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Full text of "Symmicta"

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SYMMICTA 



VON 



PAUL DE LAGARDK 



GOETTINGEN 

1877 
DIETERICHSCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG. 




Alle rechte werden vorbehalten. 



Im vorliegenden bände sind folgende stttcke vereinigt: 

1. Aus Zeitschriften. 1 — 128 
ans den göttingischen gelehrten anzeigen 2 — 103 

Lehmann, die clementinischen Schriften 2 — 4 

les qnatrains de Ehfeyam par Nicolas 4—10 

Glementis alexandrini opera ex recensione 

GDindorfii^ 10—24 

Pandnfimah i Adarbfid 24—50 

Olshansen beitrage znr kritik nsw 50 — 57 

the divans of the six ancient Arabic poets 

« nsw by Ahlwardt 57—65 

Cypriani opera rec Hartel 65 — 78 

PSmith thesanrns syriacns, heft 2 78 — 99 

Roensch das neue testament Tertollians 99 — 101 

Lagarde onomastica sacra 102 — 103 

ans ZDMG 103—105 

ans the Academy 105—107 

nachtrage zn seite 2—107 108—128 

die erlanbnis zur Wiederholung der aufgezälten aufsätze 

habe ich von denen erhalten, bei denen ich sie zu erbitten 

hatte, bogen 7 ist zweimal gedruckt worden, da ich die eine 

4er auf ihm mitgeteilten Urkunden erst in die bände bekam, 

als ich in der mitte meines buchs stand, offenbare schreibe- 

nnd druckfehler sind stillschweigend getilgt, sonst ist der text 

unberürt gelassen worden. 

2. Hebräische handschrifken in Erfurt. 129—164 

3. Ein fragment des arztes Africanus. dazu ein 

anhang. 165—176 

zum ersten male griechisch, der Wiederabdruck ist nur 
mit meiner ausdrücklichen bewilligung gestattet 

4. Aus Friedrich Rückerts nachlasse. 177—208 
aus Xftfie 178—198 

earafat und :>amr 198—206 

mbt Firfis 206-208 



nr 

5. Epiphaniana« 209—226 

für sie gilt dasselbe, was ich in betreff des stttcks des Afri- 
canns bemerkt habe. 

Armenische Studien, welche bereits gedruckt waren, sind 
zurückgezogen worden: sie sollen demnächst in den abhand- 
lungen der Göttingischen gesellschaft der Wissenschaften er- 
scheinen. 



Aus Zeitschriften. 



Die clementinischen Schriften mit besonderer rücksicht auf 
ihr literarisches verbältnis. von dr loLehmann. Gotha 1869. 8. 

[Göttingische gelehrte anzeigen 1869 stück 26 seite 1034 
—1037.] 5 

Es gibt büeher, welche an sich von geringem oder gar 
keinem werte, doch für die erkenntnis der signatura saeculi 
unschätzbar sind, zu ihnen gehört auch die arbeit des herrn 
dr Lehmann über die clementischen Schriften, es mag, da 
die göttingischen gelehrten anzeigen sich einmal mit ihr ein- lo 
gelassen haben, gestattet sein, zu den ausführungen des herrn 
lic Zahn noch einen nachtrag zu geben, die besorgnis vor 
dem mir äußerst widerwärtigen scheine, als ob ich aus per- 
sönlichen motiven die sache zur spräche brächte, hätte mich 
völlig schweigen heißen, wenn ich nicht jetzt sehr unerwar-15 
teter weise gelegenheit fände, meine bemerkungen einer aus- 
führlicheren auseinandersetzung eines andern anzuschließen. 

Das ergebnis der Untersuchungen des herrn Lehmann 
über das Verhältnis der clementischen recognitionen und 
homilien zu einander ist dies, daß nicht (wie Hilgenfeld meint) 20 
die recognitionen, auch nicht (was Uhlhorns ansieht ist) die 
homilien das ältere werk sind, sondern vielmehr jede der 
beiden uns vollständig vorliegenden gestalten des Clemens- 
romans anspruch darauf hat, in einzelnen teilen für älter zu 
gelten als die andere. 25 

Herr Lehmann hat vergessen seinen lesern mitzuteilen, 
daß in meiner 1865 erschienenen ausgäbe der clementi- 
schen homilien (vorrede seite 11) folgendes zu lesen ist: „es 
wird meine aufgäbe sein .... zu untersuchen, ob die bü- 
eher sich nicht in verschiedene bestandteile zerlegen lassen: 30 
denn die frage welches werk (ob homilien, ob recognitionen) 
älter sei, scheint mir so gar nicht gestellt werden zu dürfen, 
ehe nicht bewiesen ist, daß jedes der beiden wirklich von 
anfang an ein ganzes gebildet hat. wenn aber H = x + y 
-f-z und R = x'-j-y'--j- z' sein sollte, kann füglich x älter 35 
als x' sein, ohne daß darum auch y älter als y' zu sein brauchte, 
und ohne daß man H darum älter als K nennen dürfte — 
und umgekehrt**. 



Näher stellt sich nun nach herrn Lehmann die sache so, 
wie herr lic Zahn in diesen anzeigen seite 906 vorgetragen 
hat. das wesentliche wird sein, daß die drei ersten bücher 
der reeognitionen eine von den homilien unabhängige bearbei- 
5 tung der xijQvy[Aata IIstqov sein, und den anspruch auf das 
höcl^ste alter in diesem schriftencomplexe sollen machen dürfen. 
Ich habe 1861 die syrische Übersetzung der clementi- 
schen reeognitionen herausgegeben, die ältere der zwei 
uns bis jetzt bekannten handschriften dieser Übersetzung , 

loist im jähre 411 n Chr zu Edessa geschrieben, und enthält 
nur die drei ersten bücher der reeognitionen: mein vorwort 
gab die nötigen nachweise, allerdings in knappster form, 
in der vorrede zu meiner ausgäbe der homilien seite 26 heißt 
es nunt „über 3, 2 — 11 [der reeognitionen] habe ich schon 

15 in den anmerkungen zur griechischen Übersetzung der pro- 
verbien V gesprochen, die kapitel finden sich bereits in 
der im jähre 411 zu Edessa geschriebenen hds der syrischen 
Version, die ich 1861 herausgegeben habe: der „recentior 
haereticus", der sie verfaßt haben soll, wird also immerhin 

20 noch ganz artig alt sein, da jene syrische hds vonkopisten- 
fehlern schon ganz eingeschmutzt ist, muß wohl angenommen 
werden, daß die Übersetzung schon durch mehrere bände 
gegangen war, ehe Abraham von Edessa sie kopierte, ob 
das in dem zweiten Londoner exemplare nicht enthaltene 

25(124—167) von derselben band übersetzt ist, welche l— 123 
[die drei ersten bücher der reeognitionen] übertragen hat, 
das wird in meinen anmerkungen zum Clemens erörtert 
werden". 

Herr Lehmann hat für gut gefunden, meine ausgaben, 

30 die syrische wie die griechische, im laufe seiner Untersuchung 
mit vollständigem stillschweigen zu übergehn. daß er die- 
selben aber dennoch kennt, hat er unkluger weise seite 461 
seines buches in folgenden werten merken lassen, welche 
sich auf die so eben aus meiner homilienausgabe angeführten, 

35 auch meinen syrischen druck ausdrücklich erwähnenden sätze 
beziehen: „der neueste herausgeber der homilien, Paul de 
Lagarde (Clementina. Leipzig, 1865), bemerkt, daß unser 
passus [Eecogn III 2 — 11] sich schon in der 411 n Chr zu 
Edessa geschriebenen handschrift der syrischen version befin- 

4adet: doch ist er da auch nicht original, sondern schon kopie, 

folglich mag er gegen ende des 4 Jahrhunderts interpoliert sein". 

Weiter will ich nur noch dies Eine hervorheben, daß herr 

Lehmann Curetons spicilegium syriacum und die an die dort 

abgedruckten Bardesanea von mehr als Einem gelehrten ge- 

45 knüpften Untersuchungen, sowie den abschnitt Bardesane in 
VLanglois collection des historiens de TArm^nie (Paris 1867) 
band I, seite 55 ff gar nicht zu kennen scheint : sonst würde 

1* 



er wohl aus diesen documeuten ebenso stillschweigend wie 
aus der syrischen Übersetzung der reCognitionen seine Schlüsse 
gezogen haben, die aber für das neunte buch der recogni- 
tionen dann andere resultate abgeworfen haben dürften, als 
die ohne hülfe jener documente von ihm gefundenen. 5 

2 

Les quatrains de Khfeyam traduits du Persan. par J. B. 
Nicolas. Paris, imprime par ordre de Tempereur k Timpri- 
merie imp6rial^. 1867. XV und 229 selten größestes octav. 

[Göttingische gelehrte anzeigen 1870 stück 18, seite lo 
703—713.] 

Die Verbindung Europas mit dem morgenlande ist in den 
letzten jähren eine so viel engere geworden als früher, daß 
keine kleine anzahl orientalischer philologen gelegenheit ge- 
funden hat, an ort und stelle die morgenländischen sprachen, 15 
Sitten und litteraturen zu studieren, uns älteren bleibt nichts 
übrig als aus den büchern jener glücklichen zu lernen, was 
wir wie sie nicht haben lernen können, jedes werk eines 
im Oriente gereisten ist daher bei uns einer guten aufnähme 
von vorne herein sicher, bietet ein solcher mann gar eine^o 
ausgäbe eines orientalischen klas^ikers, den wir noch gar 
nicht gekannt, übersetzt und erklärt er seinen text, so muß 
er es schon recht arg machen, ehe wir uns entschließen, ihm 
gegenüber einen tadel auszusprechen, herr Nicolas, ex-pre- 
mier drogman de Tambassade [?J frangaise en Perse, consul^s 
de France k ßescht, hat in seinen amtlichen Stellungen gele- 
genheit gehabt, das persische ganz anders zu lernen, als 
wir es je lernen können: er gibt den s^umar CjCayyäm her- 
aus, einen gefeierten dichter, der — es ist wunderbar — 
von den einen mit Voltaire verglichen, von den andern fUr3<' 
einen in gott versunkenen mystiker gehalten wird, und der 
jedenfalls ein ausgezeichneter mathematiker und astronom 
gewesen ist: von vorne herein ist also herr Nicolas und ist 
sein buch bestens empfohlen, aber das günstige verurteil 
weicht bei näherer beschäftigung mit der sache: einleitung, 35 
text, Übersetzung, anmerkungen — alles befriedigt gleich 
wenig. 

Hätten wir eine neue, dem heutigen stände der Wissen- 
schaft entsprechende ausgäbe des Herbelot, welche, falls nur 
Daubttläh und des Daulatsäh wichtigste fortsetzer gedruckt 40 
wären, sehr wohl zu beschaffen sein würde, so könnten die 
prolegomenen zu orientalischen texten sich auf die bespre- 
chung der punkte beschränken , welche die bearbeiter jenes 
nachschlagewerkes nicht behandelt hätten, da eine solche 
ausgäbe des Herbelot zum großen schaden der orientalischen 45 
Wissenschaft, mindestens zur äußersten Unbequemlichkeit derer 
die in ihr arbeiten, nicht existiert, verlangen wir in einlei- 



langen, zumal wenn sie in Paris, dem reichsten zeugbanse 
orientaliBcber philologie, geschrieben sind, doch wirklich etwas 
mehr, als was uns berr Nicolas in seiner 15 seilen langen 
vorrede gibt, nachdem er meistens über Cjfayyäms schul- 

skamaraden, den großen minister Ni6äm «almulk und den 
Assassinenfürsten Xasan Sabbäx, geredet, und wenig mit* 
geteilt bat, was nicht a)if französisch vor ihm schon berr 
Defremery im JAP IV 11, 432 erzählt halte, schließt er cette 
rapide esquisse biographique et bislorique mit der erklärung, 

10 er habe den 3f ayyäm nur dans ses altributs de pofete darge- 
stellt, derselbe sei aber auch anderweitig recht bedeutend 
gewesen, und darüber Woepckes ausgäbe seiner algebra nach- 
zulesen, mindestens hätte berr Nicolas doch den aufsalz des 
herrn Garcin de Tassy im JAP V 9, 548 ff anführen sollen, 

15 welchen von ihm nicht genannt zu finden ebenso sehr auf- 
fällt, als unter Woepckes eitalen Hyde de religione velerum 
Persarum 189 498 (der ersten ausgäbe) und den einschla- 
genden abschnitt von Idelers Chronologie nicht beigezogen 
zu sehen, davon sagt berr Nicolas kein wort, daß I^ayyäm 

20 die großartige kalenderreform unter Maliksäh ins werk ge- 
setzt! ich will hier nur daran erinnern, daß als Cjfayyäms 
geburtsort von QuGbfi^aldin in des Golius noten zu Alfargäut 
32 Laukar Yäqüt IV 370, 16 angegeben wird, wenn man 
nämlich nach anleilung der lateinischen Übersetzung und 

asdes contextes fi<alxaktm für wafi<lxak!m liest: alle übrigen, 
die den CJPayyäm erwähnen, lassen ihn aus CCuräsäu oder nä- 
her aus den Umgebungen von Nßsäpor stammen: daserstere 
ist etwas sehr allgemein gesagt, das zweite ist geradezu 
falsch. Laukar lag nicht weit von Marwerod, also nach 

3o«abü«lfidä« 450 456 etwa fünf grade östlicher als N6&äp6r. 
weiter mache ich darauf aufmerksam, daß der name CjCayyäm 
nicht, wie noch berr Nicolas preface 2 hat schließen wollen, 
zu verstehn gibt, daß dieser ^^umar einstmals zeltmacher ge- 
wesen ist: :^umar CjCayyäm erscheint von anfang an als ge- 

sslebrler, und CjCayyäm ist sein geschlechlsname : vgl Kose- 
garten ZEM VII 197, Sacy zu Jourdain notices et extraits 
IX» 143, Slane ebenda XIX» vii und den von Slane ange- 
führten Dozy mbn ^^adär! II 48. *das mußte schon daraus 
gefolgert werden, daß CCayyäm sich, wenn er arabisch schreibt, 

40 «alxayyäm! nennt, übrigens ist xtmat schwerlich ein ursprüng- 
lich semitisches wort: ich bringe es mit armenischem xemu^l 
leder, pergament zusammen: soll doch auch x^häfit nach 
Gawältqt 59 persisch sein, wobei immer noch frei steht, die 
urwurzel in türkischen dialeklen zu suchen. 

45 Den lext des Cjfayyäm scheint berr Nicolas nach 193 
einem Teheraner Steindrucke entnommen zu haben : über das 
ebenda genannte ancien manuscril und die auf 88 erwähnte, 



dem herrn herausgeber selbst gehörende handschrift, so wie 
über die art einer etwaigen benntzung der beiden (falls es 
zwei sind) erfährt man leider nichts, der jetzt über 400 
jähre alte codex der Bodleyana JAP V 9, 550 und die von 
Pertsch in seinem Verzeichnisse der persischen manuscripte^ 
zu Gotha 25 angeführten abschriften von Xayyäms rubä^^iyyät 
sind dem herrn Nicolas unbekannt geblieben: vielleicht läßt 
sich mit hülfe des eben aus Hyde gegebenen citates noch 
ein weiteres exemplar in Oxford auftreiben, mir liegt der 
Gothaer codex vor, der in schwer leserlicher schrift 101 »o 
Strophen unter l^ayyams namen bietet: ich kann mich hier 
um so weniger darauf einlassen, mitteilnngen aus ihm zu 
machen, als er offenbar nur auszüge enthält, wie sie gerade 
den Schreiber Raxmat^alläh angesprochen hatten : die reihen- 
folge ist eine andere als in dem Pariser drucke, ich will^s 
nur dringend bitten, künftighin persische dichterwerke, 
welche nicht durch einen einheimischen oder türkischen com- 
mentator recensiert sind, nicht so wie das mädchen aus der 
fremde in die weit treten zu lassen, übrigens glaube ich 
aus der Orthographie (maixwar trinke wein, und ähnlichem) ao 
und dem naiven geständnisse zu 388, 3 schließen zu dürfen, 
daß herr Nicolas (und das war das beste, was Er tun konnte) 
die von mir vorausgesetzte Teheraner vorläge einfach wieder- 
gegeben hat: an der angeführten stelle sagt nämlich der 
herausgeber, daß eine in der vorrede nur in französischer 25 
Übersetzung stehende lesart la seule authentique sei. eine 
Sammlung von Varianten wäre als eine art von commentar 
recht wünschenswert gewesen, manches im texte ist unschwer 
zu bessern, sollte 206, 1 vielleicht är! für ärad stehn müssen? 
120, 2 schreibe ich buräq für das in der Übersetzung klüglich 30 
bei Seite gebrachte barän, und finde in der stelle eine boshafte 
anspielung auf Muxammads nächtliche himmelsreise. 256, 1 
dürfte es u/iyäl für ugamäl heißen müssen : denn gamäl kann, 
trotzdem daß es neben naqs steht, doch wohl kaum fioritures 
bedeuten: wenigstens wünschte ich eine ausdrücklichere ver-ss 
Sicherung, daß die vocabel in Persien unter umständen die- 
sen sinn hat. und so stoße ich bei noch gar manchem, ge- 
ringerem (namentlich metrischem) oder bedeutenderem, an, 
was hier aufzuzählen unmöglich ist. 

Bei der Übersetzung des Xayyäm hat herr Nicolas sich4ö 
der hülfe des persischen gesandten in Paris zu erfreuen 
gehabt: auch erwähnt er seite 87 usw seine erkundigungen 
bei anderen eingeborenen, die Übertragung ist bemüht, den heu- 
tigen Franzosen lesbar zu erscheinen — Amyot hätte sie anders 
gemacht -— : sie ist periphrastisch, und schwächt den text45 
ab, ja fälscht ihn, wo es dem von herrn Nicolas gewtinsch- . 
ten eindrucke zu liebe nötig scheint, die Weitschweifigkeit, die 



V 



UDgenauigkeit und mitunter auch eine übelangebraehte kürze 
der Übersetzung hindert oft eine schärfere kritik. etwa 253^ 3* 
gar xirqa'uxänegäh* usaixi nabwad == sinous n'avons ni man- 
teau ni temple ni pontife, wird sich schwer sagen lassen, ob 

5 herr Nicolas richtig das abstractum saixt erkannt und in folge 
davon sich über den manteau und den temple die nötige 
rechenschaft gegeben hat: saixS = Ein saix wird in seinen 
kreisen wohl nicht mehr gesagt werden , obwohl er preface 
2 Nechapour schreibt, also entweder den alten diphthongen 

10 noch gehört hat, oder der vielleicht aus jenem entstandenen, 
sogenannten gemeinen ausspräche des namens Yäqöt IV 857, 2 
folgt, oder 115: wo fängt da herr Nicolas dennachsatzan? 
manche fehler sind indessen recht offenbar, wie 313 442. 
schlimmer als diese ist es, daß die erwahnungen der pae- 

isderastie des dichters ausgemerzt sind: ab und zu, wie 221 
308 331 341, weist eine anmerkung darauf hin, daß im texte 
etwas absonderliches steht, der Wahrheit ist schlecht mit 
solchen Vertuschungen gedient, welche durch die rücksicht 
auf die in der von-ede genannte frau Blanchecotte nicht ent- 

20 schuldigt werden: man beurteilt den ;)fayyäm doch etwas 
anders, wenn man weiß, daß ein solches, übrigens in Persien 
weit verbreitetes, laster ihm zu den täglichen lebensbedürf- 
nissen gehört hat. und auch der furchtbar höhnische cynismus 
von 376, welcher die phrase vom kreislaufe des lebens Ver- 
as spotten soll , durfte uns nicht erspart werden , wenn wir ur- 
teilen sollen, auch den katzenjammertag (wo ximär = ar- 
menischem Kimar liimar) mit le lendemain de cette ivresse 
206, 4 zu übersetzen, ist zu höfisch, in Pariö herrscht in 
maßgebenden kreisen eine wahrhaft fanatische liebhaberei^ 

30 für Übersetzungen : ganz abgesehen davon, daß kein morgen- 
ländischer text schon jetzt unbedingt in allen einzelnheiten 
Übersetzbar ist, sieht man an den für europäisches decorum 
berechneten Verhüllungen des herrn Nicolas, wie wenig ein- 
blick in den Sachverhalt wenigstens aus solchen übertragun- 

35 gen zu gewinnen ist, welche für die naschhaftigkeit der di- 
lettanten berechnet sind, unten wird sich zeigen, daß auch 
andere gründe es misslich erscheinen lassen, morgenländische 
texte zu übersetzen wenn man sie nicht zugleich vollständig 
commentiert. herr Nicolas geht aber noch viel weiter, als 

40 die ^igmat oder le respect des convöniences gegen sein publi- 
kum zu verlangen scheinen mag: seinem autor soll ja der 
mangel dieser ^^i^mat nach der mitteilung bei Woepcke vi 
viel geschadet haben: vielleicht hat man sieben und ein hal- 
bes Jahrhundert nach C!fayyäms tode den mangel ersetzen 

45 wollen, und dabei des guten zu viel getan, was in aller weit 
soll 435 das femininum? warum verschwindet 251, 3 das 
webende weib? 



8 

Die anmerkungen sind zahlreich, aber äußerst xlttrftig, 
wie zu 121- 136, und fehlen an stellen, wo sie am nötigsten 
gewesen wären: mitunter geben sie offenbar unrichtiges, 
zum beispiel 365 wird übersetzt: la goutte d'eau s'est mise 
k pleurer en se plaignant d'ßtre separie de Tocöan. Tocians 
s'est mis k rire en lui disant: „C'est nous qui sommes tout: 
en verite, il n'y a poiift en d6hors de nous d'autre dieu, et 
si nous sommes s6par69, ce n'est que par un simple point 
presqu' invisible". dazu eine lange, völlig schiefe und falsche 
note. übersetze: in Wahrheit existiert kein anderer [= nun© 
eins] : gott xudä sind wir, aber durch Verstellung Eines punktes 
sind wir gudä trennung [wir würden sagen: nicht-gottj. es 
handelt sich um % und g. 

Oder 11 bekämpft der dichter den wähl «alkitäb damit, 
daß er sagt, im Koran könne man doch nicht immerfort 15 
lesen: er kenne einen text, den man ohne aufhören lesen 
könne, er meint die liebe gottes, das leben mit gott, wel- 
ches so oft unter dem bilde des weines dargestellt wird, 
der — nach unsern begriffen ziemlich geschmacklose — witz 
liegt in einem vierfachen Wortspiele : xaöö bedeutet rand des 20 
bechers und schriftzug, «äyat wunderzeichen, wunderbares 
ding und koranvers, r6san (so ist mit der Gothaer ab- 
schrift für rösant zu lesen) klar im eigentlichen und im figür- 
lichen sinne, endlich mudäm wein und immerwährend, herr 
Nicolas: tandis qu'au bord de la coupe se trouve un verset^s 
plein de lumifere, que Ton aime k lire toujours et partout, 
und in der note sagt er, etwas unter dem rande der kupfer- 
nen becher finde sich oft ein vers zum lobe des weines und 
des bechers, und dann über den geheimen sinn eine menge 
Worte, die nicht zutreffen. 30 

Oder 137 schmält herr Nicolas über die Imagination bi- 
zarre de notre poite. und in der tat, was er herausbringt, 
ist sonderbar genug, und mag bei ihm nachgelesen werden, 
ganz einfach: xima zadan und xima dar bastan sind alltäg- 
liche gegensätze, das zeit aufschlagen und es abbrechen: von 35 
einer tür ist gar nicht die rede, und das Wortspiel zwischen 
dem namen CjCay^äm und x^ma hat die veranlassung zu 
dem ganzen gedichtchen gegeben, wie früher zu 80 81. 
diese beispiele werden genügen: auf jeder seite des herrn 
Nicolas lassen sich neue dazu finden, durch seine Überset- 4<> 
zung und die ihr beigegebenen anmerkungen wird man 
durchaus nicht immer ein wirkliches Verständnis des textes 
gewinnen. 

Aber nun kommt noch die hauptfrage, welche der herr 
herausgeber trotz seines Überflusses an noten sich nicht ein- 45 
mal aufgeworfen hat: sind die in dem Pariser drucke bei ein- 
ander stehenden Vierzeiler alle wirklich von Cjfayyäm? ich 



glaabe nicht Gamäl«ald!n mbn «alQifÖi bei Woepcke 56 
(= V vi) sagt ausdrücklich, die güfis hätten später den offen- 
baren sinn von CJLayyäms gedichten ihren lehren angepaßt: 
naqalühä fitilay 6artqatihim. bei diesen nmbiegungen werden 
5 sie nicht stehn geblieben sein, in der vorliegenden Sammlung 
finden sich stücke ganz verschiedener richtung nebeneinander, 
die nar eine muntere auslegungskunst, wie sie beim »ahl 
Kalkitäb aller orten geübt wird, für aussprüche eines und 
desselben mannes wird halten können, einst, so wird erzählt, 

lo zechte CjCayyäm mit seinen freunden nächtlicher weile bei 
kerzenscheine im freien: ein windstoß warf den weinkrug 
um und verlöschte die lichter: da sprach der erzürnte ge- 
lehrte aus dem Stegreife die Strophe 888 des vorliegenden 
bandes, deren Übersetzung ich nur mit widerstreben her- 

15 schreibe, „den weinkrug hast du mir zerbrochen, herre 
gott: die tür der lust mir vor der nase zugeworfen, herre 
gott: ich trinke, und du machst die dummen streiche: mein 
mund sei voll erde, aber du bist betrunken, herre gott". 
glaubt man in der tat, daß es derselbe mann ist, welcher 204 

20 gott anredet: „0 du, beim suchen dessen eine weit in han- 
gen und bangen (sich abmüht), vor dem arm und reich gleich- 
mäßig spreu [?] (sind), der du mit allen redest und dem jedes 
ohr taub (bleibt) , der du allen gegenwärtig bist und dem 
(gegenüber) jedes äuge blind (ist)." ? Prometheus und Faust 

25 sind typen indogermanischen lebens, und ihre zweifei und 
kämpfe unser aller erbteil, aber um eines umgeworfenen 
weinkruges willen gott lästern, und gar die lästerung zu pa- 
piere bringen wird immer fUr Wahnsinn eines frechen buben 
gelten: von solchen lästerungen führt kein weg zur liebe 

sogottes. 

Xayyäm scheint mir nichts weniger als ein theolog in 
partibus fidelium zu sein, der wunderlich einkleidete, wa» 
er frei heraus nicht sagen durfte, ich denke mir, er sei 
mathematiker gewesen, weil ihm die mathematische Wahrheit 

35 für die einzige Wahrheit überhaupt galt, und nebenbei ein 
Schlemmer, der die angst des irdischen daseins und die öde lange- 
weile seiner noch in den anfangen stehenden Wissenschaft hin- 
wegzuschwelgen suchte, in der mathematik kennt er die ne- 
gativen, in der ethik die positiven wurzeln nicht, möglich, daß 

40 ihn seine gleichungen und überhaupt die mathematik (vgl 283 
das bild vom cirkel) beiläufig auf metaphysische speculationen 
gebracht haben, daß er irgendwelche formein aufgestellt, die 
ihm wohl nur als abfindung mit ernsten fragen, gedient, den 
güfls aber in ihrem sinne um so mehr deutbar erscheinen 
45 mochten als wirklich ein der mystik ergebener älterer ^ay- 
yäm gelebt haben muß, und es zu allen zeiten erwünscht 
gewesen ist, namentlich mathematiker als glieder einer religiösen 



10 

gemeinscbaft darstellen zu können, welche mit den bertlbm- 
teh namen jener klaren köpfe sich gegen den vorwarf der 
unverniinftigkeit zu decken sachte, zwar gibt es (113) wenig 
gebeimnisse, die I^yyäm nicht verstanden, allein alles fahren 
lassen und selbst dahin fahren, das ist das ende vom liedes 
(207). ist er aach schön, so ist doch nicht ersichtlich, warom 
sein meister ihn in dieser dreckkneipe an die wand gemalt 
(13). spielzeag für höhere mächte sind die menschen im 
eigentlichen, nicht im figürlichen sinne : man spielt mit ihnen 
auf dem scbachbrette existenz eine partie ab, und dana wer- lo 
den sie stück für stück in den figurenkasten (gandüq aavdvn^ 
bedeutet auch sarg) des nichts zurückgeworfen (231). ihm 
besonders geht es schlecht: haucht ihm ein lüftchen, so wird 
es alsbald wasser: trinkt er wasser, so wandelt es sich in 
seinem munde zu staub (393). darum wein her, schöne kna- 15 
ben und hanf (210 309). man erinnert sich , daß CJ^ayyäms 
schulkamarad Xasan Sabbäx das haupt der x^stsiyytn oder 
Assassinen gewesen : solche narkosen sollen den Verwesungs- 
geruch der Umgebung und die eigene faulnis vergessen machen. 

Ich habe schließlich nur noch zu tadeln, daß das buch 20 
des herm Nicolas mit einer ganz unvernünftigen Verschwen- 
dung gedruckt ist. um 928 Zeilen persischen textes zu edie- 
ren, zu übersetzen und zu erklären sind 244 selten des grö- 
ßesten octav, das fast quart heißen darf, verwendet worden, 
zu solcher Vergeudung der mittel hat niemand ein recht, 25 
gewiß nicht der, welcher eine noch wenig zugängliche litte- 
ratur bekannter machen will, am allerwenigsten der, dem 
seine arbeit auf öffentliche kosten gedruckt wird. 

3 

Clementis alexandrini opera ex recensione Gulielmi Din- 30 
dorfii. Oxonii, e typographeo clarendoniano. 1869. vier 
bände octav. LXIV 451 417 694 588 selten. 

[Göttingische gelehrte anzeigen 1870 stück 21 seite 801 
—824.1 

Wie Petrus Victorius dazu kam, die werke des Clemens 35 
von Alexandrien 1550 zu Florenz herauszugeben, berichtet 
Kaemmel in den Teubnerschen Jahrbüchern der philologie 
1866 B 148. der druck des Victorius scheint nicht viel über 
die Alpen gekommen zu sein: Sylburg erzählt, daß er sich 
zwanzig jähre lang vergeblich bemüht habe ihn zu erhalten, 40 
und daß ihm endlich Victorius (bonus senex nennt er ihn) 
sein eigenes exemplar mit einigen handschriftlichen Verbesse- 
rungen zugesandt, aus diesem exemplare ist die ausgäbe 
geflossen, welche Sylburg für Hieronymus Commelin 1592 
besorgte, am 16 Februar 1596 starb Sylburg, non ita senex, 45 
wie de Thou schreibt, sed improbo labore ac uigiliis atte- 
nuato corpore: und dieser todesfall zwang den Verleger für 



11 

die schon 1616 [so] nötig gewordene zweite aufläge seioes 
draekes sich einen neuen herausgeber zu suchen, den er in 
Daniel Heinsius nicht eben besonders glücklich fand: Frank- 
reich, damals nach Sylburgs vorrede der hauptkäufer grie- 

5 chischer bücher , scheint sich von seinen bürgerkriegen ver- 
hältnismäßig rasch erholt zu haben, erst 1715 ward die 
arbeit am Clemens ernstlich wieder aufgenommen, und 2war 
mehr die des erklärers, welche der gelehrte eklektiker sehr 
nötig macht, als die des herausgebers. Johann Potters druck 

loist neben dem Sylburgs noch immer der gekannteste und 
brauchbarste, wenn wir dann noch Carl Segaar nennen, 
der die bis auf Potter in den ausgaben fehlende von Ghisler 
entdeckte und von Combefis und Fell wiederholte predigt 
(denn das ist sie, über den text Marcus 10, 17 flf) tig o crw- 

15 tofMPog nXovüioq musterhaft erläutert herausgab oder viel* 
mehr für die herausgäbe vorbereitete (das opus ist posthu- 
mum), so ist alles erschöpft, was für Clemens dem auf das 
wesentliche ausgehenden leser zu nennen ist die verschiede- 
nen buchfübrerabklatsche sind ja gleichgültig, höchstens 

aozu erwähnen, daß der von ßKlotz besorgte, den ich allein 
näher kenne, ganz besonders nachlässig ist, viele einzelne 
Wörter und gelegentlich ganze zeilen hat ausfallen lassen, 
vermeintliche emendationen stillschweigend im texte bringt, 
und die angäbe der citate über alles maß hinaus verabsäumt: 

25 was alles das betreffende publikum nicht gehindert hat, den 
klotzischen text zu brauchen und — was noch viel empfeh- 
lungswerter ist — zu verstehn. wenn Clemens nicht eben 
ein kirchenvater wäre, würde eine neue ausgäbe seiner werke 
längst vorhanden sein, das bedürfnis einer solchen ist sehr 

sogroß. herr WDindorf hat übernommen es zu befriedigen, 
auf den titelblättern seiner vier, auf kosten der delegates of 
ihe Oxford university press glänzend gedruckten bände stehn 
die kühnen worte ex recensione Gulielmi [so] Dindorfii: ich 
will gleich hier sagen, daß selbst e recognitione Gulielmi 

35 Dindorfii zu viel gesagt, daß Gulielmus Dindorfius edidit die 
einzige der Wahrheit entsprechende aufschrift wäre. 

Das handschriftliche material ist, so weit es sich um 
vollständige oder fast vollständige exemplare der einzelnen 
Schriften des Clemens handelt, vorläufig leider sehr einfach 

40 zu überschauen, wenn wir (wie billig) auf die kopien keine 
rücksicht nehmen, welche im fünfzehnten und sechszehnten 
Jahrhunderte für den gebrauch gelehrter Sammler unmittelbar 
oder mittelbar aus den älteren noch vorhandenen exemplaren 
gemacht worden sind: nur der codex carpensis, welchen 

45 Victorius benutzt hat, scheint bis auf weiteres verschwunden 
zu sein, die at^cofiatsti; (ich rechne hier zu diesen alles, was 
wir seit Victorius bei ihnen lesen, also ein achtes buch, die 



12 

äuszttge ans Theodotus nnd die inloYal ngotp^tnaC)^ die 
crgioftautg, sage ich^ sind nur in Einem zu Florenz liegenden 
exemplare erbalten, eben dem, ans welchem Victorias seinen 
druck veranstaltete, für die vorliegende ausgäbe ist dasselbe 
nicht von herrn Dindorf selbst , Bondem von herrn loseph 5 
Müller neu verglichen worden (I xvii mitte), demselben gelehr- 
ten, dem herr Dindorf früher die coUation des venediger Epipha- 
niusexemplars zu danken hatte, der Protrepticus ist uns in 
zwei abschriften überkommen, einer zu Paris liegenden vom- 
jähre 914 und einer zweiten in Modena aufbewahrten, nicht lo 
viel jüngeren, von diesen scheint herr Dindorf selbst den 
mutinensis verglichen zu haben, denn er sagt Iviii Coelesti- 
nus Cavedoni huins codicis usum liberalissimemihi concessit: 
den pariser verglich, wie aus dem si recte legit Duebnerus 
I VI und a Duebnero denuo inspecto I xii zu folgen scheint, 15 
der jetzt verstorbene Friedrich Dübner. freilich I v heißt es 
quem nemo, ante me excussit: indessen besagt dies nicht 
durchaus notwendig, daß die collation von herrn Dindorf 
selbst angestellt worden ist. den paedagogen des Clemens 
finden wir in denselben handschriften , welche den Protrep-»© 
ticus bieten, und außerdem in einer dritten, Florentiner, von 
der predigt tig o aa^ö/Mvog nXovciog ist nur in Rom Ein und . 
zwar junger codex (I xxix) vorhanden , welcher für die vor- 
liegende ausgäbe nicht neu eingesehen worden zu sein scheint, 
ich finde es nicht in der Ordnung, daß herr Dindorf seine 25 
collatoren Dübner und Müller nicht deutlicher als solche ge- 
nannt hat. handschriften vergleichen ist nicht leicht: es 
können es recht viele nicht, welche sich einbilden es zu 
können, handschriften vergleichen ist außerdem ein äußerst 
mühseliges geschäft, so mühselig, wie die es sich nicht trau- 30 
men lassen, welche es nicht selbst geübt haben, solchen 
handlangem wird kein billigdenkender ihren dank schmälern 
wollen, die grundlage für die dindorfische arbeit scheint im 
wesentlichen nicht von herrn Dindorf gelegt zu sein, ich 
will übrigens darauf aufmerksam machen, daß in Paris 35 
Supplement grec 270 collectaneen zu Clemens von Mont- 
faucon und Bigot, ebenda 421 ein vollständiger apparat zu 
unserm vater, und 190 von der band eines Victoriners aus- 
züge zu ihm liegen, aus denen vielleicht über weitere manu- 
scripte, namentlich den carpensis, nachrichten zu holen wären: 40 
ich habe bei meiner letzten anwesenheit in Paris jene hand- 
schriften nur ganz flüchtig durchgesehen. 

Bei dem geringen umfange des vorhandenen handschrift- 
lichen apparates wäre es nun pflicht des herausgebers gewesen, 
wenigstens die ciiate aus Clemens bei späteren Schriftstellern 45 
möglichst vollständig beizuziehen, dieser pflicht hat herr Din- 
dorf nur höchst unvoUkonunen genügt, vor allem wird eine 



13 

ausreichende benutzung der catenen vermißt, herr Dindovf 
citiert solche I xxxi 157 und vielleicht noch seltene andere 
male, aber die nicht allzugroße mühe wenigstens die ge- 
druckten werke dieser art auszuschöpfen hat er gescheut, 

s obwohl er Le Nourrys dissertationes selbst hat abdrucken 
lassen , und was jetzt in seinem vierten bände 516 ff zu 
lesen ist, doch wohl schon früher angesehen haben wird als er 
es dem oxforder setzer nnter die presse gab. ich greife aufs 
geratewohl einen einzigen von herm Dindorf Einmal I xxxi 

lo angeführten band heraus, den ersten der astga slg t^v oxid- 
tfvxov xal ICC tdSp ßactXeicSv, welche Nicephorus 1772 zu 
Lei])/Jg hat drucken lassen, und gebe eine liste, Aie vielleicht, 
da meine muße für so etwas knapp ist, sogar nicht einmal 
vollständig ist (das citat 922 kann ich nicht auffinden) , um 

15 zu zeigen, wie viel aus dieser art werken zu holen, neben- 
bei auch um nachzuweisen, wie richtig in guten handschriften 
die angaben der catenen über die namen der ausgezogenen 
Verfasser sind: die stellen, welche ich gleich aufführe, im 
Clemens aufzusuchen, war das werk eines einzigen tages. 

aoDfindorf] I 75, 8-19 SfylburgJ 20, 39— 45 Nficephorusl 1579 

- D I 87, 1—4 S 23, 47—49 N 1451 
D I 98,23—99,2 S 27,18-20 N 1613 
D I 128,7—16 S 36,1-7 N 1197 . 
D I 128,17—20 S 36,7—9 N 1198 

asD I 136,9—19 S 38,19—25 N 1030 
D I 142,8-144,2 S 40,6-31 N 320 
D I 171,9—10 S 48,34 N 221 
D I 171,23—25 S 48,41—43 N 400 
D I 172,2-3 S 48,44-45 N 400 

30 D I 172,13-22 S 48,50—49,3 N 918 • 
D I 174,14—19 S 49,31—34 N 1520 
D I 181,23—29 S 51,42—45 N 1635 
D I 187,7—11 S 53,22—24 N 589 
D I 200,5-9 S 57,15-17 N 1619 

35 D I 201,14-17 S 57,33—35 N 1611 
D I 258,23—259,6 S 73,29-33 N 163 
D I 335,10—15 S 95,3—6 N 182 
D I 337,10-12 S 95,32—33 N 409 
D I 359,6—9 S 102,1—3 N 1461 

40 D I 367,7—8 S 104,14—15 N 356 
D I 370,13—18 S 105,9—12 N 1035 
D II 27,11—18 S 123,2-6 N 215 
D n 27,18—22 S 123,6—9 N 216 
D II 176,21-177,7 S 164,15-22 N 1078 

45 D n 178,16—179,6 S 164,40-51 N 742 
D II 208,14—23 S 173,19—24 N 1465 
D II 209,14-21 S 173,33-37 N 1582 



14 

D II 210,9-12 S 173,47-49 N 403 

D II 210,28-211,5 S 174,5—8 N 1490 

D II 235,23-236,1 S 181,21-23 N 262 

D II 410,9—17 S 230,49—231,1 N 296 

D II 413,1-5 7—21 S 231,37—39 41-48 N 286 5 

D III 7,4—8 S 234,36-38 N 925 

D III 27,23-25 S 240,33—34 N 883 

D III 31,28—32,17 19-29 S 241,41-52 242, 1-7 N1071 

D III 53,11—16 S 247,49—248,1 N 959 

D III 58,3-26 S 249,9—21 N 278 10 

D m 155,12-25 S 268, 41—48 N 1439 

D III 188,19-189,9 S 278,45-279,1 N 196 

D III 190,9-11 S 279,18—19 N 138 

D III 190,29-191,6 S 279,29—33 N 842 

D III 191,7—9 S 279,33—35 N 842 15 

D III 200,8—14 S 282,18-22 N 236 

D III 201,14—27 S 282,38-44 N 203 

D III 202,17-25 S 283,2—8 N 933 

D III 206,18-207,3 S 284,15-23 N 1440 

D III 225,15-21 S 290,1-5 N 767 20 

D III 225,21—226,3 S 290,5—8 N 777 

D III 226,3-11 S 290,8—12 N 778 

D III 465,9-27 S 347,10—20 N 1442. 

Zu diesen stellen kommen noch die zwei, welche herr 
Dindorf I xxxi citiert , und die ich nicht in die obige liste 15 
gesetzt habe, da sie nicht von dem seirographen aufgenom- 
men sind, sondern von dem von jenem angeführten Acacins: 
N 101. 

Herr Dindorf hätte aus diesem Einen bände des Nice- 
phorus mindestens vier bis fUnf (s unten) fehler seines textes 30 
berichtigen können: III 155,16 = 268,43 S fehlt ihm ipvxne 
hinter nKSrevoiSatig (wo Sylburg das richtige hatte), und III 
465,11 = 347,11 S macht Nicephorus aus ixXsxvdov richtig 
ixXtimiov. für die in früheren besseren zeiten berühmte 
stelle des Clemens über die ausspräche des hebräischen got-3S 
tesnamens 240,34 S = III 27,25 D hätte man aus Nicepho- 
rus 883 und der von Didymus taurinensis de pronuntiatione 
divini nominis quatuor literarum (1799) 32 angeführten turi- 
ner catene (vgl Hengstenberg, beitrage zur einleitung in das 
alte testament II 226 flf: siehe auch 205) Id oval = 'laoviv^ 
gewonnen, was auch Potters handschriften boten, und dreist 
in den text gesetzt werden durfte: am rande versteht sich 
heut zu tage in theologischen büchern nichts, und die aus-, 
spräche des namens Yahwe ist immerhin wichtig genug, um 
einige rücksicht zu verdienen: unser herausgeber hat hier4S 
wie III 17,35 (wo selbst auf die gefahr einer, übrigens bei 
der inconsequenten handhabung der notierung gar nicht vor- 



15 

bandenen, inconseqnenz immer wohl auf Letronnes aufsatz in 
Ghampollions pr6cis aufmerksam zu machen war) — der 
herausgeber bat gar keine ahnung, wie groß die tragweite 
der Worte seines Schriftstellers ist, und welche Sorgfalt er 
5 gerade hier ihnen zuwenden mußte, auch die anmerkung 
des Nicephorus zu 777 ist nicht zu verachten, noch auch der 
umstand, daß die den stromateti beigebogenen stücke als 
clementisch angeführt werden, gäbe die vergleichung der 
catenencitate aber auch selbst gar keinen positiven gewinn, 

löso wäre der negative nicht zu unterschätzen gewesen, daß 
die Verfasser des archetypus der durchschnittscatenen (ich 
kenne auch ganz abweichende), also gelehrte, welche meines 
erachtens im sechsten Jahrhunderte etwa in Berytus arbeite- 
ten, schon ziemlich denselben text des Clemens gelesen ha- 

x5ben, welchen unsere vier bis fünf Jahrhunderte jüngeren, aus 
einer anderen gegend (wohl den venetianischen teilen Grie- 
chenlands) stammenden handschriften tiberliefert haben. 

Fragen wir nun, was herr Dindorf mit dem ihm von 
den handschriften gebotenen texte gemacht, so lautet die 

aoantwort: er hat ihn so schlecht interpungiert, daß an vielen 
stellen sicher ist, daß er ihn gar nicht verstanden: er hat 
weiter die emendation des textes, so sehr sie oft auf der 
band lag, sich sehr wenig angelegen sein lassen. 

Was die interpunction anlangt, so mag noch hingehn, 

*5daß er durch fiiv und di verbundene Sätze durch einen punkt 
auseinanderreißt, wie gleich I 3, 5 10: was soll man aber 
zu stellen wie II 26, 7 8 sagen: Sarra tibergibt die Agar 
dem Abraham, was allegorisch gedeutet wird. ij (rog)la zoivvv 
^ TW mCtai avponcog punkt rtKJidg de iXoyi(Sdri "^AßqaäfA %al 

S^dixaiog punkt (ftetQa ^v in. das allergeringste nachdenken 
zeigt, daß der satz ^ (fotpia (mXqa f^v Sxt durch eine parenthese, 
welche das bei wort mcXTw begründen soll, getrennt ist. un- 
mittelbar danach 10 — 12 ^iov top ^dtj xaiqdv S^ovia nqo^ 
xon^g %^ xoCfAix^ naideiq kolon Atyvmog de 6 xotJfxog dXh^^ 

SSyoQütTat komma (Svvsvvaa&^vat nqoxsqov, wo ebenfalls der 
satz ^'^iov TOP ixopza avpsvpaad-i^pah durch die parenthese 
Aiyvntog bis äXXfjyoQeUai^ getrennt ist. und ebenda 25 ge- 
hörte ein kolon hinter eQfiijPevdfiepog. III 188, 24 25 <paalp 
ehai %öv fjt^p xvgiaxov (ffjfAelov tvhop komma xatct tu (fx^(*<^ 

4o. . , • td Si imva. III 189, 1 8 6 d^ oxttd xvßog o nQtotog^ 
laoxTig schreibe o da dxToi, xvßog o ngforog, ^ laÖTijg, wie in 
der catene richtig steht. Paedagog I 2, 5 = I 128, 13 — 
16 D = 36, 5—7 S dg yvfAPOP dadsiag xataXeKp&ipta iXfjg 
fi^C xaxiag top Xoy^afAOP* ipO-qopi^sTM di ovtog ip iyx€(pdXm 

45 irü t^p ikSTccpoiap naX$pdQOfA^aat, hier ist unter aufnähme 
der ganz richtigen besserung von Victorius zu schreiben dg 
yvfipop, äaasiag xaTaXtjyi&ipia vXi^g (x^g xaxiag) tdp Xo/k^/aop 



16 

(ip^QOvt^erai di ovto^ iv iyx€(pdXia) inl v^v iikstavokav nahv- 
SQOfAf^(fat. Paedag I 5, 14 = 38, 23 S wird doch wohl ein 
punkt vor ovmg stehn müssen (I 136, 17 D), ebenso I 5, 21 
= 40, 9 wo Sylburg wenigstens ein kolon hat- (I 142, 13 
D) vor ^Peßixxap. ganz besonders häufig sind diese inter- 5 
punetionssUnden in etwas schwierigeren stücken: ich kann 
des raumes halber gerade von diesen mangeln keine genaue- 
ren beispiele geben, sondern bitte nur die auszüge aus Theo- 
dotus näher anzusehen, wo schon das kleinschreiben der va- 
lentinischen termini tecbnici darauf hinweist , was die inter- lo 
punction bestätigt, daß herr Dindorf von dem texte, welchen 
er „recensuit^, nicht mehr als die vocabeln verstanden hat. 
mindestens in stellen wie III 441, 4 hätte er das einen accu- 
sativus cum infinitivo regierende (ptj(ft nicht wie eine paren- 
these zwischen kommas setzen sollen, mit drnckfehlern haben 15 
wir es hier nicht zu tun: die correctur des buches ist sonst 
so sorgfaltig (mir fiel an gröberen druckfehlern bisher nur 
auf nadidovM III 253, *V25 und irgendwo Sismondi für Sir- 
mondi), daß man wohl dem setzer in diesen übrigens auch 
sehr zahlreichen fällen nichts wird aufbürden können, ich 20 
weiß aus meinen ausgaben des Titus von Bostra und der 
clementischen homilien, ein wie mühseliges und undankbares 
geschäft interpungieren ist: gelang es, so merkt nie jemand, 
wie wesentliche hülfe ihm geleistet worden : gelang es nicht, • 
so ist jedermann unzufrieden: — dem herm Dindorf ist es*5 
aber nicht mislungen, sondern von ihm gar nicht angefangen 
worden, freilich darf er sich sagen, daß das lesen patristi- 
scher werke zu erleichtern heut zu tage eine unnütze müh- 
waltung ist, da patristische texte aus sattsam bekannten grün- 
den gar nicht mehr gelesen, sondern nur noch gedruckt wer- 30 
den. und in soweit wäre er, wenn er nur nicht für Oxford 
gearbeitet hätte, vollauf entschuldigt. 

Mit emendationen seines textes ist herr Dindorf sehr 
sparsam gewesen, und das wird ihm von einigen gewiß zum 
lobe angerechnet werden, ich glaube nun nicht, daß diese 35 
Sparsamkeit aus conservativer gesinnung hervorgegangen ist. 
nicht einmal was Sylburg im index gebessert hat, ist herm 
Dindorf vor dem abdrucke dieses index in seiner eigenen aus- 
gäbe bekannt geworden, so läßt er II 400, 3 ngoiefAsP stehn 
und III 187, 6 dsdef^stak, wo Sylburg nqoiiuv xmA, dsdil^etai ao 
gebessert hat, und der nachtrag des neuen herausgebers dies 
als richtig anerkennen muß. ob II 31, 9 wirklich äqaxop 
für äqaKa zu schreiben ist, mag dahingestellt bleiben : iv toZg 
(paxoTg äqaxog td TQaxi> ital axXtjQÖv bei Theophrast geschichte 
YIII 8, 3 scheint arab (<aräk, das von dichtem oft genannte 45 
Stachelgewächs aus der gattung x^^^y kameelfutter, und zum 
putzen der zahne verwendet. xi>^5 könnte zur not, obwohl 



17 

man im syrischen s^Tan erwarten müßte, das aramäische VTsn 
sein, was in der von mir herausgegebenen tlbersetzung der Geo- 
poniker i^ißtyd'og vertritt, vergleiche meine anmerkungen zur 
griechischen Übersetzung der proverbien 85. Cobets verbesse- 
srungen werden I xliv— liv aufgeführt: prodierunt [1866], 
postquam magna editionis meae pars iam impressa erat, 
diese magna pars muß so ziemlich den ganzen text umfaßt 
haben, da jene zu I 13, 9 bis III 338, 24 nachgeliefert wer- 
den, also sind drittehalb bände dieses Dindorfischen Clemens 

io(der vierte enthält keinen text mehr) schon vor 1866 gedruckt 
gewesen und erst zu anfang 1870 ausgegeben, dabei wird 
aber Cobet, und zwar eben jener erste band des X6y$og ^Eg/i^g, 
aus dem an der angegebenen stelle nachgetragen wird, schon 
I 443 II 344 in den anmerkungen unter dem texte citiertü! 

15 gänzlich unbekannt scheint herr Dindorf mit den zahlreichen 
Verbesserungen von Bernays im ersten bände von Bunsens 
analecta antenicaena 1854, die ich fast alle mir erlaubt hätte 
in den text zu setzen, und mit ausnähme der Doehnerschen 
quaestiones plutarcheae finde ich keine der zahlreichen gelegen- 

aoheitsschriften von Universitäten und gymnasien berücksichtigt, 
in denen oft so äußerst schätzbare bemerkungen über griechi- 
sche dichter und namentlich über griechische philosophen mit- 
geteilt sind, die für Clemens treffliche dienste geleistet hätten : 
gerade diese, seinem englischen publikum schwer, ihm aber auf 

25 der leipziger Universitätsbibliothek und den bibliotheken der 
leipziger gymnasien durchaus vollständig zugänglichen Schriften 
mußte herr Dindorf durchgängig ausziehen : so unscheinbar sol- 
che kleine besserungen wie die von WKüster dngsnwg für sd- 
ngencag 174,9 8 = II 211, 8 D sind: so leicht sie ein aufmerk- 

30 samer leser (und herausgeber) selbst macht, so wichtig sind sie 

oft für den sinn : und schließlich verlangt man doch eine neue 

. „recensio'^ eines Schriftstellers so vollkommen zu sehen, als sie 

mit den vorhandenen mittein irgend herzustellen ist. man sollte 

nun denken, da herr Dindorfalle hülfe anderer so selbstgenüg- 

35sam verschmäht hat, er werde wenigstens ganz auf der band 
liegende fehler seines textes selbst verbessern: aber mit nichten. 
242, 36 S = III 34, 25 D läßt herr Bindort "OQOvtondyag der 
Überlieferung stehn : ^AtQondvtjg ßayandttjg Meyandtf^g zwingen 
^ÖQOvEondxag zu schreiben: Tfür/*: yfo^OqövTrig = Arwand 

40 meine gesammelten abhandlungen 17, Burnouf commentaire sur 
le Ya(jna 247, und nd%ag dialektische nebenform von ßdt^g: 
wenigstens findet sich 'OQovToßdri^ghei Arrian: vgl meine ab- 
handlungen 185 über bad und bäd. III 389, 5 war es wohl 
nicht zu schwer ngad^vm in naga&eZvat zu ändern, und wenn 

45 herr Dindorf 164, 43 S = II 178, 21 für xal ivigyetap nicht 
xai^ iviqysiav (vgl 282, 37 S) herstellt, so hat er eben über 
seinen deutlichst dreigliedrig disponierten text gar nicht nach- 



18 

gedacht, wie er denn kurz vorher 16 (41 S) wohl auch ohne 
die oben angeführte catene einzusehen, (AitQov in fiitQoav än- 
dern mußte, auch für ßKonxdg III 492, 18 ßtaanxdg herzu- 
stellen war selbstverständlich genug, ich behalte mir vor 
gelegentlich meine emendationen zum Clemens zu veröflfent-5 
liehen, da hier zu einem mehreren der richtige ort nicht ist. 
Einmal hat herr Dindorf mit aufnähme einer fremden con- 
jectur entschiedenes und unbegreifliches ungltlck gehabt. 

I 6, 11 = 2, 29 S druckt er TovßdX für das 'lovßdX der 
handschriften und ausgaben, nach der lateinischen Übersetzung lo 
von Hervet, die ich augenblicklich nur in dem drucke von 
Heinsius zur band habe: vielleicht ist Tobal in der Original- 
ausgabe nur ein druckfehler. ein blick in die Septuaginta 
Genesis 4, 21 hätte eines besseren belehren können: der er- 
finder von tpaXt^Qiov und %i&äqa heißt wirklich lovßdXus 
die stelle des Clemens ist übrigens insofern interessant, als 
sie zeigt, daß ihm unsere orgel bekannt waj, über welche 
jetzt Payne Smith im thesaurus syriacus I 91 zu sehen ist. 
jenes TovßdX ist noch deshalb — ja wie soll ich sagen? — 
veraltet, weil, wenn es etwa bmn wiedergeben soll, wie dieao 
auseinandersetzung in meinen abhandlungen 255 beweist 
(die auch schon nicht hätte nötig sein sollen), OovßdX (0o- 
ßiX) zu schreiben gewesen wäre, einen punkt der Ortho- 
graphie will ich an dieser stelle zur spräche bringen, weil 
ich ihn einer erörterung durch kundigere unterzogen zu sehen 25 
wünsche, das Verhältnis von €t und i einmal in den abstrac- 
ten von eigenschaftswörtem auf ^g tertiae, und dann in den 
schwachen, von negativierten participien abstammenden Zeit- 
wörtern dm(rt€tv aneiateXv. oer stamm jener adjective geht 
doch auf «(T aus, dessen er regelrecht zwischen zwei vocalens© 
wegfällt und regelrecht vor den consonantisch anlautenden com- 
parationsanhängen erhalten bleibt, wie zu s ganas^'^i^fcr-^e- 
ner- ein sv^BV^a^^a = eiyirsta gehört, so zu noXvfjka&^g nicht 
noXvfiad-la, sondern noXvfid&c^a, hat herr Dindorf eine gute 
auctorität für sein noXvfAa&ia II 17, 13 und ähnliches? oder soll 35 
man noXvfba&la von dem ionischen fidd'fi herleiten, von welchem 
novXvfxad^ifl ganz richtig gebildet ist? sind dann aber überall je- 
nem (Aad-ri analoge Stammhauptwörter nachzuweisen oder vor- 
auszusetzen ? zweitens : herr Dindorf selbst schwankt (und vor 
ihm schwankte Sylburg) in betreff von ämtnsXv^ und dnsKftsTv. 40 

II 155, 3 (siehe die nachtrage) dürfte Sylburg mit seinem nsi- 
ctfi nicht recht haben, da das danebenstehende niaug mindestens 
erforderte anzunehmen, daß netat^ wie m<rr^ gesprochen wor- 
den, allein III 281 , 18 ist Sylburgen und Meineken entschieden 
zu folgen und Xiav dpsifAivoog (= dvidfjv^ denn das stammt 45 
von 2^iyf**, wie ßdd^v tpvqdfiv von ßaivoa (pvqdi) svneiatog dp- 
ÖQwp zu schreiben, ämaxog kommt von mavdg und so von 



19 

der Wurzel n$d'- fid-, äiuiatoi; vom medium nsi&onan vgl, 
ayevöTOg von yeijofjtai, änsvtftog = dnsv&^g von nvv&dvo(jha$\ 
affisvxzog filr ätfvxwg ißt späteres Verderbnis, darum muß bei 
Sopbocles Antigone 219 381 und in allen ähnlichen stellen 
5 bei Clemens wie III 263, 1 a;r€*(rT05 «Tracrwri/ gesetzt werden, 
unfolgsam, ungehorsam sein, während ämatsXv bedeutet für 
nicht glaubwürdig erklären. 

Ich komme nun zu den erläuterungen , welche dieser 
neuen ausgäbe des Clemens beigegeben sind, was Gentianus 

loHervetus geboten hat, blieb unbenutzt, ich kann nicht sagen, 
mit welchem rechte oder unrechte, da ich Hervets commentar 
nie< gesehen habe, aus den anmerkungen von Sylburg, Hein- 
sius. Potter und den für oder von Potter gesammelten col- 
lectaneen teilt herr Dindorf mit, was ihm brauchbar er- 

15 schien, ich habe nicht zeit gehabt zu untersuchen, wie weit 
ich seinem urteile in betreff der auswahl würde folgen kön- 
nen, und möchte nur bemerken, daß es sich empfohlen haben 
dürfte, sämmtliche anmerkungen mit den registem in Einen 
. band zu bringen : die auszüge aus Le Nourry gehörten hinter 

20 die vorrede, Segaars noten wie die citatenregister und der 
index graecus zu den übrigen noten und dem index latinus. 
eigenes hat herr Dindorf zu den noten der älteren hinzugetan, 
doch ohne princip, und so, daß leicht ersichtlich ist, wie be- 
quem er sich die sache gemacht, daß im thesaurus Stephani 

25 der neuen Pariser ausgäbe sehr schätzbare belehrung über 
griechische vocabeln zu finden ist , dürfte so bekannt sein, 
daß die sich oft wiederholende Verweisung auf jenes werk 
überflüssig erscheinen wird, und auch beischriften wie die 
zu III 272 über doipaXzog aus Meinekes Comici könnte man 

30 entbehren, sehr erheiternd wird auf jeden theologen die note 
zu 119, 44 45 S = II 15^ 5 ~ 7 D wirken, iv noXXotg wtg 
lActqyaQhaig wtg pixqotg «fg, iv di noXX^ t^ tcov t^^d-voop 
ciyQff o xdXhx&vg. die erste hälfte des satzes bezieht sich 
auf Matth 13, 46 und war diese stelle (über ähnliche aus- 

35 lassungen rede ich gleich) an den rand zu setzen: der fisch 
ist der wirklich recht oft besprochene, dem cardinal Pitra 
im spicilegium solesmense III die selten 499 — 628 gewid- 
met, *Itj(fovg XQtOTÖg &€ov Ylog 2(otijq. herr Dindorf aber 
sagt: de hoc pisce, qui ab aliis dv&iag appellatur, v. Athen. 

40 7. p. 282. 8 p. 344. rectum quem restitui accentum xdXXt- 
X^vg praecipit Arcadius p. 92, 6. 

Ich komme zu den citaten des Clemens, welche der 
herausgeber desselben verpflichtet war am rande anzuzeigen, 
mir war meiner speciellen Studien wegen diese seite der 

45 neuen ausgäbe fast die interessanteste: ich muß gestehn, 
daß ich eine so erbarmungswürdige nachlässigkeit, wie sie 
herr Dindorf zeigt, bei einem gelehrten von ruf nicht für 

2* 



20 

möglich gehalten habe, der begriff citat ist ja nicht auf 
die anftthmngen zu beschränken, die ausdrücklich als solche 
gegeben werden, obwohl auch diese herm Dindorf nicht alle 
der notierung wert geschienen sind: überall wo Potter die 
meist von herrn Dindorf nicht beachteten mit respicit ad an- 5 
fangenden anmerkungen macht, liegt ein citat vor: denn 
der Verfasser weiß, daß er die werte eines andern braucht, 
und seine argumentation geht von der Voraussetzung ans, 
daß auch seine leser sie als solche kennen und als neue 
auctorität gelten lassen, habeat sibi ist kein citat mehr, 10 
obwohl der ausdruck aus der vulgata Genesis 38, 23 stammt: 
jene oben ausgeschriebene stelle von der Einen perle ist ein 
citat, denn jedem leser des Clemens, vorausgesetzt, daß er 
kein philologe des neunzehnten Jahrhunderts war, fiel die 
angezogene parabel des herrn bei ihr ein, und Clemens hatte 15 
beabsichtigt, daß sie seinen lesern einfallen sollte, ich will 
nun nicht verlangen, daß 138, 14 S = II 83, 13 D hätte als 
citat aus der schrift erkannt werden sollen, welche in meinen 
reliquiae iuris ecclesiastici graece 74 ff abgedruckt ist : siehe 
daselbst 76, 7. einige Wichtigkeit hat jene schrift und hat 20 
das clementische citat immer, weil wir dadurch lernen, daß 
die ältesten ausätze zur kirchenrechtlichen litteratur (wenn 
so vornehmer name erlaubt sein soll) älter als Commodus 
sind: ein mehreres mag man bei Hilgenfeld novum testamen- 
tum extra canonem receptum IV 93 ff nachsehen, auch 39,25 
3 S = 1 138, 19 D mag herrn Dindorf noch geschenkt werden: 
Potter hätte zwar auf die richtige fährte leiten können, aber 
Deut 33, 17 hat auch Potter nicht <3itiert, welchen vers man 
(siehe nur die catene des Nicephorus 1665) auf Christus be- 
^og : vgl den Phvsiologus 25 bei Pitra spicilegium solesmense 30 
III 355. aber daß ein citat aus dem buche Enoch so un- 
bemerkt durchläuft, ist doch etwas sehr arg: 344, 37 S = 
m 456, 18 D. Potter hatte hier und zu II 68, 14 III 474, 
9 D auf eine benutzung des buches Enoch durch Clemens 
aufmerksam gemacht, wie er zu 142, 36 S = II 100, 16 D 35 
[IV 209 Dl auf Esdr IV 14, 39 ff als die quelle der äuße- 
rung des Clemens verweist. II 272, 2 284, 10 III 450, 18 
weiß herr Dindorf trotz IV 278 468 nichts vom evangelium 
der Aegypter am rande zu sagen, und, um nur zwei ganz 
bekannte bücher zu nennen, Grabes spicilegium 131, Hilgen-40 
f elds novum testämentum extra canonem receptum IV 48 sind 
für ihn nicht da. wie viel solide gelehrsamkeit hat dieser 
herausgeber durch auslassung solcher citate iin keime er- 
stickt! aber die citate aus unsern jetzt canonischen und deu- 
terocanonischen bUchern sind vielleicht da? es fehlen min- 45 
destens ebenso viele als angegeben werden, man mag die 
Dindorfische ausgäbe aufschlagen wo man will, in diesem 



21 

punkte überall die äußerste nachlässigkeit. I 128, 22 bis 

. 129, 2 in Ordnung zu bringen führt hier zu weit, aber 130, 1 
fehlt Matth 9, 2 und die parallelen. I 130, 27 Geues 2, 7. 
I 131, 17 lohann 1,18. I 132, 10 Genes 1, 26 (stattdessen 

5 steht zu zeile 11 Genes 1, 20: was nachher im register glück- 
lich wegbleibt). I 214, 20 Matth 15, 17 loh 6, 27 (vgl das 
ignatische ägwp ösov &iXco). I 216, 16 Matth 22, 40. I 
218, 1 Genes 3, 14 loh 8, 44. III 424, 14 Deut 32, 10 Matth 
13, 31 33. III 252, 6 lohann 5, 39 Actor 10, 43. III 254, 24 

'o Roman 8, 20. ebenda 25 Roman 10, 2. III 256, 4 Sap 2, 24. 
III 261, 11 Ephes 4, 22. III 263, 10 Hehr 1, 3. 111425,9 
lohann 20, 22. III 425, 12 Matthaeus 17, 1. III 425, 15 Petr I 
2, 9. III 425, 17 Timoth 1 3, 16. III 425, 26 Matth 17, 5 6. 
m 425, 29 Marcus 1, 11. III 427, 7 lohann 1, 18. III 427, 24 

'5 lohann 1, 3. UI 427, 30 Coloss 1, 15. III 437, 25 Deut 5, 10. 

m 438, 7 Coloss 2, 9. III 439, 1 Ephes 4,15. 111440,11 

Daniel 7, 9 10. III 440,il9 Psalm 110, 1 (vgl 449, 14 D). 

- diese beispiele, die ohne mühe von jedem der bibel kundigen 

theologen um viele dutzende vermehrt werden können, wer- 

«>den genügen zu zeigen, wie die biblischen citate behandelt 
sind, aber auch die aus den klassikern sind nicht gut 
bedacht, man brauchte nicht Dindorf zu heißen , um zu III 
425, 28 Herodot I 8 an den rand setzen zu können. II 
11, 3ff=118, 30S dürfte aus dem Hippolyt des Euripi- 

»5 des 73 ff geflossen sein [I x D], wie gleich nachher 9 (34 S) 
aus Homer Odyss II 276. ganz besonders vermisse ich aber 
die behandlung der offenbar sehr zahlreichen citate aus ver- 
loren gegangenen dichtem, mit denen sich Nauck und Cobet 
schon beschäftigt haben, zum beispiel 39, 1 S = I 138, 15 

S^öXiyM nodl iipamoiüBVot vt^g yijg stammt doch wohl, mäßig 
verderbt, aus einem anapaestischen chore. 61, 15 S = I 
214, 16 D ovdiv dXV ^ y^d^og gehört der komödie an. 
62, II S = I 217, 25 D sind die äyi^^a tiap naqaahav tpvXa 
ende und anfang zweier parodischen hexameter. 62, 15 S = 

35 I 218, 5 6 D nsql Tag Xonddag ä<fxoXovfi€Voi xai tccg (AffAOQijfAi'^ 
vag xdSv ^dv(f(AdT<op ncQtegyiag sind unschwer in komisehe 
senare zu bringen : der vers würde allerdings dann lASfAcogafA» 
fkivag zu schreiben hindern, wie herr Dindorf in den nach- 
tragen zu I 218, 16 (gemeint ist 6) 304, 18 vorschlägt 

40 hier war nur ein in der klassischen litteratur bis auf die 
fragmente bekannter mann im stände zu helfen: kein theo- 
löge hat muße genug in diese Untersuchungen einzugehn. 
herr Dindorf hat die schöne gelegenheit sich hier nützlich 
zu machen ganz und gar andern überlassen. 

45 Die Sammlung der fragmente bietet das altbekannte. 
die fragmenta Pottero omissa III 509 — 512 lassen die b^- 
merkuDg vermissen, daß über die dvuqqfjyinä des Nicephoru^i 



22 

ans denen Le Nonrry bruchstttcke des Clemens mitteilte Jetsst 
Pitra im spicilegiam solesmense I lxt ff 302 ff nachzusehen 
ist: dort 351 wird leider nur auf Le Nourry verwiesen, und 
überhaupt kann ieh wenigstens mich mit dem, was der ge- 
lehrte cardinal gegeben , nicht für abgefunden erklären, das 5 
von herrn Dindorf III 511, 32 ff aus Cramers eatene III 
113, 17 ff als neu aufgenommene bruchstück kann man mit- 
ten im texte der stromateis lesen 148, 51 ff S = II 124, 3 
ff D: der höhn gegen Mai I xxxi wäre also besser unter- 
blieben: Mai hat den Clemens nicht herausgegeben, wiehemo 
Dindorf, der doch, wie figura zeigt, III 511 auch vergessen 
hatte, was er II 124 gedruckt wenn sich herr Dindorf bei 
Mai weiter umgesehen, würde er iji der nova bibliotheca pa- 
trum y 91 aus der schrift des Clemens über das pascha eine 
stelle gefunden haben, die ihm III 498 499 fehlt, eine an- 15 
dere steht in der scriptorum veterum nova coUectio VII 94 
(dem von heirn Dindorf citierten bände!), eine dritte ebenda 
98. und 105 108 Kl^fAcrtog ix tov d ctQwfnaTog, wo Mai: 
locus hie videtur incidere in Clementis lib. I lacnnam. mehr 
sage ich hier über die fragmente absichtlich nicht: ich will 20 
nur die bitte aussprechen, mir womöglich nachrichten über 
den verbleib der von Le Quien benutzten und nicht ausge- 
nutzten parallela rupefucaldina zugehn zu lassen, und neben- 
bei noch gleich hier meine Überzeugung mitteilen, daß das 
achte buch der atgcofiaistg nichts als die einleitung zu der 25 
schrift nsQl ägxdoy ist: vgl Bunsens analecta antenicaena I. 
An registem liefert diese oxforder ausgäbe des Clemens 
vier, einen index locorum s. scripturae, der so schlecht be- 
sorgt ist, daß auf 626 schon nicht unbedeutende nachtrage 
zu 620 bis 624 aufzunehmen waren, und der natürlich alle 30 
von herrn Dindorf am rande nicht notierten bibelstellen, aber 
auch solche die notiert sind, zum großen schaden der bibli- 
schen textkritik und der geschichte der exegese übergeht: 
loIacGriesbachs einschlägliche arbeit fet dem neuen heraus- 
geber offenbar nicht bekannt, folgt ein index scriptorum, 35 
den ich nicht näher geprüft, der aber nicht sorgfaltiger zu 
sein scheint als jener erste, ich vermisse zum beispiel Baas* 
Xeidfig III 58, 29: JiifAÖxQtwg I 129, 14: 'Epdx HI 456, 18: 
Magxicop II 307, 20 III 4, 13: naQX(^Q III 168, 12: m^da- 
Qog ni 188, 17. drittens ein index graecus, welcher est 40 
Sylburgii locis plurimis auctus et correctus .... omissisque 
quae Sylburgius non pauca intulerat vocabulis e locis scri- 
ptorum quos Clemens excerpsit, quae nihil commune habent 
cum Graecitate Clementis. ich habe den index der echten 
Sylburgiana lange jähre hindurch viel gebraucht und höchst 45 
nützlich gefunden, allein ein princip der auswahl zu ent- 
decken ist mir nicht gelungen, und unsere heutigen anforde- 



23 

rungen befriedigt er in keiner weise, und die Graecitas 
Clementis mindesitens hat Sylburg nicht registrieren wollen, 
wohl nur das auffinden der stellen erleichtem, die ihm be- 
sonders intejessant erschienen waren, herr Dindorf mußte, 
5 wenn er auf die Graecitas Clementis aus war, noch manches 
auswerfen, was unbehelligt an bord geblieben ist. «xara- 
li^mov Valentinianis quid, äxpanro^ Grates, axoglfj zgoipijg 
ex Hippocrate, äv&€(Aa ex Cephisodoro, ^^pnäo^ov(*€va Aristo- 
criti, äviix&fov Pythagoreorum, und so fort, sogar ysxBV aov 

lo &avaioijfi€&a bleibt stehn, trotzdem II 343, 26 das citat Rom 
8, 36 37 am rande glänzt, und im registernachtrage 626 auch 
noch unterkommen gefunden hat. was soll davvd^stog *lQväa 
646, da doch I 190, 22 am rande unseres druckes selbst le- 
rem 3, 8 angeführt ist? und wenn herr Dindorf seinen in- 

15 dex graecus für auctus angibt, so muß man das wort nicht 
drücken, nicht einmal die von Segaar so wertvoll erläuter- 
ten vocabeln des tig 6 (Stö^6(A€vog nlovaiog, welche schrift 
Sylburg noch nicht kannte, sind nachgetragen, die worte 
nicht aufgenommen, deren ausdrückliche, schulgerechte defi- 

^onitionen Clemens gibt: und daß die zu Sylburgs vor erfin- 
dung der dogmengeschichte belegenen zeit noch nicht con- 
tro Versen begriffe canon, Überlieferung, Inspiration und ähn- 
liche uns heut lebende theologen interessieren, davon scheint 
herr Dindorf keine ahnung zu haben, so fehlen navtav (siehe 

*5 meine reljquiae iuris ecclesiastici vi vii und außerdem andere 
stellen, die ich dort absichtlich nicht angeführt): naQciäoa^g 
II 11, ^Vis 14, Vs 9 15,2 usw usw: ojtioot/Vio? ist mit 169, 13 
341, 22 S nicht ergänzt: didaaxaXia meine reliquiae v: vor 
allem tonog für gott (= ciipö) an nicht wenigen stellen 

30 der auszüge aus Theodotus : iviqyBta III 256, 21 : nldug III 
256, 27 : xax*5*a III 258, 6: «Vriy (z b III 264), avXXoyi^ 
Csd&at, dnodeixpvstp , nsq^ygatpfj , ovdia: und an theologisch 
unwichtigen sind gar nicht oder nicht vollständig da iii^ larig 
658, vgl meine anmerkungen zur griechischen Übersetzung 

35 der proverbien 60: dia&Qstv 650, d^ogäp [fehlt ganzj, Sioga- 
uxog 651 meine reliquiae 75: diaadog mx^^Q [fehlen ganz] 
meine anmerkungen 72 73 usw, auch bei ßidv und den 
parallelen Wörtern wäre es gut gewesen durch anführung 
meiner gesammelten abhandlungen 285 oder von Bentley im 

4oMalala von LDindorf 714 unheil zu verhüten, zur entschei- 
düng der I 52 III 687 aufgeworfenen frage, ob es (psXXdtag 
(psXXdvtag (psXkitag heiße, will ich bemerken, daß die Araber 
den stein üaba nennen, was sie nur falsch aussprechen: da- 
durch ist (fsXXdvtag empfohlen: y = a, wie in (pX^y^a == 

45 arab balgam. über den index latinus will ich des raumes 
halber nichts sagen. 

Gewonnen haben wir durch die neue ausgäbe des Cle- 



24 

mens einen schön gedruckten text und die möglichkeit Pot- 
ters anmerkungen in oktav etwas teurer zu kaufen als die 
folioausgabe wenigstens in Deutschland bezahlt wird (Schleier- 
machers exemplar bot Stargardt LXXI 8 für zwanzig taler 
an, um es später auf vierzehn herabzusetzen) : gewonnen ha- 5 
ben wir die ttberzeugung, daß Victorius (was jedem kenner 
seiner art von vorne herein wahrscheinlich war) seine hand- 
schriften vortrefflich benutzt hat : gewonnen die einsieht, daß 
aus den bislang neu bekannt gewordenen, dem Victorius nicht 
bekannt gewesenen manuscripten nichts wesentliches für den 10 
Clemens zu holen ist: gewonnen haben wir schließlich eine 
reihe brauchbarer, aber meist wenig bedeutender anmerkun- 
gen des neuen herausgebers. aber im großen und ganzen 
sind wir jetzt nicht weiter als wir zu Potters, beziehungs- 
weise zu Sylburgs zeiten waren, was herr Dindorf durch 15 
besorgung einer ausgäbe, die nicht mehr leistet als die vor- 
liegende, der theologie für ein compliment macht, wird er 
sich wohl nicht überlegt haben: so schwer die theologie durch 
eine reihe von Unglücksfällen und den letzten dreißigjährigen 
Vernichtungskrieg wider sie gelitten hat, so verkommen sind so 
wir denn doch nicht, daß von 1715 bis 1870 absolut nichts 
passiert wäre, was auf die ausgäbe eines kirchenvaters höch- 
ster bedeutung hätte von einfluß sein sollen, das aber hätte{sich 
herr Dindorf sagen können , daß er dadurch, daß er eine so 
leichtfertige arbeit einer ausländischen Universität angeboten, 25 
der deutschen gelehrsamkeit im auslande keine ehre erzeigt hat. 
es ist zu wünschen, daß bald eine wirkliche, wenn auch we- 
niger glänzend gedruckte und der anmerkungen der alten 
entbehrende recensio des Clemens erscheine, von der dann 
beiläufig auch zn verlangen sein wird, daß sie nicht um 2230 
taler verkauft, also bei weitem den meisten, wenigstens deut- 
schen gelehrten von vorne herein unzugänglich gemacht werde. 

4 

(Haug's prize essay) Pand nämah i Ädarbäd Märäspand 
or (the book of counsels by Adarbäd Märäspand.) being aas 
prize essay in the name of M. Hang Ph. D. comprising the 
original Pehlevi text, its transliteration in Roman as well as 
Gujerathee characters, a complete translation in Gujerathee 
and a glossary in Gujerathee and English of all words 00- 
curing [so] in the text. by Herbad Sheriarjee Dadabhoy,4o 
teacher of the zend language and holder of the Sir Jamset- 
jee Jeejeebhoy fellowshop [so] in the Sir J.J.Zartoshti Mud- 
dressa. Published. [so] by the Zartoshti dinni khol karnäri 
mandli, (Society for making researches into the Zoroastrian 
Religion) [.] Bombay: Daftur Ashkara Press. 1869. 45 

[Göttingische gelehrte anzeigen 1870 stück 37 38 Seite 
1441—14851. 



25 

Die arbeiten earopäischer persisten haben sich auch 
unter den in Indien lebenden resten der Zoroastrianer gel- 
tung verschafift, zunächst wohl weniger, weil jene kaufleute 
Bombays wissenschaftlichen sinn hatten, als weil sie sich 

5 die bekehrungsversuche brittischer missionare auf jede weise 
Tom halse halten wollten, und in der europäischen Wissen- 
schaft eine geeignete waffe zu ihrem kämpfe zu finden glaub- 
ten, ganz klar liegen diese anfange der entwickelung in 
John Wilsons 1843 zu Bombay erschienenem buche the Parsi 

lo religion vor. irre ich nicht , so war die triebfeder jener 
kämpfe der Parsen gegen das Christentum der instinct, daß 
eine nationalität, welche nur durch ihre religion zusammen- 
gehalten wird, in ihrer religion auch ihre existenz verteidigt. 
Chinesen etwa können Christen werden, ohne aufhören zu 

15 müssen Chinesen zu sein : die Parsen, ohne staatliches leben, 
nicht in räumlich abgegrenzten Wohnsitzen wohnend, hören 
auf Parsen zu sein, wenn sie das evangelium annehmen: 
sie sind dann nur noch in Indien wohnende Untertanen der 
kröne England, deren Ursprung in hundert jähren vergessen 

*o ist. welchen einfluß dann später herr Martin Hang auf die 
Parsen in Bombay gehabt hat, berichtet herr Martin Hang 
selbst ZDMG XIX 305. aber auch jetzt noch liegt es in 
den Verhältnissen , daß die Parsen vorzugsweise diejenigen 
stücke ihrer litteratur hervorholen, welche der sie überflu- 

astenden christlichen cultur, gegen welche sie sich wehren 
wollen, am verwandtesten sind oder scheinen, auch das 
sprnchbueh des Ädurbäd ist in vieler beziehung modern 
europäischen anschauungen genehm, und gewiß eben deshalb 
herausgegeben worden, der Wissenschaft wäre mit dem Mi- 

sonotxirad und Ardäi-Viräf-buch unzweifelhaft mehr gedient 
gewesen, und nicht ihr allein, menschen und nationen ha- 
ben ein recht zu existieren nicht, weil sie sind wie andere, 
sondern gerade, weil sie anders sind als andere, ein Perser 
oder Deutscher ist nicht weniger, sondern mehr als mensch: 

35 und das persische und deutsche Individuum hat zu dem x 
seiner nationalität noch das y seiner persönlichkeit hinzu, 
so bitte ich dringend, die Parsen in Bombay wollen uns 
gerade in ihrem richtig verstandenen eigenen Interesse auch 
das jetzigen anschauungen fremdartige in ihrer litteratur nicht 

40 vorenthalten : eben das ist das wertvollste, wie dem aber 
auch sei, aueh der diesmal vorgelegte text muß mit gebüh- 
rendem danke aufgenommen werden, was der band enthält, 
sagt der titel. da ich Gujerathee nicht verstehe, muß ich 
mich mit den bemerkungen, welche ich, seit jähren ein lei- 

45 denschaftlieher freund der Perser und des Zoroaster, zu dem 
buche des Ädurbäd machen will, lediglich an den Pehlewi- 
texty dessen lateinische Umschreibung und an das Wörterbuch 



26 

halten, kann aber nicht umhin herrn Edalji fttr die Über- 
setzung der Gujeratheeübertragnng des spruchbuches zu dan« 
ken, welche Max Müller in Trübners reoord des laufenden 
Jahres 720 ff veröffentlicht hat. im begriffe diese anzeige 
in die druckerei zu geben , sehe ich aus eben diesem records 
775, daß die arbeit des herrn Edalji mit einer einleitung 
von MMüUer auch in einem sonderabdrueke erschienen ist. 

Die spräche, in welcher das dem Ä^urbäd zugeschrie- 
bene spruchbuch verfaßt ist, nennt herr Dadabhoy auf dem 
titel seiner ausgäbe Fehle wi. er tut unrecht, wie ich gleich lo 
nachweisen werde. 

Was in landläufigen büchem an gelehrtem materiale über 
das wort pafalawt beigebracht wird (und dürftig genug ist 
es), stammt aus einem aufsatze Stephan Quatremferes, wel- 
cher im Junihefte des Journal des Savans von 1840 abge- 15 
druckt steht die für die zeit, in welcher sie geschrieben 
ist, glänzende auseinandersetzung von Thomas Hyde histo- 
ria religionis veterum Persarum 35 ist unverdienter weise 
unbeachtet geblieben, die vielfach so reichen Parsen in 
Bombay sind es ihrer nation schuldig das Hydesche werk 20 
mit den nötigen anmerkungen und vor allem mit registem 
neu auflegen zu lassen: Hydes liebe für Zoroaster bewirkte, 
daß" sein buch „was so ill received by the public , that the 
Doctor boiled bis tea-kettle with the greatest part of the 
Impression" nach Pinkerton voyages and travels IX 196 bei^s 
Wilson Parsi religion 190. man kann jetzt, wenn man sich 
mühe gibt, besser unterrichtet sein als Hyde und Quatrem^re. 

In den indischen büchem heißt, wie Boebtlingk und Koth 
IV 615 594 nachweisen, ein Perser Pahlava Pahnava Pallava, 
ich weiß nicht, ob sich schon jetzt feststellen läßt, aus wel-30 
eher zeit die Schriftstücke oder die teile von Schriftstücken 
stammen, in welchen diese bezeichnungen zu finden sind, 
da pärasika = pärasi in Indien allerdings auch vorkommt, 
aber nach dem Petersburger wörterbuche IV 672 nur in jün- 
geren werken anzutreffen zu sein scheint (wo dann die en-35 
düng Ika nicht mit der in a Sakcik = p Sagzt bei Moses 
von Korßn gleichaltrig wäre), muß wohl Pahlava einer zeit 
angehören, in welcher nicht Persis die herrschende landscbaft 
in Erän war, also nicht in der säsänidischen, sondern in der 
arsakidischen periode üblich gewesen sein: pärasika könnte 40 
säsänidisch sein, oder aber auch aus, dem späteren mittelalter 
(nach den Seldschuken und vor den Mongolen) stammen, 
wäre (was ich nicht feststellen kann) Pahnava nicht eine 
auf indischem boden entstandene Verderbnis . sondern eine 
wirklich bei dem bezeichneten volke übliche form, so hätten 45 
wir in Pahlava Pahnava denselben Wechsel der liquidae, 
wie in der Pehlewi genannten spräche selbst, die indisch^ 



27 

Philologie wird über kurz oder lang im stände sein , Über 
Pahlava genauere auskunft zu geben. 

In den jüngeren persischen dichtem ist pahlawt die ro- 
mantische spräche, es genügt ein einziges bait des Hafis 
5 517 anzuführen (Rückerts handschriftliche Übersetzung in 
* meinem besitze): Jüngst in der spräche Pehlewi vom ast 
im rosenbeet las nachtigall coUegium, und sprach das herz- 
gebet^. aus solchen ausdrücken ernsthafte Schlüsse auf die 
ursprüngliche bedeutung des wortes pahlawt zu machen 

lo würde nicht gescheuter sein, als einem Deutschen, welcher 

von den gotischen kirchen in Gröttingen redete, den glauben 

zuzumuten , diese kirchen seien von.. Goten gebaut , und es 

stehe nur noch nicht fest, ob von ost- oder von westGoten. 

Für jeden philologen sollte klar sein, daß p pahlawt, 

15 welches in a pahlavik sein genaues gegenstück hat, eine 
ableitung eines hauptwortes p pahlaw = a pahlav ist. so 
stammt von bäzär ein bäzäil =» a wacarik meine beitrage 
zur baktrisehen lexikographie 73, 12: so von röz ein rözt 
Wes und Rämin 275, 18 = a rocik Elisg 53, 15 71, 16 

»ol43, 24 leben der heiligen väter I 11, 12 [= annona bei 
ßosweyd 19^ mitte], vgl meine abhandlungen 81, 19 : so von 
tag ein täzt = a tacik mitratus, abhandlungen 84 [das dort 
vergeblich gesuchte tagfftr steht bei «ihn BaöüÖat II 393]. 
ausdrücklich bemerkt muß werden, daß das doppelte arme- 

2S nische a beweist, daß a pahlav nicht ein von der urzeit her 
Armeniern und Persern gemeinsames, sondern ein in der Ar- 
sakidenzeit entlehntes wort ist: beitrage 5, 21. 

Aus dem gesagten folgt, daß, wenn wir wissen wollen, 
was pahlawt ist, wir zu erkunden haben, was pahlaw be- 

30 deutet, darüber hat Quatrem^re a a 343 flf aus den drei 
persischen Wörterbüchern Burhän i qäÖi:>, Farhang i Gahän- 
gtrt und Farhang i Suyürt auskunft gegeben: es erhellt, 
daß er das zuletzt genannte sehr nachlässig gelesen hat, 
da er nicht einmal bemerkte, daß es des 1229 gestorbenen 

35 Yäqüt kitäb mu5>gam «albuldän als quelle seiner wichtigsten 

nachricht anführt, es kann zu jenen drei Wörterbüchern noch 

das von Lakhnau hinzugefügt werden, und gewiß noch viele 

andere geben dieselbe erklärung von pahlaw wie jene drei. 

Pahlaw soll bedeuten: stadt, so daß pahlawt = sahrt 

40 städtisch ist: den district um Igpähän: einen tapfem und 
beherzten mann : un homme d'un rang eleve [so Quatrem^re, 
schwerlich richtig : gäxib i xäl kann auch ein mystiker sein] : 
eine provinz, von welcher die spräche Pahlawt den namen 
hat. den rest der artikel kann ich übergehn. daß pahlaw 

45 Stadt bedeutet, sagt der größeste kenner des persischen in 
unserm Jahrhundert, FrBückert, ZDMG VIII 315. pahlaw 
held, vornehmer bleibt zu belegen : die geographisch-politische 



28 

bedeutang des Wortes seheint sieh zur erklärang des adjec- 
tivs pahlawi am meisten zn empfehlen, man wird eine 
spräche, schrift, sage eher nach der gegend nennen, in wel- 
cher sie za hause ist, als sie als städtische, heldenhafte oder 
vornehme bezeichnen, sollte sahii etwa ein gegensatz zu 5 
dem darf genannten andern persischen dialekte in dem sinne 
^in, da& Stadt und hof einander gegenüberständen? wir 
werden unten sehen, daß das nicht angeht. 

Also pahlaw ist ein landstrich. jenes persisch-tttrkische 
Wörterbuch belegt, wie gesagt, diese nachricht aus Yäqüt. 10 
die stelle steht in Wttstenfelds ausgäbe III 925, 7 ff. im 
wesentlichen dasselbe findet sich in den Marägid KaletiOOilä^ 
welche schon Quatrem^re in der handschrift benutzt hat, 
und die jetzt in Juynbolls drucke II 369 nachgesehen werden 
können, zunächst ist festzustellen, daß entweder Yäqüt selbst 15 
einen fehler gemacht hat, oder aber die handschriften des 
Yäqütschen werkes, sowohl die, aus welchen der Göttinger 
druck geflossen, als auch die, welche jener Tttrke (oder sein 
indisch-persisches original Farhang i Gahängirt) benutzt hat, 
verderbt waren. Quatremfere hat, ohne schärfe freilich, schon 20 
darauf aufmerksam gemacht, daß der vom Farhang (ich sage 
also von Yäqüt) angeführte passage d'Hamza Ispahani plutöt 
du kitab altanbth de Masoudi ist. es durfte nicht heißen 
Xamzat im buche tanblh, sondern Xamzat [ich weiß nicht wo, 
nicht in der ausgäbe von Gottwaldt] und Masr^üdt im buche »5 
tanblh sagen, so daß wir zwei zeugen statt Eines haben, 
und zwar zeugen aus der mitte des zehnten Jahrhunderts: 
über den kitäb «altanbih vgl I iv der Pariser ausgäbe der Mu- 
rüg «aldahab. jene gewährsmänner berichten: „vor alters 
redete man in Persien fünf verschiedene sprachen, Fahlawi,3«> 
Darf, Färast, CjCüzt und Suryänt. was das Fahlawl angeht, 
so sprachen es die könige bei ihren gastmählern. es ist ein 
dialekt, der seinen namen von Fahlat hat; Fahlat aber [das 
Stichwort des artikels lautet Fahlaw, also persisch Pahlaw] 
ist ein eigenname, welcher den fünf districten von I5bähän,s5 
Rai, Hapadän, Mah Nahäwand und Adarbaigän zukommt, 
es sagt Sirawaih [= JSiQotjg abhandlungen 228, 30J der söhn 
des äahradär „„es gibt sieben landschaften der Fahlawis: 
Hamadän, Mäsabadän, Qum, Mäh von Bagrat, Qaimarat, Mäh 
von Küfat und Qarmisin hingegen Rai, Igbähän, Qumis. 6a- 40 
baristän, Cjfuräsän, Sagistän, Karmän, Makrän, Qazwtn, Dai- 
lam, Bälaqän gehören nicht zu den landschaften der Fahla- 
wis.""." den rest des Yäqütschen artikels lasse ich für jetzt 
bei Seite und bemerke nur, daß aus dem umstände, daß unter 
den eränischen sprachen auch die syrische aufgezählt wird, 45 
folgt, daß die notiz aus einer zeit stammt, in welcher noch 
aramäisch redende landstriche dem scepter des großkönigs 



29 

V 

unterworfen waren: wenn Sirawaih ausdrücklich bemerkt, 
daß eine anzahl provinzen nicht zum gebiete der Pahlawte 
gehört, so erklärt sich dies doch wohl nur daraus, daß er 
zu einer zeit schrieb, in welcher außer den sieben buldän 

5 der Pahlawi (welche den kern des reiches gebildet zu haben 
scheinen^ auch die eilf von ihm als nicht-pahlawisch bezeich- 
neten biläd einem und demselben herrscher gehorchten: ich 
muß andern überlassen, diese zeit ausfindig zu machen^ 
genau ebenso wie Xamzat [und Masyfidt] bei Yäqüt bestimmt 

loder kitäb Nalfihrist bei Quatremfere a a 415 den umfang 
von Fahlat. stimmen nun auch die beiden oder die drei nach- 
richten, welche Yäqüt mitteilt, nicht genau mit einander 
überein , so stimmt dafür die eine derselben genau mit dem 
Fihrist, ebenfalls einem werke des zehnten Jahrhunderts, oder 

15 dem noch älteren fitibn Muqaffa:^, aus welchem jenes schöpfte^ 
mag für jetzt eine befriedigende kenntnis von den grenzen 
des Pehlewigebiets nicht zu erreichen sein, soviel steht schon 
jetzt fest, daß Hamadän und Mäh Nahäwand (Baläduri 306, 
13) ihm angehörten, wonach man auf der karte die läge der 

»oprovinz Pahlaw wenigstens ungefähr nachsehen kann, übri^ 
gens vertritt Mäh, wie schon Hyde 415 erkannt zu habe» 
scheint, das griechische Mfjdia = Madia : vgl zirah zrah == 
zrädha (abhandlungen 44, 9), sipäh (cTrarfarfot;«^ ebenda 187, 
11) = 9pädha, srah neben surädiq beitrage 69, 36. Mäh 

25 von Bagrat und von Kfifat (Nahäwand und Dinawar) sind 
die von bayrischen und kufischen truppen eroberten teile 
von Medien. 

Eine ganz außerordentliche bestätigung bekommt meine 
ansieht durch eine stelle in Masr^üdls Murüg fi^aldahab II 133: 

yy „die meisten [der mulük 5«al6awä«if] ließen sich von den Ar- 
sakiden leiten, dies waren die könige des gebirgslandes, 
das heißt der provinzen Dinawar, Nahäwand, Hamadän, Mä- 
sabadän und Ädarbaigän. 

Schon Quatremfere hat, allerdings unter verhängnisvollen 

35 Irrtümern, an das Pahlav bei Moses von Koren erinnert, 
worüber ich schon in den abhandlungen 43 gesprochen habe, 
zwei einschlagende stellen des Agathangelus übergehe ich, 
da abhandlungen 179 bewiesen ist, daß sein werk in der 
uns vorliegenden gestalt jünger als 1084 ist. für herrn 

4oLanglois coUection des historiens de TArmenie I 100 ist das 
allerdings nicht geschrieben gewesen: tibersehen doch auch 
Deutsche geflissentlich mein ganzes buch, ich verbinde was 
jener Moses berichtet, mit einer bei Isidor von Charax er- 
haltenen nachricht. dieser schon von Plinius benutzte schrift- 

45 steller teilt nämlich in seinen ata&fiol nceq&txol 4-7 Medien 
oflFenbar in vier teile, er geht von dem grenzgebirge Za- 
gros aus, und nennt Mf^dlcc (das wäre also Mäh Dinawar), 



30 

Kaptßadfjvij, Mtjäia ^ ävw, *Paytav^: die letztere landschaft 
reicht bis an die kaspischen tore. ganz sicher ist ^Paytav^ 
-die gegend von Rai, also etwa um das heutige Teheran ge- 
legen, in oberMedien liegt zuerst KoyxoßaQ = Kankiwar 
Kinkiwar (Yäqüt IV 120, 6 312, 14) mit einem Artemis- 5 
tempel, dessen trümmer noch jetzt vorhanden sind, noch jetzt 
nach Keppel II 84 der dritten ausgäbe grenzort eines dis- 
tricts: dann Bdtava = Hamadän, und ist diese landschaft 
somit ebenfalls bestimmt. Kafjißadijv^ ist wohl Kampada, 
eine dahyu Mediens, in der inschrift von Bagistana II 6ia 
(angrenzend Mesabatene = Mäsabadän oder Mähsabadäi), 
sub monte Cambalido, qui est Caucasi ramus Plinis VI 134, 
wo Cambado zu schreiben scheint) : durch Behistun ist diese 
landschaft auf den karten zu finden, sollte sieh nun diese 
aus der arsakidischen zeit stammende vierteilung Mediens 15 
nicht aus dem von Moses von Koren 11 68 berichteten er- 
klären? Arta^&s, heißt es dort, teilte das stammland der 
Arsakiden Pahlav in karenisches, surenisches und feldmar- 
schalls-Pahlav (abhandlungen 192, 27): es versteht sich von 
selbst, daß er für die regierende linie einen andern teil 2a 
von Pahlav zurttckbehalten hat: die sache wird sich damals 

• 

nicht anders gemacht haben, als zur zeit des Dareus nach 
Piatos gesetzen III 695®, als die sieben Perser (Herodot III 
70^ inschrift von Bagistana IV 18), das heißt, Dareus und 
seine sechs genossen, beteilt wurden, meine ansieht wird 15 
dadurch empfohlen, daß die von Isidor an erster stelle ge- 
nannte Mfjdia (also Mäh Dinawar) als hauptort eine Stadt 
KÜQiva hat, deren name durch Kaqivii des Ptolemaeus VI 2 
(der allerdings vielleicht den Isidor benutzt hat) als unver- 
stümmelt erhalten und mit Stadt und fluß Kurand, baktri-^a 
schem Kvirinta, nicht zusammenhängend erwiesen ist: da 
haben wir eben den KarSn, von welchem Kareni Pahlav den 
namen hat. die regierende linie der Arsakiden hat ihren 
nachgeborenen übrigens wohl nicht ethnographisch und geo- 
graphisch in sich abgeschlossene landschaften Übermacht, 35 
weil sie sonst jene vermocht hätte auf Unabhängigkeit zu 
ginnen. Bazigraban die zollstätte (abhandlungen 195, 11) 
kann kaum wo anders gelegen haben als bei der brücke^ 
welche nach Dupr6 voyages II 252 Ker Porter II 145 das 
gebiet von Hamadän endet: das arsakidische oberMedien 40 
umfaßt aber Hamadän mit. aus dieser vorauszusetzenden 
künstlichkeit der abgrenzung würde sich erklären, warum 
diese einteilung keine spuren hinterlassen hat. freilich kommt 
es wohl anderwärts vor, daß der egoismus des hohen adels 
die echte einteilung einer nation nach stammen in vergessen- 45 
heit bringt, und die bergschlösser und landstädte, in welchen 
jener haust, revolutionärer weise namen verdrängen, die allein 



31 

berechtigt sind genannt za werden, es kann also auch hier 
ein dauernder einfluß jener arsakidischen domanien sich noch 
einmal nachweisen lassen. 

es werden sich nun vielleicht auch zwei stellen de» 

sPlinius verstehn lassen, VI 44 113 Adiabenis conectuntur 
Carduchi (= südöstlich vom gebiete der beiden Zäb [bei- 
trage 61, 34] folgt Kurdistan) quondam dicti, nunc Cardueni 
(das heißt, armenischem einflusse, mehrheit auf x, folgte peh- 
lewipersischer, mehrheit auf an), praefluente Tigri, his Pra- 

lo titae naq* idov appellati, qui t'enent Caspias portas : und Par- 
thyaea habet ab occasu Pratitas Medos. wie das Pratitae 
naQ' oödv herzustellen ist, weiß ich nicht, vermute aber, daß 
in diesen in den handschrifteil (siehe Sillig) sehr abweichen- 
den Worten irgend ein Vertreter von Pahlaw stecke, ich 

»ssage: ich vermute das. 

ich darf nicht verschweigen, daß bei Hyde 418 420 sich 
die nachricht findet, Pehla oder Pehlawa sei ein name der 
Stadt NgSäpör (Nivsapuh bei Elisg) in [^uräsän. die nachricht, 
welche wahrscheinlich aus dem mir im augenblicke nicht 

ao zugänglichen Farhang i Gahängirt entnonmien ist, kann nur 
im zusammenhange mit ""einigen andern tatsachen erörtert 
werden. 

Hyde hat 420 auf die dialektnamen bahärl und rämandl 
sowie auf den noch dunkleren oräma oder öräman aufmerk- 

25 sam gemacht, näheres gibt er nicht die Haft Qulzum 1 162 
sagen bähär naur^e az xwänandagt ast, ki an rä pahlawt ö 
rämandt j[yftn2JiA. ebenso Burhän 115^ der ausgäbe von 
Roebuck, nur xwänandagt 6 göyandagt ham hast und tür- 
kisch Farhang i äus^ürt I 161, der nur räwandt für rämandf 

30 bietet also bähär ist eine art zu lesen [und zu sprechen: 
Bnrhän], welche man pahlawt und rämandi [räwandt der 
Türke] nennt so viel ist klar, daß die notiz aus einer ganz 
anderen quelle fließt, als die ist, aus welcher Yäqüt geschöpft 
hat schade aber, daß mit Bämandi Räwandt nicht allzuviel 

35 anzufangen ist das zwar ist sicher, daß diese worte auf 
baktrisches rafevant zurückgehn, allein dies particip ist an 
vielen stellen der erde von Ortschaften ausgesagt, no'^*) = 
^PijßaVTCa besprach ich abhandlungen 255, 9. Räwand ist 
nach Yäqüt II 741 ein berg bei Qäsän und I^bähän, also 

40 wohl zwischen beiden gelegen: es wird das hochgebirge 
nördlich von Köheröd sein, welches Ker Porter 1 400 beschrie- 
ben hat: ein jetzt verlassenes Gabr-äbäd zeigt dort alten 
feuerdienst an: auch Balädurt 325, 1 kennt ein zu Ifbähän 
gehöriges Räwand. aber auch bei N6ääp6r gibt es ein Rt- 

45 wand (Yäqüt II 891, 15), wohl das Revan des Lazarus von 
Pharb 166, 30 175, 27 der ausgäbe von 1793, was als Ma- 
gier-ortschaft nahe bei Nivsapuh bezeichnet wird, so daß 



32 

der dialekt Rämändt Bäwandt sowohl nach südMedien als 
nach west^nräsän gehören kann, fttr letzteres spricht der 
name Bähär, wenn anders derselbe mit Bahär (und Hyde 
fand ja in seinen quellen bahärt geschrieben), einer Stadt 
in Marw (Yäqüt I 767, 8) oder einem ätaSkada in Turkistän 5 
(Burhän), zusammengehört: auch öräman scheint eben dahin 
zu weisen, da Haft Qulzum I 107 wie Burhän öräman nach 
Gausaqän setzen, und dies bei Asfarätn gelegen war: Täqüt 
ll 152, 13 hat zwar Gausaqän, doch arabisiert dies : abband- 
lungen 25, 20. freilicli sicher ist ein ort, der Gausaqän oder lo 
La Tour heißt, so wenig zu bestimmen wie einer, der den 
namen Bäwand oder Lauterberg führt. 

Hier wtlrde ich nun erwähnen können, daß Moses von 
Koren II 68 (65 Whiston) Balx mit Pahlav in Verbindung 
bringt, daß auch die dem Moses untergeschobene geographie '5 
Bahl (auch Bar yil! 76» schreibt bna) als regier ungssitz Ar- 
sakes des großen nennt, also scheinbar das Pahlawt nach 
dem nordosten Eräns verlegt, wenn nicht schon Quatremire 
345 durch citate aus Michael dem patriarchen und Bar 2^ebh- 
räyä wahrscheinlich gemacht hätte, daß hier eine verwechs-»o 
lung vorliegt. Bahl scheint mitunter geradezu Igpähän zu 
sein, übrigens habe ich mich schon öfters über den gerin- 
gen wert des Moses geäußert: der mann ist in seinem al- 
bernen rassendünkel, welchem er ein aus blättern der Genesis 
geflochtenes, aber wenig deckendes schttrzchen umgehängtes 
hat, vollständig versimpelt, und unfähig politische Verhält- 
nisse zu verstehn : daß Bahl mit Pahlav nichts zu tun haben 
kann, da b und p im armenischen ganz verschiedene buch- 
staben sind, hat bereits Quatremere bemerkt. 

Es steht zweierlei fest, erstens: in der arsakidischen 30 
zeit hieß Medien (ganz oder zum größesten teile) Pahlaw. 
danach wäre Pahlawt die spräche Mediens in .der arsakidi- 
schen zeit, zerfiel Eränäahr (Yäqüt IV 857, 19 20 vom 
Gaihün bis nach Qädisiyyat reichend) nach abhandlungen 60 
in vier große provinzen , so läßt sich annehmen , daß auch 35 
vier hauptdialekte gesprochen worden sind, die x^ziyyat 
bei Yäqüt III 925, 9 gehört nach Susiana, die färasiyyat nach 
Persis: dann bleibt für die fahlawiyyat nur das Medien der 
von mir angeführten armenischen geographie, und für die 
dariyyat nur ^furäsän. Yäqüt schreibt die dariyyat einmal 40 
den mudun Malmadä^in zu, was mir nicht sehr deutlich ist, 
dann aber sagt er 2<algälibu ^^alaibä min baini lugäti Mahli 
Klmasraqi walugati Kahli Balxa: man kann nicht deutlicher 
sein, die vom Farhang i Gahängtri bei Hyde 419 als mat- 
rük bezeichneten dialekte Öarawt (von Harät), Sugdi (sog- 45 
disch), Zäwul! (so ist für das daräwult Hydes zu lesen) ge- 
hören landschaften an, welche, wenn auch von eränischer 



33 

bevßlkemng bewohnt, außerhalb des eränischen staatsver- 
bandes standen. 

Zweitens: Bahärt, Bä wandt; Oräman scheinen alle nach 
Xuräsän zu gehören, sie heißen nicht bloß dialekte = gd- 
syandagi, sondern auch xwänandagt, das heißt, sie wurden 
anders gelesen, was soviel ist als mit anderer schrift geschrie- 
ben, als die übrigen eränischen zungen. werden sie Pehlewi 
genannt, so bedeutet das (wir sind hier an einer ganz an- 
deren quelle, als die dem Yäqüt geflossen) meines erachtens 

«onur vorgeschichtlich-persisch: es ist so gut möglich, daß sie 
in die Säsäniden-, als daß sie in die Arsakiden- oder Achae- 
menidenperiode gehören, die schrift könnte sehr wohl in 
die diadochentage zurttckgehn, in denen in Baktrien grie- 
chische könige saßen, welche griechische und indoskythische 

.15 münzen schlugen, um zuzugestehn, daß ich Pehlewi so deu- 
ten dürfe, wie ich getan, muß man nur einige belesenheit in 
neupersischen Schriftstellern haben, pahlawt steht nach dem 
sprachgebrauche, wie ich schon oben bemerkt, unserm gotisch 
in ausdrücken wie gotische atchitektur völlig gleich: soll 

20 pahlawt etwas anderes bedeuten als ganz allgemein roman- 
tisches altPersisch ohne jede rücksicht auf die höhe des alters, 
so muß der Zusammenhang der rede das klar ergeben, pah- 
lawt im gegensatze zu pärast und x^zt muß von einer be- 
stimmten gegend genannt sein, wie. gotisch, wenn es neben 

25 sächsisch und fränkisch erwähnt wird : pahlawt allein heißt 
nur altpersisch, wenn die linguistik nicht philologisch ge- 
trieben wird, hat sie gar kein recht zu existieren, und ist 
ohne jeden wert. 

Es fragt sich nun, ob wir uns von dem wirklichen Pehlewi, 

30 das heißt, von der unter Arsakiden und Säsäniden gespro- 
chenen spräche Mediens, noch eine Vorstellung machen kön- 
nen, ich glaube die frage bejahend beantworten zu dürfen. 

' wiederholt schon habe ich darauf aufmerksam gemacht, daß 
im Armenischen verschiedene schichten eränischer spräche 

35 übereinander liegen, alle die zahlreichen Wörter, welche das 
Armenische mit dem neuPersischen identisch besitzt (mit dem 
unterschiede höchstens, daß ein guna fehlt, oder ein vocali- 
scher auslaut consonantisch geschlossen ist), diese alle sind 
im Armenischen lehnwöiiier aus der arsakidischen zeit, und 

?^ müssen daher dem stammlande der Arsakiden, Pahlaw, an- 
gehören, also pahlawt sein, es können nicht säsänidische 
Wörter sein, da die armenische bibelübersetzung, welche aus 
der mitte des fünften Jahrhunderts stammt, sie bereits im ge- 
wöhnlichen gebrauche hat. zu Luculis zeit (beitrage 65, 18) 

45 mögen sie noch nicht den althaikanischen gleich gegolten 

r haben : anzunehmen , daß 430 das haikanische von den den 
armenischen Arsakiden feindlichen Säsäniden seit 250 so tief 



34 

beeinflaBt sein tollte, daß jeded zehnte wort sädänidiscb 
wäre^ dies anzunehmen sehe ich keine veranlassang. da6 
^ies nicht eine anffassnng, sondern tatsache ist, erhellt daraus^ 
daß nicht wenige Wörter, welche die Syrer und Araber schon 
vor Muxammad aus dem Persischen entlehnten, eben die ge- 5 
stalt zeigen, welche das Armenische bietet : vgl p nßza a ni- 
zak arab naizak speer, p sunba a smbak arab sunbak buf, 
p buna a bnak arab bunak wurzel, vgl ^'D nddiö ^3 »:531a 
{(albunaku etayi t^lmuqtmu ft etlbaladi waNimustauSinu lahu. 
«"ips^ ND2ia qä^idatu »Imanärati bei Bar yilt 77* (fehlt bei"» 
Castle) : gehört zu a bun Moses von KorSn 147, 24 = p bun 
Wgs und Rämin 69, 13 313, 8 Atunpat*31, 6 39, 33 41, 6. 
und häufiger mit q, wie p bora a borak arab bauraq borax, 
p döra a dorak arab dauraq eimer, p zgwa ggwa a zipak arab 
zaibaq quecksilber usw. »5 

Dies ist um so gewisser, als die arabische spräche auch 
noch aus dem Eränischen aufgenommene Wörter genug hat, 
welche statt jener k q ein g zeigen, also einer anderen ge> 
gend angehören als jene, wobei zweifelhaft bleibt, ob g nur 
eine Verhärtung von y ist oder eine weichere form jener» 
k q: vgl Stbawaihi in Sacys anthologie grammaticale 16, 8 
und Sacy dazu 406, so wie Gauhart zu anfang von g nach 
dem Bfiläqer drucke: 

Ju^ ^ JLftä ^] Q^ vi^Jüs g^-^ ^ '^^ a^ XUai> Q^ d^Ji.2S 

LF.^AoJi ^jJ! L^ ^ 

gjj^ v:;J^ vi^U^ ^\ V; l* ^ ^ 

l:poww«t^ v:>«..^\amu«{ Uta! ^^:>- L^\ iXäJt) 

ieh mußte die schwer zugängliche stelle vollständig mitteilen) 
da sie für die beurteilung der lehnwörter auf g vielleicht 4a 
wichtig ist , deren vorkommen übrigens efaro&ologis<^ «nd 



36 

topographisch zu bestimmen sein wird, wie arab rta'isofit 
Qazwlnl II 249, 9 = p uskara = a skavarak Bar 5ilt 17 8* 
tp «n-^nö ni!) «ß2> fi^alsukurragät «mar 'pr!'»n'^«i. arab «af&arag 
=i= p afSara = a 6sarak beitrage 5, 8. arab buxtag = p 
5 buxta = a bn^tak. arab dlbfig = p dßbä ^ a dipak. arj^b 
dabanag »= p dahana =» a dahanak. arab dastag = p dasta 
=^ a dastak. arab sabfg Dozy dictionnaire des vgtements 
199 =a p saht t= a Sapik armenischer Ephraim I 103, 22. 
arab sädag = p säda (darch Vendidad Sade allbekannt) =» 

«o a satak. arab mauzag =0 p möza = a mucak, und so fort* 
am wichtigsten Yäqfit I 96 «ubulla ^^ linöXoyog im tw^- 
nXovg ^g iQv&gdg ^alccaatjg 35 (um 250 geschrieben), ein 
namen, der wohl hu und das kurdische bula enthält: v^ 
die bulfik = classes Hyde 428? 

«5 Wir haben ferner in Moses von Korßn und anderen ar- 
menischen Schriftstellern der ältesten zeit ebenso wie in ara- 
bischen historikem und geographen nicht zu unterschätzende 
ausdrückliche aussagen ^ Ober die älteste persische spräche, 
welche jeder, der die geschichte Erfins vom dritten bis zum 

»o siebenten Jahrhunderte so weit kennt, als sie überhaupt jetzt 

gekannt werden kann, nur in Medien unterbringen wird. 

daß das alles noch nicht gesammelt ist, gereicht der eräni* 

sehen philologie unserer tage mit nichten zur empfehlung. 

Nun kommt aber die große frage: ist das gemengsei, 

*5in welchem Atunpats spruchbuch, die sogenannte Huzwa- 
reschübersetzung des Vendidad und so manches andere Schrift- 
stück abgefaßt ist, wirklich Pehlewi? allerdings sind mün- 
zen, inschriften, bücher vorhanden, welche man sich gewöhnt 
hat der Pehlewisprache zuzuweisen, aber das ist rein willkürlich 

30 ohne jeden grund geschehn. natürlich die münzen und in- 
schriften sagen nirgends selbst aus, daß sie in Pehlewisprache 
reden: die bücher, welche wir dieser spräche zuweisen, sa- 
gen es aber ebensowenig von sich selbst aus, daß sie in ihr 
verfaßt sind, das älteste mir bekannte zeugnis dafar, daß 

3^5 die im dialekte x geschriebene Übersetzung des Vendidad 
und Izeschne in Pehlewi verfaßt ist, stammt aus dem ende 
des fünfzehnten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung, und nicht 
aus Persien selbst, sondern aus Indien: es ist in dem die 
Jahreszahl 1833 tragenden avant-propos zu Burnoufs coni- 

40 mentaire sur le Ya§na xv abgedruckt :. „dies i^isnigädapustaka^, 
sagt Keriosengh, „ist von mir pahalavigädät in das Sanskrit 
übersetzt**, es ist für mich völlig gewiß, daß die form pa- 
halavt allein genügt ein neupersisches eigenschaftswort pah- 
lawt ZU erkennen, dessen visargiertes h in Indien, wie meines 

45 Wissens in allen ähnlichen fällen in den neuindischen dia- 
lekten, zu ha geworden ist: vgl marathisches ^hara neben 
zahn ist aber s pahalavt p pahlawt, so muß man es auch 

3* 



36 

in dem sinne nehmen, welchen dies wort hatte, als es in 
dieser form nmlief, also in dem, welchen es am ende des 
fünfzehnten Jahrhunderts für ausnahmelos jeden persisch re* 
denden menschen besaß, und da bedeutet es altpersisch, 
unmodernes persisch, ohne zu beanspruchen als zeugenaus-5 
sage über den wirklichen Ursprung und das wesen der spräche 
zu dienen , aus welcher Neriosengh übertrug, wäre Nerio- 
senghs pahalavigäda aus dem titel der von ihm benutzten, 
möglicher weise alten handschrift geflossen, so würde es die 
endung t mit k oder ka schließen, die spräche x , in der lo 
Izeschne und Yendidad jenem gelehrten vorlagen, schließt, 
meines Wissens ohne ausnähme, neupersische eigenschafts^ 
Wörter auf t mit k : vgl im indischen pärasfka = pärasl und 
bahltka = bal/t. es hörte jede philologie auf, wenn das 
nicht sicher wäre, ich erkläre das pahalavtgädät um so zu- is 
versichtlicher so, als Neriosenghs wissen nach Anquetils 
avant-propos nichts weniger als alter Überlieferung entflossen 
war. am ende des vierzehnten Jahrhunderts war in Guzerat 
nichts von altpersischen handschriften und nichts von alt- 
persischem wissen zu treffen, beides wurde erst aus Ker-^ 
man beschickt wäre aber Hafis .den gesandten begegnet 
und hätte ihre büeher gesehen, so würde er dieselben frei- 
lieh Pehlewibücher genannt haben, aber wohl gemerkt, so- 
wohl die Übertragungen in der spräche x als deren bak- 
trische Urschriften, aus dem ausdrucke pahalavtgädät lassen ^5 
sich mithin die Schlüsse nicht ziehen, welche man aus ihm 
gezogen hat. der name Pehlewi kommt also in praegnan^ 
tem, concretem sinne der spräche nicht zu, in welcher unter 
andern auch Atunpats büchlein geschrieben ist. 

Daß dies so ist, wie ich sage, erhellt unwiderleglich 3^ 
auch aus dem umstände, daß die sprs^che, welche Atunpat 
schreibt, in nicht geringem maße mit semitischen dementen 
gemischt ist. ist Pehlewi ohne alle frage in alter zeit die 
spräche Mediens, so mußte, wenn das, was man jetzt ge- 
wohnt ist Pehlewi zu nennen, Pehlewi ist, nachgewiesen 35 
werden, daß in Medien irgendwann eine semitische ansiede- 
lung gewesen ist , die nachhaltigen einfluß auf die medische 
spräche gehabt hat. nun wissen wir allerdings aus RegnIV 
17, 6 18, 11 (Paral I 5, 26) sicher, daß Israeliten auch nach 
•^n73 "»n:? ins elend geführt worden sind: allein sollten diese 40 
das semitische dement in der spräche Atunpats geliefert haben, 
so müßte dies semitische dement — diese Eine erwägung 
macht alle übrigen unnötig — den Charakter tragen, den etwa 
die spräche des propheten Osee zeigt, das ist nicht der fall, 
ich komme nachher noch auf die beschaffenheit der semitischen 45 
bestandteile in der spräche Atunpats zurück, und bemerke nur, 
daß das spätere Vorhandensein von Juden im gebiete des alten 



37 

Mediens nichts beweist , denn wo gäbe es auf erden Jetzt 
keine Jaden? und daß die behauptung dieser Juden von den 
zehn Stämmen abzustammen noch weniger beweist genealo- 
gien sind der teil der geschichte, über den am meisten ge- 

5 logen wird, die schriftsteiler, welche ttber die Juden in Me- 
dien und die angebliche Zugehörigkeit von deren ahnen zu 
den zehn stammen berichten, sind mindestens durch 1300, 
meist durch 2000 jähre von der Vernichtung des reiches Israel 
getrennt bei dem rtbnao 05 ist abstammungsdtlnkel beson- 

loders häufig: die philologie wird gut tun, ehe ihr nicht die 
vollständigen geburtsregister von 700 vor Christo bis jetzt 
vorgelegen haben, hier gar nichts zu glauben. 

Durch das gesagte erledigt sich die meinung Quatre- 
m^res a a o seite 344, daß Pahlav designait la province, que les 

J5 Grecs ont nommee la Parthie. Quatremfere scheint zu glau- 
ben (sagt es aber nicht ausdrücklich, was herr Oppert ir- 
gendwo tut) daß pahlaw geradezu für das Pärthava der alte» 
sten inschriften steht les Armeniens, sagt Quatrem^re, em- 
ploient, il est vrai, le nom Parthev: mais il est visible que 

lochest aux 6crivains grecs, qu'ils ont emprunti cette denomi- 
nation. für mich ist das gar nicht visible. über IJäq&og 
siehe beitrage 57: a ParOev stimmt genau zu dem Pärthava 
der steine , sein ev ist aus keiner der beiden griechischen 
formen zu erklären. ITagd^vatog ist aus dem aramäischen 

25 plurale njip^b entstanden, wie ähnlich Xakdatog Mayovaatog 
abhandlungen 159, 7. ich muß erwähnen, daß Zenobiusvon 
Glak (t 324), dessen geschichte von Tarauna allerdings aus 
dem Syrischen übersetzt zu sein scheint, seite 20, 20 von pal- 
hav Partavafi^ und 21, 9 Partav (hier ganz besonders auflfällig) 

30 schreibt, was neben dem sonst gebrauchten ParOev doch mehr 

als sonderbar ist, den Mechitharisten aber nichts zu bemerken 

gegeben hat auch herr Hang erklärt (über den Charakter 

der Pehlewisprache [1869] 15) Pahlavl für altes Parthavt. 

Das vorliegende war buchstäblich so, wie ich es jetzt 

35 habe abdrucken lassen, geschrieben, als ich aus Gotha durch 
die gute des herm WPertsch die lange vergeblich gesuchte 
abhandlung des herm loseph Müller über den Ursprung des 
namens Pehlvi erhielt: = gelehrte anzeigen herausgegeben 
von nritgliedem der k bayerischen akademie der wissen- 

40 Schäften 1842, nummer 174 175: der betreflfende halbband 
ist auf hiesiger bibliothek abhanden gekommen, ich ersehe 
mit freude , daß herr Müller schon vor 28 jähren Pehlewi 
auf Pehlew = Medien zurückgeführt, und geleugnet hat, 
daß die im gewöhnlichen sprachgebrauche Europas Pehlewi 

45 genannte spräche wirklich Pehlewi ist nur aus der abgele- 
genheit des ortes, an dem herr Müller seine ansieht ausge- 
sprochen hat, kann ich mir erklären, daß sie nicht sohoa 



38 

längst allgemein angenommen ist: so deutlich jener aufsatz 
(was ja ganz natürlich ist) den Stempel desjahres 1642 trägt, 
fio genügend ist der nachweis, daß „Fehle" == Medien die 
heimat des wirklichen Pehlewi ist, wenn auch dieser nach- 
weis mit unvergleichlich ärmerem materiale geführt ist, als 5 
ich dafür verwenden konnte. 

Wie heißt denn nun aber die spräche, in welcher Atun- 
pat geschrieben hat, wenn sie nicht Pehlewi heißen darf? 
man wird antworten: Huzwaresch. da die grundlage des 
glaubens an das Pehlewjtum des von Atunpat geschriebenen iq 
Dialektes, wie ich selbst erst jetzt erkannt habe, so wankend 
ist, wird man jetzt auch das „Huzwaresch'^ mit bedenken 
ansehen, ich habe, da der ausdruck gäng und gäbe war, 
j^chon 1852 ihn zu verstehn gesucht, und auf huzaothra zu- 
rückgeführt, ebenso dachte schon 1839 herr loseph Müller 15 
im JAP XII 7, 338. ich habe 1868 in huzwaresch hz6r = 
lizavr = arab hizabr gesucht, und kann jetzt hinzufügen, 
daß die baktrisehem huzävare ganz genau entsprechende ara- 
bische form huzäbir von Freytag IV 389 verzeichnet wird: 
heiträge zur baktrischen lexikographie 34, 16 76, 30 ZDMG20 
XXII 329. die identificierung von hz6r mit hizabr huzävare 
bleibt richtig, aber nicht. gewußt habe ich, daß Huzwares 
oder u^ifitiT nichts ist als ein aiphabet, keine spräche, dies 
steht schon 1 842 in den Münchener gelehrten anzeigen seite 
366 klar zu lesen, wenn auch herr loseph Müller daselbst 25 
diese aussage des ^ibn Muqaffa? für einen Irrtum erklärt 
völlig unwissenschaftlich ist es, aus dem satzpartikelchen, 
welches derselbe herr im JAP III 7, 339 mitgeteilt hat, so 
weitgehende Schlüsse zu ziehen als man daraus geigen hat. 
4as was aus dem Aüquetilschen manuscripte VII 106 dort 30 
ausgezogen wird, und zwar ausgezogen wird, ohne daß wir 
9,uch nur den namen und Inhalt des buches erfahren, dem 
es entnommen ist, sind die worte „nicht in der spräche des 
Manthra und nicht im Uzwäres und nicht in der spräche 
der großen des gesetzes und nicht in den büchern der leuteas 
von Fars". das ist alles! und daraus wird gefolgert, wäh- 
rend wir nicht einmal erfahren was nicht sein soll oder nicht 
ist, daß die s6rie compl^te des langues ariennes das Zend, 
das Pehlewi, das Parsi, das neuPersische sei. wenn die 
übrigen unbestritten geltenden grundsätze der eränischen 4? 
Philologie ebenso solide fundamentiert sind wie dieser, dann 
ist es wirklich an der zeit den ganzen bau von vorne wieder 
anzufangen, viel beweisender ist der ebenda abgedruckte 
satz „Pehlewi, welches man Uzwaresch nennf^. ich kann 
mich nur an folgende tatsachen halten, erstens teilt herr 45 
loseph Müller aus der sechsten Anquetilschen handschrift 24 
A a der Münchener gelehrten anzeigen 365 366 den satz 



39 

« 

kkit ba khata aw^tä yä khata gevät aväit nav^st kk ttzvärs- 
bfet 5=3 „mit Awestaschrift oder mit Sawadschrift muß mau 
schreiben, welche üzvärs isf*. allerdings ist x^^öO hier der 
tecbnische a^isdruck, wie man aus den annalen des Eutychius 

5 53 und der aus ihnen geflossenen stelle einer arabischen ca- 
tene in meinen materialien zur geschichte und kritik dea 
Pentateuchs I 92 ff sehen kann, im höchsten grade auffällig 
fet aber a) das arabische wort xaöö in einem mit zendbuch- 
staben geschriebenen „Parsi"-texte: b) die form khata dieses 

?o Wortes, da es kein X2iÖ[Ö]at gibt: c) das fehlen der «igäfat: 
d) die form awgtä = awasta ohne schließenden guttural 
(Hyde § 25, meine abhandlungen 7): e) das e im werte Qe- 
vät = Sawäd, was in alter zeit notwendig hätte a sein 
müssen, gelernt wird aber aus der notiz, daß das Huzwä- 

^Sresch die schrift von Sawäd ist, das heißt, von einer pro vinz, 
welche mitunter auf die umgegend von Ba^ra und Kufa be- 
schränkt, meistens aber als bis nicht weit von Takrtt am 
Tigris reichend angesehen wird, und die, als die Säsäniden 
sie sich unterworfen, in nach den persischen königen be- 

v> nannte regierungßbezirke abgeteilt war: Yäqüt III 227, 12 ff: 
ist in diesen säd = a sat = ^a%a abhandlungen 68? (das 
abhandlungen 69 nicht erkannte Hacw bei Castle bedeutet Hac- 
wirdi, den persischen lehrer des Olearjus: über ihn JAP 
VI 10, 184). zweitens: „in den eigentlichen Pehlewitexten" 

^5 hat herr Haug (a a o 18) „das wort Huzvares nur Einmal 
jpbaden könnei^, in dem [noch nicht nach Göttingen gedrun- 
genen] Pahlavt'Päzand glossary (pag 17): aber in der form 
huzvärrasB9>, also in der eines abstractum". die stelle scheint 
identisch mit Anquetil Zend-Avesta 11 523 zu seiij, ist mir 

saaber -im originale wie in herrn Haugs Übersetzung völlig 
unverständlich, es wäre peinlich erst auseinanderzusetzen, 
daß der satz „was nipishtan anlangt, so ist yaktibuntan nicht 
bei Huzwaresh (zu gebrauchen)" nicht eine äußerung ist, 
die man wissenschaftlich verwerten kann, drittens: Quatre- 

35mfere hat im JAP II 15, 256 eine stelle des kitäb «alfihrist 
in französischer Übersetzung veröffentlicht, welche herr Gan- 
neau, aus ZDMG XXIV 236 unvorteilhaft genug bekannt, 
in jenem Journal VI 7, 430 im urtexte herausgegeben hat, 
in welcher u)-^nit ein persisches higä» heißt, klar ist mir 

4P das Schriftstück nicht, auch der text wohl nicht durchaus 
heil: das ganze läuft auf den bekannten scherz hinaus, daß 
die Engländer Boz schreiben und Dickens lesen, herr Haug 
versichert seite 17, daß noch jetzt „die priester, wenn sie 
Pehlewi lesen, mit den semitischen Wörtern gerade so ver- 

45 fahren, wie es Nibn-Muqaffa:> beschreibt", „wenn jemand 
gosht, das beißt auf arabisch„fieisch'S. s<^breiben will, sq 
^chireibt er bisra und liest es gosbt^' ich führe das an^ weU 



40 

es beweist, daß die sogenannte traditionelle ausspräche des 
„Pehlewi" wenigstens für dessen semitischen teil ein unding 
ist: wenn die Parscn für ein „Pehlewi"wort, das aus dem 
Semitischen stammt, ohne weiteres das eränische lesen, wer- 
den sie schwerlich die ausspräche des semitischen in petto 5 
sich gemerkt haben, ob herr Hang diese sehr einfache con- 
Sequenz seiner werte zugeben wird? vom Assyrischen hat 
herr Oppert bekanntlich etwas ähnliches glaublich zu machen 
gesucht, ich will — verwahre mich aber dagegen dies fttr 
mehr als einen fingerzeig angesehen wissen zu wollen — lo 
noch darauf aufmerksam machen, daß im Arabischen nach 
»agmayt bei Gauhari tazwura = xa66 ist. 

Ich bin wenig erbaut davon, hier wieder einmal, wie so 
oft, mit dem bekenntnisse vollständigen nichtwissens hervor- 
rücken, und bedauern zu müssen, daß mir nach dem darge-15 
legten eine grammatik der Huzwaresch-sprache mit einer 
solchen der fractur- oder ta:?liqsprache vorläufig auf einer 
stufe zu stehn scheint. 

Aber diese, mir unlängst erst aufgestiegenen bedenken 
sind nur die zugäbe zu einem andern, welches bei mir schon 20 
sehr alt, und wunderbarer weise, oder vielmehr bei dem 
zustande der eränischen philologie nicht wunderbarer weise, 
noch niemandem gekommen ist. ist die spräche x, in wel- 
cher Atunpat schrieb, eine mischung aus Eränischem und 
Semitischem, so ist zu erwarten, daß jede der beiden ge-*S 
mischten massen in sich, wenigstens im großen und ganzen, 
gleichartig sein wird, ich stelle ja nicht in abrede, daß 
zum beispiele in der deutschen Schriftsprache einzelne nieder- 
deutsche demente sich befinden : daß, wie ich selbst nachge- 
wiesen habe (anmerkungen zur griechischen Übersetzung der 3«^ 
proverbien 62 73 85), im Hebräischen einzelne aramäische 
vocabeln und bildungen unerkannt umlaufen, aber völlig 
undenkbar ist es mir, daß eine eränisch redende bevölkerung, 
wenn sie Semitisches aufnahm, dies so zu sagen in freier 
wähl aus allen teilen von Castles heptaglotton sich ausge*35 
sucht haben soll, da wird uns zugemutet syrische Status 
emphaticos neben der fünften arabischen conjugation und 
Wörtern ohne Status emphaticus und vorläufig wenigstens 
rein hebräischen vocabeln wie uj-^fi^ und »ioa zu brauchen, 
neben jenem tü">n aber ein «mtöaN in den kauf zu nehmen. 40^ 
ich beschränke mich auf beispiele aus Atunpat, welche ich 
nach Seite und zeile der corrected pronunciation anfahre, 
ich gehe nach dem lateinischen alphabete. abu vater 35, 7 
9 11 23 mit dem arabischen nominativzeichen = Kabü. abui- 
lar eitern 41, 30 aus jenem singularen nominative etabü (also 45 
arabisch) und dem schreiend niedersemitischen zahlworte 
l'^Dn zwei) dem seine dualendung abhanden gekommen, und 



41 

dafür ein gänzlich dankles i vorgesetzt ist: auf indogerma' 
nischem gebiete also etwa pitäizw! adtn 27, 9 (=s owing 
to that, hence, etc. it haa several other meanings), ädtn-ash 
31, 6 = ]^nN, also chaldäisch (nur die beiden male bei Atnn- 

5 pat). akhaf IjT, 7 99,, 4 = nn«. anshutä 29, 22 31, 7 29 
33, 28 35 35, 20 41, 27 = syr Nmiö2«: und eine mehrheit 
anshutään 29, 20 31, «/» 37, 13. ar = Vfi«, specifisch he- 
bräisch! 27, 12 15 16 18 19 22 28 29, 1 3 5—8 10—13 
17—23 28 30 32-34 31, 1 8 10 14 21 27 29 33, 3 7 10 

iol4 26 28 30 34 36 35, 2 4 18 19 24 27—29 33 37, 9 2032 
39, .1 3 5 6. ättmann 29, 19 = arab tamannay er wünschte, 
babä 29, 14 15 dtsn vgl arab bäb. banman söhn kann syr nri 
wie hebr ]a sein,' da die liquidae wechseln: 27, 11 12 31, 
31 37, 12 41, 30. bantman tochter syr n*ia oder ein anzu- 

15 nehmendes ns^ = arab bint 35, 14. benafshman selbst 29, 
29 31, 4 37, ^*/«« 39, 6 \l-d3 mit vollständig dunklem vor- 
satzbuchstaben. bnä (sign of the dative [von dare] , sign of 
the ablative [von auferrej. it is often used superfluously, 
except, without = n-^i arab «bia: 29, 1 17 31, 13 20 21 

*o33, 32 37, 14 15 20 33 39, 2 10 14 41, 2 10 29. bna-emat 
41, 4 not that alone, yea, even, nay. besides it has several 
meanings = jenem dunklen »nn arab ecba und syr "»rDs«. 
boyganntan 31, 4 23 35, 17 chald »ya syr K:?a. gariyä 35, 26 
37, 26 39, 17 badness, a curse = «;-;q arab "TiJ. gatshan- 

istak 37, 2 hundertjährig: nsu? arab sanat syr mdstd mit eräni- 
schem affixe ! (lies gantak von s garad b garedba p säl a sard 
in navasard ösard eritasard beitrage 5: das buchstäblich t*) 
zu lesende zeichen, welches herr Dadabhoy und seine euro- 
päischen lebrer §at sprechen, ist aus q =- 100 und einem 

30 abkürzungsstriche entstanden), dämtanntan 29, 2 31, 26 
39, 4 to reach, to arrive = «n»; gemeint ist wohl syr «dt:: 
vgl aber doch ä-madan (die andern zeiten von ä -f~ ^^~ 
nel und Maramat „der Meder kommt'^ bei Moses von Kor^n 
1146. daninan 27, 6 35, 6 41, ^y%o = mt? vgl aber ab- 

sshandlungen 152, 24. dätanntan 31, 19 41, 2 6 14 17 23 
28 = syr »n« ar "nct hebr Mn«. dehavanntan sein, wer- 
den = syr «in: sehr oft in den formen dehavannäe deha- 
vannft und zweimal (27, 7 9) dehavannt. deköy6manntan 
27, 16 29, 14 31, 18 41, 5 19 33 to stand up, to be firm, 

40 it is also used as an auxiliary verb: hebr Dnp, arab qäma^ 
syr öp. demannantan reden = syr bbn 27, 29 29, 30 32 31, 
21 33 33, 5 34 35, 28 37, 12. demitanntan sterben = syr 
n'>^ 37, 18 39, 2. deuQtnntan nehmen, empfangen = Mt» 
29, 12 33, 10 35, 12. 6m mutter = ocj 35,' 7 9 11 23. 

45emat = syr ti»« mit weglassung des auch in hebr -^dt: arab 
inatay vorhandenen yöds 31, 2 11 33, 34 35, 10 21 37, 4 
31 39, 7 22 41, 9 (31, 25 33, 30) = when, that (conjunc- 



• 42 

tion), relative pronoun. gabnä =^ syr K^^raa sehr ofi gad- 
man 39, */* = bebr nA oder syr ^ä abbandlungen 16, 24 (di© 
TDiT^n ebenda 1 vgl mit ZDM6 XIII 640 mitte, die vuszay 
ebenda 28 ZDMG VII 484 flf), Dorn an verschiedenen stellen* 
t»h = «}■•«! 1 das fttr «ins steht, wie diemehrheit tru5:öi zeigt^s 
und syr u^Ddt neben sich bat , das oben anshutä [so !] gelie^ 
fert! 27, 19 21 29, 5 33, 13 35, 10 13 18 25. plnraltehäÄ 
33, 26 39, 5: ish g ci irgendwer 29, 32 35, 10 (im Wörter^ 
buche steht ish 6 ei Ish). it syr n"«« er ist: neben dem 
schreienden hebraismus ^z?-*» ist der ebenso schreiende syrias- xo 
mus n-»» =p tzJ:. sicher sehr befremdend, natürlich nur für 
leute, welche Syrisch und Hebräisch aus texten kennen. 31, 
33 34 39, 32 33. kadbä lüge 29, 19 32 31, 1 =« »rj-i? bei 
Buxtorf, was nicht allzu sicher scheint, da im Syrischen und 
Ghaldäischen die erste form des Zeitworts nicht vorhanden 15 
ist und mindestens die Syrer nur die Steigerungsbildung kad- 
däbü brauchen: hebräisch bekanntlich 1T3. karbä hund ^s 
syr ö^nbD. ketaranntan bleiben 37, 15 41, 11 == syr nna 
in Sätzen wie khart bnä ketarannit Weisheit wird bleiben 
(nicht vergehn), kärpüt (p kälebud) apebar (bg bär) keta-t«. 
ranntt der leichnam bleibt nutzlos (nach dem tode) in gan:& 
neuer weise gebraucht, wie die Syrer ihr allein übliches pael 
nicht verwenden, khadttanntan (die altübliche le^ung a^töa- 
tan) sehen 41, 8 33: zweifelnd durch arab laxa6a erklärt^ 
von europäischen gelehrten durch syr nth = hebr nm, dasimas 
niedersemitischen schon den Sibilanten bat khaparanntaA 
graben 37, 25 = non. khvitanntan erfahren 37, 31 34 41, 
7 = syr "^^n er zeigte an. k6nä = arab kull, auch hübsch 
pleno geschrieben, wozu in der Urschrift keine veranlassung 
ist, und mit dem fi< des Status emphaticus versehen, der bei so 
dem Worte einfach lächerlich ist: 33, 13 35, 13 37, -25 39, 
17 32 33 41, 1 32. und nun gar könämann 27, 22 = syr 
^»bD mit demselben », ebenso konä-miman 27, ^^/la 28 =; 
whatever, könäcand 37, Vs =^ p harcand. mandä wort 29, 
20 31 31, 8 12 33 34 33, 5 34 35, 27 von arab nadä (rieh- $5 
tiger wohl 5*^:» chaldaismus = yr^i im mandäischen sinne), 
mandum 27, "14 26 33, 13 37, 13"=^ j»o"3ö [H mandum 
p«nr73 mlndäm", also syr mn. min =* ]73 sehr oft. nafsh- 
man 33, 29 35, 7 14 27 37, 18 19 20 39,* 5 8 m^. neba- 
ianntan, und zwar nehajann 37, 3 6: nehajannä^ 27, 15 20^ 
25 29, 5 22 25 31, 10 ^<>/u 25 27 29 30 33, 2 4 11 12 3Q 
35, 33 39, 3: nehajannät 37, 9: nehajanntt 37, 23 24 39, U 
41, 31: to do, to make, to move = arab rahaza, hebr rn», 
arab fitaxada. netaranntan 31, 34 33, 1 35, 7 take care of, 
protect, guard, remain firm, be settled, stay at: arab naSara^^s 
nezaranntan 33, 33 37, 14 39, 1 41, 10 ^Vi» 12 17 ^ 
arab nazala. nigäman weib 33, 26 =» arab niswän. l*abli 



43 

groß 39, 19 and rabätum der größeste 37, 17 t« syr «an* 
rak da = r\b. rebabmeman 37, 7 41, 14 Mb, me bleibt 
unerklärt, regrman 37, 12 41, 16 fuß bi*^. ' remitanntan 
31, 18 35, 16 to throw , to fling = nüi. retamman 39, 24 
5 1=£ ^79nb mit völlig unerklärtem b und aramäischem n gegen 
p von"», revatman 27, 22 29, 6-10 23 28 29 35,22 25 
with, together = syr mb : die nominalendung man entschiede, 
falls die erklärung richtig ist, für syr mo« und syr niDSn 
mit; die kürze der zweiten sylbe steht auf derselben höhe 

«o mit der im chaldäischen n^ abhandlungen 34, 2 N. rtriyä 
nacht = syr «"^bb 35, 31. roashman köpf 41, 7 = dem 
plene geschriebenen hebräischen uj^in gegen syr u?*^"! \oi, 
arab ra»s. shaptr 31, 34 33, 1 9 37, 6 14 31 34 39, 13 
25 ^ syr n-'DU) schön. sh6m 27, 10 37, 19 = öp ohne n 

15 des Status emphaticus. tamman =^ syr pn 39, 25. tba- 
ranntan 33, 32 zerbrechen: syr -inn gegen hebr na», yad- 
man 37, 20 32 41, 15 band =; n**. vehabanntan g^en = 
syr an-» 29, 13 31, 16 ^^/s« 32 33, 11 35, 15 ^»/js. yett- 
banntan sitzen 33, 35 36 35, 1—3 6 29 41, 25 = syr an% 

eiozak = arab däka (hört!) hesheit, who, what 27, 7 14—16 
25 31, 34 33,' 1 35, 2 23 39, 5 6 8 41, 5 13—16 30. wer 
Hebräisch, Syrisch und Arabisch einigermaßen aus teilten kennt, 
nnd nicht ganz alles philologischen sinnes haar ist, dem muß 
bei durchlesen dieser liste gewiß werden, daß entweder nicht 

»5 wenige der identificationen von „Huzwaresch"-worten mit se- 
mitischen falsch sind, oder das „Huzwaresch^^ die wunder- 
lichste mischung ist, die in der Sprachgeschichte je vorge- 
kommen, es läßt sich eine mengung von Aramäischem und 
Arabischem allenfalls begreifen, aber wie kam noch Hebräisch 

so hinzu, und in werten wie tt3-«Ä b« aab ? und dazu dann noch 
Sachen wie ra mit vorhergehender Ni^äfat als pronomen pos- 
fiessivum der ersten person, was ein noch gar viel fremdar- 
tigeres Clement in der spräche anzudeuten scheint, und im 
letzteren falle fragt sich weiter, wie dieser kehricht vDndrei 

15 wesentlich verschiedenen dialekten zusammen gefegt worden? 
wo waren die menschen , die diese semitische spräche rede- 
ten? wie konnte dieser p|noDDN je eine b'edeutung erlangen, 
groß genug, um die Säsäniden, die wiederhersteller altpersi' 
fiußhen glaubens, zu veranlassen, ihr gutes Persisch mit diesem 

4«> gemengsei zu verunreinigen? ich bleibe die antwort auf 
diese fragen schuldig, aber es schien nur an derzeit, diesel- 
ben einmal öffentlich zu stellen. 

Ich komme noch einmal aus gründen , die ich aus höf- 
lichkeit nicht angebe, auf die aussage zurück, das uzvars sei 

45 der xaOe von Sawäd. daraus lernen wir, daß wir es mit 
einbr semitischen schrift zu tun haben, semitischen natürlich 
nic^t am letzten (aegyptischen) ende, aber doch einer scbiift. 



44 

die zunächst Von einem semitischen stamme gebraucht wurde, 
diese schrift von Sawäd ist sonst die mutter unserer hebräi- 
sehen quadratschrift, des alphabets, welches die Säsäniden 
auf ihren steindenkmälem und münzen brauchten , des man- 
däischen und durch dies des mongolischen und mangurischen : 5 
ich bin überzeugt, daß aus dem „uzvars'' sich die zendschrift 
entwickelt hat: das Estrangelo ist, wie aus dem in meinen 
materialien zur kritik und geschichte des Pentateuchs I v . 
abgedruckten Zeugnisse erhellt, nicht eine gewordene, son- 
dern eine künstlich gemachte schrift, eine fractur. damit lo 
steht nun erstens fest, daß auch das Huzwaresch ursprüng- 
lich K von n n :» unterschieden hat. ich meine, dieser un- 
terschied sei auf den steinen auch noch zu sehen, da unsere 
Huzwareshandschriften nicht über das vierzehnte Jahrhundert 
hinausgehn, ist ein Schluß daraus, daß wir in ihnen, die 15 
alle von mehr oder weniger unwissenden Schreibern ge- 
schrieben sind , die Schriftstücke einer toten spräche kopier- 
ten, daß wir in ihnen den unterschied der so ähnlichen zei- 
chen für » n n y nicht mehr wahrnehmen, nicht zu folgern, 
daß derselbe 1000 jähre vor der zeit, in welcher die Kopen- 20 
hagener Bundeheshandschrift hergestellt wurde, ebenfalls 
nicht existiert habe, mithin darf aus dem umstände, daß die 
Nabatäer den »ibdäla »IhäKi waKnqiläba Kbaini hamzatä 
(Nuwairi bei Reiske zu Abulfedas annalen II anmerkung 234 ' 
und daraus bei Quatremfere JAP II 15, 218) gehabt haben, 25 
nicht geschlossen werden, daß die dem „Huzwaresch" einge- 
mischten aramäischen bestandteile nabatäisch seien, übri- 
gens ist jene gleichgültigkeit der Nabatäer gegen die guttu- 
rale nicht blos nabatäisch : die Galiläer machten es nach einer 
sehr bekannten geschichte im Talmud noch schlimmer als 30 
die Nabatäer nach Nuwairi. denn jene werte Nuwairts sind 
schon von Quatrem^re ungenau übersetzt, und von einem 
kopisten Quatremferes, der nT»m schreibt (dann doch nt^onbfin!) 
vollends verderbt worden: um x = h handelt es sich gar 
nicht, und ^V2r^ ist accusativ = hamzatä! wenn ich oben 35 
die zendschrift aus dem Huzwaresch entstanden nannte, 
fürchte ich nicht, etwas auffälliges behauptet, wohl aber meine 
ich eine tatsache hervorgehoben zu haben, die tflr die auffas- 
sung des zendalphabets wertvoll ist. ich habe in den beitra- 
gen 63 schon bemerkt, daß die annähme semitischer Schreiber 40 
der zendbücher die auffallenden h in kehrp usw erklärt: der 
Satz, daß das zendalphabet ursprünglich semitisch, also hak- 
trisches a = » ist usw, wird auch für die grammatik des 
Zend wichtig sein, ich kann mich nämlich nicht davon über- 
zeugen, daß jemals irgendwo in Erän 6 und den vollen a45 
gehabt (die classiker haben dorther nie ein a^ am ao am 
erhalten), sondern sehe schon seit geraumer zeit das a von 



* . 45 

daSva und kaofa als lesemutter an = k, welche vor ^ und t 
anzeigen sollte, daß ein guna vorhanden sei, und die stehn 
blieb, als für "^ und i die zeichen von 6 o eingeführt oder 
jenen die geltung von S o beigelegt wurde, im Mandäischen 

5 vocalisierte man ja ganz regelmäßig durch lesemtttter, und 
unser zendalphabet muß in seiner jetzigen gestalt, vielleicht 
nach einigen einbüßen, wie ich solche beim Huzwareii ange- 
nommen habe, ungefähr in die periode gehören, wo die Se- 
miten sich dem dränge vocale zu bezeichnen nicht mehr ent* 

lo ziehen konnten, also in die periode, in welcher die verschie- 
denen hebräischen und syrischen punctationen entstanden. 
Nach erledigung dieser Vorfragen komme ich zu. dem 
buche des Atunpat selbst, es heißt in der Überschrift an- 
darg i farhang i anuschakrubän Atunpät i ManQpandän. da 

15 ist andarg i farhang nichts als der Vertreter des neupersi- 
schen pandnäma, aber ich muß herm Dadabhoy in der deu- 
tung der einzelnen werte widersprechen, neupersisches an- 
darz ist = a handerz, ersteres erhalten in dem eigennamen 
t:?T-^n:» öabar! II lb8, 4 Balädurt 251, 3, letzteres ein sehr 

^ gebräuchliches wort, am gebräuchlichsten in den bedeutungen 
kleid (flir l(Adnop, ncQißl^fAaj nsQißoXr^y Spöv^a, ic&^g, ^in^v 
in den Übersetzungen) und mit. nun wissen wir aus Plinins, 
daß die Perser solebant vestibus litteras intexere, welche 
stelle ich in den beitragen 53 erklärt habe, so kam andarz 

*5 zu der bedeutung buch, darzfdan und syr p'^tm abhandlun- 
gen 34, 5 sichern der wurzel die bedeutung nähen, farhang 
= a hrahang: bei Moses von Korßn III 16 ist Nerses 1 
hrahangs == der Studien wegen zu Caesarea: ebenda III 62 
wir wünschten eine zeit lang 4 Palestina^vo^ hrahangs in 

30 den Unterweisungen der Palaestinenser zu bleiben, ich ver- 
teile also die bedeutung umgekehrt als herr Dadabhoy, und 
bemerke beiläufig, daß farhang =? Wörterbuch in prasanga- 
ratnävalt Boehtlingk-Roth IV 1091 nach Indien gewandert 
ist: dieser buchtitel kann wohl nur Wörterbuch zu Ratnävalt 

35 bedeuten, wenn der text des herm Dadabhoy Manfpandän 
gibt, so hätte er diese form, welche auch den neueren origi- 
nalwörterbüchem der Perser noch bekannt ist, auf seinem 
englischen titel nicht beseitigen sollen. Atunpats Zeitgenosse 
Ardastr Bäbagän hat ganz dieselbe form des zunamens, 

40 welche sich im Armenischen ean in stetem gebrauche erhal- 
ten hat: die jetzt russischen fürsten Dadian Orbelian und 
andere sagen mit der endung ihres namens genau dasselbe 
aus, was ein neapolitanischer Sforza mit dem zusatze 
dei ducchi de Begina zu seinem namen ausdrückt. 

45 Das werkchen des Atunpat stammt nach der Überliefe- 
rung aus einer zeit, in welcher der Synkretismus üppig wu- 
cherte, und es trägt die spuren derselben fast in jedem satze. 



46 

die ahe nationale, einst in jedem Volke und jeder seine? 
lebensäußerungen allgegenwärtige sitte war tiberall verschwtin- 
den^ wie die nationalen and staatlichen Organismen, deneü 
sie zur seele gedient hatte, verschwunden oder im verschwin- 
den waren: eine schaale allerweltsmoral , so ^u sagen aufs 
Haschen gezogen wie eine arznei für etwaigen gebrauch, war 
zur band, um denen, welche die alte sitte vermißten, aber 
natürlich nicht neu zu schaffen wußten, wie denen, welche 
die neue unsitte mit anstand benutzen wollten, die phrasen 
zu liefern, mit denen jene sich trösten, diese sich decken '<» 
konnten, in solchen zeiten tritt der spruch an die stelle des 
sprtichworts: jener teilt wünsche mit in betreff eines nicht 
vorhandenen zustandes, dieses beobachtungen über das frisch 
in herzlichem hasse und heißer liebe dahinbrausende leben, 
und da in der Verwesung (und nur in ihr) gleichheit herrscht, i^ 
nahm man ohne schäm auch von fremden, was in der eigenen 
volkbeit gar nicht berechtigte, eingebildete bedtirfnisse be- 
trkdigen sollte, das große wort des vierten evangeliums, 
wjas zunächst den Juden gegenüber gesprochen war, aber 
allen Völkern gegenüber gilt, das wort von der neuen gel)urt, t6 
war auch in der christlichen weit damals schon nur noch 
eine dogmatische formel, Atunpat berührt sich mit jüdischer 
und griechischer spruch Weisheit oft genug: der nähere naeb^ 
weis würde hier, nachdem schon soviel räum in ansprueh 
genommen ist, zu weit führen: ich kenne solche Untersuchung 25^ 
gen vom Xystus her gut genug, um mich fllr gewarnt zu halten, 
niemand, der die gnomenlitteratur der Griechen und Juden 
zur zeit des aufgangs der Säsäniden gelesen, wird darüber in 
zweifei sein, daß Atunpat mitten in ihr steht, und nicht den 
mindesten anspruch darauf hat, specifisch persische anschau- y^ 
ungen zu vertreten, trotzdem er (falls das buch echt wäre, was 
durch den Patet des Aderbäd im Avesta mehr als zweifelhaft 
ist) die Wiederherstellung zoroastrischen glaubens in Persien 
als augenzeuge gesehen haben müßte, nach meinem daftir- 
halten sind wir hier auf einem von den syrischen Überset- s5^ 
zungen griechischer Spruchweisheit abhängigen gebiete, ich 
muß dies um so mehr hervorheben, als herr Max Müller in 
Trübners record 720 das buch a most useful contribution 
to our knowledge of the moral and religious convictions of 
the foUowers of Zoroaster nennt, jene griechisch-syrisch-he- 4<> 
bräische gnomik mag ihm unbekannt sein: wenn er aber 
sagt the Zendavesta contains but little of what conld con^ 
stitute the daily bread of a religious Community, and it is 
but natural that it should have .been supplemented by books 
like the present, so bekenne ich, mich darein nicht finden 45 
zu können, die gigantische anschauung von dem kämpfe 
des guten und bösen, die beide zu reichen geschlossen ein-^ 



4? 

ander gegenttberstehü , die forderung, in jedem augenblickflf 
alles zu tan, was dem reiefae des bösen abbrach schaffen 
kann, nicht geeignet daily bread of a religioas Community 
2U sein! der liberalismus hat arge Verwüstungen angerichtet^ 

swenn ein mann wie Max Müller dies birkenrindengebäek 
des Atunpat für ein wünschenswertes Supplement jener nahr- 
haften kost Zoroasters halten kann. 

Zum Schlüsse möchte ich noch einige punkte besprecheuy 
welche mir bei dem von herrn Dadabhoy seiner ausgäbe 

lo beigefügten , mir allerdings nicht durchweg verständlichen 
Wörterbuche aufgefallen sind, die lesung nicht weniger Wör- 
ter ist mir nämlich vom philologischen Standpunkte aus un- 
erklärlich. 

Einmal behält herr Dadabhoy doppeltes n an vielen 

*5 stellen, wo ieh dasselbe nur Einmal gelten zu lassen, und 
die doppelschreibang nur als zeichen der vocallosigkeit an- 
zusehen vermag, ich kann ]n:5n''73n sterben, 7n3D»"»ipn auf- 
stehn usw nur für eränische Zeitwörter auf ändan halten, 
deren an participialmodus ist. n'«)3n (in) oder D^pn oder 

^Him oder «nt^T sind auf diese weise eranisiert worden: die 
Verkürzung des vokales ä in a anzunehmen, ist wohl nicht 
2a schwierig, gewöhnlich geht jenen syrischen formein irt 
vorauf, wie Genesis 15, 2 in der misverstandenen glosse zu 
piOTQ p, welche jetzt ptoi »^n statt »pjötd^ irr punktiert ist 

*3(Aqaila zuerst vld^ %ov noti^optog). 

Zweitens möchte ich fragen, ob wir nicht im Hazwa- 
resch finalbuchstaben anzunehmen haben, bekanntlich kannte 
«chon Epiphanius solchef im Hebräischen, und wenn dem 
Huzwaresch zugestanden wird, daß ein ausfahrender strich 

loam ende des wertes mitunter nicht n oder v, sondern den 
abschluß des lafO bedeutet, kommen wir um formen herum, 
welche ich wenigstens erklärt wünschen muß, selbst anders 
als auf die angegebene weise nicht erklären kann, und an- 
derswo nirgends erklärt, ja nicht einmal als auffällig bean- 

anstandet finde, so meine ich, daß das zeichen t^ in den 
Wörtern, welche neupersischen päsux antwort 29, 4: gusta>^ 
bistäx trotzig 27, 18 33, 13 35, 4 39, 11 abhandlungen 33: 
dfizax hölle entsprechen, am ende nicht khv sondern nur kh 
zu lesen ist. armenisch wstah diok zeigen auch nur einfach 

40 gutturalen ausgang. ich meine femer, daß dies ^ auch 
im anfange mitunter nichts ist als % wenigstens khvärbftr 
31, 18 hat kein recht auf ein v. s khara läßt sich nur als 
Verstümmelung von skara verstehn, p xar und a ^ar in Ika* 
razan zeigen ebenfalls kein v. femer kann ich nic^t glau- 

45 ben, daß i in allen stellen einen langen vocal bezeichnet, 
80 wenig als n oder *^ dies tun: die drei zeichen sind lese- 
mütter. khörtak 33, 27 beitrüge 39, 30: d^töbar 33, 19 ^^ 



48 

pustuwär: tökhm 31, 18 35, 16 = p inym a tobm abhaüd- 
iungen 48, 32 sind ebenso unerträglich wie die Superlative 
mahgQt 37, 17 und nazdegt 31, 2. so möchte ich auch 29, 
34 nicht giröb, wozu gar kein grund ist (a grav), sondern grub 
gelesen wissen, doppel-wäw als recht ausgesprochenes ü: in5 
hugrüb 33, 21 22 hingegen = Kosfow Ci^usraw Xoagdfig nur 
hu$rub. 

Endlich möchte ich noch bitten, bei der erläuterung der 
in rede stehenden spräche dem Armenischen einen größeren 
einfluß zu gestatten, daß ich dabei nicht an eine verglei- lo 
chung aus einem .durchblätterten armenischen wörterbuche 
denke, sondern an irgendwelche wirkliche kenntnis der 
spräche, habe ich schon oft genug ausgesprochen, gatvar 
39, 10 = honorable ist gahavor Moses von KorSn II 7 
(herr Dadabhoy scheint an s gada zu denken), wie gahavorak ^s 
ffOQttov 9ihv%riq nagd&cfAa Cant 3, 9 Exod 38, 4 (auch iaxdga 
Exod 27, 4) = gahwära gä/wära g&wära oder richtig gähe- 
wära und davon arabisch gab&rat bein- und armschiene, wie 
sie die Chirurgen bei brüchen verwenden, garötmäntk 33, 
25 = residing in the highest paradise, das mit unrecht 20 
7fi(»ni^:i beigeschrieben erhalten hat (dies ist nur Umschreibung 
des Huzwareschwortes garötmän in Neskhischrift) und viel- 
mehr mit p garazmän karazmän zusammenstehn mußte (denn 
dies erscheint in der persischen poesie) gehört zu gerezman 
abhandlungen 178 Moses von KorSn I 11 ende II 66 Eli&g^s 
6, "/i« 48, 16 Zenob 30, 32 lo'hannes Mamikon 11,29. ha- 
mäk 35, 21 39, ^^/is ist nicht (wozu ä nicht paßt) p hama, 
vielleicht a hamak, woher bei Eli^ 124, 17 hamakden als 
persisch ausdrücklich aufgeführt : freilich p hamadtn. ktnvar 29, 
27 a xioavor rachsüchtig (beitrage 12, 9). pann (von herrn 50 
Haug noch neulich pavan gelesen) jst bewährt durch cpan- 
dam = paitidhäna, neben dem allerdings von den Wörterbü- 
chern cpadam cpadanx verzeichnet werden: das wort ist auch 
bei den Mandäern als pandama (Petermanns reisen in den 
Orient II 462) vorhanden, und im Arabischen als fadämss 
Dozy dictionnaire des vStemens 326. 

Die ausspräche evak und also auch Svakänak Svaktäk 
ist schon in den abhandlungen 71, 10 zurückgewiesen: zu 
dem dort bei gelegenheit von syr pa'^D behandelten p si yak 
und dah yak vgl jetzt de Goeje zu Baläduri 41 und was 40 
dort Defremery gibt, die ausspräche ps"»« wird vielleicht 
auch durch das neupersische hamtnak empfohlen, statt 
kanfak 37, 23 39, 9 (27, 12) würde ich kinfak lesen, da im 
neuPersischen kirfa gesprochen wird. 

In hohem grade auffallend ist pStämbar 29, 15 33, 2=? 45 
p pai|;aiiibar a patgamavor, und amhö^pand&n 27, 26 die 
Am&aspands. ich bin völlig außer stände diese formen anders 



• . 49 

denn als eingewnrzelte Schreibfehler zu erklären, die aller- 
dings von der dummheit der Schreiber der Huzwareshand- 
schriften unwiderlegliches zeugnis ablegen würden. 

Ich will hier noch auf eine wichtige stelle im EliSS auf- 

5 merksam machen, welche ohne mich wohl noch länger der 
kenntnis, der eränischen philologen entzogen bliebe, im 
achten buche, das allerdings vielleicht nicht von Elisß selbst 
ist (werke, Venedig 1838), wird von einem Mobed gehan- 
delt_, der unter Jezdegerd II (also in der mitte des fünften 

lo Jahrhunderts) die priester Samuel und Abraham gefangen 
hält. 124, 14 flf „er war gelehrter als viele weise in den 
gesetzen des Zradest : er wurde auch, was sie für eine große 
ehre in der hierarchie ihres Irrtums rechnen, hamakden ge- 
nannt: er wußte auch den ampartxas: er hatte auch den 

isbozpamt gelernt: er hatte sowohl den Pahlawi- als den Parsi- 
glauben inne = ev zPahlavikn ev zParskadenn. denn diese 
flinf grade (kestx ist mir in der bibeltibersetzung nicht vor- 
gekommen: bei ElisS findet es sich einige male für religion: 
ich habe in jüngeren jähren eine ti-bildung der wurzel ge- 

ao sehen, die tkaesa [fremdwort x^s: beitrage 68, 23] geliefert 
hat) sind es, welche das ganze gesetz der magierschaft um- 
fassen: aber außerdem ist noch ein sechster, welchen sie 
mogpet heißen", sehr geistreich ist die notiz nicht, aber 
doch der beachtung im höchsten grade wert, eben so sehr 

25 als Mas:^fidis mitteilung aus einem briefe von Ardastr Bahman 
(vielleicht aus dem kärenämak) murfig staldahab II 162, in 
welchem vier stände in Persien deutlich anerkannt werden, 
die kuttäb, denen die leitung der regierung obliegt, die fu- 
qahä, welche die Säulen des glaubens sind, die &<usäwirat, 

30 welche x^^^t «alxarb, und die ackerbauer. 

Die Zeiten sind lange vorüber, in denen ich für Hafis 
und Gelaleddin muße übrig zu haben meinen durfte: ich 
kann ^as Eränische jetzt nur noch als theologe treiben, der 
bei der so zu sagen chemischen analyse, welche er mit den 

35 südwestasiatischen religionen vornehmen muß , um die basis 
des Christentums, das evangelium, rein zu erkennen, den 
einfluß, welchen Persien auf das Judentum und durch das- 
selbe oder unmittelbar auf das Christentum geübt, zu erfor- 
schen hat. ich kann also die vorstehenden bemerkungen 

40 nur als die arbeit eines dilettanten ausgeben, der sich ganz 
gelegentlich mit den darin besprochenen dingen und, so lieb 
ihm Zoroaster und Persien sind , doch nicht nur ihrer selbst 
willen beschäftigt, dennoch glaube ich, daß diese bemer- 
kungen wenigstens anregungen geben können, und schließe, 

45 wie schon früher zweimal , mit der frage des schuldbe- 
wußten Zoroastrianers kä m8 a$ti citha. wahrscheinlich 
die beiden, welche mir auch sonst auferlegt werden: und 



50 

mit einem zandlq werden eränische philologon ja schon nm- 
zngehn wissen. 

5 

Beiträge zur kritik des überlieferten textes im buche 
Genesis, von lOlshausen. aus dem monatsberichte der kö-s 
nigl akademie der Wissenschaften zu Berlin vom Juni 1870. 
32 Seiten oktav. 

[Göttingische gelehrte anzeigen 1870 stück 39 seite 1549 
—1560.] 

Im jähre 1863 habe ich in den anmerkungen zur grie- lo 
chischen Übersetzung der proverbien bewiesen (ich betone 
dies Zeitwort), daß alle bisher bekannten handschriften des 
jüdischen kanons aus Einem archetypus stammen, am näch- 
sten läge es, diesen archetypus für das exemplar der Samm- 
ler jenes kanons zu halten, das natürlich officiell war. auf-^s 
fallen würde dann die stellenweise außerordentlich große 
fehlerhaftigkeit des überlieferten textes. man könnte zu deren 
entschuldigung freilich sagen, daß der unter Esdras amtie- 
rende ausschuß die Widersprüche des deuteronomikers etwa 
gegen den elohisten übersehen hat, also auch wohl fehler in »o 
den Worten nicht bemerkt haben kann, oder aber, daß er in 
einem heiligen texte zu corrigieren nicht gewagt, dies letztere 
wenig wahrscheinlich, da der text erst durch ihn zu einem 
heiligen wurde: man könnte vielleicht sogar daraus, daß der 
text eben nicht durchgängig, sondern stellenweise (wie in den «s 
beiden ersten büchern regnorum) verderbt ist, auf eine 
große Übereinstimmung der amtlichen ausgäbe mit ihren noch 
nicht amtlichen vorlagen schließen: man hätte also wohl die 
möglichkeit jene fehlerhaftigkeit unseres textes als gegen- 
grund gegen die ansieht, daß der archetypus unserer hand-s^ 
Schriften und drucke direkt das exemplar der Sammler des ka- 
nons gewesen sei, nicht gelten zu lassen, indessen abgesehen 
von anderen erwägungen, haben wir ein, allerdings durch 
die mündliche Überlieferung eines für geschichtsschreibung 
und geschichtsaufifassung absolut unbegabten volkes hindurch- 35 
gegangenes, also mit melir oder weniger unzuverlässigem 
Stoffe vermengtes ausdrückliches zeugnis dafür, daß jenes 
urexemplar unseres textes der zeit Hadrians angehört, ich 
habe es in den materialien zur geschichte und kritik des 
pentateuchs I 231 veröffentlicht, und bin niemals im unklaren 40 
darüber gewesen, daß die dort genannten rabbinen Saraaias 
und Abtalion, über welche losephus im anfange des fünfzehn- 
ten buches nachzulesen ist, wohl nur genannt sind, weil ge- 
rade zu ihrer zeit (Waehner II 706) gelehrte aus Betharis 
eine rolle spielten, mithin auch umgekehrt, wo von Betharis 45 
die rede war, leicht ihre namen dem gedächtnisse sich 
darbieten konnten, glaublich erscheint jene nachricht in- 



51 

soferne , als eine in den schweren zeiten unter Hadrian sich 
sammelnde gemeinde frommer Juden leicht in der läge sein 
konnte, sich mit einem einzigen exemplare ihrer heiligen 
Schriften begnügen zu müssen^ und als das ansehen der man- 
sner, welche sich eines solchen exemplares bedient hatten, 
unschwer diesem buche eine größere bedeutung verschaffte, als 
sein innerer wert philologischer kritik gegenüber ihm ver- 
liehen haben würde: man denke nur an die handschrift 
Hillels in Eichhorns einleitung I 374 (der vierten ausgäbe). 

10 was aber jene Überlieferung als in der grundanschauung rich- 
tig erweist, ist der umstand, daß unser text des jüdischen 
kanons mindestens an Einem punkte gegen das Christentum 
gerichtete correcturen enthält, mithin sein archetypus aus 
der christlichen zeit stammen muß, und naturgemäß nicht 

15 ganz aus den ersten anfangen derselben stammen kann, ich 
habe schon in den materialien I xii auf die Chronologie der 
Genesis als das entscheidende hingewiesen, diese ist nach 
der meinung, welche jetzt die herrschende ist, oder (besser 
gesagt) in folge eines aberglaubens ohne jeden beweis für 

aodie allein berechtigte gilt, von den Griechen und Samarita- 
nern gefälscht: nach meinem dafürhalten sind die masoreti- 
schen zahlen nicht ursprünglich. 

Ohne alle frage deuten ausdrücke wie nenXtjgcoTat 6 
xaiQög Marc 1, 15 darauf hin, daß in der zeit von lesu ge- 

asburt chronologische berechnungen über das endliche erschei- 
nen des königs Messias gäng und gäbe waren, der herr 
selbst hat später Act 1, 7 ähnliche versuche den schleier der 
Vorsehung zu lüften zurückgewiesen, und was der unter dem 
namen des hauptapostels schreibende Verfasser des zweiten 

30 Petrusbriefes 3, 8 mit sichtbarer kenntnis des schlüsseis aller 
solcher rechnungen aus psalm 90, 4 ableitet, zielt wesentlich 
ebendahin, allein diese proteste setzen den glauben voraus, 
welcher , wie er denn ja den jüdischen Messias erwartete, 
auch die grundlage seiner Schlüsse den jüdischen anschauun- 

35 gen, namentlich denen von der woche, entnahm, wobei frei- 
lich dahin gestellt bleiben mag, ob die eränische sage von 
einem sechs Jahrtausende dauernden kriege Ahrimans mit 
Ormuzd vor dem endlichen letzten kämpfe von irgend wel- 
chem einflusse gewesen ist. am einfachsten ist die formel 

40 von Irenaeus 5, 28 ausgesprochen: otratg f^fAigaig iyivexo o 

Aus zwei schon von Fabricius im codex apocryphus 
veteris testamenti [1722] I 750 [setze 850] 851 mitgeteilten 
stellen des Hieronymus geht hervor, daß das buch der ju- 
45biläen oder die kleine Genesis hebräisch geschrieben war, 
und noch von Hieronymus in dieser spräche gelesen wurde: 
das von jenem vater zur erläuterung von non Num 33, 21 

4* 



52 

verwandte wart des nrtextes, welches Stadium bedeuten soll^ 
muß 43, 11 der Dillmannschen ausgäbe im originale gestan- 
den haben, ist als D"»n von Buxtorf 2253 belegt, und mit der 
zweiten hälfte von a aspargz (meine abhandlnngen 7, 20) 
identisch, da persische wegmaße schwerlich anderswo als 5 
im persischen oder parthischeuv reiche gegolten haben, ist 
durch dies D'^n wahrscheinlich, daß das buch der Jubiläen 
östlich vom Euphrat verfaßt ist wenn nun aber dies buch 
daraus, daß Adam das tausendste jähr nicht erlebt, schließt, 
daß die ihm gewordene drohung erfüllt sei, er werde an dem 10 
tage, an welchem er von der verbotenen frucht essen werde, 
sterben, so folgt, daß schon dem Verfasser der kleinen Ge- 
nesis vor Christus Ostlich vom Euphrat die Vorstellung tausend 
erdenjahre als einen weitentag anzusehen geläufig war. und 
von dieser ist dann nur Ein schritt zu der annähme einer 15 
Weltenwoche, aus dieser annähme ergab sich dann weiter 
mit notwendigkeit der glaube, die' geschichte werde 6000 
jähre dauern, als beweis für die richtigkeit dieser ansieht 
wurde gewiß angeführt, daß Phaleg d h hälfte (syrisches 
feleg Geopon 10, 26 11, 30 und arabisches filg weichen im 20 
vocale etwas ab) im jähre 3000 der weit gestorben ist, 
wohlverstanden nach den bei den LXX erhaltenen zahlen: 
siehe lulius Africanus in Bouths reliquiae II 244. da nun 
der tod dieses erzvaters in unserm sonst leidlich genau dem 
der Griechen entsprechenden texte der Genesis in keiner «5 
weise hervorgehoben wird, ja nicht einmal die Jahreszahl 
desselben anders als durch ausdrückliches addieren am stu- 
diertische gefunden werden kann, also im texte selbst keine 
aufforderung lag, die zahlen um dieses todesjahres willen zu 
corrigieren , der hebräische name aber gleichwohl auf eine so 
besondere bedeutung des mannes hinführt, welche ander- 
weitig für uns nicht erhellt, so kann ich die Zählung der 
LXX, welche alles erklärt, nicht für eine entstellung, sondern 
muß sie für die ursprüngliche halten, dem buche der Jubi- 
läen hat Phalegs tod als mitte der Weltgeschichte offenbar 35 
nicht gepaßt, wohl deshalb nicht, weil derselbe kein eräugnis 
der jüdischen geschichte war , die man sich mehr und mehr 
gewöhnte als die einzige der rede werte anzusehen: darum 
ändert der verfassei* jenes buches die zahlen der Genesis 
in kapitel 5 und 11, und kann in folge dieser änderungen4o 
den einzug der Israeliten in Palästina auf 2450 setzen und 
als mittelpunkt der hundert Jubiläen, welche ihm das ganze 
währt, betrachten, dies beweist wenigstens an Einem falle, 
wie frei in vorchristlichen zelten auch die hebräisch reden- 
den Juden mit ihren heiligen Urkunden umgiengen, und er- 45 
laubt als möglich anzunehmen, daß auch die im jetzigen he- 
bräischen texte Genesis 5 und 11 stehenden zahlen von den 



53 

Juden selbst einem Systeme zxk liebe geändert sind, die ge- 
sammtzahl der jähre Ton der Schöpfung bis zu lesus ist jetzt? 
(man sehe nur Usher, Bodenschatz und Waehner) 4000, der 
auszug aus Aegypten 2666 = V» von 4000, und das epoehe- 

5 jähr des mia^ ^373 fällt tausend jähre nach dem aifözuge. 
man muß dabei tfberlegen, daß 4000 keine zahl ist^ welche 
irgendwie auf semitischem gebiete für eine heilige gilt: damit 
man 4000 für hundertmal 40 ansehen dürfte,, müßte 40 im^ 
ganzen alten testamente (nicht bloß in einzelnen stücken) 

lo rechnungsmäßig viel öfter verwendet werden als es geschieht, 
daß diese anordnung der zahlen nach Alexanders einzuge in^ 
Jerusalem, der die erst später mit dem anfange der seleu- 
kidisehen aera zusammengeworfene epoche des mnt3U3 y^n; 
ist, getroffen worden, erhellt ohne weiteres, sie ist aber. 

15 auch nach der entstehung der kirche gemacht , wenn anders 
die damals umlaufende weißagung „^nach. fünf und einem 
halben tage will ich kommen und dich erlösen^ (materiaUen 
II 22, 31 60, 18 69, 18 70, 33 154, 33) die nachher durch 
lulius Africanus allbekannt gewordene ,. aus den jetzt nur 

20 bei den LXX erhaltenen zahlen geflossene annähme zur Vor- 
aussetzung hat, daß lesus im jähre 5500 der weit erschienen, 
wollten die Juden dieser begegnen, so brauchten sie, falls 
die zahlen der LXX von den ihrigen abwichen, nur zu sa- 
gen, daß die hebräischen zahlen als die des originales mehr 

2$ glauben verdienten als die griechischen, und nach ihnen noch 
1500 — X jähre bis zu jenen 5500 zu verstreichen hätten: ta- 
ten sie das nicht (und wir würden davon irgend etwas ge- 
hört haben, wenn sie es getan), so haben sie damals diesel- 
ben zahlen in ihren Urkunden gehabt wie jene in den ihrigen. 

30 und sind haupteräugnisse der jüdischen geschichte auf ali- 
quote teile der grundzahl gelegt oder deutlich von solchen 
abgeleitet, so ist das wenigstens für mich ein klarer beweis, 
daß die ganze rechnung ein kunstprodukt ist, alsa die ihr 
zu gründe liegenden zahlen nicht ursprünglich sind, wenn 

35 zwei religiöse gemeinschaften, welche in so scharfem kämpfe 
mit einander stehn, daß der einen leben der andern tod ist, 
für das für beide wichtigste eräugnis so sauber runde zahlen 
haben wie 4000 und 5500 sind, so ist die andere dieser zah- 
len notwendiger weise das ergebnis einer öarrectur. es kann 

40 die erste mit etwas nachhülfe, aber ganz naiv, nur im In- 
teresse der reinlichkeit nach vorhandenen Urkunden aufge- 
stellt sein: die zweite ist von einem Systeme dictiert. jene 
4000 des masoretischen textes sind in nichts von den 4900 
des buches der Jubiläen oder den 4250 der ascensio Mosis 

45 verschieden , an deren Ursprünge aus der theorie niemand 
zweifelt, hervorgehoben muß noch werden, daß 5500 als 
zeit der erscheinung des Messias nicht aus dem Systeme der. 



54 

LXX geflossen sein kann, da dies, wie Phalegs tod im jähre 
3000 zeigt, auf 6000 als ende der geschichte hinaus wollte, 
die samaritanischen in ihrem sehlußresultate um 301 von dem 
masoreti^chen abweichenden zahlen zu verstehn ist mir bis- 
her noch nicht gelungen, was empfindlich ist, worin ich mich 5 
aber ebenso gut füge, als in meine Unwissenheit über das 
chronologische System des losephus, das nach den bisherigen 
ausgaben nicht erörtert werden kann, oder (um wichtigeres 
zu nennen) in die Unwissenheit über das Verhältnis des ve- 
dischen yahva , yahvant und yahu sahasas zu mrT» und 'o 

Der text des jüdischen kanons, welcher uns vorliegt, 
gehört nach dem gesagten im großen und ganzen in den 
anfang des zweiten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung, von 
da aufwärts bis zum Schlüsse des kanons selbst ist ein weiter 15 
weg, auf welchem viel passiert sein kann, die zeit kurz vor 
Christi geburt hat sogar schon die anfange einer hebräischen 
lexikographie gesehen, die au^ meinen Onomasticis sacris 
und den griechischen vätern so leidlich herzustellen sind : 
für völlig naiv kann sie nicht gelten, da niemand an die 20 
wissenschaftliche methode der gelehrten glauben wird, welche 
in diesen unruhigen und vor allem schon durch die den Ju- 
den eigentümliche apologetik vergifteten Jahrhunderten schrie- 
ben, so folgt, daß jenes exemplar von Betharis höchst wahr- 
scheinlich der officiellen ausgäbe des Esdras nicht tiberall ^5 
entsprach, ich bin geneigt, auch alle die fehler, welche ein- 
gebildete gelehrsamkeit in den text getragen hat, dieser pe- 
riode zur last zu legen, es ist z b mir längst nicht zweifel- 
haft, daß das als heimat Abrahams genannte D'^n^D "iii^, das 
im zweiten seiner beiden teile für das jähr 2000 v Chrs^ 
durchaus nicht paßt, dessen erster teil alles suchens uner- 
achtet nicht hat gefunden werden können, eine in dieser zeit 
entstandene schlimmbesserung aus Urartu Urastu, dem alten 
assyrischen namen Armeniens ist, welchen namen ich auch, 
ich weiß nicht mit welchem rechte, als ürasti angegeben 35 
finde. Abraham hieß den für das Judentum zu gewinnenden 
Griechen gegenüber damals Chaldäer, da der ruf der Chal- 
däer noch ein sehr anständiger war: es empfahl sich also, 
nachdem -^it« zu den bekannten sagen von Abrahams feuer- 
probe vernutzt worden war, den zweiten teil des namens 40 
seines Vaterlandes an die d^^i^^d anzuknüpfen, welche die 
Genesis selbst 22, 22 von einem später als Abraham leben- 
den 11ÜD herleitet, in dieselbe zeit setze ich die letzte sylbe 
von n^DD"iN, die doch wohl = armenischem äat ^ceva (ab- 
handlungen 45 68) ist, während ^d"i«, wie Kiepert nachge-45 
wiesen, Nalbäq bedeutet, das ich bei Lazarus von Oarb als 
Albak gefunden habe. 



55 

BeschädigUDgen wie die eben angeführten werden 
sich meistens nur vermuten und nur selten wirklich heilen 
lassen: es wird auch oft genug zweifelhaft verbleiben, ob 
sie nicht vielleicht schon in dem officiellen exemplare des 

5 Esdras gestanden haben, dies wiederherzustellen muß die 
zweite sorge des alttestamentlichen textkritikers sein : er muß 
sich bescheiden in den meisten partien über dasselbe hinaus 
gar nicht vordringen zu können. 

Aber das ist nicht so schlimm wie es aussieht, denn 

10 bei durchaus nicht wenigen stücken des alten testamentes 
sind wir meiner festen und jähre hindurch geprüften Überzeu- 
gung nach in der entstehungszeit, wenn wir im Zeitalter des 
Esdras angekommen sind, des mannes, welcher mit ohne 
vergleich größerem rechte als Moses der Schöpfer des Juden- 

istums genannt werden kann, ich halte den elohisten, wel- 
cher nicht blos im pentateuche tätig gewesen ist, wie meine 
Schüler schon seit 1864 wissen, für identisch mit dem redac- 
tor des pentateuchs und entweder für Esdras selbst oder für 
einen in seinem auftrage arbeitenden priester des zweiten 

Stempels, die abstraction ist überall später als das concreto, 
darum ist auch elohim (sing) später als Yahwe, wie denn 
elohim allein (ohne suffix und ohiifi beistehendes Yahwe) in 
notorisch alten propheten zur bezeichnung des höchsten We- 
sens so gut wie nie vorkommt, diejenigen Israeliten, welche 

»sdie älteren elohistischen stücke des alten testamentes, na- 
mentlich die im exile abgefaßten elohistischen psalmen schrie- 
ben, sind die geistlichen väter derer, welche -»din sprachen, 
wo mrT> geschrieben stand, ist dieses qeri perpetuum eine 
späte anordnung der falschen frömmigkeit, so ist es auch 

30 jene scheu, den aus dem israelitischen nationalgotte , neben 
welchem der Israelit keinem anderen dienen soll, in den 
einzigen gott, neben dem es keinen anderen gibt, und dessen 
den beiden auch durch sein exilleiden predigender knecht 
Israel ist, verwandelten Yahwe bei namen zu nennen, mich 

35 hat stets gewundert, daß noch niemand daran gedacht hat 
Kegn IV 22, 8 flf und Esdr II 8, 1 fif zu parallelisieren. ist 
dort gemeint, daß unser Deuteronomium zur zeit des losias 
geschrieben ist, so muß hier der sinn notwendig der sein, 
daß die tora als ganzes von Esdras herrührt, und der 

4opentateuch oder vielmehr der hexateuch (denn das werk 
schließt das buch losue ein) hat einen planmäßigen Zusam- 
menhang (und nach diesem muß die kritik doch endlich auch 
einmal fragen), hat einen existenzgrund nur in dem gedan- 
ken, die unter Esdras versammelte Judenkolonie über die 

45 bedingungen zu belehren, unter welchen sie das land der 
Verheißung wieder einzunehmen hoffen darf, es sind die- 
selben, unter denen ihre ahnen es einst erobert: daher denn 



56 

auch diesen ahnen genau dieselben gesinnnngen namentlich 
in betreff des conabiums mit nicht jüdischen weibem ange- 
dichtet werden^ welche Esdras mit so großer strenge in 
seiner gemeinde durchführte, die arbeiten des sicher im 
sinne der rede des Stephanus Act 7 schreibenden (prophetischen) 5 
Jahwisten^ des älteren mit den elohistischen psalmen wohl 
gleichzeitigen (gemeiniglich zweiten genannten) elohisten, 
des deuteronomikers und vielleicht noch vereinzelte andere 
stücke sind von dem jüngeren , bisher für den ältesten pen- 
tateuchiker gehaltenen elohisten Esdras in seinem sinne ver-io 
arbeitet worden, so erklärt sich denn auch z b gleich der 
anfang des pentateuchs als eine polemik gegen persische 
kosmogonie. himmelj wasser, erde, bäume, tiere, menschen: 
so ordneten die Ferser in ihren sechs gähänbärs die Schöp- 
fung, deren dauer sie auf ein jähr bestimmten : Esdras folgte '5 
ihnen , aber er knüpfte das leuchtendste juwel der israeliti- 
schen religion , den sabbat , in den ring als Schlußstein, und 
fügte in polemik gegen die Perser an bezeichnender stelle 
die bei seinen Vorbildern für anfangslos geltenden lichter in 
die aufzählung des geschaffenen, mußte darum aber freilich^ 
die im persischen ungestörte folge trüben, weil er sonst mit 
seinen sechs wochentagei^ nicht gereicht hätte, auch fische 
und Vögel neben einander zu nennen ist, wie murg 6 mäht 
zeigt, persisch, der Jahwist wird seinen lebensbaum nicht 
den Persem, sondern den Modern entlehnt haben: gaokerena^s 
meint gayokerena, da in der aramäischen schrift ppiK^i so 
gesprochen werden sollte,- wie D»p qäySm gelesen wird: vgl 
beitrage zur baktrischen lexikographie 65, 8. es wird, um 
mit Einem satze alles zusammenzufassen, dabei bleiben : vo- 
IkOQ naQ€iaijl^€v Rom 5, 20. er unterbrach die gesunde ent- 30 
Wickelung, und machte sie zum zerrbilde. 

Aus dem gesagten dürfte erhellen, daß unser text der 
Oenesis als solcher etwa mit Perikles gleichalterig , uns 
aber nur in den abschriften Einer sechstehalb Jahrhunderte 
jüngeren handschrifk erhalten ist. grund genug ihn darauf 35 
anzusehen, ob sich beschädigungen an ihm entdecken und 
heilen lassen, ich kann solche Untersuchung nur für äußerst 
nützlich erachten, weil auch für den fall, daß die etwa vor- 
geschlagenen besserungen sich nicht halten ließen, ein ge- 
naueres Verständnis des textes dadurch angebahnt wird, daß 40 
wirkliche oder scheinbare Widersprüche und auffäUigkeiten 
desselben zur spräche gebracht werden, herr Olshausen hat 
schon 1826 emendationen zum alten testamente herausgege- 
ben, dann 1836 als programm der Universität Kiel zum ge- 
burtstage des königs kritische bemerkungen zu demselben 45 
buche veröffentlicht, beides arbeiten, die nicht die gebührende 
beachtung gefunden haben, auch die später mitgeteilten 



57 

Verbesserungen des psalters und des buches lob, obwohl sie 
bekannter sind als die in jenen ersten aufsätzen vorgeschla- 
genen, sind nicht bequem gewesen, um so mehr habe ich 
auf den jetzt, leider mit feiner uns nicht wünschenswerten 
skargheit gelieferten beitrag zur textkritik des alten testa- 
mentes aufmerksam machen wollen, es ist natürlich unmög- 
lich, hier die etwa dreihundert bemerkungen zu besprechen, 
welche zur Genesis gemacht werden: die exegese wird wohl 
tun sie durchgängig zu berücksichtigen: ich erlaube mir nur 

lo wenige werte. 4, 7 glaube ich rnr^Ti n^sba ablehnen zu müs- 
sen, da Regn I 20, 11 mu5ti N2t3 gesagt wird, auch ^bndem 
sprachgebrauche nicht gemäß scheint, zu 16, 13 hat mir 
ein sehr feiner kenner des alten testamentes vorgeschlagen 
übTt in iT"'rt zu ändern und "^fc^S zu betonen. 33, 4 nennt 

xsherr Olshausen die tilgung von mpuJ'^i von der punctation 
mit recht nicht anerkannt, die LXX, deren text hier noch 
nicht in Ordnung ist, scheint darauf hinzuweisen, daß eines 
der verba, nnpiö'»^ oder nnpsrr^n, die sich auch verdächtig 
ähnlich sind, von ihr nicht gelesen worden ist. 41, 56 wird 

aoin -iTöN bD nfi« dni = ndvxaq toi>q aiToßoXfSvag ein selten- 
stück zu den von Buxtorf 2321 verzeichneten Wörtern piatt^-^ße 
nnd »"nao->N im sinne von sirus stecken : auch an syr nnTSfi« 
habe ich bei der stelle gedacht (Baläduri 246, 8): das wort 
würde vorzüglich passen (materialien I 68, 6), und daß es 

25erä,nisch ist (abhandlungen 12, 24), stikt mich wenigstens 
bei meiner grundanschauung vom pentateuche nicht, wenn 
Eödr I 5, 14 htsiü -ii£iu)U)b gesagt werden darf, wie Darius 
Vaumi^anäma Pära§a „ein Omisesnamiger Perser" sagt, so 
ist das Eränische den Juden damals so bekannt gewesen, 

30 daß füglich in einem durch des Esdras bände gegangenen 
Schriftstücke auch ein eränisches wort anzunehmen zulässig 
erscheinen kann. 

6 
The divans of the six ancient Arabic poets Ennabigha, 

ssAntara, Tharafa, Zuhair, Alqama and Imruulqais; chiefly 
according to the MSS of Paris, Gotha, andLeyden; and the 

• collection of their fragments , with a list of the various rea- 
dings of the text. edited by W^Ahlwardt. London: Trübner 
and Co. 1870. 224 xxx 114 selten groß octav. 

40 [Göttingische gelehrte anzeigen 1871 stück 10 Seite 382 
—394.] 

In unserer zeit ist die dringendste aufgäbe der theo- 
logie, ein richtiges urteil über den Semitismus zu gewin- 
nen, die paar allgemeinheiten , welche durch Benan und 

45 dessen unwissende und geistlose gegner in Umlauf gekom- 
men sind, ermächtigen zu einem solchen noch lange nicht: 
es ist die ernsteste arbeit aus den akten nötig, und damit 



58 

diese vorgenommen werden könne, müssen die akten selbst 
zugänglich gemacht werden, in diesem sinne ist, wie jeder 
sorgfältige druck eines älteren oder jüngeren semitischen 
klassikers, auch die ausgäbe der sechs vorislamischen dich- 
ter Arabiens, welche uns so eben herr professor Ahlwardts 
geliefert hat, und welche durch ihren titel genugsam be- 
schrieben ist, mit dem höchsten danke aufzunehmen. ' denn 
wenn auch bei weitem das meiste, was uns hier geboten 
wird, bereits bekannt war (herr Ahlwardt hatte auch gar 
nicht nötig , so vornehm ablehnend sich seinen vorgän lo 
gern gegenüberzustellen), so ist es doch nun erst (freilich 
unter der nachher zu machenden einschränkung) bequem 
jene sechs zu studieren, von einem so gründlichen kenner 
der altarabischen poesie, wie herr Ahlwardt es ist, bearbeitet, 
wird der text, der ja überdies schon von muhammedani- 15 
sehen gelehrten festgestellt war, für höchst zuverlässig gelten 
können: man hat alles in Einem handlichen bände beisam- 
men: eine überall verständliche, das auffinden der verse, 
falls man ein grammatikercitat aus diesen Sachen aufsuchen 
will, erleichternde und leicht für die definitive zu erklärende ao 
citierung ist ermöglicht: der leser durch die in mancher an- 
dern hinsieht allerdings zu bedauernde abwesenheit der ara- 
bischen commentare und einer Übersetzung genötigt die ge- 
dichte aus ihnen selbst, vor allem durch abfassung einer coä- 
cordanz, zu verstehn: endlich sind die dilettanten, die nach- 25 
gerade recht lästig werden, in die Unmöglichkeit versetzt, 
dies buch mit sieben siegeln zu misbrauchen. 

Man hat gesehen, daß ich den hauptwert dieses bandes 
darin finde, daß lexikalischen, grammatischen und allen mög- 
lichen andern Untersuchungen semitischer philologie hier alte, 30 
echte texte geboten werden, von denen mehr oder weniger 
fest steht, daß sie völlig autochthon semitisch sind, und in 
der tat: daß diese gedichte im großen ganzen ursprünglich 
sind, wird sich nicht bezweifeln lassen, die theologen haben 
zwar so wenig sinn für Individualität gezeigt, daß sie die 35 
echtheit von Curetons Ignatius verkannten, obwohl aus jeder 
zeile ein ganzer mann, das richtige Vorbild seines Schutzbe- 
fohlenen und jetzigen mitheiligen aus dem sechszehnten Jahr- 
hunderte spricht, der wahre jünger des donnerkindes lohannes : 
die Orientalisten werden bereiter sein, aus den greifbaren 40 
Verschiedenheiten in styl und art etwa zwischen «imruNalqais, 
Näbigat und Zuhair auf Verschiedenheit der Verfasser zu 
schließen, und damit allein den beweis der echtheit erbracht 
glauben, da falscher voraussichtlich weit mehr nach der 
Schablone gearbeitet hätten, deren anwendung die arabische 45 
rhetorik überhaupt so nahe legt. 

Das sprachliche erregt keine wesentlichen bedenken. 



59 

Juden sind allerdings lange vor Muxammad im nördlichen 
Xigäz angesiedelt gewesen: über Xlrat und Gassän können 
griechische einflüsse sich geltend gemacht haben, und eben- 
sogut persische: im großen ganzen jedoch haben vor dem 
5 Islam weder die Juden noch die Griechen oder Perser in ir- 
gend bedeutendem maße eingewirkt, auch in der spräche 
nicht, und demgemäß sind fremdwörter in diesen sechs dich- 
tem selten. 

Von besonderem interessis ist bei öarafat 4, 12 «irän. 

10 wie ich in den beitragen zur baktrischen lexikographie 25 
aus dakhma und den verwandten Worten geschlossen habe, 
daß vor Zarathüstra auch in Erän sitte gewesen sei die lei- 
chen zu verbrennen, so folgt mir aus der gänzlich unarabi- 
schen (abhandlungen 17, 25) form «irän, welche dem hebräi- 

15 sehen p« entspricht (nur daß der vocal der ersten sylbe 
entweder pijt als urform anzunehmen zwingt, oder aber den 
schein eines 'ma§dar III erwecken soll), daß die Araber da» 
begraben der leichen in sargen von den Juden überkommen 
haben: Freytag erwähnt in seiner einleitung 221 die sarge 

ao nicht, syrisch ist das bei öarafat 4, 45 erscheineüde man, 
vgl meine Onomastica I 229. 

Deutlich griechisch sind qirmtd und dessen ableitung 
muqarmad Näbigat 7, 12 31 yantarat 21, 36 Oarafat 4, 22 
(xegafiigV. qaunas = xcovog '©arafat 12, 3 Näbigat 1, 18 

as (weiblicn) : riöl = i«r^a (Lagarde abhandlungen 33,2) Nim- 
ruNalqais 28, 1: qiröäs = x^Q^^ Oarafat 4, 32: tafagfaga 
«imruwalqais 18, 47 19, 29 von figg = tp^tpog, mein Hippo- 
lytus 197. dazu kommt noch giryäl «imruNalqais 29, 4 6a- 
wäliq! 45, dessen original ich nicht zu erkennen vermag, 

30 und das jedenfalls durch griechische vermittelung empfangene 
mubaiOir Näbigat 5, 15 veterinarius. 

«imruKalqais weiß 18, 41 einer schönen auf Persisch 
den hof zu machen, und die mägier sind ihm 22, 1 bekannt, 
an persischen vocabeln notierte ich «ägur ziegel Näbigat 7, 

35 16: dibäg mmrudtalqais 18,15 19,11 Lagarde abhandlungen 
32, 7: gum Oarafat 4, 19 Lagarde beitrage zur baktrischen 
lexikographie 71 (braucht nicht direkt aus urunya entstanden 
zu sein): hazawwar Näbigat 7, 32 = armenischem hzor, 
diese anzeigen vom vorigen jähre 1464: /aizurän Näbigat 

405, 46 doch wohl nach bekannter persischer art „aus zwei 
imperativen" gebildet, um ein zurückspringendes und schla- 
gendes (eigentlich gehn machendes), das heißt, schnellkräf- 
tiges holz zu bezeichnen wie bambus, und dann übertragen 
auf das Steuer des schiflFes: himläg Zuhair 17, 10: qafizZu- 

45hair 16, 32 Lagarde abhandlungen 81, 1 a kapic = xa- 
nldfj: raunaq [«imruNalqais] 18, 4 (Herodots gadtPccTCff, ab- 
handlungen 225, 28 materialien I viii: zu dem ^(ißa^ = 



60 

«abag ebenda vgl jetzt ClimeDt-Mullet JAP VI 11, 205): sirbäl 
und tasarbala yantarat 20, 2 18 Barafat 13, 12 [Mimra&tal- 
qatö] 29, 4 abhandlangen 206, 24: sunbak Barafat 10, 13 
jLagarde beitrage 17, 33: saOrang mmrufitalqais 18, 42: nam- 
raq sattelküssen mmruMalqais 10, 6 wohl ein persisches 5 
Burma. 

Alles dieser art in den sechs dichtem vorhandene habe 
ich hier natürlich nicht geben können, da manche Wörter 
ausführlichere besprechung nötig haben werden, die fremd- 
sprachlichen demente in diesen arabischen stücken sind der lo 
anzahl nach ungefähr denen im jüdischen kanon analog, wo 
freilich noch nicht alles erkannt und das gelegentlich erkannte 
als von einem unbequem unabhängigen vorgebracht unbe- 
achtet geblieben ist, wie ic'^öd = indischem pattiga pattiga 
Boethlingk Roth IV 385 386, V:iTiD aus paiti +'x, fi^nü^ms 
aus einem vorauszusetzenden baktrischen antarekhshathra der- 
jenige, welcher in der provinz den großkönig vertritt (über 
nu) meine abhandlungen 46, 3 68,4 beitrage 48, 24): antare 
lautet im Pehlewi nn, neupersisch dar, und über antar sagt 
das Petersburger Wörterbuch I 239 240 „nicht selten verbin- lo 
det sich antar mit dem regierten worte zu einem comp in 
der bedeutung .... im innem von — befindlich", wir ha- 
ben zu diesem antarekhshathra ein genau entsprechendes, 
noch belegbares antaredaxyu," welches vom Mithra ausgesagt 
diesen als in der daxyu den Ahuramazda vertretenden gott^s 
bezeichnen wird. 

Herr Ahlwardt teilt seite 111 mit, was Magma^i für be- 
denklich erklärt hat, und zu meiner großen freude stimmt 
dies bei d^imrufitalqais in vier fällen von den sechs bis sieben 
angegebenen mit meinem urteile überein: über die übrigen 30 
dichter darf ich mir eine äußerung noch nicht gestatten: 
nur an Näbigats stück 58 in dem anhange zu glauben, kann 
ich mich nicht entschließen, aus der zeit, wo ich bei Fried- 
rich« ßückert Hamasa und andere altarabische dichtungen 
las, sind metrische Übersetzungen ßückerts von der muyalla-35 
qat des Barafat und des 3>amr (die hier nicht hergehört) in 
meinen bänden geblieben: Bückert (siehe jetzt seine Hamasa 
I 14), der verse, die wir bei «imruNalqais lesen^ dem Ta«ab- 
ba6a sarrä zuschrieb, athetierte von Barafats großer qagide 
vers 9 38 48 55 88-93 100—102 106 und stellte 36 zwi-40 
sehen 28 und 29 (der ausgäbe von Caussin de Perceval, 
Paris, ohne titel, für Vorlesungen gedruckt) : es sind dies die 
verse IV 9 37 47 63 87—92 99 100 und zwei bei herra 
Ahlwardt nicht im texte erscheinende buyüt. herrn AUwardts 
35 käme danach zwischen seine distichen 27 28 zu stehn. 4S 

Wir haben nach dem obigen hier, wenn irgend wo, den 
Semiten an sich vor uns, frei von indogermanischen uind 



61 

ägyptischen einflüssen : ich kann nicht sagen , daß er mir 
irgendwie liebenswttrdig oder bedeutend erscheint. Bückert 
hat in der ersten hälfte der vierziger jähre sich mit Über- 
setzung altarabischer poesie viel beschäftigt, aber wie ich aus 
5 eigenster Wissenschaft bezeugen kann, und in seinem Amrilkais 
95 auch Öffentlich ausgesprochen ist, in der absieht der deut- 
schen „ganz sich verinnerlichenden poesie scharfes zeichnen 
und helles ausmalen eines bloß äußerlichen heilsam entge- ' 
genzuhalten", der erfolg hat den erwartungen nicht ent- 

losprochen. wenn man jetzt nicht selten bei anerkannten ken- 
nern der altarabischen poesie einer hohen Schätzung des 
aestlietischen wertes derselben begegnet, so kann ich das 
nur daraus erklären, daß die Schwierigkeit jener poesie herr 
zu werden, so groß ist, daß man unwillkürlich den auf das 

15 Studium verwandten betrag an zeit und kraft als auch für 
das aesthetische genießen nicht vergeudet ansehen zu dürfen 
sich überredet mir scheint es eine übele empfehlung ftlr 
eine poesie, wenn man, wie herr Ahlwardt das zu tun selbst 
einmal genötigt gewesen ist, einen tierarzt zur commentie- 

aorung ihrer gedichte herbeizuziehen sich bemüßigt findet, die 
Sammlung von adjectiven zu verschiedenen hauptwörtern, 
welche man als den kern arabischer dichtung ansehen darf, 
liest sich, wie mir scheint, nicht wesentlich anders als ein 
botanisches handbuch oder ein zoologisches compendium des 

»5 alten Schlages : ich habe in Vorlesungen über den jüdischen 
kanon neben Bocharts hierozoicon kein buch so oft genannt 
wie herm professor Ahlwardts ^^Palaf «al«axmar. man denke 
sich lulius PoUux oder Bar Sinäyä in der art bearbeitet, 
daß der reihe nach zu jedem aufgeführten synonymum ein 

3»vers gemacht wird, so dürfte das niemandem lesenswert 
erscheinen, in der tat verläuft ein arabisches gedieht richti- 
gen baues meist so, daß nach einem eingange, der in der 
ai*t unserer akte der freiwilligen gerichtsbarkeit feststellt, 
wann und wo der dichter seinen schätz das letzte mal ge- 

35 sehen hat, auf irgend ein tier übergegangen wird, das der 
poet reitet oder von weitem sieht, daß das inventar der Voll- 
kommenheiten dieses tieres aufgenommen wird, und gele- 
gentlich am ende gar noch die hohle band erscheint oder 
auf den beutel hingewiesen wird , der wohl im stände wäre 

40 ein honorar zu fassen, wenn einmal vom menschen die rede 
ist, so gehört dieser sicher der unter den Arabern weit ver- 
breiteten familie Rodomont an, oder er ist ein Schmutzfink, 
der selbst wenn er königlichen Stammes ist oder im vertrau- 
testen verkehre mit fürsten steht, sich über geschlechtliche 

45 dinge in einer weise äußert , wie sie in Europa vielleicht in 
einer matrosenkneipe ostLondons, aber in gebildeten kreisen 
nirgends, sicher nicht zwischen mann und frau oder freund 



62 

und freund, vollends bei dichtem, welche an der spitze ihres 
Volkes stehn wollen, gar nicht zulässig erscheinen wttrde: 
. und wir sind mit Nimru«alqais und Näbigat auf dem höhe- 
punkte der national-arabischen entwickelung, nicht in einem 
petronischen Zeitalter, man lese nur in herrn Ahlwardts5 
buche 220 unten und den Schluß von des (wie ausdrücklich 
gerühmt wird) keuschen Näbigat siebentem gedichte. die 
beschreibung der hinterviertel arabischer kamele läßt mich 
kalt, stellen wie die angeführte Näbigats erregen mir ekel, 
nur selten kommt der mensch zum Vorschein, wie in des^o 
«imruNalqais versen auf den tod seines vaters: auch der 
mantel des propheten oder weisen, den die dichter gelegent- 
lich mit geschicke anzulegen und in den majestätischsten 
falten zu tragen wissen, verhüllt meist nur Übel den morali- 
schen krüppel, der darunter steckt, alle im tiefsten sinneis 
menschlichen interessen sind diesen leaten und ihrem publi- 
kum fremd, wovon jeder sich überzeugen wird, der den ver- 
such machen will, die religiösen und ethischen anschauungen 
der Araber aus diesen gedichten kennen zu lernen, ausdrück- 
lich muß ich aber darauf aufmerksam machen, daß es bei 20 
solchen Untersuchungen nicht angeht (was doch dem jüdi- 
schen kanon und dem Talmüdh gegenüber jetzt alle tage 
geübt wird) einzelnheiten aus dem ganzen herauszureißen und 
in ein willkürliches licht zu rücken: eine wörtliche Über- 
setzung sämmtlicher gedichte in prosa ist die einzige richtige 25 
vorläge des aesthetischen und dogn^atischen Urteils für alle 
diejenigen, welche die Urschrift zu lesen außer stände sind. 
Dante ist an Bachenschwanz, Homer an Zaupper nicht zu 
gründe gegangen: ßückert erklärt „zu seinem zwecke'^ sei 
nötig gewesen, die größeren gedichte in viele kleinere zu 30 
zerlegen, einzelne verse umzusetzen, und viele müßige rei- 
mereien, woran jeder arabische und [in folge seiner beein- 
flussung durch die* Araber] persische divan einen Überfluß 
habe, so wie einiges, was sich nur arabisch oder lateinisch 
lesen lasse, zu streichen, und doch, welchen eindruck macht 35 
selbst sein so zurechtgeschnittener Amrilkais? 

Besonders wertvoll scheint mir, daß herr professor Ahl- 
wardt in sehr markierter weise die metra der von ihm her- 
ausgegebenen gedichte notiert hat. ich glaube seine absieht 
dabei zu verstehn , und halte den punkt für wichtig genug, 40 
um ausdrücklich auf ihn aufmerksam zu machen, es wird 
so leicht in der griechischen philologie niemandem einfallen, 
alle metra der späteren zeit in dem wirklichen altertume an- 
gewandt zu glauben: ich will gleich an das gröbste erinnern : 
sollte es möglich scheinen, daß politische verse, wie sie Tze- 45 
tzes schrieb, schon in den tagen Piatos verfaßt wären ? oder 
aber konnte Demosthenes eine gereimte prosa reden, wie sie 



63 

des Chrysostomus nachfolger, Procius von Constantinopel, 
fast in der art des arabischen :>ao, oder wenn dieser aus- 

- druck einem heiligen bischofe gegenüber nicht gebraucht 
werden darf, einer fägilat, in nicht wenigen seiner in dem 
5 auctuarium von Combefis von jedem Orientalisten leicht ein- 
zusehenden reden anwendet? wenn man dies aber für un- 
möglich hält, so wird auch im Arabischen erlaubt sein zu 
fragen, ob alle versmaße der späteren zeit vor dem Islam 
schon dagewesen sind, mir scheint seit lange wenigstens 

lodas mutaqärib sehr verdächtig: ich habe von den gedichten, 
die in ihm abgefaßt sind, stets von neuem den eindrucke 
daß sie höchstens in die bltitezeit der yabbäsiden gehören, 
und das mutaqärib (man vergleiche Firdausi) persischen Ur- 
sprunges ist. 

15 Schließlich noch eine klage, herrn Ahlwardts buch ist 
in Einer beziehung außerordentlich unbequem eingerichtet, 
die lesarten sind vom texte getrennt und erhalten 86—102 
noch eine appendix, haben dafür aber nicht einmal lebende 
columnentitel: über die anordnung der verse in den ver- 

ao schiedenen handschriften haben wir wieder an drei verschie- 
denen orten nachzusehen: der Fihrist, welcher erzählt, bei wel- 
chen veranlassungen die gedichte gemacht sind, steht (wäh- 
rend es doch leicht war wenigstens Seine notizen unmittelbar 
vor dem stücke zu geben, zu dem sie gehören) abermals an 

^5 einem andern orte , so daß man an sieben stellen mühsam 
suchen muß, ehe man das erläuternde beisammen hat: die 
abbreviaturen in dem list of various readings machen dann 
noch nötig vor einer achten türe, dem table of abbreviations, 
zu betteln, das ist eine rücksichtslosigkeit des herausgebers, 

30 zu deren Charakterisierung es einen parlamentarischen aus- 
druck nicht gibt, ich zweifle sehr stark, daß irgend ein fach- 
genösse, wenn er nicht Vorlesungen über diese gedichte hält, 
sich um mehr als den text und den Fihrist kümmern wird: 
unsere tage haben nur 24 stunden , und der arbeit ist wahr- 

35 lieh übergenug, zum teile (aber auch nur zum teile) wird diese 
einrichtung von der mangelhaften beschaflfenheit der angewand- 
ten typen herrühren, da in Deutschland die erkenntnis noch 
nicht durchgedrungen ist, daß typen nicht geschnitten wer- 
den dürfen wie sie dem ersten besten gefallen, der nie in 

40 handschriften der spräche gearbeitet hat, deren bücher mit 
den typen gedruckt werden sollen: da man sich noch nicht 
sagt, daß typen so aussehen müssen, wie die kalligraphen- 
schrift der spräche, welche wiederzugeben sie bestimmt sind, 
so haben wir eine musterkarte von Scheußlichkeiten in unsern 

45 druckereien , wie sie als vorläge für eine philosophie des 
häßlichen gar nicht nützlicher gedacht werden kann: nament- 
lich im Syrischen wird immer neues geleistet, obwohl Trosts 



66 

ende, IDnrCasellius variae I 13 = Lampas III ii 210, Sau- 
maise zu Tertullian de pallio 297) hat, gapz abgesehen von 
dem werte, der einigen seiner arbeiten, wie dem rührenden 
buche de mortalitate, io stylistischer nnd religiöser hinsieht 
Migesprochen werden muß, eine bedentung dadurch, daß er 5 
einen einigermaßen vollständigen einblick in die kirchenver- 
waltung der mitte des dritten Jahrhunderts gestattet, und daß 
er, t)bwohl persönlich einmal in offenem kämpfe gegen den 
römischen bischof, eine Station auf der langen Straße bildet, 
die über die pseudoisidorischen decretalen und Gratian hin-io 
weg zum concilium Vaticanum des Jahres 1870 geführt hat. 
wäre herr professor Hartel etwas mehr theologe und histo- 
riker als er zu sein scheint, so würde ihm dieser umstand 
auch für seine kritische arbeit von werte gewesen sein, 
herr Hartel sieht ganz richtig, daß uns die Schriften seines 15 
autors in verschiedenen recensionen tiberliefert sind: die drei 
bücher an Quirinus so herzustellen, wie Cyprian sie heraus- 
gegeben, verzichtete herr Hartel selbst (xxv): bei den übri- 
gen Sachen ist er dreister gewesen, eine sachliche behand- 
lung und ein blick auf die Stellung seines autors in der kir- 20 
chengeschichte und im kirchenrechte würden ihm gezeigt ha- 
ben, daß seine drei oder vier (da der Veronensis eine art für 
sich bildet) recensionen (lieber möchte ich sagen: gestalten) 
der epistulae (es gibt aber mindestens noch zwei andere) 
nicht von grammatikern, sondern von beamten der kirchlichen »s 
Verwaltung herrühren, irgend welches leidliche lehrbuch des • 
kirchenrechts oder, wenn das zu weit ab lag, die Crednersche 
ausgäbe des decretum Gelasii (obwohl weder hier noch da 
von den diaskeuasen des Cyprian etwas steht) hätte ihn be- 
lehren können, daß in Afrika, Italien, Spanien, Gallien, viel-a» 
leicht auch England rechtsbücher in gebrauch waren, die aus 
verschiedenen auctoritäten zusammengestoppelt , im wesent- 
lichen dasselbe material boten, dies material aber nach den 
gerade vorliegenden bedürfnissen und anscbauungen geordnet 
und gelegentlich auch wohl zurechtgemacht hatten, es hat, 35 
genau gesprochen, schwerlich jemals handschriften der briefe 
des Cyprian gegeben, sondern nur rechtsbücher, welche aus 
den briefen des Cyprian ihren stoflf entnommen hatten: ver- 
gleiche den sehr wohl überlegten anfang der einleitung zum 
griechischen bände meiner reliquiae iuris ecclesiastici. auf4Q 
Cyprian als schriftstellerische einzelpersönlichkeit wollen erst 
die Sammlungen hinaus, welche libelli und epistulae zusam- 
men bieten, wie etwa die gedruckte, in der hiesigen biblio- 
thek vorhandene, von der nach unserem exemplare Schöne- 
mann I 109 gehandelt hat, und jetzt herr Hartel lxxiii spricht. 45 
herr Hartel würde sich, wenn er seinen gesichtskreis so er- 
weitert hätte ; auch die erscheinung haben erklären könneui 



67 

daß die von ihm ganz richtig erkannten, aber nicht verstan- 
denen drei familien seiner epistelhandschriften gelegentlich 
Sachen enthalten, die nicht ex farailiae archetypo propagatae, 
sed aliunde transcriptae sunt (xxxm). es sind nämlich jene 
5 verschieden geordneten briefsammlungen ursprünglich nicht 
so vollständig gewesen, wie sie uns jetzt vorliegen: es sind 
ihnen kleinere Sammlungen voraufgegangen, welche erst spä- 
ter zusammengeleitet wurden, eine solche kann herr Hartel 
in einem 1856 in Wien gedruckten buche, meinen reliquiae 

»o iuris ecclesiastici, sich ansehen, eine Sammlung syrischer ca- 
nones, über welche Curetons corpus ignatianum 342 das nö- 
tigste beibringt, enthält unter anderem auch drei mit einer 
gemeinsamen Unterschrift versehene, im jähre 998 der Grie- 
chen, also 687 nach Christus, aus dem Griechischen ins Sy- 

15 rische tibersetzte stücke Cyprians, die sententiae episcoporum 
Hartel 435 ff (deren griechische Übersetzung auszugsweise 
schon in älteren Sammlungen des griechischen kirchenrechts, 
vollständig zum ersten 1 male im griechischen bände meiner 
reliquiae iuris gedruckt, herm Hartel aber unbekannt geblie- 

aoben ist), die briefe 71 und 64. 

Wenn herr Hartel einen weiteren horizont gehabt hätte, 
würde sich ihm die grundfrage bei der kritik des Cyprian 
so gestellt haben: „welcher kirchenprovinz gehören die ein- 
zelnen, durch anordnüng und text verschiedenen recensionen 

»5 der briefe Cyprians an? wo sind sie rechtsquelle oder rechts- 
hülfsmittel gewesen?", er würde dann darauf geführt worden 
sein, das Vaterland seiner handschriften schärfer ins äuge zu 
fassen: er würde die handschriften sorgfältiger auch auf ihre 
äußerlichkeiten hin angesehen haben, da diese hier belehrend 

30 sein können : er würde über die anordnüng der briefe in seinen 
manuscripten nicht mit einer kahlen aufzählung der num- 
mern haben hinweggehn wollen, sondern die idee aufgesucht 
haben, welche jeder einzelnen Sammlung zu gründe lag: er 
würde auch die citate aus Cyprian nicht so vernachlässigt 

35 haben wie er getan, da er kaum mehr zu wissen scheint, 
als daß Hieronymus und Augustin (die auch wohl in den 
neuen collationen der Wiener akademie zu benutzen waren) 
seinen Schriftsteller gelegentlich eitleren, während seine pflich- 
ten ihn bis auf Gratian und Petrus Lombardus hinunterzu- 

4ogehn zwangen, es sind dies mängel, wie sie ähnlich bei 
der behandlung des pentateuchs in diesen anzeigen 1870, 
1558 und früher bei der der kappadokischen monatsnamen und 
der pseudoclementischen Schriften von mir gerügt worden sind 
(abhandlungen 258 137 [herbst 1855] 179). hätte man sich 

45 etwa bei den clementischen homilien gefragt, mit welcher 
litteratur sie und die auszüge aus ihnen in den handschriften 
zosammenstehn, so würde der streit über priorität von homi- 

5* 



68 

lien und reeognitionen, so wie er geflihrt worden ist, nie an- 
gefangen worden sein: die homilien als ganzes gehören in 
die menologien (flir den 23 November, siehe meine ausgäbe, 
Votrede 15), also in das fünfte oder sechste christliche Jahr- 
hundert, was nicht ausschließt, daß einzelne in ihnen be-5 
nutzte stücke älter sind, eines sogar aus einem buche eines 
heidnischen stoikers herübergenommen ist: wie ich das alles 
schon in einem im frühjahre 1865 zu Berlin öfifentlich gehalte- 
nen vortrage auseinandergesetzt habe: daß der name Metro- 
dora in der syrischen form der recognitionen auf eine ganz be- 1© 
stimmte gegend kleinAsiens weist, war in der in den abhand- 
lungen 145, 10 wieder abgedruckten äußerung lange zu lesen, 
und wenn die Tübinger schule und was mit ihr zusammen- 
hängt, lieber auf die monatsnamen in den apostolischen Con- 
stitutionen geachtet hätte, statt ihre philosophischen, im dre- 15 
schertakte des Hegeischen ja-nein-doch einherschreitenden 
constructionen mit dürftigster philologie zu maskieren, so 
würde sie aus diesen (Say&txdg 141, 18: Jt^orgog 149, 12/13 
usw) auf die herkunft des buches aus einer landschaft ge- 
schlossen haben, in denen diese namen galten (nach Baur^o 
sind die Constitutionen in Kom verfaßt!): da V 20 (152, 17 
meiner ausgäbe = 94, 24 der syrischen Didascalia) der 
zehnte (nach der Didascalia der neunte) Ab als tag der Zer- 
störung Jerusalems (leremias 52, 12) dem zehnten Gorpiaeus 
entsprach, ist unwiderleglich bewiesen, daß mindestens dies 15 
stück der apostolischen Constitutionen der diöcese Ephesus 
angehörte: denn in dieser fieng nach Idelers handbuch der 
Chronologie I 419 der Gorpiaeus am 25 Juli an, fiel also der 
zehnte Gorpiaeus auf den dritten August, was ganz gut zum 
neunten Ab der Juden paßt: vgl noch die von Waehner II 30 
115 angeführten stellen des Talmüdh, Ghristmanns gegen 
losScaliger gerichtetes calendarium Palaestinorum 114, Ben- 
david zur berechnung und geschichte des jüdischen kalenders 
92 und was aus dem dort angegebenen folgt, ich führe das 
alles (andere mögen bücher aus diesen andeutungen machen) 35 
zum tröste ftlr herrn Hartel an, der wohl weiter gesehen ha- 
ben würde, wenn er mit einer wirklichen theologie hätte be- 
kannt werden können, die mehr als das, was vor äugen ist, 
zu behandeln gewöhnt sein würde: das klägliche parteigän- 
gerwesen, was wir jetzt haben , kann allerdings niemandem 40 
hohe ziele stecken. 

Die entscheidung darüber, welchen landschaften die ein- 
zelnen recensionen des Cyprian angehören, wird nach den 
citaten aus Cyprian zu trefifen sein, die in den einzelnen 
kirchenprovinzen gemacht werden, aber auch nach sprachlichen 45 
erwägungen. herr Hartel, vom Schreiber des Veronaer ma- 
i^uscriptes redend, sagt xvii: mirus homo sie coniecturis in- 



69 

dnisit, ut grammatiGum deprehendlsse tibi nidearis nariandt 

. artificia paeros docentem: nam nnlla excogitari potest causa 
probabilig, cur pacificis maluerit quam pacatis, nefaria quam 
nefanda, non factum quam infectum, inquinatis quam inmun- 
5dis, misissem quam darem, fecistis quam misistis, instruentes 
quam insinuantes, tempus est quam licet, uiolari quam cor- 
rumpi, expugnandum quam inpugnandum, exerrare quam 
oberrare, repellat quam auertat, et obrepserit quam fefellerit, 
prohibitum quam pulsum, ostende quam demonstra, inuolutam 

10 quam uincfam, et similia sexcenta. die causa probabilis lag 
einfach darin, daß in der gelehrten oder Volkssprache der 
landschaft, für welche diese handschrift bestimmt war, das 
eine wort nicht gebräuchlich war, und deshalb durch ein an- 
deres ersetzt wurde, es wird darum ein methodisch gebildeter 

15 romanischer philologe vielleicht einmal, wenn die Hartelsche 
ausgäbe, wie sich gebührt, und ich unten ausführlicher for- 
dern werde, ergänzt ist, der geschichte des kirchenrechts wie 
der kritik des Cyprian wesentliche dienste leisten können: 
nur muß man sich von vorne herein darüber klar sein, 

aodaß es nicht hinreicht französisch, spanisch, italienisch zu 
sprechen oder zu lesen, sondern eine historische kenntnis die- 
ser sprachen, aber auch der provenzalischen , catalanischen 
und anderer volksmundarten erforderlich ist, um hier sichere 
resultate zu erlangen, herr Hartel hat sich übrigens hier 

25 den weg zum richtigen Verständnisse selbst, und zwar da- 
durch versperrt, daß er den Veronensis für sich betrachtet 
hat auch Schreiber anderer handschriften sind ganz eben 
solche miri homines gewesen: aber da einmal beschlossen 
war PameHus, ßigalt, Fell, Baluze als durchaus törichte men- 

30 sehen zu behandeln, die ohne not einen breiten wüst von 
Varianten aufgehäuft, waren ihre apparate herm Hartel nicht 
genügend bekannt, ich nehme meine beispiele nur aus der 
Oxforder ausgäbe, und, um jeden schein willkürlicher aus- 
wahl zu vermeiden, gleich aus dem ersten briefe : die andern 

35 ausgaben geben eben so viel und zum teil anderes materiaL 
465, 5 adsidebant — assistebant. 465, 10 curatorem — cu- 
stodem. 465, 11 in clerico ministerio — in clericali ministe- 
rio. 465, 13 obligat — implicat 465, 14 molestiis — nego- 
tiis. 465, 16 diuinis — bonis — spiritalibus. 466, 4 perci- 

4operet — reciperet. 466, 10/11 (siehe Gratians citat) ordina- 
tione clerica promouentur — ad ordinationem clericam pro- 
mouentur — ad ordinationem clericalem promouentur. 466, 11 
in nuUo — nulla re — nuUo modo. 466, 12/13 in honore 
sportulantium — donaria sportulantium. so dann weiter 

45 4^9, 11 solita — insita: 469, 15 gratum — ratum: 470, 20 
ende honorifica — honora: 470, 25 plebis — populi: 472, 9 
despiciat — contemnat: 477, 11 salubribusj — salutaribus* 



70 

ich sehe nicht, wie sich diese Varianten von denen des Vct 
ronensis der art nach unterscheiden: es wechseln hier wie 
dort Synonyma mit einander, und herr Hartel wird wohl 
nicht geneigt sein, auch in England nach dem zehnten Jahr- 
hunderte Cdenn die handschriften der Oxtorder sind meistens 5 
jünger als dies) noch einen grammatiker anzusetzen, der am 
Cyprian, einem für grammatische Studien durchaus ungeeig- 
neten schriftsteiler, pueros, wie der Wiener herausgeber — 
natürlich nur im scherze — vom Schreiber des Veronensis 
sagt, uariandi artificia lehren wollte, die discrepanz der ein- 10 
zelnen, aus den vorliegenden manuscripten zu erschließenden 
archetypi von einander ist völlig derselben art, wie die der 
recensionen der apostolischen Constitutionen und der ignati- 
sehen briefe: während die discrepanz etwa der Hierony- 
mushandschriften (meine Genesis, vorrede 23 24) aus andern 15 
gesichtspunkten zu erklären sein dürfte, auf die Verschie- 
denheit der bibelcitate werde ich selbst meiner eigenen ar- 
beiten wegen zu achten genötigt sein: Latinius bei Hartel x 
beschuldigt die herausgeber der Manutiana in ihnen bewußt 
gefälscht zu haben, um der katholischen vulgata nicht zu 20 
nahe zu treten, was durchaus glaublich ist. auch die Ver- 
schiedenheit des bibeltextes in den verschiedenen recensionen 
des Cyprian wird sehr belehrend werden, wenn einmal die 
biblische textkritik eine zeit lang in größerem style und mit 
wirklichem ernste betrieben sein wird: für jetzt ist hier noch *5 
nichts zu erwarten. 

Aus dem gesagten erhellt, daß ich eine ausgäbe Cy- 
prians für ein vorläufig noch unmögliches unternehmen halte: 
es handelt sich (und davon hat herr Hartel nur für die bti- 
cher ad Quirinum ein bewußtsein) vorläufig nur darum. Einen 30 
der vielen vorhandenen texte sauber herauszugeben, und ihm 
die Varianten der übrigen texte (nicht die der einzelnen hand- 
schriften) unterzulegen, dann erst wird sich untersuchen 
lassen, welche der recensionen der band des Cyprian am 
nächsten steht: daß eine derselben sich mit ihr völUg decke, 35 
ist nicht zu erwarten, herr Hartel hat durchaus keine gründe 
für die manuscripte, welche er seinem drucke zu gründe ge- 
legt: nicht der styl Cyprians — den kennen wir vorläufig 
noch durch keine Untersuchung lexikalischer, grammatischer, 
rhetorischer art — nicht realien (manche persönlichkeiten 4® 
fehlen in manchen handschriften) — lediglich ein sie volo, 
sie iubeo, allenfalls die Zufälligkeit, daß wir im Seguerianus 
eine sehr alte handschrift vor uns haben, ist maßgebend 
gewesen. 

Nun muß aber verlangt werden, daß der apparat viel 45 
mehr ausgedehnt werde, herr Hartel scheint nur nach Einem 
von Gonlart benutzten codex cuiusdam episcopi Achonensis 



71 

verlangen zu tragen (lxxxiv): ich habe zwar weder diesen 
codex gesehen, noch die ausgäbe von Goulart, welche Schöne- 
mann I 124 nur in der Barberinischen bibliothek zu Born 
vorhanden weiß : doch bin ich im stände einiges nähere über 

5 die von Goulart benutzte handschrift beizubringen, in der 
Stadtbibliothek zu Bremen befindet sich ein im gedruckten 
kataloge 35 verzeichneter aus Goldasts bücherei stammender 
sammelband, den ich wegen der darin enthaltenen TertuUia- 
nea mir erbeten habe, c 48 gezeichnet, in diesem triflft man 

lo außer emendationen zum Tertullian von C[uonradu8] K[it- 
tershusius], Varianten zum apologeticum ex manuscripto Ful- 
dano (so weit ich sehe, der ausgäbe von lunius entnommen, 
also ohne wert), ausführlichen coUationen zu Cornel von 
Caspar Schoppe und zum Paulus Diaconus ex Ms PStephani 

15 und vielem kleineren auch DCypriani Karthag opera Basileae 
apud Frob excusa A^ 35. collata a Simone Goulartio Silu 
Ecclesiaste Geneuensi, und weiter hin Cyprianus Car Perot, 
zur ersten Pameliusschen ausgäbe eingerichtet, das zweite 
dieser stücke geht uns hier nichts an: das erste hat auf sei- 

aonem zweiten blatte einen verweis auf die Manutiana von 
1563, und gibt dann den ordo übrorum in codice manuscripto 
DIBovii, seu Raymundi Episcopi Acchonensis. Johannes Ka- 
rolus Bovius ist mir aus der zeit, wo ich die apostolischen 
Constitutionen herausgab (vi), bekannt genug als episcopus 

25 ostunensis im erzbistume Otranto (Ughelli IX 46) und späte- 
rer erzbischof von Neapel: über den Raimundus Acchonensis 
bin ich nicht im klaren: da lacobus de Vitriaco meines Wis- 
sens Acchonensis heißt, weil er bischof von Acre in Syrien 
war (lAFabricius salutaris lux evangelii, index 3), müßte 

sowohl an einen bischof in partibus gedacht werden, an dessen 
ermittelung ich meine zeit nicht wenden mag. es sind 68 
stücke in dem codex vorhanden gewesen, darauf heißt es loa : 
Conradus Wiestius hoc scripsit in gratiam DMeliorisGuldi- 
nasti (was, wie die handschrift zeigt, weiter weist, nicht auf 

35 das Inhaltsverzeichnis zurückgeht), und es folgt unter bezie- 
hung auf die Erasmiana von 1525 eine liste von Varianten, 
in der gelegentlich auch auf Bezas urteil verwiesen wird, 
ich gebe als probe brief 60 (= I 1 REM) bei Hartel. 691, 
12 inuicta: 15 istic auch ß (so nenne ich die handschrift): 

4^16 cognouissemus. 692, 8 frater charissime: 11 prouocabat 
auch ß: 15 simul fehlt: 16 uinctam: 17 für deum pacis nur 
dominum: 19 nach pulsus + ß* uictus:^20 supplantare. 

693, 6 nocentes: 6/7 animose sanguinem: 7 malitia et sae- 
nitia auch ß:' 10 eins fehlt: 11 tota simul auch/?: 148teterant: 

45 16 insubitatae: 20 charissime: 22 propriis: 24 recrudescit auch ß. 

694, 1 se et sua suos: 19 frater charissime: 24 incumbamus 
bis 695, 1 crebris fehlt. 695, 1 enim fehlt: 2 fehlt: 3 spiritalia 



72 

fehlt : 7 ff lauten perseueret apud dominum dilectio pro fratri- 
bos et sororibus nostris: apud misericordiam usw. tlbrigens 
hätte herr Hartel aus diesem codex immer mehr mitteilen kön- 
nen als er getan, die mit sichtlicher liebe gemachte Altdorfer 
ausgäbe Reinharts ist ihm ja bekannt, und da er gleich 4, 10 s 
5, 8 Goulart nennt (4, 10 hat aber Beinhart aus G^ulart noch 
iudicis concione), hat er sie auch benutzt, nur mußte er dann 
aus Reinbart mehr aufnehmen. 7, 13 fehlt uirtute sincera wie 
bei WVMB auch in Qoularts handschrift (Reinhart 4 mitte). 
12, 17 hatte sie et für tibi: 12, 18 ostendam fragend : 12, 19io 
honores? quos fasces? 20 in magistratus bis 21 potestatem 
wie der Hartelsche text (Reinhart 8) : usw. 

Allein mit jenem codex Acchonensis ist es noch lange 
nicht genug. Pamelius, den herr Hartel schreiend ungerecht 
behandelt, Rigalt, Fell und Pearson, Baluze sind doch wahr- 15 
lieh nicht gelehrte, deren urteil man so leicht beseitigen 
dürfte, wie dieser Wiener herausgeber tut. wenn Boretius 
in seinem buche über die capitularien im Longobardenreiche 
III noch heute Baluzes capitularienausgabe für eingehendere 
Untersuchungen unentbehrlich nennt, und sie in der tat mehr so 
gebraucht wird als die von Pertz, wenn dieser selbe Baluze 
15 jähre auf seine coUationen zum Cyprian wendet, so muß 
ich gestehn, kommt es mir etwas sehr dreist vor, Baluzes 
Apparat mit wenigen, auch herm Hartel notwendig scheinen- 
den ausnahmen kurzweg über bord zu werfen. Fell, der 25 
vater der neutestamentlichen textkritik, war eben so wenig 
auf den köpf gefallen wie Pearson: auch diese beiden ge- 
lehrten hatten ihre zeit viel zu nötig, um ohne triftige gründe 
einige zwanzig Cyprianhandschriften zu vergleichen, und ihre 
vorrede zeigt, daß sie sich über den unterschied von bedeu-30 
tendem und unbedeutendem sattsam rechenschaft ablegten, 
und das alles existiert für herrn Hartel nicht? doch nein: 
er selbst sieht sich genötigt, ab und zu auch Codices oxoni- 
enses anzuführen, das ist aber wissenschaftlich unzulässig, 
wenn es sich darum handelt, ob die manuscripte prophetass 
prohpeta profaeta profeta und ähnliches schreiben, mag ein 
als gewissenhaft anzuerkennender herausgeber (und sorgsam* 
ist herr Hartel ohne alle frage) das recht der auswahl ha- 
ben: über solche Sachen hinaus hat er es nicht, ich weiß 
vollauf, daß etwa 8, 25 et aruinae toris die richtige lesart*^ 
und das ad ruinam corporis einiger Oxforder zeugen Ver- 
schlimmerung ist: allein ich wünsche doch — und jeder 
wahrheitsfreund wird es mit mir wünschen — sogar solche 
Varianten zu jedesmaliger eigener entscheidung vorgelegt zu 
erhalten, da mir die zufälliger weise in wenig älteren hand-45 
Schriften vorkommenden derselben art vorgelegt werden, der 
mir zugemessene räum hindert mich ausführlicher auf diesen 



4 

n 

pankt einzngehn: ich will herrn Hartel nur einige fälle zu 
bedenken bitten. 509, 2 setzt er in die noten, was Baluze 
aus Einer handscbrift in ßheims in den text genommen, 
keiner der Hartelscben zeugen bietet: et qnamquam clero 
snostro et nuper cum adhuc essetis in carcere constituti, sed 
nunc quoque denuo plenissime scripserim, ut si quid uel ad 
uestitum uestrum uel ad uictum necessarium tuerit, sugge* 
ratur: tamen etiam ipse de sumpticulis propriis quos mecum 
ferebam misi uobis CCL. sed et alia CCL proxime misera^n. 

loUictor quoque ex lectore zaconus qui mecum est misit uobis 
CLXXV. gaudeo autem quando cognosco plurimos fratres 
nostros pro sua dilectione certatim concurrere et necessitates 
uestras suis conlationibus adiuuare. das soll unecht sein? 
allein zaconus beweist hohes alter: und wozu wäre das er- 

isfunden worden? 471, 21 steht der name des diaconen (Cas- 
sius), von dem die rede ist, nur in Einer handscbrift (B) 
Harteis, und deshalb in den noten : der lincolniensis der Ox- 
forder hat ihn ebenso: ist der name erfunden? und ist er 
das ersichtlich nicht, warum steht er nicht im texte? ein- 

io fach e praeconcepta opinione nicht. 523, 5 fehlen bei EQooi 
(also auch M) die worte et uestram quoque sententiam : sollte 
da nicht der mühe wert gewesen sein, anzumerken was Pa- 
melius hat? I 30 b et uestram quoque sententiam] sicManu- 
tius et Morelius, sed Ms codicum quos vidi nullus id legit. 

&5 neque vero uspiam apud Cyprianum tantum auctoritatis plebi 
tributum reperio, ut sententiam illi dicere permittat, quare 
praetermittere malui quam alicui huic hui [so] erroris ocea- 
sionem dare. wenn keine von Pamelius handschriften , ich 
will nur gleich sagen was ich meine, wenn keine austrasi- 

30 sehe handscbrift dies las, so ist das reichlich eben so beach- 
tenswert, wie der umstand, daß Reinhart in dulci sua Ger- 
mania kein manuscript Cyprians auftreiben konnte, und auch 
herr Harte! aus Deutschland nicht viel material zusammenge- 
bracht hat. und diese eben angeführte auslassung ist sicher 

35 nicht grammatischen, sondern juristischen, kirchenregimentli- 
chen Ursprungs, jeder dieser fälle hat analogien, und nicht 
bloß in dem Wiener, sondern auch in dem Antwerpener, dem 
Pariser, dem Oxforder apparate. daraus folgt aber, daß der 
apparat weiter ausgedehnt werden mußte, als ihn herr Hartel 

40 ausgedehnt hat, und daß die grundanschauung des Wiener her- 
ausgebers eine irrige ist. die kirchenrechtliche tätigkeit ist bis 
auf Gratian nicht zur ruhe gekommen: darum bleiben auch 
änderungen im Cyprian bis zu der zeit von Interesse, in der 
die hildebrandische partei, wenn nicht die uniformierung der 

45 kirche durchgesetzt, so doch die theorie aufgestellt hatte, daß 
die una catholica ecclesia streng einheitlich regiert werden muß. 
and selbst über diese zeit hinaus können noch handschriften 



74 

aus sehr alten Urschriften kopiert sein : wie in der Septuaginta- 
kritik ein ganz junger codek, z in meinem apparate genannt, 
trotz seiner herknnft aus dem fünfzehnten Jahrhunderte und 
trotzdem, daß er nur Ein, ebenfalls nicht altes seitenstttck hat, 
eine große rolle spielen wird, weil die citate der ältesten 5 
Jahrhunderte der kirche mit ihm gelegentlich auffallig stim- 
men , so kann auch beim Cyprian — ich rede nur von der 
möglichkeit — ein ganz junges manuscript einen sehr alten 
telt bieten: man mußte also zum mindesten, was das werk 
nur um vier bis fünf bogen petitdruck ausgedehnt hätte, den lo 
apparat, den jene alten — gelehrten und sorgsamen — her- 
ausgeber gesammelt haben, in die neue ausgäbe vollständig 
herübernehmen, dieser aus den älteren editionen, auch den 
jetzt nur teilweise (V) benutzten beischriften des Göttinger 
exemplares der Manutiana, zu sammelnde apparat, den ich 15 
wenigstens für die zahlreichen bibelcitate des Cyprian zusam- 
menbringen maß, ist, wenn man ihn selbst schreiben soll, so am- 
fänglich, daß der rand des neuen Wiener druckes für ihn nicht 
ausreicht, sondern ein exemplar durchschossen werden muß. 

Conjecturen hat herr Hartel verhältnismäßig nur wenige ao 
gemacht oder von seinem lehrer Vahlen überkommen, an 
allen den stellen, wo sie nötig waren, haben wir die gewiß- 
heit, daß der archetypus aller recensionen des Cyprian schon 
verdorben war, und damit auch die andere, wichtigere, daß 
ein solcher archetypus sich wenigstens für eine reihe von 15 
fällen sicher erschließen läßt, bei Etecusam 531, 17 (wo 
die starke formel daneben testis est nobis deus doppelt wün- 
schenswert erscheinen läßt, zu wissen was Cyprian gesagt) 
hat auch herr Hartel nicht helfen können : es wird wohl ein 
griechisches wort auf ovaap darin stecken. 650, 21 zeigt 30 
die Variante ueritas für fas wohl an, daß nee enim fas einst 
nee enim uero fas gelautet hat. 

Was die angäbe der bibelcitate bei Cyprian anlangt, .so 
ist zunächst zu rügen, daß herr Hartel unter dem texte seines 
altkirchlichen, höchst officiell einhertretenden autors die bib-35 
lißchen bücher auf die unkirchlichste art von der weit be- 
zeichnet, die kirche kennt keine bücher Samuelis, sondern 
rechnet was die Juden so nennen, als erstes und zweites zu 
den vier büchern regnorum (nicht regum, wie herr Hartel 
schreibt) = Baai^Xsmv, Esra Hoseas Micha Zephania Hag- 40 
gaeus nehmen sich unter Cyprians text und neben Hieremias 
Malachias Ezechiel (warum nicht das geschmackvolle Hese- 
kiel, oder gar, um einer anderen barbarei zu gefallen, Kaskel? 
siehe übrigens Pamel zu de lapsis 250a) — sie nehmen sich 
aus, wie menschen mit gepuderten perücken, galanteriedegen 45 
und tressenröcken in der gesellschaft Wolframs von Eschen- 
bach und Walthers von der Vogelweide. das ist fasching, 



75 

nicht Wissenschaft, solche monstra, mie die eben angeführten 
mag man unter einem neuen abdrucke von Benjamin Schmol- 
ckes werken verwenden: kirchenväter, überhaupt wissen- 
schaftliche litteratur^ soll man billig von ihnen unbehelligt 

5 lassen. 

Die bibelstellen Cyprians sind von herrn Hartel lange 
nicht alle angegeben worden, ich greife völlig aufs gerate- 
wohl ein paar selten der Wiener ausgäbe heraus, um meine 
behauptung zu beweisen, und zu zeigen, daß für die zwecke 

loder biblischen textkritik und die geschichte der exegese diese 
ausgäbe nicht viel sorgfaltiger zugerichtet ist als ihre Schwe- 
stern zu sein pflegen. 188, 10 Matth 7,25 (warum im index 
Mattheus?). 190, 16 Matth 19, 5. 194, 25 lohann 21, 16. 
194, 26 Matth 16, 18. 194, 27 Act 3, 6. 195, 10 Matth 6, 20. 

'5 199, 14 Apoc 1, 14. 218, 27 Psalm 1, 3. 219, 3 Timoth II 
2, 17. 251, 4 Numeri 12, 8. 297, 20 Matth 24, 6. 301, 16 
Cor I 15, 54. 307, 24 ler 11,^20 17, 10 Apoc 2, 23. 308, 4 
das bekannte iy otg yctg äv evQco vfjtdg, iv tovioig xal xq^pcÜ. 
308, 10 Matth 8, 11. 308, 21 Matth 6, 10. 312, 6 lohann 

*ol5, 18. 338, 2 Tobit 12, 15. 338, 3 Exod 37, 26. 338, 4 
Apoc 1, 12. 338, 5 Proverb 9, 1. 338, 8 "Regn I 2, 5. 338, 
9 Isaias 4, 1. 338, 11 Hebr 11, 30: wenn man den Oxfor- 
dern glaubt, denen freilich entgegensteht [vgl gerade für diese 
stelle den entsprechenden abschnitt des canon muratorianus], 

25 daß Cyprian niemals den Hebräerbrief anführt, wie 'er auch 
citate aus apokryphischen büchern nicht verwendet : es scheint 
also Cyprians satz apostolus Paulus, qui huius numeri legi- 
timi et certi meminit, ad Septem ecclesias scribit noch einer 
weiteren aufhellung bedürftig zu sein. 338, 12 Apocal 1, 14. 

30 338, 17 Matth 16, 18. 373, 15 lohann 5, 14. 379, 21 Rom 
4, 3. 477, 14 Matth 19, 12. 477, 17 Cor II 7, 8. 506, 2 
Isaias 66, 2. 506, 6 Rom 2, 24. 507, 7 Isaias 53, 7 Act 8, 
32. 507, 16 lohann 15, 20. 507, 22 Cor I 3, 16. 507, 23 
(wo B[eza] in der Bremer handschrift prius für plus wollte) 

35 vielleicht Hebr 6, 4: siehe oben. 512, 1 Lucas 18, 14. 

Auch die höchst interessante liturgische formel 308, 23 
müßte um so mehr nachgewiesen werden, als sie sich mit 
jüdischen gebeten nahe berührt, ein Zusammenhang, der 
reichlich ebenso wichtig ist, wie der von mir im griechischen 

40 bände der reliquiae xvi anmerkung angedeutete katholischer 
formein mit heidnisch griechischen, sollte Cyprian 313, 27 
nicht von einflusse auf den ambrosianischen lobgesang ge- 
wesen sein? 

Ebenso wenig sorgfältig wie die bibelstellen, welche Cy- 

45prian benutzt, sind die bemerkungen behandelt, welche ältere 
gelehrte zum Cyprian gemacht haben, ich gestehe, ich 
schließe hier nur aus einer durchsieht der Verbesserungen 



76 

GronoTSy deren erste hälfte ich in Frotscbers^ da die citate 
nicht genau sind, recht unbequem zu lesender ausgäbe con- 
trolliert habe, um mir ein urteil auch über diese Seite von 
herrn Harteis tätigkeit zu bilden. Gronov benutzte nach 321 
(Frotscher) den Fuxiensis, nach 570 und anderen stellen auch s 
eine ihm selbst gehörende pergamenthandschrift. ich gebe 
herrn Harteis und dann Gronovs Seitenzahlen, letztere nach 
Frotscher. 4, 4 Gr 262 ist da. 9, 17 Gr 569 ist da. 11, 9 
Gr 263 fehlt. 12, 21 Gr 321 ist da. 13, 2 Gr 321 fehlt 

13, 27 Gr 264 ist da, aber Gronov nicht genug genannt. lo 

14, 9 Gr 263 fehlt (vgl Cyprian 253, 23). 15, 25 Gr 570 
fehlt. 16, 5 Gr 570 ist da mit dem druckfehler 579. 189, 1 
Gr 571 fehlt. 191, 25 Gr 571 fehlt. 195, 8 Gr 559 ist da. 
196, 24 Gr 321 ist da. 200, 14 Gr 323 ist da. 202, 15 
Gr 571 ist da. 209, 10 Gr 323 fehlt. 242,11 Gr 264 fehlt, is 
254, 8 Gr 264 fehlt (vgl Cyprian 244, 21). 255, 25 Gr 570 
fehlt. 260, 6 Gr 571 fehlt. 273, 20 Gr 322 ist nicht voll- 
ständig da. 298, 1 Gr 323 fehlt 305, 21 (diese stelle wird 
auch im index unter vastitas vermißt) Gr 323 fehlt, wo Pa- 
mels Cambronensis zu ehren kommt 305, 24 Gr 570 fehlt »<> 
309, 3 Gr 570 fehlt. 353, 1 Gr 323 ist da. 388, 9 Gr 323 
ist da. 393, 27 Gr 570 fehlt 420,5 Gr 117 fehlt 465, 14 
Gr 322 fehlt (Gronov steht für qui ein). 577, 14 Gr 324 
fehlt. 681, 11 Gr 265 fehlt: s den index percussus. 706, 
13 Gr 323 fehlt zu 24, 2 (wo über Ostanes die rede ist,as 
meine abhandlnngen 161, 3) müßte beigebracht werden, was 
Theodor Canter variae lectiones II 17 = Lampas III i 761 
gibt (was auch xlix zu ende zu erwähnen war): primo qui- 
dem apnd Gyprianum in omnibus editionibus legitur Sosthe- 
nes: praeterquam in postrema MoreliifPamelius bat Hostanis, 3c> 
siehe die anmerkung II 294 b], quem [Adriani] lunii [adver- 
saria I 8] emendationem secutum esse opinor. certe in veteri 

manu exarato codice , quem mihi Petrus Daniel uten- 

dum dedit, expresse legitur Sosthenes. ich überlasse dem 
leser, danach das urteil sich selbst zu formulieren, ich will 35 
auch den einwand hier nicht hören, Gronovs und anderer 
besserungen seien durch die neu verglichenen manuscripte 
bestätigt, und darum ihre erwähnung unnötig, es hat doch 
wohl mehr sittlichen wert, durch berechnung der bahnstö- 
rungen irgend welcher planeten zu finden, daß ein körper4o 
der und der art da oben vorhanden sein müsse, der stört, 
als zufälliger weise zur rechten stunde in ein zufällig beses- 
senes riesenteleskop zu bUcken, und den Störenfried mit dem 
leiblichen äuge zu sehen, die pergamene sind sicher recht 
würdig und nützlich, aber wertvoll ist im gründe doch nur4S 
der mensch , der sie mit tüchtigem Inhalte beschrieben hat, 
oder der sie tüchtig zu behandeln weiß, wollen wir Beut- 



77 

leys namen nennen, weil er glänzend den Horaz selbst ver- 
bessert hat wie dieser nicht geschrieben, nnd die alle nicht 
kennen, welche nur Horazens manuscripte verbessert, aber 
herstellten was jener geschrieben? 

5 Im apparate mnßte bei V, da die handschrift von Verona 
verschollen ist, angegeben werden, aus welcher collation die 
lesart des codex entnommen ist, wie ,das bei D in der Gene- 
sis geschieht. V'V°^V'V^V* könnten die noten im Göttinger 
— Soranzo-Smithschen — exemplare der Manatiana, die des 

soLatinius bei DomMacrus, die bei Bigalt, den Oxfordem 
nnd Baluze bezeichnen: die Oxforder scheinen hierbei wenig 
zuverlässig, und sie wenigstens werden von herm Hartel ate 
oxonienses angegeben, allein auch (470, 4) gelegentlich un- 
erwähnt gelassen, wozu uns nicht mit geringer eigener un- 

15 bequemlichkeit so große mühe sparen? 

Femer ist v als bezeichnung von editiones vel omnes 
vel aliquot zu unbestimmt, es gibt keine vulgata des Gy- 
prian: die ausgaben weichen sehr von einander ab, und sel- 
ten genug möchte jenes v eine größere anzahl von haupt- 

ao ausgaben zusammenfassen: das kaliber Oberthür-Goldhorn- 
Migne kommt natürlich nicht in betracht wozu die ängst- 
liche scheu Erasmns, Morel, Manutius, Pamel, Rigalt, Fell, 
Baluze zu nennen, und die incunabeldrucke (mit ausnähme 
der Bömischen princeps, deren original wir in Paris noch 

«5 haben) ausdrücklich aufzuführen? anständig genug um in 
den mund genommen zu werden, sind jene namen, und einer 
der jetzigen parteien gehören sie auch nicht an , daß sie im 
interesse einer gegenpartei totgeschwiegen werden müßten, 
sollte man ein recht haben an herm Hartel die frage lobs 

3012^ 2 zu richten? 

Herr Hartel zeigt sich durchaus als einen gewiegten 
Philologen, der hübsch lateinisch schreibt, das Verhältnis der 
handschriften zu einander genau und nach allen regeln der 
methode ins äuge zu fassen sucht und trotz Boecking und 

35 der schule Bitschis in Stammbäume zu bringen weiß, auch 
Lachmanns Lukrezcommentar (xxxiv mitte) zu seiner bildung 
benutzt hat : als einen mann, der handschriften zu lesen und 
zu vergleichen versteht (die genauigkeit der Hartelschen col- 
lationen scheint mir musterhaft): die mängel seiner ausgäbe 

40 lassen sich darauf zurückführen, daß ihm theologische bil- 
dung abgieng, und da diese heut zu tage sehr schwer zu 
beschaffen ist, soll herm Hartel daraus kein so sehr großer 
Vorwurf gemacht werden, obwohl sein buch dadurch schaden 
gelitten hat. je lebhafter aber unser interesse an den Deut- 

45 sehen in Oesterreich ist, welche am sichersten durch gemein- 
schaftliche arbeit mit uns verbunden bleiben, je kräftiger 
wir dem unternehmen der Wiener akademie die lateinischen 



78 

Väter zu edieren den besten fortgang wünschen, je erfrens- 
licher es sein müßte, wenn die in vieler beziehung so vor- 
trefflich ausgerüstete und sichtlich so willige kraft des herrn 
Professor Hartel sich weiter an der lösung dieser aufgaben 
4er akademie beteiligte, desto nötiger schien darauf hinzu- 5 
weisen, daß patristische texte nicht ohne rücksicht auf den 
boden, aus dem sie erwachsen sind, und auf die Umgebung, 
in der sie sich finden, behandelt werden können, wenn frei- 
lich zur wähl stünde, diese väter den leuten anzuvertrauen, 
welche sich jetzt theologen nennen, und mit seltenen aus- 10 
nahmen keine ahnung von philologischer methode haben, oder 
^aber philologen, wie herrn professor Hartel, denen theolo- 
gische fragen und anschauungen fremd sind, so würde man 
sich ohne bedenken für diese philologen entscheiden. FDüb- 
ner hat erzählt, wie ihm beim Chrysostomus und Augustinus 
die bände gebunden gewesen sind: nur die stellen der klas- 
siker im Augustin zu behandeln, wie er nach bestem wissen 
es verstand, war ihm erlaubt: für alles übrige durfte er die 
handschriften vergleichen, aber nie benutzen, und herr abbe 
Sionnet controUierte das ganze (Teubners Jahrbücher XXXII ^ 
48: revue de Tinstruction publique en Belgique 1866, 339). 
AJahn berichtet über das Schicksal, das seine anmerkungen 
zum Basiliüs in Paris gehabt, mit dem vollen höhne, der sich 
diesem treiben gegenüber gebührt: animadversiones InBasilii 
opera (1842) v vi. je sicherer solche bestrebungen gerade ^5 
jetzt zunehmen werden, je mehr vielfach die Sünde wider 
den heiligen geist als die einzige erlaubte form der frömmig- 
keit gilt, je feiger der Unglaube an die siegreiche macht der 
Wahrheit und dieser allein gerade bei den sogenannten gläu- 
bigen ist, desto dankbarer muß ein so nüchterner, zuverläs-30 
«iger, nichts aus dogmatischen Schrullen verschweigender, so 
viele wichtige zeugen in so genauer weise verhörender ap- 
parat aufgenommen werden wie dieser Wiener, der durch 
«ein bloßes dasein wenigstens hie und da einen mann zum 
sehen und zum arbeiten zwingen wird. 35 

Die typographische ausstattung des bandes ist so muster- 
haft, wie man sie bei den arbeiten der Wiener hof- und 
Staatsdruckerei gewohnt ist. 

8 

Thesaurus syriacus. coUegerunt Stephanus MQuatremire, 40 
Georgius Henricus Bernstein, GWLorsbach, Albertus lacAr- 
noldi, Garolus M Agrell, IField: auxit digessit exposuit edidit 
R Payne Smith, fasciculus IL ai. Oxonii e typographeo 
clarendoniano 1870. spalte 429 bis 796 größestes quart. 

[Göttingische gelehrte anzeigen 1871 stück 28 seite45 
1081-1114. 

lieber die grundsätze, nach denen mir ein syrisches 



79 

Wörterbuch ausgearbeitet werden zu müssen scheint, habe ich 
mich wiederholt öffentlich ausgesprochen : weder meine weite- 
ren Studien noch die beiden bis jetzt vorliegenden hefte des 
oxforder thesaurus syriacus haben meinen glauben an die 
s richtigkeit jener grundsätze irgendwie erschüttert, indem ich 
im großen und ganzen auf meine früheren äußerungen über 
die Sache verweise, gebe ich hier nur einige bemerkungen, 
welche zur ergänzung und erläuterung des ehedem gesagten 
dienlich sein mögen. 

lo Es handelt sich an erster stelle um die quellen, aus de- 
nen ein lexikograph der syrischen spräche schöpfen soll, 
hen* Payne Smith stellt da oben an die Wörterbücher des 
Bar 37ilt und des Bar BahlQl und was an ähnlichem ihm zur 
band ist: er benutzt es für seine eigene arbeit, und teilt in 

15 ihr mit , was ihm wichtig scheint, ich hingegen sage : Bar 
37ilt und Bar Bahlül müssen vollständig gedruckt sein, bevor 
sie für ein syrisches Wörterbuch verwendet werden dürfen. 

Sie müssen das zuerst, weil jeder, der sie nur in den 
handschriften liest , sehr häufig in die läge kommen wird 

20 zu irren, er kann nämlich diese bücher in den handschriften 
unmöglich so durcharbeiten, wie er es tun könnte, wenn sie 
gedruckt vorlägen, und niemand kann ihn controllieren, der 
nicht (und selten genug wird jemand in so günstiger läge 

. sein) manuscripte der syrischen lexikographen einzusehen 

»5 vermag. 

Nicht immer wenigstens ist herr Smith ein Achilleus 
gewesen, dessen lanze nach der Verwundung auch heilte, 
wie dies etwa unter pan« 368 zum glücke wenigstens für 
solche Telephusse, die syrisch lesen, der fall ist. es handelt 

l°sich um das syrische wort für nogffvga: addit BB hanc 
tincturam paratam esse ex muricis sanguine et cocco: pasto- 
rem autem colorem muricis a cane eins capti primum notasse. 
in suo tempore autem non amplius exstitisse, quamvis semel 
a chalifa Mamun in urbe Damasco visum. es ist schwer zu 

35 begreifen, wie etwas, das nicht mehr existiert, doch noch 
Einmal gesehen werden kann, zum glücke druckt herr Smith 
Bar Bahlüls text selbst ab, beiläufig gesagt, ohne zu wissen, 
daß er das geschichtchen auch analecta 201, 23 finden kann, 
in diesem texte steht ^mb n"»DU3 »b N3?nit Ksn = diese art 

40 zu fUrben kommt bei uns nicht vor. da ist^nnb gesagt vom 
räume, nicht von der zeit, zur begründung wirä erzählt, daß 
die noQtpvQu ein produkt der see sei: natürlich konnte man 
etwa in ijtt'ü keine purpurschnecken haben, zum Schlüsse 
heißt es, auch der selige Theologus gedenke der sache, und 

45 dann .... üniDbTDa n'^'^üi . "»rnn« Nsn ]3iTn "jsKn* da muß 
nun allerdings geschrieben werden q^i und ■r'-itt)!, und muß 
man weiter dies n'>nu5n zu -»rnnÄ ziehen == und auch zu un- 



80 

serer zeit (gegensatz zu der des seligen Theologns) ersah 
man (konnte man ersehen) die Wahrheit der sache, als der 
«halif MaKmnn in Damascus war: bis zu dieser Stadt moch- 
ten sich purpurschneeken vom mittelmeere aus allenfalls brin- 
gen lassen, wäre der Originaltext hier nicht zufälliger weise 5 
^urch herrn Smith selbst zugänglich gemacht worden, so 
hätte ein neuer Beckmann auf grund der lateinischen werte 
herichten können, zu Bar Bahlüls zeit habe es keinen pnrpur 
mehr gegeben, da in Wahrheit ein Zeitgenosse des Ma^mün, 
•der im binnenlande gelebt haben muß, aussagt, bei ihm zu 10 
lande gebe es keine nog^vgoy da diese ein erzeugnis des 
meeres sei: Mat^mün selbst liabe in Damascus die richtigkeit 
äer alten berichte über die noqtpvqa feststellen können. 

575 wird bj^a = arabischem baqqäl durch englisches 
grocer erklärt, und dann fortgefahren: in alio loco exhibetis 
[Bar BahlülJ «-«ttn «bpa cum expos nDia yri)"» pnb "iDin 
am P731D nnpyi Koonab c^to'j^ "i^fin «nrnDbiün KSttTsDx herr 
Smith hat hier offenbar geglaubt, »bpa in »"»»n «bpa sei 
baqqäle zu sprechen: er hat uns durch ausschreiben der 
stelle den irrtum erspart, einen victualienhändler mit „wasser- 20 
kohl^, einem kraute zu verwechseln, das bei krankheiten der 
«mD^Tö medicinisch benutzt wurde: Geopon 105, 22 111, 3, 

Wir lesen bei Payne Smith 465: -«nDna liberator, Ti^ia 
T'D« ^n «a-^DiSTsi, BB sub fc^a-^stDö. vox forte corrupta ßofii^ö^. • 
nun steht aber im Bar Bahlül: n?:« »?oncn «anDa K3"'iSD7Da5 
-«3:«^ böpTsb Tinb Tp^^ ^^"^ r*^?^^ ^^^^ ^^ yht^'^ 713m 

darnach haben wir es hier mit dem sattsam besprochenen 
buxt! zu tun, welches bereits Bochart (dritte ausgäbe der 
werke II 87, 12) bekannt war: vgl Damiri I 143 [der büla-30 
qer ausgäbe], der den Buxäri und Mubarrad im Eämil ci- 
tiert: siehe außerdem Quatrem^re zu Ba&!d»aldtn I 167, no- 
tices et extraits XIV* 236, auf welche beiden stellen Vullers 
unter dem werte verweist, den fehler des herrn Smith konnte 
niemand verbessern, dem nieht ein handschriftlicher Bar Bah- 3S 
lül zur Verfügung steht: ÄS-^iitDö würde bei den Oxfordern 
unter t\, also voraussichtlich im jähre 1885 abgedruckt wer- 
den: mindestens also bis dahin würde sich die notiz, daß 
•^nana (in Wahrheit eine kamdart) liberator bedeute und viel- 
leicht = ßofj^ög sei, fortgeschleppt haben, wenn ich nicht 40 
hiermit den Sachverhalt veröffentlichte. 

Sodann ist es ein unangenehmes gefühl für uns, die 
gerichte, welche aus Bar 3>ilt und Bar Bahlftl aufgetischt 
werden, so vor unsern äugen zubereiten zu sehen, wie dies 
bei herrn Smith geschieht, die verschiedenen handschriften 45 
der beiden lexikographen weichen gelegentlich recht sehr 
von einander ab : sollen wir im wörterbuche alle die varian* 



81 

ten jener mit in den kauf nehmen ^ wohl gar sielbst unter 
ihnen auswählen, und am ende doch das bewuBtsein haben, 
daß noch wesentliches zurückgehalten worden ist? und letz- 
teres ist in der tat der fall: nicht selten fehlt wenigstens der 
5 name des gewährsmannes, auf dessen autorität die mitteilung 
des lexicons beruht, oder der name des dialectes, dem das 
wort angehört, oder fehlen andere kleinigkeiten, welche wir 
Deutsche unliebenswürdig genug sind, für nicht so ganz un- 
bedeutend zu halten wie herr Smith es zu tun scheint, wir 

xo müssen also den Bar :^ilt und Bar Bahlfil als texte vor uns 
haben, wie die pest6ä und den Farhäd oder Ephraim, mit 
allen erreichbaren Varianten am rande, und werden dann 
unsern thesaurus nicht mit bedenklichen und rein nach Will- 
kür gemachten auszügen aus Bar :^ilt und Bar Bahlül auf-« 

»5 zuschwellen brauchen, sondern auf jene beiden verweisen, 
wie wir es auf Ephraim und Assemani tun. 

Ferner würde eine^ ausgäbe des Bar :^ili und Bar Bahlül 
den herausgeber nötigen, oder, falls dieser herausgeber seinen 
pflichten nicht genügt hätte, dem leser ermöglichen, das in 

2o den büchem jener beiden Syrer aufgespeicherte material unter 
gewissen allgemeinen gesichtspunkten zu betrachten, und da- 
durch, das heißt, durch Zusammenstellung von sachlich ver- 
wandten artikeln, misverständnisse hintan zu halten. 

Zunächst: welche sind die quellen des Bar ^ili und des 

25 Bar Bahlül ? es ist doch bei Hesychius und Suidas, bei Fe- 
stus und Nonius, und wie die guten alle heißen, nicht gleich* 
gültig, woher sie ihre sieben Sachen genommen haben: und 
bei Bar Bahlül sollte es gleichgültig sein, der uns so viel 
ferner steht als jene Bömer und Griechen, und der als Semit 

30 die praesumption von vorne herein für sich hat, manches 
goldene und silberne gefaß aus Aegypten entlehnt zu haben? 
dem man scharf aufpassen muß, ob er nicht aus Aristoteles 
und Dioscorides bezogen hat, was er an irgend einen Schreib- 
fehler anknüpft, oder mit einer semitischen originaleselei in 

35 Verbindung bringt. ECastle hat in der vorrede zum lexicon 
heptaglotton eine liste der von dem manne mit dem ominösen 
namen ausgezogenen schriftsteiler geliefert, Lorsbach dann 
in seinem archive bemerkungen zu dieser liste gemacht, und 
schließlich auch Gesenius im Halleschen pfingstprogramme für 

40 1834 (4 ff) allerhand darüber zum besten gegeben, herr Payne 
Smith aber hat sich offenbar nie gefragt, woher das werk 
zusammen gekommen ist, das er täglich unter bänden hatte 
und hat 

Er sagt 592 \ '^itr^t 'na Ananjesus Bar-Sarvashvi, minus 

45recte Bar-Serushvai dictus, episcopus Hirtensis, aBar-Bahlule 
passim laudatus, imprimis in Graecis vocabulis, G. S. B. 620, 
626. Ar. vocatur rr'OTnu) na. apud nos laudatur ut BS., iU 

6 



82 

l-)0 *i^. jene buchstaben CS. B. bedeuten den sechften band 
des verzeichnisßeB der Oxforder handschriften, ein buch, das 
ich nicht einsehen kann: vermutlicji werden die meisten ieser 
des Oxforder thesaurus in diesem punkte nicht glücklicher 
sein als ich. ohne zweifei ist nun in jenem catalogus alles 5 
erklärt, was man zu wissen wünscht: alle fragen des be- 
kannten chrienreceptes müssen beantwortet werden, zuerst 
erinnert man sich an den Serös der Perser, den Qraosa der 
Baktrier : man findet daher das anlautende s der Araber auf- 
fällig, und noch auffälliger, daß herr Smith dem auslauten- 10 
den h gelegentlich die punkte gibt, welche das herabgekom- 
mensein des h aus altem t und semitischen Ursprung oder 
doch völlige Semitisierung des Wortes anzeigen, in welchem 
sie stehn. man erinnert sich an die alte Streitfrage über die 
ausspräche 4er sylben st»t, über die der kürze wegen nur 15 
auf S de Sacys anthologie grammaticale 40 151 verwiesen 
werden soll: auch auf Lagardes g^ammelte abhandlungen 
228, 30 konnte man bezug nehmen, nun wissen wir es also : 
der name heißt Sarvashvi, minus recte Serushvai. übrigens 
ist die ausspräche Sarvashvi aus dem codex Huntingdonao 
157 geflossen, in dessen Berliner abschrift sicher wenigstens 
Einmal die vocale so gegeben werden wie bei Smith: man 
erwartete Srausewaih oder Srösewöh. daß dieser söhn eines 
persischen vaters (vergleiche in meinen abhandlungen die 
anmerkung zu 8, 16) vorzugsweise bei griechischen Wörtern »s 
angeführt werde, ist mir übrigens nicht erinnerlich, die vie- 
len andern fragen , die man bei dem artikel auf der zunge 
hat, unterdrücke ich mit rücksicht auf „C. S. B. 620, 626", 
doch hätte ich gewünscht wenigstens die citate Assemani 
BO Illa 261, Gesenius de Bar Alio I 9 und die angäbe zu 30 
finden, daß Bar Serösehewaihi um 900 nach Christus ge- 
setzt wird. 

Auf derselben seite: •}t»d-)D na, it. 'jt^dn^d 'nia, loan- 
nes Bar-Serapion sc. 7T»:ii^nD p nsht', medicus nobilis, 
cujus libri duo de medicina Syriace scripti a Bar-Bahlule 3$ 
Arabice versi sunt: unde multa ad medicinam pertinentia 
sumpsit BB. De eo cf. Ihn Baitii. 778, Casiri i.261, Wüsten- 
feld 49. 83. .ich glaube nicht, daß irgend ein sachverstän- 
diger, sei er botaniker , mediciner oder philologe auf Sont- 
heimers Ebn Baithar (denn der ist jener Ihn Bait.) sich ver-*® 
lassen werde — zum Überflusse lese man in diesen anzeigen 
Wüstenfeld 1841, 1089 1843, 1669 und Dozy ZDMG XXIII 
1§3 — : herrn Smith ist hier und anderswo sein guter glaube 
an Sontheimer schlecht bekommen. Wüstenfeld, dessen ci- 
tiertes buch (geschichte der arabischen ärzte und naturfor-45 
scher) Sontheimer flüchtig, und herr Smith vermutlich gar 
nicht angesehen hat, erzählt 49, also in der dritten, von 300 



83 



bis 400 der Higrat reichenden periode, von Ibn Serapion, 
einem Zeitgenossen unseres ersten Konrad, der englischen 
könige Eduard I und Athelstan, und 83 in der vierten pe^ 
riode, von Serapion, von dem er sagt, er könne nicht vor 
5 dem ende des 'cilften Jahrhunderts christlicher rechnung ge- 
blüht haben. Sontheimer und nach ihm herr Smith haben 
also Ibn Serapion und Serapion, einen schriftsteiler vom 
jähre 910 und einen vom jähre 1090 zu einem einzigen 
menschen vereinigt, der ältere Bar Serapion,- wahrscheinlich 

10 der söhn eines Griechen (vgl wieder abhaudlungen 8, 16 
anmerkung), auch unter dem namen lanus Damascenus vor- 
kommend, ist vielleicht schon ans ende des achten Jahrhun- 
derts zu setzen, notwendiger weise mußte hier, auf Ernst 
Meyers liebenswürdige, gründliche und höchst interessante 

»sgesehicfate der botanik III 234 verwiesen werden, welche 
geschichte herrn Smith , der überhaupt nicht selten mit ge- 
lehi'ten zehnten oder noch tieferen ranges arbeitet, gänzlieb 
unbekannt geblieben ist. Ben Behlul ist übrigens noch 
durchaus nicht ohne weiteres = Bar Bahlfil , wie herr 

^ Smith gknben muß, da er das eine für das andere setzt: es 
gibt einen airzt Iskender Schah ben Bahlul bei FRDietz a&a^ 
leeta medica I 171, über den mehr beizubringen ich kein 
Interesse habe. 

Was ist richtig, «•^onon «aniD oder ND-^nisin «nriD? die 

^beiden mir jetzt vorliegenden handschrift^i des Bar Bahlül 
geb^i das erstere, Huntingdon 157 das letztere, ist rtiit 
GHBernstein ZDMG I 350 (an einer stelle, wo Bernstein 
guten rat erteilt) das paradies des Palladius oder Heraclides 
[Cave unter letzterem zum jähre 401] oder das des yT^ö-^^ay 

so für gemeint zu erachten (Assemani BO IIP 326 ZDMG VII 
113), das Hariris makamen naehalimt, und dessen Verfasser, 
so viel ich weiß, 1318 gestorben ist, das nicht vom alten 
Bar Bahlfil selbst, sondern nur von dessen ergänzer benutzt 
werden konnte? man sieht, daß es wirklich von einigem 

35 Interesse ist zu erfahren, was denn eigentlich von Bar Bah- 
lfil [um 950] als quelle gebraucht worden ist, eine syrische 
Übersetzung einer mönchslegende oder des s^iui-^^iiy [um 1300] 
syrische makamen oder ein buch der Perser, das mit den 
«"»Ta^m Kbn» auf einer linie stehn könnte, welche Bar Bah- 

40 Ifil mehrfach anführt, hier ist unbedingt eine litterarhistorische 
Untersuchung von nöten, welche geführt sein muß, bevor 
man ein syrisches Wörterbuch unter dem anspruchsvollen titel 
thesaurus herauszugeben unternimmt. 

Ein zweiter punkt, den man ins äuge fassen könnte, 

45 wenn Bar Bahlfil vollständig herausgegeben wäre, ist das 
naturgeschichtliche, mir scheint unumgänglich, den Diosco- 
rides, für dessen griechischen text wir skandalöser weise 

6* 



84 

noch keinen apparat haben, nnd die orientalischen Überse- 
tzungen des DioBcorides durchzuarbeiten, bevor man daran 
geht, die naturgeschichtlichen artikel des Bar Bahlül für ein 
eigenes Wörterbuch zu benutzen: jedenfalls aber ist es rein 
unmöglich, botanische glossen der ersten buchstaben des 5 
alphabetes für den druck zurecht zu machen, ehe man über- 
die wahre form der betreffenden Wörter und die entstellungen 
derselben völlig im reinen ist, und dahin kann man, wenn 
man von einem eigenen Studium des Pioscorides absehen will, 
nur durch register zu einem mit allen Varianten in über- 10 
sichtlichem drucke vorliegenden Bar Bahlül gelangen, in 
Oxford steckt die arabische Übertragung des Dioscorides von 
Stephanus mit den Zusätzen des Syrers Xunain Kibn (tisxäq 
(Uri 573, vgl FRDietz analecta medica I 9) und stecken 
mehrere handschriften des (tibn BaiOär, in denen der Dios-15 
corides sich ebenfalls, wie ich glaube, vollständig, findet: 
es wäre nicht gut, wenn sich nicht mit deren hülfe die ho- 
monymia hyles iatrices im chalifenreiche sicher herstellen, 
und außerordentlich vieles im Bar Bahlül, das, wenn man 
jede glosse einzeln betrachtet, dunkel bleibt, aufs reine brin- 20 
gen ließe, welche unsumme albefmer Schreibfehler wäre dem 
thesaurus erspart geblieben, wenn herr Smith den von mir 
längst vorgeschlagenen weg hätte gehn wollen! wenn die 
Oxforder uns nur den Bar Bahlül drucken, übernehmen wir 
Deutschen schon das weitere in dieser frage, da jetzt band- 15 
Schriften des mbn BaiOär bei uns genügend vorhanden sind, 
und durch Ernst Meyer die geschichte der botanik eine recht 
übersichtliche Wissenschaft geworden ist. wenn ich auf bo- 
tanisches und (um das hier gleich mit zu erwähnen) auf 
besprechung der syrischen dialecte nicht eingehe, so ge-3P 
schiebt dies, weil ich meine klinge in diesem kämpfe für zu 
viel länger und schärfer halte als die des herrn Smith, als 
daß es fair wäre, mich mit ihm einzulassen: vgl abhandlun- 
gen 38, 17 177, 5 beitrage zur baktrischen lexikographie 
79, 21. ich will für die botanik diesmal nur zur probe auf 35 
Nöbin 468 und ptt)^ na 599 aufmerksam machen, herr 
Smith, nachdem er dem leser das wort ]aTO\D na als malus 
punica sylvestris erklärt hat, fügt hinzu, es bedeute auch 
piper, bacca piperis und aDn^uJa: die auswahl ist reichlich, 
und nur gut, daß niemand mehr syrisch zu reden braucht: 40 
sonst wäre es ganz nett, in einem syrischen wirtshause zum 
Schinken 7au)*«D nn zu verlangen, und granatäpfel zu erhalten, 
unter KTabna 468 erfahren wir, daß dafür p73bnDia= ßov- 
g>&al(iop herzustellen ist: vgl aber buläm bei Freytag. und 
so etwas findet man in einem thesaurus! die dialectischen 45 
glossen teilt herr Smith nicht vollständig mit: ich habe, da 
ich selbst zu der arbeit nicht kommen konnte, einen jüngeren, 



85 

sehr sorgfältigen und kenntnismchen gelehrten veranlaßt^ 
den Bar :^ilt heraadzngeben : aus dessen registem wird man 
sich hoffentlich noch im laufenden jähre des weiteren über 
diese glossen belehren können. 
5 Was von der botanik, gilt von der astronomie, der Che- 
mie (den KNbtts "»nbo) und vielen anderen Wissenschaften, 
deren geschichte herm Smith hätte bekannt sein müssen, 
wenn er den Bar Bahlül und Bar i^ilt, statt sie herauszu- 

^ geben und durch register für die einzeluntersuchung nutzbar 

10 zu machen, gleich in seinen thesaurus hineinarbeiten wollte, 
es verdrießt mich, über so äußerst einfache Sachen noch ein 
wort zu verlieren, nachdem ich mich schon 1866 genügend 
darüber ausgesprochen habe. 

An zweiter stelle benutzt herr Payne Smith die gedruck- 

xsten und nicht wenige handschriftlich ihm zugängliche syri- 
sche bücher. so sieht es wenigstens aus. in Wahrheit aber 
sind es die Sammlungen dreier Deutschen, welche man auch 
auf dem titel des thesaurus syriacus dankbar genannt fin- 
det, GWLorsbach, AJArnoldi, GHBernstein: eines Franzosen, 

ao SQuatremfere : eines Engländers, FField, zu denen für das 
zweite heft noch die eines Schweden, KMAgrell, gekommen 
sind, es ist leicht zu erkennen, was die einzelnen genannten 
beigesteuert haben, die drei Deutschen und der Schwede 
haben überwiegend Assemanis bibliotheca orientalis, weniger 

itsdie acta martyrum und den Ephraim ausgezogen: Quatre- 
mfere schöpfte aus Pariser handschriften : Field meist aus 
den syrisch-hexaplarischen Übersetzungen des alten testa 
ments. dazu hat dann herr Smith seine beim catalogisieren 
der syrischen handschriften Oxfords gemachten notizen aus 

30 diesen oxforder Codices und mitteilungen aus weiterer eige- 
ner lesung getan, man sieht, das werk ist regellos genug 
zusammengebracht. 

Vor allem fehlt unter den quellen ganz Antonius Rhetor, 
den ich in London entdeckt, und auf den ich in der vorrede 

3SZU den geoponikem aufmerksam gemacht habe, es freut 
mich, mitteilen zu können, daß das buch des Antonius in 
Deutschland gedruckt werden wird: ich habe dem heraus- 
geber geraten, dem drucke desselben statt ^^r anmerkungen 
und einer Übersetzung (welche letztere beim stände unserer 

4okenntnisse dürftig genug ausfallen würde) eine concordanz 
beizugeben, sodann fehlt so gut wie ganz Aphraates oder 
Farhäd, der weise Perser. Wright hat die aushängebogen 
seiner ausgäbe an Smith schon ftir dessen ersten fasciculus 
mitgeteilt: sie «ind für diesen, wie herr Smith selbst sagt, 

45 wenig, für den zweiten (wie es scheint) noch weniger be- 
nutzt worden, ich halte das für einen großen fehler, da Farhäd 
kein Übersetzer, und in jeder weise ein interessanter mann ist. 



.86 

Als ich 1852 nach London gieng, war meine absieht 
den text der syrischen bibel mit hülfe der nitriscben band- 
Schriften nicht sowohl zu bessern als festzustellen. Cureton 
wies aber sofort auf dem umschlage eines seiner bücher eine 
^^druckte anzeige vor, nach welcher die delegates of thes 
Pxford university press die herausgäbe der syrischen bibel, 
.zunächst des alten testamentes, ihm übertragen hatten, so 
mußte mein plan unausgeführt bleiben: ich wünschte wenig*- 
stens fiir das neue testament auf denselben zurückkommen 
zu können, da Cureton, dessen syrischer evangelientext da-io 
mals schon gedruckt war, die von ihm übernommene arbeit 
nicht ausgeführt hat. manches läßt sich ohne handschriften 
bessern, ein gut teil mehr als GHBemstein ZDMG III 387 ff 
zu bessern versucht hat, wie Isaias 10^ 4 TiinüT zu '^nTsm 
werden muß oder 10^ 5 »öbn zu «öan oder 10, 14 »naa zu 15 
Nny-^a oder 11, 3 nani zu n"»nD oder 14, 11 n"»73i zu rr^ort 
oder Thess II 1,7 fc^na zu «rr^a (noch der armenische Ephraim 
hangist), man wird aber doch wünschen in allen solchen 
stellen die handschriften einzusehen, so wenig man sich be- 
denken wird, über diese handschriften nötigenfalls hinaus- 20 
zugehn. herr professor Brugsch übersandte mir im vorigen 
Sommer -ein syrisches buch mit der bitte , es zu bestimmen ; 
es war ein aus verschiedenen manuscripten zusammenge- 
stöppeltes tetraeuangelion : in ihm glaubte ich blätter des Cu- 
retonschen Syrers zu erkennen: zu näherer Untersuchung »5 
fehlte die zeit und die muße. dieser Curetonsche Syrer be- 
zeugt, was die textgestalt der pestOä jedem mit der ge^ 
schichte des neutestamentlichen textes vertrauten förmlich 
zuschreit, daß die peslöä, wie sie jetzt vorliegt , einer syste- 
matischen correctur unterworfen worden ist. im leydenerso 
Bar :>ilt erfahren wir, daß im Lucas das wort t^aniDt^ für 
bahn vorkam: wo ist das hin? herr Payue Smith hat 176 
nicht einmal für nötig erachtet aus Huntingdon 157 aufzu- 
nehmen, daß die notiz in b:^b^ NSüjb heiße der bahn «ans«, aus 
Bar Serösewaih stammt, herr Smith selbst berichtet 584,35 
daß Bar Bahlöl „in Lib. Samuelis" NntA na pera gelesen, 
wo sich in nostris codd. nb73*)na »ni^m lib^i N3K»a finde 
„I Sam. xvii 40" : der Araber hat dort mixlät. wie aber, 
wenn nbTanna zwänge nnta na (denn das wird doch dage- 
standen haben) in die präposition a und nntAi (vgl arabi-40 
sches rigäzat) zu trennen? und wenn dies wert an andern 
stellen desselben buches „1 Sam. 6, 8 11 15" sogar von 
Castle s V nachgewiesen würde? und wenn der Araber dort 
eben jenes mi/lät brauchte, welches er „I.Sam. xvii 40" 
anwendet? vgl Dian SvXäxtoy beim Syrer Tobit 9, 5 und 45 
hebräisches ta'^N. Bar Bahlül war hier, wie oft, bahlül, und herr 



87 ' 

Smith arbeitete zu bastig und unvorbereitet, um- ihm gehörig 
auf den dienst zu passen. 

Wollte herr Smith trotz der Unsicherheit des textes die 
bibelttbersetzung der syrischen kirchen benutzen, so konnte- 
5 er es nur an der band der concordanzen tun, dadurch wäre,, 
sofern eine induction sämmflioher stellen vorgenommen wor- 
den wäre, manchem irrtume begegnet worden, für einzelne 
Wörter scheint eine solche arbeit mittelst der für das Hebräi- 
sche und Griechische vorhandenen hülfsmittel gemacht wor- 

zoden zu sein, bei den meisten wird sie vermißt, und ist in 
folge davon, wie mich bedtinken will, die syrische bibel des 
alten testaments entschieden für den „thesaurus^ nicht aus- 
genutzt. 

Ein gleiches muß von Ephraim und leider auch von 

«5 allen in unserem Jahrhunderte gedruckten syrischen btichem 
gesagt werden, die sieben bände texte, welche ich selbst 
veröffentlicht, sind noch, verhältnismäßig sorgsam behandelt, 
wie man ja Schneeglöckchen nicht sowohl wegen ihres wer* 
tes, als weil sie die ersten kinder des frühlings sind, in ehren 

aozu halten pflegt: nur die didascalia ist ungebührlich ver- 
schmäht, und Titus von Bostra war wohl zu schwer, allein 
(und man wird mir über den punkt ein urteil zutrauen, auch 
ohne die gleich folgenden beweise) genügend genau sind 
meine sieben bände nicht gelesen, meine nachfolger kommen 

»5 erst recht schlecht fort, und herm Smiths syrischer Cyrill 
zum beweise, daß hier keine misgunst vorliegt, mit am 
schlimmsten: des Farhäd gedachte ich schon oben, man 
braucht wirklich nur in die taschen zu langen, um dem herrn 
Smith zu seinen artikeln etwas zuschenken zu können, ich 

sogreife ein paar interessante ausdrücke aufs geratewohl her- 
aus, unter ^a fehlt die Verweisung auf das Pehlewi gadman 
und auf alles , -was BDorn vom bulletin bist pbilol XII 397 
an über dies gesagt, fehlen die citate analecta 157, 27 166, 
17 176, 22 Lagarde abhandlungen 16 Hoffmann hermen 162. 

35 unter u)^a didascalia 86, 22 reliquiae 22, 4 23, 25 analecta 
162, 24 175, 16 195, 23 Titus von Bostra 9, 18 20 22 34 
10, 3 37, 29 44, 3 45, 12 46, 4 50, 15 30 34 52, 3 7 24 
54, 7 23 55, 19 56, 8 30 35 58, 17 59, 6 27 60, 12 13 64, 
11 25 68, 22 32 69,28 30 35 Clemens recognit 150, 12 13 14 

40 163, 14 164, 20 165, 1: unter KU)na (über diese emphati- 
schen albernheiten siehe abhandlungen 5, 30) Geopon 84,23 
Titus von Bostra 9, 21 62, 15 64, 28 83, 20 Clemens 134, 17 
150,15 Hoffmann hermen 162: unter fc^u)'»nA Lagarde reliquiae 
graec xxii 4 (das sind alles namentlich ein paar fehlem des 

45thesaurus gegenüber nichts weniger als gleichgültige stellen, 
und ich könnte die liste unschwer um das doppelte vermehren), 
unter "1123^^ analecta 62, 23 155, 15 Titus von Bostra 38, 3 



' 88 

48, 30 50, 33 51, 5 54, 1 55, 7 56, 2431 57,22 24 58,20 
59, 22 64, 15 65, 35 69, 11 74, 16 27 75, 15 78,18 83,20 
90, 12 117, 35 125, 9 170,22, unter nnyu) -la analecta 153, 
27 158, 18 189, 15 Clemens 150,24 (ebenfalls zur Verbesse- 
rung eines Smithschen fehlers) Titus 56, 3 4 Lagarde ab- 5 
handlungen 106, 34 ff. und so fort cum gratia in infinitum ! 

Weiter ist es ein empfindlicher mangel des thesaurus 
syriacus, daß sein Herausgeber sich gar keine rechenschaffc 
über die bedeutung der syrischen litteratur gegeben hat. 
der wert dieser litteratur liegt nicht zum kleinsten teile i® 
darin, daß sie eine übersetzungslitteratur ist, und uns alte / 
bandschriften der übersetzten bücher, mitunter sogar ganze 
verloren gegangene werke, hebräische, griechische, persische, 
wiederschafft, mit den persischen meine ich etwa Qelilag 
weDamnag, das nun endlich in Deutschland ist und zum 15 
drucke vorbereitet wird : an hebräischen ist die eine text- 
gestalt des lesus Sirach zu nennen : der umstand, daß Sirach 
meine ausgäbe der syrischen apokryphen eröffnet, hätte dar- 
auf hinweisen können, daß ich in betreff des syrischen Sirach 
die ansieht Bendtsens teile (herr Smith gibt für den Sirach ^ 
dem Syrer stets ein griechisches original); endlich griechi- 
sches ist ja in massen übersetzt, bei dieser läge der sache 
war es unumgänglich, bei jedem syrischen worte vollständig 
anzugeben, welchen hebräischen und welchen griechischen 
es entspreche, und zwar mußten da die verschiedenen über- 25 
setzer geschieden werden, nur wenn dies in aller Vollstän- 
digkeit geschehen ist, können wir den „thesaurus syriacus*^ 
brauchen, um aus syrischen Übertragungen verloren gegan- 
gene texte zu reconstruieren und schlecht erhaltene zu bes- 
sern, wir bedürfen, wenn wir es ernst meinen, recht grober 30 
und langweiliger arbeit, um Syrisch zu verstehn, und ein 
thesaurus syriacus ist dazu da, diese zu erleichtern. 

Die philologische bildung des herrn Smith ist entschie- 
den ungenügend, ich kann natürlich in diesem punkte wie 
in allen übrigen, welche die anzeige des Oxforder thesaurus 35 
syriacus berühren muß , nur auf einzelnes hinweisen , da zu 
mehrerem der räum entgeht. 

Hat die hebräische grammatik n'ib^n, n-'aan, n-^birn, 
rT'SJjn, n'»2'^r:, n-'Ts^n noch nicht als Infinitive der zweiten 
form erkannt (denn auch nsa wird durch "ȟsa erwiesen) so 40 
mag es herrn Smith hingehn , daß er über die analogen sy- 
rischen bildungen (rr^asn von nas II und femininalformen wie 
„NriD^^n" „«nu?ttu)n") nicht im klaren, und daß ihm der gedanke 
nie gekommen ist, etwa ^zs^^a (von n^a II) von *im (von 
n)3a I) zu unterscheiden: beachtung der erweichung undver-45 
härtung der nosnaa hätte ihn darauf aufmerksam machen 
können, daß zum beispiel "^Din mit hartem r\ so gut wie 



89 

„NrT^rs^n" 3fa^a^#o/»off zu -^^Di gehört, und hätte ihn veranlassen 
müssen, die ableitungen der steigemngsformen der wurzel 
von den ableitungen der einfachen form derselben überall 
zu sondern. 

5 Der artikel Nm*)a 607 608 ist reich an fehlem und aus- 
lassungen, ich erlaube mir daran zu erinnern, daß man zu- 
nächst eine Verweisung auf die einschlagende abhandlung- 
von Olaus Celsius und andere botanische schrilten vermißt, 
sodann werden die worte Bar Bahlfils ^im-nn ]in«mna '^1 

looinaÄ P|« N'^npriÄi bna« bnnn« mm J^m-^a wiedergegeben 
„formae vocis corruptae sunt ^T^Nrnna, pmna, Di*)a». Sy- 
riace'est bina«" , während dieselben bedeuten „in Einem 
codex findet sich ]i^»m-ra und pm^n", das heißt die von Dios- 
corides 1 104 angegebenen namen ßÜQa&goy (der Syrer las also 

15 wohl ßlaJQv&aQOp) und ßdgvtoVy welche herr Smith naiv ge- 
nug ist bald nachher selbst zu eitleren, sind auch in syrische 
handschriften eingedrungen: danach föngt eine neue glosse 
an, deren Dim« in einer mir vorliegenden handschrift Bar 
Bahlüls aus dem dreizehnten Jahrhunderte D'^ik geschrieben 

aound nirgends als eine forma corrupta bezeichnet wird, drit- 
tens ist bma» nicht geradezu syrisch genannt: das als ^7r;coi;A, 
ißovX auch zu den späteren Griechen gewanderte wort ist, 
wie meine abhandlungen zeigen konnten, eränisch. viertens 
wird in dem artikel «mia (vgl buräyat) = Sägespäne und 

x5 5^nTna = iuniperus sabina nicht geschieden : da doch letzteres 
ein wurzelhaftes n hat, ersteres eine ableitung der wurzel 
nna ist. ich könnte noch fortfahren, allein mir kommt es 
jetzt nur auf die anfangsworte des Smithschen artikels an: 
«mna, heb. ujTia mutata U5 in n et addita n, quasi lüinn 

30 forma absoluta esset; exstat etiam n*^^a, Cant. i. 17. keine 
ahnung davon, daß das im consonantismus ältere niederSe- 
mitische, wie ich das Aramäische geflissentlich wiederholt 
genannt habe, mit seinen n n d ursprünglicher ist als das 
hoch- und mittelSemitiscbe mit ihren entsprechenden assibila- 

sstionen oder gar den Sibilanten t «) y! und nun der satz 
mit quasi ! keine ahnung vom Verhältnisse der drei „formae^ 
des syrischen nomens zu einander. 

Nicht einmal auf eine vorläufige betrachtung der syri- 
schen wurzeln ist herr Smith gekommen, der umstand, daß 

40 wir in Deutschland uns mit Wurzelwörterbüchern und ra- 
dices beschäftigen, hätte ihn doch wenigstens veranlassen 
sollen, über die berechtigung oder nichtberechtigung eines so 
seltsamen Standpunktes nachzudenken, daß das Syrische nicht 
die Urform semitischer rede sei, wird er vielleicht zugeben: 

45 kann da nicht ein syrisches trilitterum mehr als Eine radix 
der Urzeit repräsentieren? dieser gedanke hätte dem Oxforder 
Professor viele fehler und unsauberkeiten seines buches er- 



90 

sparen können, etwa m^:> der Syrer ist sowohl gabaem sris 
ganä der Araber, und danach hätte er unter seinem etsa 
scheiden können, was jetzt wie kraut und riiben durchein- 
ander liegt, ich empfehle, sich den Sachverhalt dordi be- 
traehtnng der syrischen wurzel M^^n klar zu machen, in der 5 
ra^ay und ragiya zusammengefallen sind. 

Die Semiten sind überhaupt von fremder bildung ab- 
hängig, die Aramäer sind es ganz besonders: fQr dinge, die 
alle tage gebraucht werden, haben sie fremde, namentlich 
eränische, nainen. grund genug für einen lexicographen der lo 
syrischen spräche sich mit den eränischen dialecten bekannt 
EU machen, herr Payne Smith hat dies zu ttm unterlassen. 

674 iT«nu)ma Guhshatazades, nom. prop. ap. Persas sc. 
ntfi^nomD, B. 0. i. 185; it. [?] eunuchi Saporis regis Persa- 
rum, Act. Mart. i. 24. 23, ubi exponitur «mDbön KiNn na no- 15 
bilis regni ; it. eunuchi regis Adiabenae, ib. i. 100. sec. Bemst, 
formatum est ex äzäd Über, ingenuus, nobilis, et forte niüna 
acquisitus. liceat suggerere mD, •<non, etTKW, == mag- 
nae fortunae filius, et conferre ri^«T rrKuJ stirpe regia oriun- 
dus. darauf bezieht sich dann 693: ntfitniüia BB, nT«^«nu3naaa 
BA, idem nomen ac nwnujma, q: v. supra col. 674. exponit 
autem BA. «npriTs Nn«n niNn btD» *io:ib« nnb« qui corpore 
über est: ^t« enim Über vocatur; it. BB. büTs inb« nnb« 
N^ppTD KiKn ^t«i. hier ist zunächst zu erklären, daß Bar 
Bahlüls angebliches ^nb« mit tasdid über dem i ein^s 
Schreibfehler für e<algasad ist, zweitens, daß Gdst-äzäd (denn 
göst ist ein ganz alltägliches wort) und der 674 genannte name 
nichts gemein haben als äzäd, drittens, daß nu7, wie ich ge- 
nügend nachgewiesen (siehe diese anzeigen oben 386), in 
den jüngeren eränischen dialecten das alte khshathra =3^ 
s ksatra vertritt, das im buche Esdras 5, 3 6, 6 in dem 
eigennamen "^atia "nnizj noch als "nnu) vorkommt: grie- 
chisch würde Sct&qoßovtdvfig oder 2atQoßovidptig geschrie- 
ben worden sein (Miv^Qoßov^dvfjg Arrian anab I 16, 3), 
da ich "»DT^ia = ßaqtdvfiq (lanßagtdvfig ebenda III 8, 4 Dio- 35 
dor XVII 78) in dem namen herzustellen mich nicht ermäch- 
tigt glaube. 

Aehnlich ist, daß 624 «alsunbulat für persisch gehalten 
wird, man denke, ein wort mit arabischem artikel ! und da- 
bei hat herr Smith wenige zeilen vorher das syrische stamm- 40 
verwandte «nbau) gedruckt, kennt vermutlich den ausdruck 
Sehiboleth aus ludic 12, 6 und wird auch Hydes buch de 
religione veterum Persarum iu bänden gehabt und dessen 
kupfer beschaut haben. 

Unter pna 458 erfahren wir, daß von der bahman (ab- 45 
bandlungen 20, 8 [wo auch ein citat aus Hyde!] Blau bos- 
nisch-türkische Sprachdenkmäler 204) duae species sunt, unde 



91 

Fers. Yocantur bahmanaini : ein arabischer daal! nämlich cen- 
taorea beben und salvia baematodes. 

504 teilt man uns mit, daß persisches bazeyär eine aus 
bäzedär corrupta vox ist, und zwar unter dem Stichworts 
5 «np'^ts, dessen p doch etwas anderes hätte lehren sollen. 
Und 464 heißt es: fitp'^T'nis forte seminator, »albäziyärL 
•^n«"»!»:!, BA. Cf. voc. i^ers. bazeyär. offenbar schwebt dem 
herm Verfasser hier barzt ackersmann vor, das aber mit 
bazeyär falkner gar nichts zu schaflfen hat (beiläufig: des^ 

loSuidas ßdg^a = tpdXtQta in meinen abhandlungen 239 ist 
barzak Moses von Korgn II 63 = 141, 27 der werke). 

Aus dieser Unkenntnis der persischen spräche folgt dann^ 
daß herr Smith sich gar nicht zu recht zu finden weiß, wo 
seine Urkunden etwas Persisches bieten. 634 zweifelt er an 

i5warsän wilde taube, siehe Windischmann zoroastrische Stu- 
dien 80, DamM II 463, meine abhandlungen 228, 5. 660, 1 
ist ihm märemäht aal unerkennbar. 

522 lesen wir ■{iü-0"»a BA, sed fcod. C. ^ttJn»itt)"»a] ^Tai73'»!)"»:i 
BB, reptile quoddam, quod radice cicutae, ut dicunt, vescitur, 

xoaliquando etiam inter montes coUesque una cum grandine 
cadit. vim gypsi similem exhibet, qua cicutam innocuam 
reddit. . KD^inn» iT'Dip'i fi«"ip,:> ]»n ^"»^iöäi . in Nom 'y ':sa 
*T'« ti^P') '2t . fi^ina d:> Nnö-n ^y)X2 n"»3 bon "»nöi« n"»«i 
'ji'»3ipb riDDÄT N:»ia*i «b'^n. Lier war ein persisches b6s mü- 

%s sa[k| nicht schwer zu erschließen : die Wörterbücher führen 
nur b6ä müs auf, die Armenier haben ein mir nur aus dem 
lexikon bekanntes b6s mskoM == zivetto, was nicht mit jenem 
zu verwechseln ist, da muska und müsika nichts mit ein- 
ander gemein haben, bfes ist aber dxövnop, nicht xmpstov; 

30 damit war erwiesen, daß 'j^'^^'^p? nicht vielleicht bei Bar Bahlül, 
aber wohl bei dem schriftsteiler, aus dem er dies entnahm, 
in ]nt3'^r)pM geändert werden mußte, sodann ergibt sich aus 
Farhang i su:>üri und Burhän i qäöi:^, daß persisches bes i 
müs soviel wie arabisches fae<rat e^albais ist. über bais Avi* 

35 cenna I 147, »abü Mangür MuwafPaq 57 (daselbst eine höchst 
interessante aufzählung der Wirkungen der verschiedenen gifte), 
Qazwfni I 276, 13-^22, «ihn BaiÖär I 199, OCelsius hiero- 
botanicon II 199 — 205, Lagarde beitrage 68, 20 usw. 

779 wird pm^a nicht als persisches guröha guruha er- 

4^kannt: erscheint in dem syrischen werte gelegentlich auch 
ein i:|, so beweist das, daß persisches h hier wie in den in 
den abhandlungen 62, 1 N behandelten Wörtern aus f herab- 
gekommen ist 

348 ist ]ttJnDDN qui [das ist falsch: schreibe id quod] 

fSrefrigerat eine bildung wie ^u^n abhandlungen 35, 33 und 
^u^^'-iD Midhras Ekha 44"^ 36 des Stettiner druckes, die zum per- 
sischen afsurdan, baktrischen $areta, armenischen saril gehört. 



92 

460 *^n:3\Dn:a i. q. *^i3«3 lats, BA. forte Bit instnunentam 
masicam, e Fers, bih bonus et niav?, no*)«}, tuba aenea. ver- 
gleiche vielmehr Bib-qubäd bei Yäqüt I 770, 8 und ähnli- 
ches bei Xamzat 56 ende, jenes n*inu7 na wird wohl syrisch 
matt? aü sein und nicht „^id^u?" „tuba aenea", sondern Sapo- 5 
res in dem nomen stecken. * ob der dominus urbis Sebastiae 
BHChr 359 13731013» oder i3tt\r)3« Smith 271 285 nicht Dä- 
nischmand heißt? da Abülfarag und „BH" ein und dieselbe 
person, das arabische und das syrische chronicon dieser per- 
son im wesentlichen ein und dasselbe buch sind, so hätte 10 
(meint man) Abülfarag 387, 10 zu „BHChr 359" herbeige- 
zogen, und die Vermutung, welche jeder einigermaßen kun- 
dige haben wird, entschieden werden können, selbst wenn 
Mirchonds Seldschukengeschichte nicht in Europa in öffent- 
lichem drucke ausgegangen wäre, und Vullers anmerkung zu 15 
Seite 233 der deutschen Übersetzung dieses buchs nicht eine 
unschwer zu vermehrende citatensammlung ttber die dynastie 
der Dänismandiden gegeben hätte: denn jener Dänismand 
war zwar nicht dominus urbis Sebastiae, aber doch Stamm- 
vater der dynastie dieses Vaterlands, und 131 vor genetiv-ao 
dälath ! 

Ganz besonders characteristisch sind die artikel fi(3Dia 
465 und md313 471, welche sich aufeinander beziehen, es 
wird 471 berichtet das ?j von ND3na sei weich: damit war 
für einen philologisch gebildeten mann der beweis geführt, *5 
daß vor D ein halbvocal oder vocal weggefallen sei: schon 
dies hätte auf den gedanken bringen müssen, daß fi<D3i3i und 
N3Dna fremdwörter sind, deren Ursprung das ?[auf eränischem 
gebiete zu suchen anriet: vgl das allbekannte T{T''3 und die 
selteneren Wörter ?{*t»don, •]''3nT, ?{imü, ?j\ü-»373, tiiots: imara-30 
bischen etwa 1^30, diese anzeigen 1870, 1456. armenisch 
bedeutet bun Vaterland Maccab II 9,1 : davon bnak ftlr irx^^ 
Qtog Exod 12, 49 Lev 18, 26 24, 22 Num 15, 29: für ai- 
nox^fßv Exod 12, 20 49 (andere zählen 19 48) Lev 16, 29 
17, 15 19, 34 23, 42 24, 16 Num 9, 14 15, 13 29 los 8,3335 
lerem 14, 8 (wo der. Grieche nnt« für n'^fc^las): ftlr «lw/i*oi'oc 
Lev 13, 51 52 14, 44: von bnak weiter bnakic aivox^iov 
Lev 20, 4 und bnakel xaxohxsTv Sap 1,4. das persische bun 
liefert buna in Sadis Böstän YIII 117 in dem sinne von haus, 
heimat: diesem buna entspricht ein von jenem bnak zu unter- 40 
scheidendes, nur im phirale vorkommendes bnak ftvfjfjbetoy 
Genes 29, 9: das grab als ewige heimat angesehen, die Ara- 
ber haben diese eränischen vocabeln dreimal in ihrem Wort- 
schätze als 333, als p3a, als Ti3a: ihre Zeitwörter banaga, ta- 
bannaqa und das mit letzterem gleichbedeutende bannaka45 
sind denominativa: arabisches bannaga muß zu bang (vgl 
bangenkraut) abhandiungen 83^ 31 oder mang FsLyjA W§s 



93 

1 

S Bämtn 340, 11 gestellt werden, anderklärt, warum banaga 
^rediit ad originem suam vel ad antiqanm' in der ersten, 
nicht wie man erwarten sollte, in der zweiten form auftritt: 
man wollte banaga von buna und bannaga von bang unter- 

5 scheiden, und erleichterte das eine: die erleichterung hätte 
eben so gut das andere treffen können, nun hatte Castle an 
citaten aus der syrischen bibel zu NiDia Exod 12, 18 48 49 
(andere zählen die verse anders) geliefert, dieselben, welche 
nerr Smith bietet: hätte sich herr Smith da nicht nach dem 

10 gründe fragen sollen, weshalb der Syrer n*^ifi< nur an diesen 
drei stellen des pentateuchs und los 8, 33 mit kddis übersetzt, 
sonst aber umschreibt? und wenn herr Smith 465 sagt: 
originem vocis credo eandem esse ac Ar. '^31 radix, origo 
rei, so ist das zu seinem glücke, wenn auch wohl nur durch 

»5 Zufall, sehr vorsichtig ausgedrückt: über jenes arabische ^aa 
und dessen eränisches original sich rechenschaft abzulegen 
ist der englische professor nicht im stände gewesen. 

Ich führe, weil das wort persisch aussieht, gleich hier 
an, was wir bei herm Smith bald hinter «3Dia lesen: pDDia 

aocucuUus, ri«"»na OKD p25i:i cod. lit. univ. eccl. iii. 231. ein 
blick in Freytags Wörterbuch I 92* und in Dozys diction- 
naire des vgtements 55 281 zeigt das richtige, höchst wahr- 
scheinlich ist das wort koptisch, obwohl ich es klar zu er- 
kennen außer stände bin: doch kann man auch an türkischen 

as Ursprung denken, welcher spräche gehört t<03 an? syrisch 
o«3 Gteopon 7, 2: armenisch k6s, koptisch' d'ic d'oc o*f(^ic 

Ebenso unbeholfen wie dem Persischen gegenüber zeigt 
sich herr Smith auch, wo es sich um Griechisches handelt 

solch will nur Ein beispiel ausheben. 500 la-^ma princeps, po- 
tens in homilia S. Basilii de incamatione, nnb*» n'»a ba^ ovboa 
NDbnujTD «73DO« la^nai oi*T»pin V'^ «"»oönp: pTsn ruNs 'n 
«übto^ «aiö'^'n, K. Vide an sit öovxddog xöfifjtsg xal ßofid-oi. 
man sollte meinen, ein professor regius der tbeologie dürfe auf 

35 den einfall kommen , die homilie des Basilius slg ^^ aylav 
rov XQKStov ySyvtjiftP, welche hier citiert wird, einzusehen, 
in Frobens ausgäbe der werke des Basilius, Basel 1551, steht 
234, 15 in der citierten homilie xof*iyra# ydg »al doxidsg xal 
ß6&vvo$: die »tjöip analecta 144, 25 = Aristoteles (stets 

40 die Berliner ausgäbe) 395* 32 = komit-x der armenischen 

Übersetzung von David 613, 28 sind kometen, keine grafen : 

der Singular oü^aip anal 145, 8 = Aristoteles 395^ 9. /Jo- 

.'dvpoty nicht ßo^&oi^ Aristoteles 395^ 12, wo der armenische 

Übersetzer David 614, 14 das griechische wort als boöinos 

45 beibehält, doxide^s nicht ein delikates dovxddog^ sind feurige 
lufterscheinungen : David hat auch dies wort in der Überse- 
tzung von des Pseudo-Aristoteles buche negl xdcfkov beibe- 



I 



94 

r f 

halten, die MekbithariBten aber haben es nicht erkannt: ab- 
handlungen 65, 28. das kommt von so hastigem arbeiten, 
das den lesern eigene arbeit nicht erspart. 

Mit proben der arabischen philologie des herrn Smith 
will ich dem leser nicht lästig fallen (wer 672 munägät ins 
munägäl ändern kann, ist zu vielem im stände), sondern will 
Mr noch in betreff des lateinischen styles im Oxforder the- 
saurus, von welchem man sich schon aus den in dieser an- 
zeige mitgeteilten proben eine anschauung verschafft haben 
wird, bemerken, daß er mir mehr nach Duns und Ockam als lö' 
nach Cicero aussieht, es handelt sich nicht um einzelne 
soloecismen, welche den größesten philologen begegnet sind: 
aber forte sit, censemus oder credo oder videtur quod sit 
sind ausdrucksweisen, welche die vollständigste abwesenheit 
des classischen geistes kennzeichnen, und bei herrn Smith 15 
auf jeder seite vorkommen, unlängst hat der jttngere Pusey 
in der vorrede zu seinem Cyrill offen gestanden, daß er pin 
erträgliches Latein zu schreiben außer stände sei: was ihm 
geliefert worden, unterliegt selbst großen bedenken, nun ha- 
ben wir Deutschen den Zusammenhang zwischen humanismus 20 
und reformation nicht vergessen, so daß für uns dies Oxfor- 
der Latein oder vielmehr unLatein eine größere bedeutung 
hat, als manchem scheinen könnte, warum schrieb herr 
Smith nicht Englisch? da Englisch doch reichlich ebenso 
allgemein verstanden wird wie Lateinisch. 25 

Ich glaubte erwarten zu dürfen, daß herr Smith meine 
gesammelten abhandlungen und was ich sonst zur syrischen 
kxikographie beigetragen, sorgfältig zu rate ziehen werde, 
habe mich aber geirrt, es gilt wohl als regel, nicht eine 
erste ausgäbe von 1847 zu benutzen, wo man eine dritte von 30 
1866 benutzen kann: und in der von 1866 wird herr Smith 
z b nicht mehr finden, daß ich p"»Ta falsch mit s vägin in 
Verbindung gebracht, herr Smith hätte sich durch bertick- 
sichtigung meines mittelst des registers sehr leicht zu tiber- 
sehenden buches grobe fehler, und auslassungen sparen kön- 35 
nen, welche sich jeder benutzer des thesaurus jetzt auf dem- 
selben wege corrigieren muss: und wenn herr Smith über 
den ersten aufsatz meiner Sammlung hinausgelesen hätte, 
würde es ilim auch nicht geschadet haben: zb 785 n«©3Äia 
konnte nach abhandlungen 180, 4 verbessert werden, ich 40 
bin durch die mir zu teil gewordene behandlung durchaus 
nicht verwöhnt, glaube aber doch es als völlig unerträglich 
bezeichnen zu dürfen, wenn herr Smith von der Wichtigkeit 
des Satzes, daß die persisch-syrische nDin"»3 die zoroastrische 
Mithaokhta ist, gar keine ahnnng hat, und ihn 518 lieber 45 
gar nicht anführt: es ist derselbe ebenso wichtig wie der 
andere, daß die zoroastrische Qpenta ärmaiti der armenische 



95 

Dionysos Spandaramet und der kappadokische Sandan ist: 
abhandlungen 16, 1 169, 1 264, 9 constitt vii: vergleiche 
librigens über n^n^n (nicht über Mithaokhta) noch Chwolsohn 
^SsabiÄ" II 811 ZDMG XIII 640 mitte: beiläufig bemerke 
sich, daß herr Smith 270 unter "^^n recht nachlässig ist: vgl 
meine abhandlungen 16, 20 143, 33 (Bernstein kannte meine 
emendation, als er die seine veröffentlichte!) Renan memoire 
sur . . . Sanchuniathon 84 des Sonderabdruckes, Cureton spi* 
cilegium 90: "»33 Navaia scheint mir der turanische name 

loder Anähita: nana ist türkisch ehrenname der frau: "^33 wird 
von Melito nach Elymais verlegt, in welchem lande Turanier 
mindestens neben Eräniern saßen, doch mit so etwas mag 
es herr Smith halten wie er lust hat, entstellungen meiner 
Sachen aber verbitte* ich mir auf alle fälle , wie 673 *t^:i vgl 

15 mit abhandlungen 24, 28 oder n^^tba 728 vgl mit aJbhand- 
lungen 29, 10: zu 538 3>ba will ich bemerken, daß ich reliq 
31, 2 (es war zu sagen: im griechischen bände der reliquiae 
zu der stelle, welche 31, 2 des syrischen entspricht, also 11, 6) 
nicht „duQ scholia e Du Gange", sondern glossen einer Münch- 

*oner handschrift gebe: Hanebergs canones Hippolyti 34 104 
konnte herr Smith noch nicht benutzen: der Syrer hat aus 
lovdsiimatfig ein wort herausgelesen, das vccXo^ und nivstv 
enthielt, was allerdings recht semitisch ist. ich kann mich 
trösten: nicht einmal Bocharts hierozoicon wird gebraucht: 

»5 der Avicenna von Plempius, was Saumaise geschrieben, des 
Celsius hierobotanicon , Dozys dictionnaire des vßtements 
Arabes, Fleischers abfaandlung de glossis Habichtianis und 
ähnliche bücher existieren für herrn Smith nicht, dafür aber 
Fürst, Fischer, Levy : und ohne zweifei wird bald noch mehr 

30 Weisheit aus dem banate importiert werden: die waare ist 
freilich danach. 

Geographische artikel enthalten die unter den namen 
des Bar 2^ilt und Bar Bahlül umlaufenden Sammlungen fast 
gar nicht, der Oxforder thesaurus ist an ihnen reich, doch 
"35 gehört, was er in ihnen bietet, zu dem allerkläglichsten der 
ganzen arbeit es erhellt auf jeder seite, daß herr Smith 
ein klares bild auch nur von Mesopotamien und Assyrien 
nicht vor äugen hat, daß er die hülfsmittel, welche man an- 
wendet, um sich ein solches zu verschaffen, gar nicht kennt, 

4ödaß er nicht einmal das bedürfnis gefühlt hat, sich jene 
landschaften lebendig vorzustellen. Karl Ritters großes buch 
ist allerdings unerträglich schlecht geschrieben, und bedarf 
starker besserungen und umfänglicher zusätze, doch ist es 
immer ein hauptwerk, und man konnte erwarten, daß auf 

45 dasselbe verwiesen werden würde, die Marägid JuynboUs, 
Wüstenfelds Yäqüt und Qazwini, vbn andern Arabern zu 
schweigen, sind wirklich nicht so ganz zu verachten, und 






96 

wenn hier mangelhafte kenntnis des Deutschen und Arabi- 
schen zn nutzen hinderte, so sind Saint-Martins mimoires 
historiques et geographiques sur l'Armenie französisch ge- 
schrieben, und französisch wenigstens wird herr Smith wohl 
lesen können, obwohl ihm gesagt werden muß, daß wer nicht 5 
Deutsch und Arabisch genau versteht, zur ausarbeitung eines 
thesaurus syriacus nicht genügend vorbereitet sein kann, 
herr Smith hätte auch schön aus Saint-Martin ganz wesent- 
liches gewonnen, wie z b die kenntnis davon, daß Ani eine 
ziemliche zeit lang die hauptstadt Armeniens war: man höre 10 
was der thesaurus 270 sagt: -»dk nomen urbis munitae in 
ditione Romanorum prope ad Armeniam, BHChr. 256; rex 
Iberorum eam capit' a Turcis, ib. 350!! ich greife ein paar 
Artikel heraus. 26 b-^a«, 27 ba«, 255 >a3N = Saint-Martin 
I 97: 33 v^'i^ = Saint-Martin I 119, Lagarde abhandlun-15 
gen 231, 11: 270 -»d« = Saint-Martin I 111: 271 tD^a« = 
Saint-Martin I 93: 105 «-»oodin = Saint-Martin I 105 (ich 
habe K'^DOD^fit einige zeit lang für D'<'?\z::9 n^fit gehalten, das 
ich in diesen anzeigen vom vorigen jalu-e 1556 ftlr Urasdi 
erklärt habe): 433 rnn«s, 484 ]i-)n n-'S = Saint-Martin 199^ 
(gemeint ist das alte Tarauna: Lagarde abhapdlungen 46, 12 
N 188, 3 N 193, 17 N: die Verweisung auf b«"»*i n-^a bei 
Smith 484 ist mindestens misverständlich) : 691 "jKtnia = 
Saint-Martin I 93. geht es doch so weit, daß herr Smith 
weder Balt/ noch Guläb kennt, die flüsse von Carrhae, der 25 
Stadt des von ihm gewiß hoch verehrten Abraham ! 722 aba 
nom. fluvii, N;^»n K-^pn^n NiriD aba Galabus [so] qui Medo- 
rum flumen appellatur, B. 0. i. 277 (hiermit ist der artikel 
VTirklich zu ende). 535 fi<n-»ba nom. regionis, nb^b «S'U 
K-TiaDi Nn"»ba 'n int3'»73'»b^ BHChr. 82 [, 17j. exhibet autema© 
BA. «"^nba, quae regio sit ad urbem nba pertinens (damit 
sind wir fertig), die Stadt nba = Bactra hat mit dem limes 
des oströmischen reiches (tugr \= i?uj] der arabischen Schrift- 
steller) nach Mesopotamien zu wenig zu tun, und da der 
Chaboras neben dem Baltx genannt wird, ist es wirklich 35 
ein kunststück hier zu irren: jenes »"»nba bei Bar 2^il! hat 
mit Kn"»ba nichts gemein! es mag genügen auf Chwolsohns 
allerdings stets mit großer vorsieht zu brauchendes buch über 
die „Ssabier" I 305 zu verweisen: bei Strabo XVI 1, 27 
(747 C) ist der neben dem l^ßÖQgag genannte BaaUetog in4o 

SBakla$og oder] BaXsiaiog zu ändern, bei Ammian XXIII 3, 7 
klias in Beiisa. weshalb hat Gawaliqt 36, 5 Bai!/ auf- 
genommen? 

Ich gestehe oflfen, ich wünsche alle geographischen ar- 
tikel aus den syrischen Wörterbüchern fort, und dafür eine 45 
als besonderes buch erscheinende, wissenschaftlichen an- 
sprüchen genügende geographie der aramäischen länder und 



97 

der aramäischen colonien. nur dann ist es möglieb ein wirk- 
liches wissen zu verbreiten: denn angenommen auch, daß 
die zu gebenden citate vollständig in der sorgfältigsten aas- 
wahl in dem wörterbuche beigebracht werden, so kann schwer- 
5 lieh jemand diese citate alle nachschlagen , weil er alle die 
nötigen bücher nicht besitzen, und eine große bibliothek, in 
der dieselben vorhanden sind, nicht immer zur Verfügung 
haben wird, wenn ich etwa über Bazabde nicht anderweitig 
orientiert wäre, aus Smiths artikel "»mt rr^a, selbst wenn der- 

lo selbe die citate vollständiger gäbe als er tut, würde ich nichts 

lernen : solche Sachen lassen sich nur im geographischen und 

politischen zusammenhange erkennen, nicht im lexikalischen. 

Ebenso dürfte es sich empfehlen, auch was zur littera- 

turgeschichte zu bemerken ist, in einem besonderen buche 

15 zusammenzufassen, auch hier genügt die Oxforder arbeit 
nicht einmal den dürftigsten anforderungen. man lese etwa 
den artikel über Bardesanes (585), der nach ein paar citaten 
mit den werten schließt: plura de eo videas in libro Hahn, 
cui nomen Bardesanes Gnosticus, et in spie, syr., in quo edidit 

20 Cureton, e multis quae scripsit operibus, quod exstat libri de 
legibus gentium, ist das nicht als wolle herr Smith einen 
theologischen preis in Königsberg gewinnen? vgl diese an- 
zeigen 1869, 1037. man lese "^pDfita 635: "^p&fi^a nom. libri 
Arabice de medicamentis a Bar-Heb. scripti, •<pD«a*i ns^ «ans 

25 liber magnus cui titulus Giaphki, B. 0. ii. 270 ; vocatur -"pDa, 
ib. 268; at '^p&^(a (mit über a, während sonst a stand], 
Marsh. Ixxiv. 21 v.VocatAss. Giaphake ap. Cat. PaLBib. 111; 
at Giaphki, ib. 106. das angebliche buch ist in Wahrheit ein 
bekannter spanischer arzt, der in Sontheimers von herrn 

30 Smith so unglücklich oft citiertem Ibn Baithar wohl hundert 
male vorkommt, nach Ibn Abi Ujaibia 1164 starb, von Wü- 
stenfeld in der geschichte der arabischen ärzte und natur- 
forscher § 176 und von Ernst Meyer in der geschichte der 
botanik III 210 behandelt wird. 

35 Es sind in dem bisher gesagten wohl die hauptpunkte 
besprochen, welche diesem Oxforder thesaurus syriacus gegen- 
über zur Sprache zu bringen waren: was an einzelnheiten der 
arbeit erwähnt ist, mußte zum beweise der von mir aufge- 
stellten allgemeinen Sätze erwähnt werden, angenehm ist 

40 mir das geschäft, welches ich vollendet habe, nicht gewesen: 
ich hätte gewünscht meine früheren, im besten wohlmeinen 
für die nach dem gerüchte mit syrischen Wörterbüchern be- 
schäftigten gelehrten geschriebenen äußerungen zur Sache 
wären rechtzeitig beachtet, und mir die traurige pflicht, mich 

45 so, wie ich getan, nachträglich zu erklären, erspart worden, 
herr Payne Smith ist theologe wie der unterzeichnete, für 
mich ist das wenige Syrisch, was ich mir angewöhnt, nie 

7 



98 

etwas anderes als mittel zum zwecke gewesen: es sollte 
Stadien dienen, welche nun doch nicht ausgeführt werden: 
doch habe ich mit meinen laufbnrschen- und lastträgerarbeiten 
wohl soviel genützt , daß ich ein recht habe darüber zu kla* 
gen, daß ich nicht mehr genützt, und namentlich meinen 5 
eigentlichen fachgenossen gegenüber ist alle mühe meines 
lebens völlig weggeworfen: das zeigt auch dieser thesaurus. 
etwas mehr — davon dürfte sich herr Smith jetzt wohl über- 
zeugt haben — konnte im Syrischen auch von eifern theo- 
logen geleistet werden, der mit sprachen sich nur beizu ein- lo 
läßt, abgesehen davon, daß einen solchen niemand nötigt 
einen thesaurus syriacus zu schreiben. 

Ich will noch einmal dringend bitten, uns den BarBah- 
lül ohne alle conjecturen, nur mit den Varianten und den 
nötigen registern , vollständig zu geben : zwei jetzt nach 15 
Deutschland gekommene handschriften des Bar Bahlül würden 
den Engländern wohl zur Verfügung gestellt werden können, 
will herr Smith ein syrisches Wörterbuch herausgeben, wie 
wir denn ein solches und eine syrische grammatik ganz drin- 
gend bedürfen, so möchte es sich empfehlen, vorläufig denio 
syrischen teil des Gastleschen heptaglotton mit den berichti- 
gungen, die sicher, und den ergänzungen, die zur band sind, 
wieder abdrucken zu lassen, ohne sich auf Bar yilt und Bar 
Bahlül im geringsten einzulassen, die Sammlungen Bernsteins, 
Quatrem^res, Agrells, Fields und die des herm Smith selbst 25 
würden ermöglichen, ein recht brauchbares handbuch zu lie- 
fern, das mit den schönen Oxforder typen gesetzt nicht mehr 
als den räum Eines der fasciculi des jetzigen thesaurus füllen 
würde: ebensoviel fordert Bar Bahlül, und mit ohne ver- 
gleich geringeren kosten würden so zwei bücher hergestellt 30 
werden, welche in reiner anspruchslosigkeit nützlich wären, 
während das jetzige seines preises wegen kaum in die bände 
vieler gelangen, und wo es hingelangt, eine außerordentlich 
reiche saat von irrtümern und halbem wissen verbreiten wird, 
ohne uns irgendwie den Bar Bahlül zu ersetzen und dessen 15 
herausgäbe unnötig zu machen. 

Ein wirklicher thesaurus. syriacus ordnet sämmtliche aus 
gereinigten texten gesammelte Wörter der spräche unter die 
sorgsam auf ihre Zusammengehörigkeit unter einander und 
mit denen der verwandten sprachen durchgearbeiteten wur-40 
zeln, gibt zuerst das Syrisch der syrischen originalschrift- 
steller, wenn diese auch, wie Farh&d und Philoxenus persi- 
scher abkunft sein sollten: gibt dann die aequivalenzen der 
Übersetzer, derer aus dem Hebräischen wie derer aus dem 
Oriechischen, wohlverstanden nach schulen und Individuen 45 
gesondert: gibt drittens an, wie Araber und Armenier die 
syrischen Wörter übertragen: verweist auf synonyma unter 



99 

angäbe der stelle, wo die synonymische formel ausgesprochen 
wird: unterläßt nicht zu lehren, welche worte und phrasen 
echt syrisch, welche fremden sprachen entlehnt sind : er zeigt 
mit Einem worte so zu sagen die stratification der spräche. 

5 was ist von dem allen in dem vorliegenden buche geschehn ? 

Es sollte keiner Versicherung bedürfen, daß ich diese 

anzeige nicht geschrieben hätte, wenn ich noch an die aus- 

ftthrung eines vor zwölf jähren in der vorrede zum Titus von 

Bostra erwähnten planes dächte. 

lo 9 

Das neue testament TertuUians. aus den Schriften des 
letzteren möglichst vollständig reconstruiert, mit einleitungen 
und anmerkungen textkritischen und sprachlichen Inhaltes, 
von Hermann Boensch. Leipzig. Fues's verlag (BBeisland). 

151871. VIII 731 selten octav. 

fGöttingische gelehrte anzeigen 1871 stück 25 seite 970 
—975.] 

In den jähren 1785 und 1793 gab JJGriesbach seine 
symbolae criticae ad supplendas et corrigendas variarum novi 

2otestamenti lectionum collectiones heraus, deren zweiter band 
Zusammenstellungen über den von Clemens von Alexandrien 
und Origenes gelesenen text des neuen testamentes enthielt. 
JGEichhorn ruft bei besprechung des Griesbachisch^n buches 
in der allgemeinen bibliothek der biblischen litteratur IX 

2$ 645 aus : „möchten wir mehrere dergleichen und mit dem- 
selben fleiße angestellte vergleichungen haben !^. und er hat 
ganz recht: so wenig Griesbachs arbeit den absoluten anfor- 
derungen genügt , so ist sie doch selbst so , wie sie vorliegt, 
unendlich wertvoller, als der bettel, der am rande sogenannter 

30 kritischer ausgaben des neuen testamentes aus den kirchen- 
Vätern zusammenfegt zu werden pflegt, es zeigt^ wie tief 
die theologie gesunken ist, wenn man ihren Vertretern ohne 
furcht ausgelacht zu werden zu glauben zumuten darf, es 
seien für eine ausgäbe des neuen testamentes einige hundert, 

35 zum teil höchst umfängliche kirchenschriftsteller in der zeit 
von ein paar jähren durchgearbeitet worden. Griesbachs 
buch hat nicht sowohl durch das wert, was es in den ein- 
zelnen fällen, die es behandelt, geleistet hat, als vielmehr 
dadurch, daß es zeigt, auf welchem wege vorzugehn ist. 

40 doch ist es im stürme der zelten wenig beachtet worden, 
noch 1856 war in sämmtlichen Pariser bibliotheken nur der 
erste band Einmal vorhanden, und Quatrem^re mußte für 
Berger de Xivrey ein exemplar des werkes ans Amsterdam 
kommen lassen: siehe des letzteren 6tude sur le texte et le 

45 style du nouveau testament 104. in Deutschland haben die 
symbolae, deren Lachmann I xx rühmend gedacht, kein sehr 
viel besseres geschick gehabt : man sehe diese anzeigen vom 

OXFORD 



100 

yorigen jähre 821. ich habe nach kräften auf dieselben auf- 
merksam gemacht, und bin nicht müde geworden zu wiederho- 
len, daß in diesem punkte die Wissenschaft sehr ernstlich um- 
kehren mttsse (abhandlungen 86), bin auch selbst bemüht ge- 
wesen, möglichst viele väter wie Griesbach, nur beträchtlich ge- 5 
nauer als er, durchzuarbeiten : eine auf dem umschlage meiner 
proverbien 1863 angekündigte Biblia Augustini ist wegen des 
üblichen mangels an teilnähme ungedruckt geblieben, man 
kann danach ermessen, wie erfreulich es mir zu sein scheint, 
daß jetzt herr Eoensch, in Griesbachs fußstapfen tretend, uns, 10 
hoflfentlich als anfang weiterer arbeiten derselben art, das 
neue testament Tertullians geliefert hat. ich habe so man- 
chen vater nutzlos durchgearbeitet, daß ich die aufrichtigste 
freude darüber empfinde, daß wenigstens ein anderer gelehr- 
ter glücklicher gewesen ist als ich, zumal das buch des herm 15 
Eoensch in der hauptsache ganz vortrefflich geraten ist. 

Man könnte zweifeln, ob es schon an der zeit sei sich 
mit Tertullians bibeltext zu beschäftigen, da Tertullians eige- 
ner text noch nichts weniger als festgestellt ist. allerdings 
haben wir nicht einmal einen verläßlichen apparat zum Ter- 20 
tullian, doch scheint der text dieses vaters keiner absicht- 
lichen correctur unterworfen worden zu sein, wie der so 
vieler seiner collegen, welche ich deshalb Genesis 24 rescripti 
genannt habe : wir haben es wohl nur mit entstellungen durch 
nachlässigkeit oder dummheit von Schreibern, nicht mit fäl-as 
schungen von theologen zu tun, was eine verhältnismäßig 
günstige läge der sache ist. außerdem ist es leichter den 
bibeltext eines Schriftstellers zu finden, der so umfänglich 
wie Tertullian ist, weil da meistens die citierungen durch ihre 
Wiederholungen zu controllieren stehn — das war der grund, 30 
weshalb ich mich namentlich mit Augustin eingelassen hatte — : 
herr Eoensch hat das seinige dadurch getan, daß er die les- 
arten auch der alten ausgaben Tertullians nach kräften unter 
dem texte berücksichtigte. 

Nicht wenige fehler im texte des Tertullian rühren nur 35 
von dem fast vollständigen mangel an nachdenken der her- 
ausgeber her, die mit ganz geringen änderungen der buch- 
staben und mit besserer interpunction hätten helfen können, 
so ist de spectaculis 2 zu schreiben quia non penitus deum 
norunt nee norunt (dies setze ich zu) nisi naturali iure, non 40 
etiam familiari, de longinquo, non de proximo, necesse est 
ignorent usw. so muß ebenda nach ad vagam vitam ein 
pünkt stehn, weil sonst die folgende redensart non opinor, 
welche eine frage voraussetzt, nicht verständlich wäre: vgl 
de resurrectione carnis 57 ende, de spectaculis 6 schreibe 45 
superstitiones (für superstitionis) causas originis habent, und 
am ende des capitels licebit mortuis, licebit deis suis faciani 



101 

proinde mortnis faciunt de spectaculis 8 Sessias, schreibe 
Sesias, da der name nach dem contexte von serere her- 
kommen maß: altes s zwischen zwei vocalen wird später r, 
so daß serere älteres sesere voraussetzt, ebenda 15 am ende 
5 schreibe separemar. ebenda 23 gegen ende cum in lege 
praescribit maledictum esse qui muliebribus vestietur, quid 
de pantomimo iudicabit qui etiam muliebribus curatur : schreibe 
scurratnr. ebenda 26 am anfange muß ftlr domino ein eigen- 
name stehn. de idololatria 8 phrygiotes texat. ebenda 4 ge- 

lohört et rursus, wie Enoch 99,6 zeigt, zum citate, führt dies 
nicht ein, daher das kolon vor iuro zu streichen ist. ebenda 
aeque Dauid et factores muß heißen aeque damnat Dauid 
(Agobards buch davit) et factores. de fuga in persecutione 
1 ist nach nisi cum magis timetur hinzuzufügen quando ma- 

isgis timetur. usw usw. 

Daß eine arbeit wie die vorliegende durchaus gar keine 
bibelstelle des Schriftstellers, den sie behandelt, übersehen 
haben sollte, ist rein unmöglich : herr Eoensch hat aber wahr- 
haft bewundernswertes in der genauigkeit geleistet : ich meine^ 

2odaß auf tausend citate oder anspielungen höchstens Eine 
auslassung zu rechnen sein dürfte, und nur eine auslassung 
von anspielungen, über die sich gelegentlich noch streiten 
läßt, zu den letzteren rechne ich ad martyras 4 modicae 
sunt istae passion^s ad consecutionem gloriae caelestis, wo 

25 ich non dignae schreiben und eine beziehung auf Bom 8, 1 8 
erkennen möchte: alles was ich an auslassungen der ersten 
art angemerkt hier aufzuzählen, ist an diesem orte nicht mög- 
lich und überhaupt kaum nötig, da es für die kritik des neu- 
testamentlichen textes ohne alten belang bleibt, und höch- 

sostens für die geschichte der exegese einiges interesse hat: 
es sind Sachen (um gleich bei den ersten büchem Tertullians 
stehn zu bleiben) wie Mth 12, 29 zu ad martyras 1 ut illum 
in domo sua oonculcetis : Tim* 1 6, 1 2 zu ad martyras 3 bonum 
agonem subituri estis, u dgl m. 

35 Die anmerkungen bringen viele dankenswerte mitteilun- 
gen, die aber nicht in dies buch gehörten, sondern anderswo 
abzulagern waren (beiläufig zu 649: sonium des Cantabri- 
giensis hat schon Wetstein [Prolegomena 85 des Semlerschen 
abdruckes] als soin erkannt) : die sogenannte textvergleichung 

40 ist ohne jeden wert, weil sie zu keinem resultate führt , was 
sie nur getan haben würde, wenn sie in der form von sta- 
tistischen tabellen aufgetreten wäre. 

Der herr Verleger, dessen mut die höchste anerkennung 
verdient, muß dafür sorgen, daß sein drucker bessere schwärze 

45 verwende: ich kann wenigstens in meinem exemplare des 
Soenschischen buches ein gut teil selten in negativem bilde 
aof den gegenüberstehenden lesen. 



102 

10 

Onomastica sacra. Paulns de Lagarde edidit. zwei teile 
in Einem bände oetav. VIII 804 160 seilen« [Straßbnrg^ 
Karl Trttbner.] 

[GöttingiBche gelehrte anzeigen 1871 stück 40 seite 1598 5 
—1600.] 

Die onomastica sacra, auf welche aufmerksam zu machen 
ich mir erlauben möchte, enthalten zwei schritten des Hiero- 
nymus (den Über interpretationis hebraicorum nominum und 
den über de situ et nominibus locorum hebraicorum), des 10 
Eusebius von Caesarea buch negl vcSv tontxmp ovofAciTwy rofv 
ip vfj &€iq rQ^Vfi) und allerhand jenem Über interpretationis 
ähnliche kleinere glossare, welche Martianay, Vallarsi und 
Hohlenberg bereits herausgegeben hatten. 

Für die beiden Hieronymiana sind drei handschriften ver- 15 
glichen, darunter eine Freisinger aus dem ende des achten 
Jahrhunderts: für das werkchen des Eusebius wurde mit 
nutzen auf die bisher gänzlich vernachlässigte erste ausgäbe 
desselben durch Bonfr^re zurückgegangen: außerdem stand 
das Leydener manuscript des PBert zur Verfügung, und ist so 
mit hülfe dieses bisher noch nicht ordentlich abgehörten zeu- 
gen (da der pariser codex, den Bert ausschrieb, unzugänglich 
war) zum ersten male der text dieser abhandlung des Euse- 
bius in der reihenfolge gegeben, in welcher ihn Eusebius 
selbst geschrieben hat, was für das Verständnis desselben wie 15 
für seine nutzbarmachung für kritische zwecke unumgänglich 
schien, die kleineren glossare sind aus den ersten drucken 
wiederholt. 

Die stellen der bibel, auf welche sich Eusebius und Hie- 
ronymus beziehen, sind — zum teil zum ersten male — ge-30 
nau angegeben, und sie wie die griechischen und lateinischen 
eigennamen^des bandes in register zusammengefaßt, welche 
rund viertehalbtausend citate und etwa eben so viel nomina 
propria nachweisen. 

In erster linie soll die publication als Vorarbeit für meine 35 
ausgäbe der Septuaginta dienen, soferne sie hilft, die in den 
griechischen handschriften bekanntlich sehr verwilderte Schrei- 
bung der selteneren eigennamen des jüdischen kanons ftlr ganz 
bestimmt gegebene zeiten und eine bestimmte gegend festzu- 
stellen: cUe den personennamen beigefügte deutung wird, 40 
soweit sie nicht von Hieronymns zuerst versucht ist, sogar 
auf eine sehr alte epoche Schlüsse zu ziehen gestatten, weiter 
mag die Sammlung für die geschichte der hebräischen spräche 
und lexicographie wert haben, da die namenerklärungeui 
welche hier vorliegen, die vor aller grammatik überlieferte 45 
auffassung einer reihe von wurzeln und Wörtern erkennen 
lassen, und in geschickten und vor allem gedulcÜgen händen 



103 

auch ftir die hebräische formenlehre anfschluß geben, in der 
einen wie in der anderen hinsieht ist mit der znr anzeige 
gebrachten arbeit nur ein erster schritt getan. 

Eine in dem vorliegenden buche selbst durch nnachtsam- 

5 keit des unterzeichneten fehlende bemerkung und besserung 
darf wohl hier nachgetragen werden, in dem schon von 
ICroy veröffentlichten stücke über die hebräischen gottes- 
namen, das I 206 207 wiederholt ist, muß es 206, 76 statt 
^&n heißen ^^ n, und statt ^n 206, 75 80 ij rt: die semiti- 

lo sehen zeichen rt und n sind dem griechischen Schreiber 
gleichmäßig zu n geworden. 

11 
raOMG XXII 329-331.J 
Kaum sind meine beitrage znr baktrischen lexicographie 

15 erschienen , und schon habe ich ihnen eine berichtigung 
nachzuschicken y um deren aufname in die Zeitschrift ich 
Sie bitte. 

Ich habe in dem eben genannten buche a hzör (für äl- 
teres hzavr) dem arabischen hizabr gleichgesetzt, und den 

lonamen huzvareä an dieses, baktrischem huzävare entspre- 
chende adjectiv anzuknüpfen versucht, woraus dann aber 
für die parthische und säsänidische zeit nicht die nötigung 
folgt — und das ist die berichtigung, welche ich geben 
will — huzöreä zu sprechen, sondern vielmehr die, huzavreä 

25 zu sagen, denn erst im dreizehnten Jahrhundert unserer 
Zeitrechnung geht hzavr in hzör über, und die Araber in 
den beeren der ersten chalifen haben auch nur hizabr ge- 
kannt, wollen wir die Pehlewisprache mit dem namen nen- 
nen, welchen sie bei ihren lebzeiten gehabt, so müssen wir 

30 von huzavres reden: hiör = p pahlawän, das heißt, herr 
eines pahlav oder einer baronie. das nähere in meiner oben 
genannten schrift. 

So eben ist mir das vierte heft der Zeitschrift für 1867 
zugekonmien, und ich kann nun eine schon lange für Sie 

35 bereit liegende notiz an Blaus aufsatz 672 ff anknüpfen, 
ganz gewiß hat man im morgenlande bei foUis tpöXXtg arab 
fuls nicht an den beutel (vgl übrigens Hildebrand zu Apuleius 
I 287), sondern an (poXlg fischschuppe gedacht, der münz- 
name a cp^it nämlich (abhandlungen 79, 18) entspricht dem 

40 persischen pi&8z (ähnlich wie a abeO dem p äbSz, das die 
lexica auch in T"»*»« T'^k "t^ä ■T'a« entstellt aufführen), da 
nun p pi^gza bekannter maßen die fischschuppe bedeutet 
(Faxrt 58, 5) erscheint glaublich , daß pi^gz denselben sinn 
gehabt: dann aber war pi&6z eine Übersetzung von g)oXig^ 

45 während sein wert der des g)dXhg war. ähnlich nannten 
die Franzosen im mittelalter mit einem noch jetzt gekannten 
werte die halben hellerstttcke maille, weil sie klein und glän- 



104 

zend waren wie die ringe der panzerhemden. das 9 jenes 
<psit ist übrigens die parthische form der präposition aipi, 
welche neupersisch fi, armenisch i 1 (hi ?) lautet, völlig klar 
ist wenigstens, daß ^mgal nießen von rungn = naonhan 
nase stammt. 5 

Lassen Sie mich, da ich einmal beim Armenisehen bin, 
noch eines wertes gedenken, das mir anfängt sorge zu ma- 
chen, weil man sich desselben zur erklärung von njJi; zu 
bedienen gewöhnt: ich meine astovaQ gott. Windischmann 
bat es dem baktrischen a^tvant gleichgesetzt, dabei aber 10 
verkannt, daß es von den übrigen bildungen auf ova^ doch 
unmöglich getrennt werden darf. Avedikhean lehrt § 621 und 
628 die endung ag oder ovag sei artadrakan erklärend oder 
weragakan, was wohl (Giakciak hat das wort nicht) anago- 
gisch sein mag. wie sinovag von sinel, gor^ova^ von gor§el, 15 
dipovaQ von dipel herkommt, so muß astova^ von astel stam- 
men, dies Zeitwort ist nicht vorhanden, wird aber mit hastel 
so verwandt sein, wie hsAi mit dem baktrischen äkhsta : die 
Präpositionen sind verschieden (sa oder ä), der stamm der- 
selbe, danach schiene astova^ zur wurzel ^tä zu gehören^io 
welche bekanntlich sowohl mit ä als mit ham zusammenge- 
setzt werden kann, übrigens bekenne ich, daß mir für mein 
teil (und ich möchte wohl durch dies bekenntnis eine änße- 
rung eines kundigeren hervorrufen) unerfindlich ist, wie man 
nnti^ ^ür etwas anderes als ein imperfectum quartae nehmen 25 
kann, nyii kann nur den bezeichnen, welcher ins dasein ruft, 
nicht den^ welcher ist: ganz abgesehen von der theologischen, 
religionsgeschichtlichen und psychologischen Unmöglichkeit aus 
dem dürren begriflfe der ovoia irgend etwas für die religion 
— wirkliches lebendiges leben mit und in gott — brauch- 30 
bares und wesentliches zu gewinnen. 

Von meiner LXX ist der pentateuch im drucke, nach 
langem hin- und herversnchen habe ich mich entschließen 
müssen, vorläufig nur den text der römischen ausgäbe mit 
dem Verzeichnisse, aber einem genausten und vollständigen, 35 
der lesarten aus einer reihe von handschriften zu geben. 
Holmes ausgäbe liefert das material zur Orientierung voll- 
ständig genug, auch zur besserung einer langen reihe von 
stellen : zu einer wirklichen recension des textes in dem sinne, 
wie sie in der classischen und deutschen philologie verlangt 40 
wird, und wie ich sie mir schließlich auch für die LXX ab- 
verlangen und aberlangen werde, reicht sie nicht aus. 
Schleusingen 22 Januar 1868. 

12 
rZDMG XXIV 237.] 45 

Durch die gefäUigkeit des herrn professor Nöldeke kommt 
mir so eben bogen 6 und 7 des Jahrganges 1870 dieser zeit- 



105 

Schrift zu gesiebte, ich erlaube mir zu seite 81 darauf auf- 
merksam zu machen, daß in meinem im frühjahre 1854 ano- 
nym erschienenen versuche zur Urgeschichte der Armenier 
«eite 86 Togharma besprochen, und die erklärung des na- 
5 mens aus dem armenischen öorgom bekämpft, und daß 
diese bekämpfung in meinen im frühjahre 1866 ei-schienenen 
gesammelten abhandlungen seite 255 ff mit schärferen waffen 
und so gutem erfolge fortgesetzt worden ist, daß HKiepert, 
welcher sich gegen meine erste öffentliche äußerung über 

10 den punkt sehr ablehnend verhalten hatte, in den Sitzungs- 
berichten der Berliner academie der Wissenschaften 1869 
Seite 221 mir ausdrücklich beipflichtete. 
Göttingen 24. 8. 1870. 

18 

15 [Academy, London 15 December 1870.] 

Sir, — As far as I am aware, no one has yet offered a 
tolerable explanation of the words ^T'ön nnn :>'yD -»Dba in 
Isa. X. 4 : and no wonder, for the text has been altered. It 
should, I think, be read, ^i-'p« nn nr^-^b -»nba. Whither are 
' »oyou to flee? „Belthis is sinking, Osiris has been broken" ; 
the idols have been found so utterly worthless, thattheyare 
allowed to lie among the bodies of the slain. Belthis is 
B^X&ig ij "Hga ^ ^AipQodtvq in Hesychius. Bar Ali explains 
■»nbn by „Aphrodite, the star known by thename of Zuhara": 

*5 see Selden's De diis Syris^ 156 ; Lagarde's Gesammelte Abhand- 
lungen, 16, and bis Analecta, 187, 22. The n is softened by 
the influence of the lost vowel of the preceding consonant 
(tiV^ for ••nby^): comp, the Syriac r^^Z == yäth-bhtn, and 
the Hebrew d-^dü'uj = sh6t-f!m, Isa. xxviu. 2. As for Osiris, 

30 we know him to' have been worshipped at Byblus (Plutarch 
on Isis and Osiris, 15,16); andasEgypt^ in the time of Isaiah 
was the natural bulwark of the smaller Asiatic powers against 
Assyria, it is not unlikely that the principal deity of Egypt 
should have been known and even adored amongst the Jews. 

35 If leremiah could mention Apis (xlvi. 15 tjno? = sfpvysv 6 
''Amt;^ LXX. = c|n DD, see Spohn, ii. 821), why should not 
Isaiah have known Osiris ? I have left the ä in 't'ON without 
a vowel, as I am not sure which is therightone. Compare 
the whole passage with the Hebrew of Isa. xlvi. 1, ler. 1. 2. 

40 There seem to be two other faults close to the verse emen- 
ded. In ix. 16, T{iy^\ ought to be nDB*;, and "itJ}:)! ver. 19, 
tnas^i. The former 0^ these corrections is self-evident. As for 



« f 



the latter, I am convinced that ^t:^ is a root of far too precise 
a meaning to be employed as a synonym of Vsä, while tia 
45 in Arabic is the proper word for eating gluttonously. 
Göttingen Nov. 14, 1870. 
[am todestage meiner mutter, f zu Berlin 14 Nov 1827.] 



106 

14 

[Academy, Londoo, 1 October 1871.] 

Sir, — Abalfaraj in his Arabic chroDicle teils ns that 
one Theophilns of Edessa, who died in 785,, translated Homer 
into Syriac. I am happy to State that Severus of Takrit s 
(t 1280) quotes a Syriac version of Homer as testo di lingna. 
Dr. G. HoflFmann, who read the Cyclopedia of Severus before 
I did, noticed the faet before I was aware of it. 

Speaking of the Hebrew and Greek words employed in 
Syriac to produce brilliancy of style, Severus mentions »ttn, lo 
which, he says, is in common nse with the N'>3*i97a (and, in- 
deed, we find it in some Targums of undonbted Western 
extraction) : but, continues Severus, the interpreters of poeti- 
cal works also say «Tan for «tn, for instance, -niüp« na «Tan 
*173ÄT U5"»a Tö'»a. This is clearly Iliad, vi. 325, idy d'^ExTeoQ vel'- 15 

In another place, though here the passage might be ta- 
ken from the original, as the point in qnestion is not any 
Syriac word, but the definition of »omD or «odio, Severus 
quotes Iliad i. 225,226, from „dtt^öi«, who on behalf of 20 
Achilles' wrath against Agamemnon, «b» baa in this way". 
And, when speaking of comedy, he recurs to what oti'»7di« 
has on Patroclus and the driver of Hector's chariot, Iliad, 
xvi. 745 ; there too giving the very words of his author. 

It may be well also to mention a passage taken from^s 
the Odyssey. Under the heading Dia'^^ü {tanstvdg seems to 
be meant, Lagarde, Abhandlungen, 34,7), Severus speaks 
of «"^n3tt: „it is to be found in the poet: BMe, how sharply 
this beggar talks" = bh'n'n r\^»z>'^'in «73 •»•! «O'^etisa ^•»ns 
«an «"»n^D. I think this is Odyssey, xviii. 26, ä n6m$, 10C030 
fioloßQÖg innqoxddfiv äYOqsvBi, 

I could produce more instances, but forbear, as I trust 
the whole of Severus will be one day published. It fuUy 
deserves this honour. Let me add that I learnt more Syriac 
from Bar Hebraeus and Severus, whose manuscripts feil bntss 
lately into my hands, than from all the versions of Greek 
patristic writings I have published. The copies I made use 
of belong to Dr. A. Socin, of Basle, who kindly lent them to 
Dr. G. Hoffmann. 

Göttingen, Sept. 10. [1871]. 40 

15 

I Academy, London, 15 November 1871.] 
'rofessor B. Haym, in his book. Die romantische Schule 
(Berlin, 1870), p. 636, professes to be in doubt whether the 
Nachtwachen von Bonaventura are a work of Schelling's or45 
not. As he calls these Nachtwachen one of the most highly 
spirited productions of romantic poetry, Prof. Paul de Lagarde, 



107 

of Göttingen, writes to ns that, in December 1854, he asked 
the late Varnhagen von Ense what he knew about thebook 
in question, which, from the fact of having the name ßona- 
ventara on its title-page, seemed clearly attributable to Schel- 

sling's authorship. Varnhagen told Dr.^Lagarde that Superin- 
tendent Mann, of Gharlottenburg, near Berlin, was in posses- 
ßion of a copy of the book, given to hitfi by Schelling him- 
Belf, and bearing on the fly-leaf an autograph dedication of 
Sehelling, and that Mr. Mann knew the book to be written 

xoby Schelling himself in a very Short time to make some 
money, of which the philosopher was then in temporary need. 
Prof. Lagarde does not think the question settled by this re- 
ference, as he knows but little about the late Mr. Mann, and 
nothing at all about Schelling's money affairs, butthoughtit 

15 worth while to lay Vamhagen's Statements before the public. 

16 
[Academy, London 1 Januar 1872.] 
Dir, — In the prayer-book of the Jews alphabetical 
hymns are of very frequent occurrence. It is an invariable 

«orule with them to express the name of the author in the 
verses foUowing the end of the aiphabet If the ä- or n- 
verse (in case the aiphabet is used in the inverse order) is 
followed by anything eise, we are sure to find 7i3>ttUJ, or 
rtTabuj, or pnar^, or some other name, marked by the acrostic. 

*5 If we apply this rule to Psalms xxv. and xxxiv., where 
the n verse is followed by a Single verse, which does not 
belong to the alphabetical arrangement, we are entitled to 
say that the author of Psalm xxv. was one bÄms, the author 
of Psalm xxxiv. one rr^rrnö , as of course the n of rrms, 

30 Psalm, xxxiv. 23, did not originally form part of the text. 
Phadael is undoubtedly the person mentioned in Nehem. viii. 
4 as a contemporary of Ezra, and who held a high rank 
in the Jewish Community at that time. Phadaias might 
have been a brother of Phadael. The orthography b^rnö 

35 is as b«n1z)3> , ^inatrrnB. The name Phadael itself is written 
bKrrnD, Num. xxxiv. 28. 

So for the first time the true name of a psalmist has 
come to light. 

Göttingen, Dec. 6, 1871. 



108 



Nachträge zu seite 1 — 107. 
2, 1 

I. Neue evaÄgelische Kirchenzeitung XI (1869), 512. 

Erklärung. 

Dem vierten Hefte der Studien und Kritiken Jahrgang 1869, ist 
eine Anzeige der im Perthes'schen Verlage erschienenen Schriften bei- 
gegeben, worin bei Erwähnung der Schrift von Job. Lehmann: „Die 
ulementinischen Schriften mit besonderer Rücksicht auf ihr literarisches 
Verhältniß" angeführt wird, dafi dieses Werk von der theologischen 
Facultät der Albertus-Universität mit dem Preise gekrönt, dabei die 
Gelehrsamkeit, Gründlichkeit und scharfsinnige Kritik desselben ge- 
rühmt worden sei. Zur Aufklärung des hier angedeuteten Thatbe- 
standes sieht sich die unterzeichnete Facultät zu folgender Erläuterung 
•veranlaßt. Im Jahre 1865 stellte die Facultät für eine bei Gelegen- 
heit der Einweihung des neuen IJniversitätsgebäudes von Privatper- 
sonen gestiftete Preisbewerbung das Thema: De Clementinorum ori- 
gine etc. Die darauf im Jahre 1866 von dem Studirenden der Theo- 
logie Job. Lehmann eingelieferte Arbeit erhielt von der Facultät die 
ausgesetzte Prämie zugesprochen. Der Verfasser hat diese Arbeit un- 
verändert ohne Wissen der Facultät in den Druck gegeben und sie 
auch ohne vorherige Anfrage einem Mitgliede der Facultät dedicirt. 
Die demselben zu eigener Kenntnißnahme verstattete Abschrift der 
Censur der Facultät ist von ihm dem Verleger seiner Schrift mitge- 
theilt. Daß die Facultät bei Beurtheilung der vorgedachten Arbeit 
nur den Maßstab einer dem Standpunkt eines Studenten entsprechen- 
den wissenschaftlichen Leistung anlegen konnte, liegt ebenso auf 
der Hand, wie auch, daß sie damit nicht den wissenschaftlichen Werth 
der Schrift an und für sich hat bestimmen wollen. Demnach ist 
das von ihr geföllte Urtheil nicht geeignet als Empfehlung eines ge- 
druckten Werkes für den Kreis von Fachgelehrten zu gelten. Sie muß 
es daher für einen Mißbrauch ihrer Censur erklären, wenn ein Ab- 
druck derselben und dazu ein unvollständiger, der den ausgesproche- 
nen Tadel wesentlicher Mängel verschweigt, zu dergleichen Zwecken 
benutzt wird. Diese Erklärung ist ins besondere durch zwei Recen- 
sionen, welche die Arbeit nach ihrer ungeeigneten Veröffentlichung 
durch den Druck vom Standpunkte einer höheren wissenschaftlichen 
Bildung in den Göttinger gelehrten Anzeigen erfahren hat, so wie 
durch eine an die unterzeichnete Facultät ergangene Anfrage ver- 
anlaßt. 

Königsberg, im Juli 1869. 

Die theologische Facultät der Albertus-Universität. 

D. Sommer , z. Dekan, 
n. Neue evangelische Kirchenzeitung XI (1869), 576. 

Erklärung aus Anlaß der in No. 32 der neuen Evangelischen Kir- 
chenzeitung vom 7. August d. J. von Seiten der theologischen Facultät 
in Königsberg gegebenen Erklärung. 

Das Buch : „Die Clementinischen Schriften u. s. w." wurde von mir 
in Verlag genommen, indem mir der Verfasser Herr Dr. Job. Lehmann 
das sehr günstige Urtheil der theologischen Facultät in Königsberg 
über seine Arbeit einsandte, und ich in dieser Autorität genügende 
Garantie für den wissenschaftlichen Werth derselben zu sehen glaubte. 
DaS bei der Beurtheilung ;,nur der Maßstab einer dem Standpunkt 



109 

eines Studenten entsprechenden wissenschaftlichen Leistung^' gelegt 
worden sei, und daß damit nicht ,,der wissenschaftliche Werth der 
Schrift an und für sich" dargethan war, konnte ich aus der Wort- 
fassung der Beurtheilung nicht erkennen. 

Schon im Jahr 1859 habe ich in gleicher Weise die von der theo- 
logischen Facultät in Königsberg prämiirte Schrift: „Die Bestandtheile 
des Buches Sacharja von Emil von Ortenberg" in Verlag genommen, 
und ist dieselbe von Fachgelehrten als tüchtige Leistung anerkannt 
worden. 

Die auf jenes Urtheil der theologischen Facultät Bezug Nehmende 
Empfehlung des Lehmann^schen Werkes war schon gedruckt, ehe eine 
den Thatbestand erläuternde Zuschrift eines Mitgliedes der Facultät 
in meine Hände kam. Zu dieser Bezugnahme konnte ich mich um so 
mehr berechtigt halten, da die Urtheile der Facultäten über prämiirte 
Arbeiten auf den meisten Universitäten in Programmen veröffentlicht 
zu werden pflegen. 

Demgemäß kann sowohl wegen Veröffentlichung des Buches selbst, 
als wegen jener Empfehlung ein gerechter Vorwurf gegen die Verlags- 
buchhandlung nicht erhoben werden. 

Gotha, den 25. August 1869. Friedr. Andr. Perthes. 

III 
Goettingen 8. October 1876. [eingeschrieben.] 

In meinen Symmicta habe ich die in den Goettingischen gelehrten 
Anzeigen 1869, Seite 1034 bis 1037 erschienene Beceusion des von 
Herrn Lehmann über die clementischen Schriften herausgegebenen 
Werkes wieder abdrucken lassen, und diesena Abdrucke die Erklärun- 
gen beigefügt, welche die hochwürdige theologische Facultät zu Kö- 
nigsberg und Herr F. A. Perthes in der Lehmannschen Angelegenheit 
haben ergehn lassen. Ein günstiger Zufall hat mir den Wortlaut des 
von der hochwürdigen theologischen Facultät über die Arbeit des 
Herrn Lehmann gefällten ürtheils in die Hände gespielt, und ich be- 
absichtige dies Aktenstück durch den Druck zu veröffentlichen. Da 
die hochwürdige Facultät den Herrn Lehmann öffentlich beschuldigt 
hat, Stellen jenes Ürtheils weggelassen zu haben, als er dasselbe ver- 
vielfältigte, ich aber nichts Unvollständiges in die Welt senden möchte, 
überschicke ich anbei die mir vorliegende Abschrift mit der gehor- 
samsten Bitte mir mittheilen zu wollen, ob dieselbe dem Originale 
entspricht. 

Die hochwürdige theologische Facultät ist so höflich gewesen, eine 
1869 von mir an Sie gerichtete Anfrage unbeantwortet zu lassen: ich 
bemerke daher, daß, falls Wohldieselbe auch das Gegenwärtige ohne 
Erwiderung lassen sollte , ich daraus schließen dürfte , daß Sie die 
beiliegende Copie für getreu anerkennt, und daß ich dies dann auch 
öffentlich mittheilen würde. 

Von der Anlage habe ich ein Duplicat. Gehorsamst 

Paul de Lagarde, , 
Doctor der Theologie und der Philosophie, 
ord. Professor an der Univ. Göttingen. 
IV 

Die theologische Fakultät hatte im vorigen Jahre zur Preisbewer- 
bung für die Prämie am 20. Juli folgendes Thema gestellt: 

De Glementinorum origine u. s. w. 

Darauf ist eine sehr umfangreiche */• ^^ Bogen umfassende */• ^' 
beit eingegangen. 

Die Pseudoclementinische Literatur der ersten 4 Jahrhunderte ist 
in der neuern Zeit Gegenstand der eingehendsten Untersuchungen 
geworden und bietet, ohnerachtet einige Hauptpunkte ziemlich auf- 



110 

geklärt sind, doch noch immer manche iProbleme zu neuer Forschung 
dar. Die Fakultät hatte daher die Aufgabe gestellt, über Bnt8tehun|f, 
Anlage und das Verhältniß der verschiedenen Formen dieser an die 
Namen Clemens, Petrus und Simon angeknüpften Schriften eine neue 
Untersuchung mit Benutzung der bisherigen anzustellen. Die eüige- 
reichte Abhandlung ent spr icht im Ganzen den Erwartungen der Fa- 
kultät in erfreulichster Weise. 

Der Verfasser bringt zunächst eine umfEissende Eenntniß der bis- 
herigen über diesen Gegenstand aufgestellten Forschungen an seine 
eigne Behandlung desselben hinzu und bewährt dabei, wie schon in 
der Uebersicht der Geschichte der Behandlung dieser Frage, auch in 
der Durchführung seiner eignen Ansicht Über das VerhältniB der bei- 
den Hauptschriften, der Homilieen und der Becognitionen , gutes kri- 
tisches Urtheil. Zwar sind ihm dabei von andern Gelehrten, wie Hil- 
genfeld und Uhlhom, die wesentlich leitenden Gesichtspunkte schon 
an die Hand gegeben, aber er hat auch selbstständig und im Wider- 
spruch mit beiden seinen eignen Weg zu gehen verstanden. 

Mit den Resultaten seiner durch genaueste Veri^leichung beider 
Schriften gewonnenen Forschung wird man sich, einige kleinere Ne- 
benpunkte abgerechnet, einverstanden erklären müssen. So durchaus 
befriedigend dieser Theil der Aufgabe gelöst ist, so ist dagegen ein 
andrer kaum berührt, nämlich der : über die Entstehung dieser ganzen 
Gattung von Schriften im Zusammenhange mit den in ihnen ausge- 
prägten Geistesrichtungen und den in der damaligen Zeit vorhandenen 
Parteistandpunkten eine umsichtige und gründliche Untersuchung an- 
zustellen. Allerdings kann bei dem Mangel zuverlässiger Nachrichten 
hier nur ein hypothetisches Resultat erreicht werden, aber auch ein 
solches, wenn es auf Grund unbezweifelter Thatsachen die vorhan- 
denen Geistesprodukte zu einem wahrscheinlichen Ganzen verknüpft, 
hat seinen Werth. Ebenso ist es ein Mangel, daß in dem letzten Ab- 
schnitte, der von den spätem Recensionen dieser pseudoclementini^ 
sehen Schriften handelt, nicht näher auf die neuerlich von Dressel 
und Wieseler herausgegebenen beiden EJpitomes eingegangen ist. 

Dieser Mängel ungeachtet verdient die Arbeit um der Gründlich- 
keit, Gelehrsamkeit und scharfsinnigen Kritik willen, womit die Haupt- 
momente der Aufgabe behandelt und zur Entscheidung gebracht sind, 
die gerechte Anerkennung, und die Fakultät hat daher nicht ange- 
standen, den Verfasser für des Preises würdig zu erklären. 
Königsberg, den 18. Juli 1866. 

Die theologische Fakultät der Albertus-Universität. 
Cosak. Sieffert. Sommer. Erbkam. Voigt. 

Der Verfasser ist der stud. theol. Herr Johannes Lehmann aus Ghr. 
Krebs Reg.-Bez. Marienwerder. 

Die wörtliche Uebereinstimmung dieser Abschrift mit dem Origi- 
nale bescheinigt unter Beidrückung des Amtssiegels. 
Königsberg i, Pr. den 5. Octeber 1866. 

Die Schrift des herrn Lehmann wurde mir zu anfang des Jahres 
1869 in einer Berliner buchhandlung zur ansieht vorgelegt : nach nicht 
fünf minuten wußte ich, woran ich mit ihr war. herr Lehmann hatte 
die von mir herausgegebene syrische Übersetzung der Clementinen 
eingesehen, und tat, ohne seine quelle zu nennen, so, als ob die ge- 
stalt der recognitiouen, welche in der Einen Londoner handschriffc vor- 
liegt, ihm in folge seiner kritischen Studien als die älteste erschienen 
sei: im weiteren schrieb er Hilgenfeld, Uhlhom, Schliemann aus, zu 
deren gelehrsamkeit er als folie eigne ungelehrsamkeit hinzufügte, ich 
hielt es, obwol persönlich bei der frage interessiert, nicht für der 
mühe wert das machwerk zu kaufen. 



11t 

als ich in Goettingen professor geworden war, wurde ioh einea 
ta^es durch ThZahns anzeige des Lehmannschen buches überrascht: 
GGA 1869, 905 — 917: Zahn sagt am ende seiner auseinandersetzungen 
916 „durch vorstehendes ist bewiesen, daß wir es hier nicht mit einer 
wissenschaftlichen leistung, sondern mit einem wenigstens auf diesem 
gebiet ungewöhnlichen raub literarischen eigentums .... zu tun ha- 
ben", mein oben abgedruckter aufsatz sollte Zahns ausfürungen er- 
gänzen. 

es ergibt sich aus -den vorliegenden akten folgendes : 

die königsberger theologische fakultät hat gemeint, man treffe 
den rufenden, wenn man nach der stelle zielt, von der das echo sei- 
ner stimme tönt, ich muB wol deutlicher sein : sie meinte, Studenten 
lernten die — sie doch allein etwas angehende — geschichte der äl- 
testen kirche kennen, wenn sie sich mit einem einzelnen falle einer 
verbissenen Opposition gegen diese kirche abgäben. 

jene facultät glaubte, eine arbeit über das von ihr gestellte thema 
sei für einen Studenten ausfürbar, da doch gelehrte von anerkannten fä- 
higkeiten und vielen kenntnissen bedenken tragen dasselbe zu behandeln. 

sie kannte — freilich war sie der meinung, daß sogar ein student 
über den gegenständ bescheid wissen könne und müsse — die ein- 
schlägige litteratur so wenig, daß sie die groben plagiate Lehmanns 
nicht merkte, ob wol sie gleich auf seile 3 der ihr eingereichten schrift 
an der Selbstständigkeit des bewerbers hätte irre werden können, wo- 
selbst herr Lehmann nicht beiläufig, sondern geflissentlich, den 1607 
gestorbenen begründer der katholischen kirchengeschichte Baronius in 
as achtzehnte Jahrhundert einordnet. Lehmann hatte den von ihm 
ausgeschriebenen Uhlhorn misverstanden , der bei citierung des Baro- 
nius verständiger weise angibt, daß er dessen werk in der ausgäbe von 
1738 benutzt habe (Zahn 908). 

sie hat, obwohl AHahn in ihr professor gewesen war und mit 
ihrem mitgliede Sieffert zusammen eine syrische Chrestomathie her- 
ausgegeben hatte, an Bardesanes so wenig anteil genommen, daß sie 
ihrem laureaten hingehn ließ, die neuerdings ans licht getretenen, 
für die recognitionen so wichtigen Bardesanea zu ignorieren. 

dieselbe fakultät hat ungeföbr ein jähr nachdem Lehmann als 
plagiator an den pranger gestellt worden war, am 25 Juli 1870, eben 
diesen Lehmann zum licentiaten der tbeologie promoviert, und hat 
dies auf grund einer arbeit getan, welche ~ in andrer art freilich — 
ebenso bedenklich für den promovierten wie für die promovierenden 
war wie jene erste für den gekrönten und die krönenden, denn die 
fakultät billigte — abgesehen davon, daß sie Zahns und mein urteil 
über herrn Lehmann bei seite schieben zu dürfen meinte — durch die 
promovierung Lehmanns den einfall, daß im alten testamente stücke 
von Elias und Elisaeus erhalten seien, und sie hatte auch in diesem 
falle das entscheidende nicht zur band, meinen von Volk in seiner schrift 
Über den sogen Mosis 21 166 — wenn auch widerwillig — als das^gn^nd- 
legende anerkannten, zuerst 1847, dann 1848, darauf 1866 in meinen 

gesammelten abhandlungen 60 gedruckten aufsatz, der nachweist, daß 
ie vier dem Moses zugeschriebenen lieder von Einem und demselben 
verfEMser sind: es wäre falsche bescheidenheit mit dem anspruche 
zurückzuhalten, daß um der Seiten 85—119 161 — 165 willen jeder 
theolog meine abhandlungen gelesen haben muß. 

endlich versuchte jene facultät die sache so darzustellen, als lege 
man wider die billigkeit an das elaborat eines Studenten einen zu 
hohen maßstab an, wärend in Wirklichkeit die gemachten ausstellun- 
gen darauf hinausliefen, daß die facultät ein thema zur bearbeitung 
vorgeschlageui von dem jeder Sachkenner wußte und weiß, daß es von 



113 

einem Btudenten schlechthin nicht bearbeitet werden kann, nnd wei- 
ter darauf, daß lohannes Lehmann als plagiator von gedachter facnl- 
tat hätte erkannt werden müssen, und daß er als plagiator eines prei- 
ses auf alle fälle unwürdig war. 

Zu der zeit, in welcher Zahns nnd meine besprechung der Leh- 
mannschen arbeit gedruckt wurde, hatte auch die theologische £a- 
kultät zu Göttingen einen, versuch zu betrügen bei ihrer Preisvertei- 
lung zu erleben, dieser fakultät urteil ist, in milderer gestalt, als es 
am 4 Juni 1869 öffentlich verlesen worden, in den Schriften unserer 
hohen schule abgedruckt. 

Wenn man etwa noch vergleicht was ich in der vorrede zum 
psalterium iuxta Hebraeos Hieronymi aufgedeckt, und wenn man be- 
denkt, daß sich mehr proben von ähnlich charakteristischen leistungen 
unschwer sammeln ließen — zum beispiel hat der isagogiker, kirchen- 
rat und assyriologe, jetzige Berliner academiker Schrader in der Je- 
naer literaturzeitung vom 11 April 1874 das Tischendorf-Delitzschi- 
sche psalterium Hieronymi ohne auch nur zu ahnen, wie die sache 
wirklich lag, nach kräften gelobt — , dann wird man kapitel 13 mei- 
nes berichtes über die gegenwärtige läge des deutschen reichs zu 
würdigen im stände sein. 

5, 41 

Armenisches x^i^^u^t hat mit xtma nichts zu tun, sondern 
ist = persischem kemuxt. *° 

32, 45 
Haraiva der inschriften soll bei den Baktriem HaraSva 
gelautet haben, bei Firdaust heißt der ort Har6. die Syrer 
schreiben T^nn, Payne Smith I 1052, und fehlerhaft i3in 
ebenda 1053. *5 

35, 13 
Dammes zeug. 

39, 37 

Herr Ganneau hat verschwiegen, daß der Mesastein von 
dem deutschen missionar Klein entdeckt ist. 30 

40, 12 

Wer ernsthaft Wahrheit sucht, kann alles was bisher 
über pehlewi geschrieben worden, nur mit wenig angenehmen 
gefOhlen betrachten, leute, die eine äußerst geringe kennt- 
nis des Semitischen und neuPersischen besaßen, und die außer- 35 
dem handschriften zu lesen ungewöhnt, dafür aber desto zu- 
versichtlicher in ihrem glauben an sich waren, haben auf 
diesem gebiete das große wort geführt, für das erste, was 
zu tun ist, halte ich einen abdruck des teils der xätimat zum 
Farhang i Gahängtrt, welcher die Zand und Pahlawlwörter4o 
aufzählt, dadurch kämen wir aus der periode, in der gut- 
gemeinte Europäische halbwisserei oder Unwissenheit auf die 
unglücklichen Parsen einfluß gewonnen und die Überlieferung 
getrübt hat, in naives altertum zurück: wir lernten was um 
das jähr 1600 gegolten, und könnten Anquetils Zeitgenossen 45 
und die jetzt lebenden entbehren, ich habe angefangen diese 
arbeit zu machen, danach ist eine systematische durchar-, 



113 



beitang des Armenischen nötig, sowie eine Sammlung der in 
das Aramäische, neuHebräische , Arabische in alter zeit ein- 
gedrungenen eränischen Wörter, eine aufgäbe, die nur lösen 
kann, wer texte zu lesen versteht mit der durcbmusterung von 

5 Nathans jji^ia^ bin ich beschäftigt, drittens müssen „huzwäres"- 
bandschriften, wie Westergaard richtig schon 1852 erkannt hat, 
durch lichtsteindruck vervielfältigt werden: vorläufig kann 
man noch keinem einzigen gelehrten trauen, daß er jene durch- 
weg richtig umschreibt. Westergaard ZAvesta vorrede 19—21 

lo Fleischer ZDMG 17, 710. 

42, 2 
Vgl die anmerkung zu 87, 31. 

43, 11 

n'»«)«'^^ Gen 1, 1 ßgaa^d' im codex r meiner ausgäbe: 

x5 ßqfiGld^ bei Origenes in Eusebs KG 6, 25 (einige hdss ßqfiald) 
Epiphanius maße 23 Hieronymus quaest 3, 25: ßagf^atjö- cod 
Paris 1 825 bei Montfaucon. ersteres ist ostsyrisch : Bar y ebhräyä 
zur stelle: letzteres westsyrisch, auf riKs zurückgehend (^lop 
Lagarde proverbien viii, abhdl 255, 35). punisch Rusiccade 

2oBuspina Rusucurium Plinius 5, 22 25 20. ersteren namen 
hat auch Cyprian 457, 4 (Hartel) = ^Povaaixäda Lagarde 
reliq gr 52, 25 = Än«p'»Dn ebenda syr 85, 6. ujfi^i kann 
Yü»s oder ra^s sein. 

43, 47 

»5 Seit dieser satz zum ersten male durch die presse gieng, 
ist des grafen EdeRouge seit 1859 erwarteter memoire sur 
Torigine igyptienne d^ Falphabet phönicien zu Paris 1874 
erschienen: ich bin selten so enttäuscht worden, wie durch 
dieses buch, das seine these im mindesten nicht bewiesen hat 

30 Am 9 Februar 1852 ließ ich drucken „möglicherweise 
gibt die [durch die vergleichung koptischer, semitischer und 
indoceltischer wurzeln gewonnene] Scheidung von r in k 
und g, von ^ in t und d anlaß zu genauerer bestimmung 
hieroglyphischer zeichen", dies war (und ist noch) für die 

35zunft zu hoch: die frage ist noch unbeantwortet, ob die 
dem koptischen fehlenden buchstaben d und g bereits in 
der spräche der alten Aegypter nicht vorhanden gewesen 
sind, nehmen wir an, die jetzige ansieht, daß sie dort nicht 
bekannt waren, sei richtig: — wie sind dann die Semiten 

40 dazu gekommen, :i und n mit zeichen zu schreiben, welche 
aus dem Aegyptischen entlehnt waren? 

Weiter sind [o] ifc [p] und in anderer art k n 5 laute, 
welche charakteristisch semitische sind, also, wenn sie dies 
sind, den alten Aegyptern gefehlt haben müssen, mithin im 

45alphabete der alten Aegypter eine stelle nicht gehabt haben 
können, diese sechs laute hätten also die Semiten aus eigener 
erfindung scbveiben lernen, ebenso das d, aequivalent des grie- 

8 



114 

chiscben 5, ursprünglich ein doppelbucbstab (was ich zuerst 
ausspreche) und erst allmälig aus ks zu s s hinuntergesunken. 

:»"?, tsitp, «ny, o = neun zeichen von 22, können also 
gar nicht aegyptisch sein, die anhänger der lehre de Eoug^s 
haben nachzuweisen, nicht, daß die Aegypter eine feststehende, s 
auf ttbereinkommen beruhende, Umschreibung für diese semi- 
tischen laute in ihrer spräche hatten, sondern, daß diese laute 
in der spräche der alten Aegypter selbst in echt und ur- 
sprünglich aegyptischen Worten vorhanden gewesen sind, 
erst wann dies erhärtet ist, wird man glauben, daß sie imio 
aegyptischen alphabete vertreten gewesen, und erst wann 
erwiesen worden, daß sie dies gewesen, erst dann ist nicht 
die gewißheit, sondern die möglichkeit dargetan, daß Semiten 
ihre zeichen entlehnt haben, mit der entstehung des äe fj t o 
aus N ti n ■» 5> verhält es sich doch wohl anders. 15 

Die buchstaben der Semiten haben namen, und zwar bei 
den Phoeniciern (Hebräern, Aramäern, Griechen) und Aethio- 
piern fast in allen fallen dieselben namen. ich denke mir, 
daß einmal die im wesentlichen nicht einen semitischen dia- 
lekt, sondern Semitisch redenden horden der Hyksös, weichere» 
in Aegypten eingedrungen waren, auseinandergesprengt wor- 
den, als Faläsi Dillmann wb 1342 oder 6e2?z ebenda 1188, 
Nag:?äzi ebenda 1189 nach Aethiopien, als "»n^öVö {IlaXa^atlvfi 
zeigt durch «*, daß nj3bB ein diminutivum ist: das heißt, 
der an zahl geringere schwärm der vertriebenen zog nord-25 
wärts) nach dem küstenstriche um Gaza gewandert sind, wie 
denn zu einer andern zeit ein schub Aramäer (unter ihnen 
Abraham) die alte semitische bevölkerung Chanaans- so spal- 
tete, daß ein teil derselben als Amorräer usw im gebirge 
sitzen blieb, ein anderer nach südArabien zog, dessen Home- 30 
riten die mimierung und eine reihe wichtiger ausdrücke wie 
bN und ähnliches (ich meine dies als erster zu bemerken) 
mit den Hebräern gemein haben — als alt chanaanäi- 
sches sprachgut. greifen aber die namen der buchstaben 
über so gewaltige Umwälzungen hinüber, so sind sie uralt. 35 
sind sie aber uralt, so sind die namen der buchstaben der 
Schlüssel zu ihrer form, damit aber ist de Roug6 gerichtet, 
ich gebe eine liste, in der Dillmanns Wörterbuch durch D 
(die grammatik weicht ab), EdeKouges memoire durch R, 
desselben Chrestomathie durch ß° bezeichnet wird: einige 40 
koptische Wörter setze ich aus eigenem in klammern bei. 
äiipa pjb« = ßovg Plutarch sympos 9, 2 : «alfD714. [aköm] 

aigle R 90. 
ßtixa rr^n haus: bet D 478. echassier E 32. 
ydfAfjta ^12^ kamel: gamäl D 1136. R 45. 45 

data nb-i türflügel: dent dant D 1077. [tot] band ß 52. 
€«???: hawy h6y D 1. meandre R« 93 R 84. 



115 

jJat) i-^i pflock: wäwg waw6 D 880. [hfö?] serpent R^ 27 R 99. 
f^Tcr ^■•t waflfe?: zay D 1028. junger vogel R 79. 
^ran^n?: xawtD66. mitschrägenstrichengefttlltescheibeR81. 

Xarmä D 574. 
s^^ta rr^ü?: Oayt D 1213. boutde corde [zuckerzange]R57. 
iiata ni"^ band : yaman rechte band D 1069. zwei blätter R 96. 
xanna 5)5 bandfläche: kaf käf D 811. [cope?] coupe R41. 
Idßda -ii2b knüttel: law D 22. [laboi] löwin R 66. 

das zeichen ist deutlich der ochsenknüttel , welcher 
lo nach R^ 71 den semitischen rinderhirten eigentümlich 

war. nTab er lehrte = er behandelte mit dem knttttel: 
davon weiter ^i^i^abn. erst wenn man dies weiß, ver- 
steht man, was EDeutsch literary remains 23 schreibt, 
80 jähre vor lesus education had been [in Palaestina] 
15 made compulsory: sonst wäre der satz eine dreiste 

erfindung, wie sie allerdings bei EDeutsch zu ehren sei- 
ner nation und zu Unehren des Christentums nicht selten 
sind, ttber Deutsch the Spectator June 20, 1874, seite 793. 
fiv d-^Ta wasser: mäy D 141. [mulag] chouette R 58. 
aoi't; ]13 fisch: nahäs naxäs schlänge D 628. ondulation legere 
des eaux R 59. 
[^IrfAcc = alyiAo] ^720 ?: sät D 321. [sbe] verrou R 69. 
yy äuge: vsiyn D 950. bras R 93. 
nt «D mund: Naf nase D 1339. in der mitte geschnürtes 
^5 Viereck R 29, 

? mir haken?: ^adäy D 1254. eine bestimmte schlänge R 72. 

§apä? D 1322. 
xdnna p|ip nadelöhr? : qäf D 409. [kelle] knie R 44. 
^(iS Tü'^'i haupt: re«s D 271. [rö] mund R 63. 
30 aap y^D zahn: säwet ? D 229. [§ne?] groupe des plantes 
d'eau R 70. * 
tav TT! kreuz : taw (täwi ?) D 550. rübe oder flasche, deren 
spitze sich nach links biegt R 57. 
Man wird zugeben, daß hier zwei völlig von einander 
35 verschiedene Systeme vorliegen, übrigens hat EdeRouge 
seine sache schon dadurch verloren, daß er die Semiten nicht 
von der fractur-, sondern von der cursivschrift der Aegypter 
ausgehn läßt : daß so etwas geschehen sei, wird j^dem ruhi- 
gen forscher sehr unwahrscheinlich dünken, endlich muß 
40 ich durchaus leugnen, daß die betreffenden semitischen und 
aegyptischen formen ähnlich sind, wenn man wegläßt was 
nicht paßt, und zusetzt was man bedarf, kann man allerdings 
leicht viel beweisen, nötigenfalls sogar , daß das bild eines 
ochsen so aussieht wie das eines adlers, das eines hauses so 
45 wie das eines reihers u dgl m. 

44, 33 
FSpiegel grammatik der Huzwareschsprache 24 unten. 

8* 



116 

45, 19 
' Derselbe name erscheint bei IFürst geschichte des karä- 
ertums I 79 in „Andrusgar ben Sadi Firuch" (ein jüdischer 
astronom in Irak um 800). seite 161 unten die Originalworte 
Aben Ezras. Andarzegar und Farrux wird richtigere aus- 5 
spräche sein : aber auch Oabart und Balädurl werden etwas 
berichtigt. 

47, 29 
Erwähnt wird die sache von FJusti schon 1868: Bunde- 
hesch XXX, lo 

47, 43 

Vgl schon Lobeck pathologiae graeci sermonis elementa 
I 124 ff. 

48, 6 

Kosrow durfte hier nicht aufgeführt werden , denn das 15 
wurde in der ältesten zeit Kosrö gelesen, man schreibt ja 
Mowsgs für M(oa^g Dionysius Thrax § 8, legßown für Isystav : 
Mesrowp gehört wohl ebenfalls her. vgl BvDom m61anges 
asiatiques III 620, Patkanoff JAP 1870 II 155. 

51, 47 20 

Von HRoensch Leptogenesis 436 wiederholt, aber für 
524 ff nicht verwertet. 

54, 29 

Brosset melanges asiatiques V 757, ESchrader die keil- , 
Inschriften und das alte testament 384. ESchrader hat, 1872^^5 
schreibend, nicht für nötig erachtet AHarkavy JAP 1870 11 
307 (11 Februar 1870) zu nennen. 

55, 17 

Es ist mir unerfindlich, warum freund und feind von 
einer Grafschen hypothese in betreff des pentateuchs zu reden 30 
sich angewöhnt hat. ich habe die im texte angeführte an- 
sieht schon frtthe als die richtige geahnt, wenn auch nicht 
mir als wahr einzugestehn gewagt, habe sie seit 1864 öffent- 
lich vorgetragen, und bin in Schleusingen, wo ich den pen- 
tateuch zweimal arabisch und einmal koptisch abschrieb, und 35 
materialien und die koptische Übersetzung der tora drucken 
ließ , also das material recht genau kennen lernte, von ihrer 
richtigkeit vollends — und lange bevor Graf sie hatte — tiber- 
zeugt worden, veranlaßt bin ich zu ihr durch niemanden 
sonst als EWHengstenberg , und durch FRosens Rigveda.40 
Hengstenberg, der mir 1844 begreiflicherweise als ideal eines 
theologen galt, hat in seinen beitragen und sonst wiederholt 
darauf hingewiesen, daß ausdrücke des pentateuchs nur in der 
tora und in den jüngsten propheten vorkommen: dieselbe bemer- 
kung hatte vor Hengstenberg schon Zunz gemacht: gottesdienst- 45 
liehe vortrage der Juden 161 unten. Hengstenberg benutzte das 
factum zum beweise, daß der pentateuch, frisch zur geltung ge- 



117 

kommen, eifrig nachgeahmt worden sei. jeder seiner zuhörer 
und schttler erinnert sich außerdem, wie sorgsam er darauf 
hielt, daß seine leute Kuypers schrift leremias librorum sa- 
crorum interpres atque vindex studierten, ich habe dies getan, 
supd dabei ist mir schon 1845 sehr ernsthaft der gedanke 
gekommen, daß das von Hengstenberg ganz richtig beobach- 
tete phaenomen doch auch eine andere erklärung als die von 
Hengstenberg beliebte zulasse, die nämlich, daß tora und Ag- 
gaeus und Malachias im ausdrucke stimmen, weil sie in einer 

lo und derselben zeit geschrieben sind, diese andere erklärung 
glicht ganz von der band zu weisen wurde ich nun durch das 
Studium des ßigveda gelehrt, ich war zu arm um Rosens buch 
zu kaufen, und habe es so unterm abschreiben gerade mit 
bezug auf seinen religiöseii inhalt sorgsamer erwogen als. ein 

15 einfacher leser. ich irrte , als ich damals im Veda höchstes 
altertum zu sehen glaubte — was wir dort haben, ist auch 
nur ein mittelalter — : aber concreter, ursprünglicher, älter 
als die tora ist der Veda auf alle fälle, ist nun der Rigveda 
um 1400 verfaßt, so ist die tora ganz sicher erheblich jünger, 

20 um so mehr so, als die Hamasa (die ich bald danach bei 
Rückert las) auch für die semitische weit eine buntere, sattere 
färbe als die ursprüngliche des lebens zeigt, nicht dies trau- 
rige grau in grau selbst der ältesten pentateuchstttcke, 
nicht die raffiniertCj bis ans herz hinan kühle psychologie der 

25geschichte losephs. das sind meine erlebnisse, die anderen 
wohl belehrend sein können. 

Ich will hier noch eine tatsache zur spräche bringen, 
welche ich in Vorlesungen ebenfalls längst mitgeteilt habe, 
die, daß die tora die beschneidung als charakteristisches merk- 

30 zeichen des Volkes Yahwes betrachtet. Moses mußte wissen, 
daß die Aegypter allesammt beschnitten waren — vgl Czer- 
maks auf Untersuchung einer mumie beruhende darlegung, 
und alles was GEbers Aegypten und die bücher Moses 283 
ohne jede rücksicht auf den hier besprochenen punkt bei- 

35 gebracht hat — : zu allen zeiten , in denen ludaea mit Ae- 
gypten in Verbindung stand, also namentlich in den tagen 
des leremias, in der so viele Juden an den Nil flüchteten, 
mußte man das ebenfalls wissen: wußte man es aber, so wäre 
man sehr unüberlegt gewesen, wenn man Genesis 17, 10 ge- 

40 schrieben hätte, die anschauung der Genesis erklärt sich, 
wenn man Esdras als beschnittenen aus Susa kommen läßt, 
und bedenkt, daß zu seiner zeit Aegypten in vollem, glück- 
lichem , lange dauerndem aufstände gegen den Perserkönig 
war — Inarus setzte nur fort, was andere noch unter Darius 

45 begonnen, und die 28, 29 und 30 dynastie mit glück wieder 
aufgenommen, — daß also ein verkehr zwischen Jerusalem 
und Memphis kaum bestehen konnte, damals vermochte man^ 



118 

vom Euphrat und Eulaeus iu das land der väter zurtickkeli- 
rend, guten glaubens die Verstümmelung, welche den spott 
der nichtJuden hervorrief, in pfiffiger taktik als beweis ab- 
sonderlichen gottbegnadetseins darzustellen, wie denn schon 
früher die Israeliten durch ihre eigentümlichen hüften, welche 5 
- sie bis heute am gange kenntlich machen, zur erzählung von 
dem hüftenbeschädigenden ringkampfe ihres Stammvaters, des 
beinstellers (äpy«) oder El-ringers (bK'^u)*»), Veranlaßt wor- 
den sind. Lagarde abhdl 6, 25. 

56, 11 lo 
Psalterium iuxta HebraeosHieronymiedPdeLagarde 161 ff. 

57, 20 
MIdeGoeje, Academy 15 August 1871. 

57, 27 
ThNöldeke neusyrische grammatik 359, mandäische gram- 15 
matik 460. 

59, 14 
AGeiger Zeitschrift IX 195. 

65, 7 
Schenkl in der österreichischen Zeitschrift für gymnasial- 20 
wesen 1873, 29 ff: PLangen in dem Bonner theologischen 
literaturblatte 8 Mai 1871, und ebenda FHReusch, der nach- 
weist, daß die bibelcitate für 136 277— 298 300--304 im 
register von Hartel ganz fehlen. 

68, 15 ^5 

IFreudenthal die Flavius losephus beigelegte schrift usw 
Breslau 1869 seite 147 148, dem trotz seiner großen und 
sorgsamen gelehrsamkeit meine äußerung von 1855 entgangen 
ist, wie er 41 nicht weiß, daß Bernays mit seiner ansieht über 
Phocylides Vorgänger gehabt, vgl IHHottinger dissertationum 30 
miscellanearum nsvxäq (Zürich 1654) 66 usw. 

80, 21 22 
Durch ein versehen ist hier der text wesentlich geändert 
worden: es sollte das in die anmerkungen kommen, was 
jetzt im texte steht, es hieß früher: bei oder gegen die 35 
«nmob'^ö. Geopon 105, 22 Nnsn^u) = i£ 29, 1 iflv%xa%va%. 
ebenda 111, 3 «nrnsV^ = *«; 13, 1 ^ xiang. 

82, 41 

Sontheimers Ibn Baiöär ist der gegenständ eines pro- 
cesses gewesen , in dem ein Schiedsspruch der medicinischen 40 
facultät zu Göttingen erbeten worden .ist : die papiere sind 
noch bei den akten. das gutachten war CFHMarx übertra- 
gen worden: ein auszug aus ihm steht in den Hannoverschen 
annalen für die gesammte heilkunde, 1846, herausgegeben 
von GPhHolscher und AMühry, neue folge, VI 582—610. 45 

83, 29 
Zingerle ZDMG 29, 496-555. 



119 

84, 15 
KHCornhill magxafa faläsefä Öabibän 1875, seile 6. 

85,1 
Syrisch-arabische glossen herausgegeben von GHoflFmann 
5 1874. die register sind leider noch nicht erschienen, 

86, 15 

Es ist nicht richtig, daß Nnaä in i^nv^i zu ändern. Marc 
3, 11 schreibe nach dem Araber und Perser «mm für Äm*^^, 
dann stimmen D Syrer Gote im wesentlichen tiberein. vgl tibri- 

10 gens ChBMichaelis de variis lectionibus novi testamenti caute 

coUigendis et diiudicandis 1749 § 65 — 68. es gehörte sich 

wohl, daß die nachkommen von IH und GhrBMichaelis die 

kleinen Schriften dieser vortrefflichen männer zusammendru- 

* cken ließen : wertvoller als der nachlaß Carolinens sind sie. 

15 die theologische facultät in Halle müßte freilich dazu ihr 
archiv öffnen. 

Das hier gemeinte manuscript ist seitdem in die könig- 
liche bibliothek zu Berlin übergegangen: aus ihm haben 
ERoediger in den monatsberichten der Berliner akademie 

^der Wissenschaften 1872 Juli, 557 und WWright in einem 
besonderen hefte die von mir ganz richtig erkannten blätter 
abgedruckt der brief des herm professor Brugsch ist noch 
in meinen bänden, auf meinen verschlag hat die philoso- 
phische facultät der Universität Göttingen 1873 die frage 

»5 gestellt: versio evangeliorum syriaca a Wilhelme Curetone 
reperta et edita quid ad crisin novi testamenti augendam et 
stabiliendam faciat exponatur. zwei meiner zuhörer, die 
herren FBaethgen aus Altena und lulius Nothhafft aus Frank- 
furt am Main haben, zuerst unter meiner leitung, nachher 

30 gemeinschaftlich ohne meine hülfe, die vergleichung des Cu- 
retonschen textes mit Schaafe ausgäbe durchgeführt: der erst- 
genannte hat die so zu stände gekommene coUation der fa- 
cultät eingereicht: siehe die festrede zum 4 Juni 1874 von 
FWieseler : herr Nothhafft würde, falls auch er eine abschrift 

35 eingesandt hätte, ebenso wie herr Baethgen belobt und aner- 
kannt worden sein, ich besitze durch die gute der beiden 
jungen männer diese höchst sorgfältige arbeit in zwei aus- 
fertigungen, und werde, wenn meine Verhältnisse mir weiter- 
hin gestatten sollten schriftstellerisch tätig zu sein, dieselbe 

40 für eine eigene beantwortung der gedachten frage benutzen. 

87, 31 

Gadman im pahlavi-pazand glossary von Asa undHaug 
1 dnrch baxt erklärt. BvDorn m^langes asiatiques II 397 
III 286 464 466 : vgl ebenda III 355. Anquetil ZA II 514. 
45 90, 7 ^ 

Die Berliner nationalzeitung, eigentum eines Juden, schrieb 
am 11 August 1865 (nummer 371, beiblatt, spalte 2): „ . . 



120 

rät die Moskauer zeitang, jüdische kaufleute mit vermögen 
und jüdische handwerker nach den rassischen Städten zu 
ziehen, um diesen das dement des mittelstandes zu geben^ 
dessen sie noch entbehren, wer aber die litauischen , polni- 
schen und galizischen von Juden bevölkerten Städte gesehenes 
wird gerechten zweifei in bezug auf den civilisatorischen 
beruf dieser volksklassen haben, die hohen geistigen fähig- 
keiten der Juden will ich nicht bestreiten, aber nur im zu- 
sammenleben mit culturvölkem sind sie bisher zur entwicke- 
lung gekommen, nicht da, wo sie in gemeinschaft mit uncul- lo 
tivierten nationen lebten, der character der polnischen Juden 
würde schwerlich einen wohltätigen einfluö auf russische Um- 
gebung zu äußern im stände sein, und gewiß ist, daß, wenn 
die partei der Moskauer zeitung ihnen gegenüber die Deutsehen 
verdrängen will, sie damit einen tausch machen würde, dessen 15 
nachteile sehr bald fühlbar für die Küssen werden würden.^. 

90, 13 
Sozomenus II 9, 6 flf 10, 1 schwankt die lesart zwischen 
Ovad^a^dvfig und Ova&aiccQtig: schon Valois wollte Odöv^al^ddfig. 
oi = gu der Perser, wie in ]U3i» = gusn abhandl 11, 20:io 
wir lernen so, daß p göst von einer mit w anlautenden Wur- 
zel stammt, welche kaum eine andere als vakhs sein wird, 
ich möchte auf b vakhsatha raten, und füge beiläufig hinzu, 
daß ich den namen Bustam, armenisch Bostom, baktrischem 
*Uru5tatakhma (vgl citratakhma) gleichsetze. %s 

103, 20 
Erledigt durch 38, 23. 

104, 20 

In Schleusingen, wo Wolfgang Sehers und loachim Zehn- 
ders wertvolle bibliotheken, aber an neueren büchem fast 30 
nichts vorhanden ist, habe ich — zu meinem nachträglichen 
ganz besonderen verdrusse — nicht erfahren, daß FMülIer 
MWAW 48, 427 428 nahezu dieselben gründe gegen Win- 
dischmann geltend gemacht hat wie ich. 

105, 8 35 
MBAW 14 Februar 1859 seite 202: „die . . . namens- 
formen berechtigen noch keineswegs zu dem voreiligen 
Schlüsse" usw. 

107, 16 
AGeiger hat in seiner Jüdischen Zeitschrift für wissen- 40 
Schaft und leben" X 135 über diese entdeckung, welche 
GPhilipps in seinem eommentare hat abdrucken lassen, den 
Stab gebrochen, daß dabei nicht alles ganz mit rechten dingen 
zugeht, nimmt bei einem fanatiker wie Geiger einer war, nicht 
weiter wunder: richtig aber ist, daß Nehem 8,4 einPhadael45 
nicht erwähnt wird, worauf übrigens gar nichts ankommt: 
Phadaias ist da. 



121 

Hingegen ist die einrede von Perowne im Aeademy vom 
1 Februar 1872 seite 50, wenn auch nicht erheblich, so doch 
erwähnungswert, he points out that it would be a surprising 
coincidence if, when we have but two acrostic Psalms with 
5 a supemumerary verse, the author's name should in each 
case be formed from the same verb pädäh, compounded with 
one of the sacred names. 



lo Aus typographischen gründen, welche im einzelnen an- 
zugeben ich mich nicht veranlaßt sehe, füge ich hier ein 
stück ein, dem eigentlich ein anderer platz bestimmt war. 
es wurde 1853 in England geschrieben und gedruckt: ich 
habe bereits in der vorrede zu den gesammelten abband- 

xslungen über dasselbe meine meinung gesagt, bin wiederholt 
gebeten worden, es allgemeiner zugänglich zu machen, lasse 
aber die beispiele fort, welche ich 1853 den einzelnen Sätzen 
beigefügt, eme Verantwortung für alle einzelnheiten des 
kleinen aufsatzes übernehme ich natürlich nicht mehr. 

On the Classification of Semitic roots. 
Before we begin with a Classification of the Semitic 
roots, we must first make up our mind to acknowledge the 
»5 real identity of the foUowing consonants : — 

b and "i : granted by every philological scholar of our days. 

n and t (= Sanscrit d). 

n and u) (== Sanscrit t). 

o and a (= Sanscrit dh, Greek ^).^) 

1) Wenn man so deutlich, wie hier geschehen, ein lautgesetz schon 
1853 ausgesprochen hat, das noch dazu einem nachdenkenden men- 
schen durch die Über die bildung des 7j)Bnn der mit Sibilanten an- 
lautenden wurzeln geltenden regein anderweitig hätte klar sein können, 
dann freut man sich nicht, bei dem einzigen amtlich bestellten vertretet 
der vergleichenden grammatik der semitischen sprachen, dem Berliner 
academiker ESchrader, »die [welche?] keilschriften und das altetesta- 
ment« 57 noch im jähre 1872 zu lesen (ich muß Q für punktiertes K 
schreiben: »höchst denkwürdig ist der zweite [name Qa-us-malaka], 
denn er gereicht einer bisher gänzlich unbegrift'en dastehenden notiz 
des losephus (Arch XV 7, 9) zur directesten bestätigung. losephus 
berichtet uns aao, daß die von den Idumäem verehrte gottheit den 
namen KoCi geführt habe, dieses KoCi entspricht genau assyrischem 
Qaus (Umschrift von somit \^ in griech C wie in^^^Cctfrof aus'mttfj^).«. 
unbegriffen ist jenes KoU nicht: FTuch ZDMG 3, 153 200 und OBlau 
ebenda 25, 566 haben längst in Ko^i das arabische Quzax erkannt: 
siehe auch mich, psalterii versio memphitica vii. und "ACtarog verhält 
sich zu dem jetzt nicht mehr nachweisbaren ^jiüdtados wie üvgiCHv zu 
trvQiüdfB^: die Schriftsprache der Griechen änderte das ihr dialektisch 
erscheinende cd in C* jenes "Aitaroc beruht also ebenso auf einem fehl- 
gehenden nachdenken, wie Herodots syrisches 'ßxßdraya = nDH ) ^^ 



122 

We find numerous instances of that identity , long no- 
ticed by nearly every lexicographer. • 

It is bat right to acknowledge the dominion of that 
rule, as extended throaghont the language , and to say that 
every root in whieh ir oecurs, is bat a regulär alterations 
of another one^ where u appears instead of ^, and so on, 
so that the significations of both must be redaced to one 
common source*). 

This granted, we take the biliteral roots of the Semitic 
languages for the ground-work. We eannot go farther back lo 
safely , than to roots which consist of two consonantä. In 
the Indo-germanic languages we sometimes find them con- 
sisting of only one consonant and a vowel , nay , even of a 
vowel only, such as mä to measure, or i to go ; and we may 
trace the pedigree of many an enlarged root back to such »5 
simple forms as, for instance, the Gothic mitan (English, to 
mete) to mä. In Semitism, as long as we do not go down 
to a deeper Stratum in the structure of language, we have 
no vowel necessarily forming a part of the root , as every 
vowel in Semitism finds its explanation in the grammar, and ^ 
not in the dictionary. 

Out of the biliteral themes some triliteral roots are de- 
dnced, but by no means all. This is a point which I must 
insist npon with peculiar force, that there are in Semitism 
triliteral roots which do not yield to any attempt to reduce*5 
them to biliterality ; and, if we but consider the matter rea- 
sonably, we eannot expect it to be otherwise. If a govern- 
ment circulates what nnmismatics call surfrappe coins, money 
in which a new stamp is made over the old without melting 
the metal, it is very certain that the same new. stamp is3o 
given to entirely new money also. So, if it were thought 
proper in the Semitic languages to make triliteral roots out 
of the biliteral ones previously used, we may expect that it 
also formed new roots which, from their very cradle, were 
triliteral. The old biliteral roots were sounds only by con-35 

einer verwechBelung mit ^nDH^ = Hamadän, dem medischen Ecba- 
täna, sein dasein dankt, das lautgeset^ \^ = ( kann nur ein dilet- 
tant aus jenen zwei von dem Berliner academiker ESchrader an- 
geführten fällen herausfinden: auch au = o und wegfall des schlie- 
fienden, betonten € sind nur für einen dilettanten kleinigkeiten. 

1) Dies ist nicht richtig, vielmehr anzunehmen (vgl 122, 27), daß 
die Sprache zu der zeit, in welcher sie t 2C tt^ ^^s "1 CO H machte, 
auch selbstständig t ^ tS^ hervorgebracht hat. die Semiten müssen vor 
ihrer trennung in verschiedene Völker schon t ^ tS^ gehabt haben : sie 
schieden sich dadurch , daß Ein teil *1 tD H i^eben jenen neuen buch- 
staben unverändert fortbrauchte, während ein anderer ^ (D H zu d t 
assibilierte , ein dritter geradezu t IC 12^ ^r jene eintreten ließ, nä- 
heres anderswo. 



123 

ventional agreement connected with some idea, which always 
existed before the word (mind, if we speak in abstracto!). 
We cannot teil for what reason dag means to bite, nor could 
tfae man who first nsed that sound in that signification. This fa- 
5 oalty of the human mind , to coaple a certain sound with a 
certain idea, was still alive when Semitism commenced a new 
cast of roots, and so we find even some triliteral themes 
modelled in that antique style of entire unconsciousness, 
whereas a great many of the triliteral roots are framed with 

loa half-awakened mind. In the Hebrew «r^i, the Aleph at 
the end admits something like an explanation ; but dak, and 
its connexion with the idea of biting and destruction always 
remam unintelligible. 

Language, as well as every other thing in the world, 

ishas its inherent laws working with equal-force in the be- 
ginning, the middle, and the end of its course. The hand 
of the watch goes on from midnight to noon, but is always 
moved by the same wheel. We, therefore, are required to 
find out the law according to which, in later times , the for- 

lomation of roots goes on, if we want to know how roots 
were formed in the first age of the Semitic language. We 
may learn that law, first, from the common conjugation^ 
which is nothing eise but a regulär quadriliteration of the 
triliteral, a triliteration of the biliteral theme ; and, secondly, 

25 from the formation of the commonly called quadriliteral roots 
out of triliteral ones. Both must be looked at from the same 
point of View. 

Our attention, while endeavouring a Classification of the 
Semitic roots, is directed to the very period when language 

30 began to reject the manner of speaking by mere roots, when 
grammar was born, and the descendants of Sem, Cham, and 
Japhet began to go their own way. Such an immense change, 
though, like every work of genius, it arose from a depth where 
the light of human research is far too dim for distinct vision, 

35 could not fail to make a very deep Impression upon the 
-mind of the nations. They were not conscious ofitsreasons, 
but conscious they were of its existence. The natural con- 
sequence was, that the mind, as it bore with new energy 
upon a new point, after having gained new territory feit it 

4onecessary to secure the old dominions; that, while it made 
the first attempts to work out a grammar, would not lose 
the vocabulary hitherto used without grammatical forms, to 
convey the ideas of man to his brother. Thus we see at 
such times an alteration, or rather strengthening, of the roots 

45 always going on. Every people, when leaving the common 
home, feels obliged to keep what it has taken with it, as it 
has not y et experienced the force of its inborn genius , and 



124 

of necessity, and does not know that it may itself easily 
create what it considers only as a gift of its predecessors. 
So we may expect that the vocabulary of the langoages will 
be strengthened by any people emigrating and left to its own 
efforts, and so we find it everywhere. How very seldoms 
German, Latin^ and Greek roots entirely coincide with each 
other, and with Sanscrit themes! They generally show us 
one or two consonants more, only added to strengthen the 
resisting force of the root. The same would have taken place 
when Sem, Cham, and Japhet divided, and where no longer lo 
children of the same family, bat Chiefs of new separate houses. 
And Semitism had, Ibesides that, another reason to deve- 
lope its roots. The principle of its grammar is to express 
every category of thought by the inherent vowels of the 
Word, which it alters with a most absolute arbitrariness. But 15 
why between two consonants could so many vowels be put 
in as grammar required forms to be framed? If the deep 
shade of the passive, and the gay sunlight of the active, had 
been the only things which required painting, the changes 
of one vowel would, perhaps, h$tve been found sufficient;»© 
but look at the many categories expressed in Semitic gram- 
mar, and you will easily understand that, if Semitism ander- 
took to sing grammar instead of speaking it, it necessarily 
must add some more consonants, to gain room for vowels 
and their change, by which alone it chose to express the^s 
gentle gradation of its ideas. Just as in Sanscrit the conju- 
gations are by no means intended to vary the signification 
of the verb , so also in Semitism what we now call conju- 
gations originally did not imply an alteration of the sense 
of a root; they were not conjugations, but they made con-30 
jugation possible. 

I. Formation by a Preformant, afterwards used as 

Causatives. 
We put under this head the Aphel of the Aramaeans, the 
fourth conjugation of the Arabic verb, and the Hiphil of the 35 
Hebrews : 

'aqbel = 'aqbala. 

hiqbil. 
Secondly, the dental parallels of those conjugations, viz., Ta- 
phel, Shaphel, Saphel, all especially used in the Aramaean4o 
dialects : 

taqbgl. 

shaqbSl. 

saqbgl. 
A large number of triliteral roots owe their existence to the 45 
same powerful engine which, in the conjugations just men- 
tioned, appears working even in the Semitism of our days. 



125 

II. Medial Formations. 
It would be a great error to say, that niqOäl is the pas- 
sive of qäOal. The Arabs say , qntila walä inqatala ^ whieh 
would be in Hebrew, btap,? fi^bi «iin b'^üj^ = they made the 
sattempt to kill him, but n'e did not admitkilling (er ließ sich 
nicht toeten). Niphal, or the seventh form of the Arabic 
verb, is a medial form, and its Nun occurs in many triliteral 
roots, which by its Omission are easily reduced to biliterality. ^) 

III. Reflexive Formations. 

lo The Arabs have in their eighth conjugation, which is 
formed by the addition of n after the first radical (iqtabala 
from qabala), a powerfal engine to express the finer shades 
of signification. This conjugation seems to be entirely lost 
in Hebrew and Aramaean; but by the analogy in the for- 

15 mation of some triliteral roots , which are reduced by drop- 
ping the n, occurring as second consonant, it will be clearly 
Seen, that it once was well known in every Semitic dialect. *) 

IV. Intensive Formations. 

The doubling of the second radical in the so-called Fiel 
20 and Pael of the Hebrews and Aramaeans, and in the corre- 
sponding Arabic forms, qabbala and qäbala, in the formation 
of roots seems compensated by the Insertion of guttural let- 
ters and liquids. 
Y. Formations analogous to some Sanscrit Conjugations. 
»5 It is very well known that the Indians divide their verbs 

1) der erste, welcher über das Syöi richtiges lehrte, ist GMRedslob 
in seiner 1837 in Jahns Jahrbüchern für philologie und paedagogik ab- 
gedruckten beurteilung der Ewaldschen grammatik gewesen, 120 121 
des Sonderdrucks, ausdrücklich wird dort festgestellt, daß G Hermann 
Bedslobs ansieht annehmbar gefunden, unzweifelhaft hat HLFleischer 
aus dieser quelle das geschöpft, was zuerst aus seinem munde FDie- 
terici Mutanabbi und Seifuddaula (1847) 151 ff auseinandergesetzt, 
dann er selbst zu SdeSacy I 134 137 angemerkt hat. Bedslobs aufsatz 
ist noch immer lesenswert, und über den sehr geringen wert der 
Ewaldschen grammatik wird nun, nach der aufläge von 1874, wohl bei 
keinem wirklich sachverständigen ein zweifei bestehn. sonst vergleiche 
man MALevy im verwerte zu seinen phönicischen Studien, AGeiger 
in MSteinschneiders hebräischer bibliographie lY 82, IGildemeister 
de evangeliis usw (1865) seite 12 ff. 

2) in einem nicht mit abgedruckten stücke meines anfsatzes war 
angeführt, daß FHitzig schon vor mir den hier ausgesprochenen ge- 
danken gehabt, daß p als zweiter radical gelegentlich aus der YlII 
conjugation entstanden sei. vgl ihn 1833 zu Isaias 9, 18. natürlich 
hat Hitzig unrecht, wenn er dort ein solches n auf das »Hitpael« 
zurückführt, die VIII der Araber hat im Hebräischen, das hithpapy^l 
der Hebräer im Arabischen kein analogen, sicher scheint, daß die in- 
figierung des n li^ diesen bildungen früher auch in den andern dia- 
lekten nicht bloß bei mit zischem anlautenden wurzeln, sondern 
überall statt gefunden hat. je unerfreulicher FHitzig von jähr zu jähr 
bergab gegangen, desto mehr ist es pflicht an seine besseren tage 
und deren ertrag zu erinnern. 



126 

into ten classes, according to the alterations or additions the 
root experiences in the Present and Imperfect. We have 
here, for reasons which it is not necessary to explain, only 
to do with the four following classes, and wave also the 
question about the so called Guna: 

IV. adds ya 



V. ^ nu 
IX. jj nä 
X. „ aya 



nag-ya-ti perit. 
äp-no-mi adipiscor. 
mrd-nä-mi mordeo. 
ved-aya-ti scire facit. 



» n 9 oceur in Semitism as final additions of the root,io 
analogous to the Sanscrit aflFormatives of conjugation. But 
to K n "^ 5> we must add i as next in kin to ■» , n and p as 
near relations of n and :>; and, besides those, we have 
in correspondence with the Sanscrit syllables nä and nu, 
all the liquids used in Semitism on the same behalf, viz^is 
to strengthen and lengthen the root, which looks so old 
and naked when consisting merely of two consonants, and 
must be dressed a little. Concerning such additions no lexi- 
cographer entertained the slightest doubt, but the thing re- * 
quired was to explain the fact. ^o 

Let me add that, as in Sanscrit the small roots dhä and 
bhü = u-&ä^vai and (pv-Hv shortened into dh and bh often 
are added to the end of the roots to give them more resisting 
force; also in the Semitic languages, ta, the equivalent of 
dhä (compare 5^05 posuit) and its regulär correspondent s, ^s 
appear at the end of the themes. did or y-is, for instance 
(rupit) owes its origin to a sort of composition of phar and 
tha, just as in Syriac and Arabic the Substantive verbs are 
added before or after a füll verb to express alteration of the 
mode: käna qatala and N^^ bt:p. 30 

In our whole essay the original affinity of Semitic and 
Indo-germanic roots has been taken for granted, and, indeed, 
it will soon appear, that a great part of them entirely coin- 
cides. We may feel inclined to derive that coincidence from 
physiological reasons, or from chance ; but, if there were only 35 
physiological reasons working, why to explain the fact that 
so many other nations who partake of the same human na- 
ture as Semites and Japhetites, express the same ideas in a 
diflFerent way ? whereas, if the inherent meaning of its sounds 
implies the signification of a root, over all the earth the same 40 
root would mean the same thing, which certainly is not the 
case. And, for being capable of an explanation from chance, 
the examples are far too numerous. Moreover, there exists 
a great argument, not yet used by anybody, in favour of 
the explanation of that most curious coincidence from a com- 45 
mon descent of both Japhetites and Semites; viz., the coin- 
cidence also of substantives formed by the same additional 



127 

letters out of identical roots, andthe coineidence ofderivated 
significatlons , which are not naturally enough derivated for 
admitting an explanation out of another thing than real com- 
manion of language in the remotest time of ante-historical 
5 antiquity. 

General Result. 
A. 
In the beginning of a root the foUowing consonants may 
be additional: 
lo N"^! rtn3> Dntt) 1 

To these may be added: 

■^ as rare euphonical change of ^ 
p and -n „ „ y 

15 B. 

In the middle of the root the following consonants may 
be additional: 

C. 

»o At the end of the root the following consonants may be 
additional : 

«■^1 rt n ^ ibno*) 3Pipüy 
The following consonants are always radical: 
In the beginning, äa^ttD?ibd^)Piyp 

as In the middle, aäiTü-j p[ypDttJ 

At 1;he end, a n t T] du? 

That is the result which I am now able to reach. I am 
happy to have gone so far, and should be still happier if 
further inquiries should entirely cover, with the superstructure 

30 of a splendid and durable edifice, what, I know but too 
well, is only a foundation. For the sake of exemplification, 
I insert here a pedigree of one root only, and not even a 
complete one. I have purposely omitted many roots, which 
I could not give without adding a commentary to prove such 

35 significatlons of them as are not found in the dictionary. I 
hope that this example will show how very much Semitic 
lexicography is simplified by my method of Classification, and 
prove the existence of laws which allow us to reduce even 
very considerably amplified roots to two simple consonants, 

1) hier ist 1 nur durch einen druckfehler fortgeblieben. 

2) an bildungen wie ^ttfnöDi^ Lagarde Proverbien 76 ist hier in 
der eile nicht gedacht worden. 



128 



o o S ,0 ja 



05 o S i^ ^"^ 

•2 n SXJ O 






oS 






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M 
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60 



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M 

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60 

«o 

'S 


08 
60 



•2 -=-.12 -1 Sa 



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-"08 



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S ö 



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08 •^ '»i 



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3 58 -ira-S 2 



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« » 






00 

^ J3.15 . B^ <^ 
.0 .S 'd S -M •* 



'— i 



Hebräische handschriften 

in 

Erfiirt. 



Unter dem 10 November 1870 erbat ich von dem hoch- 
würdigen evangelischen ministerium der stadt Erfurt eine 
der ihm gehörigen hebräischen hdss. es wurde mir unter 
dem 17 erwidert, statutenmäßig sei die benutzung der Codices 
nur im bibliothekslocale erlaubt: ausnahmen von der regeis 
seien gestattet, falls ich eine entsprechende Sicherheit ^resp'^ 
bürgschaft zu geben bereit sei: durch das Staatsministerium 
könne das evangelische ministerium ermächtigt werden, von 
den Statuten abzuweichen: ich möge mich an herm von 
Mtthler wenden. ^^ 

Ich folgte dem rate, erhielt unter dem 17 Juni 1871 die 
nachricht, daß die erbetene dispensation von statutarischen 
Vorschriften erteilt sei, und empfieng unter dem 27 Juli 1871 
den codex, dessen ich bedurfte. 

Ich habe später die hdss persönlich besichtigt, habe auf '5 
wünsch des hoch würdigen ministeriums unter dem 11 October 
1872 ein gutachten über dieselben abgegeben, welches seine 
fruchte getragen, und bin unter dem 11 August 1875 gebeten 
worden, eine kurze beschreibung derselben zu verfassen, 
diese gebe ich hiermit, kürzer, als ich selbst eigentlich beab- a<^ 
sichtigt hatte, aber meine persönlichen Verhältnisse sind 
plötzlich so unerfreulich geworden, daß ich keine neigung 
verspüre, mehr zu tun als was unumgänglich ist, um über- 
nommenen Verpflichtungen gerecht zu werden : ich beschränke 
mich, wo IHMichaelis berichtet hat, darauf, dieses würdigen ^s 
mannes bericht prüfend zu wiederholen. 

Die der bibliothek gehörenden rollen habe ich weder gese- 
hen, noch wünschte man sie von mir behandelt: ihretwegen 
verweise ich die, welche ihm trauen wollen, auf Bellermann. 

Der gegenwärtige bibliothekar, herr diaconus Winkler, 3© 
hat durch die von mir entdeckten Unregelmäßigkeiten, auf 
welche aufmerksam zu machen ich natürlich verpflichtet war, 
viel mühe und Verdruß gehabt: ich ergreife gerne die gele- 
genheit ihm öffentlich für die Sorgfalt zu danken, mit welcher 
er die alten papiere des ministeriums durchgegangen ist: Er 35 
hat ermittelt was ich über Heinemann aus den acten unten 
mitteilen werde. 



131 

Gudenus, Falkensteins und ähnlicher leute werke darauf 
zu durchblättern, was sie etwa über Erfurter Juden (deren aus 
dem XI Jahrhundert stammende deutsche eidesfbrmel ich schon 
als primaner durch EFYxem kennen lernte) und dieser Juden bü- 
cher gesagt, dazu entgeht mir die muße. ich verweise auf das 
was ich (mit Einer ausnähme) selbst zur band habe oder hatte : 

a. Paraphrasis ehaldaica .... Ghronicorum cura MatthFrid 
Beckii. Augsburg 1680 ff band I vorrede. 

b. WETentzel monatliche Unterredungen von allerhand btt- 
chem 1692 seite 553» citat jetzt nicht nachzuschlagen. 

c> IHMichaelis (denn der ist nicht zwar nach der Halleschen 
bibel von 1720 vorrede 3 und den ausdrücken der schritt 
selbst, wohl aber nach seinem neffen IDMichaelis Orient 
exeget bibliothek III 210 und dem vorsatzblatte des gleich 
zu nennenden sammelbandes der Verfasser) de codicibus 
mss biblicohebraicis maxime Erfurtensibus. Halle 1706. 
als respondens erscheint AbrKall aus Flensburg, der oft 
für den Verfasser gilt, ich habe das der Halleschen Uni- 
versitätsbibliothek gehörige exemplar benutzt, in welchem 
ein mir unbekannter, unserer zeit werter dummer junge 
ihm merkwürdige stellen mit bleifeder unterstrichen hat. 

d. IFBreithaupt Salomonis larchi commentarius in quinque 
libros Mosis: vorrede gegen ende. Gotha 1710 fl713J. 

e. IJBLMichaelis, vorrede zu seiner ausgäbe des jüdischen ka- 
nons. Halle 1720. 

f. BKennicott the State of the collation . . . at the end of 
the sixth year. Oxford [1765]. unbezifferte seite 7. 

g. BKennicott the ten annual accounts of the collation of 
Hebrew manuscripts of the old testament Oxford 1770. 
seite 86 128 145 160. 

h. IDMichaelis orientalische und exegetische bibliothek 1 207 
— 222. Frankfurt am Main 1771: einige anmerkungen 
über die Hallische bibel IHMichaelis und die darin ausge- 
lassenen merkwürdigen lesarten Erfurtischer handschriften. 

i. ebenda III 208—215 (1772): von einer jetzt angestelleten 
neuen vergleichung der Erfurtischen handschriften. 

k. ebenda VI 238 — 247 (1774): von nunmehr zu ende ge- 
brachter vergleichung der Erfurtischen codicum durch herm 
Diederichs, und nachricht von einigem, was er noch sonst 
von handschriften gefunden hat. 

1. loChrWDiederichs Pyrmontanus specimen variantium le- 
ctionum codicum hebraicorum mss Eriurtensium in psalmis; 
22 April 1775. Göttinger promotionsschrifL 

m. IDMichaelis bibliothek (1775) IX 20-23: kurze bespre- 
chung der unter 1 genannten schrift. 

n. BKennicott dissertatio generalis 1780, in dem von PIBrunft 
1783 besorgten nachdrucke seite 272 304 ff 404 519. 

9* 



132 

0. loBern deRossi variae lectiones veteris testamenti. Parma 
1784. band I anter den unten anzugebenden nummem. 

p. Iol()BeUermann de bibliothecis et museis erfordiensibus, 
stück 4 bis 10. 1800 ff. 

q. derselbe de usu palaeographiae hebraicae ad explicandas 
biblia sacra. 1804. ^) 

r. Härtung häuserchronik der Stadt Erfurt, seite 220 ff. 
1860 [kenne icb nur aus dem citate in der folgenden 
nummer]. 

s. MSteinschneider hebräische bibliographie V70 71. 1862. lo 

t. REirchheim in AGeigers jüdischer Zeitschrift Air Wissen- 
schaft und leben VI 47—48. 1868. 

u. AGeiger ebenda VI 57—59. 1868. ») 

1) Bellermanns schrift vom jähre 1804 ist eine promotionssohrift. 
das f^ymnasiam zum grauen kloster in Berlin besitzt aus einer Stiftung 
des 1775 zu Padua gestorbenen kaufmanns SStreit sehr bedeutende 
mittel, aus denen es seinem director jährlich eine erhebliche summe 
— ich denke 1800 mark — zum ^^ehalte zulegt, falls derselbe doctor 
der theologie ist. daher gehn die neu ernannten directoren dieser 
schule spätestens gleich nach ihrem amtsantritte selbst dann, wann 
sie vom Scheitel zur sohle untheologische wesen sind, bei mildtätigen 
facultäten der theologie um den doctorhut fechten, (ihr anrecht auf 
ihn ist jedenfalls stets »streitig«.) auch Bellermann tat dies 1804. 
die* damalige theologische facultät zu Halle umschreibt sehr züchtig 
den wirklichen grund, wenn sie im nachtrage zu Bellermanns schrift be* 
richtet, Bellerm&nn habe um die doctorwürde gebeten, quia novimu- 
neris propediem a se capessendi ratio id postularet. wenn theologische 
facultäten nicht selbst begreifen, daß sie niemanden promovieren sollen, 
um ihm 600 taler gehaltszulage zu verschaffen, so ist das zu beklagen, 
die preußische regierung, unter deren äugen dieser unfug getrieben 
wird, würde richtiger handeln, wenn sie, statt ihn zu dulden, beim 
landesherren die aufhebung der einschlagenden bestimmung von Streits 
testamente beantragte, sie dürfte dies um so eher tun« als die gegen- 
wärtig übliche art dem Wortlaute von Streits willen gerecht zu wer- 
den, der wirklichen meinung des hoch ideal gesinnten ehrenmanns 
nicht entspricht, welchem das graue kloster zu Berlin sein vermösen 
dankt, in berichtigunff der allgemeinen deutschen biographie II 307 
bemerke ich, daß BeÜermann selbst in der schrift von 1804 seinen 
vater tibialium, galerorum et chirothecarum fabricae dominum nennt, 
wie anders als loIoBellermann stehn seine söhne da: vor allen der 
musiker zeigt sich als ein ernsthafter, wahrheitsliebender forscher, 
nicht als ein flunkernder, täuschender dilettant wie sein vater einer 
war. man würde das fortschritt in der geschichte nennen dürfen, 
wenn nicht auf diesen fortschritt in unseren tagen — ich rede natür- 
lich nicht von der familie Bellermann, sondern von Völkerpsychologie, 
linguistik, Sprachenstammbäumen u dgl m — so arger rückschritt ge- 
folgt wäre. 

2) Geiger hat den codex der massora, welchen er beschreibt, 
nicht selbst gesehen, wenigstens — ich habe ausdrücklich nachgefiragt — 
ihn nicht durch den bestellten bibliothekar erhalten, also ihn höch- 
stens per nefas in bänden gehabt, er erachtet passend zu verschwei- 
gen, woher er seine einsieht hat. »nachträglich« hat Geiger aus einem 
in die hds geklebten , jetzt mit dem alten bände vernichteten , zettel 



133 * 

V. AJaraczewsky geschichte der Jaden in Erfurt 2 — ^3 67 — 68 

115-1X7. 1868. 
w. AGeiger in seiner zweiten Zeitschrift VI 226 227. 1868. 
genannt werden die Erfurter hdss gelegentlich auch in an- 

5 dern btichem, wie in HStracks prolegomena critica, der sehr 
wenig unterrichtet ist: es lohnte mir nicht^ diese nennungen 
zu sammeln. 

Zu erwähnen ist, daß die Göttinger Universitätsbibliothek 
drei hier in betracht kommende manuscripte bewahrt: codex 

lo Michaelis 93 94 95 bieten die von Diederichs gemachte ver- 
gleichung des ersten und zweiten Erfurtanus und die von 
Diederichs aus Erfurt an IDMichaelis geschriebenen briefe. 
aus Bellermann erhellt, daß die Diederichsschen vergleichun- 
gen der übrigen bibelcodices jetzt der bibliothek des Erfurter 

15 ministeriums gehören: ich habe sie dort nicht gesehen, frei- 
lich auch nicht nach ihnen gefragt, da Diederichs nach Eenni- 
cotts regeln arbeitete, also nichts wertvolles liefern konnte, 
es kommt bei ABGD auf die vocale, die randbemerkungen 
und, soweit ein solcher vorhanden ist, auf den targum an^ 

20 da nach dem in meinen anmerkungen 1863 gegebenen, da- 
mals mit großem spotte aufgenommenen, jetzt wohl als grund- 
läge dieses teils der bibelkritik angesehenen auseinander- 
setzungen feststeht, daß der consonantentext des jüdischen 
kanons aus Einem archetypus sklavisch treu entnommen istr 

»5 für HStrack und genossen ZDMG xxvii 159 Geiger jüdische 
Zeitschrift x 140 xi 132 ist mein buch freilich noch immer 
nicht vorhanden. 

1 
A (bei IHMichaelis I, bei Kennieott und de Rossi 160). 

30 zwei bände größestes folio, die zusammen über 160 pfund 
wiegen. 585 und 548 Watt pergament: die blätter je zwei 
fuß hoch, anderthalb fuß breit, in drei spalten zu 30 Zeilen 
beschrieben: Schriftprobe bei Bellermann 1804. der jetzige, 
schon 1704 als sehr schadhaft geschilderte, einband stammt 

35 aus dem jähre 1590. 

es fehlt Isa 2, 21 D'»5>V)Drt bis Isa 3, 24 zum dritten nnm 
und Paral I 2, 3 s^^i bis Par I 2, 30 d-^bäi. IHMichaelis 
gibt § 4 an, es fehle im Isaias "»D^^oan bis V''Ä'»n£), inParali- 
pomenis ^^ bis nTa-»*!: da Bellermann IV 3 denselben fehler 

40 macht, hat er aus Michaelis, den er hier nicht nennt, ge- 
stohlen, der hds sind 7 blätter eines duplicats teils beige- 
bunden, teils beigelegt, auf denen Gen 1, 1—6, 11 von der- 
selben band kopiert ist, welche den codex selbst geschrieben 

gelernt, daB seine Verweisung auf die bibelansgabe von IHMichaelis 
bereits in der hds selbst vorweg genommen war. er kennt jene aus- 
gäbe sonst so wenig wie andere arbeiten von Christen, und wären diese 
noch so wichtig: jener zettel war wohl die quelle seiner Weisheit. 



134 

hat. der anfang des tai^am von Gen 6, 11 ist noch da: 
rt'irt'* Dnp »:>'n« nb:nnnNT und als custos n»'»b»n'^n. Diede- 
richs fand 1773 den anfang dieser blätter noch angeheftet: 
mir ist derselbe — vierfach zusammengefaltet — ich habe 
ihn glätten lassen — als einem aktenschranke entnommen 5 
nachträglich zugesandt worden, falls der codex neu gebunden 
werden sollte — bei seiner unförmlichkeit werden doppelte 
schließen zu seiner besseren erhaltnng unumgänglich sein — , 
so ist dem ersten bände vorzuheften , was jetzt 112 (zwei 
ist leer und verkehrt angeklebt) 584 585 II 1 2 548 gezählt lo 
ist: eine neue bezifferung vorzunehmen scheint unnütz, und 
würde meine unten zu gebende übersieht unbrauchbar ma- 
chen, welche auf die jetzt vorliegende folge der blätter geht 
nach I 520 II 463 ist je Ein leeres folium einzulegen, ver- 
mutlich wurde die hds dem Schreiber — einem calligraphen 15 
von beruf — entführt, als er daran war, von ihr eine neue 
abschrift zu nehmen, und die Deutschen bewahrten den an- 
fang des frisch begonnenen mscs mit dem archetypus auf. 
wenn Bellermann als zahl der blätter 581 542 angibt, so 
wird er diese blätter nicht mitgerechnet, muß aber dann in 20 
l^eiden bänden noch mehr in bänden gehabt haben als ich: 
oder einem von uns beiden ist eine menschlichkeit begegnet: 
mir (vielmehr meiner gehülfin) in diesem falle schwerlich. 

Urtext, chaldäische Übersetzung (Onkelos: über die von 
Esther berichte ich besonders), große und kleine massora. 25 

Schreiber nach II 461 462 ididh nnt "»ana ^nnri. daher 
Gen 24, 31 Ex 18, 10 Dt 7, 14 lerem 32, 12 36, 26 ']-)^^ 
ausgezeichnet wird: Num 22, 12 steht auf dem bauche des 
massoratieres *)V:nV)n n'nt ^:3. diese stellen gibt IHMichaelis 8 : 
Bellermann schreibt sie, ohne Michaelis hier zu nennen, von 30 
ihm ab. daß Bellermann stiehlt und täuscht, erhellt daraus, 
daß er des alten gelehrten druckfehler Ex 17, 10 ungebessert 
läßt, und nicht mehr beispiele als jener hat. etwa Sam I 
26, 25 (I 387^ 2) war hinzuzufügen, vgl im codex I 31» 2 
93* 3 200« 2351 3 II 48» 3 55* 3. 35 

Punctator und massoraschreiber nach II 547 pi-^r» piOTstt) : 
PIBruns in seiner ausgäbe von Kennicotts dissertatio gene- 
^ ralis 405 gibt •jT'TsstTa vel -jT^TarT: : über 2t oder 3-^ kannte allen- 
falls gezweifelt werden, die endung •ji3'»» ist gegen Bruns 
sicher, aus Bruns wird, obwohl er ihn nicht namhaft macht, 40 
Zunz zur geschichte und litteratur 217 geschöpft haben, der 
die unerträgliche angewohnheit hat, die quellen seines noti- 
zenkrams nur selten anzugeben, er nennt Bruns 121. 

Die zeit, in welcher dieser natürlich unmittelbar nach 
jenem Baruch arbeitende Samson die punctierungundmasso-45 
rierung vollendet, wird als 5p oder -»aaTs oder ^73-^ oder aa*^, also 
[5J103 = 1343 unsrer Zeitrechnung angegeben : des windigen 



135 

Brnns saltem priorem nnmernm invenit 405 ist eine aafschnei^ 
derei, da IHMichaelis jene zahlbnchstaben allesammt gesehen 
und mitgeteilt hatte, schlußdatnm : am 5 tage nach '^^"•»u) 
(Levit 9, 1) am 24 ^*i«n. ob 5103 zwei Adar hatte, rechne ich 

5 nicht nach: Zunz aao erklärt, der Schreiber habe sich geirrt, 
der ttbliche witz von dem vierbeinigen esel, der auf die leiter 
steigt, wird uns nicht erspart: Zunz sammelt zur geschichte 
207 ZDMG XXV 649 im nationalen interesse (nur in Deutsch- 
land zeigen die Juden so schlechten geschmack) die fälle> 

aoin denen er vorkommt. 

IHMichaelis macht in § 10 auf einige randschriften auf*- 
merksam, welche ich nachgeschlagen habe, bei der ersten, 
die er anführt, läßt er die beiden letzten werte fort, die ich 
nicht verstehe, zu Abbacuc 1, 15 nbsjrr (II 184^ 2: so auch 

15 B 450^ 2: C 316^3 rtbajn) nD tan «sttJ p'^TacTns *ip3)3rt -«säi 
töS-^Tj ^ 3>n: die abkürzungszeichen kann ich im drucke nie 
wi)idergeben : IHMichaelis übersetzt: etiam ego punctator 
Brodtmarck inveni chatephpatach sub ain. in ^^ nn^t) die 
note nmn^n rr^b vba^ ^Dt33i, welche notiz ich bei Frensdorff 

aol 139 vergeblich suche: die Erfurter massora 72 »pb nba^rt. 
Ex 25, 19 ist rtujs^n in nioa^n geändert: dazu I 102* 2 bi 
nüö "^nns naiö^ n»:?n amDn. lud 11, 37 ist b» in b? ge- 
ändert: dazu I 330* 1 rta?in b» smsn *iD»ti nii2 nn 3 p. 
Sam I 28, 23 ist b5> in b» geändert: dazu I 389^ 2 «in ]=) 

^5 *^073rT ns73. Bellermann tritt V 4 mit denselben beispielen an: 
da er ©^•»m n im ersten ausläßt, und im vierten, welches 
IHMichaelis nicht im urtexte anführt, sich auf die bloße ci- 
tierung der stelle beschränkt, so ist erwiesen, daß er hier 
wiederum gestohlen hat aus des alten gelehrten punctator 

soBrodtmark macht er censor criticus Brutmark, was wissen- 
schaftlicher klang und eine eselei war. 

Ueber weitere randbemerkungen teilt IHMichaelis § 19 
einiges mit. die abweichungen des ^^^ ]S und -»bnei p, 
der ''Kna'»^^ und ■^«n^s^TD werden erwähnt, ein pp3rt qor, 

35 ein 'nta?bN, des nnirt"^ p ]nsrr bN-rnp-^ bekannte «mpn ]•»» 
und ein ir^nTD und Q-^anpan Tö«n betitelter ^wo^ genannt. 

mir ist meines blöden gesichts wegen von einem ärztli- 
chen freunde dringend widerraten worden, diesen codex nä- 
her zu studieren: ich muß zu gebückt stehn, um über das 

40 ungeheure buch hinüberzureichen, dessen pergament außer- 
dem höchst augenangreifend staubt mögen jüngere tun, 
was ich zu tun außer stände bin. 

Die chaldäische paraphrase der paralipomena ist aus 
diesem codex von Beck (oben 131, 7) herausgegeben: dieselbe 

45 ist nicht nur in Cambridge (vgl Wilkins) und Bom, sondern 
auch in Berlin und Dresden vorhanden : dort, wie IHMichaelis 
in dem oben angeführten programme 34 berichtet, ohne nä- 



X36 

her den codex zu bezeichnen , in ^em von Stephan Boediker, 
bischofe von Brandenburg, 1437 in England angekauften, 
von Kennicott 607 genannten, mir trotz meines begifeiflichen 
persönlichen Interesses an jenem Stephan (Wolf biblioth hebr 
I 736 n 1016 Riedel codex diplom VI 31 Lagarde nach- 5 
richten 9) nie zu gesiebte gekommenen codex, in Dresden in 
dem von Bahrdt 1767 in einem besondem schriftchen, von 
HLFleischer in Ebarts cataloge 442 beschriebenen, von Ken- 
nicott als 598 gezählten, nach andern von Zanz zur geschichte 
208 und von HStrack prolegomena 119 erwähnten manuscripte. xo 
daß dem so sei, wird nunmehr, da ich es gesagt, natürUch 
alle weit längst gewußt haben. 

2 

B (bei IHMichaelis II, bei Kennicott und de Rossi 601). 
ein foliant in wohl erhaltenem einbände des XVI jahrhun- 15 
derts. 588 (nach Bellermann 583) blätter pergament, jedes 
1^6 fuß hoch, V/b breit und mit wenigen ausnahmen in drei 
spalten, stets zu 33 zeilen beschrieben. 

Die heiligen Schriften der Juden, im pentateuche Onkelos, 
große und kleine massora. 20 

IHMichaelis 11 berichtet in perlustratione codicis non obiter 
facta nichts über Schreiber und punctator desselben gefanden 
zu haben: equidem ad Num 5, 18 in ima paginae extremi- 
tate leguntur haec verba d^^idn *nn«"»3tt) ^snTab^o: Bellermann 
VI 2, der den codex gar nicht durchmustert : in ima paginae «5 
Num 5, 18 extremitate haec verba leguntur 'a riTabu). latei- 
nisch sagt man in ima pagina, was der director eines gym- 
nasiums wissen mußte: die pagina Num 5, 18 Bellermanns ist 
unsinn : blatt 157, auf dessen rande jener name steht, schließt 
mit «nn«i ■^lö'^n rr» aus targum Num 5, 18. 30 

Bellermann hat aber auch einmal selbstständig etwas lei- 
sten wollen, nachdem er so viel abgeschrieben, war das 
bedürfnis zur Veränderung ein weilchen ohne IHMichaelis 
klug zu sein, psychologisch erklärbar, er belehrt uns also, 
der codex stamme aus dem XIII Jahrhundert: er habe das 55 
trotz des berühmten Bruns geahnt: sie} haesitans denuo [wie oft 
denn vorher?] codicem inspexi, et hypothesin meam firmatam 
inveni. in prima nimirum pagina, variis figuris, floribus et 
duodecim animalibus .... artificiose scriptis omata siclegi- 
tur D-^nb« HD'» 'inn:a y-^p^ -^rr» Q'«rtb« 'n73«'»i p?T»373'»oi ab '^rt"^i4o 
ns'^b. literae vocis nb coronatae annum 32 aerae minoris de- 
signant, qui annus ex christianorum computo, additis 1240, 
noster 1272 est. der große gelehrte, Verfasser eines hand- 
buches der biblischen archaeologie , professor der theologie, 
wird nicht einmal durch das allbekannte pn"»3Ä'^on zurbesin-4S 
nung gebracht, die coronae auf :ib sind nicht da (Bellermann 
setzt jedem buchstaben im drucke ein ▼ auf): es sind die 



137 

striche za sehen, welche zahlbuchstaben als solche kenntlich 

. machen, er hatte eine massorabemerknng zu Genes 1, 6 vor 
sich, die Bomberg falsch mit :iV, Bnxtorf große massora a^^ 2 
richtig mit ib gibt, nnd die bei Frensdorff I 52 eingetragen 
5 ist: bei Buxtorf ist "^rj-»! punktiert nnd ]'^D'i nach ab hinzu- 
gefügt * nun werden vielleicht sogar moderne Bellermänner 
yerstehn , selbst wenn sie kein handbuch der archäologie 
geschrieben, daß es sich hier nicht um angäbe des alters 
der hds, sondern darum handelt, wie oft "^rpi (nicht •^rj';!) im 

lo codex vorkommt. 

AJaraczewsky 116 ^nach Bellermann, dem wir [der mar 
jestätsplural war hier ganz besonders wenig am platze] bei- 
stinmien, gehört dieser codex in das jähr 1272.^. auch ich 
setze die hds mutmaßungsweise in das XIII Jahrhundert. 

15 IHMichaelis hatte Seite 36 bemerkt, kritische randglossen 
Beien in BCDE seltner als in A. sein räum gieng zu ende: 
er gab also mit notenschrift aus B nur Ein beispiel dieser 
glossen. Bellermann hatte das glück genau auf dasselbe zu 
fallen : es wird wohl das wichtigste gewesen sein : sein exempli 

20 gratia zeigt ja, daß er noch andere kannte. Sam I 14, 44 
= 281* 3 hatte der Schreiber -^b rr©:?'' gegeben: der punc- 
tator löschte -^b: der glossator lar« -^^ H'^diö moTam «irr p 
•n^ta tnnu) 0*^*100 uj-^i ^3t3. Bellermanns Übersetzung dieser 
Sätze ist deutlich eine Umwandlung der von IHMichaelis ge- 

«5 gebenen. 

3 
C (bei IHMichaelis III, bei Eennicott und de Bossi 602). 
ein in eichenholz gebundener foliant. 460 (nach Bellermann 
und Jaraczewsky 457) blätter pergament, das blatt l^io fuß 

3ohoch, IV15 breit, zu 31, 30 oder 29 Zeilen, und größtenteils 
in drei spalten beschrieben. 

Der jüdische kanon mit massora. es fehlen Sam 11 12, 20 
bfit»'»n bis Sam II 24, 15 na?i zwischen blatt 189 und 190: 
auf 189 kein custos. diese lücke erwähnt IHMichaelis weder 

35 in seiner ausgäbe (1720) noch in der dissertatio 6: da der 
einband des codex erst nach IHMichaelis gemacht ist (6 unten), 
braucht sie 1704 noch nicht vorhanden gewesen zu sein. Eenni- 
cott kennt sie: nur sagt er, auf des leichtfertigen PIBruns 
bericht sich verlassend, es fehle Sam II 12, 27 ad finem: 

40 loIoBellermann schreibt dies VI 5 ab, und ist hier aufs neue 
des diebstahls und der leichtfertigkeit überführt es fehlt 
weiter lerem 44, 26 yi» bis Ezech 8, 3 *nu)«: blatt 258 
steht der custos y^» klar da. es fehlt drittens zwischen blatt 
288, das den custos ^^ zeigt, und 289 Isa 7, 24 "^d bis Isa 34, 1 

45 i:2np. diese dritte lücke hat IHMichaelis nicht angemerkt: wahr- 
scheinlich ist das hier fehlende erst nach 1704 verloren gegangen, 
die hds ist die älteste, welche man in Erfurt besitzt, 



X 



138 

und; wenn ieh mir das bild von Bencblinii codex vor die seele 
Tnfe, diesem mindestens gleichaltrig , also nm 1100 geschrie- 
ben, sie ist ein großer schätz, vor allem wegen der in ihr 
befindlichen massora, welche nahe yerwandtschaft mit dem 
von Frensdorflf herausgegebenen buche sib^Ni nbDfit und der 5 
Ton Hupfeld ZDMG xxi 201 ff beschriebenen Halleschen ma»- 
sora zeigt: ich erachte, daß alle massorastudien mit diesen 
drei werken zu beginnen haben, und bitte dringend, diesen 
codex in höchsten ehren und nicht für jeden ersten besten 
zur band zu halten, und da seine dinte schon stark ausbleicht, 10 
ihn bald herausgegeben : wir haben hier vermutlich den älte- 
sten massoracodex vor uns, dessen wir jetzt habhaft werden 
können, gerne machte ich die arbeit selbst, wenn muße und 
mittel bei mir nicht gleich beschränkt wären. 

4 .5 

Pergamenthandschrift von 282 blättern in großem quart, 
279 bis 282 sehr zerrissen und beschmutzt meist in drei 
spalten beschrieben, bei IHMichaelis IV, bei Eennicott und 
de Rossi 603. nach meinem (nicht maßgebenden) dafürhalten 
aus dem dreizehnten Jahrhundert, die läge 41-— 48 war durch 20 
den neuen Erfurter buchbinder auf den köpf gestellt: mit 
genehmigung des herm bibliothekars ist der fehler hier in 
Göttingen unter meiner aufsieht, so gut es gieng ohne den 
ganzen codex auseinanderzunehmen , beseitigt worden. ^ 

Pentateuch, aber zu anfang unvollständig: beginnt tiitt)3 »5 
«nnm Gen 34, 5. Exodus blatt 24, Leviticus 79, Numeri 115, 
Deuteronomium 164 B. nach jedem verse die chaldäische 
Übersetzung des Onkelos. 

Die fftnf rollen : hohes lied 211 , Ruth 213, Threni 215, 
Ecclesiastes 217 B, Esther 222. 30 

Die n^D&fT 227—268, nicht ganz nach deutschem, und 
nicht ganz nach spanischem ritus. meine hülfsmittel sind zu 
geringfügig, um hier etwas wertvolles beibringen zu können: 
ich habe nicht einmal der mühe wert gehalten was Beller- 
mann VIII 4 5 darüber vorträgt zu prüfen, fttr noD b« » on*» 35 
und die nächst folgenden festtage wird die chaldäische Über- 
setzung beigegeben (Bellermanns zahlen sind ungenau) : losue 
5, 2—6, 1 27: 255* 2. Regn IV 23, 1-6 21 --25: 256« 2. 
Ezech 37, 1—14: 257*. Regn II 22, 1—14 50 51: 258. 
Isa 10, 32—12, 6: 259. Ezech 1, 1—14 27 28 3, 12: 260. 40 
Abbacum 3, 1 — 15 18 19: 261. nicht hinter den einzelnen 
Versen, sondern zusammenhängend hinter dem ganzen ab- 
schnitte. 

Größester teil des lob 269 bis ende, in folge der verstümine- 
limg des codex nur bis 33, 33 zu verwerten, ohne targum.45 

Bellermann VII 3 in crassis tegumentis quemis [so], corio 
obductis, anconibus ex orichalco munitis (nunc valae laesis). 



139 

quibus hie codex compaetns est, legnntur tantammodo haec 
verba charactere magno rabbinico cursivo exarata niTaiö tib^ 
bfimw^ "»ia (haec sunt nomina filiorum Israelis) et charactere 
parvissimo npv^ nn ^üv . quis hie losephus filius rabbini le- 
kachi fuerit, et qnando vixerit, nescio. der alte einband ist 
jetzt vernichtet: ich kann also nur als Vermutung ausspre- 
chen, daß der große Bellermann np:?"» aus pnST'' verlesen. 

massoretische bemerkungen am rande in sehr kleiner 
und eleganter schrift, natürlich bei den nntacrr fehlend. 

Die chaldäische Übersetzung der n^Don bietet zu meiner 
ausgäbe folgende Varianten: 



6, ^® fc«3*ia>:3 ^^ *iä*^?, ** «na>äab " n*^pT ^' rtb ** Nnb")a> *' N»:inD 
nn"»n ** »-»-^DTi ** ]inpD73S ** i*T>b''n"»«n ^* ]inpööa *^ kt::?] 

•* zweite band «^no^^n, die auch n vor "»«^i:» zugesetzt 

mrt *iD ' tT^bnpb ' fi^£i"^b^ ® n"»mb ® fi^3n:?obn aber » vom 
corrector über der zeile ® »b] n"»b " D3^ öa> "^&^V>72 '^NbTa 
TT'bü " y'D aber -^ getilgt ^* t«nnfi<n7DiJ ujnan p'^sya ^*'a n-^b] 
Kn'np Km«b rrD*»» p-«D3*i rr^b m:»b Vbs^i n-^bi nrTa p-^osn n-ib 

8, *®* n"»n73"»?3 aber ^ unter "n *^ nis^wn'!?] rt'^n^'»» *® '':id] + ""^^^ 

819, ^® rt'^mb ^* •^Töa^N ^^ ^"^P"^] ^^^^^^ " «»■»•'pn] Kn">'m«n ** n-»! 

«7 Ä-)D"»oa *^* Q'^p ^^ ?T^pV>n abgekürzt ^* n\L"«bi, später n 
zugefligt, von gleichzeitiger band *^ ]i von ']')D"»npiNT desgl 
*^ KTam ^T^np*! »bnaa] ysiNi ^n'inp ^Tö^Taa ^*» np^^OKT n">i 

820, * «p*i«i • «no:? ** »no"»D rr» " »"id-^o 

881, ^ «nn * «no-'DS T»S3^nN * ^d ' -»nios^ " *T^S3>n'^« * im:n 

416, ^ '^53pDfi<i ® "»aN'^'-itDNi ^^ i^j-iia"^ *^ prr^nn " i*»b'^«rt zwei- 
mal, das andere mal tinpunctiert ""j-^rr^« ^'«mnD ^•]"»rt^fir 

^* das erste «m] mm " ^^••t ^^ rr^^-isn] n'»»'^a " «no"»ai 
*• mitte "»nsriN •** ]3ns *® ]'»nV>N ^^ N-rnn ^® •»«n'^t« *^ Nm*n 
nur am rande *^ ^irr^i ** •»n:33n''«i ** «nnV dreimal da, das 
mittelste ohne vocale **«3ns»] »a'^tan'»« ^* ^"»sn zweimal, 
das erste mal ohne vocale *^ ynb^ ^* «3« «n ** mitte 
|iD^*n:3p *• K3>n» Na?n« ba^, das erste «a^n» ohne vocale 

188, ** pmssn > ^^ii'ib] n-^TU) mn "-»Dpin ** «nb» ^^"'a'ij^'nn'»«^ 
*^S"»mn» *^ Va>n] "bs^T ""^ P73 *® pDitsn] + ]'^D'^3«i ohne vocale 



140 

189, ^ Npa> ^ Vspi * •^ma^an] + ]» * na^nDnl + «la^'^iön * «Dsns] 

140, " rtm« v^ " nsa^öb 

236^ 11 12 — nnn«n vgl xxviii 5 lautet: 

«Dbö a-^nnao Art %9^72b rt"»b p'^a^ «"»ao a^i »»r pD *ny 
•»Dsn T^D^N ]n»73 rt'^ö-'a? •nm i*»:!!«« «nbn nsa^i büD *Tin«n 
j-'Db« '}n«73 n'^a'»a> lain prts ]'^sn''T «:in •»^itD'^p ^-^Db» 
rt«» "^m^snp •j'^ürtni ^-^^sJ} T'^'n^a i-^naT^i •j-^d'^o •»^^n» 

■j-^oiD i-'s^a^i« rt'^moio n«ii: ^•»onD n«^ a^s^« rt'»n''"»*T»',D73n 
intt)i ^mmnoio "»apar nbn »3n*T»a ima^ nD rt^Taip n"»-i"»ujö 
fit-»» pn -iniDU?« Ab »ann'»^ i*^aa> n^ rt«n"»bn »'•n''ttJ73 N-^Ta 
»•»» nnu)"» p^"»a nnom 

folgt mein text 236, " «n« ff ^' n»»ij -ita« ^^'^ *' Dbün"»T 
1* nn'in'T^tü^] _j_ nnri)3 bs n-'iö'^s^ rtba^T ^* n''3»T ** DbttJn^'^T 
danach + T>r»«n K^bö S'^'nnao a'nmn-»«^ qbn ^^ Dnar:i-»D 
tD:>a«n "/^^ rt-^n-^ntD^sn rt'»na:i ^ibcDpr)-»-! *® pö'in'^] + ^innb-^na 
"•»Ti>m "»nTSD-^n '^ «niaiJTib"»» **'Knbnna "anfgNb ** bei- 
de male «rt-» ** 'm« am ende der seite ** pT^i ** rt'^mD-'o 
** p:»bön« ^^ •'Tara *^ b^nua^'T >, dafür in "la " n:»o'' 
*® «mn aljer ^ bei t " «n»ai ** b:i''a>n aber ., bei a> ^® «aar» 
*®/"^ »^r^D "^vn ** '^rtiD-'a^ aber ^ bei 5 und rt ohne vöcal 
" "»uaiipn .** Dfi^-^bön« ^* a^na ^' rr» > *• Knbmi 
287, * T»na>n > ^ ]i5b» * •^rtii^ö'^J: * KD'T^a^a] «öva * S|oi'» 

* mrsn ^ p'^DTab " ^Knu)"»Nn * DVa^» * mAaTan * »i3d"»t? 
aber ^ unter a * mb:»7an aber ö getilgt ^ für anp"^ unvo- 
calisiertes uaiaD*! * '»na^'^n * r\^^i]*i ^ rr^ab VP'^^^ö'^'n ^ psnu?"» 
' n-iann rsp**] n-^anb lip'^a?'» ® "^HTattb danach + n-» * -»bö auf 
einer zeile angefangen, dann "»ÄnTobo ® «a^a^Tan'»^ ^ oin» 
10 u)'»a"»i " "»nraa ^* ninNö 'n«n;ö"»»i *^ rtim ^* inrtps-»» 
** 'jinttm wonach + ^'^"^^^ [so] **«7aT»a ^*Nirtrt + »ntt)"»3D 
bN^tt)-»*! ^* ö-^rrnm -la» ^* Krtbfi^ ^^ "^n» > " ^ößn " »inna 
+ rtirt-'T " Ä'^pinat *® ]n)aTn > ** «ana^a " ■•ma^JT 

867, ** lÄTa ^ N1D0 *' "iön] + bNpTn"» *^ «•'aal + *^ön M 
*^ i:»a NaNn] "^aa laa •^n'^n;!) '«nn *® inriDn» danach + ""^ 
*® nrna ^* -»ba?] + ^^f^^ öip p *^ nrm *® rtiö^ana tn»na 
*® D:»nD rtirt mnö ®^ Da> ** Ka^nfita > *^ ma-^a-^nan [ohne an] 
8« -»NntJa *^ «HTn ** «anös: ®* 'lö-^«*) mit ^ unter «) 

868, ^ «aaa? i:iöi «bia^ba? naTan * •}'»''na * ^rtiitn • pnb • »a^anNi 

* fi^n*^;!) * Än"^''^ab * '•'b« j'^'^a^a mit ^ unter d * i^i-^na * w-int 
'a?a")« l-^D« ^'a^a'nfi^n * «n"»t) ^ «wt t^w *'a>a*iKi ^nn-i^'-^ab 
^ K'^E):n N-^DN ^"^aTa nm ''■ t-iwi i'^d« * ^-^ai-^a ^^ibabao ^prtartTaa 
^ '^^3"'»a7ai *® ]irtb «i-^aa^ 'loa« ^^ '•»d:» ^^ 7nrt"»nü"»o ^* n«ni 
** p^tttb N"»D")tt) -^aDin ba? ]n7ab " «"'a'»''n ^* ■•naa?] + ba? 



141 

" mtö ** i-^iiisö aber ^ unter 5 ** ti'»3>] Väp^ *^ K'^'^nä 

869, " NDtt)'^« ** "«TnÄb ^5 > *« r^a > " a^'nbtt »« is •^rr^rn > 

870, " «^ao. 

468, " Nnn ^^Ni-^n» •^n-'^sb ^"^na^n «a*^^ n" •^n*' pttr^n ^a> *• pnpan 
*^ a'»n\-i'^T ^® pantt)*» •* rt» ** niaa?^ danach + »aoiün N-ina 
'* n"»bmi n-^üfi^'na p danach + »n'»n'''iNn «maa^mD nr^o b3> p)« 

469, * ÄtT^rnNb danach + ö""^^ ^^^^ ^ T^^'' * Änarr»*! * ]Dm 
'^ n:ia bis ende > • '»*^aia> K''a>-»tt)i p 6«a?'nBn'^»bT " ende 4- 
die in * weggelassenen worte und dann noch n"»tt)fi<'^a 153 

iin-^b:? onnm * die beiden ersten worte > * injan * t»t73 
* «•'bTa + ^3 * '^^'»'*] + P * f^inn * ^u?3fi< -»aa 1» ® n"^annbtt)a 
«inuJN ^ p > ^® 'nTa'^Ta ^^ «n-^-^ana " na'»'iaba ^"»5 Tirr^aina 
«••TaTaa^a "]'»73b:>n*maaa *• pa^inoö " «n'»''*nifc«^* ^la-^np^ei 
aber ^ unter n ^^ ^inn'^'^'ittJTaT **ny*Tin am ende einer zeile 
^^ pnS " l^'^'^p Vna ^n^iaaai > " N''taa\i; Da?*i ^^ p*^3ü na>n 
w ]-Dt3\on *^ ^m'^b5nNa *^ «ntatt " ■•b'^n " iTapi imn " nb:> 
Kü»n ** m^an-ii ^abö > *^ ^-^a^iö ^^ taub ^'^ ']m'^b:infi^a *' 
^wn'^a > *^ «-iTaTaa^a *®«n'»b:»nN ^p*^Döb ^^^^i-^aitabTöi |"JSbö 
«na5"»nn pn-^na ^^ «nnan '® "»b:»^") '^ ^nnn ** d'^'^t^uj» "^la-ri^^an 
aber ^ unter n •* |bi3^ba^ '* np"»mi ** n5t:> '* «^rr^oa > 

470, ^ «n-^ban« ^ ^öa^ ^ iaa>m * ]n-)»nuj'»Ni ® «•^•^aa ^ yn*»« 
aber J, unter tt * mrt^ ö-^rtb«] fi^nb« *® •'b:»") " "^mTanp 

Bekannte abkürzungen sind von mir aufgelöst worden, 
unmöglich ist nicht, daß ich kleinigkeiten unangemerkt ge- 
lassen habe, der mensch wird müde unter diesem geschlecht 
und bei meiner arbeit 469, 6 ist rn später wieder getilgt. 

5 

Die fünfte handschrift der Halleschen bibel ist in Erfurt 
nicht mehr vorhanden, nach Jaraczewsky 116 ist dieselbe 
^im jähre 1727 von abgeordneten des rats und des ministeriums 
dem kurfürsten Franz Lothar zu Mainz zum geschenke ge-^ 
macht, und von diesem in der bibliothek des [schreibe we- 
nigstens : der] grafen von Schönbom zu Gaybacn in Franken 
aufgestellt worden.". 

Um das nachschlagen einzelner stellen in diesen hdss 
zu erleichtem, zugleich auch um zu zeigen, in welcher folge 
die bücher des '^an stehen (man vergleiche die allbekannte 
stelle im tractate M^na K^a), gebe ich eine Übersichtstafel, 
in welche ich die nachher zu erwähnende massora und den 
ersten Raiicodex mit aufgenommen habe. 



142 



Oenesis 3 v 

Exodus 71 

Leviticns 129 

Numeri 167 v 
DeuteroBomium 222 t 

losue 274 

ludices 310 

Samuel 345 v 



1 

61 V 

115 

150 V 

198 V 

242 

257 V 

273 V 

309 

410 V 

347 V 

381 

437 

476 V 

508 

521 

460 

462 

464 

467 

471 V 

531 

540 

554 V 
6 
Nummer zehn des bibliothekscatalogs. 
^es quart, von denen 1 — 109 in fünf spalten beschriebea 
sind, papier des XIV oder wahrscheinlicher noch des XV Jahr- 
hunderts: das Wasserzeichen ist ein geteilter kreis, dessen 30 
durchmesser außerhalb in ein kreuz ausläuft — die Griechen 
verwendeten es für Aphrodite, Salmasius exercitt Plin 874 d. 
Kleine(86^4)massora, deren text nach und nach zusätze 
erhalten hat 1 — 109: das stück über die tohaltigen Wörter, 
welches ich nachher mitteile, 110 111. ob vollständig? 35 
Der herr rabbiner Jaraczewsky hat vielleicht die gute sich 

1) Wegen der reihefolge leremias Ezechiel Isaias verweist IHMi- 
chaelis auf des jüngeren Opitz zu Leipzig erschienene dissertation de 
leremia inter prophetas maiores primo. Isaias steht richtig so : er wird 
durch seine Stellung als jünger als Ezechiel bezeichnet, sein erster teil 
ist, wie ich nachweisen werde, nichts als eine zur zeit des ersten 
Cjrus vom Verfasser des zweiten teiles gemachte Chrestomathie aus 
älteren propheten, welche erhärten sollte, daß Jahwes weißagungen 
eintreffen: ihr zweck war, die Juden zum glauben an die neuesten 
Verheißungen zu ermutigen, die alten stücke des ersten teilt sind in^ 
diesem sinne vom vF des zweiten teils redigiert worden: auch nimmt 
dieser, wo er kann, auf sie bezug: daher die stjlverwandtschaft der beiden 
hälften. nur deutlich eingetroffene prophetien haben im ersten teile 
platz gefunden. 



Kegum 


430 


Isaias ^ 


518 


leremias 


3 


Ezechiel 


82 


xii prophetae 


149 


Fsalmi 


214 


lob 


296 V 


Proverbia 


331 V 


Canticum 


359 V 


Euth 


208 


Threni 


389 V 


Ecclesiastes 


372 


Esther 


398 


Daniel 


434 


Esdras 


445 


Paralipomena 


462 



*]5n* 


ri'it'n 


•»U)*n^ 


1 


1 


• 1 V 


33 


9 


25 V 


59 V 


15 


52 V 


78 V 


19 


66 V 5 


104 V 


24 


83 


127 V 


30 


98 


144 V 


32 V 


102 


161 


35 V 


106 


190 


42 


115 10 


286 


61 


124 V 


230 


48 


163 V 


siehe oben 


54 V 


146 


303 


68 


173 


326 V 


78 V 


191 15 


355 


86 V 


211 


366 


90 V 


222 V 


377 V 


76 


245 V 


376 


74 V 


259 


384 


76 V 


261 20 


380 


75 


252 


386 V 


77 V 


263 


392 


93 


233 


402 


95 V 


238 V 


418 


99 V 


fehlen 25 


Lscataloffs. 


111 blatt mäßi- 



14S 

ttber das alter der erfindang^ des leinenpapiers belehren zu 
lassen: er leistet 116 nnd 117 folgendes: n;,beim schlaß ist 
eine art dankgebet, und nennt sich ein gewisser loseph, söhn 
SalomOy der das manuscript einem Grereschom sendet, den er 

5 „den geliebten seiner seele^ und „sein hanpt^ nennt, einen 
grüß sendet er an seinen schwager Nathan und dessen frau.. 
sollte unter diesem Gerschom Gerschom der ältere verstanden 
sein, welcher nach Jost vor 1040 starb, so würde das von 
dem hohen alter des manuscriptes zeugen, und dürfte dieses 

10 als das älteste in der Sammlung zu betrachten sein, auch dürfte 
der umstand für sein hohes alter zeugen, daß die bekannte- 
sten masoretiker wie Eimchi usw darin nicht benutzt worden 
sind, was doch gewiß der fall gewesen wäre, wenn der 
codex nach ihnen abgefaßt worden wäre."."" wie alt sind 

15 also die Teubnerschen drucke des Thucydides, da Thucydides 
den peloponnesischen krieg erlebt hat. daß Qam^i ein ma- 
soretiker gewesen, war mir unbekannt: wie eine massora 
(ein werk des ix Jahrhunderts) den „Kimchi" (der um 1200 
blühte) sollte haben benutzen können, ist mir dunkel, und 

20 in dem stücke, welches ich abdrucken lasse, wird der hen: 
rabbiner allerhand finden was auch in Qamxis Wörterbuch, 
freilich auch schon in Abulwaltd steht, und dessen wirklicher 
Urheber vielleicht auch Abulwaltd nicht ist. 

Als ich diese handschrift zum ersten male sah, steckte 

25 sie in einem unscheinbaren pappbande, der ursprünglich ge- 
wesen sein muß. denn Bellermann berichtet IX 7 daß bis in 
ligatura anteriori n*»» *nTy"»b« nn ;np3 oiÄ-^aibp genannt 
werde, der auch in primae paginae summitate semel erscheine, 
(auch Geiger Zeitschrift VI 59 hat am 24 Februar 1868 den 

30 von Bellermann angeführten namen auf dem einbände dieser 
hds gelesen, die ihm doch nie geliehen worden ist.) jetzt 
ist die alte schale weggeworfen: schade um sie: sie hätte in 
ein museum gehört, denn gewiß war ein pappband aus der 
zeit „Gereschom des älteren" einzig in seiner art: Heinrich II 

35 hätte tür Bamberg nur auch in pappe binden lassen sollen: 
die gründung wäre ihm billiger gekommen, der buchbinder, 
welcher den neuen deckel geliefert, hat beim beschlagen 
seines Werkes die spitzen seiner nägel bis auf blatt 17 durch- 
getrieben. 

40 Da herr professor SFrensdorff die hds für sein so lange 
erwartetes buch benutzt hat, ist nicht von nöten mehr über 
dieselbe zu sagen, er wird kraft seiner tiefen kenntnis des 
gegenständes weit besseres vorzutragen haben als ich liefern 
kann, es wird zu untersuchen sein, ob nicht vom randeder 

45 Erfurter bibelhandscbriften zusammengelesen ist was 1—109 
vor uns liegt, die letzten vier selten, die nicht mehr massora 
sind, lasse ich hier abdrucken. 



144 



riKt!^ ton^oni nw^ inNti^io oriKti^i wsi^^io ♦ ^itt^ijf ^jki:^^ p» 
-nnsD iKnNt2^ p» -o^s nao nSapm nb^no pt2^Si jf;u pt^^b 

Ktt^ion -HNiM pi:^S :piooa nNti^io ♦nNß^Ji -Kt!^n ^ruio pti^bi 
.^ nwai r|ina iKt!^^ - Sip nonn pt!^S : »iiii^ nwu^o ♦ nrn ni:^K 
:t!^Kn n« Ktt^n o ♦p^jo pt!^S toSip wi:^^ oniri isto iNtt^^ 
pi:^V : mooS in« K^iyj ♦ am) on ♦ iN^t!^ onDß^S ♦ nbna pti^V 
- ^:it!^:it!^n - in» naiy^ piyS : oipn nyti^ ^isi2 ♦ njpn n2W 'o 
pK^b ♦«* piyb ton^ion Sai ♦S^n wt^^n ♦msNn onaS K^:it2^o 
-Tt2^2 oni» mK^VTD pt!^S ta^tt^n nSo^ivk rinn» -npsin 
miyn ♦inoiK2 iS iii:^^ -oni^^n pioin -mt!^ ptj^S :^ban iK^a 
-^n^iys in« : on^ioni o^ion nt!^ : o^pioif iits^^ dk - inoiK 
bai ♦on^i^^n in» ♦ jS^» pts^b : on^oiTi mtJ^a nwb pny h^) »s 

o - vSjfo mot!^. - nom S» ua^^ Sk piyb : nS^V Vas nna^K 

* = 110 A I * ende + *[öD» »»^öJ^ PJ^ ^ gestrichen | ' Ex 20, 7 
nsw I » lob 32, 22 | » Abbac 1, 7 | » lob 41, 17: wir haben inft^ | 

* über ji von y;ii nnd n von H'^TlD ein r. gemeint nSlID Isa 2, 19 | 

* Lev 14, 56 I » Ex 34, 7 Mich 7, 18 | » Gen 19, 21 | « Ex 19, 4 ( «Ex 
12, 34? I « hds nXtt^31Xtt^''1 o^ßö trennung. Regn IV 19, 4 Isa 14,4 
37, 4 Ezech 4 5 6 ? | « Gen 43, 34 | « über 1 von nXIOa etwas 
wie r I « Abbacum 1, 1 | 'f Thren 2, 14 | ^ statt pß^S nur ^ mit 
pnnkt: künftig merke ich dies nicht wieder an | ' lob 21, 12 | « Is^ 
42, 11 I « Isa 24, 14 | 8Ex30,12 | « lob 20,6 | » Isa 6,1 | »Num34,18. 
wir haben HÖDD I *^ Lev 19, 32 | »^ lob 8, 11. bei uns ^jtt^i. die 
wnrzel \f^^ der Araber wird in den älteren targumen als Xf^O oder 
y^i^t in späteren und bei den Syrern stets als Xj|{^ = ^j|0 angetroffen : 
zu n:ifef ist keine veranlassung | *<> Isa 17, 11 | " lob 12, 23 | " Ps 73, 12 | 
^^ )2*] ^T^ ersten buchstaben ist corrigiert: ich errate das wort nicht | 
" Ex 15, 9 I " Lev 5, 11 | « Dt 27, 2 4 | " lob 13, 27 33, 11. bei 
uns 1D2 I " zu nnfe^ gebe ich kein citat | " Gen 14,3 | "OseelO, 11. 
uns fehlt inDIXn I " Isa 28, 24 | »* lob 39, 10 | "Ex 12, 5 1 "rT'Dni 
mit abkürzungszeichen. künftig merke ich dies nicht mehr an t " Ps 
55, 3 I " Gen 24, 63 | " Gen 21, 15 | « Gen 2, 5 | " 1 von nitt^H 
pr m aus etwas anderem | »» ? | »« Ez 47, 5 | »« Isa 25, 11 | " Ps 6, 7 [ 
" Prov 7, 25 I " Prov 4, 15 | " Num 5, 12 



145 

20 . ttty p3 ♦ monn nvatt^ ♦ nw m^a ]w^ : üw tt"K ♦ ü^ 
])w^ : pti'a »wts'^ ♦ ab pt^b : in^ae^ö n-ma ♦ n^atvo pKi 
•tiöw nn'n ♦ t nowna ♦ O'tyn i«!'» ♦ pn iS db^ ♦ no'ty 

♦ nwjr DBty ♦ «waS ♦ nsts' ptyS : on'oni o^na owb ♦ oti^'i 
nyai ♦ apjf'a npm k^k »a ♦ myan ]wh : nflts> Sy wyi 

»s pt!> iK "iiy 1» ♦ nsKi pt!> pty*? : nB»i p't£>» 5)k ♦ ip^e^ni 

♦ ^»Vo Sk ■itt'n ♦ )'0&^ Dnts> »3 . TM1 ntt' pt£>b j Bn"'öni 
jwS : mnty jwb «in oj VKnty^i ♦ nne^ »a ♦ nbo'aK ntf^i 
SpB>»a ♦ m» ptyb : nienon bnan» dk ♦ rrüioa nty»i ♦ t bjo 
♦nne^Dn n« npni ♦ nano ]w^ : nnttri inityoa o'oi »mwoai 

3o|'«i • mw ntsn ottn ♦p'oi jv» jw"? :»nnDD nano ow-ini 
Kim ♦ po'S npjj iSa mw loa mitt'TS u^niani ♦ ib n»n 
|wS : n>oi n«o wnian »naiai iS noni ♦ nnw 'am |"iy 
t»w * naTD Dww ♦ tinm 1K ♦ »aj» tyu' * ]wv^ nnöK^ 
•p'iKJS'o "y^K ♦ oamaa »sro» «•? "iwb^ pe^S t tyit£>» ♦ ty»ty» 

35 ♦ naat!> ntryo ooaty ♦ o^aiae^ nn»o ♦ i^y latra : pts'o 
|sa ♦ noaty n»i Dty naoitD : rhnn ^^w * nSnn' naaK> Vjn 

» Ps 101, 8 I »» Osee 5, 2 | " Pb 40, 5 | » Num 33, 56 | " Pror 
15, 19 I <• Isa 5, 5 I » Osee 2, 8 | '* lad 9, 48 | ** lud 9, 49. bei un« 
r\2W I " in HTa steht n über 3 | »• Isa 2, 16 | «» Thren 2, 6 | " LeT 
26, 1 I " Eb 8, 12 i " lob 38, 86 | " Ex 15, 25 | «• Bi 21, 1 1 " Ler 
6, 21 I » Regn 11 18, 82. folgt dem np I " Nnm 6,26 | «»Ez21,27 | 
** «ber S) ▼OD nStt' da» Keichen ► | '» Lev 5, 4 | '» Lev 13, 45 | " 
Mich 3, 7. wir Qfiftf | »♦ Ps 78, 21 | »* E* 89, 9 | » Isa 44, 16 | » Esther 
4, 1 I « Lev 11, 82 | » Prov 8, 16 | *• Osee 12, 5 | "lud 9, 22 | »'Gen 
82, 29 I "« Par I 20, 3 l »• Isa 10, 15 | »Lev 19, 85 | »• Ez 4, 11 | 
» Eegn II 13, 9 I •* OJim tds | »» über ^ von pi^ ein ► | »»Isa 28, 25 | 
" so hds I " Thren 8, 11 | " «inS «33 60 B 24 steht in der Berliner 
ausgäbe ]tl^OD VM1 TT^DO VM »>>t daleth: Bnztorf 1026 1448 ebenso, 
vind dies ist nach aasweis des arabischen mnsayyad Freytag II 471 
richtig I ** Esther 8, 17 | " Ps 119, 162 | •• Ez 21, 15 | •* Isa 85, 1 | 
»• Isa 61, 10 I »* nach VTWH + BtS, aber pr m getUgt | •* lob 8, 19 | 
»* Ex 12, 19 I " Dt 28, 5 I »» Ps 74, 5 | •» Nahum 1, 10. bei ans 0^3130 I 
» Begn III 7, 17 | " lob 18, 8 | » Eegn H 18, 9 | *» Num 82, 38 | 
*> Isa 16, 8 

10 



146 

-Knnnt!^ n:i' ♦mtt^i njf id3 ♦miy pti^S Sa :omtDni4o 

5)^nt2^i : nn^oiTi naiy^i ni:^»i t^^Mi at^^a pt2^b Sa : yj>^ü 
:pin^S nion KiniÄ^ ^sS pinß^ |wb Sa :iS non jw ^ 
lüa ni^a ]wh Sa : iidd iownn iv Sa ^a ♦nopin in nttifi^Si45 
Kin löoa arojm ♦ imNi iSots^» ♦ inS Soti^o - aiu. Sain^ 
iS |w ♦TyiSa i^at!^ niott^i :niSSin niSaom iioa -niui!^ 
. -latsf t!^i l^^jjfi : yx nanaS Djnar irnian naia i« ♦ aon 
Sa :nn^at!^n njfna ^mTat!^ d:i o^att^ naiy ♦Tn^oß^ "^«^ 
loa njf t!^ im» - aiop njf t!^ ♦ njf ti^ njf li^ |wa nnjfo nn pti^S 50 
Sk ♦ its^Nn njf 12^ ♦n^jf tt^ in - n^ii^ t:^^« pi ♦ ;i^Ss its^öja nyit^ 
pi:^S Sa to^ty n^t!^ p» n^s:^ 02^ pi ♦K^ion^ kSi n-iyt^^n 
on^jfiyi ♦Kipi inyn n» n^ts^i -on nts^N nn^yt^^S wa nii^ 



»^ Prov 12, 11? ein QnS yat^H finde ich nicht | »^ Ps 16, 11 
8^ Ps 145, 15 I »* Ps 146,5 I ««Nahem 2, 15 | ««rückseite vonblattllO 
w Isa 2, 11 I 8» Ps 148, 13 | »» Dt 2, 36 | *<» lob 16, 19. hatte er an- 
dere accente? | *** Gen 31, 47 | ** Isa 3, 18. wir D^iint^HV von sahd 
honigwabe (sechseck) kann ebensogut wie Ton sahr (mond) ein name 
für einen Schmuckgegenstand abgeleitet werden | ** •» in '^^Nfip wohl 
pr m später | ** Gen 40, 11 | ** nach V^^'] pr m über derzeile'p, aber 
pr m gestrichen | *« misn natt^ 24, 1 = talm II» 143, 3 des Berliner 
drucks I " Ez 41, 16 I ** lob 8, 21 usw I " Dan 7, 5. wir -|Öt^1 1 
*" 2 von n^'^a P*" na über etwas anderem | ** Ps 111, 10 usw | *« Ps 
53, 1 I " Ps 32, 8 I " über jo von *^ODa zeichen i- | ^' Eccl 7, 25 1 
*^ Prov 23, 2 I " St"l nait je Einem pjinkte über dem buchstaben. ^ 
sieht wie *" aus. vgl es zeile 10 dieser seite der hds , mitte | ** Gen 
80, 16 I *» Dt 15, 18 I " Ter 46, 21 | " D von 0^ war S 1 **l8a7,20 | 
»^ Ps 107, 25 I »<> Ez 27, 35 | »<> Isa 28, 2 | »<> lob 18, 20. vgl ^vf nmO 
und massöra | " Gen 27, 11 | «^ Par II 20, 10 | *i Num 6, 5 | " lud 
20, 16. vgl in den armenischen Studien bakul | »» Gen 37, 31 | 
" tD von 1JQ3 pr m aus S I " Lev 17, 7 | *» nach Qn + D^ilt ^"id 
nach diesem ein wort, das nicht DJT'iriX zu sein, sondern auf p zu 
enden scheint, pr m, aber pr m gestrichen | " Isa 34, 14 | *» Isa 
13, 21 



147 

55 DK nin^ nsiÄ^i : oisjrbi mpsSi onb ninnt^^nS oat^^n »b p» 
:ninsiii^ pi:^S t^^mb pti^a ^nsji ♦ nnso in nKts^ pt^^b Kinty 
♦^jftsfö bijf ipm np^Bi:^^ onM nb^ai ♦psti^a in^o^ ^d pi^^bi 
jmv Dwnn VjfinS iiübio n^on« jwba ok ^d ♦ nion ib p« 
pn-rn ♦Nnninb n^S iptt^oT kdkdo jnna ♦ «auiKV tb -rpoo 

6onnpt!^tDi itDD )^jf3 |nip pa^b : a^nnb nnsn n« lobion 
pjf Dwnni -nn» »n^pDa pipo^ obs irnun ptfi^Vai - do^jt 
jn^j^jf ninpDo vn^t!^ nioK i^^niani ♦ n^nnpoi w^jf instti^ 
ann^ b^Kb ^D ♦ nba pi:^^ a^na t^^ya : ya:^ po Kin - «np^oa 
: y^jf wyM nani ♦ niojf iti^p - wv^ hp^^* bipt!^ iV ♦ ij^va 

piyS Sa : Kityi ♦ ononn *?if o^ti^ojfi ♦K^nn« w^^jjfa loo 
jwb Sa : X)^^ nK ibvi - wnnti^' ♦ D^:ini:^ jS^k p» nnwr 

" Dt 32, 17 I w :3 von pjO pr m aus ^ I "*? I " IsaS, 17 | »«ende 
steht das erwartete *1p*1p nicht in der hds | ^ Lev 13, 2 | *• über < 
von ptt^n ein " I *' lob 36, 18. wir |ö ^ör "»3 | »Msa 2, 6 | '^^ Thren 
1, 14 I »® Isa 48, 17 | »^ hds ^V -)n ^^^ strichlein über '^ und ^. man 
erwartete l^i in = '»dSb^IT^ DUIH I *^ Reuchlins hds (meine ausgäbe 
274. 15) T\MTh '^S tJ'^Sö I ^® <ier punkt nach HDDlt^S steht in der 
hds 1 ** nm t<np"'1 29 blatt 27c 14 des Stettiner drucks lese ich nach 
citierung von Isa 48, 17 «nnS I^DD «DXDD pnm HDa "f} l^pDÖ 
HniÖ I *^ I«a 3, 16 I «* tahn nitt^H tt^'«1 18» unten | «« lob 20, 9 j 
®* im *7")iy blatt 160* 5 des Venediger drucks von 1532 wird auf 
Wnp'^DÖ verwiesen, die werte finden sich (ZDMG 28, 56) in der tat 
in ßubers ausgäbe dieses buches 132* 14. vgl nachher zu zeile 77 
dieses texts | ®^ ttf von ptt^l mit ^. nach 1>^2 ®in verkleckstes, wohl 
getilgtes, jn oder ^ I *• nSa lose ich unsicher, danach hds keinen 
punkt I " lob 5, 2 I «* lob 6, 2 I «* lob 10, 17 | «* vor ^ß^a pr m 1^, 
pr m getilgt | •* lob 17, 7 \ «* Gen 44, 13 | «« Ps 68, 20 | «* Zach 12, 3 | 
«* hds '^na '^"h I ** ^^^^ D von *]t:D ein ^ I »» WinX W'^i^D setze 
ich zweifelnd, hds H**a °^i^ ^^ei abkürzungszeichen über den auf 2 
folgendeuv zeichen, t^^t'i^y muß nach dem zusammenhange erwartet 
werden: y ist allenfiEills aus dem dastehenden herauszulesen, aber ein. 
drittes wort wüßte ich nicht unterzubringen. fc^HDIia würde dem sinne 
nach nicht passen | ^^ Nehem 13, 15. bei uns mit 0« Esdras und Ne- 
hemias citiert unser vf also als Ein buch, wie die hdss des *n^n es stets 
als Eins bieten | *^ die stelle kenne ich nicht, nach pij^ + hds nilötj 
aber von erster band gestrichen | ^^ Thren 1, 14 | '^ Gen 11, 20 

10* 



148 

jwS Sa :n3nBn ]oi nnsn noöoi niyn\n)oi n^tt^ nniy 
n^b nooi pjv Dwnn ♦int^^a innNn^ p» ä^ioiKn nSipt^ö7o 
p» bipb^p jwS xv^Vi iinß^ ♦bjfj iniy ijfi :Knbip2^M 
jf^n nxp ♦ oi'jpi jrnt!^ p» nn^ pa^b ba : n^am nanu^tD 
- onioiy D^sne^ ♦ riBijfio rine^ paa rinis^ pt!^S Sa : jfintJ^nö 
♦ nsnt!^ iS isna^' ♦ isnoDi nn pt!^b Sai : rjniM njfSK 
jK^Ka isntyn*nTpiioptj^b Sai :pwyn «in -Tnia« nisna^ioaiTs 
wSn -pnw injftsn ojin» ^ja npnwSi p:ia j>'^w jwS||Sa 
♦^psn» pnnp nownn ♦o^jaSi o^pnti^ -pn^ jfax pi tn^pnts^ 
o^ntj^s ps^^Sa pnttno itr^^b D:iTn jnav i« *nipnt2^ o^ntt^B pi 
onb nniyn - nn^noi pn^sn oni:^ ]wh : pnts^oa nipint» 
•npi iniioa c^n - nni:^i non -uint2^a Syn^ Smi tomma^^^ 
psvi n^^NDtfi^ T ptfi^S : \^)sh Kin o^tr^pti^p pnti^i ♦ pö^S 
ntt»« pa^b : ^Bjfiß^ aina ♦ nati^nD ptt^S : inii:^ifa bKtDty im 
ton nti^a pii^b :onDt2^ai oß^a ptr^b tttf^^S ntt^n«io ♦a^iNn 
tyai ♦ D^XN üWiir\) ♦ t!^:i^ nS im jni* ptr^b : nnitt^a pß^S 

•» los 10, 20 I «ler 42, 17 | •• Ex 31, 10 | •» niaiÖH ^«l« I '"^ I«* 
44, 18 I ^^ lids ^n ™i^ abkürzungszeichen. meine aasgabe 270, 6 | ^' 
Gen 14, 23 I ^« Isa 5, 27 | « ler 2, 23 | " > von in'' i«t verkleckst | 
»« Lev 22, 23 | '* Isa 28, 20 | " Isa 14, 29 | »« Isa 6, 2 I ^* Isa 30, 6 ( 
'* Arnos 6, 10 I '* hinter nil noch ^SDI» '^o durch fijo von erster 
band ein tilgungsstrich | '* Par II 16, 14 | ^^ ler 34, 5 | " 7]^>^r\ wohl 
un sinne des biblischen D''^3n öen 50, 8 | " Par I 14, 12 | »« blatt 
111» hebt an | '• Gen 49, 11 | '• Isa 5, 2 | »« Isa 16, 8 l " hds klar 
npnfef ohne jod | " Zach 1, 8 | " hds ')y\r\ | ^^ Renchlins hds [Lagarde 
475, 26] l'^nvni pnnp- unser text wohl echter. pÖllD balte ich für 
identisch mit dem pmiD» über welches ich zu 228, 1 meiner Prophet 
ohald gesprochen. vCordus zu Dioscor 5, 103 cerussa plumbum est aceti 
acerrimi halitu in candidum pollinem resolutum | ^^ Isa 19, 9 | ^ hds 
'XVr\ I " för Itt^'^Sa lids oSa. ich verstehe diese stelle nicht | ^» Thren 
3, 8 I '» Begn I 5, 9. er folgt dem «^^p I »»ler 51, 3. diese stelle fehlt 
in der Leipziger concordanz 1209. unsre drucke lil'HDa I '® lob 41, 18. 
bei uns n'^ltt^l I '^ Reg» I 17, 5 | " lob 23, 9 | " Ps 94, 19 | •« Dt 
28, 30 I " Dt 22, 23 | «» Ex 80, 23 usw | •» Lightfoot zu Mth 16, 17 [ 
" Regn II 4, 10 I •* den ersten buchstaben des wertes |ni ^^n» ^^^ 
weder entzifiPem noch erraten: •]? man erwartet ein wort wie VnS [ 
«* Dt 15, 2 j «* Ex 5, 13 I w Isa 53, 7 



149 

i'pV ♦ tynn »Va prV : ^r laS rsnn' ♦ nonVoa «ai tf snnrr 
roK>n »i'sjK DJ iwn»i p» njfOö ptt'"? :nty-in -vp ♦tt'nn 

9o'stt>n 'jrs »pSniöi nuio jnx mjf ptt»"? :itt>si nt£>n» ♦rwoV 
♦T^j IwS : TyS:in p )^hw tsnTsa ♦ nny n« iowin ♦ onjr 
:S3W ns'sn *T\ttf »Bitym »ns'tyn 5)tyn »mn' cirn iö3 5)iVpi 
: npnB'tsia nVots' ♦ nobe^ nSotj» ptf*» : te« »bj; r w ptyS 
nitida ♦ wy ntj^ ♦ pmni n»v prS : »b ntyy» n'tyy jwS 

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'•jya oy nianoty ♦ njn SanSi ♦ nino nino pabinti^ ♦ nno» 
nsDwi »lan pti^V tontj^yi ntyyi ntj'yo pc"? :nip»n naiwi 
ayn"? tyns p» nütvini ns ywa ptyb : ntrsn njys o» |wa 

"» Lev 2, 14. das J von feru auf gr pr m I " Ler 2, 16 | •« Pg 
64, 7 I »• ende punkt fehlt | «» Pe 64, 7 | •' Gen 44, 12 | »' ßegn HI 
20, 88 I »« Par n 18, 29 | •» lob 30, 18 | " Lev 11, 33 | «« Isa 16, 11 [ 
•» Isa 16, 7 I «» Gen 20, 6 | »» Esdr 9, 18 | »» lob 33, 18 | •« Eegn IH 
20, 27 I »' hd« 'ij-|n I " Beuchlins hds (180, 19) natflrlich -(^ | »• Cant 
6, 5 I »• Isa 52, 10 | »« loel 1, 7 | "Isa 20,4 | •«lBa47, 2 | »»lob 9,26 | 
•• Isa 3, 6 r* Ex 22, 8 | ■< ende verstehe ich nicht | ** Begn I 22, 8. 
hda -: '' unter yi pr m | '* die stellen nachzuweisen lohnt mir die mfihe 
nicht I »» Soph 8, 19. hds •^■•■•jyD I ** Gen 41, 47 | •• Eegn II 8, 13 | 
»• Eegn 1 25, 18 y>rO | •* hds ^n 23 »i* abkürznngsstrichen | »' «nasn 
mit den vocalen ''''>-. meine ausgäbe 101, 18 | " nach ^pTS + 
Ol P' »^1 pr m gestrichen, es ist Tr[Q sieben des tractats Q^nDS 
blatt 74 ff I °' n mit abkürzungsstrich | '* die Berliner au^abe bietet 
"pn "pn. Nathan 239« mitte «n -|iri I " Dt 3, 11 | »» Gen 1,30 | »« ft> 
von pft'y pr lu t^Q* einem andern buchstaben | ** Gen 26, 20 | '*"> hda 
in^3T mit abkflizungsstrichen 1 '•• nach nTlDD? + KlJ^n» P' "'* 8*" 
strichen | *"* nach MpD^ + V^fittf ^m zeilenende, pr m gestrichen 
' Lev 13, 7 I » Isa 58, 7. wir Qlt 



150 

♦nyt^BöH ijf ♦^j^a yi:^B3 >d - n^DB pt^^ ♦''W ts^nsa || - ajr 
♦ n^i2^pi2^p pnt:^i ♦ ni^^pt^pi n^sjo ' **** pt^b ♦ na ny t:^BK 
rrti2^p nKi - pnt^n pi - nn« t^pa ntrs w^« ann ^3 bwsi 
n« *jun u^nian }wVi - Kniiop wunni ♦ vmts^pi - nojn 
i:^BnKi ♦ npn« pt^b : mo^t^p hnd p» nyü pt^bi ♦ nbwpn ^^ 
Dn^a n^oüt:^ - riDDi am i^^isn Nim - r|D3 pt^b p * ^^ts^a 
^Dbii^n^ Dunni - ^nb« ot!^ ^ntt^sni ♦ b>bn jits^b pi ♦ ts^snn 
*üiw) 3^1» ptt^b :pKn bo nibnn tt^snni -D^sn nV bbnn nV 

:DUit^üp iba-Dtt^T^ t^iop pt!^b :-i3ijf bsV t^j-i n« ^ptysni^s 

* ler 16, 7. wir ^DIÖ'» I * Threu 4, 4 | * Thren 1, 17 | * Ex 9, 29. 
^ir •'SO n« fe^lÖ« I ** lob 37, 16 1 ** lob 36, 29 | « über S von ifeHÖD 
pr m 1 I « blatt 111 rückseite | « Ps 68, 15 | « Regn I 20, 3 | • Par I 
19, 4 I ' lea 27, 4 | ^ wo ich steme gesetzt, steht in der hds etwa 
Iwpf <^6r letzte buchstab von dem neuen buchbinder etwas überklebt | 
',Lev 11, 9 I ^ Kegn I 17, 5 | ® 7 von p^ durch den neuen Erfurter 
buchbinder vertilgt | ® vor p^*) + tt^pl» V^ ^ gestrichen | ® Num 4, 7 | 
• Ex 25, 29 I ^ beide targume mit suffix | * hds "»niD"! °^it abkürzungs- 
sfcrich I ® * Erfurter buchbinder, schon ^ unsicher | • nach f^^ + ^iljin» 
aber pr m gestrichen | ^^ ^ von 7');i5 pr m auf etwas anderem | *® Gen 
33, 19 I ^«^ Dt 9, 17 I " Abb 2, 19 | " Prov 30, 28 | " Prov 30, 9 | 
** l^ini °^i^ abkürzungsstrich, aber ''D7t5f1'T» ausgeschrieben | " Lev 
18, 21. wir ]1DSn kS- ^^^ ^^» 29 kann nicht gemeint sein, das C) 
von D''Sn ^1* .. I " ™^^ unbekannt, aus dem "HtllD? I " Lev 19, 17 [ 
" Nehem 4, 11 | " Regn II 19, 14 | " punkt nach iffj^l von mir [ 
-** Gen 1, 26 I ^* ende 7 7, jedes mit abkürzungsstrich, eines am ende, 
das andere am anfange einer zeile | " '•pB^öni zweimal, das erste mal 
pr m gestrichen | ^^ Ez 16, 25 | " Osee 9, 6. bei uns t^^JO''p. ich sehe 
in tt^^O^p einen Infinitiv der dritten form qltäl Kosegarten gramm 
arab § 433, in qimmös = qimmäs einen solchen der zweiten, ebenda 
§ 432: die form taqtil taqtilat Symmikta 88, 38 gehört natürlich ei- 
gentlich zur vierten, und ist nur misbräuchlich an die stelle des rich- 
tigen qittäl getreten, zu den quadrilitteris baynana qawmama (^^Tl 
und DDIp Juüssen daher mit 1 und •) geschrieben werden, Lagarde re- 
liq graec xli unten) ordnet sich arabisches baynünat u dgl m: im he- 
bräischen sind diese bildungen früh verkannt, sonst würden pin^J «iid 
V^^i in der ersten sylbe ein .. zeigen | " Prov 24, 31. wir mit B^ 



151 

njftr^ DHoboi D^an D^ojf i^bjf ^nitDtrm ♦ ny tr njrtt^^ an^sbüi 
2onb^ani ♦pnni p|No w-iük^^ Dts^ni - w-iytr^ pnn ♦ n-iyu^j 

ii!^y DUtt^^i ♦br noSi:^ nnn p rpv osy^nj hko nua nn«3n 
att^ya mboti^a trn^Bi ipts^a yt^sn nu)W3 pnits^ ^witr n^yti^n 

30 y 1:^31 uunt^n u;i^t^^ )UB^ni lost^^i ntf^aa tyio-in t{^o"in ni^^s^ 
y^2 -Van pjn N^;ia nip^^T ♦ inntf^ Ht^nn utry^i iSNüts^a 

qy^^DTNJünn 

^« Gen 46, 17 Par I 7, 30 | 1« n^ i»it abkürzungsatrich | ^« hds 
2^ mit abkürzungsatrich. Frensdorff massora I 184 | ^* £z 84, 18 | 
*' Ez 34, 19 I " nach fe^ÖID am zeilenende + ^ mit ;| darüber | *' vor 
rüTltt^n noch ITltt^n» P^^ ^ gestrichen | *' Ez 27, 35 | *® Ez 32, 10. 
ein y^^ ausgelassen | " Nah 1, 3 1 >» lob 9, 17 | " Ps 50, 3 | «<> Ps 
58, 10 I «>— 88 (jijej mj^j unter den wertem stehn zeichen , welche ich 
weder im drucke wiederzugeben noch zu deuten vermag, interpunc- 
tion hat die hds in diesem sonderbaren abschnitte nicht, der sinhaltige 
Wörter zu einem segensspruche für Israel und zu einem fluche für 
Esau verficht, ich bin ferne davon alles zu verstehn, und halte auch 
die lesung nicht durchweg für zweifellos, wer Israel 23 24 wünschen 
kann, es möge sich an wachtein, schafen und haniiineln satt essen kön- 
nen, und Esau gönnt« daß das in seinem fleische und harte kriechende 
gewürm sich ausbreite (30), der verdient, daß man ihm viel unsinn 
und nichts gutes zutraue, und keine mühe an ihn wende, trotzdem 
die reptilienpresse zeigt, daß sein fluch geholfen hat | *• •IHID öberr 
strichen | *^ "Hn "^on "inn desgl | *^ 7t nii* abkürzungsstrichen. punkt 
danach jetzt verklebt I *® pPlW ^^^ ^^ H oben einen strich, darüber pr m 
etwa *ttfnii1» ^^^ S^^^ dunkel | *^ vor VT'lfe^ pi^ ^a gestrichen VJ^Itt^l 
in Vl^ltt^ ist fef pr m über Sl geschrieben | '* nur ^Xi mit abkür» 
zungsstrich 



\ 



152 

7 

Codex XIII der Erfurter numerieran^. 264 Watt perga- 
ment, in drei spalten zu je 41 zeilen beschrieben, die lagen 
ungleich groB. Baschis erklär ung des jüdischen kanons mit 
ausschlufi der Paralipomena. von IFBreithaupt in seiner s 
Übersetzung des Baäi benutzt, von ABerliner in seiner mit 
großer liebe und Sorgfalt gearbeiteten ausgäbe des ttber deii 
pentateueh laufenden teils (Berlin 1866) nicht nach gebühr 
gewürdigt : es war meines erachtens dieser codex^ sein gleich 
zu nennender geselle, so weit er mitgeht, und der herrnio 
Berliner unbekannt gebliebene OGTychsens (in Bestock) die 
grundlage einer ausgäbe des wichtigen commentars. denn 
das datum wird freilich nicht ausdrücklich angegeben — eine 
deutsche band berechnet ptn am ende des letzten blattes als 
115 == christlichem 1355, während es nur formel ist — , aber'S 
sehr alt muB das schmucklose, durch vortreffliche lesarten 
sich auszeichnende buch sein. 

Der commentar zu Buth weicht von dem ab, welchen 
Buxtorf unter Baschis namen hat drucken lassen : meine pri- 
vatbibliothek reicht nicht aus festzustellen, ob derselbe in 20 
dieser gestalt schon veröffentlicht ist. 

8 

Ein von zwei verschiedenen händen geschriebener codex 
in quart, dessen alter zu bestimmen ich nicht im stände bin. 
Baschi zum pentateueh und den rollen: ein commentar zu den 25 
hafOaren, über dessen Verfasser ich nichts zu sagen weifi, 
da ich ihn nicht untersucht. 107 blatten 

Blatt 1, bis 24 bilden das erste stück, sie sind ttber die 
ganze breite weg besehrieben, die erste Seite ist bis auf 
einzelne buchstaben und Wörter unlesbar geworden, die zweite 30 
beginnt mit der erklärung von Genesis 1, 6. von D'»ört *tim 
an ist alles klar: diesem vorher erkenne ich 2>'»pn "^tr» "»"»by, 
was zu unserm Baäitexte nicht stimmt, reicht bis Gen 25, 22. 
ende nsioä «tr» rtr. 

Danach beginnt das zweite mit schwärzerer dinte zu 35 
zwei columnen auf der seite beschriebene stück, blatt 25, 
dessen erste seite leer geblieben ist, hebt aufs neue mit dem 
commentar zu Gen 1 an: der anfang ist abgerissen: es läuft 
bis Gen 1, 26 n^rs^a n:DT «b, wo ntos^a kaum noch zu erkennen 
ist. blatt 26 fängt mit nrj''-<j?n'» '^m an. diese werte gehören zur 40 
auslegung von Gen 24, 60 : doch nicht zu der Baäis, sondern 
zu einer glosse loseph Qäräs (qarrä sollte es eigentlich hei- 
ßen = bibelleser), der in Frankreich im xii Jahrhundert lebte. 
Breithaupt teilt nun I 200 auch noch die werte mit, welche 
jenem "^n vorauf gehn: ms'iri'jmHi «"^si n«iD D"«73U)Sn "»nb« ■•30^'». 45 
aber er hat sie , wie seinna zeigt , nicht aus blatt 26* 1 (wo 
^Di) sondern aus blatt 23^ 24. wegen des darauffolgenden 



153 

jqDT^ *n '^t'ü verweist er auf andere stellen ^ in denen dieser 
mann in Ba§is [glossiertem] commentare angeführt wird, tlber 
ihn Zunz zur geschichte und litteratur 68 AGeiger jüdische 
Zeitschrift 3, 242 ZDMG 15, 149—152 16, 299—300 und das 
5 dort citierte. 

Von Gen 24, 60 an läuft der commentar, soweit ich 
ohne zu lesen habe erkennen können, ohne Unterbrechung 
bis 80^ zum ende der tora, nur hat der geistreiche Erfurter 
buchbinder blatt 70 bis 77 so, daB sie auf dem köpfe stehn, 

lo verkehrt, eingebunden. 

80^ 1 zum Ecclesiastes , 84^ mitte zum hohen liede, 87^ 

mitte zu Ruth, 87 ^ nach mitte zu Threni, 89^ nach mitte zu Esther. 

90—107 commentar zu den nhosjrt. der unaufmerksame 

Erfurter kttnstler hat die blätter 91-^94 so, daß sie auf dem 

15 köpfe stehn, verkehrt, eingebunden : da dieser dritte abschnitt 
des codex -von einer band des xviii Jahrhunderts mit gewöhn- 
lichen zahlen beziffert war, ist diese nachlässigkeit um so 
tadelnswerter, dieselbe band, welche jene Ziffern geschrieben, 
hat den fundort der abschnitte angemerkt : mir lohnt es nicht 

aoein register von ihnen aufzunehmen. 

Mein sehr geschickte^ buchbinder widerrät den codex 
noch einmal auseinanderzureißen, da der rand knapp und das 
pergament sehr morsch ist. man muß sich jetzt ja so vieles 
zurechtlegen, und gerade theologen und Juden, die doch allein 

asein Interesse an Basi haben, sind in dem geschäfte des zu* 
rechtlegens solche meister, daß es nicht so sehr gefährliche 
mflhe ist, das buch etliche male beim lesen umzudrehen. 

9 
IHMichaelis erwähnt in seiner dissertatio seite 15 den 

30 codex mischnicus der Erfurter. loIoBellermann hat dieser 
hds sein zehntes stOck gewidmet, er nen^t sie gemarae li- 
brum, de quo exemplo nullibi notitiae vestigia reipublicae 
literariae data inveni. da er seite 3 ende den ausdruck liber 
mischnicus braucht, welcher bei IHMichaelis vorkommt, glaube 

3S ich dieser Versicherung nicht, welche ihn übrigens, wenn man 
ganz genau sein will, irre geführt hat. AJaraczewsky läßt 
sich so vernehmen : „vol xii. der jerusalemitische [so] talmud 
auf 222 [sind 223] folioblättern mit hebräischer quadratschrift. 
ist bis teil v (kadaschim [so]) buch (perek) 1 fortgesetzt das 

4omanuscript ist in dicke eichenbretter gebunden, mit leder über- 
zogen, und mit eisernen knöpfen versehen^. 

Auf diese beschreibung hin erbat ich die hds im jähre 
1871, da ich damals beschäftigt war den talmüdh von Jeru- 
salem aus dem Krotoschiner drucke und der princeps für 

45 eine neue ausgäbe zurechtzumachen: dieser talmüdh ist nur 
in dem Einen exemplare handschriftlich erbalten, voi^ welchem 
3fSteinschneider im cataloge der Leidener hebräischen mwv^ 



-.-.) 



154 

jBcripte und FLebrecht in den wissenschaftlichen blättern I 
§ 42 handeln: eine zweite abschrift wäre von größestem 
werte, das manuscript hatte auf der Einen seite noch einen 
deckely als ich es in die bände bekam: die andere war nur 
durch ein zwei zoll breites stück holz geschützt : der rest des 5 
deckeis weggebrochen, das erste was ich tat, war, die er- 
laubnis zum einbinden zu erwirken : diese wurde erteilt, und 
nachdem die selten (nicht: blätter^ beziffert waren, wurde 
dem codex auf meine kosten das einfache , aber derbe kleid 
(inzwischen haben jüdische bände es schon wieder beschädigt) lo 
angezogen, welches er jetzt trägt: das in dem Einen deckel 
vorgefundene blatt pergament ist als seite 449 450 beige- 
bunden, die Seiten 447 448 sind ein lederstreifen, auf dem 
der Inhalt des bandes, das heißt, ohne nennung des gesammt- 
titels, verzeichnet steht: am Schlüsse sehr verblichen, bis 15 
D"»m:3''ä für jeden lesbar. *^ 

Den talmüdh von Jerusalem enthielt nun der codex sicher 
nicht, auf die richtige spur kam ich durch die zufällig da- 
mals in meinen besitz gelangende hebräisch geschriebene 
einleitung in den jerusalemischen talmüdh von ZFrankel 1870^ 
Seite vii. Ugolinis thesaurus XX gab dann gewißheit: denn 
von Alfasi, mit dessen werke das hier vorliegende zusam- 
mengedruckt zu werden pflegt, ist charakteristischer weise 
in Göttingen ein exemplar nicht vorhanden: ich selbst habe 
den Amsterdamer druck erst ganz kürzlich, nach langem ^5 
warten erworben — man weiß, wie schwer es ist, hebräische 
bücher zu kaufen — , und hatte bis dahin nie gelegenheit 
«nDDin zu sehen. 

«nDD*^) heißt ein der mischna nebengeordnetes werk des 
dritten^jaLrhunderts : Zunz gottesdienstliche vortrage der Juden sq 
50 87, NKrochmal ptti '»rsnna rtm» 182: von ihm liegt, 
stark abweichend von dem mir allein bekannten Amsterdamer 
drucke, in diesem Erfurter codex, der zu den wichtigsten 
hdss gehört, die überhaupt in Europa existieren, eine nicht 
vollständige abschrift vor. man kann sich des näheren über ss 
sie aus. dem mit großem fleiße abgefaßten schriftchen von 
MSZuckermandel die Erfurter handschrift der Tossefta (Ber- 
lin 1876) belehren: die beiden fehler dieses titeis zeigen, 
daß es diesem sorgsamen und gelehrten manne an der nöti- 
gen philologischen bildung fehlt: sollte er seinen plan «riDOin 40 
herauszugeben ausführen, so würde es mich sehr freuen mit 
rat und tat ihm zur band zu gehn. 

Ein bubenstück sonder gleichen ist es, daß loIoBeller- 
mann, der unzweifelhaft den talmüdh in einer mit Juden stark 
gesegneten stadt wie Erfurt einzusehen gelegenheit hatte, 45 
und der z b im stücke vii seiner schrift de bibliothecis . . . 
Erfordiensibus mit citaten aus dem talmüdh, „Maimon^ [so, 



I 



155 

's 

ohne punkt !] Sepher Thorah und „Keseph Mischna ad eundem" 

Isteinschneider 14951 groß tut, hier eine mischna und gemara 
)eschrieb, die gar nicht da waren : lediglich um den behörden 
und dem publicum sand in die äugen zu streuen und sich 
5 als kenner aufzuspielen, das heißt bewußt lügen. 

10 
Fünfzehnte handschrift. 291 blatt pergament, jedes S'/i 
zoll hoch, 6V2 zoll breit, die seite meist zu 30 zeilen, welche 
am rande durch stiche, im blatte selbst durch eingedrückte 

lolinien vorgezeichnet sind, die ecken einiger blätter sind 
— meines erachtens, ohne daß der text je beschädigt wäre — 
vermutlich vom Schreiber selbst, dem das schlecht gegerbte 
leder zu fettig war, weggeschnitten worden, ein kleineres 
blättchen ist nach 41 eingebunden. 

IS Die hds wurde mir 1872 zugesandt: sie hieng lose in 
den alten eichendeckeln, aus denen ich sie, mit genehmigung 
des besitzers, nachdem ich selbst die blätter bezififert, auf 
meine kosten in ein neues gewand habe stecken lassen, sie ist 
vorne und hinten unvollständig: auf der jetzt ersten seite 

20 ist mit blaustift die zahl XV geschrieben: man wird in Erfurt 
vielleicht noch feststellen können, von wem: sicher nach 1844, 
da 1844, wie sich nachher zeigen wird, der codex noch voll- 
ständiger war. custoden sind da auf der rückseite von 8 
16 24 32 40 48 56 64 74 82 90 98 106 114 122 130 

25 138 146 154 162 170 178 186 194 202 210 218 226 234 
242 250 258 285: sonst fehlen sie. also lagen von je 8 blät- 
tern: 64 bis 74 stimmt dazu nicht: aber zwischen 65 und 66 
sitzen die falze zweier ausgeschnittenen blätter im bände: 
aus dem nachher aus 71^ 14 15 anzuführenden wird wahr- 

30 scheinlich , daß der Schreiber selbst dieselben entfernt hat, 
und dadurch mit seiner Schreiberei und der Zählung der 
hefte in Verwirrung gekommen ist. 250 ist der custos falsch 
D-i^DSSs^ai statt D'»5>a5>a)3n. nicht durchweg von derselben band, 
obwohl die bände gleichzeitig zu sein scheinen, da 14^ beide 

35 auf demselben blatte gearbeitet haben, ich vermute ein werk 
des XII Jahrhunderts vor mir zu sehen. 

Bellermann hat sich vorsichtiger weise nicht an die be- 
schreibung gewagt, da er keinen Vorgänger hatte, und der 
codex wenig handhaben bot : Überschriften und Unterschriften 

4ogehn ihm, dem vorne und hinten verstümmelten, ab. 14^ 
steht dib'i? "iu) am rande, mit dem ein Bellermann nichts 
anzufangen wußte: den Db'DTa söhn des DiTa-^Dibp findet 24^ 
nur wer liest, nicht wer blättert: ebenso den D'»0'»3 32^ und 
den DiTa-i^iVp 280*: nur 44* steht über dem blatte bu) maniön 

45^^n'^'i^ ä") "lä '^^^ti n^ und 260* onono^ riTiV*»» «in T^^n. 
der rabbiner Adolf Jaraczewsky leistet im jähre 1868 fol- 
gende beschreibung : „vol xv. eine Sammlung von gutachten 



a 



156 

von BaBchi und rabbena Tarn: excerpten fso] aus scheiltoth 
"so] von rabbi Achai: den [so] historischen orief von Scherira: 
en [so] commentar zu seder sacharoth [so] von Ilai [so]: 
teschubath [so] gaonim [so] nsw [so]'', die bds enthält von 
Baschi Tarn Achai nichts: es mtlßten denn die anonymen 5 
stttcke diesen leuten zugeschrieben werden dUrfen: statt Ilai 
ist I.Hai'' da und außerdem Me&uUam^ Ealdnymos, Ntstm, 
Naxs6n, von denen der rabbiner Jaraczewsky nichts weiß: 
den Sarrträ hat er glücklich erkannt. 

Die bücher, in denen stücke der hds gedruckt sind, tra- u> 
gen die titel: 1. Ghofes matmonim sive anecdota rabbinica 
.... edidit .... Berl Goldberg, Berlin 1845 (jetzt daselbst 
bei WWeber für Eine mark zu kaufen : die jüdischen händler 
fordern das dreifache). 2. rechtsgutachten der geonim. her- 
ausgegeben von David Gassei. Berlin 1848. 3. "^iip "itü 15 
D'»3i73np D^snfi^a ''T' ■•io:>73 hcrausgcgeben von ludas Bosenberg. 
Berlin tta^n. 4 ^n«a •'-»ö^rr •J5'»a^b "nisöTssn npört ^dd. Vene- 
dig nott) = 1602. 5. desselben ma^nau) ^oö»» und manTaa "»a-^n 
ebenda. 

Der ausgäbe DCassels geht ein aufsatz SLBappoports ^ 
vorauf, in welchem die in dem codex vorliegende Sammlung auf 
den in südFrankreich lebenden Juden loseph Db^ :3*ii3 3=^: 
Bonfils zurückgeführt wird, mittelbar beruht auf unserm codex 
(eigentlich auf Bosenbergs druck) der wisch von Simon Na- 
scher (mit accent) der gaon Haia und seine geistige tätigkeit. H 
Leipzig, ohne Jahreszahl (promotionsschrift). 

Ich lasse eine Übersicht des Inhalts folgen. 
11 1—432 30 = Cassel 2« 30 «^3:»-23i 23 ende. 
441 1—60« 3 = ria^üaiD -^öDttJö von ^^»n 2» 1—10« 10 ende. 
602 4—66« 5 = ri3ta55 '-^i'^'n von •^'•fi^rt 10« 11—13* 29 r^^- 3o 
66^ 6 — 24 = riDbtt '»2'»':j 15^ 3 0*^03573-15^ 15 ende, in co- 
dex neuntes kapitel genannt 
66» 24— 71U3 = risbTj ^^^15» 16—18^3 als kapitel 10-16. 
71» 14 15 erklärung, daß kapitel 17 bereits früher geschrie- 
ben sei ^jD-^D^T ynnört ■»^^'^a^isn o*^ü3ipa. anfang und 35 
ende dieses kapitels werden angeführt und lautet ersterer 
wie im Venediger drucke, letzterer piDiöTsn D'^pöa. 
71» 16-77» 8 = ri3b7^ •^r*'. 18« 6—22» 4 ende. 
77» 9 — 80» ende ein mir zur zeit unbestimmbares stück: an- 
fang iDiS ^orsn KnDonnn «am fi^n, ende ib 'j'^ujtDin )^»4q 

nn^ D1tt)b. 

80« 1—193» ende = ^^Döörti np'oii ^dd von '»'^»n, aber 
nicht in der Übersetzung, welche 1602 zu Venedig ge- 
druckt ist. sechzig kapitel, von denen vorweg eine liste 
gegeben wird, ich behalte mir weiteres vor. 45 

193« 1—209« 4 ende = Cassel 23» 24-30« 34 endg. 

209« 5—227« 6 «= Goldberg 17,5—43,12: der brief Sarriras. 



157 

227* 7— 259* ende == Bosenberg l--45eiide: commentarztt 

n^ints Ton -^«n. 
260* 1—267» ende = GoUberg 52, 4 l-^nn— 62, 19: die fa- 
beln des Sopho8. 
5 268* 1 — 272* 16 mir zur zeit unbestimmbar, anfang npV 

ntm pp^p'^on p, ende yn^rt 1^3 *T^ä2>» nKttiün m*» n«. 
272* 17—291' ende = Cassel 30« 35—39* 3 «ö^^p. (276« 

ist leer.) 

Es fehlt mithin von den risbn '^j'»'? nur was von iiöö 
lo 13* 30 des Venediger drucks bis riii" 15* 3 und von 18*4 
bis 18* 5 ende gelesen wird, und zwar letzteres eingestan* 
dener maßen, weil in dem [nach dem Inhalte geordneten] 
rechtsbuche, welches in dieser hds den Schriften des '^^»ti 
vorangieng und zum größesten teile noch vorangeht, dies 
x5 stück bereits mitgeteilt war. 

Da mir genaues wissen über D'^Da^ip abgeht, das ver- 
mutlich mit dem arabischen kurräsat gleichbedeutend war, 
vermag ich nicht zu sagen, wieviel aus jener angäbe 71* 15 
der hds geschlossen werden kann, 
fto- Jedenfalls hat die hds 1844 noch blätter enthalten, wel- 
che sie jetzt nicht mehr enthält. 

Berl Goldberg, den ich deswegen 1874 in Paris, wo er 
rue Birago 2 wohnte, aufzusuchen vorhatte, den ich aber 
aufzusuchen nicht die zeit fand, sagt in der hebräisch ge- 
»5 schriebenen vorrede seines buches, er habe zu Berlin im hause 
des leremias (63 mitte Ididias) Heinemann (63 bekommt 
dieser Heinemann den doctortitel : die facultät, die ihn pro- 
moviert hat, wird nicht genannt) gefunden p|bp b5> '^''d i^mp 
b«*>u^ •^anatan -»örDrib traiön D'^Vna fi*^"nan rmae« Vbni) ^u)-« 

Ich bin als Student — ich denke 1844 — selbst im 
hause dieses Heinemann gewesen: es lag in der Mtlnzstraße 
nicht weit vom Alexanderplatze: ich forschte dort nach rab- 
binischen drucken, ich weiß, daß dieser mann schriftstellerte, 

35 und 1846 oder 1847, als eines seiner werke in einer Zeit- 
schrift ungünstig besprochen worden war, schriftlich an den 
herausgeber des sttndigen blattes das ersuchen stellte, nun- 
mehr wenigstens den ladenpreis des freiexemplars zu zahlen : 
denn dazu sende man seine Schriften nicht ein, um sie ge^ 

40 tadelt zu sehen: man wolle den absatz befördern. DGassel 
nennt in seiner nicht bezifferten vorrede denselben „doctor*^ 
Heinemann: seine Sammlung sei nach einer abschrift, welche 
Heinemann von einem teile eines „in seinem besitz[e] befind* 
liehen" manuscripts dem herren Zarinzanski (auf dem titel- 

45 blatte : Zarinzansky) fflr geld überlassen, abgedruckt : Heine- 
mann habe sofort nach genommener abschrift das msc ander- 
weitig [so] verkauft: deshalb habe eine nachvergleichung 



158 

nicht vol^geüommen werden können. Berl Goldberg verdanke 
eben jenem msc mehre [so] stücke seines D'^3»ü» ^on. IRo- 
senberg erscheint aus Steinschneiders catalog der hebräischen 
bücher der BodJeyana 2203 nicht unbedenklich: ich finde 
nicht, daß er Heinemann nennt. ZDMG xii 155 [1858] er-s 
klärt unter dem 1 October 1857 ein rabbiner flulius] Lands- 
berger in Posen, daß er die hds, aus der Goldberg seine fa- 
beln (nicht vollständig) entnommen, selbst gesehen habe : ver- 
mutlich in Heinemanns hause, ich glaube mich zu entsinnen 
[vgl Roth], daß dieser Landsberger mit einer abhandlung über lo 
diese fabeln bereits 1846 öffentlich aufgetreten ist, welche 
sich in der Göttingischen bibliothek jedenfalls nicht vorfindet, 
es gebührt diesem manne das verdienst erkannt zu haben, 
daß uns hier die meisten der unter dem namen des Syntipas 
von CFMatthaei zu Moskau herausgegebenen fabeln in aramäi- 15 
scher fassung vorliegen: er ist in seinem an groben fehlem 
reichen buche „die fabeln des Sophos" 1859 noch einmal 
auf diesen text zurückgekommen: siehe über dies machwerk 
AGeiger ZDMG xiv 585—593 Roth Heidelberger Jahrbücher 
1860, 49-58 ThBenfey 00 I 354—365: ich selbst habe esao 
einmal vor jähren im buchladen in Berlin in bänden ge- 
habt, verlasse mich mit meinem urteile aber nur auf Geiger, 
Both und Benfey: die hiesige bibliothek besitzt das buch 
nicht. 

Die Erfui-ter hds — ein unicum — ist mithin 1844 in 25 
Berlin gewesen: als DGassel sie einsehen wollte, hatte sie 
Heinemann nicht mehr in bänden, er hatte sie aber nicht 
— wie er log — verkauft, sondern an ihren platz nach Er- 
furt zurückgesandt: wer war denn der käufer, und wo ist 
sie denn jetzt, wenn sie, von dem Erfurter codex verschie-30 
den, damals verkauft wurde? bei dieser gelegenheit sind 
die blätter verloren gegangen, welche Er noch abgeschrieben, 
und die bei Cassel uns erhalten sind, wenn nicht Heinemann, 
um seine abschrift unentbehrlich zu machen, dieselben absicht- 
lich vernichtet hat. was DCassel von •»anpi 39^ 3 bis 39* 21 35 
ende gibt, wird die Vorderseite eines am ende des codex hän- 
genden blattes gefüllt haben (unser 291 ist ein einzelnes: das 
erste einer läge). 39* 22—42* 12 ende stand nach Cassels 
anmerkung in der hds vonie an : darauf muß gefolgt sein, 
was im drucke zwischen änn 1^ 1 und *nnn 2* 30 gelesen 40 
wird, die xv auf dem jetzt ersten blatte ist selbstverständ- 
lich erst geschrieben worden, als dies blatt das erste, also 
nachdem das buch aus Heinemanns bänden zurückgekehrt 
war. auf blatt 103^ meiner Zählung ist von einer ganz neuen 
band, welche ich zu kennen glaube, 111 folgeschrieben, mit-4S 
hin sind vorne acht blätter abhanden gekommen : dies stimmt 
zu dem umfange des bei Cassel gedruckten, und weiter zu 



159 

dem umstände, daß die hds fast durchgängig ans lagen von 
je acht blättern besteht daß die von Heinemann and Gold- 
berg 1844 in Berlin kopierte pergamenthandschrift unser 
codex selbst ist , erhellt aus blatt 24^ desselben , auf dem 
5 schief am inneren rande die werte stehn rii'^'^rr it rtm'yOn 

33 ••^«73 '^nu5-T»tt) 7t3pn ^*^Dn, dieselben werte bietet Cassels druck 
13^ 8 9 (nur rT»«^3i und äbitt) : sollten wirklich zwei Schreiber 
das glück gehabt haben dieser antwort wegen auf den klei- 

lonen band verweisen zu können, welchen sie von ihrem seli- 
gen vater geerbt? in Cassels druck findet sich als nummer 
28 ein stück, welches "^ö rt'»n*^Ä'»«n ]'»a*^ rtion »m anhebt: 
dies steht im codex 8* — 9^ dies stück ist in der hds 25^ 
23—24^ 5 wiederholt: gewiß fehlerhaft. Cassels druck bietet 

15 es^ als nummer 59 , druckt es aber nicht aus , sondern nur 
'biDi ^73 rt-TT^a"^«! }'^^^ nh^i »n und dazu die anmerkung 
*]*^n5t fi^bV n-^ittji •^''rsan nrs ''■^on Vi^V nnnnr)Ji rtawrin «-»n. das 
wird wohl genügen, um die identität des Heinemannschen 
und des Erfurter codex zu erweisen. 

tio Die beschreibung der handschriften war bereits in den 
bänden des setzers, als mir unter dem 27 Februar 1876 ein 
schreiben des bibliothekars, herm diaconus Winkler, zukam, 
dem ich den namen Heinemann für weitere nachforschungen 
empfohlen hatte, herr Winkler meldete, aus den akten gehe 

25 hervor, daß Heinemann durch vermittelung des ministers [frei- 
herrn von und zum Altenstein, re vera lohannes SchulzeJ am 
3 October 1837 die zweite bibelhandschrift und den codex xv 
(die Sammlung geonischer stücke), und am 28 December 1837 
eine Baäihandschrift erhalten, und daß derselbe ^nach ver- 

soschiedenen anmahnungen" die bibelhandschrift und denRasi 
am 20 Mai 1845, den geonencodex am 17 Februar 1846 
„durch vermittelung des cultusministerii und der hiesigen re- 
gierung" zurückgeliefert hat. der geonencodex war bei der 
absendung „nur äußerlich verletzt" : über den zustand , in 

35 welchem die hds bei ihrer heimkehr gewesen, ist in der re- 
gistratur nichts bemerkt, ich unterlasse es, dieser auseinan- 
dersetzung ein einziges wort hinzuzufügen. 

Ich beabsichtige, wenn meine Verhältnisse es gestatten, 
die ganze hds selbst neu herauszugeben. 

40 11 

AJaraczewsky beschreibt 2—3 67—69 ausführlich einen 
dem Erfurter evangelischen ministerium gehörenden maxz6r, 
der, wie ich glaubhaft berichtet worden bin, bis vor kurzem 
in dem cataloge der Sammlung gar nicht aufgeführt gewesen 

45 ist: Bellermann kennt ihn YlII 5. dieses werk „zerfällt in 
zwei teile, von denen der erste teil 230 und der zweite 179 
pergamentblätter, groß folio, enthält". 



160 

Als ich in Erfart war, ist mir nur Ein band gezeigt, 
und nur Ein band ist mir zugesandt worden, der mit hebräisdben 
buchstaben gezählte blätter hat. das letzte trägt i:)p :== 180: 
^0 = 64 ist zweimal da, v = 17 und Möp = 145 fehlen. 

Natürlich brachte ich den Widerspruch zwischen dem be- s 
funde und dem berichte des rabbiners Jaraczewsky zur kennt- 
nis des bibliothekars. herr Jaraczewsky schrieb mir darauf 
hin am 13 Februar 1876: „ob ich nun bei der beschreibung 
des qu machsor die Herrmannschen notizen benutzt, oder ob 
ich ein inhaltsverzeichnis Tor mir gehabt, oder ob ich endlich lo 
einsieht in den codex selbst genommen, kann ich nach mehr 
als 10 Jahren nicht mehr wissen/^ vom April 1868, in dem 
der herr seine vorrede unterzeichnete, bis zum Februar 1876 . 
sind nicht volle acht jähr verflossen : nach meinen erkundigun- 
gen hat der verstorbene, um Erfurts geschichte sehr verdiente 15 
Stadtrat Herrmann, keinen buchstaben Hebräisch verstanden, 
also auch kaum notizen flber hebräische handschriften gemacht: 
auch bleibt mir unverständlich, wie man vergessen kann, ob 
man einen so wichtigen codex selbst gesehen hat oder nicht, 
wie mir freilich auch die durch herrn rabbiner Jaraczewsky ge- ^ 
leisteten beschreibnngen der übrigen Codices unverständlich sind: 
was er geschrieben, beweist äu&rste Unkenntnis, und kein mit 
der Wissenschaft in einem Wirklichen herzensverhältnisse ste- 
hender mann jüdischer abkunft hätte jähre lang in Erfurt ge- 
wohnt, ohne den talmüdh von Jerusalem und die rechtsgut- ^5 
achten der alten weisen einzusehen, freilich hatte auch der 
in glänzenden äußeren Verhältnissen lebende AGeiger von die- 
sem talmüdh vernommen (Zeitschrift VI 226), ohne eine reise 
nach Erfurt für angezeigt zu erachten. 

Uebrigens mache ich darauf aufmerksam, daß im vor- 30 
liegenden maxz6r blatt tb» die werte stehn pn!^"» ^ n« •^rr^w^i 
yanti bö'^an ^-»ö bD«n natDa n73r)\DSia nn^pn ^n"^»«) "^a JiTabu) na. 
hier ist '^z rt'ühw 'na pn^ mit bleifeder unterstrichen, am rande 
drei striche und die zahl 1296. ich vermute, daß diese zahl 
vom rabbiner Jaraczewsky geschrieben ist, der seite 67 sei- 35 
nes buchs „rabbi Jizach bar [n von "na hat in der hds einen 
pnnkt, also = "^an na] Schlomoh (1296)" als im codex ge- 
nannt anführt, und wenige Zeilen danach die werte '^n'^fi^-ii 
bis nn'^Tsu} mitteilt, welche ich habe abdrucken lassen (= „daß 
er sich beeilte mit scharith jom kippor zur rechten zeit fertig 40 
zu werden"), ich habe Genesis graece 8 30 und an anderen or- 
ten meine meinung über die gesagt, welche — ein bei kultur* 
kämpfern sehr häufiges verfahren — in entlehnte bücher ihre 
glossen schreiben: durch diese in den codex eingetragene 
bemerkung ist wohl sicher, daß der rabbiner Jaraczewsky 45 
diesen maxzör persönlich in bänden gehabt hat. 

Ich habe 1851 eine ausgäbe der gedichte des Eleazar 



161 

angekündigt^ dessen znnamen ^'<bp nur dilettanten ausspre- 
chen können: ich habe hier in Göttingen drei Semester hin- 
durch maxzör lesen lassen: mir liegen diese gedichte sehr 
am herzen : ich bin gleichwohl in der litteratur, die zum teil 
sin sehr seltenen drucken und schwer zu erhaltenden Zeit- 
schriften zerstreut ist, nicht so orientiert, daß ich mich eher 
über den Erfurter maxzör sollte äußern wollen, als der erste 
band wieder beschafft ist. 

Die D->^m)3 fassen die gültigen religiösen anschauungen 

lo einer maßgebenden epoche des jüdischen lebens zusammen: 
sie verwenden den Wortschatz der spräche in dem sinne, in 
welchem er vor entstehn der „wissenschaftlichen" lexicographie 
verwendet wurde, müßten also von den wörterbücherschrei- 
bem und exegeten schritt für schritt beigezogen werden, wenn 

15 es diesen anders um Wahrheit und nicht um schein von ge- 
lehrsamkeit und um honorar zu tun wäre: diese D'^'^tn^a zeigen, 
was ich zuerst ausspreche, in den ältesten D'^i;^'"^ die althoch- 
deutsche metrik, werden also unter dem einflusse germani- 
schen lebens zu stände gekommen sein, gründ genug für 

ao einen deutschen theologen, sich für sie lebhaft zu interessieren, 
die äußeren mittel eine erledigende arbeit über diesen gegen- 
ständ zu machen fehlen: die in Deutschland angesiedelten, 
so sehr wohlhabenden Juden überlassen in der ehrlosesten 
weise die pflege ihrer litteratur den wenigen ungeschulten 

*5 enthusiasten , welche Israel noch hervorbringt, und die auf 
ihre Universalität so stolze deutsche Wissenschaft hat für das 
Judentum des mittelalters keine zeit, die christliche theologie 
keine kenntnis und kein herz: die sorte Bellermann führt ja 
auf diesem gebiete das große wort, das erste volk der weit 

absind wir darum doch. 

12 
Außer diesen hdss besitzt man in Erfurt auch einzelne 
blätter hebräischer hdss. 

I. Ein in drei spalten zu je 37 zeilen beschriebenes blatt, 

asauf dem ohne punkte Psalm 9, 15 ^jna^nio'^a bis Psalm 18, 6 
Vn«ttJ steht. Diederichs berichtet über dasselbe in IDMichaelis 
bibliothek VI 240—244: nach Diederichs de Rossi, der ihm 
die zahl 95 gibt, I cxxxiv [IV 4 — llj. Bellermann erklärt 
VIII 5 Diederichs angäbe, das blatt stamme vom einbände 

40 des Basicodex für irrig : es sei vom maxzör abgelöst worden, 
sonst zeigt sich der herr director und professor der theologie 
aufs neue in ganzer glorie. er ergänzt was in dem gedruck- 
ten aufsatze Diederichs steht, macht aber den fehler Diede- 
richs nach, das fragment Psalm 9, 5 (statt 15) beginnen zu 

45 lassen, hat also wieder gestohlen, und verschweigt, daß im 
codex A ein halber bogen liegt, auf dem Diederichs am 20 
October 1773 die abweichungen dieses blatte^ welches zu 

11 



162 

Icfien ein Bellermann außer stände sein mußte, verzeichnet 
bat, und daß auf diesem halben bogen die 4 Varianten klar 
stebn, welche er zu Diedericfas arbeit nachträgt, darin hat 
Bellermann recht, daß das blatt pretium criticum nicht hat: 
nur sieht er nicht ein, warum nicht, das blatt war, weil es 5 
mehr Schreibfehler enthielt, als gesetzlich in einem bibelcodex 
auf Einer seite radiert werden durften (IGEichhorn einleitung 
in das alte testament * II 463 § 345) verworfen worden, 
blieb als verworfenes ohne punkte, und kam statt in (die 
nt'»5a vielleicht erst durch Deutsche als vorsatz auf einen 10 
buchdeckel. 

Jaraczewsky berichtet „vol x ein fragmentarisches msc" 
(wie trefflich ist damit ein einzelnes blatt beschrieben !) ent- 
halte Psalm 9,5—16,8. diesmal waren die von den Aegyp- 
tem entlehnten gefäße nicht silber und gold. 15 

Ich habe nicht nachverglichen, gebe vielmehr eigene bes- 
serungen zu dem auf dem blatte enthaltenen texte des psal- 
ters. 11, 2 bö« iTsa schreibe bsN^ä losue 24, 7: denn axo- 
TOfiijvii G, iü9D5> S können das alltägliche böö^ wiederzugeben 
nicht gemeint sein. -»^[«3: für ■»•n'iJ'^b : denn nn*^ regiert Num 21, 30 20 
keine „praeposition^ : das wort vor ''^tt)'^ schloß mit b , das 
fehlerhaft wiederholt wurde. 13, 3 rii^y schreibe rinat? schmer- 
zen, denn nur dies entspricht dem parallelen 7a;' und dem 
Nrr^nrsn des Syrers. 13, 4 schreibe nnab. 14, 4 üb::^; schreibe 
nV^J?« psalm 16,5 ist rj-^öhn natürlicli zu ?]» zu ziehen: beia^^ 
Ti'ttts' von Bostra 64, 12 syr ^rsTan bou? = 51, 21 gr xwijf- 
p€y»€. psalm 10, 5 ist sib-^n^ in rpb^i zu ändern, vgl Dt 28, 29 
Ps 37, 7. der halbe bogen von der band Diederichs liegt 
jetzt bei diesem blatte. 

II. Zwei blätter, welche mein buchbinder aus dem bände sq 
des codex xv losgelöst, als ich diesen auf meine kosten neu 
binden ließ, um ihn zu erhalten, dieselbe Schrift, welche der 
größeste teil des codex xv selbst zeigt, mit Chemikalien 
ließe sich dieselbe lesbar machen , wenn überall der darauf- 
sitzende kleister abgeweicht worden wäre, ich habe kein 35 
recht mit fremdem eigentume versuche anzustellen. 

13 

Eine arabische handschrift, in der ich bei flüchtigem 
ansehen Qägänts Überlieferungswerk zu finden meinte, es ist 
aber nicht dieses selbst, sondern ein commentar zu ihm. 40 
mein freund, herr professor Georg Hoffmann, dem ich, zu be- 
schäftigt um selbst näher zu untersuchen, und überdies mit 
dem gesammten traditionswesen der Muhammedaner so gut 
wie völlig unbekannt, mit genehmigung des besitzers die hds 
übersandte, liat die gute gehabt mir folgende notizen zugehn4S 
zu lassen, deren Schreibung ich in die hier in G^ttingen ty- 
pographisch mögliche umgeändert habe. 



163 

Arabische hds. 302 beschriebene blätter in folio. tOrki- 
6che oder persische band, sauber und deutlich, enthält das 
buch maääriq fi^al^anwär ft ^axäx 2<alfi<aj(bär von j^abd 2<alla- 
Oif fitibn :^abd Mabazlz, der unter dem namen fitibn fitalmalik 
5 bekannt ist (P). commentar (sarx mamzüx) zu des Ra^t 
etaldtn fitalXasan fitibn Muxammad KalXasan fitalQägänt (4^) 
traditionensammlung ma^äriq Malttanwär 2<alnabawiyyat min 
^axäx fi«al«axbär fi^alMugOafawiyyat (8^), die nach Xägt Ka- 
lifat V 547 im jähre 650 [so auch hier 1^] = 1252 p Chr 

lofür die bibliothek der ^^alMustangir mbn ttalQähir fi^ibn Kal- 
Nägir «almustagi« «ababbäsl (Weil III 479) verfaßt ward, 
der rechtsgelehrte 2<ibn 2<aIMalik lebte unter Bäyaztd (II) 
Mibn Muxammad CjPän, dem er 891 = 1486 sein buch badr 
fi«alw&2>iein wadaxr »abäbidln widmete (Xagt Kalifat II 29). 

15 MalQägänts werk ist eine compilation aus den x^dtt des Bu- 
Xärt und des Muslim, nach 8^ oben sind die dein Buxärt 
eigentümlichen Überlieferungen durch (rotes) CJP, die dem Mus^ 
lim eigenen durch (rotes) M, die, in welchen Buxäri und Mus- 
lim übereinstimmen (mttafaqä) durch (rotes) Q bezeichnet. 

ao Die änordnung der traditionen in zwölf fi^abwäb setzt 
mbn Malik 8^^ unten ff auseinander, sie findet nach folgen- 
der reihenfolge der anfangsworte des x^^H statt: 
I 1 man, die maugülat oder die äaröiyyat. blatt 9 ff . 2 man 
der frage. 

25 II 1 Minna. 2 mnnt. 3 fitast. 4n3&t. 5 bnaic. 6 Mrt32<. 7 *^dfit. 

8 &:)3ic. 9 pisic. 10 M»3ic. blatt 38 ff. 

III lä. blatt 91 ff. 

IV 1 Kidä. 2 «id. blatt 114 ff. 

y 1 mä und zwar «alnäflyat, «al&dstifbäm , «alxabariyyat, 
30 «aUarOiyyat, mä baina. 2 yä in vier Unterabteilungen. 

blatt 129^ ff. 
VI 1 laisa. 2 nir^ma und bi«sa. 3, bainamä und bainä. 4 

la!^ana «Uäh. 5 lau. 6 laulä. 7 «in der bedingung. 8 xair. 

9 elative. 10 kuU. 11 qad. 12 laqad. blatt 155^ ff. 

35 Vn 1 artikel. 2 nö*^». 3 or)-^«. 4 «ayy, dem der genetiv 
dnes muOhar folgt. 5 fragendes «a. 6 «ala. 7 «alam. 
8 «afalä. 9 «alaisa und «au. 10 «amä. 11 matala. 12 
«iyyäkum. 13 «anä. 14 «ism «alfi^^l. 15 laka. ' 16 lam. 
- 17 «ammä. blatt 177 ff. 
40 VIII 1 eine zahl. 2 schwur wa«lladt. 3 schwur wa«llähi. 
4 «alfi^^l «almustaqbal. 5 «almu^äriy «almas^lüm. 5 «al- 
mugäri:^ «almaghül. blatt 207 ff. 
IX 1 «alfi^l «almä$t. 2 desgl «almaghül. 3 «almä^t «almu- 
takallim. 4 hal. 5 fi^^l «alNamr. blatt 226y ff. 
45 X 1 lam «almbtidä«. 2 ft «anwäs^ kttay. blatt 270 ff. 
XI ft Rlkalimäti «Iqudsiyyati = von gott dem propheten 
durch «ilhäm oder man am inspirierte reden, blatt 289 ffi 



164 

XII fi gawämb Mal&».d9iyat. blatt 293"" ff. 

Die hds ist geschrieben von «alxägg »axmad m\m Mn- 
r&d, einwohner in Piwy, das bekannt ist als Goläan-äbäd, im 
jähre 1044 der flacht = 1634/35 n Chr. sie hat viele rand- 
Demerkungen von der band des Schreibers. 5 

Exemplare dieses commentars in Wien: Fitigel band- 
Schriften oer Wiener hofbibliothek III 87 : und Kopenhagen : 
Codices orientales bibl regiae Hafniensis 1851 1 49 nnmmer 56. 
vgl Naumanns catalog der hdss der Leipziger ratsbibliothek 
378 nnmmer 9. fiuilQägänts x^^^t ^^^ Casiri catalog bibUo 
Escnr unter nummer 1686. 

Kennt man den Wortlaut einer tradition , so ist es / nicht 
schwer sie aufzufinden : aber die anordnung des vf ist an 
sich so unzweckmäßig wie möglich, und der sachliche Zu- 
sammenhang, in dem die Überlieferungen bei Bnxärt und^s 
Muslim stehn, törichter weise zerrissen, auch fehlen den tra- 
ditionen häufig die einleitenden, beziehungsweise die über sie 
berichtenden worte ihrer ältesten gewährsmänner, und sie 
beschränken sich auf die oratio directa Muhammedis. 

So weit herr professor Hoffmann. ao 

Die vorliegende beschreibung wird hoffentlich bewirken, 
daS diese handschriften von nun ab besser in ehren gehalten 
werden als sie so lange jähre hindurch in ehren gehalten 
worden sind, der dritte bibelcodex, to^efta, die Sammlung 25 
von Schriften der geonen sind schätze, wie sie die größesten 
bibliotheken nicht aufzuweisen haben, und auch der maxzör 
scheint von hohem werte, die massora ist nicht erheblich: 
der targum des ungetttms A hat, soweit ich ihn untereucht, 
seine bedeutung , obwohl keine grundlegende , und die ab< ^o 
Schrift der noten Basis wird ohne frage einem herausgeber 
der werke Baäis sehr gute dienste leisten. 



\ 



Ein fragment des arztes Afiricanus. 



Als ich im August und September 1874 zu Paris neben vie- 
lem anderen meine ausgäbe von des Epiphanius buche über maße 
und gewichte vorbereitete, bin ich auf die griechische Urschrift 
des aufsatzes gestoßen, welchen zuerst MFabius Galvus aus Bavenna 
in (seiner?) lateinischen Übersetzung hinter der lateinischen Über- 
tragung, der werke des Hippocrates als eine arbeit Aphricani me- 
dici herausgegeben hatte, mir liegt der Inhalt des stücks sehr 
ferne, so daß ich mich nicht darauf einlassen darf es verbessern 
oder erläutern zu wollen: doch will ich es veröffentlichen, untersage 
aber, indem ich auf die vorrede zum vorliegenden bände verweise, 
dasselbe ohne meine ausdrückliche genehmigung zu wiederholen, 
was Saumaise in den exercitationes Flinianae — ich benutze die aus- 
gäbe von 1689 — unter dem namen des Africanus beibringt, 
stammt ohne frage aus denselben Pariser hdss, welche ich benutzt 
habe: es lohnt mir nicht es unter meinen text zu setzen, was 
loseph Scaliger de re nummaria (Leyden 1616) aus Hero entlehnt 
und in scharfsinniger weise erläutert hat, mögen andere sammeln, 
denen auch Didymus überlassen bleibt (jkhqa giaQficcQcov xal nav- 
toicav l^vXonv hinter AMai Iliadis fragmenta antiquissima, Mailand 
1819, Seite 155* 156^). auch was inLetronnes von A JHVincent 
herausgegebenen recherches ... sur les fragments d' Häron d' 
Alexandrie [1851] 50 steht, ist unter beiziehung von ThMommsens 
geschichte des römischen münzwesens [1860] 30 von andern zu 
vergleichen, wen ich wiederholentlich auf dem faulen pferde be- 
troffen, den nenne ich nicht, wenn ich ihn nicht durchaus nennen muß. 

A = codex graecus 2731 der Pariser bibliothek. 

B = „ „ 2720 derselben. 

C = ' „ „ 2830 derselben, 
mehr vielleicht zu den fragmenten des Epiphanius. 

Die zeichen welche ich im drucke nicht wiedergeben konnte, 
sind auf den beigegebenen tafeln unter den zahlen nachzusehen, 
welche im texte in eckigen klammern stehn. 

Ich habe mich bemüht in Paris beim vergleichen der hdss 
und in Qöttingen beim zusammentragen meiner notizen keine 
fehler zu machen: sollten mir menschlichkeiten beim lesen und 
redigieren begegnet sein, so werden jedenfalls meine nachfolger es 
jetzt nicht schwer haben sie zu berichtigen: leicht und bequem war 
die arbeit für mich nicht, welche ich vorlege, obwohl sie nur last- 
trägerarbeit gewesen ist. was ich in Ordnung bringen kann, werde 
ich in meiner ausgäbe der schriffc des Epiphanius in Ordnung 
bringen. 



167 

neql Cfta&fHav* 
^Ensid^ noXXaxov (fva^(Ac5y ts xdi ikhqtav inefAVijir&fiPj deZ 
dh ti}g tovianv (WfifieTQlag äxQißovg tag äv fA^ nveg x^ no(TÖtiit& 
<r(paXX6fiepog dtaßdXXoup zd ix T(op (SvviCtaiiivtav ßo^dijfAata^ 
5 dvayxata ixgiva, d^XtStfat ti(fi xal novanfSg xQ^(fccai^ai dsT^ xal 
rdc TiQÖg dXXijXag avtuiv diatpoqdg ix&ia&ai. €<m fhiy ovp iv 
XQ^^^^ noXXoXg xd ts dttixd xal %ä haXixd ^ nal di xal 
CvQ^d ts xai aifvnna, xd moXcfiatxd xaXovfiepa, xavxa d^ 
üvyxQixiov dXXijXoig. Jläv xdXavxov tag ini näv Idiag 8X6$ 

lo (Avdg iS^xoPxaj näca di ftvä — dtjXad^ xdav^ nQoeiQfjfAipwy — 
tnat^Qag ix^i €ixo(f$ nivts^ i d^ cxaxtjQ dqaxiidg — a% €i(T$y 
dXxal — xi(S(Saqag. ixet dl ndp xd xdXavxov fAvdg i^ijxovxa^ 
üxax^qag ;ifiAlot;^ mvxaxoaiovg, dqaxj^dg di ^$ ;^»Aicif da^. ^ 
dqaxf*^ dßoXovg ixet JS> i dl SßoXdg x^^Xxovg dxxoi. xai ^ dga- 

15 Xf^ dqa ixet jferAxot;; xeaüagdxovxa ixici. dXXd xd (i^v dxnxov 
xdXavxov iao(fxd(Siov fjtev iax& xa nxoXefjtaixfa xal dvxtox^xdi, 
xai ladqt&iMV iv ndai^ dvvdgiei dl xd fA^v moXefAoixov xaxd 
vöfjtKf/jta xexganXovVj inlxgtxov di xov Ct*Qiov xai dvttoxtxovj 
tm di xvqttp laov. dxoXovd'wg di x^ negi xd xdXavxov eigtifAivg 

20 dia(fOQ^ xai xd äXXa naQaXfjtp&ijtfexai, lAvd xs ydq (Avdg xai 
axax^Q Cxat^Qog xai dqaxi*fi ^Q^TU*^^ xavxöv dtoiau dg ^ negi 
XOV xaXdvtov dtatpogd, olda di xai l^vXtvov xdXavxov iv liv- 
xtoxelq ixegov, S (AVdg Wccg ixet s^fjxoi'xa, e^anXaaiag (fxedov 
xov vofAlafAaxog (fxa&fAOv, %6 xe iv ^AXe^avdqeiq l^t^Xtxöv xm 

25 nifAmo) dtatpiqet nqdg xd nQoeiQtjfiivov intx^Q^ov negnteSov. 
xd di naq^ ^Ofjtijgio xdXavxov Jüov iövvaxo x(a (lexd xavxa diogtxdfj 
fog dfiXov ix twv dyiayiuv ini UaxgoxXm x^eftdxkfv. xm fikiv ydg 
ngoixo} yvvatxa xai Xißf^xa n&fifjtiyaVj devxigt» di trtnov iyxv- 
fiQVa ina&Xov i&ijxs^ xai reo xQk(f (fvftfiexQOV Xiß^xcc^ x^ 6i 

» > AC I * ü^ttlfafAtvot BC t ' ^yayxuHt ABC | » cf« BC | • idnae 
BC I *® I ijyovy i^iixorra AC | ** xi C^i iQh nenne C^ waa in C von erster 
band rot über den zeilen steht | " über y von ^gayuas A®C® y | *V*' 
fiai atoXxai C | " nffcagf^ A?C | »> <f C<> | *• | C^ " atp CM " ^ ^^ 
" Xiltadis C* I »* fgay/ufj C | »* *|^« C | >* ^ CN " 9 C* | " A*»» 0^ 
^* HTQ&jair^ot^ B. ich merke >/ = » nur selten an, da dem Schreiber 
offenbar die beiden gleich gelten | ^® ntokatftatxtp C \ ^^ to fity }> A | 
*• 0VQ»a A I ** zweites <f« > A | ■* tavthv de onfit B mit pnnkt vor 
lavTov: die consonanten ebenso AC | *' o C, o A, y (aber kleine ini- 
tiale) C^ H B I " $ C° I *' ausgeschrieben t^anXaa&as AC, mit bekannter 
abkürzung ebenso B | ** vor tbv + to ABC | " tmxoifQtoy] fyn x^Q^^*^ 
B, wozu ich aus AC keine Variante angemerkt I ^ niQtnnvov A, ntgt- 
ndop C I '® na(i* 'OfAtjg^ mlavioy] nag* ofitjtfnjgoTdXayToy A, nagofjai%piigO' 
tdXapToy mit strich unter ^9V'>7 B: C = B, nur strich bloß unter 0/U17. 
yffi ist aus \f>i entstanden, das über der zeile den buchstaben des ge- 
sangs angezeigt haben wird: denn gemeint ist Ilias xp (= 23) 263 ff | 
'^ ich weifi natürlich, daß für dagtx^ bei Scaliger dagnx^ steht, habß 
aber, obwohl mir von einem dorischen talente nichts bekannt ist, die 
lesart nicht ändern mögen | *' nay /uiya ABC | "/*• tyxvfjKoytt A, aber 
<tt aus oy^ V aus ich weiß nicht was, alles erste band: tyxvftioya BC | 
*• ende + y« Bi a^s TE von TETAPTS^ entstanden 



168 

uzaQtta S&fixs dvca XQVOoto %dlav%a. oin äv ^ VBTaQt^ nfufo- $o 
xiqa ttop ngoitfav izvyxaVBVs dvvano de rov nifkntöv nqov%ov 
nQoaßdcecag vnoxänop ^sivatj onsq ^v ^ aybffl^Bzoq g>idXtf, 
ro öä xqvdovv %d ogAf^gMop ivtaii&a. TaXav%Qy dvtixdv äy» 
ÖQaxfJtäg dvo. 01} Xav&clvsk di (is xai tö tü}V dqaxikwv, nal 
alytVttlay ^odiav %€ xal dfjltaxffy T^g ntoXegAaUx^g shm nevta- 35 
nkatslav, i^anXaaiav di tt^v Vfi(Siaux^v ovxta nQoaayoQiVOftiyiiv. 
vg ovv dvnx^ XQV^'^^^ nqog oteex^fAÖv xal v6(U(ff*a, inelTKQ 
iaodvvafiög ian xal laoCTdatog t^ ItaXtx^j ij xaXettat dtj^agtoy. 
füg yäg inl näv toXg haXixotg vvv XQ^^'"^^* noXXoL ^ dnix^ 
ixva CTatiJQag sxsi sixotft nivte, ^ di hahx^ XlzQa atat^QfüV^o 
€ixo(Si TsaadQoav. dgaxfJt^ ygafAfMctmy i(fü tgteSp. td di yqdybiku 
dßoXoi>g ix^i dvo, tö ygafi/Aa ndhv S'iQfAovg sx^^ '^Q^fgy i 
&4QfAog xeqdwx dvOj tag slvat t^v Xitqav xeqavlaov ^lAiodoiv r^ia- 
xopta ^ai smaxooicav bXxoüi, dxzw. dtatqetfai de ix rngtovalag 
xai td dijvdq$ov xatä 'Pwfiaiovg sig iiiqfi x^^*ci kxaxöv nevti^-AS 
xov%a dvo. ix^i ydq tqonaXxa dvo, votfwvg viödaqag, dadqia 
dixa l|. b di vovfiog sx^i ovyyiav Cta^fiov, tö dadqtov diah- 
qeXtai stg ^(nav xai tqitov xal thaqtov xal ixwv xal Sydoov 
xal svvatov xal dixatov xal dwdixawv xal dixatov ixwv xal 
slxofnotiraqTOP j TqtaxoaTÖexwp , xstStSaqaxoaftoydoov , ißdofAf^xo- s^ 
üjodevTsqop, td di fi^qfj tavta Idlag oPOfJkaaiag Sx^i naqd totg 
^Fcofialoig Xoyionxotg, ö %ov oXvov dfA^oqsvgf Sv xal iiatqfit^v 

8« &V0 BC I 8° /^v« oTttAai/T« C I 80 TttciQvi + Lagarde , > ABC | 
8* vnoxttVfjov B I 8* jyi' + ^o B I 8« avn^Xoffmhi A, wo das erste X viel- 
leicht nicht sicher ist: dyri&tTo quaktj B, dyn9to^ q^&dlij C mit rhoch | 
** XQvaovcdg ohne folgendes lo A, /^v<ro0ff to BC | •* ^gayfiagC \ ** nach 
dvo räum für acht buchstaben A , zwei Zeilen frei C | ^ lafißapn C | 
•* dgayfiüiv C | 8* ^juX^axijv aas den andern zeugen, > ohne zeichen der 
lücke in ABC | **/** ntvrccnXaOfiay B, ntTanlaciav C* | •* s^ttnkacijay B | 
8^ 7* A, Ttj C, aber 17 punctiert und mit erster dinte ein buchstab dar- 
über, den ich nicht sicher lese: ein mit dem nassen finger wieder aus« 
ffewischtes jj über dem T \ ^^ $<ro<naa>iof B | ^^ ijj nalixp aus den an- 
dern, > ABC I *o /nyag ABC | *o xjj C° | *» xd C^ | *^ dgayiufi 0\ nicht 
vom Schreiber selbst ;|f über der zeile | ** ygafi^a-nov BC*, ifgayfitaay AC* | 
** ygafJifAa BC*, dgäy/xa AC* | ** nahy 70 ygaftf^a d-tgfiovg rgfts ohne 
Zeitwort AC j ^* xtgcmja B, xägiy oder xigty A, Ttegty C, aber C rand, 
wohl von anderer band, [57] | *' dvo B, /? AC | *' Utgay Lagarde, X mit 
strich darüber B, [58] AC | *« x'^"^^^ B I *'/" X C^ ** V» und xjiC\\ 
** €x die übrigen, > ABC | ** ntgl ovaias A, 7f*ß**'ot;cr*a$' nur ohne Zwi- 
schenraum zwischen * und o C, über die Schreibung von B habe ich 
nur angemerkt daß ag mittelst der sigle ausgedrückt ist | ^^ d^yctgtioy B | 
*5 X^Xtja B I **/** ^ g y B C^ \ *« yovfiag A*BC, « pr m auf etwas an- 
derem A^. nach AFleckeisen fünfzig artikel 21 ist nummus die rich- 
tige Schreibung: ich habe gegen ABC nicht ändern wollen | ^* airtfa- 
gf^a B, wohl a(r<rap*a A, aus dem ich nichts angemerkt | *' »i C^ | *^ oy- 
xiay AG | ^^affaagioy AB \ ^^ r^ C^ *» cF^ (nur oy über <f) C [so, nicht C«) 
** ^ und C mit oy darüber C^ wo ^für ^ ein versehen des Schreibers ist 
" ^yaioy CS Xyyaroy C*, ^«^ C« | *^ ff *'''' ««" »^^ ^(^ ^<5 M ob C° [so] 
^° uoagaxoffToydooy C | ** oyof^afftjas B | ** ntgt C (voll ausgeschrieben) 
®* fXiTi^iTriv BC, fitxg^rviy A 



A 



i.'fö,»e 4 



1^. iji , (( X 



./ 



^''Vi*9 P- 


%o. 


'7'r<* ^* 

/ 


A. <r», ^0 ^ 


1/. 


<7^<4 ^ 


4' ijOf ^x Jb ^ 


11. 


n>,,4 1^ 


S. {jo,ß» f I? 


1$. 




^- ^7^/54 /< 


u. 


ni, \6 »^ 


,4 II 
6 . <, *»» CO 


1^. 


'7'f'7 ^ 


J' iVi3f >^ 


05. 


nu^s^i^ 


8, i^o,s^ >t 


16* 


. I7(,4/ A«w» fA^'^ 


9' '1^3? ?' 


U' 




iO, 110, too "^ 


^V 


^7'r" *^ 5C 


W. 1^0 f too / 


li. 


'7^** 1 


<1, f7(,r TJi^ 


V- 


%2^ XX 


fl*. , 411« ^ 


30. 


•7^*? X f 


/^. nut \ 


31. 


(1(^1^ -«- 


M- '7'i4 ;? 


31. 


171, 3i» ;f/ 


15. i|i,fi tn- 


33. 


ni,3J l 


^«- 'r«7 üv 


^4. 


/7I, 3J fc ' 


/y. /?',« ^ 


3f. 


(71, 31 y! 


'5' nh^^ ^ 


35. 


171,53 p; ji 



d 



0f. 

00. 

40. 

41. 
41. 
45. 

44- 
45. 

45* 
45. 

50. 
51. 

S6. 



1h U P- 



/ 



7^4< »V 
7^r4i Pf 

71,45 H^J^ 



7^4« i?r 

1h 5i 1^ 



71, 5i- Jv 

7^1 ^i f' 
7^ 5^ -^' 



'^f4i^S 6 tum r> Mi ßf 

iitf,9f*l [s] y' 

ZW^ ^f'^fff Mim fS M:^ 

llf^ ^r U ann ^ /M;^ 
11/, $6'' 1 Alm f^ Hi% 
fJU tt^tfit hviiuf fcr 



/ 



/ 



169 

ol noXXol XiyovfSiv, ^fMafi^öqia pikv 8xb$ dvo, & xaXovtfi xa- 
dovg Spdfjban xotvm, ^PcofAatoi d^ ovQvag, nqoxovg 6s tioüaqaq, 

55 X^'^f oxTfti, ovg 6^ nöyy$a Xiyovtnv, xdßovg dl fjfistg . 6 6^ x^^? 
6vpata$ ^itnag 1$ (tov 6i l^i^tov to opo/uc Iviov xaXovciv Al^ 
yvftuoi), log TOP ä(k(f)OQia elpcti, ^stnddp tetxaaQclxopta öxw» 
6 öi äpnox^xog (AStQfjTfig tov haX^xov • . .-. dinXdxnop dl. 6 
dl ^ifTtfjg dtaiQhtTat xozvXcttg dvaip, äg ^fiipa xaXovfAep, ^ xo- 

eoTvXij diatQ€tTa$ dg o^vßaqta ovo, %d öi d^vßag)OP etg xvct- 
•d-oifg fABQiietat TQsTg. xal 6 xva^og d^ notst (iviftga titfifaga, 
a d^ XuJTQia noXXdxig ixdXsffap, xoxXidqiOP dh ian tov p>v^ 
(fTQOV TÖ ^fi$Cv» xal 6 iSdait^g aga elg xoxXtdg^a äpaXv€ta$ 
ipep^xopta If. xal %ä iXm^jQd ö^ naqanXfifSiwg , nX^P dnd 

65 TOV xaXovfA^pov dijpagiov t^p dgx^P Sx^^s S dif Xirgag ixH 
ixatop. i(m d^ xal 6 iXai^gdg [Astgi^^g zovds dtnXdmop, td 
di Xomd fiirga Xdyop ix^t, ^ Xitga ngög %^p fipdp top 0%a« 
-d'iAOP zdp avTÖP, ^ ^tgijT^ Xlrga ngög f^p xotvXi^p, %6 ^(it^s^ 
{fsop* ... 6 dvzixdg di fAidifiPog haXtxo^g dvpazai fiodiovg i^. 

yoxaXeZtat 6^ 6 [AÖdiog ixuvg, o fiodiog ixei ^fAtsxra ovo, tä 
^fjkisxtop sx^i xP^Pixag ziaüagag. ^ X^^^^^ ^1 ^X^* ^datag Svo, 

cS<n€ TOP fAÖdioPj mg doxsX, etpat ^emdip xal %d 

Xomd 08 fihga tcop ^^geSp Oftottag totg ngoeigfUAipo^g iygotg. 
6 TiToXffia'Udg fi4di(APog ^iMÖXtdg ian %ov dtnxov, xeri ifvpictijxsp 

75 i^ dgTaßfSp %d f*lv naXaiÖP dvo, ^P fdg ^ dgTdßfi fAÖdta Ica- 



"A«yot;<r*B | ^^(utpACdeB | »V AC | '^* ovgayäs ABG | "n^o/oüfBl 
** Ttacagtts C | " /o«? C, /of ff A ? | *' cf»; xoyytu nach 62 65, d§xoyyia AC, 
dtkoyytjtt B I ^^ Kdßtj mit punkt Yorfaer ABC: in AB ist K sogar rot: 
Über C habe ich in betreff der färbe nichts angemerkt | '^ v^cv; A, 
i f^tyis mit einer lock« danach B, i^sv mit s über y C \ ^ g tjyovy 
«$ AC, nur C über g nochmals «| | *' tov ds ^tarop to oyofta B, roy di 
^tcnjy AC I *« n^ioy AC, iyioy B \ ^^ fi>j C^ \ «' ucagaxoyia C | »* da ein 
Zeitwort fehlen muß , habe ich gegen ABC eine lücke angezeigt | ^* 
ifitya ohne accent AB, ^/uiytt C: keiner ^ am ende | ^^nacaga die übri« 
gen, >> ABC. im archetypas (einem uncialcodex) wohl J, was vor A 
verloren gieng | ^* dtjX^jOTijia AC, ohne accent ebenso B | *' oxJüag&oy 
A mit räum für K, KoxXtagtjoy B | *^ XüxUagna B \ ^ iyvivfinona B \ 
•* <;^ I •* iXamgä ABC, also aus einem uncialcodex: n= H. vgl 66: 
von iXatijgij^ würde iXan^ga zu schreiben sein, aber ABC geben hier 
den accent klar | ^ naganXti<ntos AC , naganltjat und über * [59] B f 
^' X$TQac Lagarde, Xig B, [60] A und am rande ovx otda on cfff^aty 
ra <njf4t&a tavta, [61] C und am rande wie A : nur ri für on | •* ^ C^ | 
^ tXamiQ^g B, iXmfiQvig auch AC, über deren accent ich nichts ange- 
merkt habe | ^ dmXuffnov B \ ^^ nach </f» punkt C, nach 9 Xnga punkt 
B, aus A hierüber nichts angemerkt | ** loy tw B auf IS?»^, auf 137t 
pr m xov getilgt | "^ zeichen der lücke Lagarde gegen ABC | *^ Mtdtftyo^ 
amxog dvyatat uodtovg c| &TttXiXovg B | ^^ das zweite mal dodiog ABC: 
archetypus uncial , J aus M | '^ mrcm^ac B, d AC | ^* «acn B, wc A, 
tSi C, in dem der circumfiex vielleicht u bedeuten soll? | ^' cd; dox§t 
> AC ) ^* lücke fQr 18 buchstaben A. kleine lücke B, lücke für 9 
buchstaben C | ^^ Mtd^/uyas o nToU/Lutixog B, wo o pr m über der zeile | 
^* fj/LuoXtios B I ^^ ro fäy naXMoy Lagarde, taHy fity naXmmy ABC 



170 

XQil(''fXTiÜßt fido$a tgta. o xtiqog o ifoivU^q cctkop itfü tQ$d^ 
norta. rd cätov ictlp ^fttöliop tov fkodiov. vdop üd%(ap dXfya$ 
ÖHx^oQaL ddxwXo$ rgslg aQfko^ovCi vtSv ^fjQiap ii^fiidttav 
dQaxftdg • i %ovg iatl td €^d^€(ftop (iitgop. 6 fAip ydg to0 So 
eipou fnat^fAÖg iXxet IhQag icr^ o ök tov ilalov XltQag d-j o 
3i tov (AiXitog Utqag . ciül dl ndtftig iXfjg fjtstQi^fjg xatd töp 
ata&fiop nolXal d$a(fo^ai, ^ odyyla tov itBiuqiov Koxxovg ix^ 
tQtaxoifiovg äixa ££. 

'Ipa (jt^ da ip taXg tcop ipaqikdutwp svqiostfiP (fVfißoJUx^p is 
iipa CfiiA€i(A(SiP eiqoptsg itg zo ndp (fipaXXwfie&a, td dfjXov(A€Pa 
di\ kxdiStov tfSp xataXsyofkipoiP inotd^ofiep, td tdXaptop ai^- 
Iksitatiop t(S (Sioixsi(f $ did fiiaov ygctfAfA^p ixovtt [1]. tf^päi 
(Apdp %(p (A imxeifiepop ixopu td v [2]. t6 q öid ftiaov ygcifM^ 
fk^p exop td adto omiaipu snatöp [3] 17 i^pag nepttjxopta. 9^ 
t^p da Xdßda iyxetfkfPOP ixovaap ntsQOP twta tQtdxoPtd (paütp 
ü^lAafPHP [4]. t^p dyxiap di yd/xfia vnox€i($€POP ^ irnxei- 
fHPOP 8X0Pt$ td o [5]. nXdyiop ds Xdßda inl td dt^^d tdg xe- 
Qaiag ixop dqaxfAi^p nonX [6]. i^^MOV dh dQax(*^g xal naptdg 
eidovg td aitd inl td evcipvfjta iatQafiftipop [7]. Tii adtd inh- 95 
x€i($€POP Sxop td I, tf^p Xitqap Ctifiaipst [8]. td f» intxtifupop 
iXOP T^ € (AitQOP dijXot [9]. npig de Xagißapova^p dptl f*iQOvg, 
Xiyoptsg f^igog fS^fiaipHP. dXX* oix ovteo toTg naXaioXg iyi" : 
yqanto, o dh dßoXog, td ixtop tijg dgaxi^^gs ofop aiyfia ini- 
Ikfixeg [10]* f xdl ovtwg [11]. dvo di dßoXol dvo td ccitd loo 

'« naaga CM " y AC | ^^ <fo$ytxtios B | "/'« X tjyovp rgmitovnt AC ( 
^* ion ijfttoXijoy B | ®^ dqayficig C | ** lücke nach B, aas AC nichts an- 
gemerkt I ^^ für o nur asper über der zeile B | ^^ Urgag Lagarde, l B, 
pfundzeichen AC | ^' Utgag + Lagarde gegen ABC: eine lücke, aber 
wohl nur für einen zahlbuchstaben, haben alle drei hdss | ^' dtjag^ogat 
B I ®' oyxia AC | ^' xoxovc AC | ^über tQtaxoütovg A^r, nTgaxoo&ovs mit 
T darüber C | »*kC<> | •« tfy«l«>/u#^«ß[A?] | ^^ xataityfttymyBC \ ^^vnonc- 
Ji(0(itr A I ®^ dijafjitaov B | ^ ygafi^if C^ | ^^ trotz der bescbreibung ist das 
zeichen in AC ein | mit einem striche Über der zeile | ^' tf AB, ro C | 
•• 10 F B, f* [so] AC I ^'/'^ To bis «jifoi^ B (nur dijafiiifov) , ntmfxovm 
fju^ag ty&ou dt q dnt finrov yQafiftijif f/'^yn AC | ^ txatov B, > AC I ^ 
einfaches g, nur überstrichen, statt [8] AC | ^ 9 fivag ntynjxoym >• AC | 
•* vor laßda + das litrazeichen AC | ** laf^ßday B | *^ tyxitfieytiy B 1 •' 
tXoyrt ^ AC I •* (paaiy B, Xtyt§ AC | ** ctjfdMyny und die sigle >■ AC j ^ 
oyxtay A, otxuay B [also Pin /verlesen], oyxuay C i ^^yQafdjLtafOvyttjufitt 
in meiner abschritt wird ein versehen von mir sein | ^' o Lagarde, oy ABC. 
die sigle steht nicht in den hdss | ^^nXaytjoy B | ^> Xa^ißda B | »^raAB* 0, 
t«sB^\ »T* ««?««? AC I ^ anfang dgayu^y C | »* für die sigle AC>7/u»<rif, 
das also in AC zweimal steht, am rande von AC die sigle [6 B] meines 
Steindrucks | ^ dgaxfins B, dqttxfin^ A*CS dqayfjitiy A*C' | •*/** wgl© "^ 
bis sigle 8 (eingeschlossen) > AC | •• to cT« ^ AC | •' nach f -f tn?- 
fAühyH AC I «' dnXot bis •• yQtinn > AC | »«/•• tyiyqntp^o B | ^ txtou 
Lagarde, ixrog ABC | ^ dqayfAn^ C | ^^ sigle [10] in AC wie in B, aber 
nach ihr + i^ dt itSm nXdylioy AC | ^^ 17 xat ovmg und sigle [11] 
> AC 



171 

tff^fiaipovifiv dmxstfji^yä [12]* nv^g di xal oütw fqdtpovtn [13]; 
%ö di tQtoßoXov avm t^v xdqav dravevov %d xqia. lAStä %av%a 
ds xiveq x^ctf Kfa« %to ^afMxXx^ ofyfjba dixeQaifo i^ iHaziqaßV tcSv 
lk€Qwv [14] nqd TQtoßolov, oTtBQ ^co(AaXx(Sg (Aopov &fi(Aaip€t tqiO" 

5 ßoXov ^fiiiW, naq* i^fitv di navvöq Cra&fjtov i^d ^(akWj nlcly^op 
6^ iva dßoXdv [15]. st di övOj to^g ovo Sßolovg ft^fxaipovff* 
[16]^ oneq anaviag €VQ€&ij (Tctm» ol nivts ds dßokol dvo ygafA^ 
Ikdtfov 1(0 tQtoßoXtp iyxetfiiPGiP [17]« tö da ^(Aioßöhop ciyfAce 
iatgafAfiipop , dg ol fivqstpol r^g Jafj^aaxov sid^atfi yqu^siv 

xo[18]. ol dh neqUqyoi fisiqaxeg xäi %^ slXt^p^xM alyiia ixq^vto 
äg ip ^AXfl^ctpdqeiq [19], xal adxdi i(fTqafifA4p(p. tö di ^ im-* 
xslfASPOP exop TÖ € ^iCTfjP dfjXot [20]. ol di nequqyöuqo^ xal 
xaXXaonil^optsg tä iaVToSp xeqalap ^ tfAijfMa %to l nqotftt&stff^, 
td 5 Tstppp nqdg %ä ös^id %ä avtov tiii^fkata [21]f [22]. %öp 

15 dh xva^op %6 X dfjXot inixstfAspop Sxop %d v xal dpsv tfjt^fAa-» 
tog [23] ^ [24]. rtpig ndXat t^p xeqalap inl tw xara^^qo) k 
vnsti^sPio xal ti v intxitfiepop [25]* td di X xo ovnoxdfis^ 
POP Sxop Tfjp dXxijp (pa(S$ öi^Xopp (Msrd vopov ^ äpsv, npig 6i 
xal td nPsvfAa nqocti&stfft [26]. rd ds x xsqaiap nqdg td 

zodp(a xal s imxsifispop sxoP xsxav^ipop df^Xot, dg ip totg tcop 
lavqoSp ßißXlo$g svqicxsrai, xal fiaX^fza tov 2sßr^qoVj xal fisva tö' 
pov xal äpsv [27]. td ds üto^xstop x^^d a vnsqxtiftspop sxop x«^- 
xoiJp dtjXot [28]. noXXdxig 6i tÖP dqi&fiop inixslfispop dfAtpco (Pu- 
X^döp XX' '^^^^ svqi^tai äg inl td nXsXctop dptl dqi^fiov. a^- 

25 [Maips$ ydq tov oßoXov td öydoop. insqtl&sta$ 6^ YQ^l^'M [^^J* 
ofMolcog öi totg iyxsifiipoig Cijfjbstotg ol dqiO'fAol naqdxsiPtat. 
si 6^ T^ ;( rd o ixsh f fiöpop (onsq ßiXnop xal tsxpttov) ^ fAStd 
j^qafifi^g tov a nqoüxstfjiipov , top %6pop im nodl nqotsipoptog, 
top xocc (ffifialpsi [30]. si da td p ^ p tqfyqafif^op [31], tdp 

* ofifAMyovat B, >• AC I * sigle [12] > C, sie sieht in A wie [12 B] 
meiner tafel aus I * nvtg bis ende der zeile > AC | ' fiira bis 7 *i;^«- 
^(ftrat > AC I • dtxfga^^ pr m auf rasar B | * nkaytioy B | ® tyxHfxtvfa 
ABC I * iifiMßokoy ABC | •wf bis ■• de >- AC | '^Twaufrasur, prmam 
rande wiederholt B | ^^M^ov > B | ** fjargioy B | ** fzdltaia sieht aus wie in 
[26 B] nachgemacht: das zeichen kehrt nachmals [26 C] wieder | *'yor 
, toy -i- o de j^ajtxovf x ^^ I *'/** <n*X^doy > AC | ** rode bis agt&fzov 
> AC I **/" ff^f^M^ti y«Q B, effn de AC | *^ vneQn9^iTai> bis ende > AC | 
■• naQttxtHroyrai AC | *' bis zum Schlüsse des aufsatzes > AC, welche 
dafür haben : ^itmjy dtiXoi to |. imxtifityov to o xoTvXti x , 16 di x inh- 
xeifievov 1^ v xva^oy, el de nov Cfifitiotg [o pr m auf rasur , accent * 
jnit ' darüber, beide alt A] dia t^y ämxcSy agt^/nwy ettj yeyQafifiiya, 
wg &y fitj xttfAyot ng intCv'^'^f xal recvra joig xo&yolg agtS-fiotg ineCevy/niya 
nagaxeiifoyiat, antiga avdgeg elai r, Xeyewy aydgtg x nyovy [tjyopy pr m 
über der zeile C] i^axoctot neCoi. (lya txtt haUxovg tnarvjgag redacigd- 
xoyra, oyxiag [oyyiag C] ttxoct. 6 <nat^g yofA^CfAara y, o eisn dgaxfJiai 
dvo, Sg xai xaletrat xodgäifjg [xodgarotg C]. ^ de dgtcxf*h ^X^* xegarw 
dexa dxwio, f^ug xaleitm oyykt. to de rdlayrov yo/Ltia/xaTa ixaroy etxoifk 
neyn xai kiyerat q [über ^ noch vy in A, ^y in C] I [dies | in C rot 
pr m am rande] i *' das y rg^ygafifioy habe ich abgebildet: [81] ist als 
sigle nicht im codex, der das zeichen auch sonst braucht 



,172 

XoivtKa dijlotj mg tode [32]. bI d^ ndXiit aito vnsQXflfMVov ix€$ 30 
sd ij, XVM^ StjXot [33]. ovTio xal %ö f$ tdr fAvaxa [34] äp€V ttSvov. 
sl d^ Sxsk topov, fd ikvmqov [35]. $i dh %d v xatä iiiaovav* 
tov, t^P (AVäp fSf^ikaivsi, fjkstci tqvov Kai ävBV [36]. si de td s 
ävsv tdvov, ikiöifivöv [37]^ iiBtä rövov fiiXog dfjXoZ [38] , co; 
ol nBqUqYong toZüde K€i(A€PO$ YqdifovaiP. et Je vd x td o in$-ZS 
X€ifM€POP exBi, t^P xotvXfiP ff^i*aip£$ [39]« el da td Vj top xva* 
^op fSancQ nXarvtBQOP Big^xaftep. ei de ex€$ s imxeifiepop xai 
%^p XoSv^ ygafi^fA^p xat* ev&eZap tifAPovaap t^p cnSmv UQoixov^ 
aap xeqaiap, xeQccnop afjfxalpst [40]. vtPiQ atiCovot dlg xal 
in$n^sX<s$ töpop d$ä t^p cvpifkntco<UP tov xexavikipov [41] ovtfa 40 
ygagfOf^ipov ^ xal i^vtt» yQdg>ov<T$ [42]. td y nXipsiop nqoix^p 
%i Q vBfAPOfiePOP ^eta ev&eiag yQafi/A^g td yQclfjbfjta df^Xot [43], 
«0^ TQiyQtxfifAOP p T^P diä (Aiifov yqafifA^p xX^POiiipf^p exop ngdg 
Ta xdtco xal a vTUQxelfMPOP (Att' ei^eiag ygaftfA^g XivQap ctj- 
fAaiP€$ [44]. neq^y^dipetai, da wc ^XW^ ^^^ Xdßda ^ xqb^^s 
fiaftipii yQafifAfj. i de ^'$ dq$&fAog nQOxelfMPOP exop %b y fia* 
XQÖP ngog z6 äpapteg %d ötayiop, ons(( i^dytop xotPcSg xaXovC&, 
atifjtalP€$ [45]. td iQ xal x nqoxeiiupop %d q indpta ik ixopta 
xiQafAOP afii*aUfov0& [46] xal di^q^fkip^ag [47]« xal x fiipop 
%^p xdwi xeqaiap tifjbpop d&d yqafAft^g ineqxeifiip^g dq&^g «£-50 
qaiag fietd tov q nqög tdl nodl tdp topop nqoteipoptog td aiti 
qtadk atii*alp€&p [48] ^ [49]. td di t nqoxeifMPOP exop td q 
giet* ev&eiag tetfA^fjtipop td tqvßXlop atjfiaipH [Ö0]j nqoxeifbipov 
tov v ineq tfig yqafA(A^g. et da fjuipop rä q dpev yqai^i^g xal 
tov V nXtjoiop xBifiipov, CfifMaiPBi tqovXovg tqv f [51]. td dB ü, 55 
td X xal td X vTtBqxBlfABPOP bxoPj xal ti^p xeqaiap t£tfMjfji4piiP 
Bxop, oixXop dtfXoT [52]. td de y ^ inixsifABPOP td o ömo&BP 
avtov f nqoxBlfiBPOP ovy^iap OfjiJtaiPBi [53]. upig dl xal vnsq 
r^5 ov di(p&6yyov dlyafifia n&BtatP, onsq tadtdp dijXoJ [54]. 
dsT di Bidivai ott ^ fAPd xvqlwg sxBt hahxdg ütat^qag tBCHa- 60 
qdxoptaj ovyyiug bIxo<Si>, d otat^q pofiittfiata tqiaj itfn dqa-^ 
Xf*al dijo, xal xaXettat xodqdpttig. ^ d^ dqaxf*^ sxb$ XBqdua 
dixa Sxtdi, ^ng xaXeXtai oiyyia. 6 (sidtfAPog bxb$ Xttqag fjn^, 
td di ^(HfA^d$(MPOP sxBi td f^fjuov ^to^ Xitqag Btxoa$ ticcaqag. 
td tqvßXiop ovyylag ippia, ^ Xltqa odyylag duidBxa. ^ xotvXij 65 
ixB^ füg td tqvßXiop. rd a^tö dl xal ^ fipä. t^ dl d^vßag>op 
SxB* oiyyiag ß ctdyha dvo, 6 d^ xvafjtog odyyiap (ilap xal ^fucv. 
xi) fiiya XBttqop odyyiap gikcp, ^ odyyia ctdy^a i^, i tnat^q 
Ctdyta tqiaj ^ X^M ^dyia dvo xBqdua l$» vd xoxXidqtop tStd^ 

^ tov TOV B anf dem übergange von 139^ sn 139v | •' zu (oantq 
rand yq ovntq B | ^ xMQtutfiov B | *° dija B | ** la/ußda ß | *^ ä in tfwr-' 
ytov auf rasur B : früher undeutlich , so daß man v lesen konnte | ^' 
t^aytiov B | ** dtja B | ** tov totov B | ** v > B | ** zweites xat pr m 
über der zeile B | ^^ nach o drei buchstaben gestrichen B | ^ d^ytt/ua B 
^' xodqanjs B | •• xiqattja B | •* ^fiidifivov B | •^ cmyfja B | •* üvayiia B 
*® das erste mal atayfia B | ^* xsqata B | ^* *oxU<iqiiov B 



173 

loyiu 1^ %a\ tb (Aixgir alxlov fftay^a imä, td <ftay$oy xsQccncc 
€txo(ft titfCaQa, td kcqcIuov ündQia ridtsaqa, ^ dqaxfkii xsQcma 
dixa ual öxtci, aal ^ oXx^ xsQdna 6i*a xal 3xj<o, td novU" 
Kov xcIqvov »eqdna dixa xal oxrci, td di ßaa^hxov xdqvov 
ütdyKx TQta^ o xovg Ihqag öixa, 6 di X^^^^^ XiiQag Sl^, 6 di 
5 l^iOT'^g XizQav fj^lav ^(xicv. np^g Jl xal Tijv fj^vdv XkQav f^lay 
(paalv ix^tv, äXXot ovyyiag ivvia, dg tiQfjza^. oIfia$ di tdö's 
xcnä Ttvd övvij&iiap tuav noXeoov xsxQattpcipat ^ ßovXfitfiy %^v 
iv aitatg aQxövnoy, tö kxctaiikoqiov ütdy$a xqia, to yqdfAfAa 
xsqdxia 1$. xa\ i dßoXog Sxsh xsQdna tgia, ^ nagotplg xsqd- 

^uov Sp ^fit(fv» i -d^iQfAog xeqdnov ^v ijfuifv, S xva&og Sx^k 
fAväg, änsq xal iivctqa luxqä X4yoytat, dvo* xal td (Avcftqor 
SxH üta&fAoP ütayttav %qi^v ^to& adyytap (iiav ^(A$av. äXXo$ 
dk odx ovtm XiyovfftVf äXX' Su ota&fjkdy ovyytag fAiäg ^fiiceiag 
8%Bi ^ xvax^og €tq^xaa$v. ix t(Sv ^tjqtSp 6ä '^ alyvTttia dqtdßt^ 

85 nipts (Aodta Sx^^» ti di fAodtov td atyvTitiov xal haXtxip öxtoi 
Xoivixag Sx^h o di x^^^^^ ^ifftag dvo, 6 di ^icftfig ^f$i^s(na dvo, 
ä xai ^(Mipag nqoffayoqshovtfi^p, ^ di fivd «x«« xvd^ovg dxtw. 
i dtnxög ikidtfkyog Sx^k ^fücxta daidexaj td di ^fAlsxtop ixB$ 
Xoivixag tiaaaqag, tSats tdv (A^difipov ex^iv ^ybivag (ai^ xal ^ä^ 

90 (frag ixatdv dvo, xal ovt<a tmv nqotiqwv xal tcop f$€tä Tavta 
elqUlkivoav dvpijafi svqstv TäXti&ig, \fj%6iv del xal tag t&v äXXmv 
naqaa^€$(6(f€ig. tö tdXavtov di S%s$ ixatöv €txoc& xal nipts 
yo(Ai(ffiata xal Xiyeva^ [55] 1} [56]. etqfjtai di nqotsqov nsql 
avtov, deZ di nqdg tovtotg tdv tdds (jifSreqxdfASPOV xal t^v 

95 dvaXoyiav (pvXdtrstv, xal lAdXuna inl twv vyqcSy. 6 ydq olpog 
xal td vdcaq, vyqäovta, tdv atftdv iXaxov (fiqsiv otad^fAOV. 
xal idv f^ig Xitqav iXalov iv dyyeim idaij, iv tS xal %dv olvov 
^ To vdfoq (na&(At(fa$ ßovXijtai, nXiov tijg Xirqag 1$ atdyia 
€vqij(f€t dict td q>v<f€t €fva$ tdv olvov xal vd vdtaq ßaqiteqov 
iQotod iXatov. st di fiiX$ if^ßdXif, nXiov $vq^(fsk * xal dst did 
Tovto ti^v dvaXoylav eldiva$ xal xat' ait^v tdv Ctad'iidv dal 
nouXv. 

••/'• tnayfia B | '° Ctayiioy xtqanja B | '* xiQtmjoy {fnaqija B | ^^ ^* 
w ro xtqania B | ^* ^» oraj^a B | ^* x^^^ B I ^* «»de ftnav B | ^Y^ «^ 
xtgaiijoy B | " war <nay&op B | ** hyovct B | " fiiias B | ^waqßtj B 1 
•" fioötitt B I '" fAodiioy B I ®^ ^fiiyag nQocayoqivovm B | ®' ijfitvag B ( 
«»/«« hds [62] der iÄfel | '^ erstes T(ui'Lagarde,a»fwi'B 1 ®®<rra)^aB,crraprm 
über der zeile, in der radiert ist. am rande pr m il crayta | ^^ ixßakg B | 
^^ komma nach nlioy und keine lücke B | ^^^ dtja B | ^ ayaXoytiay B 

Wegen des 171, 21 genannten arztes Sevems kann ich nur 
auf Fabricius BG 10, 626 (Harleß) und das dort citierte ver- 
weisen, den aufeatz, welchen BdeMontfaucon [= P] bibliotheca 
coisliniana 596 ff mitteilt, habe ich auch im Bodleyanns miscell 211 
(frtlher bei Meermann = Auctar Tu 11) seiteSöS^ ff gefunden 
[= 0], wo er auf Athanasius Synopsis 77 (= II 203 204 der 
Benedictiner) folgt, ich yersucho den text desselben herzustellen: 



174 

n€^ noti/tcov SiSöi d$& ötix^v xal S(to$ S$d tafAßmv StfqMav, 
"OfAijQog (ftixovg. MivapÖQOg IdfAßovg. 

^Haiodog aitxovg. *AnolXiip$og Evqmidfig laußovg. ^Aqtatotpd' 
ofAoUog* yi^g öfMitag» ZofpoxXtig oftoUog, 

OsdxQtiog (Tdxovg. KaXUftaxog AlfSx^Xog öikoi(ag. 5 

ofkoiwg. 
''Aqa%oga%(xovg, NixarÖQOgofiotmg. 
Jtovv^iog dfAotcag. ^Onmavog 

öfMifog. Avn6(pq<üV ofAoleog. 

nivdaqog l^iva (litga xal totg vvv äyrtacfra, 10 

'Oaoi negl jrqaf^fAanK^g, Jiovvdog 6 Qqqi* ^AnoXiviv^og 
i dvtfxoXog. 'AXi^ayÖQog. agog. ^Aifway^g. 'Sigiyiptjg. *Ayani^- 
tog. ^lüadvptjg b fpiXonovog. ^^dgygog. veoStsQog ^Iwapyfjgj 6 Xä- 
qa^. Av^öviog. ^AdqMtog. Qeayipfjg, ^Hq<a6$apdg 6 (Aiyag, 
Giodoctog ö tov • Tqvgxop. Jiivfwg 6 PtoiuQOg, iVi-15 

xoxX^g. EddaiikiöP. ^Qqog. JiOPVfSiog S^AX&xagpaasvg» iloqq^V" ^ 
qiog. ^AxiXXevg. ^Aqxädiog. ^üqanoXXmp. TtfAod-Bog Fayitog. 
reoiqytog d Xoiqoßoaxog. 

"Oaoi nsql oqd'Oyqa^lag. ^AnoXXiip$og. 'Hqooäiavog, ^ßqog, 
PdOfiapog. Qeodociog. 20 

"000$ neql dtxqoPfOP. ^!^qog. UafAnqintog. Al&iq$og \Ana^ 
fi^vg* *^qog, 2ti^aPog o Ktoptnapttpov noXetag. 

'Oao$ 7i€qi idvhxäv, ^JQqlwp ©ijßatog. Mfjtqödiaqog. OiXd' 
^6pog. AoyytPog. 

1—47 P nach 48 — 65 | 1 erstes «ä« P, ntgt | 1 das zweite o^t 
d»a > OP I 1 fffQUifay >• | 2—9 die anordnung in zwei columnen 
röhrt Yon mir her. man hat sich links 8 4, 5 6, 7 8 9 als je Eine 
zeile zu denken, dann schreibt durchlaufend, so dafi Menander auf 
Homer folgt usw. P kann ich nur so vergleichen, daB ich die rechte 
spalte als nicht vorhanden betrachte, und stets angebe, wo P die no- 
tizen dieser columne in die linke reihe einfügt | 3 nf^odos | 3 cv^«- 
Tnäta 0^ I 4 erstes ofiottog 0, cnxovg P | 5 ioxQiJos | 5 cnxovs pr m 
am rande 0, im texte ouottog: P = text | 5/6 xcrJUf/iag^oc o^o*a); >> P | 
5 aufxvkog ofioiag >• | 6 ende + meine zeile 10 | 7 imxovg 0, 
ofxuias P I 7 ende + MtvayffQoc tafißovg P | 8 Jtoyvciog ofioiatg > P | 

9 nach ofionog -f- KalXifiaxog ofionog Sotpoxlijg o/noKog A^tfx^^^^ ofionag JV". 
xo(f>Q<oy ofionagV \ 9 Jvxoqgtoy rot | 9 zweites ofiot(og^ | 10 vgl zu 6 | 

10 ctyyoovfjuva P | 11 ntgt yQaf^f^anxtjg 0, yga/Li/Lianxoi'P | 11 tot Jioyvctog 
-{- Jvxo(^Q<oy I 12 o >> P I 12 dtifxoXog 0, als besonderen namen P | 12 

^^0(0, > P. dittographie aus vorhergehendem dgag? Angogl jigccrog? \ 

12 oQtyiinjg 0, > P | 13 das erste I<actyy>jg o > OP: es mußte zuge- 
setzt werden, da das folgende rtaingog weder mit P zu Jtgyto^ gezogen 
noch mit als eigener name angesehen werden darf, muß es also zu 
^Imdyytjg 6 Xttga^ gehören , so hat vorher schon ein lohannes genannt 
worden sein müssen | 13 (f'tkonovog ^ F | 13 nach Sigytog 4- o P | 

13 über yfCDngog siehe vorher i 13/14 Itaayytjg o Xaga^ [Fabricius BOr 
6, 337] > P I 14 o iiifyag > P | 15-17 > | 18 > P | 19-24 > | 
20 ende + ^ 4>i>lonoyog 6 Xaga^ 6 Xotgoßocxog P | 2 1/22 ^tia^ct;; zwi- 
schen commas als wäre es ein eigener name P | 22 nach diesem Slgog 
wird fTfgog oder MiXtiirtog fehlen [Fabricius 6, 374], da der 21 genannte 
vermutlich der Alexandriner ist | 23 mgi > P, von Montfaucon ergänzt 



175 

cO'irtfi, Alcxivn^. ^YnsqsidfiQ. ^Avuifiav. ^Avdoxid^g. Jstvaqxog. 
AvxovQjrog ual Avctag. 

'Oaoi yQaq>€tg ^jovp Urrog^xot, OavTCvStäi^g. ^Hgödotog. Sb^ 

30 (papog. Mfjpäg, 

niptt^ %wp ip tri i<*'^Q^^i d$anQ€tffdpr(OP. JfjfwxQPtog* 'In' 
noxQdzfig* J^ocxogtofig. ^Aqxiyipi^g, ^Povfpos. FaX^pög, OiXd- 
j^Qiog. Qicop. ^AXi^apdqog ^A^qodiduvg, ^Ali^apÖQog TgaX' 
hapog, JfifAOtfd^ipfjg. JSsv^gog. OiXovfMPog. JioxX^g. ABonpidtig. 
%S*Ap%vXXog. ücogapög. ^Ogstßdtfiog, ^Ainog. ^Idxaoßog, SxiinaXoc. 
Ol tovTcap vnoiJbPf^fAotntfuei. JScinatQog. IlavXog. Id&apd- 
Giog. Ooißdfififop, 

*Ep 6i tfiXoaoq^iq dkinqetffap IJXdtcop xat l^q$&miXijg b 

fovtov f^a&t^^g, (Sp top (a^p IlXdtcopa vnofAPfjfAatliovif^ nXet- 

¥>0to&, %qfl(5iii(üt€go$ di Fdiog, ^AXßZpog^ Tavqog, nqifSxiapdg, 

IlqöxXog, JafMCXiog, 'Iwdpp^g 6 q>tX6nopog, Stmg xal xatd Uq»" 

fft$apov ^ywpi(fato, noXXdxig de xal xatd ^AqKftotiXovg' top Sä 

*AqtatotiXfjP xal avtdp vnofJtPfjfAattl^ovCt nXstopeg, <Sp xqf^diikvi- 

teqo$ Iloqffvqiog 0oTp$^, ^AXi^apdqog ^Acpqodtffuvgj *A(j^(ji>€oP$og, 

^S^Aqqtapog, *At6xiog, Zaxaqiag xal Tqißovpog ddsX(p6g. 

*Opd(Aata $ß \^B&p. Ztig noaB$d(ap''Aqfig^Eqiifjg^An6XXciiP 

'Hqa *A&ijPä ^Aipqoditfi Aijtvo ^Aqts^A^g ^Eatia JtjfA^t^q» 

^E^€vqop t^P fAip äq$^(A^nx^p Ooipixeg, t^p d^ fioviftxr^p 
&q4^sg, t^p 6^ YBdüikBtqiap Atyvrmo$, tijp di d&tqoPOfiiap 
SoXaXdatot. 

Ilsql notfjfmp. IloifffaYnipts. 'OfMi/qog'Haiodog UBltfapöqog 
Ilapvaaig ^Apttfiaxog. *Ia[Aßixoi tq€tg. 2$fA<opidtig ^AqxUoxog 
^InntSpa^. Tqaytadonotoi s, AttrxvXog üofpoxX^g Evqinidijg 
*'I(OP *Axcii6g. Ktöfmdonoioi, dqxctlag (1 ^EnlxceqfAog Kqccilpog 
55 Evnohg * AqtCtOifdpi^g Osgsxqdt^g Kqdt^g UXdtiOP. ikicfrjg «a>- 
Ikffdiag ß. ^Apu^dpf/g "AXt^tg 6 &ovq$og. piag xfa^MÖiag g. 



25—30 > P I 26 Miix^yiis | 26 vmgi&iic | 28 unaq^mn 0* | 28 
9iQU)dofoc I 29 vielleicht ayytCtvag 1 29 in agy^^yy^^os ist tiQX** und 
of zweifellos | 31 13» > P 131 TQ^adtxti \ B2tt^ytytia 0^ | 32 Povqat^V 

33 aq^odtja$tvs O mit pankt davor | 34 livtjQOf P | 34 tf^ktafAt^og 

34 dioyidtiir 0, Moytdtjg P | 35 nach r von atmfXXos ein ¥ hineincorri- 
giert 0, den man vielleicht ävTvXXog lesen könnte : AytaXog P | 35 2ai- 
gayos bis 37 ende > I 35 Ogißaatos P | 38 nach dt -\-rjjF \ SS fngt' 
xj/uv P I 38 xa» >- P I 40 /piy<r»/iowpocr | 40 HQKfxucyos Tavgog P | 41 
dttxaaxtog I 41/42 xara ngtoxMyov P, ro x'ing'iaayov | 42 toy big 47 
ende > O | 47 Jf^xn^ga P | 48 fity Tiyy | 49 ^gaxta 0, 9g(ixts P, aber 
^gaTxtg kann nie Og^xtg geben | 49 njy d§ ytiafurgtay A^yvnnot > P | 
49 ytofuigwy | 49 aingoloyiay P | 51 7itQ$ nonjTa)y > P ( 51 neyrtP, 
« I 51 ntcayögog | 52 nayvacts y> 0, rinyvaCif^ P | 52 »or^/)«xo» P, 
ulajjLßonokoiO \h2 y \h2 agx^Xoyot; | 53 innoyal^ 0, danacn rot am 
rande fisfnig xof^odiag | 53 igay^dono^o» bis 56 /} ^ 0, vgl zu 57 | 55 
KQarifg > P | 56 aXs^^ovqtog OP (nnr X P) | 56 xtofjitpdnxg P, dt 



176 

Mivuvdqo^ OtJanntdf^q JitptXo^ 0$lijfA(öP ^j^noXXödmQO^. *EX€' 
fsUov noifjtai d. KaXlXvoq MlfAPeQfAog OtXijva^ KaXXifutxog* 
^vqmoi ^. *u4Xi((Adv ^AXxatog 2an(pco JSti/tTixoQOg JHydoQog 
BanxvXidi^q *Ißvxog ^Avaxqiwv 2^ikfavidi^Q. ^ 

*PijtOQ€g » . JfifAOü&iviig Avoiag * Ynsqiidiig ^Icott^dtfi^ AU 
üXivfig AvxovQyog [caXog Avti(f(av ^Aydoxidf^g JsivaQxog, 

iatOQ^xoi t. Oovxvdidijg ^HQodotog Ssyofpdav ÖÜmnog 
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Xvß$og. 65 

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Q*xo» ^ rot über der zeile | 59 Xxfzay | 59 cafi^ai i 59 ^'ivoixfaoois 
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62 Jttyagxog >* P I 63 9jg<odorog | 64 ocys^tusy^ig ? j 64 xaXXKmytig 
64 iXhjytx6g 



168, 36 yij<fijecnxtjy B 

170, 97 Xafißayovc$ B 

171, 3 von dixsgatif nur xigat^ auf rasur B 
174, 23 MtjTgodoigios P 

Aus versehen sind oben 166 die bücber von loFrGronoy pecunia 
Tetus oder de sestertiis (Leyden 1691) und PrFrancus (= CVdeSaumaise) 
confutatio animadversorum Antonii Gercoetii ad Claudii Salmasii notas 
in Tertullianum de pallio (Midelburgi 1623), refutatio utriusque elenchi 
cereopetayiani (Paris 1623) nicht genannt worden. 



Aus Friedrich Rückerts nachlasse. 



12 



1 

i 



'Es war meine absieht aasfahrliche mitteilnngen über meinen 
^geliebten lehrer und freund Friedrich Bückert denjenigen seiner 
Übersetzungen voranfgehn zu lassen, welche aus den jähren 1845 
1846 und 1847 in meinen bänden geblieben sind : es^ scheint pas- 
sender , was ich zu sagen habe, an einer anderen stelle zu yer- 
öffentlichen. 

Bückerts eigenhändige abschrift von des Hafis diwan ist in 
meinem besitze: ich weiß nicht, welchem codex er sie entnommen. 
Sudis zahl gebe ich nach der ausgäbe Yon HBrockhaus unter dem 
zeichen S, und beziffere auch die buyüt nach Sudi, während B auf 
den von Vincenz von Bosenzweig Schwannau [ZDMO 20, 438] 
besorgten druck, und zwar nach band und seite yerweist. 

Bei Tharafa und Amr liegt die ausgäbe des älteren Caussin 
de Perceyal zu gründe : die zahlen Arnolds sind angemerkt , wo 
sie abweichen, die spärlichen reste der lieder des Abu Firas 
habe ich mit Bückert im März 1846 gelesen: es gibt eine in 
Aegypten erschienene ausgäbe des diwan dieses seinem Zeitgenossen 
Mutanabbi sehr unlümlichen dichters, welche mir nicht zu gesiebte 
gekommen ist. 



1 S 284 B n 8 Bückert 202. 
Dör yerlome Joseph wird nach Kanaan kehren: zage nicht: 1 
kummerbette wird sich zum rosenbeet verklären: zage nicht, 
des betrübten herzens zustand wird sich bessern: sei nicht bang: 2 
ordnen wird sich des yerwirrten hauptes gähren: zage nicht, 
wenn des lebens frühling blühn wird, wird im garten deinem haupt, 3 
nachtigall, die ros* ein schattendach gewähren: zage nicht, 
kreist zwei tage lang der lauf des himmels nicht nach imserm wünsch, 5 
immer wird auf gleiche art der lauf nicht währen: zage nicht, 
nidit verzweifle, wenn du des geschicks geheimnis nicht erkennst: 4 
ein verborgnes spiel ist hinter jenen flören: zage nicht, 
wühlt der gießbach der Vernichtung deine vesten auf, o herz, 7 
Noah i^t dein f^hrmann aus der flut der zähren: zage nicht, 
wenn gefahrvoll sind die Stationen und das ziel ist fem, 8 

doch kein weg ist, dem gesteckt nicht grenzen wären: zage nicht, 
in der wüste hebt verlangen nach der kaaba deinen schritt: 6 
wenn der dorn moghilan auch dich wird versehren, zage nicht. 



179 

unsem zustand und der liebsten abschied und des feindes drang — 9 
alles weiß gott, der es wird zum besten kehren : zage nicht. 
Hafis, in der armut Winkel, in der einsamkeit der nacht 10 

weil du sprichst gebet und übst des koran lehren, zage nicht. 

2 S 298 R II 48 Rückert 205 
Ich bin^s, in dessen äuge des freundes Schönheit floß: 1 

wie dank^ ich es dem schOpfer, daß ers zum sehn erschloß, 
sag dem bedürftigen »wasdie die wange nicht von staub: 2 

nur dem bedürfhisstaube entkeimt des glückes sproß«, 
nicht vor des weges mühsal die zügel wend^ o herz: 5 

an auf und nieder denket kein liebesweggenoß. 
wenn sich im blut des herzens der liebende nicht wäscht, 4 

ist sein gebet nicht gültig nach unsres mufbis schluß* 
der Hebe unbedürftig ist deine Schönheit wohl, 8 

doch ich darum nichi sag' ich yom liebesspiel mich los. 
ein sdimeichelblick der Schönheit, das ist der zweck: denn sonst 10 
nicht braucht Ejasens locken Mahmudens königsschloß. 
und um zwei tropfen, die du, o aug\ hast hingestreut, 3 

wie oft dafür dein spiel schon des glückes wang' umfloßl 
was soll ich viel dir sagen, was ich im brand erfahr? 9 

^s schweigt das herz: du frage der tränen plaudertross« 
an diesem ort des Scheines, o fasse nur das glas^ 7 

in diesem haus des Spieles, o spiele liebe bloß, 
vom Zwischenträger Ostwind, was hätt' ich wohl von dem? 6 
ein grader freund im garten bist du, cypressenschoß. 
das lautenspiel Anahids macht kein geschäfte da, 11 

wo dein ghasel, o Hafis, den ton der lieb^ ergoß. 

8 S 307 ß n 68 Rückert 207. 
Laß freudennaß in goldene schal' uns wohlbeflissen werfen, 1 

eh' auf des himes schale man wird staub'ges kissen werfen, 
die letzte einkehr ist für uns das tal des dumpfen Schweigens: 2 
an's himmelsdach jetzt einen schrei der lust wir müssen werfen, 
getrübtes aug' ist weit entfernt von des geliebten wange: 3 

laß einen blick auf ihn uns frei von finstemissen werfen, 
du weißt, daß dieses saatgefllds besitz uns nicht bestand hält: 6 
komm auf die weit, laß feuer uns in bechergüssen werfen, 
in blut gewaschen hab ich mich, weil unsre weisen sagen . 7 
»sei rein erst> wenn dem reinen zu du wiUst ein grüßen werfen«, 
beim grünen haupt beschwör' ich dich, cypresse, wenn ich staub bin, 4 
sollst ohne stolz du schatten mir aufs staub'ge kissen werfen, 
dem herzen, das verwundet ist von deiner locken schlangen, 5 
sollst du aus deinem munde zu den theriakbissen werfen, 
gottl dem selbstsüdit'gen frömmHng, der nichts als gebrechen 
siebet, 8 

du mögest unsrer seu£ser rauch ihm ins gewissen werfen, 
zerreiß dein kleid, wie rosen tun, im duft des freunds, o Hafis, 9 
und zu des schlanken fußen hin laß uns zerrissen werfen. 

12* 



180 

I 

4 8 308 B II 70 Rückert 208 

Mich bestrickt ein schelmenang*, ein herz voll troggewebe^ 1 

Störenfried und herzensmörder, dem ich midi ergebe, 
dem geschlitzten hemd der mond-antlitz*gen sind geopf^ 2 

tausend küsse [so: kleider?] strenger zncht nnd frömmigkeitsgewebe. 
engel wissen nicht was lieb* ist — lasse du die mähre! 3 

nimm das glas, und geuß auf Adams staub das blut der rebe. 
ein Verehrer bin ich solchen worts, das feuer schüre, 5 

nicht mit kalter flut das feuer dämpfe statt belebe, 
sei nicht stolz auf deinen arm, mein sultan, denn geheim sind 7 
tausend schicksalsstreiche, die zertrümmern herrscherstäbe. 
ein zerbrochner bettler nah' ich deinem thron: erbarmung! 4 

denn nicht hab' ich außer deiner huld, woran ich schWebe. 
komm, der scheüke himmelsherold hat gesagt mir gestern 6 

>in ergebung leb*, und gegen gottes macht'^- nicht strebe«, 
bindet mir ans leichenhemd den becher, daß ich trinke 8 

wein am auferstehungstag, und vorm gericht nicht bebe, 
zwischen liebenden und liebsten keine Scheidewand ist: 9 

du bist selbst dein schleier, Hafis: komm, hinweg dich hebe. 

5 S 314 R 11 84 Rückert 212 

herz, das günstige glück ist dir weggeselle genug, 1 

der hauch der gärten von Schiras dir lebensquelle genug, 

vom gau der liebsten, o derwisch, verweise dich nicht mehr: 2 

gedankenreise für dich ist und klosterzelle genug. 

gewohnte lüfte der heimat und alter bund mit dem freund 3 

beim wandersmann dich entschuldigt auf alle Mle genug. 

und wo des herzens gebiet gram mit überfalle bedroht, 5 

ist dir zum orte der Zuflucht des wirtes schwelle genug. 

wenn in der schenke den vorsitz du führest, und fassest das glas, 4 

das auf der weit ist erwerb dir und ehrenstelle genug: 

begehre mehr nicht, und leicht nimm das ding auf dich, dir ist 6 

die flasche weins und dein abgott, der mondlichthelle, genug. 

des Wunsches zügel allein gibt dem Unverstände das glück: 7 

du bist verständig : das ist dir Verschuldung grelle genug. 

du brauchst kein anderes tagwerk: dir, Hafis, ist das gebet 8 

der mittemacht und die andacht der morgenhelle genug. 

o such* nicht andre Verpflichtung: von beiden weiten ist dir 9 

des himmels gnad* und des schahs huld an deiner stelle genug. 

6 S 327 R II 114 Rückert 223 

Es bracht* ein böte des himmels zu meineitn obre den grüß 1 
»die zeit des schahes Schudscha ist, erlaubt ist weines genuß. 
vorbei ist*s, daß die verständ*gen das ufer schlichen entiang 2 
mit tausend werten im munde und lippen unter Verschluß«, 
nun kund mit lautengetöne wiU die geschichten ich tun, 3 

die zu verbergen der kessel des herzens kochte verdruß. 
ich, der ich heimlidien hauswein und furcht des voigtes geschmeckt, 4 
ich zeche jetzt mit getöne bei schöner Jünglinge kuß. 



181 

heut aus der gasse des Schenkwirts hat man auf schultern geschleppt 5 
den herm imäm, der auf schultern den teppich schleppen sonst muß. 
mein herz, ich deute zum guten dir an die pfade des heils: 6 
nicht brüste du dich mit liebe, und auch nicht prunke mit buB* 1 
der reichsgeschäfte geheinmis yerstehn die fürsten allein: 9 

du winkelsitzender bettler, schweig, Hafis, ohne Verdruß, 
deä schahs erleuchteter sinn ist die einkehr göttlichen lichts: 7 
wenn seine nähe du suchest, sei rein Yon köpf bis zu fuß* 
nichts mach' als seine lobpreisung zum tagwerk deines gemüts: 8 
fürwahr sein geistiges ohr ist vertrauter englischem grüß. 

7 S 331 B II 122 Bückert 219 

Aller liebreiz, alle anmut ist auf seiner wang^ entfacht, 1 

nur die H^' und treue fehlt ihm: hätt* ihm gott die zugedacht! 
mein herzliebster ist ein kind, er wird mich spielend eines tags 2 
- töten, ohne daß des blutes das gesetz ihn schuldig macht. 
es ist besser daß mein herz ich nehme gut in acht vor ihm, 3 
denn er kennt nicht gut und böses, und er nimmt es nicht in acht, 
einen abgott, vierzehn jähr alt, hold und zierlich, hab' ich, dem 4 
ton dem monde, vierzehn tag* alt, huldigung wird dargebracht, 
ein geruch der mildi aus seiner, zuckerlippe atmet noch, 5 

aber blut der herzen träufelt, wo sein sdiwarzes äuge lacht, 
mein herzliebster, wenn das herz er also schlägt, so wird der schah 7 
ihn zum feldherm wählen, daß er schlägt das herz der feindesmacht. 
auf der spur der jungen rose, lieber gott, wo ist mein herz 6 
hingelaufen, denn ich hab* es nicht gesehn seit tag und nacht? 
meine seele geb* ich dankbar aus, wenn jene perle zart, 8 

um zu ruhn, die brüst von Hafis einst zu ihrer muschel macht. 

8 S 334 B U 128 Eückert 221 

Die junge lächelros', o gott, die du mir hast geschenket, 1 

erhalte sie vom neiderblick des gart^os ungekränket. 
ob sie vom gau der treue fem lebt hundert station^i, 2 

doch jede unbill des geschicks sei fem ihr abgelenket. 
ei Ostwind I wenn zur einkehr du des freundes kommst, ich hoffe, 3 
du bringest meinen grüß ihm zu, M er sich weiter schwenket, 
fein fittig mach' ein düftchen los aus jener dunkeln locke: 4 
sie ist der liebesgeister zeit, und werde nicht verrenket, 
sag »einen treubund hat mein herz mit deinem hart und male, 5 
drum in des haares ambranetz verwahr' es wohlverschränket, 
am orte wo man trinkt aufs angedenken deiner lippe, 6 

schlecht ist der zecher, der berauscht von dir an sich noch denket«, 
zur tür der schenke kommt jnan nidit, um ehr* und gut zu 

sammeln : 7 

wer dieses wasser trinkt, ins meer sein bündel sei versenket. 
Verdruß wer scheut, dem ist verpönt der liebe sorge, unser 8 
haupt und dein fußtritt, oder uns^ mund, den deiner tränket. 
Hafisens lied ist ganz und gar der gottesweisheit grundreim; 9 
heil seines wertes süßem hauch, deß anmut herzen lenket. 



/ * 



182 

9 S 385 B n 258 Rückert 307 
Mein körperstaub ist der schleier, der seelenantlitz mnwebt: 1 
o augenblick, da vom antUtz mir einst der schleier sich hebtl 
nicht solch ein käfig ist würdig solch eines Sängers wie ich: 2 
ich wiU zum garten von Bidhwan, wo ich als vogel geschwebt, 
mir ward, warum ich gekommen und wie ich gegangen, nicht klar : 3 
o schad' und wehe, wie achtlos ich meines Standes gdebtf 
wie soll ich feiernd umkreisen den tempel beiliger weit, 4 

wenn im gebäude des Stoffes ich an den leib bin geklebt? 
mir, dem die btthne der Huris zur statt und wohnung gebtkhrt, 5 
wie ward im gau der berauschten der aufenthalt mir erstrebt? 
vom liebesdufte mein herzblut verhaucht, o wundre dich nicht! 6 
vom schmerz der blase Chotens hat das mitgefühl mich durchbebt, 
mein hemde, golden gestickt gleich der kerz^ o sieh nicht darauf, 7 
weil unterm glänzenden hemd sich der brand des innem begräbt. 
komm, sein eigenes dasein, o nimm*s von Hafis hinweg, 8 

daß niemand möge wo Du lebst, erfahren daß Ich gelebt. 

10 S 388 B II 266 Bückert 308 

Auf! daß die weisheitskutte wir zur liebesschenke bringen, 1 

ja Ordenskleid und regel auf den* markt der schwanke bringen, 
daß alle klausner in die band den frühlingsbecher nehmen, 3 
weil wir die morgenlaute hin zum herm der tränke bringen, 
und, wenn uns in den weg den dorn des tadeis legt ein frommer, 5 
wir ihn vom rosenbeet zur haft in strafgeschränke bringen, 
o welche schmach vor unserm kleid, dem weinbefleckten, wenn wir 6 
bei so viel heü noch heüigkeit in angedenken bringen, 
wenn nicht erkennt den wert der zeit das herz und ein geschäft macht, 7 
wird der ertrag der zeit die schäm ihm zum geschenke bringen, 
wie lange gehn wir irre noch in wüsten des Verlangens? 9 

und fragen nicht wie unsem weg wir in^s gelenke bringen? 
anfechtung regnet es herab vom himmelsdach: geschwind laßt 8 
im weinhaus uns in Sicherheit vor aller kränke bringen, 
daß wir die pauke deines ruhms an gottes throne schlagen, 11 
und deine liebeswissenschaft auf himmelsbänke bringen, 
den liebesstaub aus deinem gau ins feld der auferstehung ^ 12 
auf unsrer häupter scheitel all als schmuckgepränge bringen, 
nicht geuß vor jeder niedem tür dein wangennaß, o Hafis: 13 
laß uns vor richter höheren rangs nur unsre ranke bringen. 

11 S 404 B II 308 Bückert 297 

Gib nicht dem winde dein gelock, daß ich in wind nicht gehe: 1 
nicht führe aus des hochmuts bau, daß nicht mein bau verwehe, 
erleuchte deine wange, daß ich rosenblatts entbehre: 2 

erhöhe deinen wuchs, daß von cypress' ich frei mich sehe. 
trinke wein mit andern nicht, daß ich nicht herzblut trinke: 4 
steige nicht so stolz, daß nicht zum himmel steigt mein wehe. 
werde mir nicht stadtberühmt, daß ich nicht flieh* in berge: 3 
^eig mir nicht Schirins groll, daß nicht wie Ferhad mir^s ergehe. 



183 

sei kerz* in jedem kreise nicht, daß da mich nicht verbrennest : 7 
nicht wende dich zu jedem, daß ich mich yon dir nicht drehe» 
sei nicht wie himmel ungerecht, daß du nicht Hafis tötest: 9 
sei kirre, daß durch mein gestim des glucks mir recht geschehe. 

12 S 416 R II 336 Bttckert 267 

Ich sag es laut und öffentlich, tmd freue mich dabei: 1 

ich bin der liebe sklay\ und drum von beiden weiten frei. 

ich YOgel Edens, ach, wie tu* ich meine trennung kund, 2 

in diesen gamort des geschicks wie ich gefallen sei? 

ein engel war ich, und mein ort das höchste paradies: 3 

herabgebracht hat Adam mich in diese Wüstenei. 

der schatten Tubas, quellenrand und Huris lieblichkeit, 4 

entschwunden sind sie meinem sinn durch deine Zauberei. 

die steme meines Schicksals hat kein astrolog erkannt: 5 

o gott, zu welchem loose gab mir mutter weit die weih* ? 

seit ich geworden, ohrgeringt, der liebesschenke knecht, 6 

bringt jeder hauch mir neuen schmerz, der mir gesegnet sei. 

der mann in meinem äuge trinkt des herz^is blut — mit recht: 7 

warum auch gab mein herz ich hin der liebe Schmeichelei? 

nur Einen strich — des freundes wuchs — zeigt meiner seele blatt : 8 

was soll ich tun? nichts brachte mir als das der lehrer bei. 

mein vater, meine mutter — nicht leibeigen waren sie: * 

leibeigen aber ward ich dir, wiewohl von abkunft frei. 

trockn' Hafisens antlitz ab mit spitzen deines haars: 9 

wo nicht, so bricht der tränenstrom des lebens bau entzwei. 

13 S 432 B II 376 Bückert 294 

Dein schönheitsbild vor die Werkstatt des auges hab* ich getragen : 1 
dir gleiches kenn* ich von sehn nicht und auch nicht gleiches von sagen, 
nach Sultanswürde verlangt' ich, bei dir drum sucht* ich die 

knechtschaft : 2 

auf herrscherherrlichkeithoffb* ich, drum wollt* ich dienste dir tragen, 
wiewohl ich schritt mit dem nordwind im suchen halte, doch 

könnt* ich 3 

den staub vom wandelcypressbaum von deinem wuchs nicht erjagen, 
ich band am tage des bundes an deine locken die hoffnung: 4 
vor deinem munde doch mußt* ich des herzens wünschen entsagen, 
die schuld des auges, des schwarzen, und seine feindlichkeit war es, 5 
daß menschenscheu wie ein reh ich bin in die wüsten verschlagen, 
nach jenem quelle der labung, wie goß ich tropfen der Sehnsucht : 6 
vom weinverkäufer rubinmund, wie kauft* ich reizende plagen, 
aufs wunde herz, o wie schössest du von den wimpem die pf eile : 7 
in deinem gau, o wie trug ich nicht lasten grams mit behagen, 
vom gau des freundes, o lufÜiauch des morgens, »bring mir ein 

stäubchen : 8 

ein duft von blut und vom herzbrand ist nur von dort zu erfragen, 
mein haupt bestrich wie die knospe vom gau ein hauch, und es sprengte 9 
sein duft; den schleier der Sehnsucht ums herz voll blutiger klagen. 



184 

beim staub dir unter dem fuBtritt, beim li<^t des ai:^e8 von Hafis, 10 
ich schwör* es, ohne dein antlitz kann auges lampe nicht tagen. 

14 S 489 B II 398 Bückert 282 

Komm, liebesgmß, daß ich ans mir zur huldigung mag au&tehn, 1 
ich Yogel Edens aus der weit mit flügelschwung mag aufstehn. 
bei deiner huld ! ich schw(5r*8, wenn du mich deinen sklayen nennest, 2 
daß ich vom thron der weit zur Selbstentäußerung mag aufst^n. 
o komm und sitz auf meinem grab mit wein und flötenspieler, 4 
daß ich vom staub an deinem duft zu tanz und sprang mag au&tehn. 
alt bin ich zwar, doch fasse mich eng eine nacht in armen, 5 
daß morgens idi yon deinem schooß verwandelt jung mag aufstehn. 
o glaube ni<^t, daß jemals ich yom staube deines gaues * 

durch schicksalsdrang und durch der aeilrbew&ltignng mag aufst^m. 
steh auf, und zeige deinen wuchs, o schlankbewegter abgott, 6 
daß ich wie Hafis aus mir selbst zur huldigung mag aufstehn. 

15 8 447 B n 420 Bückert 317 

Ei, dein antlitz mondengleich ein Sonnenbrand der Schönheit, 1 
und das mal auf deiner wang* ein Unterpfand der Schönheit, 
heimlich dir im aug' toU rauschs ist die kunst des zaubers, 2 
klar im haar voll unbestands ist der bestand der Schönheit. « 
nie ein mond hat wie dein bild gestrahlt im stemenkreise, 3 
nie cypresse wie dein wuchs gesproßt am Strand der Schönheit, 
glänzend ward durch deinen reiz die macht der herzbefehdung, 4 
klar durch deine lieblichkeit die Oberhand der Schönheit: 
vor der schlinge deiner lock* und deines mundes körnchen 5 

blieb kein herzensvogel, der nicht fiel ins. band der Schönheit, 
darum sproßt die veilchensaat so frisch um deine lippe, 6 

weil sie lebenswasser trinkt am quellenrand der sdiönheit. 
Hafis gibt die hoffnung auf, zu finden deines gleichen: 8 

denn es ist kein landsmann außer dir im land d^ Schönheit. 

16 S 450 B n 426 Bückert 328 

Bin ich ihres weges staub, sie schüttelt ihr gewand yon mir: 1 
sag* ich »wende dein gesiebt«, Ijiat sie ihr herz gewandt yon mir. 
ihre farb*ge wange zeigt sie wie die rose jedermann: 2 

sage ich »verhülle dieh«, ist sie yeriiüUt entrannt von mir. 
sterb* ich vor ihr wie die kerze, lacht sie wie das morgeurot, 3 
und wie ich in schmerz verbrenne, geht sie zornentbrannt von mir. 
meinem äuge sag* ich »siehe doch einmal dich satt an ihr. 4 
»»willst du«« sprach es, »»daß ein blutstrom werden soll der 

kant von mir?««, 
sie nach meinem blut und ich nach ihrem munde durst* ich, was 5 
wird es? wird mein wünsch mir oder räche ihrer band von mir? 
wenn die seele mir wie Eerhad bitter ausgeht, zag* ich nicht: 7 
eine süße Schirinsage bleibet noch im land ^on mir. 
end*, Hafis: liesest du coUegien der liebe so, 8 

raubt aus jeder eck* ein liebeszauber den versl^md von mir. 



185 

17 8 453 B II 4S2 Bückert 826 

O weißt du, weich ein glück ist An fVeondesblick sidi weiden^ 1 

in seinem gaue betteln und kön'ge nicht beneiden? 

leicht ist es, mit der hofihnng zu scheid^i von der seele, 2 

doch von dem sedenfreonde schww ist es sidi zu scheiden. 

ich will gepreflten herzens zmn garten wie die knospe, 8 

und mich in Hebesnamen der engen hüU' entkleiden, 

bald wie der ost mit rosen vom herzgeheimnis kosea, 4 

bald von den nachügallen yemehmrai liebesleiden. 

benutz' die z^t des Umgangs, denn im zweipfort'gen gasthof 6 

leicht kommen wir nicht wieder zusamnten wie wir scheiden. 

wenn du des freundes lippe yersftumest jetzt zu küssen, 5 

wird des yerdmsses zahn einst dir in die lippe schneiden. 

du sagst »es hat den Hafis der schah Mansur vergessen«. 7 

gott mahne ihn, dem bettler die nahrung zu bescheiden« 

18 S 458 B II 444 Bückert 881 

Von moschushjacinthen gib dem rosenbeete flöre, 1 

das ist: mit locken deck die Wfmg*, und diese weit yerstöre 

yergeuß d^i schweiß yom angesicht und rings des gartois rftume 2 

wie unsrer aug^i becher all mit irühlingsthau durchröhre. 

tu die narcisse schidkhaft auf, die schlummerschwere, trui^ne, 8 

daß dteler narcissen aug' der neid wie sdilaf beschwere. 

wie deine art imd sitt' es ist die liebenden zu morden, 7 

so trinke wein mit feinden nur, und schilt der freunde chöre. 

o laß ycmi becher deinen blick als wie die blase aufgehn, 6 

und yon des weltbaus festigkeit die blase didi belehre! 

die zeit der rosen zeigt zu gehn, als wie das leb^i, eUe: 4 

schenk, den rosenfarbnen wein mit eiligkeit bescheere. 

o riech den duft der yeilchen, und das haar . der schönen fasse, 5 

schau der tulpe färben, und den yoUen becher leere. 

Hafis sucht liebeseinigung im wege des gebetes: 8 

der armen, h^rzgebrochenen gebet, o herr, erhöret 

19 S 461 B n 450 Bückert 884 

Ich bin's, der stadtberühmt ist durch liebesknotenweben, 1 

ich bin's, an dessen äugen nicht böse blicke kleben. 

wir üben treu\ und wagen den tadel, und ^d fröhlich: 2 

denn todsüod^ ist's nach unserm gesetz, bekümmert leben. 

der schenke alten fragt' ich »was ist der weg zom heile ?€: 8 

er nahm das glas und sagte >>zu decken tind yergeben««. 

was beim beschau'n des gartens der wdt ist unsre absieht? 4 

durchs augenmännchen rosen yon ddner wang' erheb^i. 

im dienst des w^es hab' ich mein büd auf schäum gezeichnet, 5 

damit das büd der Selbstsucht mir müss* in schäum yerschweben. 

yom hart des freundes lerne die lieb' zu schönen w»igen, 7 

denn um ein holdes antlitz ists lieldieh sich zu wdt)en. 

laßt uns schnell ins Weinbaus aus dieser predigt eilen, 8 

denn werten ohne werk^ ziemts mohi gehör zu geben^ 



186 

auf deiner lockeiispitze erbarmong nur yertrau* ich, 6 

weun du von dort nicht ziehest,- was nützt yon hier mein streben ? 
du küsse nichts als lippen des liebchens und des bechers: 9 

den gleißnerhänden, Hafis, ist's Sünde kuß zu geben. 

20 S 466 B II 460 Rückert 837 

bringe, gott! das moschusreh ins moschusland zurück I 1 

die wandelnde cypresse bring zum gartenstand zurück 1 

mbine wurden sand und kies durch meiner träne kraft: 4 

bring, gott, den lichten edelstein zu Jemens Strand zurück. 

da sonn* und mond auf dein geheiß rückkehrt zu seinem ort, 3 

bring auch mein mondgesichtchen, das sich weggewandt, zurück. 

zu hülfe meinem welken glück mit einem hauche komm, 2 

das ist: die seele bringe mir, dem leib entrannt, zurück. 

^er bringt der kr&h* und raben grüß zu Ankas obren hin? 6 

wer bringt dem mm des liebsten mich, der ihm entschwand, zurück ? 

die sach* ist, daß ich ohne dich nicht leben will und kann: 5 

das sag* ihm, bot', und bring mir grüß yon seiner band zurück. 

er, dessen heimat war das aug' Hafisens, bring, o gott, 7 

nach seinem wünsch' ihn aus der fremd' ins heimatsland zurück. 

21 S 472 E II 476 Rückert 343 

Die Veilchen setzt in Verwirrung ein lockenwallen von dir, 1 

und knospen sprenget ein lächeln der mundkorallen von dir. 
meine duftende rose, warum verbrennst du das herz 2 

der nachtigaU, die gebet läßt die nacht durchschallen von clir? 
der ich den atem der engel verdrießHch sonst nicht ertrug, 4 
der weit geschwätz nun ertrag' ich um liebeslaUen von dir. 
dich lieben ist mein Verhängnis, dir angehören mein sein, 5 

dein staub mein Eden, mein frieden das Wohlgefallen von dir. 
das klausnerkleid und das weinglas vereint ein jeder nicht leicht, 6 
doch ich vereine mit fleiß das ums Wohlgefallen von dir. 
der taumel deiner berauschung wird aus dem haupte mir gehn, 7 
wenn dieses haupt in den staub ist des tors gefallen von dir. 
o schau die herrschaft der lieb' an! es wallt aus stolz auf dem haupt 3 
die Sultanshaube gegipfelt den betÜem allen von dir. 
mein schab, in hallen des auges sind sitze nur für dein bild: 8 
jnein schah, o komm doch, und leer laß nidit deine hallen von dir. 
o wang', ein reizender garten bist du, zumal wenn im lenz 10 
der lust die lieder von Hafis sind nachtigallen von dir. 

22 S 479 R II 494 Rückert 346 

Per du schon mit langen locken wie mit kett' und strick gekommen, 1 
glücke drr^s! du bist zu aller sinnverwirrten glück gekommen, 
glut und flut von wang' und lippe gießest schön du durcheinander : 4 
fern sei böser blick! du bist mit art'gem zauberstück gekommen, 
nur ein Stündchen sei nicht stolz! verleugne deine fürstensitte, 2 
denn du bist zu eines bettlers kläglichem geschick gekommen, 
deinem hohen wuchs frohlock' ich, biet' er frieden, biet' er krieg, 3 
denn zu Übermut und anmut ist er gleich mit schick gekommen. 



187 

heil sei deinem weichen herzen I du tun guten werkes willen 5 
bist zum grabgebete deiner, die erschlug dein blick, gekommen, 
klausnerei, was gilt sie gegen dich? das herz mir abzufordern 6 
bist in meine klause du mit trotzigem genick gekommen« 
»Hafis«, sprach er »wieder ist die kutte dir mit wein besudelt : 7 
ei, bist du zu dieser leute sekte wohl zurückgekommen?«. 

23 S 483 R II 504 ßückert 348 

Beglückt, der ambraduft'ge hauch, der sdmend geht durchs land, 1 

der aus yerlangen auf nach dir am frühen morgen stand. 

werde, glückbeflügelter, mein böte dul mir ward 2 

das äuge wasser aus begier nach türstaub jener wand. 

ich bin es, der den ödem noch zieh ohne dich: o schäm! 5 

vielleicht vergibst du, mir sonst i^ entschuld'gung nicht zur band. 

von deinen freunden hat gelernt den liebesbrauch vielleicht 6 > 

das morgenrot, daß Sehnsucht so zerreißt der nacht gewand. 

gedenkend meines magern leibs, getränkt im herzensblut, 3 

späht man das schmale streifchen mond in abendrotes rand. 

aus Sehnsucht deines angesichts, wenn aus der weit ich gieng, 4 

wird sprossen um mein grab statt gras ein roter blumenbrand. 

o kränk^ tun meinetwillen nicht dein zartes herz, denn sieh: 7 

bismillah spricht dein Hs^s selbst nun in des opfrers band. 

24 S 485 B II 510 Bückert 350 

Zur schenke gestern gieng ich, ganz von schläfrigkeit befleckt : 1 

der kleidsaum feucht, der teppich ganz von weingeschmeid befleckt. 

heraus mit einem weheruf der Schenkwirtsknabe kam 2 

imd sprach »wach auf, o wandersmann, von schläfrigkeit befleckt* 

erst nimm nach brauch die waschung vor, dann tritt ins schlemmerhaus^ 3 

damit von dir nicht sei das haus der reinigkeit befleckt. 

wie lang durch holden knabenmunds begierde wird von dir 5 

der edelstein des geistes mit goldflüssigkeit befleckt? 

verbring die frist des greisentums in reinheit, und nicht mach^ 4 

den ehrenrock des alters wie der Jugend kleid befleckt. 

des liebespfads vertraute sind in diesem tiefen meer 6 

versunken, ohne daß sie hat ein tröpfchen leid befleckt. 

sei rein und lauter, steig heraus vom schöpfbrunn der natur, 7 

denn reinheit hat dies wasser nicht, das ^digkeit befleckt«. 

ich sprach »»o weltengeist, am buch der ros^ ist^s nicht ein fehl, 8 

daß es vom wein des thaues ist zur frühlingszeit befleckt««. 

er sprach »o Hafls, biet' uns nicht spitzfindige rätsei an«. 9 

schad* um diese anmut, daß sie sprödigkeit befleckt. 

25 S 486 B II 512 Bückert 351 

Den säum nachziehend gieng er, von goldgestick umflogen, 1 

daß alle mondgesichter die Schleier niederzogen. 

von feuerglut des weines ein schweiß auf seiner wange, 2 

daß blutige tropfen thaues die rosen niederbogen. 

sein jakut, der beseeler, gezeugt aus anmutswasser, 4 

sein buchs, der schlanke Wandler, vom stolze groß gepflogen, 



188 



ein mund, so süß beredsam, ein wuchs, ^o lei^^ht erhaben, 8 

ein anÜitz herzbezaubemd, em äuge, schOn gezogen. 

sieh den rubin, den zäubrer — das lächeln, den yearwirrer, 5 

o sieh den glänz, den holden — den schritt, von ruh gewogen. 

das schwarzgeaugte reh ist aus unserm netz entsprungen: 6 

wo rat fürs herz, ihr freunde, deß hoffnungen betrogen? 

ach geh, so yiel du kannst, mit yerliebten sanft tun! treulos 7 

ist diese weit: o licht mir, ein seelenhimmelsbogenl 

wie lang trag' ich y^rstoßung yon deines augs erboßnng? 8 

liebkose mir einmal, deß lieb' ich eingesogen. 

wenn deine edle seel' ist erzürnt auf Hafis, komm nuri 9 

dich bitt' ich um yerzeihung, daß du mir haet gelogen. 

der dienstbarkeit des Ohodscha, wie kann ich ihr es danken, 10 

wenn diese reife frucht sie für meinen schooß gezogen? 

26 S 487 B n 516 Eückert 352 
Ftühmorgens in der nachtberauschung feuer 1 

nahm ich den wein, das plectrum tmd die leier: 
Wegzehrung gab ich dem yerstand yon wein mit: 2 

yom reich des Scheins gespornt mir aufwärts sei er. 
das schöne schenkwirtsbild gab einen grüß mir, 3 

daß ich yom trug der weit aufatme freier. / 

yom schenken mit dem brauenbogen hört' ich 4 

»0 du das ziel des tadeis aller schreierl 

geh, stell dein netz fär einen andern yogel, 6 

denn gar hoch nistet dieser königsgeierc. 

wer wird des schahs Hebeinigung genießen? 9 

der mit sich selbst spielt lieb' in ew'ger feier. 
als gürtel wirst du jene mitt' umschließen, 5 

wenn du nicht stehst in mitten als entweiher. 
geselle, sänger, schenk' — er ist das alles: 7 

staub ist und flut am weg des Scheines Schleier, 
das heut ist leer yon fremden: auf und kinke! '*' 

du bist allein und nirgends ein entweiher. 

o gib des weiaes schiff mir, daß ich sänftlich 8 

durchfahre diesen uferlosen weiher. 

o Hafis, unser dasein ist ein rätsei, 10 

deß sinn ist poss^ispiel und abenteuer. 

27 S 498 B m 12 Bückert 361 
Hülf, padischah der schönen, hülfe gegen einsamkeit! 1 

komm, ans lebeai gehts dem herzen ohne dich, komm, es ist zeit, 
sehnyerlangen, trennungsbangen schuf entfernt yon dir mich so, 2 
daß der band die letzte stütz' entgeht, die halt dem fuß yerleiht. 
du, dessen schmerz mein heil ist auf dem bett des ungemachs, 3 
deß erinnmng mein yertrauter im gemadi der ^nsamkeit: 
in dem kreise des geschickes der ergebung punkt l»n ich: 4 

.was du denkest, ist mir gnade, was du sagest, mein bescheid. 
in der wdlt des üeberarausches g^bt es eignen willen nicht: 5 



189 

unglaub* ist in iinsrer sekte eigenlust und eigenheit. 
wem^ himmel, soll ich sagen dieses rfttsel? in der weit 6 

zeigte nirgends eine wange dieses lieb von weit und breit, 
gestern nacht dem winde trug ich klag* nms haar des schönen vor: 7 
»du bist irre«, sprach er, »fliehe diese schwarze föhrlichkeit«. 
hundert morgenwind* in ketten halten ihren tanz daselbst. 8 

so, herz, ist dein geliebter, suche nicht mit winden streit, 
schenke, komm, das rosenbeet hat sdbmelz nicht ohne dein gesiebt. 9 
. mache deinen buchsbaum wandeln, der dem garten zierde Mht. 
von dem kreis, dem blauen, bin ich herzensblutig: gib mir wein, 11 
daß ich dir im glas, dem blauen, zeige himmelsheimliehkeit. 
wasserfroh bestttndig bleibt die ros' in diesem garten nicht: 10 
helfet unserm Unvermögen, wal ihr selbst yermögend seid. 
Hafis, um ist nacht der trennung, Heblich kommt des freundes duft. 12 
dir gesegnet sei die lust, du freund verliebter trunkenheit. 

28 S 500 R m 20 ßückert a64 

Ob aus der grübe des kinnes ohn' Unglücksfälle du kommest, 1 
doch, herz, wird reue dir folgen, zu welcher stelle du kommest, 
sei klug, und gib nicht dein ohr hin der flüsterung deines Verstandes, 3 
daß nicht wie Adam betrogen von Edens schwellte du kommest, 
es ziemt sich, daß dir der himmel mit keinem tröpfchendie hajid reicht, 2 
wenn durst'ger lippe vom rande der lebensquelle du kommest, 
den geist verhauch* ich in Sehnsucht um deinen blick wie der morgen, 4 
daß aus dem dufte der dämm'rung wie sonnenhelle du kommest, 
wie lang 'an dich wie der Ostwind den liebesatem verschwend' ich, 5 
daß aus der knospe mit lächeln, o rosenvölle, du kommest, 
in dunkeln nachten der trennung ist mir die seel* auf der lippe : 6 
zeit ists, daß mir, o voUmond, als nachtgeselle du kommest, 
zweihundert bäch' aus den äugen hab* um dein tor ich gewunden, 7 
ob etwa, wandelcypresse, zum rand der welle du kommest, 
o mach dir, Hafls, nicht sorgen : es wird der Chosro der schönen 9 
zurück dir kommen, daß auch aus des kummers zelle du kommest. 

29 S 507 K III 40 ßückert 371 

Ei paradieseserzählung von deinem gau die geschichtM 1 

und hurisschönheitserklfirung von deiner wang' ein bericht. 
der atem lesus vor deinen rubinenlippen ein scherz, 2 

und Obisers brenn vor der labe des mundes ein träum und gedieht, 
ein jedes stück mir vom herzen ist auch von schmerzen ein buch, 8 
imd jede zeile des sinns dir ein vers voll gnaden und licht, 
den kreis der geistigen männer wie dürfte würzen mit duft 4 
die rose, wenn sie ein schützHng nicht wäre von deinem gesicht? 
im feuer, wenn mich das lichtbild von deinen wangen umschwebt, 6 
o schenke, komm, ich beklage selbst in der höUe mich nicht, 
den staub der schwelle des freundes ersehnend bin ich verbrannt : 5 
bedenke, daß du mir, Ostwind, nicht tust als gönner die pflicht. 
der duft des bratenden herzens durchdrang die räume der weit: 7 
ansteckung zeuget der brand noch, der aus dem innem mir bricht. 



190 

herz^ umsonst in den wind gieng dein leben : da in der band 8 
ein kapital dir war, tatest du auf die nutzung yerzidit. 
o weißt du wobl, was die absiebt von Hafis klag' ist und scbmerz? 9 
Ton dir ein scbmeicbelndes läcbeln, vom scbab ein gnädig gesiebt. 

80 S 508 B UI 42 Rückert 372 
Mein ordensgewand yom leib versetzt in der scbenk* ists baB: 1 
dies bucb, das yom sinn leer ist, in wein wenn iebs tränkt ists baß. 
da's leben dahin gieng mir, wie sehr es zu sinn gieng nur, 2 
wenn ioh^s aus dem sinn mir schlag und schenken es schenk* , ists baß. 
inzwischenkein richtmaß frommt zu schlichten was ziemt, was frt>mmt : 3 
der busen ein feuerheerd^ das aug' eine tränk' ists baß. 
einsiedelnden herzens lag^ ich sagen dem yolk nicht mag: 4 

wenn ich die geschieht' abtu mit lyra und tscheng, ists baß. 
so lange nidit köpf tmd fuß der tollende welÜaxif hat, 5 

das Schenkengelüst im köpf, zur band das getränk ists baß. 
ei liebchen ! wie du so fein entläß'st nidit mein herz der pein : 6 
und muß im gedräng' ich sein, im lockengedräng* ists baß. 
Hafis, du bist nun alt, so geh aus dem weinhaus nur: 7 

laß taumel und rauschunfug : im jugendgepräng' ists baß. 

31 S 511 R m 50 Rückert 394 

Verratet nichts dem feinde yon liebesrauschgewerbe, 1 

daß kundelos in schmerzen der eigensucht er sterbe. 

o lerne dasein* [lieben?], daß nicht dein dasein eines tags 4 

gehaltlos und ertraglos dir in der band zerscherbe. 

mit Ohnmacht wie ein lufbhauch und schwäche sei zufrieden: 2 

auf diesem weg ist besser krankheit als leibesderbe. 

an des geliebten schwelle gedenke nicht deshinmiels, 5 

daß nicht entstOrzt der lichthöh dein stolz im staub yerderbe. 

vom dorn das herz verletzet hat es die ros' ersetzet^ 6 

die Süßigkeit des rausches kommt aus des weines herbet 

die ungeschlachte rohheit ist sinn in unserm orden: * 

du koch am liebesfeuer, daß dich die anmut färbe. 

so lang du suchst das wissen, mußt du die Weisheit missen. * 

ich sag' ein wort dir: sieh dich nicht selbst, und freiheit erbe. 

32 8 516 R UI 62 Rückert 380 

So hoch wie meine liebe steig deiner Schönheit aarl 1 

sei fröhlich! nie am himmel kann untergehn dies paar. 
Vorstellung kann's nicht fassen, daß geistes schöpföngskraft 2 
ein bildnis kann entwerfen so himmlisch schön und klar, 
geschlossen ist die rechnung des lebens, wenn einmal 4 

mir ewigkeit ein Stündchen an deinem busen war. 
wo ich vereint mit dir bin, ist mir das jähr ein tag: 3 

wo ich getrennt von dir bin, ist mir der tag ein jähr, 
wie kann ich sehn das traumbild von deiner wang' im schlaf, 5 
da nur vom schlaf mein äuge ein traumbüd sieht fürwahr, 
erbarme dich des herzens! zum dünnen neumond ward 6 

vor deinem sonnenanblick mein leib gleich deinem haar. 



191 

stell' ein die klag*, o Hafis! begehrst du lieb'sgentLB^ 7 

so zi^net dir noch fürder geduld in todesfahr. 

88 S 517 B III 64 Bttckert 381 
Jüngst in der spräche Pehlewi yom ast im rösenbeöt 1 

las nachtigall coUegitun, und sprach das herzgebet, 
wohlan das fener Mosis ist entfltonmt im rosenstranch: 2 

o kommt, und ausgelegt im busch das gottgeheimnis seht« 
des gartens Y5gel messen reim und plaudern «cherz, obwohl 3 
mein herr beim Pehlewighasel zu trinken wein verschmäht, 
dein wildes äuge hat das haus der weit zerstört: nie sei 7 

dein köpf verstört, wie sttßberauscht du hinschwebst hold und stät. 
nichts nahm Dschemschid mit aus der weit als seines bechers rühm: 5 
mein herr, o binde nicht das herz an eitles weltgerät, 
der wohlbetagte landmann sprach zu seinem söhne schön 6 

»mein augenlicht, du ftmtest nicht als was du hast gesäte, 
wem klag' ich solch verkehrt geschick? getötet hat mich der, 8 
von dessen lipp' ein lesushauch der toderweckung weht. 
binsenmatte, bettlerstand und schlaf der Sicherheit! 4 

solch lebensglttck wird nicht zu teil dem söhn der majestät. 
der schenke hat den jahrgehalt des Hafis wohl vermehrt, 9 

daff an der derwischmütze ihm so schief die spitze steht? 

34 S 524 B III 82 Bückert 387 
Zu zwei maßen alten weins zwei freunde jugendlich 1 

und ein buch, wo arbeitslos ich in den garten schlich: 
diese läge tausch' ich nicht um die und jene weit, 2 

möchte mir zu fußen fallen jeder himmelsstrich. 
denn wer hier fOr weltvergnügen herzbegnügen gibt, 3 

gibt Aegjptens loseph hin für waare kümmerlich, 
komm, den glänz von dieser Werkstatt hebt und trübt es kaum, 4 
ob ein mann wie du bist fastet, einer schlemmt wie ich. 
in des bechers Spiegel schau geschicks gestaltenspuk : 5 

nie erlebt hat jemand eine zeit so wunderlich, 
in der band von leuten muß ich sehn mein herzensbild: 7 

so in ehren hält der himmel einen mann wie mich! 
sei geduldig, herz! gott wird nicht lassen in der macht 8 

Ahrimans das Siegel, das Suleimans band entwich, 
ob Jasmin und rose da war, kann ich gar nicht sehn 9 

nach dem stürm des Schicksals, der das gartenbeet bestrich, 
wunder, daß nach diesem glutwind, der die flur durchzog, 10 
noch Jasminenduft und rosenfarbe findet sich. 
Hafis, ganz verdorben sind die safte dieser zeit: 11 

ja, wo ist ein arzt, ein weiser, ein brahmane? sprich. 

35 S 529 B III 100 Bückert 396 
Durch jene striche, die um die ros' auf deiner wange du ziehest, 1 
o welchen strich durchs rosenbeet, wie stolz es prange, du ziehest I 
wie alle männer von blick, als wie der ost im dufte der locken, 3 
in jedem augenblicke mit kett' und strick zu zwange du ziehest! 



194 

um rauchfaßgleich zu streifen einst der liebsten kleidersaum, 5 

legt' ich des wohldüfts wegen hin mein herz auf kohlenrand. 

mit blut gewordnem herzen sei, der moschusblase gleich, 6 

zufrieden, wer durch moschusduft will werden weltbekannt. 

es flammt der blitz vom Sinai, und ich hab' ihn erspäht: 2 

hin laßt mich, ob ich etwa auch bring' einen feuerbrand. 

die karawane zieht, und du, am ort des Überfalls 7 

schläfst — o wie manches glöckleins ruf, den nicht dein ohr empfand ! 

den flttig schlagt und heb getön vom bäume Tuba an: 8 

wie du ein TOgel, schad* ists, daß ihn hält die käfigwand. 

wie lange noch soll Hafis gehn dich suchen hier und dort? 9 

gott ebne dir den pfad, der du mich suchst am liebesstrand. 

41 S 559 R III 188 Rückert 421 

Ich schrieb die mähre meines grams, und. meine träne schlich: 1 

o komm, zum rand gekommen ist mein leben ohne dich. 

wie oft zu meinem äuge hab^ aus Sehnsucht ich gesagt 2 

»0 du, die wohnst'att Solma^s, wo ist deine Solma? sprich c. 

wunder über dich und mich, o seltsames geschick! 3 

gemordet hab' ich ruh nicht, und mein, mörder weint um mich. 

der morgenwind streut ambraduft: steh auf, o schenk, und bringe 6 

die sonne, die geboren hat ein rebschoß jungfräulich. 

laß die trägheit, nutz die zeit, das Sprichwort geht im land : 7 

der reisesack des wandersmanns heißt rüstig rüstiglich. 

wem kommt es bei, die reinigkeit zu schmähen deines saums? 4 

rein bist du wie der tropfen thau, der über rosen schlich. 

Yöm staube deiner straße gab der ros^ and tulpe glänz 5 

der schöpfergriffel, als er zog auf flut und staub den strich. 

beim feuchten glänz der ros' und des cypressenfußes staub, * 

nie ward geformt aus feuchtem staub ein bild so meisterlich. 

von meinem leben ohne dich blieb- nach mir keine spur: 8 

ich weiß, o Schönheitsangesicht, ich lebe fort durch dich. 

wie könnte deine Schönheit wohl Hafis beschreiben, da 9 

die eine gotteseigenschaft der fassung grenz^ entwich? 

42 S 570 R III 218 Rückert 419 

Viel tausend mühe mir gab ich, daß mein verlangen du seiest, 1 
mir herzenswunschesgewährung für herzverlangen du seiest, 
ein Stündchen nur in die zelle des liebesgrames du kommest, 2 
ein nächtchen nur mich zu trösten mein herzumfangen du seiest, 
die kerze liebenden augs in durchwachten nachten du werdest, 3 
ein hoffnungsmond des gemütes mir aufgegangen du seiest: 
was vom rubine, deß liebreiz mich herzensblutig gemacht hat, 5 
ich klage, daß mir da hilfreich zum trosterlangen du seiest: 
da, wo die fürsten der anmut bei ihren dienern sich brüsten, 6 
daß mein gebieter da liebreich und unbefangen du seiest: 
im gartenbeet, wo die götzen die händ^ anbetender fassen, 9 

Wenn vor die band es dir käme, daß mein lustprangen du seiest, 
den hirsch des himmels, die sonne, gedenk' ich mager zu hetzen, 7 



195 

wenn es mir glücket, daß einst mir, o reb, gefangen du seiest. 

drei küsse, die auf zwei lippen du angewiesen mir hast, wenn 8 

du sie nicht zahlest, so wisse, daß schuldgefangen du seiest. 

o soll ich jemals erleben den wünsch, daß nächtlicher weile 4 

anstatt der rinnenden träne in meinen wangen du seiest. 

ob ich der Hails derstadtbin, mir selber gelt' ich kein körnlein,: lö 

bis du geruhet aus großmut, daß mein verlangen du seiest. 

43 Rückerts abschrift 358 
welch ein wuchs! ein seelchen bist du von köpf zu schuh! 1 
o welch ein bild! nicht gleichest den menschenkindern du. 
kein wuchs, du bist cypresse des gartens dieser weit : 2 

kein bild, du bist die rose des gartens ew'ger ruh. 
ich habe tausend sagen von dir gehört, o herz, 3 

nun ich dich sehe, tausendmal mehr als sie bist du. 
mein leib, er trägt das zeichen des schmachtens wie dein aug', 4 
mein sinn wie deine locke neigt der Verwirrung zu. 
nach dir das suchen niemals einstell' ich's, steUst du gleich 5 
mich zwischen augenwasser und herzblut jedes nu. 

« den staub nicht deiner fuße verlaß ich früh noch spät, • 6 

magst du mich auch verlassen im staube spät und früh, 
du bist wie" eine sfäre des unheils, und mein herz 7 

, es senkt wie unsre zeiten sich der Zerstörung zu. 
warum aus mild* und Schonung begnadigest du nicht, 8 

da du den schmerz und kummer des Hafis kennst, nur du! 

1 S 616 (1) 

Von feinden hab* ich keinen ertrag als kummer nur, 
von deiner lieb' auch keinen tag als kummer nur. 
ich habe keinen gesellen, keinen geführten auch, 
keinen vertrauten der kummerklag' als kmnmer nur. 

2 S 619 (4) 

Den locken des freundes flehend wollt' ich mich hängen an 
sprechend: o sieh die wünsche, die mich bedrängen, an. 
er sprach: o fasse doch meine lippe, imd lasse mein haar, 
o hange des lebens lust, nicht des lebens längen an. 

3 S 620 (5) 

Wie ihren flaggen die rosenknosp' ausleeret jetzt, 

wein in den becher der narziss' ist bescheeret jetzt. 

o seliges herz, wer der blase des weines gleich 

aufwirfk in schenken sein haupt, von nichts beschweret jetzt. 

4 S 625 (10) 

Nicht von der herrschafl der weit wird die bedrückung ersetzt, 
des daseins schmerz wird nicht von der entzückung ersetzt, 
von einer siebentausendjährigen weltlust wird 
nicht diese siebentägige gramumstrickung ersetzt. 

5 S 626 (11) 

Heut nachts in mitten von blut ich werde ruhn, 
und außer dem bett, wo friede ruht, ich werde ruhn. 

13* 



196 

glaubst du^s nicht, o sende nur dein traumbild, daß 
es sehe wie ohne dich, mein gut, ich werde ruhn. 

6 S 628 (13) 

Mein herz, da mit dir mir eine nacht bis zum tag verrann, 
verrinnt ohne dich mir ein augenblick, sei ich kein mann, 
ich schaudre hinfort vor'm tode nicht, da des lebens flut 
ich deinem labespendenden brunnquell abgewann. 

7 S 630 (15) 

halte den mund beständig naß vom bechermund, 

imd nimm vom glücke der weit dein maß vom bechermund. 

im becher der weit, weil herb' und süßes beisammen ist, 

so fordre vom freundesmund dieses, und das v(Hn bechermimd. 

8 S 631 (16) 

Du sprachest': ich werde dein, o laß nicht die ache weh'n! 
getrost sei, und Sprich zur ruhe des herzens . • . . • 
wo roh und was herz? denn was du da nennest herz, 
ein tropfen blut ists imd tausendfache wehn. 

9 S 685 (20) 

Ein liebchon, an wuchs cjpresse xmd mondgleich an gesiebt 
stand und schmückte, den Spiegel zur band, sein angesicht. 
ich kam und brachte zum geschenk ihm ein häubchen [handtuch? 

handseife?] dar: 
es sprach: du suchst wohl meine gunst, du wahngesicht? 

10 S 639 (24) 

Jedweden freund sah ich von der freundschaft anger gehn, 
unlauterkeit, feindschaft seh* ich im Überschwang' ergehn. 
man sagt: die nacht geht schwanger mit weltgeschick. ei was! 
da keinen mann sie mehr siebet, von wem soll sie schwanger gehn ? 

11 S 640 (25) 

Ostwind, dem freunde, dem schmeichlerischen, sag ihm du: 
den brand des herzens immer vom frischen sag ihm du. 
o sag es ihm so nicht, daß es ihn verdrießen kann, 
sag etwas andres, imd das dazwischen sag ihm du. 

12 S 643 (28) 

Wenn sein gewand auszieht der mit dem moschusmal, 

der mond, der seines gleichen nicht hat an Schönheitsstrahl — 

kann man vor Zartheit in seinem busen sehn das herz, 

als wie den kieselstein in der hellen flut crystall. 

13 S 644 (29) 

Der ström hat ergriffen den trümmergraus des lebens 
und voll ist geworden das maß beim schmaus des lebens. 
besinne dich, freund: denn gemach, gemach davon schafft 
der träger der zeit das gepäck aus dem haus des lebens. 

14 S 645 (30) 

hoffe nur alles, was du magst, vom zeitengleis, 

und fürchte nur alles, was du kannst, vom himmelskreis. 

du sagtest, daß nach dem schwarz es keine färbe gibt: 



197 

o dieses mein schwarzes haar, warum demi ward es weiß? 

15 8 646 (31) 

Das aug, dem Babels zauber selbst gab Unterricht, 
nie werd^ ihm, o himmel, seine schwarze kunst zu nicht t 
und jenes ohr, deß sklavenohrring die Schönheit trftgt, 
ihm werd' ein perlengehänge von Hafis gedieht. 

16 8 647 (32) 

Im frühling an flusses rand zu sitzen mit wein geziemts, 
das weinen zu lassen und der lust sich zu weihn geziemta. 
zehn tage währet wie rosen unsres lebens frist: 
lächelnd von mund und frisch von antlitz zu sein geziemts. 

17 S 648 (33) 

Beschämt wird der verschleierten knospe gesicht von dir, 
und der berauschten narzisse duft wird zu nicht von dir. 
wie wagte sich wohl mit dir zu messen die rose, da 
sie hat ihr licht vom mond und der mond sein licht von dir? 

18 8 653 (38) 

Was willst du §^ren, verspundet als wie der wein im faß? 
mit kammersheeren herum dich schlagen ohn* unterlaß? 
grün ist dir der lippe rand, halt ab nicht davon den wein: 
das glas zu leeren am grünen rande, wie schon ist das. 

19 S 654 (39) 

Jetzt sind die tage der jugendlust, die eil* ist baß 
für jeden: der kummersorg* ein rausch zum heil ist baß. 
die weit von einem end zum andern ist wüst, o komm I 
am wüsten ort im köpfe wüst eine weil' ist baß. 

20 S 657 (42) 

Die trennung von dir, die hart mir ans arme leben kam, 
ist salz, das auf die wunde, von dir gegeben, kam. 
wie bebte ich sonst, auch einen tag dir fem zu sein! 
nun siehst du wie mir mehr als Ein tag voll beben kam. 
A: L: wie der böse tag mir eben kam. 

21 S 658 (43) 
Süßmundige lassens an untreu fehlen nicht, 
herzkundige retten aus der liebe die seelen nicht, 
so lange zu wünsch und willen dir das liebchen ist, 
wird unter die Hebesspieler man dich zählen nicht. 

22 S 666 (51) 

In trennung von dir mehr als die kerze glut wein' ich, 
beständig als wie die flasche rote flut wein' ich. 
ich bin dem becher des weines gleich, und eng ums herz : 
stets wie ich die laute ächzen höre, blut wein' ich. 

. 23 S 671 (S6) 
freund, von feindesgewalt des herzens zäum zieh ein! 
mit guten freunden des weines leichten schäum zieh ein! 
mit würd'gem lieb lös' einen knöpf am busenlatz, 
und vor unwürd'gen ganz des kleides säum zieh ein! 



198 

; 24 S 672 (57) 

0^ möchte mir schafFen hilf und rat ein schicksalsschluß, 
oder die feindliche zeit erneu'n den freundschaftsgruß. 
da aus der hand die Jugend den zügel mir geraubt, 
hielte das alter wie der bügel nur festen fiiß! 

25 S 677 (62) 

Aus herzensarmut und sinneseinfalt und treuer zucht, 
una aber ^ aus stolz und Übermut und eigensucht, 
wenn d]i aufs feuer mich setzest, sitzen bleibe ich: 
wenn ich ins äuge dich nehme, nimmst du die flucht. 

26 S 678 (63) 

Hab acht, o leben, auf mein den krieg dir machendes ach, 
daß dich in brand nicht setze mein brandanfachendes ach. 
o achte du nur in deiner straße nicht so gering 
ein nachtdurchschweifendes weinen und ein frtihwachendes ach. 

27 S 681 {6ß) 

Ich sprach: wie tritt an der wange schön der flecken hervor, 
er sprach: du bist einfältigen sinnes, ein armer tor: 
am Spiegel meiner Schönheit ist kein flecken zu schaun: 
dir schwebt des eignen auges schattehpunkt nur vor. ^ 

28 fehlt bei Sudi 
Sieh, die narzisse vom boden, worauf du stehest, 
die rose vom zweige, wo du vorübergehest, 
wird, jene ganz äuge, daß sie schaue dein antlitz, 
wird, diese ganz antlitz, daß du an sie sehest. 

Tharafa. 
Die spur von Chaulas wohnung auf Thehmeds steingefild 1 

glänzt wie ein auf den rücken der hand geätztes bild. 
da hielten die gefährten die zügel bei mir an 2 

und sprachen »o vergeh nicht vor kummer, sei ein mann«, 
am abschiedsmorgen trugen die Malekierin 3 

die Sänften auf kamelen wie schiff' am hügel hin, 
wie schiffe von Adauli, wie schiffe des Ben Jamen, 4 

die bald die schiefe straße und bald die grade nahmen, 
sie tauchen in die fluten die brüst, wie seine hand 5 

ein knabe nach verstecftem gewinnst ins häufchen sand. 
Doch gibt es noch im gaue manch reh, wohl wert der jagd, 6 
das schnüre trägt am halse von perlen und smaragd: 
ein reh, ein rudel weidend, das auf des rasens säum, 7 

vom laube übermantelt, benagt den erakbaum, 
und lacht von brauner lippe mit blankem zahn', als ob 8 

aus feuchter stell' am anger sich die kamillV erhob, 
ihr antlitz, überschleiert vom klaren Sonnenschein, 10 

hat reine, frische färben, und nicht ein fältelein. 
Doch ich scheuch' eine sorge, wo sie mir kommen mag, 11 

mit einer niemals müden, die nachts geht wie am tag: 
verlässig wie die bahre, mit einer gerte leicht 12 



199 

zn lenken auf der straße, die streiTgem zeuge gleicht: 

hengstähnlich eine stute, die trabt, als ob voraus W 

im lauf nicht lassen wolle die straußin einen strauß. 

mit allen edlen rennem- sie rennet um die. wette, 14 

imd setzet fers' auf ferse vor auf des weges glätte, 

sie weidete am bühel mit müttem ihrer art 15 

auf einer au, die grüner vom frühlingsregen ward. 

da folgte sie dem rufe der stimm', und deckte sich 16 

mit dichtem schweif, indem sie dem brtinst'gen hengst entwich^ 

mit einem schweif, als säßen zu beiden Seiten ihm >7 

aarflttgel, in die wurzel geheftet mit 'nem pfriem^ 

mit dem bald hinterm reuter sie nun ist her, bald auch 18 

am eingeschrumpften euter, gleich einem welken schlauch. 

sie hat zwei hinterschenkel von massigem gestell, t9^ 

den pfosten gleich des tores von einem bergkastellr: 

und eine rückenw5lbung, von der die ribben gehn 20^ 

wie bogen, und die buge fest an den wirbeln stehn. 

sie hat zwei vorderkeulen, als ob sie gienge mit 22 

zwei stunzen, die ein schöpfmann vom brunnen tragend schritt, 

der brücke gleich des Griechen, von der ihr bauherr schwor 23 

*sie soll von stein gemauert, gewölbt sein ganz empor«. 

die Striemen von den riemen an ihrer seitenwand 27 

gleich wegen, die zum brunnen gehn übern felsenrand^ 

die hier zusammenlaufen, dort auseinandergehn,. 28 

wie am gestückten hemde die w^ßen spedel stehn. 

schnell klopft das herz im leibe, von ribben fest umjocht, 36 

als wie von stein ein hammer, der gegen steine pocht. . 

der hals ist aufgerichtet wie eines fahrzeugs mast, 29 

das aufwärts trägt im ströme des Tigris seine last. 

der Schädel ist ein amboß, an welchem ein gewind 30 

von scharfen nähten, ähnlich der säge zacken, sind. 

die backen sind wie syrisch papier, der lippen schnitt 31 

jemanisch leder, dessen Zuschneider fehl nicht glitt., 

zwei äugen wie zwei Spiegel, geschirmt in einer bucht 32 

gehöhlter knochenfelsen, wie wasser einer Schlucht j 

die ein unsaubres stäubchen ausstoßen: jedes blickt 33 

schwarz gleich der antelope, die für ihr kalb erschrickt. 

zwei obren, zu erlauschen auf nächt'gem reisegang 34 

ein heimliches geflister wie einen lauten klang: 

gespitzt — woran den adel du magst erkennen leicht — 35 

wie löffel eines elks, der bei Haumal einsam streicht. 

und mit durchbohrtem knorpel der nase glatter steg: 37 

dann fliegt sie doppelt, wann sie damit berührt den weg. 

und wenn ich's will, hebt über den sattel sich ihr haupt: 39 

dann schwimmt sie mit den lenden, als wie ein strauß hinschnaubt. 

Auf solchem tiere ritt ich, wo mein geföhrte sprach 40 

»0 sah' ich dich gerettet und mich vom ungemach«. 



OXFORD 



■^ 



200 

ihm schauderte die seele: er glaubt' in der gewalt 41 

des todes sich: doch lag uns im weg kein hinterhalt« 

wo leute rufen »wer ist ein mann?€ da glaub' ich mich 42 

gemeint) und niemand sah, daß ich zaudert^ - oder wich. 

ich schwenk' ob ihr die peitsche gemächlich, und sie stampft 43 

vorwärts, wo in der wüste der brand des mittags dampft. 

da tanzt sie, als wie tanzet die Sklavin bei 'nem fest, 44 

wo sie die säume flattern vor ihrem herren läßt, 

Nicht in die Wassergräben verkriech' ich mich aus scheu: 45 

wo man zm hülfe rufet, eil' ich zu hülfe treu, 

wenn du im kreis des Volkes mich suchest, findst du mich: 46 

und wenn na^ mir in schenken du fragest, »hier bin ich«, 

bei klaren zechgenossen, gestirnen gleich, wo prunkt 49 

die spiebnagd in gewändem, die man in krokus tunkt: 

die eng nicht schließt den busen, und nicht unfr^mdlich schaut, 50 

wenn ihr ein zechgeselle befühlt die zarte haut; 

und wenn wir sagen »sing uns«, so hebt sie an gemach 51 

in sanft gedämpften weisen, die lieblich sind und schwach« 

und wenn sie wirbelt, find' ich, daß es so rührend tönt, 52 

wie wenn nach dem entriss'nen kalb die kamelkuh stöhnt. 

so fuhr ich fort, und zechte, und tat mir was zu gut, 53 

verkaufend mein erworbnes und mein ererbtes gut, 

bis mich des Stammes ganze genossenschaft verstieß, , 54 

und mich wie ein gepichtes kamel bei seite Heß« / 

Der du mich schiltst, daß dort ich im kämpf mich tumml' und hier 56 

in schenken, ei, verbürgest du ew'ges leben mir? 

und wenn mir abzuwenden du nicht v^magst den tod, 57 

so laß vorher mich spenden was meiner band sich bot. 

ja, wären nicht drei dinge dem menschen zum ersprieße, 58 

was kümmert's mich, ob totkrank der Zuspruch mich verließe ? 

zum ersten: trotz zu bieten den tadelnden mit wein, 59 

dem feurigen, der brauset, wo man gießt wasser drein. 

dann: zu bedrängter schütze ein ross zu spornen schnell, 60 

dem wolfe von Gada gleich, der eilt zum trunk am quell. 

dajm: angenehm zu kürzen den regentag, gesellt 61 

zu einer jungen Schönheit im wohlbedeckten zeit: 

so schlank, als ob mit ringen und spangen sei geputzt 62 

von oschar oder cbirwa ein bäumchen ungestutzt. 

ich tränke meine seele bei ihres lebens frist; 63 

sieh zu, wann wir gestorben, wer von uns durstig isti 

ich seh das grab des knausers, der kargt mit seinem gut, 64 

ganz gleich dem grab des schwelgers, der's wohlgemut vertut. 

du siehst zwei häufen staubes mit steinen zugedeckt 65 

auf einem platz, der völlig mit steinen ist besteckt, 

ich sehe, daß zur beute die ^dlen sich erkiest 66 

der tod, und sich zum raube des geiz' gen schätz erliest. 

das leben ist ein vorrat: an ihm zehrt jeder tag; 67 



201 

und woU. erschöpft sich endlich, was so gezehrt sein mag. 

Ufohl gleicht der tod, wie lange sich ihm ein mensch entwand, 68 

dem nachgelassenen stricke, deß end' ist bei der hand. 

Was aber muß ich sehen yom yetter Malek dort? 69 

je näher ich ihm rücke, je weiter rückt er fort. 

er schilt mich, und ich weiß nicht, warum er immer fort 70 

mich schilt^ sowie vordem auch mich schalt der nachbar Eort. 

die hoffhung auf was gutes yon ihm hat er mir ab 71 

geschnitten, gleich als hätt' ich sie hingelegt ins grab: 

und ohne daß ich hätte unrechtes was gesagt: 72 

ich habe nur des Mabeds kamelen nachgefragt. 

ich pflegte der Verwandtschaft — bei gott — verwandtschaftlich, 73 

imd wo die not an mann gieng, da war zu finden ich. 

wo man zu wicht'gem aufruft, bin sein Vertreter ich, 74 

und scherze nicht, wo feinde bedrohn im ernste mich. 

da, da wo deine ehre beschmitzen woUt^ ihr höhn, 75 

ließ ich den tod sie schmecken, eh sie mich hörten dröhn. 

und ohne daß ich etwas getan, als hätt* getan 76 

ich wunder was, trifft höhn mich und kränkung, klag' und bann. 

o war' ein mann mein vetter, ein andrer als er ist: 77 

er würde trost mir oder doch geben eine frist. 

nun ist ein mann mein vett^, der, ob ich dankbar sei 78 

und bitte, mich erwürget, mach' ich nicht selbst mich freu 

das unrecht yon verwandten trifft schärfer doch das herz 79 

des mannes als ein schlag von gestähltem indischen erz. 

laß mich und meine sitten! und dankbar bleib' ic^ dir, 80 

ob ich hinfort auch wohne bei Dargad fem von hier. 

wenn gott der herr es wollte, so war' ich wohl geartet 81 

wie Eais ben Aßem oder wie Amru [so] auch ben Marthed: 

so wacht' ich auf am morgen, ein mann an gutem reich, 82 

ein fürst, den edle söhne besuchen fürsten gleich. 

allein ich bin nicht minder der rüst'ge, den ihr kennt, 83 

wild wie der köpf der schlänge, wenn er im zom' entbrennt: 

und schwör' es, von der seite sei niemals mir getrennt 84 

die scharfgelippte klinge, die meine mannheit kennt: 

ein hieber — wo mein helfer er ist im streite, da 85 

ersetzt viel hieb' ein einz'ger: kein holzbeil ist er ja I — 

ein wackrer bundsgenosse, deß angriff fehl nie schlug: 86 

ruft man »halt eine, so sagt er »ich hab' auch schon genug«. 

wo zu den waffen eilet das volk, da werd' ich stand 87 

wohl halten, wo ich fühle sein hefk in meiner hand. 

Doch wenn ich bin gestorben, zerreiß um mich Mein kleid, 94 

und trag', o tochter Mabeds, um mich verdientes leid. 

und halte mich für einen, dem so der sinn nicht stand 95 

wie mir, und der ersetzet nicht meine stell' im land, 

der trag zu allen ehren, zu allem schimpf ist jach, 96 

und von der leute fausten sich stoßen läßt mit schmach. 



202 

wo ich ein feigling wäre, so hätte mich in fahr 97 

gebracht manch einzier mann schon , und manch vereinte sdiaar. 
allein es setzt den männem entgegen einen darom 98 

mein vorschritt, mein erkühnen, mein hochsinn und mein stamm, 
bei gottl es hat mir sorge noch nie ein ding gemacht 99 

am tage, noch durch kummer verlängert meine nacht, 
die zeit wird dir verkünden was dir nicht ist bekannt, 103 

und botschaft bringt dir einer, den du nicht ausgesandt: 
und botschaft bringt dir einer, dem du das botenkleid 104 

nicht kauftest, noch beraumtest ihm des eintreffens zeit, 
so wahr du lebst! die tage sind ein geliehnes pfand: 105 

benutze sie, so lange dies steht in deiner band. 

Amr. 

1 Wach auf in deiner hall*, und laß uns ton 
den morgentrunk in wein von Enderun, 

2 der schillert als sei krokos drein gesprenget, 
wenn man mit wasser reichlich ihn gemengety 

3 der dem besorgten weg die sorgen spület,' 
wenn er ihn kostet, daß er ruhe fühlet: 

4 wo wir dem kargen geize dar ihn brachten, 
so siebest du sein gut gering ihn achten. 

5 was lenkest du links ab von uns die schale, 

0mm Amru [so], die rechts kreisen soll beim mahle? 

6 dw schlechteste von dreien — sollt' ich denken — 
ist nicht der freund hier, den du nicht willst tränken: 

7 und manches glas in Balbek leert' ich schon, 
und manches in Damask und Kaßeron: 

8 und endlich ist der tod hier unvermieden, 
der uns beschieden ist, wir ihm beschieden. 

9 verweü', o weih, noch, eh du scheidest, hier: 
aufrichtig red' ich dir: so rede mir. 

10 verweil', xmd laß dich fragen, ob entzogen 

du dich dem bund', und meine treu betrogen, 

11 am tag der kampfnot, wo die streiche schmettern, 
da ihre augenlust selm deine vettern« 

12 verfallen ist das heut und ist das morgen 
und übermorgen dem, was uns verborgen. 

24 Halt, Abu Hind: o eile nicht so sehr 23 
mit uns, und hör' ein wahres wort vorher: 

25 daß unsre fahnen sind hinausgelenkt 24 
weiß, und zurückgefahret rot getränkt. 

26 kampftage hatten wir, die langen, klaren, 25 
wo wir nicht kön'gen untertänig waren. 

27 und manchen fürsten, den sein volk gekrönt 26 
mit königskron', und seinem schütz gefrönt, 

28 sahn unter rossen wir, um die wir wanden 27 
die zügel, wo sie auf drei beinen standen. 



203 

29 wir schlagen auf in Dbn Toluch das zeit, , 28 
gen Syrien hin, dem feind zur wehr gestellt, 

30 wo unsres lagers hund* in aufruhr kamen, 29 
als den besiichem wir die rinde namen. 

31 auf welches yolk wir wälzen unsre mühle, 30 
das wird von ihr zermalmt im kampfgewühle. 

32 im ost von Nedschd liegt ihr gestell geküttet, 31 
imd ganz Eodäa wird d£u:auf geschüttet. 

33 ihr kämet uns zu gast, und wir bestellten 32 
bewirtung schnell, daß ihr nicht durftet schelten. 

34 ja schnell wsa die bewirtung, die euch bot 38 
ein wurfstein, der euch quetscht* ums morgenrot. 

36 mit einem stoß wir pflegen zu anpfahn. 35 
die fernen, und mit einem hieb die nahn, 

89 womit wir köpfe spalten früh und spät, 38 

und nack^i sicheln, daß sie sind gemäht 

37 von bräunlicher, geschwimgner, chattisdier lanze^ 36 
und von erhobner Schwerter funkelglanze. 

38 der beiden schädel auf der wahlstatt scheinen 37 
saumlasten, abgeworfne auf dem steinen. 

40 warum auch muß sich haß auf haß entladen, 39 
zum Vorschein bringend den geheimen schaden? 

85 doch schonen wir der unsem, und vergeben, 34 

imd tragen was sie uns zu tragen geben. 

41 den adel erbten wir: Ma*add ist zeuge, 40 
wie wir ihn schirmen, daß er nie sich beuge. 

42 wo übers zeltgerät die lagerstangen 41 
einbrechen, schützen wir die schütz verlang^i. 

43 und treffen häupter, die uns trotzen wollen, 42 
daß sie nicht wissen was sie meiden sollen. 

44 wo wir und sie den stahl in bänden habai, 43 
da spielen wir wie mit holzsäbeln knaben, 

45 bis unseres und ihr gewand ist an 44 
zu sehn als wie getaucht in ardschuwan. 

46 wo vorzudringen mancher kühne bebt 45 
der drohenden gefahr, die nahe schwebt: 

47 da richten wir wie Bahwas höhn empor 46 
ein waffenstarrend beer, und schreiten vor, 

48 mit Jünglingen, die rühm im tode schaun, 47 
und preisen, die im kriegshandwerk ergraun. 

49 gesellt den menschen all ein wettkamp&eichen : 48 
da müssen imsren ihre söhne weichen. 

50 wo Überfall wir haben zu befahren,' 49 
wacht reiterei in rotten und in schaaren:^ 

51 und wo wir keinen zu befahren haben, 50 
da lassen wir zum Überfall sie traben, 

52 ein fürst von Dschoscham-Bekr führt sie an, 51 



204 

der bricht für uns durch dick und dünn die bahn. 
58 erfahren soll die weit nicht, daß die kraft 52 

uns sei gebrochen, und der mut erschlafft; I 

55 was fällt dir ein? meinst du, Amru ben HiQd, 54 
daß wir die knechte deiner yögte sind? 

54 und keiner soll durch tören uns aufstören! 53 

sonst übertören wir des törers tören. 

56 was fällt dir ein? hältst du, Amru ben Hind, 55 
aufs leutgewäsch, und sdilägst uns in den wind? 

57 du drohest uns und dräuest uns: gemach! 56 
sind wir denn deiner mutter kämmrer? ach! 

58 noch ist, o Amru, unser speer sich gldeh, 57 
der nie auch vor dir ward den feinden weich: 

59 der, wo die zang* ihn packt zu strecken, starrt, 58 
und sperrt sich ihr, und zeigt sich spröd' und hart, 

60 sich sperrt, wenn man ihn biegen will, und kracht, 59 
und wund des bi^gers stim und nacken macht. , 

61 hast du von Dschoscham-Bekr wohl erfahren, 60 
daß sie vor zeiten schwach in taten waren? 

62 wir erbten rühm yon Ben Seif Alkama: 61 
auf schloß er uns ruhmvesten fem und nah. 

63 Mulhalhil erben wir und den noch hehrem 62 
Suhair, den edelsten von adelsmehrem: 

64 den Attab auch und Eulthum insgesammt: 63 
von ihnen ist uns hoheit angestammt: 

65 auch den vom ring (dir ist sein name kund), 64 
von dem geschirmt wir sdiirmen unsem bund. 

^^ auch unser war vordem Kuleib der held: 65 

und welcher rühm ist uns nicht zugesellt? 

67 zieht ein gespann mit uns an Einem strick, ^^ 
wo nicht der strick reißt, bricht er das genick. 

68 wer weiß die schutzpflicht tapfrer zu verwalten? 67 
eid und verspredien treuer w^ zu halten? 

69 dort als Chasasas feuer brannten, flogen 68 
zu hülf wir, wo zu hülf nur helfer zogen. 

70 in Dhu Or&ta hielten wir die koppeln, 69 
bis edle stuten nagten dürre stoppeln. 

71 da standen wir im kämpfe rechter hand, 70 
da unsrer brüder Standort links sich fand. 

72 sie griffen an, was ihnen stand entgegen: 71 
wir griffen an, was uns lag auf den wegen. 

73 sie kehrten heim mit beut' aus land und städten, 72 
wir kehrten heim mit königen in ketten. 

74 euch sei's, ihr Beni Bekr, euch sei's gesagt! 73 
habt ihr noch nicht die rechte kund' erfragt? 

75 habt ihr noch nicht von uns und euch erfahren 74 
den pfeilwurf und den lanzenstoß der schaaren? 



l 



205 

76 Jemanscbe helme tragen wii*) gediegen, 75 
und Schwerter, die sich strecken und sich biegen. 

77 Stahlhemden, deren glänz den leib umflieBt 76 
und 'überm wehrgehäng^ in falten schießt. 

78 wo sie die kämpen legen ab, ist braun 77 
Yon ihrem anrieb rings die haut zu schaon. 

79 ihr ringeln gleicht den weUen, die sich kräuseln 78 
im teiche, wenn die winde drüber säuseln. 

80 alfl grauntag tragen uns vertraut die glatten, 79 
die wir erbeutet xmd erzogen hatten. 

81 sie gehn zmn kämpf geschmückt, zurück zerflittert, 80 
den troddeln ähnlich, die da sind zerknittert. 

82 wir erbten ihre zucht Ton braven vätem, 81 
und werden sterbend sie vererben spätem. 

86 wir ziehn ins freie feld mit unsem rossen,^ 85 
und jedes volk aus furcht sucht bundsgenossen« 

83 doch hinter uns, da sind die schönen klaren, 82 
die wir vor schimpf und beuteteilung wahren, 

84 die ihren männem diesen eid abnahmen, 83 
wo sie zur Schlacht, abzeichen tragend, kamen, 

85 dort zu erbeuten roß und schwert zumal 84 
und erzgefesselt der gefangnen zahl. 

88 sie sagen, wenn sie unsre bangste fUttem: 

seid unsre männer ihr, so kämpft gleich rittem! 

87 und unserm heimritt gehn sie auf den wegen 86 
sanftschwankend gleich rauschtaumelnden entgegen: 

89 die hausfraun von Dschoscham Ben Bekrs stamme, 87 
die zucht und adel tun zur schönheitsflamme : 

89* wo wir dieselben nicht beschirmen, bleibe [goth cod] 

nichts gutes uns» noch leben unserm leibe! 

90 nichts aber taugt so zu beschirmen frauen, ' 89 
als hiebe, die von schultern arme hauen. 

92 wir sind die schirmherrn uns befohlner schaaren, 91 

wenn unsre Schwerter aus den scheiden fahren, 

94 die köpfe rollen lassen, wie sich üben 93 
die jungen derb im tal mit kugelschieben. 

91 und wir sind aller hungerjahre wender, 90 
und wir sind allen gabesuchem Spender. 

98 als ob in unsrer Schwerter fimkelschein 92 

wir zeugten alle menschen insgemein. 

95 das wissen die kabilen von Ma^add, 94 
wo zeit* im tal beziehn die lagerstadt, 

96 daß wir sind speisende, die karg nicht geizen, 95 
und tötende, wenn sie zum kämpf xms reizen, 

97 daß wir nicht geben das, was wir versagt, 96 
und daß wir ziehn, wohin es uns behagt: 

98 daß wir aufgeben das, was wir verschmähn, 97 



206 

und daß wir nehmen, was xms an mag stehn: 
99 daß wir, wo man gehorcht, gewähren schütz, 98 

und daß wir strafen, wo man bietet trutz. 

100 wir trinken, wo wir gehn zur tränke, pur 99 
das Wasser, andre trinken trübes nur. 

101 bring den Beni Tammach von ims die künden, 100 
und den Domi: wie habt ihr uns befunden? 

103 wenn allen menschen bietet schmach der könig, . 101 
wir weigern uns der schmach zu werden frönig. * 

104 wir füllten, bis es eng uns ward, das land, 102 
und unsre schiffe füllen meer Und Strand. 

105 die weit ist unser, und was auf ihr wacht: 103 
und wo wir stürmen, stürmen wir mit macht. 

105* der urzeit würd' ist unser, stamme dienen [gothaer cod] 
wohl uns, doch keinem dienen wir von ihnen. 

106 wann von der brüst wird unser knabV entwöhnt, 104 
wird von fußMligen recken ihm gefrönt. 

Abu Firäs [f 357 der higra]. Berlin: im März 1846. 

^ ,- .- : 1 . 

Ich und er, als wie ein aug' und dessen bruder: 
ich und er, als wie eine band und deren wurzel. 

2 [Preytag selecta ex historia Halebi, Paris 1819, seite 134.] 
Es kann sich gegen das, was gott verhängt hat, nicht der mensch 
^ auflehnen: 

«inst scheucht' ich löwen von der beut', und jetzo beuten mich 
hyänen. 

3 
Manche leute gibt es, denen, was sie auch begehen, 
ist \erziehn der frevel, und die sünde übersehen. 

. (nämlich aus verächtlichkeit.) 
4 [scholien zu Hariri, Eeinaud-D^renbourgs ausgäbe 574.] 
Ich suche treue bei der weit, die keine treu' enthält, 
als ob ich unbekannt sei mit dön menschen dieser weit. 

5 
Ja wohl, die weit läßt ihren ruf ergehen zum verrat, 
den ruf, den so der weise als der tor erwiedert hat. 

6 
Kann ich mich freuen meiner nächsten nähe, 
da ich so fem mir ihre herzexi sehe? 
auf wen vertrauen darf ein mann bei glückeswechselfällen ? 
und für den freien, edlen wo zu finden sind gesellen? 
denn diese menschen insgesammt, die wenigsten ausgenommen, 
sind Wölfe, die zum scheine nur in menschenkleidem kommen. 
7 Aus dem griechischen kerker an seine mutter in Syrien. 
[Freitag selecta ex historia Halebi 135.] 
1 War' in Menbig die alte nicht, ich scheute nicht des todes hallen 
und meinem stolze wäre nie um lösung eine bitt' entfallen. 



207 

äoch ihren willen wollt' ich tun, sollt' ich auch in emiedrung fallen, 
in Menbig ist ein edles weib dem kummer um ihr kind verfallen, 
vereint ist glaub' und frömmigkeit in ihrem herzen von krystallen. 5 
nach Menbig jeden morgen soll ein grüß an jedem morgen wallen : 
>o mütterlein, betrüb' dich nicht, denn gotfces huld ist ob uns allen : 
»o mütterlein, verzweifle nicht, vertrau' auf gottes Wohlgefallen, 
»schöne geduld empfehl' ich dir, sie ist der beste empfehl von allen. 9 

8 An Seifeddaula [ebenda 135]. 
kummer, den ich nicht mag tragen leicht, 1 

deß letztes rütteln seinem ersten gleicht! 

ein schwaches weib, verlassen in Elschäm, 2 

deß tröster in die band des feiades kam. 

wenn sie (wann ist das ?) rastet oder ruht, 3 

konunt ein gedank' ihr, der ihr wehe tut: 

daß sie nach mir die reuter fragt: dann fließt 4 

die trän' ihr, die sie sonst nicht leicht vergießt- 
»0 sprecht, wer sah mir im schloß Charschana 5 

»gefesselt einen löwen von Schara? 

»wer sah mir dort die engpäss', ach! die hohen, 6 

»die zwischen mir imd meinem liebling drohen?«, 
ihr beiden reuter, wollt ihr mir versagen 7 

zu tragen eine botschaft leicht zu tragen? 

»»0 mutter, das ist unsre wohnung nun, 8 

»»worin wir andre bald, bald andr' uns tun«€. 
o fürst, von dem man tugenden nicht zählt 9 

wovon in deiaen bänden eine fehlt! ' 

die kette rühret hart nicht meinen fuß, 10 

die ich, weil ich dir diente, tragen muß. 

du bist ein himmel, dessen sterne wir: 12 

du eine erde, wir die berg' an ihr: 

du eine wölke, wir von dir ein guß: 13 

du eine band, und wir ihr fingerschluß. 

solch ein verband, das dich mit uns verbunden, 16 

wie lockerst du's, da es sich fest gefunden? 
womit entschuldigst du'ö, daß die vertrieben 14 

von dir ward, der kein hört als du geblieben? 
die zu dir kam, um von dir zu erflehen 15 

ihr einzig kind, und gerne wollten sehen 
die leute, wie sie würde von dir gehen! 

wie hast du das verwandtschaftsband zerrissen, 17 

das du zu knüpfen wärest stets beflissen? 

freigebig gibst du hin eia edles leben, 18 

das auf dich hoflFfc, noch da's verzweifelt eben: 
das, willst du seinen lösepreis nicht geben, 19 

ich gern bereit bin für dich aufzugeben. 

wie kannst du solche liebe nur verschmähen? 20 

wie solche treuverheißung übersehen? 



208 , 

wo sind die tugendeil,' an dir bekannt, 21 

die da im munde führst und in der hand? 
beengt im räam*gen haus dich nicht bedauern, 22 

daß ich dich rütteln muß in felsenmauem? 
kann dir ein weiches wechselkleid behagen, 23 

und ich muß ohne Wechsel wollenes tragen? 
vom leichten roß getragen sähest du 24 

doch hier dem schleppen meiner kette zu! 

du sähst ein edles angesicht im gram, 25 

von dem durch dich die Schönheit abschied nahm, 
verändert hat's die zeit, daß bald du*s meinest 26 

zu kennen, bald es nicht zu kennen scheinest, 
wie können menschen dne gnadenpfort* 27 

auffcun, wenn sie verschließt ihr herr und hört? 
wie dürfen edle außer dir es wagen, 28 

was du, ihr fürst und Vorbild, willst versagen? 
du bist für schweres, das der zeitlauf schickt, 29 

der arm der hülf , auf den die hoffhung blickt, 
dem adligsten gibst du das adelskleid, 30 

und dem großmütigsten großmutsgeschmeid. 
drum nie von andern werd' ich gunst erbitten, 31 

bis hoffnung mir von dir ist abgeschnitten, 
doch unter menschen ist kein stamm bekannt, 32 

dem nicht des fürsten huld sei zugewandt. 

doch wir sind würdiger seiner huld als andre: 33 

wie kam' es, daß von uns hinweg sie wandre? 
o der dein gut du spendest zum gedeihn 34 r 

des ehrenbaums, den du gepflanzt allein, 

zu täglichem gebrauch einkaufst du ehre, 35 

wovon mich lösen nicht die schlechtste wäre, 
bad nicht im sand, wo du kannst wasser haben, 11 

begnüg' ein andrer sich als du mit kleinen gaben I 
eh diesen notdienst du getan an mir, 36. 

nimmt gott freiwilligen dienst nicht an von dir. 

9 Auf den tod des Abu Firäs. 
Mich kennen gelehrt hat den mangel des schlaÜB, 
seitdem du mir fehltest, dein fall auf Samad. 
sei thau dieser statte, weil dich sie umschließt: 
sei weh ihr, weil weh dort betroflfen dich hat. 



\ 



* 






Epiphaniana. 



14 



In sehr jungen griechischen hdss finden sich unter dem na- 
men des Epiphanius notizen, welche schon im siebenzehnten 
Jahrhundert die aufmerksamkeit der gelehrten auf sich gezogen 
haben, da ich , das buch des Epiphanius über maße und gewichte 
in einer syrischen Übersetzung vollständig besitze, und sein original 
herzustellen habe, sind mir die fragmente von Wichtigkeit gewesen, 
das iota adscriptum, das sich in ihnen einige male (93 B 13 usw) 
erhalten hat, beweist, daß sie einem codex etwa des eilften Jahr- 
hunderts entstammen: dieser selbst muß unmittelbar auf eine 
uncialhds zurückgehn. 

Es handelt sich jetzt nicht darum, den text des Epiphanius 
zu finden — das wird erst möglich sein, nachdem ich die syrische 
Übersetzung desselben gedruckt haben werde — : es kann nur 
beabsichtigt werden, das mir zugängliche material behufs weiterer 
Studien mitzuteilen. 

I 

= Bodleyanus miscell 212, früher Auctar T II 12, ge- 
hörte einst Meermann (Bibl Meermann tom 4 n 129. Gu 11 stiv 10). 
blatt 87^ bis 97^. aus ihm mein text buchstäblich treu, so weit 
dies mit den Göttinger typen zu machen war. 

D — Paris graec 2665 (früher CIOXI 1105 8258. an manu 
Hermonymi?). blatt 204^ bis 210^ 

M = Bodleyan miscell 211, früher Auctar T II 11: ge- 
hörte einst Meermann (Bibl Meermann tom 4 n 127 Gu 37 0). 
blatt 73^ bis 78^. 

Accente und worttrennung vergleiche ich nicht, es ist klar, 
daß 0DM auf denselben archetypus zurückgehn, welcher sich mit 
hülfe des Syrers leicht selbst von mir, ohne diese nur von einem 
metrologen von fach nicht ohne mühe herstellen lassen wird. 

Die Seitenzahlen von stehen ohne klammem, die von M 
tmd D in klammem mit den betreffenden buchstaben am rande, 
so daß jeder der fehler vermutet (und leider werde ich sie nicht 
ganz vermieden haben) leicht in den hdss nachsehen oder nach- 
sehen lassen kann. 

Vorbehalt über die benutzung in der vorrede zu dem gan- 
zen bände. 



/ 



211 
1 Tov dylov in'iifavtoVj nsql fii [D 204»] 87 A 

KÖQOts ahov (lödia X, ä xiuXfj 

ta$ x^Q' X^Q ^^ ^^^ ^^ '^^ 
5 ßoßvtov vno&iG€(afS Xiystat. 

%(OQia yccQ ra ßovvia: — Osxik. 

inaqiiai ßä&oC iXdiov •• 

^€(pmv V, ictudh tovvo x^o tov 
10 ilwoiglmov igyafflait: 

MvdCifS iözl fiödta te. tshov 

^xQ$(J^a fiivtQOv: — 2cctop itsüv** 

fA6dto(f xofiovXdwif: de sfi^at 

fAodiOV cc d' \\ VYQOV dh ^sOtüSp p* [M 73^] 

15 rofAÖQ (JtiXQÖP [AÖdta iß' ^€(ttdip 

V' fAiöifAVOP. (Aodia €* xotPt^ 

xa» vcpfjtccvTdp •/• Ärw di iiitqop 

^stndßp ß xa$xd$ noctifAÖQiop' iian 
. tfop dvo dQaxwp t^a ^ajocr fj,S 

1 fAirgop iiXsiop* xqia (Airqa 87 B 

if€(iiddk€<oa' Sxatnop i^hqop yo 
fAÖQ sl^BP • TÖ di yofAÖQ * Ssxatop i 
ctk tov fisydXov iibhqov tijff äq 
5 tdßfiC toi^ti(fn ie&KOP e: tq( 
a xapä xovdqitov* tä xapd xa 
PkdxiXka xaXst* %opdqitov di' 
iatiP tldofS oitov elg dvo ts/APÖ 
(aspoüp: pißeXop oipov fjtitqop 
10 S^otftJv qp' KotvXfj' ^[A^avisotiov 
*/* o^€P ol noXovPtsfS oioPBi iXaio 
xotvXKStäk xaXovPtan tqvßXi 
OP' t^ta(A€p nXadkp itfup il^vßd 
q)t0P ehovp naqotpltS' x^Q^*^ 

87 A 5 kann zur not ßovymy gelesen werden M | 8 indQ/^c M. 
aus D habe ich ^nagfia abgeschrieben | 10 aXmoTQtmov M | 12 5 xQi- 
9^s M I 12 fjity von fumQou hängt durch sigle geschrieben in D an 
lixQtCfia I 12 fihQov M j 16 fxtöifivov D, Mi&ifivov^ \ 17 statt der sigle «ötiv 
M I 18 nach /f + D ein zeichen, das sehr verschiedene gestalt annimmt, 
da ich in dem vorrate der druckerei nichts finde um diesen Proteus 
darzustellen , schreibe ich je nach dem jedesmaligen aussehen S s x, , 
ohne damit für genaue wiedergäbe einstehn zu wollen, hier also in 
D g. nach /S -h c IZ M (etwa so) I 18 x«» DM | 18 noctfifio^i^ov DM | 
20 uQmßfi (CTw M I 87 B 5 sigle statt # D , siehe tafel | 5 nach t f 
gll M (wie 87 A 18) | 6/7 xavKSxdUa DM* | 7 vor xaln + * D | 8/9 
ufipofAtvop DM I 9 Ntßd DM | 11 mii'.M | 13 Dyw^fV D, xn^fAiv M mit 
acut auf dem ersten v \ U naqotpna M 

14* 



212 

cvwv cdtov sxsk ' td ds (fdtoy 

elxoütdvo o^etftwp */* ^^^ äXXo$g 

ÖS ifj' xdi KÖ: KafitpdxKffj i 

datoif' ^€(ficSp d' ovo o idnxov 
20 fa* TOfi«v iiiya ^scftwy n' to dh 
1 äytw l^sdtwv S' \\ Xdßamqov (avqov . [D 204 J 88 A 

ßvdciov i(Jü (StqoYYvXostdsfS xwqovv 

Xa- ^(livav cixXov voaixXov i 

tnl ' to titaqtov x^C yo ' ^yovv 
b vo i' fAadsxaiß' Xiysi tovcT xv 

G^ovC zd dl (AaOfAaQÖd' Xii> 

y€h %ova divXtCT^Qaff ^xovv X'* 

•&(AiOV(S' Kvad^oc ntjfiiveKf' 

dnXovv nozfiQiOV i<Jti ^sükov S' h^ 
10 d« slaxQinXovv. ö ion ^eaxtiop y 

dvrXijriJQioy dhicti,v dnoxegafilop 

ävtXoiv diä fAaxgda Xaß^tf xv 

ad'OfS' ix^i yo ä' TO ds wv i 

Xdiovyo aS' o ds wv olvovyo aS c; o 
Ih ds tov liiXnoa yo ßg' || yoiAOQ xo [AI 74*] 

Ikiya • xal XsxeO''' • iexfiiy äemg * 

€vv x(S nQoq)ijxfi lacsih sXqfjmk* 

ifAKfd^wffdfAtjp ifxavtcS XexsS^ 

XQiO^cov xo ovv dvtö 'I' *€• ydq 
20 (Aodia Cfinaivovxai,: dgayfAij" 
1 yQdfjtfiaxa xgia* dvQS^dXevgov ' 88 B 

dgi^ X^^Qog ij xQdxtjaKTj kdßoa 

CixOV ^saxdüV €l>' fJbSXQiX'^ff' 5« 

Cx<op oß: nsQl axa&ficov: 
5 A^qyvQta xd xaixccXxd (Sxd&fjt^ 
«• yqdniiaxa xqia^ dqyvqoa 
6 xiXsioa [1] q: dqyvqog xdi iiidg 
xal iJkav^a* ye x* dfAqioqevG* |« 
atcov xd' Caqiov xaXeTxat' Xenxmv 
10 5; äotfdgiov axa^fjbog yqafifAd 

15 C klar (vgl etwa die letzte zeile dieser seite), rechter winkel 
mit strich darüber D, gll M (wie 87 A 18) | 17 ^t<n(Oif M i 17 sigle für 
tany >► M | 18 Ka/4ipaxjj und *? unter 9 (alles pr m) D, KafzipaTtiis M [ 
19 Xova M I 88 A 1 ^ M I 1 Alaßacrgoy M | 2 ßvfftnoy DM 3 für ktt 
M ga aber g mit dem tausendstrich | 3 ? (nivay M | 3 med Sixfiov M | 
4 cT M I 4 yo in D mit der sigle der tafel | 5 ro D mit der sigle der 
tafel I 5 ß von /xcedfxooß pr m aus etwas anderem D | 5/6 xva&ovg DM j 
6 /^aafiagcjfh DM | 6 ende ks DM | 7/8 *»f4ove DM | 9 ^ M | 11 aytXtj- 
TTjQtoy DM I 11 xegafiiov DM | 12 aurlovy DM | 13 to OD, M | 14 agil 
M beide male für aS \ 14 das zweite mal «^ D | 15 ßgD, ßgllM | 17 
anfang ev DM | 17 matt M | 19 fony M | 88 B 1 dgcc^ DM | 2 dg«^ DM 
3 « 0, sigle der tafel D, esll M | 7 f^vag DM | 9 aaaagioy DM 



213 

tfAV S\ BaXdvtiOP öxal^llKT öfiva 

qicuv öV yivstat [2] w/? ^ • didqa 

yfiov äy^ov yQcififAaTa 8: (Avd' yo 

X' KoÖQavti^g' vov(Afioi)<f äywv yqü 
15 (AfkaTa pS: Xsmdv äatop* äyet yqd 

fifiava TQta' ksntdp o i(fn atad"" 

(AOP yo id d' fuXiagliJtov 8 xai XQ^ 

aovv Mal ^f*KW Tov II aQyvQOV äysi [D 205*] 

yo i' — PÖfnCiAa älXo* [3] Qxe: Cfßo 
20 Xda öil^aQyvQlov äysi yQd(ifia 
1 TU tqia: ö 'aXXnt' 6 äyeh ygdfAfAa 89 A 

ta y: atxXoa o äytoa* Syst yqd 

l^fAata $ß: (/(frctt^Q' äyei yqd 

fjifAara iß: OdXXta d xai xaXdm 
5 ov* äyst dqyvQOvo iß c ötjvdqia 

cv X $ß c EvQOP TOP (ftxXop top 

äyiop ip toter dq'ithfiOKSj ovt<a<S' Xv 

TQ(OC€t (fflClP TOP nquitO TOXOPdOV 

s <T$xX(ap' xaTa top aixXov top äyt 
10 op i$xoa$ 6ßoXo$ ettffj' — Cfl^vßaffop* s 

Xst ^itSTaa ij: XWV *X** ^i(na(f fifi: 

KoxXidqiOP* sx€i l^icfraC oß: öetMPVSt 

TOP alxXop d dßoXcSp' o oßoXotf äysi^ yqd 

[AfiaTa y Saup öttlxXoa idytoö yqd 
15 (ificcra iß* xal o ßaCihxöü yqdfi 

fAccta ©• II TodißvdqioP* C daadqi [M 74^] 

ov vn^qxBP' O"" dh aqyvqoa q dijpdqt 

«• aqyvqoa d^ iTvntoO'fj' dr^dq 

X^a td p6fi$0fAa c ^dh* toop de 
20 aaqlwp iipoiTi^C€P' dßqadfi di 
1 slay^p x«^aa>' y^^^i top Tvnop tovtop 89 B 

* ipijpoxsPi dqaxfiti' ^ix^vca yqd 

fifAUTa y T^P Tqixap tov dßsc 

daXdgA ip TOVTco reo aixXio iaza^fil 
5 fov xatd xaiqöp St^dp ixsiqecio 

T^p x£g>aX^p aixXovö qxB ö icii yoXa 

11 ^ DM I 12 SO, f D, A J/M wo \ oben und unten ein knöpfchen 
hat I 13 ^ M I 13 nach fiya lücke für ein wörtchen- D I 14 Kodqayns 
W I 14 yov^fÄog D, vovfzog M | 15 nur ^ M | 16 y M | 17 anfg ^kjvM j 
17 fitjk'ktQifftov D, wo X über a, 'i über der zeile: Mnf^aQiaioy M | 89 A 
1 y DM I 1 oxXxtj D , oXxfj M | 1 zweites o > DM | 4 am rande von 
anderer band aG: wohin? | 4 ßaXtcyuM | 5 f D, f//M | öcr^M | 6 statt 
X D die sigle der tafel, M siehe tafel | 8 «» von iQOiat* D pr m aus*/? | 
8 ngoratoxoy M 1 10 «*<r# mit strich über dem zweiten *M | 13 «/«»M | 14 
TQW D I 16 ^ M I 16 TO dtyamoy D, to dtjyaQ^oy M | 16/17 aaaaQ^ovg D, 
accnqta M | 19 c tidi 0, tx dt DM | 19/20 ttGavQtu}y M | 19 ende c war 
q in D, dies pr m in <r gebessert | 89 B 2 anfg asper > M | 2 hy^- 
voxiy D I 3 jqixa DM | 3/4 aßiaaXafx M | 4 iovto M | 5 ixt*q%to DM 



214 

xcS Yivovta$ X ß ygclfAfiava y: (tÖP 

Cta&f^dp di iv aQyVQioi) d alxXoa i äyt 
10 0(f' oßoldop d YQ iß: O' di ißoloif ä 

äy€& YQücfifiata /* Tip ata^fköp di 

iv äqyvqioi anot^ iunovpto oin dl 

^aQ/VQhv di nsnovfiikivQWOC' 6ßo 

loa oiv toiho ^p fivo* äpu tov 
15 fAccPfj' II td fA6P yaQ ttj $ ißgcit fActPfj [D 205^] 

aQYVQOO naXeUat' ^ di fAvä ^Iva 

hx^ TsCaqdxoptai (ftatiJQ iaü tov 

ziötfi yo X X a yo ij u 6 neq^ fkBtqtup i 

vigiop' xdßo(S' i^ aiz^tf rija d& 
20 aXixxov didtfOQOV iii%qop i^l titag 
1 top (Aodiov: — XoZp$^ ts xcU vq)ij • ip f$4p 90 A 

i(fn tdf$itQOP' dtxTcoJ^ tdooPÖfJMt^ 

xixXijta^' icnds dvo l^eotäp xä& no 

<nijf$ÖQiOp; — ÖQ^l^ dXsvQOV tovto d 
5 n^Q^ SQyop icu xal naCi> d^Xop :• dgvd 

ßij * tovTO to nitqop na^ iß^dtoiff i 

xXij&ij' iondi oß ^e&twp* ix noXX^<f di 

dxQtßsiaa xä$ tovto ovtw(f (WP'ilx- 

^fj* ißöofAijxopta di ovo äpdQcg to 
10 X€ tÖP nvqyop oaxodofAOVP xdt t^p 

ßaßvXüopa' öts eia oß yXiatsCaC 

ix fitätf CVPijx^fl(fCiP ' o&€P xä$ fki 

qondi ixXijd'rjCap' dta t^P f$sfk€ 

QiüfAipfH q)(OP^ * toydq dvto xd& iy^B 
15 tqtxta XMi TöfAitQOP €xs*' xaid 

tö II (JkitQOP td äyiop tQla fAitqa cefA& [M 75*] 

ddXsov * ätoits dyyiXokC äßgadfä 

t^p cdqap itotfAd^tP nQOCittauP' 

i^üSp tQKop fAitQtop iyxQV^kcp äq 

7 c M I 8 für A DM die sigle der tafel | 8 tQ$a D | 8/9 was in ( ) 
steht, auch in in ( ) und aufierdem von erster dinte unterstrichen: 
> DM I 10 «> DM I 11 «y»D, «/wM | ntwnovyn DM | 12/13 «| DM | 
13 ntnovfiiuvog DM, danach + ^^^ ^>^^ ctdtjgov M | 15 » >• M | 15 
tfiqcfdt DM 1 17 ncöttQoxovta M | 18 nat&y DM: wegen D vgl 207» 15 
der pariser hds, wo ysyovacitf so ausläuft wie hier lecuv \ 18 statt A 
das litrazeichen DM I 18 in ist eher •; als x zu lesen, » D : M unklar | 
18 mitte « > DM t 18 rngt DM, dafär hat die sigle, einen schräg 
nach links gewandten strich, der über der mitte jeder seite einen 
punkt trägt (das zeichen für eoTM^, nur nach links schauend), dies 
hätte ich in den text setzen mtissen: allein der setzer vennockt-t 
nicht es auszudrücken | 90 A 4 dQul DM \ Ö rand wohl nicht toa 
erster hand naq wtiyvnnen D : so M im texte I 13 qonts DM | 14 ^««^ 
yijy DM I 14 <f>ioy^ DM | 14 yao 0, di DM | 15 rgnt^q DM | 15 »tu: und 
d^r strich > DM | 17 äaXtü}^ DM | 18 cagqtiu DM | 18 cmjua<rtt* M { 
18 nqoGttttTU¥ DM 



< 



215 

20 tov yePiad-at äpsuUatO' raSta 
1 dS td (litQa S^xacvov yofjtOQi /*ixoiQst 90 B 

Mkfi&fj • to yccQ yofAOQ ' dSxatov^v tov 

(MydXov (ihgov %ov^ Sonv T^a dg 

taßr^a* Syivtra^ imd ^iavat xdt ni 
5 [Amov: tqIcc xctvdxov dgitcov Sv 

'd'a iicid-afSi, t6t€ totd xavov dno 

'äd'sa&at tova x^rd^^Tatf* «Cr* ydg 

sXdoo ahov sla dvo tsfAydgAsvav: 

NißsXotp II rovißsX lUtqov iatlp ?« [D 206*] 

10 CzfSp QP' Tocdtop' ^sütcop PS vndqxst :• 

dXdßaÖtQOP (AVQOP' ßvGdioP fA€P ^ 

sXovp */' 7<^ opofian Xltgaif di i&a 

CO ip dvtiü TOV iXdiov ataO^fidS' tw 

ÖS fAhgoü idvlp l^iazov td fjfjuav* dXd 
15 ßaötQÖ db xvtxXtjtaf Sid td sdd'QV 

ntopdXiop dn€txa^6(M€(i€P0P : — 

KafAtpdxfjC vdatoc doidsxa §€ 

atMP •/* ^ ikitqop' tod^ tu) '^Xia i^ot 

(iaa&8P' i(ni> xdi avtd xayktfßdxfiC* 
20 (J i(S%l ^€(ft(Sp td fAitQOP* otad-fiöfS d 
1 l^sfSt^p iatlp : — KoivXfj* ^fAKtv S€(ftov, 91 A 

vndgxst* xdxXijtatö^ xotvXr^' and 

tov tdp l^idvqp elcdvo xonts&d'at : 

Kiad-öa itSup* ixtop ^iatov: Ms 
5 &Bxx(Ad''' Xiysi tovd xva&ov<f ^ 

ygaipjj' td di (Aa(T(Aagoo& Xiyei' tdvc 

öwXttijgaC' noXXdxfjff di tdÜ dvtcS 

opdfAan xgtiddikBPs Xiysi, ntgi, tdop 

^d'iJbdSp' '^^fjboiydg xdt ol vXi(TtiJQ€(T' 
10 d»d tfjPfiiap xal t^p adt^P XQV^^^ 

xaXovptm ;. TgvßXiop iöap oipoßcc 

ffOP t^p nXdaijp ^tot nagoipits* ly 

(At<sv dh l^idxov td (A^tgop Sx^t* ^eat^ö 

aXI^aPÖgipda' dvo htgwp ipigsi, öXxijp 

20 iusTHlaw M gegen DO | 90 B 1/2 yo/aog txk9j»tj im texte mit 
^ über €xXfj^f]y am rande «/w^«» D. dasselbe meint auch 0. yofioQ 
iXfOQH M (ohne kxXiq^Ti) \ 2 yag 0, 6% DM | 3 «on M | 6 xavoK M , wo 
oig mit derselben sigle wie das in to»? | 7 yag 0, <f« DM | 8 ztfivofiivoy 
DM I 9 o^i^ov DM I 10 vg D, pg U ] 11 fdvgov M i 11 ßKrtr^oyD | 11/12 
^vkovy und, statt der sigle für «<rr» das zeichen der tafel D, vtkovy M | 
12 eany M statt der sigle | 13 to OD, iw M | 13/14 m de [Ätigov M | 14 
D rand tf: wohin gehörig? | 15 ßatngoy DM j 15 xvfxil»;!«* D (in steht 
« halb über der zeile), xfxXfjtat M | 15 ende ty&gv M | 16 anuxat^ofAtyoy 
DM I 17 Kafi^ax'is M | 18 «<m M | 18 §rok DM | 91 A 4 twv M | 5 ^f^- 
xtad- D, wo V über der zeile j 7 dtvU<nijQas D | 7 noXkaxtg M | 8;|f^i/(ra- 
fiayt 0', XQ'i^^f*^^^^ M 1 10 » von fiiay verkleckst M, accent alt | 11 
icny > M I 12 nkatfty M | 14 ake^aydgHyos M | 14 hirgwy M 



216 
15 iv Tiiu ildioa: dnÖQVfia' nagafw 

yaQ (Sa'iuov iotiv :. O' d^ öatttia ö 
dXt^&ivda xß ^sütcoy iativ: 2aßid'd 
Tovto (Wqa'uxov i&a vd ovofka S e^ 
20 fAfjvdvstai XfivmXov ävzlfjgAa na 
1 Qd daxaX(ovitai(S' ^saiiav xß* ^v^ 91 B 

11 Tovto fjtiya idtl ^sOtiav tfj xodi f^v [D 206^] 

^' VQ ÖS xaXovfASVOv äyiop' ^eattar S' 
5 ian dcadixatav fjbeTQtjtov :- TdXa 
v%6v i(Tu To vnsgßdXov ndv Ctad-^u 

Ciiov QX€ XtTQciüV vfidqxsk X Xemd 

%ov taXdvtov: aXamd xaXsnak 
10 docdqsia* $ 6^ daadqsia indq^s^ 

Tö dfivdqiov Q ds drjvaqioav vnfiqx^^ 

o dqyvQOü* dqYVQOvd ds irvnvo&fi 

dn^ dqxr^c td vofjbKTfxa ix 6s twp bi 

aaQiiAv djidQx^a tovto insipohtj 
15 CS' <paal ds tov dßQadfi har^v ^a 

vavaiavxhv zvnov svfjVOxijCM* töv 

di taXdvxov vd sxatov hxootons 

fATTVOV ^XitQa' ^ds Xhga' tß yo v 

ndgxst ' ^6s yo sxsi atatf^Qaa dvo • d 
20 dfi ctut'^q ^(juav ikiv iaxi yo sx(op — 
1 dvo diÖQayfJLa' xaXstxai dh xdi xo 92 A 

dqdvtfic %6 aixXov to di olxXov %6 %6 

%aq vovfilv ^v t^a oyxiaa* ^(juav 

6^ Tov üTaT^QOC" dvo dqaxfi^dc sl 
5 ;f«>'- oydoov ydq t^C oyxiatS r^v ^öqa 

yiiri ixaXsPto di xd$ oXxij ^ dqayfjbij — 

tov avxov (fvad-fAOv (pfjfil dk da xal irco 

aixXco %fiv TQixcc tov dßsacaXcbfjb ic%d 

S-fAi^ov xaxd töv xsqöp ot'dp ixoQs 
10 ßsro öXxdff ixovöaü qxs aixXovtf* o 

icu rqlaxov tafjudö yo xal aixXov i 

vda de dvo ^fAiav Xvtqoav xdi dxXov 

spöa: — nsQi oßoXov: O^oßoXda xdi 



15cAaft(a OD, äiX: M (wo il über der zeile prm) | 15 «710^7^« M' 
20 avThtfia DM | 91 B 1 97V als erstes wort eines artikels DM | 8 to 
DM I 4 ende ^ M | 5 futqnov M | 6 vmgßaUoy DM | 8 ^cr^cuv M | 8 li- 
trazeichen D, xa& M | 11 ende dvvaQKoy M | 12 tgvn(od7i M? | 13/14 ovtfcra- 
giioyDj uCffagiiayM \ IßvaiayroyDiS. \ lQeytjyoxevatI>M | IS yo OD, oyxtas 
M I 19 oyxta M | 20 $<nty D | 20 oyxMg M | 92 A 2 dgayns M | 5 9 von 
fldga pr m am rande D | 7 ^tjf^ij M | 8 aßscaXoif/, M | 9 XMQoy DM^ 
9/10 ixoQiytio M I 10 ßin D | 10 oheugDUO^ \ 11 oyxtag M | 11 * von 
ctxkov pr m über etwas anderem D | 12 ^fiicicv M | 12 UtQfoy DM 



217 

avzda ip tlQyVQloKf hstinioio* \\ S fD 207*] 

15 ydoop d*^v aal avTÖa t^a yo' ovtc i 

^aQyvQOV nsnohfiik^voa* äV äno^ (U |]M 76*] 

drJQOV oßoXdc di toiko duf^v f^v di 

xdi stsqofS oßovXda i^agyvQOV nsno^ 

fjUivoa voiiKrfAa cSv* S ^v Xsmo 
20 vaiov oydofixooTdvds ^r t^<T dyxlag. 
1 Xiysi yäq iv %(aa XsvXuxw to dh di 92 B 

ÖQayfAOV X oßoXök* on di tixaqxö i 

cm ri^G oyxiatf todidqayiMt ^dfj 

idsi^afiev :• x^^ot %ovtovo ol dt 
5 yvntioif i(p€vQayto* dgyvQtcc di siat %6 

TvnofAipa J«o naqd iXs^apdqsvcXi ' 

Tci äqyvqta xdXx^va xaXfZTa$ * iifu 

6s oxctXxdc tdv Cta^fkdp oydov dqa 

XMij: — (Avä' ävri tov fjuxvij t^fAsy 
10 ydq ivqatäf fAdvfj o dqyvq^a xaXst 

ta&* ^ de (Avä ^iyaXijx^' tsCCa 

qaxovra (SravqqoiV idüv totnStfav 

yo X XizqafT fiiao' xal dtfAvqov:- 

äqyvqlcav ds* noXXol Tvnot xatd top 
15 xsqov ysydraüij' xal ßaCtXevct ys 

yivfrai * xal xatd td dvo(Aa ad 

tov' %6vö(Jbi(Siia iTetvnoato: di 

XqvfSov ds ixdXovv oi naXatoh td igf 

f*KJV %ov dqyvqov td ds dqyvqovv 
20 %ov€Ö iftw to ol ^(OfMxto& (uXtaqi<r& 
1 ov xaXovCkV iqfjbfiPsvsvai titqana 93 A 

nxovi todh dixqvdov xal tovro dq 

yvqiov^p' onsq xißdijXop vduqop i 

xXij&fj' dpatqsd'iptotr d^ tov ßa 
5 ütXiiod* toTs ov %d opofjba ip vtS 

dtaxqv(T(a ixsxccqdxw td pöfju-' 

afAtt dvtd dnoßaXXöfASPOP xißdfj 

Xop ixXfj&fj' tovt^ icup ddoxt^kOPi 

II OöXXkT' S xal ßaXdPt$op xaXsttat- o [D 207'] 

10 ndtj nXovtai,' dvo ydq slctP dqyvqol* 

14 tgsTvnoito D I 15 oyx^aa M | 16 «iU DM | 17 mitte (f« > M | 18 
oßolog M I 20 rand ü^ D: wohin? | 92 B 1 tiu M | 1 Xtvmxto DM | 2 7«- 
ragtoy DM | 3 to d&dgayfta D, WO cf* pr m über der zeile : ro didgay/noy 
M I 4 %MokftfAtw M I 4 tovjotg D | 6 Tvmafxtva M | 6 itU^av^gsvch DM | 
8 oySoov DM | 8/9 öq«xh^ OD, oyxia m idgay/ui M | 10 ißganfk M | 10 
«qyvQtovc Dy a^yvQovs M |'ll 9 vtaXjpai D, ^ Uahxfi M | 13 oyxUtg M | 
Ib xte^Qoy DM | 15 ytyovaahu DM | 15 xa» ßac^ nur am rande D, ohne 
angäbe wo es einzuigen | 17 sivtkoto M | 19 med in aqyvqov ist zwei- 
tes ^ pr m aus gt gemacht D | 93 A 2 ;|f von d^xQ^^oy pr m über etwas 
anderem D | 4 ixXs^S^ M? | 6 <ri» von dHtxQvccD verkleckst, dann pr m 
wiederholt D | 6 ixtxägaxroi M | 9 noXlig M | 9 ßalXaynov M 



218 

o yty€ta& ctj dfivdqia ksmol dv6(po 
XXsiC xatd TÖv dijvaQ^afidp' äi! oi 

XCCTCt TÖV dQyVQtafÄÖP : fACtQKf: (Ad 

%QOv icvl nagd novnxota' dvo idQ€& 
15 cw V II ij d^ vdgsia nagd vagavu — [M 76^] 

votc $s l^satmv iciiv (Säte stva^ %ov 

xt^TiQOV X ^eatfiop dXe^apdgtPfSp* xv 

TtQoa naqd toX<s aitoXa nopttxotg 
19 ikinqop i(nlp ^fiQcop yePijfAdtfap fAO 
1 diuip dvo* o Xdy€za& slvd^ naqd av 93 B 

toter xoiPixop € ^ di x^^*^ ^^^ ^ 

toXa l^eotdop dt/o* tSa vitpa^ top xv 

ngop iSsardSp x* KaXla&op iifup na 
5 gd tote avgoXff* %d ^(akw tov v 

ygov cdtov o idn ^€<nüop xe: £oyy& 

dgiop di fihgov vygop iCT& xiü adtd 

nagd ^tafAaXoKf ofAOv ydg xal td ovo 

fAd iüti, nagd ^eofAaio^cf ix<pt$POv 
10 (A€POP' xal td5p äXXüüP xgopoygdip 

cop dijXovfASPOP * (&(f sxa(S%oc TiSp %6 

te ßa(fiXiaiP xatd q>$XoufAiap 

tdSc dij(A(ot ^cdfiaCfop ngdg €dg>ga 

iSiap ixagi^oPTO' 3 s^fAfjPsvhai — 
15 ffVP^(A[A4pop ^ avpiötgafAfiipoPi — 

J?x* tijcf dgxatoXoyiac Uatffflnnop :. 

(fn toXa na^ evgaioid nsglixsi dvo 

Xoaü draxoviS' oös ;^ot/<r sx^t ^Sötac 

S* SPd'BP ydg xal ^i<n^(f iäpofAd 
1 a^ij dnd wie «5* fSaneg CfHAair- 94 A 

psi xatd ^cofiaiotü di(t td €^': — 

Ex' tov ^ tfj(t dgxaioXoyiatf tov 

aitov : — || (fn ö xddoa 6^«* l^crtwc [D 208*] 

5 oß\ Ex tov ü- tov dvtov' oti to- 

adtop nsgiixBk (aoSh^p ipa ita 

hxoPi ix tov IC tov aitov ot& 6 

xogott ixe&' fAcdlfiPOVtf ' dtnxoiff 

t : — n€gl Xtstgat y^(f: — 
10 Tid lovyöp ixs& d^ hagif^xoa nilx^$€f 

11 (n7M I 12aUDM | 16i$M | 17 aXt^aydgtyai^U^ | 19 fdstgoy DU \ 
93 B 1 ityat >• M | 2 ;^o»v«x(üi^ M | 3 c» von s^yM pr m über etwas ande- 
rem D | 4 olla»6y M | 5/6 aygov M | 6 €<fny M | 8 naga OM, n<K D | 13 to» 
<fi7^a>M| l^l(oainnovJ)f%iiitinnovM. | llißgaloMlA \ 18an»/9ov(D, aberam 
ß ein correcturversuch [ 19 ^ DM | 94 A 1 ^^ M | 1/2 atnaiyn D, aber am 
rande fut^ytt | 2 o»(r > M | 2 ^f M | 4 ßadog D, kann ebenso gelesen 
werden : M klar xadog | 6 rand D g9; aber wohin? | 7 rand xa M rot j 
8 rand D xa, aber wohin? | 9 Xkrgmy J), fitrgoip M | 10 fo bis 12 fflO: 
xo iovyoy cj^«* agovgat «• <fatkt$s A. 9 agavga ix^$ Cava S [c| M]. «;|ft« 
(ff €^s fAfixos ntjxtt^ 



219 

qX xal b((S tö nXttxoa müa^^oaf i 

CUP ^ aQOVQtx m^xäv qX\ — Td nXi ' 

d'QOV sxsi> €iüfi^xoG nti%mv xS *• 

xai sla TÖ nXatod doCavTcea* s^b^ 
15 tiöaxia xaßUaö S' xoglea %6 % 

ovydp Xiystm (fanicov X' Sx^ ds 

^ xovQ^a loflysQO (iucqu ^y äQOtQ& 

ä* td ^vyo e;wßoiav t^<f fniiqaq 

fSah:iaa [4]: O* nijx^a' ix^t da [M 77*] 

20 xtvXova xd' 6 naXai(rv^a Sx^i dccxtv * 

1 Xova d* ^ (fni^afjtfl Sx^i, daxtijXova 94 B 

iß' nodiftffjböc €X€& dcattvXovtf ö: ^ n& 

^afi^ Sx^t daxtvXova iß' i nodii^g 

«X«* daxivXovc iS* td nXitor icüv da 
5 xtvXov tö Sx td i*lXiov 8X€$ <fmdia ^ g 

ti Xltqa sx€i ovyxiaa iß* yga cn^i — 

Tivla xäk noaaXeidi (AStQoßoXiar xal 

nö(fa& TtQO ^fjpfjbitQiiüip €vx^^(^'^f^ f*^ 

tQa: (ftijxsi tpij^og: — ff dantvXo<f 
10 nQiZtov iativ cSansQ ÖTta 

Xalöt^if ixsi daxtvXovtf 6: 6 novit S 

X€t naXaiatd(f d* daxtilows $S: änij 

Xva «x«* nodav a g naXaitndtf S' da 

xtvXova xd: td ß^fia i^e* f^\\x^v ^ Ö^ 208^] 

15 xai nödav a' o '/' nodsg ß g naXa& 

atctff $: ^ÖQyvid sxsi ßijptata ß xal 

nod' TTijfx^icr d nodag S: ^ äxeva' S 

Xsi oqylac a g ^ ßrniata d* ni^X'^^ 

C xal nod a nd nd i td nXi&qov ix^i 
20 äx€va(S &' iQyviaa tS* ^ccl nd nd d 

qX xai Hg ro nkarog waavtos [(offavtas M]. icr^y fj ccQovQaxfi^y [dazu 
ntj pr m über der zeile D, mixfov M] gl DM | 13 tu; mit x ^ber der 
belle danach D, nri^ng M | \% xg DM | \hg DM | 15/16 lovyovyou 
M { 18 vov DM I 19 cauag D» wo « verkleckst, acut klar ist: oanag 
M I 20/1 ^aTtrvXovg > M | 94 B 1 klar & 0, A dessen querstrich 
über die schenke! verlängert istD. ich schreibe für diese form künftig 
J I 2 ende cm» M | 3 */3 sieht in D wie *ai aus | 4 i$ M | 4 nUop M | 
5 ^ M I 5 C? D, ^sll M I 6 der freie räum auch in D, yga lücke nn^ 
> alles M I 7 bis 9 tpfiq^og eingeschlossen in D von anderer (gleich- 
zeitiger) band | 8 notfa DM | 8 nQo in OD durch n ausgedrückt, durch 
welches y hindurchgeht (die bekannte abkürzung): das folgende gti^ 
ist in D von alter band in niv corr | 9 0117x17 ^fifog M: doch kann man 
auch cnjxti lesen, wenn man will | 10 lücke auch in D, ausgefüllt durch 
xtci ^ fiovdü in M r 11 (T 0, D wie in zeile 1 | 12 »$ M | 13 nodag D, 
no mit & über o M | 13 p// M | 13 ^ O, c DM ) 14 in xif D das <f wie 
zeile 1 11 I 14 li^a M I 15 no mit & über DM | 15 ^^v M | 15 noStg 
in 0DM d«i<eh im, über denen dd stehn, ausgedrückt | 15 ßll M | 16 
o^ mit Y «foer ^ M | 17 « M | 18 0^ mit y über ^ DM \ 18 «UM { 18 
für d D jiBnes ^ von 1 11 H > M lld hti mit a<r darüber D | 20 o^ 
mit y zwischen oq über der zeile M | 20 ig M { 28 wie 19 D | 20 für 



220 

1 ßijfjkata fA* rn^xeid l^s xa* nd — ' 95 A 

ndni q* naXaKftdü [5]: rd atddt 

ov sx€i nXsd^qa s* äxivaa g iQyiag q 

ßfjfjLaTa c[i nijxBt v ndd x'- 
5 td [illiov ix£t ötädta ^ g nli&Qa fie: 

dxivaü w oqyiaa \pv: ß^pa 

Ta a(a nijx^ig v noäd d(p: nsql fAhqwv xal CTadfAWV — 

^dtov iaiiv fiödtoü xovfjiOvXdwü 

xal d$d TÖ vniQxvfAoc* xalsttM 
10 edtov :• vdXavtov vd (a Xsmd 

iXiysto* XsTtzd d^ ixdXow ta if i 

fAia' g dh dcfsdqid vn^QxsP tots 

%d dijvdqiov* Toit^icsti cd xsqdn 

oy Q* d^ dijvaQttop vmqx^^ ^ ^Q 
15 yVQOva* dqyvqova dh an' dqx^(T 

itvnd^fl to v6fA$^f$a: tdXav 

rov de ndvv i<nlv tö viuqßdXXov 

II Ttav (Tva&fjuiöfitvop lihqov: — [M 77^] 

aXaßa(fiqdp ian ßvaaiop viXovP 
20 x^Q^^ iXdiov «a* dXdßa(fiqop 
1 di Xiyerat dpunaq€$xal^öfA€POP d§ 95 B 

ä TO iv&qvTtwp: dqccy(Ail ianp* ov 

oydoop* xaXsXtai, dl utal oXmiJ' Sxba — 

ovP^ yqd(A(jbaia rqla:* 0*oßoXd<f S 
5 x^^ yqdfAfkccra a g td ^fiijav r^g 

dqay[i^a i<s%i: oxvad-oa sx€& yoß 

oxovc X'S' t6^vßd(fVP yo y: d 

ßddoc wv iXdiov %v:||«) xoxXid [D 209*] 

qtop yqdfifjba a :. ^HfAPdit Xa g' ^ 
10 xaivXfj yqdfAfiata fj: x^Q ^^Qog* 

6 dh xoqoa (aöS X* tsmov todeXiys 

%ak xa* Xsßsd''' dqtdßfj ixXijO'fi 

d D jenes ^ von 1 11 U 18 t 95 A 1 h D | 1 |^ M | 1 9io mit cf 
über der zeile M | 2 wo OD sigle, M t;|3$M|4cMD, o'^M|4 ntjxsi^ 
mit strich über »D, 9117 mit /über der zeile M | 47iomit(füberderzeileM 
5 C^N M| Cund kleiner rechter winkel D | 5 Me D | 6 oqyvag D, wie 94 B 20 M 
7 der tausendstrich in a<a macht daß man in D tau) zu sehen glaubt: 
in fast ao) \ 7 n mit d darüber M | 7 (f von <f^ mit dem tausend- 
strich 0DM I 8 2atog D | 10 für ^ DM die si^le der tafel | 11/12 räy 
ofjila D, rä tcüffdgta Ijyovtf tu vofiia M { 14 dtivdquov D | 16 yofi$(ffÄa 4~ 
takavtov de xara Xnqiüfioy qxs hrgat Hütv M | 17 nayv OD, nahp M | 
19 ßtcchoy DM | 20 ea ganz klar 0, wo « den tausendstrich: DM wie 
die tafel zeigt | 95 B 2 sv^Qvniow M | 2 ov 0, ovyxias D, ovxUtg M | 
3 olßtj D, auch in kann man so lesen | 4 ^ M | 5 yqaufia M | 5 a^ 
D, all M I 5 fifuav M | 6 oyxtas ^ M | 7 j|f? D, ;|fff M. hier und im fol- 
genden lasse ich x drucken , obwohl der Schreiber selbst schwerlich 
je X gemeint hat | 7 aus D notierte ich ro^vßdifty, ro h^vßaq^w M | 7 
oyxMg M I 8 xadog 0?M | 9 litrazeichen all M, litrazeichen (p mit nach 
links liegendem stiele) o; D | 11 <r»7o0 todiXtys 0, tovio d$ Uye DM ' 
12 iUxc» M I 12 A^fdßw M 



221 

na^ ä$yvfnioi(t S •/* X^ß' V^^Q* — 

xi^a i(fn xqd' dvnokfivov nata 
15 yyt^6fk€P0(r ziav d Xoy$^6fMPov sl 

tQVyiav iffuv d^ xat äXXoc (astq^ 

T^<f X nfi: — %ö äyystop disauv 

vneq nß ^ S S tqUc ydg fiitQa 

eicU^i* yofAÖQ ds xqi&wp (kod i€ 
20 TÖfJUXQOP yofAOQ • X S lAväa* *al 
1 lUdtiAVoa (AÖd i€ scnv dl xci* äXXoa — 96 A 

lAidifAPoü 1*66 d g: ^ivßsX x^6 — 

xdßoa xS : Jfv xS ^iXQol : aixXog 

^(Alovyyioy tovio ds Xiysta^ azat^Q 
5 yivsTa^ dl aQyvgia x* olylvovta* 

oßoXol X v(p^ x^^^*^ ^ß' Eiüsßiov rov nafitpiXov : — 

E^xXoytl (fvvtofHoriQa negi [AitQCov 

xal aia^fAdov i$ diatpoQul (ASPävrdSv 

noXXal xata di>a(pdQOV<T x^Q^^' ^ — 
10 XX^ ivl €iQfA(S iv nXfiQoqtoqla uettat zd 

vnoxeifiera* Sx^i, dh xal (0(piXsiav 

oix SXiyijp ^vno^eCKf* d§atd %a — 

nXstata i(Aq)€Q€a^a$ ipiatg d'S 

OTTvevg tOKf ygatpatC: Ttsgi tiSv vygwv fAiTQ(ov: — 

15 ld^XdßaütQO(f Xitga (jbla* o %ov olvov 
diAtfoqsvfS i(Sti: fAstgttija* ^€(PttSv 

fMj: II xddotf' l^EdTfav »d: ngöxoa' [M 78*] 

^satwv */?• x^^^ ^€(ftv5v s: xdßoc 
^stntov S: ^ictijcf Xitqäv ß: xotvXij. 
20 XltQa a: \\ tqißXiov yo d: o^vßd [D 209^ 

1 q>iv' yo y\ xvad'Off yo ß: fivatgov yo g: 96 B 

xoxX$dQ$ov' yo d: ö^düt^ff oiv äga eicf 
xoxXiäQia dpttXvsTO ij s* ^* nsgl toSp i 
vyQoSp (AdtQfopi. NdßeX otpov* l^ecftäp qp: xddo(f 

13 /S* DO. xai mit sigle geschrieben M | 13 stnty M ( 14in;^p(fdas 
(f wie oben schon D, schwerlich x gemeint, sondern litrazeichen M 

14 «710 X^yov DM I 15 d wie oben D | 15 Xoytiofiiytoy M | 15 f»^ M 

16 <f« pr m über der zeile M | 17 ;^ w»/ D, sigle der tafel und »17 M 
18 SS DO, 0/5 ? xa» ^ M I 20 / Ä 0, DM siehe auf der tafel | 96 Ä 
1 nach f4id$fiPog -|- ^o avro fitigoy tcu M | 1 fiodta D | 1 1^» M | 2 ^0- 
Ä« D I 2 ds D, dsll M I 2 Hißtl M I 2 ;fx(f 0, DM siehe auf der tafel 
S X g l^M I 4 ijfitovyxi^oy DM | 5 rand tß D: wohin? rand xß rot M 
5 X OD, (fi;o M I 6 »/J > DM I 8 *l OD, xo* MJ 8 ^«y M | 10 nach II 
-\- «i' M I 13 nltla^a M i 13/14 »erstes ff von &tonytvffto$g ist eigent- 
lich wohl in D nicht da«, es wird wie in geschrieben, also da sein | 

15 ^»a OM, « D I 1« ^ M I 19 ende -{- yo l B, aber pr m getilgt j 20 
XkTQtt$ D I 20 tQvßUoy DM | 20 oyxtas M | 20 (f wie oben D | 96 B 1 (f 
mit acut = 1/4 D ] 1 die beiden ersten male oj^xicr;, das dritte mal 
oyxM M I 1 ende g D, gll M | 2 oyxtag M | 2 ovy doppelt M, das zweite 
rot gestrichen | 3 xoxXvaqw M | 3 ayalv^Tai, DM | 3 >;; 0, ^^ M (wo S 
nur ungefähr), zeichen für neunzig und ^ D | 3 ende v >• DM0' 



224 

2ixXop. to dxlop idti %d xkcaqtov t^q ovyyiag, ineq itfA vo- 25 
fiKffjLa Sp ^fAttfv. Msdc^x Xiyst toi^ Mvd&ovg. %d di ifa(ffjbaQ(iod 
Xiy€& wi>g SivhtU^Qag. Kvad-og n^ (j^p slg anXovv nonJQ^oPj 
o iau l^ifSiov ivog, nn de slg VQtnlovv, o iöt& l^stfiwp zQuav* 
avtlfjt^Qtov db €(Tup ano M8Qaf$iov dwXovv dict fjbaxgäg Xaß^g. 
xva&og ixBi odyylap [JbtaPj d di tov iXcciov odyytap gjkiap ^(üav, 30 
6 d^ TOV oXpov odyylap fiiap xal ixzop, d^ tov fjbiXtTog odyyiag 
dvo ^lA&iTv. FofidQ TÖ (AfycCj xal Xs&ix, Xsd'sx 64, wg ipTtp 
TiQOWiJTfi ^Sitffjä €iQiiTa& „ifu&&(0(rd(ikfiP ifjbavrä Xsdix xqi&iap**. 
TO ovp adTÖ icu. dixa xa\ niPTs yäq f*66$o$ o^fi^atpoPTcci. ^gaxfi^ 
yQctfAfAaTa y, Jqa^ dXsvQOV. dQdll xa^d^ ^ xgctTtjü^g. EIp tö 35 
fiiyaj 1^6<st(Sp dixa xal oxtco, tö di äyiop ^satwp niPTS ^fitCVj 
fASTQfjTdop ^strttap sßdofAijxoPta dvo, l^Qyv0$a xal Td %aXxa 
CTa^(jbiag ygafAiAdTCdP tqkIop. äqyvqog TiXstog XltQaig sxaTOP. 
dgyvQOvg xal (ipd xal fxdp^g ovyyla& eXxodtP, o yipercu XiTqa 
fAia ovyyla$ dxtd. ^Aihifoqsig ^stfTiSp BÜxoCk Teaadqcup, Jvo^^ 
dcaaglcüP, XsnTd. Sp daadqiop ata&iiol yqa(AfidTWP l|. Tqia 
ßaXdpua, xal (poXoi, dfjPaqiiOP dtaxocicop fUPTijxoPTa, yipop- 
Tat Xhqat Tq$axö(Tiat doidexa. Jfjpdqtop (fTa^fii^i Xkqap fjklav 
oiyyiag Tqetg. Jidqaxf^op yqafifiaTWP IJ, AsTvrdp cdTOP äy€& 
yqdfjbf^aTa tqla, Xsmöp i(fn ata0^f*lop ovyyiag tö TiTaqroPAS 
ä(Sdq ydq ißqaixop idn, xal iXaTTOVfiePOP xaXstTat dadqiop, Ttsql 
oi & xvqiog Xiyst „od^^ ^^0 üTqov^ia äaaqiov 7i(üXsttai,f. MiX-^ 
XtaqifStOP xal xqvcovp xal i^^iköv tov dqyvqov äysi, ovyyiag dixa. 
Nö(A$(ffjba Xiiqai sxaTÖP eXxoöi niPTS, poiMCfia äXXtap yqafA^ 
yhdTGip. NovfifAOP. Novf$dg ng ßadtXsig ^PcofiaioiP inolfiCSjSo 
xal nqog to oPOfAa avTov ixX^&fj. ^OßoXdg 6 ovx il^ äqyvqlov, 
äXV and ü$dijqov nsnotf^kipog äy€& yqdfAfkaTa Tqla. oßoXdg o 
i^ äqyvqlov dyst yqdfifiaTa Tqia. ^OXx^ dy€& yqdfJifJbaTa dtJo. 
2ixXog dytog äy€& yqdfjbfiaza ddidsxa. 2TaT^q äy€& yqdgAfuxTa 
deodexa. OdXtjg xal ßaXdpuop €X€& äqyvqovQ dvo ^[i^av. J^-SS 
vdqta diaxöata mPTT^xopTa XiTqai. Nvqop top CixXop top dyiop 
ip zotg dqtx^fiotg ovtaog X$Tqäp dixa nipTa qffjCt top nqiOTO- 

25 (f^ C I 25 oyxtag BC | 25 ende t(fny C 1 26 fiattfiagtoS- BC 127 
^ivhjöTtlQag BC | 28 anfang lanoiv C^ | 28 o BC | 29 &fja xaqag A, yq 
fiaxgag A rand : d&a xaqag BC | 30 beide male oyxiav BC | 30 das erste 
mal fiijay A | 30 o (f« rov tlatov ovyyucy finxy ^ A | 31 o^yov pr m über 
€ka&ov B I 31 oyxtay BC | 31 fitiay A | 31 ende oyxtas BC | 32 /Atya xm 
vki»ix ABC I 34 IC BC | 35 akeßgov BC | 35 x^^Q^^ B | 35 av L, ^y AC, 
tjy mit 6 über j? B | 36 *!/ BC | 36 « BC I 37 futqtmy AC | 37 oß BC 
37 AqyvQtjtt A I 38 y BC I 38 Urgta ABC | 39 ovyyneg A\ oyxiat BC 
89 X BC I 39 + litqa B\iOfztjaA\ AO oyxtat BC\ oyxaiO^ \ 40x(fBC 

41 anfang aaagHoy C I 41 ci' aiTCagtjoy A, ty affag&oy C | 42 (f^oltj BC 

42 rand ov rot C | 43 anfang JUrgea BC*, hrga^g C* | 43 tguiexo<xui$ A, 
nß tjyovy mgntxoffMXk BC, in C ist ts radiert | 43 fi>jay A | 44 oyTuag BC*, 
oyxMv C^ I 44 Ji^gayfAoy BC 1 45 tgti« A | 45 oyxtag BC | 46 ixcagtoy 
> AC I 47 a0ffag$ov A | 47/48 Mtjhagta^oy B | 48 oyxMs BC i 48 * C | 
52 ßoXog mit räum für o B | 53 y BC | 53 HoXxij BC | 53 ende /} BC | 54 tß 
fjyovv dfadixa BC | 54 Stagrtig A^ | 55/56 Jfjyagfja A | 57 kvrgoSy n BC 



225 

WKOp aov nivts tstaXanv** xatd vdv altXov %6v äy^ov sltotSh. 
^O^t'ßaipop Sx€$ ^iatuQ oxtoi. Koxhdqiov Sxsi ^iatag ißdofk^- 

Soxopva dvo. dsiHVvst tdv alnXop tevidqmv dßoXdSr, d oßoXog 
äyst YQä(k(ka%a tqia. etfnp ovp 6 cinlog 6 äyiog ygafUfMceTaiV 
^i Kai d ßaatXmdg 1$. Jfiväqiov il^^KOPta daactgta vnl^qxev, 
i ds äqyvQOvq dtjVccQta . *0 dqyVQOvg itvnci^fj i^ Aqx'^-' 
VQOV ix ds twP äacagimv iq^oitfjaev ^Aßqaäjk etg y^p Xavaäv, 

65 q^ficiy tov tvnov %ovtov ivfjvoxs, Jqaxpfiv yQcefAfMaTa tqia ipa- 
alv 8X€hP. tfjv tqixcc tov ^AßeaaXcofA iv tovna tm cixXm iatcld'- 
(kiCov Hatd vdy xmqdy Stav ixBiqsxo vf^v x€(paXijv, aixXovg ixa- 
top sixotft nivts. 

58 t BC I 58 naia lov ff§xloy B, xat ra rtoy atxkoDy A, xaxa twy tft^ 
Uiay C I 58 6§xoat > B ? | 59 j? iryovv oxxta B, j? C | 59/60 oß tjyovy «/Jcfo- 
f4^xoyia dvo BC | 60 <f BC, rtcaagtoy C rand | 61 y BC, C* = A | 61 
scTty ovy o ^ k, t<sn ovu o BC | 62 xat ßaatUxos «I ^ A | 62 ro d^ya- 
Qtoy BC I 62 { BC I 62 acattQnark, acagta BC | 63 öfiyagtja A | 63 lücke 
fehlt AB i 63/64 a^/^vooi; ABC I 65 dga^fifj n ^X^^^** BC | 65 yga/^ära C | 
65 über tQ^a Cy | 65/66 fa<fiy «/w > BC | 68 folgt Symmicta 167, 1 ABC 



15 



226 



VerbesseruDgen des drucks. 

89 A 6 auch hat statt l das litrazeichen 

8 ob TQoiifH in nicht in tgoett geändert ist? 
20 nach aßgaa^i füge ein komma hinzn 

89 B 8 auch statt l das litrazeichen 

11 zweites ft von ygaf^inaja pr m aus a 

18 X pr m über der zeile 

18 nicht l sondern litrazeichen 

90 B 1 verbinde yo/uoQ if* l/a/^f* 

6 T von tols pr m über der zeile 

15 « von xvtxXtitat nicht halb, sondern ganz über der zeile 

91 A 5 auch in kann ^6rjxa)&' gelesen werden 
91 B 8 litrazeichen, nicht i, 

92ASy von oyxiac pr m aus <r 

14 ItfTvnoTo? 
98 A 1 iQfitjvtvttttt mit nur Einem accente 
94 A 7 nach avrov [so] füge : hinzu 

8 fAtdifAvovg (die beiden andern fied&jnyovg) 

14 nach iacavvac ein : , nicht ein * 

94 B 6 ovyxiaa 

13 as dicht nebeneinander 

15 ßs desgl 

95 B 4 zweites ^ von ygafi/naia pr m über der zeile 

6 unter ß von yoß ein :, /S pr m über : ? 

9 nicht ia sondern litrazeichen a 

96 A 1 und 2 fiidtfjivoff: die beiden andern fjiidtfiyoc 

2 ds dicht zusammen 
4 fnoT^Q mit acut 

7 TKQi mit acut, der später scheint 
15 war JtläßacTQoy, pr m corr 

97 A 12 anfang: auch in scheint in folge einer correctur xigditoy 

zu stehn 
97 B 4 * ngotiQtifAtyot aber lenis verwischt 



227 



Von dem Verfasser der Symmieta erschienen früher, und 
können, soweit sie nicht vergriffen sind oder ausdrücklich 
eine andere bezagsquelle angegeben wird, bei der buch- 
handlung von Karl Trübner zu Straßburg im Elsaß bestellt 
werden: 

1 Zur Urgeschichte der Armenier : ein philologischer ver- 
such. Berlin, Besserschebuchhandlung(WHertz). Januar 1854. 
vergriffen. 
AWeber literarisches centralblatt 1855 nummer 3 

3 Didascalia apostolorum syriace. 1854. 
vergriffen. 

HEwald GGA 1855 stück 129 
GHBernstein ZDMG 11,349—351 
the literary churchman 1858, November 16, seite 424 flf 
8 De geoponicon versione syriaca. programm der Lui- 
senstädtischen realschule zu Berlin, herbst 1855. 
vergriffen, vgl § 20. 

AWeber literarisches centralblatt 1856 nummer 8 
GHBernstein ZDMG 11,351 352 
HEwald GGA 1856 stück 20 
FDübner pariser revue de Tinstruction publique, 20 Avril 

1865, Seite 38 39 
Bahr heidelberger jarbücher der literatur 1855 nummer 60 
seitÄ 959 960 

4 Beliquiae iuris ecclesiastici antiquissimae syriace. 
Juli 1856. 

5 Reliquiae iuris ecclesiastici antiquissimae graece. 
herbst 1856. 

HEwald GGA 1857 stück 101 102 

the literary churchman 1858, November 16, seite 424 ff 

1858, May 22, seite 227 ff 
EBöhmer deutsche Zeitschrift für christliche Wissenschaft 
und christliches leben 1857 nummer 20—23 

6 De novo testamento ad versiouum orientalium fidem 
edendo. programm des Göllnischen realgymnasiums zu Berlin, 
ostern 1857. 

vergriffen, vgl § 20. 

HEwald GGA 1857 stück 101 102 

HMeßner literarisches centralblatt 1858 nummer 88 

Journal des savants 1857, 784 



228 

7 Analecta syriaca. 22 August 1858. 
vergriffen. 

HEwald GGA 1859 stück 26 27 

the literary churchman 1858, November 16, 8eite424ff 

the clerical Journal 1858, December 8, seite 541 542 

8 Hippolyti romani quae feruntur omnia graece. 1 Sep- 
tember 1858. 

vergriffen. 

ALipsius literarisches centralblatt 1859 nummer. 6 

HEwald GGA 1859 stock 26 22 

the clerical Journal 1859, April 8 

9 Ad analecta sua syriaca appendix [arabisch]. 13 Sep- 
tember 1858. 

vergriffen. 

HEwald GGA 1859 stück 26 27 

10 Titi bostreni quae ex opere contra Maniohaeos edito 
in codice hamburgensi servata sunt graece. accedunt lulii 
romani epistulae et Gregorii Thaumaturgi xatd fiiqog nitfttg. 
April 1859. Straßburg, KTrtibner. 

HEwald GGA 1859 stück 176 

the literary churchman 1859, November 1, seite 395 396 
AGEudelbach Zeitschrift für lutherische theologie und 
kirche (1861) 22, 680 681 
ALipsius literarisches centralblatt 1859 nummer 30 

11 Titi bostreni contra Manichaeos libri quatuor syriace. 
10 Mai 1859. 

HEwald GGA 1859 stück 176 

ALipsius literarisches centralblatt 1859 nummer 30 

the clerical Journal, 7 Januar 1860 

12 Geoponicon in sermonem syriacum versorum quae 
supersunt. anfang Juni 1860. KTrübner, Straßburg im 
Elsaß. 

HEwald GGA 1860 stück 180 

13 Clementis romani recognitiones syriace. anfang 1861. 
KTrübner zu Straßburg im Elsaß. 

HEwald GGA 1861 stück 33 

the clerical Journal 1861, March 26, seite 160 161 

14 Libri veteris testamenti apocryphi syriace. April 1861. 
bei KTrübner zu Straßburg im Elsaß. 

HEwald GGA 1861 stück 33 

the literary churchman 1862 seite 91 92 

15 Gonstitutiones apostolorum graece. 1862. 

the home and foreign review 1863, nummer 3, Juni 
AHilgenfeld literarisches centralblatt 1862 nummer 32 
HMeßner neue evangelische kirchenzeitung 1863 num- 
mer 47 
GESteitz theologische Studien und kritiken 1867, 545 — 568 



229 

16 Anmerkangen zur griechischen ttb'ersetznng der Pro- 
verbien. frtihjar 1863. beiKTrtibner zu Straßburg im Elsaß, 

RGosche literarisches ceutralblatt 1863 nummer 25 
the home and foreign review, October 1863 
the Journal of sacred literature, October 1863 
HMeßner neue evangelische fcirchenzeitung 1863 num- 
mer 47 

17 Die vier evangelien arabisch aus der Wiener hand- 
schrift 23 März 1864. bei KTrtibner zu Straßburg im Elsaß. 

18 losephi Scaligeri poemata omnia ex museio Petri Scri- 
verii. editio altera. 1864. bei KTrtibner zu Straßburg im Elsaß. 

Grenzboten 1864, 197—200 

JBernays rheinisches museum für philologie 1864. 

KSchenkl Zeitschrift für oesterreichische gymnasien 1865, 

361—363 
APleckeisen Teubners jarbticher für philologie 1865 
Vlmbriani, Tltalia, 7 Januar 1864 

19 Clementina [die homilien des Clemens von Rom, 
griechisch] 1865. bei KTrtibner zu Straßburg im Elsaß. 

protestantische kirchenzeitang 1865, .... 
literarisches ceutralblatt 1866 nummer 1 
neue evangelische kirchenzeitang 1865 nummer 23 
GESteitztheologische Studien und kritiken 1867, 545—563 
30 Gesammelte abhandlungen. frtihjar 1866. Leipzig 
bei KFKöhler. 

FSpiegel heidelberger jarbticher 1866, 647—660 
GWolff berliner Zeitschrift ftir gymnasialwissenschafk 

1866, 681—684 
WPertsch literarisches ceutralblatt 1867 nummer 48 
FDtibner revue de Instruction publique en Belgique 

1866, 338-340 

21 Materialien zur kritik und geschichte des pentateuchs 
[arabisch: inhaltsangabe hinter der griechischen Genesis]. 
April 1867. 

ThNöldeke GGA 1868 sttick 22 

22 Nachrichten tiber einige familien des namens Boetti- 
cher. Sommer 1867. als handschrift gedruckt, nicht im handel. 

28 Der pentateuch coptisch. 25 August 1867. 

24 Beiträge zur bactrischen lexicographie. September 1867. 
FSpiegel literarisches ceutralblatt 1868 nummer 10 

25 Hieronymi quaestiones hebraicae in libro Geneseos. 
27 März 1868. 

siehe die folgende nummer 

HRoensch Zeitschrift ftir wissenschaftliche theologie 15, 
286—291 

26 Genesis graece. e fide editionis sixtinae addita scrip- 
turae discrepantia e libris manu scriptis a se ipso conlatis et 



232 

Nachträge nnd berichtigangen. 

17,28 Programm des Werderschen gymnasiums zu Berlin 
1864, IS^ 

42,46 letzte zal 21 statt 2 

91 27 bßsk 

96| 16 schreibe 261 für 271 
108 so eben kommt mir darch die gute des Verfassers zu 
„Parthava und Pahlay. Mäda und Mäh. ein votam 
von JOlshausen. separatabdrnck aus den monatsbe- 
richten der königlichen akademie der Wissenschaften 
in Berlin^, ich kann dem leser die vergleichung des 
von Olshansen gebotenen mit meinen oben 26 — 88 
wiederabgedrackten erörterongen ttberlassen. ich mache 
darauf aufmerksam, daß ich abhandlungen 43"^ beitrage 
zur baktrischen lexicographie 85,88 und in der jetzt 
Symmicta 108 abgedruckten stelle mich über pahlaw 
geäußert: pahlawi galt mir als „baronensprache^. ver- 
gleiche Symmicta 120,26. 

106,45 das werk ist neu abgedruckt, Lindau und Leipzig, 
vorlag von Wilhelm Ludwigs buchhandlung, 1877. wo 
104, 29 gesäße für gefäße zu schreiben« 

154,87 zu meiner freude habe ich herm rabbiner Zucker- 
mandel in mehr als einer beziehung behülflich sein 
können, von seiner ausgäbe der nsD'in erscheint so 
eben das erste heft, dem die anderen bald folgen mö- 
gen! ich darf es allen freunden der hebräischen litte- 
ratur auf das angelegentlichste empfehlen, diese war- 
haft zeitgemäße untememung zu unterstützen 

160, 16 streiche das komma nach Hemnann 

164, 8 in lulius Rodenbergs deutscher rundschau ist an einer 
stelle, welche ich nicht habe wiederfinden können, er- 
wänt, daß die serbische Stadt Fünf kirchen türkisch 
Pecewi genannt werde: magyarisch heißt sie Pecs. 
sollte die hds in diesem ~ damals türkischen ? — orte 
geschrieben sein? 



Im druck beendet am 21 April 1877. 

Göttingen, druck der amyersit&tfihbachdruckerei 
von W. Fr. Kästner. 



SYMMICTA 



VON 



PAUL DE LAGAEDE. 



n. 



GOETTINGEN 

1880 
DIETEBICHSCHE SOBTIHENTSBUCHHANDLÜKG. 



Alle rechte werden Torbehalten. 



Es war im jare 1877 nicht meine absieht, dem damals 
erscheinenden bände meiner Symmicta zu irgend welcher zeit 
eine fortseznng folgen zu lassen : die Verhältnisse haben mich 
gezwungen, das vorliegende heft jenem ersten nachzuschicken, 
denn mir selbst und noch mehr der sache war ich es 
schuldig, den drei Schriftstellern, welche sich jüngst mit mir 
beschäftigt haben, eine antwort nicht vorzuenthalten: wäre 
nicht der erste dieser drei, der allein eine polemik verdient, 
mit seiner ungebür vorgegangen, so hätten die beiden an- 
dern gar nicht den mut gefunden, es mit der irigen zu tun. 
Als meine erste arbeit über das armenische erschienen 
war, schrieb mir Eugen Burnouf, an den ich mich mit einer 
anfrage wegen der in Paris liegenden koptischen manuscripte 
gewandt hatte, indem er die von ERenan gemachten notizen 
übersandte, am 13 September 1850 folgendes: 
Je souhaite, Monsieur, que ces d^tails puissent Vous satis- 
faire. 

J'ajouterai que j'ai lu avec un vrai plaisir et un grand 
fruit Votre Dissertation sur Fanalogie des lettres Armlnien- 
nes avec le sanscrit. Vous etes, ä mon avis du moins, 
dans la bonne voie, je dirai meme dans la seule qui puisse 
conduire ä des r^sultats surs. II faut appliquer ä Tätude 
des langues les proc6d6s rigoureux d'une sorte d'anatomie 
compar^e. Gela est surtout näcessaire pour Celles, qui, 
comme rarm6nien, cachent sous des caract^res tout ä fait 
späciaux le fonds par lequel elles se rattachent k des bases 
actuellement oubli^es. 
dieses gelegentlich abgegebene urteil eines so bedeutenden 
mannes war für mich natürlich von hohem werte, ich weiß 
sehr genau wie — um von Felix Nfeve in Löwen zu schwei- 
gen — Friedrich Rückert und Jakob Grimm über meine bei- 
trage zur eranischen philologie gedacht, es ist durch meine ar- 
menischen Studien 1877 und durch den vorliegenden band be- 
wiesen, daß diese beitrage allein es bisher gewesen sind — ich 
bedaure aufrichtig, daß man nicht mehr besizt — , welche 
für die erkenntnis des armenischen etwas geleistet haben. 

man wird daher, auch wenn man nicht in rechnung stellt, 
daß ich mir meines guten willens zu nüzen stets klar und 
sicher bewußt gewesen bin , entschuldigen , daß ich von den 



IV 

herren FSpiegel und AWeber wenig erbaut war, welehe, one 
armenisch zu verstehn, die von Bumonf, Grimm, Rückert an- 
erkannte, von seinem Verfasser selbst darchaos bescheiden 
geschäzte leistung nicht allein nicht anerkannten, sondern als 
völlig wertlos darstellten, welche sich nicht entblödeten, den 
Charakter des jungen gelehrten zu verdächtigen, dessen im 
einzelnen des tadelnswerten übergenug enthaltende, aber im 
ganzen auf dem Standpunkte von 1850 brauchbare arbeit sie 
unverständig genug waren vollständig zu verwerfen, welche, 
nachdem die resultate des verkezerten durch plagiatoren in 
Umlauf gesezt und als nüzlich gewürdigt worden waren, kein 
wort des bedauems für ire alte schuld, kein wort der mis- 
billigung für die plagiatoren hatten. 

als herr Friedrich Müller in den monatsberichten der 
wiener akademie der Wissenschaften und in den von den 
herren AKuhn und ASchleicher zu Berlin herausgegebenen 
Zeitschriften sich meines kleinen armenischen eigentums be- 
mächtigte, wandte ich mich am 22 Januar 1862 brieflich an 
berrn AWeber, um dessen einschreiten zu erbitten : herr AWe- 
ber war ja am 20 Januar 1855 öffentlich als „sachverständi- 
ger'^ für das armenische aufgetreten, meinem eignen empfin- 
den hätte es entsprochen, sofort mit eifer gut zu machen wo 
ich etwas verfehlt: ich würde es als einen beweis ange- 
sehen haben, daß herr Weber früher bona fide gehandelt, 
wenn er auf meine bitte eingegangen wäre, zu meinem 
bedauern empfand und urteilte der um seine hülfe gebo- 
tene anders als ich. nachdem herr AWeber abgelehnt 
hatte etwas zu tun, übersandte ich die akten und das er- 
suchen, mir eine eigene öffentliche äußerung zu ersparen, 
an ASchleicher, one eine anung davon zu haben, daß es die 
pflicht eines herausgebers ist, plagiatoren von seinem blatte 
ferne zu halten, und daß es einem gelehrten obliegt, eine klage 
wie ich sie vorbrachte auch als gelehrter zu prüfen, erwiderte 
Schleicher am 2 Februar 1862 „bat [übrigens] FrMüller Ire bei- 
den Schriften ausgeschrieben, so werden Sie wol meine hilfe 
nicht bedürfen, um Sich zu Irem rechte zu verhelfen", nun 
gieng ich zu Jakob Grimm, einem manne, an dessen befähi- 
gung und lauterkeit zu zweifeln schwerlich jemand sich unter- 
stehn wird, wie dieser sich damals über mich, herm FrMül- 
ler und genossen ausgedrückt hat, neme ich anstand mitzu- 
teilen : auf Jakob Grimms rat sind in meiner 1863 bei BGTeub- 
ner, also nicht in einem winkel, erschienenen ausgäbe der 
apostolischen Constitutionen vii folgende säze gedruckt worden : 
quum linguae armenicae mentionem iniecerim, addo me si 
furem non castigo, qui nuperrime librum meum zur Urge- 
schichte der Armenier depeculatua est, id contemtn eins 
et amicorum non faoereu sed quid dico coi^temtu? quum 



gratus potins esse velim, qnod quam tertiam tantum ra- 
dicnm armenicaram partem a me primo reete cum indicis 
comparatam videret et praepositiones aliquot damtaxat ari- 
cas in yocabolis armenicis qnibuscum coaluerant indagatas, 
tarnen me tarn divitem esse credidit, ut me non laedi pn- 
taret, si aliqua surriperet, et tarn benevolam, nt tacitum me 
haec passurum esse arbitraretnr. 
womit aber das in meinen armenischen Studien 202 gesagte 
zu vergleichen ist. 

in der vorrede zu meinen gesammelten abhandlungen vii 
schrieb ich 1866: 
nur muß ich freilich sich zu erinnern bitten, daß ein sehr 
großer teil des in diesem bände vorgelegten linguistischen 
materials von mir bereits 1847 — 1854 mitgeteilt, und in 
mehr als ausreichender weise von lenten benuzt worden 
ist, die nicht nötig fanden ihr rüsthaus zu verraten, 
in diesen abhandlungen selbst sind die Seiten 233 bis 
240 antwort auf einen teil der im jare 1852 und 1853 von 
herm FSpiegel gegen mich gerichteten kritiken: es hat nie- 
mand diese antwort unzureichend gefunden. 

durch meine im sommer 1877 in den Schriften unsrer aka- 
demie und einem Sonderdrucke erschienenen armenischen Stu- 
dien glaubte ich den rest der unverwundenen schmerzen von 
1851 bis 1854 so weit abgetan zu haben, daß ich öffentlich 
nicht mehr auf sie zurtlckzukommen brauchte. 

ich habe mich geirrt, und büße meinen irrtum mit den 
auf ihn sich beziehenden Seiten des vorliegenden bandes. 

Es ist mir mehr als einmal begegnet, daß man über meine 
armenischen Studien ein urteil abzugeben darum abgelehnt 
hat, weil man armenisch nicht verstehe, ich vermochte, da 
zalen jedermann verstehn kann, und in den armenischen 
Studien mit zalen operiert wird, in solchen äußerungen stets 
nur eine ausflucht derer zu erblicken, welche nicht wissen, 
daß zu den pflichten des guten menschen auch der von Zar- 
duscht verlangte kämpf mit Ormuzd gegen Ahriman gehört, 
was nttzt es einem gelehrten, über die lautgeseze der avesta- 
sprache bescheid zu wissen, wenn er den hohen, reinen geist 
des avesta nie hat wehen ftilen? ich kann aber jezt auch 
diese ausflucht abschneiden. 

jeder redliche mann wird aus dem von mir 126—128 
abgedruckten, an einen dem briefsteiler völlig unbekannten 
gelehrten gerichteten briefe des herrn HHübschmann das Un- 
behagen des bösen gewissens heraushören: derartige ent- 
schuldigungen schreibt niemand als wer sich und seine ge- 
nossen ertappt weiß. 

yaftat mtidem hanentS nöit däitt, 
yö tt ahnpi&i ereiu^tSäi nä däitS^ 



n 

kft töm ahyä mainis anhat paonrnyS? 

ytdvfio avi^m j& !t anhat apänä. 
Es liegt in dem niedrigen stände der orientalisehen Wissen- 
schaften und in der geringen verbreitmig ires Studiums begrün- 
det, daß sie jezt dieselben kämpfe durchzumachen haben, 
welche die griechische und lateinische philologie vor vierhun- 
dert jaren erlebt hat. wären wir im stände aegyptisch, assy- 
risch und die andern asiatischen sprachen und litteraturen 
so sicher zu kennen, wie wir lateinisch, griechisch, deutseh 
verstehn und die lateinischen, griechischen, deutschen schrift- 
steiler beurteilen können, so würde es nicht möglich sein, 
die öffentliche meinung und die meinung der behörden dau- 
ernd in betreff derer nach der falschen richtung hin zu beein- 
flussen, welche auf dem gebiete der asiatischen sprachen und 
des aegyptischen arbeiten oder zu arbeiten scheinen, wirkte 
auf diesem gebiete eine größere zal forscher, als wirklich 
vorhanden ist, so würde sich warscheinlich bei jeder ungebür 
ein unbeteiligter finden, um die auseinandersezungen anzu- 
stellen, welche jezt zum schaden der sache und zu irem ei- 
genen schaden die persönlich beteiligten machen müssen, 
zwischen drei leuten gibt es keine öffentliche meinung, son- 
dern nur meinungsverschiedenheit, über welche erst die wei- 
tere entwicklung der dinge eine entscheidung trifft: auch wer 
nicht meint, sondern sieht und beweist, kann, wenn er einer 
von dreien ist, nicht verhindern, daß er zunächst von den 
fachgenossen und den draußen stehenden fQr einen nur mei- 
nenden angesehen wird, wenn aber im laufe der jare das 
anfänglich verkezerte sich durchgerungen hat, ist es geradezu 
verächtlich, wenn die durch die zeit beschämten tadler nicht 
ausdrücklich iren alten tadel zurücknemen, wenn sie das ge- 
wonnene gut zwar anerkennen, aber nur in den bänden der 
diebe und kleinkrämer, nicht als ursprünglichen besiz dessen, 
durch den es erworben wurde, mittelst eines solchen verfa- 
rens erhärten jene tadler selbst, daß sie früher nicht unab- 
sichtlich geirrt, sondern absichtlich und aus gemeinheit die 
warheit verleugnet haben, das odium muß dann von irgend 
wem getragen werden, das an der zweckentsprechenden be- 
handlung derartiger gelehrten hängt, ich hoffe, daß das 
nachwachsende jgeschlecht bitternissen , wie sie mein leben 
verderbt haben, eben durch meine Offenheit und rücksichts- 
losigkeit werde enthoben werden, auch die gute Eris ist 
unbeliebt, ich weiß es: aber unentbehrlich ist sie, und am 
lezten ende stets siegreich. 

Man wird begreifen, daß ich ein regierungssystem nicht 
zu billigen vermochte, für welches nicht Bumouf, Grimm, Rü- 
ckert, sondern in Unwissenheit und leidenschaftlichkeit un- 
freie männer, wie die oben genannten, autoritHten waren. 



w. 



welches auf diese antoritäten bin eine, wie sich jezt wol 
herausgestellt haben wird, gutwillige und leistungsfähige 
kraft bei seite stieß, und, soweit sie nicht bereits vor irem 
erscheinen auf dem litterariscben markte ruiniert war, zum 
krüppel machte. 

wenn man, um von andern nicht wol öffentlich zu be- 
sprechenden abscheulichkeiten zu schweigen, den vor aller 
angen jezt klar liegenden fall Schlottmann erwägt, wird man 
zu demselben Schlüsse gelangen wie der ist, zu welchem ich vor- 
her in meinen eignen angelegenheiten gelangt bin : die regie- 
rung ist so schlecht wie irgend möglich beraten gewesen. 

niemand in Preußen, auf den irgend etwas ankommt, 
zweifelt daran, daß die höchsten beamten des Staats den be- 
sten willen haben ire pflicht zu tun, so gut sie dieselbe ver- 
stehn. man muß daher diesen beamten fehler wie die von 
mir besprochenen ersparen, das heißt aber : man muß das Sy- 
stem ändern, welches nicht sachverständige minister zwingt 
auf das urteil von personen zu hören, deren Urteilsfähigkeit 
sie nicht zu schäzen wissen, und deren Charakter kennen 
zu lernen sie niemals im stände sind. 

dies System wird aber erst dann geändert werden können^ 
wann in der gelehrten weit Vorkommnisse wie ich sie in mei- 
nen armenischen Studien und den beiden bänden der Sym- 
micta erörtert habe, nicht zwar unmöglich geworden sind 
— es wird zu allen zelten leute geben, welche irem stände 
Unehre machen — , wol aber der allgemeinen Verdammung 
anheimfallen, es wäre schlechthin gewissenlos von einem 
staatsmanne gehandelt, wenn er tatsachen gegenüber, wie ich 
sie erwiesen, das heft in die bände derer gäbe, welche per- 
sönliche neigung und abneigung tlber die warheit stellen, 
oder aber, wenn sie selbst dies nicht tun, andere, die es tun, 
gewären lassen, meint man wirklich, in den höheren krei- 
sen unseres Vaterlandes sei das urteil über die gelehrten ein 
so günstiges, daß man dort dieser in fortwärendem, offenem 
und geheimem hader lebenden, objectivität des Urteils so viel- 
fach vermissen lassenden gesellschaft eine Selbstverwaltung 
einräumen werde, wie sie sehr zum frommen der sache 
^e Universitäten von Paris und Bologna im mittelalter be- 
sessen haben, und wie sie die englischen Universitäten noch 
heute besizen? 

i'eder, der die Wissenschaft gegen den einfluß des neides, 
amaraderie und der Unehrlichkeit verteidigt, leistet sei- 
nem vaterlande einen dienst 

wer mich kennt, weiß, wie schwer es mir, einem mit 
sich auf das gründlichste unzufriedenen und todmüden manne, 
wird, gegen andere an, und von seinem eigenen noch so lan- 
gen wege ab zu gehn. ich bitte alle, welche diesen band 



lesen wollen, sich vorher durch mdne deutschen sclhrifUin 
anf den ton zu stimmen, auf welchen mein leben und toidnlä 
arbeiten gestimmt sind. 

Für meine ausgäbe des bnches neql ikhqfAv %al (Sta&fM^ 
muß ich um ein noch größeres maß nachsieht ersuchen, als 
ich armer lastträger sonst in ansprach zu nemen habe, ich 
glaubte der Wissenschaft zu nttzen, wenn ich mein roh- 
material endlich vorlegte, zu dessen bearbeitung ich niemals 
die zeit finden werde, es würde mir jare gekostet haben, 
das werkchen in den zustand zu bringen, in welchem es 
erscheinen müßte: und ich habe nicht wochen, geschweige 
denn jare, für mir so ferne liegende Studien zur verfttgung, 
da ich in der ausfUrang meiner eigentlichen lebenspläne noch 
80 schmachvoll weit zurück bin. durchaus aber halte ich 
daran fest, daß wer mit meinem materiale neu bauen Will, 
bei mir vorab um erlaubnis dazu nachsuche. 

Als nachtrag zu meinen Fragmenta bemerke ich, daß 
in inen f allemal da steht, wo die handschriften eine kri- 
tische randbemerkung ankündigen, aber nicht wirklich machen, 
ich bitte sehr um entschuldigung, daß diese erklärung in der 
vorrede zu den Fragmenta selbst vergessen worden ist. 



Aus Zeitschriften. 



n. 



1 

Tertnllianea. 

Tertnllian ist ein schwer zu verstehender schriftsteiler, 
da er mitten aas einem reichen leben heraas schreibend, die 
kenntnis der zustände seiner zeit and seiner provinz voraus- 
sezt, da er sich eines styles bedient, für dessen stadiam wenig 
hilfsmittel zar verfügang stehn, da endlich die manascripte, 
in welchen ans seine werke vorliegen, weder sonderlich gat 
noch zalreich noch aach nar genügend verglichen sind, 
grand genag, sogar mir einen versuch za gestatten, ob ich 
seinem texte wenigstens hier and da helfen kann, was ich 
in den Symmicta 99 ff geboten, ist nicht viel: dort 101, 1 
habe ich perinde schreiben wollen, and auch vermutlich ge- 
schrieben: der fehler des ersten drucks durfte im zweiten 
nicht verbessert werden, und ist in den nachtragen vergessen 
worden, ich citiere nach der dreibändigen ausgäbe Franz 
Dehlers, nicht daß ich sie irgendwie für empfehlenswert er- 
achtete (ire mängel liegen so auf der band, daß sogar leute, 
welche nicht besser sind als Oebler, sie haben rügen können), 
sondern weil sie weit verbreitet ist: ire selten- und zeilen- 
zalen gebe ich in klammern nach der kapitelnummer. was 
ich nicht bespreche gilt mir darum noch nicht für richtig. 

I. De spectaculis, 

die erste zeile des buchs de speäaculis läßt erwarten, 
daß der Verfasser seine arbeit in drei teile teilen werde: 
aber die erwartung wird getäuscht, nach den einleitenden 
Worten beschäftigt sich Tertullian mit den qpiniones ethnicorum 
über die von ihm zur behandlang gestellte frage: dieser ab- 
schnitt reicht von ad utrumqae 1 bis ende von kapitel 2: 
3 anfang läßt Tertullian merken, daß er ein neues anhebt. 
Unterabteilungen bemerke ich drei: 

a) nihil obstrepere usw: 1 (17,9) 

b) sunt qui existimant usw: 1 (18,5) 

c) iam vero usw: 2 (18,14). 

es ergibt sich^, daß 2 (18,14) für iam vero nemo est, 
gui non hoc quoque praetendai geschrieben werden muß iam 
vero non nemo est, qui hoc quoque praetendat. in 2 ist außer 
dem früher von mir gebesserten Oehlers datam 19, 11 (die 
handscbriften tantam) in tributam^ zu ändern: licitam wäre 
ein bequemerer ausdruck für den gegensaz von debitam, allein 
graphisch liegt licitam von tantam zu weit ab, wenn wir 
nicht die entstehung des feblers erst ins achte jarhundert 
verlegen wollen, und 29 redet Tertullian selbst von voluptates 
a deo contributae. weiter' muß 19, 19 minv^ ein e mehr 



baben : eminus nosse wird dasselbe sein, was Tertallian kurz 
vorher e longin^o nosse genannt hat: man vergleiche Plinins 
11, 240 Romae omnium gentium l>ona comminus iudicantur. 
in der zweiten hälfte des kapitels bemerke man die drei 
gliederndes {2%1 mitlunius, woOehler w), proinde (20, 11), 
tpse homo (20, 16), und in dem dritten dieser drei die ans- 
einanderbaltung von corpus (20,19) nnd spirUus (20,22). 

die eigentliche bebandlnng des gegenständes beginnt 
mit kapitel 3. 

I de seripturis auctorUas 3 (22, 2) ; 
II auctoritas ipsius signaculi nostri 4 (24,3): 

III ex abundanti 14 (44,1). 

in kapitel 3 hat man 23,6 die Uberliefernng atm ^id 
aliter diam specialiter interpretari capit oder gar one aliler. 
es muß* natürlich dem speäaliter nicht aiiter, sondern gene- 
raUter gegenllberstebn. Tertullian schließt, da die bibel ganz 
allgemein coneilium impiorum usw verbiete, verbiete sie im 
genas auch die species, also aach die theater u dgl m. ans 
14 (44, 6 ff) wird man sich Uberzengeo , daß die ändernng 
im sinne Tertnllians ist. 

kapitel 4 — 13 verlaufen fünfteilig, and der schrifteteller 
gibt am ende des vierten kapitels seine dlBposition selbst an, 
wie er za anfang des dreizehnten kapitels nnter anedrllck- 
licher anfzälnng seiner leiBtungen sich Über die durcbfdrang 
Beines planes selbst beglückwünscht, das Schema ist der 
reihe oacb fUr ludi, seaentcae res, agones, munera: 
originea • ) 5 (25, 6) 10 (36, 8) 11 (40, 6) 12 (41, 11) 

tiiuli 6 (28, 10) 10 (36, 9) 11 (40, 8) 12 (41, 17) 

apparatus 7(29,11) 10(36,11) 11(40,11) 12(42,Vi) 

/.) 
hca ) 8 (31, 3) 10 (37,4) 11 (40, 13) 12 (42,6) 

Ortes ) 9 (34, 5) 10 (39, 4) 11 (40, 17) 12 (42, 9) 

wenn ; behandlnng der einzelnen teile mit ein- 

ander vergleicht, ergibt sich, daß zn anfang des fünften ka- 
pitels, wo jezt Reifferscheid ans dem agobardinns eine lücke 
meldet, die anfangsperiode des ersten abscbnitts, das heifit 
nicht eine mbrik, sondern ein saz des Bchlages fehlt, wie 
der kapitel 6 eröffnende: es ist mitbin^ zn anfang von ka- 
pitel 5 eine zeile punkte in den text za sezen. weiter er- 
gibt sich , daß in kapitel 13 (43, 2) Franz dn Jon and La 
Cerda das sacrificiis der Überlieferang mit gutem gründe in 
artißciis verändert haben: nur eine knabenhafte gedanken- 
losigkeit vermag sacr^iciis an dieser stelle im texte zn lassen. 
1» 



81 (31, 15) iiAparmt zu Boenseh Itala and Vulgata' 374 Baeb« 
^ijL^ag^D. 16 (46, 13) zweifle ich an der richtigkeit des Über- 
lieferten ffula UQd figura: das weiße tuch, mit welchem der 
praetor das zeichen aum anfange der spiele gab, konnte man 
doch kanm kele oder gar figor des tenfela nennen : ich neme 
ii von praedpüati zu guia binza, und schreibe^ diaboli a& 
älto praeoipitati ligula: der satan züngelt nach den seelen^ 
der besncher des circas. ebenda (47,2) ist^ hinter maledicta 
das zeichen der lücke zu sezen: da die parallelen wörtet 
eonvida und suffragia die znsäze sine iusHtia odii und sine 
merito amaris bei dich füren, wird auch mciledicia ein derar- 
tiges sine gehabt haben, kläglich ist es, wenn Rigalt 17 
(48, 12) ertthescant wünscht und driickt, wo erubescun^ das 
allein richtige ist: senat und alle stände mögen rot werdet^ 
da £K)gar die meretrices wirklich rot werden. 27 (59, 21) 
jm& es für proinde natürlich ^ perinde heißen : was GeßncF 
im thesaurns IY1106 gibt, kenne ich: aber da die je erste 
sjlbe Yon proinde und perinde in den handsehriften durch 
ein y^sehieden gehaktes p ausgedrückt wird , halte ich las 
auf weiteres an allen stellen, in denen proinde in der beden^ 
tosg von perinde vorkommt, einen lesefehler für warscheinlich. 

2 
I. ''AiSfifkoq. XI. Vita Adae et Evae. 
In einer der berliner akademie am 23 Januar und am 
27 April 1871 vorgelegten abhandlung über die metalle iot 
den ägyptischen Inschriften hat herr BLepsius 43 ff aaem odeir 
aD^mü. fOx ^X$H'9(ioq erklärt. Valentin Rose machte ihn 146 auf 
das in einem leidener griechischen papyrus bei Seuvens oft 
wi^dei^kerende wort äat^Aog aufmerksam, daa jenem^ asem auf^ 
fallend gleiche, weder in der abhandlung des herrn Lepsius 
noch in den bemerknngen, welche herr Dümiehen in der zei^ 
Schrift für ägyptische spräche und altertumskunde X 42 ff 98 ff 
an dieselbe anknüpfte, noch in denen des herrn Kuhn ebenda 
XI 21 ff, dem briefe des herrn Chabas ebenda XII 1 ff und 
dem dea herra P le Page Renouf ebenda XI 119 ff, ja selbst 
nicnt in dem aufsaze des mit semitisten im verkehre ste- 
henden herrn Lepsius selbst ebenda X 113 ff habe ich er- 
wänt gefunden, daß auf syrisch und persisch das silber tat^d 
sSm heißt, und bereits der 1628 gestorbene NFuller miscel^ 
hmsA 3, 18 — in den criticis sacris des amsterdamer druckes 
Vin 999 — (von mir in den beitragen 13, 28 citiert) sa«o 
mit ddjfAog zusammengebracht hat ich habe in jenen b^ 
trägen 14,3 das pahlawi ]''73->d^ silbern neben ']'«3->dn eisern 
gestellt, und die beimat der worte, weil die heimat der sache^ 
in Alybe gesucht, lezteres mag dahin gestellt bleiben: dad 
ägyptische asem, das griechische acripo;, dag persisehe ^m^ 
diia syrteche tafi»o sehdnen mir anf all^ fälle identisch* jede 



der dies wort brauchendeü spraeben wird ihm tine etytüd- 
logie ermöglicht^ und damit uns das erkennen der wirküeben 
herkuöft erschwert haben. 

bei dieser gelegenheit trage ieh zn meinen armenischen 
Studien § 1735 nach, daß auch herr Schott in seinen am 1 Mars 
1^1 in der berliner akademie mitgeteilten altaischen stn^ 
dien 37 das finnische vaski mit dem armenischen oski, welchem 
er freilich uoszki zu schreiben beliebt, zusammengestellt hat. 

München ist fast die einzige Stadt des deutsehen reiches^ 
in der ein theologe seine rechnung findet: nur München hat 
ein so großes material an biblischen, patristisohen und rabbi- 
nischen handschriften , daß ein forscher an demselben allein 
sich genügen lassen kann, freuen wir uns, daß man jezt in 
München selbst auf dem gebiete der christlichen theologle 
tätig ist. herr Otto Bardenhewer läßt sich die gelegentoii 
nicht entgehn, die mit Hermes und Hippolytus so schön be- 
gonnenen Studien durch die münchener schäze zu fördern, 
herr Looshorn arbeitet über Petrus Chrysologus. herr Leo 
Ziegler hat auf die 1876 erschienenen Italafragmente der 
paulinisehen briefe unlängst eine höchst dankenswerte abhan^- 
hing über die lateinischen bibelübersezungen vor Hieronymufl^ 
und die Itala des Augustin folgen lassen, inen zur seit«^ 
als förderer der theologie tritt jezt herr Wilhelm Meyer, iu^ 
dem er in den abhandlungen der bayerischen akadenrife a^ 
münchener handschriften eine vita Adae et Evae herausgibt,' 
über welche ich aus verschiedenen gründen gerne einige 
werte sage. 

einmal freut es einen einsam wandelnden und für alM 
opfer und entsagungen mit beleidigender gleiehgültigkeit be^ 
handelten arbeiter, jüngeren die ban wenigstens ämroh einel^ 
öffentlichen dank für Ire leistungeu leichter gangbar zu ma- 
chen ah sie ihm selbst gemacht worden ist und noch ge- 
macht wird: sodann möchte ich herrn Meyer und seine et- 
waigen nachfolger auf einiges bei diesen Studien zn berück- 
sichtigende material hinweisen: drittens ergreife ich die ge*- 
legenbeit eine von mir früher au%estellte irrtümliche ansieht! 
über einen wichtigen punkt der theologie ausdrücklieh z«* 
rttckznnemen. 

zunächst zu 4 ri88) der vita die bemerkting, daß« das^ 
von EBenan zuerst herausgegebene schriftchen d^abi^wi^ *A9Ap 
von WWright in seine contributions to tbe i^ocpyphal lite- 
rature of the new testament 61 aufgenommen ist : siehe Wrights 
catalogue of syriac manuscripts in the British museum^ auf 
Seite 781 ende 786 1066 1207 ende 1242. 

^ 6 (190) das versprechen, daß ieh die syrisobe über- 
sezung des ejMpbanischen buches^ neql ^t^m^ (meine Syn^ 



micta 209) zagleicb mit dem von mir hergestellten griechischen 
originale noch in diesem jare nach beendigung meiner prae- 
termissa herauszugeben versuchen werde, da ich, bevor der 
erste (zweite) band meiner LXX unter die presse gebt, mit 
manchen resten wenigstens soweit aufräumen möchte, als es 
meine seit dreißig jaren so arg gemisbraucbten kräfte ir- 
gend gestatten^). 

zu 8 (192) den verweis auf Kosen und Forshall add 7199, 
und auf Wrights schon angefürten catalogue 1064^ : ich habe 
1874 das dort von Wright behandelte manuscript der schaz- 
höle abzuschreiben angefangen, meine noch wenig vorge- 
rtlckte copie zu beenden und das allerdings nicht unwichtige 
werk zu drucken, wird mir nach den erfarungen der lezten 
jare nicht einfallen, man sehe auch Guretons corpus igna- 
tianum 286 360, aus dem erhellt, daß das andere manuscript 
des brittischen museums von oberst Ghesney mitgebracht 
worden ist. 

herr Meyer legt nachdruck darauf, daß von Adam bis 
Christus in dieser litteratur 5500 jähre gerechnet werden, 
aus meinen Symmicta 51 ff und der von Garri^re ins fran- 
zösische übersezten, in den verslagen en mededeelingen der 
koninglijke akademie vaü wetenscbappen zu Amsterdam, let- 
terkunde 2^^ reeks, deel III abgedruckten abbandlung von 
AEuenen de stamboom van den masoretischen tekst des ouden 
testaments wird er sehen, welches Interesse sich an diese 
zal knüpft. 

ich halte natürlich die von mir 1863 in den anmerkun- 
gen zur griechischen übersezung der proverbien erwiesene 
tatsaehe, daß alle unsere handschriften des hebräischen textes 
des alten testaments auf einen einzigen archetypus zurück- 
gehn, völlig aufrecht, möchte auch — zu meiner freude mit 
herrn de Goeje academy II 397 und GBickell (innsbrucker 
Zeitschrift für katholische theologie III 392) — es nach wie 
vor für durchaus glaublich erachten, daß jener archetypus in 
der tat aus — ja, wie soll ich die festung nennen, über 
welche Lebrecht in ABerliners magazin für Wissenschaft des 
Judentums III ausfürlich handelt? sage ich, aus ^ni (Va- 
lesius zu Eusebs kirchengeschichte d 6, 3 B$^&fjQa) — stammte : 
aber der Schluß, daß die zalen des archetypus in der Gene- 
sis antichristlich sind, hat sich seit JOpperts glänzender, 
folgeschwerer, und darum von den beteiligten mit ausname 
von GBickell ganz ignorierter entdeckung**), daß die von 

*) 24. ii, i879, der syrische text ist bereits fertig gedruckt, er steht 
meinen veteris testamenti ah Origene recensiti fragmenta apud Syros 
servata quinque voran 

**) OBickeU machte mich, nachdem er dies gelesen, brieflich darauf 
at^merksam, daß von Opperts entdeckung doch Jemand noivt genommen 



mir als anhistorisch angezweifelten zaien rednctionen der 
zalen chaldäischer königslisten sind, als hinfällig erwiesen: 
vergleiche Oppert in den annales de philosophie chr^tienne 
vom Februar 1877, in diesen nachrichten von 1877 nummer 
zehn, in der schrift la Chronologie de la G^n^se (Paris bei 
ELeroax) 1878, and, was ich so eben noch nachtragen kann, 
JAP 1879 I 168-172. übrigens ist dieselbe einen ausftir- 
lichen commentar verdienende catene, aus welcher das hier 
in betracht kommende heft meiner materialien geflossen, auch 
in München vorhanden : siehe den neuen katalog 1 2 nummer 
235. es ist über sie noch des Fabricius ausgäbe des Hippo- 
lytus und §7 in des GEPaulus commentatio critica exhibens 
e bibliotheca oxoniensi bodlejana specimina versionum pen- 
tateuchi Septem arabicarum nondum editarum cum observa- 
tionibus (Jena 1789), und es sind zu irer Zeitrechnung die 
eines neuen druckes dringend bedürftigen, 1658 von EPocock 
herausgegebenen annalen des Eutychius zu vergleichen, spaßes 
halber mag man auch AGeigers zweite Zeitschrift VII 314 
ansehen. 

ich möchte beiläufig, da die Chronologie des alten testa- 
ments in Europa jezt so üppige bluten treibt, an die wie 
mich däucht mit unrecht vergessenen berechnungen von Movers 
Phönicier II 1, 141 S erinnern , welche auf 969 vor Christus 
als das jar von Salomons tempelbau hinfüren : ebenso an die 
chronologischen tafeln in des Abulfarag schaze der geheim- 
nisse, in welchen einige fragmente der syrischen übersezung 
des Eusebius erhalten sind. 

3 

Symmicta von Paul de Lagarde. Göttingen, 1877, Die- 
terichsche buchhandlung. XVI 624 selten octav*). 

hat. er citierte mir Leiters in der revue des questions historiques vom 
Januar (879, und hieß mich auch die erklärung Opperts in der April* 
nummer derselben Zeitschrift vergleichen^ auf welche Lelikvre sofort eben' 
daselbst geantwortet habe 

*) das buch ist in der hier besprochenen gestalt nicht in die öffent' 
lichkeit getreten, vergleiche unten § 5, ich darf vielleicht darauf auf' 
merksam machen, daß seite 227 bis 624 und I—XVI eines mühsam 
und auf eigne kosten gedruckten Werkes in die papiermüle schicken, 
weil es den ethischen anforderungen des Verfassers an sich selbst nicht 
genügt, bei meiner arbeiislast und meinen Vermögens- und gehaltsver^ 
häUnissen doch nicht so ganz alltäglich ist» ich habe änlich mehr als 
einmal gehandelt, solche handlungsweise sollte mich aber vor verleum^ 
düngen der gelehrten jungen und der litterarischen infusorien schäzen, 
als komme es mir irgendwie und -wann auf meine person und meinen 
sogenannten rühm an, wärend ich alles nur daran seze, warheit und recht 
zu ßnden und zu fördern , und selbst wenigstens in dem geringen grade 
untadlich zu sein, in dem ich es vermag, in dem bekannten laudarier a 
laudato viro habe ich übrigens stets laudato mit laude digno erklärt, und 
lobes wert ist mir nicht der kluge — denn klugheit ist eine gäbe, für 
welche niemand etwas kann — , sondern der ernst und echt wollende — , 



9 

P^ ^nek dea yorUegeuden, nach aimiigUohßn mühM 
\)ßeiidig^ bandes wqrde ^u einer zeit beschlosaen^ in der 
^^ weoigstena noch einigen mut hatte zu leben und zn 
g^ej^ffe^: derselbe hat, da er einmal begonnen war, durch- 
g^ezt werden müssen, auch nachdem dieser mut, ich fl^rchte 
^f nimmerwiederkeren, lebewol gesagt. 

das buch besteht aus sechs abschnitten, 

der erste, 1 bis 128, wiederholt aufsäze^ welche in den 
g^tingischen gelehrten anzeigen, der zeitschirift der deutschen 
morgenländiscben gesellschaft und der londonei; academy ge- 
standen haben: auch eine 1853 in London gedruckte abband- 
^ung on the Classification of semitic roots ist ia iren wesent- 
hßhm teilen neu vorgelegt worden. 

folgt 129 bis 164 eine beschreibung der hebräischen 
Ipuidschriften der erfurter ministerialbibliothek, wobei ^^ wie 
es scheint, alter versuch die sin-enthaltenden Wörter des jü'^ 
di^hen canons zu sammeln yollständig abgedruckt wird. 

driltens 165 bis 176 ein bisher nur i» lateinischer äber- 
sezung bekanntes fragment des arztes Africanus über maSft 
u^d gewichte, nebst einem kleinen, schon von Montfaucon 
Bggitgeteilten sttlcke, das wegen einiger notizen zur geacbiichlie 
der griechischen litteratur vielleicht nicht völlig one wert ist 

Seite 177 bis 208 aus FKückerts nachlasse: Hbersezungen 
epizelner gedicbte von Hafis und den d^rei arabischen poet^ 
Xharafa, Amr, Abufiräs. 

fünftens 209 h\» 226 Epiphaniana: alte auszttge ausv 
des £piphanius buche über maße und gewichte, wie sie in 
einer pariser und zwei oxforder handschriften vorliegen. 

das recbt zur Wiederholung der zum ersten male veröf- 
fentlichten Sachen wird ausdrücklich vorbehalten, 

der sechste abschnitt, 227 bis 624, i^immt den meisten 
i:aum ein. er bietet eine li^te der armenischen vocabeln, 
welche durch vergleichung mit Wörtern anderer sprachen er- 
läutert sind, sichtet dies material, und weist ziffermäßig jedem 
der auf diesem felde beschäftigt gewesenen gelehrten seinen 
anteil an ehre zu. als zugäbe folgt eine liste derjepigen 
bactrischen Wörter, über welche der Verfasser seit 1854 be^ 
merkungen gemacht, mit hin weis auf die stellen, an denen 
dies geschehen, ausdrücklich will ich darauf aufmerksam 
machen, daß beiläufig § 596 und § 907 zwei stellen des eilten 
testaments emendiert und dem hebräischen wörterbuche zwei 
bisher unbekannte vocabeln zurückgewonnen werden, (siehe 
auch § 1950 :^;;t), sowie, daß der name der kastanie §166jb 

cUnn der ernai undidie echtheit unarea willens tat dasjenige, wonach wir vtm^ 
goti hetwUiU werdßn und von allen, die auf goües seile atehn , beurUili 
zu, werdm, nerlangm dUr/eiu da ich dar Zuneigung dieser aifher bin, 
kfimmrex ick wich um ahneigung undungere^igkeüi jener perMUniieh wendg, 



9 

(^gl das über den oelbaum und die maalbeere in § 1936 und 
§ 2139 gesagte) zam ersten male erklärt wird, sehr ver- 
drießlich ist, daß durch einen von mir nicht zur rechten zeit 
bemerkten sezerfehler (seite 334, 9) die liste mit der zal 3123 
schließt, wo es 8023 heißen mußte. 

ich verbinde mit diesem berichte einen hinweis auf die 
bttcher, welche ich unmittelbar vor den Symmicta veröffent- 
licht habe. 

Psalterii versio memphitica e recognitione Pauli de La- 
garde. accedunt psalterii thebani fragmenta parhamiana, 
proverbiorum memphiticorum fragmenta beroUnensia. 1875. 
YIII 156 Seiten klein quart. zu blieben durch Karl JTrttbner 
zu Straßburg im Elsaß. 

Psalmi 1—49 arabice. Paulus de Lagarde in usnm seho- 
krum edidit. 1875. 76 Seiten klein quart. desgleichen. 

Psalterium lob Proverbia arabice. Paulus de Lagarde 
edidit. 1876. XII 328 Seiten klein quart. desgleichen. 

von diesen büchem ist das an zweiter stelle genannte, 
ohwol ursprünglich anders gemeint gewesen, für die vork- 
sungen des herausgebers bestimmt, es kommt in Göttingea 
sehr selten vor, daß studierende die semitischen sprachen um 
irer selbst willen lernen : meistens wttnsohen theologen, um im 
hebräischen ein wenig besser orientiert zu sein, eine gevdsse 
einsieht in das triebwerk des arabischen und syrischen zu 
gewinnen, da nun brauchbare arabische Chrestomathien nicht 
vorhanden sind — Kosegartens vortreffliche buch ist leider 
vergrifEeü, die Sammlung Arnolds sehr fehlerhaft und leidUek 
unverstsUidig, die Wrights zu schwer und one Wörterver- 
zeichnis — , hinwiederum zur anschaffbng v«n einem texte 
und von Freytags lexikou die äußeren mittel den höreodea 
fast stets fehlen, so wird beabsichtigt, an diesen 50 psalmen, 
die als tibersezung eines in allen bänden befindliehen origi- 
nales ^n Wörterbuch nicht bedürfen, die arabische formen* 
bre dnzuüben. rechts abdruck des römischen psalters voh' 
1614, links abdruck des psalters von Xsüab von 1706, also 
die aus dem eilften jarbunderte stammende Version des Abul«- 
£atx: die Varianten Oiustmianis, einer leidener bandschrift, 
der pariser polyglotte, des schuairer drucks von 1735 unter 
dem texte. 

der koptische band bietet die niederägyptische übersezung 
des psalters i^ch 6 bandschriften, deren consonantenvariaDte^, 
unter dem texte vollständig mitgeteilt werden, er bietet femer 
ein reiebliches drittel der oberägyptisehen version nach einer 
handschrift, welche in zwei portionen Robert Curzoa und 
Henry T^ttam au3 Aj^gypten mitgebracht, und welche Robert 
CurzoujSi söhn, Loird de lav Zeuch, di^. gute batte mir zms 
Verfügung zu stellen, er bietet außerdem fast 14 ka|»tal der 



10 

proverbien. da es in Göttingen koptische typen in aasrei- 
chender menge ^) nicht gibt, mußte der band mit lateinischen 
lettern gedruckt werden, wobei nur das eine zn bemerken 
ist, daß pnnkte häufig abbrechen, also etwa e von e gelegent- 
lich, one daß den herausgeber ein Vorwurf treffen dürfte, 
nicht unterschieden werden kann, beiläufig wird das lateini- 
sche wort canaba und die form Messias erläutert : auf die 
leztere erörterung mache ich wegen der bedeutung, welche 
sie für die theologie hat, ganz ausdrücklich aufmerksam. 

was schließlich das an dritter stelle ^^) genannte buch 
anlangt, so enthält es auf gegenüberstehenden selten vier 
verschiedene arabische übersezungen des psalters, welche 
nunmehr mit völliger bequemlichkeit mit einander verglichen 
werden können: den text der römischen ausgäbe von 1614, 
den der pariser polyglotte, die auf dem Libanon zu Qflzxayyä 
1610 veröflfentlichte version der Pe§i6ä-psalmen, die dolmet- 
schung des Abulfatx nach der x^'aher ausgäbe von 1706. 
es folgen zwei — im drucke einander gegenüber gestellte — 
Übertragungen des buches lob, die in der polyglotte vorlie- 
gende, und aus einer berliner handschrift die aus dem kop- 
tischen gemachte, endlich die proverbien, aus der polyglotte 
wiederholt, den hauptwert hatte für mich die arbeit des 
Abulfatx, da sie aus der diöcese von Antiochia stammt, und 
es mir darauf ankam zu erforschen , ob und wie lange Lu- 
cians recension sich dort erhalten hat: die drei übrigen soll- 
ten nur der controUe dienen, da unglaublich viel aus einem 
texte in den andern hinein corrigiert worden ist, man mit- 
hin one sofortige einsieht in die übrigen keinen einzigen 
behandeln kann: doch ergab sich bald, daß das lexikalische 
material dieser stücke so sehr viel eigentümliches und wich- 
tiges zeigt, daß ich — lexikograph aus neigung — - bald mein 
lebhaftes wolgefallen an den Seltenheiten haben konnte, die 
hier in fülle vorliegen, auch das grammatische ist sehr in- 
teressant: ich erinnere nur an qatalflna = sie haben getötet. 

ich wünsche mnße zu finden, die Varianten des hebräischen 
psalters vorzulegen: es ist endlich an der zeit den text***) 
eines buches diplomatisch festzustellen, welches man so lange 

*) nachträglich haben sich kopiische typen und hat sich ein vertrag 
der königlichen gesellsehaft der Wissenschaften mit der akademischen 
druckerei zu Goettingen gefunden, wodurch ermöglicht worden ist, daß 
meine Orientalia I in originalschrift vorgelegt werden konnten 

**) besprochen von GHoffmann in der Jenaer literaturzeitung vom 
7 October i876 nummer 4/ und von ThNuldeke im literarischen cen- 
tralblatte vom ii Januar i879 nummer 2 

***) eine bereits i869 angefangene ausgäbe des psalmencommentares 
des Theodoret, dem die Varianten zum psalier aus den mir zugänglichen 
dokumenten untergelegt werden sollen ^ wird diesem versuche vorauf zu- 
gshn haben 



11 

jare bewandert, übersezt und, was bei dem zustande der 
Synagogenüberlieferung noch weit verdienstvoller war, ver- 
standen und erklärt bat. die prolegomena allein werden 
freilich 100 quartseiten engen drucks füllen. 

Göttingen 10 März [1877]. 

4 

The fifty-third chapter of Isaiah according to the Jewish 
interpreters. band I: texts, edited from printed books and 
mss by AdNeubauer. XXIV 402 170 Seiten, band II: trans- 
lations by SRDriver and AdNeubauer. with an introduction 
to the translations by rev EBPusey, regious professor of 
Hebrew, Oxford. LXXVI 574 Seiten octav 1877: Oxford 
and London, James Parker and Co, Leipzig, TOWeigel. 

Als ich, in folge einer günstigen Verkettung von umstän- 
den zeitig in der läge mich mit englischer art und lebens- 
anschauung bekannt zu machen, mir vor fünfundzwanzig 
jaren zum ersten male rechenschaft darüber ablegte, was 
denn das characteristische im leben des englischen volkes 
sei, konnte ich nicht anstehn, ein sehr starkes warheits- und 
rechtsgefühl und die daraus hervorgehende gewissenhaftigkeit 
als dies characteristische zu bezeichnen: der Engländer be- 
trachtet was er tut, unterläßt, schreibt und sagt unter dem 
gesichtspunkte, daß er für jede äußerung seines lebens ver- 
antwortlich sei. aus diesem sense of responsibility ist auch 
das werk hervorgegangen, über welches ich auf den wünsch 
englischer gelehrten einige werte zu sagen mich anschicke. 

in Oxford besteht eine Stiftung eines dr Macbride, welche 
alljärlich eine predigt onthe jewish Interpretation of prophecy 
verlangt, der bekannte professor EBPusey, einst mit dieser 
predigt betraut, fand dabei, that we wanted larger materials 
tban can be within the reach of most preachers, und echt 
englisch entschloß er sich unter darangäbe von vielleicht dem 
vierzigfachen betrage der summe, welche jenes legat ihm ab- 
geworfen hatte, diese materialien wenigstens in Einem, ihm 
besonders wichtigen puncte zu vervollständigen: fast 1200 
Seiten commentar helfen da für Eine seite bibel. für Pusey 
handelte es sich darum, alles vorzulegen, was innerhalb der 
jüdischen nation über das 53 kapitel des Isaias gemeint 
worden ist, da dies kapitel (genauer gesagt 52, 13 bis 53, 12) 
ihm als die hauptsächlichste der sogenannten messianischen 
weißagungen gilt, so lebhafte Sympathie ich für die pein- 
liche Sorgfalt habe, die alles zusammentragen möchte was 
irgend zur aufhellung eines für die kirche wichtigen abschnittes 
dienen kann, so wenig darf ich zugeben, daß die mühwaltung 
des oxforder professors im vorliegenden falle über die Mac- 
bridesche Stiftung hinaus wesentlichen nuzen schaffen werde, 
könnte es sich darum handeln, die altüberlieferte aaslegung 



13 

jenes kapitels wieder zu finden, vortrefflich ! wir würden ans 
nicht gezwungen glauben, einer Bolchen unter allen umstän- 
den zu folgen, aber wir würden sie mit achtung lesen und 
mit Verehrung bekämpfen : denn alles individuelle flößt selbst 
da, wo es auf falschen bauen wandelt, neigung ein. aber 
schon der umstand, daß ein dicker octavband nötig ist, um 
die auslegung der Synagoge zur anschauung zu bringen, er- 
weist, daß hier von tradition nicht die rede ist, daß scharf^ 
sinnige und nichtscharfsinnige Juden dieser crux sich von 
jeher in nicht wesentlich günstigerer läge gegenüber fanden 
als wir andern alle: daß jene im mittelalter nur in soferne 
weiter sehen konnten, als sie hebräisch wußten, was die 
mönche nicht taten: wir Deutschen werden das von Pusey 
veranlaßte buch, da wir keine Macbrideschen predigten zu 
halten haben, nur als repertorium brauchen, aus welchem 
wir uns das einleuchtende heraussuchen, wir können uns 
freuen, daß 28 stücke zum ersten male an das Hebt der öf* 
fentlichkeit getreten sind, daß eine reihe anderer nach band- 
Schriften und seltenen drucken berichtigt, daß eine menge 
wertvoller notizen bekannt geworden ist. dies alles kommt 
auf Adolf Neubauers rechnung , an dem Pusey einen gedul- 
digen, umsichtigen und in der litteratur seines volks wol be- 
wanderten gelehrten für sein werk gefunden hat. die über- 
sezung der gelieferten stücke ist von Neubauer und SRDriver 
gemeinschaftlich angefertigt worden: ich habe sie nicht ge- 
prüft, zweifle aber nicht, daß sie genau sein, und daß sie 
allen denen, welche durch tesung der originale sich im neu- 
hebräischen üben wollen, die ersprießlichste hülfe leisten 
werde. 

ich will nicht verholen , daß pr<^essor Posey sich nicht 
allein in meinen angen ein weit größeres verdienst erwerbe», 
sondern auch den dem lezten willen des dr Macbride nach- 
kommenden Predigern mehr genuzt hätte, wenn er nicht eine 
catene dieser art, sondern den ihm ja wol bekannten und 
von ihm mit recht hochgeschäzten pugio fidei von Ramon 
Martinez vollständig, natürlich nicht aus Voisrn und Garpzow, 
sondern aus den handschriften , hätte herausgeben lassen, 
selbstverständKcb unter steter hinweisung auf Porchet und 
Galatin und mit erläuternden anmerkungen. wir interessieren 
uns für die geschichte der jüdischen litteratur, und diese 
wird eines neuen drucks jenes repertoriums auf die dauer 
nieht entraten können, sodann wäre es wol an der zeit, dte 
Individualitäten in d^er jüdischen litteraturgeschichte schärfer ins^ 
äuge zu fassen: mit den werten Synagoge, Judentum, jüdisch', 
sollte man doch nachgerade vorsichtiger umgehn: wir brau- 
chen einzelausgaben der werke von männern- wie Aben Ezra, 
^» Qamx^? Yi^X^?^ (^^ BerKner flir diesen gleistet , ilst 



M 

mir eia an^aDg) mit unvollständigem matei*utle und one über- 
Uiek Über weitere kreide gemaebt) nnd derei* vieler andern: 
sollte profefisor Pusey nicht auch von Seinem Standpunkte 
aus die band bieten können derartiges zu unterstttzen? 
sebließlicb ist in einem Aben Ezra und wer ihm parallel 
sijeht doch auch ein gut stück überliefertes, und je deutlicbef 
wit «n einer voUständigen Sammlung seiner werke erkannten, 
wie tief Islam und philosophie in einen solchen geist einge-' 
dangen, je klarer wir im stände wären, daß rein individuelle 
i^n ihm als solches zu erfassen, desto reinlicher bliebe der 
irest als niedersehlag der entwickelung des Judentums in d^ 
retorte^ wärend wir auf dem von Pusey eingeschlagenen w^e 
sie sieher »ind, ob nicht die äußemng, welche er uns al^ 
vereinzelte vorlegt, vom Islam, von Aristoteles, von der psych© 
ires Verfassers ebensosehr oder mehr beeinflußt ist als von 
der Synagoge, deren denken und empfinden Pusey doch kenneü 
lernen will, wie wäre es weiter, wenn man bei untersuchun-' 
gen wie Pusey sie fördern möchte, die ausdrücke dureln 
Biusterte, welche der jüdische cultus des mittelalters übeir 
den in rede stehenden abschnitt braucht? religion one cultus 
xisA institutionen ist ein welkes blatt, mit dem die winde 
spielen: warum nicht da fragen, wo alles wesentliche zu werte 
]U)mmen muß ? findet sich im Maxzör nur eine verschwindend 
geringe zal von beziebungen auf dies Pusey am herzen lie^ 
gonde kapitd, so ist Isaias 52, lä— 53, 12 doch vermutlich füB 
das religiöse leben der synagoge one erheblichen wert ge* 
wesen, und das. meiste von dem durch Neubauer so mühselig 
geaaaittielten ist privatmeinung, notbehelf, abfindung mit 
ehristlioher theologie, nicht jewish Interpretation, sondern itk* 
terpretation of some Jews. ich fürchte nicht, daß professor 
Pusey troz des im koptischen psalter über Msaaiaq gelehrieii 
mir Voreingenommenheit vorwerfen vrird, da ich ja in deil 
Onomasüea^ tfo'm messianisch gedeutet und die meines er' 
achtens allein lüögliche deutung dieses rrV^ gegeben habet 
den gesiebtspunkt, dien ich au&telle, gelten zu lassen, muH 
g^ade Er vorzugsweise geneigt sein. 

es ist völlig unmöglich bei einem buche wie da» vor« 
liegende auf einzelnheiten einzugehn, man müßte denn wüb-» 
sofaen^ daß das meer noch Ein meer gebäre, verdrossen hat 
mich, daß beim § 2 nicht auck mein abdruck der reuchlin-^ 
sehen handschrift verglichen worden : für § 36 erwäne iobj 
daß vom yyiz^({ emfino eine handliche ausgäbe — auch Christ^ 
Hoben theologen wol zu empfehlen — in Göttingen zu haben 
\lAj die von Deutsch^ 187.5. ich gestatte mir, mich näher mit 
§27 einzulassen: man wußte ja in Oxford, daß ich existiere^ 
und stets bereit bin zu helfen : warum bat man mich nid^ 
TOT dem drucke befragt? nun muß ich mieh ^st fbrmlidb 



14 

gegen die anterstellnng verwaren, als seien gegen die übri- 
gen Paragraphen so viel anstände zu erbeben, wie gegen den 
siebenundzwanzigsten , dessen spräche den drei oxforder ge- 
lehrten ganz ferne liegt , mir aber herzlich lieb and erträg- 
lich bekannt ist : mich dünken diese zwei Seiten die perle der 
ganzen sammlnng, troz aller schmnden, die ich glätten will. 

es ist durch Salomon Munk in der notice sur rabbi 
Saadia et sa version arabe dlsal'e (extrait du tome IX de la 
bible de MGahen) 1838 über allerhand persische übersezungen 
des alten testaments berichtet worden, 1839 hat dann der vor 
wenigen jaren in Ulm verstorbene Haßler in den theologischen 
Studien und kritiken nachricht von einer persischen dolmetschung 
der salomonischen Schriften gegeben — Haßlers abschrift 
wurde unlängst in Deutschland zum kaufe ausgeboten — , 
über die 1546 gedruckte persische übersezung des pentateuchs 
hat Kohut in einem eigenen buche berichtet, dessen umfang 
weder zum werte jener noch zu den kenntnissen des schrei- 
benden in richtigem Verhältnisse stand : hier erhalten wir die 
persische version unsres abschnitts: mir ist lange nichts so 
interessantes unter die finger gekommen. 

für b-'^Diü'» 52, 13 und für nb^^ 53, 10 hat der Perser 
gleichmäßig gahtän! bäsad. da herr Neubauer an dem aus- 
drucke anstoß genommen hat, und nicht so leicht auskunft 
über denselben erhalten wird, will ich ihn erläutern, zunächst 
stammt er nicht aus dem urtexte, sondern aus dem targum, 
da nur dieser, nicht das original, an beiden stellen dieselbe 
Wurzel verwendet (rfesr*» und 'jnnbsr''), die ich Symmicta 162, 27 
in psalm 10, 5 hergestellt habe , die der Ghaldäer Regn I 
10,24 1111,3439 ParalII23, 11 fllr -»n-« vivat der Urschrift 
verwendet, und die eben dieser übersezer psalm 10, 5 viel- 
leicht noch statt des uns zugemuteten fehlerhaften ib'»m ge- 
lesen hat in gahtsn! nun ist das erste "^ nichts als lesemutter, 
und gahisni zu schreiben, die neuPerser haben eine abstract- 
bildung auf iä, welche in den Wörtern baxsiä und pursis 
schon vor recht langer zeit diese gestalt gezeigt hat, da die 
armenischen Schriftsteller Faustus von Byzanz und Eliä6 baskiä 
und <poürsis bieten, der aber ein älteres asn iän e^n, asne 
i&ne esne, asni isni esni voraufgegangen ist, das sich in 
archaisierenden texten und vielleicht landschaftlich auch im 
leben neben jenem ii erhalten hat. übermäßig häufig ist 
auch is nicht mehr, und etwa tögis (von töxtan töztdan) ist 
sogar den einheimischen lexikographen so wenig geläufig, 
daß sie es in taraxs tawaxs (zwei einfach zu beseitigenden 
formen) entstellt zu buche tragen, als beweis genüge, daß 
im Pärsi anbärasn, im neupersischen anbäris gesagt wird, 
und daß Neriosengh (Symmicta 35, 40) in unmisverständlicher 
dgvanägartschrift igisni sezte, wo uns Anquetil an izeschnä 



15 

gewönt hat, die heatigen Perser, welche nicht mehr opfern, 
also mit der sacbe das wort verloren haben, das zlu erwar- 
tende yaziä nicht kennen, von diesen abstractis auf asn i§n 
esn bilden sich adjective wie awaksäisn! forgiving^ bnrzeänt 
elevated, duäresnl running dbout, kosaSni struggling (neuper- 
sisch kdsiä = Parsi kosasn anstrengung) , x^^'^so^ eaiable, 
zaisni produced: Wests glossary zum Mainyö i kard 21 46 
65 129 167 224: zusammensezungen aufzufttren habe ich 
verschmäht, da sie auch andere deutung zulassen, wende 
ich die so gewonnene einsieht auf das jezt vorliegende wort 
an, so ist gahisn! ein durch 1 von gabisn abgeleitetes eigen- 
schaftswort, und für gahisn werden wir im neupersischen 
gahiä oder zahiä erwarten dürfen: gahis ist nach demBurhän 
i qäbh soviel wie sirist, zahis bedeutet sprudel, quelle, er- 
gebnis, lautet im Mainyö i kard zahisn zahisni (West 222), 
und hängt unzweifelhaft mit dem zurufe zaht zusammen, ne- 
ben dem die Wörterbücher, deren Verfasser auf diesem gebiete 
nachzudenken nicht gewont sind, ein x^'hi angeben, das doch 
vermutlich durch änderung eines punkts in gabt zu verwan- 
deln sein wird, gahisn! würde danach jemand sein, der 
gahis besizt, meinetwegen auch jemand, dem man den er- 
munternden lobenden ruf zahl zuwenden darf, der sich mit 
dem hier auszudrückenden nb^^ in den oben aus dem targum 
citierten stellen auf das vollkommenste deckt. 

wenn dann weiter 52, 13 herr Neubauer afrästa druckt, 
wo seine vorläge statt des f ein überstrichnes b bot, so ist 
auch dazu eine erläuterung nötig, des in Herät lebenden 
arztes Muwaffaq buch über arzneimittel ist aus dem einzigen 
zur zeit bekannten exemplare (das liebhaber der palaeographie 
aus der tafel der palaeographical society kennen, auch wenn 
sie die ausgäbe nicht gesehen haben) von RSeligmann ver- 
öffentlicht: das manuscript, 1055 geschrieben, unterscheidet 
(Seligmanns vorrede XXV) zwei f , das gewönliche und ein 
anderes, das statt Eines drei punkte auf dem haupte trägt. 
Seligmann hat richtig gesehen, daß das leztere, weil es mit 
w wechselt, einen weicheren laut bezeichnen soll als das echt- 
arabische f. eben diesen wird die pariser handschrift des 
persischen Isaias durch das überstrichne b ausdrücken wollen. 

folgt rrnujfctn na an einer stelle, an der jeder, welcher 
persisch kann, zunächst nnu3N^ ^i schreiben würde: bar 
dastan ist ganz alltäglich, allein wie wäre es, wenn man 
in dieser entzückend altertümlichen Umgebung den text vor- 
läufig unberürt ließe, und in dem überlieferten bactrisches 
npadar suchte? 

52, 14 war die lesart der handschrift cu an ci sicher 
nicht anzutasten : zu ']ii2'^z> bemerke ich, daß die endung gtn 
im Färst one '^ umläuft: im glossare zum Mainyö i ^ard 16 



16 

arigin^ 49 gal^-ari^giM ^ 126 ^i^ngiUt^ 181 sateigib) ISd 
sanngint. 

fär riM'n» hat die hasdschrift n^ntt (mit punktiertt^M 
s), das nicht einem schon der bedeotnng nach nicht passende 
arabischen 6ihra, sondern dem echt persischen £ihra gesk^ 
entspricht 

52, 15 ist die altertttmliche Schreibung -^rs (für nrd) 2U- 
rückznrafen, hingegen änci ki als sinnlos zn streichen^ das^ 
wenn es anders im codex steht, ein durch das gleich folgende 
ftfinc^i ni veranlaßter fehler des abschreibers ist. 

53) 1 Qsw ist K»->M die richtige Pärstform ^mä^ fllr welche 
im neopersischen mä gilt. 

53, 2 war i&adan = trb^; wird jezt bar sndan geschrieben : 
die orsprttngliche bedeutung'der wnrzel (sanscrit 6yu, bactrisch 
sa) liegt wie in "nbEiet noch klar zu tage, auch re^ flir m^rml 
ist archaisch: nicht jede wnrzel heißt jezt rS^a, sondern nmf 
die, welche wie die der rainweide und der maulbeere batt- 
föimige yerä49telangen zeigt: etwa die weide hat nur b!x» 
tiinat^n durstort für wüste fehlt nnsem Wörterbüchern. 

53, 3 ist fraglich ob ^siaa des codex sein b wirklich 
mit p vertauschen muß. n^on zeigt die stimälat, von der 
PRückert 16 377 der ausgäbe von Pertsch und MThGrunert 
in sdner schrift ttber die mmälat passim handeln, in vers 4 
kehrt die Schreibung wieder : die arabische grammatik heischt 
Xisäb. 

53, 5 ist wfnfittio« des codex ganz richtig : das original 
zdgt den plural. ^MnoK für das hebräische 9tdd hatte schoö 
Munk angemerkt: die bactrischen texte lassen ä^tära mnS^ 
aus dem sehwachen Zeitwerte ä^täraygiti erschließen, im V§«tA 
ist ästär alltäglich (West 33). fttr xafta ist kafta zu sez^t 
nn&!3 der handschrift leidet beide deutungen, aber nur die 
ton mir vorgenommene ist richtig, statt yo'r^ wfirde man 
jezt •j«7D^n schreiben. 

53.6 in*n-'i ist bö-räh weglos ^ noch jezt bekannt, abet 
tait » geschrieben, firäz (sanscrit pr&no) rastdan ist iftir ni^ 
Torgek^qnmen, stets nur firäz ämadan. 

53.7 ist )i;a3 höchst eigentümlich durch sulöänt kafd 
gegeben: man muß wünschen, diese übersezung Isa 3, 5 ein-^ 
9^en zu können, in n'^fiii23*):D (zweimal) ist n nur scriptio 
plena. qa^äb als mit hebräiseheto n^D gleichbedeutend kanti 
lih sonst nicht nachweisen: qaQ^äb schlächter steht in den 
wöfterbücbem. pasmbar scheerer ist ebenfalls neu, und 2ti 
töbar Lagarde beitrage 32, 19 zu halten. 

53, 8 mnD entspricht der gewonheit des Pärst, vgl Weöt 
gtossary 192 : im neupersischen ist sitäda die regel. ob herr 
Netbaueir recMi getan «iMi ^r hand^hrifi; in ^ein zu an- 
Mm^ bleibt fttagüch: er feofinte füglicher s^in h^fsteHeii, AbI 



17 

bereits Mank seite 75 aramäische vocabeln aufzält^ welche 
dieser ttbersezer in seinem texte verwendet: das arabische 
dar gibt hier den sinn nicht, den man verlangen muß, den 
des persischen hazära. X^^^ kunä ist ein deutlicher Ara- 
maismuSy den, one ihn als das was er ist zu erkennen, schoa 
Munk erwänt bat. 

53, 10 xaftagl ist in kaftagt zu ändern, vgl zu 5. "^bn^n 
hat unserm übersezer nicht vorgelegen, sondern ■'^nn* 

53, 12 bietet pädia wandän für D"«»!iäfc.:;, wo die'^Pärslbe- 
deutung von pädiävandatar, die West 159 verzeichnet, nicht 
paßt. TNnN der handschrift braucht nicht geändert zu werden, 
hingegen muß es für ästärgän zweimal ästäregärän heißen: 
wenigstens vermag ich die textlesart nicht zu verstehn. 

was diese persischen übersezungen dem Verständnisse 
des Urtextes nüzen, ist gering: einen Juden mag wichtig 
dünken zu erforschen, wie im geistigen leben seiner nation 
die quellen fließen und die fäden sich schlingen, wie süd- 
französische exegese bis nach Persien wirkt: der europäischen 
Wissenschaft werden diese Versionen von wert sein, weil in 
inen ein dialect vorliegt, der — falls Munk mit seiner lere 
recht hat, daß hier ein nachfolger Qam/ts redet — fünf- 
hundert jare älter ist als die zeit, in welcher der arbeitete,^ 
der ihn anwandte: die tatsaehe an sich ist interessant: i^ 
ist es doppelt, weil in Europa dasselbe phaenomen aweiatal 
vorkommt, soferne die in Deutschland lebenden Juden bis vor 
dreißig jaren wenigstens in allen den kreisen, die von „Moses 
aus Dessau" (Mendelssohn) nicht bertlrt waren, ei» alter^^ 
tümliches Deutsch redeten und schrieben, und als die naefa» 
kommen der von Philipp II aus Spanien ausgewiesenen Israe^ 
liten in der Türkei ein Spanisch brauchen, dem ein spanistAer 
Voltaire ebensogut le style refugiö nachsagen könnte, vrie 
der französische Voltaire den in Berlin und andern preußischen 
Städten seßhaft gewordenen Metzer und Sedaner Hugenotten 
solchen nachgesagt hat. dieser dialect selbst ist von hohem 
werte. Pärsttexte fehlen uns, und hier liegt ein völlig natat^ 
wüchsiger Pärsitext vor, nicht eins der verruchten Pahlawf^ 
bücher, wie sie von altertümelnden dummköpfen zur plage 
von uns armen freunden Eräns, womöglich mit der pfeife m 
munde und der kaffetasse daneben zu einer zeit verfertigt 
worden sind, in der man wenigstens in Europa schon ganz 
modern war. 

ich werde fortan emsig trachten, diese jüdisch-persisefa^ 
stücke abschreiben^) und herausgeben zu können. 

*) ist mit Isaias und einem teile des leremias bereits gelungen^ för 
die persische philologie ist diese ühersezung van aUerhSchsiem tüerte 



n 



18 



Armenische Studien von Paul de Lagarde. ans dem 
zweinndzwanzigsten bände der abhandlungen der königlichen 
gesellschaft der Wissenschaften zn Göttingen. Göttingen, 
Dieterichsche Verlagsbuchhandlung 1877. 216 selten quart. 

Den Inhalt meiner armenischen Studien habe ich in die- 
sen anzeigen 1877 stttck 15 seite 450 bereits angegeben, der 
neue druck ist sehr eilig besorgt worden, daher einige fehler 
zu bessern sind. 194, 28 seze nach s ein komma statt des 
punkts, und schiebe ein indisches h durch einen wei- 
chen Sibilanten, indisches s durchs. 201,32 fehlen 
nach 501 die zalen 1259 2340. seite 208,17 füge vor Si- 
bilant das wort weicher ein. im register 210 ist bairista 
G 367 ausgelassen, endlieh in der lezten zeile des buchs muß es 
Mai für Juni heißen, die leidige notwendigkeit mich der 
lateinischen statt der armenischen buchstaben bedienen zu 
müssen, welche schon darum garstig ist, weil sie dem pro- 
fanum vulgus den zutritt frei stellt, hat mir eingetragen, daß 
gelegentlich ein punctierter buchstab steht, wo ein unpunc- 
tierter stehn sollte, und umgekehrt: ich verwechsele ^ und 

^j p und iL, wenn ich armenisch schreibe, niemals, aber r 

und r und änliches beachte ich beim lesen der correcturen 
nicht immer genau genug: ich verzeichne verwandtes gleich 
mit: zal und zeile meiner paragraphen. 256,2 detog. 280 
ende ha,»X' 344, 2 isiDissfi^s. 385, 1 berel. 725, 4 eriwar. 
729, 1 af9a6. seite 91' 24 gehören die anfürungszeicben hinter, 
nicht vor, ist. § l405, 5 t3p\ 1498, 6 mi-. 1758 oüä. 
1901,2 ghr-. 2181,2 Jacquet. 2329 Xalos- seite 197,49 
eine eigne. 203,11 das heißt, andres wird ein aufmerk- 
samer leser leicht selbst verbessern. 

nachtragen will ich zu seite 9, daß die neuPerser dem 
bactrischen ^ukuruna ganz genau entsprechende formen haben: 
nsgurna suguma sugurna VuUers I 97 II 298 (wo freilich 
sogarna) 309. zu seite 11 ende ZDMG XXII 21'. zu §206 
m^Ianges asiatiques VII 35, zu 375 Gutschmid Agatbangelus 
47' (ZDMG XXXI), zu 437 Petermann reise II 305, zu 762 
OBlau Zeitschrift der numismatischen gesellschaft in Wien 
1877 (Sonderdruck: „die herren von Sophene und deren mün- 
zen^ lö S)j zu 840 das arabische bar6ang bei Dozy Supple- 
ment I 73% zu 986 (dem verse des Hipponax vom Kavdavlijg) 
Usener rheinisches museum XXIII 336 (worauf mich Usener 
brieflich verwiesen), zu 1018 das arabische x^rdtq Freytag 
I 474, zu 1072 Firdaus! gamsSd 13 Freytag 1 461 xazz 1 139 
bfi^aziyyat, zu 1110 den reim Firdaus! vorrede 77, zu 1150 
OBlau ZDMG XXXI 495 ff, zu 1169 das arabische barku- 
stnwän Freytag I 114, zu 1338 ZDMG II 218 lY 369 , zu 



19 

1402 m^langes asiatiqnes V 168, zu 1533 Spiegel (der nicht 
citiert) ZDMG XXX 568 (von dem ich aus ZDMG XXX 556 
mit einem ansrnfungszeichen zu § 369 hätte anfttren können, 
daß er, one Justi zu nennen, noch 1876 einen bälis neben 
barezis sezenden dilettanten belobt) , zu 1546 das arabische 
ya«mür, zu 1601 das '^i^iDö und ■«'T^ünö Buxtorf 1235, das 
one zweifei Natiasardi meint, zu 1688' Dozy soppl^ment I 
72^ 72^ 197 Freytag I 108^ (wo freilich das richtige nicht 
erkannt ist), zu 1836 spaßes halber AGeiger Urschrift 302', 
zu 2045 Bernstein ZDMG IX 873, zu 2084 melanges asiatiques 
III 507, zu 2105 Dozy Supplement I 64^, zu 2120 arabisches 
bah bah Freytag I 163, zu 2249 (ältere Schreibung tatiö) 
heiligenleben I 54, 29: dazu persisches partaw?, zu 2367 
Fleischer in Levys anderem wörterbuche I 433 und das per- 
sische kusnay, was ebenso nahe liegen mag wie das freilich 
sehr gewönliche syrische (<3U)i:d. ytiQccanco ahi noXlct dtda- 
axöfjbsvog, 

ich lege wert darauf festzustellen, daß die in diesen 
Studien gelegentlich hier und da zum ausdrucke gekommene er- 
kenntnis, indisches 9 entspreche dem Qoppa, nicht dem Eappa, 
von mir bereits im winter 1853 auf 1854 öfifentlich vorge- 
tragen worden ist. 

in der tafel sind indische Wörter one klammern geblie- 
ben, welche eingeklammert werden mußten: 169 gä, 178 
mahat, 183 Basä (obwol auch die alt Armenier die 'P^a ge- 
habt haben werden), 185 varäha upari tar. 

gegen die 190 vorgetragene emendation des Amobius 
hat üsener brieflich eiuspruch erhoben: Nana sei „völlig 
sicher als asiatische, aufs engste mit der göttermutter ver- 
bundene göttin''. das habe ich nicht geleugnet, da ich die 
"^QUfAtg Ndva der inschriften sehr wol kannte, wie auch 
die mit ihr vermutlich zusammenhangende 133 abhandlungen 
16, 20 144, 33 157, 3 Symmicta 95, 5 : doch bescheide ich mich, 
wenn freund Usener die sagen von der göttermutter im zu- 
sammenhange behandeln, und dabei auch meine gleichung 
Rasa = 'P^a in erwägung ziehen will. 

6 

Studios on the Complutensian Polyglot. by the [wirklich 
so] Professor Delitzsch. London, Samuel. Bagster and sons. 
II 44 Seiten quart. 

Die vorrede zu diesem werkchen, was den styl anlangt, 
ein würdiges seitenstttck zu der von herrn professor Ahlwardt 
seinen sechs dichtem vorgesezten, enthält die werte: the se- 
cond part of the work, which through its positive disclosures 
is by far the most important, lies ready for the press. it 
will be laid before the public, should the first part find a 
sufficient circle of readers in England, and messrs Bagster 

9* 



20 

ftiid 8<»ii8, who bave already by tbenr publicatioius doiie M 
mncb to fttvtb^ the cause of biblical scienoe, feel themselTes 
enoouraged to asaist, still further, in bringing to ligbt my 
oomplntensian studies. danach wird jeder Ejigländer denken, 
daft dem Verfasser das universitätsprogramm, welches is now 
for the first time submitted to the general public, und von 
dem er sagt not without good reason bave I determined cm 
hs publication in England auf kosten der firma Bagster ge* 
druckt worden sei. in der tat aber ist das aus England 
geUeferte das leipziger programm in natur (druck von Alex* 
ander Edelmann, Universitätsbuchdrucker): nur die lezten 
vier Zeilen der leipziger ausgäbe sind andere als in der lon- 
doner publication: lediglieh den titel und die vorrede wird 
berr ^gster bezalt haben, damit es nicht aiulem so gehe 
wie mir, der ich in der erwartung ein neues zu erhalten, 
die london^ „studies^ habe verschreiben lassen, wird der 
tatbestand hiermit bekannt gemacht.^) 

7 

Neie beilräge zur geschichte des alten Orients, die 
Assyriologie in Deutschland : von Alfred von Gutschmid. Leip« 
zig, BGTeubner, 187& XXVI und 158 s. 

Im jare 1875 hatte AvGutschmid in Teubners jarbttchera 
^ elasfliselie philologie die neue aufläge von MDunckers 
gesehichte des altertums besprochen, und bei dieser gelegen* 
heit m sehr behuiteamer, überall knapp motivierender weise zu 
verstehn gegeben, daß die von den Assyriologen behauptetes 
tatsachen vorsicbliger zu benuzen seien als sie Duncker be- 
nuzt hat. gegen diese anzeige erhob sich in der Jenaer li- 
teratuf Zeitung nicht Duncker selbst, sondern ESchrader. Out- 
sehmid bat für angezeigt erachtet auf diese antikritik mit 

•) die gerechtigkeü gebietet zu erwänen, daß in dem i87& zur 
fekr des refarmaHonsfestes ausgegebenen programme herr DeUttseh auf 
Seite i folgendes schreibt: ffnur das gestatte ich mir zu bemerken, daß 
Professor de Lagarde die englischen beigaben der im vertage von Bagster 
%• sons in London erschienenen ersten hälfte nacJisichtiaer beurteilt haben 
uHirde, wenn er gewußt hätte, daß sie one mir vorher gewärte durch' 
sieht gedruckt worden sind**, 

jeder, der die oben wieder abgeaezte notiß liest, wird mtgeben, daß 
das sehlechte Englisch des herrn Delitzsch für mich nichts toeniger als die 
hauptsache war, one 'zwe\fel ist auch herr Delitzsch darüber völlig klar, 
und weiß ganz gut, warum er sich nur gegen den Vorwurf wegen seines 
£nglisch wendet, die hauptsache war vielmehr, daß herr Delitzsch den 
glauben erweckt hat und hat erwecken wollen, daß seine ComphUensian 
Studiea auf kosten des hauses Bagster in London gedruckt worden seien, 
Wärend sie doch ein auf kosten der Universität Leipzig gedrucktes leip^ 
ziger Universitätsprogramm waren, deutlicher wünsche ich mioh nicht 
auszudrücken, um durchaus sachgemäß zu sein , hätte ich in der fünft- 
lezten zeile meiner notiz noch hinzufügen sollen sowie papier und drnck 
der SQ&derabadge 



tinem ootavbande von 158 selten zu antworten, in ämn er, 
freilieb ausdrücklich zugestehend, was er bereits 1875 (586) 
zugestanden hatte, daß das werk der eigentlichen entzifferung 
der assyrischen denkmäler im wesentlichen gelungen sei, die 
früher dargelegten gründe, die den Assyriologen troz jenes 
Zugeständnisses nur mit mistrauen zu folgen erlauben, aufs 
neue und in größerer ausfürlichkeit auseinandersezt. ieh 
will nicht verholen, daß mir die schöne zeit leid tut, welche 
Gntschmid an diese arbeit gewendet hat, aber ich sehe ein, 
daß ein derartiges (lißt^atf dmtfuTtf notwendig ist, seit di« 
preußische regierung beredet worden, der in Deutschland noch 
so sehr jungen Assyriologie — der versuch von JBrandis 
wird doch nicht zälen sollen — siz und stimme zu geben, 
seit jüngere gelehrte der aufgehenden sonne einen enthusia*- 
stiscben und etwas lauten cultus zuwenden, und seit in theo- 
logischen und andern Zeitschriften und in nachschlagewerkea 
die neue Weisheit mit eifer in das publicum gebracht wird: 
man macht auch hier öffentliche meinung, um danach aus 
der öffentlichen meinung sich selbst beweisen zu können* 
für leute vom fach ist, falls sie selbstständig die litterati^ 
zu verfolgen in der läge gewesen sind, längst nicht zweifel- 
haft, daß am wenigsten die historiker Ursache haben, vGlrt 
meintliche resultate der Assyriologie für ihr Inventar von tat^ 
Sachen heimzutragen, die Aegyptologen vermögen namen mit 
einiger Sicherheit, texte — ich habe mich darüber kürzliefa 
unumwunden ausgesprochen — nur in einer weise zu ent- 
ziffern, die den wenigen des koptischen kundigen männerU 
erhebliche bedenken einflößt: die Assyriologen sind namen 
zu entziffern am wenigsten im stände, da Ideographie und 
polyphonie inen fortwärend fallen legen: assyrische texte, 
wie die von der höUenfart der Istar, machen, wenn sie von 
einem forscher von Opperts Spürsinn, tact und geschäftser* 
farung übertragen sind, den eindruck, als seien sie im großen 
und ganzen sinngetreu wiedergegeben: daß Ein tag den ftn<- 
dem lehrt, wird gewiß am wenigsten Oppert in abrede stelien, 
und darum auch sich nicht beleidigt Alen, wenn man die 
ergebnisse der Assyriologie nicht gleich in die schulbttchet . 
auftiemen mag: wenn andere anspruchsvoller sind, so werden 
sie sieh mit der zukunft auseinander zu sezen haben, man 
tAeht wie recht nach meiner ansieht ßutschmid hat, die hi- 
storiker zur vorsieht zu manen : ich bitte das weitere in dem 
buche selbst nachzulesen, das namentlich für alle lerer det 
alten geschichte unentberlich scheint, und von dem ich nieht 
begreife, wie es einen nttehternen leser nicht überzeugen 
sollte, jeder Hellenist wird übrigens zufrieden sein, daß O^Ä* 
scbmid im i^nde ist die griechischen classiker und geleharten 
mehrfach gegen 4ie neue zeitung aus NiiiiTe in mhw zu nemen. 



22 

sehr richtig bemerkt Gntsebmid 134, daß die Schrader- 
Bche art Assyriologie zu treiben ^kritische axtbiebe, welcbe 
die Wurzel treffen, nur von der band eines linguisten er- 
balten könne', icb neme mir nicbt beraus, micb für das aus- 
zugeben was Gntsebmid linguist nennt — icb babe nie be- 
hauptet, etwas anderes zu sein als ein theologe — , aber da 
icb durcb den augenblicklichen stand der religionsgeschicbte 
und durcb die aufgaben, welche icb in dieser mir zu lösen 
gestellt, mit sprachen, und aucb mit semitischen sprachen, in 
etwas nähere berttrung gekommen bin, gestatte ich mir dar- 
auf aufmerksam zu machen, daß die vergleichende grammatik 
und — eine früh begonnene, aber lange ganz liegen geblie- 
bene, mir besonders ans herz gewachsene Wissenschaft — die 
vergleichende lexicographie der semitischen sprachen zu der 
hälfte dessen, was uns in Deutschland als assyrisch angebo- 
ten wird, den köpf schütteln muß. es liegt im Charakter 
der assyrischen schritt, welche ideen durch conventionelle 
zeichen ausdrückt, daß scharfsinnige und in diese art der 
darstellung eingelebte männer den sinn einer tafel treffen 
können, one darum im stände zu sein aucb nur die mehrzal 
der keilgruppen richtig, das heißt, so auszusprechen, wie die 
alten Assyrer selbst sie ausgesprochen haben: man liest die 
Schrift wie musiknoten oder mathematische formein : alles ge- 
nauere muß aus einer menge weitzerstreuter indicien {reliquiae 
graece 83 unten) erschlossen werden, und kann aus diesen 
nur von einem manne erschlossen werden, der mit den be- 
kannten semitischen dialecten, weil er sie aus iren classikem 
einigermaßen geläufig kennt, wirklich vertraut ist, und der 
dabei ein hinlängliches maß combinationsgabe besizt, um 
nicbt aus grammatiken und Wörterbüchern, sondern aus der 
grammatik und dem wörterbuche die züge der gemeinsamen 
mutter dieser dialecte zu erkennen, wenn man erwägt, daß 
statt der 22 bucbstaben, welche das semitische utalpbabet 
hat, in der assyrischen schrift nur eilf unterschieden werden, 
wird man zugeben, daß, um hier mitsprechen zu dürfen, da 
assyrisch zu wissen zur zeit eben noch kein besonnener be- 
• haupten wird, man semitisch so wissen muß, wie ein einge- 
bomer die flüchtige handschrift eines eingeborenen lesen kann, 
und man wird glaublich finden, daß leute, die semitische 
texte in größerer anzal studiert, über das was im assyrischen 
möglich ist, anders urteilen als die, welche allenfalls an et- 
lichen büchern des alten testaments in der landesüblichen 
weise genagt und ein publicum über ein paar syrischer oder 
arabischer lesestücke durchgemacht haben, es gehören zu 
einem wirklichen Assyriologen auf alle flllle drei dinge : aus- 
gebreitete kenntnis des vorhandenen inschriftenmaterials: 
nicht gerade ausgebreitete, aber intime, nicht aus lebrbtt- 



23 

cbern, sondern durch eigenes studinm erworbene kenntnis 
des hebräischen ; aramäischen, arabisch-äthiopischen: fähig- 
keit, bei den vorliegenden zeichen der inschriften gerade an 
die tatsachen der erschlossenen ursemitischen grammatik und 
des ursemitischen lexicons zu denken, welche zur erklärung 
jener zeichen im augenblicke nötig sind, das dritte kann 
nur eine besondere begabung, aber auch diese nicht leisten, 
wenn sie die beiden ersten erfordernisse nicht auf dem ganz 
gewönlichen wege geduldigen lernens sich angeeignet hat: 
mit dem besize einer Orientierung im materiale der inschriften 
und mit dem guten willen nach art der indogermanischen 
comparativen in grammatiken und Wörterbüchern umherzn- 
blättern, ja sogar mit dem rechte Fleischers durchschossenes 
und annotiertes exemplar des Freytag zu benuzen, ist nicht 
allzuviel gewonnen — mein College Baum kann mir seine 
sämmtlichen sägen und messer zur Verfügung stellen, ich 
mache darum doch noch keine Operation, um nicht misver- 
standen zu werden, will ich hinzufügen, daß es kein beweis 
für bescheidwissen im hebräischen ist, Vorlesungen über das 
alte testament gehört, sogar nicht, solche Vorlesungen ge- 
halten zu haben: es täuschen sich viele in ein zutrauen zu 
irem Hebräisch hinein, weil sie über einen inen aus über- 
sezungen bekannten text nach benuzung von hundert hülfs- 
mittein den mut finden eine meinung zu haben: ein kleiner 
versuch Charizi, ludas den Leviten oder Avicebrons gedichte 
zu verstehn und einmal selbst ein idiomatisches Hebräisch 
zu schreiben, möchte zu dem zwecke bescheidenheit zu leren 
wie Professoren des hebräischen an gymnasien, so auch sich 
mehr dünkenden recht dienlich sein, gebt ihr euch einmal 
für poeten, so commandiert die poesie. 

hiennit sind wir aber nicht fertig. 

die brüder d'Abbadie haben im Journal asiatique für 
1843, meines Wissens als die ersten, daraufgewiesen, daß im 
östlichen teile von mittelAfrica außer semitischen sprachen 
dialecte geredet werden, die neben vielem semitischen viel 
eigentümliches haben. HEwald hat diese tatsache in der 
Zeitschrift für künde des morgenlandes V 410 ff in Deutschr . 
land bekannt gemacht, ich bin durch erwägungen allgemei- 
nerer art zeitig dahin gelangt, diese africanisch-semitiseben 
dialecte mit dem assyrischen in Verbindung zu sezen *), und 
habe 1852 und 1853, in regem verkehre mit meinem freunde 
Edwin Norris, der damals sich mit den keilschriften scythischer 
gattung mühte, auf die keilschriften aufmerksam geworden, die 
boffnung gefaßt, das von dem bisher bekannten semitischen er- 

*) 24. //. d879 die veranlassung gab die i852 gewonnene einsieht, 
daß istn des assyrisehen w^ta [nur in einem andern casus] sei, von da 
aus schloß ich weiter 



24 

mMHkii zieHilioh versohiedaie assyrische uls älteste Schwester 
des Saho imd änlicher idiome erweisen za könneo. die blätler, 
welche ein rasch erblühter frühling trieb, hat längst ein früher 
herbst verweht, aber noch hente sehe ich im wesentlichen die 
Sftebe so an wie damals, daß die Semiten in zwei hauptabteilftn- 
g^i zerfielen, deren eine im mündongsgebiete des Bnphrat and 
Tigris iren mittelpnnkt hatte, von wo sie colonien teils nach 
AMca — die vorfahren der Saho — , teils nach norden nnd 
vielleicht nach westen aassandte , deren anderer , aaf die es 
hier mcht ankommt, auch die Aethiopier angehören : da eine 
reihe von linguistischen tatsachen, die ich kein xeiAd füle 
den Assyriologen nicht za glamben, in den ramen der bisher 
bekannten semitischen sprachen nicht hineinpassen, so steht 
mir fest, daß wenigstens ein versuch gemacht werden maß, 
das babylonische und assyrische auf ire stellang wie über- 
haupt zu den schwesterdialecten, so namentlich zu diesen in 
Afriea beimischen idiomen zu untersuchen: es versteht sich, 
daß ich richtiger sagen sollte, zu der erst durch eindringliches 
irtndium zu gewinnenden mutmaßlichen urgestalt dieser 
idiome. ich bemerke beiläufig, daß wenn Ewaldaao421 
das ausgehn der dritten person perfecti auf ün als aus ua- 
vordenkUchen zeiten dem Saho erhalten lobt, wärend diese 
dem Ursprünge völlig gemäße ausspräche in allen andern uns 
bis jezt bekannten semitischen diaiecten verloren sei, er den 
tatbestand nicht kennt, vom syrischen zu schweigen (ich 
nenne absichtlich nur den 1827 schreibenden AGHoffmann 
§ 53 anm 3) hat die um 1050 in der diöcese Antiochia ge- 
machte arabische ttbersezung der psalmen, welche ich kürz- 
li^ herausgegeben, diese endung genau ebenso. 

die forderung könnte etwa gestellt werden, daß der ver- 
gleichenden grammatik und lexicographie der s^nitischen 
sprachen kundige männer eine kritik der officiellen Assyrio- 
legte von iren kenntnissen ans unternemen sollten, diese 
forderung ist nicht an sich, aber so wie die Verhältnisse lie- 
gen, zur zeit unerfüllbar, es sind nicht die finger beider 
bände nötig, um diejenigen herzuzälen, welche hier mitzu- 
sprechen ein recht haben, und für diese ist eine solche kritik 
entberlich : die übrigen werden sicher nicht anders als durch 
eine positive beantwortung der ganzen frage bekehrt werden, 
da sie in der bei jener beurteilung notwendig zu bietenden 
falle von einzelnheiten vermutlich nichts als kleinigkeitskrä- 
merei und bösen willen sehen würden, wo doch nichts vor- 
läge als die anwendung der fähigkeit aus kleinstem auf größe- 
stes iXL schließen, und das bestreben die warheit zu finden: 
in einer frage, welche so eng mit der theologischen apolo- 
getik verquidtit ist, gibt es auch zu viele interessierte, als daß 
es ratsam wäre anders als durch ja nein zu sageiau 



wie durch die eben skizaieite Umschau vielleicht lUQglieh 
werden wird, allerhand aafzukläreti^ was dem vom hebräi- 
schen, arabischen, aramäischen kommenden philologen aa 
dem ihm gelesenen assyrischen dunkel bleibt, so wird eine 
andere, von Oppert angeregte, aber liegen gelassene unter- 
Buchung vermutlich zu einem sicheren ergebnisse über die 
polyphonie der assyrischen schrift fttren. wenn man dasselbe 
zeichen dich^ um, vus, tip lesen darf , wenn most, if not all, 
of the Ässyrian charactets polyphones sind , wenn die namen 
Tigris, Babylon, Nabuchodonosor mit gruppen ausgedrückt 
werden, die sonst Bartikgar, Dintirki, Ampasadusis lauten, 
so muß diese auf den ersten blick wansinnig seheinende 
einrichtung doch irgend einmal eine veranlassung gehabt 
haben, unü es steht zu hoffen, daß wenn diese veranlassung 
und damit die erklärung des phänomeas gefunden sein wird, 
gewisse geseze in der wal der zeichen sich werden erken- 
nen lassen. 

in europäischen sprachen gibt es in kleinem umfange 
änliches. die Engländer schreiben das alte litrazeichen, also 
im wesentlichen ein L und lesen es pound\ wir schreiben 
ein — , und lesen es sowol weniger als minus : wir braueben 
in gleichnngen das colon und das gleichheitszeichen , und 
lesen ersteres zu, lezteres nicht gleich, sondern wie. jene 
litrasigel ist wol am geeignetsten als beispiel zu dienen: sie 
weist darauf hin, daß die Engländer gewisse t^le ihrer cultur 
einer älteren, inen ursprünglich fremden verdanken: aus 
Brugschs hieroglyphischdemotischem wörterbuche I 57 {aps) 
darf man vielleicht schließen, daß wir mit unsem Untersu- 
chungen auf diesem felde mitunter reichlich weit zurttekzu- 
gehn haben. Oppert hat schon 1855 — siehe ZDMG 10, 
288 — der meinung ausdruck gegeben, daß doppeldeutige 
zeichen der assyrischen schrift mit irem Einen werte der 
spräche des volks angehören, welches das zeichen erfunden, 
mit irem andern dem idiome der nation, welche jene schrift 
angenommen, etwa ein roh gezeichneter fisch war ursprüng- 
lich ha gelesen worden, weil die erfinder den fisch ha ge- 
nannt: von semitischen zungen wurde für fisch nun gesagt: 
80 kam dasselbe bild — allmälig durch keile statt durch 
Knien ausgedrückt und dadurch unkenntlieh gemacht — dazu^ 
sowohl nun als ha zu vertreten, ich habe dieser erklärung 
der Sache lange selbst angehangen , in den gesammelten ab- 
faandlungen 217 ihr sogar vorschnell öffentlidi beifall ge- 
schenkt, aber ein umstand verbietet sie jezt, der, daß jene 
zeichen nicht diphon, wie allerdings 1855 allein gelehrt wurde, 
Aondern polyphon sind, wir können uns doch unmöglich vier 
oder fünf v^lkerschiehten übereinander liegend denken, von 
denen jede einer andern sprachclasse angehört und jede ire 



26 

lesang der über alle politischen nmwälzniigen nnd Vernich- 
tungen hinweg und troz der elenden Zeichnung erkennbar 
gebliebenen hieroglyphen iren sie ausrottenden geschäfts- 
nachfolgern Übermacht hätte, das beneficium inventarii bei 
der erbschaft wurde in jenen tagen vermutlich auf die schäze 
des geistes nicht ausgedehnt, wenn aber auch Opperts er- 
klärang der* tatsache unmöglich ist, eine erklärung derselben 
muß geliefert werden: man wird die geschichte der schrift 
in irem gesammtzusammenhange zu durchforschen haben 
und sich erinnern dürfen, daß etwa das cyprische syllabar 
sicher unter dem einflusse derselben cnltur entstanden ist, 
welche in Assyrien die wände und tontafeln beschrieben hat, 
und daß jenes für diese belerend sein muß. es ist nicht 
schmeichelhaft für die semitische philologie, daß auf irem 
gebiete nicht gelingt, was auf indoceltischem mehrfach so 
leicht gelungen ist. 

nach diesen auseinandersezungen wird es kaum zweifel- 
haft sein, daß bisher nicht einmal die fundamente einer as- 
syrischen Philologie in ausreichender ausdenung gelegt sind, 
eine reihe von tatsachen steht fest : man wird mehr gewinnen, 
wenn man endlich anfängt systematisch zu werke zu gehn: 
kenntnisse zu erwerben, die man nicht entberen kann, und 
die man haben muß, bevor man in der jezigen läge der As- 
syriologie überhaupt anfangen darf mitzuarbeiten: ein mis- 
trauen zum gesellen zu nemen, das die steine zehn mal 
prüft, bevor es sie in den bau einfügt. 

dringend geboten scheint mir übrigens, auf diesem felde 
die Unsitte nicht einreißen zu lassen, die jezt auf andern 
gebieten so verbreitet ist: die Undankbarkeit^), bei manchen 
unsren Zeitgenossen bequemen, sehr angesehenen büchern, 
welche die comparative philologie der indogermanischen spra- 
chen behandeln, kann man fast sicher sein, daß neun zehntel 
dessen was man liest, nicht eigentum des mannes sind, dessen 
namen auf dem titel steht, die arbeiten der Assyriologie sind 
leichter zu überblicken, der arbeiter wenige : nur Hincks und 
Norris sind hingeschieden, Rawlinson, Oppert, M^nant, Smith, 
Sayce, Schrader leben noch, es würde der neuen disciplin 
gut stehn, wenn sie ein nachschlagebuch lieferte, in welcnem 
unter genauen citaten jedem das seine gegeben würde: man 
ist nicht gerne ungerecht, und seit ein geschlecht mit dem 

*) Julius Oppert ist durch dcis von mir in den armenischen Studien 
gegebene beispiel veranlaßt worden y in den gUtUnger gelehrten anzeigen 
i878 seile i05i bis 1053 in aller kürze anzugeben^ wieviel einem jeden 
Assyriologen an verdienst in betreff der entzifferungen zukommt. Oppert 
darf sich dreist darauf gefaßt halten ^ nächstens eine ladung schmuz Über» 
geschüttet zu bekommen, diese wird dann nichts gegen ihn, aber viei 
gegen die gassenjungen beweisen 



27 

warsprnche suum cuigue in Deutschland herrscht, kann man 
es sogar für patriotisch erachten dieser devise überall zu folgen, 
ich vermute, die resultate der Untersuchung würden sehr über- 
raschend sein. 

Outschmid wird 128 Max Müller meinen, wenn er von 
einem geistvollen linguisten redet, der in einer unglücksstunde 
das wort Turanier geschaffen : aber jener ausdruck geht nicht 
auf Max Müller, sondern auf Friedrich Rückert zurück, ich 
erinnere mich noch sehr deutlich, wie im November oder De- 
cember 1844 in einer Unterhaltung über den character der 
südindischen sprachen Rückert Müllern und mich mit der be- 
hauptung überraschte, der sprachcharacter des türkischen sei 
genau der des tamulischen: vgl nicht meine politischen auf- 
säze [1853], denn die sind unzugänglich, sondern meinen 
bericht über die gegenwärtige läge des deutschen reichs 9. 

wenn 96 Nöldeken für die deutung des syrischen Ag- 
batäna bei Herodot 3, 64 auf Hamät gedankt wird, so ist 
Nöldeke wolhabend genug, diesen dank mit andern teilen 
zu können, ich selbst habe die von Gutschmid Nöldeken 
übereignete ansieht Symmicta 121 schon als gemeingut der 
fachgenossen angesehen, zuerst^) hat sie als tbese neun seiner 
dissertation de Cadyti urbe Herodotea FHitzig am 13 April 
1829 zu Göttingen verteidigt. 

die beiden aufsäze, welche Gutschmids buch veranlaßt 
haben, sind demselben vorgedruckt. 

es wird nüzlich sein zu bemerken, daß ich vorliegendes 
auf besondere anfi^orderung geschrieben habe. 

8 

Italafragmente der paulinischen briefe nebst bruchstücken 
einer vorhieronymianischen übersezung des ersten lohannes- 
briefes aus pergamentblättern der ehemaligen Freisinger stifts- 
bibliothek zum ersten male veröffentlicht und kritisch be- 
leuchtet von LZiegler, Studienlehrer am k Maximiliansgym- 
nasium in München, eingeleitet durch ein vorwort von prof 
dr ERanke. mit einer photolithographischen tafel. Marburg, 
NGEIwertsche Verlagsbuchhandlung. 1876. 

Die münchener hof- und Staatsbibliothek bewart 24 von 
den deckein verschiedener einst freisinger handschriften ab- 
gelöste pergamentblätter , auf welchen bereits 1856, soweit 
er sie damals in die bände bekommen, CTischendorf, später 
der gedruckte catalog von Halm und Laubmann bruchstücke 
einer vorhieronymischen (so erlaube ich mir das adjectiv zu 
bilden) übersezung der briefe des neuen testaments (der ca- 

*) Herr JWellhauaen hat mich, nachdem er obiges gelesen y brieflich 
darauf aufmerksam gemacht, daß JD Michaelis in den supplementa unter 
MnOHM ^^ vergleichen sei. diese supplementa haben sich selten gemacht, 
und fehlen mir noch in meiner Bibliothek 



28 

talog nennt nicht ganz genan nur Paulus) erkannt hatte, 
diese blätter werden uns von LZiegler in der weise vorge- 
legt, in welcher Ernst Ranke seine fnnde vorzulegen pflegt, 
und die ich fUr viel zu umständlich erachte, der fleiß und 
die genauigkeit des herausgebers verdienen großes lob, und 
seine in diesen blättern nicht näher zu erörternde entdeckung, 
daß hier derselbe text zu tage tritt, welchen Augustinus in 
seinen späteren Schriften, und die dem ausgange Augustins 
etwa gleichzeitigen bischöfe Garthagos gebraucht, ist ein 
höchst erfreulicher beitrag zur geschichte der altlateinischen 
Versionen, mir (abhandlungen 87, Symmicta 100) ganz be- 
sonders willkommen, ich freue mich, daß unsere Wissen- 
schaft in LZiegler einen tüchtigen arbeiter gewonnen hat. 

LZieglers buch ist auch darin den arbeiten Ernst Rankes 
änlich, daß das sigma im burgisdrucke recht oft Gicerogröfte 
hat. eine universitätsbuchdruckerei sollte sich doch schämen, 
so bettelhaft aufzutreten, und deutsche gelehrte, welche ihr 
gutes geld fär einen saz ausgeben, haben die pflicht sich der* 
artiges nicht gefallen zu lassen. 

in dem der arbeit Zieglers vorgesezten Vorworte Ernst 
Rankes lesen wir: „eine gelehrte lösung der von herrn prof 
Oscar Schade in Königsberg angeregten frage, ob sich ein 
directer einfluß der Itala auf die gotische bibelttbersezung 
nachweisen lasse, eröffnet der Untersuchung über das Ver- 
hältnis der einschlägigen Codices warscheinlich eine neue, 
nur mit voller wissenschaftlicher ausrüstung zu durchmessende 
ban^. darauf hin wandte ich mich mit dem bemerken, daß 
die angeblich jezt erst entdeckte tatsache längst bekannt sei, 
an Oscar Schade, und bat ihn um auskunft über die stelle, 
an welcher er sich über den gegenständ geäußert habe: ich 
empfieng folgende antwort: „Königsberg iPr den 29 März 
1877. umgehend die ergebene antwort, daß darüber vorläufige 
nachricht in den von mir herausgegebenen wissenschaftlichen 
monatsblättern band 3 (1875) 159 fg. die Untersuchung wird 
erst gedruckt, daß nicht Vermutung gewesen, sondern ein 
bekanntes erwiesenes factum, ist wol schon darum schwer 
glaublich, weil im vorigen jarhundert kaum wol eine solche 
kenntnis der gotischen spräche bei wem immer zu finden 
gewesen, durch die eine dergleichen entscheidung gewonnen 
werden konnte, bitte mir doch gütigst etwas näheres angeben 
zu wollen, ganz ergebenst dr OSchade". 

ich verweise zur beleuchtung der hier gemachten behaup- 
tung der kürze halber nur auf lohann lacob Wetsteins Pro- 
legomena in novum testamentum 303 ff des von Semler be- 
sorgten Sonderdrucks, auf lohann David Michaelis einleitung 
in das neue testament 511 ff der vierten ausgäbe — Weisteia 
und Michaelis sind eigentlich doch wol männer, um welehe 



sich zu kümmern hat wer ttber die ¥on' inen behaaideltea 
g*eges8tände mitreden will — , auf Ernst Bernhardts kritische 
Qtttersnchungen ttber die gotische bibelttbersezang (1 1864, 
U 1868) und desselben ausgäbe des Vulfila. ich habe 1856 
(jezt abbandlungen 89, 2) die tatsache bereits als (versteht 
sich unter den paar menschen, die sich überhaupt für bibel- 
kritik interessieren) allgemein bekannt behandelt, und will^ 
da ich einmal auf jene meine abhandlung zurückzuweisen 
veranlaßt bin, in diesem zusammenhange die tatsaebe nicht 
UBukommen lassen, daß ich wegen der Schlußworte meines 
Programms (abbandlungen 112,21) als einer sehr hochmütigen 
und meiner Jugend (29 jare) nicht ziemenden äußerung 
halbamtlich in dem milde väterlich überlegenen tone, der dem 
]MUriarchalischen polizeistaate so gut stand, verwarnt worden 
bin, und auf die verwunderte frage, wer denn in aller weit 
das von mir vennißte geleistet, den namen August Hahn ge* 
nannt erhalten habe. 

9 

Die A^vins oder arischen Diosknren von LMyriantheus. 
München, Theodor Ackermann. 1876. 

Der vrf der vorliegenden sehrift, ein Cyprier, der unter 
MHaug in München studiert hat, spricht IX als für seine 
Untersuchungen leitenden grundsaz aus „die mythologie ver- 
dankt ihre entstehung der primitiven vorstellungs- und aus- 
drucksweise des naturmenschen^. 

er denkt mithin wie die meisten, welche sich über die 
älteste mythologie öffentlich geäußert, jedenfalls wie die, welche 
das urteil des litterarischen markts in bänden haben, ich 
halte diese seine und seiner Vorbilder anschauung fQr durchaus 
unrichtig, one hier räum genug zu haben, die gründe für 
meine Überzeugung auseinanderzusezen , die ich in größerem 
zusammenhange vorzulegen gedenke, also im principe kann 
ich mich mit der arbeit des jungen Cypriers nicht einver- 
standen erklären. 

das buch verläuft in folgenden abschnitten: 
über die herkunft und die ursprüngliche bedeutung der Agvins. 
über die herkunft der Afvins 1 — 22 

ttber die ursprüngliche bedeutung der A^vins 22—74 

die mirakel der Afvins. 

die Agvins als befreier aus der iinstemis 75—91 

die Afvins als gottheiten der Verjüngung 91 — 104 

die A^vins als krieger und beschüzer in den schlachten 106 — 112 
die Afvins als ärzte 112—114 

die A^vins als brautftlrer 114^119 

die Agvins als beförderer des gltickes der ehepaare 
und ala gütter des gedeihens 119 — 155 



3£ 

da» iMMptangenmerk des herausgebers w«r nkU ein 
«segetiBcbes und kritisches, sondern — wie da» sein aikade- 
misches amt mit sich brachte — ein linguistisches, eine ver- 
gleichende grammatik der aramäischen dialeete and weiterhin 
der semitischen sprachen läßt sich one kenntnis des targu* 
mischen idioms nicht denken: dies idiom aber in den yor« 
handenen ausgaben der targame zu studieren, schien minde- 
stens sehr mißlich, da nicht bekannt ist, auf welcher auktoritäi 
diese ausgaben beruhen, es war unumgänglich, den ältesten 
Yorhandeuen codex der chaldäischen paraphrasen, den früher 
reuchlinschen vom jare 1105, abzudrncken, um eine zuver- 
lässige grundlage für weitere Untersuchungen zu haben, die 
vokale jener handschrift sind in der ausgäbe weggeblieben, 
einmal, weil ire sezung im codex selbst nicht folgerichtig ist, 
zweitens weil es billiger und nüzlicher schien, die punktation 
des manuscripts in paradigmen darzustellen, unter denen auf 
sämmtliche vorkommende ausnamen von der regel verwiesen 
werden solL das erscheinen dieser grammatischen arbeit 
hängt selbstverständlich von der aufname ab, welche der 
textfoand finden wird. 

als zugäbe werden bruchi^tlcke aus dem jerasalemseben 
targum zu den propheten mitgeteilt, auf welche der heraus- 
geber sich seine rechte wahrt. 

11 

Hagiographa chaldaice. Paulus de Lagarde edidit. 

Die chaldäischen übersezungen des alten testamentis sind 
fttr theologie und Sprachforschung gleich wichtig, und nur 
der umstand, daß einzeldrucke von inen nicht zu erlangen 
wären, wird schuld gewesen sein, daß man bislang diesen 
bedeutsamen Urkunden des altjttdischen lebens die inen ge* 
bürende aufmerksamkeit nicht zugewendet hat. die rabbini^ 
sehen bibeln, in denen die targume abgedruckt sind, haben 
mit ansaame der lezten, von allen am wenigsten zuverlässi- 
gen warschauer, keine bezifferung der verse, so daß es sehr 
zeitraubend ist, in inen ein citat nachzuschlagen, die poly- 
glotten (von denen die antwerpener aus kritischen gründen 
hier nicht in betracht kommt) sind so teuer, daß Privatper- 
sonen sie kaum anschaffen können, und so selten, daß öffent- 
liche bibliotheken sie mit gutem fuge einer unbedingten be- 
nuzung durch jedermann entziehen. 

unter diesen umständen hat professor de Lagarde sich 
veranlaßt gesehen, im vorigen jare den ältesten erhaltenen 
codex des targum der propheten (dies wort im sinne der 
Synagoge genommen) abdrucken zu lassen, und liefert er j^t 
einen £üi)drack des targum der Hagiographeuw so weit Bom- 
bergs chaldäischer text (d^ ersten ausgäbe) reicht, wird 
dieser gegeben, doch an etwa 1700 steUe% woki^ auob meist 



nur tinbedettteDd , verbessert (die abweichungen verzeichnet 
die vorrede): die Paralipomena sind tunlichst nach der er- 
furter handschrift abgedruckt, es konnte weder bei dem im 
vorigen jare erschienenen noch bei dem demnächst erschei- 
nenden bände die absieht sein, mehr zu bieten als eine editio 
princeps in möglichst handlicher form, das heißt einen von 
den allergröbsten und augenscheinlichsten versehen des ihm 
zu gründe liegenden manuskripts gesäuberten, für citiernng 
und kollationierung bequem eingerichteten, sonst aber noch 
in keiner weise bearbeiteten text: man bezweckt nur, die 
targume flir weiteres Studium zugänglich zu machen, die 
handschriften der chaldäischen paraphrasen weichen oft er- 
heblich von einander ab, wie der herausgeber aus eigener 
vergleichung wenigstens einiger von inen bezeugen kann: 
die -dem anscheine nach wertvollsten liegen in Italien und 
Paris, und ire kollation ist nur durch einen jare langen auf- 
enthalt im auslande zu beschaffen: und selbst wer diesen 
aufenthalt ermöglichen könnte, würde vermutlich seine kraft 
der riesigen aufgäbe, sie zu vergleichen, bald erliegen fülen. 
die Lagardischen ausgaben werden vielleicht die veranlassung 
werden, daß von mereren selten zugleich, auch von nicht- 
Deutschen, die wichtige arbeit an den targumen in angriff 
genommen wird, die kollationen, welche der herausgeber 
der vorliegenden drucke selbst gemacht hat oder zu machen 
gedenkt, sollen, wie sein persönliches bedürfnis, das heißt 
die rücksicht auf seine eigenen textkritischen und religions- 
geschichtlichen Studien, erheischt, veröffentlicht werden: für 
gran^matische und lexikalische arbeiten auf diesem gebiete 
dürfte vorläufig das gebotene ausreichen. 

12 

Psalterium iuxta Hebraeos Hieronymi e recognitione Pauli 
de Lagarde. 

Hieronymus hat zweimal eine revision der im kirchlichen 
gebrauche befindlichen lateinischen, aus der Septuaginta ge- 
nossenen ^ übersezung der psalmen geliefert, das psalterium 
romanum und gallicanum, und sich schließlich im Interesse 
der polemik gegen die Juden entschlossen, das vielgebrauchte 
buch, allerdings unter tunlichstem anschlusse an den in der 
kirche des abendlandes beim gottesdienste gebräuchlichen 
text desselben, aus dem originale selbst zu übertragen, diese 
übersezung ist separat nur einmal, zu Augsburg im jare 1473, 
gedruckt: sonst findet sie sich in Verbindung mit andern 
übersezungen der psalmen oder in den werken des Hieronymus. 

Professor de Lagarde hat für seine ausgäbe vier hand- 
schriften benuzt, deren älteste der mitte des neunten jarhun- 
derts angehört, und hat außerdem, so weit dies angezeigt 
war, die älteren drucke sorgfältig verglichen, der codex 

II 3 



M 

AiQiiatiiiiis ist Hiebt beigezogen, einmal , weil es nicht aa- 
st&ndig schien die arbeit von Heyge anszaplttndern, nnd cwei- 
tens, weil eine handscbrift des zehnten jarhanderts zur ver- 
fdgung stand, die dem Amiatinas genau entspricht und fbg- 
Hefa bis auf weiteres dessen stelle zu vertreten im stände war. 

als die vorliegende ausgäbe handschriftlieb längst beendet 
und auch ihr druck bereits ziemlich vorgeschritten war, er- 
iK^bien der hebräisch-lateinische psalter der faerren CvTischen- 
4orf, FDelitzsch, SBaer. professor de Lagarde glaubt durch- 
lius nicht, daß seine arbeit durch diese leistung überflüssig 
geworden ist, und hat sich über den wert des Tiscbendorf- 
Bchen Versuchs am ende seiner vorrede mit aller Offenheit 
ausgesprochen. 

da nur eine kleine anzal von exemplaren gedruckt ist, 
kann one jede ausname nur auf feste bestellung gdiefert 
werden. 

13 

Koptische Untersuchungen von Kari Abel. Berlin, Ferd 
Dttnmilers Verlagsbuchhandlung. 1876. 

Eins der intei^essantesten und bedeutendsten Völker der 
geschichte sind die Aegypter. wie viel danken wir inen 
nicht! das ist ja freilich unerheblich, daß, wer heute dureh 
die Straßen einer englischen Stadt schlendert, sich voa den 
farbigen gläsern der apotfaeken altägyptische zeichen entge^ 
genscheinen sieht, daß die planetensymbole unserer kalender 
und die namen unserer Wochentage (siehe mein psalterium 
Hieronymi 159) von den ufern des Nils stammeo. aber wenn 
auch nicht, wie EdeBoug6 behauptete, unsere buehstfibeQ- 
schrift selbst, so doch der gedanke einer boehstabenscbrift 
ist den vor flinftausend jaren das delta bewonenden vettern 
der Pbtoicier durch die priester V(m Memphis geschenkt 
worden, der name chemie, das heißt ägyptische kunst, lehrt 
feilen schulbuben, wo eine der wichtigsten «nd nttzlichsten 
Wissenschaften ins leben getreten, wo sie jarhunderte lang 
*rorzug9weise gepflegt worden ist. die in regelmä|iger Wie- 
derkehr die landmarken zerstörenden Überschwemmungen 
zwangen die Untertanen der Pharaonen zur feidmeßkunst, 
und leiteten so zur matbematik. durch astronomische beob^ 
achtungen von wunderbarer genauigkeit kgte dies ernste 
Tolk die grundlagen für die cbronotogie, und ^b damit der 
gescbichtskunde das feste gestellt an und in welchem wich^ 
ttgeres auf bewart werden konnte, mehr als das: begriffe, 
die uns, freilich meistens nur als worte, ganz geläufig sind, 
die aber einmal durch zusammenschauen der in scheinbar 
regelloser üppig keft nach und nach sich darbieteadeu ersehet* 
üungei», und durch beraus*anen des in einer fUHe von wirkun* 
gen sich mehr versteckenden als offenbarenden wesentlichen 



05 

des lißbens gefSanden werde»! muBteii, diu AiOgypter bftbün 
Bie festgestellt, von denen sie — ein wertvollerer sebae Alfi 
die geliebenen goldenen und silbernen gefäße — den Q9r 
brgern mit auf den weg gegeben, und da4urch in das bemr 
tum des halben menschengeschlecbtes und der ganzen gescbidlite 
übergefürt worden sind. Moses war unzweifelhaft kein Semit: 
der stamm Levi, der träger des hebräisehen cultus, gibt^ wiiß 
ich schon vor 23 jaren dargelegt, durch seinen üamen -m- 
ein adjectiv, das einen zur gefolgsehaft geh^lrigea bedeutet 
— den beweis, daß das geistige leben der nach Asien z^ 
rüokwandernden Semiten in der pflege und leitung ägypti- 
scher männer gestanden hat. 

man sollte denken, diese erwägpngen müßten dior hßr 
achäftigung mit Aegypten einen festen und geehrten plae 
unter uns sichern, leider nimmt diese bescbäftigung eineft 
Bolehen plaz nicht ein. es fehlt ja nicht an Aegyptologan, 
allein diesen liegt das feststellen empirischer tatsaeben dar 
ägyptischen geschiehte und geographie mehr am herzen , .^Is 
das Verständnis des gesammten lebens der Aegypter: fot 
allem das Studium der ägyptischen spräche, die dodi fäf 4ity 
welche auf die erkenntnis des inneren wesens der sie »sden- 
den ausgiengen, einen hohen wert haben müßte, wiird Uffger 
bttrlich vernachlässigt, diese Vernachlässigung läßt »iah wol, 
abgesehen davon, daß es fürs erste sich durckaus mit roobt 
nur um eine Orientierung in der landschaft handelt, aus eben 
dem umstände erklären, der vorzugsweise zu piner besd^r 
tigung mit der ägyptischen zunge anreizt wo ist eine sprar 
ehe so wie die ägyptische in einer flünf jartausende lang lueÜ 
unterbrochenen reihe von authentischen und datierten (lenk? 
malern zu studieren? man behauptet, zu Leibnizens zeit hajoie 
der lezte mann gelebt, der koptisch gesprochen: doch &i»d 
ich in der münchener bibliothek etwa 50 jare alte rrr vom 
den behörden aufgefangene «t— briefe tdh Zöglingen der fxror 
paganda, welche auf koptisch nach der heimat über ihr loos 
klagten, also doch noch den gebrauch des idioms in der ger 
walt hatten: und von diesem 1825 geht es aufwärts ))is in 
die anfange der ägyptischen geschiehte hineip ! aber freiliob, 
ein einzelner mensch ist nicht im stände, dieses überreicbtttBMf 
herr zu werden, die sich solcher arbeit unterwänden, wä^en 
eben dadurch, daß sie es täten, als dilettanten bei eeite ger 
schoben. 

schon darum ist es ein glückliches ereignia» daft /^ 
neuer arbeiter, herr Karl Abel, zu den wenigen auf diesem 
felde tätigen hinzutritt und eine weitere teilung der aufgidben 
möglieli macht, das behagen wächst, wenn pian ^ieht, da6 
dieser gejehrle die saehe im inter^ese an der «^obe, nnd 
doreh cO« saohd gelbst erzogen, an dem ende anfatßt, an W4)^ 

3* 



36 

ehern Bie angefaßt werden muß — mit Menes dürfen wir 
nicht beginnen, sondern haben auf der uns zugewandten seite 
des ägyptischen, dem koptischen, anzuheben -— , und daß da- 
durch für die älteren gestalten der spräche wesentlicher ge- 
winn in aussieht steht, denn sage ich es nur frei heraus 
— wer wie ich den dritten teil der koptischen bibel abge- 
schrieben und herausgegeben hat, wird sich ein urteil erlau- 
ben dürfen — : von nicht wenigem, was die hieroglyphiker 
von den steinen und den papyrus gelesen haben, sehe ich 
keinen weg zu dem, was in der koptischen bibel vorliegt, 
wie umgekehrt mir die anname unmöglich scheint, daß in 
den tagen der römischen herrschaft feinheiten in der spräche 
entstanden sein sollten, welche die Ptolemäer und deren ein- 
heimische Vorgänger nicht gekannt hätten: das koptische muß 
und wird für die hieroglyphik mehr leren, als die bedeutung 
manchen Wortes und eine ungefäre analogie der grammatik: 
damit es dies könne, muß es so eindringlich durchforscht wer- 
den, wie herr Abel es durchforscht hat, und darin, den wert 
einer solchen forschung durch die tat gezeigt zu haben, liegt 
die bedeutung des uns beschäftigenden buches. 

aber noch in anderer hinsieht ist dasselbe von belang, 
je genauer und ängstlicher ich die ältesten sprachen der hi- 
storischen Völker treibe, desto gewisser wird mir der saz, 
daß am anfange der geschichte nicht die rohe notdurft ge- 
standen hat, welche die ihr verfallenen durch tastende ver- 
buche allmälig in die höhe zu streben gezwungen, überall 
finde ich gerade im höchsten altertume ein schlichtes, aber 
sicheres können: überall ein wissen, das sich fast wie der 
stille, stumme wiederschein des horizonts in einer geschlilBFe- 
nen metallkugel ausnimmt: überall, um das von mir selbst 
80 hart verpönte wort einmal zu brauchen, eine reiche cultur, 
welche die schäze der Schöpfung und der erfarung nicht 
außerhalb des eigenen friedens kennt, sondern wie zum haus- 
halte gehöriges ständig und stetig nuzt, und in keuscher, er- 
haltender scheu genießt, die edelsten sprachen legen ein 
veto gegen die ansieht derer ein, welche unser geschlecht 
aus der rohheit, unsere religion aus dem schmuze und aus 
gewitterbeobachtungen ableiten, die in einer mit elektricität 
bis zum unsinn gefüllten atmosphäre angestellt, tantum sua- 
dere malorum nicht vermocht hätten, wenn nicht unglück- 
licher weise der blizableiter in jenen grauen tagen noch nicht 
erfunden gewesen wäre, das koptische zeigt noch vielfach 
die art der urzeit: höchste kraft, die sieh der geringsten 
mittel bedient, feinste beobachtung nicht des sinnlichen, son- 
dern des geistigen : sollte sich nicht von ihm aus eine bresche 
in die dogmatik derer legen lassen, welche erachten, daß one 
Samenkorn; one licht und luft, der bloße guano der vater 



3T 

aller ges^^hichte sei? das buch des herrn Abel ist sehr ge- 
eignet, warheitsachende menscheD an der zur zeit gültigen 
grundanschauung des großen publicums zweifeln zu leren, 
wenn eine uralte spräche so tiefe einsieht in das wesen 
des waren und rechten ausdrückt, wie sie herr Abel in einem 
allerdings viele höchst wichtige Untersuchungen jeder art 
nebenher behandelnden bände von 456 Seiten im koptischen 
nachweist — einzelnheiten zu besprechen kann dieses orts 
nicht sein — , dann ist nicht die nacht, sondern der morgen 
die Wurzel des tages.. mag man diese abhandlung auch nur 
durchblättern, so wird man — und ich hätte stoflf für fünf- 
zig änliche aufsäze — staunen über die feinen Unterschei- 
dungen, welche das koptische macht, Unterscheidungen, welche 
so fest mit der ganzen structur der spräche verwebt sind, 
daß sie in deren fundamente hinabreichen : man muß begierig 
sein zu erfareu, wie sich diese theologie der spräche zu der 
mythologie der priesterschaft und des Staats verhalten hat: 
ob die mythologie krankheit, oder ob sie Symbolik war, wel- 
che erst nach und nach, und zwar noch nicht vor vielen jar- 
tausenden, misverstanden wurde. 

wenn fraglich scheint, ob für solche erwägungen schon 
die z^it gekommen ist. Eins kann dies gute buch gewiß so- 
fort wirken. 

man hat bei dem , was jezt als linguistik gilt , meistens 
den wünsch, iren pflegern möglichst weit aus dem wege zu 
gehn: denn man ist gegen leute mistrauisch, welche das 
menschlichste leben so durchaus nur als kammerdiener oder 
ingrossatoren betrachten: man kann sich denken, daß der 
Schreiber eines rechtsanwalts, wenn man ihm nur einige hand- 
griflfe gezeigt hätte, unsere vergleichenden Wörterbücher, und 
was diesen gleichwertig ist, noch geschickter zusammentra- 
gen würde, als die welche sie abgefaßt: von einer beherr- 
schung der sprachen, über welche und mit denen man han- 
delt, ist unter den linguisten fast nie die rede, da so viel 
neuhochdeutsch, als man sich in der kinderstube angewönt 
hat, und geschäftiges hantieren mit den Werkzeugen Bopps 
und Grimms, so viel semitisch, daß es in den Wörterbüchern 
zu blättern befähigt, genügt, um auf dem gebiete der lingui- 
stik einen großen mann zu schaffen: und wird man nicht 
Mezzofanti, der in siebzig sprachen nichts zu sagen hatte, 
über Grimm zu sezen gewiesen, wenn man dulden sieht, daß 
so vielen mit paradigma, Wortbildung, wurzelwörterbuch die 
spräche erschöpfend erkannt scheint, die in alten zeiten das 
Spiegelbild des gesammten denkens, empfindens und wollens 
war, und zugleich die atmosphäre, in welcher, der boden, 
auf welchem neues wuchs? sie, die jezt zu einem mittel her- 
abgesunken ist, nicht allein die gedanken, sondern auch die 



38 

g^ank^ntofii^eit m rei^rgeti, nM diei von d^n Uir^ist^ii, 
^li^ diüA de eä ätisdrflcklich aussprecheHi uut als solcbes be* 
bändelt wifd. 

hert" Abel hat in dem uns yorliegenden buche durch die 
tM gezagt, daß die spräche ansdrack des geistes ist : und er 
hlit das so gezeigt, daß Ihm nicht etwa der vorwarf gemacht 
Wefdeii kann, et achte den leib gegen die seele gering, es 
iteht fi^eilich kanm zu hoflPen. daß so bald andere dem von 
ihm gegebenen beispiele nacneifem Werden — sie müßten 
oben ganz andei'e werden, als sie sind — , aber dn heilsa- 
nier schrecken Wird doch über die lingnistiscben saokträger 
kommen t sie werden wenigstens im geheimen sich schämen, 
it^e mechanis(ihe arbeit auch fernerhin als das allein nüzliche 
Hnd als die hanptsache anzusehen, ich habe seit einem vier- 
feijärbuhdert an philologischen prolegomena zu dner ethik 
nüd theologie des alten testaments gearbeitet, und bisher 
die sehen nicht überwinden k(5nnen, dies allerdings auf sehr 
bi^lteif basis aufgebaute und deshalb schwer fertig zu stel-^ 
Imide Wei-k Vorzulegen — nur in exegetischen Vorlesungen 
sind bruchstücke davon in eine gewisse Öffentlichkeit gekom- 
tättk — : ich bin heri'n Abel ganz besonders dankbar, daß er 
niii eihet meinen bestrebungen gleich zielenden Studie das 
eis gebrochen hat, und will ihn, weitere gaben von ihm er- 
wartend, aus erkenntliohkeit noch ein hilfsmittel kennen le- 
iten, das er wunderbarer weise nicht zur band zu haben 
tieheint, und das ihm sein beschwerliches forschen erleich- 
fera wiM. herr Abel hat augenscheinlich alle belegstellen 
fit seine säze durch lesen gesammelt — und sehr sorgsam 
hat er gelesen i nur meine sahidischen psalmen scheinen ihm 
Völlig unbekannt geblieben zu sein — : aber wozu gibt es 
für die bibel coücordatizen, als damit sie dem, der sie au be- 
niit^tk Vei^teht, eine große mühe abnemen und kostbare zeit 
späten? 

tmd nun noch eine bitte. 

als ich mich vor mehr als dreißig jaren in das koptisehe 
vetliebte, das ich zunächst nur gelernt, um für die zwecke 
der kritik des bibeltextes die koptischen bibelübersezungen 
lesen tu können, machte ich meinen lerer und freund Rü- 
ekett tum mitwisser meines glückes. Bückett schrieb mir, 
i^lS ich stets von neuem schwärmte, 1851, daß er das kop- 
tidche nun auch anfangen wolle, er hat es gelernt^ und wie 
geleilit! le^twillig beanftragte er mich, seinen nacklaß, so* 
t^reit dieser das koptische betrifft, zu ordnen und, wenn ich 
ihn da£u geeignet fände, herauszugeben, ich habe dies zu 
tun aus mehr als Einem gründe ablenen müssen, so tief ee 
mich schmei'^te, die mühselige, in tausenden von zetteln uAd 
zeiteichen bestehende ai'beit des greisen dichters ungem^t 



39 

verkommen zu lassen, herrn Abels persönliche Verhältnisse 
sind mir unbekannt : die ausstattung seines buches und die 
ins große gehende anläge desselben erlauben za schließen, 
daß er wol in der läge sein würde, Rttckerts Stadien für den 
drnck zu bearbeiten, was allerdings merere jare angestreng- 
ten fleißes kosten würde, ebenbürtig ist er dem dichter auf 
diesem gebiete, and wenn er mit kleiner Schrift sezen ließe, 
and sich vor der ans aus not geläufigen knappheit des aus- 
drucks und der beweisfürung nicht scheute, so würde er in 
einem octavbande von fünfzig bogen das ergebnis der ein- 
dringlichen, durch ein duzend jare fortgesezten forscbung eines 
für spracberkenntnis reich begabten geistes vorlegen können, 
und die Sprachwissenschaft überhaupt, nicht bloß die kennt- 
nis des ägyptischen, um ein gutes stück vorwärts bringen, 
die hofifnung darf man unter den jezigen Verhältnissen ja 
nicht hegen, daß die zumeist in Italien liegenden koptischen 
texte vollständig werden herausgegeben werden, für die 
kritik der bibel ist die veröffentlkbuag der sahidischeu flber- 
sezung unumgänglieh nötig, der wiehtipte dienst, der diesem 
zweige der Wissenschaft zur zeit geleistet werden kann : aber 
da auf der theologie der fluch lastet, wird niemand erwarten, 
daß, um der religionsgeschichte zu nüzen, jemand an diede 
arbeit die band legen werde : möchte es herrn Abel geUngep, 
das linguistische interesse waeh zu rufen, das die Sammlung 
jener, hauptsächlich für Stephan Bofgia geretteten Überreste 
ebenso gjebieterisch fordert, wie das theologische es tut, und 
möchte m folge dieses Interesses wenigstens das eine pdet 
andere aus dem museum borbonicum und den schränken der 
Propaganda ans licht gezogen werden, sonst haben die an^ 
dern Wissenschaften von der gnade und zu gunsten def theo- 
logie gelebt: 1876 müssen wir theologen schon zufrieden 
sein, wenn wir die brocken bekommen, welche vom tische 
der andern Wissenschaften fallen. 



40 



i Naehrichten von der k geaellschaft der Wissenschaften ttnd der 
Georg - Augusts - Universität aus dem Jare 1878 seite 15 bis 18, 

2 ebendaher 1879 seile 237 bis 2*2. 

3 göttingische gelehrte anzeigen 1877 seite 449 bis 454. 

4 ebendaher 1877 seite 737 bis 748. 

5 ebendaher 1878 seite 65 bis 68. 

6 ebendaher 1878 seite 68 69. 

7 philologischer anzeiger von EvLeutsch VII 532 bis 540. 

8 ebendaher IX 56 bis 58. 

9 ebendaher VIII 251 bis 254. 

10 mitteilungen der Verlagsbuchhandlung BQTeubner 1872 seite 8, 

11 ebendaher 1873 seite 23 24. 

12 ebendaher 1874 seite 22. 

13 deutsehe rundschau herausgegeben von Julius Modenberg 1876 VIII 
464 bis 467. 



Moabitica, 



1 

Berichtigung. 

Merere stellen in unserer sehrift ^die ächtheit der moa- 
bitischen altertümer geprüft'' nsw haben zu dem misverständ- 
nis gefürt, als ob die fraglichen tonwaaren direct von dem 
berliner rouseum angekauft worden seien, auf grund com- 
petenter mitteilungen berichtigen wir dies dahin, daß die ge- 
neralverwaltung des berliner museums aus starken bedenken 
gegen die ächtheit der waaren den ankauf derselben yielmehr 
wiederholt abgelehnt hat. 

Basel den 16 Februar 1876. 

EEautzsch. ASocin. 

Literarisches centralhlatt ^ Leipzig ii März 1876, 
spalte 38 i. 

2 

Von den herren professoren EKautzsch und ASocin in 
Basel erhält die „berl[inerl börs[en]z[ei]t[un]g" nachstehende 
Zuschrift, der wir um so bereitwilliger räum geben, als da- 
durch die obere leitung ^nsefer Mtertumssammlungen von 
einem nicht nur sie, sondern indirect die deutsche Wissen- 
schaft überhaupt arg kompromittierenden vorwürfe gereinigt 
wird, das betreffende Schriftstück lautet: „in der „berliner 
börsenzeitung'' vom 27 Januar findet sich bei gelegenheit der 
erwänung unserer sehrift über die „echtheit der moabitischen 
altertümer" die notiz, daß die lezteren teilweise für bedeu- 
tende summen vom berliner museum erworben worden seien, 
in der tat waren auch die unterzeichneten früher der Über- 
zeugung, daß die fraglichen tonwaaren für das berliner mu- 
seum angekauft worden seien, müssen dies aber auf grund 
zuverlässigster ausknnft von kompetenter seite dahin berich- 
tigen, daß die generaldirektion der berliner museen vielmehr 
den ankauf aus starken bedenken gegen die echtheit wieder- 
holt abgelehnt hat. 

Nationalzeitung, Berlin 17 Februar i876, morgen' 
ausgäbe, nummer 79, erstes beiblatt, spalte 4. 

3 
Hinsichtlich der moabitischen altertümer des berliner mu- 
seums geht uns aus Goettingen unter dem 17 Februar 1876 
folgender brief zu , den wir wegen des Interesses , das die 
angelegenheit in gelehrten kreisen erregt hat, wörtlich mit- 
teilen: „Sie gestatten mir wol, geehrter herr, unter bezug- 
name auf die in n^ 79 Ires blattes an einen in der „ber- 
liner börsen-zeitung" abgedruckten brief der herren profes- 
soren Eautzsch und Socin angeknüpften bemerkungen Inen 
eine »teile aus dem Vorworte mitzuteilen^ welches jene beiden 



4d 

gelehrten irem sehäzbaren buche vorgesezt haben, es h^ftt 
dort: 

wir halten es für unsere erste pflicht, auf gmnd einer 
nmfassenden korrespondenz und mündlichen besprechung 
mit zalreicben fachgenossen aasdrtteklich zu konstatieren, 
daß uns wenigstyis nur eine verschwindend kleine zal 
von Verteidigern der echtheit bekannt geworden ist ge- 
genüber der großen zal derer, welche die tonwaaren ent- 
weder ausdrücklich oder doch mit sehr schwacher reserve 
für eine großartige fälschung erklären, 
mir selbst sind in ganz Deutschland nur vier gelehrte be« 
kannt, welche den jerusalemer londiener Selim für einen al- 
ten Moabiter gehalten haben: die zwei, welche allen War- 
nungen zum troz den ankauf des plunders — denn gekauft 
ist er ^ veranlaßten : ein ziemlich seitab stehender enthusiast, 
und ein seitdem verstorbener, an dessen einsieht zu zweifeln 
man übrigens längst allen grund hatte, jene beiden haben 
fttr allen spott aufzukommen, welcher aus der angelegenheit 
erwachsen ist und noch erwachsen wird: die deutsche Wis- 
senschaft braucht gar keine Verteidigung, und gerade in Ber* 
lin haben Bödiger und Wetzstein deutlich genug ire mei- 
nnng gesagt. 

wenn hochgestellte leute sachverständige befragen wollen, 

müssen sie zu beurteilen verstehn, wer sachverständig ist, und 

wer nur zur zeit in gewissen kreisen für sachverständig gilt. 

hochachtungsvoll professor Paul de Lagarde, doctor der 

tbeologie. 

NaUondlzeituug, Berlin 20 Fsbruar id76t morgen* 
ausgäbe, nummer 85, erstes beiblait, spalte 8, 

4 

In nummer 89 unserer zeitung brachten wir unter „ber- 
liner nachrichten^ eine notlz der „post^ -^ „anknüpfend an 
den von uns veröffentlichten brief des professors Paul de 
Lagarde über die von unserm museum angekauften, soge- 
nannten moabitischen altertümer^ — über die Verwaltung 
der königlichen museen. herr prof Paul de Lagarde bittet 
uns nun^ die leser daran zu erinnern, „daß er in seinem 
briefe mit keinem werte gesagt, daß das tnuseum jene 
altertttmer gekauft habe, sondern nur, daß sie gekauft wor- 
den seien**, der heutige „reichsanzeiger" veröffentlicht mm 
im amtlichen teile unter der Überschrift „die moabitischen 
altertümer* folgende „berichtigung**: 

Die herren professoren Eautzsch und Soein hatten in 
irer schrift gegen die echtheit der moabitisehen altertümer 
deren einverleibung in das königiiebe museum vorausgesezt 
hizwisehen haben sie dies mit großer geftLlUgkeit beriehti^. 
demongeacfatet wird in den seitungen neeh vielfaeh von den 



44 

^moabitischen altertümern des königlichen maseums^ gespro* 
chen. die generalverwaltung muß daher öffentlich erklären, 
daß eine solche einverleibung niemals stattgefunden hat, und 
die fraglichen altertümer von anfang an durch sie und die 
ihr zur seite stehende technische kommission als verdächtig 
zurückgewiesen worden sind, seitdem ^as museum einer be- 
trächtlichen dotation genießt, drängen sich natürlich auch 
die angebote verdächtiger oder nichts bedeutender gegenstände 
oftmals zu den enormsten preisen an die generalverwaltung 
heran, es ist ihr daher äußerste vorsieht in den erwerbun- 
gen geboten. 

Berlin, den 29 Februar 1876. 

generalverwaltung der königlichen museen. 

Usedom. 

Nationalzeiiung y Berlin i März 1876 morgenaiM- 
gabCf nummer iOi f erstes heihlatt^ spalte 6, 

5 

Abgeordneter dr Petri: meine herren! wenn die bisheri- 
gen redner die zustände unserer museen und Sammlungen im 
allgemeinen besprochen haben, so möchte ich Ire aufmerk* 
samkeit auf einen speziellen fall lenken, welcher vielleicht 
geeignet ist, in manchen beziehungen eine Illustration zu dem 
gesagten zu geben. 

kürzlich brachte der reicbsanzeiger eine „berichtigung" 
der generalverwaltung der königlichen museen unter der 
Überschrift „die moabitischen altertümer'', in welcher erklärt 
wird, daß „eine einverleibung dieser altertümer niemals statt- 
gefunden habe, und solche von anfang an als verdächtig zu- 
rückgewiesen geworden [so] seien", zum besseren Verständ- 
nis muß ich etwas weiter ausholen. 

als vor einigen jaren die große iuschrift des königs Mesa 
von Moab entdeckt wurde, gab man sich allgemein der hoff- 
nung hin, daß noch weitere moabitische altertümer aufgefun- 
den werden würden, in der tat schien sich diese hoffnung 
verwirklichen zu wollen, denn plözlich tauchte in Jerusalem 
eine große menge tönerner gefäße und sonstiger gerätschaf- 
ten auf, welche vielfach dieselben Charaktere trugen, wie die 
Inschrift des königs Mesa. 

es war hauptsächlich herr professor Schlottmann von 

Abg Petri wünscht auskunft von der regierung über den 
ankauf der gefälschten sogenannten moabitischen altertümer. 
der „reichs - anzeiger" brachte zwar eine erklärung, daß 
der ankauf von selten der museumsverwaltung nicht ge- 
schehen > die Objekte vielmehr von dieser von anfang an als 
verdächtig zurückgewiesen seien, nichts desto weniger ist 
es doch eine tatsache, daß auf anraten des professor Schiott- 



45 

Halle, welcher sich dieser entdeckung annam und auf das 
entschiedenste für die echtheit dieser altertümer eintrat, seine 
argumente fanden eine besondere stUze in dem zeugnis des 
protestantischen pfarrers Weser zu Jerusalem, welcher unter 
der fürung eines Arabers, Selim el Gari, in Moab selbst ganz 
änliche gegenstände ausgegraben hatte, es soll nun auf den 
einseitigen verschlag des herrn professors Schlottmann eine 
auswal dieser moabitischen altertümer von der königlichen 
Staatsregierung um die summe von 20,000 taler erworben 
worden sein, erwänen muß ich noch, daß herr professor 
Schlottmann als mitglied des geschäftsfür enden ausschusses 
der deutschen morgenländischen gesellschaft den beschluß 
herbeigefürt haben soll, auf kosten genannter gesellschaft 
sorgfältige abbilduugen einer auswal der fraglichen altertümer 
zu veröffentlichen, in folge dessen also gewissermaßen die 
große autorität dieser gesellschaft für die echtheit dieser al- 
tertümer eingesezt war. 

nun, meine herren, die kehrseite! gleich bei dem auf- 
tauchen dieser altertümer wurden die erheblichsten zweifei 
gegen ire echtheit laut: auch das zeugnis des herrn pfaiTers 
Weser beseitigte nicht die erhobenen bedenken. 

ein beamter des französischen konsulats, namens Granneau, 
brachte nämlich die gewichtigsten beweise dafür bei, daß 
pfarrer Weser der gegenständ einer mystification geworden 
sei, bei welcher sein fürer Selim el Gari die hauptroUe, und 
der bekannte antiquitätenhäudler Schapira zu Jerusalem die 
rolle des helfershelfers übernommen hatte. 

die dieserhalb von dem deutschen konsulat in Jerusalem 
gefürte Untersuchung lieferte allerdings ein ergebnis zu gun- 
sten der echtheit der fraglichen altertümer, allein auf der 
andern seite wird auch wieder dieses ergebnis bei der art 
und weise, in welcher diese Untersuchung gefürt worden ist, 
angefochten, ich will hier einschieben, daß inzwischen diese 
angelegenheit auch einen politischen Charakter angenommen 
hat. unsere nachbarn jenseits der Vogesen bilden sich näm- 
lich nicht wenig auf diese niederlage der deutschen wissen- 
mann in Halle aus Staatsmitteln der ankauf dieser gefälsch- 
ten altertümer geschehen ist, und zwar [für] die ungeheure 
summe von nicht weniger als 20,000 tlr (hört! hört!), und dies 
geschah, trozdem von vorne herein die ernstesten zweifei an 
der echtheit der objekte laut geworden sind, die sache hat 
dadurch auch ein politisches interesse gewonnen, daß das 
französische konsulat zu Jerusalem sofort nach der auffin- 
dung der altertümer eine prüfung derselben angestellt und 
sie für gefälscht erklärt hat. natürlich konnte es nicht aus- 
bleiben, daß die französischen gelehrten, nachdem der ankauf 



46 

sebaft ein, und glauben damit gegen die niederlageo ton 
1870 und 71 kompensieren zq können, eine solche ttber-^ 
hebnng nimmt sich in der tat wunderlich aas, wenn man siob 
ires gelehrten abb^ Domenech erinnert, welcher bekanntlicl) 
anter den au»pizien des ministers des kaiserlichen hauses 
die zam teil sehr anflätigen Schmierereien eines deatschen 
hinterwälderjungen für wertToUe Überreste aztekischer zdr 
chenschrift ausgegeben hat. meines dafürhaltens ist nun 
durch die neuerdings vorgenommenen untersuchungeii der 
Professoren Socin und Eautzsch von Basel unzweifelhaft festi- 
gestellt worden, daß für einen häufen wertloser seherben 
20,000 taler ausgegeben sind. 

meine herren, gleichwol möchte ich aus der bloß^ tatr 
Sache, daß die königliche Staatsregierung falsifikate angekauft 
hat, noch keinen Vorwurf herleiten, denn in nichts wird mehr 
und täoschender gefälscht, als in altertümern. ich erinnerQ 
an den palimpsest des Simonides, der seiner zeit gerade hier 
in Berlin so großes aufsehen gemacht hat: ich erinnere an 
die masse von Imitationen von pfahlbautenfunden, deren an^ 
fertigung kurz nach der entdecknng der pfahlbauten in d^ 
Schweiz geradezu fabrikmäßig betrieben wurde, aber gerade 
dieser umstand weist darauf hin, daß bei dem ankauf der- 
artiger gegenstände mit der größten vorsieht verfaren wer<- 
den muß, daß es namentlich im vorliegenden falle nicht hätt§ 
versäumt werden sollen, gründliche kenner der tontechnik 
hinzuzuziehen, das soll aber, wie ich erwänt habe, nicht 
geschehen sein, und wenn dies richtig ist, worüber ich eine 
auskauft von der königlichen Staatsregierung erbitten möchte, 
dann würde allerdings meines ermessens das eingehaltene 
Terfaren nicht völlig korrekt erscheinen, für die anname, 
daB die königliche Staatsregierung nicht geneigt ist, d^n rate 
Bachverständiger den verdienten wert beizulegen, bietet mir 
das in einer andern angelegenheit eingehaltene verfaren, 
welche ich persönlich sehr genau kenne, einen weiteren an«- 
halteponkt 

ich sehließe mit der wiederholten bitte an die königliche 
Staatsregierung, darüber auskunft erteilen zu wollen, in wel- 
cher weise der ankauf dieser moabitischen altertümer bewerk- 
stelligt worden ist, insbesondere welche sachverständigen vor- 
her gehört worden sind. 

erfolgte, diese niederlage der deutschen Wissenschaft in jeder 
weise ausbeuten, wobei sie freilich der blamage ires lands^ 
mannes, des abbes Domeneque, vergessen haben, der bekamt 
Ikh die schreibübungen eines hiQterwälderisehen Schuljungen 
filr die wiederaofgefundenen schriftzüge eines untergegangenen 
irolksstammes erklärte* 



4? 

abgeordneter dr Homwseu: meine herr^n! ieh will asf 
die gegenbemerkung des herrn referenten nicht weiter ein- 
gehn, da die angelegenbeit doch nicht von der art ist, daß 
sie bei dieser gelegen heit ernstlich erwogen und zum austrag 
gebracht werden könnte, ich habe mich hier, wenn Sie es 
gestatten wollen, gemeidet nicht so sehr als abgeordneter, 
sondern als epigraphiker « um in betrefif der moabiter alter- 
tttmer hier ein wort zu bemerken, es ist dies zwar nicht 
meine eigentliche branche, aber ich bin hinreichend instruiert 
tlber die ansichten, die darüber in sachverständigen kreisen 
herrsehen, um über dieselben hier das wort nemen zu können. 

zunächst ist es keinem zweifei unterworfen, daß eine fäl- 
schung hier stattgefunden hat von der allerscfalimmsten art 
diese tatsache ist nicht mehr hinwegzuleugnen, aber im in« 
teresse der iustitia distributiva möchte ich darauf hinweisen, 
was vielleicht der abgeordnete Petri bereits getan, ich aber 
möglicherweise überhört habe, daß in diesem falle die gene- 
raldirektion der königlichen mnseen schlechterdings kein Vor- 
wurf trifft: sie ist bei dieser ganzen angelegenheit nicht be- 
fragt worden: diese anschaffung ist aus dem königlichen dis- 
positionsfonds vollzogen, und also weder die ansieht noch der 
gddbeutel d^ generaldirektion hierbei in irgend einer weise 
in mitleidenschaft gezogen worden, das steht fest, die Ver- 
antwortung würde also hier unmittelbar, soweit überhaupt 
▼OB Verantwortung die rede sein kann, das ministerium treffen, 
was BUB die Verantwortlichkeit des ministeriums anlangt, so 
hat der abgeordnete Petri darin unzweifelhaft geirrt, wenn 
er gemeint hat, daß unser ministerium gehandelt hat auf die 
autorität des herrn Schlottmann in Halle, unser ministerium 
ist in dieser angelegenheit vorgegangen auf anregang der 
deutschen morgenländiscben gesellschaft, der ersten wissen- 



abg Mommsen: was die moabitischen altertümer betrifft, 
ao ist es durchaus keinem zweifei unterworfen, daß eine fälr 
schung und zwar von der allerscblimmsten sorte hier stattge- 
Ainden hat. diese tatsache ist nicht loehr binwegzuleugnen. 
aber im interesse der iustitia distributiva weise ieh daraitf 
hin, daß in diesem falle die generaldirektion der königlichen 
museen sehlechterdings kein vor^nrf trifft, sie ist bei der 
ganz^i angelegenheit nicht befragt worden, diese anschaffung 
ist ans dem königlichen dispositionsfonds vollzogen, und also 
weder die ansieht noch der geldbeutel der generaldirektion hier- 
bei in irgend einer weise in mitleidenschaft gezogen worden, 
das ateht fest, die Verantwortung wüi*de also hier unaiittelbar 
das imnisterium treffen, dieses ist in dieser sacha vorgegaor 
^en auf amr^gung der deatschea nmrgenläiidisclitB geselkekifik, 



4» 

scbaftlichen korporation, welche es auf diesem gebiete gibt, 
and zunächst auf anregung des Nestors der arabischen wis* 
senschaft, des ehrwürdigen Fleischer, daß unsere regierung 
in diesem falle etwas sehr verkehrtes getan hat, ist freilich 
jezt unzweifelhaft: aber dieser Irrtum kann dem ministerium 
nicht zum Vorwurf gemacht werden, es hat gehandelt auf 
eine autorität hin, der es nach meiner meinung zu folgen 
verpflichtet war. also dieser Vorwurf, meine herren, so weit 
er besteht, bleibt leider bei dem deutschen gelehrtenstande 
liegen, es ist richtig, daß die deutsche morgenländische ge- 
sellschaft auf eine autorität, die sie überschäzt hat, zu viel 
gewicht gelegt hat, und es muß ferner hervorgehoben werden, 
daß eine große anzal gelehrter, die wol von anfang an die 
Sache richtig erkannten, unglücklicherweise geschwiegen ha* 
ben, wo sie sprechen sollten, wenn sie jezt nachher reden, 
so ist das keineswegs eine unbedingte exkusation. es ist 
pflicht, wenn dergleichen Schwindel umläuft, zur rechten 
zeit die feuerglocke zu ziehen und zu warnen, daß nicht ir- 
gend ein unschuldiger hineinfällt, wie in diesem falle der 
minister Falk hineingefallen ist. (heiterkeit.) 

dies nur zur Steuer der warheit. ich muß ferner be- 
kennen, meine herren, daß ich selten einen internationalen 
gelehrtenkampf mit einer solchen Unanständigkeit von deut- 
scher Seite gefürt gesehen habe, wie diesen, es kann dies 

der ersten wissenschaftlichen korporation, die es auf diesem 
gebiete gibt, und zunächst auf anregung des Nestors der ara* 
bischen Wissenschaft, des ehrwürdigen Fleischer, daß unsere 
regierung in diesem falle etwas sehr verkehrtes getan, ist 
zwar völlig unzweifelhaft, aber sie hat eben auf eine autori- 
tät hin gehandelt, der sie nach meiner meinung zu folgen 
verpflichtet war. also dieser Vorwurf, meine herren, so weit 
er besteht, bleibt nun einmal auf dem deutschen gelehrten- 
stande haften, es ist richtig, daß die deutsche morgenländi- 
sche gesellschaft auf eine autorität, die sie überschäzt hat, 
zu viel gewicht gelegt hat, und es muß ferner hervorgehoben 
werden, daß eine große anzal gelehrter, die von anfang an 
die Sache richtig erkannten, unglücklicher weise geschwiegen 
haben, wo sie hätten sprechen sollen, wenn sie jezt nachher 
reden, so ist das keineswegs eine unbedingte exkusation. es 
ist pflicht, wenn dergleichen Schwindel umläuft, zur rechten 
zeit die feuerglocke zu ziehen und zu warnen, daß nicht ir- 
gend ein unschuldiger hineinfällt, wie in diesem falle der 
minister Falk hineingefallen ist. (heiterkeit.) dies nur zur 
Steuer der warheit. ich muß ferner bekennen, m h, daß ich 
selten einen internationalen gelehrtenkampf mit einer solchen 
Unanständigkeit von deutscher seite gefürt gesehen habe^ 



4^ 

nur durch ein offenes geständnis einigermaßen gesttnt werden, 
die bebandlung, der achtbare französische und englische ge- 
lehrte von unseren gelehrten und quasigelehrten aasgesezt 
gewesen sind, bis diese sich haben tiberzeugen müssen, daß 
hier eine fälschung vorlag, ist geradezu unverzeihlich und 
unverantwortlich, so weit, meine herren, was die moabiti- 
schen alterttimer betrifft, die gelehrten haben unzweifelhaft 
die schuld zu tragen, aber, meine herren, seien Sie nicht 
allzustreng gegen einen sachverständigen, der sich versieht 
auch der beste baumeister baut einmal ein haus, wo nicht 
alles in Ordnung ist, wo nicht bloß der kostenanschlag über- 
schritten ist, sondern gelegentlich etwas zusammenfallt, was 
stehen [so] bleiben sollte, und das ist unser fall, machen Sie 
nicht durch eine allzu scharfe behandlung der sache es dem 
ministerium unmöglich, sachverständige zu fragen: machen 
Sie es nicht den sachverständigen unmöglich, solche fragen 
zu beantworten, es ist in der tat, wenn man neuen funden 
gegenüber steht — ich bin kürzlich in einem ganz verwand- 
ten fall gewesen und erinnere mich, wie hart wir vorbeige- 
schraramt sind an einem solchen hineinfall — es ist in der 
tat ein solches gutachten häufig eine harte aufgäbe, man 
steht notwendig immer novis gegenüber, man hat nicht im- 
mer die gehörige prüfungszeit, man kann nicht, wie die ba- 

wie diesen, es kann dies nur durch ein offenes geständnis 
einigermaßen gesünt werden, die behandlung, der die acht- 
barsten französischen und englischen gelehrten von unseren 
deutschen gelehrten und quasi gelehrten ausgesezt worden sind, 
bis diese lezteren sich haben überzeugen müssen , daß jene 
recht hatten und hier in der tat eine fölschung vorlag, ist 
geradezu unverzeihlich und unverantwortlich, die gelehrten 
haben also hier allein die schuld zu tragen, doch, meine 
herren, seien Sie nicht allzu streng gegen einen sachverstän- 
digen, der sich versieht, auch der beste baumeister baut 
einmal ein haus, wo nicht alles in Ordnung ist, wo nicht 
bloß der kostenanschlag überschritten ist, sondern gelegentlich 
etwas zusammenfällt, was stehen [so] bleiben sollte: und das 
ist unser fall, machen Sie nicht durch eine allzuscharfe be- 
handlung der Sache es dem ministerium unmöglich, sachver- 
ständige zu fragen, und nicht den sachverständigen unmög- 
lich, solche fragen zu beantworten, es ist in der tat, wenn 
man neuen funden gegenübersteht — ich bin kürzlich in 
einem ganz verwandten falle gewesen, und erinnere mich, 
wie hart wir vorbeigeschrammt sind an einem solchen hin- 
einfall (heiterkeit) — es ist in der tat ein solches gutachten 
sehr häufig eine harte aufgäbe, man steht notwendig immer 
novis gegenüber, man hat nicht immer die gehörige prüftings- 

U 4 



uo 

seier professoren, denen ich ttbrigens gar keinen vorwarf 
maoben will, sich erst ein jar hinsezen , um zu studieren, ob 
die Sachen echt sind oder nicht so lange wartet herr Scha- 
pira nicht, wenn er mit seiner waare eingetroffen ist. es ist 
ein arges versehen, aber die öffentliche meinung in Deatsch- 
Jand sollte in dieser beziehnng die schuldigen für hinreichend 
bestraft ansehen, und nicht allzu scharf sie verurteilen. 

regierungskommissar geheimer regierungsrat dr Schöne: 
auf die anfrage des herm dr Petri möchte ich nur mit zwei 
Worten seitens der Staatsregierung erwidern, das, was der 
{;eehrte herr Vorredner in dieser beziehung angefttrt hat, ist 
im wesentlichen richtig, die anschaffung der moabitischen 
altertümer ist erfolgt auf einen antrag, den herr professpr 
Scblottmann unter autorität des Vorstandes der deutschen mor- 
genländischen gesellschaft an die Staatsregierung richtete, und 
die damals noch dazu von einem derselben angehörigen spe- 
ziellen fachmanne eine Würdigung fand, welche jeden ver- 
dacht einer fälschung auszuschließen schien, zur Steuer der 
warheit aber glaube ich weiter noch hinzufügen zu müssen, 
daß die sache, soweit die akten für diese Untersuchung be- 
reits gedruckt vorliegen, denn doch noch keine res iudicata 
ist, sondern daß die gefar oder der verdacht einer weitge- 
benden fiilschnng allerdings bis zu einer außerordentlichen 



seit, man kann nicht, wie die baseler professoren, denen 
ich ttbrigens gar keinen Vorwurf machen will, sich erst ein 
jar hinsezen, um zu studieren, ob die Sachen echt sind oder 
nicht, so lange wartet der betreffende händler, hier herr 
Schapira, nicht, wenn er mit seiner waare eingetroffen ist. 
es ist ein arges versehen, aber die öffentliche meinung sollte 
die schuldigen für hinreichend gestraft ansehen und sie nicht 
aUzuscharf verurteilen, (beifall.) 

regierungskommissar geh rat Schöne kann auf die an- 
frage des abg Petri alles, was der Vorredner vorgefUrt, nur 
einfach bestätigen, der ankauf ist erfolgt auf einen antrag, 
den der professor Schlottmann auf autorität der deutschen 
morgenländischen gesellschaft an die Staatsregierung richtete, 
und das resultat fand noch dazu von einem dem ministerium 
selbst angehörigen speziellen fachmann eine Würdigung, wel- 
che den verdacht jeder fälschung damals ausschloß, ich füge 
indeß zur Steuer der warheit noch hinzu, daß soweit die ak- 
ten über diese Untersuchung bis jezt uns vorliegen, denn 
doch noch nicht res iudicata ist, sondern daß nur der ver- 
4aobt einer weitgehenden fälschung allerdings bis zu einer 
sehr großen warscbeinlichkeit gebracht ist, zugleich aber anoh 



warscheijQlichkeit gebrac|it ist, zugleich aber aucji die axmßJm 
berechtigt erscheint^ daß ein teil der dinge nicht gefälecht ißi^ 

Stenographische berichte über die Verhandlungen d^ 
beiden häuser des landtages, haus der abgeordneten, 
1876, band J, seite 695—699. 



^■rii 



yollkommen berechtigt erscheint, daß ein teil der dinge niebt 
gefälscht sei. (widersprach links.) 

Nationalzeitung, Berlin 17 März 'i876 morgens, 
nummer i29 , zweites beiblatt, spalte 3 und 4. 

6 
Zur yeratändiguDg. 
Herr prof Nöldeke hat in einem, neuerdings im MärzJb^e 
der deutschen rundscbau veröffentlichten anfsas^: ^die loo^^bi- 
tischen fälschungen^ betitelt, auch des amstandes erwäfit, ^ißA 
der vorstand der deutschen margenländiscben geßellsch^'ft sz 
den beschluß gefaßt habe, auf kosten der lezteren abbildungen 
von einer auswal der moabitischen altertttmer zu veröffent- 
lichen, herr prof Nöldeke spricht sich darüber in folgenden 
werten aus: 

„nicht minder unbegreiflich ist es, daß herr Schlottmann, 

welcher im geschäftsftlrenden ausschusse der deutscbeii 

morgenländischen gesellschaft zufällig der einzige keiner 

älterer semitischer Inschriften war, diese seine stelluDg 

dazu benuzte, rasch einen beschluß zu bewirken, daJK 

die gesellschaft auf ire kosten sorgfältige abbildungen 

von einer anzal der moabitischen sachen veröffentlkben 

sollte, als wäre deren echtheit erwiesen." 

um allen misdeutungen dieser werte vorzubeugen, glauben 

die unterzeichneten, welche an dem in rede stehenden, iivt 

anfange des jares 1873 gefaßten beschlusse als damalige mit- 

glieder des geschäftsleitenden Vorstandes der d morgenländ 

gesellschaft mit teil genommen und ihn mit befürwortet haben, 

folgendes mitteilen zu sollen. 

herr prof Schlottmann hat in keiner weise seine Stellung 
als mitglied des geschäftsleitenden Vorstandes benuzt oder 
benuzen können, um den beschluß rasch zu bewirken, dieser 
beschluß ist auf ganz correctem und regelmäßigem wege z^ 
Stande gekommen, in allen fällen, in denen es sich um geld* 
bewilligungen handelt, kann und darf der geschäftsleitende 
vorstand one genemigung des weiteren Vorstandes der ge* 
Seilschaft keinen selb[st]ständigen beschluß fassen, es ist 
nun auch, wie dies actengemäß nachgewiesen werden kann» 
der auf die Veröffentlichung der Moabitica gestellte antrag 
den statutarischen bestimmungen entsprechend zur kenntnia 
des weiteren Vorstandes gebracht worden, welchem unter an^ 
deren damals auch herr professor Nöldeke angfib^^le. dg^ 
aibnmtUche mitglieder dios^ weiteren vorsti^ndes, one iirgend 

4# 



52 

welche ansname, die beantragte publication als eine ^sebr 
wttnBchenswerte^ bezeichneten, glaubte der vorstand sich zar 
Yomame der publication vollständig berechtigt, er durfte 
dies um so eher tun, als auch herr prof Nöldeke troz der 
schon damals von ihm geäußerten zweifei an der echtbeit 
eines großen teiles der Moabitica das wünschenswerte der 
Veröffentlichung anerkannt hatte. 

soll die für die semitische philologie doch immerhin 
sehr wichtige frage der echtbeit der Moabitica zur entscheid 
düng gebracht werden, so ist dies nur dann möglich, wenn 
das fUr die Untersuchung notwendige material zugänglich 
gemacht wird, dies geschieht aber eben am leichtesten und 
schnellsten durch eine derartige publication, wie sie der vor- 
stand der d m gesellschaft befürworten zu mUssen glaubte. 

Leipzig, den 14 März 1876. 

prof dr HLFleischer. prof dr LKrehl. 

Literarisehes centralblatt , Leipzig 25 März i876, 
spalte 452 453. 

7 

Durch eine auch in der ersten beilage zur heutigen num< 
mer des tageblattes erscheinende irrtümliche aussage des 
prof Mommsen im preußischen abgeordnetenhause über eine 
angeblich von der deutschen morgenländischen gesellschaft 
mid zunächst von mir ausgegangene anregung des k preußi- 
schen cultusministeriums zum ankaufe der vielbesprochenen 
moabitischen altertttmer bin ich veranlaßt worden, berrn prof 
Mommsen im vertrauen auf seine ehrenhaftigkeit eine berich- 
tigung jener aussage zu übersenden , deren Veröffentlichung 
aber ihm selbst zu überlassen. 

Leipzig, den 20 März 1876. prof HLFleischer. 

Leipziger tageblatt 2i März 1876 [nach der von Herrn 
Fiiieeher für mich angefertigten abschrijt], 

8 

ThMommsen an HLFleischer. 

21 [22 ?] März 1876. 

natürlich wußte ich sehr wol, daß Sie persön- 
lich an den dingen so unschuldig sind wie ich, una wenn 
ich Iren namen in dieser Verbindung nannte, so ist es eben 
darum geschehen, weil die meines eracbtens evidente blame, 
da sie doch nun einmal getragen werden muß, noch am leid- 
lichsten von einer körperschaft getragen werden kann, und 
Ihr name, in diesem die eigentlich persönliche Verantwort- 
lichkeit ausschließenden zusammenhange, am ersten die leute 
still macht. Inen kann es — ich will nicht sagen gleich- 
giltig, aber doch erträglich sein, daß auf Iren und Irer ge- 
sellschaft namen hin gesündigt wird. 

den dten Olshausen wollte ich nicht nennen, und ich 



5a 

denke, Sie geben, mir darin recht, solche dinge sind schlimm, 
das pnblionm will sein opfer haben, und man kann nicht 
mehr tan, als der sache die möglichst leidliche wendung 
geben 

Orenzboten i876 seile 200 400. 

9 

In folge einer von herrn prof Mommsen erhaltenen ver- 
traulichen aufklärang über die gründe und zwecke seines 
Vorgehens [so] in dem preußischen abgeordnetenhause in be- 
treff der moabitischen altertttmer verzichte ich auf eine der 
deutschen roorgenländischen gesellschaft und . mir persönlich 
zu gebende öffentliche genugtuung von seiner seite. 

Leipzig, den 23 März 1876. prof HLFleischer. 

Leipziger tayeblatt 24 März i876 [nach der von herrn 
Fleischer für mich angefertigten abschrift], 

10 
Herr professor Mommsen schreibt uns: Nachdem herr 
Professor Fleischer im „leipziger tageblatt" vom 21 März 
erklärt hatte, daß er mir eine privatberichtigung der von 
mir hinsichtlich der moabitischen altertümer im preußischen 
abgeordnetenhause gemachten äußerung „im vertrauen anf 
meine ehrenhaftigkeit^ zur Veröffentlichung eingesendet habe, 
erklärt er weiter in demselben blatt vom 24 März, daß 
er in folge einer von mir erhaltenen vertraulichen aufklä^ 
rung über die gründe und zwecke meines vergebens [so] anf 
eine der deutschen morgenländischen gesellschaft und ihm 
persönlich von meiner seite zu gebende öffentliche genug- 
tuung verzichte, da einmal das schwere wort „ehrenhaftig- 
keit^ in dieser angelegenheit ausgesprochen worden ist, glaube 
ich, diese erklärungen hier wiederholen und hinzufügen zu 
müssen, daß herr Fleischer, nachdem ihm meine äußerungen 
in korrekter form vorgelegen hatten, die tatsächliche richtig- 
keit meiner angaben vollständig anerkannt hat, und meine ver- 
traulichen mitteilungen, wie er dies selbst sagt, lediglich den 
zweck hatten, die gründe und zwecke meines Vorgehens [so] 
ihm darzulegen und es zu rechtfertigen, daß ich eine so hoch- 
verdiente gesellschaft und einen so hoch geachteten namen 
in dieser Verbindung genannt habe, daß dafür die richtig- 
keit der tatsacben allein nicht ausreicht, versteht sich von 
selbst: und in diesem sinne, aber auch nur in diesem, habe 
ich meinem verehrten collegen private mitteilungen gemacht 

Nationalzeitung y Berlin 25 März i876, abendaui- 
gäbe, nummer i44, spalte 2. 

11 

Zur aufklärung. 
Zu der erklärung der herren proff Fleischer und EreU 
in nr 13 d bl erlaube ich mir folgendes hinzuzufügen; 



u 

lierr prof Schlottmann ist ein bewärter kenner altse- 
Adtiscber insohriften. sein urteil hatte daher selbstverständ- 
Hth fßr die ttbrigeü mitglieder des geschäftsfUrenden aus- 
Schusses der d morgenl ges wie überhaupt für die in Halle 
und Leipzig wonenden Vorstandsmitglieder, von denen sich 
niemand eingehend mit diesen Studien befaßt hat, sehr gro- 
ßes gewicht ich glaube nicht, daß prof Schlottmann es ab- 
lesen wird, das eigentliche verdienst oder aber die eigent- 
liche schuld für den beschluß der herausgäbe jener Moabitica 
auf sich zu nemen. er allein hatte ja das material als Sach- 
kenner geprüft. 

hätte ich mich dem antrage damals, als er zur schrift- 
lichen abstimmung nach Straßburg gelangte, sans phrase an- 
geschlossen, so brauchte ich mir keinen Vorwurf zu machen, 
ich finde es jezt etwas verwegen, daß ich bei der Zustimmung 
doch meinen starken zweifei an der echtheit aussprach, bloß 
nadi dem eindrucke, den die wenigen in der Zeitschrift der 
d Morgenl ges gegebenen Zeichnungen auf mich gemacht 
hatten, wie konnte ich wissen, ob nicht schon der anblick 
vieler originale oder guter Zeichnungen alle zweifei zu boden 
schlagen würde? wäre ich freilich im stände gewesen, mir 
jeitön anblick zu verschaffen, oder wären schon damals die 
Mngenden verdachtsgründe bekannt gewesen, die später an 
4as licht traten, dann hätte ich entschieden „nein^ gesagt: 
die schon feststehende majorität (ich war, wenn ich nicht 
irre, der 9te von 1 1 stimmenden) hätte ich freilich nicht mehr 
omstoßen können, 

die formelle correctheit des verfarens habe ich natürlich 

nie heyv^eifelt 

Sfcraßburg, den 26 März 1876. ThNöldeke. 

Literarischem eentralblatt , Leipzig i April i8T6, 
spalte 4S6, 

12 

Hinsichtlich der moabitischen altertümer geht uns von 
dem herrn geh hofrat prof HLFleischer, Leipzig, 10 April, 
fügende erklärung mit der bitte um Veröffentlichung zu: 

herr professor dr Schlottmann in Halle, Sekretär der 
deutschen morgenländischen gesellschaft, stellte im Juli 1872 
an die drei übrigen mitglieder ires geschäftsleitenden vorstan- 
dlBS den antrag, daß er von inen beauftragt werde, sich mit 
dem dringenden gesuche um ankauf der damaligen ersten 
moabitischen funde, zweier urnen mit insohriften, an den 
königlich preußischen minister dr Falk zu wenden, ich gab 
dazu folgendes votum ab: 

wenn herr koUege Schlottmann uns die echtheit der in- 
schriften verbürgen kann, was freilich nach den „unvollkom- 
menen^ Zeichnungen und kopien des herrn lic Weser seine 



56 

Schwierigkeiten haben wird, so stimme ich dem antrage bei 
— was den geldpnnkt betrifft, natttriich unter dem vorbehalte, 
daß nicht durch genauere facsimile, photographische abbil- 
dungen oder Untersuchungen der umen an ort und stelle durch 
fachgelehrte unzweifelhafte Indizien der unechtheit an den 
tag kommen, seitdem das bestehen [so] förmlicher inschriften- 
fabriken in Jerusalem und Sanaa eine offenkundige tatsache 
ist, über welche Wright nächstens in the academy merkwtlr* 
dige enthüllungen machen wird, darf man in solchen dingen 
nur mit großer vorsieht zu werke gehen [so]. 

28 Juli 1872. Fleischer. 

dieses votum habe ich herrn professor Mommsen kurz 
nach seiner bekannten rede im preußischen abgeordneten- 
hause mitgeteilt, und derselbe hat meine sich daraus erge« 
bende persönliche Stellung in der moabitischen angelegen- 
heit durch brief an mich vom 21 März d j vollkommen an- 
erkannt, ich erkläre dies hiermit öffentlich, um die von vie- 
len Seiten an mich gelangenden beztlglichen anfingen mit 
einem mal zu beantworten, und um das nach den erfarungen^ 
meiner freunde und kollegen in weitern kreisen verbreitete 
urteil über mich zu berichtigen. 

professor HLFleischer. 

Nationalz§Uung, Berlin i6 April 1876, morgenaui^ 
gäbe, nummer 179, erstes betblatt, spalte 5. 

13 
Von derselben seite [welche eine abscbrift der praegnan- 
testen stellen aus dem briefe des herrn Mommsen an herm 
Fleischer eingesandt hat] wird uns [der redaction der grenz- 
boten] „ausdrücklich und nachdrücklich" versichert, „daß Flei- 
scher in der ganzen ankaufsangelegenheit niemals auch nur 
ein wort weiter geäußert hat, als das, was er als sein votum 
vom 28 JuH 1872 (von uns in nr 17 mitgeteilt) abgab^. 

Grenzboten i876 seite 200. 
14 

Erklärung. 

In folge einer aufforderung herrn prof dr Schlottmanns 
erkenne ich eine durch collegiale teilname an den betreffen- 
den beschlüssen und antragen des geschäftsleitenden Vorstan- 
des der deutschen morgenländischen gesellschaft von mir über- 
nommene mitverantwortung für den ankauf der moabitischen, 
altertümer hiermit an. die gegner der echtheit dieser alter- 
tümer bitte ich hierbei, in dem hauptverteidiger derselben 
stets den ttberzeugungstreuen fachgelebrten zu achten, und 
diese achtung auch durch die form und den ton irer Streit- 
schriften zu betätigen. 

Leipzig, den 15 Mai 1876. prof dr HLFleischer. 

Anzeiger zur Jenaer literaturuüung £876 nummer i8i 



56 

15 
Zar erklärang der aramäischen inschrift von Garpentras. 

In dem am 1 Januar 1878 fälligen, aber erst am 18 Mai 
1878 in meine bände gelangten ersten befte des bandes 
XXXII der zeitsebrift der deatseben morgenländiscben ge- 
sellscbaft veröffentlicbt berr GScblottmann einen auf der phi- 
lologenversammlung zu Wiesbaden am 28 September 1877 
mitgeteilten aufsaz „metrum and reim auf einer ägyptisch- 
aramäischen inschrift''. das in Wiesbaden verlesene manu- 
seript ist nach 192 an Einer stelle für den druck wesent- 
lich geändert worden: die ^nachschrift^ trägt kein datum, 
was auch gleichgültig ist. berr Scblottmann erklärt 193, 
daß er seinen aufsaz ^erst nach wiederholter prtifung nach 
verlauf mererer jare veröffentlicht" habe: um so schwerer 
fallen dann seine fehler ins gewicht, da sie mit tlbereiiang 
nicht entschuldigt werden können. 

der stein von Garpentras — denn dieser ist es, welcher 
die gereimte und metrisch gemessene aramäische Inschrift 
enthalten soll — heißt so, weil er in der bibliothek der bi- 
schöfe von Garpentras aufbewart wird, er bietet eine bild- 
liche darstellung — eine mumie auf der bare, darüber eine 
frau als ewig lebende vor gottbeiten und einem reicbbesezten 
altare erscheinend — , und eine vier zeilen lange aramäische 
anrede an jene tote, von dem steine besizt man in Paris 
einen gipsabguß, welchen berr D^renbourg für seine arbeit 
über die Inschrift leider nicht benuzt hat : es scheint dringend 
geboten, neuen versuchen einen papierabdruck des Originals 
zu gründe zu legen: mit den vorhandenen alten abzeichnun- 
gen wird man schwerlich zu rande kommen, auch wenn man 
für Untersuchung des semitischen altertums besser ausgerüstet 
ist als herr Schlottmann. 

wer über den reim eines semitischen gedichtes schreiben 
wollte, hatte vor allem die pflicht zu erkunden, was im se- 
mitischen morgenlande reim heißt, ein blick in einige für 
Halle gedruckte arabische poeten hätte das einen halleschen 
Professor lehren können: Arnolds Muallaqät und AMüllers 
Imrualqais wären wol zu erhalten gewesen, sonst boten sich, 
um von französischen und englischen behandlungen des ge- 
genständes abzusehen, zum Studium dar: GWFreytags 1830 
erschienene darstellung der arabischen verskunst 296 — 333, 
PZingerles aufsaz ZDMÖ X 110—116, ThNöldekes bemer- 
kungen ZDMÖ XXVII 491. nach altsemitischen begriffen, 
welche wir bei einem dichter der Ptolemäerzeit vorauszusezen 
alles recht haben, reimt weder «nb« auf n»n, noch •^snn 
auf ^in oder -^np oder -^ns^Äa: bei ausgängen auf ät'(?i) ent- 
steht der reim erst durch die Identität des jenen «T'(n) vor- 
hergehenden consonanten. man braucht der Stellung, welche 



57 

der vocal in der semitischen grammatik einnimmt, noch keine 
besonders gründliche betrachtung gewidmet zu haben, nm zu 
wissen, daß der vocal allein, der im semitischen tlberhaupt 
nirgends und nie existiert, einen reim zu bilden unfähig ist. 
herr Joseph D^renbourg, welcher zuerst in der Inschrift von 
Carpentras reime gesucht, hat sich als tüchtiger kenner ara- 
bischer poesie wolweislich gehütet, sie anderswo als in Ji7:n 
— riDbttJ zu finden: der tadel, welcher ihm für sein nicht-er- 
kennen des übrigen materials von herrn Schlottmann auf seite 
191 gespendet wird, dient lediglich zur cbaracterisrerung des 
tadelnden. 

zu dieser verwende ich auch die für die Schlüsse des die 
Inschrift von Carpentras als gereimt ansehenden herrn ziem- 
lich notwendige ausspräche "»in: das ist ein hebraismus, wel- 
chen in einer aramäischen rede one zwingende gründe so 
leicht niemand annemen wird, und welchen herr Schlottmann 
nicht einmal als hebraismus kennzeichnet, was doch Gesenius 
noch für nötig erachtet hatte. 1837 durfte hingehn was 1878 
nach dem großen aufschwunge der semitischen philologie durch- 
aus unerträglich ist, am unerträglichsten im munde eines Vor- 
stehers einer orientalischen gesellschaft. aus einem in einer ara- 
mäischen Inschrift stehenden femininum "^in, das selbstverständ- 
lich hwäy lautet, auf einen reim auf t zu schließen, weil man 
im hebräischen hw! sagte, — denn so etwa wird im besten 
falle der herr Interpret geschlossen haben — , das wäre etwa 
so geistvoll, wie die behauptung geistvoll sein würde, im 
deutschen reime wasser auf kater, weil im englischen für 
wasser water gesagt werde, in den chaldäischen stücken des 
alten testaments findet sich nach Luzzatto § 87 88 kein bei- 
spiel des Imperativs feminini singularis eines verbums nb: 
im mandäischen kommt dieser imperativ von dtin nach Nöl- 
deke §196 nicht vor, aber nach demselben §191 gibt es 
•'N^p, •'NTn, "»N^n, •'An« (die seite 259 rand erwänten beispiele 
einer Verwendung des masculinums statt des femininums schei- 
nen mir auf Schreibefehlern zu beruhen): im syrischen lautet 
die entsprechende und sehr häufige form '^Jn, Uhlemann ^ 70 
Hoflfmann 222 Merx 337 : und so wird auch wol in talmün 
und targüm überall gesagt werden müssen, auf gedruckte 
chaldäische grammatiken ist bekanntlich mit ausname der 
seit 1873 in deutscher übersezung vorliegenden Luzzattos gar 
kein verlaß: in der spräche des babylonischen talmfin kennt 
Luzzatto § 87 für die verba fib keinen anderen imperativus 
feminini singularis als den auf "^t^^, mit ausdrücklich geschrie- 
bener lesemutter: er nennt als beispiele "^ecaa, "^«nn, weiter 
''«nttj, ■»»DD'»», über die spräche der targüme wird, wer war- 
heit sucht, sich jezt aus meinem 1872 erschienenen abdrucke 
des codex Beucblins orientieren : wer die chaldäische überse- 



58 

zang in diesem alten zeugen auch nnr für ein paar der be- 
kanntesten Zeitwörter nachschlägt, wird wissen, was er 
über die angäbe älterer und auf den schultern der älteren 
stehender neuerer chaldäischer grammatiker von einem im- 
perativns singularis feminini "^Tn zu denken hat. etwa he- 
bräischem -»N-) entspricht -^«tn Sam a 25, 17 35 lud 16, 5 und 
NTfi Isa 49, 18 60, 4 lerem 2, 19 3, 2: darum ist -»tn Reg a 
17, 23 natürlich y,*^&y zu lesen, vergleiche «ban*»« für •^"jsi^ 
Isaias 52, 1 und änliches. wenn herr Schlottmann ABerliners 
massorah zum targüm Onkelos 76 114 anzusehen belieben 
wollte, würde er lernen, daß auch im jüngsten pentateuchtar- 
gftm die handschriften '^^')n oder "^Kin oder ■»»in oder •^Nin bie- 
ten, wo die lesemutter n herrn Schlottmanns ausspräche •^'in, so 
nötig diese für seine allerdings auf privatansichten über den 
semitischen reim ruhende beweisfUrung ist, schlechterdings 
unmöglich macht, nach di^en auseinandersezungen wird 
klar sein, daß in einer aramäischen Inschrift '^ir-i als anrede 
an ein weib zu suchen, so gelehrt aramäisch ist, wie Scblott- 
mannus docta oder mulier formosissimus gelehrt lateinisch 
wäre, weder vor noch in noch nach Wiesbaden hat man 
dies "»in des halleschen sachverständigen, obgleich auf ihm 
die vorgelegte argumentation mit ruhte, beanstandet: nem^i 
wir an, daß man nicht aus mangel an kenntnis geschwiegen, 
sondern nur „unnötige Schroffheit" habe vermeiden wollen, 
das Zeitwort «in, von welchem jenes angebliche "^irf. herstammt, 
ist im aramäischen soviel wie sum, fni, esse im lateinischen. 

was nun das metrum anlangt, so hat auch in diesem 
punkte herr Schlottmann den französischen Orientalisten herrn 
D^renbourg zum Vorgänger, doch nur insoweit, als auch 
dieser die inschrift von Garpentras für metrisch hält: im ein- 
zelnen gehn die beiden gelehrten auseinander. 

herr Schlottmann sagt 195 richtig aus, daß die syrischen 
verse kein andres metrisches princip kennen, als sylbenzä- 
lung. wenn er aber hinzufügt, dies princip sei dort [so] si- 
cher nicht zufällig: „es ist aus den lautverhältnissen des 
aramäischen, welches unter allen semitischen dialecten am 
meisten die ursprünglichen vocale beseitigt, und in folge des- 
sen die hauptmassen schwerer sylben unvermittelt neben ein** 
ander gestellt hat, mit innerer notwendigkeit hervorgegan- 
gen'', so scheint er über den Sachverhalt doch nicht genü- 
gend orientiert, nur wer auf dem boden etwa der Uhlemann^ 
sehen grammatik steht, kann die allerdings nicht geschrie- 
benen, aber sehr deutlich (vergleiche die aspirationsregetn) 
vorhandenen hatbrocale des aramäischen übersehen : syrisches 
l'^inn-t hat nur den schlußvocal weniger als das entsprechende 
araMscbe wätibtna, syrisches V^H^'? 8^1* freilieh im verse 
schon zu Ephraims tagen für zweisylbig, entspricht aber 



59 

niehtsdestoweniger bis aaf den aaslaut einem arabischen 
muba/xifii^^ 9 ist also viersylbig: von nnvermittelter neben- 
einanderstellung der bauptmassen (was ist das?) schwerer 
sylben bedaare ich durchaus nichts zu sehen, sodann zei- 
gen auch die zum teil recht alten dialecte des arabischen 
stark eingeschmolzenen vocalismus, one daß sie in versen die 
sylben zälten. vielleicht erinnert man sieh auch mit nuzen 
an die tatsaohe, daß, wie RWestphal, Aurel Mayr und RvRoth, 
(über Ya^na 31: festschrift für die tübinger philologenver- 
Sammlung) gelehrt, auch das bactrische für die poesie die 
sylben zält, trozdem in ihm nicht ^ursprüngliche vocale be- 
seitigt, und in folge dessen die bauptmassen [was ist das?] 
schwerer sylben unvermittelt nebeneinander gestellt" sind. 

will man in der inschrift von Carpentras „syrische" me- 
trik nachweisen, so wird man vor allem die lesung der ein- 
zelnen Worte festzustellen, danach zu fragen haben, ob die 
jezigen halbvocale von den Aramäern des Ptolemäerreiches 
noch voll gesprochen worden sind, und erst nach erledigung 
dieser beiden Vorfragen wird man die sylben der inschrift 
zälen, und das ergebnis der zäiung buchen und verwenden 
dürfen. 

, nun steht in jeder zeile der inschrift mindestens Ein 
wort, dessen ausspräche oder lesung ganz unsicher ist : allzu 
vorsichtig ist es mithin nicht, Schlüsse auf ein metrnm zu 
machen, welches nur in der zal der sylben besteht. 

«nn und -»cnn findet herr Schlottmann 188 von herrn 
FrLenormant befriedigend nach [so] dem aegyptischen er- 
klärt, wenn er recht hat, so wird gewiß nicht von Taxpi 
geredet werden dürfen, denn herr Lenormant liest „sans 
ancun doute possible" TaHapi (JAP VI x 513) = celle qui 
appartient ä Apis, wozu Lagarde Symmicta 105, 35 nachge- 
sehen werden mag. TaHapi (zu vergleichen mit der von 
Usener anecdoton Holderi 44 verkannten -r^Jice == der Isis 
gehörig) ist dreisylbig, wodurch des herrn Schlottmann „me- 
trum" vernichtet wird, man wird zu merken haben: herr 
Lenormant erklärte "»snn befriedigend TaHapi, folglich ist 
— zweisylbig — Taxpt zu sagen, die ausspräche des got- 
tesnamens "^^oik ist durch ''Oas^g^g Lagarde Glementina 76, 21 
nicht gesichert, den hieroglyphikem traue ich bitterwenig : 
Diodor deutet a 11 "Off^g^g noXvd(p&aXfiog, was durch o^ k|g«j 
und das alte, im koptischen durch k^ls. ersezte ipi erläutert 
werden, aber nicht richtig sein kann, da d von -«^Difit nnsres 
Steins und von ^^oa Isa 10, 4 Lagarde Symmicta 105 Send- 
tica I 19 bis auf weiteres zum cg vom ocg k^^i nicht paßt 
wie '»^oi« gesprochen worden, ist noch durchaus ungewiß. 

in der zweiten zeile ist die lesung der zweiten hälfte 
unsicher, in der dritten zeile schwanken die aasleger zwi^ 



60 

sehen •'tig yri und JT^Rt.^ oder gar n'^gpB, in der viertai 
Yerstehn wir "nycz nicht, und ist der *schliiß anvollständig 
erhalten : beiläufig sei bemerkt, dafi im aramäischen, wenig- 
stens im syrischen, nichts davon bekannt ist, daft i vor ;)73i:3 
zu ^ wird, also v^^ ^^^ hebraismus wäre: V^l? ^^ ^^™ 
syrischen brauche entspräche, enthielte, nach den grundsäzen 
des herm Schlottmann gemessen, eine sylbe weniger als ]'^:3!i, 
eine sylbe, welche der herr für sein System nicht zu entbeh- 
ren vermag. 

die zweite Vorfrage betraf die halbvocale. es lont mir 
in diesem zusammenhange die mfihe nicht., meine Sammlun- 
gen auszuschütten: ich erinnere nur an die aus dem neuen 
testamente hinlänglich bekannten Tah^a^ Taßtd^a, Magdr 
d^ä Marc 5, 41 Act 9, 36 40 Cor a 16, 22: nach herm Schlott- 
manns ansieht würde TJu&a^ Tßt&a, Maqav ^a zu sagen 
gewesen sein: was im ersten jarhundert nach Christus noch 
gegolten hat, ist schwerlich unter einem der älteren Ptolemäer 
schon veraltet gewesen, auch die ausspräche 2^nt(t, was 
herr Schlottmann labä mißt, könnte man bemängeln V'da die 
Syrer etnb» sagen, beiläufig eine fiir die ableitung von o^nb« 
recht wiebtigre form, da sie eine steigcrangsform sein könnte, 
ich will, weiteres vorbehaltend, anmerken, daß aus dem ei- 
gennamen «nbn^ Payne Smith 590 und äolichem allerdings 
ein nbM folgt,'und daß die ela griechischer zeugen erst näher 
untersucht werden müssen, ehe man sie ins gefecht füren darf. 

ich knüpfe an diese auseinandersezungen einige bemer- 
kungen zu den einzelnen zeilen der inschrift und der lesnng 
des halleschen gelehrten. 

1. was sagt -»T gegen das sonst übliche -^n über die hei- 
mat des hier vorliegenden dialeets aus? das von Köldeke 
in der mandäisehen grammatik § 46 gegebene verdient eben 
80 sehr erwägung wie alles was OBlau und andere seit ZDM6 
IX 81 über das "»t der münzen und gewichte geäußert: frei- 
lich ist -^T gewiß nicht die „ältere form" von -»n. herrn Schlott- 
mann stand außer der ZDM6 auch Geigers zweite Zeitschrift 
I 204 zur Verfügung. 

2. die deutung des u:'»«^ &:?n372 durch „etwas schlech- 
tes" behauptet herr Schlottmann von herrn Halevy entlehnt 
zu haben, sie lag völlig auf der band: AGeiger hat sie schon 
1868 im sechsten bände seiner zweiten Zeitschrift 158 ge- 
geben: dieser band ist in der bibliothck der gesellschaft 
vorhanden, zu deren vorstände herr Schlottmann gehört: 
ZDMG XXII xxxvii nummer 3064 XXIIl xviii nummer 11 : 
ich stelle fest, daß herr Halevy in den von herrn Schlott- 
mann 189 citierten m^langes 152 w*«k^ &3^^:73 gar nicht im 
originale anfttrt, herr Schlottmann also sein sicher nicht bei 
ihm selbst gewachsenes «)'^fi(^ b^^sx) gar nicht aus Hal6vy 



61 

hat: wegen tas^ii» sieht man seit 1875 ThNöldekes mandäi- 
sche grammatik § 150 ein. tlbrigens ist es sehr naiv , wenn 
herr Schlottmann sieh über zwei ihm von einem freunde an- 
gelieferten beispiele für ^-^nd ö3>^2a so herzlich freut: die 
redensart ist im aramäischen so alltäglich wie ^etwas schlech- 
tes^ im deutschen y xaxoV t» im griechischen, an das speci- 
fiseh hebräische uJ'^fijt hätte man in einem rein aramäisch ge- 
schriebenen stttcke nie denken sollen: vergleiche meine Sym- 
mieta 40 ff. stelle man sich vor, auf dem kreuze eines deut- 
schen grabes stehe die bemerkung, eine mutter sei drei tage 
after irem kinde gestorben, oder in einem schreiben an eine 
deutsche behörde werde von belämmernden umständen gere- 
det, weil der Engländer after the death sagen, der Nieder- 
länder über omslagtige, belemmerende en niet zelden met het 
taaleigen strijdende titulaturen sich beschweren darf: erwäge 
man dabei, daß eine Verehrerin des Osiris kaum veranlassung 
hatte, ihr gutes niedersemitisch gerade mit hebräischen, wol 
allemal etwas nach Adonai riechenden vocabeln zu durchse- 
zen: erwäge man weiter, daß unter den Ptolemäern das he- 
bräische warscheinlich überhaupt nicht mehr, sicher aber 
nicht mehr in Aegypten geredet wurde, und daß ein uJ-^N = 
mann zu entlenen kaum irgend welche Veranlassung vorlag, 
da „mann'' kein technischer begriff ist. die anname der- 
artiger sprachmengerei möchte die Urteilsfähigkeit derer kaum 
sonderlich empfehlen, welche uns an sie zu glauben zumuten, 
selbstverständlich ist auch in der zweiten hälfte der 
zweiten zeile u^^n; nicht zu suchen : ich werde nachher auf 
diesen punkt zurückkommen, zu anfang dieser zweiten hälfte 
fanden die älteren ausleger •'^r^Di, herr Schlottmann findet 
•^atnp. ich bin nicht epigraphiker, und darf daher weniger 
als viele andere wagen, in dieser sache dem gelehrten entge- 
gen zu treten, welcher bei gelegenheit des ankaufs der moa- 
bitischen schäze amtlich für den besten kenner semitischer epi- 
graphik in Deutschland erklärt worden ist: ich darf über "»^t^dt 
und "»atnp nicht entscheiden, nur gegen die übersezung des "^^r^p 
oder "»^rnD durch calumnias (Gesenius), Verleumdungen (Schlott- 
mann) möchte ich bedenken äußern, das syrische NXip b^N 
(niemals sagt man N^r^p 'nTs:^, und man kann es der natur 
der Sache nach nicht sagen) wird von Payne Smith 178 179 
besprochen, womit man Nöldekes säze in der neusyrischen 
grammatik 406 vergleichen wolle: von einem y^p = Ver- 
leumdung ist mir schlechterdings nichts bekannt, so daß mir 
herrn Schlottmanns übersezung wiederum nur zu seiner eige- 
nen characterisierung beizutragen scheint, wenn herr D6ren- 
bourg und der verstorbene AGeiger in •^^'idt die hebräische 
Wurzel n^T'n suchten, so ist das um nichts glücklicher als was 
Gesenius und herr Schlottmann vorgebracht: das hebräische 



92 

rr^^ lantet im aramäischen t<9^j wie ans meinen Semitiea 
I 26 klar hervorgeht: herr Dereubourg gibt wenigstens w 
erkennen, daß er von dem geseze selbst weiß, daß n»n am 
ende eines sazes so stehn könne, wie herr Schlottmann nach 
seinen Vorgängern glaubt, halte ich für unmöglich, wer so- 
viel aramäisch gelernt hat, um ^""»a ta^ns» mit xaxop t$ zu 
geben, möchte in nun einen Vertreter des syrischen &in73 
vermuten: öin» — «b oder önn»73 — «b = niemals, ver- 
gleiche man bei Titus von Bostra 14, 31 (gr 11, 6) 44, 3 (34, 
33) 60, 13 (48, 12) 79, 23 (64, 23): besonders änlich ist 60,9 
= gr48,9 ain73bann«aÄ Nb: siehe auch Ho£fmann hermen 
Arist 190. man dürfte abzuwarten haben, was ein papierab* 
druck des Originals an dieser stelle zeigen wird. 

3. gegen herrn Schlottmanns "^ni^ t^ts ist bereits in Wies- 
baden bemerkt worden, daß npb ein hebräisches, kein ara* 
mäisches wort ist. herr Schlottmann beruft sich zur Vertei- 
digung dieses hebraismus auf ui'^i; der zeile 2. da er von 
dem ihm nicht nennbar erschienenen AGeiger für 2^ post 
festum hat lernen müssen, daß dort (in einer aramäischen 
Inschrift) m^»^ nicht das hebräische hauptwort u;"»» mit der 
Präposition i, sondern das aramäische adjectiv u3''fi<n ist, 
über welches er auch mich zu proverbien 6, 11 nachzusehen 
beliebe, so wäre ein zweifei an der ricbtigkeit der auslegung 
von 2^ vielleicht nicht unangebracht gewesen: wer in einer 
grabschrift unmittelbar nach einer anrede an die verstorbene 
(man denkt zunächst, es werde in der zweiten person fort- 
gefaren werden), wer da die zeile findet : „fezen eines homme 
hat nicht gesagt eine accomplie^, hat alle veranlassung ge- 
gen die genauigkeit der deutung bedenklich zu sein: wenig- 
stens sollte, falls die deutung richtig wäre, der stein gleich 
vom ersten steinmezen eine randglosse mitbekommen haben, 
welche uns belehrte, daß diese worte besagen wollen: die 
hier begrabene hat nie verleumdet, einer seligen zurufen 
^nimm wasser^ ist überhaupt troz der von Beer beigebrach- 
ten parallele vom tpvxQov viScaq des Osiris eigentümlich: auf 
dem steine steht aber noch dazu nichts weniger als wasser 
vor der seele: Gesenius erkannte fünf kyphibüchsen , einige 
brote, zwei näpfe, eine graue gans, ein geköpftes kalb, ein 
lebendiges huhn, drei spendegefäße. vor diesem aufbaue die 
entschlafene ermanen „nimm wasser^, oder um die Sprach- 
mischung und die Wortstellung wiederzugeben „wasser prenez**, 
das scheint mir die antwort zu verdienen: ich sehe keines, 
wo soll ichs hernemen? doch das wäre vielleicht „schroff" 
gewesen. 

4. herr Schlottmann spricht ^nb& aus. er sagt 190 
•Statt des gewönlichen nnbe neme ich' aus metrischem gründe 
[er meint: am meine be£auptwg, die Inschrift sei SfAiAstQo^ 



zu BtttzenJ eine form mit erbaltenem i der mittleren sylbe an, 
wie solche in dem targüm der Bomberger [soj ausgäbe vor- 
kommt [J zum beispiel fen^i^ sammelnd Buth 2^ 16 (wofflr 
Buxtorf N'^^SJ hat): sonst müßte man, um drei sylben zu er- 
balten, eine intensivform nnVD annemen, wie sie allen haupt; 
dialecten gemeinsam ist, wie sie aber das aramäische gerade 
bei dieser wurzel nicht aufweist (vergleiche das arabische 
falläx mit anderer bedeutung)**. es zeugt von großer gründ- 
lichkeit und vielem geschmacke an nuzloser arbeit in Bom- 
bergs schwer zugänglicher one zälung der verse gedruckter 
folioausgabe zu lesen, was man in meinem (vocallosen) oc- 
tavabdrucke der Bombergiana so bequem finden konnte, noch 
eigenttlmlicher ist es, die gemeine lesemutter ■» (denn eine 
solche ist nach herrn Schlottmann das -* von »^"»n^r) zur auf- 
grabung einer archaischen form in mitten einer aller archais- 
men schlechthin haaren Umgebung zu benuzen, sind die ur- 
semitischen vocale in der spräche dieser inschrift in syrischer 
art behandelt (nach herrn Scblottmann stehn ja „die haupt- 
massen schwerer sylben unvermittelt nebeneinander^!), so 
sieht ein finbö = nnbe hier genau so aus, wie ein tqans- 
id(üv oder ein toXq %äv tpatpov tpeQovtsaok bei einem geheim- 
sekretäre der Gomnenenzeit aussehen würde. Bomberg hat 
übrigens mit ^"^"^^^ gewiß nicht das femininum des particips 
gemeint, characteristisch ist die behauptung, daß die inten- 
sivform ."iTiVd im aramäischen nicht aufzuweisen sei: sie ist 
völlig alltäglich, und da herr Schlottmann sich klar darüber 
sein mußte, wie not es ihm tut, aramäische Wörterbücher ein- 
zusehen, bevor er sich über aramäisches äußert, so hätte er 
die mühe nicht scheuen sollen, auch in diesem speciellen falle 
den syrischen Castellus in der ausgäbe von JDMichaelis 707, 
GHBernsteins Wörterbuch zur Chrestomathie 399, FUhlemanns 
Wörterverzeichnis in der grammatik^ xlvi, ERödigers lexicon 
zur Chrestomathie^ 82 nachzuschlagen: auch GHoffmanns im 
namen der Universität Kiel zu herrn Olshausens jubilaenm 
herausgegebene festschrift hätte 88^ 45—89^ 4 gute dienste 
geleistet: wenn das dort stehende nicht genügt, so stelle ich 
die beispiele schockweise zur Verfügung, sonst siehe Nöldekes 
mandäische grammatik § 103, aus welcher sich die lehre des 
herrn Schlottmann, daß die form qattäl allen hauptdialecten 
des semitischen gemeinsam ist, ermäßigen wird, allerdings 
hätte ein andrer als herr Schlottmann sich vielleicht gefragt, 
ob nn\D dem sinne nach möglich sei: einer seligen zuzu- 
rufen Jsei eine bäuerin'', möchte kaum irgendwo üblich ge- 
wesen sein: für nicht- Orientalisten bemerke ich, daß das auch 
in Deutschland sattsam bekannte felläh = bauer, das herr 
Scblottmann zum Überflüsse ja selbst anfürt, das mascnlinam 
zu diesem nnVD ist. des herrn Schlottmann nyjbo könnte 



64 

nnr die außerordentlich seltene bildnng sein, welche zum bei- 
spiel in «c^ciz; lohannes 12, 3 vorliegt: daß diese so wenig 
wie nnVöpaßt, brauche ich kennern nicht erst auseinander- 
znsezen. 

herr Schlottmann sagt 193 „statt des am ende von zeile 4 
nach Derenbourg hergestellten nTDbiiJ forderte man [in Wies- 
baden] NPTsbu;. auch hier gilt dasselbe wie [so] in dem vor- 
hergehenden falle, man tibersah die analogie von rt^'^^^a 
zeile 1 und 3, ti'dd zeile 2, nnbs zeile 3, (nicht «n^-'na usw). 
übrigens wäre auch für die lesung «riTsbizj oder nn^DbizJ hin- 
länglicher räum in der lücke vorhanden*'. 196 kommt er 
auf dies nnTsb^ mit unverkennbarer neignng zurück: daß 
nnTsb'vz; unmöglich macht von einem reime zu ^ reden, übersieht 
er: nn^abu: und rT73n würden nur in Halle, nicht im semiti- 
schen morgenlande reimen, in Wiesbaden ist vielleicht eines 
der beliebten „misverständnisse" vorgekommen : herr Schlott- 
mann aber hat jedenfalls die seiner angäbe nach in Wies- 
baden gemachte bemerkung für wertvoll angesehen, wovon ich 
akt neme. NPTDbiiJ ist ein «nbiD mit dem artikel: Kosegarten 
faßte 1834 in der vorrede zu KMAgrells supplementa syn- 
taxeos syriacae viii ix die regeln Agrells über das praedicat 
im syrischen saze zusammen, wenn es herm Schlottmann 
nicht darauf ankommt für n'obw ^ni2bv oder nriTsb*^ zu le- 
sen, so zeigt er nichts geringeres, als daß er bei lacobus 1, 19 
für satoo ta^vg auch iatco o zaxvg dulden würde, oder im 
französischen für soyez sage ein soyez le sage. »riTab^ wäre 
als praedicat in altem aramäisch schlechthin undenkbar. 

da die lezte arbeit des herrn Schlottmann sich von sei- 
nen früheren in nichts unterscheidet, hätte ich über sie so 
gut schweigen dürfen, wie ich über die früheren schweigen 
durfte, daß ich diesmal rede, hat in dem herannahen einer 
neuen moabitischen Invasion seinen grund. das Athenaeum 
hat die nötigen mitteilungen und Warnungen gebracht: der 
deutsche consul in Jerusalem, herr von Münchhausen, bezeugt, 
daß diesmal die sacben — es handelt sich aber noch nicht 
um den gleich zu nennenden hauptschaz — „unmöglich" ge- 
fälscht sein können, für viele wird der umstand zur aufklä- 
rung genügen, daß die Sammlung auch bruchstücke von dem 
bleiernen sarcophage des israelitischen richters Samson ent- 
hält, auf welchen Samsons und seines vaters Manoe ntimen 
durch ein vorzugsweise gütiges geschick besonders ge^chüzt 
worden sind: der verstorbene schreibt sich mit waw •j-^tt;?:«-, 
was wol den freunden derartiger waare kaum zum Q^o nVts 
verhelfen wird, das dasein einer Vorsehung kann nun in der 
tat nicht weiter geleugnet weiden, nachdem einem zum chri- 
stentume .bekehrten Juden 1877 genau die reste jenes heroen- 
sarges in die bände gespielt worden, welche die herrlichkeiten 



65 

— nicht mir noch meinen freunden , aber andern — ^ kanf- 
wttrdig erscheinen lassen, man schlage den zweiten band 
des Athenaeums ftir 1877 auf den selten 699 733 773 815 
nach, welche alle in den December des bezeichneten jares 
fallen, das jüdische litteraturblatt von MRahmer fragt in 
nanamer 1 des laufenden jarganges bereits an, ob nicht viel- 
leicht nächstens auch die grabschrift von Adam nnd Eva 
znm Vorschein kommen werde, herr Scblottmann ist von 
der preußischen regierung für das erste anheil als sachver- 
ständiger benazt worden, da wiederholte private Warnun- 
gen in Halle und Leipzig nichts gefruchtet haben, schien es 
pflichty bei erster gelegenheit öffentlich festzustellen, wie es 
mit des herrn Schlottmann sachverständigkeit beschaffen ist: 
wir wollen durchaus keine zweite aufläge Moabitica erleben, 
und verzichten auch mit dem alleraufricbtigsten vergnügen 
auf alle die zutaten, welche an der ersten aufläge gehangen 
haben und noch hangen. meine auseinandersezung wird 
hoffentlich so ausgefallen sein, daß etwas weiteres nicht nötig 
ist, und sie wird den am deutschen horizonte erscheinenden 
sarcophag des Samson und des moabitiscben plunders mut- 
maßlich einzigen, aber hochgestellten und einflußreichen freund 
ebenso grell beleuchten wie manches andere, das hier nicht 
ausdrücklich aufgezält werden soll. 

Nachrichten von der geselUchaft der wisaeMehqften 
%u Goettingen i878 nummer iO, 

16 

Nachdem in England wiederholt, und zwar von keinem 
geringeren als William Wright, öffentlich darauf hingewiesen 
worden war, daß in Jerusalem eine fabrik altsemitischer In- 
schriften bestehe, machte Albert Socin in einem am 20 März 
1872 in der augsburger allgemeinen zeitung abgedruckten 
aufsaze die weitesten kreise in Deutschland mit der gefar 
bekannt, durch einen getauften Juden in Jerusalem und des- 
sen hinterleute oder helfershelfer in betreff altsemitischer al- 
tertümer hinter das licht gefUrt zu werden. 

der name Socin ist durch Lelio und Fausto Socin allen 
gebildeten Deutschen so geläufig, daß es für jedermann nahe 
lag, auf diesen artikel schon durch den namen aufmerksam 
zu werden, mit welchem er unterzeichnet war. wer es noch 
nicht gehört, konnte leicht erfaren, daß Albert Socin, der 
son einer baseler patricierfamilie , ein schüler HEwalds und 
vor allem HLFIeischers, lange im semitischen Oriente gereist, 
und zwar, wie schon damals die fachleute sammt und sonders 
wußten, und das 1875 im Baedekerschen vorläge erschienene 
buch Palaestina und Syrien später aller weit gezeigt hat, 
mit ganz vortrefflicher Vorbereitung und dem allerbesten er- 
folge gereist war: den eindruck mußte der artikel- jedem ur- 

n 5 



66 

teilsfähigen machen, von einem sachverständigen und ge- 
scheuten manne abgefaßt zu sein, die augsbnrger allgemeine 
Zeitung ist ein blatt, welches sich einer großen Verbreitung 
erfreut: man durfte annemen, daß es auch in Berlin, auch 
von den beamten des herrn Staatsministers Falk gelesen werde, 
da der sich stets in den Vordergrund drängende berliner rab« 
biner AGeiger in seiner zweiten Zeitschrift 1872 X 213— 216 
27(3 277 die mitteilungen WWrights und ASocins besprochen 
hatte, besaß man vollends das recht zu glauben, daß die 
höchsten beamteu Preußens von der angelegenheit kenntnis 
erhalten hätten. 

ich hatte persönlich die freude ASocin und seinen reise- 
gefärten EPrym 1872 in den ersten tagen des April in Goet- 
tingen bei mir zu sehen, und mit inen und GUoffmann mich 
wie über anderes, so auch über die in jenem artikel behan- 
delten tatsachen zu unterhalten, daran, daß herr Schapira 
dem preußischen Staate jemals gefärlich werden könne, dachte 
niemand von uns. damals dem herrn minister Falk eine 
Warnung zugehn zu lassen, wie der herr abgeordnete Momm- 
sen einmal öffentlich gefordert hat, wäre — natürlich habe 
ich das erst später überlegt — meines erachtens eine schwere 
beleidigung gewesen: man hätte den herrn staatsminister 
Falk mit ebensoviel rechte warnen können, den Dalai-Lama 
zum praesidenten des evangelischen oberkirchenrats zu machen 
als ihn ersuchen, vor dem von WWright und ASocin genü- 
gend gezeichneten herrn Schapira auf der hut zu sein: wobei 
gleichgültig blieb, ob Schapira der vorlezte betrogene oder der 
lezte betrüger war. 

Herr Konstantin Schlottmann, am 7 März 1819 zu Min- 
den geboren, 1847 durch ein von KGrobe verlegtes sonder- 
bares heft •»t:du5K «"♦»b "^nu) -^-^-^u) unter den fittigen ANeanders 
in Berlin liceutiat der tbeologie geworden, der reihe nach 
gesandtschaftsprediger in Gonstantinopel , professor der tbeo- 
logie in Zürich, Bonn und — auf bitten einer dem ungläu- 
bigen Hupfeld feindlich gesinnten pastoralconferenz — in 
Halle, dieser herr Schlottmann nam sich der funde des herrn 
Schapira an. 

des herrn Schlottmann commentar über lob ist längst 
vergessen : proben von irgend welcher einsieht in die semi- 
tischen sprachen hat herr Schlottmann nirgends abgelegt: 
seine epigraphischen arbeiten dürften bei einsichtigen wegen 
irer auf der band liegenden mängel nirgends als wertvoll 
gegolten haben. 

bekennen wir nur, 
sagte im jare 1868 AGeiger in seiner andern Zeitschrift VI 
156 157 

daß wir in der erklärung der schwierigen stellen 



67 

der großen Inschrift von Sidon 
nicht sonderlich vorrUcken, und daß das wesentliche ver- 
dienst der neuen bearbeiter darin beruht, die willkürlich- 
keiten früherer abzuweisen: Schlottmann beseitigt Ewalds 
und anderer grundlose behauptungen , Derenburg wieder 
Schlottmanns Sprachneuerungen. 

es ist leicht zu begreifen, warum die sache sich so ver- 
hält, je schwieriger ein text ist, desto gelehrter muß der 
sein, der ihn erläutern will, um altsemitische inschriften zu 
lesen und zu erklären, muß man von semitischen sprachen 
nicht weniger, sondern mehr verstehn als andere, herr Schlott- 
mann aber versteht von denselben nicht allein nicht mehr, 
sondern so erheblich viel weniger als die übrigen Semitisten, 
daß es fast nichts heißen darf, einem arabischen, aethiopi- 
schen und syrischen buche steht er sogar völlig ratlos gegen- 
über, und da will er semitischer epigraphiker sein? 

herr Schlottmann hat in den bänden 24 — 33 der Zeit- 
schrift der deutschen morgenländischen gesellschaft folgende 
Seiten bedrucken lassen: XXIV 253—260 403 -414 438—460 
645-680 XXV 149—195 463—483 XXVI 393—416 722— 
[7341 786-797 816-817 820 XXVII 135 136 XXVIII 171 
—184 [4601— 496 XXX 326— 328 XXXII 187— 197 767-768 
XXXIII 252—293. 

einer der besten jezt lebenden kenner der semitischen 
sprachen, dabei ein äußerst vorsichtiger und wolwollender 
mann, GHoffmann, berichtete am 19 April 1876 von sich in 
den göttingischen gelehrten anzeigen > daß er den auslassun- 
gen Professor Schlottmanns über angebliche moabitische und 
brasilisch-phoenicische altertümer, welche die Zeitschrift der 
deutschen morgenländischen gesellschaft seit 1872 über sich 
hat ergehn lassen, je länger mit desto ungeduldigerem kopf- 
schütteln gefolgt sei. ich hörte von. vielen fachgenossen, daß 
sie mit warem verdrusse ertragen haben, des herrn Schlott- 
mann Unzulänglichkeiten immer von neuem wider willen be- 
zalen zu müssen, falls herrn Schlottmanns aufsäze nicht in 
einer nicht zu entbehrenden Zeitschrift stünden, würde schlecht- 
hin niemand sie auch nur ansehen. 

dieser eben charakterisierte herr Konstantin Schlottmann 
hat dem herrn staatsminister Falk als sachverständiger in 
semiticis gegolten. 

Herr Schlottmann ist zu gunsten des moabitischen plun- 
ders nicht als Privatmann eingeschritten: er hat als mitglied 
des Vorstandes der deutschen morgenländischen gesellschaft 
gehandelt: er hat dem anscheine nach seine vorstandsgenossen 
in seine wege zu reißen verstanden. 

herr Mommsen versicherte dem preußischen landtage, 
die deutsche morgenländische gesellschaft sei die erste wis- 

5* 



68 

seDBchaftlicbe korporation, die es auf diesem — mit diesem 
proDomen umgieng herr Mommsen eine gSDanere bezeiebnang 
— die es aaf diesem gebiete gibt, in Dentscbland haben 
wir nur die Eine morgenländische gesellschaft, welche den 
Vorzug hat, von herrn Schlottmann mit geleitet zu werden, 
die erste unter den deutschen — das kann also der herr 
abgeordnete nicht gemeint haben, wenn derselbe meinte, die 
erste unter allen änlicben, so irrte er. die soci^tö asiatique 
de Paris und die royal äsiatic society in London stehn irer 
deutschen Schwester mindestens ebenbürtig zur seite. mitglied 
der deutschen morgeniändischen gesellschaft kann jeder wer- 
den, welcher fünfzehn mark jares - beitrag zalt. sollte es ir- 
gend wem behagen, den Stadtsoldaten Jonas, den nachtwächter 
Precht oder den hospitaiiten Schulz als mitglieder aufnemen 
zu lassen — als städtische beamte könnten jene, als pfrtind- 
ner könnte dieser angemeldet werden — , so würde das an- 
gehn, one daß durch diese mitglieder der ge8ellschaft ein 
Zuwachs an wissenschaftlicher begabung zuflösse, wissen- 
schaftliche korporation ist mithin ein zu gütiger ausdruck: 
eine genossenschaft von leuten, welche irgend welches inter- 
esse am Orient oder einem vornehm scheinenden titel haben, 
das würde eine sachgemäßere bezeichnung sein. 

niemand, der die Verhältnisse kennt, wird daraus allein, 
daß jemand mitglied der deutschen morgeniändischen gesell- 
schaft; ist, schließen, daß dieser jemand von orientalischen 
dingen etwas versteht 

der engere vorstand dieser gesellschaft muß aus den mit- 
gliedern gewält werden, welche in Halle und Leipzig wonen. 
wie man einst das eiserne kreuz für das bataillon tragen 
konnte, one je bei Dennewitz oder sonst wo gefochten zu ha- 
ben, nur weil man formell dem bataillon zur kriegszeit ange- 
hört und lange genug gelebt hatte, um die wirklichen kämpfer 
der truppe zu überdauern, so kannst du, one in den orientali- 
schen Studien irgend welche oder irgend welche hervorragende 
rolle zu spielen, in den vorstand dieser gesellschaft gelangen, 
nur weil irgend jemand den einfall gehabt, dich in Halle oder 
Leipzig anstellen zu lassen, du dich der deutschen morgen- 
iändischen gesellschaft als mitglied angeschlossen hast, und 
in Halle und Leipzig zufällig außer dir niemand geneigt ist 
die eren und lasten der vorstandschaft zu übernemen. 

niemand, der die Verhältnisse kennt, wird daraus allein, 
daß jemand im engeren vorstände der deutschen morgeniän- 
dischen gesellschaft sizt, schließen, daß dieser jemand von 
orientalischen dingen mehr versteht als die nicht in Halle 
und Leipzig wonenden Orientalisten: es könnte sogar kommen, 
daß man troz einer vorstandschaft recht abschäzig urteilen 
zu müssen glaubte. 



nach den stataten der dentscben morgenländischen ge- 
Seilschaft § 7 ist deren vorstand — was man nach dem eben 
gesagten durchaus in der Ordnung finden wird — gar nieht 
berechtigt, im namen der gesellschaft wissenschaftliche gut- 
achten abzugeben, nicht der vorstand also hat sich an den 
herrn staatsminister Falk gewandt, sondern die vier zufälligen 
mitglieder dieses Vorstandes haben es auf ire persönliche 
wissenschaftliche autorität hin getan, es war eine statuten- 
widrige anmaßung jener vier gelehrten, als vorstand der ge- 
sellschaft zu gunsten der schapiraschen Siebensachen einza- 
kommen. es war eine vollständige verkennung des statuta- 
rischen rechts, wenn der heiT staatsminister Falk jene vier 
gelehrten für befugt erachtete, als vorstand der deutschen mor- 
genländischen gesellschaft bei ihm in wissenschaftlichen ange- 
legenheiten vorstellig zu werden. 

auf der generalversammlung der deutschen morgenländi- 
schen gesellschaft zu Tübingen ist am 2i5 September 1876 
(ZDMG XXXI XV xvi) zur spräche gebracht worden, daß fttr 
den ankauf der moabitischen alterttimer durch den preußi- 
schen Staat die deutsche morgenländische gesellschaft verant- 
wortlich gemacht worden sei. IGildemeister hielt es fttr an- 
gezeigt, folgenden antrag einzubringen: die generalversamm- 
lung der deutschen morgenländischen gesellschaft wolle sich, 
um irrigen Vorstellungen über die Organisation der gesellschaft 
zu bee:egnen, dahin aussprechen, daß gutacbten ttber wissen- 
schaftliche und insbesondere über streitige fragen, welche 
der geschäftsfürende vorstand erteilt, gemäß der dem lezteren 
in den Statuten gegebenen Stellung nicht als meinungsaus- 
druck der gesellschaft gelten können, professor Scblottmann 
hielt diesen antrag eigentlich für unnötig, weil der Inhalt 
selbstverständlich: es habe ihm bei jenem — ein gefälliges 
pronomen nimmt den gedanken des herrn unter seinen schtt- 
zenden mantel — es habe ihm bei jenem gutacbten lediglich 
daran gelegen, sein persönliches urteil durch dasjenige „einiger 
anderer competenter gelehrter^ bestätigt zu sehen: doch sei 
er, falls man eine derartige erklärung für nötig finde, mit 
dem antrage von (im alten Deutschland hätte man hier den 
genetiv gebraucht) von professor Gildemeister ganz einver- 
standen, es wurde derselbe nach befürwortung (so) seitens der 
herren von Gutschmid und Nöldeke einstimmig angenommen. 

herr Schlottmann hat also die rute öffentlich geküßt, mit 
welcher er geschlagen worden war. wenn er aber seine vor- 
standsgenossen, die herren RGosche, LErehl, HLFleischer, für 
competent erklärte, in Sachen altsemitischer epigraphik mitzu- 
sprechen, so verdient das eine nähere beleuchtung: ttber sieh 
selbst sich zu täuschen mag herrn Schlottmann erlaubt sein. 

berr BGosche hat daroh die bibliographischen übersieh- 



70 

ten ttber die auf den Orient bezttglichen Schriften, soweit diese 
Übersichten erschienen sind, einen guten namen erworben, 
durch die ttbersichten, mit denen er im rückstande geblieben, 
viel Verdruß und den eindruck hervorgerufen, daß er sei- 
nen Verpflichtungen nachzukommen für nicht nötig ansieht, 
kenntnis aitsemitischer epigraphik hat niemand bei ihm we- 
der gesucht noch vermißt. 

herr LKrehl hat einige wichtige arabische texte nicht 
gerade der ältesten zeit sorgfältig abdrucken lassen: in be- 
treff der altsemitischen epigraphik steht er in demselben 
Stande der Unschuld wie herr Gosche. 

endlich herr Fleischer ist ein vorztiglicher kenner der 
national-arabischen grammatik, ein musterhafter herausgeber 
und nttzlicher catalogisator arabischer bücher: sein Bai^äwi 
ist eine meisterleistung. daß er auch nur eine einzige zeile 
phoenicischer buchstaben lesen könne, one eine schrifttafel 
neben sich zu haben, soll erst noch bewiesen werden, ihn 
in dem zusammenhange zu nennen, in welchem herr Schlott- 
mann in Tübingen für gut gefunden ihn zu verwenden, ist 
so klug und so warheitsiiebend als wollte jemand den vater 
üccelli, weil er des Thomas von Aquino summa, die ja latei- 
nisch geschrieben sei, äußerst genau aus der Urschrift ver- 
öffentlicht hat, für competent zu einem gutachten über eine 
oskische oder umbrische Inschrift halten. 

was soll es also heißen, wenn herr Schlottmann behaup- 
tet, er habe „einige andere competente gelehrte" angerufen, 
„sein persönliches urteil zu bestätigen" ? was hülfe es dem 
herzöge von Grammont, sich etwa von Darwin, AGeiger und 
Abdelkader bescheinigen zu lassen, daß er ein scharfblicken- 
der Politiker sei? 

herr Schlottmann wußte one zweifei vollständig darüber 
bescheid, wie die sache sich wirklich verhielt, nichts desto- 
weniger hat er gesagt was er gesagt hat. 

die Zuhörer des herrn Schlottmann waren ebenso one 
zweifei nicht im unklaren darüber, daß die inen als com- 
petent genannten gelehrten auf dem gebiete, um welches 
es sich handelte, competent nicht waren, nichts desto weni- 
ger haben sie des herrn Schlottmann werte schweigend mit 
angehört, und zum protokolle keine bemerkung gemacht. 

falls der herr staatsminister Falk den herren Fleischer, 
Erehl, Gosche, Schlottmann erlaubte als Privatpersonen bei 
ihm den ankauf altsemitischer altertümer zu empfehlen, so 
kannte er den Sachverhalt nicht, die herren Fleischer und 
Erehl sind Arabisten, herr Gosche ist litterarhistoriker, herr 
Schlottmann ein professor der theologie vom rechten flügel 
der Vermittlung. 

Herr Mommsen hat, wie er dem publikum durch seinen 



71 

brief an berrn Fleiscber die warbeit gesagt, so den landboten, 
seinen collegen, seine nichtaebtung ausgesproeben, als er 
inen erzälte, die schapirica seien zunäebst auf anregang 
des Nestors der arabischen Wissenschaft, des ehrwürdigen 
Fleischer, angekauft, abgesehen davon, daß dem berrn 
Mommsen bekannt war, daß der ehrwürdige Fleischer diese 
anregung ganz gewiß nicht gegeben hat — berr Mommsen 
schrieb ja berrn Fleischer, daß Fleischer so unschuldig an 
dem handel sei, wie er, Mommsen, selbst — , kann man sei- 
nen mitabgeordneten deutlicher erklären, daß man sie für 
dummköpfe hält, als durch die Zumutung zu glauben, daß 
ein Arabist, dessen gebiet in die jare 700 bis 1300 christ- 
licher Zeitrechnung fällt, und der noch dazu auf einen ganz 
kleinen ausschnitt der arabischen philologie beschränkt ist, 
mit fug den ankauf alt-moabitischer, das heißt alt-hebräischer 
altertümer empfehlen durfte, und daß ein preußischer staats- 
minister verpflichtet gewesen ist, diesem berrn Fleischer in 
dieser sache zu glauben? 

Nun wäre es an der zeit regesten der großen haupt- und 
Staats -aktion vorzulegen, welche sich um die moabitischen 
altertümer gedreht hat, allein dazu fehlen mir die materialien. 
fest steht durch die öflfentliche erklärung des berrn Flei- 
scher, daß es sich am 28 Juli 1872 für den vorstand der 
deutschen morgenländischen gesellschaft und den berrn staats- 
minister Falk um zwei moabitische urnen bandelte. 

fest steht aus ZDMG XXVI 816 817, daß berr Schlott- 
mann am 25 August 1872 in Sachen der schapiraschen waa- 
ren in Berlin war : man kann aus den angefllrten selten der 
Zeitschrift lernen, wie ERoediger sich damals zu der in rede 
stehenden angelegenbeit stellte. 

die zu Halle am 28 September 1872 abgehaltene gene- 
ralversammlung der deutschen morgenländischen gesellschaft 
bat von berrn Scblottmann mitteilungen über die neuentdek- 
ten moabitischen altertümer gemacht erhalten, es heißt ZDMG 
XXVII vi: 

die Versammlung sprach den wünsch einer möglichst voll- 
ständigen und baldigen veröflfentlicbung des vorliegenden 
materials aus. das anerbieten des professor Scblottmann 
auf grund früheren vorstandsbeschlusses den ankauf der 
besprochenen moabitischen altertümer noch einmal bei dem 
königlich preußischen cultus-ministerinm zu empfehlen, wurde 
gebilligt und dankbar angenommen, 
zunäebst ist hier von einem beschlusse des Vorstandes 
die rede: die mitgeteilten werte sind einem amtlichen, von 
berrn RGoscbe aufgesezten protokolle entnommen, wir haben 
aber bereits gelernt, daß zu Tübingen am 26 September 1876 
berr Schlottmann so tat, als habe er ein privatgutachten ab^ 



72 

gegeben, und dies privatgatacbten nur dnreb die zuBtimmang 
einiger anderer competenten gelehrten bestätigen wollen, eben- 
so haben wir bereits gelernt, daß der herr abgeordnete Momrn- 
sen „zunächst den Nestor der arabischen Wissenschaft, den 
ehrwürdigen Fleischer^ für die dem herrn staatsminister Falk 
gegebene „anregung^ verantwortlich machte. 

die am 28 September lb72 zu Halle tagende general- 
yersammlung der deutschen morgenländischen gesellscbaft be- 
stand aus fünf — sage, aus fünf — personen, welche unmittelbar 
unter der ausgezogenen stelle des Protokolls namentlich auf- 
gefürt werden, die herren hießen Weber aus Berlin, HLFlei- 
scher aus Leipzig, AFPott ROosche KSchlottmann aus Halle. 

herr AWeber hat allerdings 1851 anonym eine mir, wie 
aus meinen armenischen Studien 198 ersehen werden kann, 
verhängnisvoll gewordene übersezung eines syrischen gedichts 
über Alexander den großen veröflfentlicht : herr Weber hatte 
in seinem Syrer anspielungen auf den 1405 zu Samarqand 
verstorbenen Timur gefunden, wärend die in London liegende 
handschrift des werkcbens nach WWrights schäzung aus dem 
neunten jarhunderte, und der dichter Jacob von Batnae oder 
Serug nach Assemani und Abbeloos im jare 522 gestorben 
ist. für einen kenner der semitischen sprachen und der alt- 
semitischen epigraphik wird sich wol herr AWeber troz jener 
übersezung selbst nicht halten, ganz one frage beansprucht 
herr Pott nicht, auf semitischem gebiete kenner zu sein: über 
die herren Fleischer, Gosche und Schlottmann habe ich mich 
bereits ausgesprochen. 

von den aaßer herrn Weber bei jener generalversammlung 
zu Halle anwesenden herreu gehörten drei dem engeren vor- 
stände der gesellscbaft an, herr AFPott saß im weiteren vor- 
stände derselben. 

wir haben mithin das interessante phaenomen, daß drei 
mitglieder des aus vier mitgliedern bestehenden geschäfts* 
fürenden ausschusses der deutschen morgenländischen gesell» 
Schaft plus einem mitgliede des weiteren Vorstandes dieser 
gesellscbaft plus dem Sanskritisten herrn AWeber sich als 
generalversammlung constituieren , und der generalversamm- 
lung minus des mitgliedes des weiteren Vorstandes und minus 
des Sanskritisten herrn A Weber als dem geschäftsfttrenden aus- 
schusse der gesellscbaft vorschlage machen, und die anname 
dieser vorschlage — was vermutlieb große mühe gekostet hat 
— durchsezen : mit andern werten, daß der spiritus rector des 
vorstandet der deutschen morgenländischen gesellscbaft, herr 
Schlottmann, in seiner eigenschaft als generalversammelter ei- 
nen antrag stellt, und eben dieser herr Schlottmann in seiner 
eigenschaft als mitglied des engeren Vorstandes diesen seinen 
antrag annimmt und auszufüren verspricht. 



IS 

wir haben das andere nicht minder interessante phae- 
nomen, daß vier herren, welche von altsemitischen alterttt- 
mem nichts verstehn, und ein herr, welcher von diesen al- 
tertümern etwas zu verstehn glaubt, sich gestatten, dem herm 
staatsminister Falk empfehlungen einer in Jerusalem stehen- 
den Sammlung angeblich altsemitischer altertümer zugehn zu 
lassen. 

die autorität der deutschen morgenländischen gesellschafl 
als einer Vereinigung von fachleuten läßt sich nicht anrufen, 
um den herrn staatsminister Falk wegen des ankaufs der 
schapirica schuldfrei zu stellen, auch die generalversammlung 
dieser gesellschaft vom 28 September 1872 reicht nach kei- 
ner ricbtung hin aus, den herrn minister zu decken : sie deckt 
noch nicht einmal den herrn Schlottmann. 

herr Schlottmann 
heißt es in dem angezogenen Protokolle 

erbot sich, aufgrund früheren vorstandsbeschlusses den an- 
kauf der besprochenen moabitischen altertümer noch einmal 
bei dem königlich preußischen Unterrichtsministerium zu 
empfehlen. 
,,besprochen^ waren nicht etwa jene zwei urnen worden, 
über die wir durch herrn Fleischer unterrichtet sind : es han- 
delte sich nach ausweis des Protokolls um die durch den 
hochehrwttrdigen herrn Weser in die gesellschaft eingefUrten 
schäze, nach welchen der herr abgeordnete Petri im preußi- 
schen landtage am 16 März 1876 gefragt hat, welche noch 
jezt in einem winkel eines öffentlichen gebäudes zu Berlin un- 
ter Verschluß stehn, und gelegentlich gatgesinnten personen 
gewiesen werden, die herren Socin und Kautzsch geben in 
irer vorrede an, es seien etwa 1700 stück in Berlin vorrätig. 
Was für reizende altertümer herr Schapira auf lager 
hatte und abgesezt hat, ist später durch die tafeln der ba- 
seler gelehrten allbekannt geworden, da ist die Engländerin 
auf dem nachtstule (4), ein saffianstiefel moderner form (9), das 
sehr un vermalte fräulein Theudelinde Holzebock (7), eine ta- 
backspfeife (5), der bischof James Fräser von Manchester frei, 
aber nicht schön, nach einem lichtbilde (3), Napoleon III (1). 
charakteristisch aber für die bordellphantasie des fabri- 
kanten wie für die vollendete Unfähigkeit des herrn Schlott- 
mann zu empfinden was alt ist, dürfte schon die göttin sein, 
welche der herr sachverständige in semiticis im bände 26 der 
ZDMG hat abbilden lassen. 

eine tanzende frau, welche ein bein wie ein polnischer 
bär in die luft streckt, und mit der einen band sich das 
geschlechtsglied aufreißt, zeigt über dem nabel die inschrift 
Sk = ein gott, und darunter etwas wie die fabrikmarke eines 
messerschmids. dies schreckenerregend weiblich aussehende 



74 

geschöpf hatte allerdings veranlassiiDg den beecbauern zuzu- 
rufen , daß es männlichen geschlechtes sei , wenn es anders 
wert darauf legte als masculinnm behandelt zu werden, herr 
Schlottmann versichert uns 788, die masculine form für den 
namen der weiblichen gottheit dürfe uns nicht befremden. 

auf dem rttcken und dem rundlichen hintern trägt diese 
gott ebenfalls eine Inschrift, welche vermutlich auch auf irer 
Visitenkarte zu finden gewesen sein wird, herr Schlottmann 
als gewiegter sachverständiger weiß dieselbe auch zu lesen: 
Ummath die erdengottheit [geschlecht abermals masculinum], 
weih des Siwan, gottes der unterweit, und mutter von Hrz 
Xd Mtr. man würde es fttr eine berechtigte eigentümlich- 
keit der Moabiter halten, der göttin Ummath das nationale 
auf den allerwertesten zu schreiben — hoffentlich lief die 
puppe auf einem zapfen, und an der plinthe stand fttr den 
nicht sofort erkennenden anbeter: toumez s'il Vous plait — , 
wenn nicht die vettern der Moabiter, die Juden, eine schöne 
stelle im zweiten buche ires gesezes [331 hätten , wo auch 
Jahwe sich dem Moses von der nacht- oaer nordseite zeigt 
da sezt es dann gotteserkenntnis a posteriori: die m^langes 
asiatiques von Petersburg geben IV 208 eine parallele aus 
Indien. 

bereits 1872 oder doch in den ersten tagen des jares 
1873 ist dieser grazie conterfey aller weit, also auch dem 
preußischen Unterrichtsministerium vorgelegt worden, welches 
der deutschen morgenländischen gesellschaft jedes jar eine geld- 
unterstttzung zalt, und darum selbstverständlich ein exemplar 
irer Zeitschrift empfängt, wer diesen göttin oder diese gott 
— wie soll ich sagen? — gesehen hat, und nicht irre an der 
altertümlichkeit der Schlottmann - Schapiraschen altertümer 
wird, dem ist nicht zu helfen, es fragt sich also: wann hat 
herr staatsminister Falk den berufenen kauf abgeschlossen ? 
vor oder nach der zeit, wo ihm dame Ummath vorgestellt 
worden ? 

der herr staatsminister hätte über den sachverständigen, 
der ihm anlag zu kaufen, schnell ins klare kommen können, 
wenn er die ZDMG XXVIII 176' abgedruckten säze des 
herm Schlottmann rechtzeitig unter die äugen bekommen 
hätte, dort sagt der herr competente wörtlich 

eines von diesen scheusälern paradiert in voller glorie neben 
band XXVII [so] 786 in einer pretentiösen [so] genauigkeit 
der ausfilrung, die troz meiner ausdrücklichen anweisung, 
nur die umrisse zu zeichnen, unser geschickter lithograph 
sich zur pflicht machte, die geschmacklosigkeit wäre durch 
eine andere abbildung beseitigt worden, wenn bei dem 
schon verzögerten abscUuß [so] des heftes die zeit hinge- 
reicht hätte. 



75 

ich altmodischer esel hatte stets geglaubt, man dürfe nirgends, 
am wenigsten aber in der Wissenschaft, in welcher es sich um 
gar nichts als die warheit handelt, fälschen, herr Schlott- 
mann hat aber sein liebes Scheusal stylisiert haben wollen, 
damit es nicht „geschmacklos'^ aussehe, von derartigen ge- 
lehrten ist großes zu erwarten, in töchterschulen hat man 
bis jezt die semitische epigraphik noch nicht vorgetragen : so 
wird wol die Wissenschaft zu der anschauung der modernen 
diplomaten bekehrt sein, daß man zu berichten habe wie es 
an maßgebender steile gewünscht wird. 

können wir darüber nichts wissen, wann der herr staats- 
minister Falk den ankauf der schapirica abgeschlossen hat, 
auf eine andre frage gibt es eine antwort. 

wann hat der hochpreisliche ausschuß einen vorstands- 
beschluß, oder nach andrer lesart, wann hat der obercom- 
petente herr Schlottmann als gelehrter Privatmann mit seinen 
mitcompetenten gelehrten Privatmännern, den Arabisten Flei- 
scher und Erehl und dem litterarhistoriker Grosche an das 
berliner Unterrichtsministerium den antrag gelangen lassen 
die schapirica anzukaufen? 

die höchste wette darauf, daß dieser antrag am 24 Au- 
gust 1872 niedergeschrieben und datiert ist denn am 25 
August 1872 war, wie bereits nachgewiesen, herr Schlottmann 
persönlich in Berlin: er wird sein elaborat, nachdem die 
tinte notdürftig trocken geworden, persönlich überreicht haben, 
nach ausweis des Protokolls ZDmG XXVII vi und der amt- 
lichen erklärung der preußischen regierung hat er es nicht 
als privatgutachten, sondern in dreister anmaßung wider die 
Statuten im namen des Vorstandes der deutschen morgenlän- 
dischen gesellschaft überreicht, und sich in Tübingen 1876 
nur herausge-redet. 

weiter würde es sich Ionen, über die Verhandlungen et- 
was zu erfaren, welche der vorstand der deutschen morgen- 
ländischen gesellschaft — troz der tübinger erkiärungen des 
herm Schlottmann nicht Privatleute, sondern der vorstand — 
vom Januar 1873 an bis in den sommer dieses jares 1873 
hinein über die Veröffentlichung der sogenannten moabitischen 
altertümer gepflogen hat. es ist hier von dem aus zwölf mit- 
gliedern bestehenden weiteren vorstände die rede, da nur 
dieser, nicht der aus vier männern zusammengesezte geschäfts- 
fürende ausschuß, über die gelder der gesellschaft zu verfü- 
gen hat. nach ZDMG XXVII v kommen die herren Fleischer, 
Nöldeke, von Schlechta-Wssehrd, Delitzsch, Gosche, Krehl, 
Schlottmann, Boehtlingk, Pott, Reuss, Roth in betracht. wann 
wurde der Umlauf in bewegung gesezt, welcher über die pro- 
stituierung der schapirica handelte? wann kehrte er zu sei- 
nem auBgangspunkte zurück? welche altertümer waren da 



7« 

gemeint? wer hatte sie gesebea? wie stimmten die herren 
— sammt und sonders waren sie mit ausname Nöldekes in- 
competent im Superlativ — , weiche außer dem zweifelnden 
Nöldeke dem weiteren vorstände angehörten? sollten die 
altertttmer gar in absentia zur Veröffentlichung empfohlen und 
angenommen worden sein ? daß sie in absentia gekauft sind, 
wird unten zur spräche kommen, wer waren die gelehrten, 
welche nach der von mir gutgläubig nachgesprochenen aus- 
sage der herren Eautzsch und Socin sich skeptisch und ge- 
radezu ablenend verhielten? ich weiß, daß außer Eautzsch 
und Socin Wetzstein, IGildemeister, ThNöldeke, GHoffmann 
und PdeLagarde rechtzeitig unrat gemerkt haben: ich weiß 
daß FHitzig — für den paßte derartiges — ein eifriger schwär- 
mer für Schapira und Schlottmann gewesen ist. 

hier soll erwänt werden, daß ZDMG XXXIII xii als ein- 
name der deutschen morgenländischen gesellschaft verzeichnet 
stehn 
413 mark (= 137 taler 20 groschen courant) rttckvergli- 
tung des herrn professor dr Konstantin Schlottmann, Halle 
a/S, für eine am 1 August 1873 an den akademischen 
Zeichner, herrn Schenk, Halle, geleistete zalung für Zeich- 
nung von 9 tafeln moabitiscber altertttmer, 
wärend ZDMG XXIX xi in dem „extract"^ aus der rechnung 
für 1873 ein posten von 137% talern nicht erscheint, die 
summe wird vermutlich in den dort auftretenden „untersttt- 
zungen ' orientalischer druckwerke etc^ inbegriffen sein, hat 
herr Schlottmann fttr herrn Schenk nur 137 Vs taler erhalten, 
und stehn deren 160 in der rechnung, so folgt, daß die dif- 
ferenz von 160 und 137Vs als unterstttzung fttr ein anderes 
„orientalisches druckwerk etc^ als die neun tafeln moabiti- 
scber altertttmer verwendet worden ist. kann sich der un- 
genannte gelehrte glttcklich preisen, welcher die 160 weniger 
137%, oder 22 Vs, taler als unterstttzung fttr sein orientali- 
sches druckwerk erhalten hat! da habe ich doch 1855 fttr 
meine von GHBemstein b''ST fttr den ihn um ein gutachten 
ersuchenden minister von Raumer schlecht gemachte Didas- 
calia apostolorum syriace vom preußischen Unterrichtsministe- 
rium mehr bekommen: „mit rttcksicht auf meine bedrängte 
lage^, trozdem das buch so erbärmlich war, dreißig taler: 
aktennummer 1855 4580 U. und ich hatte außerdem noch 
die freude, bald darauf von GHBemstein b''ST, welcher nicht 
wußte, daß das hohe ministerium gegen mich mttndlich offen- 
herziger gewesen war als schriftlich, in sttßen werten um 
mitteilung meiner copie der syrischen geoponiker angegangen 
zu werden: ein änlicher genuß wird dem von der deutschen 
morgenländischen gesellschaft mit 22^/8 talem unterstflztea 
vermutliefa erspart gebliebeii sein, beiläi^ wiid herr MÖl- 



77 

deke nun wol verstebn, was es mit den beiden einzigen an- 
zeigen (XI 349 — 352) für eine bewandnis hat, welche die 
Zeitschrift der deutschen morgenländiscben gesellscbaft in 
25 jaren über meine arbeiten gebracht hat. 

Auf den in der königlichen gesellscbaft der Wissenschaften 
ZU Goettingen am 1 Juni 1878 vorgelegten aufsaz über die 
Inschrift von Garpentras hat herr Schlottmann auf der philo- 
logenversammlung zu Gera am 2 October 1878 geantwortet, 
und seine antwort in der Zeitschrift der deutschen morgen- 
ländischen gesellscbaft XXXIIl 252 bis 291 abdrucken lassen. 

herr Schlottmann hätte aus den endsäzen meiner arbeit 
klar darüber sein können, daß es mir nicht eingefallen ist, 
durch dieselbe mit ihm oder irgend wem sonst in eine wis- 
senschaftliche discussion zu treten. 

was mein aufsaz bietet , muß jedem bekannt sein , der 
unter erträglicher anleitung sich ein paar semester lang mit 
semitischen sprachen beschäftigt hat. zu discutieren gibt es 
hier selbst für einen anfänger nichts. 

meine absieht war, öffentlich festzustellen, daß dem herrn 
Schlottmann, dem sachverständigen des herrn staatsmi nisters 
Falk, dinge unbekannt waren, welche einem semitische spra- 
chen studierenden Jünglinge nach seinem dritten cursus alt- 
bekannt und über jeden zweifei erhaben sind. 

ich hegte diese absiebt, weil, als ich schrieb, die gefar 
drohte, daß der preußischen regierung eine neue ladung des so 
teuer zu bezalenden schapiraschen plunders angeboten werden 
würde, und ich, wenn ich nach Halle hin dachte, dort ein 
beispiel von einer hochgradigen überzeugungstreue des Staates 
vorfand, welches nicht unmöglich erscheinen ließ, daß troz 
Eautzsch und Socin herr Schlottmann auch für die neuen 
herrlichkeiten von der regierung in seiner eigenschaft als 
sachverständiger in semiticis werde belassen werden. 

die philosophische facultät zu Halle hatte mich 1860 
nach IGildemeister und ADillmann zu Roedigers nachfolger 
vorgeschlagen: die in ihr maßgebenden männer hatten ver- 
mutet, daß jene beiden gelehrten aus verschiedenen gründen 
vom minister würden abgelehnt werden, und ich die stelle 
bekommen müsse, den sie für die befriedigung der besonderen 
bedürfnisse der vorzugsweise von theologen besuchten Univer- 
sität Halle nach jenen älteren und bereits als dooenten bewär- 
ten gelehrten für geeignet erachteten, es wurde der nicht 
vorgeschlagene professor RGosche nach Halle gesandt, und 
der einstige berliner professor der litteraturgeschichte, welcher 
in eine vor allem mit der erklärung des alten testaments be- 
faßte stelle gebracht worden war, galt noch 1874 der preußi- 
schen Staatsregierung so sehr als Orientalist, und so sehr als 
ein muster der in Preußen amtlich anerkannten and gewünsoh- 



X 



78 

teil art gelehrten ^ daß sie ihn (BDouglas transactions of the 
second session etc 452) beauftragte, sie auf dem orientalisten- 
eongresse zu London zu vertreten, ich war, wie der herr 
staatsminister Falk wußte (er selbst hatte mir das geld zu 
meiner reise gegeben) in London, es wurden aber nicht ein- 
mal die vierzig pfennig porto an mich gewandt, um auch 
mich als delegate of the Prussian government neben den 
herren RGoscbe, FWüstenfeld, ADillmann, A Weber, BLepsius, 
AFStenzler, Atiavelsberg und LStern zu bezeichnen: so fest 
stand der gute ruf des herrn Gosche, und die einsieht, daß 
es mit mir schlimm bestellt sei. ich reiste nach Paris weiter, 
um nicht von meinen englischen freunden und bekannten zu 
äußerungen ttber die von meiner regierung getrofifenen walen 
zum orientalistencongresse veranlaßt zu werden, man hätte in 
meinem kreise höcbst warscheinlich anders als seine excellenz 
geurteilt 

die anmerkungen zur griechischen ttbersezung der pro- 
verbien 1863, die vier evangelien nach der wiener hand- 
schrift arabisch 1864, die Clementina 1865, die gesammelten 
abhandlungen 1866, die materialien arabisch 1867, der pen- 
tateuch koptisch 1867, die beitrage zur baktrischen lexico- 
graphie 1868, die Genesis graece 1868, des Hieronymus quae- 
stiones 1868, die onomastica sacra 1870, die prophetae chal- 
daice 1872, die hagiographa chaldaice 1873, das psalte- 
rium iuxta flebraeos Hieronymi 1874 — diese von mir seit 
ostern 1863, wo herr Gosche (ZDMG XVII 803) nach Halle 
geschickt wurde, herausgegebenen bttcher dürften auf alle 
fälle eben so schwer wiegen wie die jaresberichte, welche 
herr RGosche von 1863 bis 1874 geliefert, und wie die Ver- 
sprechungen jaresberichte zu liefern , welche er jar fUr jar 
öffentlich gegeben und jar für jar nicht gehalten bat: die 
kitäb-alawäil, eine litterar historische Studie (Halle 1867) kenne 
ich nur aus dem arabischen kataloge der straßburger bibli- 
othek Seite 90 nummer 3586. ZDMG XVII 95—213 XVIII 
384 385 XIX 361 362 XX xi xii XXI iü XXII xiv XXUI iii v 
XXIV iv V (wo auch die ausgäbe der mufaf^aliyyät zu grabe 
geht) XXV iv XXVI v XXVIII vii. ich bin der meinung ge- 
wesen, daß wenn der herr staatsminister Falk troz dieser 
listen den herrn RGosche als delegate of the Prussian go- 
vernment zum orientalistencongresse abordnen konnte, wärend 
er mir gegenüber — er wußte, daß ich in London anwesend 
war — nicht einmal die rücksicht beobachtete, mir eine öf- 
fentliche beschämung zu ersparen, herr staatsminister Falk 
auch troz Kautzsch und Socin herrn Schlottmann als sach- 
verständigen in semiticis beibehalten könnte, wer stand mir 
denn dafttr, daß nicht wie herrn BGosche, so auch herrn 
ESchlottmann gegenüber eine „regierungstradition^ bestehe, 



79 

welche nur durch drastische mittel zn zerreißen war? daher 
der wanscby berrn Süblottmann öffentlich zu zeichnen, das 
von dem herrn abgeordneten Mommsen verlangte „ziehen der 
feuerglocke^ gieng meines erachtens nur auf diese weise zu 
bewerkstelligen. 

ich wollte also, wie gesagt, nachweisen, daß herr Scblott- 
mann weit entfernt als sachverständiger in semiticis gelten 
zu dürfen, das gerade gegenteil eines sachverständigen ist: 
daß mit ihm gar nicht discutiert wird. 

meine absiebt ist vollkommen erreicht worden, nicht 
allein habe ich von näheren und entfernteren fachgenossen 
so viele beistimmende Zuschriften über den aufsaz gegen 
herrn Schlottmann erhalten, wie über keine andere meiner 
Schriften, ich habe auch dem Staate die schände eines an- 
kaufs von neuen schapiricis und neuesten (aus englischem 
gewalzten bleie gefertigten) samsonicis erspart hierüber steht 
mir nicht zu, mich eingehender zu äußern. 

was soll nun also des herrn Schlottmann antwort auf 
meinen aufsaz? sie ist troz meiner ernstlichen warnung ge- 
druckt worden, nun mußte der ganze handel noch einmal 
vor die öffentlichkeit, wem das unangenehm ist, der mag 
sich über die herren Schlottmann und Loth beschweren: ich 
habe lezterem sagen lassen, daß eine äußerung des herrn 
Schlottmann gegen mich, falls sie in der Zeitschrift erschiene, 
ein zurückgreifen auf die Moabitica nach sich ziehen würde, 
vielleicht eutschtießt sich herr Schlottmann wenigstens jezt 
aus dem vorstände zu verschwinden, den er bereits im März 
1876 hätte verlassen müssen. 

Ich verdrucke mein eigenes, nicht, wie herr Schlottmann, 
fremdes geld: schon darum habe ich keine lust auf des herrn 
sachverständigen erwiderungen einzugehn. es ist ja aber auch 
gleichgültig i^r die Wissenschaft, wer von uns recht hat: die 
zeit wird die warheit leren. 

auf einiges paßt es mir aber doch ein paar worte zu sagen. 

ich hatte behauptet, "nti, welche ausspräche dem herrn 
Schlottmann notwendig sei, da nur durch sie sein „reim^ (der 
im semitischen ein reim gar nicht ist) zu stände komme, diese 
ausspräche sei im aramäischen ein schnizer, da man zu ei- 
ner fran auf aramäisch "^rn sage: Gesenius habe "«irr „doch 
noch als hebraismus bezeichnet^, darauf herr Schlottmann 
es begegnet dem kritiker, wie auch sonst mitunter, etwas 
menschliches, indem er durch flüchtigkeit dem leser eine 
irrige angäbe bietet, 
in der tat sagt Gesenius in einem stylistisch sehr schülerhaf- 
ten saze: ^^n haud dubio est imperativus fem, neque tamen 
est quod syriacam formam ^^nn esto fem arcessas: etiam in 
Chaldaismo haec feminin! forma deprehenditor mit zwei fal- 



sehen eitaten. das andere kann man in meinem anfsaze naeh- 
lesen, und mag die entscheidang selbst treffen. 

ich hatte herm Schlottmann auf seine bemerkang, daft 
die form qattäl allen semitischen dialekten gemeinsam sei, 
auf herm Nöldekes mandäiscbe grammatik § 103 verwiesen, 
aas welcher sich diese behaoptung ermäßigen werde, darauf 
leistet herr Schlottmann 265' die antwort 

hier bat er selbst wiederum ein versehen begangen, denn 
Nöldeke fürt dort seite 1 20 dieselbe form als auch im man- 
däiscben üblich anl er fügt nur seite 121 hinzu, daft die- 
selbe mit der femininalendung zugleich als inf pael diene 
— was doch wol nicbt eiue ,,ermäßignng^ zu nennen ist. 
ich hatte meine abbandlung über die inschrift von Garpen tras 
in wenigen tagen fertig zu stellen: denn der Sarkophag des 
Samson drohte in nächster nähe, erst am 18 Mai erhielt 
ich das heft, in welchem herr Schlottmann den aufsaz ver- 
öffentlicht hat, gegen den ich schreiben mußte, um die von 
herm Mommsen bei einer früheren gelegenheit überhörte ^feuer- 
glocke^ zu ziehen: wenn ich am ersten Juni (dem ersten 
Sonnabend des monats) in der gesellschaft der Wissenschaf- 
ten lesen wollte, hatte ich meine absieht und mein thema 
vorher anzumelden, und am sizungstage mein manuscript dem 
vorsizenden secretar der gesellschaft und dem director der 
nachrichten einzuhändigen, ich neme es mir mithin so gar 
übel nicht, daß ich des alten Gesenius schlecht stylisierten saz 
über "^in (oue vokale) nicht ganz genau aufgefaßt habe, herr 
Schlottmann hatte ftlr sein elaborat zeit vom 20 Juni 1878, 
da am 19 Juni mein aufsaz versandt wurde, bis zum 2 Oc- 
tober 1878, wo er in Gera las, oder gar bis zum April oder 
Mai 1879, wo sein stück durch die presse gieng. er hat also 
nicht die entschuldigung der eile. 

daß die bildung qattäl sich auch im mandäischen findet, 
wußte ich one herrn Schlottmann und vor ihm: ich hätte eine 
mandäiscbe grammatik ja gar nicht anfttren können, wenn 
die bildung im mandäischen nicht vorkäme, und ich dies 
nicht gewußt^ hätte, herrn Schlottmanns ausrufungszeichen 
ist also dessen würdig, der es hingemalt, herr Schlottmann, 
der keine eile hatte und obercompetenter und vorstandsmit* 
glied ist, also respectsperson , herr Schlottmann unterschlägt 
seinen lesern wissentlich herm Nöldekes werte auf seite 1^ 
anmerkung 
in lezterer bedeutung ist es [qattalj zwar auch im arabi- 
schen beliebt, aber wir haben spuren davon, daß diese an- 
wendung erst aus dem aramäischen ins arabische gekom- 
men ist. Wörter wie naggär, bannäM, faxx^r sind 

nicht ursprünglich arabisch, aber man bat diese bildung 
dann 8elbst[stjändig sehr weit ausgedehnt 



81 

herrn ScblottmanDS anklage ist also hier genaa desselben 
wertes, wie die dem eignen protokolle von 1872 und den 
amtlichen erklärungen der preußischen regierung zuwiderlau- 
fende, in amtlicher eigenschaft auf der tübinger Versammlung 
vorgetragene behauptung, er habe (im August) 1872 als Pri- 
vatmann geschrieben. 

Herr Schlottmann hat für passend erachtet, wiederholt 
von meinen „spaßen^ zu reden, nun, auch hierin zeigt er 
seine Urteilslosigkeit, ich bin ein außerordentlich ernsthafter 
mensch, dessen glück wie Unglück eben darin besteht, daß 
er alles — one ausname alles — ernst nimmt, wenn der 
herr sachverständige „späße^ von mir liest, so möge er sich 
an das bekannte wort erinnern pro patria est, dum ludere 
videmur. mir ist es nichts weniger als gleichgültig, wenn 
mein Vaterland sich durch den ankauf schapirascher alter- 
tümer lächerlich macht, und aller spaß würde für mich auf- 
gehört haben, wenn auf die erste ladung noch eine zweite 
gesezt worden wäre: den ankauf des Sarkophags des Samson 
wollte ich verhindern, und schrieb was ich schrieb gar nicht 
in spaßhafter laune, sondern mit recht schwerem herzen, alles 
war auf die Wirkung berechnet, welche ich hervorbringen 
wollte, ich habe den ton richtig getroffen: der erfolg hat 
es bewiesen. 

attisches salz, welches herr Schlottmann 258 in meinem 
aufsaze vermißt, habe ich gar nicht anwenden wollen, ich 
wüßte nicht, wie ich als Deutscher zu attischem salze kom- 
men soll : hätte ich es aber zur Verfügung, für herrn Schlott- 
mann wäre es mir zu milde. 

Herr Schlottmann läßt 252 den nicht besonders gut sty- 
lisierten saz drucken 
über den krankhaften ton, der diesem durch so manche 
mühevolle und verdienstliche arbeit rümlich bekannten ge- 
lehrten hier wie anderwärts eigen ist, überlasse ich, was 
geschmack und anstand betrifft, das urteil dem urteilsfähi- 
gen Publikum, 
indem er auf herrn Nöldekes anderswo zu besprechende an- 
zeige meiner Semitica verweist. 

ob mein ton in dem aufsaze „krankhaft'' ist, welcher 
herrn Schlottmann zu vierzig großoktavseiten angeregt hat, 
das kann ich ruhig „urteilsfähigen'' überlassen: herr Schlott- 
mann freilich wird urteilsfähig nur den nennen, der an ihn 
und Schapira glaubt, über den in meinen andern arbeiten 
herrschenden ton wird sich ja auch wol reden lassen, wenn 
herr A Weber und herr FSpiegel meine ersten büchlein schlecht 
gemacht haben, one auch nur die armenischen buchstaben 
lesen zu können, wenn herr FMüller nachmals, nachdem er 
das von jenen gelehrten, so lange es unter meinem namen 

n 6 



62 

giengy besudelte material abgeschrieben, von eben jenen ge- 
lehrten aus allen registern für das abgeschriebene gelobt 
worden ist, wenn herr Weber, um sein unrecht zu verdecken, 
fälscht ^armenische Studien 202), wenn zu diesen vorfallen 
die zunrt schweigt, und ich dann nicht etwa sage, sondern 
nur zu erkennen gebe, daß ich Verleumder Verleumder, diebe 
diebe, falscher falscher, feiglinge feiglinge nenne, so kann 
ich den nur bedauern, der den ton meiner werte krankhaft fin- 
det, nicht mein ton ist krankhaft, sondern recht ernstlich 
krank sind alle, welche das von mir getadelte sich zu schul- 
den kommen ließen, und alle, welche es schweigend duldeten. 

um den Vorwurf der geschmacklosigkeit zu verstebn, muß 
man den Sprachgebrauch des herrn Schlottm'ann kennen. 

freilich wechselt dieser Sprachgebrauch in auffallender 
weise, zum beispiel ist was in dem ZDMG XXVII vi abge- 
druckten Protokolle und in den äugen der preußischen regie- 
rung ein vorstandsbeschluß war, vier jare später zu Tübingen 
in dem ZDMG XXXI xv xvi mitgeteilten protokolle eine 
privatäußerung des herrn Schlottmaun und einiger neben ihm 
competenten gelehrten, aber bis auf weiteres wird man 
überall da, wo die not den herrn nicht zwingt seinen Sprach- 
gebrauch zu ändern, annemen dürfen, daß er bei demselben 
Worte dieselbe empfindung hat. 

nun nannte es herr Schlottmann einmal, wie wir schon 
erfaren haben, geschmacklosigkeit, als der hallesche Zeichner 
das schapirasche schicksei (schieksel ist eine Verkleinerungs- 
form von siqqÜQ = idol) zu genau und treu dargestellt hatte, 
wer um bei der warheit zu bleiben, ein häßliches ding häß- 
lich malt, wer nicht, um einen aus hochpolitischen Verhand- 
lungen bekannten ausdruck mit dem citate Regnorum y 22, 13 
zu gebrauchen, berichtet wie er soll, sondern was er sieht, 
der ist geschmacklos, bin ich geschmacklos gewesen, so 
werde wol auch ich zu genau und zu treu gezeichnet haben, 
da hat dann aber herr Schlottmann lediglich sich selbst an- 
zuklagen, wenn mein werk ihm nicht gefällt: Er ist ja der 
gezeichnete. 

wenn herr Schlottmann sich aber untersteht, mir Vorhal- 
tungen über anstand zu machen, das heißt mir Unanständig- 
keit vorzuwerfen, so will ich ihm zuerst sagen, daß ich be- 
lerungen über anstand von niemandem anneme, weil ich sie 
von niemandem anzunemen nötig habe, dann aber will ich 
ihn darauf hinweisen, daß wenn er durchaus das bedürfnis 
empfindet, über anstand an irgend jemanden ermanungen zu 
richten, er das objekt für diese recht nahe hat. 

herr Schlottmann hat nach ZDMG XXXIII xii die summe, 
welche er für seine abbildungen moabitischer altertttmer aus 
den mittein anderer erhalten; zurückerstattet: den preußi- 



68 

Beben steaerzalern ist er die 60000 mark noeh heute schul- 
dig, welche er inen gekostet hat. 

statt aus dem vorstände der deutschen morgenländischen 
gesellschaft zu verschwinden, welchen er nach jeder seite 
hin so schwer bloß gestellt, sizt er noch immer ganz munter 
in demselben, ja noch mehr, er hat sich neu hineinwälen lassen. 

herr Schlottmann hat einen amtlich als eingäbe des Vor- 
standes der deutschen morgenländischen gesellschaft behan- 
delten antrag amtlich als privatgutachten geschildert, das er 
nur durch das gutachten anderer competenter männer ver- 
stärkt habe. 

schon die erinnerung an diese tatsachen sollte ihn hin- 
dern, andren Vorschriften ttber anstand zu geben. 

und dann: wie steht es doch mit seines mitvorstehers, 
des herrn HLFleischer, beteiligung an dem antrage auf an- 
kauf der schapirica? 

herr Fleischer hat mir wiederholentlich ausdrücklich ver- 
sichert, daß er von herrn Mommsen im preußischen landtage 
völlig mit unrecht beschuldigt sei, eine mitschuld an jenem 
Skandale zu tragen, sollte herr Schlottmann nicht bereits 
gewißheit dartlber haben, daß ich des herrn Fleischer briefe 
vom 23 und 25 März 1876 nicht mis verstanden , so ersuche 
ich ihn, seinen allgemein verehrten vorstandsgenossen direkt 
zu befragen, ich rate ihm, ja vorsichtig zu sein. 

daß herr MoD9msen, der im preußischen landtage die 
hauptschuld an dem ankaufe der schapirica auf herrn Flei- 
scher gewälzt, herrn Fleischer privatim versichert hat, er 
halte ihn für so unschuldig an der sache als sich, Mommsen, 
selbst, das ist durch die grenzboten ans licht gekommen: herr 
Fleischer hat one frage, mittelbar oder unmittelbar, die von 
dem viel genannten herrn Moriz Busch abgedruckten stellen 
aus herrn Mommsens briefe selbst an die grenzboten gelangen 
lassen, und ire echtheit ist niemals in frage gestellt worden. 

als die Zeitungen meldeten, daß herr lustus Olsbausen 
herrn Fleischer in Leipzig besucht habe, und alle weit dachte, 
daß es der zweck dieser reise gewesen sei, dem alten herrn 
in Leipzig eine genugtuung seitens der preußischen regieriing 
zu geben, da erfur ich unter dem 23 Mai 1876 „Fleischer 
ist ja so vollständig gerechtfertigt, daß es warlich keines 
Wortes mehr bedarf weder zu seinen gunsten noch ....". 

was es endlich mit der coUegialen Verantwortlichkeit für 
eine bewandnis hat, welche herr Fleischer am 15 Mai 1876 
als ihn treffend öffentlich anerkannt hat, das kann man sich 
doch auch sagen, ein beispiel mag erläutern was ich meine. 

die goettinger zeitung brachte am 9 December 1879 in 
irer nummer 4875 folgendes: 

(Plagiat) an der Universität Petersburg hat ein ge- 

6« 



84 

wißser Menagios (Grieche), wie aus einer erklärnng des 
proffessor] Lugebil hervorgeht, einen versuch gemacht, auf 
grund seines in Göttingen erworbenen doctorgrades einen 
lehrstul für griechische spräche zu erlangen. prof[essor1 
Lugebil hat nun constatiert, daß die dissertation, auf gruna 
deren die philosophische facultät zu Göttingen am 20 Aug[ustJ 
1871 unter dem decanat des prof[essor] Waitz hrn Menagios 
zum d[octo]r philfosophiae] creiert hat, ein bloßer abdruck 
einer in Athen 1858 erschienenen schrift des griechischen 
gelehrten Kyprianos ist. nur die Widmung der original- 
schrift an Bernhardy, Bergk und Ross ist weggelassen, 
und das titelblatt durch ein neues ersezt. 
ich war am 20 August 1871 ordentlicher professor in der 
philosophischen facultät zu Goettingen, und trage also eine 
collegiale Verantwortlichkeit für die promotion des herrn Me- 
nagios. aber diese last drückt mich nicht, denn ich hatte 
als nicht zur honorenfacultät gehörig nicht das mindeste mit 
den goettinger promotionen zu tun, falls ich nicht als sach- 
verständiger mitwirkte, was im fache der griechischen philo- 
logie natürlich niemals stattfand, und ganz one frage nicht 
stattfand, wenn in absentia, das heißt one examen, promoviert 
wurde: ich habe nicht einmal ein exemplar der dissertation 
des herrn Menagios erhalten, sowenig wie irgend einer meiner 
collegen ein exemplar derselben erhalten hat: ich habe also 
nicht einmal post festum gelegenheit gehabt, mich über das 
Verhältnis von Menagios zu Kyprianos zu orientieren, ich 
trage mithin eine collegiale Verantwortlichkeit an jener pro- 
motion, und würde doch sicher jedem schweigend den rücken 
keren, der mich für jene promotion verantwortlich machen 
wollte, über welche man jezt eine amtliche erklärung in unsem 
nachrichten und im literarischen centralblatte vom 24 Januar 
1880 nachsehen kann. Lagarde deutsche Schriften 192. 

ist herr Fleischer für den ankauf der schapirica in der- 
selben weise collegial verantwortlich, in welcher ich für die 
promotion des herrn Menagios collegial verantwortlich bin, 
so ist er gar nicht verantwortlich, so kann sein bekenntnis 
vom 15 Mai 1876 gegen die früheren öffentlichen und privaten 
erklärungen des herrn Fleischer, gegen die privaten aussagen 
der herren Mommsen und Olshausen gar nichts beweisen. 

in den grenzboten von 1876 seite 400 meldet, ich weiß 
nicht wer, dem bekannten herrn Moriz Busch, welcher noch 
im lezten sommer der gast des herrn reichskanzlers in Varzin 
gewesen ist, folgendes: 
leider steht die sache nicht so wie wir wünschten, und 
wie ich nach der früheren ganz bestimmten erklärung Flei- 
schers annemen mußte. Fleischer hat allerdings die ein- 
gäbe des gesammtvorstandes der DMG mit unterscbriebeui 



85 

freilieb indem er Schlottmann zugleich die bewußte erklä- 
rnng (das zweifelnde YOtum) mit zustellte, die niebt für 
ihn, sondern für die regierung bestimmt war. daß sie die- 
ser nicht mit eingesandt worden ist, kann allerdings Momm- 
sen nicht verantworten, und wir können nicht leugnen, daß 
Fleischer besser getan hätte, das gefälligkeitsaocept (aus- 
drnck Mommsens in seiner abwehr unsrer beschuldignng) 
nicht zu geben .... sachlich zu beachten ist noch, daß 
es sich in der empfeblung des Vorstandes der DMG nicht 
um die ganze masse der schwindelMoabitica handelte, son- 
dern um die erste, ganz unbeträchtliche Sendung, 
mir fällt nicht ein, einer aussage eines ungenannten zeugen 
besonderes gewicht beizulegen: aber geantwortet hat herr 
Schlottmann auf diese ihm Unterschlagung vorwerfende äuße- 
rung eines offenbar den dingen recht nahe stehenden mannes 
nicht, und one frage hat er am 24 August 1872 herrn Fleischer 
der preußischen regierung als nunmehrigen Verteidiger der 
echtheit der schapirica genannt, denn sonst hätte weder der 
abgeordnete Mommsen noch der regierungscommissar am 16 
März 1876 im preußischen landtage so sprechen können wie 
sie gesprochen haben, man muß unterscheiden : 28 Juli 1872 
und 24 August 1872. dort zwei vasen, hier eine große Samm- 
lung, liegt eine eigenhändig geschriebene erklärung Flei- 
schers über leztere in Berlin? oder nur ein Schriftstück von der 
band des herrn Schlottmann, in welchem herr Fleischer erwänt 
wird? wer gab herrn Schlottmann das recht, herrn Fleischer 
in der weise fttr sich anzufüren, in welcher er ihn für sich an- 
gefttrt hat? 

irgendwo im vorstände der deutschen morgenländischen 
gesellschaft ist nach dem gesagten etwas nicht in der Ord- 
nung, und herr Schlottmann würde daher wirklich gut tun, 
mit redensarten über anstand und nicht-anstand zu hause zu 
bleiben, die lösung dieses, aber nur dieses „moabitischen 
rätseis" wird manchen interessieren: er wird sie verschieden 
geben, je nach der meinung, welche er über den gelehrten, 
nicht den abgeordneten, Mommsen und die herren Fleischer 
und Olshausen auf der einen, über herrn Schlottmann auf der 
anderen seite hegt ich greife hier niemandem vor. 

Zum Schlüsse noch eins, 
man pflegte früher von dem verantwortlichen „redactor" einer 
Zeitschrift zu verlangen, daß er offenbare ungehörigkeiten in 
den ihm zum abdrucke mitgeteilten Schriftstücken vor dem 
drucke beseitige, dies verlangen war um so dringender, je 
mehr man den „redaetor" für mehr oder weniger sachver- 
ständig auf dem gebiete hielt, welches die von ihm vorzule- 
genden arbeiten behandelten: allgemeine litteraturzeitungen 
wurden mit etwas anderem maßstabe gemessen als faehblätter. 



herr OLiOth, der ^veraDtwortliche redactor^ der Zeitschrift 
der deutschen morgeDländischen gesellschaft, hat dies früher 
allgemein als berechtigt geltende verlangen als auch ihm 
rii^tig scheinend wenigstens in ein paar fällen anerkannt, 
von welchen ich durch znfall kenntnis habe. 

der verstorbene OBlau sandte mir unter dem 24 October 
1877 die mitteilnng, daß ihm herr Loth ZDMG XXXI 495 
hinter „etymologisiert" die worte „bis wir endlich glücklich 
zu dem artikel ZDMG XXX 138 ff gediehen sind'^ als „zu 
persönlich" gestrichen: es galt solange kein abschäziges wort 
gegen herm Hübschmann verlauten zu lassen, bis er als sach- 
verständiger hinlänglich fest beglaubigt sein würde, unter dem 
15 November 1877 ließ mir eben jener OBIau ein manuscript 
zugehn, welches ihm von herm OLoth mit der Weisung zu- 
rückgeschickt worden sei, die „bemerkuugen" seien zu per- 
sönlich, herr Blau möge „sachlicher" arbeiten : dies manuscript 
besize ich jezt, kann also beurteilen , wie weit jene Weisung 
in Ordnung gewesen, herr OLoth wird freilich der ansieht sein, 
daß die von ihm gegen die harmlose polemik Blaus auf die ra- 
dikalste weise geschüzten herren HHübschmann und DHMüller 
der Wissenschaft erheblichere dienste geleistet haben, als ich: 
ich gehöre ja nicht zu den regierenden, sondern bin ein 
ganz gewönlicher Helot: jedenfalls aber hat der verant- 
wortliche herr . redactor durch seine schreiben an Blau an- 
erkannt, daß die „redaction" einer Zeitschrift dazu da ist, 
zn „redigieren". 

herr Loth schrieb mir am 12 Februar 1874 in bezug auf 
eine, von den herren Fleischer und Krehl, wie er mir aus- 
drücklich zu sagen beauftragt war, ganz ebenso wie von 
herm Loth beurteilte angelegenheit 
seien Sie versichert, daß ich Inen das opfer, welches Ire 
rücksicht im gegenwärtigen falle gebracht hat, nie ver- 
gessen werde, 
das „nie vergessen" des herm Loth bestand darin, daß er 
mir in der von ihm „redigierten" Zeitschrift durch das be- 
rttmte mitglied des engeren ausschusses der deutschen mor* 
genländischen gesellschaft , herm Schlottmann, „krankhaften 
ton, geschmacklosigkeit und Unanständigkeit" vorzuwerfen 
gestattete, wärend er junge anfänger, von denen der Eine 
nichts irgend wertvolles vorgelegt äitte, gegen den schwäch- 
sten schatten eines Vorwurfes durch den rotstift schüzte. 
vielleicht notieren die herausgeber von JGrimms wörterbuche 
diesen Sprachgebrauch unter „nie vergessen", falls anders 
diejenige spräche, welche von den jezt maßgebenden gelehrten 
geredet wird, anspruch darauf hat, in einem „deutschen" 
wMierbuche b^rttcksiehtigt zn werden. 

Einen interessanten beitrug zur Schapira - Scblottmaon- 



8T 

frage habe icb für das ende dieser Moabitica aufgespart 
ein vortrefflich unterrichteter mann schrieb mir am 25 Fe- 
bruar 1876 

.... da das corpus delicti noch in Jerusalem war, als es 
gekauft wurde, der ankauf wurde wesentlich auf grund 
eines antrages des Vorstandes der deutschen morgenlän- 
dischen gesellschaft beschlossen, die officiellen berichte 
aus Jerusalem schienen jeden verdacht von fälscbung aus- 
zuschließen, und keinerlei wamung ist dem kaufe voran- 
gegangen, nach der aukunft der gegenstände regte sich 
allerdings bald verdacht, an der sache ließ sich aber leider 
nichts mehr ändern .... 
herr Schlottmann hatte einen so weiten gesichtskreis, daß er 
nicht allein bis zu den Phoeniciern in Parahyba sah, sondern 
auch Sachen zum ankaufe empfahl, welche noch in Jerusalem 
standen, welche weder er noch sonst ein „competenter", son- 
dern nur der deutsche consul, herr von MUnch hausen, vielleicht 
der herr prediger Weser und der herr kaufmann Duisberg 
erblickt hatte, und herm Schlottmanns wort wog bei dem 
herrn staatsminister Falk so schwer, daß dieser für 60000 mark 
altertümer in absentia kaufte, des herrn Mommsen saz von 
dem nicht warten [50] des herrn Schapira erhält eine eigen- 
tümliche beleuchtung. 



Zwei proben modemer kritik. 



Herr Theodor Nöldeke hat sich veranlaßt gesehen, in der 
Zeitschrift der deutschen roorgenländischen gesellschaft XXXII 
401—410 eine anzeige des ersten hefts meiner Semitica dru- 
cken zu lassen: herr HHübschmann hat im literarischen cen- 
tralblatte vom 28 Juni 1879 meine armenischen Studien be- 
sprochen, ich halte für notwendig, diese beiden kritiken nicht 
unberücksichtigt hingebn zu lassen, nicht, daß ich lust hätte 
eine antikritik zu schreiben — es ist ziemlich unfruchtbar 
über ansichten zu streiten, welche in die entwickelung der 
Wissenschaft hineingeworfen sind, und früher oder später in 
derselben ire Würdigung finden werden — : mir sollen vielmehr 
die beiden recensionen dienen, allgemeine säze klar zu ma- 
chen, welche meines erachtens einer klarstellung bedürfen. 

2 

Aufrichtig bedaure ich, herrn Nöldeke neben herm Hübsch- 
mann nennen zu müssen: die beiden schriftsteiler sind sich 
sonst ganz außerordentlich unänlich. 

herr Nöldeke ragt über die zeit, in welcher deine ausbil- 
dung vor sich gieng, so wenig hervor, daß er den hauptmangel 
dieser zeit, die Unfähigkeit ethische gesichtspunkte zu wür« 
digen, teilt, die religiösen und die tieferen historischen fragen 
beantwortet er daher, wie alles, was über die alltagsmoral 
hinausliegt, mit der hönischen abneigung, welche der liberalis- 
mus gegen alles nicht handgreifliche hegt, herr Nöldeke hat 
der Wissenschaft keine opfer gebracht: er ist, unterstüzt von 
jedermann, von erfolg zu erfolge fortgegangen, one die schwere 
schule durchzumachen, welche mislingen und not dem men- 
schen auferlegen, darum ist er hart und ungerecht gegen 
Veteranen, one deren mühen er nicht sein könnte was er ist, 
denen der schweiß des frondienstes und die narben des kam- 
pfes in seinen äugen keine ere geben: darum versteht er 
lABengels saz nicht, es sei für keine arbeit schade als für 
die so nicht benuzet wird, und grollt denen, welche unbe- 
nuzte arbeit bereuen : darum ist ihm der mensch nichts, das 
System und das rohe factum alles, herr Nöldeke hat auf 
dem gebiete der Wissenschaft niemals neue wege gebrochen^ 
wie er solche wege auch in zukunft niemals brechen wird, 
darum weiß er die Stimmung dessen, der neue wege bricht 
und baut, nicht zu würdigen, und darum verlangt er, ein 
pionier aus den Urwäldern solle sich so zam und geschniegelt 
darleben wie der secretär einer gesandtschaft. aber herr 
Nöldeke hat sich alles angeeignet was an bildungselementen 
in den philologischen schulen der fünfziger jare zu holen war. 



und' er ist mit diesem erwerbe an metfaode treu and sorgsam 
umgegangen, ein musterhafter, vor nichts zurückschreckender 
fleiß hat ihn in den besiz eines umfassenden materials ge- 
sezt seine mandäische grammatik ist one frage die beste 
grammatik einer semitischen spräche, welche wir besizen, 
seine Übertragung der Sasanidengeschichte des Babart ein so 
nüzliches buch, wie uns für das Studium morgenländischer 
geschichte nur wenige zu geböte stehn. 

herr Hübschmann fiel mit seinen eigentlichen lernjaren 
in eine periode, in welcher es schon progonen der Zukunft 
genug gab: er ist unfähig gewesen, sie zu finden: er hat 
sich an eine im verschwinden begriffene gegenwart verkauft, 
und muß der zukunft verlustig gehn, wenn er nicht recht- 
zeitig den gözen den rücken wendet, welche leute seiner 
epoche nicht mehr anbeten dürfen, geleistet hat er bisher 
nichts: alles ihm bezeigte wolwollen war ein Wechsel auf die 
Zukunft, von dem ich bis jezt so gut wie gewiß bin , daß er 
niemals honoriert werden wird. 

3 

Auf alle einzelheiten der in rede stehenden recensionen 
mich einzulassen fällt mir nicht ein : es ist weder nötig noch 
möglich, noch würde es leser finden, nur das hervorragend 
characteristische soll besprochen werden. 

4 

Herr Nöldeke hat vollständig recht, wenn er 409/410 
das von mir über das persische bardär gesagte bitter tadelt, 
da er unter weglassung des citats Lagarde armenische Studien 
§ 462, wo die ältere litteratur angegeben ist, 402' an sich 
ein änlich ^arges versehen '^ zu tadeln findet, so sind wir quitt 

5 

Femer wird vermutlich richtig sein, was herr Nöldeke 
über das syrische n^:>73, mit artikel Nni:>7D, sagt: es gehört 
dies wort zur wurzel ti:>, nicht zur wurzel -n:>. die beweise 
dafür gibt herr Nöldeke allerdings nicht, kennt sie vermutlich 
gar nicht, ich habe so wenig gute syrische handschriften 
durchgearbeitet, welche die erweichungs- und verhärtungs- 
punkte haben, daß ich nur mit allem vorbehalte sprechen 
kann, das weibliche n bleibt in der endung »n bei meinen 
gewärsmännern nach einer doppelconsonanz weich, nach einem 
einfachen, auf langen vokal folgenden consonanten verhärtet 
es sich meist, danach gehört meyarcTä (Hoffmanns glosse 6394) 
zu nny. weiter wäre zu bemerken gewesen, daß nur die 
Verdoppelung des "i im hebräischen das alte a geschüzt haben 
kann: von ti5 würde man vermutlich nicht H'^^jt:, sondern 
n'^b?» haben, wie man ja rrjbTa und änliches hat. 

ein anderer als herr Nöfdeke hätte zu seinem tadel au- 
ßer diesen beweisen auch noch folgendes hin^ugefiigt; 



92 

das dem sjrrigcben m*i973 entsprechende hebräische ^^yt 
sezten Abölwaltd 385, 23 Salomon Parchon 36« Qamxt 2fsi 
(der ausgäbe des Elias Levita) unter ^973, Castle 2897 Coc- 
cejns (in der ausgäbe von Mai 1714) 645 Gusset (in der aus* 
gäbe von Clodins 1743) 1224^ unter r7">9, aber IDMichaelis 
supplementa § 1861, ERoediger in den nachtragen zu Gtese- 
nius tbesaurus 1006b (in dem das wort ganz fehlt) seite 104 
lOlshausen § 202 b, FBöttcher § 789 791, FMtthlau und 
WVolck, die hocbgepriesenen Zöglinge der neusten schule 
Fleischers, 495 zu ni:^. 

das syrische Mn9» bringen allerdings Castle 2897 und 
Schaaf 439 bei Mny, aber GHBemstein im wOrterbuche zur 
Chrestomathie 366' bringt es bei ni9 unter. 

diegleichung Mnn973 der Syrer = Mtlmag&ratu der Araber 
ist so alltäglich, daß niemandem, der nicht alles vom funda- 
mente an als grammatiker durchforscht hat, verdacht werden 
darf, wenn er aus ihr auf die Identität von ma^&rat und 
M'ny» schließt. 

diese zu behaupten ist allerdings ebenso gut wie das von 
Magnus ZDMG XXVI 818 gegen Fleischer und genossen ge- 
rügte „ein alter erbfehler". 

da nicht anzunemen ist, daß herr Nöldeke ttber die mit 
der Lagardeschen auffiassung stimmende auffassung von Mi- 
chaelis, Bernstein, Roediger, Olsbausen, Böttcher, Mtthlau, 
Volck nicht unterrichtet gewesen ist, darf man ans seinem 
schweigen bösen willen und die lust zu schaden herauslesen. 

6 
Herr Nöldeke bemängelt in 6 zeilen (403) meine „ent- 
deckung'', daß Mscaiaq nicht n'^tp?;, sondern missix ist daß 
er die durchaus zu berücksichtigende auseinandersezung im 
Psalterium copticum vii eines blicks gewürdigt, erhellt nicht: 
ich hatte in den von herm Nöldeke recensierten Semitica 1 50 
gesagt, daß ich mit der Veröffentlichung meines materials zu 
warten vorziehe, bis dasselbe alles vorhandene ganz vollständig 
umfasse, ein anderer hätte da mit einer kritik gewartet, 
nicht herr Nöldeke, aber sonst hier und da jemand wird dem 
herausgeber der Onomastica sacra glauben, daß die eigen- 
namen der Hebräer und die griechische wiedergäbe dieser 
eigennamen, für welche zuerst HHody gearbeitet hat, nur 
langsam untersucht werden können, einstweilen für herm 
Nöldeke, der es als kenner des isläm one mich wissen mußte, 
die erinnerung daran, daß die Araber das von mir angesezte 
misstx wirklich haben: hier genügt mir, Sprenger im leben 
Muhammeds II 198' zu citieren. 

7 
An den auf meine beitrage 74 ausdrücklich zurttckgdien- 



93 

den artikel r^^^n^ Semitiea 1 64 65 knüpft herr NOldeke 405 
folgende bemerkungen 

ein master dieser argnmentation ist folgendes: „neä . . . . 
ist meiner meinung nach erst aus n-»-)sa erschlossen, als 
man dies für ein femioinum eines adjectivs za betrachten 
anfieng. darum findet sich auch zu -^cii in den dialekten 
kein analogon. und da soll Gen 6, 14 alt seinl^. also weil 
Lagarde eine äußerst anfechtbare meinung hat, ist es ver- 
kehrt Gen 6, 14 für alt zu halten ! schon die erste voraus- 
sezung, daß n-^iDa gögird »rr^-^aD Schwefel vom bactrischen 
vohfikereti komme, das kienholz 
[Lagarde schrieb kienenholz] 

bedeuten soll, ist lautlich wie begrifflich mehr als zweifelhaft. 

es lebte im jare 1868 zu Kiel ein außerordentlicher professor 

der morgenländischen sprachen Theodor Nöldeke, dem ich, 

wie manches andere, so auch meine beitrage zur bactrischen 

lexicographie zusandte, dieser Nöldeke schrieb am 18 Januar 

1868 an mich nach Schleusingen 

ich könnte mancherlei hervorheben was' mir besonderes 

vergnügen gemacht hat, so z b der nachweis des Ursprungs 

von n-^-)D:k, dessen Zusammenhang mit gögird ich längst 

ahnte, bei einem solchen produkt ist auch eine entlenung 

schon in so alter zeit sehr erklärlich. 

ich bedaure, daß der straßburger Ordinarius herr Theodor 

Nöldeke, welcher das arme selbstverständlich auf der vorlez- 

ten zeile der Semitiea I 52 strafen wollte — denn an diesem 

Worte ist seine wut in die dunklen flammen aufgelodert, 

welche in der Zeitschrift brennen — , daß dieser Ordinarius 

meinen arbeiten nicht so unbefangen gegenüber steht, wie 

der kieler extraordinarins Theodor Nöldeke inen unbefangen 

gegenüber gestanden hat 

das dem herrn Ordinarius Nöldeke so willkommene „meiner 
meinung nach^ darf man dreist fortlassen: ein verständiger 
Philologe wird es bei jedem seiner säze zudenken: es ist 
mithin unnüz, es einem einzigen besonders beizufügen. 

der Schluß ist einfach der: 
*nDa für eine holzart findet sich nur in der Einen schon citierten 
stelle der Genesis, nirgends in den verwandten dialekten: 
grund genug, es mit besonderem mistrauen zu betrachten. 

eine Überlieferung über die bedeutung liegt nicht vor : wir 
erhalten l^vXa Tstqdyfova, l^vXa äafjnra, ligna laevigata, ligna 
bituminata , xidgog, nv^og, pny = wachholder und was weiß 
ich sonst noch in den schoß geschüttet: grund genug für je- 
den unbefangenen, sich selbstständig zu entscheiden. 

da nun vohükereti kienenholz bedeutet und nach den 
lantgesezen ganz gut r\^^t3^ werden kann, da vobdkereti im 
neupersischen, weU roher schwefel genau so aussieht wie das 



94 

harz der kiefer^ als gdgird den sinn Schwefel angenommeii 
hat, ganz wie h'^'^da Schwefel ist, so kann vermutet werden, 
daß auch D'^nDA einstmals kienenholz bedeutet, und erst später 
Schwefel zu bedeuten angefangen hat, und daß n&:i durch fal- 
sche aualogie aus n'^-iSA erschlossen ist, indem man n*^ als 
adjectivendung betrachtete. 

der text von Genesis 6, 14 ist verderbt, da jedenfalls 
XD^^p wiederholt werden muß: Olsbausen hat meinen in den 
Onomastica II 95 gemachten Vorschlag öffentlich gebilligt, 
müssen wir aber so wie so ändern, so können wir ebenso gut 
C3"»3p ö'^sp nnoa wie ö-'ap ö"»:p loa schreiben, da n dem 
p in der phoenicischen schrift (wie wiederum in der spät- 
rabbinischen minuskel) änlich genug sieht, um vor p über- 
sehen worden zu sein. 

dieser artikel muß junge kriegen, sagte Bismarck zu Busch, 
und der artikel kriegte junge, erzält Busch, so hat sich auch 
von der entrüstung des herrn Nöldeke über Lagardes eben 
geprüfte subjectivität ein ((»( dxög) anonymer nachkomme in 
der Academy angefunden (28 September 1878 seite 321*): was 
,,echt Lagardisch^ ist, das ist überhaupt ^jCcht'', und darum 
werden verständige männer wol tun, in dieser verlogenen zeit 
es sich auch da gefallen zu lassen, wo es inen bitter schmeckt. 

8 
Auch mit meiner lere von den ableitungen des piel habe 
ich es bei herrn Nöldeke verschüttet, was ich hierüber 1871 
in einer Zeitschrift gesagt, ist jezt in meinen Symmicta I 88, 
38 — 89, 4 bequem nachzulesen, herr Nöldeke äußert sich in der 
von mir Semitica 1 4 angefürten stelle ZDMG XXV 674 wie folgt 
um dieselbe zeit, in welcher Lagarde auf den Zusammen- 
hang zwischen den nomina actionis mit praefigiertem n und 
dem piel im hebräischen hinwies, 
[hier verschweigt er, daß bei mir auch gar sehr vom syri- 
schen die rede ist] 

hatte ich gerade dieselbe beobachtung ftlr das syrische 
gemacht, 
auf diese seine erklärung verweist herr Nöldeke in der Se- 
mitica 1 4 ebenfalls angefürten auseinandersezung der mandgi- 
schen grammatik 133, wo Lagardes namen verschwunden ist 
und ZDMG XXXI 770 (ebenfalls Semitica 14 citiert) schickt 
herr Nöldeke den lernbegierigen leser nur in seine mandäi- 
sche grammatik 123 [so], im citieren ist jedenfalls methode. 
ich hatte aus herrn Nöldekes erster äußerung zur sache 
entnommen, daß meine regel wirklich, wie ich vermutet hatte, 
eine erste fassung war. herr Nöldeke ist seines Zeichens 
doch wol grammatiker. ich bin theologe. er ist Ewalds Schü- 
ler gewesen, ich neme bttcher Ewalds nur dann in die band, 
wann ich ausdrücklich auf stellen in inen hingewiesen bia: 



95 

sobon Ewalds deatsob ist mir entsezlich, und das wenige 
geistreiche schwimmt bei Ewald in einem solchen meere von 
nichts, daß icb niemals, in einem buche Ewalds mehr als we- 
nige Seiten babe lesen können, und daß icb nie ein einziges 
durchgelesen babe. Geigers im Selbstverläge des Verfassers 
erschienene ,,spracbe der mischnah ^ babe icb niemals gesehen, 
berr Nöldeke war von jeher Geigers freund und apostel. 
nachdem berr Nöldeke 1871 1875 1877 das tiefste still- 
schweigen darüber beobachtet, daß Ewald und Geiger lange 
vor mir viel besser als ich das gesagt, was ich zuerst vor- 
getragen zu haben meinte, belehrt berr Nöldeke 1878 — von 
sich, und darüber, daß ich ihn selbst aufgerufen, nichts ver- 
lautbarend — mit einem male die gelehrte weit, daß Lagarde 
auch hier dumm und was weiß icb sonst noch gewesen ist. 
für die characterisiernng des berrn Nöldeke ist das gesagte 
ausreichend, und auf diese kommt es mir jezt an. 

9 

Herr Nöldeke ist 409 böse darüber, daß icb das goet- 
tinger talmudmanuscript „eigentlich von mir erst entdeckt" 
nenne, und verweist mich auf GGA 1863 stück 7 seite 266. 
dort hat allerdings herr Nöldeke selbst — einst hülfsar heiter 
an der göttinger Universitätsbibliothek — die göttinger tal- 
madhandscbrift erwänt. da aber niemand von dieser erwä- 
nung notiz genommen — auch Rabbinowicz meines wissena 
nirgends: das register der göttinger bibliotbek erst recht 
nicht — , und ich in folge meimer lebensfürungen zum lesen 
von Zeitschriften nicht gekommen bin, habe ich von dieser 
erwänung des codex nie etwas erfaren. auch berr FWüsten- 
feld, der zweite beamte der göttinger bibliothek, bat mir mit 
keiner sylbe verraten, daß er eine anung von der existenz 
des codex babe, noch auch, daß er eine bemerkung Nöl- 
dekes über denselben kenne, icb bedaure die tatsache, daß 
ich von berrn Nöldekes äußerung aus dem jare 1863 nichts 
gewußt, kann sie aber nicht ändern, und sehe hier keine 
schuld an mir. vgl fl7. 1. 1880] die innsbrucker Zeitschrift 
für theologie IV 119 über einen änlicben fall, in welchem 
icb so wenig absichtlipb geschwiegen habe wie über berrn 
Nöldeke. 

10 

Herr Nöldeke belehrt seine freunde 401, daß was Isaias 
7,2 die alten übersezer geraten haben, für uns one gewicht 
Bei. er und die übrigen in dem „uns" beschlossenen gelehrten 
können mir leid tun, wenn es das ist. icb bin mit einer ar- 
beit über textkritik des alten testaments ostern 1846, als herr 
Nöldeke noch in pumpböschen ein herschritt, troz der lebhaf- 
ten abneigung Hupfelds senior des alttestamentlicben Semi- 
nars in Halle geworden : wenn icb nach jezt 34 j^^ren arbeit 



d6 

von einem alten übersezer behaupte, daß er eine lesart ge- 
habt oder nicht gehabt habe, wird herr Nöldeke gut tun, 
seine eigene ansieht für sich zu behalten: seinen verdroß zu 
äußern werden sich ja wol andere gelegenheiten finden, welche 
weniger gefährlich sind, auf dem gebiete der bibel Versionen 
weiß ich bescheid, und sage so leicht nichts was ich zurück^ 
zunemen hätte, in diesem falle genügen die concordanzen, 
herrn Nöldekes tadel abzuweisen : ich habe gerade keinen 
Studenten zur band, der sie für herrn Nöldeke auszöge, 
einstweilen reichen aus meinen gesammelten abhandlungen 
die Seiten 99 bis lOü hin, um den herrn recensenten auf die 
richtigen wege zu leiten. 

11 

Herr Nöldeke ist 403 mit meinen ansichten fiber die 
aspiration im aramäischen, 404 mit meiner abneigung gegen 
den allgemeinen brauch die aramäischen Wörter im Status 
emphaticus anzufüren, 402 404 mit einigen theoretisch ange- 
sezten formen unzufrieden. 

Jene ansichten sollen „mit unserer ganzen, aus der zeit 
des vollen lebens der spräche stammenden Überlieferung 
streiten", ich würde — deß mag er versichert sein — jene 
ansichten nicht hegen, wenn sie das wirklich täten. 

wann war denn das leben des aramäischen ein „volles"? 
als die Aramäer von den Persem, als sie von den Griecheui 
als sie von den Arabern geknechtet wurden? wen nennt 
herr Nöldeke Aramäer? die weißen Syrer am schwarzen 
meere sind Aramäer, und die Mandäer von Süq alsuyüx sind 
es : die Palaestinenser zur zeit lesu und später, und die heute 
von den Amerikanern unterwiesenen Nestorianer in Urmia 
sind es. was weiß herr Nöldeke vom leben der aramäischen 
Sprache in diesen grenzen des raumes und der zeit? und was 
weiß er nun gar von den regeln der aspirierung der nDsnan 
in diesen grenzen? er sollte sich doch wirklich für zu gut 
halten, und wenn er dafür nicht vornehm genug denkt, zu 
klug sein, der tatsacbe gegenüber, daß er und wir alle hier 
gänzlich unwissend sind, nur aus kindischem hasse solche 
phrases ronflantes loszulassen wie die oben mitgeteilte: das 
publicum, welches er mit inen, oder vielmehr mit seinem 
hasse, gewinnt, ist viel zu schlecht für ihn. 

als quellen seiner eigenen ansichten nennt herr Nöldeke 
die massoretischen bücher der Nestorianer und der Jacobiten, 
die angaben des Bar Ebhräyä, die punctation von bibel- 
handschriften. 

die sogenannte massora der Nestorianer ist 899 geschrieben 
(WWrights catalogue 1 101 flf 108 ff = Br Mus add 12138 12178), 
aie der Jacobiteu um 1100 (PMartin tradition karkaphienne 
ou la massore chez les Syriens), Bar Ebhräyä ist 1286 gestor* 



97 

ben, die durch HEwald in seinen abhandlungen 1832 bescbrie- 
bene pariser handschrift (siehe jezt auch HZotenberg § 36) 
stammt aus dem jare 1217. diese jareszalen berechtigen wol 
kaum zu der Zuversicht, daß wir aus den vier herrn Nöldeke 
zugänglich gewesenen quellen ,,die ganze, aus der zeit des 
vollen lebens der spräche stammende Überlieferung" schöpfen 
können, die werke sind deutlich ambra für einen sterbenden. 

völlig durchforscht hat nun aber herr Nöldeke auch 
nur diese aktenstticke schwerlich, er kennt nicht einmal die 
epoche von 900 bis 1250 genau in irem ganzen, jacobitischen 
und nestorianischen , bestände, den niemand beizu ermittelt, 
wenn er 0abar! übersezt und herausgibt, bücher anzeigt, zal- 
reiche aufsäze in Zeitschriften schreibt, professor an einer be- 
suchten Universität ist, und nicht reist. 

wie darf herr Nöldeke jenem nicht nur kleinen, son- 
dern auch unvollständig ergründeten stücke einer mindestens 
anderthalb jartausende dauernden entwickelung gegenüber 
von „unsrer ganzen Überlieferung" reden? 

ic|i bin meines wissens der erste gewesen, der in den 
abhandlungen 255 wenigstens das gezeigt hat, daß er Über 
das alter der aspirierung der nDDn:ia nachgedacht hat. 

wir können dies alter nur durch vergleichung der ins 
griechische übergegangenen aramäischen und hebräischen 
Wörter mit irem Urzustände und der uns zugänglichen Überlie- 
ferung feststellen: die Aegyptologie , welche derartige Unter- 
suchungen so mächtig zu fördern im stände wäre, muß erst 
in die bände geschulter philologen gelangt sein, bevor sie uns 
zu helfen vermag: des psalmisteu n">n qb« '^ninn mTsnn sehe 
wenigstens ich als geeignete lerer und gewärsmänner nicht 
an. es handelt sich bei diesen forschungen um lehuwörter 
und um ausdr4ickliche Umschreibungen. 

vielleicht blättert herr Nöldeke einmal in des trefflichen 
Alexander JEllis buche über early english pronunciation, um 
zu lernen, daß leben und sich im beharren verändern identisch 
sind, daß aus der 1879 in London üblichen behandlung des 
Englischen noch nicht einmal für das leben der spräche in By- 
rons, geschweige denn für das in Shakespeares und Chaucers 
zeit etwas folgt, und sich dann klar zu machen^ daß ebenso- 
wenig das Nestorianerbuch von 899 über die ausspräche des 
aramäischen in lesu oder auch nur in Epiphans, lohannes 
Goldmunds und Theodorets tagen — ich bitte sich diese namen 
zu merken — etwas unbedingt sicheres aussagt, zum tadeln 
wird er leider wol bei mir, einem sehr wenig unfehlbaren, 
zu rascher und weitfliegender arbeit gezwungenen, vor der 
zeit alten menschen, gelegenheit genug finden, wenn er durch- 
aus tadeln muß : auf dieser stelle fallt er ab. denn ich sehe 
mich nicht genötigt, Bar Ebhräyäs im dreizehnten jarhunderte 

n 7 



98 

gescbriebeDe grammatik als gesezbiich fbr alle pbasen der 
syriscben spracbe gelten zu lassen, zumal ich nicht vermate, 
sondern weiß, daß sie dies nicht sein kann. Bar Ebhräyä 
war allerdings ein gescheuter mann, aber genau nur so viel 
gescheuter als seine mitmenschen, daß er nicht unangenehm 
auffiel — ein zoll über mittelmaß, das ist das vorteilhafteste 
für das fortkommen : groß genug um größer als der rest, und 
nicht zu groß, um nicht mit dem reste klein zu sein — : 
tiefe einsieht in syrische formenlere und syntax wirst du 
vergeblich bei ihm suchen: wirkliches gefül für seine im 
dreizehnten jarhunderte troz herrn Nöldeke durchaus nicht 
mehr „im vollen leben'' stehende muttersprache besaß er 
nicht: über die geschieh te des syrischen wußte er nahezu 
gar nicht bescheid. wir haben durchaus das recht, nicht 
nach seiner „tradition'' zu krähen, nötigen falls könnte ich 
einmal eine liste der „aus dem vollen leben'' geschöpften 
Ungeheuerlichkeiten Bar Ebhräyäs vorlegen, auf alle fälle 
bebalte ich mir vor, im anschlusse an die im Psalterium 
Hieronymi 159' erwänte Untersuchung meine Studien fiber die 
ältere ausspräche des syrischen demnächHt zu veröffentlichen. 
da ich kein Cureton und kein Roediger bin, beanspruche ich 
hier mein Vorrecht geachtet zu sehen. 

modern ist es, wenn herr Nöldeke an andern orten ganz 
munter selbst die „ganze Überlieferung" corrigiert, welche er 
hier mit so hohen Worten verteidigt, etwa in der anzeige von 
meines, am 13 Juni 1879 zu Syke gestorbenen fleißigen schülers 
BSchwartz doctordissertation im literarischen centralblatte 1878 
spalte 1015 liest man aus herrn Nöldekes feder einen tadel 
Aber die in der vaticanischen handschrift und in folge davon 
bei OHBernstein „mit seltsamer consequenz festgehaltene be- 
handlung der aspiration in formen wie meadöb, esb!h ftlr 
megDÖh, esBih". ist es nicht „Überlieferung" »ts*»:: = »fiiy, 
tto'^t =s nttaat mit den pluralpunkten zu schreiben? mir 
fällt nicht ein mehr zu tun als was herr Nöldeke am ange- 
fllrten orte seines teils tut. 

Ein wort im Status emphaticus ist ein wort mit dem, im 
aramäischen hinten angefügten, artikel. man sollte denken, 
es sei pflicht sich dieses artikels zu entledigen, wenn es gilt 
die Vokabel im wörterbuche oder für die betrachtung gram- 
matischer forschung vorzufüren. herr Nöldeke belehrt uns, 
ich stelle in folge meiner marotte für artikellose Wörter eine 
reihe von formen auf, „welche in der uns bekannten gestalt 
der spräche nicht vorhanden, ja von denen einige überhaupt 
niemals gesprochen sind". 

zunächst: was bedeutet dieser rätselhafte saz? über die 
Zeiten sind wir doch hinaus, in denen man seine empfindun- 
gen und gedanken durch hieroglyphen ausdrückte. 



sodann: wer eine spräche wirklieb kennen wffl, arat 
untersneht haben , wo in ibr der verfall , wo die weiterent- 
wickeiung keimt, ist in dem uns bekannten aramäisch in 
der tat der artikel so geringen wertes, daß man ein wort im 
saze nach belieben mit und one ihn verwenden kann, so ist 
das eine bedeutsame entartuug, und von vorne herein an- 
zunemen, daß es nicht immer so gewesen sein wird: denn 
eine spräche erfindet nicht den artikel, nm denselben von 
vorne herein nicht oder falsch anzuwenden, wie ich nun in 
meinen Vorlesungen etwa darauf aus bin, diejenigen media 
des aramäischen vorzufiiren, welche noch wirkliebe media 
sind, und wie ich dann zeige, daß die media als passiva ver- 
wandt werden, und wie ich endlich nachweise, daß die media 
in der jüngsten periode der spräche wirkliche passiva ge- 
worden sind, ganz ebenso lere ich, daß in unsem ältesten 
documenten der artikel noch wirklich artikel ist, daß er später, 
und zwar in dem einen genus mehr als im andern, verkannt 
wird, und pflege etwa mit dem verweise auf äußerungen wie 
des Bar Ebbräyä anmerkung zu Mattbaeus 5, 1 1 zu schließen, 
aus der hervorgeht, daß Bar Ebhräyä eigentlich keine anang 
mehr von der bedeutung des Status emphaticus hatte : wenn es 
not tut, werde ich von nun an hinzufügen, daß dieser mann 
gleichwol nach der meinung bedeutender grammatiker — na- 
türlich nur da, wo diese grammatiker tadeln wollen — in 
die zeit des vollen lebens der spräche geUSre. mit einem 
Worte: ich neme niemals meine beispiele und regeln, wie es 
z b herrn Nöldekes gefeierter lehrer HEwald tat, beliebig 
aus allen perioden der spräche: ich verfare nicht dogmatisch, 
sondern historisch: ich suche nicht sowol paragraphen zu 
geben, als zu verstehn, welche kategorien der spräche geläufig 
sind und geläufig bleiben, und auch das nur, weil ich am 
lezten ende auf eine Schilderung des Charakters des mannes 
hinausstrebe — wenn ich einmal so roh mich ansdrOeken 
darf — , der die syrische spräche als ausdruck seiner emj^- 
dungen und gedanken geschaffen hat, sowie auf eine Charak- 
teristik derer, welche alten besiz fallen ließen und neuen besiz 
oder Surrogat von besiz überhaupt und Surrogat alten besizes 
erwarben, dabei versteht sich von selbst, daß ich der ti^- 
sacbe stets eingedenk bleibe, daß in der spräche alles im 
flusse ist, und die gebnrt und das leben von enkeln den tod 
der großeitern weder erweist noch erzwingt. 

schon in der ältesten uns zugänglichen periode des syri- 
schen, wie sie etwa in Curetons evangelien vorliegt, ist das 
Verständnis des artikels im abnemen: die artikellose form 
hält sich nach b3 und Verneinungen , wie ich leicht jedem 
aus den beispielen klar machen kann , welche meine band- 
scbriftlichen concordanzen unter d- äv^ ergeben, eben dnroh 

OXFORD 



100 

diese caneordanzen habe ich nun mir und meinen schülem 
eine reibe von artikellosen formen gewonnen, welche in nn- 
sem Wörterbüchern fehlen. waH in der „nng'' bekannten 
gestalt der spräche nicht vorhanden ist, geht mich nichts an : 
in der ^mir^ bekannten gestalt dieser spräche ist gar man- 
ches vorhanden, was zur zeit kein gedrucktes werk zusam- 
mengestellt zeigt. 

wenn ich aber darauf aus sein muß, die absoluten formen 
der nomina zu kennen, so muß ich mir auch gefallen lassen, 
da, wo diese formen in den mir zugänglichen texten nicht 
vorliegen — was meistens auf dem zufalle beruht, daß sich 
keine gelegenheit sie anzuwenden bot: wer redet überhaupt 
von esellos? und ungeschwänzt u dgl m kommt in theologi- 
schen büchem doch nicht vor — ich sage, ich muß mir ge- 
fallen lassen, sie nach analogie zu bilden, ganze sprachen 
sind auf indoceltiscbem gebiete nur durch benuzung der ana- 
logie hergestellt worden, wie das altpersische: ich habe (Se- 
mitica I 32) auf diesem wege die nachher wirklich aufge- 
fundene göttin Sambata entdeckt, das weiß natürlich auch 
herr Nöldeke. die analogie kann falsch angewandt, und in 
folge davon können falsche formen erschlossen werden: da 
hat die kritik eine arbeit, welche lont. das princip selbst 
ist außer frage troz herrn Nöldeke richtig. 

ich bitte also den herrn recensenten überzeugt zu sein, 
daß wenn ich «3\c bsn oder «ib^ «bn lese, ich mir bewußt 
bin, daß in unsern texten, weil diese alle dem absterben, 
nicht dem „vollen leben^ der spräche angehören, M3u) und 
Mibu? außer in den genannten und änlichen Verbindungen so 
gut wie nie vorkommen: da sie aber doch vorkommen, und 
da sie die echte gestalt der vokabel zeigen, sammle ich sie, 
nnd halte ich sie hoch. 

aber herr Nöldeke steigt von seinem dreifuße so leicht 
nicht herunter, „will Lagarde", herrscht er mich an, „übri- 
gens die themata der Wörter statt irer wirklich, gebräuch- 
lichen form schreiben , so muß er die formen auf nd mit n 
statt mit « schreiben", mit verlaub: gebräuchlich ist auch 
«3M oder 03a oder ^i^n in einer uns abreichbaren periode, nur 
nicht mehr sehr gebräuchlich: nsu: ist in einer zeit, aus der 
wir schriftliche denkmäler übrig haben, nie gebräuchlich ge- 
wesen, und deshalb seze ich es troz herrn Nöldekes orakel 
nicht an. 

nun kommen die einzelnen falle. 

„woher weiß Lagarde", fragt er, „daß der nicht nach- 
weisbare Status absolutus oder constructus von N-^bi^^D ist 
«b'>:>ö? [so] . . . auf die hebräischen abstracta "»Btiün und 
*n3!i73K möchte ich einstweilen lieber noch verzichten!".* man 
genieße das ausrufungszeichen, das als allermildestes Surrogat 



101 

des sebeiterhaufens — vielleicht stammt es von Hamans gal- 
gen ab — die rolle eines gruDdes übernimmt, in betreff von 
*n.3'i73N bitte ich herrn Nöldeke seinen gefülen keinen zwang 
anzutun : ich kann warten, aber -t&nbn stebt Isaias 20, 4 und 
das Semitica I 68 angefürte, one absieht von herrn Nöldeke 
übergangene "^b^MA steht Isaias 63, 4 doch ausdrücklich in un- 
serm texte, und nimmt des herrn recensenten verzieht nicht 
an. man kann streiten, ob syrische artikelformen wie M'^sitsn 
usw wirklich auf-'Djitan = ND^itan zurückgehn, auf welches sie 
zurückgehn können, '^Diton und "»b^fi^a sind unzweifelhaft über- 
liefert, und leiden ganz wol einen Schluß auf die existenz 
einer syrischen form «bi^^o. 

zu den theoretisch von mir angesezten formen gehört 
auch 11^9, woher die verbindungsform n^s; = n?. 

ich* Latte an insTsn Isa 9, 12 anstoß genommen, wena 
herr Nöldeke die hefte meiner zuhÖrer durchsehen will, wird 
er finden, daß ich zur erläuternng der construction Psalm 
18, 33 (eine stelle aus einem von Studenten gelesenen buche, 
dem psalter) anzufüren pflege, so daß die citate aus Ewald 
und Philippi für mich wirklich überflüssig sind, ich habe 
die Sache so angesehen, daß ein mit dem artikel verbundenes 
particip nur dann ein suffix annemen dürfe, wenn es selbst 
einem mit artikel versehenen Substantive beigeordnet ist, mag 
dies Substantiv leibhaftig dastehn oder notwendig gedacht 
werden, man kann sagen •^ant^Tan b^n, aber nicht msTsn ny. 
ich habe gegenwärtig, wo ich arabische dichter nicht lesen 
darf, wenn ich mit der LXX zu rande kommen will, nicht die 
muße zu untersuchen, ob diese, aus meinem sprachgeftile nach 
nicht so ganz unumfänglicher lesnng auch arabischer dichter 
hervorgewachsene — ich sage aus bescheidenheit — ansieht 
sich bewären wird: vorläufig halte ich mich noch berechtigt, 
gegen herrn Nöldeke das iriDTan bei Isaias 9, 12 zu bean- 
standen. 

sein nns; für ^3> erlaube ich mir ein wenig monströs zu 
finden : ursprüngliches adai, das so wenig ein plural ist wie 
Nilay "»bN :5?alay "»by, wird eben zunächst •»nj, nicht n^?;. 
so herr Nöldeke. seltsam, daß ich ihm hier ein anfänger- 
colleg halten, einen — sehr verkürzten — auszug aus meinen 
Vorlesungen über vergleichende grammatik der semitischen 
sprachen geben muß, welche ich allerdings gelegentlich als 
hebräische grammatik anzeige, zufälliger weise — ich sehe in 
diesem Musensize kraft dessen berechtigter eigentümlichkeit 
nie eine neue Zeitschrift, welche ich nicht selbst kaufe — 
kann ich auch auf des herrn recensenten bemerkungen im 
literarischen centralblatte 1876 spalte 1370 verweisen. 

zuerst mache ich darauf aufmerksam daß y mit einem 
gazm und y one gazm beträchtlich von einander verschieden 



102 

Bind, woran berr Nöldeke doch hätte denken sollen : hebräisch 
ist % vielfach zu •'.. (im Erfurter codex C zu "^ ^), •'^ (one zei- 
chen unter '^) zu n, geworden, ay ist nicht ai. 

es gibt im semitischen das nicht, was auf indoceltischem 
gebiete praeposition heißt, vergleiche Lagarde gesammelte 
abbandlungen 110, 3 — 20. was bei uns durch ein mit einer 
praeposition zusammengesezt«s Zeitwert ausgedrückt wird, das 
gibt der Semit in alter, von griechischer bildung noch unbe- 
rttrter zeit durch eine Verbindung zweier Zeitwörter: etwa 
nqoiyQcttDa durch qaddamtu katabtu. was wir durch eine 
praeposition beim Substantive bezeichnen, wird dem Semiten 
durch eine wortgruppe klar, deren erster teil durch ein all- 
gemeine Ortsverhältnisse bezeichnendes, in einem eignen casus 
stehendes nomen gebildet wird, in den verkommeneren semi- 
tischen dialekten ist dieser casus, der nur durch eine endung 
angedeutet wird, so gut wie unerkennbar: die allgemeine 
Ortsverhältnisse bezeichnenden nomina schleifen sich mehr 
and mehr ab, so sehr ab, daß jeder, der die spräche von der 
uns zugewandten seite aus betrachtet, den tat bestand zu er- 
kennen unfähig ist 

wie weit das bedttrfnis zu schreiben auf diese art des 
ansdrucks von einfluß gewesen oder wie weit umgekehrt die 
Schrift — eine Zeichenschrift — durch ihn veranlaßt worden 
ist, das zu ermitteln bleibt weiterer Untersuchung vorbehalten. 

da wir wissen, daß eine reihe von semitischen Substan- 
tiven fttr uns praepositionen sind, da wir verfolgen können, 
wie diese substantiva mehr und mehr iren ursprünglichen 
Charakter einbüßen, und sich auch in der form ganz unkennt- 
lich machen, und da wir das oben auseinandergesezte für 
richtig halten müssen, liegt es nahe, auch die anscheinend 
in indoceltischer weise praepositionellen sylben n d V und 
b» 'bz 1^ üsw als eigentliche substantiva zu betrachten, ob 
sie das sind, zeigt nicht nachdenken, sondern beobachtung. 

•^nb ist tritt) geworden, nbtj lautete ursprünglich Oalay 
Lagarde armenische Studien § 2229, wozu mir AMerx brief- 
lich (5 November 1879) ein dankenswertes citat Euseb chron 
armen syr I 4, 1 gegeben hat. troz herrn Nöldeke sind "^^ittj 
(oft) und <bj^ Nehemias 8, 15 Verbindungsformen des plurals 
von •»ito = *n*]to und von nby. darum wird "»bs; auch als 
praeposftion auf' nb:> = s^alay ^ wie -«bN auf nbij = «ilay und 
•^•Ts; auf :>aday zurückgehn. herr Nöldeke vergißt in seinem 
zornCi daß b^ b(< n^ sich mit pluralsuffixen verbinden, das 
beißt, daß sie wie die syrischen sogenannten praepositionen 
qbn Dnp nnn behandelt werden, ich habe schwer um das 
brot arbeiten müssen, und daneben meine texte hinauszugeben 
gehabt: zeit bücher zu lesen hatte ich nicht viel, und habe 
£Mrt alles durch den gebrauch selbst gelernt, zumal ich viele 



103 

jare lang bücher zu kaufen eben wegen meiner binansgebe- 
reien nicht im stände war. jezt kann ich herrn Nöldeke 
wenigstens auf FBöttcbers lehrbach band II seite 61 , auf 
meine anmerkung zu Proverb 19, 7 and auf Döpkes commen- 
tar zum hohen liede 61 verweisen. 

daß ihm nTj monströs erscheint, wird diesem nna> so 
wenig wehe tan wie es mir wehe tat. es gibt allerliebste 
scheusäler, fröliche scheasäler, nette scheasäler: so mag sich 
my trösten, künftig möge aber herr Nöldeke doch vorsich- 
tiger sein : er hat rt^y allerdings nar daram für ein monstram 
erklärt, weil er meinte es existiere nicht, nan wird ihm 
dessen existenz erwiesen, und er, ein elender V>n:> wie ich, 
hat das Unglück jezt auf sich sizen , eine warhaftige hebräi- 
sche Vokabel für ein monstrum erklärt zu haben, bei seinen 
Verbindungen wird ihm das ja hoffentlich nichts schaden: 
nur herr Graetz darf es auf alle fälle nicht erfaren. 

ich bitte an folgender — etwas beschämenden — tafel 
sich die sache noch einmal zu vergegenwärtigen: 

^^ftf lerem 4, 17 = rnfef« verbindungsform nT.(? Clea U, 7. 

n(^ Isa 32, 12 iSv Gen 49, 17 nü Num 24, 20. 

?)n(^ ßegn y 2, 26 Tj^Sj^ Gen 16, 5 ?]nj^ Mich 4, 8. 

!|rn(^ Mich 2, 4 Jj^i^j^ Gen 19, 31. 

man dürfte meinen, daß ein "»by = nb:> und "^^y = n^3> 
aus dieser tafel mit notwendigkeit folge : ein arabisches s^aday 
ist ebenso gut vorhanden wie :^alay. by ist = ^'alay, folg- 
lich '^y = ^'aday. so gott will komme ich one polemik 
auf diese parallelen demnächst zurück. 

12 
Herr Nöldeke berichtet 408 409 
Lagarde redet als bestehe eine Verschwörung von toren 
und Schurken ihn totzuschweigen, man höre „daß in ZDMQ 
der name Lagarde verpönt ist, weiß ich längst^: ^die ge- 
flissentliche nichtachtung, welche man meinen früheren ar- 
beiten hat angedeihen lassen'' usw. diese klage über nicht- 
beachtung ist auf alle fälle sehr übertrieben, einige seiner 
werke, z b die ausgaben arabischer bibelübersezungeni 
konnten ja von vorne herein nur auf einen sehr kleinen 

leserkreis auch unter den Orientalisten rechnen 

und wie konnte Lagarde den seligen Roediger in änlicher 

weise einer geflissentlichen Unterdrückung seines namens 

zeihen, wärend derselbe ihn doch ZDMG XVI 552 aufis 

wärmste anerkannt hat. 

wen herr Nöldeke toren und schurken nennt, weiß ich nicbt, 

da ich seinen Sprachgebrauch nicht kenne — vergleiche meine 

abhandlungen 239, 26 bis 240, 6. nennt er diejenigen schür* 



104 

ken, welche anerkannt nttzliche und anerkannt selbstlose 
arbeiten geflissentlich bei seite schieben, so freue ich mich, 
ganz mit ihm übereinzustimmen, ich will noch hinzufügen, 
daß ich diejenigen nicht schurken, wol aber mit einem doch 
immer recht nnfrenndlichen namen nenne, welche aus Indo- 
lenz zur Verbreitung solcher arbeiten nichts oder nicht das 
tun was sie tun können, die beiden bände meiner Symmicta 
geben übrigens reiches material, falls herr Nöldeke über die 
Daturgeschichte des homo sapiens offic Linn forschungen an- 
stellen will. 

herr Nöldeke beliebe Roediger ZDMG XVI 552 ende, herm 
Nestle in der theologischen litteraturzeitung 1878 spalte 249 flF, 
GBickell in der innsbrucker Zeitschrift für katholische theologie 
III 384 597 zu hören, und folgende tatsachen zu erwägen. 

CSchmidts artikel über Titus von Bostra in der realen- 
cyclopaedie weiß von meiner ausgäbe dieses vaters nichts: 
GFlügel in seinem buche über Mani weiß von ihr so viel wie 
CSchmidt. GFlügel in seinem Verzeichnisse der wiener hand- 
schriften III § 1544 nennt meine ausgäbe des wiener codex der 
arabischen evangelien geflissentlich nicht, und so geht es weiter. 

ich bin der ansieht, daß die Zeitschrift der deutschen mor- 
genländischen gesellschaft, welche recensionen über alles auf 
irem gebiete erscheinende nicht bringen kann, wenigstens die 
jaresübersichten bringen muß, welche zu bringen sie durch die 
Statuten der sie bezalenden gesellschaft verpflichtet ist, und 
daß, wenn der von ihr beauftragte und ihr gegenüber mora- 
lisch wie juristisch gebundene berichterstatter jar aus jar ein 
diese Übersichten unter chronischem wortbrucbe und chroni- 
scher unwarhaftigkeit nicht liefert, drastische mittel anzuwen- 
den sind, um ihn zur erfüllung seiner pflicht anzuhalten: ich 
bemerke dabei, daß ich seine abordnung zum orientalistencon- 
gresse als delegate of the Prussian government für ein solches 
arastisehes mittel anzusehen nicht in der läge bin. 

diese Übersichten würden wenigstens das rein äußerliche 
bekanntwerden der betrefl^enden bücher bewirkt, und dadurch 
den absaz derselben vergrößert haben, da ich auf eigne ko- 
sten drucke, und keineswegs in glänzenden Verhältnissen lebe, 
liegt mir am absaze meiner Sachen sehr viel, weil nur er mir 
ermöglicht weiter hinauszugeben, die unterstüzungen, welche 
ich gelegentlich erbeten und erhalten habe, sind mir höchst 
wertvoll gewesen, allerdings aber auch stets eine demüti- 
gung, weil sie mir zeigten, daß die Wissenschaft one almo* 
gen in Deutschland nicht bestehn kann : ich habe aber zu den 
rund 3500 mark, welche ich von 1854 bis 1879 an druck- 
nnterstüzungen empfangen, weit mehr als das doppelte aus 
eignen mittein zugeschossen, und diese eignen mittel wurden 
von 1854 bis IS&O durch Privatunterricht, die stunde zu an- 



derthalb mark, beschafft, nachher von einem kleinen mir darch 
erbgang zugefallenen vermögen genommen, ich treibe also — 
hierin ganz modern — realpolitik, wenn ich meine arbeiten 
gekauft sehen will, ob ich auf den blättern der ZDM6 neben 
dem rabbi Gastfreund und genossen gelobt oder auch nur ge- 
nannt werde, ist mir an sich ganz gleichgültig: ich wünsche 
meine auslagen wieder zu erhalten, um sie für neue drucke 
und für wissenschaftliche reisen verwenden zu können, meine 
analecta syriaca waren, wie aus ZDMG XXXI 514^ erhellt, auf 
der Universitätsbibliothek zu Halle noch 1878 nicht ange- 
schafft: wie es mit meinen andern arbeiten in bezug auf das 
ankaufen stand und steht, beurteile ich wirklich richtiger als 
herr Nöldeke. ich bin so schon völlig von der warheit durch- 
drungen, daß tiberall in der weit und in dem heutigen Deutsch- 
land besonders alles gute, also auch die Wissenschaft, nur in 
knechtsgestalt ein elendes leben fristet: herr Nöldeke hätte mir 
den schmerz ersparen können, in einem wissenschaftlichen 
werke geldangelegenheiten erwänen zu müssen, mit etwas we- 
niger hast seinen gefUlen luft machen wäre gentlemanliker 
gewesen, weil er menschen nicht zu beurteilen versteht, hat 
herr Nöldeke sich eingebildet, mir liege an dem scheingnte 
etwas, von einem recensenten der ZDM6 „gelobt" zu werden, 
mir ist durch die eignen aussagen des herrn bekannt 
geworden, daß 1865 der Unterstaatssekretär Lehnerdt, ein 
mir wol geneigter mann, von mir schlechterdings nichts 
wußte als daß ich collaborator am Werderschen gymnasium 
sei, und ab und zu vom general von Brandt als gast in den 
mondtagsclub mitgebracht werde, daß er von meiner schrift- 
stellerischen tätigkeit und deren werte nie etwas gehört hatte, 
da die im ministerium gehaltenen Zeitschriften über mich 
nicht berichteten, änlich stand es mit den ministem von 
Bethmann-Hollweg und von Mühler, als ich mich inen als der 
von der facultät vorgeschlagene candidat für Roedigers halle- 
ßche Professur vorstellte, als ich nach Goettingen versezt 
war, zeigte sich, daß die hälfte der dortigen theologischen fa- 
cultät den theologischen Charakter meiner arbeiten gar nicht 
kannte, was das alles für nachteile für mich gehabt hat, brau- 
che ich nicht auseinanderzusezen. noch 1873 unterstand sich^ 
nm ein beispiel einer der noch am leichtesten zu tragenden 
folgen zu erwänen, noch 1873 unterstand sich GHPertz mei- 
nem collegen Hoeck die Symmicta I 86, 21 119, 17 erwänte 
handschrift für mich mit der Weisung zu übersenden, sie mich 
nur auf dem (nicht vorhandenen) lesezimmer unter aufsieht 
benuzen zu lassen, und dafür zu sorgen, daß ich beim um- 
wenden der blätter sorgfältig verfare: daß der minister auf 
meine besch werde diese unverschämte flegelei cassierte, half 
mir über das bittere geftll nicht hinweg, daß Boediger das 



buch one bedenken in seine wonnng, WWrigbt sogar über 
das meer zugeschickt erbalten hatte, ich aber, der ich dessen 
wert entdeckt, und doch auch einiges für das syrische, die 
bibelkritik und die Wissenschaft überhaupt geleistet hatte, 
wol zu merken im Januar 1873, um die bennzung desselben 
erst in groben beschwerdeschriften zu kämpfen hatte. 

nun das wichtigste, ich habe schlechterdings keinen 
sinn für theoretische warheit. ich will mein volk binden und 
befreien : jeder gedanke, den ich denke, zielt darauf ab, dies 
in der richtigen weise zu tun. darum will ich benuzt sehen, 
was ich zusammentrage, und darum hasse ich die, welche das, 
was ich für warheit oder für das finden der warheit dien- 
lich erachte, auf die gemeinste weise beseitigen, auf die es 
beseitigt werden kann, durch schweigen. Symmictal 78,26. 
die knechte des HErm haben ganz triftige gründe mich 
nicht zu erwänen. Bunsen erzälte mir einmal, Gladstone 
habe nur deshalb Homerstudien getrieben, weil er durch, Ver- 
nichtung der homerica Lachmanns gegen Lachmanns von ihm 
sehr törichter weise erwartete bibelstudien hyperkritischen 
Charakters von vorne herein ein ungünstiges verurteil zu 
schaffen beabsichtigte, so darf ich nirgends anerkannt wer- 
den, damit die Vermittlungstheologie nicht bei irer verschmie- 
rung der schaden des alten testaments mich in unliebsamer 
weise in iren wegen finde, wo und wie hat herr FDelitzsch 
meine Isaiana bennzt? und für das allerfeinste Wörterbuch, 
das der herren FMtthlau und WVoIck, gebe ich nur eine ganz 
kleine, vier nummern starke, liste von besonders wichtigem: 

mn"» 332: Lagarde psalterium Hieronymi 153 bis 158, 
durch meinen schüler, professor ADuff, jezt in 
BVadford, in der bibliotheca sacra XXXV 544 
— ^551 ins englische übersezt: 

tD^'^^t 681 : Lagarde abhandlungen 164, 37 armenische Stu- 
dien § 1339: 

nn\D 827 : Lagarde psalterium Hieronymi 158 [SemiticaI32]: 

^3nn 911: Lagarde psalterium Hieronymi 162' [vgl mit den 
armenischen Studien § 1335']. 
es kann sich heutzutage in Deutschland niemand rümen 
eine unabhängige zeitung zu kennen, es ist dieses ortes nicht, 
aus der amtlichen ausgäbe des prozesses Arnim und aus 
MBuschs viel gelesenem buche im einzelnen nachzuweisen, wie 
die regierung auf die presse einwirkt, daß die verschiedenen 
Parteien in ganz analoger weise arbeiten, ist zweifellos, die 
autographierten und lithographierten correspondenzen, die 
quelle aller lügen und Verleumdungen und die träger aller In- 
structionen, werden nur an eingeweihte, interessierte und da- 
rum sichere künden abgegeben, so daß man arbeiten muß wie 
ein Untersuchungsrichter, um hinter die warheit zu kommen. 



107 

nur selten verrät ein vorwiziger oder ein vorzugsweise frecher 
mamelak ein geheimnis, wie ein herr Isidor oder lalius Kaftan 
in der nationalzeitang vom 2 November 1877 es getan: 
mit Schwert und Scheiterhaufen operiert allerdings unser 
Zeitalter nicht mehr, um sich unbequemer geister zu entle- 
digen, unsere verfolgungspraxis ist methodischer geworden, 
aber darum nicht minder empfindlich den von ihr heimge- 
suchten fülbar. 
herr Nöldeke mag mir den glauben verzeihen, daß in einem 
so todkranken gemeinwesen, wie der deutsche Staat ist, nicht 
die gelehrten allein gesund, daß unter ausnamelos an parteien 
verkauften Zeitungen nicht die gelehrten Zeitungen allein ein 
ausbund von anstand und gerechtigkeit sein werden, auch 
sie sind dem berieselungssysteme unterworfen, meinen glau- 
ben teilen viele, welche es nur nicht für ratsam erachten sich 
offen zu ihm zu bekennen. 

übrigens habe ich an arabischen übersezungen der bibel 
allerdings drei oder vier bände herausgegeben, aber außer 
inen zwei bände koptisch, sieben bände syrisch, zwei bände 
chaldäisch, drei bände zur eranischen philologie und sonst 
noch allerhand, was die ZDMG erwänen mußte: es handelte 
sich also nicht um die ausgaben arabischer bibelUbersezungen, 
überhaupt nicht um einzelnheiten, sondern um eine sehr groß 
und planmäßig angelegte und unter den unsäglichsten Schwie- 
rigkeiten durchgefürte tätigkeit, mit deren geflissentlicher 
ignorierung die fachleute nur sich selbst entehrt haben. 

Mit EKoediger bin ich zuerst im September oder October 
1846 in berttrung gekommen, ich trieb in Halle dogmatik 
und Philosophie, und stieß von Thomas von Aquino und Duns 
Scotus aus auf die arabischen und jüdischen sogenannten reli- 
gionsphilosophen. in folge davon riet mir HLFleischer, des- 
sen erster brief in der angelegenheit nicht mehr vorliegt, 
was ein zweiter vom 24 November 1846 tut, den Taftäzänt 
(in AMüllers liste nummer 20) nach dem halleschen exemplare 
als promotionsschrift herauszugeben, natürlich hatte Boediger 
dies manuscript in seiner wonung. als ich ihn — zum er- 
sten male in meinem leben — besuchte um es zu sehen, er- 
klärte er seine absieht es selbst zu benuzen, und versicherte 
es nicht missen zu können: auf meine bitte kramte er es 
vom boden eines großen mit handschriften gefüllten korbes 
in die höhe, gesagt habe ich damals kein unebnes wort: 
was ich dachte, wird auf meinem jungen gesiebte vermutlich 
zu lesen gewesen sein, nachmals hat mir Roediger bei mei- 
ner habilitation nach beendigung des probevortrages eine 
Seite aus Möllers I^Oa^rl zu übersezen und auszulegen gegeben, 
und mich dann ebenso gut meinem Schicksale überlassen wie 
ich ihn dem seinigen überließ, er bat über mich mehrfach 



108 

amtlich die feder zu fbren gehabt: wie er es 1853 getan, 
weiß ich genau , denn das ministerinm hat mir einen auszng 
seines gutachtens mitgeteilt, irgend welches wolwollen Roe- 
digers gegen mich habe ich niemals bemerkt. 

nachdem ich aufgehört hatte in Halle zu docieren, laute- 
ten Roedigers urteile öffentlich anders. Didascalia, Reliquiae^ 
Analecta, Titus von Bostra, Geoponica habe ich vor der zeit ab- 
geschrieben, in welcher Roediger an mir ^gründlichkeit und ge- 
wissenhafte arbeit vermißte" : sein urteil muß doch so arg tref- 
fend nicht gewesen sein, er erkannte, als ich Schulmeister 
geworden, sofort gründlichkeit und gewissenhafte arbeit an: 
ZDMG X 758 XIV 336. Roediger ließ sich dann auch gerne 
unter dem versprechen sie anzuzeigen, meine bttcher schen- 
ken, one jemals sein wort einzulösen, als er sich schließlich 
auch die Geoponica wünschte, wurde ich unangenehm: in 
folge davon ist die von herrn Nöldeke angezogene bemerkung 
ZDMG XVI 552 in den druck gekommen, welche also einen 
ganz andern sinn hat als herrn Nöldeke schien. 

ich bin schließlich auch äußerlich 1868 dadurch mit Roe- 
diger auseinandergeraten, daß Roediger einem jungen manne, 
welcher auf meinen rat den Bar Bahldl herausgeben wollte, 
die berliner handschrift des Bar Bahlöl vorenthielt, obwol er 
wußte, daß bei seinen eigenen naschereien nie etwas fär die 
gesammtheit förderliches herauskommen werde, und wußte, daß 
eine ausgäbe des Bar Bahlül unumgänglich nötig ist. auf Flei- 
schers von mir veranlaßtes einschreiten wurde schließlich der 
codex allerdings frei, aber erst als es zu spät war. die folge 
ist, daß wir bis heute des Bar Bahlül entberen müssen, ich war 
hierüber (Reliquiae graece xviii ende) so erbittert, daß ich, den 
Winter 1868 auf 1869 wieder in Berlin und in Roedigers nähe 
wonend, nicht mit einem schritte sein haus betreten habe. 

13 

Herr HHübschmann, dem seine realschulbildung noch 
auf schritt und tritt nachhängt (Dietrich nachrichten vom 
gymnasium zu Erfurt 1869 seite 24), herr HHübschmann 
würde von jedermann für das was er ist erkannt und behan- 
delt werden, wenn er einem mathematiker, der ihm eine 
rechnung vorlegte, erwidern wollte: „wie immer es sich mit 
deinen zalen verhalten mag, sicher ist, daß du dir große Ver- 
dienste erworben hast'', man rechnet einem mathematiker nach, 
und erst nachdem man dies getan, hat man ein urteil über 
die säze des mathematikers. für die landläufigen recensionen, 
über welche HWuttke in seinem buche über die deutschen 
Zeitschriften* 53—67 zu vergleichen ist, wird solche mühe 
nicht aufgewandt, und darum sind diese recensionen so wert- 
los, so sehr nur für die gemeinde bestimmt, welche ein be- 
stimmtes blatt ans politischen gründen besizt. 



109 

ich habe nicht nötig bei irgend wem, der mich kennt, 
mich gegen den Vorwurf der subjectivität und der Ungerech- 
tigkeit zu verantworten. 

ich wünschte aber nicht bloß für die zu urteilen, welche 
mich kennen, sondern auch für die, welche mich nicht kennen, 
weil mir am herzen lag, nicht meine Verdienste, welche ich 
nach ausweis meiner Studien 209 und sonstiger äußerungen 
auf diesem gebiete nicht für sehr groß halte, in das licht zu 
stellen, sondern — nicht um meinet-, sondern um des gan* 
zen willen — über die art, wie in Deutschland von den 
condottieri und deren gefolgschaft öflfentliche meinung gemacht 
wird, unwiderlegliche aufklärung zu geben, damit — mein 
ganzes wesen ist politisch — Deutschland voü dieser schmach 
und diesem schmuze befreit werde, darum habe ich in den 
armenischen Studien gezält, und mit mühe gQzält, weil die 
zal keinen unmotivierten Widerspruch leidet. 

deshalb verbitte ich mir aber auch, mit derartigen redens- 
arten abgefunden zu werden, wie sie herr Hübschmann be- 
liebt hat, ganz abgesehen davon, daß herr Hübschmann als 
mitbeklagter nach deutschem brauche und rechte überhaupt 
nicht befugt war, ein urteil auch nur in phrasenform abzu- 
geben, und abgesehen davon, daß es bisher noch nicht üblich 
gewesen ist, schtiler — und auch compilatoren sind schüler, 
nur unehrliche schüler — irer lerer arbeiten öffentlich kriti- 
sieren zu lassen, nach deutschem rechte wird ein mann von 
seines gleichen, seinen pairs, gerichtet, nicht aber von per- 
sonen, welche dadurch, daß sie mit fiiegenhafter ausdauer — 
ein Semitengott heißt sehr richtig Beelzebub — fünf, zehn, 
zwanzig mal im jare in einer Zeitschrift das wort nemen, sich 
in den ruf von sachverständigkeit zu bringen suchen und den 
vielen Philistern gegenüber auch zu bringen wissen. 

14 

Herr HHübschmann gestattet sich folgende säze 

auch ist Lagarde parteiisch in der beurteilung der eigenen 

und der fremden fehler, der mitforscher wird wegen eines 

leichten oder schweren fehlers mit unerbittlicher strenge 

(doch nicht one freude Lagardes) an den pranger gestellt, 

und es werden die weitgehendsten folgerungen aus diesem 

fehler gezogen: die eignen fehler weiß der Verfasser als 

„schreib- druck- oder gedächtnisfehler" zu entschuldigen« 

vorerst verhüte ich hier ein misverständnis. 

unter den mitforschern wird hoffentlich herr Hübschmann 

nicht seine Vorratskammer FMüller und sich selbst verstehn : 

es wird unten durch herrn Hübschmanns eigne werte und 

die äußerungen des herrn Ascoli erhärtet werden, daß diese 

beiden Schriftsteller nicht mitforscher, sondern plagiatoren 

sind, sodann erkläre ich ausdrücklich, daß ich comparative 



110 

von dem schlage der herren FMflller iind HHttbschinaiin al- 
lerdings mit nnerbittlicber strenge bebandele, und alle änli- 
chen subjecte auch in zuknnft ebenso behandeln werde, sint 
nt non sunt ant non sint. ich sehe es nicht als einen vorzng 
fttr die Universitäten Wien und Straßburg an, daß die herren 
FMüller und HHübschmann an inen, ich sehe es nicht als einen 
vor/ug fttr Oesterreich und Deutschland an, daß derartige ge- 
lehrte überhaupt irgendwo eine stelle gefunden haben, und 
wttnsche durchaus das in die höhe kommen änlicher leute 
hintanzu halten : dies geschieht aber am zuverlässigsten, wenn 
frei heraus ein urteil ttber ires gleichen abgegeben wird. 

damit herr HHttbschmann sehe, wie ich die fehler ver- 
dienter und anständiger männer behandle, will ich ihm einige 
beispiele vorfttren. 

herr HLFIeischer sagt in herrn JLevys anderem wörter- 
bnche I 367 zu „«"^p^a oder «-^p^ia** „ursprttnglich persi- 
sches xu^k-ärd trocknes mehl ^. one Fleischer zu 

nennen erwidere ich darauf Semitica I 41 „ist, wie Dozy . . . 
gezeigt, xu&kär mit madhün synonym, so hätte der versuch 
Xu6kär aus xu&k trocken und ärd mehl abzuleiten, fUglich 
unterbleiben dürfen: madhün und xui&kär heißt das mehl, 
welches von angenäßtem kome gemalen wird^. ich hätte 
dazu Lanes manners and customs^ II 223' anftlren sollen. 

ich habe p-)im schon 1870 richtig erklärt, und das blatt, 
auf dem es geschehen, an herrn Fleischer geschickt nichts 
destoweniger lieferte dieser herr im andern — wäre es der 
lezte I — Levy 1 432 eine ableitung des wortes von ganhara 
SS etwas gauhar-artiges d h glänzendes, prächtiges, welche 
selbst sicher nicht gauhar-artig ist. Semitica I 57 wird herr 
Fleischer trozdem gar nicht genannt 

herr HLFIeischer hat zu Levy I 560 «^tzni ifttr arabi- 
sches wisäx erklärt, ich habe Semitica I 62 one Fleischer 
zu nennen das persische war&ak neben jenes ^vsii gesezt 

herr Nöldeke hat ZDMG XXIX 650 ttber y:!-)^, welches 
das armenische botigin ist, gesagt „die bei Payne-Smith ge- 
gebene Zusammenstellung mit i^in ... /}t;<r(ro^, an dessen se- 
mitische abknnft kaum zu denken, läßt sich sehr wol hören^. 
ich habe Semitica I 52— 56 die namen Nöldeke und PSmith 
gar nicht genannt, nur ZDMG XXIX 650, absichtlich one nähe- 
res eingehn, citiert: beiläufig trage ich hier zu meinem artikel 
die citate EMeyer geschichte der botanik II 364 IV 233 Sprenger 
Muhammad II 340^ Zeitschrift fUr historische theologie XXX 
499' Blau Sprachdenkmäler 225' 234"^ Pott BVS VI 320 nach. 

ich wende mich nun zu dem vorwürfe des herrn HHübsch- 
mann, daß ich in den Studien meine eignen alten fehler be- 
schönige. 

was zunächst die schreib-, druck- and gedächtnisfehler 



111 

anlangt, mit denen ich mich in unziemlicher weise entschul- 
digen soll^ so habe ich mich in § 1019 1855 1928 2318 ge- 
neigt erwiesen, eine entschnldigung auch den herren Win- 
dischmann, Patkanoff und FMüiler zu gute kommen zu lassen. 

ich hoffe in der folgenden liste nichts übersehen zu ha- 
ben: absichtlich ausgelassen habe ich nichts. 

drnckfehler habe ich in meinen altern Schriften vier mal 
angenommen: § 69 510 1760 1854. 

69 „am roh La 13, 19 druckfehler, wie die zeile selbst 
zeigt^. denn wenn dort armenisches ^am als ans persischem 
Xäm roh entlehnt angezogen wird, erhellt, daß ich wußte daß 
roh auf armenisch nicht am heißt. 

510 „verdruckt persisch u??3ia Lu 750" statt «5»i«a. 
1760 „Bz 359, 198 durch druckfehler otilö** statt oült 
1854 „paraberottöitin [druckfehler cpa-] Bz 360, 212. da 
dort die Vokabeln alphabetisch geordnet sind, und jenes 9a- 
raberoüSittn mitten unter Wörtern steht, welche mit p an- 
heben, ist für jeden andern als herrn H Hübschmann erhärtet^ 
daß wir es in der tat mit einem druckfehler zu tun haben, 
zum Überflüsse ist Ba 48, 34 in § 1854 citiert, wo richtig 
pa-, nicht cpa- gedruckt ist. 

Lu und Bz, in denen §51017601854 druckfehler anne- 
men, sind anerkanntermaßen von correctoren, nicht vom Ver- 
fasser, corrigiert, der nur Eine lezte revision gesehen hat, also 
ist es höchst glaublich, daß sich hier wirklich druckfehler, 
nicht fehler des autors, finden, zumal in so alltäglichen Wör- 
tern wie gäwem6§ büffel und oült kamel. 

schreib[ej- oder druckfehler werden § 576 935 1779 2301 
voransgesezt, ein druck- oder schreibefehler wird es in § 732. 

576 statt handhabe, griff ist in Lu — wie schon be- 
merkt, ein werk, welches CSeelieb, nicht ich, durch die presse 
gefttrt hat — handgriff gedruckt, was La (der sonst das rich- 
tige gibt) nachsagt, es handelt sich um das alltägliche dastak. 

732 Pärganya für Parganya in Lu. da dort erkin mit 
Parganya zusammengebracht wird, also ein wort, dessen erste 
sylbe einen kurzen vocal hat, ist mir glaublich, daß hier ein 
versehen des sezers oder correctors vorliegt 

935 «3ny-)iD für N3:>nmD allerdings in syrischer schrift. 
1779 nama^ für «nama^ in syrischer schrift in Lu. 
2301 cpolowat in Lu kehrt auch, wie ich erst heute be- 
denke, im register wieder, dadurch ist erwiesen, daß folowat 
für polowat kein schreibe- oder druckfehler, sondern ein wirk- 
licher fehler ist, falls nicht Rivola mir das wort geliefert hat, 
den ich in Göttingen nicht einsehen kann. 

bleiben die gedächtnisfebler in § 755 986 1045, also 
fehler, welche ich als fehler anerkenne, der erste von inen 
ist in den corrigendis des werkchens angegeben, in weldiem 



' 



112 

icb ihn gemacht: ich hatte (im jare 1848) ein osethisches 
mit einem armenischen worte verwechselt, der zweite — 
kendel für keldel — wird damit entschuldigt, daß der Ver- 
fasser ^damals von litterarischen hilfsmitteln sehr entblößt^ 
war. der dritte — Qarat — heißt ^gedächtnisfehler eines one 
hilfsmittel arbeitenden". 

herr HHübschmann hat natürlich als junger mann keine 
Vorstellung davon, wie früher preußische bibliotbeken verwal- 
tet wurden, icb habe zu Berlin als Student und nachmals 
als collaborator durch die gunst der Unterbeamten, in Halle 
als Student und docent durch das wolwollen Bernhardys vieles 
erhalten was andern versagt war : Wörterbücher waren mir un- 
zugänglich, wenn ich nicht die Vorlesungen versäumen wollte 
oder meine lectionen versäumen konnte, da Wörterbücher nicht 
verliehen wurden, und die lesezimmer — falls sie überhaupt 
vorhanden waren: Goettingen hat noch heut zu tage kei- 
nes — nur kurze zeit offen standen, auch Zeitschriften be- 
kam man nicht zu sehen, meine hilfsmittel für das armeni- 
sche waren Rivola aus der berliner Universitätsbibliothek, 
LaCrozes mir aus Leiden mitgeteiltes manuscript, und erst 
ziemlich spät — ich weiß nicht mehr seit wann — Ciakciak^ 
welchen ich von dem berliner buchhändler Kampffmeyer als 
honorar für katalogisierung einer partie orientalischer bücher 
empfangen habe. 

über die bibliotbeksnöte habe ich öfter öffentlich geklagt 
in meinem Psalterium iuxta Hebraeos Hieronymi viii sind die 
stellen angezeigt, wo es geschah, da die grünen balbgötter 
von 1879 nicht wissen, was wir männer, falls wir nicht lakaien 
werden wollten, auszustehn gehabt haben, seze ich einen er- 
laß des Staatsministers von Bethmann-Hollweg an mich her, 
7195 U vom 30 April 1859. ich mache darauf aufmerksam, 
daß es sechs und einen halben monat zeit erfordert hat, auf 
mein gesuch überhaupt eine antwort zu stände zu bringen: 
es war ja eben Granius Licinianus auf dem tapete gewesen, 
und Bunsen hatte auf einem essen, welches er Lepsius, Abe- 
ken, ich denke Gerhardt, und mi^* im hotel d'Angleterre gab, 
die gutgemeinte Unvorsichtigkeit begangen, in einer eignen 
rede zu erklären, daß alles, was ich in dieser sache habe 
drucken lassen, auf der lautersten warheit beruhe, das mußte 
ich selbstverständlich bei Pertz ausbaden. 

Unter bezugname auf Ihr gesuch in der eingäbe vom 15 
October vorigen jares will ich Inen die benuzung der hie- 
sigen königlichen bibliothek in dem Inen durch die Ver- 
fügung vom 6 Juli 1855 bewilligten maße weiter auf die 
dauer von zwei jaren gestatten, von diesem beschlusse ist 
der k Oberbibliothekar, geheime regierungsrat dr Pertz in 
kenntnis gesezt. 



auf ein gesucb vom 9 Mai 1863 wurde idi wiitUcb schon 
am 16 Juni beschieden: ieb durfte aucb weiterbin das zeit- 
scbriftenzimmer betreten und orientalisebe bandsebriften in 
meiner wonung benuzen : in betreflf anderer wertvoller werke 
— aller folianten, so wollte es die bibliotbeksordnung — 
batte berr Pertz von fall zu fall zu entscbeiden : eine einricb- 
tung, welcbe bei dem bekannten Charakter des mannes nicht ge- 
rade annemlicbkeiten im gefolge batte. man erwäge was ich 
1859, was 1863 schon geleistet — meine syrischen texte 
waren 1863 alle gedruckt — , erinnere sich, daß ich jare 
lang nicht allein am gymnasium, sondern auch an mädchen- 
schulen unterrichtete, und glaube mir, daß ich ganze Seme- 
ster hindurch tatsächlich nur Eine stunde in der woche frei 
batte, in der ich die königliche bibliotbek besuchen konnte, 
da ich zu jeder andern zeit, in welcher die doch wol eigent- 
lich fttr mich mit bestimmte Sammlung für das publicum offen 
stand, im dienste war. 

und danach kommt ein Httbschmann, und kommen leute 
änlichen Schlages, berümte leute in unserm zu schänden be- 
wirtschafteten Deutschland, und machen glossen, wenn ich 
mich auf rund 7850 quartzeilen wegen dreier mehr als ein 
vierteljarhundert zurückliegenden versehen mit einem gedäcfat- 
nisfehler entschuldige! 



ich gebe jezt die paragraphen meiner armenischen Stu- 
dien auf die über mich selbst gefällten urteile der reihe nach 
durch. 

42 154 435 552 (980) 1105 1183 1358 1409 1435 1498 

2064 falsch 
105 faselt von .... zerrt heran 

290 in folge einer Verwechselung des .... ^5>bp mit n»Vp 
362 unter verkennung der praeposition und unrichtiger 

vergleichung russischer Wörter 
488 ein grobes versehen 
495 dummes zeug 
519 gewiß unricbtig 
610 töricht 

639 eine alberne ableitung 
689 ganz töricht 

730 fllgt neue dummheiten hinzu 
746 natürlich eine dummheit 
788 klägliche etymologie .... dumm 
986 ein böser fehler 
1027 grundtöricht 
1130 ein grober fehler 
1173 sebnizer 

n 8 



114 

1179 in folge seiner grille 

1183 ein neuer fehler 

1192 töricht 

1224 albern 

1228 onglücklicher yersnch 

1329 abgeschmackt genug 

1398 viel dummes zeug 

1443 mislungener versuch 

1528 faselt 

1576 erfaseltes 

1710 die compositionsform I ! 

182Ö gedankenlos 

1845 gedankenlos 

1857 torheit, fehler [selbst!] 

1886 töricht genug 

1932 ! 

1964 erbärmlich 

1978 wäre besser ungedruckt geblieben 

1980 voreilig 

2183 wo viel dummes zeug 

2277 sehr übler einfall 

2298 kläglich 

2373 von znin und nafiiel hätte auch 1854 nicht die rede 
sein dürfen, 
auch früher schon habe ich immer meine fehler^ wo ich konnte, 
offen eingestanden y ganze bücher und viele bogen umge- 
druckt, wenn mir das zuerst gedruckte nicht gut genug schien, 
da das alles auf meine kosten geschah und geschieht, ich 
bis Ostern 1860 blutarm war, und jezt, wo so viel teure Ver- 
pflichtungen auf mir lasten, nur eben mein auskommen habe, 
so rechne ich mir diese handlungsweise zur ehre an. aus 
den Symmicta I möge man etwa 112, 27 und aus den gesam- 
melten abhandlungen 22, 16—18 vergleichen „mein ganzer 
tiefsinn von 1848 ist nicht das läppchen papier wert, auf dem 
er gedruckt steht*'. 

die oben abgedruckte liste ist so lang, daß kein leser 
meiner Studien, am allerwenigsten ein recensent, im unklaren 
darüber sein darf, wie ich meine alten fehler ansehe: die 
von mir gewälten ausdrücke sind so kräftig, daß jedes mis- 
verstehn meiner gesinnung unmöglich ist: meine kritik an- 
derer ist so wesentlich von der an mir geübten kritik ver- 
schieden, daß jeder begreifen kann, daß ich einen unterschied 
zu machen beabsichtigt habe, wenn nun ein mann, der das 
geleistet hat und das ist, was ich geleistet habe und was ich 
bin, in diesen ausdrücken öffentlich über sich redet, dann 
hätte er das recht andere, und vor allem die FMüUer und 
HHttbschmann noch ganz anders zu kritisieren als er getan hat. 



115 

nach dem allen bin ich befngt, die oben angefttrten säze 
des herrD HHttbecbmann fUr eine niederträchtige verleamdang 
zn erklären, dies urteil wird so lange bestand haben, bis 
herr HHUbscbmann Öffentlich in der ihm gebärenden faescbei- 
denbeit sein unrecht eingestanden und abgebeten haben wird. 
ansdrUckliche, öETentliche abbitte ist Überhaupt in meinen angen 
das einzige mittel unrecht gnt zn machen, und beleidigte zum 
schweigen zu bringen: die materiellen folgen des tinrechta 
werden durch die abbitte allerdings nicht beseitigt, aber das 
gefühl wird gehoben, daß es bei uns nicht nach recht, son- 
dern nach haß und lanne hergeht. 
15 

Gemeinsam ist den herren NOldeke und Hfibschmann 
die abneiguDg gegen das, was sie prioritätsstreitigkeiten zu 
nennen belieben. 

herr Nßldeke hatte in den von ihm besprochenen Semi- 
tica eigentlich keine Veranlassung, seinen fanatismus gegen 
prioritätsstreitigkeiten öffentlich znm ausdrucke zn bringen, 
der ganze erste teil dieser Semitica ist neu: niemand kann 
daran zweifeln, daß das in ihm als neu anseinandergesezte 
mit ausnamen, welche nichts zur sache tun, znm ersten male 
in die iJfTentlichkeit kam, im zweiten teile tritt HBelands name 
dem leser öfter entgegen; ich hatte 1866 diesen alten gelehr- 
ten in den gesammelten abhandlungen 14ä unbillig beurteilt, 
tuid nannte ihn 1878 wo ich konnte, weil ich wünschte, mein 
früheres unrecht nach kräflen wieder gut zu machen, über- 
haupt sollte dieser zweite teil daran erinnern, daß vor uns 
auch schon leute gelebt haben , und daß die posaunenstöße, 
welche man den auf die erklärnng aramäischer wSrter ans 
dem persischen bezüglichen, nur selten bedeutenden beitragen 
Fleischers und den geradezu unwissenden und unehrlichen, 
nur durch zufall ab und zu das rechte treffenden Sehreibereien 
des rabbiner Perles in jüdischen und judenzenden Zeitschrif- 
ten widmet, auch für ältere erklingen müßten, falls man über- 
haupt um lappalien blasen lassen will. SymmictaI77,21 ff. 

daß herr Nöldeke einen in ihm selbst liegenden grnnd 
haben könnte, sogenannte prioritätsstreitigkeiten ungern zn 
sehen, fiel niemandem ein. herr NOldeke kann recht vieles 
gute one hülfe und one Vorgänger leisten : sein ruf war durch- 
aus rein: niemand dachte 1878 daran, daß er das was er 
andern dankt, sich zuschreiben werde. 

in den armenischen Studien bandelt es sieb 
am Priorität, wenn auch in einem sinne, welchen v 
den beiden kritikern klar legen werde, herr E 
nach dem Vorworte zur geschichte des Qoran vi 
des herm NOldeke. auch berr FMüller empfieng in 
matik der neusyriscbcD spräche (18Ö8) 413 von her 



^ 



116 

den titel freund, ebenso geehrt wird wol berr AWeber sein, 
und berr Nöldeke ist es gewesen, welcber berrn Httbscbmann 
nacb Straßbarg bat berufen lassen, da nun berr Httbscbmann 
in den armeniseben Studien eine recbt kläglicbe rolle spielt, 
und die berren RGoscbe, FMttller und A Weber ibm dabei 
sebr ausgibig belfen, so wird berr Nöldeke an die ibm nacb- 
weislicb seit dem September 1877 bekannten armeniseben 
Studien gedaebt baben, als er an die Semitica äußerungen 
ttber Prioritätsstreitigkeiten anknüpfte. 

berr Hübsebmann freilieb bat alle Veranlassung prioritäts- 
streitigkeiten abbold zu sein. 

es ist ibm in den armeniseben Studien ziffermäßig nacb- 
gewiesen — ieb sage: nachgewiesen — worden, daß er in 
seinen Schriften alle vergleicbungen armenischer Vokabeln mit 
den Vokabeln anderer sprachen mit ausname von dreizehn ab- 
geschrieben bat. er fUlscbt, wenn er so tut, als habe man 
ibm vorgeworfen sie von mir abgeschrieben zu haben : in den 
Studien 205/206 208 ist ausdrücklich gesagt, daß die quellCi 
aus welcber berr Httbscbmann unmittelbar schöpfte, die auf- 
säze des berrn FMülIer waren, berr Hübschmann scheint 
das ziemlich klare Deutsch nicht zu verstehn, das ich schreibe, 
oder aber es nicht verstehn zu wollen. 

für das übrige genügt es einige säze des berrn GJAscoli 
berzusezen. berr Ascoli ist senatore del regno dltalia, also 
vermutlich ein bereits reiferer mann, und schon seines ranges 
wegen gewont mit vorsieht zu sprechen, sein bitterer hon 
ist vom ekel diktiert, und verständlicher, jedenfalls wirksa- 
mer, als selbst ein grobes wort, also man liest in OJAscolis 
studj critici 1877 II 26 nach meiner vor längerer zeit gefer- 
tigten abschrift folgendes: 

L'Hübschmann pubblica due Articoli nel XXIII vol. della 
Zeitschrift del Kuhn .... nel primo de' quali, non tace di 
codeste mie dimostrazioni e le loda, senza perö che il let- 
tore riesca a veder bene quanto sia il profitto ch'egli ne 
trae; e nelP altro, che appare affatto disgiunto dal primo, 
espone bellamente la teoria, e descrive i modi pei quali 
la scoverta riesce, e ik gli esempj, senza dire in alcun 
modo che egli in effetto mi deve .... ogni cosa. Ora io 
non intendo di sollevare alcun dubbio circa la delicatezza 
del sign. Hübschmann, come non intendo negare il giusto 
merito alla sua elaborazione intelligente. Sono anzi con- 
vinto, che in tutto ciö non v'abbia nuUa che faccia torto 
al suo carattere; e lo strano caso puö forse non da altro 
dipendere che da qualcbe ommissione o trasposizione della 
stampa. K6 alcun periculo puö correre questa mia pro* 
prietä, che da tanti anni mi sono assicurato e con la stampa 
e coli' insegnamento. 



117 

das laatetzu deatschnach der ttbertragong von Merzdorf und 
Mangold (Weimar 1878) xx so: 
jedenfalls findet meine [Ascolis] lere unter seinen [Ficks] 
landsleuten schon solchen gefallen, daß sie bereits vergessen 
haben, woher sie kommt wenigstens ist folgender sonder- 
bare fall vorgekommen. Hübschmann veröffentlicht zwei 
aufsäze in Kfuhns] z[eitschrift] XXIII ,,über die Stellung des 
armenischen im kreise der indogfermanischen] spr[achen]^ 
5—49 -g^ gh^ im sanskrit und iranischen" 38 1 10 0, Ber- 
lin 1876. im ersten derselben erwänt er meine beweisftt- 
rungen, und lobt sie, one daß jedoch der leser recht im 
Stande wäre zu sehen, einen wie großen nuzen er daraus 
zieht: und im zweiten, der vom ersten gänzlich getrennt 
erscheint, sezt er die theorie schön auseinander, beschreibt 
die art, wie die entdeckung gelang, one irgendwie zu sa- 
gen, daß er mir in der tat — edles verdankt nun möchte 
ich durchaus keinen zweifei an der delicatesse des herrn 
Hübschmann aussprechen, oder seiner verständigen arbeit 
die gerechte anerkennung versagen, ich bin vielmehr über- 
zeugt, daß in alledem nichts ist, was seinem Charakter Un- 
ehre machte, und der sonderbare fall beruht vielleicht einzig 
und allein auf einer auslassung oder umsezung des druckers. 
auch kann dies mein eigentum, das ich mir seit so vielen 
jaren durch den druck und den mündlichen vertrag gesi- 
chert habe, in keinerlei gefar kommen, 
wenn man derartige liebenswürdigkeiten und die famose 
zal dreizehn aus meinen armenischen Studien auf sich sizen 
lassen muß, ist man allerdings entschuldigt, wenn man prio- 
ritätsstreitigkeiten verabscheut 

am 1 Juli 1875 wurde in der königlichen akademie der 
Wissenschaften zu Berlin verkündigt, daß die herren BLepsius, 
AKuhn, Ebel, Steinthal und AWeber als Verwalter der Bopp- 
stiftung die herren RPischel und HHübsehmann mit Stipendien 
begabt: zwei sicher höchst ungleichwertige Stipendiaten, herrn 
Hübschmanns buch zur casuslehre, welches neben seiner mir 
erst spät bekannt gewordenen promotionsschrift zu dieser 
unterstüzung veranlassung gegeben haben kann, ist allein 
schon dadurch charakterisiert, daß sein Verfasser 332 einen 
von dem von ihm verehrten wiener akademiker FMüller ent- 
worfenen Stammbaum der eranischen sprachen mit bewun- 
derung mitteilt, zu dessen aufzeichnung nichts gehört hatte 
als ein zimmermannsbleistift und so viel Unverschämtheit, als 
einen von der clique verhätschelten schriftsteiler in den stand 
sezt, öffentlich über dinge mitzusprechen, von denen nicht 
allein er nichts versteht, sondern über welche zur zeit niemand 
als ein ganz kläglicher dilettant sich eine meinung zutraut 
als ende August 1877 herr HHübsehmann Ordinarius in 



118 

Straßbarg geworden war^ erklang in denzeitnngen ein paean 
darüber, daß nun auch jemand in der weit sei, der das ar- 
menische in den kreis linguistischer betrachtang gezogen 
habe, beschämend genug für den Sänger dieses paean miäte 
es sein, daß zu derselben zeit, in welcher er dichtete, von 
mir nachgewiesen worden war — vergleiche auch Ascolis so 
eben abgedruckte äußerung — , daß der gefeierte jttngling 
kein anderes eigentum in Armenien besaß, als 13 etymolo- 
gien. ich habe aber — und dafür bin ich dankbar — durch 
den Vorfall gelernt, daß, wie man durch eine kugel en 
ricochet sein leben verlieren, so durch einen Zeitungsartikel 
enricochetzu einer anerkennung der eigenen leistung kommen 
kann: denn mein viaFMüller angefreundetes, 1851 und 1855 
so tief verachtetes eigentum war es, um dessen willen herr 
Hübschmann angesungen wurde. 

desTacitus odisse qnos laeseris ist noch heute in kraft: 
und verlezt bin ich seit 1851 von den auf dem linguistischen 

febiete das wort fürenden oft genug worden, um auf iren 
aß zälen zu müssen, ebenso ist es nicht neu, daß ein 
weltkind, wenn es auf etwas recht dummem ertappt wird, 
sich an dem rächt, der seine Unfähigkeit an das licht ge- 
zogen hat: kein wunder also, daß die armenischen Studien, 
welche nach dem urteile unbefangener leser an objectivität 
nichts zu wünschen lassen, also, wenn man es mit hominibus 
bonae voluntatis zu tun gehabt hätte, sehr leicht hätten be- 
nuzt werden können, alte, schwere Verschuldung durch ein 
offnes bekenntnis und eine ehrliche abbitte aus der weit zu 
schaffen, im auftrage der früher tadelnden, und zwar mit 
dem in diesen kreisen üblichen takte von dem zu solchem 
geschäfte ungeeignetsten, öffentlich verleumdet worden sind, 
nachdem sich das totschweigen als nicht ausreichend erwie- 
sen hatte. 

ich stelle fest, daß in der sache Lagarde versus Hübsch- 
mann, wie in allen andern, welche modernen menschen in 
die bände fallen, von der regierenden faction mit zweierlei 
maß gemessen wird. 

mir ist 1851 von herm Spiegel und 1855 von herm 
AWeber, wenn auch nicht mit ganz ausdrücklichen werten, 
aber doch hinlänglich deutlich für jedermann , vorgeworfen 
worden, daß meine auf eranische philologie bezüglichen ver- 
suche aus älteren werken abgeschrieben seien, unter den 
von meinen Vorgängern Petermann und Windischmann be- 
handelten 104 -|- 61 armenischen Vokabeln befanden sich 
ja auch die zalwörter und änliches zeug, was ich so ge- 
wiß den beiden gestolen hatte, wie ich aus Scheller ge- 
stolen habe, daß et und bedeutet, selbst ein buch, welches 
ich nach ausweis der akten erst am 21 November 1851| 



119 

ein halbes jar nach ausgäbe meiner schrift , ans Berlin ent- 
lehnt hatte, sollte ich danklos bennzt haben, es ist mir 
amtlich schriftlich gesagt worden, daß ich sogar in hin- 
sieht auf gewissenhafte arbeit manches vermissen lasse: es 
ist mir dies mündlich amtlich dahin erläutert worden, daß 
es mir als einem plagiator an der nötigen sittlichen Zuver- 
lässigkeit fehle — mit rürender folgerichtigkeit des denkens 
ließ man mich gleichwol lerer der jugend werden — : ein sehr 
gerechtes, der wol wollenden männer Roediger und Pott und 
einer auf dem wege zur Unfehlbarkeit wandelnden regierung 
würdiges urteil, das aber auf jeden fall beweist, daß die 
herren Boediger und Pott und die preußische regierung über 
litterarischen diebstal ganz strenge grundsäze hegten. 

herr ThBenfey hat 1877 in den nachrichten von der 
k gesellschaft der Wissenschaften zu Goettingen 66 — 72 eine 
„warung seines rechts" veröflfentlicht, welche auf einen 1846 
in nummer 85 der göttinger gelehrten anzeigen gedruckten 
gleich zielenden aufsaz zurückgreift es ist mir nicht bekannt 
geworden, daß die herren Nöldeke und Hübschmann, oder 
daß irgend sonst ein moderner mensch herrn Benfey oder sonst 
einem manne der herrschenden partei die befugnis bestritten 
hat, sein recht zu waren, unter umständen, wie gegen RWest- 
phal, hat man diese befugnis in der herbsten weise ausgebeutet. 

wenn aber jemand , der nicht zur gefolgschafk des Übe- 
ralismns gehört, das tut, was die liberalen den irigen zu tun 
frei gestatten Y dann erscheint hönisches oder sittlich entrü- 
stetes bedenken auf den liberalen gesichtern. ja, bauer, das 
ist ganz was anders! 

dieselben ehrenwerten männer, welche 1855 einen unab- 
hängigen anfänger — das eigenschaftswort ist hier so wichtig 
wie das hauptwort — als plagiator, als sittlich unzuverlässig 
in den kot getreten und aus den bauen seines lebens hinausge- 
worfen haben, eben diese finden 1879 und lassen ire mund- 
stücke finden, daß man jenen gemishandelten nicht-bedienten 
in aller form habe bestelen dürfen : mehr noch, sie erheben zu 
gunsten irer trossbuben die principienfrage : jezt gilt mit ei- 
nem male nur die tatsache, gleichviel wer sie gefunden : jezt 
ist nicht mehr die rede von sittlicher unzuverlässigkeit: jezt 
wird man für die kleinigkeiten, welche im jare 1854 nicht 
allein zu schlecht waren, um dem, der sie zusammengescharrt, 
irgend welche existenz zu schaffen, sondern die geradezu als 
grund angefürt wurden, um dessen willen man ihm eine exi- 
stenz verweigerte, man wird fUr sie mitglied einer akademie 
und ordentlicher professor. man wird jenes troz der in mei- 
nen armenischen Studien 203 204 verzeichneten fehler, welche 
hätten erwiesen haben müssen, daß man selbstständig etwas 
zn leisten außer stände war: trozdem man nicht einmal das 



120 

zalwort vier im armeniscben anders als ans dem wörterbnehe 
kannte: man wird dieses, trozdem man einen FMüller für 
sachverständig zn halten sieh unwissend und nrteilslos ge- 
zeigt hatte, da zweifle einer noch daran, daß die weit fort- 
schreitet, sehr tut sie es, es fragt sich nnr, wohin? 

die hier passenden stellen Proverb 20, 1 1 Deuteron 25, 
13 14 habe ich schon in den armenischen Studien 205 ange- 
fort, auf einer zurückgezogenen, aber herm Weber für die 
indischen streifen II 435 gleichwol zugänglich gewesenen 
Seite meiner gesammelten abhandlungen , 247, habe ich das- 
selbe anders ausgedrückt: -{-s. — a = 0, das heißt eine 
moral für die freunde und eine für die feinde haben ist un- 
moralisch. 

man erlaubt sich sogar andeutungen, daß der gehaßte 
gegner selbst Prioritätsansprüchen verfallen sei, was gewiß 
nicht beweist, daß man Prioritätsstreitigkeiten wirklich im 
principe abgeneigt ist. andeutungen, sage ich: denn wenn 
man sich mehr herausgenommen hätte als was man hinter- 
drein als misverstanden ableugnen kann, würde ich mich doch 
erinnern ein landsmann Gözens von Berlichingen zu sein. 

in der einleitung zu meinen anmerkungen zur griechischen 
übersezung der proverbien habe ich 1863 den beweis erbracht, 
daß alle handschriflen des jüdischen canons auf einen einzigen 
archetypus zurückgehn. zuerst war die liebe zunft von der 
behauptung und von dem beweise gleichmäßig verblüflft. noch 
1869 versah herrn Nöldekes großer freund AGeiger in seiner 
jüdischen Zeitschrift VII 312, wo er auf veranlassung des 
herm Nöldeke einige meiner bücher besprach, meine these nur 
mit zwei ausrufungszeichen, „one daß wir weiter ein wort der 
beurteilung hinzufügen wollen", aber so gut wie Onno EIopps 
ansieht über die Urheber des brandes von Magdeburg sich 
durchgearbeitet hat, und jezt etwa in der deutschen biographie 
VI 554 one Klopps namen vorgetragen wird, ebensogut wird 
troz HHupfeld, AG^iger und genossen auch iene meine these 
jezt allgemein als richtig anerkannt, und über ire tragweite 
werden wenige im unklaren sein, da tritt dann herr N5l- 
deke in Hilgenfelds Zeitschrift für wissenschaftliche theologie 
1873, 445 mit folgenden, an HStracks mich totschweigende 
prolegomena anknüpfenden säzen an: 
in neuerer zeit ist man aber mit recht noch weiter ge- 
gangen, und meines Wissens hat zuerst Lagarde die ansieht 
öffentlich ausgesprochen, daß alle unsere exemplare aus 
einem einzigen stammen (anmerkungen zur griech über- 
sezung der proverbien s 1 f). er beruft sich dabei auf die 
Übereinstimmung aller hinsichtlich der s g puncta extraor- 
dinaria, in denen er tilgungszeiehen erkennt, und andere 
äußerlichkeiten : seine argumente dürften sebwerlieb zu wi- 



121 

derlegen sein, ich darf hier wol erwänen , daß mir schon 
kurz vor dem erscheinen von Lagardes schrift Olshausen 
mündlich eine ansieht von der abkunft aller unsrer ab- 
schriften aus einer einzigen aussprach, und zwar nicht etwa 
einer ausgesucht vortrefflichen oder, sei es tendenziös, sei 
es kritisch, bearbeiteten, sondern irgend einer beliebigen, 
die gerade zur hand war : für die Veranstalter dieser ein- 
richtung hielt er die Pharisäer, ich zweifle schon lange 
nicht mehr daran, daß dies alles richtig ist: ich glaube 
auch, daß es sich nachweisen läßt, daß die bestimmung 
eines einzigen exemplars (das aus mereren bänden besteben 
mochte) als des maßgebenden etwa um die zeit von Christi 
geburt fällt, die rabbinen des 2 jarhunderts n Ghr haben 
keine erinnerung mehr davon, was die puncta extraordi- 
naria, die literae suspensae usw bedeuten: jener text da- 
mals muß also schon ziemlich lange bestanden haben« 
in ZDMG XXXII 591 lautet der ausdruck des herrn Nöldeke 
schon bestimmter. Olshausen erscheint an erster stelle und 
als Vorgänger Wellhausens, was er one frage nicht war, da 
er sich öffentlich über den punkt nie geäußert hatte, 
nach Olshausens und Lagardes Vorgang legt auch Well- 
hausennachdruck darauf, daß alle jüdischen handschriften des 
alten testaments auf einen einzigen archetypus zurückgehn. 
es ist nie meine art gewesen, den Umgang von vorgesezten 
zu suchen : ich bin, als ich noch lerer am Werderschen gym- 
nasium war, einige male mit herrn geheimen regierungsrat 
Olshausen zusammengekommen, one mit ihm in verkehr zn 
stehn. daß herr Olshausen als vortragender rat im Unter- 
richtsministerium mich, den von der halleschen facultät 1860 
gewünschten, nicht zu Roedigers nachfolger ernennen ließ, 
und nach einigen Verhandlungen mit FDieterici herrn RGosche 
in die mir gebürende stelle schickte, das beurteilte ich so 
hart (der weitere verlauf der dinge dürfte mein urteil be- 
stätigt haben), daß ich herrn Olshausen damals zu sehen ge- 
flissentlich vermied, von herrn Olshausen habe ich also, wie 
nicht gesagt, aber zu denken gegeben wird, jene these nicht, 
ich habe später, ich kann nicht sagen, wann, in Goettingen, 
als ich mit Olshausen in recht freundliche beziehungen getreten 
war, mit ihm eine von ihm angefangene Unterredung über 
den archetypus des alten testaments gehabt, welche von mei- 
nem jezt in den Symmicta I 50, 10 wieder abgedruckten 
saze ausgieng, und habe so erfaren, daß er — und das ist 
etwas ganz von meiner auseinandersezung verschiedenes — 
durch den befund in Kennicotts ausgäbe, nicht aber durch 
meine gründe, auf die öffentlich nicht ausgesprochene ansieht 
gefürt worden ist, welche ich 1863 vorgetragen habe. 

ich habe Semitica I 30 bei Isaias 17, 2 na^ha^ "^^n» in 



122 

*i5> ■•i:^ Ti^iy geäudert, uur zum teile nach dem alten Grie- 
chen, "dazu bemerkt herr Nöldeke ZDMG XXXII 401 
an '^y^y vers2 haben auch schon andre anstoß genommen^ 
und aufdie nach den LXX gemachte Verbesserung ny •'*ia> rmy 
ist Lagarde wol auch kaum zuerst gekommen, 
ein andrer als herr Nöldeke würde die „andren^ genannt, 
und das „kaum zuerst^ durch eine bestimmte angäbe ersezt 
haben, seinem zwecke diente es, eine Insinuation von sich zu 
geben, ich finde bei Knobel-Diestel 146 Nägelsbach 202 
Delitzsch» 214 Ewald^ I 361 362 Hitzig 201 (der wegen der 
einsieht von mir belobt wird, daß na^-^y ein gebrochner plnral 
ist) Gesenius thesaurus 1074 nichts, was den herrn Nöldeke 
zu dieser Insinuation berechtigte: nur aus den so eben in 
meinen besiz gelangenden supplementa meines Vorgängers 
IDMichaelis ersehe ich, daßVitringa und nach ihm Michaelis 
an die Stadt Aroer zu denken verboten haben, daß ich IDMi- 
chaelis absichtlich uncitiert gelassen habe, wird herr Nöldeke, 
der meine abhandlungen kennt, wol selbst nicht glauben, 
vgl auch Michaelis orientalische und exegetische bibliothek 
XIV anhang 19. 

jedenfalls steht durch solche zarten andeutungen fest, daß 
unter umständen auch herr Nöldeke über sogenannte priori- 
tätsstreitigkeiten anders zu urteilen bereit und geneigt ist 
als es jezt scheint, wo sich diese Prioritätsstreitigkeiten gegen 
seine freunde wenden. 



123 



Man liest in meinen armenischen Studien an einer nicht 
leicht zu übersehenden stelle, zwischen dem druckfehlerver- 
zeichnisse und der liste der Ton mir behandelten bactrischen 
Wörter, 209, folgendes: 
es versteht sich von selbst, soll aber auch ausdrücklich an- 
gemerkt werden, daß ich jeden zu begründenden Prioritäts- 
anspruch von vorne herein zugebe: wer die selten 227 — 
231 der Symmicta durchsieht, und weiß, unter wie viel 
opfern und mühen das dort verzeichnete zu stände gekom- 
men ist, wird mir die einsieht zutrauen, daß ich auf die 
erkenntnis einer armenischen vocabel nicht zu viel gewicht 
zu legen nötig habe: wertvoll ist in meinen äugen außer 
der gesammtanschauang nur das mir über Ameretät Haur- 
vatat Miöaotta Vereöragna Qpenta ärraaiti Wabewahe jjöni 
gelungene und das, was etwa diesen combinationen sich 
nahe ordnet, wie § 1115 1339 1347 1579 1911 333499 usw. 
herr Hübschmann hatte über meine armenischen Studien zu 
sehreiben beschlossen, nicht weil er ein warheitsgetreues bild 
von meiner arbeit zu zeichnen wünschte, sondern weil er 
sich und seine stegreifgesellen und lober an mir rächen wollte, 
er übergeht daher das, worauf ich wert zu legen erklärt hatte, 
mit völligem stillschweigen, und redet von dem, was ich als 
ganz nebensächlich behandelt hatte, als wäre es für mich die 
bauptsache: wie er^ obwol das angezeigte buch geflissentlich 
eine äußerung über diese dinge herausfordert, FrMülIers 
plagiate und fehler, FSpiegels und AWebers alte urteile über 
mich und meine arbeit wie AWebers fälschung (armenische 
Studien 202) und dieser „maßgebenden" kritiker für eben 
diese arbeit mit dem äugen blicke erblühte bewunderung über- 
geht, in welchem FMüller sie sich angeeignet hatte: wie er 
künstlich vergißt was er mir, einem ihm persönlich ganz un- 
bekannten manne, am 5 Juni 1876 (siehe unten) selbst ge- 
schrieben : wie er verschweigt, daß meine von ihm aufgegra- 
benen alten fehler von mir nie beschönigt worden sind, wie er 
mir sogarparteilichkeitfür mich nachlügt: wie er nichts davon 
sagt, daß jene alten fehler 24 und 30 jare vor der zeit liegen, 
in welcher er sie tadelte, wärend FMüller seine fehler nach 
der zeit gemacht, in welcher ich die wege „durch mein fehlen 
nnd finden^ gewiesen, wärend er sie als mitglied der wiener 



124 

akademie und als ordentlicher professor an der wiener Uni- 
versität gemacht hat. 

herr Htibschmann wird wissen, wer und was ihn veran- 
laßte, 25 monate nach dem erscheinen meiner Studien über 
sie das zu schreiben was er eine kritik derselben nennen 
wird: er wird auch wissen was er seinem publicum bieten 
darf, und was seine gönner gerne hören: er wird schließlich 
wissen, daß seines gleichen zur zeit den litterarischen markt 
beherrscht, und unedel genug ist, sich alles zu erlauben. 

aber den brauch wollen die Deutschen nicht länger dulden, 
welcher jezt auf diesem und dem politischen markte einge- 
rissen ist: das wirkliche Deutschland sieht überhaupt ganz 
anders aus als das, was heute fttr Deutschland ausgegeben 
wird : jeder, der jenes liebt , wird dieses bekämpfen, so ist 
herr Htibschmann zu der ehre gekommen von mir berück- 
sichtigt zu werden, seine person und seine kritiken an sich 
sind mir völlig gleichgültig. 

Daß ich bereits im Januar 1854 über den wert littera- 
rischen eigentums sehr ruhig dachte, zeigen folgende worte 
aus meinem hefte zur Urgeschichte der Armenier, welches 
herrn Hübschmann ja bekannt ist: der große diebstal, welcher 
darin erwänt wird, ist der Lassens an EBurnouf, auf wel- 
chen ich nachher zurückkommen werde, 
ich sagte damals: 
neben die sanscritwörter habe ich nur selten die entspre- 
chenden der bekannten europäischen schwestersprachen ge- 
stellt, einmal weil jeder weiß wo er sie zu suchen hat, und 
dann, weil bei dem Pelagianismus der neueren philologie 
zu befürchten stand, troz einer ausdrücklichen erklämng, 
daß ich keinen anspruch mache auf europäischem gebiete 
neue vergleichungen zu geben, der stillschweigenden aneig- 
nung fremden Verdienstes beschuldigt zu werden, fürt man 
doch jezt über seine comparativen kurzwaren als über lauter 
seligkeits- und rumesgründe förmlich buch : nur ein großer 
diebstal ist von der zunft one obligate sittliche entrüstung 
gelassen worden, weil wer nichts großes besizt, auch nur 
um kleines bestolen werden kann, mithin in seinem codex 
auch nur für den kleinen diebstal Verordnungen braucht 
lautgeseze finden ist dermeister sache, sie anwenden kön- 
nen auch die gesellen, und die sollten nicht mit einander 
rechten über den fund von dingen, welche jeder, der die 
geseze der betreffenden spräche gelernt, auf gleiche weise 
finden muß. so beanspruche ich, daß wo zufällig ein ar- 
menisches wort bereits verglichen war, man mir nicht zu- 
traue die vergleichung abgeschrieben zu haben, 
ich bin nicht so arm, 
schrieb ich 1866 in den gesammelten ahhandlungen 248 aa 



l£5 

einer heim Httbi^ichmann unzugänglichen, seinem gönner^ 
herrn AWeber, für die indischen streifen II 435 zugänglich 
gewesenen stelle 
daß ich das holz, welches arme leute in meinem walde 
sammeln, als ausstehendes activum in die Übersicht meines 
yermögens anfzunemen nötig hätte, bin auch nicht gewont, 
mich für meine leistungen doppelt bezalen zu lassen, und 
finde mich für meine arbeiten durch die arbeiten selbst hin- 
länglich belont. schließlich kommt ja doch alles an den 
tag , und auf jeden tag , an den etwas kommen kann , ist 
bisher noch immer eine nacht gefolgt, so daß eine ewige 
Seele schwerlich lust haben wird, mit der eintagsunsterb- 
lichkeit auf ungeleimtem maschinenpapier sich für abge- 
funden zu erklären, welche der jezige dunkle tag oder ein 
nächster, noch dunklerer, etwa bieten kann, 
einem manne, der 18a4 und 1866 sich so geäußert hat, 
vorzuwerfen daß er 1877 einen ttbertriebenen wert auf sein 
litterarisches eigentum lege, ist recht sonderbar: es bekommen 
es nur leute fertig, deren denkvermögen nicht weit reicht, 
oder die auf bestellung tadeln müssen, jeder verständige 
sieht ein, daß ich andere motive für mein handeln — meine 
werte sind handlungen — haben muß als das, einen kränz 
aus den unsauberen bänden zu erwerben, welche heutzutage 
bei uns kränze austeilen. 

vielleicht verhilft den zornigen gemütern der herren Nöl- 
deke und Hübschmann auch ein in den armenischen Studien 
209 gebrauchter ausdruck zum Verständnisse meiner priori- 
tätsstreitigkeiten. ich habe diese Studien einen beitrag zur 
oulturgeschichte genannt : in der ersten ausgäbe in den Sym- 
micta standen diese werte mit dem genetive „des neunzehnten 
jarhunderts" verbunden sogar auf dem titel der abhandlung. 
nicht meinen wert wollte ich ins licht sezen, sondern den 
unwert, den ethischen unwert, der herren FSpiegel, AWeber, 
IHPetermann , RGosche , FMüUer , AKuhn , ASchleicher, 
HHübschmann, und den ethischen unwert aller derer, welche 
zu den von mir dargelegten Infamien feige den mnnd gehal- 
ten haben, auf diese seite der sache werde ich nachher noch 
zurückkommen. 

Aber was versteht man denn eigentlich unter Prioritäts- 
ansprüchen ? 

es ist bekannt, daß die Norweger in frühen jarhunder- 
ten die ostküste von nordAmerika ganz gut gekannt haben, 
daß die von inen erworbene kenntnis vergessen worden 
ist, und daß erst im Zeitalter der königin Elisabeth englische 
schi£fe die damals fernen küsten Yirginiens neu entdeckten, 
jene alten Scandinavier hatten die priorität vor diesen Eng- 
ländern, es wäre lächerlich es leugnen zu wollen, aber eben- 



136 

so lächerlich wäre, nicht anzaerkennen , daß erst Sir Walter 
Baleigh und seine genossen eine nnzbare entdeckung gemacht 
haben, jene alten waren größer als Sir Walter, denn sie 
füren anter größeren gefaren one zweck als den, irem unbän- 
digen dränge in die ferne zu genügen, wärend ihn ein be- 
quemes, vom magnete gefürtes schiff trug, und gewinnsucht 
leitete : für die geschichte hat nur Sir Walter Baleigh bedeutung. 
ist nun aber wol das, was herr HHUbschmann priorität 
nennt, dasselbe was in dem eben erwänten falle für alle weit 
Priorität heißt? mit nichten. dort hatte A etwas entdeckt, 
und B hatte, one etwas von A zu wissen, es abermals ent- 
deckt : auf dem gebiete, von welchem herr Hübschmann redet, 
hat G bestimmte tatsachen gefunden, und D hat sie nicht 
nach G neu oder abermals gefunden, sondern er hat, unter 
verschweigung von Gs nameo, dessen fund sich zugeschrieben, 
dort gab es zwei ehrliche männer, hier einen ehrlichen mann 
und einen dieb, und zur Verschlimmerung des bösen handeis 
einen ganzen häufen stummer heier um die beiden herum. 

es darf frechheit heißen, wenn herr Hübschmann in sei- 
ner anzeige meiner Studien absichtlich verschweigt, daß herr 
FMüller so gut wie alles, was er über das armenische vor- 
getragen, von mir abgeschrieben, das heißt gestolen, hat: 
wenn er verschweigt, daß die herren FSpiegel und AWeber 
1851 und 1855 dasjenige hart getadelt, was ich vorgebracht, 
und daß sie dasselbe in den höchsten ausdrücken gelobt, als 
herr FMüller es, one seinen woltäter zu nennen, aus meinen 
Schriften copiert hatte. 

was ich in meinen Studien getan, ist nach der seite hin, 
welche hier in betracht kommt, durchaus nicht geltendmachung 
von Prioritätsansprüchen, sondern eine anklage wegen dieb- 
stals gegen herrn FMüller: wegen Ungerechtigkeit gegen die 
herren FSpiegel, AEuhn, ASchleicher, AWeber: wegen Indo- 
lenz, feigheit und Unwissenheit gegen die zunft. 

zum beweise dafür, daß herr Hübschmann in vollem um- 
fange gewußt hat was er tat, werde ich hier einen brief mit- 
teilen: die Urschrift dieses briefes des herrn Hübschmann ist 
in meinem besize. 

Leipzig 5 Juni 1876 
Hochgeehrter Herr Professor! 
Es freut mich außerordentlich zu hören, daß Sie ein grosses 
Werk über das Armenische unter der Presse haben, und 
zwar um so mehr, als ich bereits begonnene Vorarbeiten 
zu einem ähnlichen Werke voraussichtlich noch lange hätte 
liegen lassen müssen, da ich die nächsten Jahre auf an- 
dere Arbeiten verwenden muss. Jedenfalls wird Ihr Werk 
in mir einen — der wenigen I — dankbaren Leser und 
anerkennenden Beurtheiler finden. Nur wünschte ich nicht, 



127 

dass der Geouss desselben mir durch einige Biebe verbit- 
tert würde, die Sie geneigt sein könnten, mir in der Vor- 
rede zu ertheilen, weil ich, wie ich gestehen [so] mnss, Ihre 
bisherigen Arbeiten über das Armenische nicht gebührend 
gewürdigt habe. Der Grund davon war aber kein anderer 
als der, dass ich bei Abfassung meiner Schrift ^lieber die 
Stellung des ArmFenischen] im Kreise der indogerm[aniBchen] 
Sprachen^ Ihre Abhandlungen hier nicht bekommen konnte. 
Ihre Beiträge zur altb[actri8chen] Lexic[ograph]e] die ich 
früher einmal gelesen habe, konnte ich weder bei Teubner 
noch durch meinen Buchhändler bekommen, und Ihre 
Schriften „Zur Urgeschichte der Arm[enier]" und Arica 
habe ich erst vor einigen Tagen aus Ewald's Bibliothek 
erhalten. Es war mir geradezu fatal zu sehen, dass die 
meisten „Etymologien'^ mit denen Fr. Müller wie mit seinen 
eignen operirt, schon in Ihrer Urgeschichte enthalten sind, 
dass Sie darin bereits auf mehrere Lehnworte hingewiesen 
haben, die ich zuerst bemerkt zu haben glaubte und vor 
allem, dass Sie das wichtige Laut Verschiebungsgesetz, dessen 
erster Entdecker zu sein ich mir schmeichelte, bereits vor 
20 Jahren gefunden haben. Schuld an diesen Täuschungen 
ist nur Fr. Müller, der in seinen Schriften — die ich als 
die neusten allein gelesen hatte — nirgends so wie es 
nöthig wäre, auf seine Vorgänger hinweist, ja sich, ich 
weiss nicht ob absichtlich, den Anschein giebt, als sei das 
Material, mit dem er arbeitet, sein eigenes, obwohl, wie 
ich nun nach der Lecture von Windischmann's und Ihren 
Arbeiten sehe, dies nur zum geringsten Theile der Fall 
ist. Ich wollte im Interesse der Wahrheit diesen Thatbe- 
stand in einer Anmerkung zu einem kleinen Artikel, der 
im nächsten Hefte von Kuhns Zeitschrift über das Ann[e- 
nische] erscheint, schon darlegen, werde dies aber nun ver* 
schieben bis zur Anzeige Ihres Werkes. Ich habe früher 
Fr. Müllers Arbeiten weitaus überschätzt, während er doch in 
diesem Gebiete sehr wenig geleistet hat, denn die Etymolo- 
gien waren ihm durch andere gegeben, und was von ihm her- 
rührt, seine Ansichten über die Lautverhältnisse, die Schrift 
und den Charakter der Sprache, ist ganz oberflächlich. 

Aus diesen Bemerkungen werden Sie, wie ich hofife, er- 
sehen, dass, wenn ich Ihre Arbeiten nicht genügend be- 
nutzt noch in meiner Schrift gebührend citirt habe, es nicht 
aus irgend welchen schlechten Motiven geschah, sondern 
nur, weil ich die meisten derselben hier nicht hatte und 
nicht ahnte, dass sie von solcher Bedeutung waren, dass 
ich sie mir von einer andern Bibliothek hätte kommen 
lassen müssen. 

In der Hoffnung, das begangene Unrecht bald durch die 



Anzeige Ihres Werkes stthnen zn können in vorzüglteher 
Hochachtung H. Hübschmann, 

wer mit diesem schreiben des herm HHübschmann des herm 
Httbschmann gedruckte anzeige meiner armenischen Studien 
und seine beiden bei Kuhn erschienenen aufsäze vergleicht, 
wird von dem manne vermutlich genug haben. 

ich halte es geradezu für pflicht in dem sinne, in wel- 
chem ich es getan habe, Prioritätsstreitigkeiten zu fQren und 
anzuregen, denn die scheu vor fremdem eigentume hat in 
einem erschreckenden maße, und nach meiner Überzeugung 
nicht zur ehre Deutschlands, abgenommen. 

herr AMerx hat das vorwort zu seinem buche „das gedieht 
von Hiob" mit der hoffnung geschlossen, wenn er sterbe, auf 
dem wege zu sterben, es sind das dieselben werte des Hafis, 
mit denen ich — nur das persische original anfürend — 
meine anmerkungen zur griechischen übersezung der Prover- 
bien geendigt hatte, ich sehe hier eine artigkeit des Ver- 
fassers, der mehr als einmal zu erkennen gegeben hat, daß 
er mir gerne folgt. 

diejenigen, welche die jezt zum ruine unsrer bildung so 
mächtig beitragenden, annotierten ausgaben griechischer und la- 
teinischer classiker anfertigen, sind nicht in der läge ire gewärs- 
männer zu nennen, schon darum würde ich mich nicht dazu her- 
geben ihr handwerk zu treiben: aber ein Vorwurf triflfl sie nicht : 
alle weit kann wissen, daß sie mit oder one urteil compilieren. 
herr €HI!urtius nennt in seinen grundzügen der griechi- 
schen etymologie die bücher, aus denen er zusammenträgt 
— nur mich in der fünften ausgäbe unter KavdavXtjg 159 
xani^fl 141 xaxog 138 ipiqttnoq 300 (naotavia) usw selbstver- 
ständlich nicht (vergleiche armenische Studien § 986 1108 
1114 367 1115) — : ihm wird zugeschrieben was andere 
erarbeitet: da er citiert, kann er ftlr dies durchaus ungerecht 
ihn treflfende lob sowenig verantwortlich gemacht werden wie 
fttr die säze, um deren willen ihm lob gespendet wird. 

ich habe veranlassung gehabt mich mit dem sogenannten 
Wörterbuche des herrn AFick zu beschäftigen, von dessen 
erster aufläge schrieb ADelbrück in Kuhns Zeitschrift für ver- 
gleichende Sprachforschung XVIII 77 
da herr Fick die quellen, denen er seine Zusammenstellungen 
entnommen hat, nicht angibt, so ist es, selbst wenn man 
über alles linguistische material gebietet, nicht möglich, 
überall zu entscheiden, wo wir eigene combinationen des 
Verfassers vor uns haben, denn es ist immerhin möglich, 
daß er bisweilen etymologien selbstständig gemacht hat, 
one zu wissen, daß andere schon denselben gedanken ge- 
habt haben, am meisten scheinen Benfeys arbeiten benuzt 
worden zu sein. 



ISO 

in der lezten aufläge habe ich unter 100 griechischen 
etymologien 87 , unter 100 eranischen fast 100 bekannt ge- 
funden — wol zu merken, mir^ dem theologen, bekannt oder 
findbar: selbstverständlich konnte ich nur eine reihe von Seiten, 
nicht das ganze buch prüfen, woher der ruf für eine regist- 
ratorenarbeit, der die actenallegate abgehn? 

lulius Oppert hat in den göttingischen gelehrten anzeigen 
1878 Seite 1051 bis 1053 eine liste derer gegeben, welche 
die verschiedenen sylbenwerte der assyrischen schrift entdeckt 
haben, der jezige berliner akademiker herr EScbrader ist 
in derselben nicht mit einer einzigen nummer vertreten. 

zum Schlüsse lasse ich aus Adolf Holtzmanns beitragen 
zur erklärung der persischen keilinschriften (Carlsruhe 1845) 
die Seiten 7 bis 10 abdrucken, weil sie ganz besonders lehr- 
reich sind: 

waren es von anfang die eigennamen, welche die entzif- 
ferung möglich machten, so mußte natürlich eine so bedeu- 
tende entdeckung von neuen eigennamen zur sicheren be- 
stimmung vieler neuen buchstaben füren, das hauptver- 
dienst der herren Bumouf und Lassen ist daher, dieses 
länderverzeichnis erkannt zu haben, beide herren scheinen 
ganz unabhängig von einander diese wichtige entdeckung 
gemacht zu haben, denn so drückt sich herr Lassen aus, 
Vorwort s 1 : „hätte ich vor dem anfange des drucks ge- 
wußt, daß ein gelehrter, der in der so unentbehrlichen 
kenntnis des Zend die größten fortschritte gemacht, der 
dazu einen größeren verrat an Inschriften besaß, und 
dessen sinnreichen Scharfsinn und unermüdete ausdauer in 
paläographischen und grammatischen Untersuchungen ich 
aus gemeinschaftlichen arbeiten schon längst erkannt hatte, 
daß ein solcher, sage ich, sich dieselbe aufgäbe mit mir 
gesezt hatte, würde ich allerdings bedenken getragen haben, 
meine arbeit one beratung mit ihm zu veröif entlichen: ich 
hatte aber nicht mehr die wahl^. und insbesondere vom 
länderverzeichnis redend sagt herr Lassen s 15, wo er 
von den verschiedenen hülfsmitteln der entzififerung spricht: 
„man wird mir zugeben, daß eigennamen, die uns eben so 
bekannt sind, wie die des Darins und Xerxes, ein vortrefif- 
liches mittel der weiteren entzififerung darbieten würden, 
wenn es gelänge, solche in diesen inscbriften zu entdecken. 
Herodot gibt an, daß Darius auf die Säulen, die er am 
Bosporus zum andenken an seinen scythischen feldzug er- 
richten ließ, in griechischer und assyrischer schrift die ea- 
men der ihn begleitenden Völker hatte eingraben lassen, 
da wir nun darstellungen tributbringender Völker an den 
palästeo, woher die Inschriften kommen, erkennen, so lag 
es nahe, ein solches Völkerverzeichnis hier zu sueb^. ich 

n 9 



130 

sachte also mit httife der sieher entzifferten bnohstaben des 
Grotefendschen alphabets die größeren inschriften dareh, 
und entdeckte bald ein solches in der Niebnhrschen In- 
schrift I^. 

man sieht, wie natürlich herr Lassen anf den gedanken 
kam, ein Völkerverzeichnis zu suchen: man freut sich, sei- 
nen Scharfsinn durch glttckliches finden belont zu sehen: 
und man kann nicht umhin, den zartsinn und die beschei- 
denheit lieb zu gewinnen, womit er fürchtet, seinem freunde 
zuvorzukommen. 

schade, daß das alles unwarheit ist, 

es haben die freunde des verstorbenen Bohlen der zweiten 
aufläge der autobiographie desselben einige briefe beige- 
geben, die von verschiedeuen gelehrten an denselben ge- 
schrieben wurden, ein solcher briefwechsel, der nicht be- 
stimmt war, veröffentlicht zu werden, ist zuweilen recht 
belehrend, wie schön zeigt sich hier, um nicht von leben- 
den zu reden, der ausgezeichnete Orientalist Rosen als treuer, 
aufrichtiger und zuverlässiger freund und ratgeber. auch 
von herrn Lassen werden uns einige schreiben mitgeteilt, 
in einem derselben heißt es (s L54): ,,dann war aber der 
schöne sommer da mit den vielen reisenden, die uns hier be- 
und heimsuchen: unter diesen Bumouf, mit dem ich zen- 
disiert habe, wie Sie denken können^, und auf diesen be- 
such kommt er noch einmal (s 155) zurück in den werten : 
„was Bumouf für entdeckungen gemacht hat, nicht nur im 
Zend, sondern auch in den keilinschriften, ist zum erstaunen, 
so hat er die namen aller altpersischen provinzen aus einer 
der größern keilinschriften entziffert", der übrige Inhalt 
des briefs geht uns hier nichts an. dieser brief ist datiert : 
November 1835. die vorrede zu den altpersischen keilin- 
schriften ist unterschrieben: im Mai 1836. 

also im sommer 1835 wußte herr Lassen noch nichts 
von dem länderverzeichnis. Burnouf besuchte seinen alten 
freund, und teilte diesem seine neuen entdeckungen mit, 
namentlich seine entdeckung des länderverzeichnisses. dieser 
war über diese entdeckungen sehr erstaunt, und hatte sich 
noch im folgenden November nicht von seinem erstaunen 
erholt: aber etwa im December oder im Januar 1836 reifte 
in herrn Lassens seele der heroische entschluß, den rühm 
dieser schönen entdeckungen lieber sich selbst zu verdienen : 
ließ also in aller eile keilschriften gießen, was bei der 
außerordentlichen eiufachheit derselben nicht viel zeit er- 
forderte, beschäftigte sich so ernstlich, als es in der eile 
möglich war, mit den persepolitanischen inschriften, und 
schon im Mai 1836 waren die entdeckungen gemacht und 
gedruckt und mit der schönen vorrede versehen, worin er 



181 

bedauert, nichts davon gewnßt zu haben, daß sein freund 
sich ebenfalls mit keilinschriften beschäftigte. 

was soll man dazu sagen ? wir raten dem herm Lassen, 
jenen so unbefugter weise veröfifentlichten brief als ge- 
wandter diplomat zu desavouiren. 

sogar dem bewundernden beurteiler der Lassenschen 
Schrift, Beer, ist es aufgefallen, daß herr Lassen mit der 
bekanntmachung seiner entdeckung sehr geeilt haben müsse, 
so ist wol auch der schrift Barnoufs anzumerken, daß ihr 
druck beschleunigt wurde, sonst hätte sich Buruouf gewiß 
mit mancher form, die gar zu fremdartig lautete, nicht be- 
gnügt, und manche ansieht, deren schwäche zu ^Ibar war, 
noch zurückbehalten, aber natürlich, herr Lassen mußte 
eilen, um nicht erst nach dem eigentlichen entdecker mit 
seinen entdeckungen aufzutreten : herr Burnouf durfte nicht 
säumen, um nicht von seinem freunde betrogen und beraubt 
zu werden, rürendes bild der freundschaft. 

es ist also gewiß, daß herr Lassen nicht, wie er vorgibt, 
durch eine stelle des Herodot, sondern durch eine mittel- 
lung Burnoufs auf jenes Völkerverzeichnis aufmerksam 
gemacht wurde, 
in diesen fällen ist das publicum, weil niemand überhaupt 
oder niemand zur rechten zeit den mut hatte „prioritätsstrei- 
tigkeiten'^ anzufangen, über den wert der unbehelligt gelas- 
senen schriftsteiler völlig irre gefttrt worden: ob das zum 
nuzen der Wissenschaft und des Vaterlandes geschehen ist, 
habe ich hier nicht Inst zu untersuchen. 

Warum ich nun dies alles besprochen habe? 
einmal darum, weil mich die herren Nöldeke und Hübsch- 
mann dazu gezwungen, sodann aber, weil ich dringend wünsche, 
die zustände, welche in einem teile [so] der deutschen gelehrten- 
welt herrschen, umgestaltet zu sehen und umgestalten zu helfen, 
es werden wenige sein, welche das von mir zur spräche 
gebrachte unter vier äugen billigen, kaum einer, der gerne 
sehen würde, es von sich selbst berichtet zu hören, mir ist 
intense hatred of Semitism vorgeworfen worden, aber der 
Semitismus hat auch in meinen äugen ethische ideen, welche 
ich völlig billige, und zu diesen ideen gehört auch die, daß 
durch die Sünde des einzelnen mitgliedes einer gemeinschaft 
die ganze gemeinschaft — semitisch ausgedrückt — dem 
banne oder dem fluche verfällt, ein volk ist nicht gesund, in 
welchem gelehrte so handeln, wie nach dem in diesem bände er- 
zälten eine reihe von gelehrten gehandelt hat meinem volke will 
ich dienen, indem ich gegen einzelne seiner söne meine kritik 
richte : denn jede schuld jedes einzelnen büßt das ganze, und 
dies ganze will ich in so hellem tage und so warmem lichte 
ungeschädigt leben und gott dienen haben , wie je ein tag 

9* 



1B2 

ttber die erde gegangen ist, nnd ein lieht nntor dem himmel 
geschienen bat. 

aber meine kritik richtet sich nicht allein gegen plagia- 
toren, Verleumder, falscher, sondern auch gegen jeden, wel- 
cher gegen plagiatoren, verlenmder, falscher, ancb wo er per- 
sönlich nicht behelligt worden ist, nicht öffentlich auftritt, als 
der hauptmann Carey den prineen Napoleon am 3 Juli 1879 
den Eaffem überlieft, tat er etwas, was alle weit yerarteilte, 
und was ihn troz aller ehrenerklärungen am lezten ende 
gezwungen hat den offiziersrock auszuziehen, sind wir ge* 
lehrten denn weniger kamaraden als Offiziere? sollen wir 
nicht beanspruchen dürfen , wo uns ein feind , nicht mit der 
assagaia, sondern mit lüge und Verleumdung, angreift, bände 
zu finden, die über uns den schild halten und fttr uns die 
klinge füren, herzen, welche um unsre oft ein vierteljarhundert 
und länger blutenden wunden uns trösten, köpfe, welebe mit 
uns denken, wie die unsern stand schändenden folgen von em- 
pfindlicbkeit, rechthaberei, größenwan, neid hintangehalten, wie 
jene bittern quellen verstopft werden ? irren werden wir alle, 
weil wir alle menschen sind: in schneidigen formen werden 
wir streiten, weil wir in gedanken wonen, und nicht immer 
ermessen , wie im räume die dinge auf einander stoßen und 
auseinander hervorgehn: aber nicht nötig war es, daß uns 
das bewußtsein abbanden kommen mußte, daß wir doch Ein 
ziel alle verfolgen: und dies bewußtsein muß allen fehlen, 
welche die warheit suchen, wenn sie so viele sehen, weidie 
nicht die warheit, sondern sich im äuge haben, die gelehr- 
ten Deutschlands sollten sich als kriegskamaraden betrach- 
ten : daraus folgt auch, daß sie nachweisbar schlechte demente 
entweder bessern oder ausstoßen müssen, gegen alles milde 
was den kern des menschen nicht unbedingt schädigt, aber 
unerbittlich gegen alles was ihn unbedingt schädigt, zumal 
wenn dies alles nur eines, und wenn es das ist, was un- 
serer göttin, der warheit, gerade entgegensteht, wenn dies 
alles und eines die lüge ist. nur eine einzige probe auf die 
warheitsliebe , also auch nur eine einzige probe auf die wis- 
senschaftlichkeit eines mannee gibt es: er muß den Irrtum 
eingestehn können, wo er geirrt, die feigheit oder die mis* 
gunst. wo er der warheit nicht die ehre gegeben hat. 

frage man sich, was einem Offiziere begegnen würde, der 
gehandelt hätte wie nach den gegebenen nachweisen eine 
reihe gefeierter gelehrten gehandelt hat. ich empfinde es 
als eine tiefe schmach, daß unsere, der gelehrten, ehre eine 
schlechtere, weniger empfindliche ehre sein soll als die unserer 
brttder vom wehrstande. 

one rücksicht auf spezielle Verschuldung gesprochen: ist 
es wol ein lob für die deotschen gelehrten, daß bei inen der 



J33 

tadel Bo oft [so| nicht dureh den unwert, sondern doreh die tttcb* 
tigkeit irer genossen geweckt wird ? daß es in manchem [so] 
kreise nur Einen sichern weg zum frieden gibt, den, allen mit- 
arbeiten! das bewußtsein zu gewären, daß man selbst — nicht 
für geld uattlrlich — käuflich ist, selbst je nacli bedarf kau- 
fen, und darum unter keinen umständen den markt verderben 
wird? daß das streben nach Wissenschaft oft so wenig mit dem 
streben nach warheit gemein hat, daß die herzen durch das* 
selbe nicht neu geboren werden, sondern nur Ein gefttl ein 
wirklich ernstes ftir sie ist, das gefttl, jede concurreuz im ein- 
flusse oder in der macht fttr unbedingt hassenswei*t anzusehen ? 

den Deutschen ist, als sie vir doctus übertrugen, das 
hauptwort in diesem ausdrucke abhanden gekommen, dies 
Imnptwort muß nachgeholt werden. 

wer ist der wirkliche freund der kirche, der hochwttrdige 
gttnstling des englischen und des preußischen königshauses, Ar- 
thur Penrhyn Stanley, dean of Westminster, welcher in seiner 
abteikirche bei dem grabsteine der Maria Stuart eine tafel mit 
der inachrift aufstellen ließ the empress Eugenie, on visitinff the 
abbey a few years ago, stood upon this spot nearly half an hour 
impecting the figwe of Mary Stuart, oder aber der grobe Ray- 
ner Storr aus Haslemere, welcher in den daily news vom 2 
August 1879 diese tafel öffentlich besprach^ und damit sie und 
noch etwas anderes beseitigte? um antwort wird gebeten. 

Vom kaiser Vespasian wird berichtet, daß er einst eine der 
von ihm gegründeten abtrittssteuerkasse entnommene münze 
seinem in geldangelegenheiten sauber gesinnten sone Titus 
mit der frage, ob sie übel rieche, vorgehalten habe, k^er 
Vespasian hat heut zu tage viele gesinnungsgenossen — ich 
weiß es — , denen geld, gleichviel woher es stammt, etwas 
unbedingt wertvolles ist. aber so ganz wenige sind es immer 
noch nicht, welche das geld auf seinen Ursprung ansehen, 
und einen reichen mann, der durch irgend ein gründ- 
lich unsauberes geschäft die mittel zur börsenspeculation, 
und durch dieser speculation fragwürdige oder offen betrü- 
gerische erfolge millionen erworben hat, troz seiner liebens- 
würdigkeit, bildung, opf^willigkeit und troz des ihm all^- 
höchsten ortes bewilligen Stifts- und turnierfäbigen edel- 
mannstumes lieber nicht besuchen, und ihn in irer eignen wo- 
nung nicht leiden wollen, es gibt nicht wenige, welche so- 
gar einen gewinn nicht öffentlich zeigen und eingestehn 
würden, welcher inen bei einer der vielen woltätigkeitslot- 
tmen auf ein inen halbamtlich aufgehökertes loos zugefallen 
ist so sehr ich das geld m scbäzen weiß, weil es frei macht, so 
sehr teile ich doch die ansieht der eben Schilderten menschen. 

mich däueht nun, es veriialte sieh mit den tatsaeben, 
w^tobe Mi i&m gebiet« d^ wiasei»cbafte& erworben sind, 



134 

nicht anders als mit dem gelde, welches im bürgerlichen 
leben verdient wird, wie hier danach gefragt wird, ob die 
bände rein sind, in welchen das geld sich befindet, ond wie 
unser volk sich erlaubt, den kornwucherer nicht zu achten, 
obwol er commerzienrat und baron und ritter höchster orden 
geworden ist, und dem vorstände einer suppenktiche angehört, 
wie es sogar durch wirklich innerlichem wolwollen und ern- 
stem streben gut zu machen entsprungene edle Verwendung 
unedel gewonnenen reichtums nur stille gemacht, aber nicht 
zu herzUcher liebe veranlaßt wird, so sollte, denke icb, auch 
der gelehrte die tatsachen der Wissenschaft nicbt als tat- 
sachen, sondern mit rücksicht auf die ethischen Vorgänge 
betrachten, durch welche sie ans licht gefördert worden sind, 
der Norweger Christian Lassen hatte mit Eugen Bumouf zu- 
sammen studiert: die beiden hatten 1823 zu Paris den essai 
sur le Pali herausgegeben: sie galten als unzertrennliche 
freunde. Burnonf besucht 1835 seinen genossen, teilt ihm 
arglos seine entdeckungen in betre£f der altpersischen keil- 
inschriften mit, und der freund behandelt ihn wie wir oben von 
Adolf Holtzmann haben erzälen hören, meines erachtens hätte 
man die tatsachen nicht gelten zu lassen nicht die mindeste 
veranlassung, aber dank und achtung jenem mörder alten Ver- 
trauens, jenem diebe von freundes eigentum zu versagen die 
allergrößeste veranlassung. das eine nicht one das andere, 
ein junger in Übeln Verhältnissen aufgewachsener gelehrter 
findet, auf nebenwegen wandelnd, weil er die hanptbanen zu 
betreten noch zu schüchtern ist, allerhand was ihm des auf- 
hebens wert scheint: er hat die nötige Verehrung gegen die- 
jenigen nicht gezeigt, welche damals als die für alle zeiten er- 
sten männer des fachs galten, und wird nicht belehrt, sondern 
abgekanzelt, verleu\pdet, mit schmuz überschüttet, nachher fin- 
det ein entschlossener anbeter der sachverständigen du jour, daß 
sich mit dem — an sich nicbt erheblichen — eigentume des un- 
ter dem zorne der idole gebliebenen etwas machen lasse, er 
eignet es sich an: unter dem schuze der fetische gründet 
er mit dem raube ein ihm wonliches haus, in welchem zu 
gaste geht, wer die verschnupfte nase Yespasians im gesiebte 
trägt, wie derjenige an der tafel des Jobbers zu sizen nicht 
verschmäht, der des Jobbers braunen braten und fimen wein 
über anstand und ehre schäzt. 

es kommt in der geschichte darauf an, die lebendigen 
kräfte zu erhalten, welche zu schaffen im stände sind, das 
was jene kräfte schönes, gutes und großes geschaffen haben, 
wird niemand vernichten wollen: hat man die kräfte, welche 
es neu schaffen können, am leben, so möchte es in den staub 
sinken, wenn es einmal nicht zu erhalten stünde. 

die lebendigste kraft in der geschichte ist der mensefa: 



135 

die geschichte nur die Zwiesprache, welche er Über tod und 
ewigkeit hinüber mit gott, and welche gott über sttnde und 
Irrtum hinüber mit ihm hält, haben wir den Toll-lebendigen 
menschen gerettet, so besizen wir im keime alles was er je- 
mals zu Stande gebracht hat. verlor er seine alten werke, aie 
kraft verlor er nicht, besseres als sie zu bilden, weil das früher 
geleistete ihn geschult, ihm mehr föhigkeit und fertigkeit ge- 
schenkt, weil der schmerz des Verlustes ihn treiben wird mehr 
als das verlorene zu erobern, wer die kirche zu Wimpfen, 
den münster zu Freiburg gebaut hätte, würde trauern, wenn 
eine tückische quelle die fundamente seiner Schöpfung unter- 
grübe, feuer ire mauern Versehrte, menschen wut ire steine 
auseinanderwürfe: allein er würde danach einen straßburger 
dom in den himmel zu türmen vermögen, und Prometheus 
genug sein es zu tun. 

wodurch aber erhalten wir den menschen als durch die an« 
erkennung, daß er etwas ist und kann ? stumpfe und gemeine 
massen drücken auf ihn : gottes orkane verschütten den weg, 
auf dem er wandeln wollte : der zähe schleim der Opportu- 
nität macht seinen pfad schlüpfrig und widerwärtig : mut ge- 
winnt, seine kraft erhält er dadurch, daß er weiß und daß 
seine mitmenschen anerkennen, troz alle dem und alle dem 
dringen wir vorwärts, und du warst es, der die rosse fieng 
und schirrte, den wagen lenkte, das ziel ersah. 

dem menschen die Überzeugung aufzwingen, daß er bei 
dem reptil im sumpfe die anerkennung zu erbetteln und zu 
erkaufen habe, daß es nicht auf ein ehrliches herz und wil- 
lige bände ankomme, sondern auf das pensum arbeit, das 
fertiggestellt sei, und das, dünke es narren noch so groß, zu 
dem zu leistenden sich stets wie ein Sandkorn zum Sirius 
verhalten wird — das heißt dem menschen das mark ans 
den knochen holen, heißt der geschichte die senen zerschnei- 
den und die erde in eine rumpelkammer von tatsachen und 
notizen verwandeln, in welcher ein trödler sich behaglich 
finden mag, in der eine ewige seele sich in der fremde ftllt. 

darum will ich für den menschen fechten gegen die tat- 
sache, für die kraft zu schaffen gegen das geschaffene, für 
den irrend strebenden gegen jeden, der zum augenblicke 
sagt „verweile doch, du bist so schön'', und zum besize 
„du bist mir genug'', ein Vaterlandsverräter, wer anders 
denkt. 

ich fasse zusammen. 

wenn ein gelehrter eine tatsache entdeckt und ein an- 
derer, one von jenem zu wissen, dieselbe tatsache später 
noch einmal entdeckt, so hat der erste die priorität vor dem 
andern, eine Prioritätsstreitigkeit ist nnzlos, möglich nur 
dann, wenn der. erste entdecker über seine entdeckung nicht 



136 

deutlich genug geredet bat, oder der zweite ei^ecker die 
beweise für seine Selbstständigkeit nicht erbringen kann. 

jeder, der nicht bereits allbekannte tatsachen der wissen* 
Schaft demjenigen one citat nachschreibt, der sie zuerst ge- 
funden, ist ein plagiator. plagiatoren stehn moralisch mit 
dieben auf gleicher stufe, und müssen inen auch rechtlich 
gleich gestellt werden. 

ein gelehrter, welcher öffentlich sein urteil über dn buch 
oder einen menschen anders abgibt, als unter vier äugen, 
welcher wissentlich für das urteil wesentliche tatsachen ver- 
schweigt, und wissentlich notwendig zu nemende gesichts- 
punkte unbenuzt läßt, ist schlechthin ehrlos, da wir ehren- 
gerichte für gelehrte noch nicht haben, muß eines solchen 
gelehrten Umgebung ihn anhalten, dem beleidigten genugtuung 
zu geben: will oder kann diese Umgebung das nicht, so teilt 
sie seine ehrlosigkeit. 

das märchen vom Marienkinde zeigt jedem Deutschen, 
wie er nach deutscher anschauung eine schuld los werden 
kann: der erste brief des lohannes 1, 9 zeigt es in noch 
deutlicherem lichte dem evangelisch gesinnten. 

weil der mensch unter menschen lebt und für menschen 
arbeitet, hat er das recht, seine den menschen gewidmeten 
dienste ausdrücklich anerkannt zu sehen, die freude allein 
ist es, welche die räder der weit treibt, die freude nüzlich 
gewesen zu sein allein ist es, welche die kraft verleiht wei- 
ter zu arbeiten. 

die ergebnisse auch des reichsten gelehrtenlebens sind 
von verschwindend geringem werte gegen die gesammtheit 
der möglichen erkenntnisse , und geben allein schon darum 
zu irgend welcher eitelkeit niemals eine veranlassung. 



Vorbemerkungen 

za 

meiner ausgäbe der Septuaginta. 



Meine kindheit und meine jünglingszeit sind ferne von 
menschen freudlos dahingeflossen : kein wunder, daß bttcher und 
träume auf meine entwiekelung stärkeren einfluß gewonnen 
haben, als ich jemandem, den ich liebe, wünschen wtirde. 

hier sind nur die bücher zu nennen, welche mich er- 
zogen, diesmal kommen in betracht Jakob Grimms grammatik 
und myihologie, Lachmanns ausgäbe der werke Wolframs von 
Eschenbach, ISSemlers autobiographie, und einige Schriften 
des fUr anfänger wie gescha£fenen IDMichaelis, vor allem die 
curae in actus apostolorum. aus diesen habe ich, fast ein 
kind, one lerer, die richtung meines wissenschaftlichen lebens 
gewonnen, meine Studien sind einsam geblieben: was ich 
iren abschluß sein lassen muß, geht in die weit mit der si- 
cheren erwartung hinaus, daß es ungenuzt verkommen werde. 

der Jugend ist es gestattet ire kraft zu überschäzen. 
und doch darf ich es nicht Jugendtorheit schelten, daß ich 
1845 und in den nächst folgenden jaren davon träumte, die 
bibel beider testamente mit einem apparate vorzulegen, der 
so knapp und klar wäre, wie mich Lachmanns apparat zum 
Wolfram zu sein däuchte. hätte ich den weg weisende freunde, 
hätte ich hülfe gefunden, und nicht so viele jare mit abar- 
beiten unerwünschter reiseschHze und dem kämpfe um mein 
tägliches brot hinbringen müssen, wäre nicht noch später so 
viel widerwärtige hinderung mir in den weg geworren wor- 
den, es wär^ mehr schon jezt fertig gestellt als ich nun über- 
haupt zu vollenden hoffen darf, freilich der freie mann wäre 
ich one jene harte schule nicht, der ich bin, und freiheit — 
innere Unabhängigkeit von der weit und Zuwendung zu gott 
— gilt mir mehr als jede wissenschaftliche leistung. so soll, 
was mich selbst angeht, die harte schule gebenedeit sein, 
wenn auch mein tagewerk um iret willen nicht zum ende ge- 
langt, also das ganze einen schaden erleidet. 

meine ersten sorgen galten dem alten testamente. bald 
jedoch leuchtete mir die mangelhafljgkeit von Lachmanns 
apparate zum neuen testamente ein: ich begann die orienta- 
lischen Versionen als zeugen neben den griechischen uncial- 
handschriften abhören zu wollen, mein Studium morgenlän- 
discher sprachen ist so gut wie ausschließlich — nur das 
persische und koptische zogen mich durch sich selbst an — 
als den arbeiten zur textkritik der bibel dienstlich betrieben 
worden: Orientalist habe ich nicht sein wollen, und will es 
jezt weniger sein als je. 



m 

den ersten nachhaltigen versach mich anf meinem lebens- 
wege, nachdem dieser weg bestimmten zielen zustrebte, zu 
fördern, hat der verstorbene Bunsen gemacht: es ist nicht 
Bnnsens schuld gewesen, wenn ich gerade durch seine teil- 
name in eine mir höchst peinliche und von meinen zielen 
mich abfUrende tätigkeit gebracht worden bin. meine ge- 
ringen hülfsquellen waren 1852 erschöpft: ich wandte mich 
mit dem gesuche um unterstUzung an meinen lerer und freund 
PRückert, welcher um ein extraordinariat in Jena für mich 
warb, und an den mir ganz unbekannten Bunsen, der bei 
dem mir so schon wol gewogenen könige Friedrich Wilhelm 
IV die mittel zu einer auf zwei jare berechneten reise nach 
London und Paris unter bedingungen auswirkte, welche in man- 
cher hinsieht einzig in irer art waren, die wärme, mit wel- 
cher Bunsen auf das gesuch des nie gesehenen, durch nie- 
manden empfohlenen bittstellers eingieng, soll ihm unvergessen 
bleiben, als wir zusammen kamen, zeigte sich mir in den 
ersten minuten, daß wir ganz verschieden geartete naturen 
waren: er dem augenblicke hingegeben und von der phan- 
tasie beherrscht, ich weitentlegenen zielen nachstrebend und 
nüchtern: er durchaus gelehrter, ich auch mit meinen ge- 
lehrten Studien ganz und gar praktiker, der auf sein volk 
wirken wollte, da wir beide die lebhaftigkeit der empfindung 
besaßen, durch welche der Charakter löslich und in folge 
davon gefäriich wird, muß ich es mit besonderem danke rümen, 
daß unser nebeneinanderleben ein ungetrtibtes gewesen ist. 

Bunsens rechnung war nun aber one den wirt gemacht. 
Bnnsens freund Cureton hatte auf das in London lagernde 
material zur textkritik der bibel die band gelegt, aus Bö- 
digers äußerung ZDMGr V 441 hätte ich anen können, daß 
eine anfrage bei Cureton nötig sei, bevor ich mich auf meine 
reise begäbe: eine ankündigung der Universität Oxford, daß 
sie die einschlagenden arbeiten Curetons drucken lassen 
werde, ist mir erst später zu gesiebte gekommen, ich fand 
znfällig sehr bald nach meiner ankunft in London ein exem- 
plar der von Rödiger aao erwänten syrischen evangelien Cu- 
retons bei dem antiquare Bernhard Qnaritzsch, der es aus 
Lees nachlasse erworben hatte : bei dem hierüber mit Cureton 
gefürten gespräche stellte sich die Sachlage klar: jenes exem- 
plar mußte ich an Cureton abliefern, der mir vorschlug, aus 
den syrischen übersezungen der commentare des Chrysostomus 
den text auszuziehen, dessen weigerte ich mich, da ich 
anch die erlaubnis zur kopierung der syrischen ttbersezung 
der clementischen recognitionen von Cureton nicht erhalten 
konnte — ich hatte Baur versprochen, sie vor allem andern 
vorzunemen — mußte ich notgedrungen den handschrifteii 
mich zuwenden, welche ich nachmals im drucke vorgelegt 



14p 

habe, meine reise war für mieh one ertrag, die pe&S06 des 
neuen testaments wird niemand bearbeiten mögen ^ dem die 
nach Gareton genannte evangelienttberseznng vcn^entluetlten wird, 
die pestOä des alten testaments wollte Cureton selbst heraus- 
geben, die bexaplarischen handschriften versehmähte ich da- 
malSy weil sie nnvoUständig waren. 

eine anstellang im Staatsdienste fand ich nach meiner 
rttckkehr nicht: Bansen schrieb mir am 29 November 1853, daß 
er and Cureton sie bei herrn von Baumer beantragt hätten: 
die schreiben werden bei den akten des ministeriams sein, 
je schlechter man mich behandelt hatte ^ und je leichter es 
mir gewesen wäre, wenn ich gewollt, meine wege in ganz 
andere regionen als in die über einem abtritte gelegene 
quarta des Werderschen gymnasiums za lenken, desto drin- 
gender war die pflicht zu zeigen, daß die tausend taler, welche 
der könig — nicht der Staat — mir gegeben, nicht wegge- 
worfen seien, die „traurige syrische episode meines lebens^ 
begann, von der ich in der vorrede zu den Clementina ge- 
sprechen habe, ich lege keinen großen wert auf meine sy- 
rischen drucke, welche sich doch nttzlich erwiesen haben. 
FDietrich in Marburg (siehe Bernstein ZDMG X 549—561) 
und IPNLand (siehe WWright Journal of sacred litterature 
1863 11&— 130) haben gezeigt, daß man anerkannter (H'di* 
narins sein kann, und gteichwol syrische handschriften nicht 
braucht lesen zu können, was ich mit fußen getretener Paria 
doch von anfang an verstanden habe. 

mein in den gesammelten abhandlungen 85 — 119 wieder 
abgedrucktes programm vom jare 1857 , die einzige mir aus 
dem herzen gekommene arbeit in den jaren 1853 hm 1862, 
gieng spurlos dahin: ich denke ttber den wert meines Vor- 
schlags noch 1880 so, wie ich 1857 ttber ihn dachte. 

aie neue aera brachte Bunsen nach Berlin, welcher dem 
regenten und der regierung einen plan zu einer biblia tetra- 
glotta vorlegte: ich sollte als leiter dieses werkes eine pro- 
lessur der theologie nüt 1000 talem gehalt bekommen, der 
entwurf , von einem Schreiber Abekens kopiert, ist noch in 
meinem besize. die ausfttrung dieses planes habe ich selbst 
hintertrieben : den commissaren des Unterrichts- und des finanz- 
nunisteriums, welche mit mir verhandelten, habe ich gezeigt, 
daß das von Bunsen beabsichtigte werk unausfttrbar, und 
wenn ausfttrbar, unnttz sei. so blieb ich collaborator. 

die anmerkungen zur griechischen ttbersezung der Pro- 
verbien und die ausgäbe der arabischen ttbersezung der evan- 
gelien konnten 1863 und 1864 dasselbe tun, was der druck 
der libri apoeryphi veteris testamenti syriace 1861 getan, daran 
zinnern, nach welchem punkte hin meine plane zielten. 

erat als 1865 Hßr dMAala an mir passende fliebulstoHc« 



m 

reiche magistrat tod BerÜD anf mein gesteh rnn eine gehalts* 
yerbesserung so ausgesucht gütig war, mir eine oberlerersteile 
an einer realschnle zweiter Ordnung anzubieten, durch welche 
ich zwar 150 taler mehr einkommen empfangen, aber die mit* 
gliedschaft einer witwenkasse verloren haben wtirde, erst da 
entschloß ich mich zu einem energischen schritte, ich klagte 
beim könige als der einzigen ttber dem Staate stehenden 
gewalt, dem bruder meines früheren gönners: mein verehrter 
nreund, der general Heinrich von Brandt, dem ich darum 1866 
meine abhandlungen gewidmet, war so freundlich, meine ein* 
gäbe zur persönlichen kenntnis seiner majestät zu bringen, auf 
grund des erforderten berichtes wurde mir ermöglicht, Ostern 
1866 zu meiner lebensarbeit zurückzukeren : mein gebalt (850 
taler) wurde für drei jare auf die generalstaatskasse ttbemom* 
men, um mich für Septuagintastudien frei zu machen: die zu* 
Sicherung eines akademischen lehramtes wurde erteilt 

herr von Mühler hat sich in dieser angelegenheit als ein 
ehrenmann bewärt, er war angeklagt, wenn auch nicht 
in der form einer anklage: er hat mir seit der ent^cheidung 
des königs ein von jar zu jare steigendes wolwollen und zu- 
trauen gezeigt, zu welchem das gutachten Olshausens den 
grund gelegt haben wird, über meine theologischen ansichten 
habe ich herrn von Mühler nie im unklaren gelassen: er 
dachte frei genug, sich an inen nicht zu stoßen, wie er ehr- 
lich genug war, die ehrlichkeit bei andern zu sehen und an* 
zuerkennen. 

was ich in meiner schleusinger muße für die Septna* 
ginta geschaffen, liegt zum teile gedruckt vor: meine Usten 
über bibelcitate werden ungedruckt bleiben. 

da ich die pariser handschriften in meiner wonung zu 
benuzen wünschen mußte, empfahl mich herr von Mühler auf 
mein ansuchen dem damaligen botschafter Frankreichs, Bene- 
detti. ich habe auf eine unter mitwissen Mühlers durch herrn 
Benedetti überreichte immediateingabe vom kaiser Napoleon 
III eine kleine Vergünstigung in bezug auf die benuzung der 
pariser manuscripte zugebilligt erhalten, welche mir allerdings 
nicht von erheblichem nuzen gewesen ist. 

nach Vollendung meiner onomastica sacra sah ich ein, 
daß ich nicht weiter kommen v^rde, da alle documente auf 
meine kosten zu drucken waren, und einen nennenswerten 
absaz nicht fanden, one vorarbeiten aber, und zwar recht 
zalreiche und umfängliche vorarbeiten, ist die arbeit nicht 
zu tun. auf die dies meldende anzeige erfragte herr von 
Mühler ungebeten was ich nötig zu haben meine, und be- 
willigte es, was ihm durch die geringfügigkeit meiner forde- 
rttngen allerdings erleichtert wurde, in allem, was von Berlin 
an mich gelangte, erkannte ich mit lebhaftem danke die teil- 



name OlshuaseBS, deflsen feder als die mne& ttber die Wich- 
tigkeit meiner aufgäbe persöBlich orientierten gelehrten die 
durch wolwollenden und höflichen ton ansprechenden erlasse 
des ministers an mich niedergeschrieben haben dürfte. 

der krieg von 1870 unterbrach alles, nicht allein die 
pariser bibliothek wurde unzugänglich, auch in Italien machte 
man Schwierigkeiten, dazu kam, daß meine exegetischen 
Vorlesungen mich viel zeit und verdruß kosteten: ein gewis* 
senhafter mann vermag nur unter unsäglichen mühen und 
steter Unzufriedenheit mit sich und seinen Vorgängern einen 
text zu erklären, der diplomatisch nicht fest steht , und des- 
sen spräche, sowol was das lexikon als was die syntax und 
den styl angeht, noch niemals systematisch durchgearbeitet 
worden ist. die Studenten hatten ire künftigen stellen im 
köpfe: meine für Vorlesungen bestimmte ausgäbe der grie- 
chischen Genesis erwies sich als unnüz: ein zweimal ange- 
stellter versuch, an ihr mitarbeiter für mein schweres werk 
zo erziehen, scheiterte völlig, die beiden bände targum und 
das psalterium iuxta Hebraeos Hieronymi füllten die unfrei- 
v^illige muße der zeit ans, in welcher handschriften aus dem 
Deutschland hassenden auslande gar nicht oder nur nach 
schweren kämpfen zu erlangen waren, es giengen wieder 
kostbare jare verloren. 

1874 gewärte der minister Falk, trozdem ich in der po- 
litik sein gegner war, die mittel zu einer reise nach England 
und Frankreich, der hauptgewinn dieser reise war eine die 
historischen bücher des canons absolvierende coUation des 
arundelianus und eine nicht vollständige collation von M. 

1875 beendete ich die ausgäbe der memphitischen über- 
sezong des psalters mit iren beilagen, 1876 die der arabischen 
Versionen von Psalter, lob, Proverbien. 

1876 veröffentlichte ich in nummer 23 der theologischen 
literatnrzeitung von Schürer (24 0ctober) folgende erklärung: 

Ich habe im Mai laufenden jares meine absieht kundge- 
geben, die Septuagintarecensionen des Lucianus und He- 
sychius in nebeneinanderstehenden colnmnen zum abdrucke 
zu bringen, da sich keine band geregt hat, mir die ans- 
fürung dieser absieht zu ermöglichen oder auch nur zu er- 
leichtern, sehe ich mich gezwungen mich zu beschränken, 
es soll also zunächst der text des Lucianus — und zwar 
stichisch — gegeben werden, dem ich die fragmente des 
Aqnila, Symmachus und Tbeodotion unterzulegen vorhabe, 
ich stelle fest, daß ich auf die eine (von mir im Juli 
und August 1874 vollständig neu verglichene) haupthand- 
Schrift des antiochenischen textes, den arundelianus des 
britischen museums, schon 1866 bei besprechung des namens 
Purim in meinen gesammelten abhandlungen 161 — 165 auf- 



143 

merksam gemacht, asd mein register über die von dem 
ftir Lucian hauptsächlich in betracht kommenden kirchen- 
vater — Chrysostomus — citierten bibelstellen (nach der 
Savileschen ausgäbe) bereits im December 1867 zu Schleu- 
singen beendet habe. 

es schien aus verschiedenen gründen ratsam, ja nötig, dies 
öffentlich bekannt zu machen, 
sprachliche und politische aufsäze, welche ich meines er- 
achtens nicht ungeschrieben lassen durfte, namen meine kräfte 
in den folgenden jaren hin : die politischen aufsäze haben mehr 
nuzen gestiftet als meine theologischen Studien : die öffentliche 
meinung über wichtige punkte umzustimmen, habe ich das mei- 
nige kräftig beigetragen, und ich freue mich dessen von herzen. 
1878 brachte eine endgültige entscheidnng in soferne, 
als mir das entleihen ausländischer handschriften unmöglich 
gemacht wurde: ich sollte dieselben nur in einer räumlicbkeit 
der Universität benuzen, daß die goettinger bibliothek ein 
lesezimmer nicht besizt, hatte ich dem herrn minister in einer 
früheren correspondenz in die erinnerung zurückgerufen: daß 
einmir|dienliches dienstlokal auch sonst hier am orte nicht zu 
beschaffen sei, habe ich dargelegt, und durfte glauben, daß auch 
one eine darlegung durch mich die Sachlage den berliner 
behörden bekannt sei. da eine beschwerde bei herrn Falk 
unzulässig schien, schrieb ich an den herrn unterstaatsseoretär 
Sydow am 3 September 1878 folgendes 
... ich erbat unter dem 26 September 1 877 drei handschriften: 
über die mir wichtigste bemerkte ich, daß der höchste be- 
amte der pariser bibliothek die von mir gewünschte zu- 
Sendung bereits ausdrücklich zugestanden habe, es wurde 
mir troz dieser anzeige am 20 October U I 8063 mitge- 
teilt, daß der herr reichskanzler gegenüber den vielfach 
kund gegebenen grundsäzen der auswärtigen regierungen 
die entleihung der handschriften zur benuzung in meiner 
privatwonung befürworten zu lassen bedenken trage, als 
ich dies meinen coUegen Pauli und Weizsäcker erzälte, 
versicherten dieselben zu wissen, daß gegen Waitz und 
Mommsen derartige bedenken nicht geäußert zu werden 
pflegten, ich beschränke mich darauf diesen umstand zu 
erwänen, da ich der sache auf den grund zu kommen nicht 
in der läge bin. jedenfalls aber hat der damalige hülfsar* 
heiter an hiesiger bibliothek, dr Boysen, zu eben der zeit, 
in welcher mir die erbetene Vergünstigung verweigert wurde, 
die pariser handschrift Graeous 2635 in seiner wonung — 
untere masch 11, einem studentenqnartiere — benuzt. mein 
College, der herr hofrat von Leutsch, hat sie daselbst mit 
eigenen äugen gesehen, die entleihung selbst wird — one 
irgend welche äußerung über ire modalität — von herrA 



144 

Boysen in Ernste von Lentech philologischem anzeiger 
band 9 seite 113 öffentlich erwänt. nach einer etwas ge- 
wundenen schriftlichen erklärnng des dr Boysen ist das 
manuscript am 15 October 1877 hier eingetroffen^ nnd am 
1 December 1877 auf dem gewönlichen wege zurückgesandt 
worden, unter dem 25 October 1877 erneuerte ich auf 
das dringendste meine bitte, nnd der herr minister hatte 

die große gtlte, dieselbe im auswärtigen amte zu 

befürworten der herr minister war nochmals so 

gtttig zu schreiben nach ü I 6428 vom 23 Mai 

sind sie gleichwo! erst am 20 Mai des jares an das unter- 
" richtsministerium abgegeben worden. 

ich hatte für die oster- und herbstferien 1878 wissen- 
schaftliche reisen nach England vor: es ist mir im aller- 
höchsten maße unangenehm und nachteilig gewesen, die- 
selben durch die im vorstehenden geschilderte behandlung 
meines gesuches vom 26 September 1877 unmöglich ge- 
macht zu sehen, ich bin über fünfzig iare alt, und habCi 
wenn ich meine großen lebensaufgaben lösen will, durchaus 
keine zeit zu verlieren, ich bin an zurttckseznngen der 
allerempfindlichsten art allerdings längst gewönt: es ist mir 
aber bisher noch nicht geboten worden, daß mir abgeschlagen 
wäre, was einem jungen manne von, wie ich denke, 23 
jaren zu bewilligen keinen anstand gefunden hat, der noch 
dazu, um das gewicht der tatsache zu verschärfen, an 

• Einem orte mit mir wont ich bin der meinung, 

daß, so sehr ich das Symmicta 98, 3 über meine leistnngen 
öffentlich von mir abgegebene urteil aufrecht erhalte — es 
läßt sieh allerdings manches zur ergänzung hinzuftigen — 
das, was ich gewesen bin, geleistet, gelitten und gedarbt 
habe, mich mindestens dagegen schüzen müßte, hinter dem 
dr Boysen zurückzustehn. 
als antwort dienten am 13 October 1878 in einem durch- 
aus freundlichen schreiben die säze: 
Ihr Septemberbrief war geschäftlicher natur, ist zu den 
akten gelangt, und hat in dem herzen des empfängers nur den 
wünsch zurückgelassen, daß der herr absender überzeugt sein 
möge, es sei im leben nicht alles was misglücke oder uner- 
wünscht geschehe, auf rechnung einer Verschuldung zu sezen. 
noch einmal habe ich erreicht, wenigstaas annähernd so be- 
handelt zu werden wie andere gelehrte behandelt zu werden 
pflegen: zwei pariser manuscripte (graecus 5 und 6) habe 
ich am 13 December 1878 mit dem befehle erhalten, sie am 
1 Februar 1879 zurückzuliefem. wer sie ansehen will, dürfte 
inden, daß sie in nebenstunden in anderthalb wintermonaten 
sm vergleichen ein ding der Unmöglichkeit ist. ich habe um 
aufsidiub gebeten, bin aber abfichläglicfa beschieden worden. 



145 

im jare 1879 sind allein aus Paris neunzehn manuscripte 
nach Deutschland verliehen worden, wie mir der beste gewärs- 
mann mitgeteilt hat, den es in diesem falle gibt: die Schwie- 
rigkeit manuscripte zu bekommen muß mithin erheblich nicht 
gewesen sein: auf der pariser bibliothek wußte der maßge- 
bende beamte von irgend welcher Schwierigkeit geradezu gar 
nichts, herr Waitz berichtete am 3 Juli 1879 in der berli- 
ner akademie, daß aus Paris „fortwärend einzelne handscbrif- 
ten bereitwilligst hierher gesandt werden", am 27 September 
1879 erzälte ein bekannter beamter öffentlich, daß er früher 
einmal, weil herr Mommsen zu viel manuscripte aus Paris 
brauche , ersucht worden sei, seine antrage noch zu verschie- 
ben: er habe daher seinen bedarf durch die wiener akade- 
mie erbeten und erhalten: mir ist herr Mommsen schwerlich 
im wege gewesen. 

von mehr als einem gelehrten weiß ich, daß er nicht 
daran denkt, die ihm zugänglich gemachten handschriften 
anderswo als in seiner eignen behausung zu vergleichen. 

ich werde fortan mit dem materiale mich begnügen, 
welches die bibliotheken Deutsehlands und der Schweiz mir 
auf meine directe bitte zusenden mögen, daß dies material 
nicht weit reicht, ist allbekannt 

um misverständnisse zu verhüten, bemerke ich , daß ich die 
quelle der erwänten, one daß ich sie ausdrücklich deute, 
unschwer richtig gewürdigten hinderungen nicht im Unter- 
richtsministerium und nicht in irgend einer deutschen bot- 
Schaft suche. 

unmittelbar nach dem lezten bescheide des herm Falk 
habe ich, um wenigstens zu einer art abschluß zu kommen, 
eine reise nach London und Paris ins äuge gefaßt, und die 
mittel zu dieser reise dadurch beschafft, daß ich einen teil 
meiner bibliothek an Trinity College in Cambridge verkaufte, 
ich bin allen den männern von herzen dankbar, welche mir 
behülflich gewesen sind, meine bücher zu so gutem zwecke 
loszuwerden. 

herr AMCeriani in Mailand hatte 1861 das erste heft 
seiner monumenta sacra et profana erscheinen lassen, es be- 
liebte ihm fünf bände anzufangen: nur der dritte ist wenig- 
stens äußerlich fertig geworden, vier hefte des zweiten teils 
tragen die jareszalen hb Januar^ 1863, 0, 1866, 1868: sie 
enthalten was in londoner hanoschriften von der syrischen 
Übertragung der Hexapla aus Genesis und Exodus bis Exod 
33, 2 übrig ist: ganz musterhaft genau bearbeitet, wozu <Üe 
hülfe WWrights das irige beigetragen hat. durch die pbo- 
tolithographie des ambrosianus weraen Norberg, Bugato und 
Middeldorpf überflüssig: mir diente sie zunächst wenig, herr 
Ceriani dachte mit recht, daß ich meine ausgäbe der LS2i 

U 10 



146 

mit dem pentateuche anzuheben vorhabe: so wie ihm von 
meinen planen etwas bekannt geworden war, hörten seine 
mir für meinen ersten band nötigen texte mitten im saze 
auf zu erscheinen, auf eine direkte anfrage ; wann die fort- 
sezung des pentateuchs das licht erblicken werde, habe ich 
als antwort nur ein exemplar des Loescherschen katalogs 
von Dicembre 1877 empfangen, in welchem auf seite 55 
die werte in preparazione einen roten strich zeigten, so habe 
ich, so wenig angenehm mir die arbeit und der Zeitverlust 
waren, das in der vorrede zur Genesis 22 gedrohte ausgeftirt, 
und Exodus Numeri losue Begnorum y aus den londoner 
handschriften , das von Middeldorpf bereits veröffentlichte 
vierte buch Regnorum aus dem pariser codex abgeschrieben, 
schön war die zeit nicht, in welcher ich diese arbeit vollen- 
dete. London und Paris schon so plebej, daß einem gebil- 
deten manne unwol werden mußte: die mittel der existenz 
dürftig: das bewußtsein um des neides eines fachgenossen 
und eines priesters der kirche Christi willen in so Ubier läge 
zu sein, äußerst kränkend: die aussieht lämend, darben zu 
mttssen, wenn ich das gewonnene auch nur in hebräischen 
buchstaben vorlegen wollte, das darben ist nun nicht nötig ge- 
worden : der an die stelle des herrn Falk getretene minister von 
Puttkamer hat die von mir nachgesuchte druckunterstttzung troz 
der bedrängten läge der Staatsfinanzen in vollem umfange be* 
vrilligt. ttber syrische typen verfügte ich allerdings nicht, und 
werde mir wegen des hebräischen kleides meiner A'agmenta 
allerhand frenndlichkeiten sagen lassen müssen: daß herr 
Ceriani mir jedes wirkliche oder vermeintliche versehen in 
meiner arbeit nach kräften vorhalten wird, steht von vorne 
herein fest, ich bitte meine befähigung zur auslegung der 
Propheten nach meiner eignen fähigkeit zu weißagen zu be- 
messen, die auch durch meine deutschen schritten erwiesen 
sein dürfte, ich habe wenigstens jedem , der es nuzen will, 
ein wichtiges document zugänglich gemacht, welches ich selbst 
systematisch durcharbeiten werde, was ich darunter verstehe, 
vrird sich hoffentlich bald zeigen. 

nicht wenig hinderlich ist mir gewesen, daß vom codex 
vaticanus (B) der die prolegotnena enthaltende band absicht- 
lich zurückgehalten vnrd. GVercellone und seine genossen 
ließen mich durch cardinal Pitra am 18 Januar 1869 drin- 
gend warnen, one diesen band etwas abzuschließen , da der- 
selbe über die in der handschrift vorgenommenen höchst wich- 
tigen correcturen berichten werde, nach einer mitteilung des 
vater Sergio vom 21 April 1871 war im April 1871 der kri- 
tische commentar für die beiden damals erschienenen bände 
des vaticanus vollständig fertig: ebenso waren die noten zu 
dem noch nicht veröffentlichten, aber im drucke längst rol* 



147 

lendeten dritten bände beendet, cardinal Pitra stellte mir 
am 8 März 1878 das erscheinen des notenbandes für den 
Juli 1878 in aussieht, den ich bei Spithoever zn kaufen 
angewiesen wurde : die Spithoeversche buchhandlnng dagegen 
meldete am 27 April 1878 wie am 10 Januar 1879, daß man 
den druck der prolegomena noch nicht begonnen habe : am 10 
Januar 1879 sogar, daß die arbeit noch im manuseripte nicht 
beendet sei. es ist warscheinlich, daß diese prolegomena nicht 
eher ans licht sollen, als bis ich mit einem one sie zurecht ge* 
machten teile meiner ausgäbe herausgerttckt sein werde : dann 
ist diese sofort unvollständig, es würde sich one mflhe ein 
ebenbild gottes finden, welches die tatsache verbreitete: auch 
die deutschen buchhändler, welche eigene Septuaginten ver- 
legten, haben ein Interesse daran, daß es geschehe, da es 
die aufgäbe einer ganzen reihe heute lebender theologen ist 
tdv ijvi(o Xoyov HQsivim noietVy ergibt sich, so gewiß die helle 
sonne schwarzen schatten widt, daß man in irem lager auch 
versteht töv xqsIthü Xoyov ^tztö noulVy und ich würde einen 
verfrühten druck teuer — weit über mein vermögen — zu 
bezalen haben, also will ich lieber abwarten, oder vielmehr 
nur das veröflfentlichen, wozu ich B^ B* nicht brauche, diese 
erklärung wird ja wol auch in der Propaganda bekannt werden. 

rascher als mit den prolegomena zu B wird es mit der 
von den trustees des britischen museums unternommenen 
photolithographie des alexandrinus gehn, aber jare müssen ver- 
streichen ehe ich sie an statt Babers werde benuzen können. 

dazu kommt die gewißheit, daß der pentateuch one eine 
ganz eindringende kenntnis der halacha gar nicht behandelt 
werden darf: er darf es weder in hinsieht auf die fragen 
der höheren kritik noch in betreff der feststellung seines 
textes, da ein großer teil der Varianten auf halachischen an- 
schauungen beruht, hier muß ein ausflirlicher commentar 
neben der ausgäbe gearbeitet werden, wie schwer es einem 
Deutschen fällt, die halacha — außer dem talmud auch To- 
sephta, Mechilta, Sifri, Sifra — zu bemeistem, das weiß ich 
besser als irgend ein mitlebender. 

Ich habe mich entschlossen, den zweiten band der libri 
ludaeorum sacri e recognitione Pauli de Lagarde im October 
in den druck zu geben, derselbe wird losue, Richter, Baa^ 
Istcop a — d, Psalmen, lob und Proverbien enthalten, aber nicht 
gleichmäßig bearbeitet sein, denn wärend ich in den ersten 
sechs stücken die verschiedenen ausgaben (Lucian liegt seit 
jaren von mir selbst geschrieben fertig) einander gegenüber- 
stelle , one auf die ursprüngliche nur in den noten gelegent- 
lich anzugebende gestalt der übersezung auszusein, hoffe ich 
in den lezten drei büchem wenigstens annähernd die hand 
des Verfassers hergestellt zn haben, die bruchstücke des 

10* 



148 

Aqnila, Symmachus, Theodotion und irer nacbtreter sind nnter 
angäbe meiner quellen zwischen text nnd Varianten gesezt; 
leztere scheiden durch die wal der siglen wo ich selbst ge- 
sehen, wo ich älteren collationen folge, schreibefehler habe ich 
vor, von meinem apparate völlig auszuschließen, wenn sich 
nicht ein besonderes interesse an dieselben knüpft: ob dies der 
fall ist, getraue ich mich nach so langen jaren arbeit sicher 
zu entscheiden, die citate der kirchenväter hoffe ich ganz 
zu geben, soweit sie mir selbst bekannt sind. 

prolegomena und namenregister erscheinen mit dem er- 
sten bände zusammen nach beendigung des zweiten und 
dritten, auch in diesen beiden bänden wird die behandlung 
der einzelnen bücher eine verschiedene sein. 

Es mußte dies alles öffentlich gesagt werden, damit mich 
entschuldige wer seiner zeit weniger findet als er erwartet 
hat. in die vorrede zu meinem ersten bände wttnsche ich 
nichts hineinzubringen was nicht unmittelbar zur erläuterung 
meiner arbeit in der gestalt dient, in welcher ich sie vor- 
legen werde, daß sie werde nttzlich sein können, weiß ich. 
es hat mir recht wehe getan, daß sie mit so wenig freund- 
lichen gefalen gegen die gemacht werden mußte, welche sie 
zu fördern und zu brauchen berufen wären. 

te martyrum candidatus laudat exercitus. 



Des Epiphanius buch über maße und gewichte zum 

ersten male vollständig. 



Schon oft habe ich es verwünscht, daß ich im sommer 
1860 die ältere der beiden londoner Epiphaniashandschriften 
fast vollständig abgeschrieben, es hieng an diesem anfange 
die Verpflichtung zu einem ende, für mich als theologen hat 
nur die erste hälfte des bttchleins negl (Ahgcov xal (fta&fAwv 
wert: die zweite herzustellen habe ich nicht allein kein In- 
teresse, sondern auch nicht die fahigkeit, da ihr Inhalt weit 
von meinem arbeitsfelde abliegt, und die muße ganz und gar 
mangelt, seiner bemeisterung wegen ausschreitungen in das 
gebiet anderer gelehrten hin zu unternemen. was das schlimmste 
ist, ich muß mir verbitten, daß irgend wer one meine ausdrück- 
liche erlaubnis, was ich biete, neu drucke, daß ich selbst 
nicht mehr gebe als rohstoff, ist mir völlig klar. 

die syrische übersezung des im folgenden mitgeteilten 
textes ist in meinen veteris testamenti ab Origene recensiti 
fragmenta apud Syros servata quinque gedruckt worden, und 
zwar in hebräischen buchstaben, was für den diesmal zu er- 
wartenden leserkreis den gebrauch erleichtern wird, aber gleich- 
wol wider meinen wünsch zugelassen werden mußte, ich hatte 
am 18 October 1878 an der einzigen stelle, an welcher ich 
damals anständiger weise um dergleichen bitten konnte, er- 
sucht, für unsere akademische druckerei syrische typen an- 
zuschaffen, obwol an dieser stelle für andere gelehrte sofort 
geld in fülle vorhanden war, habe ich bis heute (22 Februar 
1880) noch nicht einmal eine antwort bekommen, so mußte 
ich mich in den praetermissa und fragmenta mit einem he- 
bräischen kleide für meine Syrer begnügen. 

die seitenzalen der londoner handschriften sind am rande 
meiner fragmenta angezeigt, da ich zu gut weiß, wie leicht 
beim vergleichen ein irrtum unterläuft: es kann also jeder 
sofort in London nachsehen lassen, wenn ihm etwas beaenk- 
Uoh scheint: nur muß er sich mit seinen fragen an jemanden 
wenden, der des syrischen wirklich mächtig ist. 



151 

den Byriflchen text habe ich in paragraphen geteilt — ' 
die alten kapitelzalen sind beibehalten, soweit sie liefen — , 
damit wer die folgenden blätter benuzt, ihn bequem vOTglei- 
chen könne, da der Syrer und sein original sich nicht immer 
in der construction decken, zerschneiden meine paragraphen 
gelegentlich säze, welche in der einen der beiden sprachen 
zusammengehören : da ich durch die kleinen zalen das suchen 
erleichtem wollte, durfte ich nicht zu lange räume one zal 
lassen, auch wenn die construction in beiden sprachen weiter 
gieng. 

Goettingen besizt nicht so viel griechische typen dessel- 
ben Schnitts, daß auch nur ein einziger octavbogen mit den- 
selben gesezt werden könnte: vergleiche meine onomastica 
Sacra I viii. danach mußte ich mich bei der gestaltung mei- 
nes buches richten, die akademische druckerei trifft hierbei 
kein Vorwurf, da in Goettingen griechische typen bisher 
nicht in größerer zal gebraucht wurden, wäre es torheit 
gewesen sie anzuschaffen, ich hatte gewünscht, meine aus 
dem syrischen gemachte herstellung des Originals von dem 
in griechischen handschriften erhaltenen durch die wal ande- 
rer typen zu scheiden, auch dazu fehlte das material. außer- 
halb Goettingens drucken zu lassen war unmöglich, weil ich 
an den orten, an welchen griechische schrift reichlich vorhan- 
den ist, keine bürgschaft fUr anständige behandlung gehabt 
haben würde (einem deutsehen geschäftsmanne traue ich nur, 
wenn ich ihn lange zeit erprobt), und weil meine bücher einen 
druck in den Städten, welche den localznschlag zum tarife 
haben, nicht ertragen: sie sind onedieß für mich zu teuer, 
ich habe mich also beholfen so gut es gieng, und kenne die 
weit und die gelehrte weit ins besondere nachgerade genau 
genug um zu wissen, was für anmutige bluten dieser bäum 
wegen meiner behelfe für mich tragen wird, ich bemerke, 
daß ich für meine ausgäbe der LXX und der werke des Cle- 
mens von Kom — die vorbehalte constitutiones apostolorum 
vi bleiben in voller kraft — für ein besseres gewand als 
das diesmal gewälte sorgen werde: für die Symmicta war 
ich dies zu tun außer stände. 

abkttrzungen 
S^ londoner handschrift add 17148 = A der fragmenta: zwi- 
schen 650 und 660 geschrieben. 
S^ londoner handschrift add 14620 = B der fragmenta: aus 

dem neunten jarhunderte. 
c druck des Oporinus, Basel 1544. 
s Lagarde Symmicta band I. 

r die rehdigersche (breslauer) handschrift des Epiphanius 
aus dem vierzehnten oder fünfzehnten jarhunderte. blaM 
249' 4 ff. 



152 

p die lesarten der pariser handschrift graeens 835 (früher 
450 482 2318) von mir 1874 in Paris verglichen (blatt 
206'' ff) habe ich nicht in die anmerknngen eingetntgen^ 
weil mir virenig dabei heranszukommen schien, 
m die Jenaer handschrift des Epiphanius war mir nnzn- 
gänglich, 
die anmerknngen sind darauf berechnet , leuten , welche 
den syrischen text bennzen wollen one viel syrisch zn ver- 
stehn, diese ire bemtthnngen zu erleichtem : auf den Inhalt 
des bnchs gehn sie gmndsäzlich nicht ein. ich empfehle als 
httlfsmittel den thesanms von RPayneSmith, von dem jezt 
die erste hälfte fertig ist, und die concordanz'en znm neuen 
testamente von ESchmidt oder Bruder, zur LXX (des Aldus) 
von Tromm, aus denen man durch nachschlagen der vier 
svrischen ttbersezungen des neuen und der hexaplarisch-sy- 
nschen Versionen des alten testamentes one große mühe den 
Sprachgebrauch der syrischen dolmetscher kennen lernen kann, 
ich ersuche weiter die prolegomena zu Thomas Skat Bördams 
ausgäbe der hexaplarisch - syrischen übersezung der bücher 
ludices und Ruth (Kopenhagen 1859 1861) sorgfältig zn stu- 
dieren. 



1 ^Et ng d^iXet täv iv jaXg d^elatq yQa(patg cldipat zd 
ngdg noXvnetQiav ikiqfi^ liyto di nsgi tiitQtor nal (fta&fkwp 

., tovup xto vnofkV^ifnxM iv%Vy%dv€tv 

fkij natonrettco. ^xal nqwrov fkiv deX eldiva^ xiv (ptXoXoyov, 
$n6(fa tVY%oivB^ iv tatg ngotpiftslatg ikiqti, hlq dixa yäg diif- 
Qfjvta^ d'Sdnqiaq ai nqotprjtsXai^ ovrcog nBqUxovfSat dtdatfxaXlag, 
x^etagtag, nqotqondg, iXiyxovg, änstXdg, 3Xo(pvQfAOvg, d'Qijvavg, 
f^dg, ItJtogtag, nQOQQija€$g. ^naqdnsivxM di tatg adratg ngo- 
gtfjtstatg dfiiAsta tavxa' -^ nsql xijg dnoßoX^g zov nqotiqov 

o er lassen das buch unmittelbar auf die at^annpalaHoins folgen, 
hat am rande mq^ futqmy xm cm&fAfa^, r ist one Überschrift. S des 
heüigen Efnphanius d§s bischofa der atadt Corutaniia von Cypern [gene- 
tiy] Schrift über die maße und gewichte und die zalen und andere ge- 
genstände [vno&iCiüty (§ 2, 16)? aipoQfjuay'f] welche in den heiligen hü- 
ehern vorkommen, füllwörter von 8 nemo ich nicht in die noten auf, 
wenn ich überzeugt bin, daß es nur füll Wörter sind | i i»; -|- <f« er, 
-f ovy S' I 2 (fi7 er I 3 lücke nach S und die kenntnis anderer [der 
anderen?] dinge, > er | 4 xaToxt^urm c | 6—8 S seat den einzelnen 
nummem zalen vor | 7 sUyxovg > er, in folge wovon die zehn 
nicht herauskommt | 7 S* S* werden zu ändern sein? HttH^ DDD 
(smufAui oder xoAaiKK Beliqq 24, 13 Titus 40, 15 4«, 8 13 15 46, 24/25 69, 31) 
muß als glosse zu HOPIlS göstrichen werden. 73J< Cor /J 7, 7 odvqfiog 
(sonst myd-os) kann für okofvq/iAOf stehn | 8 noqqtjffttg r | 9 fiT die 



153 

Xaov, ^ nsQi tijg dnoßoXijg %ov utatot aaqxa vdfMV. :^ nsfi lo 
tf^g xatvijg d^a^ijxtig. # nsQl imv i&vtSv xX^ffecog. # nsgi 
Xqitnov. 4^ nsql inayyshwv tovnqotiqov Xaov, # neql vqq 
i¥ tatg &slcug ygaipatg ätsaq^elag, # neql f*cAAoVfx»v nqoyvmtfsmg. 
8 HTtetdil di nv^g natä nqodtpdlav 6(Sul^c(V tag yqag}dg, 
xal nsql tfSv nqotfwduSv zdÖB* i^Bta \ ßaqeta \ nequfmofkivff "^ 15 

fAaxqd — j ßqaxeta kj, daoeta •- , tpiXij •*, dnö&rqog>og \ vcpiy • ,, 

vnodtatfwXif ,. ^mql d&Kqltfnov xdi dßcXov xai XtfkvUfxov xai 
vnoXtfkviüxov fJYOVV twv iv xatg d-etatg yqa(paTg (ffifksitor, ^d 
dfnsqifJxog oitog ^, xal iv&a naqdxe^tatj atmaiP€$ td i(k(pcqö» 
IkBVOV ^fiika iv ttS ißqaixw xeta&M, xal ifk(p4q6(f&a$ naqä 20 
lAlxtfXtf xal Svfkfkdxip^ anavicag d^ xal naqä &Bodiniovt* oi dh 
ißdofä^xopta ovo iqf/kfjvsvtal naq^xav xal oix ^qfjujvsvtfav , dg 
dMSftoXoYOvykivtav %mv tOMvuor Xoyimp xal ix neq^tsaov ävay^ 
vmökofkivwp, ^cig diaüdiffifS^v dl mv ctqfifkivmv Xbx^iJtco d$d 
ßqa%8iag Xi^süßg, elg td dnd hog Xdyov neql xAv Xo^näv 08%$ 
YvAvak. ^xetrat iv ^qx^ Tijg FsvitiBOig ^ovassl *Adäfjb (SaXaO' 
älfjb Cava oia&sad f^dd^ aavä<^ S iqffkfjvcvsra^, fig xal *AxvXag 
^xoXov&^ffe , T^xal stfjifsv ^Adäyb tqtdxovra stog xal ivaxöüta 
hog€, ^S^€V ol ißdofk^xovta dvo sqfk^vevtal i^ *Eßqai(av oq^ 
fMWfABVOt xal ili änaXÄv Svt^x^^ ^'^ ^ ^^ "^Eßqalmv , ov (J^^vso 
dXXd xal ttSv ^EXXfiVdnv, dxqtßwg junatdsvfkivot (patv^v, ov pbo- 
VW %ijv ißqatda eig iXXfjvtda i^qfkijvsvaav yqa^ijv, dXXd xal 
t^v iv T^ ißqatda dtä ÖKfaoXoyiag ix(fmvoviß4vfiv didXsxtov t^ 

zeichen von S^S'cr kann ich mit typen nicht wiedergeben, da sie 
wertlos sind, habe ich mir die kosten eines Steindrucks nicht machen 
mögen | 10 n$gt r^^ anoßobit tov »aia caqxa po/aov ^ r | 12 79^ cS, 
in»; r I 13 &umg >> S | 14 nach '«<n*|ay + ^*** S | 15 nach o|ao ' 
+ ditana h c I 15 nach ßageta ^ -{- ^«A^ -i c | 15 nsQHmcjfisrti ^ >> r | 15 
ende + ctnoatqoipos ' c | 16 fjuxxQa ßqaxMt mit iren zeichen > r { 
16 nach fjiaxqa und dessen zeichen + vfty i_^ c | 16 daai^a ^tltj ano' 
ctQoifOi v<p$y mit iren zeichen fehlen hier in c | 16 nach ^thj -* + 
mq^rnfofispfi * r | 16 nach anomqoipos * -|- /Liaxga — r | 16 ende + 
ßqaxtta «^ r | 17/18 § 2 lautet in er (oaavjiog xcr« niqt tiav kotnott^ 017- 
fUHoy I 18 vor § 3 + er ntqt aonQHixov ^ | 19 ^ xat fehlt in er | 
21 d-iodonopt ans er: vielfach gibt man dem namen in den obliquen 
fällen ein cd | 22 iQ/ntiysvatty er | 23 &v€€okoYovfAt¥to¥ er | 24 ng bis 
iUjfJhTftti S , Uxnoy dt er | 25 S¥og Xoyov S , tavnjg er | 26 Grenesis 5, 5 | 
26 üvaun er | 26/27 calmtfi r. schreibe gegen cS cttktoffHfji \ 27 das erste 
ifuya > er I 27 ovaS^töa gegen er aus S | 27 aafAtiiaB' er one Vertre- 
tung von ni I ^7 <^^ 3 » (S er I 28 tyvaxoßKi er | 29 tßöofÄtptoy c | 29/30 
S f&r oqfA^fJurok nur seiend \ 31 skhiyiay r'VcS, kmwtoy r^ | 31 nt- 
natdivfuytiy er | 32 sßqatda S, ne 717; sßqcudog er | 32 tqfMtjyivcay^ 
»»f r I 33 «i' 117 bis 34 iqft^ {ytvoyng steht im texte von r) > r, hat r 
am rande mit xstfuyoy pr m darüber 



154 

tQuvotifn iofn^vivüapti^ na^fiya^ov^ nal drtl tov st^ ovo tonoVQ 

35 nsUT&a^ t6 SpofMa toi hovg ivi %6n(f xqfitsdiMVOk t^v Sonovaap 
shat ßogAß^atP $1^ Xsh6%fi%a fAStißaJiov (p^ttavtsg ^SCfitfs d^ *Adäfßf 
tQidxovta xal ivanödia hfi<, oütb ilhni^ u nohtjftavxs^ %if 
Xdy^, dXld nal sl^ %qav6%fjfva xcttatmjifavtsg %^p ävdyvuitSkV, 
i7f€Q iv fäip t^ sßgatdt ov dvpavcu dkä T^g ffvytOfUag Xty^&ct^ 

^ovtmg ag ol ißdofk^nopta ovo Uyovü^v, in ^SCfjffsp jiddfA %Q§d* 
na%na *al ipaxoiHa hf^^, ovu «^ iXl^riS& dg 6 *AniiXag ^QfMJ- 
ysvaep, ill irunoX^g iJymp ^etiftfep ^Add^k ipaxoiUa hog nal 
tQ&dnop%a hog<, '^ÖQqg yctq, w ^tlolöys, mg dfiginstay nc^^ 
qi%6§ tä Xiytfs ev t^ tQavotrju tov Xoyov nqodx^^t dXld t^ 

45T^c devuqoXoyiag dxqtßslq. ^xal SdoSe tovto tucT* naqd ji*|y 
totg ißdopbijxopta ovo iXktnäg nsta&akj naqä dl ^AnvXq na^ 
2vikikd%if^ nal äXXa§g in&i(SB(SiV dp$XXkn&g ^QfHiPfv<f9ti$, on$q 
oddi naqd totg ißdofHJnopuc Svo ipiXiJtep, ^dXXd nai vnd %mv 
negl IdtvXap f$€td nal t^g xano<p(aviag nsQtatftSg nettat iv ivüi 

SOTonotg dpK^' spog, tovt* itnlv dp%l tov *h^€ *hog nal Stog^ 
^^d$d tovto ip ipl tönto t6 tov etovg öpofäa ol ißdofkijnopva 
ovo naqÜAnop. ^^iX&ÖPtmv di iks^ meh%a wp mgl ^AnvXav 
nal td vnd %Ap ißdofA^nopta ovo nagaXntpd'^pta inöeddonotmy, 
idonovp slpat nsg$t%6t€ga» ^^^ßg^ySpifg de (seid tavra iX&tip 

SS dnoy.caittwjCf (a^p ixd&uo tönat top iXXsinoPta Xdyop, nagi^ 
x^sto de aiött^ >^ töp dtnsgicnop, ot^x ^( Xg^^^ otdiig tov ndy^ 
vtt)c Cv^ij^^Pat %dv Xdyop (nsgtTtög ydg iotip), dlX^ %pa (a^ na* 
gaXsiyjfi iovdalo*g nal SafAagsha&g intXafAßdvsa^at tcop ip 
tatg dylatg innXfjalatg ^slutp yga(pöop, (Mf^dsvog iniXfjyjlfkOV 

^ngdyfAatog vndgxoptog nard t^^ nictstog ip totg dnti(tug&(f(ii^ 
potg Xoyotg * nsgtttol ydg stal nal d&(fCoXoyoi^fASPo$, dg and tfjg 
dpaypdasatg ididd^afASP nsgl tov ^Addfjb nal tijg avtov ^(o^g* 
dg nal dno tov ßgaxvtdtov Xöyov dvpatop es totg Xomotg 
int(n^pa$ Xöyotg, sv&a ol dtnsgidnot nagdn€$Pta$. ^Hpa d^ 

65 nal tovto f$d^ijg, did ti d&tegianovg nagibsto totg Xoyotg tov" 
totg, d(p&ÖPcog nal tovto Xi^Ofsep, ^^initnaoat tovto, d dngo- 
atd, on ip td (ftegewfjuxtt tov ovgapov oi diftigsg sttft, näv %s 
vnd PsqisXdp ij ^Xiov naXv(p3mOt, ^^ot^Va» td poijfkau d toig 

34 sQ/atjrtvoyres er gegen S | 36 ßofißtj^ky c und allenfiEkUs auch r, 
ßatß9jGty r wie es scheint, j|fa)JUvy<r»v S??? | 37 irymxoirta er' (dieser pr m) | 
38 rgavotanx r | 38 xattüttiütty er | 39 f4ty > er | 4.1 €yyaxo4Ht er | 

41 etwa ovu «V T{7? S litte es | 41/41 sg^pivctv r | 42 tnunohn er | 

42 «waxotfMx er. tva^oatov S ? | 43 oga S | 45 dwngoyttts c | 46 letq S, rms 
er I 47 fkUnats er | 48 jotq rS , tovg \ 49 iisg^aiuf r | 5z hei S 8» 49 
HnriD ^^ Hnnn SU schreihen? | 52 axvlagr'f | 53 ixMonon&yc | 54 id^^tr 
r, aher S = c | 55 f*ey rS, t^ c | 55 ton^ cS, Xoyia r | 55/56 das 
erste e von Ttagi&tio pr m auf etwas anderem r | 56 •)i^ fehlt er | 
57/58 nagtt^ e, lutga^ r | 60/61 (tnwthgtifAiyi^ er | 65 u nuk a^ng§^ 
cxovq S I 66 tnunaat r 






155 

döUQUtnov^ naqa^slq inoitidsv^ Iva (To» öbII^vi in oi X6yo$^ otg 
7UCQdn€$P%a$ ol daugiöxot^ n€nijyaa& (a^v iv %aXq ißqa'ixaXq JU-70 
l^BdkP wüncQ oi dotigeg iv t(S auQstajjban tov o^QttVov, ixa- 
kvg>^tj(fav ds vnd %^g %mv ißdofA^xovta dvo sQfjuiPsiagy tSaneg 
•i disiiQeg vnd %mv VBtpehSv ttaXvmovtak. ^^av%ii ^ inö^stfig 
%ov dtmgltfxov. 

3 ^Tov de oßslov td dtijy^iAa tovtov ixet %6r tqonov.^s 
HßsXdg oivog icnv naQctxslfAsvog — * naganlf^aiiag ydg ygd^ 
ffsuu %^ xalovfM^Vfi yQaiAfiy. oßsXig dl *^xlfta§ xard dvux^y 
XQ^<^^ ooQV, i(fa Xoyxv* ^naqstiS'^ de tatg t^g ^slag yga- 
yfc Xi^sfft tatg Tmgd fjbiv totg ißdofi^Kovra di^o i^fk^pewatg xc»- 
fkivatg, nagd di totg nsgl ^AxvXav xal HvfAuaxov (a^ ifA(p€QO'$o 
f$4pa$g, ^dif* iaVTtav ydg ol ißdofAi^navta dtfo iQfjbtjVsvtal tavzag 
tdg Xi^stg nQO04d^aav, om stg (id%fiv, dXXd fidXXov etg $i(pi-~ 
Xnap» hatg ydg iXXtndag ixovaaig Xi^sat ngoatsd'StTcoieg sig 
aatp^pcMtv %^v dvdyvdaaiV nagijyayov, (Sa&' inoXafjbßdpstv fjfAdg 
ovn dfjboigovg avtovg yeysv^a&at nv€V(Aatog äylov. ^cÜp ^0^85 
ovK ^v XQ^^ d^aaoXoystv nag^xccv onov di x^^^^ idonst td 
^^(Aa strat etg iXXtjv&x^v didXsxtov fjk€ta(p€g6(A€Vov , ixst t^v 
ngoö&^xfiv inonjaapto» '^d'avfidcat 6k sfTnv inl tovtto, xal [a^ 
toXfAäp fJi^fAfptP indystp^ dXXd fAaXXov ina&vop, aig ix ßovXiqg 
^€0v Ysyspfj^ipop avptivat tÖP svXaß^. HßdofAijxopta ovo ydg 90 
optsg tdv dgt&fAOPj xal iv t^ Oagiq p^a(p, xaXoVfAipfi öi 
^Apcoyfj, äpuxgv tijg ^AXel^avögsiag iv tgidxopta xal 1$ oixitTxotg, 
^vyi^ tvy^ xatd olxiaxov, dtp' ioa^ep ^cog iffnSgag avyxXetofASVot, 
xal td B(Snigag ip tgidxoPta ^$ (Sxa(f$diotg nsgatovfAePot xai 
dpansgatoviABPOt slg td tov IltoXefAalov tov 0&Xad4X(pov na^^^ 
Xdnop, xal /let' aviov stfuoiiASVOt , xal xatd ^vy^p ip xonmat 
tgtdxoPta ^$ xa&svdoptsg, eig td [Aij GVPdo&d(fat fAS'^ dXXtjXcop, 
dXl* dpo&svtoag igfAfjvevttat, ovtcog dtetiXovp. ^toig ydg ngo^ 
stgfjfAipovg tgtdxopta i^ olxlaxovg 6 ^tj&elg IltoXefAatog xata- 
oxsvdaag ip tta nigap sig t^p pljöop, dtnXovg ts adtovg notij- 00 
ffag, dt^o dvo ipixXs&asp, (»c scpfip, xal naXdag dvo vnfjgststp 
adtotg äfAa ipixXsKfsp , otfjonoüag hfsxBP xal inffgediag, fAStd 

69 do^ er I 7» tt;f > er I 72 <o(m€Q > er | 73 nod-tctg r | 75 ov r, 
das t sollte rot vorgesezt werden | 76 kein — sondern etwa X ^ • ^i* 
nen auf einem senelosen bogen nach nordosten zielenden pfeil c | 76 yag 
]> er I 78 nach X^'J^'^ H- a^otg de xalinat er | 78 tatg njg cr'8, 
TOtfiaKr^? I 79 iUlMKvc I 79 füPi^f > er | 80/81 fxtfSQOfityatsr | 81 svdth- 
fifinoifta r { 82/83 otjpslttay c | 84 aatftjykay er | 85 ovx a/uiotgovf S, xat 
€VfiotQovg er | 86 orov | 87 tkktjy^xoy liest in r nur ein anfö*nger. aber 
e hat ikbiytxoy | 90 ysytyytjfuyoy c gegen rS | 92 äyta y$ er | 92 rgta" 
M^yta S, il er I 93 anotpita^ty r, dno (pioud'sy c | 93 üvyxuofxiyok r | 94/95 xak 
mytxntgwovfjiiyok ^ er | 95 das zweite rotr !> c | 97 &vydta&at er | 99 o gtj- 
^ts ^ S, gid-itg r | i inrigeituy c | 2 sytxlttty er | 2 oy^onoHig r 



156 

in tfSv Tolx^v inolijtfep, dXl* äva^$v in %äv dm(Mdu$p tag 
SnaloviAirag äva^wüdaq dvifol^BV. ^^oi di oikiBg dtdyevtsg 
dnd nqoöt^ev img stSniqag ind xlstda tfvyxsnXsKtikivoi oitmg 
fjqiki^VBV^av, ^Hxdatji dl ivyij ßißXog fkla iTudidoro, dg sinstp 
^ ßißXog T^g tov xofffiov reviffswg ft^q &7^9 V ''ß^SoSog täv 
vliav *IüQafiX tri aAAi^ C^^9> ^ yisv^ttitdv ty dlXjj, xai naS'^ 

io€^^^ äXXfi ßißXog %^ dXXfj. xal ometg dl einoü^ imd ßlßXot 

a\ ^fjtai xai ivdtd&stOi^ eXxotU de xal dvo uatä vijp tov äXtpa^ 

ßijtov naQ^ ^Eßqaiotg cto^xsUmatv dQt&/AOVf$€Pat, ^qpk^vsv&fi^av. 

4 ^Bi%o<5i ydq xd* dvo Sxovtu ato^x^lap Sviffäctta, nivts 

öi flGiV i^ aHtwv dinXov(A€Pa§. td yaQ x^V Süth dmXovv, uai 

15 td gA^(A xal tö vovv xai td tpl xai td (SaöL *d&d xcd dl ßißXo$ 
xatd tovtov tov tqdnov sixoüi dvo fiiv dq^ikoiwtcti, ^Xxoo§ 
imd da eigUfxovtat, dtd td nivts i^ avtwv dmXova^a$. ^aV" 
pdntstat ydq ^ ^PovS' totg Kq$taXg, xal dgt^fAsttat naq* ^EßQaio$g 
Ikia ßißXog. ^avvdnutm 17 ngoittj twv Batf^Xsmp t^ dsvtiqq, 

ioxal Xiyatcu fda ßißXog. ^(WvdmstM ^ tqit^ t^ tstdqtij^ xai 
yivstak ikia ßißXog. ^(fwarnstak ^ nqoitri twv UaQaXunoikivmv 
tfj dfvtigq, xal Xiyetat ykia ßißXog. '^ovvdTitetat ^ nquitvi toi 
^Ecdqa t^ dsvtiqqc, xal yivetat f*ia ßißXog. ^ovttag ovv (fvy- 
XB$vtai, al ßißXot ir nevtatsvxoig tittaqtn, xal fAivovffiP äXXa^ 

25 ovo, iiig €lra$ tdg ivö^a&itovg ßißXovg ovtaag ^nivts [acp POfH~ 
xdg, rivso&v, "EJ^odov, ^evntxöv, ^^Q&d'fAOvg, JsvtSQOPOfHoy* 
avtvj fi nsvtdtevxog 17 xal vofkod'saia* ^^nivts di ffuxiJQCtg' 1] 
tov *Iooß ßißXog, eha td WaXt^q^ov, IIaqo$fAiat 2oXofmvtog, 
^ExxXiiüiaatrjg , ^AtagAa <^af*dt(av. ^^sha äXX^ rtBindtsvxog td 

$oaaXovfA€Va Fqaipeta, naqd t^al de ^Ayi6yqag)a Xsyofksva, äuPa 
itmv ovtag* ^Itjffov toi Nav^, ßißXog KqttdSv (Astd t^g^Poi>&y 
naqaX€$no(AivatP nqwtff fjtetd t^g dnrtiqag, Baa^Xsmv nqsdt^ fjbetd 
tijg dsvtiqag, BaCiXs^wv tqitfj (kstd tijg tetdqttjg. avtrj tqiti^ nsv- 
tdtevxog. ^^äXXfj nsvtdtsvxog td daid€xanqd(p f^tor ßißXog fjUa, 

SS^Haatag f^ia, '^Isqsfjkiag ^kia, h^BX^^^X fiia, Jav^^X ^lia. xal sha 
inXfjqm^fl ^ nqo(p^xfj nevtdtsvxog. ^^SfMtPap ds äXXa$ dvo, 
atttvig bI(S^ tov "Eodqa dvo , fiia xal avtfj XoytJ^iAivfi , xal ^ 

3 ovn er I 4 nixtoy r | 4 &ofittmv er | 6 itUidoi r. H /i&*lp Lagarde 
praetermissa 23, i 38, 64 O^lp ebenda 26, 83 ist indisch) | 8 «locfoxr r^ | 
9 To ^ er I 9 Xivifnxoy c | 13 oyofiora S, yotj/Luna c, ctifutm r | 14 xa<p c | 
15 /uc/u c, fjiif* r I 15 ovy r | 15 9)» er, aus S entscheidet sich nichts | 
15 üttdt ]> r auf lerem räume, a mit folgendem leren räume c | 15 «Tm 
xa* M cSf nur «ro r | 19 nach ß^ßlos falgt § 6 er | 2z ywtmt er | 
21/23 § 6 7 fehlen in er: siehe zu 19: § 7 fehlt in er also ganz | 23 yovy 
c I 24 reragat g, tttaqaiy r | 25 dvo -j- vtfngovaat er | 27 7 xa* S, xa$ n er | 
27 (ff S, yag er | 28 nagokfAui er | 33 das erste mal tg&n r | 34 «foNf«- 
xanguiffltmy r^ | 34 35 ßtßlof fim und die einzelnen fua >> er | 35/36 
«♦T« €nlrigu>9-9i S, avifj er | 37 dvo >• er | 37 xat nvT9j > S | 37 ^ > r 



157 

dlXfj ßißXog T^c ^Ead'fiq* ^HnhjQoi&fjrrav ovv a\ Bixo<St dvo ßlßXoi 
xatd tdv aQib'iJböv jcov €ixoa& ovo arotx^lav naQ* ^Eßqalotg. ^^al 
ydQ ünxi^Q€$q dvo ßißXot, ^ rs %ov 2oXofAmvvog, ^ navccQstog 1$- 40 
yoikivfi, xa# ij %ov ^Ifjtfov wv vlov JSei^Qctx, ixyovov ds tov ^Ifi<sov 
(o yctg nannoq avxov *I^aovq ixaXetzo), tov xal t^p aocfiav 
ffigaUnl yqdipavToq, ^v 6 sxyovog avtov ^ItjOovg kqiMfivsvöag sXXfi- 
VKfu iyqaif}s, xal avtat XQV^^f*^^ H'^'^ ^^^^ ^^^ (äipiXtfiot, diX 
slg dg^^fAdv tcov ^tjtcov odx dvaipiqovtak * öi* oids iv tm dqAv 45 
ivBt^d-^aav, Tovi^ iatlv iv t^ Tr^g dtad^^xijg xtßüavtS. 

5 ^äXXd xal SU wvto G€ (A'^ naqiX&Oi, w qnXöxaXe, ou 
»crl jö tpaXvijqtov distXov elg nivie ßtßXia ol "^Eßqato* , vaCxs 
stvai xal adto dXXriv nevtduvxov. ^dno ydq nqijitov t/jaXfiov 
dxq^ %€(S(Saqaxo<5%ov (Jbleev iXoyltfavto ßißXov* dnd ös uöaaqa- so 
xoatov nqc6tov dxq* tov ۧ6o(Aijxo<fTOV nqoozov dsvtiqav t^yri - 
aaPTO* dnd sßdofj^xofftov dsvxiqov §(ag dydofjxotftov öydoov 
TqlTor ß$ßXiov inonjcavto * dnd de oydo^xoawv ivdtov Saug 
BxawtStov nifAntov tsTaqtrjv inoitiaav dnd di ixatoavov ^xzov 
i(og TOV ixaToatov n€Vt^xoatov t^v nifAmrjp avvi^tjxav, ^lxa-55 
(nov ydq yjaXfAOP sxovxa iv tm tiXei to ^ev^oyfjTog xiiq^og, fivono, 
YivQno€ tiXog elvat ßtßXiov iötxaifaöav, ^svqiaxszat de tovio 
Sv %€ t(S xscdaqaxoaiw xal iv im ißdofjbfjxoatm nqoitio xal iv 
%m oydotjxoatM oydoio xal iv tm sxaj;oCTm nifAmo), xal inXfj^ 
qdix^riaav al titsaaqsg ßlßXot. h^g de nifjtnTfjg ßißXov to tiXog 60 
dvtl tov ^svXoyrjTog xvq^og, yivonOj yivono^ i>ndaa nvo^ alv8^ 

(Tatfo tov xvqtov, dXXfiXovia<L. ^ 

'^avtai toivvv al €lxo(f$ xal smä ßißXo&, 

€Xxoo$ dvo äs dq&d-fAOVfAsvat fjbstd xal tov WaXtijqlov xal tcov 
ovtdov iv t(S ^IsqsfAiq {^iJfAl da xal zmv ^q'^vcov xal tdSv ini-~6s 
(ftoXwv Baqovx itctl ^IsqsfAiov, el xal ov xsXvtat al inifftoXal 
naq* ^Eßqaloig, dXV ^ [aovov ^ icui' d-qi^voav tm ^IsqsfAlq (Svvaif- 

38 nach ßhßlog + 7 er | 38 ich kann in r nur tv^i lesen : «s^g c. 
danach -f xuXhuh er | 38 ovy > S | 39 hei den Hebräern S | 40 anixV' 
qtts r* I 40/41 xalov^ivfj r | 41 atqax er | 42—44 in S habe ich die pa- 
renthese bei ^yga^i 44 geschlossen, in S kann man auch o . . . ygäipas 
statt tov,,, ygätpavios zu finden meinen | 42 die parenthese > er | 
43 ygotipayrof ißqaum S ? | 43 o > r | 45 nuv S, > er | 45 ovdi S, dt 
er I 45 aoQiay er | 46 aytn^iray c , S rermutlich wie r | 46 tovt tany S, 
TOt> w er I 47 CT» xa* S? I 48 « r I 50 nach cf« + tov i \ 51 für das erste 
nQO}tov r a I 51 XQ^ ^M 5' €vdofitjxo(nov r | 5a nach ano -\- ds r | 5a 
«wf c, axQt r I 53 tyyatov er | 56 to > er | 59 xatomo) r | 59 das zweite 
xat bis 60 ßkßloi' > er 1 60 *y (f« ttp ttitt ttis nef^nt^g ßtßlov er | 61 
nach dem andern ytvono 4- ts&tna^ to er gegen S | 6i/6a iytaatio r | 
62/63 ^^^^ nachdem sie so Oberlegt hatten , vollendeten sie die ganze 
dies betreffende angeUgenheit S | 63 ßißlot > S | 65 nach &Qfivoiy -f- 
ttvtov er I 66 xa» UqsfAtov > er | 66 er* S, > er | 67 «U > er 



158 

&€taa) tdy jQonöP ov eXnofMSP ijqikfivsv&fi^av, Tcazd TisqioSov 
iitdtfTfi ivy^ SQfAfivsvtwv intdtdogAsvai , nat änd j^g nqcot^ig 

jol^vyijg %fl dsvtiqq, xal itdhv and t^g dsvtiqag Tif tgif^, xal 
oi^cdg naqi^Xx^ov xvx3i€V0vaa$ ixdfnfj tQ^aHOvrae^än^g sQfti^vsvä'eP- 
üM, dg d' qdsTa^ Xoyog, xai al eixocf^ ovo xa& eßdofAijxovta 
ovo xmv dnoTtqvifUiV, 

6 ^ots dl ixsXsm&fiaaVf iaa^ia^fj o ßatftXsvg inl ^qovov 

7S it/ßtjXoif , ital TQtdxoPta 1$ d^aj^vwatat xal adtoi ixa^iü^fiCat^ 
Tan€$r6%€Q0V , S%ovx€g sxddtfig ßlßXov td tQ$dxovta i^ itfotvnct^ 
ttal dg BXfAV %ijg ßißXov t^g ißQa'ix^g dvtlyqaifop, ^h^og drayt- 
poiaxovtog dvayvöStnov xat twv äXkoiV insxovixav, ovx fivqi^fi 
dtagxovla, dlXd d^eoi S'ccvfjtda&ov Sqyov slg vd yronai^^vat ou 

8o Ttvsv/Aatog äyhv axdvt€g dwqedv ixetvoi oi ävdqsg (Ofäog>aSvijCay 
ip tri iqfMiP€l<f, ^nai Snov ^qoaix^BVto Xoyop, ndpzeg ofjkov nqo^ 
(fS&spto, onov di dtpsiXoPto, ndptsg in^ Xatjg d^slXoPTO. ^»al 
(Sp (ASP dipsiXopw ovx s(ft$ xqsia, wp de nqoai&epvo s(f%t XQ^^* 
Hlg ÖS %d yspia&at ao& aatpsg rd slqfifAipov, on x^avfAaatwg 

S5 xatd ^sov olxoPOfjklap xdi ix avfAgxopiag TiPevfACcwg äylov (Wfin 
(ffjipmg tiqikfiPBVtSap , xa\ nqög dXXijXovg oi d&^pix^ii(yccp j na- 
qS^co aol d^d fjt^xqov Xoyov f^p tovtoop dnodeil^tp, dg dp ix tov- 
tot) j^povg xal nsta&slg övpatpiafig jm tiiksxiqoy Xoyw. ^ip %d 
Bxatoatd tedcaqaxodm 'ifjfxXfiiS ixstw ip vtp sßqa'ixd ovtfog 

^>dä(apat, iXdx xaqiO^* (ffjtd, ijXl, dßßnä dxwX^, d iaup iqfjtfi- 
p€vdfi€Pa i^xvq$€y ixixqd^a nqög (Si, slddxovöop (aov nqocax^g 
jfi (pa)p^€. ovx 8XBi äs %o ißqaixop '»t^g dsij(f€()6g fAOV€. '^oqa 
ovp n<og x^Xqp BvqUsxeta^, ^oi äs sßdofJbijxoPTa ävo iqfAfjPsvTal 
nqoCie^etxotsg vo >Tijg ds^Oscig fjtov^ dxdXaPtop inoifidap top 



68 imov r | 68 tjqfitjt^tv&iicav c | 71 xsUvovaat er. vgl Analecta 
136, 16 30 Easebius theoph 6, 12 Qeopon 90, 22. auch xvxlovffat gienge 
rielleicht. der singular exaani steht ebenso in allen zeugen wie die 
plnrale der participien | 72 <^' > er. ich habe apostrophiert, weil 
ich dadurch den ausfall der conjunetion Tor « erklären will | 72 a» 
S, > er I 72/73 xff» sßifofitfxoyra dvo >- er | 75/76 xat avtot «xa^ar- 
dijcay tannyonqoy > er | 76 *taotTvna e, one stern ebenso r | 77 xtet 
HS S, l| tk c, II ^f r I 77 nach syos + cf« er | 78 ovx > er | 78 tvqt^ 
er I 80 ixoyttg er | 80 ofjtoffduytiüKy c { 8x tqtjfnp er | 81 nqoütztdwro Xoyog 
er I 81/82 vTio naymy tvgi^^ nQotns^etfifyog er | 82 das andere €t(pstloyto S, 
tvQi^^aay atpelo/aiyot er | 82 S hatte außer in tCfis noch einen ziemlieh sj^ 
nonymen ausdruck | 83 nqoctS'tyfo S, ovx atfuloyto er | 87 fAoxqov er | 
87 nach aot + hier S | 89 ^ r | 90 Psalm 141, i (hebr zälung) | 90 iltx^ 
xaqh^i löfia^X hßßtta äxdik er, wo ijhxaxagt&i r, Ußßträ r. Epiphanius hat 
ganz sieher 9A»/a nicht gesehrieben (man yergleiohe seines jüngeren 
Zeitgenossen Hieronymus Umschreibungen (Lagcurde psalterium Hiero- 
nymi 152^, "^^K S | 91 nqocxH er | 92 ovx bis fjiov > er | 93 dt er, 
cvy S? I 93 ivdo^xoyjti r | 94 ivxoiXmnoy c 



159 

fiiw 7tQ6(T(fx^g Tj7 (pmv^ t^g d€ri<f€vog iiov<. ^xa* oga mag si- 
diÖQ&dOTog qöetat 6 tp'akfAÖg. ^^inltnfj&t wiwv dno vov ßqa- 
Xvmwv Xoyov totg dfiolotg avtmv xatd t^v ngocf^t^xfiP navva» 
Xov vnd ttiSv avTMV igfAfjvevTcSv xetiJbivoig, Sti xaXwg ol Idyot 
ngoasti&fiaav etg (pQda*v xal wtpiXeiav tmv iksXXovttov idvmvoo 
dg v^P tov ^€0v ni(fuv äyB<f&ai, xal t^p Sk tiav ^si(oP Xoycop 
t^g naXatäg xal Pictg d^a&^xi^g xtdad'M ^^g xXfjQOPOfAiap, 

7 h(ß & aintp Tqonm xal 6 ^SiQ&yiptjg, xaXcog teokSp, dag 
nsql TOV dtStsqiaxov inolfjüep, omcog xal nsgl tov dßeXov t^p 
(JfjfA€l(a(ftP inoii^üato. ^etd^s ovp xal %d dXXa ovrw xaX^gs 
inokjtte, häg ydg 1$ iQgAijPsiag xal t^p ißgalx^p ygatpffp kßqat- 
xoXg OTOi%€ioig xal ^fjfjbaaiP aimoXg ip asXidi fi$(f avpt€&s$x(iig, 
äXX^p (fcXida dpunag^^sto d*' iXXijPixdoP fjt^p ygafAfAdttav, 
ißga'ixwp de Xil^soop nqög xatdXfjlf^tP tcop (Atj sIöoto&p kßqatxd 
dto^X^Xa, elg xi d$d tmp iXXijP&xdop sld^pat tcop ißgaixtap Xoykop lo 
t^p dvpafA^Pj ^xal ovt<a totg yePOfidpotg in* avtov il^anXotg ij 
dxtanXoXg tag (asp di/o ißga'ixdg GsXidag xal idg ^J rdop igfAtj^ 
psvvmp ix nagaXXijXov dpnnaga&elg fAsydXfjp cScpiXe^ap ypoo(f€Cog 
Sdüüxe ToXg (fiXoxäXoig. ^eX&s de xal ip roXg aijtov ovpjdy^adi 
(Af^ naginstSs y xal top xöO(aop xal iavtop ^dlxrjife, xaxmg doy-is 
fjb(xtl(Xag td nsgl niatscug xal rd nXsXtSta tdop yga^eop xaxeag 
(pgd(Uxg. ^dXXd negl tov oßsXov avS-^g iniX^tfJOfAa& t^^ dnjYfj^ 
(feoog. '^StpafMP ovp St$ o dßsXog Xoyxfi X^ysTat • ^itfog di i<fn TOvto 
dpaigsttxoP. ^sp&a toIpvp ^ ^^S«^ €vgi(fx€Ta$ nagd fjbSP ToXg 
ißdofAijxoPTa 6vo xsifAiptj, ip di tm kßgatxto |u^ ifAtpegofAipf^, 20 
ix Tr^g TOV oßeXov OfifAeiwCscog tov t^ Xi^et nagaxeifiipov dfj' 
Xo€Ta& 8ta dpfjgfiTa& o Xöyog dno tov yeppfjuxov Tonov, ^TOt 
TOV idd(povg Tijg ygatp^g, wg fi^ vndgxoyp ip tm totim Tf^g 
ißga&x^g ßlßXov. ^xal TavTa fASP negl Toi) ddTsgiaxov xal tov 
oßeXov dnjyijtsdfAfjp, 25 

8 ^Xo^nöp xal negl tov Xippiaxov xal vnohfivitfxov di^- 
yfjTiop, ^XifiiPlaxop yovp, top ovxia ygacpofiepop aog exet tö ngo- 
xeifAepop (ffjiiieXop ~, o ian ygafifi^ fkla fAeaoXaßovfAipfj vnd 
xePTfjfAdT(OP dvOj eh* ovp auyfjicöP, fjnäg fiep indpat ov(ffjg, Tijg 
de oAAi|^^ vnoxaTüo, ^nagd laTgoXg (pvOioXoyixdog ^vgijc&al (paot, 30 

96 ngotfx^s er | 96/97 tvdtogO-mias S | 97/98 ßga/iftarov c | i Tcalst' 
ifOin S I 3 (f« c I 3 X«* > er \ 3/4 tag ntgt tov atfngHFxov >- er | 4 vor 
oßtlov fügt S — ein | 8 atrtmaga^nov er | 11 ovtnH c | 11 ktyo/upotg 
er I 15 xa» iavToy xa» vor noüfiov er | 16 endeovx ogSwg S? | 18 ovy ]> 
er I 20 XHfxsvovg er | 20 (tvatffgofi%vovg er | 22 yivtjnxov r | 24 ißgaixtjc 
>• er I 26 komov und dujyfjnoy hat S vielleieht nieht gelesen: aber 

BTzäle ich I 27 yovp ]> S | 28 -r (tfifxttoy er | 28 o > er | 28 /u«- 

coltxßofityij e | 30 nach {naga oder) utrgots + de S \ $0 ivgoaS-m c, 
ipg&aO'm r. S zeigt kein ^«0», in folge woTon der ganze saz geändert 
werden mü£te 



160 

xal wPOfJkda^at and t^^ xce%d td aä(M X^^Q^^Qy^^s ^t;o [Ht^ 
änXioP tO(Awy d^a^qovikivfüv tX'i^ ovv m[AVoiAipiap, ykifSov de t&v 
dvo ÖKUQiasuiv toi %iM/i&iv%oi %6nav d$ä %ä^ naq" kxatiqaQ 
anla^ dvo WfAag SßsXoi ox^f*» tov (fdi/Aatog dnoulovvtog. 

35 ^(AOtov di (o ian JUvovp ^dxog, iig Xemop xal fAUHi^op (fx^l^a 
dn9%ikfi&iv) iikßaXXoiUvav dnd %^g fuäg dta^Qiaccog xal stg ti^y 
dXXfjv dtaTMQWPtog ^ X$(AriaxQg in' adtwv tmv laxQwv naXoig 
ixXij^fj, dtä tö XtfAPdi/Bty MXvl^ofAevop töv fjundv iv %otg tov tonov 
vyqoXg* ^di6 %al %ov%o %i tov (ffjfuiov (X^igf/iAa totg ^siotg iU/;'0»( 

^naQi&€TO, %v' ote anavUag nov svQO&g ip t^ jiBp ißdofkijxopta 
dvo iQfAfiPsiq dia<pwpovaap il^S»v, ov fA^p de iXXeinot^aap ovdi 
nQoaud'etfAiPi^p tatg ogAolMg adtf^ Xi^sCt, ypoifjg Su vnö [Atdg 
J^vyijg ^ dvo avtij ^QfätjPBvd^fi ^ Xil^tg dtd td naqauslfkspa dvo 
xaPtij(Aata, ^naXettat di tavta avpafi^ouQa f SfAO&a* '^tpa 

45 de xal tovto Xeiov aot sitj Hai sinsQldQaxtoPj xal nsQl tovtov 
iQw» ^ütap evQfjg cog ip ißdofAi^KOOtw i/ßaX(Atp ifitpigetat *td atofäa 
Ikov dpayyeXst tijp dmtaiOfSvPfiP oov^ dptl tov >dpayy€Xel tijp 
dtxaiOifvp^p (J0V€ i^dpayyeXst tag dmatocvpag (fov<. ^ndXtp de 
ip t(a eßdogjnjnoCttS nQoitw jtpaXfAW »xai epugAOP td oPOfAa 

^occvttap ipc6n&op avtov^. dvtl dl tovtov ngöxe^tat *nal 8PU(aop 
to opo(Aa atfiäp ip Sg)x^aXfAoJg avtov^, ^^xal ovtdog elg noX-- 
Xovg tonovg evqoig ovdev fjtep iXhneg vnaqxop ovde naQ^XXa^ 
Ylkepopf dXXd i6 avtd fAep vndgxop, dta^ÖQfog de dpOfAa^öfAePOPj 
dg elpaA ov nagd tavta äXXa avpagjKpotiQoag iiupwpovftepa. 

55 ^Havta di ovtcog d^d top XifäPiöxop i(Sij(Mm^fii (ag naqd (Aiäg 
Ü>y^Q ^ dvo evQfifAiPiig Xi^eaog t^g ovtu^g elQijiAip^g. ^^aQxovPtag 
tavta xal neQl Xt(APi(fxov sinofAep. tdp avtdp de tqönop xal 
fteqi tov vnoXifAvioxov dfjXoioo/Aep , tpa eid^g, Stap evQijg 
atj(A€top tovto xelfAepop t-, o iotlp dnX^ TQ^^fJ^f*^ s oßeXov td 

6oOX^(^^ ^X'^^^i vnoxetfAiPfjP di exovoa anyiAfjp f^yovp xiPttjfAa, 

31 oyofAüCd'tu Gt I ^1 x^^QovQY^kttg ii \ 33 mQHSaavQx \ 33 (f»<x ra; S, cf^a- 
ctäs er I 34 anX<as c | 35 fjLotov > er | 36 anoi/utjl^tyTos er. S^ DÖHD» 
> S': sehr pDÖHD^ I 3^ ^^^ > er 1 40 nagt&iyio S | 41 tQfirivHc r | 
41 ov /!)) nagte ovüay c, ov fiijy naga ov<tay r. ieh hätte gern naga- 

ovcay gesehrieben | 42 ngoifS-itfamiy r, nqo<mtayfA%v^v e | 42 yvovg 

e, yvovg X \ 44 naeh lavju -\- ut er | 45 das erste xa* >^ e | 45 ende 
tovto or I 46 Psalm 71, 15 | 46 tftfpfQitat crS^rand S'rand , M^^ta* S^S* | 
47 ayii bis zum ersten ffov 48 >- er | 49 Psalm 72, 14 | 50 anfong av- 
10V er I 51 ttvtoty rS , avtov e | 52 vnagxoy > r | 52 ovu er | 53 1» c | 
54 nagd tavta alXa S?, natiga dXkct e, naga alXa r. die eonstruction 
ist in S für mich unverständlich wenn nicht 16, 36 ende der punkt 
getilgt wird, in S* steht ein "fytf bei ^n'^ÜHK I 54 ^tufo^povrfat cr\ 
tx(f>oi¥ovtak r' I 55 ff« ovtai£ >> er | 55 tmifMa^ r | 56 ivgiifutnig B, 9^ 
fifiytvf*eyiit u xat ivgtcxofuytjf er | 56 t^^ ovt»s $*g>ifuym > er | 56 ag» 
xovytiOf S, ovto}s er I 58 SVa bis 59 ygafAfjui S, o yovv tmohfuftanog 
JOMV10V <ot» iftffÄttoy -r ankti dijloyon ygafifui er 



161 

tovTO td (ffiiksTov vnoX$(Avicfxov vvnov dfiXoX, ^^Snov ovv svQsS'f^ 
i.i^e& Tivl naqaxelfievog , dfjXovTai, vnö fitäg nov Cvy^g igiPi^- 
vsvtdSv i^sysx^^^^ ^ ^(^yog, tkxxF o ff f^la <fny(A^ vno(palvs$. 
Ttal s<fu xal avTÖ ovpafAtfotsQOV ij (SvvddsXipov %^ IS^si y inl- 
x€na§. ^^avttj iaup ^ficov ^ nsql daiSQitfxov xal dßsXov xal^s 
Sii>fAvi<fxov xai vnoXhiivlaxov cpgctatg, (ptloxakoitats, 

9 ^dst de '^[iccg xai aiuTcav tdSv sigr^fAivoav t^v inod^sOtv 

dfjXmaai, ^XQV^''(*^^^^^ Y^Q ^^* *"* ^ ^^Q^ tovtcov yvcoa^g^ i^ 
ajfrijg Tiy? imßoX^g Tjyg nsql avtöv diijy^(f€cog vnodsixvvovda 
%ig xal nöd^sv xal noxs xal yivovg noiov ixatnog airtmv vn^g^s, lo 
xal vov €Q^i^V8v(Sa^ tig avT(S yiyopsp '^ altia, ^xal ngtiovot 
fi^v €QfAtjP€VTal Y^yovaat t^g avir^g ^slag yQa(p^g änd ißqa'ix^g 
dtaXixtov eig eXX^vida sßdofAifxoPza dijo ävÖQsg %öv äqi&^ov, 
T^v adr^v nQddTfjP SQ/Afjvelap inl HtoXsfAaiov tov ^tXadiXfpov 
iQfAijvsv(favug ' ottivsg i^sXiyfjaav ix itav doSäsxa q>vXdov tovys 
^lagaijX, ^1 ävdgeg xard (pvX^v, (ag i^idcoxsv ^^gtozatog iv 
Tip avTOV avvTayfiau, rä di dvöfAaza aviwv iavl zdds. %^cü- 
Tov ix (fvX^g ^Povß^v ^Icotr^, 'EJ^xlag, Zaxagiag, */(oaWiyc, 
^EJ^sxiag, ^EXiaaatog, ^dsvtsqov ix (pvXijg 2vfi€(^v lovdag, 2i- 
fAoov, 2afAovijXog, ^AdaXog, Mattad'iag, ^eXsfiiag. hqltov ix So 
g)vX^g AbvI Nssikiag, ^Ico<f^(pog, Qsododiog^ BaaaXog, ^Oqviag^ 
Jdxig. '^thaqtov ix (f>vX^g ^lovda ^[(avdÖ'ag, ^AßqaXog, ^EXt(S- 
öaXog, "^Avavlag, Zaxaqiag^ XsXxlag. ^nifAmov ix q)vX^g ^laad- 
Xaq^'Iaaxog, ^Idxcoßog, ""Ifjaovg, 2a(jbßaTaXog, 2l(AiüV^ Asvlg. Hx- 
%ov ix ^vX^g ZaßovXüov ^lovöagj '*I(o<f^(fog , Sifioav^ Zaxaqiag,Ss 
SafAOvrjXog, ZeXs^iag, ^^ßdofiov ix (pvXf^g Fdö JSafAßa^aXog, 
I^sdsxlag, ^Idxcoßog, ^laaxog^ ^Isurlag, Mavx^aXog, ^^oydoov ix 
(pvX^g ^Aaijq Osodöotog, ^Idaoav , ^Itjifovg, Qsodotog^ *I(advvijg, 
*I(ovd&ap. ^Hpawv ix fpvX^g Jdv 0€Ö(p&Xog, ^Aßqafjkogj *Aq- 
aafAog, 'IdtfoaVy ^Epösfilag, JavlijXog. ^^dixaxov ix q)V^g Ns-^ 
(p&aXslii ^Isqsfilag, ^EXii^sqog, Zaxaqiag, Bavaiag , ^EXiaCaXog, 
Ja^aXog. ^Hvdixatov ix (fvXrjg ^I(ü(S^(f SafAOvtjXog, ^I(aatjg)og, 
^lovdag, *I(Avd0^ag, XaXiß, JofSid'sog, ^^dcodixatop ix (pvX^g 
Benafilv ^ItSaXog, ^loadvvfig^ Oeoddai^og, ^ Aqaa fAog, ^AßXtog, 
*EC€9fi9JX» ^havtä ifSu %d oPOfAaTa cov nqoslnofAsv ißdofA^xoPTa^s 
dvo €qfAfiP€VTd)p, ^'^nsql (Sp dpooTiqto dtd twp dax6qi(Sx(ap xal 

6i tovto bis (f^Ao» S, dafür tvS-a yovy ivqo$g to^ovtop cti/anoy, vnoUfA» 
y$4fxov avto yivtocxi stvat, ffvya/my dt fjifci wvTfjy c. ebenso r, nur €vqot r^ von, 
erster band gebessert und tavnjv tx^i, \ 6i ovy S, yaq er | 62 nyt >> S | 62 
nov > er I 64 tcn xcn avto S, «w avro er | 65 tjfnoy > er | 67 tfi xm tifjiaq 
xm c I 70 das erste xat > er | 70 xa* nou >• S | 70 vmiqx^ S | 72 noy 
avttay S-tKoy yqaifxoy S | 75 t^eltyuaay er | 77 anfg t^ avrtp c | 77 fa bis 
iqfÄtiytvTioy 96 >^ er | 78 die namen sind unter zubülfename der MScbmidt- 
cben ausgäbe des Aristaeus (Merx arcbiv I 262 263) hergestellt so gut es 
gieng. eine bürgsehaft übememe ich nicht | 87 h^&ms oder $>icms Ari- 
slaeus, *»t2^*»K = 'i^^<f^ 'Itarat^ 

n 11 



162 

f CD»^ ißsXmv xai ncqi t(Sv äkXfov igfAfjvevtfSv, tovi! stsuv * Anika 
nal 2v(Afjbdxov *al Xotnwp, and ^kiqovq dnjytjad(A€&a, ivtavd^a 
a nal t(tg attiag üot dfikadaofASP, ^^o yctQ (ASTä tdv ngwwv, 

oo UtoXefkatov dsvtfgOQ ßaa^leiaag ^/ike^avögsiaq UtoXtfiatog ^ o 
intxltj^elg OiXddsXifogy wg nQOsiQtjtatj (f)$löxaX6g ug dv^q 
nal (ftXoXoyog ysyivfivai, o(5t$g ßtßXto&ijxfjp xataaxevdoag inl 
t^g aitijg ^AXe^dvdqov nöA.€cog iv td) Bqovxitü xaXovfAivai 
(xXifjta d^ Sau vovto %^g aift^g noXewg iQijfjkOV td vvv vndgxov) 

5 ^*lv«%*i^»(r« JtjfktjTQlfo nvl t(p OaXaqi^v^ t^p avrijp ßtßhox^ijxtiv, 
nQoatdllag avvayayetv tag navtaxpv y^g ßißXovg^ yqdtpag im- 
CtoXdg, xal nqoahnaq^aag ixaatov rcoi' inl y^g ßa<ttXi<op t€ 
Mal dqxdoP, fA^ xatoxvijaa$ dnoffutXat tovg vnö t^v ßaaXslap 
xal dqx^P aitov notfjtwv t€ Xiyoo xal Xoyoyqdq^wp , ^^toqiap 

10 1€ nal (SOipurnZv xal tatqdav xal latqoaotfidnap xal iatoqioyqd- 
gxov xal Xotnwp ßißXovg. ^Hov de Sqyov nqoxontoptog xal 
tmv ß$ßXi(OP naptaxdx^sp avpayofAhPcop , i^qoivtjasv 6 ßaatXevg 
top t^p ßißXtod^jjxijp nsmatsv^ipov ip f»i^ tiav f^fisqwp , ot& 
noaai rf' dp shp ßißXoi ai ^örj elg tr^p ßtßho&ijx^p avpax^et- 

15 aat, ^'o di dnsxql&fj t(p ßaa&Xet Xiyoap Sti TIdij fASp elal (av^ 
qiddsg nipts ß^ßXicop xal tstqaxiaxiXiai. dxtaxöaiat , nXetop ij 
iXaCüop. ^^dxovo(A€p da noXv nX^t^og ip td) xoGfim vndqxHP^ 
naqd t€ Al&ioxjji xal ^IpdoXg, Uiqaatg t€ xal AiXa(ilta»g xal 
BaßvXwpioig, *A(S(fvqlotg ts xal XaXdaioig, naqd ^PcofAaioig t€ xal 

20 OoipiJ^$^ 2vqotg ts xal totg ip tf^ ^EXXddt ''PiOfialoig otnta 'Pen- 
fjtaio&g xaXovfJtipoig dxfjb^p, dXXd AatBlpoig, ^^dXXd xal naqd 
totg ip'^ IsqoaoXvfAOtg xal ip tij *Iovdalq indqxovat ßlßXo$ v^£l- 
xal tdip nqoiffiiiap, dttjyovfispai neql S^eov xal ti^g xodiionoilag, 
xal tijg äXX^g nda^g xOiPiOipsXovg ätdaöxaXiag. ^^el ovp öoxbX 

%St& xqdtet oov, ßaGiXsv, xal avtdg fisiaatslXaa&ai , yqdipop 
totg iv ^IsqoooXvfiotg öidaaxdXoig , xal dnoatsXovoi ao$^ Önoag 
xal tdg avtdg ßißXovg xata^f^ ip tfi avty ti^g aljg evoeßsiag 
ßißhox^'qxji. ^H6t€ toipvp yqdifsi 6 ßadiXsvg iniCtoX'^p sxovaap 
tdde, 

30 10 ^ßacfiXeig JltoXffiatog totg ip * hqoaoXvfAOtg tdip 'lov- 

daicop äidadxdXo^g nXstaxa xcciq€$p, ^ßißXtod'ijxfjp xataaxevdoag 
xalnX^d^og avpayaycop ßtßXimp i^ ixdatov Sxfpovg, ip avt^ ans- 

97 $Qfiriv%vtmv > er I 99 am ende von § 17 + <3 qiXoxaU S | 99 yag > S | 
99 ngiojop ^ c | i ich kann in r nur (filoxalot lesen | 3 ßg^x^V c | 4 cT« 
MCtt S, *M tnt c, XM tcn r | 5 tyexugtjai er | 6 ygaipag yga^pag r ( 8 ag- 
Xtjy er | 8 lovg bis 9 avtov > er | 9 gtinogtay r^ | 14 a» 9jd^ >- er | 14 
iH 10 ßtßho&tjxff e I 14/15 cvyax&tjcat r | 17 vor noXv + «n er | 18 tla- 
fitTttif er I 19 acvgtoig r | 20 gtafxahotg ^ er | 21 lanvotg er. danach -(- 
etwa TOT« S I 22 das erste «v > er | 27 xatad-io er | 30 nCiUvg r, ß sollte 
rot werden und ist vergessen, am rande r emcioXti moXe/natov, wozu 
die pfote eines modernen schlingels mit bleifeder »p. 167« gesezt hat | 
31 MaaxttXotg ^ er 



163 

&i(/i4iv, ^dxov(fag de dog xal naq* vfJktP i(A(pSQovta& ßlßkot nqo» 
(ffjtwv negl &€0v te aal xoOfAonoUag dfjXovaai, xai vavtctg 
ratg äXXaiq ä(fuq(üCa^ ini>dv(A(iov, yiyqatpa ontog tavtag ^fitP^$ 
dnotnsiXfjte, *ön ydg z^fA^g §V(xsp, xai ov nsQnQyiag xciq^v 
oväi xaxovolag, r^g totamtig ahiag etfil in&&Vfnitijg, dkkct ni^ 
(Sxf(ag ivexa xai t^g neql vfiäg (ftXiag i'qv wvtcop alxfia^v not^ 
ovgAat, ix T^^ ngöuQOV vtp* '^fidSv negl vfiäg ^evofnipfig sivoiag 
dva(jbVfi(S&ivT€g elasa&s, ^(jbifAvtjad^s ydg nov cog alxfjkaXmcav ^o 
noXXfüV ix tr^g vfistiqag nargldog Xfjqi&ipTiov xai €ig Aiyvmov 
tfiv ^(JistSgav narqlda dx^ivtmv dv^xa, xai fjtsi^ itpodioop noX- 
Xcop xai ^SQansiug od tfjg TVxovOfig in^fAeXtfi^d (A€Vog avriav 
iXev^igovg dn^nsfAtpa. dXXd xai rovg iv avtotg nenXfjyfjbipovg 
taadfA€Pog dfioiwg dp^xa, xai rovg yvfAPOvg ipidvüa. ^xai pvp^^ 
6h i:qdn€^ap xQ''^^^^ /u£Ta noXvuXsatdtfig Xt&iag xsxoafjujfAipfjp, 
i^ oXxijg taXdvTVüP ixatop, dpxi ttjg zgani^tjg tr^g Xrjcp^elafig 
dnd Tov aylot> tdnov '^IsQoaoXvfAoyp dniate^Xa, fkstd xaidwgmp 
xai xstfAi^Xidop tm isgatixtp tönoi, hovtcop wlvvp t^p diijyijatp 
inotfjüdfAiiP j Sncog ypoots on vnsQ €vx^g Bvasßsiag rag ßißXovgyy 
ahm, ^xa\ ij (isp irnCtoXr^ dneovdXij xai tä dnetJTaXfi^pa dduga 
(aöavTdug, ^aifioi äh del^dfAepo^ lijP imCtoX^p xai dpaypopvsg 
xai td dnsütaXfAipa x^saadfispot did x^Qdg scxop tSifodqa^ xai 
dfAeXXfjti x^t'(;^o#g ygafAnaaiP sßga'ixotg tag ßlßXovg ^STa^Qa- 
tpdfsfpot tag ^drj fioi nQOTSvayfjbipag dniats^Xap , sXxotu dvQss 
fkip tag ipöi^ad-itovg , ißdofA^xopta ovo 6i tag dnoxqv(fovg. 
^^i di ßaatXsvg xofjuodfASPog xai iptvxooPj xai fi'^ dvpdfAevog 
dpaypwpat j tödp tStoiXBifop ißQa'ixtvp vnagxoPtcop xai dtaXixtm 
t^ kßqatx^ ysyQafAfAipfOP j dsvtiqap imatoXiiP dpayxd^etai ai^ 
totg yqdxpah xai ahr^Cai €q[AijP€Vtdg tovg övpafAipovg avtdo 60 
(fqd<ra$ slg t^p iXXtjPtxfiP dtdXsxiop td v^g kßqatöog. ^^na- 
q^BXx^ 6b i inKnoXfj tdde, 

11 ^O ßaöiXsvg IltoXefAatog totg t^g sdasßsiag d&öaaxdXotg 
totg ip '^IsqotfoXvfioig nXsXdta x^^Q^^^» ^>t^^cavqov xexqvfAfMi^ 

33 fjxovca S I 33 0); pr m auf ca»c r'? | 33 xa»]> c | 35 (nt&vfuo er | 37 
ovds S ?, ovn er | 39 ngonqoy > er | 40 yaq > er | 40 »01; + »«Jlf« S | 4,3 
S 19, 20 'li'»^ ist mein versehen für ^i*»^ | 45 ofionag > er | 47 fxatoy S\ 
ip c, q rS* I 48 /Jtm xai> cS, xai fitta xcn r | 49 itqtp e, tsqat r | 50 ivx^js -\- 
xat er I 51 anoüialfuva r^ | 52 maavnag > er | 52 öt^a(AtP0i> -\- xat er | 
52 xai avayvovrtg ^ er | 53 ant<nalfAtva S, öioqa er | 53 ^ta<safA%vot S, 
aü/atycDS er | 54 afjultju er | 54 ygafif^aat r | 55 x/3 e | 56 fity eS, fu one 
accent r | 61 naeh ipQaaai \- tag ßißlovg er | 61 m S, dta er | 63 ]> r | 
64 ieh habe anfürungszeichen gesezt, da der gute Ptolemaeus unzwei- 
felhaft 80 höflieh gewesen ist den Juden eine stelle irer heiligen bü- 
cher zu citieren, welehe ieh gelesen zu haben glaube, aber — wie 
man ja wenn man sucht, oft ganz gewiß nieht findet — nieht nach- 
zuweisen vermag, das eitat kann einmal für die bestimmung der 
Chronologie dieser litteraturen sehr wichtig werden 

11* 



164 

^5P0V xai niiy^g i(fg>Qayt<fiJkir^g tig <2(pile$a iv dfjupotSQQig ;€ 
^ovu» xal ^ nag' v(awp unsatalfAipti fifiXv mv ßißXlmp vnd- 
^satg. ^fffAwv yäq (a^ övvafAivwv dvaypfSvai tä nag* v[mp 
^fifp änoctaXivta, slg ovo' Sv otpeXog f^fitp yivetah %d to$ovio, 
^äXld xatallKoöats iqfkfjvsvtdg ^fitv dnocutXat tovg ix piag 

'joiiXkxlag viaTp dxgtßtog ii(nsnMd€Vf$ivovg tjjv ts twp ^EßqaifAP 
xdi MP ^^EkXijpmP yXfattttP, höte wi>g nQO}'€yQa[A(i4povg ißdo' 
jA^xoPta ovo $Q(AtjP€Vtdg ixX€^dfA€PO& o\ tiüp EßqaitjiiP diddaxaXo$ 
dnoötiXXovai xa%d top tvnov, Sp noti inoitjas Mwv(f^g, ^plxa 
dp^X&ep etg td ogog did ngoffiayfiatog xvqIov, dxovaag Sn 

75 ^naqdXaßs fistd ceavtov äpöqag ißdofAijxoPTa , xai dpaßf^dt 
tig zd OQOg€, '^avvog dk did z^p nqög tag (pvXdg slg^PfjPj %pa 
fk^ i^ iplcop Xdßfj nipte apdqctg, i^ dXXdOP l|^ xal nonjay 
cidöiP ip tctXg ifvXaXg, dupofjx^rj (iäXXop sßdofiijxoPTa dvo na- 
QaXaßstPj xai %m dQ&&[A(p nqoai^elpat, Hdo avtto d^ tqönu>, 

80 die Stpf^P, xai %ovtovg dniauiXap, otnpsg ^q(Aijp€V(tap tdg ßißXovg 
ip tfi 0aqi(f xaXovfiipji p^am, xax^'* dnsq äpco nqoelnofiePj m 
tqonip insdsl^afup. ^xai otTwg a\ ßlßXoi, tlg iXXi^vida fxeups» 
X^€taa$ dnBti&fi€fap ip t^ nqüotfi ßtßXio&ijxri tij ip tm Bqovxim 
ötxodofAij&dtffi, 00g ijdfj S(pfiP. ^^iyipsto dt avf^ t^ ßißXto&ijxfi 

Ssitiqa, ^ ^vj'dttjq avif^g OPOfJtaa&etifa ävdo ip w ^sqaneico, 
^^xai naq^X&€P 6 xqöpog twp dsxa nwX€(Aal(ap xai KXsondtqag 
ifwp d^axoaifap xai nspt^xoPia xai ippia, 

12 ^fiBtd ydq wp nqiatop lltoXsfAatop top Adyov %öp 
ßafnXsvfSavta Stfi tsaaaqdxopta xai fjtst' stog ißdofAOP tov 

90 dsvviqov iltoXsfAaiov tov xai 0iXadiX(pov 6 dq^&fidg tdöp üto- 
XsikttUop xai twp itiSp ovtcog, ^UtoXsgAatog OtXddsXipog htj 



66 int&tttkfAii^tj r | 66 tj/Ä^y er, mtr S | 67/6S nag . . . äno<nalivia S, 
ygafifÄttttt lovvav er | 68 ytvfiiSt'icik er | 68 to loiovw ^ er | 69/70 «x viag 
ijUxtag v(juv > er | 70 ccxq^ßcog = n''i<tt^1> "^6^^ ^^^ dumme geschöpf 
YOn Syrer bei axgißiog an axga = köpf = (jf) dachte. S 24, 44 57 | 
71 ngoytygafi/iityovg > er | 73 anoardovfft r | 75 Exod 24, i | 75 nagt^ 
Ittß* c I 75 /Ätiavr I 77 nach ty$a)y + /mty, nach alXtoy -f- <^« S | 77 nonjat r, 
unterm schreiben verbessert | 78/79 Xaßeiy r | 79 ngoa&fjyat c, vielleicht 
auch r 1 80 arnfftnlay in r nicht klar zu lesen, nur «71 «rr lay alt, der 
rest auf rasur wol pr m | 81 Tcttlantg r* | 81/82 q> rgonq) vnsdn^afify >- er | 
82/83 txtf&Haai' er | 83 «v ri; ßgov/K^) c, ty "nj ßgov/^o r | 84 (u; tjdrj (qi^v 
> er I 84 bis 87 «T» cf« vcngoy zat (nga $ytytTo ß^ßl^od^tjutj sy t^ <Wßa- 
ff»^ fAtxg&Ttga tfjg ngtortig, tjng xat S-vyartjg <oyofiaa9ij avtijg, iy p an€' 
nB^ifay at jov «xvXa xor* .6v/ii[Aaxov xat 9-fodonovog xat twy konifoy €gjU9j- 
ystat fxita dtaxocto&roy xat myrijxoffToy tiog er, nur hat r^ amnS-tKfay 
avtov axvltt gehabt | 87 cyS- S* | 88 yag er, <f« S | 88 vor kayov 4- w*«*' 
C, + ^^^^ ^<^^ r I 89 ^ S' I 89 xo* bis 91 ovTtag ^ er | 91 nach TrroiU- 
ftatog + ovrog o er | 91 nach q>Uadekq>og + np ov ot ißdo/atixoyradifo 
tigfAiiytvday egfitjytvtai txgcmfcty er 



165 

Xfj, oi iv tatg ^fA^gaigj iv snt ißdofAfp avtov, nlctop ^ iXatJtfoy, 
ol ngostQtjfASpot ißdofAijxovta dvo igfitjvsVTal tag ßißlovg ^gfi^^- 
VBvaav, ^fAtzä de rov tijg igfifjvelag avivov tcSv ßißXioiV xgövov 
ßaaiXstg xal Stij ovTcog, ^IlToXsfJiocTog 6 ngosigrjiAivog OiXddtXfpog 95 
«Vi/ Xotnä Xa, ^IlToXefAatog 6 Evsgyhtjg aifj xd, ^ntoXsfjiatog 6 
0$Xondtcog svtj xa, '^IJtoXffAatog 'Enttpav^g hfj xß» ^UioXefAatog 
0iXo(Aijtcog stfi Xd. ^UtoXefxaXog 6 OiXoXoyog xal Evsgyitijg STtj n^. 
^^IJtoXsfAatog 6 2cot^g srtj »£• ' ^UioXsfjbalog d xai ^AXe^dg hij tß» 
^^nwXefxaTog tov *AXs§d ädsX(f>6g, b vnd tljg fifjigdg i^m^ 00 
fJd'elg, hfl fj. ^^fJtoXsfj'aTog 6 Jtövvtfog Stfj Xa, ^^KXeondtga 
ntoXsfjbalov ^vydtfig itij Xß, ^^avtfj ^AvTcavivta (tvvi^(f&fi tm 

ßaüiXtX TM xal ^OxTavtffi, ^^ftov h^ av9', tog avat 

^^xa» inavOavTO o# Aayida$ ßatTtXetg ot dnd lov yidyov /7«o- 
XsfAatot xatayofisvoi , vtp^ oi Innixdv iv ^AXe^avögsltf xata^ $ 
axsvaadsv fiövy Adytov civogAdct^ij. 

13 ^sha ßaaiXstg ^Paifiattov» ^Avyovtnog St^ v^, M^ccg c. 
ovnvog iv tm xsüaagaxotndo devtigtA steh 6 xvgiog iifk^v 'I^aovg 
Xgtatdg xatd odgxa ysyivvtjtai» ^Tißigtog itf^ xy , oi %to rfx- 

tcoxaidsxdio) Sui 6 Xgiazdg i<ftavgcotai> ^dnd di tov 10 

tnavQov Saug ti^g xataaxatp^g^hgoaoXvficov hfj oiteog, ^vd Xotnd 
Tißegiov stij €, Fdtog stf] y, fi^vag &j tukigag xO-, KXat^diOg 
^V *y> fA^vag dio nag^ ^fkigag dvo, Nigcov svri iy , fjt^vag t 
ifi^gag x^. FdXßag fiijvag f^ ^(J^igccg xc. "Od-cov fA^vag y, 
fjfAigag s, BniXXtog fiijvag fj, ^fiigag i/9. OisUnaft^avög Stfji% 

92 hl war in r^ riy I 92 ov bis 94 y%v€ap > er | 93 oß S' | 94/96 
§ 3 4 > er I 95 iiTi XM ßao$kus S | 96 vor § 5 + f^*^ ^v er | 96 itxoctm 
natSaga er | 96 vor § 6 + M*^ ^^ naUy e, + M^^ ^^ naUv o r | 97 itxoftt 
xa» sy er | 97 vor § 7 + /a(9- oy er | 97 itxoütdvo er | 97 vor § 8 + «a» 
er I 98 f^^Xonanag allog er | 98 das erste fi)/ > er | 98 tgtaxoytttnaaaga 
er I 98 vor § 9 4~ <7icim er | 98 $ßtoytftjg r | 98 ende skxoffuyyta er | 99 ende 
diadsxa er | 100 aXt^aydgov er | i oxtu) er | i rgiaxovta xat cv er | 2 mofJU' 
/aaiov e | 2 Tgtaxoytccdvo er | 2 avnj S, 9jng er | 2 ayrüDyvyü) r | 3 Ti^ xat > 
er I 3 oxTaß$q> c. S hält den namen für beinamen dem acht süne haben' 
den. oxjayua r | 3 § 16 lautet in e ofiov ano tov ngtarov nroXsfiaiov rov v$09 
Inyov l/^fXQ'' itXfonaTQas €Trj TQt€(xo<r${t «| ano dt tß&ofAov ttovg nrolifjiatov 
fov (f>tla(ftk(f'OV, i(f> ov T(p avnp tm 0» tßdoft^xoyradvo r]QiLt^yivcay]j /utxg» 
xUonargas d^axocta nccagaxoytasyyta, r läßt das zwischen [ ] aus, doeh 
uacagaxoyraytyyia r* | 3 naeh ofjiov + <ff S' | 3 ich traue mich nicht tt^oi- 
n^ hinzusezen : so etwas steht bei S | 4 ßactXtvny er | 4/5 Xayov dtiXoyon 
xatayofAtvot ntoXtfia^ot er | 5 t;^ ov S, og er | 5/6 xata^rxivattag er | 6 fiovp 
> er I 6 Xa'ioy er | 6 oyofiaüty er | 7 fitjyag q S, nur /| er | 8 r^ > r | 8 ^/? S* 
8 nüüaxotmp e, yagaxo<n(o r | 8 xvg&oq war in r^ j^^actio; | 9 yiytytitat er 
10 freiwillig S | 10 ano bis 12 « ^ er [ 12 rgta r | 12 tifitga r | 12 xXavdtog 
bis 14 xC > r[S*] I 13 einen monat S | 13 nag rjfugag dvo er, und 28 tage S | 
14 yaXfÄds r | 14 ende tgeig r | 15 ßtnXs$og er | 15 17 S, «9 er 1 15 ovhni&ktyig r 



166 

i9; fjb^pag C, ^fJkiQag $ß. TitOQ Stff ovo, (A^vag dvo, ^p^iQccg 
dvo» Hv wvna tif x^ovof yi/opsv ti iQijfkwatg *l€QoaoXviA(ov, 
fkstd nBVtfimoinöv stog tijg XgnJtov (fzavQtaasüng naqd fi^pag 
VQsJg. '^Jofj^snavdg ittj $€ , fjkfjpag e, ^Negovag stog a, fi^pag 

aorf, ^TgaUxPog €t^ *d, ^^^Adgiavög hfj xa, ^hvnvog t(S dwds- 
xcerfp hst *Axvlag iyvcoQiüw, ^*dnd ovv At^yovawv itag ^Aögta- 
vov svfj gn , [A^vsg d nagä f^fA^gag d-, lig slvai and tov xgo- 
vov trig igfAfjPeiag hSp ißdofjh^xopta dtJo igfAfjVsviiSv ioag ^AxvXa 
%ov igfifjPsvTOv xal dcodsxdiov iiovg ^Adgtavov ofiov hfj vi 

%SHal fAiiPag d nagä ^fjiigag &. , , 

14 ^ovtog ydg d ^AdgtaPÖg Isngoa^slg to CiSfAa xai (as- 
taaT6$Xcc(A6Vog änap to nX^O'og tvop vno t^p ßaatXsiav avtov 
latgwp, f^Ti^as nag* adzcop iaTgeiap tov aoifjtawg avtov. ^ol 
di, noXXd xsxfAtjxdtsg . • . • • nal (Afjdsp dpvffapug vn* avtov iaxvi- 

$o (pd^fjttap, og xal imatolijp dp€tdi>(tnx^p iygatpe xat* avtdop, t^p 
tix^f^p avtwp aluwfAipfjP (ug fAtjdsp stdvlap, h^g d^ nsg^xei^ 
Ikipfig avt(S voiSov l^p€xa (StiXXstat t^p nogslap ini t^p Alyv^ 
ntov yi^p. ^sdsi de avtop and t^c ^P(afjbal(aP inl tag i^ijg ngo- 
ßalpopta noXetg tavtag xaiontevetP, ^p ydg ö dp^g (ftXotatfog, 

35 ^di4gx€ta$ ovp t^p ^Apuoxov nöXtP , vnsgßaipsi te t^p KolXfjp 
xai t^p OoiPixfiP^ xal Sgxsta^ elg t^p TJaXaKStipfiP, t^p xai 
*Iovdaiap xaXovfAdPfjp , fMtd stfj tsatSagdxoPta intd tfig tiav 
^legoaoXvfAWp igti(A(oo€(og. ^xai äpHdiP im td '^ hgotSoXviAa, tijp 
Tuglnvotop nöX$p xal dpofjbaat^pj ijp xatiatgsips Tltog Ovsana' 

4o(fiapov naXg tta dsvtigm stst tijg avtov ßaatXelag, ^xa$ evgoop 
Tf^p nöXtP näaap ^da(fiöfiip^p , xal to UgÖP tov S^sov xata-~ 
nsnatfiiiipop , nagsxtög SXiyoiP olxijfAatüOP xai i^g tov &€0v 
ixxXfjclag iMxgdg ovatjg, sp&a vnoaigdtpaptsg ol fiaO-fitai, öts 
i amtijg dpeX^tp^ti and tov iXaiCdPog, dpißijaap Big td vne- 

45 QV^y — ^ixet ydg (ixodoikf^to ' toiif itptip iv t(S (Aiget 2$ap, ^ng 



i6 ende tifugm r | i8 n(vttixo<nov S^, v S', t^tjxottn»^ ntfjtnrov er 
18/19 ^0^^« l^n^dii Tgt$s S , xct« fj/utgag nvag er | 19 o S^, tv erS' | 21/22 
apdgHxyov er | 22 tn (für gn) r | 22 fAfjvag r | 22/23. j^o^'ov r | 24 xat S, 
tiyovv t(og er | 24 tß S^ | 24 ayögtat^ov er | 24 ofiov > er | 25 naga 17/u«- 
gag ^ > er | 25 ende + aber bis zu allen jaren des Adrianus 4-39 und 
vier monate weniger neun tage | 26 yag S, de er | 26 avdgiavog IcDßtjS^ng 
er I 28 mitte tatg^ay er | 29 mitte und nachdem sie vieles getan hatten 
S, wenn das nieht x^x/afixong noch Einmal gibt | 29 ob S awttavng ge- 
lesen hat? S 24, 48 I 29/30 f<fxtaff>&fj<ray vn avtov er: S stellte wol wie ich 
gedruckt ( 30 og S, aic er | 30 ygaipa$ er | 31 cf« ]> er, die keine in- 
terpunktion vor 117^ haben | 32 nach tysxa punkt er | 32/33 rtov ai^yv' 
nrnov er | 34 ende = liebend länder zu sehen S | 35 naUv r | 35 i« > e, 
der eine (für n zu große) lüeke läßt | 35 xokkrjy SvQiav S' | 37 /iC erS' | 
39 mgvni^nv r | 39/40 ovicnectavov r | 40 /) S' | 40 svgs er | 43 (Aarnituk r 
[so] 



167 

ri^v T^v 2$(ov, xal imd avpayatyal, at iv zfj 2i(6v (Aovai ianj' 
xs(Sav, fig xaXvßa& fAOVOV, i^ aSv (ila nsQislhltp&tj iag xqovov 
MaiifA(avä tov imaxonov xcr» KoavrSTavtivov tov ßaatXiag >wg 
cfxfjp^ iv dfAnskcop^* xaid td yeyQafifAivov, — ^^dtavosttat ovvy> 
^Adq^avög %^v noXiv xtlaat^ ov fx^v td Uqöp. ^^xal Xaßvbv 
tov ^AxvXav tovTOV töv ngosiQijfiivov, iqiktiVBVi^v^EXXfiva Svta 
(tag xai avtdg 6 *Adqi(xvög "EXXrjv vniJQxev' ^v da 6 *AxvXag 
ainov tov ßaüiXidng nsv&fQidrjg , dnö JLtvdn^g öi tijg IJövtov 
(Sg/Afjto) xa&httjatv attöv ixet iv *^f€QOöoXvfiotg intatätvjv totgSS 
Sqyoig tcov tijg nöXsiag xtirffiatcov , inn€K^€ixa)g tij oixodofkov- 
fkivfi nöXst td idtov ovofia xal tov ßaaiXixov ovöfAatog tdv 
XQtjfAceuiffAÖv, ^^ (hg ydq dvonaCto AlXtog ^Aöqiavog, ovtcog xai 
t^v ndX$v (ivönaasv AlXlav, 

16 ^0 toivvv *AxvXag dictyünv iv tfj ^IsqovaaXilfA, xal^ 
öqcov toi>g (Aat^tjtdg %mv fAa^ijttiov tcov dnoatoXcov äv&ovvtag 
tfi nl(St€i xccl (ffjfista fisyaXa iqya^ofjbivovg Idüsfov xai dXXiav 
&avudtüiiv — ^f^aav ydq vnoatqitpavisg and UiXXfig trig no- 
A^m; sig *^ hqovcfaXijfji, xai iv adi^ d^attw(A€VOi xai diddaxoV" 
fisg» ^vixa ydq ififXXev ^ noXig äXiaxsa^atvnd tdov *P<afAal(0p6s 
xai iqriiiovöd^ai, , nqosxqfjfJf'atla&fiaav imd äyyiXov ndvtsg oi 
fAa&ijtai fjb€ta(tt^vai dnö trjg noXeoag, fteXXovffi^g äqdfjv dndX- 
Xvifd^at, olnvsg (AStavdatai yevofASVOt (Sxtjaav iv niXXij tf 
nqoyeyqafifjbivfi nöXst, niqav tov ^loqddvov *jj rfl noXig ix 
JsxanoXscag Xiystat stva$, ^fA€td dl t^v iqijgAC0(f$v^hqovaaXfjfA7o 
inavaatqiipavisg ((ug itpfjv) arjfAsta (isydXa instiXovv — ^i 
ovv *AxvXag, xatavvyeig ti^v fi^dvoyav tdi x^KTnai^fOyioüf inl^ 
atsvasv, ahijaag da ^ittd xq^vov t^v iv XqKSnA CtfqayXda ixofjti- 
<Jato, '^dnd öh tijg nqoitijg aitov l^ßcoc ^t€ td t(3v id^viZv iq*qövs§ 
tfj ikataiq datqovofjU(jc dxqtßiSg ixnenaiösvto, (3at€ xai x^*(mcKvdc75 

46 naQfl^(f>&ij er, aber in r ist ^ pr m über den anfang einer li- 
gatnr tk geschrieben | 48 ß von xaXvßat pr m anf rasur r | 48 f^oroy > 
er I 48 ntQ&tX9i(f>9ijy c, nagtXtiq&tj r | 50 Isa x, 8 | 51 avdqtayog er | $% 
nqoyfyga/u/ntvoy S | 53 o); bis vnijQXfy > er | 53 tju bis 54 nty&tqi&^g S, 
xat avtov ntyS-iQidriy er | 54 avyiont^s er. Lagarde Glementina vorrede | 
55 oQficD/uiyoy er | 55 txs$ bis sniaraitjy S, txttat tntTomty er | 56/57 o*- 
xoöo/novjutyp > er I 58 nach yag + ^xnyog er | 58 aydgtayoe er | 63 nsk- 
itjg er I 64 XM ty avrtj dtMT(Ofiiyo& ]> er | 65 9 S, ol e, v r | 66 xm sgri^ 
fiovifd-at >> er I 66 nach ayytlov + ^fov S | 68 nach otnytg -{- xat 
er I 68 ntXtp e, ntkr^ r | 69 17 cf« noktg S, i/ng er | 71 nach i(f^y -\- t$g 
IfQOvcaktijn 8 I 71 nach tnsukovy -\- log ngottnoy S | 72 xayayvytig r^ | 
72 xg*l^*^^^^f*f^ T^ I 73 ich hätte im syrischen 24, 42 nach 7^tt^ keinen 
punkt sezen sollen, um die construetion in das belieben der lesei 
zu stellen | 74 on bis %(f>goyH S, /i^ fjtita^tfjityog lov nnmve$y dfikoyou 
er I 75 nach amgoyofn^ + 9^ c, + S*' ^ I 75 txntntdivto r* | 75 wm 
bis 76 /utn^iTo > er 



168 

ytPOfMVog tijg olxslag nXdvfig toiavtfig ^^ fistid^eto, dXXd 
na^^ iTeätftfjv ^(iigay ti d'ifka t^g uiiov ysviastag axsjndfAevogj 
iXsj^X^l*^^^^ ^ V^^ ^^^'^ dtdaaxdküop ^xal in$nfAüS(A€Vog Hvexa 
to-ötov xad'^ f^iiiqav, (iij diog&ovfispog d^, dlld xal (ftkovslxiag 

So fAakXor dvuttd'ifLcvog, • . • • *al ansvdütv avvi<i%av td davaxava, tr^v 
elfAaQfA^pjjv diiXovöu xal id negl avT^g difjyijfAata, ^i^eoJö&fi 
ndXiV tijg ixxXijOiag dg dxQfjffTog nQog acoTfjQlav, ^^mxQav&sig 
d^ t^v ätdvoiav cJg ^nfACOfAivog elg C^Xov (jbdtatop atQStat^ xal 
tdv X9»(mcrv»(rjudv dvadsiiatiaag xdi tt^v aitov Z^riv dqvfitsd^ 

S^fMVog 7iQ0OijXvtsv€$ xal nsQniiAVBtdk ^lovdaXog, xal inmdvcog 
(fiXonfAiiadfA€Vog H^idcaxev iavtov (la&stv t^p ^Eßqaiaiv didXs- 
xtop xal td adtcor (Tio^x^ra. ^havtfjv di äxqoxata naidev&slg 
^QfMJysvffer, ovx oq&m Xoy$afA(ß XQV^dfAevog, dXX* onoog diatttQitpfi 
nvd Twv ^tjtcov, iptrx^yjag ty tfop ißdofii^xoptcc Jt/o iQfitjPsiqc, 

90 Iva vd Tisgl XgKJtov ip Tatg yQa(patg fiefAaQivgiifAipa dXXcog 
ixdwosy d$* ^P bIxbp atdo), etg dXoyop aitov dnoXoytap. 

16 ^xdi ylp6ta$ ovroo dsvtiqa ^ toviov igfjk^psia, (A€td 
aQ^^fidp joaovTfOP xQOPoop, dg dpcot^goo y€yQd(pagA€P, Hdvpd- 
Iks&a di simtp xal vdg nagansnotfifiipag aitd Xi^Big, 

95 dyafjfjTS, tdp eXsyxop xai* aviov ix^vCag ix tcop vti* avtov ^Ql^iJ' 
PsvfAiPiap^ dXV fjdtj nsgl xrig Tovtaip diatfogag äpoa difiYvifSd^ 
fMPot IxapdSg ix^iP icog taip dds idtxaicdaafisp, ^[AStd tovtop 
dk top ^AxvXap xal t^p avtov igfAijPeiap dtad^x^tat ^Adgiapöp 
top ßattiXia *ApiooptPog 6 in^xXfi&slg Ulog (ßgfAtjPevo fASPog sv- 

coO^ßijg), xal ßa(fiXsiieh XQOPOVg xß. Hovtop dtad^x^tat Kagd- 
xaXXog d xal Fitag, og xal Mdgxog AigfjXiog Ov^gog iXiyBto, 
xal ßaCiXew it^ ^. ^iv totg avtov xgoPO$g xal Äovxiog Av^ 
Q^Xtog Kö^kodog ßaa&X€V€& td adtd intd hfj, ^ Uegtipa^ ft^pag 
^, üev^gog Stfj ifj. ''ip totg fot; Ovr^gov xQOPOig 2vfAfJtaxdg 

5 ng 2a(Aagsit^g ttlSp nag^ adtotg (fO(p(ap (a^ ttfA^^slg inö tov 
oixsiov ix^povg, vott^aag ^$XagxictP, xal dyapaxtijtfag xatd tijg 

77 S^ hat am rande roB-iyanov, was ro d-t/utinoy meint | 79 xtt& tifn- 
gau ^ er I 80 ayn&ifityos r | 80 wagend zu streiten -f- S | 80 S schwer- 
lich cnevdtay. versuchend \ 80/81 ra nsgt njg stfjiaQfUVfis di^y^fiata S | 81 d^ij" 
fÄOta r I 84 jif^^fmav^o/uov r t 84 atfad-t/nancas bis C<0f7*' !> er | 84/85 nach 
agytjaaf4syog -f- xat rtjw avtov l^wtfy er | 85 ngoavltjuvu er | 88 tgfjifivsvesp 

r I 91 €xd(o<ret er, S IOWöS 1SDi*1 = txdovvai \ 91 «»j^« r* | 92 

t^ttj S I 92 TovTov er, lov AxvXa S | 93 agtS-fioy > S | 93 tocovroy XQ^' 
yov S I 93 (uc er, ov xat roy agtS-fioy my irwy S: dittologie? | 94 cf« ^ c | 
94 tMtty -f ayaJtfjn S | 94 S und die verdreht ühersezten | 95 ayantiu ]> 
S I 97 Tay > S I 98 aydgutyoy er | 99 tgfjLfivivofJuyog -{• dt ^ \ 100 jf^oi'ov 
Xß staty S I I avgiXios ffov^g er , nur ist "^ in r nicht gerade klar und 
vielleicht von r' zu üov^g * zugefügt | 2/3 avg^Uos er | 3 negtnya^ er | 
4 f| r I 4 ifsvsQiayoQ r | 4 ovrjgov S, Civtjgov er | 5 eafMgHne r' | 5 
fi»! ^ auf lerem räume r | 5 nfirf&stg > auf lerem räume er | 6 vor 
yo^icas + ^^* S 



169 

IStag ffvX^g, nQoaiqxexai ^lovSaioiq, xal nQOtffjXvzBvet nal nS" 
QnifivsTcti, dBVxiqav nsQ^o/Ai^y, ^xal (a^ ^avfAa^s nsgl tovtov, 
w äxQoaid' ylyveTm yäq. ^Saoi ydg and ^lovdaiüav 2fx(iaQ€l- 

tmg nQoa(f€vyov(TiP drnneQiTiiAVOPiat * oiffavTCog xal lo 

ot änd 2auaQ€it(Sv ngog ^lovdaiovg bqxoiisvoi 

^Hd dh sn wvTcov x^Xsnoitsqov , oti, xai dnö nsgitofi^g dxgo- 
ßviftoi ytvoPTai^ '^^X^fl ^*''* latgixri d*a %ov xaXovfJtivov cfnat^i" 
(TT^gog f^v Tcov fjLskdoy vnodsgfiatida hnoanaS-iüdivtsq, ^cttpiv- 
%€g t€ xai xoXXtjnxotg nBgtds&ivtsg dxgoßvffilav av^ig cr^-15 
T^p dnoTsXovoiV, ^^ixf^g xal t^p i^agtvgiav nagd t(S cJ/'lw 
dnoOidXo), IM (fiXoxaXuavaxs , dt' (Sv avtotg ^fjfAa(fiv ädi n(og 
Xiyet i^nsgitBtfifiiiivog tig ixX^&ri; (lij iniünda^io. iv dxgo- 
ßvaxiq ng vndgxsi; fij) nsg^TSfipiad^oo^. ^Havtfjp d^ t^v na- 
gddociv njg xaxodatfAOVog ivvoiag cpaal tdv ^H(fav top ddsXtfÖP 20 
tov ^laxdß fivgtjxSpai ngog dnagpijdix^stap, xal ngdg dcpaPKffiÖP 
tov Tcop navigaup avTOV ;^a^axT^^O(. ^M** (pa&i top &söp 
€tgyx4pa$ T>i(Aiay(fa top ^Haav, üop dl *Iaxwß fjdnri(ia<t, ^^ov- 
tog toipvp 6 üijfjLfiaxog ngdg diatfrgofp^p tcSp nagd üafAagst^ 
za$g igfAfiPsicop ig(Afiv€v<Sag t^p %givriP i^idcoxsp igiA^pelaP, 25 

17 ^(A€Td TOVTOP Ji xatd nodag ip tm i^^g XQ^^^» '^^^''' 
i(Hl negl t^p tov Ko(A6dov ßaa^Xsiap {(pfjfil de Ko(i6dov tov 
devtigov) 0€odotio)P tig Uopnxdg dnö t^$ Jiadoxijg Magxtoopog 
tov algsoidgxov tov 2$p(ionitoVj (AfjptwP xal avtög tfi aviov 
algiöBi, xal sig ^lovda'ifffjtöp dnoxXipag xal nsgnfAfj&eig, xali^p^o 
tmp ^Eßgaicop (piop^p xal td ailtcop ato^x^Xa naidsv^etg, idlcog 
xal a^tdg il^idoaxsp, ^dt' td nXsTtrra toXg ißdofAijxoPTa ovo 
CVPqdovtwg i^Sdaaxs. tgtßdg ydg slx^ xal ovtog tag nXeiatag 
dnö «5s (SVPfj&stag tcop ißdofAijxoPta dt^o, ^yipoto toiPVP xg^- 
tijg^ (S (ptXoxaXcitate, r^g totavtrjg vno&4ö€(ogy nagd tiöifjkäX^zS 
Xop svgeO'^'tfciat ^ dXij^eta, ^nagd toXg tgial tovtoi,g^ ^AxvXq> 
Xiyw xal 2v(A(Adxtp xal Qeoöotiopt, toXg fäfjdi inl td avtd ys- 
POfiipoig, dXX' Idia ^xaciog, xal ip xaigoXg xal töno$g dXX^ X(op 
di€(ft(üat, xal od noXXoXg, dXXd tgidi fAOPOtg, xal fi^ dvPfjSsX- 
(Sip dXXijXotg (W[A(p(OP^aa$, ^1} nagd toXg ißdo/AijxoPta dvo, toXgA^ 

7 von TtQoaiQxiiat nur 71^0 c, danach leren räum: fehlt ganz auf 
lerem räume r | 8 tovtov >» auf lerem räume r | 9 ytt^trat r | 10 gleich 
inen S | 11 tun dasselbe S | 13/14 cna^rjtntjgos er. S muß das wort auf 
oy hahen ausgehn lassen | 24 fTndtg/uartda S? | 15 ntgtodtv&fytsg er | 15/16 
avnjy er, avronavTo^g S | 16 cenonXovct r | 17 rfw^ >- S | 18 Cor «7, 18 | 21 
ivgrjxit^an'^c \ 23 Mal i, 2 3 | 27 vor dem ersten xo/nodov -{- divrsQov er, r hat 
dann xodofjiov | 27/28 die parenthese fehlt er, die dafür tov ßamUvcavfog 
ftSTtt TOV ngoHgrifuvov xofjiodov Xovxioy avgtXtoy f%tj yy \ 28 diadoxvs er 
Strand, dtdaxic S | 29 der aus eben diesem Sinope war S | 32 i^tdtaxt er | 
33 **j|f*»' one xai er | 34 nach ewri^ttag + uy? sg^xriuHag S | 34 o/9 r i 37 
9'iodoTnovh er | 37 fitids S, fjiri er | 38 txaeiotf er | 33 xmg^ c , xatga» r { 
38 xa& iy Tonotg r | 39/40 dvytj^ng er | 40 akXotg er | 40 ende + ngtoTotf er 



170 

itp^ iva natQÖP ysyopoüi Hat rrQmtot^ igfA^petltfaütj xai slg ^Q^- 
dxovta 1$ fA^Qf] Ttatd nqüCiayiia ßaaiXiwQ dtaiQ€^€t<f$ , xai 
ävsv tov ngog dXlfjXovg avvdvdaai, ix nvevfäaiog äyiov vnd 
filav av^(f)iAPiav t^v ndaav sQ^if^veiav ixdsdwxöat , ^xal onov 

45 nqod^ffXfiq yiyovs XQ^^^ » aaqitjvtiag Jtvsxa %ov Xöyov td advd 
nqoö&ttai , xal cviiqvivfog äXX^Xoig (JV(jKp(ovijaaat xal ixdov(f&, 
xal tavTce ayvooiboi xi ixaazog xaO^ kaviov kqfAfiVBV€i> , '^onov 
di ndhv ixßoX^q Xoyoyv uv(ßv XQ^^^ » ^^^ ^^^^ ixßaXovo$ xal 
üvvqdövtoag SQikfjvsvaadiV , (Sansg et iv xm äf/^a ndvuq ixd^ 

S^v^fjvio xal avfjßovXsvT^xwg dXX'^Xotg r^Qfifjvtvov. evdijXop ou 
iv totg sßdofjL^xovta ovo evQS^^aexat jj dXijx^e^a. ^(Sats yvw- 
ctöv Tovto totg (ftXaXiJK^dog i^evdJ^eiv ßovXofi^ivoig , Su ov fkd- 
POP iQfifjpevtal ixetvot ysyopacf^p^ dXXd xal dnö y^iqovg ngo- 
<f>^ta$, ^(vp ydg ovx ^p xQ^^^ ^h iQfAfjpetap naQ^xap, änpa 

55 sig vmsQOP ip totg atpwp avidjP töno^g fi€td daisglaxcop ^Sigir- 
yipf^g avpit^fjxep, ^^waatrong de xal %d ngoüu&ipta ovx dffst- 
Xaio, sldi^g Sn aiimp fiäXXdp ian XQ^^^ > dXXd fistä SßsXfov 
Sp&a ixaüTOP tü5p flg^fj^ipcop fjvQSP elaas^ (iopop a^fiSKoadfUPog 
did wv SßeXov t^p n€Ql %^g tov %6nov dpaypwaecag eldtjcip, 

6o ^^dtd di t(üp Xtfiplaxdop xal inoXtfiplaxwp coaatToag idijX(aa€ 
tmp nagd ualp ix tcop ißdofirjxoPTa dvo igfifjPevtiaP ftvpafb- 
(potigeog figsO'eKfcop, tag ip andpst dXiyoop Xil^sap tfjp drjX(oa$p 
ot^x dpofioiwp ovüwp, dXV dfioicop fiip xal ttjP ait^p dvpafnp 
ixovaiap, dg dp etnoi ng dptl tov *iXdX^<S€p< *i(f&iyl^aTO<j 

65 ij dptl wv i>ijXtt€P€ i^iXijXvd'€€, ^^xal xavta ftip negl twp isa- 
(fdgcäp igfj^^Pfmp GOi ysygdipafisp, 

18 ^ftfgl Sb t^g nifintfig xal ixtfjg ixd6(St(ag ovx ixfo 
finstp tipsg ly 710 ^BP o\ igfifjPBvaaPTBg , dXV fj (aopop ou fAsra 
top dionyiAOP tov ßaa^Xicog Ov^gov ijvgi^fi ^ nifimij ip ni&oig 

70 iy^IsgiXdi xBxgvfAfAipfj, ip XQOPOig Apttapivov tov vlov Ssvi^gov 
tov imxXfj&iptog KagaxdXXov ts xal Tita, ^xax^ i^^g ydg Ö 
tdop and ^Aptonpipov tov IJiov (tov svüsßovg intxexXyfiiPOv) 
ßaötXfViSdptmP o XQ^'^og tavttjp 8<TX€ triP dtadoxijp» ^fjtetd ^Ap- 

41 71^0170»; tQfifivtvaaCi xa» vtft* tva xa^gou yiyovoCh S | 41 tv^oitok 
^ or I 43 <n)ydo$a(ra& er | 43 n^iv/narog -{- ds er \ 44, txdtd<axa(r$ er | 45 
ro avTo .> er | 46 ngoc^tiCh xa& ]> S | 46 xat bis (xdovat nach tQfAfivtvn 
47 S I 46 cvfJini(f>(otnica<n er | 46 vor txdovot -\- in* Knjg S | 47 tro sie aber 
Worte ausgeworfen habetif in Übereinstimmung mit einander übersezt haben 
S. alles weitere bis akti^na 51 >> S | 49 ^Q/Lifjyivoa<Tw c | 49 ** > r | 50 
avfAßoUvnxmq r | 50 adijXoy e | 51 oß r | 55 <nf'(ay rS, if>(ov<o¥ c | 56 von 
evv in cwi^xtv weiß S nichts | 56 ngots^ivta er | 56/57 a(f>nX(To c I 58 
ivgty er ' 60 xm vnoXifÄVufxap '^ er | 62 onavH oXtyay er ^ anatfoloyt^ S? | 
6i niy dtjkfoaitf > S | 64 vor itfS^iy^aTo -|- ro S | 65 (hikv^tp r | 68 all 
> er I 69 ovtjQov bis 70 vtov > r | 69 ctvrjgov c | 69 evQfS^tj e | 70 «i^cu- 
yiifov ';> Q \ 7% tgfjifivivofitvov S | 73 ßacilfvcaytay S, xaS- tgfjuiPtwv er 
73 naeh j^^oi^oc -f fcoi^ ßatttUvfftcyKoy er 



171 

TtavTPOP TOP ntov ßa(f$lsv€i Maquog AdgijhoQ ^Jvtcövtvog, 6 
xal ailtdg OdiJQog, ivf} *^. ^ikiyeto d^ ö avtdg Kofjtodog Aoi" 75 
mog, Hv T(S XQovtA tovtov cog ngostnov, 2v(Afi(xxog iypooQl^eio 
i igfAiivsvt^g. ^fisid zovtov Köfiodog äXlog ßaüiXsvei, sttj ly, 
nsQi ov xQovov yv(OQi(fd'^va$ Osodorlopa stöofiev, xbv ix Mag- 
XKonaTCdV ^lovdaXov yeyopöia xal t^v letdQVijp SQfAfjvelav igfifj' 
vsvCavta, '^Kofiodov xoviov dictdixstcti, UegTival^, xal ßa(Ji-So 
i^V€$ (Afjvag a. ^xovtov diadix^tai, Sev^Qog xal ßaaiXevst öip 
t(S vi« aitov *Av%(aviv(a t(p xal Fittf htj ^rj. hsXsi^t^travtog 
di 2€ViJQ0V diadix^vai t^v dgx^v adtov ^Avtfovtvog Fstag n 
vldg aviov, d xal KaqdxaXXog intxl^&sig, xal nouX eifj ^. ^^iv 
taXg ^fAigatg tovtov, mg ngoetnov, fjig^&fjaav al ßißXoi tf^g^ 
nifAftTtjg ixdoaeaag iv ni&o^g iv^'Ieg^x^ xexgvf^fiivai, fAstd äXXonv 
ßißXifov kßgaixfüV xal kXXtjVix^v. ^Hdv ds KagdxaXXov ötadSxe- 
xai, Maxgtvog, xal ßaCi,XevB$ Stog Sp. ^hovwp d^ad^x^tai ^Ap- 
tiöptpog itsgogy ßaaiXsiaag stij d. ^^fisrd tovtop ißaalXevcfsp 
HXi^apögog o Mafialag naXg, hfj *y. ^^ip (Ai(Sia zmp xgoP(aP 90 
tovtcop fji'g^d^fj ixTf] sxdocSig, xal amri ip nl^otg xsxgvfifi^prj ip 
Nixonöisi tfi ngog ^Axtiq, ^^(isvä tovwp ßatxiXstJSi MalSifAtapög 
Stfi Y* ^^tovtop d$aäix^Ta$ Pogöiapog, xal ßaötXsvst stfj IJ. 
^''(MTd TOVTOP ßaaiXBtSsi, OlXinnog inl sts^ip imd, ^^tovtop 
disdi'^ato Jixiog, xal ißaalXevasp ip$avtdp ipa xal fjt^pag y.^s 
^Hp dh totg xgoPO$g Jsxiov ^Qgiyivug iypoagi^xo , and xg^^^^ 
Jsxiov dx^idtSag Smg FaXujpov xal OvoXovatapov, xal inixs^pa, 
^^inl di tov yeyopoxog diwyfiov wv Jsxlov ifjtagtvgtjrfs fiip 
BaßvXag ip *ApuoxBi(f, OXaßiaPÖg ä^ inl 'PoJ/myc^ ^AX^^aPÖgog 
iniöxonog ^'legoaoXvixiOP ip Kaitragetq, xal avrdg de ^Sigiyip^goo 
o xal * Adaikdpuog xX^&slg noXXd nBnop&fag slg %iXog tov (lag- 
Tvgiov oifx 6(f>&a(S6P. *^iX&vop ds slg Kaiadgsiav t^p Sxgd- 
toopog, xal d^atgiipag slg * Isgoco XvfJta xgoPOP oXtyoP, sha iX-^ 
^dop slg Tvgop inl stf] xtj^ w$ 6 Xöyog ix^h «^>' /***' noXixsiap 
ipffaxsXto, Tag di ygatpdg ^g(jnjvsvasp , Sts xal %d s^anXä xal^ 

74 avQ^hog er | 75 dan erste avrog >> er | 75 ijQog r mit einem jün- 
geren krakel über tj \ 7sl77 § 4 5 > er I 78 xQot^ov c | 78 S-fodontoi^a er | 
78 Hnofjitu er. daß S gerade udofifp gehabt, will ich nicht verbürgen : 
sicher hatte er nicht Hnofjitv | 78 tx bis 79 xa» > er | 80 loviov er, cfc 
S I 80 ntQ^nval er. danach -f aXXog er | 81 c{ er | 81 xa* tovtov S | 81 
Xttt ßactlivH S, alkos er | 82 7^ XMytttf S, xat ßaakUvovmu er | 83 ynag 
> er I 84 nach a\>rov -|- xai ynag aXXos er | 84 das erste xa* > S | 85 
JMq bis ngonnoy S, dt rtp tßdofn^ aviov tTH er | 85 tvQ€&n<rap er | 85 a& S, 
xa» er I 86 xiXQV/uttfat c | 87 ikXtjytxwp er, andern hüchern S | 87 dtadtxi' bis 
88 Tovtotf > er I 91 tvQ$&ti er | 94 C c | 96 «f« > S | 97 vor yahri$^ov -+- X(f^' 
v(ov S? I 97 ovttlovctapov er 1 98 vor dem andern lov + praeposition S | 98 
diXMv + ^ov TtQoXixB'fPtoc S | 98 t/LtaQJvgtjasp e | 99 aXi^apdgoc -^ ds S \ 100 
xa* ttvioi dt er, in eben welcher zeit der Verfolgung S | i xw adafjiavnog 
Tthi^HQ > er I I ntnopS-oic + von den Heiden in Alexandria S | 4 ctt* >> S 



172 

tag dvo tiSv kßQa'ixäv delidag ävnxQV ix naqaXXiqXov [Atäg 
iQfAfjvetag ngdg ttjv stiqav avpi&fjxev, i^anXä tag ßißXovg dvo- 
fictOag, xad^ ansQ /lOi äv(ü diä nXdtovg etQtjtat, 

19 ^evQCüV di t^g nSfjbmfjg xal Sxujg ixddasoag tag ßi^ 

^oßXovg xad^ ov sXnofAsv tqdnov, xal fi^ yvoig tlveg shv ol ig^ 
fAfjysvaaPTsg avtdg, xad^ ovg fjvqid^i^oav xqovovg taXg nqd ad- 
Tujp liaaaqaiv dxoXov^oog ty naqa&iosi, avvv(fi^vagj t^v ^iav 
nSfintfjp (ärdfiaaev, imyqd^ag Jid tov nifuntov (ftoix^tov tijg 
nifATTttjg TOP dqt&fAov, xai dtjXoiaag td oPOfia' ddaitong dh xal 

^Stfj (ist* avT^P td ini(ftj(xov iniyqdxpag td t^g ixtrjg SqfAijPslag 
ovofAa iäfjXw(f€V, *dXXd xal tex^^xcog tovto elqyd(Jaio, onsq 
tcop (ptXoXöyoop tivdg Xav&dv€$. ^ivtvyxdvovtsg ydq nvsg totg 
e^anXotg ij dxtanXoXg — tstqanXa ydq sloi, td iXXtjptxd, Stav 
di tov ^AxvXa xal J^Vfjb^dxov xal tcor ißdofi^xopta dvo xai 

ao Oeodotiopog iqfxfjpstai (Svvtstayfjiivai, coC» • tiSv teCödqcov di 
tovtcop aeXidiOP tatg dv<fl taXg sßqaixaXg (fvvatpd^eKfcop i^anXa 
xaXeXtai' idv ds xal ^ nifintfj xal fj ixttj iqfitjpela avpatp^ä- 

(Siv dxoXov&cog tovto^g, öxtanXä xaXeXtai 

— npi^ totpvp, dg 

»5 stp^P, tavtaig taXg ßißXoig iptvyxdpovug, xal evqtaxopteg tag 
dvo SßqaXxäg nqtotag xsifiipag, fistd tavtag di nquStfiP t^p 
tov *AxvXa tstayfiSptjp, fi€&* ijp xal t^p tov Zviißdxov, insna 
t^p twp ißdofAijxoPta dvo, fisd-^ äg ^ tov Osodotiopog (fvpti- 
taxta$j xal i^^g ^ nifjbntfi ts xal §xi^, doxovci nqoitovg iqfjbfj- 

3opsv(Sat top ^AxvXap xal toP 2vfifAaxop tcoP ißdofAijxoPta dvo 
xatd t^p td^tp tfjg d-idBoag, ^Snsq odx sdtip, dXX' 'S2qiy4pf^g 
nv&dfispog t^p tcüp ißdofjb^'xopta dvo sxdoaiP dxqtß^ slpai, 
(AidfiP tavttjp avpiK^ijxsPj oncog tag ivtevd^sp xal ivtev&ev igfif^- 
pstag dieXiyxjl» Hovto ds fiÖPOP 'Siqiyipfjg XQ^^^l^^Q inotfjaep» 

35 ^tpa ds xal tdop ''PiOfiatcov ßaaiXioap t^p dxoXov&iap , i^p rjq'^d' 
fAS&a noisXp, /i^ naqaXsttp(ß[isp, av&ig tag tcop dXXcop ßaaiXiav 
dtadoxdg, xa&dbg ^xaatog ißaaiXsvtfsp, vnotd^cofASP» 

30 ^gAStd faXi^POP xal OvoXovCiapÖP toig nqoysyqa^i^ 



7 tttQciv >■ r, htMQoy S | 7 evv von ovyf^rjxev in S nicht ausgedrückt 
7 i^anXtts er I II (vg$&rj<rai/ er | 11 in S wird 29, 70 das andere 7^713*1 
gestrichen werden müssen | iz utsaqai^v r | 15 tj^ S, i^i' er | 16 nxyj' 
X(og r I 17 nvtg >»> er | 18 oxnanloi'S c | 19 o/9 r | ao d-io^omavog er | ao 
0)0*1' r I 22 das erste jy ]> er | 23/24 S ich meine aber jene sechs dolmet- 
schungen und diese beiden anderen^ die eine fisv, welche mit hebräischen 
buchstaben und eben solchen Worten geschrieben ist, die andere dV, welche 
mit griechischen buchstaben zwar, aber mit hebräischen Worten \ 26 ißqaX' 
xm S { 26 TiQioTois TtttfAivas er | 26 vor xtifitt^as -f zusammen S | 26 nqcn- 
rtjy > er I 28 ^todonrnyos er I 29 nach doxovct + f4(y S | 30 rtoy bis 31 
&«fe(as > S I 31 es ist aber nicht 50 S | 33 avyed^Hxey r. von cvy ist in S 
keine spur | 34 dKley^tt er | 36 ob S nagakutpo/nty gehabt hat? | 38 
yali'iyoy r | 38 ovakovaiayoy er: S entscheidet nichts 



173 

l$ivovQ ßaotXsvifaPtag inl Ststsi dvo xal ikiial %ia0aqatv ißaal- 
XsvfSBV OvcclcQtaPÖg xal ralifjpog inl sisai, iß. Hv tw ivdt(»Ao 
ovv im zijg Tovtcov ßaiSiXetag dpißtj Mdvtjg dnd t^g lieqaidog, 
ot€ xal nQÖg ^AqxiXaov tdv inidxonov Kacxägoav trig MeCo^ 
notafAiag (fv^rjT^cfag xal tö i^ttov dn€V€}'xdfi€vog XsXfjv^dtag 
dniäqtty xal iXi^(ov slg Jiodfoqtda xoifjbi^v Trjg Kaaxdqwv nsqi^ 
oixidog, xal ovi^fjT^aag TQv(p(iovi %w äyio) nqsaßvxiq&i, %BXsi(ag/^$ 

fn* avTOV xatjiüxvvd^fi. \ ^di o xal ifbsXXs Xi- 

^Oig vnd tcop XautP ^apaTOvc&ai* XviQcaO^slg ds vnd toi im- 
axonov ^AqxsXdov^ xal dvaxdybipag slg tijp Usqaida, xeXsvüs^ 
tov JlegfSCQP ßaa^Xiwg xaXdfAto i^tddgfj, ^xal ovioag %6 tiXog tov 

ßiov xati(TtQ€lp€ ^fAStd OvaXsQtaPÖP de xal FaXi^POP $o 

ßaö$X€vs$ KXavötog ipiaviöp ipa xal fi^pag ^. '^tovtop dtadi" 
%sxai> jivQijXiapog , xal ßaa$Xsv€$ svfj € xal (j^^pag i^. ^fj^STa 
tovtop ißaaiXsvas Tdxnog f^^pag 1$. ^(istd tovtop ißaoiXevfSB 
ÜQÖßog hij ^'J xal (Ar^pag d* ^^(istd tovtop ißaaiXsvaB Kdqog 
dfAa toTg natdi Kaqito} xal NovfieqiavM ittj ävo. ^^fAStd tov^ss 

TOP JioxXijnapög dfia Ma^tfA^apai xal K(avaiav%ltp STfj x, 

i(p^ fSp xqaTaidg dKoyfAÖg ysyiptjTaty dtaqxiaag öXoig dcodsxa 
St€0$, ^^nav(SafjbiPov ds tov dionynov ßaciXstht JioxXfitiavög dX» 
Xop ^pa ipiavTOP, xal nav€Ta$ Tijg ßaCiXsiag ovstqapiaag. ^^Ma^ 
^if/uaPog di xaxw fJtöqm 0(f^aXfj^iq t€ xal nd&si a(OfAaux(S6o 
nsqtnsCiüP i^cßoXßtj^fj tovg d(f>^aXfioig avtOfAdTU) poöoj, xad'^ 
op Tqonop diii^ßTO Tovg tov Xqtctoij (idqtifqag, ^^xal ovToag top 
ßiop xatiCTqsxfjs i xaTaXslipag AixipiOP xal KcoPOTdpuop ßaci- 

39 wfagfftv r | 40 fßaa^Xivaay S | 40 yaXii'i$^os r | 40 d(od(xa c | ^ofyt^ccr^ 
c, ipyttto} r | 41 ovy )> S | 43 k(X»i&oTog er | 44 xaüxa&tav er | 46 S denn als der 
heilige Archelaoa gehört hatte, daß er zum Tryphon gekommen war und 
mit ihm eine Unterredung angestellt hatte y gieng er und traf ihn und 
ordnete gegen ihn, Manes, eine disputation an, und nachdem er ihn voll" 
ständig besiegt hatte, beschämte er ihn \ 46 xat ^ S | 46 nach e/4iXXs -\- 
Maym S I 47 tov Xaov r | 47 kvTgoi&t^s Sr, Iv S-ig (so mit einer lücke) c { 
48 x€liv<fu ff in S hörte der könig der Perser seine anwesenheit, und 
nachdem er gesandt hatte und ihn hatte bringen lassen, wurde er befehligt 
durch ein röhr geschunden zu werden \ 50 S darum weil er getötet hatte 
und nicht im stände gewesen war, wie er versprochen hatte, den besessenen 
son des königs zu reinigen, wie das gerücht behauptet \ 50 fjid mit lüeke 
danaeb c | 50 ovaXXtgtapoy r | 50 cf« > er | 50 yaXij'ipoy r | 51 naeb tovtoy 
+ cf« r I 5a avQ&Xittyog er | 53 raxfitos er | 55/56 naeh rovroy + ßaatUvn S | 
56 vor ttfj 4* ^<^^ Ma^tyji^ S | 56 je S, »^^ er | 56 S nachdem er den 
Maximinus zum genossen der herrschaft erklärt hatte \ 56 fif> tay er, in 
deren tagen S | 57 doadsxa oloig €nai> r, vom achten Jare des Biocletianus 
bis zu seinem neunzehnten jare, nachdem er in allen zwö(f Jaren sich an- 
geschlossen hatte S | 59 ovai rgayieag er | 60 vor xax^ -j- xai S | 62 tov 
XQHftov > er 



174 

XevovTa^. ^^ Sq ißadXevas futd twp vIcop atttov inj Xß» 

65 Sg teXsvi^tfag tovg tdlovg naZdag xaTiXins ßaCtXeißeiP , Kdov-- 
atavtu xal Kdovarämov xal Kcovatavtlvov, ^^/if ^' ovg ^IovXiav6g, 
^lovßiavog %s xai OvaXevtiavög i ikiyag, xal OvccXifg o ädeX^fdg 
avTOVy xal F^fatiavog vldg OvaXevtiviavoi' , xal OtSaXevtiviarog 
vsüitsQog, v\6g OictX^vtiviavov , tov ädsXqov Fganarov, »al 

70 QhodoGiog o x^€oq iXiatatog ßadiXeig, aal ^Aqxddiog vi^c crt'- 
toi itixl *Ova)Qiog dn$(faviütatog 6 ddsXtfog adtov, wv tci it^ 
lkixQ$ T^g *Aqxadiov imatsiag t6 det^tsQOV xai *Pov(fivov dgi- 
x^lkovvzcti vf. ^'^y' dv iuXsvtfjaep 6 OiaXevtiviavdg i VBCuteqog, 
v\dg OiaXevnvictvoif tov (isydXov, €VQ€&€lg äffvfa iv t^ na- 

75 Xaiitp nsnviYjAivog, dg Xoyog, iv sldoXg Mata$g^ nqo gjnäg ^iki- 
qag rr^g Uevtfjxoat^g^ iv fii»>iQff (faß ßd tov. ^^adtff di t^ ^fJ^iQ<f 
ti^g Utvtfixoat^g i^exo/ita^fj. ^^v d^ xat^ Aiyvntiovg tote fjnf- 
vdg IJaxdtv fila xal ehdg, xatd dl '"EXXrjvag *AQt€fnaiov tgifq 
xal elxdg, xatd ^Ptofiaiovg di ttqö dixa intd xaXavdtov *Iovviwv. 

80 21 ^"Eoag ivtav&aj (fiXoxaXoitate, dgxsü&ivteg toZg nqo- 

€$QtjfA4votg dnaat tijv tcSv igfiijvevtwv vn6^€ö$v idfjXtoaaiAev. 
Wy i^^g slg td iniXoma, xa&wg vnsoxöfis^a , caXg six^'^Qs 
ävd-Qoans tov &€0v, tdv vovv intdcSfiev negi twv iv tatg &€i* 
atg fqaffatg (ftce&fj^dov ts xal (litgcov xal dQt&fAWV dtjXwaovteg^ 

85 nö&ev ixaatov wvöfAaCtai xal tivog ivexa ovtmg xixX^ta&, xal 
nöi^sv f^y TiQÖtfaCiv tijg SvofAaaiag tlXfjtfs, xal tig ixdtrtov 
tovtwv 4^ noiotfjg xal 1^ bXx^ xal ^ dt^vagAtg, ^Mitgov otv 

64 die lücke füllen er so aus: iovtov^ ukivttjtfaprag ^ia^t^ixat xtaV" 
ctavnvog (naxagtr^g, S von Diocletianus aber und abwärts die jare 
des Maximintis und des Lieinius und des seligen Constantinus \ 64 og e- 
ßaapXtvae S, ßaa$Xtv<rag er | 64 /utja liav vitav avtov ^ er | 64 «797 er, in 
€ne$ S I 65 OS uXtvnjaas er, nur xa$ S | 65 tdiovg er, Ti^a; S | 65 ßaatXsvop' 
rag S | 65/66 xiouffray am ende einer zeile r | 66 xat Kmymaynvov xa» 
Kfoyaraynoy S | 66 ff § 16 lautet in S nach dem zweiunddreißigsten Jare 
des Constantinus aber die Jare seiner sUne, welche ihn beerbten, des Con- 
stans und des Constantinus und des Constantius y und des gottlosen lu- 
Uanus und des lovinianus und des großen Valentinianus und des Valens 
seines bruders und des Grattanus seines bruders und des Valentinianus und 
des Jungen Valentinianus des sones des Valentinianus, des bruders des Gra' 
tianus, und des gottliebenden kaisersTheodosius und des Arcadius seines sones 
und des sehr erlauchten Honorius des sones des Theodosius bis zum Jetigen 
zweiten consulate des Arcadius Augustus und des Mußnus, sind Jare, wte 
ich vorher gesagt, siebenundfünfzig \ 69 rov > r | 71 o > r | 73 «y (üv er, 
in dem consulate aber des Arcadius Augustus und des Rufinus S | 73 das erste 
]> r I 74/75 -f TtßfQifOv S I 78 aQTSfÄtiaiov er | 80 xm «wf S | 81 S und dttr^ 
Jenigen reden, welche vor der angelegenheit der äbersezer gesagt sind | S% 
emkotnn + Ti^g C^T9jöS(ag tu ngong^intytt S | 82 vntvxofAS^a er | 83 tmdiOfutf 
punkt und freier räum er | 84 a^i^fAti r | 87 fQr beide xai S $ | 87 h%^ 
Qoy r (für [Mtgoy) mitten in der zeile | 87 ovy > S 



176 

i(nl xoQog, ^xstuei d^ iv tm xatä Aovxäv evayysXlto, oO-ev o 
(ffot^Q inaivst tov (fqoVifAOV ohovdfiov zöv totg XQ^^^^^^^'^^^S ^'^^^ 
xÖQOOP TOöovtoav iy totg acfdov avrwp xj^iqoyQdifOig %o(Sovtovg^ 
[AStayQatfßdfisvoVj dvti ös totfovtcov ßddoav ikaiov totSavta no^tj^ 
aavta, ^dpofjbara ydq €i(f& fJtsvQoav tdde, ksd-ix, yofkoq, ßddog, 
(fdtov, (iddiog, xdßog, X^^^''^» oitptl (Ssfiiddlscog, dgd^ dXsvQQV, 
aQtdßfi, tqia fiitqa asfjuödXecog, tqia xavd xo^^Q^ToSy, vißsX 
o$yov, xöXXa&oy, dXdßaOTQOV iki^qov, xccfilfjdxfig vdawg, xotvifj 9$ 
ilaiov , xvax^og, fisTQVjrfjg olvov , fieiQtir^g iXalov , tgvßUov, 
^iottjg, d(i(poQ€vg, dnoggvfia, aaif^^d, elv, x^?'^* axdiivog XQ^^^s 
iv ^ dnixsno zo fkdvva, f^ccQfjg, xvngog, xoyy$dQtov, ^sXXijmat 
Toivvy 6 xÖQog ix z^g ißgaix^g dtakixzov , og xaXsXzai, x^g» 
bM di ikodioi zgidxovza. '^x^Q ^^ Xiytza^ dno ztjg zov ßovvov 00 
inod-iasoag^ x^Q^^ T'^Q ^(xXsXzcti ßovvog. ßovvi,a&ivzsg ydg ol 
zgifdxovza fAodtot noiovdt q>ogziop xafiijXov, ^Xe^ix äs, dg ir 
zw ^Siatji z(p ngocf^z'g sXgfjiat, Ott ^^ifAKJv^coadfArjy ifjtavzw Xs&ix 
xg^d-füv^, iv dvziygdtpoig dh higotg »yofAug xgi&öiv€, zd avto 
itni,, öixa ydg xaVnivts fAoöiOi afjfialvovzai ovzoi, Xsd^ix 6i $ 
xazd zijv z(av ^Eßgaioav tponv^v xixXrjzai, S ianv snagfia, and 
zov dvva<f^ai zm veavitf inagd-^vai, zovg dixa nivze fiodtovg • • • • 

xal inizs&'^vai z(p övo}. ^zo ö' avzd xal zd yofidg xa- 

XetZM, zd fxiya zd vnd ""Eßgaioav yofidg XeydiASVov eazi, ydg 
xal fA$xgdv yd(Aog» ovo di slai, yofAdg, fjkiya xal (juxgdv (Svio 
zd (Aiya tcdfMzgdv iati i(p Xs^ix, dexanivze xal avzö dv fiodlwv, 
zd 6i [juxgov tß ßdd(ov, ^^ßddov xal avtd dno z^g ißgaXxijg 
ötaXixzov nag^xzai, (fvvcdVVfAiag zdi iXaiozgißsiio xaXovf/bsvov 
ßiS; ßdöov yag egfjtijveveza^ iXatozgtßeXov. ^^6(Ti$ dl ^sazdav 
nevzijxovza, id de (kizgov itrzl z^g zov iXaiozginzov igyaaiag, 15 

88 cfe > S I 88 Luc 16, 6 7 | 88 o&iv er, ov S ? | 89 (pgotnifioy r | 90 
ende toaovrtoy c, toaovtov r | 91 /LitTayQa^afi/uivoy r | 91 ende totfovia r { 
92 ovofictra bis ta&s ]> S | 92 nach iUO-cx 4* ^(t^ov S^ | 93 xafxog c | 93 (fo^yi^ 
er I 93 ^f ^ c, »y; r I 93 akißgov er | 94 ctgtafAvi er | 95 xolaaB^ov r* | 95 aXw 
ßatnop er | 95 xoif^^axis c | 95 xotvhj hat pr m t; über dem etwas mis- 
ratenen v in r | 97 hnjg r | 97 (fogtvg er | 97 akXoggvf^a c, aXXogvfAa r | 97 
außtS-a er | 97 ty er { 98 xovx^agtoy r | 99 toiuvy ^ S | 99 og CYy ttf p S \ 
99 ende jf«^ r | 100 A erS' | 100 ti/? >> er, ob es S hat ist zweifelhaft | 
I ;|fa^»a betonen er | i 0* >■ S | i das andere yag aus S, «f« xm er | 3 
Osee 3, a I 4 anfang xgtnjy e | 4 tngotg >> er | 4 ende xgnuiy c | 4 ende + 
^«i' S I 5 «»er* er | 5 mtfjinwovtat = ]^j;i1ttfö^ sehr l^yiinC^Ö^ | 7ff in die 
aetive eonstruction übertragen in S | 7 %ov vtayta [so] r | 7 ende + x^»- 
^(oy 9j ffnov S I 8 emn&eiyai er | 8 (fc c | 8 S füllt aus roDy n fiodttoy \ 
9 vom ersten ro bis 10 das erste yo/nog >• er | 10 dvo bis 12 ßadaoy 
^ S I II taongoy r | 11 w U&ex r | 12 dtodtxa ßa^ov c, i>ß ßadov r | 12 
ßadoy > er | 12/13 S scheint zu haben ßa&oy xaUnat xat avto ix n^^ 
€ßgaixti( dHtliXTov nagriyfnyoy \ 12 avto S, tovto er | 14 ß^B- Sc, ßt^ r | 
14 ßadov er I 15 ilnio yäckts c mit einer luoke für etwa neun buoh- 



176 

^^fAvaCtg xal fjbid$fAVog (ofyai) ix t^g ^i»/Aaltx^g yXw<S(f^g na- 
Qijx^^üay td fäq fjtsdiovf* ikifSov sQfifjvevstat iv tavtjj t^ 
yJioSoCfi. ^^ftvactg toivvv naqä KvnqUng fAStQ€Tta$ xal nag* 
äXXoig i^vsaiv. slal di sixoat (löd^ot akov ^ xq$&(op elg zöp 

ojoTciv dixa xal sirtä l^catouv naqä Kvnqioig y^odkov. ^^f/bid^fArog 
dl nag^ avioZg rotg Kvnqioig dtd(poqog* top yciq ikidi^kvov 
2alaikivioi, **«* ovv KfavCtavtioi, ix nivu ^odUav SxovCi • /7a- 
(f$oi 6i xai 2ix€Xol jsGödqaiV ^(ii<W uoditap avxov iksxqovcfiv. 
^^adtog xalettai i^ avt^g tijg ißqatöog diaXfi^p&iv , ^f^Xvxdog 

25 di ix(f>(oyovfi€Poy , ip de t^ ilXfjpidi ovdstiqaag» *<fdTOP€ ydq 
Xiyogisp, xal ovxl "»(fdiog^» ^Hati, de (Aodiog vniqyofjtog , (Säte 
nX^qova&at (i€P top fiodiop, dtd de tov vnsqyipsa^a^ x6 xitaq- 
TOP tov fiodiov. ^'^xixXtjtat de cda xaxd ij^v avv^p didXsxTOP 
ix(p(apoi^spop Xv^t/f^g ^ dqtftg, and tov top (letqovpta l$£» upl 

30 ro fjtitqop XafAßdpetP te xal xovq)i^$p. ^^ wv de fio- 

diov td opofia did noXX^g äxqißeiag vno twp ^EßqaicoP tiifqi^fj 
eXxoai, dvo ^eotwp vndqxop, ovx änXdSg di , oi'd' wg Stvx^p» 
dXXd did noXXffP dxqißetap. ^^6 ydq dtxaiog fAÖdiog, xa^wg 
eiw^sp 6 PÖfAog XiyeiP^ ^xavd td (litqop to äy$0P€ ifietqij&fi. 

35 ^Hd di dytop (ihqop ovdep äXXo i<Stlp iy td xß eqya, ä inotij- 
Cep d ^edg ip taZg 1$ ^fAiqatg r^ ißdofäddog. 

22 h^ f^ep ydq nqoitij ^(^iQ^j^ inolijce toig dpuitiqovg 
ovqapovg, tr^p y^p, tä vdata (^5 vip iau x^^^ ^^^ xqvütaXXog 
xal x^^Xa^a xal nayetol xal dqöaog), Ha npeij^iata td Xenovq- 

^oyovpta ipcöniop avtov (aupd i<fu tdde* dyyeXo$ nqd nqoöoi-^ 
nov xal dyyeXot xiyg do^fjg xal dyyeXo$ npevfidtaup npeöptaap, 
ayyeXoi petfeXwp xal ypotftop, x^^^^^ ^^'' X^^^^V^ *^^ ndyov, 
äyyeXoi (fcopdop , ßgoPtdÜP^ datqanwp, ipvxovg, xavfiatog, x^*~ 
fkCQpog, (f&iponoiqov, eaqog xal &iqovg, xal ndptoop tmp Ttpev- 

staben dazwischen: fkatoTQfjntov sgyaciag r. S übersezt nicht ganz 
wörtlich I 16 fiuaats er, D^D3><D S*, D^D><3D S* | 16 xa* S, § er | 16/17 
ntxQS&fjaaP oder nagrj&rjaav r | 17 av7p ip c, avnj t^ r | 18 fAavaCfig er | 
19 t^vici, r I 19 nxoat S, xai> er | 19 lov S, r^v er | 23 fiif4iTQov<tty r | 24 
caroy e, catov r | 25 vor ovdtnQiog^ das er im originale behält, + weder 
weihlich noch männlich, das heißt aber S | 26 keyerat er | 26/27 S so daß 
er ein modius ist und ein viertel eines modius durch seine aufhäu- 
fung, welche die zugäbe zum modius ist \ 28 (faTn c, aber r = S = 
T)HD I *9 ^'iV^^S r* I 29 «I** er, wr;^«* S? | 30 S ergänzt nra /uodtog | 30 
cf« > S I 91 iVQtf^tj er I 32 denn er ist 22 xesten S | 32 cf« > S | 32 ovdt 
r I 33 ich meine aber den gerechten modius S | 33 /iocTk er | 34 Ex od 30, 
*5 3* I 34 if^fTQfj&tj >> S I 35/36 § 20 in S denn zweiundzwanzig werke, 
o schönes liebender^ machte gott vom anfange bis zum siebenten tage, wel- 
che diese sind \ 35 «<r» r | 35 Hxoct dvo r | 37 fJitv yag > S | 37 snotfjae 
> S I 37 ayu)UQü» r* | 38 «cm /»wi' Dindorf S, <rroi/<*wi' er | 38 xQvatakos r | 
40 vor nqo + ol S ? | 43 vor und nach ßgoytiay + xat S \ 43 vor yßv^ovg 
+ ayytlot S I 43 vor xavfiatog + xm B \ 44 xat ^d-tponmqov xai> taqog S 



in 

fidtfav twv xt^afidtwv adtov tiiv iv ovQavoXq nal iv t^ ^^)>45 
hdg äßiaaovq (x^v ts inoxdza T^g yi^g xal toi %dovq • • . • • 
• •••), %d axötog {k<miqa xal Pvt), td (fdag (^(liqag ie xal 
ÖQ-^QOv), Havta %d intd ijbifiova iqya inolijaev 6 d^sdg iv tfi 
ngoizfi ^fJ^^Q<f* Hv äi tfl dsvtiQt^ td (fugidof^a to iv fAi(fio tmv 
vddtfAV. ^iv ai%fl t^ ^(*iQ^ ifAsgtaO'tj zä ifäata * %6 ijfU'Cv av' 50 
%fav dvißfi indvfo tov ctsQeoSfMxtog, xal to ^fAtav amtSv 8(jb€$V€V 
imoxdton tov (Jt€Q€w(Aatog iv ikio(a inl TVQÖfSoanov nd(ftjg t^g y^g. 
''lovto fAovov td 8QY0V iitoi^asv d &€dg iv tj devtiqtf ^l*iQ^» ^^^^3 
de tukiqtf tag &aXdaaag (toiug notafAOvg, tdg nffydg xal Xl(jt>vag) 
td cniqiiata tov (fnÖQOV xai vd ßXa<StijfAataj td l^vXa vd xdq^ 55 
niikd t€ xal td axagna, tovg öqvikoiig. Havta %d tifSCaqa Sqya 
Td ikiyiüta inoiijifev ö &€dg iv t^ i^Qttij ^/ti^^q;. ^\^ äs tstagti^ 
tdv ^3Uov, t^v üeXi^vfjVy tovg datigag, ^havta td %qia Sqya td 
IkBydXa inoifjCsv &€dg iv ty tstdgty ^f*iQ^. ^h^ äs ni/ATmj 
td xijtfj td fjbsydXa^ tovg l^d'vag xal td dXXa sgnstd td iv^o 
toJg i)dao$, td netstvd td ntsQcotd. ^havta Td tgla sqya td 
IksydXa inoifjCsv &sdg iv Ty nifAntf) ^lAigq. ^Hy ds Ixtg 
illkiqq Td &tjQta, td xtjjvtj, td ignstd ti^g y^g, töv äv&Qfjonov» 
^Havta Td Ticcfaqa fAsyaXa sqya inoifjtrsv i -d^sög iv tfl Ixti^ 
^/i^^^. ^^xal iyivsTO ndvta xß yivfj iv tavtcug talg i^ ^fjbiqatg, 65 
^'^xal ovvstiXsdsv &sdg ndvTa td sqya adtov iv tfl Sxvg ^ybiqq^, 
00a iv totg ovqavoXg xal iv t^ y^, iv taXg d'aXddCaig xal iv 
taXg dßvoaoig, iv T(p (ptatl xal iv t(S axdts$ xal iv nda^. ^^xal 
dvsnavaaTO 6 d'sdg ix ndvttov Töiv sqytav a^TOv iv t^ sßdöf*ii 
'^tkiqtf, xal ifdXdyfiüsv adt^v xal ^yiatSsv adtijv. ^^xal id^Xanasjo 
dt* dyyiXov tw Mfiova^ on xal sXxoai, dvo xsipdXaia änb *Add(» 
äxqt To€ *Iaxciß Xiyaav »lea» ixXi^O(jba$ ifMcVT^ ix tov cniqika» 

46/47 S ergänzt der ßnsternis welche oberhalb des abgrundes der 
toasser tat welche zu Zeiten oberhalb von der erde, aus welcher was ich 
nicht in Ordnung bringen kann, in der venediger hds (Zanetti 44 
Morelli 66), die ich nach Dindorf zu zeile 50 anfüren werde, steht 
für mein 46 ft ras n <*' ccßpcüotg t9iy t§ vnoxatta nig aßvacov vap 
v^cntav z(ji)y n tnayta Tijg ytig t^ ov vntg axorog eon xui cxorog to €<mtQa 
xtt& yvi I 47 das erste to r, xa$ c | 49 <f€ >> S | 50 bis 52 § 6 lautet in er xat 
ttiv dtafUQ^ty tatt^ snupta tov mtqtoifjtarog vdattop xa§ twy vnoxaTo) rov 
msqstofiOTog tn§ nqoconnov nacijg rtig y^g, nur hat r dta/nsgiffty, was ich 
in den text gesezt, danke ich einer mit S näher stimmenden venediger 
handschrift), aus der es WDindorf band 4' vorrede xv mitgeteilt hat | 
50 fy ravrp S ? | 53 to tgyoy > er | 54 cfc > S | 54 vor dem andern rag 
+ XM S I 55 xm > er | 55/56 xaqntjfia r* | 56 das erste n» > er | 56 
vor wvg + XM S | 57 <f« > S | 59 fifytcm r | 59 «fc > S | 60 »x^ag r | 
60 das vierte ra > r | 65 x/} ytyti ey lavratg S (S^ zal in worten), ta ty 
er I 65 ende -{~ ^oqa tov S-$ov notJj9$yra »qya xß er | 66 &€og }> S | 
66 tu §qya avtov ^ er | 71 nach xs^alaHt + ^^^ oder sein werden 
S^rdS' I 72 nach laxtaß -f tov xat Icqajjk S | 72 ktytay > er | 72 Ex 19, 5 

n 12 



178 

foc ctdtov Xaöp mqkovdhw änö ndvtmv %mv i9väv€. ^al S^ 
Keipcthxi, eet €tü$ yevsat, neql äv dnsv d xvQiog, €Mp adta^- 

75 ^^Uddfjb, 2ri&, ^Evwq, Ka'ivdv, MaXsXe^l, ^lagsd, 'Evwx, Ma^ 
^vüdXaj ^dfisx, Nw€, 2^fß, ^Aqipal^dd, 2dla, *E߀Q, OaXix, 

Payav {%dv yaQ Kmv&v %6 ß^ßXiov tc5r aq^^iMwv), 

2sQ0vXß N^X^Q» ®a?^i ^AßgadfA, ^laadx, *Iaxwß d xal ^laga^X^ 
ifkoü sXxoCt dvo ysvsaL ^^d$* S xal eXxotft dvo slai vd naqcc 

ZotoU ^Eßgatotg yQdfAfxaTa, ä itfn ravta' dXap ß^d^ ^*Mf^ dsJisd 
17 avav &y«^ ^d' t^& ItoS' ^aif XafAed fji,ri(A vow (fccfusx oifv fp^ 
Cadfi X(a<p Qtjg <S$v &cev. ^^d$d Toiko xal vag ßißXovg aix^v 
shcofft dvo ^Qi&fAfjaay eXxodi, imd oitsag* dXV inetdfj dinXovPta$ 
nivts naq^ aitoZg atoi%BXa, etxotfi imd xal a-ßta Svta, xa\ eig 

85 9tß änotsXovvTui , tomov xdQ^^ xai tag ßißXovg xf oSaag nß 
n€non]xa<s$v. 

38 ^cöV nQooTfj BQfial&^ ij xaXsXm^ F^vsdig xötffAOV. HXfj^ 
atfuod^, ^ *E^odog tcSv vldov ^ItSqa^X i^ Alyvmov. ^odatexqd, 
fl igfHjvsvstat yisvn^nov. ^oiatdaßriq, V ^^^^ ^Aqt^fkwv, *I>1- 

90 XsdsßaqsiiAy td Jsvtsqovdijuop. ^dtr/aov, ^ vov *Ifjaov wv Navfj. 
''dtcSß, ij Tov ^Mß. ^dsacüiftsip, j ^ rcov Kqitav. ^deqovd', ^ 
t^g^PoiS^. ^^a^equXslfAj rd tfjaXtfjq^ov, ^^dsßqiXaiiBiv, tjnqvkfi 
t&v UaqaXstnofAivoiV, ^^ösßqt'iafAeiv, llaqaXetnofASvoov dsvtiqa. 
^^ösaafAOVijX, Baa^Xsmv nqtatfi. ^^dadovd€<fa[AOVijX, Baai,Xs$&v 

f)$dsvtiqa. ^^dfAaXaxetf* , BaüiXsmv tqlvri. ^^dfiaXaxetfjb, Baat- 
Xemv %B%dqtfi. ^'^df$€&aX(o&, iy IlaqoifAmr. ^^dexaiXs&j 5 
*ExxXffiia<fT^g. ^^(Siqa^tS^qeiVy td ^o/»a %(jdv q^^kdimv. ^^dad'a" 

74 a* «*tf» y«wa* > er | 74 aviM S ? | 75 — 78 nach tvti>g : iponx agt^a^ 
^ad caka xnuvau ^aksx ^tclfksiil s߀Q qayav taQtd Cigov^ yax(ag inaS-oV" 
^ala &aQtt ^t^f^^X ^^^ aßgacc/j. tcaax taxtoß crj/A c : ebenso, nur one die 
vier lezten namen, und /uaXXeXfrjlf r | 77 S sieht das andere y in 
xatyay als endung des accusativs an | 77 schnitt ai S | 79 o/uov-^tKft 
> r I 79 xak > S I 79 T« cS, « r I 80 a «tf» bis 82 9av > er: S* hat die 
namen in grieehiseher sehrifk am rande | 80 yi^ßijX Strand | 80 aeUa Strand | 
81 Ao/ifX Strand | 82 atxdtiy Strand | 82 dta tovro S, xm ngog avw er | 82 ff 
naeh di>a tovro §238 sind auch 22 hilcher des alten testaments : genannt 
werden aber bei den Hebräern y da sie 27 zwar sind, 22 aber gezält werden^ 
weil auch 5 buchstaben bei inen verdoppelt werden (chaf ist doppelt und 
mim und nun und pM und sadij: denn so werden auch diese büeher gezält \ 
83 xß c, nach seinem tigrid-fitiaau r | 83 ^gtj^/jttjffay r | 83 ovaa^s er | 85 an- 
fang HXo<f& dvo r I 87 (üj^ ngtarrj > S | 87 ßgi,c^9- er | 88 tlijci/AoiS' -}- ij xcr- 
XovfÄiyij S I 88 c| a^yv7nov ^ S | 88 ovdojKXQa er | 89 Xevtjuxop r^ | 89 tov» 
ddaßfig er, wie S? | 89 tat^v er, igfitiytvsjctt S | 89 agt&ftojy y> r anf lerem 
räume | 90 to er, lot« S | 90 divxogwofnoy r | 90 17 bis ende er, welcher ist 
Jesus S I 90 rov yavff'^ S, tov vaij r | 91 dVcö/S bis mo/9 > r auf lerem räume | 
91 naeh d^toß sternchen auf der zeile e | 91 dttt<f(0(f>d^ttfA e, dtaa(0(f>Tt$f* r | 91 
dtagovS- er | 92 93 dißgna(m(A er | 94 anfg di/novsl er | 94 dadovdffiovfjl er 
(in r 9j unsicher) | 95 beide male dfiaXa^H er 1 96 dfitalmS- er | ^jatgaatgHfd er 



179 

davujX, ij toi JaVifjX» ^^öiadqct^ iq tov^Eüäqa nQwtti. ^^dio^co 
dqa, il tov^Eaäqa dsvtiqa, ^'^dea&fJQ, iy t^g *E(Sd"^Q. ^^avTa$ 
di al ätMdi kmä ßißXoi eXxofS^ ovo dgtd^fji^ovvtat xatd %dv 
aQhd^lkdv Twv ato^x^Uop, iTisid^nsg xai nipu (StOh%BTa dmXovV" 
ta$, xa&cog ävw nQoeinofjbsv» ^^sau äs xal äXXfj fjttxgd ßißXog, 
ij xaXettat Kivoid-, fjug eqfifjPsveTat &Q^vog '^IsQSftiov. ^^atlffi$ 
di tdp ^IeQ6(il(f awÜTtuta^ , ^ug_ iütl nsQKSCii %qv dgi&fAOv xal 
tw ^hQ€(jbiq (fvpanvofAivfi. ^^oviot ol €ino(S$ ovo dQ$&fAol naV' 
taxov svQtffitöfMVOi xal iv 6i(x^ÖQ0$g sXdsaiV äQi&fAOi}fi€Vo$, sv 
TS wTg slxoci ovo Sqyoig olg inolijcev o &€dg iv taXg Ig ^fi,i' 
qaig tijg xo(t(iono$iag , xal ev slxoci, ovo ysveatg änd 'Addik lo 
äxqi, tov ^/(SQaijX, xai sp totg flxoct ovo atot^^^otg %äp ^QafA- 
fAccTmp and tov äXsif äxQt tov &av, xal ip TaXg eXxoat ovo ßi^ 
ßXoig dno trig Fspiasoag äxQt tijg *Ea&^q, fjbhgop ^{aXp iyippfiaap 
sXxofSi, 09^0 ^€(n€OP, S xaXeXiM nag' ^Eßqaio$g ftoö^, nag' "EXXfifti, 
d^ fiöötOj did TfjP TQapötijta. ^^naqanXi^fSifag de xal Alyv'mhoi, 15 
fkipTOi TOVTO xaXovaiP. ^^dfioiag äe xal 2vqoi, xal "Aqaßsg fAÖ- 
öux XiyovütP, igfjtfipsveiat ofioXoyia. ^^nX^gatd-elg yccQ 6 

fAodtog ofwXoyeX ou :^n€7tX^Q(0(jbai<s^» ^^ 

^^xaXeXtai ds xal yPüifA(oP, o i<Su fAhgop. ^"^HaXeT» 

Ta$ dfjboXoyta xal öfjboXöy^fjba xal ofAoXoyog* 20 

34 ^T(p ds dQi&fA(p IWP xß SQyt&V TOV -d-SOV TfüP du^ a^- 

Xfig» xal TMP xß yepsdüp i(og tov ^laxcoß, xal toSp xß ßtßXtcop 
Snog t^^^ *Ea&^Q, xal di>d t^$ xß Yqa^kykdTmp vno&i<Se(og, 1$ äv 
PÖfMg TOV x^eov ^fAcop naqiaifi, xal &sov dtöaOxaXia ^(aXp 
nqoTsvinfATaiy tovio öfjXovtat, ou ix tov p6(aov xal tcqp ip2^ 
avTtp fiV(fTfiQl(OP 'Itjüovg 6 XqifSzög ^(aXp iQxdjJt'iPog i(AaQTVQfj&^ 
xal dnsxaXitpd'fi , og iX^cop ip %^ svayyeiiip inXiJQ(o(S€P ^(aZp 
TÖ (Utqop Tijg Cdo^g dtd tov (MÖIov, «otV itfTl r^g dfioXoyiag, 
napil T(S sig avröp d(AoXoyfjaapT$ xal t^p ^ao^p nag'' avTOV 
xofAKfafkiPM, W S TÖ fAitQOP TÖ äyiop "^Eßgatop Xiyovcip ot$^o 

f^i,%QfiMiv c, fiQBfiiov iK danach + tov nQoq>tjTov S | ^^efix^tik r. danach 
-l* rov iigo(pri%ov S | 99/100 (fcfcm^il er | 100 ddayu^k r. + tov 7iQOf)9jtov S { 
100 und xoo/z di^eodga er | 100 « r | i ecda r | i dt&f^Q r | % mitte x/9 er | 6 
n6Q§mi r I 6 Totf aq^fjiov tovrov S | 12/13 ^^S xß ßtßXotg c: auch r totg | 13 
iyitfyti^ffiity c, iyivtid^cay r | 14 x^ er 1 14/15 nach fiodti S welchen die Cfrie- 
chen, nachdem sie übersezt haUeny fjtodnc nennen | 16 fityto» er, 7^^^|D ^^^^ 
^i^ÖÖ S I '^ xakovffi TOVIO r. tovto >■ S 1 16 <f« war xa* r* 1 17 18 nach Uyovcty 
S dasjenige was hebräisch ^^ID genannt wird^ gedolmetscht aber vom he^ 
hrä%schengriechisch\j^yy\'Qf welches ^'^*^'Q ist \ 16 aggaßts ex \ 17 denn wenn 
der modius nicht gefüllt worden ist, gesteht der welcher nimmt nicht ein Ich 
bin gefüllt S | 18/19 nach andern dolmetschungen aber wird er verschiedent" 
Uch benannt S | 19 ife xat er, yag S | 19 o bis 20 ende > er ] 22 ende 
9txoCt ^vo r I 25 tovTo dtjXoviat ^ S | 26 u/ffovs > er | 30/31 o um er 

12« 



180 

i&ü *ß fscttiv Tcata tovg ngoe^Q^fjkipovg dQ$SfA(hSg 

^noXlol yaQ ttSv alkiav i&vwv ^ nqoai&€V%o il ätpsiXavto dnd 
tov ikitqov wvxov, %ov dnQtßMg nag* *EßQaioig aqi&i»^&ivtog. 
^äXXä xal naqd 'P(Ofjkalo$g cvfißiß^xev ofjtoioxataXijftttag fio- 

35 dtavfA lUtqov xaXsta^at, cSansQ naQ* ^Eßgahtg td äXstp zw nai- 
dito td ikav&dvsiv naqaiveX, mal naq* 'EXlijat td äXifhXv ^t^Xv 
(WfAßißfjice KaXtXa&M • ^o^€P ö^Xop 3n xal td äX(pa i^ ißgatdog 
naQfivix^V ^^^ ^^^ iXXfjrlda, %d yovv fjbodiov lig ix t^g sßqai- 
Sog fiiqi&i^, iikoXoysXv Xe%&iv , cog noXXäxtg slnov, did t^g 

Ao^Q^aeiog iQfAfjvsvetat. ''et (ifj ydq aitov nXfjQetndtaag yefAkret^ 
^gs oix dfnoXoyeX ou *n€nX^Qatfiai€, nXtjaag d^ td f^hgor xal 
^tjtXiddag öfioXoyeX on >n€nX^Qto(Aat€ ^. •••••• • 

Kdßog dk i^ aitf^g fi^^ diaXixtov dtd(fOQOP [Ahgov i&tlv 
45 ^yow td thaqtov fAodiov, 

XoXpt^ di xai vq>^ l^y ikiv iott, dnttp di ovöfAau xixXfi%ai. 
ifSu dh ovo ^satwp xal noötfjfibOQiov. 

Jqdl^ dXsvQOV tovto dnegieQ^ov iün xal naa$ d^Xop, 

^AQtdßrj, tovto td fhitqov naq* AtyvmU^tg ixX^-d'fj. s(n& 

50 dl sßdofA^xovta dvo ^e(ft(av. ix noXXijg ds dxgißelag xal tovto 

ovtfog avv'^x^V' ^ßdof*ijxovta dvo äpdqsg tdts tdv mqyov täxo- 

dofjbovv, StB xal slg kßdoik^xovta öi^o yX<a<faag ix fudg avvs^ 

%i^ti(Sav* Sd-BV xal (ligoneg ixXijd-^aav eig t^v fA€fi€QKf(Aiyfiv 

fpapfjv, r() d'' adtd ikitqov xal d f^etgt^t^g Sx^i^ xatd td fjbitgov 

55 T^ äyiov, 

Tgla (AitQa (SsiudaXeoag, a toXg äyyiXoig ""Aßqad^ ty 2dqqq 
ito$fAd^iy nqo(Sitatt€V, i^ wv (litqcav iyxqvfptav aqtov y€vi(S&a$ 
ivstsiXato, tavta di td (litqa ^xaatov yofjbdq i^niq^^- 

Td ds yofjboq dixatov ^v tov (isydXov (Aitqov, tovt ictl r^c 
6oäqtdßijg, o yivstat emd ^eatdSv xal niykntov, 

Tqia xava x^^dqttcov, iv&a siwx^aat tdts dnotid'SC&at 

31 agtS-fiovs ^ er, danach + S welche verschiedentlich gesagt wer" 
^^ I 33 "»SDni^ S 39» 9» schreibe ^3Dn>< I 34/35 /^odiov er | 37 woher aber 
ist es gekommen f offenbar daß aus dem hebräischen S | 38 naqfp^tx^ + 
(i!e S I 38 HIV ikkritfkdtt er, andere sprachen S | 39 tvgsStj er | 93 sUx^ 
S I 40 fgfi9jyevof*itfoy er | 42 S vollendet er ^^1^0, das heißt aber : er über" 
redet das maß zu gestehn Ich bin gefüllt \ 4.2 gfjyk§a<r«s DaCange 1294 | 
42/43 § 8 als aber der name in das griechische übergefürt worden war^ wie 
ich gesagt habe, wurde er aus M^IID (^^*11D g^*^o*^nt wegen der deutlich' 
keit I 44 von hier bis 183 ende wird S nicht verglichen, da S vollstän- 
dig ist, und dieser text nur bruchstücke gibt, diese bruchstücke wer- 
den 184 und 185 an den stellen citiert werden, wo sie hingehören | 
44 xa/Lios c I 48 aXtßgov r | 50 cfv r | 54 anfang avto to futgov er | 57 
ttgtov er I 58 yofAov er | 59 yofnoy er | 59 tovt «<fi» tfjg > r auf lerem 
räume | 61 « j^oydjpi von xaya xo^dgi^ttoy > r auf lerem räume | 61 vor 
XopdgtTtav oben ein stem in c | 61 im&aüw r 



181 

«ot)$ XOvdQhag, Sttti di sldoq äqtov slg 3vo tsikVOfkivov. 

NeßsX oivov, onsQ i(ftl (AitQor ^stftmv qv. 

Td adwp vc; ^stncSv vndgxet. 

*Ai,äßa<nqov fAt^QOV ßixiov i»,iv iauv vihvov^ %(aQOvv Xi^e$ 
tqctv iXaiov, tö de ikitqov iatl ^sawv w ^fjb^ffv, dXdßaCtqov 
di TtiitX'qtai, diä to BvS'qvnxov, 

Kafjbtpdxrig vöatog^ i>ß l^BCmv vdawg i<fu td (Jbitgop. o 
dh t(p *HXi(^ ho$fkaav^€lg xafx^dxfjg tBdadqwv i(fti l^sawv. 

*Eau td (litqov xotvXfj, ^(jt^av ^iatov vndqxH. xixk^cnjo 
di xotvXtj dnd tov tdv ^Satijv sig dvo xdntea&at. 

Kt^a^dg icttv Sxtov ^i(ftov, fisäexc^d' 6i Xiyei, toi^g xvd^ 
^Qvg fj yqa<p^. td de f*a(ffjbaqwO' Xiysi toig d^vXiCt^qag, ovg 
xai ^ö'fAOvg xaXovfjbey, tdo avtm di dpdfjbatt dfjbipöteqa xixqii^' 
tai, insl xdi t^y adt^v iviqysiav s%ova^, 75 

TqvßXiov ixpoßaifov iau t^v nXdüiv, ^toi naqotpig^ ^fUKTV 
dl ^iaiov TÖ [Ahqop sx^t. ^^(fttjg dXs^aPÖqirdg dvo X$tqwp 
(piqsi, öXx^p ip t(S iXaiw. 

*An6qqv(i,a di naqd fköpoig &fißaio$g fjtetqsltat, ^(uüv ydq 
tov aattov itnip. ö ds dXfj^tPog aatvi^g '^sfStfaP icüp xß. 80 

2aß$^a, tovto avqtat$xop i<fn td oPOfAa, iqfMiP£V€ta& 
XfjPiatop dptXfjfAa, naqd ^AoxaXmpitatg l^€(fTwp xß. 

''Ip. td ^p ikiya ^eütdop iöti ifi, td dh dyiop 1p l^€<fmp &• 

Xoi}g iatl ^sfftmp fj* td di xaXovf*€POP äyiop ^€(ft<Sp ^, 
o i(fu dcadixatop fAstqfjtov» 85 

TdXaPtop iou td insqßdXXop ndp (rta&fAoigAePOP fAitqop, 
xcetd ds tdp Xnq&a/AOP qxs JUtqdöp vndqx^t* 

"El^ XsTitd taXdptov smd doixdqia' td de entd Xentd tcop 
dC(Saqi(aP q vndqx€$ dfjpdqta, 

'O dqyvqovg di itvnoid^ drt^ ^QXV^ ^^ PUfJutffMa, ix di tdap 90 
dacaqloüp tovto itvnci&tj. (paal di tdp ^AßqadfA etg t^p Xa- 
Papaiap tdp tvnop ipfjPox^PM. 

Tov di taXdptov tdop qxe Xi^qa f^la. ff di Xitqa dexadvo 
odyyiat vndqxet. ^ di ovyyia sx^t Ctat^qag dvo. 

'O di otat^q ^fjbiffv f^ip ovyyiag^ Sxo^p di dldqayika. 95 

Dsqi aixXov. öixXog, XdyetM xal xodqdptfjg, titaqtop 
fAip iau tijg oiyyiag, ^fAiöv di tov (Piat^qog, dvo dqayfkdg ixoP* 
T^^ ydq ovyyiag ijp ij dqayfjbij, 

^ExaXetto di öXx'^ ^ dqay/A^ tov avtov (fta^fAOv ttp cixXm 
t(S atadpil^opu xatd xmqdp t^p tqixa tov ^AßedaXd^ik, ote ixov^ 00 
qevetOj iXx^p ixovaap qxe atxXcoP, idnp ovyyia öixXov epog, 
ytpofnip^ Xitqa$ dto ijfAKW. 

62 ;|fovf^»ftt; r I 62 stdoc agrov >- r auf (zu kleinem) lerem räume | 
65 ßvxtoy r I 66 liUr*oi^ er | 66 das andere fo > r | 66 tifiHft r | 68 xa^ 
^ftac^s c I 69 rilno r? | 69 xafHpaxxH r^ | 70 tifiiat r | 73 cf« r, ro c | 76 
fifuct r I 77 ttU^tiv&qiivQi r |, 83 ^ c, %ypia r | 87 hiq^CfAOv er | 92 for >> r | 
93 an der andern stelle Ivtqa c | 96 ittxlov L, iit(A9v er | 97 cft^ r | i Ini ( 



182 

*OßoXiq xai avtbq iv dg^vglotg tstvnmto. (kivqov di stxs 
xa\ ovToq tfjg oiyyiag, oix i^ d^vqov nenotf^fj^ivog, äXXd dnd 
$<f$d^QOV. ^v d^ xai iisgog dßoXdg i^ dqyvqov tvnovfäspog, po- 
fMKffAa tov, S ^p Ismötatov, OYdofjXotndv öv vijg odyyiag. Xiy€$ 
ydQ iv %m Asvnixw »to dk didqayiiov eixoat dßoXoU. Sn di 
lixaqtöv i&u ti^g ovyylag to dldgayfiov, ^df^ idtdd^a(A€V, 

XaXxot, zovTOvg ol AlyvTtnoi, itpijVQOPto. dQy^Qta di 
ioiöt$ zewnutfAiva dvo, mal naqd ^AXs^avÖQeva^ %d dgyvQ^a xa- 
loßPTM jjdXiinvcc. San di o x^Xxovg tm (Sta&^S Sydoov ovy- 
yiag, äg ^ dgay/A^, 

Mväg, ijug t^ ißqatdi, fkVfiikfi xaXsUat. ^ di ^Itahx^ 
IkV&g tBadaqdxovta otcm^qoav itnlVy in$q ovyy*(av x, Xhqag 
iSfAiäg xal dtfX/oiQOV. 

^AQyvQicov de noXXoi tvno$ xatd xmgovg yey6va<Si>. 
Td dl vovfjiiov tstvntatm dnd tov Noviiä ttvig ßac$Xi(ag 
rdSv ^P(ofjbaia)P. dixqvaov de ixdXovv oi naXatol to f^ikttiv tov 
dgyvQOV. 
20 Td dh dqyvqov toStö iffnv, oi "^PcofAutot puXtaQkStoP xa~ 

XovtUP, o iQfjbfjV€'6€ta$ (ftQanconxdv döf^a. 

Td de dixQV<Sov xdi tovto dqyvq^ov ^p* onsQ vtstsqov 
xißdi^Xov ixXij^fi i^ ahtag tov dvaiQS&^pat top xatd xmqop 
ßatfiXia xal ixßXvi&i^vat tÖP avtov ^er^asez^^a ix tov d$xQv<Sov, 
25 og ^p avtm ifjufSQÖfASPog» ixtote ydg Sp^a dp tjVQid^ t^r 
tov dpaige&iptog ßacfiXiag (piQtap dxopa, xißdfjXog copo(jux^o, 
^yovp ädoxkikog. 

OoXffg, 8 xal taXdpttoP xaXsttat. dmXovp di ianv, ind 

dvo dqyöqoüV (WyxsifASPOP, ot ylpopta$ cq dfjpaQta. xal (poXiig 

yidvo Xemol xatd tÖP dfjpaQtöfAop, dXX* ov xatd tÖP dQyvQ^üfwp. 

MdQfjg fjbitQOP i(S%l naqd Ilopttxotg dvo vdqicop. ij ds 

vdqia avtotg dixa ^eötwp itttip, uSate elpat töP xinqop sXxoOt 

Se&tt^p *AX€^apdQtPWP. 

Kvnqog nagd totg aißtotg Uopnxotg (jtitQOP icnl ^fjQcop 

S$ yeppiifidtfap, uödtot dvo, o Xiystai stvai, naq* aitoXg xotP^xwP 

nipte, i d^ ;^orv^$ naq* adtotg ^etneap itfil nipts, dSüte shat 

tip xvnqop ^etHcop x. öydq fAiyag naq^ aitoXg (AÖdtog ^satmp xd, 

KoXXa&op iatl naqd totg 2i}qoig td ^fjutfv tov iyqov 

(fdtov. iatl dB ^satdop xs. 

40 Koyyidqtop di fihqop iotlp vyqov, xal avtd naq^ ^Eßqaioig 

ixq>uipoiiA€POP* tovto vi fiitqop iatlp ip XQ^^^Yq^V^^^ Eias-- 

6 oyyoiixofnoy r | 6 ov > c | 7 Levit 17, 15 | 9 /«^xo* r | 9 itptv* 
Qoyto Cf itptQotno r | 18 dvxQvtfop er | 20 i<rn r | 22 dv^gvifoy er | 24 dv" 
XQVifov c (hier r nicht s= c) | 25 tvqt&tj er | 27 adoTtnipog c | 2S tuu ralap' 
n^y c, canarnor r | 29 <ne dtvagta r | 31 (Aaqi/ig fuiqop %cn > r auf lerem 
räume | 31 notiTtotg x | 32 9Ct&y mg ^ r auf lerem, räume, n ist da | 33 
aU^ttvdqBhPfov er | 34 fOfQtoy r | 34 »17^0»^ r^ | 35 yiPtt/uuxtiar r? | 35 /Aodvo» r | 
syxe, Hxo^t r \ ^^^fMo^myn r | 41 xQ^'^YQ^f*!^*^ ^^ I 4^/4^ m&$ßHop er 



j 



188 

ßlov xai täv äXXoav xQOPoyQctfpiav äfjXovfuspov, äg inatnog täv 
tots ßatfUit&v xatä (fiXoiiikiav i(p dfjfjbia '^PtafAaliop ngdg süipqa^ 
alav ixaqi^ovro, 8 €Qf*^V€V€Tai (fvv^ufiivop ^ (fVPsötQafäikivov* 

43/44 tvQciithav r I 44 Unterschrift tnnftaytov rngt /AerQtoy xa& ma^fioty 
nlos c, one Unterschrift r. 

Mit dem äußersten widerstreben gehe ich daran, mich durch den 
versuch einer übersezung der lezten hälfte des büchleins bloß zu stellen, 

Hoffmanns glossen reichen nur bis Q, PSmiths thesaurusbis^, Bar 
Bahlül (oben 108) ist ungedruckt, meine eigenen Sammlungen zur sy- 
rischen lexicographie habe ich seit jaren nicht systematisch weitergeffirt. 

der gegenständ, welcher behandelt wird, ist mir völlig fremd, und 
was schlimmer : er ist auch dem Epiphanius selbst völlig fremd gewe- 
sen, welcher meist nur anderer notizen mitteilt, wie er sie gerade er- 
fragt hat. außerdem ist mir sicher, daß wir kein herausgegebenes 
buch vor uns haben, sondern die abschrifl einer kkidde, in welcher 
gleichwertige versuche eine fassung zu gewinnen^ gelegentlich neben- 
einander standen: diese sind in den verschiedenen abschriften je nach 
belieben der kopisten gerettet worden. 

nicht selten habe ich lücken lassen müssen : an andern stellen ist 
die übersezung wenig mehr als interlinear, und soll nur helfen, stülcke 
der Urschrift, welche später einmal gefunden werden möchten, am 
richtigen plaze einzu<>rdnen. 

ich füge drei neue siglen ein: 
h = FrHultsch metrologicorum scriptorum reliquiae l« Leipzig 1864: 
= PdeLagarde onomastica sacra, Straßburg bei Trübner 1870 : 
A = die armenische übersezung des von Stephan leMoyne in den varia 
sacra I gedruckten abschnitts in dem in meinen gesammelten Ab- 
handlungen 301 verzeichneten buche PAuchers vom jare 1821, welches 
der katalog der Mechitharisten (1876) 7 als explication des anciens 
poids et mesures auffürt. 

ich habe in Ernsts von Leutsch philologus XYIII 352 353 einen 
vorläufigen bericht über die syrische übersezung dieses buchs gelie- 
fert, welchen WDindorf in seiner ausgäbe des Epiphanius IV* iv ff in 
nicht wol zu übersehender weise besprochen hat. es ist nicht zwei- 
felhaft, daß der philologus dem herrn Hultsch bekannt und zur band 
gewesen ist : Dindorfs abdruck des Epiphanius kennt herr Hultsch nach 
seiner vorrede xv ebenfalls: den namen Lagarde und in folge davon 
die syrische übersezung des Epiphanius übergeht er mit dem still- 
schweigen, welches der zunft so schön steht, und von dieser leute 
liebe zur Wissenschaft so rümliche» zeugnis ablegt, den »maßgebenden« 
persönlichkeiten wird er sich durch dasselbe jedenfalls empfohlen haben. 

ich gebe auf 184 185 eine tafel, welche nüzlicher sein wird als 
Verweisungen unter dem texte sein könnten. 

die zalen, welche hinter er genannt werden, zeigen seite und 
Zeilen dieses zweiten bandes der Bymmicta an: s [oben 151] = d[cm] 
eitlere ich nach den selten und Zeilen der handschrift D. 

es stellte sich, seit 152 gedruckt wurde, als typographisch unmög- 
lich heraus, erläuternde anmerkungen des Schlages, wie ich sie beab- 
sichtigt und auch ausgearbeitet hatte, meinem texte unterzulegen, 
ich muß mithin in den Schriften unsrer akademie, welche mit Gicero- 
typen gesezt werden, vortragen was ich hier in petit oder corpus ab- 
drucken zu lassen vorhatte, man sehe also PdeLagarde Orientalia II, 
welche so gott will im Juli 1880 durch die Dieterichsche buchhandlung 
zu beziehen sein werden. 



184 



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186 

I 35 nsQl xdßov» ^Kdßog i^ at^c ^?C Stalintav dkdipoqov 
Ikixqov i<ni, n^ füv to titaquov rov (Aodiov, n^ dl td nifk- 
nvov, nfj dl xdi ti intov. 'ein maß aber ist dieser : dvofMxa^ii 
di xdßog öid to dg fiiQij tiikvsa&ai, tiv fAÖötop, ^xaßa näm- 

5 lieh sagt der Hebräer »er hat geschlachtet« oder *sv6fA6v<* 
als er aber zu den Griechen übergefttrt worden war, ixl^^tj 
ndßog dtd t^v iQarotfjta» 

fAhgop, d»iT«f di ttS dpöfiau xixXijtat, 'er wird aber bei 
10 jedem volke verschieden gemessen. ^»ct\ ip fjtip %^ kßqaiöi 

diaXiutm dqtfsvixmg liyita^, ip dl t^ illtipidi x^tjXvndSg. ^ol 
Ikhp ydq KvnQiot t^p xotputa Xiyov(f$p, td & oydoop tov naq' 
avvoXg (Aodiov bestimmen sie sie. ^ftodtog öi o naq' avtotg 

(A€tQ€tta&, äXX * iC dl ^€<n(Sp i&rlp, (oc 

iselPM vfjp xoiptna ovo §B<nwp xai TWfrrtifMogiov. ^ixX^&tj dl to 
oltpel il^ avtijg 'njg kßqätdog %d XeyofMPOP o<fip^ S i(fn tdap dvo 
ÖQaxvop t^g x^^Q^^ ^^ (Aitqop. 

27 nsqi dgaxdg dXsvQOV, ^»'Odop ögal^ dXsvQOV ip Tg 
idqtq<, sagte die witwe zum Elias, homo dh dneQleqyöP 

Toiifu xal ndfSi, d^Xop. ^änd ydg tov dqdvuip fAUf X^^Q^^ '^^^ 
(AeiQOVPta td x^^QO^^^^^^ ^? (*^dg x^^Q^g iqdxa ixdXeaap, 

28 n€Ql dqtdß^g. ^Tovto td ikitqop naq' jßyvniiotg 
ixX^&fj, Htm di oß l^siUmp. Hx noXX^g di dxqißeiag xai 
tovto ovtoa (fVPijx^V- ^sß^f^^^OPta ydq xal dvo äpöqsg tots 

25 töp nvqyop fSxodöfiOVP xal t^p BaßvXoapa, ots elg oß yXvidGag 
ix fA$ag avPBXv^tiaap ^ S&6P xal ikiqonsg ixXij^tjifap dtd t^p 
(MfMq$<ffAipiiP ^mpijp, ^tö f aitd xal (istqfjt^g td fjkitqop 
Sxs^ xatd td fkitqop td dytop. hlal ydq xal äXXok (AStqi^tai, 
ip äXXatg x^Q^^^ a^^(0( fA€tqovfASPo$. ^in Kypros zwar, in- 

30 dem dnd Xijpov 104 xesten xatceyyt^ofAipwp ^ tdSp d l^stftcop 

sig tqvyiap Xoy$^Ofkip(ap , q di Xoy$Zo(kip(OP xa&aqwp •• 

March alexandrinische xesten aber füllt dieses maß 88 xesten. 
^aber nach dem heiligen maße 82 xesten. ^^mitnnter rechnen 
sie anch 84, mitunter aber anch 88, mitunter aber anch 96 

35 xesten das maß des metretes. xatd di td ikitqop td äy^op oß itrd 
ieatüüP xal i vyqdg (Astqf^^g ital ^ dqtdßn tov ysppi^^atog. 
^^ixX^&fj 6^ dgtdßi^ ix t^c ^^'^ Atyvntitop otaXixtov td sqtoß 
XeydfMPOP, 8 iqgkfipsijetai, xaXtog avyxsifACPOP, dqtdßij d^ d^d 

3 ob S alkax^j för nti hat? | 6 ob ilixO-ti h 272, 2 rest eines durch 
liynnK ausgedrückten (Asnpix^ ist? | 14 erste lücke H'^kS^W vh\ 
andere n^i^p'^p")' Vpl ^^^^ '^^ meinen Geoponikem för nvxyog: ^^^^ 
muB das gegenteil davon sein, oben 108 mitte | 18 Regn y 17, 12 | 18 
nS n^M*1 3 ^abe ich übergangen | 28/29 § 6 eigner versuch | 31 ich 
vermag S nicht zu verstehn : es scheint n7*1 B^oXegog Ijy vorzukommen | 
38 anfang xalov/uyoy S | 38 xaltas evyxtifuvov = "^^ÖttH i^ttf^^D l^ÖV 
MD**fip 3* i^k sehe hier eine doppelübersezung der art, wie sie in 



187 

t^p täv ^EXX^viov TQavdti^tcc. *^es braucht aber auch der 
Hebräer eben dieses maß reichlich wegen des aufenthalts, 40 
welchen die Israeliten in Aegypten genommen, von dem aus 
die gewöDung an eben dieses maß inen isiu teil wurde, wie 
im Isaias geschrieben ist du *0 ansigoop äqtdßaq ^$ nonjffft 
Ikitqa TQia, das heißt aber, derjenige, welcher wegen großer 

fttlle des satguts [ J wird wegen der dürftigkeit des 45 

ertrags einiges wenige einheimsen, "»/ii^i^a« yctq »tqiat 
etal td ^^HQOP yofAOQ, 6 i<U^ ^€(niSp ^, wtfvs elpai td ^ß r^^ 
dQTdßfjg. '%ls das zweinndsiebenzigfache aber von 6 artaben 
werden 432 xesten erfunden, ^^und bis hierher wiederum 
über die artabe. 50 

39 ^Daß aber unmittelbar daneben beim Isaias (piqstM 
%i ^oi igrcopta^ dixcc ^evyff ßocop* (weil er sagt, daß sie mit 
dem pflüge durch stiere den weinberg bebauen) »not^ast x«- 
QclfMOP Iv«^ geschieht, damit er anzeige, daß ein derartiges 
maß land, welches mit derartigen gespannen von stieren be-55 
ackert wird', xsgdfjuop ip, das heißt aber, ein kleines maß, 
noiij<f€i wegen des mangels an ertrag, ^und bis hierher über 
dieses. 

30 ^Tgia fAitgn (fSfMddXcwg , ä totg dyyilo^g ^Aßgadik 
Ti)y Sdggap itoifAdCetP ngodhavtsp, il^ (5p vq^wp (Aitgtap iy^^fto 
ifgvg>iap ägtov y€pS<f&w ipetsilavo. Hama di %d fkirga ^xcr- 
(nop YO^kog ixmgsi' %6 dh yofAog dixatop ^p tov fi^ydlov yki^ 
tgav, tov^ iötl v^g dgtdßi^g, S yipstai invd ^itftw xal niiknvop. 
'in dem maße toi yofj^og tgia ikhga ndhp vn^gx^^j d iyi- 
vop%o zwei xesten und ein drittel und ein fünfzehntel, ^xalf^s 
%6 (A^p fkitgop tovtop SxB^ tdp vgdnop, zum nuzen di t^g 
nPsvfAaux^g d^cmglag xoXg ä^^md'stak (fvpUpm iyipno td fAitgop. 
Menn auch das manna wurde im maße des gomor gegd^n, 
welcher ist nach der zwar ein zehntel, nach der aus- 

den Versionen des Titos Clemens Maccab a ß häufig vorkommt | 43 
Isaias 5» 10 | 45 das zeichen der lücke + Lagard e: die lücke etwa 
mit eine reichliche ernte erwartet auszufüllen | 46—49 wenn sechs arta- 
ben aussät nur drei maß geben sollen, so helBt das, da drei maB dem 
kleinen gomor, also sechs xesten gleich kommen, also Vit der artabe 
sind, man solle für 431 (72 mal 6) xesten aussät nur Vts des in die 
erde gestreuten komes wiedererhalten | 47 se(^ xesten aber sind es S | 
48 49 § 14 nur nach mutmaBung übersezt | 52 Isaias 5, 10 | 59 Genesis 
18, 6 I 65 ist die artabe = 71 xesten, so ist der kleine gomor als Vio 
der artabe = ^'/lo = 7^Ib x^ten. teilt man ^'/lo i° <^^i gleiche teile, 
so ist jeder derselben 'Vso = ^^Vso = ^Vs groß, danach vermag ich 
den text von § 3 nicht für richtig zu halten , oder aber ich verstehe 
ihn nicht, denn 2 + Vs 4- Vs si^d = 2 + »/16 + */i6 =* *Vi6> wo- 
von das dreifeche 6^/^^ = y^/^^ =: j^j^ , aber nicht yVö i»t | 65 § 4 
das griechische eigner versuch | ^ in der Ificke S HHI^nS*?» ^^ ^ 



188 

7o8age des namens aber (weil er Vi« ^^ großen maßes ist) 
zeigt er * an, welches der anfang des namens lesa ist. in 
welchem maße, da drei maße in eines vereinigt sind, er inen 
die wesensgleichheit der heiligen dreieinigkeit gab. ®weil 
wir aber gesagt haben tdy ^Aßgad^k nqodtdl^at t^ Sdqqq, 

75 auch dies ist ein gegenständ der nntersnchnng. Menn nicht 
ein derartiges maß waren die drei männer im begriffe zu 
essen. Menn da die drei maße vereinigt sind als eins in 
Einem gomor, machen diese drei einen modins von 22 xesten, 
das heißt aber, das heilige maß. Marchaas also nicht, weil 

Sogie im begriffe gewesen wären, dies alles za verschlingen, 
sondern damit nichts vom namen der dreieinigkeit mangele. 
^Menn im maße zwar ist die dreiheit, im brote aber eine 
einzige einheit and Ein geschmack. denn nichts ist in der 
gottheit an Verschiedenheit. ^Maß er aber sagte ou nolf^tsov 

%säqxov iynqvqiiav, damit tat er kand, daß dieses brot zwar 
za aller zeit vorhanden, nicht aber der ganzen weit of- 
fenbar war, sondern war zwar im himmel (üs d^edg loyog, im 
samen Abrahams aber darch die zakünftige ankanft ver- 
borgen. ^Mie zabereitang aber des äqwg iyxqvg>lag hat 

90 diese art. ^ Vann das mehl geknetet, and danach, nachdem 
es gesäuert hat, ausgerollt ist, backen sie dieses brot nicht 
im ofen, sondern auf einem steine, indem sie glatte kiesel 
sammeln und auf der erde ausbreiten und durch viel reisig 
erhizen, bis sie die kiesel zu kolen machen, ^^indem sie 

95 aber die asche von inen wegnemen, bedecken sie sie mit 
teige, und bringen wiederum die asche über den ganzen teig, 
indem sie ihn cds Ein brot ausbreiten, und darum heißt er 
iy7cqvq>tag, weil er in der asche nqvriutat. ^^was auch durch 
folgende andeutung erfüllt wurde. 'Menn als Chaleb der son 

00 des lephonne, nachdem sein erstes weih Gazuba gestorben 
war, sich die Ephratha, welche ebenfalls verwitwet war, ge- 
nommen hatte, ^^empfieng er von lesus dem sone Nuns Chab- 
ratha die Stadt zum erbbesize, welche gedolmetscht wird 
dol^oloria, und baute, und gesellte der ersten Stadt als zweite 

5 Stadt Ephratha hinzu, welche gedolmetscht wird xaqnoq)oqta, 
nach dem namen der Ephratha, seines weibes. ^^neben an- 
dern sönen zeugte er aus ihr einen son, dessen namen Lehem 
isty nachdem er den Ammon und den Ared und einige andere 

in S' da steht, wo ich aus S^ MHUnpS '^^ nuzen geseet habe | 71 
Lagarde psalterium Hieronymi xiv | 76 waren im begriffe = tj/LuXlop \ 
80 yneder ißtiXlop \ 84 an Verschiedenheit: genauei ein adjectiv oder par- 
ticip I 84 Genesis 18, 6 | 9z ausgerollt ist erraten | 100 Paralip a 2, 18 
19 50 4, 4 I 4 do^oloyta geraten | 5 xaqnofoqHi Lagarde onomastica 
saora I 191, 57 gegen 5, 24 311 10 48, 17 181, 5 unter vergleicbung der 
Varianten in meiner Genesis Seite 143 



189 

gezeugt hatte, da er den knaben liebte, baute er eine dritte 
Stadt, und fügte sie zu diesen beiden früheren Städten hinzu, lo 
und nannte sie Bethlehem, was verdolmetscht wird haus des 
brodes. ^^und es ward zwar dieser name genannt, nicht aber 
deutlich, bis derjenige vom himmel gekommen war, geboren 
von der Maria in Bethlehem, das heißt aber im brodhause, 
welcher sagte oti> 'EycS slfn 6 äqxog b ^mv o i* %ov ovgavov^s 
xataßdg, *^denn dieser ort war seit zeiten genannt, nicht 
aber war dieses brot offenbar: iyxqvtfiag yctq ^v, 

31 Tgia xavä xovdq^tfav, ^ Nicht als maß gebraucht 
dieses ovo/iAa die schrift, das navä, für »avianoi aber vielfach, 
ovg eloid^adtv o\ äp&Qoonot liystp. Mas aber was er sagt 20 
Xovdqniüv, svd'a slto&saav tote iv xaviotoiq dnoii%^e(St>M %oig 
%ov6qitag tovtovg, htal dl eldog ölwv stg ovo ze^rofAivov. 

* aber ist das herz des weizens, kleine körner: denn 

von diesen fabricaten geschah das werk der bäckerei. 

32 NsßeX otvov. ^NeßsX ^hqov itftl, das in zwei schlau- 25 
ehe geworfen wird, onsq iail ^eötwv qv^ was drei nasse 
adta ausmacht, ho ydq adtov v ^eatdop vndqxst, was eben- 
falls gedolmetscht wird ^(Jtfjka, welches aus der grübe der 
kelter jemand, nachdem er es gefüllt, mit manneskraft her- 
auszieht: soviel er vermag mit seinen beiden bänden aus 30 
der grübe der kelter zu heben. ^vsßsX dl wird gedolmetscht 
ßdatayfAcc, was eine last weines ist, o xa» (poqsdg leyöfMPog, 
wie die Kyprier das große xöXlcct^ov nennen, das 150 xesten 
hält, was ein jüngling auf seinen schultern trägt von einem 
kleinen orte und bis zu einem orte. 35 

33 nsql xolkd&ov. KöXXa&öv iau naqd totg 2vqoig 
td ^fAiav tov vyqov ödtov, icu l^€(5tmv xe. 

34 neql dXaßdatqov, ^^^Idßaatqop fAvqov, wie im evan- 
gelium geschrieben ist, ßtjtTiop filv iatiP islovv tdo öydfAatt, 
khqag dl iött ro iv aitia tov iXaiov (nad'fAfS, ^tm dl (Aitqm^o 
ictl l^iatov to ^fjtiav, ^dXdßaütqov ds xixli^tat dtd td ev&qv- 
nwp, äXl ov dn€$xa^6(i€Pov. ^denn es sagt die schrift ^Ana- 
Xsl^srat xa&wg d dXdßaatqog. H(nl di, wg slnov, ßfidov 
ctqoyyvXostdig, 

35 neql xaipdxov, ^Kaipdxfjg vdatog doidexa fiiv ^stntSy 45 
iatl vd (Airqop* welcher ist anstatt des xdßog, welcher maß 

15 lohannes 6, 51 | 18 Genesis 40, 16 | 23 in der Iticke S^S* J<"|^DD 
= CffAldahg: der § handelt von ^IDD I ^^ hifAfJia mein versuch | 31 
ßacvayfAa mein versuch | 32 am rande von S^ wird ein misverständnis 
verhütet. *)23n k^iin je nach der ausspräche wein oder eael bedeuten, 
daher die glosse J^HDITI desjenigen, der getrunken wird, nicht desjeni- 
gen, der hräht \ 38 Matthaeus 26, 7 | 42 Begn cT 21, 13 | 42 so gar viel 
hätte nicht dazu gehört in h 174, 14 aUnaqü xofit(6fuyote in äXi naq%^ 
xaCof^syoy zu ändern | 46 ro fuxqov nach S = in bezug auf das maß 



190 

M^p^*i'>D des kleinen xdßög heißt Mieser aber ist der große 
xatffdxfjg: in ein viertel des (fdwv aber ist er geteilt ^einige 
aber nennen ihn '{i'^ncDK, das heißt aber ki&dm. ^to d^ tm 

So*HXi(f itOifAa<f&dv , S i(fu xal avto uatpdx^g, TsCffdQwr icü 
J^sifmv tö ikitqeVs naXfttai di d-^lvurng xaßoQ&a, gleich aber 
im maße ist er der tndfAPog: vier italische oder alexandrinische 
xesten sind in ihm. Menn es wurden in den dgoiy, das heißt, 
die xtßcatdg, vier bücher gelegt, riysatg, "Ellodog, Asv^uxöv, 

$%^AQix^fkoL h6 rag JsvT8QOPÖfjuoy wnrde nach dem 38 jare des 
auszngs der söne Israels aus Aegypten geschrieben zn werden 
befohlen, und an die seite der xißmtdg gelegt zn werden, und 
daß es nicht sich geselle zu jenen vieren, damit es das maß 
nicht verdunkele, welches erfordert wurde zur zal. Mena 

60 vier ströme aus Eden, vier himmelsgegenden in der weit, 
vier Veränderungen des jares, vier wachen der nacht, vier 

dtadoxcel fttr die gebete des tages vier xesten im 

maße der (ndfAvog des mannas, vier geistiiche tiere, welche 
aus vier gesiebtem zusammengesezt sind, welche das kommen 

65 Christi andeuten: ^ein mensebengesicht dem einen, weil als 
mensch in Bethlehem Christus geboren wurde, wie Mattbaeus 
lehrt, ^ein löwengesicht dem einen, wie Marcus den aus 
dem lordan emporgestiegnen als löwen könig predigt, wie 

51 ebenso | 51 xaßogS'a steht griechisch am rande von S*ß* | 53 
fir^coi' Lagarde Symmicta I 59, 15 | 62 d^acfo/a* mein versuch | 62 Exo- 
dus 16, 32 bietet nichts über eine vierzal im mannakruge. vergleiche 
Lagarde die vier evangelien arabisch xviii rand. ich habe im jare 
1848 zu anfang der rudimenta mythologiae semiticae folgendes ge- 
schrieben : Baal nTQdfiOQ(fos Eustathius antioch[enu8] enga8trim[ythus] 
P 359 6<1 Allat (= bibl patr max 27, p 47^) qui titulus expUcatur 
Hellanici et Hieronjmi verbis t^y rqiviv dg/^y dQdxoyra tlyat xtif^aldf 
fyoym TtQOifnitpvxviag lavQov xai lioyrog, iy fuffip dt d-$ov nQocoanoy, l^«*r 
(fi xtti M my (tif4(oy nugd, (oyofAaa^at di XQ^^^^ dyiJQaioy xat ^Hgaxkia 
roy aMy Damascius pr princip 123, p 381 (idem fere narrat Athenagoras 
leg 15) 6: hinc ortum ducere chembim Hebraeorum satis darum), so 
wie es damals geschrieben wurde, ist dies wertlos, sind wirklich Hei- 
lanicus und Hieronymus die gewärsmänner für die nachricht des Da- 
mascius, so wird was sie berichten, nicht one bedeutung für Ezechiel 
I sein: wie Ezechiel i sich zu den C3^11*D ^^^ cultus verhält, ist 
freilich wieder eine andere frage. Ezechiel könnte meinen, Jahwe sei 
der herr der von den nicht-Juden verehrten naturkräfte, und mache 
sich dieselben dienstbar, charakteristisch für die angeblich für reli- 
gion vorzugsweise beanlagten Semiten ist es, daB wir über ire götter 
nahezu nichts wissen, und die ältesten arabischen gedichte (Sjmmicta 
I 6a, 10-— 19) sich über die gesammte ethik satt schweigen | 66 Matüi 
», z I 67 Marc i, 10 



191 

auch irgendwo geschrieben ist Su Kvq^o^ dpaßij(fßtM tSansQ 
limv Hl loQÖdvov. *^ein Stiergesicht dem einen, wie Lu-70 
cas predigt — nicht allein, sondern auch andere evange* 
listen — denjenigen, welcher zur bestimmten zeit um neun 
uhr wie ein stier fttr die weit auf dem kreuze dargebracht 
wurde: ^^ein adlergesicht dem einen, wie Johannes den lofog 
predigt, welcher vom himmel kam und fleisch wurde, und 75 
zum himmel wie ein adler nach der auferstehung mit der 
gottheit flog, "auch dieses aber habe ich wegen der otclfAvog 
erzält, weil in eben dieser atdfjtpog, welche mit weiblichem 
namen überliefert wird, das manna zwar abgelegt war, wel- 
ches das himmlische brot ist, als wink aber auf die jederzeit Sc 
jungfräuliche Maria, welche »gold« zwar ist »von erwältem 
golde« wegen der bewärtheit irer jungfrauschaft, das manna 
aber enthielt, ^Velches vom himmel herniederstieg, und wegen 
der kleingläubigkeit derer, welche das manna sahen, diesen 
namen empfieng. ^*genannt zwar wurde es /Aap, gedolmetscht 85 
aber wurde es Ti Snu tovto; ^Menn als sie ihn auf dem an- 
gesichte der erde gesehen hatten, sprachen sie Tiq itntv oitog; 
*^denn sie waren im begriflfe Christo zu sagen lig oitog Xalwy 
ßXaoqnjfiiag; ^'es faßte also das manna diese atdfjtpog, in wel- 
cher durch die vier xesten ein maß war, und es faßte Maria 90 
den lorog, welcher durch die vier evangelisten gepredigt 
wurde. ^Menn sie, sie war die heilige ntßfotog, auf welche 
hinwies und deren tmog war die in der wüste bereitete u^ 
ßfAwg. ^^auch sie zwar war von holz, in welcher das wort 
war, welches auf zwei steinernen tafeln eingegraben war, 95 
und in den vier andern büchern zwar zusammen, und im 
fünften buche, welches zur seite lag^ das heißt im Deutero- 

nomium, aber auch wenn 

^^v dh *al ti xhßwiog ivnov Sx(yv(Sa, aber da sie one 

nikri war, wurde sie getragen, und das wort, welches in ihr 00 

war, redete durch den, welcher las 

*Mie heilige Maria aber, 

die lebendige xtßattog, hatte den lebendigen körog, selbst tra- 
gend : indem sie aber in sich eine andere xißmvog hatte, wel- 
che ebenfalls lebte: es war aber die xtßwtog, welche in ihr 5 
aufgestellt war, der lebendige Xöyog. **und weiter zwar, als 
tijp xtßatdp DsLYii der prophet hineinfürte nach Sion, tanzte 
er vor ihr, indem er sang und jubelte: *'und es war kein 
wunder, sondern vielmehr eine andentung, welche von der 
prophetie ausgieng, ^vino^ (Aiy ydg cwißatvov ixetnngjio 



69 lerem 49, 19 | 70 Lucas 13, 44 | 71 Matth 27, 46 Marc 15, 34 
74 lohannes i, 14 | 81 das citat kann ich nicht nachweisen | 86 £xod 
z6, 15 I 87 Matth 21, 10 ( 88 Marc a, 7 | 99 das griechische eigner ver- 
such I 7 Begn /t 6, 14 I 10 Gorinth a 10, iz 



192 

iyqd(ffi di ngdg vavdeoiav ^fAfSr^ eh ovg td %iXii vSr aloivmy 
xatijvtfjCfP wie die apostolischen worte leren, ^^hier aber 
war ein wander. ^Menn als die lebendige xiß^atdg (ich meine 
aber Maria) in das bans der Elisabeth faineingieng, tanzte 

15 Johannes das kind, indem es im leibe seiner matter hüpfte, 
vor der xtßmtog, wegen dessen den sie trug, des lebendigen 
loyo^ Christus, ^^aber auch der lebendige Xoyoi war eine 
lebendige x^ßtotog in seinem lebendigen leibe, der eben we- 
gen der Ursache um unseres todes willen den dreitägigen 

20 schlaf auf sich nam : indem er von der stimme des propheten 
erweckt wurde, hörte er im 131 psalme *Avda%fid^^ etg tijy drä- 
navtjiv aov, av *ci$ ^ x$ß<»t6Q z^g ÖMt^i^xtig tov äyMaftatog aov. 
^Menn sie riefen die gottheit des eingeborenen aus den unter- 
sten teilen der erde, mit seiner heiligen seele aufzustehn : zugleich 

25 aber auch seine vollkommene einmenschung, seinen leib, indem 
sie rätselten und sagten 2i> »al ^ mßmtiq t^( d^a&^x^g tov 
drMOfAawg aov, um seinen heiligen leib zu bezeichnen, ^^d 
dieses zwar über die ctdfkvog, welche aus vier xesten mannas 
bestand, von der aus wir auch den tvnog der x^ßmtog kennen, 

30 welche in den vier vor dem Deuteronomium hergehenden btt- 
chern das gesez hatte, und der Maria, der x^ßwidg und 
(frdfipog, welche in den vier evangelien das manna, das 
himmlische brot und die xißmtög enthielt, in welche mßfotdg 
(in das heilige fleisch aber meine ich) der himmlische löyo^ 

35 ninabgestiegen seiend der weit geschenkt worden war: ich 
meine aber denen, welche an ihn glaubten: durch die vier 
evangelien aber glaubten sie dem was gepredigt wurde. 
'®ltt»( irtav&a tuqI v^g otdikvov dqxoivuag 6%6tv ivoikUsaykBVj 
ii ffifXoxaXs. 

40 36 nsql ximlfig. ^KotvXi^^(A^avl^i(fiov indgx^^' xixXtiTa& 

ds xiniiXfi dnd tov %6v l^iatfpf etg ovo xoTtvecO^ai, ^d^sv ol 
nmXovvtsg olvov ij ika&op xotvhüxal xaXovvra^ daher, daß sie 
denen, welche kaufen, in kleinen maßen zuteilen. 

37 fUQl xvd^ov. ^Kia&og ist nicht Ein maß, sondern 

45 verschiedene : denn nach dem des becbers wird 

es bestimmt: nij fA^y elg änXovv no^qtoVj S itsu ^i&rov td 
ixwv, nri 6i etg öinXovv, itSu S^atov td vqIwv. *dptlfj%^Qtoy 
dl ifräv^ dnd xeqaikiov dvtXoiv d$d fAaxgäg laß^g, er hat 
aber die gestalt wie der tvnog eines kleinen '{i^'-inubTa : er 

50 hängt aber an der Xaßig, um aus der tiefe des krnges 

des in den becber nemen wollenden zu schöpfen. 

'als sie aber übersezt worden waren, wurde er in einigen btt- 
ehern aus der hebräischen spräche in die griechische mit diesem 

Z4 Lac ly 41 I 19 der Ursache ganz unsicher und mir unverständlich, 
bei anderer ausspräche des altares oder des opfere \ az.Psalm gla tl7p], 
8 I 38 39 g 30 eigener versuch 



198 

namen genannt, in einzelnen büchern aber mit dem bebrM- 
scben namen gesezt, anübertragen, ^wo da nan findest in der 55 
zartlstang der aufschlagang des zelts xal td ikedBxm& nal tä 
fAa<ffkaQoo& j wisse daß iisd€X(a& fAsr Xiyst tovg xvd^avg, td di 
(kaa[jbctQcb& Xiysk %ovg d&vXKn^Qag» ^nolXdxtg dß tm avtm 
dvoikath XQficdiksvog Xiysi negl %mv fjd^fjKov. ^d'fAol jrdq xal 
d$v3U(fT^Q€g d^d t^p fiiap xal atk^v XQ^i^^^ (MtafiaQuid^ eben im 60 
bebräischen xaXovytat. 

38 neql vQvßXlov. ^TqvßXiov dh i(S%lv itpoßatpov ti^v 
nldair ^toi> nagoipig. ^^fA$av di ^ictov td ikitqov ixet» 

39 twqI ^iatov. Wenn aber aach der xestes reichlich flir 
jedermann bekannt ist, reden wir dennoch von ihm, weil eres 

bei vielen Völkern verschieden wird. H (a^v ydQ 

icüp ttahxdg, dh dXs^avÖQivdg, 6 de xaatgijü^og, d 6s noV' 
nxog, 6 de VixofAijdsiog. %nd der pontiscbe zwar ist das 
vierfache des alexandrinischen : dieser ist die vorher erwänte 
ctdfAvogj wenn er zwar in wein gemessen wird (anders aber 70 
wird er im gewichte in nmlaaf gesezt), in oel aber sind in ihm 
acht litren. ^^^tPnjg ydq 6 äX€lSapdQ$vdg dvo htgcop (piqek ölx^v 
iv tm iXaiu), der italische xestes aber bringt 22 anzen, der ca- 
strensische aber ist ebenfalls gleichmäßig 24 anzen, wenig dar- 
über and wenig daranter, der nikomedische aber 20 anzen. 75 

40 nsQi dnoQQVfiatog, ^^^noQQVfia nagd fioVo»g ©ij" 
ßaiotg fk€VQsita$' ^fi^öv ydq tov üaitov itstlv. ^das aassehen 
aber ist das eines kleinen krages in dem tvnog des (fattfjg. 
^0 de aatt^g 6 dXfjd'tPdg xß l^eatmp i(ttip, so daß das dnÖQQVgj^a 
11 xesten ist. Menn es gibt aach einen andern cratrij^^^ wel-80 
eher der nicaeische heißt, ein krag von 8 oder 10 xesten. 
*er wird aber (rattfjg genannt d^d 2dkp t^p ndlip, von wo 
das maß and die gestalt des aattfig gefanden warde. 

41 nsql öa(p$x^d. ^Zatftd^d. tovto (Svqauxop idu td 
opofAaj welches bei den Gazäem and Askaloniem and den 85 
übrigen an der Sephela genannten meeresküste nicht existiert 
als maß. deshalb nennen sie aach den gazäischen and aska- 
lonischen krag (fandaop, was aatpt&d ist. ^sie wird aber 
aafftd'd genannt, o eq^M^psvetat kfjpiatop äptXi^fAa* denn mit 
dem maße schöpfen and tragen sie den wein, ^iatl de naqä 90 
^A(SxaX(i9pitMg l^etfmp xßj bei den Azotiern aber von 18 xesten, 
bei den Gazäem aber von 14 xesten. 

42 negl sIp. ^Dieses elp kommt aach in den göttlichen 
Schriften vor, wie aach viele von den vorher genannten. 
*zwei maße aber sind es. *wegen dieses erinnert die schritt 95 
viele male and sagt »in dem großen maße, dem des beilig- 

76 warum man nicht qq schreiben darf, habe ich in der vorrede 
zum Titus von Bostra auseinandergesezt | 82 das griechische eigner, 
versuch | 84 cvQtatxov habe ich nicht gewagt zu ändern | 96 Exod 30, ^5 31 

n 13 



194 

tiim8€ ^al äv fMV tb lUya i<fü ^etfiwp $$}, das heißt aber 
ein viertel des fAetQfjvilq, hd di üv %6 äy^ov ^stftdSv &, von 
dem ein sechstel täglich zu trinken der prophet Ezechiel an- 
oo gewiesen wurde, zu dem der herr sagte Kai iömq iv i»,i%q(o 
nl€(fa$, td ixtov tov siv, was anderthalb xesten ist. 

43 nsql x^'i^- ^Xovg ist aus der hebräischen spräche 
genommen, das xw^a genannte, ^es ist aber der vollkom- 
mene zwar $€Ot(ov fi^ td di xaXovfiepop äy$op ^stnüiv c. ^denn der 

5 große ist gegen den (mtq^^q ein neuntel, gegen den bei den 
Kypriem genannten öäfkiog aber ein sechstel, weil der iiid'^'id bei 
inen die hälfte des trclfno^ ist. Mer xovg aber, der im heiligen 
maße, der x^^^^ i^^^ ^^^ zwölftel des (A€TQip;^g, von 6 xesten. 

44 Bis hierher zwar haben wir über ^e maße, an welche 
10 wir uns erinnerten, erzält, nun aber erzälen wir über die 

gewichte. 

45 Erzälung über dasiialent. ^Tälavtöy iöt$ td Insq- 
ßdXXov nav (na&fA^iöfjtevov (Aivqov, *e8 wurde aber rdXavzop 
daher genannt, weil in die beiden schalen der wage lasten 

15 gleich an zal fallen , und von der dem in der schale befind- 
lichen an ^on'^ gleichen last die andere ata^iiilstm, das 
heißt aber, aufgehoben wird, 'dieses talent aber wird bei 
den Hebräern fi^ii^^s^n^sfi^ genannt, das heißt talent, o xard 
Ik^v tdv XtTQ$<ffidv gas htgcov vnaQxet, xatä dl tag XsTrtotfizag 

70 iv tw vofAi(f(Aan €lg Xsntov xoneidag slg i^ax^ox^Xta Xsntd 
dittigettat. Mieses nennen die rechner (Aovdda, nicht diejenige 

denn es gibt auch die ikovdg, welche durch die 

große des denars wird, ^6000 lepten aber auf 

Ein talent. ^Xsntd xaXettat äaodQta, über welche er im evan- 

25 gelium sagt Ovxji dvo ütqovx^ia dcaagiov noaXettat; oder auch 
wiederum Oix^ nivts ctQovdla noaXetra^ daaaqioov ovo ; '^dfsad- 
Qta aber wurden sie genannt, indem übersezt wurde ix %^g 
sßqatdog tb ^XatiwfAipov, ^$ ds daadq^a iniJQX^ ^^ örjvdQtov, 
Q di dfivaqioav vniJQX^^ ^ äqyvqovg. ^dtjvdqia di ^(tav ixstva 

y>ß zd ind ziig X''iQ^^ ^^^ ^^ ydCofpvXdxiov ßeßXfjfAiva^ d xal 
dvo Xemd ixaXetio * id ydq d(fadqia XsmsniXenta ^v, ^^xal 
b dqyvqovg itvnco^ij dn^ ^QXV^ ^0' vöfna^a' deshalb heißen 
sie auch äqyvqot. ^Hx ös tmv ^Atsavqionv dn^ ^QXV^ tovvo 
i7t€fpoiifj(t€, (paal di tov ^Aßqadi», slg t^v Xavavaiav xdv vinov 

ZS'^vtoy ivfjpox^vai. ^Hov de taXdvtov td sxatostxodzonsiAmov 
^ Xixqa. ^^xsyTfjvdqtov d^ naqd ^PcofAaloig wurde erfunden, rö- 
misch nämlich wird es auch benannt. ^Menn hundert nennen 
sie centum. es ist aber ein gewicht von 100 litren. 

46 neql Xhqag, ^*H dh Xkqa tß ovyxiwv vndqxs^» 'auch 
40 sie aber i^ ißqatöog ist irem namen nach* Xhqa ydq Xiyszak 

T^ilioi iOTKj welches ist, daß in jeder handlung sie überredet 
und fest macht den nemenden und den gebenden. 

100 Ezech 4i ZI I 25 Matth xo; 29 | 26 Luc 12, 6 | 3z Marcos 12, 42 



195 

47 negl oi^xiag. ^Ovyvtia aber heißt 

45 

^ de odynia exs^ (nat^gag ß wegen des von unserm heilande 
dem Petrus gesagten Eig t^v d'dXaaaav ßdls äyxiOTQOv, xai 
Toy ävaßdvta ngtawr Ixx^vv ägov, xal dpol^ag vö atöfka adtov 
evQijöetg (TtatfjQa, welcher anf hebräisch züz heißt: ixeXvoy 
kaß(ov ddg dvtl ifjtov xal aov, HtSu yä^ o Otat^Q ^(mcv ffrlKso 
oijrxiag ixoav, ovo de öidQaxfAcc, nach dem was die Pharisäer 
dem Petms sagten 'O dtddaxaXog vfAcSy ov teXst td öidqaxiMx; 
Hv ydg T§ dnoyQccq)^ AvYOVdtov %ov ßatSiXiaag gaben sie ä 
xaXsXtat in^x€(pdXa$a , xatd di ^oofAuix^v didXsxwv xaiutduov * 
xanovd ydg t^p xe^al^p xaXov(ftv, ^es sagten also die Phari- 55 
säer 'O d&ddaxakog vfAcov ov tsXet td diÖQayfia; änvd iüu 
ivo dgaxiJtctL 

48 mgl cixXov, ^2ixXov Sv, was gedolmetscht wird dno 
Tijg eßgatdog dtaXixtov üBxiX, iQfMijveistai bom^ * denn bpM^ 

sagen sie für Hxs^ dh dio %d Xentd xaXov(Ji>€Pa^ 60 

d €ta$ ÖQaxfkai ovo* ovo 3i öidgayfia^ ä sld^ dvo clxXo^ xtnd 
%d cixXov td dyiov, ot nokovdi Ctatf^ga iva, oi 1^ oXx^ ß df- 
ÖQdxfAcoP dnoTBXel töP dQi&fAOP, td i»,itgov ovo inixetpaXctitaVj 
wie der herr sagt Jog dvi$ ifAov xal aov. Menn das ist das 
was befohlen tmrde von Augustas gegeben zu werden von 65 
jedem köpfe. ^xaXsZtai di xal xodQdptfjg td alxXov daher zwar, 
weil zwei drachmen in ihm sind, wenn er aber verwechselt 
oder geteilt wird, wird er in viele Xerttd geteilt, indem er 
des dqyvQovg zwar, welcher von den Hebräern ikavi^ genannt 
wird (welcher .... ist), hundert öijvdQta aber enthält, das 70 
viertel war, 25 6ijvdQ$a aber, wann er verwechselt wurde, 
^enn er also verwechselt wurde, so wurde er, weil er in. 
einem beutel zusammengetan wurde, xoögdvtijg genannt: xd- 
dqiov nämlich nennen sie den beutel geldes. ^td dh aixXoy 
td tStagtov ikhv ^v tijg oiyxiag, ^fnav dl tov otat^Qog' diSois 
dqax^cig elx^v • öydoov ydq t^g ovyxiug fjv ij ^qc^Xl*^» 'AeaiUl- 
tm di xai oXxij ^ dqaxf^ij. hiS adtfo di ötax^fnp {(pflikl da up 
atxXfp) ti^v tqlxa tov *yi߀(f(faXoofA ifftdO-ful^op xatd tdv xa^qdy 
otav ixovqsveto öXxdg ixQVöav qxs (flxXcaVj o i(Pn tq&axopta 



47 Matth 17, 27 I 52 Matth 17, 24 | 56 Matth 17, 24 | 64 Matth 17, 27 1 
73 natürlich kenne ich h 1 268, 12 13 (über t^aytoy Lagarde gesammelte 
abhandlangen 145, 36 : bei Diez^ 279 ^ 300 unberücksichtigt) €QfAtiPivsrcc$ di 
iX Ttis ißqatdog xodQUi^irig tjyovy onodtCfAos, fÜr Ipl^, was S braucht, 
dient in der bibel anodscfjios : vgl Lagarde armenische Studien § 107z. 
aber ich traute mich nicht mein gestammel in den text zu sezen | 77 
das zweite <ff > S | 79 txovca» als apposition zu rq^a zu construieren: 
S verwirrt die construction ,' 

13* 



196 

49 negi ißoXov. ^^OßoXog xal aMg fkiv iv äQyvQtokg 
tsvinmto, fiiQog di et^s *ccl ovtog Sydoop t^g oiyxiag^ o^ i^ 
dQyvQiw nsnohfifkivog, dXif dnd (ftdiJQOV. ^ßiXog yaQ oitog ^r^ 

85 hiqd yäQ t^g f oS Xqi^Cvov naqwüiag d$ä to iv noXiiMp cvyxet" 
C^a$ t^r ü>^p ßsXmv xqeiav ixorug ngdg tovg ivavtiovg, d$ä 
%Av totovzwp tdg d$OMijaB$g inotovvto, iMatnov s ßiXfj f * 
dkdöwog ual äqnv äyoqdl^ovtog 17 u äXXo. ^^p dl tovw xazd 
gt>iv t^v oXx^p ißdofAov %^g oifxiag, wir haben aber dieses 

90 bild aach vor äugen gehabt, schönes liebender. Menn auf 
der insel Eypros bemächtigten sich viele könige nnd tyrannen 
der herrscfaaft vor alters, ^n eines aber der Schlösser der 
Vorzeit, welche einstmals sich empört hatten, hinaufgestiegen 
seiend nnd da/rin wandelnd, giengen wir hinein wo einst der 

95tempel war, wo gesezt war die Verteilung der gaben des ty- 
rannen, welche den Soldaten, welche unter ihm, von zeit zu 
zeit gegeben iwurde: und gesezt waren auf einen häufen 
diese ißsXoij welche dvü 'sijg %mv dqyvqmy öiotxijaeeag für die 
früheren menschen geprägt waren, aber auch im kriege nüz- 

00 lieh waren, ''auch dieses wegen der oßsXoi, indem ich aus- 
legte und erwänte, war ich gezwungen zu sagen, weil das 
göttliche buch sagt Tov n$ctov oXog o xdafMg %mv xq^^i^dimv, 
töv de dfUmov ovö^ dßoXog. ^v ds xal äXXog dßeXdg, ^S dq* 
yvQOv tvnovfAsvogj vdfuafAa äv, 5 ^v Xcmotawv. ^oYdofinotndv 

$di ^v %^g odyntag. ^^Xiyet ydq iv %m Asvvnnto Td di didqa-- 
YIMV slxodi ißsXoL ^^of» dk livaQtdv i(fu t^^ odyxtag td dl~ 
dgayfiov, ^dij idtdd^afMV. 

50 nsQi %aXnwv. ^XaXnol. tovvovg di AlyvTvnok iqimi- 
Qavto. ^dqfVQM di etci %STvna>fkiva' d^' o naq^ ^AXsl^avdQsvo^ 

lotd dQyvQ^a xdXxiva xaXsXtai, ^iaü de i x^^^^C ^^ (Pia&ikto 
öydeov oiytiag &g ^ dqaxf^ij- 

51 nsQi fkvdg. ^Mvä dvtl tov fictv^. ^t^ füv ydg ißgatd^ 
fbapfj 6 dgyvQiog xaXetta^, ^ de fjtvd ^ haXtx^ tsacaqaxovra 
tfuxTiJQiov i<s%i, tovt' i(füv ovyxmv etxoci, XiTQag fudg xai dt- 

iSfMigav* Mie aber, welche die barbarische genannt wird, 9 
&ilßcux^, (Hat^Qwv l^y tovi^ i<nl X&tqiZv ß c. andere minen 
aber prägten sie sich, die zwar von zwei litren, die aber 
von vieren, und ein jeder wie er lust hatte. ^df^yvqUov dh 
^oXXol vinok xa%d xatgoifg ysyövatu. 

20 53 nsQl POVfJhO^^. ^NovfAOP ixdksfSdv %t %d TuiXak dnd 

Novfiä uvog, Sg ßatuXevg täv ^Pwfjuxfmv ys^ivi/fa^, xä$ xa%d td 
Svofjka adtov td vofJi>i(f(JUx izsziSnmta, ^dixQ^^^ov di ixdXovv di 
TUzXcciol TÖ ^fMifv tov aQyvQov. ^td di dqyvqtov tovto iifnv, 0% 

85 S wol nur firei» nioht abweichend | 2 Prov 17, 7: siehe meine 
anmerknog daselbst | 5 Levit 27, 25 



197 

^ d^ dlxQV(fOP xal tovto dqyvQtop ^Vj Siuq nißdnkov vtrtSQOV^S 
hX^d^f^, dvMQs&ivtog 3i tov ßatuXicog rote oi f^ (Aovijta ip 
tm öixqvdfö ittBxdqantOj %d v6(M<rfAa txitov änoßaklöfMVoy xl- 
ßdfjXor ix'Xijx^i^, vovt' itfüv ddöx^gAOP, Mu findest aber auch 
in den propheten, ai g)iXoX6y€, auch dieses nomen. wie er 
sagt ^AqyiSQtov dnodedoMfAatffAipov xaX^aate adtoi^g. ^die Ey- 30 
prier aber und andere Völker nannten mit einem griechischen 
namen die d(f(fdqta ^qijt$a. ^weiter aber hatten die alten 
dqyiiqta, welche Xiwqct genannt wurden, auch tiq^a: diese 
aber im gewichte wievieler schwere sie waren, wissen wir nicht. 

53 nsql (pöXXsmq. ^0öXXtg, og ital ßaXdpnov xaX€tta$,zs 
8n dmXov%aA. ^Mo ydq and seine hälfte cUfip dqyvqoX, ot 
ytpovtat ov dfjydq^a. ^Xsmd dvo q>6XXig xard tdv dpfaqHtfkdr, 
dXV oi teard tdv dqyvqiOfkov. *auch dieser war silber. ^wie- 
derum aber anch jezt treiben die Römer die geschäfte mit 
dieser zal, indem 125 silberstücke in die zal gebracht wer^4o 

den einen bentel fallen. 

Menn wie das talent an litren 125 hat an zal, so o\ q>6XX€$g 
qxs dqyvqtfßp nXijqoCtft tdv dqt^fAoP. ^dn findest aber anch 
dieses, schönes liebender, anch in den büchem ßatf^Xs^äy, 
i%B NatfAdp o 2vqog nqdg Fistel dnotftqitpag dnd tov dqiAatog45 
dn^vta, und dieser als sei er vom angesichte des Elissaens 
gesandt, indem er log, sprach of» *0 xvqtög (aov dnitfix^Xi 
fM Xiywr in ^HX&ov nqdg /til dvo ncnddqia tcSv nqoq)fjtäp 
yvfAPd, dXV dnöatsiXov aitotg dvo ütoXdg nal tdXavtov dq- 
yvqiov. 6 d^ sine Adße dndXaviOP dqyvqiov xai dvo dXadtSO* 50 
(Upag (noXdg, ual SßaXc ip dval &vXdxokg dvo tdXccPta, xai 
idmxsp ini dvo nouddqta. Mas talent aber meinten wir von 
125 litren, das heißt aber, das große talent. hn einen sack 
aber wurde dieses geworfen, weil es in pofAkffHtta war. ^ Ve- 
gen der zal aber der 125 wurde es talent genannt wegen 55 
seiner großen schwere, "denn wann wir das das gewicht 
überschreitende bezeichnen wollen, sagen wir »es übersteigt 
das talentc: wann aber das die einfache zal überschreitende^ 
nimmt es die zal von 125. ^^nd wiederum ^6XX$g wurde 
es genannt wegen der deutung des sackes 60 

^'ein pofMOfta aber ist dieser ganz silberne, an gewicht der 
hälfte Einer oiy^ktj welchen Abraham als f»/tii{ des grund- 
Stücks zu geben den sönen Sychems wegen der doppelten 
hole überredete, indem er sagte TstqandfSia didqaxfka dpa fj^itfoPSs 

i6 fiartjra sezte ich, weil Htd'^SID in S steht: beläge habe icH 
keine ffir dos wort | 30 lerem 6, 30 | 32 O^^n« mit gpriechischen bttch" 
Stäben am rande 8 | 33 hwqa oder Inoqa und tvQKt desgleichen | 47 Begn 
<f5, 2223 I 65 Gen 23, 16 



198 

^fAdtp, welche 200 salim sind, ^^ela aber wird gedolmetscht 
g>öX3Ug wegen des rnnden aossehens dieses vöfjuafAa. ^^g^oUdag 
oi nennen sie die runden schuppen der schlänge, ^^wann zwar 
mit diesem talente gezält wird, bringt es auf 125 litren die 

7ozal hinauf: wann aber zu qtolksig, werden sie auf 125 sil- 
berstücke vollendet, ^''oftog ös d^vXdnav naqä ^Pmikaiotg 6%fk 
td SyofAaj bei den Hebräern aber und Griechen den namen 
der Schlangenschuppen, ^^die Alexandriner aber, indem sie 
stg IsTmtfjtag das talent hinabfilren, vollendeten auf 15 dq- 

7SyvQ0t die zal, weil der dqyvgovg 100 di^vdq^a betrug, im d^- 
vaQiov aber 4 XsTttd waren, ^^es erfüllten aber diese alle 
6400 lepten des talents. ^^bis hierher wiederum haben wir 
wegen aer gewichte und der dqyvqta und der maße und der 
zalen, deren wir uns erinnerten, auch erzält 

^ 54 Die namen der maße, welche in den einzelnen xm- 
qatg. Tuql fidqov, ^Mdqtjg (Aitqop i(nl naqä toTg Uovuxotg 
dvo vdqiäv. ti de vdqla naq^ aitolg dixa ^eötwv iöiiy, wote 
slvat ZOP xtinqov slnoc^ ^sifuov dXs^aydqtvdoP, ^xvnqog naqd 
totg aitotg UopnnoZg ikitqov itSu ^ijqdSy yspp^fAatmv fiodi<0y 

S5 dvo. ^Xiysta^ di elva& naq^ adtotg xo^vUu^v nivu, dh %otVkl^ 
naq* ai%otg ^€(ttwv ovo, w(fu slvai, wv ntvnqov isctoop «»xocr». 
^o yäq (kiyag naq' adtoZg (AOÖiog l^sdmv xd, ^Xitqa naqd 
^Pmfbaioig iqfAfjPsijctat Xißqa^ ^t$g iTVfAoXoysZta^ naq* avtotg 
Icot^g ^ yovv Idonavovia. Hxs^ dh ovyxiag iß, 'von welcher 

90 spräche aber naq^xua %d %^g ovyxiag opo/jm, wissen wir nicht 
sehr: von dem aber, was wir vermuten, wird il^ iXXijpiäog ^ 
oir*^ genannt, indem sie von der vielteiligkeit der litren ge- 
heißen worden ist. ^litra aber vielleicht auch sie ist il^ ißqaU 
dog oder syrischem dialekte genannt, wie wir oben gesagt ha- 

95ben. td ydq X$ ist, wenn es gedolmetscht wird, i^ifkoU, tqa 
di »ist«, so daß das gewicht, wenn es voll ist, demjenigen 
ist der es nimmt, ^^nout dl ^ Xhqa (fnfj yqdfAfAata, inatnov 
dl yqdfAfAa xeqatioov iüttv !£. ^hd dl xsqdud itfuv dctd dnd 
usqatalag xaqnov gefundene. ^^0 d^ o(nmv oitog äv ^ liXstog, 

00 iXxilv nout xq^&^g svxdqnov ß, co^ €lpa$ t^v (a^v Xitqav xqt&ijg 
xöxxiav yvv^, xsqatiwv atpxt], yqa(A(Adtu>tfl (fnfj, ovyxmv i>ß, ^^ 
dl ovyxia ia%\ yqafAfAdtcoy xd, ^^äXXaog dl ndhv iksqi^ofkivfi 
^ oiyxia fällt wiederum in andere namen. ^^oi ydq ^Eßqatoi 
i^v oiyxtav in andere teile (Asqitfapvsgj nannten sie mit ande- 

5 ren namen. ^^denn die hälfte der oiyxia nannten sie (ftat^q, 
davon daß, wenn von beiden selten gleich an gewicht sind 

79 statt deren ist auch das dessen möglich zu übersezen | 81 über 
futqtig Lagarde gesammelte abhandlungen 197, 2 | 81 n%Qi (aoqov mein 
zusaz: ich hätte allerdings nachher mqt xvngov und ntq» hßgag einfü- 
gen müssen | 92 von oyxog scheint S nichts zu wissen | 99 ocmt^ 
mochte ich nicht ändern 



199 

die wagschalen, wenn die hälfte der odyxia auf je eine der 
beiden wagen gelegt, nnd in die gleichheit der wagebalken 
gebracht wird von der zunge, welche in der mitte der 
wage ist, es überfürt aiav'^Q genannt zu werden, das heißt lo 
aber: die hälften der ovyxia, welche gleich an gewicht ge- 
schlagen werden, nannten sie (tratiJQa, welcher bei inen dt- 
ÖQaxfMP genannt wird, ^'es ist aber der axav'^Q bei inen 
die hälfte der oiyKta, aixloi ovo, welche eben aus dem he- 
bräischen, wie wir oben vorhergesagt haben, genannt wurden, 15 
indem sie nach der etymologie der spräche gedolmetscht 

wurden durch bpNO, welches X^tpig oder , so daß 

wir sagen oder »er hat sich gebeugte, ^^viederum 

aber alxXog, welcher ist die hälfte des (fzavi^Q, ein viertel aber 
der odyxia^ sxsi Xsntd ovo, ^^w ds Xsntdv iXxij ikia iady, 20 
icn td öydoop tfiQ ovyxiag * nagd uai ös xal dßsXög xaXettat. 
^^ einige aber teilten die otfyxia in sieben dßsXoi. indem 
aber einige den namen SßeXdg, weil er auch beim gewichte 
gezält wird, verändert hatten, nannten sie ihn dßoXög, des- 
halb, weil die alten, indem sie ihr leben in kriegen verzehr- 25 
ten, dia ßsXtop dio&xovvTo: denn ein ßilog wurde oßsldg ge- 
nannt, ^^es gab aber jemand zwei oßoXoi, und nam brod 
oder etwas anderes von dem zur narung gehörigen. ^Meshalb 
saßen zu lerusalem im tempel Wechsler, welche tqans^ta$ 
geheißen werden, deren tische der herr umwarf, tSv %o pöfHtffAa 30 
xXfid-^va^ änd tov naqä t(Sv ßa(fiiJ(OP iv totttp ivöfinfap töv 
x6(f(A0P dto&X€t(f^a&. ^^äQyvQtog de xaXstta^ öiä %d i^ dqyvQOV 
vöts ietv(p^ai t^p eixöpa tov ßaöiX^tog ixoptog, itSya i(fnp 
in gepräge und in gewicht og ixXi^&fj dgyvQovg, wie ich be- 
reits gesagt habe, dfjpaQt(op q. ^§xaawp ds d^paq^op ä(f(fa^^$ 
Qicop idup $. ÖS (XQyvQovg, der umlaufende, der xa&'^EßQalovg 
fidpfj XeyofAspog, daher daß er /uaV^ heißt nach dem, was oben 
von mir vorher gewußt ist ^^weil es aber nicht möglich war, 
wenn der große dqyvqovg gebracht wurde, brod oder kol oder 
etwas anderes von den dingen zu kaufen, deren nikfi gering 40 
war, war es nötig den Wechslern zu geben und zu vertau- 
schen die großen dqyvqoZ für kleine, oder zu wechseln, das 
heißt aber zu verwechseln. ^Meshalb heißen auch^ wechder 
die %QanB^%ai, genannten. ^Meswegen auch dort der herr 
ire tische umstürzend ire dqyyqot verstreute. ^Meshalb ist 45 
es Ursache und namen des ößeXdg^ weil durch derartige kleine 
ßiXij die fürsorgen für die kriege der menschen geschehen. 
55 Ttsgl l^axov. ^Weil sie aber wünschten zu wissen 
woher der name des ^iotfig ^^^ ^^^ fAitQWP (juydXiov slg Xemd- 
'H/tag getrennt werdende den namen genommen hat, und es 50 

48 ich stelle um, weil Ich einigennaßen verständlich zu sein wün- 
sche: das syrische amt eine spätgriechische wortstellong genau nach 




200 

nieht gefanden, haben wir bei gewissen alten von wo dieser 
znsammengesezte name genommen ist, schön überlegt, welcher 
nmgedreht illfiy^ndtf ist dnd %ov iha&a$ durch ihn tä iksyaht 
fkitQa stg Ismönfta, dessen namen die Römer, als sie ihn 

55 hinttbemamen , deshalb, weil ein maß bei inen ist von sechs 
iicta$j welches bei inen auf römisch sex heißt, deshalb auch 
nicht iSitmig sprechen sondern ce^tagi^ das heißt sechs mal, 
indem der iicttjg oftmals verdoppelt wird, auch den kleinen 
^itntig sexton nennen, 'ein sechstel aber ist er des bei inen 

^»oyyucQtop genannten. 

56 ^KoYYuiQ^O¥ de ikitqov i&üv vyQov xdi avtd naqct 
'PliofLaio$g. ^fMoiasg yäq xal avvd Spofid i<fU ^mf^akag ixg>fo^ 
yovfASVOP. hoizo td (ikitqov 8X$i>q iv xqovoYqa^ia^q Evosßiov 
*al vav äXXay xqovoYqäffoav dfjXovfiepop ^ €og inacrog tav notä 

^5 ßafkXiiöV xatd (fÜLOuikiotv tm ^Vf*V ^P^f^^^fov nqog €V(pqaaiccy 
ixccqij^oyzo * S kqikfiivsisvM owijfAfUpop i^ üvveiHqafAfAäpov. ^wyys 
nämlich sagt der Römer »sammle« oder »füge hinzu«. 

57 ^Niemand aber von denen, welche auf die von 
uns zum zweiten male genannten gewichte oder maße sto- 

7often, möge tadeln als sei es außerhalb der aufgäbe ge- 
schrieben worden, sondern möge die genauigkeit lernen, 
daß, wenn wir auch vorher über sie gesprochen haben, 
aber ein wenig kurz, wir nun auch das abgekürzte der 
genauigkeit halber gesezt haben, 'jezt aber erzälen wir 

75 über die maße der erde und die maße auf der erde, denn 
auch diese sind in den göttlichen Schriften. 

58 nsqi äqovqag. ^"Aqovqd i(fa ikitqov y^Q* ^äqovqa 
also wird naxivfMsqfSg xal i^sr^xo)^ die ganze erde geheißen. 
Menn wenn wir dqovqa dv&Bt sagen, heißt das, die ganze 

Soerde zumal ist grtln von kräutem. %ber auch ein maß der 
erde wiederum ist dqovqa. Mu findest aber auch in den 
göttlichen büchem, o schönes liebender, nqdg äqovqav tov 
*Aß$€j^6qi. sie ist aber von 5 oder 6 aäta^ so daß sie vom 
iovYOv ist entweder ein fünftel oder ein sechstel, ^an» de 

SSfOvto td Ikitqov alYvnuov iv äqoiqaig Y^q fk€Tqov(Uv ol Al^ 
Yvnnok ndaav t^v y^^ ccituv, 

59 nsql iovYOv. ^Sechs de dqovqm sind im tovYOV von 
erde zweiter klasse, fttnf aber [im Iovyov] von erster. Hoß- 
Yov d^ wird bei den Römern geheißen das joch oder gespann 

90 wegen der ackerung des gespannes stiere, welche an jedem tage : 
aus welcher Ursache auch die zehnzal des ackerbaus, welche 
in Palaestina und Arabien, ^bei den Kypriem aber werden sie 
SvYd geheißen, bei den andern Völkern aber werden sie cvp-- 

65 €V(pQaCM epulum: daxauH erledigt sich Apoc 11» 107 | 77 aqovqtt 
grieehisoh in Strand | 7g das griechische von mir erraten | 83 aßuC^qt 
gnechisah S^and | 87 twyoy S' griechisch am rande | 93 Cvytc und 93/94 



201 

t6Xi<f(Aata geheißen. ^Sxa de ^ ägovQcc tm fAttQw tov xaXdgJkOV 
ta sxovn mjxs^g c ^^cti dt/AOigov, S xalsttat naget yswftitgatg 9$ 
äxa$vaj x inl x. ^e ^dg nXid^goav tj ägovga landes erster 
klasse, c ^^ nXi&gwv landes zweiter klasse. ^das maß der 
ägovga ist nicht wie bei uns: x yäg inl x wird in der zal 
« nijx^iop gemessen, '^to S^ nXix^gov x inl x nijx^ig ixsi, 
onsg nagd IlaXaKStivotq xal "Agalpt aanatov xaXstiai,. Menn 00 
30 aax^aXa füllen ein lovyov landes erster klasse: deshalb 
wie die zal der 30 fjtodtot, wie sie im eyangelium xögoi ge- 
heißen werden, so werden auch hier der 30 (faitata xogtata 
geheißen. 4m lande zweiter klasse aber hat das aauatop 
das maß von 60 xog^ata. ^^aanata aber* wiederum in den 5 
maßen auf der erde sxsi xaßtata c. ^*es sind aber diese 30 
(fauata lovysga iß als ein fünftel des maßes von Palaestina, 
das heißt 12 jocb. ^Hovyys nämlich sagen die Römer für 
»schirre an«, wasmaßen dgotgiq 10 ^svyog tvSv ßocop tijg ^fjtigag 
canaXa dvo xal tgiwv. du forschest, wie er das maß des landes 10 
80 hat: du forschest, wie er das maß des samens so hat. 
**denn wenn erweitert wird die zurttstung des (Addiog, so nimmt 
der Überschuß, das heißt die zugäbe, des (Aod&og einen hal^ 
ben fAddiag in ansprmh. ^Meshalb wann der [AÖdiog eng ist, 
ist er von 5 xäßo$ : wann aber weit, ist er von sechs, ^^des- 15 
halb ist auch das aauatoy von 6 xäßoi im maße des landes, 
von 6 xdßot aber im maße des samens. ^^und dies zwar ha- 
ben wir über (fanatov und nXid^gov und joch und lovyov und 
xogiaXov und ägovga und loiysga gesagt. 

60 Twgl nfixsiAg. ^Es ist aber auch dieser in den götl- 20 
liehen sehriften an vielen stellen. Menn er sagt, daß die 
nußanög des Noe durch eilen gebildet sei. jwnjaeig nämlich 
sagt er tgtanoffiap ntixscAv %d fA^xog xal vgiäxopta n^x^cov td 
iipog xal nevtijxovta nijx^^^ ^^ nXävog adt^g, xal slg n^xV^ 
iWPtsXiffstg avT^p äv(od'sv. 'die eile also ist ein maß, ge-25 
nommen aber von dem maße der band, ^elle nämlich wird 
geheißen der teil, welcher vom eilenbogen bis zur wurzel und 
zur innem fläche der band, indem zugleich ausgestreckt wird 
auch der mittelste finger des maßes der eile und hinzugefügt 
wird unterhalb der spanne, das heißt aber welche eine geschlos- 30 
sene fanst ausfüllt, ^diese eile iasv ist 24 finger an maß, wann 
^ eine eile sdd-vfietgixog ist. ^wenn sie aber viereckig an 
winkeln ist, welche von iren beiden selten her gemessen 
wird, von 48 fingern. Venu sie zur messung runder hölzer 
verwendet wird, wenn sie zu vieren verdoppelt wird, wird 35 

nUüfjuaa [so] 8' am rande mit griechisohen buchstaben: das ffvv^ ans 
dem syrischen texte | 100 cattMoy xogtmoy xaßMxtoy sind ableitungen 
von ^tetos X0Q9S xaßot \ 6 dreißig S*, drei S* | 22 Genesis 6, 15 | 32 daQ 
griechische erraten 



202 

sie nijxvQ (neQ$dg gebeißen: sie ist aber dann von 192 fingern, 
^der finger aber bält bei diesem gesehäfte 8 ksTnd. ^es wird 
aber das maß der hölzer von der mndang des holzes genom- 
men, wie zum beispiele: wenn da einen faden um das bolz 

40 wickelst, es aber gefunden wird, daß in ibm 72 finger sind, 
oder wie viel sein mögen, so multiplicierst du die 72 finger 
mit 72, welche machen 5184 finger, diese wiederum divi- 
dierst du durch zwölf, und es werden 432 finger. '^da 
nimmst die länge eines derartigen holzes, wenn es an länge 

45 ist zehn oder zwölf oder wie es immer sein mag, wenn 
fASP es zehn eilen ist, multiplicierst du diese zehn mit 432 
Xsntd, und es werden 4320 Xsmd. ^^diese nun dividierst 
du mit 192, und sie geben 20 quadrateilen, welche Xsnm oder 
finger sind 3840, und es bleiben dann 480 Xentd, welche 

50 durch 1 92 dividiert zwei eilen geben, welche 384 lemd sind, 
und es bleiben 96 Xentd. ^^weil also dem maße der 192 
nicht ist wie es zu einer quadrateile gerechnet werde, des- 
halb teilen wir in finger die Xemd^ welche übrig geblieben 
sind, ''weil also der finger 8 Xsntd hat, so geben die ttbrig- 

55 gebliebenen 96 Xsmd durch 8 dividiert die zal 12, das heißt 
12 finger, welche eine halbe eile ausmachen, '^es sind mit- 
hin in dem holze, welches 72 finger umfang, 10 eilen aber 
länge hat, 22 quadratellen und 12 finger, das heißt aber 
22 Vs qtiadrateWen. '^der einfache und sv^vfMtQtxdg n^xv^ aber 

60 hat in sich /u^v 3 (rmc^a/uac, 6 naXaitSvag^ 4 ds dq&iaiovg, 
^Mie spanne ök hat in sich 8 finger, die palaeste aber hat 
in sich 4 finger. 'Venu sie aber geballt wird, heißt sie 
nvyfMij. ^Mele male aber wird sie auch yQov&atog geheißen, weil 
die äx^Xvjftai^ wenn sie zum kämpfe hinabsteigen, dieses 0%^^ 

65 ausüben. ^Meshalb sagt der apostel Ovuti nvnutui dtg ov* 
äiqa diqcdv. ^Menn der dq&^atog genannte wird von den 
weibem gemessen, ^^denn sie stre- 
cken die finger gerade aus von der spize des nageis des mitt- 
leren fingers bis zur Schwellung der inneren band, das heißt 

70 aber bis zur großen , und es sind darinnen sechs fin- 
ger. '^dies ist die erzälung wegen der eile und der spanne 
und der palaeste und des fingers und des iq^^aXog. ^'und 
bis hierher über die maße, welche auf der erde und durch 
welche die erde gemessen wird, die in den Schriften vorkom- 

36 niixvi mtQtog auf gut glück L | 60 cni^afjui S 'Strand griechisch | 
60 naXitmi ebenso | 60 oQ^Mtoc ebenso | 63 nvyfvi Strand , ygO^tatoa [so] 
Strand 'griechisch | 63 ygor^atog S*rand , an derselben stelle nvyfui S^ 
rand | 65 Cor ix 9, 26 | 70 t^n^tDp ei^läutert sich aus meinen Praeter- 
missa 9, 86 und Hyrtl das arabische und hebräische in der anatomie 
§ 99 OKtnaU^ii (pakayyii internodia: Castle 11 2540 citiert Avicenna I 
XX, 8 11 xx8, 19 



2oa 

men. aber auch über die ansmessniig der runden bölzer babe 75 
icb erzälty wenn sie.aucb in den göttlicben Schriften nicbt 
vorkommt. 

negl oPOfidvuiv wnixoSp iv fAiget. 

61 ^^Agagdt ist eine landschaft Armeniens, in welcher 
der berg ist, welcher Aovßdq geheißen wird, ^auf diesen 80 
ließ sich Noes xtßaowg nieder, ^er liegt aber in der mitte 
von Qardü in den armenischen dXvxotg. 

62 lieber Atat. ^Atat jenseits des lordan, wo sie um 
lacob klagten, als er tot war: entfernt von lericho 4 aijfuta, 
etwa 2 (f^fMJa vom lordan. ^und jezt wird er Bt^&ayXa ge- 85 
heißen, was gedolmetscht wird ort des umherkreisens , weil 
sie dort indem sie klagten eine Umkreisung vornamen. 'eine 
quelle aber ist an eben diesem orte von süßem wasser, über 
welcher quelle bis jezt ein großer dornbusch steht, welcher 
gedolmetscht wird Atat, um welches dornbusches willen auch 90 
der ort so heißt, dornbusch tiZp älvxcov, 

63 nsgl ^Aßagslfk, ^^AßaQslfk OQog, iv (S M(iov(f^g iu- 
XavtiliSsv. ^iJystai de slvat Sgog Naßav. ^*al s(ni iyyvg Mmdß 
ävnxQV 'IsQ^x^ inig %6v ^loQÖdyijv inl xoQV(p^y Oaayd , xal 
deixvvtat äv^ovtfov dnd AißidSog inl ^Easßdv, welche inu^nss 
isty wXg avTotg dpöfAatft xaXovfMVOp avttxqv toi OoyfH^q ogovg, 
ovtf» xal elg devgo XQVf'^'^^i^^^^^j sv&a xai ^ X^Q^ ^h Sn 
vvv dyofAd^€uc$ (Itaa/d , was gedolmetscht wird XsXa^avfAipog. 
^sie heißt aber viele male auch höhe, ^deshalb wurde dem 
Moses gesagt ^/ivdßtjd^i inl t^p xoqvip^v tov XsXa^sv/Aivov und 00 
endige. 

64 negl WCfiea. ^l^^tiud nohg i(nl täv Xavaratcov, 
fiiiXQ^g ^g xaudiw^sy *lfi<sovg 6 tov Nav^ toig nivts ßathXstg, 
^ttg xal Yiyovs tpvXtig Jdv. ^geheißen wird sie aber jezt 
Avdq&a auf syrisch (denn hebräisch ist der ort Azeca):5 
gedolmetscht aber wird sie auf griechisch die weiße, ^xsttat 
di dvd ikiaov ^EXsvdsQonoUfag xal AiUag, neun afjfiBta von 
Eleutheropolis, wo Goliath starb. 

65 n€Ql *EXifA, ^^EXi(h. genannt wird sie aber auch 
AlXwv. ^(pdqttyl^ iati, xa&' ^g stm^ 17 (tsXijVfj sÜiaikivov tov 10 
^Ii^oov iyyvg xco/A^g in xal vvv *EX€fA xaXovfjtivfjg, i^ dvcaoX(Sv 
Bai&ijX, (ftllisiotg tQKfl duütwoa. ^naqdxstvtak de adtfj Faßd 
xal ^Paykd noXstg SaovX. 

66 tuqI *Ava&(6&. ^Ava&w& noXig xXt^qov Bsvtafkiv, 



7S eigner versuch L | 80 Xoßag Strand , Xovßag S'rand | 82 akvxots 
geraten und unsicher L | 91 ebenso | 92 02x6, 4 ff | 95 dstxt^vrat av^yto^v 
S frei I 100 Deut 3, 27 aber frei = »teige hinat^f auf den berg Ifaßttp 
tm usw I X 216, 16 I 2 fßr ^£9«« S iOÖ}) I 5 Awerta? Seetsen IV 338 1 
9 2x6, 19 I 12 hier S M 7**D t nicht H**D^D 1 f^r ciifutoki \ 14 222» 34 



304 

HvtBv&fv lBQ6[j,iag i ngoip^tiig ^v. 'es ist aber ein dorf jezt 
die vor zeiten eine Stadt war. 

^E(fQal[j, dno nifintov (ftifAetov ßa&&ill drt* dvawXmP. ^sie 

2^ war aber vor zeiten eine Stadt, 'sie liegt aber gegen die 
wttste von BaithSI, wenn sie hinabsteigen auf dem wege 
Acrabatenes nach Anlön. Hu dieser wandelte der herr lesns 
Christus, als sie gekommen waren ihn zum könige zn salben, 
nnd nachdem er in die wüste zur Stadt Ephraim gegangen 

25 war, verbarg er sich dort, wo ein großes wunder noch heute 
ist. ^ixiiycti nämlich oder von den andern bösen wttrmen 
werden nicht gefunden: wenn du aber eine Sxtdva zwingst 
auf die erde dieses dorfes zu gehn, wird sie ganz geschwächt 
und außer stände zu schaden, schließlich aber stirbt sie, aber 

30 sie eilt hinauszugehn aus diesen grenzen. *es sagen aber 
die söne dieser gegend, daß dieses zeichen der herr lesns 
Christus dem dorfe geschenkt hat zu der zeit, in welcher er 
dort sich niedergelassen hatte, indem er den ort versiegelt 
hatte, daß dahin ein wurm nicht nahe, und wenn er , 

35 nichts schädige : wenn er aber, nachdem er , an dem 

orte bleiben will, geht er sowie er hinausgeht unter, und 
wird tot gefunden. 

68 nsqi ^Aßsvi^q. ^^Aßsvi^eQ, Xt&og ßofi^d [aov, tonog, 
auf welchem die xtßatTdg sich niederließ, als sie von den 

¥>dU6if)vXok zurückgekehrt war. 'er liegt aber fMtaSv Aliiaq 
nal ^A^iiiTov nXfiaiov Bai&aafAsg tijg ndtoa, welches von Elen- 
theropolis nach nordosten 12 atjfketa entfernt ist, im tale. 

69 nsgl alwvog H)qväv, Diese ist lerusalem, das heilH 
die einzäunung nur der mauer des tempels, in natur aber 

45 wo der altar gebaut ist. 

70 nsql *AßiX MamXd. ^*AßiX MamXä nohg hig wv 
dqxowav So66[k69P, o&sv ^v ^EX^aaXog, xcSfHi viv iifüp iv tm 
AvXtov^ Sxv&onoXemg, dtsctfoöa (ffnkeioig $ nqög vötov, Ij vvv 
xaXstvat Bfi^fAstoXa. ^Süu di xal AßeXfßfaki, xctnevrtap dnd 

^oNiag IloXstag stg ^xvd'onoXtP. 

71 nsQl PsxifA. ^Recem das in den Ba(f$X$ta$g: in Isaias 
aber wird Recem genannt 'sie ist aber eine große nnd be- 
kannte Stadt, welche zu Arabia Palaestinensis gerechnet wird, 
welche auch Edom in den heiligen Schriften genannt wird. 

15 nsQt viif ttiXkapf S an der grenze von AeUa | 18 222, 40 | 22 
axQaßanmiP S\ axQaßtiH^r S'rand griechisch | 23 loh 6, 15 | 24 loh xz, 54 | 
34 35 l<^ = or war rebellisch | 38 226, 15. ^ty^H S» ^^ darch 
Regn ce 4, I 5, I als falsch erwiesen wird | 43 226, 33. p^ S | 46 
227, 35. natürlich diirfte ich nocfo^oiy nicht in das richtige <roXo^r 
verändern | 51 2S7, 94? | 51 Regn <^ 14» 7 



205 

^ie wird aber in der griechischen didXsinoQ Bhqa geheißen. 55 
Mn hast auch diesen namen im Isaias, welcher sagt na\ nivga 
SQ^IMQ S(nat: in andern abschriften aber nhga sQ^giog ictat. 
Menn nicht wegen eines Steines, daß er wüst ist, redete die 
göttliche Schrift, wie viele irrtümlich meinen, sondern eben 
wegen dieser, welche wir kund getan haben. ®sie liegt aber 60 
im gebirge von Seir: viele male aber wird sie auch Seir ge- 
heißen, ^denn sie hatte diese namen von Esau: denn der 
hat sie gebaut Menn er wurde Esau genannt wegen der 
rötlichkeit des aussehens, Seir wegen der harigkeit, Edom 
wegen der gefräßigkeit und irdiscbkeit, weil er nämliches 
nm eine speise seine erstgeburt verkauft hat. Mer umwoner 
dieser aber wird mit ihr Edom geheißen. 

72 nsQl Ahdv, ^Alvtav iyyvg SaXslfA, sv&a ißdnn^sy 
^Imdvvfiqf iv rcr) siayysXifo ^Iwdvvov. ^xal deUvvtai, etg Sn vvv 

6 tonog and fj <ffj(Mi(OP ^xvd'onolewg nQog vötov nltjtriov 2a- 70 
IsifA xal tov ^loQÖdvov. 

73 Tiegl Bat&fiX. ^Bat&riX xai vvv iati xoofA^ AlXlag 
änw&sv ciifMioig $, wann sie nach Neapolis gehn, auf der 
rechten seite des weges von tanb«. '^Maoüg de w ngötsgov 
ixaXsXto xal Aov^d, ^ xal yiyovs (pvXijg Bevtaftiv, nXfiaiov 75 
Bn&av xal Fat. ^xal tavvfiv ös Uti^oig inohÖQx^tfe^ tov ßa^ 
C$Ma avi^g dvsXniv. 

74 nsql ^IsQOVöaXriik, ^^hgovitaX^fA. tavvng ißaalXsvtSBV 
* Adüüvtßsl^x y ^xal ikstä tavva ol ^i€ßov(fatoi> , a(p^ wv *lsßoi)g 
ixaXeZto^ ovg ixßaXtov Javld (jniTQ6noX$v Uganxf^v dniq>^V€vio 
aiz^v t^g 'lovdqiag S$ä td iv avt^ (fvtn^vat Uqöv, hatjttjv 
^ItiffffTiog elvat 2aXfjfA iptitSiv ti^v iv Fsviastj ^g ißaaiXsvtSs 
MsXxjf^tSBÖix. ^yiyovs ds xX^qov (pvX^g BevtafAtv, '^andere aber 
sagen, daß das Salem Melchisedecs gegenüber von Sicima in 
Samaria ist, deren ländereien gesehen werden als wüst, ^e&^s 
bezeugt nämlich auch Eusebius, der die tomxd geschrieben 
hat, indem er so sagt SaX^i^ niXtg Sixi/Acov, ^ng itJtl Svx^f*, 
wg (pfjCiV ^ yQaifij* iiPn da xal äXX^ xwfiij slg eu vvv neben 
Aelia im westen von ihr. ^es liegt aber auch eine andere 
im tale am achten afjfMtov von Scythopolis, welche Salumia.9<^ 
^osephus aber sagt daß diese Salem ist, über welches Mel- 
chisedec herrschte, indem er sagt: t^v (kivxoi 26XvfAa vtru" 
qov ixdUaav ^IsQotföXvfAa. ^einige aber sagen, daß es eine 
andere Salem gibt neben Choba, welche links von Damascus. 

75 nsQl laffco, ^Ia(f(K}, welche verdolmetscht wird Idnnii, 95 

56 Isaias 16, i | 68 229, 88 | 69 loh 3, 23 | 72 230, 9 | 76 ßti&av 
müßte ja ßm^aw heißen | 78 263, x8 | 82 losephns a 10, 2 | 86 Eusebius 
in Lagarde onomastica sacra 290, 55 | 92/93 loseph arch a 10, 2. S 
wörtlich denn Salem ist die, welche schließlich Jerusalem \ 95 Htgxa S' 
ä'rand griechisch | 95 nanna S'randi tmtii 8'rand 



206 

ist eine stadt Palaestinas am meere, xIi^qov Jdv. 'sie ist 
aber jezt in der mehrzal irer gebäude verwüstet, 'von hier 
schiffte lonas der prophet nach Tharsis, welches Tarsus ge- 
heißen wird von oben. *von hier aber schifften die, welche 

ooyon Inda: ich meine aber, von loppe: denn diesen hafen 
hatten sie. 

76 *Ax%<bS , ij iati DtoXifiatg xai QtfAovva, neben dem 
großen Carmel, und zum oQfiog fttr lamnia und zum ^f»^v 
Bswaiywv. ^dieser aber ist jezt wüst, 'von hier wiederum, 
5 sagen sie, hat lonas, nachdem er vom x^tog ausgespieen wor- 
den war, sich auf den weg nach Ninive, der großen Stadt, 
gemacht durch vierzig tage hindurch. *denn so ist im hebräi- 
schen 3u ''Hq^ato *I(oväg %ov eltfsX&slv sig t^y nöXkV tsatfagd^ 
xovxa ^(Jkiqag. ^es war aber unmöglich, daß eine Stadt einen 

10 weg von vierzig tagen habe, ^aber auch nicht, daß lonas 
neben ihr vierzig tage size, war möglich, bis er sah das 
geschehende, denn so dolmetschen o* nsQl ^Axvhxv ou "'Eu 
tsfSaaqdxovxa ^fiigM, xal NiP€V^ xata(nQa(pijü€Tat. ''wo nun 
wartete lonas? wie wußte er daß sie nicht wieder zerstört 

15 wird? etwa als die sonne mit hize auf sein haupt traf? als 
die xoloxvPK^fj hinauf sti^g über sein haupt, von der er sich 
schatten gewann ? *und wenn er durch 40 tage wartete, damit 
sie ihm schatte vor der hize, warum sagt er on ^Eyevii&ti ind 
vvxta^ xal ind vvxta dnoilstOj wenn er 40 tage ausharrte, 

20 indem er sah auf das was geschehen sollte? %chön also 
haben die 72 gedolmetscht oti "En tqetg ^fA^gat, xal N$P€V^ 
xataötQaffijaevai, ^^denn sie haben das schwierige Tsaaaqd' 
xovta ^(aSqm ausgelegt, daß es vom wege spricht, wie wir 
meinen und nachdem sie es ausgelegt haben von der reihen- 

25 folge der länge des marsches des weges, haben sie die Schwie- 
rigkeit zwar der werte gelöst, und die deutung der Tgstg 
^(Aigai angezeigt. 

77 nsgl KaQ(jk^Xov. ^KdgfAijXog, sv&a ^v Naßak, xcofAij 
^ in xai vvv Xegi^aXä 3po(Aa^OfAivfj , ^ng kqikfiVBvexa^ Kdq- 

SofHjXogj dno öexdtov a^fAslov XeßQoiv ngög dvawXdg, iv&a xal 
(pqovqiov iyxd&^tat ^PaofAaiiap, 

78 nsgl EaqfAijXov hiqov dsvtiqov, KdQfAfjXog hsQog 
rd oQog vd fiiya to ixt€ivö(*€VOV inl w g)0$vlx$op niXayog xal 
d&a&QoSv naXaKStlvfiv Ooivixfjg, iv&a ixa^iJaSto *HXiag. 

35 79 nsql KaQxijdoPog. ^Kaqxfidiiv ^ ij iau Kag&dyoiV, ^ 

xal Kaq&ayivfj , (jititgonohg *ji(pQix^g. Hn diese wanderten 
zur zeit die Ghananäer aus Phoenicien aus. Wiederum näm- 

2 ^tfjiovva oder ^ifAopa griechisch am rande von S | 4 ßsnctyov 
oder ßnomjyti»^ griechisch am rande von S | 8 lonas 3, 4? | 12 Aquila 
lonas 3i 4 I iS lonas 4, 10 | 28 272, 76 | 28 Regn a 25, 2 | 32 272, 79 | 
35 xaq&ayay = 7Umt<pj niir zweifelhaft genug 



207 

lieh bis jezt reden die Africaner chananäisch : wenn sie aber 
gefragt werden, antworten sie in irer spräche »Chananäer 
sind wir«, ^geheißen aber werden sie Bttaxavol, welche 40 
gedolmetscht werden »zerstreute«. ^ wegen der geschlechts- 
yerwandschaft aber mit den Phoeniciern sagt Isaias zum kö- 
nige von Tyrus ^Egyä^ov t^p r^v aov, xal yäg nXoZa ointiu 
sQxstai (toi ix KaQxijddvog, Hm hebräischen aber nennen 
Isaias und Ezecbiel sie Tharsis. 45 

80 Wegen der bimmelsgegenden und der Sterne, welche 
in den göttlichen büchem. ^Wiederum, schönes liebender, 
mache ich dir auch wegen der bimmelsgegenden und der 
Sterne, welche in den göttlichen büchern, eine erzälung. 
*osten, Westen, norden, Süden, dg sxsi 6 Xoyog, der vom herm 50 
gesagt wurde im evangelium, ou "H^ovai xal ayaxli&^aovtat 
iy xoXnm ^Aßqaäik xal ^Idaäx xal 'laxcoß iv t^ ßatftXeitf tiav 
oiqav&v* oJ ds vlol t^g ßaatlstag (wie wir sagen vloi ^lagaijl) 
inßltj^ij(fovTai dg %d axotog rö il^dtsqov. ^es möchte aber 
jemand sagen Ueberflttssiges hast du uns erzält, indem du 55 
über Osten und westen und norden und Süden geredet hast: 
denn wer kennt nicht diese namen und die tomxdg difjy^tfsig 
adtfSp? *ich aber habe irer gedacht, damit ich die inoS-icsig 
welche von inen, erzäle. ^Sxng ovv ev&vg, co (p&X6xaXsj nsQl 
^Iwß ou ^v €vy€vijg ttop d(p^ ^kiov ävatoXäv. ^osten also, 60 
von wo die sonne aufgeht, wie er den namen hat. ^wenn 
aber vom mutterleibe efysvetg erkannt werden und schad- 
hafte an gesehlecht, siyevitneQog ^v 6 ^loiß. ^denn ein son 
war er des Zare, Zare aber war ein son des Bagu61,' Bagu61 
aber war ein son des Esau, Esau aber ein son des Isaac,65 
Isaac aber ein son des Abraham, indem er der fünfte war 
nach Abraham, das heißt von dem Abraham, welcher alle 
eiyiysta überstieg, weil er als ei^er von den freunden 
gottes bekannt war. Menn wenn die freunde des kaisers als 
svysvsTg bekannt sind, wie viel eiiyeviatsQog ipiXog &€ov ivoika- 70 
a&Blg ^AßgadfA. ^®von osten aber wird auch ein östlicher wind 
geheißen cigog, entweder weil er sdQ^mg weht, oder weil er 
zum haupte der winde gesezt ist, das heißt als solcher er- 
funden wird. ^Maher wird in den ngä^sig der apostel auch 
eine künde gefunden des windes eiqaxlvdoav und ivq>optxdg,7s 
TVtpopixdg zwar wegen der gewalt, ai^gaxXvdiop aber, weil er 
ans der tiefe des svQog weht, ^^es ist aber in dem buche 
auch über den äiftiXtaivrig etwas, dieser weht von der an- 
deren Seite des svqog^ von der himmelsgegend des votog, 

40 Strand C^ßaxavohy Strand ^^panavog ßhCxciyot | 43 Isaias 23, 10 | 
45 Isa 23, 1 6 10 Esech 27, 12 25 38, 13 | 51 Matth 8, 11 tt | 59 lob i, 3 | 
75 Act 27, 14 {ivQaxXvdiayos S* tvQoxXvdav Strand ) 75/76 tvfortxos S*, 
Wijpoyueoy S'rand | 77 tvQog S rand | 78 atptilnaTtig oder ^k S rand 



208 

Soüber welcher die sonne hinweggeht: daher wird er d^pffXmttjg 
geheißen, ^^ber ihn hinaus aber sigovoTog^ weil er den 
svQog nnd vo'tog nach dem dtpifJUadt^g hälftet, wie denn auch 
dieser wind in den göttlichen Schriften genannt ist. ^^pötog 
aber ist der wind, welcher Ton sttden weht ^hiach diesem 

85 aber ist ein anderer wind, welcher hßoi^ötog heißt, denn er 
hälftet den votog und litfß, ^®es wird westen anch kaniqct 
geheißen, von welcher weltgegend der litpvqog weht ^Mu 
hast auch eben diesen wind in eben den nqu^s^g. ^^n der 
mitte aber ton X\tp und Iftfvgog weht der mittlere gehei- 

9oßene, der auch xAqog^ welcher ebenfalls in den ngd^e^g steht, 
wo die um den Paulus nach dem orte 0oivixti schifften, wel- 
cher Ootvinti hafen nach dem xwqog schaut ^Von eben die- 
sem x^Q^Q wehen die hijatot^ welche auch hunde geheißen 
werden, ^^sie heißen aber hunde wegen des fortwärenden 

95gebelles der hunde. *Mer nordwind, welcher driaqxiag ge- 
beißen wird, weht aus der tiefe des nordens, von wo die 
sogenannte dqxvog umwendet: deswegen wird er änaqmiag 
geheißen, ^^ach diesem ist der &qaaxlag geheißene, welcher 
von der gegend von Thracien weht ^Miesem winde sezen 

00 die menschen viele namen, indem sie von den orten sie hei- 
ßen. **es gesellen sich aber zueinander xai d-qaatiag nal 
evqaxvlay. ^^und diejenigen menschen zwar, welche im 
Osten, nennen den ivqaxvXc$v zwar tsxonsXia, den &qaanktq 
aber natqia: ^^andere aber heißen den ^qaffxkcg nautiav: 

5 diejenigen aber, welche in Numidien und in Africa und in 
Britannien, heißen ihn aaikovq^v. ^^nnd dieses zwar wegen 
der vier himmelsgegenden und irer winde und der beiden 
wehungen eines jeden von den winden, welche zu dessen 
beiden selten gesezt sind. 

10 81 ^Es stieg hinauf Maq$d[A elg tfjp Sqstvtjv zur Elisabeth, 
^diese Sqsiv^ aber erstreckt sich oberhalb von Aulön und 
lericho und dem toten meere, und von der anderen seite 
lerichos erstreckt sie sich oberhalb des lordan, indem sie an 
teile Phoeniciens hinanreicht 'von da teilen sich nun die 

15 oqo&BCiak Israels und die herrschaften Abilene und Decapolis, 
welche an der seite von Pella ist ^sie liegt aber auch neben 
Peraea. ^sie hat aber auch Ammonitis und Moabitis, ober- 
halb aber Galaaditis. ^sie ist aber nach osten jenseits des 
lordan, die dqsivii aber im westen des lordan, indem sie in 

20 der mitte lerusalem hat, im westen aber die Ssfft^Xd hat^ 
in welcher 2€q>^Xd sie die fbnf aatqdna$ %mv dlXotpifiMV hat, 
den gazaeischen wegen der Stadt Gaza, den askalonischen 

88 Act 27, 1% I 90 Act 27, la | 95 anagxiog Strand, anaqxHcs S'rand | 
2 WQ€ixpltoy B\ ivqaxXvda^y S' | 3 tvqaxkv&oiytt S' | 10 Luc i, 39 | 20 nach 
aber + des o$ten$ S 



209 

wegen der Stadt Ascalon, den azotischen — diese £»nd am 
meere ~: ^sie hat aber auch den getfaäischen (verwüstet 
aber ist jezt Getb, aus welcher GoliaÄ war) : %ie erstreckt *5 
sich aber bis nach Accaron. es gibt aber eine große wüste 
Stadt y welche wenig entfernt ist von 6eth, etwa 7 dtuksta, 
von welcher leute meinen, daß sie Accaron sei: von den 
orten aber nnd von den zeichen und vom berge Carmel fin- 
den wir sie, daß sie Caesarea Stratonis ist. ^dieses ganze 30 
land aber wurde niz^Vo geheißen, und wegen ires namens 
rmb^ heißt die ganze hyparchie Palaestina. ^^nd dies we- 
gen dieses. 

S3 ^Es ist aber im lob auch wegen der Stellung der sterne 
dieses, wie er sagt *0 teokov UXeidda xai "Eütuqov xal W^-ss 
MTOVQOP xal *SiQiwya xal tafAsta Ndtov* ^und llXsiäq zwar, 
da 7 Sterne in ihr sind, ist vielen bekannt 'manche aber 
nennen diese traube wegen der änlichkeit mit einer traube. 
^"EffnsQog aber ist der stern, welcher im westen gegen die 
abendstunde hin gesehen wird, namentlich aber in der herbst- 40 
zeit, ^diesen nennen sie xofA^Tfjg. Mu hast auch wegen die- 
ses im lob, schönes liebender, geschrieben. '^xaUastg ^ä4i 
sagt er 'Eansqov g>ct^v^, xai vnatovtsstai oov, xa$ ini «a/ii^c 
äl^Hg avtov. ^*^QxvovQog aber sagen die leute daß er sei 
der vorderste stern der deichsei des wagens. ^manche aber 45 
sagen, er sei einer von den vieren eben dieses wagens, 
das heißt aber, der mittelste, welcher nach der spize der 
deichsei des wagens zu. ^^^Sigleov aber, sagen sie, sei der 
welcher in der gestalt eines dvdqhdq ifsxiiikdnatai. ^^er hat 

aber vier sterne und drei oberhalb als köpf, und 50 

drei als gürtel, und andere, welche hinabgehn in der gestalt 
eines Xi^vdqhov oder wie ein schwort. ^Miese aber werden 
in den göttlichen bttchem fka^ovqiod^ geheißen, gedolmetscht 
aber werden sie ato$%6%a. ^^tafusta Nötov wird wegen des 
schazhauses des schnees und des hageis und des taus gesagt 55 
^^icht aber auf der erde sind diese, sondern in der mitte 
von himmel und erde, indem sie von der mitte von der bie^ 
gung des himmels aus gebracht werden, und namentlich 
also tau und honig sind tropfen, welche vom himmel gebracht 
werden, ^^denn nicht, wie manche meinen, daß der regen 60 
vom himmel sei, so ist es: denn aus dem meere und von 
andern orten schöpfen die wölken den regen und gießen ihn 
auf das angesicht der erde. ^Mu hast aber ein zeugnis , 
schönes liebender, beim propheten, wo er sagt *^pdyc$p V8(p6' 
lag ii ia%d%ov %^g y^g, und wiederum *0 nqoaxaXoviksvog %ie$ 

35 lob 9, 9 l 41 xofurni€ Strand griechisch | 42 lob 38, 34* 3*» | 43 
die zweite hälfte des spraohs S frei | 53 lob 38, 32 | 64 Psalm 135, 7 | 
6s Arnos 5, 8 

n 14 



210 

vdmQ tiJQ &aXd(fotig ual ixximv aitd hü nföaasnov t^^ y^^* 
nvq^oq navwnqdtmq öpofHx aiitto. ^^and dieses wiederum we- 
gen dieses. 

83 ^Da wir uns aber anderer orts- und irdischer namen 
70 erinnert haben, tun wir irer erwänung. berge und httgel. 

*die berge zwar sind auf natürliche weise, welche von gott zu- 
bereitete höhen sind, welche durch steine und felsen aufgetttr- 
met sind, httgel aber sind zwar ebenfalls höhen, von erde 
aber sind sie, und nicht aus felsen aufgetttrmt. ^Xotp^al aber 

75 sind höhen, aber von sande sind sie. Miese werden auch . . . 

.... genannt aiA/Aov, nicht x^tpsg, sondern ^^tvsg 

nämlich sind in der mitte von Aussen, wo die gewalt des 
flusses, indem sie von beiden Seiten sich vereint, wie ein 
ebenbild [. ], welche wie von dem dränge 

3oder Umkehr yvQog geheißen werden. 

84 Bis hierher sind wir gelangt, um dich zu 

schönes liebender. 

8x Unterschrift; zu ende ist die ahhandlung des heiligen Efiphanius 
des hisehofs von Constantia in Cyprus Über gewichte und maße und 
Malen und gewisse andere auslegungen welche in den göttlichen Schriften 
gefunden werden. 



S läßt dem buche einen kurzen bericht über seine ent- 
stehung und eine liste seiner x€g)dXaia vorweggehn. 

ersterer lautet: 

^wiederum ziemt es sich zu wissen, welche veranlassung 
eintrat, in folge derer der heilige Epiphanius diese ahhand- 
lung machte, welche ttber maße und gewichte handelt, die in 
den göttlichen Schriften vorkommen, 'als eine kirchliche ver- 
anlassung vorgefallen, und der heilige Epiphanius, bischof 
von Constantia in Cypern, von den gottliebenden kaisem 
Valent[in]ianus und Theodosius und Arcadius und Honorius 
durch ire briefe berufen worden war, und er in Constantinopel 
sich aufhielt, erbat ein bescheidener priester, ')n"«'Tna mit na- 
men, Perser an geschlecht, ein mann, der scharfsinnig war, in- 
dem er sich bestrebte den nuzen der göttlichen bücher zu erken- 
nen, und in eben diesen göttlichen büchern gewichte und 
maße gefunden hatte, von dem heiligen Epiphanius dem bi- 
schofe die kenntnis (üeser dinge, 'er aber, nachdem er die 
bestrebung dessen der gebeten hatte, angenommen hatte, gab 
sich daran zu arbeiten, und aus allen göttlichen büchern 
und einer fülle von geschichten zu sammeln, und nachdem 
er dies getan hatte, schrieb und ordnete er. ^nd es ist daSi 
was nachher gesezt und verzeichnet ist^ so. 



211 

hierzu ist aus dem büchlein selbst tu bemerken, daß es 
nach 20, 16 (seite 32, 35 in S = 174, 72 in G) im zweiten 
consulate des Arcadius und Rufinus geschrieben sein will, 
das heißt 392 (HFClinton fasti romani I 524 II 199), und 
den tod des Yalentinianus bereits als erfolgt kennt: Yalen- 
tinianus II wurde im Mai 392 von Arbogast ermordet, ich 
muß beichten , daß 174, 75 mein rand unvollständig ist nur 
S* hat dort Thßsqiov = 32, 39 der fragmenta: S^, dessen 
lesart in den text gehörte, 0"i«i3"«^t3, das ist TQeßiJQwv Trier. 
nach den von Clinton I 525 citierten Chronisten fand Valen- 
tinian II in Yienna sein ende, es ist sehr wol denkbar, daß 
die einladung an Epiphanius nach Constantinopel zu kommen 
formell auch im namen des im westen herrschenden Valeur 
tinian II ergangen ist: erwänt das buch Valentinians tod, 
so muß es in der zweiten hälfte des jares 392 abgefaßt sein{ 
da die nachricht über Arbogasts tat doch zeit gebraucht hat, 
um nach Constantinopel zu gelangen, der ruhige ton Epi- 
phans — man vergleiche mit ihm den des Ambrosius in seiner 
trauerpredigt — beweist mir, daß sogar monate vergangen 
waren, ehe der greise bischof seine notizen niederschrieb. 

den namen ']n'>n'-^3 vermag ich für einen persischen nicht 
zu halten: er bedeutet, als syrisch angesehen, son eines be- 
sessenen, was nicht wol gemeint sein kann. 

die liste der x€q>dla$a ist die folgende: 

^x€(pdlMa wie in einer Zusammenfassung der in dieser ab- 
handlung gefundenen dinge, wegen der gewichte. Mas talent 
von 125 Ihgai. Mas äa(sdqi,ov von 100 Xsnzd^ welches auch 
^lavTüdfAiyor übersezt wird in der spräche der Hebräer. ^vo/u^o/Aa 
60 daadqta : das daadqtov aber war von 100 d^rdgia. ^vofutffAa 
von Silber : daher werden auch dqyvqot in den büchern genannt 
das pöfHafka oder den aQyvQovg teilen sie in 6000 lenva^ wel- 
ches auch iJbovdda die rechner nennen. ^x€vtijvdQ$ov von 100 
XkQa$y welchen die Römer erfunden haben. '^Xiiga von 12 
aiyxki$. die oiyxia aber zwei (fiatfiqsg^ der (Ua%f^q aber vier 
drachmen. ^zwei dracbmen ein ainhog^ welcher ein viertel 
der ovyxia ist. ^xoÖQdvtt^g^ auch er hat das gewicht Eines 
(finXogy das heißt ein viertel der ovyxia. xoöqtov aber wird er 
genannt, weil er geschnürt wird, wann er gewechselt wird. 
^^dßoloQy auch er hatte in sich ein achtel der ovyxla: von 
eisen : das abbild aber eines geschosses war er. es gab aber 
auch einen andern oßoXog, der aus silber gefertigt wurde^ 
ein achzigstel der oiyxia. ^^xaXxot wurden bei den Aegyp- 
tiem erfunden, welche gemünzt wurden ursprünglich acht 
auf die ovyxia, welches ist : ein jeder von inen eine drachme; 
^^die italische lAvä zwar von 20 ovyxiai, die barbarische aber, 
welche auch thebische, von 30 odyxku. sie münzten aber 
schließlich auch andere, mitunter zwar ans zwei UtQM, 

14* 



312 

mitnnter Aber ans vier Ihgat. ^^dtxQveor die bälfte des c?^- 
Xt^Sg. dg^vgoSg aber ist eine dracbme. dieses dixa^aw 
aber wurde schließlicb ancb verworfenes genannt um dessen 
willen, der es geprägt hatte, ^^ancb ipoXltg aber wurde ein 
vöfHüiAa genannt, das von silber, welcbes bringt das gewicht 
einer halben aifutia. (poXhq dl d^cr %d (HQoyyvXoHdig ^ der 
auch (üs ibKD bei den Hebräern gefunden wird, der auch 
von Silber zwei didracfamen ist gefunden wurde es aber 
vormals im maße 125 bei den Römern an zal, g>6XXtg gehei- 
ßen, was auch &vla»0Q oder beutel, Xemä zwei, aixXot^ 1, 
welcher ein viertel der ovyxia ist. jedes Xsntov ist ein dßoloQ. 
3 ^ttber die maße der erde und wegen der maße. ^Sqovqcc 
ein maß der erde: sie ist aber von fünf oder sechs (tdta. 
^xoQog ist von dreißig (Aodtot. ^Xsd-sn fünfzehn fAÖd$otj ist das- 
selbe wie der große r^fiog. ^der große yogAog fünfzehn fAodtot. 
^ßccTogy der auch der kleine r^fioQ ist, Äinfzig ^i&ta$. '^tfdtop 
ein gehäufker fkodhog oder wegen seiner zugäbe Ein fiodwg 
und ein viertel. ^f^öStog von 22 J^crt«*, welcher auch heili- 
ges maß. ^xdßog bei einigen zwar ein viertel des ikodtog^ bei 
andern aber ein fttnftel, bei einzelnen aber ein sechstel. 
^^X^XviH^ ist bei den Kypriem ein achtel eines /iiöd«o(, welcher 
siebenzehn l^^arai, ist: es macht aber zwei und eine achtel 
Igiatah ^^otq>€l ocfHÖaXeoikg ist dasselbe wie der xo^i^^^. ^^dgdi 
äXsvQOV änd to€ dqdtukv dqdna. es zeigt also das maß an, 
das den gri£f einer band füllt, ^^äqtdßfj zweiundsiebenzig 
T^ietat, welches auch als heiliges maß gefunden wird. ^^t(^ 
fkStQa üsfAtddJiswg sagt ein zehntel einer aQtaßfjj das heißt aber 
sieben und ein fünftel S^crrerf jedes maß. einen rofi^oQ aber faßte 
ein jedes maß, und in jedem maße sind wieder drei yofAOfj 
ein jeder von inen von zwei und einem drittel und einem 
ftlnfzehntel ^iatai. xqla ikitqa tf^iktddXsmg sind nicht ein maß, 
sondern eine art, das heißt aber x^^^Q^^ ^oi^ weizen, welche 
zerschnitten werden und in utavUsvna fallen. ^^veßeX otpov ist 
ein maß von 150 l^ietat oder drei nassen tuxta: denn das 
nasse tfdtov ist von 50 ^iata$. ^^xolXa^ov bei den Syrern 
die hälfte des nassen (sdtop^ welches 25 lSSöta$ ist ^^diU/- 
ßafHqw gAißqov ßffiiov (fiQoyyvloeid^g faßt das gewicht einer 
Ikga oder eines halben iSiattjg. ^^dnoQQVfAo bei den Thebäem 
allein, was die hälfte des (fatt^g ist, von eilf lgd(mx$. denn 
der vollkommene (faitfig 21 ^i(fta$. ^^xatf/dtctig vdatogy der 
große von 12 l^dnx», der kleine aber, der dem Elias be^ 
reitete, von 4 ^i&tM. ^^xovvlfj ilaiov die hälfte des Hitntig. 
^hva^og ein maß der mischung, indem zu zeiten zwar der 
iStPiffg in 6 teile geteilt wird , zu zeiten aber in 3. ^^gutgif^ 
f^C oXpov. groß zwar ist die Verschiedenheit in diesem maße, 
nach dem heiligen maße aber 72 ^€0nSy. '^fi^ifip^^ ilatov 
zeigt dasselbe maß an. ^HqvßXlop die gestalt zwar ein^ ge* 



21» 

mttseschttssel , das maß aber eines halben S^crifc. *^iioviig. 
ziüreich ist die yerachiedenheit in den j^cmm, der pontiscfae 
zwar ist das vierfbefae des alexandrinisehen, in öl von acht 
UtQcUf der italische aber von zweinndz wanzig oiy»ia$^ der 
alexandrinische Yon zwei UTQa$y der »a<nQ^a$og von zwei 
XkQat nnd zwei teilen nnd ein wenig, der nicomedische aber 
von zwanzig ovynta&. *^dfAq>0Q€vg wird identisch mit dem 
veßsX genannt: denn das xölXa&ov von hundertnndfttnfzig 
liiinat heißen die Eyprier &ikipoqsiq. ^'^aaifi$^d^ welche bei 
den Ascaloniem Ton zweinndzwanzig ^i<na$ ist, bei den 
Azotiern achtzehn Üitnat, bei den Qazäern von vierzehn 
iitnat. ^hiy^ das große zwar achtzehn S4(Jtat^ welches ein 
viertel des fAsvQfitijg ist, das heilige aber von nenn iiatm. 
^^X^ifgy der vollkommene zwar von aeht ^icta$, der heilige 
aber von sechs lSi<na$. ^^inä(Ap0g XQ^^^i welche war von vier 
lSiata$, in welcher das manna war. ^^/uv^^^ hei den Pon- 
tiem zwei krüge, ein jeder von zehn S4(na$j welcher zwanzig 
alexandrinische ^i^at ist. ^^nvnQog bei eben diesen zwei 
(AodiO$. ^^Morr$dQ$9V von sechs ?<ö*a#. ^fivaönc bei den Ky- 
priem und andern zehn fAodtoi von weizen oder gerste. '^fM^- 
dtfjbvog bei den Eypriern verschieden, denn die Constantier 
sagen fünf fi6dto$j die Paphier aber und Sikeler vier und 
einen halben f^oÖMt. zu ende sind die us^dXata. 

in dieser übersezung sind die griechischen Wörter, welche 
S nicht übersezt, sondern nur syrisch umgeschrieben hat, oder 
welche mit griechischen buchstaben am rande von S^S^ stehn, 
beibehalten: warum ich sonst zuweilen griechisch statt deutsch 
geschrieben habe, ist dem dieser litterator kundigen one wei- 
teres klar. 

völlig sicher ist, daß § 1 dieser liste nicht die warheit 
sagt, denn das buch des Epiph^iios behandelt weit mehr 
als die hier aufgezälten gegenstände: vorne die geschichte 
der übersezungen des alten testaments, hinten eine reihe maße, 
Städte und gegend^, welche hier nicht au%ezält sind. 

auch die Ordnung der liste stimmt nicbt zu der Ordnung 
des buches, soweit dessen kapitel das verbrechen der liste 
erfilllen. ich stelle eine Übersicht zMaiamen^ links die folge 
der liste, rechts die kapitel des bnebes ielbst, in denen 
von den in der liste angekündigten saehen gehandelt wird. 

2, 2 täXaiftw 45 

3 äcadgiop 45,6 

4 rofM^ka 45,'i# 

5 p^fHOfka Toa Silber 

6 nmn^aft^iß 45,ii 

7 iUiM 46 
S^fHiar 48 

» wdqfhmii 48»« 



214 

10 ißoX6g 49 

11 xalxot 50 

12 f^vä 51 

13 dixi^vcov 

14 (föUnQ 53 
3, 2 SgovQa 58 

3 »0^0^ 21^8 

4 iU^^» 21,8 

5 yOf^OQ 21,9 

6 /?aTO( 21,10 

7 craTov 21,i5 

8 f$6d$og 21,18 

9 jra>( 25 

10 xo^v^i 26 

11 o^f)«^ (fsfk^äXsmg 

12 d^ciS dAci^^ot; 27 

13 äQtdßii 28 

14 T^^ fkitQo asfA^ddXsmg 30 
T^^ irai^a xovd^fvioy 31 

15 i'c/^fA or^w 32 

16 xoUa&op 33 

17 dXdßaOTQOV fkvQOV 34 

18 änÖQQVfAa 40 

19 natffdMiig vdcnog 35 

20 jro«i;;ii; lAafov 36 

21 M^a»og 37 

22 fMfi^9f^c olVov 

23 f/STQnrijg ilatov 

24 ZQvßihy 38 

25 S^<rr^^ 39 55 

26 dfigtOQet^g 

27 aag>$&ä 41 

28 «ry 42 

29 xoi( 43 

30 tndikvog x^cr^ 35,4 

31 f*a^f( 54,1 

32 jrvn^( 54,9 

33 noyyMQ$av 56 

34 fAi^MHc 21,18 

35 ikiö^ikvoq 

dazu kommt, daß sich in dem buche aelbst ein Verzeich- 
nis der zu behandelnden dinge findet mitten in dem ttber 
xoqog handelnde steht 21^ Xsd^i%j fiM^i, ißddog, adtov, fkd' 
Stog, xdßog, x^^^^t» oitfei (fefA^ödXsiog, d^älS.äXsvQav, äqtdßii, 
TQia fkhqa <f€fAtddl€i»g, tgta nava x^t^ttfSv, vißsX otvov, 
Molla^oVj äXaßa^^i^}^ fAVQOV, naiß^ifftik^g^iütnogs U9%i!liiilaiov, 



215 

(poqivq, ctnÖQQVfAa, aagtt&d, b%v, X^^^» CtdfAVog XQ^^^^ f^^QV^s 
xißnQOQy MoyyiccQiOP. 

ich vermag mir diese erscheinnngen nur durch die an- 
name zu erklären, daß Epiphanius selbst sowol 21, 5 als auch 
die nsgxiXma als anhält für seine arbeiten niedergeschrieben 
hat, die liste 21, 5 durch zufall an den unrichtigen plaz ver- 
schlagen worden ist, und der schriftsteiler unterm schreiben 
seine gedanken geändert hat. 

findet sich nun das Verzeichnis der xstpdXa^a und das des 
kapitels 21 vor und in einem werkchen, welches keinem der 
beiden Verzeichnisse genüge tut, so darf man annemen, daß 
Epiphanius selbst der herausgäbe seiner arbeit ferne gestan- 
den hat. obwol er ungewönlich dumm war, würde er solche 
schaden, wie die hier aufgedeckten, vermutlich bemerkt haben^ 
wenn er selbst seine arbeit in die öffentlichkeit gebracht hätte. 

dazu stimmt, daß im texte der abhandlung eine anzal 
dittographien vorkommt (8, 1 3 12 11, 8 10 12, 2 5—9 16 13, 5 
usw), welche wol nur daraus erklärt werden können, daß 
Epiphanius verschiedene fassungen für spätere auswal neben- 
einandergeschrieben , und die auswal selbst nicht getroffen 
hat: seiner werte bewunderer des mannes haben nichts von 
seinem geschreibsel verloren gehn lassen wollen, und so stehn 
die phrasen und verschiedenen bearbeitungen neben einander, 
statt daß die eine die andre hätte beseitigen sollen •— : dazu 
stimmt weiter, daß an andern stellen er und S so von ein- 
ander abweichen, daß entweder ein diaskeuast über dem 
texte her gewesen ist oder spätere abschreiber je nach belie- 
ben aus des Epiphanius eigner, beide fassungen enthaltenden 
abschrift das inen das beste dünkende, verschiedene verschie- 
denes, ausgewält haben. 



ii$ 



Naehtiilge 

31 

za aaa § 17 stimmt nicht das von Olshausen § 159 ange- 
merkte ^TSDrt Pjün ywpa rtNO David Qamxts zu Regn d 7, 
1 16 18. wenn Epiphanins durch X^tp^g «^ äQtf^g erklärt^ 
denkt er an fitb: (skaße Gen 21, 18 fJQ€ Gen 44, 1), allein 
^ ist nicht o. über gä:^ der Araber ASprenger leben und 
lehren Mnxammads III 57' 95 140. 

35 
xdßog. Epiphanins c; [= xc;]. 2 = 83® Petan BagnaßfiSv uvä 
nQog>^tfjp, d^tov tov avtiSv oydfAatog. xdßßa yccQ igfA^vstetM 
noQVsia na%ä t^v avqtaxiiv öidXenwv, (fovomovia dh 9tatä %^v 
ißgatxijv. xal ndXtv igfA^vevetai^ TetdQtfi (AOtQa tov fkitgov. 
vergleiche epitome kc, wo nnr xaßßa nogveta xatd ti^v övqm'- 
n^v dtdXsxTov igfjbfivei^stai, zu Easebius d 7, 7 geben die 
ansleger nichts branchbares. 

34 
äXdßatnqov ist nach OBlan ZDMG XXV 528 das arabische 
alba^rat: für AMüller in ABezzenbergers beitragen I noch 
1877 nicht vorhanden. 

41 
datpi&a ist za vergleichen mit Bnxtorfs ^&<&^ olvonniX^q^ m&U) 
er goß Mar ab: mit üanaxiov wird es nichts za schaffen ge- 
habt haben, das ddo der Araber, Syrer and Chaldäer [= 
xdfAnTQa Nathan], sapat der Armenier sein dürfte: Baxtorf 
1526 Avicenna I 286, 30 = Alpagas [1582J IH 1, 1. 11 seite 
185^ Lagarde armenische Stadien § 1946. 

68 
g>dll$g Lagarde Symmicta I 103, 36 ff. 

68" 
salim and 53^* sela zu yV>D Baxtorf 1488 1489 Levy II 167. 
nbMD in den fragmenta 3, 38 ist ein ans csXa verlesenes csXd. 



Aus einem uncialcodex der Clementina. 



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Am 20 November 1879 schrieb mir Alfred Schoene aus 
Paris: 
Im privatbesiz sah ich nenlich nnter anderem einen grie- 
chischen codex (kirchenhymnen ans saeculum 11 oder 12), 
in welchem am ende ein loses blatt eingeheftet war, in 
freilich sehr desolater Verfassung, einige werte darin lehr- 
ten mich bald, daß es den Clementina angehören müsse, 
und Sie werden sofort erkennen, daß es mit 144, 26 Irer 
ausgäbe beginnt [»d 9]. es repraesentiert mithin gegenüber 
den handschriften des 12 und 14 saeculums po bei weitem 
die älteste Überlieferung, und scheint mir interessant, weil 
es erkennen läßt, wie eingreifend und willktlrlich denn 
doch im laufe der saecula der text von Schreibern und le- 
sem umgestaltet worden ist. deshalb habe ich es Inen 
abgeschrieben. 

von dem folgenden folium ist ein eingehefteter rand oder 
falz übrig, seltsamer weise ist er nicht beschrieben gewe- 
sen, von fol 1^ columne B reicht das ovv des avxow auf 
dieses folium herüber, die schrift ist sehr schön und re- 
gelmäßig, dem ende saec VIII oder richtiger dem saec IX 
angehörig, durchweg accente und spiritns. beachte das 
vorwiegen des Spiritus lenis. 
schon um an den herausgeber der Chronographie des Eusebius 
zu erinnern, der nicht in Paris sizen sollte, drucke ich das 
blatt ab, welches ich seiner zeit in meiner ausgäbe der werke 
des Clemens von Bom in geeigneter weise verwerten werde. 



381 



Nachtiilge 

106,24 

Es lont mir, ein beispiel der art za geben, in welcher 
herr FDelitzsch — darin wie in vielen andern wenig er- 
banlichen dingen das vorbild einer lauten schale — meine 
arbeiten behandelt, wenn er einmal durchaus nicht umhin 
kann sie zu erwänen. 

von hören sagen dürften sogar deutsche professoren der 
theologie meinen im psalterinm Hieronymi erschienenen auf- 
saz über Jahwe kennen, gegen ihn wendet sich herr De- 
litzsch in der Zeitschrift für die gesammte lutherische theo* 
logie und kirche XXXVIII 593-599. 

er gibt seinem elaborate die Überschrift ,,die neue mode 
der herleitung des gottesnamens Jahwe", dabei weiß er 
ganz genau, daß wenn irgend wer, ich ein mensch bin, der 
auf die mode nirgends, am allerwenigsten in der Wissenschaft 
wert legt: er weiß ganz genau, daß mein ganzes leben einen 
andern verlauf genommen hätte, wenn ich mich der „mode", 
wie es die weit — auch die orthodoxe weit — rät und tut, 
hätte anbequemen wollen. 

er hebt seinen aufsaz von einer erwänung Schraders an. 

er weiß ganz genau, daß der berliner akademiker Schra- 
der überall in fremden schuhen geht — wo er es einmal 
nicht tut, sezt es entdeckungen wie die in meinen Symmicta 
I 112 121 besprochenen — : er weiß, daß ich in einer von 
herm Schrader gehaltenen Zeitschrift (jezt Symmicta I 104) 
am 22 Januar 1868, also jare vor herrn Schrader, der mir 
folgte und mich nur seiner gewonheit gemäß nicht nannte, 
Jahwe als causativ erklärt habe, nachdem herr Delitzsch 
angefürt, daß die herren Schultz, Baudissin, Goldziher „Schra- 
ders ansieht acceptiert" — der herr graf Wolf Wilhelm von 
Baudissin sagt, weil noblesse oblige, „mit Schrader und frü- 
heren" erkläre er hiphilisch — , schwingt er sich zu dem 

saze auf „auch de Lagarde in DMZ 1868, 331 bekennt ". 

so ist wenigstens der tatbestand, so weit es irgend mOgUch 
war, verdunkelt. 

und damit auch das ende des aufsazes des titeis wert sei, 
schließt herr Delitzsch mit der Versicherung, er wisse wol, 
warum man sich dagegen sträube, gott als den seienden zu 
bezeichnen: der israelitische Jahweglanbe lasse sich, wenn 
Jahwe den schaffenden bedeute, natürlicher dedncieren. 

ich frage jeden, der eine einzige seite meiner bücher, 
der vor allem meine deutschen Schriften gelesen hat, ob ich 
irgend wie veranlassung gegeben habe, überhaupt, und vol- 



leods in so honender weise, dogmatischer bomiertheit und 
vorgefaßter meinung bezichtigt zn werden. 

106, 36 
ich nenne noch Mn\D*^n Semitica I 68, wo ein citat ans dem 
jare 1870. die erklär nng des Wortes, welche die herren 
Mühlau und Volck dem herm Spiegel nachschreiben, ist kläg- 
lich, sie schweißt ein armenisches und ein pehlewiwort zusam- 
men : sie weiß nicht, daß das armenische t6r eine zusammen- 
Ziehung ist, also so leicht nicht als ^r\ auftreten kann: sie 
stellt die glieder der zusammensezung in die falsche Ordnung: 
sie entbehrt der einsieht in das eranische Staatsrecht, kraft 
dessen t6r und sah nicht wechselbegriflfe sein können — der 
t6r sizt im gaue, nicht im regierungsbezirke. aber fttr diese 
leute bleibt herr Spiegel bis zum jüngsten tage autorität, da 
doch in warheit seine epoche längst vorüber ist. 

noch 1873 ist in Karl Josephs von Hefele concilienge- 
schichte I 115 flf 793 flf von meinen reliquiae iuris ecclesia- 
stici antiquissimae mit keiner sylbe die rede, ebensowenig 
wie von dem anhange zu meiner 1862 erschienenen ausgäbe 
der apostolischen Constitutionen. 

188, 28 
wenn herr GGurtius meine gesammelten abhandlungen 286 
beherzigen wollte, würde er grobe, schon 1691 vonRBentley 
berichtigte fehler seiner grundzüge beseitigen lernen: ßiSv 
249^ und dgcotp [es muß ÖQOip heißen!] 307 sind allerdings 
fttr comparative wie geschaffen, und werden troz Bentley 
und Lagarde wol so bald nicht von der büne verschwinden. 

146,1 
nach neunzehn füge hinzu im jare 1878 ebendaher sieben- 
undzwanzig. 



m 



Fortsezung von Symmicta I 231. 

37 Symmicta. 1877. Goettingen : Dieterichsche Verlagsbuchhandlung 

ENestle theologische literaturzeitung 1877 nummer 
Academy 1878 seite 321. 

38 Armenische Studien. 1877. Goettingen: Dieterichsche Verlags- 
buchhandlung 

ENestle theologische literaturzeitung 1878 nummer 11. 
HHübschmann literarisches centralblatt 1879 nummer 26. 
PdeLagarde Symmicta II. 

39 Deutsche Schriften. 1878. Goettingen: Dieterichsche Verlags- 
buchhandlung. 

1. über das Verhältnis des deutschen Staats zu theologici kirche 
und religion. ein versuch nicht-theologen zu orientieren. 

2. gedichte. 

3. über die gegenwärtige läge des deutschen reichs. ein berieht. 

4. zum unterrichtsgeseze. 

5. die religion der zukunft. 

EHillebrandt deutsche rundschau 1879 XVIII 422 ff. 
AHorawitz literaturblatt von Edlinger 1879 nummer 19. 
GBickell innsbrucker Zeitschrift für katholische theologie III 597ff. 
Academy 1878 seite 321. 
Saturday Review nummer 1216, mir nur aus Rudolfs von Gott- 

9chM blättern lür literarische Unterhaltung 1879, 382 383 

bekannt. 

40 Semitical. 1878. Goettingen : Dieterichsche Verlagsbuchhandlung. 

1. kritische bemerkungen zum buche Isaias. 

2. erklärung chaldäiscner Wörter. 
Academy 1878 seite 321. 

ENestle theologische literaturzeitung 1878 nummer 11. 
ThNöldeke ZDMG 1878 seite 401-410. 
GBickell Zeitschrift für katholische theologie III 384 ff. 
PdeLagarde Symmicta II. 

41 Orientalia I. 1879. Goettingen : Dieterichsche Verlagsbuchhandlung. 

1. die koptischen handschriften der goettinger bibliothek. 

2. bruchstücke der koptischen übersezung des alten testaments. 
AHarnack theologische literaturzeitung 1879 nummer 15. 
NNilles Zeitschrift für katholische theologie IV 119 ff. 

42 Praetermissorum libri duo: 1879: Goettingen: Dieterichsche sor- 
timentsbuchhandlung. 

1. Eliae nisibeni interpres (Thomas a Novaria). 

2. Gregorii Abulfarag Bar Ebhräyä in psalmos scholia. 
ENestle theologische literaturzeitung 1879 nummer 23. 
GHoffmann literarisches centralblatt 1879 nummer 51. 

48 Semitica II (schluß): 1879: Goettingen: Dieterichsche Verlags- 
buchhandlung. 

= die pariser blätter des codex sarravianus. 
ENestle theologische literaturzeitung 1880 nummer 5. 
44 Veteris testamenti ab Origene recensiti fragmenta quinque. [Exodus 
Numeri losue Regnorum yd], praemittitur Epiphanii de mensuris 
et ponderibus liber nunc primum integer et ipse syriacns. Goet- 
tingen 1880: Dieterichsche sortimentsbuchhandlung. 



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J^IK^ ^IHÄwS^SWfc 




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8S4 



Inhalt: 



Ans Zeitschriften 1 — 40 

Moabitica 41— 87 

Zwei proben moderner kritik 89 — 136 
Vorbemerkungen zu meiner ausgäbe 

der Septuaginta 137—148 
Des Epiphanius buch über maBe und 

gewichte zum ersten male vollständig 149—216 

Aus einem uncialcodex der Clementina 217 — ^220 



28 vorhzU das assyrische 
198 dritOezU (§ 




Im drucke beendet am 28 April 1880. 

Gedruckt in der Piete richs chen uniyersit&ts-buchdmokerei 

WFrKaeetner.