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SYMMICTA
VON
PAUL DE LAGARDK
GOETTINGEN
1877
DIETERICHSCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG.
Alle rechte werden vorbehalten.
Im vorliegenden bände sind folgende stttcke vereinigt:
1. Aus Zeitschriften. 1 — 128
ans den göttingischen gelehrten anzeigen 2 — 103
Lehmann, die clementinischen Schriften 2 — 4
les qnatrains de Ehfeyam par Nicolas 4—10
Glementis alexandrini opera ex recensione
GDindorfii^ 10—24
Pandnfimah i Adarbfid 24—50
Olshansen beitrage znr kritik nsw 50 — 57
the divans of the six ancient Arabic poets
« nsw by Ahlwardt 57—65
Cypriani opera rec Hartel 65 — 78
PSmith thesanrns syriacns, heft 2 78 — 99
Roensch das neue testament Tertollians 99 — 101
Lagarde onomastica sacra 102 — 103
ans ZDMG 103—105
ans the Academy 105—107
nachtrage zn seite 2—107 108—128
die erlanbnis zur Wiederholung der aufgezälten aufsätze
habe ich von denen erhalten, bei denen ich sie zu erbitten
hatte, bogen 7 ist zweimal gedruckt worden, da ich die eine
4er auf ihm mitgeteilten Urkunden erst in die bände bekam,
als ich in der mitte meines buchs stand, offenbare schreibe-
nnd druckfehler sind stillschweigend getilgt, sonst ist der text
unberürt gelassen worden.
2. Hebräische handschrifken in Erfurt. 129—164
3. Ein fragment des arztes Africanus. dazu ein
anhang. 165—176
zum ersten male griechisch, der Wiederabdruck ist nur
mit meiner ausdrücklichen bewilligung gestattet
4. Aus Friedrich Rückerts nachlasse. 177—208
aus Xftfie 178—198
earafat und :>amr 198—206
mbt Firfis 206-208
nr
5. Epiphaniana« 209—226
für sie gilt dasselbe, was ich in betreff des stttcks des Afri-
canns bemerkt habe.
Armenische Studien, welche bereits gedruckt waren, sind
zurückgezogen worden: sie sollen demnächst in den abhand-
lungen der Göttingischen gesellschaft der Wissenschaften er-
scheinen.
Aus Zeitschriften.
Die clementinischen Schriften mit besonderer rücksicht auf
ihr literarisches verbältnis. von dr loLehmann. Gotha 1869. 8.
[Göttingische gelehrte anzeigen 1869 stück 26 seite 1034
—1037.] 5
Es gibt büeher, welche an sich von geringem oder gar
keinem werte, doch für die erkenntnis der signatura saeculi
unschätzbar sind, zu ihnen gehört auch die arbeit des herrn
dr Lehmann über die clementischen Schriften, es mag, da
die göttingischen gelehrten anzeigen sich einmal mit ihr ein- lo
gelassen haben, gestattet sein, zu den ausführungen des herrn
lic Zahn noch einen nachtrag zu geben, die besorgnis vor
dem mir äußerst widerwärtigen scheine, als ob ich aus per-
sönlichen motiven die sache zur spräche brächte, hätte mich
völlig schweigen heißen, wenn ich nicht jetzt sehr unerwar-15
teter weise gelegenheit fände, meine bemerkungen einer aus-
führlicheren auseinandersetzung eines andern anzuschließen.
Das ergebnis der Untersuchungen des herrn Lehmann
über das Verhältnis der clementischen recognitionen und
homilien zu einander ist dies, daß nicht (wie Hilgenfeld meint) 20
die recognitionen, auch nicht (was Uhlhorns ansieht ist) die
homilien das ältere werk sind, sondern vielmehr jede der
beiden uns vollständig vorliegenden gestalten des Clemens-
romans anspruch darauf hat, in einzelnen teilen für älter zu
gelten als die andere. 25
Herr Lehmann hat vergessen seinen lesern mitzuteilen,
daß in meiner 1865 erschienenen ausgäbe der clementi-
schen homilien (vorrede seite 11) folgendes zu lesen ist: „es
wird meine aufgäbe sein .... zu untersuchen, ob die bü-
eher sich nicht in verschiedene bestandteile zerlegen lassen: 30
denn die frage welches werk (ob homilien, ob recognitionen)
älter sei, scheint mir so gar nicht gestellt werden zu dürfen,
ehe nicht bewiesen ist, daß jedes der beiden wirklich von
anfang an ein ganzes gebildet hat. wenn aber H = x + y
-f-z und R = x'-j-y'--j- z' sein sollte, kann füglich x älter 35
als x' sein, ohne daß darum auch y älter als y' zu sein brauchte,
und ohne daß man H darum älter als K nennen dürfte —
und umgekehrt**.
Näher stellt sich nun nach herrn Lehmann die sache so,
wie herr lic Zahn in diesen anzeigen seite 906 vorgetragen
hat. das wesentliche wird sein, daß die drei ersten bücher
der reeognitionen eine von den homilien unabhängige bearbei-
5 tung der xijQvy[Aata IIstqov sein, und den anspruch auf das
höcl^ste alter in diesem schriftencomplexe sollen machen dürfen.
Ich habe 1861 die syrische Übersetzung der clementi-
schen reeognitionen herausgegeben, die ältere der zwei
uns bis jetzt bekannten handschriften dieser Übersetzung ,
loist im jähre 411 n Chr zu Edessa geschrieben, und enthält
nur die drei ersten bücher der reeognitionen: mein vorwort
gab die nötigen nachweise, allerdings in knappster form,
in der vorrede zu meiner ausgäbe der homilien seite 26 heißt
es nunt „über 3, 2 — 11 [der reeognitionen] habe ich schon
15 in den anmerkungen zur griechischen Übersetzung der pro-
verbien V gesprochen, die kapitel finden sich bereits in
der im jähre 411 zu Edessa geschriebenen hds der syrischen
Version, die ich 1861 herausgegeben habe: der „recentior
haereticus", der sie verfaßt haben soll, wird also immerhin
20 noch ganz artig alt sein, da jene syrische hds vonkopisten-
fehlern schon ganz eingeschmutzt ist, muß wohl angenommen
werden, daß die Übersetzung schon durch mehrere bände
gegangen war, ehe Abraham von Edessa sie kopierte, ob
das in dem zweiten Londoner exemplare nicht enthaltene
25(124—167) von derselben band übersetzt ist, welche l— 123
[die drei ersten bücher der reeognitionen] übertragen hat,
das wird in meinen anmerkungen zum Clemens erörtert
werden".
Herr Lehmann hat für gut gefunden, meine ausgaben,
30 die syrische wie die griechische, im laufe seiner Untersuchung
mit vollständigem stillschweigen zu übergehn. daß er die-
selben aber dennoch kennt, hat er unkluger weise seite 461
seines buches in folgenden werten merken lassen, welche
sich auf die so eben aus meiner homilienausgabe angeführten,
35 auch meinen syrischen druck ausdrücklich erwähnenden sätze
beziehen: „der neueste herausgeber der homilien, Paul de
Lagarde (Clementina. Leipzig, 1865), bemerkt, daß unser
passus [Eecogn III 2 — 11] sich schon in der 411 n Chr zu
Edessa geschriebenen handschrift der syrischen version befin-
4adet: doch ist er da auch nicht original, sondern schon kopie,
folglich mag er gegen ende des 4 Jahrhunderts interpoliert sein".
Weiter will ich nur noch dies Eine hervorheben, daß herr
Lehmann Curetons spicilegium syriacum und die an die dort
abgedruckten Bardesanea von mehr als Einem gelehrten ge-
45 knüpften Untersuchungen, sowie den abschnitt Bardesane in
VLanglois collection des historiens de TArm^nie (Paris 1867)
band I, seite 55 ff gar nicht zu kennen scheint : sonst würde
1*
er wohl aus diesen documeuten ebenso stillschweigend wie
aus der syrischen Übersetzung der reCognitionen seine Schlüsse
gezogen haben, die aber für das neunte buch der recogni-
tionen dann andere resultate abgeworfen haben dürften, als
die ohne hülfe jener documente von ihm gefundenen. 5
2
Les quatrains de Khfeyam traduits du Persan. par J. B.
Nicolas. Paris, imprime par ordre de Tempereur k Timpri-
merie imp6rial^. 1867. XV und 229 selten größestes octav.
[Göttingische gelehrte anzeigen 1870 stück 18, seite lo
703—713.]
Die Verbindung Europas mit dem morgenlande ist in den
letzten jähren eine so viel engere geworden als früher, daß
keine kleine anzahl orientalischer philologen gelegenheit ge-
funden hat, an ort und stelle die morgenländischen sprachen, 15
Sitten und litteraturen zu studieren, uns älteren bleibt nichts
übrig als aus den büchern jener glücklichen zu lernen, was
wir wie sie nicht haben lernen können, jedes werk eines
im Oriente gereisten ist daher bei uns einer guten aufnähme
von vorne herein sicher, bietet ein solcher mann gar eine^o
ausgäbe eines orientalischen klas^ikers, den wir noch gar
nicht gekannt, übersetzt und erklärt er seinen text, so muß
er es schon recht arg machen, ehe wir uns entschließen, ihm
gegenüber einen tadel auszusprechen, herr Nicolas, ex-pre-
mier drogman de Tambassade [?J frangaise en Perse, consul^s
de France k ßescht, hat in seinen amtlichen Stellungen gele-
genheit gehabt, das persische ganz anders zu lernen, als
wir es je lernen können: er gibt den s^umar CjCayyäm her-
aus, einen gefeierten dichter, der — es ist wunderbar —
von den einen mit Voltaire verglichen, von den andern fUr3<'
einen in gott versunkenen mystiker gehalten wird, und der
jedenfalls ein ausgezeichneter mathematiker und astronom
gewesen ist: von vorne herein ist also herr Nicolas und ist
sein buch bestens empfohlen, aber das günstige verurteil
weicht bei näherer beschäftigung mit der sache: einleitung, 35
text, Übersetzung, anmerkungen — alles befriedigt gleich
wenig.
Hätten wir eine neue, dem heutigen stände der Wissen-
schaft entsprechende ausgäbe des Herbelot, welche, falls nur
Daubttläh und des Daulatsäh wichtigste fortsetzer gedruckt 40
wären, sehr wohl zu beschaffen sein würde, so könnten die
prolegomenen zu orientalischen texten sich auf die bespre-
chung der punkte beschränken , welche die bearbeiter jenes
nachschlagewerkes nicht behandelt hätten, da eine solche
ausgäbe des Herbelot zum großen schaden der orientalischen 45
Wissenschaft, mindestens zur äußersten Unbequemlichkeit derer
die in ihr arbeiten, nicht existiert, verlangen wir in einlei-
langen, zumal wenn sie in Paris, dem reichsten zeugbanse
orientaliBcber philologie, geschrieben sind, doch wirklich etwas
mehr, als was uns berr Nicolas in seiner 15 seilen langen
vorrede gibt, nachdem er meistens über Cjfayyäms schul-
skamaraden, den großen minister Ni6äm «almulk und den
Assassinenfürsten Xasan Sabbäx, geredet, und wenig mit*
geteilt bat, was nicht a)if französisch vor ihm schon berr
Defremery im JAP IV 11, 432 erzählt halte, schließt er cette
rapide esquisse biographique et bislorique mit der erklärung,
10 er habe den 3f ayyäm nur dans ses altributs de pofete darge-
stellt, derselbe sei aber auch anderweitig recht bedeutend
gewesen, und darüber Woepckes ausgäbe seiner algebra nach-
zulesen, mindestens hätte berr Nicolas doch den aufsalz des
herrn Garcin de Tassy im JAP V 9, 548 ff anführen sollen,
15 welchen von ihm nicht genannt zu finden ebenso sehr auf-
fällt, als unter Woepckes eitalen Hyde de religione velerum
Persarum 189 498 (der ersten ausgäbe) und den einschla-
genden abschnitt von Idelers Chronologie nicht beigezogen
zu sehen, davon sagt berr Nicolas kein wort, daß I^ayyäm
20 die großartige kalenderreform unter Maliksäh ins werk ge-
setzt! ich will hier nur daran erinnern, daß als Cjfayyäms
geburtsort von QuGbfi^aldin in des Golius noten zu Alfargäut
32 Laukar Yäqüt IV 370, 16 angegeben wird, wenn man
nämlich nach anleilung der lateinischen Übersetzung und
asdes contextes fi<alxaktm für wafi<lxak!m liest: alle übrigen,
die den CJPayyäm erwähnen, lassen ihn aus CCuräsäu oder nä-
her aus den Umgebungen von Nßsäpor stammen: daserstere
ist etwas sehr allgemein gesagt, das zweite ist geradezu
falsch. Laukar lag nicht weit von Marwerod, also nach
3o«abü«lfidä« 450 456 etwa fünf grade östlicher als N6&äp6r.
weiter mache ich darauf aufmerksam, daß der name CjCayyäm
nicht, wie noch berr Nicolas preface 2 hat schließen wollen,
zu verstehn gibt, daß dieser ^^umar einstmals zeltmacher ge-
wesen ist: :^umar CjCayyäm erscheint von anfang an als ge-
sslebrler, und CjCayyäm ist sein geschlechlsname : vgl Kose-
garten ZEM VII 197, Sacy zu Jourdain notices et extraits
IX» 143, Slane ebenda XIX» vii und den von Slane ange-
führten Dozy mbn ^^adär! II 48. *das mußte schon daraus
gefolgert werden, daß CCayyäm sich, wenn er arabisch schreibt,
40 «alxayyäm! nennt, übrigens ist xtmat schwerlich ein ursprüng-
lich semitisches wort: ich bringe es mit armenischem xemu^l
leder, pergament zusammen: soll doch auch x^häfit nach
Gawältqt 59 persisch sein, wobei immer noch frei steht, die
urwurzel in türkischen dialeklen zu suchen.
45 Den lext des Cjfayyäm scheint berr Nicolas nach 193
einem Teheraner Steindrucke entnommen zu haben : über das
ebenda genannte ancien manuscril und die auf 88 erwähnte,
dem herrn herausgeber selbst gehörende handschrift, so wie
über die art einer etwaigen benntzung der beiden (falls es
zwei sind) erfährt man leider nichts, der jetzt über 400
jähre alte codex der Bodleyana JAP V 9, 550 und die von
Pertsch in seinem Verzeichnisse der persischen manuscripte^
zu Gotha 25 angeführten abschriften von Xayyäms rubä^^iyyät
sind dem herrn Nicolas unbekannt geblieben: vielleicht läßt
sich mit hülfe des eben aus Hyde gegebenen citates noch
ein weiteres exemplar in Oxford auftreiben, mir liegt der
Gothaer codex vor, der in schwer leserlicher schrift 101 »o
Strophen unter l^ayyams namen bietet: ich kann mich hier
um so weniger darauf einlassen, mitteilnngen aus ihm zu
machen, als er offenbar nur auszüge enthält, wie sie gerade
den Schreiber Raxmat^alläh angesprochen hatten : die reihen-
folge ist eine andere als in dem Pariser drucke, ich will^s
nur dringend bitten, künftighin persische dichterwerke,
welche nicht durch einen einheimischen oder türkischen com-
mentator recensiert sind, nicht so wie das mädchen aus der
fremde in die weit treten zu lassen, übrigens glaube ich
aus der Orthographie (maixwar trinke wein, und ähnlichem) ao
und dem naiven geständnisse zu 388, 3 schließen zu dürfen,
daß herr Nicolas (und das war das beste, was Er tun konnte)
die von mir vorausgesetzte Teheraner vorläge einfach wieder-
gegeben hat: an der angeführten stelle sagt nämlich der
herausgeber, daß eine in der vorrede nur in französischer 25
Übersetzung stehende lesart la seule authentique sei. eine
Sammlung von Varianten wäre als eine art von commentar
recht wünschenswert gewesen, manches im texte ist unschwer
zu bessern, sollte 206, 1 vielleicht är! für ärad stehn müssen?
120, 2 schreibe ich buräq für das in der Übersetzung klüglich 30
bei Seite gebrachte barän, und finde in der stelle eine boshafte
anspielung auf Muxammads nächtliche himmelsreise. 256, 1
dürfte es u/iyäl für ugamäl heißen müssen : denn gamäl kann,
trotzdem daß es neben naqs steht, doch wohl kaum fioritures
bedeuten: wenigstens wünschte ich eine ausdrücklichere ver-ss
Sicherung, daß die vocabel in Persien unter umständen die-
sen sinn hat. und so stoße ich bei noch gar manchem, ge-
ringerem (namentlich metrischem) oder bedeutenderem, an,
was hier aufzuzählen unmöglich ist.
Bei der Übersetzung des Xayyäm hat herr Nicolas sich4ö
der hülfe des persischen gesandten in Paris zu erfreuen
gehabt: auch erwähnt er seite 87 usw seine erkundigungen
bei anderen eingeborenen, die Übertragung ist bemüht, den heu-
tigen Franzosen lesbar zu erscheinen — Amyot hätte sie anders
gemacht -— : sie ist periphrastisch, und schwächt den text45
ab, ja fälscht ihn, wo es dem von herrn Nicolas gewtinsch- .
ten eindrucke zu liebe nötig scheint, die Weitschweifigkeit, die
V
UDgenauigkeit und mitunter auch eine übelangebraehte kürze
der Übersetzung hindert oft eine schärfere kritik. etwa 253^ 3*
gar xirqa'uxänegäh* usaixi nabwad == sinous n'avons ni man-
teau ni temple ni pontife, wird sich schwer sagen lassen, ob
5 herr Nicolas richtig das abstractum saixt erkannt und in folge
davon sich über den manteau und den temple die nötige
rechenschaft gegeben hat: saixS = Ein saix wird in seinen
kreisen wohl nicht mehr gesagt werden , obwohl er preface
2 Nechapour schreibt, also entweder den alten diphthongen
10 noch gehört hat, oder der vielleicht aus jenem entstandenen,
sogenannten gemeinen ausspräche des namens Yäqöt IV 857, 2
folgt, oder 115: wo fängt da herr Nicolas dennachsatzan?
manche fehler sind indessen recht offenbar, wie 313 442.
schlimmer als diese ist es, daß die erwahnungen der pae-
isderastie des dichters ausgemerzt sind: ab und zu, wie 221
308 331 341, weist eine anmerkung darauf hin, daß im texte
etwas absonderliches steht, der Wahrheit ist schlecht mit
solchen Vertuschungen gedient, welche durch die rücksicht
auf die in der von-ede genannte frau Blanchecotte nicht ent-
20 schuldigt werden: man beurteilt den ;)fayyäm doch etwas
anders, wenn man weiß, daß ein solches, übrigens in Persien
weit verbreitetes, laster ihm zu den täglichen lebensbedürf-
nissen gehört hat. und auch der furchtbar höhnische cynismus
von 376, welcher die phrase vom kreislaufe des lebens Ver-
as spotten soll , durfte uns nicht erspart werden , wenn wir ur-
teilen sollen, auch den katzenjammertag (wo ximär = ar-
menischem Kimar liimar) mit le lendemain de cette ivresse
206, 4 zu übersetzen, ist zu höfisch, in Pariö herrscht in
maßgebenden kreisen eine wahrhaft fanatische liebhaberei^
30 für Übersetzungen : ganz abgesehen davon, daß kein morgen-
ländischer text schon jetzt unbedingt in allen einzelnheiten
Übersetzbar ist, sieht man an den für europäisches decorum
berechneten Verhüllungen des herrn Nicolas, wie wenig ein-
blick in den Sachverhalt wenigstens aus solchen übertragun-
35 gen zu gewinnen ist, welche für die naschhaftigkeit der di-
lettanten berechnet sind, unten wird sich zeigen, daß auch
andere gründe es misslich erscheinen lassen, morgenländische
texte zu übersetzen wenn man sie nicht zugleich vollständig
commentiert. herr Nicolas geht aber noch viel weiter, als
40 die ^igmat oder le respect des convöniences gegen sein publi-
kum zu verlangen scheinen mag: seinem autor soll ja der
mangel dieser ^^i^mat nach der mitteilung bei Woepcke vi
viel geschadet haben: vielleicht hat man sieben und ein hal-
bes Jahrhundert nach C!fayyäms tode den mangel ersetzen
45 wollen, und dabei des guten zu viel getan, was in aller weit
soll 435 das femininum? warum verschwindet 251, 3 das
webende weib?
8
Die anmerkungen sind zahlreich, aber äußerst xlttrftig,
wie zu 121- 136, und fehlen an stellen, wo sie am nötigsten
gewesen wären: mitunter geben sie offenbar unrichtiges,
zum beispiel 365 wird übersetzt: la goutte d'eau s'est mise
k pleurer en se plaignant d'ßtre separie de Tocöan. Tocians
s'est mis k rire en lui disant: „C'est nous qui sommes tout:
en verite, il n'y a poiift en d6hors de nous d'autre dieu, et
si nous sommes s6par69, ce n'est que par un simple point
presqu' invisible". dazu eine lange, völlig schiefe und falsche
note. übersetze: in Wahrheit existiert kein anderer [= nun©
eins] : gott xudä sind wir, aber durch Verstellung Eines punktes
sind wir gudä trennung [wir würden sagen: nicht-gottj. es
handelt sich um % und g.
Oder 11 bekämpft der dichter den wähl «alkitäb damit,
daß er sagt, im Koran könne man doch nicht immerfort 15
lesen: er kenne einen text, den man ohne aufhören lesen
könne, er meint die liebe gottes, das leben mit gott, wel-
ches so oft unter dem bilde des weines dargestellt wird,
der — nach unsern begriffen ziemlich geschmacklose — witz
liegt in einem vierfachen Wortspiele : xaöö bedeutet rand des 20
bechers und schriftzug, «äyat wunderzeichen, wunderbares
ding und koranvers, r6san (so ist mit der Gothaer ab-
schrift für rösant zu lesen) klar im eigentlichen und im figür-
lichen sinne, endlich mudäm wein und immerwährend, herr
Nicolas: tandis qu'au bord de la coupe se trouve un verset^s
plein de lumifere, que Ton aime k lire toujours et partout,
und in der note sagt er, etwas unter dem rande der kupfer-
nen becher finde sich oft ein vers zum lobe des weines und
des bechers, und dann über den geheimen sinn eine menge
Worte, die nicht zutreffen. 30
Oder 137 schmält herr Nicolas über die Imagination bi-
zarre de notre poite. und in der tat, was er herausbringt,
ist sonderbar genug, und mag bei ihm nachgelesen werden,
ganz einfach: xima zadan und xima dar bastan sind alltäg-
liche gegensätze, das zeit aufschlagen und es abbrechen: von 35
einer tür ist gar nicht die rede, und das Wortspiel zwischen
dem namen CjCay^äm und x^ma hat die veranlassung zu
dem ganzen gedichtchen gegeben, wie früher zu 80 81.
diese beispiele werden genügen: auf jeder seite des herrn
Nicolas lassen sich neue dazu finden, durch seine Überset- 4<>
zung und die ihr beigegebenen anmerkungen wird man
durchaus nicht immer ein wirkliches Verständnis des textes
gewinnen.
Aber nun kommt noch die hauptfrage, welche der herr
herausgeber trotz seines Überflusses an noten sich nicht ein- 45
mal aufgeworfen hat: sind die in dem Pariser drucke bei ein-
ander stehenden Vierzeiler alle wirklich von Cjfayyäm? ich
glaabe nicht Gamäl«ald!n mbn «alQifÖi bei Woepcke 56
(= V vi) sagt ausdrücklich, die güfis hätten später den offen-
baren sinn von CJLayyäms gedichten ihren lehren angepaßt:
naqalühä fitilay 6artqatihim. bei diesen nmbiegungen werden
5 sie nicht stehn geblieben sein, in der vorliegenden Sammlung
finden sich stücke ganz verschiedener richtung nebeneinander,
die nar eine muntere auslegungskunst, wie sie beim »ahl
Kalkitäb aller orten geübt wird, für aussprüche eines und
desselben mannes wird halten können, einst, so wird erzählt,
lo zechte CjCayyäm mit seinen freunden nächtlicher weile bei
kerzenscheine im freien: ein windstoß warf den weinkrug
um und verlöschte die lichter: da sprach der erzürnte ge-
lehrte aus dem Stegreife die Strophe 888 des vorliegenden
bandes, deren Übersetzung ich nur mit widerstreben her-
15 schreibe, „den weinkrug hast du mir zerbrochen, herre
gott: die tür der lust mir vor der nase zugeworfen, herre
gott: ich trinke, und du machst die dummen streiche: mein
mund sei voll erde, aber du bist betrunken, herre gott".
glaubt man in der tat, daß es derselbe mann ist, welcher 204
20 gott anredet: „0 du, beim suchen dessen eine weit in han-
gen und bangen (sich abmüht), vor dem arm und reich gleich-
mäßig spreu [?] (sind), der du mit allen redest und dem jedes
ohr taub (bleibt) , der du allen gegenwärtig bist und dem
(gegenüber) jedes äuge blind (ist)." ? Prometheus und Faust
25 sind typen indogermanischen lebens, und ihre zweifei und
kämpfe unser aller erbteil, aber um eines umgeworfenen
weinkruges willen gott lästern, und gar die lästerung zu pa-
piere bringen wird immer fUr Wahnsinn eines frechen buben
gelten: von solchen lästerungen führt kein weg zur liebe
sogottes.
Xayyäm scheint mir nichts weniger als ein theolog in
partibus fidelium zu sein, der wunderlich einkleidete, wa»
er frei heraus nicht sagen durfte, ich denke mir, er sei
mathematiker gewesen, weil ihm die mathematische Wahrheit
35 für die einzige Wahrheit überhaupt galt, und nebenbei ein
Schlemmer, der die angst des irdischen daseins und die öde lange-
weile seiner noch in den anfangen stehenden Wissenschaft hin-
wegzuschwelgen suchte, in der mathematik kennt er die ne-
gativen, in der ethik die positiven wurzeln nicht, möglich, daß
40 ihn seine gleichungen und überhaupt die mathematik (vgl 283
das bild vom cirkel) beiläufig auf metaphysische speculationen
gebracht haben, daß er irgendwelche formein aufgestellt, die
ihm wohl nur als abfindung mit ernsten fragen, gedient, den
güfls aber in ihrem sinne um so mehr deutbar erscheinen
45 mochten als wirklich ein der mystik ergebener älterer ^ay-
yäm gelebt haben muß, und es zu allen zeiten erwünscht
gewesen ist, namentlich mathematiker als glieder einer religiösen
10
gemeinscbaft darstellen zu können, welche mit den bertlbm-
teh namen jener klaren köpfe sich gegen den vorwarf der
unverniinftigkeit zu decken sachte, zwar gibt es (113) wenig
gebeimnisse, die I^yyäm nicht verstanden, allein alles fahren
lassen und selbst dahin fahren, das ist das ende vom liedes
(207). ist er aach schön, so ist doch nicht ersichtlich, warom
sein meister ihn in dieser dreckkneipe an die wand gemalt
(13). spielzeag für höhere mächte sind die menschen im
eigentlichen, nicht im figürlichen sinne : man spielt mit ihnen
auf dem scbachbrette existenz eine partie ab, und dana wer- lo
den sie stück für stück in den figurenkasten (gandüq aavdvn^
bedeutet auch sarg) des nichts zurückgeworfen (231). ihm
besonders geht es schlecht: haucht ihm ein lüftchen, so wird
es alsbald wasser: trinkt er wasser, so wandelt es sich in
seinem munde zu staub (393). darum wein her, schöne kna- 15
ben und hanf (210 309). man erinnert sich , daß CJ^ayyäms
schulkamarad Xasan Sabbäx das haupt der x^stsiyytn oder
Assassinen gewesen : solche narkosen sollen den Verwesungs-
geruch der Umgebung und die eigene faulnis vergessen machen.
Ich habe schließlich nur noch zu tadeln, daß das buch 20
des herm Nicolas mit einer ganz unvernünftigen Verschwen-
dung gedruckt ist. um 928 Zeilen persischen textes zu edie-
ren, zu übersetzen und zu erklären sind 244 selten des grö-
ßesten octav, das fast quart heißen darf, verwendet worden,
zu solcher Vergeudung der mittel hat niemand ein recht, 25
gewiß nicht der, welcher eine noch wenig zugängliche litte-
ratur bekannter machen will, am allerwenigsten der, dem
seine arbeit auf öffentliche kosten gedruckt wird.
3
Clementis alexandrini opera ex recensione Gulielmi Din- 30
dorfii. Oxonii, e typographeo clarendoniano. 1869. vier
bände octav. LXIV 451 417 694 588 selten.
[Göttingische gelehrte anzeigen 1870 stück 21 seite 801
—824.1
Wie Petrus Victorius dazu kam, die werke des Clemens 35
von Alexandrien 1550 zu Florenz herauszugeben, berichtet
Kaemmel in den Teubnerschen Jahrbüchern der philologie
1866 B 148. der druck des Victorius scheint nicht viel über
die Alpen gekommen zu sein: Sylburg erzählt, daß er sich
zwanzig jähre lang vergeblich bemüht habe ihn zu erhalten, 40
und daß ihm endlich Victorius (bonus senex nennt er ihn)
sein eigenes exemplar mit einigen handschriftlichen Verbesse-
rungen zugesandt, aus diesem exemplare ist die ausgäbe
geflossen, welche Sylburg für Hieronymus Commelin 1592
besorgte, am 16 Februar 1596 starb Sylburg, non ita senex, 45
wie de Thou schreibt, sed improbo labore ac uigiliis atte-
nuato corpore: und dieser todesfall zwang den Verleger für
11
die schon 1616 [so] nötig gewordene zweite aufläge seioes
draekes sich einen neuen herausgeber zu suchen, den er in
Daniel Heinsius nicht eben besonders glücklich fand: Frank-
reich, damals nach Sylburgs vorrede der hauptkäufer grie-
5 chischer bücher , scheint sich von seinen bürgerkriegen ver-
hältnismäßig rasch erholt zu haben, erst 1715 ward die
arbeit am Clemens ernstlich wieder aufgenommen, und 2war
mehr die des erklärers, welche der gelehrte eklektiker sehr
nötig macht, als die des herausgebers. Johann Potters druck
loist neben dem Sylburgs noch immer der gekannteste und
brauchbarste, wenn wir dann noch Carl Segaar nennen,
der die bis auf Potter in den ausgaben fehlende von Ghisler
entdeckte und von Combefis und Fell wiederholte predigt
(denn das ist sie, über den text Marcus 10, 17 flf) tig o crw-
15 tofMPog nXovüioq musterhaft erläutert herausgab oder viel*
mehr für die herausgäbe vorbereitete (das opus ist posthu-
mum), so ist alles erschöpft, was für Clemens dem auf das
wesentliche ausgehenden leser zu nennen ist die verschiede-
nen buchfübrerabklatsche sind ja gleichgültig, höchstens
aozu erwähnen, daß der von ßKlotz besorgte, den ich allein
näher kenne, ganz besonders nachlässig ist, viele einzelne
Wörter und gelegentlich ganze zeilen hat ausfallen lassen,
vermeintliche emendationen stillschweigend im texte bringt,
und die angäbe der citate über alles maß hinaus verabsäumt:
25 was alles das betreffende publikum nicht gehindert hat, den
klotzischen text zu brauchen und — was noch viel empfeh-
lungswerter ist — zu verstehn. wenn Clemens nicht eben
ein kirchenvater wäre, würde eine neue ausgäbe seiner werke
längst vorhanden sein, das bedürfnis einer solchen ist sehr
sogroß. herr WDindorf hat übernommen es zu befriedigen,
auf den titelblättern seiner vier, auf kosten der delegates of
ihe Oxford university press glänzend gedruckten bände stehn
die kühnen worte ex recensione Gulielmi [so] Dindorfii: ich
will gleich hier sagen, daß selbst e recognitione Gulielmi
35 Dindorfii zu viel gesagt, daß Gulielmus Dindorfius edidit die
einzige der Wahrheit entsprechende aufschrift wäre.
Das handschriftliche material ist, so weit es sich um
vollständige oder fast vollständige exemplare der einzelnen
Schriften des Clemens handelt, vorläufig leider sehr einfach
40 zu überschauen, wenn wir (wie billig) auf die kopien keine
rücksicht nehmen, welche im fünfzehnten und sechszehnten
Jahrhunderte für den gebrauch gelehrter Sammler unmittelbar
oder mittelbar aus den älteren noch vorhandenen exemplaren
gemacht worden sind: nur der codex carpensis, welchen
45 Victorius benutzt hat, scheint bis auf weiteres verschwunden
zu sein, die at^cofiatsti; (ich rechne hier zu diesen alles, was
wir seit Victorius bei ihnen lesen, also ein achtes buch, die
12
äuszttge ans Theodotus nnd die inloYal ngotp^tnaC)^ die
crgioftautg, sage ich^ sind nur in Einem zu Florenz liegenden
exemplare erbalten, eben dem, ans welchem Victorias seinen
druck veranstaltete, für die vorliegende ausgäbe ist dasselbe
nicht von herrn Dindorf selbst , Bondem von herrn loseph 5
Müller neu verglichen worden (I xvii mitte), demselben gelehr-
ten, dem herr Dindorf früher die coUation des venediger Epipha-
niusexemplars zu danken hatte, der Protrepticus ist uns in
zwei abschriften überkommen, einer zu Paris liegenden vom-
jähre 914 und einer zweiten in Modena aufbewahrten, nicht lo
viel jüngeren, von diesen scheint herr Dindorf selbst den
mutinensis verglichen zu haben, denn er sagt Iviii Coelesti-
nus Cavedoni huins codicis usum liberalissimemihi concessit:
den pariser verglich, wie aus dem si recte legit Duebnerus
I VI und a Duebnero denuo inspecto I xii zu folgen scheint, 15
der jetzt verstorbene Friedrich Dübner. freilich I v heißt es
quem nemo, ante me excussit: indessen besagt dies nicht
durchaus notwendig, daß die collation von herrn Dindorf
selbst angestellt worden ist. den paedagogen des Clemens
finden wir in denselben handschriften , welche den Protrep-»©
ticus bieten, und außerdem in einer dritten, Florentiner, von
der predigt tig o aa^ö/Mvog nXovciog ist nur in Rom Ein und .
zwar junger codex (I xxix) vorhanden , welcher für die vor-
liegende ausgäbe nicht neu eingesehen worden zu sein scheint,
ich finde es nicht in der Ordnung, daß herr Dindorf seine 25
collatoren Dübner und Müller nicht deutlicher als solche ge-
nannt hat. handschriften vergleichen ist nicht leicht: es
können es recht viele nicht, welche sich einbilden es zu
können, handschriften vergleichen ist außerdem ein äußerst
mühseliges geschäft, so mühselig, wie die es sich nicht trau- 30
men lassen, welche es nicht selbst geübt haben, solchen
handlangem wird kein billigdenkender ihren dank schmälern
wollen, die grundlage für die dindorfische arbeit scheint im
wesentlichen nicht von herrn Dindorf gelegt zu sein, ich
will übrigens darauf aufmerksam machen, daß in Paris 35
Supplement grec 270 collectaneen zu Clemens von Mont-
faucon und Bigot, ebenda 421 ein vollständiger apparat zu
unserm vater, und 190 von der band eines Victoriners aus-
züge zu ihm liegen, aus denen vielleicht über weitere manu-
scripte, namentlich den carpensis, nachrichten zu holen wären: 40
ich habe bei meiner letzten anwesenheit in Paris jene hand-
schriften nur ganz flüchtig durchgesehen.
Bei dem geringen umfange des vorhandenen handschrift-
lichen apparates wäre es nun pflicht des herausgebers gewesen,
wenigstens die ciiate aus Clemens bei späteren Schriftstellern 45
möglichst vollständig beizuziehen, dieser pflicht hat herr Din-
dorf nur höchst unvoUkonunen genügt, vor allem wird eine
13
ausreichende benutzung der catenen vermißt, herr Dindovf
citiert solche I xxxi 157 und vielleicht noch seltene andere
male, aber die nicht allzugroße mühe wenigstens die ge-
druckten werke dieser art auszuschöpfen hat er gescheut,
s obwohl er Le Nourrys dissertationes selbst hat abdrucken
lassen , und was jetzt in seinem vierten bände 516 ff zu
lesen ist, doch wohl schon früher angesehen haben wird als er
es dem oxforder setzer nnter die presse gab. ich greife aufs
geratewohl einen einzigen von herm Dindorf Einmal I xxxi
lo angeführten band heraus, den ersten der astga slg t^v oxid-
tfvxov xal ICC tdSp ßactXeicSv, welche Nicephorus 1772 zu
Lei])/Jg hat drucken lassen, und gebe eine liste, Aie vielleicht,
da meine muße für so etwas knapp ist, sogar nicht einmal
vollständig ist (das citat 922 kann ich nicht auffinden) , um
15 zu zeigen, wie viel aus dieser art werken zu holen, neben-
bei auch um nachzuweisen, wie richtig in guten handschriften
die angaben der catenen über die namen der ausgezogenen
Verfasser sind: die stellen, welche ich gleich aufführe, im
Clemens aufzusuchen, war das werk eines einzigen tages.
aoDfindorf] I 75, 8-19 SfylburgJ 20, 39— 45 Nficephorusl 1579
- D I 87, 1—4 S 23, 47—49 N 1451
D I 98,23—99,2 S 27,18-20 N 1613
D I 128,7—16 S 36,1-7 N 1197 .
D I 128,17—20 S 36,7—9 N 1198
asD I 136,9—19 S 38,19—25 N 1030
D I 142,8-144,2 S 40,6-31 N 320
D I 171,9—10 S 48,34 N 221
D I 171,23—25 S 48,41—43 N 400
D I 172,2-3 S 48,44-45 N 400
30 D I 172,13-22 S 48,50—49,3 N 918 •
D I 174,14—19 S 49,31—34 N 1520
D I 181,23—29 S 51,42—45 N 1635
D I 187,7—11 S 53,22—24 N 589
D I 200,5-9 S 57,15-17 N 1619
35 D I 201,14-17 S 57,33—35 N 1611
D I 258,23—259,6 S 73,29-33 N 163
D I 335,10—15 S 95,3—6 N 182
D I 337,10-12 S 95,32—33 N 409
D I 359,6—9 S 102,1—3 N 1461
40 D I 367,7—8 S 104,14—15 N 356
D I 370,13—18 S 105,9—12 N 1035
D II 27,11—18 S 123,2-6 N 215
D n 27,18—22 S 123,6—9 N 216
D II 176,21-177,7 S 164,15-22 N 1078
45 D n 178,16—179,6 S 164,40-51 N 742
D II 208,14—23 S 173,19—24 N 1465
D II 209,14-21 S 173,33-37 N 1582
14
D II 210,9-12 S 173,47-49 N 403
D II 210,28-211,5 S 174,5—8 N 1490
D II 235,23-236,1 S 181,21-23 N 262
D II 410,9—17 S 230,49—231,1 N 296
D II 413,1-5 7—21 S 231,37—39 41-48 N 286 5
D III 7,4—8 S 234,36-38 N 925
D III 27,23-25 S 240,33—34 N 883
D III 31,28—32,17 19-29 S 241,41-52 242, 1-7 N1071
D III 53,11—16 S 247,49—248,1 N 959
D III 58,3-26 S 249,9—21 N 278 10
D m 155,12-25 S 268, 41—48 N 1439
D III 188,19-189,9 S 278,45-279,1 N 196
D III 190,9-11 S 279,18—19 N 138
D III 190,29-191,6 S 279,29—33 N 842
D III 191,7—9 S 279,33—35 N 842 15
D III 200,8—14 S 282,18-22 N 236
D III 201,14—27 S 282,38-44 N 203
D III 202,17-25 S 283,2—8 N 933
D III 206,18-207,3 S 284,15-23 N 1440
D III 225,15-21 S 290,1-5 N 767 20
D III 225,21—226,3 S 290,5—8 N 777
D III 226,3-11 S 290,8—12 N 778
D III 465,9-27 S 347,10—20 N 1442.
Zu diesen stellen kommen noch die zwei, welche herr
Dindorf I xxxi citiert , und die ich nicht in die obige liste 15
gesetzt habe, da sie nicht von dem seirographen aufgenom-
men sind, sondern von dem von jenem angeführten Acacins:
N 101.
Herr Dindorf hätte aus diesem Einen bände des Nice-
phorus mindestens vier bis fUnf (s unten) fehler seines textes 30
berichtigen können: III 155,16 = 268,43 S fehlt ihm ipvxne
hinter nKSrevoiSatig (wo Sylburg das richtige hatte), und III
465,11 = 347,11 S macht Nicephorus aus ixXsxvdov richtig
ixXtimiov. für die in früheren besseren zeiten berühmte
stelle des Clemens über die ausspräche des hebräischen got-3S
tesnamens 240,34 S = III 27,25 D hätte man aus Nicepho-
rus 883 und der von Didymus taurinensis de pronuntiatione
divini nominis quatuor literarum (1799) 32 angeführten turi-
ner catene (vgl Hengstenberg, beitrage zur einleitung in das
alte testament II 226 flf: siehe auch 205) Id oval = 'laoviv^
gewonnen, was auch Potters handschriften boten, und dreist
in den text gesetzt werden durfte: am rande versteht sich
heut zu tage in theologischen büchern nichts, und die aus-,
spräche des namens Yahwe ist immerhin wichtig genug, um
einige rücksicht zu verdienen: unser herausgeber hat hier4S
wie III 17,35 (wo selbst auf die gefahr einer, übrigens bei
der inconsequenten handhabung der notierung gar nicht vor-
15
bandenen, inconseqnenz immer wohl auf Letronnes aufsatz in
Ghampollions pr6cis aufmerksam zu machen war) — der
herausgeber bat gar keine ahnung, wie groß die tragweite
der Worte seines Schriftstellers ist, und welche Sorgfalt er
5 gerade hier ihnen zuwenden mußte, auch die anmerkung
des Nicephorus zu 777 ist nicht zu verachten, noch auch der
umstand, daß die den stromateti beigebogenen stücke als
clementisch angeführt werden, gäbe die vergleichung der
catenencitate aber auch selbst gar keinen positiven gewinn,
löso wäre der negative nicht zu unterschätzen gewesen, daß
die Verfasser des archetypus der durchschnittscatenen (ich
kenne auch ganz abweichende), also gelehrte, welche meines
erachtens im sechsten Jahrhunderte etwa in Berytus arbeite-
ten, schon ziemlich denselben text des Clemens gelesen ha-
x5ben, welchen unsere vier bis fünf Jahrhunderte jüngeren, aus
einer anderen gegend (wohl den venetianischen teilen Grie-
chenlands) stammenden handschriften tiberliefert haben.
Fragen wir nun, was herr Dindorf mit dem ihm von
den handschriften gebotenen texte gemacht, so lautet die
aoantwort: er hat ihn so schlecht interpungiert, daß an vielen
stellen sicher ist, daß er ihn gar nicht verstanden: er hat
weiter die emendation des textes, so sehr sie oft auf der
band lag, sich sehr wenig angelegen sein lassen.
Was die interpunction anlangt, so mag noch hingehn,
*5daß er durch fiiv und di verbundene Sätze durch einen punkt
auseinanderreißt, wie gleich I 3, 5 10: was soll man aber
zu stellen wie II 26, 7 8 sagen: Sarra tibergibt die Agar
dem Abraham, was allegorisch gedeutet wird. ij (rog)la zoivvv
^ TW mCtai avponcog punkt rtKJidg de iXoyi(Sdri "^AßqaäfA %al
S^dixaiog punkt (ftetQa ^v in. das allergeringste nachdenken
zeigt, daß der satz ^ (fotpia (mXqa f^v Sxt durch eine parenthese,
welche das bei wort mcXTw begründen soll, getrennt ist. un-
mittelbar danach 10 — 12 ^iov top ^dtj xaiqdv S^ovia nqo^
xon^g %^ xoCfAix^ naideiq kolon Atyvmog de 6 xotJfxog dXh^^
SSyoQütTat komma (Svvsvvaa&^vat nqoxsqov, wo ebenfalls der
satz ^'^iov TOP ixopza avpsvpaad-i^pah durch die parenthese
Aiyvntog bis äXXfjyoQeUai^ getrennt ist. und ebenda 25 ge-
hörte ein kolon hinter eQfiijPevdfiepog. III 188, 24 25 <paalp
ehai %öv fjt^p xvgiaxov (ffjfAelov tvhop komma xatct tu (fx^(*<^
4o. . , • td Si imva. III 189, 1 8 6 d^ oxttd xvßog o nQtotog^
laoxTig schreibe o da dxToi, xvßog o ngforog, ^ laÖTijg, wie in
der catene richtig steht. Paedagog I 2, 5 = I 128, 13 —
16 D = 36, 5—7 S dg yvfAPOP dadsiag xataXeKp&ipta iXfjg
fi^C xaxiag top Xoy^afAOP* ipO-qopi^sTM di ovtog ip iyx€(pdXm
45 irü t^p ikSTccpoiap naX$pdQOfA^aat, hier ist unter aufnähme
der ganz richtigen besserung von Victorius zu schreiben dg
yvfipop, äaasiag xaTaXtjyi&ipia vXi^g (x^g xaxiag) tdp Xo/k^/aop
16
(ip^QOvt^erai di ovto^ iv iyx€(pdXia) inl v^v iikstavokav nahv-
SQOfAf^(fat. Paedag I 5, 14 = 38, 23 S wird doch wohl ein
punkt vor ovmg stehn müssen (I 136, 17 D), ebenso I 5, 21
= 40, 9 wo Sylburg wenigstens ein kolon hat- (I 142, 13
D) vor ^Peßixxap. ganz besonders häufig sind diese inter- 5
punetionssUnden in etwas schwierigeren stücken: ich kann
des raumes halber gerade von diesen mangeln keine genaue-
ren beispiele geben, sondern bitte nur die auszüge aus Theo-
dotus näher anzusehen, wo schon das kleinschreiben der va-
lentinischen termini tecbnici darauf hinweist , was die inter- lo
punction bestätigt, daß herr Dindorf von dem texte, welchen
er „recensuit^, nicht mehr als die vocabeln verstanden hat.
mindestens in stellen wie III 441, 4 hätte er das einen accu-
sativus cum infinitivo regierende (ptj(ft nicht wie eine paren-
these zwischen kommas setzen sollen, mit drnckfehlern haben 15
wir es hier nicht zu tun: die correctur des buches ist sonst
so sorgfaltig (mir fiel an gröberen druckfehlern bisher nur
auf nadidovM III 253, *V25 und irgendwo Sismondi für Sir-
mondi), daß man wohl dem setzer in diesen übrigens auch
sehr zahlreichen fällen nichts wird aufbürden können, ich 20
weiß aus meinen ausgaben des Titus von Bostra und der
clementischen homilien, ein wie mühseliges und undankbares
geschäft interpungieren ist: gelang es, so merkt nie jemand,
wie wesentliche hülfe ihm geleistet worden : gelang es nicht, •
so ist jedermann unzufrieden: — dem herm Dindorf ist es*5
aber nicht mislungen, sondern von ihm gar nicht angefangen
worden, freilich darf er sich sagen, daß das lesen patristi-
scher werke zu erleichtern heut zu tage eine unnütze müh-
waltung ist, da patristische texte aus sattsam bekannten grün-
den gar nicht mehr gelesen, sondern nur noch gedruckt wer- 30
den. und in soweit wäre er, wenn er nur nicht für Oxford
gearbeitet hätte, vollauf entschuldigt.
Mit emendationen seines textes ist herr Dindorf sehr
sparsam gewesen, und das wird ihm von einigen gewiß zum
lobe angerechnet werden, ich glaube nun nicht, daß diese 35
Sparsamkeit aus conservativer gesinnung hervorgegangen ist.
nicht einmal was Sylburg im index gebessert hat, ist herm
Dindorf vor dem abdrucke dieses index in seiner eigenen aus-
gäbe bekannt geworden, so läßt er II 400, 3 ngoiefAsP stehn
und III 187, 6 dsdef^stak, wo Sylburg nqoiiuv xmA, dsdil^etai ao
gebessert hat, und der nachtrag des neuen herausgebers dies
als richtig anerkennen muß. ob II 31, 9 wirklich äqaxop
für äqaKa zu schreiben ist, mag dahingestellt bleiben : iv toZg
(paxoTg äqaxog td TQaxi> ital axXtjQÖv bei Theophrast geschichte
YIII 8, 3 scheint arab (<aräk, das von dichtem oft genannte 45
Stachelgewächs aus der gattung x^^^y kameelfutter, und zum
putzen der zahne verwendet. xi>^5 könnte zur not, obwohl
17
man im syrischen s^Tan erwarten müßte, das aramäische VTsn
sein, was in der von mir herausgegebenen tlbersetzung der Geo-
poniker i^ißtyd'og vertritt, vergleiche meine anmerkungen zur
griechischen Übersetzung der proverbien 85. Cobets verbesse-
srungen werden I xliv— liv aufgeführt: prodierunt [1866],
postquam magna editionis meae pars iam impressa erat,
diese magna pars muß so ziemlich den ganzen text umfaßt
haben, da jene zu I 13, 9 bis III 338, 24 nachgeliefert wer-
den, also sind drittehalb bände dieses Dindorfischen Clemens
io(der vierte enthält keinen text mehr) schon vor 1866 gedruckt
gewesen und erst zu anfang 1870 ausgegeben, dabei wird
aber Cobet, und zwar eben jener erste band des X6y$og ^Eg/i^g,
aus dem an der angegebenen stelle nachgetragen wird, schon
I 443 II 344 in den anmerkungen unter dem texte citiertü!
15 gänzlich unbekannt scheint herr Dindorf mit den zahlreichen
Verbesserungen von Bernays im ersten bände von Bunsens
analecta antenicaena 1854, die ich fast alle mir erlaubt hätte
in den text zu setzen, und mit ausnähme der Doehnerschen
quaestiones plutarcheae finde ich keine der zahlreichen gelegen-
aoheitsschriften von Universitäten und gymnasien berücksichtigt,
in denen oft so äußerst schätzbare bemerkungen über griechi-
sche dichter und namentlich über griechische philosophen mit-
geteilt sind, die für Clemens treffliche dienste geleistet hätten :
gerade diese, seinem englischen publikum schwer, ihm aber auf
25 der leipziger Universitätsbibliothek und den bibliotheken der
leipziger gymnasien durchaus vollständig zugänglichen Schriften
mußte herr Dindorf durchgängig ausziehen : so unscheinbar sol-
che kleine besserungen wie die von WKüster dngsnwg für sd-
ngencag 174,9 8 = II 211, 8 D sind: so leicht sie ein aufmerk-
30 samer leser (und herausgeber) selbst macht, so wichtig sind sie
oft für den sinn : und schließlich verlangt man doch eine neue
. „recensio'^ eines Schriftstellers so vollkommen zu sehen, als sie
mit den vorhandenen mittein irgend herzustellen ist. man sollte
nun denken, da herr Dindorfalle hülfe anderer so selbstgenüg-
35sam verschmäht hat, er werde wenigstens ganz auf der band
liegende fehler seines textes selbst verbessern: aber mit nichten.
242, 36 S = III 34, 25 D läßt herr Bindort "OQOvtondyag der
Überlieferung stehn : ^AtQondvtjg ßayandttjg Meyandtf^g zwingen
^ÖQOvEondxag zu schreiben: Tfür/*: yfo^OqövTrig = Arwand
40 meine gesammelten abhandlungen 17, Burnouf commentaire sur
le Ya(jna 247, und nd%ag dialektische nebenform von ßdt^g:
wenigstens findet sich 'OQovToßdri^ghei Arrian: vgl meine ab-
handlungen 185 über bad und bäd. III 389, 5 war es wohl
nicht zu schwer ngad^vm in naga&eZvat zu ändern, und wenn
45 herr Dindorf 164, 43 S = II 178, 21 für xal ivigyetap nicht
xai^ iviqysiav (vgl 282, 37 S) herstellt, so hat er eben über
seinen deutlichst dreigliedrig disponierten text gar nicht nach-
18
gedacht, wie er denn kurz vorher 16 (41 S) wohl auch ohne
die oben angeführte catene einzusehen, (AitQov in fiitQoav än-
dern mußte, auch für ßKonxdg III 492, 18 ßtaanxdg herzu-
stellen war selbstverständlich genug, ich behalte mir vor
gelegentlich meine emendationen zum Clemens zu veröflfent-5
liehen, da hier zu einem mehreren der richtige ort nicht ist.
Einmal hat herr Dindorf mit aufnähme einer fremden con-
jectur entschiedenes und unbegreifliches ungltlck gehabt.
I 6, 11 = 2, 29 S druckt er TovßdX für das 'lovßdX der
handschriften und ausgaben, nach der lateinischen Übersetzung lo
von Hervet, die ich augenblicklich nur in dem drucke von
Heinsius zur band habe: vielleicht ist Tobal in der Original-
ausgabe nur ein druckfehler. ein blick in die Septuaginta
Genesis 4, 21 hätte eines besseren belehren können: der er-
finder von tpaXt^Qiov und %i&äqa heißt wirklich lovßdXus
die stelle des Clemens ist übrigens insofern interessant, als
sie zeigt, daß ihm unsere orgel bekannt waj, über welche
jetzt Payne Smith im thesaurus syriacus I 91 zu sehen ist.
jenes TovßdX ist noch deshalb — ja wie soll ich sagen? —
veraltet, weil, wenn es etwa bmn wiedergeben soll, wie dieao
auseinandersetzung in meinen abhandlungen 255 beweist
(die auch schon nicht hätte nötig sein sollen), OovßdX (0o-
ßiX) zu schreiben gewesen wäre, einen punkt der Ortho-
graphie will ich an dieser stelle zur spräche bringen, weil
ich ihn einer erörterung durch kundigere unterzogen zu sehen 25
wünsche, das Verhältnis von €t und i einmal in den abstrac-
ten von eigenschaftswörtem auf ^g tertiae, und dann in den
schwachen, von negativierten participien abstammenden Zeit-
wörtern dm(rt€tv aneiateXv. oer stamm jener adjective geht
doch auf «(T aus, dessen er regelrecht zwischen zwei vocalens©
wegfällt und regelrecht vor den consonantisch anlautenden com-
parationsanhängen erhalten bleibt, wie zu s ganas^'^i^fcr-^e-
ner- ein sv^BV^a^^a = eiyirsta gehört, so zu noXvfjka&^g nicht
noXvfiad-la, sondern noXvfid&c^a, hat herr Dindorf eine gute
auctorität für sein noXvfAa&ia II 17, 13 und ähnliches? oder soll 35
man noXvfba&la von dem ionischen fidd'fi herleiten, von welchem
novXvfxad^ifl ganz richtig gebildet ist? sind dann aber überall je-
nem (Aad-ri analoge Stammhauptwörter nachzuweisen oder vor-
auszusetzen ? zweitens : herr Dindorf selbst schwankt (und vor
ihm schwankte Sylburg) in betreff von ämtnsXv^ und dnsKftsTv. 40
II 155, 3 (siehe die nachtrage) dürfte Sylburg mit seinem nsi-
ctfi nicht recht haben, da das danebenstehende niaug mindestens
erforderte anzunehmen, daß netat^ wie m<rr^ gesprochen wor-
den, allein III 281 , 18 ist Sylburgen und Meineken entschieden
zu folgen und Xiav dpsifAivoog (= dvidfjv^ denn das stammt 45
von 2^iyf**, wie ßdd^v tpvqdfiv von ßaivoa (pvqdi) svneiatog dp-
ÖQwp zu schreiben, ämaxog kommt von mavdg und so von
19
der Wurzel n$d'- fid-, äiuiatoi; vom medium nsi&onan vgl,
ayevöTOg von yeijofjtai, änsvtftog = dnsv&^g von nvv&dvo(jha$\
affisvxzog filr ätfvxwg ißt späteres Verderbnis, darum muß bei
Sopbocles Antigone 219 381 und in allen ähnlichen stellen
5 bei Clemens wie III 263, 1 a;r€*(rT05 «Tracrwri/ gesetzt werden,
unfolgsam, ungehorsam sein, während ämatsXv bedeutet für
nicht glaubwürdig erklären.
Ich komme nun zu den erläuterungen , welche dieser
neuen ausgäbe des Clemens beigegeben sind, was Gentianus
loHervetus geboten hat, blieb unbenutzt, ich kann nicht sagen,
mit welchem rechte oder unrechte, da ich Hervets commentar
nie< gesehen habe, aus den anmerkungen von Sylburg, Hein-
sius. Potter und den für oder von Potter gesammelten col-
lectaneen teilt herr Dindorf mit, was ihm brauchbar er-
15 schien, ich habe nicht zeit gehabt zu untersuchen, wie weit
ich seinem urteile in betreff der auswahl würde folgen kön-
nen, und möchte nur bemerken, daß es sich empfohlen haben
dürfte, sämmtliche anmerkungen mit den registem in Einen
. band zu bringen : die auszüge aus Le Nourry gehörten hinter
20 die vorrede, Segaars noten wie die citatenregister und der
index graecus zu den übrigen noten und dem index latinus.
eigenes hat herr Dindorf zu den noten der älteren hinzugetan,
doch ohne princip, und so, daß leicht ersichtlich ist, wie be-
quem er sich die sache gemacht, daß im thesaurus Stephani
25 der neuen Pariser ausgäbe sehr schätzbare belehrung über
griechische vocabeln zu finden ist , dürfte so bekannt sein,
daß die sich oft wiederholende Verweisung auf jenes werk
überflüssig erscheinen wird, und auch beischriften wie die
zu III 272 über doipaXzog aus Meinekes Comici könnte man
30 entbehren, sehr erheiternd wird auf jeden theologen die note
zu 119, 44 45 S = II 15^ 5 ~ 7 D wirken, iv noXXotg wtg
lActqyaQhaig wtg pixqotg «fg, iv di noXX^ t^ tcov t^^d-voop
ciyQff o xdXhx&vg. die erste hälfte des satzes bezieht sich
auf Matth 13, 46 und war diese stelle (über ähnliche aus-
35 lassungen rede ich gleich) an den rand zu setzen: der fisch
ist der wirklich recht oft besprochene, dem cardinal Pitra
im spicilegium solesmense III die selten 499 — 628 gewid-
met, *Itj(fovg XQtOTÖg &€ov Ylog 2(otijq. herr Dindorf aber
sagt: de hoc pisce, qui ab aliis dv&iag appellatur, v. Athen.
40 7. p. 282. 8 p. 344. rectum quem restitui accentum xdXXt-
X^vg praecipit Arcadius p. 92, 6.
Ich komme zu den citaten des Clemens, welche der
herausgeber desselben verpflichtet war am rande anzuzeigen,
mir war meiner speciellen Studien wegen diese seite der
45 neuen ausgäbe fast die interessanteste: ich muß gestehn,
daß ich eine so erbarmungswürdige nachlässigkeit, wie sie
herr Dindorf zeigt, bei einem gelehrten von ruf nicht für
2*
20
möglich gehalten habe, der begriff citat ist ja nicht auf
die anftthmngen zu beschränken, die ausdrücklich als solche
gegeben werden, obwohl auch diese herm Dindorf nicht alle
der notierung wert geschienen sind: überall wo Potter die
meist von herrn Dindorf nicht beachteten mit respicit ad an- 5
fangenden anmerkungen macht, liegt ein citat vor: denn
der Verfasser weiß, daß er die werte eines andern braucht,
und seine argumentation geht von der Voraussetzung ans,
daß auch seine leser sie als solche kennen und als neue
auctorität gelten lassen, habeat sibi ist kein citat mehr, 10
obwohl der ausdruck aus der vulgata Genesis 38, 23 stammt:
jene oben ausgeschriebene stelle von der Einen perle ist ein
citat, denn jedem leser des Clemens, vorausgesetzt, daß er
kein philologe des neunzehnten Jahrhunderts war, fiel die
angezogene parabel des herrn bei ihr ein, und Clemens hatte 15
beabsichtigt, daß sie seinen lesern einfallen sollte, ich will
nun nicht verlangen, daß 138, 14 S = II 83, 13 D hätte als
citat aus der schrift erkannt werden sollen, welche in meinen
reliquiae iuris ecclesiastici graece 74 ff abgedruckt ist : siehe
daselbst 76, 7. einige Wichtigkeit hat jene schrift und hat 20
das clementische citat immer, weil wir dadurch lernen, daß
die ältesten ausätze zur kirchenrechtlichen litteratur (wenn
so vornehmer name erlaubt sein soll) älter als Commodus
sind: ein mehreres mag man bei Hilgenfeld novum testamen-
tum extra canonem receptum IV 93 ff nachsehen, auch 39,25
3 S = 1 138, 19 D mag herrn Dindorf noch geschenkt werden:
Potter hätte zwar auf die richtige fährte leiten können, aber
Deut 33, 17 hat auch Potter nicht <3itiert, welchen vers man
(siehe nur die catene des Nicephorus 1665) auf Christus be-
^og : vgl den Phvsiologus 25 bei Pitra spicilegium solesmense 30
III 355. aber daß ein citat aus dem buche Enoch so un-
bemerkt durchläuft, ist doch etwas sehr arg: 344, 37 S =
m 456, 18 D. Potter hatte hier und zu II 68, 14 III 474,
9 D auf eine benutzung des buches Enoch durch Clemens
aufmerksam gemacht, wie er zu 142, 36 S = II 100, 16 D 35
[IV 209 Dl auf Esdr IV 14, 39 ff als die quelle der äuße-
rung des Clemens verweist. II 272, 2 284, 10 III 450, 18
weiß herr Dindorf trotz IV 278 468 nichts vom evangelium
der Aegypter am rande zu sagen, und, um nur zwei ganz
bekannte bücher zu nennen, Grabes spicilegium 131, Hilgen-40
f elds novum testämentum extra canonem receptum IV 48 sind
für ihn nicht da. wie viel solide gelehrsamkeit hat dieser
herausgeber durch auslassung solcher citate iin keime er-
stickt! aber die citate aus unsern jetzt canonischen und deu-
terocanonischen bUchern sind vielleicht da? es fehlen min- 45
destens ebenso viele als angegeben werden, man mag die
Dindorfische ausgäbe aufschlagen wo man will, in diesem
21
punkte überall die äußerste nachlässigkeit. I 128, 22 bis
. 129, 2 in Ordnung zu bringen führt hier zu weit, aber 130, 1
fehlt Matth 9, 2 und die parallelen. I 130, 27 Geues 2, 7.
I 131, 17 lohann 1,18. I 132, 10 Genes 1, 26 (stattdessen
5 steht zu zeile 11 Genes 1, 20: was nachher im register glück-
lich wegbleibt). I 214, 20 Matth 15, 17 loh 6, 27 (vgl das
ignatische ägwp ösov &iXco). I 216, 16 Matth 22, 40. I
218, 1 Genes 3, 14 loh 8, 44. III 424, 14 Deut 32, 10 Matth
13, 31 33. III 252, 6 lohann 5, 39 Actor 10, 43. III 254, 24
'o Roman 8, 20. ebenda 25 Roman 10, 2. III 256, 4 Sap 2, 24.
III 261, 11 Ephes 4, 22. III 263, 10 Hehr 1, 3. 111425,9
lohann 20, 22. III 425, 12 Matthaeus 17, 1. III 425, 15 Petr I
2, 9. III 425, 17 Timoth 1 3, 16. III 425, 26 Matth 17, 5 6.
m 425, 29 Marcus 1, 11. III 427, 7 lohann 1, 18. III 427, 24
'5 lohann 1, 3. UI 427, 30 Coloss 1, 15. III 437, 25 Deut 5, 10.
m 438, 7 Coloss 2, 9. III 439, 1 Ephes 4,15. 111440,11
Daniel 7, 9 10. III 440,il9 Psalm 110, 1 (vgl 449, 14 D).
- diese beispiele, die ohne mühe von jedem der bibel kundigen
theologen um viele dutzende vermehrt werden können, wer-
«>den genügen zu zeigen, wie die biblischen citate behandelt
sind, aber auch die aus den klassikern sind nicht gut
bedacht, man brauchte nicht Dindorf zu heißen , um zu III
425, 28 Herodot I 8 an den rand setzen zu können. II
11, 3ff=118, 30S dürfte aus dem Hippolyt des Euripi-
»5 des 73 ff geflossen sein [I x D], wie gleich nachher 9 (34 S)
aus Homer Odyss II 276. ganz besonders vermisse ich aber
die behandlung der offenbar sehr zahlreichen citate aus ver-
loren gegangenen dichtem, mit denen sich Nauck und Cobet
schon beschäftigt haben, zum beispiel 39, 1 S = I 138, 15
S^öXiyM nodl iipamoiüBVot vt^g yijg stammt doch wohl, mäßig
verderbt, aus einem anapaestischen chore. 61, 15 S = I
214, 16 D ovdiv dXV ^ y^d^og gehört der komödie an.
62, II S = I 217, 25 D sind die äyi^^a tiap naqaahav tpvXa
ende und anfang zweier parodischen hexameter. 62, 15 S =
35 I 218, 5 6 D nsql Tag Xonddag ä<fxoXovfi€Voi xai tccg (AffAOQijfAi'^
vag xdSv ^dv(f(AdT<op ncQtegyiag sind unschwer in komisehe
senare zu bringen : der vers würde allerdings dann lASfAcogafA»
fkivag zu schreiben hindern, wie herr Dindorf in den nach-
tragen zu I 218, 16 (gemeint ist 6) 304, 18 vorschlägt
40 hier war nur ein in der klassischen litteratur bis auf die
fragmente bekannter mann im stände zu helfen: kein theo-
löge hat muße genug in diese Untersuchungen einzugehn.
herr Dindorf hat die schöne gelegenheit sich hier nützlich
zu machen ganz und gar andern überlassen.
45 Die Sammlung der fragmente bietet das altbekannte.
die fragmenta Pottero omissa III 509 — 512 lassen die b^-
merkuDg vermissen, daß über die dvuqqfjyinä des Nicephoru^i
22
ans denen Le Nonrry bruchstttcke des Clemens mitteilte Jetsst
Pitra im spicilegiam solesmense I lxt ff 302 ff nachzusehen
ist: dort 351 wird leider nur auf Le Nourry verwiesen, und
überhaupt kann ieh wenigstens mich mit dem, was der ge-
lehrte cardinal gegeben , nicht für abgefunden erklären, das 5
von herrn Dindorf III 511, 32 ff aus Cramers eatene III
113, 17 ff als neu aufgenommene bruchstück kann man mit-
ten im texte der stromateis lesen 148, 51 ff S = II 124, 3
ff D: der höhn gegen Mai I xxxi wäre also besser unter-
blieben: Mai hat den Clemens nicht herausgegeben, wiehemo
Dindorf, der doch, wie figura zeigt, III 511 auch vergessen
hatte, was er II 124 gedruckt wenn sich herr Dindorf bei
Mai weiter umgesehen, würde er iji der nova bibliotheca pa-
trum y 91 aus der schrift des Clemens über das pascha eine
stelle gefunden haben, die ihm III 498 499 fehlt, eine an- 15
dere steht in der scriptorum veterum nova coUectio VII 94
(dem von heirn Dindorf citierten bände!), eine dritte ebenda
98. und 105 108 Kl^fAcrtog ix tov d ctQwfnaTog, wo Mai:
locus hie videtur incidere in Clementis lib. I lacnnam. mehr
sage ich hier über die fragmente absichtlich nicht: ich will 20
nur die bitte aussprechen, mir womöglich nachrichten über
den verbleib der von Le Quien benutzten und nicht ausge-
nutzten parallela rupefucaldina zugehn zu lassen, und neben-
bei noch gleich hier meine Überzeugung mitteilen, daß das
achte buch der atgcofiaistg nichts als die einleitung zu der 25
schrift nsQl ägxdoy ist: vgl Bunsens analecta antenicaena I.
An registem liefert diese oxforder ausgäbe des Clemens
vier, einen index locorum s. scripturae, der so schlecht be-
sorgt ist, daß auf 626 schon nicht unbedeutende nachtrage
zu 620 bis 624 aufzunehmen waren, und der natürlich alle 30
von herrn Dindorf am rande nicht notierten bibelstellen, aber
auch solche die notiert sind, zum großen schaden der bibli-
schen textkritik und der geschichte der exegese übergeht:
loIacGriesbachs einschlägliche arbeit fet dem neuen heraus-
geber offenbar nicht bekannt, folgt ein index scriptorum, 35
den ich nicht näher geprüft, der aber nicht sorgfaltiger zu
sein scheint als jener erste, ich vermisse zum beispiel Baas*
Xeidfig III 58, 29: JiifAÖxQtwg I 129, 14: 'Epdx HI 456, 18:
Magxicop II 307, 20 III 4, 13: naQX(^Q III 168, 12: m^da-
Qog ni 188, 17. drittens ein index graecus, welcher est 40
Sylburgii locis plurimis auctus et correctus .... omissisque
quae Sylburgius non pauca intulerat vocabulis e locis scri-
ptorum quos Clemens excerpsit, quae nihil commune habent
cum Graecitate Clementis. ich habe den index der echten
Sylburgiana lange jähre hindurch viel gebraucht und höchst 45
nützlich gefunden, allein ein princip der auswahl zu ent-
decken ist mir nicht gelungen, und unsere heutigen anforde-
23
rungen befriedigt er in keiner weise, und die Graecitas
Clementis mindesitens hat Sylburg nicht registrieren wollen,
wohl nur das auffinden der stellen erleichtem, die ihm be-
sonders intejessant erschienen waren, herr Dindorf mußte,
5 wenn er auf die Graecitas Clementis aus war, noch manches
auswerfen, was unbehelligt an bord geblieben ist. «xara-
li^mov Valentinianis quid, äxpanro^ Grates, axoglfj zgoipijg
ex Hippocrate, äv&€(Aa ex Cephisodoro, ^^pnäo^ov(*€va Aristo-
criti, äviix&fov Pythagoreorum, und so fort, sogar ysxBV aov
lo &avaioijfi€&a bleibt stehn, trotzdem II 343, 26 das citat Rom
8, 36 37 am rande glänzt, und im registernachtrage 626 auch
noch unterkommen gefunden hat. was soll davvd^stog *lQväa
646, da doch I 190, 22 am rande unseres druckes selbst le-
rem 3, 8 angeführt ist? und wenn herr Dindorf seinen in-
15 dex graecus für auctus angibt, so muß man das wort nicht
drücken, nicht einmal die von Segaar so wertvoll erläuter-
ten vocabeln des tig 6 (Stö^6(A€vog nlovaiog, welche schrift
Sylburg noch nicht kannte, sind nachgetragen, die worte
nicht aufgenommen, deren ausdrückliche, schulgerechte defi-
^onitionen Clemens gibt: und daß die zu Sylburgs vor erfin-
dung der dogmengeschichte belegenen zeit noch nicht con-
tro Versen begriffe canon, Überlieferung, Inspiration und ähn-
liche uns heut lebende theologen interessieren, davon scheint
herr Dindorf keine ahnung zu haben, so fehlen navtav (siehe
*5 meine reljquiae iuris ecclesiastici vi vii und außerdem andere
stellen, die ich dort absichtlich nicht angeführt): naQciäoa^g
II 11, ^Vis 14, Vs 9 15,2 usw usw: ojtioot/Vio? ist mit 169, 13
341, 22 S nicht ergänzt: didaaxaXia meine reliquiae v: vor
allem tonog für gott (= ciipö) an nicht wenigen stellen
30 der auszüge aus Theodotus : iviqyBta III 256, 21 : nldug III
256, 27 : xax*5*a III 258, 6: «Vriy (z b III 264), avXXoyi^
Csd&at, dnodeixpvstp , nsq^ygatpfj , ovdia: und an theologisch
unwichtigen sind gar nicht oder nicht vollständig da iii^ larig
658, vgl meine anmerkungen zur griechischen Übersetzung
35 der proverbien 60: dia&Qstv 650, d^ogäp [fehlt ganzj, Sioga-
uxog 651 meine reliquiae 75: diaadog mx^^Q [fehlen ganz]
meine anmerkungen 72 73 usw, auch bei ßidv und den
parallelen Wörtern wäre es gut gewesen durch anführung
meiner gesammelten abhandlungen 285 oder von Bentley im
4oMalala von LDindorf 714 unheil zu verhüten, zur entschei-
düng der I 52 III 687 aufgeworfenen frage, ob es (psXXdtag
(psXXdvtag (psXkitag heiße, will ich bemerken, daß die Araber
den stein üaba nennen, was sie nur falsch aussprechen: da-
durch ist (fsXXdvtag empfohlen: y = a, wie in (pX^y^a ==
45 arab balgam. über den index latinus will ich des raumes
halber nichts sagen.
Gewonnen haben wir durch die neue ausgäbe des Cle-
24
mens einen schön gedruckten text und die möglichkeit Pot-
ters anmerkungen in oktav etwas teurer zu kaufen als die
folioausgabe wenigstens in Deutschland bezahlt wird (Schleier-
machers exemplar bot Stargardt LXXI 8 für zwanzig taler
an, um es später auf vierzehn herabzusetzen) : gewonnen ha- 5
ben wir die ttberzeugung, daß Victorius (was jedem kenner
seiner art von vorne herein wahrscheinlich war) seine hand-
schriften vortrefflich benutzt hat : gewonnen die einsieht, daß
aus den bislang neu bekannt gewordenen, dem Victorius nicht
bekannt gewesenen manuscripten nichts wesentliches für den 10
Clemens zu holen ist: gewonnen haben wir schließlich eine
reihe brauchbarer, aber meist wenig bedeutender anmerkun-
gen des neuen herausgebers. aber im großen und ganzen
sind wir jetzt nicht weiter als wir zu Potters, beziehungs-
weise zu Sylburgs zeiten waren, was herr Dindorf durch 15
besorgung einer ausgäbe, die nicht mehr leistet als die vor-
liegende, der theologie für ein compliment macht, wird er
sich wohl nicht überlegt haben: so schwer die theologie durch
eine reihe von Unglücksfällen und den letzten dreißigjährigen
Vernichtungskrieg wider sie gelitten hat, so verkommen sind so
wir denn doch nicht, daß von 1715 bis 1870 absolut nichts
passiert wäre, was auf die ausgäbe eines kirchenvaters höch-
ster bedeutung hätte von einfluß sein sollen, das aber hätte{sich
herr Dindorf sagen können , daß er dadurch, daß er eine so
leichtfertige arbeit einer ausländischen Universität angeboten, 25
der deutschen gelehrsamkeit im auslande keine ehre erzeigt hat.
es ist zu wünschen, daß bald eine wirkliche, wenn auch we-
niger glänzend gedruckte und der anmerkungen der alten
entbehrende recensio des Clemens erscheine, von der dann
beiläufig auch zn verlangen sein wird, daß sie nicht um 2230
taler verkauft, also bei weitem den meisten, wenigstens deut-
schen gelehrten von vorne herein unzugänglich gemacht werde.
4
(Haug's prize essay) Pand nämah i Ädarbäd Märäspand
or (the book of counsels by Adarbäd Märäspand.) being aas
prize essay in the name of M. Hang Ph. D. comprising the
original Pehlevi text, its transliteration in Roman as well as
Gujerathee characters, a complete translation in Gujerathee
and a glossary in Gujerathee and English of all words 00-
curing [so] in the text. by Herbad Sheriarjee Dadabhoy,4o
teacher of the zend language and holder of the Sir Jamset-
jee Jeejeebhoy fellowshop [so] in the Sir J.J.Zartoshti Mud-
dressa. Published. [so] by the Zartoshti dinni khol karnäri
mandli, (Society for making researches into the Zoroastrian
Religion) [.] Bombay: Daftur Ashkara Press. 1869. 45
[Göttingische gelehrte anzeigen 1870 stück 37 38 Seite
1441—14851.
25
Die arbeiten earopäischer persisten haben sich auch
unter den in Indien lebenden resten der Zoroastrianer gel-
tung verschafift, zunächst wohl weniger, weil jene kaufleute
Bombays wissenschaftlichen sinn hatten, als weil sie sich
5 die bekehrungsversuche brittischer missionare auf jede weise
Tom halse halten wollten, und in der europäischen Wissen-
schaft eine geeignete waffe zu ihrem kämpfe zu finden glaub-
ten, ganz klar liegen diese anfange der entwickelung in
John Wilsons 1843 zu Bombay erschienenem buche the Parsi
lo religion vor. irre ich nicht , so war die triebfeder jener
kämpfe der Parsen gegen das Christentum der instinct, daß
eine nationalität, welche nur durch ihre religion zusammen-
gehalten wird, in ihrer religion auch ihre existenz verteidigt.
Chinesen etwa können Christen werden, ohne aufhören zu
15 müssen Chinesen zu sein : die Parsen, ohne staatliches leben,
nicht in räumlich abgegrenzten Wohnsitzen wohnend, hören
auf Parsen zu sein, wenn sie das evangelium annehmen:
sie sind dann nur noch in Indien wohnende Untertanen der
kröne England, deren Ursprung in hundert jähren vergessen
*o ist. welchen einfluß dann später herr Martin Hang auf die
Parsen in Bombay gehabt hat, berichtet herr Martin Hang
selbst ZDMG XIX 305. aber auch jetzt noch liegt es in
den Verhältnissen , daß die Parsen vorzugsweise diejenigen
stücke ihrer litteratur hervorholen, welche der sie überflu-
astenden christlichen cultur, gegen welche sie sich wehren
wollen, am verwandtesten sind oder scheinen, auch das
sprnchbueh des Ädurbäd ist in vieler beziehung modern
europäischen anschauungen genehm, und gewiß eben deshalb
herausgegeben worden, der Wissenschaft wäre mit dem Mi-
sonotxirad und Ardäi-Viräf-buch unzweifelhaft mehr gedient
gewesen, und nicht ihr allein, menschen und nationen ha-
ben ein recht zu existieren nicht, weil sie sind wie andere,
sondern gerade, weil sie anders sind als andere, ein Perser
oder Deutscher ist nicht weniger, sondern mehr als mensch:
35 und das persische und deutsche Individuum hat zu dem x
seiner nationalität noch das y seiner persönlichkeit hinzu,
so bitte ich dringend, die Parsen in Bombay wollen uns
gerade in ihrem richtig verstandenen eigenen Interesse auch
das jetzigen anschauungen fremdartige in ihrer litteratur nicht
40 vorenthalten : eben das ist das wertvollste, wie dem aber
auch sei, aueh der diesmal vorgelegte text muß mit gebüh-
rendem danke aufgenommen werden, was der band enthält,
sagt der titel. da ich Gujerathee nicht verstehe, muß ich
mich mit den bemerkungen, welche ich, seit jähren ein lei-
45 denschaftlieher freund der Perser und des Zoroaster, zu dem
buche des Ädurbäd machen will, lediglich an den Pehlewi-
texty dessen lateinische Umschreibung und an das Wörterbuch
26
halten, kann aber nicht umhin herrn Edalji fttr die Über-
setzung der Gujeratheeübertragnng des spruchbuches zu dan«
ken, welche Max Müller in Trübners reoord des laufenden
Jahres 720 ff veröffentlicht hat. im begriffe diese anzeige
in die druckerei zu geben , sehe ich aus eben diesem records
775, daß die arbeit des herrn Edalji mit einer einleitung
von MMüUer auch in einem sonderabdrueke erschienen ist.
Die spräche, in welcher das dem Ä^urbäd zugeschrie-
bene spruchbuch verfaßt ist, nennt herr Dadabhoy auf dem
titel seiner ausgäbe Fehle wi. er tut unrecht, wie ich gleich lo
nachweisen werde.
Was in landläufigen büchem an gelehrtem materiale über
das wort pafalawt beigebracht wird (und dürftig genug ist
es), stammt aus einem aufsatze Stephan Quatremferes, wel-
cher im Junihefte des Journal des Savans von 1840 abge- 15
druckt steht die für die zeit, in welcher sie geschrieben
ist, glänzende auseinandersetzung von Thomas Hyde histo-
ria religionis veterum Persarum 35 ist unverdienter weise
unbeachtet geblieben, die vielfach so reichen Parsen in
Bombay sind es ihrer nation schuldig das Hydesche werk 20
mit den nötigen anmerkungen und vor allem mit registem
neu auflegen zu lassen: Hydes liebe für Zoroaster bewirkte,
daß" sein buch „was so ill received by the public , that the
Doctor boiled bis tea-kettle with the greatest part of the
Impression" nach Pinkerton voyages and travels IX 196 bei^s
Wilson Parsi religion 190. man kann jetzt, wenn man sich
mühe gibt, besser unterrichtet sein als Hyde und Quatrem^re.
In den indischen büchem heißt, wie Boebtlingk und Koth
IV 615 594 nachweisen, ein Perser Pahlava Pahnava Pallava,
ich weiß nicht, ob sich schon jetzt feststellen läßt, aus wel-30
eher zeit die Schriftstücke oder die teile von Schriftstücken
stammen, in welchen diese bezeichnungen zu finden sind,
da pärasika = pärasi in Indien allerdings auch vorkommt,
aber nach dem Petersburger wörterbuche IV 672 nur in jün-
geren werken anzutreffen zu sein scheint (wo dann die en-35
düng Ika nicht mit der in a Sakcik = p Sagzt bei Moses
von Korßn gleichaltrig wäre), muß wohl Pahlava einer zeit
angehören, in welcher nicht Persis die herrschende landscbaft
in Erän war, also nicht in der säsänidischen, sondern in der
arsakidischen periode üblich gewesen sein: pärasika könnte 40
säsänidisch sein, oder aber auch aus, dem späteren mittelalter
(nach den Seldschuken und vor den Mongolen) stammen,
wäre (was ich nicht feststellen kann) Pahnava nicht eine
auf indischem boden entstandene Verderbnis . sondern eine
wirklich bei dem bezeichneten volke übliche form, so hätten 45
wir in Pahlava Pahnava denselben Wechsel der liquidae,
wie in der Pehlewi genannten spräche selbst, die indisch^
27
Philologie wird über kurz oder lang im stände sein , Über
Pahlava genauere auskunft zu geben.
In den jüngeren persischen dichtem ist pahlawt die ro-
mantische spräche, es genügt ein einziges bait des Hafis
5 517 anzuführen (Rückerts handschriftliche Übersetzung in
* meinem besitze): Jüngst in der spräche Pehlewi vom ast
im rosenbeet las nachtigall coUegium, und sprach das herz-
gebet^. aus solchen ausdrücken ernsthafte Schlüsse auf die
ursprüngliche bedeutung des wortes pahlawt zu machen
lo würde nicht gescheuter sein, als einem Deutschen, welcher
von den gotischen kirchen in Gröttingen redete, den glauben
zuzumuten , diese kirchen seien von.. Goten gebaut , und es
stehe nur noch nicht fest, ob von ost- oder von westGoten.
Für jeden philologen sollte klar sein, daß p pahlawt,
15 welches in a pahlavik sein genaues gegenstück hat, eine
ableitung eines hauptwortes p pahlaw = a pahlav ist. so
stammt von bäzär ein bäzäil =» a wacarik meine beitrage
zur baktrisehen lexikographie 73, 12: so von röz ein rözt
Wes und Rämin 275, 18 = a rocik Elisg 53, 15 71, 16
»ol43, 24 leben der heiligen väter I 11, 12 [= annona bei
ßosweyd 19^ mitte], vgl meine abhandlungen 81, 19 : so von
tag ein täzt = a tacik mitratus, abhandlungen 84 [das dort
vergeblich gesuchte tagfftr steht bei «ihn BaöüÖat II 393].
ausdrücklich bemerkt muß werden, daß das doppelte arme-
2S nische a beweist, daß a pahlav nicht ein von der urzeit her
Armeniern und Persern gemeinsames, sondern ein in der Ar-
sakidenzeit entlehntes wort ist: beitrage 5, 21.
Aus dem gesagten folgt, daß, wenn wir wissen wollen,
was pahlawt ist, wir zu erkunden haben, was pahlaw be-
30 deutet, darüber hat Quatrem^re a a 343 flf aus den drei
persischen Wörterbüchern Burhän i qäÖi:>, Farhang i Gahän-
gtrt und Farhang i Suyürt auskunft gegeben: es erhellt,
daß er das zuletzt genannte sehr nachlässig gelesen hat,
da er nicht einmal bemerkte, daß es des 1229 gestorbenen
35 Yäqüt kitäb mu5>gam «albuldän als quelle seiner wichtigsten
nachricht anführt, es kann zu jenen drei Wörterbüchern noch
das von Lakhnau hinzugefügt werden, und gewiß noch viele
andere geben dieselbe erklärung von pahlaw wie jene drei.
Pahlaw soll bedeuten: stadt, so daß pahlawt = sahrt
40 städtisch ist: den district um Igpähän: einen tapfem und
beherzten mann : un homme d'un rang eleve [so Quatrem^re,
schwerlich richtig : gäxib i xäl kann auch ein mystiker sein] :
eine provinz, von welcher die spräche Pahlawt den namen
hat. den rest der artikel kann ich übergehn. daß pahlaw
45 Stadt bedeutet, sagt der größeste kenner des persischen in
unserm Jahrhundert, FrBückert, ZDMG VIII 315. pahlaw
held, vornehmer bleibt zu belegen : die geographisch-politische
28
bedeutang des Wortes seheint sieh zur erklärang des adjec-
tivs pahlawi am meisten zn empfehlen, man wird eine
spräche, schrift, sage eher nach der gegend nennen, in wel-
cher sie za hause ist, als sie als städtische, heldenhafte oder
vornehme bezeichnen, sollte sahii etwa ein gegensatz zu 5
dem darf genannten andern persischen dialekte in dem sinne
^in, da& Stadt und hof einander gegenüberständen? wir
werden unten sehen, daß das nicht angeht.
Also pahlaw ist ein landstrich. jenes persisch-tttrkische
Wörterbuch belegt, wie gesagt, diese nachricht aus Yäqüt. 10
die stelle steht in Wttstenfelds ausgäbe III 925, 7 ff. im
wesentlichen dasselbe findet sich in den Marägid KaletiOOilä^
welche schon Quatrem^re in der handschrift benutzt hat,
und die jetzt in Juynbolls drucke II 369 nachgesehen werden
können, zunächst ist festzustellen, daß entweder Yäqüt selbst 15
einen fehler gemacht hat, oder aber die handschriften des
Yäqütschen werkes, sowohl die, aus welchen der Göttinger
druck geflossen, als auch die, welche jener Tttrke (oder sein
indisch-persisches original Farhang i Gahängirt) benutzt hat,
verderbt waren. Quatremfere hat, ohne schärfe freilich, schon 20
darauf aufmerksam gemacht, daß der vom Farhang (ich sage
also von Yäqüt) angeführte passage d'Hamza Ispahani plutöt
du kitab altanbth de Masoudi ist. es durfte nicht heißen
Xamzat im buche tanblh, sondern Xamzat [ich weiß nicht wo,
nicht in der ausgäbe von Gottwaldt] und Masr^üdt im buche »5
tanblh sagen, so daß wir zwei zeugen statt Eines haben,
und zwar zeugen aus der mitte des zehnten Jahrhunderts:
über den kitäb «altanbih vgl I iv der Pariser ausgäbe der Mu-
rüg «aldahab. jene gewährsmänner berichten: „vor alters
redete man in Persien fünf verschiedene sprachen, Fahlawi,3«>
Darf, Färast, CjCüzt und Suryänt. was das Fahlawl angeht,
so sprachen es die könige bei ihren gastmählern. es ist ein
dialekt, der seinen namen von Fahlat hat; Fahlat aber [das
Stichwort des artikels lautet Fahlaw, also persisch Pahlaw]
ist ein eigenname, welcher den fünf districten von I5bähän,s5
Rai, Hapadän, Mah Nahäwand und Adarbaigän zukommt,
es sagt Sirawaih [= JSiQotjg abhandlungen 228, 30J der söhn
des äahradär „„es gibt sieben landschaften der Fahlawis:
Hamadän, Mäsabadän, Qum, Mäh von Bagrat, Qaimarat, Mäh
von Küfat und Qarmisin hingegen Rai, Igbähän, Qumis. 6a- 40
baristän, Cjfuräsän, Sagistän, Karmän, Makrän, Qazwtn, Dai-
lam, Bälaqän gehören nicht zu den landschaften der Fahla-
wis.""." den rest des Yäqütschen artikels lasse ich für jetzt
bei Seite und bemerke nur, daß aus dem umstände, daß unter
den eränischen sprachen auch die syrische aufgezählt wird, 45
folgt, daß die notiz aus einer zeit stammt, in welcher noch
aramäisch redende landstriche dem scepter des großkönigs
29
V
unterworfen waren: wenn Sirawaih ausdrücklich bemerkt,
daß eine anzahl provinzen nicht zum gebiete der Pahlawte
gehört, so erklärt sich dies doch wohl nur daraus, daß er
zu einer zeit schrieb, in welcher außer den sieben buldän
5 der Pahlawi (welche den kern des reiches gebildet zu haben
scheinen^ auch die eilf von ihm als nicht-pahlawisch bezeich-
neten biläd einem und demselben herrscher gehorchten: ich
muß andern überlassen, diese zeit ausfindig zu machen^
genau ebenso wie Xamzat [und Masyfidt] bei Yäqüt bestimmt
loder kitäb Nalfihrist bei Quatremfere a a 415 den umfang
von Fahlat. stimmen nun auch die beiden oder die drei nach-
richten, welche Yäqüt mitteilt, nicht genau mit einander
überein , so stimmt dafür die eine derselben genau mit dem
Fihrist, ebenfalls einem werke des zehnten Jahrhunderts, oder
15 dem noch älteren fitibn Muqaffa:^, aus welchem jenes schöpfte^
mag für jetzt eine befriedigende kenntnis von den grenzen
des Pehlewigebiets nicht zu erreichen sein, soviel steht schon
jetzt fest, daß Hamadän und Mäh Nahäwand (Baläduri 306,
13) ihm angehörten, wonach man auf der karte die läge der
»oprovinz Pahlaw wenigstens ungefähr nachsehen kann, übri^
gens vertritt Mäh, wie schon Hyde 415 erkannt zu habe»
scheint, das griechische Mfjdia = Madia : vgl zirah zrah ==
zrädha (abhandlungen 44, 9), sipäh (cTrarfarfot;«^ ebenda 187,
11) = 9pädha, srah neben surädiq beitrage 69, 36. Mäh
25 von Bagrat und von Kfifat (Nahäwand und Dinawar) sind
die von bayrischen und kufischen truppen eroberten teile
von Medien.
Eine ganz außerordentliche bestätigung bekommt meine
ansieht durch eine stelle in Masr^üdls Murüg fi^aldahab II 133:
yy „die meisten [der mulük 5«al6awä«if] ließen sich von den Ar-
sakiden leiten, dies waren die könige des gebirgslandes,
das heißt der provinzen Dinawar, Nahäwand, Hamadän, Mä-
sabadän und Ädarbaigän.
Schon Quatremfere hat, allerdings unter verhängnisvollen
35 Irrtümern, an das Pahlav bei Moses von Koren erinnert,
worüber ich schon in den abhandlungen 43 gesprochen habe,
zwei einschlagende stellen des Agathangelus übergehe ich,
da abhandlungen 179 bewiesen ist, daß sein werk in der
uns vorliegenden gestalt jünger als 1084 ist. für herrn
4oLanglois coUection des historiens de TArmenie I 100 ist das
allerdings nicht geschrieben gewesen: tibersehen doch auch
Deutsche geflissentlich mein ganzes buch, ich verbinde was
jener Moses berichtet, mit einer bei Isidor von Charax er-
haltenen nachricht. dieser schon von Plinius benutzte schrift-
45 steller teilt nämlich in seinen ata&fiol nceq&txol 4-7 Medien
oflFenbar in vier teile, er geht von dem grenzgebirge Za-
gros aus, und nennt Mf^dlcc (das wäre also Mäh Dinawar),
30
Kaptßadfjvij, Mtjäia ^ ävw, *Paytav^: die letztere landschaft
reicht bis an die kaspischen tore. ganz sicher ist ^Paytav^
-die gegend von Rai, also etwa um das heutige Teheran ge-
legen, in oberMedien liegt zuerst KoyxoßaQ = Kankiwar
Kinkiwar (Yäqüt IV 120, 6 312, 14) mit einem Artemis- 5
tempel, dessen trümmer noch jetzt vorhanden sind, noch jetzt
nach Keppel II 84 der dritten ausgäbe grenzort eines dis-
tricts: dann Bdtava = Hamadän, und ist diese landschaft
somit ebenfalls bestimmt. Kafjißadijv^ ist wohl Kampada,
eine dahyu Mediens, in der inschrift von Bagistana II 6ia
(angrenzend Mesabatene = Mäsabadän oder Mähsabadäi),
sub monte Cambalido, qui est Caucasi ramus Plinis VI 134,
wo Cambado zu schreiben scheint) : durch Behistun ist diese
landschaft auf den karten zu finden, sollte sieh nun diese
aus der arsakidischen zeit stammende vierteilung Mediens 15
nicht aus dem von Moses von Koren 11 68 berichteten er-
klären? Arta^&s, heißt es dort, teilte das stammland der
Arsakiden Pahlav in karenisches, surenisches und feldmar-
schalls-Pahlav (abhandlungen 192, 27): es versteht sich von
selbst, daß er für die regierende linie einen andern teil 2a
von Pahlav zurttckbehalten hat: die sache wird sich damals
•
nicht anders gemacht haben, als zur zeit des Dareus nach
Piatos gesetzen III 695®, als die sieben Perser (Herodot III
70^ inschrift von Bagistana IV 18), das heißt, Dareus und
seine sechs genossen, beteilt wurden, meine ansieht wird 15
dadurch empfohlen, daß die von Isidor an erster stelle ge-
nannte Mfjdia (also Mäh Dinawar) als hauptort eine Stadt
KÜQiva hat, deren name durch Kaqivii des Ptolemaeus VI 2
(der allerdings vielleicht den Isidor benutzt hat) als unver-
stümmelt erhalten und mit Stadt und fluß Kurand, baktri-^a
schem Kvirinta, nicht zusammenhängend erwiesen ist: da
haben wir eben den KarSn, von welchem Kareni Pahlav den
namen hat. die regierende linie der Arsakiden hat ihren
nachgeborenen übrigens wohl nicht ethnographisch und geo-
graphisch in sich abgeschlossene landschaften Übermacht, 35
weil sie sonst jene vermocht hätte auf Unabhängigkeit zu
ginnen. Bazigraban die zollstätte (abhandlungen 195, 11)
kann kaum wo anders gelegen haben als bei der brücke^
welche nach Dupr6 voyages II 252 Ker Porter II 145 das
gebiet von Hamadän endet: das arsakidische oberMedien 40
umfaßt aber Hamadän mit. aus dieser vorauszusetzenden
künstlichkeit der abgrenzung würde sich erklären, warum
diese einteilung keine spuren hinterlassen hat. freilich kommt
es wohl anderwärts vor, daß der egoismus des hohen adels
die echte einteilung einer nation nach stammen in vergessen- 45
heit bringt, und die bergschlösser und landstädte, in welchen
jener haust, revolutionärer weise namen verdrängen, die allein
31
berechtigt sind genannt za werden, es kann also auch hier
ein dauernder einfluß jener arsakidischen domanien sich noch
einmal nachweisen lassen.
es werden sich nun vielleicht auch zwei stellen de»
sPlinius verstehn lassen, VI 44 113 Adiabenis conectuntur
Carduchi (= südöstlich vom gebiete der beiden Zäb [bei-
trage 61, 34] folgt Kurdistan) quondam dicti, nunc Cardueni
(das heißt, armenischem einflusse, mehrheit auf x, folgte peh-
lewipersischer, mehrheit auf an), praefluente Tigri, his Pra-
lo titae naq* idov appellati, qui t'enent Caspias portas : und Par-
thyaea habet ab occasu Pratitas Medos. wie das Pratitae
naQ' oödv herzustellen ist, weiß ich nicht, vermute aber, daß
in diesen in den handschrifteil (siehe Sillig) sehr abweichen-
den Worten irgend ein Vertreter von Pahlaw stecke, ich
»ssage: ich vermute das.
ich darf nicht verschweigen, daß bei Hyde 418 420 sich
die nachricht findet, Pehla oder Pehlawa sei ein name der
Stadt NgSäpör (Nivsapuh bei Elisg) in [^uräsän. die nachricht,
welche wahrscheinlich aus dem mir im augenblicke nicht
ao zugänglichen Farhang i Gahängirt entnonmien ist, kann nur
im zusammenhange mit ""einigen andern tatsachen erörtert
werden.
Hyde hat 420 auf die dialektnamen bahärl und rämandl
sowie auf den noch dunkleren oräma oder öräman aufmerk-
25 sam gemacht, näheres gibt er nicht die Haft Qulzum 1 162
sagen bähär naur^e az xwänandagt ast, ki an rä pahlawt ö
rämandt j[yftn2JiA. ebenso Burhän 115^ der ausgäbe von
Roebuck, nur xwänandagt 6 göyandagt ham hast und tür-
kisch Farhang i äus^ürt I 161, der nur räwandt für rämandf
30 bietet also bähär ist eine art zu lesen [und zu sprechen:
Bnrhän], welche man pahlawt und rämandi [räwandt der
Türke] nennt so viel ist klar, daß die notiz aus einer ganz
anderen quelle fließt, als die ist, aus welcher Yäqüt geschöpft
hat schade aber, daß mit Bämandi Räwandt nicht allzuviel
35 anzufangen ist das zwar ist sicher, daß diese worte auf
baktrisches rafevant zurückgehn, allein dies particip ist an
vielen stellen der erde von Ortschaften ausgesagt, no'^*) =
^PijßaVTCa besprach ich abhandlungen 255, 9. Räwand ist
nach Yäqüt II 741 ein berg bei Qäsän und I^bähän, also
40 wohl zwischen beiden gelegen: es wird das hochgebirge
nördlich von Köheröd sein, welches Ker Porter 1 400 beschrie-
ben hat: ein jetzt verlassenes Gabr-äbäd zeigt dort alten
feuerdienst an: auch Balädurt 325, 1 kennt ein zu Ifbähän
gehöriges Räwand. aber auch bei N6ääp6r gibt es ein Rt-
45 wand (Yäqüt II 891, 15), wohl das Revan des Lazarus von
Pharb 166, 30 175, 27 der ausgäbe von 1793, was als Ma-
gier-ortschaft nahe bei Nivsapuh bezeichnet wird, so daß
32
der dialekt Rämändt Bäwandt sowohl nach südMedien als
nach west^nräsän gehören kann, fttr letzteres spricht der
name Bähär, wenn anders derselbe mit Bahär (und Hyde
fand ja in seinen quellen bahärt geschrieben), einer Stadt
in Marw (Yäqüt I 767, 8) oder einem ätaSkada in Turkistän 5
(Burhän), zusammengehört: auch öräman scheint eben dahin
zu weisen, da Haft Qulzum I 107 wie Burhän öräman nach
Gausaqän setzen, und dies bei Asfarätn gelegen war: Täqüt
ll 152, 13 hat zwar Gausaqän, doch arabisiert dies : abband-
lungen 25, 20. freilicli sicher ist ein ort, der Gausaqän oder lo
La Tour heißt, so wenig zu bestimmen wie einer, der den
namen Bäwand oder Lauterberg führt.
Hier wtlrde ich nun erwähnen können, daß Moses von
Koren II 68 (65 Whiston) Balx mit Pahlav in Verbindung
bringt, daß auch die dem Moses untergeschobene geographie '5
Bahl (auch Bar yil! 76» schreibt bna) als regier ungssitz Ar-
sakes des großen nennt, also scheinbar das Pahlawt nach
dem nordosten Eräns verlegt, wenn nicht schon Quatremire
345 durch citate aus Michael dem patriarchen und Bar 2^ebh-
räyä wahrscheinlich gemacht hätte, daß hier eine verwechs-»o
lung vorliegt. Bahl scheint mitunter geradezu Igpähän zu
sein, übrigens habe ich mich schon öfters über den gerin-
gen wert des Moses geäußert: der mann ist in seinem al-
bernen rassendünkel, welchem er ein aus blättern der Genesis
geflochtenes, aber wenig deckendes schttrzchen umgehängtes
hat, vollständig versimpelt, und unfähig politische Verhält-
nisse zu verstehn : daß Bahl mit Pahlav nichts zu tun haben
kann, da b und p im armenischen ganz verschiedene buch-
staben sind, hat bereits Quatremere bemerkt.
Es steht zweierlei fest, erstens: in der arsakidischen 30
zeit hieß Medien (ganz oder zum größesten teile) Pahlaw.
danach wäre Pahlawt die spräche Mediens in .der arsakidi-
schen zeit, zerfiel Eränäahr (Yäqüt IV 857, 19 20 vom
Gaihün bis nach Qädisiyyat reichend) nach abhandlungen 60
in vier große provinzen , so läßt sich annehmen , daß auch 35
vier hauptdialekte gesprochen worden sind, die x^ziyyat
bei Yäqüt III 925, 9 gehört nach Susiana, die färasiyyat nach
Persis: dann bleibt für die fahlawiyyat nur das Medien der
von mir angeführten armenischen geographie, und für die
dariyyat nur ^furäsän. Yäqüt schreibt die dariyyat einmal 40
den mudun Malmadä^in zu, was mir nicht sehr deutlich ist,
dann aber sagt er 2<algälibu ^^alaibä min baini lugäti Mahli
Klmasraqi walugati Kahli Balxa: man kann nicht deutlicher
sein, die vom Farhang i Gahängtri bei Hyde 419 als mat-
rük bezeichneten dialekte Öarawt (von Harät), Sugdi (sog- 45
disch), Zäwul! (so ist für das daräwult Hydes zu lesen) ge-
hören landschaften an, welche, wenn auch von eränischer
33
bevßlkemng bewohnt, außerhalb des eränischen staatsver-
bandes standen.
Zweitens: Bahärt, Bä wandt; Oräman scheinen alle nach
Xuräsän zu gehören, sie heißen nicht bloß dialekte = gd-
syandagi, sondern auch xwänandagt, das heißt, sie wurden
anders gelesen, was soviel ist als mit anderer schrift geschrie-
ben, als die übrigen eränischen zungen. werden sie Pehlewi
genannt, so bedeutet das (wir sind hier an einer ganz an-
deren quelle, als die dem Yäqüt geflossen) meines erachtens
«onur vorgeschichtlich-persisch: es ist so gut möglich, daß sie
in die Säsäniden-, als daß sie in die Arsakiden- oder Achae-
menidenperiode gehören, die schrift könnte sehr wohl in
die diadochentage zurttckgehn, in denen in Baktrien grie-
chische könige saßen, welche griechische und indoskythische
.15 münzen schlugen, um zuzugestehn, daß ich Pehlewi so deu-
ten dürfe, wie ich getan, muß man nur einige belesenheit in
neupersischen Schriftstellern haben, pahlawt steht nach dem
sprachgebrauche, wie ich schon oben bemerkt, unserm gotisch
in ausdrücken wie gotische atchitektur völlig gleich: soll
20 pahlawt etwas anderes bedeuten als ganz allgemein roman-
tisches altPersisch ohne jede rücksicht auf die höhe des alters,
so muß der Zusammenhang der rede das klar ergeben, pah-
lawt im gegensatze zu pärast und x^zt muß von einer be-
stimmten gegend genannt sein, wie. gotisch, wenn es neben
25 sächsisch und fränkisch erwähnt wird : pahlawt allein heißt
nur altpersisch, wenn die linguistik nicht philologisch ge-
trieben wird, hat sie gar kein recht zu existieren, und ist
ohne jeden wert.
Es fragt sich nun, ob wir uns von dem wirklichen Pehlewi,
30 das heißt, von der unter Arsakiden und Säsäniden gespro-
chenen spräche Mediens, noch eine Vorstellung machen kön-
nen, ich glaube die frage bejahend beantworten zu dürfen.
' wiederholt schon habe ich darauf aufmerksam gemacht, daß
im Armenischen verschiedene schichten eränischer spräche
35 übereinander liegen, alle die zahlreichen Wörter, welche das
Armenische mit dem neuPersischen identisch besitzt (mit dem
unterschiede höchstens, daß ein guna fehlt, oder ein vocali-
scher auslaut consonantisch geschlossen ist), diese alle sind
im Armenischen lehnwöiiier aus der arsakidischen zeit, und
?^ müssen daher dem stammlande der Arsakiden, Pahlaw, an-
gehören, also pahlawt sein, es können nicht säsänidische
Wörter sein, da die armenische bibelübersetzung, welche aus
der mitte des fünften Jahrhunderts stammt, sie bereits im ge-
wöhnlichen gebrauche hat. zu Luculis zeit (beitrage 65, 18)
45 mögen sie noch nicht den althaikanischen gleich gegolten
r haben : anzunehmen , daß 430 das haikanische von den den
armenischen Arsakiden feindlichen Säsäniden seit 250 so tief
34
beeinflaBt sein tollte, daß jeded zehnte wort sädänidiscb
wäre^ dies anzunehmen sehe ich keine veranlassang. da6
^ies nicht eine anffassnng, sondern tatsache ist, erhellt daraus^
daß nicht wenige Wörter, welche die Syrer und Araber schon
vor Muxammad aus dem Persischen entlehnten, eben die ge- 5
stalt zeigen, welche das Armenische bietet : vgl p nßza a ni-
zak arab naizak speer, p sunba a smbak arab sunbak buf,
p buna a bnak arab bunak wurzel, vgl ^'D nddiö ^3 »:531a
{(albunaku etayi t^lmuqtmu ft etlbaladi waNimustauSinu lahu.
«"ips^ ND2ia qä^idatu »Imanärati bei Bar yilt 77* (fehlt bei"»
Castle) : gehört zu a bun Moses von KorSn 147, 24 = p bun
Wgs und Rämin 69, 13 313, 8 Atunpat*31, 6 39, 33 41, 6.
und häufiger mit q, wie p bora a borak arab bauraq borax,
p döra a dorak arab dauraq eimer, p zgwa ggwa a zipak arab
zaibaq quecksilber usw. »5
Dies ist um so gewisser, als die arabische spräche auch
noch aus dem Eränischen aufgenommene Wörter genug hat,
welche statt jener k q ein g zeigen, also einer anderen ge>
gend angehören als jene, wobei zweifelhaft bleibt, ob g nur
eine Verhärtung von y ist oder eine weichere form jener»
k q: vgl Stbawaihi in Sacys anthologie grammaticale 16, 8
und Sacy dazu 406, so wie Gauhart zu anfang von g nach
dem Bfiläqer drucke:
Ju^ ^ JLftä ^] Q^ vi^Jüs g^-^ ^ '^^ a^ XUai> Q^ d^Ji.2S
LF.^AoJi ^jJ! L^ ^
gjj^ v:;J^ vi^U^ ^\ V; l* ^ ^
l:poww«t^ v:>«..^\amu«{ Uta! ^^:>- L^\ iXäJt)
ieh mußte die schwer zugängliche stelle vollständig mitteilen)
da sie für die beurteilung der lehnwörter auf g vielleicht 4a
wichtig ist , deren vorkommen übrigens efaro&ologis<^ «nd
36
topographisch zu bestimmen sein wird, wie arab rta'isofit
Qazwlnl II 249, 9 = p uskara = a skavarak Bar 5ilt 17 8*
tp «n-^nö ni!) «ß2> fi^alsukurragät «mar 'pr!'»n'^«i. arab «af&arag
=i= p afSara = a 6sarak beitrage 5, 8. arab buxtag = p
5 buxta = a bn^tak. arab dlbfig = p dßbä ^ a dipak. arj^b
dabanag »= p dahana =» a dahanak. arab dastag = p dasta
=^ a dastak. arab sabfg Dozy dictionnaire des vgtements
199 =a p saht t= a Sapik armenischer Ephraim I 103, 22.
arab sädag = p säda (darch Vendidad Sade allbekannt) =»
«o a satak. arab mauzag =0 p möza = a mucak, und so fort*
am wichtigsten Yäqfit I 96 «ubulla ^^ linöXoyog im tw^-
nXovg ^g iQv&gdg ^alccaatjg 35 (um 250 geschrieben), ein
namen, der wohl hu und das kurdische bula enthält: v^
die bulfik = classes Hyde 428?
«5 Wir haben ferner in Moses von Korßn und anderen ar-
menischen Schriftstellern der ältesten zeit ebenso wie in ara-
bischen historikem und geographen nicht zu unterschätzende
ausdrückliche aussagen ^ Ober die älteste persische spräche,
welche jeder, der die geschichte Erfins vom dritten bis zum
»o siebenten Jahrhunderte so weit kennt, als sie überhaupt jetzt
gekannt werden kann, nur in Medien unterbringen wird.
daß das alles noch nicht gesammelt ist, gereicht der eräni*
sehen philologie unserer tage mit nichten zur empfehlung.
Nun kommt aber die große frage: ist das gemengsei,
*5in welchem Atunpats spruchbuch, die sogenannte Huzwa-
reschübersetzung des Vendidad und so manches andere Schrift-
stück abgefaßt ist, wirklich Pehlewi? allerdings sind mün-
zen, inschriften, bücher vorhanden, welche man sich gewöhnt
hat der Pehlewisprache zuzuweisen, aber das ist rein willkürlich
30 ohne jeden grund geschehn. natürlich die münzen und in-
schriften sagen nirgends selbst aus, daß sie in Pehlewisprache
reden: die bücher, welche wir dieser spräche zuweisen, sa-
gen es aber ebensowenig von sich selbst aus, daß sie in ihr
verfaßt sind, das älteste mir bekannte zeugnis dafar, daß
3^5 die im dialekte x geschriebene Übersetzung des Vendidad
und Izeschne in Pehlewi verfaßt ist, stammt aus dem ende
des fünfzehnten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung, und nicht
aus Persien selbst, sondern aus Indien: es ist in dem die
Jahreszahl 1833 tragenden avant-propos zu Burnoufs coni-
40 mentaire sur le Ya§na xv abgedruckt :. „dies i^isnigädapustaka^,
sagt Keriosengh, „ist von mir pahalavigädät in das Sanskrit
übersetzt**, es ist für mich völlig gewiß, daß die form pa-
halavt allein genügt ein neupersisches eigenschaftswort pah-
lawt ZU erkennen, dessen visargiertes h in Indien, wie meines
45 Wissens in allen ähnlichen fällen in den neuindischen dia-
lekten, zu ha geworden ist: vgl marathisches ^hara neben
zahn ist aber s pahalavt p pahlawt, so muß man es auch
3*
36
in dem sinne nehmen, welchen dies wort hatte, als es in
dieser form nmlief, also in dem, welchen es am ende des
fünfzehnten Jahrhunderts für ausnahmelos jeden persisch re*
denden menschen besaß, und da bedeutet es altpersisch,
unmodernes persisch, ohne zu beanspruchen als zeugenaus-5
sage über den wirklichen Ursprung und das wesen der spräche
zu dienen , aus welcher Neriosengh übertrug, wäre Nerio-
senghs pahalavigäda aus dem titel der von ihm benutzten,
möglicher weise alten handschrift geflossen, so würde es die
endung t mit k oder ka schließen, die spräche x , in der lo
Izeschne und Yendidad jenem gelehrten vorlagen, schließt,
meines Wissens ohne ausnähme, neupersische eigenschafts^
Wörter auf t mit k : vgl im indischen pärasfka = pärasl und
bahltka = bal/t. es hörte jede philologie auf, wenn das
nicht sicher wäre, ich erkläre das pahalavtgädät um so zu- is
versichtlicher so, als Neriosenghs wissen nach Anquetils
avant-propos nichts weniger als alter Überlieferung entflossen
war. am ende des vierzehnten Jahrhunderts war in Guzerat
nichts von altpersischen handschriften und nichts von alt-
persischem wissen zu treffen, beides wurde erst aus Ker-^
man beschickt wäre aber Hafis .den gesandten begegnet
und hätte ihre büeher gesehen, so würde er dieselben frei-
lieh Pehlewibücher genannt haben, aber wohl gemerkt, so-
wohl die Übertragungen in der spräche x als deren bak-
trische Urschriften, aus dem ausdrucke pahalavtgädät lassen ^5
sich mithin die Schlüsse nicht ziehen, welche man aus ihm
gezogen hat. der name Pehlewi kommt also in praegnan^
tem, concretem sinne der spräche nicht zu, in welcher unter
andern auch Atunpats büchlein geschrieben ist.
Daß dies so ist, wie ich sage, erhellt unwiderleglich 3^
auch aus dem umstände, daß die sprs^che, welche Atunpat
schreibt, in nicht geringem maße mit semitischen dementen
gemischt ist. ist Pehlewi ohne alle frage in alter zeit die
spräche Mediens, so mußte, wenn das, was man jetzt ge-
wohnt ist Pehlewi zu nennen, Pehlewi ist, nachgewiesen 35
werden, daß in Medien irgendwann eine semitische ansiede-
lung gewesen ist , die nachhaltigen einfluß auf die medische
spräche gehabt hat. nun wissen wir allerdings aus RegnIV
17, 6 18, 11 (Paral I 5, 26) sicher, daß Israeliten auch nach
•^n73 "»n:? ins elend geführt worden sind: allein sollten diese 40
das semitische dement in der spräche Atunpats geliefert haben,
so müßte dies semitische dement — diese Eine erwägung
macht alle übrigen unnötig — den Charakter tragen, den etwa
die spräche des propheten Osee zeigt, das ist nicht der fall,
ich komme nachher noch auf die beschaffenheit der semitischen 45
bestandteile in der spräche Atunpats zurück, und bemerke nur,
daß das spätere Vorhandensein von Juden im gebiete des alten
37
Mediens nichts beweist , denn wo gäbe es auf erden Jetzt
keine Jaden? und daß die behauptung dieser Juden von den
zehn Stämmen abzustammen noch weniger beweist genealo-
gien sind der teil der geschichte, über den am meisten ge-
5 logen wird, die schriftsteiler, welche ttber die Juden in Me-
dien und die angebliche Zugehörigkeit von deren ahnen zu
den zehn stammen berichten, sind mindestens durch 1300,
meist durch 2000 jähre von der Vernichtung des reiches Israel
getrennt bei dem rtbnao 05 ist abstammungsdtlnkel beson-
loders häufig: die philologie wird gut tun, ehe ihr nicht die
vollständigen geburtsregister von 700 vor Christo bis jetzt
vorgelegen haben, hier gar nichts zu glauben.
Durch das gesagte erledigt sich die meinung Quatre-
m^res a a o seite 344, daß Pahlav designait la province, que les
J5 Grecs ont nommee la Parthie. Quatremfere scheint zu glau-
ben (sagt es aber nicht ausdrücklich, was herr Oppert ir-
gendwo tut) daß pahlaw geradezu für das Pärthava der alte»
sten inschriften steht les Armeniens, sagt Quatrem^re, em-
ploient, il est vrai, le nom Parthev: mais il est visible que
lochest aux 6crivains grecs, qu'ils ont emprunti cette denomi-
nation. für mich ist das gar nicht visible. über IJäq&og
siehe beitrage 57: a ParOev stimmt genau zu dem Pärthava
der steine , sein ev ist aus keiner der beiden griechischen
formen zu erklären. ITagd^vatog ist aus dem aramäischen
25 plurale njip^b entstanden, wie ähnlich Xakdatog Mayovaatog
abhandlungen 159, 7. ich muß erwähnen, daß Zenobiusvon
Glak (t 324), dessen geschichte von Tarauna allerdings aus
dem Syrischen übersetzt zu sein scheint, seite 20, 20 von pal-
hav Partavafi^ und 21, 9 Partav (hier ganz besonders auflfällig)
30 schreibt, was neben dem sonst gebrauchten ParOev doch mehr
als sonderbar ist, den Mechitharisten aber nichts zu bemerken
gegeben hat auch herr Hang erklärt (über den Charakter
der Pehlewisprache [1869] 15) Pahlavl für altes Parthavt.
Das vorliegende war buchstäblich so, wie ich es jetzt
35 habe abdrucken lassen, geschrieben, als ich aus Gotha durch
die gute des herm WPertsch die lange vergeblich gesuchte
abhandlung des herm loseph Müller über den Ursprung des
namens Pehlvi erhielt: = gelehrte anzeigen herausgegeben
von nritgliedem der k bayerischen akademie der wissen-
40 Schäften 1842, nummer 174 175: der betreflfende halbband
ist auf hiesiger bibliothek abhanden gekommen, ich ersehe
mit freude , daß herr Müller schon vor 28 jähren Pehlewi
auf Pehlew = Medien zurückgeführt, und geleugnet hat,
daß die im gewöhnlichen sprachgebrauche Europas Pehlewi
45 genannte spräche wirklich Pehlewi ist nur aus der abgele-
genheit des ortes, an dem herr Müller seine ansieht ausge-
sprochen hat, kann ich mir erklären, daß sie nicht sohoa
38
längst allgemein angenommen ist: so deutlich jener aufsatz
(was ja ganz natürlich ist) den Stempel desjahres 1642 trägt,
fio genügend ist der nachweis, daß „Fehle" == Medien die
heimat des wirklichen Pehlewi ist, wenn auch dieser nach-
weis mit unvergleichlich ärmerem materiale geführt ist, als 5
ich dafür verwenden konnte.
Wie heißt denn nun aber die spräche, in welcher Atun-
pat geschrieben hat, wenn sie nicht Pehlewi heißen darf?
man wird antworten: Huzwaresch. da die grundlage des
glaubens an das Pehlewjtum des von Atunpat geschriebenen iq
Dialektes, wie ich selbst erst jetzt erkannt habe, so wankend
ist, wird man jetzt auch das „Huzwaresch'^ mit bedenken
ansehen, ich habe, da der ausdruck gäng und gäbe war,
j^chon 1852 ihn zu verstehn gesucht, und auf huzaothra zu-
rückgeführt, ebenso dachte schon 1839 herr loseph Müller 15
im JAP XII 7, 338. ich habe 1868 in huzwaresch hz6r =
lizavr = arab hizabr gesucht, und kann jetzt hinzufügen,
daß die baktrisehem huzävare ganz genau entsprechende ara-
bische form huzäbir von Freytag IV 389 verzeichnet wird:
heiträge zur baktrischen lexikographie 34, 16 76, 30 ZDMG20
XXII 329. die identificierung von hz6r mit hizabr huzävare
bleibt richtig, aber nicht. gewußt habe ich, daß Huzwares
oder u^ifitiT nichts ist als ein aiphabet, keine spräche, dies
steht schon 1 842 in den Münchener gelehrten anzeigen seite
366 klar zu lesen, wenn auch herr loseph Müller daselbst 25
diese aussage des ^ibn Muqaffa? für einen Irrtum erklärt
völlig unwissenschaftlich ist es, aus dem satzpartikelchen,
welches derselbe herr im JAP III 7, 339 mitgeteilt hat, so
weitgehende Schlüsse zu ziehen als man daraus geigen hat.
4as was aus dem Aüquetilschen manuscripte VII 106 dort 30
ausgezogen wird, und zwar ausgezogen wird, ohne daß wir
9,uch nur den namen und Inhalt des buches erfahren, dem
es entnommen ist, sind die worte „nicht in der spräche des
Manthra und nicht im Uzwäres und nicht in der spräche
der großen des gesetzes und nicht in den büchern der leuteas
von Fars". das ist alles! und daraus wird gefolgert, wäh-
rend wir nicht einmal erfahren was nicht sein soll oder nicht
ist, daß die s6rie compl^te des langues ariennes das Zend,
das Pehlewi, das Parsi, das neuPersische sei. wenn die
übrigen unbestritten geltenden grundsätze der eränischen 4?
Philologie ebenso solide fundamentiert sind wie dieser, dann
ist es wirklich an der zeit den ganzen bau von vorne wieder
anzufangen, viel beweisender ist der ebenda abgedruckte
satz „Pehlewi, welches man Uzwaresch nennf^. ich kann
mich nur an folgende tatsachen halten, erstens teilt herr 45
loseph Müller aus der sechsten Anquetilschen handschrift 24
A a der Münchener gelehrten anzeigen 365 366 den satz
39
«
kkit ba khata aw^tä yä khata gevät aväit nav^st kk ttzvärs-
bfet 5=3 „mit Awestaschrift oder mit Sawadschrift muß mau
schreiben, welche üzvärs isf*. allerdings ist x^^öO hier der
tecbnische a^isdruck, wie man aus den annalen des Eutychius
5 53 und der aus ihnen geflossenen stelle einer arabischen ca-
tene in meinen materialien zur geschichte und kritik dea
Pentateuchs I 92 ff sehen kann, im höchsten grade auffällig
fet aber a) das arabische wort xaöö in einem mit zendbuch-
staben geschriebenen „Parsi"-texte: b) die form khata dieses
?o Wortes, da es kein X2iÖ[Ö]at gibt: c) das fehlen der «igäfat:
d) die form awgtä = awasta ohne schließenden guttural
(Hyde § 25, meine abhandlungen 7): e) das e im werte Qe-
vät = Sawäd, was in alter zeit notwendig hätte a sein
müssen, gelernt wird aber aus der notiz, daß das Huzwä-
^Sresch die schrift von Sawäd ist, das heißt, von einer pro vinz,
welche mitunter auf die umgegend von Ba^ra und Kufa be-
schränkt, meistens aber als bis nicht weit von Takrtt am
Tigris reichend angesehen wird, und die, als die Säsäniden
sie sich unterworfen, in nach den persischen königen be-
v> nannte regierungßbezirke abgeteilt war: Yäqüt III 227, 12 ff:
ist in diesen säd = a sat = ^a%a abhandlungen 68? (das
abhandlungen 69 nicht erkannte Hacw bei Castle bedeutet Hac-
wirdi, den persischen lehrer des Olearjus: über ihn JAP
VI 10, 184). zweitens: „in den eigentlichen Pehlewitexten"
^5 hat herr Haug (a a o 18) „das wort Huzvares nur Einmal
jpbaden könnei^, in dem [noch nicht nach Göttingen gedrun-
genen] Pahlavt'Päzand glossary (pag 17): aber in der form
huzvärrasB9>, also in der eines abstractum". die stelle scheint
identisch mit Anquetil Zend-Avesta 11 523 zu seiij, ist mir
saaber -im originale wie in herrn Haugs Übersetzung völlig
unverständlich, es wäre peinlich erst auseinanderzusetzen,
daß der satz „was nipishtan anlangt, so ist yaktibuntan nicht
bei Huzwaresh (zu gebrauchen)" nicht eine äußerung ist,
die man wissenschaftlich verwerten kann, drittens: Quatre-
35mfere hat im JAP II 15, 256 eine stelle des kitäb «alfihrist
in französischer Übersetzung veröffentlicht, welche herr Gan-
neau, aus ZDMG XXIV 236 unvorteilhaft genug bekannt,
in jenem Journal VI 7, 430 im urtexte herausgegeben hat,
in welcher u)-^nit ein persisches higä» heißt, klar ist mir
4P das Schriftstück nicht, auch der text wohl nicht durchaus
heil: das ganze läuft auf den bekannten scherz hinaus, daß
die Engländer Boz schreiben und Dickens lesen, herr Haug
versichert seite 17, daß noch jetzt „die priester, wenn sie
Pehlewi lesen, mit den semitischen Wörtern gerade so ver-
45 fahren, wie es Nibn-Muqaffa:> beschreibt", „wenn jemand
gosht, das beißt auf arabisch„fieisch'S. s<^breiben will, sq
^chireibt er bisra und liest es gosbt^' ich führe das an^ weU
40
es beweist, daß die sogenannte traditionelle ausspräche des
„Pehlewi" wenigstens für dessen semitischen teil ein unding
ist: wenn die Parscn für ein „Pehlewi"wort, das aus dem
Semitischen stammt, ohne weiteres das eränische lesen, wer-
den sie schwerlich die ausspräche des semitischen in petto 5
sich gemerkt haben, ob herr Hang diese sehr einfache con-
Sequenz seiner werte zugeben wird? vom Assyrischen hat
herr Oppert bekanntlich etwas ähnliches glaublich zu machen
gesucht, ich will — verwahre mich aber dagegen dies fttr
mehr als einen fingerzeig angesehen wissen zu wollen — lo
noch darauf aufmerksam machen, daß im Arabischen nach
»agmayt bei Gauhari tazwura = xa66 ist.
Ich bin wenig erbaut davon, hier wieder einmal, wie so
oft, mit dem bekenntnisse vollständigen nichtwissens hervor-
rücken, und bedauern zu müssen, daß mir nach dem darge-15
legten eine grammatik der Huzwaresch-sprache mit einer
solchen der fractur- oder ta:?liqsprache vorläufig auf einer
stufe zu stehn scheint.
Aber diese, mir unlängst erst aufgestiegenen bedenken
sind nur die zugäbe zu einem andern, welches bei mir schon 20
sehr alt, und wunderbarer weise, oder vielmehr bei dem
zustande der eränischen philologie nicht wunderbarer weise,
noch niemandem gekommen ist. ist die spräche x, in wel-
cher Atunpat schrieb, eine mischung aus Eränischem und
Semitischem, so ist zu erwarten, daß jede der beiden ge-*S
mischten massen in sich, wenigstens im großen und ganzen,
gleichartig sein wird, ich stelle ja nicht in abrede, daß
zum beispiele in der deutschen Schriftsprache einzelne nieder-
deutsche demente sich befinden : daß, wie ich selbst nachge-
wiesen habe (anmerkungen zur griechischen Übersetzung der 3«^
proverbien 62 73 85), im Hebräischen einzelne aramäische
vocabeln und bildungen unerkannt umlaufen, aber völlig
undenkbar ist es mir, daß eine eränisch redende bevölkerung,
wenn sie Semitisches aufnahm, dies so zu sagen in freier
wähl aus allen teilen von Castles heptaglotton sich ausge*35
sucht haben soll, da wird uns zugemutet syrische Status
emphaticos neben der fünften arabischen conjugation und
Wörtern ohne Status emphaticus und vorläufig wenigstens
rein hebräischen vocabeln wie uj-^fi^ und »ioa zu brauchen,
neben jenem tü">n aber ein «mtöaN in den kauf zu nehmen. 40^
ich beschränke mich auf beispiele aus Atunpat, welche ich
nach Seite und zeile der corrected pronunciation anfahre,
ich gehe nach dem lateinischen alphabete. abu vater 35, 7
9 11 23 mit dem arabischen nominativzeichen = Kabü. abui-
lar eitern 41, 30 aus jenem singularen nominative etabü (also 45
arabisch) und dem schreiend niedersemitischen zahlworte
l'^Dn zwei) dem seine dualendung abhanden gekommen, und
41
dafür ein gänzlich dankles i vorgesetzt ist: auf indogerma'
nischem gebiete also etwa pitäizw! adtn 27, 9 (=s owing
to that, hence, etc. it haa several other meanings), ädtn-ash
31, 6 = ]^nN, also chaldäisch (nur die beiden male bei Atnn-
5 pat). akhaf IjT, 7 99,, 4 = nn«. anshutä 29, 22 31, 7 29
33, 28 35 35, 20 41, 27 = syr Nmiö2«: und eine mehrheit
anshutään 29, 20 31, «/» 37, 13. ar = Vfi«, specifisch he-
bräisch! 27, 12 15 16 18 19 22 28 29, 1 3 5—8 10—13
17—23 28 30 32-34 31, 1 8 10 14 21 27 29 33, 3 7 10
iol4 26 28 30 34 36 35, 2 4 18 19 24 27—29 33 37, 9 2032
39, .1 3 5 6. ättmann 29, 19 = arab tamannay er wünschte,
babä 29, 14 15 dtsn vgl arab bäb. banman söhn kann syr nri
wie hebr ]a sein,' da die liquidae wechseln: 27, 11 12 31,
31 37, 12 41, 30. bantman tochter syr n*ia oder ein anzu-
15 nehmendes ns^ = arab bint 35, 14. benafshman selbst 29,
29 31, 4 37, ^*/«« 39, 6 \l-d3 mit vollständig dunklem vor-
satzbuchstaben. bnä (sign of the dative [von dare] , sign of
the ablative [von auferrej. it is often used superfluously,
except, without = n-^i arab «bia: 29, 1 17 31, 13 20 21
*o33, 32 37, 14 15 20 33 39, 2 10 14 41, 2 10 29. bna-emat
41, 4 not that alone, yea, even, nay. besides it has several
meanings = jenem dunklen »nn arab ecba und syr "»rDs«.
boyganntan 31, 4 23 35, 17 chald »ya syr K:?a. gariyä 35, 26
37, 26 39, 17 badness, a curse = «;-;q arab "TiJ. gatshan-
istak 37, 2 hundertjährig: nsu? arab sanat syr mdstd mit eräni-
schem affixe ! (lies gantak von s garad b garedba p säl a sard
in navasard ösard eritasard beitrage 5: das buchstäblich t*)
zu lesende zeichen, welches herr Dadabhoy und seine euro-
päischen lebrer §at sprechen, ist aus q =- 100 und einem
30 abkürzungsstriche entstanden), dämtanntan 29, 2 31, 26
39, 4 to reach, to arrive = «n»; gemeint ist wohl syr «dt::
vgl aber doch ä-madan (die andern zeiten von ä -f~ ^^~
nel und Maramat „der Meder kommt'^ bei Moses von Kor^n
1146. daninan 27, 6 35, 6 41, ^y%o = mt? vgl aber ab-
sshandlungen 152, 24. dätanntan 31, 19 41, 2 6 14 17 23
28 = syr »n« ar "nct hebr Mn«. dehavanntan sein, wer-
den = syr «in: sehr oft in den formen dehavannäe deha-
vannft und zweimal (27, 7 9) dehavannt. deköy6manntan
27, 16 29, 14 31, 18 41, 5 19 33 to stand up, to be firm,
40 it is also used as an auxiliary verb: hebr Dnp, arab qäma^
syr öp. demannantan reden = syr bbn 27, 29 29, 30 32 31,
21 33 33, 5 34 35, 28 37, 12. demitanntan sterben = syr
n'>^ 37, 18 39, 2. deuQtnntan nehmen, empfangen = Mt»
29, 12 33, 10 35, 12. 6m mutter = ocj 35,' 7 9 11 23.
45emat = syr ti»« mit weglassung des auch in hebr -^dt: arab
inatay vorhandenen yöds 31, 2 11 33, 34 35, 10 21 37, 4
31 39, 7 22 41, 9 (31, 25 33, 30) = when, that (conjunc-
• 42
tion), relative pronoun. gabnä =^ syr K^^raa sehr ofi gad-
man 39, */* = bebr nA oder syr ^ä abbandlungen 16, 24 (di©
TDiT^n ebenda 1 vgl mit ZDM6 XIII 640 mitte, die vuszay
ebenda 28 ZDMG VII 484 flf), Dorn an verschiedenen stellen*
t»h = «}■•«! 1 das fttr «ins steht, wie diemehrheit tru5:öi zeigt^s
und syr u^Ddt neben sich bat , das oben anshutä [so !] gelie^
fert! 27, 19 21 29, 5 33, 13 35, 10 13 18 25. plnraltehäÄ
33, 26 39, 5: ish g ci irgendwer 29, 32 35, 10 (im Wörter^
buche steht ish 6 ei Ish). it syr n"«« er ist: neben dem
schreienden hebraismus ^z?-*» ist der ebenso schreiende syrias- xo
mus n-»» =p tzJ:. sicher sehr befremdend, natürlich nur für
leute, welche Syrisch und Hebräisch aus texten kennen. 31,
33 34 39, 32 33. kadbä lüge 29, 19 32 31, 1 =« »rj-i? bei
Buxtorf, was nicht allzu sicher scheint, da im Syrischen und
Ghaldäischen die erste form des Zeitworts nicht vorhanden 15
ist und mindestens die Syrer nur die Steigerungsbildung kad-
däbü brauchen: hebräisch bekanntlich 1T3. karbä hund ^s
syr ö^nbD. ketaranntan bleiben 37, 15 41, 11 == syr nna
in Sätzen wie khart bnä ketarannit Weisheit wird bleiben
(nicht vergehn), kärpüt (p kälebud) apebar (bg bär) keta-t«.
ranntt der leichnam bleibt nutzlos (nach dem tode) in gan:&
neuer weise gebraucht, wie die Syrer ihr allein übliches pael
nicht verwenden, khadttanntan (die altübliche le^ung a^töa-
tan) sehen 41, 8 33: zweifelnd durch arab laxa6a erklärt^
von europäischen gelehrten durch syr nth = hebr nm, dasimas
niedersemitischen schon den Sibilanten bat khaparanntaA
graben 37, 25 = non. khvitanntan erfahren 37, 31 34 41,
7 = syr "^^n er zeigte an. k6nä = arab kull, auch hübsch
pleno geschrieben, wozu in der Urschrift keine veranlassung
ist, und mit dem fi< des Status emphaticus versehen, der bei so
dem Worte einfach lächerlich ist: 33, 13 35, 13 37, -25 39,
17 32 33 41, 1 32. und nun gar könämann 27, 22 = syr
^»bD mit demselben », ebenso konä-miman 27, ^^/la 28 =;
whatever, könäcand 37, Vs =^ p harcand. mandä wort 29,
20 31 31, 8 12 33 34 33, 5 34 35, 27 von arab nadä (rieh- $5
tiger wohl 5*^:» chaldaismus = yr^i im mandäischen sinne),
mandum 27, "14 26 33, 13 37, 13"=^ j»o"3ö [H mandum
p«nr73 mlndäm", also syr mn. min =* ]73 sehr oft. nafsh-
man 33, 29 35, 7 14 27 37, 18 19 20 39,* 5 8 m^. neba-
ianntan, und zwar nehajann 37, 3 6: nehajannä^ 27, 15 20^
25 29, 5 22 25 31, 10 ^<>/u 25 27 29 30 33, 2 4 11 12 3Q
35, 33 39, 3: nehajannät 37, 9: nehajanntt 37, 23 24 39, U
41, 31: to do, to make, to move = arab rahaza, hebr rn»,
arab fitaxada. netaranntan 31, 34 33, 1 35, 7 take care of,
protect, guard, remain firm, be settled, stay at: arab naSara^^s
nezaranntan 33, 33 37, 14 39, 1 41, 10 ^Vi» 12 17 ^
arab nazala. nigäman weib 33, 26 =» arab niswän. l*abli
43
groß 39, 19 and rabätum der größeste 37, 17 t« syr «an*
rak da = r\b. rebabmeman 37, 7 41, 14 Mb, me bleibt
unerklärt, regrman 37, 12 41, 16 fuß bi*^. ' remitanntan
31, 18 35, 16 to throw , to fling = nüi. retamman 39, 24
5 1=£ ^79nb mit völlig unerklärtem b und aramäischem n gegen
p von"», revatman 27, 22 29, 6-10 23 28 29 35,22 25
with, together = syr mb : die nominalendung man entschiede,
falls die erklärung richtig ist, für syr mo« und syr niDSn
mit; die kürze der zweiten sylbe steht auf derselben höhe
«o mit der im chaldäischen n^ abhandlungen 34, 2 N. rtriyä
nacht = syr «"^bb 35, 31. roashman köpf 41, 7 = dem
plene geschriebenen hebräischen uj^in gegen syr u?*^"! \oi,
arab ra»s. shaptr 31, 34 33, 1 9 37, 6 14 31 34 39, 13
25 ^ syr n-'DU) schön. sh6m 27, 10 37, 19 = öp ohne n
15 des Status emphaticus. tamman =^ syr pn 39, 25. tba-
ranntan 33, 32 zerbrechen: syr -inn gegen hebr na», yad-
man 37, 20 32 41, 15 band =; n**. vehabanntan g^en =
syr an-» 29, 13 31, 16 ^^/s« 32 33, 11 35, 15 ^»/js. yett-
banntan sitzen 33, 35 36 35, 1—3 6 29 41, 25 = syr an%
eiozak = arab däka (hört!) hesheit, who, what 27, 7 14—16
25 31, 34 33,' 1 35, 2 23 39, 5 6 8 41, 5 13—16 30. wer
Hebräisch, Syrisch und Arabisch einigermaßen aus teilten kennt,
nnd nicht ganz alles philologischen sinnes haar ist, dem muß
bei durchlesen dieser liste gewiß werden, daß entweder nicht
»5 wenige der identificationen von „Huzwaresch"-worten mit se-
mitischen falsch sind, oder das „Huzwaresch^^ die wunder-
lichste mischung ist, die in der Sprachgeschichte je vorge-
kommen, es läßt sich eine mengung von Aramäischem und
Arabischem allenfalls begreifen, aber wie kam noch Hebräisch
so hinzu, und in werten wie tt3-«Ä b« aab ? und dazu dann noch
Sachen wie ra mit vorhergehender Ni^äfat als pronomen pos-
fiessivum der ersten person, was ein noch gar viel fremdar-
tigeres Clement in der spräche anzudeuten scheint, und im
letzteren falle fragt sich weiter, wie dieser kehricht vDndrei
15 wesentlich verschiedenen dialekten zusammen gefegt worden?
wo waren die menschen , die diese semitische spräche rede-
ten? wie konnte dieser p|noDDN je eine b'edeutung erlangen,
groß genug, um die Säsäniden, die wiederhersteller altpersi'
fiußhen glaubens, zu veranlassen, ihr gutes Persisch mit diesem
4«> gemengsei zu verunreinigen? ich bleibe die antwort auf
diese fragen schuldig, aber es schien nur an derzeit, diesel-
ben einmal öffentlich zu stellen.
Ich komme noch einmal aus gründen , die ich aus höf-
lichkeit nicht angebe, auf die aussage zurück, das uzvars sei
45 der xaOe von Sawäd. daraus lernen wir, daß wir es mit
einbr semitischen schrift zu tun haben, semitischen natürlich
nic^t am letzten (aegyptischen) ende, aber doch einer scbiift.
44
die zunächst Von einem semitischen stamme gebraucht wurde,
diese schrift von Sawäd ist sonst die mutter unserer hebräi-
sehen quadratschrift, des alphabets, welches die Säsäniden
auf ihren steindenkmälem und münzen brauchten , des man-
däischen und durch dies des mongolischen und mangurischen : 5
ich bin überzeugt, daß aus dem „uzvars'' sich die zendschrift
entwickelt hat: das Estrangelo ist, wie aus dem in meinen
materialien zur kritik und geschichte des Pentateuchs I v .
abgedruckten Zeugnisse erhellt, nicht eine gewordene, son-
dern eine künstlich gemachte schrift, eine fractur. damit lo
steht nun erstens fest, daß auch das Huzwaresch ursprüng-
lich K von n n :» unterschieden hat. ich meine, dieser un-
terschied sei auf den steinen auch noch zu sehen, da unsere
Huzwareshandschriften nicht über das vierzehnte Jahrhundert
hinausgehn, ist ein Schluß daraus, daß wir in ihnen, die 15
alle von mehr oder weniger unwissenden Schreibern ge-
schrieben sind , die Schriftstücke einer toten spräche kopier-
ten, daß wir in ihnen den unterschied der so ähnlichen zei-
chen für » n n y nicht mehr wahrnehmen, nicht zu folgern,
daß derselbe 1000 jähre vor der zeit, in welcher die Kopen- 20
hagener Bundeheshandschrift hergestellt wurde, ebenfalls
nicht existiert habe, mithin darf aus dem umstände, daß die
Nabatäer den »ibdäla »IhäKi waKnqiläba Kbaini hamzatä
(Nuwairi bei Reiske zu Abulfedas annalen II anmerkung 234 '
und daraus bei Quatremfere JAP II 15, 218) gehabt haben, 25
nicht geschlossen werden, daß die dem „Huzwaresch" einge-
mischten aramäischen bestandteile nabatäisch seien, übri-
gens ist jene gleichgültigkeit der Nabatäer gegen die guttu-
rale nicht blos nabatäisch : die Galiläer machten es nach einer
sehr bekannten geschichte im Talmud noch schlimmer als 30
die Nabatäer nach Nuwairi. denn jene werte Nuwairts sind
schon von Quatrem^re ungenau übersetzt, und von einem
kopisten Quatremferes, der nT»m schreibt (dann doch nt^onbfin!)
vollends verderbt worden: um x = h handelt es sich gar
nicht, und ^V2r^ ist accusativ = hamzatä! wenn ich oben 35
die zendschrift aus dem Huzwaresch entstanden nannte,
fürchte ich nicht, etwas auffälliges behauptet, wohl aber meine
ich eine tatsache hervorgehoben zu haben, die tflr die auffas-
sung des zendalphabets wertvoll ist. ich habe in den beitra-
gen 63 schon bemerkt, daß die annähme semitischer Schreiber 40
der zendbücher die auffallenden h in kehrp usw erklärt: der
Satz, daß das zendalphabet ursprünglich semitisch, also hak-
trisches a = » ist usw, wird auch für die grammatik des
Zend wichtig sein, ich kann mich nämlich nicht davon über-
zeugen, daß jemals irgendwo in Erän 6 und den vollen a45
gehabt (die classiker haben dorther nie ein a^ am ao am
erhalten), sondern sehe schon seit geraumer zeit das a von
* . 45
daSva und kaofa als lesemutter an = k, welche vor ^ und t
anzeigen sollte, daß ein guna vorhanden sei, und die stehn
blieb, als für "^ und i die zeichen von 6 o eingeführt oder
jenen die geltung von S o beigelegt wurde, im Mandäischen
5 vocalisierte man ja ganz regelmäßig durch lesemtttter, und
unser zendalphabet muß in seiner jetzigen gestalt, vielleicht
nach einigen einbüßen, wie ich solche beim Huzwareii ange-
nommen habe, ungefähr in die periode gehören, wo die Se-
miten sich dem dränge vocale zu bezeichnen nicht mehr ent*
lo ziehen konnten, also in die periode, in welcher die verschie-
denen hebräischen und syrischen punctationen entstanden.
Nach erledigung dieser Vorfragen komme ich zu. dem
buche des Atunpat selbst, es heißt in der Überschrift an-
darg i farhang i anuschakrubän Atunpät i ManQpandän. da
15 ist andarg i farhang nichts als der Vertreter des neupersi-
schen pandnäma, aber ich muß herm Dadabhoy in der deu-
tung der einzelnen werte widersprechen, neupersisches an-
darz ist = a handerz, ersteres erhalten in dem eigennamen
t:?T-^n:» öabar! II lb8, 4 Balädurt 251, 3, letzteres ein sehr
^ gebräuchliches wort, am gebräuchlichsten in den bedeutungen
kleid (flir l(Adnop, ncQißl^fAaj nsQißoXr^y Spöv^a, ic&^g, ^in^v
in den Übersetzungen) und mit. nun wissen wir aus Plinins,
daß die Perser solebant vestibus litteras intexere, welche
stelle ich in den beitragen 53 erklärt habe, so kam andarz
*5 zu der bedeutung buch, darzfdan und syr p'^tm abhandlun-
gen 34, 5 sichern der wurzel die bedeutung nähen, farhang
= a hrahang: bei Moses von Korßn III 16 ist Nerses 1
hrahangs == der Studien wegen zu Caesarea: ebenda III 62
wir wünschten eine zeit lang 4 Palestina^vo^ hrahangs in
30 den Unterweisungen der Palaestinenser zu bleiben, ich ver-
teile also die bedeutung umgekehrt als herr Dadabhoy, und
bemerke beiläufig, daß farhang =? Wörterbuch in prasanga-
ratnävalt Boehtlingk-Roth IV 1091 nach Indien gewandert
ist: dieser buchtitel kann wohl nur Wörterbuch zu Ratnävalt
35 bedeuten, wenn der text des herm Dadabhoy Manfpandän
gibt, so hätte er diese form, welche auch den neueren origi-
nalwörterbüchem der Perser noch bekannt ist, auf seinem
englischen titel nicht beseitigen sollen. Atunpats Zeitgenosse
Ardastr Bäbagän hat ganz dieselbe form des zunamens,
40 welche sich im Armenischen ean in stetem gebrauche erhal-
ten hat: die jetzt russischen fürsten Dadian Orbelian und
andere sagen mit der endung ihres namens genau dasselbe
aus, was ein neapolitanischer Sforza mit dem zusatze
dei ducchi de Begina zu seinem namen ausdrückt.
45 Das werkchen des Atunpat stammt nach der Überliefe-
rung aus einer zeit, in welcher der Synkretismus üppig wu-
cherte, und es trägt die spuren derselben fast in jedem satze.
46
die ahe nationale, einst in jedem Volke und jeder seine?
lebensäußerungen allgegenwärtige sitte war tiberall verschwtin-
den^ wie die nationalen and staatlichen Organismen, deneü
sie zur seele gedient hatte, verschwunden oder im verschwin-
den waren: eine schaale allerweltsmoral , so ^u sagen aufs
Haschen gezogen wie eine arznei für etwaigen gebrauch, war
zur band, um denen, welche die alte sitte vermißten, aber
natürlich nicht neu zu schaffen wußten, wie denen, welche
die neue unsitte mit anstand benutzen wollten, die phrasen
zu liefern, mit denen jene sich trösten, diese sich decken '<»
konnten, in solchen zeiten tritt der spruch an die stelle des
sprtichworts: jener teilt wünsche mit in betreff eines nicht
vorhandenen zustandes, dieses beobachtungen über das frisch
in herzlichem hasse und heißer liebe dahinbrausende leben,
und da in der Verwesung (und nur in ihr) gleichheit herrscht, i^
nahm man ohne schäm auch von fremden, was in der eigenen
volkbeit gar nicht berechtigte, eingebildete bedtirfnisse be-
trkdigen sollte, das große wort des vierten evangeliums,
wjas zunächst den Juden gegenüber gesprochen war, aber
allen Völkern gegenüber gilt, das wort von der neuen gel)urt, t6
war auch in der christlichen weit damals schon nur noch
eine dogmatische formel, Atunpat berührt sich mit jüdischer
und griechischer spruch Weisheit oft genug: der nähere naeb^
weis würde hier, nachdem schon soviel räum in ansprueh
genommen ist, zu weit führen: ich kenne solche Untersuchung 25^
gen vom Xystus her gut genug, um mich fllr gewarnt zu halten,
niemand, der die gnomenlitteratur der Griechen und Juden
zur zeit des aufgangs der Säsäniden gelesen, wird darüber in
zweifei sein, daß Atunpat mitten in ihr steht, und nicht den
mindesten anspruch darauf hat, specifisch persische anschau- y^
ungen zu vertreten, trotzdem er (falls das buch echt wäre, was
durch den Patet des Aderbäd im Avesta mehr als zweifelhaft
ist) die Wiederherstellung zoroastrischen glaubens in Persien
als augenzeuge gesehen haben müßte, nach meinem daftir-
halten sind wir hier auf einem von den syrischen Überset- s5^
zungen griechischer Spruchweisheit abhängigen gebiete, ich
muß dies um so mehr hervorheben, als herr Max Müller in
Trübners record 720 das buch a most useful contribution
to our knowledge of the moral and religious convictions of
the foUowers of Zoroaster nennt, jene griechisch-syrisch-he- 4<>
bräische gnomik mag ihm unbekannt sein: wenn er aber
sagt the Zendavesta contains but little of what conld con^
stitute the daily bread of a religious Community, and it is
but natural that it should have .been supplemented by books
like the present, so bekenne ich, mich darein nicht finden 45
zu können, die gigantische anschauung von dem kämpfe
des guten und bösen, die beide zu reichen geschlossen ein-^
4?
ander gegenttberstehü , die forderung, in jedem augenblickflf
alles zu tan, was dem reiefae des bösen abbrach schaffen
kann, nicht geeignet daily bread of a religioas Community
2U sein! der liberalismus hat arge Verwüstungen angerichtet^
swenn ein mann wie Max Müller dies birkenrindengebäek
des Atunpat für ein wünschenswertes Supplement jener nahr-
haften kost Zoroasters halten kann.
Zum Schlüsse möchte ich noch einige punkte besprecheuy
welche mir bei dem von herrn Dadabhoy seiner ausgäbe
lo beigefügten , mir allerdings nicht durchweg verständlichen
Wörterbuche aufgefallen sind, die lesung nicht weniger Wör-
ter ist mir nämlich vom philologischen Standpunkte aus un-
erklärlich.
Einmal behält herr Dadabhoy doppeltes n an vielen
*5 stellen, wo ieh dasselbe nur Einmal gelten zu lassen, und
die doppelschreibang nur als zeichen der vocallosigkeit an-
zusehen vermag, ich kann ]n:5n''73n sterben, 7n3D»"»ipn auf-
stehn usw nur für eränische Zeitwörter auf ändan halten,
deren an participialmodus ist. n'«)3n (in) oder D^pn oder
^Him oder «nt^T sind auf diese weise eranisiert worden: die
Verkürzung des vokales ä in a anzunehmen, ist wohl nicht
2a schwierig, gewöhnlich geht jenen syrischen formein irt
vorauf, wie Genesis 15, 2 in der misverstandenen glosse zu
piOTQ p, welche jetzt ptoi »^n statt »pjötd^ irr punktiert ist
*3(Aqaila zuerst vld^ %ov noti^optog).
Zweitens möchte ich fragen, ob wir nicht im Hazwa-
resch finalbuchstaben anzunehmen haben, bekanntlich kannte
«chon Epiphanius solchef im Hebräischen, und wenn dem
Huzwaresch zugestanden wird, daß ein ausfahrender strich
loam ende des wertes mitunter nicht n oder v, sondern den
abschluß des lafO bedeutet, kommen wir um formen herum,
welche ich wenigstens erklärt wünschen muß, selbst anders
als auf die angegebene weise nicht erklären kann, und an-
derswo nirgends erklärt, ja nicht einmal als auffällig bean-
anstandet finde, so meine ich, daß das zeichen t^ in den
Wörtern, welche neupersischen päsux antwort 29, 4: gusta>^
bistäx trotzig 27, 18 33, 13 35, 4 39, 11 abhandlungen 33:
dfizax hölle entsprechen, am ende nicht khv sondern nur kh
zu lesen ist. armenisch wstah diok zeigen auch nur einfach
40 gutturalen ausgang. ich meine femer, daß dies ^ auch
im anfange mitunter nichts ist als % wenigstens khvärbftr
31, 18 hat kein recht auf ein v. s khara läßt sich nur als
Verstümmelung von skara verstehn, p xar und a ^ar in Ika*
razan zeigen ebenfalls kein v. femer kann ich nic^t glau-
45 ben, daß i in allen stellen einen langen vocal bezeichnet,
80 wenig als n oder *^ dies tun: die drei zeichen sind lese-
mütter. khörtak 33, 27 beitrüge 39, 30: d^töbar 33, 19 ^^
48
pustuwär: tökhm 31, 18 35, 16 = p inym a tobm abhaüd-
iungen 48, 32 sind ebenso unerträglich wie die Superlative
mahgQt 37, 17 und nazdegt 31, 2. so möchte ich auch 29,
34 nicht giröb, wozu gar kein grund ist (a grav), sondern grub
gelesen wissen, doppel-wäw als recht ausgesprochenes ü: in5
hugrüb 33, 21 22 hingegen = Kosfow Ci^usraw Xoagdfig nur
hu$rub.
Endlich möchte ich noch bitten, bei der erläuterung der
in rede stehenden spräche dem Armenischen einen größeren
einfluß zu gestatten, daß ich dabei nicht an eine verglei- lo
chung aus einem .durchblätterten armenischen wörterbuche
denke, sondern an irgendwelche wirkliche kenntnis der
spräche, habe ich schon oft genug ausgesprochen, gatvar
39, 10 = honorable ist gahavor Moses von KorSn II 7
(herr Dadabhoy scheint an s gada zu denken), wie gahavorak ^s
ffOQttov 9ihv%riq nagd&cfAa Cant 3, 9 Exod 38, 4 (auch iaxdga
Exod 27, 4) = gahwära gä/wära g&wära oder richtig gähe-
wära und davon arabisch gab&rat bein- und armschiene, wie
sie die Chirurgen bei brüchen verwenden, garötmäntk 33,
25 = residing in the highest paradise, das mit unrecht 20
7fi(»ni^:i beigeschrieben erhalten hat (dies ist nur Umschreibung
des Huzwareschwortes garötmän in Neskhischrift) und viel-
mehr mit p garazmän karazmän zusammenstehn mußte (denn
dies erscheint in der persischen poesie) gehört zu gerezman
abhandlungen 178 Moses von KorSn I 11 ende II 66 Eli&g^s
6, "/i« 48, 16 Zenob 30, 32 lo'hannes Mamikon 11,29. ha-
mäk 35, 21 39, ^^/is ist nicht (wozu ä nicht paßt) p hama,
vielleicht a hamak, woher bei Eli^ 124, 17 hamakden als
persisch ausdrücklich aufgeführt : freilich p hamadtn. ktnvar 29,
27 a xioavor rachsüchtig (beitrage 12, 9). pann (von herrn 50
Haug noch neulich pavan gelesen) jst bewährt durch cpan-
dam = paitidhäna, neben dem allerdings von den Wörterbü-
chern cpadam cpadanx verzeichnet werden: das wort ist auch
bei den Mandäern als pandama (Petermanns reisen in den
Orient II 462) vorhanden, und im Arabischen als fadämss
Dozy dictionnaire des vStemens 326.
Die ausspräche evak und also auch Svakänak Svaktäk
ist schon in den abhandlungen 71, 10 zurückgewiesen: zu
dem dort bei gelegenheit von syr pa'^D behandelten p si yak
und dah yak vgl jetzt de Goeje zu Baläduri 41 und was 40
dort Defremery gibt, die ausspräche ps"»« wird vielleicht
auch durch das neupersische hamtnak empfohlen, statt
kanfak 37, 23 39, 9 (27, 12) würde ich kinfak lesen, da im
neuPersischen kirfa gesprochen wird.
In hohem grade auffallend ist pStämbar 29, 15 33, 2=? 45
p pai|;aiiibar a patgamavor, und amhö^pand&n 27, 26 die
Am&aspands. ich bin völlig außer stände diese formen anders
• . 49
denn als eingewnrzelte Schreibfehler zu erklären, die aller-
dings von der dummheit der Schreiber der Huzwareshand-
schriften unwiderlegliches zeugnis ablegen würden.
Ich will hier noch auf eine wichtige stelle im EliSS auf-
5 merksam machen, welche ohne mich wohl noch länger der
kenntnis, der eränischen philologen entzogen bliebe, im
achten buche, das allerdings vielleicht nicht von Elisß selbst
ist (werke, Venedig 1838), wird von einem Mobed gehan-
delt_, der unter Jezdegerd II (also in der mitte des fünften
lo Jahrhunderts) die priester Samuel und Abraham gefangen
hält. 124, 14 flf „er war gelehrter als viele weise in den
gesetzen des Zradest : er wurde auch, was sie für eine große
ehre in der hierarchie ihres Irrtums rechnen, hamakden ge-
nannt: er wußte auch den ampartxas: er hatte auch den
isbozpamt gelernt: er hatte sowohl den Pahlawi- als den Parsi-
glauben inne = ev zPahlavikn ev zParskadenn. denn diese
flinf grade (kestx ist mir in der bibeltibersetzung nicht vor-
gekommen: bei ElisS findet es sich einige male für religion:
ich habe in jüngeren jähren eine ti-bildung der wurzel ge-
ao sehen, die tkaesa [fremdwort x^s: beitrage 68, 23] geliefert
hat) sind es, welche das ganze gesetz der magierschaft um-
fassen: aber außerdem ist noch ein sechster, welchen sie
mogpet heißen", sehr geistreich ist die notiz nicht, aber
doch der beachtung im höchsten grade wert, eben so sehr
25 als Mas:^fidis mitteilung aus einem briefe von Ardastr Bahman
(vielleicht aus dem kärenämak) murfig staldahab II 162, in
welchem vier stände in Persien deutlich anerkannt werden,
die kuttäb, denen die leitung der regierung obliegt, die fu-
qahä, welche die Säulen des glaubens sind, die &<usäwirat,
30 welche x^^^t «alxarb, und die ackerbauer.
Die Zeiten sind lange vorüber, in denen ich für Hafis
und Gelaleddin muße übrig zu haben meinen durfte: ich
kann ^as Eränische jetzt nur noch als theologe treiben, der
bei der so zu sagen chemischen analyse, welche er mit den
35 südwestasiatischen religionen vornehmen muß , um die basis
des Christentums, das evangelium, rein zu erkennen, den
einfluß, welchen Persien auf das Judentum und durch das-
selbe oder unmittelbar auf das Christentum geübt, zu erfor-
schen hat. ich kann also die vorstehenden bemerkungen
40 nur als die arbeit eines dilettanten ausgeben, der sich ganz
gelegentlich mit den darin besprochenen dingen und, so lieb
ihm Zoroaster und Persien sind , doch nicht nur ihrer selbst
willen beschäftigt, dennoch glaube ich, daß diese bemer-
kungen wenigstens anregungen geben können, und schließe,
45 wie schon früher zweimal , mit der frage des schuldbe-
wußten Zoroastrianers kä m8 a$ti citha. wahrscheinlich
die beiden, welche mir auch sonst auferlegt werden: und
50
mit einem zandlq werden eränische philologon ja schon nm-
zngehn wissen.
5
Beiträge zur kritik des überlieferten textes im buche
Genesis, von lOlshausen. aus dem monatsberichte der kö-s
nigl akademie der Wissenschaften zu Berlin vom Juni 1870.
32 Seiten oktav.
[Göttingische gelehrte anzeigen 1870 stück 39 seite 1549
—1560.]
Im jähre 1863 habe ich in den anmerkungen zur grie- lo
chischen Übersetzung der proverbien bewiesen (ich betone
dies Zeitwort), daß alle bisher bekannten handschriften des
jüdischen kanons aus Einem archetypus stammen, am näch-
sten läge es, diesen archetypus für das exemplar der Samm-
ler jenes kanons zu halten, das natürlich officiell war. auf-^s
fallen würde dann die stellenweise außerordentlich große
fehlerhaftigkeit des überlieferten textes. man könnte zu deren
entschuldigung freilich sagen, daß der unter Esdras amtie-
rende ausschuß die Widersprüche des deuteronomikers etwa
gegen den elohisten übersehen hat, also auch wohl fehler in »o
den Worten nicht bemerkt haben kann, oder aber, daß er in
einem heiligen texte zu corrigieren nicht gewagt, dies letztere
wenig wahrscheinlich, da der text erst durch ihn zu einem
heiligen wurde: man könnte vielleicht sogar daraus, daß der
text eben nicht durchgängig, sondern stellenweise (wie in den «s
beiden ersten büchern regnorum) verderbt ist, auf eine
große Übereinstimmung der amtlichen ausgäbe mit ihren noch
nicht amtlichen vorlagen schließen: man hätte also wohl die
möglichkeit jene fehlerhaftigkeit unseres textes als gegen-
grund gegen die ansieht, daß der archetypus unserer hand-s^
Schriften und drucke direkt das exemplar der Sammler des ka-
nons gewesen sei, nicht gelten zu lassen, indessen abgesehen
von anderen erwägungen, haben wir ein, allerdings durch
die mündliche Überlieferung eines für geschichtsschreibung
und geschichtsaufifassung absolut unbegabten volkes hindurch- 35
gegangenes, also mit melir oder weniger unzuverlässigem
Stoffe vermengtes ausdrückliches zeugnis dafür, daß jenes
urexemplar unseres textes der zeit Hadrians angehört, ich
habe es in den materialien zur geschichte und kritik des
pentateuchs I 231 veröffentlicht, und bin niemals im unklaren 40
darüber gewesen, daß die dort genannten rabbinen Saraaias
und Abtalion, über welche losephus im anfange des fünfzehn-
ten buches nachzulesen ist, wohl nur genannt sind, weil ge-
rade zu ihrer zeit (Waehner II 706) gelehrte aus Betharis
eine rolle spielten, mithin auch umgekehrt, wo von Betharis 45
die rede war, leicht ihre namen dem gedächtnisse sich
darbieten konnten, glaublich erscheint jene nachricht in-
51
soferne , als eine in den schweren zeiten unter Hadrian sich
sammelnde gemeinde frommer Juden leicht in der läge sein
konnte, sich mit einem einzigen exemplare ihrer heiligen
Schriften begnügen zu müssen^ und als das ansehen der man-
sner, welche sich eines solchen exemplares bedient hatten,
unschwer diesem buche eine größere bedeutung verschaffte, als
sein innerer wert philologischer kritik gegenüber ihm ver-
liehen haben würde: man denke nur an die handschrift
Hillels in Eichhorns einleitung I 374 (der vierten ausgäbe).
10 was aber jene Überlieferung als in der grundanschauung rich-
tig erweist, ist der umstand, daß unser text des jüdischen
kanons mindestens an Einem punkte gegen das Christentum
gerichtete correcturen enthält, mithin sein archetypus aus
der christlichen zeit stammen muß, und naturgemäß nicht
15 ganz aus den ersten anfangen derselben stammen kann, ich
habe schon in den materialien I xii auf die Chronologie der
Genesis als das entscheidende hingewiesen, diese ist nach
der meinung, welche jetzt die herrschende ist, oder (besser
gesagt) in folge eines aberglaubens ohne jeden beweis für
aodie allein berechtigte gilt, von den Griechen und Samarita-
nern gefälscht: nach meinem dafürhalten sind die masoreti-
schen zahlen nicht ursprünglich.
Ohne alle frage deuten ausdrücke wie nenXtjgcoTat 6
xaiQög Marc 1, 15 darauf hin, daß in der zeit von lesu ge-
asburt chronologische berechnungen über das endliche erschei-
nen des königs Messias gäng und gäbe waren, der herr
selbst hat später Act 1, 7 ähnliche versuche den schleier der
Vorsehung zu lüften zurückgewiesen, und was der unter dem
namen des hauptapostels schreibende Verfasser des zweiten
30 Petrusbriefes 3, 8 mit sichtbarer kenntnis des schlüsseis aller
solcher rechnungen aus psalm 90, 4 ableitet, zielt wesentlich
ebendahin, allein diese proteste setzen den glauben voraus,
welcher , wie er denn ja den jüdischen Messias erwartete,
auch die grundlage seiner Schlüsse den jüdischen anschauun-
35 gen, namentlich denen von der woche, entnahm, wobei frei-
lich dahin gestellt bleiben mag, ob die eränische sage von
einem sechs Jahrtausende dauernden kriege Ahrimans mit
Ormuzd vor dem endlichen letzten kämpfe von irgend wel-
chem einflusse gewesen ist. am einfachsten ist die formel
40 von Irenaeus 5, 28 ausgesprochen: otratg f^fAigaig iyivexo o
Aus zwei schon von Fabricius im codex apocryphus
veteris testamenti [1722] I 750 [setze 850] 851 mitgeteilten
stellen des Hieronymus geht hervor, daß das buch der ju-
45biläen oder die kleine Genesis hebräisch geschrieben war,
und noch von Hieronymus in dieser spräche gelesen wurde:
das von jenem vater zur erläuterung von non Num 33, 21
4*
52
verwandte wart des nrtextes, welches Stadium bedeuten soll^
muß 43, 11 der Dillmannschen ausgäbe im originale gestan-
den haben, ist als D"»n von Buxtorf 2253 belegt, und mit der
zweiten hälfte von a aspargz (meine abhandlnngen 7, 20)
identisch, da persische wegmaße schwerlich anderswo als 5
im persischen oder parthischeuv reiche gegolten haben, ist
durch dies D'^n wahrscheinlich, daß das buch der Jubiläen
östlich vom Euphrat verfaßt ist wenn nun aber dies buch
daraus, daß Adam das tausendste jähr nicht erlebt, schließt,
daß die ihm gewordene drohung erfüllt sei, er werde an dem 10
tage, an welchem er von der verbotenen frucht essen werde,
sterben, so folgt, daß schon dem Verfasser der kleinen Ge-
nesis vor Christus Ostlich vom Euphrat die Vorstellung tausend
erdenjahre als einen weitentag anzusehen geläufig war. und
von dieser ist dann nur Ein schritt zu der annähme einer 15
Weltenwoche, aus dieser annähme ergab sich dann weiter
mit notwendigkeit der glaube, die' geschichte werde 6000
jähre dauern, als beweis für die richtigkeit dieser ansieht
wurde gewiß angeführt, daß Phaleg d h hälfte (syrisches
feleg Geopon 10, 26 11, 30 und arabisches filg weichen im 20
vocale etwas ab) im jähre 3000 der weit gestorben ist,
wohlverstanden nach den bei den LXX erhaltenen zahlen:
siehe lulius Africanus in Bouths reliquiae II 244. da nun
der tod dieses erzvaters in unserm sonst leidlich genau dem
der Griechen entsprechenden texte der Genesis in keiner «5
weise hervorgehoben wird, ja nicht einmal die Jahreszahl
desselben anders als durch ausdrückliches addieren am stu-
diertische gefunden werden kann, also im texte selbst keine
aufforderung lag, die zahlen um dieses todesjahres willen zu
corrigieren , der hebräische name aber gleichwohl auf eine so
besondere bedeutung des mannes hinführt, welche ander-
weitig für uns nicht erhellt, so kann ich die Zählung der
LXX, welche alles erklärt, nicht für eine entstellung, sondern
muß sie für die ursprüngliche halten, dem buche der Jubi-
läen hat Phalegs tod als mitte der Weltgeschichte offenbar 35
nicht gepaßt, wohl deshalb nicht, weil derselbe kein eräugnis
der jüdischen geschichte war , die man sich mehr und mehr
gewöhnte als die einzige der rede werte anzusehen: darum
ändert der verfassei* jenes buches die zahlen der Genesis
in kapitel 5 und 11, und kann in folge dieser änderungen4o
den einzug der Israeliten in Palästina auf 2450 setzen und
als mittelpunkt der hundert Jubiläen, welche ihm das ganze
währt, betrachten, dies beweist wenigstens an Einem falle,
wie frei in vorchristlichen zelten auch die hebräisch reden-
den Juden mit ihren heiligen Urkunden umgiengen, und er- 45
laubt als möglich anzunehmen, daß auch die im jetzigen he-
bräischen texte Genesis 5 und 11 stehenden zahlen von den
53
Juden selbst einem Systeme zxk liebe geändert sind, die ge-
sammtzahl der jähre Ton der Schöpfung bis zu lesus ist jetzt?
(man sehe nur Usher, Bodenschatz und Waehner) 4000, der
auszug aus Aegypten 2666 = V» von 4000, und das epoehe-
5 jähr des mia^ ^373 fällt tausend jähre nach dem aifözuge.
man muß dabei tfberlegen, daß 4000 keine zahl ist^ welche
irgendwie auf semitischem gebiete für eine heilige gilt: damit
man 4000 für hundertmal 40 ansehen dürfte,, müßte 40 im^
ganzen alten testamente (nicht bloß in einzelnen stücken)
lo rechnungsmäßig viel öfter verwendet werden als es geschieht,
daß diese anordnung der zahlen nach Alexanders einzuge in^
Jerusalem, der die erst später mit dem anfange der seleu-
kidisehen aera zusammengeworfene epoche des mnt3U3 y^n;
ist, getroffen worden, erhellt ohne weiteres, sie ist aber.
15 auch nach der entstehung der kirche gemacht , wenn anders
die damals umlaufende weißagung „^nach. fünf und einem
halben tage will ich kommen und dich erlösen^ (materiaUen
II 22, 31 60, 18 69, 18 70, 33 154, 33) die nachher durch
lulius Africanus allbekannt gewordene ,. aus den jetzt nur
20 bei den LXX erhaltenen zahlen geflossene annähme zur Vor-
aussetzung hat, daß lesus im jähre 5500 der weit erschienen,
wollten die Juden dieser begegnen, so brauchten sie, falls
die zahlen der LXX von den ihrigen abwichen, nur zu sa-
gen, daß die hebräischen zahlen als die des originales mehr
2$ glauben verdienten als die griechischen, und nach ihnen noch
1500 — X jähre bis zu jenen 5500 zu verstreichen hätten: ta-
ten sie das nicht (und wir würden davon irgend etwas ge-
hört haben, wenn sie es getan), so haben sie damals diesel-
ben zahlen in ihren Urkunden gehabt wie jene in den ihrigen.
30 und sind haupteräugnisse der jüdischen geschichte auf ali-
quote teile der grundzahl gelegt oder deutlich von solchen
abgeleitet, so ist das wenigstens für mich ein klarer beweis,
daß die ganze rechnung ein kunstprodukt ist, alsa die ihr
zu gründe liegenden zahlen nicht ursprünglich sind, wenn
35 zwei religiöse gemeinschaften, welche in so scharfem kämpfe
mit einander stehn, daß der einen leben der andern tod ist,
für das für beide wichtigste eräugnis so sauber runde zahlen
haben wie 4000 und 5500 sind, so ist die andere dieser zah-
len notwendiger weise das ergebnis einer öarrectur. es kann
40 die erste mit etwas nachhülfe, aber ganz naiv, nur im In-
teresse der reinlichkeit nach vorhandenen Urkunden aufge-
stellt sein: die zweite ist von einem Systeme dictiert. jene
4000 des masoretischen textes sind in nichts von den 4900
des buches der Jubiläen oder den 4250 der ascensio Mosis
45 verschieden , an deren Ursprünge aus der theorie niemand
zweifelt, hervorgehoben muß noch werden, daß 5500 als
zeit der erscheinung des Messias nicht aus dem Systeme der.
54
LXX geflossen sein kann, da dies, wie Phalegs tod im jähre
3000 zeigt, auf 6000 als ende der geschichte hinaus wollte,
die samaritanischen in ihrem sehlußresultate um 301 von dem
masoreti^chen abweichenden zahlen zu verstehn ist mir bis-
her noch nicht gelungen, was empfindlich ist, worin ich mich 5
aber ebenso gut füge, als in meine Unwissenheit über das
chronologische System des losephus, das nach den bisherigen
ausgaben nicht erörtert werden kann, oder (um wichtigeres
zu nennen) in die Unwissenheit über das Verhältnis des ve-
dischen yahva , yahvant und yahu sahasas zu mrT» und 'o
Der text des jüdischen kanons, welcher uns vorliegt,
gehört nach dem gesagten im großen und ganzen in den
anfang des zweiten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung, von
da aufwärts bis zum Schlüsse des kanons selbst ist ein weiter 15
weg, auf welchem viel passiert sein kann, die zeit kurz vor
Christi geburt hat sogar schon die anfange einer hebräischen
lexikographie gesehen, die au^ meinen Onomasticis sacris
und den griechischen vätern so leidlich herzustellen sind :
für völlig naiv kann sie nicht gelten, da niemand an die 20
wissenschaftliche methode der gelehrten glauben wird, welche
in diesen unruhigen und vor allem schon durch die den Ju-
den eigentümliche apologetik vergifteten Jahrhunderten schrie-
ben, so folgt, daß jenes exemplar von Betharis höchst wahr-
scheinlich der officiellen ausgäbe des Esdras nicht tiberall ^5
entsprach, ich bin geneigt, auch alle die fehler, welche ein-
gebildete gelehrsamkeit in den text getragen hat, dieser pe-
riode zur last zu legen, es ist z b mir längst nicht zweifel-
haft, daß das als heimat Abrahams genannte D'^n^D "iii^, das
im zweiten seiner beiden teile für das jähr 2000 v Chrs^
durchaus nicht paßt, dessen erster teil alles suchens uner-
achtet nicht hat gefunden werden können, eine in dieser zeit
entstandene schlimmbesserung aus Urartu Urastu, dem alten
assyrischen namen Armeniens ist, welchen namen ich auch,
ich weiß nicht mit welchem rechte, als ürasti angegeben 35
finde. Abraham hieß den für das Judentum zu gewinnenden
Griechen gegenüber damals Chaldäer, da der ruf der Chal-
däer noch ein sehr anständiger war: es empfahl sich also,
nachdem -^it« zu den bekannten sagen von Abrahams feuer-
probe vernutzt worden war, den zweiten teil des namens 40
seines Vaterlandes an die d^^i^^d anzuknüpfen, welche die
Genesis selbst 22, 22 von einem später als Abraham leben-
den 11ÜD herleitet, in dieselbe zeit setze ich die letzte sylbe
von n^DD"iN, die doch wohl = armenischem äat ^ceva (ab-
handlungen 45 68) ist, während ^d"i«, wie Kiepert nachge-45
wiesen, Nalbäq bedeutet, das ich bei Lazarus von Oarb als
Albak gefunden habe.
55
BeschädigUDgen wie die eben angeführten werden
sich meistens nur vermuten und nur selten wirklich heilen
lassen: es wird auch oft genug zweifelhaft verbleiben, ob
sie nicht vielleicht schon in dem officiellen exemplare des
5 Esdras gestanden haben, dies wiederherzustellen muß die
zweite sorge des alttestamentlichen textkritikers sein : er muß
sich bescheiden in den meisten partien über dasselbe hinaus
gar nicht vordringen zu können.
Aber das ist nicht so schlimm wie es aussieht, denn
10 bei durchaus nicht wenigen stücken des alten testamentes
sind wir meiner festen und jähre hindurch geprüften Überzeu-
gung nach in der entstehungszeit, wenn wir im Zeitalter des
Esdras angekommen sind, des mannes, welcher mit ohne
vergleich größerem rechte als Moses der Schöpfer des Juden-
istums genannt werden kann, ich halte den elohisten, wel-
cher nicht blos im pentateuche tätig gewesen ist, wie meine
Schüler schon seit 1864 wissen, für identisch mit dem redac-
tor des pentateuchs und entweder für Esdras selbst oder für
einen in seinem auftrage arbeitenden priester des zweiten
Stempels, die abstraction ist überall später als das concreto,
darum ist auch elohim (sing) später als Yahwe, wie denn
elohim allein (ohne suffix und ohiifi beistehendes Yahwe) in
notorisch alten propheten zur bezeichnung des höchsten We-
sens so gut wie nie vorkommt, diejenigen Israeliten, welche
»sdie älteren elohistischen stücke des alten testamentes, na-
mentlich die im exile abgefaßten elohistischen psalmen schrie-
ben, sind die geistlichen väter derer, welche -»din sprachen,
wo mrT> geschrieben stand, ist dieses qeri perpetuum eine
späte anordnung der falschen frömmigkeit, so ist es auch
30 jene scheu, den aus dem israelitischen nationalgotte , neben
welchem der Israelit keinem anderen dienen soll, in den
einzigen gott, neben dem es keinen anderen gibt, und dessen
den beiden auch durch sein exilleiden predigender knecht
Israel ist, verwandelten Yahwe bei namen zu nennen, mich
35 hat stets gewundert, daß noch niemand daran gedacht hat
Kegn IV 22, 8 flf und Esdr II 8, 1 fif zu parallelisieren. ist
dort gemeint, daß unser Deuteronomium zur zeit des losias
geschrieben ist, so muß hier der sinn notwendig der sein,
daß die tora als ganzes von Esdras herrührt, und der
4opentateuch oder vielmehr der hexateuch (denn das werk
schließt das buch losue ein) hat einen planmäßigen Zusam-
menhang (und nach diesem muß die kritik doch endlich auch
einmal fragen), hat einen existenzgrund nur in dem gedan-
ken, die unter Esdras versammelte Judenkolonie über die
45 bedingungen zu belehren, unter welchen sie das land der
Verheißung wieder einzunehmen hoffen darf, es sind die-
selben, unter denen ihre ahnen es einst erobert: daher denn
56
auch diesen ahnen genau dieselben gesinnnngen namentlich
in betreff des conabiums mit nicht jüdischen weibem ange-
dichtet werden^ welche Esdras mit so großer strenge in
seiner gemeinde durchführte, die arbeiten des sicher im
sinne der rede des Stephanus Act 7 schreibenden (prophetischen) 5
Jahwisten^ des älteren mit den elohistischen psalmen wohl
gleichzeitigen (gemeiniglich zweiten genannten) elohisten,
des deuteronomikers und vielleicht noch vereinzelte andere
stücke sind von dem jüngeren , bisher für den ältesten pen-
tateuchiker gehaltenen elohisten Esdras in seinem sinne ver-io
arbeitet worden, so erklärt sich denn auch z b gleich der
anfang des pentateuchs als eine polemik gegen persische
kosmogonie. himmelj wasser, erde, bäume, tiere, menschen:
so ordneten die Ferser in ihren sechs gähänbärs die Schöp-
fung, deren dauer sie auf ein jähr bestimmten : Esdras folgte '5
ihnen , aber er knüpfte das leuchtendste juwel der israeliti-
schen religion , den sabbat , in den ring als Schlußstein, und
fügte in polemik gegen die Perser an bezeichnender stelle
die bei seinen Vorbildern für anfangslos geltenden lichter in
die aufzählung des geschaffenen, mußte darum aber freilich^
die im persischen ungestörte folge trüben, weil er sonst mit
seinen sechs wochentagei^ nicht gereicht hätte, auch fische
und Vögel neben einander zu nennen ist, wie murg 6 mäht
zeigt, persisch, der Jahwist wird seinen lebensbaum nicht
den Persem, sondern den Modern entlehnt haben: gaokerena^s
meint gayokerena, da in der aramäischen schrift ppiK^i so
gesprochen werden sollte,- wie D»p qäySm gelesen wird: vgl
beitrage zur baktrischen lexikographie 65, 8. es wird, um
mit Einem satze alles zusammenzufassen, dabei bleiben : vo-
IkOQ naQ€iaijl^€v Rom 5, 20. er unterbrach die gesunde ent- 30
Wickelung, und machte sie zum zerrbilde.
Aus dem gesagten dürfte erhellen, daß unser text der
Oenesis als solcher etwa mit Perikles gleichalterig , uns
aber nur in den abschriften Einer sechstehalb Jahrhunderte
jüngeren handschrifk erhalten ist. grund genug ihn darauf 35
anzusehen, ob sich beschädigungen an ihm entdecken und
heilen lassen, ich kann solche Untersuchung nur für äußerst
nützlich erachten, weil auch für den fall, daß die etwa vor-
geschlagenen besserungen sich nicht halten ließen, ein ge-
naueres Verständnis des textes dadurch angebahnt wird, daß 40
wirkliche oder scheinbare Widersprüche und auffäUigkeiten
desselben zur spräche gebracht werden, herr Olshausen hat
schon 1826 emendationen zum alten testamente herausgege-
ben, dann 1836 als programm der Universität Kiel zum ge-
burtstage des königs kritische bemerkungen zu demselben 45
buche veröffentlicht, beides arbeiten, die nicht die gebührende
beachtung gefunden haben, auch die später mitgeteilten
57
Verbesserungen des psalters und des buches lob, obwohl sie
bekannter sind als die in jenen ersten aufsätzen vorgeschla-
genen, sind nicht bequem gewesen, um so mehr habe ich
auf den jetzt, leider mit feiner uns nicht wünschenswerten
skargheit gelieferten beitrag zur textkritik des alten testa-
mentes aufmerksam machen wollen, es ist natürlich unmög-
lich, hier die etwa dreihundert bemerkungen zu besprechen,
welche zur Genesis gemacht werden: die exegese wird wohl
tun sie durchgängig zu berücksichtigen: ich erlaube mir nur
lo wenige werte. 4, 7 glaube ich rnr^Ti n^sba ablehnen zu müs-
sen, da Regn I 20, 11 mu5ti N2t3 gesagt wird, auch ^bndem
sprachgebrauche nicht gemäß scheint, zu 16, 13 hat mir
ein sehr feiner kenner des alten testamentes vorgeschlagen
übTt in iT"'rt zu ändern und "^fc^S zu betonen. 33, 4 nennt
xsherr Olshausen die tilgung von mpuJ'^i von der punctation
mit recht nicht anerkannt, die LXX, deren text hier noch
nicht in Ordnung ist, scheint darauf hinzuweisen, daß eines
der verba, nnpiö'»^ oder nnpsrr^n, die sich auch verdächtig
ähnlich sind, von ihr nicht gelesen worden ist. 41, 56 wird
aoin -iTöN bD nfi« dni = ndvxaq toi>q aiToßoXfSvag ein selten-
stück zu den von Buxtorf 2321 verzeichneten Wörtern piatt^-^ße
nnd »"nao->N im sinne von sirus stecken : auch an syr nnTSfi«
habe ich bei der stelle gedacht (Baläduri 246, 8): das wort
würde vorzüglich passen (materialien I 68, 6), und daß es
25erä,nisch ist (abhandlungen 12, 24), stikt mich wenigstens
bei meiner grundanschauung vom pentateuche nicht, wenn
Eödr I 5, 14 htsiü -ii£iu)U)b gesagt werden darf, wie Darius
Vaumi^anäma Pära§a „ein Omisesnamiger Perser" sagt, so
ist das Eränische den Juden damals so bekannt gewesen,
30 daß füglich in einem durch des Esdras bände gegangenen
Schriftstücke auch ein eränisches wort anzunehmen zulässig
erscheinen kann.
6
The divans of the six ancient Arabic poets Ennabigha,
ssAntara, Tharafa, Zuhair, Alqama and Imruulqais; chiefly
according to the MSS of Paris, Gotha, andLeyden; and the
• collection of their fragments , with a list of the various rea-
dings of the text. edited by W^Ahlwardt. London: Trübner
and Co. 1870. 224 xxx 114 selten groß octav.
40 [Göttingische gelehrte anzeigen 1871 stück 10 Seite 382
—394.]
In unserer zeit ist die dringendste aufgäbe der theo-
logie, ein richtiges urteil über den Semitismus zu gewin-
nen, die paar allgemeinheiten , welche durch Benan und
45 dessen unwissende und geistlose gegner in Umlauf gekom-
men sind, ermächtigen zu einem solchen noch lange nicht:
es ist die ernsteste arbeit aus den akten nötig, und damit
58
diese vorgenommen werden könne, müssen die akten selbst
zugänglich gemacht werden, in diesem sinne ist, wie jeder
sorgfältige druck eines älteren oder jüngeren semitischen
klassikers, auch die ausgäbe der sechs vorislamischen dich-
ter Arabiens, welche uns so eben herr professor Ahlwardts
geliefert hat, und welche durch ihren titel genugsam be-
schrieben ist, mit dem höchsten danke aufzunehmen. ' denn
wenn auch bei weitem das meiste, was uns hier geboten
wird, bereits bekannt war (herr Ahlwardt hatte auch gar
nicht nötig , so vornehm ablehnend sich seinen vorgän lo
gern gegenüberzustellen), so ist es doch nun erst (freilich
unter der nachher zu machenden einschränkung) bequem
jene sechs zu studieren, von einem so gründlichen kenner
der altarabischen poesie, wie herr Ahlwardt es ist, bearbeitet,
wird der text, der ja überdies schon von muhammedani- 15
sehen gelehrten festgestellt war, für höchst zuverlässig gelten
können: man hat alles in Einem handlichen bände beisam-
men: eine überall verständliche, das auffinden der verse,
falls man ein grammatikercitat aus diesen Sachen aufsuchen
will, erleichternde und leicht für die definitive zu erklärende ao
citierung ist ermöglicht: der leser durch die in mancher an-
dern hinsieht allerdings zu bedauernde abwesenheit der ara-
bischen commentare und einer Übersetzung genötigt die ge-
dichte aus ihnen selbst, vor allem durch abfassung einer coä-
cordanz, zu verstehn: endlich sind die dilettanten, die nach- 25
gerade recht lästig werden, in die Unmöglichkeit versetzt,
dies buch mit sieben siegeln zu misbrauchen.
Man hat gesehen, daß ich den hauptwert dieses bandes
darin finde, daß lexikalischen, grammatischen und allen mög-
lichen andern Untersuchungen semitischer philologie hier alte, 30
echte texte geboten werden, von denen mehr oder weniger
fest steht, daß sie völlig autochthon semitisch sind, und in
der tat: daß diese gedichte im großen ganzen ursprünglich
sind, wird sich nicht bezweifeln lassen, die theologen haben
zwar so wenig sinn für Individualität gezeigt, daß sie die 35
echtheit von Curetons Ignatius verkannten, obwohl aus jeder
zeile ein ganzer mann, das richtige Vorbild seines Schutzbe-
fohlenen und jetzigen mitheiligen aus dem sechszehnten Jahr-
hunderte spricht, der wahre jünger des donnerkindes lohannes :
die Orientalisten werden bereiter sein, aus den greifbaren 40
Verschiedenheiten in styl und art etwa zwischen «imruNalqais,
Näbigat und Zuhair auf Verschiedenheit der Verfasser zu
schließen, und damit allein den beweis der echtheit erbracht
glauben, da falscher voraussichtlich weit mehr nach der
Schablone gearbeitet hätten, deren anwendung die arabische 45
rhetorik überhaupt so nahe legt.
Das sprachliche erregt keine wesentlichen bedenken.
59
Juden sind allerdings lange vor Muxammad im nördlichen
Xigäz angesiedelt gewesen: über Xlrat und Gassän können
griechische einflüsse sich geltend gemacht haben, und eben-
sogut persische: im großen ganzen jedoch haben vor dem
5 Islam weder die Juden noch die Griechen oder Perser in ir-
gend bedeutendem maße eingewirkt, auch in der spräche
nicht, und demgemäß sind fremdwörter in diesen sechs dich-
tem selten.
Von besonderem interessis ist bei öarafat 4, 12 «irän.
10 wie ich in den beitragen zur baktrischen lexikographie 25
aus dakhma und den verwandten Worten geschlossen habe,
daß vor Zarathüstra auch in Erän sitte gewesen sei die lei-
chen zu verbrennen, so folgt mir aus der gänzlich unarabi-
schen (abhandlungen 17, 25) form «irän, welche dem hebräi-
15 sehen p« entspricht (nur daß der vocal der ersten sylbe
entweder pijt als urform anzunehmen zwingt, oder aber den
schein eines 'ma§dar III erwecken soll), daß die Araber da»
begraben der leichen in sargen von den Juden überkommen
haben: Freytag erwähnt in seiner einleitung 221 die sarge
ao nicht, syrisch ist das bei öarafat 4, 45 erscheineüde man,
vgl meine Onomastica I 229.
Deutlich griechisch sind qirmtd und dessen ableitung
muqarmad Näbigat 7, 12 31 yantarat 21, 36 Oarafat 4, 22
(xegafiigV. qaunas = xcovog '©arafat 12, 3 Näbigat 1, 18
as (weiblicn) : riöl = i«r^a (Lagarde abhandlungen 33,2) Nim-
ruNalqais 28, 1: qiröäs = x^Q^^ Oarafat 4, 32: tafagfaga
«imruwalqais 18, 47 19, 29 von figg = tp^tpog, mein Hippo-
lytus 197. dazu kommt noch giryäl «imruNalqais 29, 4 6a-
wäliq! 45, dessen original ich nicht zu erkennen vermag,
30 und das jedenfalls durch griechische vermittelung empfangene
mubaiOir Näbigat 5, 15 veterinarius.
«imruKalqais weiß 18, 41 einer schönen auf Persisch
den hof zu machen, und die mägier sind ihm 22, 1 bekannt,
an persischen vocabeln notierte ich «ägur ziegel Näbigat 7,
35 16: dibäg mmrudtalqais 18,15 19,11 Lagarde abhandlungen
32, 7: gum Oarafat 4, 19 Lagarde beitrage zur baktrischen
lexikographie 71 (braucht nicht direkt aus urunya entstanden
zu sein): hazawwar Näbigat 7, 32 = armenischem hzor,
diese anzeigen vom vorigen jähre 1464: /aizurän Näbigat
405, 46 doch wohl nach bekannter persischer art „aus zwei
imperativen" gebildet, um ein zurückspringendes und schla-
gendes (eigentlich gehn machendes), das heißt, schnellkräf-
tiges holz zu bezeichnen wie bambus, und dann übertragen
auf das Steuer des schiflFes: himläg Zuhair 17, 10: qafizZu-
45hair 16, 32 Lagarde abhandlungen 81, 1 a kapic = xa-
nldfj: raunaq [«imruNalqais] 18, 4 (Herodots gadtPccTCff, ab-
handlungen 225, 28 materialien I viii: zu dem ^(ißa^ =
60
«abag ebenda vgl jetzt ClimeDt-Mullet JAP VI 11, 205): sirbäl
und tasarbala yantarat 20, 2 18 Barafat 13, 12 [Mimra&tal-
qatö] 29, 4 abhandlangen 206, 24: sunbak Barafat 10, 13
jLagarde beitrage 17, 33: saOrang mmrufitalqais 18, 42: nam-
raq sattelküssen mmruMalqais 10, 6 wohl ein persisches 5
Burma.
Alles dieser art in den sechs dichtem vorhandene habe
ich hier natürlich nicht geben können, da manche Wörter
ausführlichere besprechung nötig haben werden, die fremd-
sprachlichen demente in diesen arabischen stücken sind der lo
anzahl nach ungefähr denen im jüdischen kanon analog, wo
freilich noch nicht alles erkannt und das gelegentlich erkannte
als von einem unbequem unabhängigen vorgebracht unbe-
achtet geblieben ist, wie ic'^öd = indischem pattiga pattiga
Boethlingk Roth IV 385 386, V:iTiD aus paiti +'x, fi^nü^ms
aus einem vorauszusetzenden baktrischen antarekhshathra der-
jenige, welcher in der provinz den großkönig vertritt (über
nu) meine abhandlungen 46, 3 68,4 beitrage 48, 24): antare
lautet im Pehlewi nn, neupersisch dar, und über antar sagt
das Petersburger Wörterbuch I 239 240 „nicht selten verbin- lo
det sich antar mit dem regierten worte zu einem comp in
der bedeutung .... im innem von — befindlich", wir ha-
ben zu diesem antarekhshathra ein genau entsprechendes,
noch belegbares antaredaxyu," welches vom Mithra ausgesagt
diesen als in der daxyu den Ahuramazda vertretenden gott^s
bezeichnen wird.
Herr Ahlwardt teilt seite 111 mit, was Magma^i für be-
denklich erklärt hat, und zu meiner großen freude stimmt
dies bei d^imrufitalqais in vier fällen von den sechs bis sieben
angegebenen mit meinem urteile überein: über die übrigen 30
dichter darf ich mir eine äußerung noch nicht gestatten:
nur an Näbigats stück 58 in dem anhange zu glauben, kann
ich mich nicht entschließen, aus der zeit, wo ich bei Fried-
rich« ßückert Hamasa und andere altarabische dichtungen
las, sind metrische Übersetzungen ßückerts von der muyalla-35
qat des Barafat und des 3>amr (die hier nicht hergehört) in
meinen bänden geblieben: Bückert (siehe jetzt seine Hamasa
I 14), der verse, die wir bei «imruNalqais lesen^ dem Ta«ab-
ba6a sarrä zuschrieb, athetierte von Barafats großer qagide
vers 9 38 48 55 88-93 100—102 106 und stellte 36 zwi-40
sehen 28 und 29 (der ausgäbe von Caussin de Perceval,
Paris, ohne titel, für Vorlesungen gedruckt) : es sind dies die
verse IV 9 37 47 63 87—92 99 100 und zwei bei herra
Ahlwardt nicht im texte erscheinende buyüt. herrn AUwardts
35 käme danach zwischen seine distichen 27 28 zu stehn. 4S
Wir haben nach dem obigen hier, wenn irgend wo, den
Semiten an sich vor uns, frei von indogermanischen uind
61
ägyptischen einflüssen : ich kann nicht sagen , daß er mir
irgendwie liebenswttrdig oder bedeutend erscheint. Bückert
hat in der ersten hälfte der vierziger jähre sich mit Über-
setzung altarabischer poesie viel beschäftigt, aber wie ich aus
5 eigenster Wissenschaft bezeugen kann, und in seinem Amrilkais
95 auch Öffentlich ausgesprochen ist, in der absieht der deut-
schen „ganz sich verinnerlichenden poesie scharfes zeichnen
und helles ausmalen eines bloß äußerlichen heilsam entge- '
genzuhalten", der erfolg hat den erwartungen nicht ent-
losprochen. wenn man jetzt nicht selten bei anerkannten ken-
nern der altarabischen poesie einer hohen Schätzung des
aestlietischen wertes derselben begegnet, so kann ich das
nur daraus erklären, daß die Schwierigkeit jener poesie herr
zu werden, so groß ist, daß man unwillkürlich den auf das
15 Studium verwandten betrag an zeit und kraft als auch für
das aesthetische genießen nicht vergeudet ansehen zu dürfen
sich überredet mir scheint es eine übele empfehlung ftlr
eine poesie, wenn man, wie herr Ahlwardt das zu tun selbst
einmal genötigt gewesen ist, einen tierarzt zur commentie-
aorung ihrer gedichte herbeizuziehen sich bemüßigt findet, die
Sammlung von adjectiven zu verschiedenen hauptwörtern,
welche man als den kern arabischer dichtung ansehen darf,
liest sich, wie mir scheint, nicht wesentlich anders als ein
botanisches handbuch oder ein zoologisches compendium des
»5 alten Schlages : ich habe in Vorlesungen über den jüdischen
kanon neben Bocharts hierozoicon kein buch so oft genannt
wie herm professor Ahlwardts ^^Palaf «al«axmar. man denke
sich lulius PoUux oder Bar Sinäyä in der art bearbeitet,
daß der reihe nach zu jedem aufgeführten synonymum ein
3»vers gemacht wird, so dürfte das niemandem lesenswert
erscheinen, in der tat verläuft ein arabisches gedieht richti-
gen baues meist so, daß nach einem eingange, der in der
ai*t unserer akte der freiwilligen gerichtsbarkeit feststellt,
wann und wo der dichter seinen schätz das letzte mal ge-
35 sehen hat, auf irgend ein tier übergegangen wird, das der
poet reitet oder von weitem sieht, daß das inventar der Voll-
kommenheiten dieses tieres aufgenommen wird, und gele-
gentlich am ende gar noch die hohle band erscheint oder
auf den beutel hingewiesen wird , der wohl im stände wäre
40 ein honorar zu fassen, wenn einmal vom menschen die rede
ist, so gehört dieser sicher der unter den Arabern weit ver-
breiteten familie Rodomont an, oder er ist ein Schmutzfink,
der selbst wenn er königlichen Stammes ist oder im vertrau-
testen verkehre mit fürsten steht, sich über geschlechtliche
45 dinge in einer weise äußert , wie sie in Europa vielleicht in
einer matrosenkneipe ostLondons, aber in gebildeten kreisen
nirgends, sicher nicht zwischen mann und frau oder freund
62
und freund, vollends bei dichtem, welche an der spitze ihres
Volkes stehn wollen, gar nicht zulässig erscheinen wttrde:
. und wir sind mit Nimru«alqais und Näbigat auf dem höhe-
punkte der national-arabischen entwickelung, nicht in einem
petronischen Zeitalter, man lese nur in herrn Ahlwardts5
buche 220 unten und den Schluß von des (wie ausdrücklich
gerühmt wird) keuschen Näbigat siebentem gedichte. die
beschreibung der hinterviertel arabischer kamele läßt mich
kalt, stellen wie die angeführte Näbigats erregen mir ekel,
nur selten kommt der mensch zum Vorschein, wie in des^o
«imruNalqais versen auf den tod seines vaters: auch der
mantel des propheten oder weisen, den die dichter gelegent-
lich mit geschicke anzulegen und in den majestätischsten
falten zu tragen wissen, verhüllt meist nur Übel den morali-
schen krüppel, der darunter steckt, alle im tiefsten sinneis
menschlichen interessen sind diesen leaten und ihrem publi-
kum fremd, wovon jeder sich überzeugen wird, der den ver-
such machen will, die religiösen und ethischen anschauungen
der Araber aus diesen gedichten kennen zu lernen, ausdrück-
lich muß ich aber darauf aufmerksam machen, daß es bei 20
solchen Untersuchungen nicht angeht (was doch dem jüdi-
schen kanon und dem Talmüdh gegenüber jetzt alle tage
geübt wird) einzelnheiten aus dem ganzen herauszureißen und
in ein willkürliches licht zu rücken: eine wörtliche Über-
setzung sämmtlicher gedichte in prosa ist die einzige richtige 25
vorläge des aesthetischen und dogn^atischen Urteils für alle
diejenigen, welche die Urschrift zu lesen außer stände sind.
Dante ist an Bachenschwanz, Homer an Zaupper nicht zu
gründe gegangen: ßückert erklärt „zu seinem zwecke'^ sei
nötig gewesen, die größeren gedichte in viele kleinere zu 30
zerlegen, einzelne verse umzusetzen, und viele müßige rei-
mereien, woran jeder arabische und [in folge seiner beein-
flussung durch die* Araber] persische divan einen Überfluß
habe, so wie einiges, was sich nur arabisch oder lateinisch
lesen lasse, zu streichen, und doch, welchen eindruck macht 35
selbst sein so zurechtgeschnittener Amrilkais?
Besonders wertvoll scheint mir, daß herr professor Ahl-
wardt in sehr markierter weise die metra der von ihm her-
ausgegebenen gedichte notiert hat. ich glaube seine absieht
dabei zu verstehn , und halte den punkt für wichtig genug, 40
um ausdrücklich auf ihn aufmerksam zu machen, es wird
so leicht in der griechischen philologie niemandem einfallen,
alle metra der späteren zeit in dem wirklichen altertume an-
gewandt zu glauben: ich will gleich an das gröbste erinnern :
sollte es möglich scheinen, daß politische verse, wie sie Tze- 45
tzes schrieb, schon in den tagen Piatos verfaßt wären ? oder
aber konnte Demosthenes eine gereimte prosa reden, wie sie
63
des Chrysostomus nachfolger, Procius von Constantinopel,
fast in der art des arabischen :>ao, oder wenn dieser aus-
- druck einem heiligen bischofe gegenüber nicht gebraucht
werden darf, einer fägilat, in nicht wenigen seiner in dem
5 auctuarium von Combefis von jedem Orientalisten leicht ein-
zusehenden reden anwendet? wenn man dies aber für un-
möglich hält, so wird auch im Arabischen erlaubt sein zu
fragen, ob alle versmaße der späteren zeit vor dem Islam
schon dagewesen sind, mir scheint seit lange wenigstens
lodas mutaqärib sehr verdächtig: ich habe von den gedichten,
die in ihm abgefaßt sind, stets von neuem den eindrucke
daß sie höchstens in die bltitezeit der yabbäsiden gehören,
und das mutaqärib (man vergleiche Firdausi) persischen Ur-
sprunges ist.
15 Schließlich noch eine klage, herrn Ahlwardts buch ist
in Einer beziehung außerordentlich unbequem eingerichtet,
die lesarten sind vom texte getrennt und erhalten 86—102
noch eine appendix, haben dafür aber nicht einmal lebende
columnentitel: über die anordnung der verse in den ver-
ao schiedenen handschriften haben wir wieder an drei verschie-
denen orten nachzusehen: der Fihrist, welcher erzählt, bei wel-
chen veranlassungen die gedichte gemacht sind, steht (wäh-
rend es doch leicht war wenigstens Seine notizen unmittelbar
vor dem stücke zu geben, zu dem sie gehören) abermals an
^5 einem andern orte , so daß man an sieben stellen mühsam
suchen muß, ehe man das erläuternde beisammen hat: die
abbreviaturen in dem list of various readings machen dann
noch nötig vor einer achten türe, dem table of abbreviations,
zu betteln, das ist eine rücksichtslosigkeit des herausgebers,
30 zu deren Charakterisierung es einen parlamentarischen aus-
druck nicht gibt, ich zweifle sehr stark, daß irgend ein fach-
genösse, wenn er nicht Vorlesungen über diese gedichte hält,
sich um mehr als den text und den Fihrist kümmern wird:
unsere tage haben nur 24 stunden , und der arbeit ist wahr-
35 lieh übergenug, zum teile (aber auch nur zum teile) wird diese
einrichtung von der mangelhaften beschaflfenheit der angewand-
ten typen herrühren, da in Deutschland die erkenntnis noch
nicht durchgedrungen ist, daß typen nicht geschnitten wer-
den dürfen wie sie dem ersten besten gefallen, der nie in
40 handschriften der spräche gearbeitet hat, deren bücher mit
den typen gedruckt werden sollen: da man sich noch nicht
sagt, daß typen so aussehen müssen, wie die kalligraphen-
schrift der spräche, welche wiederzugeben sie bestimmt sind,
so haben wir eine musterkarte von Scheußlichkeiten in unsern
45 druckereien , wie sie als vorläge für eine philosophie des
häßlichen gar nicht nützlicher gedacht werden kann: nament-
lich im Syrischen wird immer neues geleistet, obwohl Trosts
66
ende, IDnrCasellius variae I 13 = Lampas III ii 210, Sau-
maise zu Tertullian de pallio 297) hat, gapz abgesehen von
dem werte, der einigen seiner arbeiten, wie dem rührenden
buche de mortalitate, io stylistischer nnd religiöser hinsieht
Migesprochen werden muß, eine bedentung dadurch, daß er 5
einen einigermaßen vollständigen einblick in die kirchenver-
waltung der mitte des dritten Jahrhunderts gestattet, und daß
er, t)bwohl persönlich einmal in offenem kämpfe gegen den
römischen bischof, eine Station auf der langen Straße bildet,
die über die pseudoisidorischen decretalen und Gratian hin-io
weg zum concilium Vaticanum des Jahres 1870 geführt hat.
wäre herr professor Hartel etwas mehr theologe und histo-
riker als er zu sein scheint, so würde ihm dieser umstand
auch für seine kritische arbeit von werte gewesen sein,
herr Hartel sieht ganz richtig, daß uns die Schriften seines 15
autors in verschiedenen recensionen tiberliefert sind: die drei
bücher an Quirinus so herzustellen, wie Cyprian sie heraus-
gegeben, verzichtete herr Hartel selbst (xxv): bei den übri-
gen Sachen ist er dreister gewesen, eine sachliche behand-
lung und ein blick auf die Stellung seines autors in der kir- 20
chengeschichte und im kirchenrechte würden ihm gezeigt ha-
ben, daß seine drei oder vier (da der Veronensis eine art für
sich bildet) recensionen (lieber möchte ich sagen: gestalten)
der epistulae (es gibt aber mindestens noch zwei andere)
nicht von grammatikern, sondern von beamten der kirchlichen »s
Verwaltung herrühren, irgend welches leidliche lehrbuch des •
kirchenrechts oder, wenn das zu weit ab lag, die Crednersche
ausgäbe des decretum Gelasii (obwohl weder hier noch da
von den diaskeuasen des Cyprian etwas steht) hätte ihn be-
lehren können, daß in Afrika, Italien, Spanien, Gallien, viel-a»
leicht auch England rechtsbücher in gebrauch waren, die aus
verschiedenen auctoritäten zusammengestoppelt , im wesent-
lichen dasselbe material boten, dies material aber nach den
gerade vorliegenden bedürfnissen und anscbauungen geordnet
und gelegentlich auch wohl zurechtgemacht hatten, es hat, 35
genau gesprochen, schwerlich jemals handschriften der briefe
des Cyprian gegeben, sondern nur rechtsbücher, welche aus
den briefen des Cyprian ihren stoflf entnommen hatten: ver-
gleiche den sehr wohl überlegten anfang der einleitung zum
griechischen bände meiner reliquiae iuris ecclesiastici. auf4Q
Cyprian als schriftstellerische einzelpersönlichkeit wollen erst
die Sammlungen hinaus, welche libelli und epistulae zusam-
men bieten, wie etwa die gedruckte, in der hiesigen biblio-
thek vorhandene, von der nach unserem exemplare Schöne-
mann I 109 gehandelt hat, und jetzt herr Hartel lxxiii spricht. 45
herr Hartel würde sich, wenn er seinen gesichtskreis so er-
weitert hätte ; auch die erscheinung haben erklären könneui
67
daß die von ihm ganz richtig erkannten, aber nicht verstan-
denen drei familien seiner epistelhandschriften gelegentlich
Sachen enthalten, die nicht ex farailiae archetypo propagatae,
sed aliunde transcriptae sunt (xxxm). es sind nämlich jene
5 verschieden geordneten briefsammlungen ursprünglich nicht
so vollständig gewesen, wie sie uns jetzt vorliegen: es sind
ihnen kleinere Sammlungen voraufgegangen, welche erst spä-
ter zusammengeleitet wurden, eine solche kann herr Hartel
in einem 1856 in Wien gedruckten buche, meinen reliquiae
»o iuris ecclesiastici, sich ansehen, eine Sammlung syrischer ca-
nones, über welche Curetons corpus ignatianum 342 das nö-
tigste beibringt, enthält unter anderem auch drei mit einer
gemeinsamen Unterschrift versehene, im jähre 998 der Grie-
chen, also 687 nach Christus, aus dem Griechischen ins Sy-
15 rische tibersetzte stücke Cyprians, die sententiae episcoporum
Hartel 435 ff (deren griechische Übersetzung auszugsweise
schon in älteren Sammlungen des griechischen kirchenrechts,
vollständig zum ersten 1 male im griechischen bände meiner
reliquiae iuris gedruckt, herm Hartel aber unbekannt geblie-
aoben ist), die briefe 71 und 64.
Wenn herr Hartel einen weiteren horizont gehabt hätte,
würde sich ihm die grundfrage bei der kritik des Cyprian
so gestellt haben: „welcher kirchenprovinz gehören die ein-
zelnen, durch anordnüng und text verschiedenen recensionen
»5 der briefe Cyprians an? wo sind sie rechtsquelle oder rechts-
hülfsmittel gewesen?", er würde dann darauf geführt worden
sein, das Vaterland seiner handschriften schärfer ins äuge zu
fassen: er würde die handschriften sorgfältiger auch auf ihre
äußerlichkeiten hin angesehen haben, da diese hier belehrend
30 sein können : er würde über die anordnüng der briefe in seinen
manuscripten nicht mit einer kahlen aufzählung der num-
mern haben hinweggehn wollen, sondern die idee aufgesucht
haben, welche jeder einzelnen Sammlung zu gründe lag: er
würde auch die citate aus Cyprian nicht so vernachlässigt
35 haben wie er getan, da er kaum mehr zu wissen scheint,
als daß Hieronymus und Augustin (die auch wohl in den
neuen collationen der Wiener akademie zu benutzen waren)
seinen Schriftsteller gelegentlich eitleren, während seine pflich-
ten ihn bis auf Gratian und Petrus Lombardus hinunterzu-
4ogehn zwangen, es sind dies mängel, wie sie ähnlich bei
der behandlung des pentateuchs in diesen anzeigen 1870,
1558 und früher bei der der kappadokischen monatsnamen und
der pseudoclementischen Schriften von mir gerügt worden sind
(abhandlungen 258 137 [herbst 1855] 179). hätte man sich
45 etwa bei den clementischen homilien gefragt, mit welcher
litteratur sie und die auszüge aus ihnen in den handschriften
zosammenstehn, so würde der streit über priorität von homi-
5*
68
lien und reeognitionen, so wie er geflihrt worden ist, nie an-
gefangen worden sein: die homilien als ganzes gehören in
die menologien (flir den 23 November, siehe meine ausgäbe,
Votrede 15), also in das fünfte oder sechste christliche Jahr-
hundert, was nicht ausschließt, daß einzelne in ihnen be-5
nutzte stücke älter sind, eines sogar aus einem buche eines
heidnischen stoikers herübergenommen ist: wie ich das alles
schon in einem im frühjahre 1865 zu Berlin öfifentlich gehalte-
nen vortrage auseinandergesetzt habe: daß der name Metro-
dora in der syrischen form der recognitionen auf eine ganz be- 1©
stimmte gegend kleinAsiens weist, war in der in den abhand-
lungen 145, 10 wieder abgedruckten äußerung lange zu lesen,
und wenn die Tübinger schule und was mit ihr zusammen-
hängt, lieber auf die monatsnamen in den apostolischen Con-
stitutionen geachtet hätte, statt ihre philosophischen, im dre- 15
schertakte des Hegeischen ja-nein-doch einherschreitenden
constructionen mit dürftigster philologie zu maskieren, so
würde sie aus diesen (Say&txdg 141, 18: Jt^orgog 149, 12/13
usw) auf die herkunft des buches aus einer landschaft ge-
schlossen haben, in denen diese namen galten (nach Baur^o
sind die Constitutionen in Kom verfaßt!): da V 20 (152, 17
meiner ausgäbe = 94, 24 der syrischen Didascalia) der
zehnte (nach der Didascalia der neunte) Ab als tag der Zer-
störung Jerusalems (leremias 52, 12) dem zehnten Gorpiaeus
entsprach, ist unwiderleglich bewiesen, daß mindestens dies 15
stück der apostolischen Constitutionen der diöcese Ephesus
angehörte: denn in dieser fieng nach Idelers handbuch der
Chronologie I 419 der Gorpiaeus am 25 Juli an, fiel also der
zehnte Gorpiaeus auf den dritten August, was ganz gut zum
neunten Ab der Juden paßt: vgl noch die von Waehner II 30
115 angeführten stellen des Talmüdh, Ghristmanns gegen
losScaliger gerichtetes calendarium Palaestinorum 114, Ben-
david zur berechnung und geschichte des jüdischen kalenders
92 und was aus dem dort angegebenen folgt, ich führe das
alles (andere mögen bücher aus diesen andeutungen machen) 35
zum tröste ftlr herrn Hartel an, der wohl weiter gesehen ha-
ben würde, wenn er mit einer wirklichen theologie hätte be-
kannt werden können, die mehr als das, was vor äugen ist,
zu behandeln gewöhnt sein würde: das klägliche parteigän-
gerwesen, was wir jetzt haben , kann allerdings niemandem 40
hohe ziele stecken.
Die entscheidung darüber, welchen landschaften die ein-
zelnen recensionen des Cyprian angehören, wird nach den
citaten aus Cyprian zu trefifen sein, die in den einzelnen
kirchenprovinzen gemacht werden, aber auch nach sprachlichen 45
erwägungen. herr Hartel, vom Schreiber des Veronaer ma-
i^uscriptes redend, sagt xvii: mirus homo sie coniecturis in-
69
dnisit, ut grammatiGum deprehendlsse tibi nidearis nariandt
. artificia paeros docentem: nam nnlla excogitari potest causa
probabilig, cur pacificis maluerit quam pacatis, nefaria quam
nefanda, non factum quam infectum, inquinatis quam inmun-
5dis, misissem quam darem, fecistis quam misistis, instruentes
quam insinuantes, tempus est quam licet, uiolari quam cor-
rumpi, expugnandum quam inpugnandum, exerrare quam
oberrare, repellat quam auertat, et obrepserit quam fefellerit,
prohibitum quam pulsum, ostende quam demonstra, inuolutam
10 quam uincfam, et similia sexcenta. die causa probabilis lag
einfach darin, daß in der gelehrten oder Volkssprache der
landschaft, für welche diese handschrift bestimmt war, das
eine wort nicht gebräuchlich war, und deshalb durch ein an-
deres ersetzt wurde, es wird darum ein methodisch gebildeter
15 romanischer philologe vielleicht einmal, wenn die Hartelsche
ausgäbe, wie sich gebührt, und ich unten ausführlicher for-
dern werde, ergänzt ist, der geschichte des kirchenrechts wie
der kritik des Cyprian wesentliche dienste leisten können:
nur muß man sich von vorne herein darüber klar sein,
aodaß es nicht hinreicht französisch, spanisch, italienisch zu
sprechen oder zu lesen, sondern eine historische kenntnis die-
ser sprachen, aber auch der provenzalischen , catalanischen
und anderer volksmundarten erforderlich ist, um hier sichere
resultate zu erlangen, herr Hartel hat sich übrigens hier
25 den weg zum richtigen Verständnisse selbst, und zwar da-
durch versperrt, daß er den Veronensis für sich betrachtet
hat auch Schreiber anderer handschriften sind ganz eben
solche miri homines gewesen: aber da einmal beschlossen
war PameHus, ßigalt, Fell, Baluze als durchaus törichte men-
30 sehen zu behandeln, die ohne not einen breiten wüst von
Varianten aufgehäuft, waren ihre apparate herm Hartel nicht
genügend bekannt, ich nehme meine beispiele nur aus der
Oxforder ausgäbe, und, um jeden schein willkürlicher aus-
wahl zu vermeiden, gleich aus dem ersten briefe : die andern
35 ausgaben geben eben so viel und zum teil anderes materiaL
465, 5 adsidebant — assistebant. 465, 10 curatorem — cu-
stodem. 465, 11 in clerico ministerio — in clericali ministe-
rio. 465, 13 obligat — implicat 465, 14 molestiis — nego-
tiis. 465, 16 diuinis — bonis — spiritalibus. 466, 4 perci-
4operet — reciperet. 466, 10/11 (siehe Gratians citat) ordina-
tione clerica promouentur — ad ordinationem clericam pro-
mouentur — ad ordinationem clericalem promouentur. 466, 11
in nuUo — nulla re — nuUo modo. 466, 12/13 in honore
sportulantium — donaria sportulantium. so dann weiter
45 4^9, 11 solita — insita: 469, 15 gratum — ratum: 470, 20
ende honorifica — honora: 470, 25 plebis — populi: 472, 9
despiciat — contemnat: 477, 11 salubribusj — salutaribus*
70
ich sehe nicht, wie sich diese Varianten von denen des Vct
ronensis der art nach unterscheiden: es wechseln hier wie
dort Synonyma mit einander, und herr Hartel wird wohl
nicht geneigt sein, auch in England nach dem zehnten Jahr-
hunderte Cdenn die handschriften der Oxtorder sind meistens 5
jünger als dies) noch einen grammatiker anzusetzen, der am
Cyprian, einem für grammatische Studien durchaus ungeeig-
neten schriftsteiler, pueros, wie der Wiener herausgeber —
natürlich nur im scherze — vom Schreiber des Veronensis
sagt, uariandi artificia lehren wollte, die discrepanz der ein- 10
zelnen, aus den vorliegenden manuscripten zu erschließenden
archetypi von einander ist völlig derselben art, wie die der
recensionen der apostolischen Constitutionen und der ignati-
sehen briefe: während die discrepanz etwa der Hierony-
mushandschriften (meine Genesis, vorrede 23 24) aus andern 15
gesichtspunkten zu erklären sein dürfte, auf die Verschie-
denheit der bibelcitate werde ich selbst meiner eigenen ar-
beiten wegen zu achten genötigt sein: Latinius bei Hartel x
beschuldigt die herausgeber der Manutiana in ihnen bewußt
gefälscht zu haben, um der katholischen vulgata nicht zu 20
nahe zu treten, was durchaus glaublich ist. auch die Ver-
schiedenheit des bibeltextes in den verschiedenen recensionen
des Cyprian wird sehr belehrend werden, wenn einmal die
biblische textkritik eine zeit lang in größerem style und mit
wirklichem ernste betrieben sein wird: für jetzt ist hier noch *5
nichts zu erwarten.
Aus dem gesagten erhellt, daß ich eine ausgäbe Cy-
prians für ein vorläufig noch unmögliches unternehmen halte:
es handelt sich (und davon hat herr Hartel nur für die bti-
cher ad Quirinum ein bewußtsein) vorläufig nur darum. Einen 30
der vielen vorhandenen texte sauber herauszugeben, und ihm
die Varianten der übrigen texte (nicht die der einzelnen hand-
schriften) unterzulegen, dann erst wird sich untersuchen
lassen, welche der recensionen der band des Cyprian am
nächsten steht: daß eine derselben sich mit ihr völUg decke, 35
ist nicht zu erwarten, herr Hartel hat durchaus keine gründe
für die manuscripte, welche er seinem drucke zu gründe ge-
legt: nicht der styl Cyprians — den kennen wir vorläufig
noch durch keine Untersuchung lexikalischer, grammatischer,
rhetorischer art — nicht realien (manche persönlichkeiten 4®
fehlen in manchen handschriften) — lediglich ein sie volo,
sie iubeo, allenfalls die Zufälligkeit, daß wir im Seguerianus
eine sehr alte handschrift vor uns haben, ist maßgebend
gewesen.
Nun muß aber verlangt werden, daß der apparat viel 45
mehr ausgedehnt werde, herr Hartel scheint nur nach Einem
von Gonlart benutzten codex cuiusdam episcopi Achonensis
71
verlangen zu tragen (lxxxiv): ich habe zwar weder diesen
codex gesehen, noch die ausgäbe von Goulart, welche Schöne-
mann I 124 nur in der Barberinischen bibliothek zu Born
vorhanden weiß : doch bin ich im stände einiges nähere über
5 die von Goulart benutzte handschrift beizubringen, in der
Stadtbibliothek zu Bremen befindet sich ein im gedruckten
kataloge 35 verzeichneter aus Goldasts bücherei stammender
sammelband, den ich wegen der darin enthaltenen TertuUia-
nea mir erbeten habe, c 48 gezeichnet, in diesem triflft man
lo außer emendationen zum Tertullian von C[uonradu8] K[it-
tershusius], Varianten zum apologeticum ex manuscripto Ful-
dano (so weit ich sehe, der ausgäbe von lunius entnommen,
also ohne wert), ausführlichen coUationen zu Cornel von
Caspar Schoppe und zum Paulus Diaconus ex Ms PStephani
15 und vielem kleineren auch DCypriani Karthag opera Basileae
apud Frob excusa A^ 35. collata a Simone Goulartio Silu
Ecclesiaste Geneuensi, und weiter hin Cyprianus Car Perot,
zur ersten Pameliusschen ausgäbe eingerichtet, das zweite
dieser stücke geht uns hier nichts an: das erste hat auf sei-
aonem zweiten blatte einen verweis auf die Manutiana von
1563, und gibt dann den ordo übrorum in codice manuscripto
DIBovii, seu Raymundi Episcopi Acchonensis. Johannes Ka-
rolus Bovius ist mir aus der zeit, wo ich die apostolischen
Constitutionen herausgab (vi), bekannt genug als episcopus
25 ostunensis im erzbistume Otranto (Ughelli IX 46) und späte-
rer erzbischof von Neapel: über den Raimundus Acchonensis
bin ich nicht im klaren: da lacobus de Vitriaco meines Wis-
sens Acchonensis heißt, weil er bischof von Acre in Syrien
war (lAFabricius salutaris lux evangelii, index 3), müßte
sowohl an einen bischof in partibus gedacht werden, an dessen
ermittelung ich meine zeit nicht wenden mag. es sind 68
stücke in dem codex vorhanden gewesen, darauf heißt es loa :
Conradus Wiestius hoc scripsit in gratiam DMeliorisGuldi-
nasti (was, wie die handschrift zeigt, weiter weist, nicht auf
35 das Inhaltsverzeichnis zurückgeht), und es folgt unter bezie-
hung auf die Erasmiana von 1525 eine liste von Varianten,
in der gelegentlich auch auf Bezas urteil verwiesen wird,
ich gebe als probe brief 60 (= I 1 REM) bei Hartel. 691,
12 inuicta: 15 istic auch ß (so nenne ich die handschrift):
4^16 cognouissemus. 692, 8 frater charissime: 11 prouocabat
auch ß: 15 simul fehlt: 16 uinctam: 17 für deum pacis nur
dominum: 19 nach pulsus + ß* uictus:^20 supplantare.
693, 6 nocentes: 6/7 animose sanguinem: 7 malitia et sae-
nitia auch ß:' 10 eins fehlt: 11 tota simul auch/?: 148teterant:
45 16 insubitatae: 20 charissime: 22 propriis: 24 recrudescit auch ß.
694, 1 se et sua suos: 19 frater charissime: 24 incumbamus
bis 695, 1 crebris fehlt. 695, 1 enim fehlt: 2 fehlt: 3 spiritalia
72
fehlt : 7 ff lauten perseueret apud dominum dilectio pro fratri-
bos et sororibus nostris: apud misericordiam usw. tlbrigens
hätte herr Hartel aus diesem codex immer mehr mitteilen kön-
nen als er getan, die mit sichtlicher liebe gemachte Altdorfer
ausgäbe Reinharts ist ihm ja bekannt, und da er gleich 4, 10 s
5, 8 Goulart nennt (4, 10 hat aber Beinhart aus G^ulart noch
iudicis concione), hat er sie auch benutzt, nur mußte er dann
aus Reinbart mehr aufnehmen. 7, 13 fehlt uirtute sincera wie
bei WVMB auch in Qoularts handschrift (Reinhart 4 mitte).
12, 17 hatte sie et für tibi: 12, 18 ostendam fragend : 12, 19io
honores? quos fasces? 20 in magistratus bis 21 potestatem
wie der Hartelsche text (Reinhart 8) : usw.
Allein mit jenem codex Acchonensis ist es noch lange
nicht genug. Pamelius, den herr Hartel schreiend ungerecht
behandelt, Rigalt, Fell und Pearson, Baluze sind doch wahr- 15
lieh nicht gelehrte, deren urteil man so leicht beseitigen
dürfte, wie dieser Wiener herausgeber tut. wenn Boretius
in seinem buche über die capitularien im Longobardenreiche
III noch heute Baluzes capitularienausgabe für eingehendere
Untersuchungen unentbehrlich nennt, und sie in der tat mehr so
gebraucht wird als die von Pertz, wenn dieser selbe Baluze
15 jähre auf seine coUationen zum Cyprian wendet, so muß
ich gestehn, kommt es mir etwas sehr dreist vor, Baluzes
Apparat mit wenigen, auch herm Hartel notwendig scheinen-
den ausnahmen kurzweg über bord zu werfen. Fell, der 25
vater der neutestamentlichen textkritik, war eben so wenig
auf den köpf gefallen wie Pearson: auch diese beiden ge-
lehrten hatten ihre zeit viel zu nötig, um ohne triftige gründe
einige zwanzig Cyprianhandschriften zu vergleichen, und ihre
vorrede zeigt, daß sie sich über den unterschied von bedeu-30
tendem und unbedeutendem sattsam rechenschaft ablegten,
und das alles existiert für herrn Hartel nicht? doch nein:
er selbst sieht sich genötigt, ab und zu auch Codices oxoni-
enses anzuführen, das ist aber wissenschaftlich unzulässig,
wenn es sich darum handelt, ob die manuscripte prophetass
prohpeta profaeta profeta und ähnliches schreiben, mag ein
als gewissenhaft anzuerkennender herausgeber (und sorgsam*
ist herr Hartel ohne alle frage) das recht der auswahl ha-
ben: über solche Sachen hinaus hat er es nicht, ich weiß
vollauf, daß etwa 8, 25 et aruinae toris die richtige lesart*^
und das ad ruinam corporis einiger Oxforder zeugen Ver-
schlimmerung ist: allein ich wünsche doch — und jeder
wahrheitsfreund wird es mit mir wünschen — sogar solche
Varianten zu jedesmaliger eigener entscheidung vorgelegt zu
erhalten, da mir die zufälliger weise in wenig älteren hand-45
Schriften vorkommenden derselben art vorgelegt werden, der
mir zugemessene räum hindert mich ausführlicher auf diesen
4
n
pankt einzngehn: ich will herrn Hartel nur einige fälle zu
bedenken bitten. 509, 2 setzt er in die noten, was Baluze
aus Einer handscbrift in ßheims in den text genommen,
keiner der Hartelscben zeugen bietet: et qnamquam clero
snostro et nuper cum adhuc essetis in carcere constituti, sed
nunc quoque denuo plenissime scripserim, ut si quid uel ad
uestitum uestrum uel ad uictum necessarium tuerit, sugge*
ratur: tamen etiam ipse de sumpticulis propriis quos mecum
ferebam misi uobis CCL. sed et alia CCL proxime misera^n.
loUictor quoque ex lectore zaconus qui mecum est misit uobis
CLXXV. gaudeo autem quando cognosco plurimos fratres
nostros pro sua dilectione certatim concurrere et necessitates
uestras suis conlationibus adiuuare. das soll unecht sein?
allein zaconus beweist hohes alter: und wozu wäre das er-
isfunden worden? 471, 21 steht der name des diaconen (Cas-
sius), von dem die rede ist, nur in Einer handscbrift (B)
Harteis, und deshalb in den noten : der lincolniensis der Ox-
forder hat ihn ebenso: ist der name erfunden? und ist er
das ersichtlich nicht, warum steht er nicht im texte? ein-
io fach e praeconcepta opinione nicht. 523, 5 fehlen bei EQooi
(also auch M) die worte et uestram quoque sententiam : sollte
da nicht der mühe wert gewesen sein, anzumerken was Pa-
melius hat? I 30 b et uestram quoque sententiam] sicManu-
tius et Morelius, sed Ms codicum quos vidi nullus id legit.
&5 neque vero uspiam apud Cyprianum tantum auctoritatis plebi
tributum reperio, ut sententiam illi dicere permittat, quare
praetermittere malui quam alicui huic hui [so] erroris ocea-
sionem dare. wenn keine von Pamelius handschriften , ich
will nur gleich sagen was ich meine, wenn keine austrasi-
30 sehe handscbrift dies las, so ist das reichlich eben so beach-
tenswert, wie der umstand, daß Reinhart in dulci sua Ger-
mania kein manuscript Cyprians auftreiben konnte, und auch
herr Harte! aus Deutschland nicht viel material zusammenge-
bracht hat. und diese eben angeführte auslassung ist sicher
35 nicht grammatischen, sondern juristischen, kirchenregimentli-
chen Ursprungs, jeder dieser fälle hat analogien, und nicht
bloß in dem Wiener, sondern auch in dem Antwerpener, dem
Pariser, dem Oxforder apparate. daraus folgt aber, daß der
apparat weiter ausgedehnt werden mußte, als ihn herr Hartel
40 ausgedehnt hat, und daß die grundanschauung des Wiener her-
ausgebers eine irrige ist. die kirchenrechtliche tätigkeit ist bis
auf Gratian nicht zur ruhe gekommen: darum bleiben auch
änderungen im Cyprian bis zu der zeit von Interesse, in der
die hildebrandische partei, wenn nicht die uniformierung der
45 kirche durchgesetzt, so doch die theorie aufgestellt hatte, daß
die una catholica ecclesia streng einheitlich regiert werden muß.
and selbst über diese zeit hinaus können noch handschriften
74
aus sehr alten Urschriften kopiert sein : wie in der Septuaginta-
kritik ein ganz junger codek, z in meinem apparate genannt,
trotz seiner herknnft aus dem fünfzehnten Jahrhunderte und
trotzdem, daß er nur Ein, ebenfalls nicht altes seitenstttck hat,
eine große rolle spielen wird, weil die citate der ältesten 5
Jahrhunderte der kirche mit ihm gelegentlich auffallig stim-
men , so kann auch beim Cyprian — ich rede nur von der
möglichkeit — ein ganz junges manuscript einen sehr alten
telt bieten: man mußte also zum mindesten, was das werk
nur um vier bis fünf bogen petitdruck ausgedehnt hätte, den lo
apparat, den jene alten — gelehrten und sorgsamen — her-
ausgeber gesammelt haben, in die neue ausgäbe vollständig
herübernehmen, dieser aus den älteren editionen, auch den
jetzt nur teilweise (V) benutzten beischriften des Göttinger
exemplares der Manutiana, zu sammelnde apparat, den ich 15
wenigstens für die zahlreichen bibelcitate des Cyprian zusam-
menbringen maß, ist, wenn man ihn selbst schreiben soll, so am-
fänglich, daß der rand des neuen Wiener druckes für ihn nicht
ausreicht, sondern ein exemplar durchschossen werden muß.
Conjecturen hat herr Hartel verhältnismäßig nur wenige ao
gemacht oder von seinem lehrer Vahlen überkommen, an
allen den stellen, wo sie nötig waren, haben wir die gewiß-
heit, daß der archetypus aller recensionen des Cyprian schon
verdorben war, und damit auch die andere, wichtigere, daß
ein solcher archetypus sich wenigstens für eine reihe von 15
fällen sicher erschließen läßt, bei Etecusam 531, 17 (wo
die starke formel daneben testis est nobis deus doppelt wün-
schenswert erscheinen läßt, zu wissen was Cyprian gesagt)
hat auch herr Hartel nicht helfen können : es wird wohl ein
griechisches wort auf ovaap darin stecken. 650, 21 zeigt 30
die Variante ueritas für fas wohl an, daß nee enim fas einst
nee enim uero fas gelautet hat.
Was die angäbe der bibelcitate bei Cyprian anlangt, .so
ist zunächst zu rügen, daß herr Hartel unter dem texte seines
altkirchlichen, höchst officiell einhertretenden autors die bib-35
lißchen bücher auf die unkirchlichste art von der weit be-
zeichnet, die kirche kennt keine bücher Samuelis, sondern
rechnet was die Juden so nennen, als erstes und zweites zu
den vier büchern regnorum (nicht regum, wie herr Hartel
schreibt) = Baai^Xsmv, Esra Hoseas Micha Zephania Hag- 40
gaeus nehmen sich unter Cyprians text und neben Hieremias
Malachias Ezechiel (warum nicht das geschmackvolle Hese-
kiel, oder gar, um einer anderen barbarei zu gefallen, Kaskel?
siehe übrigens Pamel zu de lapsis 250a) — sie nehmen sich
aus, wie menschen mit gepuderten perücken, galanteriedegen 45
und tressenröcken in der gesellschaft Wolframs von Eschen-
bach und Walthers von der Vogelweide. das ist fasching,
75
nicht Wissenschaft, solche monstra, mie die eben angeführten
mag man unter einem neuen abdrucke von Benjamin Schmol-
ckes werken verwenden: kirchenväter, überhaupt wissen-
schaftliche litteratur^ soll man billig von ihnen unbehelligt
5 lassen.
Die bibelstellen Cyprians sind von herrn Hartel lange
nicht alle angegeben worden, ich greife völlig aufs gerate-
wohl ein paar selten der Wiener ausgäbe heraus, um meine
behauptung zu beweisen, und zu zeigen, daß für die zwecke
loder biblischen textkritik und die geschichte der exegese diese
ausgäbe nicht viel sorgfaltiger zugerichtet ist als ihre Schwe-
stern zu sein pflegen. 188, 10 Matth 7,25 (warum im index
Mattheus?). 190, 16 Matth 19, 5. 194, 25 lohann 21, 16.
194, 26 Matth 16, 18. 194, 27 Act 3, 6. 195, 10 Matth 6, 20.
'5 199, 14 Apoc 1, 14. 218, 27 Psalm 1, 3. 219, 3 Timoth II
2, 17. 251, 4 Numeri 12, 8. 297, 20 Matth 24, 6. 301, 16
Cor I 15, 54. 307, 24 ler 11,^20 17, 10 Apoc 2, 23. 308, 4
das bekannte iy otg yctg äv evQco vfjtdg, iv tovioig xal xq^pcÜ.
308, 10 Matth 8, 11. 308, 21 Matth 6, 10. 312, 6 lohann
*ol5, 18. 338, 2 Tobit 12, 15. 338, 3 Exod 37, 26. 338, 4
Apoc 1, 12. 338, 5 Proverb 9, 1. 338, 8 "Regn I 2, 5. 338,
9 Isaias 4, 1. 338, 11 Hebr 11, 30: wenn man den Oxfor-
dern glaubt, denen freilich entgegensteht [vgl gerade für diese
stelle den entsprechenden abschnitt des canon muratorianus],
25 daß Cyprian niemals den Hebräerbrief anführt, wie 'er auch
citate aus apokryphischen büchern nicht verwendet : es scheint
also Cyprians satz apostolus Paulus, qui huius numeri legi-
timi et certi meminit, ad Septem ecclesias scribit noch einer
weiteren aufhellung bedürftig zu sein. 338, 12 Apocal 1, 14.
30 338, 17 Matth 16, 18. 373, 15 lohann 5, 14. 379, 21 Rom
4, 3. 477, 14 Matth 19, 12. 477, 17 Cor II 7, 8. 506, 2
Isaias 66, 2. 506, 6 Rom 2, 24. 507, 7 Isaias 53, 7 Act 8,
32. 507, 16 lohann 15, 20. 507, 22 Cor I 3, 16. 507, 23
(wo B[eza] in der Bremer handschrift prius für plus wollte)
35 vielleicht Hebr 6, 4: siehe oben. 512, 1 Lucas 18, 14.
Auch die höchst interessante liturgische formel 308, 23
müßte um so mehr nachgewiesen werden, als sie sich mit
jüdischen gebeten nahe berührt, ein Zusammenhang, der
reichlich ebenso wichtig ist, wie der von mir im griechischen
40 bände der reliquiae xvi anmerkung angedeutete katholischer
formein mit heidnisch griechischen, sollte Cyprian 313, 27
nicht von einflusse auf den ambrosianischen lobgesang ge-
wesen sein?
Ebenso wenig sorgfältig wie die bibelstellen, welche Cy-
45prian benutzt, sind die bemerkungen behandelt, welche ältere
gelehrte zum Cyprian gemacht haben, ich gestehe, ich
schließe hier nur aus einer durchsieht der Verbesserungen
76
GronoTSy deren erste hälfte ich in Frotscbers^ da die citate
nicht genau sind, recht unbequem zu lesender ausgäbe con-
trolliert habe, um mir ein urteil auch über diese Seite von
herrn Harteis tätigkeit zu bilden. Gronov benutzte nach 321
(Frotscher) den Fuxiensis, nach 570 und anderen stellen auch s
eine ihm selbst gehörende pergamenthandschrift. ich gebe
herrn Harteis und dann Gronovs Seitenzahlen, letztere nach
Frotscher. 4, 4 Gr 262 ist da. 9, 17 Gr 569 ist da. 11, 9
Gr 263 fehlt. 12, 21 Gr 321 ist da. 13, 2 Gr 321 fehlt
13, 27 Gr 264 ist da, aber Gronov nicht genug genannt. lo
14, 9 Gr 263 fehlt (vgl Cyprian 253, 23). 15, 25 Gr 570
fehlt. 16, 5 Gr 570 ist da mit dem druckfehler 579. 189, 1
Gr 571 fehlt. 191, 25 Gr 571 fehlt. 195, 8 Gr 559 ist da.
196, 24 Gr 321 ist da. 200, 14 Gr 323 ist da. 202, 15
Gr 571 ist da. 209, 10 Gr 323 fehlt. 242,11 Gr 264 fehlt, is
254, 8 Gr 264 fehlt (vgl Cyprian 244, 21). 255, 25 Gr 570
fehlt. 260, 6 Gr 571 fehlt. 273, 20 Gr 322 ist nicht voll-
ständig da. 298, 1 Gr 323 fehlt 305, 21 (diese stelle wird
auch im index unter vastitas vermißt) Gr 323 fehlt, wo Pa-
mels Cambronensis zu ehren kommt 305, 24 Gr 570 fehlt »<>
309, 3 Gr 570 fehlt. 353, 1 Gr 323 ist da. 388, 9 Gr 323
ist da. 393, 27 Gr 570 fehlt 420,5 Gr 117 fehlt 465, 14
Gr 322 fehlt (Gronov steht für qui ein). 577, 14 Gr 324
fehlt. 681, 11 Gr 265 fehlt: s den index percussus. 706,
13 Gr 323 fehlt zu 24, 2 (wo über Ostanes die rede ist,as
meine abhandlnngen 161, 3) müßte beigebracht werden, was
Theodor Canter variae lectiones II 17 = Lampas III i 761
gibt (was auch xlix zu ende zu erwähnen war): primo qui-
dem apnd Gyprianum in omnibus editionibus legitur Sosthe-
nes: praeterquam in postrema MoreliifPamelius bat Hostanis, 3c>
siehe die anmerkung II 294 b], quem [Adriani] lunii [adver-
saria I 8] emendationem secutum esse opinor. certe in veteri
manu exarato codice , quem mihi Petrus Daniel uten-
dum dedit, expresse legitur Sosthenes. ich überlasse dem
leser, danach das urteil sich selbst zu formulieren, ich will 35
auch den einwand hier nicht hören, Gronovs und anderer
besserungen seien durch die neu verglichenen manuscripte
bestätigt, und darum ihre erwähnung unnötig, es hat doch
wohl mehr sittlichen wert, durch berechnung der bahnstö-
rungen irgend welcher planeten zu finden, daß ein körper4o
der und der art da oben vorhanden sein müsse, der stört,
als zufälliger weise zur rechten stunde in ein zufällig beses-
senes riesenteleskop zu bUcken, und den Störenfried mit dem
leiblichen äuge zu sehen, die pergamene sind sicher recht
würdig und nützlich, aber wertvoll ist im gründe doch nur4S
der mensch , der sie mit tüchtigem Inhalte beschrieben hat,
oder der sie tüchtig zu behandeln weiß, wollen wir Beut-
77
leys namen nennen, weil er glänzend den Horaz selbst ver-
bessert hat wie dieser nicht geschrieben, nnd die alle nicht
kennen, welche nur Horazens manuscripte verbessert, aber
herstellten was jener geschrieben?
5 Im apparate mnßte bei V, da die handschrift von Verona
verschollen ist, angegeben werden, aus welcher collation die
lesart des codex entnommen ist, wie ,das bei D in der Gene-
sis geschieht. V'V°^V'V^V* könnten die noten im Göttinger
— Soranzo-Smithschen — exemplare der Manatiana, die des
soLatinius bei DomMacrus, die bei Bigalt, den Oxfordem
nnd Baluze bezeichnen: die Oxforder scheinen hierbei wenig
zuverlässig, und sie wenigstens werden von herm Hartel ate
oxonienses angegeben, allein auch (470, 4) gelegentlich un-
erwähnt gelassen, wozu uns nicht mit geringer eigener un-
15 bequemlichkeit so große mühe sparen?
Femer ist v als bezeichnung von editiones vel omnes
vel aliquot zu unbestimmt, es gibt keine vulgata des Gy-
prian: die ausgaben weichen sehr von einander ab, und sel-
ten genug möchte jenes v eine größere anzahl von haupt-
ao ausgaben zusammenfassen: das kaliber Oberthür-Goldhorn-
Migne kommt natürlich nicht in betracht wozu die ängst-
liche scheu Erasmns, Morel, Manutius, Pamel, Rigalt, Fell,
Baluze zu nennen, und die incunabeldrucke (mit ausnähme
der Bömischen princeps, deren original wir in Paris noch
«5 haben) ausdrücklich aufzuführen? anständig genug um in
den mund genommen zu werden, sind jene namen, und einer
der jetzigen parteien gehören sie auch nicht an , daß sie im
interesse einer gegenpartei totgeschwiegen werden müßten,
sollte man ein recht haben an herm Hartel die frage lobs
3012^ 2 zu richten?
Herr Hartel zeigt sich durchaus als einen gewiegten
Philologen, der hübsch lateinisch schreibt, das Verhältnis der
handschriften zu einander genau und nach allen regeln der
methode ins äuge zu fassen sucht und trotz Boecking und
35 der schule Bitschis in Stammbäume zu bringen weiß, auch
Lachmanns Lukrezcommentar (xxxiv mitte) zu seiner bildung
benutzt hat : als einen mann, der handschriften zu lesen und
zu vergleichen versteht (die genauigkeit der Hartelschen col-
lationen scheint mir musterhaft): die mängel seiner ausgäbe
40 lassen sich darauf zurückführen, daß ihm theologische bil-
dung abgieng, und da diese heut zu tage sehr schwer zu
beschaffen ist, soll herm Hartel daraus kein so sehr großer
Vorwurf gemacht werden, obwohl sein buch dadurch schaden
gelitten hat. je lebhafter aber unser interesse an den Deut-
45 sehen in Oesterreich ist, welche am sichersten durch gemein-
schaftliche arbeit mit uns verbunden bleiben, je kräftiger
wir dem unternehmen der Wiener akademie die lateinischen
78
Väter zu edieren den besten fortgang wünschen, je erfrens-
licher es sein müßte, wenn die in vieler beziehung so vor-
trefflich ausgerüstete und sichtlich so willige kraft des herrn
Professor Hartel sich weiter an der lösung dieser aufgaben
4er akademie beteiligte, desto nötiger schien darauf hinzu- 5
weisen, daß patristische texte nicht ohne rücksicht auf den
boden, aus dem sie erwachsen sind, und auf die Umgebung,
in der sie sich finden, behandelt werden können, wenn frei-
lich zur wähl stünde, diese väter den leuten anzuvertrauen,
welche sich jetzt theologen nennen, und mit seltenen aus- 10
nahmen keine ahnung von philologischer methode haben, oder
^aber philologen, wie herrn professor Hartel, denen theolo-
gische fragen und anschauungen fremd sind, so würde man
sich ohne bedenken für diese philologen entscheiden. FDüb-
ner hat erzählt, wie ihm beim Chrysostomus und Augustinus
die bände gebunden gewesen sind: nur die stellen der klas-
siker im Augustin zu behandeln, wie er nach bestem wissen
es verstand, war ihm erlaubt: für alles übrige durfte er die
handschriften vergleichen, aber nie benutzen, und herr abbe
Sionnet controUierte das ganze (Teubners Jahrbücher XXXII ^
48: revue de Tinstruction publique en Belgique 1866, 339).
AJahn berichtet über das Schicksal, das seine anmerkungen
zum Basiliüs in Paris gehabt, mit dem vollen höhne, der sich
diesem treiben gegenüber gebührt: animadversiones InBasilii
opera (1842) v vi. je sicherer solche bestrebungen gerade ^5
jetzt zunehmen werden, je mehr vielfach die Sünde wider
den heiligen geist als die einzige erlaubte form der frömmig-
keit gilt, je feiger der Unglaube an die siegreiche macht der
Wahrheit und dieser allein gerade bei den sogenannten gläu-
bigen ist, desto dankbarer muß ein so nüchterner, zuverläs-30
«iger, nichts aus dogmatischen Schrullen verschweigender, so
viele wichtige zeugen in so genauer weise verhörender ap-
parat aufgenommen werden wie dieser Wiener, der durch
«ein bloßes dasein wenigstens hie und da einen mann zum
sehen und zum arbeiten zwingen wird. 35
Die typographische ausstattung des bandes ist so muster-
haft, wie man sie bei den arbeiten der Wiener hof- und
Staatsdruckerei gewohnt ist.
8
Thesaurus syriacus. coUegerunt Stephanus MQuatremire, 40
Georgius Henricus Bernstein, GWLorsbach, Albertus lacAr-
noldi, Garolus M Agrell, IField: auxit digessit exposuit edidit
R Payne Smith, fasciculus IL ai. Oxonii e typographeo
clarendoniano 1870. spalte 429 bis 796 größestes quart.
[Göttingische gelehrte anzeigen 1871 stück 28 seite45
1081-1114.
lieber die grundsätze, nach denen mir ein syrisches
79
Wörterbuch ausgearbeitet werden zu müssen scheint, habe ich
mich wiederholt öffentlich ausgesprochen : weder meine weite-
ren Studien noch die beiden bis jetzt vorliegenden hefte des
oxforder thesaurus syriacus haben meinen glauben an die
s richtigkeit jener grundsätze irgendwie erschüttert, indem ich
im großen und ganzen auf meine früheren äußerungen über
die Sache verweise, gebe ich hier nur einige bemerkungen,
welche zur ergänzung und erläuterung des ehedem gesagten
dienlich sein mögen.
lo Es handelt sich an erster stelle um die quellen, aus de-
nen ein lexikograph der syrischen spräche schöpfen soll,
hen* Payne Smith stellt da oben an die Wörterbücher des
Bar 37ilt und des Bar BahlQl und was an ähnlichem ihm zur
band ist: er benutzt es für seine eigene arbeit, und teilt in
15 ihr mit , was ihm wichtig scheint, ich hingegen sage : Bar
37ilt und Bar Bahlül müssen vollständig gedruckt sein, bevor
sie für ein syrisches Wörterbuch verwendet werden dürfen.
Sie müssen das zuerst, weil jeder, der sie nur in den
handschriften liest , sehr häufig in die läge kommen wird
20 zu irren, er kann nämlich diese bücher in den handschriften
unmöglich so durcharbeiten, wie er es tun könnte, wenn sie
gedruckt vorlägen, und niemand kann ihn controllieren, der
nicht (und selten genug wird jemand in so günstiger läge
. sein) manuscripte der syrischen lexikographen einzusehen
»5 vermag.
Nicht immer wenigstens ist herr Smith ein Achilleus
gewesen, dessen lanze nach der Verwundung auch heilte,
wie dies etwa unter pan« 368 zum glücke wenigstens für
solche Telephusse, die syrisch lesen, der fall ist. es handelt
l°sich um das syrische wort für nogffvga: addit BB hanc
tincturam paratam esse ex muricis sanguine et cocco: pasto-
rem autem colorem muricis a cane eins capti primum notasse.
in suo tempore autem non amplius exstitisse, quamvis semel
a chalifa Mamun in urbe Damasco visum. es ist schwer zu
35 begreifen, wie etwas, das nicht mehr existiert, doch noch
Einmal gesehen werden kann, zum glücke druckt herr Smith
Bar Bahlüls text selbst ab, beiläufig gesagt, ohne zu wissen,
daß er das geschichtchen auch analecta 201, 23 finden kann,
in diesem texte steht ^mb n"»DU3 »b N3?nit Ksn = diese art
40 zu fUrben kommt bei uns nicht vor. da ist^nnb gesagt vom
räume, nicht von der zeit, zur begründung wirä erzählt, daß
die noQtpvQu ein produkt der see sei: natürlich konnte man
etwa in ijtt'ü keine purpurschnecken haben, zum Schlüsse
heißt es, auch der selige Theologus gedenke der sache, und
45 dann .... üniDbTDa n'^'^üi . "»rnn« Nsn ]3iTn "jsKn* da muß
nun allerdings geschrieben werden q^i und ■r'-itt)!, und muß
man weiter dies n'>nu5n zu -»rnnÄ ziehen == und auch zu un-
80
serer zeit (gegensatz zu der des seligen Theologns) ersah
man (konnte man ersehen) die Wahrheit der sache, als der
«halif MaKmnn in Damascus war: bis zu dieser Stadt moch-
ten sich purpurschneeken vom mittelmeere aus allenfalls brin-
gen lassen, wäre der Originaltext hier nicht zufälliger weise 5
^urch herrn Smith selbst zugänglich gemacht worden, so
hätte ein neuer Beckmann auf grund der lateinischen werte
herichten können, zu Bar Bahlüls zeit habe es keinen pnrpur
mehr gegeben, da in Wahrheit ein Zeitgenosse des Ma^mün,
•der im binnenlande gelebt haben muß, aussagt, bei ihm zu 10
lande gebe es keine nog^vgoy da diese ein erzeugnis des
meeres sei: Mat^mün selbst liabe in Damascus die richtigkeit
äer alten berichte über die noqtpvqa feststellen können.
575 wird bj^a = arabischem baqqäl durch englisches
grocer erklärt, und dann fortgefahren: in alio loco exhibetis
[Bar BahlülJ «-«ttn «bpa cum expos nDia yri)"» pnb "iDin
am P731D nnpyi Koonab c^to'j^ "i^fin «nrnDbiün KSttTsDx herr
Smith hat hier offenbar geglaubt, »bpa in »"»»n «bpa sei
baqqäle zu sprechen: er hat uns durch ausschreiben der
stelle den irrtum erspart, einen victualienhändler mit „wasser- 20
kohl^, einem kraute zu verwechseln, das bei krankheiten der
«mD^Tö medicinisch benutzt wurde: Geopon 105, 22 111, 3,
Wir lesen bei Payne Smith 465: -«nDna liberator, Ti^ia
T'D« ^n «a-^DiSTsi, BB sub fc^a-^stDö. vox forte corrupta ßofii^ö^. •
nun steht aber im Bar Bahlül: n?:« »?oncn «anDa K3"'iSD7Da5
-«3:«^ böpTsb Tinb Tp^^ ^^"^ r*^?^^ ^^^^ ^^ yht^'^ 713m
darnach haben wir es hier mit dem sattsam besprochenen
buxt! zu tun, welches bereits Bochart (dritte ausgäbe der
werke II 87, 12) bekannt war: vgl Damiri I 143 [der büla-30
qer ausgäbe], der den Buxäri und Mubarrad im Eämil ci-
tiert: siehe außerdem Quatrem^re zu Ba&!d»aldtn I 167, no-
tices et extraits XIV* 236, auf welche beiden stellen Vullers
unter dem werte verweist, den fehler des herrn Smith konnte
niemand verbessern, dem nieht ein handschriftlicher Bar Bah- 3S
lül zur Verfügung steht: ÄS-^iitDö würde bei den Oxfordern
unter t\, also voraussichtlich im jähre 1885 abgedruckt wer-
den: mindestens also bis dahin würde sich die notiz, daß
•^nana (in Wahrheit eine kamdart) liberator bedeute und viel-
leicht = ßofj^ög sei, fortgeschleppt haben, wenn ich nicht 40
hiermit den Sachverhalt veröffentlichte.
Sodann ist es ein unangenehmes gefühl für uns, die
gerichte, welche aus Bar 3>ilt und Bar Bahlftl aufgetischt
werden, so vor unsern äugen zubereiten zu sehen, wie dies
bei herrn Smith geschieht, die verschiedenen handschriften 45
der beiden lexikographen weichen gelegentlich recht sehr
von einander ab : sollen wir im wörterbuche alle die varian*
81
ten jener mit in den kauf nehmen ^ wohl gar sielbst unter
ihnen auswählen, und am ende doch das bewuBtsein haben,
daß noch wesentliches zurückgehalten worden ist? und letz-
teres ist in der tat der fall: nicht selten fehlt wenigstens der
5 name des gewährsmannes, auf dessen autorität die mitteilung
des lexicons beruht, oder der name des dialectes, dem das
wort angehört, oder fehlen andere kleinigkeiten, welche wir
Deutsche unliebenswürdig genug sind, für nicht so ganz un-
bedeutend zu halten wie herr Smith es zu tun scheint, wir
xo müssen also den Bar :^ilt und Bar Bahlfil als texte vor uns
haben, wie die pest6ä und den Farhäd oder Ephraim, mit
allen erreichbaren Varianten am rande, und werden dann
unsern thesaurus nicht mit bedenklichen und rein nach Will-
kür gemachten auszügen aus Bar :^ilt und Bar Bahlül auf-«
»5 zuschwellen brauchen, sondern auf jene beiden verweisen,
wie wir es auf Ephraim und Assemani tun.
Ferner würde eine^ ausgäbe des Bar :^ili und Bar Bahlül
den herausgeber nötigen, oder, falls dieser herausgeber seinen
pflichten nicht genügt hätte, dem leser ermöglichen, das in
2o den büchem jener beiden Syrer aufgespeicherte material unter
gewissen allgemeinen gesichtspunkten zu betrachten, und da-
durch, das heißt, durch Zusammenstellung von sachlich ver-
wandten artikeln, misverständnisse hintan zu halten.
Zunächst: welche sind die quellen des Bar ^ili und des
25 Bar Bahlül ? es ist doch bei Hesychius und Suidas, bei Fe-
stus und Nonius, und wie die guten alle heißen, nicht gleich*
gültig, woher sie ihre sieben Sachen genommen haben: und
bei Bar Bahlül sollte es gleichgültig sein, der uns so viel
ferner steht als jene Bömer und Griechen, und der als Semit
30 die praesumption von vorne herein für sich hat, manches
goldene und silberne gefaß aus Aegypten entlehnt zu haben?
dem man scharf aufpassen muß, ob er nicht aus Aristoteles
und Dioscorides bezogen hat, was er an irgend einen Schreib-
fehler anknüpft, oder mit einer semitischen originaleselei in
35 Verbindung bringt. ECastle hat in der vorrede zum lexicon
heptaglotton eine liste der von dem manne mit dem ominösen
namen ausgezogenen schriftsteiler geliefert, Lorsbach dann
in seinem archive bemerkungen zu dieser liste gemacht, und
schließlich auch Gesenius im Halleschen pfingstprogramme für
40 1834 (4 ff) allerhand darüber zum besten gegeben, herr Payne
Smith aber hat sich offenbar nie gefragt, woher das werk
zusammen gekommen ist, das er täglich unter bänden hatte
und hat
Er sagt 592 \ '^itr^t 'na Ananjesus Bar-Sarvashvi, minus
45recte Bar-Serushvai dictus, episcopus Hirtensis, aBar-Bahlule
passim laudatus, imprimis in Graecis vocabulis, G. S. B. 620,
626. Ar. vocatur rr'OTnu) na. apud nos laudatur ut BS., iU
6
82
l-)0 *i^. jene buchstaben CS. B. bedeuten den sechften band
des verzeichnisßeB der Oxforder handschriften, ein buch, das
ich nicht einsehen kann: vermutlicji werden die meisten ieser
des Oxforder thesaurus in diesem punkte nicht glücklicher
sein als ich. ohne zweifei ist nun in jenem catalogus alles 5
erklärt, was man zu wissen wünscht: alle fragen des be-
kannten chrienreceptes müssen beantwortet werden, zuerst
erinnert man sich an den Serös der Perser, den Qraosa der
Baktrier : man findet daher das anlautende s der Araber auf-
fällig, und noch auffälliger, daß herr Smith dem auslauten- 10
den h gelegentlich die punkte gibt, welche das herabgekom-
mensein des h aus altem t und semitischen Ursprung oder
doch völlige Semitisierung des Wortes anzeigen, in welchem
sie stehn. man erinnert sich an die alte Streitfrage über die
ausspräche 4er sylben st»t, über die der kürze wegen nur 15
auf S de Sacys anthologie grammaticale 40 151 verwiesen
werden soll: auch auf Lagardes g^ammelte abhandlungen
228, 30 konnte man bezug nehmen, nun wissen wir es also :
der name heißt Sarvashvi, minus recte Serushvai. übrigens
ist die ausspräche Sarvashvi aus dem codex Huntingdonao
157 geflossen, in dessen Berliner abschrift sicher wenigstens
Einmal die vocale so gegeben werden wie bei Smith: man
erwartete Srausewaih oder Srösewöh. daß dieser söhn eines
persischen vaters (vergleiche in meinen abhandlungen die
anmerkung zu 8, 16) vorzugsweise bei griechischen Wörtern »s
angeführt werde, ist mir übrigens nicht erinnerlich, die vie-
len andern fragen , die man bei dem artikel auf der zunge
hat, unterdrücke ich mit rücksicht auf „C. S. B. 620, 626",
doch hätte ich gewünscht wenigstens die citate Assemani
BO Illa 261, Gesenius de Bar Alio I 9 und die angäbe zu 30
finden, daß Bar Serösehewaihi um 900 nach Christus ge-
setzt wird.
Auf derselben seite: •}t»d-)D na, it. 'jt^dn^d 'nia, loan-
nes Bar-Serapion sc. 7T»:ii^nD p nsht', medicus nobilis,
cujus libri duo de medicina Syriace scripti a Bar-Bahlule 3$
Arabice versi sunt: unde multa ad medicinam pertinentia
sumpsit BB. De eo cf. Ihn Baitii. 778, Casiri i.261, Wüsten-
feld 49. 83. .ich glaube nicht, daß irgend ein sachverstän-
diger, sei er botaniker , mediciner oder philologe auf Sont-
heimers Ebn Baithar (denn der ist jener Ihn Bait.) sich ver-*®
lassen werde — zum Überflusse lese man in diesen anzeigen
Wüstenfeld 1841, 1089 1843, 1669 und Dozy ZDMG XXIII
1§3 — : herrn Smith ist hier und anderswo sein guter glaube
an Sontheimer schlecht bekommen. Wüstenfeld, dessen ci-
tiertes buch (geschichte der arabischen ärzte und naturfor-45
scher) Sontheimer flüchtig, und herr Smith vermutlich gar
nicht angesehen hat, erzählt 49, also in der dritten, von 300
83
bis 400 der Higrat reichenden periode, von Ibn Serapion,
einem Zeitgenossen unseres ersten Konrad, der englischen
könige Eduard I und Athelstan, und 83 in der vierten pe^
riode, von Serapion, von dem er sagt, er könne nicht vor
5 dem ende des 'cilften Jahrhunderts christlicher rechnung ge-
blüht haben. Sontheimer und nach ihm herr Smith haben
also Ibn Serapion und Serapion, einen schriftsteiler vom
jähre 910 und einen vom jähre 1090 zu einem einzigen
menschen vereinigt, der ältere Bar Serapion,- wahrscheinlich
10 der söhn eines Griechen (vgl wieder abhaudlungen 8, 16
anmerkung), auch unter dem namen lanus Damascenus vor-
kommend, ist vielleicht schon ans ende des achten Jahrhun-
derts zu setzen, notwendiger weise mußte hier, auf Ernst
Meyers liebenswürdige, gründliche und höchst interessante
»sgesehicfate der botanik III 234 verwiesen werden, welche
geschichte herrn Smith , der überhaupt nicht selten mit ge-
lehi'ten zehnten oder noch tieferen ranges arbeitet, gänzlieb
unbekannt geblieben ist. Ben Behlul ist übrigens noch
durchaus nicht ohne weiteres = Bar Bahlfil , wie herr
^ Smith gknben muß, da er das eine für das andere setzt: es
gibt einen airzt Iskender Schah ben Bahlul bei FRDietz a&a^
leeta medica I 171, über den mehr beizubringen ich kein
Interesse habe.
Was ist richtig, «•^onon «aniD oder ND-^nisin «nriD? die
^beiden mir jetzt vorliegenden handschrift^i des Bar Bahlül
geb^i das erstere, Huntingdon 157 das letztere, ist rtiit
GHBernstein ZDMG I 350 (an einer stelle, wo Bernstein
guten rat erteilt) das paradies des Palladius oder Heraclides
[Cave unter letzterem zum jähre 401] oder das des yT^ö-^^ay
so für gemeint zu erachten (Assemani BO IIP 326 ZDMG VII
113), das Hariris makamen naehalimt, und dessen Verfasser,
so viel ich weiß, 1318 gestorben ist, das nicht vom alten
Bar Bahlfil selbst, sondern nur von dessen ergänzer benutzt
werden konnte? man sieht, daß es wirklich von einigem
35 Interesse ist zu erfahren, was denn eigentlich von Bar Bah-
lfil [um 950] als quelle gebraucht worden ist, eine syrische
Übersetzung einer mönchslegende oder des s^iui-^^iiy [um 1300]
syrische makamen oder ein buch der Perser, das mit den
«"»Ta^m Kbn» auf einer linie stehn könnte, welche Bar Bah-
40 Ifil mehrfach anführt, hier ist unbedingt eine litterarhistorische
Untersuchung von nöten, welche geführt sein muß, bevor
man ein syrisches Wörterbuch unter dem anspruchsvollen titel
thesaurus herauszugeben unternimmt.
Ein zweiter punkt, den man ins äuge fassen könnte,
45 wenn Bar Bahlfil vollständig herausgegeben wäre, ist das
naturgeschichtliche, mir scheint unumgänglich, den Diosco-
rides, für dessen griechischen text wir skandalöser weise
6*
84
noch keinen apparat haben, nnd die orientalischen Überse-
tzungen des DioBcorides durchzuarbeiten, bevor man daran
geht, die naturgeschichtlichen artikel des Bar Bahlül für ein
eigenes Wörterbuch zu benutzen: jedenfalls aber ist es rein
unmöglich, botanische glossen der ersten buchstaben des 5
alphabetes für den druck zurecht zu machen, ehe man über-
die wahre form der betreffenden Wörter und die entstellungen
derselben völlig im reinen ist, und dahin kann man, wenn
man von einem eigenen Studium des Pioscorides absehen will,
nur durch register zu einem mit allen Varianten in über- 10
sichtlichem drucke vorliegenden Bar Bahlül gelangen, in
Oxford steckt die arabische Übertragung des Dioscorides von
Stephanus mit den Zusätzen des Syrers Xunain Kibn (tisxäq
(Uri 573, vgl FRDietz analecta medica I 9) und stecken
mehrere handschriften des (tibn BaiOär, in denen der Dios-15
corides sich ebenfalls, wie ich glaube, vollständig, findet:
es wäre nicht gut, wenn sich nicht mit deren hülfe die ho-
monymia hyles iatrices im chalifenreiche sicher herstellen,
und außerordentlich vieles im Bar Bahlül, das, wenn man
jede glosse einzeln betrachtet, dunkel bleibt, aufs reine brin- 20
gen ließe, welche unsumme albefmer Schreibfehler wäre dem
thesaurus erspart geblieben, wenn herr Smith den von mir
längst vorgeschlagenen weg hätte gehn wollen! wenn die
Oxforder uns nur den Bar Bahlül drucken, übernehmen wir
Deutschen schon das weitere in dieser frage, da jetzt band- 15
Schriften des mbn BaiOär bei uns genügend vorhanden sind,
und durch Ernst Meyer die geschichte der botanik eine recht
übersichtliche Wissenschaft geworden ist. wenn ich auf bo-
tanisches und (um das hier gleich mit zu erwähnen) auf
besprechung der syrischen dialecte nicht eingehe, so ge-3P
schiebt dies, weil ich meine klinge in diesem kämpfe für zu
viel länger und schärfer halte als die des herrn Smith, als
daß es fair wäre, mich mit ihm einzulassen: vgl abhandlun-
gen 38, 17 177, 5 beitrage zur baktrischen lexikographie
79, 21. ich will für die botanik diesmal nur zur probe auf 35
Nöbin 468 und ptt)^ na 599 aufmerksam machen, herr
Smith, nachdem er dem leser das wort ]aTO\D na als malus
punica sylvestris erklärt hat, fügt hinzu, es bedeute auch
piper, bacca piperis und aDn^uJa: die auswahl ist reichlich,
und nur gut, daß niemand mehr syrisch zu reden braucht: 40
sonst wäre es ganz nett, in einem syrischen wirtshause zum
Schinken 7au)*«D nn zu verlangen, und granatäpfel zu erhalten,
unter KTabna 468 erfahren wir, daß dafür p73bnDia= ßov-
g>&al(iop herzustellen ist: vgl aber buläm bei Freytag. und
so etwas findet man in einem thesaurus! die dialectischen 45
glossen teilt herr Smith nicht vollständig mit: ich habe, da
ich selbst zu der arbeit nicht kommen konnte, einen jüngeren,
85
sehr sorgfältigen und kenntnismchen gelehrten veranlaßt^
den Bar :^ilt heraadzngeben : aus dessen registem wird man
sich hoffentlich noch im laufenden jähre des weiteren über
diese glossen belehren können.
5 Was von der botanik, gilt von der astronomie, der Che-
mie (den KNbtts "»nbo) und vielen anderen Wissenschaften,
deren geschichte herm Smith hätte bekannt sein müssen,
wenn er den Bar Bahlül und Bar i^ilt, statt sie herauszu-
^ geben und durch register für die einzeluntersuchung nutzbar
10 zu machen, gleich in seinen thesaurus hineinarbeiten wollte,
es verdrießt mich, über so äußerst einfache Sachen noch ein
wort zu verlieren, nachdem ich mich schon 1866 genügend
darüber ausgesprochen habe.
An zweiter stelle benutzt herr Payne Smith die gedruck-
xsten und nicht wenige handschriftlich ihm zugängliche syri-
sche bücher. so sieht es wenigstens aus. in Wahrheit aber
sind es die Sammlungen dreier Deutschen, welche man auch
auf dem titel des thesaurus syriacus dankbar genannt fin-
det, GWLorsbach, AJArnoldi, GHBernstein: eines Franzosen,
ao SQuatremfere : eines Engländers, FField, zu denen für das
zweite heft noch die eines Schweden, KMAgrell, gekommen
sind, es ist leicht zu erkennen, was die einzelnen genannten
beigesteuert haben, die drei Deutschen und der Schwede
haben überwiegend Assemanis bibliotheca orientalis, weniger
itsdie acta martyrum und den Ephraim ausgezogen: Quatre-
mfere schöpfte aus Pariser handschriften : Field meist aus
den syrisch-hexaplarischen Übersetzungen des alten testa
ments. dazu hat dann herr Smith seine beim catalogisieren
der syrischen handschriften Oxfords gemachten notizen aus
30 diesen oxforder Codices und mitteilungen aus weiterer eige-
ner lesung getan, man sieht, das werk ist regellos genug
zusammengebracht.
Vor allem fehlt unter den quellen ganz Antonius Rhetor,
den ich in London entdeckt, und auf den ich in der vorrede
3SZU den geoponikem aufmerksam gemacht habe, es freut
mich, mitteilen zu können, daß das buch des Antonius in
Deutschland gedruckt werden wird: ich habe dem heraus-
geber geraten, dem drucke desselben statt ^^r anmerkungen
und einer Übersetzung (welche letztere beim stände unserer
4okenntnisse dürftig genug ausfallen würde) eine concordanz
beizugeben, sodann fehlt so gut wie ganz Aphraates oder
Farhäd, der weise Perser. Wright hat die aushängebogen
seiner ausgäbe an Smith schon ftir dessen ersten fasciculus
mitgeteilt: sie «ind für diesen, wie herr Smith selbst sagt,
45 wenig, für den zweiten (wie es scheint) noch weniger be-
nutzt worden, ich halte das für einen großen fehler, da Farhäd
kein Übersetzer, und in jeder weise ein interessanter mann ist.
.86
Als ich 1852 nach London gieng, war meine absieht
den text der syrischen bibel mit hülfe der nitriscben band-
Schriften nicht sowohl zu bessern als festzustellen. Cureton
wies aber sofort auf dem umschlage eines seiner bücher eine
^^druckte anzeige vor, nach welcher die delegates of thes
Pxford university press die herausgäbe der syrischen bibel,
.zunächst des alten testamentes, ihm übertragen hatten, so
mußte mein plan unausgeführt bleiben: ich wünschte wenig*-
stens fiir das neue testament auf denselben zurückkommen
zu können, da Cureton, dessen syrischer evangelientext da-io
mals schon gedruckt war, die von ihm übernommene arbeit
nicht ausgeführt hat. manches läßt sich ohne handschriften
bessern, ein gut teil mehr als GHBemstein ZDMG III 387 ff
zu bessern versucht hat, wie Isaias 10^ 4 TiinüT zu '^nTsm
werden muß oder 10^ 5 »öbn zu «öan oder 10, 14 »naa zu 15
Nny-^a oder 11, 3 nani zu n"»nD oder 14, 11 n"»73i zu rr^ort
oder Thess II 1,7 fc^na zu «rr^a (noch der armenische Ephraim
hangist), man wird aber doch wünschen in allen solchen
stellen die handschriften einzusehen, so wenig man sich be-
denken wird, über diese handschriften nötigenfalls hinaus- 20
zugehn. herr professor Brugsch übersandte mir im vorigen
Sommer -ein syrisches buch mit der bitte , es zu bestimmen ;
es war ein aus verschiedenen manuscripten zusammenge-
stöppeltes tetraeuangelion : in ihm glaubte ich blätter des Cu-
retonschen Syrers zu erkennen: zu näherer Untersuchung »5
fehlte die zeit und die muße. dieser Curetonsche Syrer be-
zeugt, was die textgestalt der pestOä jedem mit der ge^
schichte des neutestamentlichen textes vertrauten förmlich
zuschreit, daß die peslöä, wie sie jetzt vorliegt , einer syste-
matischen correctur unterworfen worden ist. im leydenerso
Bar :>ilt erfahren wir, daß im Lucas das wort t^aniDt^ für
bahn vorkam: wo ist das hin? herr Payue Smith hat 176
nicht einmal für nötig erachtet aus Huntingdon 157 aufzu-
nehmen, daß die notiz in b:^b^ NSüjb heiße der bahn «ans«, aus
Bar Serösewaih stammt, herr Smith selbst berichtet 584,35
daß Bar Bahlöl „in Lib. Samuelis" NntA na pera gelesen,
wo sich in nostris codd. nb73*)na »ni^m lib^i N3K»a finde
„I Sam. xvii 40" : der Araber hat dort mixlät. wie aber,
wenn nbTanna zwänge nnta na (denn das wird doch dage-
standen haben) in die präposition a und nntAi (vgl arabi-40
sches rigäzat) zu trennen? und wenn dies wert an andern
stellen desselben buches „1 Sam. 6, 8 11 15" sogar von
Castle s V nachgewiesen würde? und wenn der Araber dort
eben jenes mi/lät brauchte, welches er „I.Sam. xvii 40"
anwendet? vgl Dian SvXäxtoy beim Syrer Tobit 9, 5 und 45
hebräisches ta'^N. Bar Bahlül war hier, wie oft, bahlül, und herr
87 '
Smith arbeitete zu bastig und unvorbereitet, um- ihm gehörig
auf den dienst zu passen.
Wollte herr Smith trotz der Unsicherheit des textes die
bibelttbersetzung der syrischen kirchen benutzen, so konnte-
5 er es nur an der band der concordanzen tun, dadurch wäre,,
sofern eine induction sämmflioher stellen vorgenommen wor-
den wäre, manchem irrtume begegnet worden, für einzelne
Wörter scheint eine solche arbeit mittelst der für das Hebräi-
sche und Griechische vorhandenen hülfsmittel gemacht wor-
zoden zu sein, bei den meisten wird sie vermißt, und ist in
folge davon, wie mich bedtinken will, die syrische bibel des
alten testaments entschieden für den „thesaurus^ nicht aus-
genutzt.
Ein gleiches muß von Ephraim und leider auch von
«5 allen in unserem Jahrhunderte gedruckten syrischen btichem
gesagt werden, die sieben bände texte, welche ich selbst
veröffentlicht, sind noch, verhältnismäßig sorgsam behandelt,
wie man ja Schneeglöckchen nicht sowohl wegen ihres wer*
tes, als weil sie die ersten kinder des frühlings sind, in ehren
aozu halten pflegt: nur die didascalia ist ungebührlich ver-
schmäht, und Titus von Bostra war wohl zu schwer, allein
(und man wird mir über den punkt ein urteil zutrauen, auch
ohne die gleich folgenden beweise) genügend genau sind
meine sieben bände nicht gelesen, meine nachfolger kommen
»5 erst recht schlecht fort, und herm Smiths syrischer Cyrill
zum beweise, daß hier keine misgunst vorliegt, mit am
schlimmsten: des Farhäd gedachte ich schon oben, man
braucht wirklich nur in die taschen zu langen, um dem herrn
Smith zu seinen artikeln etwas zuschenken zu können, ich
sogreife ein paar interessante ausdrücke aufs geratewohl her-
aus, unter ^a fehlt die Verweisung auf das Pehlewi gadman
und auf alles , -was BDorn vom bulletin bist pbilol XII 397
an über dies gesagt, fehlen die citate analecta 157, 27 166,
17 176, 22 Lagarde abhandlungen 16 Hoffmann hermen 162.
35 unter u)^a didascalia 86, 22 reliquiae 22, 4 23, 25 analecta
162, 24 175, 16 195, 23 Titus von Bostra 9, 18 20 22 34
10, 3 37, 29 44, 3 45, 12 46, 4 50, 15 30 34 52, 3 7 24
54, 7 23 55, 19 56, 8 30 35 58, 17 59, 6 27 60, 12 13 64,
11 25 68, 22 32 69,28 30 35 Clemens recognit 150, 12 13 14
40 163, 14 164, 20 165, 1: unter KU)na (über diese emphati-
schen albernheiten siehe abhandlungen 5, 30) Geopon 84,23
Titus von Bostra 9, 21 62, 15 64, 28 83, 20 Clemens 134, 17
150,15 Hoffmann hermen 162: unter fc^u)'»nA Lagarde reliquiae
graec xxii 4 (das sind alles namentlich ein paar fehlem des
45thesaurus gegenüber nichts weniger als gleichgültige stellen,
und ich könnte die liste unschwer um das doppelte vermehren),
unter "1123^^ analecta 62, 23 155, 15 Titus von Bostra 38, 3
' 88
48, 30 50, 33 51, 5 54, 1 55, 7 56, 2431 57,22 24 58,20
59, 22 64, 15 65, 35 69, 11 74, 16 27 75, 15 78,18 83,20
90, 12 117, 35 125, 9 170,22, unter nnyu) -la analecta 153,
27 158, 18 189, 15 Clemens 150,24 (ebenfalls zur Verbesse-
rung eines Smithschen fehlers) Titus 56, 3 4 Lagarde ab- 5
handlungen 106, 34 ff. und so fort cum gratia in infinitum !
Weiter ist es ein empfindlicher mangel des thesaurus
syriacus, daß sein Herausgeber sich gar keine rechenschaffc
über die bedeutung der syrischen litteratur gegeben hat.
der wert dieser litteratur liegt nicht zum kleinsten teile i®
darin, daß sie eine übersetzungslitteratur ist, und uns alte /
bandschriften der übersetzten bücher, mitunter sogar ganze
verloren gegangene werke, hebräische, griechische, persische,
wiederschafft, mit den persischen meine ich etwa Qelilag
weDamnag, das nun endlich in Deutschland ist und zum 15
drucke vorbereitet wird : an hebräischen ist die eine text-
gestalt des lesus Sirach zu nennen : der umstand, daß Sirach
meine ausgäbe der syrischen apokryphen eröffnet, hätte dar-
auf hinweisen können, daß ich in betreff des syrischen Sirach
die ansieht Bendtsens teile (herr Smith gibt für den Sirach ^
dem Syrer stets ein griechisches original); endlich griechi-
sches ist ja in massen übersetzt, bei dieser läge der sache
war es unumgänglich, bei jedem syrischen worte vollständig
anzugeben, welchen hebräischen und welchen griechischen
es entspreche, und zwar mußten da die verschiedenen über- 25
setzer geschieden werden, nur wenn dies in aller Vollstän-
digkeit geschehen ist, können wir den „thesaurus syriacus*^
brauchen, um aus syrischen Übertragungen verloren gegan-
gene texte zu reconstruieren und schlecht erhaltene zu bes-
sern, wir bedürfen, wenn wir es ernst meinen, recht grober 30
und langweiliger arbeit, um Syrisch zu verstehn, und ein
thesaurus syriacus ist dazu da, diese zu erleichtern.
Die philologische bildung des herrn Smith ist entschie-
den ungenügend, ich kann natürlich in diesem punkte wie
in allen übrigen, welche die anzeige des Oxforder thesaurus 35
syriacus berühren muß , nur auf einzelnes hinweisen , da zu
mehrerem der räum entgeht.
Hat die hebräische grammatik n'ib^n, n-'aan, n-^birn,
rT'SJjn, n'»2'^r:, n-'Ts^n noch nicht als Infinitive der zweiten
form erkannt (denn auch nsa wird durch "ȟsa erwiesen) so 40
mag es herrn Smith hingehn , daß er über die analogen sy-
rischen bildungen (rr^asn von nas II und femininalformen wie
„NriD^^n" „«nu?ttu)n") nicht im klaren, und daß ihm der gedanke
nie gekommen ist, etwa ^zs^^a (von n^a II) von *im (von
n)3a I) zu unterscheiden: beachtung der erweichung undver-45
härtung der nosnaa hätte ihn darauf aufmerksam machen
können, daß zum beispiel "^Din mit hartem r\ so gut wie
89
„NrT^rs^n" 3fa^a^#o/»off zu -^^Di gehört, und hätte ihn veranlassen
müssen, die ableitungen der steigemngsformen der wurzel
von den ableitungen der einfachen form derselben überall
zu sondern.
5 Der artikel Nm*)a 607 608 ist reich an fehlem und aus-
lassungen, ich erlaube mir daran zu erinnern, daß man zu-
nächst eine Verweisung auf die einschlagende abhandlung-
von Olaus Celsius und andere botanische schrilten vermißt,
sodann werden die worte Bar Bahlfils ^im-nn ]in«mna '^1
looinaÄ P|« N'^npriÄi bna« bnnn« mm J^m-^a wiedergegeben
„formae vocis corruptae sunt ^T^Nrnna, pmna, Di*)a». Sy-
riace'est bina«" , während dieselben bedeuten „in Einem
codex findet sich ]i^»m-ra und pm^n", das heißt die von Dios-
corides 1 104 angegebenen namen ßÜQa&goy (der Syrer las also
15 wohl ßlaJQv&aQOp) und ßdgvtoVy welche herr Smith naiv ge-
nug ist bald nachher selbst zu eitleren, sind auch in syrische
handschriften eingedrungen: danach föngt eine neue glosse
an, deren Dim« in einer mir vorliegenden handschrift Bar
Bahlüls aus dem dreizehnten Jahrhunderte D'^ik geschrieben
aound nirgends als eine forma corrupta bezeichnet wird, drit-
tens ist bma» nicht geradezu syrisch genannt: das als ^7r;coi;A,
ißovX auch zu den späteren Griechen gewanderte wort ist,
wie meine abhandlungen zeigen konnten, eränisch. viertens
wird in dem artikel «mia (vgl buräyat) = Sägespäne und
x5 5^nTna = iuniperus sabina nicht geschieden : da doch letzteres
ein wurzelhaftes n hat, ersteres eine ableitung der wurzel
nna ist. ich könnte noch fortfahren, allein mir kommt es
jetzt nur auf die anfangsworte des Smithschen artikels an:
«mna, heb. ujTia mutata U5 in n et addita n, quasi lüinn
30 forma absoluta esset; exstat etiam n*^^a, Cant. i. 17. keine
ahnung davon, daß das im consonantismus ältere niederSe-
mitische, wie ich das Aramäische geflissentlich wiederholt
genannt habe, mit seinen n n d ursprünglicher ist als das
hoch- und mittelSemitiscbe mit ihren entsprechenden assibila-
sstionen oder gar den Sibilanten t «) y! und nun der satz
mit quasi ! keine ahnung vom Verhältnisse der drei „formae^
des syrischen nomens zu einander.
Nicht einmal auf eine vorläufige betrachtung der syri-
schen wurzeln ist herr Smith gekommen, der umstand, daß
40 wir in Deutschland uns mit Wurzelwörterbüchern und ra-
dices beschäftigen, hätte ihn doch wenigstens veranlassen
sollen, über die berechtigung oder nichtberechtigung eines so
seltsamen Standpunktes nachzudenken, daß das Syrische nicht
die Urform semitischer rede sei, wird er vielleicht zugeben:
45 kann da nicht ein syrisches trilitterum mehr als Eine radix
der Urzeit repräsentieren? dieser gedanke hätte dem Oxforder
Professor viele fehler und unsauberkeiten seines buches er-
90
sparen können, etwa m^:> der Syrer ist sowohl gabaem sris
ganä der Araber, und danach hätte er unter seinem etsa
scheiden können, was jetzt wie kraut und riiben durchein-
ander liegt, ich empfehle, sich den Sachverhalt dordi be-
traehtnng der syrischen wurzel M^^n klar zu machen, in der 5
ra^ay und ragiya zusammengefallen sind.
Die Semiten sind überhaupt von fremder bildung ab-
hängig, die Aramäer sind es ganz besonders: fQr dinge, die
alle tage gebraucht werden, haben sie fremde, namentlich
eränische, nainen. grund genug für einen lexicographen der lo
syrischen spräche sich mit den eränischen dialecten bekannt
EU machen, herr Payne Smith hat dies zu ttm unterlassen.
674 iT«nu)ma Guhshatazades, nom. prop. ap. Persas sc.
ntfi^nomD, B. 0. i. 185; it. [?] eunuchi Saporis regis Persa-
rum, Act. Mart. i. 24. 23, ubi exponitur «mDbön KiNn na no- 15
bilis regni ; it. eunuchi regis Adiabenae, ib. i. 100. sec. Bemst,
formatum est ex äzäd Über, ingenuus, nobilis, et forte niüna
acquisitus. liceat suggerere mD, •<non, etTKW, == mag-
nae fortunae filius, et conferre ri^«T rrKuJ stirpe regia oriun-
dus. darauf bezieht sich dann 693: ntfitniüia BB, nT«^«nu3naaa
BA, idem nomen ac nwnujma, q: v. supra col. 674. exponit
autem BA. «npriTs Nn«n niNn btD» *io:ib« nnb« qui corpore
über est: ^t« enim Über vocatur; it. BB. büTs inb« nnb«
N^ppTD KiKn ^t«i. hier ist zunächst zu erklären, daß Bar
Bahlüls angebliches ^nb« mit tasdid über dem i ein^s
Schreibfehler für e<algasad ist, zweitens, daß Gdst-äzäd (denn
göst ist ein ganz alltägliches wort) und der 674 genannte name
nichts gemein haben als äzäd, drittens, daß nu7, wie ich ge-
nügend nachgewiesen (siehe diese anzeigen oben 386), in
den jüngeren eränischen dialecten das alte khshathra =3^
s ksatra vertritt, das im buche Esdras 5, 3 6, 6 in dem
eigennamen "^atia "nnizj noch als "nnu) vorkommt: grie-
chisch würde Sct&qoßovtdvfig oder 2atQoßovidptig geschrie-
ben worden sein (Miv^Qoßov^dvfjg Arrian anab I 16, 3),
da ich "»DT^ia = ßaqtdvfiq (lanßagtdvfig ebenda III 8, 4 Dio- 35
dor XVII 78) in dem namen herzustellen mich nicht ermäch-
tigt glaube.
Aehnlich ist, daß 624 «alsunbulat für persisch gehalten
wird, man denke, ein wort mit arabischem artikel ! und da-
bei hat herr Smith wenige zeilen vorher das syrische stamm- 40
verwandte «nbau) gedruckt, kennt vermutlich den ausdruck
Sehiboleth aus ludic 12, 6 und wird auch Hydes buch de
religione veterum Persarum iu bänden gehabt und dessen
kupfer beschaut haben.
Unter pna 458 erfahren wir, daß von der bahman (ab- 45
bandlungen 20, 8 [wo auch ein citat aus Hyde!] Blau bos-
nisch-türkische Sprachdenkmäler 204) duae species sunt, unde
91
Fers. Yocantur bahmanaini : ein arabischer daal! nämlich cen-
taorea beben und salvia baematodes.
504 teilt man uns mit, daß persisches bazeyär eine aus
bäzedär corrupta vox ist, und zwar unter dem Stichworts
5 «np'^ts, dessen p doch etwas anderes hätte lehren sollen.
Und 464 heißt es: fitp'^T'nis forte seminator, »albäziyärL
•^n«"»!»:!, BA. Cf. voc. i^ers. bazeyär. offenbar schwebt dem
herm Verfasser hier barzt ackersmann vor, das aber mit
bazeyär falkner gar nichts zu schaflfen hat (beiläufig: des^
loSuidas ßdg^a = tpdXtQta in meinen abhandlungen 239 ist
barzak Moses von Korgn II 63 = 141, 27 der werke).
Aus dieser Unkenntnis der persischen spräche folgt dann^
daß herr Smith sich gar nicht zu recht zu finden weiß, wo
seine Urkunden etwas Persisches bieten. 634 zweifelt er an
i5warsän wilde taube, siehe Windischmann zoroastrische Stu-
dien 80, DamM II 463, meine abhandlungen 228, 5. 660, 1
ist ihm märemäht aal unerkennbar.
522 lesen wir ■{iü-0"»a BA, sed fcod. C. ^ttJn»itt)"»a] ^Tai73'»!)"»:i
BB, reptile quoddam, quod radice cicutae, ut dicunt, vescitur,
xoaliquando etiam inter montes coUesque una cum grandine
cadit. vim gypsi similem exhibet, qua cicutam innocuam
reddit. . KD^inn» iT'Dip'i fi«"ip,:> ]»n ^"»^iöäi . in Nom 'y ':sa
*T'« ti^P') '2t . fi^ina d:> Nnö-n ^y)X2 n"»3 bon "»nöi« n"»«i
'ji'»3ipb riDDÄT N:»ia*i «b'^n. Lier war ein persisches b6s mü-
%s sa[k| nicht schwer zu erschließen : die Wörterbücher führen
nur b6ä müs auf, die Armenier haben ein mir nur aus dem
lexikon bekanntes b6s mskoM == zivetto, was nicht mit jenem
zu verwechseln ist, da muska und müsika nichts mit ein-
ander gemein haben, bfes ist aber dxövnop, nicht xmpstov;
30 damit war erwiesen, daß 'j^'^^'^p? nicht vielleicht bei Bar Bahlül,
aber wohl bei dem schriftsteiler, aus dem er dies entnahm,
in ]nt3'^r)pM geändert werden mußte, sodann ergibt sich aus
Farhang i su:>üri und Burhän i qäöi:^, daß persisches bes i
müs soviel wie arabisches fae<rat e^albais ist. über bais Avi*
35 cenna I 147, »abü Mangür MuwafPaq 57 (daselbst eine höchst
interessante aufzählung der Wirkungen der verschiedenen gifte),
Qazwfni I 276, 13-^22, «ihn BaiÖär I 199, OCelsius hiero-
botanicon II 199 — 205, Lagarde beitrage 68, 20 usw.
779 wird pm^a nicht als persisches guröha guruha er-
4^kannt: erscheint in dem syrischen werte gelegentlich auch
ein i:|, so beweist das, daß persisches h hier wie in den in
den abhandlungen 62, 1 N behandelten Wörtern aus f herab-
gekommen ist
348 ist ]ttJnDDN qui [das ist falsch: schreibe id quod]
fSrefrigerat eine bildung wie ^u^n abhandlungen 35, 33 und
^u^^'-iD Midhras Ekha 44"^ 36 des Stettiner druckes, die zum per-
sischen afsurdan, baktrischen $areta, armenischen saril gehört.
92
460 *^n:3\Dn:a i. q. *^i3«3 lats, BA. forte Bit instnunentam
masicam, e Fers, bih bonus et niav?, no*)«}, tuba aenea. ver-
gleiche vielmehr Bib-qubäd bei Yäqüt I 770, 8 und ähnli-
ches bei Xamzat 56 ende, jenes n*inu7 na wird wohl syrisch
matt? aü sein und nicht „^id^u?" „tuba aenea", sondern Sapo- 5
res in dem nomen stecken. * ob der dominus urbis Sebastiae
BHChr 359 13731013» oder i3tt\r)3« Smith 271 285 nicht Dä-
nischmand heißt? da Abülfarag und „BH" ein und dieselbe
person, das arabische und das syrische chronicon dieser per-
son im wesentlichen ein und dasselbe buch sind, so hätte 10
(meint man) Abülfarag 387, 10 zu „BHChr 359" herbeige-
zogen, und die Vermutung, welche jeder einigermaßen kun-
dige haben wird, entschieden werden können, selbst wenn
Mirchonds Seldschukengeschichte nicht in Europa in öffent-
lichem drucke ausgegangen wäre, und Vullers anmerkung zu 15
Seite 233 der deutschen Übersetzung dieses buchs nicht eine
unschwer zu vermehrende citatensammlung ttber die dynastie
der Dänismandiden gegeben hätte: denn jener Dänismand
war zwar nicht dominus urbis Sebastiae, aber doch Stamm-
vater der dynastie dieses Vaterlands, und 131 vor genetiv-ao
dälath !
Ganz besonders characteristisch sind die artikel fi(3Dia
465 und md313 471, welche sich aufeinander beziehen, es
wird 471 berichtet das ?j von ND3na sei weich: damit war
für einen philologisch gebildeten mann der beweis geführt, *5
daß vor D ein halbvocal oder vocal weggefallen sei: schon
dies hätte auf den gedanken bringen müssen, daß fi<D3i3i und
N3Dna fremdwörter sind, deren Ursprung das ?[auf eränischem
gebiete zu suchen anriet: vgl das allbekannte T{T''3 und die
selteneren Wörter ?{*t»don, •]''3nT, ?{imü, ?j\ü-»373, tiiots: imara-30
bischen etwa 1^30, diese anzeigen 1870, 1456. armenisch
bedeutet bun Vaterland Maccab II 9,1 : davon bnak ftlr irx^^
Qtog Exod 12, 49 Lev 18, 26 24, 22 Num 15, 29: für ai-
nox^fßv Exod 12, 20 49 (andere zählen 19 48) Lev 16, 29
17, 15 19, 34 23, 42 24, 16 Num 9, 14 15, 13 29 los 8,3335
lerem 14, 8 (wo der. Grieche nnt« für n'^fc^las): ftlr «lw/i*oi'oc
Lev 13, 51 52 14, 44: von bnak weiter bnakic aivox^iov
Lev 20, 4 und bnakel xaxohxsTv Sap 1,4. das persische bun
liefert buna in Sadis Böstän YIII 117 in dem sinne von haus,
heimat: diesem buna entspricht ein von jenem bnak zu unter- 40
scheidendes, nur im phirale vorkommendes bnak ftvfjfjbetoy
Genes 29, 9: das grab als ewige heimat angesehen, die Ara-
ber haben diese eränischen vocabeln dreimal in ihrem Wort-
schätze als 333, als p3a, als Ti3a: ihre Zeitwörter banaga, ta-
bannaqa und das mit letzterem gleichbedeutende bannaka45
sind denominativa: arabisches bannaga muß zu bang (vgl
bangenkraut) abhandiungen 83^ 31 oder mang FsLyjA W§s
93
1
S Bämtn 340, 11 gestellt werden, anderklärt, warum banaga
^rediit ad originem suam vel ad antiqanm' in der ersten,
nicht wie man erwarten sollte, in der zweiten form auftritt:
man wollte banaga von buna und bannaga von bang unter-
5 scheiden, und erleichterte das eine: die erleichterung hätte
eben so gut das andere treffen können, nun hatte Castle an
citaten aus der syrischen bibel zu NiDia Exod 12, 18 48 49
(andere zählen die verse anders) geliefert, dieselben, welche
nerr Smith bietet: hätte sich herr Smith da nicht nach dem
10 gründe fragen sollen, weshalb der Syrer n*^ifi< nur an diesen
drei stellen des pentateuchs und los 8, 33 mit kddis übersetzt,
sonst aber umschreibt? und wenn herr Smith 465 sagt:
originem vocis credo eandem esse ac Ar. '^31 radix, origo
rei, so ist das zu seinem glücke, wenn auch wohl nur durch
»5 Zufall, sehr vorsichtig ausgedrückt: über jenes arabische ^aa
und dessen eränisches original sich rechenschaft abzulegen
ist der englische professor nicht im stände gewesen.
Ich führe, weil das wort persisch aussieht, gleich hier
an, was wir bei herm Smith bald hinter «3Dia lesen: pDDia
aocucuUus, ri«"»na OKD p25i:i cod. lit. univ. eccl. iii. 231. ein
blick in Freytags Wörterbuch I 92* und in Dozys diction-
naire des vgtements 55 281 zeigt das richtige, höchst wahr-
scheinlich ist das wort koptisch, obwohl ich es klar zu er-
kennen außer stände bin: doch kann man auch an türkischen
as Ursprung denken, welcher spräche gehört t<03 an? syrisch
o«3 Gteopon 7, 2: armenisch k6s, koptisch' d'ic d'oc o*f(^ic
Ebenso unbeholfen wie dem Persischen gegenüber zeigt
sich herr Smith auch, wo es sich um Griechisches handelt
solch will nur Ein beispiel ausheben. 500 la-^ma princeps, po-
tens in homilia S. Basilii de incamatione, nnb*» n'»a ba^ ovboa
NDbnujTD «73DO« la^nai oi*T»pin V'^ «"»oönp: pTsn ruNs 'n
«übto^ «aiö'^'n, K. Vide an sit öovxddog xöfifjtsg xal ßofid-oi.
man sollte meinen, ein professor regius der tbeologie dürfe auf
35 den einfall kommen , die homilie des Basilius slg ^^ aylav
rov XQKStov ySyvtjiftP, welche hier citiert wird, einzusehen,
in Frobens ausgäbe der werke des Basilius, Basel 1551, steht
234, 15 in der citierten homilie xof*iyra# ydg »al doxidsg xal
ß6&vvo$: die »tjöip analecta 144, 25 = Aristoteles (stets
40 die Berliner ausgäbe) 395* 32 = komit-x der armenischen
Übersetzung von David 613, 28 sind kometen, keine grafen :
der Singular oü^aip anal 145, 8 = Aristoteles 395^ 9. /Jo-
.'dvpoty nicht ßo^&oi^ Aristoteles 395^ 12, wo der armenische
Übersetzer David 614, 14 das griechische wort als boöinos
45 beibehält, doxide^s nicht ein delikates dovxddog^ sind feurige
lufterscheinungen : David hat auch dies wort in der Überse-
tzung von des Pseudo-Aristoteles buche negl xdcfkov beibe-
I
94
r f
halten, die MekbithariBten aber haben es nicht erkannt: ab-
handlungen 65, 28. das kommt von so hastigem arbeiten,
das den lesern eigene arbeit nicht erspart.
Mit proben der arabischen philologie des herrn Smith
will ich dem leser nicht lästig fallen (wer 672 munägät ins
munägäl ändern kann, ist zu vielem im stände), sondern will
Mr noch in betreff des lateinischen styles im Oxforder the-
saurus, von welchem man sich schon aus den in dieser an-
zeige mitgeteilten proben eine anschauung verschafft haben
wird, bemerken, daß er mir mehr nach Duns und Ockam als lö'
nach Cicero aussieht, es handelt sich nicht um einzelne
soloecismen, welche den größesten philologen begegnet sind:
aber forte sit, censemus oder credo oder videtur quod sit
sind ausdrucksweisen, welche die vollständigste abwesenheit
des classischen geistes kennzeichnen, und bei herrn Smith 15
auf jeder seite vorkommen, unlängst hat der jttngere Pusey
in der vorrede zu seinem Cyrill offen gestanden, daß er pin
erträgliches Latein zu schreiben außer stände sei: was ihm
geliefert worden, unterliegt selbst großen bedenken, nun ha-
ben wir Deutschen den Zusammenhang zwischen humanismus 20
und reformation nicht vergessen, so daß für uns dies Oxfor-
der Latein oder vielmehr unLatein eine größere bedeutung
hat, als manchem scheinen könnte, warum schrieb herr
Smith nicht Englisch? da Englisch doch reichlich ebenso
allgemein verstanden wird wie Lateinisch. 25
Ich glaubte erwarten zu dürfen, daß herr Smith meine
gesammelten abhandlungen und was ich sonst zur syrischen
kxikographie beigetragen, sorgfältig zu rate ziehen werde,
habe mich aber geirrt, es gilt wohl als regel, nicht eine
erste ausgäbe von 1847 zu benutzen, wo man eine dritte von 30
1866 benutzen kann: und in der von 1866 wird herr Smith
z b nicht mehr finden, daß ich p"»Ta falsch mit s vägin in
Verbindung gebracht, herr Smith hätte sich durch bertick-
sichtigung meines mittelst des registers sehr leicht zu tiber-
sehenden buches grobe fehler, und auslassungen sparen kön- 35
nen, welche sich jeder benutzer des thesaurus jetzt auf dem-
selben wege corrigieren muss: und wenn herr Smith über
den ersten aufsatz meiner Sammlung hinausgelesen hätte,
würde es ilim auch nicht geschadet haben: zb 785 n«©3Äia
konnte nach abhandlungen 180, 4 verbessert werden, ich 40
bin durch die mir zu teil gewordene behandlung durchaus
nicht verwöhnt, glaube aber doch es als völlig unerträglich
bezeichnen zu dürfen, wenn herr Smith von der Wichtigkeit
des Satzes, daß die persisch-syrische nDin"»3 die zoroastrische
Mithaokhta ist, gar keine ahnnng hat, und ihn 518 lieber 45
gar nicht anführt: es ist derselbe ebenso wichtig wie der
andere, daß die zoroastrische Qpenta ärmaiti der armenische
95
Dionysos Spandaramet und der kappadokische Sandan ist:
abhandlungen 16, 1 169, 1 264, 9 constitt vii: vergleiche
librigens über n^n^n (nicht über Mithaokhta) noch Chwolsohn
^SsabiÄ" II 811 ZDMG XIII 640 mitte: beiläufig bemerke
sich, daß herr Smith 270 unter "^^n recht nachlässig ist: vgl
meine abhandlungen 16, 20 143, 33 (Bernstein kannte meine
emendation, als er die seine veröffentlichte!) Renan memoire
sur . . . Sanchuniathon 84 des Sonderabdruckes, Cureton spi*
cilegium 90: "»33 Navaia scheint mir der turanische name
loder Anähita: nana ist türkisch ehrenname der frau: "^33 wird
von Melito nach Elymais verlegt, in welchem lande Turanier
mindestens neben Eräniern saßen, doch mit so etwas mag
es herr Smith halten wie er lust hat, entstellungen meiner
Sachen aber verbitte* ich mir auf alle fälle , wie 673 *t^:i vgl
15 mit abhandlungen 24, 28 oder n^^tba 728 vgl mit aJbhand-
lungen 29, 10: zu 538 3>ba will ich bemerken, daß ich reliq
31, 2 (es war zu sagen: im griechischen bände der reliquiae
zu der stelle, welche 31, 2 des syrischen entspricht, also 11, 6)
nicht „duQ scholia e Du Gange", sondern glossen einer Münch-
*oner handschrift gebe: Hanebergs canones Hippolyti 34 104
konnte herr Smith noch nicht benutzen: der Syrer hat aus
lovdsiimatfig ein wort herausgelesen, das vccXo^ und nivstv
enthielt, was allerdings recht semitisch ist. ich kann mich
trösten: nicht einmal Bocharts hierozoicon wird gebraucht:
»5 der Avicenna von Plempius, was Saumaise geschrieben, des
Celsius hierobotanicon , Dozys dictionnaire des vßtements
Arabes, Fleischers abfaandlung de glossis Habichtianis und
ähnliche bücher existieren für herrn Smith nicht, dafür aber
Fürst, Fischer, Levy : und ohne zweifei wird bald noch mehr
30 Weisheit aus dem banate importiert werden: die waare ist
freilich danach.
Geographische artikel enthalten die unter den namen
des Bar 2^ilt und Bar Bahlül umlaufenden Sammlungen fast
gar nicht, der Oxforder thesaurus ist an ihnen reich, doch
"35 gehört, was er in ihnen bietet, zu dem allerkläglichsten der
ganzen arbeit es erhellt auf jeder seite, daß herr Smith
ein klares bild auch nur von Mesopotamien und Assyrien
nicht vor äugen hat, daß er die hülfsmittel, welche man an-
wendet, um sich ein solches zu verschaffen, gar nicht kennt,
4ödaß er nicht einmal das bedürfnis gefühlt hat, sich jene
landschaften lebendig vorzustellen. Karl Ritters großes buch
ist allerdings unerträglich schlecht geschrieben, und bedarf
starker besserungen und umfänglicher zusätze, doch ist es
immer ein hauptwerk, und man konnte erwarten, daß auf
45 dasselbe verwiesen werden würde, die Marägid JuynboUs,
Wüstenfelds Yäqüt und Qazwini, vbn andern Arabern zu
schweigen, sind wirklich nicht so ganz zu verachten, und
96
wenn hier mangelhafte kenntnis des Deutschen und Arabi-
schen zn nutzen hinderte, so sind Saint-Martins mimoires
historiques et geographiques sur l'Armenie französisch ge-
schrieben, und französisch wenigstens wird herr Smith wohl
lesen können, obwohl ihm gesagt werden muß, daß wer nicht 5
Deutsch und Arabisch genau versteht, zur ausarbeitung eines
thesaurus syriacus nicht genügend vorbereitet sein kann,
herr Smith hätte auch schön aus Saint-Martin ganz wesent-
liches gewonnen, wie z b die kenntnis davon, daß Ani eine
ziemliche zeit lang die hauptstadt Armeniens war: man höre 10
was der thesaurus 270 sagt: -»dk nomen urbis munitae in
ditione Romanorum prope ad Armeniam, BHChr. 256; rex
Iberorum eam capit' a Turcis, ib. 350!! ich greife ein paar
Artikel heraus. 26 b-^a«, 27 ba«, 255 >a3N = Saint-Martin
I 97: 33 v^'i^ = Saint-Martin I 119, Lagarde abhandlun-15
gen 231, 11: 270 -»d« = Saint-Martin I 111: 271 tD^a« =
Saint-Martin I 93: 105 «-»oodin = Saint-Martin I 105 (ich
habe K'^DOD^fit einige zeit lang für D'<'?\z::9 n^fit gehalten, das
ich in diesen anzeigen vom vorigen jalu-e 1556 ftlr Urasdi
erklärt habe): 433 rnn«s, 484 ]i-)n n-'S = Saint-Martin 199^
(gemeint ist das alte Tarauna: Lagarde abhapdlungen 46, 12
N 188, 3 N 193, 17 N: die Verweisung auf b«"»*i n-^a bei
Smith 484 ist mindestens misverständlich) : 691 "jKtnia =
Saint-Martin I 93. geht es doch so weit, daß herr Smith
weder Balt/ noch Guläb kennt, die flüsse von Carrhae, der 25
Stadt des von ihm gewiß hoch verehrten Abraham ! 722 aba
nom. fluvii, N;^»n K-^pn^n NiriD aba Galabus [so] qui Medo-
rum flumen appellatur, B. 0. i. 277 (hiermit ist der artikel
VTirklich zu ende). 535 fi<n-»ba nom. regionis, nb^b «S'U
K-TiaDi Nn"»ba 'n int3'»73'»b^ BHChr. 82 [, 17j. exhibet autema©
BA. «"^nba, quae regio sit ad urbem nba pertinens (damit
sind wir fertig), die Stadt nba = Bactra hat mit dem limes
des oströmischen reiches (tugr \= i?uj] der arabischen Schrift-
steller) nach Mesopotamien zu wenig zu tun, und da der
Chaboras neben dem Baltx genannt wird, ist es wirklich 35
ein kunststück hier zu irren: jenes »"»nba bei Bar 2^il! hat
mit Kn"»ba nichts gemein! es mag genügen auf Chwolsohns
allerdings stets mit großer vorsieht zu brauchendes buch über
die „Ssabier" I 305 zu verweisen: bei Strabo XVI 1, 27
(747 C) ist der neben dem l^ßÖQgag genannte BaaUetog in4o
SBakla$og oder] BaXsiaiog zu ändern, bei Ammian XXIII 3, 7
klias in Beiisa. weshalb hat Gawaliqt 36, 5 Bai!/ auf-
genommen?
Ich gestehe oflfen, ich wünsche alle geographischen ar-
tikel aus den syrischen Wörterbüchern fort, und dafür eine 45
als besonderes buch erscheinende, wissenschaftlichen an-
sprüchen genügende geographie der aramäischen länder und
97
der aramäischen colonien. nur dann ist es möglieb ein wirk-
liches wissen zu verbreiten: denn angenommen auch, daß
die zu gebenden citate vollständig in der sorgfältigsten aas-
wahl in dem wörterbuche beigebracht werden, so kann schwer-
5 lieh jemand diese citate alle nachschlagen , weil er alle die
nötigen bücher nicht besitzen, und eine große bibliothek, in
der dieselben vorhanden sind, nicht immer zur Verfügung
haben wird, wenn ich etwa über Bazabde nicht anderweitig
orientiert wäre, aus Smiths artikel "»mt rr^a, selbst wenn der-
lo selbe die citate vollständiger gäbe als er tut, würde ich nichts
lernen : solche Sachen lassen sich nur im geographischen und
politischen zusammenhange erkennen, nicht im lexikalischen.
Ebenso dürfte es sich empfehlen, auch was zur littera-
turgeschichte zu bemerken ist, in einem besonderen buche
15 zusammenzufassen, auch hier genügt die Oxforder arbeit
nicht einmal den dürftigsten anforderungen. man lese etwa
den artikel über Bardesanes (585), der nach ein paar citaten
mit den werten schließt: plura de eo videas in libro Hahn,
cui nomen Bardesanes Gnosticus, et in spie, syr., in quo edidit
20 Cureton, e multis quae scripsit operibus, quod exstat libri de
legibus gentium, ist das nicht als wolle herr Smith einen
theologischen preis in Königsberg gewinnen? vgl diese an-
zeigen 1869, 1037. man lese "^pDfita 635: "^p&fi^a nom. libri
Arabice de medicamentis a Bar-Heb. scripti, •<pD«a*i ns^ «ans
25 liber magnus cui titulus Giaphki, B. 0. ii. 270 ; vocatur -"pDa,
ib. 268; at '^p&^(a (mit über a, während sonst a stand],
Marsh. Ixxiv. 21 v.VocatAss. Giaphake ap. Cat. PaLBib. 111;
at Giaphki, ib. 106. das angebliche buch ist in Wahrheit ein
bekannter spanischer arzt, der in Sontheimers von herrn
30 Smith so unglücklich oft citiertem Ibn Baithar wohl hundert
male vorkommt, nach Ibn Abi Ujaibia 1164 starb, von Wü-
stenfeld in der geschichte der arabischen ärzte und natur-
forscher § 176 und von Ernst Meyer in der geschichte der
botanik III 210 behandelt wird.
35 Es sind in dem bisher gesagten wohl die hauptpunkte
besprochen, welche diesem Oxforder thesaurus syriacus gegen-
über zur Sprache zu bringen waren: was an einzelnheiten der
arbeit erwähnt ist, mußte zum beweise der von mir aufge-
stellten allgemeinen Sätze erwähnt werden, angenehm ist
40 mir das geschäft, welches ich vollendet habe, nicht gewesen:
ich hätte gewünscht meine früheren, im besten wohlmeinen
für die nach dem gerüchte mit syrischen Wörterbüchern be-
schäftigten gelehrten geschriebenen äußerungen zur Sache
wären rechtzeitig beachtet, und mir die traurige pflicht, mich
45 so, wie ich getan, nachträglich zu erklären, erspart worden,
herr Payne Smith ist theologe wie der unterzeichnete, für
mich ist das wenige Syrisch, was ich mir angewöhnt, nie
7
98
etwas anderes als mittel zum zwecke gewesen: es sollte
Stadien dienen, welche nun doch nicht ausgeführt werden:
doch habe ich mit meinen laufbnrschen- und lastträgerarbeiten
wohl soviel genützt , daß ich ein recht habe darüber zu kla*
gen, daß ich nicht mehr genützt, und namentlich meinen 5
eigentlichen fachgenossen gegenüber ist alle mühe meines
lebens völlig weggeworfen: das zeigt auch dieser thesaurus.
etwas mehr — davon dürfte sich herr Smith jetzt wohl über-
zeugt haben — konnte im Syrischen auch von eifern theo-
logen geleistet werden, der mit sprachen sich nur beizu ein- lo
läßt, abgesehen davon, daß einen solchen niemand nötigt
einen thesaurus syriacus zu schreiben.
Ich will noch einmal dringend bitten, uns den BarBah-
lül ohne alle conjecturen, nur mit den Varianten und den
nötigen registern , vollständig zu geben : zwei jetzt nach 15
Deutschland gekommene handschriften des Bar Bahlül würden
den Engländern wohl zur Verfügung gestellt werden können,
will herr Smith ein syrisches Wörterbuch herausgeben, wie
wir denn ein solches und eine syrische grammatik ganz drin-
gend bedürfen, so möchte es sich empfehlen, vorläufig denio
syrischen teil des Gastleschen heptaglotton mit den berichti-
gungen, die sicher, und den ergänzungen, die zur band sind,
wieder abdrucken zu lassen, ohne sich auf Bar yilt und Bar
Bahlül im geringsten einzulassen, die Sammlungen Bernsteins,
Quatrem^res, Agrells, Fields und die des herm Smith selbst 25
würden ermöglichen, ein recht brauchbares handbuch zu lie-
fern, das mit den schönen Oxforder typen gesetzt nicht mehr
als den räum Eines der fasciculi des jetzigen thesaurus füllen
würde: ebensoviel fordert Bar Bahlül, und mit ohne ver-
gleich geringeren kosten würden so zwei bücher hergestellt 30
werden, welche in reiner anspruchslosigkeit nützlich wären,
während das jetzige seines preises wegen kaum in die bände
vieler gelangen, und wo es hingelangt, eine außerordentlich
reiche saat von irrtümern und halbem wissen verbreiten wird,
ohne uns irgendwie den Bar Bahlül zu ersetzen und dessen 15
herausgäbe unnötig zu machen.
Ein wirklicher thesaurus. syriacus ordnet sämmtliche aus
gereinigten texten gesammelte Wörter der spräche unter die
sorgsam auf ihre Zusammengehörigkeit unter einander und
mit denen der verwandten sprachen durchgearbeiteten wur-40
zeln, gibt zuerst das Syrisch der syrischen originalschrift-
steller, wenn diese auch, wie Farh&d und Philoxenus persi-
scher abkunft sein sollten: gibt dann die aequivalenzen der
Übersetzer, derer aus dem Hebräischen wie derer aus dem
Oriechischen, wohlverstanden nach schulen und Individuen 45
gesondert: gibt drittens an, wie Araber und Armenier die
syrischen Wörter übertragen: verweist auf synonyma unter
99
angäbe der stelle, wo die synonymische formel ausgesprochen
wird: unterläßt nicht zu lehren, welche worte und phrasen
echt syrisch, welche fremden sprachen entlehnt sind : er zeigt
mit Einem worte so zu sagen die stratification der spräche.
5 was ist von dem allen in dem vorliegenden buche geschehn ?
Es sollte keiner Versicherung bedürfen, daß ich diese
anzeige nicht geschrieben hätte, wenn ich noch an die aus-
ftthrung eines vor zwölf jähren in der vorrede zum Titus von
Bostra erwähnten planes dächte.
lo 9
Das neue testament TertuUians. aus den Schriften des
letzteren möglichst vollständig reconstruiert, mit einleitungen
und anmerkungen textkritischen und sprachlichen Inhaltes,
von Hermann Boensch. Leipzig. Fues's verlag (BBeisland).
151871. VIII 731 selten octav.
fGöttingische gelehrte anzeigen 1871 stück 25 seite 970
—975.]
In den jähren 1785 und 1793 gab JJGriesbach seine
symbolae criticae ad supplendas et corrigendas variarum novi
2otestamenti lectionum collectiones heraus, deren zweiter band
Zusammenstellungen über den von Clemens von Alexandrien
und Origenes gelesenen text des neuen testamentes enthielt.
JGEichhorn ruft bei besprechung des Griesbachisch^n buches
in der allgemeinen bibliothek der biblischen litteratur IX
2$ 645 aus : „möchten wir mehrere dergleichen und mit dem-
selben fleiße angestellte vergleichungen haben !^. und er hat
ganz recht: so wenig Griesbachs arbeit den absoluten anfor-
derungen genügt , so ist sie doch selbst so , wie sie vorliegt,
unendlich wertvoller, als der bettel, der am rande sogenannter
30 kritischer ausgaben des neuen testamentes aus den kirchen-
Vätern zusammenfegt zu werden pflegt, es zeigt^ wie tief
die theologie gesunken ist, wenn man ihren Vertretern ohne
furcht ausgelacht zu werden zu glauben zumuten darf, es
seien für eine ausgäbe des neuen testamentes einige hundert,
35 zum teil höchst umfängliche kirchenschriftsteller in der zeit
von ein paar jähren durchgearbeitet worden. Griesbachs
buch hat nicht sowohl durch das wert, was es in den ein-
zelnen fällen, die es behandelt, geleistet hat, als vielmehr
dadurch, daß es zeigt, auf welchem wege vorzugehn ist.
40 doch ist es im stürme der zelten wenig beachtet worden,
noch 1856 war in sämmtlichen Pariser bibliotheken nur der
erste band Einmal vorhanden, und Quatrem^re mußte für
Berger de Xivrey ein exemplar des werkes ans Amsterdam
kommen lassen: siehe des letzteren 6tude sur le texte et le
45 style du nouveau testament 104. in Deutschland haben die
symbolae, deren Lachmann I xx rühmend gedacht, kein sehr
viel besseres geschick gehabt : man sehe diese anzeigen vom
OXFORD
100
yorigen jähre 821. ich habe nach kräften auf dieselben auf-
merksam gemacht, und bin nicht müde geworden zu wiederho-
len, daß in diesem punkte die Wissenschaft sehr ernstlich um-
kehren mttsse (abhandlungen 86), bin auch selbst bemüht ge-
wesen, möglichst viele väter wie Griesbach, nur beträchtlich ge- 5
nauer als er, durchzuarbeiten : eine auf dem umschlage meiner
proverbien 1863 angekündigte Biblia Augustini ist wegen des
üblichen mangels an teilnähme ungedruckt geblieben, man
kann danach ermessen, wie erfreulich es mir zu sein scheint,
daß jetzt herr Eoensch, in Griesbachs fußstapfen tretend, uns, 10
hoflfentlich als anfang weiterer arbeiten derselben art, das
neue testament Tertullians geliefert hat. ich habe so man-
chen vater nutzlos durchgearbeitet, daß ich die aufrichtigste
freude darüber empfinde, daß wenigstens ein anderer gelehr-
ter glücklicher gewesen ist als ich, zumal das buch des herm 15
Eoensch in der hauptsache ganz vortrefflich geraten ist.
Man könnte zweifeln, ob es schon an der zeit sei sich
mit Tertullians bibeltext zu beschäftigen, da Tertullians eige-
ner text noch nichts weniger als festgestellt ist. allerdings
haben wir nicht einmal einen verläßlichen apparat zum Ter- 20
tullian, doch scheint der text dieses vaters keiner absicht-
lichen correctur unterworfen worden zu sein, wie der so
vieler seiner collegen, welche ich deshalb Genesis 24 rescripti
genannt habe : wir haben es wohl nur mit entstellungen durch
nachlässigkeit oder dummheit von Schreibern, nicht mit fäl-as
schungen von theologen zu tun, was eine verhältnismäßig
günstige läge der sache ist. außerdem ist es leichter den
bibeltext eines Schriftstellers zu finden, der so umfänglich
wie Tertullian ist, weil da meistens die citierungen durch ihre
Wiederholungen zu controllieren stehn — das war der grund, 30
weshalb ich mich namentlich mit Augustin eingelassen hatte — :
herr Eoensch hat das seinige dadurch getan, daß er die les-
arten auch der alten ausgaben Tertullians nach kräften unter
dem texte berücksichtigte.
Nicht wenige fehler im texte des Tertullian rühren nur 35
von dem fast vollständigen mangel an nachdenken der her-
ausgeber her, die mit ganz geringen änderungen der buch-
staben und mit besserer interpunction hätten helfen können,
so ist de spectaculis 2 zu schreiben quia non penitus deum
norunt nee norunt (dies setze ich zu) nisi naturali iure, non 40
etiam familiari, de longinquo, non de proximo, necesse est
ignorent usw. so muß ebenda nach ad vagam vitam ein
pünkt stehn, weil sonst die folgende redensart non opinor,
welche eine frage voraussetzt, nicht verständlich wäre: vgl
de resurrectione carnis 57 ende, de spectaculis 6 schreibe 45
superstitiones (für superstitionis) causas originis habent, und
am ende des capitels licebit mortuis, licebit deis suis faciani
101
proinde mortnis faciunt de spectaculis 8 Sessias, schreibe
Sesias, da der name nach dem contexte von serere her-
kommen maß: altes s zwischen zwei vocalen wird später r,
so daß serere älteres sesere voraussetzt, ebenda 15 am ende
5 schreibe separemar. ebenda 23 gegen ende cum in lege
praescribit maledictum esse qui muliebribus vestietur, quid
de pantomimo iudicabit qui etiam muliebribus curatur : schreibe
scurratnr. ebenda 26 am anfange muß ftlr domino ein eigen-
name stehn. de idololatria 8 phrygiotes texat. ebenda 4 ge-
lohört et rursus, wie Enoch 99,6 zeigt, zum citate, führt dies
nicht ein, daher das kolon vor iuro zu streichen ist. ebenda
aeque Dauid et factores muß heißen aeque damnat Dauid
(Agobards buch davit) et factores. de fuga in persecutione
1 ist nach nisi cum magis timetur hinzuzufügen quando ma-
isgis timetur. usw usw.
Daß eine arbeit wie die vorliegende durchaus gar keine
bibelstelle des Schriftstellers, den sie behandelt, übersehen
haben sollte, ist rein unmöglich : herr Eoensch hat aber wahr-
haft bewundernswertes in der genauigkeit geleistet : ich meine^
2odaß auf tausend citate oder anspielungen höchstens Eine
auslassung zu rechnen sein dürfte, und nur eine auslassung
von anspielungen, über die sich gelegentlich noch streiten
läßt, zu den letzteren rechne ich ad martyras 4 modicae
sunt istae passion^s ad consecutionem gloriae caelestis, wo
25 ich non dignae schreiben und eine beziehung auf Bom 8, 1 8
erkennen möchte: alles was ich an auslassungen der ersten
art angemerkt hier aufzuzählen, ist an diesem orte nicht mög-
lich und überhaupt kaum nötig, da es für die kritik des neu-
testamentlichen textes ohne alten belang bleibt, und höch-
sostens für die geschichte der exegese einiges interesse hat:
es sind Sachen (um gleich bei den ersten büchem Tertullians
stehn zu bleiben) wie Mth 12, 29 zu ad martyras 1 ut illum
in domo sua oonculcetis : Tim* 1 6, 1 2 zu ad martyras 3 bonum
agonem subituri estis, u dgl m.
35 Die anmerkungen bringen viele dankenswerte mitteilun-
gen, die aber nicht in dies buch gehörten, sondern anderswo
abzulagern waren (beiläufig zu 649: sonium des Cantabri-
giensis hat schon Wetstein [Prolegomena 85 des Semlerschen
abdruckes] als soin erkannt) : die sogenannte textvergleichung
40 ist ohne jeden wert, weil sie zu keinem resultate führt , was
sie nur getan haben würde, wenn sie in der form von sta-
tistischen tabellen aufgetreten wäre.
Der herr Verleger, dessen mut die höchste anerkennung
verdient, muß dafür sorgen, daß sein drucker bessere schwärze
45 verwende: ich kann wenigstens in meinem exemplare des
Soenschischen buches ein gut teil selten in negativem bilde
aof den gegenüberstehenden lesen.
102
10
Onomastica sacra. Paulns de Lagarde edidit. zwei teile
in Einem bände oetav. VIII 804 160 seilen« [Straßbnrg^
Karl Trttbner.]
[GöttingiBche gelehrte anzeigen 1871 stück 40 seite 1598 5
—1600.]
Die onomastica sacra, auf welche aufmerksam zu machen
ich mir erlauben möchte, enthalten zwei schritten des Hiero-
nymus (den Über interpretationis hebraicorum nominum und
den über de situ et nominibus locorum hebraicorum), des 10
Eusebius von Caesarea buch negl vcSv tontxmp ovofAciTwy rofv
ip vfj &€iq rQ^Vfi) und allerhand jenem Über interpretationis
ähnliche kleinere glossare, welche Martianay, Vallarsi und
Hohlenberg bereits herausgegeben hatten.
Für die beiden Hieronymiana sind drei handschriften ver- 15
glichen, darunter eine Freisinger aus dem ende des achten
Jahrhunderts: für das werkchen des Eusebius wurde mit
nutzen auf die bisher gänzlich vernachlässigte erste ausgäbe
desselben durch Bonfr^re zurückgegangen: außerdem stand
das Leydener manuscript des PBert zur Verfügung, und ist so
mit hülfe dieses bisher noch nicht ordentlich abgehörten zeu-
gen (da der pariser codex, den Bert ausschrieb, unzugänglich
war) zum ersten male der text dieser abhandlung des Euse-
bius in der reihenfolge gegeben, in welcher ihn Eusebius
selbst geschrieben hat, was für das Verständnis desselben wie 15
für seine nutzbarmachung für kritische zwecke unumgänglich
schien, die kleineren glossare sind aus den ersten drucken
wiederholt.
Die stellen der bibel, auf welche sich Eusebius und Hie-
ronymus beziehen, sind — zum teil zum ersten male — ge-30
nau angegeben, und sie wie die griechischen und lateinischen
eigennamen^des bandes in register zusammengefaßt, welche
rund viertehalbtausend citate und etwa eben so viel nomina
propria nachweisen.
In erster linie soll die publication als Vorarbeit für meine 35
ausgäbe der Septuaginta dienen, soferne sie hilft, die in den
griechischen handschriften bekanntlich sehr verwilderte Schrei-
bung der selteneren eigennamen des jüdischen kanons ftlr ganz
bestimmt gegebene zeiten und eine bestimmte gegend festzu-
stellen: cUe den personennamen beigefügte deutung wird, 40
soweit sie nicht von Hieronymns zuerst versucht ist, sogar
auf eine sehr alte epoche Schlüsse zu ziehen gestatten, weiter
mag die Sammlung für die geschichte der hebräischen spräche
und lexicographie wert haben, da die namenerklärungeui
welche hier vorliegen, die vor aller grammatik überlieferte 45
auffassung einer reihe von wurzeln und Wörtern erkennen
lassen, und in geschickten und vor allem gedulcÜgen händen
103
auch ftir die hebräische formenlehre anfschluß geben, in der
einen wie in der anderen hinsieht ist mit der znr anzeige
gebrachten arbeit nur ein erster schritt getan.
Eine in dem vorliegenden buche selbst durch nnachtsam-
5 keit des unterzeichneten fehlende bemerkung und besserung
darf wohl hier nachgetragen werden, in dem schon von
ICroy veröffentlichten stücke über die hebräischen gottes-
namen, das I 206 207 wiederholt ist, muß es 206, 76 statt
^&n heißen ^^ n, und statt ^n 206, 75 80 ij rt: die semiti-
lo sehen zeichen rt und n sind dem griechischen Schreiber
gleichmäßig zu n geworden.
11
raOMG XXII 329-331.J
Kaum sind meine beitrage znr baktrischen lexicographie
15 erschienen , und schon habe ich ihnen eine berichtigung
nachzuschicken y um deren aufname in die Zeitschrift ich
Sie bitte.
Ich habe in dem eben genannten buche a hzör (für äl-
teres hzavr) dem arabischen hizabr gleichgesetzt, und den
lonamen huzvareä an dieses, baktrischem huzävare entspre-
chende adjectiv anzuknüpfen versucht, woraus dann aber
für die parthische und säsänidische zeit nicht die nötigung
folgt — und das ist die berichtigung, welche ich geben
will — huzöreä zu sprechen, sondern vielmehr die, huzavreä
25 zu sagen, denn erst im dreizehnten Jahrhundert unserer
Zeitrechnung geht hzavr in hzör über, und die Araber in
den beeren der ersten chalifen haben auch nur hizabr ge-
kannt, wollen wir die Pehlewisprache mit dem namen nen-
nen, welchen sie bei ihren lebzeiten gehabt, so müssen wir
30 von huzavres reden: hiör = p pahlawän, das heißt, herr
eines pahlav oder einer baronie. das nähere in meiner oben
genannten schrift.
So eben ist mir das vierte heft der Zeitschrift für 1867
zugekonmien, und ich kann nun eine schon lange für Sie
35 bereit liegende notiz an Blaus aufsatz 672 ff anknüpfen,
ganz gewiß hat man im morgenlande bei foUis tpöXXtg arab
fuls nicht an den beutel (vgl übrigens Hildebrand zu Apuleius
I 287), sondern an (poXlg fischschuppe gedacht, der münz-
name a cp^it nämlich (abhandlungen 79, 18) entspricht dem
40 persischen pi&8z (ähnlich wie a abeO dem p äbSz, das die
lexica auch in T"»*»« T'^k "t^ä ■T'a« entstellt aufführen), da
nun p pi^gza bekannter maßen die fischschuppe bedeutet
(Faxrt 58, 5) erscheint glaublich , daß pi^gz denselben sinn
gehabt: dann aber war pi&6z eine Übersetzung von g)oXig^
45 während sein wert der des g)dXhg war. ähnlich nannten
die Franzosen im mittelalter mit einem noch jetzt gekannten
werte die halben hellerstttcke maille, weil sie klein und glän-
104
zend waren wie die ringe der panzerhemden. das 9 jenes
<psit ist übrigens die parthische form der präposition aipi,
welche neupersisch fi, armenisch i 1 (hi ?) lautet, völlig klar
ist wenigstens, daß ^mgal nießen von rungn = naonhan
nase stammt. 5
Lassen Sie mich, da ich einmal beim Armenisehen bin,
noch eines wertes gedenken, das mir anfängt sorge zu ma-
chen, weil man sich desselben zur erklärung von njJi; zu
bedienen gewöhnt: ich meine astovaQ gott. Windischmann
bat es dem baktrischen a^tvant gleichgesetzt, dabei aber 10
verkannt, daß es von den übrigen bildungen auf ova^ doch
unmöglich getrennt werden darf. Avedikhean lehrt § 621 und
628 die endung ag oder ovag sei artadrakan erklärend oder
weragakan, was wohl (Giakciak hat das wort nicht) anago-
gisch sein mag. wie sinovag von sinel, gor^ova^ von gor§el, 15
dipovaQ von dipel herkommt, so muß astova^ von astel stam-
men, dies Zeitwort ist nicht vorhanden, wird aber mit hastel
so verwandt sein, wie hsAi mit dem baktrischen äkhsta : die
Präpositionen sind verschieden (sa oder ä), der stamm der-
selbe, danach schiene astova^ zur wurzel ^tä zu gehören^io
welche bekanntlich sowohl mit ä als mit ham zusammenge-
setzt werden kann, übrigens bekenne ich, daß mir für mein
teil (und ich möchte wohl durch dies bekenntnis eine änße-
rung eines kundigeren hervorrufen) unerfindlich ist, wie man
nnti^ ^ür etwas anderes als ein imperfectum quartae nehmen 25
kann, nyii kann nur den bezeichnen, welcher ins dasein ruft,
nicht den^ welcher ist: ganz abgesehen von der theologischen,
religionsgeschichtlichen und psychologischen Unmöglichkeit aus
dem dürren begriflfe der ovoia irgend etwas für die religion
— wirkliches lebendiges leben mit und in gott — brauch- 30
bares und wesentliches zu gewinnen.
Von meiner LXX ist der pentateuch im drucke, nach
langem hin- und herversnchen habe ich mich entschließen
müssen, vorläufig nur den text der römischen ausgäbe mit
dem Verzeichnisse, aber einem genausten und vollständigen, 35
der lesarten aus einer reihe von handschriften zu geben.
Holmes ausgäbe liefert das material zur Orientierung voll-
ständig genug, auch zur besserung einer langen reihe von
stellen : zu einer wirklichen recension des textes in dem sinne,
wie sie in der classischen und deutschen philologie verlangt 40
wird, und wie ich sie mir schließlich auch für die LXX ab-
verlangen und aberlangen werde, reicht sie nicht aus.
Schleusingen 22 Januar 1868.
12
rZDMG XXIV 237.] 45
Durch die gefäUigkeit des herrn professor Nöldeke kommt
mir so eben bogen 6 und 7 des Jahrganges 1870 dieser zeit-
105
Schrift zu gesiebte, ich erlaube mir zu seite 81 darauf auf-
merksam zu machen, daß in meinem im frühjahre 1854 ano-
nym erschienenen versuche zur Urgeschichte der Armenier
«eite 86 Togharma besprochen, und die erklärung des na-
5 mens aus dem armenischen öorgom bekämpft, und daß
diese bekämpfung in meinen im frühjahre 1866 ei-schienenen
gesammelten abhandlungen seite 255 ff mit schärferen waffen
und so gutem erfolge fortgesetzt worden ist, daß HKiepert,
welcher sich gegen meine erste öffentliche äußerung über
10 den punkt sehr ablehnend verhalten hatte, in den Sitzungs-
berichten der Berliner academie der Wissenschaften 1869
Seite 221 mir ausdrücklich beipflichtete.
Göttingen 24. 8. 1870.
18
15 [Academy, London 15 December 1870.]
Sir, — As far as I am aware, no one has yet offered a
tolerable explanation of the words ^T'ön nnn :>'yD -»Dba in
Isa. X. 4 : and no wonder, for the text has been altered. It
should, I think, be read, ^i-'p« nn nr^-^b -»nba. Whither are
' »oyou to flee? „Belthis is sinking, Osiris has been broken" ;
the idols have been found so utterly worthless, thattheyare
allowed to lie among the bodies of the slain. Belthis is
B^X&ig ij "Hga ^ ^AipQodtvq in Hesychius. Bar Ali explains
■»nbn by „Aphrodite, the star known by thename of Zuhara":
*5 see Selden's De diis Syris^ 156 ; Lagarde's Gesammelte Abhand-
lungen, 16, and bis Analecta, 187, 22. The n is softened by
the influence of the lost vowel of the preceding consonant
(tiV^ for ••nby^): comp, the Syriac r^^Z == yäth-bhtn, and
the Hebrew d-^dü'uj = sh6t-f!m, Isa. xxviu. 2. As for Osiris,
30 we know him to' have been worshipped at Byblus (Plutarch
on Isis and Osiris, 15,16); andasEgypt^ in the time of Isaiah
was the natural bulwark of the smaller Asiatic powers against
Assyria, it is not unlikely that the principal deity of Egypt
should have been known and even adored amongst the Jews.
35 If leremiah could mention Apis (xlvi. 15 tjno? = sfpvysv 6
''Amt;^ LXX. = c|n DD, see Spohn, ii. 821), why should not
Isaiah have known Osiris ? I have left the ä in 't'ON without
a vowel, as I am not sure which is therightone. Compare
the whole passage with the Hebrew of Isa. xlvi. 1, ler. 1. 2.
40 There seem to be two other faults close to the verse emen-
ded. In ix. 16, T{iy^\ ought to be nDB*;, and "itJ}:)! ver. 19,
tnas^i. The former 0^ these corrections is self-evident. As for
« f
the latter, I am convinced that ^t:^ is a root of far too precise
a meaning to be employed as a synonym of Vsä, while tia
45 in Arabic is the proper word for eating gluttonously.
Göttingen Nov. 14, 1870.
[am todestage meiner mutter, f zu Berlin 14 Nov 1827.]
106
14
[Academy, Londoo, 1 October 1871.]
Sir, — Abalfaraj in his Arabic chroDicle teils ns that
one Theophilns of Edessa, who died in 785,, translated Homer
into Syriac. I am happy to State that Severus of Takrit s
(t 1280) quotes a Syriac version of Homer as testo di lingna.
Dr. G. HoflFmann, who read the Cyclopedia of Severus before
I did, noticed the faet before I was aware of it.
Speaking of the Hebrew and Greek words employed in
Syriac to produce brilliancy of style, Severus mentions »ttn, lo
which, he says, is in common nse with the N'>3*i97a (and, in-
deed, we find it in some Targums of undonbted Western
extraction) : but, continues Severus, the interpreters of poeti-
cal works also say «Tan for «tn, for instance, -niüp« na «Tan
*173ÄT U5"»a Tö'»a. This is clearly Iliad, vi. 325, idy d'^ExTeoQ vel'- 15
In another place, though here the passage might be ta-
ken from the original, as the point in qnestion is not any
Syriac word, but the definition of »omD or «odio, Severus
quotes Iliad i. 225,226, from „dtt^öi«, who on behalf of 20
Achilles' wrath against Agamemnon, «b» baa in this way".
And, when speaking of comedy, he recurs to what oti'»7di«
has on Patroclus and the driver of Hector's chariot, Iliad,
xvi. 745 ; there too giving the very words of his author.
It may be well also to mention a passage taken from^s
the Odyssey. Under the heading Dia'^^ü {tanstvdg seems to
be meant, Lagarde, Abhandlungen, 34,7), Severus speaks
of «"^n3tt: „it is to be found in the poet: BMe, how sharply
this beggar talks" = bh'n'n r\^»z>'^'in «73 •»•! «O'^etisa ^•»ns
«an «"»n^D. I think this is Odyssey, xviii. 26, ä n6m$, 10C030
fioloßQÖg innqoxddfiv äYOqsvBi,
I could produce more instances, but forbear, as I trust
the whole of Severus will be one day published. It fuUy
deserves this honour. Let me add that I learnt more Syriac
from Bar Hebraeus and Severus, whose manuscripts feil bntss
lately into my hands, than from all the versions of Greek
patristic writings I have published. The copies I made use
of belong to Dr. A. Socin, of Basle, who kindly lent them to
Dr. G. Hoffmann.
Göttingen, Sept. 10. [1871]. 40
15
I Academy, London, 15 November 1871.]
'rofessor B. Haym, in his book. Die romantische Schule
(Berlin, 1870), p. 636, professes to be in doubt whether the
Nachtwachen von Bonaventura are a work of Schelling's or45
not. As he calls these Nachtwachen one of the most highly
spirited productions of romantic poetry, Prof. Paul de Lagarde,
107
of Göttingen, writes to ns that, in December 1854, he asked
the late Varnhagen von Ense what he knew about thebook
in question, which, from the fact of having the name ßona-
ventara on its title-page, seemed clearly attributable to Schel-
sling's authorship. Varnhagen told Dr.^Lagarde that Superin-
tendent Mann, of Gharlottenburg, near Berlin, was in posses-
ßion of a copy of the book, given to hitfi by Schelling him-
Belf, and bearing on the fly-leaf an autograph dedication of
Sehelling, and that Mr. Mann knew the book to be written
xoby Schelling himself in a very Short time to make some
money, of which the philosopher was then in temporary need.
Prof. Lagarde does not think the question settled by this re-
ference, as he knows but little about the late Mr. Mann, and
nothing at all about Schelling's money affairs, butthoughtit
15 worth while to lay Vamhagen's Statements before the public.
16
[Academy, London 1 Januar 1872.]
Dir, — In the prayer-book of the Jews alphabetical
hymns are of very frequent occurrence. It is an invariable
«orule with them to express the name of the author in the
verses foUowing the end of the aiphabet If the ä- or n-
verse (in case the aiphabet is used in the inverse order) is
followed by anything eise, we are sure to find 7i3>ttUJ, or
rtTabuj, or pnar^, or some other name, marked by the acrostic.
*5 If we apply this rule to Psalms xxv. and xxxiv., where
the n verse is followed by a Single verse, which does not
belong to the alphabetical arrangement, we are entitled to
say that the author of Psalm xxv. was one bÄms, the author
of Psalm xxxiv. one rr^rrnö , as of course the n of rrms,
30 Psalm, xxxiv. 23, did not originally form part of the text.
Phadael is undoubtedly the person mentioned in Nehem. viii.
4 as a contemporary of Ezra, and who held a high rank
in the Jewish Community at that time. Phadaias might
have been a brother of Phadael. The orthography b^rnö
35 is as b«n1z)3> , ^inatrrnB. The name Phadael itself is written
bKrrnD, Num. xxxiv. 28.
So for the first time the true name of a psalmist has
come to light.
Göttingen, Dec. 6, 1871.
108
Nachträge zu seite 1 — 107.
2, 1
I. Neue evaÄgelische Kirchenzeitung XI (1869), 512.
Erklärung.
Dem vierten Hefte der Studien und Kritiken Jahrgang 1869, ist
eine Anzeige der im Perthes'schen Verlage erschienenen Schriften bei-
gegeben, worin bei Erwähnung der Schrift von Job. Lehmann: „Die
ulementinischen Schriften mit besonderer Rücksicht auf ihr literarisches
Verhältniß" angeführt wird, dafi dieses Werk von der theologischen
Facultät der Albertus-Universität mit dem Preise gekrönt, dabei die
Gelehrsamkeit, Gründlichkeit und scharfsinnige Kritik desselben ge-
rühmt worden sei. Zur Aufklärung des hier angedeuteten Thatbe-
standes sieht sich die unterzeichnete Facultät zu folgender Erläuterung
•veranlaßt. Im Jahre 1865 stellte die Facultät für eine bei Gelegen-
heit der Einweihung des neuen IJniversitätsgebäudes von Privatper-
sonen gestiftete Preisbewerbung das Thema: De Clementinorum ori-
gine etc. Die darauf im Jahre 1866 von dem Studirenden der Theo-
logie Job. Lehmann eingelieferte Arbeit erhielt von der Facultät die
ausgesetzte Prämie zugesprochen. Der Verfasser hat diese Arbeit un-
verändert ohne Wissen der Facultät in den Druck gegeben und sie
auch ohne vorherige Anfrage einem Mitgliede der Facultät dedicirt.
Die demselben zu eigener Kenntnißnahme verstattete Abschrift der
Censur der Facultät ist von ihm dem Verleger seiner Schrift mitge-
theilt. Daß die Facultät bei Beurtheilung der vorgedachten Arbeit
nur den Maßstab einer dem Standpunkt eines Studenten entsprechen-
den wissenschaftlichen Leistung anlegen konnte, liegt ebenso auf
der Hand, wie auch, daß sie damit nicht den wissenschaftlichen Werth
der Schrift an und für sich hat bestimmen wollen. Demnach ist
das von ihr geföllte Urtheil nicht geeignet als Empfehlung eines ge-
druckten Werkes für den Kreis von Fachgelehrten zu gelten. Sie muß
es daher für einen Mißbrauch ihrer Censur erklären, wenn ein Ab-
druck derselben und dazu ein unvollständiger, der den ausgesproche-
nen Tadel wesentlicher Mängel verschweigt, zu dergleichen Zwecken
benutzt wird. Diese Erklärung ist ins besondere durch zwei Recen-
sionen, welche die Arbeit nach ihrer ungeeigneten Veröffentlichung
durch den Druck vom Standpunkte einer höheren wissenschaftlichen
Bildung in den Göttinger gelehrten Anzeigen erfahren hat, so wie
durch eine an die unterzeichnete Facultät ergangene Anfrage ver-
anlaßt.
Königsberg, im Juli 1869.
Die theologische Facultät der Albertus-Universität.
D. Sommer , z. Dekan,
n. Neue evangelische Kirchenzeitung XI (1869), 576.
Erklärung aus Anlaß der in No. 32 der neuen Evangelischen Kir-
chenzeitung vom 7. August d. J. von Seiten der theologischen Facultät
in Königsberg gegebenen Erklärung.
Das Buch : „Die Clementinischen Schriften u. s. w." wurde von mir
in Verlag genommen, indem mir der Verfasser Herr Dr. Job. Lehmann
das sehr günstige Urtheil der theologischen Facultät in Königsberg
über seine Arbeit einsandte, und ich in dieser Autorität genügende
Garantie für den wissenschaftlichen Werth derselben zu sehen glaubte.
DaS bei der Beurtheilung ;,nur der Maßstab einer dem Standpunkt
109
eines Studenten entsprechenden wissenschaftlichen Leistung^' gelegt
worden sei, und daß damit nicht ,,der wissenschaftliche Werth der
Schrift an und für sich" dargethan war, konnte ich aus der Wort-
fassung der Beurtheilung nicht erkennen.
Schon im Jahr 1859 habe ich in gleicher Weise die von der theo-
logischen Facultät in Königsberg prämiirte Schrift: „Die Bestandtheile
des Buches Sacharja von Emil von Ortenberg" in Verlag genommen,
und ist dieselbe von Fachgelehrten als tüchtige Leistung anerkannt
worden.
Die auf jenes Urtheil der theologischen Facultät Bezug Nehmende
Empfehlung des Lehmann^schen Werkes war schon gedruckt, ehe eine
den Thatbestand erläuternde Zuschrift eines Mitgliedes der Facultät
in meine Hände kam. Zu dieser Bezugnahme konnte ich mich um so
mehr berechtigt halten, da die Urtheile der Facultäten über prämiirte
Arbeiten auf den meisten Universitäten in Programmen veröffentlicht
zu werden pflegen.
Demgemäß kann sowohl wegen Veröffentlichung des Buches selbst,
als wegen jener Empfehlung ein gerechter Vorwurf gegen die Verlags-
buchhandlung nicht erhoben werden.
Gotha, den 25. August 1869. Friedr. Andr. Perthes.
III
Goettingen 8. October 1876. [eingeschrieben.]
In meinen Symmicta habe ich die in den Goettingischen gelehrten
Anzeigen 1869, Seite 1034 bis 1037 erschienene Beceusion des von
Herrn Lehmann über die clementischen Schriften herausgegebenen
Werkes wieder abdrucken lassen, und diesena Abdrucke die Erklärun-
gen beigefügt, welche die hochwürdige theologische Facultät zu Kö-
nigsberg und Herr F. A. Perthes in der Lehmannschen Angelegenheit
haben ergehn lassen. Ein günstiger Zufall hat mir den Wortlaut des
von der hochwürdigen theologischen Facultät über die Arbeit des
Herrn Lehmann gefällten ürtheils in die Hände gespielt, und ich be-
absichtige dies Aktenstück durch den Druck zu veröffentlichen. Da
die hochwürdige Facultät den Herrn Lehmann öffentlich beschuldigt
hat, Stellen jenes Ürtheils weggelassen zu haben, als er dasselbe ver-
vielfältigte, ich aber nichts Unvollständiges in die Welt senden möchte,
überschicke ich anbei die mir vorliegende Abschrift mit der gehor-
samsten Bitte mir mittheilen zu wollen, ob dieselbe dem Originale
entspricht.
Die hochwürdige theologische Facultät ist so höflich gewesen, eine
1869 von mir an Sie gerichtete Anfrage unbeantwortet zu lassen: ich
bemerke daher, daß, falls Wohldieselbe auch das Gegenwärtige ohne
Erwiderung lassen sollte , ich daraus schließen dürfte , daß Sie die
beiliegende Copie für getreu anerkennt, und daß ich dies dann auch
öffentlich mittheilen würde.
Von der Anlage habe ich ein Duplicat. Gehorsamst
Paul de Lagarde, ,
Doctor der Theologie und der Philosophie,
ord. Professor an der Univ. Göttingen.
IV
Die theologische Fakultät hatte im vorigen Jahre zur Preisbewer-
bung für die Prämie am 20. Juli folgendes Thema gestellt:
De Glementinorum origine u. s. w.
Darauf ist eine sehr umfangreiche */• ^^ Bogen umfassende */• ^'
beit eingegangen.
Die Pseudoclementinische Literatur der ersten 4 Jahrhunderte ist
in der neuern Zeit Gegenstand der eingehendsten Untersuchungen
geworden und bietet, ohnerachtet einige Hauptpunkte ziemlich auf-
110
geklärt sind, doch noch immer manche iProbleme zu neuer Forschung
dar. Die Fakultät hatte daher die Aufgabe gestellt, über Bnt8tehun|f,
Anlage und das Verhältniß der verschiedenen Formen dieser an die
Namen Clemens, Petrus und Simon angeknüpften Schriften eine neue
Untersuchung mit Benutzung der bisherigen anzustellen. Die eüige-
reichte Abhandlung ent spr icht im Ganzen den Erwartungen der Fa-
kultät in erfreulichster Weise.
Der Verfasser bringt zunächst eine umfEissende Eenntniß der bis-
herigen über diesen Gegenstand aufgestellten Forschungen an seine
eigne Behandlung desselben hinzu und bewährt dabei, wie schon in
der Uebersicht der Geschichte der Behandlung dieser Frage, auch in
der Durchführung seiner eignen Ansicht Über das VerhältniB der bei-
den Hauptschriften, der Homilieen und der Becognitionen , gutes kri-
tisches Urtheil. Zwar sind ihm dabei von andern Gelehrten, wie Hil-
genfeld und Uhlhom, die wesentlich leitenden Gesichtspunkte schon
an die Hand gegeben, aber er hat auch selbstständig und im Wider-
spruch mit beiden seinen eignen Weg zu gehen verstanden.
Mit den Resultaten seiner durch genaueste Veri^leichung beider
Schriften gewonnenen Forschung wird man sich, einige kleinere Ne-
benpunkte abgerechnet, einverstanden erklären müssen. So durchaus
befriedigend dieser Theil der Aufgabe gelöst ist, so ist dagegen ein
andrer kaum berührt, nämlich der : über die Entstehung dieser ganzen
Gattung von Schriften im Zusammenhange mit den in ihnen ausge-
prägten Geistesrichtungen und den in der damaligen Zeit vorhandenen
Parteistandpunkten eine umsichtige und gründliche Untersuchung an-
zustellen. Allerdings kann bei dem Mangel zuverlässiger Nachrichten
hier nur ein hypothetisches Resultat erreicht werden, aber auch ein
solches, wenn es auf Grund unbezweifelter Thatsachen die vorhan-
denen Geistesprodukte zu einem wahrscheinlichen Ganzen verknüpft,
hat seinen Werth. Ebenso ist es ein Mangel, daß in dem letzten Ab-
schnitte, der von den spätem Recensionen dieser pseudoclementini^
sehen Schriften handelt, nicht näher auf die neuerlich von Dressel
und Wieseler herausgegebenen beiden EJpitomes eingegangen ist.
Dieser Mängel ungeachtet verdient die Arbeit um der Gründlich-
keit, Gelehrsamkeit und scharfsinnigen Kritik willen, womit die Haupt-
momente der Aufgabe behandelt und zur Entscheidung gebracht sind,
die gerechte Anerkennung, und die Fakultät hat daher nicht ange-
standen, den Verfasser für des Preises würdig zu erklären.
Königsberg, den 18. Juli 1866.
Die theologische Fakultät der Albertus-Universität.
Cosak. Sieffert. Sommer. Erbkam. Voigt.
Der Verfasser ist der stud. theol. Herr Johannes Lehmann aus Ghr.
Krebs Reg.-Bez. Marienwerder.
Die wörtliche Uebereinstimmung dieser Abschrift mit dem Origi-
nale bescheinigt unter Beidrückung des Amtssiegels.
Königsberg i, Pr. den 5. Octeber 1866.
Die Schrift des herrn Lehmann wurde mir zu anfang des Jahres
1869 in einer Berliner buchhandlung zur ansieht vorgelegt : nach nicht
fünf minuten wußte ich, woran ich mit ihr war. herr Lehmann hatte
die von mir herausgegebene syrische Übersetzung der Clementinen
eingesehen, und tat, ohne seine quelle zu nennen, so, als ob die ge-
stalt der recognitiouen, welche in der Einen Londoner handschriffc vor-
liegt, ihm in folge seiner kritischen Studien als die älteste erschienen
sei: im weiteren schrieb er Hilgenfeld, Uhlhom, Schliemann aus, zu
deren gelehrsamkeit er als folie eigne ungelehrsamkeit hinzufügte, ich
hielt es, obwol persönlich bei der frage interessiert, nicht für der
mühe wert das machwerk zu kaufen.
11t
als ich in Goettingen professor geworden war, wurde ioh einea
ta^es durch ThZahns anzeige des Lehmannschen buches überrascht:
GGA 1869, 905 — 917: Zahn sagt am ende seiner auseinandersetzungen
916 „durch vorstehendes ist bewiesen, daß wir es hier nicht mit einer
wissenschaftlichen leistung, sondern mit einem wenigstens auf diesem
gebiet ungewöhnlichen raub literarischen eigentums .... zu tun ha-
ben", mein oben abgedruckter aufsatz sollte Zahns ausfürungen er-
gänzen.
es ergibt sich aus -den vorliegenden akten folgendes :
die königsberger theologische fakultät hat gemeint, man treffe
den rufenden, wenn man nach der stelle zielt, von der das echo sei-
ner stimme tönt, ich muB wol deutlicher sein : sie meinte, Studenten
lernten die — sie doch allein etwas angehende — geschichte der äl-
testen kirche kennen, wenn sie sich mit einem einzelnen falle einer
verbissenen Opposition gegen diese kirche abgäben.
jene facultät glaubte, eine arbeit über das von ihr gestellte thema
sei für einen Studenten ausfürbar, da doch gelehrte von anerkannten fä-
higkeiten und vielen kenntnissen bedenken tragen dasselbe zu behandeln.
sie kannte — freilich war sie der meinung, daß sogar ein student
über den gegenständ bescheid wissen könne und müsse — die ein-
schlägige litteratur so wenig, daß sie die groben plagiate Lehmanns
nicht merkte, ob wol sie gleich auf seile 3 der ihr eingereichten schrift
an der Selbstständigkeit des bewerbers hätte irre werden können, wo-
selbst herr Lehmann nicht beiläufig, sondern geflissentlich, den 1607
gestorbenen begründer der katholischen kirchengeschichte Baronius in
as achtzehnte Jahrhundert einordnet. Lehmann hatte den von ihm
ausgeschriebenen Uhlhorn misverstanden , der bei citierung des Baro-
nius verständiger weise angibt, daß er dessen werk in der ausgäbe von
1738 benutzt habe (Zahn 908).
sie hat, obwohl AHahn in ihr professor gewesen war und mit
ihrem mitgliede Sieffert zusammen eine syrische Chrestomathie her-
ausgegeben hatte, an Bardesanes so wenig anteil genommen, daß sie
ihrem laureaten hingehn ließ, die neuerdings ans licht getretenen,
für die recognitionen so wichtigen Bardesanea zu ignorieren.
dieselbe fakultät hat ungeföbr ein jähr nachdem Lehmann als
plagiator an den pranger gestellt worden war, am 25 Juli 1870, eben
diesen Lehmann zum licentiaten der tbeologie promoviert, und hat
dies auf grund einer arbeit getan, welche ~ in andrer art freilich —
ebenso bedenklich für den promovierten wie für die promovierenden
war wie jene erste für den gekrönten und die krönenden, denn die
fakultät billigte — abgesehen davon, daß sie Zahns und mein urteil
über herrn Lehmann bei seite schieben zu dürfen meinte — durch die
promovierung Lehmanns den einfall, daß im alten testamente stücke
von Elias und Elisaeus erhalten seien, und sie hatte auch in diesem
falle das entscheidende nicht zur band, meinen von Volk in seiner schrift
Über den sogen Mosis 21 166 — wenn auch widerwillig — als das^gn^nd-
legende anerkannten, zuerst 1847, dann 1848, darauf 1866 in meinen
gesammelten abhandlungen 60 gedruckten aufsatz, der nachweist, daß
ie vier dem Moses zugeschriebenen lieder von Einem und demselben
verfEMser sind: es wäre falsche bescheidenheit mit dem anspruche
zurückzuhalten, daß um der Seiten 85—119 161 — 165 willen jeder
theolog meine abhandlungen gelesen haben muß.
endlich versuchte jene facultät die sache so darzustellen, als lege
man wider die billigkeit an das elaborat eines Studenten einen zu
hohen maßstab an, wärend in Wirklichkeit die gemachten ausstellun-
gen darauf hinausliefen, daß die facultät ein thema zur bearbeitung
vorgeschlageui von dem jeder Sachkenner wußte und weiß, daß es von
113
einem Btudenten schlechthin nicht bearbeitet werden kann, nnd wei-
ter darauf, daß lohannes Lehmann als plagiator von gedachter facnl-
tat hätte erkannt werden müssen, und daß er als plagiator eines prei-
ses auf alle fälle unwürdig war.
Zu der zeit, in welcher Zahns nnd meine besprechung der Leh-
mannschen arbeit gedruckt wurde, hatte auch die theologische £a-
kultät zu Göttingen einen, versuch zu betrügen bei ihrer Preisvertei-
lung zu erleben, dieser fakultät urteil ist, in milderer gestalt, als es
am 4 Juni 1869 öffentlich verlesen worden, in den Schriften unserer
hohen schule abgedruckt.
Wenn man etwa noch vergleicht was ich in der vorrede zum
psalterium iuxta Hebraeos Hieronymi aufgedeckt, und wenn man be-
denkt, daß sich mehr proben von ähnlich charakteristischen leistungen
unschwer sammeln ließen — zum beispiel hat der isagogiker, kirchen-
rat und assyriologe, jetzige Berliner academiker Schrader in der Je-
naer literaturzeitung vom 11 April 1874 das Tischendorf-Delitzschi-
sche psalterium Hieronymi ohne auch nur zu ahnen, wie die sache
wirklich lag, nach kräften gelobt — , dann wird man kapitel 13 mei-
nes berichtes über die gegenwärtige läge des deutschen reichs zu
würdigen im stände sein.
5, 41
Armenisches x^i^^u^t hat mit xtma nichts zu tun, sondern
ist = persischem kemuxt. *°
32, 45
Haraiva der inschriften soll bei den Baktriem HaraSva
gelautet haben, bei Firdaust heißt der ort Har6. die Syrer
schreiben T^nn, Payne Smith I 1052, und fehlerhaft i3in
ebenda 1053. *5
35, 13
Dammes zeug.
39, 37
Herr Ganneau hat verschwiegen, daß der Mesastein von
dem deutschen missionar Klein entdeckt ist. 30
40, 12
Wer ernsthaft Wahrheit sucht, kann alles was bisher
über pehlewi geschrieben worden, nur mit wenig angenehmen
gefOhlen betrachten, leute, die eine äußerst geringe kennt-
nis des Semitischen und neuPersischen besaßen, und die außer- 35
dem handschriften zu lesen ungewöhnt, dafür aber desto zu-
versichtlicher in ihrem glauben an sich waren, haben auf
diesem gebiete das große wort geführt, für das erste, was
zu tun ist, halte ich einen abdruck des teils der xätimat zum
Farhang i Gahängtrt, welcher die Zand und Pahlawlwörter4o
aufzählt, dadurch kämen wir aus der periode, in der gut-
gemeinte Europäische halbwisserei oder Unwissenheit auf die
unglücklichen Parsen einfluß gewonnen und die Überlieferung
getrübt hat, in naives altertum zurück: wir lernten was um
das jähr 1600 gegolten, und könnten Anquetils Zeitgenossen 45
und die jetzt lebenden entbehren, ich habe angefangen diese
arbeit zu machen, danach ist eine systematische durchar-,
113
beitang des Armenischen nötig, sowie eine Sammlung der in
das Aramäische, neuHebräische , Arabische in alter zeit ein-
gedrungenen eränischen Wörter, eine aufgäbe, die nur lösen
kann, wer texte zu lesen versteht mit der durcbmusterung von
5 Nathans jji^ia^ bin ich beschäftigt, drittens müssen „huzwäres"-
bandschriften, wie Westergaard richtig schon 1852 erkannt hat,
durch lichtsteindruck vervielfältigt werden: vorläufig kann
man noch keinem einzigen gelehrten trauen, daß er jene durch-
weg richtig umschreibt. Westergaard ZAvesta vorrede 19—21
lo Fleischer ZDMG 17, 710.
42, 2
Vgl die anmerkung zu 87, 31.
43, 11
n'»«)«'^^ Gen 1, 1 ßgaa^d' im codex r meiner ausgäbe:
x5 ßqfiGld^ bei Origenes in Eusebs KG 6, 25 (einige hdss ßqfiald)
Epiphanius maße 23 Hieronymus quaest 3, 25: ßagf^atjö- cod
Paris 1 825 bei Montfaucon. ersteres ist ostsyrisch : Bar y ebhräyä
zur stelle: letzteres westsyrisch, auf riKs zurückgehend (^lop
Lagarde proverbien viii, abhdl 255, 35). punisch Rusiccade
2oBuspina Rusucurium Plinius 5, 22 25 20. ersteren namen
hat auch Cyprian 457, 4 (Hartel) = ^Povaaixäda Lagarde
reliq gr 52, 25 = Än«p'»Dn ebenda syr 85, 6. ujfi^i kann
Yü»s oder ra^s sein.
43, 47
»5 Seit dieser satz zum ersten male durch die presse gieng,
ist des grafen EdeRouge seit 1859 erwarteter memoire sur
Torigine igyptienne d^ Falphabet phönicien zu Paris 1874
erschienen: ich bin selten so enttäuscht worden, wie durch
dieses buch, das seine these im mindesten nicht bewiesen hat
30 Am 9 Februar 1852 ließ ich drucken „möglicherweise
gibt die [durch die vergleichung koptischer, semitischer und
indoceltischer wurzeln gewonnene] Scheidung von r in k
und g, von ^ in t und d anlaß zu genauerer bestimmung
hieroglyphischer zeichen", dies war (und ist noch) für die
35zunft zu hoch: die frage ist noch unbeantwortet, ob die
dem koptischen fehlenden buchstaben d und g bereits in
der spräche der alten Aegypter nicht vorhanden gewesen
sind, nehmen wir an, die jetzige ansieht, daß sie dort nicht
bekannt waren, sei richtig: — wie sind dann die Semiten
40 dazu gekommen, :i und n mit zeichen zu schreiben, welche
aus dem Aegyptischen entlehnt waren?
Weiter sind [o] ifc [p] und in anderer art k n 5 laute,
welche charakteristisch semitische sind, also, wenn sie dies
sind, den alten Aegyptern gefehlt haben müssen, mithin im
45alphabete der alten Aegypter eine stelle nicht gehabt haben
können, diese sechs laute hätten also die Semiten aus eigener
erfindung scbveiben lernen, ebenso das d, aequivalent des grie-
8
114
chiscben 5, ursprünglich ein doppelbucbstab (was ich zuerst
ausspreche) und erst allmälig aus ks zu s s hinuntergesunken.
:»"?, tsitp, «ny, o = neun zeichen von 22, können also
gar nicht aegyptisch sein, die anhänger der lehre de Eoug^s
haben nachzuweisen, nicht, daß die Aegypter eine feststehende, s
auf ttbereinkommen beruhende, Umschreibung für diese semi-
tischen laute in ihrer spräche hatten, sondern, daß diese laute
in der spräche der alten Aegypter selbst in echt und ur-
sprünglich aegyptischen Worten vorhanden gewesen sind,
erst wann dies erhärtet ist, wird man glauben, daß sie imio
aegyptischen alphabete vertreten gewesen, und erst wann
erwiesen worden, daß sie dies gewesen, erst dann ist nicht
die gewißheit, sondern die möglichkeit dargetan, daß Semiten
ihre zeichen entlehnt haben, mit der entstehung des äe fj t o
aus N ti n ■» 5> verhält es sich doch wohl anders. 15
Die buchstaben der Semiten haben namen, und zwar bei
den Phoeniciern (Hebräern, Aramäern, Griechen) und Aethio-
piern fast in allen fallen dieselben namen. ich denke mir,
daß einmal die im wesentlichen nicht einen semitischen dia-
lekt, sondern Semitisch redenden horden der Hyksös, weichere»
in Aegypten eingedrungen waren, auseinandergesprengt wor-
den, als Faläsi Dillmann wb 1342 oder 6e2?z ebenda 1188,
Nag:?äzi ebenda 1189 nach Aethiopien, als "»n^öVö {IlaXa^atlvfi
zeigt durch «*, daß nj3bB ein diminutivum ist: das heißt,
der an zahl geringere schwärm der vertriebenen zog nord-25
wärts) nach dem küstenstriche um Gaza gewandert sind, wie
denn zu einer andern zeit ein schub Aramäer (unter ihnen
Abraham) die alte semitische bevölkerung Chanaans- so spal-
tete, daß ein teil derselben als Amorräer usw im gebirge
sitzen blieb, ein anderer nach südArabien zog, dessen Home- 30
riten die mimierung und eine reihe wichtiger ausdrücke wie
bN und ähnliches (ich meine dies als erster zu bemerken)
mit den Hebräern gemein haben — als alt chanaanäi-
sches sprachgut. greifen aber die namen der buchstaben
über so gewaltige Umwälzungen hinüber, so sind sie uralt. 35
sind sie aber uralt, so sind die namen der buchstaben der
Schlüssel zu ihrer form, damit aber ist de Roug6 gerichtet,
ich gebe eine liste, in der Dillmanns Wörterbuch durch D
(die grammatik weicht ab), EdeKouges memoire durch R,
desselben Chrestomathie durch ß° bezeichnet wird: einige 40
koptische Wörter setze ich aus eigenem in klammern bei.
äiipa pjb« = ßovg Plutarch sympos 9, 2 : «alfD714. [aköm]
aigle R 90.
ßtixa rr^n haus: bet D 478. echassier E 32.
ydfAfjta ^12^ kamel: gamäl D 1136. R 45. 45
data nb-i türflügel: dent dant D 1077. [tot] band ß 52.
€«???: hawy h6y D 1. meandre R« 93 R 84.
115
jJat) i-^i pflock: wäwg waw6 D 880. [hfö?] serpent R^ 27 R 99.
f^Tcr ^■•t waflfe?: zay D 1028. junger vogel R 79.
^ran^n?: xawtD66. mitschrägenstrichengefttlltescheibeR81.
Xarmä D 574.
s^^ta rr^ü?: Oayt D 1213. boutde corde [zuckerzange]R57.
iiata ni"^ band : yaman rechte band D 1069. zwei blätter R 96.
xanna 5)5 bandfläche: kaf käf D 811. [cope?] coupe R41.
Idßda -ii2b knüttel: law D 22. [laboi] löwin R 66.
das zeichen ist deutlich der ochsenknüttel , welcher
lo nach R^ 71 den semitischen rinderhirten eigentümlich
war. nTab er lehrte = er behandelte mit dem knttttel:
davon weiter ^i^i^abn. erst wenn man dies weiß, ver-
steht man, was EDeutsch literary remains 23 schreibt,
80 jähre vor lesus education had been [in Palaestina]
15 made compulsory: sonst wäre der satz eine dreiste
erfindung, wie sie allerdings bei EDeutsch zu ehren sei-
ner nation und zu Unehren des Christentums nicht selten
sind, ttber Deutsch the Spectator June 20, 1874, seite 793.
fiv d-^Ta wasser: mäy D 141. [mulag] chouette R 58.
aoi't; ]13 fisch: nahäs naxäs schlänge D 628. ondulation legere
des eaux R 59.
[^IrfAcc = alyiAo] ^720 ?: sät D 321. [sbe] verrou R 69.
yy äuge: vsiyn D 950. bras R 93.
nt «D mund: Naf nase D 1339. in der mitte geschnürtes
^5 Viereck R 29,
? mir haken?: ^adäy D 1254. eine bestimmte schlänge R 72.
§apä? D 1322.
xdnna p|ip nadelöhr? : qäf D 409. [kelle] knie R 44.
^(iS Tü'^'i haupt: re«s D 271. [rö] mund R 63.
30 aap y^D zahn: säwet ? D 229. [§ne?] groupe des plantes
d'eau R 70. *
tav TT! kreuz : taw (täwi ?) D 550. rübe oder flasche, deren
spitze sich nach links biegt R 57.
Man wird zugeben, daß hier zwei völlig von einander
35 verschiedene Systeme vorliegen, übrigens hat EdeRouge
seine sache schon dadurch verloren, daß er die Semiten nicht
von der fractur-, sondern von der cursivschrift der Aegypter
ausgehn läßt : daß so etwas geschehen sei, wird j^dem ruhi-
gen forscher sehr unwahrscheinlich dünken, endlich muß
40 ich durchaus leugnen, daß die betreffenden semitischen und
aegyptischen formen ähnlich sind, wenn man wegläßt was
nicht paßt, und zusetzt was man bedarf, kann man allerdings
leicht viel beweisen, nötigenfalls sogar , daß das bild eines
ochsen so aussieht wie das eines adlers, das eines hauses so
45 wie das eines reihers u dgl m.
44, 33
FSpiegel grammatik der Huzwareschsprache 24 unten.
8*
116
45, 19
' Derselbe name erscheint bei IFürst geschichte des karä-
ertums I 79 in „Andrusgar ben Sadi Firuch" (ein jüdischer
astronom in Irak um 800). seite 161 unten die Originalworte
Aben Ezras. Andarzegar und Farrux wird richtigere aus- 5
spräche sein : aber auch Oabart und Balädurl werden etwas
berichtigt.
47, 29
Erwähnt wird die sache von FJusti schon 1868: Bunde-
hesch XXX, lo
47, 43
Vgl schon Lobeck pathologiae graeci sermonis elementa
I 124 ff.
48, 6
Kosrow durfte hier nicht aufgeführt werden , denn das 15
wurde in der ältesten zeit Kosrö gelesen, man schreibt ja
Mowsgs für M(oa^g Dionysius Thrax § 8, legßown für Isystav :
Mesrowp gehört wohl ebenfalls her. vgl BvDom m61anges
asiatiques III 620, Patkanoff JAP 1870 II 155.
51, 47 20
Von HRoensch Leptogenesis 436 wiederholt, aber für
524 ff nicht verwertet.
54, 29
Brosset melanges asiatiques V 757, ESchrader die keil- ,
Inschriften und das alte testament 384. ESchrader hat, 1872^^5
schreibend, nicht für nötig erachtet AHarkavy JAP 1870 11
307 (11 Februar 1870) zu nennen.
55, 17
Es ist mir unerfindlich, warum freund und feind von
einer Grafschen hypothese in betreff des pentateuchs zu reden 30
sich angewöhnt hat. ich habe die im texte angeführte an-
sieht schon frtthe als die richtige geahnt, wenn auch nicht
mir als wahr einzugestehn gewagt, habe sie seit 1864 öffent-
lich vorgetragen, und bin in Schleusingen, wo ich den pen-
tateuch zweimal arabisch und einmal koptisch abschrieb, und 35
materialien und die koptische Übersetzung der tora drucken
ließ , also das material recht genau kennen lernte, von ihrer
richtigkeit vollends — und lange bevor Graf sie hatte — tiber-
zeugt worden, veranlaßt bin ich zu ihr durch niemanden
sonst als EWHengstenberg , und durch FRosens Rigveda.40
Hengstenberg, der mir 1844 begreiflicherweise als ideal eines
theologen galt, hat in seinen beitragen und sonst wiederholt
darauf hingewiesen, daß ausdrücke des pentateuchs nur in der
tora und in den jüngsten propheten vorkommen: dieselbe bemer-
kung hatte vor Hengstenberg schon Zunz gemacht: gottesdienst- 45
liehe vortrage der Juden 161 unten. Hengstenberg benutzte das
factum zum beweise, daß der pentateuch, frisch zur geltung ge-
117
kommen, eifrig nachgeahmt worden sei. jeder seiner zuhörer
und schttler erinnert sich außerdem, wie sorgsam er darauf
hielt, daß seine leute Kuypers schrift leremias librorum sa-
crorum interpres atque vindex studierten, ich habe dies getan,
supd dabei ist mir schon 1845 sehr ernsthaft der gedanke
gekommen, daß das von Hengstenberg ganz richtig beobach-
tete phaenomen doch auch eine andere erklärung als die von
Hengstenberg beliebte zulasse, die nämlich, daß tora und Ag-
gaeus und Malachias im ausdrucke stimmen, weil sie in einer
lo und derselben zeit geschrieben sind, diese andere erklärung
glicht ganz von der band zu weisen wurde ich nun durch das
Studium des ßigveda gelehrt, ich war zu arm um Rosens buch
zu kaufen, und habe es so unterm abschreiben gerade mit
bezug auf seinen religiöseii inhalt sorgsamer erwogen als. ein
15 einfacher leser. ich irrte , als ich damals im Veda höchstes
altertum zu sehen glaubte — was wir dort haben, ist auch
nur ein mittelalter — : aber concreter, ursprünglicher, älter
als die tora ist der Veda auf alle fälle, ist nun der Rigveda
um 1400 verfaßt, so ist die tora ganz sicher erheblich jünger,
20 um so mehr so, als die Hamasa (die ich bald danach bei
Rückert las) auch für die semitische weit eine buntere, sattere
färbe als die ursprüngliche des lebens zeigt, nicht dies trau-
rige grau in grau selbst der ältesten pentateuchstttcke,
nicht die raffiniertCj bis ans herz hinan kühle psychologie der
25geschichte losephs. das sind meine erlebnisse, die anderen
wohl belehrend sein können.
Ich will hier noch eine tatsache zur spräche bringen,
welche ich in Vorlesungen ebenfalls längst mitgeteilt habe,
die, daß die tora die beschneidung als charakteristisches merk-
30 zeichen des Volkes Yahwes betrachtet. Moses mußte wissen,
daß die Aegypter allesammt beschnitten waren — vgl Czer-
maks auf Untersuchung einer mumie beruhende darlegung,
und alles was GEbers Aegypten und die bücher Moses 283
ohne jede rücksicht auf den hier besprochenen punkt bei-
35 gebracht hat — : zu allen zeiten , in denen ludaea mit Ae-
gypten in Verbindung stand, also namentlich in den tagen
des leremias, in der so viele Juden an den Nil flüchteten,
mußte man das ebenfalls wissen: wußte man es aber, so wäre
man sehr unüberlegt gewesen, wenn man Genesis 17, 10 ge-
40 schrieben hätte, die anschauung der Genesis erklärt sich,
wenn man Esdras als beschnittenen aus Susa kommen läßt,
und bedenkt, daß zu seiner zeit Aegypten in vollem, glück-
lichem , lange dauerndem aufstände gegen den Perserkönig
war — Inarus setzte nur fort, was andere noch unter Darius
45 begonnen, und die 28, 29 und 30 dynastie mit glück wieder
aufgenommen, — daß also ein verkehr zwischen Jerusalem
und Memphis kaum bestehen konnte, damals vermochte man^
118
vom Euphrat und Eulaeus iu das land der väter zurtickkeli-
rend, guten glaubens die Verstümmelung, welche den spott
der nichtJuden hervorrief, in pfiffiger taktik als beweis ab-
sonderlichen gottbegnadetseins darzustellen, wie denn schon
früher die Israeliten durch ihre eigentümlichen hüften, welche 5
- sie bis heute am gange kenntlich machen, zur erzählung von
dem hüftenbeschädigenden ringkampfe ihres Stammvaters, des
beinstellers (äpy«) oder El-ringers (bK'^u)*»), Veranlaßt wor-
den sind. Lagarde abhdl 6, 25.
56, 11 lo
Psalterium iuxta HebraeosHieronymiedPdeLagarde 161 ff.
57, 20
MIdeGoeje, Academy 15 August 1871.
57, 27
ThNöldeke neusyrische grammatik 359, mandäische gram- 15
matik 460.
59, 14
AGeiger Zeitschrift IX 195.
65, 7
Schenkl in der österreichischen Zeitschrift für gymnasial- 20
wesen 1873, 29 ff: PLangen in dem Bonner theologischen
literaturblatte 8 Mai 1871, und ebenda FHReusch, der nach-
weist, daß die bibelcitate für 136 277— 298 300--304 im
register von Hartel ganz fehlen.
68, 15 ^5
IFreudenthal die Flavius losephus beigelegte schrift usw
Breslau 1869 seite 147 148, dem trotz seiner großen und
sorgsamen gelehrsamkeit meine äußerung von 1855 entgangen
ist, wie er 41 nicht weiß, daß Bernays mit seiner ansieht über
Phocylides Vorgänger gehabt, vgl IHHottinger dissertationum 30
miscellanearum nsvxäq (Zürich 1654) 66 usw.
80, 21 22
Durch ein versehen ist hier der text wesentlich geändert
worden: es sollte das in die anmerkungen kommen, was
jetzt im texte steht, es hieß früher: bei oder gegen die 35
«nmob'^ö. Geopon 105, 22 Nnsn^u) = i£ 29, 1 iflv%xa%va%.
ebenda 111, 3 «nrnsV^ = *«; 13, 1 ^ xiang.
82, 41
Sontheimers Ibn Baiöär ist der gegenständ eines pro-
cesses gewesen , in dem ein Schiedsspruch der medicinischen 40
facultät zu Göttingen erbeten worden .ist : die papiere sind
noch bei den akten. das gutachten war CFHMarx übertra-
gen worden: ein auszug aus ihm steht in den Hannoverschen
annalen für die gesammte heilkunde, 1846, herausgegeben
von GPhHolscher und AMühry, neue folge, VI 582—610. 45
83, 29
Zingerle ZDMG 29, 496-555.
119
84, 15
KHCornhill magxafa faläsefä Öabibän 1875, seile 6.
85,1
Syrisch-arabische glossen herausgegeben von GHoflFmann
5 1874. die register sind leider noch nicht erschienen,
86, 15
Es ist nicht richtig, daß Nnaä in i^nv^i zu ändern. Marc
3, 11 schreibe nach dem Araber und Perser «mm für Äm*^^,
dann stimmen D Syrer Gote im wesentlichen tiberein. vgl tibri-
10 gens ChBMichaelis de variis lectionibus novi testamenti caute
coUigendis et diiudicandis 1749 § 65 — 68. es gehörte sich
wohl, daß die nachkommen von IH und GhrBMichaelis die
kleinen Schriften dieser vortrefflichen männer zusammendru-
* cken ließen : wertvoller als der nachlaß Carolinens sind sie.
15 die theologische facultät in Halle müßte freilich dazu ihr
archiv öffnen.
Das hier gemeinte manuscript ist seitdem in die könig-
liche bibliothek zu Berlin übergegangen: aus ihm haben
ERoediger in den monatsberichten der Berliner akademie
^der Wissenschaften 1872 Juli, 557 und WWright in einem
besonderen hefte die von mir ganz richtig erkannten blätter
abgedruckt der brief des herm professor Brugsch ist noch
in meinen bänden, auf meinen verschlag hat die philoso-
phische facultät der Universität Göttingen 1873 die frage
»5 gestellt: versio evangeliorum syriaca a Wilhelme Curetone
reperta et edita quid ad crisin novi testamenti augendam et
stabiliendam faciat exponatur. zwei meiner zuhörer, die
herren FBaethgen aus Altena und lulius Nothhafft aus Frank-
furt am Main haben, zuerst unter meiner leitung, nachher
30 gemeinschaftlich ohne meine hülfe, die vergleichung des Cu-
retonschen textes mit Schaafe ausgäbe durchgeführt: der erst-
genannte hat die so zu stände gekommene coUation der fa-
cultät eingereicht: siehe die festrede zum 4 Juni 1874 von
FWieseler : herr Nothhafft würde, falls auch er eine abschrift
35 eingesandt hätte, ebenso wie herr Baethgen belobt und aner-
kannt worden sein, ich besitze durch die gute der beiden
jungen männer diese höchst sorgfältige arbeit in zwei aus-
fertigungen, und werde, wenn meine Verhältnisse mir weiter-
hin gestatten sollten schriftstellerisch tätig zu sein, dieselbe
40 für eine eigene beantwortung der gedachten frage benutzen.
87, 31
Gadman im pahlavi-pazand glossary von Asa undHaug
1 dnrch baxt erklärt. BvDorn m^langes asiatiques II 397
III 286 464 466 : vgl ebenda III 355. Anquetil ZA II 514.
45 90, 7 ^
Die Berliner nationalzeitung, eigentum eines Juden, schrieb
am 11 August 1865 (nummer 371, beiblatt, spalte 2): „ . .
120
rät die Moskauer zeitang, jüdische kaufleute mit vermögen
und jüdische handwerker nach den rassischen Städten zu
ziehen, um diesen das dement des mittelstandes zu geben^
dessen sie noch entbehren, wer aber die litauischen , polni-
schen und galizischen von Juden bevölkerten Städte gesehenes
wird gerechten zweifei in bezug auf den civilisatorischen
beruf dieser volksklassen haben, die hohen geistigen fähig-
keiten der Juden will ich nicht bestreiten, aber nur im zu-
sammenleben mit culturvölkem sind sie bisher zur entwicke-
lung gekommen, nicht da, wo sie in gemeinschaft mit uncul- lo
tivierten nationen lebten, der character der polnischen Juden
würde schwerlich einen wohltätigen einfluö auf russische Um-
gebung zu äußern im stände sein, und gewiß ist, daß, wenn
die partei der Moskauer zeitung ihnen gegenüber die Deutsehen
verdrängen will, sie damit einen tausch machen würde, dessen 15
nachteile sehr bald fühlbar für die Küssen werden würden.^.
90, 13
Sozomenus II 9, 6 flf 10, 1 schwankt die lesart zwischen
Ovad^a^dvfig und Ova&aiccQtig: schon Valois wollte Odöv^al^ddfig.
oi = gu der Perser, wie in ]U3i» = gusn abhandl 11, 20:io
wir lernen so, daß p göst von einer mit w anlautenden Wur-
zel stammt, welche kaum eine andere als vakhs sein wird,
ich möchte auf b vakhsatha raten, und füge beiläufig hinzu,
daß ich den namen Bustam, armenisch Bostom, baktrischem
*Uru5tatakhma (vgl citratakhma) gleichsetze. %s
103, 20
Erledigt durch 38, 23.
104, 20
In Schleusingen, wo Wolfgang Sehers und loachim Zehn-
ders wertvolle bibliotheken, aber an neueren büchem fast 30
nichts vorhanden ist, habe ich — zu meinem nachträglichen
ganz besonderen verdrusse — nicht erfahren, daß FMülIer
MWAW 48, 427 428 nahezu dieselben gründe gegen Win-
dischmann geltend gemacht hat wie ich.
105, 8 35
MBAW 14 Februar 1859 seite 202: „die . . . namens-
formen berechtigen noch keineswegs zu dem voreiligen
Schlüsse" usw.
107, 16
AGeiger hat in seiner Jüdischen Zeitschrift für wissen- 40
Schaft und leben" X 135 über diese entdeckung, welche
GPhilipps in seinem eommentare hat abdrucken lassen, den
Stab gebrochen, daß dabei nicht alles ganz mit rechten dingen
zugeht, nimmt bei einem fanatiker wie Geiger einer war, nicht
weiter wunder: richtig aber ist, daß Nehem 8,4 einPhadael45
nicht erwähnt wird, worauf übrigens gar nichts ankommt:
Phadaias ist da.
121
Hingegen ist die einrede von Perowne im Aeademy vom
1 Februar 1872 seite 50, wenn auch nicht erheblich, so doch
erwähnungswert, he points out that it would be a surprising
coincidence if, when we have but two acrostic Psalms with
5 a supemumerary verse, the author's name should in each
case be formed from the same verb pädäh, compounded with
one of the sacred names.
lo Aus typographischen gründen, welche im einzelnen an-
zugeben ich mich nicht veranlaßt sehe, füge ich hier ein
stück ein, dem eigentlich ein anderer platz bestimmt war.
es wurde 1853 in England geschrieben und gedruckt: ich
habe bereits in der vorrede zu den gesammelten abband-
xslungen über dasselbe meine meinung gesagt, bin wiederholt
gebeten worden, es allgemeiner zugänglich zu machen, lasse
aber die beispiele fort, welche ich 1853 den einzelnen Sätzen
beigefügt, eme Verantwortung für alle einzelnheiten des
kleinen aufsatzes übernehme ich natürlich nicht mehr.
On the Classification of Semitic roots.
Before we begin with a Classification of the Semitic
roots, we must first make up our mind to acknowledge the
»5 real identity of the foUowing consonants : —
b and "i : granted by every philological scholar of our days.
n and t (= Sanscrit d).
n and u) (== Sanscrit t).
o and a (= Sanscrit dh, Greek ^).^)
1) Wenn man so deutlich, wie hier geschehen, ein lautgesetz schon
1853 ausgesprochen hat, das noch dazu einem nachdenkenden men-
schen durch die Über die bildung des 7j)Bnn der mit Sibilanten an-
lautenden wurzeln geltenden regein anderweitig hätte klar sein können,
dann freut man sich nicht, bei dem einzigen amtlich bestellten vertretet
der vergleichenden grammatik der semitischen sprachen, dem Berliner
academiker ESchrader, »die [welche?] keilschriften und das altetesta-
ment« 57 noch im jähre 1872 zu lesen (ich muß Q für punktiertes K
schreiben: »höchst denkwürdig ist der zweite [name Qa-us-malaka],
denn er gereicht einer bisher gänzlich unbegrift'en dastehenden notiz
des losephus (Arch XV 7, 9) zur directesten bestätigung. losephus
berichtet uns aao, daß die von den Idumäem verehrte gottheit den
namen KoCi geführt habe, dieses KoCi entspricht genau assyrischem
Qaus (Umschrift von somit \^ in griech C wie in^^^Cctfrof aus'mttfj^).«.
unbegriffen ist jenes KoU nicht: FTuch ZDMG 3, 153 200 und OBlau
ebenda 25, 566 haben längst in Ko^i das arabische Quzax erkannt:
siehe auch mich, psalterii versio memphitica vii. und "ACtarog verhält
sich zu dem jetzt nicht mehr nachweisbaren ^jiüdtados wie üvgiCHv zu
trvQiüdfB^: die Schriftsprache der Griechen änderte das ihr dialektisch
erscheinende cd in C* jenes "Aitaroc beruht also ebenso auf einem fehl-
gehenden nachdenken, wie Herodots syrisches 'ßxßdraya = nDH ) ^^
122
We find numerous instances of that identity , long no-
ticed by nearly every lexicographer. •
It is bat right to acknowledge the dominion of that
rule, as extended throaghont the language , and to say that
every root in whieh ir oecurs, is bat a regulär alterations
of another one^ where u appears instead of ^, and so on,
so that the significations of both must be redaced to one
common source*).
This granted, we take the biliteral roots of the Semitic
languages for the ground-work. We eannot go farther back lo
safely , than to roots which consist of two consonantä. In
the Indo-germanic languages we sometimes find them con-
sisting of only one consonant and a vowel , nay , even of a
vowel only, such as mä to measure, or i to go ; and we may
trace the pedigree of many an enlarged root back to such »5
simple forms as, for instance, the Gothic mitan (English, to
mete) to mä. In Semitism, as long as we do not go down
to a deeper Stratum in the structure of language, we have
no vowel necessarily forming a part of the root , as every
vowel in Semitism finds its explanation in the grammar, and ^
not in the dictionary.
Out of the biliteral themes some triliteral roots are de-
dnced, but by no means all. This is a point which I must
insist npon with peculiar force, that there are in Semitism
triliteral roots which do not yield to any attempt to reduce*5
them to biliterality ; and, if we but consider the matter rea-
sonably, we eannot expect it to be otherwise. If a govern-
ment circulates what nnmismatics call surfrappe coins, money
in which a new stamp is made over the old without melting
the metal, it is very certain that the same new. stamp is3o
given to entirely new money also. So, if it were thought
proper in the Semitic languages to make triliteral roots out
of the biliteral ones previously used, we may expect that it
also formed new roots which, from their very cradle, were
triliteral. The old biliteral roots were sounds only by con-35
einer verwechBelung mit ^nDH^ = Hamadän, dem medischen Ecba-
täna, sein dasein dankt, das lautgeset^ \^ = ( kann nur ein dilet-
tant aus jenen zwei von dem Berliner academiker ESchrader an-
geführten fällen herausfinden: auch au = o und wegfall des schlie-
fienden, betonten € sind nur für einen dilettanten kleinigkeiten.
1) Dies ist nicht richtig, vielmehr anzunehmen (vgl 122, 27), daß
die Sprache zu der zeit, in welcher sie t 2C tt^ ^^s "1 CO H machte,
auch selbstständig t ^ tS^ hervorgebracht hat. die Semiten müssen vor
ihrer trennung in verschiedene Völker schon t ^ tS^ gehabt haben : sie
schieden sich dadurch , daß Ein teil *1 tD H i^eben jenen neuen buch-
staben unverändert fortbrauchte, während ein anderer ^ (D H zu d t
assibilierte , ein dritter geradezu t IC 12^ ^r jene eintreten ließ, nä-
heres anderswo.
123
ventional agreement connected with some idea, which always
existed before the word (mind, if we speak in abstracto!).
We cannot teil for what reason dag means to bite, nor could
tfae man who first nsed that sound in that signification. This fa-
5 oalty of the human mind , to coaple a certain sound with a
certain idea, was still alive when Semitism commenced a new
cast of roots, and so we find even some triliteral themes
modelled in that antique style of entire unconsciousness,
whereas a great many of the triliteral roots are framed with
loa half-awakened mind. In the Hebrew «r^i, the Aleph at
the end admits something like an explanation ; but dak, and
its connexion with the idea of biting and destruction always
remam unintelligible.
Language, as well as every other thing in the world,
ishas its inherent laws working with equal-force in the be-
ginning, the middle, and the end of its course. The hand
of the watch goes on from midnight to noon, but is always
moved by the same wheel. We, therefore, are required to
find out the law according to which, in later times , the for-
lomation of roots goes on, if we want to know how roots
were formed in the first age of the Semitic language. We
may learn that law, first, from the common conjugation^
which is nothing eise but a regulär quadriliteration of the
triliteral, a triliteration of the biliteral theme ; and, secondly,
25 from the formation of the commonly called quadriliteral roots
out of triliteral ones. Both must be looked at from the same
point of View.
Our attention, while endeavouring a Classification of the
Semitic roots, is directed to the very period when language
30 began to reject the manner of speaking by mere roots, when
grammar was born, and the descendants of Sem, Cham, and
Japhet began to go their own way. Such an immense change,
though, like every work of genius, it arose from a depth where
the light of human research is far too dim for distinct vision,
35 could not fail to make a very deep Impression upon the
-mind of the nations. They were not conscious ofitsreasons,
but conscious they were of its existence. The natural con-
sequence was, that the mind, as it bore with new energy
upon a new point, after having gained new territory feit it
4onecessary to secure the old dominions; that, while it made
the first attempts to work out a grammar, would not lose
the vocabulary hitherto used without grammatical forms, to
convey the ideas of man to his brother. Thus we see at
such times an alteration, or rather strengthening, of the roots
45 always going on. Every people, when leaving the common
home, feels obliged to keep what it has taken with it, as it
has not y et experienced the force of its inborn genius , and
124
of necessity, and does not know that it may itself easily
create what it considers only as a gift of its predecessors.
So we may expect that the vocabulary of the langoages will
be strengthened by any people emigrating and left to its own
efforts, and so we find it everywhere. How very seldoms
German, Latin^ and Greek roots entirely coincide with each
other, and with Sanscrit themes! They generally show us
one or two consonants more, only added to strengthen the
resisting force of the root. The same would have taken place
when Sem, Cham, and Japhet divided, and where no longer lo
children of the same family, bat Chiefs of new separate houses.
And Semitism had, Ibesides that, another reason to deve-
lope its roots. The principle of its grammar is to express
every category of thought by the inherent vowels of the
Word, which it alters with a most absolute arbitrariness. But 15
why between two consonants could so many vowels be put
in as grammar required forms to be framed? If the deep
shade of the passive, and the gay sunlight of the active, had
been the only things which required painting, the changes
of one vowel would, perhaps, h$tve been found sufficient;»©
but look at the many categories expressed in Semitic gram-
mar, and you will easily understand that, if Semitism ander-
took to sing grammar instead of speaking it, it necessarily
must add some more consonants, to gain room for vowels
and their change, by which alone it chose to express the^s
gentle gradation of its ideas. Just as in Sanscrit the conju-
gations are by no means intended to vary the signification
of the verb , so also in Semitism what we now call conju-
gations originally did not imply an alteration of the sense
of a root; they were not conjugations, but they made con-30
jugation possible.
I. Formation by a Preformant, afterwards used as
Causatives.
We put under this head the Aphel of the Aramaeans, the
fourth conjugation of the Arabic verb, and the Hiphil of the 35
Hebrews :
'aqbel = 'aqbala.
hiqbil.
Secondly, the dental parallels of those conjugations, viz., Ta-
phel, Shaphel, Saphel, all especially used in the Aramaean4o
dialects :
taqbgl.
shaqbSl.
saqbgl.
A large number of triliteral roots owe their existence to the 45
same powerful engine which, in the conjugations just men-
tioned, appears working even in the Semitism of our days.
125
II. Medial Formations.
It would be a great error to say, that niqOäl is the pas-
sive of qäOal. The Arabs say , qntila walä inqatala ^ whieh
would be in Hebrew, btap,? fi^bi «iin b'^üj^ = they made the
sattempt to kill him, but n'e did not admitkilling (er ließ sich
nicht toeten). Niphal, or the seventh form of the Arabic
verb, is a medial form, and its Nun occurs in many triliteral
roots, which by its Omission are easily reduced to biliterality. ^)
III. Reflexive Formations.
lo The Arabs have in their eighth conjugation, which is
formed by the addition of n after the first radical (iqtabala
from qabala), a powerfal engine to express the finer shades
of signification. This conjugation seems to be entirely lost
in Hebrew and Aramaean; but by the analogy in the for-
15 mation of some triliteral roots , which are reduced by drop-
ping the n, occurring as second consonant, it will be clearly
Seen, that it once was well known in every Semitic dialect. *)
IV. Intensive Formations.
The doubling of the second radical in the so-called Fiel
20 and Pael of the Hebrews and Aramaeans, and in the corre-
sponding Arabic forms, qabbala and qäbala, in the formation
of roots seems compensated by the Insertion of guttural let-
ters and liquids.
Y. Formations analogous to some Sanscrit Conjugations.
»5 It is very well known that the Indians divide their verbs
1) der erste, welcher über das Syöi richtiges lehrte, ist GMRedslob
in seiner 1837 in Jahns Jahrbüchern für philologie und paedagogik ab-
gedruckten beurteilung der Ewaldschen grammatik gewesen, 120 121
des Sonderdrucks, ausdrücklich wird dort festgestellt, daß G Hermann
Bedslobs ansieht annehmbar gefunden, unzweifelhaft hat HLFleischer
aus dieser quelle das geschöpft, was zuerst aus seinem munde FDie-
terici Mutanabbi und Seifuddaula (1847) 151 ff auseinandergesetzt,
dann er selbst zu SdeSacy I 134 137 angemerkt hat. Bedslobs aufsatz
ist noch immer lesenswert, und über den sehr geringen wert der
Ewaldschen grammatik wird nun, nach der aufläge von 1874, wohl bei
keinem wirklich sachverständigen ein zweifei bestehn. sonst vergleiche
man MALevy im verwerte zu seinen phönicischen Studien, AGeiger
in MSteinschneiders hebräischer bibliographie lY 82, IGildemeister
de evangeliis usw (1865) seite 12 ff.
2) in einem nicht mit abgedruckten stücke meines anfsatzes war
angeführt, daß FHitzig schon vor mir den hier ausgesprochenen ge-
danken gehabt, daß p als zweiter radical gelegentlich aus der YlII
conjugation entstanden sei. vgl ihn 1833 zu Isaias 9, 18. natürlich
hat Hitzig unrecht, wenn er dort ein solches n auf das »Hitpael«
zurückführt, die VIII der Araber hat im Hebräischen, das hithpapy^l
der Hebräer im Arabischen kein analogen, sicher scheint, daß die in-
figierung des n li^ diesen bildungen früher auch in den andern dia-
lekten nicht bloß bei mit zischem anlautenden wurzeln, sondern
überall statt gefunden hat. je unerfreulicher FHitzig von jähr zu jähr
bergab gegangen, desto mehr ist es pflicht an seine besseren tage
und deren ertrag zu erinnern.
126
into ten classes, according to the alterations or additions the
root experiences in the Present and Imperfect. We have
here, for reasons which it is not necessary to explain, only
to do with the four following classes, and wave also the
question about the so called Guna:
IV. adds ya
V. ^ nu
IX. jj nä
X. „ aya
nag-ya-ti perit.
äp-no-mi adipiscor.
mrd-nä-mi mordeo.
ved-aya-ti scire facit.
» n 9 oceur in Semitism as final additions of the root,io
analogous to the Sanscrit aflFormatives of conjugation. But
to K n "^ 5> we must add i as next in kin to ■» , n and p as
near relations of n and :>; and, besides those, we have
in correspondence with the Sanscrit syllables nä and nu,
all the liquids used in Semitism on the same behalf, viz^is
to strengthen and lengthen the root, which looks so old
and naked when consisting merely of two consonants, and
must be dressed a little. Concerning such additions no lexi-
cographer entertained the slightest doubt, but the thing re- *
quired was to explain the fact. ^o
Let me add that, as in Sanscrit the small roots dhä and
bhü = u-&ä^vai and (pv-Hv shortened into dh and bh often
are added to the end of the roots to give them more resisting
force; also in the Semitic languages, ta, the equivalent of
dhä (compare 5^05 posuit) and its regulär correspondent s, ^s
appear at the end of the themes. did or y-is, for instance
(rupit) owes its origin to a sort of composition of phar and
tha, just as in Syriac and Arabic the Substantive verbs are
added before or after a füll verb to express alteration of the
mode: käna qatala and N^^ bt:p. 30
In our whole essay the original affinity of Semitic and
Indo-germanic roots has been taken for granted, and, indeed,
it will soon appear, that a great part of them entirely coin-
cides. We may feel inclined to derive that coincidence from
physiological reasons, or from chance ; but, if there were only 35
physiological reasons working, why to explain the fact that
so many other nations who partake of the same human na-
ture as Semites and Japhetites, express the same ideas in a
diflFerent way ? whereas, if the inherent meaning of its sounds
implies the signification of a root, over all the earth the same 40
root would mean the same thing, which certainly is not the
case. And, for being capable of an explanation from chance,
the examples are far too numerous. Moreover, there exists
a great argument, not yet used by anybody, in favour of
the explanation of that most curious coincidence from a com- 45
mon descent of both Japhetites and Semites; viz., the coin-
cidence also of substantives formed by the same additional
127
letters out of identical roots, andthe coineidence ofderivated
significatlons , which are not naturally enough derivated for
admitting an explanation out of another thing than real com-
manion of language in the remotest time of ante-historical
5 antiquity.
General Result.
A.
In the beginning of a root the foUowing consonants may
be additional:
lo N"^! rtn3> Dntt) 1
To these may be added:
■^ as rare euphonical change of ^
p and -n „ „ y
15 B.
In the middle of the root the following consonants may
be additional:
C.
»o At the end of the root the following consonants may be
additional :
«■^1 rt n ^ ibno*) 3Pipüy
The following consonants are always radical:
In the beginning, äa^ttD?ibd^)Piyp
as In the middle, aäiTü-j p[ypDttJ
At 1;he end, a n t T] du?
That is the result which I am now able to reach. I am
happy to have gone so far, and should be still happier if
further inquiries should entirely cover, with the superstructure
30 of a splendid and durable edifice, what, I know but too
well, is only a foundation. For the sake of exemplification,
I insert here a pedigree of one root only, and not even a
complete one. I have purposely omitted many roots, which
I could not give without adding a commentary to prove such
35 significatlons of them as are not found in the dictionary. I
hope that this example will show how very much Semitic
lexicography is simplified by my method of Classification, and
prove the existence of laws which allow us to reduce even
very considerably amplified roots to two simple consonants,
1) hier ist 1 nur durch einen druckfehler fortgeblieben.
2) an bildungen wie ^ttfnöDi^ Lagarde Proverbien 76 ist hier in
der eile nicht gedacht worden.
128
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'— i
Hebräische handschriften
in
Erfiirt.
Unter dem 10 November 1870 erbat ich von dem hoch-
würdigen evangelischen ministerium der stadt Erfurt eine
der ihm gehörigen hebräischen hdss. es wurde mir unter
dem 17 erwidert, statutenmäßig sei die benutzung der Codices
nur im bibliothekslocale erlaubt: ausnahmen von der regeis
seien gestattet, falls ich eine entsprechende Sicherheit ^resp'^
bürgschaft zu geben bereit sei: durch das Staatsministerium
könne das evangelische ministerium ermächtigt werden, von
den Statuten abzuweichen: ich möge mich an herm von
Mtthler wenden. ^^
Ich folgte dem rate, erhielt unter dem 17 Juni 1871 die
nachricht, daß die erbetene dispensation von statutarischen
Vorschriften erteilt sei, und empfieng unter dem 27 Juli 1871
den codex, dessen ich bedurfte.
Ich habe später die hdss persönlich besichtigt, habe auf '5
wünsch des hoch würdigen ministeriums unter dem 11 October
1872 ein gutachten über dieselben abgegeben, welches seine
fruchte getragen, und bin unter dem 11 August 1875 gebeten
worden, eine kurze beschreibung derselben zu verfassen,
diese gebe ich hiermit, kürzer, als ich selbst eigentlich beab- a<^
sichtigt hatte, aber meine persönlichen Verhältnisse sind
plötzlich so unerfreulich geworden, daß ich keine neigung
verspüre, mehr zu tun als was unumgänglich ist, um über-
nommenen Verpflichtungen gerecht zu werden : ich beschränke
mich, wo IHMichaelis berichtet hat, darauf, dieses würdigen ^s
mannes bericht prüfend zu wiederholen.
Die der bibliothek gehörenden rollen habe ich weder gese-
hen, noch wünschte man sie von mir behandelt: ihretwegen
verweise ich die, welche ihm trauen wollen, auf Bellermann.
Der gegenwärtige bibliothekar, herr diaconus Winkler, 3©
hat durch die von mir entdeckten Unregelmäßigkeiten, auf
welche aufmerksam zu machen ich natürlich verpflichtet war,
viel mühe und Verdruß gehabt: ich ergreife gerne die gele-
genheit ihm öffentlich für die Sorgfalt zu danken, mit welcher
er die alten papiere des ministeriums durchgegangen ist: Er 35
hat ermittelt was ich über Heinemann aus den acten unten
mitteilen werde.
131
Gudenus, Falkensteins und ähnlicher leute werke darauf
zu durchblättern, was sie etwa über Erfurter Juden (deren aus
dem XI Jahrhundert stammende deutsche eidesfbrmel ich schon
als primaner durch EFYxem kennen lernte) und dieser Juden bü-
cher gesagt, dazu entgeht mir die muße. ich verweise auf das
was ich (mit Einer ausnähme) selbst zur band habe oder hatte :
a. Paraphrasis ehaldaica .... Ghronicorum cura MatthFrid
Beckii. Augsburg 1680 ff band I vorrede.
b. WETentzel monatliche Unterredungen von allerhand btt-
chem 1692 seite 553» citat jetzt nicht nachzuschlagen.
c> IHMichaelis (denn der ist nicht zwar nach der Halleschen
bibel von 1720 vorrede 3 und den ausdrücken der schritt
selbst, wohl aber nach seinem neffen IDMichaelis Orient
exeget bibliothek III 210 und dem vorsatzblatte des gleich
zu nennenden sammelbandes der Verfasser) de codicibus
mss biblicohebraicis maxime Erfurtensibus. Halle 1706.
als respondens erscheint AbrKall aus Flensburg, der oft
für den Verfasser gilt, ich habe das der Halleschen Uni-
versitätsbibliothek gehörige exemplar benutzt, in welchem
ein mir unbekannter, unserer zeit werter dummer junge
ihm merkwürdige stellen mit bleifeder unterstrichen hat.
d. IFBreithaupt Salomonis larchi commentarius in quinque
libros Mosis: vorrede gegen ende. Gotha 1710 fl713J.
e. IJBLMichaelis, vorrede zu seiner ausgäbe des jüdischen ka-
nons. Halle 1720.
f. BKennicott the State of the collation . . . at the end of
the sixth year. Oxford [1765]. unbezifferte seite 7.
g. BKennicott the ten annual accounts of the collation of
Hebrew manuscripts of the old testament Oxford 1770.
seite 86 128 145 160.
h. IDMichaelis orientalische und exegetische bibliothek 1 207
— 222. Frankfurt am Main 1771: einige anmerkungen
über die Hallische bibel IHMichaelis und die darin ausge-
lassenen merkwürdigen lesarten Erfurtischer handschriften.
i. ebenda III 208—215 (1772): von einer jetzt angestelleten
neuen vergleichung der Erfurtischen handschriften.
k. ebenda VI 238 — 247 (1774): von nunmehr zu ende ge-
brachter vergleichung der Erfurtischen codicum durch herm
Diederichs, und nachricht von einigem, was er noch sonst
von handschriften gefunden hat.
1. loChrWDiederichs Pyrmontanus specimen variantium le-
ctionum codicum hebraicorum mss Eriurtensium in psalmis;
22 April 1775. Göttinger promotionsschrifL
m. IDMichaelis bibliothek (1775) IX 20-23: kurze bespre-
chung der unter 1 genannten schrift.
n. BKennicott dissertatio generalis 1780, in dem von PIBrunft
1783 besorgten nachdrucke seite 272 304 ff 404 519.
9*
132
0. loBern deRossi variae lectiones veteris testamenti. Parma
1784. band I anter den unten anzugebenden nummem.
p. Iol()BeUermann de bibliothecis et museis erfordiensibus,
stück 4 bis 10. 1800 ff.
q. derselbe de usu palaeographiae hebraicae ad explicandas
biblia sacra. 1804. ^)
r. Härtung häuserchronik der Stadt Erfurt, seite 220 ff.
1860 [kenne icb nur aus dem citate in der folgenden
nummer].
s. MSteinschneider hebräische bibliographie V70 71. 1862. lo
t. REirchheim in AGeigers jüdischer Zeitschrift Air Wissen-
schaft und leben VI 47—48. 1868.
u. AGeiger ebenda VI 57—59. 1868. »)
1) Bellermanns schrift vom jähre 1804 ist eine promotionssohrift.
das f^ymnasiam zum grauen kloster in Berlin besitzt aus einer Stiftung
des 1775 zu Padua gestorbenen kaufmanns SStreit sehr bedeutende
mittel, aus denen es seinem director jährlich eine erhebliche summe
— ich denke 1800 mark — zum ^^ehalte zulegt, falls derselbe doctor
der theologie ist. daher gehn die neu ernannten directoren dieser
schule spätestens gleich nach ihrem amtsantritte selbst dann, wann
sie vom Scheitel zur sohle untheologische wesen sind, bei mildtätigen
facultäten der theologie um den doctorhut fechten, (ihr anrecht auf
ihn ist jedenfalls stets »streitig«.) auch Bellermann tat dies 1804.
die* damalige theologische facultät zu Halle umschreibt sehr züchtig
den wirklichen grund, wenn sie im nachtrage zu Bellermanns schrift be*
richtet, Bellerm&nn habe um die doctorwürde gebeten, quia novimu-
neris propediem a se capessendi ratio id postularet. wenn theologische
facultäten nicht selbst begreifen, daß sie niemanden promovieren sollen,
um ihm 600 taler gehaltszulage zu verschaffen, so ist das zu beklagen,
die preußische regierung, unter deren äugen dieser unfug getrieben
wird, würde richtiger handeln, wenn sie, statt ihn zu dulden, beim
landesherren die aufhebung der einschlagenden bestimmung von Streits
testamente beantragte, sie dürfte dies um so eher tun« als die gegen-
wärtig übliche art dem Wortlaute von Streits willen gerecht zu wer-
den, der wirklichen meinung des hoch ideal gesinnten ehrenmanns
nicht entspricht, welchem das graue kloster zu Berlin sein vermösen
dankt, in berichtigunff der allgemeinen deutschen biographie II 307
bemerke ich, daß BeÜermann selbst in der schrift von 1804 seinen
vater tibialium, galerorum et chirothecarum fabricae dominum nennt,
wie anders als loIoBellermann stehn seine söhne da: vor allen der
musiker zeigt sich als ein ernsthafter, wahrheitsliebender forscher,
nicht als ein flunkernder, täuschender dilettant wie sein vater einer
war. man würde das fortschritt in der geschichte nennen dürfen,
wenn nicht auf diesen fortschritt in unseren tagen — ich rede natür-
lich nicht von der familie Bellermann, sondern von Völkerpsychologie,
linguistik, Sprachenstammbäumen u dgl m — so arger rückschritt ge-
folgt wäre.
2) Geiger hat den codex der massora, welchen er beschreibt,
nicht selbst gesehen, wenigstens — ich habe ausdrücklich nachgefiragt —
ihn nicht durch den bestellten bibliothekar erhalten, also ihn höch-
stens per nefas in bänden gehabt, er erachtet passend zu verschwei-
gen, woher er seine einsieht hat. »nachträglich« hat Geiger aus einem
in die hds geklebten , jetzt mit dem alten bände vernichteten , zettel
133 *
V. AJaraczewsky geschichte der Jaden in Erfurt 2 — ^3 67 — 68
115-1X7. 1868.
w. AGeiger in seiner zweiten Zeitschrift VI 226 227. 1868.
genannt werden die Erfurter hdss gelegentlich auch in an-
5 dern btichem, wie in HStracks prolegomena critica, der sehr
wenig unterrichtet ist: es lohnte mir nicht^ diese nennungen
zu sammeln.
Zu erwähnen ist, daß die Göttinger Universitätsbibliothek
drei hier in betracht kommende manuscripte bewahrt: codex
lo Michaelis 93 94 95 bieten die von Diederichs gemachte ver-
gleichung des ersten und zweiten Erfurtanus und die von
Diederichs aus Erfurt an IDMichaelis geschriebenen briefe.
aus Bellermann erhellt, daß die Diederichsschen vergleichun-
gen der übrigen bibelcodices jetzt der bibliothek des Erfurter
15 ministeriums gehören: ich habe sie dort nicht gesehen, frei-
lich auch nicht nach ihnen gefragt, da Diederichs nach Eenni-
cotts regeln arbeitete, also nichts wertvolles liefern konnte,
es kommt bei ABGD auf die vocale, die randbemerkungen
und, soweit ein solcher vorhanden ist, auf den targum an^
20 da nach dem in meinen anmerkungen 1863 gegebenen, da-
mals mit großem spotte aufgenommenen, jetzt wohl als grund-
läge dieses teils der bibelkritik angesehenen auseinander-
setzungen feststeht, daß der consonantentext des jüdischen
kanons aus Einem archetypus sklavisch treu entnommen istr
»5 für HStrack und genossen ZDMG xxvii 159 Geiger jüdische
Zeitschrift x 140 xi 132 ist mein buch freilich noch immer
nicht vorhanden.
1
A (bei IHMichaelis I, bei Kennieott und de Rossi 160).
30 zwei bände größestes folio, die zusammen über 160 pfund
wiegen. 585 und 548 Watt pergament: die blätter je zwei
fuß hoch, anderthalb fuß breit, in drei spalten zu 30 Zeilen
beschrieben: Schriftprobe bei Bellermann 1804. der jetzige,
schon 1704 als sehr schadhaft geschilderte, einband stammt
35 aus dem jähre 1590.
es fehlt Isa 2, 21 D'»5>V)Drt bis Isa 3, 24 zum dritten nnm
und Paral I 2, 3 s^^i bis Par I 2, 30 d-^bäi. IHMichaelis
gibt § 4 an, es fehle im Isaias "»D^^oan bis V''Ä'»n£), inParali-
pomenis ^^ bis nTa-»*!: da Bellermann IV 3 denselben fehler
40 macht, hat er aus Michaelis, den er hier nicht nennt, ge-
stohlen, der hds sind 7 blätter eines duplicats teils beige-
bunden, teils beigelegt, auf denen Gen 1, 1—6, 11 von der-
selben band kopiert ist, welche den codex selbst geschrieben
gelernt, daB seine Verweisung auf die bibelansgabe von IHMichaelis
bereits in der hds selbst vorweg genommen war. er kennt jene aus-
gäbe sonst so wenig wie andere arbeiten von Christen, und wären diese
noch so wichtig: jener zettel war wohl die quelle seiner Weisheit.
134
hat. der anfang des tai^am von Gen 6, 11 ist noch da:
rt'irt'* Dnp »:>'n« nb:nnnNT und als custos n»'»b»n'^n. Diede-
richs fand 1773 den anfang dieser blätter noch angeheftet:
mir ist derselbe — vierfach zusammengefaltet — ich habe
ihn glätten lassen — als einem aktenschranke entnommen 5
nachträglich zugesandt worden, falls der codex neu gebunden
werden sollte — bei seiner unförmlichkeit werden doppelte
schließen zu seiner besseren erhaltnng unumgänglich sein — ,
so ist dem ersten bände vorzuheften , was jetzt 112 (zwei
ist leer und verkehrt angeklebt) 584 585 II 1 2 548 gezählt lo
ist: eine neue bezifferung vorzunehmen scheint unnütz, und
würde meine unten zu gebende übersieht unbrauchbar ma-
chen, welche auf die jetzt vorliegende folge der blätter geht
nach I 520 II 463 ist je Ein leeres folium einzulegen, ver-
mutlich wurde die hds dem Schreiber — einem calligraphen 15
von beruf — entführt, als er daran war, von ihr eine neue
abschrift zu nehmen, und die Deutschen bewahrten den an-
fang des frisch begonnenen mscs mit dem archetypus auf.
wenn Bellermann als zahl der blätter 581 542 angibt, so
wird er diese blätter nicht mitgerechnet, muß aber dann in 20
l^eiden bänden noch mehr in bänden gehabt haben als ich:
oder einem von uns beiden ist eine menschlichkeit begegnet:
mir (vielmehr meiner gehülfin) in diesem falle schwerlich.
Urtext, chaldäische Übersetzung (Onkelos: über die von
Esther berichte ich besonders), große und kleine massora. 25
Schreiber nach II 461 462 ididh nnt "»ana ^nnri. daher
Gen 24, 31 Ex 18, 10 Dt 7, 14 lerem 32, 12 36, 26 ']-)^^
ausgezeichnet wird: Num 22, 12 steht auf dem bauche des
massoratieres *)V:nV)n n'nt ^:3. diese stellen gibt IHMichaelis 8 :
Bellermann schreibt sie, ohne Michaelis hier zu nennen, von 30
ihm ab. daß Bellermann stiehlt und täuscht, erhellt daraus,
daß er des alten gelehrten druckfehler Ex 17, 10 ungebessert
läßt, und nicht mehr beispiele als jener hat. etwa Sam I
26, 25 (I 387^ 2) war hinzuzufügen, vgl im codex I 31» 2
93* 3 200« 2351 3 II 48» 3 55* 3. 35
Punctator und massoraschreiber nach II 547 pi-^r» piOTstt) :
PIBruns in seiner ausgäbe von Kennicotts dissertatio gene-
^ ralis 405 gibt •jT'TsstTa vel -jT^TarT: : über 2t oder 3-^ kannte allen-
falls gezweifelt werden, die endung •ji3'»» ist gegen Bruns
sicher, aus Bruns wird, obwohl er ihn nicht namhaft macht, 40
Zunz zur geschichte und litteratur 217 geschöpft haben, der
die unerträgliche angewohnheit hat, die quellen seines noti-
zenkrams nur selten anzugeben, er nennt Bruns 121.
Die zeit, in welcher dieser natürlich unmittelbar nach
jenem Baruch arbeitende Samson die punctierungundmasso-45
rierung vollendet, wird als 5p oder -»aaTs oder ^73-^ oder aa*^, also
[5J103 = 1343 unsrer Zeitrechnung angegeben : des windigen
135
Brnns saltem priorem nnmernm invenit 405 ist eine aafschnei^
derei, da IHMichaelis jene zahlbnchstaben allesammt gesehen
und mitgeteilt hatte, schlußdatnm : am 5 tage nach '^^"•»u)
(Levit 9, 1) am 24 ^*i«n. ob 5103 zwei Adar hatte, rechne ich
5 nicht nach: Zunz aao erklärt, der Schreiber habe sich geirrt,
der ttbliche witz von dem vierbeinigen esel, der auf die leiter
steigt, wird uns nicht erspart: Zunz sammelt zur geschichte
207 ZDMG XXV 649 im nationalen interesse (nur in Deutsch-
land zeigen die Juden so schlechten geschmack) die fälle>
aoin denen er vorkommt.
IHMichaelis macht in § 10 auf einige randschriften auf*-
merksam, welche ich nachgeschlagen habe, bei der ersten,
die er anführt, läßt er die beiden letzten werte fort, die ich
nicht verstehe, zu Abbacuc 1, 15 nbsjrr (II 184^ 2: so auch
15 B 450^ 2: C 316^3 rtbajn) nD tan «sttJ p'^TacTns *ip3)3rt -«säi
töS-^Tj ^ 3>n: die abkürzungszeichen kann ich im drucke nie
wi)idergeben : IHMichaelis übersetzt: etiam ego punctator
Brodtmarck inveni chatephpatach sub ain. in ^^ nn^t) die
note nmn^n rr^b vba^ ^Dt33i, welche notiz ich bei Frensdorff
aol 139 vergeblich suche: die Erfurter massora 72 »pb nba^rt.
Ex 25, 19 ist rtujs^n in nioa^n geändert: dazu I 102* 2 bi
nüö "^nns naiö^ n»:?n amDn. lud 11, 37 ist b» in b? ge-
ändert: dazu I 330* 1 rta?in b» smsn *iD»ti nii2 nn 3 p.
Sam I 28, 23 ist b5> in b» geändert: dazu I 389^ 2 «in ]=)
^5 *^073rT ns73. Bellermann tritt V 4 mit denselben beispielen an:
da er ©^•»m n im ersten ausläßt, und im vierten, welches
IHMichaelis nicht im urtexte anführt, sich auf die bloße ci-
tierung der stelle beschränkt, so ist erwiesen, daß er hier
wiederum gestohlen hat aus des alten gelehrten punctator
soBrodtmark macht er censor criticus Brutmark, was wissen-
schaftlicher klang und eine eselei war.
Ueber weitere randbemerkungen teilt IHMichaelis § 19
einiges mit. die abweichungen des ^^^ ]S und -»bnei p,
der ''Kna'»^^ und ■^«n^s^TD werden erwähnt, ein pp3rt qor,
35 ein 'nta?bN, des nnirt"^ p ]nsrr bN-rnp-^ bekannte «mpn ]•»»
und ein ir^nTD und Q-^anpan Tö«n betitelter ^wo^ genannt.
mir ist meines blöden gesichts wegen von einem ärztli-
chen freunde dringend widerraten worden, diesen codex nä-
her zu studieren: ich muß zu gebückt stehn, um über das
40 ungeheure buch hinüberzureichen, dessen pergament außer-
dem höchst augenangreifend staubt mögen jüngere tun,
was ich zu tun außer stände bin.
Die chaldäische paraphrase der paralipomena ist aus
diesem codex von Beck (oben 131, 7) herausgegeben: dieselbe
45 ist nicht nur in Cambridge (vgl Wilkins) und Bom, sondern
auch in Berlin und Dresden vorhanden : dort, wie IHMichaelis
in dem oben angeführten programme 34 berichtet, ohne nä-
X36
her den codex zu bezeichnen , in ^em von Stephan Boediker,
bischofe von Brandenburg, 1437 in England angekauften,
von Kennicott 607 genannten, mir trotz meines begifeiflichen
persönlichen Interesses an jenem Stephan (Wolf biblioth hebr
I 736 n 1016 Riedel codex diplom VI 31 Lagarde nach- 5
richten 9) nie zu gesiebte gekommenen codex, in Dresden in
dem von Bahrdt 1767 in einem besondem schriftchen, von
HLFleischer in Ebarts cataloge 442 beschriebenen, von Ken-
nicott als 598 gezählten, nach andern von Zanz zur geschichte
208 und von HStrack prolegomena 119 erwähnten manuscripte. xo
daß dem so sei, wird nunmehr, da ich es gesagt, natürUch
alle weit längst gewußt haben.
2
B (bei IHMichaelis II, bei Kennicott und de Rossi 601).
ein foliant in wohl erhaltenem einbände des XVI jahrhun- 15
derts. 588 (nach Bellermann 583) blätter pergament, jedes
1^6 fuß hoch, V/b breit und mit wenigen ausnahmen in drei
spalten, stets zu 33 zeilen beschrieben.
Die heiligen Schriften der Juden, im pentateuche Onkelos,
große und kleine massora. 20
IHMichaelis 11 berichtet in perlustratione codicis non obiter
facta nichts über Schreiber und punctator desselben gefanden
zu haben: equidem ad Num 5, 18 in ima paginae extremi-
tate leguntur haec verba d^^idn *nn«"»3tt) ^snTab^o: Bellermann
VI 2, der den codex gar nicht durchmustert : in ima paginae «5
Num 5, 18 extremitate haec verba leguntur 'a riTabu). latei-
nisch sagt man in ima pagina, was der director eines gym-
nasiums wissen mußte: die pagina Num 5, 18 Bellermanns ist
unsinn : blatt 157, auf dessen rande jener name steht, schließt
mit «nn«i ■^lö'^n rr» aus targum Num 5, 18. 30
Bellermann hat aber auch einmal selbstständig etwas lei-
sten wollen, nachdem er so viel abgeschrieben, war das
bedürfnis zur Veränderung ein weilchen ohne IHMichaelis
klug zu sein, psychologisch erklärbar, er belehrt uns also,
der codex stamme aus dem XIII Jahrhundert: er habe das 55
trotz des berühmten Bruns geahnt: sie} haesitans denuo [wie oft
denn vorher?] codicem inspexi, et hypothesin meam firmatam
inveni. in prima nimirum pagina, variis figuris, floribus et
duodecim animalibus .... artificiose scriptis omata siclegi-
tur D-^nb« HD'» 'inn:a y-^p^ -^rr» Q'«rtb« 'n73«'»i p?T»373'»oi ab '^rt"^i4o
ns'^b. literae vocis nb coronatae annum 32 aerae minoris de-
signant, qui annus ex christianorum computo, additis 1240,
noster 1272 est. der große gelehrte, Verfasser eines hand-
buches der biblischen archaeologie , professor der theologie,
wird nicht einmal durch das allbekannte pn"»3Ä'^on zurbesin-4S
nung gebracht, die coronae auf :ib sind nicht da (Bellermann
setzt jedem buchstaben im drucke ein ▼ auf): es sind die
137
striche za sehen, welche zahlbuchstaben als solche kenntlich
. machen, er hatte eine massorabemerknng zu Genes 1, 6 vor
sich, die Bomberg falsch mit :iV, Bnxtorf große massora a^^ 2
richtig mit ib gibt, nnd die bei Frensdorff I 52 eingetragen
5 ist: bei Buxtorf ist "^rj-»! punktiert nnd ]'^D'i nach ab hinzu-
gefügt * nun werden vielleicht sogar moderne Bellermänner
yerstehn , selbst wenn sie kein handbuch der archäologie
geschrieben, daß es sich hier nicht um angäbe des alters
der hds, sondern darum handelt, wie oft "^rpi (nicht •^rj';!) im
lo codex vorkommt.
AJaraczewsky 116 ^nach Bellermann, dem wir [der mar
jestätsplural war hier ganz besonders wenig am platze] bei-
stinmien, gehört dieser codex in das jähr 1272.^. auch ich
setze die hds mutmaßungsweise in das XIII Jahrhundert.
15 IHMichaelis hatte Seite 36 bemerkt, kritische randglossen
Beien in BCDE seltner als in A. sein räum gieng zu ende:
er gab also mit notenschrift aus B nur Ein beispiel dieser
glossen. Bellermann hatte das glück genau auf dasselbe zu
fallen : es wird wohl das wichtigste gewesen sein : sein exempli
20 gratia zeigt ja, daß er noch andere kannte. Sam I 14, 44
= 281* 3 hatte der Schreiber -^b rr©:?'' gegeben: der punc-
tator löschte -^b: der glossator lar« -^^ H'^diö moTam «irr p
•n^ta tnnu) 0*^*100 uj-^i ^3t3. Bellermanns Übersetzung dieser
Sätze ist deutlich eine Umwandlung der von IHMichaelis ge-
«5 gebenen.
3
C (bei IHMichaelis III, bei Eennicott und de Bossi 602).
ein in eichenholz gebundener foliant. 460 (nach Bellermann
und Jaraczewsky 457) blätter pergament, das blatt l^io fuß
3ohoch, IV15 breit, zu 31, 30 oder 29 Zeilen, und größtenteils
in drei spalten beschrieben.
Der jüdische kanon mit massora. es fehlen Sam 11 12, 20
bfit»'»n bis Sam II 24, 15 na?i zwischen blatt 189 und 190:
auf 189 kein custos. diese lücke erwähnt IHMichaelis weder
35 in seiner ausgäbe (1720) noch in der dissertatio 6: da der
einband des codex erst nach IHMichaelis gemacht ist (6 unten),
braucht sie 1704 noch nicht vorhanden gewesen zu sein. Eenni-
cott kennt sie: nur sagt er, auf des leichtfertigen PIBruns
bericht sich verlassend, es fehle Sam II 12, 27 ad finem:
40 loIoBellermann schreibt dies VI 5 ab, und ist hier aufs neue
des diebstahls und der leichtfertigkeit überführt es fehlt
weiter lerem 44, 26 yi» bis Ezech 8, 3 *nu)«: blatt 258
steht der custos y^» klar da. es fehlt drittens zwischen blatt
288, das den custos ^^ zeigt, und 289 Isa 7, 24 "^d bis Isa 34, 1
45 i:2np. diese dritte lücke hat IHMichaelis nicht angemerkt: wahr-
scheinlich ist das hier fehlende erst nach 1704 verloren gegangen,
die hds ist die älteste, welche man in Erfurt besitzt,
X
138
und; wenn ieh mir das bild von Bencblinii codex vor die seele
Tnfe, diesem mindestens gleichaltrig , also nm 1100 geschrie-
ben, sie ist ein großer schätz, vor allem wegen der in ihr
befindlichen massora, welche nahe yerwandtschaft mit dem
von Frensdorflf herausgegebenen buche sib^Ni nbDfit und der 5
Ton Hupfeld ZDMG xxi 201 ff beschriebenen Halleschen ma»-
sora zeigt: ich erachte, daß alle massorastudien mit diesen
drei werken zu beginnen haben, und bitte dringend, diesen
codex in höchsten ehren und nicht für jeden ersten besten
zur band zu halten, und da seine dinte schon stark ausbleicht, 10
ihn bald herausgegeben : wir haben hier vermutlich den älte-
sten massoracodex vor uns, dessen wir jetzt habhaft werden
können, gerne machte ich die arbeit selbst, wenn muße und
mittel bei mir nicht gleich beschränkt wären.
4 .5
Pergamenthandschrift von 282 blättern in großem quart,
279 bis 282 sehr zerrissen und beschmutzt meist in drei
spalten beschrieben, bei IHMichaelis IV, bei Eennicott und
de Rossi 603. nach meinem (nicht maßgebenden) dafürhalten
aus dem dreizehnten Jahrhundert, die läge 41-— 48 war durch 20
den neuen Erfurter buchbinder auf den köpf gestellt: mit
genehmigung des herm bibliothekars ist der fehler hier in
Göttingen unter meiner aufsieht, so gut es gieng ohne den
ganzen codex auseinanderzunehmen , beseitigt worden. ^
Pentateuch, aber zu anfang unvollständig: beginnt tiitt)3 »5
«nnm Gen 34, 5. Exodus blatt 24, Leviticus 79, Numeri 115,
Deuteronomium 164 B. nach jedem verse die chaldäische
Übersetzung des Onkelos.
Die fftnf rollen : hohes lied 211 , Ruth 213, Threni 215,
Ecclesiastes 217 B, Esther 222. 30
Die n^D&fT 227—268, nicht ganz nach deutschem, und
nicht ganz nach spanischem ritus. meine hülfsmittel sind zu
geringfügig, um hier etwas wertvolles beibringen zu können:
ich habe nicht einmal der mühe wert gehalten was Beller-
mann VIII 4 5 darüber vorträgt zu prüfen, fttr noD b« » on*» 35
und die nächst folgenden festtage wird die chaldäische Über-
setzung beigegeben (Bellermanns zahlen sind ungenau) : losue
5, 2—6, 1 27: 255* 2. Regn IV 23, 1-6 21 --25: 256« 2.
Ezech 37, 1—14: 257*. Regn II 22, 1—14 50 51: 258.
Isa 10, 32—12, 6: 259. Ezech 1, 1—14 27 28 3, 12: 260. 40
Abbacum 3, 1 — 15 18 19: 261. nicht hinter den einzelnen
Versen, sondern zusammenhängend hinter dem ganzen ab-
schnitte.
Größester teil des lob 269 bis ende, in folge der verstümine-
limg des codex nur bis 33, 33 zu verwerten, ohne targum.45
Bellermann VII 3 in crassis tegumentis quemis [so], corio
obductis, anconibus ex orichalco munitis (nunc valae laesis).
139
quibus hie codex compaetns est, legnntur tantammodo haec
verba charactere magno rabbinico cursivo exarata niTaiö tib^
bfimw^ "»ia (haec sunt nomina filiorum Israelis) et charactere
parvissimo npv^ nn ^üv . quis hie losephus filius rabbini le-
kachi fuerit, et qnando vixerit, nescio. der alte einband ist
jetzt vernichtet: ich kann also nur als Vermutung ausspre-
chen, daß der große Bellermann np:?"» aus pnST'' verlesen.
massoretische bemerkungen am rande in sehr kleiner
und eleganter schrift, natürlich bei den nntacrr fehlend.
Die chaldäische Übersetzung der n^Don bietet zu meiner
ausgäbe folgende Varianten:
6, ^® fc«3*ia>:3 ^^ *iä*^?, ** «na>äab " n*^pT ^' rtb ** Nnb")a> *' N»:inD
nn"»n ** »-»-^DTi ** ]inpD73S ** i*T>b''n"»«n ^* ]inpööa *^ kt::?]
•* zweite band «^no^^n, die auch n vor "»«^i:» zugesetzt
mrt *iD ' tT^bnpb ' fi^£i"^b^ ® n"»mb ® fi^3n:?obn aber » vom
corrector über der zeile ® »b] n"»b " D3^ öa> "^&^V>72 '^NbTa
TT'bü " y'D aber -^ getilgt ^* t«nnfi<n7DiJ ujnan p'^sya ^*'a n-^b]
Kn'np Km«b rrD*»» p-«D3*i rr^b m:»b Vbs^i n-^bi nrTa p-^osn n-ib
8, *®* n"»n73"»?3 aber ^ unter "n *^ nis^wn'!?] rt'^n^'»» *® '':id] + ""^^^
819, ^® rt'^mb ^* •^Töa^N ^^ ^"^P"^] ^^^^^^ " «»■»•'pn] Kn">'m«n ** n-»!
«7 Ä-)D"»oa *^* Q'^p ^^ ?T^pV>n abgekürzt ^* n\L"«bi, später n
zugefligt, von gleichzeitiger band *^ ]i von ']')D"»npiNT desgl
*^ KTam ^T^np*! »bnaa] ysiNi ^n'inp ^Tö^Taa ^*» np^^OKT n">i
820, * «p*i«i • «no:? ** »no"»D rr» " »"id-^o
881, ^ «nn * «no-'DS T»S3^nN * ^d ' -»nios^ " *T^S3>n'^« * im:n
416, ^ '^53pDfi<i ® "»aN'^'-itDNi ^^ i^j-iia"^ *^ prr^nn " i*»b'^«rt zwei-
mal, das andere mal tinpunctiert ""j-^rr^« ^'«mnD ^•]"»rt^fir
^* das erste «m] mm " ^^••t ^^ rr^^-isn] n'»»'^a " «no"»ai
*• mitte "»nsriN •** ]3ns *® ]'»nV>N ^^ N-rnn ^® •»«n'^t« *^ Nm*n
nur am rande *^ ^irr^i ** •»n:33n''«i ** «nnV dreimal da, das
mittelste ohne vocale **«3ns»] »a'^tan'»« ^* ^"»sn zweimal,
das erste mal ohne vocale *^ ynb^ ^* «3« «n ** mitte
|iD^*n:3p *• K3>n» Na?n« ba^, das erste «a^n» ohne vocale
188, ** pmssn > ^^ii'ib] n-^TU) mn "-»Dpin ** «nb» ^^"'a'ij^'nn'»«^
*^S"»mn» *^ Va>n] "bs^T ""^ P73 *® pDitsn] + ]'^D'^3«i ohne vocale
140
189, ^ Npa> ^ Vspi * •^ma^an] + ]» * na^nDnl + «la^'^iön * «Dsns]
140, " rtm« v^ " nsa^öb
236^ 11 12 — nnn«n vgl xxviii 5 lautet:
«Dbö a-^nnao Art %9^72b rt"»b p'^a^ «"»ao a^i »»r pD *ny
•»Dsn T^D^N ]n»73 rt'^ö-'a? •nm i*»:!!«« «nbn nsa^i büD *Tin«n
j-'Db« '}n«73 n'^a'»a> lain prts ]'^sn''T «:in •»^itD'^p ^-^Db»
rt«» "^m^snp •j'^ürtni ^-^^sJ} T'^'n^a i-^naT^i •j-^d'^o •»^^n»
■j-^oiD i-'s^a^i« rt'^moio n«ii: ^•»onD n«^ a^s^« rt'»n''"»*T»',D73n
intt)i ^mmnoio "»apar nbn »3n*T»a ima^ nD rt^Taip n"»-i"»ujö
fit-»» pn -iniDU?« Ab »ann'»^ i*^aa> n^ rt«n"»bn »'•n''ttJ73 N-^Ta
»•»» nnu)"» p^"»a nnom
folgt mein text 236, " «n« ff ^' n»»ij -ita« ^^'^ *' Dbün"»T
1* nn'in'T^tü^] _j_ nnri)3 bs n-'iö'^s^ rtba^T ^* n''3»T ** DbttJn^'^T
danach + T>r»«n K^bö S'^'nnao a'nmn-»«^ qbn ^^ Dnar:i-»D
tD:>a«n "/^^ rt-^n-^ntD^sn rt'»na:i ^ibcDpr)-»-! *® pö'in'^] + ^innb-^na
"•»Ti>m "»nTSD-^n '^ «niaiJTib"»» **'Knbnna "anfgNb ** bei-
de male «rt-» ** 'm« am ende der seite ** pT^i ** rt'^mD-'o
** p:»bön« ^^ •'Tara *^ b^nua^'T >, dafür in "la " n:»o''
*® «mn aljer ^ bei t " «n»ai ** b:i''a>n aber ., bei a> ^® «aar»
*®/"^ »^r^D "^vn ** '^rtiD-'a^ aber ^ bei 5 und rt ohne vöcal
" "»uaiipn .** Dfi^-^bön« ^* a^na ^' rr» > *• Knbmi
287, * T»na>n > ^ ]i5b» * •^rtii^ö'^J: * KD'T^a^a] «öva * S|oi'»
* mrsn ^ p'^DTab " ^Knu)"»Nn * DVa^» * mAaTan * »i3d"»t?
aber ^ unter a * mb:»7an aber ö getilgt ^ für anp"^ unvo-
calisiertes uaiaD*! * '»na^'^n * r\^^i]*i ^ rr^ab VP'^^^ö'^'n ^ psnu?"»
' n-iann rsp**] n-^anb lip'^a?'» ® "^HTattb danach + n-» * -»bö auf
einer zeile angefangen, dann "»ÄnTobo ® «a^a^Tan'»^ ^ oin»
10 u)'»a"»i " "»nraa ^* ninNö 'n«n;ö"»»i *^ rtim ^* inrtps-»»
** 'jinttm wonach + ^'^"^^^ [so] **«7aT»a ^*Nirtrt + »ntt)"»3D
bN^tt)-»*! ^* ö-^rrnm -la» ^* Krtbfi^ ^^ "^n» > " ^ößn " »inna
+ rtirt-'T " Ä'^pinat *® ]n)aTn > ** «ana^a " ■•ma^JT
867, ** lÄTa ^ N1D0 *' "iön] + bNpTn"» *^ «•'aal + *^ön M
*^ i:»a NaNn] "^aa laa •^n'^n;!) '«nn *® inriDn» danach + ""^
*® nrna ^* -»ba?] + ^^f^^ öip p *^ nrm *® rtiö^ana tn»na
*® D:»nD rtirt mnö ®^ Da> ** Ka^nfita > *^ ma-^a-^nan [ohne an]
8« -»NntJa *^ «HTn ** «anös: ®* 'lö-^«*) mit ^ unter «)
868, ^ «aaa? i:iöi «bia^ba? naTan * •}'»''na * ^rtiitn • pnb • »a^anNi
* fi^n*^;!) * Än"^''^ab * '•'b« j'^'^a^a mit ^ unter d * i^i-^na * w-int
'a?a")« l-^D« ^'a^a'nfi^n * «n"»t) ^ «wt t^w *'a>a*iKi ^nn-i^'-^ab
^ K'^E):n N-^DN ^"^aTa nm ''■ t-iwi i'^d« * ^-^ai-^a ^^ibabao ^prtartTaa
^ '^^3"'»a7ai *® ]irtb «i-^aa^ 'loa« ^^ '•»d:» ^^ 7nrt"»nü"»o ^* n«ni
** p^tttb N"»D")tt) -^aDin ba? ]n7ab " «"'a'»''n ^* ■•naa?] + ba?
141
" mtö ** i-^iiisö aber ^ unter 5 ** ti'»3>] Väp^ *^ K'^'^nä
869, " NDtt)'^« ** "«TnÄb ^5 > *« r^a > " a^'nbtt »« is •^rr^rn >
870, " «^ao.
468, " Nnn ^^Ni-^n» •^n-'^sb ^"^na^n «a*^^ n" •^n*' pttr^n ^a> *• pnpan
*^ a'»n\-i'^T ^® pantt)*» •* rt» ** niaa?^ danach + »aoiün N-ina
'* n"»bmi n-^üfi^'na p danach + »n'»n'''iNn «maa^mD nr^o b3> p)«
469, * ÄtT^rnNb danach + ö""^^ ^^^^ ^ T^^'' * Änarr»*! * ]Dm
'^ n:ia bis ende > • '»*^aia> K''a>-»tt)i p 6«a?'nBn'^»bT " ende 4-
die in * weggelassenen worte und dann noch n"»tt)fi<'^a 153
iin-^b:? onnm * die beiden ersten worte > * injan * t»t73
* «•'bTa + ^3 * '^^'»'*] + P * f^inn * ^u?3fi< -»aa 1» ® n"^annbtt)a
«inuJN ^ p > ^® 'nTa'^Ta ^^ «n-^-^ana " na'»'iaba ^"»5 Tirr^aina
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aber J, unter tt * mrt^ ö-^rtb«] fi^nb« *® •'b:»") " "^mTanp
Bekannte abkürzungen sind von mir aufgelöst worden,
unmöglich ist nicht, daß ich kleinigkeiten unangemerkt ge-
lassen habe, der mensch wird müde unter diesem geschlecht
und bei meiner arbeit 469, 6 ist rn später wieder getilgt.
5
Die fünfte handschrift der Halleschen bibel ist in Erfurt
nicht mehr vorhanden, nach Jaraczewsky 116 ist dieselbe
^im jähre 1727 von abgeordneten des rats und des ministeriums
dem kurfürsten Franz Lothar zu Mainz zum geschenke ge-^
macht, und von diesem in der bibliothek des [schreibe we-
nigstens : der] grafen von Schönbom zu Gaybacn in Franken
aufgestellt worden.".
Um das nachschlagen einzelner stellen in diesen hdss
zu erleichtem, zugleich auch um zu zeigen, in welcher folge
die bücher des '^an stehen (man vergleiche die allbekannte
stelle im tractate M^na K^a), gebe ich eine Übersichtstafel,
in welche ich die nachher zu erwähnende massora und den
ersten Raiicodex mit aufgenommen habe.
142
Oenesis 3 v
Exodus 71
Leviticns 129
Numeri 167 v
DeuteroBomium 222 t
losue 274
ludices 310
Samuel 345 v
1
61 V
115
150 V
198 V
242
257 V
273 V
309
410 V
347 V
381
437
476 V
508
521
460
462
464
467
471 V
531
540
554 V
6
Nummer zehn des bibliothekscatalogs.
^es quart, von denen 1 — 109 in fünf spalten beschriebea
sind, papier des XIV oder wahrscheinlicher noch des XV Jahr-
hunderts: das Wasserzeichen ist ein geteilter kreis, dessen 30
durchmesser außerhalb in ein kreuz ausläuft — die Griechen
verwendeten es für Aphrodite, Salmasius exercitt Plin 874 d.
Kleine(86^4)massora, deren text nach und nach zusätze
erhalten hat 1 — 109: das stück über die tohaltigen Wörter,
welches ich nachher mitteile, 110 111. ob vollständig? 35
Der herr rabbiner Jaraczewsky hat vielleicht die gute sich
1) Wegen der reihefolge leremias Ezechiel Isaias verweist IHMi-
chaelis auf des jüngeren Opitz zu Leipzig erschienene dissertation de
leremia inter prophetas maiores primo. Isaias steht richtig so : er wird
durch seine Stellung als jünger als Ezechiel bezeichnet, sein erster teil
ist, wie ich nachweisen werde, nichts als eine zur zeit des ersten
Cjrus vom Verfasser des zweiten teiles gemachte Chrestomathie aus
älteren propheten, welche erhärten sollte, daß Jahwes weißagungen
eintreffen: ihr zweck war, die Juden zum glauben an die neuesten
Verheißungen zu ermutigen, die alten stücke des ersten teilt sind in^
diesem sinne vom vF des zweiten teils redigiert worden: auch nimmt
dieser, wo er kann, auf sie bezug: daher die stjlverwandtschaft der beiden
hälften. nur deutlich eingetroffene prophetien haben im ersten teile
platz gefunden.
Kegum
430
Isaias ^
518
leremias
3
Ezechiel
82
xii prophetae
149
Fsalmi
214
lob
296 V
Proverbia
331 V
Canticum
359 V
Euth
208
Threni
389 V
Ecclesiastes
372
Esther
398
Daniel
434
Esdras
445
Paralipomena
462
*]5n*
ri'it'n
•»U)*n^
1
1
• 1 V
33
9
25 V
59 V
15
52 V
78 V
19
66 V 5
104 V
24
83
127 V
30
98
144 V
32 V
102
161
35 V
106
190
42
115 10
286
61
124 V
230
48
163 V
siehe oben
54 V
146
303
68
173
326 V
78 V
191 15
355
86 V
211
366
90 V
222 V
377 V
76
245 V
376
74 V
259
384
76 V
261 20
380
75
252
386 V
77 V
263
392
93
233
402
95 V
238 V
418
99 V
fehlen 25
Lscataloffs.
111 blatt mäßi-
14S
ttber das alter der erfindang^ des leinenpapiers belehren zu
lassen: er leistet 116 nnd 117 folgendes: n;,beim schlaß ist
eine art dankgebet, und nennt sich ein gewisser loseph, söhn
SalomOy der das manuscript einem Grereschom sendet, den er
5 „den geliebten seiner seele^ und „sein hanpt^ nennt, einen
grüß sendet er an seinen schwager Nathan und dessen frau..
sollte unter diesem Gerschom Gerschom der ältere verstanden
sein, welcher nach Jost vor 1040 starb, so würde das von
dem hohen alter des manuscriptes zeugen, und dürfte dieses
10 als das älteste in der Sammlung zu betrachten sein, auch dürfte
der umstand für sein hohes alter zeugen, daß die bekannte-
sten masoretiker wie Eimchi usw darin nicht benutzt worden
sind, was doch gewiß der fall gewesen wäre, wenn der
codex nach ihnen abgefaßt worden wäre."."" wie alt sind
15 also die Teubnerschen drucke des Thucydides, da Thucydides
den peloponnesischen krieg erlebt hat. daß Qam^i ein ma-
soretiker gewesen, war mir unbekannt: wie eine massora
(ein werk des ix Jahrhunderts) den „Kimchi" (der um 1200
blühte) sollte haben benutzen können, ist mir dunkel, und
20 in dem stücke, welches ich abdrucken lasse, wird der hen:
rabbiner allerhand finden was auch in Qamxis Wörterbuch,
freilich auch schon in Abulwaltd steht, und dessen wirklicher
Urheber vielleicht auch Abulwaltd nicht ist.
Als ich diese handschrift zum ersten male sah, steckte
25 sie in einem unscheinbaren pappbande, der ursprünglich ge-
wesen sein muß. denn Bellermann berichtet IX 7 daß bis in
ligatura anteriori n*»» *nTy"»b« nn ;np3 oiÄ-^aibp genannt
werde, der auch in primae paginae summitate semel erscheine,
(auch Geiger Zeitschrift VI 59 hat am 24 Februar 1868 den
30 von Bellermann angeführten namen auf dem einbände dieser
hds gelesen, die ihm doch nie geliehen worden ist.) jetzt
ist die alte schale weggeworfen: schade um sie: sie hätte in
ein museum gehört, denn gewiß war ein pappband aus der
zeit „Gereschom des älteren" einzig in seiner art: Heinrich II
35 hätte tür Bamberg nur auch in pappe binden lassen sollen:
die gründung wäre ihm billiger gekommen, der buchbinder,
welcher den neuen deckel geliefert, hat beim beschlagen
seines Werkes die spitzen seiner nägel bis auf blatt 17 durch-
getrieben.
40 Da herr professor SFrensdorff die hds für sein so lange
erwartetes buch benutzt hat, ist nicht von nöten mehr über
dieselbe zu sagen, er wird kraft seiner tiefen kenntnis des
gegenständes weit besseres vorzutragen haben als ich liefern
kann, es wird zu untersuchen sein, ob nicht vom randeder
45 Erfurter bibelhandscbriften zusammengelesen ist was 1—109
vor uns liegt, die letzten vier selten, die nicht mehr massora
sind, lasse ich hier abdrucken.
144
riKt!^ ton^oni nw^ inNti^io oriKti^i wsi^^io ♦ ^itt^ijf ^jki:^^ p»
-nnsD iKnNt2^ p» -o^s nao nSapm nb^no pt2^Si jf;u pt^^b
Ktt^ion -HNiM pi:^S :piooa nNti^io ♦nNß^Ji -Kt!^n ^ruio pti^bi
.^ nwai r|ina iKt!^^ - Sip nonn pt!^S : »iiii^ nwu^o ♦ nrn ni:^K
:t!^Kn n« Ktt^n o ♦p^jo pt!^S toSip wi:^^ oniri isto iNtt^^
pi:^V : mooS in« K^iyj ♦ am) on ♦ iN^t!^ onDß^S ♦ nbna pti^V
- ^:it!^:it!^n - in» naiy^ piyS : oipn nyti^ ^isi2 ♦ njpn n2W 'o
pK^b ♦«* piyb ton^ion Sai ♦S^n wt^^n ♦msNn onaS K^:it2^o
-Tt2^2 oni» mK^VTD pt!^S ta^tt^n nSo^ivk rinn» -npsin
miyn ♦inoiK2 iS iii:^^ -oni^^n pioin -mt!^ ptj^S :^ban iK^a
-^n^iys in« : on^ioni o^ion nt!^ : o^pioif iits^^ dk - inoiK
bai ♦on^i^^n in» ♦ jS^» pts^b : on^oiTi mtJ^a nwb pny h^) »s
o - vSjfo mot!^. - nom S» ua^^ Sk piyb : nS^V Vas nna^K
* = 110 A I * ende + *[öD» »»^öJ^ PJ^ ^ gestrichen | ' Ex 20, 7
nsw I » lob 32, 22 | » Abbac 1, 7 | » lob 41, 17: wir haben inft^ |
* über ji von y;ii nnd n von H'^TlD ein r. gemeint nSlID Isa 2, 19 |
* Lev 14, 56 I » Ex 34, 7 Mich 7, 18 | » Gen 19, 21 | « Ex 19, 4 ( «Ex
12, 34? I « hds nXtt^31Xtt^''1 o^ßö trennung. Regn IV 19, 4 Isa 14,4
37, 4 Ezech 4 5 6 ? | « Gen 43, 34 | « über 1 von nXIOa etwas
wie r I « Abbacum 1, 1 | 'f Thren 2, 14 | ^ statt pß^S nur ^ mit
pnnkt: künftig merke ich dies nicht wieder an | ' lob 21, 12 | « Is^
42, 11 I « Isa 24, 14 | 8Ex30,12 | « lob 20,6 | » Isa 6,1 | »Num34,18.
wir haben HÖDD I *^ Lev 19, 32 | »^ lob 8, 11. bei uns ^jtt^i. die
wnrzel \f^^ der Araber wird in den älteren targumen als Xf^O oder
y^i^t in späteren und bei den Syrern stets als Xj|{^ = ^j|0 angetroffen :
zu n:ifef ist keine veranlassung | *<> Isa 17, 11 | " lob 12, 23 | " Ps 73, 12 |
^^ )2*] ^T^ ersten buchstaben ist corrigiert: ich errate das wort nicht |
" Ex 15, 9 I " Lev 5, 11 | « Dt 27, 2 4 | " lob 13, 27 33, 11. bei
uns 1D2 I " zu nnfe^ gebe ich kein citat | " Gen 14,3 | "OseelO, 11.
uns fehlt inDIXn I " Isa 28, 24 | »* lob 39, 10 | "Ex 12, 5 1 "rT'Dni
mit abkürzungszeichen. künftig merke ich dies nicht mehr an t " Ps
55, 3 I " Gen 24, 63 | " Gen 21, 15 | « Gen 2, 5 | " 1 von nitt^H
pr m aus etwas anderem | »» ? | »« Ez 47, 5 | »« Isa 25, 11 | " Ps 6, 7 [
" Prov 7, 25 I " Prov 4, 15 | " Num 5, 12
145
20 . ttty p3 ♦ monn nvatt^ ♦ nw m^a ]w^ : üw tt"K ♦ ü^
])w^ : pti'a »wts'^ ♦ ab pt^b : in^ae^ö n-ma ♦ n^atvo pKi
•tiöw nn'n ♦ t nowna ♦ O'tyn i«!'» ♦ pn iS db^ ♦ no'ty
♦ nwjr DBty ♦ «waS ♦ nsts' ptyS : on'oni o^na owb ♦ oti^'i
nyai ♦ apjf'a npm k^k »a ♦ myan ]wh : nflts> Sy wyi
»s pt!> iK "iiy 1» ♦ nsKi pt!> pty*? : nB»i p't£>» 5)k ♦ ip^e^ni
♦ ^»Vo Sk ■itt'n ♦ )'0&^ Dnts> »3 . TM1 ntt' pt£>b j Bn"'öni
jwS : mnty jwb «in oj VKnty^i ♦ nne^ »a ♦ nbo'aK ntf^i
SpB>»a ♦ m» ptyb : nienon bnan» dk ♦ rrüioa nty»i ♦ t bjo
♦nne^Dn n« npni ♦ nano ]w^ : nnttri inityoa o'oi »mwoai
3o|'«i • mw ntsn ottn ♦p'oi jv» jw"? :»nnDD nano ow-ini
Kim ♦ po'S npjj iSa mw loa mitt'TS u^niani ♦ ib n»n
|wS : n>oi n«o wnian »naiai iS noni ♦ nnw 'am |"iy
t»w * naTD Dww ♦ tinm 1K ♦ »aj» tyu' * ]wv^ nnöK^
•p'iKJS'o "y^K ♦ oamaa »sro» «•? "iwb^ pe^S t tyit£>» ♦ ty»ty»
35 ♦ naat!> ntryo ooaty ♦ o^aiae^ nn»o ♦ i^y latra : pts'o
|sa ♦ noaty n»i Dty naoitD : rhnn ^^w * nSnn' naaK> Vjn
» Ps 101, 8 I »» Osee 5, 2 | " Pb 40, 5 | » Num 33, 56 | " Pror
15, 19 I <• Isa 5, 5 I » Osee 2, 8 | '* lad 9, 48 | ** lud 9, 49. bei un«
r\2W I " in HTa steht n über 3 | »• Isa 2, 16 | «» Thren 2, 6 | " LeT
26, 1 I " Eb 8, 12 i " lob 38, 86 | " Ex 15, 25 | «• Bi 21, 1 1 " Ler
6, 21 I » Regn 11 18, 82. folgt dem np I " Nnm 6,26 | «»Ez21,27 |
** «ber S) ▼OD nStt' da» Keichen ► | '» Lev 5, 4 | '» Lev 13, 45 | "
Mich 3, 7. wir Qfiftf | »♦ Ps 78, 21 | »* E* 89, 9 | » Isa 44, 16 | » Esther
4, 1 I « Lev 11, 82 | » Prov 8, 16 | *• Osee 12, 5 | "lud 9, 22 | »'Gen
82, 29 I "« Par I 20, 3 l »• Isa 10, 15 | »Lev 19, 85 | »• Ez 4, 11 |
» Eegn II 13, 9 I •* OJim tds | »» über ^ von pi^ ein ► | »»Isa 28, 25 |
" so hds I " Thren 8, 11 | " «inS «33 60 B 24 steht in der Berliner
ausgäbe ]tl^OD VM1 TT^DO VM »>>t daleth: Bnztorf 1026 1448 ebenso,
vind dies ist nach aasweis des arabischen mnsayyad Freytag II 471
richtig I ** Esther 8, 17 | " Ps 119, 162 | •• Ez 21, 15 | •* Isa 85, 1 |
»• Isa 61, 10 I »* nach VTWH + BtS, aber pr m getUgt | •* lob 8, 19 |
»* Ex 12, 19 I " Dt 28, 5 I »» Ps 74, 5 | •» Nahum 1, 10. bei ans 0^3130 I
» Begn III 7, 17 | " lob 18, 8 | » Eegn H 18, 9 | *» Num 82, 38 |
*> Isa 16, 8
10
146
-Knnnt!^ n:i' ♦mtt^i njf id3 ♦miy pti^S Sa :omtDni4o
5)^nt2^i : nn^oiTi naiy^i ni:^»i t^^Mi at^^a pt2^b Sa : yj>^ü
:pin^S nion KiniÄ^ ^sS pinß^ |wb Sa :iS non jw ^
lüa ni^a ]wh Sa : iidd iownn iv Sa ^a ♦nopin in nttifi^Si45
Kin löoa arojm ♦ imNi iSots^» ♦ inS Soti^o - aiu. Sain^
iS |w ♦TyiSa i^at!^ niott^i :niSSin niSaom iioa -niui!^
. -latsf t!^i l^^jjfi : yx nanaS Djnar irnian naia i« ♦ aon
Sa :nn^at!^n njfna ^mTat!^ d:i o^att^ naiy ♦Tn^oß^ "^«^
loa njf t!^ im» - aiop njf t!^ ♦ njf ti^ njf li^ |wa nnjfo nn pti^S 50
Sk ♦ its^Nn njf 12^ ♦n^jf tt^ in - n^ii^ t:^^« pi ♦ ;i^Ss its^öja nyit^
pi:^S Sa to^ty n^t!^ p» n^s:^ 02^ pi ♦K^ion^ kSi n-iyt^^n
on^jfiyi ♦Kipi inyn n» n^ts^i -on nts^N nn^yt^^S wa nii^
»^ Prov 12, 11? ein QnS yat^H finde ich nicht | »^ Ps 16, 11
8^ Ps 145, 15 I »* Ps 146,5 I ««Nahem 2, 15 | ««rückseite vonblattllO
w Isa 2, 11 I 8» Ps 148, 13 | »» Dt 2, 36 | *<» lob 16, 19. hatte er an-
dere accente? | *** Gen 31, 47 | ** Isa 3, 18. wir D^iint^HV von sahd
honigwabe (sechseck) kann ebensogut wie Ton sahr (mond) ein name
für einen Schmuckgegenstand abgeleitet werden | ** •» in '^^Nfip wohl
pr m später | ** Gen 40, 11 | ** nach V^^'] pr m über derzeile'p, aber
pr m gestrichen | *« misn natt^ 24, 1 = talm II» 143, 3 des Berliner
drucks I " Ez 41, 16 I ** lob 8, 21 usw I " Dan 7, 5. wir -|Öt^1 1
*" 2 von n^'^a P*" na über etwas anderem | ** Ps 111, 10 usw | *« Ps
53, 1 I " Ps 32, 8 I " über jo von *^ODa zeichen i- | ^' Eccl 7, 25 1
*^ Prov 23, 2 I " St"l nait je Einem pjinkte über dem buchstaben. ^
sieht wie *" aus. vgl es zeile 10 dieser seite der hds , mitte | ** Gen
80, 16 I *» Dt 15, 18 I " Ter 46, 21 | " D von 0^ war S 1 **l8a7,20 |
»^ Ps 107, 25 I »<> Ez 27, 35 | »<> Isa 28, 2 | »<> lob 18, 20. vgl ^vf nmO
und massöra | " Gen 27, 11 | «^ Par II 20, 10 | *i Num 6, 5 | " lud
20, 16. vgl in den armenischen Studien bakul | »» Gen 37, 31 |
" tD von 1JQ3 pr m aus S I " Lev 17, 7 | *» nach Qn + D^ilt ^"id
nach diesem ein wort, das nicht DJT'iriX zu sein, sondern auf p zu
enden scheint, pr m, aber pr m gestrichen | " Isa 34, 14 | *» Isa
13, 21
147
55 DK nin^ nsiÄ^i : oisjrbi mpsSi onb ninnt^^nS oat^^n »b p»
:ninsiii^ pi:^S t^^mb pti^a ^nsji ♦ nnso in nKts^ pt^^b Kinty
♦^jftsfö bijf ipm np^Bi:^^ onM nb^ai ♦psti^a in^o^ ^d pi^^bi
jmv Dwnn VjfinS iiübio n^on« jwba ok ^d ♦ nion ib p«
pn-rn ♦Nnninb n^S iptt^oT kdkdo jnna ♦ «auiKV tb -rpoo
6onnpt!^tDi itDD )^jf3 |nip pa^b : a^nnb nnsn n« lobion
pjf Dwnni -nn» »n^pDa pipo^ obs irnun ptfi^Vai - do^jt
jn^j^jf ninpDo vn^t!^ nioK i^^niani ♦ n^nnpoi w^jf instti^
ann^ b^Kb ^D ♦ nba pi:^^ a^na t^^ya : ya:^ po Kin - «np^oa
: y^jf wyM nani ♦ niojf iti^p - wv^ hp^^* bipt!^ iV ♦ ij^va
piyS Sa : Kityi ♦ ononn *?if o^ti^ojfi ♦K^nn« w^^jjfa loo
jwb Sa : X)^^ nK ibvi - wnnti^' ♦ D^:ini:^ jS^k p» nnwr
" Dt 32, 17 I w :3 von pjO pr m aus ^ I "*? I " IsaS, 17 | »«ende
steht das erwartete *1p*1p nicht in der hds | ^ Lev 13, 2 | *• über <
von ptt^n ein " I *' lob 36, 18. wir |ö ^ör "»3 | »Msa 2, 6 | '^^ Thren
1, 14 I »® Isa 48, 17 | »^ hds ^V -)n ^^^ strichlein über '^ und ^. man
erwartete l^i in = '»dSb^IT^ DUIH I *^ Reuchlins hds (meine ausgäbe
274. 15) T\MTh '^S tJ'^Sö I ^® <ier punkt nach HDDlt^S steht in der
hds 1 ** nm t<np"'1 29 blatt 27c 14 des Stettiner drucks lese ich nach
citierung von Isa 48, 17 «nnS I^DD «DXDD pnm HDa "f} l^pDÖ
HniÖ I *^ I«a 3, 16 I «* tahn nitt^H tt^'«1 18» unten | «« lob 20, 9 j
®* im *7")iy blatt 160* 5 des Venediger drucks von 1532 wird auf
Wnp'^DÖ verwiesen, die werte finden sich (ZDMG 28, 56) in der tat
in ßubers ausgäbe dieses buches 132* 14. vgl nachher zu zeile 77
dieses texts | ®^ ttf von ptt^l mit ^. nach 1>^2 ®in verkleckstes, wohl
getilgtes, jn oder ^ I *• nSa lose ich unsicher, danach hds keinen
punkt I " lob 5, 2 I «* lob 6, 2 I «* lob 10, 17 | «* vor ^ß^a pr m 1^,
pr m getilgt | •* lob 17, 7 \ «* Gen 44, 13 | «« Ps 68, 20 | «* Zach 12, 3 |
«* hds '^na '^"h I ** ^^^^ D von *]t:D ein ^ I »» WinX W'^i^D setze
ich zweifelnd, hds H**a °^i^ ^^ei abkürzungszeichen über den auf 2
folgendeuv zeichen, t^^t'i^y muß nach dem zusammenhange erwartet
werden: y ist allenfiEills aus dem dastehenden herauszulesen, aber ein.
drittes wort wüßte ich nicht unterzubringen. fc^HDIia würde dem sinne
nach nicht passen | ^^ Nehem 13, 15. bei uns mit 0« Esdras und Ne-
hemias citiert unser vf also als Ein buch, wie die hdss des *n^n es stets
als Eins bieten | *^ die stelle kenne ich nicht, nach pij^ + hds nilötj
aber von erster band gestrichen | ^^ Thren 1, 14 | '^ Gen 11, 20
10*
148
jwS Sa :n3nBn ]oi nnsn noöoi niyn\n)oi n^tt^ nniy
n^b nooi pjv Dwnn ♦int^^a innNn^ p» ä^ioiKn nSipt^ö7o
p» bipb^p jwS xv^Vi iinß^ ♦bjfj iniy ijfi :Knbip2^M
jf^n nxp ♦ oi'jpi jrnt!^ p» nn^ pa^b ba : n^am nanu^tD
- onioiy D^sne^ ♦ riBijfio rine^ paa rinis^ pt!^S Sa : jfintJ^nö
♦ nsnt!^ iS isna^' ♦ isnoDi nn pt!^b Sai : rjniM njfSK
jK^Ka isntyn*nTpiioptj^b Sai :pwyn «in -Tnia« nisna^ioaiTs
wSn -pnw injftsn ojin» ^ja npnwSi p:ia j>'^w jwS||Sa
♦^psn» pnnp nownn ♦o^jaSi o^pnti^ -pn^ jfax pi tn^pnts^
o^ntj^s ps^^Sa pnttno itr^^b D:iTn jnav i« *nipnt2^ o^ntt^B pi
onb nniyn - nn^noi pn^sn oni:^ ]wh : pnts^oa nipint»
•npi iniioa c^n - nni:^i non -uint2^a Syn^ Smi tomma^^^
psvi n^^NDtfi^ T ptfi^S : \^)sh Kin o^tr^pti^p pnti^i ♦ pö^S
ntt»« pa^b : ^Bjfiß^ aina ♦ nati^nD ptt^S : inii:^ifa bKtDty im
ton nti^a pii^b :onDt2^ai oß^a ptr^b tttf^^S ntt^n«io ♦a^iNn
tyai ♦ D^XN üWiir\) ♦ t!^:i^ nS im jni* ptr^b : nnitt^a pß^S
•» los 10, 20 I «ler 42, 17 | •• Ex 31, 10 | •» niaiÖH ^«l« I '"^ I«*
44, 18 I ^^ lids ^n ™i^ abkürzungszeichen. meine aasgabe 270, 6 | ^'
Gen 14, 23 I ^« Isa 5, 27 | « ler 2, 23 | " > von in'' i«t verkleckst |
»« Lev 22, 23 | '* Isa 28, 20 | " Isa 14, 29 | »« Isa 6, 2 I ^* Isa 30, 6 (
'* Arnos 6, 10 I '* hinter nil noch ^SDI» '^o durch fijo von erster
band ein tilgungsstrich | '* Par II 16, 14 | ^^ ler 34, 5 | " 7]^>^r\ wohl
un sinne des biblischen D''^3n öen 50, 8 | " Par I 14, 12 | »« blatt
111» hebt an | '• Gen 49, 11 | '• Isa 5, 2 | »« Isa 16, 8 l " hds klar
npnfef ohne jod | " Zach 1, 8 | " hds ')y\r\ | ^^ Renchlins hds [Lagarde
475, 26] l'^nvni pnnp- unser text wohl echter. pÖllD balte ich für
identisch mit dem pmiD» über welches ich zu 228, 1 meiner Prophet
ohald gesprochen. vCordus zu Dioscor 5, 103 cerussa plumbum est aceti
acerrimi halitu in candidum pollinem resolutum | ^^ Isa 19, 9 | ^ hds
'XVr\ I " för Itt^'^Sa lids oSa. ich verstehe diese stelle nicht | ^» Thren
3, 8 I '» Begn I 5, 9. er folgt dem «^^p I »»ler 51, 3. diese stelle fehlt
in der Leipziger concordanz 1209. unsre drucke lil'HDa I '® lob 41, 18.
bei uns n'^ltt^l I '^ Reg» I 17, 5 | " lob 23, 9 | " Ps 94, 19 | •« Dt
28, 30 I " Dt 22, 23 | «» Ex 80, 23 usw | •» Lightfoot zu Mth 16, 17 [
" Regn II 4, 10 I •* den ersten buchstaben des wertes |ni ^^n» ^^^
weder entzifiPem noch erraten: •]? man erwartet ein wort wie VnS [
«* Dt 15, 2 j «* Ex 5, 13 I w Isa 53, 7
149
i'pV ♦ tynn »Va prV : ^r laS rsnn' ♦ nonVoa «ai tf snnrr
roK>n »i'sjK DJ iwn»i p» njfOö ptt'"? :nty-in -vp ♦tt'nn
9o'stt>n 'jrs »pSniöi nuio jnx mjf ptt»"? :itt>si nt£>n» ♦rwoV
♦T^j IwS : TyS:in p )^hw tsnTsa ♦ nny n« iowin ♦ onjr
:S3W ns'sn *T\ttf »Bitym »ns'tyn 5)tyn »mn' cirn iö3 5)iVpi
: npnB'tsia nVots' ♦ nobe^ nSotj» ptf*» : te« »bj; r w ptyS
nitida ♦ wy ntj^ ♦ pmni n»v prS : »b ntyy» n'tyy jwS
95 p» riB'om pap pB''? : t^V» Sa n« n«f y 'jjn ♦ onxo»
|TUV ovinn »a^na "p ♦ nwy jks» ♦ nn K>yn ♦^■wn tyyfii
n pbi!» Tx^aT NpTB tyna ♦lain"? vyia yan» itDiSa »naan
pB^*> : tyny its^iy wn pja nwo ptrS : laain imip b»yiots>'
by : löy ipt£>ynn o ♦ ptj^y voa »na^ni an ptt'S : ats>y pT
»o°minD'?i »ana n»B>yjty »Npo'y minoV wnian 1^np p
'•jya oy nianoty ♦ njn SanSi ♦ nino nino pabinti^ ♦ nno»
nsDwi »lan pti^V tontj^yi ntyyi ntj'yo pc"? :nip»n naiwi
ayn"? tyns p» nütvini ns ywa ptyb : ntrsn njys o» |wa
"» Lev 2, 14. das J von feru auf gr pr m I " Ler 2, 16 | •« Pg
64, 7 I »• ende punkt fehlt | «» Pe 64, 7 | •' Gen 44, 12 | »' ßegn HI
20, 88 I »« Par n 18, 29 | •» lob 30, 18 | " Lev 11, 33 | «« Isa 16, 11 [
•» Isa 16, 7 I «» Gen 20, 6 | »» Esdr 9, 18 | »» lob 33, 18 | •« Eegn IH
20, 27 I »' hd« 'ij-|n I " Beuchlins hds (180, 19) natflrlich -(^ | »• Cant
6, 5 I »• Isa 52, 10 | »« loel 1, 7 | "Isa 20,4 | •«lBa47, 2 | »»lob 9,26 |
•• Isa 3, 6 r* Ex 22, 8 | ■< ende verstehe ich nicht | ** Begn I 22, 8.
hda -: '' unter yi pr m | '* die stellen nachzuweisen lohnt mir die mfihe
nicht I »» Soph 8, 19. hds •^■•■•jyD I ** Gen 41, 47 | •• Eegn II 8, 13 |
»• Eegn 1 25, 18 y>rO | •* hds ^n 23 »i* abkürznngsstrichen | »' «nasn
mit den vocalen ''''>-. meine ausgäbe 101, 18 | " nach ^pTS +
Ol P' »^1 pr m gestrichen, es ist Tr[Q sieben des tractats Q^nDS
blatt 74 ff I °' n mit abkürzungsstrich | '* die Berliner au^abe bietet
"pn "pn. Nathan 239« mitte «n -|iri I " Dt 3, 11 | »» Gen 1,30 | »« ft>
von pft'y pr lu t^Q* einem andern buchstaben | ** Gen 26, 20 | '*"> hda
in^3T mit abkflizungsstrichen 1 '•• nach nTlDD? + KlJ^n» P' "'* 8*"
strichen | *"* nach MpD^ + V^fittf ^m zeilenende, pr m gestrichen
' Lev 13, 7 I » Isa 58, 7. wir Qlt
150
♦nyt^BöH ijf ♦^j^a yi:^B3 >d - n^DB pt^^ ♦''W ts^nsa || - ajr
♦ n^i2^pi2^p pnt:^i ♦ ni^^pt^pi n^sjo ' **** pt^b ♦ na ny t:^BK
rrti2^p nKi - pnt^n pi - nn« t^pa ntrs w^« ann ^3 bwsi
n« *jun u^nian }wVi - Kniiop wunni ♦ vmts^pi - nojn
i:^BnKi ♦ npn« pt^b : mo^t^p hnd p» nyü pt^bi ♦ nbwpn ^^
Dn^a n^oüt:^ - riDDi am i^^isn Nim - r|D3 pt^b p * ^^ts^a
^Dbii^n^ Dunni - ^nb« ot!^ ^ntt^sni ♦ b>bn jits^b pi ♦ ts^snn
*üiw) 3^1» ptt^b :pKn bo nibnn tt^snni -D^sn nV bbnn nV
:DUit^üp iba-Dtt^T^ t^iop pt!^b :-i3ijf bsV t^j-i n« ^ptysni^s
* ler 16, 7. wir ^DIÖ'» I * Threu 4, 4 | * Thren 1, 17 | * Ex 9, 29.
^ir •'SO n« fe^lÖ« I ** lob 37, 16 1 ** lob 36, 29 | « über S von ifeHÖD
pr m 1 I « blatt 111 rückseite | « Ps 68, 15 | « Regn I 20, 3 | • Par I
19, 4 I ' lea 27, 4 | ^ wo ich steme gesetzt, steht in der hds etwa
Iwpf <^6r letzte buchstab von dem neuen buchbinder etwas überklebt |
',Lev 11, 9 I ^ Kegn I 17, 5 | ® 7 von p^ durch den neuen Erfurter
buchbinder vertilgt | ® vor p^*) + tt^pl» V^ ^ gestrichen | ® Num 4, 7 |
• Ex 25, 29 I ^ beide targume mit suffix | * hds "»niD"! °^it abkürzungs-
sfcrich I ® * Erfurter buchbinder, schon ^ unsicher | • nach f^^ + ^iljin»
aber pr m gestrichen | ^^ ^ von 7');i5 pr m auf etwas anderem | *® Gen
33, 19 I ^«^ Dt 9, 17 I " Abb 2, 19 | " Prov 30, 28 | " Prov 30, 9 |
** l^ini °^i^ abkürzungsstrich, aber ''D7t5f1'T» ausgeschrieben | " Lev
18, 21. wir ]1DSn kS- ^^^ ^^» 29 kann nicht gemeint sein, das C)
von D''Sn ^1* .. I " ™^^ unbekannt, aus dem "HtllD? I " Lev 19, 17 [
" Nehem 4, 11 | " Regn II 19, 14 | " punkt nach iffj^l von mir [
-** Gen 1, 26 I ^* ende 7 7, jedes mit abkürzungsstrich, eines am ende,
das andere am anfange einer zeile | " '•pB^öni zweimal, das erste mal
pr m gestrichen | ^^ Ez 16, 25 | " Osee 9, 6. bei uns t^^JO''p. ich sehe
in tt^^O^p einen Infinitiv der dritten form qltäl Kosegarten gramm
arab § 433, in qimmös = qimmäs einen solchen der zweiten, ebenda
§ 432: die form taqtil taqtilat Symmikta 88, 38 gehört natürlich ei-
gentlich zur vierten, und ist nur misbräuchlich an die stelle des rich-
tigen qittäl getreten, zu den quadrilitteris baynana qawmama (^^Tl
und DDIp Juüssen daher mit 1 und •) geschrieben werden, Lagarde re-
liq graec xli unten) ordnet sich arabisches baynünat u dgl m: im he-
bräischen sind diese bildungen früh verkannt, sonst würden pin^J «iid
V^^i in der ersten sylbe ein .. zeigen | " Prov 24, 31. wir mit B^
151
njftr^ DHoboi D^an D^ojf i^bjf ^nitDtrm ♦ ny tr njrtt^^ an^sbüi
2onb^ani ♦pnni p|No w-iük^^ Dts^ni - w-iytr^ pnn ♦ n-iyu^j
ii!^y DUtt^^i ♦br noSi:^ nnn p rpv osy^nj hko nua nn«3n
att^ya mboti^a trn^Bi ipts^a yt^sn nu)W3 pnits^ ^witr n^yti^n
30 y 1:^31 uunt^n u;i^t^^ )UB^ni lost^^i ntf^aa tyio-in t{^o"in ni^^s^
y^2 -Van pjn N^;ia nip^^T ♦ inntf^ Ht^nn utry^i iSNüts^a
qy^^DTNJünn
^« Gen 46, 17 Par I 7, 30 | 1« n^ i»it abkürzungsatrich | ^« hds
2^ mit abkürzungsatrich. Frensdorff massora I 184 | ^* £z 84, 18 |
*' Ez 34, 19 I " nach fe^ÖID am zeilenende + ^ mit ;| darüber | *' vor
rüTltt^n noch ITltt^n» P^^ ^ gestrichen | *' Ez 27, 35 | *® Ez 32, 10.
ein y^^ ausgelassen | " Nah 1, 3 1 >» lob 9, 17 | " Ps 50, 3 | «<> Ps
58, 10 I «>— 88 (jijej mj^j unter den wertem stehn zeichen , welche ich
weder im drucke wiederzugeben noch zu deuten vermag, interpunc-
tion hat die hds in diesem sonderbaren abschnitte nicht, der sinhaltige
Wörter zu einem segensspruche für Israel und zu einem fluche für
Esau verficht, ich bin ferne davon alles zu verstehn, und halte auch
die lesung nicht durchweg für zweifellos, wer Israel 23 24 wünschen
kann, es möge sich an wachtein, schafen und haniiineln satt essen kön-
nen, und Esau gönnt« daß das in seinem fleische und harte kriechende
gewürm sich ausbreite (30), der verdient, daß man ihm viel unsinn
und nichts gutes zutraue, und keine mühe an ihn wende, trotzdem
die reptilienpresse zeigt, daß sein fluch geholfen hat | *• •IHID öberr
strichen | *^ "Hn "^on "inn desgl | *^ 7t nii* abkürzungsstrichen. punkt
danach jetzt verklebt I *® pPlW ^^^ ^^ H oben einen strich, darüber pr m
etwa *ttfnii1» ^^^ S^^^ dunkel | *^ vor VT'lfe^ pi^ ^a gestrichen VJ^Itt^l
in Vl^ltt^ ist fef pr m über Sl geschrieben | '* nur ^Xi mit abkür»
zungsstrich
\
152
7
Codex XIII der Erfurter numerieran^. 264 Watt perga-
ment, in drei spalten zu je 41 zeilen beschrieben, die lagen
ungleich groB. Baschis erklär ung des jüdischen kanons mit
ausschlufi der Paralipomena. von IFBreithaupt in seiner s
Übersetzung des Baäi benutzt, von ABerliner in seiner mit
großer liebe und Sorgfalt gearbeiteten ausgäbe des ttber deii
pentateueh laufenden teils (Berlin 1866) nicht nach gebühr
gewürdigt : es war meines erachtens dieser codex^ sein gleich
zu nennender geselle, so weit er mitgeht, und der herrnio
Berliner unbekannt gebliebene OGTychsens (in Bestock) die
grundlage einer ausgäbe des wichtigen commentars. denn
das datum wird freilich nicht ausdrücklich angegeben — eine
deutsche band berechnet ptn am ende des letzten blattes als
115 == christlichem 1355, während es nur formel ist — , aber'S
sehr alt muB das schmucklose, durch vortreffliche lesarten
sich auszeichnende buch sein.
Der commentar zu Buth weicht von dem ab, welchen
Buxtorf unter Baschis namen hat drucken lassen : meine pri-
vatbibliothek reicht nicht aus festzustellen, ob derselbe in 20
dieser gestalt schon veröffentlicht ist.
8
Ein von zwei verschiedenen händen geschriebener codex
in quart, dessen alter zu bestimmen ich nicht im stände bin.
Baschi zum pentateueh und den rollen: ein commentar zu den 25
hafOaren, über dessen Verfasser ich nichts zu sagen weifi,
da ich ihn nicht untersucht. 107 blatten
Blatt 1, bis 24 bilden das erste stück, sie sind ttber die
ganze breite weg besehrieben, die erste Seite ist bis auf
einzelne buchstaben und Wörter unlesbar geworden, die zweite 30
beginnt mit der erklärung von Genesis 1, 6. von D'»ört *tim
an ist alles klar: diesem vorher erkenne ich 2>'»pn "^tr» "»"»by,
was zu unserm Baäitexte nicht stimmt, reicht bis Gen 25, 22.
ende nsioä «tr» rtr.
Danach beginnt das zweite mit schwärzerer dinte zu 35
zwei columnen auf der seite beschriebene stück, blatt 25,
dessen erste seite leer geblieben ist, hebt aufs neue mit dem
commentar zu Gen 1 an: der anfang ist abgerissen: es läuft
bis Gen 1, 26 n^rs^a n:DT «b, wo ntos^a kaum noch zu erkennen
ist. blatt 26 fängt mit nrj''-<j?n'» '^m an. diese werte gehören zur 40
auslegung von Gen 24, 60 : doch nicht zu der Baäis, sondern
zu einer glosse loseph Qäräs (qarrä sollte es eigentlich hei-
ßen = bibelleser), der in Frankreich im xii Jahrhundert lebte.
Breithaupt teilt nun I 200 auch noch die werte mit, welche
jenem "^n vorauf gehn: ms'iri'jmHi «"^si n«iD D"«73U)Sn "»nb« ■•30^'». 45
aber er hat sie , wie seinna zeigt , nicht aus blatt 26* 1 (wo
^Di) sondern aus blatt 23^ 24. wegen des darauffolgenden
153
jqDT^ *n '^t'ü verweist er auf andere stellen ^ in denen dieser
mann in Ba§is [glossiertem] commentare angeführt wird, tlber
ihn Zunz zur geschichte und litteratur 68 AGeiger jüdische
Zeitschrift 3, 242 ZDMG 15, 149—152 16, 299—300 und das
5 dort citierte.
Von Gen 24, 60 an läuft der commentar, soweit ich
ohne zu lesen habe erkennen können, ohne Unterbrechung
bis 80^ zum ende der tora, nur hat der geistreiche Erfurter
buchbinder blatt 70 bis 77 so, daB sie auf dem köpfe stehn,
lo verkehrt, eingebunden.
80^ 1 zum Ecclesiastes , 84^ mitte zum hohen liede, 87^
mitte zu Ruth, 87 ^ nach mitte zu Threni, 89^ nach mitte zu Esther.
90—107 commentar zu den nhosjrt. der unaufmerksame
Erfurter kttnstler hat die blätter 91-^94 so, daß sie auf dem
15 köpfe stehn, verkehrt, eingebunden : da dieser dritte abschnitt
des codex -von einer band des xviii Jahrhunderts mit gewöhn-
lichen zahlen beziffert war, ist diese nachlässigkeit um so
tadelnswerter, dieselbe band, welche jene Ziffern geschrieben,
hat den fundort der abschnitte angemerkt : mir lohnt es nicht
aoein register von ihnen aufzunehmen.
Mein sehr geschickte^ buchbinder widerrät den codex
noch einmal auseinanderzureißen, da der rand knapp und das
pergament sehr morsch ist. man muß sich jetzt ja so vieles
zurechtlegen, und gerade theologen und Juden, die doch allein
asein Interesse an Basi haben, sind in dem geschäfte des zu*
rechtlegens solche meister, daß es nicht so sehr gefährliche
mflhe ist, das buch etliche male beim lesen umzudrehen.
9
IHMichaelis erwähnt in seiner dissertatio seite 15 den
30 codex mischnicus der Erfurter. loIoBellermann hat dieser
hds sein zehntes stOck gewidmet, er nen^t sie gemarae li-
brum, de quo exemplo nullibi notitiae vestigia reipublicae
literariae data inveni. da er seite 3 ende den ausdruck liber
mischnicus braucht, welcher bei IHMichaelis vorkommt, glaube
3S ich dieser Versicherung nicht, welche ihn übrigens, wenn man
ganz genau sein will, irre geführt hat. AJaraczewsky läßt
sich so vernehmen : „vol xii. der jerusalemitische [so] talmud
auf 222 [sind 223] folioblättern mit hebräischer quadratschrift.
ist bis teil v (kadaschim [so]) buch (perek) 1 fortgesetzt das
4omanuscript ist in dicke eichenbretter gebunden, mit leder über-
zogen, und mit eisernen knöpfen versehen^.
Auf diese beschreibung hin erbat ich die hds im jähre
1871, da ich damals beschäftigt war den talmüdh von Jeru-
salem aus dem Krotoschiner drucke und der princeps für
45 eine neue ausgäbe zurechtzumachen: dieser talmüdh ist nur
in dem Einen exemplare handschriftlich erbalten, voi^ welchem
3fSteinschneider im cataloge der Leidener hebräischen mwv^
-.-.)
154
jBcripte und FLebrecht in den wissenschaftlichen blättern I
§ 42 handeln: eine zweite abschrift wäre von größestem
werte, das manuscript hatte auf der Einen seite noch einen
deckely als ich es in die bände bekam: die andere war nur
durch ein zwei zoll breites stück holz geschützt : der rest des 5
deckeis weggebrochen, das erste was ich tat, war, die er-
laubnis zum einbinden zu erwirken : diese wurde erteilt, und
nachdem die selten (nicht: blätter^ beziffert waren, wurde
dem codex auf meine kosten das einfache , aber derbe kleid
(inzwischen haben jüdische bände es schon wieder beschädigt) lo
angezogen, welches er jetzt trägt: das in dem Einen deckel
vorgefundene blatt pergament ist als seite 449 450 beige-
bunden, die Seiten 447 448 sind ein lederstreifen, auf dem
der Inhalt des bandes, das heißt, ohne nennung des gesammt-
titels, verzeichnet steht: am Schlüsse sehr verblichen, bis 15
D"»m:3''ä für jeden lesbar. *^
Den talmüdh von Jerusalem enthielt nun der codex sicher
nicht, auf die richtige spur kam ich durch die zufällig da-
mals in meinen besitz gelangende hebräisch geschriebene
einleitung in den jerusalemischen talmüdh von ZFrankel 1870^
Seite vii. Ugolinis thesaurus XX gab dann gewißheit: denn
von Alfasi, mit dessen werke das hier vorliegende zusam-
mengedruckt zu werden pflegt, ist charakteristischer weise
in Göttingen ein exemplar nicht vorhanden: ich selbst habe
den Amsterdamer druck erst ganz kürzlich, nach langem ^5
warten erworben — man weiß, wie schwer es ist, hebräische
bücher zu kaufen — , und hatte bis dahin nie gelegenheit
«nDDin zu sehen.
«nDD*^) heißt ein der mischna nebengeordnetes werk des
dritten^jaLrhunderts : Zunz gottesdienstliche vortrage der Juden sq
50 87, NKrochmal ptti '»rsnna rtm» 182: von ihm liegt,
stark abweichend von dem mir allein bekannten Amsterdamer
drucke, in diesem Erfurter codex, der zu den wichtigsten
hdss gehört, die überhaupt in Europa existieren, eine nicht
vollständige abschrift vor. man kann sich des näheren über ss
sie aus. dem mit großem fleiße abgefaßten schriftchen von
MSZuckermandel die Erfurter handschrift der Tossefta (Ber-
lin 1876) belehren: die beiden fehler dieses titeis zeigen,
daß es diesem sorgsamen und gelehrten manne an der nöti-
gen philologischen bildung fehlt: sollte er seinen plan «riDOin 40
herauszugeben ausführen, so würde es mich sehr freuen mit
rat und tat ihm zur band zu gehn.
Ein bubenstück sonder gleichen ist es, daß loIoBeller-
mann, der unzweifelhaft den talmüdh in einer mit Juden stark
gesegneten stadt wie Erfurt einzusehen gelegenheit hatte, 45
und der z b im stücke vii seiner schrift de bibliothecis . . .
Erfordiensibus mit citaten aus dem talmüdh, „Maimon^ [so,
I
155
's
ohne punkt !] Sepher Thorah und „Keseph Mischna ad eundem"
Isteinschneider 14951 groß tut, hier eine mischna und gemara
)eschrieb, die gar nicht da waren : lediglich um den behörden
und dem publicum sand in die äugen zu streuen und sich
5 als kenner aufzuspielen, das heißt bewußt lügen.
10
Fünfzehnte handschrift. 291 blatt pergament, jedes S'/i
zoll hoch, 6V2 zoll breit, die seite meist zu 30 zeilen, welche
am rande durch stiche, im blatte selbst durch eingedrückte
lolinien vorgezeichnet sind, die ecken einiger blätter sind
— meines erachtens, ohne daß der text je beschädigt wäre —
vermutlich vom Schreiber selbst, dem das schlecht gegerbte
leder zu fettig war, weggeschnitten worden, ein kleineres
blättchen ist nach 41 eingebunden.
IS Die hds wurde mir 1872 zugesandt: sie hieng lose in
den alten eichendeckeln, aus denen ich sie, mit genehmigung
des besitzers, nachdem ich selbst die blätter bezififert, auf
meine kosten in ein neues gewand habe stecken lassen, sie ist
vorne und hinten unvollständig: auf der jetzt ersten seite
20 ist mit blaustift die zahl XV geschrieben: man wird in Erfurt
vielleicht noch feststellen können, von wem: sicher nach 1844,
da 1844, wie sich nachher zeigen wird, der codex noch voll-
ständiger war. custoden sind da auf der rückseite von 8
16 24 32 40 48 56 64 74 82 90 98 106 114 122 130
25 138 146 154 162 170 178 186 194 202 210 218 226 234
242 250 258 285: sonst fehlen sie. also lagen von je 8 blät-
tern: 64 bis 74 stimmt dazu nicht: aber zwischen 65 und 66
sitzen die falze zweier ausgeschnittenen blätter im bände:
aus dem nachher aus 71^ 14 15 anzuführenden wird wahr-
30 scheinlich , daß der Schreiber selbst dieselben entfernt hat,
und dadurch mit seiner Schreiberei und der Zählung der
hefte in Verwirrung gekommen ist. 250 ist der custos falsch
D-i^DSSs^ai statt D'»5>a5>a)3n. nicht durchweg von derselben band,
obwohl die bände gleichzeitig zu sein scheinen, da 14^ beide
35 auf demselben blatte gearbeitet haben, ich vermute ein werk
des XII Jahrhunderts vor mir zu sehen.
Bellermann hat sich vorsichtiger weise nicht an die be-
schreibung gewagt, da er keinen Vorgänger hatte, und der
codex wenig handhaben bot : Überschriften und Unterschriften
4ogehn ihm, dem vorne und hinten verstümmelten, ab. 14^
steht dib'i? "iu) am rande, mit dem ein Bellermann nichts
anzufangen wußte: den Db'DTa söhn des DiTa-^Dibp findet 24^
nur wer liest, nicht wer blättert: ebenso den D'»0'»3 32^ und
den DiTa-i^iVp 280*: nur 44* steht über dem blatte bu) maniön
45^^n'^'i^ ä") "lä '^^^ti n^ und 260* onono^ riTiV*»» «in T^^n.
der rabbiner Adolf Jaraczewsky leistet im jähre 1868 fol-
gende beschreibung : „vol xv. eine Sammlung von gutachten
a
156
von BaBchi und rabbena Tarn: excerpten fso] aus scheiltoth
"so] von rabbi Achai: den [so] historischen orief von Scherira:
en [so] commentar zu seder sacharoth [so] von Ilai [so]:
teschubath [so] gaonim [so] nsw [so]'', die bds enthält von
Baschi Tarn Achai nichts: es mtlßten denn die anonymen 5
stttcke diesen leuten zugeschrieben werden dUrfen: statt Ilai
ist I.Hai'' da und außerdem Me&uUam^ Ealdnymos, Ntstm,
Naxs6n, von denen der rabbiner Jaraczewsky nichts weiß:
den Sarrträ hat er glücklich erkannt.
Die bücher, in denen stücke der hds gedruckt sind, tra- u>
gen die titel: 1. Ghofes matmonim sive anecdota rabbinica
.... edidit .... Berl Goldberg, Berlin 1845 (jetzt daselbst
bei WWeber für Eine mark zu kaufen : die jüdischen händler
fordern das dreifache). 2. rechtsgutachten der geonim. her-
ausgegeben von David Gassei. Berlin 1848. 3. "^iip "itü 15
D'»3i73np D^snfi^a ''T' ■•io:>73 hcrausgcgeben von ludas Bosenberg.
Berlin tta^n. 4 ^n«a •'-»ö^rr •J5'»a^b "nisöTssn npört ^dd. Vene-
dig nott) = 1602. 5. desselben ma^nau) ^oö»» und manTaa "»a-^n
ebenda.
Der ausgäbe DCassels geht ein aufsatz SLBappoports ^
vorauf, in welchem die in dem codex vorliegende Sammlung auf
den in südFrankreich lebenden Juden loseph Db^ :3*ii3 3=^:
Bonfils zurückgeführt wird, mittelbar beruht auf unserm codex
(eigentlich auf Bosenbergs druck) der wisch von Simon Na-
scher (mit accent) der gaon Haia und seine geistige tätigkeit. H
Leipzig, ohne Jahreszahl (promotionsschrift).
Ich lasse eine Übersicht des Inhalts folgen.
11 1—432 30 = Cassel 2« 30 «^3:»-23i 23 ende.
441 1—60« 3 = ria^üaiD -^öDttJö von ^^»n 2» 1—10« 10 ende.
602 4—66« 5 = ri3ta55 '-^i'^'n von •^'•fi^rt 10« 11—13* 29 r^^- 3o
66^ 6 — 24 = riDbtt '»2'»':j 15^ 3 0*^03573-15^ 15 ende, in co-
dex neuntes kapitel genannt
66» 24— 71U3 = risbTj ^^^15» 16—18^3 als kapitel 10-16.
71» 14 15 erklärung, daß kapitel 17 bereits früher geschrie-
ben sei ^jD-^D^T ynnört ■»^^'^a^isn o*^ü3ipa. anfang und 35
ende dieses kapitels werden angeführt und lautet ersterer
wie im Venediger drucke, letzterer piDiöTsn D'^pöa.
71» 16-77» 8 = ri3b7^ •^r*'. 18« 6—22» 4 ende.
77» 9 — 80» ende ein mir zur zeit unbestimmbares stück: an-
fang iDiS ^orsn KnDonnn «am fi^n, ende ib 'j'^ujtDin )^»4q
nn^ D1tt)b.
80« 1—193» ende = ^^Döörti np'oii ^dd von '»'^»n, aber
nicht in der Übersetzung, welche 1602 zu Venedig ge-
druckt ist. sechzig kapitel, von denen vorweg eine liste
gegeben wird, ich behalte mir weiteres vor. 45
193« 1—209« 4 ende = Cassel 23» 24-30« 34 endg.
209« 5—227« 6 «= Goldberg 17,5—43,12: der brief Sarriras.
157
227* 7— 259* ende == Bosenberg l--45eiide: commentarztt
n^ints Ton -^«n.
260* 1—267» ende = GoUberg 52, 4 l-^nn— 62, 19: die fa-
beln des Sopho8.
5 268* 1 — 272* 16 mir zur zeit unbestimmbar, anfang npV
ntm pp^p'^on p, ende yn^rt 1^3 *T^ä2>» nKttiün m*» n«.
272* 17—291' ende = Cassel 30« 35—39* 3 «ö^^p. (276«
ist leer.)
Es fehlt mithin von den risbn '^j'»'? nur was von iiöö
lo 13* 30 des Venediger drucks bis riii" 15* 3 und von 18*4
bis 18* 5 ende gelesen wird, und zwar letzteres eingestan*
dener maßen, weil in dem [nach dem Inhalte geordneten]
rechtsbuche, welches in dieser hds den Schriften des '^^»ti
vorangieng und zum größesten teile noch vorangeht, dies
x5 stück bereits mitgeteilt war.
Da mir genaues wissen über D'^Da^ip abgeht, das ver-
mutlich mit dem arabischen kurräsat gleichbedeutend war,
vermag ich nicht zu sagen, wieviel aus jener angäbe 71* 15
der hds geschlossen werden kann,
fto- Jedenfalls hat die hds 1844 noch blätter enthalten, wel-
che sie jetzt nicht mehr enthält.
Berl Goldberg, den ich deswegen 1874 in Paris, wo er
rue Birago 2 wohnte, aufzusuchen vorhatte, den ich aber
aufzusuchen nicht die zeit fand, sagt in der hebräisch ge-
»5 schriebenen vorrede seines buches, er habe zu Berlin im hause
des leremias (63 mitte Ididias) Heinemann (63 bekommt
dieser Heinemann den doctortitel : die facultät, die ihn pro-
moviert hat, wird nicht genannt) gefunden p|bp b5> '^''d i^mp
b«*>u^ •^anatan -»örDrib traiön D'^Vna fi*^"nan rmae« Vbni) ^u)-«
Ich bin als Student — ich denke 1844 — selbst im
hause dieses Heinemann gewesen: es lag in der Mtlnzstraße
nicht weit vom Alexanderplatze: ich forschte dort nach rab-
binischen drucken, ich weiß, daß dieser mann schriftstellerte,
35 und 1846 oder 1847, als eines seiner werke in einer Zeit-
schrift ungünstig besprochen worden war, schriftlich an den
herausgeber des sttndigen blattes das ersuchen stellte, nun-
mehr wenigstens den ladenpreis des freiexemplars zu zahlen :
denn dazu sende man seine Schriften nicht ein, um sie ge^
40 tadelt zu sehen: man wolle den absatz befördern. DGassel
nennt in seiner nicht bezifferten vorrede denselben „doctor*^
Heinemann: seine Sammlung sei nach einer abschrift, welche
Heinemann von einem teile eines „in seinem besitz[e] befind*
liehen" manuscripts dem herren Zarinzanski (auf dem titel-
45 blatte : Zarinzansky) fflr geld überlassen, abgedruckt : Heine-
mann habe sofort nach genommener abschrift das msc ander-
weitig [so] verkauft: deshalb habe eine nachvergleichung
158
nicht vol^geüommen werden können. Berl Goldberg verdanke
eben jenem msc mehre [so] stücke seines D'^3»ü» ^on. IRo-
senberg erscheint aus Steinschneiders catalog der hebräischen
bücher der BodJeyana 2203 nicht unbedenklich: ich finde
nicht, daß er Heinemann nennt. ZDMG xii 155 [1858] er-s
klärt unter dem 1 October 1857 ein rabbiner flulius] Lands-
berger in Posen, daß er die hds, aus der Goldberg seine fa-
beln (nicht vollständig) entnommen, selbst gesehen habe : ver-
mutlich in Heinemanns hause, ich glaube mich zu entsinnen
[vgl Roth], daß dieser Landsberger mit einer abhandlung über lo
diese fabeln bereits 1846 öffentlich aufgetreten ist, welche
sich in der Göttingischen bibliothek jedenfalls nicht vorfindet,
es gebührt diesem manne das verdienst erkannt zu haben,
daß uns hier die meisten der unter dem namen des Syntipas
von CFMatthaei zu Moskau herausgegebenen fabeln in aramäi- 15
scher fassung vorliegen: er ist in seinem an groben fehlem
reichen buche „die fabeln des Sophos" 1859 noch einmal
auf diesen text zurückgekommen: siehe über dies machwerk
AGeiger ZDMG xiv 585—593 Roth Heidelberger Jahrbücher
1860, 49-58 ThBenfey 00 I 354—365: ich selbst habe esao
einmal vor jähren im buchladen in Berlin in bänden ge-
habt, verlasse mich mit meinem urteile aber nur auf Geiger,
Both und Benfey: die hiesige bibliothek besitzt das buch
nicht.
Die Erfui-ter hds — ein unicum — ist mithin 1844 in 25
Berlin gewesen: als DGassel sie einsehen wollte, hatte sie
Heinemann nicht mehr in bänden, er hatte sie aber nicht
— wie er log — verkauft, sondern an ihren platz nach Er-
furt zurückgesandt: wer war denn der käufer, und wo ist
sie denn jetzt, wenn sie, von dem Erfurter codex verschie-30
den, damals verkauft wurde? bei dieser gelegenheit sind
die blätter verloren gegangen, welche Er noch abgeschrieben,
und die bei Cassel uns erhalten sind, wenn nicht Heinemann,
um seine abschrift unentbehrlich zu machen, dieselben absicht-
lich vernichtet hat. was DCassel von •»anpi 39^ 3 bis 39* 21 35
ende gibt, wird die Vorderseite eines am ende des codex hän-
genden blattes gefüllt haben (unser 291 ist ein einzelnes: das
erste einer läge). 39* 22—42* 12 ende stand nach Cassels
anmerkung in der hds vonie an : darauf muß gefolgt sein,
was im drucke zwischen änn 1^ 1 und *nnn 2* 30 gelesen 40
wird, die xv auf dem jetzt ersten blatte ist selbstverständ-
lich erst geschrieben worden, als dies blatt das erste, also
nachdem das buch aus Heinemanns bänden zurückgekehrt
war. auf blatt 103^ meiner Zählung ist von einer ganz neuen
band, welche ich zu kennen glaube, 111 folgeschrieben, mit-4S
hin sind vorne acht blätter abhanden gekommen : dies stimmt
zu dem umfange des bei Cassel gedruckten, und weiter zu
159
dem umstände, daß die hds fast durchgängig ans lagen von
je acht blättern besteht daß die von Heinemann and Gold-
berg 1844 in Berlin kopierte pergamenthandschrift unser
codex selbst ist , erhellt aus blatt 24^ desselben , auf dem
5 schief am inneren rande die werte stehn rii'^'^rr it rtm'yOn
33 ••^«73 '^nu5-T»tt) 7t3pn ^*^Dn, dieselben werte bietet Cassels druck
13^ 8 9 (nur rT»«^3i und äbitt) : sollten wirklich zwei Schreiber
das glück gehabt haben dieser antwort wegen auf den klei-
lonen band verweisen zu können, welchen sie von ihrem seli-
gen vater geerbt? in Cassels druck findet sich als nummer
28 ein stück, welches "^ö rt'»n*^Ä'»«n ]'»a*^ rtion »m anhebt:
dies steht im codex 8* — 9^ dies stück ist in der hds 25^
23—24^ 5 wiederholt: gewiß fehlerhaft. Cassels druck bietet
15 es^ als nummer 59 , druckt es aber nicht aus , sondern nur
'biDi ^73 rt-TT^a"^«! }'^^^ nh^i »n und dazu die anmerkung
*]*^n5t fi^bV n-^ittji •^''rsan nrs ''■^on Vi^V nnnnr)Ji rtawrin «-»n. das
wird wohl genügen, um die identität des Heinemannschen
und des Erfurter codex zu erweisen.
tio Die beschreibung der handschriften war bereits in den
bänden des setzers, als mir unter dem 27 Februar 1876 ein
schreiben des bibliothekars, herm diaconus Winkler, zukam,
dem ich den namen Heinemann für weitere nachforschungen
empfohlen hatte, herr Winkler meldete, aus den akten gehe
25 hervor, daß Heinemann durch vermittelung des ministers [frei-
herrn von und zum Altenstein, re vera lohannes SchulzeJ am
3 October 1837 die zweite bibelhandschrift und den codex xv
(die Sammlung geonischer stücke), und am 28 December 1837
eine Baäihandschrift erhalten, und daß derselbe ^nach ver-
soschiedenen anmahnungen" die bibelhandschrift und denRasi
am 20 Mai 1845, den geonencodex am 17 Februar 1846
„durch vermittelung des cultusministerii und der hiesigen re-
gierung" zurückgeliefert hat. der geonencodex war bei der
absendung „nur äußerlich verletzt" : über den zustand , in
35 welchem die hds bei ihrer heimkehr gewesen, ist in der re-
gistratur nichts bemerkt, ich unterlasse es, dieser auseinan-
dersetzung ein einziges wort hinzuzufügen.
Ich beabsichtige, wenn meine Verhältnisse es gestatten,
die ganze hds selbst neu herauszugeben.
40 11
AJaraczewsky beschreibt 2—3 67—69 ausführlich einen
dem Erfurter evangelischen ministerium gehörenden maxz6r,
der, wie ich glaubhaft berichtet worden bin, bis vor kurzem
in dem cataloge der Sammlung gar nicht aufgeführt gewesen
45 ist: Bellermann kennt ihn YlII 5. dieses werk „zerfällt in
zwei teile, von denen der erste teil 230 und der zweite 179
pergamentblätter, groß folio, enthält".
160
Als ich in Erfart war, ist mir nur Ein band gezeigt,
und nur Ein band ist mir zugesandt worden, der mit hebräisdben
buchstaben gezählte blätter hat. das letzte trägt i:)p :== 180:
^0 = 64 ist zweimal da, v = 17 und Möp = 145 fehlen.
Natürlich brachte ich den Widerspruch zwischen dem be- s
funde und dem berichte des rabbiners Jaraczewsky zur kennt-
nis des bibliothekars. herr Jaraczewsky schrieb mir darauf
hin am 13 Februar 1876: „ob ich nun bei der beschreibung
des qu machsor die Herrmannschen notizen benutzt, oder ob
ich ein inhaltsverzeichnis Tor mir gehabt, oder ob ich endlich lo
einsieht in den codex selbst genommen, kann ich nach mehr
als 10 Jahren nicht mehr wissen/^ vom April 1868, in dem
der herr seine vorrede unterzeichnete, bis zum Februar 1876 .
sind nicht volle acht jähr verflossen : nach meinen erkundigun-
gen hat der verstorbene, um Erfurts geschichte sehr verdiente 15
Stadtrat Herrmann, keinen buchstaben Hebräisch verstanden,
also auch kaum notizen flber hebräische handschriften gemacht:
auch bleibt mir unverständlich, wie man vergessen kann, ob
man einen so wichtigen codex selbst gesehen hat oder nicht,
wie mir freilich auch die durch herrn rabbiner Jaraczewsky ge- ^
leisteten beschreibnngen der übrigen Codices unverständlich sind:
was er geschrieben, beweist äu&rste Unkenntnis, und kein mit
der Wissenschaft in einem Wirklichen herzensverhältnisse ste-
hender mann jüdischer abkunft hätte jähre lang in Erfurt ge-
wohnt, ohne den talmüdh von Jerusalem und die rechtsgut- ^5
achten der alten weisen einzusehen, freilich hatte auch der
in glänzenden äußeren Verhältnissen lebende AGeiger von die-
sem talmüdh vernommen (Zeitschrift VI 226), ohne eine reise
nach Erfurt für angezeigt zu erachten.
Uebrigens mache ich darauf aufmerksam, daß im vor- 30
liegenden maxz6r blatt tb» die werte stehn pn!^"» ^ n« •^rr^w^i
yanti bö'^an ^-»ö bD«n natDa n73r)\DSia nn^pn ^n"^»«) "^a JiTabu) na.
hier ist '^z rt'ühw 'na pn^ mit bleifeder unterstrichen, am rande
drei striche und die zahl 1296. ich vermute, daß diese zahl
vom rabbiner Jaraczewsky geschrieben ist, der seite 67 sei- 35
nes buchs „rabbi Jizach bar [n von "na hat in der hds einen
pnnkt, also = "^an na] Schlomoh (1296)" als im codex ge-
nannt anführt, und wenige Zeilen danach die werte '^n'^fi^-ii
bis nn'^Tsu} mitteilt, welche ich habe abdrucken lassen (= „daß
er sich beeilte mit scharith jom kippor zur rechten zeit fertig 40
zu werden"), ich habe Genesis graece 8 30 und an anderen or-
ten meine meinung über die gesagt, welche — ein bei kultur*
kämpfern sehr häufiges verfahren — in entlehnte bücher ihre
glossen schreiben: durch diese in den codex eingetragene
bemerkung ist wohl sicher, daß der rabbiner Jaraczewsky 45
diesen maxzör persönlich in bänden gehabt hat.
Ich habe 1851 eine ausgäbe der gedichte des Eleazar
161
angekündigt^ dessen znnamen ^'<bp nur dilettanten ausspre-
chen können: ich habe hier in Göttingen drei Semester hin-
durch maxzör lesen lassen: mir liegen diese gedichte sehr
am herzen : ich bin gleichwohl in der litteratur, die zum teil
sin sehr seltenen drucken und schwer zu erhaltenden Zeit-
schriften zerstreut ist, nicht so orientiert, daß ich mich eher
über den Erfurter maxzör sollte äußern wollen, als der erste
band wieder beschafft ist.
Die D->^m)3 fassen die gültigen religiösen anschauungen
lo einer maßgebenden epoche des jüdischen lebens zusammen:
sie verwenden den Wortschatz der spräche in dem sinne, in
welchem er vor entstehn der „wissenschaftlichen" lexicographie
verwendet wurde, müßten also von den wörterbücherschrei-
bem und exegeten schritt für schritt beigezogen werden, wenn
15 es diesen anders um Wahrheit und nicht um schein von ge-
lehrsamkeit und um honorar zu tun wäre: diese D'^'^tn^a zeigen,
was ich zuerst ausspreche, in den ältesten D'^i;^'"^ die althoch-
deutsche metrik, werden also unter dem einflusse germani-
schen lebens zu stände gekommen sein, gründ genug für
ao einen deutschen theologen, sich für sie lebhaft zu interessieren,
die äußeren mittel eine erledigende arbeit über diesen gegen-
ständ zu machen fehlen: die in Deutschland angesiedelten,
so sehr wohlhabenden Juden überlassen in der ehrlosesten
weise die pflege ihrer litteratur den wenigen ungeschulten
*5 enthusiasten , welche Israel noch hervorbringt, und die auf
ihre Universalität so stolze deutsche Wissenschaft hat für das
Judentum des mittelalters keine zeit, die christliche theologie
keine kenntnis und kein herz: die sorte Bellermann führt ja
auf diesem gebiete das große wort, das erste volk der weit
absind wir darum doch.
12
Außer diesen hdss besitzt man in Erfurt auch einzelne
blätter hebräischer hdss.
I. Ein in drei spalten zu je 37 zeilen beschriebenes blatt,
asauf dem ohne punkte Psalm 9, 15 ^jna^nio'^a bis Psalm 18, 6
Vn«ttJ steht. Diederichs berichtet über dasselbe in IDMichaelis
bibliothek VI 240—244: nach Diederichs de Rossi, der ihm
die zahl 95 gibt, I cxxxiv [IV 4 — llj. Bellermann erklärt
VIII 5 Diederichs angäbe, das blatt stamme vom einbände
40 des Basicodex für irrig : es sei vom maxzör abgelöst worden,
sonst zeigt sich der herr director und professor der theologie
aufs neue in ganzer glorie. er ergänzt was in dem gedruck-
ten aufsatze Diederichs steht, macht aber den fehler Diede-
richs nach, das fragment Psalm 9, 5 (statt 15) beginnen zu
45 lassen, hat also wieder gestohlen, und verschweigt, daß im
codex A ein halber bogen liegt, auf dem Diederichs am 20
October 1773 die abweichungen dieses blatte^ welches zu
11
162
Icfien ein Bellermann außer stände sein mußte, verzeichnet
bat, und daß auf diesem halben bogen die 4 Varianten klar
stebn, welche er zu Diedericfas arbeit nachträgt, darin hat
Bellermann recht, daß das blatt pretium criticum nicht hat:
nur sieht er nicht ein, warum nicht, das blatt war, weil es 5
mehr Schreibfehler enthielt, als gesetzlich in einem bibelcodex
auf Einer seite radiert werden durften (IGEichhorn einleitung
in das alte testament * II 463 § 345) verworfen worden,
blieb als verworfenes ohne punkte, und kam statt in (die
nt'»5a vielleicht erst durch Deutsche als vorsatz auf einen 10
buchdeckel.
Jaraczewsky berichtet „vol x ein fragmentarisches msc"
(wie trefflich ist damit ein einzelnes blatt beschrieben !) ent-
halte Psalm 9,5—16,8. diesmal waren die von den Aegyp-
tem entlehnten gefäße nicht silber und gold. 15
Ich habe nicht nachverglichen, gebe vielmehr eigene bes-
serungen zu dem auf dem blatte enthaltenen texte des psal-
ters. 11, 2 bö« iTsa schreibe bsN^ä losue 24, 7: denn axo-
TOfiijvii G, iü9D5> S können das alltägliche böö^ wiederzugeben
nicht gemeint sein. -»^[«3: für ■»•n'iJ'^b : denn nn*^ regiert Num 21, 30 20
keine „praeposition^ : das wort vor ''^tt)'^ schloß mit b , das
fehlerhaft wiederholt wurde. 13, 3 rii^y schreibe rinat? schmer-
zen, denn nur dies entspricht dem parallelen 7a;' und dem
Nrr^nrsn des Syrers. 13, 4 schreibe nnab. 14, 4 üb::^; schreibe
nV^J?« psalm 16,5 ist rj-^öhn natürlicli zu ?]» zu ziehen: beia^^
Ti'ttts' von Bostra 64, 12 syr ^rsTan bou? = 51, 21 gr xwijf-
p€y»€. psalm 10, 5 ist sib-^n^ in rpb^i zu ändern, vgl Dt 28, 29
Ps 37, 7. der halbe bogen von der band Diederichs liegt
jetzt bei diesem blatte.
II. Zwei blätter, welche mein buchbinder aus dem bände sq
des codex xv losgelöst, als ich diesen auf meine kosten neu
binden ließ, um ihn zu erhalten, dieselbe Schrift, welche der
größeste teil des codex xv selbst zeigt, mit Chemikalien
ließe sich dieselbe lesbar machen , wenn überall der darauf-
sitzende kleister abgeweicht worden wäre, ich habe kein 35
recht mit fremdem eigentume versuche anzustellen.
13
Eine arabische handschrift, in der ich bei flüchtigem
ansehen Qägänts Überlieferungswerk zu finden meinte, es ist
aber nicht dieses selbst, sondern ein commentar zu ihm. 40
mein freund, herr professor Georg Hoffmann, dem ich, zu be-
schäftigt um selbst näher zu untersuchen, und überdies mit
dem gesammten traditionswesen der Muhammedaner so gut
wie völlig unbekannt, mit genehmigung des besitzers die hds
übersandte, liat die gute gehabt mir folgende notizen zugehn4S
zu lassen, deren Schreibung ich in die hier in G^ttingen ty-
pographisch mögliche umgeändert habe.
163
Arabische hds. 302 beschriebene blätter in folio. tOrki-
6che oder persische band, sauber und deutlich, enthält das
buch maääriq fi^al^anwär ft ^axäx 2<alfi<aj(bär von j^abd 2<alla-
Oif fitibn :^abd Mabazlz, der unter dem namen fitibn fitalmalik
5 bekannt ist (P). commentar (sarx mamzüx) zu des Ra^t
etaldtn fitalXasan fitibn Muxammad KalXasan fitalQägänt (4^)
traditionensammlung ma^äriq Malttanwär 2<alnabawiyyat min
^axäx fi«al«axbär fi^alMugOafawiyyat (8^), die nach Xägt Ka-
lifat V 547 im jähre 650 [so auch hier 1^] = 1252 p Chr
lofür die bibliothek der ^^alMustangir mbn ttalQähir fi^ibn Kal-
Nägir «almustagi« «ababbäsl (Weil III 479) verfaßt ward,
der rechtsgelehrte 2<ibn 2<aIMalik lebte unter Bäyaztd (II)
Mibn Muxammad CjPän, dem er 891 = 1486 sein buch badr
fi«alw&2>iein wadaxr »abäbidln widmete (Xagt Kalifat II 29).
15 MalQägänts werk ist eine compilation aus den x^dtt des Bu-
Xärt und des Muslim, nach 8^ oben sind die dein Buxärt
eigentümlichen Überlieferungen durch (rotes) CJP, die dem Mus^
lim eigenen durch (rotes) M, die, in welchen Buxäri und Mus-
lim übereinstimmen (mttafaqä) durch (rotes) Q bezeichnet.
ao Die änordnung der traditionen in zwölf fi^abwäb setzt
mbn Malik 8^^ unten ff auseinander, sie findet nach folgen-
der reihenfolge der anfangsworte des x^^H statt:
I 1 man, die maugülat oder die äaröiyyat. blatt 9 ff . 2 man
der frage.
25 II 1 Minna. 2 mnnt. 3 fitast. 4n3&t. 5 bnaic. 6 Mrt32<. 7 *^dfit.
8 &:)3ic. 9 pisic. 10 M»3ic. blatt 38 ff.
III lä. blatt 91 ff.
IV 1 Kidä. 2 «id. blatt 114 ff.
y 1 mä und zwar «alnäflyat, «al&dstifbäm , «alxabariyyat,
30 «aUarOiyyat, mä baina. 2 yä in vier Unterabteilungen.
blatt 129^ ff.
VI 1 laisa. 2 nir^ma und bi«sa. 3, bainamä und bainä. 4
la!^ana «Uäh. 5 lau. 6 laulä. 7 «in der bedingung. 8 xair.
9 elative. 10 kuU. 11 qad. 12 laqad. blatt 155^ ff.
35 Vn 1 artikel. 2 nö*^». 3 or)-^«. 4 «ayy, dem der genetiv
dnes muOhar folgt. 5 fragendes «a. 6 «ala. 7 «alam.
8 «afalä. 9 «alaisa und «au. 10 «amä. 11 matala. 12
«iyyäkum. 13 «anä. 14 «ism «alfi^^l. 15 laka. ' 16 lam.
- 17 «ammä. blatt 177 ff.
40 VIII 1 eine zahl. 2 schwur wa«lladt. 3 schwur wa«llähi.
4 «alfi^^l «almustaqbal. 5 «almu^äriy «almas^lüm. 5 «al-
mugäri:^ «almaghül. blatt 207 ff.
IX 1 «alfi^l «almä$t. 2 desgl «almaghül. 3 «almä^t «almu-
takallim. 4 hal. 5 fi^^l «alNamr. blatt 226y ff.
45 X 1 lam «almbtidä«. 2 ft «anwäs^ kttay. blatt 270 ff.
XI ft Rlkalimäti «Iqudsiyyati = von gott dem propheten
durch «ilhäm oder man am inspirierte reden, blatt 289 ffi
164
XII fi gawämb Mal&».d9iyat. blatt 293"" ff.
Die hds ist geschrieben von «alxägg »axmad m\m Mn-
r&d, einwohner in Piwy, das bekannt ist als Goläan-äbäd, im
jähre 1044 der flacht = 1634/35 n Chr. sie hat viele rand-
Demerkungen von der band des Schreibers. 5
Exemplare dieses commentars in Wien: Fitigel band-
Schriften oer Wiener hofbibliothek III 87 : und Kopenhagen :
Codices orientales bibl regiae Hafniensis 1851 1 49 nnmmer 56.
vgl Naumanns catalog der hdss der Leipziger ratsbibliothek
378 nnmmer 9. fiuilQägänts x^^^t ^^^ Casiri catalog bibUo
Escnr unter nummer 1686.
Kennt man den Wortlaut einer tradition , so ist es / nicht
schwer sie aufzufinden : aber die anordnung des vf ist an
sich so unzweckmäßig wie möglich, und der sachliche Zu-
sammenhang, in dem die Überlieferungen bei Bnxärt und^s
Muslim stehn, törichter weise zerrissen, auch fehlen den tra-
ditionen häufig die einleitenden, beziehungsweise die über sie
berichtenden worte ihrer ältesten gewährsmänner, und sie
beschränken sich auf die oratio directa Muhammedis.
So weit herr professor Hoffmann. ao
Die vorliegende beschreibung wird hoffentlich bewirken,
daS diese handschriften von nun ab besser in ehren gehalten
werden als sie so lange jähre hindurch in ehren gehalten
worden sind, der dritte bibelcodex, to^efta, die Sammlung 25
von Schriften der geonen sind schätze, wie sie die größesten
bibliotheken nicht aufzuweisen haben, und auch der maxzör
scheint von hohem werte, die massora ist nicht erheblich:
der targum des ungetttms A hat, soweit ich ihn untereucht,
seine bedeutung , obwohl keine grundlegende , und die ab< ^o
Schrift der noten Basis wird ohne frage einem herausgeber
der werke Baäis sehr gute dienste leisten.
\
Ein fragment des arztes Afiricanus.
Als ich im August und September 1874 zu Paris neben vie-
lem anderen meine ausgäbe von des Epiphanius buche über maße
und gewichte vorbereitete, bin ich auf die griechische Urschrift
des aufsatzes gestoßen, welchen zuerst MFabius Galvus aus Bavenna
in (seiner?) lateinischen Übersetzung hinter der lateinischen Über-
tragung, der werke des Hippocrates als eine arbeit Aphricani me-
dici herausgegeben hatte, mir liegt der Inhalt des stücks sehr
ferne, so daß ich mich nicht darauf einlassen darf es verbessern
oder erläutern zu wollen: doch will ich es veröffentlichen, untersage
aber, indem ich auf die vorrede zum vorliegenden bände verweise,
dasselbe ohne meine ausdrückliche genehmigung zu wiederholen,
was Saumaise in den exercitationes Flinianae — ich benutze die aus-
gäbe von 1689 — unter dem namen des Africanus beibringt,
stammt ohne frage aus denselben Pariser hdss, welche ich benutzt
habe: es lohnt mir nicht es unter meinen text zu setzen, was
loseph Scaliger de re nummaria (Leyden 1616) aus Hero entlehnt
und in scharfsinniger weise erläutert hat, mögen andere sammeln,
denen auch Didymus überlassen bleibt (jkhqa giaQficcQcov xal nav-
toicav l^vXonv hinter AMai Iliadis fragmenta antiquissima, Mailand
1819, Seite 155* 156^). auch was inLetronnes von A JHVincent
herausgegebenen recherches ... sur les fragments d' Häron d'
Alexandrie [1851] 50 steht, ist unter beiziehung von ThMommsens
geschichte des römischen münzwesens [1860] 30 von andern zu
vergleichen, wen ich wiederholentlich auf dem faulen pferde be-
troffen, den nenne ich nicht, wenn ich ihn nicht durchaus nennen muß.
A = codex graecus 2731 der Pariser bibliothek.
B = „ „ 2720 derselben.
C = ' „ „ 2830 derselben,
mehr vielleicht zu den fragmenten des Epiphanius.
Die zeichen welche ich im drucke nicht wiedergeben konnte,
sind auf den beigegebenen tafeln unter den zahlen nachzusehen,
welche im texte in eckigen klammern stehn.
Ich habe mich bemüht in Paris beim vergleichen der hdss
und in Qöttingen beim zusammentragen meiner notizen keine
fehler zu machen: sollten mir menschlichkeiten beim lesen und
redigieren begegnet sein, so werden jedenfalls meine nachfolger es
jetzt nicht schwer haben sie zu berichtigen: leicht und bequem war
die arbeit für mich nicht, welche ich vorlege, obwohl sie nur last-
trägerarbeit gewesen ist. was ich in Ordnung bringen kann, werde
ich in meiner ausgäbe der schriffc des Epiphanius in Ordnung
bringen.
167
neql Cfta&fHav*
^Ensid^ noXXaxov (fva^(Ac5y ts xdi ikhqtav inefAVijir&fiPj deZ
dh ti}g tovianv (WfifieTQlag äxQißovg tag äv fA^ nveg x^ no(TÖtiit&
<r(paXX6fiepog dtaßdXXoup zd ix T(op (SvviCtaiiivtav ßo^dijfAata^
5 dvayxata ixgiva, d^XtStfat ti(fi xal novanfSg xQ^(fccai^ai dsT^ xal
rdc TiQÖg dXXijXag avtuiv diatpoqdg ix&ia&ai. €<m fhiy ovp iv
XQ^^^^ noXXoXg xd ts dttixd xal %ä haXixd ^ nal di xal
CvQ^d ts xai aifvnna, xd moXcfiatxd xaXovfiepa, xavxa d^
üvyxQixiov dXXijXoig. Jläv xdXavxov tag ini näv Idiag 8X6$
lo (Avdg iS^xoPxaj näca di ftvä — dtjXad^ xdav^ nQoeiQfjfAipwy —
tnat^Qag ix^i €ixo(f$ nivts^ i d^ cxaxtjQ dqaxiidg — a% €i(T$y
dXxal — xi(S(Saqag. ixet dl ndp xd xdXavxov fAvdg i^ijxovxa^
üxax^qag ;ifiAlot;^ mvxaxoaiovg, dqaxj^dg di ^$ ;^»Aicif da^. ^
dqaxf*^ dßoXovg ixet JS> i dl SßoXdg x^^Xxovg dxxoi. xai ^ dga-
15 Xf^ dqa ixet jferAxot;; xeaüagdxovxa ixici. dXXd xd (i^v dxnxov
xdXavxov iao(fxd(Siov fjtev iax& xa nxoXefjtaixfa xal dvxtox^xdi,
xai ladqt&iMV iv ndai^ dvvdgiei dl xd fA^v moXefAoixov xaxd
vöfjtKf/jta xexganXovVj inlxgtxov di xov Ct*Qiov xai dvttoxtxovj
tm di xvqttp laov. dxoXovd'wg di x^ negi xd xdXavxov eigtifAivg
20 dia(fOQ^ xai xd äXXa naQaXfjtp&ijtfexai, lAvd xs ydq (Avdg xai
axax^Q Cxat^Qog xai dqaxi*fi ^Q^TU*^^ xavxöv dtoiau dg ^ negi
XOV xaXdvtov dtatpogd, olda di xai l^vXtvov xdXavxov iv liv-
xtoxelq ixegov, S (AVdg Wccg ixet s^fjxoi'xa, e^anXaaiag (fxedov
xov vofAlafAaxog (fxa&fAOv, %6 xe iv ^AXe^avdqeiq l^t^Xtxöv xm
25 nifAmo) dtatpiqet nqdg xd nQoeiQtjfiivov intx^Q^ov negnteSov.
xd di naq^ ^Ofjtijgio xdXavxov Jüov iövvaxo x(a (lexd xavxa diogtxdfj
fog dfiXov ix twv dyiayiuv ini UaxgoxXm x^eftdxkfv. xm fikiv ydg
ngoixo} yvvatxa xai Xißf^xa n&fifjtiyaVj devxigt» di trtnov iyxv-
fiQVa ina&Xov i&ijxs^ xai reo xQk(f (fvftfiexQOV Xiß^xcc^ x^ 6i
» > AC I * ü^ttlfafAtvot BC t ' ^yayxuHt ABC | » cf« BC | • idnae
BC I *® I ijyovy i^iixorra AC | ** xi C^i iQh nenne C^ waa in C von erster
band rot über den zeilen steht | " über y von ^gayuas A®C® y | *V*'
fiai atoXxai C | " nffcagf^ A?C | »> <f C<> | *• | C^ " atp CM " ^ ^^
" Xiltadis C* I »* fgay/ufj C | »* *|^« C | >* ^ CN " 9 C* | " A*»» 0^
^* HTQ&jair^ot^ B. ich merke >/ = » nur selten an, da dem Schreiber
offenbar die beiden gleich gelten | ^® ntokatftatxtp C \ ^^ to fity }> A |
*• 0VQ»a A I ** zweites <f« > A | ■* tavthv de onfit B mit pnnkt vor
lavTov: die consonanten ebenso AC | *' o C, o A, y (aber kleine ini-
tiale) C^ H B I " $ C° I *' ausgeschrieben t^anXaa&as AC, mit bekannter
abkürzung ebenso B | ** vor tbv + to ABC | " tmxoifQtoy] fyn x^Q^^*^
B, wozu ich aus AC keine Variante angemerkt I ^ niQtnnvov A, ntgt-
ndop C I '® na(i* 'OfAtjg^ mlavioy] nag* ofitjtfnjgoTdXayToy A, nagofjai%piigO'
tdXapToy mit strich unter ^9V'>7 B: C = B, nur strich bloß unter 0/U17.
yffi ist aus \f>i entstanden, das über der zeile den buchstaben des ge-
sangs angezeigt haben wird: denn gemeint ist Ilias xp (= 23) 263 ff |
'^ ich weifi natürlich, daß für dagtx^ bei Scaliger dagnx^ steht, habß
aber, obwohl mir von einem dorischen talente nichts bekannt ist, die
lesart nicht ändern mögen | *' nay /uiya ABC | "/*• tyxvfjKoytt A, aber
<tt aus oy^ V aus ich weiß nicht was, alles erste band: tyxvftioya BC |
*• ende + y« Bi a^s TE von TETAPTS^ entstanden
168
uzaQtta S&fixs dvca XQVOoto %dlav%a. oin äv ^ VBTaQt^ nfufo- $o
xiqa ttop ngoitfav izvyxaVBVs dvvano de rov nifkntöv nqov%ov
nQoaßdcecag vnoxänop ^sivatj onsq ^v ^ aybffl^Bzoq g>idXtf,
ro öä xqvdovv %d ogAf^gMop ivtaii&a. TaXav%Qy dvtixdv äy»
ÖQaxfJtäg dvo. 01} Xav&clvsk di (is xai tö tü}V dqaxikwv, nal
alytVttlay ^odiav %€ xal dfjltaxffy T^g ntoXegAaUx^g shm nevta- 35
nkatslav, i^anXaaiav di tt^v Vfi(Siaux^v ovxta nQoaayoQiVOftiyiiv.
vg ovv dvnx^ XQV^'^^^ nqog oteex^fAÖv xal v6(U(ff*a, inelTKQ
iaodvvafiög ian xal laoCTdatog t^ ItaXtx^j ij xaXettat dtj^agtoy.
füg yäg inl näv toXg haXixotg vvv XQ^^'"^^* noXXoL ^ dnix^
ixva CTatiJQag sxsi sixotft nivte, ^ di hahx^ XlzQa atat^QfüV^o
€ixo(Si TsaadQoav. dgaxfJt^ ygafAfMctmy i(fü tgteSp. td di yqdybiku
dßoXoi>g ix^i dvo, tö ygafi/Aa ndhv S'iQfAovg sx^^ '^Q^fgy i
&4QfAog xeqdwx dvOj tag slvat t^v Xitqav xeqavlaov ^lAiodoiv r^ia-
xopta ^ai smaxooicav bXxoüi, dxzw. dtatqetfai de ix rngtovalag
xai td dijvdq$ov xatä 'Pwfiaiovg sig iiiqfi x^^*ci kxaxöv nevti^-AS
xov%a dvo. ix^i ydq tqonaXxa dvo, votfwvg viödaqag, dadqia
dixa l|. b di vovfiog sx^i ovyyiav Cta^fiov, tö dadqtov diah-
qeXtai stg ^(nav xai tqitov xal thaqtov xal ixwv xal Sydoov
xal svvatov xal dixatov xal dwdixawv xal dixatov ixwv xal
slxofnotiraqTOP j TqtaxoaTÖexwp , xstStSaqaxoaftoydoov , ißdofAf^xo- s^
üjodevTsqop, td di fi^qfj tavta Idlag oPOfJkaaiag Sx^i naqd totg
^Fcofialoig Xoyionxotg, ö %ov oXvov dfA^oqsvgf Sv xal iiatqfit^v
8« &V0 BC I 8° /^v« oTttAai/T« C I 80 TttciQvi + Lagarde , > ABC |
8* vnoxttVfjov B I 8* jyi' + ^o B I 8« avn^Xoffmhi A, wo das erste X viel-
leicht nicht sicher ist: dyri&tTo quaktj B, dyn9to^ q^&dlij C mit rhoch |
** XQvaovcdg ohne folgendes lo A, /^v<ro0ff to BC | •* ^gayfiagC \ ** nach
dvo räum für acht buchstaben A , zwei Zeilen frei C | ^ lafißapn C |
•* dgayfiüiv C | 8* ^juX^axijv aas den andern zeugen, > ohne zeichen der
lücke in ABC | **/** ntvrccnXaOfiay B, ntTanlaciav C* | •* s^ttnkacijay B |
8^ 7* A, Ttj C, aber 17 punctiert und mit erster dinte ein buchstab dar-
über, den ich nicht sicher lese: ein mit dem nassen finger wieder aus«
ffewischtes jj über dem T \ ^^ $<ro<naa>iof B | ^^ ijj nalixp aus den an-
dern, > ABC I *o /nyag ABC | *o xjj C° | *» xd C^ | *^ dgayiufi 0\ nicht
vom Schreiber selbst ;|f über der zeile | ** ygafi^a-nov BC*, ifgayfitaay AC* |
** ygafJifAa BC*, dgäy/xa AC* | ** nahy 70 ygaftf^a d-tgfiovg rgfts ohne
Zeitwort AC j ^* xtgcmja B, xägiy oder xigty A, Ttegty C, aber C rand,
wohl von anderer band, [57] | *' dvo B, /? AC | *' Utgay Lagarde, X mit
strich darüber B, [58] AC | *« x'^"^^^ B I *'/" X C^ ** V» und xjiC\\
** €x die übrigen, > ABC | ** ntgl ovaias A, 7f*ß**'ot;cr*a$' nur ohne Zwi-
schenraum zwischen * und o C, über die Schreibung von B habe ich
nur angemerkt daß ag mittelst der sigle ausgedrückt ist | ^^ d^yctgtioy B |
*5 X^Xtja B I **/** ^ g y B C^ \ *« yovfiag A*BC, « pr m auf etwas an-
derem A^. nach AFleckeisen fünfzig artikel 21 ist nummus die rich-
tige Schreibung: ich habe gegen ABC nicht ändern wollen | ^* airtfa-
gf^a B, wohl a(r<rap*a A, aus dem ich nichts angemerkt | *' »i C^ | *^ oy-
xiay AG | ^^affaagioy AB \ ^^ r^ C^ *» cF^ (nur oy über <f) C [so, nicht C«)
** ^ und C mit oy darüber C^ wo ^für ^ ein versehen des Schreibers ist
" ^yaioy CS Xyyaroy C*, ^«^ C« | *^ ff *'''' ««" »^^ ^(^ ^<5 M ob C° [so]
^° uoagaxoffToydooy C | ** oyof^afftjas B | ** ntgt C (voll ausgeschrieben)
®* fXiTi^iTriv BC, fitxg^rviy A
A
i.'fö,»e 4
1^. iji , (( X
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11/, $6'' 1 Alm f^ Hi%
fJU tt^tfit hviiuf fcr
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169
ol noXXol XiyovfSiv, ^fMafi^öqia pikv 8xb$ dvo, & xaXovtfi xa-
dovg Spdfjban xotvm, ^PcofAatoi d^ ovQvag, nqoxovg 6s tioüaqaq,
55 X^'^f oxTfti, ovg 6^ nöyy$a Xiyovtnv, xdßovg dl fjfistg . 6 6^ x^^?
6vpata$ ^itnag 1$ (tov 6i l^i^tov to opo/uc Iviov xaXovciv Al^
yvftuoi), log TOP ä(k(f)OQia elpcti, ^stnddp tetxaaQclxopta öxw»
6 öi äpnox^xog (AStQfjTfig tov haX^xov • . .-. dinXdxnop dl. 6
dl ^ifTtfjg dtaiQhtTat xozvXcttg dvaip, äg ^fiipa xaXovfAep, ^ xo-
eoTvXij diatQ€tTa$ dg o^vßaqta ovo, %d öi d^vßag)OP etg xvct-
•d-oifg fABQiietat TQsTg. xal 6 xva^og d^ notst (iviftga titfifaga,
a d^ XuJTQia noXXdxig ixdXsffap, xoxXidqiOP dh ian tov p>v^
(fTQOV TÖ ^fi$Cv» xal 6 iSdait^g aga elg xoxXtdg^a äpaXv€ta$
ipep^xopta If. xal %ä iXm^jQd ö^ naqanXfifSiwg , nX^P dnd
65 TOV xaXovfA^pov dijpagiov t^p dgx^P Sx^^s S dif Xirgag ixH
ixatop. i(m d^ xal 6 iXai^gdg [Astgi^^g zovds dtnXdmop, td
di Xomd fiirga Xdyop ix^t, ^ Xitga ngög %^p fipdp top 0%a«
-d'iAOP zdp avTÖP, ^ ^tgijT^ Xlrga ngög f^p xotvXi^p, %6 ^(it^s^
{fsop* ... 6 dvzixdg di fAidifiPog haXtxo^g dvpazai fiodiovg i^.
yoxaXeZtat 6^ 6 [AÖdiog ixuvg, o fiodiog ixei ^fAtsxra ovo, tä
^fjkisxtop sx^i xP^Pixag ziaüagag. ^ X^^^^^ ^1 ^X^* ^datag Svo,
cS<n€ TOP fAÖdioPj mg doxsX, etpat ^emdip xal %d
Xomd 08 fihga tcop ^^geSp Oftottag totg ngoeigfUAipo^g iygotg.
6 TiToXffia'Udg fi4di(APog ^iMÖXtdg ian %ov dtnxov, xeri ifvpictijxsp
75 i^ dgTaßfSp %d f*lv naXaiÖP dvo, ^P fdg ^ dgTdßfi fAÖdta Ica-
"A«yot;<r*B | ^^(utpACdeB | »V AC | '^* ovgayäs ABG | "n^o/oüfBl
** Ttacagtts C | " /o«? C, /of ff A ? | *' cf»; xoyytu nach 62 65, d§xoyyia AC,
dtkoyytjtt B I ^^ Kdßtj mit punkt Yorfaer ABC: in AB ist K sogar rot:
Über C habe ich in betreff der färbe nichts angemerkt | '^ v^cv; A,
i f^tyis mit einer lock« danach B, i^sv mit s über y C \ ^ g tjyovy
«$ AC, nur C über g nochmals «| | *' tov ds ^tarop to oyofta B, roy di
^tcnjy AC I *« n^ioy AC, iyioy B \ ^^ fi>j C^ \ «' ucagaxoyia C | »* da ein
Zeitwort fehlen muß , habe ich gegen ABC eine lücke angezeigt | ^*
ifitya ohne accent AB, ^/uiytt C: keiner ^ am ende | ^^nacaga die übri«
gen, >> ABC. im archetypas (einem uncialcodex) wohl J, was vor A
verloren gieng | ^* dtjX^jOTijia AC, ohne accent ebenso B | *' oxJüag&oy
A mit räum für K, KoxXtagtjoy B | *^ XüxUagna B \ ^ iyvivfinona B \
•* <;^ I •* iXamgä ABC, also aus einem uncialcodex: n= H. vgl 66:
von iXatijgij^ würde iXan^ga zu schreiben sein, aber ABC geben hier
den accent klar | ^ naganXti<ntos AC , naganltjat und über * [59] B f
^' X$TQac Lagarde, Xig B, [60] A und am rande ovx otda on cfff^aty
ra <njf4t&a tavta, [61] C und am rande wie A : nur ri für on | •* ^ C^ |
^ tXamiQ^g B, iXmfiQvig auch AC, über deren accent ich nichts ange-
merkt habe | ^ dmXuffnov B \ ^^ nach </f» punkt C, nach 9 Xnga punkt
B, aus A hierüber nichts angemerkt | ** loy tw B auf IS?»^, auf 137t
pr m xov getilgt | "^ zeichen der lücke Lagarde gegen ABC | *^ Mtdtftyo^
amxog dvyatat uodtovg c| &TttXiXovg B | ^^ das zweite mal dodiog ABC:
archetypus uncial , J aus M | '^ mrcm^ac B, d AC | ^* «acn B, wc A,
tSi C, in dem der circumfiex vielleicht u bedeuten soll? | ^' cd; dox§t
> AC ) ^* lücke fQr 18 buchstaben A. kleine lücke B, lücke für 9
buchstaben C | ^^ Mtd^/uyas o nToU/Lutixog B, wo o pr m über der zeile |
^* fj/LuoXtios B I ^^ ro fäy naXMoy Lagarde, taHy fity naXmmy ABC
170
XQil(''fXTiÜßt fido$a tgta. o xtiqog o ifoivU^q cctkop itfü tQ$d^
norta. rd cätov ictlp ^fttöliop tov fkodiov. vdop üd%(ap dXfya$
ÖHx^oQaL ddxwXo$ rgslg aQfko^ovCi vtSv ^fjQiap ii^fiidttav
dQaxftdg • i %ovg iatl td €^d^€(ftop (iitgop. 6 fAip ydg to0 So
eipou fnat^fAÖg iXxet IhQag icr^ o ök tov ilalov XltQag d-j o
3i tov (AiXitog Utqag . ciül dl ndtftig iXfjg fjtstQi^fjg xatd töp
ata&fiop nolXal d$a(fo^ai, ^ odyyla tov itBiuqiov Koxxovg ix^
tQtaxoifiovg äixa ££.
'Ipa (jt^ da ip taXg tcop ipaqikdutwp svqiostfiP (fVfißoJUx^p is
iipa CfiiA€i(A(SiP eiqoptsg itg zo ndp (fipaXXwfie&a, td dfjXov(A€Pa
di\ kxdiStov tfSp xataXsyofkipoiP inotd^ofiep, td tdXaptop ai^-
Iksitatiop t(S (Sioixsi(f $ did fiiaov ygctfAfA^p ixovtt [1]. tf^päi
(Apdp %(p (A imxeifiepop ixopu td v [2]. t6 q öid ftiaov ygcifM^
fk^p exop td adto omiaipu snatöp [3] 17 i^pag nepttjxopta. 9^
t^p da Xdßda iyxetfkfPOP ixovaap ntsQOP twta tQtdxoPtd (paütp
ü^lAafPHP [4]. t^p dyxiap di yd/xfia vnox€i($€POP ^ irnxei-
fHPOP 8X0Pt$ td o [5]. nXdyiop ds Xdßda inl td dt^^d tdg xe-
Qaiag ixop dqaxfAi^p nonX [6]. i^^MOV dh dQax(*^g xal naptdg
eidovg td aitd inl td evcipvfjta iatQafiftipop [7]. Tii adtd inh- 95
x€i($€POP Sxop td I, tf^p Xitqap Ctifiaipst [8]. td f» intxtifupop
iXOP T^ € (AitQOP dijXot [9]. npig de Xagißapova^p dptl f*iQOvg,
Xiyoptsg f^igog fS^fiaipHP. dXX* oix ovteo toTg naXaioXg iyi" :
yqanto, o dh dßoXog, td ixtop tijg dgaxi^^gs ofop aiyfia ini-
Ikfixeg [10]* f xdl ovtwg [11]. dvo di dßoXol dvo td ccitd loo
'« naaga CM " y AC | ^^ <fo$ytxtios B | "/'« X tjyovp rgmitovnt AC (
^* ion ijfttoXijoy B | ®^ dqayficig C | ** lücke nach B, aas AC nichts an-
gemerkt I ^^ für o nur asper über der zeile B | ^^ Urgag Lagarde, l B,
pfundzeichen AC | ^' Utgag + Lagarde gegen ABC: eine lücke, aber
wohl nur für einen zahlbuchstaben, haben alle drei hdss | ^' dtjag^ogat
B I ®' oyxia AC | ^' xoxovc AC | ^über tQtaxoütovg A^r, nTgaxoo&ovs mit
T darüber C | »*kC<> | •« tfy«l«>/u#^«ß[A?] | ^^ xataityfttymyBC \ ^^vnonc-
Ji(0(itr A I ®^ dijafjitaov B | ^ ygafi^if C^ | ^^ trotz der bescbreibung ist das
zeichen in AC ein | mit einem striche Über der zeile | ^' tf AB, ro C |
•• 10 F B, f* [so] AC I ^'/'^ To bis «jifoi^ B (nur dijafiiifov) , ntmfxovm
fju^ag ty&ou dt q dnt finrov yQafiftijif f/'^yn AC | ^ txatov B, > AC I ^
einfaches g, nur überstrichen, statt [8] AC | ^ 9 fivag ntynjxoym >• AC |
•* vor laßda + das litrazeichen AC | ** laf^ßday B | *^ tyxitfieytiy B 1 •'
tXoyrt ^ AC I •* (paaiy B, Xtyt§ AC | ** ctjfdMyny und die sigle >■ AC j ^
oyxtay A, otxuay B [also Pin /verlesen], oyxuay C i ^^yQafdjLtafOvyttjufitt
in meiner abschritt wird ein versehen von mir sein | ^' o Lagarde, oy ABC.
die sigle steht nicht in den hdss | ^^nXaytjoy B | ^> Xa^ißda B | »^raAB* 0,
t«sB^\ »T* ««?««? AC I ^ anfang dgayu^y C | »* für die sigle AC>7/u»<rif,
das also in AC zweimal steht, am rande von AC die sigle [6 B] meines
Steindrucks | ^ dgaxfins B, dqttxfin^ A*CS dqayfjitiy A*C' | •*/** wgl© "^
bis sigle 8 (eingeschlossen) > AC | •• to cT« ^ AC | •' nach f -f tn?-
fAühyH AC I «' dnXot bis •• yQtinn > AC | »«/•• tyiyqntp^o B | ^ txtou
Lagarde, ixrog ABC | ^ dqayfAn^ C | ^^ sigle [10] in AC wie in B, aber
nach ihr + i^ dt itSm nXdylioy AC | ^^ 17 xat ovmg und sigle [11]
> AC
171
tff^fiaipovifiv dmxstfji^yä [12]* nv^g di xal oütw fqdtpovtn [13];
%ö di tQtoßoXov avm t^v xdqav dravevov %d xqia. lAStä %av%a
ds xiveq x^ctf Kfa« %to ^afMxXx^ ofyfjba dixeQaifo i^ iHaziqaßV tcSv
lk€Qwv [14] nqd TQtoßolov, oTtBQ ^co(AaXx(Sg (Aopov &fi(Aaip€t tqiO"
5 ßoXov ^fiiiW, naq* i^fitv di navvöq Cra&fjtov i^d ^(akWj nlcly^op
6^ iva dßoXdv [15]. st di övOj to^g ovo Sßolovg ft^fxaipovff*
[16]^ oneq anaviag €VQ€&ij (Tctm» ol nivts ds dßokol dvo ygafA^
Ikdtfov 1(0 tQtoßoXtp iyxetfiiPGiP [17]« tö da ^(Aioßöhop ciyfAce
iatgafAfiipop , dg ol fivqstpol r^g Jafj^aaxov sid^atfi yqu^siv
xo[18]. ol dh neqUqyoi fisiqaxeg xäi %^ slXt^p^xM alyiia ixq^vto
äg ip ^AXfl^ctpdqeiq [19], xal adxdi i(fTqafifA4p(p. tö di ^ im-*
xslfASPOP exop TÖ € ^iCTfjP dfjXot [20]. ol di nequqyöuqo^ xal
xaXXaonil^optsg tä iaVToSp xeqalap ^ tfAijfMa %to l nqotftt&stff^,
td 5 Tstppp nqdg %ä ös^id %ä avtov tiii^fkata [21]f [22]. %öp
15 dh xva^op %6 X dfjXot inixstfAspop Sxop %d v xal dpsv tfjt^fAa-»
tog [23] ^ [24]. rtpig ndXat t^p xeqalap inl tw xara^^qo) k
vnsti^sPio xal ti v intxitfiepop [25]* td di X xo ovnoxdfis^
POP Sxop Tfjp dXxijp (pa(S$ öi^Xopp (Msrd vopov ^ äpsv, npig 6i
xal td nPsvfAa nqocti&stfft [26]. rd ds x xsqaiap nqdg td
zodp(a xal s imxsifispop sxoP xsxav^ipop df^Xot, dg ip totg tcop
lavqoSp ßißXlo$g svqicxsrai, xal fiaX^fza tov 2sßr^qoVj xal fisva tö'
pov xal äpsv [27]. td ds üto^xstop x^^d a vnsqxtiftspop sxop x«^-
xoiJp dtjXot [28]. noXXdxig 6i tÖP dqi&fiop inixslfispop dfAtpco (Pu-
X^döp XX' '^^^^ svqi^tai äg inl td nXsXctop dptl dqi^fiov. a^-
25 [Maips$ ydq tov oßoXov td öydoop. insqtl&sta$ 6^ YQ^l^'M [^^J*
ofMolcog öi totg iyxsifiipoig Cijfjbstotg ol dqiO'fAol naqdxsiPtat.
si 6^ T^ ;( rd o ixsh f fiöpop (onsq ßiXnop xal tsxpttov) ^ fAStd
j^qafifi^g tov a nqoüxstfjiipov , top %6pop im nodl nqotsipoptog,
top xocc (ffifialpsi [30]. si da td p ^ p tqfyqafif^op [31], tdp
* ofifAMyovat B, >• AC I * sigle [12] > C, sie sieht in A wie [12 B]
meiner tafel aus I * nvtg bis ende der zeile > AC | ' fiira bis 7 *i;^«-
^(ftrat > AC I • dtxfga^^ pr m auf rasar B | * nkaytioy B | ® tyxHfxtvfa
ABC I * iifiMßokoy ABC | •wf bis ■• de >- AC | '^Twaufrasur, prmam
rande wiederholt B | ^^M^ov > B | ** fjargioy B | ** fzdltaia sieht aus wie in
[26 B] nachgemacht: das zeichen kehrt nachmals [26 C] wieder | *'yor
, toy -i- o de j^ajtxovf x ^^ I *'/** <n*X^doy > AC | ** rode bis agt&fzov
> AC I **/" ff^f^M^ti y«Q B, effn de AC | *^ vneQn9^iTai> bis ende > AC |
■• naQttxtHroyrai AC | *' bis zum Schlüsse des aufsatzes > AC, welche
dafür haben : ^itmjy dtiXoi to |. imxtifityov to o xoTvXti x , 16 di x inh-
xeifievov 1^ v xva^oy, el de nov Cfifitiotg [o pr m auf rasur , accent *
jnit ' darüber, beide alt A] dia t^y ämxcSy agt^/nwy ettj yeyQafifiiya,
wg &y fitj xttfAyot ng intCv'^'^f xal recvra joig xo&yolg agtS-fiotg ineCevy/niya
nagaxeiifoyiat, antiga avdgeg elai r, Xeyewy aydgtg x nyovy [tjyopy pr m
über der zeile C] i^axoctot neCoi. (lya txtt haUxovg tnarvjgag redacigd-
xoyra, oyxiag [oyyiag C] ttxoct. 6 <nat^g yofA^CfAara y, o eisn dgaxfJiai
dvo, Sg xai xaletrat xodgäifjg [xodgarotg C]. ^ de dgtcxf*h ^X^* xegarw
dexa dxwio, f^ug xaleitm oyykt. to de rdlayrov yo/Ltia/xaTa ixaroy etxoifk
neyn xai kiyerat q [über ^ noch vy in A, ^y in C] I [dies | in C rot
pr m am rande] i *' das y rg^ygafifioy habe ich abgebildet: [81] ist als
sigle nicht im codex, der das zeichen auch sonst braucht
,172
XoivtKa dijlotj mg tode [32]. bI d^ ndXiit aito vnsQXflfMVov ix€$ 30
sd ij, XVM^ StjXot [33]. ovTio xal %ö f$ tdr fAvaxa [34] äp€V ttSvov.
sl d^ Sxsk topov, fd ikvmqov [35]. $i dh %d v xatä iiiaovav*
tov, t^P (AVäp fSf^ikaivsi, fjkstci tqvov Kai ävBV [36]. si de td s
ävsv tdvov, ikiöifivöv [37]^ iiBtä rövov fiiXog dfjXoZ [38] , co;
ol nBqUqYong toZüde K€i(A€PO$ YqdifovaiP. et Je vd x td o in$-ZS
X€ifM€POP exBi, t^P xotvXfiP ff^i*aip£$ [39]« el da td Vj top xva*
^op fSancQ nXarvtBQOP Big^xaftep. ei de ex€$ s imxeifiepop xai
%^p XoSv^ ygafi^fA^p xat* ev&eZap tifAPovaap t^p cnSmv UQoixov^
aap xeqaiap, xeQccnop afjfxalpst [40]. vtPiQ atiCovot dlg xal
in$n^sX<s$ töpop d$ä t^p cvpifkntco<UP tov xexavikipov [41] ovtfa 40
ygagfOf^ipov ^ xal i^vtt» yQdg>ov<T$ [42]. td y nXipsiop nqoix^p
%i Q vBfAPOfiePOP ^eta ev&eiag yQafi/A^g td yQclfjbfjta df^Xot [43],
«0^ TQiyQtxfifAOP p T^P diä (Aiifov yqafifA^p xX^POiiipf^p exop ngdg
Ta xdtco xal a vTUQxelfMPOP (Att' ei^eiag ygaftfA^g XivQap ctj-
fAaiP€$ [44]. neq^y^dipetai, da wc ^XW^ ^^^ Xdßda ^ xqb^^s
fiaftipii yQafifAfj. i de ^'$ dq$&fAog nQOxelfMPOP exop %b y fia*
XQÖP ngog z6 äpapteg %d ötayiop, ons(( i^dytop xotPcSg xaXovC&,
atifjtalP€$ [45]. td iQ xal x nqoxeiiupop %d q indpta ik ixopta
xiQafAOP afii*aUfov0& [46] xal di^q^fkip^ag [47]« xal x fiipop
%^p xdwi xeqaiap tifjbpop d&d yqafAft^g ineqxeifiip^g dq&^g «£-50
qaiag fietd tov q nqög tdl nodl tdp topop nqoteipoptog td aiti
qtadk atii*alp€&p [48] ^ [49]. td di t nqoxeifMPOP exop td q
giet* ev&eiag tetfA^fjtipop td tqvßXlop atjfiaipH [Ö0]j nqoxeifbipov
tov v ineq tfig yqafA(A^g. et da fjuipop rä q dpev yqai^i^g xal
tov V nXtjoiop xBifiipov, CfifMaiPBi tqovXovg tqv f [51]. td dB ü, 55
td X xal td X vTtBqxBlfABPOP bxoPj xal ti^p xeqaiap t£tfMjfji4piiP
Bxop, oixXop dtfXoT [52]. td de y ^ inixsifABPOP td o ömo&BP
avtov f nqoxBlfiBPOP ovy^iap OfjiJtaiPBi [53]. upig dl xal vnsq
r^5 ov di(p&6yyov dlyafifia n&BtatP, onsq tadtdp dijXoJ [54].
dsT di Bidivai ott ^ fAPd xvqlwg sxBt hahxdg ütat^qag tBCHa- 60
qdxoptaj ovyyiug bIxo<Si>, d otat^q pofiittfiata tqiaj itfn dqa-^
Xf*al dijo, xal xaXettat xodqdpttig. ^ d^ dqaxf*^ sxb$ XBqdua
dixa Sxtdi, ^ng xaXeXtai oiyyia. 6 (sidtfAPog bxb$ Xttqag fjn^,
td di ^(HfA^d$(MPOP sxBi td f^fjuov ^to^ Xitqag Btxoa$ ticcaqag.
td tqvßXiop ovyylag ippia, ^ Xltqa odyylag duidBxa. ^ xotvXij 65
ixB^ füg td tqvßXiop. rd a^tö dl xal ^ fipä. t^ dl d^vßag>op
SxB* oiyyiag ß ctdyha dvo, 6 d^ xvafjtog odyyiap (ilap xal ^fucv.
xi) fiiya XBttqop odyyiap gikcp, ^ odyyia ctdy^a i^, i tnat^q
Ctdyta tqiaj ^ X^M ^dyia dvo xBqdua l$» vd xoxXidqtop tStd^
^ tov TOV B anf dem übergange von 139^ sn 139v | •' zu (oantq
rand yq ovntq B | ^ xMQtutfiov B | *° dija B | ** la/ußda ß | *^ ä in tfwr-'
ytov auf rasur B : früher undeutlich , so daß man v lesen konnte | ^'
t^aytiov B | ** dtja B | ** tov totov B | ** v > B | ** zweites xat pr m
über der zeile B | ^^ nach o drei buchstaben gestrichen B | ^ d^ytt/ua B
^' xodqanjs B | •• xiqattja B | •* ^fiidifivov B | •^ cmyfja B | •* üvayiia B
*® das erste mal atayfia B | ^* xsqata B | ^* *oxU<iqiiov B
173
loyiu 1^ %a\ tb (Aixgir alxlov fftay^a imä, td <ftay$oy xsQccncc
€txo(ft titfCaQa, td kcqcIuov ündQia ridtsaqa, ^ dqaxfkii xsQcma
dixa ual öxtci, aal ^ oXx^ xsQdna 6i*a xal 3xj<o, td novU"
Kov xcIqvov »eqdna dixa xal oxrci, td di ßaa^hxov xdqvov
ütdyKx TQta^ o xovg Ihqag öixa, 6 di X^^^^^ XiiQag Sl^, 6 di
5 l^iOT'^g XizQav fj^lav ^(xicv. np^g Jl xal Tijv fj^vdv XkQav f^lay
(paalv ix^tv, äXXot ovyyiag ivvia, dg tiQfjza^. oIfia$ di tdö's
xcnä Ttvd övvij&iiap tuav noXeoov xsxQattpcipat ^ ßovXfitfiy %^v
iv aitatg aQxövnoy, tö kxctaiikoqiov ütdy$a xqia, to yqdfAfAa
xsqdxia 1$. xa\ i dßoXog Sxsh xsQdna tgia, ^ nagotplg xsqd-
^uov Sp ^fit(fv» i -d^iQfAog xeqdnov ^v ijfuifv, S xva&og Sx^k
fAväg, änsq xal iivctqa luxqä X4yoytat, dvo* xal td (Avcftqor
SxH üta&fAoP ütayttav %qi^v ^to& adyytap (iiav ^(A$av. äXXo$
dk odx ovtm XiyovfftVf äXX' Su ota&fjkdy ovyytag fAiäg ^fiiceiag
8%Bi ^ xvax^og €tq^xaa$v. ix t(Sv ^tjqtSp 6ä '^ alyvTttia dqtdßt^
85 nipts (Aodta Sx^^» ti di fAodtov td atyvTitiov xal haXtxip öxtoi
Xoivixag Sx^h o di x^^^^^ ^ifftag dvo, 6 di ^icftfig ^f$i^s(na dvo,
ä xai ^(Mipag nqoffayoqshovtfi^p, ^ di fivd «x«« xvd^ovg dxtw.
i dtnxög ikidtfkyog Sx^k ^fücxta daidexaj td di ^fAlsxtop ixB$
Xoivixag tiaaaqag, tSats tdv (A^difipov ex^iv ^ybivag (ai^ xal ^ä^
90 (frag ixatdv dvo, xal ovt<a tmv nqotiqwv xal tcop f$€tä Tavta
elqUlkivoav dvpijafi svqstv TäXti&ig, \fj%6iv del xal tag t&v äXXmv
naqaa^€$(6(f€ig. tö tdXavtov di S%s$ ixatöv €txoc& xal nipts
yo(Ai(ffiata xal Xiyeva^ [55] 1} [56]. etqfjtai di nqotsqov nsql
avtov, deZ di nqdg tovtotg tdv tdds (jifSreqxdfASPOV xal t^v
95 dvaXoyiav (pvXdtrstv, xal lAdXuna inl twv vyqcSy. 6 ydq olpog
xal td vdcaq, vyqäovta, tdv atftdv iXaxov (fiqsiv otad^fAOV.
xal idv f^ig Xitqav iXalov iv dyyeim idaij, iv tS xal %dv olvov
^ To vdfoq (na&(At(fa$ ßovXijtai, nXiov tijg Xirqag 1$ atdyia
€vqij(f€t dict td q>v<f€t €fva$ tdv olvov xal vd vdtaq ßaqiteqov
iQotod iXatov. st di fiiX$ if^ßdXif, nXiov $vq^(fsk * xal dst did
Tovto ti^v dvaXoylav eldiva$ xal xat' ait^v tdv Ctad'iidv dal
nouXv.
••/'• tnayfia B | '° Ctayiioy xtqanja B | '* xiQtmjoy {fnaqija B | ^^ ^*
w ro xtqania B | ^* ^» oraj^a B | ^* x^^^ B I ^* «»de ftnav B | ^Y^ «^
xtgaiijoy B | " war <nay&op B | ** hyovct B | " fiiias B | ^waqßtj B 1
•" fioötitt B I '" fAodiioy B I ®^ ^fiiyag nQocayoqivovm B | ®' ijfitvag B (
«»/«« hds [62] der iÄfel | '^ erstes T(ui'Lagarde,a»fwi'B 1 ®®<rra)^aB,crraprm
über der zeile, in der radiert ist. am rande pr m il crayta | ^^ ixßakg B |
^^ komma nach nlioy und keine lücke B | ^^^ dtja B | ^ ayaXoytiay B
Wegen des 171, 21 genannten arztes Sevems kann ich nur
auf Fabricius BG 10, 626 (Harleß) und das dort citierte ver-
weisen, den aufeatz, welchen BdeMontfaucon [= P] bibliotheca
coisliniana 596 ff mitteilt, habe ich auch im Bodleyanns miscell 211
(frtlher bei Meermann = Auctar Tu 11) seiteSöS^ ff gefunden
[= 0], wo er auf Athanasius Synopsis 77 (= II 203 204 der
Benedictiner) folgt, ich yersucho den text desselben herzustellen:
174
n€^ noti/tcov SiSöi d$& ötix^v xal S(to$ S$d tafAßmv StfqMav,
"OfAijQog (ftixovg. MivapÖQOg IdfAßovg.
^Haiodog aitxovg. *AnolXiip$og Evqmidfig laußovg. ^Aqtatotpd'
ofAoUog* yi^g öfMitag» ZofpoxXtig oftoUog,
OsdxQtiog (Tdxovg. KaXUftaxog AlfSx^Xog öikoi(ag. 5
ofkoiwg.
''Aqa%oga%(xovg, NixarÖQOgofiotmg.
Jtovv^iog dfAotcag. ^Onmavog
öfMifog. Avn6(pq<üV ofAoleog.
nivdaqog l^iva (litga xal totg vvv äyrtacfra, 10
'Oaoi negl jrqaf^fAanK^g, Jiovvdog 6 Qqqi* ^AnoXiviv^og
i dvtfxoXog. 'AXi^ayÖQog. agog. ^Aifway^g. 'Sigiyiptjg. *Ayani^-
tog. ^lüadvptjg b fpiXonovog. ^^dgygog. veoStsQog ^Iwapyfjgj 6 Xä-
qa^. Av^öviog. ^AdqMtog. Qeayipfjg, ^Hq<a6$apdg 6 (Aiyag,
Giodoctog ö tov • Tqvgxop. Jiivfwg 6 PtoiuQOg, iVi-15
xoxX^g. EddaiikiöP. ^Qqog. JiOPVfSiog S^AX&xagpaasvg» iloqq^V" ^
qiog. ^AxiXXevg. ^Aqxädiog. ^üqanoXXmp. TtfAod-Bog Fayitog.
reoiqytog d Xoiqoßoaxog.
"Oaoi nsql oqd'Oyqa^lag. ^AnoXXiip$og. 'Hqooäiavog, ^ßqog,
PdOfiapog. Qeodociog. 20
"000$ neql dtxqoPfOP. ^!^qog. UafAnqintog. Al&iq$og \Ana^
fi^vg* *^qog, 2ti^aPog o Ktoptnapttpov noXetag.
'Oao$ 7i€qi idvhxäv, ^JQqlwp ©ijßatog. Mfjtqödiaqog. OiXd'
^6pog. AoyytPog.
1—47 P nach 48 — 65 | 1 erstes «ä« P, ntgt | 1 das zweite o^t
d»a > OP I 1 fffQUifay >• | 2—9 die anordnung in zwei columnen
röhrt Yon mir her. man hat sich links 8 4, 5 6, 7 8 9 als je Eine
zeile zu denken, dann schreibt durchlaufend, so dafi Menander auf
Homer folgt usw. P kann ich nur so vergleichen, daB ich die rechte
spalte als nicht vorhanden betrachte, und stets angebe, wo P die no-
tizen dieser columne in die linke reihe einfügt | 3 nf^odos | 3 cv^«-
Tnäta 0^ I 4 erstes ofiottog 0, cnxovg P | 5 ioxQiJos | 5 cnxovs pr m
am rande 0, im texte ouottog: P = text | 5/6 xcrJUf/iag^oc o^o*a); >> P |
5 aufxvkog ofioiag >• | 6 ende + meine zeile 10 | 7 imxovg 0,
ofxuias P I 7 ende + MtvayffQoc tafißovg P | 8 Jtoyvciog ofioiatg > P |
9 nach ofionog -f- KalXifiaxog ofionog Sotpoxlijg o/noKog A^tfx^^^^ ofionag JV".
xo(f>Q<oy ofionagV \ 9 Jvxoqgtoy rot | 9 zweites ofiot(og^ | 10 vgl zu 6 |
10 ctyyoovfjuva P | 11 ntgt yQaf^f^anxtjg 0, yga/Li/Lianxoi'P | 11 tot Jioyvctog
-{- Jvxo(^Q<oy I 12 o >> P I 12 dtifxoXog 0, als besonderen namen P | 12
^^0(0, > P. dittographie aus vorhergehendem dgag? Angogl jigccrog? \
12 oQtyiinjg 0, > P | 13 das erste I<actyy>jg o > OP: es mußte zuge-
setzt werden, da das folgende rtaingog weder mit P zu Jtgyto^ gezogen
noch mit als eigener name angesehen werden darf, muß es also zu
^Imdyytjg 6 Xttga^ gehören , so hat vorher schon ein lohannes genannt
worden sein müssen | 13 (f'tkonovog ^ F | 13 nach Sigytog 4- o P |
13 über yfCDngog siehe vorher i 13/14 Itaayytjg o Xaga^ [Fabricius BOr
6, 337] > P I 14 o iiifyag > P | 15-17 > | 18 > P | 19-24 > |
20 ende + ^ 4>i>lonoyog 6 Xaga^ 6 Xotgoßocxog P | 2 1/22 ^tia^ct;; zwi-
schen commas als wäre es ein eigener name P | 22 nach diesem Slgog
wird fTfgog oder MiXtiirtog fehlen [Fabricius 6, 374], da der 21 genannte
vermutlich der Alexandriner ist | 23 mgi > P, von Montfaucon ergänzt
175
cO'irtfi, Alcxivn^. ^YnsqsidfiQ. ^Avuifiav. ^Avdoxid^g. Jstvaqxog.
AvxovQjrog ual Avctag.
'Oaoi yQaq>€tg ^jovp Urrog^xot, OavTCvStäi^g. ^Hgödotog. Sb^
30 (papog. Mfjpäg,
niptt^ %wp ip tri i<*'^Q^^i d$anQ€tffdpr(OP. JfjfwxQPtog* 'In'
noxQdzfig* J^ocxogtofig. ^Aqxiyipi^g, ^Povfpos. FaX^pög, OiXd-
j^Qiog. Qicop. ^AXi^apdqog ^A^qodiduvg, ^Ali^apÖQog TgaX'
hapog, JfifAOtfd^ipfjg. JSsv^gog. OiXovfMPog. JioxX^g. ABonpidtig.
%S*Ap%vXXog. ücogapög. ^Ogstßdtfiog, ^Ainog. ^Idxaoßog, SxiinaXoc.
Ol tovTcap vnoiJbPf^fAotntfuei. JScinatQog. IlavXog. Id&apd-
Giog. Ooißdfififop,
*Ep 6i tfiXoaoq^iq dkinqetffap IJXdtcop xat l^q$&miXijg b
fovtov f^a&t^^g, (Sp top (a^p IlXdtcopa vnofAPfjfAatliovif^ nXet-
¥>0to&, %qfl(5iii(üt€go$ di Fdiog, ^AXßZpog^ Tavqog, nqifSxiapdg,
IlqöxXog, JafMCXiog, 'Iwdpp^g 6 q>tX6nopog, Stmg xal xatd Uq»"
fft$apov ^ywpi(fato, noXXdxig de xal xatd ^AqKftotiXovg' top Sä
*AqtatotiXfjP xal avtdp vnofJtPfjfAattl^ovCt nXstopeg, <Sp xqf^diikvi-
teqo$ Iloqffvqiog 0oTp$^, ^AXi^apdqog ^Acpqodtffuvgj *A(j^(ji>€oP$og,
^S^Aqqtapog, *At6xiog, Zaxaqiag xal Tqißovpog ddsX(p6g.
*Opd(Aata $ß \^B&p. Ztig noaB$d(ap''Aqfig^Eqiifjg^An6XXciiP
'Hqa *A&ijPä ^Aipqoditfi Aijtvo ^Aqts^A^g ^Eatia JtjfA^t^q»
^E^€vqop t^P fAip äq$^(A^nx^p Ooipixeg, t^p d^ fioviftxr^p
&q4^sg, t^p 6^ YBdüikBtqiap Atyvrmo$, tijp di d&tqoPOfiiap
SoXaXdatot.
Ilsql notfjfmp. IloifffaYnipts. 'OfMi/qog'Haiodog UBltfapöqog
Ilapvaaig ^Apttfiaxog. *Ia[Aßixoi tq€tg. 2$fA<opidtig ^AqxUoxog
^InntSpa^. Tqaytadonotoi s, AttrxvXog üofpoxX^g Evqinidijg
*'I(OP *Axcii6g. Ktöfmdonoioi, dqxctlag (1 ^EnlxceqfAog Kqccilpog
55 Evnohg * AqtCtOifdpi^g Osgsxqdt^g Kqdt^g UXdtiOP. ikicfrjg «a>-
Ikffdiag ß. ^Apu^dpf/g "AXt^tg 6 &ovq$og. piag xfa^MÖiag g.
25—30 > P I 26 Miix^yiis | 26 vmgi&iic | 28 unaq^mn 0* | 28
9iQU)dofoc I 29 vielleicht ayytCtvag 1 29 in agy^^yy^^os ist tiQX** und
of zweifellos | 31 13» > P 131 TQ^adtxti \ B2tt^ytytia 0^ | 32 Povqat^V
33 aq^odtja$tvs O mit pankt davor | 34 livtjQOf P | 34 tf^ktafAt^og
34 dioyidtiir 0, Moytdtjg P | 35 nach r von atmfXXos ein ¥ hineincorri-
giert 0, den man vielleicht ävTvXXog lesen könnte : AytaXog P | 35 2ai-
gayos bis 37 ende > I 35 Ogißaatos P | 38 nach dt -\-rjjF \ SS fngt'
xj/uv P I 38 xa» >- P I 40 /piy<r»/iowpocr | 40 HQKfxucyos Tavgog P | 41
dttxaaxtog I 41/42 xara ngtoxMyov P, ro x'ing'iaayov | 42 toy big 47
ende > O | 47 Jf^xn^ga P | 48 fity Tiyy | 49 ^gaxta 0, 9g(ixts P, aber
^gaTxtg kann nie Og^xtg geben | 49 njy d§ ytiafurgtay A^yvnnot > P |
49 ytofuigwy | 49 aingoloyiay P | 51 7itQ$ nonjTa)y > P ( 51 neyrtP,
« I 51 ntcayögog | 52 nayvacts y> 0, rinyvaCif^ P | 52 »or^/)«xo» P,
ulajjLßonokoiO \h2 y \h2 agx^Xoyot; | 53 innoyal^ 0, danacn rot am
rande fisfnig xof^odiag | 53 igay^dono^o» bis 56 /} ^ 0, vgl zu 57 | 55
KQarifg > P | 56 aXs^^ovqtog OP (nnr X P) | 56 xtofjitpdnxg P, dt
176
Mivuvdqo^ OtJanntdf^q JitptXo^ 0$lijfA(öP ^j^noXXödmQO^. *EX€'
fsUov noifjtai d. KaXlXvoq MlfAPeQfAog OtXijva^ KaXXifutxog*
^vqmoi ^. *u4Xi((Adv ^AXxatog 2an(pco JSti/tTixoQOg JHydoQog
BanxvXidi^q *Ißvxog ^Avaxqiwv 2^ikfavidi^Q. ^
*PijtOQ€g » . JfifAOü&iviig Avoiag * Ynsqiidiig ^Icott^dtfi^ AU
üXivfig AvxovQyog [caXog Avti(f(av ^Aydoxidf^g JsivaQxog,
iatOQ^xoi t. Oovxvdidijg ^HQodotog Ssyofpdav ÖÜmnog
OsonofAnog "E^OQog ^Apait[*£pijg KctXh(f9iVfig ^EXXävtxog no--
Xvß$og. 65
57 &iei(f%los 0, Jsit<f'doe P: daza P am rande rtyis dt« tov t, aXlot
dut 10V st dup^oyyov \ hl AnoXkodtagog > 0, dafQr was im drucke von
tgay^donoHH 53 bis nlarwy 55 steht, nur 51 TQtcyodenotoZ s und zwar
rot erst nach ßvQtnkdrig, 54 xtofiodonotot aq^atot, 54 xgonyot [ 57 Bl$
bis 60 ende > , der es nach 62 ende hat | 57/58 sisytiono*9jTm P |
58 cf >> t 58 xalkvyog | 58 fjitifityfxyog (f^Xnag alUfxaxoC | 59 Xv-
Q*xo» ^ rot über der zeile | 59 Xxfzay | 59 cafi^ai i 59 ^'ivoixfaoois
O, KtfiiStxoQog P I 60 ßaxxvfidtjs 0? | 60 ßtxos | 60 J9jfi<aytdtis P, da-
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64 iXhjytx6g
168, 36 yij<fijecnxtjy B
170, 97 Xafißayovc$ B
171, 3 von dixsgatif nur xigat^ auf rasur B
174, 23 MtjTgodoigios P
Aus versehen sind oben 166 die bücber von loFrGronoy pecunia
Tetus oder de sestertiis (Leyden 1691) und PrFrancus (= CVdeSaumaise)
confutatio animadversorum Antonii Gercoetii ad Claudii Salmasii notas
in Tertullianum de pallio (Midelburgi 1623), refutatio utriusque elenchi
cereopetayiani (Paris 1623) nicht genannt worden.
Aus Friedrich Rückerts nachlasse.
12
1
i
'Es war meine absieht aasfahrliche mitteilnngen über meinen
^geliebten lehrer und freund Friedrich Bückert denjenigen seiner
Übersetzungen voranfgehn zu lassen, welche aus den jähren 1845
1846 und 1847 in meinen bänden geblieben sind : es^ scheint pas-
sender , was ich zu sagen habe, an einer anderen stelle zu yer-
öffentlichen.
Bückerts eigenhändige abschrift von des Hafis diwan ist in
meinem besitze: ich weiß nicht, welchem codex er sie entnommen.
Sudis zahl gebe ich nach der ausgäbe Yon HBrockhaus unter dem
zeichen S, und beziffere auch die buyüt nach Sudi, während B auf
den von Vincenz von Bosenzweig Schwannau [ZDMO 20, 438]
besorgten druck, und zwar nach band und seite yerweist.
Bei Tharafa und Amr liegt die ausgäbe des älteren Caussin
de Perceyal zu gründe : die zahlen Arnolds sind angemerkt , wo
sie abweichen, die spärlichen reste der lieder des Abu Firas
habe ich mit Bückert im März 1846 gelesen: es gibt eine in
Aegypten erschienene ausgäbe des diwan dieses seinem Zeitgenossen
Mutanabbi sehr unlümlichen dichters, welche mir nicht zu gesiebte
gekommen ist.
1 S 284 B n 8 Bückert 202.
Dör yerlome Joseph wird nach Kanaan kehren: zage nicht: 1
kummerbette wird sich zum rosenbeet verklären: zage nicht,
des betrübten herzens zustand wird sich bessern: sei nicht bang: 2
ordnen wird sich des yerwirrten hauptes gähren: zage nicht,
wenn des lebens frühling blühn wird, wird im garten deinem haupt, 3
nachtigall, die ros* ein schattendach gewähren: zage nicht,
kreist zwei tage lang der lauf des himmels nicht nach imserm wünsch, 5
immer wird auf gleiche art der lauf nicht währen: zage nicht,
nidit verzweifle, wenn du des geschicks geheimnis nicht erkennst: 4
ein verborgnes spiel ist hinter jenen flören: zage nicht,
wühlt der gießbach der Vernichtung deine vesten auf, o herz, 7
Noah i^t dein f^hrmann aus der flut der zähren: zage nicht,
wenn gefahrvoll sind die Stationen und das ziel ist fem, 8
doch kein weg ist, dem gesteckt nicht grenzen wären: zage nicht,
in der wüste hebt verlangen nach der kaaba deinen schritt: 6
wenn der dorn moghilan auch dich wird versehren, zage nicht.
179
unsem zustand und der liebsten abschied und des feindes drang — 9
alles weiß gott, der es wird zum besten kehren : zage nicht.
Hafis, in der armut Winkel, in der einsamkeit der nacht 10
weil du sprichst gebet und übst des koran lehren, zage nicht.
2 S 298 R II 48 Rückert 205
Ich bin^s, in dessen äuge des freundes Schönheit floß: 1
wie dank^ ich es dem schOpfer, daß ers zum sehn erschloß,
sag dem bedürftigen »wasdie die wange nicht von staub: 2
nur dem bedürfhisstaube entkeimt des glückes sproß«,
nicht vor des weges mühsal die zügel wend^ o herz: 5
an auf und nieder denket kein liebesweggenoß.
wenn sich im blut des herzens der liebende nicht wäscht, 4
ist sein gebet nicht gültig nach unsres mufbis schluß*
der Hebe unbedürftig ist deine Schönheit wohl, 8
doch ich darum nichi sag' ich yom liebesspiel mich los.
ein sdimeichelblick der Schönheit, das ist der zweck: denn sonst 10
nicht braucht Ejasens locken Mahmudens königsschloß.
und um zwei tropfen, die du, o aug\ hast hingestreut, 3
wie oft dafür dein spiel schon des glückes wang' umfloßl
was soll ich viel dir sagen, was ich im brand erfahr? 9
^s schweigt das herz: du frage der tränen plaudertross«
an diesem ort des Scheines, o fasse nur das glas^ 7
in diesem haus des Spieles, o spiele liebe bloß,
vom Zwischenträger Ostwind, was hätt' ich wohl von dem? 6
ein grader freund im garten bist du, cypressenschoß.
das lautenspiel Anahids macht kein geschäfte da, 11
wo dein ghasel, o Hafis, den ton der lieb^ ergoß.
8 S 307 ß n 68 Rückert 207.
Laß freudennaß in goldene schal' uns wohlbeflissen werfen, 1
eh' auf des himes schale man wird staub'ges kissen werfen,
die letzte einkehr ist für uns das tal des dumpfen Schweigens: 2
an's himmelsdach jetzt einen schrei der lust wir müssen werfen,
getrübtes aug' ist weit entfernt von des geliebten wange: 3
laß einen blick auf ihn uns frei von finstemissen werfen,
du weißt, daß dieses saatgefllds besitz uns nicht bestand hält: 6
komm auf die weit, laß feuer uns in bechergüssen werfen,
in blut gewaschen hab ich mich, weil unsre weisen sagen . 7
»sei rein erst> wenn dem reinen zu du wiUst ein grüßen werfen«,
beim grünen haupt beschwör' ich dich, cypresse, wenn ich staub bin, 4
sollst ohne stolz du schatten mir aufs staub'ge kissen werfen,
dem herzen, das verwundet ist von deiner locken schlangen, 5
sollst du aus deinem munde zu den theriakbissen werfen,
gottl dem selbstsüdit'gen frömmHng, der nichts als gebrechen
siebet, 8
du mögest unsrer seu£ser rauch ihm ins gewissen werfen,
zerreiß dein kleid, wie rosen tun, im duft des freunds, o Hafis, 9
und zu des schlanken fußen hin laß uns zerrissen werfen.
12*
180
I
4 8 308 B II 70 Rückert 208
Mich bestrickt ein schelmenang*, ein herz voll troggewebe^ 1
Störenfried und herzensmörder, dem ich midi ergebe,
dem geschlitzten hemd der mond-antlitz*gen sind geopf^ 2
tausend küsse [so: kleider?] strenger zncht nnd frömmigkeitsgewebe.
engel wissen nicht was lieb* ist — lasse du die mähre! 3
nimm das glas, und geuß auf Adams staub das blut der rebe.
ein Verehrer bin ich solchen worts, das feuer schüre, 5
nicht mit kalter flut das feuer dämpfe statt belebe,
sei nicht stolz auf deinen arm, mein sultan, denn geheim sind 7
tausend schicksalsstreiche, die zertrümmern herrscherstäbe.
ein zerbrochner bettler nah' ich deinem thron: erbarmung! 4
denn nicht hab' ich außer deiner huld, woran ich schWebe.
komm, der scheüke himmelsherold hat gesagt mir gestern 6
>in ergebung leb*, und gegen gottes macht'^- nicht strebe«,
bindet mir ans leichenhemd den becher, daß ich trinke 8
wein am auferstehungstag, und vorm gericht nicht bebe,
zwischen liebenden und liebsten keine Scheidewand ist: 9
du bist selbst dein schleier, Hafis: komm, hinweg dich hebe.
5 S 314 R 11 84 Rückert 212
herz, das günstige glück ist dir weggeselle genug, 1
der hauch der gärten von Schiras dir lebensquelle genug,
vom gau der liebsten, o derwisch, verweise dich nicht mehr: 2
gedankenreise für dich ist und klosterzelle genug.
gewohnte lüfte der heimat und alter bund mit dem freund 3
beim wandersmann dich entschuldigt auf alle Mle genug.
und wo des herzens gebiet gram mit überfalle bedroht, 5
ist dir zum orte der Zuflucht des wirtes schwelle genug.
wenn in der schenke den vorsitz du führest, und fassest das glas, 4
das auf der weit ist erwerb dir und ehrenstelle genug:
begehre mehr nicht, und leicht nimm das ding auf dich, dir ist 6
die flasche weins und dein abgott, der mondlichthelle, genug.
des Wunsches zügel allein gibt dem Unverstände das glück: 7
du bist verständig : das ist dir Verschuldung grelle genug.
du brauchst kein anderes tagwerk: dir, Hafis, ist das gebet 8
der mittemacht und die andacht der morgenhelle genug.
o such* nicht andre Verpflichtung: von beiden weiten ist dir 9
des himmels gnad* und des schahs huld an deiner stelle genug.
6 S 327 R II 114 Rückert 223
Es bracht* ein böte des himmels zu meineitn obre den grüß 1
»die zeit des schahes Schudscha ist, erlaubt ist weines genuß.
vorbei ist*s, daß die verständ*gen das ufer schlichen entiang 2
mit tausend werten im munde und lippen unter Verschluß«,
nun kund mit lautengetöne wiU die geschichten ich tun, 3
die zu verbergen der kessel des herzens kochte verdruß.
ich, der ich heimlidien hauswein und furcht des voigtes geschmeckt, 4
ich zeche jetzt mit getöne bei schöner Jünglinge kuß.
181
heut aus der gasse des Schenkwirts hat man auf schultern geschleppt 5
den herm imäm, der auf schultern den teppich schleppen sonst muß.
mein herz, ich deute zum guten dir an die pfade des heils: 6
nicht brüste du dich mit liebe, und auch nicht prunke mit buB* 1
der reichsgeschäfte geheinmis yerstehn die fürsten allein: 9
du winkelsitzender bettler, schweig, Hafis, ohne Verdruß,
deä schahs erleuchteter sinn ist die einkehr göttlichen lichts: 7
wenn seine nähe du suchest, sei rein Yon köpf bis zu fuß*
nichts mach' als seine lobpreisung zum tagwerk deines gemüts: 8
fürwahr sein geistiges ohr ist vertrauter englischem grüß.
7 S 331 B II 122 Bückert 219
Aller liebreiz, alle anmut ist auf seiner wang^ entfacht, 1
nur die H^' und treue fehlt ihm: hätt* ihm gott die zugedacht!
mein herzliebster ist ein kind, er wird mich spielend eines tags 2
- töten, ohne daß des blutes das gesetz ihn schuldig macht.
es ist besser daß mein herz ich nehme gut in acht vor ihm, 3
denn er kennt nicht gut und böses, und er nimmt es nicht in acht,
einen abgott, vierzehn jähr alt, hold und zierlich, hab' ich, dem 4
ton dem monde, vierzehn tag* alt, huldigung wird dargebracht,
ein geruch der mildi aus seiner, zuckerlippe atmet noch, 5
aber blut der herzen träufelt, wo sein sdiwarzes äuge lacht,
mein herzliebster, wenn das herz er also schlägt, so wird der schah 7
ihn zum feldherm wählen, daß er schlägt das herz der feindesmacht.
auf der spur der jungen rose, lieber gott, wo ist mein herz 6
hingelaufen, denn ich hab* es nicht gesehn seit tag und nacht?
meine seele geb* ich dankbar aus, wenn jene perle zart, 8
um zu ruhn, die brüst von Hafis einst zu ihrer muschel macht.
8 S 334 B U 128 Eückert 221
Die junge lächelros', o gott, die du mir hast geschenket, 1
erhalte sie vom neiderblick des gart^os ungekränket.
ob sie vom gau der treue fem lebt hundert station^i, 2
doch jede unbill des geschicks sei fem ihr abgelenket.
ei Ostwind I wenn zur einkehr du des freundes kommst, ich hoffe, 3
du bringest meinen grüß ihm zu, M er sich weiter schwenket,
fein fittig mach' ein düftchen los aus jener dunkeln locke: 4
sie ist der liebesgeister zeit, und werde nicht verrenket,
sag »einen treubund hat mein herz mit deinem hart und male, 5
drum in des haares ambranetz verwahr' es wohlverschränket,
am orte wo man trinkt aufs angedenken deiner lippe, 6
schlecht ist der zecher, der berauscht von dir an sich noch denket«,
zur tür der schenke kommt jnan nidit, um ehr* und gut zu
sammeln : 7
wer dieses wasser trinkt, ins meer sein bündel sei versenket.
Verdruß wer scheut, dem ist verpönt der liebe sorge, unser 8
haupt und dein fußtritt, oder uns^ mund, den deiner tränket.
Hafisens lied ist ganz und gar der gottesweisheit grundreim; 9
heil seines wertes süßem hauch, deß anmut herzen lenket.
/ *
182
9 S 385 B n 258 Rückert 307
Mein körperstaub ist der schleier, der seelenantlitz mnwebt: 1
o augenblick, da vom antUtz mir einst der schleier sich hebtl
nicht solch ein käfig ist würdig solch eines Sängers wie ich: 2
ich wiU zum garten von Bidhwan, wo ich als vogel geschwebt,
mir ward, warum ich gekommen und wie ich gegangen, nicht klar : 3
o schad' und wehe, wie achtlos ich meines Standes gdebtf
wie soll ich feiernd umkreisen den tempel beiliger weit, 4
wenn im gebäude des Stoffes ich an den leib bin geklebt?
mir, dem die btthne der Huris zur statt und wohnung gebtkhrt, 5
wie ward im gau der berauschten der aufenthalt mir erstrebt?
vom liebesdufte mein herzblut verhaucht, o wundre dich nicht! 6
vom schmerz der blase Chotens hat das mitgefühl mich durchbebt,
mein hemde, golden gestickt gleich der kerz^ o sieh nicht darauf, 7
weil unterm glänzenden hemd sich der brand des innem begräbt.
komm, sein eigenes dasein, o nimm*s von Hafis hinweg, 8
daß niemand möge wo Du lebst, erfahren daß Ich gelebt.
10 S 388 B II 266 Bückert 308
Auf! daß die weisheitskutte wir zur liebesschenke bringen, 1
ja Ordenskleid und regel auf den* markt der schwanke bringen,
daß alle klausner in die band den frühlingsbecher nehmen, 3
weil wir die morgenlaute hin zum herm der tränke bringen,
und, wenn uns in den weg den dorn des tadeis legt ein frommer, 5
wir ihn vom rosenbeet zur haft in strafgeschränke bringen,
o welche schmach vor unserm kleid, dem weinbefleckten, wenn wir 6
bei so viel heü noch heüigkeit in angedenken bringen,
wenn nicht erkennt den wert der zeit das herz und ein geschäft macht, 7
wird der ertrag der zeit die schäm ihm zum geschenke bringen,
wie lange gehn wir irre noch in wüsten des Verlangens? 9
und fragen nicht wie unsem weg wir in^s gelenke bringen?
anfechtung regnet es herab vom himmelsdach: geschwind laßt 8
im weinhaus uns in Sicherheit vor aller kränke bringen,
daß wir die pauke deines ruhms an gottes throne schlagen, 11
und deine liebeswissenschaft auf himmelsbänke bringen,
den liebesstaub aus deinem gau ins feld der auferstehung ^ 12
auf unsrer häupter scheitel all als schmuckgepränge bringen,
nicht geuß vor jeder niedem tür dein wangennaß, o Hafis: 13
laß uns vor richter höheren rangs nur unsre ranke bringen.
11 S 404 B II 308 Bückert 297
Gib nicht dem winde dein gelock, daß ich in wind nicht gehe: 1
nicht führe aus des hochmuts bau, daß nicht mein bau verwehe,
erleuchte deine wange, daß ich rosenblatts entbehre: 2
erhöhe deinen wuchs, daß von cypress' ich frei mich sehe.
trinke wein mit andern nicht, daß ich nicht herzblut trinke: 4
steige nicht so stolz, daß nicht zum himmel steigt mein wehe.
werde mir nicht stadtberühmt, daß ich nicht flieh* in berge: 3
^eig mir nicht Schirins groll, daß nicht wie Ferhad mir^s ergehe.
183
sei kerz* in jedem kreise nicht, daß da mich nicht verbrennest : 7
nicht wende dich zu jedem, daß ich mich yon dir nicht drehe»
sei nicht wie himmel ungerecht, daß du nicht Hafis tötest: 9
sei kirre, daß durch mein gestim des glucks mir recht geschehe.
12 S 416 R II 336 Bttckert 267
Ich sag es laut und öffentlich, tmd freue mich dabei: 1
ich bin der liebe sklay\ und drum von beiden weiten frei.
ich YOgel Edens, ach, wie tu* ich meine trennung kund, 2
in diesen gamort des geschicks wie ich gefallen sei?
ein engel war ich, und mein ort das höchste paradies: 3
herabgebracht hat Adam mich in diese Wüstenei.
der schatten Tubas, quellenrand und Huris lieblichkeit, 4
entschwunden sind sie meinem sinn durch deine Zauberei.
die steme meines Schicksals hat kein astrolog erkannt: 5
o gott, zu welchem loose gab mir mutter weit die weih* ?
seit ich geworden, ohrgeringt, der liebesschenke knecht, 6
bringt jeder hauch mir neuen schmerz, der mir gesegnet sei.
der mann in meinem äuge trinkt des herz^is blut — mit recht: 7
warum auch gab mein herz ich hin der liebe Schmeichelei?
nur Einen strich — des freundes wuchs — zeigt meiner seele blatt : 8
was soll ich tun? nichts brachte mir als das der lehrer bei.
mein vater, meine mutter — nicht leibeigen waren sie: *
leibeigen aber ward ich dir, wiewohl von abkunft frei.
trockn' Hafisens antlitz ab mit spitzen deines haars: 9
wo nicht, so bricht der tränenstrom des lebens bau entzwei.
13 S 432 B II 376 Bückert 294
Dein schönheitsbild vor die Werkstatt des auges hab* ich getragen : 1
dir gleiches kenn* ich von sehn nicht und auch nicht gleiches von sagen,
nach Sultanswürde verlangt' ich, bei dir drum sucht* ich die
knechtschaft : 2
auf herrscherherrlichkeithoffb* ich, drum wollt* ich dienste dir tragen,
wiewohl ich schritt mit dem nordwind im suchen halte, doch
könnt* ich 3
den staub vom wandelcypressbaum von deinem wuchs nicht erjagen,
ich band am tage des bundes an deine locken die hoffnung: 4
vor deinem munde doch mußt* ich des herzens wünschen entsagen,
die schuld des auges, des schwarzen, und seine feindlichkeit war es, 5
daß menschenscheu wie ein reh ich bin in die wüsten verschlagen,
nach jenem quelle der labung, wie goß ich tropfen der Sehnsucht : 6
vom weinverkäufer rubinmund, wie kauft* ich reizende plagen,
aufs wunde herz, o wie schössest du von den wimpem die pf eile : 7
in deinem gau, o wie trug ich nicht lasten grams mit behagen,
vom gau des freundes, o lufÜiauch des morgens, »bring mir ein
stäubchen : 8
ein duft von blut und vom herzbrand ist nur von dort zu erfragen,
mein haupt bestrich wie die knospe vom gau ein hauch, und es sprengte 9
sein duft; den schleier der Sehnsucht ums herz voll blutiger klagen.
184
beim staub dir unter dem fuBtritt, beim li<^t des ai:^e8 von Hafis, 10
ich schwör* es, ohne dein antlitz kann auges lampe nicht tagen.
14 S 489 B II 398 Bückert 282
Komm, liebesgmß, daß ich ans mir zur huldigung mag au&tehn, 1
ich Yogel Edens aus der weit mit flügelschwung mag aufstehn.
bei deiner huld ! ich schw(5r*8, wenn du mich deinen sklayen nennest, 2
daß ich vom thron der weit zur Selbstentäußerung mag aufst^n.
o komm und sitz auf meinem grab mit wein und flötenspieler, 4
daß ich vom staub an deinem duft zu tanz und sprang mag au&tehn.
alt bin ich zwar, doch fasse mich eng eine nacht in armen, 5
daß morgens idi yon deinem schooß verwandelt jung mag aufstehn.
o glaube ni<^t, daß jemals ich yom staube deines gaues *
durch schicksalsdrang und durch der aeilrbew<ignng mag aufst^m.
steh auf, und zeige deinen wuchs, o schlankbewegter abgott, 6
daß ich wie Hafis aus mir selbst zur huldigung mag aufstehn.
15 8 447 B n 420 Bückert 317
Ei, dein antlitz mondengleich ein Sonnenbrand der Schönheit, 1
und das mal auf deiner wang* ein Unterpfand der Schönheit,
heimlich dir im aug' toU rauschs ist die kunst des zaubers, 2
klar im haar voll unbestands ist der bestand der Schönheit. «
nie ein mond hat wie dein bild gestrahlt im stemenkreise, 3
nie cypresse wie dein wuchs gesproßt am Strand der Schönheit,
glänzend ward durch deinen reiz die macht der herzbefehdung, 4
klar durch deine lieblichkeit die Oberhand der Schönheit:
vor der schlinge deiner lock* und deines mundes körnchen 5
blieb kein herzensvogel, der nicht fiel ins. band der Schönheit,
darum sproßt die veilchensaat so frisch um deine lippe, 6
weil sie lebenswasser trinkt am quellenrand der sdiönheit.
Hafis gibt die hoffnung auf, zu finden deines gleichen: 8
denn es ist kein landsmann außer dir im land d^ Schönheit.
16 S 450 B n 426 Bückert 328
Bin ich ihres weges staub, sie schüttelt ihr gewand yon mir: 1
sag* ich »wende dein gesiebt«, Ijiat sie ihr herz gewandt yon mir.
ihre farb*ge wange zeigt sie wie die rose jedermann: 2
sage ich »verhülle dieh«, ist sie yeriiüUt entrannt von mir.
sterb* ich vor ihr wie die kerze, lacht sie wie das morgeurot, 3
und wie ich in schmerz verbrenne, geht sie zornentbrannt von mir.
meinem äuge sag* ich »siehe doch einmal dich satt an ihr. 4
»»willst du«« sprach es, »»daß ein blutstrom werden soll der
kant von mir?««,
sie nach meinem blut und ich nach ihrem munde durst* ich, was 5
wird es? wird mein wünsch mir oder räche ihrer band von mir?
wenn die seele mir wie Eerhad bitter ausgeht, zag* ich nicht: 7
eine süße Schirinsage bleibet noch im land ^on mir.
end*, Hafis: liesest du coUegien der liebe so, 8
raubt aus jeder eck* ein liebeszauber den versl^md von mir.
185
17 8 453 B II 4S2 Bückert 826
O weißt du, weich ein glück ist An fVeondesblick sidi weiden^ 1
in seinem gaue betteln und kön'ge nicht beneiden?
leicht ist es, mit der hofihnng zu scheid^i von der seele, 2
doch von dem sedenfreonde schww ist es sidi zu scheiden.
ich will gepreflten herzens zmn garten wie die knospe, 8
und mich in Hebesnamen der engen hüU' entkleiden,
bald wie der ost mit rosen vom herzgeheimnis kosea, 4
bald von den nachügallen yemehmrai liebesleiden.
benutz' die z^t des Umgangs, denn im zweipfort'gen gasthof 6
leicht kommen wir nicht wieder zusamnten wie wir scheiden.
wenn du des freundes lippe yersftumest jetzt zu küssen, 5
wird des yerdmsses zahn einst dir in die lippe schneiden.
du sagst »es hat den Hafis der schah Mansur vergessen«. 7
gott mahne ihn, dem bettler die nahrung zu bescheiden«
18 S 458 B II 444 Bückert 881
Von moschushjacinthen gib dem rosenbeete flöre, 1
das ist: mit locken deck die Wfmg*, und diese weit yerstöre
yergeuß d^i schweiß yom angesicht und rings des gartois rftume 2
wie unsrer aug^i becher all mit irühlingsthau durchröhre.
tu die narcisse schidkhaft auf, die schlummerschwere, trui^ne, 8
daß dteler narcissen aug' der neid wie sdilaf beschwere.
wie deine art imd sitt' es ist die liebenden zu morden, 7
so trinke wein mit feinden nur, und schilt der freunde chöre.
o laß ycmi becher deinen blick als wie die blase aufgehn, 6
und yon des weltbaus festigkeit die blase didi belehre!
die zeit der rosen zeigt zu gehn, als wie das leb^i, eUe: 4
schenk, den rosenfarbnen wein mit eiligkeit bescheere.
o riech den duft der yeilchen, und das haar . der schönen fasse, 5
schau der tulpe färben, und den yoUen becher leere.
Hafis sucht liebeseinigung im wege des gebetes: 8
der armen, h^rzgebrochenen gebet, o herr, erhöret
19 S 461 B n 450 Bückert 884
Ich bin's, der stadtberühmt ist durch liebesknotenweben, 1
ich bin's, an dessen äugen nicht böse blicke kleben.
wir üben treu\ und wagen den tadel, und ^d fröhlich: 2
denn todsüod^ ist's nach unserm gesetz, bekümmert leben.
der schenke alten fragt' ich »was ist der weg zom heile ?€: 8
er nahm das glas und sagte >>zu decken tind yergeben««.
was beim beschau'n des gartens der wdt ist unsre absieht? 4
durchs augenmännchen rosen yon ddner wang' erheb^i.
im dienst des w^es hab' ich mein büd auf schäum gezeichnet, 5
damit das büd der Selbstsucht mir müss* in schäum yerschweben.
yom hart des freundes lerne die lieb' zu schönen w»igen, 7
denn um ein holdes antlitz ists lieldieh sich zu wdt)en.
laßt uns schnell ins Weinbaus aus dieser predigt eilen, 8
denn werten ohne werk^ ziemts mohi gehör zu geben^
186
auf deiner lockeiispitze erbarmong nur yertrau* ich, 6
weun du von dort nicht ziehest,- was nützt yon hier mein streben ?
du küsse nichts als lippen des liebchens und des bechers: 9
den gleißnerhänden, Hafis, ist's Sünde kuß zu geben.
20 S 466 B II 460 Rückert 837
bringe, gott! das moschusreh ins moschusland zurück I 1
die wandelnde cypresse bring zum gartenstand zurück 1
mbine wurden sand und kies durch meiner träne kraft: 4
bring, gott, den lichten edelstein zu Jemens Strand zurück.
da sonn* und mond auf dein geheiß rückkehrt zu seinem ort, 3
bring auch mein mondgesichtchen, das sich weggewandt, zurück.
zu hülfe meinem welken glück mit einem hauche komm, 2
das ist: die seele bringe mir, dem leib entrannt, zurück.
^er bringt der kr&h* und raben grüß zu Ankas obren hin? 6
wer bringt dem mm des liebsten mich, der ihm entschwand, zurück ?
die sach* ist, daß ich ohne dich nicht leben will und kann: 5
das sag* ihm, bot', und bring mir grüß yon seiner band zurück.
er, dessen heimat war das aug' Hafisens, bring, o gott, 7
nach seinem wünsch' ihn aus der fremd' ins heimatsland zurück.
21 S 472 E II 476 Rückert 343
Die Veilchen setzt in Verwirrung ein lockenwallen von dir, 1
und knospen sprenget ein lächeln der mundkorallen von dir.
meine duftende rose, warum verbrennst du das herz 2
der nachtigaU, die gebet läßt die nacht durchschallen von clir?
der ich den atem der engel verdrießHch sonst nicht ertrug, 4
der weit geschwätz nun ertrag' ich um liebeslaUen von dir.
dich lieben ist mein Verhängnis, dir angehören mein sein, 5
dein staub mein Eden, mein frieden das Wohlgefallen von dir.
das klausnerkleid und das weinglas vereint ein jeder nicht leicht, 6
doch ich vereine mit fleiß das ums Wohlgefallen von dir.
der taumel deiner berauschung wird aus dem haupte mir gehn, 7
wenn dieses haupt in den staub ist des tors gefallen von dir.
o schau die herrschaft der lieb' an! es wallt aus stolz auf dem haupt 3
die Sultanshaube gegipfelt den betÜem allen von dir.
mein schab, in hallen des auges sind sitze nur für dein bild: 8
jnein schah, o komm doch, und leer laß nidit deine hallen von dir.
o wang', ein reizender garten bist du, zumal wenn im lenz 10
der lust die lieder von Hafis sind nachtigallen von dir.
22 S 479 R II 494 Rückert 346
Per du schon mit langen locken wie mit kett' und strick gekommen, 1
glücke drr^s! du bist zu aller sinnverwirrten glück gekommen,
glut und flut von wang' und lippe gießest schön du durcheinander : 4
fern sei böser blick! du bist mit art'gem zauberstück gekommen,
nur ein Stündchen sei nicht stolz! verleugne deine fürstensitte, 2
denn du bist zu eines bettlers kläglichem geschick gekommen,
deinem hohen wuchs frohlock' ich, biet' er frieden, biet' er krieg, 3
denn zu Übermut und anmut ist er gleich mit schick gekommen.
187
heil sei deinem weichen herzen I du tun guten werkes willen 5
bist zum grabgebete deiner, die erschlug dein blick, gekommen,
klausnerei, was gilt sie gegen dich? das herz mir abzufordern 6
bist in meine klause du mit trotzigem genick gekommen«
»Hafis«, sprach er »wieder ist die kutte dir mit wein besudelt : 7
ei, bist du zu dieser leute sekte wohl zurückgekommen?«.
23 S 483 R II 504 ßückert 348
Beglückt, der ambraduft'ge hauch, der sdmend geht durchs land, 1
der aus yerlangen auf nach dir am frühen morgen stand.
werde, glückbeflügelter, mein böte dul mir ward 2
das äuge wasser aus begier nach türstaub jener wand.
ich bin es, der den ödem noch zieh ohne dich: o schäm! 5
vielleicht vergibst du, mir sonst i^ entschuld'gung nicht zur band.
von deinen freunden hat gelernt den liebesbrauch vielleicht 6 >
das morgenrot, daß Sehnsucht so zerreißt der nacht gewand.
gedenkend meines magern leibs, getränkt im herzensblut, 3
späht man das schmale streifchen mond in abendrotes rand.
aus Sehnsucht deines angesichts, wenn aus der weit ich gieng, 4
wird sprossen um mein grab statt gras ein roter blumenbrand.
o kränk^ tun meinetwillen nicht dein zartes herz, denn sieh: 7
bismillah spricht dein Hs^s selbst nun in des opfrers band.
24 S 485 B II 510 Bückert 350
Zur schenke gestern gieng ich, ganz von schläfrigkeit befleckt : 1
der kleidsaum feucht, der teppich ganz von weingeschmeid befleckt.
heraus mit einem weheruf der Schenkwirtsknabe kam 2
imd sprach »wach auf, o wandersmann, von schläfrigkeit befleckt*
erst nimm nach brauch die waschung vor, dann tritt ins schlemmerhaus^ 3
damit von dir nicht sei das haus der reinigkeit befleckt.
wie lang durch holden knabenmunds begierde wird von dir 5
der edelstein des geistes mit goldflüssigkeit befleckt?
verbring die frist des greisentums in reinheit, und nicht mach^ 4
den ehrenrock des alters wie der Jugend kleid befleckt.
des liebespfads vertraute sind in diesem tiefen meer 6
versunken, ohne daß sie hat ein tröpfchen leid befleckt.
sei rein und lauter, steig heraus vom schöpfbrunn der natur, 7
denn reinheit hat dies wasser nicht, das ^digkeit befleckt«.
ich sprach »»o weltengeist, am buch der ros^ ist^s nicht ein fehl, 8
daß es vom wein des thaues ist zur frühlingszeit befleckt««.
er sprach »o Hafls, biet' uns nicht spitzfindige rätsei an«. 9
schad* um diese anmut, daß sie sprödigkeit befleckt.
25 S 486 B II 512 Bückert 351
Den säum nachziehend gieng er, von goldgestick umflogen, 1
daß alle mondgesichter die Schleier niederzogen.
von feuerglut des weines ein schweiß auf seiner wange, 2
daß blutige tropfen thaues die rosen niederbogen.
sein jakut, der beseeler, gezeugt aus anmutswasser, 4
sein buchs, der schlanke Wandler, vom stolze groß gepflogen,
188
ein mund, so süß beredsam, ein wuchs, ^o lei^^ht erhaben, 8
ein anÜitz herzbezaubemd, em äuge, schOn gezogen.
sieh den rubin, den zäubrer — das lächeln, den yearwirrer, 5
o sieh den glänz, den holden — den schritt, von ruh gewogen.
das schwarzgeaugte reh ist aus unserm netz entsprungen: 6
wo rat fürs herz, ihr freunde, deß hoffnungen betrogen?
ach geh, so yiel du kannst, mit yerliebten sanft tun! treulos 7
ist diese weit: o licht mir, ein seelenhimmelsbogenl
wie lang trag' ich y^rstoßung yon deines augs erboßnng? 8
liebkose mir einmal, deß lieb' ich eingesogen.
wenn deine edle seel' ist erzürnt auf Hafis, komm nuri 9
dich bitt' ich um yerzeihung, daß du mir haet gelogen.
der dienstbarkeit des Ohodscha, wie kann ich ihr es danken, 10
wenn diese reife frucht sie für meinen schooß gezogen?
26 S 487 B n 516 Eückert 352
Ftühmorgens in der nachtberauschung feuer 1
nahm ich den wein, das plectrum tmd die leier:
Wegzehrung gab ich dem yerstand yon wein mit: 2
yom reich des Scheins gespornt mir aufwärts sei er.
das schöne schenkwirtsbild gab einen grüß mir, 3
daß ich yom trug der weit aufatme freier. /
yom schenken mit dem brauenbogen hört' ich 4
»0 du das ziel des tadeis aller schreierl
geh, stell dein netz fär einen andern yogel, 6
denn gar hoch nistet dieser königsgeierc.
wer wird des schahs Hebeinigung genießen? 9
der mit sich selbst spielt lieb' in ew'ger feier.
als gürtel wirst du jene mitt' umschließen, 5
wenn du nicht stehst in mitten als entweiher.
geselle, sänger, schenk' — er ist das alles: 7
staub ist und flut am weg des Scheines Schleier,
das heut ist leer yon fremden: auf und kinke! '*'
du bist allein und nirgends ein entweiher.
o gib des weiaes schiff mir, daß ich sänftlich 8
durchfahre diesen uferlosen weiher.
o Hafis, unser dasein ist ein rätsei, 10
deß sinn ist poss^ispiel und abenteuer.
27 S 498 B m 12 Bückert 361
Hülf, padischah der schönen, hülfe gegen einsamkeit! 1
komm, ans lebeai gehts dem herzen ohne dich, komm, es ist zeit,
sehnyerlangen, trennungsbangen schuf entfernt yon dir mich so, 2
daß der band die letzte stütz' entgeht, die halt dem fuß yerleiht.
du, dessen schmerz mein heil ist auf dem bett des ungemachs, 3
deß erinnmng mein yertrauter im gemadi der ^nsamkeit:
in dem kreise des geschickes der ergebung punkt l»n ich: 4
.was du denkest, ist mir gnade, was du sagest, mein bescheid.
in der wdlt des üeberarausches g^bt es eignen willen nicht: 5
189
unglaub* ist in iinsrer sekte eigenlust und eigenheit.
wem^ himmel, soll ich sagen dieses rfttsel? in der weit 6
zeigte nirgends eine wange dieses lieb von weit und breit,
gestern nacht dem winde trug ich klag* nms haar des schönen vor: 7
»du bist irre«, sprach er, »fliehe diese schwarze föhrlichkeit«.
hundert morgenwind* in ketten halten ihren tanz daselbst. 8
so, herz, ist dein geliebter, suche nicht mit winden streit,
schenke, komm, das rosenbeet hat sdbmelz nicht ohne dein gesiebt. 9
. mache deinen buchsbaum wandeln, der dem garten zierde Mht.
von dem kreis, dem blauen, bin ich herzensblutig: gib mir wein, 11
daß ich dir im glas, dem blauen, zeige himmelsheimliehkeit.
wasserfroh bestttndig bleibt die ros' in diesem garten nicht: 10
helfet unserm Unvermögen, wal ihr selbst yermögend seid.
Hafis, um ist nacht der trennung, Heblich kommt des freundes duft. 12
dir gesegnet sei die lust, du freund verliebter trunkenheit.
28 S 500 R m 20 ßückert a64
Ob aus der grübe des kinnes ohn' Unglücksfälle du kommest, 1
doch, herz, wird reue dir folgen, zu welcher stelle du kommest,
sei klug, und gib nicht dein ohr hin der flüsterung deines Verstandes, 3
daß nicht wie Adam betrogen von Edens schwellte du kommest,
es ziemt sich, daß dir der himmel mit keinem tröpfchendie hajid reicht, 2
wenn durst'ger lippe vom rande der lebensquelle du kommest,
den geist verhauch* ich in Sehnsucht um deinen blick wie der morgen, 4
daß aus dem dufte der dämm'rung wie sonnenhelle du kommest,
wie lang 'an dich wie der Ostwind den liebesatem verschwend' ich, 5
daß aus der knospe mit lächeln, o rosenvölle, du kommest,
in dunkeln nachten der trennung ist mir die seel* auf der lippe : 6
zeit ists, daß mir, o voUmond, als nachtgeselle du kommest,
zweihundert bäch' aus den äugen hab* um dein tor ich gewunden, 7
ob etwa, wandelcypresse, zum rand der welle du kommest,
o mach dir, Hafls, nicht sorgen : es wird der Chosro der schönen 9
zurück dir kommen, daß auch aus des kummers zelle du kommest.
29 S 507 K III 40 ßückert 371
Ei paradieseserzählung von deinem gau die geschichtM 1
und hurisschönheitserklfirung von deiner wang' ein bericht.
der atem lesus vor deinen rubinenlippen ein scherz, 2
und Obisers brenn vor der labe des mundes ein träum und gedieht,
ein jedes stück mir vom herzen ist auch von schmerzen ein buch, 8
imd jede zeile des sinns dir ein vers voll gnaden und licht,
den kreis der geistigen männer wie dürfte würzen mit duft 4
die rose, wenn sie ein schützHng nicht wäre von deinem gesicht?
im feuer, wenn mich das lichtbild von deinen wangen umschwebt, 6
o schenke, komm, ich beklage selbst in der höUe mich nicht,
den staub der schwelle des freundes ersehnend bin ich verbrannt : 5
bedenke, daß du mir, Ostwind, nicht tust als gönner die pflicht.
der duft des bratenden herzens durchdrang die räume der weit: 7
ansteckung zeuget der brand noch, der aus dem innem mir bricht.
190
herz^ umsonst in den wind gieng dein leben : da in der band 8
ein kapital dir war, tatest du auf die nutzung yerzidit.
o weißt du wobl, was die absiebt von Hafis klag' ist und scbmerz? 9
Ton dir ein scbmeicbelndes läcbeln, vom scbab ein gnädig gesiebt.
80 S 508 B UI 42 Rückert 372
Mein ordensgewand yom leib versetzt in der scbenk* ists baB: 1
dies bucb, das yom sinn leer ist, in wein wenn iebs tränkt ists baß.
da's leben dahin gieng mir, wie sehr es zu sinn gieng nur, 2
wenn ioh^s aus dem sinn mir schlag und schenken es schenk* , ists baß.
inzwischenkein richtmaß frommt zu schlichten was ziemt, was frt>mmt : 3
der busen ein feuerheerd^ das aug' eine tränk' ists baß.
einsiedelnden herzens lag^ ich sagen dem yolk nicht mag: 4
wenn ich die geschieht' abtu mit lyra und tscheng, ists baß.
so lange nidit köpf tmd fuß der tollende welÜaxif hat, 5
das Schenkengelüst im köpf, zur band das getränk ists baß.
ei liebchen ! wie du so fein entläß'st nidit mein herz der pein : 6
und muß im gedräng' ich sein, im lockengedräng* ists baß.
Hafis, du bist nun alt, so geh aus dem weinhaus nur: 7
laß taumel und rauschunfug : im jugendgepräng' ists baß.
31 S 511 R m 50 Rückert 394
Verratet nichts dem feinde yon liebesrauschgewerbe, 1
daß kundelos in schmerzen der eigensucht er sterbe.
o lerne dasein* [lieben?], daß nicht dein dasein eines tags 4
gehaltlos und ertraglos dir in der band zerscherbe.
mit Ohnmacht wie ein lufbhauch und schwäche sei zufrieden: 2
auf diesem weg ist besser krankheit als leibesderbe.
an des geliebten schwelle gedenke nicht deshinmiels, 5
daß nicht entstOrzt der lichthöh dein stolz im staub yerderbe.
vom dorn das herz verletzet hat es die ros' ersetzet^ 6
die Süßigkeit des rausches kommt aus des weines herbet
die ungeschlachte rohheit ist sinn in unserm orden: *
du koch am liebesfeuer, daß dich die anmut färbe.
so lang du suchst das wissen, mußt du die Weisheit missen. *
ich sag' ein wort dir: sieh dich nicht selbst, und freiheit erbe.
32 8 516 R UI 62 Rückert 380
So hoch wie meine liebe steig deiner Schönheit aarl 1
sei fröhlich! nie am himmel kann untergehn dies paar.
Vorstellung kann's nicht fassen, daß geistes schöpföngskraft 2
ein bildnis kann entwerfen so himmlisch schön und klar,
geschlossen ist die rechnung des lebens, wenn einmal 4
mir ewigkeit ein Stündchen an deinem busen war.
wo ich vereint mit dir bin, ist mir das jähr ein tag: 3
wo ich getrennt von dir bin, ist mir der tag ein jähr,
wie kann ich sehn das traumbild von deiner wang' im schlaf, 5
da nur vom schlaf mein äuge ein traumbüd sieht fürwahr,
erbarme dich des herzens! zum dünnen neumond ward 6
vor deinem sonnenanblick mein leib gleich deinem haar.
191
stell' ein die klag*, o Hafis! begehrst du lieb'sgentLB^ 7
so zi^net dir noch fürder geduld in todesfahr.
88 S 517 B III 64 Bttckert 381
Jüngst in der spräche Pehlewi yom ast im rösenbeöt 1
las nachtigall coUegitun, und sprach das herzgebet,
wohlan das fener Mosis ist entfltonmt im rosenstranch: 2
o kommt, und ausgelegt im busch das gottgeheimnis seht«
des gartens Y5gel messen reim und plaudern «cherz, obwohl 3
mein herr beim Pehlewighasel zu trinken wein verschmäht,
dein wildes äuge hat das haus der weit zerstört: nie sei 7
dein köpf verstört, wie sttßberauscht du hinschwebst hold und stät.
nichts nahm Dschemschid mit aus der weit als seines bechers rühm: 5
mein herr, o binde nicht das herz an eitles weltgerät,
der wohlbetagte landmann sprach zu seinem söhne schön 6
»mein augenlicht, du ftmtest nicht als was du hast gesäte,
wem klag' ich solch verkehrt geschick? getötet hat mich der, 8
von dessen lipp' ein lesushauch der toderweckung weht.
binsenmatte, bettlerstand und schlaf der Sicherheit! 4
solch lebensglttck wird nicht zu teil dem söhn der majestät.
der schenke hat den jahrgehalt des Hafis wohl vermehrt, 9
daff an der derwischmütze ihm so schief die spitze steht?
34 S 524 B III 82 Bückert 387
Zu zwei maßen alten weins zwei freunde jugendlich 1
und ein buch, wo arbeitslos ich in den garten schlich:
diese läge tausch' ich nicht um die und jene weit, 2
möchte mir zu fußen fallen jeder himmelsstrich.
denn wer hier fOr weltvergnügen herzbegnügen gibt, 3
gibt Aegjptens loseph hin für waare kümmerlich,
komm, den glänz von dieser Werkstatt hebt und trübt es kaum, 4
ob ein mann wie du bist fastet, einer schlemmt wie ich.
in des bechers Spiegel schau geschicks gestaltenspuk : 5
nie erlebt hat jemand eine zeit so wunderlich,
in der band von leuten muß ich sehn mein herzensbild: 7
so in ehren hält der himmel einen mann wie mich!
sei geduldig, herz! gott wird nicht lassen in der macht 8
Ahrimans das Siegel, das Suleimans band entwich,
ob Jasmin und rose da war, kann ich gar nicht sehn 9
nach dem stürm des Schicksals, der das gartenbeet bestrich,
wunder, daß nach diesem glutwind, der die flur durchzog, 10
noch Jasminenduft und rosenfarbe findet sich.
Hafis, ganz verdorben sind die safte dieser zeit: 11
ja, wo ist ein arzt, ein weiser, ein brahmane? sprich.
35 S 529 B III 100 Bückert 396
Durch jene striche, die um die ros' auf deiner wange du ziehest, 1
o welchen strich durchs rosenbeet, wie stolz es prange, du ziehest I
wie alle männer von blick, als wie der ost im dufte der locken, 3
in jedem augenblicke mit kett' und strick zu zwange du ziehest!
194
um rauchfaßgleich zu streifen einst der liebsten kleidersaum, 5
legt' ich des wohldüfts wegen hin mein herz auf kohlenrand.
mit blut gewordnem herzen sei, der moschusblase gleich, 6
zufrieden, wer durch moschusduft will werden weltbekannt.
es flammt der blitz vom Sinai, und ich hab' ihn erspäht: 2
hin laßt mich, ob ich etwa auch bring' einen feuerbrand.
die karawane zieht, und du, am ort des Überfalls 7
schläfst — o wie manches glöckleins ruf, den nicht dein ohr empfand !
den flttig schlagt und heb getön vom bäume Tuba an: 8
wie du ein TOgel, schad* ists, daß ihn hält die käfigwand.
wie lange noch soll Hafis gehn dich suchen hier und dort? 9
gott ebne dir den pfad, der du mich suchst am liebesstrand.
41 S 559 R III 188 Rückert 421
Ich schrieb die mähre meines grams, und. meine träne schlich: 1
o komm, zum rand gekommen ist mein leben ohne dich.
wie oft zu meinem äuge hab^ aus Sehnsucht ich gesagt 2
»0 du, die wohnst'att Solma^s, wo ist deine Solma? sprich c.
wunder über dich und mich, o seltsames geschick! 3
gemordet hab' ich ruh nicht, und mein, mörder weint um mich.
der morgenwind streut ambraduft: steh auf, o schenk, und bringe 6
die sonne, die geboren hat ein rebschoß jungfräulich.
laß die trägheit, nutz die zeit, das Sprichwort geht im land : 7
der reisesack des wandersmanns heißt rüstig rüstiglich.
wem kommt es bei, die reinigkeit zu schmähen deines saums? 4
rein bist du wie der tropfen thau, der über rosen schlich.
Yöm staube deiner straße gab der ros^ and tulpe glänz 5
der schöpfergriffel, als er zog auf flut und staub den strich.
beim feuchten glänz der ros' und des cypressenfußes staub, *
nie ward geformt aus feuchtem staub ein bild so meisterlich.
von meinem leben ohne dich blieb- nach mir keine spur: 8
ich weiß, o Schönheitsangesicht, ich lebe fort durch dich.
wie könnte deine Schönheit wohl Hafis beschreiben, da 9
die eine gotteseigenschaft der fassung grenz^ entwich?
42 S 570 R III 218 Rückert 419
Viel tausend mühe mir gab ich, daß mein verlangen du seiest, 1
mir herzenswunschesgewährung für herzverlangen du seiest,
ein Stündchen nur in die zelle des liebesgrames du kommest, 2
ein nächtchen nur mich zu trösten mein herzumfangen du seiest,
die kerze liebenden augs in durchwachten nachten du werdest, 3
ein hoffnungsmond des gemütes mir aufgegangen du seiest:
was vom rubine, deß liebreiz mich herzensblutig gemacht hat, 5
ich klage, daß mir da hilfreich zum trosterlangen du seiest:
da, wo die fürsten der anmut bei ihren dienern sich brüsten, 6
daß mein gebieter da liebreich und unbefangen du seiest:
im gartenbeet, wo die götzen die händ^ anbetender fassen, 9
Wenn vor die band es dir käme, daß mein lustprangen du seiest,
den hirsch des himmels, die sonne, gedenk' ich mager zu hetzen, 7
195
wenn es mir glücket, daß einst mir, o reb, gefangen du seiest.
drei küsse, die auf zwei lippen du angewiesen mir hast, wenn 8
du sie nicht zahlest, so wisse, daß schuldgefangen du seiest.
o soll ich jemals erleben den wünsch, daß nächtlicher weile 4
anstatt der rinnenden träne in meinen wangen du seiest.
ob ich der Hails derstadtbin, mir selber gelt' ich kein körnlein,: lö
bis du geruhet aus großmut, daß mein verlangen du seiest.
43 Rückerts abschrift 358
welch ein wuchs! ein seelchen bist du von köpf zu schuh! 1
o welch ein bild! nicht gleichest den menschenkindern du.
kein wuchs, du bist cypresse des gartens dieser weit : 2
kein bild, du bist die rose des gartens ew'ger ruh.
ich habe tausend sagen von dir gehört, o herz, 3
nun ich dich sehe, tausendmal mehr als sie bist du.
mein leib, er trägt das zeichen des schmachtens wie dein aug', 4
mein sinn wie deine locke neigt der Verwirrung zu.
nach dir das suchen niemals einstell' ich's, steUst du gleich 5
mich zwischen augenwasser und herzblut jedes nu.
« den staub nicht deiner fuße verlaß ich früh noch spät, • 6
magst du mich auch verlassen im staube spät und früh,
du bist wie" eine sfäre des unheils, und mein herz 7
, es senkt wie unsre zeiten sich der Zerstörung zu.
warum aus mild* und Schonung begnadigest du nicht, 8
da du den schmerz und kummer des Hafis kennst, nur du!
1 S 616 (1)
Von feinden hab* ich keinen ertrag als kummer nur,
von deiner lieb' auch keinen tag als kummer nur.
ich habe keinen gesellen, keinen geführten auch,
keinen vertrauten der kummerklag' als kmnmer nur.
2 S 619 (4)
Den locken des freundes flehend wollt' ich mich hängen an
sprechend: o sieh die wünsche, die mich bedrängen, an.
er sprach: o fasse doch meine lippe, imd lasse mein haar,
o hange des lebens lust, nicht des lebens längen an.
3 S 620 (5)
Wie ihren flaggen die rosenknosp' ausleeret jetzt,
wein in den becher der narziss' ist bescheeret jetzt.
o seliges herz, wer der blase des weines gleich
aufwirfk in schenken sein haupt, von nichts beschweret jetzt.
4 S 625 (10)
Nicht von der herrschafl der weit wird die bedrückung ersetzt,
des daseins schmerz wird nicht von der entzückung ersetzt,
von einer siebentausendjährigen weltlust wird
nicht diese siebentägige gramumstrickung ersetzt.
5 S 626 (11)
Heut nachts in mitten von blut ich werde ruhn,
und außer dem bett, wo friede ruht, ich werde ruhn.
13*
196
glaubst du^s nicht, o sende nur dein traumbild, daß
es sehe wie ohne dich, mein gut, ich werde ruhn.
6 S 628 (13)
Mein herz, da mit dir mir eine nacht bis zum tag verrann,
verrinnt ohne dich mir ein augenblick, sei ich kein mann,
ich schaudre hinfort vor'm tode nicht, da des lebens flut
ich deinem labespendenden brunnquell abgewann.
7 S 630 (15)
halte den mund beständig naß vom bechermund,
imd nimm vom glücke der weit dein maß vom bechermund.
im becher der weit, weil herb' und süßes beisammen ist,
so fordre vom freundesmund dieses, und das v(Hn bechermimd.
8 S 631 (16)
Du sprachest': ich werde dein, o laß nicht die ache weh'n!
getrost sei, und Sprich zur ruhe des herzens . • . . •
wo roh und was herz? denn was du da nennest herz,
ein tropfen blut ists imd tausendfache wehn.
9 S 685 (20)
Ein liebchon, an wuchs cjpresse xmd mondgleich an gesiebt
stand und schmückte, den Spiegel zur band, sein angesicht.
ich kam und brachte zum geschenk ihm ein häubchen [handtuch?
handseife?] dar:
es sprach: du suchst wohl meine gunst, du wahngesicht?
10 S 639 (24)
Jedweden freund sah ich von der freundschaft anger gehn,
unlauterkeit, feindschaft seh* ich im Überschwang' ergehn.
man sagt: die nacht geht schwanger mit weltgeschick. ei was!
da keinen mann sie mehr siebet, von wem soll sie schwanger gehn ?
11 S 640 (25)
Ostwind, dem freunde, dem schmeichlerischen, sag ihm du:
den brand des herzens immer vom frischen sag ihm du.
o sag es ihm so nicht, daß es ihn verdrießen kann,
sag etwas andres, imd das dazwischen sag ihm du.
12 S 643 (28)
Wenn sein gewand auszieht der mit dem moschusmal,
der mond, der seines gleichen nicht hat an Schönheitsstrahl —
kann man vor Zartheit in seinem busen sehn das herz,
als wie den kieselstein in der hellen flut crystall.
13 S 644 (29)
Der ström hat ergriffen den trümmergraus des lebens
und voll ist geworden das maß beim schmaus des lebens.
besinne dich, freund: denn gemach, gemach davon schafft
der träger der zeit das gepäck aus dem haus des lebens.
14 S 645 (30)
hoffe nur alles, was du magst, vom zeitengleis,
und fürchte nur alles, was du kannst, vom himmelskreis.
du sagtest, daß nach dem schwarz es keine färbe gibt:
197
o dieses mein schwarzes haar, warum demi ward es weiß?
15 8 646 (31)
Das aug, dem Babels zauber selbst gab Unterricht,
nie werd^ ihm, o himmel, seine schwarze kunst zu nicht t
und jenes ohr, deß sklavenohrring die Schönheit trftgt,
ihm werd' ein perlengehänge von Hafis gedieht.
16 8 647 (32)
Im frühling an flusses rand zu sitzen mit wein geziemts,
das weinen zu lassen und der lust sich zu weihn geziemta.
zehn tage währet wie rosen unsres lebens frist:
lächelnd von mund und frisch von antlitz zu sein geziemts.
17 S 648 (33)
Beschämt wird der verschleierten knospe gesicht von dir,
und der berauschten narzisse duft wird zu nicht von dir.
wie wagte sich wohl mit dir zu messen die rose, da
sie hat ihr licht vom mond und der mond sein licht von dir?
18 8 653 (38)
Was willst du §^ren, verspundet als wie der wein im faß?
mit kammersheeren herum dich schlagen ohn* unterlaß?
grün ist dir der lippe rand, halt ab nicht davon den wein:
das glas zu leeren am grünen rande, wie schon ist das.
19 S 654 (39)
Jetzt sind die tage der jugendlust, die eil* ist baß
für jeden: der kummersorg* ein rausch zum heil ist baß.
die weit von einem end zum andern ist wüst, o komm I
am wüsten ort im köpfe wüst eine weil' ist baß.
20 S 657 (42)
Die trennung von dir, die hart mir ans arme leben kam,
ist salz, das auf die wunde, von dir gegeben, kam.
wie bebte ich sonst, auch einen tag dir fem zu sein!
nun siehst du wie mir mehr als Ein tag voll beben kam.
A: L: wie der böse tag mir eben kam.
21 S 658 (43)
Süßmundige lassens an untreu fehlen nicht,
herzkundige retten aus der liebe die seelen nicht,
so lange zu wünsch und willen dir das liebchen ist,
wird unter die Hebesspieler man dich zählen nicht.
22 S 666 (51)
In trennung von dir mehr als die kerze glut wein' ich,
beständig als wie die flasche rote flut wein' ich.
ich bin dem becher des weines gleich, und eng ums herz :
stets wie ich die laute ächzen höre, blut wein' ich.
. 23 S 671 (S6)
freund, von feindesgewalt des herzens zäum zieh ein!
mit guten freunden des weines leichten schäum zieh ein!
mit würd'gem lieb lös' einen knöpf am busenlatz,
und vor unwürd'gen ganz des kleides säum zieh ein!
198
; 24 S 672 (57)
0^ möchte mir schafFen hilf und rat ein schicksalsschluß,
oder die feindliche zeit erneu'n den freundschaftsgruß.
da aus der hand die Jugend den zügel mir geraubt,
hielte das alter wie der bügel nur festen fiiß!
25 S 677 (62)
Aus herzensarmut und sinneseinfalt und treuer zucht,
una aber ^ aus stolz und Übermut und eigensucht,
wenn d]i aufs feuer mich setzest, sitzen bleibe ich:
wenn ich ins äuge dich nehme, nimmst du die flucht.
26 S 678 (63)
Hab acht, o leben, auf mein den krieg dir machendes ach,
daß dich in brand nicht setze mein brandanfachendes ach.
o achte du nur in deiner straße nicht so gering
ein nachtdurchschweifendes weinen und ein frtihwachendes ach.
27 S 681 {6ß)
Ich sprach: wie tritt an der wange schön der flecken hervor,
er sprach: du bist einfältigen sinnes, ein armer tor:
am Spiegel meiner Schönheit ist kein flecken zu schaun:
dir schwebt des eignen auges schattehpunkt nur vor. ^
28 fehlt bei Sudi
Sieh, die narzisse vom boden, worauf du stehest,
die rose vom zweige, wo du vorübergehest,
wird, jene ganz äuge, daß sie schaue dein antlitz,
wird, diese ganz antlitz, daß du an sie sehest.
Tharafa.
Die spur von Chaulas wohnung auf Thehmeds steingefild 1
glänzt wie ein auf den rücken der hand geätztes bild.
da hielten die gefährten die zügel bei mir an 2
und sprachen »o vergeh nicht vor kummer, sei ein mann«,
am abschiedsmorgen trugen die Malekierin 3
die Sänften auf kamelen wie schiff' am hügel hin,
wie schiffe von Adauli, wie schiffe des Ben Jamen, 4
die bald die schiefe straße und bald die grade nahmen,
sie tauchen in die fluten die brüst, wie seine hand 5
ein knabe nach verstecftem gewinnst ins häufchen sand.
Doch gibt es noch im gaue manch reh, wohl wert der jagd, 6
das schnüre trägt am halse von perlen und smaragd:
ein reh, ein rudel weidend, das auf des rasens säum, 7
vom laube übermantelt, benagt den erakbaum,
und lacht von brauner lippe mit blankem zahn', als ob 8
aus feuchter stell' am anger sich die kamillV erhob,
ihr antlitz, überschleiert vom klaren Sonnenschein, 10
hat reine, frische färben, und nicht ein fältelein.
Doch ich scheuch' eine sorge, wo sie mir kommen mag, 11
mit einer niemals müden, die nachts geht wie am tag:
verlässig wie die bahre, mit einer gerte leicht 12
199
zn lenken auf der straße, die streiTgem zeuge gleicht:
hengstähnlich eine stute, die trabt, als ob voraus W
im lauf nicht lassen wolle die straußin einen strauß.
mit allen edlen rennem- sie rennet um die. wette, 14
imd setzet fers' auf ferse vor auf des weges glätte,
sie weidete am bühel mit müttem ihrer art 15
auf einer au, die grüner vom frühlingsregen ward.
da folgte sie dem rufe der stimm', und deckte sich 16
mit dichtem schweif, indem sie dem brtinst'gen hengst entwich^
mit einem schweif, als säßen zu beiden Seiten ihm >7
aarflttgel, in die wurzel geheftet mit 'nem pfriem^
mit dem bald hinterm reuter sie nun ist her, bald auch 18
am eingeschrumpften euter, gleich einem welken schlauch.
sie hat zwei hinterschenkel von massigem gestell, t9^
den pfosten gleich des tores von einem bergkastellr:
und eine rückenw5lbung, von der die ribben gehn 20^
wie bogen, und die buge fest an den wirbeln stehn.
sie hat zwei vorderkeulen, als ob sie gienge mit 22
zwei stunzen, die ein schöpfmann vom brunnen tragend schritt,
der brücke gleich des Griechen, von der ihr bauherr schwor 23
*sie soll von stein gemauert, gewölbt sein ganz empor«.
die Striemen von den riemen an ihrer seitenwand 27
gleich wegen, die zum brunnen gehn übern felsenrand^
die hier zusammenlaufen, dort auseinandergehn,. 28
wie am gestückten hemde die w^ßen spedel stehn.
schnell klopft das herz im leibe, von ribben fest umjocht, 36
als wie von stein ein hammer, der gegen steine pocht. .
der hals ist aufgerichtet wie eines fahrzeugs mast, 29
das aufwärts trägt im ströme des Tigris seine last.
der Schädel ist ein amboß, an welchem ein gewind 30
von scharfen nähten, ähnlich der säge zacken, sind.
die backen sind wie syrisch papier, der lippen schnitt 31
jemanisch leder, dessen Zuschneider fehl nicht glitt.,
zwei äugen wie zwei Spiegel, geschirmt in einer bucht 32
gehöhlter knochenfelsen, wie wasser einer Schlucht j
die ein unsaubres stäubchen ausstoßen: jedes blickt 33
schwarz gleich der antelope, die für ihr kalb erschrickt.
zwei obren, zu erlauschen auf nächt'gem reisegang 34
ein heimliches geflister wie einen lauten klang:
gespitzt — woran den adel du magst erkennen leicht — 35
wie löffel eines elks, der bei Haumal einsam streicht.
und mit durchbohrtem knorpel der nase glatter steg: 37
dann fliegt sie doppelt, wann sie damit berührt den weg.
und wenn ich's will, hebt über den sattel sich ihr haupt: 39
dann schwimmt sie mit den lenden, als wie ein strauß hinschnaubt.
Auf solchem tiere ritt ich, wo mein geföhrte sprach 40
»0 sah' ich dich gerettet und mich vom ungemach«.
OXFORD
■^
200
ihm schauderte die seele: er glaubt' in der gewalt 41
des todes sich: doch lag uns im weg kein hinterhalt«
wo leute rufen »wer ist ein mann?€ da glaub' ich mich 42
gemeint) und niemand sah, daß ich zaudert^ - oder wich.
ich schwenk' ob ihr die peitsche gemächlich, und sie stampft 43
vorwärts, wo in der wüste der brand des mittags dampft.
da tanzt sie, als wie tanzet die Sklavin bei 'nem fest, 44
wo sie die säume flattern vor ihrem herren läßt,
Nicht in die Wassergräben verkriech' ich mich aus scheu: 45
wo man zm hülfe rufet, eil' ich zu hülfe treu,
wenn du im kreis des Volkes mich suchest, findst du mich: 46
und wenn na^ mir in schenken du fragest, »hier bin ich«,
bei klaren zechgenossen, gestirnen gleich, wo prunkt 49
die spiebnagd in gewändem, die man in krokus tunkt:
die eng nicht schließt den busen, und nicht unfr^mdlich schaut, 50
wenn ihr ein zechgeselle befühlt die zarte haut;
und wenn wir sagen »sing uns«, so hebt sie an gemach 51
in sanft gedämpften weisen, die lieblich sind und schwach«
und wenn sie wirbelt, find' ich, daß es so rührend tönt, 52
wie wenn nach dem entriss'nen kalb die kamelkuh stöhnt.
so fuhr ich fort, und zechte, und tat mir was zu gut, 53
verkaufend mein erworbnes und mein ererbtes gut,
bis mich des Stammes ganze genossenschaft verstieß, , 54
und mich wie ein gepichtes kamel bei seite Heß« /
Der du mich schiltst, daß dort ich im kämpf mich tumml' und hier 56
in schenken, ei, verbürgest du ew'ges leben mir?
und wenn mir abzuwenden du nicht v^magst den tod, 57
so laß vorher mich spenden was meiner band sich bot.
ja, wären nicht drei dinge dem menschen zum ersprieße, 58
was kümmert's mich, ob totkrank der Zuspruch mich verließe ?
zum ersten: trotz zu bieten den tadelnden mit wein, 59
dem feurigen, der brauset, wo man gießt wasser drein.
dann: zu bedrängter schütze ein ross zu spornen schnell, 60
dem wolfe von Gada gleich, der eilt zum trunk am quell.
dajm: angenehm zu kürzen den regentag, gesellt 61
zu einer jungen Schönheit im wohlbedeckten zeit:
so schlank, als ob mit ringen und spangen sei geputzt 62
von oschar oder cbirwa ein bäumchen ungestutzt.
ich tränke meine seele bei ihres lebens frist; 63
sieh zu, wann wir gestorben, wer von uns durstig isti
ich seh das grab des knausers, der kargt mit seinem gut, 64
ganz gleich dem grab des schwelgers, der's wohlgemut vertut.
du siehst zwei häufen staubes mit steinen zugedeckt 65
auf einem platz, der völlig mit steinen ist besteckt,
ich sehe, daß zur beute die ^dlen sich erkiest 66
der tod, und sich zum raube des geiz' gen schätz erliest.
das leben ist ein vorrat: an ihm zehrt jeder tag; 67
201
und woU. erschöpft sich endlich, was so gezehrt sein mag.
Ufohl gleicht der tod, wie lange sich ihm ein mensch entwand, 68
dem nachgelassenen stricke, deß end' ist bei der hand.
Was aber muß ich sehen yom yetter Malek dort? 69
je näher ich ihm rücke, je weiter rückt er fort.
er schilt mich, und ich weiß nicht, warum er immer fort 70
mich schilt^ sowie vordem auch mich schalt der nachbar Eort.
die hoffhung auf was gutes yon ihm hat er mir ab 71
geschnitten, gleich als hätt' ich sie hingelegt ins grab:
und ohne daß ich hätte unrechtes was gesagt: 72
ich habe nur des Mabeds kamelen nachgefragt.
ich pflegte der Verwandtschaft — bei gott — verwandtschaftlich, 73
imd wo die not an mann gieng, da war zu finden ich.
wo man zu wicht'gem aufruft, bin sein Vertreter ich, 74
und scherze nicht, wo feinde bedrohn im ernste mich.
da, da wo deine ehre beschmitzen woUt^ ihr höhn, 75
ließ ich den tod sie schmecken, eh sie mich hörten dröhn.
und ohne daß ich etwas getan, als hätt* getan 76
ich wunder was, trifft höhn mich und kränkung, klag' und bann.
o war' ein mann mein vetter, ein andrer als er ist: 77
er würde trost mir oder doch geben eine frist.
nun ist ein mann mein vett^, der, ob ich dankbar sei 78
und bitte, mich erwürget, mach' ich nicht selbst mich freu
das unrecht yon verwandten trifft schärfer doch das herz 79
des mannes als ein schlag von gestähltem indischen erz.
laß mich und meine sitten! und dankbar bleib' ic^ dir, 80
ob ich hinfort auch wohne bei Dargad fem von hier.
wenn gott der herr es wollte, so war' ich wohl geartet 81
wie Eais ben Aßem oder wie Amru [so] auch ben Marthed:
so wacht' ich auf am morgen, ein mann an gutem reich, 82
ein fürst, den edle söhne besuchen fürsten gleich.
allein ich bin nicht minder der rüst'ge, den ihr kennt, 83
wild wie der köpf der schlänge, wenn er im zom' entbrennt:
und schwör' es, von der seite sei niemals mir getrennt 84
die scharfgelippte klinge, die meine mannheit kennt:
ein hieber — wo mein helfer er ist im streite, da 85
ersetzt viel hieb' ein einz'ger: kein holzbeil ist er ja I —
ein wackrer bundsgenosse, deß angriff fehl nie schlug: 86
ruft man »halt eine, so sagt er »ich hab' auch schon genug«.
wo zu den waffen eilet das volk, da werd' ich stand 87
wohl halten, wo ich fühle sein hefk in meiner hand.
Doch wenn ich bin gestorben, zerreiß um mich Mein kleid, 94
und trag', o tochter Mabeds, um mich verdientes leid.
und halte mich für einen, dem so der sinn nicht stand 95
wie mir, und der ersetzet nicht meine stell' im land,
der trag zu allen ehren, zu allem schimpf ist jach, 96
und von der leute fausten sich stoßen läßt mit schmach.
202
wo ich ein feigling wäre, so hätte mich in fahr 97
gebracht manch einzier mann schon , und manch vereinte sdiaar.
allein es setzt den männem entgegen einen darom 98
mein vorschritt, mein erkühnen, mein hochsinn und mein stamm,
bei gottl es hat mir sorge noch nie ein ding gemacht 99
am tage, noch durch kummer verlängert meine nacht,
die zeit wird dir verkünden was dir nicht ist bekannt, 103
und botschaft bringt dir einer, den du nicht ausgesandt:
und botschaft bringt dir einer, dem du das botenkleid 104
nicht kauftest, noch beraumtest ihm des eintreffens zeit,
so wahr du lebst! die tage sind ein geliehnes pfand: 105
benutze sie, so lange dies steht in deiner band.
Amr.
1 Wach auf in deiner hall*, und laß uns ton
den morgentrunk in wein von Enderun,
2 der schillert als sei krokos drein gesprenget,
wenn man mit wasser reichlich ihn gemengety
3 der dem besorgten weg die sorgen spület,'
wenn er ihn kostet, daß er ruhe fühlet:
4 wo wir dem kargen geize dar ihn brachten,
so siebest du sein gut gering ihn achten.
5 was lenkest du links ab von uns die schale,
0mm Amru [so], die rechts kreisen soll beim mahle?
6 dw schlechteste von dreien — sollt' ich denken —
ist nicht der freund hier, den du nicht willst tränken:
7 und manches glas in Balbek leert' ich schon,
und manches in Damask und Kaßeron:
8 und endlich ist der tod hier unvermieden,
der uns beschieden ist, wir ihm beschieden.
9 verweü', o weih, noch, eh du scheidest, hier:
aufrichtig red' ich dir: so rede mir.
10 verweil', xmd laß dich fragen, ob entzogen
du dich dem bund', und meine treu betrogen,
11 am tag der kampfnot, wo die streiche schmettern,
da ihre augenlust selm deine vettern«
12 verfallen ist das heut und ist das morgen
und übermorgen dem, was uns verborgen.
24 Halt, Abu Hind: o eile nicht so sehr 23
mit uns, und hör' ein wahres wort vorher:
25 daß unsre fahnen sind hinausgelenkt 24
weiß, und zurückgefahret rot getränkt.
26 kampftage hatten wir, die langen, klaren, 25
wo wir nicht kön'gen untertänig waren.
27 und manchen fürsten, den sein volk gekrönt 26
mit königskron', und seinem schütz gefrönt,
28 sahn unter rossen wir, um die wir wanden 27
die zügel, wo sie auf drei beinen standen.
203
29 wir schlagen auf in Dbn Toluch das zeit, , 28
gen Syrien hin, dem feind zur wehr gestellt,
30 wo unsres lagers hund* in aufruhr kamen, 29
als den besiichem wir die rinde namen.
31 auf welches yolk wir wälzen unsre mühle, 30
das wird von ihr zermalmt im kampfgewühle.
32 im ost von Nedschd liegt ihr gestell geküttet, 31
imd ganz Eodäa wird d£u:auf geschüttet.
33 ihr kämet uns zu gast, und wir bestellten 32
bewirtung schnell, daß ihr nicht durftet schelten.
34 ja schnell wsa die bewirtung, die euch bot 38
ein wurfstein, der euch quetscht* ums morgenrot.
36 mit einem stoß wir pflegen zu anpfahn. 35
die fernen, und mit einem hieb die nahn,
89 womit wir köpfe spalten früh und spät, 38
und nack^i sicheln, daß sie sind gemäht
37 von bräunlicher, geschwimgner, chattisdier lanze^ 36
und von erhobner Schwerter funkelglanze.
38 der beiden schädel auf der wahlstatt scheinen 37
saumlasten, abgeworfne auf dem steinen.
40 warum auch muß sich haß auf haß entladen, 39
zum Vorschein bringend den geheimen schaden?
85 doch schonen wir der unsem, und vergeben, 34
imd tragen was sie uns zu tragen geben.
41 den adel erbten wir: Ma*add ist zeuge, 40
wie wir ihn schirmen, daß er nie sich beuge.
42 wo übers zeltgerät die lagerstangen 41
einbrechen, schützen wir die schütz verlang^i.
43 und treffen häupter, die uns trotzen wollen, 42
daß sie nicht wissen was sie meiden sollen.
44 wo wir und sie den stahl in bänden habai, 43
da spielen wir wie mit holzsäbeln knaben,
45 bis unseres und ihr gewand ist an 44
zu sehn als wie getaucht in ardschuwan.
46 wo vorzudringen mancher kühne bebt 45
der drohenden gefahr, die nahe schwebt:
47 da richten wir wie Bahwas höhn empor 46
ein waffenstarrend beer, und schreiten vor,
48 mit Jünglingen, die rühm im tode schaun, 47
und preisen, die im kriegshandwerk ergraun.
49 gesellt den menschen all ein wettkamp&eichen : 48
da müssen imsren ihre söhne weichen.
50 wo Überfall wir haben zu befahren,' 49
wacht reiterei in rotten und in schaaren:^
51 und wo wir keinen zu befahren haben, 50
da lassen wir zum Überfall sie traben,
52 ein fürst von Dschoscham-Bekr führt sie an, 51
204
der bricht für uns durch dick und dünn die bahn.
58 erfahren soll die weit nicht, daß die kraft 52
uns sei gebrochen, und der mut erschlafft; I
55 was fällt dir ein? meinst du, Amru ben HiQd, 54
daß wir die knechte deiner yögte sind?
54 und keiner soll durch tören uns aufstören! 53
sonst übertören wir des törers tören.
56 was fällt dir ein? hältst du, Amru ben Hind, 55
aufs leutgewäsch, und sdilägst uns in den wind?
57 du drohest uns und dräuest uns: gemach! 56
sind wir denn deiner mutter kämmrer? ach!
58 noch ist, o Amru, unser speer sich gldeh, 57
der nie auch vor dir ward den feinden weich:
59 der, wo die zang* ihn packt zu strecken, starrt, 58
und sperrt sich ihr, und zeigt sich spröd' und hart,
60 sich sperrt, wenn man ihn biegen will, und kracht, 59
und wund des bi^gers stim und nacken macht. ,
61 hast du von Dschoscham-Bekr wohl erfahren, 60
daß sie vor zeiten schwach in taten waren?
62 wir erbten rühm yon Ben Seif Alkama: 61
auf schloß er uns ruhmvesten fem und nah.
63 Mulhalhil erben wir und den noch hehrem 62
Suhair, den edelsten von adelsmehrem:
64 den Attab auch und Eulthum insgesammt: 63
von ihnen ist uns hoheit angestammt:
65 auch den vom ring (dir ist sein name kund), 64
von dem geschirmt wir sdiirmen unsem bund.
^^ auch unser war vordem Kuleib der held: 65
und welcher rühm ist uns nicht zugesellt?
67 zieht ein gespann mit uns an Einem strick, ^^
wo nicht der strick reißt, bricht er das genick.
68 wer weiß die schutzpflicht tapfrer zu verwalten? 67
eid und verspredien treuer w^ zu halten?
69 dort als Chasasas feuer brannten, flogen 68
zu hülf wir, wo zu hülf nur helfer zogen.
70 in Dhu Or&ta hielten wir die koppeln, 69
bis edle stuten nagten dürre stoppeln.
71 da standen wir im kämpfe rechter hand, 70
da unsrer brüder Standort links sich fand.
72 sie griffen an, was ihnen stand entgegen: 71
wir griffen an, was uns lag auf den wegen.
73 sie kehrten heim mit beut' aus land und städten, 72
wir kehrten heim mit königen in ketten.
74 euch sei's, ihr Beni Bekr, euch sei's gesagt! 73
habt ihr noch nicht die rechte kund' erfragt?
75 habt ihr noch nicht von uns und euch erfahren 74
den pfeilwurf und den lanzenstoß der schaaren?
l
205
76 Jemanscbe helme tragen wii*) gediegen, 75
und Schwerter, die sich strecken und sich biegen.
77 Stahlhemden, deren glänz den leib umflieBt 76
und 'überm wehrgehäng^ in falten schießt.
78 wo sie die kämpen legen ab, ist braun 77
Yon ihrem anrieb rings die haut zu schaon.
79 ihr ringeln gleicht den weUen, die sich kräuseln 78
im teiche, wenn die winde drüber säuseln.
80 alfl grauntag tragen uns vertraut die glatten, 79
die wir erbeutet xmd erzogen hatten.
81 sie gehn zmn kämpf geschmückt, zurück zerflittert, 80
den troddeln ähnlich, die da sind zerknittert.
82 wir erbten ihre zucht Ton braven vätem, 81
und werden sterbend sie vererben spätem.
86 wir ziehn ins freie feld mit unsem rossen,^ 85
und jedes volk aus furcht sucht bundsgenossen«
83 doch hinter uns, da sind die schönen klaren, 82
die wir vor schimpf und beuteteilung wahren,
84 die ihren männem diesen eid abnahmen, 83
wo sie zur Schlacht, abzeichen tragend, kamen,
85 dort zu erbeuten roß und schwert zumal 84
und erzgefesselt der gefangnen zahl.
88 sie sagen, wenn sie unsre bangste fUttem:
seid unsre männer ihr, so kämpft gleich rittem!
87 und unserm heimritt gehn sie auf den wegen 86
sanftschwankend gleich rauschtaumelnden entgegen:
89 die hausfraun von Dschoscham Ben Bekrs stamme, 87
die zucht und adel tun zur schönheitsflamme :
89* wo wir dieselben nicht beschirmen, bleibe [goth cod]
nichts gutes uns» noch leben unserm leibe!
90 nichts aber taugt so zu beschirmen frauen, ' 89
als hiebe, die von schultern arme hauen.
92 wir sind die schirmherrn uns befohlner schaaren, 91
wenn unsre Schwerter aus den scheiden fahren,
94 die köpfe rollen lassen, wie sich üben 93
die jungen derb im tal mit kugelschieben.
91 und wir sind aller hungerjahre wender, 90
und wir sind allen gabesuchem Spender.
98 als ob in unsrer Schwerter fimkelschein 92
wir zeugten alle menschen insgemein.
95 das wissen die kabilen von Ma^add, 94
wo zeit* im tal beziehn die lagerstadt,
96 daß wir sind speisende, die karg nicht geizen, 95
und tötende, wenn sie zum kämpf xms reizen,
97 daß wir nicht geben das, was wir versagt, 96
und daß wir ziehn, wohin es uns behagt:
98 daß wir aufgeben das, was wir verschmähn, 97
206
und daß wir nehmen, was xms an mag stehn:
99 daß wir, wo man gehorcht, gewähren schütz, 98
und daß wir strafen, wo man bietet trutz.
100 wir trinken, wo wir gehn zur tränke, pur 99
das Wasser, andre trinken trübes nur.
101 bring den Beni Tammach von ims die künden, 100
und den Domi: wie habt ihr uns befunden?
103 wenn allen menschen bietet schmach der könig, . 101
wir weigern uns der schmach zu werden frönig. *
104 wir füllten, bis es eng uns ward, das land, 102
und unsre schiffe füllen meer Und Strand.
105 die weit ist unser, und was auf ihr wacht: 103
und wo wir stürmen, stürmen wir mit macht.
105* der urzeit würd' ist unser, stamme dienen [gothaer cod]
wohl uns, doch keinem dienen wir von ihnen.
106 wann von der brüst wird unser knabV entwöhnt, 104
wird von fußMligen recken ihm gefrönt.
Abu Firäs [f 357 der higra]. Berlin: im März 1846.
^ ,- .- : 1 .
Ich und er, als wie ein aug' und dessen bruder:
ich und er, als wie eine band und deren wurzel.
2 [Preytag selecta ex historia Halebi, Paris 1819, seite 134.]
Es kann sich gegen das, was gott verhängt hat, nicht der mensch
^ auflehnen:
«inst scheucht' ich löwen von der beut', und jetzo beuten mich
hyänen.
3
Manche leute gibt es, denen, was sie auch begehen,
ist \erziehn der frevel, und die sünde übersehen.
. (nämlich aus verächtlichkeit.)
4 [scholien zu Hariri, Eeinaud-D^renbourgs ausgäbe 574.]
Ich suche treue bei der weit, die keine treu' enthält,
als ob ich unbekannt sei mit dön menschen dieser weit.
5
Ja wohl, die weit läßt ihren ruf ergehen zum verrat,
den ruf, den so der weise als der tor erwiedert hat.
6
Kann ich mich freuen meiner nächsten nähe,
da ich so fem mir ihre herzexi sehe?
auf wen vertrauen darf ein mann bei glückeswechselfällen ?
und für den freien, edlen wo zu finden sind gesellen?
denn diese menschen insgesammt, die wenigsten ausgenommen,
sind Wölfe, die zum scheine nur in menschenkleidem kommen.
7 Aus dem griechischen kerker an seine mutter in Syrien.
[Freitag selecta ex historia Halebi 135.]
1 War' in Menbig die alte nicht, ich scheute nicht des todes hallen
und meinem stolze wäre nie um lösung eine bitt' entfallen.
207
äoch ihren willen wollt' ich tun, sollt' ich auch in emiedrung fallen,
in Menbig ist ein edles weib dem kummer um ihr kind verfallen,
vereint ist glaub' und frömmigkeit in ihrem herzen von krystallen. 5
nach Menbig jeden morgen soll ein grüß an jedem morgen wallen :
>o mütterlein, betrüb' dich nicht, denn gotfces huld ist ob uns allen :
»o mütterlein, verzweifle nicht, vertrau' auf gottes Wohlgefallen,
»schöne geduld empfehl' ich dir, sie ist der beste empfehl von allen. 9
8 An Seifeddaula [ebenda 135].
kummer, den ich nicht mag tragen leicht, 1
deß letztes rütteln seinem ersten gleicht!
ein schwaches weib, verlassen in Elschäm, 2
deß tröster in die band des feiades kam.
wenn sie (wann ist das ?) rastet oder ruht, 3
konunt ein gedank' ihr, der ihr wehe tut:
daß sie nach mir die reuter fragt: dann fließt 4
die trän' ihr, die sie sonst nicht leicht vergießt-
»0 sprecht, wer sah mir im schloß Charschana 5
»gefesselt einen löwen von Schara?
»wer sah mir dort die engpäss', ach! die hohen, 6
»die zwischen mir imd meinem liebling drohen?«,
ihr beiden reuter, wollt ihr mir versagen 7
zu tragen eine botschaft leicht zu tragen?
»»0 mutter, das ist unsre wohnung nun, 8
»»worin wir andre bald, bald andr' uns tun«€.
o fürst, von dem man tugenden nicht zählt 9
wovon in deiaen bänden eine fehlt! '
die kette rühret hart nicht meinen fuß, 10
die ich, weil ich dir diente, tragen muß.
du bist ein himmel, dessen sterne wir: 12
du eine erde, wir die berg' an ihr:
du eine wölke, wir von dir ein guß: 13
du eine band, und wir ihr fingerschluß.
solch ein verband, das dich mit uns verbunden, 16
wie lockerst du's, da es sich fest gefunden?
womit entschuldigst du'ö, daß die vertrieben 14
von dir ward, der kein hört als du geblieben?
die zu dir kam, um von dir zu erflehen 15
ihr einzig kind, und gerne wollten sehen
die leute, wie sie würde von dir gehen!
wie hast du das verwandtschaftsband zerrissen, 17
das du zu knüpfen wärest stets beflissen?
freigebig gibst du hin eia edles leben, 18
das auf dich hoflFfc, noch da's verzweifelt eben:
das, willst du seinen lösepreis nicht geben, 19
ich gern bereit bin für dich aufzugeben.
wie kannst du solche liebe nur verschmähen? 20
wie solche treuverheißung übersehen?
208 ,
wo sind die tugendeil,' an dir bekannt, 21
die da im munde führst und in der hand?
beengt im räam*gen haus dich nicht bedauern, 22
daß ich dich rütteln muß in felsenmauem?
kann dir ein weiches wechselkleid behagen, 23
und ich muß ohne Wechsel wollenes tragen?
vom leichten roß getragen sähest du 24
doch hier dem schleppen meiner kette zu!
du sähst ein edles angesicht im gram, 25
von dem durch dich die Schönheit abschied nahm,
verändert hat's die zeit, daß bald du*s meinest 26
zu kennen, bald es nicht zu kennen scheinest,
wie können menschen dne gnadenpfort* 27
auffcun, wenn sie verschließt ihr herr und hört?
wie dürfen edle außer dir es wagen, 28
was du, ihr fürst und Vorbild, willst versagen?
du bist für schweres, das der zeitlauf schickt, 29
der arm der hülf , auf den die hoffhung blickt,
dem adligsten gibst du das adelskleid, 30
und dem großmütigsten großmutsgeschmeid.
drum nie von andern werd' ich gunst erbitten, 31
bis hoffnung mir von dir ist abgeschnitten,
doch unter menschen ist kein stamm bekannt, 32
dem nicht des fürsten huld sei zugewandt.
doch wir sind würdiger seiner huld als andre: 33
wie kam' es, daß von uns hinweg sie wandre?
o der dein gut du spendest zum gedeihn 34 r
des ehrenbaums, den du gepflanzt allein,
zu täglichem gebrauch einkaufst du ehre, 35
wovon mich lösen nicht die schlechtste wäre,
bad nicht im sand, wo du kannst wasser haben, 11
begnüg' ein andrer sich als du mit kleinen gaben I
eh diesen notdienst du getan an mir, 36.
nimmt gott freiwilligen dienst nicht an von dir.
9 Auf den tod des Abu Firäs.
Mich kennen gelehrt hat den mangel des schlaÜB,
seitdem du mir fehltest, dein fall auf Samad.
sei thau dieser statte, weil dich sie umschließt:
sei weh ihr, weil weh dort betroflfen dich hat.
\
*
Epiphaniana.
14
In sehr jungen griechischen hdss finden sich unter dem na-
men des Epiphanius notizen, welche schon im siebenzehnten
Jahrhundert die aufmerksamkeit der gelehrten auf sich gezogen
haben, da ich , das buch des Epiphanius über maße und gewichte
in einer syrischen Übersetzung vollständig besitze, und sein original
herzustellen habe, sind mir die fragmente von Wichtigkeit gewesen,
das iota adscriptum, das sich in ihnen einige male (93 B 13 usw)
erhalten hat, beweist, daß sie einem codex etwa des eilften Jahr-
hunderts entstammen: dieser selbst muß unmittelbar auf eine
uncialhds zurückgehn.
Es handelt sich jetzt nicht darum, den text des Epiphanius
zu finden — das wird erst möglich sein, nachdem ich die syrische
Übersetzung desselben gedruckt haben werde — : es kann nur
beabsichtigt werden, das mir zugängliche material behufs weiterer
Studien mitzuteilen.
I
= Bodleyanus miscell 212, früher Auctar T II 12, ge-
hörte einst Meermann (Bibl Meermann tom 4 n 129. Gu 11 stiv 10).
blatt 87^ bis 97^. aus ihm mein text buchstäblich treu, so weit
dies mit den Göttinger typen zu machen war.
D — Paris graec 2665 (früher CIOXI 1105 8258. an manu
Hermonymi?). blatt 204^ bis 210^
M = Bodleyan miscell 211, früher Auctar T II 11: ge-
hörte einst Meermann (Bibl Meermann tom 4 n 127 Gu 37 0).
blatt 73^ bis 78^.
Accente und worttrennung vergleiche ich nicht, es ist klar,
daß 0DM auf denselben archetypus zurückgehn, welcher sich mit
hülfe des Syrers leicht selbst von mir, ohne diese nur von einem
metrologen von fach nicht ohne mühe herstellen lassen wird.
Die Seitenzahlen von stehen ohne klammem, die von M
tmd D in klammem mit den betreffenden buchstaben am rande,
so daß jeder der fehler vermutet (und leider werde ich sie nicht
ganz vermieden haben) leicht in den hdss nachsehen oder nach-
sehen lassen kann.
Vorbehalt über die benutzung in der vorrede zu dem gan-
zen bände.
/
211
1 Tov dylov in'iifavtoVj nsql fii [D 204»] 87 A
KÖQOts ahov (lödia X, ä xiuXfj
ta$ x^Q' X^Q ^^ ^^^ ^^ '^^
5 ßoßvtov vno&iG€(afS Xiystat.
%(OQia yccQ ra ßovvia: — Osxik.
inaqiiai ßä&oC iXdiov ••
^€(pmv V, ictudh tovvo x^o tov
10 ilwoiglmov igyafflait:
MvdCifS iözl fiödta te. tshov
^xQ$(J^a fiivtQOv: — 2cctop itsüv**
fA6dto(f xofiovXdwif: de sfi^at
fAodiOV cc d' \\ VYQOV dh ^sOtüSp p* [M 73^]
15 rofAÖQ (JtiXQÖP [AÖdta iß' ^€(ttdip
V' fAiöifAVOP. (Aodia €* xotPt^
xa» vcpfjtccvTdp •/• Ärw di iiitqop
^stndßp ß xa$xd$ noctifAÖQiop' iian
. tfop dvo dQaxwp t^a ^ajocr fj,S
1 fAirgop iiXsiop* xqia (Airqa 87 B
if€(iiddk€<oa' Sxatnop i^hqop yo
fAÖQ sl^BP • TÖ di yofAÖQ * Ssxatop i
ctk tov fisydXov iibhqov tijff äq
5 tdßfiC toi^ti(fn ie&KOP e: tq(
a xapä xovdqitov* tä xapd xa
PkdxiXka xaXst* %opdqitov di'
iatiP tldofS oitov elg dvo ts/APÖ
(aspoüp: pißeXop oipov fjtitqop
10 S^otftJv qp' KotvXfj' ^[A^avisotiov
*/* o^€P ol noXovPtsfS oioPBi iXaio
xotvXKStäk xaXovPtan tqvßXi
OP' t^ta(A€p nXadkp itfup il^vßd
q)t0P ehovp naqotpltS' x^Q^*^
87 A 5 kann zur not ßovymy gelesen werden M | 8 indQ/^c M.
aus D habe ich ^nagfia abgeschrieben | 10 aXmoTQtmov M | 12 5 xQi-
9^s M I 12 fjity von fumQou hängt durch sigle geschrieben in D an
lixQtCfia I 12 fihQov M j 16 fxtöifivov D, Mi&ifivov^ \ 17 statt der sigle «ötiv
M I 18 nach /f + D ein zeichen, das sehr verschiedene gestalt annimmt,
da ich in dem vorrate der druckerei nichts finde um diesen Proteus
darzustellen , schreibe ich je nach dem jedesmaligen aussehen S s x, ,
ohne damit für genaue wiedergäbe einstehn zu wollen, hier also in
D g. nach /S -h c IZ M (etwa so) I 18 x«» DM | 18 noctfifio^i^ov DM |
20 uQmßfi (CTw M I 87 B 5 sigle statt # D , siehe tafel | 5 nach t f
gll M (wie 87 A 18) | 6/7 xavKSxdUa DM* | 7 vor xaln + * D | 8/9
ufipofAtvop DM I 9 Ntßd DM | 11 mii'.M | 13 Dyw^fV D, xn^fAiv M mit
acut auf dem ersten v \ U naqotpna M
14*
212
cvwv cdtov sxsk ' td ds (fdtoy
elxoütdvo o^etftwp */* ^^^ äXXo$g
ÖS ifj' xdi KÖ: KafitpdxKffj i
datoif' ^€(ficSp d' ovo o idnxov
20 fa* TOfi«v iiiya ^scftwy n' to dh
1 äytw l^sdtwv S' \\ Xdßamqov (avqov . [D 204 J 88 A
ßvdciov i(Jü (StqoYYvXostdsfS xwqovv
Xa- ^(livav cixXov voaixXov i
tnl ' to titaqtov x^C yo ' ^yovv
b vo i' fAadsxaiß' Xiysi tovcT xv
G^ovC zd dl (AaOfAaQÖd' Xii>
y€h %ova divXtCT^Qaff ^xovv X'*
•&(AiOV(S' Kvad^oc ntjfiiveKf'
dnXovv nozfiQiOV i<Jti ^sükov S' h^
10 d« slaxQinXovv. ö ion ^eaxtiop y
dvrXijriJQioy dhicti,v dnoxegafilop
ävtXoiv diä fAaxgda Xaß^tf xv
ad'OfS' ix^i yo ä' TO ds wv i
Xdiovyo aS' o ds wv olvovyo aS c; o
Ih ds tov liiXnoa yo ßg' || yoiAOQ xo [AI 74*]
Ikiya • xal XsxeO''' • iexfiiy äemg *
€vv x(S nQoq)ijxfi lacsih sXqfjmk*
ifAKfd^wffdfAtjp ifxavtcS XexsS^
XQiO^cov xo ovv dvtö 'I' *€• ydq
20 (Aodia Cfinaivovxai,: dgayfAij"
1 yQdfjtfiaxa xgia* dvQS^dXevgov ' 88 B
dgi^ X^^Qog ij xQdxtjaKTj kdßoa
CixOV ^saxdüV €l>' fJbSXQiX'^ff' 5«
Cx<op oß: nsQl axa&ficov:
5 A^qyvQta xd xaixccXxd (Sxd&fjt^
«• yqdniiaxa xqia^ dqyvqoa
6 xiXsioa [1] q: dqyvqog xdi iiidg
xal iJkav^a* ye x* dfAqioqevG* |«
atcov xd' Caqiov xaXeTxat' Xenxmv
10 5; äotfdgiov axa^fjbog yqafifAd
15 C klar (vgl etwa die letzte zeile dieser seite), rechter winkel
mit strich darüber D, gll M (wie 87 A 18) | 17 ^t<n(Oif M i 17 sigle für
tany >► M | 18 Ka/4ipaxjj und *? unter 9 (alles pr m) D, KafzipaTtiis M [
19 Xova M I 88 A 1 ^ M I 1 Alaßacrgoy M | 2 ßvfftnoy DM 3 für ktt
M ga aber g mit dem tausendstrich | 3 ? (nivay M | 3 med Sixfiov M |
4 cT M I 4 yo in D mit der sigle der tafel | 5 ro D mit der sigle der
tafel I 5 ß von /xcedfxooß pr m aus etwas anderem D | 5/6 xva&ovg DM j
6 /^aafiagcjfh DM | 6 ende ks DM | 7/8 *»f4ove DM | 9 ^ M | 11 aytXtj-
TTjQtoy DM I 11 xegafiiov DM | 12 aurlovy DM | 13 to OD, M | 14 agil
M beide male für aS \ 14 das zweite mal «^ D | 15 ßgD, ßgllM | 17
anfang ev DM | 17 matt M | 19 fony M | 88 B 1 dgcc^ DM | 2 dg«^ DM
3 « 0, sigle der tafel D, esll M | 7 f^vag DM | 9 aaaagioy DM
213
tfAV S\ BaXdvtiOP öxal^llKT öfiva
qicuv öV yivstat [2] w/? ^ • didqa
yfiov äy^ov yQcififAaTa 8: (Avd' yo
X' KoÖQavti^g' vov(Afioi)<f äywv yqü
15 (AfkaTa pS: Xsmdv äatop* äyet yqd
fifiava TQta' ksntdp o i(fn atad""
(AOP yo id d' fuXiagliJtov 8 xai XQ^
aovv Mal ^f*KW Tov II aQyvQOV äysi [D 205*]
yo i' — PÖfnCiAa älXo* [3] Qxe: Cfßo
20 Xda öil^aQyvQlov äysi yQd(ifia
1 TU tqia: ö 'aXXnt' 6 äyeh ygdfAfAa 89 A
ta y: atxXoa o äytoa* Syst yqd
l^fAata $ß: (/(frctt^Q' äyei yqd
fjifAara iß: OdXXta d xai xaXdm
5 ov* äyst dqyvQOvo iß c ötjvdqia
cv X $ß c EvQOP TOP (ftxXop top
äyiop ip toter dq'ithfiOKSj ovt<a<S' Xv
TQ(OC€t (fflClP TOP nquitO TOXOPdOV
s <T$xX(ap' xaTa top aixXov top äyt
10 op i$xoa$ 6ßoXo$ ettffj' — Cfl^vßaffop* s
Xst ^itSTaa ij: XWV *X** ^i(na(f fifi:
KoxXidqiOP* sx€i l^icfraC oß: öetMPVSt
TOP alxXop d dßoXcSp' o oßoXotf äysi^ yqd
[AfiaTa y Saup öttlxXoa idytoö yqd
15 (ificcra iß* xal o ßaCihxöü yqdfi
fAccta ©• II TodißvdqioP* C daadqi [M 74^]
ov vn^qxBP' O"" dh aqyvqoa q dijpdqt
«• aqyvqoa d^ iTvntoO'fj' dr^dq
X^a td p6fi$0fAa c ^dh* toop de
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1 slay^p x«^aa>' y^^^i top Tvnop tovtop 89 B
* ipijpoxsPi dqaxfiti' ^ix^vca yqd
fifAUTa y T^P Tqixap tov dßsc
daXdgA ip TOVTco reo aixXio iaza^fil
5 fov xatd xaiqöp St^dp ixsiqecio
T^p x£g>aX^p aixXovö qxB ö icii yoXa
11 ^ DM I 12 SO, f D, A J/M wo \ oben und unten ein knöpfchen
hat I 13 ^ M I 13 nach fiya lücke für ein wörtchen- D I 14 Kodqayns
W I 14 yov^fÄog D, vovfzog M | 15 nur ^ M | 16 y M | 17 anfg ^kjvM j
17 fitjk'ktQifftov D, wo X über a, 'i über der zeile: Mnf^aQiaioy M | 89 A
1 y DM I 1 oxXxtj D , oXxfj M | 1 zweites o > DM | 4 am rande von
anderer band aG: wohin? | 4 ßaXtcyuM | 5 f D, f//M | öcr^M | 6 statt
X D die sigle der tafel, M siehe tafel | 8 «» von iQOiat* D pr m aus*/? |
8 ngoratoxoy M 1 10 «*<r# mit strich über dem zweiten *M | 13 «/«»M | 14
TQW D I 16 ^ M I 16 TO dtyamoy D, to dtjyaQ^oy M | 16/17 aaaaQ^ovg D,
accnqta M | 19 c tidi 0, tx dt DM | 19/20 ttGavQtu}y M | 19 ende c war
q in D, dies pr m in <r gebessert | 89 B 2 anfg asper > M | 2 hy^-
voxiy D I 3 jqixa DM | 3/4 aßiaaXafx M | 4 iovto M | 5 ixt*q%to DM
214
xcS Yivovta$ X ß ygclfAfiava y: (tÖP
Cta&f^dp di iv aQyVQioi) d alxXoa i äyt
10 0(f' oßoldop d YQ iß: O' di ißoloif ä
äy€& YQücfifiata /* Tip ata^fköp di
iv äqyvqioi anot^ iunovpto oin dl
^aQ/VQhv di nsnovfiikivQWOC' 6ßo
loa oiv toiho ^p fivo* äpu tov
15 fAccPfj' II td fA6P yaQ ttj $ ißgcit fActPfj [D 205^]
aQYVQOO naXeUat' ^ di fAvä ^Iva
hx^ TsCaqdxoptai (ftatiJQ iaü tov
ziötfi yo X X a yo ij u 6 neq^ fkBtqtup i
vigiop' xdßo(S' i^ aiz^tf rija d&
20 aXixxov didtfOQOV iii%qop i^l titag
1 top (Aodiov: — XoZp$^ ts xcU vq)ij • ip f$4p 90 A
i(fn tdf$itQOP' dtxTcoJ^ tdooPÖfJMt^
xixXijta^' icnds dvo l^eotäp xä& no
<nijf$ÖQiOp; — ÖQ^l^ dXsvQOV tovto d
5 n^Q^ SQyop icu xal naCi> d^Xop :• dgvd
ßij * tovTO to nitqop na^ iß^dtoiff i
xXij&ij' iondi oß ^e&twp* ix noXX^<f di
dxQtßsiaa xä$ tovto ovtw(f (WP'ilx-
^fj* ißöofAijxopta di ovo äpdQcg to
10 X€ tÖP nvqyop oaxodofAOVP xdt t^p
ßaßvXüopa' öts eia oß yXiatsCaC
ix fitätf CVPijx^fl(fCiP ' o&€P xä$ fki
qondi ixXijd'rjCap' dta t^P f$sfk€
QiüfAipfH q)(OP^ * toydq dvto xd& iy^B
15 tqtxta XMi TöfAitQOP €xs*' xaid
tö II (JkitQOP td äyiop tQla fAitqa cefA& [M 75*]
ddXsov * ätoits dyyiXokC äßgadfä
t^p cdqap itotfAd^tP nQOCittauP'
i^üSp tQKop fAitQtop iyxQV^kcp äq
7 c M I 8 für A DM die sigle der tafel | 8 tQ$a D | 8/9 was in ( )
steht, auch in in ( ) und aufierdem von erster dinte unterstrichen:
> DM I 10 «> DM I 11 «y»D, «/wM | ntwnovyn DM | 12/13 «| DM |
13 ntnovfiiuvog DM, danach + ^^^ ^>^^ ctdtjgov M | 15 » >• M | 15
tfiqcfdt DM 1 17 ncöttQoxovta M | 18 nat&y DM: wegen D vgl 207» 15
der pariser hds, wo ysyovacitf so ausläuft wie hier lecuv \ 18 statt A
das litrazeichen DM I 18 in ist eher •; als x zu lesen, » D : M unklar |
18 mitte « > DM t 18 rngt DM, dafär hat die sigle, einen schräg
nach links gewandten strich, der über der mitte jeder seite einen
punkt trägt (das zeichen für eoTM^, nur nach links schauend), dies
hätte ich in den text setzen mtissen: allein der setzer vennockt-t
nicht es auszudrücken | 90 A 4 dQul DM \ Ö rand wohl nicht toa
erster hand naq wtiyvnnen D : so M im texte I 13 qonts DM | 14 ^««^
yijy DM I 14 <f>ioy^ DM | 14 yao 0, di DM | 15 rgnt^q DM | 15 »tu: und
d^r strich > DM | 17 äaXtü}^ DM | 18 cagqtiu DM | 18 cmjua<rtt* M {
18 nqoGttttTU¥ DM
<
215
20 tov yePiad-at äpsuUatO' raSta
1 dS td (litQa S^xacvov yofjtOQi /*ixoiQst 90 B
Mkfi&fj • to yccQ yofAOQ ' dSxatov^v tov
(MydXov (ihgov %ov^ Sonv T^a dg
taßr^a* Syivtra^ imd ^iavat xdt ni
5 [Amov: tqIcc xctvdxov dgitcov Sv
'd'a iicid-afSi, t6t€ totd xavov dno
'äd'sa&at tova x^rd^^Tatf* «Cr* ydg
sXdoo ahov sla dvo tsfAydgAsvav:
NißsXotp II rovißsX lUtqov iatlp ?« [D 206*]
10 CzfSp QP' Tocdtop' ^sütcop PS vndqxst :•
dXdßaÖtQOP (AVQOP' ßvGdioP fA€P ^
sXovp */' 7<^ opofian Xltgaif di i&a
CO ip dvtiü TOV iXdiov ataO^fidS' tw
ÖS fAhgoü idvlp l^iazov td fjfjuav* dXd
15 ßaötQÖ db xvtxXtjtaf Sid td sdd'QV
ntopdXiop dn€txa^6(M€(i€P0P : —
KafAtpdxfjC vdatoc doidsxa §€
atMP •/* ^ ikitqop' tod^ tu) '^Xia i^ot
(iaa&8P' i(ni> xdi avtd xayktfßdxfiC*
20 (J i(S%l ^€(ft(Sp td fAitQOP* otad-fiöfS d
1 l^sfSt^p iatlp : — KoivXfj* ^fAKtv S€(ftov, 91 A
vndgxst* xdxXijtatö^ xotvXr^' and
tov tdp l^idvqp elcdvo xonts&d'at :
Kiad-öa itSup* ixtop ^iatov: Ms
5 &Bxx(Ad''' Xiysi tovd xva&ov<f ^
ygaipjj' td di (Aa(T(Aagoo& Xiyei' tdvc
öwXttijgaC' noXXdxfjff di tdÜ dvtcS
opdfAan xgtiddikBPs Xiysi, ntgi, tdop
^d'iJbdSp' '^^fjboiydg xdt ol vXi(TtiJQ€(T'
10 d»d tfjPfiiap xal t^p adt^P XQV^^^
xaXovptm ;. TgvßXiop iöap oipoßcc
ffOP t^p nXdaijp ^tot nagoipits* ly
(At<sv dh l^idxov td (A^tgop Sx^t* ^eat^ö
aXI^aPÖgipda' dvo htgwp ipigsi, öXxijp
20 iusTHlaw M gegen DO | 90 B 1/2 yo/aog txk9j»tj im texte mit
^ über €xXfj^f]y am rande «/w^«» D. dasselbe meint auch 0. yofioQ
iXfOQH M (ohne kxXiq^Ti) \ 2 yag 0, 6% DM | 3 «on M | 6 xavoK M , wo
oig mit derselben sigle wie das in to»? | 7 yag 0, <f« DM | 8 ztfivofiivoy
DM I 9 o^i^ov DM I 10 vg D, pg U ] 11 fdvgov M i 11 ßKrtr^oyD | 11/12
^vkovy und, statt der sigle für «<rr» das zeichen der tafel D, vtkovy M |
12 eany M statt der sigle | 13 to OD, iw M | 13/14 m de [Ätigov M | 14
D rand tf: wohin gehörig? | 15 ßatngoy DM j 15 xvfxil»;!«* D (in steht
« halb über der zeile), xfxXfjtat M | 15 ende ty&gv M | 16 anuxat^ofAtyoy
DM I 17 Kafi^ax'is M | 18 «<m M | 18 §rok DM | 91 A 4 twv M | 5 ^f^-
xtad- D, wo V über der zeile j 7 dtvU<nijQas D | 7 noXkaxtg M | 8;|f^i/(ra-
fiayt 0', XQ'i^^f*^^^^ M 1 10 » von fiiay verkleckst M, accent alt | 11
icny > M I 12 nkatfty M | 14 ake^aydgHyos M | 14 hirgwy M
216
15 iv Tiiu ildioa: dnÖQVfia' nagafw
yaQ (Sa'iuov iotiv :. O' d^ öatttia ö
dXt^&ivda xß ^sütcoy iativ: 2aßid'd
Tovto (Wqa'uxov i&a vd ovofka S e^
20 fAfjvdvstai XfivmXov ävzlfjgAa na
1 Qd daxaX(ovitai(S' ^saiiav xß* ^v^ 91 B
11 Tovto fjtiya idtl ^sOtiav tfj xodi f^v [D 206^]
^' VQ ÖS xaXovfASVOv äyiop' ^eattar S'
5 ian dcadixatav fjbeTQtjtov :- TdXa
v%6v i(Tu To vnsgßdXov ndv Ctad-^u
Ciiov QX€ XtTQciüV vfidqxsk X Xemd
%ov taXdvtov: aXamd xaXsnak
10 docdqsia* $ 6^ daadqsia indq^s^
Tö dfivdqiov Q ds drjvaqioav vnfiqx^^
o dqyvQOü* dqYVQOvd ds irvnvo&fi
dn^ dqxr^c td vofjbKTfxa ix 6s twp bi
aaQiiAv djidQx^a tovto insipohtj
15 CS' <paal ds tov dßQadfi har^v ^a
vavaiavxhv zvnov svfjVOxijCM* töv
di taXdvxov vd sxatov hxootons
fATTVOV ^XitQa' ^ds Xhga' tß yo v
ndgxst ' ^6s yo sxsi atatf^Qaa dvo • d
20 dfi ctut'^q ^(juav ikiv iaxi yo sx(op —
1 dvo diÖQayfJLa' xaXstxai dh xdi xo 92 A
dqdvtfic %6 aixXov to di olxXov %6 %6
%aq vovfilv ^v t^a oyxiaa* ^(juav
6^ Tov üTaT^QOC" dvo dqaxfi^dc sl
5 ;f«>'- oydoov ydq t^C oyxiatS r^v ^öqa
yiiri ixaXsPto di xd$ oXxij ^ dqayfjbij —
tov avxov (fvad-fAOv (pfjfil dk da xal irco
aixXco %fiv TQixcc tov dßsacaXcbfjb ic%d
S-fAi^ov xaxd töv xsqöp ot'dp ixoQs
10 ßsro öXxdff ixovöaü qxs aixXovtf* o
icu rqlaxov tafjudö yo xal aixXov i
vda de dvo ^fAiav Xvtqoav xdi dxXov
spöa: — nsQi oßoXov: O^oßoXda xdi
15cAaft(a OD, äiX: M (wo il über der zeile prm) | 15 «710^7^« M'
20 avThtfia DM | 91 B 1 97V als erstes wort eines artikels DM | 8 to
DM I 4 ende ^ M | 5 futqnov M | 6 vmgßaUoy DM | 8 ^cr^cuv M | 8 li-
trazeichen D, xa& M | 11 ende dvvaQKoy M | 12 tgvn(od7i M? | 13/14 ovtfcra-
giioyDj uCffagiiayM \ IßvaiayroyDiS. \ lQeytjyoxevatI>M | IS yo OD, oyxtas
M I 19 oyxta M | 20 $<nty D | 20 oyxMg M | 92 A 2 dgayns M | 5 9 von
fldga pr m am rande D | 7 ^tjf^ij M | 8 aßscaXoif/, M | 9 XMQoy DM^
9/10 ixoQiytio M I 10 ßin D | 10 oheugDUO^ \ 11 oyxtag M | 11 * von
ctxkov pr m über etwas anderem D | 12 ^fiicicv M | 12 UtQfoy DM
217
avzda ip tlQyVQloKf hstinioio* \\ S fD 207*]
15 ydoop d*^v aal avTÖa t^a yo' ovtc i
^aQyvQOV nsnohfiik^voa* äV äno^ (U |]M 76*]
drJQOV oßoXdc di toiko duf^v f^v di
xdi stsqofS oßovXda i^agyvQOV nsno^
fjUivoa voiiKrfAa cSv* S ^v Xsmo
20 vaiov oydofixooTdvds ^r t^<T dyxlag.
1 Xiysi yäq iv %(aa XsvXuxw to dh di 92 B
ÖQayfAOV X oßoXök* on di tixaqxö i
cm ri^G oyxiatf todidqayiMt ^dfj
idsi^afiev :• x^^ot %ovtovo ol dt
5 yvntioif i(p€vQayto* dgyvQtcc di siat %6
TvnofAipa J«o naqd iXs^apdqsvcXi '
Tci äqyvqta xdXx^va xaXfZTa$ * iifu
6s oxctXxdc tdv Cta^fkdp oydov dqa
XMij: — (Avä' ävri tov fjuxvij t^fAsy
10 ydq ivqatäf fAdvfj o dqyvq^a xaXst
ta&* ^ de (Avä ^iyaXijx^' tsCCa
qaxovra (SravqqoiV idüv totnStfav
yo X XizqafT fiiao' xal dtfAvqov:-
äqyvqlcav ds* noXXol Tvnot xatd top
15 xsqov ysydraüij' xal ßaCtXevct ys
yivfrai * xal xatd td dvo(Aa ad
tov' %6vö(Jbi(Siia iTetvnoato: di
XqvfSov ds ixdXovv oi naXatoh td igf
f*KJV %ov dqyvqov td ds dqyvqovv
20 %ov€Ö iftw to ol ^(OfMxto& (uXtaqi<r&
1 ov xaXovCkV iqfjbfiPsvsvai titqana 93 A
nxovi todh dixqvdov xal tovro dq
yvqiov^p' onsq xißdijXop vduqop i
xXij&fj' dpatqsd'iptotr d^ tov ßa
5 ütXiiod* toTs ov %d opofjba ip vtS
dtaxqv(T(a ixsxccqdxw td pöfju-'
afAtt dvtd dnoßaXXöfASPOP xißdfj
Xop ixXfj&fj' tovt^ icup ddoxt^kOPi
II OöXXkT' S xal ßaXdPt$op xaXsttat- o [D 207']
10 ndtj nXovtai,' dvo ydq slctP dqyvqol*
14 tgsTvnoito D I 15 oyx^aa M | 16 «iU DM | 17 mitte (f« > M | 18
oßolog M I 20 rand ü^ D: wohin? | 92 B 1 tiu M | 1 Xtvmxto DM | 2 7«-
ragtoy DM | 3 to d&dgayfta D, WO cf* pr m über der zeile : ro didgay/noy
M I 4 %MokftfAtw M I 4 tovjotg D | 6 Tvmafxtva M | 6 itU^av^gsvch DM |
8 oySoov DM | 8/9 öq«xh^ OD, oyxia m idgay/ui M | 10 ißganfk M | 10
«qyvQtovc Dy a^yvQovs M |'ll 9 vtaXjpai D, ^ Uahxfi M | 13 oyxUtg M |
Ib xte^Qoy DM | 15 ytyovaahu DM | 15 xa» ßac^ nur am rande D, ohne
angäbe wo es einzuigen | 17 sivtkoto M | 19 med in aqyvqov ist zwei-
tes ^ pr m aus gt gemacht D | 93 A 2 ;|f von d^xQ^^oy pr m über etwas
anderem D | 4 ixXs^S^ M? | 6 <ri» von dHtxQvccD verkleckst, dann pr m
wiederholt D | 6 ixtxägaxroi M | 9 noXlig M | 9 ßalXaynov M
218
o yty€ta& ctj dfivdqia ksmol dv6(po
XXsiC xatd TÖv dijvaQ^afidp' äi! oi
XCCTCt TÖV dQyVQtafÄÖP : fACtQKf: (Ad
%QOv icvl nagd novnxota' dvo idQ€&
15 cw V II ij d^ vdgsia nagd vagavu — [M 76^]
votc $s l^satmv iciiv (Säte stva^ %ov
xt^TiQOV X ^eatfiop dXe^apdgtPfSp* xv
TtQoa naqd toX<s aitoXa nopttxotg
19 ikinqop i(nlp ^fiQcop yePijfAdtfap fAO
1 diuip dvo* o Xdy€za& slvd^ naqd av 93 B
toter xoiPixop € ^ di x^^*^ ^^^ ^
toXa l^eotdop dt/o* tSa vitpa^ top xv
ngop iSsardSp x* KaXla&op iifup na
5 gd tote avgoXff* %d ^(akw tov v
ygov cdtov o idn ^€<nüop xe: £oyy&
dgiop di fihgov vygop iCT& xiü adtd
nagd ^tafAaXoKf ofAOv ydg xal td ovo
fAd iüti, nagd ^eofAaio^cf ix<pt$POv
10 (A€POP' xal td5p äXXüüP xgopoygdip
cop dijXovfASPOP * (&(f sxa(S%oc TiSp %6
te ßa(fiXiaiP xatd q>$XoufAiap
tdSc dij(A(ot ^cdfiaCfop ngdg €dg>ga
iSiap ixagi^oPTO' 3 s^fAfjPsvhai —
15 ffVP^(A[A4pop ^ avpiötgafAfiipoPi —
J?x* tijcf dgxatoXoyiac Uatffflnnop :.
(fn toXa na^ evgaioid nsglixsi dvo
Xoaü draxoviS' oös ;^ot/<r sx^t ^Sötac
S* SPd'BP ydg xal ^i<n^(f iäpofAd
1 a^ij dnd wie «5* fSaneg CfHAair- 94 A
psi xatd ^cofiaiotü di(t td €^': —
Ex' tov ^ tfj(t dgxaioXoyiatf tov
aitov : — || (fn ö xddoa 6^«* l^crtwc [D 208*]
5 oß\ Ex tov ü- tov dvtov' oti to-
adtop nsgiixBk (aoSh^p ipa ita
hxoPi ix tov IC tov aitov ot& 6
xogott ixe&' fAcdlfiPOVtf ' dtnxoiff
t : — n€gl Xtstgat y^(f: —
10 Tid lovyöp ixs& d^ hagif^xoa nilx^$€f
11 (n7M I 12aUDM | 16i$M | 17 aXt^aydgtyai^U^ | 19 fdstgoy DU \
93 B 1 ityat >• M | 2 ;^o»v«x(üi^ M | 3 c» von s^yM pr m über etwas ande-
rem D | 4 olla»6y M | 5/6 aygov M | 6 €<fny M | 8 naga OM, n<K D | 13 to»
<fi7^a>M| l^l(oainnovJ)f%iiitinnovM. | llißgaloMlA \ 18an»/9ov(D, aberam
ß ein correcturversuch [ 19 ^ DM | 94 A 1 ^^ M | 1/2 atnaiyn D, aber am
rande fut^ytt | 2 o»(r > M | 2 ^f M | 4 ßadog D, kann ebenso gelesen
werden : M klar xadog | 6 rand D g9; aber wohin? | 7 rand xa M rot j
8 rand D xa, aber wohin? | 9 Xkrgmy J), fitrgoip M | 10 fo bis 12 fflO:
xo iovyoy cj^«* agovgat «• <fatkt$s A. 9 agavga ix^$ Cava S [c| M]. «;|ft«
(ff €^s fAfixos ntjxtt^
219
qX xal b((S tö nXttxoa müa^^oaf i
CUP ^ aQOVQtx m^xäv qX\ — Td nXi '
d'QOV sxsi> €iüfi^xoG nti%mv xS *•
xai sla TÖ nXatod doCavTcea* s^b^
15 tiöaxia xaßUaö S' xoglea %6 %
ovydp Xiystm (fanicov X' Sx^ ds
^ xovQ^a loflysQO (iucqu ^y äQOtQ&
ä* td ^vyo e;wßoiav t^<f fniiqaq
fSah:iaa [4]: O* nijx^a' ix^t da [M 77*]
20 xtvXova xd' 6 naXai(rv^a Sx^i dccxtv *
1 Xova d* ^ (fni^afjtfl Sx^i, daxtijXova 94 B
iß' nodiftffjböc €X€& dcattvXovtf ö: ^ n&
^afi^ Sx^t daxtvXova iß' i nodii^g
«X«* daxivXovc iS* td nXitor icüv da
5 xtvXov tö Sx td i*lXiov 8X€$ <fmdia ^ g
ti Xltqa sx€i ovyxiaa iß* yga cn^i —
Tivla xäk noaaXeidi (AStQoßoXiar xal
nö(fa& TtQO ^fjpfjbitQiiüip €vx^^(^'^f^ f*^
tQa: (ftijxsi tpij^og: — ff dantvXo<f
10 nQiZtov iativ cSansQ ÖTta
Xalöt^if ixsi daxtvXovtf 6: 6 novit S
X€t naXaiatd(f d* daxtilows $S: änij
Xva «x«* nodav a g naXaitndtf S' da
xtvXova xd: td ß^fia i^e* f^\\x^v ^ Ö^ 208^]
15 xai nödav a' o '/' nodsg ß g naXa&
atctff $: ^ÖQyvid sxsi ßijptata ß xal
nod' TTijfx^icr d nodag S: ^ äxeva' S
Xsi oqylac a g ^ ßrniata d* ni^X'^^
C xal nod a nd nd i td nXi&qov ix^i
20 äx€va(S &' iQyviaa tS* ^ccl nd nd d
qX xai Hg ro nkarog waavtos [(offavtas M]. icr^y fj ccQovQaxfi^y [dazu
ntj pr m über der zeile D, mixfov M] gl DM | 13 tu; mit x ^ber der
belle danach D, nri^ng M | \% xg DM | \hg DM | 15/16 lovyovyou
M { 18 vov DM I 19 cauag D» wo « verkleckst, acut klar ist: oanag
M I 20/1 ^aTtrvXovg > M | 94 B 1 klar & 0, A dessen querstrich
über die schenke! verlängert istD. ich schreibe für diese form künftig
J I 2 ende cm» M | 3 */3 sieht in D wie *ai aus | 4 i$ M | 4 nUop M |
5 ^ M I 5 C? D, ^sll M I 6 der freie räum auch in D, yga lücke nn^
> alles M I 7 bis 9 tpfiq^og eingeschlossen in D von anderer (gleich-
zeitiger) band | 8 notfa DM | 8 nQo in OD durch n ausgedrückt, durch
welches y hindurchgeht (die bekannte abkürzung): das folgende gti^
ist in D von alter band in niv corr | 9 0117x17 ^fifog M: doch kann man
auch cnjxti lesen, wenn man will | 10 lücke auch in D, ausgefüllt durch
xtci ^ fiovdü in M r 11 (T 0, D wie in zeile 1 | 12 »$ M | 13 nodag D,
no mit & über o M | 13 p// M | 13 ^ O, c DM ) 14 in xif D das <f wie
zeile 1 11 I 14 li^a M I 15 no mit & über DM | 15 ^^v M | 15 noStg
in 0DM d«i<eh im, über denen dd stehn, ausgedrückt | 15 ßll M | 16
o^ mit Y «foer ^ M | 17 « M | 18 0^ mit y über ^ DM \ 18 «UM { 18
für d D jiBnes ^ von 1 11 H > M lld hti mit a<r darüber D | 20 o^
mit y zwischen oq über der zeile M | 20 ig M { 28 wie 19 D | 20 für
220
1 ßijfjkata fA* rn^xeid l^s xa* nd — ' 95 A
ndni q* naXaKftdü [5]: rd atddt
ov sx€i nXsd^qa s* äxivaa g iQyiag q
ßfjfjLaTa c[i nijxBt v ndd x'-
5 td [illiov ix£t ötädta ^ g nli&Qa fie:
dxivaü w oqyiaa \pv: ß^pa
Ta a(a nijx^ig v noäd d(p: nsql fAhqwv xal CTadfAWV —
^dtov iaiiv fiödtoü xovfjiOvXdwü
xal d$d TÖ vniQxvfAoc* xalsttM
10 edtov :• vdXavtov vd (a Xsmd
iXiysto* XsTtzd d^ ixdXow ta if i
fAia' g dh dcfsdqid vn^QxsP tots
%d dijvdqiov* Toit^icsti cd xsqdn
oy Q* d^ dijvaQttop vmqx^^ ^ ^Q
15 yVQOva* dqyvqova dh an' dqx^(T
itvnd^fl to v6fA$^f$a: tdXav
rov de ndvv i<nlv tö viuqßdXXov
II Ttav (Tva&fjuiöfitvop lihqov: — [M 77^]
aXaßa(fiqdp ian ßvaaiop viXovP
20 x^Q^^ iXdiov «a* dXdßa(fiqop
1 di Xiyerat dpunaq€$xal^öfA€POP d§ 95 B
ä TO iv&qvTtwp: dqccy(Ail ianp* ov
oydoop* xaXsXtai, dl utal oXmiJ' Sxba —
ovP^ yqd(A(jbaia rqla:* 0*oßoXd<f S
5 x^^ yqdfAfkccra a g td ^fiijav r^g
dqay[i^a i<s%i: oxvad-oa sx€& yoß
oxovc X'S' t6^vßd(fVP yo y: d
ßddoc wv iXdiov %v:||«) xoxXid [D 209*]
qtop yqdfifjba a :. ^HfAPdit Xa g' ^
10 xaivXfj yqdfAfiata fj: x^Q ^^Qog*
6 dh xoqoa (aöS X* tsmov todeXiys
%ak xa* Xsßsd''' dqtdßfj ixXijO'fi
d D jenes ^ von 1 11 U 18 t 95 A 1 h D | 1 |^ M | 1 9io mit cf
über der zeile M | 2 wo OD sigle, M t;|3$M|4cMD, o'^M|4 ntjxsi^
mit strich über »D, 9117 mit /über der zeile M | 47iomit(füberderzeileM
5 C^N M| Cund kleiner rechter winkel D | 5 Me D | 6 oqyvag D, wie 94 B 20 M
7 der tausendstrich in a<a macht daß man in D tau) zu sehen glaubt:
in fast ao) \ 7 n mit d darüber M | 7 (f von <f^ mit dem tausend-
strich 0DM I 8 2atog D | 10 für ^ DM die si^le der tafel | 11/12 räy
ofjila D, rä tcüffdgta Ijyovtf tu vofiia M { 14 dtivdquov D | 16 yofi$(ffÄa 4~
takavtov de xara Xnqiüfioy qxs hrgat Hütv M | 17 nayv OD, nahp M |
19 ßtcchoy DM | 20 ea ganz klar 0, wo « den tausendstrich: DM wie
die tafel zeigt | 95 B 2 sv^Qvniow M | 2 ov 0, ovyxias D, ovxUtg M |
3 olßtj D, auch in kann man so lesen | 4 ^ M | 5 yqaufia M | 5 a^
D, all M I 5 fifuav M | 6 oyxtas ^ M | 7 j|f? D, ;|fff M. hier und im fol-
genden lasse ich x drucken , obwohl der Schreiber selbst schwerlich
je X gemeint hat | 7 aus D notierte ich ro^vßdifty, ro h^vßaq^w M | 7
oyxMg M I 8 xadog 0?M | 9 litrazeichen all M, litrazeichen (p mit nach
links liegendem stiele) o; D | 11 <r»7o0 todiXtys 0, tovio d$ Uye DM '
12 iUxc» M I 12 A^fdßw M
221
na^ ä$yvfnioi(t S •/* X^ß' V^^Q* —
xi^a i(fn xqd' dvnokfivov nata
15 yyt^6fk€P0(r ziav d Xoy$^6fMPov sl
tQVyiav iffuv d^ xat äXXoc (astq^
T^<f X nfi: — %ö äyystop disauv
vneq nß ^ S S tqUc ydg fiitQa
eicU^i* yofAÖQ ds xqi&wp (kod i€
20 TÖfJUXQOP yofAOQ • X S lAväa* *al
1 lUdtiAVoa (AÖd i€ scnv dl xci* äXXoa — 96 A
lAidifAPoü 1*66 d g: ^ivßsX x^6 —
xdßoa xS : Jfv xS ^iXQol : aixXog
^(Alovyyioy tovio ds Xiysta^ azat^Q
5 yivsTa^ dl aQyvgia x* olylvovta*
oßoXol X v(p^ x^^^*^ ^ß' Eiüsßiov rov nafitpiXov : —
E^xXoytl (fvvtofHoriQa negi [AitQCov
xal aia^fAdov i$ diatpoQul (ASPävrdSv
noXXal xata di>a(pdQOV<T x^Q^^' ^ —
10 XX^ ivl €iQfA(S iv nXfiQoqtoqla uettat zd
vnoxeifiera* Sx^i, dh xal (0(piXsiav
oix SXiyijp ^vno^eCKf* d§atd %a —
nXstata i(Aq)€Q€a^a$ ipiatg d'S
OTTvevg tOKf ygatpatC: Ttsgi tiSv vygwv fAiTQ(ov: —
15 ld^XdßaütQO(f Xitga (jbla* o %ov olvov
diAtfoqsvfS i(Sti: fAstgttija* ^€(PttSv
fMj: II xddotf' l^EdTfav »d: ngöxoa' [M 78*]
^satwv */?• x^^^ ^€(ftv5v s: xdßoc
^stntov S: ^ictijcf Xitqäv ß: xotvXij.
20 XltQa a: \\ tqißXiov yo d: o^vßd [D 209^
1 q>iv' yo y\ xvad'Off yo ß: fivatgov yo g: 96 B
xoxX$dQ$ov' yo d: ö^düt^ff oiv äga eicf
xoxXiäQia dpttXvsTO ij s* ^* nsgl toSp i
vyQoSp (AdtQfopi. NdßeX otpov* l^ecftäp qp: xddo(f
13 /S* DO. xai mit sigle geschrieben M | 13 stnty M ( 14in;^p(fdas
(f wie oben schon D, schwerlich x gemeint, sondern litrazeichen M
14 «710 X^yov DM I 15 d wie oben D | 15 Xoytiofiiytoy M | 15 f»^ M
16 <f« pr m über der zeile M | 17 ;^ w»/ D, sigle der tafel und »17 M
18 SS DO, 0/5 ? xa» ^ M I 20 / Ä 0, DM siehe auf der tafel | 96 Ä
1 nach f4id$fiPog -|- ^o avro fitigoy tcu M | 1 fiodta D | 1 1^» M | 2 ^0-
Ä« D I 2 ds D, dsll M I 2 Hißtl M I 2 ;fx(f 0, DM siehe auf der tafel
S X g l^M I 4 ijfitovyxi^oy DM | 5 rand tß D: wohin? rand xß rot M
5 X OD, (fi;o M I 6 »/J > DM I 8 *l OD, xo* MJ 8 ^«y M | 10 nach II
-\- «i' M I 13 nltla^a M i 13/14 »erstes ff von &tonytvffto$g ist eigent-
lich wohl in D nicht da«, es wird wie in geschrieben, also da sein |
15 ^»a OM, « D I 1« ^ M I 19 ende -{- yo l B, aber pr m getilgt j 20
XkTQtt$ D I 20 tQvßUoy DM | 20 oyxtas M | 20 (f wie oben D | 96 B 1 (f
mit acut = 1/4 D ] 1 die beiden ersten male oj^xicr;, das dritte mal
oyxM M I 1 ende g D, gll M | 2 oyxtag M | 2 ovy doppelt M, das zweite
rot gestrichen | 3 xoxXvaqw M | 3 ayalv^Tai, DM | 3 >;; 0, ^^ M (wo S
nur ungefähr), zeichen für neunzig und ^ D | 3 ende v >• DM0'
224
2ixXop. to dxlop idti %d xkcaqtov t^q ovyyiag, ineq itfA vo- 25
fiKffjLa Sp ^fAttfv. Msdc^x Xiyst toi^ Mvd&ovg. %d di ifa(ffjbaQ(iod
Xiy€& wi>g SivhtU^Qag. Kvad-og n^ (j^p slg anXovv nonJQ^oPj
o iau l^ifSiov ivog, nn de slg VQtnlovv, o iöt& l^stfiwp zQuav*
avtlfjt^Qtov db €(Tup ano M8Qaf$iov dwXovv dict fjbaxgäg Xaß^g.
xva&og ixBi odyylap [JbtaPj d di tov iXcciov odyytap gjkiap ^(üav, 30
6 d^ TOV oXpov odyylap fiiap xal ixzop, d^ tov fjbiXtTog odyyiag
dvo ^lA&iTv. FofidQ TÖ (AfycCj xal Xs&ix, Xsd'sx 64, wg ipTtp
TiQOWiJTfi ^Sitffjä €iQiiTa& „ifu&&(0(rd(ikfiP ifjbavrä Xsdix xqi&iap**.
TO ovp adTÖ icu. dixa xa\ niPTs yäq f*66$o$ o^fi^atpoPTcci. ^gaxfi^
yQctfAfAaTa y, Jqa^ dXsvQOV. dQdll xa^d^ ^ xgctTtjü^g. EIp tö 35
fiiyaj 1^6<st(Sp dixa xal oxtco, tö di äyiop ^satwp niPTS ^fitCVj
fASTQfjTdop ^strttap sßdofAijxoPta dvo, l^Qyv0$a xal Td %aXxa
CTa^(jbiag ygafAiAdTCdP tqkIop. äqyvqog TiXstog XltQaig sxaTOP.
dgyvQOvg xal (ipd xal fxdp^g ovyyla& eXxodtP, o yipercu XiTqa
fAia ovyyla$ dxtd. ^Aihifoqsig ^stfTiSp BÜxoCk Teaadqcup, Jvo^^
dcaaglcüP, XsnTd. Sp daadqiop ata&iiol yqa(AfidTWP l|. Tqia
ßaXdpua, xal (poXoi, dfjPaqiiOP dtaxocicop fUPTijxoPTa, yipop-
Tat Xhqat Tq$axö(Tiat doidexa. Jfjpdqtop (fTa^fii^i Xkqap fjklav
oiyyiag Tqetg. Jidqaxf^op yqafifiaTWP IJ, AsTvrdp cdTOP äy€&
yqdfjbf^aTa tqla, Xsmöp i(fn ata0^f*lop ovyyiag tö TiTaqroPAS
ä(Sdq ydq ißqaixop idn, xal iXaTTOVfiePOP xaXstTat dadqiop, Ttsql
oi & xvqiog Xiyst „od^^ ^^0 üTqov^ia äaaqiov 7i(üXsttai,f. MiX-^
XtaqifStOP xal xqvcovp xal i^^iköv tov dqyvqov äysi, ovyyiag dixa.
Nö(A$(ffjba Xiiqai sxaTÖP eXxoöi niPTS, poiMCfia äXXtap yqafA^
yhdTGip. NovfifAOP. Novf$dg ng ßadtXsig ^PcofiaioiP inolfiCSjSo
xal nqog to oPOfAa avTov ixX^&fj. ^OßoXdg 6 ovx il^ äqyvqlov,
äXV and ü$dijqov nsnotf^kipog äy€& yqdfAfkaTa Tqla. oßoXdg o
i^ äqyvqlov dyst yqdfifiaTa Tqia. ^OXx^ dy€& yqdfJifJbaTa dtJo.
2ixXog dytog äy€& yqdfjbfiaza ddidsxa. 2TaT^q äy€& yqdgAfuxTa
deodexa. OdXtjg xal ßaXdpuop €X€& äqyvqovQ dvo ^[i^av. J^-SS
vdqta diaxöata mPTT^xopTa XiTqai. Nvqop top CixXop top dyiop
ip zotg dqtx^fiotg ovtaog X$Tqäp dixa nipTa qffjCt top nqiOTO-
25 (f^ C I 25 oyxtag BC | 25 ende t(fny C 1 26 fiattfiagtoS- BC 127
^ivhjöTtlQag BC | 28 anfang lanoiv C^ | 28 o BC | 29 &fja xaqag A, yq
fiaxgag A rand : d&a xaqag BC | 30 beide male oyxiav BC | 30 das erste
mal fiijay A | 30 o (f« rov tlatov ovyyucy finxy ^ A | 31 o^yov pr m über
€ka&ov B I 31 oyxtay BC | 31 fitiay A | 31 ende oyxtas BC | 32 /Atya xm
vki»ix ABC I 34 IC BC | 35 akeßgov BC | 35 x^^Q^^ B | 35 av L, ^y AC,
tjy mit 6 über j? B | 36 *!/ BC | 36 « BC I 37 futqtmy AC | 37 oß BC
37 AqyvQtjtt A I 38 y BC I 38 Urgta ABC | 39 ovyyneg A\ oyxiat BC
89 X BC I 39 + litqa B\iOfztjaA\ AO oyxtat BC\ oyxaiO^ \ 40x(fBC
41 anfang aaagHoy C I 41 ci' aiTCagtjoy A, ty affag&oy C | 42 (f^oltj BC
42 rand ov rot C | 43 anfang JUrgea BC*, hrga^g C* | 43 tguiexo<xui$ A,
nß tjyovy mgntxoffMXk BC, in C ist ts radiert | 43 fi>jay A | 44 oyTuag BC*,
oyxMv C^ I 44 Ji^gayfAoy BC 1 45 tgti« A | 45 oyxtag BC | 46 ixcagtoy
> AC I 47 a0ffag$ov A | 47/48 Mtjhagta^oy B | 48 oyxMs BC i 48 * C |
52 ßoXog mit räum für o B | 53 y BC | 53 HoXxij BC | 53 ende /} BC | 54 tß
fjyovv dfadixa BC | 54 Stagrtig A^ | 55/56 Jfjyagfja A | 57 kvrgoSy n BC
225
WKOp aov nivts tstaXanv** xatd vdv altXov %6v äy^ov sltotSh.
^O^t'ßaipop Sx€$ ^iatuQ oxtoi. Koxhdqiov Sxsi ^iatag ißdofk^-
Soxopva dvo. dsiHVvst tdv alnXop tevidqmv dßoXdSr, d oßoXog
äyst YQä(k(ka%a tqia. etfnp ovp 6 cinlog 6 äyiog ygafUfMceTaiV
^i Kai d ßaatXmdg 1$. Jfiväqiov il^^KOPta daactgta vnl^qxev,
i ds äqyvQOvq dtjVccQta . *0 dqyVQOvg itvnci^fj i^ Aqx'^-'
VQOV ix ds twP äacagimv iq^oitfjaev ^Aßqaäjk etg y^p Xavaäv,
65 q^ficiy tov tvnov %ovtov ivfjvoxs, Jqaxpfiv yQcefAfMaTa tqia ipa-
alv 8X€hP. tfjv tqixcc tov ^AßeaaXcofA iv tovna tm cixXm iatcld'-
(kiCov Hatd vdy xmqdy Stav ixBiqsxo vf^v x€(paXijv, aixXovg ixa-
top sixotft nivts.
58 t BC I 58 naia lov ff§xloy B, xat ra rtoy atxkoDy A, xaxa twy tft^
Uiay C I 58 6§xoat > B ? | 59 j? iryovv oxxta B, j? C | 59/60 oß tjyovy «/Jcfo-
f4^xoyia dvo BC | 60 <f BC, rtcaagtoy C rand | 61 y BC, C* = A | 61
scTty ovy o ^ k, t<sn ovu o BC | 62 xat ßaatUxos «I ^ A | 62 ro d^ya-
Qtoy BC I 62 { BC I 62 acattQnark, acagta BC | 63 öfiyagtja A | 63 lücke
fehlt AB i 63/64 a^/^vooi; ABC I 65 dga^fifj n ^X^^^** BC | 65 yga/^ära C |
65 über tQ^a Cy | 65/66 fa<fiy «/w > BC | 68 folgt Symmicta 167, 1 ABC
15
226
VerbesseruDgen des drucks.
89 A 6 auch hat statt l das litrazeichen
8 ob TQoiifH in nicht in tgoett geändert ist?
20 nach aßgaa^i füge ein komma hinzn
89 B 8 auch statt l das litrazeichen
11 zweites ft von ygaf^inaja pr m aus a
18 X pr m über der zeile
18 nicht l sondern litrazeichen
90 B 1 verbinde yo/uoQ if* l/a/^f*
6 T von tols pr m über der zeile
15 « von xvtxXtitat nicht halb, sondern ganz über der zeile
91 A 5 auch in kann ^6rjxa)&' gelesen werden
91 B 8 litrazeichen, nicht i,
92ASy von oyxiac pr m aus <r
14 ItfTvnoTo?
98 A 1 iQfitjvtvttttt mit nur Einem accente
94 A 7 nach avrov [so] füge : hinzu
8 fAtdifAvovg (die beiden andern fied&jnyovg)
14 nach iacavvac ein : , nicht ein *
94 B 6 ovyxiaa
13 as dicht nebeneinander
15 ßs desgl
95 B 4 zweites ^ von ygafi/naia pr m über der zeile
6 unter ß von yoß ein :, /S pr m über : ?
9 nicht ia sondern litrazeichen a
96 A 1 und 2 fiidtfjivoff: die beiden andern fjiidtfiyoc
2 ds dicht zusammen
4 fnoT^Q mit acut
7 TKQi mit acut, der später scheint
15 war JtläßacTQoy, pr m corr
97 A 12 anfang: auch in scheint in folge einer correctur xigditoy
zu stehn
97 B 4 * ngotiQtifAtyot aber lenis verwischt
227
Von dem Verfasser der Symmieta erschienen früher, und
können, soweit sie nicht vergriffen sind oder ausdrücklich
eine andere bezagsquelle angegeben wird, bei der buch-
handlung von Karl Trübner zu Straßburg im Elsaß bestellt
werden:
1 Zur Urgeschichte der Armenier : ein philologischer ver-
such. Berlin, Besserschebuchhandlung(WHertz). Januar 1854.
vergriffen.
AWeber literarisches centralblatt 1855 nummer 3
3 Didascalia apostolorum syriace. 1854.
vergriffen.
HEwald GGA 1855 stück 129
GHBernstein ZDMG 11,349—351
the literary churchman 1858, November 16, seite 424 flf
8 De geoponicon versione syriaca. programm der Lui-
senstädtischen realschule zu Berlin, herbst 1855.
vergriffen, vgl § 20.
AWeber literarisches centralblatt 1856 nummer 8
GHBernstein ZDMG 11,351 352
HEwald GGA 1856 stück 20
FDübner pariser revue de Tinstruction publique, 20 Avril
1865, Seite 38 39
Bahr heidelberger jarbücher der literatur 1855 nummer 60
seitÄ 959 960
4 Beliquiae iuris ecclesiastici antiquissimae syriace.
Juli 1856.
5 Reliquiae iuris ecclesiastici antiquissimae graece.
herbst 1856.
HEwald GGA 1857 stück 101 102
the literary churchman 1858, November 16, seite 424 ff
1858, May 22, seite 227 ff
EBöhmer deutsche Zeitschrift für christliche Wissenschaft
und christliches leben 1857 nummer 20—23
6 De novo testamento ad versiouum orientalium fidem
edendo. programm des Göllnischen realgymnasiums zu Berlin,
ostern 1857.
vergriffen, vgl § 20.
HEwald GGA 1857 stück 101 102
HMeßner literarisches centralblatt 1858 nummer 88
Journal des savants 1857, 784
228
7 Analecta syriaca. 22 August 1858.
vergriffen.
HEwald GGA 1859 stück 26 27
the literary churchman 1858, November 16, 8eite424ff
the clerical Journal 1858, December 8, seite 541 542
8 Hippolyti romani quae feruntur omnia graece. 1 Sep-
tember 1858.
vergriffen.
ALipsius literarisches centralblatt 1859 nummer. 6
HEwald GGA 1859 stock 26 22
the clerical Journal 1859, April 8
9 Ad analecta sua syriaca appendix [arabisch]. 13 Sep-
tember 1858.
vergriffen.
HEwald GGA 1859 stück 26 27
10 Titi bostreni quae ex opere contra Maniohaeos edito
in codice hamburgensi servata sunt graece. accedunt lulii
romani epistulae et Gregorii Thaumaturgi xatd fiiqog nitfttg.
April 1859. Straßburg, KTrtibner.
HEwald GGA 1859 stück 176
the literary churchman 1859, November 1, seite 395 396
AGEudelbach Zeitschrift für lutherische theologie und
kirche (1861) 22, 680 681
ALipsius literarisches centralblatt 1859 nummer 30
11 Titi bostreni contra Manichaeos libri quatuor syriace.
10 Mai 1859.
HEwald GGA 1859 stück 176
ALipsius literarisches centralblatt 1859 nummer 30
the clerical Journal, 7 Januar 1860
12 Geoponicon in sermonem syriacum versorum quae
supersunt. anfang Juni 1860. KTrübner, Straßburg im
Elsaß.
HEwald GGA 1860 stück 180
13 Clementis romani recognitiones syriace. anfang 1861.
KTrübner zu Straßburg im Elsaß.
HEwald GGA 1861 stück 33
the clerical Journal 1861, March 26, seite 160 161
14 Libri veteris testamenti apocryphi syriace. April 1861.
bei KTrübner zu Straßburg im Elsaß.
HEwald GGA 1861 stück 33
the literary churchman 1862 seite 91 92
15 Gonstitutiones apostolorum graece. 1862.
the home and foreign review 1863, nummer 3, Juni
AHilgenfeld literarisches centralblatt 1862 nummer 32
HMeßner neue evangelische kirchenzeitung 1863 num-
mer 47
GESteitz theologische Studien und kritiken 1867, 545 — 568
229
16 Anmerkangen zur griechischen ttb'ersetznng der Pro-
verbien. frtihjar 1863. beiKTrtibner zu Straßburg im Elsaß,
RGosche literarisches ceutralblatt 1863 nummer 25
the home and foreign review, October 1863
the Journal of sacred literature, October 1863
HMeßner neue evangelische fcirchenzeitung 1863 num-
mer 47
17 Die vier evangelien arabisch aus der Wiener hand-
schrift 23 März 1864. bei KTrtibner zu Straßburg im Elsaß.
18 losephi Scaligeri poemata omnia ex museio Petri Scri-
verii. editio altera. 1864. bei KTrtibner zu Straßburg im Elsaß.
Grenzboten 1864, 197—200
JBernays rheinisches museum für philologie 1864.
KSchenkl Zeitschrift für oesterreichische gymnasien 1865,
361—363
APleckeisen Teubners jarbticher für philologie 1865
Vlmbriani, Tltalia, 7 Januar 1864
19 Clementina [die homilien des Clemens von Rom,
griechisch] 1865. bei KTrtibner zu Straßburg im Elsaß.
protestantische kirchenzeitang 1865, ....
literarisches ceutralblatt 1866 nummer 1
neue evangelische kirchenzeitang 1865 nummer 23
GESteitztheologische Studien und kritiken 1867, 545—563
30 Gesammelte abhandlungen. frtihjar 1866. Leipzig
bei KFKöhler.
FSpiegel heidelberger jarbticher 1866, 647—660
GWolff berliner Zeitschrift ftir gymnasialwissenschafk
1866, 681—684
WPertsch literarisches ceutralblatt 1867 nummer 48
FDtibner revue de Instruction publique en Belgique
1866, 338-340
21 Materialien zur kritik und geschichte des pentateuchs
[arabisch: inhaltsangabe hinter der griechischen Genesis].
April 1867.
ThNöldeke GGA 1868 sttick 22
22 Nachrichten tiber einige familien des namens Boetti-
cher. Sommer 1867. als handschrift gedruckt, nicht im handel.
28 Der pentateuch coptisch. 25 August 1867.
24 Beiträge zur bactrischen lexicographie. September 1867.
FSpiegel literarisches ceutralblatt 1868 nummer 10
25 Hieronymi quaestiones hebraicae in libro Geneseos.
27 März 1868.
siehe die folgende nummer
HRoensch Zeitschrift ftir wissenschaftliche theologie 15,
286—291
26 Genesis graece. e fide editionis sixtinae addita scrip-
turae discrepantia e libris manu scriptis a se ipso conlatis et
232
Nachträge nnd berichtigangen.
17,28 Programm des Werderschen gymnasiums zu Berlin
1864, IS^
42,46 letzte zal 21 statt 2
91 27 bßsk
96| 16 schreibe 261 für 271
108 so eben kommt mir darch die gute des Verfassers zu
„Parthava und Pahlay. Mäda und Mäh. ein votam
von JOlshausen. separatabdrnck aus den monatsbe-
richten der königlichen akademie der Wissenschaften
in Berlin^, ich kann dem leser die vergleichung des
von Olshansen gebotenen mit meinen oben 26 — 88
wiederabgedrackten erörterongen ttberlassen. ich mache
darauf aufmerksam, daß ich abhandlungen 43"^ beitrage
zur baktrischen lexicographie 85,88 und in der jetzt
Symmicta 108 abgedruckten stelle mich über pahlaw
geäußert: pahlawi galt mir als „baronensprache^. ver-
gleiche Symmicta 120,26.
106,45 das werk ist neu abgedruckt, Lindau und Leipzig,
vorlag von Wilhelm Ludwigs buchhandlung, 1877. wo
104, 29 gesäße für gefäße zu schreiben«
154,87 zu meiner freude habe ich herm rabbiner Zucker-
mandel in mehr als einer beziehung behülflich sein
können, von seiner ausgäbe der nsD'in erscheint so
eben das erste heft, dem die anderen bald folgen mö-
gen! ich darf es allen freunden der hebräischen litte-
ratur auf das angelegentlichste empfehlen, diese war-
haft zeitgemäße untememung zu unterstützen
160, 16 streiche das komma nach Hemnann
164, 8 in lulius Rodenbergs deutscher rundschau ist an einer
stelle, welche ich nicht habe wiederfinden können, er-
wänt, daß die serbische Stadt Fünf kirchen türkisch
Pecewi genannt werde: magyarisch heißt sie Pecs.
sollte die hds in diesem ~ damals türkischen ? — orte
geschrieben sein?
Im druck beendet am 21 April 1877.
Göttingen, druck der amyersit&tfihbachdruckerei
von W. Fr. Kästner.
SYMMICTA
VON
PAUL DE LAGAEDE.
n.
GOETTINGEN
1880
DIETEBICHSCHE SOBTIHENTSBUCHHANDLÜKG.
Alle rechte werden Torbehalten.
Es war im jare 1877 nicht meine absieht, dem damals
erscheinenden bände meiner Symmicta zu irgend welcher zeit
eine fortseznng folgen zu lassen : die Verhältnisse haben mich
gezwungen, das vorliegende heft jenem ersten nachzuschicken,
denn mir selbst und noch mehr der sache war ich es
schuldig, den drei Schriftstellern, welche sich jüngst mit mir
beschäftigt haben, eine antwort nicht vorzuenthalten: wäre
nicht der erste dieser drei, der allein eine polemik verdient,
mit seiner ungebür vorgegangen, so hätten die beiden an-
dern gar nicht den mut gefunden, es mit der irigen zu tun.
Als meine erste arbeit über das armenische erschienen
war, schrieb mir Eugen Burnouf, an den ich mich mit einer
anfrage wegen der in Paris liegenden koptischen manuscripte
gewandt hatte, indem er die von ERenan gemachten notizen
übersandte, am 13 September 1850 folgendes:
Je souhaite, Monsieur, que ces d^tails puissent Vous satis-
faire.
J'ajouterai que j'ai lu avec un vrai plaisir et un grand
fruit Votre Dissertation sur Fanalogie des lettres Armlnien-
nes avec le sanscrit. Vous etes, ä mon avis du moins,
dans la bonne voie, je dirai meme dans la seule qui puisse
conduire ä des r^sultats surs. II faut appliquer ä Tätude
des langues les proc6d6s rigoureux d'une sorte d'anatomie
compar^e. Gela est surtout näcessaire pour Celles, qui,
comme rarm6nien, cachent sous des caract^res tout ä fait
späciaux le fonds par lequel elles se rattachent k des bases
actuellement oubli^es.
dieses gelegentlich abgegebene urteil eines so bedeutenden
mannes war für mich natürlich von hohem werte, ich weiß
sehr genau wie — um von Felix Nfeve in Löwen zu schwei-
gen — Friedrich Rückert und Jakob Grimm über meine bei-
trage zur eranischen philologie gedacht, es ist durch meine ar-
menischen Studien 1877 und durch den vorliegenden band be-
wiesen, daß diese beitrage allein es bisher gewesen sind — ich
bedaure aufrichtig, daß man nicht mehr besizt — , welche
für die erkenntnis des armenischen etwas geleistet haben.
man wird daher, auch wenn man nicht in rechnung stellt,
daß ich mir meines guten willens zu nüzen stets klar und
sicher bewußt gewesen bin , entschuldigen , daß ich von den
IV
herren FSpiegel und AWeber wenig erbaut war, welehe, one
armenisch zu verstehn, die von Bumonf, Grimm, Rückert an-
erkannte, von seinem Verfasser selbst darchaos bescheiden
geschäzte leistung nicht allein nicht anerkannten, sondern als
völlig wertlos darstellten, welche sich nicht entblödeten, den
Charakter des jungen gelehrten zu verdächtigen, dessen im
einzelnen des tadelnswerten übergenug enthaltende, aber im
ganzen auf dem Standpunkte von 1850 brauchbare arbeit sie
unverständig genug waren vollständig zu verwerfen, welche,
nachdem die resultate des verkezerten durch plagiatoren in
Umlauf gesezt und als nüzlich gewürdigt worden waren, kein
wort des bedauems für ire alte schuld, kein wort der mis-
billigung für die plagiatoren hatten.
als herr Friedrich Müller in den monatsberichten der
wiener akademie der Wissenschaften und in den von den
herren AKuhn und ASchleicher zu Berlin herausgegebenen
Zeitschriften sich meines kleinen armenischen eigentums be-
mächtigte, wandte ich mich am 22 Januar 1862 brieflich an
berrn AWeber, um dessen einschreiten zu erbitten : herr AWe-
ber war ja am 20 Januar 1855 öffentlich als „sachverständi-
ger'^ für das armenische aufgetreten, meinem eignen empfin-
den hätte es entsprochen, sofort mit eifer gut zu machen wo
ich etwas verfehlt: ich würde es als einen beweis ange-
sehen haben, daß herr Weber früher bona fide gehandelt,
wenn er auf meine bitte eingegangen wäre, zu meinem
bedauern empfand und urteilte der um seine hülfe gebo-
tene anders als ich. nachdem herr AWeber abgelehnt
hatte etwas zu tun, übersandte ich die akten und das er-
suchen, mir eine eigene öffentliche äußerung zu ersparen,
an ASchleicher, one eine anung davon zu haben, daß es die
pflicht eines herausgebers ist, plagiatoren von seinem blatte
ferne zu halten, und daß es einem gelehrten obliegt, eine klage
wie ich sie vorbrachte auch als gelehrter zu prüfen, erwiderte
Schleicher am 2 Februar 1862 „bat [übrigens] FrMüller Ire bei-
den Schriften ausgeschrieben, so werden Sie wol meine hilfe
nicht bedürfen, um Sich zu Irem rechte zu verhelfen", nun
gieng ich zu Jakob Grimm, einem manne, an dessen befähi-
gung und lauterkeit zu zweifeln schwerlich jemand sich unter-
stehn wird, wie dieser sich damals über mich, herm FrMül-
ler und genossen ausgedrückt hat, neme ich anstand mitzu-
teilen : auf Jakob Grimms rat sind in meiner 1863 bei BGTeub-
ner, also nicht in einem winkel, erschienenen ausgäbe der
apostolischen Constitutionen vii folgende säze gedruckt worden :
quum linguae armenicae mentionem iniecerim, addo me si
furem non castigo, qui nuperrime librum meum zur Urge-
schichte der Armenier depeculatua est, id contemtn eins
et amicorum non faoereu sed quid dico coi^temtu? quum
gratus potins esse velim, qnod quam tertiam tantum ra-
dicnm armenicaram partem a me primo reete cum indicis
comparatam videret et praepositiones aliquot damtaxat ari-
cas in yocabolis armenicis qnibuscum coaluerant indagatas,
tarnen me tarn divitem esse credidit, ut me non laedi pn-
taret, si aliqua surriperet, et tarn benevolam, nt tacitum me
haec passurum esse arbitraretnr.
womit aber das in meinen armenischen Studien 202 gesagte
zu vergleichen ist.
in der vorrede zu meinen gesammelten abhandlungen vii
schrieb ich 1866:
nur muß ich freilich sich zu erinnern bitten, daß ein sehr
großer teil des in diesem bände vorgelegten linguistischen
materials von mir bereits 1847 — 1854 mitgeteilt, und in
mehr als ausreichender weise von lenten benuzt worden
ist, die nicht nötig fanden ihr rüsthaus zu verraten,
in diesen abhandlungen selbst sind die Seiten 233 bis
240 antwort auf einen teil der im jare 1852 und 1853 von
herm FSpiegel gegen mich gerichteten kritiken: es hat nie-
mand diese antwort unzureichend gefunden.
durch meine im sommer 1877 in den Schriften unsrer aka-
demie und einem Sonderdrucke erschienenen armenischen Stu-
dien glaubte ich den rest der unverwundenen schmerzen von
1851 bis 1854 so weit abgetan zu haben, daß ich öffentlich
nicht mehr auf sie zurtlckzukommen brauchte.
ich habe mich geirrt, und büße meinen irrtum mit den
auf ihn sich beziehenden Seiten des vorliegenden bandes.
Es ist mir mehr als einmal begegnet, daß man über meine
armenischen Studien ein urteil abzugeben darum abgelehnt
hat, weil man armenisch nicht verstehe, ich vermochte, da
zalen jedermann verstehn kann, und in den armenischen
Studien mit zalen operiert wird, in solchen äußerungen stets
nur eine ausflucht derer zu erblicken, welche nicht wissen,
daß zu den pflichten des guten menschen auch der von Zar-
duscht verlangte kämpf mit Ormuzd gegen Ahriman gehört,
was nttzt es einem gelehrten, über die lautgeseze der avesta-
sprache bescheid zu wissen, wenn er den hohen, reinen geist
des avesta nie hat wehen ftilen? ich kann aber jezt auch
diese ausflucht abschneiden.
jeder redliche mann wird aus dem von mir 126—128
abgedruckten, an einen dem briefsteiler völlig unbekannten
gelehrten gerichteten briefe des herrn HHübschmann das Un-
behagen des bösen gewissens heraushören: derartige ent-
schuldigungen schreibt niemand als wer sich und seine ge-
nossen ertappt weiß.
yaftat mtidem hanentS nöit däitt,
yö tt ahnpi&i ereiu^tSäi nä däitS^
n
kft töm ahyä mainis anhat paonrnyS?
ytdvfio avi^m j& !t anhat apänä.
Es liegt in dem niedrigen stände der orientalisehen Wissen-
schaften und in der geringen verbreitmig ires Studiums begrün-
det, daß sie jezt dieselben kämpfe durchzumachen haben,
welche die griechische und lateinische philologie vor vierhun-
dert jaren erlebt hat. wären wir im stände aegyptisch, assy-
risch und die andern asiatischen sprachen und litteraturen
so sicher zu kennen, wie wir lateinisch, griechisch, deutseh
verstehn und die lateinischen, griechischen, deutschen schrift-
steiler beurteilen können, so würde es nicht möglich sein,
die öffentliche meinung und die meinung der behörden dau-
ernd in betreff derer nach der falschen richtung hin zu beein-
flussen, welche auf dem gebiete der asiatischen sprachen und
des aegyptischen arbeiten oder zu arbeiten scheinen, wirkte
auf diesem gebiete eine größere zal forscher, als wirklich
vorhanden ist, so würde sich warscheinlich bei jeder ungebür
ein unbeteiligter finden, um die auseinandersezungen anzu-
stellen, welche jezt zum schaden der sache und zu irem ei-
genen schaden die persönlich beteiligten machen müssen,
zwischen drei leuten gibt es keine öffentliche meinung, son-
dern nur meinungsverschiedenheit, über welche erst die wei-
tere entwicklung der dinge eine entscheidung trifft: auch wer
nicht meint, sondern sieht und beweist, kann, wenn er einer
von dreien ist, nicht verhindern, daß er zunächst von den
fachgenossen und den draußen stehenden fQr einen nur mei-
nenden angesehen wird, wenn aber im laufe der jare das
anfänglich verkezerte sich durchgerungen hat, ist es geradezu
verächtlich, wenn die durch die zeit beschämten tadler nicht
ausdrücklich iren alten tadel zurücknemen, wenn sie das ge-
wonnene gut zwar anerkennen, aber nur in den bänden der
diebe und kleinkrämer, nicht als ursprünglichen besiz dessen,
durch den es erworben wurde, mittelst eines solchen verfa-
rens erhärten jene tadler selbst, daß sie früher nicht unab-
sichtlich geirrt, sondern absichtlich und aus gemeinheit die
warheit verleugnet haben, das odium muß dann von irgend
wem getragen werden, das an der zweckentsprechenden be-
handlung derartiger gelehrten hängt, ich hoffe, daß das
nachwachsende jgeschlecht bitternissen , wie sie mein leben
verderbt haben, eben durch meine Offenheit und rücksichts-
losigkeit werde enthoben werden, auch die gute Eris ist
unbeliebt, ich weiß es: aber unentbehrlich ist sie, und am
lezten ende stets siegreich.
Man wird begreifen, daß ich ein regierungssystem nicht
zu billigen vermochte, für welches nicht Bumouf, Grimm, Rü-
ckert, sondern in Unwissenheit und leidenschaftlichkeit un-
freie männer, wie die oben genannten, autoritHten waren.
w.
welches auf diese antoritäten bin eine, wie sich jezt wol
herausgestellt haben wird, gutwillige und leistungsfähige
kraft bei seite stieß, und, soweit sie nicht bereits vor irem
erscheinen auf dem litterariscben markte ruiniert war, zum
krüppel machte.
wenn man, um von andern nicht wol öffentlich zu be-
sprechenden abscheulichkeiten zu schweigen, den vor aller
angen jezt klar liegenden fall Schlottmann erwägt, wird man
zu demselben Schlüsse gelangen wie der ist, zu welchem ich vor-
her in meinen eignen angelegenheiten gelangt bin : die regie-
rung ist so schlecht wie irgend möglich beraten gewesen.
niemand in Preußen, auf den irgend etwas ankommt,
zweifelt daran, daß die höchsten beamten des Staats den be-
sten willen haben ire pflicht zu tun, so gut sie dieselbe ver-
stehn. man muß daher diesen beamten fehler wie die von
mir besprochenen ersparen, das heißt aber : man muß das Sy-
stem ändern, welches nicht sachverständige minister zwingt
auf das urteil von personen zu hören, deren Urteilsfähigkeit
sie nicht zu schäzen wissen, und deren Charakter kennen
zu lernen sie niemals im stände sind.
dies System wird aber erst dann geändert werden können^
wann in der gelehrten weit Vorkommnisse wie ich sie in mei-
nen armenischen Studien und den beiden bänden der Sym-
micta erörtert habe, nicht zwar unmöglich geworden sind
— es wird zu allen zelten leute geben, welche irem stände
Unehre machen — , wol aber der allgemeinen Verdammung
anheimfallen, es wäre schlechthin gewissenlos von einem
staatsmanne gehandelt, wenn er tatsachen gegenüber, wie ich
sie erwiesen, das heft in die bände derer gäbe, welche per-
sönliche neigung und abneigung tlber die warheit stellen,
oder aber, wenn sie selbst dies nicht tun, andere, die es tun,
gewären lassen, meint man wirklich, in den höheren krei-
sen unseres Vaterlandes sei das urteil über die gelehrten ein
so günstiges, daß man dort dieser in fortwärendem, offenem
und geheimem hader lebenden, objectivität des Urteils so viel-
fach vermissen lassenden gesellschaft eine Selbstverwaltung
einräumen werde, wie sie sehr zum frommen der sache
^e Universitäten von Paris und Bologna im mittelalter be-
sessen haben, und wie sie die englischen Universitäten noch
heute besizen?
i'eder, der die Wissenschaft gegen den einfluß des neides,
amaraderie und der Unehrlichkeit verteidigt, leistet sei-
nem vaterlande einen dienst
wer mich kennt, weiß, wie schwer es mir, einem mit
sich auf das gründlichste unzufriedenen und todmüden manne,
wird, gegen andere an, und von seinem eigenen noch so lan-
gen wege ab zu gehn. ich bitte alle, welche diesen band
lesen wollen, sich vorher durch mdne deutschen sclhrifUin
anf den ton zu stimmen, auf welchen mein leben und toidnlä
arbeiten gestimmt sind.
Für meine ausgäbe des bnches neql ikhqfAv %al (Sta&fM^
muß ich um ein noch größeres maß nachsieht ersuchen, als
ich armer lastträger sonst in ansprach zu nemen habe, ich
glaubte der Wissenschaft zu nttzen, wenn ich mein roh-
material endlich vorlegte, zu dessen bearbeitung ich niemals
die zeit finden werde, es würde mir jare gekostet haben,
das werkchen in den zustand zu bringen, in welchem es
erscheinen müßte: und ich habe nicht wochen, geschweige
denn jare, für mir so ferne liegende Studien zur verfttgung,
da ich in der ausfUrang meiner eigentlichen lebenspläne noch
80 schmachvoll weit zurück bin. durchaus aber halte ich
daran fest, daß wer mit meinem materiale neu bauen Will,
bei mir vorab um erlaubnis dazu nachsuche.
Als nachtrag zu meinen Fragmenta bemerke ich, daß
in inen f allemal da steht, wo die handschriften eine kri-
tische randbemerkung ankündigen, aber nicht wirklich machen,
ich bitte sehr um entschuldigung, daß diese erklärung in der
vorrede zu den Fragmenta selbst vergessen worden ist.
Aus Zeitschriften.
n.
1
Tertnllianea.
Tertnllian ist ein schwer zu verstehender schriftsteiler,
da er mitten aas einem reichen leben heraas schreibend, die
kenntnis der zustände seiner zeit and seiner provinz voraus-
sezt, da er sich eines styles bedient, für dessen stadiam wenig
hilfsmittel zar verfügang stehn, da endlich die manascripte,
in welchen ans seine werke vorliegen, weder sonderlich gat
noch zalreich noch aach nar genügend verglichen sind,
grand genag, sogar mir einen versuch za gestatten, ob ich
seinem texte wenigstens hier and da helfen kann, was ich
in den Symmicta 99 ff geboten, ist nicht viel: dort 101, 1
habe ich perinde schreiben wollen, and auch vermutlich ge-
schrieben: der fehler des ersten drucks durfte im zweiten
nicht verbessert werden, und ist in den nachtragen vergessen
worden, ich citiere nach der dreibändigen ausgäbe Franz
Dehlers, nicht daß ich sie irgendwie für empfehlenswert er-
achtete (ire mängel liegen so auf der band, daß sogar leute,
welche nicht besser sind als Oebler, sie haben rügen können),
sondern weil sie weit verbreitet ist: ire selten- und zeilen-
zalen gebe ich in klammern nach der kapitelnummer. was
ich nicht bespreche gilt mir darum noch nicht für richtig.
I. De spectaculis,
die erste zeile des buchs de speäaculis läßt erwarten,
daß der Verfasser seine arbeit in drei teile teilen werde:
aber die erwartung wird getäuscht, nach den einleitenden
Worten beschäftigt sich Tertullian mit den qpiniones ethnicorum
über die von ihm zur behandlang gestellte frage: dieser ab-
schnitt reicht von ad utrumqae 1 bis ende von kapitel 2:
3 anfang läßt Tertullian merken, daß er ein neues anhebt.
Unterabteilungen bemerke ich drei:
a) nihil obstrepere usw: 1 (17,9)
b) sunt qui existimant usw: 1 (18,5)
c) iam vero usw: 2 (18,14).
es ergibt sich^, daß 2 (18,14) für iam vero nemo est,
gui non hoc quoque praetendai geschrieben werden muß iam
vero non nemo est, qui hoc quoque praetendat. in 2 ist außer
dem früher von mir gebesserten Oehlers datam 19, 11 (die
handscbriften tantam) in tributam^ zu ändern: licitam wäre
ein bequemerer ausdruck für den gegensaz von debitam, allein
graphisch liegt licitam von tantam zu weit ab, wenn wir
nicht die entstehung des feblers erst ins achte jarhundert
verlegen wollen, und 29 redet Tertullian selbst von voluptates
a deo contributae. weiter' muß 19, 19 minv^ ein e mehr
baben : eminus nosse wird dasselbe sein, was Tertallian kurz
vorher e longin^o nosse genannt hat: man vergleiche Plinins
11, 240 Romae omnium gentium l>ona comminus iudicantur.
in der zweiten hälfte des kapitels bemerke man die drei
gliederndes {2%1 mitlunius, woOehler w), proinde (20, 11),
tpse homo (20, 16), und in dem dritten dieser drei die ans-
einanderbaltung von corpus (20,19) nnd spirUus (20,22).
die eigentliche bebandlnng des gegenständes beginnt
mit kapitel 3.
I de seripturis auctorUas 3 (22, 2) ;
II auctoritas ipsius signaculi nostri 4 (24,3):
III ex abundanti 14 (44,1).
in kapitel 3 hat man 23,6 die Uberliefernng atm ^id
aliter diam specialiter interpretari capit oder gar one aliler.
es muß* natürlich dem speäaliter nicht aiiter, sondern gene-
raUter gegenllberstebn. Tertullian schließt, da die bibel ganz
allgemein coneilium impiorum usw verbiete, verbiete sie im
genas auch die species, also aach die theater u dgl m. ans
14 (44, 6 ff) wird man sich Uberzengeo , daß die ändernng
im sinne Tertnllians ist.
kapitel 4 — 13 verlaufen fünfteilig, and der schrifteteller
gibt am ende des vierten kapitels seine dlBposition selbst an,
wie er za anfang des dreizehnten kapitels nnter anedrllck-
licher anfzälnng seiner leiBtungen sich Über die durcbfdrang
Beines planes selbst beglückwünscht, das Schema ist der
reihe oacb fUr ludi, seaentcae res, agones, munera:
originea • ) 5 (25, 6) 10 (36, 8) 11 (40, 6) 12 (41, 11)
tiiuli 6 (28, 10) 10 (36, 9) 11 (40, 8) 12 (41, 17)
apparatus 7(29,11) 10(36,11) 11(40,11) 12(42,Vi)
/.)
hca ) 8 (31, 3) 10 (37,4) 11 (40, 13) 12 (42,6)
Ortes ) 9 (34, 5) 10 (39, 4) 11 (40, 17) 12 (42, 9)
wenn ; behandlnng der einzelnen teile mit ein-
ander vergleicht, ergibt sich, daß zn anfang des fünften ka-
pitels, wo jezt Reifferscheid ans dem agobardinns eine lücke
meldet, die anfangsperiode des ersten abscbnitts, das heifit
nicht eine mbrik, sondern ein saz des Bchlages fehlt, wie
der kapitel 6 eröffnende: es ist mitbin^ zn anfang von ka-
pitel 5 eine zeile punkte in den text za sezen. weiter er-
gibt sich , daß in kapitel 13 (43, 2) Franz dn Jon and La
Cerda das sacrificiis der Überlieferang mit gutem gründe in
artißciis verändert haben: nur eine knabenhafte gedanken-
losigkeit vermag sacr^iciis an dieser stelle im texte zn lassen.
1»
81 (31, 15) iiAparmt zu Boenseh Itala and Vulgata' 374 Baeb«
^ijL^ag^D. 16 (46, 13) zweifle ich an der richtigkeit des Über-
lieferten ffula UQd figura: das weiße tuch, mit welchem der
praetor das zeichen aum anfange der spiele gab, konnte man
doch kanm kele oder gar figor des tenfela nennen : ich neme
ii von praedpüati zu guia binza, und schreibe^ diaboli a&
älto praeoipitati ligula: der satan züngelt nach den seelen^
der besncher des circas. ebenda (47,2) ist^ hinter maledicta
das zeichen der lücke zu sezen: da die parallelen wörtet
eonvida und suffragia die znsäze sine iusHtia odii und sine
merito amaris bei dich füren, wird auch mciledicia ein derar-
tiges sine gehabt haben, kläglich ist es, wenn Rigalt 17
(48, 12) ertthescant wünscht und driickt, wo erubescun^ das
allein richtige ist: senat und alle stände mögen rot werdet^
da £K)gar die meretrices wirklich rot werden. 27 (59, 21)
jm& es für proinde natürlich ^ perinde heißen : was GeßncF
im thesaurns IY1106 gibt, kenne ich: aber da die je erste
sjlbe Yon proinde und perinde in den handsehriften durch
ein y^sehieden gehaktes p ausgedrückt wird , halte ich las
auf weiteres an allen stellen, in denen proinde in der beden^
tosg von perinde vorkommt, einen lesefehler für warscheinlich.
2
I. ''AiSfifkoq. XI. Vita Adae et Evae.
In einer der berliner akademie am 23 Januar und am
27 April 1871 vorgelegten abhandlung über die metalle iot
den ägyptischen Inschriften hat herr BLepsius 43 ff aaem odeir
aD^mü. fOx ^X$H'9(ioq erklärt. Valentin Rose machte ihn 146 auf
das in einem leidener griechischen papyrus bei Seuvens oft
wi^dei^kerende wort äat^Aog aufmerksam, daa jenem^ asem auf^
fallend gleiche, weder in der abhandlung des herrn Lepsius
noch in den bemerknngen, welche herr Dümiehen in der zei^
Schrift für ägyptische spräche und altertumskunde X 42 ff 98 ff
an dieselbe anknüpfte, noch in denen des herrn Kuhn ebenda
XI 21 ff, dem briefe des herrn Chabas ebenda XII 1 ff und
dem dea herra P le Page Renouf ebenda XI 119 ff, ja selbst
nicnt in dem aufsaze des mit semitisten im verkehre ste-
henden herrn Lepsius selbst ebenda X 113 ff habe ich er-
wänt gefunden, daß auf syrisch und persisch das silber tat^d
sSm heißt, und bereits der 1628 gestorbene NFuller miscel^
hmsA 3, 18 — in den criticis sacris des amsterdamer druckes
Vin 999 — (von mir in den beitragen 13, 28 citiert) sa«o
mit ddjfAog zusammengebracht hat ich habe in jenen b^
trägen 14,3 das pahlawi ]''73->d^ silbern neben ']'«3->dn eisern
gestellt, und die beimat der worte, weil die heimat der sache^
in Alybe gesucht, lezteres mag dahin gestellt bleiben: dad
ägyptische asem, das griechische acripo;, dag persisehe ^m^
diia syrteche tafi»o sehdnen mir anf all^ fälle identisch* jede
der dies wort brauchendeü spraeben wird ihm tine etytüd-
logie ermöglicht^ und damit uns das erkennen der wirküeben
herkuöft erschwert haben.
bei dieser gelegenheit trage ieh zn meinen armenischen
Studien § 1735 nach, daß auch herr Schott in seinen am 1 Mars
1^1 in der berliner akademie mitgeteilten altaischen stn^
dien 37 das finnische vaski mit dem armenischen oski, welchem
er freilich uoszki zu schreiben beliebt, zusammengestellt hat.
München ist fast die einzige Stadt des deutsehen reiches^
in der ein theologe seine rechnung findet: nur München hat
ein so großes material an biblischen, patristisohen und rabbi-
nischen handschriften , daß ein forscher an demselben allein
sich genügen lassen kann, freuen wir uns, daß man jezt in
München selbst auf dem gebiete der christlichen theologle
tätig ist. herr Otto Bardenhewer läßt sich die gelegentoii
nicht entgehn, die mit Hermes und Hippolytus so schön be-
gonnenen Studien durch die münchener schäze zu fördern,
herr Looshorn arbeitet über Petrus Chrysologus. herr Leo
Ziegler hat auf die 1876 erschienenen Italafragmente der
paulinisehen briefe unlängst eine höchst dankenswerte abhan^-
hing über die lateinischen bibelübersezungen vor Hieronymufl^
und die Itala des Augustin folgen lassen, inen zur seit«^
als förderer der theologie tritt jezt herr Wilhelm Meyer, iu^
dem er in den abhandlungen der bayerischen akadenrife a^
münchener handschriften eine vita Adae et Evae herausgibt,'
über welche ich aus verschiedenen gründen gerne einige
werte sage.
einmal freut es einen einsam wandelnden und für alM
opfer und entsagungen mit beleidigender gleiehgültigkeit be^
handelten arbeiter, jüngeren die ban wenigstens ämroh einel^
öffentlichen dank für Ire leistungeu leichter gangbar zu ma-
chen ah sie ihm selbst gemacht worden ist und noch ge-
macht wird: sodann möchte ich herrn Meyer und seine et-
waigen nachfolger auf einiges bei diesen Studien zn berück-
sichtigende material hinweisen: drittens ergreife ich die ge*-
legenbeit eine von mir früher au%estellte irrtümliche ansieht!
über einen wichtigen punkt der theologie ausdrücklieh z«*
rttckznnemen.
zunächst zu 4 ri88) der vita die bemerkting, daß« das^
von EBenan zuerst herausgegebene schriftchen d^abi^wi^ *A9Ap
von WWright in seine contributions to tbe i^ocpyphal lite-
rature of the new testament 61 aufgenommen ist : siehe Wrights
catalogue of syriac manuscripts in the British museum^ auf
Seite 781 ende 786 1066 1207 ende 1242.
^ 6 (190) das versprechen, daß ieh die syrisobe über-
sezung des ejMpbanischen buches^ neql ^t^m^ (meine Syn^
micta 209) zagleicb mit dem von mir hergestellten griechischen
originale noch in diesem jare nach beendigung meiner prae-
termissa herauszugeben versuchen werde, da ich, bevor der
erste (zweite) band meiner LXX unter die presse gebt, mit
manchen resten wenigstens soweit aufräumen möchte, als es
meine seit dreißig jaren so arg gemisbraucbten kräfte ir-
gend gestatten^).
zu 8 (192) den verweis auf Kosen und Forshall add 7199,
und auf Wrights schon angefürten catalogue 1064^ : ich habe
1874 das dort von Wright behandelte manuscript der schaz-
höle abzuschreiben angefangen, meine noch wenig vorge-
rtlckte copie zu beenden und das allerdings nicht unwichtige
werk zu drucken, wird mir nach den erfarungen der lezten
jare nicht einfallen, man sehe auch Guretons corpus igna-
tianum 286 360, aus dem erhellt, daß das andere manuscript
des brittischen museums von oberst Ghesney mitgebracht
worden ist.
herr Meyer legt nachdruck darauf, daß von Adam bis
Christus in dieser litteratur 5500 jähre gerechnet werden,
aus meinen Symmicta 51 ff und der von Garri^re ins fran-
zösische übersezten, in den verslagen en mededeelingen der
koninglijke akademie vaü wetenscbappen zu Amsterdam, let-
terkunde 2^^ reeks, deel III abgedruckten abbandlung von
AEuenen de stamboom van den masoretischen tekst des ouden
testaments wird er sehen, welches Interesse sich an diese
zal knüpft.
ich halte natürlich die von mir 1863 in den anmerkun-
gen zur griechischen übersezung der proverbien erwiesene
tatsaehe, daß alle unsere handschriften des hebräischen textes
des alten testaments auf einen einzigen archetypus zurück-
gehn, völlig aufrecht, möchte auch — zu meiner freude mit
herrn de Goeje academy II 397 und GBickell (innsbrucker
Zeitschrift für katholische theologie III 392) — es nach wie
vor für durchaus glaublich erachten, daß jener archetypus in
der tat aus — ja, wie soll ich die festung nennen, über
welche Lebrecht in ABerliners magazin für Wissenschaft des
Judentums III ausfürlich handelt? sage ich, aus ^ni (Va-
lesius zu Eusebs kirchengeschichte d 6, 3 B$^&fjQa) — stammte :
aber der Schluß, daß die zalen des archetypus in der Gene-
sis antichristlich sind, hat sich seit JOpperts glänzender,
folgeschwerer, und darum von den beteiligten mit ausname
von GBickell ganz ignorierter entdeckung**), daß die von
*) 24. ii, i879, der syrische text ist bereits fertig gedruckt, er steht
meinen veteris testamenti ah Origene recensiti fragmenta apud Syros
servata quinque voran
**) OBickeU machte mich, nachdem er dies gelesen, brieflich darauf
at^merksam, daß von Opperts entdeckung doch Jemand noivt genommen
mir als anhistorisch angezweifelten zaien rednctionen der
zalen chaldäischer königslisten sind, als hinfällig erwiesen:
vergleiche Oppert in den annales de philosophie chr^tienne
vom Februar 1877, in diesen nachrichten von 1877 nummer
zehn, in der schrift la Chronologie de la G^n^se (Paris bei
ELeroax) 1878, and, was ich so eben noch nachtragen kann,
JAP 1879 I 168-172. übrigens ist dieselbe einen ausftir-
lichen commentar verdienende catene, aus welcher das hier
in betracht kommende heft meiner materialien geflossen, auch
in München vorhanden : siehe den neuen katalog 1 2 nummer
235. es ist über sie noch des Fabricius ausgäbe des Hippo-
lytus und §7 in des GEPaulus commentatio critica exhibens
e bibliotheca oxoniensi bodlejana specimina versionum pen-
tateuchi Septem arabicarum nondum editarum cum observa-
tionibus (Jena 1789), und es sind zu irer Zeitrechnung die
eines neuen druckes dringend bedürftigen, 1658 von EPocock
herausgegebenen annalen des Eutychius zu vergleichen, spaßes
halber mag man auch AGeigers zweite Zeitschrift VII 314
ansehen.
ich möchte beiläufig, da die Chronologie des alten testa-
ments in Europa jezt so üppige bluten treibt, an die wie
mich däucht mit unrecht vergessenen berechnungen von Movers
Phönicier II 1, 141 S erinnern , welche auf 969 vor Christus
als das jar von Salomons tempelbau hinfüren : ebenso an die
chronologischen tafeln in des Abulfarag schaze der geheim-
nisse, in welchen einige fragmente der syrischen übersezung
des Eusebius erhalten sind.
3
Symmicta von Paul de Lagarde. Göttingen, 1877, Die-
terichsche buchhandlung. XVI 624 selten octav*).
hat. er citierte mir Leiters in der revue des questions historiques vom
Januar (879, und hieß mich auch die erklärung Opperts in der April*
nummer derselben Zeitschrift vergleichen^ auf welche Lelikvre sofort eben'
daselbst geantwortet habe
*) das buch ist in der hier besprochenen gestalt nicht in die öffent'
lichkeit getreten, vergleiche unten § 5, ich darf vielleicht darauf auf'
merksam machen, daß seite 227 bis 624 und I—XVI eines mühsam
und auf eigne kosten gedruckten Werkes in die papiermüle schicken,
weil es den ethischen anforderungen des Verfassers an sich selbst nicht
genügt, bei meiner arbeiislast und meinen Vermögens- und gehaltsver^
häUnissen doch nicht so ganz alltäglich ist» ich habe änlich mehr als
einmal gehandelt, solche handlungsweise sollte mich aber vor verleum^
düngen der gelehrten jungen und der litterarischen infusorien schäzen,
als komme es mir irgendwie und -wann auf meine person und meinen
sogenannten rühm an, wärend ich alles nur daran seze, warheit und recht
zu ßnden und zu fördern , und selbst wenigstens in dem geringen grade
untadlich zu sein, in dem ich es vermag, in dem bekannten laudarier a
laudato viro habe ich übrigens stets laudato mit laude digno erklärt, und
lobes wert ist mir nicht der kluge — denn klugheit ist eine gäbe, für
welche niemand etwas kann — , sondern der ernst und echt wollende — ,
9
P^ ^nek dea yorUegeuden, nach aimiigUohßn mühM
\)ßeiidig^ bandes wqrde ^u einer zeit beschlosaen^ in der
^^ weoigstena noch einigen mut hatte zu leben und zn
g^ej^ffe^: derselbe hat, da er einmal begonnen war, durch-
g^ezt werden müssen, auch nachdem dieser mut, ich fl^rchte
^f nimmerwiederkeren, lebewol gesagt.
das buch besteht aus sechs abschnitten,
der erste, 1 bis 128, wiederholt aufsäze^ welche in den
g^tingischen gelehrten anzeigen, der zeitschirift der deutschen
morgenländiscben gesellschaft und der londonei; academy ge-
standen haben: auch eine 1853 in London gedruckte abband-
^ung on the Classification of semitic roots ist ia iren wesent-
hßhm teilen neu vorgelegt worden.
folgt 129 bis 164 eine beschreibung der hebräischen
Ipuidschriften der erfurter ministerialbibliothek, wobei ^^ wie
es scheint, alter versuch die sin-enthaltenden Wörter des jü'^
di^hen canons zu sammeln yollständig abgedruckt wird.
driltens 165 bis 176 ein bisher nur i» lateinischer äber-
sezung bekanntes fragment des arztes Africanus über maSft
u^d gewichte, nebst einem kleinen, schon von Montfaucon
Bggitgeteilten sttlcke, das wegen einiger notizen zur geacbiichlie
der griechischen litteratur vielleicht nicht völlig one wert ist
Seite 177 bis 208 aus FKückerts nachlasse: Hbersezungen
epizelner gedicbte von Hafis und den d^rei arabischen poet^
Xharafa, Amr, Abufiräs.
fünftens 209 h\» 226 Epiphaniana: alte auszttge ausv
des £piphanius buche über maße und gewichte, wie sie in
einer pariser und zwei oxforder handschriften vorliegen.
das recbt zur Wiederholung der zum ersten male veröf-
fentlichten Sachen wird ausdrücklich vorbehalten,
der sechste abschnitt, 227 bis 624, i^immt den meisten
i:aum ein. er bietet eine li^te der armenischen vocabeln,
welche durch vergleichung mit Wörtern anderer sprachen er-
läutert sind, sichtet dies material, und weist ziffermäßig jedem
der auf diesem felde beschäftigt gewesenen gelehrten seinen
anteil an ehre zu. als zugäbe folgt eine liste derjepigen
bactrischen Wörter, über welche der Verfasser seit 1854 be^
merkungen gemacht, mit hin weis auf die stellen, an denen
dies geschehen, ausdrücklich will ich darauf aufmerksam
machen, daß beiläufig § 596 und § 907 zwei stellen des eilten
testaments emendiert und dem hebräischen wörterbuche zwei
bisher unbekannte vocabeln zurückgewonnen werden, (siehe
auch § 1950 :^;;t), sowie, daß der name der kastanie §166jb
cUnn der ernai undidie echtheit unarea willens tat dasjenige, wonach wir vtm^
goti hetwUiU werdßn und von allen, die auf goües seile atehn , beurUili
zu, werdm, nerlangm dUr/eiu da ich dar Zuneigung dieser aifher bin,
kfimmrex ick wich um ahneigung undungere^igkeüi jener perMUniieh wendg,
9
(^gl das über den oelbaum und die maalbeere in § 1936 und
§ 2139 gesagte) zam ersten male erklärt wird, sehr ver-
drießlich ist, daß durch einen von mir nicht zur rechten zeit
bemerkten sezerfehler (seite 334, 9) die liste mit der zal 3123
schließt, wo es 8023 heißen mußte.
ich verbinde mit diesem berichte einen hinweis auf die
bttcher, welche ich unmittelbar vor den Symmicta veröffent-
licht habe.
Psalterii versio memphitica e recognitione Pauli de La-
garde. accedunt psalterii thebani fragmenta parhamiana,
proverbiorum memphiticorum fragmenta beroUnensia. 1875.
YIII 156 Seiten klein quart. zu blieben durch Karl JTrttbner
zu Straßburg im Elsaß.
Psalmi 1—49 arabice. Paulus de Lagarde in usnm seho-
krum edidit. 1875. 76 Seiten klein quart. desgleichen.
Psalterium lob Proverbia arabice. Paulus de Lagarde
edidit. 1876. XII 328 Seiten klein quart. desgleichen.
von diesen büchem ist das an zweiter stelle genannte,
ohwol ursprünglich anders gemeint gewesen, für die vork-
sungen des herausgebers bestimmt, es kommt in Göttingea
sehr selten vor, daß studierende die semitischen sprachen um
irer selbst willen lernen : meistens wttnsohen theologen, um im
hebräischen ein wenig besser orientiert zu sein, eine gevdsse
einsieht in das triebwerk des arabischen und syrischen zu
gewinnen, da nun brauchbare arabische Chrestomathien nicht
vorhanden sind — Kosegartens vortreffliche buch ist leider
vergrifEeü, die Sammlung Arnolds sehr fehlerhaft und leidUek
unverstsUidig, die Wrights zu schwer und one Wörterver-
zeichnis — , hinwiederum zur anschaffbng v«n einem texte
und von Freytags lexikou die äußeren mittel den höreodea
fast stets fehlen, so wird beabsichtigt, an diesen 50 psalmen,
die als tibersezung eines in allen bänden befindliehen origi-
nales ^n Wörterbuch nicht bedürfen, die arabische formen*
bre dnzuüben. rechts abdruck des römischen psalters voh'
1614, links abdruck des psalters von Xsüab von 1706, also
die aus dem eilften jarbunderte stammende Version des Abul«-
£atx: die Varianten Oiustmianis, einer leidener bandschrift,
der pariser polyglotte, des schuairer drucks von 1735 unter
dem texte.
der koptische band bietet die niederägyptische übersezung
des psalters i^ch 6 bandschriften, deren consonantenvariaDte^,
unter dem texte vollständig mitgeteilt werden, er bietet femer
ein reiebliches drittel der oberägyptisehen version nach einer
handschrift, welche in zwei portionen Robert Curzoa und
Henry T^ttam au3 Aj^gypten mitgebracht, und welche Robert
CurzoujSi söhn, Loird de lav Zeuch, di^. gute batte mir zms
Verfügung zu stellen, er bietet außerdem fast 14 ka|»tal der
10
proverbien. da es in Göttingen koptische typen in aasrei-
chender menge ^) nicht gibt, mußte der band mit lateinischen
lettern gedruckt werden, wobei nur das eine zn bemerken
ist, daß pnnkte häufig abbrechen, also etwa e von e gelegent-
lich, one daß den herausgeber ein Vorwurf treffen dürfte,
nicht unterschieden werden kann, beiläufig wird das lateini-
sche wort canaba und die form Messias erläutert : auf die
leztere erörterung mache ich wegen der bedeutung, welche
sie für die theologie hat, ganz ausdrücklich aufmerksam.
was schließlich das an dritter stelle ^^) genannte buch
anlangt, so enthält es auf gegenüberstehenden selten vier
verschiedene arabische übersezungen des psalters, welche
nunmehr mit völliger bequemlichkeit mit einander verglichen
werden können: den text der römischen ausgäbe von 1614,
den der pariser polyglotte, die auf dem Libanon zu Qflzxayyä
1610 veröflfentlichte version der Pe§i6ä-psalmen, die dolmet-
schung des Abulfatx nach der x^'aher ausgäbe von 1706.
es folgen zwei — im drucke einander gegenüber gestellte —
Übertragungen des buches lob, die in der polyglotte vorlie-
gende, und aus einer berliner handschrift die aus dem kop-
tischen gemachte, endlich die proverbien, aus der polyglotte
wiederholt, den hauptwert hatte für mich die arbeit des
Abulfatx, da sie aus der diöcese von Antiochia stammt, und
es mir darauf ankam zu erforschen , ob und wie lange Lu-
cians recension sich dort erhalten hat: die drei übrigen soll-
ten nur der controUe dienen, da unglaublich viel aus einem
texte in den andern hinein corrigiert worden ist, man mit-
hin one sofortige einsieht in die übrigen keinen einzigen
behandeln kann: doch ergab sich bald, daß das lexikalische
material dieser stücke so sehr viel eigentümliches und wich-
tiges zeigt, daß ich — lexikograph aus neigung — - bald mein
lebhaftes wolgefallen an den Seltenheiten haben konnte, die
hier in fülle vorliegen, auch das grammatische ist sehr in-
teressant: ich erinnere nur an qatalflna = sie haben getötet.
ich wünsche mnße zu finden, die Varianten des hebräischen
psalters vorzulegen: es ist endlich an der zeit den text***)
eines buches diplomatisch festzustellen, welches man so lange
*) nachträglich haben sich kopiische typen und hat sich ein vertrag
der königlichen gesellsehaft der Wissenschaften mit der akademischen
druckerei zu Goettingen gefunden, wodurch ermöglicht worden ist, daß
meine Orientalia I in originalschrift vorgelegt werden konnten
**) besprochen von GHoffmann in der Jenaer literaturzeitung vom
7 October i876 nummer 4/ und von ThNuldeke im literarischen cen-
tralblatte vom ii Januar i879 nummer 2
***) eine bereits i869 angefangene ausgäbe des psalmencommentares
des Theodoret, dem die Varianten zum psalier aus den mir zugänglichen
dokumenten untergelegt werden sollen ^ wird diesem versuche vorauf zu-
gshn haben
11
jare bewandert, übersezt und, was bei dem zustande der
Synagogenüberlieferung noch weit verdienstvoller war, ver-
standen und erklärt bat. die prolegomena allein werden
freilich 100 quartseiten engen drucks füllen.
Göttingen 10 März [1877].
4
The fifty-third chapter of Isaiah according to the Jewish
interpreters. band I: texts, edited from printed books and
mss by AdNeubauer. XXIV 402 170 Seiten, band II: trans-
lations by SRDriver and AdNeubauer. with an introduction
to the translations by rev EBPusey, regious professor of
Hebrew, Oxford. LXXVI 574 Seiten octav 1877: Oxford
and London, James Parker and Co, Leipzig, TOWeigel.
Als ich, in folge einer günstigen Verkettung von umstän-
den zeitig in der läge mich mit englischer art und lebens-
anschauung bekannt zu machen, mir vor fünfundzwanzig
jaren zum ersten male rechenschaft darüber ablegte, was
denn das characteristische im leben des englischen volkes
sei, konnte ich nicht anstehn, ein sehr starkes warheits- und
rechtsgefühl und die daraus hervorgehende gewissenhaftigkeit
als dies characteristische zu bezeichnen: der Engländer be-
trachtet was er tut, unterläßt, schreibt und sagt unter dem
gesichtspunkte, daß er für jede äußerung seines lebens ver-
antwortlich sei. aus diesem sense of responsibility ist auch
das werk hervorgegangen, über welches ich auf den wünsch
englischer gelehrten einige werte zu sagen mich anschicke.
in Oxford besteht eine Stiftung eines dr Macbride, welche
alljärlich eine predigt onthe jewish Interpretation of prophecy
verlangt, der bekannte professor EBPusey, einst mit dieser
predigt betraut, fand dabei, that we wanted larger materials
tban can be within the reach of most preachers, und echt
englisch entschloß er sich unter darangäbe von vielleicht dem
vierzigfachen betrage der summe, welche jenes legat ihm ab-
geworfen hatte, diese materialien wenigstens in Einem, ihm
besonders wichtigen puncte zu vervollständigen: fast 1200
Seiten commentar helfen da für Eine seite bibel. für Pusey
handelte es sich darum, alles vorzulegen, was innerhalb der
jüdischen nation über das 53 kapitel des Isaias gemeint
worden ist, da dies kapitel (genauer gesagt 52, 13 bis 53, 12)
ihm als die hauptsächlichste der sogenannten messianischen
weißagungen gilt, so lebhafte Sympathie ich für die pein-
liche Sorgfalt habe, die alles zusammentragen möchte was
irgend zur aufhellung eines für die kirche wichtigen abschnittes
dienen kann, so wenig darf ich zugeben, daß die mühwaltung
des oxforder professors im vorliegenden falle über die Mac-
bridesche Stiftung hinaus wesentlichen nuzen schaffen werde,
könnte es sich darum handeln, die altüberlieferte aaslegung
13
jenes kapitels wieder zu finden, vortrefflich ! wir würden ans
nicht gezwungen glauben, einer Bolchen unter allen umstän-
den zu folgen, aber wir würden sie mit achtung lesen und
mit Verehrung bekämpfen : denn alles individuelle flößt selbst
da, wo es auf falschen bauen wandelt, neigung ein. aber
schon der umstand, daß ein dicker octavband nötig ist, um
die auslegung der Synagoge zur anschauung zu bringen, er-
weist, daß hier von tradition nicht die rede ist, daß scharf^
sinnige und nichtscharfsinnige Juden dieser crux sich von
jeher in nicht wesentlich günstigerer läge gegenüber fanden
als wir andern alle: daß jene im mittelalter nur in soferne
weiter sehen konnten, als sie hebräisch wußten, was die
mönche nicht taten: wir Deutschen werden das von Pusey
veranlaßte buch, da wir keine Macbrideschen predigten zu
halten haben, nur als repertorium brauchen, aus welchem
wir uns das einleuchtende heraussuchen, wir können uns
freuen, daß 28 stücke zum ersten male an das Hebt der öf*
fentlichkeit getreten sind, daß eine reihe anderer nach band-
Schriften und seltenen drucken berichtigt, daß eine menge
wertvoller notizen bekannt geworden ist. dies alles kommt
auf Adolf Neubauers rechnung , an dem Pusey einen gedul-
digen, umsichtigen und in der litteratur seines volks wol be-
wanderten gelehrten für sein werk gefunden hat. die über-
sezung der gelieferten stücke ist von Neubauer und SRDriver
gemeinschaftlich angefertigt worden: ich habe sie nicht ge-
prüft, zweifle aber nicht, daß sie genau sein, und daß sie
allen denen, welche durch tesung der originale sich im neu-
hebräischen üben wollen, die ersprießlichste hülfe leisten
werde.
ich will nicht verholen , daß pr<^essor Posey sich nicht
allein in meinen angen ein weit größeres verdienst erwerbe»,
sondern auch den dem lezten willen des dr Macbride nach-
kommenden Predigern mehr genuzt hätte, wenn er nicht eine
catene dieser art, sondern den ihm ja wol bekannten und
von ihm mit recht hochgeschäzten pugio fidei von Ramon
Martinez vollständig, natürlich nicht aus Voisrn und Garpzow,
sondern aus den handschriften , hätte herausgeben lassen,
selbstverständKcb unter steter hinweisung auf Porchet und
Galatin und mit erläuternden anmerkungen. wir interessieren
uns für die geschichte der jüdischen litteratur, und diese
wird eines neuen drucks jenes repertoriums auf die dauer
nieht entraten können, sodann wäre es wol an der zeit, dte
Individualitäten in d^er jüdischen litteraturgeschichte schärfer ins^
äuge zu fassen: mit den werten Synagoge, Judentum, jüdisch',
sollte man doch nachgerade vorsichtiger umgehn: wir brau-
chen einzelausgaben der werke von männern- wie Aben Ezra,
^» Qamx^? Yi^X^?^ (^^ BerKner flir diesen gleistet , ilst
M
mir eia an^aDg) mit unvollständigem matei*utle und one über-
Uiek Über weitere kreide gemaebt) nnd derei* vieler andern:
sollte profefisor Pusey nicht auch von Seinem Standpunkte
aus die band bieten können derartiges zu unterstttzen?
sebließlicb ist in einem Aben Ezra und wer ihm parallel
sijeht doch auch ein gut stück überliefertes, und je deutlicbef
wit «n einer voUständigen Sammlung seiner werke erkannten,
wie tief Islam und philosophie in einen solchen geist einge-'
dangen, je klarer wir im stände wären, daß rein individuelle
i^n ihm als solches zu erfassen, desto reinlicher bliebe der
irest als niedersehlag der entwickelung des Judentums in d^
retorte^ wärend wir auf dem von Pusey eingeschlagenen w^e
sie sieher »ind, ob nicht die äußemng, welche er uns al^
vereinzelte vorlegt, vom Islam, von Aristoteles, von der psych©
ires Verfassers ebensosehr oder mehr beeinflußt ist als von
der Synagoge, deren denken und empfinden Pusey doch kenneü
lernen will, wie wäre es weiter, wenn man bei untersuchun-'
gen wie Pusey sie fördern möchte, die ausdrücke dureln
Biusterte, welche der jüdische cultus des mittelalters übeir
den in rede stehenden abschnitt braucht? religion one cultus
xisA institutionen ist ein welkes blatt, mit dem die winde
spielen: warum nicht da fragen, wo alles wesentliche zu werte
]U)mmen muß ? findet sich im Maxzör nur eine verschwindend
geringe zal von beziebungen auf dies Pusey am herzen lie^
gonde kapitd, so ist Isaias 52, lä— 53, 12 doch vermutlich füB
das religiöse leben der synagoge one erheblichen wert ge*
wesen, und das. meiste von dem durch Neubauer so mühselig
geaaaittielten ist privatmeinung, notbehelf, abfindung mit
ehristlioher theologie, nicht jewish Interpretation, sondern itk*
terpretation of some Jews. ich fürchte nicht, daß professor
Pusey troz des im koptischen psalter über Msaaiaq gelehrieii
mir Voreingenommenheit vorwerfen vrird, da ich ja in deil
Onomasüea^ tfo'm messianisch gedeutet und die meines er'
achtens allein lüögliche deutung dieses rrV^ gegeben habet
den gesiebtspunkt, dien ich au&telle, gelten zu lassen, muH
g^ade Er vorzugsweise geneigt sein.
es ist völlig unmöglich bei einem buche wie da» vor«
liegende auf einzelnheiten einzugehn, man müßte denn wüb-»
sofaen^ daß das meer noch Ein meer gebäre, verdrossen hat
mich, daß beim § 2 nicht auck mein abdruck der reuchlin-^
sehen handschrift verglichen worden : für § 36 erwäne iobj
daß vom yyiz^({ emfino eine handliche ausgäbe — auch Christ^
Hoben theologen wol zu empfehlen — in Göttingen zu haben
\lAj die von Deutsch^ 187.5. ich gestatte mir, mich näher mit
§27 einzulassen: man wußte ja in Oxford, daß ich existiere^
und stets bereit bin zu helfen : warum bat man mich nid^
TOT dem drucke befragt? nun muß ich mieh ^st fbrmlidb
14
gegen die anterstellnng verwaren, als seien gegen die übri-
gen Paragraphen so viel anstände zu erbeben, wie gegen den
siebenundzwanzigsten , dessen spräche den drei oxforder ge-
lehrten ganz ferne liegt , mir aber herzlich lieb and erträg-
lich bekannt ist : mich dünken diese zwei Seiten die perle der
ganzen sammlnng, troz aller schmnden, die ich glätten will.
es ist durch Salomon Munk in der notice sur rabbi
Saadia et sa version arabe dlsal'e (extrait du tome IX de la
bible de MGahen) 1838 über allerhand persische übersezungen
des alten testaments berichtet worden, 1839 hat dann der vor
wenigen jaren in Ulm verstorbene Haßler in den theologischen
Studien und kritiken nachricht von einer persischen dolmetschung
der salomonischen Schriften gegeben — Haßlers abschrift
wurde unlängst in Deutschland zum kaufe ausgeboten — ,
über die 1546 gedruckte persische übersezung des pentateuchs
hat Kohut in einem eigenen buche berichtet, dessen umfang
weder zum werte jener noch zu den kenntnissen des schrei-
benden in richtigem Verhältnisse stand : hier erhalten wir die
persische version unsres abschnitts: mir ist lange nichts so
interessantes unter die finger gekommen.
für b-'^Diü'» 52, 13 und für nb^^ 53, 10 hat der Perser
gleichmäßig gahtän! bäsad. da herr Neubauer an dem aus-
drucke anstoß genommen hat, und nicht so leicht auskunft
über denselben erhalten wird, will ich ihn erläutern, zunächst
stammt er nicht aus dem urtexte, sondern aus dem targum,
da nur dieser, nicht das original, an beiden stellen dieselbe
Wurzel verwendet (rfesr*» und 'jnnbsr''), die ich Symmicta 162, 27
in psalm 10, 5 hergestellt habe , die der Ghaldäer Regn I
10,24 1111,3439 ParalII23, 11 fllr -»n-« vivat der Urschrift
verwendet, und die eben dieser übersezer psalm 10, 5 viel-
leicht noch statt des uns zugemuteten fehlerhaften ib'»m ge-
lesen hat in gahtsn! nun ist das erste "^ nichts als lesemutter,
und gahisni zu schreiben, die neuPerser haben eine abstract-
bildung auf iä, welche in den Wörtern baxsiä und pursis
schon vor recht langer zeit diese gestalt gezeigt hat, da die
armenischen Schriftsteller Faustus von Byzanz und Eliä6 baskiä
und <poürsis bieten, der aber ein älteres asn iän e^n, asne
i&ne esne, asni isni esni voraufgegangen ist, das sich in
archaisierenden texten und vielleicht landschaftlich auch im
leben neben jenem ii erhalten hat. übermäßig häufig ist
auch is nicht mehr, und etwa tögis (von töxtan töztdan) ist
sogar den einheimischen lexikographen so wenig geläufig,
daß sie es in taraxs tawaxs (zwei einfach zu beseitigenden
formen) entstellt zu buche tragen, als beweis genüge, daß
im Pärsi anbärasn, im neupersischen anbäris gesagt wird,
und daß Neriosengh (Symmicta 35, 40) in unmisverständlicher
dgvanägartschrift igisni sezte, wo uns Anquetil an izeschnä
15
gewönt hat, die heatigen Perser, welche nicht mehr opfern,
also mit der sacbe das wort verloren haben, das zlu erwar-
tende yaziä nicht kennen, von diesen abstractis auf asn i§n
esn bilden sich adjective wie awaksäisn! forgiving^ bnrzeänt
elevated, duäresnl running dbout, kosaSni struggling (neuper-
sisch kdsiä = Parsi kosasn anstrengung) , x^^'^so^ eaiable,
zaisni produced: Wests glossary zum Mainyö i kard 21 46
65 129 167 224: zusammensezungen aufzufttren habe ich
verschmäht, da sie auch andere deutung zulassen, wende
ich die so gewonnene einsieht auf das jezt vorliegende wort
an, so ist gahisn! ein durch 1 von gabisn abgeleitetes eigen-
schaftswort, und für gahisn werden wir im neupersischen
gahiä oder zahiä erwarten dürfen: gahis ist nach demBurhän
i qäbh soviel wie sirist, zahis bedeutet sprudel, quelle, er-
gebnis, lautet im Mainyö i kard zahisn zahisni (West 222),
und hängt unzweifelhaft mit dem zurufe zaht zusammen, ne-
ben dem die Wörterbücher, deren Verfasser auf diesem gebiete
nachzudenken nicht gewont sind, ein x^'hi angeben, das doch
vermutlich durch änderung eines punkts in gabt zu verwan-
deln sein wird, gahisn! würde danach jemand sein, der
gahis besizt, meinetwegen auch jemand, dem man den er-
munternden lobenden ruf zahl zuwenden darf, der sich mit
dem hier auszudrückenden nb^^ in den oben aus dem targum
citierten stellen auf das vollkommenste deckt.
wenn dann weiter 52, 13 herr Neubauer afrästa druckt,
wo seine vorläge statt des f ein überstrichnes b bot, so ist
auch dazu eine erläuterung nötig, des in Herät lebenden
arztes Muwaffaq buch über arzneimittel ist aus dem einzigen
zur zeit bekannten exemplare (das liebhaber der palaeographie
aus der tafel der palaeographical society kennen, auch wenn
sie die ausgäbe nicht gesehen haben) von RSeligmann ver-
öffentlicht: das manuscript, 1055 geschrieben, unterscheidet
(Seligmanns vorrede XXV) zwei f , das gewönliche und ein
anderes, das statt Eines drei punkte auf dem haupte trägt.
Seligmann hat richtig gesehen, daß das leztere, weil es mit
w wechselt, einen weicheren laut bezeichnen soll als das echt-
arabische f. eben diesen wird die pariser handschrift des
persischen Isaias durch das überstrichne b ausdrücken wollen.
folgt rrnujfctn na an einer stelle, an der jeder, welcher
persisch kann, zunächst nnu3N^ ^i schreiben würde: bar
dastan ist ganz alltäglich, allein wie wäre es, wenn man
in dieser entzückend altertümlichen Umgebung den text vor-
läufig unberürt ließe, und in dem überlieferten bactrisches
npadar suchte?
52, 14 war die lesart der handschrift cu an ci sicher
nicht anzutasten : zu ']ii2'^z> bemerke ich, daß die endung gtn
im Färst one '^ umläuft: im glossare zum Mainyö i ^ard 16
16
arigin^ 49 gal^-ari^giM ^ 126 ^i^ngiUt^ 181 sateigib) ISd
sanngint.
fär riM'n» hat die hasdschrift n^ntt (mit punktiertt^M
s), das nicht einem schon der bedeotnng nach nicht passende
arabischen 6ihra, sondern dem echt persischen £ihra gesk^
entspricht
52, 15 ist die altertttmliche Schreibung -^rs (für nrd) 2U-
rückznrafen, hingegen änci ki als sinnlos zn streichen^ das^
wenn es anders im codex steht, ein durch das gleich folgende
ftfinc^i ni veranlaßter fehler des abschreibers ist.
53) 1 Qsw ist K»->M die richtige Pärstform ^mä^ fllr welche
im neopersischen mä gilt.
53, 2 war i&adan = trb^; wird jezt bar sndan geschrieben :
die orsprttngliche bedeutung'der wnrzel (sanscrit 6yu, bactrisch
sa) liegt wie in "nbEiet noch klar zu tage, auch re^ flir m^rml
ist archaisch: nicht jede wnrzel heißt jezt rS^a, sondern nmf
die, welche wie die der rainweide und der maulbeere batt-
föimige yerä49telangen zeigt: etwa die weide hat nur b!x»
tiinat^n durstort für wüste fehlt nnsem Wörterbüchern.
53, 3 ist fraglich ob ^siaa des codex sein b wirklich
mit p vertauschen muß. n^on zeigt die stimälat, von der
PRückert 16 377 der ausgäbe von Pertsch und MThGrunert
in sdner schrift ttber die mmälat passim handeln, in vers 4
kehrt die Schreibung wieder : die arabische grammatik heischt
Xisäb.
53, 5 ist wfnfittio« des codex ganz richtig : das original
zdgt den plural. ^MnoK für das hebräische 9tdd hatte schoö
Munk angemerkt: die bactrischen texte lassen ä^tära mnS^
aus dem sehwachen Zeitwerte ä^täraygiti erschließen, im V§«tA
ist ästär alltäglich (West 33). fttr xafta ist kafta zu sez^t
nn&!3 der handschrift leidet beide deutungen, aber nur die
ton mir vorgenommene ist richtig, statt yo'r^ wfirde man
jezt •j«7D^n schreiben.
53.6 in*n-'i ist bö-räh weglos ^ noch jezt bekannt, abet
tait » geschrieben, firäz (sanscrit pr&no) rastdan ist iftir ni^
Torgek^qnmen, stets nur firäz ämadan.
53.7 ist )i;a3 höchst eigentümlich durch sulöänt kafd
gegeben: man muß wünschen, diese übersezung Isa 3, 5 ein-^
9^en zu können, in n'^fiii23*):D (zweimal) ist n nur scriptio
plena. qa^äb als mit hebräiseheto n^D gleichbedeutend kanti
lih sonst nicht nachweisen: qaQ^äb schlächter steht in den
wöfterbücbem. pasmbar scheerer ist ebenfalls neu, und 2ti
töbar Lagarde beitrage 32, 19 zu halten.
53, 8 mnD entspricht der gewonheit des Pärst, vgl Weöt
gtossary 192 : im neupersischen ist sitäda die regel. ob herr
Netbaueir recMi getan «iMi ^r hand^hrifi; in ^ein zu an-
Mm^ bleibt fttagüch: er feofinte füglicher s^in h^fsteHeii, AbI
17
bereits Mank seite 75 aramäische vocabeln aufzält^ welche
dieser ttbersezer in seinem texte verwendet: das arabische
dar gibt hier den sinn nicht, den man verlangen muß, den
des persischen hazära. X^^^ kunä ist ein deutlicher Ara-
maismuSy den, one ihn als das was er ist zu erkennen, schoa
Munk erwänt bat.
53, 10 xaftagl ist in kaftagt zu ändern, vgl zu 5. "^bn^n
hat unserm übersezer nicht vorgelegen, sondern ■'^nn*
53, 12 bietet pädia wandän für D"«»!iäfc.:;, wo die'^Pärslbe-
deutung von pädiävandatar, die West 159 verzeichnet, nicht
paßt. TNnN der handschrift braucht nicht geändert zu werden,
hingegen muß es für ästärgän zweimal ästäregärän heißen:
wenigstens vermag ich die textlesart nicht zu verstehn.
was diese persischen übersezungen dem Verständnisse
des Urtextes nüzen, ist gering: einen Juden mag wichtig
dünken zu erforschen, wie im geistigen leben seiner nation
die quellen fließen und die fäden sich schlingen, wie süd-
französische exegese bis nach Persien wirkt: der europäischen
Wissenschaft werden diese Versionen von wert sein, weil in
inen ein dialect vorliegt, der — falls Munk mit seiner lere
recht hat, daß hier ein nachfolger Qam/ts redet — fünf-
hundert jare älter ist als die zeit, in welcher der arbeitete,^
der ihn anwandte: die tatsaehe an sich ist interessant: i^
ist es doppelt, weil in Europa dasselbe phaenomen aweiatal
vorkommt, soferne die in Deutschland lebenden Juden bis vor
dreißig jaren wenigstens in allen den kreisen, die von „Moses
aus Dessau" (Mendelssohn) nicht bertlrt waren, ei» alter^^
tümliches Deutsch redeten und schrieben, und als die naefa»
kommen der von Philipp II aus Spanien ausgewiesenen Israe^
liten in der Türkei ein Spanisch brauchen, dem ein spanistAer
Voltaire ebensogut le style refugiö nachsagen könnte, vrie
der französische Voltaire den in Berlin und andern preußischen
Städten seßhaft gewordenen Metzer und Sedaner Hugenotten
solchen nachgesagt hat. dieser dialect selbst ist von hohem
werte. Pärsttexte fehlen uns, und hier liegt ein völlig natat^
wüchsiger Pärsitext vor, nicht eins der verruchten Pahlawf^
bücher, wie sie von altertümelnden dummköpfen zur plage
von uns armen freunden Eräns, womöglich mit der pfeife m
munde und der kaffetasse daneben zu einer zeit verfertigt
worden sind, in der man wenigstens in Europa schon ganz
modern war.
ich werde fortan emsig trachten, diese jüdisch-persisefa^
stücke abschreiben^) und herausgeben zu können.
*) ist mit Isaias und einem teile des leremias bereits gelungen^ för
die persische philologie ist diese ühersezung van aUerhSchsiem tüerte
n
18
Armenische Studien von Paul de Lagarde. ans dem
zweinndzwanzigsten bände der abhandlungen der königlichen
gesellschaft der Wissenschaften zn Göttingen. Göttingen,
Dieterichsche Verlagsbuchhandlung 1877. 216 selten quart.
Den Inhalt meiner armenischen Studien habe ich in die-
sen anzeigen 1877 stttck 15 seite 450 bereits angegeben, der
neue druck ist sehr eilig besorgt worden, daher einige fehler
zu bessern sind. 194, 28 seze nach s ein komma statt des
punkts, und schiebe ein indisches h durch einen wei-
chen Sibilanten, indisches s durchs. 201,32 fehlen
nach 501 die zalen 1259 2340. seite 208,17 füge vor Si-
bilant das wort weicher ein. im register 210 ist bairista
G 367 ausgelassen, endlieh in der lezten zeile des buchs muß es
Mai für Juni heißen, die leidige notwendigkeit mich der
lateinischen statt der armenischen buchstaben bedienen zu
müssen, welche schon darum garstig ist, weil sie dem pro-
fanum vulgus den zutritt frei stellt, hat mir eingetragen, daß
gelegentlich ein punctierter buchstab steht, wo ein unpunc-
tierter stehn sollte, und umgekehrt: ich verwechsele ^ und
^j p und iL, wenn ich armenisch schreibe, niemals, aber r
und r und änliches beachte ich beim lesen der correcturen
nicht immer genau genug: ich verzeichne verwandtes gleich
mit: zal und zeile meiner paragraphen. 256,2 detog. 280
ende ha,»X' 344, 2 isiDissfi^s. 385, 1 berel. 725, 4 eriwar.
729, 1 af9a6. seite 91' 24 gehören die anfürungszeicben hinter,
nicht vor, ist. § l405, 5 t3p\ 1498, 6 mi-. 1758 oüä.
1901,2 ghr-. 2181,2 Jacquet. 2329 Xalos- seite 197,49
eine eigne. 203,11 das heißt, andres wird ein aufmerk-
samer leser leicht selbst verbessern.
nachtragen will ich zu seite 9, daß die neuPerser dem
bactrischen ^ukuruna ganz genau entsprechende formen haben:
nsgurna suguma sugurna VuUers I 97 II 298 (wo freilich
sogarna) 309. zu seite 11 ende ZDMG XXII 21'. zu §206
m^Ianges asiatiques VII 35, zu 375 Gutschmid Agatbangelus
47' (ZDMG XXXI), zu 437 Petermann reise II 305, zu 762
OBlau Zeitschrift der numismatischen gesellschaft in Wien
1877 (Sonderdruck: „die herren von Sophene und deren mün-
zen^ lö S)j zu 840 das arabische bar6ang bei Dozy Supple-
ment I 73% zu 986 (dem verse des Hipponax vom Kavdavlijg)
Usener rheinisches museum XXIII 336 (worauf mich Usener
brieflich verwiesen), zu 1018 das arabische x^rdtq Freytag
I 474, zu 1072 Firdaus! gamsSd 13 Freytag 1 461 xazz 1 139
bfi^aziyyat, zu 1110 den reim Firdaus! vorrede 77, zu 1150
OBlau ZDMG XXXI 495 ff, zu 1169 das arabische barku-
stnwän Freytag I 114, zu 1338 ZDMG II 218 lY 369 , zu
19
1402 m^langes asiatiqnes V 168, zu 1533 Spiegel (der nicht
citiert) ZDMG XXX 568 (von dem ich aus ZDMG XXX 556
mit einem ansrnfungszeichen zu § 369 hätte anfttren können,
daß er, one Justi zu nennen, noch 1876 einen bälis neben
barezis sezenden dilettanten belobt) , zu 1546 das arabische
ya«mür, zu 1601 das '^i^iDö und ■«'T^ünö Buxtorf 1235, das
one zweifei Natiasardi meint, zu 1688' Dozy soppl^ment I
72^ 72^ 197 Freytag I 108^ (wo freilich das richtige nicht
erkannt ist), zu 1836 spaßes halber AGeiger Urschrift 302',
zu 2045 Bernstein ZDMG IX 873, zu 2084 melanges asiatiques
III 507, zu 2105 Dozy Supplement I 64^, zu 2120 arabisches
bah bah Freytag I 163, zu 2249 (ältere Schreibung tatiö)
heiligenleben I 54, 29: dazu persisches partaw?, zu 2367
Fleischer in Levys anderem wörterbuche I 433 und das per-
sische kusnay, was ebenso nahe liegen mag wie das freilich
sehr gewönliche syrische (<3U)i:d. ytiQccanco ahi noXlct dtda-
axöfjbsvog,
ich lege wert darauf festzustellen, daß die in diesen
Studien gelegentlich hier und da zum ausdrucke gekommene er-
kenntnis, indisches 9 entspreche dem Qoppa, nicht dem Eappa,
von mir bereits im winter 1853 auf 1854 öfifentlich vorge-
tragen worden ist.
in der tafel sind indische Wörter one klammern geblie-
ben, welche eingeklammert werden mußten: 169 gä, 178
mahat, 183 Basä (obwol auch die alt Armenier die 'P^a ge-
habt haben werden), 185 varäha upari tar.
gegen die 190 vorgetragene emendation des Amobius
hat üsener brieflich eiuspruch erhoben: Nana sei „völlig
sicher als asiatische, aufs engste mit der göttermutter ver-
bundene göttin''. das habe ich nicht geleugnet, da ich die
"^QUfAtg Ndva der inschriften sehr wol kannte, wie auch
die mit ihr vermutlich zusammenhangende 133 abhandlungen
16, 20 144, 33 157, 3 Symmicta 95, 5 : doch bescheide ich mich,
wenn freund Usener die sagen von der göttermutter im zu-
sammenhange behandeln, und dabei auch meine gleichung
Rasa = 'P^a in erwägung ziehen will.
6
Studios on the Complutensian Polyglot. by the [wirklich
so] Professor Delitzsch. London, Samuel. Bagster and sons.
II 44 Seiten quart.
Die vorrede zu diesem werkchen, was den styl anlangt,
ein würdiges seitenstttck zu der von herrn professor Ahlwardt
seinen sechs dichtem vorgesezten, enthält die werte: the se-
cond part of the work, which through its positive disclosures
is by far the most important, lies ready for the press. it
will be laid before the public, should the first part find a
sufficient circle of readers in England, and messrs Bagster
9*
20
ftiid 8<»ii8, who bave already by tbenr publicatioius doiie M
mncb to fttvtb^ the cause of biblical scienoe, feel themselTes
enoouraged to asaist, still further, in bringing to ligbt my
oomplntensian studies. danach wird jeder Ejigländer denken,
daft dem Verfasser das universitätsprogramm, welches is now
for the first time submitted to the general public, und von
dem er sagt not without good reason bave I determined cm
hs publication in England auf kosten der firma Bagster ge*
druckt worden sei. in der tat aber ist das aus England
geUeferte das leipziger programm in natur (druck von Alex*
ander Edelmann, Universitätsbuchdrucker): nur die lezten
vier Zeilen der leipziger ausgäbe sind andere als in der lon-
doner publication: lediglieh den titel und die vorrede wird
berr ^gster bezalt haben, damit es nicht aiulem so gehe
wie mir, der ich in der erwartung ein neues zu erhalten,
die london^ „studies^ habe verschreiben lassen, wird der
tatbestand hiermit bekannt gemacht.^)
7
Neie beilräge zur geschichte des alten Orients, die
Assyriologie in Deutschland : von Alfred von Gutschmid. Leip«
zig, BGTeubner, 187& XXVI und 158 s.
Im jare 1875 hatte AvGutschmid in Teubners jarbttchera
^ elasfliselie philologie die neue aufläge von MDunckers
gesehichte des altertums besprochen, und bei dieser gelegen*
heit m sehr behuiteamer, überall knapp motivierender weise zu
verstehn gegeben, daß die von den Assyriologen behauptetes
tatsachen vorsicbliger zu benuzen seien als sie Duncker be-
nuzt hat. gegen diese anzeige erhob sich in der Jenaer li-
teratuf Zeitung nicht Duncker selbst, sondern ESchrader. Out-
sehmid bat für angezeigt erachtet auf diese antikritik mit
•) die gerechtigkeü gebietet zu erwänen, daß in dem i87& zur
fekr des refarmaHonsfestes ausgegebenen programme herr DeUttseh auf
Seite i folgendes schreibt: ffnur das gestatte ich mir zu bemerken, daß
Professor de Lagarde die englischen beigaben der im vertage von Bagster
%• sons in London erschienenen ersten hälfte nacJisichtiaer beurteilt haben
uHirde, wenn er gewußt hätte, daß sie one mir vorher gewärte durch'
sieht gedruckt worden sind**,
jeder, der die oben wieder abgeaezte notiß liest, wird mtgeben, daß
das sehlechte Englisch des herrn Delitzsch für mich nichts toeniger als die
hauptsache war, one 'zwe\fel ist auch herr Delitzsch darüber völlig klar,
und weiß ganz gut, warum er sich nur gegen den Vorwurf wegen seines
£nglisch wendet, die hauptsache war vielmehr, daß herr Delitzsch den
glauben erweckt hat und hat erwecken wollen, daß seine ComphUensian
Studiea auf kosten des hauses Bagster in London gedruckt worden seien,
Wärend sie doch ein auf kosten der Universität Leipzig gedrucktes leip^
ziger Universitätsprogramm waren, deutlicher wünsche ich mioh nicht
auszudrücken, um durchaus sachgemäß zu sein , hätte ich in der fünft-
lezten zeile meiner notiz noch hinzufügen sollen sowie papier und drnck
der SQ&derabadge
tinem ootavbande von 158 selten zu antworten, in ämn er,
freilieb ausdrücklich zugestehend, was er bereits 1875 (586)
zugestanden hatte, daß das werk der eigentlichen entzifferung
der assyrischen denkmäler im wesentlichen gelungen sei, die
früher dargelegten gründe, die den Assyriologen troz jenes
Zugeständnisses nur mit mistrauen zu folgen erlauben, aufs
neue und in größerer ausfürlichkeit auseinandersezt. ieh
will nicht verholen, daß mir die schöne zeit leid tut, welche
Gntschmid an diese arbeit gewendet hat, aber ich sehe ein,
daß ein derartiges (lißt^atf dmtfuTtf notwendig ist, seit di«
preußische regierung beredet worden, der in Deutschland noch
so sehr jungen Assyriologie — der versuch von JBrandis
wird doch nicht zälen sollen — siz und stimme zu geben,
seit jüngere gelehrte der aufgehenden sonne einen enthusia*-
stiscben und etwas lauten cultus zuwenden, und seit in theo-
logischen und andern Zeitschriften und in nachschlagewerkea
die neue Weisheit mit eifer in das publicum gebracht wird:
man macht auch hier öffentliche meinung, um danach aus
der öffentlichen meinung sich selbst beweisen zu können*
für leute vom fach ist, falls sie selbstständig die litterati^
zu verfolgen in der läge gewesen sind, längst nicht zweifel-
haft, daß am wenigsten die historiker Ursache haben, vGlrt
meintliche resultate der Assyriologie für ihr Inventar von tat^
Sachen heimzutragen, die Aegyptologen vermögen namen mit
einiger Sicherheit, texte — ich habe mich darüber kürzliefa
unumwunden ausgesprochen — nur in einer weise zu ent-
ziffern, die den wenigen des koptischen kundigen männerU
erhebliche bedenken einflößt: die Assyriologen sind namen
zu entziffern am wenigsten im stände, da Ideographie und
polyphonie inen fortwärend fallen legen: assyrische texte,
wie die von der höUenfart der Istar, machen, wenn sie von
einem forscher von Opperts Spürsinn, tact und geschäftser*
farung übertragen sind, den eindruck, als seien sie im großen
und ganzen sinngetreu wiedergegeben: daß Ein tag den ftn<-
dem lehrt, wird gewiß am wenigsten Oppert in abrede stelien,
und darum auch sich nicht beleidigt Alen, wenn man die
ergebnisse der Assyriologie nicht gleich in die schulbttchet .
auftiemen mag: wenn andere anspruchsvoller sind, so werden
sie sieh mit der zukunft auseinander zu sezen haben, man
tAeht wie recht nach meiner ansieht ßutschmid hat, die hi-
storiker zur vorsieht zu manen : ich bitte das weitere in dem
buche selbst nachzulesen, das namentlich für alle lerer det
alten geschichte unentberlich scheint, und von dem ich nieht
begreife, wie es einen nttehternen leser nicht überzeugen
sollte, jeder Hellenist wird übrigens zufrieden sein, daß O^Ä*
scbmid im i^nde ist die griechischen classiker und geleharten
mehrfach gegen 4ie neue zeitung aus NiiiiTe in mhw zu nemen.
22
sehr richtig bemerkt Gntsebmid 134, daß die Schrader-
Bche art Assyriologie zu treiben ^kritische axtbiebe, welcbe
die Wurzel treffen, nur von der band eines linguisten er-
balten könne', icb neme mir nicbt beraus, micb für das aus-
zugeben was Gntsebmid linguist nennt — icb babe nie be-
hauptet, etwas anderes zu sein als ein theologe — , aber da
icb durcb den augenblicklichen stand der religionsgeschicbte
und durcb die aufgaben, welche icb in dieser mir zu lösen
gestellt, mit sprachen, und aucb mit semitischen sprachen, in
etwas nähere berttrung gekommen bin, gestatte ich mir dar-
auf aufmerksam zu machen, daß die vergleichende grammatik
und — eine früh begonnene, aber lange ganz liegen geblie-
bene, mir besonders ans herz gewachsene Wissenschaft — die
vergleichende lexicographie der semitischen sprachen zu der
hälfte dessen, was uns in Deutschland als assyrisch angebo-
ten wird, den köpf schütteln muß. es liegt im Charakter
der assyrischen schritt, welche ideen durch conventionelle
zeichen ausdrückt, daß scharfsinnige und in diese art der
darstellung eingelebte männer den sinn einer tafel treffen
können, one darum im stände zu sein aucb nur die mehrzal
der keilgruppen richtig, das heißt, so auszusprechen, wie die
alten Assyrer selbst sie ausgesprochen haben: man liest die
Schrift wie musiknoten oder mathematische formein : alles ge-
nauere muß aus einer menge weitzerstreuter indicien {reliquiae
graece 83 unten) erschlossen werden, und kann aus diesen
nur von einem manne erschlossen werden, der mit den be-
kannten semitischen dialecten, weil er sie aus iren classikem
einigermaßen geläufig kennt, wirklich vertraut ist, und der
dabei ein hinlängliches maß combinationsgabe besizt, um
nicbt aus grammatiken und Wörterbüchern, sondern aus der
grammatik und dem wörterbuche die züge der gemeinsamen
mutter dieser dialecte zu erkennen, wenn man erwägt, daß
statt der 22 bucbstaben, welche das semitische utalpbabet
hat, in der assyrischen schrift nur eilf unterschieden werden,
wird man zugeben, daß, um hier mitsprechen zu dürfen, da
assyrisch zu wissen zur zeit eben noch kein besonnener be-
• haupten wird, man semitisch so wissen muß, wie ein einge-
bomer die flüchtige handschrift eines eingeborenen lesen kann,
und man wird glaublich finden, daß leute, die semitische
texte in größerer anzal studiert, über das was im assyrischen
möglich ist, anders urteilen als die, welche allenfalls an et-
lichen büchern des alten testaments in der landesüblichen
weise genagt und ein publicum über ein paar syrischer oder
arabischer lesestücke durchgemacht haben, es gehören zu
einem wirklichen Assyriologen auf alle flllle drei dinge : aus-
gebreitete kenntnis des vorhandenen inschriftenmaterials:
nicht gerade ausgebreitete, aber intime, nicht aus lebrbtt-
23
cbern, sondern durch eigenes studinm erworbene kenntnis
des hebräischen ; aramäischen, arabisch-äthiopischen: fähig-
keit, bei den vorliegenden zeichen der inschriften gerade an
die tatsachen der erschlossenen ursemitischen grammatik und
des ursemitischen lexicons zu denken, welche zur erklärung
jener zeichen im augenblicke nötig sind, das dritte kann
nur eine besondere begabung, aber auch diese nicht leisten,
wenn sie die beiden ersten erfordernisse nicht auf dem ganz
gewönlichen wege geduldigen lernens sich angeeignet hat:
mit dem besize einer Orientierung im materiale der inschriften
und mit dem guten willen nach art der indogermanischen
comparativen in grammatiken und Wörterbüchern umherzn-
blättern, ja sogar mit dem rechte Fleischers durchschossenes
und annotiertes exemplar des Freytag zu benuzen, ist nicht
allzuviel gewonnen — mein College Baum kann mir seine
sämmtlichen sägen und messer zur Verfügung stellen, ich
mache darum doch noch keine Operation, um nicht misver-
standen zu werden, will ich hinzufügen, daß es kein beweis
für bescheidwissen im hebräischen ist, Vorlesungen über das
alte testament gehört, sogar nicht, solche Vorlesungen ge-
halten zu haben: es täuschen sich viele in ein zutrauen zu
irem Hebräisch hinein, weil sie über einen inen aus über-
sezungen bekannten text nach benuzung von hundert hülfs-
mittein den mut finden eine meinung zu haben: ein kleiner
versuch Charizi, ludas den Leviten oder Avicebrons gedichte
zu verstehn und einmal selbst ein idiomatisches Hebräisch
zu schreiben, möchte zu dem zwecke bescheidenheit zu leren
wie Professoren des hebräischen an gymnasien, so auch sich
mehr dünkenden recht dienlich sein, gebt ihr euch einmal
für poeten, so commandiert die poesie.
hiennit sind wir aber nicht fertig.
die brüder d'Abbadie haben im Journal asiatique für
1843, meines Wissens als die ersten, daraufgewiesen, daß im
östlichen teile von mittelAfrica außer semitischen sprachen
dialecte geredet werden, die neben vielem semitischen viel
eigentümliches haben. HEwald hat diese tatsache in der
Zeitschrift für künde des morgenlandes V 410 ff in Deutschr .
land bekannt gemacht, ich bin durch erwägungen allgemei-
nerer art zeitig dahin gelangt, diese africanisch-semitiseben
dialecte mit dem assyrischen in Verbindung zu sezen *), und
habe 1852 und 1853, in regem verkehre mit meinem freunde
Edwin Norris, der damals sich mit den keilschriften scythischer
gattung mühte, auf die keilschriften aufmerksam geworden, die
boffnung gefaßt, das von dem bisher bekannten semitischen er-
*) 24. //. d879 die veranlassung gab die i852 gewonnene einsieht,
daß istn des assyrisehen w^ta [nur in einem andern casus] sei, von da
aus schloß ich weiter
24
mMHkii zieHilioh versohiedaie assyrische uls älteste Schwester
des Saho imd änlicher idiome erweisen za könneo. die blätler,
welche ein rasch erblühter frühling trieb, hat längst ein früher
herbst verweht, aber noch hente sehe ich im wesentlichen die
Sftebe so an wie damals, daß die Semiten in zwei hauptabteilftn-
g^i zerfielen, deren eine im mündongsgebiete des Bnphrat and
Tigris iren mittelpnnkt hatte, von wo sie colonien teils nach
AMca — die vorfahren der Saho — , teils nach norden nnd
vielleicht nach westen aassandte , deren anderer , aaf die es
hier mcht ankommt, auch die Aethiopier angehören : da eine
reihe von linguistischen tatsachen, die ich kein xeiAd füle
den Assyriologen nicht za glamben, in den ramen der bisher
bekannten semitischen sprachen nicht hineinpassen, so steht
mir fest, daß wenigstens ein versuch gemacht werden maß,
das babylonische und assyrische auf ire stellang wie über-
haupt zu den schwesterdialecten, so namentlich zu diesen in
Afriea beimischen idiomen zu untersuchen: es versteht sich,
daß ich richtiger sagen sollte, zu der erst durch eindringliches
irtndium zu gewinnenden mutmaßlichen urgestalt dieser
idiome. ich bemerke beiläufig, daß wenn Ewaldaao421
das ausgehn der dritten person perfecti auf ün als aus ua-
vordenkUchen zeiten dem Saho erhalten lobt, wärend diese
dem Ursprünge völlig gemäße ausspräche in allen andern uns
bis jezt bekannten semitischen diaiecten verloren sei, er den
tatbestand nicht kennt, vom syrischen zu schweigen (ich
nenne absichtlich nur den 1827 schreibenden AGHoffmann
§ 53 anm 3) hat die um 1050 in der diöcese Antiochia ge-
machte arabische ttbersezung der psalmen, welche ich kürz-
li^ herausgegeben, diese endung genau ebenso.
die forderung könnte etwa gestellt werden, daß der ver-
gleichenden grammatik und lexicographie der s^nitischen
sprachen kundige männer eine kritik der officiellen Assyrio-
legte von iren kenntnissen ans unternemen sollten, diese
forderung ist nicht an sich, aber so wie die Verhältnisse lie-
gen, zur zeit unerfüllbar, es sind nicht die finger beider
bände nötig, um diejenigen herzuzälen, welche hier mitzu-
sprechen ein recht haben, und für diese ist eine solche kritik
entberlich : die übrigen werden sicher nicht anders als durch
eine positive beantwortung der ganzen frage bekehrt werden,
da sie in der bei jener beurteilung notwendig zu bietenden
falle von einzelnheiten vermutlich nichts als kleinigkeitskrä-
merei und bösen willen sehen würden, wo doch nichts vor-
läge als die anwendung der fähigkeit aus kleinstem auf größe-
stes iXL schließen, und das bestreben die warheit zu finden:
in einer frage, welche so eng mit der theologischen apolo-
getik verquidtit ist, gibt es auch zu viele interessierte, als daß
es ratsam wäre anders als durch ja nein zu sageiau
wie durch die eben skizaieite Umschau vielleicht lUQglieh
werden wird, allerhand aafzukläreti^ was dem vom hebräi-
schen, arabischen, aramäischen kommenden philologen aa
dem ihm gelesenen assyrischen dunkel bleibt, so wird eine
andere, von Oppert angeregte, aber liegen gelassene unter-
Buchung vermutlich zu einem sicheren ergebnisse über die
polyphonie der assyrischen schrift fttren. wenn man dasselbe
zeichen dich^ um, vus, tip lesen darf , wenn most, if not all,
of the Ässyrian charactets polyphones sind , wenn die namen
Tigris, Babylon, Nabuchodonosor mit gruppen ausgedrückt
werden, die sonst Bartikgar, Dintirki, Ampasadusis lauten,
so muß diese auf den ersten blick wansinnig seheinende
einrichtung doch irgend einmal eine veranlassung gehabt
haben, unü es steht zu hoffen, daß wenn diese veranlassung
und damit die erklärung des phänomeas gefunden sein wird,
gewisse geseze in der wal der zeichen sich werden erken-
nen lassen.
in europäischen sprachen gibt es in kleinem umfange
änliches. die Engländer schreiben das alte litrazeichen, also
im wesentlichen ein L und lesen es pound\ wir schreiben
ein — , und lesen es sowol weniger als minus : wir braueben
in gleichnngen das colon und das gleichheitszeichen , und
lesen ersteres zu, lezteres nicht gleich, sondern wie. jene
litrasigel ist wol am geeignetsten als beispiel zu dienen: sie
weist darauf hin, daß die Engländer gewisse t^le ihrer cultur
einer älteren, inen ursprünglich fremden verdanken: aus
Brugschs hieroglyphischdemotischem wörterbuche I 57 {aps)
darf man vielleicht schließen, daß wir mit unsem Untersu-
chungen auf diesem felde mitunter reichlich weit zurttekzu-
gehn haben. Oppert hat schon 1855 — siehe ZDMG 10,
288 — der meinung ausdruck gegeben, daß doppeldeutige
zeichen der assyrischen schrift mit irem Einen werte der
spräche des volks angehören, welches das zeichen erfunden,
mit irem andern dem idiome der nation, welche jene schrift
angenommen, etwa ein roh gezeichneter fisch war ursprüng-
lich ha gelesen worden, weil die erfinder den fisch ha ge-
nannt: von semitischen zungen wurde für fisch nun gesagt:
80 kam dasselbe bild — allmälig durch keile statt durch
Knien ausgedrückt und dadurch unkenntlieh gemacht — dazu^
sowohl nun als ha zu vertreten, ich habe dieser erklärung
der Sache lange selbst angehangen , in den gesammelten ab-
faandlungen 217 ihr sogar vorschnell öffentlidi beifall ge-
schenkt, aber ein umstand verbietet sie jezt, der, daß jene
zeichen nicht diphon, wie allerdings 1855 allein gelehrt wurde,
Aondern polyphon sind, wir können uns doch unmöglich vier
oder fünf v^lkerschiehten übereinander liegend denken, von
denen jede einer andern sprachclasse angehört und jede ire
26
lesang der über alle politischen nmwälzniigen nnd Vernich-
tungen hinweg und troz der elenden Zeichnung erkennbar
gebliebenen hieroglyphen iren sie ausrottenden geschäfts-
nachfolgern Übermacht hätte, das beneficium inventarii bei
der erbschaft wurde in jenen tagen vermutlich auf die schäze
des geistes nicht ausgedehnt, wenn aber auch Opperts er-
klärang der* tatsache unmöglich ist, eine erklärung derselben
muß geliefert werden: man wird die geschichte der schrift
in irem gesammtzusammenhange zu durchforschen haben
und sich erinnern dürfen, daß etwa das cyprische syllabar
sicher unter dem einflusse derselben cnltur entstanden ist,
welche in Assyrien die wände und tontafeln beschrieben hat,
und daß jenes für diese belerend sein muß. es ist nicht
schmeichelhaft für die semitische philologie, daß auf irem
gebiete nicht gelingt, was auf indoceltischem mehrfach so
leicht gelungen ist.
nach diesen auseinandersezungen wird es kaum zweifel-
haft sein, daß bisher nicht einmal die fundamente einer as-
syrischen Philologie in ausreichender ausdenung gelegt sind,
eine reihe von tatsachen steht fest : man wird mehr gewinnen,
wenn man endlich anfängt systematisch zu werke zu gehn:
kenntnisse zu erwerben, die man nicht entberen kann, und
die man haben muß, bevor man in der jezigen läge der As-
syriologie überhaupt anfangen darf mitzuarbeiten: ein mis-
trauen zum gesellen zu nemen, das die steine zehn mal
prüft, bevor es sie in den bau einfügt.
dringend geboten scheint mir übrigens, auf diesem felde
die Unsitte nicht einreißen zu lassen, die jezt auf andern
gebieten so verbreitet ist: die Undankbarkeit^), bei manchen
unsren Zeitgenossen bequemen, sehr angesehenen büchern,
welche die comparative philologie der indogermanischen spra-
chen behandeln, kann man fast sicher sein, daß neun zehntel
dessen was man liest, nicht eigentum des mannes sind, dessen
namen auf dem titel steht, die arbeiten der Assyriologie sind
leichter zu überblicken, der arbeiter wenige : nur Hincks und
Norris sind hingeschieden, Rawlinson, Oppert, M^nant, Smith,
Sayce, Schrader leben noch, es würde der neuen disciplin
gut stehn, wenn sie ein nachschlagebuch lieferte, in welcnem
unter genauen citaten jedem das seine gegeben würde: man
ist nicht gerne ungerecht, und seit ein geschlecht mit dem
*) Julius Oppert ist durch dcis von mir in den armenischen Studien
gegebene beispiel veranlaßt worden y in den gUtUnger gelehrten anzeigen
i878 seile i05i bis 1053 in aller kürze anzugeben^ wieviel einem jeden
Assyriologen an verdienst in betreff der entzifferungen zukommt. Oppert
darf sich dreist darauf gefaßt halten ^ nächstens eine ladung schmuz Über»
geschüttet zu bekommen, diese wird dann nichts gegen ihn, aber viei
gegen die gassenjungen beweisen
27
warsprnche suum cuigue in Deutschland herrscht, kann man
es sogar für patriotisch erachten dieser devise überall zu folgen,
ich vermute, die resultate der Untersuchung würden sehr über-
raschend sein.
Outschmid wird 128 Max Müller meinen, wenn er von
einem geistvollen linguisten redet, der in einer unglücksstunde
das wort Turanier geschaffen : aber jener ausdruck geht nicht
auf Max Müller, sondern auf Friedrich Rückert zurück, ich
erinnere mich noch sehr deutlich, wie im November oder De-
cember 1844 in einer Unterhaltung über den character der
südindischen sprachen Rückert Müllern und mich mit der be-
hauptung überraschte, der sprachcharacter des türkischen sei
genau der des tamulischen: vgl nicht meine politischen auf-
säze [1853], denn die sind unzugänglich, sondern meinen
bericht über die gegenwärtige läge des deutschen reichs 9.
wenn 96 Nöldeken für die deutung des syrischen Ag-
batäna bei Herodot 3, 64 auf Hamät gedankt wird, so ist
Nöldeke wolhabend genug, diesen dank mit andern teilen
zu können, ich selbst habe die von Gutschmid Nöldeken
übereignete ansieht Symmicta 121 schon als gemeingut der
fachgenossen angesehen, zuerst^) hat sie als tbese neun seiner
dissertation de Cadyti urbe Herodotea FHitzig am 13 April
1829 zu Göttingen verteidigt.
die beiden aufsäze, welche Gutschmids buch veranlaßt
haben, sind demselben vorgedruckt.
es wird nüzlich sein zu bemerken, daß ich vorliegendes
auf besondere anfi^orderung geschrieben habe.
8
Italafragmente der paulinischen briefe nebst bruchstücken
einer vorhieronymianischen übersezung des ersten lohannes-
briefes aus pergamentblättern der ehemaligen Freisinger stifts-
bibliothek zum ersten male veröffentlicht und kritisch be-
leuchtet von LZiegler, Studienlehrer am k Maximiliansgym-
nasium in München, eingeleitet durch ein vorwort von prof
dr ERanke. mit einer photolithographischen tafel. Marburg,
NGEIwertsche Verlagsbuchhandlung. 1876.
Die münchener hof- und Staatsbibliothek bewart 24 von
den deckein verschiedener einst freisinger handschriften ab-
gelöste pergamentblätter , auf welchen bereits 1856, soweit
er sie damals in die bände bekommen, CTischendorf, später
der gedruckte catalog von Halm und Laubmann bruchstücke
einer vorhieronymischen (so erlaube ich mir das adjectiv zu
bilden) übersezung der briefe des neuen testaments (der ca-
*) Herr JWellhauaen hat mich, nachdem er obiges gelesen y brieflich
darauf aufmerksam gemacht, daß JD Michaelis in den supplementa unter
MnOHM ^^ vergleichen sei. diese supplementa haben sich selten gemacht,
und fehlen mir noch in meiner Bibliothek
28
talog nennt nicht ganz genan nur Paulus) erkannt hatte,
diese blätter werden uns von LZiegler in der weise vorge-
legt, in welcher Ernst Ranke seine fnnde vorzulegen pflegt,
und die ich fUr viel zu umständlich erachte, der fleiß und
die genauigkeit des herausgebers verdienen großes lob, und
seine in diesen blättern nicht näher zu erörternde entdeckung,
daß hier derselbe text zu tage tritt, welchen Augustinus in
seinen späteren Schriften, und die dem ausgange Augustins
etwa gleichzeitigen bischöfe Garthagos gebraucht, ist ein
höchst erfreulicher beitrag zur geschichte der altlateinischen
Versionen, mir (abhandlungen 87, Symmicta 100) ganz be-
sonders willkommen, ich freue mich, daß unsere Wissen-
schaft in LZiegler einen tüchtigen arbeiter gewonnen hat.
LZieglers buch ist auch darin den arbeiten Ernst Rankes
änlich, daß das sigma im burgisdrucke recht oft Gicerogröfte
hat. eine universitätsbuchdruckerei sollte sich doch schämen,
so bettelhaft aufzutreten, und deutsche gelehrte, welche ihr
gutes geld fär einen saz ausgeben, haben die pflicht sich der*
artiges nicht gefallen zu lassen.
in dem der arbeit Zieglers vorgesezten Vorworte Ernst
Rankes lesen wir: „eine gelehrte lösung der von herrn prof
Oscar Schade in Königsberg angeregten frage, ob sich ein
directer einfluß der Itala auf die gotische bibelttbersezung
nachweisen lasse, eröffnet der Untersuchung über das Ver-
hältnis der einschlägigen Codices warscheinlich eine neue,
nur mit voller wissenschaftlicher ausrüstung zu durchmessende
ban^. darauf hin wandte ich mich mit dem bemerken, daß
die angeblich jezt erst entdeckte tatsache längst bekannt sei,
an Oscar Schade, und bat ihn um auskunft über die stelle,
an welcher er sich über den gegenständ geäußert habe: ich
empfieng folgende antwort: „Königsberg iPr den 29 März
1877. umgehend die ergebene antwort, daß darüber vorläufige
nachricht in den von mir herausgegebenen wissenschaftlichen
monatsblättern band 3 (1875) 159 fg. die Untersuchung wird
erst gedruckt, daß nicht Vermutung gewesen, sondern ein
bekanntes erwiesenes factum, ist wol schon darum schwer
glaublich, weil im vorigen jarhundert kaum wol eine solche
kenntnis der gotischen spräche bei wem immer zu finden
gewesen, durch die eine dergleichen entscheidung gewonnen
werden konnte, bitte mir doch gütigst etwas näheres angeben
zu wollen, ganz ergebenst dr OSchade".
ich verweise zur beleuchtung der hier gemachten behaup-
tung der kürze halber nur auf lohann lacob Wetsteins Pro-
legomena in novum testamentum 303 ff des von Semler be-
sorgten Sonderdrucks, auf lohann David Michaelis einleitung
in das neue testament 511 ff der vierten ausgäbe — Weisteia
und Michaelis sind eigentlich doch wol männer, um welehe
sich zu kümmern hat wer ttber die ¥on' inen behaaideltea
g*eges8tände mitreden will — , auf Ernst Bernhardts kritische
Qtttersnchungen ttber die gotische bibelttbersezang (1 1864,
U 1868) und desselben ausgäbe des Vulfila. ich habe 1856
(jezt abbandlungen 89, 2) die tatsache bereits als (versteht
sich unter den paar menschen, die sich überhaupt für bibel-
kritik interessieren) allgemein bekannt behandelt, und will^
da ich einmal auf jene meine abhandlung zurückzuweisen
veranlaßt bin, in diesem zusammenhange die tatsaebe nicht
UBukommen lassen, daß ich wegen der Schlußworte meines
Programms (abbandlungen 112,21) als einer sehr hochmütigen
und meiner Jugend (29 jare) nicht ziemenden äußerung
halbamtlich in dem milde väterlich überlegenen tone, der dem
]MUriarchalischen polizeistaate so gut stand, verwarnt worden
bin, und auf die verwunderte frage, wer denn in aller weit
das von mir vennißte geleistet, den namen August Hahn ge*
nannt erhalten habe.
9
Die A^vins oder arischen Diosknren von LMyriantheus.
München, Theodor Ackermann. 1876.
Der vrf der vorliegenden sehrift, ein Cyprier, der unter
MHaug in München studiert hat, spricht IX als für seine
Untersuchungen leitenden grundsaz aus „die mythologie ver-
dankt ihre entstehung der primitiven vorstellungs- und aus-
drucksweise des naturmenschen^.
er denkt mithin wie die meisten, welche sich über die
älteste mythologie öffentlich geäußert, jedenfalls wie die, welche
das urteil des litterarischen markts in bänden haben, ich
halte diese seine und seiner Vorbilder anschauung fQr durchaus
unrichtig, one hier räum genug zu haben, die gründe für
meine Überzeugung auseinanderzusezen , die ich in größerem
zusammenhange vorzulegen gedenke, also im principe kann
ich mich mit der arbeit des jungen Cypriers nicht einver-
standen erklären.
das buch verläuft in folgenden abschnitten:
über die herkunft und die ursprüngliche bedeutung der Agvins.
über die herkunft der Afvins 1 — 22
ttber die ursprüngliche bedeutung der A^vins 22—74
die mirakel der Afvins.
die Agvins als befreier aus der iinstemis 75—91
die Afvins als gottheiten der Verjüngung 91 — 104
die A^vins als krieger und beschüzer in den schlachten 106 — 112
die Afvins als ärzte 112—114
die A^vins als brautftlrer 114^119
die Agvins als beförderer des gltickes der ehepaare
und ala gütter des gedeihens 119 — 155
3£
da» iMMptangenmerk des herausgebers w«r nkU ein
«segetiBcbes und kritisches, sondern — wie da» sein aikade-
misches amt mit sich brachte — ein linguistisches, eine ver-
gleichende grammatik der aramäischen dialeete and weiterhin
der semitischen sprachen läßt sich one kenntnis des targu*
mischen idioms nicht denken: dies idiom aber in den yor«
handenen ausgaben der targame zu studieren, schien minde-
stens sehr mißlich, da nicht bekannt ist, auf welcher auktoritäi
diese ausgaben beruhen, es war unumgänglich, den ältesten
Yorhandeuen codex der chaldäischen paraphrasen, den früher
reuchlinschen vom jare 1105, abzudrncken, um eine zuver-
lässige grundlage für weitere Untersuchungen zu haben, die
vokale jener handschrift sind in der ausgäbe weggeblieben,
einmal, weil ire sezung im codex selbst nicht folgerichtig ist,
zweitens weil es billiger und nüzlicher schien, die punktation
des manuscripts in paradigmen darzustellen, unter denen auf
sämmtliche vorkommende ausnamen von der regel verwiesen
werden solL das erscheinen dieser grammatischen arbeit
hängt selbstverständlich von der aufname ab, welche der
textfoand finden wird.
als zugäbe werden bruchi^tlcke aus dem jerasalemseben
targum zu den propheten mitgeteilt, auf welche der heraus-
geber sich seine rechte wahrt.
11
Hagiographa chaldaice. Paulus de Lagarde edidit.
Die chaldäischen übersezungen des alten testamentis sind
fttr theologie und Sprachforschung gleich wichtig, und nur
der umstand, daß einzeldrucke von inen nicht zu erlangen
wären, wird schuld gewesen sein, daß man bislang diesen
bedeutsamen Urkunden des altjttdischen lebens die inen ge*
bürende aufmerksamkeit nicht zugewendet hat. die rabbini^
sehen bibeln, in denen die targume abgedruckt sind, haben
mit ansaame der lezten, von allen am wenigsten zuverlässi-
gen warschauer, keine bezifferung der verse, so daß es sehr
zeitraubend ist, in inen ein citat nachzuschlagen, die poly-
glotten (von denen die antwerpener aus kritischen gründen
hier nicht in betracht kommt) sind so teuer, daß Privatper-
sonen sie kaum anschaffen können, und so selten, daß öffent-
liche bibliotheken sie mit gutem fuge einer unbedingten be-
nuzung durch jedermann entziehen.
unter diesen umständen hat professor de Lagarde sich
veranlaßt gesehen, im vorigen jare den ältesten erhaltenen
codex des targum der propheten (dies wort im sinne der
Synagoge genommen) abdrucken zu lassen, und liefert er j^t
einen £üi)drack des targum der Hagiographeuw so weit Bom-
bergs chaldäischer text (d^ ersten ausgäbe) reicht, wird
dieser gegeben, doch an etwa 1700 steUe% woki^ auob meist
nur tinbedettteDd , verbessert (die abweichungen verzeichnet
die vorrede): die Paralipomena sind tunlichst nach der er-
furter handschrift abgedruckt, es konnte weder bei dem im
vorigen jare erschienenen noch bei dem demnächst erschei-
nenden bände die absieht sein, mehr zu bieten als eine editio
princeps in möglichst handlicher form, das heißt einen von
den allergröbsten und augenscheinlichsten versehen des ihm
zu gründe liegenden manuskripts gesäuberten, für citiernng
und kollationierung bequem eingerichteten, sonst aber noch
in keiner weise bearbeiteten text: man bezweckt nur, die
targume flir weiteres Studium zugänglich zu machen, die
handschriften der chaldäischen paraphrasen weichen oft er-
heblich von einander ab, wie der herausgeber aus eigener
vergleichung wenigstens einiger von inen bezeugen kann:
die -dem anscheine nach wertvollsten liegen in Italien und
Paris, und ire kollation ist nur durch einen jare langen auf-
enthalt im auslande zu beschaffen: und selbst wer diesen
aufenthalt ermöglichen könnte, würde vermutlich seine kraft
der riesigen aufgäbe, sie zu vergleichen, bald erliegen fülen.
die Lagardischen ausgaben werden vielleicht die veranlassung
werden, daß von mereren selten zugleich, auch von nicht-
Deutschen, die wichtige arbeit an den targumen in angriff
genommen wird, die kollationen, welche der herausgeber
der vorliegenden drucke selbst gemacht hat oder zu machen
gedenkt, sollen, wie sein persönliches bedürfnis, das heißt
die rücksicht auf seine eigenen textkritischen und religions-
geschichtlichen Studien, erheischt, veröffentlicht werden: für
gran^matische und lexikalische arbeiten auf diesem gebiete
dürfte vorläufig das gebotene ausreichen.
12
Psalterium iuxta Hebraeos Hieronymi e recognitione Pauli
de Lagarde.
Hieronymus hat zweimal eine revision der im kirchlichen
gebrauche befindlichen lateinischen, aus der Septuaginta ge-
nossenen ^ übersezung der psalmen geliefert, das psalterium
romanum und gallicanum, und sich schließlich im Interesse
der polemik gegen die Juden entschlossen, das vielgebrauchte
buch, allerdings unter tunlichstem anschlusse an den in der
kirche des abendlandes beim gottesdienste gebräuchlichen
text desselben, aus dem originale selbst zu übertragen, diese
übersezung ist separat nur einmal, zu Augsburg im jare 1473,
gedruckt: sonst findet sie sich in Verbindung mit andern
übersezungen der psalmen oder in den werken des Hieronymus.
Professor de Lagarde hat für seine ausgäbe vier hand-
schriften benuzt, deren älteste der mitte des neunten jarhun-
derts angehört, und hat außerdem, so weit dies angezeigt
war, die älteren drucke sorgfältig verglichen, der codex
II 3
M
AiQiiatiiiiis ist Hiebt beigezogen, einmal , weil es nicht aa-
st&ndig schien die arbeit von Heyge anszaplttndern, nnd cwei-
tens, weil eine handscbrift des zehnten jarhanderts zur ver-
fdgung stand, die dem Amiatinas genau entspricht und fbg-
Hefa bis auf weiteres dessen stelle zu vertreten im stände war.
als die vorliegende ausgäbe handschriftlieb längst beendet
und auch ihr druck bereits ziemlich vorgeschritten war, er-
iK^bien der hebräisch-lateinische psalter der faerren CvTischen-
4orf, FDelitzsch, SBaer. professor de Lagarde glaubt durch-
lius nicht, daß seine arbeit durch diese leistung überflüssig
geworden ist, und hat sich über den wert des Tiscbendorf-
Bchen Versuchs am ende seiner vorrede mit aller Offenheit
ausgesprochen.
da nur eine kleine anzal von exemplaren gedruckt ist,
kann one jede ausname nur auf feste bestellung gdiefert
werden.
13
Koptische Untersuchungen von Kari Abel. Berlin, Ferd
Dttnmilers Verlagsbuchhandlung. 1876.
Eins der intei^essantesten und bedeutendsten Völker der
geschichte sind die Aegypter. wie viel danken wir inen
nicht! das ist ja freilich unerheblich, daß, wer heute dureh
die Straßen einer englischen Stadt schlendert, sich voa den
farbigen gläsern der apotfaeken altägyptische zeichen entge^
genscheinen sieht, daß die planetensymbole unserer kalender
und die namen unserer Wochentage (siehe mein psalterium
Hieronymi 159) von den ufern des Nils stammeo. aber wenn
auch nicht, wie EdeBoug6 behauptete, unsere buehstfibeQ-
schrift selbst, so doch der gedanke einer boehstabenscbrift
ist den vor flinftausend jaren das delta bewonenden vettern
der Pbtoicier durch die priester V(m Memphis geschenkt
worden, der name chemie, das heißt ägyptische kunst, lehrt
feilen schulbuben, wo eine der wichtigsten «nd nttzlichsten
Wissenschaften ins leben getreten, wo sie jarhunderte lang
*rorzug9weise gepflegt worden ist. die in regelmä|iger Wie-
derkehr die landmarken zerstörenden Überschwemmungen
zwangen die Untertanen der Pharaonen zur feidmeßkunst,
und leiteten so zur matbematik. durch astronomische beob^
achtungen von wunderbarer genauigkeit kgte dies ernste
Tolk die grundlagen für die cbronotogie, und ^b damit der
gescbichtskunde das feste gestellt an und in welchem wich^
ttgeres auf bewart werden konnte, mehr als das: begriffe,
die uns, freilich meistens nur als worte, ganz geläufig sind,
die aber einmal durch zusammenschauen der in scheinbar
regelloser üppig keft nach und nach sich darbieteadeu ersehet*
üungei», und durch beraus*anen des in einer fUHe von wirkun*
gen sich mehr versteckenden als offenbarenden wesentlichen
05
des lißbens gefSanden werde»! muBteii, diu AiOgypter bftbün
Bie festgestellt, von denen sie — ein wertvollerer sebae Alfi
die geliebenen goldenen und silbernen gefäße — den Q9r
brgern mit auf den weg gegeben, und da4urch in das bemr
tum des halben menschengeschlecbtes und der ganzen gescbidlite
übergefürt worden sind. Moses war unzweifelhaft kein Semit:
der stamm Levi, der träger des hebräisehen cultus, gibt^ wiiß
ich schon vor 23 jaren dargelegt, durch seinen üamen -m-
ein adjectiv, das einen zur gefolgsehaft geh^lrigea bedeutet
— den beweis, daß das geistige leben der nach Asien z^
rüokwandernden Semiten in der pflege und leitung ägypti-
scher männer gestanden hat.
man sollte denken, diese erwägpngen müßten dior hßr
achäftigung mit Aegypten einen festen und geehrten plae
unter uns sichern, leider nimmt diese bescbäftigung eineft
Bolehen plaz nicht ein. es fehlt ja nicht an Aegyptologan,
allein diesen liegt das feststellen empirischer tatsaeben dar
ägyptischen geschiehte und geographie mehr am herzen , .^Is
das Verständnis des gesammten lebens der Aegypter: fot
allem das Studium der ägyptischen spräche, die dodi fäf 4ity
welche auf die erkenntnis des inneren wesens der sie »sden-
den ausgiengen, einen hohen wert haben müßte, wiird Uffger
bttrlich vernachlässigt, diese Vernachlässigung läßt »iah wol,
abgesehen davon, daß es fürs erste sich durckaus mit roobt
nur um eine Orientierung in der landschaft handelt, aus eben
dem umstände erklären, der vorzugsweise zu piner besd^r
tigung mit der ägyptischen zunge anreizt wo ist eine sprar
ehe so wie die ägyptische in einer flünf jartausende lang lueÜ
unterbrochenen reihe von authentischen und datierten (lenk?
malern zu studieren? man behauptet, zu Leibnizens zeit hajoie
der lezte mann gelebt, der koptisch gesprochen: doch &i»d
ich in der münchener bibliothek etwa 50 jare alte rrr vom
den behörden aufgefangene «t— briefe tdh Zöglingen der fxror
paganda, welche auf koptisch nach der heimat über ihr loos
klagten, also doch noch den gebrauch des idioms in der ger
walt hatten: und von diesem 1825 geht es aufwärts ))is in
die anfange der ägyptischen geschiehte hineip ! aber freiliob,
ein einzelner mensch ist nicht im stände, dieses überreicbtttBMf
herr zu werden, die sich solcher arbeit unterwänden, wä^en
eben dadurch, daß sie es täten, als dilettanten bei eeite ger
schoben.
schon darum ist es ein glückliches ereignia» daft /^
neuer arbeiter, herr Karl Abel, zu den wenigen auf diesem
felde tätigen hinzutritt und eine weitere teilung der aufgidben
möglieli macht, das behagen wächst, wenn pian ^ieht, da6
dieser gejehrle die saehe im inter^ese an der «^obe, nnd
doreh cO« saohd gelbst erzogen, an dem ende anfatßt, an W4)^
3*
36
ehern Bie angefaßt werden muß — mit Menes dürfen wir
nicht beginnen, sondern haben auf der uns zugewandten seite
des ägyptischen, dem koptischen, anzuheben -— , und daß da-
durch für die älteren gestalten der spräche wesentlicher ge-
winn in aussieht steht, denn sage ich es nur frei heraus
— wer wie ich den dritten teil der koptischen bibel abge-
schrieben und herausgegeben hat, wird sich ein urteil erlau-
ben dürfen — : von nicht wenigem, was die hieroglyphiker
von den steinen und den papyrus gelesen haben, sehe ich
keinen weg zu dem, was in der koptischen bibel vorliegt,
wie umgekehrt mir die anname unmöglich scheint, daß in
den tagen der römischen herrschaft feinheiten in der spräche
entstanden sein sollten, welche die Ptolemäer und deren ein-
heimische Vorgänger nicht gekannt hätten: das koptische muß
und wird für die hieroglyphik mehr leren, als die bedeutung
manchen Wortes und eine ungefäre analogie der grammatik:
damit es dies könne, muß es so eindringlich durchforscht wer-
den, wie herr Abel es durchforscht hat, und darin, den wert
einer solchen forschung durch die tat gezeigt zu haben, liegt
die bedeutung des uns beschäftigenden buches.
aber noch in anderer hinsieht ist dasselbe von belang,
je genauer und ängstlicher ich die ältesten sprachen der hi-
storischen Völker treibe, desto gewisser wird mir der saz,
daß am anfange der geschichte nicht die rohe notdurft ge-
standen hat, welche die ihr verfallenen durch tastende ver-
buche allmälig in die höhe zu streben gezwungen, überall
finde ich gerade im höchsten altertume ein schlichtes, aber
sicheres können: überall ein wissen, das sich fast wie der
stille, stumme wiederschein des horizonts in einer geschlilBFe-
nen metallkugel ausnimmt: überall, um das von mir selbst
80 hart verpönte wort einmal zu brauchen, eine reiche cultur,
welche die schäze der Schöpfung und der erfarung nicht
außerhalb des eigenen friedens kennt, sondern wie zum haus-
halte gehöriges ständig und stetig nuzt, und in keuscher, er-
haltender scheu genießt, die edelsten sprachen legen ein
veto gegen die ansieht derer ein, welche unser geschlecht
aus der rohheit, unsere religion aus dem schmuze und aus
gewitterbeobachtungen ableiten, die in einer mit elektricität
bis zum unsinn gefüllten atmosphäre angestellt, tantum sua-
dere malorum nicht vermocht hätten, wenn nicht unglück-
licher weise der blizableiter in jenen grauen tagen noch nicht
erfunden gewesen wäre, das koptische zeigt noch vielfach
die art der urzeit: höchste kraft, die sieh der geringsten
mittel bedient, feinste beobachtung nicht des sinnlichen, son-
dern des geistigen : sollte sich nicht von ihm aus eine bresche
in die dogmatik derer legen lassen, welche erachten, daß one
Samenkorn; one licht und luft, der bloße guano der vater
3T
aller ges^^hichte sei? das buch des herrn Abel ist sehr ge-
eignet, warheitsachende menscheD an der zur zeit gültigen
grundanschauung des großen publicums zweifeln zu leren,
wenn eine uralte spräche so tiefe einsieht in das wesen
des waren und rechten ausdrückt, wie sie herr Abel in einem
allerdings viele höchst wichtige Untersuchungen jeder art
nebenher behandelnden bände von 456 Seiten im koptischen
nachweist — einzelnheiten zu besprechen kann dieses orts
nicht sein — , dann ist nicht die nacht, sondern der morgen
die Wurzel des tages.. mag man diese abhandlung auch nur
durchblättern, so wird man — und ich hätte stoflf für fünf-
zig änliche aufsäze — staunen über die feinen Unterschei-
dungen, welche das koptische macht, Unterscheidungen, welche
so fest mit der ganzen structur der spräche verwebt sind,
daß sie in deren fundamente hinabreichen : man muß begierig
sein zu erfareu, wie sich diese theologie der spräche zu der
mythologie der priesterschaft und des Staats verhalten hat:
ob die mythologie krankheit, oder ob sie Symbolik war, wel-
che erst nach und nach, und zwar noch nicht vor vielen jar-
tausenden, misverstanden wurde.
wenn fraglich scheint, ob für solche erwägungen schon
die z^it gekommen ist. Eins kann dies gute buch gewiß so-
fort wirken.
man hat bei dem , was jezt als linguistik gilt , meistens
den wünsch, iren pflegern möglichst weit aus dem wege zu
gehn: denn man ist gegen leute mistrauisch, welche das
menschlichste leben so durchaus nur als kammerdiener oder
ingrossatoren betrachten: man kann sich denken, daß der
Schreiber eines rechtsanwalts, wenn man ihm nur einige hand-
griflfe gezeigt hätte, unsere vergleichenden Wörterbücher, und
was diesen gleichwertig ist, noch geschickter zusammentra-
gen würde, als die welche sie abgefaßt: von einer beherr-
schung der sprachen, über welche und mit denen man han-
delt, ist unter den linguisten fast nie die rede, da so viel
neuhochdeutsch, als man sich in der kinderstube angewönt
hat, und geschäftiges hantieren mit den Werkzeugen Bopps
und Grimms, so viel semitisch, daß es in den Wörterbüchern
zu blättern befähigt, genügt, um auf dem gebiete der lingui-
stik einen großen mann zu schaffen: und wird man nicht
Mezzofanti, der in siebzig sprachen nichts zu sagen hatte,
über Grimm zu sezen gewiesen, wenn man dulden sieht, daß
so vielen mit paradigma, Wortbildung, wurzelwörterbuch die
spräche erschöpfend erkannt scheint, die in alten zeiten das
Spiegelbild des gesammten denkens, empfindens und wollens
war, und zugleich die atmosphäre, in welcher, der boden,
auf welchem neues wuchs? sie, die jezt zu einem mittel her-
abgesunken ist, nicht allein die gedanken, sondern auch die
38
g^ank^ntofii^eit m rei^rgeti, nM diei von d^n Uir^ist^ii,
^li^ diüA de eä ätisdrflcklich aussprecheHi uut als solcbes be*
bändelt wifd.
hert" Abel hat in dem uns yorliegenden buche durch die
tM gezagt, daß die spräche ansdrack des geistes ist : und er
hlit das so gezeigt, daß Ihm nicht etwa der vorwarf gemacht
Wefdeii kann, et achte den leib gegen die seele gering, es
iteht fi^eilich kanm zu hoflPen. daß so bald andere dem von
ihm gegebenen beispiele nacneifem Werden — sie müßten
oben ganz andei'e werden, als sie sind — , aber dn heilsa-
nier schrecken Wird doch über die lingnistiscben saokträger
kommen t sie werden wenigstens im geheimen sich schämen,
it^e mechanis(ihe arbeit auch fernerhin als das allein nüzliche
Hnd als die hanptsache anzusehen, ich habe seit einem vier-
feijärbuhdert an philologischen prolegomena zu dner ethik
nüd theologie des alten testaments gearbeitet, und bisher
die sehen nicht überwinden k(5nnen, dies allerdings auf sehr
bi^lteif basis aufgebaute und deshalb schwer fertig zu stel-^
Imide Wei-k Vorzulegen — nur in exegetischen Vorlesungen
sind bruchstücke davon in eine gewisse Öffentlichkeit gekom-
tättk — : ich bin heri'n Abel ganz besonders dankbar, daß er
niii eihet meinen bestrebungen gleich zielenden Studie das
eis gebrochen hat, und will ihn, weitere gaben von ihm er-
wartend, aus erkenntliohkeit noch ein hilfsmittel kennen le-
iten, das er wunderbarer weise nicht zur band zu haben
tieheint, und das ihm sein beschwerliches forschen erleich-
fera wiM. herr Abel hat augenscheinlich alle belegstellen
fit seine säze durch lesen gesammelt — und sehr sorgsam
hat er gelesen i nur meine sahidischen psalmen scheinen ihm
Völlig unbekannt geblieben zu sein — : aber wozu gibt es
für die bibel coücordatizen, als damit sie dem, der sie au be-
niit^tk Vei^teht, eine große mühe abnemen und kostbare zeit
späten?
tmd nun noch eine bitte.
als ich mich vor mehr als dreißig jaren in das koptisehe
vetliebte, das ich zunächst nur gelernt, um für die zwecke
der kritik des bibeltextes die koptischen bibelübersezungen
lesen tu können, machte ich meinen lerer und freund Rü-
ekett tum mitwisser meines glückes. Bückett schrieb mir,
i^lS ich stets von neuem schwärmte, 1851, daß er das kop-
tidche nun auch anfangen wolle, er hat es gelernt^ und wie
geleilit! le^twillig beanftragte er mich, seinen nacklaß, so*
t^reit dieser das koptische betrifft, zu ordnen und, wenn ich
ihn da£u geeignet fände, herauszugeben, ich habe dies zu
tun aus mehr als Einem gründe ablenen müssen, so tief ee
mich schmei'^te, die mühselige, in tausenden von zetteln uAd
zeiteichen bestehende ai'beit des greisen dichters ungem^t
39
verkommen zu lassen, herrn Abels persönliche Verhältnisse
sind mir unbekannt : die ausstattung seines buches und die
ins große gehende anläge desselben erlauben za schließen,
daß er wol in der läge sein würde, Rttckerts Stadien für den
drnck zu bearbeiten, was allerdings merere jare angestreng-
ten fleißes kosten würde, ebenbürtig ist er dem dichter auf
diesem gebiete, and wenn er mit kleiner Schrift sezen ließe,
and sich vor der ans aus not geläufigen knappheit des aus-
drucks und der beweisfürung nicht scheute, so würde er in
einem octavbande von fünfzig bogen das ergebnis der ein-
dringlichen, durch ein duzend jare fortgesezten forscbung eines
für spracberkenntnis reich begabten geistes vorlegen können,
und die Sprachwissenschaft überhaupt, nicht bloß die kennt-
nis des ägyptischen, um ein gutes stück vorwärts bringen,
die hofifnung darf man unter den jezigen Verhältnissen ja
nicht hegen, daß die zumeist in Italien liegenden koptischen
texte vollständig werden herausgegeben werden, für die
kritik der bibel ist die veröffentlkbuag der sahidischeu flber-
sezung unumgänglieh nötig, der wiehtipte dienst, der diesem
zweige der Wissenschaft zur zeit geleistet werden kann : aber
da auf der theologie der fluch lastet, wird niemand erwarten,
daß, um der religionsgeschichte zu nüzen, jemand an diede
arbeit die band legen werde : möchte es herrn Abel geUngep,
das linguistische interesse waeh zu rufen, das die Sammlung
jener, hauptsächlich für Stephan Bofgia geretteten Überreste
ebenso gjebieterisch fordert, wie das theologische es tut, und
möchte m folge dieses Interesses wenigstens das eine pdet
andere aus dem museum borbonicum und den schränken der
Propaganda ans licht gezogen werden, sonst haben die an^
dern Wissenschaften von der gnade und zu gunsten def theo-
logie gelebt: 1876 müssen wir theologen schon zufrieden
sein, wenn wir die brocken bekommen, welche vom tische
der andern Wissenschaften fallen.
40
i Naehrichten von der k geaellschaft der Wissenschaften ttnd der
Georg - Augusts - Universität aus dem Jare 1878 seite 15 bis 18,
2 ebendaher 1879 seile 237 bis 2*2.
3 göttingische gelehrte anzeigen 1877 seite 449 bis 454.
4 ebendaher 1877 seite 737 bis 748.
5 ebendaher 1878 seite 65 bis 68.
6 ebendaher 1878 seite 68 69.
7 philologischer anzeiger von EvLeutsch VII 532 bis 540.
8 ebendaher IX 56 bis 58.
9 ebendaher VIII 251 bis 254.
10 mitteilungen der Verlagsbuchhandlung BQTeubner 1872 seite 8,
11 ebendaher 1873 seite 23 24.
12 ebendaher 1874 seite 22.
13 deutsehe rundschau herausgegeben von Julius Modenberg 1876 VIII
464 bis 467.
Moabitica,
1
Berichtigung.
Merere stellen in unserer sehrift ^die ächtheit der moa-
bitischen altertümer geprüft'' nsw haben zu dem misverständ-
nis gefürt, als ob die fraglichen tonwaaren direct von dem
berliner rouseum angekauft worden seien, auf grund com-
petenter mitteilungen berichtigen wir dies dahin, daß die ge-
neralverwaltung des berliner museums aus starken bedenken
gegen die ächtheit der waaren den ankauf derselben yielmehr
wiederholt abgelehnt hat.
Basel den 16 Februar 1876.
EEautzsch. ASocin.
Literarisches centralhlatt ^ Leipzig ii März 1876,
spalte 38 i.
2
Von den herren professoren EKautzsch und ASocin in
Basel erhält die „berl[inerl börs[en]z[ei]t[un]g" nachstehende
Zuschrift, der wir um so bereitwilliger räum geben, als da-
durch die obere leitung ^nsefer Mtertumssammlungen von
einem nicht nur sie, sondern indirect die deutsche Wissen-
schaft überhaupt arg kompromittierenden vorwürfe gereinigt
wird, das betreffende Schriftstück lautet: „in der „berliner
börsenzeitung'' vom 27 Januar findet sich bei gelegenheit der
erwänung unserer sehrift über die „echtheit der moabitischen
altertümer" die notiz, daß die lezteren teilweise für bedeu-
tende summen vom berliner museum erworben worden seien,
in der tat waren auch die unterzeichneten früher der Über-
zeugung, daß die fraglichen tonwaaren für das berliner mu-
seum angekauft worden seien, müssen dies aber auf grund
zuverlässigster ausknnft von kompetenter seite dahin berich-
tigen, daß die generaldirektion der berliner museen vielmehr
den ankauf aus starken bedenken gegen die echtheit wieder-
holt abgelehnt hat.
Nationalzeitung, Berlin 17 Februar i876, morgen'
ausgäbe, nummer 79, erstes beiblatt, spalte 4.
3
Hinsichtlich der moabitischen altertümer des berliner mu-
seums geht uns aus Goettingen unter dem 17 Februar 1876
folgender brief zu , den wir wegen des Interesses , das die
angelegenheit in gelehrten kreisen erregt hat, wörtlich mit-
teilen: „Sie gestatten mir wol, geehrter herr, unter bezug-
name auf die in n^ 79 Ires blattes an einen in der „ber-
liner börsen-zeitung" abgedruckten brief der herren profes-
soren Eautzsch und Socin angeknüpften bemerkungen Inen
eine »teile aus dem Vorworte mitzuteilen^ welches jene beiden
4d
gelehrten irem sehäzbaren buche vorgesezt haben, es h^ftt
dort:
wir halten es für unsere erste pflicht, auf gmnd einer
nmfassenden korrespondenz und mündlichen besprechung
mit zalreicben fachgenossen aasdrtteklich zu konstatieren,
daß uns wenigstyis nur eine verschwindend kleine zal
von Verteidigern der echtheit bekannt geworden ist ge-
genüber der großen zal derer, welche die tonwaaren ent-
weder ausdrücklich oder doch mit sehr schwacher reserve
für eine großartige fälschung erklären,
mir selbst sind in ganz Deutschland nur vier gelehrte be«
kannt, welche den jerusalemer londiener Selim für einen al-
ten Moabiter gehalten haben: die zwei, welche allen War-
nungen zum troz den ankauf des plunders — denn gekauft
ist er ^ veranlaßten : ein ziemlich seitab stehender enthusiast,
und ein seitdem verstorbener, an dessen einsieht zu zweifeln
man übrigens längst allen grund hatte, jene beiden haben
fttr allen spott aufzukommen, welcher aus der angelegenheit
erwachsen ist und noch erwachsen wird: die deutsche Wis-
senschaft braucht gar keine Verteidigung, und gerade in Ber*
lin haben Bödiger und Wetzstein deutlich genug ire mei-
nnng gesagt.
wenn hochgestellte leute sachverständige befragen wollen,
müssen sie zu beurteilen verstehn, wer sachverständig ist, und
wer nur zur zeit in gewissen kreisen für sachverständig gilt.
hochachtungsvoll professor Paul de Lagarde, doctor der
tbeologie.
NaUondlzeituug, Berlin 20 Fsbruar id76t morgen*
ausgäbe, nummer 85, erstes beiblait, spalte 8,
4
In nummer 89 unserer zeitung brachten wir unter „ber-
liner nachrichten^ eine notlz der „post^ -^ „anknüpfend an
den von uns veröffentlichten brief des professors Paul de
Lagarde über die von unserm museum angekauften, soge-
nannten moabitischen altertümer^ — über die Verwaltung
der königlichen museen. herr prof Paul de Lagarde bittet
uns nun^ die leser daran zu erinnern, „daß er in seinem
briefe mit keinem werte gesagt, daß das tnuseum jene
altertttmer gekauft habe, sondern nur, daß sie gekauft wor-
den seien**, der heutige „reichsanzeiger" veröffentlicht mm
im amtlichen teile unter der Überschrift „die moabitischen
altertümer* folgende „berichtigung**:
Die herren professoren Eautzsch und Soein hatten in
irer schrift gegen die echtheit der moabitisehen altertümer
deren einverleibung in das königiiebe museum vorausgesezt
hizwisehen haben sie dies mit großer geftLlUgkeit beriehti^.
demongeacfatet wird in den seitungen neeh vielfaeh von den
44
^moabitischen altertümern des königlichen maseums^ gespro*
chen. die generalverwaltung muß daher öffentlich erklären,
daß eine solche einverleibung niemals stattgefunden hat, und
die fraglichen altertümer von anfang an durch sie und die
ihr zur seite stehende technische kommission als verdächtig
zurückgewiesen worden sind, seitdem ^as museum einer be-
trächtlichen dotation genießt, drängen sich natürlich auch
die angebote verdächtiger oder nichts bedeutender gegenstände
oftmals zu den enormsten preisen an die generalverwaltung
heran, es ist ihr daher äußerste vorsieht in den erwerbun-
gen geboten.
Berlin, den 29 Februar 1876.
generalverwaltung der königlichen museen.
Usedom.
Nationalzeiiung y Berlin i März 1876 morgenaiM-
gabCf nummer iOi f erstes heihlatt^ spalte 6,
5
Abgeordneter dr Petri: meine herren! wenn die bisheri-
gen redner die zustände unserer museen und Sammlungen im
allgemeinen besprochen haben, so möchte ich Ire aufmerk*
samkeit auf einen speziellen fall lenken, welcher vielleicht
geeignet ist, in manchen beziehungen eine Illustration zu dem
gesagten zu geben.
kürzlich brachte der reicbsanzeiger eine „berichtigung"
der generalverwaltung der königlichen museen unter der
Überschrift „die moabitischen altertümer'', in welcher erklärt
wird, daß „eine einverleibung dieser altertümer niemals statt-
gefunden habe, und solche von anfang an als verdächtig zu-
rückgewiesen geworden [so] seien", zum besseren Verständ-
nis muß ich etwas weiter ausholen.
als vor einigen jaren die große iuschrift des königs Mesa
von Moab entdeckt wurde, gab man sich allgemein der hoff-
nung hin, daß noch weitere moabitische altertümer aufgefun-
den werden würden, in der tat schien sich diese hoffnung
verwirklichen zu wollen, denn plözlich tauchte in Jerusalem
eine große menge tönerner gefäße und sonstiger gerätschaf-
ten auf, welche vielfach dieselben Charaktere trugen, wie die
Inschrift des königs Mesa.
es war hauptsächlich herr professor Schlottmann von
Abg Petri wünscht auskunft von der regierung über den
ankauf der gefälschten sogenannten moabitischen altertümer.
der „reichs - anzeiger" brachte zwar eine erklärung, daß
der ankauf von selten der museumsverwaltung nicht ge-
schehen > die Objekte vielmehr von dieser von anfang an als
verdächtig zurückgewiesen seien, nichts desto weniger ist
es doch eine tatsache, daß auf anraten des professor Schiott-
45
Halle, welcher sich dieser entdeckung annam und auf das
entschiedenste für die echtheit dieser altertümer eintrat, seine
argumente fanden eine besondere stUze in dem zeugnis des
protestantischen pfarrers Weser zu Jerusalem, welcher unter
der fürung eines Arabers, Selim el Gari, in Moab selbst ganz
änliche gegenstände ausgegraben hatte, es soll nun auf den
einseitigen verschlag des herrn professors Schlottmann eine
auswal dieser moabitischen altertümer von der königlichen
Staatsregierung um die summe von 20,000 taler erworben
worden sein, erwänen muß ich noch, daß herr professor
Schlottmann als mitglied des geschäftsfür enden ausschusses
der deutschen morgenländischen gesellschaft den beschluß
herbeigefürt haben soll, auf kosten genannter gesellschaft
sorgfältige abbilduugen einer auswal der fraglichen altertümer
zu veröffentlichen, in folge dessen also gewissermaßen die
große autorität dieser gesellschaft für die echtheit dieser al-
tertümer eingesezt war.
nun, meine herren, die kehrseite! gleich bei dem auf-
tauchen dieser altertümer wurden die erheblichsten zweifei
gegen ire echtheit laut: auch das zeugnis des herrn pfaiTers
Weser beseitigte nicht die erhobenen bedenken.
ein beamter des französischen konsulats, namens Granneau,
brachte nämlich die gewichtigsten beweise dafür bei, daß
pfarrer Weser der gegenständ einer mystification geworden
sei, bei welcher sein fürer Selim el Gari die hauptroUe, und
der bekannte antiquitätenhäudler Schapira zu Jerusalem die
rolle des helfershelfers übernommen hatte.
die dieserhalb von dem deutschen konsulat in Jerusalem
gefürte Untersuchung lieferte allerdings ein ergebnis zu gun-
sten der echtheit der fraglichen altertümer, allein auf der
andern seite wird auch wieder dieses ergebnis bei der art
und weise, in welcher diese Untersuchung gefürt worden ist,
angefochten, ich will hier einschieben, daß inzwischen diese
angelegenheit auch einen politischen Charakter angenommen
hat. unsere nachbarn jenseits der Vogesen bilden sich näm-
lich nicht wenig auf diese niederlage der deutschen wissen-
mann in Halle aus Staatsmitteln der ankauf dieser gefälsch-
ten altertümer geschehen ist, und zwar [für] die ungeheure
summe von nicht weniger als 20,000 tlr (hört! hört!), und dies
geschah, trozdem von vorne herein die ernstesten zweifei an
der echtheit der objekte laut geworden sind, die sache hat
dadurch auch ein politisches interesse gewonnen, daß das
französische konsulat zu Jerusalem sofort nach der auffin-
dung der altertümer eine prüfung derselben angestellt und
sie für gefälscht erklärt hat. natürlich konnte es nicht aus-
bleiben, daß die französischen gelehrten, nachdem der ankauf
46
sebaft ein, und glauben damit gegen die niederlageo ton
1870 und 71 kompensieren zq können, eine solche ttber-^
hebnng nimmt sich in der tat wunderlich aas, wenn man siob
ires gelehrten abb^ Domenech erinnert, welcher bekanntlicl)
anter den au»pizien des ministers des kaiserlichen hauses
die zam teil sehr anflätigen Schmierereien eines deatschen
hinterwälderjungen für wertToUe Überreste aztekischer zdr
chenschrift ausgegeben hat. meines dafürhaltens ist nun
durch die neuerdings vorgenommenen untersuchungeii der
Professoren Socin und Eautzsch von Basel unzweifelhaft festi-
gestellt worden, daß für einen häufen wertloser seherben
20,000 taler ausgegeben sind.
meine herren, gleichwol möchte ich aus der bloß^ tatr
Sache, daß die königliche Staatsregierung falsifikate angekauft
hat, noch keinen Vorwurf herleiten, denn in nichts wird mehr
und täoschender gefälscht, als in altertümern. ich erinnerQ
an den palimpsest des Simonides, der seiner zeit gerade hier
in Berlin so großes aufsehen gemacht hat: ich erinnere an
die masse von Imitationen von pfahlbautenfunden, deren an^
fertigung kurz nach der entdecknng der pfahlbauten in d^
Schweiz geradezu fabrikmäßig betrieben wurde, aber gerade
dieser umstand weist darauf hin, daß bei dem ankauf der-
artiger gegenstände mit der größten vorsieht verfaren wer<-
den muß, daß es namentlich im vorliegenden falle nicht hätt§
versäumt werden sollen, gründliche kenner der tontechnik
hinzuzuziehen, das soll aber, wie ich erwänt habe, nicht
geschehen sein, und wenn dies richtig ist, worüber ich eine
auskauft von der königlichen Staatsregierung erbitten möchte,
dann würde allerdings meines ermessens das eingehaltene
Terfaren nicht völlig korrekt erscheinen, für die anname,
daB die königliche Staatsregierung nicht geneigt ist, d^n rate
Bachverständiger den verdienten wert beizulegen, bietet mir
das in einer andern angelegenheit eingehaltene verfaren,
welche ich persönlich sehr genau kenne, einen weiteren an«-
halteponkt
ich sehließe mit der wiederholten bitte an die königliche
Staatsregierung, darüber auskunft erteilen zu wollen, in wel-
cher weise der ankauf dieser moabitischen altertümer bewerk-
stelligt worden ist, insbesondere welche sachverständigen vor-
her gehört worden sind.
erfolgte, diese niederlage der deutschen Wissenschaft in jeder
weise ausbeuten, wobei sie freilich der blamage ires lands^
mannes, des abbes Domeneque, vergessen haben, der bekamt
Ikh die schreibübungen eines hiQterwälderisehen Schuljungen
filr die wiederaofgefundenen schriftzüge eines untergegangenen
irolksstammes erklärte*
4?
abgeordneter dr Homwseu: meine herr^n! ieh will asf
die gegenbemerkung des herrn referenten nicht weiter ein-
gehn, da die angelegenbeit doch nicht von der art ist, daß
sie bei dieser gelegen heit ernstlich erwogen und zum austrag
gebracht werden könnte, ich habe mich hier, wenn Sie es
gestatten wollen, gemeidet nicht so sehr als abgeordneter,
sondern als epigraphiker « um in betrefif der moabiter alter-
tttmer hier ein wort zu bemerken, es ist dies zwar nicht
meine eigentliche branche, aber ich bin hinreichend instruiert
tlber die ansichten, die darüber in sachverständigen kreisen
herrsehen, um über dieselben hier das wort nemen zu können.
zunächst ist es keinem zweifei unterworfen, daß eine fäl-
schung hier stattgefunden hat von der allerscfalimmsten art
diese tatsache ist nicht mehr hinwegzuleugnen, aber im in«
teresse der iustitia distributiva möchte ich darauf hinweisen,
was vielleicht der abgeordnete Petri bereits getan, ich aber
möglicherweise überhört habe, daß in diesem falle die gene-
raldirektion der königlichen mnseen schlechterdings kein Vor-
wurf trifft: sie ist bei dieser ganzen angelegenheit nicht be-
fragt worden: diese anschaffung ist aus dem königlichen dis-
positionsfonds vollzogen, und also weder die ansieht noch der
gddbeutel d^ generaldirektion hierbei in irgend einer weise
in mitleidenschaft gezogen worden, das steht fest, die Ver-
antwortung würde also hier unmittelbar, soweit überhaupt
▼OB Verantwortung die rede sein kann, das ministerium treffen,
was BUB die Verantwortlichkeit des ministeriums anlangt, so
hat der abgeordnete Petri darin unzweifelhaft geirrt, wenn
er gemeint hat, daß unser ministerium gehandelt hat auf die
autorität des herrn Schlottmann in Halle, unser ministerium
ist in dieser angelegenheit vorgegangen auf anregang der
deutschen morgenländiscben gesellschaft, der ersten wissen-
abg Mommsen: was die moabitischen altertümer betrifft,
ao ist es durchaus keinem zweifei unterworfen, daß eine fälr
schung und zwar von der allerscblimmsten sorte hier stattge-
Ainden hat. diese tatsache ist nicht loehr binwegzuleugnen.
aber im interesse der iustitia distributiva weise ieh daraitf
hin, daß in diesem falle die generaldirektion der königlichen
museen sehlechterdings kein vor^nrf trifft, sie ist bei der
ganz^i angelegenheit nicht befragt worden, diese anschaffung
ist ans dem königlichen dispositionsfonds vollzogen, und also
weder die ansieht noch der geldbeutel der generaldirektion hier-
bei in irgend einer weise in mitleidenschaft gezogen worden,
das ateht fest, die Verantwortung wüi*de also hier unaiittelbar
das imnisterium treffen, dieses ist in dieser sacha vorgegaor
^en auf amr^gung der deatschea nmrgenläiidisclitB geselkekifik,
4»
scbaftlichen korporation, welche es auf diesem gebiete gibt,
and zunächst auf anregung des Nestors der arabischen wis*
senschaft, des ehrwürdigen Fleischer, daß unsere regierung
in diesem falle etwas sehr verkehrtes getan hat, ist freilich
jezt unzweifelhaft: aber dieser Irrtum kann dem ministerium
nicht zum Vorwurf gemacht werden, es hat gehandelt auf
eine autorität hin, der es nach meiner meinung zu folgen
verpflichtet war. also dieser Vorwurf, meine herren, so weit
er besteht, bleibt leider bei dem deutschen gelehrtenstande
liegen, es ist richtig, daß die deutsche morgenländische ge-
sellschaft auf eine autorität, die sie überschäzt hat, zu viel
gewicht gelegt hat, und es muß ferner hervorgehoben werden,
daß eine große anzal gelehrter, die wol von anfang an die
Sache richtig erkannten, unglücklicherweise geschwiegen ha*
ben, wo sie sprechen sollten, wenn sie jezt nachher reden,
so ist das keineswegs eine unbedingte exkusation. es ist
pflicht, wenn dergleichen Schwindel umläuft, zur rechten
zeit die feuerglocke zu ziehen und zu warnen, daß nicht ir-
gend ein unschuldiger hineinfällt, wie in diesem falle der
minister Falk hineingefallen ist. (heiterkeit.)
dies nur zur Steuer der warheit. ich muß ferner be-
kennen, meine herren, daß ich selten einen internationalen
gelehrtenkampf mit einer solchen Unanständigkeit von deut-
scher Seite gefürt gesehen habe, wie diesen, es kann dies
der ersten wissenschaftlichen korporation, die es auf diesem
gebiete gibt, und zunächst auf anregung des Nestors der ara*
bischen Wissenschaft, des ehrwürdigen Fleischer, daß unsere
regierung in diesem falle etwas sehr verkehrtes getan, ist
zwar völlig unzweifelhaft, aber sie hat eben auf eine autori-
tät hin gehandelt, der sie nach meiner meinung zu folgen
verpflichtet war. also dieser Vorwurf, meine herren, so weit
er besteht, bleibt nun einmal auf dem deutschen gelehrten-
stande haften, es ist richtig, daß die deutsche morgenländi-
sche gesellschaft auf eine autorität, die sie überschäzt hat,
zu viel gewicht gelegt hat, und es muß ferner hervorgehoben
werden, daß eine große anzal gelehrter, die von anfang an
die Sache richtig erkannten, unglücklicher weise geschwiegen
haben, wo sie hätten sprechen sollen, wenn sie jezt nachher
reden, so ist das keineswegs eine unbedingte exkusation. es
ist pflicht, wenn dergleichen Schwindel umläuft, zur rechten
zeit die feuerglocke zu ziehen und zu warnen, daß nicht ir-
gend ein unschuldiger hineinfällt, wie in diesem falle der
minister Falk hineingefallen ist. (heiterkeit.) dies nur zur
Steuer der warheit. ich muß ferner bekennen, m h, daß ich
selten einen internationalen gelehrtenkampf mit einer solchen
Unanständigkeit von deutscher seite gefürt gesehen habe^
4^
nur durch ein offenes geständnis einigermaßen gesttnt werden,
die bebandlung, der achtbare französische und englische ge-
lehrte von unseren gelehrten und quasigelehrten aasgesezt
gewesen sind, bis diese sich haben tiberzeugen müssen, daß
hier eine fälschung vorlag, ist geradezu unverzeihlich und
unverantwortlich, so weit, meine herren, was die moabiti-
schen alterttimer betrifft, die gelehrten haben unzweifelhaft
die schuld zu tragen, aber, meine herren, seien Sie nicht
allzustreng gegen einen sachverständigen, der sich versieht
auch der beste baumeister baut einmal ein haus, wo nicht
alles in Ordnung ist, wo nicht bloß der kostenanschlag über-
schritten ist, sondern gelegentlich etwas zusammenfallt, was
stehen [so] bleiben sollte, und das ist unser fall, machen Sie
nicht durch eine allzu scharfe behandlung der sache es dem
ministerium unmöglich, sachverständige zu fragen: machen
Sie es nicht den sachverständigen unmöglich, solche fragen
zu beantworten, es ist in der tat, wenn man neuen funden
gegenüber steht — ich bin kürzlich in einem ganz verwand-
ten fall gewesen und erinnere mich, wie hart wir vorbeige-
schraramt sind an einem solchen hineinfall — es ist in der
tat ein solches gutachten häufig eine harte aufgäbe, man
steht notwendig immer novis gegenüber, man hat nicht im-
mer die gehörige prüfungszeit, man kann nicht, wie die ba-
wie diesen, es kann dies nur durch ein offenes geständnis
einigermaßen gesünt werden, die behandlung, der die acht-
barsten französischen und englischen gelehrten von unseren
deutschen gelehrten und quasi gelehrten ausgesezt worden sind,
bis diese lezteren sich haben überzeugen müssen , daß jene
recht hatten und hier in der tat eine fölschung vorlag, ist
geradezu unverzeihlich und unverantwortlich, die gelehrten
haben also hier allein die schuld zu tragen, doch, meine
herren, seien Sie nicht allzu streng gegen einen sachverstän-
digen, der sich versieht, auch der beste baumeister baut
einmal ein haus, wo nicht alles in Ordnung ist, wo nicht
bloß der kostenanschlag überschritten ist, sondern gelegentlich
etwas zusammenfällt, was stehen [so] bleiben sollte: und das
ist unser fall, machen Sie nicht durch eine allzuscharfe be-
handlung der Sache es dem ministerium unmöglich, sachver-
ständige zu fragen, und nicht den sachverständigen unmög-
lich, solche fragen zu beantworten, es ist in der tat, wenn
man neuen funden gegenübersteht — ich bin kürzlich in
einem ganz verwandten falle gewesen, und erinnere mich,
wie hart wir vorbeigeschrammt sind an einem solchen hin-
einfall (heiterkeit) — es ist in der tat ein solches gutachten
sehr häufig eine harte aufgäbe, man steht notwendig immer
novis gegenüber, man hat nicht immer die gehörige prüftings-
U 4
uo
seier professoren, denen ich ttbrigens gar keinen vorwarf
maoben will, sich erst ein jar hinsezen , um zu studieren, ob
die Sachen echt sind oder nicht so lange wartet herr Scha-
pira nicht, wenn er mit seiner waare eingetroffen ist. es ist
ein arges versehen, aber die öffentliche meinung in Deatsch-
Jand sollte in dieser beziehnng die schuldigen für hinreichend
bestraft ansehen, und nicht allzu scharf sie verurteilen.
regierungskommissar geheimer regierungsrat dr Schöne:
auf die anfrage des herm dr Petri möchte ich nur mit zwei
Worten seitens der Staatsregierung erwidern, das, was der
{;eehrte herr Vorredner in dieser beziehung angefttrt hat, ist
im wesentlichen richtig, die anschaffung der moabitischen
altertümer ist erfolgt auf einen antrag, den herr professpr
Scblottmann unter autorität des Vorstandes der deutschen mor-
genländischen gesellschaft an die Staatsregierung richtete, und
die damals noch dazu von einem derselben angehörigen spe-
ziellen fachmanne eine Würdigung fand, welche jeden ver-
dacht einer fälschung auszuschließen schien, zur Steuer der
warheit aber glaube ich weiter noch hinzufügen zu müssen,
daß die sache, soweit die akten für diese Untersuchung be-
reits gedruckt vorliegen, denn doch noch keine res iudicata
ist, sondern daß die gefar oder der verdacht einer weitge-
benden fiilschnng allerdings bis zu einer außerordentlichen
seit, man kann nicht, wie die baseler professoren, denen
ich ttbrigens gar keinen Vorwurf machen will, sich erst ein
jar hinsezen, um zu studieren, ob die Sachen echt sind oder
nicht, so lange wartet der betreffende händler, hier herr
Schapira, nicht, wenn er mit seiner waare eingetroffen ist.
es ist ein arges versehen, aber die öffentliche meinung sollte
die schuldigen für hinreichend gestraft ansehen und sie nicht
aUzuscharf verurteilen, (beifall.)
regierungskommissar geh rat Schöne kann auf die an-
frage des abg Petri alles, was der Vorredner vorgefUrt, nur
einfach bestätigen, der ankauf ist erfolgt auf einen antrag,
den der professor Schlottmann auf autorität der deutschen
morgenländischen gesellschaft an die Staatsregierung richtete,
und das resultat fand noch dazu von einem dem ministerium
selbst angehörigen speziellen fachmann eine Würdigung, wel-
che den verdacht jeder fälschung damals ausschloß, ich füge
indeß zur Steuer der warheit noch hinzu, daß soweit die ak-
ten über diese Untersuchung bis jezt uns vorliegen, denn
doch noch nicht res iudicata ist, sondern daß nur der ver-
4aobt einer weitgehenden fälschung allerdings bis zu einer
sehr großen warscbeinlichkeit gebracht ist, zugleich aber anoh
warscheijQlichkeit gebrac|it ist, zugleich aber aucji die axmßJm
berechtigt erscheint^ daß ein teil der dinge nicht gefälecht ißi^
Stenographische berichte über die Verhandlungen d^
beiden häuser des landtages, haus der abgeordneten,
1876, band J, seite 695—699.
^■rii
yollkommen berechtigt erscheint, daß ein teil der dinge niebt
gefälscht sei. (widersprach links.)
Nationalzeitung, Berlin 17 März 'i876 morgens,
nummer i29 , zweites beiblatt, spalte 3 und 4.
6
Zur yeratändiguDg.
Herr prof Nöldeke hat in einem, neuerdings im MärzJb^e
der deutschen rundscbau veröffentlichten anfsas^: ^die loo^^bi-
tischen fälschungen^ betitelt, auch des amstandes erwäfit, ^ißA
der vorstand der deutschen margenländiscben geßellsch^'ft sz
den beschluß gefaßt habe, auf kosten der lezteren abbildungen
von einer auswal der moabitischen altertttmer zu veröffent-
lichen, herr prof Nöldeke spricht sich darüber in folgenden
werten aus:
„nicht minder unbegreiflich ist es, daß herr Schlottmann,
welcher im geschäftsftlrenden ausschusse der deutscbeii
morgenländischen gesellschaft zufällig der einzige keiner
älterer semitischer Inschriften war, diese seine stelluDg
dazu benuzte, rasch einen beschluß zu bewirken, daJK
die gesellschaft auf ire kosten sorgfältige abbildungen
von einer anzal der moabitischen sachen veröffentlkben
sollte, als wäre deren echtheit erwiesen."
um allen misdeutungen dieser werte vorzubeugen, glauben
die unterzeichneten, welche an dem in rede stehenden, iivt
anfange des jares 1873 gefaßten beschlusse als damalige mit-
glieder des geschäftsleitenden Vorstandes der d morgenländ
gesellschaft mit teil genommen und ihn mit befürwortet haben,
folgendes mitteilen zu sollen.
herr prof Schlottmann hat in keiner weise seine Stellung
als mitglied des geschäftsleitenden Vorstandes benuzt oder
benuzen können, um den beschluß rasch zu bewirken, dieser
beschluß ist auf ganz correctem und regelmäßigem wege z^
Stande gekommen, in allen fällen, in denen es sich um geld*
bewilligungen handelt, kann und darf der geschäftsleitende
vorstand one genemigung des weiteren Vorstandes der ge*
Seilschaft keinen selb[st]ständigen beschluß fassen, es ist
nun auch, wie dies actengemäß nachgewiesen werden kann»
der auf die Veröffentlichung der Moabitica gestellte antrag
den statutarischen bestimmungen entsprechend zur kenntnia
des weiteren Vorstandes gebracht worden, welchem unter an^
deren damals auch herr professor Nöldeke angfib^^le. dg^
aibnmtUche mitglieder dios^ weiteren vorsti^ndes, one iirgend
4#
52
welche ansname, die beantragte publication als eine ^sebr
wttnBchenswerte^ bezeichneten, glaubte der vorstand sich zar
Yomame der publication vollständig berechtigt, er durfte
dies um so eher tun, als auch herr prof Nöldeke troz der
schon damals von ihm geäußerten zweifei an der echtbeit
eines großen teiles der Moabitica das wünschenswerte der
Veröffentlichung anerkannt hatte.
soll die für die semitische philologie doch immerhin
sehr wichtige frage der echtbeit der Moabitica zur entscheid
düng gebracht werden, so ist dies nur dann möglich, wenn
das fUr die Untersuchung notwendige material zugänglich
gemacht wird, dies geschieht aber eben am leichtesten und
schnellsten durch eine derartige publication, wie sie der vor-
stand der d m gesellschaft befürworten zu mUssen glaubte.
Leipzig, den 14 März 1876.
prof dr HLFleischer. prof dr LKrehl.
Literarisehes centralblatt , Leipzig 25 März i876,
spalte 452 453.
7
Durch eine auch in der ersten beilage zur heutigen num<
mer des tageblattes erscheinende irrtümliche aussage des
prof Mommsen im preußischen abgeordnetenhause über eine
angeblich von der deutschen morgenländischen gesellschaft
mid zunächst von mir ausgegangene anregung des k preußi-
schen cultusministeriums zum ankaufe der vielbesprochenen
moabitischen altertttmer bin ich veranlaßt worden, berrn prof
Mommsen im vertrauen auf seine ehrenhaftigkeit eine berich-
tigung jener aussage zu übersenden , deren Veröffentlichung
aber ihm selbst zu überlassen.
Leipzig, den 20 März 1876. prof HLFleischer.
Leipziger tageblatt 2i März 1876 [nach der von Herrn
Fiiieeher für mich angefertigten abschrijt],
8
ThMommsen an HLFleischer.
21 [22 ?] März 1876.
natürlich wußte ich sehr wol, daß Sie persön-
lich an den dingen so unschuldig sind wie ich, una wenn
ich Iren namen in dieser Verbindung nannte, so ist es eben
darum geschehen, weil die meines eracbtens evidente blame,
da sie doch nun einmal getragen werden muß, noch am leid-
lichsten von einer körperschaft getragen werden kann, und
Ihr name, in diesem die eigentlich persönliche Verantwort-
lichkeit ausschließenden zusammenhange, am ersten die leute
still macht. Inen kann es — ich will nicht sagen gleich-
giltig, aber doch erträglich sein, daß auf Iren und Irer ge-
sellschaft namen hin gesündigt wird.
den dten Olshausen wollte ich nicht nennen, und ich
5a
denke, Sie geben, mir darin recht, solche dinge sind schlimm,
das pnblionm will sein opfer haben, und man kann nicht
mehr tan, als der sache die möglichst leidliche wendung
geben
Orenzboten i876 seile 200 400.
9
In folge einer von herrn prof Mommsen erhaltenen ver-
traulichen aufklärang über die gründe und zwecke seines
Vorgehens [so] in dem preußischen abgeordnetenhause in be-
treff der moabitischen altertttmer verzichte ich auf eine der
deutschen roorgenländischen gesellschaft und . mir persönlich
zu gebende öffentliche genugtuung von seiner seite.
Leipzig, den 23 März 1876. prof HLFleischer.
Leipziger tayeblatt 24 März i876 [nach der von herrn
Fleischer für mich angefertigten abschrift],
10
Herr professor Mommsen schreibt uns: Nachdem herr
Professor Fleischer im „leipziger tageblatt" vom 21 März
erklärt hatte, daß er mir eine privatberichtigung der von
mir hinsichtlich der moabitischen altertümer im preußischen
abgeordnetenhause gemachten äußerung „im vertrauen anf
meine ehrenhaftigkeit^ zur Veröffentlichung eingesendet habe,
erklärt er weiter in demselben blatt vom 24 März, daß
er in folge einer von mir erhaltenen vertraulichen aufklä^
rung über die gründe und zwecke meines vergebens [so] anf
eine der deutschen morgenländischen gesellschaft und ihm
persönlich von meiner seite zu gebende öffentliche genug-
tuung verzichte, da einmal das schwere wort „ehrenhaftig-
keit^ in dieser angelegenheit ausgesprochen worden ist, glaube
ich, diese erklärungen hier wiederholen und hinzufügen zu
müssen, daß herr Fleischer, nachdem ihm meine äußerungen
in korrekter form vorgelegen hatten, die tatsächliche richtig-
keit meiner angaben vollständig anerkannt hat, und meine ver-
traulichen mitteilungen, wie er dies selbst sagt, lediglich den
zweck hatten, die gründe und zwecke meines Vorgehens [so]
ihm darzulegen und es zu rechtfertigen, daß ich eine so hoch-
verdiente gesellschaft und einen so hoch geachteten namen
in dieser Verbindung genannt habe, daß dafür die richtig-
keit der tatsacben allein nicht ausreicht, versteht sich von
selbst: und in diesem sinne, aber auch nur in diesem, habe
ich meinem verehrten collegen private mitteilungen gemacht
Nationalzeitung y Berlin 25 März i876, abendaui-
gäbe, nummer i44, spalte 2.
11
Zur aufklärung.
Zu der erklärung der herren proff Fleischer und EreU
in nr 13 d bl erlaube ich mir folgendes hinzuzufügen;
u
lierr prof Schlottmann ist ein bewärter kenner altse-
Adtiscber insohriften. sein urteil hatte daher selbstverständ-
Hth fßr die ttbrigeü mitglieder des geschäftsfUrenden aus-
Schusses der d morgenl ges wie überhaupt für die in Halle
und Leipzig wonenden Vorstandsmitglieder, von denen sich
niemand eingehend mit diesen Studien befaßt hat, sehr gro-
ßes gewicht ich glaube nicht, daß prof Schlottmann es ab-
lesen wird, das eigentliche verdienst oder aber die eigent-
liche schuld für den beschluß der herausgäbe jener Moabitica
auf sich zu nemen. er allein hatte ja das material als Sach-
kenner geprüft.
hätte ich mich dem antrage damals, als er zur schrift-
lichen abstimmung nach Straßburg gelangte, sans phrase an-
geschlossen, so brauchte ich mir keinen Vorwurf zu machen,
ich finde es jezt etwas verwegen, daß ich bei der Zustimmung
doch meinen starken zweifei an der echtheit aussprach, bloß
nadi dem eindrucke, den die wenigen in der Zeitschrift der
d Morgenl ges gegebenen Zeichnungen auf mich gemacht
hatten, wie konnte ich wissen, ob nicht schon der anblick
vieler originale oder guter Zeichnungen alle zweifei zu boden
schlagen würde? wäre ich freilich im stände gewesen, mir
jeitön anblick zu verschaffen, oder wären schon damals die
Mngenden verdachtsgründe bekannt gewesen, die später an
4as licht traten, dann hätte ich entschieden „nein^ gesagt:
die schon feststehende majorität (ich war, wenn ich nicht
irre, der 9te von 1 1 stimmenden) hätte ich freilich nicht mehr
omstoßen können,
die formelle correctheit des verfarens habe ich natürlich
nie heyv^eifelt
Sfcraßburg, den 26 März 1876. ThNöldeke.
Literarischem eentralblatt , Leipzig i April i8T6,
spalte 4S6,
12
Hinsichtlich der moabitischen altertümer geht uns von
dem herrn geh hofrat prof HLFleischer, Leipzig, 10 April,
fügende erklärung mit der bitte um Veröffentlichung zu:
herr professor dr Schlottmann in Halle, Sekretär der
deutschen morgenländischen gesellschaft, stellte im Juli 1872
an die drei übrigen mitglieder ires geschäftsleitenden vorstan-
dlBS den antrag, daß er von inen beauftragt werde, sich mit
dem dringenden gesuche um ankauf der damaligen ersten
moabitischen funde, zweier urnen mit insohriften, an den
königlich preußischen minister dr Falk zu wenden, ich gab
dazu folgendes votum ab:
wenn herr koUege Schlottmann uns die echtheit der in-
schriften verbürgen kann, was freilich nach den „unvollkom-
menen^ Zeichnungen und kopien des herrn lic Weser seine
56
Schwierigkeiten haben wird, so stimme ich dem antrage bei
— was den geldpnnkt betrifft, natttriich unter dem vorbehalte,
daß nicht durch genauere facsimile, photographische abbil-
dungen oder Untersuchungen der umen an ort und stelle durch
fachgelehrte unzweifelhafte Indizien der unechtheit an den
tag kommen, seitdem das bestehen [so] förmlicher inschriften-
fabriken in Jerusalem und Sanaa eine offenkundige tatsache
ist, über welche Wright nächstens in the academy merkwtlr*
dige enthüllungen machen wird, darf man in solchen dingen
nur mit großer vorsieht zu werke gehen [so].
28 Juli 1872. Fleischer.
dieses votum habe ich herrn professor Mommsen kurz
nach seiner bekannten rede im preußischen abgeordneten-
hause mitgeteilt, und derselbe hat meine sich daraus erge«
bende persönliche Stellung in der moabitischen angelegen-
heit durch brief an mich vom 21 März d j vollkommen an-
erkannt, ich erkläre dies hiermit öffentlich, um die von vie-
len Seiten an mich gelangenden beztlglichen anfingen mit
einem mal zu beantworten, und um das nach den erfarungen^
meiner freunde und kollegen in weitern kreisen verbreitete
urteil über mich zu berichtigen.
professor HLFleischer.
Nationalz§Uung, Berlin i6 April 1876, morgenaui^
gäbe, nummer 179, erstes betblatt, spalte 5.
13
Von derselben seite [welche eine abscbrift der praegnan-
testen stellen aus dem briefe des herrn Mommsen an herm
Fleischer eingesandt hat] wird uns [der redaction der grenz-
boten] „ausdrücklich und nachdrücklich" versichert, „daß Flei-
scher in der ganzen ankaufsangelegenheit niemals auch nur
ein wort weiter geäußert hat, als das, was er als sein votum
vom 28 JuH 1872 (von uns in nr 17 mitgeteilt) abgab^.
Grenzboten i876 seite 200.
14
Erklärung.
In folge einer aufforderung herrn prof dr Schlottmanns
erkenne ich eine durch collegiale teilname an den betreffen-
den beschlüssen und antragen des geschäftsleitenden Vorstan-
des der deutschen morgenländischen gesellschaft von mir über-
nommene mitverantwortung für den ankauf der moabitischen,
altertümer hiermit an. die gegner der echtheit dieser alter-
tümer bitte ich hierbei, in dem hauptverteidiger derselben
stets den ttberzeugungstreuen fachgelebrten zu achten, und
diese achtung auch durch die form und den ton irer Streit-
schriften zu betätigen.
Leipzig, den 15 Mai 1876. prof dr HLFleischer.
Anzeiger zur Jenaer literaturuüung £876 nummer i8i
56
15
Zar erklärang der aramäischen inschrift von Garpentras.
In dem am 1 Januar 1878 fälligen, aber erst am 18 Mai
1878 in meine bände gelangten ersten befte des bandes
XXXII der zeitsebrift der deatseben morgenländiscben ge-
sellscbaft veröffentlicbt berr GScblottmann einen auf der phi-
lologenversammlung zu Wiesbaden am 28 September 1877
mitgeteilten aufsaz „metrum and reim auf einer ägyptisch-
aramäischen inschrift''. das in Wiesbaden verlesene manu-
seript ist nach 192 an Einer stelle für den druck wesent-
lich geändert worden: die ^nachschrift^ trägt kein datum,
was auch gleichgültig ist. berr Scblottmann erklärt 193,
daß er seinen aufsaz ^erst nach wiederholter prtifung nach
verlauf mererer jare veröffentlicht" habe: um so schwerer
fallen dann seine fehler ins gewicht, da sie mit tlbereiiang
nicht entschuldigt werden können.
der stein von Garpentras — denn dieser ist es, welcher
die gereimte und metrisch gemessene aramäische Inschrift
enthalten soll — heißt so, weil er in der bibliothek der bi-
schöfe von Garpentras aufbewart wird, er bietet eine bild-
liche darstellung — eine mumie auf der bare, darüber eine
frau als ewig lebende vor gottbeiten und einem reicbbesezten
altare erscheinend — , und eine vier zeilen lange aramäische
anrede an jene tote, von dem steine besizt man in Paris
einen gipsabguß, welchen berr D^renbourg für seine arbeit
über die Inschrift leider nicht benuzt hat : es scheint dringend
geboten, neuen versuchen einen papierabdruck des Originals
zu gründe zu legen: mit den vorhandenen alten abzeichnun-
gen wird man schwerlich zu rande kommen, auch wenn man
für Untersuchung des semitischen altertums besser ausgerüstet
ist als herr Schlottmann.
wer über den reim eines semitischen gedichtes schreiben
wollte, hatte vor allem die pflicht zu erkunden, was im se-
mitischen morgenlande reim heißt, ein blick in einige für
Halle gedruckte arabische poeten hätte das einen halleschen
Professor lehren können: Arnolds Muallaqät und AMüllers
Imrualqais wären wol zu erhalten gewesen, sonst boten sich,
um von französischen und englischen behandlungen des ge-
genständes abzusehen, zum Studium dar: GWFreytags 1830
erschienene darstellung der arabischen verskunst 296 — 333,
PZingerles aufsaz ZDMÖ X 110—116, ThNöldekes bemer-
kungen ZDMÖ XXVII 491. nach altsemitischen begriffen,
welche wir bei einem dichter der Ptolemäerzeit vorauszusezen
alles recht haben, reimt weder «nb« auf n»n, noch •^snn
auf ^in oder -^np oder -^ns^Äa: bei ausgängen auf ät'(?i) ent-
steht der reim erst durch die Identität des jenen «T'(n) vor-
hergehenden consonanten. man braucht der Stellung, welche
57
der vocal in der semitischen grammatik einnimmt, noch keine
besonders gründliche betrachtung gewidmet zu haben, nm zu
wissen, daß der vocal allein, der im semitischen tlberhaupt
nirgends und nie existiert, einen reim zu bilden unfähig ist.
herr Joseph D^renbourg, welcher zuerst in der Inschrift von
Carpentras reime gesucht, hat sich als tüchtiger kenner ara-
bischer poesie wolweislich gehütet, sie anderswo als in Ji7:n
— riDbttJ zu finden: der tadel, welcher ihm für sein nicht-er-
kennen des übrigen materials von herrn Schlottmann auf seite
191 gespendet wird, dient lediglich zur cbaracterisrerung des
tadelnden.
zu dieser verwende ich auch die für die Schlüsse des die
Inschrift von Carpentras als gereimt ansehenden herrn ziem-
lich notwendige ausspräche "»in: das ist ein hebraismus, wel-
chen in einer aramäischen rede one zwingende gründe so
leicht niemand annemen wird, und welchen herr Schlottmann
nicht einmal als hebraismus kennzeichnet, was doch Gesenius
noch für nötig erachtet hatte. 1837 durfte hingehn was 1878
nach dem großen aufschwunge der semitischen philologie durch-
aus unerträglich ist, am unerträglichsten im munde eines Vor-
stehers einer orientalischen gesellschaft. aus einem in einer ara-
mäischen Inschrift stehenden femininum "^in, das selbstverständ-
lich hwäy lautet, auf einen reim auf t zu schließen, weil man
im hebräischen hw! sagte, — denn so etwa wird im besten
falle der herr Interpret geschlossen haben — , das wäre etwa
so geistvoll, wie die behauptung geistvoll sein würde, im
deutschen reime wasser auf kater, weil im englischen für
wasser water gesagt werde, in den chaldäischen stücken des
alten testaments findet sich nach Luzzatto § 87 88 kein bei-
spiel des Imperativs feminini singularis eines verbums nb:
im mandäischen kommt dieser imperativ von dtin nach Nöl-
deke §196 nicht vor, aber nach demselben §191 gibt es
•'N^p, •'NTn, "»N^n, •'An« (die seite 259 rand erwänten beispiele
einer Verwendung des masculinums statt des femininums schei-
nen mir auf Schreibefehlern zu beruhen): im syrischen lautet
die entsprechende und sehr häufige form '^Jn, Uhlemann ^ 70
Hoflfmann 222 Merx 337 : und so wird auch wol in talmün
und targüm überall gesagt werden müssen, auf gedruckte
chaldäische grammatiken ist bekanntlich mit ausname der
seit 1873 in deutscher übersezung vorliegenden Luzzattos gar
kein verlaß: in der spräche des babylonischen talmfin kennt
Luzzatto § 87 für die verba fib keinen anderen imperativus
feminini singularis als den auf "^t^^, mit ausdrücklich geschrie-
bener lesemutter: er nennt als beispiele "^ecaa, "^«nn, weiter
''«nttj, ■»»DD'»», über die spräche der targüme wird, wer war-
heit sucht, sich jezt aus meinem 1872 erschienenen abdrucke
des codex Beucblins orientieren : wer die chaldäische überse-
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zang in diesem alten zeugen auch nnr für ein paar der be-
kanntesten Zeitwörter nachschlägt, wird wissen, was er
über die angäbe älterer und auf den schultern der älteren
stehender neuerer chaldäischer grammatiker von einem im-
perativns singularis feminini "^Tn zu denken hat. etwa he-
bräischem -»N-) entspricht -^«tn Sam a 25, 17 35 lud 16, 5 und
NTfi Isa 49, 18 60, 4 lerem 2, 19 3, 2: darum ist -»tn Reg a
17, 23 natürlich y,*^&y zu lesen, vergleiche «ban*»« für •^"jsi^
Isaias 52, 1 und änliches. wenn herr Schlottmann ABerliners
massorah zum targüm Onkelos 76 114 anzusehen belieben
wollte, würde er lernen, daß auch im jüngsten pentateuchtar-
gftm die handschriften '^^')n oder "^Kin oder ■»»in oder •^Nin bie-
ten, wo die lesemutter n herrn Schlottmanns ausspräche •^'in, so
nötig diese für seine allerdings auf privatansichten über den
semitischen reim ruhende beweisfUrung ist, schlechterdings
unmöglich macht, nach di^en auseinandersezungen wird
klar sein, daß in einer aramäischen Inschrift '^ir-i als anrede
an ein weib zu suchen, so gelehrt aramäisch ist, wie Scblott-
mannus docta oder mulier formosissimus gelehrt lateinisch
wäre, weder vor noch in noch nach Wiesbaden hat man
dies "»in des halleschen sachverständigen, obgleich auf ihm
die vorgelegte argumentation mit ruhte, beanstandet: nem^i
wir an, daß man nicht aus mangel an kenntnis geschwiegen,
sondern nur „unnötige Schroffheit" habe vermeiden wollen,
das Zeitwort «in, von welchem jenes angebliche "^irf. herstammt,
ist im aramäischen soviel wie sum, fni, esse im lateinischen.
was nun das metrum anlangt, so hat auch in diesem
punkte herr Schlottmann den französischen Orientalisten herrn
D^renbourg zum Vorgänger, doch nur insoweit, als auch
dieser die inschrift von Garpentras für metrisch hält: im ein-
zelnen gehn die beiden gelehrten auseinander.
herr Schlottmann sagt 195 richtig aus, daß die syrischen
verse kein andres metrisches princip kennen, als sylbenzä-
lung. wenn er aber hinzufügt, dies princip sei dort [so] si-
cher nicht zufällig: „es ist aus den lautverhältnissen des
aramäischen, welches unter allen semitischen dialecten am
meisten die ursprünglichen vocale beseitigt, und in folge des-
sen die hauptmassen schwerer sylben unvermittelt neben ein**
ander gestellt hat, mit innerer notwendigkeit hervorgegan-
gen'', so scheint er über den Sachverhalt doch nicht genü-
gend orientiert, nur wer auf dem boden etwa der Uhlemann^
sehen grammatik steht, kann die allerdings nicht geschrie-
benen, aber sehr deutlich (vergleiche die aspirationsregetn)
vorhandenen hatbrocale des aramäischen übersehen : syrisches
l'^inn-t hat nur den schlußvocal weniger als das entsprechende
araMscbe wätibtna, syrisches V^H^'? 8^1* freilieh im verse
schon zu Ephraims tagen für zweisylbig, entspricht aber
59
niehtsdestoweniger bis aaf den aaslaut einem arabischen
muba/xifii^^ 9 ist also viersylbig: von nnvermittelter neben-
einanderstellung der bauptmassen (was ist das?) schwerer
sylben bedaare ich durchaus nichts zu sehen, sodann zei-
gen auch die zum teil recht alten dialecte des arabischen
stark eingeschmolzenen vocalismus, one daß sie in versen die
sylben zälten. vielleicht erinnert man sieh auch mit nuzen
an die tatsaohe, daß, wie RWestphal, Aurel Mayr und RvRoth,
(über Ya^na 31: festschrift für die tübinger philologenver-
Sammlung) gelehrt, auch das bactrische für die poesie die
sylben zält, trozdem in ihm nicht ^ursprüngliche vocale be-
seitigt, und in folge dessen die bauptmassen [was ist das?]
schwerer sylben unvermittelt nebeneinander gestellt" sind.
will man in der inschrift von Carpentras „syrische" me-
trik nachweisen, so wird man vor allem die lesung der ein-
zelnen Worte festzustellen, danach zu fragen haben, ob die
jezigen halbvocale von den Aramäern des Ptolemäerreiches
noch voll gesprochen worden sind, und erst nach erledigung
dieser beiden Vorfragen wird man die sylben der inschrift
zälen, und das ergebnis der zäiung buchen und verwenden
dürfen.
, nun steht in jeder zeile der inschrift mindestens Ein
wort, dessen ausspräche oder lesung ganz unsicher ist : allzu
vorsichtig ist es mithin nicht, Schlüsse auf ein metrnm zu
machen, welches nur in der zal der sylben besteht.
«nn und -»cnn findet herr Schlottmann 188 von herrn
FrLenormant befriedigend nach [so] dem aegyptischen er-
klärt, wenn er recht hat, so wird gewiß nicht von Taxpi
geredet werden dürfen, denn herr Lenormant liest „sans
ancun doute possible" TaHapi (JAP VI x 513) = celle qui
appartient ä Apis, wozu Lagarde Symmicta 105, 35 nachge-
sehen werden mag. TaHapi (zu vergleichen mit der von
Usener anecdoton Holderi 44 verkannten -r^Jice == der Isis
gehörig) ist dreisylbig, wodurch des herrn Schlottmann „me-
trum" vernichtet wird, man wird zu merken haben: herr
Lenormant erklärte "»snn befriedigend TaHapi, folglich ist
— zweisylbig — Taxpt zu sagen, die ausspräche des got-
tesnamens "^^oik ist durch ''Oas^g^g Lagarde Glementina 76, 21
nicht gesichert, den hieroglyphikem traue ich bitterwenig :
Diodor deutet a 11 "Off^g^g noXvd(p&aXfiog, was durch o^ k|g«j
und das alte, im koptischen durch k^ls. ersezte ipi erläutert
werden, aber nicht richtig sein kann, da d von -«^Difit nnsres
Steins und von ^^oa Isa 10, 4 Lagarde Symmicta 105 Send-
tica I 19 bis auf weiteres zum cg vom ocg k^^i nicht paßt
wie '»^oi« gesprochen worden, ist noch durchaus ungewiß.
in der zweiten zeile ist die lesung der zweiten hälfte
unsicher, in der dritten zeile schwanken die aasleger zwi^
60
sehen •'tig yri und JT^Rt.^ oder gar n'^gpB, in der viertai
Yerstehn wir "nycz nicht, und ist der *schliiß anvollständig
erhalten : beiläufig sei bemerkt, dafi im aramäischen, wenig-
stens im syrischen, nichts davon bekannt ist, daft i vor ;)73i:3
zu ^ wird, also v^^ ^^^ hebraismus wäre: V^l? ^^ ^^™
syrischen brauche entspräche, enthielte, nach den grundsäzen
des herm Schlottmann gemessen, eine sylbe weniger als ]'^:3!i,
eine sylbe, welche der herr für sein System nicht zu entbeh-
ren vermag.
die zweite Vorfrage betraf die halbvocale. es lont mir
in diesem zusammenhange die mfihe nicht., meine Sammlun-
gen auszuschütten: ich erinnere nur an die aus dem neuen
testamente hinlänglich bekannten Tah^a^ Taßtd^a, Magdr
d^ä Marc 5, 41 Act 9, 36 40 Cor a 16, 22: nach herm Schlott-
manns ansieht würde TJu&a^ Tßt&a, Maqav ^a zu sagen
gewesen sein: was im ersten jarhundert nach Christus noch
gegolten hat, ist schwerlich unter einem der älteren Ptolemäer
schon veraltet gewesen, auch die ausspräche 2^nt(t, was
herr Schlottmann labä mißt, könnte man bemängeln V'da die
Syrer etnb» sagen, beiläufig eine fiir die ableitung von o^nb«
recht wiebtigre form, da sie eine steigcrangsform sein könnte,
ich will, weiteres vorbehaltend, anmerken, daß aus dem ei-
gennamen «nbn^ Payne Smith 590 und äolichem allerdings
ein nbM folgt,'und daß die ela griechischer zeugen erst näher
untersucht werden müssen, ehe man sie ins gefecht füren darf.
ich knüpfe an diese auseinandersezungen einige bemer-
kungen zu den einzelnen zeilen der inschrift und der lesnng
des halleschen gelehrten.
1. was sagt -»T gegen das sonst übliche -^n über die hei-
mat des hier vorliegenden dialeets aus? das von Köldeke
in der mandäisehen grammatik § 46 gegebene verdient eben
80 sehr erwägung wie alles was OBlau und andere seit ZDM6
IX 81 über das "»t der münzen und gewichte geäußert: frei-
lich ist -^T gewiß nicht die „ältere form" von -»n. herrn Schlott-
mann stand außer der ZDM6 auch Geigers zweite Zeitschrift
I 204 zur Verfügung.
2. die deutung des u:'»«^ &:?n372 durch „etwas schlech-
tes" behauptet herr Schlottmann von herrn Halevy entlehnt
zu haben, sie lag völlig auf der band: AGeiger hat sie schon
1868 im sechsten bände seiner zweiten Zeitschrift 158 ge-
geben: dieser band ist in der bibliothck der gesellschaft
vorhanden, zu deren vorstände herr Schlottmann gehört:
ZDMG XXII xxxvii nummer 3064 XXIIl xviii nummer 11 :
ich stelle fest, daß herr Halevy in den von herrn Schlott-
mann 189 citierten m^langes 152 w*«k^ &3^^:73 gar nicht im
originale anfttrt, herr Schlottmann also sein sicher nicht bei
ihm selbst gewachsenes «)'^fi(^ b^^sx) gar nicht aus Hal6vy
61
hat: wegen tas^ii» sieht man seit 1875 ThNöldekes mandäi-
sche grammatik § 150 ein. tlbrigens ist es sehr naiv , wenn
herr Schlottmann sieh über zwei ihm von einem freunde an-
gelieferten beispiele für ^-^nd ö3>^2a so herzlich freut: die
redensart ist im aramäischen so alltäglich wie ^etwas schlech-
tes^ im deutschen y xaxoV t» im griechischen, an das speci-
fiseh hebräische uJ'^fijt hätte man in einem rein aramäisch ge-
schriebenen stttcke nie denken sollen: vergleiche meine Sym-
mieta 40 ff. stelle man sich vor, auf dem kreuze eines deut-
schen grabes stehe die bemerkung, eine mutter sei drei tage
after irem kinde gestorben, oder in einem schreiben an eine
deutsche behörde werde von belämmernden umständen gere-
det, weil der Engländer after the death sagen, der Nieder-
länder über omslagtige, belemmerende en niet zelden met het
taaleigen strijdende titulaturen sich beschweren darf: erwäge
man dabei, daß eine Verehrerin des Osiris kaum veranlassung
hatte, ihr gutes niedersemitisch gerade mit hebräischen, wol
allemal etwas nach Adonai riechenden vocabeln zu durchse-
zen: erwäge man weiter, daß unter den Ptolemäern das he-
bräische warscheinlich überhaupt nicht mehr, sicher aber
nicht mehr in Aegypten geredet wurde, und daß ein uJ-^N =
mann zu entlenen kaum irgend welche Veranlassung vorlag,
da „mann'' kein technischer begriff ist. die anname der-
artiger sprachmengerei möchte die Urteilsfähigkeit derer kaum
sonderlich empfehlen, welche uns an sie zu glauben zumuten,
selbstverständlich ist auch in der zweiten hälfte der
zweiten zeile u^^n; nicht zu suchen : ich werde nachher auf
diesen punkt zurückkommen, zu anfang dieser zweiten hälfte
fanden die älteren ausleger •'^r^Di, herr Schlottmann findet
•^atnp. ich bin nicht epigraphiker, und darf daher weniger
als viele andere wagen, in dieser sache dem gelehrten entge-
gen zu treten, welcher bei gelegenheit des ankaufs der moa-
bitischen schäze amtlich für den besten kenner semitischer epi-
graphik in Deutschland erklärt worden ist: ich darf über "»^t^dt
und "»atnp nicht entscheiden, nur gegen die übersezung des "^^r^p
oder "»^rnD durch calumnias (Gesenius), Verleumdungen (Schlott-
mann) möchte ich bedenken äußern, das syrische NXip b^N
(niemals sagt man N^r^p 'nTs:^, und man kann es der natur
der Sache nach nicht sagen) wird von Payne Smith 178 179
besprochen, womit man Nöldekes säze in der neusyrischen
grammatik 406 vergleichen wolle: von einem y^p = Ver-
leumdung ist mir schlechterdings nichts bekannt, so daß mir
herrn Schlottmanns übersezung wiederum nur zu seiner eige-
nen characterisierung beizutragen scheint, wenn herr D6ren-
bourg und der verstorbene AGeiger in •^^'idt die hebräische
Wurzel n^T'n suchten, so ist das um nichts glücklicher als was
Gesenius und herr Schlottmann vorgebracht: das hebräische
92
rr^^ lantet im aramäischen t<9^j wie ans meinen Semitiea
I 26 klar hervorgeht: herr Dereubourg gibt wenigstens w
erkennen, daß er von dem geseze selbst weiß, daß n»n am
ende eines sazes so stehn könne, wie herr Schlottmann nach
seinen Vorgängern glaubt, halte ich für unmöglich, wer so-
viel aramäisch gelernt hat, um ^""»a ta^ns» mit xaxop t$ zu
geben, möchte in nun einen Vertreter des syrischen &in73
vermuten: öin» — «b oder önn»73 — «b = niemals, ver-
gleiche man bei Titus von Bostra 14, 31 (gr 11, 6) 44, 3 (34,
33) 60, 13 (48, 12) 79, 23 (64, 23): besonders änlich ist 60,9
= gr48,9 ain73bann«aÄ Nb: siehe auch Ho£fmann hermen
Arist 190. man dürfte abzuwarten haben, was ein papierab*
druck des Originals an dieser stelle zeigen wird.
3. gegen herrn Schlottmanns "^ni^ t^ts ist bereits in Wies-
baden bemerkt worden, daß npb ein hebräisches, kein ara*
mäisches wort ist. herr Schlottmann beruft sich zur Vertei-
digung dieses hebraismus auf ui'^i; der zeile 2. da er von
dem ihm nicht nennbar erschienenen AGeiger für 2^ post
festum hat lernen müssen, daß dort (in einer aramäischen
Inschrift) m^»^ nicht das hebräische hauptwort u;"»» mit der
Präposition i, sondern das aramäische adjectiv u3''fi<n ist,
über welches er auch mich zu proverbien 6, 11 nachzusehen
beliebe, so wäre ein zweifei an der ricbtigkeit der auslegung
von 2^ vielleicht nicht unangebracht gewesen: wer in einer
grabschrift unmittelbar nach einer anrede an die verstorbene
(man denkt zunächst, es werde in der zweiten person fort-
gefaren werden), wer da die zeile findet : „fezen eines homme
hat nicht gesagt eine accomplie^, hat alle veranlassung ge-
gen die genauigkeit der deutung bedenklich zu sein: wenig-
stens sollte, falls die deutung richtig wäre, der stein gleich
vom ersten steinmezen eine randglosse mitbekommen haben,
welche uns belehrte, daß diese worte besagen wollen: die
hier begrabene hat nie verleumdet, einer seligen zurufen
^nimm wasser^ ist überhaupt troz der von Beer beigebrach-
ten parallele vom tpvxQov viScaq des Osiris eigentümlich: auf
dem steine steht aber noch dazu nichts weniger als wasser
vor der seele: Gesenius erkannte fünf kyphibüchsen , einige
brote, zwei näpfe, eine graue gans, ein geköpftes kalb, ein
lebendiges huhn, drei spendegefäße. vor diesem aufbaue die
entschlafene ermanen „nimm wasser^, oder um die Sprach-
mischung und die Wortstellung wiederzugeben „wasser prenez**,
das scheint mir die antwort zu verdienen: ich sehe keines,
wo soll ichs hernemen? doch das wäre vielleicht „schroff"
gewesen.
4. herr Schlottmann spricht ^nb& aus. er sagt 190
•Statt des gewönlichen nnbe neme ich' aus metrischem gründe
[er meint: am meine be£auptwg, die Inschrift sei SfAiAstQo^
zu BtttzenJ eine form mit erbaltenem i der mittleren sylbe an,
wie solche in dem targüm der Bomberger [soj ausgäbe vor-
kommt [J zum beispiel fen^i^ sammelnd Buth 2^ 16 (wofflr
Buxtorf N'^^SJ hat): sonst müßte man, um drei sylben zu er-
balten, eine intensivform nnVD annemen, wie sie allen haupt;
dialecten gemeinsam ist, wie sie aber das aramäische gerade
bei dieser wurzel nicht aufweist (vergleiche das arabische
falläx mit anderer bedeutung)**. es zeugt von großer gründ-
lichkeit und vielem geschmacke an nuzloser arbeit in Bom-
bergs schwer zugänglicher one zälung der verse gedruckter
folioausgabe zu lesen, was man in meinem (vocallosen) oc-
tavabdrucke der Bombergiana so bequem finden konnte, noch
eigenttlmlicher ist es, die gemeine lesemutter ■» (denn eine
solche ist nach herrn Schlottmann das -* von »^"»n^r) zur auf-
grabung einer archaischen form in mitten einer aller archais-
men schlechthin haaren Umgebung zu benuzen, sind die ur-
semitischen vocale in der spräche dieser inschrift in syrischer
art behandelt (nach herrn Scblottmann stehn ja „die haupt-
massen schwerer sylben unvermittelt nebeneinander^!), so
sieht ein finbö = nnbe hier genau so aus, wie ein tqans-
id(üv oder ein toXq %äv tpatpov tpeQovtsaok bei einem geheim-
sekretäre der Gomnenenzeit aussehen würde. Bomberg hat
übrigens mit ^"^"^^^ gewiß nicht das femininum des particips
gemeint, characteristisch ist die behauptung, daß die inten-
sivform ."iTiVd im aramäischen nicht aufzuweisen sei: sie ist
völlig alltäglich, und da herr Schlottmann sich klar darüber
sein mußte, wie not es ihm tut, aramäische Wörterbücher ein-
zusehen, bevor er sich über aramäisches äußert, so hätte er
die mühe nicht scheuen sollen, auch in diesem speciellen falle
den syrischen Castellus in der ausgäbe von JDMichaelis 707,
GHBernsteins Wörterbuch zur Chrestomathie 399, FUhlemanns
Wörterverzeichnis in der grammatik^ xlvi, ERödigers lexicon
zur Chrestomathie^ 82 nachzuschlagen: auch GHoffmanns im
namen der Universität Kiel zu herrn Olshausens jubilaenm
herausgegebene festschrift hätte 88^ 45—89^ 4 gute dienste
geleistet: wenn das dort stehende nicht genügt, so stelle ich
die beispiele schockweise zur Verfügung, sonst siehe Nöldekes
mandäische grammatik § 103, aus welcher sich die lehre des
herrn Schlottmann, daß die form qattäl allen hauptdialecten
des semitischen gemeinsam ist, ermäßigen wird, allerdings
hätte ein andrer als herr Schlottmann sich vielleicht gefragt,
ob nn\D dem sinne nach möglich sei: einer seligen zuzu-
rufen Jsei eine bäuerin'', möchte kaum irgendwo üblich ge-
wesen sein: für nicht- Orientalisten bemerke ich, daß das auch
in Deutschland sattsam bekannte felläh = bauer, das herr
Scblottmann zum Überflüsse ja selbst anfürt, das mascnlinam
zu diesem nnVD ist. des herrn Schlottmann nyjbo könnte
64
nnr die außerordentlich seltene bildnng sein, welche zum bei-
spiel in «c^ciz; lohannes 12, 3 vorliegt: daß diese so wenig
wie nnVöpaßt, brauche ich kennern nicht erst auseinander-
znsezen.
herr Schlottmann sagt 193 „statt des am ende von zeile 4
nach Derenbourg hergestellten nTDbiiJ forderte man [in Wies-
baden] NPTsbu;. auch hier gilt dasselbe wie [so] in dem vor-
hergehenden falle, man tibersah die analogie von rt^'^^^a
zeile 1 und 3, ti'dd zeile 2, nnbs zeile 3, (nicht «n^-'na usw).
übrigens wäre auch für die lesung «riTsbizj oder nn^DbizJ hin-
länglicher räum in der lücke vorhanden*'. 196 kommt er
auf dies nnTsb^ mit unverkennbarer neignng zurück: daß
nnTsb'vz; unmöglich macht von einem reime zu ^ reden, übersieht
er: nn^abu: und rT73n würden nur in Halle, nicht im semiti-
schen morgenlande reimen, in Wiesbaden ist vielleicht eines
der beliebten „misverständnisse" vorgekommen : herr Schlott-
mann aber hat jedenfalls die seiner angäbe nach in Wies-
baden gemachte bemerkung für wertvoll angesehen, wovon ich
akt neme. NPTDbiiJ ist ein «nbiD mit dem artikel: Kosegarten
faßte 1834 in der vorrede zu KMAgrells supplementa syn-
taxeos syriacae viii ix die regeln Agrells über das praedicat
im syrischen saze zusammen, wenn es herm Schlottmann
nicht darauf ankommt für n'obw ^ni2bv oder nriTsb*^ zu le-
sen, so zeigt er nichts geringeres, als daß er bei lacobus 1, 19
für satoo ta^vg auch iatco o zaxvg dulden würde, oder im
französischen für soyez sage ein soyez le sage. »riTab^ wäre
als praedicat in altem aramäisch schlechthin undenkbar.
da die lezte arbeit des herrn Schlottmann sich von sei-
nen früheren in nichts unterscheidet, hätte ich über sie so
gut schweigen dürfen, wie ich über die früheren schweigen
durfte, daß ich diesmal rede, hat in dem herannahen einer
neuen moabitischen Invasion seinen grund. das Athenaeum
hat die nötigen mitteilungen und Warnungen gebracht: der
deutsche consul in Jerusalem, herr von Münchhausen, bezeugt,
daß diesmal die sacben — es handelt sich aber noch nicht
um den gleich zu nennenden hauptschaz — „unmöglich" ge-
fälscht sein können, für viele wird der umstand zur aufklä-
rung genügen, daß die Sammlung auch bruchstücke von dem
bleiernen sarcophage des israelitischen richters Samson ent-
hält, auf welchen Samsons und seines vaters Manoe ntimen
durch ein vorzugsweise gütiges geschick besonders ge^chüzt
worden sind: der verstorbene schreibt sich mit waw •j-^tt;?:«-,
was wol den freunden derartiger waare kaum zum Q^o nVts
verhelfen wird, das dasein einer Vorsehung kann nun in der
tat nicht weiter geleugnet weiden, nachdem einem zum chri-
stentume .bekehrten Juden 1877 genau die reste jenes heroen-
sarges in die bände gespielt worden, welche die herrlichkeiten
65
— nicht mir noch meinen freunden , aber andern — ^ kanf-
wttrdig erscheinen lassen, man schlage den zweiten band
des Athenaeums ftir 1877 auf den selten 699 733 773 815
nach, welche alle in den December des bezeichneten jares
fallen, das jüdische litteraturblatt von MRahmer fragt in
nanamer 1 des laufenden jarganges bereits an, ob nicht viel-
leicht nächstens auch die grabschrift von Adam nnd Eva
znm Vorschein kommen werde, herr Scblottmann ist von
der preußischen regierung für das erste anheil als sachver-
ständiger benazt worden, da wiederholte private Warnun-
gen in Halle und Leipzig nichts gefruchtet haben, schien es
pflichty bei erster gelegenheit öffentlich festzustellen, wie es
mit des herrn Schlottmann sachverständigkeit beschaffen ist:
wir wollen durchaus keine zweite aufläge Moabitica erleben,
und verzichten auch mit dem alleraufricbtigsten vergnügen
auf alle die zutaten, welche an der ersten aufläge gehangen
haben und noch hangen. meine auseinandersezung wird
hoffentlich so ausgefallen sein, daß etwas weiteres nicht nötig
ist, und sie wird den am deutschen horizonte erscheinenden
sarcophag des Samson und des moabitiscben plunders mut-
maßlich einzigen, aber hochgestellten und einflußreichen freund
ebenso grell beleuchten wie manches andere, das hier nicht
ausdrücklich aufgezält werden soll.
Nachrichten von der geselUchaft der wisaeMehqften
%u Goettingen i878 nummer iO,
16
Nachdem in England wiederholt, und zwar von keinem
geringeren als William Wright, öffentlich darauf hingewiesen
worden war, daß in Jerusalem eine fabrik altsemitischer In-
schriften bestehe, machte Albert Socin in einem am 20 März
1872 in der augsburger allgemeinen zeitung abgedruckten
aufsaze die weitesten kreise in Deutschland mit der gefar
bekannt, durch einen getauften Juden in Jerusalem und des-
sen hinterleute oder helfershelfer in betreff altsemitischer al-
tertümer hinter das licht gefUrt zu werden.
der name Socin ist durch Lelio und Fausto Socin allen
gebildeten Deutschen so geläufig, daß es für jedermann nahe
lag, auf diesen artikel schon durch den namen aufmerksam
zu werden, mit welchem er unterzeichnet war. wer es noch
nicht gehört, konnte leicht erfaren, daß Albert Socin, der
son einer baseler patricierfamilie , ein schüler HEwalds und
vor allem HLFIeischers, lange im semitischen Oriente gereist,
und zwar, wie schon damals die fachleute sammt und sonders
wußten, und das 1875 im Baedekerschen vorläge erschienene
buch Palaestina und Syrien später aller weit gezeigt hat,
mit ganz vortrefflicher Vorbereitung und dem allerbesten er-
folge gereist war: den eindruck mußte der artikel- jedem ur-
n 5
66
teilsfähigen machen, von einem sachverständigen und ge-
scheuten manne abgefaßt zu sein, die augsbnrger allgemeine
Zeitung ist ein blatt, welches sich einer großen Verbreitung
erfreut: man durfte annemen, daß es auch in Berlin, auch
von den beamten des herrn Staatsministers Falk gelesen werde,
da der sich stets in den Vordergrund drängende berliner rab«
biner AGeiger in seiner zweiten Zeitschrift 1872 X 213— 216
27(3 277 die mitteilungen WWrights und ASocins besprochen
hatte, besaß man vollends das recht zu glauben, daß die
höchsten beamteu Preußens von der angelegenheit kenntnis
erhalten hätten.
ich hatte persönlich die freude ASocin und seinen reise-
gefärten EPrym 1872 in den ersten tagen des April in Goet-
tingen bei mir zu sehen, und mit inen und GUoffmann mich
wie über anderes, so auch über die in jenem artikel behan-
delten tatsachen zu unterhalten, daran, daß herr Schapira
dem preußischen Staate jemals gefärlich werden könne, dachte
niemand von uns. damals dem herrn minister Falk eine
Warnung zugehn zu lassen, wie der herr abgeordnete Momm-
sen einmal öffentlich gefordert hat, wäre — natürlich habe
ich das erst später überlegt — meines erachtens eine schwere
beleidigung gewesen: man hätte den herrn staatsminister
Falk mit ebensoviel rechte warnen können, den Dalai-Lama
zum praesidenten des evangelischen oberkirchenrats zu machen
als ihn ersuchen, vor dem von WWright und ASocin genü-
gend gezeichneten herrn Schapira auf der hut zu sein: wobei
gleichgültig blieb, ob Schapira der vorlezte betrogene oder der
lezte betrüger war.
Herr Konstantin Schlottmann, am 7 März 1819 zu Min-
den geboren, 1847 durch ein von KGrobe verlegtes sonder-
bares heft •»t:du5K «"♦»b "^nu) -^-^-^u) unter den fittigen ANeanders
in Berlin liceutiat der tbeologie geworden, der reihe nach
gesandtschaftsprediger in Gonstantinopel , professor der tbeo-
logie in Zürich, Bonn und — auf bitten einer dem ungläu-
bigen Hupfeld feindlich gesinnten pastoralconferenz — in
Halle, dieser herr Schlottmann nam sich der funde des herrn
Schapira an.
des herrn Schlottmann commentar über lob ist längst
vergessen : proben von irgend welcher einsieht in die semi-
tischen sprachen hat herr Schlottmann nirgends abgelegt:
seine epigraphischen arbeiten dürften bei einsichtigen wegen
irer auf der band liegenden mängel nirgends als wertvoll
gegolten haben.
bekennen wir nur,
sagte im jare 1868 AGeiger in seiner andern Zeitschrift VI
156 157
daß wir in der erklärung der schwierigen stellen
67
der großen Inschrift von Sidon
nicht sonderlich vorrUcken, und daß das wesentliche ver-
dienst der neuen bearbeiter darin beruht, die willkürlich-
keiten früherer abzuweisen: Schlottmann beseitigt Ewalds
und anderer grundlose behauptungen , Derenburg wieder
Schlottmanns Sprachneuerungen.
es ist leicht zu begreifen, warum die sache sich so ver-
hält, je schwieriger ein text ist, desto gelehrter muß der
sein, der ihn erläutern will, um altsemitische inschriften zu
lesen und zu erklären, muß man von semitischen sprachen
nicht weniger, sondern mehr verstehn als andere, herr Schlott-
mann aber versteht von denselben nicht allein nicht mehr,
sondern so erheblich viel weniger als die übrigen Semitisten,
daß es fast nichts heißen darf, einem arabischen, aethiopi-
schen und syrischen buche steht er sogar völlig ratlos gegen-
über, und da will er semitischer epigraphiker sein?
herr Schlottmann hat in den bänden 24 — 33 der Zeit-
schrift der deutschen morgenländischen gesellschaft folgende
Seiten bedrucken lassen: XXIV 253—260 403 -414 438—460
645-680 XXV 149—195 463—483 XXVI 393—416 722—
[7341 786-797 816-817 820 XXVII 135 136 XXVIII 171
—184 [4601— 496 XXX 326— 328 XXXII 187— 197 767-768
XXXIII 252—293.
einer der besten jezt lebenden kenner der semitischen
sprachen, dabei ein äußerst vorsichtiger und wolwollender
mann, GHoffmann, berichtete am 19 April 1876 von sich in
den göttingischen gelehrten anzeigen > daß er den auslassun-
gen Professor Schlottmanns über angebliche moabitische und
brasilisch-phoenicische altertümer, welche die Zeitschrift der
deutschen morgenländischen gesellschaft seit 1872 über sich
hat ergehn lassen, je länger mit desto ungeduldigerem kopf-
schütteln gefolgt sei. ich hörte von. vielen fachgenossen, daß
sie mit warem verdrusse ertragen haben, des herrn Schlott-
mann Unzulänglichkeiten immer von neuem wider willen be-
zalen zu müssen, falls herrn Schlottmanns aufsäze nicht in
einer nicht zu entbehrenden Zeitschrift stünden, würde schlecht-
hin niemand sie auch nur ansehen.
dieser eben charakterisierte herr Konstantin Schlottmann
hat dem herrn staatsminister Falk als sachverständiger in
semiticis gegolten.
Herr Schlottmann ist zu gunsten des moabitischen plun-
ders nicht als Privatmann eingeschritten: er hat als mitglied
des Vorstandes der deutschen morgenländischen gesellschaft
gehandelt: er hat dem anscheine nach seine vorstandsgenossen
in seine wege zu reißen verstanden.
herr Mommsen versicherte dem preußischen landtage,
die deutsche morgenländische gesellschaft sei die erste wis-
5*
68
seDBchaftlicbe korporation, die es auf diesem — mit diesem
proDomen umgieng herr Mommsen eine gSDanere bezeiebnang
— die es aaf diesem gebiete gibt, in Dentscbland haben
wir nur die Eine morgenländische gesellschaft, welche den
Vorzug hat, von herrn Schlottmann mit geleitet zu werden,
die erste unter den deutschen — das kann also der herr
abgeordnete nicht gemeint haben, wenn derselbe meinte, die
erste unter allen änlicben, so irrte er. die soci^tö asiatique
de Paris und die royal äsiatic society in London stehn irer
deutschen Schwester mindestens ebenbürtig zur seite. mitglied
der deutschen morgeniändischen gesellschaft kann jeder wer-
den, welcher fünfzehn mark jares - beitrag zalt. sollte es ir-
gend wem behagen, den Stadtsoldaten Jonas, den nachtwächter
Precht oder den hospitaiiten Schulz als mitglieder aufnemen
zu lassen — als städtische beamte könnten jene, als pfrtind-
ner könnte dieser angemeldet werden — , so würde das an-
gehn, one daß durch diese mitglieder der ge8ellschaft ein
Zuwachs an wissenschaftlicher begabung zuflösse, wissen-
schaftliche korporation ist mithin ein zu gütiger ausdruck:
eine genossenschaft von leuten, welche irgend welches inter-
esse am Orient oder einem vornehm scheinenden titel haben,
das würde eine sachgemäßere bezeichnung sein.
niemand, der die Verhältnisse kennt, wird daraus allein,
daß jemand mitglied der deutschen morgeniändischen gesell-
schaft; ist, schließen, daß dieser jemand von orientalischen
dingen etwas versteht
der engere vorstand dieser gesellschaft muß aus den mit-
gliedern gewält werden, welche in Halle und Leipzig wonen.
wie man einst das eiserne kreuz für das bataillon tragen
konnte, one je bei Dennewitz oder sonst wo gefochten zu ha-
ben, nur weil man formell dem bataillon zur kriegszeit ange-
hört und lange genug gelebt hatte, um die wirklichen kämpfer
der truppe zu überdauern, so kannst du, one in den orientali-
schen Studien irgend welche oder irgend welche hervorragende
rolle zu spielen, in den vorstand dieser gesellschaft gelangen,
nur weil irgend jemand den einfall gehabt, dich in Halle oder
Leipzig anstellen zu lassen, du dich der deutschen morgen-
iändischen gesellschaft als mitglied angeschlossen hast, und
in Halle und Leipzig zufällig außer dir niemand geneigt ist
die eren und lasten der vorstandschaft zu übernemen.
niemand, der die Verhältnisse kennt, wird daraus allein,
daß jemand im engeren vorstände der deutschen morgeniän-
dischen gesellschaft sizt, schließen, daß dieser jemand von
orientalischen dingen mehr versteht als die nicht in Halle
und Leipzig wonenden Orientalisten: es könnte sogar kommen,
daß man troz einer vorstandschaft recht abschäzig urteilen
zu müssen glaubte.
nach den stataten der dentscben morgenländischen ge-
Seilschaft § 7 ist deren vorstand — was man nach dem eben
gesagten durchaus in der Ordnung finden wird — gar nieht
berechtigt, im namen der gesellschaft wissenschaftliche gut-
achten abzugeben, nicht der vorstand also hat sich an den
herrn staatsminister Falk gewandt, sondern die vier zufälligen
mitglieder dieses Vorstandes haben es auf ire persönliche
wissenschaftliche autorität hin getan, es war eine statuten-
widrige anmaßung jener vier gelehrten, als vorstand der ge-
sellschaft zu gunsten der schapiraschen Siebensachen einza-
kommen. es war eine vollständige verkennung des statuta-
rischen rechts, wenn der heiT staatsminister Falk jene vier
gelehrten für befugt erachtete, als vorstand der deutschen mor-
genländischen gesellschaft bei ihm in wissenschaftlichen ange-
legenheiten vorstellig zu werden.
auf der generalversammlung der deutschen morgenländi-
schen gesellschaft zu Tübingen ist am 2i5 September 1876
(ZDMG XXXI XV xvi) zur spräche gebracht worden, daß fttr
den ankauf der moabitischen alterttimer durch den preußi-
schen Staat die deutsche morgenländische gesellschaft verant-
wortlich gemacht worden sei. IGildemeister hielt es fttr an-
gezeigt, folgenden antrag einzubringen: die generalversamm-
lung der deutschen morgenländischen gesellschaft wolle sich,
um irrigen Vorstellungen über die Organisation der gesellschaft
zu bee:egnen, dahin aussprechen, daß gutacbten ttber wissen-
schaftliche und insbesondere über streitige fragen, welche
der geschäftsfürende vorstand erteilt, gemäß der dem lezteren
in den Statuten gegebenen Stellung nicht als meinungsaus-
druck der gesellschaft gelten können, professor Scblottmann
hielt diesen antrag eigentlich für unnötig, weil der Inhalt
selbstverständlich: es habe ihm bei jenem — ein gefälliges
pronomen nimmt den gedanken des herrn unter seinen schtt-
zenden mantel — es habe ihm bei jenem gutacbten lediglich
daran gelegen, sein persönliches urteil durch dasjenige „einiger
anderer competenter gelehrter^ bestätigt zu sehen: doch sei
er, falls man eine derartige erklärung für nötig finde, mit
dem antrage von (im alten Deutschland hätte man hier den
genetiv gebraucht) von professor Gildemeister ganz einver-
standen, es wurde derselbe nach befürwortung (so) seitens der
herren von Gutschmid und Nöldeke einstimmig angenommen.
herr Schlottmann hat also die rute öffentlich geküßt, mit
welcher er geschlagen worden war. wenn er aber seine vor-
standsgenossen, die herren RGosche, LErehl, HLFleischer, für
competent erklärte, in Sachen altsemitischer epigraphik mitzu-
sprechen, so verdient das eine nähere beleuchtung: ttber sieh
selbst sich zu täuschen mag herrn Schlottmann erlaubt sein.
berr BGosche hat daroh die bibliographischen übersieh-
70
ten ttber die auf den Orient bezttglichen Schriften, soweit diese
Übersichten erschienen sind, einen guten namen erworben,
durch die ttbersichten, mit denen er im rückstande geblieben,
viel Verdruß und den eindruck hervorgerufen, daß er sei-
nen Verpflichtungen nachzukommen für nicht nötig ansieht,
kenntnis aitsemitischer epigraphik hat niemand bei ihm we-
der gesucht noch vermißt.
herr LKrehl hat einige wichtige arabische texte nicht
gerade der ältesten zeit sorgfältig abdrucken lassen: in be-
treff der altsemitischen epigraphik steht er in demselben
Stande der Unschuld wie herr Gosche.
endlich herr Fleischer ist ein vorztiglicher kenner der
national-arabischen grammatik, ein musterhafter herausgeber
und nttzlicher catalogisator arabischer bücher: sein Bai^äwi
ist eine meisterleistung. daß er auch nur eine einzige zeile
phoenicischer buchstaben lesen könne, one eine schrifttafel
neben sich zu haben, soll erst noch bewiesen werden, ihn
in dem zusammenhange zu nennen, in welchem herr Schlott-
mann in Tübingen für gut gefunden ihn zu verwenden, ist
so klug und so warheitsiiebend als wollte jemand den vater
üccelli, weil er des Thomas von Aquino summa, die ja latei-
nisch geschrieben sei, äußerst genau aus der Urschrift ver-
öffentlicht hat, für competent zu einem gutachten über eine
oskische oder umbrische Inschrift halten.
was soll es also heißen, wenn herr Schlottmann behaup-
tet, er habe „einige andere competente gelehrte" angerufen,
„sein persönliches urteil zu bestätigen" ? was hülfe es dem
herzöge von Grammont, sich etwa von Darwin, AGeiger und
Abdelkader bescheinigen zu lassen, daß er ein scharfblicken-
der Politiker sei?
herr Schlottmann wußte one zweifei vollständig darüber
bescheid, wie die sache sich wirklich verhielt, nichts desto-
weniger hat er gesagt was er gesagt hat.
die Zuhörer des herrn Schlottmann waren ebenso one
zweifei nicht im unklaren darüber, daß die inen als com-
petent genannten gelehrten auf dem gebiete, um welches
es sich handelte, competent nicht waren, nichts desto weni-
ger haben sie des herrn Schlottmann werte schweigend mit
angehört, und zum protokolle keine bemerkung gemacht.
falls der herr staatsminister Falk den herren Fleischer,
Erehl, Gosche, Schlottmann erlaubte als Privatpersonen bei
ihm den ankauf altsemitischer altertümer zu empfehlen, so
kannte er den Sachverhalt nicht, die herren Fleischer und
Erehl sind Arabisten, herr Gosche ist litterarhistoriker, herr
Schlottmann ein professor der theologie vom rechten flügel
der Vermittlung.
Herr Mommsen hat, wie er dem publikum durch seinen
71
brief an berrn Fleiscber die warbeit gesagt, so den landboten,
seinen collegen, seine nichtaebtung ausgesproeben, als er
inen erzälte, die schapirica seien zunäebst auf anregang
des Nestors der arabischen Wissenschaft, des ehrwürdigen
Fleischer, angekauft, abgesehen davon, daß dem berrn
Mommsen bekannt war, daß der ehrwürdige Fleischer diese
anregung ganz gewiß nicht gegeben hat — berr Mommsen
schrieb ja berrn Fleischer, daß Fleischer so unschuldig an
dem handel sei, wie er, Mommsen, selbst — , kann man sei-
nen mitabgeordneten deutlicher erklären, daß man sie für
dummköpfe hält, als durch die Zumutung zu glauben, daß
ein Arabist, dessen gebiet in die jare 700 bis 1300 christ-
licher Zeitrechnung fällt, und der noch dazu auf einen ganz
kleinen ausschnitt der arabischen philologie beschränkt ist,
mit fug den ankauf alt-moabitischer, das heißt alt-hebräischer
altertümer empfehlen durfte, und daß ein preußischer staats-
minister verpflichtet gewesen ist, diesem berrn Fleischer in
dieser sache zu glauben?
Nun wäre es an der zeit regesten der großen haupt- und
Staats -aktion vorzulegen, welche sich um die moabitischen
altertümer gedreht hat, allein dazu fehlen mir die materialien.
fest steht durch die öflfentliche erklärung des berrn Flei-
scher, daß es sich am 28 Juli 1872 für den vorstand der
deutschen morgenländischen gesellschaft und den berrn staats-
minister Falk um zwei moabitische urnen bandelte.
fest steht aus ZDMG XXVI 816 817, daß berr Schlott-
mann am 25 August 1872 in Sachen der schapiraschen waa-
ren in Berlin war : man kann aus den angefllrten selten der
Zeitschrift lernen, wie ERoediger sich damals zu der in rede
stehenden angelegenbeit stellte.
die zu Halle am 28 September 1872 abgehaltene gene-
ralversammlung der deutschen morgenländischen gesellschaft
bat von berrn Scblottmann mitteilungen über die neuentdek-
ten moabitischen altertümer gemacht erhalten, es heißt ZDMG
XXVII vi:
die Versammlung sprach den wünsch einer möglichst voll-
ständigen und baldigen veröflfentlicbung des vorliegenden
materials aus. das anerbieten des professor Scblottmann
auf grund früheren vorstandsbeschlusses den ankauf der
besprochenen moabitischen altertümer noch einmal bei dem
königlich preußischen cultus-ministerinm zu empfehlen, wurde
gebilligt und dankbar angenommen,
zunäebst ist hier von einem beschlusse des Vorstandes
die rede: die mitgeteilten werte sind einem amtlichen, von
berrn RGoscbe aufgesezten protokolle entnommen, wir haben
aber bereits gelernt, daß zu Tübingen am 26 September 1876
berr Schlottmann so tat, als habe er ein privatgutachten ab^
72
gegeben, und dies privatgatacbten nur dnreb die zuBtimmang
einiger anderer competenten gelehrten bestätigen wollen, eben-
so haben wir bereits gelernt, daß der herr abgeordnete Momrn-
sen „zunächst den Nestor der arabischen Wissenschaft, den
ehrwürdigen Fleischer^ für die dem herrn staatsminister Falk
gegebene „anregung^ verantwortlich machte.
die am 28 September lb72 zu Halle tagende general-
yersammlung der deutschen morgenländischen gesellscbaft be-
stand aus fünf — sage, aus fünf — personen, welche unmittelbar
unter der ausgezogenen stelle des Protokolls namentlich auf-
gefürt werden, die herren hießen Weber aus Berlin, HLFlei-
scher aus Leipzig, AFPott ROosche KSchlottmann aus Halle.
herr AWeber hat allerdings 1851 anonym eine mir, wie
aus meinen armenischen Studien 198 ersehen werden kann,
verhängnisvoll gewordene übersezung eines syrischen gedichts
über Alexander den großen veröflfentlicht : herr Weber hatte
in seinem Syrer anspielungen auf den 1405 zu Samarqand
verstorbenen Timur gefunden, wärend die in London liegende
handschrift des werkcbens nach WWrights schäzung aus dem
neunten jarhunderte, und der dichter Jacob von Batnae oder
Serug nach Assemani und Abbeloos im jare 522 gestorben
ist. für einen kenner der semitischen sprachen und der alt-
semitischen epigraphik wird sich wol herr AWeber troz jener
übersezung selbst nicht halten, ganz one frage beansprucht
herr Pott nicht, auf semitischem gebiete kenner zu sein: über
die herren Fleischer, Gosche und Schlottmann habe ich mich
bereits ausgesprochen.
von den aaßer herrn Weber bei jener generalversammlung
zu Halle anwesenden herreu gehörten drei dem engeren vor-
stände der gesellscbaft an, herr AFPott saß im weiteren vor-
stände derselben.
wir haben mithin das interessante phaenomen, daß drei
mitglieder des aus vier mitgliedern bestehenden geschäfts*
fürenden ausschusses der deutschen morgenländischen gesell»
Schaft plus einem mitgliede des weiteren Vorstandes dieser
gesellscbaft plus dem Sanskritisten herrn AWeber sich als
generalversammlung constituieren , und der generalversamm-
lung minus des mitgliedes des weiteren Vorstandes und minus
des Sanskritisten herrn A Weber als dem geschäftsfttrenden aus-
schusse der gesellscbaft vorschlage machen, und die anname
dieser vorschlage — was vermutlieb große mühe gekostet hat
— durchsezen : mit andern werten, daß der spiritus rector des
vorstandet der deutschen morgenländischen gesellscbaft, herr
Schlottmann, in seiner eigenschaft als generalversammelter ei-
nen antrag stellt, und eben dieser herr Schlottmann in seiner
eigenschaft als mitglied des engeren Vorstandes diesen seinen
antrag annimmt und auszufüren verspricht.
IS
wir haben das andere nicht minder interessante phae-
nomen, daß vier herren, welche von altsemitischen alterttt-
mem nichts verstehn, und ein herr, welcher von diesen al-
tertümern etwas zu verstehn glaubt, sich gestatten, dem herm
staatsminister Falk empfehlungen einer in Jerusalem stehen-
den Sammlung angeblich altsemitischer altertümer zugehn zu
lassen.
die autorität der deutschen morgenländischen gesellschafl
als einer Vereinigung von fachleuten läßt sich nicht anrufen,
um den herrn staatsminister Falk wegen des ankaufs der
schapirica schuldfrei zu stellen, auch die generalversammlung
dieser gesellschaft vom 28 September 1872 reicht nach kei-
ner ricbtung hin aus, den herrn minister zu decken : sie deckt
noch nicht einmal den herrn Schlottmann.
herr Schlottmann
heißt es in dem angezogenen Protokolle
erbot sich, aufgrund früheren vorstandsbeschlusses den an-
kauf der besprochenen moabitischen altertümer noch einmal
bei dem königlich preußischen Unterrichtsministerium zu
empfehlen.
,,besprochen^ waren nicht etwa jene zwei urnen worden,
über die wir durch herrn Fleischer unterrichtet sind : es han-
delte sich nach ausweis des Protokolls um die durch den
hochehrwttrdigen herrn Weser in die gesellschaft eingefUrten
schäze, nach welchen der herr abgeordnete Petri im preußi-
schen landtage am 16 März 1876 gefragt hat, welche noch
jezt in einem winkel eines öffentlichen gebäudes zu Berlin un-
ter Verschluß stehn, und gelegentlich gatgesinnten personen
gewiesen werden, die herren Socin und Kautzsch geben in
irer vorrede an, es seien etwa 1700 stück in Berlin vorrätig.
Was für reizende altertümer herr Schapira auf lager
hatte und abgesezt hat, ist später durch die tafeln der ba-
seler gelehrten allbekannt geworden, da ist die Engländerin
auf dem nachtstule (4), ein saffianstiefel moderner form (9), das
sehr un vermalte fräulein Theudelinde Holzebock (7), eine ta-
backspfeife (5), der bischof James Fräser von Manchester frei,
aber nicht schön, nach einem lichtbilde (3), Napoleon III (1).
charakteristisch aber für die bordellphantasie des fabri-
kanten wie für die vollendete Unfähigkeit des herrn Schlott-
mann zu empfinden was alt ist, dürfte schon die göttin sein,
welche der herr sachverständige in semiticis im bände 26 der
ZDMG hat abbilden lassen.
eine tanzende frau, welche ein bein wie ein polnischer
bär in die luft streckt, und mit der einen band sich das
geschlechtsglied aufreißt, zeigt über dem nabel die inschrift
Sk = ein gott, und darunter etwas wie die fabrikmarke eines
messerschmids. dies schreckenerregend weiblich aussehende
74
geschöpf hatte allerdings veranlassiiDg den beecbauern zuzu-
rufen , daß es männlichen geschlechtes sei , wenn es anders
wert darauf legte als masculinnm behandelt zu werden, herr
Schlottmann versichert uns 788, die masculine form für den
namen der weiblichen gottheit dürfe uns nicht befremden.
auf dem rttcken und dem rundlichen hintern trägt diese
gott ebenfalls eine Inschrift, welche vermutlich auch auf irer
Visitenkarte zu finden gewesen sein wird, herr Schlottmann
als gewiegter sachverständiger weiß dieselbe auch zu lesen:
Ummath die erdengottheit [geschlecht abermals masculinum],
weih des Siwan, gottes der unterweit, und mutter von Hrz
Xd Mtr. man würde es fttr eine berechtigte eigentümlich-
keit der Moabiter halten, der göttin Ummath das nationale
auf den allerwertesten zu schreiben — hoffentlich lief die
puppe auf einem zapfen, und an der plinthe stand fttr den
nicht sofort erkennenden anbeter: toumez s'il Vous plait — ,
wenn nicht die vettern der Moabiter, die Juden, eine schöne
stelle im zweiten buche ires gesezes [331 hätten , wo auch
Jahwe sich dem Moses von der nacht- oaer nordseite zeigt
da sezt es dann gotteserkenntnis a posteriori: die m^langes
asiatiques von Petersburg geben IV 208 eine parallele aus
Indien.
bereits 1872 oder doch in den ersten tagen des jares
1873 ist dieser grazie conterfey aller weit, also auch dem
preußischen Unterrichtsministerium vorgelegt worden, welches
der deutschen morgenländischen gesellschaft jedes jar eine geld-
unterstttzung zalt, und darum selbstverständlich ein exemplar
irer Zeitschrift empfängt, wer diesen göttin oder diese gott
— wie soll ich sagen? — gesehen hat, und nicht irre an der
altertümlichkeit der Schlottmann - Schapiraschen altertümer
wird, dem ist nicht zu helfen, es fragt sich also: wann hat
herr staatsminister Falk den berufenen kauf abgeschlossen ?
vor oder nach der zeit, wo ihm dame Ummath vorgestellt
worden ?
der herr staatsminister hätte über den sachverständigen,
der ihm anlag zu kaufen, schnell ins klare kommen können,
wenn er die ZDMG XXVIII 176' abgedruckten säze des
herm Schlottmann rechtzeitig unter die äugen bekommen
hätte, dort sagt der herr competente wörtlich
eines von diesen scheusälern paradiert in voller glorie neben
band XXVII [so] 786 in einer pretentiösen [so] genauigkeit
der ausfilrung, die troz meiner ausdrücklichen anweisung,
nur die umrisse zu zeichnen, unser geschickter lithograph
sich zur pflicht machte, die geschmacklosigkeit wäre durch
eine andere abbildung beseitigt worden, wenn bei dem
schon verzögerten abscUuß [so] des heftes die zeit hinge-
reicht hätte.
75
ich altmodischer esel hatte stets geglaubt, man dürfe nirgends,
am wenigsten aber in der Wissenschaft, in welcher es sich um
gar nichts als die warheit handelt, fälschen, herr Schlott-
mann hat aber sein liebes Scheusal stylisiert haben wollen,
damit es nicht „geschmacklos'^ aussehe, von derartigen ge-
lehrten ist großes zu erwarten, in töchterschulen hat man
bis jezt die semitische epigraphik noch nicht vorgetragen : so
wird wol die Wissenschaft zu der anschauung der modernen
diplomaten bekehrt sein, daß man zu berichten habe wie es
an maßgebender steile gewünscht wird.
können wir darüber nichts wissen, wann der herr staats-
minister Falk den ankauf der schapirica abgeschlossen hat,
auf eine andre frage gibt es eine antwort.
wann hat der hochpreisliche ausschuß einen vorstands-
beschluß, oder nach andrer lesart, wann hat der obercom-
petente herr Schlottmann als gelehrter Privatmann mit seinen
mitcompetenten gelehrten Privatmännern, den Arabisten Flei-
scher und Erehl und dem litterarhistoriker Grosche an das
berliner Unterrichtsministerium den antrag gelangen lassen
die schapirica anzukaufen?
die höchste wette darauf, daß dieser antrag am 24 Au-
gust 1872 niedergeschrieben und datiert ist denn am 25
August 1872 war, wie bereits nachgewiesen, herr Schlottmann
persönlich in Berlin: er wird sein elaborat, nachdem die
tinte notdürftig trocken geworden, persönlich überreicht haben,
nach ausweis des Protokolls ZDmG XXVII vi und der amt-
lichen erklärung der preußischen regierung hat er es nicht
als privatgutachten, sondern in dreister anmaßung wider die
Statuten im namen des Vorstandes der deutschen morgenlän-
dischen gesellschaft überreicht, und sich in Tübingen 1876
nur herausge-redet.
weiter würde es sich Ionen, über die Verhandlungen et-
was zu erfaren, welche der vorstand der deutschen morgen-
ländischen gesellschaft — troz der tübinger erkiärungen des
herm Schlottmann nicht Privatleute, sondern der vorstand —
vom Januar 1873 an bis in den sommer dieses jares 1873
hinein über die Veröffentlichung der sogenannten moabitischen
altertümer gepflogen hat. es ist hier von dem aus zwölf mit-
gliedern bestehenden weiteren vorstände die rede, da nur
dieser, nicht der aus vier männern zusammengesezte geschäfts-
fürende ausschuß, über die gelder der gesellschaft zu verfü-
gen hat. nach ZDMG XXVII v kommen die herren Fleischer,
Nöldeke, von Schlechta-Wssehrd, Delitzsch, Gosche, Krehl,
Schlottmann, Boehtlingk, Pott, Reuss, Roth in betracht. wann
wurde der Umlauf in bewegung gesezt, welcher über die pro-
stituierung der schapirica handelte? wann kehrte er zu sei-
nem auBgangspunkte zurück? welche altertümer waren da
7«
gemeint? wer hatte sie gesebea? wie stimmten die herren
— sammt und sonders waren sie mit ausname Nöldekes in-
competent im Superlativ — , weiche außer dem zweifelnden
Nöldeke dem weiteren vorstände angehörten? sollten die
altertttmer gar in absentia zur Veröffentlichung empfohlen und
angenommen worden sein ? daß sie in absentia gekauft sind,
wird unten zur spräche kommen, wer waren die gelehrten,
welche nach der von mir gutgläubig nachgesprochenen aus-
sage der herren Eautzsch und Socin sich skeptisch und ge-
radezu ablenend verhielten? ich weiß, daß außer Eautzsch
und Socin Wetzstein, IGildemeister, ThNöldeke, GHoffmann
und PdeLagarde rechtzeitig unrat gemerkt haben: ich weiß
daß FHitzig — für den paßte derartiges — ein eifriger schwär-
mer für Schapira und Schlottmann gewesen ist.
hier soll erwänt werden, daß ZDMG XXXIII xii als ein-
name der deutschen morgenländischen gesellschaft verzeichnet
stehn
413 mark (= 137 taler 20 groschen courant) rttckvergli-
tung des herrn professor dr Konstantin Schlottmann, Halle
a/S, für eine am 1 August 1873 an den akademischen
Zeichner, herrn Schenk, Halle, geleistete zalung für Zeich-
nung von 9 tafeln moabitiscber altertttmer,
wärend ZDMG XXIX xi in dem „extract"^ aus der rechnung
für 1873 ein posten von 137% talern nicht erscheint, die
summe wird vermutlich in den dort auftretenden „untersttt-
zungen ' orientalischer druckwerke etc^ inbegriffen sein, hat
herr Schlottmann fttr herrn Schenk nur 137 Vs taler erhalten,
und stehn deren 160 in der rechnung, so folgt, daß die dif-
ferenz von 160 und 137Vs als unterstttzung fttr ein anderes
„orientalisches druckwerk etc^ als die neun tafeln moabiti-
scber altertttmer verwendet worden ist. kann sich der un-
genannte gelehrte glttcklich preisen, welcher die 160 weniger
137%, oder 22 Vs, taler als unterstttzung fttr sein orientali-
sches druckwerk erhalten hat! da habe ich doch 1855 fttr
meine von GHBemstein b''ST fttr den ihn um ein gutachten
ersuchenden minister von Raumer schlecht gemachte Didas-
calia apostolorum syriace vom preußischen Unterrichtsministe-
rium mehr bekommen: „mit rttcksicht auf meine bedrängte
lage^, trozdem das buch so erbärmlich war, dreißig taler:
aktennummer 1855 4580 U. und ich hatte außerdem noch
die freude, bald darauf von GHBemstein b''ST, welcher nicht
wußte, daß das hohe ministerium gegen mich mttndlich offen-
herziger gewesen war als schriftlich, in sttßen werten um
mitteilung meiner copie der syrischen geoponiker angegangen
zu werden: ein änlicher genuß wird dem von der deutschen
morgenländischen gesellschaft mit 22^/8 talem unterstflztea
vermutliefa erspart gebliebeii sein, beiläi^ wiid herr MÖl-
77
deke nun wol verstebn, was es mit den beiden einzigen an-
zeigen (XI 349 — 352) für eine bewandnis hat, welche die
Zeitschrift der deutschen morgenländiscben gesellscbaft in
25 jaren über meine arbeiten gebracht hat.
Auf den in der königlichen gesellscbaft der Wissenschaften
ZU Goettingen am 1 Juni 1878 vorgelegten aufsaz über die
Inschrift von Garpentras hat herr Schlottmann auf der philo-
logenversammlung zu Gera am 2 October 1878 geantwortet,
und seine antwort in der Zeitschrift der deutschen morgen-
ländischen gesellscbaft XXXIIl 252 bis 291 abdrucken lassen.
herr Schlottmann hätte aus den endsäzen meiner arbeit
klar darüber sein können, daß es mir nicht eingefallen ist,
durch dieselbe mit ihm oder irgend wem sonst in eine wis-
senschaftliche discussion zu treten.
was mein aufsaz bietet , muß jedem bekannt sein , der
unter erträglicher anleitung sich ein paar semester lang mit
semitischen sprachen beschäftigt hat. zu discutieren gibt es
hier selbst für einen anfänger nichts.
meine absieht war, öffentlich festzustellen, daß dem herrn
Schlottmann, dem sachverständigen des herrn staatsmi nisters
Falk, dinge unbekannt waren, welche einem semitische spra-
chen studierenden Jünglinge nach seinem dritten cursus alt-
bekannt und über jeden zweifei erhaben sind.
ich hegte diese absiebt, weil, als ich schrieb, die gefar
drohte, daß der preußischen regierung eine neue ladung des so
teuer zu bezalenden schapiraschen plunders angeboten werden
würde, und ich, wenn ich nach Halle hin dachte, dort ein
beispiel von einer hochgradigen überzeugungstreue des Staates
vorfand, welches nicht unmöglich erscheinen ließ, daß troz
Eautzsch und Socin herr Schlottmann auch für die neuen
herrlichkeiten von der regierung in seiner eigenschaft als
sachverständiger in semiticis werde belassen werden.
die philosophische facultät zu Halle hatte mich 1860
nach IGildemeister und ADillmann zu Roedigers nachfolger
vorgeschlagen: die in ihr maßgebenden männer hatten ver-
mutet, daß jene beiden gelehrten aus verschiedenen gründen
vom minister würden abgelehnt werden, und ich die stelle
bekommen müsse, den sie für die befriedigung der besonderen
bedürfnisse der vorzugsweise von theologen besuchten Univer-
sität Halle nach jenen älteren und bereits als dooenten bewär-
ten gelehrten für geeignet erachteten, es wurde der nicht
vorgeschlagene professor RGosche nach Halle gesandt, und
der einstige berliner professor der litteraturgeschichte, welcher
in eine vor allem mit der erklärung des alten testaments be-
faßte stelle gebracht worden war, galt noch 1874 der preußi-
schen Staatsregierung so sehr als Orientalist, und so sehr als
ein muster der in Preußen amtlich anerkannten and gewünsoh-
X
78
teil art gelehrten ^ daß sie ihn (BDouglas transactions of the
second session etc 452) beauftragte, sie auf dem orientalisten-
eongresse zu London zu vertreten, ich war, wie der herr
staatsminister Falk wußte (er selbst hatte mir das geld zu
meiner reise gegeben) in London, es wurden aber nicht ein-
mal die vierzig pfennig porto an mich gewandt, um auch
mich als delegate of the Prussian government neben den
herren RGoscbe, FWüstenfeld, ADillmann, A Weber, BLepsius,
AFStenzler, Atiavelsberg und LStern zu bezeichnen: so fest
stand der gute ruf des herrn Gosche, und die einsieht, daß
es mit mir schlimm bestellt sei. ich reiste nach Paris weiter,
um nicht von meinen englischen freunden und bekannten zu
äußerungen ttber die von meiner regierung getrofifenen walen
zum orientalistencongresse veranlaßt zu werden, man hätte in
meinem kreise höcbst warscheinlich anders als seine excellenz
geurteilt
die anmerkungen zur griechischen ttbersezung der pro-
verbien 1863, die vier evangelien nach der wiener hand-
schrift arabisch 1864, die Clementina 1865, die gesammelten
abhandlungen 1866, die materialien arabisch 1867, der pen-
tateuch koptisch 1867, die beitrage zur baktrischen lexico-
graphie 1868, die Genesis graece 1868, des Hieronymus quae-
stiones 1868, die onomastica sacra 1870, die prophetae chal-
daice 1872, die hagiographa chaldaice 1873, das psalte-
rium iuxta flebraeos Hieronymi 1874 — diese von mir seit
ostern 1863, wo herr Gosche (ZDMG XVII 803) nach Halle
geschickt wurde, herausgegebenen bttcher dürften auf alle
fälle eben so schwer wiegen wie die jaresberichte, welche
herr RGosche von 1863 bis 1874 geliefert, und wie die Ver-
sprechungen jaresberichte zu liefern , welche er jar fUr jar
öffentlich gegeben und jar für jar nicht gehalten bat: die
kitäb-alawäil, eine litterar historische Studie (Halle 1867) kenne
ich nur aus dem arabischen kataloge der straßburger bibli-
othek Seite 90 nummer 3586. ZDMG XVII 95—213 XVIII
384 385 XIX 361 362 XX xi xii XXI iü XXII xiv XXUI iii v
XXIV iv V (wo auch die ausgäbe der mufaf^aliyyät zu grabe
geht) XXV iv XXVI v XXVIII vii. ich bin der meinung ge-
wesen, daß wenn der herr staatsminister Falk troz dieser
listen den herrn RGosche als delegate of the Prussian go-
vernment zum orientalistencongresse abordnen konnte, wärend
er mir gegenüber — er wußte, daß ich in London anwesend
war — nicht einmal die rücksicht beobachtete, mir eine öf-
fentliche beschämung zu ersparen, herr staatsminister Falk
auch troz Kautzsch und Socin herrn Schlottmann als sach-
verständigen in semiticis beibehalten könnte, wer stand mir
denn dafttr, daß nicht wie herrn BGosche, so auch herrn
ESchlottmann gegenüber eine „regierungstradition^ bestehe,
79
welche nur durch drastische mittel zn zerreißen war? daher
der wanscby berrn Süblottmann öffentlich zu zeichnen, das
von dem herrn abgeordneten Mommsen verlangte „ziehen der
feuerglocke^ gieng meines erachtens nur auf diese weise zu
bewerkstelligen.
ich wollte also, wie gesagt, nachweisen, daß herr Scblott-
mann weit entfernt als sachverständiger in semiticis gelten
zu dürfen, das gerade gegenteil eines sachverständigen ist:
daß mit ihm gar nicht discutiert wird.
meine absiebt ist vollkommen erreicht worden, nicht
allein habe ich von näheren und entfernteren fachgenossen
so viele beistimmende Zuschriften über den aufsaz gegen
herrn Schlottmann erhalten, wie über keine andere meiner
Schriften, ich habe auch dem Staate die schände eines an-
kaufs von neuen schapiricis und neuesten (aus englischem
gewalzten bleie gefertigten) samsonicis erspart hierüber steht
mir nicht zu, mich eingehender zu äußern.
was soll nun also des herrn Schlottmann antwort auf
meinen aufsaz? sie ist troz meiner ernstlichen warnung ge-
druckt worden, nun mußte der ganze handel noch einmal
vor die öffentlichkeit, wem das unangenehm ist, der mag
sich über die herren Schlottmann und Loth beschweren: ich
habe lezterem sagen lassen, daß eine äußerung des herrn
Schlottmann gegen mich, falls sie in der Zeitschrift erschiene,
ein zurückgreifen auf die Moabitica nach sich ziehen würde,
vielleicht eutschtießt sich herr Schlottmann wenigstens jezt
aus dem vorstände zu verschwinden, den er bereits im März
1876 hätte verlassen müssen.
Ich verdrucke mein eigenes, nicht, wie herr Schlottmann,
fremdes geld: schon darum habe ich keine lust auf des herrn
sachverständigen erwiderungen einzugehn. es ist ja aber auch
gleichgültig i^r die Wissenschaft, wer von uns recht hat: die
zeit wird die warheit leren.
auf einiges paßt es mir aber doch ein paar worte zu sagen.
ich hatte behauptet, "nti, welche ausspräche dem herrn
Schlottmann notwendig sei, da nur durch sie sein „reim^ (der
im semitischen ein reim gar nicht ist) zu stände komme, diese
ausspräche sei im aramäischen ein schnizer, da man zu ei-
ner fran auf aramäisch "^rn sage: Gesenius habe "«irr „doch
noch als hebraismus bezeichnet^, darauf herr Schlottmann
es begegnet dem kritiker, wie auch sonst mitunter, etwas
menschliches, indem er durch flüchtigkeit dem leser eine
irrige angäbe bietet,
in der tat sagt Gesenius in einem stylistisch sehr schülerhaf-
ten saze: ^^n haud dubio est imperativus fem, neque tamen
est quod syriacam formam ^^nn esto fem arcessas: etiam in
Chaldaismo haec feminin! forma deprehenditor mit zwei fal-
sehen eitaten. das andere kann man in meinem anfsaze naeh-
lesen, und mag die entscheidang selbst treffen.
ich hatte herm Schlottmann auf seine bemerkang, daft
die form qattäl allen semitischen dialekten gemeinsam sei,
auf herm Nöldekes mandäiscbe grammatik § 103 verwiesen,
aas welcher sich diese behaoptung ermäßigen werde, darauf
leistet herr Schlottmann 265' die antwort
hier bat er selbst wiederum ein versehen begangen, denn
Nöldeke fürt dort seite 1 20 dieselbe form als auch im man-
däiscben üblich anl er fügt nur seite 121 hinzu, daft die-
selbe mit der femininalendung zugleich als inf pael diene
— was doch wol nicbt eiue ,,ermäßignng^ zu nennen ist.
ich hatte meine abbandlung über die inschrift von Garpen tras
in wenigen tagen fertig zu stellen: denn der Sarkophag des
Samson drohte in nächster nähe, erst am 18 Mai erhielt
ich das heft, in welchem herr Schlottmann den aufsaz ver-
öffentlicht hat, gegen den ich schreiben mußte, um die von
herm Mommsen bei einer früheren gelegenheit überhörte ^feuer-
glocke^ zu ziehen: wenn ich am ersten Juni (dem ersten
Sonnabend des monats) in der gesellschaft der Wissenschaf-
ten lesen wollte, hatte ich meine absieht und mein thema
vorher anzumelden, und am sizungstage mein manuscript dem
vorsizenden secretar der gesellschaft und dem director der
nachrichten einzuhändigen, ich neme es mir mithin so gar
übel nicht, daß ich des alten Gesenius schlecht stylisierten saz
über "^in (oue vokale) nicht ganz genau aufgefaßt habe, herr
Schlottmann hatte ftlr sein elaborat zeit vom 20 Juni 1878,
da am 19 Juni mein aufsaz versandt wurde, bis zum 2 Oc-
tober 1878, wo er in Gera las, oder gar bis zum April oder
Mai 1879, wo sein stück durch die presse gieng. er hat also
nicht die entschuldigung der eile.
daß die bildung qattäl sich auch im mandäischen findet,
wußte ich one herrn Schlottmann und vor ihm: ich hätte eine
mandäiscbe grammatik ja gar nicht anfttren können, wenn
die bildung im mandäischen nicht vorkäme, und ich dies
nicht gewußt^ hätte, herrn Schlottmanns ausrufungszeichen
ist also dessen würdig, der es hingemalt, herr Schlottmann,
der keine eile hatte und obercompetenter und vorstandsmit*
glied ist, also respectsperson , herr Schlottmann unterschlägt
seinen lesern wissentlich herm Nöldekes werte auf seite 1^
anmerkung
in lezterer bedeutung ist es [qattalj zwar auch im arabi-
schen beliebt, aber wir haben spuren davon, daß diese an-
wendung erst aus dem aramäischen ins arabische gekom-
men ist. Wörter wie naggär, bannäM, faxx^r sind
nicht ursprünglich arabisch, aber man bat diese bildung
dann 8elbst[stjändig sehr weit ausgedehnt
81
herrn ScblottmanDS anklage ist also hier genaa desselben
wertes, wie die dem eignen protokolle von 1872 und den
amtlichen erklärungen der preußischen regierung zuwiderlau-
fende, in amtlicher eigenschaft auf der tübinger Versammlung
vorgetragene behauptung, er habe (im August) 1872 als Pri-
vatmann geschrieben.
Herr Schlottmann hat für passend erachtet, wiederholt
von meinen „spaßen^ zu reden, nun, auch hierin zeigt er
seine Urteilslosigkeit, ich bin ein außerordentlich ernsthafter
mensch, dessen glück wie Unglück eben darin besteht, daß
er alles — one ausname alles — ernst nimmt, wenn der
herr sachverständige „späße^ von mir liest, so möge er sich
an das bekannte wort erinnern pro patria est, dum ludere
videmur. mir ist es nichts weniger als gleichgültig, wenn
mein Vaterland sich durch den ankauf schapirascher alter-
tümer lächerlich macht, und aller spaß würde für mich auf-
gehört haben, wenn auf die erste ladung noch eine zweite
gesezt worden wäre: den ankauf des Sarkophags des Samson
wollte ich verhindern, und schrieb was ich schrieb gar nicht
in spaßhafter laune, sondern mit recht schwerem herzen, alles
war auf die Wirkung berechnet, welche ich hervorbringen
wollte, ich habe den ton richtig getroffen: der erfolg hat
es bewiesen.
attisches salz, welches herr Schlottmann 258 in meinem
aufsaze vermißt, habe ich gar nicht anwenden wollen, ich
wüßte nicht, wie ich als Deutscher zu attischem salze kom-
men soll : hätte ich es aber zur Verfügung, für herrn Schlott-
mann wäre es mir zu milde.
Herr Schlottmann läßt 252 den nicht besonders gut sty-
lisierten saz drucken
über den krankhaften ton, der diesem durch so manche
mühevolle und verdienstliche arbeit rümlich bekannten ge-
lehrten hier wie anderwärts eigen ist, überlasse ich, was
geschmack und anstand betrifft, das urteil dem urteilsfähi-
gen Publikum,
indem er auf herrn Nöldekes anderswo zu besprechende an-
zeige meiner Semitica verweist.
ob mein ton in dem aufsaze „krankhaft'' ist, welcher
herrn Schlottmann zu vierzig großoktavseiten angeregt hat,
das kann ich ruhig „urteilsfähigen'' überlassen: herr Schlott-
mann freilich wird urteilsfähig nur den nennen, der an ihn
und Schapira glaubt, über den in meinen andern arbeiten
herrschenden ton wird sich ja auch wol reden lassen, wenn
herr A Weber und herr FSpiegel meine ersten büchlein schlecht
gemacht haben, one auch nur die armenischen buchstaben
lesen zu können, wenn herr FMüller nachmals, nachdem er
das von jenen gelehrten, so lange es unter meinem namen
n 6
62
giengy besudelte material abgeschrieben, von eben jenen ge-
lehrten aus allen registern für das abgeschriebene gelobt
worden ist, wenn herr Weber, um sein unrecht zu verdecken,
fälscht ^armenische Studien 202), wenn zu diesen vorfallen
die zunrt schweigt, und ich dann nicht etwa sage, sondern
nur zu erkennen gebe, daß ich Verleumder Verleumder, diebe
diebe, falscher falscher, feiglinge feiglinge nenne, so kann
ich den nur bedauern, der den ton meiner werte krankhaft fin-
det, nicht mein ton ist krankhaft, sondern recht ernstlich
krank sind alle, welche das von mir getadelte sich zu schul-
den kommen ließen, und alle, welche es schweigend duldeten.
um den Vorwurf der geschmacklosigkeit zu verstebn, muß
man den Sprachgebrauch des herrn Schlottm'ann kennen.
freilich wechselt dieser Sprachgebrauch in auffallender
weise, zum beispiel ist was in dem ZDMG XXVII vi abge-
druckten Protokolle und in den äugen der preußischen regie-
rung ein vorstandsbeschluß war, vier jare später zu Tübingen
in dem ZDMG XXXI xv xvi mitgeteilten protokolle eine
privatäußerung des herrn Schlottmaun und einiger neben ihm
competenten gelehrten, aber bis auf weiteres wird man
überall da, wo die not den herrn nicht zwingt seinen Sprach-
gebrauch zu ändern, annemen dürfen, daß er bei demselben
Worte dieselbe empfindung hat.
nun nannte es herr Schlottmann einmal, wie wir schon
erfaren haben, geschmacklosigkeit, als der hallesche Zeichner
das schapirasche schicksei (schieksel ist eine Verkleinerungs-
form von siqqÜQ = idol) zu genau und treu dargestellt hatte,
wer um bei der warheit zu bleiben, ein häßliches ding häß-
lich malt, wer nicht, um einen aus hochpolitischen Verhand-
lungen bekannten ausdruck mit dem citate Regnorum y 22, 13
zu gebrauchen, berichtet wie er soll, sondern was er sieht,
der ist geschmacklos, bin ich geschmacklos gewesen, so
werde wol auch ich zu genau und zu treu gezeichnet haben,
da hat dann aber herr Schlottmann lediglich sich selbst an-
zuklagen, wenn mein werk ihm nicht gefällt: Er ist ja der
gezeichnete.
wenn herr Schlottmann sich aber untersteht, mir Vorhal-
tungen über anstand zu machen, das heißt mir Unanständig-
keit vorzuwerfen, so will ich ihm zuerst sagen, daß ich be-
lerungen über anstand von niemandem anneme, weil ich sie
von niemandem anzunemen nötig habe, dann aber will ich
ihn darauf hinweisen, daß wenn er durchaus das bedürfnis
empfindet, über anstand an irgend jemanden ermanungen zu
richten, er das objekt für diese recht nahe hat.
herr Schlottmann hat nach ZDMG XXXIII xii die summe,
welche er für seine abbildungen moabitischer altertttmer aus
den mittein anderer erhalten; zurückerstattet: den preußi-
68
Beben steaerzalern ist er die 60000 mark noeh heute schul-
dig, welche er inen gekostet hat.
statt aus dem vorstände der deutschen morgenländischen
gesellschaft zu verschwinden, welchen er nach jeder seite
hin so schwer bloß gestellt, sizt er noch immer ganz munter
in demselben, ja noch mehr, er hat sich neu hineinwälen lassen.
herr Schlottmann hat einen amtlich als eingäbe des Vor-
standes der deutschen morgenländischen gesellschaft behan-
delten antrag amtlich als privatgutachten geschildert, das er
nur durch das gutachten anderer competenter männer ver-
stärkt habe.
schon die erinnerung an diese tatsachen sollte ihn hin-
dern, andren Vorschriften ttber anstand zu geben.
und dann: wie steht es doch mit seines mitvorstehers,
des herrn HLFleischer, beteiligung an dem antrage auf an-
kauf der schapirica?
herr Fleischer hat mir wiederholentlich ausdrücklich ver-
sichert, daß er von herrn Mommsen im preußischen landtage
völlig mit unrecht beschuldigt sei, eine mitschuld an jenem
Skandale zu tragen, sollte herr Schlottmann nicht bereits
gewißheit dartlber haben, daß ich des herrn Fleischer briefe
vom 23 und 25 März 1876 nicht mis verstanden , so ersuche
ich ihn, seinen allgemein verehrten vorstandsgenossen direkt
zu befragen, ich rate ihm, ja vorsichtig zu sein.
daß herr MoD9msen, der im preußischen landtage die
hauptschuld an dem ankaufe der schapirica auf herrn Flei-
scher gewälzt, herrn Fleischer privatim versichert hat, er
halte ihn für so unschuldig an der sache als sich, Mommsen,
selbst, das ist durch die grenzboten ans licht gekommen: herr
Fleischer hat one frage, mittelbar oder unmittelbar, die von
dem viel genannten herrn Moriz Busch abgedruckten stellen
aus herrn Mommsens briefe selbst an die grenzboten gelangen
lassen, und ire echtheit ist niemals in frage gestellt worden.
als die Zeitungen meldeten, daß herr lustus Olsbausen
herrn Fleischer in Leipzig besucht habe, und alle weit dachte,
daß es der zweck dieser reise gewesen sei, dem alten herrn
in Leipzig eine genugtuung seitens der preußischen regieriing
zu geben, da erfur ich unter dem 23 Mai 1876 „Fleischer
ist ja so vollständig gerechtfertigt, daß es warlich keines
Wortes mehr bedarf weder zu seinen gunsten noch ....".
was es endlich mit der coUegialen Verantwortlichkeit für
eine bewandnis hat, welche herr Fleischer am 15 Mai 1876
als ihn treffend öffentlich anerkannt hat, das kann man sich
doch auch sagen, ein beispiel mag erläutern was ich meine.
die goettinger zeitung brachte am 9 December 1879 in
irer nummer 4875 folgendes:
(Plagiat) an der Universität Petersburg hat ein ge-
6«
84
wißser Menagios (Grieche), wie aus einer erklärnng des
proffessor] Lugebil hervorgeht, einen versuch gemacht, auf
grund seines in Göttingen erworbenen doctorgrades einen
lehrstul für griechische spräche zu erlangen. prof[essor1
Lugebil hat nun constatiert, daß die dissertation, auf gruna
deren die philosophische facultät zu Göttingen am 20 Aug[ustJ
1871 unter dem decanat des prof[essor] Waitz hrn Menagios
zum d[octo]r philfosophiae] creiert hat, ein bloßer abdruck
einer in Athen 1858 erschienenen schrift des griechischen
gelehrten Kyprianos ist. nur die Widmung der original-
schrift an Bernhardy, Bergk und Ross ist weggelassen,
und das titelblatt durch ein neues ersezt.
ich war am 20 August 1871 ordentlicher professor in der
philosophischen facultät zu Goettingen, und trage also eine
collegiale Verantwortlichkeit für die promotion des herrn Me-
nagios. aber diese last drückt mich nicht, denn ich hatte
als nicht zur honorenfacultät gehörig nicht das mindeste mit
den goettinger promotionen zu tun, falls ich nicht als sach-
verständiger mitwirkte, was im fache der griechischen philo-
logie natürlich niemals stattfand, und ganz one frage nicht
stattfand, wenn in absentia, das heißt one examen, promoviert
wurde: ich habe nicht einmal ein exemplar der dissertation
des herrn Menagios erhalten, sowenig wie irgend einer meiner
collegen ein exemplar derselben erhalten hat: ich habe also
nicht einmal post festum gelegenheit gehabt, mich über das
Verhältnis von Menagios zu Kyprianos zu orientieren, ich
trage mithin eine collegiale Verantwortlichkeit an jener pro-
motion, und würde doch sicher jedem schweigend den rücken
keren, der mich für jene promotion verantwortlich machen
wollte, über welche man jezt eine amtliche erklärung in unsem
nachrichten und im literarischen centralblatte vom 24 Januar
1880 nachsehen kann. Lagarde deutsche Schriften 192.
ist herr Fleischer für den ankauf der schapirica in der-
selben weise collegial verantwortlich, in welcher ich für die
promotion des herrn Menagios collegial verantwortlich bin,
so ist er gar nicht verantwortlich, so kann sein bekenntnis
vom 15 Mai 1876 gegen die früheren öffentlichen und privaten
erklärungen des herrn Fleischer, gegen die privaten aussagen
der herren Mommsen und Olshausen gar nichts beweisen.
in den grenzboten von 1876 seite 400 meldet, ich weiß
nicht wer, dem bekannten herrn Moriz Busch, welcher noch
im lezten sommer der gast des herrn reichskanzlers in Varzin
gewesen ist, folgendes:
leider steht die sache nicht so wie wir wünschten, und
wie ich nach der früheren ganz bestimmten erklärung Flei-
schers annemen mußte. Fleischer hat allerdings die ein-
gäbe des gesammtvorstandes der DMG mit unterscbriebeui
85
freilieb indem er Schlottmann zugleich die bewußte erklä-
rnng (das zweifelnde YOtum) mit zustellte, die niebt für
ihn, sondern für die regierung bestimmt war. daß sie die-
ser nicht mit eingesandt worden ist, kann allerdings Momm-
sen nicht verantworten, und wir können nicht leugnen, daß
Fleischer besser getan hätte, das gefälligkeitsaocept (aus-
drnck Mommsens in seiner abwehr unsrer beschuldignng)
nicht zu geben .... sachlich zu beachten ist noch, daß
es sich in der empfeblung des Vorstandes der DMG nicht
um die ganze masse der schwindelMoabitica handelte, son-
dern um die erste, ganz unbeträchtliche Sendung,
mir fällt nicht ein, einer aussage eines ungenannten zeugen
besonderes gewicht beizulegen: aber geantwortet hat herr
Schlottmann auf diese ihm Unterschlagung vorwerfende äuße-
rung eines offenbar den dingen recht nahe stehenden mannes
nicht, und one frage hat er am 24 August 1872 herrn Fleischer
der preußischen regierung als nunmehrigen Verteidiger der
echtheit der schapirica genannt, denn sonst hätte weder der
abgeordnete Mommsen noch der regierungscommissar am 16
März 1876 im preußischen landtage so sprechen können wie
sie gesprochen haben, man muß unterscheiden : 28 Juli 1872
und 24 August 1872. dort zwei vasen, hier eine große Samm-
lung, liegt eine eigenhändig geschriebene erklärung Flei-
schers über leztere in Berlin? oder nur ein Schriftstück von der
band des herrn Schlottmann, in welchem herr Fleischer erwänt
wird? wer gab herrn Schlottmann das recht, herrn Fleischer
in der weise fttr sich anzufüren, in welcher er ihn für sich an-
gefttrt hat?
irgendwo im vorstände der deutschen morgenländischen
gesellschaft ist nach dem gesagten etwas nicht in der Ord-
nung, und herr Schlottmann würde daher wirklich gut tun,
mit redensarten über anstand und nicht-anstand zu hause zu
bleiben, die lösung dieses, aber nur dieses „moabitischen
rätseis" wird manchen interessieren: er wird sie verschieden
geben, je nach der meinung, welche er über den gelehrten,
nicht den abgeordneten, Mommsen und die herren Fleischer
und Olshausen auf der einen, über herrn Schlottmann auf der
anderen seite hegt ich greife hier niemandem vor.
Zum Schlüsse noch eins,
man pflegte früher von dem verantwortlichen „redactor" einer
Zeitschrift zu verlangen, daß er offenbare ungehörigkeiten in
den ihm zum abdrucke mitgeteilten Schriftstücken vor dem
drucke beseitige, dies verlangen war um so dringender, je
mehr man den „redaetor" für mehr oder weniger sachver-
ständig auf dem gebiete hielt, welches die von ihm vorzule-
genden arbeiten behandelten: allgemeine litteraturzeitungen
wurden mit etwas anderem maßstabe gemessen als faehblätter.
herr OLiOth, der ^veraDtwortliche redactor^ der Zeitschrift
der deutschen morgeDländischen gesellschaft, hat dies früher
allgemein als berechtigt geltende verlangen als auch ihm
rii^tig scheinend wenigstens in ein paar fällen anerkannt,
von welchen ich durch znfall kenntnis habe.
der verstorbene OBlau sandte mir unter dem 24 October
1877 die mitteilnng, daß ihm herr Loth ZDMG XXXI 495
hinter „etymologisiert" die worte „bis wir endlich glücklich
zu dem artikel ZDMG XXX 138 ff gediehen sind'^ als „zu
persönlich" gestrichen: es galt solange kein abschäziges wort
gegen herm Hübschmann verlauten zu lassen, bis er als sach-
verständiger hinlänglich fest beglaubigt sein würde, unter dem
15 November 1877 ließ mir eben jener OBIau ein manuscript
zugehn, welches ihm von herm OLoth mit der Weisung zu-
rückgeschickt worden sei, die „bemerkuugen" seien zu per-
sönlich, herr Blau möge „sachlicher" arbeiten : dies manuscript
besize ich jezt, kann also beurteilen , wie weit jene Weisung
in Ordnung gewesen, herr OLoth wird freilich der ansieht sein,
daß die von ihm gegen die harmlose polemik Blaus auf die ra-
dikalste weise geschüzten herren HHübschmann und DHMüller
der Wissenschaft erheblichere dienste geleistet haben, als ich:
ich gehöre ja nicht zu den regierenden, sondern bin ein
ganz gewönlicher Helot: jedenfalls aber hat der verant-
wortliche herr . redactor durch seine schreiben an Blau an-
erkannt, daß die „redaction" einer Zeitschrift dazu da ist,
zn „redigieren".
herr Loth schrieb mir am 12 Februar 1874 in bezug auf
eine, von den herren Fleischer und Krehl, wie er mir aus-
drücklich zu sagen beauftragt war, ganz ebenso wie von
herm Loth beurteilte angelegenheit
seien Sie versichert, daß ich Inen das opfer, welches Ire
rücksicht im gegenwärtigen falle gebracht hat, nie ver-
gessen werde,
das „nie vergessen" des herm Loth bestand darin, daß er
mir in der von ihm „redigierten" Zeitschrift durch das be-
rttmte mitglied des engeren ausschusses der deutschen mor*
genländischen gesellschaft , herm Schlottmann, „krankhaften
ton, geschmacklosigkeit und Unanständigkeit" vorzuwerfen
gestattete, wärend er junge anfänger, von denen der Eine
nichts irgend wertvolles vorgelegt äitte, gegen den schwäch-
sten schatten eines Vorwurfes durch den rotstift schüzte.
vielleicht notieren die herausgeber von JGrimms wörterbuche
diesen Sprachgebrauch unter „nie vergessen", falls anders
diejenige spräche, welche von den jezt maßgebenden gelehrten
geredet wird, anspruch darauf hat, in einem „deutschen"
wMierbuche b^rttcksiehtigt zn werden.
Einen interessanten beitrug zur Schapira - Scblottmaon-
8T
frage habe icb für das ende dieser Moabitica aufgespart
ein vortrefflich unterrichteter mann schrieb mir am 25 Fe-
bruar 1876
.... da das corpus delicti noch in Jerusalem war, als es
gekauft wurde, der ankauf wurde wesentlich auf grund
eines antrages des Vorstandes der deutschen morgenlän-
dischen gesellschaft beschlossen, die officiellen berichte
aus Jerusalem schienen jeden verdacht von fälscbung aus-
zuschließen, und keinerlei wamung ist dem kaufe voran-
gegangen, nach der aukunft der gegenstände regte sich
allerdings bald verdacht, an der sache ließ sich aber leider
nichts mehr ändern ....
herr Schlottmann hatte einen so weiten gesichtskreis, daß er
nicht allein bis zu den Phoeniciern in Parahyba sah, sondern
auch Sachen zum ankaufe empfahl, welche noch in Jerusalem
standen, welche weder er noch sonst ein „competenter", son-
dern nur der deutsche consul, herr von MUnch hausen, vielleicht
der herr prediger Weser und der herr kaufmann Duisberg
erblickt hatte, und herm Schlottmanns wort wog bei dem
herrn staatsminister Falk so schwer, daß dieser für 60000 mark
altertümer in absentia kaufte, des herrn Mommsen saz von
dem nicht warten [50] des herrn Schapira erhält eine eigen-
tümliche beleuchtung.
Zwei proben modemer kritik.
Herr Theodor Nöldeke hat sich veranlaßt gesehen, in der
Zeitschrift der deutschen roorgenländischen gesellschaft XXXII
401—410 eine anzeige des ersten hefts meiner Semitica dru-
cken zu lassen: herr HHübschmann hat im literarischen cen-
tralblatte vom 28 Juni 1879 meine armenischen Studien be-
sprochen, ich halte für notwendig, diese beiden kritiken nicht
unberücksichtigt hingebn zu lassen, nicht, daß ich lust hätte
eine antikritik zu schreiben — es ist ziemlich unfruchtbar
über ansichten zu streiten, welche in die entwickelung der
Wissenschaft hineingeworfen sind, und früher oder später in
derselben ire Würdigung finden werden — : mir sollen vielmehr
die beiden recensionen dienen, allgemeine säze klar zu ma-
chen, welche meines erachtens einer klarstellung bedürfen.
2
Aufrichtig bedaure ich, herrn Nöldeke neben herm Hübsch-
mann nennen zu müssen: die beiden schriftsteiler sind sich
sonst ganz außerordentlich unänlich.
herr Nöldeke ragt über die zeit, in welcher deine ausbil-
dung vor sich gieng, so wenig hervor, daß er den hauptmangel
dieser zeit, die Unfähigkeit ethische gesichtspunkte zu wür«
digen, teilt, die religiösen und die tieferen historischen fragen
beantwortet er daher, wie alles, was über die alltagsmoral
hinausliegt, mit der hönischen abneigung, welche der liberalis-
mus gegen alles nicht handgreifliche hegt, herr Nöldeke hat
der Wissenschaft keine opfer gebracht: er ist, unterstüzt von
jedermann, von erfolg zu erfolge fortgegangen, one die schwere
schule durchzumachen, welche mislingen und not dem men-
schen auferlegen, darum ist er hart und ungerecht gegen
Veteranen, one deren mühen er nicht sein könnte was er ist,
denen der schweiß des frondienstes und die narben des kam-
pfes in seinen äugen keine ere geben: darum versteht er
lABengels saz nicht, es sei für keine arbeit schade als für
die so nicht benuzet wird, und grollt denen, welche unbe-
nuzte arbeit bereuen : darum ist ihm der mensch nichts, das
System und das rohe factum alles, herr Nöldeke hat auf
dem gebiete der Wissenschaft niemals neue wege gebrochen^
wie er solche wege auch in zukunft niemals brechen wird,
darum weiß er die Stimmung dessen, der neue wege bricht
und baut, nicht zu würdigen, und darum verlangt er, ein
pionier aus den Urwäldern solle sich so zam und geschniegelt
darleben wie der secretär einer gesandtschaft. aber herr
Nöldeke hat sich alles angeeignet was an bildungselementen
in den philologischen schulen der fünfziger jare zu holen war.
und' er ist mit diesem erwerbe an metfaode treu and sorgsam
umgegangen, ein musterhafter, vor nichts zurückschreckender
fleiß hat ihn in den besiz eines umfassenden materials ge-
sezt seine mandäische grammatik ist one frage die beste
grammatik einer semitischen spräche, welche wir besizen,
seine Übertragung der Sasanidengeschichte des Babart ein so
nüzliches buch, wie uns für das Studium morgenländischer
geschichte nur wenige zu geböte stehn.
herr Hübschmann fiel mit seinen eigentlichen lernjaren
in eine periode, in welcher es schon progonen der Zukunft
genug gab: er ist unfähig gewesen, sie zu finden: er hat
sich an eine im verschwinden begriffene gegenwart verkauft,
und muß der zukunft verlustig gehn, wenn er nicht recht-
zeitig den gözen den rücken wendet, welche leute seiner
epoche nicht mehr anbeten dürfen, geleistet hat er bisher
nichts: alles ihm bezeigte wolwollen war ein Wechsel auf die
Zukunft, von dem ich bis jezt so gut wie gewiß bin , daß er
niemals honoriert werden wird.
3
Auf alle einzelheiten der in rede stehenden recensionen
mich einzulassen fällt mir nicht ein : es ist weder nötig noch
möglich, noch würde es leser finden, nur das hervorragend
characteristische soll besprochen werden.
4
Herr Nöldeke hat vollständig recht, wenn er 409/410
das von mir über das persische bardär gesagte bitter tadelt,
da er unter weglassung des citats Lagarde armenische Studien
§ 462, wo die ältere litteratur angegeben ist, 402' an sich
ein änlich ^arges versehen '^ zu tadeln findet, so sind wir quitt
5
Femer wird vermutlich richtig sein, was herr Nöldeke
über das syrische n^:>73, mit artikel Nni:>7D, sagt: es gehört
dies wort zur wurzel ti:>, nicht zur wurzel -n:>. die beweise
dafür gibt herr Nöldeke allerdings nicht, kennt sie vermutlich
gar nicht, ich habe so wenig gute syrische handschriften
durchgearbeitet, welche die erweichungs- und verhärtungs-
punkte haben, daß ich nur mit allem vorbehalte sprechen
kann, das weibliche n bleibt in der endung »n bei meinen
gewärsmännern nach einer doppelconsonanz weich, nach einem
einfachen, auf langen vokal folgenden consonanten verhärtet
es sich meist, danach gehört meyarcTä (Hoffmanns glosse 6394)
zu nny. weiter wäre zu bemerken gewesen, daß nur die
Verdoppelung des "i im hebräischen das alte a geschüzt haben
kann: von ti5 würde man vermutlich nicht H'^^jt:, sondern
n'^b?» haben, wie man ja rrjbTa und änliches hat.
ein anderer als herr Nöfdeke hätte zu seinem tadel au-
ßer diesen beweisen auch noch folgendes hin^ugefiigt;
92
das dem sjrrigcben m*i973 entsprechende hebräische ^^yt
sezten Abölwaltd 385, 23 Salomon Parchon 36« Qamxt 2fsi
(der ausgäbe des Elias Levita) unter ^973, Castle 2897 Coc-
cejns (in der ausgäbe von Mai 1714) 645 Gusset (in der aus*
gäbe von Clodins 1743) 1224^ unter r7">9, aber IDMichaelis
supplementa § 1861, ERoediger in den nachtragen zu Gtese-
nius tbesaurus 1006b (in dem das wort ganz fehlt) seite 104
lOlshausen § 202 b, FBöttcher § 789 791, FMtthlau und
WVolck, die hocbgepriesenen Zöglinge der neusten schule
Fleischers, 495 zu ni:^.
das syrische Mn9» bringen allerdings Castle 2897 und
Schaaf 439 bei Mny, aber GHBemstein im wOrterbuche zur
Chrestomathie 366' bringt es bei ni9 unter.
diegleichung Mnn973 der Syrer = Mtlmag&ratu der Araber
ist so alltäglich, daß niemandem, der nicht alles vom funda-
mente an als grammatiker durchforscht hat, verdacht werden
darf, wenn er aus ihr auf die Identität von ma^&rat und
M'ny» schließt.
diese zu behaupten ist allerdings ebenso gut wie das von
Magnus ZDMG XXVI 818 gegen Fleischer und genossen ge-
rügte „ein alter erbfehler".
da nicht anzunemen ist, daß herr Nöldeke ttber die mit
der Lagardeschen auffiassung stimmende auffassung von Mi-
chaelis, Bernstein, Roediger, Olsbausen, Böttcher, Mtthlau,
Volck nicht unterrichtet gewesen ist, darf man ans seinem
schweigen bösen willen und die lust zu schaden herauslesen.
6
Herr Nöldeke bemängelt in 6 zeilen (403) meine „ent-
deckung'', daß Mscaiaq nicht n'^tp?;, sondern missix ist daß
er die durchaus zu berücksichtigende auseinandersezung im
Psalterium copticum vii eines blicks gewürdigt, erhellt nicht:
ich hatte in den von herm Nöldeke recensierten Semitica 1 50
gesagt, daß ich mit der Veröffentlichung meines materials zu
warten vorziehe, bis dasselbe alles vorhandene ganz vollständig
umfasse, ein anderer hätte da mit einer kritik gewartet,
nicht herr Nöldeke, aber sonst hier und da jemand wird dem
herausgeber der Onomastica sacra glauben, daß die eigen-
namen der Hebräer und die griechische wiedergäbe dieser
eigennamen, für welche zuerst HHody gearbeitet hat, nur
langsam untersucht werden können, einstweilen für herm
Nöldeke, der es als kenner des isläm one mich wissen mußte,
die erinnerung daran, daß die Araber das von mir angesezte
misstx wirklich haben: hier genügt mir, Sprenger im leben
Muhammeds II 198' zu citieren.
7
An den auf meine beitrage 74 ausdrücklich zurttckgdien-
93
den artikel r^^^n^ Semitiea 1 64 65 knüpft herr NOldeke 405
folgende bemerkungen
ein master dieser argnmentation ist folgendes: „neä . . . .
ist meiner meinung nach erst aus n-»-)sa erschlossen, als
man dies für ein femioinum eines adjectivs za betrachten
anfieng. darum findet sich auch zu -^cii in den dialekten
kein analogon. und da soll Gen 6, 14 alt seinl^. also weil
Lagarde eine äußerst anfechtbare meinung hat, ist es ver-
kehrt Gen 6, 14 für alt zu halten ! schon die erste voraus-
sezung, daß n-^iDa gögird »rr^-^aD Schwefel vom bactrischen
vohfikereti komme, das kienholz
[Lagarde schrieb kienenholz]
bedeuten soll, ist lautlich wie begrifflich mehr als zweifelhaft.
es lebte im jare 1868 zu Kiel ein außerordentlicher professor
der morgenländischen sprachen Theodor Nöldeke, dem ich,
wie manches andere, so auch meine beitrage zur bactrischen
lexicographie zusandte, dieser Nöldeke schrieb am 18 Januar
1868 an mich nach Schleusingen
ich könnte mancherlei hervorheben was' mir besonderes
vergnügen gemacht hat, so z b der nachweis des Ursprungs
von n-^-)D:k, dessen Zusammenhang mit gögird ich längst
ahnte, bei einem solchen produkt ist auch eine entlenung
schon in so alter zeit sehr erklärlich.
ich bedaure, daß der straßburger Ordinarius herr Theodor
Nöldeke, welcher das arme selbstverständlich auf der vorlez-
ten zeile der Semitiea I 52 strafen wollte — denn an diesem
Worte ist seine wut in die dunklen flammen aufgelodert,
welche in der Zeitschrift brennen — , daß dieser Ordinarius
meinen arbeiten nicht so unbefangen gegenüber steht, wie
der kieler extraordinarins Theodor Nöldeke inen unbefangen
gegenüber gestanden hat
das dem herrn Ordinarius Nöldeke so willkommene „meiner
meinung nach^ darf man dreist fortlassen: ein verständiger
Philologe wird es bei jedem seiner säze zudenken: es ist
mithin unnüz, es einem einzigen besonders beizufügen.
der Schluß ist einfach der:
*nDa für eine holzart findet sich nur in der Einen schon citierten
stelle der Genesis, nirgends in den verwandten dialekten:
grund genug, es mit besonderem mistrauen zu betrachten.
eine Überlieferung über die bedeutung liegt nicht vor : wir
erhalten l^vXa Tstqdyfova, l^vXa äafjnra, ligna laevigata, ligna
bituminata , xidgog, nv^og, pny = wachholder und was weiß
ich sonst noch in den schoß geschüttet: grund genug für je-
den unbefangenen, sich selbstständig zu entscheiden.
da nun vohükereti kienenholz bedeutet und nach den
lantgesezen ganz gut r\^^t3^ werden kann, da vobdkereti im
neupersischen, weU roher schwefel genau so aussieht wie das
94
harz der kiefer^ als gdgird den sinn Schwefel angenommeii
hat, ganz wie h'^'^da Schwefel ist, so kann vermutet werden,
daß auch D'^nDA einstmals kienenholz bedeutet, und erst später
Schwefel zu bedeuten angefangen hat, und daß n&:i durch fal-
sche aualogie aus n'^-iSA erschlossen ist, indem man n*^ als
adjectivendung betrachtete.
der text von Genesis 6, 14 ist verderbt, da jedenfalls
XD^^p wiederholt werden muß: Olsbausen hat meinen in den
Onomastica II 95 gemachten Vorschlag öffentlich gebilligt,
müssen wir aber so wie so ändern, so können wir ebenso gut
C3"»3p ö'^sp nnoa wie ö-'ap ö"»:p loa schreiben, da n dem
p in der phoenicischen schrift (wie wiederum in der spät-
rabbinischen minuskel) änlich genug sieht, um vor p über-
sehen worden zu sein.
dieser artikel muß junge kriegen, sagte Bismarck zu Busch,
und der artikel kriegte junge, erzält Busch, so hat sich auch
von der entrüstung des herrn Nöldeke über Lagardes eben
geprüfte subjectivität ein ((»( dxög) anonymer nachkomme in
der Academy angefunden (28 September 1878 seite 321*): was
,,echt Lagardisch^ ist, das ist überhaupt ^jCcht'', und darum
werden verständige männer wol tun, in dieser verlogenen zeit
es sich auch da gefallen zu lassen, wo es inen bitter schmeckt.
8
Auch mit meiner lere von den ableitungen des piel habe
ich es bei herrn Nöldeke verschüttet, was ich hierüber 1871
in einer Zeitschrift gesagt, ist jezt in meinen Symmicta I 88,
38 — 89, 4 bequem nachzulesen, herr Nöldeke äußert sich in der
von mir Semitica 1 4 angefürten stelle ZDMG XXV 674 wie folgt
um dieselbe zeit, in welcher Lagarde auf den Zusammen-
hang zwischen den nomina actionis mit praefigiertem n und
dem piel im hebräischen hinwies,
[hier verschweigt er, daß bei mir auch gar sehr vom syri-
schen die rede ist]
hatte ich gerade dieselbe beobachtung ftlr das syrische
gemacht,
auf diese seine erklärung verweist herr Nöldeke in der Se-
mitica 1 4 ebenfalls angefürten auseinandersezung der mandgi-
schen grammatik 133, wo Lagardes namen verschwunden ist
und ZDMG XXXI 770 (ebenfalls Semitica 14 citiert) schickt
herr Nöldeke den lernbegierigen leser nur in seine mandäi-
sche grammatik 123 [so], im citieren ist jedenfalls methode.
ich hatte aus herrn Nöldekes erster äußerung zur sache
entnommen, daß meine regel wirklich, wie ich vermutet hatte,
eine erste fassung war. herr Nöldeke ist seines Zeichens
doch wol grammatiker. ich bin theologe. er ist Ewalds Schü-
ler gewesen, ich neme bttcher Ewalds nur dann in die band,
wann ich ausdrücklich auf stellen in inen hingewiesen bia:
95
sobon Ewalds deatsob ist mir entsezlich, und das wenige
geistreiche schwimmt bei Ewald in einem solchen meere von
nichts, daß icb niemals, in einem buche Ewalds mehr als we-
nige Seiten babe lesen können, und daß icb nie ein einziges
durchgelesen babe. Geigers im Selbstverläge des Verfassers
erschienene ,,spracbe der mischnah ^ babe icb niemals gesehen,
berr Nöldeke war von jeher Geigers freund und apostel.
nachdem berr Nöldeke 1871 1875 1877 das tiefste still-
schweigen darüber beobachtet, daß Ewald und Geiger lange
vor mir viel besser als ich das gesagt, was ich zuerst vor-
getragen zu haben meinte, belehrt berr Nöldeke 1878 — von
sich, und darüber, daß ich ihn selbst aufgerufen, nichts ver-
lautbarend — mit einem male die gelehrte weit, daß Lagarde
auch hier dumm und was weiß icb sonst noch gewesen ist.
für die characterisiernng des berrn Nöldeke ist das gesagte
ausreichend, und auf diese kommt es mir jezt an.
9
Herr Nöldeke ist 409 böse darüber, daß icb das goet-
tinger talmudmanuscript „eigentlich von mir erst entdeckt"
nenne, und verweist mich auf GGA 1863 stück 7 seite 266.
dort hat allerdings herr Nöldeke selbst — einst hülfsar heiter
an der göttinger Universitätsbibliothek — die göttinger tal-
madhandscbrift erwänt. da aber niemand von dieser erwä-
nung notiz genommen — auch Rabbinowicz meines wissena
nirgends: das register der göttinger bibliotbek erst recht
nicht — , und ich in folge meimer lebensfürungen zum lesen
von Zeitschriften nicht gekommen bin, habe ich von dieser
erwänung des codex nie etwas erfaren. auch berr FWüsten-
feld, der zweite beamte der göttinger bibliothek, bat mir mit
keiner sylbe verraten, daß er eine anung von der existenz
des codex babe, noch auch, daß er eine bemerkung Nöl-
dekes über denselben kenne, icb bedaure die tatsache, daß
ich von berrn Nöldekes äußerung aus dem jare 1863 nichts
gewußt, kann sie aber nicht ändern, und sehe hier keine
schuld an mir. vgl fl7. 1. 1880] die innsbrucker Zeitschrift
für theologie IV 119 über einen änlicben fall, in welchem
icb so wenig absichtlipb geschwiegen habe wie über berrn
Nöldeke.
10
Herr Nöldeke belehrt seine freunde 401, daß was Isaias
7,2 die alten übersezer geraten haben, für uns one gewicht
Bei. er und die übrigen in dem „uns" beschlossenen gelehrten
können mir leid tun, wenn es das ist. icb bin mit einer ar-
beit über textkritik des alten testaments ostern 1846, als herr
Nöldeke noch in pumpböschen ein herschritt, troz der lebhaf-
ten abneigung Hupfelds senior des alttestamentlicben Semi-
nars in Halle geworden : wenn icb nach jezt 34 j^^ren arbeit
d6
von einem alten übersezer behaupte, daß er eine lesart ge-
habt oder nicht gehabt habe, wird herr Nöldeke gut tun,
seine eigene ansieht für sich zu behalten: seinen verdroß zu
äußern werden sich ja wol andere gelegenheiten finden, welche
weniger gefährlich sind, auf dem gebiete der bibel Versionen
weiß ich bescheid, und sage so leicht nichts was ich zurück^
zunemen hätte, in diesem falle genügen die concordanzen,
herrn Nöldekes tadel abzuweisen : ich habe gerade keinen
Studenten zur band, der sie für herrn Nöldeke auszöge,
einstweilen reichen aus meinen gesammelten abhandlungen
die Seiten 99 bis lOü hin, um den herrn recensenten auf die
richtigen wege zu leiten.
11
Herr Nöldeke ist 403 mit meinen ansichten fiber die
aspiration im aramäischen, 404 mit meiner abneigung gegen
den allgemeinen brauch die aramäischen Wörter im Status
emphaticus anzufüren, 402 404 mit einigen theoretisch ange-
sezten formen unzufrieden.
Jene ansichten sollen „mit unserer ganzen, aus der zeit
des vollen lebens der spräche stammenden Überlieferung
streiten", ich würde — deß mag er versichert sein — jene
ansichten nicht hegen, wenn sie das wirklich täten.
wann war denn das leben des aramäischen ein „volles"?
als die Aramäer von den Persem, als sie von den Griecheui
als sie von den Arabern geknechtet wurden? wen nennt
herr Nöldeke Aramäer? die weißen Syrer am schwarzen
meere sind Aramäer, und die Mandäer von Süq alsuyüx sind
es : die Palaestinenser zur zeit lesu und später, und die heute
von den Amerikanern unterwiesenen Nestorianer in Urmia
sind es. was weiß herr Nöldeke vom leben der aramäischen
Sprache in diesen grenzen des raumes und der zeit? und was
weiß er nun gar von den regeln der aspirierung der nDsnan
in diesen grenzen? er sollte sich doch wirklich für zu gut
halten, und wenn er dafür nicht vornehm genug denkt, zu
klug sein, der tatsacbe gegenüber, daß er und wir alle hier
gänzlich unwissend sind, nur aus kindischem hasse solche
phrases ronflantes loszulassen wie die oben mitgeteilte: das
publicum, welches er mit inen, oder vielmehr mit seinem
hasse, gewinnt, ist viel zu schlecht für ihn.
als quellen seiner eigenen ansichten nennt herr Nöldeke
die massoretischen bücher der Nestorianer und der Jacobiten,
die angaben des Bar Ebhräyä, die punctation von bibel-
handschriften.
die sogenannte massora der Nestorianer ist 899 geschrieben
(WWrights catalogue 1 101 flf 108 ff = Br Mus add 12138 12178),
aie der Jacobiteu um 1100 (PMartin tradition karkaphienne
ou la massore chez les Syriens), Bar Ebhräyä ist 1286 gestor*
97
ben, die durch HEwald in seinen abhandlungen 1832 bescbrie-
bene pariser handschrift (siehe jezt auch HZotenberg § 36)
stammt aus dem jare 1217. diese jareszalen berechtigen wol
kaum zu der Zuversicht, daß wir aus den vier herrn Nöldeke
zugänglich gewesenen quellen ,,die ganze, aus der zeit des
vollen lebens der spräche stammende Überlieferung" schöpfen
können, die werke sind deutlich ambra für einen sterbenden.
völlig durchforscht hat nun aber herr Nöldeke auch
nur diese aktenstticke schwerlich, er kennt nicht einmal die
epoche von 900 bis 1250 genau in irem ganzen, jacobitischen
und nestorianischen , bestände, den niemand beizu ermittelt,
wenn er 0abar! übersezt und herausgibt, bücher anzeigt, zal-
reiche aufsäze in Zeitschriften schreibt, professor an einer be-
suchten Universität ist, und nicht reist.
wie darf herr Nöldeke jenem nicht nur kleinen, son-
dern auch unvollständig ergründeten stücke einer mindestens
anderthalb jartausende dauernden entwickelung gegenüber
von „unsrer ganzen Überlieferung" reden?
ic|i bin meines wissens der erste gewesen, der in den
abhandlungen 255 wenigstens das gezeigt hat, daß er Über
das alter der aspirierung der nDDn:ia nachgedacht hat.
wir können dies alter nur durch vergleichung der ins
griechische übergegangenen aramäischen und hebräischen
Wörter mit irem Urzustände und der uns zugänglichen Überlie-
ferung feststellen: die Aegyptologie , welche derartige Unter-
suchungen so mächtig zu fördern im stände wäre, muß erst
in die bände geschulter philologen gelangt sein, bevor sie uns
zu helfen vermag: des psalmisteu n">n qb« '^ninn mTsnn sehe
wenigstens ich als geeignete lerer und gewärsmänner nicht
an. es handelt sich bei diesen forschungen um lehuwörter
und um ausdr4ickliche Umschreibungen.
vielleicht blättert herr Nöldeke einmal in des trefflichen
Alexander JEllis buche über early english pronunciation, um
zu lernen, daß leben und sich im beharren verändern identisch
sind, daß aus der 1879 in London üblichen behandlung des
Englischen noch nicht einmal für das leben der spräche in By-
rons, geschweige denn für das in Shakespeares und Chaucers
zeit etwas folgt, und sich dann klar zu machen^ daß ebenso-
wenig das Nestorianerbuch von 899 über die ausspräche des
aramäischen in lesu oder auch nur in Epiphans, lohannes
Goldmunds und Theodorets tagen — ich bitte sich diese namen
zu merken — etwas unbedingt sicheres aussagt, zum tadeln
wird er leider wol bei mir, einem sehr wenig unfehlbaren,
zu rascher und weitfliegender arbeit gezwungenen, vor der
zeit alten menschen, gelegenheit genug finden, wenn er durch-
aus tadeln muß : auf dieser stelle fallt er ab. denn ich sehe
mich nicht genötigt, Bar Ebhräyäs im dreizehnten jarhunderte
n 7
98
gescbriebeDe grammatik als gesezbiich fbr alle pbasen der
syriscben spracbe gelten zu lassen, zumal ich nicht vermate,
sondern weiß, daß sie dies nicht sein kann. Bar Ebhräyä
war allerdings ein gescheuter mann, aber genau nur so viel
gescheuter als seine mitmenschen, daß er nicht unangenehm
auffiel — ein zoll über mittelmaß, das ist das vorteilhafteste
für das fortkommen : groß genug um größer als der rest, und
nicht zu groß, um nicht mit dem reste klein zu sein — :
tiefe einsieht in syrische formenlere und syntax wirst du
vergeblich bei ihm suchen: wirkliches gefül für seine im
dreizehnten jarhunderte troz herrn Nöldeke durchaus nicht
mehr „im vollen leben'' stehende muttersprache besaß er
nicht: über die geschieh te des syrischen wußte er nahezu
gar nicht bescheid. wir haben durchaus das recht, nicht
nach seiner „tradition'' zu krähen, nötigen falls könnte ich
einmal eine liste der „aus dem vollen leben'' geschöpften
Ungeheuerlichkeiten Bar Ebhräyäs vorlegen, auf alle fälle
bebalte ich mir vor, im anschlusse an die im Psalterium
Hieronymi 159' erwänte Untersuchung meine Studien fiber die
ältere ausspräche des syrischen demnächHt zu veröffentlichen.
da ich kein Cureton und kein Roediger bin, beanspruche ich
hier mein Vorrecht geachtet zu sehen.
modern ist es, wenn herr Nöldeke an andern orten ganz
munter selbst die „ganze Überlieferung" corrigiert, welche er
hier mit so hohen Worten verteidigt, etwa in der anzeige von
meines, am 13 Juni 1879 zu Syke gestorbenen fleißigen schülers
BSchwartz doctordissertation im literarischen centralblatte 1878
spalte 1015 liest man aus herrn Nöldekes feder einen tadel
Aber die in der vaticanischen handschrift und in folge davon
bei OHBernstein „mit seltsamer consequenz festgehaltene be-
handlung der aspiration in formen wie meadöb, esb!h ftlr
megDÖh, esBih". ist es nicht „Überlieferung" »ts*»:: = »fiiy,
tto'^t =s nttaat mit den pluralpunkten zu schreiben? mir
fällt nicht ein mehr zu tun als was herr Nöldeke am ange-
fllrten orte seines teils tut.
Ein wort im Status emphaticus ist ein wort mit dem, im
aramäischen hinten angefügten, artikel. man sollte denken,
es sei pflicht sich dieses artikels zu entledigen, wenn es gilt
die Vokabel im wörterbuche oder für die betrachtung gram-
matischer forschung vorzufüren. herr Nöldeke belehrt uns,
ich stelle in folge meiner marotte für artikellose Wörter eine
reihe von formen auf, „welche in der uns bekannten gestalt
der spräche nicht vorhanden, ja von denen einige überhaupt
niemals gesprochen sind".
zunächst: was bedeutet dieser rätselhafte saz? über die
Zeiten sind wir doch hinaus, in denen man seine empfindun-
gen und gedanken durch hieroglyphen ausdrückte.
sodann: wer eine spräche wirklieb kennen wffl, arat
untersneht haben , wo in ibr der verfall , wo die weiterent-
wickeiung keimt, ist in dem uns bekannten aramäisch in
der tat der artikel so geringen wertes, daß man ein wort im
saze nach belieben mit und one ihn verwenden kann, so ist
das eine bedeutsame entartuug, und von vorne herein an-
zunemen, daß es nicht immer so gewesen sein wird: denn
eine spräche erfindet nicht den artikel, nm denselben von
vorne herein nicht oder falsch anzuwenden, wie ich nun in
meinen Vorlesungen etwa darauf aus bin, diejenigen media
des aramäischen vorzufiiren, welche noch wirkliebe media
sind, und wie ich dann zeige, daß die media als passiva ver-
wandt werden, und wie ich endlich nachweise, daß die media
in der jüngsten periode der spräche wirkliche passiva ge-
worden sind, ganz ebenso lere ich, daß in unsem ältesten
documenten der artikel noch wirklich artikel ist, daß er später,
und zwar in dem einen genus mehr als im andern, verkannt
wird, und pflege etwa mit dem verweise auf äußerungen wie
des Bar Ebbräyä anmerkung zu Mattbaeus 5, 1 1 zu schließen,
aus der hervorgeht, daß Bar Ebhräyä eigentlich keine anang
mehr von der bedeutung des Status emphaticus hatte : wenn es
not tut, werde ich von nun an hinzufügen, daß dieser mann
gleichwol nach der meinung bedeutender grammatiker — na-
türlich nur da, wo diese grammatiker tadeln wollen — in
die zeit des vollen lebens der spräche geUSre. mit einem
Worte: ich neme niemals meine beispiele und regeln, wie es
z b herrn Nöldekes gefeierter lehrer HEwald tat, beliebig
aus allen perioden der spräche: ich verfare nicht dogmatisch,
sondern historisch: ich suche nicht sowol paragraphen zu
geben, als zu verstehn, welche kategorien der spräche geläufig
sind und geläufig bleiben, und auch das nur, weil ich am
lezten ende auf eine Schilderung des Charakters des mannes
hinausstrebe — wenn ich einmal so roh mich ansdrOeken
darf — , der die syrische spräche als ausdruck seiner emj^-
dungen und gedanken geschaffen hat, sowie auf eine Charak-
teristik derer, welche alten besiz fallen ließen und neuen besiz
oder Surrogat von besiz überhaupt und Surrogat alten besizes
erwarben, dabei versteht sich von selbst, daß ich der ti^-
sacbe stets eingedenk bleibe, daß in der spräche alles im
flusse ist, und die gebnrt und das leben von enkeln den tod
der großeitern weder erweist noch erzwingt.
schon in der ältesten uns zugänglichen periode des syri-
schen, wie sie etwa in Curetons evangelien vorliegt, ist das
Verständnis des artikels im abnemen: die artikellose form
hält sich nach b3 und Verneinungen , wie ich leicht jedem
aus den beispielen klar machen kann , welche meine band-
scbriftlichen concordanzen unter d- äv^ ergeben, eben dnroh
OXFORD
100
diese caneordanzen habe ich nun mir und meinen schülem
eine reibe von artikellosen formen gewonnen, welche in nn-
sem Wörterbüchern fehlen. waH in der „nng'' bekannten
gestalt der spräche nicht vorhanden ist, geht mich nichts an :
in der ^mir^ bekannten gestalt dieser spräche ist gar man-
ches vorhanden, was zur zeit kein gedrucktes werk zusam-
mengestellt zeigt.
wenn ich aber darauf aus sein muß, die absoluten formen
der nomina zu kennen, so muß ich mir auch gefallen lassen,
da, wo diese formen in den mir zugänglichen texten nicht
vorliegen — was meistens auf dem zufalle beruht, daß sich
keine gelegenheit sie anzuwenden bot: wer redet überhaupt
von esellos? und ungeschwänzt u dgl m kommt in theologi-
schen büchem doch nicht vor — ich sage, ich muß mir ge-
fallen lassen, sie nach analogie zu bilden, ganze sprachen
sind auf indoceltiscbem gebiete nur durch benuzung der ana-
logie hergestellt worden, wie das altpersische: ich habe (Se-
mitica I 32) auf diesem wege die nachher wirklich aufge-
fundene göttin Sambata entdeckt, das weiß natürlich auch
herr Nöldeke. die analogie kann falsch angewandt, und in
folge davon können falsche formen erschlossen werden: da
hat die kritik eine arbeit, welche lont. das princip selbst
ist außer frage troz herrn Nöldeke richtig.
ich bitte also den herrn recensenten überzeugt zu sein,
daß wenn ich «3\c bsn oder «ib^ «bn lese, ich mir bewußt
bin, daß in unsern texten, weil diese alle dem absterben,
nicht dem „vollen leben^ der spräche angehören, M3u) und
Mibu? außer in den genannten und änlichen Verbindungen so
gut wie nie vorkommen: da sie aber doch vorkommen, und
da sie die echte gestalt der vokabel zeigen, sammle ich sie,
nnd halte ich sie hoch.
aber herr Nöldeke steigt von seinem dreifuße so leicht
nicht herunter, „will Lagarde", herrscht er mich an, „übri-
gens die themata der Wörter statt irer wirklich, gebräuch-
lichen form schreiben , so muß er die formen auf nd mit n
statt mit « schreiben", mit verlaub: gebräuchlich ist auch
«3M oder 03a oder ^i^n in einer uns abreichbaren periode, nur
nicht mehr sehr gebräuchlich: nsu: ist in einer zeit, aus der
wir schriftliche denkmäler übrig haben, nie gebräuchlich ge-
wesen, und deshalb seze ich es troz herrn Nöldekes orakel
nicht an.
nun kommen die einzelnen falle.
„woher weiß Lagarde", fragt er, „daß der nicht nach-
weisbare Status absolutus oder constructus von N-^bi^^D ist
«b'>:>ö? [so] . . . auf die hebräischen abstracta "»Btiün und
*n3!i73K möchte ich einstweilen lieber noch verzichten!".* man
genieße das ausrufungszeichen, das als allermildestes Surrogat
101
des sebeiterhaufens — vielleicht stammt es von Hamans gal-
gen ab — die rolle eines gruDdes übernimmt, in betreff von
*n.3'i73N bitte ich herrn Nöldeke seinen gefülen keinen zwang
anzutun : ich kann warten, aber -t&nbn stebt Isaias 20, 4 und
das Semitica I 68 angefürte, one absieht von herrn Nöldeke
übergangene "^b^MA steht Isaias 63, 4 doch ausdrücklich in un-
serm texte, und nimmt des herrn recensenten verzieht nicht
an. man kann streiten, ob syrische artikelformen wie M'^sitsn
usw wirklich auf-'Djitan = ND^itan zurückgehn, auf welches sie
zurückgehn können, '^Diton und "»b^fi^a sind unzweifelhaft über-
liefert, und leiden ganz wol einen Schluß auf die existenz
einer syrischen form «bi^^o.
zu den theoretisch von mir angesezten formen gehört
auch 11^9, woher die verbindungsform n^s; = n?.
ich* Latte an insTsn Isa 9, 12 anstoß genommen, wena
herr Nöldeke die hefte meiner zuhÖrer durchsehen will, wird
er finden, daß ich zur erläuternng der construction Psalm
18, 33 (eine stelle aus einem von Studenten gelesenen buche,
dem psalter) anzufüren pflege, so daß die citate aus Ewald
und Philippi für mich wirklich überflüssig sind, ich habe
die Sache so angesehen, daß ein mit dem artikel verbundenes
particip nur dann ein suffix annemen dürfe, wenn es selbst
einem mit artikel versehenen Substantive beigeordnet ist, mag
dies Substantiv leibhaftig dastehn oder notwendig gedacht
werden, man kann sagen •^ant^Tan b^n, aber nicht msTsn ny.
ich habe gegenwärtig, wo ich arabische dichter nicht lesen
darf, wenn ich mit der LXX zu rande kommen will, nicht die
muße zu untersuchen, ob diese, aus meinem sprachgeftile nach
nicht so ganz unumfänglicher lesnng auch arabischer dichter
hervorgewachsene — ich sage aus bescheidenheit — ansieht
sich bewären wird: vorläufig halte ich mich noch berechtigt,
gegen herrn Nöldeke das iriDTan bei Isaias 9, 12 zu bean-
standen.
sein nns; für ^3> erlaube ich mir ein wenig monströs zu
finden : ursprüngliches adai, das so wenig ein plural ist wie
Nilay "»bN :5?alay "»by, wird eben zunächst •»nj, nicht n^?;.
so herr Nöldeke. seltsam, daß ich ihm hier ein anfänger-
colleg halten, einen — sehr verkürzten — auszug aus meinen
Vorlesungen über vergleichende grammatik der semitischen
sprachen geben muß, welche ich allerdings gelegentlich als
hebräische grammatik anzeige, zufälliger weise — ich sehe in
diesem Musensize kraft dessen berechtigter eigentümlichkeit
nie eine neue Zeitschrift, welche ich nicht selbst kaufe —
kann ich auch auf des herrn recensenten bemerkungen im
literarischen centralblatte 1876 spalte 1370 verweisen.
zuerst mache ich darauf aufmerksam daß y mit einem
gazm und y one gazm beträchtlich von einander verschieden
102
Bind, woran berr Nöldeke doch hätte denken sollen : hebräisch
ist % vielfach zu •'.. (im Erfurter codex C zu "^ ^), •'^ (one zei-
chen unter '^) zu n, geworden, ay ist nicht ai.
es gibt im semitischen das nicht, was auf indoceltischem
gebiete praeposition heißt, vergleiche Lagarde gesammelte
abbandlungen 110, 3 — 20. was bei uns durch ein mit einer
praeposition zusammengesezt«s Zeitwert ausgedrückt wird, das
gibt der Semit in alter, von griechischer bildung noch unbe-
rttrter zeit durch eine Verbindung zweier Zeitwörter: etwa
nqoiyQcttDa durch qaddamtu katabtu. was wir durch eine
praeposition beim Substantive bezeichnen, wird dem Semiten
durch eine wortgruppe klar, deren erster teil durch ein all-
gemeine Ortsverhältnisse bezeichnendes, in einem eignen casus
stehendes nomen gebildet wird, in den verkommeneren semi-
tischen dialekten ist dieser casus, der nur durch eine endung
angedeutet wird, so gut wie unerkennbar: die allgemeine
Ortsverhältnisse bezeichnenden nomina schleifen sich mehr
and mehr ab, so sehr ab, daß jeder, der die spräche von der
uns zugewandten seite aus betrachtet, den tat bestand zu er-
kennen unfähig ist
wie weit das bedttrfnis zu schreiben auf diese art des
ansdrucks von einfluß gewesen oder wie weit umgekehrt die
Schrift — eine Zeichenschrift — durch ihn veranlaßt worden
ist, das zu ermitteln bleibt weiterer Untersuchung vorbehalten.
da wir wissen, daß eine reihe von semitischen Substan-
tiven fttr uns praepositionen sind, da wir verfolgen können,
wie diese substantiva mehr und mehr iren ursprünglichen
Charakter einbüßen, und sich auch in der form ganz unkennt-
lich machen, und da wir das oben auseinandergesezte für
richtig halten müssen, liegt es nahe, auch die anscheinend
in indoceltischer weise praepositionellen sylben n d V und
b» 'bz 1^ üsw als eigentliche substantiva zu betrachten, ob
sie das sind, zeigt nicht nachdenken, sondern beobachtung.
•^nb ist tritt) geworden, nbtj lautete ursprünglich Oalay
Lagarde armenische Studien § 2229, wozu mir AMerx brief-
lich (5 November 1879) ein dankenswertes citat Euseb chron
armen syr I 4, 1 gegeben hat. troz herrn Nöldeke sind "^^ittj
(oft) und <bj^ Nehemias 8, 15 Verbindungsformen des plurals
von •»ito = *n*]to und von nby. darum wird "»bs; auch als
praeposftion auf' nb:> = s^alay ^ wie -«bN auf nbij = «ilay und
•^•Ts; auf :>aday zurückgehn. herr Nöldeke vergißt in seinem
zornCi daß b^ b(< n^ sich mit pluralsuffixen verbinden, das
beißt, daß sie wie die syrischen sogenannten praepositionen
qbn Dnp nnn behandelt werden, ich habe schwer um das
brot arbeiten müssen, und daneben meine texte hinauszugeben
gehabt: zeit bücher zu lesen hatte ich nicht viel, und habe
£Mrt alles durch den gebrauch selbst gelernt, zumal ich viele
103
jare lang bücher zu kaufen eben wegen meiner binansgebe-
reien nicht im stände war. jezt kann ich herrn Nöldeke
wenigstens auf FBöttcbers lehrbach band II seite 61 , auf
meine anmerkung zu Proverb 19, 7 and auf Döpkes commen-
tar zum hohen liede 61 verweisen.
daß ihm nTj monströs erscheint, wird diesem nna> so
wenig wehe tan wie es mir wehe tat. es gibt allerliebste
scheusäler, fröliche scheasäler, nette scheasäler: so mag sich
my trösten, künftig möge aber herr Nöldeke doch vorsich-
tiger sein : er hat rt^y allerdings nar daram für ein monstram
erklärt, weil er meinte es existiere nicht, nan wird ihm
dessen existenz erwiesen, und er, ein elender V>n:> wie ich,
hat das Unglück jezt auf sich sizen , eine warhaftige hebräi-
sche Vokabel für ein monstrum erklärt zu haben, bei seinen
Verbindungen wird ihm das ja hoffentlich nichts schaden:
nur herr Graetz darf es auf alle fälle nicht erfaren.
ich bitte an folgender — etwas beschämenden — tafel
sich die sache noch einmal zu vergegenwärtigen:
^^ftf lerem 4, 17 = rnfef« verbindungsform nT.(? Clea U, 7.
n(^ Isa 32, 12 iSv Gen 49, 17 nü Num 24, 20.
?)n(^ ßegn y 2, 26 Tj^Sj^ Gen 16, 5 ?]nj^ Mich 4, 8.
!|rn(^ Mich 2, 4 Jj^i^j^ Gen 19, 31.
man dürfte meinen, daß ein "»by = nb:> und "^^y = n^3>
aus dieser tafel mit notwendigkeit folge : ein arabisches s^aday
ist ebenso gut vorhanden wie :^alay. by ist = ^'alay, folg-
lich '^y = ^'aday. so gott will komme ich one polemik
auf diese parallelen demnächst zurück.
12
Herr Nöldeke berichtet 408 409
Lagarde redet als bestehe eine Verschwörung von toren
und Schurken ihn totzuschweigen, man höre „daß in ZDMQ
der name Lagarde verpönt ist, weiß ich längst^: ^die ge-
flissentliche nichtachtung, welche man meinen früheren ar-
beiten hat angedeihen lassen'' usw. diese klage über nicht-
beachtung ist auf alle fälle sehr übertrieben, einige seiner
werke, z b die ausgaben arabischer bibelübersezungeni
konnten ja von vorne herein nur auf einen sehr kleinen
leserkreis auch unter den Orientalisten rechnen
und wie konnte Lagarde den seligen Roediger in änlicher
weise einer geflissentlichen Unterdrückung seines namens
zeihen, wärend derselbe ihn doch ZDMG XVI 552 aufis
wärmste anerkannt hat.
wen herr Nöldeke toren und schurken nennt, weiß ich nicbt,
da ich seinen Sprachgebrauch nicht kenne — vergleiche meine
abhandlungen 239, 26 bis 240, 6. nennt er diejenigen schür*
104
ken, welche anerkannt nttzliche und anerkannt selbstlose
arbeiten geflissentlich bei seite schieben, so freue ich mich,
ganz mit ihm übereinzustimmen, ich will noch hinzufügen,
daß ich diejenigen nicht schurken, wol aber mit einem doch
immer recht nnfrenndlichen namen nenne, welche aus Indo-
lenz zur Verbreitung solcher arbeiten nichts oder nicht das
tun was sie tun können, die beiden bände meiner Symmicta
geben übrigens reiches material, falls herr Nöldeke über die
Daturgeschichte des homo sapiens offic Linn forschungen an-
stellen will.
herr Nöldeke beliebe Roediger ZDMG XVI 552 ende, herm
Nestle in der theologischen litteraturzeitung 1878 spalte 249 flF,
GBickell in der innsbrucker Zeitschrift für katholische theologie
III 384 597 zu hören, und folgende tatsachen zu erwägen.
CSchmidts artikel über Titus von Bostra in der realen-
cyclopaedie weiß von meiner ausgäbe dieses vaters nichts:
GFlügel in seinem buche über Mani weiß von ihr so viel wie
CSchmidt. GFlügel in seinem Verzeichnisse der wiener hand-
schriften III § 1544 nennt meine ausgäbe des wiener codex der
arabischen evangelien geflissentlich nicht, und so geht es weiter.
ich bin der ansieht, daß die Zeitschrift der deutschen mor-
genländischen gesellschaft, welche recensionen über alles auf
irem gebiete erscheinende nicht bringen kann, wenigstens die
jaresübersichten bringen muß, welche zu bringen sie durch die
Statuten der sie bezalenden gesellschaft verpflichtet ist, und
daß, wenn der von ihr beauftragte und ihr gegenüber mora-
lisch wie juristisch gebundene berichterstatter jar aus jar ein
diese Übersichten unter chronischem wortbrucbe und chroni-
scher unwarhaftigkeit nicht liefert, drastische mittel anzuwen-
den sind, um ihn zur erfüllung seiner pflicht anzuhalten: ich
bemerke dabei, daß ich seine abordnung zum orientalistencon-
gresse als delegate of the Prussian government für ein solches
arastisehes mittel anzusehen nicht in der läge bin.
diese Übersichten würden wenigstens das rein äußerliche
bekanntwerden der betrefl^enden bücher bewirkt, und dadurch
den absaz derselben vergrößert haben, da ich auf eigne ko-
sten drucke, und keineswegs in glänzenden Verhältnissen lebe,
liegt mir am absaze meiner Sachen sehr viel, weil nur er mir
ermöglicht weiter hinauszugeben, die unterstüzungen, welche
ich gelegentlich erbeten und erhalten habe, sind mir höchst
wertvoll gewesen, allerdings aber auch stets eine demüti-
gung, weil sie mir zeigten, daß die Wissenschaft one almo*
gen in Deutschland nicht bestehn kann : ich habe aber zu den
rund 3500 mark, welche ich von 1854 bis 1879 an druck-
nnterstüzungen empfangen, weit mehr als das doppelte aus
eignen mittein zugeschossen, und diese eignen mittel wurden
von 1854 bis IS&O durch Privatunterricht, die stunde zu an-
derthalb mark, beschafft, nachher von einem kleinen mir darch
erbgang zugefallenen vermögen genommen, ich treibe also —
hierin ganz modern — realpolitik, wenn ich meine arbeiten
gekauft sehen will, ob ich auf den blättern der ZDM6 neben
dem rabbi Gastfreund und genossen gelobt oder auch nur ge-
nannt werde, ist mir an sich ganz gleichgültig: ich wünsche
meine auslagen wieder zu erhalten, um sie für neue drucke
und für wissenschaftliche reisen verwenden zu können, meine
analecta syriaca waren, wie aus ZDMG XXXI 514^ erhellt, auf
der Universitätsbibliothek zu Halle noch 1878 nicht ange-
schafft: wie es mit meinen andern arbeiten in bezug auf das
ankaufen stand und steht, beurteile ich wirklich richtiger als
herr Nöldeke. ich bin so schon völlig von der warheit durch-
drungen, daß tiberall in der weit und in dem heutigen Deutsch-
land besonders alles gute, also auch die Wissenschaft, nur in
knechtsgestalt ein elendes leben fristet: herr Nöldeke hätte mir
den schmerz ersparen können, in einem wissenschaftlichen
werke geldangelegenheiten erwänen zu müssen, mit etwas we-
niger hast seinen gefUlen luft machen wäre gentlemanliker
gewesen, weil er menschen nicht zu beurteilen versteht, hat
herr Nöldeke sich eingebildet, mir liege an dem scheingnte
etwas, von einem recensenten der ZDM6 „gelobt" zu werden,
mir ist durch die eignen aussagen des herrn bekannt
geworden, daß 1865 der Unterstaatssekretär Lehnerdt, ein
mir wol geneigter mann, von mir schlechterdings nichts
wußte als daß ich collaborator am Werderschen gymnasium
sei, und ab und zu vom general von Brandt als gast in den
mondtagsclub mitgebracht werde, daß er von meiner schrift-
stellerischen tätigkeit und deren werte nie etwas gehört hatte,
da die im ministerium gehaltenen Zeitschriften über mich
nicht berichteten, änlich stand es mit den ministem von
Bethmann-Hollweg und von Mühler, als ich mich inen als der
von der facultät vorgeschlagene candidat für Roedigers halle-
ßche Professur vorstellte, als ich nach Goettingen versezt
war, zeigte sich, daß die hälfte der dortigen theologischen fa-
cultät den theologischen Charakter meiner arbeiten gar nicht
kannte, was das alles für nachteile für mich gehabt hat, brau-
che ich nicht auseinanderzusezen. noch 1873 unterstand sich^
nm ein beispiel einer der noch am leichtesten zu tragenden
folgen zu erwänen, noch 1873 unterstand sich GHPertz mei-
nem collegen Hoeck die Symmicta I 86, 21 119, 17 erwänte
handschrift für mich mit der Weisung zu übersenden, sie mich
nur auf dem (nicht vorhandenen) lesezimmer unter aufsieht
benuzen zu lassen, und dafür zu sorgen, daß ich beim um-
wenden der blätter sorgfältig verfare: daß der minister auf
meine besch werde diese unverschämte flegelei cassierte, half
mir über das bittere geftll nicht hinweg, daß Boediger das
buch one bedenken in seine wonnng, WWrigbt sogar über
das meer zugeschickt erbalten hatte, ich aber, der ich dessen
wert entdeckt, und doch auch einiges für das syrische, die
bibelkritik und die Wissenschaft überhaupt geleistet hatte,
wol zu merken im Januar 1873, um die bennzung desselben
erst in groben beschwerdeschriften zu kämpfen hatte.
nun das wichtigste, ich habe schlechterdings keinen
sinn für theoretische warheit. ich will mein volk binden und
befreien : jeder gedanke, den ich denke, zielt darauf ab, dies
in der richtigen weise zu tun. darum will ich benuzt sehen,
was ich zusammentrage, und darum hasse ich die, welche das,
was ich für warheit oder für das finden der warheit dien-
lich erachte, auf die gemeinste weise beseitigen, auf die es
beseitigt werden kann, durch schweigen. Symmictal 78,26.
die knechte des HErm haben ganz triftige gründe mich
nicht zu erwänen. Bunsen erzälte mir einmal, Gladstone
habe nur deshalb Homerstudien getrieben, weil er durch, Ver-
nichtung der homerica Lachmanns gegen Lachmanns von ihm
sehr törichter weise erwartete bibelstudien hyperkritischen
Charakters von vorne herein ein ungünstiges verurteil zu
schaffen beabsichtigte, so darf ich nirgends anerkannt wer-
den, damit die Vermittlungstheologie nicht bei irer verschmie-
rung der schaden des alten testaments mich in unliebsamer
weise in iren wegen finde, wo und wie hat herr FDelitzsch
meine Isaiana bennzt? und für das allerfeinste Wörterbuch,
das der herren FMtthlau und WVoIck, gebe ich nur eine ganz
kleine, vier nummern starke, liste von besonders wichtigem:
mn"» 332: Lagarde psalterium Hieronymi 153 bis 158,
durch meinen schüler, professor ADuff, jezt in
BVadford, in der bibliotheca sacra XXXV 544
— ^551 ins englische übersezt:
tD^'^^t 681 : Lagarde abhandlungen 164, 37 armenische Stu-
dien § 1339:
nn\D 827 : Lagarde psalterium Hieronymi 158 [SemiticaI32]:
^3nn 911: Lagarde psalterium Hieronymi 162' [vgl mit den
armenischen Studien § 1335'].
es kann sich heutzutage in Deutschland niemand rümen
eine unabhängige zeitung zu kennen, es ist dieses ortes nicht,
aus der amtlichen ausgäbe des prozesses Arnim und aus
MBuschs viel gelesenem buche im einzelnen nachzuweisen, wie
die regierung auf die presse einwirkt, daß die verschiedenen
Parteien in ganz analoger weise arbeiten, ist zweifellos, die
autographierten und lithographierten correspondenzen, die
quelle aller lügen und Verleumdungen und die träger aller In-
structionen, werden nur an eingeweihte, interessierte und da-
rum sichere künden abgegeben, so daß man arbeiten muß wie
ein Untersuchungsrichter, um hinter die warheit zu kommen.
107
nur selten verrät ein vorwiziger oder ein vorzugsweise frecher
mamelak ein geheimnis, wie ein herr Isidor oder lalius Kaftan
in der nationalzeitang vom 2 November 1877 es getan:
mit Schwert und Scheiterhaufen operiert allerdings unser
Zeitalter nicht mehr, um sich unbequemer geister zu entle-
digen, unsere verfolgungspraxis ist methodischer geworden,
aber darum nicht minder empfindlich den von ihr heimge-
suchten fülbar.
herr Nöldeke mag mir den glauben verzeihen, daß in einem
so todkranken gemeinwesen, wie der deutsche Staat ist, nicht
die gelehrten allein gesund, daß unter ausnamelos an parteien
verkauften Zeitungen nicht die gelehrten Zeitungen allein ein
ausbund von anstand und gerechtigkeit sein werden, auch
sie sind dem berieselungssysteme unterworfen, meinen glau-
ben teilen viele, welche es nur nicht für ratsam erachten sich
offen zu ihm zu bekennen.
übrigens habe ich an arabischen übersezungen der bibel
allerdings drei oder vier bände herausgegeben, aber außer
inen zwei bände koptisch, sieben bände syrisch, zwei bände
chaldäisch, drei bände zur eranischen philologie und sonst
noch allerhand, was die ZDMG erwänen mußte: es handelte
sich also nicht um die ausgaben arabischer bibelUbersezungen,
überhaupt nicht um einzelnheiten, sondern um eine sehr groß
und planmäßig angelegte und unter den unsäglichsten Schwie-
rigkeiten durchgefürte tätigkeit, mit deren geflissentlicher
ignorierung die fachleute nur sich selbst entehrt haben.
Mit EKoediger bin ich zuerst im September oder October
1846 in berttrung gekommen, ich trieb in Halle dogmatik
und Philosophie, und stieß von Thomas von Aquino und Duns
Scotus aus auf die arabischen und jüdischen sogenannten reli-
gionsphilosophen. in folge davon riet mir HLFleischer, des-
sen erster brief in der angelegenheit nicht mehr vorliegt,
was ein zweiter vom 24 November 1846 tut, den Taftäzänt
(in AMüllers liste nummer 20) nach dem halleschen exemplare
als promotionsschrift herauszugeben, natürlich hatte Boediger
dies manuscript in seiner wonung. als ich ihn — zum er-
sten male in meinem leben — besuchte um es zu sehen, er-
klärte er seine absieht es selbst zu benuzen, und versicherte
es nicht missen zu können: auf meine bitte kramte er es
vom boden eines großen mit handschriften gefüllten korbes
in die höhe, gesagt habe ich damals kein unebnes wort:
was ich dachte, wird auf meinem jungen gesiebte vermutlich
zu lesen gewesen sein, nachmals hat mir Roediger bei mei-
ner habilitation nach beendigung des probevortrages eine
Seite aus Möllers I^Oa^rl zu übersezen und auszulegen gegeben,
und mich dann ebenso gut meinem Schicksale überlassen wie
ich ihn dem seinigen überließ, er bat über mich mehrfach
108
amtlich die feder zu fbren gehabt: wie er es 1853 getan,
weiß ich genau , denn das ministerinm hat mir einen auszng
seines gutachtens mitgeteilt, irgend welches wolwollen Roe-
digers gegen mich habe ich niemals bemerkt.
nachdem ich aufgehört hatte in Halle zu docieren, laute-
ten Roedigers urteile öffentlich anders. Didascalia, Reliquiae^
Analecta, Titus von Bostra, Geoponica habe ich vor der zeit ab-
geschrieben, in welcher Roediger an mir ^gründlichkeit und ge-
wissenhafte arbeit vermißte" : sein urteil muß doch so arg tref-
fend nicht gewesen sein, er erkannte, als ich Schulmeister
geworden, sofort gründlichkeit und gewissenhafte arbeit an:
ZDMG X 758 XIV 336. Roediger ließ sich dann auch gerne
unter dem versprechen sie anzuzeigen, meine bttcher schen-
ken, one jemals sein wort einzulösen, als er sich schließlich
auch die Geoponica wünschte, wurde ich unangenehm: in
folge davon ist die von herrn Nöldeke angezogene bemerkung
ZDMG XVI 552 in den druck gekommen, welche also einen
ganz andern sinn hat als herrn Nöldeke schien.
ich bin schließlich auch äußerlich 1868 dadurch mit Roe-
diger auseinandergeraten, daß Roediger einem jungen manne,
welcher auf meinen rat den Bar Bahldl herausgeben wollte,
die berliner handschrift des Bar Bahlöl vorenthielt, obwol er
wußte, daß bei seinen eigenen naschereien nie etwas fär die
gesammtheit förderliches herauskommen werde, und wußte, daß
eine ausgäbe des Bar Bahlül unumgänglich nötig ist. auf Flei-
schers von mir veranlaßtes einschreiten wurde schließlich der
codex allerdings frei, aber erst als es zu spät war. die folge
ist, daß wir bis heute des Bar Bahlül entberen müssen, ich war
hierüber (Reliquiae graece xviii ende) so erbittert, daß ich, den
Winter 1868 auf 1869 wieder in Berlin und in Roedigers nähe
wonend, nicht mit einem schritte sein haus betreten habe.
13
Herr HHübschmann, dem seine realschulbildung noch
auf schritt und tritt nachhängt (Dietrich nachrichten vom
gymnasium zu Erfurt 1869 seite 24), herr HHübschmann
würde von jedermann für das was er ist erkannt und behan-
delt werden, wenn er einem mathematiker, der ihm eine
rechnung vorlegte, erwidern wollte: „wie immer es sich mit
deinen zalen verhalten mag, sicher ist, daß du dir große Ver-
dienste erworben hast'', man rechnet einem mathematiker nach,
und erst nachdem man dies getan, hat man ein urteil über
die säze des mathematikers. für die landläufigen recensionen,
über welche HWuttke in seinem buche über die deutschen
Zeitschriften* 53—67 zu vergleichen ist, wird solche mühe
nicht aufgewandt, und darum sind diese recensionen so wert-
los, so sehr nur für die gemeinde bestimmt, welche ein be-
stimmtes blatt ans politischen gründen besizt.
109
ich habe nicht nötig bei irgend wem, der mich kennt,
mich gegen den Vorwurf der subjectivität und der Ungerech-
tigkeit zu verantworten.
ich wünschte aber nicht bloß für die zu urteilen, welche
mich kennen, sondern auch für die, welche mich nicht kennen,
weil mir am herzen lag, nicht meine Verdienste, welche ich
nach ausweis meiner Studien 209 und sonstiger äußerungen
auf diesem gebiete nicht für sehr groß halte, in das licht zu
stellen, sondern — nicht um meinet-, sondern um des gan*
zen willen — über die art, wie in Deutschland von den
condottieri und deren gefolgschaft öflfentliche meinung gemacht
wird, unwiderlegliche aufklärung zu geben, damit — mein
ganzes wesen ist politisch — Deutschland voü dieser schmach
und diesem schmuze befreit werde, darum habe ich in den
armenischen Studien gezält, und mit mühe gQzält, weil die
zal keinen unmotivierten Widerspruch leidet.
deshalb verbitte ich mir aber auch, mit derartigen redens-
arten abgefunden zu werden, wie sie herr Hübschmann be-
liebt hat, ganz abgesehen davon, daß herr Hübschmann als
mitbeklagter nach deutschem brauche und rechte überhaupt
nicht befugt war, ein urteil auch nur in phrasenform abzu-
geben, und abgesehen davon, daß es bisher noch nicht üblich
gewesen ist, schtiler — und auch compilatoren sind schüler,
nur unehrliche schüler — irer lerer arbeiten öffentlich kriti-
sieren zu lassen, nach deutschem rechte wird ein mann von
seines gleichen, seinen pairs, gerichtet, nicht aber von per-
sonen, welche dadurch, daß sie mit fiiegenhafter ausdauer —
ein Semitengott heißt sehr richtig Beelzebub — fünf, zehn,
zwanzig mal im jare in einer Zeitschrift das wort nemen, sich
in den ruf von sachverständigkeit zu bringen suchen und den
vielen Philistern gegenüber auch zu bringen wissen.
14
Herr HHübschmann gestattet sich folgende säze
auch ist Lagarde parteiisch in der beurteilung der eigenen
und der fremden fehler, der mitforscher wird wegen eines
leichten oder schweren fehlers mit unerbittlicher strenge
(doch nicht one freude Lagardes) an den pranger gestellt,
und es werden die weitgehendsten folgerungen aus diesem
fehler gezogen: die eignen fehler weiß der Verfasser als
„schreib- druck- oder gedächtnisfehler" zu entschuldigen«
vorerst verhüte ich hier ein misverständnis.
unter den mitforschern wird hoffentlich herr Hübschmann
nicht seine Vorratskammer FMüller und sich selbst verstehn :
es wird unten durch herrn Hübschmanns eigne werte und
die äußerungen des herrn Ascoli erhärtet werden, daß diese
beiden Schriftsteller nicht mitforscher, sondern plagiatoren
sind, sodann erkläre ich ausdrücklich, daß ich comparative
110
von dem schlage der herren FMflller iind HHttbschinaiin al-
lerdings mit nnerbittlicber strenge bebandele, und alle änli-
chen subjecte auch in zuknnft ebenso behandeln werde, sint
nt non sunt ant non sint. ich sehe es nicht als einen vorzng
fttr die Universitäten Wien und Straßburg an, daß die herren
FMüller und HHübschmann an inen, ich sehe es nicht als einen
vor/ug fttr Oesterreich und Deutschland an, daß derartige ge-
lehrte überhaupt irgendwo eine stelle gefunden haben, und
wttnsche durchaus das in die höhe kommen änlicher leute
hintanzu halten : dies geschieht aber am zuverlässigsten, wenn
frei heraus ein urteil ttber ires gleichen abgegeben wird.
damit herr HHttbschmann sehe, wie ich die fehler ver-
dienter und anständiger männer behandle, will ich ihm einige
beispiele vorfttren.
herr HLFIeischer sagt in herrn JLevys anderem wörter-
bnche I 367 zu „«"^p^a oder «-^p^ia** „ursprttnglich persi-
sches xu^k-ärd trocknes mehl ^. one Fleischer zu
nennen erwidere ich darauf Semitica I 41 „ist, wie Dozy . . .
gezeigt, xu&kär mit madhün synonym, so hätte der versuch
Xu6kär aus xu&k trocken und ärd mehl abzuleiten, fUglich
unterbleiben dürfen: madhün und xui&kär heißt das mehl,
welches von angenäßtem kome gemalen wird^. ich hätte
dazu Lanes manners and customs^ II 223' anftlren sollen.
ich habe p-)im schon 1870 richtig erklärt, und das blatt,
auf dem es geschehen, an herrn Fleischer geschickt nichts
destoweniger lieferte dieser herr im andern — wäre es der
lezte I — Levy 1 432 eine ableitung des wortes von ganhara
SS etwas gauhar-artiges d h glänzendes, prächtiges, welche
selbst sicher nicht gauhar-artig ist. Semitica I 57 wird herr
Fleischer trozdem gar nicht genannt
herr HLFIeischer hat zu Levy I 560 «^tzni ifttr arabi-
sches wisäx erklärt, ich habe Semitica I 62 one Fleischer
zu nennen das persische war&ak neben jenes ^vsii gesezt
herr Nöldeke hat ZDMG XXIX 650 ttber y:!-)^, welches
das armenische botigin ist, gesagt „die bei Payne-Smith ge-
gebene Zusammenstellung mit i^in ... /}t;<r(ro^, an dessen se-
mitische abknnft kaum zu denken, läßt sich sehr wol hören^.
ich habe Semitica I 52— 56 die namen Nöldeke und PSmith
gar nicht genannt, nur ZDMG XXIX 650, absichtlich one nähe-
res eingehn, citiert: beiläufig trage ich hier zu meinem artikel
die citate EMeyer geschichte der botanik II 364 IV 233 Sprenger
Muhammad II 340^ Zeitschrift fUr historische theologie XXX
499' Blau Sprachdenkmäler 225' 234"^ Pott BVS VI 320 nach.
ich wende mich nun zu dem vorwürfe des herrn HHübsch-
mann, daß ich in den Studien meine eignen alten fehler be-
schönige.
was zunächst die schreib-, druck- and gedächtnisfehler
111
anlangt, mit denen ich mich in unziemlicher weise entschul-
digen soll^ so habe ich mich in § 1019 1855 1928 2318 ge-
neigt erwiesen, eine entschnldigung auch den herren Win-
dischmann, Patkanoff und FMüiler zu gute kommen zu lassen.
ich hoffe in der folgenden liste nichts übersehen zu ha-
ben: absichtlich ausgelassen habe ich nichts.
drnckfehler habe ich in meinen altern Schriften vier mal
angenommen: § 69 510 1760 1854.
69 „am roh La 13, 19 druckfehler, wie die zeile selbst
zeigt^. denn wenn dort armenisches ^am als ans persischem
Xäm roh entlehnt angezogen wird, erhellt, daß ich wußte daß
roh auf armenisch nicht am heißt.
510 „verdruckt persisch u??3ia Lu 750" statt «5»i«a.
1760 „Bz 359, 198 durch druckfehler otilö** statt oült
1854 „paraberottöitin [druckfehler cpa-] Bz 360, 212. da
dort die Vokabeln alphabetisch geordnet sind, und jenes 9a-
raberoüSittn mitten unter Wörtern steht, welche mit p an-
heben, ist für jeden andern als herrn H Hübschmann erhärtet^
daß wir es in der tat mit einem druckfehler zu tun haben,
zum Überflüsse ist Ba 48, 34 in § 1854 citiert, wo richtig
pa-, nicht cpa- gedruckt ist.
Lu und Bz, in denen §51017601854 druckfehler anne-
men, sind anerkanntermaßen von correctoren, nicht vom Ver-
fasser, corrigiert, der nur Eine lezte revision gesehen hat, also
ist es höchst glaublich, daß sich hier wirklich druckfehler,
nicht fehler des autors, finden, zumal in so alltäglichen Wör-
tern wie gäwem6§ büffel und oült kamel.
schreib[ej- oder druckfehler werden § 576 935 1779 2301
voransgesezt, ein druck- oder schreibefehler wird es in § 732.
576 statt handhabe, griff ist in Lu — wie schon be-
merkt, ein werk, welches CSeelieb, nicht ich, durch die presse
gefttrt hat — handgriff gedruckt, was La (der sonst das rich-
tige gibt) nachsagt, es handelt sich um das alltägliche dastak.
732 Pärganya für Parganya in Lu. da dort erkin mit
Parganya zusammengebracht wird, also ein wort, dessen erste
sylbe einen kurzen vocal hat, ist mir glaublich, daß hier ein
versehen des sezers oder correctors vorliegt
935 «3ny-)iD für N3:>nmD allerdings in syrischer schrift.
1779 nama^ für «nama^ in syrischer schrift in Lu.
2301 cpolowat in Lu kehrt auch, wie ich erst heute be-
denke, im register wieder, dadurch ist erwiesen, daß folowat
für polowat kein schreibe- oder druckfehler, sondern ein wirk-
licher fehler ist, falls nicht Rivola mir das wort geliefert hat,
den ich in Göttingen nicht einsehen kann.
bleiben die gedächtnisfebler in § 755 986 1045, also
fehler, welche ich als fehler anerkenne, der erste von inen
ist in den corrigendis des werkchens angegeben, in weldiem
'
112
icb ihn gemacht: ich hatte (im jare 1848) ein osethisches
mit einem armenischen worte verwechselt, der zweite —
kendel für keldel — wird damit entschuldigt, daß der Ver-
fasser ^damals von litterarischen hilfsmitteln sehr entblößt^
war. der dritte — Qarat — heißt ^gedächtnisfehler eines one
hilfsmittel arbeitenden".
herr HHübschmann hat natürlich als junger mann keine
Vorstellung davon, wie früher preußische bibliotbeken verwal-
tet wurden, icb habe zu Berlin als Student und nachmals
als collaborator durch die gunst der Unterbeamten, in Halle
als Student und docent durch das wolwollen Bernhardys vieles
erhalten was andern versagt war : Wörterbücher waren mir un-
zugänglich, wenn ich nicht die Vorlesungen versäumen wollte
oder meine lectionen versäumen konnte, da Wörterbücher nicht
verliehen wurden, und die lesezimmer — falls sie überhaupt
vorhanden waren: Goettingen hat noch heut zu tage kei-
nes — nur kurze zeit offen standen, auch Zeitschriften be-
kam man nicht zu sehen, meine hilfsmittel für das armeni-
sche waren Rivola aus der berliner Universitätsbibliothek,
LaCrozes mir aus Leiden mitgeteiltes manuscript, und erst
ziemlich spät — ich weiß nicht mehr seit wann — Ciakciak^
welchen ich von dem berliner buchhändler Kampffmeyer als
honorar für katalogisierung einer partie orientalischer bücher
empfangen habe.
über die bibliotbeksnöte habe ich öfter öffentlich geklagt
in meinem Psalterium iuxta Hebraeos Hieronymi viii sind die
stellen angezeigt, wo es geschah, da die grünen balbgötter
von 1879 nicht wissen, was wir männer, falls wir nicht lakaien
werden wollten, auszustehn gehabt haben, seze ich einen er-
laß des Staatsministers von Bethmann-Hollweg an mich her,
7195 U vom 30 April 1859. ich mache darauf aufmerksam,
daß es sechs und einen halben monat zeit erfordert hat, auf
mein gesuch überhaupt eine antwort zu stände zu bringen:
es war ja eben Granius Licinianus auf dem tapete gewesen,
und Bunsen hatte auf einem essen, welches er Lepsius, Abe-
ken, ich denke Gerhardt, und mi^* im hotel d'Angleterre gab,
die gutgemeinte Unvorsichtigkeit begangen, in einer eignen
rede zu erklären, daß alles, was ich in dieser sache habe
drucken lassen, auf der lautersten warheit beruhe, das mußte
ich selbstverständlich bei Pertz ausbaden.
Unter bezugname auf Ihr gesuch in der eingäbe vom 15
October vorigen jares will ich Inen die benuzung der hie-
sigen königlichen bibliothek in dem Inen durch die Ver-
fügung vom 6 Juli 1855 bewilligten maße weiter auf die
dauer von zwei jaren gestatten, von diesem beschlusse ist
der k Oberbibliothekar, geheime regierungsrat dr Pertz in
kenntnis gesezt.
auf ein gesucb vom 9 Mai 1863 wurde idi wiitUcb schon
am 16 Juni beschieden: ieb durfte aucb weiterbin das zeit-
scbriftenzimmer betreten und orientalisebe bandsebriften in
meiner wonung benuzen : in betreflf anderer wertvoller werke
— aller folianten, so wollte es die bibliotbeksordnung —
batte berr Pertz von fall zu fall zu entscbeiden : eine einricb-
tung, welcbe bei dem bekannten Charakter des mannes nicht ge-
rade annemlicbkeiten im gefolge batte. man erwäge was ich
1859, was 1863 schon geleistet — meine syrischen texte
waren 1863 alle gedruckt — , erinnere sich, daß ich jare
lang nicht allein am gymnasium, sondern auch an mädchen-
schulen unterrichtete, und glaube mir, daß ich ganze Seme-
ster hindurch tatsächlich nur Eine stunde in der woche frei
batte, in der ich die königliche bibliotbek besuchen konnte,
da ich zu jeder andern zeit, in welcher die doch wol eigent-
lich fttr mich mit bestimmte Sammlung für das publicum offen
stand, im dienste war.
und danach kommt ein Httbschmann, und kommen leute
änlichen Schlages, berümte leute in unserm zu schänden be-
wirtschafteten Deutschland, und machen glossen, wenn ich
mich auf rund 7850 quartzeilen wegen dreier mehr als ein
vierteljarhundert zurückliegenden versehen mit einem gedäcfat-
nisfehler entschuldige!
ich gebe jezt die paragraphen meiner armenischen Stu-
dien auf die über mich selbst gefällten urteile der reihe nach
durch.
42 154 435 552 (980) 1105 1183 1358 1409 1435 1498
2064 falsch
105 faselt von .... zerrt heran
290 in folge einer Verwechselung des .... ^5>bp mit n»Vp
362 unter verkennung der praeposition und unrichtiger
vergleichung russischer Wörter
488 ein grobes versehen
495 dummes zeug
519 gewiß unricbtig
610 töricht
639 eine alberne ableitung
689 ganz töricht
730 fllgt neue dummheiten hinzu
746 natürlich eine dummheit
788 klägliche etymologie .... dumm
986 ein böser fehler
1027 grundtöricht
1130 ein grober fehler
1173 sebnizer
n 8
114
1179 in folge seiner grille
1183 ein neuer fehler
1192 töricht
1224 albern
1228 onglücklicher yersnch
1329 abgeschmackt genug
1398 viel dummes zeug
1443 mislungener versuch
1528 faselt
1576 erfaseltes
1710 die compositionsform I !
182Ö gedankenlos
1845 gedankenlos
1857 torheit, fehler [selbst!]
1886 töricht genug
1932 !
1964 erbärmlich
1978 wäre besser ungedruckt geblieben
1980 voreilig
2183 wo viel dummes zeug
2277 sehr übler einfall
2298 kläglich
2373 von znin und nafiiel hätte auch 1854 nicht die rede
sein dürfen,
auch früher schon habe ich immer meine fehler^ wo ich konnte,
offen eingestanden y ganze bücher und viele bogen umge-
druckt, wenn mir das zuerst gedruckte nicht gut genug schien,
da das alles auf meine kosten geschah und geschieht, ich
bis Ostern 1860 blutarm war, und jezt, wo so viel teure Ver-
pflichtungen auf mir lasten, nur eben mein auskommen habe,
so rechne ich mir diese handlungsweise zur ehre an. aus
den Symmicta I möge man etwa 112, 27 und aus den gesam-
melten abhandlungen 22, 16—18 vergleichen „mein ganzer
tiefsinn von 1848 ist nicht das läppchen papier wert, auf dem
er gedruckt steht*'.
die oben abgedruckte liste ist so lang, daß kein leser
meiner Studien, am allerwenigsten ein recensent, im unklaren
darüber sein darf, wie ich meine alten fehler ansehe: die
von mir gewälten ausdrücke sind so kräftig, daß jedes mis-
verstehn meiner gesinnung unmöglich ist: meine kritik an-
derer ist so wesentlich von der an mir geübten kritik ver-
schieden, daß jeder begreifen kann, daß ich einen unterschied
zu machen beabsichtigt habe, wenn nun ein mann, der das
geleistet hat und das ist, was ich geleistet habe und was ich
bin, in diesen ausdrücken öffentlich über sich redet, dann
hätte er das recht andere, und vor allem die FMüUer und
HHttbschmann noch ganz anders zu kritisieren als er getan hat.
115
nach dem allen bin ich befngt, die oben angefttrten säze
des herrD HHttbecbmann fUr eine niederträchtige verleamdang
zn erklären, dies urteil wird so lange bestand haben, bis
herr HHUbscbmann Öffentlich in der ihm gebärenden faescbei-
denbeit sein unrecht eingestanden und abgebeten haben wird.
ansdrUckliche, öETentliche abbitte ist Überhaupt in meinen angen
das einzige mittel unrecht gnt zn machen, und beleidigte zum
schweigen zu bringen: die materiellen folgen des tinrechta
werden durch die abbitte allerdings nicht beseitigt, aber das
gefühl wird gehoben, daß es bei uns nicht nach recht, son-
dern nach haß und lanne hergeht.
15
Gemeinsam ist den herren NOldeke und Hfibschmann
die abneiguDg gegen das, was sie prioritätsstreitigkeiten zu
nennen belieben.
herr Nßldeke hatte in den von ihm besprochenen Semi-
tica eigentlich keine Veranlassung, seinen fanatismus gegen
prioritätsstreitigkeiten öffentlich znm ausdrucke zn bringen,
der ganze erste teil dieser Semitica ist neu: niemand kann
daran zweifeln, daß das in ihm als neu anseinandergesezte
mit ausnamen, welche nichts zur sache tun, znm ersten male
in die iJfTentlichkeit kam, im zweiten teile tritt HBelands name
dem leser öfter entgegen; ich hatte 1866 diesen alten gelehr-
ten in den gesammelten abhandlungen 14ä unbillig beurteilt,
tuid nannte ihn 1878 wo ich konnte, weil ich wünschte, mein
früheres unrecht nach kräflen wieder gut zu machen, über-
haupt sollte dieser zweite teil daran erinnern, daß vor uns
auch schon leute gelebt haben , und daß die posaunenstöße,
welche man den auf die erklärnng aramäischer wSrter ans
dem persischen bezüglichen, nur selten bedeutenden beitragen
Fleischers und den geradezu unwissenden und unehrlichen,
nur durch zufall ab und zu das rechte treffenden Sehreibereien
des rabbiner Perles in jüdischen und judenzenden Zeitschrif-
ten widmet, auch für ältere erklingen müßten, falls man über-
haupt um lappalien blasen lassen will. SymmictaI77,21 ff.
daß herr Nöldeke einen in ihm selbst liegenden grnnd
haben könnte, sogenannte prioritätsstreitigkeiten ungern zn
sehen, fiel niemandem ein. herr NOldeke kann recht vieles
gute one hülfe und one Vorgänger leisten : sein ruf war durch-
aus rein: niemand dachte 1878 daran, daß er das was er
andern dankt, sich zuschreiben werde.
in den armenischen Studien bandelt es sieb
am Priorität, wenn auch in einem sinne, welchen v
den beiden kritikern klar legen werde, herr E
nach dem Vorworte zur geschichte des Qoran vi
des herm NOldeke. auch berr FMüller empfieng in
matik der neusyriscbcD spräche (18Ö8) 413 von her
^
116
den titel freund, ebenso geehrt wird wol berr AWeber sein,
und berr Nöldeke ist es gewesen, welcber berrn Httbscbmann
nacb Straßbarg bat berufen lassen, da nun berr Httbscbmann
in den armeniseben Studien eine recbt kläglicbe rolle spielt,
und die berren RGoscbe, FMttller und A Weber ibm dabei
sebr ausgibig belfen, so wird berr Nöldeke an die ibm nacb-
weislicb seit dem September 1877 bekannten armeniseben
Studien gedaebt baben, als er an die Semitica äußerungen
ttber Prioritätsstreitigkeiten anknüpfte.
berr Hübsebmann freilieb bat alle Veranlassung prioritäts-
streitigkeiten abbold zu sein.
es ist ibm in den armeniseben Studien ziffermäßig nacb-
gewiesen — ieb sage: nachgewiesen — worden, daß er in
seinen Schriften alle vergleicbungen armenischer Vokabeln mit
den Vokabeln anderer sprachen mit ausname von dreizehn ab-
geschrieben bat. er fUlscbt, wenn er so tut, als habe man
ibm vorgeworfen sie von mir abgeschrieben zu haben : in den
Studien 205/206 208 ist ausdrücklich gesagt, daß die quellCi
aus welcber berr Httbscbmann unmittelbar schöpfte, die auf-
säze des berrn FMülIer waren, berr Hübschmann scheint
das ziemlich klare Deutsch nicht zu verstehn, das ich schreibe,
oder aber es nicht verstehn zu wollen.
für das übrige genügt es einige säze des berrn GJAscoli
berzusezen. berr Ascoli ist senatore del regno dltalia, also
vermutlich ein bereits reiferer mann, und schon seines ranges
wegen gewont mit vorsieht zu sprechen, sein bitterer hon
ist vom ekel diktiert, und verständlicher, jedenfalls wirksa-
mer, als selbst ein grobes wort, also man liest in OJAscolis
studj critici 1877 II 26 nach meiner vor längerer zeit gefer-
tigten abschrift folgendes:
L'Hübschmann pubblica due Articoli nel XXIII vol. della
Zeitschrift del Kuhn .... nel primo de' quali, non tace di
codeste mie dimostrazioni e le loda, senza perö che il let-
tore riesca a veder bene quanto sia il profitto ch'egli ne
trae; e nelP altro, che appare affatto disgiunto dal primo,
espone bellamente la teoria, e descrive i modi pei quali
la scoverta riesce, e ik gli esempj, senza dire in alcun
modo che egli in effetto mi deve .... ogni cosa. Ora io
non intendo di sollevare alcun dubbio circa la delicatezza
del sign. Hübschmann, come non intendo negare il giusto
merito alla sua elaborazione intelligente. Sono anzi con-
vinto, che in tutto ciö non v'abbia nuUa che faccia torto
al suo carattere; e lo strano caso puö forse non da altro
dipendere che da qualcbe ommissione o trasposizione della
stampa. K6 alcun periculo puö correre questa mia pro*
prietä, che da tanti anni mi sono assicurato e con la stampa
e coli' insegnamento.
117
das laatetzu deatschnach der ttbertragong von Merzdorf und
Mangold (Weimar 1878) xx so:
jedenfalls findet meine [Ascolis] lere unter seinen [Ficks]
landsleuten schon solchen gefallen, daß sie bereits vergessen
haben, woher sie kommt wenigstens ist folgender sonder-
bare fall vorgekommen. Hübschmann veröffentlicht zwei
aufsäze in Kfuhns] z[eitschrift] XXIII ,,über die Stellung des
armenischen im kreise der indogfermanischen] spr[achen]^
5—49 -g^ gh^ im sanskrit und iranischen" 38 1 10 0, Ber-
lin 1876. im ersten derselben erwänt er meine beweisftt-
rungen, und lobt sie, one daß jedoch der leser recht im
Stande wäre zu sehen, einen wie großen nuzen er daraus
zieht: und im zweiten, der vom ersten gänzlich getrennt
erscheint, sezt er die theorie schön auseinander, beschreibt
die art, wie die entdeckung gelang, one irgendwie zu sa-
gen, daß er mir in der tat — edles verdankt nun möchte
ich durchaus keinen zweifei an der delicatesse des herrn
Hübschmann aussprechen, oder seiner verständigen arbeit
die gerechte anerkennung versagen, ich bin vielmehr über-
zeugt, daß in alledem nichts ist, was seinem Charakter Un-
ehre machte, und der sonderbare fall beruht vielleicht einzig
und allein auf einer auslassung oder umsezung des druckers.
auch kann dies mein eigentum, das ich mir seit so vielen
jaren durch den druck und den mündlichen vertrag gesi-
chert habe, in keinerlei gefar kommen,
wenn man derartige liebenswürdigkeiten und die famose
zal dreizehn aus meinen armenischen Studien auf sich sizen
lassen muß, ist man allerdings entschuldigt, wenn man prio-
ritätsstreitigkeiten verabscheut
am 1 Juli 1875 wurde in der königlichen akademie der
Wissenschaften zu Berlin verkündigt, daß die herren BLepsius,
AKuhn, Ebel, Steinthal und AWeber als Verwalter der Bopp-
stiftung die herren RPischel und HHübsehmann mit Stipendien
begabt: zwei sicher höchst ungleichwertige Stipendiaten, herrn
Hübschmanns buch zur casuslehre, welches neben seiner mir
erst spät bekannt gewordenen promotionsschrift zu dieser
unterstüzung veranlassung gegeben haben kann, ist allein
schon dadurch charakterisiert, daß sein Verfasser 332 einen
von dem von ihm verehrten wiener akademiker FMüller ent-
worfenen Stammbaum der eranischen sprachen mit bewun-
derung mitteilt, zu dessen aufzeichnung nichts gehört hatte
als ein zimmermannsbleistift und so viel Unverschämtheit, als
einen von der clique verhätschelten schriftsteiler in den stand
sezt, öffentlich über dinge mitzusprechen, von denen nicht
allein er nichts versteht, sondern über welche zur zeit niemand
als ein ganz kläglicher dilettant sich eine meinung zutraut
als ende August 1877 herr HHübsehmann Ordinarius in
118
Straßbarg geworden war^ erklang in denzeitnngen ein paean
darüber, daß nun auch jemand in der weit sei, der das ar-
menische in den kreis linguistischer betrachtang gezogen
habe, beschämend genug für den Sänger dieses paean miäte
es sein, daß zu derselben zeit, in welcher er dichtete, von
mir nachgewiesen worden war — vergleiche auch Ascolis so
eben abgedruckte äußerung — , daß der gefeierte jttngling
kein anderes eigentum in Armenien besaß, als 13 etymolo-
gien. ich habe aber — und dafür bin ich dankbar — durch
den Vorfall gelernt, daß, wie man durch eine kugel en
ricochet sein leben verlieren, so durch einen Zeitungsartikel
enricochetzu einer anerkennung der eigenen leistung kommen
kann: denn mein viaFMüller angefreundetes, 1851 und 1855
so tief verachtetes eigentum war es, um dessen willen herr
Hübschmann angesungen wurde.
desTacitus odisse qnos laeseris ist noch heute in kraft:
und verlezt bin ich seit 1851 von den auf dem linguistischen
febiete das wort fürenden oft genug worden, um auf iren
aß zälen zu müssen, ebenso ist es nicht neu, daß ein
weltkind, wenn es auf etwas recht dummem ertappt wird,
sich an dem rächt, der seine Unfähigkeit an das licht ge-
zogen hat: kein wunder also, daß die armenischen Studien,
welche nach dem urteile unbefangener leser an objectivität
nichts zu wünschen lassen, also, wenn man es mit hominibus
bonae voluntatis zu tun gehabt hätte, sehr leicht hätten be-
nuzt werden können, alte, schwere Verschuldung durch ein
offnes bekenntnis und eine ehrliche abbitte aus der weit zu
schaffen, im auftrage der früher tadelnden, und zwar mit
dem in diesen kreisen üblichen takte von dem zu solchem
geschäfte ungeeignetsten, öffentlich verleumdet worden sind,
nachdem sich das totschweigen als nicht ausreichend erwie-
sen hatte.
ich stelle fest, daß in der sache Lagarde versus Hübsch-
mann, wie in allen andern, welche modernen menschen in
die bände fallen, von der regierenden faction mit zweierlei
maß gemessen wird.
mir ist 1851 von herm Spiegel und 1855 von herm
AWeber, wenn auch nicht mit ganz ausdrücklichen werten,
aber doch hinlänglich deutlich für jedermann , vorgeworfen
worden, daß meine auf eranische philologie bezüglichen ver-
suche aus älteren werken abgeschrieben seien, unter den
von meinen Vorgängern Petermann und Windischmann be-
handelten 104 -|- 61 armenischen Vokabeln befanden sich
ja auch die zalwörter und änliches zeug, was ich so ge-
wiß den beiden gestolen hatte, wie ich aus Scheller ge-
stolen habe, daß et und bedeutet, selbst ein buch, welches
ich nach ausweis der akten erst am 21 November 1851|
119
ein halbes jar nach ausgäbe meiner schrift , ans Berlin ent-
lehnt hatte, sollte ich danklos bennzt haben, es ist mir
amtlich schriftlich gesagt worden, daß ich sogar in hin-
sieht auf gewissenhafte arbeit manches vermissen lasse: es
ist mir dies mündlich amtlich dahin erläutert worden, daß
es mir als einem plagiator an der nötigen sittlichen Zuver-
lässigkeit fehle — mit rürender folgerichtigkeit des denkens
ließ man mich gleichwol lerer der jugend werden — : ein sehr
gerechtes, der wol wollenden männer Roediger und Pott und
einer auf dem wege zur Unfehlbarkeit wandelnden regierung
würdiges urteil, das aber auf jeden fall beweist, daß die
herren Boediger und Pott und die preußische regierung über
litterarischen diebstal ganz strenge grundsäze hegten.
herr ThBenfey hat 1877 in den nachrichten von der
k gesellschaft der Wissenschaften zu Goettingen 66 — 72 eine
„warung seines rechts" veröflfentlicht, welche auf einen 1846
in nummer 85 der göttinger gelehrten anzeigen gedruckten
gleich zielenden aufsaz zurückgreift es ist mir nicht bekannt
geworden, daß die herren Nöldeke und Hübschmann, oder
daß irgend sonst ein moderner mensch herrn Benfey oder sonst
einem manne der herrschenden partei die befugnis bestritten
hat, sein recht zu waren, unter umständen, wie gegen RWest-
phal, hat man diese befugnis in der herbsten weise ausgebeutet.
wenn aber jemand , der nicht zur gefolgschafk des Übe-
ralismns gehört, das tut, was die liberalen den irigen zu tun
frei gestatten Y dann erscheint hönisches oder sittlich entrü-
stetes bedenken auf den liberalen gesichtern. ja, bauer, das
ist ganz was anders!
dieselben ehrenwerten männer, welche 1855 einen unab-
hängigen anfänger — das eigenschaftswort ist hier so wichtig
wie das hauptwort — als plagiator, als sittlich unzuverlässig
in den kot getreten und aus den bauen seines lebens hinausge-
worfen haben, eben diese finden 1879 und lassen ire mund-
stücke finden, daß man jenen gemishandelten nicht-bedienten
in aller form habe bestelen dürfen : mehr noch, sie erheben zu
gunsten irer trossbuben die principienfrage : jezt gilt mit ei-
nem male nur die tatsache, gleichviel wer sie gefunden : jezt
ist nicht mehr die rede von sittlicher unzuverlässigkeit: jezt
wird man für die kleinigkeiten, welche im jare 1854 nicht
allein zu schlecht waren, um dem, der sie zusammengescharrt,
irgend welche existenz zu schaffen, sondern die geradezu als
grund angefürt wurden, um dessen willen man ihm eine exi-
stenz verweigerte, man wird fUr sie mitglied einer akademie
und ordentlicher professor. man wird jenes troz der in mei-
nen armenischen Studien 203 204 verzeichneten fehler, welche
hätten erwiesen haben müssen, daß man selbstständig etwas
zn leisten außer stände war: trozdem man nicht einmal das
120
zalwort vier im armeniscben anders als ans dem wörterbnehe
kannte: man wird dieses, trozdem man einen FMüller für
sachverständig zn halten sieh unwissend und nrteilslos ge-
zeigt hatte, da zweifle einer noch daran, daß die weit fort-
schreitet, sehr tut sie es, es fragt sich nnr, wohin?
die hier passenden stellen Proverb 20, 1 1 Deuteron 25,
13 14 habe ich schon in den armenischen Studien 205 ange-
fort, auf einer zurückgezogenen, aber herm Weber für die
indischen streifen II 435 gleichwol zugänglich gewesenen
Seite meiner gesammelten abhandlungen , 247, habe ich das-
selbe anders ausgedrückt: -{-s. — a = 0, das heißt eine
moral für die freunde und eine für die feinde haben ist un-
moralisch.
man erlaubt sich sogar andeutungen, daß der gehaßte
gegner selbst Prioritätsansprüchen verfallen sei, was gewiß
nicht beweist, daß man Prioritätsstreitigkeiten wirklich im
principe abgeneigt ist. andeutungen, sage ich: denn wenn
man sich mehr herausgenommen hätte als was man hinter-
drein als misverstanden ableugnen kann, würde ich mich doch
erinnern ein landsmann Gözens von Berlichingen zu sein.
in der einleitung zu meinen anmerkungen zur griechischen
übersezung der proverbien habe ich 1863 den beweis erbracht,
daß alle handschriflen des jüdischen canons auf einen einzigen
archetypus zurückgehn. zuerst war die liebe zunft von der
behauptung und von dem beweise gleichmäßig verblüflft. noch
1869 versah herrn Nöldekes großer freund AGeiger in seiner
jüdischen Zeitschrift VII 312, wo er auf veranlassung des
herm Nöldeke einige meiner bücher besprach, meine these nur
mit zwei ausrufungszeichen, „one daß wir weiter ein wort der
beurteilung hinzufügen wollen", aber so gut wie Onno EIopps
ansieht über die Urheber des brandes von Magdeburg sich
durchgearbeitet hat, und jezt etwa in der deutschen biographie
VI 554 one Klopps namen vorgetragen wird, ebensogut wird
troz HHupfeld, AG^iger und genossen auch iene meine these
jezt allgemein als richtig anerkannt, und über ire tragweite
werden wenige im unklaren sein, da tritt dann herr N5l-
deke in Hilgenfelds Zeitschrift für wissenschaftliche theologie
1873, 445 mit folgenden, an HStracks mich totschweigende
prolegomena anknüpfenden säzen an:
in neuerer zeit ist man aber mit recht noch weiter ge-
gangen, und meines Wissens hat zuerst Lagarde die ansieht
öffentlich ausgesprochen, daß alle unsere exemplare aus
einem einzigen stammen (anmerkungen zur griech über-
sezung der proverbien s 1 f). er beruft sich dabei auf die
Übereinstimmung aller hinsichtlich der s g puncta extraor-
dinaria, in denen er tilgungszeiehen erkennt, und andere
äußerlichkeiten : seine argumente dürften sebwerlieb zu wi-
121
derlegen sein, ich darf hier wol erwänen , daß mir schon
kurz vor dem erscheinen von Lagardes schrift Olshausen
mündlich eine ansieht von der abkunft aller unsrer ab-
schriften aus einer einzigen aussprach, und zwar nicht etwa
einer ausgesucht vortrefflichen oder, sei es tendenziös, sei
es kritisch, bearbeiteten, sondern irgend einer beliebigen,
die gerade zur hand war : für die Veranstalter dieser ein-
richtung hielt er die Pharisäer, ich zweifle schon lange
nicht mehr daran, daß dies alles richtig ist: ich glaube
auch, daß es sich nachweisen läßt, daß die bestimmung
eines einzigen exemplars (das aus mereren bänden besteben
mochte) als des maßgebenden etwa um die zeit von Christi
geburt fällt, die rabbinen des 2 jarhunderts n Ghr haben
keine erinnerung mehr davon, was die puncta extraordi-
naria, die literae suspensae usw bedeuten: jener text da-
mals muß also schon ziemlich lange bestanden haben«
in ZDMG XXXII 591 lautet der ausdruck des herrn Nöldeke
schon bestimmter. Olshausen erscheint an erster stelle und
als Vorgänger Wellhausens, was er one frage nicht war, da
er sich öffentlich über den punkt nie geäußert hatte,
nach Olshausens und Lagardes Vorgang legt auch Well-
hausennachdruck darauf, daß alle jüdischen handschriften des
alten testaments auf einen einzigen archetypus zurückgehn.
es ist nie meine art gewesen, den Umgang von vorgesezten
zu suchen : ich bin, als ich noch lerer am Werderschen gym-
nasium war, einige male mit herrn geheimen regierungsrat
Olshausen zusammengekommen, one mit ihm in verkehr zn
stehn. daß herr Olshausen als vortragender rat im Unter-
richtsministerium mich, den von der halleschen facultät 1860
gewünschten, nicht zu Roedigers nachfolger ernennen ließ,
und nach einigen Verhandlungen mit FDieterici herrn RGosche
in die mir gebürende stelle schickte, das beurteilte ich so
hart (der weitere verlauf der dinge dürfte mein urteil be-
stätigt haben), daß ich herrn Olshausen damals zu sehen ge-
flissentlich vermied, von herrn Olshausen habe ich also, wie
nicht gesagt, aber zu denken gegeben wird, jene these nicht,
ich habe später, ich kann nicht sagen, wann, in Goettingen,
als ich mit Olshausen in recht freundliche beziehungen getreten
war, mit ihm eine von ihm angefangene Unterredung über
den archetypus des alten testaments gehabt, welche von mei-
nem jezt in den Symmicta I 50, 10 wieder abgedruckten
saze ausgieng, und habe so erfaren, daß er — und das ist
etwas ganz von meiner auseinandersezung verschiedenes —
durch den befund in Kennicotts ausgäbe, nicht aber durch
meine gründe, auf die öffentlich nicht ausgesprochene ansieht
gefürt worden ist, welche ich 1863 vorgetragen habe.
ich habe Semitica I 30 bei Isaias 17, 2 na^ha^ "^^n» in
122
*i5> ■•i:^ Ti^iy geäudert, uur zum teile nach dem alten Grie-
chen, "dazu bemerkt herr Nöldeke ZDMG XXXII 401
an '^y^y vers2 haben auch schon andre anstoß genommen^
und aufdie nach den LXX gemachte Verbesserung ny •'*ia> rmy
ist Lagarde wol auch kaum zuerst gekommen,
ein andrer als herr Nöldeke würde die „andren^ genannt,
und das „kaum zuerst^ durch eine bestimmte angäbe ersezt
haben, seinem zwecke diente es, eine Insinuation von sich zu
geben, ich finde bei Knobel-Diestel 146 Nägelsbach 202
Delitzsch» 214 Ewald^ I 361 362 Hitzig 201 (der wegen der
einsieht von mir belobt wird, daß na^-^y ein gebrochner plnral
ist) Gesenius thesaurus 1074 nichts, was den herrn Nöldeke
zu dieser Insinuation berechtigte: nur aus den so eben in
meinen besiz gelangenden supplementa meines Vorgängers
IDMichaelis ersehe ich, daßVitringa und nach ihm Michaelis
an die Stadt Aroer zu denken verboten haben, daß ich IDMi-
chaelis absichtlich uncitiert gelassen habe, wird herr Nöldeke,
der meine abhandlungen kennt, wol selbst nicht glauben,
vgl auch Michaelis orientalische und exegetische bibliothek
XIV anhang 19.
jedenfalls steht durch solche zarten andeutungen fest, daß
unter umständen auch herr Nöldeke über sogenannte priori-
tätsstreitigkeiten anders zu urteilen bereit und geneigt ist
als es jezt scheint, wo sich diese Prioritätsstreitigkeiten gegen
seine freunde wenden.
123
Man liest in meinen armenischen Studien an einer nicht
leicht zu übersehenden stelle, zwischen dem druckfehlerver-
zeichnisse und der liste der Ton mir behandelten bactrischen
Wörter, 209, folgendes:
es versteht sich von selbst, soll aber auch ausdrücklich an-
gemerkt werden, daß ich jeden zu begründenden Prioritäts-
anspruch von vorne herein zugebe: wer die selten 227 —
231 der Symmicta durchsieht, und weiß, unter wie viel
opfern und mühen das dort verzeichnete zu stände gekom-
men ist, wird mir die einsieht zutrauen, daß ich auf die
erkenntnis einer armenischen vocabel nicht zu viel gewicht
zu legen nötig habe: wertvoll ist in meinen äugen außer
der gesammtanschauang nur das mir über Ameretät Haur-
vatat Miöaotta Vereöragna Qpenta ärraaiti Wabewahe jjöni
gelungene und das, was etwa diesen combinationen sich
nahe ordnet, wie § 1115 1339 1347 1579 1911 333499 usw.
herr Hübschmann hatte über meine armenischen Studien zu
sehreiben beschlossen, nicht weil er ein warheitsgetreues bild
von meiner arbeit zu zeichnen wünschte, sondern weil er
sich und seine stegreifgesellen und lober an mir rächen wollte,
er übergeht daher das, worauf ich wert zu legen erklärt hatte,
mit völligem stillschweigen, und redet von dem, was ich als
ganz nebensächlich behandelt hatte, als wäre es für mich die
bauptsache: wie er^ obwol das angezeigte buch geflissentlich
eine äußerung über diese dinge herausfordert, FrMülIers
plagiate und fehler, FSpiegels und AWebers alte urteile über
mich und meine arbeit wie AWebers fälschung (armenische
Studien 202) und dieser „maßgebenden" kritiker für eben
diese arbeit mit dem äugen blicke erblühte bewunderung über-
geht, in welchem FMüller sie sich angeeignet hatte: wie er
künstlich vergißt was er mir, einem ihm persönlich ganz un-
bekannten manne, am 5 Juni 1876 (siehe unten) selbst ge-
schrieben : wie er verschweigt, daß meine von ihm aufgegra-
benen alten fehler von mir nie beschönigt worden sind, wie er
mir sogarparteilichkeitfür mich nachlügt: wie er nichts davon
sagt, daß jene alten fehler 24 und 30 jare vor der zeit liegen,
in welcher er sie tadelte, wärend FMüller seine fehler nach
der zeit gemacht, in welcher ich die wege „durch mein fehlen
nnd finden^ gewiesen, wärend er sie als mitglied der wiener
124
akademie und als ordentlicher professor an der wiener Uni-
versität gemacht hat.
herr Htibschmann wird wissen, wer und was ihn veran-
laßte, 25 monate nach dem erscheinen meiner Studien über
sie das zu schreiben was er eine kritik derselben nennen
wird: er wird auch wissen was er seinem publicum bieten
darf, und was seine gönner gerne hören: er wird schließlich
wissen, daß seines gleichen zur zeit den litterarischen markt
beherrscht, und unedel genug ist, sich alles zu erlauben.
aber den brauch wollen die Deutschen nicht länger dulden,
welcher jezt auf diesem und dem politischen markte einge-
rissen ist: das wirkliche Deutschland sieht überhaupt ganz
anders aus als das, was heute fttr Deutschland ausgegeben
wird : jeder, der jenes liebt , wird dieses bekämpfen, so ist
herr Htibschmann zu der ehre gekommen von mir berück-
sichtigt zu werden, seine person und seine kritiken an sich
sind mir völlig gleichgültig.
Daß ich bereits im Januar 1854 über den wert littera-
rischen eigentums sehr ruhig dachte, zeigen folgende worte
aus meinem hefte zur Urgeschichte der Armenier, welches
herrn Hübschmann ja bekannt ist: der große diebstal, welcher
darin erwänt wird, ist der Lassens an EBurnouf, auf wel-
chen ich nachher zurückkommen werde,
ich sagte damals:
neben die sanscritwörter habe ich nur selten die entspre-
chenden der bekannten europäischen schwestersprachen ge-
stellt, einmal weil jeder weiß wo er sie zu suchen hat, und
dann, weil bei dem Pelagianismus der neueren philologie
zu befürchten stand, troz einer ausdrücklichen erklämng,
daß ich keinen anspruch mache auf europäischem gebiete
neue vergleichungen zu geben, der stillschweigenden aneig-
nung fremden Verdienstes beschuldigt zu werden, fürt man
doch jezt über seine comparativen kurzwaren als über lauter
seligkeits- und rumesgründe förmlich buch : nur ein großer
diebstal ist von der zunft one obligate sittliche entrüstung
gelassen worden, weil wer nichts großes besizt, auch nur
um kleines bestolen werden kann, mithin in seinem codex
auch nur für den kleinen diebstal Verordnungen braucht
lautgeseze finden ist dermeister sache, sie anwenden kön-
nen auch die gesellen, und die sollten nicht mit einander
rechten über den fund von dingen, welche jeder, der die
geseze der betreffenden spräche gelernt, auf gleiche weise
finden muß. so beanspruche ich, daß wo zufällig ein ar-
menisches wort bereits verglichen war, man mir nicht zu-
traue die vergleichung abgeschrieben zu haben,
ich bin nicht so arm,
schrieb ich 1866 in den gesammelten ahhandlungen 248 aa
l£5
einer heim Httbi^ichmann unzugänglichen, seinem gönner^
herrn AWeber, für die indischen streifen II 435 zugänglich
gewesenen stelle
daß ich das holz, welches arme leute in meinem walde
sammeln, als ausstehendes activum in die Übersicht meines
yermögens anfzunemen nötig hätte, bin auch nicht gewont,
mich für meine leistungen doppelt bezalen zu lassen, und
finde mich für meine arbeiten durch die arbeiten selbst hin-
länglich belont. schließlich kommt ja doch alles an den
tag , und auf jeden tag , an den etwas kommen kann , ist
bisher noch immer eine nacht gefolgt, so daß eine ewige
Seele schwerlich lust haben wird, mit der eintagsunsterb-
lichkeit auf ungeleimtem maschinenpapier sich für abge-
funden zu erklären, welche der jezige dunkle tag oder ein
nächster, noch dunklerer, etwa bieten kann,
einem manne, der 18a4 und 1866 sich so geäußert hat,
vorzuwerfen daß er 1877 einen ttbertriebenen wert auf sein
litterarisches eigentum lege, ist recht sonderbar: es bekommen
es nur leute fertig, deren denkvermögen nicht weit reicht,
oder die auf bestellung tadeln müssen, jeder verständige
sieht ein, daß ich andere motive für mein handeln — meine
werte sind handlungen — haben muß als das, einen kränz
aus den unsauberen bänden zu erwerben, welche heutzutage
bei uns kränze austeilen.
vielleicht verhilft den zornigen gemütern der herren Nöl-
deke und Hübschmann auch ein in den armenischen Studien
209 gebrauchter ausdruck zum Verständnisse meiner priori-
tätsstreitigkeiten. ich habe diese Studien einen beitrag zur
oulturgeschichte genannt : in der ersten ausgäbe in den Sym-
micta standen diese werte mit dem genetive „des neunzehnten
jarhunderts" verbunden sogar auf dem titel der abhandlung.
nicht meinen wert wollte ich ins licht sezen, sondern den
unwert, den ethischen unwert, der herren FSpiegel, AWeber,
IHPetermann , RGosche , FMüUer , AKuhn , ASchleicher,
HHübschmann, und den ethischen unwert aller derer, welche
zu den von mir dargelegten Infamien feige den mnnd gehal-
ten haben, auf diese seite der sache werde ich nachher noch
zurückkommen.
Aber was versteht man denn eigentlich unter Prioritäts-
ansprüchen ?
es ist bekannt, daß die Norweger in frühen jarhunder-
ten die ostküste von nordAmerika ganz gut gekannt haben,
daß die von inen erworbene kenntnis vergessen worden
ist, und daß erst im Zeitalter der königin Elisabeth englische
schi£fe die damals fernen küsten Yirginiens neu entdeckten,
jene alten Scandinavier hatten die priorität vor diesen Eng-
ländern, es wäre lächerlich es leugnen zu wollen, aber eben-
136
so lächerlich wäre, nicht anzaerkennen , daß erst Sir Walter
Baleigh und seine genossen eine nnzbare entdeckung gemacht
haben, jene alten waren größer als Sir Walter, denn sie
füren anter größeren gefaren one zweck als den, irem unbän-
digen dränge in die ferne zu genügen, wärend ihn ein be-
quemes, vom magnete gefürtes schiff trug, und gewinnsucht
leitete : für die geschichte hat nur Sir Walter Baleigh bedeutung.
ist nun aber wol das, was herr HHUbschmann priorität
nennt, dasselbe was in dem eben erwänten falle für alle weit
Priorität heißt? mit nichten. dort hatte A etwas entdeckt,
und B hatte, one etwas von A zu wissen, es abermals ent-
deckt : auf dem gebiete, von welchem herr Hübschmann redet,
hat G bestimmte tatsachen gefunden, und D hat sie nicht
nach G neu oder abermals gefunden, sondern er hat, unter
verschweigung von Gs nameo, dessen fund sich zugeschrieben,
dort gab es zwei ehrliche männer, hier einen ehrlichen mann
und einen dieb, und zur Verschlimmerung des bösen handeis
einen ganzen häufen stummer heier um die beiden herum.
es darf frechheit heißen, wenn herr Hübschmann in sei-
ner anzeige meiner Studien absichtlich verschweigt, daß herr
FMüller so gut wie alles, was er über das armenische vor-
getragen, von mir abgeschrieben, das heißt gestolen, hat:
wenn er verschweigt, daß die herren FSpiegel und AWeber
1851 und 1855 dasjenige hart getadelt, was ich vorgebracht,
und daß sie dasselbe in den höchsten ausdrücken gelobt, als
herr FMüller es, one seinen woltäter zu nennen, aus meinen
Schriften copiert hatte.
was ich in meinen Studien getan, ist nach der seite hin,
welche hier in betracht kommt, durchaus nicht geltendmachung
von Prioritätsansprüchen, sondern eine anklage wegen dieb-
stals gegen herrn FMüller: wegen Ungerechtigkeit gegen die
herren FSpiegel, AEuhn, ASchleicher, AWeber: wegen Indo-
lenz, feigheit und Unwissenheit gegen die zunft.
zum beweise dafür, daß herr Hübschmann in vollem um-
fange gewußt hat was er tat, werde ich hier einen brief mit-
teilen: die Urschrift dieses briefes des herrn Hübschmann ist
in meinem besize.
Leipzig 5 Juni 1876
Hochgeehrter Herr Professor!
Es freut mich außerordentlich zu hören, daß Sie ein grosses
Werk über das Armenische unter der Presse haben, und
zwar um so mehr, als ich bereits begonnene Vorarbeiten
zu einem ähnlichen Werke voraussichtlich noch lange hätte
liegen lassen müssen, da ich die nächsten Jahre auf an-
dere Arbeiten verwenden muss. Jedenfalls wird Ihr Werk
in mir einen — der wenigen I — dankbaren Leser und
anerkennenden Beurtheiler finden. Nur wünschte ich nicht,
127
dass der Geouss desselben mir durch einige Biebe verbit-
tert würde, die Sie geneigt sein könnten, mir in der Vor-
rede zu ertheilen, weil ich, wie ich gestehen [so] mnss, Ihre
bisherigen Arbeiten über das Armenische nicht gebührend
gewürdigt habe. Der Grund davon war aber kein anderer
als der, dass ich bei Abfassung meiner Schrift ^lieber die
Stellung des ArmFenischen] im Kreise der indogerm[aniBchen]
Sprachen^ Ihre Abhandlungen hier nicht bekommen konnte.
Ihre Beiträge zur altb[actri8chen] Lexic[ograph]e] die ich
früher einmal gelesen habe, konnte ich weder bei Teubner
noch durch meinen Buchhändler bekommen, und Ihre
Schriften „Zur Urgeschichte der Arm[enier]" und Arica
habe ich erst vor einigen Tagen aus Ewald's Bibliothek
erhalten. Es war mir geradezu fatal zu sehen, dass die
meisten „Etymologien'^ mit denen Fr. Müller wie mit seinen
eignen operirt, schon in Ihrer Urgeschichte enthalten sind,
dass Sie darin bereits auf mehrere Lehnworte hingewiesen
haben, die ich zuerst bemerkt zu haben glaubte und vor
allem, dass Sie das wichtige Laut Verschiebungsgesetz, dessen
erster Entdecker zu sein ich mir schmeichelte, bereits vor
20 Jahren gefunden haben. Schuld an diesen Täuschungen
ist nur Fr. Müller, der in seinen Schriften — die ich als
die neusten allein gelesen hatte — nirgends so wie es
nöthig wäre, auf seine Vorgänger hinweist, ja sich, ich
weiss nicht ob absichtlich, den Anschein giebt, als sei das
Material, mit dem er arbeitet, sein eigenes, obwohl, wie
ich nun nach der Lecture von Windischmann's und Ihren
Arbeiten sehe, dies nur zum geringsten Theile der Fall
ist. Ich wollte im Interesse der Wahrheit diesen Thatbe-
stand in einer Anmerkung zu einem kleinen Artikel, der
im nächsten Hefte von Kuhns Zeitschrift über das Ann[e-
nische] erscheint, schon darlegen, werde dies aber nun ver*
schieben bis zur Anzeige Ihres Werkes. Ich habe früher
Fr. Müllers Arbeiten weitaus überschätzt, während er doch in
diesem Gebiete sehr wenig geleistet hat, denn die Etymolo-
gien waren ihm durch andere gegeben, und was von ihm her-
rührt, seine Ansichten über die Lautverhältnisse, die Schrift
und den Charakter der Sprache, ist ganz oberflächlich.
Aus diesen Bemerkungen werden Sie, wie ich hofife, er-
sehen, dass, wenn ich Ihre Arbeiten nicht genügend be-
nutzt noch in meiner Schrift gebührend citirt habe, es nicht
aus irgend welchen schlechten Motiven geschah, sondern
nur, weil ich die meisten derselben hier nicht hatte und
nicht ahnte, dass sie von solcher Bedeutung waren, dass
ich sie mir von einer andern Bibliothek hätte kommen
lassen müssen.
In der Hoffnung, das begangene Unrecht bald durch die
Anzeige Ihres Werkes stthnen zn können in vorzüglteher
Hochachtung H. Hübschmann,
wer mit diesem schreiben des herm HHübschmann des herm
Httbschmann gedruckte anzeige meiner armenischen Studien
und seine beiden bei Kuhn erschienenen aufsäze vergleicht,
wird von dem manne vermutlich genug haben.
ich halte es geradezu für pflicht in dem sinne, in wel-
chem ich es getan habe, Prioritätsstreitigkeiten zu fQren und
anzuregen, denn die scheu vor fremdem eigentume hat in
einem erschreckenden maße, und nach meiner Überzeugung
nicht zur ehre Deutschlands, abgenommen.
herr AMerx hat das vorwort zu seinem buche „das gedieht
von Hiob" mit der hoffnung geschlossen, wenn er sterbe, auf
dem wege zu sterben, es sind das dieselben werte des Hafis,
mit denen ich — nur das persische original anfürend —
meine anmerkungen zur griechischen übersezung der Prover-
bien geendigt hatte, ich sehe hier eine artigkeit des Ver-
fassers, der mehr als einmal zu erkennen gegeben hat, daß
er mir gerne folgt.
diejenigen, welche die jezt zum ruine unsrer bildung so
mächtig beitragenden, annotierten ausgaben griechischer und la-
teinischer classiker anfertigen, sind nicht in der läge ire gewärs-
männer zu nennen, schon darum würde ich mich nicht dazu her-
geben ihr handwerk zu treiben: aber ein Vorwurf triflfl sie nicht :
alle weit kann wissen, daß sie mit oder one urteil compilieren.
herr €HI!urtius nennt in seinen grundzügen der griechi-
schen etymologie die bücher, aus denen er zusammenträgt
— nur mich in der fünften ausgäbe unter KavdavXtjg 159
xani^fl 141 xaxog 138 ipiqttnoq 300 (naotavia) usw selbstver-
ständlich nicht (vergleiche armenische Studien § 986 1108
1114 367 1115) — : ihm wird zugeschrieben was andere
erarbeitet: da er citiert, kann er ftlr dies durchaus ungerecht
ihn treflfende lob sowenig verantwortlich gemacht werden wie
fttr die säze, um deren willen ihm lob gespendet wird.
ich habe veranlassung gehabt mich mit dem sogenannten
Wörterbuche des herrn AFick zu beschäftigen, von dessen
erster aufläge schrieb ADelbrück in Kuhns Zeitschrift für ver-
gleichende Sprachforschung XVIII 77
da herr Fick die quellen, denen er seine Zusammenstellungen
entnommen hat, nicht angibt, so ist es, selbst wenn man
über alles linguistische material gebietet, nicht möglich,
überall zu entscheiden, wo wir eigene combinationen des
Verfassers vor uns haben, denn es ist immerhin möglich,
daß er bisweilen etymologien selbstständig gemacht hat,
one zu wissen, daß andere schon denselben gedanken ge-
habt haben, am meisten scheinen Benfeys arbeiten benuzt
worden zu sein.
ISO
in der lezten aufläge habe ich unter 100 griechischen
etymologien 87 , unter 100 eranischen fast 100 bekannt ge-
funden — wol zu merken, mir^ dem theologen, bekannt oder
findbar: selbstverständlich konnte ich nur eine reihe von Seiten,
nicht das ganze buch prüfen, woher der ruf für eine regist-
ratorenarbeit, der die actenallegate abgehn?
lulius Oppert hat in den göttingischen gelehrten anzeigen
1878 Seite 1051 bis 1053 eine liste derer gegeben, welche
die verschiedenen sylbenwerte der assyrischen schrift entdeckt
haben, der jezige berliner akademiker herr EScbrader ist
in derselben nicht mit einer einzigen nummer vertreten.
zum Schlüsse lasse ich aus Adolf Holtzmanns beitragen
zur erklärung der persischen keilinschriften (Carlsruhe 1845)
die Seiten 7 bis 10 abdrucken, weil sie ganz besonders lehr-
reich sind:
waren es von anfang die eigennamen, welche die entzif-
ferung möglich machten, so mußte natürlich eine so bedeu-
tende entdeckung von neuen eigennamen zur sicheren be-
stimmung vieler neuen buchstaben füren, das hauptver-
dienst der herren Bumouf und Lassen ist daher, dieses
länderverzeichnis erkannt zu haben, beide herren scheinen
ganz unabhängig von einander diese wichtige entdeckung
gemacht zu haben, denn so drückt sich herr Lassen aus,
Vorwort s 1 : „hätte ich vor dem anfange des drucks ge-
wußt, daß ein gelehrter, der in der so unentbehrlichen
kenntnis des Zend die größten fortschritte gemacht, der
dazu einen größeren verrat an Inschriften besaß, und
dessen sinnreichen Scharfsinn und unermüdete ausdauer in
paläographischen und grammatischen Untersuchungen ich
aus gemeinschaftlichen arbeiten schon längst erkannt hatte,
daß ein solcher, sage ich, sich dieselbe aufgäbe mit mir
gesezt hatte, würde ich allerdings bedenken getragen haben,
meine arbeit one beratung mit ihm zu veröif entlichen: ich
hatte aber nicht mehr die wahl^. und insbesondere vom
länderverzeichnis redend sagt herr Lassen s 15, wo er
von den verschiedenen hülfsmitteln der entzififerung spricht:
„man wird mir zugeben, daß eigennamen, die uns eben so
bekannt sind, wie die des Darins und Xerxes, ein vortrefif-
liches mittel der weiteren entzififerung darbieten würden,
wenn es gelänge, solche in diesen inscbriften zu entdecken.
Herodot gibt an, daß Darius auf die Säulen, die er am
Bosporus zum andenken an seinen scythischen feldzug er-
richten ließ, in griechischer und assyrischer schrift die ea-
men der ihn begleitenden Völker hatte eingraben lassen,
da wir nun darstellungen tributbringender Völker an den
palästeo, woher die Inschriften kommen, erkennen, so lag
es nahe, ein solches Völkerverzeichnis hier zu sueb^. ich
n 9
130
sachte also mit httife der sieher entzifferten bnohstaben des
Grotefendschen alphabets die größeren inschriften dareh,
und entdeckte bald ein solches in der Niebnhrschen In-
schrift I^.
man sieht, wie natürlich herr Lassen anf den gedanken
kam, ein Völkerverzeichnis zu suchen: man freut sich, sei-
nen Scharfsinn durch glttckliches finden belont zu sehen:
und man kann nicht umhin, den zartsinn und die beschei-
denheit lieb zu gewinnen, womit er fürchtet, seinem freunde
zuvorzukommen.
schade, daß das alles unwarheit ist,
es haben die freunde des verstorbenen Bohlen der zweiten
aufläge der autobiographie desselben einige briefe beige-
geben, die von verschiedeuen gelehrten an denselben ge-
schrieben wurden, ein solcher briefwechsel, der nicht be-
stimmt war, veröffentlicht zu werden, ist zuweilen recht
belehrend, wie schön zeigt sich hier, um nicht von leben-
den zu reden, der ausgezeichnete Orientalist Rosen als treuer,
aufrichtiger und zuverlässiger freund und ratgeber. auch
von herrn Lassen werden uns einige schreiben mitgeteilt,
in einem derselben heißt es (s L54): ,,dann war aber der
schöne sommer da mit den vielen reisenden, die uns hier be-
und heimsuchen: unter diesen Bumouf, mit dem ich zen-
disiert habe, wie Sie denken können^, und auf diesen be-
such kommt er noch einmal (s 155) zurück in den werten :
„was Bumouf für entdeckungen gemacht hat, nicht nur im
Zend, sondern auch in den keilinschriften, ist zum erstaunen,
so hat er die namen aller altpersischen provinzen aus einer
der größern keilinschriften entziffert", der übrige Inhalt
des briefs geht uns hier nichts an. dieser brief ist datiert :
November 1835. die vorrede zu den altpersischen keilin-
schriften ist unterschrieben: im Mai 1836.
also im sommer 1835 wußte herr Lassen noch nichts
von dem länderverzeichnis. Burnouf besuchte seinen alten
freund, und teilte diesem seine neuen entdeckungen mit,
namentlich seine entdeckung des länderverzeichnisses. dieser
war über diese entdeckungen sehr erstaunt, und hatte sich
noch im folgenden November nicht von seinem erstaunen
erholt: aber etwa im December oder im Januar 1836 reifte
in herrn Lassens seele der heroische entschluß, den rühm
dieser schönen entdeckungen lieber sich selbst zu verdienen :
ließ also in aller eile keilschriften gießen, was bei der
außerordentlichen eiufachheit derselben nicht viel zeit er-
forderte, beschäftigte sich so ernstlich, als es in der eile
möglich war, mit den persepolitanischen inschriften, und
schon im Mai 1836 waren die entdeckungen gemacht und
gedruckt und mit der schönen vorrede versehen, worin er
181
bedauert, nichts davon gewnßt zu haben, daß sein freund
sich ebenfalls mit keilinschriften beschäftigte.
was soll man dazu sagen ? wir raten dem herm Lassen,
jenen so unbefugter weise veröfifentlichten brief als ge-
wandter diplomat zu desavouiren.
sogar dem bewundernden beurteiler der Lassenschen
Schrift, Beer, ist es aufgefallen, daß herr Lassen mit der
bekanntmachung seiner entdeckung sehr geeilt haben müsse,
so ist wol auch der schrift Barnoufs anzumerken, daß ihr
druck beschleunigt wurde, sonst hätte sich Buruouf gewiß
mit mancher form, die gar zu fremdartig lautete, nicht be-
gnügt, und manche ansieht, deren schwäche zu ^Ibar war,
noch zurückbehalten, aber natürlich, herr Lassen mußte
eilen, um nicht erst nach dem eigentlichen entdecker mit
seinen entdeckungen aufzutreten : herr Burnouf durfte nicht
säumen, um nicht von seinem freunde betrogen und beraubt
zu werden, rürendes bild der freundschaft.
es ist also gewiß, daß herr Lassen nicht, wie er vorgibt,
durch eine stelle des Herodot, sondern durch eine mittel-
lung Burnoufs auf jenes Völkerverzeichnis aufmerksam
gemacht wurde,
in diesen fällen ist das publicum, weil niemand überhaupt
oder niemand zur rechten zeit den mut hatte „prioritätsstrei-
tigkeiten'^ anzufangen, über den wert der unbehelligt gelas-
senen schriftsteiler völlig irre gefttrt worden: ob das zum
nuzen der Wissenschaft und des Vaterlandes geschehen ist,
habe ich hier nicht Inst zu untersuchen.
Warum ich nun dies alles besprochen habe?
einmal darum, weil mich die herren Nöldeke und Hübsch-
mann dazu gezwungen, sodann aber, weil ich dringend wünsche,
die zustände, welche in einem teile [so] der deutschen gelehrten-
welt herrschen, umgestaltet zu sehen und umgestalten zu helfen,
es werden wenige sein, welche das von mir zur spräche
gebrachte unter vier äugen billigen, kaum einer, der gerne
sehen würde, es von sich selbst berichtet zu hören, mir ist
intense hatred of Semitism vorgeworfen worden, aber der
Semitismus hat auch in meinen äugen ethische ideen, welche
ich völlig billige, und zu diesen ideen gehört auch die, daß
durch die Sünde des einzelnen mitgliedes einer gemeinschaft
die ganze gemeinschaft — semitisch ausgedrückt — dem
banne oder dem fluche verfällt, ein volk ist nicht gesund, in
welchem gelehrte so handeln, wie nach dem in diesem bände er-
zälten eine reihe von gelehrten gehandelt hat meinem volke will
ich dienen, indem ich gegen einzelne seiner söne meine kritik
richte : denn jede schuld jedes einzelnen büßt das ganze, und
dies ganze will ich in so hellem tage und so warmem lichte
ungeschädigt leben und gott dienen haben , wie je ein tag
9*
1B2
ttber die erde gegangen ist, nnd ein lieht nntor dem himmel
geschienen bat.
aber meine kritik richtet sich nicht allein gegen plagia-
toren, Verleumder, falscher, sondern auch gegen jeden, wel-
cher gegen plagiatoren, verlenmder, falscher, ancb wo er per-
sönlich nicht behelligt worden ist, nicht öffentlich auftritt, als
der hauptmann Carey den prineen Napoleon am 3 Juli 1879
den Eaffem überlieft, tat er etwas, was alle weit yerarteilte,
und was ihn troz aller ehrenerklärungen am lezten ende
gezwungen hat den offiziersrock auszuziehen, sind wir ge*
lehrten denn weniger kamaraden als Offiziere? sollen wir
nicht beanspruchen dürfen , wo uns ein feind , nicht mit der
assagaia, sondern mit lüge und Verleumdung, angreift, bände
zu finden, die über uns den schild halten und fttr uns die
klinge füren, herzen, welche um unsre oft ein vierteljarhundert
und länger blutenden wunden uns trösten, köpfe, welebe mit
uns denken, wie die unsern stand schändenden folgen von em-
pfindlicbkeit, rechthaberei, größenwan, neid hintangehalten, wie
jene bittern quellen verstopft werden ? irren werden wir alle,
weil wir alle menschen sind: in schneidigen formen werden
wir streiten, weil wir in gedanken wonen, und nicht immer
ermessen , wie im räume die dinge auf einander stoßen und
auseinander hervorgehn: aber nicht nötig war es, daß uns
das bewußtsein abbanden kommen mußte, daß wir doch Ein
ziel alle verfolgen: und dies bewußtsein muß allen fehlen,
welche die warheit suchen, wenn sie so viele sehen, weidie
nicht die warheit, sondern sich im äuge haben, die gelehr-
ten Deutschlands sollten sich als kriegskamaraden betrach-
ten : daraus folgt auch, daß sie nachweisbar schlechte demente
entweder bessern oder ausstoßen müssen, gegen alles milde
was den kern des menschen nicht unbedingt schädigt, aber
unerbittlich gegen alles was ihn unbedingt schädigt, zumal
wenn dies alles nur eines, und wenn es das ist, was un-
serer göttin, der warheit, gerade entgegensteht, wenn dies
alles und eines die lüge ist. nur eine einzige probe auf die
warheitsliebe , also auch nur eine einzige probe auf die wis-
senschaftlichkeit eines mannee gibt es: er muß den Irrtum
eingestehn können, wo er geirrt, die feigheit oder die mis*
gunst. wo er der warheit nicht die ehre gegeben hat.
frage man sich, was einem Offiziere begegnen würde, der
gehandelt hätte wie nach den gegebenen nachweisen eine
reihe gefeierter gelehrten gehandelt hat. ich empfinde es
als eine tiefe schmach, daß unsere, der gelehrten, ehre eine
schlechtere, weniger empfindliche ehre sein soll als die unserer
brttder vom wehrstande.
one rücksicht auf spezielle Verschuldung gesprochen: ist
es wol ein lob für die deotschen gelehrten, daß bei inen der
J33
tadel Bo oft [so| nicht dureh den unwert, sondern doreh die tttcb*
tigkeit irer genossen geweckt wird ? daß es in manchem [so]
kreise nur Einen sichern weg zum frieden gibt, den, allen mit-
arbeiten! das bewußtsein zu gewären, daß man selbst — nicht
für geld uattlrlich — käuflich ist, selbst je nacli bedarf kau-
fen, und darum unter keinen umständen den markt verderben
wird? daß das streben nach Wissenschaft oft so wenig mit dem
streben nach warheit gemein hat, daß die herzen durch das*
selbe nicht neu geboren werden, sondern nur Ein gefttl ein
wirklich ernstes ftir sie ist, das gefttl, jede concurreuz im ein-
flusse oder in der macht fttr unbedingt hassenswei*t anzusehen ?
den Deutschen ist, als sie vir doctus übertrugen, das
hauptwort in diesem ausdrucke abhanden gekommen, dies
Imnptwort muß nachgeholt werden.
wer ist der wirkliche freund der kirche, der hochwttrdige
gttnstling des englischen und des preußischen königshauses, Ar-
thur Penrhyn Stanley, dean of Westminster, welcher in seiner
abteikirche bei dem grabsteine der Maria Stuart eine tafel mit
der inachrift aufstellen ließ the empress Eugenie, on visitinff the
abbey a few years ago, stood upon this spot nearly half an hour
impecting the figwe of Mary Stuart, oder aber der grobe Ray-
ner Storr aus Haslemere, welcher in den daily news vom 2
August 1879 diese tafel öffentlich besprach^ und damit sie und
noch etwas anderes beseitigte? um antwort wird gebeten.
Vom kaiser Vespasian wird berichtet, daß er einst eine der
von ihm gegründeten abtrittssteuerkasse entnommene münze
seinem in geldangelegenheiten sauber gesinnten sone Titus
mit der frage, ob sie übel rieche, vorgehalten habe, k^er
Vespasian hat heut zu tage viele gesinnungsgenossen — ich
weiß es — , denen geld, gleichviel woher es stammt, etwas
unbedingt wertvolles ist. aber so ganz wenige sind es immer
noch nicht, welche das geld auf seinen Ursprung ansehen,
und einen reichen mann, der durch irgend ein gründ-
lich unsauberes geschäft die mittel zur börsenspeculation,
und durch dieser speculation fragwürdige oder offen betrü-
gerische erfolge millionen erworben hat, troz seiner liebens-
würdigkeit, bildung, opf^willigkeit und troz des ihm all^-
höchsten ortes bewilligen Stifts- und turnierfäbigen edel-
mannstumes lieber nicht besuchen, und ihn in irer eignen wo-
nung nicht leiden wollen, es gibt nicht wenige, welche so-
gar einen gewinn nicht öffentlich zeigen und eingestehn
würden, welcher inen bei einer der vielen woltätigkeitslot-
tmen auf ein inen halbamtlich aufgehökertes loos zugefallen
ist so sehr ich das geld m scbäzen weiß, weil es frei macht, so
sehr teile ich doch die ansieht der eben Schilderten menschen.
mich däueht nun, es veriialte sieh mit den tatsaeben,
w^tobe Mi i&m gebiet« d^ wiasei»cbafte& erworben sind,
134
nicht anders als mit dem gelde, welches im bürgerlichen
leben verdient wird, wie hier danach gefragt wird, ob die
bände rein sind, in welchen das geld sich befindet, ond wie
unser volk sich erlaubt, den kornwucherer nicht zu achten,
obwol er commerzienrat und baron und ritter höchster orden
geworden ist, und dem vorstände einer suppenktiche angehört,
wie es sogar durch wirklich innerlichem wolwollen und ern-
stem streben gut zu machen entsprungene edle Verwendung
unedel gewonnenen reichtums nur stille gemacht, aber nicht
zu herzUcher liebe veranlaßt wird, so sollte, denke icb, auch
der gelehrte die tatsachen der Wissenschaft nicbt als tat-
sachen, sondern mit rücksicht auf die ethischen Vorgänge
betrachten, durch welche sie ans licht gefördert worden sind,
der Norweger Christian Lassen hatte mit Eugen Bumouf zu-
sammen studiert: die beiden hatten 1823 zu Paris den essai
sur le Pali herausgegeben: sie galten als unzertrennliche
freunde. Burnonf besucht 1835 seinen genossen, teilt ihm
arglos seine entdeckungen in betre£f der altpersischen keil-
inschriften mit, und der freund behandelt ihn wie wir oben von
Adolf Holtzmann haben erzälen hören, meines erachtens hätte
man die tatsachen nicht gelten zu lassen nicht die mindeste
veranlassung, aber dank und achtung jenem mörder alten Ver-
trauens, jenem diebe von freundes eigentum zu versagen die
allergrößeste veranlassung. das eine nicht one das andere,
ein junger in Übeln Verhältnissen aufgewachsener gelehrter
findet, auf nebenwegen wandelnd, weil er die hanptbanen zu
betreten noch zu schüchtern ist, allerhand was ihm des auf-
hebens wert scheint: er hat die nötige Verehrung gegen die-
jenigen nicht gezeigt, welche damals als die für alle zeiten er-
sten männer des fachs galten, und wird nicht belehrt, sondern
abgekanzelt, verleu\pdet, mit schmuz überschüttet, nachher fin-
det ein entschlossener anbeter der sachverständigen du jour, daß
sich mit dem — an sich nicbt erheblichen — eigentume des un-
ter dem zorne der idole gebliebenen etwas machen lasse, er
eignet es sich an: unter dem schuze der fetische gründet
er mit dem raube ein ihm wonliches haus, in welchem zu
gaste geht, wer die verschnupfte nase Yespasians im gesiebte
trägt, wie derjenige an der tafel des Jobbers zu sizen nicht
verschmäht, der des Jobbers braunen braten und fimen wein
über anstand und ehre schäzt.
es kommt in der geschichte darauf an, die lebendigen
kräfte zu erhalten, welche zu schaffen im stände sind, das
was jene kräfte schönes, gutes und großes geschaffen haben,
wird niemand vernichten wollen: hat man die kräfte, welche
es neu schaffen können, am leben, so möchte es in den staub
sinken, wenn es einmal nicht zu erhalten stünde.
die lebendigste kraft in der geschichte ist der mensefa:
135
die geschichte nur die Zwiesprache, welche er Über tod und
ewigkeit hinüber mit gott, and welche gott über sttnde und
Irrtum hinüber mit ihm hält, haben wir den Toll-lebendigen
menschen gerettet, so besizen wir im keime alles was er je-
mals zu Stande gebracht hat. verlor er seine alten werke, aie
kraft verlor er nicht, besseres als sie zu bilden, weil das früher
geleistete ihn geschult, ihm mehr föhigkeit und fertigkeit ge-
schenkt, weil der schmerz des Verlustes ihn treiben wird mehr
als das verlorene zu erobern, wer die kirche zu Wimpfen,
den münster zu Freiburg gebaut hätte, würde trauern, wenn
eine tückische quelle die fundamente seiner Schöpfung unter-
grübe, feuer ire mauern Versehrte, menschen wut ire steine
auseinanderwürfe: allein er würde danach einen straßburger
dom in den himmel zu türmen vermögen, und Prometheus
genug sein es zu tun.
wodurch aber erhalten wir den menschen als durch die an«
erkennung, daß er etwas ist und kann ? stumpfe und gemeine
massen drücken auf ihn : gottes orkane verschütten den weg,
auf dem er wandeln wollte : der zähe schleim der Opportu-
nität macht seinen pfad schlüpfrig und widerwärtig : mut ge-
winnt, seine kraft erhält er dadurch, daß er weiß und daß
seine mitmenschen anerkennen, troz alle dem und alle dem
dringen wir vorwärts, und du warst es, der die rosse fieng
und schirrte, den wagen lenkte, das ziel ersah.
dem menschen die Überzeugung aufzwingen, daß er bei
dem reptil im sumpfe die anerkennung zu erbetteln und zu
erkaufen habe, daß es nicht auf ein ehrliches herz und wil-
lige bände ankomme, sondern auf das pensum arbeit, das
fertiggestellt sei, und das, dünke es narren noch so groß, zu
dem zu leistenden sich stets wie ein Sandkorn zum Sirius
verhalten wird — das heißt dem menschen das mark ans
den knochen holen, heißt der geschichte die senen zerschnei-
den und die erde in eine rumpelkammer von tatsachen und
notizen verwandeln, in welcher ein trödler sich behaglich
finden mag, in der eine ewige seele sich in der fremde ftllt.
darum will ich für den menschen fechten gegen die tat-
sache, für die kraft zu schaffen gegen das geschaffene, für
den irrend strebenden gegen jeden, der zum augenblicke
sagt „verweile doch, du bist so schön'', und zum besize
„du bist mir genug'', ein Vaterlandsverräter, wer anders
denkt.
ich fasse zusammen.
wenn ein gelehrter eine tatsache entdeckt und ein an-
derer, one von jenem zu wissen, dieselbe tatsache später
noch einmal entdeckt, so hat der erste die priorität vor dem
andern, eine Prioritätsstreitigkeit ist nnzlos, möglich nur
dann, wenn der. erste entdecker über seine entdeckung nicht
136
deutlich genug geredet bat, oder der zweite ei^ecker die
beweise für seine Selbstständigkeit nicht erbringen kann.
jeder, der nicht bereits allbekannte tatsachen der wissen*
Schaft demjenigen one citat nachschreibt, der sie zuerst ge-
funden, ist ein plagiator. plagiatoren stehn moralisch mit
dieben auf gleicher stufe, und müssen inen auch rechtlich
gleich gestellt werden.
ein gelehrter, welcher öffentlich sein urteil über dn buch
oder einen menschen anders abgibt, als unter vier äugen,
welcher wissentlich für das urteil wesentliche tatsachen ver-
schweigt, und wissentlich notwendig zu nemende gesichts-
punkte unbenuzt läßt, ist schlechthin ehrlos, da wir ehren-
gerichte für gelehrte noch nicht haben, muß eines solchen
gelehrten Umgebung ihn anhalten, dem beleidigten genugtuung
zu geben: will oder kann diese Umgebung das nicht, so teilt
sie seine ehrlosigkeit.
das märchen vom Marienkinde zeigt jedem Deutschen,
wie er nach deutscher anschauung eine schuld los werden
kann: der erste brief des lohannes 1, 9 zeigt es in noch
deutlicherem lichte dem evangelisch gesinnten.
weil der mensch unter menschen lebt und für menschen
arbeitet, hat er das recht, seine den menschen gewidmeten
dienste ausdrücklich anerkannt zu sehen, die freude allein
ist es, welche die räder der weit treibt, die freude nüzlich
gewesen zu sein allein ist es, welche die kraft verleiht wei-
ter zu arbeiten.
die ergebnisse auch des reichsten gelehrtenlebens sind
von verschwindend geringem werte gegen die gesammtheit
der möglichen erkenntnisse , und geben allein schon darum
zu irgend welcher eitelkeit niemals eine veranlassung.
Vorbemerkungen
za
meiner ausgäbe der Septuaginta.
Meine kindheit und meine jünglingszeit sind ferne von
menschen freudlos dahingeflossen : kein wunder, daß bttcher und
träume auf meine entwiekelung stärkeren einfluß gewonnen
haben, als ich jemandem, den ich liebe, wünschen wtirde.
hier sind nur die bücher zu nennen, welche mich er-
zogen, diesmal kommen in betracht Jakob Grimms grammatik
und myihologie, Lachmanns ausgäbe der werke Wolframs von
Eschenbach, ISSemlers autobiographie, und einige Schriften
des fUr anfänger wie gescha£fenen IDMichaelis, vor allem die
curae in actus apostolorum. aus diesen habe ich, fast ein
kind, one lerer, die richtung meines wissenschaftlichen lebens
gewonnen, meine Studien sind einsam geblieben: was ich
iren abschluß sein lassen muß, geht in die weit mit der si-
cheren erwartung hinaus, daß es ungenuzt verkommen werde.
der Jugend ist es gestattet ire kraft zu überschäzen.
und doch darf ich es nicht Jugendtorheit schelten, daß ich
1845 und in den nächst folgenden jaren davon träumte, die
bibel beider testamente mit einem apparate vorzulegen, der
so knapp und klar wäre, wie mich Lachmanns apparat zum
Wolfram zu sein däuchte. hätte ich den weg weisende freunde,
hätte ich hülfe gefunden, und nicht so viele jare mit abar-
beiten unerwünschter reiseschHze und dem kämpfe um mein
tägliches brot hinbringen müssen, wäre nicht noch später so
viel widerwärtige hinderung mir in den weg geworren wor-
den, es wär^ mehr schon jezt fertig gestellt als ich nun über-
haupt zu vollenden hoffen darf, freilich der freie mann wäre
ich one jene harte schule nicht, der ich bin, und freiheit —
innere Unabhängigkeit von der weit und Zuwendung zu gott
— gilt mir mehr als jede wissenschaftliche leistung. so soll,
was mich selbst angeht, die harte schule gebenedeit sein,
wenn auch mein tagewerk um iret willen nicht zum ende ge-
langt, also das ganze einen schaden erleidet.
meine ersten sorgen galten dem alten testamente. bald
jedoch leuchtete mir die mangelhafljgkeit von Lachmanns
apparate zum neuen testamente ein: ich begann die orienta-
lischen Versionen als zeugen neben den griechischen uncial-
handschriften abhören zu wollen, mein Studium morgenlän-
discher sprachen ist so gut wie ausschließlich — nur das
persische und koptische zogen mich durch sich selbst an —
als den arbeiten zur textkritik der bibel dienstlich betrieben
worden: Orientalist habe ich nicht sein wollen, und will es
jezt weniger sein als je.
m
den ersten nachhaltigen versach mich anf meinem lebens-
wege, nachdem dieser weg bestimmten zielen zustrebte, zu
fördern, hat der verstorbene Bunsen gemacht: es ist nicht
Bnnsens schuld gewesen, wenn ich gerade durch seine teil-
name in eine mir höchst peinliche und von meinen zielen
mich abfUrende tätigkeit gebracht worden bin. meine ge-
ringen hülfsquellen waren 1852 erschöpft: ich wandte mich
mit dem gesuche um unterstUzung an meinen lerer und freund
PRückert, welcher um ein extraordinariat in Jena für mich
warb, und an den mir ganz unbekannten Bunsen, der bei
dem mir so schon wol gewogenen könige Friedrich Wilhelm
IV die mittel zu einer auf zwei jare berechneten reise nach
London und Paris unter bedingungen auswirkte, welche in man-
cher hinsieht einzig in irer art waren, die wärme, mit wel-
cher Bunsen auf das gesuch des nie gesehenen, durch nie-
manden empfohlenen bittstellers eingieng, soll ihm unvergessen
bleiben, als wir zusammen kamen, zeigte sich mir in den
ersten minuten, daß wir ganz verschieden geartete naturen
waren: er dem augenblicke hingegeben und von der phan-
tasie beherrscht, ich weitentlegenen zielen nachstrebend und
nüchtern: er durchaus gelehrter, ich auch mit meinen ge-
lehrten Studien ganz und gar praktiker, der auf sein volk
wirken wollte, da wir beide die lebhaftigkeit der empfindung
besaßen, durch welche der Charakter löslich und in folge
davon gefäriich wird, muß ich es mit besonderem danke rümen,
daß unser nebeneinanderleben ein ungetrtibtes gewesen ist.
Bunsens rechnung war nun aber one den wirt gemacht.
Bnnsens freund Cureton hatte auf das in London lagernde
material zur textkritik der bibel die band gelegt, aus Bö-
digers äußerung ZDMGr V 441 hätte ich anen können, daß
eine anfrage bei Cureton nötig sei, bevor ich mich auf meine
reise begäbe: eine ankündigung der Universität Oxford, daß
sie die einschlagenden arbeiten Curetons drucken lassen
werde, ist mir erst später zu gesiebte gekommen, ich fand
znfällig sehr bald nach meiner ankunft in London ein exem-
plar der von Rödiger aao erwänten syrischen evangelien Cu-
retons bei dem antiquare Bernhard Qnaritzsch, der es aus
Lees nachlasse erworben hatte : bei dem hierüber mit Cureton
gefürten gespräche stellte sich die Sachlage klar: jenes exem-
plar mußte ich an Cureton abliefern, der mir vorschlug, aus
den syrischen übersezungen der commentare des Chrysostomus
den text auszuziehen, dessen weigerte ich mich, da ich
anch die erlaubnis zur kopierung der syrischen ttbersezung
der clementischen recognitionen von Cureton nicht erhalten
konnte — ich hatte Baur versprochen, sie vor allem andern
vorzunemen — mußte ich notgedrungen den handschrifteii
mich zuwenden, welche ich nachmals im drucke vorgelegt
14p
habe, meine reise war für mieh one ertrag, die pe&S06 des
neuen testaments wird niemand bearbeiten mögen ^ dem die
nach Gareton genannte evangelienttberseznng vcn^entluetlten wird,
die pestOä des alten testaments wollte Cureton selbst heraus-
geben, die bexaplarischen handschriften versehmähte ich da-
malSy weil sie nnvoUständig waren.
eine anstellang im Staatsdienste fand ich nach meiner
rttckkehr nicht: Bansen schrieb mir am 29 November 1853, daß
er and Cureton sie bei herrn von Baumer beantragt hätten:
die schreiben werden bei den akten des ministeriams sein,
je schlechter man mich behandelt hatte ^ und je leichter es
mir gewesen wäre, wenn ich gewollt, meine wege in ganz
andere regionen als in die über einem abtritte gelegene
quarta des Werderschen gymnasiums za lenken, desto drin-
gender war die pflicht zu zeigen, daß die tausend taler, welche
der könig — nicht der Staat — mir gegeben, nicht wegge-
worfen seien, die „traurige syrische episode meines lebens^
begann, von der ich in der vorrede zu den Clementina ge-
sprechen habe, ich lege keinen großen wert auf meine sy-
rischen drucke, welche sich doch nttzlich erwiesen haben.
FDietrich in Marburg (siehe Bernstein ZDMG X 549—561)
und IPNLand (siehe WWright Journal of sacred litterature
1863 11&— 130) haben gezeigt, daß man anerkannter (H'di*
narins sein kann, und gteichwol syrische handschriften nicht
braucht lesen zu können, was ich mit fußen getretener Paria
doch von anfang an verstanden habe.
mein in den gesammelten abhandlungen 85 — 119 wieder
abgedrucktes programm vom jare 1857 , die einzige mir aus
dem herzen gekommene arbeit in den jaren 1853 hm 1862,
gieng spurlos dahin: ich denke ttber den wert meines Vor-
schlags noch 1880 so, wie ich 1857 ttber ihn dachte.
aie neue aera brachte Bunsen nach Berlin, welcher dem
regenten und der regierung einen plan zu einer biblia tetra-
glotta vorlegte: ich sollte als leiter dieses werkes eine pro-
lessur der theologie nüt 1000 talem gehalt bekommen, der
entwurf , von einem Schreiber Abekens kopiert, ist noch in
meinem besize. die ausfttrung dieses planes habe ich selbst
hintertrieben : den commissaren des Unterrichts- und des finanz-
nunisteriums, welche mit mir verhandelten, habe ich gezeigt,
daß das von Bunsen beabsichtigte werk unausfttrbar, und
wenn ausfttrbar, unnttz sei. so blieb ich collaborator.
die anmerkungen zur griechischen ttbersezung der Pro-
verbien und die ausgäbe der arabischen ttbersezung der evan-
gelien konnten 1863 und 1864 dasselbe tun, was der druck
der libri apoeryphi veteris testamenti syriace 1861 getan, daran
zinnern, nach welchem punkte hin meine plane zielten.
erat als 1865 Hßr dMAala an mir passende fliebulstoHc«
m
reiche magistrat tod BerÜD anf mein gesteh rnn eine gehalts*
yerbesserung so ausgesucht gütig war, mir eine oberlerersteile
an einer realschnle zweiter Ordnung anzubieten, durch welche
ich zwar 150 taler mehr einkommen empfangen, aber die mit*
gliedschaft einer witwenkasse verloren haben wtirde, erst da
entschloß ich mich zu einem energischen schritte, ich klagte
beim könige als der einzigen ttber dem Staate stehenden
gewalt, dem bruder meines früheren gönners: mein verehrter
nreund, der general Heinrich von Brandt, dem ich darum 1866
meine abhandlungen gewidmet, war so freundlich, meine ein*
gäbe zur persönlichen kenntnis seiner majestät zu bringen, auf
grund des erforderten berichtes wurde mir ermöglicht, Ostern
1866 zu meiner lebensarbeit zurückzukeren : mein gebalt (850
taler) wurde für drei jare auf die generalstaatskasse ttbemom*
men, um mich für Septuagintastudien frei zu machen: die zu*
Sicherung eines akademischen lehramtes wurde erteilt
herr von Mühler hat sich in dieser angelegenheit als ein
ehrenmann bewärt, er war angeklagt, wenn auch nicht
in der form einer anklage: er hat mir seit der ent^cheidung
des königs ein von jar zu jare steigendes wolwollen und zu-
trauen gezeigt, zu welchem das gutachten Olshausens den
grund gelegt haben wird, über meine theologischen ansichten
habe ich herrn von Mühler nie im unklaren gelassen: er
dachte frei genug, sich an inen nicht zu stoßen, wie er ehr-
lich genug war, die ehrlichkeit bei andern zu sehen und an*
zuerkennen.
was ich in meiner schleusinger muße für die Septna*
ginta geschaffen, liegt zum teile gedruckt vor: meine Usten
über bibelcitate werden ungedruckt bleiben.
da ich die pariser handschriften in meiner wonung zu
benuzen wünschen mußte, empfahl mich herr von Mühler auf
mein ansuchen dem damaligen botschafter Frankreichs, Bene-
detti. ich habe auf eine unter mitwissen Mühlers durch herrn
Benedetti überreichte immediateingabe vom kaiser Napoleon
III eine kleine Vergünstigung in bezug auf die benuzung der
pariser manuscripte zugebilligt erhalten, welche mir allerdings
nicht von erheblichem nuzen gewesen ist.
nach Vollendung meiner onomastica sacra sah ich ein,
daß ich nicht weiter kommen v^rde, da alle documente auf
meine kosten zu drucken waren, und einen nennenswerten
absaz nicht fanden, one vorarbeiten aber, und zwar recht
zalreiche und umfängliche vorarbeiten, ist die arbeit nicht
zu tun. auf die dies meldende anzeige erfragte herr von
Mühler ungebeten was ich nötig zu haben meine, und be-
willigte es, was ihm durch die geringfügigkeit meiner forde-
rttngen allerdings erleichtert wurde, in allem, was von Berlin
an mich gelangte, erkannte ich mit lebhaftem danke die teil-
name OlshuaseBS, deflsen feder als die mne& ttber die Wich-
tigkeit meiner aufgäbe persöBlich orientierten gelehrten die
durch wolwollenden und höflichen ton ansprechenden erlasse
des ministers an mich niedergeschrieben haben dürfte.
der krieg von 1870 unterbrach alles, nicht allein die
pariser bibliothek wurde unzugänglich, auch in Italien machte
man Schwierigkeiten, dazu kam, daß meine exegetischen
Vorlesungen mich viel zeit und verdruß kosteten: ein gewis*
senhafter mann vermag nur unter unsäglichen mühen und
steter Unzufriedenheit mit sich und seinen Vorgängern einen
text zu erklären, der diplomatisch nicht fest steht , und des-
sen spräche, sowol was das lexikon als was die syntax und
den styl angeht, noch niemals systematisch durchgearbeitet
worden ist. die Studenten hatten ire künftigen stellen im
köpfe: meine für Vorlesungen bestimmte ausgäbe der grie-
chischen Genesis erwies sich als unnüz: ein zweimal ange-
stellter versuch, an ihr mitarbeiter für mein schweres werk
zo erziehen, scheiterte völlig, die beiden bände targum und
das psalterium iuxta Hebraeos Hieronymi füllten die unfrei-
v^illige muße der zeit ans, in welcher handschriften aus dem
Deutschland hassenden auslande gar nicht oder nur nach
schweren kämpfen zu erlangen waren, es giengen wieder
kostbare jare verloren.
1874 gewärte der minister Falk, trozdem ich in der po-
litik sein gegner war, die mittel zu einer reise nach England
und Frankreich, der hauptgewinn dieser reise war eine die
historischen bücher des canons absolvierende coUation des
arundelianus und eine nicht vollständige collation von M.
1875 beendete ich die ausgäbe der memphitischen über-
sezong des psalters mit iren beilagen, 1876 die der arabischen
Versionen von Psalter, lob, Proverbien.
1876 veröffentlichte ich in nummer 23 der theologischen
literatnrzeitung von Schürer (24 0ctober) folgende erklärung:
Ich habe im Mai laufenden jares meine absieht kundge-
geben, die Septuagintarecensionen des Lucianus und He-
sychius in nebeneinanderstehenden colnmnen zum abdrucke
zu bringen, da sich keine band geregt hat, mir die ans-
fürung dieser absieht zu ermöglichen oder auch nur zu er-
leichtern, sehe ich mich gezwungen mich zu beschränken,
es soll also zunächst der text des Lucianus — und zwar
stichisch — gegeben werden, dem ich die fragmente des
Aqnila, Symmachus und Tbeodotion unterzulegen vorhabe,
ich stelle fest, daß ich auf die eine (von mir im Juli
und August 1874 vollständig neu verglichene) haupthand-
Schrift des antiochenischen textes, den arundelianus des
britischen museums, schon 1866 bei besprechung des namens
Purim in meinen gesammelten abhandlungen 161 — 165 auf-
143
merksam gemacht, asd mein register über die von dem
ftir Lucian hauptsächlich in betracht kommenden kirchen-
vater — Chrysostomus — citierten bibelstellen (nach der
Savileschen ausgäbe) bereits im December 1867 zu Schleu-
singen beendet habe.
es schien aus verschiedenen gründen ratsam, ja nötig, dies
öffentlich bekannt zu machen,
sprachliche und politische aufsäze, welche ich meines er-
achtens nicht ungeschrieben lassen durfte, namen meine kräfte
in den folgenden jaren hin : die politischen aufsäze haben mehr
nuzen gestiftet als meine theologischen Studien : die öffentliche
meinung über wichtige punkte umzustimmen, habe ich das mei-
nige kräftig beigetragen, und ich freue mich dessen von herzen.
1878 brachte eine endgültige entscheidnng in soferne,
als mir das entleihen ausländischer handschriften unmöglich
gemacht wurde: ich sollte dieselben nur in einer räumlicbkeit
der Universität benuzen, daß die goettinger bibliothek ein
lesezimmer nicht besizt, hatte ich dem herrn minister in einer
früheren correspondenz in die erinnerung zurückgerufen: daß
einmir|dienliches dienstlokal auch sonst hier am orte nicht zu
beschaffen sei, habe ich dargelegt, und durfte glauben, daß auch
one eine darlegung durch mich die Sachlage den berliner
behörden bekannt sei. da eine beschwerde bei herrn Falk
unzulässig schien, schrieb ich an den herrn unterstaatsseoretär
Sydow am 3 September 1878 folgendes
... ich erbat unter dem 26 September 1 877 drei handschriften:
über die mir wichtigste bemerkte ich, daß der höchste be-
amte der pariser bibliothek die von mir gewünschte zu-
Sendung bereits ausdrücklich zugestanden habe, es wurde
mir troz dieser anzeige am 20 October U I 8063 mitge-
teilt, daß der herr reichskanzler gegenüber den vielfach
kund gegebenen grundsäzen der auswärtigen regierungen
die entleihung der handschriften zur benuzung in meiner
privatwonung befürworten zu lassen bedenken trage, als
ich dies meinen coUegen Pauli und Weizsäcker erzälte,
versicherten dieselben zu wissen, daß gegen Waitz und
Mommsen derartige bedenken nicht geäußert zu werden
pflegten, ich beschränke mich darauf diesen umstand zu
erwänen, da ich der sache auf den grund zu kommen nicht
in der läge bin. jedenfalls aber hat der damalige hülfsar*
heiter an hiesiger bibliothek, dr Boysen, zu eben der zeit,
in welcher mir die erbetene Vergünstigung verweigert wurde,
die pariser handschrift Graeous 2635 in seiner wonung —
untere masch 11, einem studentenqnartiere — benuzt. mein
College, der herr hofrat von Leutsch, hat sie daselbst mit
eigenen äugen gesehen, die entleihung selbst wird — one
irgend welche äußerung über ire modalität — von herrA
144
Boysen in Ernste von Lentech philologischem anzeiger
band 9 seite 113 öffentlich erwänt. nach einer etwas ge-
wundenen schriftlichen erklärnng des dr Boysen ist das
manuscript am 15 October 1877 hier eingetroffen^ nnd am
1 December 1877 auf dem gewönlichen wege zurückgesandt
worden, unter dem 25 October 1877 erneuerte ich auf
das dringendste meine bitte, nnd der herr minister hatte
die große gtlte, dieselbe im auswärtigen amte zu
befürworten der herr minister war nochmals so
gtttig zu schreiben nach ü I 6428 vom 23 Mai
sind sie gleichwo! erst am 20 Mai des jares an das unter-
" richtsministerium abgegeben worden.
ich hatte für die oster- und herbstferien 1878 wissen-
schaftliche reisen nach England vor: es ist mir im aller-
höchsten maße unangenehm und nachteilig gewesen, die-
selben durch die im vorstehenden geschilderte behandlung
meines gesuches vom 26 September 1877 unmöglich ge-
macht zu sehen, ich bin über fünfzig iare alt, und habCi
wenn ich meine großen lebensaufgaben lösen will, durchaus
keine zeit zu verlieren, ich bin an zurttckseznngen der
allerempfindlichsten art allerdings längst gewönt: es ist mir
aber bisher noch nicht geboten worden, daß mir abgeschlagen
wäre, was einem jungen manne von, wie ich denke, 23
jaren zu bewilligen keinen anstand gefunden hat, der noch
dazu, um das gewicht der tatsache zu verschärfen, an
• Einem orte mit mir wont ich bin der meinung,
daß, so sehr ich das Symmicta 98, 3 über meine leistnngen
öffentlich von mir abgegebene urteil aufrecht erhalte — es
läßt sieh allerdings manches zur ergänzung hinzuftigen —
das, was ich gewesen bin, geleistet, gelitten und gedarbt
habe, mich mindestens dagegen schüzen müßte, hinter dem
dr Boysen zurückzustehn.
als antwort dienten am 13 October 1878 in einem durch-
aus freundlichen schreiben die säze:
Ihr Septemberbrief war geschäftlicher natur, ist zu den
akten gelangt, und hat in dem herzen des empfängers nur den
wünsch zurückgelassen, daß der herr absender überzeugt sein
möge, es sei im leben nicht alles was misglücke oder uner-
wünscht geschehe, auf rechnung einer Verschuldung zu sezen.
noch einmal habe ich erreicht, wenigstaas annähernd so be-
handelt zu werden wie andere gelehrte behandelt zu werden
pflegen: zwei pariser manuscripte (graecus 5 und 6) habe
ich am 13 December 1878 mit dem befehle erhalten, sie am
1 Februar 1879 zurückzuliefem. wer sie ansehen will, dürfte
inden, daß sie in nebenstunden in anderthalb wintermonaten
sm vergleichen ein ding der Unmöglichkeit ist. ich habe um
aufsidiub gebeten, bin aber abfichläglicfa beschieden worden.
145
im jare 1879 sind allein aus Paris neunzehn manuscripte
nach Deutschland verliehen worden, wie mir der beste gewärs-
mann mitgeteilt hat, den es in diesem falle gibt: die Schwie-
rigkeit manuscripte zu bekommen muß mithin erheblich nicht
gewesen sein: auf der pariser bibliothek wußte der maßge-
bende beamte von irgend welcher Schwierigkeit geradezu gar
nichts, herr Waitz berichtete am 3 Juli 1879 in der berli-
ner akademie, daß aus Paris „fortwärend einzelne handscbrif-
ten bereitwilligst hierher gesandt werden", am 27 September
1879 erzälte ein bekannter beamter öffentlich, daß er früher
einmal, weil herr Mommsen zu viel manuscripte aus Paris
brauche , ersucht worden sei, seine antrage noch zu verschie-
ben: er habe daher seinen bedarf durch die wiener akade-
mie erbeten und erhalten: mir ist herr Mommsen schwerlich
im wege gewesen.
von mehr als einem gelehrten weiß ich, daß er nicht
daran denkt, die ihm zugänglich gemachten handschriften
anderswo als in seiner eignen behausung zu vergleichen.
ich werde fortan mit dem materiale mich begnügen,
welches die bibliotheken Deutsehlands und der Schweiz mir
auf meine directe bitte zusenden mögen, daß dies material
nicht weit reicht, ist allbekannt
um misverständnisse zu verhüten, bemerke ich , daß ich die
quelle der erwänten, one daß ich sie ausdrücklich deute,
unschwer richtig gewürdigten hinderungen nicht im Unter-
richtsministerium und nicht in irgend einer deutschen bot-
Schaft suche.
unmittelbar nach dem lezten bescheide des herm Falk
habe ich, um wenigstens zu einer art abschluß zu kommen,
eine reise nach London und Paris ins äuge gefaßt, und die
mittel zu dieser reise dadurch beschafft, daß ich einen teil
meiner bibliothek an Trinity College in Cambridge verkaufte,
ich bin allen den männern von herzen dankbar, welche mir
behülflich gewesen sind, meine bücher zu so gutem zwecke
loszuwerden.
herr AMCeriani in Mailand hatte 1861 das erste heft
seiner monumenta sacra et profana erscheinen lassen, es be-
liebte ihm fünf bände anzufangen: nur der dritte ist wenig-
stens äußerlich fertig geworden, vier hefte des zweiten teils
tragen die jareszalen hb Januar^ 1863, 0, 1866, 1868: sie
enthalten was in londoner hanoschriften von der syrischen
Übertragung der Hexapla aus Genesis und Exodus bis Exod
33, 2 übrig ist: ganz musterhaft genau bearbeitet, wozu <Üe
hülfe WWrights das irige beigetragen hat. durch die pbo-
tolithographie des ambrosianus weraen Norberg, Bugato und
Middeldorpf überflüssig: mir diente sie zunächst wenig, herr
Ceriani dachte mit recht, daß ich meine ausgäbe der LS2i
U 10
146
mit dem pentateuche anzuheben vorhabe: so wie ihm von
meinen planen etwas bekannt geworden war, hörten seine
mir für meinen ersten band nötigen texte mitten im saze
auf zu erscheinen, auf eine direkte anfrage ; wann die fort-
sezung des pentateuchs das licht erblicken werde, habe ich
als antwort nur ein exemplar des Loescherschen katalogs
von Dicembre 1877 empfangen, in welchem auf seite 55
die werte in preparazione einen roten strich zeigten, so habe
ich, so wenig angenehm mir die arbeit und der Zeitverlust
waren, das in der vorrede zur Genesis 22 gedrohte ausgeftirt,
und Exodus Numeri losue Begnorum y aus den londoner
handschriften , das von Middeldorpf bereits veröffentlichte
vierte buch Regnorum aus dem pariser codex abgeschrieben,
schön war die zeit nicht, in welcher ich diese arbeit vollen-
dete. London und Paris schon so plebej, daß einem gebil-
deten manne unwol werden mußte: die mittel der existenz
dürftig: das bewußtsein um des neides eines fachgenossen
und eines priesters der kirche Christi willen in so Ubier läge
zu sein, äußerst kränkend: die aussieht lämend, darben zu
mttssen, wenn ich das gewonnene auch nur in hebräischen
buchstaben vorlegen wollte, das darben ist nun nicht nötig ge-
worden : der an die stelle des herrn Falk getretene minister von
Puttkamer hat die von mir nachgesuchte druckunterstttzung troz
der bedrängten läge der Staatsfinanzen in vollem umfange be*
vrilligt. ttber syrische typen verfügte ich allerdings nicht, und
werde mir wegen des hebräischen kleides meiner A'agmenta
allerhand frenndlichkeiten sagen lassen müssen: daß herr
Ceriani mir jedes wirkliche oder vermeintliche versehen in
meiner arbeit nach kräften vorhalten wird, steht von vorne
herein fest, ich bitte meine befähigung zur auslegung der
Propheten nach meiner eignen fähigkeit zu weißagen zu be-
messen, die auch durch meine deutschen schritten erwiesen
sein dürfte, ich habe wenigstens jedem , der es nuzen will,
ein wichtiges document zugänglich gemacht, welches ich selbst
systematisch durcharbeiten werde, was ich darunter verstehe,
vrird sich hoffentlich bald zeigen.
nicht wenig hinderlich ist mir gewesen, daß vom codex
vaticanus (B) der die prolegotnena enthaltende band absicht-
lich zurückgehalten vnrd. GVercellone und seine genossen
ließen mich durch cardinal Pitra am 18 Januar 1869 drin-
gend warnen, one diesen band etwas abzuschließen , da der-
selbe über die in der handschrift vorgenommenen höchst wich-
tigen correcturen berichten werde, nach einer mitteilung des
vater Sergio vom 21 April 1871 war im April 1871 der kri-
tische commentar für die beiden damals erschienenen bände
des vaticanus vollständig fertig: ebenso waren die noten zu
dem noch nicht veröffentlichten, aber im drucke längst rol*
147
lendeten dritten bände beendet, cardinal Pitra stellte mir
am 8 März 1878 das erscheinen des notenbandes für den
Juli 1878 in aussieht, den ich bei Spithoever zn kaufen
angewiesen wurde : die Spithoeversche buchhandlnng dagegen
meldete am 27 April 1878 wie am 10 Januar 1879, daß man
den druck der prolegomena noch nicht begonnen habe : am 10
Januar 1879 sogar, daß die arbeit noch im manuseripte nicht
beendet sei. es ist warscheinlich, daß diese prolegomena nicht
eher ans licht sollen, als bis ich mit einem one sie zurecht ge*
machten teile meiner ausgäbe herausgerttckt sein werde : dann
ist diese sofort unvollständig, es würde sich one mflhe ein
ebenbild gottes finden, welches die tatsache verbreitete: auch
die deutschen buchhändler, welche eigene Septuaginten ver-
legten, haben ein Interesse daran, daß es geschehe, da es
die aufgäbe einer ganzen reihe heute lebender theologen ist
tdv ijvi(o Xoyov HQsivim noietVy ergibt sich, so gewiß die helle
sonne schwarzen schatten widt, daß man in irem lager auch
versteht töv xqsIthü Xoyov ^tztö noulVy und ich würde einen
verfrühten druck teuer — weit über mein vermögen — zu
bezalen haben, also will ich lieber abwarten, oder vielmehr
nur das veröflfentlichen, wozu ich B^ B* nicht brauche, diese
erklärung wird ja wol auch in der Propaganda bekannt werden.
rascher als mit den prolegomena zu B wird es mit der
von den trustees des britischen museums unternommenen
photolithographie des alexandrinus gehn, aber jare müssen ver-
streichen ehe ich sie an statt Babers werde benuzen können.
dazu kommt die gewißheit, daß der pentateuch one eine
ganz eindringende kenntnis der halacha gar nicht behandelt
werden darf: er darf es weder in hinsieht auf die fragen
der höheren kritik noch in betreff der feststellung seines
textes, da ein großer teil der Varianten auf halachischen an-
schauungen beruht, hier muß ein ausflirlicher commentar
neben der ausgäbe gearbeitet werden, wie schwer es einem
Deutschen fällt, die halacha — außer dem talmud auch To-
sephta, Mechilta, Sifri, Sifra — zu bemeistem, das weiß ich
besser als irgend ein mitlebender.
Ich habe mich entschlossen, den zweiten band der libri
ludaeorum sacri e recognitione Pauli de Lagarde im October
in den druck zu geben, derselbe wird losue, Richter, Baa^
Istcop a — d, Psalmen, lob und Proverbien enthalten, aber nicht
gleichmäßig bearbeitet sein, denn wärend ich in den ersten
sechs stücken die verschiedenen ausgaben (Lucian liegt seit
jaren von mir selbst geschrieben fertig) einander gegenüber-
stelle , one auf die ursprüngliche nur in den noten gelegent-
lich anzugebende gestalt der übersezung auszusein, hoffe ich
in den lezten drei büchem wenigstens annähernd die hand
des Verfassers hergestellt zn haben, die bruchstücke des
10*
148
Aqnila, Symmachus, Theodotion und irer nacbtreter sind nnter
angäbe meiner quellen zwischen text nnd Varianten gesezt;
leztere scheiden durch die wal der siglen wo ich selbst ge-
sehen, wo ich älteren collationen folge, schreibefehler habe ich
vor, von meinem apparate völlig auszuschließen, wenn sich
nicht ein besonderes interesse an dieselben knüpft: ob dies der
fall ist, getraue ich mich nach so langen jaren arbeit sicher
zu entscheiden, die citate der kirchenväter hoffe ich ganz
zu geben, soweit sie mir selbst bekannt sind.
prolegomena und namenregister erscheinen mit dem er-
sten bände zusammen nach beendigung des zweiten und
dritten, auch in diesen beiden bänden wird die behandlung
der einzelnen bücher eine verschiedene sein.
Es mußte dies alles öffentlich gesagt werden, damit mich
entschuldige wer seiner zeit weniger findet als er erwartet
hat. in die vorrede zu meinem ersten bände wttnsche ich
nichts hineinzubringen was nicht unmittelbar zur erläuterung
meiner arbeit in der gestalt dient, in welcher ich sie vor-
legen werde, daß sie werde nttzlich sein können, weiß ich.
es hat mir recht wehe getan, daß sie mit so wenig freund-
lichen gefalen gegen die gemacht werden mußte, welche sie
zu fördern und zu brauchen berufen wären.
te martyrum candidatus laudat exercitus.
Des Epiphanius buch über maße und gewichte zum
ersten male vollständig.
Schon oft habe ich es verwünscht, daß ich im sommer
1860 die ältere der beiden londoner Epiphaniashandschriften
fast vollständig abgeschrieben, es hieng an diesem anfange
die Verpflichtung zu einem ende, für mich als theologen hat
nur die erste hälfte des bttchleins negl (Ahgcov xal (fta&fAwv
wert: die zweite herzustellen habe ich nicht allein kein In-
teresse, sondern auch nicht die fahigkeit, da ihr Inhalt weit
von meinem arbeitsfelde abliegt, und die muße ganz und gar
mangelt, seiner bemeisterung wegen ausschreitungen in das
gebiet anderer gelehrten hin zu unternemen. was das schlimmste
ist, ich muß mir verbitten, daß irgend wer one meine ausdrück-
liche erlaubnis, was ich biete, neu drucke, daß ich selbst
nicht mehr gebe als rohstoff, ist mir völlig klar.
die syrische übersezung des im folgenden mitgeteilten
textes ist in meinen veteris testamenti ab Origene recensiti
fragmenta apud Syros servata quinque gedruckt worden, und
zwar in hebräischen buchstaben, was für den diesmal zu er-
wartenden leserkreis den gebrauch erleichtern wird, aber gleich-
wol wider meinen wünsch zugelassen werden mußte, ich hatte
am 18 October 1878 an der einzigen stelle, an welcher ich
damals anständiger weise um dergleichen bitten konnte, er-
sucht, für unsere akademische druckerei syrische typen an-
zuschaffen, obwol an dieser stelle für andere gelehrte sofort
geld in fülle vorhanden war, habe ich bis heute (22 Februar
1880) noch nicht einmal eine antwort bekommen, so mußte
ich mich in den praetermissa und fragmenta mit einem he-
bräischen kleide für meine Syrer begnügen.
die seitenzalen der londoner handschriften sind am rande
meiner fragmenta angezeigt, da ich zu gut weiß, wie leicht
beim vergleichen ein irrtum unterläuft: es kann also jeder
sofort in London nachsehen lassen, wenn ihm etwas beaenk-
Uoh scheint: nur muß er sich mit seinen fragen an jemanden
wenden, der des syrischen wirklich mächtig ist.
151
den Byriflchen text habe ich in paragraphen geteilt — '
die alten kapitelzalen sind beibehalten, soweit sie liefen — ,
damit wer die folgenden blätter benuzt, ihn bequem vOTglei-
chen könne, da der Syrer und sein original sich nicht immer
in der construction decken, zerschneiden meine paragraphen
gelegentlich säze, welche in der einen der beiden sprachen
zusammengehören : da ich durch die kleinen zalen das suchen
erleichtem wollte, durfte ich nicht zu lange räume one zal
lassen, auch wenn die construction in beiden sprachen weiter
gieng.
Goettingen besizt nicht so viel griechische typen dessel-
ben Schnitts, daß auch nur ein einziger octavbogen mit den-
selben gesezt werden könnte: vergleiche meine onomastica
Sacra I viii. danach mußte ich mich bei der gestaltung mei-
nes buches richten, die akademische druckerei trifft hierbei
kein Vorwurf, da in Goettingen griechische typen bisher
nicht in größerer zal gebraucht wurden, wäre es torheit
gewesen sie anzuschaffen, ich hatte gewünscht, meine aus
dem syrischen gemachte herstellung des Originals von dem
in griechischen handschriften erhaltenen durch die wal ande-
rer typen zu scheiden, auch dazu fehlte das material. außer-
halb Goettingens drucken zu lassen war unmöglich, weil ich
an den orten, an welchen griechische schrift reichlich vorhan-
den ist, keine bürgschaft fUr anständige behandlung gehabt
haben würde (einem deutsehen geschäftsmanne traue ich nur,
wenn ich ihn lange zeit erprobt), und weil meine bücher einen
druck in den Städten, welche den localznschlag zum tarife
haben, nicht ertragen: sie sind onedieß für mich zu teuer,
ich habe mich also beholfen so gut es gieng, und kenne die
weit und die gelehrte weit ins besondere nachgerade genau
genug um zu wissen, was für anmutige bluten dieser bäum
wegen meiner behelfe für mich tragen wird, ich bemerke,
daß ich für meine ausgäbe der LXX und der werke des Cle-
mens von Kom — die vorbehalte constitutiones apostolorum
vi bleiben in voller kraft — für ein besseres gewand als
das diesmal gewälte sorgen werde: für die Symmicta war
ich dies zu tun außer stände.
abkttrzungen
S^ londoner handschrift add 17148 = A der fragmenta: zwi-
schen 650 und 660 geschrieben.
S^ londoner handschrift add 14620 = B der fragmenta: aus
dem neunten jarhunderte.
c druck des Oporinus, Basel 1544.
s Lagarde Symmicta band I.
r die rehdigersche (breslauer) handschrift des Epiphanius
aus dem vierzehnten oder fünfzehnten jarhunderte. blaM
249' 4 ff.
152
p die lesarten der pariser handschrift graeens 835 (früher
450 482 2318) von mir 1874 in Paris verglichen (blatt
206'' ff) habe ich nicht in die anmerknngen eingetntgen^
weil mir virenig dabei heranszukommen schien,
m die Jenaer handschrift des Epiphanius war mir nnzn-
gänglich,
die anmerknngen sind darauf berechnet , leuten , welche
den syrischen text bennzen wollen one viel syrisch zn ver-
stehn, diese ire bemtthnngen zu erleichtem : auf den Inhalt
des bnchs gehn sie gmndsäzlich nicht ein. ich empfehle als
httlfsmittel den thesanms von RPayneSmith, von dem jezt
die erste hälfte fertig ist, und die concordanz'en znm neuen
testamente von ESchmidt oder Bruder, zur LXX (des Aldus)
von Tromm, aus denen man durch nachschlagen der vier
svrischen ttbersezungen des neuen und der hexaplarisch-sy-
nschen Versionen des alten testamentes one große mühe den
Sprachgebrauch der syrischen dolmetscher kennen lernen kann,
ich ersuche weiter die prolegomena zu Thomas Skat Bördams
ausgäbe der hexaplarisch - syrischen übersezung der bücher
ludices und Ruth (Kopenhagen 1859 1861) sorgfältig zn stu-
dieren.
1 ^Et ng d^iXet täv iv jaXg d^elatq yQa(patg cldipat zd
ngdg noXvnetQiav ikiqfi^ liyto di nsgi tiitQtor nal (fta&fkwp
., tovup xto vnofkV^ifnxM iv%Vy%dv€tv
fkij natonrettco. ^xal nqwrov fkiv deX eldiva^ xiv (ptXoXoyov,
$n6(fa tVY%oivB^ iv tatg ngotpiftslatg ikiqti, hlq dixa yäg diif-
Qfjvta^ d'Sdnqiaq ai nqotprjtsXai^ ovrcog nBqUxovfSat dtdatfxaXlag,
x^etagtag, nqotqondg, iXiyxovg, änstXdg, 3Xo(pvQfAOvg, d'Qijvavg,
f^dg, ItJtogtag, nQOQQija€$g. ^naqdnsivxM di tatg adratg ngo-
gtfjtstatg dfiiAsta tavxa' -^ nsql xijg dnoßoX^g zov nqotiqov
o er lassen das buch unmittelbar auf die at^annpalaHoins folgen,
hat am rande mq^ futqmy xm cm&fAfa^, r ist one Überschrift. S des
heüigen Efnphanius d§s bischofa der atadt Corutaniia von Cypern [gene-
tiy] Schrift über die maße und gewichte und die zalen und andere ge-
genstände [vno&iCiüty (§ 2, 16)? aipoQfjuay'f] welche in den heiligen hü-
ehern vorkommen, füllwörter von 8 nemo ich nicht in die noten auf,
wenn ich überzeugt bin, daß es nur füll Wörter sind | i i»; -|- <f« er,
-f ovy S' I 2 (fi7 er I 3 lücke nach S und die kenntnis anderer [der
anderen?] dinge, > er | 4 xaToxt^urm c | 6—8 S seat den einzelnen
nummem zalen vor | 7 sUyxovg > er, in folge wovon die zehn
nicht herauskommt | 7 S* S* werden zu ändern sein? HttH^ DDD
(smufAui oder xoAaiKK Beliqq 24, 13 Titus 40, 15 4«, 8 13 15 46, 24/25 69, 31)
muß als glosse zu HOPIlS göstrichen werden. 73J< Cor /J 7, 7 odvqfiog
(sonst myd-os) kann für okofvq/iAOf stehn | 8 noqqtjffttg r | 9 fiT die
153
Xaov, ^ nsQi tijg dnoßoXijg %ov utatot aaqxa vdfMV. :^ nsfi lo
tf^g xatvijg d^a^ijxtig. # nsQl imv i&vtSv xX^ffecog. # nsgi
Xqitnov. 4^ nsql inayyshwv tovnqotiqov Xaov, # neql vqq
i¥ tatg &slcug ygaipatg ätsaq^elag, # neql f*cAAoVfx»v nqoyvmtfsmg.
8 HTtetdil di nv^g natä nqodtpdlav 6(Sul^c(V tag yqag}dg,
xal nsql tfSv nqotfwduSv zdÖB* i^Bta \ ßaqeta \ nequfmofkivff "^ 15
fAaxqd — j ßqaxeta kj, daoeta •- , tpiXij •*, dnö&rqog>og \ vcpiy • ,,
vnodtatfwXif ,. ^mql d&Kqltfnov xdi dßcXov xai XtfkvUfxov xai
vnoXtfkviüxov fJYOVV twv iv xatg d-etatg yqa(paTg (ffifksitor, ^d
dfnsqifJxog oitog ^, xal iv&a naqdxe^tatj atmaiP€$ td i(k(pcqö»
IkBVOV ^fiika iv ttS ißqaixw xeta&M, xal ifk(p4q6(f&a$ naqä 20
lAlxtfXtf xal Svfkfkdxip^ anavicag d^ xal naqä &Bodiniovt* oi dh
ißdofä^xopta ovo iqf/kfjvsvtal naq^xav xal oix ^qfjujvsvtfav , dg
dMSftoXoYOvykivtav %mv tOMvuor Xoyimp xal ix neq^tsaov ävay^
vmökofkivwp, ^cig diaüdiffifS^v dl mv ctqfifkivmv Xbx^iJtco d$d
ßqa%8iag Xi^süßg, elg td dnd hog Xdyov neql xAv Xo^näv 08%$
YvAvak. ^xetrat iv ^qx^ Tijg FsvitiBOig ^ovassl *Adäfjb (SaXaO'
älfjb Cava oia&sad f^dd^ aavä<^ S iqffkfjvcvsra^, fig xal *AxvXag
^xoXov&^ffe , T^xal stfjifsv ^Adäyb tqtdxovra stog xal ivaxöüta
hog€, ^S^€V ol ißdofk^xovta dvo sqfk^vevtal i^ *Eßqai(av oq^
fMWfABVOt xal ili änaXÄv Svt^x^^ ^'^ ^ ^^ "^Eßqalmv , ov (J^^vso
dXXd xal ttSv ^EXXfiVdnv, dxqtßwg junatdsvfkivot (patv^v, ov pbo-
VW %ijv ißqatda eig iXXfjvtda i^qfkijvsvaav yqa^ijv, dXXd xal
t^v iv T^ ißqatda dtä ÖKfaoXoyiag ix(fmvoviß4vfiv didXsxtov t^
zeichen von S^S'cr kann ich mit typen nicht wiedergeben, da sie
wertlos sind, habe ich mir die kosten eines Steindrucks nicht machen
mögen | 10 n$gt r^^ anoßobit tov »aia caqxa po/aov ^ r | 12 79^ cS,
in»; r I 13 &umg >> S | 14 nach '«<n*|ay + ^*** S | 15 nach o|ao '
+ ditana h c I 15 nach ßageta ^ -{- ^«A^ -i c | 15 nsQHmcjfisrti ^ >> r | 15
ende + ctnoatqoipos ' c | 16 fjuxxQa ßqaxMt mit iren zeichen > r {
16 nach fjiaxqa und dessen zeichen + vfty i_^ c | 16 daai^a ^tltj ano'
ctQoifOi v<p$y mit iren zeichen fehlen hier in c | 16 nach ^thj -* +
mq^rnfofispfi * r | 16 nach anomqoipos * -|- /Liaxga — r | 16 ende +
ßqaxtta «^ r | 17/18 § 2 lautet in er (oaavjiog xcr« niqt tiav kotnott^ 017-
fUHoy I 18 vor § 3 + er ntqt aonQHixov ^ | 19 ^ xat fehlt in er |
21 d-iodonopt ans er: vielfach gibt man dem namen in den obliquen
fällen ein cd | 22 iQ/ntiysvatty er | 23 &v€€okoYovfAt¥to¥ er | 24 ng bis
iUjfJhTftti S , Uxnoy dt er | 25 S¥og Xoyov S , tavnjg er | 26 Grenesis 5, 5 |
26 üvaun er | 26/27 calmtfi r. schreibe gegen cS cttktoffHfji \ 27 das erste
ifuya > er I 27 ovaS^töa gegen er aus S | 27 aafAtiiaB' er one Vertre-
tung von ni I ^7 <^^ 3 » (S er I 28 tyvaxoßKi er | 29 tßöofÄtptoy c | 29/30
S f&r oqfA^fJurok nur seiend \ 31 skhiyiay r'VcS, kmwtoy r^ | 31 nt-
natdivfuytiy er | 32 sßqatda S, ne 717; sßqcudog er | 32 tqfMtjyivcay^
»»f r I 33 «i' 117 bis 34 iqft^ {ytvoyng steht im texte von r) > r, hat r
am rande mit xstfuyoy pr m darüber
154
tQuvotifn iofn^vivüapti^ na^fiya^ov^ nal drtl tov st^ ovo tonoVQ
35 nsUT&a^ t6 SpofMa toi hovg ivi %6n(f xqfitsdiMVOk t^v Sonovaap
shat ßogAß^atP $1^ Xsh6%fi%a fAStißaJiov (p^ttavtsg ^SCfitfs d^ *Adäfßf
tQidxovta xal ivanödia hfi<, oütb ilhni^ u nohtjftavxs^ %if
Xdy^, dXld nal sl^ %qav6%fjfva xcttatmjifavtsg %^p ävdyvuitSkV,
i7f€Q iv fäip t^ sßgatdt ov dvpavcu dkä T^g ffvytOfUag Xty^&ct^
^ovtmg ag ol ißdofk^nopta ovo Uyovü^v, in ^SCfjffsp jiddfA %Q§d*
na%na *al ipaxoiHa hf^^, ovu «^ iXl^riS& dg 6 *AniiXag ^QfMJ-
ysvaep, ill irunoX^g iJymp ^etiftfep ^Add^k ipaxoiUa hog nal
tQ&dnop%a hog<, '^ÖQqg yctq, w ^tlolöys, mg dfiginstay nc^^
qi%6§ tä Xiytfs ev t^ tQavotrju tov Xoyov nqodx^^t dXld t^
45T^c devuqoXoyiag dxqtßslq. ^xal SdoSe tovto tucT* naqd ji*|y
totg ißdopbijxopta ovo iXktnäg nsta&akj naqä dl ^AnvXq na^
2vikikd%if^ nal äXXa§g in&i(SB(SiV dp$XXkn&g ^QfHiPfv<f9ti$, on$q
oddi naqd totg ißdofHJnopuc Svo ipiXiJtep, ^dXXd nai vnd %mv
negl IdtvXap f$€td nal t^g xano<p(aviag nsQtatftSg nettat iv ivüi
SOTonotg dpK^' spog, tovt* itnlv dp%l tov *h^€ *hog nal Stog^
^^d$d tovto ip ipl tönto t6 tov etovg öpofäa ol ißdofkijnopva
ovo naqÜAnop. ^^iX&ÖPtmv di iks^ meh%a wp mgl ^AnvXav
nal td vnd %Ap ißdofA^nopta ovo nagaXntpd'^pta inöeddonotmy,
idonovp slpat nsg$t%6t€ga» ^^^ßg^ySpifg de (seid tavra iX&tip
SS dnoy.caittwjCf (a^p ixd&uo tönat top iXXsinoPta Xdyop, nagi^
x^sto de aiött^ >^ töp dtnsgicnop, ot^x ^( Xg^^^ otdiig tov ndy^
vtt)c Cv^ij^^Pat %dv Xdyop (nsgtTtög ydg iotip), dlX^ %pa (a^ na*
gaXsiyjfi iovdalo*g nal SafAagsha&g intXafAßdvsa^at tcop ip
tatg dylatg innXfjalatg ^slutp yga(pöop, (Mf^dsvog iniXfjyjlfkOV
^ngdyfAatog vndgxoptog nard t^^ nictstog ip totg dnti(tug&(f(ii^
potg Xoyotg * nsgtttol ydg stal nal d&(fCoXoyoi^fASPo$, dg and tfjg
dpaypdasatg ididd^afASP nsgl tov ^Addfjb nal tijg avtov ^(o^g*
dg nal dno tov ßgaxvtdtov Xöyov dvpatop es totg Xomotg
int(n^pa$ Xöyotg, sv&a ol dtnsgidnot nagdn€$Pta$. ^Hpa d^
65 nal tovto f$d^ijg, did ti d&tegianovg nagibsto totg Xoyotg tov"
totg, d(p&ÖPcog nal tovto Xi^Ofsep, ^^initnaoat tovto, d dngo-
atd, on ip td (ftegewfjuxtt tov ovgapov oi diftigsg sttft, näv %s
vnd PsqisXdp ij ^Xiov naXv(p3mOt, ^^ot^Va» td poijfkau d toig
34 sQ/atjrtvoyres er gegen S | 36 ßofißtj^ky c und allenfiEkUs auch r,
ßatß9jGty r wie es scheint, j|fa)JUvy<r»v S??? | 37 irymxoirta er' (dieser pr m) |
38 rgavotanx r | 38 xattüttiütty er | 39 f4ty > er | 4.1 €yyaxo4Ht er |
41 etwa ovu «V T{7? S litte es | 41/41 sg^pivctv r | 42 tnunohn er |
42 «waxotfMx er. tva^oatov S ? | 43 oga S | 45 dwngoyttts c | 46 letq S, rms
er I 47 fkUnats er | 48 jotq rS , tovg \ 49 iisg^aiuf r | 5z hei S 8» 49
HnriD ^^ Hnnn SU schreihen? | 52 axvlagr'f | 53 ixMonon&yc | 54 id^^tr
r, aher S = c | 55 f*ey rS, t^ c | 55 ton^ cS, Xoyia r | 55/56 das
erste e von Ttagi&tio pr m auf etwas anderem r | 56 •)i^ fehlt er |
57/58 nagtt^ e, lutga^ r | 60/61 (tnwthgtifAiyi^ er | 65 u nuk a^ng§^
cxovq S I 66 tnunaat r
155
döUQUtnov^ naqa^slq inoitidsv^ Iva (To» öbII^vi in oi X6yo$^ otg
7UCQdn€$P%a$ ol daugiöxot^ n€nijyaa& (a^v iv %aXq ißqa'ixaXq JU-70
l^BdkP wüncQ oi dotigeg iv t(S auQstajjban tov o^QttVov, ixa-
kvg>^tj(fav ds vnd %^g %mv ißdofA^xovta dvo sQfjuiPsiagy tSaneg
•i disiiQeg vnd %mv VBtpehSv ttaXvmovtak. ^^av%ii ^ inö^stfig
%ov dtmgltfxov.
3 ^Tov de oßslov td dtijy^iAa tovtov ixet %6r tqonov.^s
HßsXdg oivog icnv naQctxslfAsvog — * naganlf^aiiag ydg ygd^
ffsuu %^ xalovfM^Vfi yQaiAfiy. oßsXig dl *^xlfta§ xard dvux^y
XQ^<^^ ooQV, i(fa Xoyxv* ^naqstiS'^ de tatg t^g ^slag yga-
yfc Xi^sfft tatg Tmgd fjbiv totg ißdofi^Kovra di^o i^fk^pewatg xc»-
fkivatg, nagd di totg nsgl ^AxvXav xal HvfAuaxov (a^ ifA(p€QO'$o
f$4pa$g, ^dif* iaVTtav ydg ol ißdofAi^navta dtfo iQfjbtjVsvtal tavzag
tdg Xi^stg nQO04d^aav, om stg (id%fiv, dXXd fidXXov etg $i(pi-~
Xnap» hatg ydg iXXtndag ixovaaig Xi^sat ngoatsd'StTcoieg sig
aatp^pcMtv %^v dvdyvdaaiV nagijyayov, (Sa&' inoXafjbßdpstv fjfAdg
ovn dfjboigovg avtovg yeysv^a&at nv€V(Aatog äylov. ^cÜp ^0^85
ovK ^v XQ^^ d^aaoXoystv nag^xccv onov di x^^^^ idonst td
^^(Aa strat etg iXXtjv&x^v didXsxtov fjk€ta(p€g6(A€Vov , ixst t^v
ngoö&^xfiv inonjaapto» '^d'avfidcat 6k sfTnv inl tovtto, xal [a^
toXfAäp fJi^fAfptP indystp^ dXXd fAaXXov ina&vop, aig ix ßovXiqg
^€0v Ysyspfj^ipop avptivat tÖP svXaß^. HßdofAijxopta ovo ydg 90
optsg tdv dgt&fAOPj xal iv t^ Oagiq p^a(p, xaXoVfAipfi öi
^Apcoyfj, äpuxgv tijg ^AXel^avögsiag iv tgidxopta xal 1$ oixitTxotg,
^vyi^ tvy^ xatd olxiaxov, dtp' ioa^ep ^cog iffnSgag avyxXetofASVot,
xal td B(Snigag ip tgidxoPta ^$ (Sxa(f$diotg nsgatovfAePot xai
dpansgatoviABPOt slg td tov IltoXefAalov tov 0&Xad4X(pov na^^^
Xdnop, xal /let' aviov stfuoiiASVOt , xal xatd ^vy^p ip xonmat
tgtdxoPta ^$ xa&svdoptsg, eig td [Aij GVPdo&d(fat fAS'^ dXXtjXcop,
dXl* dpo&svtoag igfAfjvevttat, ovtcog dtetiXovp. ^toig ydg ngo^
stgfjfAipovg tgtdxopta i^ olxlaxovg 6 ^tj&elg IltoXefAatog xata-
oxsvdaag ip tta nigap sig t^p pljöop, dtnXovg ts adtovg notij- 00
ffag, dt^o dvo ipixXs&asp, (»c scpfip, xal naXdag dvo vnfjgststp
adtotg äfAa ipixXsKfsp , otfjonoüag hfsxBP xal inffgediag, fAStd
69 do^ er I 7» tt;f > er I 72 <o(m€Q > er | 73 nod-tctg r | 75 ov r,
das t sollte rot vorgesezt werden | 76 kein — sondern etwa X ^ • ^i*
nen auf einem senelosen bogen nach nordosten zielenden pfeil c | 76 yag
]> er I 78 nach X^'J^'^ H- a^otg de xalinat er | 78 tatg njg cr'8,
TOtfiaKr^? I 79 iUlMKvc I 79 füPi^f > er | 80/81 fxtfSQOfityatsr | 81 svdth-
fifinoifta r { 82/83 otjpslttay c | 84 aatftjykay er | 85 ovx a/uiotgovf S, xat
€VfiotQovg er | 86 orov | 87 tkktjy^xoy liest in r nur ein anfö*nger. aber
e hat ikbiytxoy | 90 ysytyytjfuyoy c gegen rS | 92 äyta y$ er | 92 rgta"
M^yta S, il er I 93 anotpita^ty r, dno (pioud'sy c | 93 üvyxuofxiyok r | 94/95 xak
mytxntgwovfjiiyok ^ er | 95 das zweite rotr !> c | 97 &vydta&at er | 99 o gtj-
^ts ^ S, gid-itg r | i inrigeituy c | 2 sytxlttty er | 2 oy^onoHig r
156
in tfSv Tolx^v inolijtfep, dXl* äva^$v in %äv dm(Mdu$p tag
SnaloviAirag äva^wüdaq dvifol^BV. ^^oi di oikiBg dtdyevtsg
dnd nqoöt^ev img stSniqag ind xlstda tfvyxsnXsKtikivoi oitmg
fjqiki^VBV^av, ^Hxdatji dl ivyij ßißXog fkla iTudidoro, dg sinstp
^ ßißXog T^g tov xofffiov reviffswg ft^q &7^9 V ''ß^SoSog täv
vliav *IüQafiX tri aAAi^ C^^9> ^ yisv^ttitdv ty dlXjj, xai naS'^
io€^^^ äXXfi ßißXog %^ dXXfj. xal ometg dl einoü^ imd ßlßXot
a\ ^fjtai xai ivdtd&stOi^ eXxotU de xal dvo uatä vijp tov äXtpa^
ßijtov naQ^ ^Eßqaiotg cto^xsUmatv dQt&/AOVf$€Pat, ^qpk^vsv&fi^av.
4 ^Bi%o<5i ydq xd* dvo Sxovtu ato^x^lap Sviffäctta, nivts
öi flGiV i^ aHtwv dinXov(A€Pa§. td yaQ x^V Süth dmXovv, uai
15 td gA^(A xal tö vovv xai td tpl xai td (SaöL *d&d xcd dl ßißXo$
xatd tovtov tov tqdnov sixoüi dvo fiiv dq^ikoiwtcti, ^Xxoo§
imd da eigUfxovtat, dtd td nivts i^ avtwv dmXova^a$. ^aV"
pdntstat ydq ^ ^PovS' totg Kq$taXg, xal dgt^fAsttat naq* ^EßQaio$g
Ikia ßißXog. ^avvdnutm 17 ngoittj twv Batf^Xsmp t^ dsvtiqq,
ioxal Xiyatcu fda ßißXog. ^(WvdmstM ^ tqit^ t^ tstdqtij^ xai
yivstak ikia ßißXog. ^(fwarnstak ^ nqoitri twv UaQaXunoikivmv
tfj dfvtigq, xal Xiyetat ykia ßißXog. '^ovvdTitetat ^ nquitvi toi
^Ecdqa t^ dsvtiqqc, xal yivetat f*ia ßißXog. ^ovttag ovv (fvy-
XB$vtai, al ßißXot ir nevtatsvxoig tittaqtn, xal fAivovffiP äXXa^
25 ovo, iiig €lra$ tdg ivö^a&itovg ßißXovg ovtaag ^nivts [acp POfH~
xdg, rivso&v, "EJ^odov, ^evntxöv, ^^Q&d'fAOvg, JsvtSQOPOfHoy*
avtvj fi nsvtdtevxog 17 xal vofkod'saia* ^^nivts di ffuxiJQCtg' 1]
tov *Iooß ßißXog, eha td WaXt^q^ov, IIaqo$fAiat 2oXofmvtog,
^ExxXiiüiaatrjg , ^AtagAa <^af*dt(av. ^^sha äXX^ rtBindtsvxog td
$oaaXovfA€Va Fqaipeta, naqd t^al de ^Ayi6yqag)a Xsyofksva, äuPa
itmv ovtag* ^Itjffov toi Nav^, ßißXog KqttdSv (Astd t^g^Poi>&y
naqaX€$no(AivatP nqwtff fjtetd t^g dnrtiqag, Baa^Xsmv nqsdt^ fjbetd
tijg dsvtiqag, BaCiXs^wv tqitfj (kstd tijg tetdqttjg. avtrj tqiti^ nsv-
tdtevxog. ^^äXXfj nsvtdtsvxog td daid€xanqd(p f^tor ßißXog fjUa,
SS^Haatag f^ia, '^Isqsfjkiag ^kia, h^BX^^^X fiia, Jav^^X ^lia. xal sha
inXfjqm^fl ^ nqo(p^xfj nevtdtsvxog. ^^SfMtPap ds äXXa$ dvo,
atttvig bI(S^ tov "Eodqa dvo , fiia xal avtfj XoytJ^iAivfi , xal ^
3 ovn er I 4 nixtoy r | 4 &ofittmv er | 6 itUidoi r. H /i&*lp Lagarde
praetermissa 23, i 38, 64 O^lp ebenda 26, 83 ist indisch) | 8 «locfoxr r^ |
9 To ^ er I 9 Xivifnxoy c | 13 oyofiora S, yotj/Luna c, ctifutm r | 14 xa<p c |
15 /uc/u c, fjiif* r I 15 ovy r | 15 9)» er, aus S entscheidet sich nichts |
15 üttdt ]> r auf lerem räume, a mit folgendem leren räume c | 15 «Tm
xa* M cSf nur «ro r | 19 nach ß^ßlos falgt § 6 er | 2z ywtmt er |
21/23 § 6 7 fehlen in er: siehe zu 19: § 7 fehlt in er also ganz | 23 yovy
c I 24 reragat g, tttaqaiy r | 25 dvo -j- vtfngovaat er | 27 7 xa* S, xa$ n er |
27 (ff S, yag er | 28 nagokfAui er | 33 das erste mal tg&n r | 34 «foNf«-
xanguiffltmy r^ | 34 35 ßtßlof fim und die einzelnen fua >> er | 35/36
«♦T« €nlrigu>9-9i S, avifj er | 37 dvo >• er | 37 xat nvT9j > S | 37 ^ > r
157
dlXfj ßißXog T^c ^Ead'fiq* ^HnhjQoi&fjrrav ovv a\ Bixo<St dvo ßlßXoi
xatd tdv aQib'iJböv jcov €ixoa& ovo arotx^lav naQ* ^Eßqalotg. ^^al
ydQ ünxi^Q€$q dvo ßißXot, ^ rs %ov 2oXofAmvvog, ^ navccQstog 1$- 40
yoikivfi, xa# ij %ov ^Ifjtfov wv vlov JSei^Qctx, ixyovov ds tov ^Ifi<sov
(o yctg nannoq avxov *I^aovq ixaXetzo), tov xal t^p aocfiav
ffigaUnl yqdipavToq, ^v 6 sxyovog avtov ^ItjOovg kqiMfivsvöag sXXfi-
VKfu iyqaif}s, xal avtat XQV^^f*^^ H'^'^ ^^^^ ^^^ (äipiXtfiot, diX
slg dg^^fAdv tcov ^tjtcov odx dvaipiqovtak * öi* oids iv tm dqAv 45
ivBt^d-^aav, Tovi^ iatlv iv t^ Tr^g dtad^^xijg xtßüavtS.
5 ^äXXd xal SU wvto G€ (A'^ naqiX&Oi, w qnXöxaXe, ou
»crl jö tpaXvijqtov distXov elg nivie ßtßXia ol "^Eßqato* , vaCxs
stvai xal adto dXXriv nevtduvxov. ^dno ydq nqijitov t/jaXfiov
dxq^ %€(S(Saqaxo<5%ov (Jbleev iXoyltfavto ßißXov* dnd ös uöaaqa- so
xoatov nqc6tov dxq* tov ۧ6o(Aijxo<fTOV nqoozov dsvtiqav t^yri -
aaPTO* dnd sßdofj^xofftov dsvxiqov §(ag dydofjxotftov öydoov
TqlTor ß$ßXiov inonjcavto * dnd de oydo^xoawv ivdtov Saug
BxawtStov nifAntov tsTaqtrjv inoitiaav dnd di ixatoavov ^xzov
i(og TOV ixaToatov n€Vt^xoatov t^v nifAmrjp avvi^tjxav, ^lxa-55
(nov ydq yjaXfAOP sxovxa iv tm tiXei to ^ev^oyfjTog xiiq^og, fivono,
YivQno€ tiXog elvat ßtßXiov iötxaifaöav, ^svqiaxszat de tovio
Sv %€ t(S xscdaqaxoaiw xal iv im ißdofjbfjxoatm nqoitio xal iv
%m oydotjxoatM oydoio xal iv tm sxaj;oCTm nifAmo), xal inXfj^
qdix^riaav al titsaaqsg ßlßXot. h^g de nifjtnTfjg ßißXov to tiXog 60
dvtl tov ^svXoyrjTog xvq^og, yivonOj yivono^ i>ndaa nvo^ alv8^
(Tatfo tov xvqtov, dXXfiXovia<L. ^
'^avtai toivvv al €lxo(f$ xal smä ßißXo&,
€Xxoo$ dvo äs dq&d-fAOVfAsvat fjbstd xal tov WaXtijqlov xal tcov
ovtdov iv t(S ^IsqsfAiq {^iJfAl da xal zmv ^q'^vcov xal tdSv ini-~6s
(ftoXwv Baqovx itctl ^IsqsfAiov, el xal ov xsXvtat al inifftoXal
naq* ^Eßqaloig, dXV ^ [aovov ^ icui' d-qi^voav tm ^IsqsfAlq (Svvaif-
38 nach ßhßlog + 7 er | 38 ich kann in r nur tv^i lesen : «s^g c.
danach -f xuXhuh er | 38 ovy > S | 39 hei den Hebräern S | 40 anixV'
qtts r* I 40/41 xalov^ivfj r | 41 atqax er | 42—44 in S habe ich die pa-
renthese bei ^yga^i 44 geschlossen, in S kann man auch o . . . ygäipas
statt tov,,, ygätpavios zu finden meinen | 42 die parenthese > er |
43 ygotipayrof ißqaum S ? | 43 o > r | 45 nuv S, > er | 45 ovdi S, dt
er I 45 aoQiay er | 46 aytn^iray c , S rermutlich wie r | 46 tovt tany S,
TOt> w er I 47 CT» xa* S? I 48 « r I 50 nach cf« + tov i \ 51 für das erste
nQO}tov r a I 51 XQ^ ^M 5' €vdofitjxo(nov r | 5a nach ano -\- ds r | 5a
«wf c, axQt r I 53 tyyatov er | 56 to > er | 59 xatomo) r | 59 das zweite
xat bis 60 ßkßloi' > er 1 60 *y (f« ttp ttitt ttis nef^nt^g ßtßlov er | 61
nach dem andern ytvono 4- ts&tna^ to er gegen S | 6i/6a iytaatio r |
62/63 ^^^^ nachdem sie so Oberlegt hatten , vollendeten sie die ganze
dies betreffende angeUgenheit S | 63 ßißlot > S | 65 nach &Qfivoiy -f-
ttvtov er I 66 xa» UqsfAtov > er | 66 er* S, > er | 67 «U > er
158
&€taa) tdy jQonöP ov eXnofMSP ijqikfivsv&fi^av, Tcazd TisqioSov
iitdtfTfi ivy^ SQfAfivsvtwv intdtdogAsvai , nat änd j^g nqcot^ig
jol^vyijg %fl dsvtiqq, xal itdhv and t^g dsvtiqag Tif tgif^, xal
oi^cdg naqi^Xx^ov xvx3i€V0vaa$ ixdfnfj tQ^aHOvrae^än^g sQfti^vsvä'eP-
üM, dg d' qdsTa^ Xoyog, xai al eixocf^ ovo xa& eßdofAijxovta
ovo xmv dnoTtqvifUiV,
6 ^ots dl ixsXsm&fiaaVf iaa^ia^fj o ßatftXsvg inl ^qovov
7S it/ßtjXoif , ital TQtdxoPta 1$ d^aj^vwatat xal adtoi ixa^iü^fiCat^
Tan€$r6%€Q0V , S%ovx€g sxddtfig ßlßXov td tQ$dxovta i^ itfotvnct^
ttal dg BXfAV %ijg ßißXov t^g ißQa'ix^g dvtlyqaifop, ^h^og drayt-
poiaxovtog dvayvöStnov xat twv äXkoiV insxovixav, ovx fivqi^fi
dtagxovla, dlXd d^eoi S'ccvfjtda&ov Sqyov slg vd yronai^^vat ou
8o Ttvsv/Aatog äyhv axdvt€g dwqedv ixetvoi oi ävdqsg (Ofäog>aSvijCay
ip tri iqfMiP€l<f, ^nai Snov ^qoaix^BVto Xoyop, ndpzeg ofjkov nqo^
(fS&spto, onov di dtpsiXoPto, ndptsg in^ Xatjg d^slXoPTO. ^»al
(Sp (ASP dipsiXopw ovx s(ft$ xqsia, wp de nqoai&epvo s(f%t XQ^^*
Hlg ÖS %d yspia&at ao& aatpsg rd slqfifAipov, on x^avfAaatwg
S5 xatd ^sov olxoPOfjklap xdi ix avfAgxopiag TiPevfACcwg äylov (Wfin
(ffjipmg tiqikfiPBVtSap , xa\ nqög dXXijXovg oi d&^pix^ii(yccp j na-
qS^co aol d^d fjt^xqov Xoyov f^p tovtoop dnodeil^tp, dg dp ix tov-
tot) j^povg xal nsta&slg övpatpiafig jm tiiksxiqoy Xoyw. ^ip %d
Bxatoatd tedcaqaxodm 'ifjfxXfiiS ixstw ip vtp sßqa'ixd ovtfog
^>dä(apat, iXdx xaqiO^* (ffjtd, ijXl, dßßnä dxwX^, d iaup iqfjtfi-
p€vdfi€Pa i^xvq$€y ixixqd^a nqög (Si, slddxovöop (aov nqocax^g
jfi (pa)p^€. ovx 8XBi äs %o ißqaixop '»t^g dsij(f€()6g fAOV€. '^oqa
ovp n<og x^Xqp BvqUsxeta^, ^oi äs sßdofJbijxoPTa ävo iqfAfjPsvTal
nqoCie^etxotsg vo >Tijg ds^Oscig fjtov^ dxdXaPtop inoifidap top
68 imov r | 68 tjqfitjt^tv&iicav c | 71 xsUvovaat er. vgl Analecta
136, 16 30 Easebius theoph 6, 12 Qeopon 90, 22. auch xvxlovffat gienge
rielleicht. der singular exaani steht ebenso in allen zeugen wie die
plnrale der participien | 72 <^' > er. ich habe apostrophiert, weil
ich dadurch den ausfall der conjunetion Tor « erklären will | 72 a»
S, > er I 72/73 xff» sßifofitfxoyra dvo >- er | 75/76 xat avtot «xa^ar-
dijcay tannyonqoy > er | 76 *taotTvna e, one stern ebenso r | 77 xtet
HS S, l| tk c, II ^f r I 77 nach syos + cf« er | 78 ovx > er | 78 tvqt^
er I 80 ixoyttg er | 80 ofjtoffduytiüKy c { 8x tqtjfnp er | 81 nqoütztdwro Xoyog
er I 81/82 vTio naymy tvgi^^ nQotns^etfifyog er | 82 das andere €t(pstloyto S,
tvQi^^aay atpelo/aiyot er | 82 S hatte außer in tCfis noch einen ziemlieh sj^
nonymen ausdruck | 83 nqoctS'tyfo S, ovx atfuloyto er | 87 fAoxqov er |
87 nach aot + hier S | 89 ^ r | 90 Psalm 141, i (hebr zälung) | 90 iltx^
xaqh^i löfia^X hßßtta äxdik er, wo ijhxaxagt&i r, Ußßträ r. Epiphanius hat
ganz sieher 9A»/a nicht gesehrieben (man yergleiohe seines jüngeren
Zeitgenossen Hieronymus Umschreibungen (Lagcurde psalterium Hiero-
nymi 152^, "^^K S | 91 nqocxH er | 92 ovx bis fjiov > er | 93 dt er,
cvy S? I 93 ivdo^xoyjti r | 94 ivxoiXmnoy c
159
fiiw 7tQ6(T(fx^g Tj7 (pmv^ t^g d€ri<f€vog iiov<. ^xa* oga mag si-
diÖQ&dOTog qöetat 6 tp'akfAÖg. ^^inltnfj&t wiwv dno vov ßqa-
Xvmwv Xoyov totg dfiolotg avtmv xatd t^v ngocf^t^xfiP navva»
Xov vnd ttiSv avTMV igfAfjvevTcSv xetiJbivoig, Sti xaXwg ol Idyot
ngoasti&fiaav etg (pQda*v xal wtpiXeiav tmv iksXXovttov idvmvoo
dg v^P tov ^€0v ni(fuv äyB<f&ai, xal t^p Sk tiav ^si(oP Xoycop
t^g naXatäg xal Pictg d^a&^xi^g xtdad'M ^^g xXfjQOPOfAiap,
7 h(ß & aintp Tqonm xal 6 ^SiQ&yiptjg, xaXcog teokSp, dag
nsql TOV dtStsqiaxov inolfjüep, omcog xal nsgl tov dßeXov t^p
(JfjfA€l(a(ftP inoii^üato. ^etd^s ovp xal %d dXXa ovrw xaX^gs
inokjtte, häg ydg 1$ iQgAijPsiag xal t^p ißgalx^p ygatpffp kßqat-
xoXg OTOi%€ioig xal ^fjfjbaaiP aimoXg ip asXidi fi$(f avpt€&s$x(iig,
äXX^p (fcXida dpunag^^sto d*' iXXijPixdoP fjt^p ygafAfAdttav,
ißga'ixwp de Xil^soop nqög xatdXfjlf^tP tcop (Atj sIöoto&p kßqatxd
dto^X^Xa, elg xi d$d tmp iXXijP&xdop sld^pat tcop ißgaixtap Xoykop lo
t^p dvpafA^Pj ^xal ovt<a totg yePOfidpotg in* avtov il^anXotg ij
dxtanXoXg tag (asp di/o ißga'ixdg GsXidag xal idg ^J rdop igfAtj^
psvvmp ix nagaXXijXov dpnnaga&elg fAsydXfjp cScpiXe^ap ypoo(f€Cog
Sdüüxe ToXg (fiXoxäXoig. ^eX&s de xal ip roXg aijtov ovpjdy^adi
(Af^ naginstSs y xal top xöO(aop xal iavtop ^dlxrjife, xaxmg doy-is
fjb(xtl(Xag td nsgl niatscug xal rd nXsXtSta tdop yga^eop xaxeag
(pgd(Uxg. ^dXXd negl tov oßsXov avS-^g iniX^tfJOfAa& t^^ dnjYfj^
(feoog. '^StpafMP ovp St$ o dßsXog Xoyxfi X^ysTat • ^itfog di i<fn TOvto
dpaigsttxoP. ^sp&a toIpvp ^ ^^S«^ €vgi(fx€Ta$ nagd fjbSP ToXg
ißdofAijxoPTa 6vo xsifAiptj, ip di tm kßgatxto |u^ ifAtpegofAipf^, 20
ix Tr^g TOV oßeXov OfifAeiwCscog tov t^ Xi^et nagaxeifiipov dfj'
Xo€Ta& 8ta dpfjgfiTa& o Xöyog dno tov yeppfjuxov Tonov, ^TOt
TOV idd(povg Tijg ygatp^g, wg fi^ vndgxoyp ip tm totim Tf^g
ißga&x^g ßlßXov. ^xal TavTa fASP negl Toi) ddTsgiaxov xal tov
oßeXov dnjyijtsdfAfjp, 25
8 ^Xo^nöp xal negl tov Xippiaxov xal vnohfivitfxov di^-
yfjTiop, ^XifiiPlaxop yovp, top ovxia ygacpofiepop aog exet tö ngo-
xeifAepop (ffjiiieXop ~, o ian ygafifi^ fkla fAeaoXaßovfAipfj vnd
xePTfjfAdT(OP dvOj eh* ovp auyfjicöP, fjnäg fiep indpat ov(ffjg, Tijg
de oAAi|^^ vnoxaTüo, ^nagd laTgoXg (pvOioXoyixdog ^vgijc&al (paot, 30
96 ngotfx^s er | 96/97 tvdtogO-mias S | 97/98 ßga/iftarov c | i Tcalst'
ifOin S I 3 (f« c I 3 X«* > er \ 3/4 tag ntgt tov atfngHFxov >- er | 4 vor
oßtlov fügt S — ein | 8 atrtmaga^nov er | 11 ovtnH c | 11 ktyo/upotg
er I 15 xa» iavToy xa» vor noüfiov er | 16 endeovx ogSwg S? | 18 ovy ]>
er I 20 XHfxsvovg er | 20 (tvatffgofi%vovg er | 22 yivtjnxov r | 24 ißgaixtjc
>• er I 26 komov und dujyfjnoy hat S vielleieht nieht gelesen: aber
BTzäle ich I 27 yovp ]> S | 28 -r (tfifxttoy er | 28 o > er | 28 /u«-
coltxßofityij e | 30 nach {naga oder) utrgots + de S \ $0 ivgoaS-m c,
ipg&aO'm r. S zeigt kein ^«0», in folge woTon der ganze saz geändert
werden mü£te
160
xal wPOfJkda^at and t^^ xce%d td aä(M X^^Q^^Qy^^s ^t;o [Ht^
änXioP tO(Awy d^a^qovikivfüv tX'i^ ovv m[AVoiAipiap, ykifSov de t&v
dvo ÖKUQiasuiv toi %iM/i&iv%oi %6nav d$ä %ä^ naq" kxatiqaQ
anla^ dvo WfAag SßsXoi ox^f*» tov (fdi/Aatog dnoulovvtog.
35 ^(AOtov di (o ian JUvovp ^dxog, iig Xemop xal fAUHi^op (fx^l^a
dn9%ikfi&iv) iikßaXXoiUvav dnd %^g fuäg dta^Qiaccog xal stg ti^y
dXXfjv dtaTMQWPtog ^ X$(AriaxQg in' adtwv tmv laxQwv naXoig
ixXij^fj, dtä tö XtfAPdi/Bty MXvl^ofAevop töv fjundv iv %otg tov tonov
vyqoXg* ^di6 %al %ov%o %i tov (ffjfuiov (X^igf/iAa totg ^siotg iU/;'0»(
^naQi&€TO, %v' ote anavUag nov svQO&g ip t^ jiBp ißdofkijxopta
dvo iQfAfiPsiq dia<pwpovaap il^S»v, ov fA^p de iXXeinot^aap ovdi
nQoaud'etfAiPi^p tatg ogAolMg adtf^ Xi^sCt, ypoifjg Su vnö [Atdg
J^vyijg ^ dvo avtij ^QfätjPBvd^fi ^ Xil^tg dtd td naqauslfkspa dvo
xaPtij(Aata, ^naXettat di tavta avpafi^ouQa f SfAO&a* '^tpa
45 de xal tovto Xeiov aot sitj Hai sinsQldQaxtoPj xal nsQl tovtov
iQw» ^ütap evQfjg cog ip ißdofAi^KOOtw i/ßaX(Atp ifitpigetat *td atofäa
Ikov dpayyeXst tijp dmtaiOfSvPfiP oov^ dptl tov >dpayy€Xel tijp
dtxaiOifvp^p (J0V€ i^dpayyeXst tag dmatocvpag (fov<. ^ndXtp de
ip t(a eßdogjnjnoCttS nQoitw jtpaXfAW »xai epugAOP td oPOfAa
^occvttap ipc6n&op avtov^. dvtl dl tovtov ngöxe^tat *nal 8PU(aop
to opo(Aa atfiäp ip Sg)x^aXfAoJg avtov^, ^^xal ovtdog elg noX--
Xovg tonovg evqoig ovdev fjtep iXhneg vnaqxop ovde naQ^XXa^
Ylkepopf dXXd i6 avtd fAep vndgxop, dta^ÖQfog de dpOfAa^öfAePOPj
dg elpaA ov nagd tavta äXXa avpagjKpotiQoag iiupwpovftepa.
55 ^Havta di ovtcog d^d top XifäPiöxop i(Sij(Mm^fii (ag naqd (Aiäg
Ü>y^Q ^ dvo evQfifAiPiig Xi^eaog t^g ovtu^g elQijiAip^g. ^^aQxovPtag
tavta xal neQl Xt(APi(fxov sinofAep. tdp avtdp de tqönop xal
fteqi tov vnoXifAvioxov dfjXoioo/Aep , tpa eid^g, Stap evQijg
atj(A€top tovto xelfAepop t-, o iotlp dnX^ TQ^^fJ^f*^ s oßeXov td
6oOX^(^^ ^X'^^^i vnoxetfAiPfjP di exovoa anyiAfjp f^yovp xiPttjfAa,
31 oyofAüCd'tu Gt I ^1 x^^QovQY^kttg ii \ 33 mQHSaavQx \ 33 (f»<x ra; S, cf^a-
ctäs er I 34 anX<as c | 35 fjLotov > er | 36 anoi/utjl^tyTos er. S^ DÖHD»
> S': sehr pDÖHD^ I 3^ ^^^ > er 1 40 nagt&iyio S | 41 tQfirivHc r |
41 ov /!)) nagte ovüay c, ov fiijy naga ov<tay r. ieh hätte gern naga-
ovcay gesehrieben | 42 ngoifS-itfamiy r, nqo<mtayfA%v^v e | 42 yvovg
e, yvovg X \ 44 naeh lavju -\- ut er | 45 das erste xa* >^ e | 45 ende
tovto or I 46 Psalm 71, 15 | 46 tftfpfQitat crS^rand S'rand , M^^ta* S^S* |
47 ayii bis zum ersten ffov 48 >- er | 49 Psalm 72, 14 | 50 anfong av-
10V er I 51 ttvtoty rS , avtov e | 52 vnagxoy > r | 52 ovu er | 53 1» c |
54 nagd tavta alXa S?, natiga dXkct e, naga alXa r. die eonstruction
ist in S für mich unverständlich wenn nicht 16, 36 ende der punkt
getilgt wird, in S* steht ein "fytf bei ^n'^ÜHK I 54 ^tufo^povrfat cr\
tx(f>oi¥ovtak r' I 55 ff« ovtai£ >> er | 55 tmifMa^ r | 56 ivgiifutnig B, 9^
fifiytvf*eyiit u xat ivgtcxofuytjf er | 56 t^^ ovt»s $*g>ifuym > er | 56 ag»
xovytiOf S, ovto}s er I 58 SVa bis 59 ygafAfjui S, o yovv tmohfuftanog
JOMV10V <ot» iftffÄttoy -r ankti dijloyon ygafifui er
161
tovTO td (ffiiksTov vnoX$(Avicfxov vvnov dfiXoX, ^^Snov ovv svQsS'f^
i.i^e& Tivl naqaxelfievog , dfjXovTai, vnö fitäg nov Cvy^g igiPi^-
vsvtdSv i^sysx^^^^ ^ ^(^yog, tkxxF o ff f^la <fny(A^ vno(palvs$.
Ttal s<fu xal avTÖ ovpafAtfotsQOV ij (SvvddsXipov %^ IS^si y inl-
x€na§. ^^avttj iaup ^ficov ^ nsql daiSQitfxov xal dßsXov xal^s
Sii>fAvi<fxov xai vnoXhiivlaxov cpgctatg, (ptloxakoitats,
9 ^dst de '^[iccg xai aiuTcav tdSv sigr^fAivoav t^v inod^sOtv
dfjXmaai, ^XQV^''(*^^^^^ Y^Q ^^* *"* ^ ^^Q^ tovtcov yvcoa^g^ i^
ajfrijg Tiy? imßoX^g Tjyg nsql avtöv diijy^(f€cog vnodsixvvovda
%ig xal nöd^sv xal noxs xal yivovg noiov ixatnog airtmv vn^g^s, lo
xal vov €Q^i^V8v(Sa^ tig avT(S yiyopsp '^ altia, ^xal ngtiovot
fi^v €QfAtjP€VTal Y^yovaat t^g avir^g ^slag yQa(p^g änd ißqa'ix^g
dtaXixtov eig eXX^vida sßdofAifxoPza dijo ävÖQsg %öv äqi&^ov,
T^v adr^v nQddTfjP SQ/Afjvelap inl HtoXsfAaiov tov ^tXadiXfpov
iQfAijvsv(favug ' ottivsg i^sXiyfjaav ix itav doSäsxa q>vXdov tovys
^lagaijX, ^1 ävdgeg xard (pvX^v, (ag i^idcoxsv ^^gtozatog iv
Tip avTOV avvTayfiau, rä di dvöfAaza aviwv iavl zdds. %^cü-
Tov ix (fvX^g ^Povß^v ^Icotr^, 'EJ^xlag, Zaxagiag, */(oaWiyc,
^EJ^sxiag, ^EXiaaatog, ^dsvtsqov ix (pvXijg 2vfi€(^v lovdag, 2i-
fAoov, 2afAovijXog, ^AdaXog, Mattad'iag, ^eXsfiiag. hqltov ix So
g)vX^g AbvI Nssikiag, ^Ico<f^(pog, Qsododiog^ BaaaXog, ^Oqviag^
Jdxig. '^thaqtov ix (f>vX^g ^lovda ^[(avdÖ'ag, ^AßqaXog, ^EXt(S-
öaXog, "^Avavlag, Zaxaqiag^ XsXxlag. ^nifAmov ix q)vX^g ^laad-
Xaq^'Iaaxog, ^Idxcoßog, ""Ifjaovg, 2a(jbßaTaXog, 2l(AiüV^ Asvlg. Hx-
%ov ix ^vX^g ZaßovXüov ^lovöagj '*I(o<f^(fog , Sifioav^ Zaxaqiag,Ss
SafAOvrjXog, ZeXs^iag, ^^ßdofiov ix (pvXf^g Fdö JSafAßa^aXog,
I^sdsxlag, ^Idxcoßog, ^laaxog^ ^Isurlag, Mavx^aXog, ^^oydoov ix
(pvX^g ^Aaijq Osodöotog, ^Idaoav , ^Itjifovg, Qsodotog^ *I(advvijg,
*I(ovd&ap. ^Hpawv ix fpvX^g Jdv 0€Ö(p&Xog, ^Aßqafjkogj *Aq-
aafAog, 'IdtfoaVy ^Epösfilag, JavlijXog. ^^dixaxov ix q)V^g Ns-^
(p&aXslii ^Isqsfilag, ^EXii^sqog, Zaxaqiag, Bavaiag , ^EXiaCaXog,
Ja^aXog. ^Hvdixatov ix (fvXrjg ^I(ü(S^(f SafAOvtjXog, ^I(aatjg)og,
^lovdag, *I(Avd0^ag, XaXiß, JofSid'sog, ^^dcodixatop ix (pvX^g
Benafilv ^ItSaXog, ^loadvvfig^ Oeoddai^og, ^ Aqaa fAog, ^AßXtog,
*EC€9fi9JX» ^havtä ifSu %d oPOfAaTa cov nqoslnofAsv ißdofA^xoPTa^s
dvo €qfAfiP€VTd)p, ^'^nsql (Sp dpooTiqto dtd twp dax6qi(Sx(ap xal
6i tovto bis (f^Ao» S, dafür tvS-a yovy ivqo$g to^ovtop cti/anoy, vnoUfA»
y$4fxov avto yivtocxi stvat, ffvya/my dt fjifci wvTfjy c. ebenso r, nur €vqot r^ von,
erster band gebessert und tavnjv tx^i, \ 6i ovy S, yaq er | 62 nyt >> S | 62
nov > er I 64 tcn xcn avto S, «w avro er | 65 tjfnoy > er | 67 tfi xm tifjiaq
xm c I 70 das erste xat > er | 70 xa* nou >• S | 70 vmiqx^ S | 72 noy
avttay S-tKoy yqaifxoy S | 75 t^eltyuaay er | 77 anfg t^ avrtp c | 77 fa bis
iqfÄtiytvTioy 96 >^ er | 78 die namen sind unter zubülfename der MScbmidt-
cben ausgäbe des Aristaeus (Merx arcbiv I 262 263) hergestellt so gut es
gieng. eine bürgsehaft übememe ich nicht | 87 h^&ms oder $>icms Ari-
slaeus, *»t2^*»K = 'i^^<f^ 'Itarat^
n 11
162
f CD»^ ißsXmv xai ncqi t(Sv äkXfov igfAfjvevtfSv, tovi! stsuv * Anika
nal 2v(Afjbdxov *al Xotnwp, and ^kiqovq dnjytjad(A€&a, ivtavd^a
a nal t(tg attiag üot dfikadaofASP, ^^o yctQ (ASTä tdv ngwwv,
oo UtoXefkatov dsvtfgOQ ßaa^leiaag ^/ike^avögsiaq UtoXtfiatog ^ o
intxltj^elg OiXddsXifogy wg nQOsiQtjtatj (f)$löxaX6g ug dv^q
nal (ftXoXoyog ysyivfivai, o(5t$g ßtßXto&ijxfjp xataaxevdoag inl
t^g aitijg ^AXe^dvdqov nöA.€cog iv td) Bqovxitü xaXovfAivai
(xXifjta d^ Sau vovto %^g aift^g noXewg iQijfjkOV td vvv vndgxov)
5 ^*lv«%*i^»(r« JtjfktjTQlfo nvl t(p OaXaqi^v^ t^p avrijp ßtßhox^ijxtiv,
nQoatdllag avvayayetv tag navtaxpv y^g ßißXovg^ yqdtpag im-
CtoXdg, xal nqoahnaq^aag ixaatov rcoi' inl y^g ßa<ttXi<op t€
Mal dqxdoP, fA^ xatoxvijaa$ dnoffutXat tovg vnö t^v ßaaXslap
xal dqx^P aitov notfjtwv t€ Xiyoo xal Xoyoyqdq^wp , ^^toqiap
10 1€ nal (SOipurnZv xal tatqdav xal latqoaotfidnap xal iatoqioyqd-
gxov xal Xotnwp ßißXovg. ^Hov de Sqyov nqoxontoptog xal
tmv ß$ßXi(OP naptaxdx^sp avpayofAhPcop , i^qoivtjasv 6 ßaatXevg
top t^p ßißXtod^jjxijp nsmatsv^ipov ip f»i^ tiav f^fisqwp , ot&
noaai rf' dp shp ßißXoi ai ^örj elg tr^p ßtßho&ijx^p avpax^et-
15 aat, ^'o di dnsxql&fj t(p ßaa&Xet Xiyoap Sti TIdij fASp elal (av^
qiddsg nipts ß^ßXicop xal tstqaxiaxiXiai. dxtaxöaiat , nXetop ij
iXaCüop. ^^dxovo(A€p da noXv nX^t^og ip td) xoGfim vndqxHP^
naqd t€ Al&ioxjji xal ^IpdoXg, Uiqaatg t€ xal AiXa(ilta»g xal
BaßvXwpioig, *A(S(fvqlotg ts xal XaXdaioig, naqd ^PcofAaioig t€ xal
20 OoipiJ^$^ 2vqotg ts xal totg ip tf^ ^EXXddt ''PiOfialoig otnta 'Pen-
fjtaio&g xaXovfJtipoig dxfjb^p, dXXd AatBlpoig, ^^dXXd xal naqd
totg ip'^ IsqoaoXvfAOtg xal ip tij *Iovdalq indqxovat ßlßXo$ v^£l-
xal tdip nqoiffiiiap, dttjyovfispai neql S^eov xal ti^g xodiionoilag,
xal tijg äXX^g nda^g xOiPiOipsXovg ätdaöxaXiag. ^^el ovp öoxbX
%St& xqdtet oov, ßaGiXsv, xal avtdg fisiaatslXaa&ai , yqdipop
totg iv ^IsqoooXvfiotg öidaaxdXoig , xal dnoatsXovoi ao$^ Önoag
xal tdg avtdg ßißXovg xata^f^ ip tfi avty ti^g aljg evoeßsiag
ßißhox^'qxji. ^H6t€ toipvp yqdifsi 6 ßadiXsvg iniCtoX'^p sxovaap
tdde,
30 10 ^ßacfiXeig JltoXffiatog totg ip * hqoaoXvfAOtg tdip 'lov-
daicop äidadxdXo^g nXstaxa xcciq€$p, ^ßißXtod'ijxfjp xataaxevdoag
xalnX^d^og avpayaycop ßtßXimp i^ ixdatov Sxfpovg, ip avt^ ans-
97 $Qfiriv%vtmv > er I 99 am ende von § 17 + <3 qiXoxaU S | 99 yag > S |
99 ngiojop ^ c | i ich kann in r nur (filoxalot lesen | 3 ßg^x^V c | 4 cT«
MCtt S, *M tnt c, XM tcn r | 5 tyexugtjai er | 6 ygaipag yga^pag r ( 8 ag-
Xtjy er | 8 lovg bis 9 avtov > er | 9 gtinogtay r^ | 14 a» 9jd^ >- er | 14
iH 10 ßtßho&tjxff e I 14/15 cvyax&tjcat r | 17 vor noXv + «n er | 18 tla-
fitTttif er I 19 acvgtoig r | 20 gtafxahotg ^ er | 21 lanvotg er. danach -(-
etwa TOT« S I 22 das erste «v > er | 27 xatad-io er | 30 nCiUvg r, ß sollte
rot werden und ist vergessen, am rande r emcioXti moXe/natov, wozu
die pfote eines modernen schlingels mit bleifeder »p. 167« gesezt hat |
31 MaaxttXotg ^ er
163
&i(/i4iv, ^dxov(fag de dog xal naq* vfJktP i(A(pSQovta& ßlßkot nqo»
(ffjtwv negl &€0v te aal xoOfAonoUag dfjXovaai, xai vavtctg
ratg äXXaiq ä(fuq(üCa^ ini>dv(A(iov, yiyqatpa ontog tavtag ^fitP^$
dnotnsiXfjte, *ön ydg z^fA^g §V(xsp, xai ov nsQnQyiag xciq^v
oväi xaxovolag, r^g totamtig ahiag etfil in&&Vfnitijg, dkkct ni^
(Sxf(ag ivexa xai t^g neql vfiäg (ftXiag i'qv wvtcop alxfia^v not^
ovgAat, ix T^^ ngöuQOV vtp* '^fidSv negl vfiäg ^evofnipfig sivoiag
dva(jbVfi(S&ivT€g elasa&s, ^(jbifAvtjad^s ydg nov cog alxfjkaXmcav ^o
noXXfüV ix tr^g vfistiqag nargldog Xfjqi&ipTiov xai €ig Aiyvmov
tfiv ^(JistSgav narqlda dx^ivtmv dv^xa, xai fjtsi^ itpodioop noX-
Xcop xai ^SQansiug od tfjg TVxovOfig in^fAeXtfi^d (A€Vog avriav
iXev^igovg dn^nsfAtpa. dXXd xai rovg iv avtotg nenXfjyfjbipovg
taadfA€Pog dfioiwg dp^xa, xai rovg yvfAPOvg ipidvüa. ^xai pvp^^
6h i:qdn€^ap xQ''^^^^ /u£Ta noXvuXsatdtfig Xt&iag xsxoafjujfAipfjp,
i^ oXxijg taXdvTVüP ixatop, dpxi ttjg zgani^tjg tr^g Xrjcp^elafig
dnd Tov aylot> tdnov '^IsQoaoXvfAoyp dniate^Xa, fkstd xaidwgmp
xai xstfAi^Xidop tm isgatixtp tönoi, hovtcop wlvvp t^p diijyijatp
inotfjüdfAiiP j Sncog ypoots on vnsQ €vx^g Bvasßsiag rag ßißXovgyy
ahm, ^xa\ ij (isp irnCtoXr^ dneovdXij xai tä dnetJTaXfi^pa dduga
(aöavTdug, ^aifioi äh del^dfAepo^ lijP imCtoX^p xai dpaypopvsg
xai td dnsütaXfAipa x^saadfispot did x^Qdg scxop tSifodqa^ xai
dfAeXXfjti x^t'(;^o#g ygafAnaaiP sßga'ixotg tag ßlßXovg ^STa^Qa-
tpdfsfpot tag ^drj fioi nQOTSvayfjbipag dniats^Xap , sXxotu dvQss
fkip tag ipöi^ad-itovg , ißdofA^xopta ovo 6i tag dnoxqv(fovg.
^^i di ßaatXsvg xofjuodfASPog xai iptvxooPj xai fi'^ dvpdfAevog
dpaypwpat j tödp tStoiXBifop ißQa'ixtvp vnagxoPtcop xai dtaXixtm
t^ kßqatx^ ysyQafAfAipfOP j dsvtiqap imatoXiiP dpayxd^etai ai^
totg yqdxpah xai ahr^Cai €q[AijP€Vtdg tovg övpafAipovg avtdo 60
(fqd<ra$ slg t^p iXXtjPtxfiP dtdXsxiop td v^g kßqatöog. ^^na-
q^BXx^ 6b i inKnoXfj tdde,
11 ^O ßaöiXsvg IltoXefAatog totg t^g sdasßsiag d&öaaxdXotg
totg ip '^IsqotfoXvfioig nXsXdta x^^Q^^^» ^>t^^cavqov xexqvfAfMi^
33 fjxovca S I 33 0); pr m auf ca»c r'? | 33 xa»]> c | 35 (nt&vfuo er | 37
ovds S ?, ovn er | 39 ngonqoy > er | 40 yaq > er | 40 »01; + »«Jlf« S | 4,3
S 19, 20 'li'»^ ist mein versehen für ^i*»^ | 45 ofionag > er | 47 fxatoy S\
ip c, q rS* I 48 /Jtm xai> cS, xai fitta xcn r | 49 itqtp e, tsqat r | 50 ivx^js -\-
xat er I 51 anoüialfuva r^ | 52 maavnag > er | 52 öt^a(AtP0i> -\- xat er |
52 xai avayvovrtg ^ er | 53 ant<nalfAtva S, öioqa er | 53 ^ta<safA%vot S,
aü/atycDS er | 54 afjultju er | 54 ygafif^aat r | 55 x/3 e | 56 fity eS, fu one
accent r | 61 naeh ipQaaai \- tag ßißlovg er | 61 m S, dta er | 63 ]> r |
64 ieh habe anfürungszeichen gesezt, da der gute Ptolemaeus unzwei-
felhaft 80 höflieh gewesen ist den Juden eine stelle irer heiligen bü-
cher zu citieren, welehe ieh gelesen zu haben glaube, aber — wie
man ja wenn man sucht, oft ganz gewiß nieht findet — nieht nach-
zuweisen vermag, das eitat kann einmal für die bestimmung der
Chronologie dieser litteraturen sehr wichtig werden
11*
164
^5P0V xai niiy^g i(fg>Qayt<fiJkir^g tig <2(pile$a iv dfjupotSQQig ;€
^ovu» xal ^ nag' v(awp unsatalfAipti fifiXv mv ßißXlmp vnd-
^satg. ^fffAwv yäq (a^ övvafAivwv dvaypfSvai tä nag* v[mp
^fifp änoctaXivta, slg ovo' Sv otpeXog f^fitp yivetah %d to$ovio,
^äXld xatallKoöats iqfkfjvsvtdg ^fitv dnocutXat tovg ix piag
'joiiXkxlag viaTp dxgtßtog ii(nsnMd€Vf$ivovg tjjv ts twp ^EßqaifAP
xdi MP ^^EkXijpmP yXfattttP, höte wi>g nQO}'€yQa[A(i4povg ißdo'
jA^xoPta ovo $Q(AtjP€Vtdg ixX€^dfA€PO& o\ tiüp EßqaitjiiP diddaxaXo$
dnoötiXXovai xa%d top tvnov, Sp noti inoitjas Mwv(f^g, ^plxa
dp^X&ep etg td ogog did ngoffiayfiatog xvqIov, dxovaag Sn
75 ^naqdXaßs fistd ceavtov äpöqag ißdofAijxoPTa , xai dpaßf^dt
tig zd OQOg€, '^avvog dk did z^p nqög tag (pvXdg slg^PfjPj %pa
fk^ i^ iplcop Xdßfj nipte apdqctg, i^ dXXdOP l|^ xal nonjay
cidöiP ip tctXg ifvXaXg, dupofjx^rj (iäXXop sßdofiijxoPTa dvo na-
QaXaßstPj xai %m dQ&&[A(p nqoai^elpat, Hdo avtto d^ tqönu>,
80 die Stpf^P, xai %ovtovg dniauiXap, otnpsg ^q(Aijp€V(tap tdg ßißXovg
ip tfi 0aqi(f xaXovfiipji p^am, xax^'* dnsq äpco nqoelnofiePj m
tqonip insdsl^afup. ^xai otTwg a\ ßlßXoi, tlg iXXi^vida fxeups»
X^€taa$ dnBti&fi€fap ip t^ nqüotfi ßtßXio&ijxri tij ip tm Bqovxim
ötxodofAij&dtffi, 00g ijdfj S(pfiP. ^^iyipsto dt avf^ t^ ßißXto&ijxfi
Ssitiqa, ^ ^vj'dttjq avif^g OPOfJtaa&etifa ävdo ip w ^sqaneico,
^^xai naq^X&€P 6 xqöpog twp dsxa nwX€(Aal(ap xai KXsondtqag
ifwp d^axoaifap xai nspt^xoPia xai ippia,
12 ^fiBtd ydq wp nqiatop lltoXsfAatop top Adyov %öp
ßafnXsvfSavta Stfi tsaaaqdxopta xai fjtst' stog ißdofAOP tov
90 dsvviqov iltoXsfAaiov tov xai 0iXadiX(pov 6 dq^&fidg tdöp üto-
XsikttUop xai twp itiSp ovtcog, ^UtoXsgAatog OtXddsXipog htj
66 int&tttkfAii^tj r | 66 tj/Ä^y er, mtr S | 67/6S nag . . . äno<nalivia S,
ygafifÄttttt lovvav er | 68 ytvfiiSt'icik er | 68 to loiovw ^ er | 69/70 «x viag
ijUxtag v(juv > er | 70 ccxq^ßcog = n''i<tt^1> "^6^^ ^^^ dumme geschöpf
YOn Syrer bei axgißiog an axga = köpf = (jf) dachte. S 24, 44 57 |
71 ngoytygafi/iityovg > er | 73 anoardovfft r | 75 Exod 24, i | 75 nagt^
Ittß* c I 75 /Ätiavr I 77 nach ty$a)y + /mty, nach alXtoy -f- <^« S | 77 nonjat r,
unterm schreiben verbessert | 78/79 Xaßeiy r | 79 ngoa&fjyat c, vielleicht
auch r 1 80 arnfftnlay in r nicht klar zu lesen, nur «71 «rr lay alt, der
rest auf rasur wol pr m | 81 Tcttlantg r* | 81/82 q> rgonq) vnsdn^afify >- er |
82/83 txtf&Haai' er | 83 «v ri; ßgov/K^) c, ty "nj ßgov/^o r | 84 (u; tjdrj (qi^v
> er I 84 bis 87 «T» cf« vcngoy zat (nga $ytytTo ß^ßl^od^tjutj sy t^ <Wßa-
ff»^ fAtxg&Ttga tfjg ngtortig, tjng xat S-vyartjg <oyofiaa9ij avtijg, iy p an€'
nB^ifay at jov «xvXa xor* .6v/ii[Aaxov xat 9-fodonovog xat twy konifoy €gjU9j-
ystat fxita dtaxocto&roy xat myrijxoffToy tiog er, nur hat r^ amnS-tKfay
avtov axvltt gehabt | 87 cyS- S* | 88 yag er, <f« S | 88 vor kayov 4- w*«*'
C, + ^^^^ ^<^^ r I 89 ^ S' I 89 xo* bis 91 ovTtag ^ er | 91 nach TrroiU-
ftatog + ovrog o er | 91 nach q>Uadekq>og + np ov ot ißdo/atixoyradifo
tigfAiiytvday egfitjytvtai txgcmfcty er
165
Xfj, oi iv tatg ^fA^gaigj iv snt ißdofAfp avtov, nlctop ^ iXatJtfoy,
ol ngostQtjfASpot ißdofAijxovta dvo igfitjvsVTal tag ßißlovg ^gfi^^-
VBvaav, ^fAtzä de rov tijg igfifjvelag avivov tcSv ßißXioiV xgövov
ßaaiXstg xal Stij ovTcog, ^IlToXsfJiocTog 6 ngosigrjiAivog OiXddtXfpog 95
«Vi/ Xotnä Xa, ^IlToXefAatog 6 Evsgyhtjg aifj xd, ^ntoXsfjiatog 6
0$Xondtcog svtj xa, '^IJtoXffAatog 'Enttpav^g hfj xß» ^UioXefAatog
0iXo(Aijtcog stfi Xd. ^UtoXefxaXog 6 OiXoXoyog xal Evsgyitijg STtj n^.
^^IJtoXsfAatog 6 2cot^g srtj »£• ' ^UioXsfjbalog d xai ^AXe^dg hij tß»
^^nwXefxaTog tov *AXs§d ädsX(f>6g, b vnd tljg fifjigdg i^m^ 00
fJd'elg, hfl fj. ^^fJtoXsfj'aTog 6 Jtövvtfog Stfj Xa, ^^KXeondtga
ntoXsfjbalov ^vydtfig itij Xß, ^^avtfj ^AvTcavivta (tvvi^(f&fi tm
ßaüiXtX TM xal ^OxTavtffi, ^^ftov h^ av9', tog avat
^^xa» inavOavTO o# Aayida$ ßatTtXetg ot dnd lov yidyov /7«o-
XsfAatot xatayofisvoi , vtp^ oi Innixdv iv ^AXe^avögsltf xata^ $
axsvaadsv fiövy Adytov civogAdct^ij.
13 ^sha ßaaiXstg ^Paifiattov» ^Avyovtnog St^ v^, M^ccg c.
ovnvog iv tm xsüaagaxotndo devtigtA steh 6 xvgiog iifk^v 'I^aovg
Xgtatdg xatd odgxa ysyivvtjtai» ^Tißigtog itf^ xy , oi %to rfx-
tcoxaidsxdio) Sui 6 Xgiazdg i<ftavgcotai> ^dnd di tov 10
tnavQov Saug ti^g xataaxatp^g^hgoaoXvficov hfj oiteog, ^vd Xotnd
Tißegiov stij €, Fdtog stf] y, fi^vag &j tukigag xO-, KXat^diOg
^V *y> fA^vag dio nag^ ^fkigag dvo, Nigcov svri iy , fjt^vag t
ifi^gag x^. FdXßag fiijvag f^ ^(J^igccg xc. "Od-cov fA^vag y,
fjfAigag s, BniXXtog fiijvag fj, ^fiigag i/9. OisUnaft^avög Stfji%
92 hl war in r^ riy I 92 ov bis 94 y%v€ap > er | 93 oß S' | 94/96
§ 3 4 > er I 95 iiTi XM ßao$kus S | 96 vor § 5 + f^*^ ^v er | 96 itxoctm
natSaga er | 96 vor § 6 + M*^ ^^ naUy e, + M^^ ^^ naUv o r | 97 itxoftt
xa» sy er | 97 vor § 7 + /a(9- oy er | 97 itxoütdvo er | 97 vor § 8 + «a»
er I 98 f^^Xonanag allog er | 98 das erste fi)/ > er | 98 tgtaxoytttnaaaga
er I 98 vor § 9 4~ <7icim er | 98 $ßtoytftjg r | 98 ende skxoffuyyta er | 99 ende
diadsxa er | 100 aXt^aydgov er | i oxtu) er | i rgiaxovta xat cv er | 2 mofJU'
/aaiov e | 2 Tgtaxoytccdvo er | 2 avnj S, 9jng er | 2 ayrüDyvyü) r | 3 Ti^ xat >
er I 3 oxTaß$q> c. S hält den namen für beinamen dem acht süne haben'
den. oxjayua r | 3 § 16 lautet in e ofiov ano tov ngtarov nroXsfiaiov rov v$09
Inyov l/^fXQ'' itXfonaTQas €Trj TQt€(xo<r${t «| ano dt tß&ofAov ttovg nrolifjiatov
fov (f>tla(ftk(f'OV, i(f> ov T(p avnp tm 0» tßdoft^xoyradvo r]QiLt^yivcay]j /utxg»
xUonargas d^axocta nccagaxoytasyyta, r läßt das zwischen [ ] aus, doeh
uacagaxoyraytyyia r* | 3 naeh ofjiov + <ff S' | 3 ich traue mich nicht tt^oi-
n^ hinzusezen : so etwas steht bei S | 4 ßactXtvny er | 4/5 Xayov dtiXoyon
xatayofAtvot ntoXtfia^ot er | 5 t;^ ov S, og er | 5/6 xata^rxivattag er | 6 fiovp
> er I 6 Xa'ioy er | 6 oyofiaüty er | 7 fitjyag q S, nur /| er | 8 r^ > r | 8 ^/? S*
8 nüüaxotmp e, yagaxo<n(o r | 8 xvg&oq war in r^ j^^actio; | 9 yiytytitat er
10 freiwillig S | 10 ano bis 12 « ^ er [ 12 rgta r | 12 tifitga r | 12 xXavdtog
bis 14 xC > r[S*] I 13 einen monat S | 13 nag rjfugag dvo er, und 28 tage S |
14 yaXfÄds r | 14 ende tgeig r | 15 ßtnXs$og er | 15 17 S, «9 er 1 15 ovhni&ktyig r
166
i9; fjb^pag C, ^fJkiQag $ß. TitOQ Stff ovo, (A^vag dvo, ^p^iQccg
dvo» Hv wvna tif x^ovof yi/opsv ti iQijfkwatg *l€QoaoXviA(ov,
fkstd nBVtfimoinöv stog tijg XgnJtov (fzavQtaasüng naqd fi^pag
VQsJg. '^Jofj^snavdg ittj $€ , fjkfjpag e, ^Negovag stog a, fi^pag
aorf, ^TgaUxPog €t^ *d, ^^^Adgiavög hfj xa, ^hvnvog t(S dwds-
xcerfp hst *Axvlag iyvcoQiüw, ^*dnd ovv At^yovawv itag ^Aögta-
vov svfj gn , [A^vsg d nagä f^fA^gag d-, lig slvai and tov xgo-
vov trig igfAfjPeiag hSp ißdofjh^xopta dtJo igfAfjVsviiSv ioag ^AxvXa
%ov igfifjPsvTOv xal dcodsxdiov iiovg ^Adgtavov ofiov hfj vi
%SHal fAiiPag d nagä ^fjiigag &. , ,
14 ^ovtog ydg d ^AdgtaPÖg Isngoa^slg to CiSfAa xai (as-
taaT6$Xcc(A6Vog änap to nX^O'og tvop vno t^p ßaatXsiav avtov
latgwp, f^Ti^as nag* adzcop iaTgeiap tov aoifjtawg avtov. ^ol
di, noXXd xsxfAtjxdtsg . • . • • nal (Afjdsp dpvffapug vn* avtov iaxvi-
$o (pd^fjttap, og xal imatolijp dp€tdi>(tnx^p iygatpe xat* avtdop, t^p
tix^f^p avtwp aluwfAipfjP (ug fAtjdsp stdvlap, h^g d^ nsg^xei^
Ikipfig avt(S voiSov l^p€xa (StiXXstat t^p nogslap ini t^p Alyv^
ntov yi^p. ^sdsi de avtop and t^c ^P(afjbal(aP inl tag i^ijg ngo-
ßalpopta noXetg tavtag xaiontevetP, ^p ydg ö dp^g (ftXotatfog,
35 ^di4gx€ta$ ovp t^p ^Apuoxov nöXtP , vnsgßaipsi te t^p KolXfjp
xai t^p OoiPixfiP^ xal Sgxsta^ elg t^p TJaXaKStipfiP, t^p xai
*Iovdaiap xaXovfAdPfjp , fMtd stfj tsatSagdxoPta intd tfig tiav
^legoaoXvfAWp igti(A(oo€(og. ^xai äpHdiP im td '^ hgotSoXviAa, tijp
Tuglnvotop nöX$p xal dpofjbaat^pj ijp xatiatgsips Tltog Ovsana'
4o(fiapov naXg tta dsvtigm stst tijg avtov ßaatXelag, ^xa$ evgoop
Tf^p nöXtP näaap ^da(fiöfiip^p , xal to UgÖP tov S^sov xata-~
nsnatfiiiipop , nagsxtög SXiyoiP olxijfAatüOP xai i^g tov &€0v
ixxXfjclag iMxgdg ovatjg, sp&a vnoaigdtpaptsg ol fiaO-fitai, öts
i amtijg dpeX^tp^ti and tov iXaiCdPog, dpißijaap Big td vne-
45 QV^y — ^ixet ydg (ixodoikf^to ' toiif itptip iv t(S (Aiget 2$ap, ^ng
i6 ende tifugm r | i8 n(vttixo<nov S^, v S', t^tjxottn»^ ntfjtnrov er
18/19 ^0^^« l^n^dii Tgt$s S , xct« fj/utgag nvag er | 19 o S^, tv erS' | 21/22
apdgHxyov er | 22 tn (für gn) r | 22 fAfjvag r | 22/23. j^o^'ov r | 24 xat S,
tiyovv t(og er | 24 tß S^ | 24 ayögtat^ov er | 24 ofiov > er | 25 naga 17/u«-
gag ^ > er | 25 ende + aber bis zu allen jaren des Adrianus 4-39 und
vier monate weniger neun tage | 26 yag S, de er | 26 avdgiavog IcDßtjS^ng
er I 28 mitte tatg^ay er | 29 mitte und nachdem sie vieles getan hatten
S, wenn das nieht x^x/afixong noch Einmal gibt | 29 ob S awttavng ge-
lesen hat? S 24, 48 I 29/30 f<fxtaff>&fj<ray vn avtov er: S stellte wol wie ich
gedruckt ( 30 og S, aic er | 30 ygaipa$ er | 31 cf« ]> er, die keine in-
terpunktion vor 117^ haben | 32 nach tysxa punkt er | 32/33 rtov ai^yv'
nrnov er | 34 ende = liebend länder zu sehen S | 35 naUv r | 35 i« > e,
der eine (für n zu große) lüeke läßt | 35 xokkrjy SvQiav S' | 37 /iC erS' |
39 mgvni^nv r | 39/40 ovicnectavov r | 40 /) S' | 40 svgs er | 43 (Aarnituk r
[so]
167
ri^v T^v 2$(ov, xal imd avpayatyal, at iv zfj 2i(6v (Aovai ianj'
xs(Sav, fig xaXvßa& fAOVOV, i^ aSv (ila nsQislhltp&tj iag xqovov
MaiifA(avä tov imaxonov xcr» KoavrSTavtivov tov ßaatXiag >wg
cfxfjp^ iv dfAnskcop^* xaid td yeyQafifAivov, — ^^dtavosttat ovvy>
^Adq^avög %^v noXiv xtlaat^ ov fx^v td Uqöp. ^^xal Xaßvbv
tov ^AxvXav tovTOV töv ngosiQijfiivov, iqiktiVBVi^v^EXXfiva Svta
(tag xai avtdg 6 *Adqi(xvög "EXXrjv vniJQxev' ^v da 6 *AxvXag
ainov tov ßaüiXidng nsv&fQidrjg , dnö JLtvdn^g öi tijg IJövtov
(Sg/Afjto) xa&httjatv attöv ixet iv *^f€QOöoXvfiotg intatätvjv totgSS
Sqyoig tcov tijg nöXsiag xtirffiatcov , inn€K^€ixa)g tij oixodofkov-
fkivfi nöXst td idtov ovofia xal tov ßaaiXixov ovöfAatog tdv
XQtjfAceuiffAÖv, ^^ (hg ydq dvonaCto AlXtog ^Aöqiavog, ovtcog xai
t^v ndX$v (ivönaasv AlXlav,
16 ^0 toivvv *AxvXag dictyünv iv tfj ^IsqovaaXilfA, xal^
öqcov toi>g (Aat^tjtdg %mv fAa^ijttiov tcov dnoatoXcov äv&ovvtag
tfi nl(St€i xccl (ffjfista fisyaXa iqya^ofjbivovg Idüsfov xai dXXiav
&avudtüiiv — ^f^aav ydq vnoatqitpavisg and UiXXfig trig no-
A^m; sig *^ hqovcfaXijfji, xai iv adi^ d^attw(A€VOi xai diddaxoV"
fisg» ^vixa ydq ififXXev ^ noXig äXiaxsa^atvnd tdov *P<afAal(0p6s
xai iqriiiovöd^ai, , nqosxqfjfJf'atla&fiaav imd äyyiXov ndvtsg oi
fAa&ijtai fjb€ta(tt^vai dnö trjg noXeoag, fteXXovffi^g äqdfjv dndX-
Xvifd^at, olnvsg (AStavdatai yevofASVOt (Sxtjaav iv niXXij tf
nqoyeyqafifjbivfi nöXst, niqav tov ^loqddvov *jj rfl noXig ix
JsxanoXscag Xiystat stva$, ^fA€td dl t^v iqijgAC0(f$v^hqovaaXfjfA7o
inavaatqiipavisg ((ug itpfjv) arjfAsta (isydXa instiXovv — ^i
ovv *AxvXag, xatavvyeig ti^v fi^dvoyav tdi x^KTnai^fOyioüf inl^
atsvasv, ahijaag da ^ittd xq^vov t^v iv XqKSnA CtfqayXda ixofjti-
<Jato, '^dnd öh tijg nqoitijg aitov l^ßcoc ^t€ td t(3v id^viZv iq*qövs§
tfj ikataiq datqovofjU(jc dxqtßiSg ixnenaiösvto, (3at€ xai x^*(mcKvdc75
46 naQfl^(f>&ij er, aber in r ist ^ pr m über den anfang einer li-
gatnr tk geschrieben | 48 ß von xaXvßat pr m anf rasur r | 48 f^oroy >
er I 48 ntQ&tX9i(f>9ijy c, nagtXtiq&tj r | 50 Isa x, 8 | 51 avdqtayog er | $%
nqoyfyga/u/ntvoy S | 53 o); bis vnijQXfy > er | 53 tju bis 54 nty&tqi&^g S,
xat avtov ntyS-iQidriy er | 54 avyiont^s er. Lagarde Glementina vorrede |
55 oQficD/uiyoy er | 55 txs$ bis sniaraitjy S, txttat tntTomty er | 56/57 o*-
xoöo/novjutyp > er I 58 nach yag + ^xnyog er | 58 aydgtayoe er | 63 nsk-
itjg er I 64 XM ty avrtj dtMT(Ofiiyo& ]> er | 65 9 S, ol e, v r | 66 xm sgri^
fiovifd-at >> er I 66 nach ayytlov + ^fov S | 68 nach otnytg -{- xat
er I 68 ntXtp e, ntkr^ r | 69 17 cf« noktg S, i/ng er | 71 nach i(f^y -\- t$g
IfQOvcaktijn 8 I 71 nach tnsukovy -\- log ngottnoy S | 72 xayayvytig r^ |
72 xg*l^*^^^^f*f^ T^ I 73 ich hätte im syrischen 24, 42 nach 7^tt^ keinen
punkt sezen sollen, um die construetion in das belieben der lesei
zu stellen | 74 on bis %(f>goyH S, /i^ fjtita^tfjityog lov nnmve$y dfikoyou
er I 75 nach amgoyofn^ + 9^ c, + S*' ^ I 75 txntntdivto r* | 75 wm
bis 76 /utn^iTo > er
168
ytPOfMVog tijg olxslag nXdvfig toiavtfig ^^ fistid^eto, dXXd
na^^ iTeätftfjv ^(iigay ti d'ifka t^g uiiov ysviastag axsjndfAevogj
iXsj^X^l*^^^^ ^ V^^ ^^^'^ dtdaaxdküop ^xal in$nfAüS(A€Vog Hvexa
to-ötov xad'^ f^iiiqav, (iij diog&ovfispog d^, dlld xal (ftkovslxiag
So fAakXor dvuttd'ifLcvog, • . • • *al ansvdütv avvi<i%av td davaxava, tr^v
elfAaQfA^pjjv diiXovöu xal id negl avT^g difjyijfAata, ^i^eoJö&fi
ndXiV tijg ixxXijOiag dg dxQfjffTog nQog acoTfjQlav, ^^mxQav&sig
d^ t^v ätdvoiav cJg ^nfACOfAivog elg C^Xov (jbdtatop atQStat^ xal
tdv X9»(mcrv»(rjudv dvadsiiatiaag xdi tt^v aitov Z^riv dqvfitsd^
S^fMVog 7iQ0OijXvtsv€$ xal nsQniiAVBtdk ^lovdaXog, xal inmdvcog
(fiXonfAiiadfA€Vog H^idcaxev iavtov (la&stv t^p ^Eßqaiaiv didXs-
xtop xal td adtcor (Tio^x^ra. ^havtfjv di äxqoxata naidev&slg
^QfMJysvffer, ovx oq&m Xoy$afA(ß XQV^dfAevog, dXX* onoog diatttQitpfi
nvd Twv ^tjtcov, iptrx^yjag ty tfop ißdofii^xoptcc Jt/o iQfitjPsiqc,
90 Iva vd Tisgl XgKJtov ip Tatg yQa(patg fiefAaQivgiifAipa dXXcog
ixdwosy d$* ^P bIxbp atdo), etg dXoyop aitov dnoXoytap.
16 ^xdi ylp6ta$ ovroo dsvtiqa ^ toviov igfjk^psia, (A€td
aQ^^fidp joaovTfOP xQOPoop, dg dpcot^goo y€yQd(pagA€P, Hdvpd-
Iks&a di simtp xal vdg nagansnotfifiipag aitd Xi^Big,
95 dyafjfjTS, tdp eXsyxop xai* aviov ix^vCag ix tcop vti* avtov ^Ql^iJ'
PsvfAiPiap^ dXV fjdtj nsgl xrig Tovtaip diatfogag äpoa difiYvifSd^
fMPot IxapdSg ix^iP icog taip dds idtxaicdaafisp, ^[AStd tovtop
dk top ^AxvXap xal t^p avtov igfAijPeiap dtad^x^tat ^Adgiapöp
top ßattiXia *ApiooptPog 6 in^xXfi&slg Ulog (ßgfAtjPevo fASPog sv-
coO^ßijg), xal ßa(fiXsiieh XQOPOVg xß. Hovtop dtad^x^tat Kagd-
xaXXog d xal Fitag, og xal Mdgxog AigfjXiog Ov^gog iXiyBto,
xal ßaCiXew it^ ^. ^iv totg avtov xgoPO$g xal Äovxiog Av^
Q^Xtog Kö^kodog ßaa&X€V€& td adtd intd hfj, ^ Uegtipa^ ft^pag
^, üev^gog Stfj ifj. ''ip totg fot; Ovr^gov xQOPOig 2vfAfJtaxdg
5 ng 2a(Aagsit^g ttlSp nag^ adtotg (fO(p(ap (a^ ttfA^^slg inö tov
oixsiov ix^povg, vott^aag ^$XagxictP, xal dyapaxtijtfag xatd tijg
77 S^ hat am rande roB-iyanov, was ro d-t/utinoy meint | 79 xtt& tifn-
gau ^ er I 80 ayn&ifityos r | 80 wagend zu streiten -f- S | 80 S schwer-
lich cnevdtay. versuchend \ 80/81 ra nsgt njg stfjiaQfUVfis di^y^fiata S | 81 d^ij"
fÄOta r I 84 jif^^fmav^o/uov r t 84 atfad-t/nancas bis C<0f7*' !> er | 84/85 nach
agytjaaf4syog -f- xat rtjw avtov l^wtfy er | 85 ngoavltjuvu er | 88 tgfjifivsvesp
r I 91 €xd(o<ret er, S IOWöS 1SDi*1 = txdovvai \ 91 «»j^« r* | 92
t^ttj S I 92 TovTov er, lov AxvXa S | 93 agtS-fioy > S | 93 tocovroy XQ^'
yov S I 93 (uc er, ov xat roy agtS-fioy my irwy S: dittologie? | 94 cf« ^ c |
94 tMtty -f ayaJtfjn S | 94 S und die verdreht ühersezten | 95 ayantiu ]>
S I 97 Tay > S I 98 aydgutyoy er | 99 tgfjLfivivofJuyog -{• dt ^ \ 100 jf^oi'ov
Xß staty S I I avgiXios ffov^g er , nur ist "^ in r nicht gerade klar und
vielleicht von r' zu üov^g * zugefügt | 2/3 avg^Uos er | 3 negtnya^ er |
4 f| r I 4 ifsvsQiayoQ r | 4 ovrjgov S, Civtjgov er | 5 eafMgHne r' | 5
fi»! ^ auf lerem räume r | 5 nfirf&stg > auf lerem räume er | 6 vor
yo^icas + ^^* S
169
IStag ffvX^g, nQoaiqxexai ^lovSaioiq, xal nQOtffjXvzBvet nal nS"
QnifivsTcti, dBVxiqav nsQ^o/Ai^y, ^xal (a^ ^avfAa^s nsgl tovtov,
w äxQoaid' ylyveTm yäq. ^Saoi ydg and ^lovdaiüav 2fx(iaQ€l-
tmg nQoa(f€vyov(TiP drnneQiTiiAVOPiat * oiffavTCog xal lo
ot änd 2auaQ€it(Sv ngog ^lovdaiovg bqxoiisvoi
^Hd dh sn wvTcov x^Xsnoitsqov , oti, xai dnö nsgitofi^g dxgo-
ßviftoi ytvoPTai^ '^^X^fl ^*''* latgixri d*a %ov xaXovfJtivov cfnat^i"
(TT^gog f^v Tcov fjLskdoy vnodsgfiatida hnoanaS-iüdivtsq, ^cttpiv-
%€g t€ xai xoXXtjnxotg nBgtds&ivtsg dxgoßvffilav av^ig cr^-15
T^p dnoTsXovoiV, ^^ixf^g xal t^p i^agtvgiav nagd t(S cJ/'lw
dnoOidXo), IM (fiXoxaXuavaxs , dt' (Sv avtotg ^fjfAa(fiv ädi n(og
Xiyet i^nsgitBtfifiiiivog tig ixX^&ri; (lij iniünda^io. iv dxgo-
ßvaxiq ng vndgxsi; fij) nsg^TSfipiad^oo^. ^Havtfjp d^ t^v na-
gddociv njg xaxodatfAOVog ivvoiag cpaal tdv ^H(fav top ddsXtfÖP 20
tov ^laxdß fivgtjxSpai ngog dnagpijdix^stap, xal ngdg dcpaPKffiÖP
tov Tcop navigaup avTOV ;^a^axT^^O(. ^M** (pa&i top &söp
€tgyx4pa$ T>i(Aiay(fa top ^Haav, üop dl *Iaxwß fjdnri(ia<t, ^^ov-
tog toipvp 6 üijfjLfiaxog ngdg diatfrgofp^p tcSp nagd üafAagst^
za$g igfAfiPsicop ig(Afiv€v<Sag t^p %givriP i^idcoxsp igiA^pelaP, 25
17 ^(A€Td TOVTOP Ji xatd nodag ip tm i^^g XQ^^^» '^^^'''
i(Hl negl t^p tov Ko(A6dov ßaa^Xsiap {(pfjfil de Ko(i6dov tov
devtigov) 0€odotio)P tig Uopnxdg dnö t^$ Jiadoxijg Magxtoopog
tov algsoidgxov tov 2$p(ionitoVj (AfjptwP xal avtög tfi aviov
algiöBi, xal sig ^lovda'ifffjtöp dnoxXipag xal nsgnfAfj&eig, xali^p^o
tmp ^Eßgaicop (piop^p xal td ailtcop ato^x^Xa naidsv^etg, idlcog
xal a^tdg il^idoaxsp, ^dt' td nXsTtrra toXg ißdofAijxoPTa ovo
CVPqdovtwg i^Sdaaxs. tgtßdg ydg slx^ xal ovtog tag nXeiatag
dnö «5s (SVPfj&stag tcop ißdofAijxoPta dt^o, ^yipoto toiPVP xg^-
tijg^ (S (ptXoxaXcitate, r^g totavtrjg vno&4ö€(ogy nagd tiöifjkäX^zS
Xop svgeO'^'tfciat ^ dXij^eta, ^nagd toXg tgial tovtoi,g^ ^AxvXq>
Xiyw xal 2v(A(Adxtp xal Qeoöotiopt, toXg fäfjdi inl td avtd ys-
POfiipoig, dXX' Idia ^xaciog, xal ip xaigoXg xal töno$g dXX^ X(op
di€(ft(üat, xal od noXXoXg, dXXd tgidi fAOPOtg, xal fi^ dvPfjSsX-
(Sip dXXijXotg (W[A(p(OP^aa$, ^1} nagd toXg ißdo/AijxoPta dvo, toXgA^
7 von TtQoaiQxiiat nur 71^0 c, danach leren räum: fehlt ganz auf
lerem räume r | 8 tovtov >» auf lerem räume r | 9 ytt^trat r | 10 gleich
inen S | 11 tun dasselbe S | 13/14 cna^rjtntjgos er. S muß das wort auf
oy hahen ausgehn lassen | 24 fTndtg/uartda S? | 15 ntgtodtv&fytsg er | 15/16
avnjy er, avronavTo^g S | 16 cenonXovct r | 17 rfw^ >- S | 18 Cor «7, 18 | 21
ivgrjxit^an'^c \ 23 Mal i, 2 3 | 27 vor dem ersten xo/nodov -{- divrsQov er, r hat
dann xodofjiov | 27/28 die parenthese fehlt er, die dafür tov ßamUvcavfog
ftSTtt TOV ngoHgrifuvov xofjiodov Xovxioy avgtXtoy f%tj yy \ 28 diadoxvs er
Strand, dtdaxic S | 29 der aus eben diesem Sinope war S | 32 i^tdtaxt er |
33 **j|f*»' one xai er | 34 nach ewri^ttag + uy? sg^xriuHag S | 34 o/9 r i 37
9'iodoTnovh er | 37 fitids S, fjiri er | 38 txaeiotf er | 33 xmg^ c , xatga» r {
38 xa& iy Tonotg r | 39/40 dvytj^ng er | 40 akXotg er | 40 ende + ngtoTotf er
170
itp^ iva natQÖP ysyopoüi Hat rrQmtot^ igfA^petltfaütj xai slg ^Q^-
dxovta 1$ fA^Qf] Ttatd nqüCiayiia ßaaiXiwQ dtaiQ€^€t<f$ , xai
ävsv tov ngog dXlfjXovg avvdvdaai, ix nvevfäaiog äyiov vnd
filav av^(f)iAPiav t^v ndaav sQ^if^veiav ixdsdwxöat , ^xal onov
45 nqod^ffXfiq yiyovs XQ^^^ » aaqitjvtiag Jtvsxa %ov Xöyov td advd
nqoö&ttai , xal cviiqvivfog äXX^Xoig (JV(jKp(ovijaaat xal ixdov(f&,
xal tavTce ayvooiboi xi ixaazog xaO^ kaviov kqfAfiVBV€i> , '^onov
di ndhv ixßoX^q Xoyoyv uv(ßv XQ^^^ » ^^^ ^^^^ ixßaXovo$ xal
üvvqdövtoag SQikfjvsvaadiV , (Sansg et iv xm äf/^a ndvuq ixd^
S^v^fjvio xal avfjßovXsvT^xwg dXX'^Xotg r^Qfifjvtvov. evdijXop ou
iv totg sßdofjL^xovta ovo evQS^^aexat jj dXijx^e^a. ^(Sats yvw-
ctöv Tovto totg (ftXaXiJK^dog i^evdJ^eiv ßovXofi^ivoig , Su ov fkd-
POP iQfifjpevtal ixetvot ysyopacf^p^ dXXd xal dnö y^iqovg ngo-
<f>^ta$, ^(vp ydg ovx ^p xQ^^^ ^h iQfAfjpetap naQ^xap, änpa
55 sig vmsQOP ip totg atpwp avidjP töno^g fi€td daisglaxcop ^Sigir-
yipf^g avpit^fjxep, ^^waatrong de xal %d ngoüu&ipta ovx dffst-
Xaio, sldi^g Sn aiimp fiäXXdp ian XQ^^^ > dXXd fistä SßsXfov
Sp&a ixaüTOP tü5p flg^fj^ipcop fjvQSP elaas^ (iopop a^fiSKoadfUPog
did wv SßeXov t^p n€Ql %^g tov %6nov dpaypwaecag eldtjcip,
6o ^^dtd di t(üp Xtfiplaxdop xal inoXtfiplaxwp coaatToag idijX(aa€
tmp nagd ualp ix tcop ißdofirjxoPTa dvo igfifjPevtiaP ftvpafb-
(potigeog figsO'eKfcop, tag ip andpst dXiyoop Xil^sap tfjp drjX(oa$p
ot^x dpofioiwp ovüwp, dXV dfioicop fiip xal ttjP ait^p dvpafnp
ixovaiap, dg dp etnoi ng dptl tov *iXdX^<S€p< *i(f&iyl^aTO<j
65 ij dptl wv i>ijXtt€P€ i^iXijXvd'€€, ^^xal xavta ftip negl twp isa-
(fdgcäp igfj^^Pfmp GOi ysygdipafisp,
18 ^ftfgl Sb t^g nifintfig xal ixtfjg ixd6(St(ag ovx ixfo
finstp tipsg ly 710 ^BP o\ igfifjPBvaaPTBg , dXV fj (aopop ou fAsra
top dionyiAOP tov ßaa^Xicog Ov^gov ijvgi^fi ^ nifimij ip ni&oig
70 iy^IsgiXdi xBxgvfAfAipfj, ip XQOPOig Apttapivov tov vlov Ssvi^gov
tov imxXfj&iptog KagaxdXXov ts xal Tita, ^xax^ i^^g ydg Ö
tdop and ^Aptonpipov tov IJiov (tov svüsßovg intxexXyfiiPOv)
ßaötXfViSdptmP o XQ^'^og tavttjp 8<TX€ triP dtadoxijp» ^fjtetd ^Ap-
41 71^0170»; tQfifivtvaaCi xa» vtft* tva xa^gou yiyovoCh S | 41 tv^oitok
^ or I 43 <n)ydo$a(ra& er | 43 n^iv/narog -{- ds er \ 44, txdtd<axa(r$ er | 45
ro avTo .> er | 46 ngoc^tiCh xa& ]> S | 46 xat bis (xdovat nach tQfAfivtvn
47 S I 46 cvfJini(f>(otnica<n er | 46 vor txdovot -\- in* Knjg S | 47 tro sie aber
Worte ausgeworfen habetif in Übereinstimmung mit einander übersezt haben
S. alles weitere bis akti^na 51 >> S | 49 ^Q/Lifjyivoa<Tw c | 49 ** > r | 50
avfAßoUvnxmq r | 50 adijXoy e | 51 oß r | 55 <nf'(ay rS, if>(ov<o¥ c | 56 von
evv in cwi^xtv weiß S nichts | 56 ngots^ivta er | 56/57 a(f>nX(To c I 58
ivgty er ' 60 xm vnoXifÄVufxap '^ er | 62 onavH oXtyay er ^ anatfoloyt^ S? |
6i niy dtjkfoaitf > S | 64 vor itfS^iy^aTo -|- ro S | 65 (hikv^tp r | 68 all
> er I 69 ovtjQov bis 70 vtov > r | 69 ctvrjgov c | 69 evQfS^tj e | 70 «i^cu-
yiifov ';> Q \ 7% tgfjifivivofitvov S | 73 ßacilfvcaytay S, xaS- tgfjuiPtwv er
73 naeh j^^oi^oc -f fcoi^ ßatttUvfftcyKoy er
171
TtavTPOP TOP ntov ßa(f$lsv€i Maquog AdgijhoQ ^Jvtcövtvog, 6
xal ailtdg OdiJQog, ivf} *^. ^ikiyeto d^ ö avtdg Kofjtodog Aoi" 75
mog, Hv T(S XQovtA tovtov cog ngostnov, 2v(Afi(xxog iypooQl^eio
i igfAiivsvt^g. ^fisid zovtov Köfiodog äXlog ßaüiXsvei, sttj ly,
nsQi ov xQovov yv(OQi(fd'^va$ Osodorlopa stöofiev, xbv ix Mag-
XKonaTCdV ^lovdaXov yeyopöia xal t^v letdQVijp SQfAfjvelav igfifj'
vsvCavta, '^Kofiodov xoviov dictdixstcti, UegTival^, xal ßa(Ji-So
i^V€$ (Afjvag a. ^xovtov diadix^tai, Sev^Qog xal ßaaiXevst öip
t(S vi« aitov *Av%(aviv(a t(p xal Fittf htj ^rj. hsXsi^t^travtog
di 2€ViJQ0V diadix^vai t^v dgx^v adtov ^Avtfovtvog Fstag n
vldg aviov, d xal KaqdxaXXog intxl^&sig, xal nouX eifj ^. ^^iv
taXg ^fAigatg tovtov, mg ngoetnov, fjig^&fjaav al ßißXoi tf^g^
nifAftTtjg ixdoaeaag iv ni&o^g iv^'Ieg^x^ xexgvf^fiivai, fAstd äXXonv
ßißXifov kßgaixfüV xal kXXtjVix^v. ^Hdv ds KagdxaXXov ötadSxe-
xai, Maxgtvog, xal ßaCi,XevB$ Stog Sp. ^hovwp d^ad^x^tai ^Ap-
tiöptpog itsgogy ßaaiXsiaag stij d. ^^fisrd tovtop ißaalXevcfsp
HXi^apögog o Mafialag naXg, hfj *y. ^^ip (Ai(Sia zmp xgoP(aP 90
tovtcop fji'g^d^fj ixTf] sxdocSig, xal amri ip nl^otg xsxgvfifi^prj ip
Nixonöisi tfi ngog ^Axtiq, ^^(isvä tovwp ßatxiXstJSi MalSifAtapög
Stfi Y* ^^tovtop d$aäix^Ta$ Pogöiapog, xal ßaötXsvst stfj IJ.
^''(MTd TOVTOP ßaaiXBtSsi, OlXinnog inl sts^ip imd, ^^tovtop
disdi'^ato Jixiog, xal ißaalXevasp ip$avtdp ipa xal fjt^pag y.^s
^Hp dh totg xgoPO$g Jsxiov ^Qgiyivug iypoagi^xo , and xg^^^^
Jsxiov dx^idtSag Smg FaXujpov xal OvoXovatapov, xal inixs^pa,
^^inl di tov yeyopoxog diwyfiov wv Jsxlov ifjtagtvgtjrfs fiip
BaßvXag ip *ApuoxBi(f, OXaßiaPÖg ä^ inl 'PoJ/myc^ ^AX^^aPÖgog
iniöxonog ^'legoaoXvixiOP ip Kaitragetq, xal avrdg de ^Sigiyip^goo
o xal * Adaikdpuog xX^&slg noXXd nBnop&fag slg %iXog tov (lag-
Tvgiov oifx 6(f>&a(S6P. *^iX&vop ds slg Kaiadgsiav t^p Sxgd-
toopog, xal d^atgiipag slg * Isgoco XvfJta xgoPOP oXtyoP, sha iX-^
^dop slg Tvgop inl stf] xtj^ w$ 6 Xöyog ix^h «^>' /***' noXixsiap
ipffaxsXto, Tag di ygatpdg ^g(jnjvsvasp , Sts xal %d s^anXä xal^
74 avQ^hog er | 75 dan erste avrog >> er | 75 ijQog r mit einem jün-
geren krakel über tj \ 7sl77 § 4 5 > er I 78 xQot^ov c | 78 S-fodontoi^a er |
78 Hnofjitu er. daß S gerade udofifp gehabt, will ich nicht verbürgen :
sicher hatte er nicht Hnofjitv | 78 tx bis 79 xa» > er | 80 loviov er, cfc
S I 80 ntQ^nval er. danach -f aXXog er | 81 c{ er | 81 xa* tovtov S | 81
Xttt ßactlivH S, alkos er | 82 7^ XMytttf S, xat ßaakUvovmu er | 83 ynag
> er I 84 nach a\>rov -|- xai ynag aXXos er | 84 das erste xa* > S | 85
JMq bis ngonnoy S, dt rtp tßdofn^ aviov tTH er | 85 tvQ€&n<rap er | 85 a& S,
xa» er I 86 xiXQV/uttfat c | 87 ikXtjytxwp er, andern hüchern S | 87 dtadtxi' bis
88 Tovtotf > er I 91 tvQ$&ti er | 94 C c | 96 «f« > S | 97 vor yahri$^ov -+- X(f^'
v(ov S? I 97 ovttlovctapov er 1 98 vor dem andern lov + praeposition S | 98
diXMv + ^ov TtQoXixB'fPtoc S | 98 t/LtaQJvgtjasp e | 99 aXi^apdgoc -^ ds S \ 100
xa* ttvioi dt er, in eben welcher zeit der Verfolgung S | i xw adafjiavnog
Tthi^HQ > er I I ntnopS-oic + von den Heiden in Alexandria S | 4 ctt* >> S
172
tag dvo tiSv kßQa'ixäv delidag ävnxQV ix naqaXXiqXov [Atäg
iQfAfjvetag ngdg ttjv stiqav avpi&fjxev, i^anXä tag ßißXovg dvo-
fictOag, xad^ ansQ /lOi äv(ü diä nXdtovg etQtjtat,
19 ^evQCüV di t^g nSfjbmfjg xal Sxujg ixddasoag tag ßi^
^oßXovg xad^ ov sXnofAsv tqdnov, xal fi^ yvoig tlveg shv ol ig^
fAfjysvaaPTsg avtdg, xad^ ovg fjvqid^i^oav xqovovg taXg nqd ad-
Tujp liaaaqaiv dxoXov^oog ty naqa&iosi, avvv(fi^vagj t^v ^iav
nSfintfjp (ärdfiaaev, imyqd^ag Jid tov nifuntov (ftoix^tov tijg
nifATTttjg TOP dqt&fAov, xai dtjXoiaag td oPOfia' ddaitong dh xal
^Stfj (ist* avT^P td ini(ftj(xov iniyqdxpag td t^g ixtrjg SqfAijPslag
ovofAa iäfjXw(f€V, *dXXd xal tex^^xcog tovto elqyd(Jaio, onsq
tcop (ptXoXöyoop tivdg Xav&dv€$. ^ivtvyxdvovtsg ydq nvsg totg
e^anXotg ij dxtanXoXg — tstqanXa ydq sloi, td iXXtjptxd, Stav
di tov ^AxvXa xal J^Vfjb^dxov xal tcor ißdofi^xopta dvo xai
ao Oeodotiopog iqfxfjpstai (Svvtstayfjiivai, coC» • tiSv teCödqcov di
tovtcop aeXidiOP tatg dv<fl taXg sßqaixaXg (fvvatpd^eKfcop i^anXa
xaXeXtai' idv ds xal ^ nifintfj xal fj ixttj iqfitjpela avpatp^ä-
(Siv dxoXov&cog tovto^g, öxtanXä xaXeXtai
— npi^ totpvp, dg
»5 stp^P, tavtaig taXg ßißXoig iptvyxdpovug, xal evqtaxopteg tag
dvo SßqaXxäg nqtotag xsifiipag, fistd tavtag di nquStfiP t^p
tov *AxvXa tstayfiSptjp, fi€&* ijp xal t^p tov Zviißdxov, insna
t^p twp ißdofAijxoPta dvo, fisd-^ äg ^ tov Osodotiopog (fvpti-
taxta$j xal i^^g ^ nifjbntfi ts xal §xi^, doxovci nqoitovg iqfjbfj-
3opsv(Sat top ^AxvXap xal toP 2vfifAaxop tcoP ißdofAijxoPta dvo
xatd t^p td^tp tfjg d-idBoag, ^Snsq odx sdtip, dXX' 'S2qiy4pf^g
nv&dfispog t^p tcüp ißdofjb^'xopta dvo sxdoaiP dxqtß^ slpai,
(AidfiP tavttjp avpiK^ijxsPj oncog tag ivtevd^sp xal ivtev&ev igfif^-
pstag dieXiyxjl» Hovto ds fiÖPOP 'Siqiyipfjg XQ^^^l^^Q inotfjaep»
35 ^tpa ds xal tdop ''PiOfiatcov ßaaiXioap t^p dxoXov&iap , i^p rjq'^d'
fAS&a noisXp, /i^ naqaXsttp(ß[isp, av&ig tag tcop dXXcop ßaaiXiav
dtadoxdg, xa&dbg ^xaatog ißaaiXsvtfsp, vnotd^cofASP»
30 ^gAStd faXi^POP xal OvoXovCiapÖP toig nqoysyqa^i^
7 tttQciv >■ r, htMQoy S | 7 evv von ovyf^rjxev in S nicht ausgedrückt
7 i^anXtts er I II (vg$&rj<rai/ er | 11 in S wird 29, 70 das andere 7^713*1
gestrichen werden müssen | iz utsaqai^v r | 15 tj^ S, i^i' er | 16 nxyj'
X(og r I 17 nvtg >»> er | 18 oxnanloi'S c | 19 o/9 r | ao d-io^omavog er | ao
0)0*1' r I 22 das erste jy ]> er | 23/24 S ich meine aber jene sechs dolmet-
schungen und diese beiden anderen^ die eine fisv, welche mit hebräischen
buchstaben und eben solchen Worten geschrieben ist, die andere dV, welche
mit griechischen buchstaben zwar, aber mit hebräischen Worten \ 26 ißqaX'
xm S { 26 TiQioTois TtttfAivas er | 26 vor xtifitt^as -f zusammen S | 26 nqcn-
rtjy > er I 28 ^todonrnyos er I 29 nach doxovct + f4(y S | 30 rtoy bis 31
&«fe(as > S I 31 es ist aber nicht 50 S | 33 avyed^Hxey r. von cvy ist in S
keine spur | 34 dKley^tt er | 36 ob S nagakutpo/nty gehabt hat? | 38
yali'iyoy r | 38 ovakovaiayoy er: S entscheidet nichts
173
l$ivovQ ßaotXsvifaPtag inl Ststsi dvo xal ikiial %ia0aqatv ißaal-
XsvfSBV OvcclcQtaPÖg xal ralifjpog inl sisai, iß. Hv tw ivdt(»Ao
ovv im zijg Tovtcov ßaiSiXetag dpißtj Mdvtjg dnd t^g lieqaidog,
ot€ xal nQÖg ^AqxiXaov tdv inidxonov Kacxägoav trig MeCo^
notafAiag (fv^rjT^cfag xal tö i^ttov dn€V€}'xdfi€vog XsXfjv^dtag
dniäqtty xal iXi^(ov slg Jiodfoqtda xoifjbi^v Trjg Kaaxdqwv nsqi^
oixidog, xal ovi^fjT^aag TQv(p(iovi %w äyio) nqsaßvxiq&i, %BXsi(ag/^$
fn* avTOV xatjiüxvvd^fi. \ ^di o xal ifbsXXs Xi-
^Oig vnd tcop XautP ^apaTOvc&ai* XviQcaO^slg ds vnd toi im-
axonov ^AqxsXdov^ xal dvaxdybipag slg tijp Usqaida, xeXsvüs^
tov JlegfSCQP ßaa^Xiwg xaXdfAto i^tddgfj, ^xal ovioag %6 tiXog tov
ßiov xati(TtQ€lp€ ^fAStd OvaXsQtaPÖP de xal FaXi^POP $o
ßaö$X€vs$ KXavötog ipiaviöp ipa xal fi^pag ^. '^tovtop dtadi"
%sxai> jivQijXiapog , xal ßaa$Xsv€$ svfj € xal (j^^pag i^. ^fj^STa
tovtop ißaaiXsvas Tdxnog f^^pag 1$. ^(istd tovtop ißaoiXevfSB
ÜQÖßog hij ^'J xal (Ar^pag d* ^^(istd tovtop ißaaiXsvaB Kdqog
dfAa toTg natdi Kaqito} xal NovfieqiavM ittj ävo. ^^fAStd tov^ss
TOP JioxXijnapög dfia Ma^tfA^apai xal K(avaiav%ltp STfj x,
i(p^ fSp xqaTaidg dKoyfAÖg ysyiptjTaty dtaqxiaag öXoig dcodsxa
St€0$, ^^nav(SafjbiPov ds tov dionynov ßaciXstht JioxXfitiavög dX»
Xop ^pa ipiavTOP, xal nav€Ta$ Tijg ßaCiXsiag ovstqapiaag. ^^Ma^
^if/uaPog di xaxw fJtöqm 0(f^aXfj^iq t€ xal nd&si a(OfAaux(S6o
nsqtnsCiüP i^cßoXßtj^fj tovg d(f>^aXfioig avtOfAdTU) poöoj, xad'^
op Tqonop diii^ßTO Tovg tov Xqtctoij (idqtifqag, ^^xal ovToag top
ßiop xatiCTqsxfjs i xaTaXslipag AixipiOP xal KcoPOTdpuop ßaci-
39 wfagfftv r | 40 fßaa^Xivaay S | 40 yaXii'i$^os r | 40 d(od(xa c | ^ofyt^ccr^
c, ipyttto} r | 41 ovy )> S | 43 k(X»i&oTog er | 44 xaüxa&tav er | 46 S denn als der
heilige Archelaoa gehört hatte, daß er zum Tryphon gekommen war und
mit ihm eine Unterredung angestellt hatte y gieng er und traf ihn und
ordnete gegen ihn, Manes, eine disputation an, und nachdem er ihn voll"
ständig besiegt hatte, beschämte er ihn \ 46 xat ^ S | 46 nach e/4iXXs -\-
Maym S I 47 tov Xaov r | 47 kvTgoi&t^s Sr, Iv S-ig (so mit einer lücke) c {
48 x€liv<fu ff in S hörte der könig der Perser seine anwesenheit, und
nachdem er gesandt hatte und ihn hatte bringen lassen, wurde er befehligt
durch ein röhr geschunden zu werden \ 50 S darum weil er getötet hatte
und nicht im stände gewesen war, wie er versprochen hatte, den besessenen
son des königs zu reinigen, wie das gerücht behauptet \ 50 fjid mit lüeke
danaeb c | 50 ovaXXtgtapoy r | 50 cf« > er | 50 yaXij'ipoy r | 51 naeb tovtoy
+ cf« r I 5a avQ&Xittyog er | 53 raxfitos er | 55/56 naeh rovroy + ßaatUvn S |
56 vor ttfj 4* ^<^^ Ma^tyji^ S | 56 je S, »^^ er | 56 S nachdem er den
Maximinus zum genossen der herrschaft erklärt hatte \ 56 fif> tay er, in
deren tagen S | 57 doadsxa oloig €nai> r, vom achten Jare des Biocletianus
bis zu seinem neunzehnten jare, nachdem er in allen zwö(f Jaren sich an-
geschlossen hatte S | 59 ovai rgayieag er | 60 vor xax^ -j- xai S | 62 tov
XQHftov > er
174
XevovTa^. ^^ Sq ißadXevas futd twp vIcop atttov inj Xß»
65 Sg teXsvi^tfag tovg tdlovg naZdag xaTiXins ßaCtXeißeiP , Kdov--
atavtu xal Kdovarämov xal Kcovatavtlvov, ^^/if ^' ovg ^IovXiav6g,
^lovßiavog %s xai OvaXevtiavög i ikiyag, xal OvccXifg o ädeX^fdg
avTOVy xal F^fatiavog vldg OvaXevtiviavoi' , xal OtSaXevtiviarog
vsüitsQog, v\6g OictX^vtiviavov , tov ädsXqov Fganarov, »al
70 QhodoGiog o x^€oq iXiatatog ßadiXeig, aal ^Aqxddiog vi^c crt'-
toi itixl *Ova)Qiog dn$(faviütatog 6 ddsXtfog adtov, wv tci it^
lkixQ$ T^g *Aqxadiov imatsiag t6 det^tsQOV xai *Pov(fivov dgi-
x^lkovvzcti vf. ^'^y' dv iuXsvtfjaep 6 OiaXevtiviavdg i VBCuteqog,
v\dg OiaXevnvictvoif tov (isydXov, €VQ€&€lg äffvfa iv t^ na-
75 Xaiitp nsnviYjAivog, dg Xoyog, iv sldoXg Mata$g^ nqo gjnäg ^iki-
qag rr^g Uevtfjxoat^g^ iv fii»>iQff (faß ßd tov. ^^adtff di t^ ^fJ^iQ<f
ti^g Utvtfixoat^g i^exo/ita^fj. ^^v d^ xat^ Aiyvntiovg tote fjnf-
vdg IJaxdtv fila xal ehdg, xatd dl '"EXXrjvag *AQt€fnaiov tgifq
xal elxdg, xatd ^Ptofiaiovg di ttqö dixa intd xaXavdtov *Iovviwv.
80 21 ^"Eoag ivtav&aj (fiXoxaXoitate, dgxsü&ivteg toZg nqo-
€$QtjfA4votg dnaat tijv tcSv igfiijvevtwv vn6^€ö$v idfjXtoaaiAev.
Wy i^^g slg td iniXoma, xa&wg vnsoxöfis^a , caXg six^'^Qs
ävd-Qoans tov &€0v, tdv vovv intdcSfiev negi twv iv tatg &€i*
atg fqaffatg (ftce&fj^dov ts xal (litgcov xal dQt&fAWV dtjXwaovteg^
85 nö&ev ixaatov wvöfAaCtai xal tivog ivexa ovtmg xixX^ta&, xal
nöi^sv f^y TiQÖtfaCiv tijg SvofAaaiag tlXfjtfs, xal tig ixdtrtov
tovtwv 4^ noiotfjg xal 1^ bXx^ xal ^ dt^vagAtg, ^Mitgov otv
64 die lücke füllen er so aus: iovtov^ ukivttjtfaprag ^ia^t^ixat xtaV"
ctavnvog (naxagtr^g, S von Diocletianus aber und abwärts die jare
des Maximintis und des Lieinius und des seligen Constantinus \ 64 og e-
ßaapXtvae S, ßaa$Xtv<rag er | 64 /utja liav vitav avtov ^ er | 64 «797 er, in
€ne$ S I 65 OS uXtvnjaas er, nur xa$ S | 65 tdiovg er, Ti^a; S | 65 ßaatXsvop'
rag S | 65/66 xiouffray am ende einer zeile r | 66 xat Kmymaynvov xa»
Kfoyaraynoy S | 66 ff § 16 lautet in S nach dem zweiunddreißigsten Jare
des Constantinus aber die Jare seiner sUne, welche ihn beerbten, des Con-
stans und des Constantinus und des Constantius y und des gottlosen lu-
Uanus und des lovinianus und des großen Valentinianus und des Valens
seines bruders und des Grattanus seines bruders und des Valentinianus und
des Jungen Valentinianus des sones des Valentinianus, des bruders des Gra'
tianus, und des gottliebenden kaisersTheodosius und des Arcadius seines sones
und des sehr erlauchten Honorius des sones des Theodosius bis zum Jetigen
zweiten consulate des Arcadius Augustus und des Mußnus, sind Jare, wte
ich vorher gesagt, siebenundfünfzig \ 69 rov > r | 71 o > r | 73 «y (üv er,
in dem consulate aber des Arcadius Augustus und des Rufinus S | 73 das erste
]> r I 74/75 -f TtßfQifOv S I 78 aQTSfÄtiaiov er | 80 xm «wf S | 81 S und dttr^
Jenigen reden, welche vor der angelegenheit der äbersezer gesagt sind | S%
emkotnn + Ti^g C^T9jöS(ag tu ngong^intytt S | 82 vntvxofAS^a er | 83 tmdiOfutf
punkt und freier räum er | 84 a^i^fAti r | 87 fQr beide xai S $ | 87 h%^
Qoy r (für [Mtgoy) mitten in der zeile | 87 ovy > S
176
i(nl xoQog, ^xstuei d^ iv tm xatä Aovxäv evayysXlto, oO-ev o
(ffot^Q inaivst tov (fqoVifAOV ohovdfiov zöv totg XQ^^^^^^^'^^^S ^'^^^
xÖQOOP TOöovtoav iy totg acfdov avrwp xj^iqoyQdifOig %o(Sovtovg^
[AStayQatfßdfisvoVj dvti ös totfovtcov ßddoav ikaiov totSavta no^tj^
aavta, ^dpofjbara ydq €i(f& fJtsvQoav tdde, ksd-ix, yofkoq, ßddog,
(fdtov, (iddiog, xdßog, X^^^''^» oitptl (Ssfiiddlscog, dgd^ dXsvQQV,
aQtdßfi, tqia fiitqa asfjuödXecog, tqia xavd xo^^Q^ToSy, vißsX
o$yov, xöXXa&oy, dXdßaOTQOV iki^qov, xccfilfjdxfig vdawg, xotvifj 9$
ilaiov , xvax^og, fisTQVjrfjg olvov , fieiQtir^g iXalov , tgvßUov,
^iottjg, d(i(poQ€vg, dnoggvfia, aaif^^d, elv, x^?'^* axdiivog XQ^^^s
iv ^ dnixsno zo fkdvva, f^ccQfjg, xvngog, xoyy$dQtov, ^sXXijmat
Toivvy 6 xÖQog ix z^g ißgaix^g dtakixzov , og xaXsXzai, x^g»
bM di ikodioi zgidxovza. '^x^Q ^^ Xiytza^ dno ztjg zov ßovvov 00
inod-iasoag^ x^Q^^ T'^Q ^(xXsXzcti ßovvog. ßovvi,a&ivzsg ydg ol
zgifdxovza fAodtot noiovdt q>ogziop xafiijXov, ^Xe^ix äs, dg ir
zw ^Siatji z(p ngocf^z'g sXgfjiat, Ott ^^ifAKJv^coadfArjy ifjtavzw Xs&ix
xg^d-füv^, iv dvziygdtpoig dh higotg »yofAug xgi&öiv€, zd avto
itni,, öixa ydg xaVnivts fAoöiOi afjfialvovzai ovzoi, Xsd^ix 6i $
xazd zijv z(av ^Eßgaioav tponv^v xixXrjzai, S ianv snagfia, and
zov dvva<f^ai zm veavitf inagd-^vai, zovg dixa nivze fiodtovg • • • •
xal inizs&'^vai z(p övo}. ^zo ö' avzd xal zd yofidg xa-
XetZM, zd fxiya zd vnd ""Eßgaioav yofidg XeydiASVov eazi, ydg
xal fA$xgdv yd(Aog» ovo di slai, yofAdg, fjkiya xal (juxgdv (Svio
zd (Aiya tcdfMzgdv iati i(p Xs^ix, dexanivze xal avzö dv fiodlwv,
zd 6i [juxgov tß ßdd(ov, ^^ßddov xal avtd dno z^g ißgaXxijg
ötaXixzov nag^xzai, (fvvcdVVfAiag zdi iXaiozgißsiio xaXovf/bsvov
ßiS; ßdöov yag egfjtijveveza^ iXatozgtßeXov. ^^6(Ti$ dl ^sazdav
nevzijxovza, id de (kizgov itrzl z^g zov iXaiozginzov igyaaiag, 15
88 cfe > S I 88 Luc 16, 6 7 | 88 o&iv er, ov S ? | 89 (pgotnifioy r | 90
ende toaovrtoy c, toaovtov r | 91 /LitTayQa^afi/uivoy r | 91 ende totfovia r {
92 ovofictra bis ta&s ]> S | 92 nach iUO-cx 4* ^(t^ov S^ | 93 xafxog c | 93 (fo^yi^
er I 93 ^f ^ c, »y; r I 93 akißgov er | 94 ctgtafAvi er | 95 xolaaB^ov r* | 95 aXw
ßatnop er | 95 xoif^^axis c | 95 xotvhj hat pr m t; über dem etwas mis-
ratenen v in r | 97 hnjg r | 97 (fogtvg er | 97 akXoggvf^a c, aXXogvfAa r | 97
außtS-a er | 97 ty er { 98 xovx^agtoy r | 99 toiuvy ^ S | 99 og CYy ttf p S \
99 ende jf«^ r | 100 A erS' | 100 ti/? >> er, ob es S hat ist zweifelhaft |
I ;|fa^»a betonen er | i 0* >■ S | i das andere yag aus S, «f« xm er | 3
Osee 3, a I 4 anfang xgtnjy e | 4 tngotg >> er | 4 ende xgnuiy c | 4 ende +
^«i' S I 5 «»er* er | 5 mtfjinwovtat = ]^j;i1ttfö^ sehr l^yiinC^Ö^ | 7ff in die
aetive eonstruction übertragen in S | 7 %ov vtayta [so] r | 7 ende + x^»-
^(oy 9j ffnov S I 8 emn&eiyai er | 8 (fc c | 8 S füllt aus roDy n fiodttoy \
9 vom ersten ro bis 10 das erste yo/nog >• er | 10 dvo bis 12 ßadaoy
^ S I II taongoy r | 11 w U&ex r | 12 dtodtxa ßa^ov c, i>ß ßadov r | 12
ßadoy > er | 12/13 S scheint zu haben ßa&oy xaUnat xat avto ix n^^
€ßgaixti( dHtliXTov nagriyfnyoy \ 12 avto S, tovto er | 14 ß^B- Sc, ßt^ r |
14 ßadov er I 15 ilnio yäckts c mit einer luoke für etwa neun buoh-
176
^^fAvaCtg xal fjbid$fAVog (ofyai) ix t^g ^i»/Aaltx^g yXw<S(f^g na-
Qijx^^üay td fäq fjtsdiovf* ikifSov sQfifjvevstat iv tavtjj t^
yJioSoCfi. ^^ftvactg toivvv naqä KvnqUng fAStQ€Tta$ xal nag*
äXXoig i^vsaiv. slal di sixoat (löd^ot akov ^ xq$&(op elg zöp
ojoTciv dixa xal sirtä l^catouv naqä Kvnqioig y^odkov. ^^f/bid^fArog
dl nag^ avioZg rotg Kvnqioig dtd(poqog* top yciq ikidi^kvov
2alaikivioi, **«* ovv KfavCtavtioi, ix nivu ^odUav SxovCi • /7a-
(f$oi 6i xai 2ix€Xol jsGödqaiV ^(ii<W uoditap avxov iksxqovcfiv.
^^adtog xalettai i^ avt^g tijg ißqatöog diaXfi^p&iv , ^f^Xvxdog
25 di ix(f>(oyovfi€Poy , ip de t^ ilXfjpidi ovdstiqaag» *<fdTOP€ ydq
Xiyogisp, xal ovxl "»(fdiog^» ^Hati, de (Aodiog vniqyofjtog , (Säte
nX^qova&at (i€P top fiodiop, dtd de tov vnsqyipsa^a^ x6 xitaq-
TOP tov fiodiov. ^'^xixXtjtat de cda xaxd ij^v avv^p didXsxTOP
ix(p(apoi^spop Xv^t/f^g ^ dqtftg, and tov top (letqovpta l$£» upl
30 ro fjtitqop XafAßdpetP te xal xovq)i^$p. ^^ wv de fio-
diov td opofia did noXX^g äxqißeiag vno twp ^EßqaicoP tiifqi^fj
eXxoai, dvo ^eotwp vndqxop, ovx änXdSg di , oi'd' wg Stvx^p»
dXXd did noXXffP dxqißetap. ^^6 ydq dtxaiog fAÖdiog, xa^wg
eiw^sp 6 PÖfAog XiyeiP^ ^xavd td (litqop to äy$0P€ ifietqij&fi.
35 ^Hd di dytop (ihqop ovdep äXXo i<Stlp iy td xß eqya, ä inotij-
Cep d ^edg ip taZg 1$ ^fAiqatg r^ ißdofäddog.
22 h^ f^ep ydq nqoitij ^(^iQ^j^ inolijce toig dpuitiqovg
ovqapovg, tr^p y^p, tä vdata (^5 vip iau x^^^ ^^^ xqvütaXXog
xal x^^Xa^a xal nayetol xal dqöaog), Ha npeij^iata td Xenovq-
^oyovpta ipcöniop avtov (aupd i<fu tdde* dyyeXo$ nqd nqoöoi-^
nov xal dyyeXot xiyg do^fjg xal dyyeXo$ npevfidtaup npeöptaap,
ayyeXoi petfeXwp xal ypotftop, x^^^^^ ^^'' X^^^^V^ *^^ ndyov,
äyyeXoi (fcopdop , ßgoPtdÜP^ datqanwp, ipvxovg, xavfiatog, x^*~
fkCQpog, (f&iponoiqov, eaqog xal &iqovg, xal ndptoop tmp Ttpev-
staben dazwischen: fkatoTQfjntov sgyaciag r. S übersezt nicht ganz
wörtlich I 16 fiuaats er, D^D3><D S*, D^D><3D S* | 16 xa* S, § er | 16/17
ntxQS&fjaaP oder nagrj&rjaav r | 17 av7p ip c, avnj t^ r | 18 fAavaCfig er |
19 t^vici, r I 19 nxoat S, xai> er | 19 lov S, r^v er | 23 fiif4iTQov<tty r | 24
caroy e, catov r | 25 vor ovdtnQiog^ das er im originale behält, + weder
weihlich noch männlich, das heißt aber S | 26 keyerat er | 26/27 S so daß
er ein modius ist und ein viertel eines modius durch seine aufhäu-
fung, welche die zugäbe zum modius ist \ 28 (faTn c, aber r = S =
T)HD I *9 ^'iV^^S r* I 29 «I** er, wr;^«* S? | 30 S ergänzt nra /uodtog | 30
cf« > S I 91 iVQtf^tj er I 32 denn er ist 22 xesten S | 32 cf« > S | 32 ovdt
r I 33 ich meine aber den gerechten modius S | 33 /iocTk er | 34 Ex od 30,
*5 3* I 34 if^fTQfj&tj >> S I 35/36 § 20 in S denn zweiundzwanzig werke,
o schönes liebender^ machte gott vom anfange bis zum siebenten tage, wel-
che diese sind \ 35 «<r» r | 35 Hxoct dvo r | 37 fJitv yag > S | 37 snotfjae
> S I 37 ayu)UQü» r* | 38 «cm /»wi' Dindorf S, <rroi/<*wi' er | 38 xQvatakos r |
40 vor nqo + ol S ? | 43 vor und nach ßgoytiay + xat S \ 43 vor yßv^ovg
+ ayytlot S I 43 vor xavfiatog + xm B \ 44 xat ^d-tponmqov xai> taqog S
in
fidtfav twv xt^afidtwv adtov tiiv iv ovQavoXq nal iv t^ ^^)>45
hdg äßiaaovq (x^v ts inoxdza T^g yi^g xal toi %dovq • • . • •
• •••), %d axötog {k<miqa xal Pvt), td (fdag (^(liqag ie xal
ÖQ-^QOv), Havta %d intd ijbifiova iqya inolijaev 6 d^sdg iv tfi
ngoizfi ^fJ^^Q<f* Hv äi tfl dsvtiQt^ td (fugidof^a to iv fAi(fio tmv
vddtfAV. ^iv ai%fl t^ ^(*iQ^ ifAsgtaO'tj zä ifäata * %6 ijfU'Cv av' 50
%fav dvißfi indvfo tov ctsQeoSfMxtog, xal to ^fAtav amtSv 8(jb€$V€V
imoxdton tov (Jt€Q€w(Aatog iv ikio(a inl TVQÖfSoanov nd(ftjg t^g y^g.
''lovto fAovov td 8QY0V iitoi^asv d &€dg iv tj devtiqtf ^l*iQ^» ^^^^3
de tukiqtf tag &aXdaaag (toiug notafAOvg, tdg nffydg xal Xl(jt>vag)
td cniqiiata tov (fnÖQOV xai vd ßXa<StijfAataj td l^vXa vd xdq^ 55
niikd t€ xal td axagna, tovg öqvikoiig. Havta %d tifSCaqa Sqya
Td ikiyiüta inoiijifev ö &€dg iv t^ i^Qttij ^/ti^^q;. ^\^ äs tstagti^
tdv ^3Uov, t^v üeXi^vfjVy tovg datigag, ^havta td %qia Sqya td
IkBydXa inoifjCsv &€dg iv ty tstdgty ^f*iQ^. ^h^ äs ni/ATmj
td xijtfj td fjbsydXa^ tovg l^d'vag xal td dXXa sgnstd td iv^o
toJg i)dao$, td netstvd td ntsQcotd. ^havta Td tgla sqya td
IksydXa inoifjCsv &sdg iv Ty nifAntf) ^lAigq. ^Hy ds Ixtg
illkiqq Td &tjQta, td xtjjvtj, td ignstd ti^g y^g, töv äv&Qfjonov»
^Havta Td Ticcfaqa fAsyaXa sqya inoifjtrsv i -d^sög iv tfl Ixti^
^/i^^^. ^^xal iyivsTO ndvta xß yivfj iv tavtcug talg i^ ^fjbiqatg, 65
^'^xal ovvstiXsdsv &sdg ndvTa td sqya adtov iv tfl Sxvg ^ybiqq^,
00a iv totg ovqavoXg xal iv t^ y^, iv taXg d'aXddCaig xal iv
taXg dßvoaoig, iv T(p (ptatl xal iv t(S axdts$ xal iv nda^. ^^xal
dvsnavaaTO 6 d'sdg ix ndvttov Töiv sqytav a^TOv iv t^ sßdöf*ii
'^tkiqtf, xal ifdXdyfiüsv adt^v xal ^yiatSsv adtijv. ^^xal id^Xanasjo
dt* dyyiXov tw Mfiova^ on xal sXxoai, dvo xsipdXaia änb *Add(»
äxqt To€ *Iaxciß Xiyaav »lea» ixXi^O(jba$ ifMcVT^ ix tov cniqika»
46/47 S ergänzt der ßnsternis welche oberhalb des abgrundes der
toasser tat welche zu Zeiten oberhalb von der erde, aus welcher was ich
nicht in Ordnung bringen kann, in der venediger hds (Zanetti 44
Morelli 66), die ich nach Dindorf zu zeile 50 anfüren werde, steht
für mein 46 ft ras n <*' ccßpcüotg t9iy t§ vnoxatta nig aßvacov vap
v^cntav z(ji)y n tnayta Tijg ytig t^ ov vntg axorog eon xui cxorog to €<mtQa
xtt& yvi I 47 das erste to r, xa$ c | 49 <f€ >> S | 50 bis 52 § 6 lautet in er xat
ttiv dtafUQ^ty tatt^ snupta tov mtqtoifjtarog vdattop xa§ twy vnoxaTo) rov
msqstofiOTog tn§ nqoconnov nacijg rtig y^g, nur hat r dta/nsgiffty, was ich
in den text gesezt, danke ich einer mit S näher stimmenden venediger
handschrift), aus der es WDindorf band 4' vorrede xv mitgeteilt hat |
50 fy ravrp S ? | 53 to tgyoy > er | 54 cfc > S | 54 vor dem andern rag
+ XM S I 55 xm > er | 55/56 xaqntjfia r* | 56 das erste n» > er | 56
vor wvg + XM S | 57 <f« > S | 59 fifytcm r | 59 «fc > S | 60 »x^ag r |
60 das vierte ra > r | 65 x/} ytyti ey lavratg S (S^ zal in worten), ta ty
er I 65 ende -{~ ^oqa tov S-$ov notJj9$yra »qya xß er | 66 &€og }> S |
66 tu §qya avtov ^ er | 71 nach xs^alaHt + ^^^ oder sein werden
S^rdS' I 72 nach laxtaß -f tov xat Icqajjk S | 72 ktytay > er | 72 Ex 19, 5
n 12
178
foc ctdtov Xaöp mqkovdhw änö ndvtmv %mv i9väv€. ^al S^
Keipcthxi, eet €tü$ yevsat, neql äv dnsv d xvQiog, €Mp adta^-
75 ^^Uddfjb, 2ri&, ^Evwq, Ka'ivdv, MaXsXe^l, ^lagsd, 'Evwx, Ma^
^vüdXaj ^dfisx, Nw€, 2^fß, ^Aqipal^dd, 2dla, *E߀Q, OaXix,
Payav {%dv yaQ Kmv&v %6 ß^ßXiov tc5r aq^^iMwv),
2sQ0vXß N^X^Q» ®a?^i ^AßgadfA, ^laadx, *Iaxwß d xal ^laga^X^
ifkoü sXxoCt dvo ysvsaL ^^d$* S xal eXxotft dvo slai vd naqcc
ZotoU ^Eßgatotg yQdfAfxaTa, ä itfn ravta' dXap ß^d^ ^*Mf^ dsJisd
17 avav &y«^ ^d' t^& ItoS' ^aif XafAed fji,ri(A vow (fccfusx oifv fp^
Cadfi X(a<p Qtjg <S$v &cev. ^^d$d Toiko xal vag ßißXovg aix^v
shcofft dvo ^Qi&fAfjaay eXxodi, imd oitsag* dXV inetdfj dinXovPta$
nivts naq^ aitoZg atoi%BXa, etxotfi imd xal a-ßta Svta, xa\ eig
85 9tß änotsXovvTui , tomov xdQ^^ xai tag ßißXovg xf oSaag nß
n€non]xa<s$v.
38 ^cöV nQooTfj BQfial&^ ij xaXsXm^ F^vsdig xötffAOV. HXfj^
atfuod^, ^ *E^odog tcSv vldov ^ItSqa^X i^ Alyvmov. ^odatexqd,
fl igfHjvsvstat yisvn^nov. ^oiatdaßriq, V ^^^^ ^Aqt^fkwv, *I>1-
90 XsdsßaqsiiAy td Jsvtsqovdijuop. ^dtr/aov, ^ vov *Ifjaov wv Navfj.
''dtcSß, ij Tov ^Mß. ^dsacüiftsip, j ^ rcov Kqitav. ^deqovd', ^
t^g^PoiS^. ^^a^equXslfAj rd tfjaXtfjq^ov, ^^dsßqiXaiiBiv, tjnqvkfi
t&v UaqaXstnofAivoiV, ^^ösßqt'iafAeiv, llaqaXetnofASvoov dsvtiqa.
^^ösaafAOVijX, Baa^Xsmv nqtatfi. ^^dadovd€<fa[AOVijX, Baai,Xs$&v
f)$dsvtiqa. ^^dfAaXaxetf* , BaüiXsmv tqlvri. ^^dfiaXaxetfjb, Baat-
Xemv %B%dqtfi. ^'^df$€&aX(o&, iy IlaqoifAmr. ^^dexaiXs&j 5
*ExxXffiia<fT^g. ^^(Siqa^tS^qeiVy td ^o/»a %(jdv q^^kdimv. ^^dad'a"
74 a* «*tf» y«wa* > er | 74 aviM S ? | 75 — 78 nach tvti>g : iponx agt^a^
^ad caka xnuvau ^aksx ^tclfksiil s߀Q qayav taQtd Cigov^ yax(ag inaS-oV"
^ala &aQtt ^t^f^^X ^^^ aßgacc/j. tcaax taxtoß crj/A c : ebenso, nur one die
vier lezten namen, und /uaXXeXfrjlf r | 77 S sieht das andere y in
xatyay als endung des accusativs an | 77 schnitt ai S | 79 o/uov-^tKft
> r I 79 xak > S I 79 T« cS, « r I 80 a «tf» bis 82 9av > er: S* hat die
namen in grieehiseher sehrifk am rande | 80 yi^ßijX Strand | 80 aeUa Strand |
81 Ao/ifX Strand | 82 atxdtiy Strand | 82 dta tovro S, xm ngog avw er | 82 ff
naeh di>a tovro §238 sind auch 22 hilcher des alten testaments : genannt
werden aber bei den Hebräern y da sie 27 zwar sind, 22 aber gezält werden^
weil auch 5 buchstaben bei inen verdoppelt werden (chaf ist doppelt und
mim und nun und pM und sadij: denn so werden auch diese büeher gezält \
83 xß c, nach seinem tigrid-fitiaau r | 83 ^gtj^/jttjffay r | 83 ovaa^s er | 85 an-
fang HXo<f& dvo r I 87 (üj^ ngtarrj > S | 87 ßgi,c^9- er | 88 tlijci/AoiS' -}- ij xcr-
XovfÄiyij S I 88 c| a^yv7nov ^ S | 88 ovdojKXQa er | 89 Xevtjuxop r^ | 89 tov»
ddaßfig er, wie S? | 89 tat^v er, igfitiytvsjctt S | 89 agt&ftojy y> r anf lerem
räume | 90 to er, lot« S | 90 divxogwofnoy r | 90 17 bis ende er, welcher ist
Jesus S I 90 rov yavff'^ S, tov vaij r | 91 dVcö/S bis mo/9 > r auf lerem räume |
91 naeh d^toß sternchen auf der zeile e | 91 dttt<f(0(f>d^ttfA e, dtaa(0(f>Tt$f* r | 91
dtagovS- er | 92 93 dißgna(m(A er | 94 anfg di/novsl er | 94 dadovdffiovfjl er
(in r 9j unsicher) | 95 beide male dfiaXa^H er 1 96 dfitalmS- er | ^jatgaatgHfd er
179
davujX, ij toi JaVifjX» ^^öiadqct^ iq tov^Eüäqa nQwtti. ^^dio^co
dqa, il tov^Eaäqa dsvtiqa, ^'^dea&fJQ, iy t^g *E(Sd"^Q. ^^avTa$
di al ätMdi kmä ßißXoi eXxofS^ ovo dgtd^fji^ovvtat xatd %dv
aQhd^lkdv Twv ato^x^Uop, iTisid^nsg xai nipu (StOh%BTa dmXovV"
ta$, xa&cog ävw nQoeinofjbsv» ^^sau äs xal äXXfj fjttxgd ßißXog,
ij xaXettat Kivoid-, fjug eqfifjPsveTat &Q^vog '^IsQSftiov. ^^atlffi$
di tdp ^IeQ6(il(f awÜTtuta^ , ^ug_ iütl nsQKSCii %qv dgi&fAOv xal
tw ^hQ€(jbiq (fvpanvofAivfi. ^^oviot ol €ino(S$ ovo dQ$&fAol naV'
taxov svQtffitöfMVOi xal iv 6i(x^ÖQ0$g sXdsaiV äQi&fAOi}fi€Vo$, sv
TS wTg slxoci ovo Sqyoig olg inolijcev o &€dg iv taXg Ig ^fi,i'
qaig tijg xo(t(iono$iag , xal ev slxoci, ovo ysveatg änd 'Addik lo
äxqi, tov ^/(SQaijX, xai sp totg flxoct ovo atot^^^otg %äp ^QafA-
fAccTmp and tov äXsif äxQt tov &av, xal ip TaXg eXxoat ovo ßi^
ßXoig dno trig Fspiasoag äxQt tijg *Ea&^q, fjbhgop ^{aXp iyippfiaap
sXxofSi, 09^0 ^€(n€OP, S xaXeXiM nag' ^Eßqaio$g ftoö^, nag' "EXXfifti,
d^ fiöötOj did TfjP TQapötijta. ^^naqanXi^fSifag de xal Alyv'mhoi, 15
fkipTOi TOVTO xaXovaiP. ^^dfioiag äe xal 2vqoi, xal "Aqaßsg fAÖ-
öux XiyovütP, igfjtfipsveiat ofioXoyia. ^^nX^gatd-elg yccQ 6
fAodtog ofwXoyeX ou :^n€7tX^Q(0(jbai<s^» ^^
^^xaXeXtai ds xal yPüifA(oP, o i<Su fAhgop. ^"^HaXeT»
Ta$ dfjboXoyta xal öfjboXöy^fjba xal ofAoXoyog* 20
34 ^T(p ds dQi&fA(p IWP xß SQyt&V TOV -d-SOV TfüP du^ a^-
Xfig» xal TMP xß yepsdüp i(og tov ^laxcoß, xal toSp xß ßtßXtcop
Snog t^^^ *Ea&^Q, xal di>d t^$ xß Yqa^kykdTmp vno&i<Se(og, 1$ äv
PÖfMg TOV x^eov ^fAcop naqiaifi, xal &sov dtöaOxaXia ^(aXp
nqoTsvinfATaiy tovio öfjXovtat, ou ix tov p6(aov xal tcqp ip2^
avTtp fiV(fTfiQl(OP 'Itjüovg 6 XqifSzög ^(aXp iQxdjJt'iPog i(AaQTVQfj&^
xal dnsxaXitpd'fi , og iX^cop ip %^ svayyeiiip inXiJQ(o(S€P ^(aZp
TÖ (Utqop Tijg Cdo^g dtd tov (MÖIov, «otV itfTl r^g dfioXoyiag,
napil T(S sig avröp d(AoXoyfjaapT$ xal t^p ^ao^p nag'' avTOV
xofAKfafkiPM, W S TÖ fAitQOP TÖ äyiop "^Eßgatop Xiyovcip ot$^o
f^i,%QfiMiv c, fiQBfiiov iK danach + tov nQoq>tjTov S | ^^efix^tik r. danach
-l* rov iigo(pri%ov S | 99/100 (fcfcm^il er | 100 ddayu^k r. + tov 7iQOf)9jtov S {
100 und xoo/z di^eodga er | 100 « r | i ecda r | i dt&f^Q r | % mitte x/9 er | 6
n6Q§mi r I 6 Totf aq^fjiov tovrov S | 12/13 ^^S xß ßtßXotg c: auch r totg | 13
iyitfyti^ffiity c, iyivtid^cay r | 14 x^ er 1 14/15 nach fiodti S welchen die Cfrie-
chen, nachdem sie übersezt haUeny fjtodnc nennen | 16 fityto» er, 7^^^|D ^^^^
^i^ÖÖ S I '^ xakovffi TOVIO r. tovto >■ S 1 16 <f« war xa* r* 1 17 18 nach Uyovcty
S dasjenige was hebräisch ^^ID genannt wird^ gedolmetscht aber vom he^
hrä%schengriechisch\j^yy\'Qf welches ^'^*^'Q ist \ 16 aggaßts ex \ 17 denn wenn
der modius nicht gefüllt worden ist, gesteht der welcher nimmt nicht ein Ich
bin gefüllt S | 18/19 nach andern dolmetschungen aber wird er verschiedent"
Uch benannt S | 19 ife xat er, yag S | 19 o bis 20 ende > er ] 22 ende
9txoCt ^vo r I 25 tovTo dtjXoviat ^ S | 26 u/ffovs > er | 30/31 o um er
12«
180
i&ü *ß fscttiv Tcata tovg ngoe^Q^fjkipovg dQ$SfA(hSg
^noXlol yaQ ttSv alkiav i&vwv ^ nqoai&€V%o il ätpsiXavto dnd
tov ikitqov wvxov, %ov dnQtßMg nag* *EßQaioig aqi&i»^&ivtog.
^äXXä xal naqd 'P(Ofjkalo$g cvfißiß^xev ofjtoioxataXijftttag fio-
35 dtavfA lUtqov xaXsta^at, cSansQ naQ* ^Eßgahtg td äXstp zw nai-
dito td ikav&dvsiv naqaiveX, mal naq* 'EXlijat td äXifhXv ^t^Xv
(WfAßißfjice KaXtXa&M • ^o^€P ö^Xop 3n xal td äX(pa i^ ißgatdog
naQfivix^V ^^^ ^^^ iXXfjrlda, %d yovv fjbodiov lig ix t^g sßqai-
Sog fiiqi&i^, iikoXoysXv Xe%&iv , cog noXXäxtg slnov, did t^g
Ao^Q^aeiog iQfAfjvsvetat. ''et (ifj ydq aitov nXfjQetndtaag yefAkret^
^gs oix dfnoXoyeX ou *n€nX^Qatfiai€, nXtjaag d^ td f^hgor xal
^tjtXiddag öfioXoyeX on >n€nX^Qto(Aat€ ^. •••••• •
Kdßog dk i^ aitf^g fi^^ diaXixtov dtd(fOQOP [Ahgov i&tlv
45 ^yow td thaqtov fAodiov,
XoXpt^ di xai vq>^ l^y ikiv iott, dnttp di ovöfAau xixXfi%ai.
ifSu dh ovo ^satwp xal noötfjfibOQiov.
Jqdl^ dXsvQOV tovto dnegieQ^ov iün xal naa$ d^Xop,
^AQtdßrj, tovto td fhitqov naq* AtyvmU^tg ixX^-d'fj. s(n&
50 dl sßdofA^xovta dvo ^e(ft(av. ix noXXijg ds dxgißelag xal tovto
ovtfog avv'^x^V' ^ßdof*ijxovta dvo äpdqsg tdts tdv mqyov täxo-
dofjbovv, StB xal slg kßdoik^xovta öi^o yX<a<faag ix fudg avvs^
%i^ti(Sav* Sd-BV xal (ligoneg ixXijd-^aav eig t^v fA€fi€QKf(Aiyfiv
fpapfjv, r() d'' adtd ikitqov xal d f^etgt^t^g Sx^i^ xatd td fjbitgov
55 T^ äyiov,
Tgla (AitQa (SsiudaXeoag, a toXg äyyiXoig ""Aßqad^ ty 2dqqq
ito$fAd^iy nqo(Sitatt€V, i^ wv (litqcav iyxqvfptav aqtov y€vi(S&a$
ivstsiXato, tavta di td (litqa ^xaatov yofjbdq i^niq^^-
Td ds yofjboq dixatov ^v tov (isydXov (Aitqov, tovt ictl r^c
6oäqtdßijg, o yivstat emd ^eatdSv xal niykntov,
Tqia xava x^^dqttcov, iv&a siwx^aat tdts dnotid'SC&at
31 agtS-fiovs ^ er, danach + S welche verschiedentlich gesagt wer"
^^ I 33 "»SDni^ S 39» 9» schreibe ^3Dn>< I 34/35 /^odiov er | 37 woher aber
ist es gekommen f offenbar daß aus dem hebräischen S | 38 naqfp^tx^ +
(i!e S I 38 HIV ikkritfkdtt er, andere sprachen S | 39 tvgsStj er | 93 sUx^
S I 40 fgfi9jyevof*itfoy er | 42 S vollendet er ^^1^0, das heißt aber : er über"
redet das maß zu gestehn Ich bin gefüllt \ 4.2 gfjyk§a<r«s DaCange 1294 |
42/43 § 8 als aber der name in das griechische übergefürt worden war^ wie
ich gesagt habe, wurde er aus M^IID (^^*11D g^*^o*^nt wegen der deutlich'
keit I 44 von hier bis 183 ende wird S nicht verglichen, da S vollstän-
dig ist, und dieser text nur bruchstücke gibt, diese bruchstücke wer-
den 184 und 185 an den stellen citiert werden, wo sie hingehören |
44 xa/Lios c I 48 aXtßgov r | 50 cfv r | 54 anfang avto to futgov er | 57
ttgtov er I 58 yofAov er | 59 yofnoy er | 59 tovt «<fi» tfjg > r auf lerem
räume | 61 « j^oydjpi von xaya xo^dgi^ttoy > r auf lerem räume | 61 vor
XopdgtTtav oben ein stem in c | 61 im&aüw r
181
«ot)$ XOvdQhag, Sttti di sldoq äqtov slg 3vo tsikVOfkivov.
NeßsX oivov, onsQ i(ftl (AitQor ^stftmv qv.
Td adwp vc; ^stncSv vndgxet.
*Ai,äßa<nqov fAt^QOV ßixiov i»,iv iauv vihvov^ %(aQOvv Xi^e$
tqctv iXaiov, tö de ikitqov iatl ^sawv w ^fjb^ffv, dXdßaCtqov
di TtiitX'qtai, diä to BvS'qvnxov,
Kafjbtpdxrig vöatog^ i>ß l^BCmv vdawg i<fu td (Jbitgop. o
dh t(p *HXi(^ ho$fkaav^€lg xafx^dxfjg tBdadqwv i(fti l^sawv.
*Eau td (litqov xotvXfj, ^(jt^av ^iatov vndqxH. xixk^cnjo
di xotvXtj dnd tov tdv ^Satijv sig dvo xdntea&at.
Kt^a^dg icttv Sxtov ^i(ftov, fisäexc^d' 6i Xiyei, toi^g xvd^
^Qvg fj yqa<p^. td de f*a(ffjbaqwO' Xiysi toig d^vXiCt^qag, ovg
xai ^ö'fAOvg xaXovfjbey, tdo avtm di dpdfjbatt dfjbipöteqa xixqii^'
tai, insl xdi t^y adt^v iviqysiav s%ova^, 75
TqvßXiov ixpoßaifov iau t^v nXdüiv, ^toi naqotpig^ ^fUKTV
dl ^iaiov TÖ [Ahqop sx^t. ^^(fttjg dXs^aPÖqirdg dvo X$tqwp
(piqsi, öXx^p ip t(S iXaiw.
*An6qqv(i,a di naqd fköpoig &fißaio$g fjtetqsltat, ^(uüv ydq
tov aattov itnip. ö ds dXfj^tPog aatvi^g '^sfStfaP icüp xß. 80
2aß$^a, tovto avqtat$xop i<fn td oPOfAa, iqfMiP£V€ta&
XfjPiatop dptXfjfAa, naqd ^AoxaXmpitatg l^€(fTwp xß.
''Ip. td ^p ikiya ^eütdop iöti ifi, td dh dyiop 1p l^€<fmp &•
Xoi}g iatl ^sfftmp fj* td di xaXovf*€POP äyiop ^€(ft<Sp ^,
o i(fu dcadixatop fAstqfjtov» 85
TdXaPtop iou td insqßdXXop ndp (rta&fAoigAePOP fAitqop,
xcetd ds tdp Xnq&a/AOP qxs JUtqdöp vndqx^t*
"El^ XsTitd taXdptov smd doixdqia' td de entd Xentd tcop
dC(Saqi(aP q vndqx€$ dfjpdqta,
'O dqyvqovg di itvnoid^ drt^ ^QXV^ ^^ PUfJutffMa, ix di tdap 90
dacaqloüp tovto itvnci&tj. (paal di tdp ^AßqadfA etg t^p Xa-
Papaiap tdp tvnop ipfjPox^PM.
Tov di taXdptov tdop qxe Xi^qa f^la. ff di Xitqa dexadvo
odyyiat vndqxet. ^ di ovyyia sx^t Ctat^qag dvo.
'O di otat^q ^fjbiffv f^ip ovyyiag^ Sxo^p di dldqayika. 95
Dsqi aixXov. öixXog, XdyetM xal xodqdptfjg, titaqtop
fAip iau tijg oiyyiag, ^fAiöv di tov (Piat^qog, dvo dqayfkdg ixoP*
T^^ ydq ovyyiag ijp ij dqayfjbij,
^ExaXetto di öXx'^ ^ dqay/A^ tov avtov (fta^fAOv ttp cixXm
t(S atadpil^opu xatd xmqdp t^p tqixa tov ^AßedaXd^ik, ote ixov^ 00
qevetOj iXx^p ixovaap qxe atxXcoP, idnp ovyyia öixXov epog,
ytpofnip^ Xitqa$ dto ijfAKW.
62 ;|fovf^»ftt; r I 62 stdoc agrov >- r auf (zu kleinem) lerem räume |
65 ßvxtoy r I 66 liUr*oi^ er | 66 das andere fo > r | 66 tifiHft r | 68 xa^
^ftac^s c I 69 rilno r? | 69 xafHpaxxH r^ | 70 tifiiat r | 73 cf« r, ro c | 76
fifuct r I 77 ttU^tiv&qiivQi r |, 83 ^ c, %ypia r | 87 hiq^CfAOv er | 92 for >> r |
93 an der andern stelle Ivtqa c | 96 ittxlov L, iit(A9v er | 97 cft^ r | i Ini (
182
*OßoXiq xai avtbq iv dg^vglotg tstvnmto. (kivqov di stxs
xa\ ovToq tfjg oiyyiag, oix i^ d^vqov nenotf^fj^ivog, äXXd dnd
$<f$d^QOV. ^v d^ xai iisgog dßoXdg i^ dqyvqov tvnovfäspog, po-
fMKffAa tov, S ^p Ismötatov, OYdofjXotndv öv vijg odyyiag. Xiy€$
ydQ iv %m Asvnixw »to dk didqayiiov eixoat dßoXoU. Sn di
lixaqtöv i&u ti^g ovyylag to dldgayfiov, ^df^ idtdd^a(A€V,
XaXxot, zovTOvg ol AlyvTtnoi, itpijVQOPto. dQy^Qta di
ioiöt$ zewnutfAiva dvo, mal naqd ^AXs^avÖQeva^ %d dgyvQ^a xa-
loßPTM jjdXiinvcc. San di o x^Xxovg tm (Sta&^S Sydoov ovy-
yiag, äg ^ dgay/A^,
Mväg, ijug t^ ißqatdi, fkVfiikfi xaXsUat. ^ di ^Itahx^
IkV&g tBadaqdxovta otcm^qoav itnlVy in$q ovyy*(av x, Xhqag
iSfAiäg xal dtfX/oiQOV.
^AQyvQicov de noXXoi tvno$ xatd xmgovg yey6va<Si>.
Td dl vovfjiiov tstvntatm dnd tov Noviiä ttvig ßac$Xi(ag
rdSv ^P(ofjbaia)P. dixqvaov de ixdXovv oi naXatol to f^ikttiv tov
dgyvQOV.
20 Td dh dqyvqov toStö iffnv, oi "^PcofAutot puXtaQkStoP xa~
XovtUP, o iQfjbfjV€'6€ta$ (ftQanconxdv döf^a.
Td de dixQV<Sov xdi tovto dqyvq^ov ^p* onsQ vtstsqov
xißdi^Xov ixXij^fi i^ ahtag tov dvaiQS&^pat top xatd xmqop
ßatfiXia xal ixßXvi&i^vat tÖP avtov ^er^asez^^a ix tov d$xQv<Sov,
25 og ^p avtm ifjufSQÖfASPog» ixtote ydg Sp^a dp tjVQid^ t^r
tov dpaige&iptog ßacfiXiag (piQtap dxopa, xißdfjXog copo(jux^o,
^yovp ädoxkikog.
OoXffg, 8 xal taXdpttoP xaXsttat. dmXovp di ianv, ind
dvo dqyöqoüV (WyxsifASPOP, ot ylpopta$ cq dfjpaQta. xal (poXiig
yidvo Xemol xatd tÖP dfjpaQtöfAop, dXX* ov xatd tÖP dQyvQ^üfwp.
MdQfjg fjbitQOP i(S%l naqd Ilopttxotg dvo vdqicop. ij ds
vdqia avtotg dixa ^eötwp itttip, uSate elpat töP xinqop sXxoOt
Se&tt^p *AX€^apdQtPWP.
Kvnqog nagd totg aißtotg Uopnxotg (jtitQOP icnl ^fjQcop
S$ yeppiifidtfap, uödtot dvo, o Xiystai stvai, naq* aitoXg xotP^xwP
nipte, i d^ ;^orv^$ naq* adtotg ^etneap itfil nipts, dSüte shat
tip xvnqop ^etHcop x. öydq fAiyag naq^ aitoXg (AÖdtog ^satmp xd,
KoXXa&op iatl naqd totg 2i}qoig td ^fjutfv tov iyqov
(fdtov. iatl dB ^satdop xs.
40 Koyyidqtop di fihqop iotlp vyqov, xal avtd naq^ ^Eßqaioig
ixq>uipoiiA€POP* tovto vi fiitqop iatlp ip XQ^^^Yq^V^^^ Eias--
6 oyyoiixofnoy r | 6 ov > c | 7 Levit 17, 15 | 9 /«^xo* r | 9 itptv*
Qoyto Cf itptQotno r | 18 dvxQvtfop er | 20 i<rn r | 22 dv^gvifoy er | 24 dv"
XQVifov c (hier r nicht s= c) | 25 tvqt&tj er | 27 adoTtnipog c | 2S tuu ralap'
n^y c, canarnor r | 29 <ne dtvagta r | 31 (Aaqi/ig fuiqop %cn > r auf lerem
räume | 31 notiTtotg x | 32 9Ct&y mg ^ r auf lerem, räume, n ist da | 33
aU^ttvdqBhPfov er | 34 fOfQtoy r | 34 »17^0»^ r^ | 35 yiPtt/uuxtiar r? | 35 /Aodvo» r |
syxe, Hxo^t r \ ^^^fMo^myn r | 41 xQ^'^YQ^f*!^*^ ^^ I 4^/4^ m&$ßHop er
j
188
ßlov xai täv äXXoav xQOPoyQctfpiav äfjXovfuspov, äg inatnog täv
tots ßatfUit&v xatä (fiXoiiikiav i(p dfjfjbia '^PtafAaliop ngdg süipqa^
alav ixaqi^ovro, 8 €Qf*^V€V€Tai (fvv^ufiivop ^ (fVPsötQafäikivov*
43/44 tvQciithav r I 44 Unterschrift tnnftaytov rngt /AerQtoy xa& ma^fioty
nlos c, one Unterschrift r.
Mit dem äußersten widerstreben gehe ich daran, mich durch den
versuch einer übersezung der lezten hälfte des büchleins bloß zu stellen,
Hoffmanns glossen reichen nur bis Q, PSmiths thesaurusbis^, Bar
Bahlül (oben 108) ist ungedruckt, meine eigenen Sammlungen zur sy-
rischen lexicographie habe ich seit jaren nicht systematisch weitergeffirt.
der gegenständ, welcher behandelt wird, ist mir völlig fremd, und
was schlimmer : er ist auch dem Epiphanius selbst völlig fremd gewe-
sen, welcher meist nur anderer notizen mitteilt, wie er sie gerade er-
fragt hat. außerdem ist mir sicher, daß wir kein herausgegebenes
buch vor uns haben, sondern die abschrifl einer kkidde, in welcher
gleichwertige versuche eine fassung zu gewinnen^ gelegentlich neben-
einander standen: diese sind in den verschiedenen abschriften je nach
belieben der kopisten gerettet worden.
nicht selten habe ich lücken lassen müssen : an andern stellen ist
die übersezung wenig mehr als interlinear, und soll nur helfen, stülcke
der Urschrift, welche später einmal gefunden werden möchten, am
richtigen plaze einzu<>rdnen.
ich füge drei neue siglen ein:
h = FrHultsch metrologicorum scriptorum reliquiae l« Leipzig 1864:
= PdeLagarde onomastica sacra, Straßburg bei Trübner 1870 :
A = die armenische übersezung des von Stephan leMoyne in den varia
sacra I gedruckten abschnitts in dem in meinen gesammelten Ab-
handlungen 301 verzeichneten buche PAuchers vom jare 1821, welches
der katalog der Mechitharisten (1876) 7 als explication des anciens
poids et mesures auffürt.
ich habe in Ernsts von Leutsch philologus XYIII 352 353 einen
vorläufigen bericht über die syrische übersezung dieses buchs gelie-
fert, welchen WDindorf in seiner ausgäbe des Epiphanius IV* iv ff in
nicht wol zu übersehender weise besprochen hat. es ist nicht zwei-
felhaft, daß der philologus dem herrn Hultsch bekannt und zur band
gewesen ist : Dindorfs abdruck des Epiphanius kennt herr Hultsch nach
seiner vorrede xv ebenfalls: den namen Lagarde und in folge davon
die syrische übersezung des Epiphanius übergeht er mit dem still-
schweigen, welches der zunft so schön steht, und von dieser leute
liebe zur Wissenschaft so rümliche» zeugnis ablegt, den »maßgebenden«
persönlichkeiten wird er sich durch dasselbe jedenfalls empfohlen haben.
ich gebe auf 184 185 eine tafel, welche nüzlicher sein wird als
Verweisungen unter dem texte sein könnten.
die zalen, welche hinter er genannt werden, zeigen seite und
Zeilen dieses zweiten bandes der Bymmicta an: s [oben 151] = d[cm]
eitlere ich nach den selten und Zeilen der handschrift D.
es stellte sich, seit 152 gedruckt wurde, als typographisch unmög-
lich heraus, erläuternde anmerkungen des Schlages, wie ich sie beab-
sichtigt und auch ausgearbeitet hatte, meinem texte unterzulegen,
ich muß mithin in den Schriften unsrer akademie, welche mit Gicero-
typen gesezt werden, vortragen was ich hier in petit oder corpus ab-
drucken zu lassen vorhatte, man sehe also PdeLagarde Orientalia II,
welche so gott will im Juli 1880 durch die Dieterichsche buchhandlung
zu beziehen sein werden.
184
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I 35 nsQl xdßov» ^Kdßog i^ at^c ^?C Stalintav dkdipoqov
Ikixqov i<ni, n^ füv to titaquov rov (Aodiov, n^ dl td nifk-
nvov, nfj dl xdi ti intov. 'ein maß aber ist dieser : dvofMxa^ii
di xdßog öid to dg fiiQij tiikvsa&ai, tiv fAÖötop, ^xaßa näm-
5 lieh sagt der Hebräer »er hat geschlachtet« oder *sv6fA6v<*
als er aber zu den Griechen übergefttrt worden war, ixl^^tj
ndßog dtd t^v iQarotfjta»
fAhgop, d»iT«f di ttS dpöfiau xixXijtat, 'er wird aber bei
10 jedem volke verschieden gemessen. ^»ct\ ip fjtip %^ kßqaiöi
diaXiutm dqtfsvixmg liyita^, ip dl t^ illtipidi x^tjXvndSg. ^ol
Ikhp ydq KvnQiot t^p xotputa Xiyov(f$p, td & oydoop tov naq'
avvoXg (Aodiov bestimmen sie sie. ^ftodtog öi o naq' avtotg
(A€tQ€tta&, äXX * iC dl ^€<n(Sp i&rlp, (oc
iselPM vfjp xoiptna ovo §B<nwp xai TWfrrtifMogiov. ^ixX^&tj dl to
oltpel il^ avtijg 'njg kßqätdog %d XeyofMPOP o<fip^ S i(fn tdap dvo
ÖQaxvop t^g x^^Q^^ ^^ (Aitqop.
27 nsqi dgaxdg dXsvQOV, ^»'Odop ögal^ dXsvQOV ip Tg
idqtq<, sagte die witwe zum Elias, homo dh dneQleqyöP
Toiifu xal ndfSi, d^Xop. ^änd ydg tov dqdvuip fAUf X^^Q^^ '^^^
(AeiQOVPta td x^^QO^^^^^^ ^? (*^dg x^^Q^g iqdxa ixdXeaap,
28 n€Ql dqtdß^g. ^Tovto td ikitqop naq' jßyvniiotg
ixX^&fj, Htm di oß l^siUmp. Hx noXX^g di dxqißeiag xai
tovto ovtoa (fVPijx^V- ^sß^f^^^OPta ydq xal dvo äpöqsg tots
25 töp nvqyop fSxodöfiOVP xal t^p BaßvXoapa, ots elg oß yXvidGag
ix fA$ag avPBXv^tiaap ^ S&6P xal ikiqonsg ixXij^tjifap dtd t^p
(MfMq$<ffAipiiP ^mpijp, ^tö f aitd xal (istqfjt^g td fjkitqop
Sxs^ xatd td fkitqop td dytop. hlal ydq xal äXXok (AStqi^tai,
ip äXXatg x^Q^^^ a^^(0( fA€tqovfASPo$. ^in Kypros zwar, in-
30 dem dnd Xijpov 104 xesten xatceyyt^ofAipwp ^ tdSp d l^stftcop
sig tqvyiap Xoy$^Ofkip(ap , q di Xoy$Zo(kip(OP xa&aqwp ••
March alexandrinische xesten aber füllt dieses maß 88 xesten.
^aber nach dem heiligen maße 82 xesten. ^^mitnnter rechnen
sie anch 84, mitunter aber anch 88, mitunter aber anch 96
35 xesten das maß des metretes. xatd di td ikitqop td äy^op oß itrd
ieatüüP xal i vyqdg (Astqf^^g ital ^ dqtdßn tov ysppi^^atog.
^^ixX^&fj 6^ dgtdßi^ ix t^c ^^'^ Atyvntitop otaXixtov td sqtoß
XeydfMPOP, 8 iqgkfipsijetai, xaXtog avyxsifACPOP, dqtdßij d^ d^d
3 ob S alkax^j för nti hat? | 6 ob ilixO-ti h 272, 2 rest eines durch
liynnK ausgedrückten (Asnpix^ ist? | 14 erste lücke H'^kS^W vh\
andere n^i^p'^p")' Vpl ^^^^ '^^ meinen Geoponikem för nvxyog: ^^^^
muB das gegenteil davon sein, oben 108 mitte | 18 Regn y 17, 12 | 18
nS n^M*1 3 ^abe ich übergangen | 28/29 § 6 eigner versuch | 31 ich
vermag S nicht zu verstehn : es scheint n7*1 B^oXegog Ijy vorzukommen |
38 anfang xalov/uyoy S | 38 xaltas evyxtifuvov = "^^ÖttH i^ttf^^D l^ÖV
MD**fip 3* i^k sehe hier eine doppelübersezung der art, wie sie in
187
t^p täv ^EXX^viov TQavdti^tcc. *^es braucht aber auch der
Hebräer eben dieses maß reichlich wegen des aufenthalts, 40
welchen die Israeliten in Aegypten genommen, von dem aus
die gewöDung an eben dieses maß inen isiu teil wurde, wie
im Isaias geschrieben ist du *0 ansigoop äqtdßaq ^$ nonjffft
Ikitqa TQia, das heißt aber, derjenige, welcher wegen großer
fttlle des satguts [ J wird wegen der dürftigkeit des 45
ertrags einiges wenige einheimsen, "»/ii^i^a« yctq »tqiat
etal td ^^HQOP yofAOQ, 6 i<U^ ^€(niSp ^, wtfvs elpai td ^ß r^^
dQTdßfjg. '%ls das zweinndsiebenzigfache aber von 6 artaben
werden 432 xesten erfunden, ^^und bis hierher wiederum
über die artabe. 50
39 ^Daß aber unmittelbar daneben beim Isaias (piqstM
%i ^oi igrcopta^ dixcc ^evyff ßocop* (weil er sagt, daß sie mit
dem pflüge durch stiere den weinberg bebauen) »not^ast x«-
QclfMOP Iv«^ geschieht, damit er anzeige, daß ein derartiges
maß land, welches mit derartigen gespannen von stieren be-55
ackert wird', xsgdfjuop ip, das heißt aber, ein kleines maß,
noiij<f€i wegen des mangels an ertrag, ^und bis hierher über
dieses.
30 ^Tgia fAitgn (fSfMddXcwg , ä totg dyyilo^g ^Aßgadik
Ti)y Sdggap itoifAdCetP ngodhavtsp, il^ (5p vq^wp (Aitgtap iy^^fto
ifgvg>iap ägtov y€pS<f&w ipetsilavo. Hama di %d fkirga ^xcr-
(nop YO^kog ixmgsi' %6 dh yofAog dixatop ^p tov fi^ydlov yki^
tgav, tov^ iötl v^g dgtdßi^g, S yipstai invd ^itftw xal niiknvop.
'in dem maße toi yofj^og tgia ikhga ndhp vn^gx^^j d iyi-
vop%o zwei xesten und ein drittel und ein fünfzehntel, ^xalf^s
%6 (A^p fkitgop tovtop SxB^ tdp vgdnop, zum nuzen di t^g
nPsvfAaux^g d^cmglag xoXg ä^^md'stak (fvpUpm iyipno td fAitgop.
Menn auch das manna wurde im maße des gomor gegd^n,
welcher ist nach der zwar ein zehntel, nach der aus-
den Versionen des Titos Clemens Maccab a ß häufig vorkommt | 43
Isaias 5» 10 | 45 das zeichen der lücke + Lagard e: die lücke etwa
mit eine reichliche ernte erwartet auszufüllen | 46—49 wenn sechs arta-
ben aussät nur drei maß geben sollen, so helBt das, da drei maB dem
kleinen gomor, also sechs xesten gleich kommen, also Vit der artabe
sind, man solle für 431 (72 mal 6) xesten aussät nur Vts des in die
erde gestreuten komes wiedererhalten | 47 se(^ xesten aber sind es S |
48 49 § 14 nur nach mutmaBung übersezt | 52 Isaias 5, 10 | 59 Genesis
18, 6 I 65 ist die artabe = 71 xesten, so ist der kleine gomor als Vio
der artabe = ^'/lo = 7^Ib x^ten. teilt man ^'/lo i° <^^i gleiche teile,
so ist jeder derselben 'Vso = ^^Vso = ^Vs groß, danach vermag ich
den text von § 3 nicht für richtig zu halten , oder aber ich verstehe
ihn nicht, denn 2 + Vs 4- Vs si^d = 2 + »/16 + */i6 =* *Vi6> wo-
von das dreifeche 6^/^^ = y^/^^ =: j^j^ , aber nicht yVö i»t | 65 § 4
das griechische eigner versuch | ^ in der Ificke S HHI^nS*?» ^^ ^
188
7o8age des namens aber (weil er Vi« ^^ großen maßes ist)
zeigt er * an, welches der anfang des namens lesa ist. in
welchem maße, da drei maße in eines vereinigt sind, er inen
die wesensgleichheit der heiligen dreieinigkeit gab. ®weil
wir aber gesagt haben tdy ^Aßgad^k nqodtdl^at t^ Sdqqq,
75 auch dies ist ein gegenständ der nntersnchnng. Menn nicht
ein derartiges maß waren die drei männer im begriffe zu
essen. Menn da die drei maße vereinigt sind als eins in
Einem gomor, machen diese drei einen modins von 22 xesten,
das heißt aber, das heilige maß. Marchaas also nicht, weil
Sogie im begriffe gewesen wären, dies alles za verschlingen,
sondern damit nichts vom namen der dreieinigkeit mangele.
^Menn im maße zwar ist die dreiheit, im brote aber eine
einzige einheit and Ein geschmack. denn nichts ist in der
gottheit an Verschiedenheit. ^Maß er aber sagte ou nolf^tsov
%säqxov iynqvqiiav, damit tat er kand, daß dieses brot zwar
za aller zeit vorhanden, nicht aber der ganzen weit of-
fenbar war, sondern war zwar im himmel (üs d^edg loyog, im
samen Abrahams aber darch die zakünftige ankanft ver-
borgen. ^Mie zabereitang aber des äqwg iyxqvg>lag hat
90 diese art. ^ Vann das mehl geknetet, and danach, nachdem
es gesäuert hat, ausgerollt ist, backen sie dieses brot nicht
im ofen, sondern auf einem steine, indem sie glatte kiesel
sammeln und auf der erde ausbreiten und durch viel reisig
erhizen, bis sie die kiesel zu kolen machen, ^^indem sie
95 aber die asche von inen wegnemen, bedecken sie sie mit
teige, und bringen wiederum die asche über den ganzen teig,
indem sie ihn cds Ein brot ausbreiten, und darum heißt er
iy7cqvq>tag, weil er in der asche nqvriutat. ^^was auch durch
folgende andeutung erfüllt wurde. 'Menn als Chaleb der son
00 des lephonne, nachdem sein erstes weih Gazuba gestorben
war, sich die Ephratha, welche ebenfalls verwitwet war, ge-
nommen hatte, ^^empfieng er von lesus dem sone Nuns Chab-
ratha die Stadt zum erbbesize, welche gedolmetscht wird
dol^oloria, und baute, und gesellte der ersten Stadt als zweite
5 Stadt Ephratha hinzu, welche gedolmetscht wird xaqnoq)oqta,
nach dem namen der Ephratha, seines weibes. ^^neben an-
dern sönen zeugte er aus ihr einen son, dessen namen Lehem
isty nachdem er den Ammon und den Ared und einige andere
in S' da steht, wo ich aus S^ MHUnpS '^^ nuzen geseet habe | 71
Lagarde psalterium Hieronymi xiv | 76 waren im begriffe = tj/LuXlop \
80 yneder ißtiXlop \ 84 an Verschiedenheit: genauei ein adjectiv oder par-
ticip I 84 Genesis 18, 6 | 9z ausgerollt ist erraten | 100 Paralip a 2, 18
19 50 4, 4 I 4 do^oloyta geraten | 5 xaqnofoqHi Lagarde onomastica
saora I 191, 57 gegen 5, 24 311 10 48, 17 181, 5 unter vergleicbung der
Varianten in meiner Genesis Seite 143
189
gezeugt hatte, da er den knaben liebte, baute er eine dritte
Stadt, und fügte sie zu diesen beiden früheren Städten hinzu, lo
und nannte sie Bethlehem, was verdolmetscht wird haus des
brodes. ^^und es ward zwar dieser name genannt, nicht aber
deutlich, bis derjenige vom himmel gekommen war, geboren
von der Maria in Bethlehem, das heißt aber im brodhause,
welcher sagte oti> 'EycS slfn 6 äqxog b ^mv o i* %ov ovgavov^s
xataßdg, *^denn dieser ort war seit zeiten genannt, nicht
aber war dieses brot offenbar: iyxqvtfiag yctq ^v,
31 Tgia xavä xovdq^tfav, ^ Nicht als maß gebraucht
dieses ovo/iAa die schrift, das navä, für »avianoi aber vielfach,
ovg eloid^adtv o\ äp&Qoonot liystp. Mas aber was er sagt 20
Xovdqniüv, svd'a slto&saav tote iv xaviotoiq dnoii%^e(St>M %oig
%ov6qitag tovtovg, htal dl eldog ölwv stg ovo ze^rofAivov.
* aber ist das herz des weizens, kleine körner: denn
von diesen fabricaten geschah das werk der bäckerei.
32 NsßeX otvov. ^NeßsX ^hqov itftl, das in zwei schlau- 25
ehe geworfen wird, onsq iail ^eötwv qv^ was drei nasse
adta ausmacht, ho ydq adtov v ^eatdop vndqxst, was eben-
falls gedolmetscht wird ^(Jtfjka, welches aus der grübe der
kelter jemand, nachdem er es gefüllt, mit manneskraft her-
auszieht: soviel er vermag mit seinen beiden bänden aus 30
der grübe der kelter zu heben. ^vsßsX dl wird gedolmetscht
ßdatayfAcc, was eine last weines ist, o xa» (poqsdg leyöfMPog,
wie die Kyprier das große xöXlcct^ov nennen, das 150 xesten
hält, was ein jüngling auf seinen schultern trägt von einem
kleinen orte und bis zu einem orte. 35
33 nsql xolkd&ov. KöXXa&öv iau naqd totg 2vqoig
td ^fAiav tov vyqov ödtov, icu l^€(5tmv xe.
34 neql dXaßdatqov, ^^^Idßaatqop fAvqov, wie im evan-
gelium geschrieben ist, ßtjtTiop filv iatiP islovv tdo öydfAatt,
khqag dl iött ro iv aitia tov iXaiov (nad'fAfS, ^tm dl (Aitqm^o
ictl l^iatov to ^fjtiav, ^dXdßaütqov ds xixli^tat dtd td ev&qv-
nwp, äXl ov dn€$xa^6(i€Pov. ^denn es sagt die schrift ^Ana-
Xsl^srat xa&wg d dXdßaatqog. H(nl di, wg slnov, ßfidov
ctqoyyvXostdig,
35 neql xaipdxov, ^Kaipdxfjg vdatog doidexa fiiv ^stntSy 45
iatl vd (Airqop* welcher ist anstatt des xdßog, welcher maß
15 lohannes 6, 51 | 18 Genesis 40, 16 | 23 in der Iticke S^S* J<"|^DD
= CffAldahg: der § handelt von ^IDD I ^^ hifAfJia mein versuch | 31
ßacvayfAa mein versuch | 32 am rande von S^ wird ein misverständnis
verhütet. *)23n k^iin je nach der ausspräche wein oder eael bedeuten,
daher die glosse J^HDITI desjenigen, der getrunken wird, nicht desjeni-
gen, der hräht \ 38 Matthaeus 26, 7 | 42 Begn cT 21, 13 | 42 so gar viel
hätte nicht dazu gehört in h 174, 14 aUnaqü xofit(6fuyote in äXi naq%^
xaCof^syoy zu ändern | 46 ro fuxqov nach S = in bezug auf das maß
190
M^p^*i'>D des kleinen xdßög heißt Mieser aber ist der große
xatffdxfjg: in ein viertel des (fdwv aber ist er geteilt ^einige
aber nennen ihn '{i'^ncDK, das heißt aber ki&dm. ^to d^ tm
So*HXi(f itOifAa<f&dv , S i(fu xal avto uatpdx^g, TsCffdQwr icü
J^sifmv tö ikitqeVs naXfttai di d-^lvurng xaßoQ&a, gleich aber
im maße ist er der tndfAPog: vier italische oder alexandrinische
xesten sind in ihm. Menn es wurden in den dgoiy, das heißt,
die xtßcatdg, vier bücher gelegt, riysatg, "Ellodog, Asv^uxöv,
$%^AQix^fkoL h6 rag JsvT8QOPÖfjuoy wnrde nach dem 38 jare des
auszngs der söne Israels aus Aegypten geschrieben zn werden
befohlen, und an die seite der xißmtdg gelegt zn werden, und
daß es nicht sich geselle zu jenen vieren, damit es das maß
nicht verdunkele, welches erfordert wurde zur zal. Mena
60 vier ströme aus Eden, vier himmelsgegenden in der weit,
vier Veränderungen des jares, vier wachen der nacht, vier
dtadoxcel fttr die gebete des tages vier xesten im
maße der (ndfAvog des mannas, vier geistiiche tiere, welche
aus vier gesiebtem zusammengesezt sind, welche das kommen
65 Christi andeuten: ^ein mensebengesicht dem einen, weil als
mensch in Bethlehem Christus geboren wurde, wie Mattbaeus
lehrt, ^ein löwengesicht dem einen, wie Marcus den aus
dem lordan emporgestiegnen als löwen könig predigt, wie
51 ebenso | 51 xaßogS'a steht griechisch am rande von S*ß* | 53
fir^coi' Lagarde Symmicta I 59, 15 | 62 d^acfo/a* mein versuch | 62 Exo-
dus 16, 32 bietet nichts über eine vierzal im mannakruge. vergleiche
Lagarde die vier evangelien arabisch xviii rand. ich habe im jare
1848 zu anfang der rudimenta mythologiae semiticae folgendes ge-
schrieben : Baal nTQdfiOQ(fos Eustathius antioch[enu8] enga8trim[ythus]
P 359 6<1 Allat (= bibl patr max 27, p 47^) qui titulus expUcatur
Hellanici et Hieronjmi verbis t^y rqiviv dg/^y dQdxoyra tlyat xtif^aldf
fyoym TtQOifnitpvxviag lavQov xai lioyrog, iy fuffip dt d-$ov nQocoanoy, l^«*r
(fi xtti M my (tif4(oy nugd, (oyofAaa^at di XQ^^^^ dyiJQaioy xat ^Hgaxkia
roy aMy Damascius pr princip 123, p 381 (idem fere narrat Athenagoras
leg 15) 6: hinc ortum ducere chembim Hebraeorum satis darum), so
wie es damals geschrieben wurde, ist dies wertlos, sind wirklich Hei-
lanicus und Hieronymus die gewärsmänner für die nachricht des Da-
mascius, so wird was sie berichten, nicht one bedeutung für Ezechiel
I sein: wie Ezechiel i sich zu den C3^11*D ^^^ cultus verhält, ist
freilich wieder eine andere frage. Ezechiel könnte meinen, Jahwe sei
der herr der von den nicht-Juden verehrten naturkräfte, und mache
sich dieselben dienstbar, charakteristisch für die angeblich für reli-
gion vorzugsweise beanlagten Semiten ist es, daB wir über ire götter
nahezu nichts wissen, und die ältesten arabischen gedichte (Sjmmicta
I 6a, 10-— 19) sich über die gesammte ethik satt schweigen | 66 Matüi
», z I 67 Marc i, 10
191
auch irgendwo geschrieben ist Su Kvq^o^ dpaßij(fßtM tSansQ
limv Hl loQÖdvov. *^ein Stiergesicht dem einen, wie Lu-70
cas predigt — nicht allein, sondern auch andere evange*
listen — denjenigen, welcher zur bestimmten zeit um neun
uhr wie ein stier fttr die weit auf dem kreuze dargebracht
wurde: ^^ein adlergesicht dem einen, wie Johannes den lofog
predigt, welcher vom himmel kam und fleisch wurde, und 75
zum himmel wie ein adler nach der auferstehung mit der
gottheit flog, "auch dieses aber habe ich wegen der otclfAvog
erzält, weil in eben dieser atdfjtpog, welche mit weiblichem
namen überliefert wird, das manna zwar abgelegt war, wel-
ches das himmlische brot ist, als wink aber auf die jederzeit Sc
jungfräuliche Maria, welche »gold« zwar ist »von erwältem
golde« wegen der bewärtheit irer jungfrauschaft, das manna
aber enthielt, ^Velches vom himmel herniederstieg, und wegen
der kleingläubigkeit derer, welche das manna sahen, diesen
namen empfieng. ^*genannt zwar wurde es /Aap, gedolmetscht 85
aber wurde es Ti Snu tovto; ^Menn als sie ihn auf dem an-
gesichte der erde gesehen hatten, sprachen sie Tiq itntv oitog;
*^denn sie waren im begriflfe Christo zu sagen lig oitog Xalwy
ßXaoqnjfiiag; ^'es faßte also das manna diese atdfjtpog, in wel-
cher durch die vier xesten ein maß war, und es faßte Maria 90
den lorog, welcher durch die vier evangelisten gepredigt
wurde. ^Menn sie, sie war die heilige ntßfotog, auf welche
hinwies und deren tmog war die in der wüste bereitete u^
ßfAwg. ^^auch sie zwar war von holz, in welcher das wort
war, welches auf zwei steinernen tafeln eingegraben war, 95
und in den vier andern büchern zwar zusammen, und im
fünften buche, welches zur seite lag^ das heißt im Deutero-
nomium, aber auch wenn
^^v dh *al ti xhßwiog ivnov Sx(yv(Sa, aber da sie one
nikri war, wurde sie getragen, und das wort, welches in ihr 00
war, redete durch den, welcher las
*Mie heilige Maria aber,
die lebendige xtßattog, hatte den lebendigen körog, selbst tra-
gend : indem sie aber in sich eine andere xißmvog hatte, wel-
che ebenfalls lebte: es war aber die xtßwtog, welche in ihr 5
aufgestellt war, der lebendige Xöyog. **und weiter zwar, als
tijp xtßatdp DsLYii der prophet hineinfürte nach Sion, tanzte
er vor ihr, indem er sang und jubelte: *'und es war kein
wunder, sondern vielmehr eine andentung, welche von der
prophetie ausgieng, ^vino^ (Aiy ydg cwißatvov ixetnngjio
69 lerem 49, 19 | 70 Lucas 13, 44 | 71 Matth 27, 46 Marc 15, 34
74 lohannes i, 14 | 81 das citat kann ich nicht nachweisen | 86 £xod
z6, 15 I 87 Matth 21, 10 ( 88 Marc a, 7 | 99 das griechische eigner ver-
such I 7 Begn /t 6, 14 I 10 Gorinth a 10, iz
192
iyqd(ffi di ngdg vavdeoiav ^fAfSr^ eh ovg td %iXii vSr aloivmy
xatijvtfjCfP wie die apostolischen worte leren, ^^hier aber
war ein wander. ^Menn als die lebendige xiß^atdg (ich meine
aber Maria) in das bans der Elisabeth faineingieng, tanzte
15 Johannes das kind, indem es im leibe seiner matter hüpfte,
vor der xtßmtog, wegen dessen den sie trug, des lebendigen
loyo^ Christus, ^^aber auch der lebendige Xoyoi war eine
lebendige x^ßtotog in seinem lebendigen leibe, der eben we-
gen der Ursache um unseres todes willen den dreitägigen
20 schlaf auf sich nam : indem er von der stimme des propheten
erweckt wurde, hörte er im 131 psalme *Avda%fid^^ etg tijy drä-
navtjiv aov, av *ci$ ^ x$ß<»t6Q z^g ÖMt^i^xtig tov äyMaftatog aov.
^Menn sie riefen die gottheit des eingeborenen aus den unter-
sten teilen der erde, mit seiner heiligen seele aufzustehn : zugleich
25 aber auch seine vollkommene einmenschung, seinen leib, indem
sie rätselten und sagten 2i> »al ^ mßmtiq t^( d^a&^x^g tov
drMOfAawg aov, um seinen heiligen leib zu bezeichnen, ^^d
dieses zwar über die ctdfkvog, welche aus vier xesten mannas
bestand, von der aus wir auch den tvnog der x^ßmtog kennen,
30 welche in den vier vor dem Deuteronomium hergehenden btt-
chern das gesez hatte, und der Maria, der x^ßwidg und
(frdfipog, welche in den vier evangelien das manna, das
himmlische brot und die xißmtög enthielt, in welche mßfotdg
(in das heilige fleisch aber meine ich) der himmlische löyo^
35 ninabgestiegen seiend der weit geschenkt worden war: ich
meine aber denen, welche an ihn glaubten: durch die vier
evangelien aber glaubten sie dem was gepredigt wurde.
'®ltt»( irtav&a tuqI v^g otdikvov dqxoivuag 6%6tv ivoikUsaykBVj
ii ffifXoxaXs.
40 36 nsql ximlfig. ^KotvXi^^(A^avl^i(fiov indgx^^' xixXtiTa&
ds xiniiXfi dnd tov %6v l^iatfpf etg ovo xoTtvecO^ai, ^d^sv ol
nmXovvtsg olvov ij ika&op xotvhüxal xaXovvra^ daher, daß sie
denen, welche kaufen, in kleinen maßen zuteilen.
37 fUQl xvd^ov. ^Kia&og ist nicht Ein maß, sondern
45 verschiedene : denn nach dem des becbers wird
es bestimmt: nij fA^y elg änXovv no^qtoVj S itsu ^i&rov td
ixwv, nri 6i etg öinXovv, itSu S^atov td vqIwv. *dptlfj%^Qtoy
dl ifräv^ dnd xeqaikiov dvtXoiv d$d fAaxgäg laß^g, er hat
aber die gestalt wie der tvnog eines kleinen '{i^'-inubTa : er
50 hängt aber an der Xaßig, um aus der tiefe des krnges
des in den becber nemen wollenden zu schöpfen.
'als sie aber übersezt worden waren, wurde er in einigen btt-
ehern aus der hebräischen spräche in die griechische mit diesem
Z4 Lac ly 41 I 19 der Ursache ganz unsicher und mir unverständlich,
bei anderer ausspräche des altares oder des opfere \ az.Psalm gla tl7p],
8 I 38 39 g 30 eigener versuch
198
namen genannt, in einzelnen büchern aber mit dem bebrM-
scben namen gesezt, anübertragen, ^wo da nan findest in der 55
zartlstang der aufschlagang des zelts xal td ikedBxm& nal tä
fAa<ffkaQoo& j wisse daß iisd€X(a& fAsr Xiyst tovg xvd^avg, td di
(kaa[jbctQcb& Xiysk %ovg d&vXKn^Qag» ^nolXdxtg dß tm avtm
dvoikath XQficdiksvog Xiysi negl %mv fjd^fjKov. ^d'fAol jrdq xal
d$v3U(fT^Q€g d^d t^p fiiap xal atk^v XQ^i^^^ (MtafiaQuid^ eben im 60
bebräischen xaXovytat.
38 neql vQvßXlov. ^TqvßXiov dh i(S%lv itpoßatpov ti^v
nldair ^toi> nagoipig. ^^fA$av di ^ictov td ikitqov ixet»
39 twqI ^iatov. Wenn aber aach der xestes reichlich flir
jedermann bekannt ist, reden wir dennoch von ihm, weil eres
bei vielen Völkern verschieden wird. H (a^v ydQ
icüp ttahxdg, dh dXs^avÖQivdg, 6 de xaatgijü^og, d 6s noV'
nxog, 6 de VixofAijdsiog. %nd der pontiscbe zwar ist das
vierfache des alexandrinischen : dieser ist die vorher erwänte
ctdfAvogj wenn er zwar in wein gemessen wird (anders aber 70
wird er im gewichte in nmlaaf gesezt), in oel aber sind in ihm
acht litren. ^^^tPnjg ydq 6 äX€lSapdQ$vdg dvo htgcop (piqek ölx^v
iv tm iXaiu), der italische xestes aber bringt 22 anzen, der ca-
strensische aber ist ebenfalls gleichmäßig 24 anzen, wenig dar-
über and wenig daranter, der nikomedische aber 20 anzen. 75
40 nsQi dnoQQVfiatog, ^^^noQQVfia nagd fioVo»g ©ij"
ßaiotg fk€VQsita$' ^fi^öv ydq tov üaitov itstlv. ^das aassehen
aber ist das eines kleinen krages in dem tvnog des (fattfjg.
^0 de aatt^g 6 dXfjd'tPdg xß l^eatmp i(ttip, so daß das dnÖQQVgj^a
11 xesten ist. Menn es gibt aach einen andern cratrij^^^ wel-80
eher der nicaeische heißt, ein krag von 8 oder 10 xesten.
*er wird aber (rattfjg genannt d^d 2dkp t^p ndlip, von wo
das maß and die gestalt des aattfig gefanden warde.
41 nsql öa(p$x^d. ^Zatftd^d. tovto (Svqauxop idu td
opofAaj welches bei den Gazäem and Askaloniem and den 85
übrigen an der Sephela genannten meeresküste nicht existiert
als maß. deshalb nennen sie aach den gazäischen and aska-
lonischen krag (fandaop, was aatpt&d ist. ^sie wird aber
aafftd'd genannt, o eq^M^psvetat kfjpiatop äptXi^fAa* denn mit
dem maße schöpfen and tragen sie den wein, ^iatl de naqä 90
^A(SxaX(i9pitMg l^etfmp xßj bei den Azotiern aber von 18 xesten,
bei den Gazäem aber von 14 xesten.
42 negl sIp. ^Dieses elp kommt aach in den göttlichen
Schriften vor, wie aach viele von den vorher genannten.
*zwei maße aber sind es. *wegen dieses erinnert die schritt 95
viele male and sagt »in dem großen maße, dem des beilig-
76 warum man nicht qq schreiben darf, habe ich in der vorrede
zum Titus von Bostra auseinandergesezt | 82 das griechische eigner,
versuch | 84 cvQtatxov habe ich nicht gewagt zu ändern | 96 Exod 30, ^5 31
n 13
194
tiim8€ ^al äv fMV tb lUya i<fü ^etfiwp $$}, das heißt aber
ein viertel des fAetQfjvilq, hd di üv %6 äy^ov ^stftdSv &, von
dem ein sechstel täglich zu trinken der prophet Ezechiel an-
oo gewiesen wurde, zu dem der herr sagte Kai iömq iv i»,i%q(o
nl€(fa$, td ixtov tov siv, was anderthalb xesten ist.
43 nsql x^'i^- ^Xovg ist aus der hebräischen spräche
genommen, das xw^a genannte, ^es ist aber der vollkom-
mene zwar $€Ot(ov fi^ td di xaXovfiepop äy$op ^stnüiv c. ^denn der
5 große ist gegen den (mtq^^q ein neuntel, gegen den bei den
Kypriem genannten öäfkiog aber ein sechstel, weil der iiid'^'id bei
inen die hälfte des trclfno^ ist. Mer xovg aber, der im heiligen
maße, der x^^^^ i^^^ ^^^ zwölftel des (A€TQip;^g, von 6 xesten.
44 Bis hierher zwar haben wir über ^e maße, an welche
10 wir uns erinnerten, erzält, nun aber erzälen wir über die
gewichte.
45 Erzälung über dasiialent. ^Tälavtöy iöt$ td Insq-
ßdXXov nav (na&fA^iöfjtevov (Aivqov, *e8 wurde aber rdXavzop
daher genannt, weil in die beiden schalen der wage lasten
15 gleich an zal fallen , und von der dem in der schale befind-
lichen an ^on'^ gleichen last die andere ata^iiilstm, das
heißt aber, aufgehoben wird, 'dieses talent aber wird bei
den Hebräern fi^ii^^s^n^sfi^ genannt, das heißt talent, o xard
Ik^v tdv XtTQ$<ffidv gas htgcov vnaQxet, xatä dl tag XsTrtotfizag
70 iv tw vofAi(f(Aan €lg Xsntov xoneidag slg i^ax^ox^Xta Xsntd
dittigettat. Mieses nennen die rechner (Aovdda, nicht diejenige
denn es gibt auch die ikovdg, welche durch die
große des denars wird, ^6000 lepten aber auf
Ein talent. ^Xsntd xaXettat äaodQta, über welche er im evan-
25 gelium sagt Ovxji dvo ütqovx^ia dcaagiov noaXettat; oder auch
wiederum Oix^ nivts ctQovdla noaXetra^ daaaqioov ovo ; '^dfsad-
Qta aber wurden sie genannt, indem übersezt wurde ix %^g
sßqatdog tb ^XatiwfAipov, ^$ ds daadq^a iniJQX^ ^^ örjvdQtov,
Q di dfivaqioav vniJQX^^ ^ äqyvqovg. ^dtjvdqia di ^(tav ixstva
y>ß zd ind ziig X''iQ^^ ^^^ ^^ ydCofpvXdxiov ßeßXfjfAiva^ d xal
dvo Xemd ixaXetio * id ydq d(fadqia XsmsniXenta ^v, ^^xal
b dqyvqovg itvnco^ij dn^ ^QXV^ ^0' vöfna^a' deshalb heißen
sie auch äqyvqot. ^Hx ös tmv ^Atsavqionv dn^ ^QXV^ tovvo
i7t€fpoiifj(t€, (paal di tov ^Aßqadi», slg t^v Xavavaiav xdv vinov
ZS'^vtoy ivfjpox^vai. ^Hov de taXdvtov td sxatostxodzonsiAmov
^ Xixqa. ^^xsyTfjvdqtov d^ naqd ^PcofAaloig wurde erfunden, rö-
misch nämlich wird es auch benannt. ^Menn hundert nennen
sie centum. es ist aber ein gewicht von 100 litren.
46 neql Xhqag, ^*H dh Xkqa tß ovyxiwv vndqxs^» 'auch
40 sie aber i^ ißqatöog ist irem namen nach* Xhqa ydq Xiyszak
T^ilioi iOTKj welches ist, daß in jeder handlung sie überredet
und fest macht den nemenden und den gebenden.
100 Ezech 4i ZI I 25 Matth xo; 29 | 26 Luc 12, 6 | 3z Marcos 12, 42
195
47 negl oi^xiag. ^Ovyvtia aber heißt
45
^ de odynia exs^ (nat^gag ß wegen des von unserm heilande
dem Petrus gesagten Eig t^v d'dXaaaav ßdls äyxiOTQOv, xai
Toy ävaßdvta ngtawr Ixx^vv ägov, xal dpol^ag vö atöfka adtov
evQijöetg (TtatfjQa, welcher anf hebräisch züz heißt: ixeXvoy
kaß(ov ddg dvtl ifjtov xal aov, HtSu yä^ o Otat^Q ^(mcv ffrlKso
oijrxiag ixoav, ovo de öidQaxfAcc, nach dem was die Pharisäer
dem Petms sagten 'O dtddaxaXog vfAcSy ov teXst td öidqaxiMx;
Hv ydg T§ dnoyQccq)^ AvYOVdtov %ov ßatSiXiaag gaben sie ä
xaXsXtat in^x€(pdXa$a , xatd di ^oofAuix^v didXsxwv xaiutduov *
xanovd ydg t^p xe^al^p xaXov(ftv, ^es sagten also die Phari- 55
säer 'O d&ddaxakog vfAcov ov tsXet td diÖQayfia; änvd iüu
ivo dgaxiJtctL
48 mgl cixXov, ^2ixXov Sv, was gedolmetscht wird dno
Tijg eßgatdog dtaXixtov üBxiX, iQfMijveistai bom^ * denn bpM^
sagen sie für Hxs^ dh dio %d Xentd xaXov(Ji>€Pa^ 60
d €ta$ ÖQaxfkai ovo* ovo 3i öidgayfia^ ä sld^ dvo clxXo^ xtnd
%d cixXov td dyiov, ot nokovdi Ctatf^ga iva, oi 1^ oXx^ ß df-
ÖQdxfAcoP dnoTBXel töP dQi&fAOP, td i»,itgov ovo inixetpaXctitaVj
wie der herr sagt Jog dvi$ ifAov xal aov. Menn das ist das
was befohlen tmrde von Augustas gegeben zu werden von 65
jedem köpfe. ^xaXsZtai di xal xodQdptfjg td alxXov daher zwar,
weil zwei drachmen in ihm sind, wenn er aber verwechselt
oder geteilt wird, wird er in viele Xerttd geteilt, indem er
des dqyvQovg zwar, welcher von den Hebräern ikavi^ genannt
wird (welcher .... ist), hundert öijvdQta aber enthält, das 70
viertel war, 25 6ijvdQ$a aber, wann er verwechselt wurde,
^enn er also verwechselt wurde, so wurde er, weil er in.
einem beutel zusammengetan wurde, xoögdvtijg genannt: xd-
dqiov nämlich nennen sie den beutel geldes. ^td dh aixXoy
td tStagtov ikhv ^v tijg oiyxiag, ^fnav dl tov otat^Qog' diSois
dqax^cig elx^v • öydoov ydq t^g ovyxiug fjv ij ^qc^Xl*^» 'AeaiUl-
tm di xai oXxij ^ dqaxf^ij. hiS adtfo di ötax^fnp {(pflikl da up
atxXfp) ti^v tqlxa tov *yi߀(f(faXoofA ifftdO-ful^op xatd tdv xa^qdy
otav ixovqsveto öXxdg ixQVöav qxs (flxXcaVj o i(Pn tq&axopta
47 Matth 17, 27 I 52 Matth 17, 24 | 56 Matth 17, 24 | 64 Matth 17, 27 1
73 natürlich kenne ich h 1 268, 12 13 (über t^aytoy Lagarde gesammelte
abhandlangen 145, 36 : bei Diez^ 279 ^ 300 unberücksichtigt) €QfAtiPivsrcc$ di
iX Ttis ißqatdog xodQUi^irig tjyovy onodtCfAos, fÜr Ipl^, was S braucht,
dient in der bibel anodscfjios : vgl Lagarde armenische Studien § 107z.
aber ich traute mich nicht mein gestammel in den text zu sezen | 77
das zweite <ff > S | 79 txovca» als apposition zu rq^a zu construieren:
S verwirrt die construction ,'
13*
196
49 negi ißoXov. ^^OßoXog xal aMg fkiv iv äQyvQtokg
tsvinmto, fiiQog di et^s *ccl ovtog Sydoop t^g oiyxiag^ o^ i^
dQyvQiw nsnohfifkivog, dXif dnd (ftdiJQOV. ^ßiXog yaQ oitog ^r^
85 hiqd yäQ t^g f oS Xqi^Cvov naqwüiag d$ä to iv noXiiMp cvyxet"
C^a$ t^r ü>^p ßsXmv xqeiav ixorug ngdg tovg ivavtiovg, d$ä
%Av totovzwp tdg d$OMijaB$g inotovvto, iMatnov s ßiXfj f *
dkdöwog ual äqnv äyoqdl^ovtog 17 u äXXo. ^^p dl tovw xazd
gt>iv t^v oXx^p ißdofAov %^g oifxiag, wir haben aber dieses
90 bild aach vor äugen gehabt, schönes liebender. Menn auf
der insel Eypros bemächtigten sich viele könige nnd tyrannen
der herrscfaaft vor alters, ^n eines aber der Schlösser der
Vorzeit, welche einstmals sich empört hatten, hinaufgestiegen
seiend nnd da/rin wandelnd, giengen wir hinein wo einst der
95tempel war, wo gesezt war die Verteilung der gaben des ty-
rannen, welche den Soldaten, welche unter ihm, von zeit zu
zeit gegeben iwurde: und gesezt waren auf einen häufen
diese ißsXoij welche dvü 'sijg %mv dqyvqmy öiotxijaeeag für die
früheren menschen geprägt waren, aber auch im kriege nüz-
00 lieh waren, ''auch dieses wegen der oßsXoi, indem ich aus-
legte und erwänte, war ich gezwungen zu sagen, weil das
göttliche buch sagt Tov n$ctov oXog o xdafMg %mv xq^^i^dimv,
töv de dfUmov ovö^ dßoXog. ^v ds xal äXXog dßeXdg, ^S dq*
yvQOv tvnovfAsvogj vdfuafAa äv, 5 ^v Xcmotawv. ^oYdofinotndv
$di ^v %^g odyntag. ^^Xiyet ydq iv %m Asvvnnto Td di didqa--
YIMV slxodi ißsXoL ^^of» dk livaQtdv i(fu t^^ odyxtag td dl~
dgayfiov, ^dij idtdd^afMV.
50 nsQi %aXnwv. ^XaXnol. tovvovg di AlyvTvnok iqimi-
Qavto. ^dqfVQM di etci %STvna>fkiva' d^' o naq^ ^AXsl^avdQsvo^
lotd dQyvQ^a xdXxiva xaXsXtai, ^iaü de i x^^^^C ^^ (Pia&ikto
öydeov oiytiag &g ^ dqaxf^ij-
51 nsQi fkvdg. ^Mvä dvtl tov fictv^. ^t^ füv ydg ißgatd^
fbapfj 6 dgyvQiog xaXetta^, ^ de fjtvd ^ haXtx^ tsacaqaxovra
tfuxTiJQiov i<s%i, tovt' i(füv ovyxmv etxoci, XiTQag fudg xai dt-
iSfMigav* Mie aber, welche die barbarische genannt wird, 9
&ilßcux^, (Hat^Qwv l^y tovi^ i<nl X&tqiZv ß c. andere minen
aber prägten sie sich, die zwar von zwei litren, die aber
von vieren, und ein jeder wie er lust hatte. ^df^yvqUov dh
^oXXol vinok xa%d xatgoifg ysyövatu.
20 53 nsQl POVfJhO^^. ^NovfAOP ixdksfSdv %t %d TuiXak dnd
Novfiä uvog, Sg ßatuXevg täv ^Pwfjuxfmv ys^ivi/fa^, xä$ xa%d td
Svofjka adtov td vofJi>i(f(JUx izsziSnmta, ^dixQ^^^ov di ixdXovv di
TUzXcciol TÖ ^fMifv tov aQyvQov. ^td di dqyvqtov tovto iifnv, 0%
85 S wol nur firei» nioht abweichend | 2 Prov 17, 7: siehe meine
anmerknog daselbst | 5 Levit 27, 25
197
^ d^ dlxQV(fOP xal tovto dqyvQtop ^Vj Siuq nißdnkov vtrtSQOV^S
hX^d^f^, dvMQs&ivtog 3i tov ßatuXicog rote oi f^ (Aovijta ip
tm öixqvdfö ittBxdqantOj %d v6(M<rfAa txitov änoßaklöfMVoy xl-
ßdfjXor ix'Xijx^i^, vovt' itfüv ddöx^gAOP, Mu findest aber auch
in den propheten, ai g)iXoX6y€, auch dieses nomen. wie er
sagt ^AqyiSQtov dnodedoMfAatffAipov xaX^aate adtoi^g. ^die Ey- 30
prier aber und andere Völker nannten mit einem griechischen
namen die d(f(fdqta ^qijt$a. ^weiter aber hatten die alten
dqyiiqta, welche Xiwqct genannt wurden, auch tiq^a: diese
aber im gewichte wievieler schwere sie waren, wissen wir nicht.
53 nsql (pöXXsmq. ^0öXXtg, og ital ßaXdpnov xaX€tta$,zs
8n dmXov%aA. ^Mo ydq and seine hälfte cUfip dqyvqoX, ot
ytpovtat ov dfjydq^a. ^Xsmd dvo q>6XXig xard tdv dpfaqHtfkdr,
dXV oi teard tdv dqyvqiOfkov. *auch dieser war silber. ^wie-
derum aber anch jezt treiben die Römer die geschäfte mit
dieser zal, indem 125 silberstücke in die zal gebracht wer^4o
den einen bentel fallen.
Menn wie das talent an litren 125 hat an zal, so o\ q>6XX€$g
qxs dqyvqtfßp nXijqoCtft tdv dqt^fAoP. ^dn findest aber anch
dieses, schönes liebender, anch in den büchem ßatf^Xs^äy,
i%B NatfAdp o 2vqog nqdg Fistel dnotftqitpag dnd tov dqiAatog45
dn^vta, und dieser als sei er vom angesichte des Elissaens
gesandt, indem er log, sprach of» *0 xvqtög (aov dnitfix^Xi
fM Xiywr in ^HX&ov nqdg /til dvo ncnddqia tcSv nqoq)fjtäp
yvfAPd, dXV dnöatsiXov aitotg dvo ütoXdg nal tdXavtov dq-
yvqiov. 6 d^ sine Adße dndXaviOP dqyvqiov xai dvo dXadtSO* 50
(Upag (noXdg, ual SßaXc ip dval &vXdxokg dvo tdXccPta, xai
idmxsp ini dvo nouddqta. Mas talent aber meinten wir von
125 litren, das heißt aber, das große talent. hn einen sack
aber wurde dieses geworfen, weil es in pofAkffHtta war. ^ Ve-
gen der zal aber der 125 wurde es talent genannt wegen 55
seiner großen schwere, "denn wann wir das das gewicht
überschreitende bezeichnen wollen, sagen wir »es übersteigt
das talentc: wann aber das die einfache zal überschreitende^
nimmt es die zal von 125. ^^nd wiederum ^6XX$g wurde
es genannt wegen der deutung des sackes 60
^'ein pofMOfta aber ist dieser ganz silberne, an gewicht der
hälfte Einer oiy^ktj welchen Abraham als f»/tii{ des grund-
Stücks zu geben den sönen Sychems wegen der doppelten
hole überredete, indem er sagte TstqandfSia didqaxfka dpa fj^itfoPSs
i6 fiartjra sezte ich, weil Htd'^SID in S steht: beläge habe icH
keine ffir dos wort | 30 lerem 6, 30 | 32 O^^n« mit gpriechischen bttch"
Stäben am rande 8 | 33 hwqa oder Inoqa und tvQKt desgleichen | 47 Begn
<f5, 2223 I 65 Gen 23, 16
198
^fAdtp, welche 200 salim sind, ^^ela aber wird gedolmetscht
g>öX3Ug wegen des rnnden aossehens dieses vöfjuafAa. ^^g^oUdag
oi nennen sie die runden schuppen der schlänge, ^^wann zwar
mit diesem talente gezält wird, bringt es auf 125 litren die
7ozal hinauf: wann aber zu qtolksig, werden sie auf 125 sil-
berstücke vollendet, ^''oftog ös d^vXdnav naqä ^Pmikaiotg 6%fk
td SyofAaj bei den Hebräern aber und Griechen den namen
der Schlangenschuppen, ^^die Alexandriner aber, indem sie
stg IsTmtfjtag das talent hinabfilren, vollendeten auf 15 dq-
7SyvQ0t die zal, weil der dqyvgovg 100 di^vdq^a betrug, im d^-
vaQiov aber 4 XsTttd waren, ^^es erfüllten aber diese alle
6400 lepten des talents. ^^bis hierher wiederum haben wir
wegen aer gewichte und der dqyvqta und der maße und der
zalen, deren wir uns erinnerten, auch erzält
^ 54 Die namen der maße, welche in den einzelnen xm-
qatg. Tuql fidqov, ^Mdqtjg (Aitqop i(nl naqä toTg Uovuxotg
dvo vdqiäv. ti de vdqla naq^ aitolg dixa ^eötwv iöiiy, wote
slvat ZOP xtinqov slnoc^ ^sifuov dXs^aydqtvdoP, ^xvnqog naqd
totg aitotg UopnnoZg ikitqov itSu ^ijqdSy yspp^fAatmv fiodi<0y
S5 dvo. ^Xiysta^ di elva& naq^ adtotg xo^vUu^v nivu, dh %otVkl^
naq* ai%otg ^€(ttwv ovo, w(fu slvai, wv ntvnqov isctoop «»xocr».
^o yäq (kiyag naq' adtoZg (AOÖiog l^sdmv xd, ^Xitqa naqd
^Pmfbaioig iqfAfjPsijctat Xißqa^ ^t$g iTVfAoXoysZta^ naq* avtotg
Icot^g ^ yovv Idonavovia. Hxs^ dh ovyxiag iß, 'von welcher
90 spräche aber naq^xua %d %^g ovyxiag opo/jm, wissen wir nicht
sehr: von dem aber, was wir vermuten, wird il^ iXXijpiäog ^
oir*^ genannt, indem sie von der vielteiligkeit der litren ge-
heißen worden ist. ^litra aber vielleicht auch sie ist il^ ißqaU
dog oder syrischem dialekte genannt, wie wir oben gesagt ha-
95ben. td ydq X$ ist, wenn es gedolmetscht wird, i^ifkoU, tqa
di »ist«, so daß das gewicht, wenn es voll ist, demjenigen
ist der es nimmt, ^^nout dl ^ Xhqa (fnfj yqdfAfAata, inatnov
dl yqdfAfAa xeqatioov iüttv !£. ^hd dl xsqdud itfuv dctd dnd
usqatalag xaqnov gefundene. ^^0 d^ o(nmv oitog äv ^ liXstog,
00 iXxilv nout xq^&^g svxdqnov ß, co^ €lpa$ t^v (a^v Xitqav xqt&ijg
xöxxiav yvv^, xsqatiwv atpxt], yqa(A(Adtu>tfl (fnfj, ovyxmv i>ß, ^^
dl ovyxia ia%\ yqafAfAdtcoy xd, ^^äXXaog dl ndhv iksqi^ofkivfi
^ oiyxia fällt wiederum in andere namen. ^^oi ydq ^Eßqatoi
i^v oiyxtav in andere teile (Asqitfapvsgj nannten sie mit ande-
5 ren namen. ^^denn die hälfte der oiyxia nannten sie (ftat^q,
davon daß, wenn von beiden selten gleich an gewicht sind
79 statt deren ist auch das dessen möglich zu übersezen | 81 über
futqtig Lagarde gesammelte abhandlungen 197, 2 | 81 n%Qi (aoqov mein
zusaz: ich hätte allerdings nachher mqt xvngov und ntq» hßgag einfü-
gen müssen | 92 von oyxog scheint S nichts zu wissen | 99 ocmt^
mochte ich nicht ändern
199
die wagschalen, wenn die hälfte der odyxia auf je eine der
beiden wagen gelegt, nnd in die gleichheit der wagebalken
gebracht wird von der zunge, welche in der mitte der
wage ist, es überfürt aiav'^Q genannt zu werden, das heißt lo
aber: die hälften der ovyxia, welche gleich an gewicht ge-
schlagen werden, nannten sie (tratiJQa, welcher bei inen dt-
ÖQaxfMP genannt wird, ^'es ist aber der axav'^Q bei inen
die hälfte der oiyKta, aixloi ovo, welche eben aus dem he-
bräischen, wie wir oben vorhergesagt haben, genannt wurden, 15
indem sie nach der etymologie der spräche gedolmetscht
wurden durch bpNO, welches X^tpig oder , so daß
wir sagen oder »er hat sich gebeugte, ^^viederum
aber alxXog, welcher ist die hälfte des (fzavi^Q, ein viertel aber
der odyxia^ sxsi Xsntd ovo, ^^w ds Xsntdv iXxij ikia iady, 20
icn td öydoop tfiQ ovyxiag * nagd uai ös xal dßsXög xaXettat.
^^ einige aber teilten die otfyxia in sieben dßsXoi. indem
aber einige den namen SßeXdg, weil er auch beim gewichte
gezält wird, verändert hatten, nannten sie ihn dßoXög, des-
halb, weil die alten, indem sie ihr leben in kriegen verzehr- 25
ten, dia ßsXtop dio&xovvTo: denn ein ßilog wurde oßsldg ge-
nannt, ^^es gab aber jemand zwei oßoXoi, und nam brod
oder etwas anderes von dem zur narung gehörigen. ^Meshalb
saßen zu lerusalem im tempel Wechsler, welche tqans^ta$
geheißen werden, deren tische der herr umwarf, tSv %o pöfHtffAa 30
xXfid-^va^ änd tov naqä t(Sv ßa(fiiJ(OP iv totttp ivöfinfap töv
x6(f(A0P dto&X€t(f^a&. ^^äQyvQtog de xaXstta^ öiä %d i^ dqyvQOV
vöts ietv(p^ai t^p eixöpa tov ßaöiX^tog ixoptog, itSya i(fnp
in gepräge und in gewicht og ixXi^&fj dgyvQovg, wie ich be-
reits gesagt habe, dfjpaQt(op q. ^§xaawp ds d^paq^op ä(f(fa^^$
Qicop idup $. ÖS (XQyvQovg, der umlaufende, der xa&'^EßQalovg
fidpfj XeyofAspog, daher daß er /uaV^ heißt nach dem, was oben
von mir vorher gewußt ist ^^weil es aber nicht möglich war,
wenn der große dqyvqovg gebracht wurde, brod oder kol oder
etwas anderes von den dingen zu kaufen, deren nikfi gering 40
war, war es nötig den Wechslern zu geben und zu vertau-
schen die großen dqyvqoZ für kleine, oder zu wechseln, das
heißt aber zu verwechseln. ^Meshalb heißen auch^ wechder
die %QanB^%ai, genannten. ^Meswegen auch dort der herr
ire tische umstürzend ire dqyyqot verstreute. ^Meshalb ist 45
es Ursache und namen des ößeXdg^ weil durch derartige kleine
ßiXij die fürsorgen für die kriege der menschen geschehen.
55 Ttsgl l^axov. ^Weil sie aber wünschten zu wissen
woher der name des ^iotfig ^^^ ^^^ fAitQWP (juydXiov slg Xemd-
'H/tag getrennt werdende den namen genommen hat, und es 50
48 ich stelle um, weil Ich einigennaßen verständlich zu sein wün-
sche: das syrische amt eine spätgriechische wortstellong genau nach
200
nieht gefanden, haben wir bei gewissen alten von wo dieser
znsammengesezte name genommen ist, schön überlegt, welcher
nmgedreht illfiy^ndtf ist dnd %ov iha&a$ durch ihn tä iksyaht
fkitQa stg Ismönfta, dessen namen die Römer, als sie ihn
55 hinttbemamen , deshalb, weil ein maß bei inen ist von sechs
iicta$j welches bei inen auf römisch sex heißt, deshalb auch
nicht iSitmig sprechen sondern ce^tagi^ das heißt sechs mal,
indem der iicttjg oftmals verdoppelt wird, auch den kleinen
^itntig sexton nennen, 'ein sechstel aber ist er des bei inen
^»oyyucQtop genannten.
56 ^KoYYuiQ^O¥ de ikitqov i&üv vyQov xdi avtd naqct
'PliofLaio$g. ^fMoiasg yäq xal avvd Spofid i<fU ^mf^akag ixg>fo^
yovfASVOP. hoizo td (ikitqov 8X$i>q iv xqovoYqa^ia^q Evosßiov
*al vav äXXay xqovoYqäffoav dfjXovfiepop ^ €og inacrog tav notä
^5 ßafkXiiöV xatd (fÜLOuikiotv tm ^Vf*V ^P^f^^^fov nqog €V(pqaaiccy
ixccqij^oyzo * S kqikfiivsisvM owijfAfUpop i^ üvveiHqafAfAäpov. ^wyys
nämlich sagt der Römer »sammle« oder »füge hinzu«.
57 ^Niemand aber von denen, welche auf die von
uns zum zweiten male genannten gewichte oder maße sto-
7often, möge tadeln als sei es außerhalb der aufgäbe ge-
schrieben worden, sondern möge die genauigkeit lernen,
daß, wenn wir auch vorher über sie gesprochen haben,
aber ein wenig kurz, wir nun auch das abgekürzte der
genauigkeit halber gesezt haben, 'jezt aber erzälen wir
75 über die maße der erde und die maße auf der erde, denn
auch diese sind in den göttlichen Schriften.
58 nsqi äqovqag. ^"Aqovqd i(fa ikitqov y^Q* ^äqovqa
also wird naxivfMsqfSg xal i^sr^xo)^ die ganze erde geheißen.
Menn wenn wir dqovqa dv&Bt sagen, heißt das, die ganze
Soerde zumal ist grtln von kräutem. %ber auch ein maß der
erde wiederum ist dqovqa. Mu findest aber auch in den
göttlichen büchem, o schönes liebender, nqdg äqovqav tov
*Aß$€j^6qi. sie ist aber von 5 oder 6 aäta^ so daß sie vom
iovYOv ist entweder ein fünftel oder ein sechstel, ^an» de
SSfOvto td Ikitqov alYvnuov iv äqoiqaig Y^q fk€Tqov(Uv ol Al^
Yvnnok ndaav t^v y^^ ccituv,
59 nsql iovYOv. ^Sechs de dqovqm sind im tovYOV von
erde zweiter klasse, fttnf aber [im Iovyov] von erster. Hoß-
Yov d^ wird bei den Römern geheißen das joch oder gespann
90 wegen der ackerung des gespannes stiere, welche an jedem tage :
aus welcher Ursache auch die zehnzal des ackerbaus, welche
in Palaestina und Arabien, ^bei den Kypriem aber werden sie
SvYd geheißen, bei den andern Völkern aber werden sie cvp--
65 €V(pQaCM epulum: daxauH erledigt sich Apoc 11» 107 | 77 aqovqtt
grieehisoh in Strand | 7g das griechische von mir erraten | 83 aßuC^qt
gnechisah S^and | 87 twyoy S' griechisch am rande | 93 Cvytc und 93/94
201
t6Xi<f(Aata geheißen. ^Sxa de ^ ägovQcc tm fAttQw tov xaXdgJkOV
ta sxovn mjxs^g c ^^cti dt/AOigov, S xalsttat naget yswftitgatg 9$
äxa$vaj x inl x. ^e ^dg nXid^goav tj ägovga landes erster
klasse, c ^^ nXi&gwv landes zweiter klasse. ^das maß der
ägovga ist nicht wie bei uns: x yäg inl x wird in der zal
« nijx^iop gemessen, '^to S^ nXix^gov x inl x nijx^ig ixsi,
onsg nagd IlaXaKStivotq xal "Agalpt aanatov xaXstiai,. Menn 00
30 aax^aXa füllen ein lovyov landes erster klasse: deshalb
wie die zal der 30 fjtodtot, wie sie im eyangelium xögoi ge-
heißen werden, so werden auch hier der 30 (faitata xogtata
geheißen. 4m lande zweiter klasse aber hat das aauatop
das maß von 60 xog^ata. ^^aanata aber* wiederum in den 5
maßen auf der erde sxsi xaßtata c. ^*es sind aber diese 30
(fauata lovysga iß als ein fünftel des maßes von Palaestina,
das heißt 12 jocb. ^Hovyys nämlich sagen die Römer für
»schirre an«, wasmaßen dgotgiq 10 ^svyog tvSv ßocop tijg ^fjtigag
canaXa dvo xal tgiwv. du forschest, wie er das maß des landes 10
80 hat: du forschest, wie er das maß des samens so hat.
**denn wenn erweitert wird die zurttstung des (Addiog, so nimmt
der Überschuß, das heißt die zugäbe, des (Aod&og einen hal^
ben fAddiag in ansprmh. ^Meshalb wann der [AÖdiog eng ist,
ist er von 5 xäßo$ : wann aber weit, ist er von sechs, ^^des- 15
halb ist auch das aauatoy von 6 xäßoi im maße des landes,
von 6 xdßot aber im maße des samens. ^^und dies zwar ha-
ben wir über (fanatov und nXid^gov und joch und lovyov und
xogiaXov und ägovga und loiysga gesagt.
60 Twgl nfixsiAg. ^Es ist aber auch dieser in den götl- 20
liehen sehriften an vielen stellen. Menn er sagt, daß die
nußanög des Noe durch eilen gebildet sei. jwnjaeig nämlich
sagt er tgtanoffiap ntixscAv %d fA^xog xal vgiäxopta n^x^cov td
iipog xal nevtijxovta nijx^^^ ^^ nXävog adt^g, xal slg n^xV^
iWPtsXiffstg avT^p äv(od'sv. 'die eile also ist ein maß, ge-25
nommen aber von dem maße der band, ^elle nämlich wird
geheißen der teil, welcher vom eilenbogen bis zur wurzel und
zur innem fläche der band, indem zugleich ausgestreckt wird
auch der mittelste finger des maßes der eile und hinzugefügt
wird unterhalb der spanne, das heißt aber welche eine geschlos- 30
sene fanst ausfüllt, ^diese eile iasv ist 24 finger an maß, wann
^ eine eile sdd-vfietgixog ist. ^wenn sie aber viereckig an
winkeln ist, welche von iren beiden selten her gemessen
wird, von 48 fingern. Venu sie zur messung runder hölzer
verwendet wird, wenn sie zu vieren verdoppelt wird, wird 35
nUüfjuaa [so] 8' am rande mit griechisohen buchstaben: das ffvv^ ans
dem syrischen texte | 100 cattMoy xogtmoy xaßMxtoy sind ableitungen
von ^tetos X0Q9S xaßot \ 6 dreißig S*, drei S* | 22 Genesis 6, 15 | 32 daQ
griechische erraten
202
sie nijxvQ (neQ$dg gebeißen: sie ist aber dann von 192 fingern,
^der finger aber bält bei diesem gesehäfte 8 ksTnd. ^es wird
aber das maß der hölzer von der mndang des holzes genom-
men, wie zum beispiele: wenn da einen faden um das bolz
40 wickelst, es aber gefunden wird, daß in ibm 72 finger sind,
oder wie viel sein mögen, so multiplicierst du die 72 finger
mit 72, welche machen 5184 finger, diese wiederum divi-
dierst du durch zwölf, und es werden 432 finger. '^da
nimmst die länge eines derartigen holzes, wenn es an länge
45 ist zehn oder zwölf oder wie es immer sein mag, wenn
fASP es zehn eilen ist, multiplicierst du diese zehn mit 432
Xsntd, und es werden 4320 Xsmd. ^^diese nun dividierst
du mit 192, und sie geben 20 quadrateilen, welche Xsnm oder
finger sind 3840, und es bleiben dann 480 Xentd, welche
50 durch 1 92 dividiert zwei eilen geben, welche 384 lemd sind,
und es bleiben 96 Xentd. ^^weil also dem maße der 192
nicht ist wie es zu einer quadrateile gerechnet werde, des-
halb teilen wir in finger die Xemd^ welche übrig geblieben
sind, ''weil also der finger 8 Xsntd hat, so geben die ttbrig-
55 gebliebenen 96 Xsmd durch 8 dividiert die zal 12, das heißt
12 finger, welche eine halbe eile ausmachen, '^es sind mit-
hin in dem holze, welches 72 finger umfang, 10 eilen aber
länge hat, 22 quadratellen und 12 finger, das heißt aber
22 Vs qtiadrateWen. '^der einfache und sv^vfMtQtxdg n^xv^ aber
60 hat in sich /u^v 3 (rmc^a/uac, 6 naXaitSvag^ 4 ds dq&iaiovg,
^Mie spanne ök hat in sich 8 finger, die palaeste aber hat
in sich 4 finger. 'Venu sie aber geballt wird, heißt sie
nvyfMij. ^Mele male aber wird sie auch yQov&atog geheißen, weil
die äx^Xvjftai^ wenn sie zum kämpfe hinabsteigen, dieses 0%^^
65 ausüben. ^Meshalb sagt der apostel Ovuti nvnutui dtg ov*
äiqa diqcdv. ^Menn der dq&^atog genannte wird von den
weibem gemessen, ^^denn sie stre-
cken die finger gerade aus von der spize des nageis des mitt-
leren fingers bis zur Schwellung der inneren band, das heißt
70 aber bis zur großen , und es sind darinnen sechs fin-
ger. '^dies ist die erzälung wegen der eile und der spanne
und der palaeste und des fingers und des iq^^aXog. ^'und
bis hierher über die maße, welche auf der erde und durch
welche die erde gemessen wird, die in den Schriften vorkom-
36 niixvi mtQtog auf gut glück L | 60 cni^afjui S 'Strand griechisch |
60 naXitmi ebenso | 60 oQ^Mtoc ebenso | 63 nvyfvi Strand , ygO^tatoa [so]
Strand 'griechisch | 63 ygor^atog S*rand , an derselben stelle nvyfui S^
rand | 65 Cor ix 9, 26 | 70 t^n^tDp ei^läutert sich aus meinen Praeter-
missa 9, 86 und Hyrtl das arabische und hebräische in der anatomie
§ 99 OKtnaU^ii (pakayyii internodia: Castle 11 2540 citiert Avicenna I
XX, 8 11 xx8, 19
2oa
men. aber auch über die ansmessniig der runden bölzer babe 75
icb erzälty wenn sie.aucb in den göttlicben Schriften nicbt
vorkommt.
negl oPOfidvuiv wnixoSp iv fAiget.
61 ^^Agagdt ist eine landschaft Armeniens, in welcher
der berg ist, welcher Aovßdq geheißen wird, ^auf diesen 80
ließ sich Noes xtßaowg nieder, ^er liegt aber in der mitte
von Qardü in den armenischen dXvxotg.
62 lieber Atat. ^Atat jenseits des lordan, wo sie um
lacob klagten, als er tot war: entfernt von lericho 4 aijfuta,
etwa 2 (f^fMJa vom lordan. ^und jezt wird er Bt^&ayXa ge- 85
heißen, was gedolmetscht wird ort des umherkreisens , weil
sie dort indem sie klagten eine Umkreisung vornamen. 'eine
quelle aber ist an eben diesem orte von süßem wasser, über
welcher quelle bis jezt ein großer dornbusch steht, welcher
gedolmetscht wird Atat, um welches dornbusches willen auch 90
der ort so heißt, dornbusch tiZp älvxcov,
63 nsgl ^Aßagslfk, ^^AßaQslfk OQog, iv (S M(iov(f^g iu-
XavtiliSsv. ^iJystai de slvat Sgog Naßav. ^*al s(ni iyyvg Mmdß
ävnxQV 'IsQ^x^ inig %6v ^loQÖdyijv inl xoQV(p^y Oaayd , xal
deixvvtat äv^ovtfov dnd AißidSog inl ^Easßdv, welche inu^nss
isty wXg avTotg dpöfAatft xaXovfMVOp avttxqv toi OoyfH^q ogovg,
ovtf» xal elg devgo XQVf'^'^^i^^^^^j sv&a xai ^ X^Q^ ^h Sn
vvv dyofAd^€uc$ (Itaa/d , was gedolmetscht wird XsXa^avfAipog.
^sie heißt aber viele male auch höhe, ^deshalb wurde dem
Moses gesagt ^/ivdßtjd^i inl t^p xoqvip^v tov XsXa^sv/Aivov und 00
endige.
64 negl WCfiea. ^l^^tiud nohg i(nl täv Xavaratcov,
fiiiXQ^g ^g xaudiw^sy *lfi<sovg 6 tov Nav^ toig nivts ßathXstg,
^ttg xal Yiyovs tpvXtig Jdv. ^geheißen wird sie aber jezt
Avdq&a auf syrisch (denn hebräisch ist der ort Azeca):5
gedolmetscht aber wird sie auf griechisch die weiße, ^xsttat
di dvd ikiaov ^EXsvdsQonoUfag xal AiUag, neun afjfiBta von
Eleutheropolis, wo Goliath starb.
65 n€Ql *EXifA, ^^EXi(h. genannt wird sie aber auch
AlXwv. ^(pdqttyl^ iati, xa&' ^g stm^ 17 (tsXijVfj sÜiaikivov tov 10
^Ii^oov iyyvg xco/A^g in xal vvv *EX€fA xaXovfjtivfjg, i^ dvcaoX(Sv
Bai&ijX, (ftllisiotg tQKfl duütwoa. ^naqdxstvtak de adtfj Faßd
xal ^Paykd noXstg SaovX.
66 tuqI *Ava&(6&. ^Ava&w& noXig xXt^qov Bsvtafkiv,
7S eigner versuch L | 80 Xoßag Strand , Xovßag S'rand | 82 akvxots
geraten und unsicher L | 91 ebenso | 92 02x6, 4 ff | 95 dstxt^vrat av^yto^v
S frei I 100 Deut 3, 27 aber frei = »teige hinat^f auf den berg Ifaßttp
tm usw I X 216, 16 I 2 fßr ^£9«« S iOÖ}) I 5 Awerta? Seetsen IV 338 1
9 2x6, 19 I 12 hier S M 7**D t nicht H**D^D 1 f^r ciifutoki \ 14 222» 34
304
HvtBv&fv lBQ6[j,iag i ngoip^tiig ^v. 'es ist aber ein dorf jezt
die vor zeiten eine Stadt war.
^E(fQal[j, dno nifintov (ftifAetov ßa&&ill drt* dvawXmP. ^sie
2^ war aber vor zeiten eine Stadt, 'sie liegt aber gegen die
wttste von BaithSI, wenn sie hinabsteigen auf dem wege
Acrabatenes nach Anlön. Hu dieser wandelte der herr lesns
Christus, als sie gekommen waren ihn zum könige zn salben,
nnd nachdem er in die wüste zur Stadt Ephraim gegangen
25 war, verbarg er sich dort, wo ein großes wunder noch heute
ist. ^ixiiycti nämlich oder von den andern bösen wttrmen
werden nicht gefunden: wenn du aber eine Sxtdva zwingst
auf die erde dieses dorfes zu gehn, wird sie ganz geschwächt
und außer stände zu schaden, schließlich aber stirbt sie, aber
30 sie eilt hinauszugehn aus diesen grenzen. *es sagen aber
die söne dieser gegend, daß dieses zeichen der herr lesns
Christus dem dorfe geschenkt hat zu der zeit, in welcher er
dort sich niedergelassen hatte, indem er den ort versiegelt
hatte, daß dahin ein wurm nicht nahe, und wenn er ,
35 nichts schädige : wenn er aber, nachdem er , an dem
orte bleiben will, geht er sowie er hinausgeht unter, und
wird tot gefunden.
68 nsqi ^Aßsvi^q. ^^Aßsvi^eQ, Xt&og ßofi^d [aov, tonog,
auf welchem die xtßatTdg sich niederließ, als sie von den
¥>dU6if)vXok zurückgekehrt war. 'er liegt aber fMtaSv Aliiaq
nal ^A^iiiTov nXfiaiov Bai&aafAsg tijg ndtoa, welches von Elen-
theropolis nach nordosten 12 atjfketa entfernt ist, im tale.
69 nsgl alwvog H)qväv, Diese ist lerusalem, das heilH
die einzäunung nur der mauer des tempels, in natur aber
45 wo der altar gebaut ist.
70 nsql *AßiX MamXd. ^*AßiX MamXä nohg hig wv
dqxowav So66[k69P, o&sv ^v ^EX^aaXog, xcSfHi viv iifüp iv tm
AvXtov^ Sxv&onoXemg, dtsctfoöa (ffnkeioig $ nqög vötov, Ij vvv
xaXstvat Bfi^fAstoXa. ^Süu di xal AßeXfßfaki, xctnevrtap dnd
^oNiag IloXstag stg ^xvd'onoXtP.
71 nsQl PsxifA. ^Recem das in den Ba(f$X$ta$g: in Isaias
aber wird Recem genannt 'sie ist aber eine große nnd be-
kannte Stadt, welche zu Arabia Palaestinensis gerechnet wird,
welche auch Edom in den heiligen Schriften genannt wird.
15 nsQt viif ttiXkapf S an der grenze von AeUa | 18 222, 40 | 22
axQaßanmiP S\ axQaßtiH^r S'rand griechisch | 23 loh 6, 15 | 24 loh xz, 54 |
34 35 l<^ = or war rebellisch | 38 226, 15. ^ty^H S» ^^ darch
Regn ce 4, I 5, I als falsch erwiesen wird | 43 226, 33. p^ S | 46
227, 35. natürlich diirfte ich nocfo^oiy nicht in das richtige <roXo^r
verändern | 51 2S7, 94? | 51 Regn <^ 14» 7
205
^ie wird aber in der griechischen didXsinoQ Bhqa geheißen. 55
Mn hast auch diesen namen im Isaias, welcher sagt na\ nivga
SQ^IMQ S(nat: in andern abschriften aber nhga sQ^giog ictat.
Menn nicht wegen eines Steines, daß er wüst ist, redete die
göttliche Schrift, wie viele irrtümlich meinen, sondern eben
wegen dieser, welche wir kund getan haben. ®sie liegt aber 60
im gebirge von Seir: viele male aber wird sie auch Seir ge-
heißen, ^denn sie hatte diese namen von Esau: denn der
hat sie gebaut Menn er wurde Esau genannt wegen der
rötlichkeit des aussehens, Seir wegen der harigkeit, Edom
wegen der gefräßigkeit und irdiscbkeit, weil er nämliches
nm eine speise seine erstgeburt verkauft hat. Mer umwoner
dieser aber wird mit ihr Edom geheißen.
72 nsQl Ahdv, ^Alvtav iyyvg SaXslfA, sv&a ißdnn^sy
^Imdvvfiqf iv rcr) siayysXifo ^Iwdvvov. ^xal deUvvtai, etg Sn vvv
6 tonog and fj <ffj(Mi(OP ^xvd'onolewg nQog vötov nltjtriov 2a- 70
IsifA xal tov ^loQÖdvov.
73 Tiegl Bat&fiX. ^Bat&riX xai vvv iati xoofA^ AlXlag
änw&sv ciifMioig $, wann sie nach Neapolis gehn, auf der
rechten seite des weges von tanb«. '^Maoüg de w ngötsgov
ixaXsXto xal Aov^d, ^ xal yiyovs (pvXijg Bevtaftiv, nXfiaiov 75
Bn&av xal Fat. ^xal tavvfiv ös Uti^oig inohÖQx^tfe^ tov ßa^
C$Ma avi^g dvsXniv.
74 nsql ^IsQOVöaXriik, ^^hgovitaX^fA. tavvng ißaalXsvtSBV
* Adüüvtßsl^x y ^xal ikstä tavva ol ^i€ßov(fatoi> , a(p^ wv *lsßoi)g
ixaXeZto^ ovg ixßaXtov Javld (jniTQ6noX$v Uganxf^v dniq>^V€vio
aiz^v t^g 'lovdqiag S$ä td iv avt^ (fvtn^vat Uqöv, hatjttjv
^ItiffffTiog elvat 2aXfjfA iptitSiv ti^v iv Fsviastj ^g ißaaiXsvtSs
MsXxjf^tSBÖix. ^yiyovs ds xX^qov (pvX^g BevtafAtv, '^andere aber
sagen, daß das Salem Melchisedecs gegenüber von Sicima in
Samaria ist, deren ländereien gesehen werden als wüst, ^e&^s
bezeugt nämlich auch Eusebius, der die tomxd geschrieben
hat, indem er so sagt SaX^i^ niXtg Sixi/Acov, ^ng itJtl Svx^f*,
wg (pfjCiV ^ yQaifij* iiPn da xal äXX^ xwfiij slg eu vvv neben
Aelia im westen von ihr. ^es liegt aber auch eine andere
im tale am achten afjfMtov von Scythopolis, welche Salumia.9<^
^osephus aber sagt daß diese Salem ist, über welches Mel-
chisedec herrschte, indem er sagt: t^v (kivxoi 26XvfAa vtru"
qov ixdUaav ^IsQotföXvfAa. ^einige aber sagen, daß es eine
andere Salem gibt neben Choba, welche links von Damascus.
75 nsQl laffco, ^Ia(f(K}, welche verdolmetscht wird Idnnii, 95
56 Isaias 16, i | 68 229, 88 | 69 loh 3, 23 | 72 230, 9 | 76 ßti&av
müßte ja ßm^aw heißen | 78 263, x8 | 82 losephns a 10, 2 | 86 Eusebius
in Lagarde onomastica sacra 290, 55 | 92/93 loseph arch a 10, 2. S
wörtlich denn Salem ist die, welche schließlich Jerusalem \ 95 Htgxa S'
ä'rand griechisch | 95 nanna S'randi tmtii 8'rand
206
ist eine stadt Palaestinas am meere, xIi^qov Jdv. 'sie ist
aber jezt in der mehrzal irer gebäude verwüstet, 'von hier
schiffte lonas der prophet nach Tharsis, welches Tarsus ge-
heißen wird von oben. *von hier aber schifften die, welche
ooyon Inda: ich meine aber, von loppe: denn diesen hafen
hatten sie.
76 *Ax%<bS , ij iati DtoXifiatg xai QtfAovva, neben dem
großen Carmel, und zum oQfiog fttr lamnia und zum ^f»^v
Bswaiywv. ^dieser aber ist jezt wüst, 'von hier wiederum,
5 sagen sie, hat lonas, nachdem er vom x^tog ausgespieen wor-
den war, sich auf den weg nach Ninive, der großen Stadt,
gemacht durch vierzig tage hindurch. *denn so ist im hebräi-
schen 3u ''Hq^ato *I(oväg %ov eltfsX&slv sig t^y nöXkV tsatfagd^
xovxa ^(Jkiqag. ^es war aber unmöglich, daß eine Stadt einen
10 weg von vierzig tagen habe, ^aber auch nicht, daß lonas
neben ihr vierzig tage size, war möglich, bis er sah das
geschehende, denn so dolmetschen o* nsQl ^Axvhxv ou "'Eu
tsfSaaqdxovxa ^fiigM, xal NiP€V^ xata(nQa(pijü€Tat. ''wo nun
wartete lonas? wie wußte er daß sie nicht wieder zerstört
15 wird? etwa als die sonne mit hize auf sein haupt traf? als
die xoloxvPK^fj hinauf sti^g über sein haupt, von der er sich
schatten gewann ? *und wenn er durch 40 tage wartete, damit
sie ihm schatte vor der hize, warum sagt er on ^Eyevii&ti ind
vvxta^ xal ind vvxta dnoilstOj wenn er 40 tage ausharrte,
20 indem er sah auf das was geschehen sollte? %chön also
haben die 72 gedolmetscht oti "En tqetg ^fA^gat, xal N$P€V^
xataötQaffijaevai, ^^denn sie haben das schwierige Tsaaaqd'
xovta ^(aSqm ausgelegt, daß es vom wege spricht, wie wir
meinen und nachdem sie es ausgelegt haben von der reihen-
25 folge der länge des marsches des weges, haben sie die Schwie-
rigkeit zwar der werte gelöst, und die deutung der Tgstg
^(Aigai angezeigt.
77 nsgl KaQ(jk^Xov. ^KdgfAijXog, sv&a ^v Naßak, xcofAij
^ in xai vvv Xegi^aXä 3po(Aa^OfAivfj , ^ng kqikfiVBvexa^ Kdq-
SofHjXogj dno öexdtov a^fAslov XeßQoiv ngög dvawXdg, iv&a xal
(pqovqiov iyxd&^tat ^PaofAaiiap,
78 nsgl EaqfAijXov hiqov dsvtiqov, KdQfAfjXog hsQog
rd oQog vd fiiya to ixt€ivö(*€VOV inl w g)0$vlx$op niXayog xal
d&a&QoSv naXaKStlvfiv Ooivixfjg, iv&a ixa^iJaSto *HXiag.
35 79 nsql KaQxijdoPog. ^Kaqxfidiiv ^ ij iau Kag&dyoiV, ^
xal Kaq&ayivfj , (jititgonohg *ji(pQix^g. Hn diese wanderten
zur zeit die Ghananäer aus Phoenicien aus. Wiederum näm-
2 ^tfjiovva oder ^ifAopa griechisch am rande von S | 4 ßsnctyov
oder ßnomjyti»^ griechisch am rande von S | 8 lonas 3, 4? | 12 Aquila
lonas 3i 4 I iS lonas 4, 10 | 28 272, 76 | 28 Regn a 25, 2 | 32 272, 79 |
35 xaq&ayay = 7Umt<pj niir zweifelhaft genug
207
lieh bis jezt reden die Africaner chananäisch : wenn sie aber
gefragt werden, antworten sie in irer spräche »Chananäer
sind wir«, ^geheißen aber werden sie Bttaxavol, welche 40
gedolmetscht werden »zerstreute«. ^ wegen der geschlechts-
yerwandschaft aber mit den Phoeniciern sagt Isaias zum kö-
nige von Tyrus ^Egyä^ov t^p r^v aov, xal yäg nXoZa ointiu
sQxstai (toi ix KaQxijddvog, Hm hebräischen aber nennen
Isaias und Ezecbiel sie Tharsis. 45
80 Wegen der bimmelsgegenden und der Sterne, welche
in den göttlichen büchem. ^Wiederum, schönes liebender,
mache ich dir auch wegen der bimmelsgegenden und der
Sterne, welche in den göttlichen büchern, eine erzälung.
*osten, Westen, norden, Süden, dg sxsi 6 Xoyog, der vom herm 50
gesagt wurde im evangelium, ou "H^ovai xal ayaxli&^aovtat
iy xoXnm ^Aßqaäik xal ^Idaäx xal 'laxcoß iv t^ ßatftXeitf tiav
oiqav&v* oJ ds vlol t^g ßaatlstag (wie wir sagen vloi ^lagaijl)
inßltj^ij(fovTai dg %d axotog rö il^dtsqov. ^es möchte aber
jemand sagen Ueberflttssiges hast du uns erzält, indem du 55
über Osten und westen und norden und Süden geredet hast:
denn wer kennt nicht diese namen und die tomxdg difjy^tfsig
adtfSp? *ich aber habe irer gedacht, damit ich die inoS-icsig
welche von inen, erzäle. ^Sxng ovv ev&vg, co (p&X6xaXsj nsQl
^Iwß ou ^v €vy€vijg ttop d(p^ ^kiov ävatoXäv. ^osten also, 60
von wo die sonne aufgeht, wie er den namen hat. ^wenn
aber vom mutterleibe efysvetg erkannt werden und schad-
hafte an gesehlecht, siyevitneQog ^v 6 ^loiß. ^denn ein son
war er des Zare, Zare aber war ein son des Bagu61,' Bagu61
aber war ein son des Esau, Esau aber ein son des Isaac,65
Isaac aber ein son des Abraham, indem er der fünfte war
nach Abraham, das heißt von dem Abraham, welcher alle
eiyiysta überstieg, weil er als ei^er von den freunden
gottes bekannt war. Menn wenn die freunde des kaisers als
svysvsTg bekannt sind, wie viel eiiyeviatsQog ipiXog &€ov ivoika- 70
a&Blg ^AßgadfA. ^®von osten aber wird auch ein östlicher wind
geheißen cigog, entweder weil er sdQ^mg weht, oder weil er
zum haupte der winde gesezt ist, das heißt als solcher er-
funden wird. ^Maher wird in den ngä^sig der apostel auch
eine künde gefunden des windes eiqaxlvdoav und ivq>optxdg,7s
TVtpopixdg zwar wegen der gewalt, ai^gaxXvdiop aber, weil er
ans der tiefe des svQog weht, ^^es ist aber in dem buche
auch über den äiftiXtaivrig etwas, dieser weht von der an-
deren Seite des svqog^ von der himmelsgegend des votog,
40 Strand C^ßaxavohy Strand ^^panavog ßhCxciyot | 43 Isaias 23, 10 |
45 Isa 23, 1 6 10 Esech 27, 12 25 38, 13 | 51 Matth 8, 11 tt | 59 lob i, 3 |
75 Act 27, 14 {ivQaxXvdiayos S* tvQoxXvdav Strand ) 75/76 tvfortxos S*,
Wijpoyueoy S'rand | 77 tvQog S rand | 78 atptilnaTtig oder ^k S rand
208
Soüber welcher die sonne hinweggeht: daher wird er d^pffXmttjg
geheißen, ^^ber ihn hinaus aber sigovoTog^ weil er den
svQog nnd vo'tog nach dem dtpifJUadt^g hälftet, wie denn auch
dieser wind in den göttlichen Schriften genannt ist. ^^pötog
aber ist der wind, welcher Ton sttden weht ^hiach diesem
85 aber ist ein anderer wind, welcher hßoi^ötog heißt, denn er
hälftet den votog und litfß, ^®es wird westen anch kaniqct
geheißen, von welcher weltgegend der litpvqog weht ^Mu
hast auch eben diesen wind in eben den nqu^s^g. ^^n der
mitte aber ton X\tp und Iftfvgog weht der mittlere gehei-
9oßene, der auch xAqog^ welcher ebenfalls in den ngd^e^g steht,
wo die um den Paulus nach dem orte 0oivixti schifften, wel-
cher Ootvinti hafen nach dem xwqog schaut ^Von eben die-
sem x^Q^Q wehen die hijatot^ welche auch hunde geheißen
werden, ^^sie heißen aber hunde wegen des fortwärenden
95gebelles der hunde. *Mer nordwind, welcher driaqxiag ge-
beißen wird, weht aus der tiefe des nordens, von wo die
sogenannte dqxvog umwendet: deswegen wird er änaqmiag
geheißen, ^^ach diesem ist der &qaaxlag geheißene, welcher
von der gegend von Thracien weht ^Miesem winde sezen
00 die menschen viele namen, indem sie von den orten sie hei-
ßen. **es gesellen sich aber zueinander xai d-qaatiag nal
evqaxvlay. ^^und diejenigen menschen zwar, welche im
Osten, nennen den ivqaxvXc$v zwar tsxonsXia, den &qaanktq
aber natqia: ^^andere aber heißen den ^qaffxkcg nautiav:
5 diejenigen aber, welche in Numidien und in Africa und in
Britannien, heißen ihn aaikovq^v. ^^nnd dieses zwar wegen
der vier himmelsgegenden und irer winde und der beiden
wehungen eines jeden von den winden, welche zu dessen
beiden selten gesezt sind.
10 81 ^Es stieg hinauf Maq$d[A elg tfjp Sqstvtjv zur Elisabeth,
^diese Sqsiv^ aber erstreckt sich oberhalb von Aulön und
lericho und dem toten meere, und von der anderen seite
lerichos erstreckt sie sich oberhalb des lordan, indem sie an
teile Phoeniciens hinanreicht 'von da teilen sich nun die
15 oqo&BCiak Israels und die herrschaften Abilene und Decapolis,
welche an der seite von Pella ist ^sie liegt aber auch neben
Peraea. ^sie hat aber auch Ammonitis und Moabitis, ober-
halb aber Galaaditis. ^sie ist aber nach osten jenseits des
lordan, die dqsivii aber im westen des lordan, indem sie in
20 der mitte lerusalem hat, im westen aber die Ssfft^Xd hat^
in welcher 2€q>^Xd sie die fbnf aatqdna$ %mv dlXotpifiMV hat,
den gazaeischen wegen der Stadt Gaza, den askalonischen
88 Act 27, 1% I 90 Act 27, la | 95 anagxiog Strand, anaqxHcs S'rand |
2 WQ€ixpltoy B\ ivqaxXvda^y S' | 3 tvqaxkv&oiytt S' | 10 Luc i, 39 | 20 nach
aber + des o$ten$ S
209
wegen der Stadt Ascalon, den azotischen — diese £»nd am
meere ~: ^sie hat aber auch den getfaäischen (verwüstet
aber ist jezt Getb, aus welcher GoliaÄ war) : %ie erstreckt *5
sich aber bis nach Accaron. es gibt aber eine große wüste
Stadt y welche wenig entfernt ist von 6eth, etwa 7 dtuksta,
von welcher leute meinen, daß sie Accaron sei: von den
orten aber nnd von den zeichen und vom berge Carmel fin-
den wir sie, daß sie Caesarea Stratonis ist. ^dieses ganze 30
land aber wurde niz^Vo geheißen, und wegen ires namens
rmb^ heißt die ganze hyparchie Palaestina. ^^nd dies we-
gen dieses.
S3 ^Es ist aber im lob auch wegen der Stellung der sterne
dieses, wie er sagt *0 teokov UXeidda xai "Eütuqov xal W^-ss
MTOVQOP xal *SiQiwya xal tafAsta Ndtov* ^und llXsiäq zwar,
da 7 Sterne in ihr sind, ist vielen bekannt 'manche aber
nennen diese traube wegen der änlichkeit mit einer traube.
^"EffnsQog aber ist der stern, welcher im westen gegen die
abendstunde hin gesehen wird, namentlich aber in der herbst- 40
zeit, ^diesen nennen sie xofA^Tfjg. Mu hast auch wegen die-
ses im lob, schönes liebender, geschrieben. '^xaUastg ^ä4i
sagt er 'Eansqov g>ct^v^, xai vnatovtsstai oov, xa$ ini «a/ii^c
äl^Hg avtov. ^*^QxvovQog aber sagen die leute daß er sei
der vorderste stern der deichsei des wagens. ^manche aber 45
sagen, er sei einer von den vieren eben dieses wagens,
das heißt aber, der mittelste, welcher nach der spize der
deichsei des wagens zu. ^^^Sigleov aber, sagen sie, sei der
welcher in der gestalt eines dvdqhdq ifsxiiikdnatai. ^^er hat
aber vier sterne und drei oberhalb als köpf, und 50
drei als gürtel, und andere, welche hinabgehn in der gestalt
eines Xi^vdqhov oder wie ein schwort. ^Miese aber werden
in den göttlichen bttchem fka^ovqiod^ geheißen, gedolmetscht
aber werden sie ato$%6%a. ^^tafusta Nötov wird wegen des
schazhauses des schnees und des hageis und des taus gesagt 55
^^icht aber auf der erde sind diese, sondern in der mitte
von himmel und erde, indem sie von der mitte von der bie^
gung des himmels aus gebracht werden, und namentlich
also tau und honig sind tropfen, welche vom himmel gebracht
werden, ^^denn nicht, wie manche meinen, daß der regen 60
vom himmel sei, so ist es: denn aus dem meere und von
andern orten schöpfen die wölken den regen und gießen ihn
auf das angesicht der erde. ^Mu hast aber ein zeugnis ,
schönes liebender, beim propheten, wo er sagt *^pdyc$p V8(p6'
lag ii ia%d%ov %^g y^g, und wiederum *0 nqoaxaXoviksvog %ie$
35 lob 9, 9 l 41 xofurni€ Strand griechisch | 42 lob 38, 34* 3*» | 43
die zweite hälfte des spraohs S frei | 53 lob 38, 32 | 64 Psalm 135, 7 |
6s Arnos 5, 8
n 14
210
vdmQ tiJQ &aXd(fotig ual ixximv aitd hü nföaasnov t^^ y^^*
nvq^oq navwnqdtmq öpofHx aiitto. ^^and dieses wiederum we-
gen dieses.
83 ^Da wir uns aber anderer orts- und irdischer namen
70 erinnert haben, tun wir irer erwänung. berge und httgel.
*die berge zwar sind auf natürliche weise, welche von gott zu-
bereitete höhen sind, welche durch steine und felsen aufgetttr-
met sind, httgel aber sind zwar ebenfalls höhen, von erde
aber sind sie, und nicht aus felsen aufgetttrmt. ^Xotp^al aber
75 sind höhen, aber von sande sind sie. Miese werden auch . . .
.... genannt aiA/Aov, nicht x^tpsg, sondern ^^tvsg
nämlich sind in der mitte von Aussen, wo die gewalt des
flusses, indem sie von beiden Seiten sich vereint, wie ein
ebenbild [. ], welche wie von dem dränge
3oder Umkehr yvQog geheißen werden.
84 Bis hierher sind wir gelangt, um dich zu
schönes liebender.
8x Unterschrift; zu ende ist die ahhandlung des heiligen Efiphanius
des hisehofs von Constantia in Cyprus Über gewichte und maße und
Malen und gewisse andere auslegungen welche in den göttlichen Schriften
gefunden werden.
S läßt dem buche einen kurzen bericht über seine ent-
stehung und eine liste seiner x€g)dXaia vorweggehn.
ersterer lautet:
^wiederum ziemt es sich zu wissen, welche veranlassung
eintrat, in folge derer der heilige Epiphanius diese ahhand-
lung machte, welche ttber maße und gewichte handelt, die in
den göttlichen Schriften vorkommen, 'als eine kirchliche ver-
anlassung vorgefallen, und der heilige Epiphanius, bischof
von Constantia in Cypern, von den gottliebenden kaisem
Valent[in]ianus und Theodosius und Arcadius und Honorius
durch ire briefe berufen worden war, und er in Constantinopel
sich aufhielt, erbat ein bescheidener priester, ')n"«'Tna mit na-
men, Perser an geschlecht, ein mann, der scharfsinnig war, in-
dem er sich bestrebte den nuzen der göttlichen bücher zu erken-
nen, und in eben diesen göttlichen büchern gewichte und
maße gefunden hatte, von dem heiligen Epiphanius dem bi-
schofe die kenntnis (üeser dinge, 'er aber, nachdem er die
bestrebung dessen der gebeten hatte, angenommen hatte, gab
sich daran zu arbeiten, und aus allen göttlichen büchern
und einer fülle von geschichten zu sammeln, und nachdem
er dies getan hatte, schrieb und ordnete er. ^nd es ist daSi
was nachher gesezt und verzeichnet ist^ so.
211
hierzu ist aus dem büchlein selbst tu bemerken, daß es
nach 20, 16 (seite 32, 35 in S = 174, 72 in G) im zweiten
consulate des Arcadius und Rufinus geschrieben sein will,
das heißt 392 (HFClinton fasti romani I 524 II 199), und
den tod des Yalentinianus bereits als erfolgt kennt: Yalen-
tinianus II wurde im Mai 392 von Arbogast ermordet, ich
muß beichten , daß 174, 75 mein rand unvollständig ist nur
S* hat dort Thßsqiov = 32, 39 der fragmenta: S^, dessen
lesart in den text gehörte, 0"i«i3"«^t3, das ist TQeßiJQwv Trier.
nach den von Clinton I 525 citierten Chronisten fand Valen-
tinian II in Yienna sein ende, es ist sehr wol denkbar, daß
die einladung an Epiphanius nach Constantinopel zu kommen
formell auch im namen des im westen herrschenden Valeur
tinian II ergangen ist: erwänt das buch Valentinians tod,
so muß es in der zweiten hälfte des jares 392 abgefaßt sein{
da die nachricht über Arbogasts tat doch zeit gebraucht hat,
um nach Constantinopel zu gelangen, der ruhige ton Epi-
phans — man vergleiche mit ihm den des Ambrosius in seiner
trauerpredigt — beweist mir, daß sogar monate vergangen
waren, ehe der greise bischof seine notizen niederschrieb.
den namen ']n'>n'-^3 vermag ich für einen persischen nicht
zu halten: er bedeutet, als syrisch angesehen, son eines be-
sessenen, was nicht wol gemeint sein kann.
die liste der x€q>dla$a ist die folgende:
^x€(pdlMa wie in einer Zusammenfassung der in dieser ab-
handlung gefundenen dinge, wegen der gewichte. Mas talent
von 125 Ihgai. Mas äa(sdqi,ov von 100 Xsnzd^ welches auch
^lavTüdfAiyor übersezt wird in der spräche der Hebräer. ^vo/u^o/Aa
60 daadqta : das daadqtov aber war von 100 d^rdgia. ^vofutffAa
von Silber : daher werden auch dqyvqot in den büchern genannt
das pöfHafka oder den aQyvQovg teilen sie in 6000 lenva^ wel-
ches auch iJbovdda die rechner nennen. ^x€vtijvdQ$ov von 100
XkQa$y welchen die Römer erfunden haben. '^Xiiga von 12
aiyxki$. die oiyxia aber zwei (fiatfiqsg^ der (Ua%f^q aber vier
drachmen. ^zwei dracbmen ein ainhog^ welcher ein viertel
der ovyxia ist. ^xoÖQdvtt^g^ auch er hat das gewicht Eines
(finXogy das heißt ein viertel der ovyxia. xoöqtov aber wird er
genannt, weil er geschnürt wird, wann er gewechselt wird.
^^dßoloQy auch er hatte in sich ein achtel der ovyxla: von
eisen : das abbild aber eines geschosses war er. es gab aber
auch einen andern oßoXog, der aus silber gefertigt wurde^
ein achzigstel der oiyxia. ^^xaXxot wurden bei den Aegyp-
tiem erfunden, welche gemünzt wurden ursprünglich acht
auf die ovyxia, welches ist : ein jeder von inen eine drachme;
^^die italische lAvä zwar von 20 ovyxiai, die barbarische aber,
welche auch thebische, von 30 odyxku. sie münzten aber
schließlich auch andere, mitunter zwar ans zwei UtQM,
14*
312
mitnnter Aber ans vier Ihgat. ^^dtxQveor die bälfte des c?^-
Xt^Sg. dg^vgoSg aber ist eine dracbme. dieses dixa^aw
aber wurde schließlicb ancb verworfenes genannt um dessen
willen, der es geprägt hatte, ^^ancb ipoXltg aber wurde ein
vöfHüiAa genannt, das von silber, welcbes bringt das gewicht
einer halben aifutia. (poXhq dl d^cr %d (HQoyyvXoHdig ^ der
auch (üs ibKD bei den Hebräern gefunden wird, der auch
von Silber zwei didracfamen ist gefunden wurde es aber
vormals im maße 125 bei den Römern an zal, g>6XXtg gehei-
ßen, was auch &vla»0Q oder beutel, Xemä zwei, aixXot^ 1,
welcher ein viertel der ovyxia ist. jedes Xsntov ist ein dßoloQ.
3 ^ttber die maße der erde und wegen der maße. ^Sqovqcc
ein maß der erde: sie ist aber von fünf oder sechs (tdta.
^xoQog ist von dreißig (Aodtot. ^Xsd-sn fünfzehn fAÖd$otj ist das-
selbe wie der große r^fiog. ^der große yogAog fünfzehn fAodtot.
^ßccTogy der auch der kleine r^fioQ ist, Äinfzig ^i&ta$. '^tfdtop
ein gehäufker fkodhog oder wegen seiner zugäbe Ein fiodwg
und ein viertel. ^f^öStog von 22 J^crt«*, welcher auch heili-
ges maß. ^xdßog bei einigen zwar ein viertel des ikodtog^ bei
andern aber ein fttnftel, bei einzelnen aber ein sechstel.
^^X^XviH^ ist bei den Kypriem ein achtel eines /iiöd«o(, welcher
siebenzehn l^^arai, ist: es macht aber zwei und eine achtel
Igiatah ^^otq>€l ocfHÖaXeoikg ist dasselbe wie der xo^i^^^. ^^dgdi
äXsvQOV änd to€ dqdtukv dqdna. es zeigt also das maß an,
das den gri£f einer band füllt, ^^äqtdßfj zweiundsiebenzig
T^ietat, welches auch als heiliges maß gefunden wird. ^^t(^
fkStQa üsfAtddJiswg sagt ein zehntel einer aQtaßfjj das heißt aber
sieben und ein fünftel S^crrerf jedes maß. einen rofi^oQ aber faßte
ein jedes maß, und in jedem maße sind wieder drei yofAOfj
ein jeder von inen von zwei und einem drittel und einem
ftlnfzehntel ^iatai. xqla ikitqa tf^iktddXsmg sind nicht ein maß,
sondern eine art, das heißt aber x^^^Q^^ ^oi^ weizen, welche
zerschnitten werden und in utavUsvna fallen. ^^veßeX otpov ist
ein maß von 150 l^ietat oder drei nassen tuxta: denn das
nasse tfdtov ist von 50 ^iata$. ^^xolXa^ov bei den Syrern
die hälfte des nassen (sdtop^ welches 25 lSSöta$ ist ^^diU/-
ßafHqw gAißqov ßffiiov (fiQoyyvloeid^g faßt das gewicht einer
Ikga oder eines halben iSiattjg. ^^dnoQQVfAo bei den Thebäem
allein, was die hälfte des (fatt^g ist, von eilf lgd(mx$. denn
der vollkommene (faitfig 21 ^i(fta$. ^^xatf/dtctig vdatogy der
große von 12 l^dnx», der kleine aber, der dem Elias be^
reitete, von 4 ^i&tM. ^^xovvlfj ilaiov die hälfte des Hitntig.
^hva^og ein maß der mischung, indem zu zeiten zwar der
iStPiffg in 6 teile geteilt wird , zu zeiten aber in 3. ^^gutgif^
f^C oXpov. groß zwar ist die Verschiedenheit in diesem maße,
nach dem heiligen maße aber 72 ^€0nSy. '^fi^ifip^^ ilatov
zeigt dasselbe maß an. ^HqvßXlop die gestalt zwar ein^ ge*
21»
mttseschttssel , das maß aber eines halben S^crifc. *^iioviig.
ziüreich ist die yerachiedenheit in den j^cmm, der pontiscfae
zwar ist das vierfbefae des alexandrinisehen, in öl von acht
UtQcUf der italische aber von zweinndz wanzig oiy»ia$^ der
alexandrinische Yon zwei UTQa$y der »a<nQ^a$og von zwei
XkQat nnd zwei teilen nnd ein wenig, der nicomedische aber
von zwanzig ovynta&. *^dfAq>0Q€vg wird identisch mit dem
veßsX genannt: denn das xölXa&ov von hundertnndfttnfzig
liiinat heißen die Eyprier &ikipoqsiq. ^'^aaifi$^d^ welche bei
den Ascaloniem Ton zweinndzwanzig ^i<na$ ist, bei den
Azotiern achtzehn Üitnat, bei den Qazäern von vierzehn
iitnat. ^hiy^ das große zwar achtzehn S4(Jtat^ welches ein
viertel des fAsvQfitijg ist, das heilige aber von nenn iiatm.
^^X^ifgy der vollkommene zwar von aeht ^icta$, der heilige
aber von sechs lSi<na$. ^^inä(Ap0g XQ^^^i welche war von vier
lSiata$, in welcher das manna war. ^^/uv^^^ hei den Pon-
tiem zwei krüge, ein jeder von zehn S4(na$j welcher zwanzig
alexandrinische ^i^at ist. ^^nvnQog bei eben diesen zwei
(AodiO$. ^^Morr$dQ$9V von sechs ?<ö*a#. ^fivaönc bei den Ky-
priem und andern zehn fAodtoi von weizen oder gerste. '^fM^-
dtfjbvog bei den Eypriern verschieden, denn die Constantier
sagen fünf fi6dto$j die Paphier aber und Sikeler vier und
einen halben f^oÖMt. zu ende sind die us^dXata.
in dieser übersezung sind die griechischen Wörter, welche
S nicht übersezt, sondern nur syrisch umgeschrieben hat, oder
welche mit griechischen buchstaben am rande von S^S^ stehn,
beibehalten: warum ich sonst zuweilen griechisch statt deutsch
geschrieben habe, ist dem dieser litterator kundigen one wei-
teres klar.
völlig sicher ist, daß § 1 dieser liste nicht die warheit
sagt, denn das buch des Epiph^iios behandelt weit mehr
als die hier aufgezälten gegenstände: vorne die geschichte
der übersezungen des alten testaments, hinten eine reihe maße,
Städte und gegend^, welche hier nicht au%ezält sind.
auch die Ordnung der liste stimmt nicbt zu der Ordnung
des buches, soweit dessen kapitel das verbrechen der liste
erfilllen. ich stelle eine Übersicht zMaiamen^ links die folge
der liste, rechts die kapitel des bnebes ielbst, in denen
von den in der liste angekündigten saehen gehandelt wird.
2, 2 täXaiftw 45
3 äcadgiop 45,6
4 rofM^ka 45,'i#
5 p^fHOfka Toa Silber
6 nmn^aft^iß 45,ii
7 iUiM 46
S^fHiar 48
» wdqfhmii 48»«
214
10 ißoX6g 49
11 xalxot 50
12 f^vä 51
13 dixi^vcov
14 (föUnQ 53
3, 2 SgovQa 58
3 »0^0^ 21^8
4 iU^^» 21,8
5 yOf^OQ 21,9
6 /?aTO( 21,10
7 craTov 21,i5
8 f$6d$og 21,18
9 jra>( 25
10 xo^v^i 26
11 o^f)«^ (fsfk^äXsmg
12 d^ciS dAci^^ot; 27
13 äQtdßii 28
14 T^^ fkitQo asfA^ddXsmg 30
T^^ irai^a xovd^fvioy 31
15 i'c/^fA or^w 32
16 xoUa&op 33
17 dXdßaOTQOV fkvQOV 34
18 änÖQQVfAa 40
19 natffdMiig vdcnog 35
20 jro«i;;ii; lAafov 36
21 M^a»og 37
22 fMfi^9f^c olVov
23 f/STQnrijg ilatov
24 ZQvßihy 38
25 S^<rr^^ 39 55
26 dfigtOQet^g
27 aag>$&ä 41
28 «ry 42
29 xoi( 43
30 tndikvog x^cr^ 35,4
31 f*a^f( 54,1
32 jrvn^( 54,9
33 noyyMQ$av 56
34 fAi^MHc 21,18
35 ikiö^ikvoq
dazu kommt, daß sich in dem buche aelbst ein Verzeich-
nis der zu behandelnden dinge findet mitten in dem ttber
xoqog handelnde steht 21^ Xsd^i%j fiM^i, ißddog, adtov, fkd'
Stog, xdßog, x^^^^t» oitfei (fefA^ödXsiog, d^älS.äXsvQav, äqtdßii,
TQia fkhqa <f€fAtddl€i»g, tgta nava x^t^ttfSv, vißsX otvov,
Molla^oVj äXaßa^^i^}^ fAVQOV, naiß^ifftik^g^iütnogs U9%i!liiilaiov,
215
(poqivq, ctnÖQQVfAa, aagtt&d, b%v, X^^^» CtdfAVog XQ^^^^ f^^QV^s
xißnQOQy MoyyiccQiOP.
ich vermag mir diese erscheinnngen nur durch die an-
name zu erklären, daß Epiphanius selbst sowol 21, 5 als auch
die nsgxiXma als anhält für seine arbeiten niedergeschrieben
hat, die liste 21, 5 durch zufall an den unrichtigen plaz ver-
schlagen worden ist, und der schriftsteiler unterm schreiben
seine gedanken geändert hat.
findet sich nun das Verzeichnis der xstpdXa^a und das des
kapitels 21 vor und in einem werkchen, welches keinem der
beiden Verzeichnisse genüge tut, so darf man annemen, daß
Epiphanius selbst der herausgäbe seiner arbeit ferne gestan-
den hat. obwol er ungewönlich dumm war, würde er solche
schaden, wie die hier aufgedeckten, vermutlich bemerkt haben^
wenn er selbst seine arbeit in die öffentlichkeit gebracht hätte.
dazu stimmt, daß im texte der abhandlung eine anzal
dittographien vorkommt (8, 1 3 12 11, 8 10 12, 2 5—9 16 13, 5
usw), welche wol nur daraus erklärt werden können, daß
Epiphanius verschiedene fassungen für spätere auswal neben-
einandergeschrieben , und die auswal selbst nicht getroffen
hat: seiner werte bewunderer des mannes haben nichts von
seinem geschreibsel verloren gehn lassen wollen, und so stehn
die phrasen und verschiedenen bearbeitungen neben einander,
statt daß die eine die andre hätte beseitigen sollen •— : dazu
stimmt weiter, daß an andern stellen er und S so von ein-
ander abweichen, daß entweder ein diaskeuast über dem
texte her gewesen ist oder spätere abschreiber je nach belie-
ben aus des Epiphanius eigner, beide fassungen enthaltenden
abschrift das inen das beste dünkende, verschiedene verschie-
denes, ausgewält haben.
ii$
Naehtiilge
31
za aaa § 17 stimmt nicht das von Olshausen § 159 ange-
merkte ^TSDrt Pjün ywpa rtNO David Qamxts zu Regn d 7,
1 16 18. wenn Epiphanins durch X^tp^g «^ äQtf^g erklärt^
denkt er an fitb: (skaße Gen 21, 18 fJQ€ Gen 44, 1), allein
^ ist nicht o. über gä:^ der Araber ASprenger leben und
lehren Mnxammads III 57' 95 140.
35
xdßog. Epiphanins c; [= xc;]. 2 = 83® Petan BagnaßfiSv uvä
nQog>^tfjp, d^tov tov avtiSv oydfAatog. xdßßa yccQ igfA^vstetM
noQVsia na%ä t^v avqtaxiiv öidXenwv, (fovomovia dh 9tatä %^v
ißgatxijv. xal ndXtv igfA^vevetai^ TetdQtfi (AOtQa tov fkitgov.
vergleiche epitome kc, wo nnr xaßßa nogveta xatd ti^v övqm'-
n^v dtdXsxTov igfjbfivei^stai, zu Easebius d 7, 7 geben die
ansleger nichts branchbares.
34
äXdßatnqov ist nach OBlan ZDMG XXV 528 das arabische
alba^rat: für AMüller in ABezzenbergers beitragen I noch
1877 nicht vorhanden.
41
datpi&a ist za vergleichen mit Bnxtorfs ^&<&^ olvonniX^q^ m&U)
er goß Mar ab: mit üanaxiov wird es nichts za schaffen ge-
habt haben, das ddo der Araber, Syrer and Chaldäer [=
xdfAnTQa Nathan], sapat der Armenier sein dürfte: Baxtorf
1526 Avicenna I 286, 30 = Alpagas [1582J IH 1, 1. 11 seite
185^ Lagarde armenische Stadien § 1946.
68
g>dll$g Lagarde Symmicta I 103, 36 ff.
68"
salim and 53^* sela zu yV>D Baxtorf 1488 1489 Levy II 167.
nbMD in den fragmenta 3, 38 ist ein ans csXa verlesenes csXd.
Aus einem uncialcodex der Clementina.
218
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»0
Am 20 November 1879 schrieb mir Alfred Schoene aus
Paris:
Im privatbesiz sah ich nenlich nnter anderem einen grie-
chischen codex (kirchenhymnen ans saeculum 11 oder 12),
in welchem am ende ein loses blatt eingeheftet war, in
freilich sehr desolater Verfassung, einige werte darin lehr-
ten mich bald, daß es den Clementina angehören müsse,
und Sie werden sofort erkennen, daß es mit 144, 26 Irer
ausgäbe beginnt [»d 9]. es repraesentiert mithin gegenüber
den handschriften des 12 und 14 saeculums po bei weitem
die älteste Überlieferung, und scheint mir interessant, weil
es erkennen läßt, wie eingreifend und willktlrlich denn
doch im laufe der saecula der text von Schreibern und le-
sem umgestaltet worden ist. deshalb habe ich es Inen
abgeschrieben.
von dem folgenden folium ist ein eingehefteter rand oder
falz übrig, seltsamer weise ist er nicht beschrieben gewe-
sen, von fol 1^ columne B reicht das ovv des avxow auf
dieses folium herüber, die schrift ist sehr schön und re-
gelmäßig, dem ende saec VIII oder richtiger dem saec IX
angehörig, durchweg accente und spiritns. beachte das
vorwiegen des Spiritus lenis.
schon um an den herausgeber der Chronographie des Eusebius
zu erinnern, der nicht in Paris sizen sollte, drucke ich das
blatt ab, welches ich seiner zeit in meiner ausgäbe der werke
des Clemens von Bom in geeigneter weise verwerten werde.
381
Nachtiilge
106,24
Es lont mir, ein beispiel der art za geben, in welcher
herr FDelitzsch — darin wie in vielen andern wenig er-
banlichen dingen das vorbild einer lauten schale — meine
arbeiten behandelt, wenn er einmal durchaus nicht umhin
kann sie zu erwänen.
von hören sagen dürften sogar deutsche professoren der
theologie meinen im psalterinm Hieronymi erschienenen auf-
saz über Jahwe kennen, gegen ihn wendet sich herr De-
litzsch in der Zeitschrift für die gesammte lutherische theo*
logie und kirche XXXVIII 593-599.
er gibt seinem elaborate die Überschrift ,,die neue mode
der herleitung des gottesnamens Jahwe", dabei weiß er
ganz genau, daß wenn irgend wer, ich ein mensch bin, der
auf die mode nirgends, am allerwenigsten in der Wissenschaft
wert legt: er weiß ganz genau, daß mein ganzes leben einen
andern verlauf genommen hätte, wenn ich mich der „mode",
wie es die weit — auch die orthodoxe weit — rät und tut,
hätte anbequemen wollen.
er hebt seinen aufsaz von einer erwänung Schraders an.
er weiß ganz genau, daß der berliner akademiker Schra-
der überall in fremden schuhen geht — wo er es einmal
nicht tut, sezt es entdeckungen wie die in meinen Symmicta
I 112 121 besprochenen — : er weiß, daß ich in einer von
herm Schrader gehaltenen Zeitschrift (jezt Symmicta I 104)
am 22 Januar 1868, also jare vor herrn Schrader, der mir
folgte und mich nur seiner gewonheit gemäß nicht nannte,
Jahwe als causativ erklärt habe, nachdem herr Delitzsch
angefürt, daß die herren Schultz, Baudissin, Goldziher „Schra-
ders ansieht acceptiert" — der herr graf Wolf Wilhelm von
Baudissin sagt, weil noblesse oblige, „mit Schrader und frü-
heren" erkläre er hiphilisch — , schwingt er sich zu dem
saze auf „auch de Lagarde in DMZ 1868, 331 bekennt ".
so ist wenigstens der tatbestand, so weit es irgend mOgUch
war, verdunkelt.
und damit auch das ende des aufsazes des titeis wert sei,
schließt herr Delitzsch mit der Versicherung, er wisse wol,
warum man sich dagegen sträube, gott als den seienden zu
bezeichnen: der israelitische Jahweglanbe lasse sich, wenn
Jahwe den schaffenden bedeute, natürlicher dedncieren.
ich frage jeden, der eine einzige seite meiner bücher,
der vor allem meine deutschen Schriften gelesen hat, ob ich
irgend wie veranlassung gegeben habe, überhaupt, und vol-
leods in so honender weise, dogmatischer bomiertheit und
vorgefaßter meinung bezichtigt zn werden.
106, 36
ich nenne noch Mn\D*^n Semitica I 68, wo ein citat ans dem
jare 1870. die erklär nng des Wortes, welche die herren
Mühlau und Volck dem herm Spiegel nachschreiben, ist kläg-
lich, sie schweißt ein armenisches und ein pehlewiwort zusam-
men : sie weiß nicht, daß das armenische t6r eine zusammen-
Ziehung ist, also so leicht nicht als ^r\ auftreten kann: sie
stellt die glieder der zusammensezung in die falsche Ordnung:
sie entbehrt der einsieht in das eranische Staatsrecht, kraft
dessen t6r und sah nicht wechselbegriflfe sein können — der
t6r sizt im gaue, nicht im regierungsbezirke. aber fttr diese
leute bleibt herr Spiegel bis zum jüngsten tage autorität, da
doch in warheit seine epoche längst vorüber ist.
noch 1873 ist in Karl Josephs von Hefele concilienge-
schichte I 115 flf 793 flf von meinen reliquiae iuris ecclesia-
stici antiquissimae mit keiner sylbe die rede, ebensowenig
wie von dem anhange zu meiner 1862 erschienenen ausgäbe
der apostolischen Constitutionen.
188, 28
wenn herr GGurtius meine gesammelten abhandlungen 286
beherzigen wollte, würde er grobe, schon 1691 vonRBentley
berichtigte fehler seiner grundzüge beseitigen lernen: ßiSv
249^ und dgcotp [es muß ÖQOip heißen!] 307 sind allerdings
fttr comparative wie geschaffen, und werden troz Bentley
und Lagarde wol so bald nicht von der büne verschwinden.
146,1
nach neunzehn füge hinzu im jare 1878 ebendaher sieben-
undzwanzig.
m
Fortsezung von Symmicta I 231.
37 Symmicta. 1877. Goettingen : Dieterichsche Verlagsbuchhandlung
ENestle theologische literaturzeitung 1877 nummer
Academy 1878 seite 321.
38 Armenische Studien. 1877. Goettingen: Dieterichsche Verlags-
buchhandlung
ENestle theologische literaturzeitung 1878 nummer 11.
HHübschmann literarisches centralblatt 1879 nummer 26.
PdeLagarde Symmicta II.
39 Deutsche Schriften. 1878. Goettingen: Dieterichsche Verlags-
buchhandlung.
1. über das Verhältnis des deutschen Staats zu theologici kirche
und religion. ein versuch nicht-theologen zu orientieren.
2. gedichte.
3. über die gegenwärtige läge des deutschen reichs. ein berieht.
4. zum unterrichtsgeseze.
5. die religion der zukunft.
EHillebrandt deutsche rundschau 1879 XVIII 422 ff.
AHorawitz literaturblatt von Edlinger 1879 nummer 19.
GBickell innsbrucker Zeitschrift für katholische theologie III 597ff.
Academy 1878 seite 321.
Saturday Review nummer 1216, mir nur aus Rudolfs von Gott-
9chM blättern lür literarische Unterhaltung 1879, 382 383
bekannt.
40 Semitical. 1878. Goettingen : Dieterichsche Verlagsbuchhandlung.
1. kritische bemerkungen zum buche Isaias.
2. erklärung chaldäiscner Wörter.
Academy 1878 seite 321.
ENestle theologische literaturzeitung 1878 nummer 11.
ThNöldeke ZDMG 1878 seite 401-410.
GBickell Zeitschrift für katholische theologie III 384 ff.
PdeLagarde Symmicta II.
41 Orientalia I. 1879. Goettingen : Dieterichsche Verlagsbuchhandlung.
1. die koptischen handschriften der goettinger bibliothek.
2. bruchstücke der koptischen übersezung des alten testaments.
AHarnack theologische literaturzeitung 1879 nummer 15.
NNilles Zeitschrift für katholische theologie IV 119 ff.
42 Praetermissorum libri duo: 1879: Goettingen: Dieterichsche sor-
timentsbuchhandlung.
1. Eliae nisibeni interpres (Thomas a Novaria).
2. Gregorii Abulfarag Bar Ebhräyä in psalmos scholia.
ENestle theologische literaturzeitung 1879 nummer 23.
GHoffmann literarisches centralblatt 1879 nummer 51.
48 Semitica II (schluß): 1879: Goettingen: Dieterichsche Verlags-
buchhandlung.
= die pariser blätter des codex sarravianus.
ENestle theologische literaturzeitung 1880 nummer 5.
44 Veteris testamenti ab Origene recensiti fragmenta quinque. [Exodus
Numeri losue Regnorum yd], praemittitur Epiphanii de mensuris
et ponderibus liber nunc primum integer et ipse syriacns. Goet-
tingen 1880: Dieterichsche sortimentsbuchhandlung.
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8S4
Inhalt:
Ans Zeitschriften 1 — 40
Moabitica 41— 87
Zwei proben moderner kritik 89 — 136
Vorbemerkungen zu meiner ausgäbe
der Septuaginta 137—148
Des Epiphanius buch über maBe und
gewichte zum ersten male vollständig 149—216
Aus einem uncialcodex der Clementina 217 — ^220
28 vorhzU das assyrische
198 dritOezU (§
Im drucke beendet am 28 April 1880.
Gedruckt in der Piete richs chen uniyersit&ts-buchdmokerei
WFrKaeetner.