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TIJDSCBRIFT
NEDERLANDSCHE
DIERKUNDIGE VEREENIGING
TIJDSCHRIFT
DEJt
NEDERLANDSCHE
DIERKUNDIGE VEREENIGING
ONDER REDACTIK VAN
Prof. A. A. W. HUBRECHT
als Voorzitter der Vereeniging (Voor Afl. 1),
Prof. MAX WEBER
als Voorzitter der Vereeniging (Voor Afl. 2—4),
Dr. P. P. C. HOEK , Prof. C. Ph. SLUITER
EN Dr. J. F. VAN BEMMELEN (Voor Afl. 2-4)
Sde SEI^IE
IDEEIL. ^VI
BOEKHANDEL EN DRUKKERIJ
E. J. BRILL
LEIDEN — 1900
INHOUD
I. Wetenschappelijke Bijdragen
Aflevering 1, Juli 1898.
Bladz.
Dr. A. H. ScHMiDT, Untersucliungen über das Ovarium der Selachier. Mit
Taf. I— III 1
Mr. Herman Albarda, Ornithologie van Nederland. Waarnemingen van
1 Mei 1897 tot en met 30 April 1898 gedaan 109
Aflevering Q. Augustus 1899.
Dr. H. C. Redeke, Kleine Beitnige zur Anatomie der Plagiostomen. Mit
Taf. IV— V 119
Mr. R. Baron Snouckaert van Schauburg, Ornithologie van Nederland.
Waarnemingen van 1 Mei 1898 tot en met 30 April 1899 gedaan . . 137
Aflevering 3. December 1899.
Dr. P. P. C. Hoek, Neuere Lachs- und Maifisch-Studien. Mit Taf. VI— X. 156
Dr. H. D. Tjeenk Willink, Die Zahnlei.'^ten und die Eischwiele bei den
Vögeln. Mit Taf. XI .243
Aflevering 4. Augustus 1900.
Mr. R. Baron Snouckaert van Schauburg, Ornithologie van Nederland.
Waarnemingen van 1 Mei 1899 tot en met 30 April 1900 gedaan. 255
Dr. H. C. Releke, Aanteekeningen over den bouw van het maag-darm-
slijmvlies der Selachiers. Met pi. XH 284
lï-iH
II. Verslagen
Aflevering 1. Juli 1898
Bladz.
Verslag van de gewone liuislioudelijke vergadering van 2G Juni 1898. iii
Aflevering S. Augustus 1899
Verslag van de wetenschappelijke vergadering van 20 November 1898. xix
Naamlijst van de leden op 1 Januari 1899 xxiii
Verslag van de wetenschappelijke vergadering van 28 Januari 1899. . xxix
Verslag van de wetenschappelijke vergadering van 25 Maart 1899 . . xxxiii
Verslag van de gewone huishoudelijke vergadering van 25 Juni 1899. xxxv
Aflevering 3, December 1899
Verslag van de wetenschappelijke vergadering van 30 September 1899. Liv
Verslag van de wetenschappelijke vergadering van 25 November 1899. lx
Aflevering 4. Augustus 1900
I. WETENSCHAPPELIJKE BIJDRAGEN
UNTERSUCHUNGEN
UEBER DAS OVARIÜM DER SELACHIER
A. H. SCHMIDr,
iu Utreclit.
EINLEITUNG.
Die Entwickelung des Eies war in den letzten Jahrzehnten
Gegenstand ausführlicher Untersuchungen.
Bei den Vertebraten hat man festgestellt , dass im Allgemeinen
das Ei sich durch direktes Wachsthum der Keimepithelzelle ent-
wickelt, sei es mit oder ohne die von verschiedenen Autoren be-
schriebenen vorangehenden Einstülpungen oder Einwucherungen
der oberflacblichen Schicht des Eierstocks.
Nur bei den Amphibien und den öelacbiern soll noch eine
andere Art der Entwickelung bestehen.
GoETTE u. A. und in letzter Zeit wiederum Gemmill nehmen für
die Amphibien, Balfodk. nimmt für die Selachier eine Verschmel-
zung von mehreren Zeilen zu eiuer Eizelle an („Zellfusion"). Bei
den Amphibien soll dieser Verschmelzungsprocess der ausschliess-
lich vorkommende Entwickelungsmodus sein, bei den Selachiern
aber soll die Zellfusion zwar die Regel bilden, jedoch auch die
Entwickelung durch direktes Wachsthum vorkommen.
Was die Entwickelung der Eifollikel betrifEt, so siud im Hin-
blick auf alle Klassen der Vertebraten die für einige Saugethiere
1
beschriebeneu EinstülpungsvorgaDge der oberflachlichen Schicht
des Ovariums nicht bestatigt worden. Die Anhanger der Anschauung
dass Einwucherungen des Epithels der Oberflache bei der Ent-
stehung des Follikels eine wesentliche Rolle spielen , fanden jedoch
immer eine machtige Stütze in den Untersuchungen von Ludwig
und Semper, nach welchen diese Vorgange in überzeugendster
Weise bei den Selachiern zu demonstriren waren. Indessen hat
Balfour und spater auch Hoffmann die LuDwio'schen Unter-
suchungen nicht bestatigen können.
Weil somit über die Entwickeking des Eies sowie des Follikels
bei einer so primitiven und deshalb sehr interessanten Gruppe, wie
die Selachier, noch ünsicherheit besteht und eine Aufklarung der
Verhaltnisse erwünscht sein muss, beschloss ich, die Ovarieu der
Knorpelfische einer naheren üntersuchung zu unterwerfen.
Die Entwickelung des Eies studirend, kam ich von selbst zu
der Üntersuchung auch solcher anatomischer und histologischer
Eigenthümlichkeiten der Eizellen uud des Eierstocks, die nicht
ganz direkt mit den in erster Reihe zu berücksichtigenden Fra-
gen in Zusammenhang stehen. So findet in diesem Aufsatz auch
Eiuiges über Ei-membranen^ FoUikelepithelzellen, Eikern, Dotterkern
und Follikelatresie Erwahnung.
Es schien mir vor Allera wichtig, möglichst viele Thiere ver-
schiedenen Alters zu untersuchen , um so in die Lage zu kommen,
möglichst viele Stadiën kennen zu lernen. Ein füuf-monatlicher
Aufenthalt in der Neapeler Zoologischen Station (Frühjahr 1894),
sowie ein mehrwöchentlicher Aufenthalt in der Zoologischen Sta-
tion der „Nederlandsche Dierkundige Vereeniging" im Helder
(Sommer 1896) ermöglichten es mir ein ziemlich ausgedehntes
Material zusammenzubringen. Die Bearbeitung desselben beendete
ich im hiesigen Zoologischen Institut.
Es umfasst folgende Species , von denen Exemplare aus der
post-emhryonalen Zeit der Entwickelung untersucht wurden:
Aus dem Mittelmeere (Neapel):
Scyllium canicula.
Scyllium stellare.
Mustelus vulgaris.
Mustelus laevis.
Pristiurus melanostomus.
Spiuax niger.
Squatina sp. ').
Notidauus cinereus (Heptanchas).
Galeus canis.
Carcharias glaucus.
Scymnus lichia.
Centrophorus granulosus.
Torpedo ocellata.
Torpedo marmorata.
Raja asterias.
Raja oxyrhynchus,
Raja punctata.
Trygon violacea.
Trygon pastinaca.
Myliobatis aquila.
Chimaera monstrosa.
Aus der Nord-See (Helder):
Acanthias vulgaris.
Galeus canis.
Mustelus vulgaris.
Raja clavata.
Weiter Emhryonen von :
Acanthias vulgaris (Nord-See).
Mustelus vulgaris (Mittelmeer).
Torpedo ocellata (Mittelmeer).
Torpedo marmorata (Mittelmeer).
1) Nach Paitl Mater (45) giebt es im Neapeler Golfe zwei Species von Sqnatina. die
ausserlich nur zu unterscheiden sind, wenn sie ganz jung sind. Die Anzahl der Wirbel
dieser zwei Species soll jedoch eine verschiedene sein.
Die Zahl der uatersuchten Thiere betragt etwa 150.
Das Material ist vorwiegend post-embryoual , weil die Jahres-
zeit für das Sammeln vou Embryonen nicht gunstig war.
Ueber die Conservirung Folgendes: Aufangs habe ich die ver-
schiedensten Fixatiousmittel angewandt , indem ich mehrere Stück-
chen eines und desselben Ovariums der Wirkung verschiedener
Fixationsmittel aussetzte ; in Betracht kamen : Alcohol von TO^/q
mit Tinctura jodii, Fleraming's schwache und starke Lösung,
Müllersche Flüssigkeit , Herraann's Flüssigkeit , Chromsaure, Pi-
krinschwefelsaüre (Kleinenberg), Sublimat-essigsaure.
Die Stückchen wurden möglichst dem noch lebenden Thiere
entnommen ; das war bei den hier zu uutersuchenden Thieren von
besonderer Bedeutung, weil es allgemein bekannt ist, wie rasch
die Knorpelfische in Zersetzung übergehen. Es zeigte sich bald,
dass die Fixirung mit Sublimatessigsaure bei weitem die schönsten
Resultate ergiebt, eine Thatsache, die übrigens im Hinblick auf
verschiedene Gewebe der Selachier in der Neapeler Station schon
langst bekannt ist.
Das Verfahren war folgendes: die frisch dem lebenden Thiere
entnommenen, etwa 5 Mra. im Durchmesser betragenden Stück-
chen wurden in kalte , concentrirte Sublimatlösung gebracht , wobei
auf je 20 Ccm. 7 Tropfen Acid. aceticum glaciale hinzugefügt
wurden ; die Stückchen verblieben darin 3 bis 5 Stunden , als-
dann wurden dieselben in Alcohol von 70"/o gebracht, dem einige
Tropfen Jodtinctur hinzugesetzt waren. In dieser Flüssigkeit blie-
ben die Objekte 12 bis 24 Stunden, urn schliesslich in Alcohol
von 90o/o, dem gleichfalls Jodtinctur hinzugesetzt war, ein Paar
Tage lang , resp. bis zum weiteren Gebrauch aufgehoben zu werden.
Diese einfache und zuverlassige Methode ist sehr empfehlenswert,
zumal wenn man für das Farben Carminfarbstofïe verwendet.
Meist wurden die Objekte in toto gefarbt, wobei P. Mayee's
Carmalaun die schönsten Bilder lieferte. Es lassen sich übrigens
auch andere Farbstoöe, wie Haemalaun mit Eosin und Pikro-
carmin ganz gut verwenden.
Was die übrigen Fixationsmittel betrifft, so habe ich bei Be-
nutzuug vou Pikrinscbwefelsaure und von Alcohol vau 70"/^ noch
die relativ besten Bilder erhalten.
Flemming's und Hebmann's Lösungen gaben mir meistens keine
guten Resultate , ja haben selbst vieles Material verdorbeu. Chrom-
saure und Üsmiumsaure dringen zu langsara ein und die Fixation
ist daher nicht befriedigend.
Ich habe daher den weitaus grössten Theil meiner Objekte
mit Sublimat-essigsaure behandelt, die anderen Mittel nur zum
Zweck von Vergleichungen augewendet.
Die in toto gefarbten Stückchen wurden mit Benzol und Benzol-
paraffin weiter behandelt, in hartes Paraffin (Schmelzpunkt 60°)
eingebettet und mit den Mikrotom in möglichst vollstandige Seriën
zerlegt.
Schnittserien sind bei der Untersuchung des Eierstocks ganz
unentbehrlich und ohue dieselben sind Fehler nicht zu vermeiden.
Da in neuerer Zeit sich wiederum Stimmen erhoben haben
gegen die Methode, die Schnitte auf Wasser auszubreiten und
sie dabei auf dem Objekttrager zu fixiren , so kann ich nicht
umhin, mitzutheilen , dass alle meine Schnitte ganz glatt auf vorher
gründlich gereinigtem Objekttrager mit destillirtem Wasser auf-
geklebt worden sind , wobei es leicht war ungünstige Lagerung
einzelner Schnitte zu corrigiren. Die so fixirten Schnitte kann
man auch sehr gut mit den verschiedensten Farbstofïen behandeln.
Die Dicke der Schnitte war durchschnittlich 7 ia , dunnere hatte
ich fast niemals nötig.
Die Zeichnungen , die der Arbeit beiliegen , sind zum kleineren
Theil von Herrn Hanau, Zeichner des hiesigen Zoologischeu
Institutes, zum grosseren Theil von mir selbst ausgeführt. Alle
sind möglichst genau nach der Natur gezeichnet; alles Schema-
tische ist vermieden worden.
Die Vergrösserungen sind direkt gemessen.
Die ümrisse der Zeichnungen wurden mit Hülfe des ABBE'schen
Zeichenapparates festgestellt.
ER8TES KAPITEL.
Die Entstehung des Eies und des Follikels, sowie die
Entwickelung der Follikelepithelzellen.
I. Die Urheimzelle.
Nachdem man seit von Baer die Eizelle als den Ausgangspunkt
der Entwickelung eines jeden Individuum auch bei den Sauge-
thieren kennen gelernt hat, hat man sich naturgemass die Frage
gestellt, woher die Eizelle stamme und man hat sich bestrebt, das
erste Auftreten der Geschlechtszellen im Embryo zu erforschen.
In Betriff der Elasmobranchii, die uns hier zunachst interes-
siren, hat Balfoue. (6) die Entwickelung der Eizellen am ein-
gehendsten studirt.
Durch die Arbeiten von Sempee, Pflügee, Valentin, Waldeyer
u. A. war festgestellt worden , dass bei jongen Embryonen zwi-
schen den Zeilen des einschichtigen Peritonealepithels grössere
Zeilen sich vorfinden, namentlich im dorsalen Abschnitte desselben.
Diese Zeilen betrachtete man als die erste Form der sich ent-
wickelnden Keimzellen und belegte sie mit dem Namen » Ureier"
(Semper).
Balpour beschreibt in seinem berühmten „Monograph on the
development of Elasmobranch Fishes" das erste Auftreten dieser
Ureier („primitive ova") (1. c. S. 130) folgendermassen :
»There is no tracé of a distinct genital ridge, but the ova
„mainly lie in the dorsal portion of the mesentery, and therefore
„in a part of the mesoblast, which distinctly belongs to the
„splanchnopleure (PI. XI. fig. 14 a.) Some are situated external
„to the segmeutal involutions, aud others agaiu , thougb. this is
„not common , in a part of the mesoblast , which distinctly be-
„longs to the body-wall. (PI. XI. fig. 14 6).
„The portiou of meseutery in which the primitive ova are
„most densely aggregated , corresponds to the future position of
„the genital ridge, but the other positions occupied by ova are
„quite outside this. Some ova are in fact situated on the outside
„of the segmental duet and segmental tubes, and must therefore
„effect a considerable migration before reaching their final posi-
„tions in the genital ridge on the inner side of the segmental
„duet. (PI. XI fig. 14 6.)"
Wir seheu hieraus, dass Balfour alle grosseren Zeilen, welche
er beim Embryo im Epithel des Mesenteriums findet als echte
„Ureier" d. h. Geschlechtszellen betrachtet und dass er geneigt
ist, ihnen die Eigenschaft der aktiven Fortbewegung zuzuschrei-
ben. Hierüber sagt er weiter noch :
(p. 134.) „In some of the lower animals e. g. Hydrozoa, there
„is no question that the ova are derived from the epiblast; we
„might therefore expect to find that they had the same origin
„in Vertebrates. Further than this, ova are frequeutly capable in
„a young state of executing amoeboid movements, and accord-
„ingly of migratiug from one layer to another. In the Elasmo-
„branchs the primitive ova exhibit in a hardened state an irre-
„gular form, which might appear to indicate that they possess
„a power of altering their shape, a view which is further sup-
„ported by some of them being at the present stage situated in
„a position very different from that which they eventually occupy,
„and which they eau only reach by migration. If it could be
„shewn that there were no intermediate stages between the pri-
„mitive ova and the adjoining cells (their migrating power being
„admitted) a strong presumption would be offered in favour of
„their having migrated from elsewhere to their present position.
„In view of this poasibility I have made some special investiga-
„tions, which have however led to no very satisfactory results."
Den durch das Auffindeu von Uebergansformen zu liefernden ,
8
direkteu Beweis, dass die Urkeimzellen umgewaudelte Peritoneal-
zelleu seieu, hat Balfour somit nicht beibringen können. Er
lasst die Möglichkeit eiuer Einwanderung dieser grosseren Zeilen
„from elsewhere" offen. Er findet weiter als Regel, dass die
„primitive ova" an gewissen Stellen in Gruppen zusammenliegen,
welche den Eindruck machen , als seien sie aus einer Zelle ent-
standen. Andeutuug einer Versehmelzung der Elemente solcher
Gruppen von Urkeimzellen , wie das z. B. Götte (22) bei Am-
phibien beobachtet zu haben meint , findet er nirgends. Es ist
Balfour nicht gelungen, die Frage nach dem Ursprung der „pri-
mitive ova" zu lösen. Er selbst sagt (1. c. S. 133.): „still the
origin of the primitive ova is not quite clear".
Als eiue Eigenthümlichkeit der Urkeimzellen erwahnt Balfour
noch , dass er bisweilen die Zellkörper ausgefüllt findet mit
„numerous highly refractiug bodies resembliug yolk-spherules."
(S. 135). Er betrachtet diese stark lichtbrechenden Körperchen
als Produkte des Ernahrungsprocesses der Urkeimzellen , die im
Laufe der Entwickelung wieder ganz verschwinden.
NussBAUM (51) findet bei Bana fusca in Stadiën, wo die
Furchung eben vollendet ist, pigraentirte und unpigmentirte
Zeilen. Die grosseren , hellen Zeilen sind ganz gefüllt mit Dotter-
plattehen , so dass man den Kern nicht sehen kann.
Bei der Weiterentwickelung des Embryo verschwinden diese
Dotterplattchen ganz allmahlich aus den Zeilen und den aus den-
selben entstandenen Geweben. Am langsten bleiben sie sichtbar
in einem Zellencomplex medianwarts von den Wolff'schen Gangen;
diese Zeilen sind die „Geschlechtszellen", wie Nussbaum sie nennen
will. Er findet diese Zeilen in der Geschlechtsdrüsenanlage und
nimrat ihre Theilung wahr; sie werden umgeben von den Peri-
tonealzellen und verlieren allmahlich die Dotterplattchen. Einen
Uebergang von Peritonealzellen in Geschlechtszellen findet er
undenkbar: (1. c. S. 6.) „Ein solcher Uebergang könnte ja nur in
„der Weise vor sich gehen , dass gewisse Peritonealzellen sich
„vergrösserten; da aber die Peritonealzellen frei von Dotterplattchen,
„so müssten die muthmasslich vergrösserten ebenfalls frei von
9
„Dotterplattcheu seiu , was aber durch keine Beobachtuiigsthat-
„sache gestützt wird".
Zu eiuem ganz gleicheu Resultat korarat er durch seine Unter-
suchuugeu bei den Teleostiern (Forelle).
Mac Leod (48) dagegen, der gleichfalls Knochenfiscb-erabryonen
untersucht hat, ist der Meinuug, dass die „Geschlechtszellen
(Nussbaüm)" direkt vou den Peritonealzelleu abstammen. Er bildet
in seiner Fig. 20 (PI. XXX) zwei Geschlechtszellen im Mesen-
terium ab und eine im Peritoneum viscerale; in der Tafelerklarung
fügt er hinzu : „cellules sexuelles qui n'out pas pris part a la
formation du repli sexuel".
VoN MiHALKOvics (47) findet bei den Embryonen der Amuioten
(Reptilia , Aves , Mammalia) , dass das Coelomepitbel , den ge-
wöhnlichen Zeilen beigemischt, grössere Zeilen mit hellem Pro-
toplasma enthalt. (1. c. S. 387) „Dieses sogenannte Keimepithel
„(epithelium germinativum) ist weiter nichts als ein zu speci-
„fischen Zwecken differeuzirter Theil des Coelomepithels , das
„nicht etwa durch eioen besonderen Ursprung vor letztereni aus-
„gezeichnet ist; die ganze Leibeshöhle ist von archiblastischem
„Epithel bedeckt, ein Theil davon übernimmt die Produktion der
„Geschlechtszellen, und erst von dieser Zeit an besteht ein Unter-
„schied zwischen den gewöhnlicheu Zeilen des Coelom und dem
„Keimepithel."
Er neunt die grosseren Zeilen „grosse Geschlechtszellen" ; sie
sind nach seiner Meinung nicht die Anlagen der Eier, sondern
sie werden vom Peritonealepithelium überwachsen, theilen sich in
der Tiefe und tragen in dieser Weise bei zu der Vergrösserung
der Keimdrüsenanlage , welche noch indifferent bleibt, und erst
spater entweder die Ureier im eigentlichen Sinne oder die Mutter-
zellen der mannlichen Geschlechtsprodukte enthalt, die wiederum
ins Keimdrüsenlager hineinwuchern um von den dort sich be-
findenden Zeilen als Follikelepithel umgeben zu werden. Es
liefern somit die zuerst auftretenden „grossen Geschlechtszellen"
die Elemente „zur Bilduug der Gesammtmasse des Keimdrüsen-
„blastem".
10
HoFFMANN (28) vertheidigt in seiner Arbeit über die ürogeni-
talorgane bei den Anamnia die Meiuung, dass die „Ureier"
direkte Abkömmlinge des Peritonealepithels sind : (1. c. S. 579)
„Die Peritonealzellen werden bedeutend grösser, was besonders
„von ihrem Kern gilt; einzelne derselben schlagen bald eine
„höhere Differenzirung ein und bilden sicb zu Ureiern oder
„Vorkeimen um". Auch bei den Teleostiern entwickeln sich in
gleicher Weise die „Ureier" aus den Peritonealzellen. Hier findet
auch er „Ureier" „medialwarts bis in die Radix mesenterii und
„lateralwarts bis über den Segmentalgang, ja selbst bis zur late-
„ralen Leibeswand". Ob diese Ureier „spater nach der Gegend
der Urogenitalfalte hineinwanderu , oder an Ort und Stelle sich
wieder zurückbilden", kann er nicht sagen.
Wie wir unten sehen werden, hat Hoïtmann in seiner 6 Jahre
spater erscbienenen Arbeit über die Entwickelung des Urogenital-
systems der Vogel seine Meinung geandert.
RücKERT (58) giebt eine Abbildung von einem Querschnitte
durch ein Pristiurusembryo, wo sich im lateralen Theile des Peri-
toneum parietale zwei aberrante Keimzellen vorfiuden.
Beim menschlichen Embryo beschreibt Nagel (49) ebenfalls
„Primordialeier" ausserhalb der Keimdrüsenanlage; er ist der Mei-
nung, dass die „Primordialeier" direkt vom Peritonealepithelium
abstammen.
Derselben Ansicht ist Jungersen (33) für die Teleostier, weil er
öfters fand : „Fischjunge , deren Organisation weit vorgeschritten
„erscheiut, die Bauchhöhle mit einem Epithel ausgestattet, dessen
„embryonaler Charakter schon geschwunden ist, und noch sind
„keine Geschlechtszellen bei denselben zu erkennen ; so lange die
„Leibeshöhle einen Rest des Dotters birgt, kommen zwar in der
„peripheren Schicht desselben embryonale Zeilen vor (der Peri-
„blast), zu denen man seine Zuflucht nehmen könnte, indem sich
„denken liesse, dass von hier aus eine Einwanderung in das
„Peritouealepithel geschah ; aber keine Beobachtung rechtfertigt
„solche Annahme, und sie ist auch nicht aufgestellt worden".
Janosik (32), der die Entwickelung des Genitalsystems beim
11
Hühncben-embryo studirt hat, komint nicht zu einem bestimmten
Resultat, da er sagt: (1. c. S. 272)
„lm Keiinepitbel .... finde ich zahlreiche grosse , blasse Zeilen
„vertreteu , denen man den Namen „Ureier" beilegt. leb finde
„aber aucb solcbe Zeilen in jenen Strangen, welcbe als Anlage
„der Nebenniere zu betrachten sind, ja auch im Epithel der Ra-
„dix mesenterii. Aus diesem Umstande möchte ich den Namen
„ „Ureier" als weit zuvorgreifend ansehen. Sicher ist für mich ,
„dass das nicht die einzigen Zeilen sind, welcbe sicb zu Geschlechts-
„zellen umzuwandeln baben. Auch der Vergleich mit Saugethie-
„ren scheint mir sehr deutlich dafür zu sprechen, dass man es
„hier kaum mit den ersten Anlagen der Eichen oder Spermato-
„blasten zu thun hat."
Der Ausspruch, dass die sogenannten „Ureier" nicht die einzigen
Zeilen sind, welcbe sicb zu Gescblechtszellen umwandeln, scheint
mir im Widerspruch zu stebeu mit dem letzten Tbeil dieses Satzes.
EiGENMANN (14) findet bei den Embryonen von Micrometrus
aggregatus (einer viviparen Holeouotida) schon bei der 13ten Fur-
chung, wenn noch kein Mesoderm sicb gebildet hat, einige gros-
seren Zeilen, die er in alteren Embryonen im ganzen Körper, ja
sogar in dem embryonalen Herzen wiederfindet, und die genau als
Ureier aussehen ; sie sind auch mit den von Balfgue und Hoff-
MANN für Selachier bescbriebenen Dotterkörperchen gefüllt. Er ist
nicht im Zweifel darüber, dass er bier Gescblechtszellen vor sich
hat; über die Möglicbkeit der aktiven Beweglichkeit dieser Zeilen
giebt er kein Urtheil ab. Ueber den Wert und die Bedeutung
dieses gewiss sehr merkwürdigen Befundes baben erst fortgesetzte
Untersucbungen zu entscheiden.
Semon (68) findet beim Embryo des Ichthyophis glutinosus,
dass die Vermehrung des Keimepithels in der Keimdrüse beider
Gescblechter anfangs stattfindet durch „Umwandlung von Peri-
„tonealzellen in ürkeimzellen , Einrücken der letzteren in eine
„tiefere Lage , so dass sie von gewöbnlichen Peritonealzellen über-
„lagert werden, Tbeilung der Ürkeimzellen zu Keimzellennestern".
(1. c. S. 140).
12
Die Keimzellenuester bilden sich nacb Semon in ganz eigeu-
thümlicher Weise. Bei der ersten Theilung einer Urkeimzelle bleibt
die Membran der Mutterzelle intakt und bei den weiteren Tbei-
lungen der Tochterzellen innerhalb dieser Membran bilden diesel-
ben keine Zellmembranen mehr, sodass man innerbalb einer
scharf gezeicbneten Membran (die Membran der Mutterzelle) einen
Haufen membranloser Tochterzellen findet.
Auch Semper (69) batte früher bei Selachiern eine derartige
endogene Zellvermehrung bescbrieben (1. c. S. 340.)
HoFFMANN, dessen Meinung bei der Besprechung seiner Arbeit
über die anuren Amphibien oben mitgetbeilt wurde, bat in seiner
6 Jahre spater erscheinenden Abbandlung über die Entwickelung
des Urogenitalsystems der Vogel (29), diese Meinungganz verlassen.
Weil die eigen thümlichen Scbwierigkeiten , welcbe sich bei der
Lösung des uns beschaftigenden Problems darbieten, aus seinen
Worten klar hervorgeheu, citire icb den ganzen Passus (1. c. S. 6):
„Chez les embryons de Haematopus ostralegus, de Sterna pa-
„radisea et de Gallinea chloropus avec 23 somites , je trouve des
„cellules , qui ue se distinguent en rien des ovules primordiaux ,
„entre les cellules de la splanchnopleure , la même, oü celle-ci
„n'a que l'épaisseur d'une seule couche de cellules. Je rencontre
la même espèce de cellules entre Ie feuillet splanchnique et
„l'hypoblaste ; puis je trouve par-ci par-la , entre des cellules
„de l'hypoblaste qui sont ordinairement encore fusiformes, des
„cellules qui ne difièrent en rien des ovules primordiaux et
„je remarque la même espèce de cellules dans Ie vitellus nu-
„tritif et dans Ie rempart germinatif. Je ne prétends naturel-
„lement pas du tout que toutes ces cellules, ressemblant a des
„ovules primordiaux, soient en effet des ovules primitifs, mais
„seulement que nos ressources actuelles ne nous permettent pas
„de décider dans quel période du développement les ovules primi-
„tifs se forment et comment ils se forment. J'ignore même, s'ils
„dérivent des cellules du mésoblaste ou s'ils émigrent peut-être
„du vitellus nutritif au mésoblaste comme des cellules de segmen-
„tation secondaires. Que les cellules primordiaux se trouvent plus
13
„tard parmi les cellules péritonéales si singulièrement transfor-
„mées et auxquelles on donne ordinairement Ie nom d'épithélium
„germiuatif , personae ne Ie contestera, mais quiconque tache de
„trouver Torigine des ovules primordiaux dans les embryons de
„plus eu plus jeunes, en se servani de bonnes coupes et d'objets
„favorables, commencera a révoquer en doute, que les ovules pri-
„mitifs soient des cellules péritonéales transformées , ou, comme
„il est admis généralement et comme je l'ai cru moi-même aussi
„autrefois, qu'ils soient des cellules péritonéales priviligées, qui
„naissent oü ils sont situés."
Ch. Sedgwick Minot (48) weist in seinem Artikel „Gegen das
Gonotom" auf die Thatsache, dass die Verbreitung der sogenann-
ten Ureier eine viel grössere ist als man gewöhnlich annimmt.
Minot selbst findet die „LTreier" sehr zahlreich bei jungen Em-
bryonen von Acanthias im ,,Mesotlielium des Mesenteriums" (s. seine
Abbildung). Ueber die Bedeutung der „Ureier" sagt er Folgendes
(1. c. S. 213):
„Da wir jetzt wissen, dass Ureier in Gegenden vorkommen,
„WO es unmöglich erscheint, dass sie je in Keimdrüsen gelangen
„können, so werden wir zur Vermutung gezwungen, dass es sich
„um eine besondere Klasse von Zeilen handelt. Die Klasse ware
„bis jetzt nicht erkannt, da sie nicht nur eigentliche (sich in
„Geschlechtszellen umwandelnde) Ureier, sondern auch andere
„Zeilen umfasst. Ausser den echten Ureiern nehmeu wir andere
„ahnliche Zeilen an."
Diese urei-ahnlichen Zeilen sind nach Minot möglicherweise
Zeilen im Stadium der Theilung, in welchem Stadium bekannt-
lich die Zeilen der meisten Gewebe vorübergehend mehr oder
weniger sich vergrössern.
In letzter Zeit hat Rabl (56) in seiner ausführlichen Arbeit
„Ueber die Entwickelung des Urogeuitalsystems der Selachier"
die erste Entwickelung der Keimdrüsen aufs Eingehendste studirt.
Schon in einer früheren Arbeit (55) hatte Rabl die Urkeim-
zellen von Selachierembryonen beschrieben und abgebildet. Diese
Beschreibung ist folgende (1. c. S. 243) :
14
„Die Keimzellen sind grosse, rundliche oder ovale Zeilen, deren
„Protoplasma von groben, gelben Dotterkörnchen reichlich durch-
„setzt ist. Sie enthalten einen rundlichen, sich nur schwach
„farbenden Kern mit einem stark lichtbrechenden , scharf contou-
„rirten Kernkörpercben. Die Keimzellen liegen sowobl in der
„medialen als lateralen Lamelle des Mesoderms."
In seiner letzten Arbeit theilt er das Resultat von Untersu-
cbungen mit, die er an Embryonen von Pristiurus unternommen
bat , w^obei nicbt weniger als 22 Stadiën der Entwickelung (von
welcben Stadiën er über vollstandige Sebnittserien verfügt) durcb-
forscht wurden. Das jüngste Stadium, das er besebreibt, betrifit
einen Pristiurus-embryo von 18 Urwirbeln , wabrend das alteste
Stadium durcb einen weiblicben Embryo von 31 Mm. Körperlange
reprasentirt wird. Die Bilder seiner voUstandigen Sebnittserien
bat er auf Millimeterpapier combinirt und die Lage der Urkeim-
zellen genau markirt.
Der Pristiurus-embryo von 18 Urwirbeln ist der jüngste
Embryo, bei welcbem er bis jetzt ürkeimzellen angetrofifen bat.
Rabl kann jedocb die Möglicbkeit nicbt ausscbliessen, dass selbst
bei nocb jüngeren Embryonen ürkeimzellen vorkommen.
Dass die grossen Zeilen , die er findet , wirklicb als ürkeim-
zellen, d, b. als die Vorlaufer der spateren Gescblechtszellen zu
betrachten sind, darüber kann — nacb Rabl — kein Zweifel
besteben. Er sagt hierüber: (1. c. S. 754) „Obwohl (meine Be-
„obachtungen) sich nicbt auf die spateren Scbicksale der ürkeim-
„zellen erstrecken, so kann doch mit Rücksicbt auf die ünter-
„sucbungen Semper's , die gerade dort einsetzen , wo die meinigen
„auf boren , kein Zweifel darüber bestehen , dass die ürkeimzellen
„thatsachlich die Vorlaufer der mannlichen und weiblicben Ge-
„schlechtsprodukte darstellen."
Und etwas weiter heisst es:
„Sie (die ürkeimzellen) treten in die Erscheinung, lange bevor
„irgend eine andere Spur des Urogenitalsystems vorhanden ist.
„Sie finden sich von allem Anfang an in jener Körperregion , in
„der wir sie auch spater autreflen. Nie treten sie vor der Region,
15
„in der sich die Voruieren bilden , auf und , weun spater die Zahl
„der Urwirbel gestiegen ist, so reichen sie doch nie erheblich über
„die Stelle hinaus, wo man bei alteren Embryonen das hintere Ende
„der Keimdrüsenfalte fiudet. Ab und zu kunnen wohl versprengte
„Keime an ganz abnormen Stellen vorkommen, an Stellen, die nicht
„die geringste Beziehung zur Entwickelung der Geschlechtsdrüsen
„zeigen, aber solche Falie sind seltene Ausnahmen, sie sind als Aus-
„nahmen sofort und mit Sicherheit zu erkennen und sie erschüttern
„die Regel nicht. Der pathologische Anatom mag solchen, thatsach-
„lich nachweisbaren , versprengten Keimen eine pathogenetische
„Bedeutung beimessen und sie mit der Entstehung von Geschwülsten
„und Missbildungen in Beziehung bringen ; aber man wird dabei
„stets im Auge zu behalten haben, dass wir irgend eine verlassliche
„Kenntniss über das weitere Schicksal solcher Keime nicht besitzen."
Ueber dieses weitere Schicksal sagt er noch : (1. c. S. 755)
„Wie zu erklaren ist, dass spater die Urkeimzellen aus der Soma-
„topleura und den Urwirbeln ganz verschwinden und sich aus-
„schliesslich auf die Radix mesenterii beschranken , ist schwer zu
„sagen. Balfoür hat an eine Wanderung derselben gedacht; aber
„ich habe keine sicheren Anzeichen einer solchen finden können.
„ Vielleicht gehen spater die Urkeimzellen in der Somatopleura und
„den Urwirbeln in gewöhnliche Epithelzellen über. Ganz ausge-
„schlossen erscheint die Annahme, dass diese Zeilen ihr eigen-
„thümliches Aussehen dem Umstande verdanken, dass sie gerade
„am Beginn oder am Schluss einer Theilung stehen," u. s. w.
Mit dieser letzten Aeusserung verwirft Rabl somit die oben citirte
Annahme von Minot, dessen Untersuchungen über diesen Gegen-
stand er an anderer Stelle für „nicht ernst" erklart.
Bei meinen eigenen Beohachtungen habe ich an Haifisch-embry-
onen aus dem Stadium I bis L (Balfour) das Peritonealepithel
fast in seiner ganzen Ausdehnung als eine einzellige Schicht
vorgefunden. Nur in den Stadiën K und L ist das Peritoneal-
epithel an einzeluen Stellen mehrschichtig , so z. B. an der Radix
mesenterii und hie und da an Stellen, die in der JSahe des Vor-
nierenganges sich finden.
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Die Körper der Zeilen, welche das Peritonealepithel zusam-
menstellen , sind nicht scharf von einander abzugrenzen ; sie kön-
nen indess nicht massig sein, da man in Querschnitten durch
das Zelllager die Kerne der Zeilen einander sehr nahe gestellt
sieht. Die Kerne können durch Carmiu dunkel gefarbt werden.
Schon bei schwacher Vergrösserung bemerkt man zwischen die-
sen Zeilen die von vielen Autoren beschriebenen grossen Elemente,
die als „Ureier" aufgefasst wurden. Die Kerne derselben (cf. Fig.
1. Taf. I) übertreffen diejeuigen der übrigen Peritonealzellen um
das 1^/2- bis 2-fache an Grosse und die Zellkörper heben sich als
grosse, blasse Kugeln scharf von der Umgebung ab. Der wenig
mit Carmin gefarbte Kern enthalt einen oder mehrere grosse
Nucleoli, meistens von unregelmassiger Porra.
Diese sogenannten „Ureier" können zutreffender mit dem von
Rabl benutzten Worte „Urkeimzellen" bezeichnet veerden, da die-
selben für die Mutterzellen der mannlichen, sowohl als der weib-
lichen Geschlechtszellen gehalten werden. Hinsichtlich der Frage,
woher diese Urkeimzellen stammen und was aus denselben wird ,
besteht eine Meinungsverschiedenheit,
Die meisten der vorhin citirten Autoren betrachten diese Zei-
len im Peritonealepithel bei allen Vertebraten als vergrösserte
Peritonealzellen; von Andereu wird die Herkunft dieser Zeilen
als eine bis jetzt unbekanute bezeichnet.
In der That lasst der erste Anblick kaum einem anderen Gedan-
ken Raum, als dass die grosseren Zeilen von den kleineren Peri-
tonealzellen abstammen. Es liegen die ersteren in der ununter-
brochenen Reihe der letzteren , von denen diejeuigen , welche an
die grosseren grenzen , offenbar durch das Wachsthum der an-
fauglich kleinen Zeilen abgeplattet erscheinen.
Dennoch findet man Bilder, die einen Zweifel an dieser Auf-
fassung zu rechtfertigen scheinen ; in der Fig. 66 (Taf. IIT) ist
ein solches Bild dargestellt. Es ist dem Bilde eines Querschnittes
durch einen Embryo von Acanthias vulgaris (20 Mm. Körperlange)
entnommen. Die grössere Zelle liegt hier nicht in der Reihe der
Peritonealzellen , sie liegt der freien (der Bauchhöhle zugevraud-
17
ten) Flache des Peritonealepithels auf. Zugleich macht es den Ein-
druck, als habe die grössere Zelle die ihr anliegenden kleineren
gegen das unterliegende Gewebe hin verdrangt.
Das eben genannte Bild lasst sich nur in zwei Weisen erkla-
ren : entweder stammt diese grosse Zelle nicht aus dem Peritoneal-
epithel, sondern sie ist, von irgendwo anders her, in die Peritoneal-
höhle gelangt und hat sich aktiv gegen das Peritoneum gedrangt,
oder aber es war eben an der Stelle , wo die Zelle liegt , das Pe-
ritonealepithel doppelschichtig und es hat sich nur die Eine der
Zeilen vergrössert.
Die letztere Annahme ist nicht wahrscheinlich , denn das Peri-
tonealepithel ist bei jungen Embryonen nur an ganz bestimmten
Stellen (Radix mesenterii und dorsaler Abschnitt) mehr als eine
Zelle hoch. Die erste Annahme könnte eine Stütze finden in dem
Bilde, welches die Fig. 67 (Taf. III) bietet; es ist dem Quer-
schnittsbilde eines Embryo aus demselben Mutterthiere entnoiïimen.
Man sieht hier die ununterbrochene Reihe der Peritonealzellen
und gegen dieselbe angedrangt , scheinbar ganz frei , auf der Seite,
die der Peritonealhöhle zugewendet ist, eine Zelle, die genau so
aussieht wie die anderen in der Reihe gefundenen , grossen Zeilen.
Ausser diesen frei liegenden Zeilen, habe ich als eine constante
Erscheinung, die sogenannten „aberranten" Urkeimzellen ange-
troffen, d. h. grosse Zeilen, die entweder an Stellen des Perito-
neums, welche weit von der spater zur Keimdrüse werdendeu
Region entfernt sich finden , oder irgendwo sonst im Embryo
ausserhalb des Peritoneums gelagert sind.
Nicht nur habe ich aberrante Urkeimzellen im ventralen Ab-
schnitte des Peritoneum viscerale und des Peritoneum parietale
augetroffen , sondern ich habe dreimal eine zweifellos mit den so-
genannten Urkeimzellen identische Zelle sogar zwischen den Zeilen
des abgeschnürten primaren Urnierenganges gefunden. Einer die-
ser Falie ist in der Fig. 1 (Taf. I) abgebildet.
Obgleich ich nie eine sogenannte Urkeimzelle mit Kernthei-
lungsfiguren gesehen habe, so kann ich nicht bezweifeln, dass
die Urkeimzellen sich uuter ümstanden durch Theilung vermehren
2
18
können , eiaerseits weil ich öfters zwei Kerne iu eiuer Zelle fand,
andererseits weil nicht selten zwei und raehr Zeilen eng beisam-
menliegen mit gegen einander abgeplatteten Seitenüachen. Eiue
solche Gruppe ist in der Fig. 2 (Taf. I) abgebildet; dieselbe ist
in doppelter Beziehung interessant; einmal, weil es sich um ein
Oonglomerat von grossen Zeilen handelt, an welchem wenigstens
drei Zeilen deutlich gegen einander abgegrenzt sind (im Ganzen
sind 6 Kerne anwesend), und daan , weil das Oonglomerat , das
offenbar durch Theilung aus einer Zelle hervorgegangen ist, zwi-
schen Vena cardinalis und Peritonealepithel liegt. Es hat das letztere
vor sich hergedrangt, sodass ohne Zweifel auch hier die Mutterzelle
dieses Haufens nicht in der Reihe der Peritonealzellen gelagert war.
Die Bedeutung dieser Zellenhaufen , die nicht so gar selten
vorkommen, bleibt vor der Hand dunkel.
Balfour (6) hat in seinen „primitive ova" öfters kleine, hell-
glanzeude Körnchen angetroffen , die er Dotterkörnchen nennt ;
neuerdings hat Rabl diese Körnchen als eine constante Erschei-
uung beschrieben. Ich habe die Körnchen in den grossen Zeilen
auch öfters gesehen , kaun jedoch Rabl nicht darin beistimmen ,
dass sie constant vorkommen. In eiuem uud demselben Praeparate
fand ich neben Zeilen mit Körnchen auch solche ohne. Es ist
wohl blosser Zufall , dass in den abgebildeten Zeilen (Fig. 1 und
2 Taf. I, Fig. 66 und 67 Taf. III) die Körnchen fehlen. Diesel-
ben sind , eben weil sie inconstant vorkommen , wohl nur tem-
porar in den Zeilen vorhanden und haben vielleicht eine Beziehung
zu nutritiven Vorgangen.
Vergleiche ich meine Beobachtungen mit denjenigen der oben
citirten Autoren, so geht daraus Folgendes hervor. Da es mir nicht
gelungen ist, Uebergangsformen von kleinen Peritonealzellen zu
grossen sogeuannten „Urkeimzellen" zu finden und weil ich viele
Urkeimzellen ausserhalb des Peritonealepithels fand , einmal sogar
eine frei gegen das Epithel gelagerte Zelle, bin ich gezwungen ,
Balfouu, Nussbaum, Hoffmann und Eigenmann darin beizu-
stimmen , dass der Beweis , es seien die genannten Zeilen ver-
grösserte Peritonealzellen , bis jetzt nicht geliefert sei.
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Wie oben erwtihut wurde, hat vor Allen Rabl eine andre
Meinung. Es scbeint mir aber, dass die Lösuug der Frage nach
dem Ursprung der ürkeimzellen aucb durcb die Untersucbuugen
von Rabl uocb uicht geluugen ist. Rabl hat durcb seine aüsserst
genaue üntersucbung iu scbarferer Form festgestellt , dass die
grossen Zeilen in überwiegend grösserer Zabl in derjenigen Körper-
region vorkommen, wo man bald die Keimdrüse sich entwickeln
siebt. Woher aber die Zelleu stammen und was aus den „ver-
sprengten" Keimen wird , hat aucb er uns nicht gezeigt. leb
kaun Rabl nicht beistimmen, wenn er das Vorkommen von ver-
sprengten Keimen eine seltene Erscheinung nennt, weil icb —
wie gesagt — bei den von mir untersuchten Embryonen von
Acanthias dieselben constant antraf. Dass diese Keime von patho-
logischer Bedeutung seien und zur Bildung von Tumoren Veran-
lassung geben könnten , ist eine Hypothese , die icb nicht accep-
tiren möchte. Es scbeint die Tumorbildung bei den Selachiern eine
seltene Erscheinung zu sein.
Mit Balfour kommt mir eine aktive Beweglichkeit der „Ürkeim-
zellen" nicht unwahrscheinlich vor.
Ob die genannten Zeilen identisch sind mit denjenigen , die
man in der peripheren Schicht des Dotters findet, (cf. Hoffmann.
S. 12. d. Arb.) , darüber babe icb kein Urtheil.
Was die Frage nach dem weiteren Schicksal der „ürkeim-
zellen" betrifft, so stebt es um ibre Lösung nicht viel besser.
Da die „ürkeimzellen" keine specifischen Merkmale haben,
wodurch man sie überall mit Sicberheit unterscheiden könnte;
da dieselben im Gegentheil nur die allgemeinen Eigenschaften
der grosseren embryonalen Zeilen besitzen , indem der einzige
Zug, der sie charakterisiren könnte, namlich das Vorkommen
von „Dotterkörncben", inconstant und temporar ist, so ist es
aüsserst scbwer, das Schicksal dieser Zeilen zu verfolgen.
Die Gründe, aus welchen man die grossen Zeilen im Peri-
touealepithel der Embryonen tür Geschlecbtszellen balt, sind wohl
folgende.
Man findet bei jungen Embryonen die grossen Zeilen vorzugs-
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weise dort, wo sich spater die Keimdrüse entwickelt. Bei alterea
Embryonen findet man in der entwickelten Keimdrüse ebenfalls
grössere Zeilen , die geuau ebenso ausseben , wie diejenigen im
Peritonealepitbel der jungen Embryonen. Auch beim erwaebsenen
Thiere trifft man solcbe Zeilen in der Geschlechtsdrüse an ; bier
sind sie obne Zweifel Gescblecbtszellen. Daraus macbt man die
Schlussfolgerung , dass die grosseren Zeilen bei jungen Embryonen
Keimzellen sind. Weil man aber nicbt jede Zelle für sicb in ibrer
Entwickelung verfolgen kann , ist diese Scblussfolgerung keine
ganz sicbere. Da man allein auf die aussere Gestalt der Zeilen
Bezug nebmen kann und diese leider keineswegs charakteristisch
ist , so ist es nicbt möglicb zu beweisen , dass die grossen Zeilen
der Keimdrüse und die „ürkeimzellen" gleicbwertig sind. Man
nimmt — obne es streng beweisen zu köunen — an, dass
die „Urkeimzellen" sicb tbeilen, dass sie ganz gleicbe Tocbter-
zellen bilden und dass die direkteu Abkömmlinge dieser Tocb-
terzellen scbliesslicb als Gescblecbtszellen in der Keimdrüse sicb
finden.
Andererseits kann man gute Gründe dafür anfübren, dass beim
jungen Thiere sicb fortwabrend Gescblecbtszellen neu bilden aus
Zeilen , die keineswegs die Eigenscbaften der „Urkeimzellen"
zeigen. Darum scbeint es mir nicbt unberechtigt , die Möglichkeit
offen zu lassen , dass aucb scbon beim Embryo die Gescblecbts-
zellen aus den kleinen Zeilen des Keimdrüsengewebes entsteben
und dass die grossen , sogenannten Urkeimzellen nur in so weit
eine Beziebung zu den Gescblecbtszellen baben, als ibnen ein
Antbeil an dem Aufbau der Gescblecbtsdrüse zukommt.
Das ist die Vorstellung, die z. B. von v. Mikalkovics vertreten
wird und es scbeint mir, dass sie einige Berecbtigung bat; das
dürfte aucb bervorgeben aus dem , was icb wei ter unten über
die Entwickelung des Eies in postembryonalen Stadiën mittbei-
len werde.
Resumirend komm icb somit zu dem Ergebniss, dass die Frage
nach dem Ursprung und nach der Bedeutung der grossen in jungen
Embryonen sich vorfindenden Zeilen^ die man gewöhnlich Ureier
21
oder Urkeimzellen nennt, his jetzt ungelöst ist; dass es ober wahr-
scheinlich ist, dass ivenigstens ein Theil dieser Zeilen dazu heitrdgt,
die Geschlechtsdrüse aufzubauen.
II. Die Entstehung der Eizelle und der Follikel-
epithelzellen.
lm vorigeu Abschnitt war die Rede von sogenannten „Urkeim-
zellen", d. h. von solchen im jungen Embryo gefundenen Zeilen ,
welche man — sei es rait Recht oder mit Unrecht — genetisch
in Zusammenhang bringt mit den Keimzellen der geschlechts-
reifen Thiere.
Unter „Eizelle" verstehe ich die Zelle, welche gewissermassen
als selbstaudiges Individuum weiter wachst und zum befruchtungs-
fahigen Ei wird.
Es ist somit der Möglichkeit Raum gegeben, dass zwischen
„Urkeimzelle" und „Eizelle" noch mehr oder weniger complicirte
Entwickelungsvorgange stattfinden, sei es, dass z. B. mehrere
Urkeimzellen zu einer Eizelle verschmelzen , oder dass die Urkeim-
zellen sich durch Theilung vermehren und nur ein Theil der
Tochterzellen zu Eizellen wird, u. s. w.
Balfoür (6) hat auch diese Trennung durchgeführt , indem
er von „primitive ova" und „permanent o va" spricht. Seine
Untersuchungen bei den Selachieru haben ihn gezwungen, diese
Trennung zu machen , indem er gefunden hat , dass die „pri-
mitive ova" nicht alle ohne weiteres durch eiufaches Wachsthum
zu reifen Eiern werden.
Könnte man den Beweis liefern, dass das Letztere wohl der
Fall ist , so ware die Trennung natürlich unnötig , weil dann
jede Urkeimzelle des weiblichen Embryo schon Eizelle ware im
oben angedeuteten Sinne.
Es ist die Literatur über die Prage, wie sich die Eizelle bei
den Vertebraten entwickelt, der Wichtigkeit dieses Problems
22
gemass, eine ungemein ausgedehnte. Ich will die wichtigsten
MeiuuDgen über dieseu Entwickelungsvorgang bei den Verte-
braten kurz mittbeilen und muss nur bei den Selachiern ausführ-
lieher sein. Weil meine Beobachtungen sich ausschliesslich auf
die Selachier bezieben , fange icb mit denselben an.
Literatur.
Die ersten Notizen , welcbe wir über die Bildung der Eizellen
bei den Selachiern in der Literatur antrefïen, finden sich bei Leydig
(37). Von den Eizellen bei Rochen und Haien giebt er folgende
kurze Beschreibuug: (1. c. S. 86) „Was die Eier anbelangt, so
„erfolgt ihre Bildung in 0.0270'" grossen kugeligen , von der
„Pasermasse umschlosseuen Raumen , die einem Graaf schen Follikel
„verglichen werden können. Der Inhalt solcher Raume sind helle
„Zeilen, die nur einige Fettmoleküle zura Inhalt haben." Eine
Abbildung dieser „kugeligen Raume" giebt er nicht.
Alexander Schültz (65) findet, dass bei den Selachiern die
Eizellen sich bilden in der oberflachlichen Epithelzellenschicht ,
die den Eierstock stets bekleidet und deren Zeilen er „Keim-
epithel" nennt.
Die FoUikelzellen , welcbe die junge Eizelle nach allen Seiten
umgeben , entsteheu aus dem ,,zuuachst liegenden Keiraepithel".
„In dieser gleichsam follicularen Form" — sagt Schultz weiter —
„rücken die Eizellen allmahlig in das darunter liegende Stroma
„und ziehen das den Eierstock bekleideude Keimepithel schlauch-
„förraig nach sich".
„Bisweilen rückt noch eine zweite Eizelle mit dem Epithel in
„die Einstülpung, entwickelt sich hier weiter und bietet alsdaun
„Verhaltnisse dar, wie dieselben von Pflüger bei Saugethierovarien
„gefunden worden siud. Gegen die Mündung der schlauchförmi-
„gen Einstülpuugen hin schieben sich die gegeuüberstehenden
„Epithelzellen übereinander und bringen dadurch den Abschluss
„der Einstülpung zu Stande. Spater dringt von den Seiten her
„das Stromagewebe zwischen Eizelle und Ovarialrand vor und
23
„schuurt uuter gleichzeitigem Verfall der deii Schlaucli abschlies-
„seudeu Epithelzelleu den Eifollikel ab."
LuDWiG (42) hat die Eieutwickelung ausser bei anderen Thiereu
auch bei Selacbiern studirt und seiue Untersuebungen in der ge-
krönten Preisschrift : „ üeber die Eibiklung im Thierreiche" pu-
blizirt.
Nach LuDwiG ist das Ovarium der Rochen und Haie luit einer
einzelligeu Schicht Epithelzellen , kurze Cylinderzelleu , bekleidet.
In dieser oberfliichlichen Schicht sah er bei jungen Exemplaren
von Raja batis^ und noch deutlicher bei Enibryoneu von AcantJdas,
Zeilen , die „ohne sich soust von den übrigen Epithelzellen zu
unterscheiden , sich durch eine betrachtlichere Grosse vor ihnen
auszeichneten" (1. c. S. 429).
Diese Zeilen werden immer grösser. „Die zunachst liegenden
Epithelzellen gruppiren sich nach und nach um eine grössere
Zelle , sodass sie dieselbe zuerst uur theilweise , schliesslich aber
ganzlich umgeben".
„In diesem Stadium misst die grössere Zelle , welche die Eizelle
„ist, in Fig. 29. 0.038 Mm. im Durchmesser und ihr Kern 0.022
„Mm.; in Fig. 30. 0.044 Mm. und der Keru 0.024 Mm. i).
„Mit fortschreiteudendem Wachsthum rückt die Eizelle mit-
„sammt den sie umschliessenden Epithelzellen immer tiefer in das
„Stroma hinein. Die umgebenden Zeilen haben sich nun in Form
„eines einschichtigen Follikelepithels um die Eizelle gelagert und
„reprasentiren sich in der in Fig. 31 gezeichneten Weise. Deranach
„ist der Eifollikel der Rochen und Haie mit seinem Inhalt, dem
„Eie, zu betrachten als eine Summe von Zeilen des einschichti-
„gen Ovarialepithels , welche in das Stroma hineingewuchert sind
„und von welchen sich eine Zelle zum Ei, die übrigen aber zum
„Follikelepithel umgewandelt haben. Fernerhin ziehen die in das
1) Ich möchte hier bemerken , dass die Grössenverhaltnisse der Zeichnungen Ludwig's
nicht in Uebereinstimmung sind mit den im Tekst angegebenen Zahlen. Die Eizelle der
Fig. 29 (Vergr. 500) misst nicht, wie L. angiebt 38 /z, sondern in der Zeichnung nur
23 ft, desgleichen der Kern derselben Zelle nicht 22//, sondern 10//; dasselbe gilt von
der Fig. 30, u. s. w.
24
„Stroma sich einsenkenden Eifollikel auch noch eine weitere An-
„zahl von Epithelzellen in Porm eines Stieles nach sich, wie dies
„aus den Abbilduugen Fig. 32, 33, 84 erhellt".
„In dem oberen Theile des Stieles , durch welchen die Follikel
„in diesem Entwickelungsstadiura noch mit dem oberflachlichen
„Epithel, von welchen sie ihre Entstehung genommen haben,
„zusammenhangen , sind die Epithelzellen , welche in ihn hinein-
„gezogeu wurden , noch in ihrer gegenseitigen Lagerung unver-
„andert. In dem unteren Theile des Stieles aber schieben sie sich
„übereinander und verschliessen das Lumen des Stieles wie mit
„einem Pfropfen. Spaterhin verengert sich (Fig. 34) der untere
„Theil des Stieles an seiner Verbindungsstelle mit dem Eifollikel
„immer mehr und gleichzeitig scheinen die ihn erfüUenden Zeilen
„eineu Zerfall zu erleiden. In solcher Weise schnürt sich endlich
„der Eifollikel völlig von dem Stiele und damit auch von seiner
„Entstehungsstatte , dem oberflachlichen Epithel, ab und liegt
„dann frei in dem Stroma des Ovariums.
„Die jüngsten Stadiën , in welchen die Eizelle noch in dem
„oberflachlichen Epithel des Ovariums liegt, konnte ich bei erwach-
„senen Exemplaren von Raja clavata nicht mehr finden , wohl
„aber gestielte Follikel in grosser Anzahl und in den verschie-
„densten Grossen." (1. c. S. 430).
Semper (69), in dessen Laboratorium Ludwig seine Beobachtun-
gen machte , bestatigt diesen Befund.
Er sagt (l.c. S. 348):
„Er (Ludwig) hat gezeigt, dass in dem Epithel der Ovarialzone
„des erwachseuen Embryo's und jungen Thieres zwischen unver-
„anderten cylindrischen Zeilen auch grössere mit rundem Kerne,
„echte Ureier, liegen; er hat ferner bewiesen, dass diese gleich-
„zeitig mit einer verschiedenen Menge der benachbarten unver-
„anderten Epithelzellen allmahlig in das Stroma des Eierstocks
„hineingezogen werden. Ludwig sah hierin rait Recht eine Bestati-
„gung der Angaben Waldeyer's über die Abstammung der Eier
„vom Keimepithel des Ovariums; und er zeigte, dass auch hier,
„wie bei allen Wirbellosen, deren Eier in Follikel eingeschlossen
25
„siud , die Follikelzelleu sicli von den Ovarialzellen nur ihrer
„Umbilduug, nicht ihrer Entstehung uach, unterscheiden. Die Re-
„sultate Ludwig's kann ich in jeder Beziehung bestatigen", u. s. w.
Drei Jahre nach den Untersuchungen von Ludwig und Semper
erschien die Arbeit von Balvoue (6) über die Struktur und die
Entwickelung des Eierstocks der Vertebraten. Balfour bat das
Ovarium der Selachier ausführlich untersucht und kommt zu ganz
anderen Resultaten als Ludwig und Semper, was die Entstehung
der Eizellen und Follikelzelleu anlangt.
Nach Balfour besteht der Eierstock in den frühesten Stadiën
aus einer Schicht vou etwas verdicktem „germinal epithelium",
die durch eine Membran abgegrenzt ist von dem centralen Stroma.
Bei Scyllium, das vorzugsweise das Material für Balfour's Unter-
suchungen lieferte, liegen die Urkeimzellen („primitive ova") aus-
schliesslich auf der lateraleu Seite des Organs und die übrigen
Zeilen des Keimepithels („germinal epithelium") liegen unregel-
massig zerstreut zwischen diesen Urkeimzellen. ^)
Es bleiben diese Verhaltuisse einige Zeit bestehen, indem das
ganze Organ sich stark vergrössert. Kurze Zeit vor der Geburt
wachst das Stromagewebe zwischen die Urkeimzellen hinein, es
wird die scharfe Grenze zwischen Keimepithelium und Stroma all-
m ah lig verwischt.
Beim neugeborenen Thiere findet er den Eierstock in zweierlei
Hinsicht geandert. Erstens haben die oberflachlich gelagerten Zeilen
eine das Organ über die ganze Eier-region bedeckende Schicht
gebildet, die Balfour mit dem Namen „pseudo-epithelium" belegt
(s. auch weiter unten).
Zweitens sind die Einwucherungen des Stroma jetzt überall
zwischen die Elemente des Keimepithels eingedruugen und sind
vascularisirt. Das Stromagewebe vertheilt in dieser Weise das
1) Nach Balpour's Fig. 1 PI. 17, die einem Schnitt durch das Ovarium eines Em-
bryo von Scyllium canicula entnommen ist, messen die Urkeimzellen 34 — 40//. Uie
von mir beobachteten Urkeimzellen waren immer (auch bei Scyllium) viel kleiner, nur
14 — 18/16 (s. die Figuren). Es muss sich B, in der Angabe der Vergrösserung oder sonst
geirrt haben.
26
Epithel des Ovariums iu vou einauder abgegrenzteu Gruppeu,
welche Balfoür die Aequivalente der PïLÜGER'scheu Schlauche
neunt.
Stielförmige Verbindungeu der Pollikel mit der Oberflaclie, wie
sie LuDWiG beschrieben hat, sah Balfoub, nicht, er betrachtet
die von Ludwig abgebildeteu Falie als eine zufallige Erscheinung
(„an accident") (1. c. S. 390.)
Balfoue findet nicht, wie Ludwig, dass die oberflachliche den
Eierstock bedeckende Schicht aus gleichförmigen , cylindrischen
oder cubischen Epithelzellen besteht. Er sagt darüber: (1. c. S. 391.)
„The surface of the ovarian region is somewhat irregular and
„especially marked by deep oblique transverse furrows. It is co-
„vered by a distinct, though still irregular pseudo-epithelium,
„which is fairly columnar in the furrows, but flattened along the
„ridges. The cells of the pseudo-epithelium have one peculiarity
„very unlike that of ordinary epithelial cells. Their inner extre-
„mities (vide fig. 10) are prolonged into fibrous processes which
„enter the subjacent tissue, and bending nearly parallel to the
„surface of the ovary, assist in forming the tunic spoken of
„above *). This peculiarity of the pseudo-epithelial cells seems to
„indicate that they do not essentially differ from cells which have
„the character of undoubted counective tissue cells", u. s. w.
Aus dem eben Citirten geht schon hervor, dass Balfour die
oberflachliche Schicht des Ovariums, deren Elemente er wegen
ihrer eigenthümlichen Gestalt „pseudo-epithelium" nennt, als eine
bedeckende Schicht betrachtet, welche nicht als die Bildungs-
statte der Eizellen anzusehen ist. Nach Balfoue entstehen die
Eier in folgender Weise:
Die Eier oder Eizellen — von Balfoijr als „permanente" Eier
von den „primitive ova" (Urkeimzellen) unterschieden, entwickeln
sich in zweierlei Weisen:
1° es wachst die isolirt im Eierstock liegende Urkeimzelle mit
oder ohne Modificationen ihres Kerns direht aus zur Eizelle.
1) Eine Art Membran, welche die oberflachliche Schicht von dem unterliegenden
Gewebe trennt.
27
2° die ürkeimzelle („primitive ovum") vermehrt sich — beim
Embryo von Scyllium nach deru Stadium Q — durcb Thei-
lung , die Tochterzellen theilen sich wiederum , und es wird eine
Gruppe vou zusammenliegenden Zeilen gebildet. Die Kerne dieser
Zeilen modificiren sich, die Zellgrenzen verschwiuden , es wird
ein „ovarian nest" gebildet. Ein , bisweilen mehrere der Kerne
dieses „Nestes" bestehen fort, bilden einen Zellkörper um sich
herum, auf Kosten der übrigen Kerne, die als Nahrung für die
neueutstandenen „permanenten" Eier dienen und aufgelöst werden.
Die so entstandenen Eizellen wachsen von jetzt ab bis zur Reife
weiter.
Es ist nach Balfour dieser zweite Entwickelungsmodus der
haufigere.
Seit Balfour scheint die Ei-entwickelung bei den Selachiern
nicht mehr eingehend untersucht zu sein.
ï^ur HoFFMAN (28) hat in seiner Arbeit über die Urogenital-
organe bei den Anamnia auch die Eierstöcke der Selachier unter-
sucht und obgleich er den grössten Theil seiner Beobachtungen
an Teleostiern und Amphibien gemacht hat, so meldet er doch
von den Selachiern , dass er hier keine Pflüger'schen Schlauche
gesehen hat, ebenso wenig wie die BALFOuR'sche „Zellfusion",
obgleich er die von Balfour beschriebenen Zellnester öfters ange-
troffen hat ; diese erschienen jedoch immer aus Zeilen mit scharfen
Grenzen aufgebaut.
Aus dem Vorhergehenden geht zur Genüge hervor , dass die
Ei-entwickelung bei den Selachiern Gegenstand grösster Meinungs-
verschiedeuheit ist.
Eigene Beobachtungen.
Bei der Untersuchung der Eierstöcke kleiner Embryonen bietet
sich sofort eine eigenthümliche Schwierigkeit dar.
Wenn man einen kleinen z. B, 3 Cm. langen Embryo von
Acanthias dem Mutterleibe entnommen hat , so fragt sich , ob man
ein mannliches oder ein weibliches Individuum vor sich hat.
28
Semper (69) hat für Acanthias constatirt, dass erst bei Ern-
bryonen von 6 Cm. Körperlange die Keimdrüse sich geschlecht-
lich diöerenzirt , und dass man erst dann das Recht hat, von
einem Eierstock zu sprechen, wenn die ersten Eifollikel auffcreten.
Nun hat Rabl (56) in letzter Zeit den Beweis geliefert, dass,
wenn man die ganze Schnittserie vor sich hat, es möglich ist, in
sehr frühen Stadiën mit öicherheit das Geschlecht zu bestimmen,
indem beim weiblichen Geschlecht im vordersten Abschnitte einige
Kanale der Urniere sich reduciren , die bei maunlicheu Embryonen
bestehen bleiben. Es ware sehr wünschenswert gewesen, dieses
Criterium zu benutzen , dasselbe war jedoch noch nicht bekanut,
als ich meine üntersuchuug ausführte.
Bei gewissen Species, wie z. B. Mustelus, kommt beim Weib-
chen nur die linke Keimdrüse zur Entwickelung und man kann
schon bei ganz jungen Embryonen an dieser Asymmetrie das Ge-
schlecht leicht erkennen. Ich batte indess auch öfters die Gele-
genheit, zu beobachten, dass bei jungen Embryonen von Mustelus
kein Unterschied in dem Aufbau der Keimdrüsen der mannli-
chen Embryonen, gegenüber dem Verhalten derselben bei weib-
lichen Exemplaren, besteht.
Man kann somit mit Recht noch von einer indiöerenten Ge-
schlechtsdrüse als Organ reden , d. h. an dem Organ als solchem
kann man bei jungen Embryonen , deren ausserliche Geschlechts-
kennzeichen noch nicht zur Entwickelung gekommen sind , nicht
bestimmen, ob es eine mannliche oder eine weibliche Drüse ist,
so lange sich nicht deutliche Eifollikel entwickelt haben.
Wenn man die Keimdrüse eines jungen Embryo eines Haifi-
sches , (Fig. 6 Taf. I. stellt eine solche von einem Embryo von
Acanthias vulgaris von 4 Cm. Körperlange im Querschnitt dar),
naher betrachtet , so sieht man , dass die Drüse aus zwei scharf
von einander abgrenzbaren Theilen aufgebaut ist.
Der eigentliche Körper der Drüse wird gebildet durcb ein klein-
zelliges Gewebe, dass die Eigenschaften des embryonalen Binde-
gewebes zeigt und von den Autoren mit dem Namen „Stroma"
benannt worden ist.
29
Dieses Stroma wird gauz bedeckt vóu einer Schicht Zeilen,
die an der Wurzel des flügelartig frei in die Peritonealhöhle hin-
einragenden Organs coutinuirlich in das die Leibeshöhle beklei-
dende Peritonealepithelium übergeht. An der ventralen, in der
Figur nach unten gewendeten Flache der Keimdrüse unterschei-
det die einzellige Schicht sich in Nichts von dem Peritoneal-
epithel , von dem sie einen Abschnitt darstellt,
An der lateralen Kante des Organs. werden die Zeilen des Pe-
ritonealepithels allmahlig etwas grösser. An der dorsalen Seite
wird die Schicht mehrzellig und immer dicker, bis ungefahr in
der Mitte der dorsalen Seite die Dickenzunahme ihr Maximum
erreicht hat, und von dort an nimmt sie nach der Wurzel des
Organs zu allmahlig ab, um schliesslich wieder continuirlich in
das Peritonealepithel überzugehen. Dort, wo das Peritonealepithel
sich zu einer mehrzelligen Schicht umgebildet hat, d. h. an
der dorsalen Seite des Organs , findet man zwischen den gleich-
förmigen kleinen Zeilen mehrere grössere mit hellem Protoplas-
makörper und grösserem Kern. Wie Semper (69) nachgewiesen hat,
findet man in der Mitte der dorsalen Seite zuerst und in grösserer
Zahl die grosseren Zeilen , die man als Eizellen zu betrachten
hat. *) Von dieser Mitte aus breitet sich — nach Semper — diese
sogenaunte „Eierzone" nach allen Seiten aus, theils durch Thei-
lung der schon als Eizellen differenzirten Zeilen , theils durch
Neubildung von Eizellen aus den kleinen Zeilen dieser das Stroma
bedeckenden Schicht. Es ist in diesem Stadium die Schicht des
Keimepithels mit scharfer Linie von dem uuterliegenden Stroma
abgegrenzt.
Ein etwas weiter entwickeltes Stadium eines embryonalen Eier-
stocks stellt die Fig. 7. Taf. I dar; (Embryo vou Torpedo ocellata
von 22 Mm. Lange). Die Höhe des Keimepithellagers ist hier
eine bedeutendere als in der vorigen Figur. Uebrigens findet man
auch hier ahnliche Verhaltnisse : die 12 — 14 (Jt,. grossen Eizellen
1) Rabl (56) findet, dass in noch jiingeren Stadiën ürkeimzellen auf beiden Flaciien
vorkommen , spater beschrankt sich das Keimepithel bloss auf die obere Flache.
30
liegen dicht au einander und zwischeu deuselbeu erblickt man wie-
derum die kleinen Zeilen , die hier an der Oberflache des Orgaus
eine continuirliche ^ bedeckende Schicht bilden, welche in der Fig. 6
nur dort, wo die vier grosseren Eizellen zusammenliegen, angedeutet
schien. Die Grenze zwischen Keimepithel und uuterliegendem Stroma
ist auch hier eine scharfe. Uebergangsformen zwischen den kleinen
Zeilen und den Eizellen zeigen sich hier, so wie in der Fig. 6
und sprechen für die Meinung von Semper, dass sich Eizellen
aus den kleinen Zeilen bilden. Hie und da kann man auch karyo-
kinetische Figuren antrefFen, von denen es schwer zu sagen ist,
ob sie den Theilungsakt von den kleinen Zeilen oder von schon
vorher zu Eizellen vergrösserten Zeilen darstellen. Sei es durch
fortgesetzte Theilung einer Eizelle, sei es durch Umbildung von
aneinander grenzenden kleineren Zeilen , bilden sich Gruppen von
eng zusamraenliegenden Eizellen , wie man es schon in der Fig. 7
angedeutet findet. Viel deutlicher kommen diese Gruppen von
Eizellen, welche keine kleineren Zeilen mehr zwischen sichhaben,
in den Eierstöcken etwas alterer Embryonen zur Anschauung.
Es sind diese Gruppen von Eizellen die von Sempee, als „üreier-
nester" beschriebenen.
Ich hatte von den Embryonen in diesem Stadium leider nur
schlecht couservirte Exemplare aus einem schon viele Jahre alten
Material im hiesigen Institute zur Verfügung, da es mir nicht
gelungen ist in Neapel oder Nieuwediep Embryonen dieser Grosse
zu bekommen. An den Schuitten von Embryonen von Acanthias
von 8, 10,2 und 10,6 Cm. Körperlange war die Gruppirung der
Eizellen in „Nestern" ganz deutlich zu sehen , leider aber konn-
ten die Zellgrenzen und der Bau der Kerne nur mangelhaft wahr-
genommen werden , sodass eine genauere Untersuchung über das
Verhalten der Eizellen in diesen Nestern , das von Balfour (6),
wie wir oben sahen , als ein ganz merkwürdiges beschrieben ist,
nicht möglich war.
Die Grenze zwischen Keimepithel und uuterliegendem Stroma
war in diesen Stadiën nicht gradlinig, sondern mehr wellenförmig.
Die nachstfolgenden Embryonen , welche ich selbst conservirt
31
habe, siud solche von Acanthias von 22 und 24 Cm. Körperlange.
Hier hat das Ovarium scbon gauz den Habitus des Ovariums des
neugeboreuen Tbieres und es fjillt sorait die Beschreibung dieser
Stadiën ganz mit derjenigeu der jungen Tbiere zusammen.
Der prinzipiell wicbtigste Unterscbied zwiseben den Eierstöcken
der jungen Embryonen und denen der jungen Tbiere, bestebt
darin , dass in den Eierstöcken der Letzteren keine sebarfe Grenze
mebr bestebt zwiseben Keimepitbel und Stroma.
Nacb Sempek (69) findet eine mutuelle Durcbwacbsung beider
Gewebe statt : es sinken die sicb entwickelnden Follikel in das
Stroma binein , und es wacbst das Stroma binauf zwiseben die
Follikel. Nacb Balfour (6) bat nur das Stroma die aktive Rolle.
Wie dies aucb sei, in den Ovarien von jungen und alten Tbie-
ren findet man immer Eizellen und Bindegewebe neben einander.
Die Pig. 30. Taf. I soll den Befund darstellen , den man an
einera Scbnitte , der senkrecbt zu der Oberflacbe des Ovariums
einer jungen Torpedo orientirt ist, antrifft. Der Scbnitt stammt
aus eiuem Eierstock einer Tbrp^c/o oc^/Zato (lö'/g Cm. Körperlange);
er ist bei einer Vergrösserung von 114 gezeicbnet. (Farbung mit
Mayer's Carmalaun nacb Fixation in Sublimat-essigsaure).
Die Oberflacbe des Eierstocks ist bedeckt mit einer einzelligen
Scbicbt sebr dunkel gefarbter kleiner Zeilen von mebr oder we-
niger deutlicber Cylinderform. Gleicb unterbalb dieser bedecken-
den Scbicbt erscbeint ein eigentbümlicbes, gar nicbt oder nur
scbwacb durcb Carmin tingirtes Gewebe, worin relativ kleine,
meist ovale oder langlicbe Kerne liegen , die sicb mit Carmin gut
tingiren , jedocb viel scbwacber als die Kerne der oberflacblicben
Scbicbt. Hie und da siebt man feine , ungefarbte Bindegewebs-
züge zwiseben den Kernen, die nur scbwer eine Strecke weit
zu verfolgen sind. Wenn man aber das Praeparat mit Pikrin-
scliwefelsaure fixirt und mit Pikrocarmin gefarbt bat, bekommt
man ein ganz anderes Bild von dieser Region des Eierstocks ;
dann siebt man namlicb die Bindegewebsfibrillen ganz scbarf und
intensiv rot gefarbt in grossen Zügen überall zwiseben den Kernen
bis an die Oberflacbe des Organs sicb ausbreiten.
32
lu diesem Gewebe, das soruit der Hauptsache nach aus Binde-
gewebe besteht, findet man überall bis ganz unterhalb der ober-
flachlichen Schicht Capillaren.
Das Centrum des Eierstocks wird eingenommen von einem
Gewebe, das scheinbar ganz anders zusammengestellt ist, als das
eben beschriebene. Dieses mehr central liegende Gewebe, ist ganz
dunkel gefarbt (s. die Fig. 30. Taf. I) und enthalt die grossen
Gefasse. Es grenzt sich gegenüber der helleren peripheren Schicht
in einer unregelmassig verlaufenden Linie ab.
Bei starker Vergrösserung bemerkt man , dass die dunkle Farbe
dieser Region herrührt von einer grossen Zahl intensiv gefarbter
Kerne, die nur wenig Raum zwischen sich lassen. Ausser diesen
findet man in geringerer Zahl nicht sehr dunkel gefarbte Kerne,
die denen der helleren Region ahnlich sind. Die in überwiegen-
der Mehrzahl vorkommenden , intensiv rot gefarbten Kerne gebo-
ren zu kleinen , eigenthümlichen Zeilen , auf die hier naher ein-
zugehen ist.
In den Ovarien der Selachier findet man immer diese Zeilen
in der beschriebenen Region , und am deutlichsten bei Raja. Bei
den verschiedenen darauf untersuchten Species von Raja (R. cla-
vata, R. asterias, R. punctata, R. oxyrhynchus) haben diese Zeilen
folgende Eigenthümlichkeiten. Es sind runde oder ovale ganz frei
in den Geweben liegende Zeilen , die bei Raja eine Grosse von
ungefahr 12,5 ^a im grössten Durchmesser erreichen. Der Zellkör-
per (Fig. 42. Tafel II) besteht aus einem Conglomerat von ku-
gelrunden Körperchen, die das Ganze wie eine Traube erscheinen
lassen ; der Kern liegt ganz excentrisch ; wenn der Zellkörper
mehr langlich ist, liegt der Kern immer an einem der Pole. Die
kleineren Kügelchen, die einen Durchmesser von 2 ^a. haben, sind
stark lichtbrechend und zeigen demzufolge bei einer gewissen
Einstellung des Objectiv's in ihrem Centrum einen schwarzen
Punkt, der bei Aenderung der Einstellung sich in einen hellen
Kreis um wandelt. Den Parbstoffen gegenüber verhalten die Zeilen
sich eigenthümlich : der Kern farbt sich wie ein gewöhnlicher
Kern, die Körperchen aber sind stark eosinophil, man bekommt
33
somit die scliönsten Bilder durch Doppelfarbung z. B. mit Haema-
laun (Maybr) und Eosin. Ganz besonders schone uud überra-
schende Bilder bekommt mau , wenu man mit Pikrocarmin fiirbt:
es tiugireu sicb die Kügelcbeu hellgelb uud der Kern duukelrot.
Aus dem eigeutbümlicbeu Verhalten dieser Zeilen gebt sofort
hervor, dass man mit Blutzelleu zu thun bat und wabrschein-
licb mit einer Form von Lymphocyten. Tbatsachlicb zeigt ein
Tropfen Blut dem lebenden Thiere entnommen dieselben Zeilen;
amoeboide Bewegungen babe icb nicht wahrnehmeu können , jedocb
ist es sehr wabrscheinlich , dass die Zeilen dieselben ausführen
können, weil man sie in so grosser Menge ausserbalb der Ge-
fasse findet. Das Centrum des jungen Eierstocks oder besser
der Theil der Eierstocks, der die Eifollikelzone nicht umfasst,
ist so strotzend gefüllt mit diesen Zeilen , dass das Bild dem einer
Lymphdrüse ahnlicb ist.
Es ist wabrscheinlich, dass diese Zeilen Nahrungsmaterial dar-
stellen. Die dotterreichen Eier bedürfen einer grossen Menge
Nabrung, die vielleicht zum grössten Theile von diesen Zeilen
geliefert werden könnte. Man sieht namlich in der Peripherie des
mit diesen Zeilen gefüllten Gebietes veranderte Elemente: der
Kern wird blass und verschwindet , man findet kleine Gruppen
von gelben Kügelchen vereinzelt liegen, und schliesslich ist nichts
mehr als eine mit Pikrinsaure gelblich gefarbte Masse übrig, die
ofifenbar von zerstörten Zeilen abstammt.
In seiner Arbeit über die Kreislaufsorgane der Selachier bat
Paul Mayer (44) gleichfalls für Raja diese Zeilen beschrieben,
die er mit Leydig (37) „Körncbenzellen" nennt. Er giebt auch
eine Abbildung bei 500-facher Vergrösserung ; nach dieser Ab-
bildung messen die Zeilen 11 ;Ct was mit meiner Angabe überein-
stimmt, nicht mit der von Leydig angegebenen Grosse von 6.75 (/,,
Auch Mayer bat keine amoeboiden Bewegungen dieser Zeilen
wahrgenommen. Ueber die Herkunft dieser Zeilen sagter: (p. 864)
„Man sieht aber ausser den prall mit Körnchen erfüllten Zeilen
„alle Uebergangsstadien bis zu ganz leeren Leukocyten, sodass
„in der Tbat keiu Zweifel darüber bestehen kann, dass der dritte
34
„Bestaudtheil des Blutes aus dem zweiten , den „weissen Blutzellen"
„bervorgeht und sich auch wohl in ihn zurückwandeln kann".
Die Richtigkeit dieses Satzes bin ich nicht ira Stande zu beur-
theilen , nur kann ich augeben , dass ich im Eierstock ausserhalb
der Gefasse niemals „weisse Blutzellen" und nur diese Körnchen-
zellen gefunden habe.
Prenant (54) hat bei Reptilien im Blute und in verschiedenen
Organen Zeilen gefunden, die nach seinen Abbildungen ganz über-
einstimmen mit den „Körncheuzelleu" bei Raja, nur giebt er an,
dass sie grösser sind (20 f^.)
„Kornzellen" im Ovarium bei Saugethieren hat auch Löwen-
THAL (40) beschrieben, in wie weit man hier von Analoga mit
den hier beschriebenen „Körnchenzellen" reden darf, weiss ich
nicht. Schliesslich sei noch bemerkt, dass man bei allen Sela-
chiern im Ovarium die „Körnchenzellen" antrifft, aber nirgends
in so typisch ausgepragter Gestalt wie bei Raja. Trygon hat
nicht so deutliche Körner in den Zeilen, Torpedo noch weniger
deutliche und bei den Haifischen kann man eigentlich von Kör-
nern nicht mehr sprechen ; den Farbstoöen gegenüber verhalten
sie sich jedoch gleich.
Kehren wir aber zurück zum Eierstock der jungen Torpedo,
dessen Beschreibung wir auf pag. 32 unterbrochen haben. Es ist
vor Allem die hellere Zone des Eierstocks, also die Zone, welche
von feinen Bündeln von Bindegewebsfasern darchkreuzt ist, die
eine Menge Eifollikel birgt. Von der Peripherie bis zum Cen-
trum fortschreitend finden wir immer grössere Eizellen mit den
zugehörigen Eihüllen. In unsrer Fig. 30 sehen wir vier solche
Follikel liegen ; von dem Einen in der Ecke der Figur ist nur
ein ganz kleines Stückcheu der FoUikelhüllen angegeben , man
sieht aber deutlich, dass dieser Follikel eine schwiichere Krüm-
mung hat , also grösser ist als derjeuige , welcher ganz in der
Figur liegt; dieser letzte ist wieder bedeutend grösser als die
beiden an der Peripherie, ganz nahe der Oberflache gelagerten.
Es handelt sich jetzt darum, die Herkunft und Bedeutung dieser
Theile naher zu betrachten.
35
Was erstens die oberflachliche Schicht betrifft, so haben wir
oben schon geseheu , dass dieselbe nur eine Zelle hoch ist , uud
dass die Zeilen mehr oder weniger deutlich Cylinderform haben
mit dunkel gefarbtem Kern. Dieses ist nur ganz im Allgemeinen
richtig, denn man sieht auch viele Stellen, wo zwei bis drei
Zeilen untereinander liegen, ja au einzelnen Stellen ist die Schicht
noch bedeuteud dicker. In manchen der vorliegenden Figuren ist
diese Thatsache leicht wahrzunehmen ; so ist zum Beispiel in
den Figuren 4, 14, 16, 17 u. A. die Schicht nur einzellig, in
den Figuren 9, 11, 24 u. A. zwei und mehr Zeilen hoch. Die
Fig. 24, (Taf. I) zeigt sogar eine Art Fortsatz von diesen
Zeilen uach innen zu. Solche Bilder tauschen oft eine Prolifera-
tion der oberflachlichen Schicht vor, wahrend sie in Wirklichkeit
der Tangentialschnitt einer Falte der Oberflache sind (hierüber
unten Naheres). Im citirten Falie (Fig. 24) haben wir, wie die
Schnittserie zeigt, es mit einer wirklichen Wucherung zu thun.
Mann trifft diese hie und da an ; ihre Bedeutung bleibt zunachst
zweifelhaft.
Auch was die Form der Zeilen anlangt, so giebt es Ausuah-
men von der Regel, dass sie Cylinderform haben, denn die
kubische und abgeplattete kommen an verschiedenen Stellen vor
(cf. die verschiedenen Figuren).
Besondere Eigenthümlichkeiten zeigen die Zeilen der oberflach-
lichen Schicht bei erwachsenen oder fast erwachsenen Thieren.
Die Kerne sind hier langgestreckt und stehen mit ihrer Langs-
achse senkrecht zur Oberflache des Eierstocks. Die Fig. 5 (Taf. I)
und die Figuren 31, 32 und 35 (Taf. II) geben Bilder von der
oberflachlichen Schicht bei alteren Thieren ^). Die senkrecht zur
Oberflache gestellten Kerne sind in den genannten Figuren deut-
lich sichtbar. Es macht den Eindruck, als ob jeder Kern einen
1) Fig. 5 (Taf. I) ist einem Durchschnitt durch den Eierstock einer Raja clavata
(43 Cm. Körperlange, nicht geschlechtsreif ) entnommen , die Fig. 31 (Taf. II) stellt
das gleiche Verhalten dar eines Reptanchus (78 Cm. Lange, erwachsen), Fig. 32 (Taf. II)
einer Torpedo marmorata (20 Cm. Lange, nicht geschlechtsreif) und Fig. 35 (Taf. II)
einer Trygon violacea (108 Cm. Lange, erwachsen).
36
langen Fortsatz hat, der ebenfalls senkrecht zur Oberflache orien-
tirt ist. Dieser dunne Auslaufer kann gedeutet werden als der
lang ausgezogene Protoplasmakörper der zu jedem Kerne gehöri-
gen Zelle. Die Auslaufer zeigen an vielen Stellen (cf. Fig. 31
und 32 , Taf. II) feine spiralförmige Windungen , die vielleicht
durch die Conservirungsflüssigkeiten verursacht sind. Die Aus-
laufer sind nicht tingirbar mit Carmin . man kann sie aber auch
in untingirten Objekten deutlich sehen. An bestimmten Stellen
(ef. Fig. 31, Taf. TI) biegen sie sich um, und es macht den Ein-
druck , alsob sie in die scharf gezogene Linie , welche die ganze
oberflachliche Schicht von dem unterliegenden Gewebe trennt,
übergingen ; nur in Fig. 5 sieht man diese Linie nicht.
Eine besondere Form dieser Zeilen zeigt Trygon (cf. Fig. 35);
hier ist die oberflachliche Schicht nicht einzellig, sondern zwei-
zellig. Die oberflachlichsten Zeilen haben Kerne, die weniger lang
sind als diejenigen von Heptanchus, Torpedo und Raja; sie sind
regelmassig angeordnet und haben lang gestreckte Zellkörper, die
hier jedoch breiter und nicht gewunden erscheinen. Die zweite
Reihe wird gebildet von ovalen Kernen , die zwischen den Aus-
laufern der Zeilen der ersten Reihe liegen.
Diesen Bildern gegenüber könnte es berechtigt erscheinen , mit
Balfotjr diese Schicht als „pseudoepithelium" aufzufassen. Es
könnte aber auch möglich sein , dass es sich in den beschriebenen
Bildern im Weseutlicheu um Kunstprodukte handelt. Dafür könnte
die Fig. 32. (Taf. II) sprechen (aus dem Ovarium einer Torpedo
marmorata). Die Oberflache zeigt hier eine Reihe von Pfröpfchen,
die sich kolbenförmig erheben ; diese sind zweifellos als Kunst-
produkte (durch Aufquellung der Zellkörper entstanden) zu be-
trachten. Gerade in dieser Figur sind die spiralförmig gewundenen ,
feinen Zellauslaufer besonders deutlich ausgepragt.
Ausserdem haben v?-ir oben gesehen , dass sich schon beim
Embryo (cf. Fig. 6 und 7. Taf. I) eine oberflachliche Schicht
am Keimdrüsenepithel kennbar macht, welche die übrigen Keim-
epithelzellen und Eizellen als eine continuirliche Schicht bedeckt.
Daraus geht hervor, dass die oberflachlichen Zeilen, was für
37
eigeuthümliche Formen sie auch bei den iUtereu Thieren annelimeu,
Abkömmlinge des Keimepithels siud. Sie haben schou früh als
bedeckende Schicht eine gesouderte Stellung. Sie köuueu also
uicht als ein „pseudoepithelium" aufgefasst werden.
Erwiihuenswert ist das wiederholte AufiSnden von Flimmer-
haaren au den oberflachlichen Zeilen des Eierstocks von Raja.
In meineu mit den verschiedensten Reagentien behandelten Prae-
paraten habe ich es immer an vereinzelten Stellen nachweisen
können. Indessen ist es mir nicht gelungen Flimmerzellen am
lebenden Ovarium naclizuweisen.
Von der hellen Zone des Eierstocks, die sich unter der ober-
flachlichen Schicht befindet und nach dem Innern zu von dem
mit Körnchenzellen ausgefüllten Gewebe abgegrenzt wird, ist uns
die Herkunft schon bekannt. Balfoub stimme ich darin bei, dass
bei alteren Embryonen aus dem Innern des Eierstocks gegen die
Peripherie hin das bindegewebige Stroma in die Zone des Keim-
epithels hiueinwachst, Blutgefasse mit sich führend. Es besteht
somit die hellere Zone zum Theil aus fibrillarem Bindegewebe.
Die in Pikrinschwefelsaure fixirten , mit Pikrocarmiu tingirten
Praeparate zeigen die Fibrillen rot gefarbt; sie verlaufen bis an
die einzellige oberflachliche Schicht des Eierstocks.
Die Kerne, die man in dieser Zone findet, gehören zum Theil
den Bindegewebszellen an , zum Theil den aus dem Peritoneal-
epithel stammenden Keimepithelzellen. Meist weisen die vereinzelt
liegenden kleineren , langlich gebildeten Kerne auf eine Zugehörig-
keit zum Bindegewebe hin , wahrend die grosseren , runden , öfters
in Gruppen zusammenliegenden Kerne Epithelzellen angehören.
Indess ist es nicht immer leicht die zweierlei Gewebselemente
hier streng auseinander zu halten.
Der wichtigste Bestandtheil der hellen Zone sind die Eizellen
und die Follikel.
Die Eierstöcke der jungen , nicht geschlechtsreifen Thiere
eignen sich am besten für das Studium der Ei-entwickelung ,
deun hier ist die Ei-entwickelung in vollem Gang. Zugleich kanu
man den Eierstoek als Ganzes am besten überblicken. Das Or-
38
gan ist noch klein und kaun in toto in Schnitte zerlegt wer-
den , auch compliziren hier die Cicatrices der geborstenen Follikel
die Struktur des Ovariums noch nicht. Es sind nachfolgende
Beobachtungen fast ausschliesslich an den Eierstöcken von jun-
gen Thiereu gemacht worden und zwar hauptsachlicK von jun-
gen Rajidae, weil die Eierstöcke dieser Thiere wegen der gerin-
geren Entwickelung des Stroma-körpers sich am besten in toto
untersuchen lassen.
Wenn man in den Schnitten durch das Ovarium nach den
kleinsten Zeilen sucht, die man als Eizellen deuten kann, so
findet man zuerst — wenn man das Ovarium in seinen ver-
schiedeneu Schichten von aussen nach innen durchsucht — dass
hie und da zwischen den einförmigen Kernen der oberflachlichen
Schicht eine grössere Zelle sich vorfiudet, welche durch ihre
runde Gestalt, ihren hellen Plasmakörper, den grossen blassen
Kern mit einem oder mehreren Nucleoli sich scharf von den übri-
gen Zeilen abhebt. Fig. 4. (Taf. 1) stellt eine solche Zelle dar;
sie ist einem Schnitt durch den Eierstock einer nicht geschlechts-
reifen Raja punctata entnommen. Es scheinen die Nachbarzellen der
oberflachlichen Schicht durch den grossen Zellkörper auseinander
gedrangt zu sein ; ob dabei die Zeilen auf der linken Seite sich
durch Theilung vermehrt haben — es liegen dort vier Kerne
nahe beisammen — oder einfach mechanisch zusammen gedrangt
sind, lasst sich nicht entscheiden.
Eine viel kleinere Zelle, welche auch als Eizelle zu deuten ist,
zeigt die Fig. 16 (Taf. I) aus dem Eierstock einer Kaja asterias.
(18 Cm. Körperlange). Die Zelle liegt ganz in der Reihe der
Elemente der oberflachlichen Schicht und gehort zu den kleinsten
Eizellen, die ich je gefunden habe. Sie misst 14 ja. im Durch-
messer, und ist nicht viel grösser als die kleinsten der im Em-
bryo als j^Urkeimzellen" beschriebenen Zeilen (vergl. z. B. Fig. 7,
Taf. I, WO die Urkeimzellen 12 — 14 ^. messen beim Embryo von
Torpedo, und Fig. 6, Taf. I bei Acanthias).
Die Fig. 3 (Taf. I) zeigt uns eine Eizelle von langlicher Ge-
stalt (31 — 20 jca) in der oberflachlichen Schicht eines Embryo
39
von 24 Cm. von Acanthias vulgaris , dessen Ovarium schon so
aussieht wie das eines jungen Thieres.
Fig. 13 (Taf. I) zeigt eine 15 ,a. grosse Eizelle aus dem Ova-
rium einer Torpedo ocellata (13 Cm. Lange), die Zelle liegt ganz
in der oberflachlichen Schicht und es scheint, dass die Nachbar-
zellen sich durch Theilung vermehrt haben , denn auf beiden
Seiten liegen zwei Kerne. Weit mehr ausgespragt ist diese Ver-
mehrung der dunkelgefiirbten Oberflachenzellen in der Fig. 1 1
(Taf. I), die einem Schnitt durch den Eierstock einer Raja asterias
(18 Cm. Lange) entnommen ist. Hier sieht man drei junge Ei-
zellen: die linke, kleinste liegt innerhalb oder unterhalb der
oberflachlichen Schicht; die grössere der zwei anderen Eizellen
liegt in der Mitte der oberflachlichen Zeilen , die sich ringsum
vermehrt haben und die dritte Eizelle endlich, die kleiner ist als
die vorher genannten, obgleich tiefer gelagert, liegt zum Theil
unterhalb dieser Zeilen.
lu der Fig. 5 (Taf. I) sieht man eine junge Eizelle aus dem
Ovarium einer Raja clavata (43 Cm. Körperlange, nicht geschlechts-
reif), die in der Mitte der Oberflachenzellen liegt, welche die
oben (S. 35) beschriebene eigenthümliche Form darbieten.
Diese Beobachtungen zeigen evident, dass hie und da Eizel-
len in der oberflachlichen , den Eierstock bekleidenden Schicht
vorkommen.
Es fragt sich jetzt, wie es zu erklaren ist, dass die Eizellen
dort liegen. Es giebt nur zwei Möglichkeiten : entweder sind die
Eizellen vergrösserte Oberflachenzellen, es stammt also die Eizelle
von einer bevorzugten Zelle der oberflachlichen Schicht ab , oder
aber die Zelle, die durch Wachsthum zur Eizelle geworden ist,
lag anfauglich ganz nahe der oberflachlichen Schicht an und
durch ihr Wachsthum hat sie die oberflachlichen Zeilen zum Theil
abgeplattet und zum Schwund gebracht, oder aus einander ge-
drangt,
Für die Annahme , dass die Eizelle eine vergrösserte Ober-
flachenzelle ist, spricht die Fig. 16 (Taf. I), so wie auch die
Fig. 13 (Taf. I); gegen diese Annahme könnte die Fig. 4 (Taf. I)
40
sprechen. Man könute hier daran denken, dass die Zelle bei
ihrer Vergrösserung die oberflachlich gelagerten Zeilen aus ein-
ander gedrangt oder theilweise zum Sehwund gebracht hat. Eine
Stütze gewiunt diese letztere Ansicht durch. die Bilder der Figg.
9 und 12 (Taf. I). In beiden Figuren liegen die Eizellen ganz
bestimmt unterhalb der oberflachlicheu Schicht. Die Fig. 9 macht
den Eindruck , als habe die grosse Zelle die oberflachliche Schicht
nach aussen vorgewölbt.
Was die Fig. 5 (Taf. I) betrifft, so fallt es schwer hier anzu-
nehmen , dass die junge Eizelle abstammt von den Oberflachen-
zellen , da diese eine so differente Form haben.
Fig. 65 (Taf. III) könnte ein Uebergangsstadium darstellen
zwischen den Stadiën der Figg. 9 und 4 (Taf. I). Hier sieht
man eine Eizelle von Raja asterias (18 Cm. Körperlange), wel-
cher deutlich eine kleine , abgeplattete Zelle aussen anliegt.
Aus dem bis jetzt Gesagten geht hervor, dass wenigstens ein
Theil der Eizellen, welche man in der oberflachlichen Schicht
antrifft, von Zeilen abstammt, welche ganz nahe an dieser
Schicht gelagert waren , aber denuoch unter derselben sich be-
fanden.
Ich muss andererseits zugeben, dass ausnahmsweise oberflachliche
Zeilen in Eizellen sich umwandeln. Dass diese Umwandlung eine
Ausnahme sein muss, geht daraus hervor, dass die Zahl der in
der oberflachlichen Schicht gefundenen Eizellen überhaupt eine
sehr geringe ist, wahrend die überwiegende Mehrzahl aller klei-
nen Eizellen sich unterhalb dieser Schicht befindet.
Die Zeilen der oberflachlichen Schicht sind nicht alle gleich
gross ; man findet Zeilen , die man als Uebergangsformen von
einer gewöhnlichen Zelle zu einer Eizelle auffassen könnte, aber
der direkte Beweis ist dafür nicht bei zu bringen. Diese Zeilen
zeigen viele Form- und Grösse-verschiedenheiten, und wenn man
eine Zelle findet, die eine üebergangsform darstellen könnte, so
ist es schwer, die Möglichkeit auszuschliessen , dass es eine Zelle
im Vorstadium der Mitose ist.
Dicht unter der Oberflache trifft man in den Eierstöcken von
41
juiigeu Thiereu sebr viele kleine Eizellen an ; diese werden nie-
mals in deu tiefereu Schichten gefunden , wahreud die grosseren
Follikel meist entfernt von der Oberflache liegen.
Die kleinen Eizellen kommen isolirt vor und in Gruppen zu-
sammenliegend.
Von den isolirt liegenden Eizellen geben die Figg. 8, 10, 12,
15, 17, 24 (Taf. I) mehrere Beispiele.
Schon ein einziges Bild, wie das der Fig. 14 (Taf. I) geuügt,
urn zu zeigen , dass es auch kleine Eizellen giebt, die nicht von
den Zeilen der oberflachlichen Schicht abstammen.
Fig. 14 zeigt eine 20 /^. grosse, vereinzelte Eizelle einer Tor-
pedo ocellata (13 Cm. Körperlange). Sie wird umgeben von eini-
gen blassen Kernen , die zu der oben besprochenen Epithelzellen
der hellen Zone gehören. Die Entfernung dieser Zelle von der
Oberflache ist eine so betrachtliche , dass die Abstammung von
den Oberflachenzellen nicht wahrscheinlich ist. Auch die 15 jC*. im
Durchmesser betragenden Eizellen in Fig. 64 (Taf. III) von
Torpedo marmorata (23 Cm. Körperlange) liegen unterhalb der
oberflachlichen Schicht ; sie gehören zu den kleinsten Eizellen ,
die man finden kann. Da derartige kleine Eizellen unterhalb der
oberflachlichen Schicht in jedem Schnitte bei jungen Thieren in
grosser Menge gefunden werden, wahrend diejenigen innerhalb
dieser Schicht sehr selten sind , so geht daraus hervor, dass auch
ohne Betheiligung der Oberflachenzellen die Eizellen sich bei jungen
Thieren entwickeln.
Es entwickeln sich somit hier, wie beira Embryo, Zeilen, die
zum Keimepithel gehören und die hier, so wie beim Embryo, durch
eine difi'erenzirte Schicht von Keimepithelzellen bedeckt werden ,
durch einfaches Wachsthum zu Eizellen. Der Process , der beim
Embryo seinen Anfang genommen hat, geht also wahrend des
post-embryonalen Lebens in Princip in gleicher Weise vor sich;
nur wird der Vorgang durch das überall hineinwuchernde Binde-
gewebe complicirt und desshalb wird die Deutung der Bilder er-
schwert.
Die isolirt liegenden Eizellen werden immer grösser und dran-
42
gen die Zeilen der Umgebuug zur Seite. Wenn sie der oberflach-
lichen Schicht anliegen, so geschieht das, was wir obeu sahen:
sie drangen die oberflachliche Schicht vor sich her, deren Zeilen
abplattend oder zum Schwund bringend. Wo aber die Eizellen
mehr nach dem Inneru des Eierstocks gelagert sind , werden sie
bei ihrem Wachsthum von den umgebenden Zeilen und Binde-
gewebsfibrillen allmahlig umhüllt. Man sieht, dass eine Eizelle,
je nach der Beschaffenheit ihrer Umgebung auf einer Seite oder
aber nach allen Seiten umgeben ist von blassen Kernen, die in
keiner Weise von den weiter von der Eizelle entfernt liegenden
zu unterscheiden sind. Folgende Figuren sollen das Gesagte er-
lautern.
Fig. 14 (Taf. I) zeigt die oben erwahnte, kleine Eizelle, um-
geben von uuregelmassig gelagerten , blassen Kernen. Fig. 10
(Taf. I) zeigt eine etwas grössere Eizelle aus dem Eierstock einer
Torpedo ocellata (13 Cm. Körperlange), welcher vier mit ihrer
Langsachse tangen tial gestellten Kerne dicht anliegen. Diese Kerne
gehören nach meiner Aufïassung zu Zeilen des zukünftigen Fol-
likelepithels, das somit in diesem Stadium die Eizelle erst partiell
überkleidet. Das gleiche sieht man in den Figuren 15 und 24 (Taf. I)
{Torpedo ocellata 13 Cm.). In Fig. 24 wird die links oben lie-
gende Eizelle, obgleich sie schon ziemlich gross ist, nur an zwei
Stellen von Follikelepithelzellen begrenzt ; diese fehlen an dem
Theile der Peripherie , mit welchem sie die oberflachliche Schicht
berührt (s. über das weitere Schicksal der Follikelepithelzellen weiter
unten).
Ob die kleinen Eizellen des jungen Thieres sich durch Theilung
vermehren , kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen ; Kernthei-
lungsfiguren habe ich nicht beobachtet. Dennoch ist eine Ver-
mehrung durch Theilung wahrscheinlich , weil man öfters zwei
kleine Eizellen eng aneinander liegen sieht; sogar wenn die Ei-
zellen alter sind, scheint eine Theilung vorzukommen (s. weiter
unten).
Die zusammenliegenden kleinen Eizellen , wie man sie z. B. in
Fig. 18 (Taf. 1) {Torpedo marmorata ^ 23 cm. Körperlange) er-
43
blickt , formen den üebergang zu grosseren Gruppen von Eizellen.
lu Fig. 18 liegen vier Eizellen nahe an einander, umgeben von
vielen Kernen, von denen sie einen zwischen sich haben. Ob
diese vier Eizellen aus einer hervorgegangen sind, oder ob es vier
neben einander liegende vergrösserte Keimepithelzellen sind, ist
nicht zu entscheiden.
Dass Gruppen durch wiederholte Theiluug entstehen , ist nicht
wahrscheiulich , denn man sieht (cf, Figg. 20, 22 und 23, Taf. 1)
überall Keimepithelzellen zwischen den Eizellen gelagert; dieses
Verhalten ist nicht denkbar, wenn man annimmt, dass die Ei-
zellen sich durch Theilung vermehren , denn in diesem Falie
müssten sie eiu ander dicht anliegen. Ein solches Verhalten kann
als Ausnahme in der That angetroffen werden (cf. Fig. 19, Taf. I
Raja punctata, nicht geschlechtsreif ). In dieser Gruppe eng an-
einander liegender Eizellen sieht man 6 Kerne; vier derselben
gehören zu von einander abgrenzbaren Zellkörpern; die zwei
übrigen scheinen einen gemeinschaftlichen Zellkörper zu be-
sitzen. Eine dieser Eizellen is bedeutend grösser als die übrigen.
Auch hier ist es nicht notwendig, eine Theilung anzunehmen,
da es sehr gut möglich ware, dass die Gruppe aus 5 oder 6 bei-
sammenliegenden Keimepithelzellen entstanden ist.
Das Bindegewebe draugt sich überall zwischen die Keimepithel-
zellen hinein , welche beim Embryo eine continuirliche Schicht
bilden; es werden dadurch kleinere oder grössere Gruppen von
Keimepithelzellen isolirt.
Die Anordnung der Elemente, die Fig. 14 (Taf. I) zeigt, könnte
man auf eine kleinere Gruppe zurückführen , man müsste dann
annehmen , dass hier sich nur eine Zelle zur Eizelle entwickelt.
Die Figuren 20, 22 und 23 (Taf. I) waren dagegen auf grössere
Gruppen zu beziehen . in denen entweder nur wenige Keimepithel-
zellen (cf. Fig. 23) oder viele (cf. Fig. 22) sich zu Eizellen ent-
wickeln. Dass nicht alle Keimepithelzellen einer Gruppe zur gleichen
Zeit sich zu Eizellen umwaudeln mussen , könnte aus der Fig. 22
entnommen werden ; die in der Figur am meisten nach unten ge-
lagerte Eizelle übertrifit die anderen an Grosse; sie ist also alter.
44
In den Zellgruppen (cf. Fig. 20, Taf. I) fiudet man oft Zeilen,
bei denen es schwer ist zu entscheiden , ob man es mit einer Ei-
zelle oder mit einer grosseren Keimepithelzelle zu thun hat: es
fehlen somit Uebergangsformen von Keimepithelzellen zu Eizellen
in diesen Gruppen nicht.
Scheinbar zeigt die Zellgruppe in der Fig. 23 (Taf. I) einen
Zusammenhang mit der oberfiachlichen Schicht, thatsachlich be-
steht ein solcher hier ebenso wenig wie in den Objekten , die in
den Figg. 20 u. 22 abgebildet sind.
Ohne Zweifel wachsen die kleinen Eizellen, so weit sie nicht
von den grosseren zur Atrophie gebracht werden, zu Eiern aus.
Diese werden ofïenbar spater umhüllt von kleineren Keimepithel-
zellen, deren Abkömmlinge die FoUikelepithelzellen liefern.
Wie aus diesen Beobachtungen hervorgeht, habe ich weder die
von Balfoür statuirte „Zellfusiou", noch auch den von Lüdwig
und Semper beschriebeuen Modus der Entwickelung der Follikel,
bestatigen können.
Balfour giebt an, dass die „primitiven Eier" in Gruppen
zusammenliegen und er findet, dass das Versch winden der Zell-
greuzen in solchen Gruppen eine regelmassig auftretende Erschei-
nung sei; die Kerne zeigeu zuerst eine Modification, sie bilden
sich in ein dunkelgefarbtes, sternförmiges Gebilde um („stellated
nuclei"). Was das Verschwiuden der Zellgrenzen betrifft, so fügt
Balfour hinzu , dass er in einem seiner best conservirten Ovarien
grosse Nester mit modificirten Kernen gefunden hat, wo die
Zellgrenzen ganz deutUch waren. (1. c. S, 394).
Wie oben erwahnt, habe auch ich die Gruppen von zusammen-
liegenden Zeilen gesehen; dieselben sind nicht durch Theilung
aus einer Zelle hervorgegangen , sondern sie stellen durch das
Bindegewebe isolirte Theile dar des beim Embryo continuirlichen
Keimepithels. Nichtsdestoweniger kommt eine Theilung der Keim-
epithelzellen gewiss vor.
Als Typen dieser Zellengruppen können die Figuren 18, 19,
2Ü, 22, und 23. Taf. I gelten. Es liegen hier kleinere und
grössere Zeilen beisammen und man findet die Uebergangsformen
45
vou Keimepithelzellen zu Eizellen. Es ist der Befund der Fig.
19, WO thatsachlich nur Eizellen zusammenliegen ein Unicum
und auch obne eiue Theilung anzunehmen , zu erkllireu ; die
Zellgreuzen sind auch in dieser Figur ganz deutlich.
Nie liabe ich in gut conservirten Praeparaten eine Gruppe von
zusammeuliegeuden Zeilen gesehen, wo die Zellgreuzen ver-
schwommen erschienen. Ich habe eine grosse Menge von Schnitten
durchforscht und ich habe auch Untersuchungen angestellt an
Objekten aus jungen lebenden Exemplaren von Scyllium canicula
von genau derselben Körperlange als diejenigen Thiere aus deren
Eierstöcken Balpotjr die auf Taf. XVIII seiner Arbeit abgebildeten
Paradigmata der Zellfusion entnommen bat: ich habe keiue Zell-
fusion gesehen. Wohl aber fand ich in den schlecht conservirten
Praeparaten (Osmiumsiiure und Flemming's Flüssigkeit) hie und
da Bilder, die ich mit den seinigen vergleichen konnte. Auch fand
ich in diesen Praeparaten so wie in einigen der besser conservirten
öfters Zeilen mit hellem Protoplasmakörper und dunkelgefarbtem ,
sternförmigem Kern, der ohne Zweifel das Horaologon des „stel-
lated nucleus" darstellt. Die Bedeutung dieser Zeilen blieb mir
uüklar; es könnten Zeilen im Anfang der Theilung sein; wahr-
scheinlich sind es keine Eizellen.
Wie oben erwahnt, nimmt Balfoue, an , dass die Eibildung
durch Zellfusion die Regel ist, dass jedoch ein kleinerer Theil
der Eier durch direktes Wachsthum der „primitiven" Eier entsteht.
Ludwig's Ansicht über den Entwickelungsmodus der Follikel,
besteht , wie oben erwahnt wurde , im Wesentlichen darin , dass
von Follikelzellen umhüllte Eizellen sich von der Oberflache aus
in das Innere des Ovariums hineinsenken und dabei lange Zeit
durch eine stielförmige Verbindung mit dem Oberflachenepithel
in Zusammenhang gehalten werden. Die Zeichnungen , die Ludwig
seiner Arbeit beigefügt hat, illustriren diesen Vorgang in so
deutlicher Weise, dass es erforderlich ist, eine abweichende
Meinung, auch mit Bezugnahme auf diese Figuren, naher zu
motivireu.
Balfoxjr hat, wie oben erwahnt wurde (cf. S. 26), bei seinen
46
Untersuchungen die von Ludwig gezeichneten Verbind ungsstiele
nicht beobaclitet und er sagt , das von Ludwig Beobacbtete sei ein
zufalliger Befund.
Dieser Meinung von Balfour kann icb nicht beistimmeu, denn
in der That habe ich niehrmals Bilder, wie Ludwig sie in seinen
Figuren abbildet , beobachtet. Ich bin aber der Meinung, dass diese
Bilder anders zu deuten sind, als Ludwig das gethan hat.
Es ist hier wesentlich , eine Eigenthümlichkeit der Oberflache
des üvariums , die Ludwig nicht erwahnt hat , naher ins Auge zu
fassen. Balfour giebt bereits an, dass an der Oberflache des Ova-
riums Furchen („furrows") wahrnehmbar seien ; diese Furchen,
wenn damit langgezogene Rinnen gemeint sind , kann ich nicht
bestatigen, wohl aber finde ich an der Oberflache zahlreiche Ein-
senkungen , von denen eine jede trichter- oder röhrenförmig bis
zu einem Follikel hinuuterreicht.
Diesen Befund kann man nicht dadurch erklaren , dass der Fol-
likel , der durch das um ihn herum wuchernde Bindegewebe immer
mehr in die Tiefe gezogen wird, die oberflachliche Schicht des
Ovariums, an welcher er bei seiner Entstehung grenzte, einfach
mit sich in die Tiefe zieht. Denn einerseits findet man junge
Eizellen und sogar Follikel, die ziemlich tief unterhalb der Ober-
flache gelagert sind, ohne dass sich eine Spur einer Einsenkung
finden lasst. Andererseits hat die Einsenkung der Oberflache nicht
den Charakter einer einfachen Grube oder Einziehung, die auf
mechanischem Wege entstanden ware ; vielmehr scheint hier eine
specielle Vorrichtung von besonderer Bedeutung vorzuliegen.
Bei den jüugeren Follikeln findet man eine mehr röhrenförmige
Einsenkung der Oberflache, bei den alteren ist dieselbe mehr
trichterförmig und hat sich gewissermasser breiter entfaltet.
In Bezug auf einen jüngeren Follikel , verweise ich auf Fig. 25
(Taf. L), sie zeigt drei auf eiuander folgende Schnitte {a, b und c)
aus dem Eierstock einer Baja asterias (18 Cm. Körperlange); bei a
sieht man eine Einbuchtung der oberflachlichen Schicht, und als
Fortsetzung derselben in den Schnitten b und c den Querschnitt einer
Röhre ; bei c ist diese Röhre schon ganz nahe an den Follikel ge-
47
kommen und in einem der nachstfolgenden Schnitte sielit man der-
selbe an der Membrana propria des Pollikels blind enden. Bei den
dlteren FoUikelu werden die Röhren breiter ; zugleich zeigt sich eine
Veranderung der Gestalt der Zeilen , welche die Wand der Einsen-
kung bekleiden und somit ursprünglich Zeilen der oberflaehlichen
Schicht des Eierstocks darstellen. Eiu solches Stadium zeigt die
Fig. 26. (Taf. I.) {Raja asterias. 46 Cm.) Man sieht den oberen
Theil eines ungefahr 1 Mm. grossen Follikels. Die Einsenkung
der oberflaehlichen Schicht des Eierstocks reicht ganz nahe an diesem
FoUikel heran und ist nur durch eine dunne Schicht von Binde-
gewebe von ihm getrennt. Der Boden der Einsenkung hat sich
in viele Falten gelegt und die Zeilen haben sich in derselben Weise
dififerenzirt , die ich oben (cf. S. 35) beschrieben habe. Die Kerne
sind langlich geworden und die Protoplasmakörper der Zeilen
haben sich verlangert. Diese Eigenthümlichkeit der Zeilen , sowie
die Bildung der Falten auf dem Boden der Einsenkungen findet
man ausnahmslos über grossen Follikeln.
Wie man in Fig. 26 (Taf. I.) sehen kann , liegt die Einsenkung
im Gebiet der „hellen Zone" des Eierstocks und ist von dem Fol-
likel durch eine dunne Schicht dieser Zone getrennt. Was ich für
Raja beschrieben habe , gilt für alle Genera der Selachier und auch
für Chimaera monstrosa.
Die Fig. 31. Taf. II, zeigt einen Theil der Falten der Einsen-
kung über einem grossen Follikel aus dem Eierstock eines Hep-
tanchus {Notidanus cinereus).
Was die Bedeutung dieser Vorrichtungen betrifft, so liegt der
Gedanke nahe, dass sie den Zweck haben, dem tief unterhalb
der oberflaehlichen Schicht in das Ovarialgewebe eingebetteten Eifol-
likel die Möglichkeit zu geben, in die Bauchhöhle zu treten.
Wegen des Bestehens dieser Vorrichtung liegt der grosse Follikel,
der mehrere Millimeter unterhalb der Oberflache gelagert zu sein
scheint und den man an dem intakten Eierstock ausserlich gar
nicht wahrnehmen kann , dennoch nur einige Mikra von der
Bauchhöhle entfernt und weil die Einsenkung sich beim weiteren
Wachsthum des Follikels immer mehr ausbreitet und mehr Falten
48
bildet, kommt der anfangs verborgene PolHkel gauz an die Ober-
flache und es wird beim Platzen nur sehr wenig Ovarialgewebe
zerstört. Diesen Process bis zura Stadium des reifen Eies zu ver-
folgen, ist mir nicht gelungen, zum Theil wegen der techuiscben
Schwierigkeiten , die bei der Untersuchung der grossen Follikel
auftreten.
Mit unbewafinetem Auge siebt man die Einsenkungen deutlicb.
Bei einer Squatina z. B., deren Eierstock Eier bis zu 1 Cm. Durcb-
messer entbielt , batte die Oberflacbe des Eierstocks eine gleicb-
massig graue Farbe und die hellgelben Eier konnte ich nicht sehen,
sodass ich anfangs geneigt war anzunehmen, dass in diesem Ova-
rium keine grossen Follikel vorkommen. Bei geuauerer Betrachtung
bemerkte ich, dass die Oberflacbe an vielen Stellen kleine Oefif-
nungen zeigte, welche die Eingange zu den oben beschriebenen
Einsenkungen darstellen. Ein Schnitt , der senkrecht zur Oberflacbe
des Ovarium durch eine solche Oeffnung gemacht wird, trifft immer
einen grosseren Follikel in seinem Aequator. Der dunne Boden
dieser Einsenkungen liegt somit dem Follikel ganz nahe.
Eine eigenthümliche Form der Einsenkung im Anfangsstadium
ihrer Entwickelung zeigt die Fig. 28. (Taf. IL); es liegen bier die
Wande fast ganz zusammen und nur ein feiner Spalt deutet an, dass
man hier wirklich eine Faltung der oberflacblichen Schicht vor sich
hat und nicht etwa eine solide Wucherung, einen stielartigen
Fortsatz dieser Schicht. Es ware denkbar, dass Ludwig eine der-
artige Falte für einen „Stiel" gehalten hat i), aber es scheint mir,
dass seine Zeichnungen nicht nur in dieser Weise zu interpretiren
seien ; es könnte auch sein , dass die von Ludwig gezeichneten
Verbindungsstiele zwischen Follikel und Epithel der Oberflacbe zu
beziehen sind auf Einsenkungen , die tangential zu ihrer Wand
getroffen sind. Fig. 29. a und b (Taf. L) soll dieses erlautern.
Wird Fig. 29.a mit den Figuren 33 und 34. Taf. 15. der Lud-
wm'schen Arbeit verglichen, so siebt man, dass die Abbildungen
1) LüDWiG giebt selbst an, dass er an schlecht conservirtem Materi
mussen.
49
nahezn völlig übereinstimmeu. Dass mau deuaoch keinen ,,St\iel"
vor sicli hat, geht hervor aus der Figur 29. Z/., welche die Ver-
haltnisse im uachstfolgeudeu Schnitt der Serie darstellt. Mau sieht
hier in überzeugeuder Weise, dass das Lumen der Einsenkung
getroffen wird uud dass in dem in Fig. 29. a. abgebildeten Schnitt
die Wand der Einsenkung gestreift worden ist.
Der Eifollikel selbst hat mit diesen Einbuchtungen nie einen
direkten Zusammenhang ; desshalb kann diese Einsenkung nicht
in der von Ludwig angegebenen Weise eine Theilerscheinung der
Entwickelung des Follikels sein. Auch noch in anderer Hinsicht
kann ich Ludwig's Angaben nicht beistimmeu. Nach Ludwjg ist
die Eizelle schon wahrend sie noch an der Oberflache liegt von Folli-
kelzellen umgeben und jedenfalls sobakl sie sich in das Stroma
des Ovarium hineiuzusenken beginnt. Es müssten also die in der
hellen Zone liegenden Eizellen mit eineni vollstandigen Ueberzug
von Follikelepithelzellen versehen sein. Das ist indessen nach
meinen vorhin mitgetheilten Beobachtungen nicht der FalL
Waldeyer (72) hat bekanntlich nachgewiesen , dass bei einigen
Saugethieren in frühen Stadiën der Entwickelung Einseukungen
des Ovarialepithels in das Stroma ovarii vorkommen, (vergl.
Waldeyer. Eierstock und Ei. S. 19 — 36).
Der Process „stellt sich wesentlich als eine gegenseitige Durch-
„wachsung des bindegewebigen vascularisirten Stromas und des
„Keimepithels dar, in Folge dessen grössere und kleinere im
„Allgemeinen rundlichen Massen des letzteren mehr und mehr in
„das bindegewebige Stroma eingebettet werden." (1. c. S. 43).
Als das „Hauptresultat" seiner Untersuchungen bezeichnet
Waldeyer „dass sowohl die Eier als die Follikelepi-
„thelzellen direct vom Keimepithel, d. h. dem Ober-
„flachenepithel des Eierstocks abstammen." (ibidem.)
ünd weiter (1. c. S. 44) sagt er: „Die Valentin-Pflüger'schen
„Schlauche können nur eine secundare Bedeutung beanspruchen ;
„sie sind für die Ei-und Follikelbildung nicht wesentlich."
Indessen haben fast alle Autoren , welche die Ei-und Follikel-
bildung studirten, danach gesucht, ob sie Einwucherungsvorgange
50
der oberflachlicheu Schicht des Ovariums nachweisen könnten ,
und es macht mir den Eindruck, als ob viele Autoren eben diese
Einwucherung als das Wesentliche des von Waldeyer erkann-
teu Vorgauges betrachten. Dass dieses nicht der Fall ist, geht aus
Waldeyer's eigenen Worten hervor.
Folgende Autoren habeu die Einwucherungsvorgange (Bildung
sogenannter Valentin-Pflüger-Waldeyer'schen Schliiuche) beschrie-
ben für verschiedene Thiere :
LuDwiG (42) und Semper (69) bei Selachiern ; Kolessnikow
(35) bei Teleostiern; Braun (10)') bei Reptilien; Schafbr (63),
Schottlaender (64) und Bühler (12) (letzterer in etwas modifi-
cirter Ferm) bei Saugethieren.
Dagegen habeu keine Einwucherungsvorgange des Oberflachen-
epithels gesehen :
Balfour (6) bei den Selachiern; Owsiannikow (52), Hoffmann
(28) und Calderavood (13) bei den Teleostiern; Hoffmann (28)
bei den Amphibien ; Holl (30) und Hoffmann (29) bei den
Vögehi; Foulis (19), Holl (31) und Leydig (39) bei den
Saugethieren. Leydig fand auch bei den übrigen Vertebraten
keine Einstülpungen.
Ueber das Ovariuni von Bos taurus sagt er (1. c. S. 360) :
„Ferner wurde auf etwaige Eikeime im Epithel (der oberflach-
„licheu Schicht) geforscht und ob nicht das letztere, nach unten
„einwachsend , zu den „Schlancheu" in Beziehung stehe. Aber es
„kam uichts vor Augen, was eine solche Meinung stützen könnte.
„Stellen, welche vorspiegeln woUten, dass das Epithel in die
„Tiefe dringe, erwiesen sich bei genauerer Prüfung als Rinnen
„oder Einfaltungen der Oberflache."
Und vom Ovarium der Katze sagt er (1. c. S. 369) :
„Ich habe nichts wahrnehraea können, was die Auffassung,
„die Strange des Keimlagers nahmen von solchen Eiusenkungen
„(des oberflachlicheu Epithels) her den Ursprung, bekraftigen
„könnte."
1) Citirt nach Leydig. Zool. Jahrb. Bd. III. 1889.
51
Er ist der Meiuung, dass Einseukungen überhaupt nicht vor-
kommen; er sagt (1. c. S. 397):
„Freilich wollen Lüdwig und Braün uaehweisen, dass bei
„Selaehiern und Reptilien doch die Eifollikel durch Eiustülpungen
„des Epithels entstandeu , und gerade bei Selaehiern wurde diese
„Art der Bilduug „in ausgepragter Form" gefunden. Indessen
„möchte ich bemerken, dass ich die von genannten Autoren
„gegebenen Abbildungen wegen des schematischen Charakters,
„den sie unverkennbar an sich tragen, nicht ganz für beweisend
„halten kann."
Es besteht somit unter den citirten Autoren eine Meinuugs-
verschiedenheit im Hinblick auf die Prage, ob das Oberflachen-
epithel des Ovariums durch Wucherung sich in das unterliegende
Stroma aktiv einsenkt. Waldeyer spricht aber nicht von einer
aktiven Wucherung, er halt den Process für eine „Durchwachsung"
des Keimepithels und des Stromas. Was aber das WesenUiche
von Waldeyer's Angaben betrifift , namlich , dass sowohl die Eier
als die Follikelepithelzellen von Keimepithelzellen abstammen ,
darüber sind fast alle Autoren einig.
Wie oben auseinander gesetzt wurde, bin auch ich der
Meinung, dass die Follikelepithelzellen von den Keimepithelzellen
abstammen.
Weil aber noch in letzter Zeit die Meinung vertheidigt
wird, dass bei Vögeln und Saugethieren die Follikelepithelzellen
von dem Bindegewebe des Stroma abstammen (Holl. 30), so
hat es Wert die Entwickelung der Follikelepithelzellen auch
bei Selaehiern zu untersuchen , um zu entscheiden , ob bei
diesen die Follikelepithelzellen in der That von Keimepithelzellen
abstammen. Es folgt hier somit eine ausführliche Beschreibung der
Entwickelung des Follikelepithels,
52
III. Dié Entioickelung der Follikelepithelz ellen.
Die Literatur über das Follikelepitliel der Selachier ist nur
wenig ausgedehnt ; das Follikelepithel von Chimaera ist — so
weit mir bekanat — nie beschrieben worden; nur bei Leydig
(38) finde ich folgende kurze Notiz (1. c. S, 267):
„Die kleinsten Eichen liegen in besonderen geschlossenen Blasen
„oder Pollikeln , welche von einem Epithel ausgekleidet sind."
Gegenbaur (20) giebt an , dass das Follikelepithel der Selachier
ein einschichtiges ist.
LuDWiG (42) hat Zeichnungen gegeben von Follikeln der Sela-
chier ; er f ügt aber hinzu , dass man nicht viel Wert legen soUe
auf die rein schematische Darstellung der Follikelepithelzellen ;
diese waren sehr schlecht conservirt.
ScHULTZ (65) studirt das Ovarialei bei Torpedo und nimmt
wahr, dass die Eizellen zuerst nur von grosseren Follikelepithelzellen
urageben sind und dass die kleineren Follikelepithelzellen erst spiiter
auftreten. Diese kleinen Zeilen haben nach Schcltz ganz den
Charakter der das Stroraa durchsetzenden lyuiphoiden Zeilen. Es
ist nach ihm wahrscheinlich , dass dieselben wirklich lyniphoide
Zeilen sind , die zwischen die grosseren eingedrungen sind. Er
findet bei den grosseren Follikeln die grossen Zeilen in regel-
massigen Distanzen zwischen den kleineren.
Auch Semper (69) hat die zweierlei Art Follikelepithelzellen der
Rajidae wahrgenommea , er sagt: (1. c. S. 361).
„(Es scheint) alsob hie und da selbst die schon deutlich als
„Follikelepithel fungirende Zelllage doch in sich noch neue üreier
„und damit wohl auch neue Follikel produciren könne. Ich finde
„namlich in den schon eingestülpten und ganzlich abgeschlossenen
„Eifollikeln von Raja clavata (Taf. XIX. Fig. 31.) mitten zwischen
„den langen cylindrischen Zeilen polyedrische oder runde von sehr
„verschieden grossem Durchmesser, deren rundlicher Kern durch
„die schon früher bezeichneten Eigenschaften der Ureierkerne aus-
„gezeichnet ist. Es mangelte mir leider das Material , diesen Punkt
„wei ter zu verfolgen".
53
Balfour (6.) sah bei tien Squalidae (Scyllium) zuerst ein eiu-
förmiges Follikelepithel, das an deoi Pole, wo der excentrisch ge-
lagerte Kern des Eies liegt, platt, an dem gegenüber liegenden
Pol mehr cubisch ist. Entsprecheud dem ersteren Pol bleiben bei den
alteren FoUikelu die Zeilen platt, an dem entgegengesetzten Theil der
Peripherie des Follikels sind die Zeilen cylindrisch , langgezogen (die
Kerne o val). Ausserhalb der FoUikelepithelzellen und deren Bedeck-
ung, die Membraua propria folliculi , liegt eine zweite continuirliche
Schicht von epithelialen Zeilen , die Balfour geneigt ist auch von
den Keimepithelzelleu abzuleiten. In noch alteren Stadiën besteht
das Follikelepithel der Squalidae aus kleineren Zeilen in raehreren
Schichten und zwischen denselben grössere flaschenförmige , die
aus den kleinen Zeilen entstanden sind. Ist die Eizelle fast reif,
so besteht nur eine Schicht cylindrischer Zeilen, die aus den
kleinen Zeilen hervorgegangen sind, die grosseren Zeilen sind zu
Grunde gegangen. Protoplasma-auslaufer der FoUikelepithelzellen
bis in das Innere des Eies, wie sie für andere Thiergruppen be-
schrieben sind , sah er nicht.
Bei den Rajidae (Raja) sah er zuerst einförmiges Follikelepithel ;
bald werden einzelne Zeilen grösser; zuerst liegen diese grosseren
Zeilen unregelmassig zwischen den kleineren , spater regelmiissig
mit gleichen Interspatia; als Regel findet er am Pole, wo der
Eikern liegt, wiederum nur kleinere Zeilen. Semper's Meinung,
dass die grossen Foilikelzellen zu Eizellen auswachsen könnten,
theilt Balfour nicht. Bei den alteren Follikeln sind die grossen
Zeilen, wie bei Scyllium flaschenförmig und sie haben Auslaufer
bis an die Membrana vitellina.
Eigene Beohachtungen. Wie wir oben gesehen haben, stellen
sich die Keimepithelzellen , welchen die junge Eizelle bei ihrem
Wachsthum begegnet , tangential zu der Oberflache der Eizelle.
Die Zeilen , die anfangs nur partiell die Eizelle umhüllen , fan-
gen an sich zu vermehren und bilden bald als FoUikelepithel-
zellen eine geschlossene Hülle um die Eizelle. Wahrend des
Wachsthums des Eies mussen sich die FoUikelepithelzellen ver-
54
mehren. Karyokinetische Figuren habe ich uur sehr selten in
dem Follikelepithel angetrofien, dagegen viele langgestreckte und
eingeschnürte Kerne , die alle Stadiën der direkten Kerntheilung
reprasentirten. Daraus geht hervor, dass die direhte Theilung die
Regel , die indirekte Ausnahme ist. Dieser Befund ist im Ein-
klang mit der vielfach beobachteten Thatsache, dass die direkte
Theilung vorzugsweise vorkommt in Geweben, die eine vorüber-
gehende Rolle spielen im Organismus.
Bei der Beschreibung des Follikelepithels ist est erwüuscht, eine
Trennung zu machen zwisclien dem Follikelepithel der Squalidae
und demjenigen der Rajidae.
Bei den Squalidae (es gilt folgende Beschreibung für alle unter-
suchten Species) besteht das Follikelepithel anfangs aus einer
einzelligen Schicht gleichförmiger Zeilen. Bei alteren Follikeln wird
das Follikelepithel mehrschichtig. An der Stelle jedoch, wo der
bei alteren Eiern immer peripher gelagerte Kern liegt, bleibt es
einschichtig. Von dort an wird es nach dem entgegengesetzten
Pole des Eies zu immer dicker, bis es hier seine maximale Dicke,
als eine vier bis fünf Zeilen hohe Schicht, erreicht hat. Es liegt
somit die altere Eizelle excentrisch in ihrem Follikel. Die dünnste
Stelle des Follikelepithels liegt nicht immer, wie Balfour (6.)
angiebt, der Oberflache des Eierstocks zugewandt.
Auch wenn das Follikelepithel mehrere Schichten gebildet hat,
bleiben seine Elemente eiuförmig. Zwar sieht man hie und da
grössere Zeilen mit hellem Plasmakörper und dunklem , sternför-
migen Kern ; man hat aber dieselben als Follikelepithelzellen im
Anfangsstadium der indirekten Theilung aufzufassen. Balfour (6.)
findet bei alteren Eiern von Scyllium zwischen den kleineren auch
grössere, flaschenförmige Follikelepithelzellen (cf. Balfour's Fig.
29. PI. XIX). Es ist mir nicht gelungen, ahnliche Zeilen zu finden,
weder bei Scyllium noch bei den anderen Haifischen. Indessen ist
es möglich, dass die grosseren Zeilen als eine schnell vorüberge-
hende Erscheinung auftreten und dass ich zufallig diese Erschei-
nung nicht beobachtete.
Völlig stimme ich Balfour bei, wenn er sagt, dass die Zeilen,
55
WO sie in mehrereu Schichten vorkomraen, mehr cylindrisch („colum-
nar") werden und sich senkrecht zu der Oberflache des Eies richten,
indem sie dort, wo nur eine einzellige Schicht vorkommt, in der
Nahe des Kerns, taugential gerichtet bleiben, so wie sie beim jungen
Eie ursprünglich gestellt waren.
Wenn die Eizelle noch grösser wird und ihrer Reife nahe kommt,
wird das Follikelepithel wieder einschichtig und die Zeilen sind
dann ganz klein.
Wie dieser Uebergang aus einer mehrzelligen Schicht in eine
einzellige vor sich geht, habe ich so wenig wie Balfour verfol-
gen können.
Fig. 37. (Taf. II.) zeigt das Bild von der Eihülle eines grosseren
Eies von Heptanchus mit einschichtigem Follikelepithel (e./.); Fig.
40. (Taf. II.) zeigt das Gleiche von einem Ei von Acanthias vulgaris.
Bei den Rajidae verhalt sich das Follikelepithel ganz anders und
es zeigt so auffallende Eigenthümlichkeiten, dass eine ausführlichere
Beschreibung erforderlich ist. Ich untersuchte von den Rajidae :
Torpedo , Raja , Trygon und Myliohatis.
Es sei hier gleich bemerkt, dass das Follikelepithel von Chi-
maera monstrosa sich ganz wie dasjenige der Rajidae verhalt, so-
dass eine gesonderte Besprechung unnötig erscheint ').
Die ganz jungen Follikel der Rajidae haben, wie diejenigen der
Squalidae ein einförmiges Follikelepithel [cf. Fig. 27 und 28. (Raja),
Fig. 30 Taf. I (Torpedo), Fig. 44. Taf. II. (Torpedo) u. A.] Aeltere
Follikel jedoch zeigen zweierlei Art von Follikelepithelzellen.
Zwischen den kleineren Zeilen findet man solche, die viel grösser
sind und deren Plasmakörper heil ist (cf. Figg. 25, 26, 29, 30.
Taf. I; 45, 47, 51. Taf. II; 70. Taf. III). Die Kerne dieser Zel-
1) Es scheint unmöglich zu sein, lebende Exemplare von Chimaera monstrosa zu be-
kommen. Diese Thiere scheinen in so betrachtlicher Tiefe zu leben , dass sie meist schon
gestorben sind, wenn sie an die Oberflacbe des Meeres kommen. So erzahlten mir wenig-
stens die Neapeler Fischer. Die Thiere werden nur selten von den Fischern gefangen. Es
ist mir gelungen zwei weibliche Exemplare (erwachsen) zu bekommen 3 bis 4 Stunden
nach dem Fang. Ausgenommen eine leicbte Schrumpfung zeigen die diesen Thieren ent-
nommenen Praeparate eine gute Fixation.
56
len sirid zwei bia drei Mal grösser als diejenigen der kleinen Fol-
likelepithelzellen ; dieselben sind nur scliwach durch Carmin tingirt
und enth alten meist mehrere Nucleoli.
In den jüngeren Pollikeln liegen die grosseren Zeilen meistens
ohne erkennbare Regelmassigkeit zwischen den kleineren; in den
alteren aber scheinen sie eine gewisse regelmassige Anordnung zu
haben (cf. die jüngeren Follikel in den Pigg. 29, 30. Taf. I, 70.
Taf. III und die alteren in den Figg. 26. Taf. I, 51. Taf. II).
Wie die grossen Follikelepithelzelleu nach allen Seiten von
den kleinen umgebeu werden , sieht man am besten an tangential
getroffenen FoUikeln. (cf. Fig. 53. Taf. II. Chimaera). Diese grossen
Follikelepithelzellen gehen aus den kleinen hervor. Es ist nicht
schwer Uebergangsformen von kleinen Zeilen zu grossen aufzu-
finden. Folgende Figuren geben hiervon Beispiele:
Fig. 69. Taf. II [. {Torpedo ocellata 13 Cm. Körperlange) zeigt
einen jungen Follikel , dessen Epithelzellen gleich grosse , gleich
dunkel gefarbte Kerne haben ; eine Ausnahme machen zwei Kerne
(einer uuten in der Figur, der andere links oben) , die weniger
dunkel tingirt sind und grössere Nucleoli zeigeu. Die Plasmakör-
per, welche zu diesen Kernen gehören sind grösser als diejenigen
der übrigen Zeilen. Es stellen die zwei grössere Zeilen gewiss
Uebergangsformen dar von kleinen Follikelepithelzellen zu gros-
sen. Ebenfalls deutliche Uebergangsformen findet man leicht in der
Fig. 70 (Taf. III) und in der Fig. 73 (Taf. III) (beide von Torpedo).
In Fig. 43 Taf. II {Chimaera) und vor Allem in Fig. 34 Taf. II.
{Torpedo) kann man ohne Mühe alle Uebergangsstufen von klei-
nen Zeilen zu grossen aufEnden.
Ob bei diesem Uebergang die Veranderungen des Zellkörpers
oder des Zellkerns zuerst auftreten , ist schwer zu entscheiden.
Fig. 38 Taf. II. {Torpedo) könute dafür sprechen, dass zuerst
der Zellleib sich vergrössert , weil in den zwei kleinsten der drei
dort abgebildeten grossen Follikelepithelzellen der Kern ganz den
den Habitus hat der Kerne der kleinen Zeilen. Das gleiche gilt
für zwei der grossen Zeilen des Pollikels , der in Fig. 70 (Taf. III)
abgebildet ist.
57
Andererseits köuuteu die grossen Zeilen in den oben genannten
Figg. 69 uud 73 (Taf. III) für eine primüre Veranderung des
Kerns sprecheu.
Die grossen Follikelepithelzelleu treteu nicht mit einem Schlage
in der ganzen Ausdehnuug des Follikels auf.
Man findet öfters in einera Follikel nur eine oder nur wenige
schon ziemlich weit entwickelte grosse Zeilen, wahrend alle übri-
gen Zeilen noch klein sind.
Der in Fig. 49 (Taf. II) abgebildete Follikel aus dem Ovarium
einer Chimaera hat ira Ganzen nur die zwei grossen Follikel-
epithelzellen , die in der Figur abgebildet sind '). Die grössere
dieser Zeilen hat 25 p4. im Durchmesser und sie hat einen grossen
Kern niit vier Nucleoli.
Aus den Bildern , welche viele der oben citirten Figuren dar-
bieten , dürfte schou hervorgegangen sein , dass die grossen Fol-
likelepithelzelleu eine grosse Aehnlichkeit niit Eizellen darbieten.
Diese Aehnlichkeit ist in der That eine so grosse, dass es in
vielen Fallen nicht möglich ist , zu entscheiden , ob man eine
grosse Follikelepithelzelle oder eine Eizelle vor sich hat. Die grosse
Follikelepithelzelle unterscheidet sich in vielen Fallen nur durch
ihren Situs von der Eizelle.
Fig. 44. (Taf. II) zeigt eine 60 (Ji,. ini Durchmesser grosse Ei-
zelle von Raja punctata , die nach allen Seiten umgeben ist von
kleinen Follikelepithelzelleu, mit Ausnahme uach der Seite, welche
an eine 30 (u,. im Durchmesser grosse Zelle grenzt, die ganz wie
eine Eizelle aussieht. Ob man hier zwei Eizellen vor sich hat in
einer gemeinschaftlichen Follikelhülle , oder aber einen Follikel mit
einer ungewöhnlich früh entwickelten grossen Follikelepithelzelle,
lasst sich nicht entscheiden. Das Gleiche könnte geiten von dem
Follikel , der in der schon citirten Fig. 49 (Taf. II) abgebildet ist.
In der Fig. 46 (Taf. II) sieht man drei grosse ei-ahnliche Zei-
len zusara menliegen aus dem Eierstock einer Raja punctata^
welche, wie es scheint, von kleinen Follikelepithelzelleu gemein-
1) Der Kern der kleineren dieser zwei Zeilen liegt im nachstfolgenden Schnitt.
58
schaftlich umgeben sind; ob man hier drei Eizellen vor sich hat,
oder eine Eizelle (die grösste) mit zwei grossen Follikelepithel-
zelien, ist wiederum nicht zu entscheiden.
Die Bilder vou grossen Pollikelepithelzellen von Torpedo, wie
sie in den Figuren 36, 38 und 41 (Taf. II) wiedergegeben sind,
zeigen , dass die Aebnlichkeit dieser Zeilen mit Eizellen eine voll-
kommene ist,
Ausserdem findet man nicht so sehr selten im Plasma der
grossen Follikelepithelzellen ein Gebilde, das bis jetzt nur in
Eizellen gefunden worden ist; ich meine einen „Dotterkern,"
auch genanut „corps vitellin de Balbiani" (s. hierüber den vierten
Abschnitt des zweiteu Kapitels). Fig. 38 (Taf. II) zeigt eine grosse
FoUikelepithelzelle von Torpedo ocellata , welche in ihrem Innern
ausser einem gewöhnlichen Kern einen 6 [/.. grossen „Dotter-
kern" birgt.
Die grossen Follikelepithelzellen können eine betrachtliche Grosse
erreichen. Die grösste, die ich gesehen habe, ist in Fig. 36
Taf. II {Torpedo ocellata) abgebildet. Die Figur zeigt einen Theil
einer FoUikelhülle ; in der Mitte erblickt man zwei grosse Folli-
kelepithelzellen, von welchen die grössere 50 ,C4. im Durchmesser
hat; sie enthalt zwei ungefahr gleiche Kerne. Das Vorkommen
von zwei Kernen ist nicht sehr selten ; ob eine Theilung der
grossen Zeilen vorkommt, weiss ich nicht. Kerntheilungsfiguren
sah ich nie und die grossen Zeilen fand ich immer voneinander
getrennt durch kleine Follikelepithelzellen.
Aus den beschriebenen Eigenthümlichkeiten der grossen Fol-
likelepithelzellen geht evident hervor, dass dieselben Abkömm-
linge von Keimepithelzellen sind und das gilt auch von den klei-
nen Follikelepithelzellen. Das Epithel des Follikels entsteht bei
Selachiern somit nicht aus Bindegewebszellen. Das erhöht das
Recht, Holl's oben citirte Meinung für unzulassig zu halten.
Bei weiterem Wachsthum des Follikels nehmen die grossen
Zeilen an Grosse allmahlig ab ; ich habe keine Beobachtuugen
gemacht, die für eine zerkleinernde Theilung sprechen könnten.
In den oben citirteu Fallen (S. 57) ist es schwer zu ent-
59
scheiden , ob man eine vergrösserte FoUikelepitbelzelle oder eine
Eizelle vor sich hat, es kommen aber zwei Eizellen in einer ge-
meinscbaftlicben Follikelbekleidung in der That vor.
Fig. 21 (ïaf. I) giebt davon ein Beispiel. Es liegen bier zwei
gleicb grosse Eizellen von Raja asterias in einer gemeinschaftlicben
Follikelbülle, obne dass eine Scbeidewand sicb finden lasst. Die
Grenze zwiscben beiden Eizellen ist nicht sichtbar, offenbar weil der
Schnitt die einauder anliegenden Flachen nicht senkrecbt getroffen
bat. Es ist wabrscheiulich , dass diese zwei Eizellen durch Tbeilung
einer Eizelle entstanden sind. In ahnlicbeu Fallen wacbst offenbar
das Follikelepithel zwiscben die beiden Zeilen binein , wie aus
der Fig, 27. Taf. II. {Raja asterias) bervorgehen könnte.
Erwiibnt sei noch, dass icb öfters im Plasma der grossen
FoUikelepithelzellen Condensationen desselben antraf, wie eine in
der Fig. 41. (Taf. II) in einer grossen Zelle einer Torpedo
wiedergegeben ist. Aehnliche Plasmacondensationeu fand ich
öfters in Eizellen. (cf. weiter unten und Fig. 54. Taf. Il) Der
Gedanke, dass die enorm grossen FoUikelepithelzellen der Rajidae
eine Beziehung zu nutritiven Vorgangen baben , liegt nabe und
dennocb . ist diese Voraussetzung wabrscbeinlicb nicht ricbtig,
weil bei den Squalidae, deren Eier bekanntlicb viel grösser
werden als diejenigen der Rajidae , diese grossen Zeilen nicht vor-
kommen oder wenigstens in nicht so ausgepragter Form.
Leydig (37) hat bei Trygon pastinaca eine merkwürdige Eigen-
thümlichkeit des Follikelepitbels beschrieben , er sagt :
„An den Eierstockseiern von Trygon pastinaca habe ich eine
„erwahnenswerthe Bildung bemerkt, von der mir ahnliches bei
„Wirbelthieren nicht bekannt ist: die grössten Eier baben 5'"
„im Durchmesser, waren bochgelb gefarbt und batten auf ihrer
„Oberflache ein eigenthümlich hirnartig gewundenes Aussehen. Auf
„einem Durchschnitte der Eier sah man dann, dass die Eikapsel —
„Folliculus Graafianus — in den Dotter binein zablreicbe, tiefe
„Palten bildete, welcbe sehr gefassreich waren.
„Es mag vielleicbt bezeicbnete Faltenbildung , welcbe die
60
„hiruartigen Wiudungeu der Oberfliicbe bedingt, nur eiu vorüber-
„gebender Zustand sein, der mit deni völligen Reifen des Eies
„wieder scbwindet, doch muss icb dieses aus Mangel an ver-
„gleicbenden Beobaehtungen unentscbieden lassen." (1. c. S. 87.)
Tch babe die Ovarialeier von Trygon oiolacea, Trygon pastinaca
und Myliohatis aguila untersucht.
Anfangs bat das Ovarialei von Trygon und Myliohatis nur
einf'örmige kleine Follikelepitbelzellen. Wenn das Ei grösser wird,
erscbeinen aucb hier zwiscben den kleinen Zeilen grössere. Eine
Eizelle von 1 Mm. im Durchmesser unterscbeidet sich in Nichts
von einer gleicb grossen Eizelle einer Torpedo oder Raja. Wenn
das Ei eine Grosse von uugefabr 3 Mm. im Durchmesser erreicbt
bat, fangt die Follikelhülle an, an einzelnen Stellen in das
Innere des Eies sich einzubuchten. In Durcbschnittsbildern stellt
sich eine solche Einbuchtuug dar in der Weise, die in der Fig 45
(Taf. II) augegeben ist. Die genannte Figur zeigt einen Theil der
Follikelhülle eines Ovarialeies (2,5 Mm. im Durchmesser) von
Trygon pastinaca', die Mebrzahl der Follikelepithelzelleu sind
klein, aber die grossen fehlen auch hier nicht: in der Figur sieht
man deren vier. Die Eimembranen grenzen das Follikelepithel
mit scharfer Linie vom Ei-plasma ab , welches neben einem
Netzwerk von Plasma, eine grosse Zahl von Dotterkörperchen
enthalt.
Es macht den Eindruck , als ob das deu Follikel umgebende
StroDiagewebe zu wuchero angefangen habe und Follikelepithel
sammt Eimembranen in das Ei-innere hineindrangt. (Durch
Schrumpfung ist ein Spalt zwiscben dem Epithellager und dem
Bindegewebe entstanden).
Es geht der Einwucherungsprocess immer weiter vor sich, und
ohne Mühe findet man in einer Eizelle von ungefahr 3 Mm. und
mehr im Durchmesser alle üebergange von diesen leichten Ein-
buchtuugen zu grossen , faltenförmigen Einwucherungen , wie die
Fig. 47. (Taf. II.) eine von Myliohatis im Querschnitt darstellt.
(Schwache Vergrösserung.) Das Ovarialei, dem diese Figur ent-
nommen ist, batte einen Durchmesser von 4 Mm. Die Schicht
61
des Follikelepithels , welcbes aus kleinen uud grossen Zeilen besteht,
ist auch hier nach dem Ei-inuern zu durch die Membrana vitelliua
bedeckt. Die Aebse der Falte wird gebildet von sparlichem Bin-
degewebe, das mit dem Stromagewebe aus der Umgebung des
Follikels zusanimenhangt, und dessen Zeilen sich zum Theil als
eiue geschlossene Reibe angeordnet haben, die der Follikelepitbel-
zellenschicht parallel lauft. Genau in der Mitte verlauft ein Ge-
fass (an anderen Stellen sind bei starker Vergrösserung die Blut-
korpercheu leicbt zu finden), das im Leben wohl bis an die Spitze
oder Kante der Falte hinaufreichte.
Bei der weiteren Entwickeluug des Follikels waclisen von allen
Seiten diese Falten in das Ei-innere binein ; nur am „Keimfleck",
WO der peripher gelagerte Kern sich befindet, feblt die Falten-
bildung der FollikelhüUe ganz. In den Querscbnittsbildern tauscben
quer durcb das Ei verlaufende F'alten Verwaehsungen vor, wahrend
nur au ibrer Basis durch den Scbnitt getroffene Falten vorliegeu.
Hie und da findet man secundare Faltenbildung , sodass im
Querschnitt eine Verzweigung sich zeigt.
Schliesslich ist das Ei derartig von den vielen Falten durch-
wachsen, dass für den Dotter nur wenig Raum in den Spalten
übrig bleibt. Um den Kern herum bleibt aber eine Kuppe des
Eies ganz frei von Falten. In diesem Stadium , in welchem die
Falten alle nach dem Eikern zu convergiren , aber von demselben
um eine gewisse, kleine Strecke entfernt bleiben , hat der Process
seinen Höhepunkt erreicht.
Im linken Ovarium ^) einer erwachsenen Trygon xnolacea (108
Cm. Körperlange) fand ich ein Ovarialei von 1 Cm. im Durch-
messer, das ich in toto conservirte und in eine vollstandige
Schnittserie zerlegte.
Das Ei zeigte sehr viele bohe und verzweigte Falten , die nur
sehr weinig Raum für die Dotterkörperchen frei Hessen. Der Rand-
theil (im Gegensatz zum basalen Tbeile) der Falten batte sich
1) Nur das linke Ovarium enthielt Eier, das rechte bestand nur aus Stromagewebe.
Im linken Uterus fand ich befruchtete Eier, der rechte war leer und atrophisch.
62
uur wenig mit Carmin tingirt, die Kerne waren blass, die Zell-
grenzen an vielen Stellen verwischt. Die Zellkörper der Follikel-
epithelzellen zeigten hie und da Vacuolen , kurz : dieser Theil der
Palten zeigte Degenerationserscheinungen. In vielen Falten war
von dem Randtheil nur noch der Umriss sichtbar, wahrend inner-
halb dieses Umrisses sich nur die Degenerationsprodukte der Fol-
likelepithelzellen fanden nebst einzelnen erhal tenen Zeilen und
Kernen. Nacli der Basis der Falte zu , (also nach der Peripherie
der Eizelle zu), wurde das Bild der Follikelepithelzellen allmahlig
deutlicher und die Falte zeigte wieder das gewöhnliche, oben be-
schriebene und abgebildete Aussehen. Die Spitze einer Falte,
welche diese Eigenthümlichkeiten zeigt, ist in der Fig. 39. Taf. II
bildlich dargestellt. (1 Cm. grosse Eizelle von Trygon pastinaca).
Der Umriss der Falte wird durch die erhalten gebliebenen Ei-
membranen dargestellt; nach aussen von diesem Umriss erblickt
man die massenhaft angehiiuften, grosseren und kleineren Dotter-
kügelchen und im Innern der Falte erblickt man auf der rechten
Seite die Kerne mit Protoplasma-resten und eiuzelne Zellgrenzen
der noch zum Theil erhalten gebliebenen Follikelepithelzellen. In
der Mitte der Falte sieht man einige dunkel tingirten Kügelchen,
die wohl durch die Messerklinge verschobeue Dotterkörperchen
darstellen.
Man könnte sich denken, dass hier ein Conservirungsfehler
vorliege, eben weil der Follikel in toto conservirt worden ist
und die Flüssigkeiten im Centrum am wenigsten haben einwirken
köunen. Dieser Einwand wird aber widerlegt durch einen glei-
chen Befund bei einem 1 Cm. im Durchmesser grossen Follikel
einer Myliohatis aquila , von welchem nur ein Stückchen conservirt
wurde.
Es geht somit hieraus hervor, dass die Falten in einem gewis-
seu Stadium degen eriren.
Dass die Bildung von Falten im Ovarialei der Trygonidae eine
physiologische Erscheinung ist, folgt aus dem Umstande, dass ich
dieselbe constant angetroffan habe bei Ovarialeiern , welche mehr
als 3 Mm. im Durchmesser hatteu.
63
Ich habe eiuen Follikel vou Trygon pastinaca vou 5 Mm. im
Durclimesser iu eine vollstandige Schnittserie zerlegt, und habe
mich überzeugen könneu, das die Eizelle einen normalen 114 [a.
grossen Kern euthielt mit Chromatinfaden und Nucleolen. Hieraus
geht hervor, dass die Faltenbildung nicht etwa der Ausdruck
einer Atresie ist. Ausserdem fand ich bei Trygon in einem und
demselben Schnitte neben Eiern mit den beschriebenen Falten
auch ein solches , das in anderer Weise zusaramengeset/te Falten
zeigte, die zur Erscheinung der Atresie gehören (s. Kapitel lil).
Das Material war nicht ausreichend, um die Degeneration Schritt
für Schritt verfolgen zu könneu. (Wahrend meines fünfmonatlichen
Aufenthalts in Neapel habe ich nur 5 weibliche Exemplare be-
kommen könneu ^).
Einmal fand ich in einem Uterus einer Trygon violacea 4 vor
kurzer Zeit befruchtete Eier. Diese Eier waren wenig prall ge-
spannt und fielen , wenn man sie auf eine Glasplatte hinlegte, in
Scheibenform zusammen. Der grösste Durchmesser dieser Scheiben
betrug nur 2 Cm., eine gewiss aufiallende Thatsache, wenn man
bedenkt, dass das Mutterthier 108 Cm. lang war, und dass die
Eizellen von Squalidae gleicher Körperlange viel grösser sind.
Vor Allem war aber wichtig, ómss diese Eier keine Falten zeigten.
Aus dieser Beobachtung und aus dem vorhin Gesagten geht
somit hervor, dass die Falten einer Degeneration unterliegen und
schliesslich wieder ganz verschwinden.
Leydig hatte somit Recht, als er die Vermutung aussprach,
dass der Process der Faltenbildung vorübergehend sei.
Was die Bedeutung der Faltenbildung ist, willichdahin gestellt
lassen. Es könnte sein, dass durch diese Vorrichtung eine sehr cow-
densirte Nahrung dem Ei mitgegeben wird. Das kleine Ei genügt
aber gewiss nicht für die Ernahrung des ziemlich grossen Embryo.
( Alcock ^) hat gezeigt , dass bei Trygon Bleekerii der Embryo in
Utero noch Nahrung bekommt durch eine Secretiou von Villi der
1) Es sollen übrigens die Trygonidae ira Neapeler Golf nicht selten sein.
2) Annales and Magaz. of Nat. Hist. (6.) 9. 1892. S. 417—427.
64
iüneren Uteruswand , die beim alteren Embryo iu das Spiraculum
hineinreiclieu. Ob eine solche iutra-uteriue Ernahrung auch bei
andren Trygonidae vorkommt, weiss ich nicht. Die Gewichtszu-
nahme der Embryonen z. B. von Acanthias ist wahrend des intra-
uterinen Lebens eine so betrachtb'che , dass eine Nahruugszufuhr
durch deu uterus mir auch hier wahrscheinlich scheiut. Die Uterus-
wand bei Acanthias ist ganz mit blutgefassführenden Zotten
bedeckt).
Es ist merkwürdig , dass der Process der Faltenbildung bei keiner
der andereu untersuchten Species der Selachier vorkommt.
Lankbster (36.) hat bei den Ovarialeiern der Cephalopoden eine
Bildung von Palten des wuchernden Follikelepithels beschrieben.
Auch diese Falten haben eiu Blutgefass in ihrer Achse, und sind
vorübergehender Natur. Seine Beschreibung und seine Abbildungen
stimmen so sehr mit den meinigen überein , dass ich nicht umhin
kann, hier eine vollkommene Analogie anzunehmen.
Lankester findet, dass bei den Cephalopoden die Follikelepithel-
zellen abgestosseu werden , sodass sie frei im Dotter liegen ; eine
Abstossung habe ich bei deu Trygonidae nicht beobachtet. Zur
Vergleichung habe ich selbst die Ovarialeier von Sepia {sp. ?)
untersucht und habe die überraschende Aehnlichkeit des hier vor-
kommenden Processes mit demjenigen bei den Trygonidae durch
eigene Wahrnehmung feststellen können.
üeberdies batte Herr Prof. Jatta in Neapel die Freundlichkeit,
mir mehrere seiner Praeparate von Ovarialeiern der Cephalopoden
zu demonstriren , an welchen die Uebereinstimmung ganz klar
ans Licht trat.
Es ist sehr merkwürdig, dass mit denselben Mitteln der Zweck,
Nahrungstoffe in der Eizelle anzuhaufen , zu Stande kommt bei
zwei so weit auseinanderstehenden Thiergruppen , und zwar durch
Mittel , die nicht zu den allgemeiu vorkommenden geboren.
ZWEITES KAPITEL.
Die weitere Entwickelung des Eies.
I. Eimemhranen.
Unter Einiembraueu verstekt mau im Allgemeinen diejenigeii
Membranen oder membranartigen Bildungen, die sich zwischen
Ei-p]asma oder Dotter uud Follikelepithelzellen befinden.
Meine Praeparate sind alle in Paraffin geschnitten , eine That-
sache, die hier nochmals besonders betont werden soU, weil man
natürlich nicht berechtigt ist , Alles was in den Schnitten sich als
eine Membran darstellt, für wirklieh im Leben bestehend anzu-
sehen. Im Allgemeinen sind die thierischen Zellmembranen eigen-
thümliche Bildungen : sie sind wohl immer oberflachliche Cou-
densationen von Zellplasma, Bekannt ist, dass man z. B. bei
gewissen Infusorien mit deutlicher Zellmembran im Leben wahr-
nehmen kann , dass mehr oder weniger grosse Körperchen die
Membran passiren köunen , ohne dass eine vorher bestehende Oef-
nung wabrzunehmen war und ohne dass man eine Continuitats-
trennung mit dem Auge sehen kann.
Die Reagentia, die zur Hartung der Gewebe und zur Her-
stellung mikroskopischer Praeparate verwendet werden , haben zur
Folge, dass aus dem lebenden condensirten Plasma eine wirkliche
Membran wird und so sieht man z. B. auch bei den Eizellen ,
deren Protoplasmakörper geschrumpft ist, deutliche scharflinige
Membranen , die von den Zellkörpern getrennt worden sind.
Was die Ei-membranen der Selachier betrifit , so finde ich in
der Literatur Folgeudes:
Gegenbaub, (20) findet in den jungen Ovarialeiern der Selachier
keine Membranen. Bei Raja sah er bei Eiern von 1—2 Mm.
5
66
Durchmesser eiue dünue Menibraua vitelliaa. Bei Acanthias faod
er, dass die M. vitellina sehr dick werden kann, bis zu 80 f4,.
(s. seine Fig. 17).
Er uimmt an , dass die Merabran durch die FoUikelzelleu ge-
bildet wird. Eine zweite radiar gestreifte Membran innerhalb der
M. vitellina, die Gegbnbaür z. B. bei den Reptilien antraf, fand
er bei den Selachiern nicht.
Alex. Schultz (65) fand bei den Ovarialeiern der Selachier
immer eiue homogene Membran, die er als eine „Basalmembran"
der Follikelzellen betrachtet. Bei lorpedo sah er eine einfache
homogene Basalmembran , bei Eaja eiue durchlöcherte Membran
und bei den Squalidae eine breite homogene Membran und eine
schmale Zona radiata.
Balfour (6) sah bei Scyllium noch vor dem Auftreten der Fol-
likelzelleu eine dünue Membran , die schon die M. vitellina vor-
stellt und zur Ei-zelle gehort. Bei Eizellen von 0,5 Mm. Durch-
messer fand er schou eiue Zona radiata, die bei grosseren Eiern
an Dicke zuuimmt.
M. vitellina und Zona radiata werden bei der weiteren Ent-
wickelung der Eizelle zuerst immer dicker, um schliesslich wieder
zu atrophiren , bis die Zona radiata ganz verschwunden ist und
die M. vitellina unmessbar dünn wird. Bei Raja fand er ebenfalls
beide Membranen ; Torpedo uutersuchte er in dieser Richtung
nicht, er vermutet aber, dass auch hier beide nicht fehlen.
Eigene Beohachtungen. Schon die kleinste Eizelle hat eine sicht-
bare, sei es auch unuiessbare Zellmembran , die durch das ganze
Leben der Eizelle bestehen bleibt und die man bei den mit Folli-
kelepithelzellen bekleideten Eiern Membrana vitellina nennt. Sie
ist Bestandtheil der Eizelle,
In den verschiedenen Stadiën des Wachsthums der Eizellen und
bei den verschiedenen Genera der Selachier hat die Membrana
vitellina eine verschiedene Dicke. Bei allen Species nimmt zuerst
die M. vitellina an Dicke zu , ura dann wieder abzunehmen und
bei allen reifen Eiern versch windend dünn zu werden. Bei Tor-
67
pedo fand icb , dass die M. vitellina bei allen untersuchten Ei-
zelleu, (dereu Durchmesser zwischen dem der Ureier und 9 mM.
schwaukt), iiie eiuen grosseren Durchmesser erreicht als 6 ia.
Das gleiche gilt für die verschiedeueu Species von Raja und für
Trygon uud Myliohatis,
Bei den Squalidae erreicht die M. vitellina einen viel grosseren
Durchmesser.
So war z. B. die M. vitellina einer Scymnus lichia bei einem
Ovarialei von 2 Mm. Durchmesser 40 /u.. dick, ja bei dem 3 Mm.
im Durchmesser grossen Ovarialei von Centrophorus granulosus
(1 M. Körperlange) sogar 60 /z. !
Es sind diese Messungen gemacht an Schnitten , die möglichst
senkrecht zu der Oberflache des Eies geführt vraren , weil natür-
lich nur solche Bilder verwandt werden können.
Eine sehr dicke M. vitellina zeigten auch ungefahr 3 Mm. grosse
Eier von Squatina und von Pristiurus melanostomus. Bei den
grossen fast reifen Eiern von Haifischen ist die M. vitellina sehr
dünn ; ich sah z. B. Eizelleu von CentropJiorus granulosus von
6 Cm. Durchmesser und 77 Gramm Gewicht, deren M. vitellina
unmessbar dünn war.
Die M. vitellina von Chimaera monstrosa wird, im Gegensatz
zu den Rajidae , mit denen übrigens Chimaera , was den Bau der
Ovarialeier betriöt am meisten übereinstimmt , ziemlich dick. So
hat die nur 2 Mm. grosse Eizelle von Chimaera, wovon Fig. 43.
Taf. II die Eimembranen und Follikelepithelzellen darstellt, eine
M. vitellina von mehr als 5 ^a im Durchmesser.
Innerhalb der M. vitellina sieht man bei vielen Eizellen die
Zona radiata, die als eine zarte Schicht mit vielen radiaren
Streifen die Innenseite der Dottermembran auskleidet. Die radiare
Streifung dieser Zona ist in den meisten Fallen so fein , dass sie
nur bei starker Vergrösserung , am besten noch bei seitlicher
Beleuchtung, wahrzunehmen ist.
Die Figg. 34, 37 und 43 geben das charakteristische Bild der
Zona radiata, Fig. 34 stellt die Follikelhülle einer Eizelle von
Torpedo ocellata dar; die M. vitellina hat hier keine messbare
68
Dicke, die Zona racliata (z. r.) ist 2,5 it. dick. Schavfer und
deutlicher gestreift tritt in den Figg. 37 und 43 die Zona radiata
hervor. In der Fig. 87, [Ovarialei von 0.75 Mm. Durchraesser
von Heptanchus (Notidaneus cinereus)], hat die Zoua radiata (z. r.)
eine Dicke von 4 i^. Die 2 Mm. grosse Eizelle von Chimaera
monstrosa der Fig. 43 hat eine Zona radiata (z. r.) von 5 fz.
Anfanglich hat die Eizelle keine Zona radiata , dann tritt in
einem gewissen , nicht naher anzugebenden Stadium eine schmale
Zona radiata neben der M. vitellina auf; die Zona niramt bei
der Entwickelung der Eizelle zuerst allmahlig zu an Dicke, die
Streifung wird deutlicher, um dann wieder allmahlig dunner zu
werden und schliesslich ganz zu verschwinden.
Eine 3 Mm. grosse Eizelle von Torpedo marmorata zeigte keine
Zona radiata, eine 4,5 Mm. grosse dagegen eine sehr deutliche
und bei einer Eizelle von 9 Mm. im Durchmesser war dieselbe
ganz schmal.
Es wird bei den Rajidae die Zona radiata relativ und absolut
viel weniger dick als bei den Squalidae. Tra Algemeinen habe ich
wahrgenommen, dass die Entwickelung der Zona radiata parallel
gebt mit der der M. vitellina: je dicker die M. vitellina ist,
desto dicker ist auch die Zona radiata.
Die Zona radiata einer 3 Mm. grossen Eizelle von Centrophorus
granidosus hatte einen Dicke-durchmesser von 8 pt. und gehort
mit der Zona einer 2 Mm. grossen Eizelle von Scymnus lichia zu
den dicksten , die ich wahrgenommen habe. Das nahezu reife Ei
von Acanthias vxdgaris hatte keine Zona radiata.
Was die Bedeutung der Zona radiata betrijBEt, so wird diese
wohl mit der Brnahrung der Eizelle in Zusammenhang stehen.
Die Zona ist nach raeiner Meinung eine Schicht von condensirtem
Zellplasma und die feinen Streifchen sind der Ausdruck der con-
tinuirlichen Zufuhr von flüssigen Nahrungsstofien , die von der
üragebung der Eizelle durch Vermittelung der FoUikelepithelzellen
derselben in Folge osmotischer Krafte zuströmen.
69
II. Der Kern.
Den Inhalt dieses Abschnittes bilden einige kurz gefassten An-
gaben über den Bau des Kerns und seiner Bestandtheile.
Kernplasma. Balfour (6.) macht eiuen Unterscbied zwischen
»primitive ova" uud » permanent ova". Es soll sich dieser Un-
terscbied u. A. dadurcb kenntlich macben, dass die ersteren ein
körniges, die letzteren ein belles Kernplasma besitzen. Ware das
Criterium verwendbar, so dürfte man keine relativ grosse Eizelle
— permanent ovum — fiuden, die ein körniges Kernplasma be-
sitzt. Das kann indessen beobacbtet werden : die Kerne der
relativ grossen Eizellen der Figg. 21, 24, 28, 30, (Taf. -I) u. A.
haben ein körniges Plasma.
Es scbeint mir auch, dass man nicht das Recht bat die an
den Praeparaten wahrgenommene Struktur ohne Weiteres auf das
lebende Plasma zu übertragen. Es ist auch mehr als wahrschein-
lich, dass der Ernahrungszustand des Plasmas im Augenblick der
Fixation hier von grosser Bedeutung ist. Mit dem Ernahrungs-
zustand hangt vielleicht auch die relative und absolute Grosse
der Kerne zusammen ; in Betreff der Grosse herrscht scheinbar
vollkommene Regellosigkeit. Es giebt kleine Eizellen (cf. Fig. 24.
Taf. I links) mit einem Kern, der absolut grösser ist als der
einer viel grosseren Eizelle (cf. Fig. 73. Taf. III).
Chromatin. Das Chromatin zeigt sich durch alle Stadiën in
Form von Faden und Nucleolen.
Bei den jungen Eizellen scbeint das Chromatiu zum Theil
ein zusammenhangendes Netzwerk von Faden zu bilden.
Was die Struktur der Faden in alteren Eizellen anlangt, so
kann ich verweisen auf die Arbeit Rueckert's (59), der dieselbe
in Betreff der Selachier eingehend beschriebeu und abgebildet bat.
Ich batte öfters Gelegenheit die von Rueckert abgebildete Struktur
der sogenannten Chromatinfaden wahrzunehmen ; diese zeigten
sich zusammeugesetzt aus einer Reibe von quer auf die Langsachse
des Gebildes gerichteteu Stabchen mit langem, schwanzför-
70
förmigem Anhang, In den Figuren ist bei starker Vergrösserung
diese Struktur wiedergegeben. (vergl. z. B. Figg. 52, 55, 56, 57,
60, 62, Taf. II, Fig. 71, Taf. III).
Was die Nucleolen betrifft, so kommen dieselben wohl constant
vor in jedem Stadium der Entwickelung des Kerns.
Die kleinsten Eizellen beim Embryo zeigen meistens deutlich
einen oder auch mehrere Nucleolen (vergl. Fig. 6 und 7. Taf. I).
Die grosseren Eizellen haben wohl immer mehrere Nucleolen in
ihrem Kern, von welchen meistens einer die übrigen weit an
Grosse übertrifift.
Wie die Nucleolen entstehen, was ihre Bedeutung ist und ob
dieselben einen direkten Zusammenhang mit dem Chromatin-
netzwerk der jüngeren Zeilen oder mit den Cbromatinfadeu der
alteren zeigen, kann ich nicht entscheiden. Nur seien hier
einige eigenthümliche Formen von Nucleolen sowie einige andere
Besonderheiten erwahnt.
Was zuerst die Lagerung der Nucleolen im Kern anlangt, so
scheiut diese eine ganz regellose zu sein. Es liegen die grossen
sowie die kleinen Nucleolen bald ganz an der Peripherie des Kerns,
bald in dessen Centrum. Vielfach bat man für andere Thiergrup-
pen eine Randstellung von vielen kleinen Nucleolen im Kern der
Eizelle in gewissen Stadiën der Entwickelung beschrieben, aber
ich kann das für die Selachier nicht besta tigen. Zwar sieht man
hie und da ganz an der Peripherie des Kerns mehrere kleine
Nucleolen, z. B. in Fig. 24 (Taf. I) oder in der Fig. 15 derselben
Tafel, aber eine solche Stellung betrachte ich als eine rein zu-
fallige, weil viele andere Figuren zeigen, dass eine unregelmas-
sige Vertheilung der Nucleolen im Kern das gewöhnliche Verhalten
darstellt.
Hereick (26) hat für die Ovarialeier einer Crustacee (Homarus)
angegeben, dass der Nucleolus (es scheint nur ein einziger vor-
zukommeu) immer excentrisch im Kern liegt und das bei allen
Eikernen in einem und demselben Schnitte die Nucleolen immer
dieselbe Stellung haben. Er zeigt, dass diese Eigenthümlichkeit
verursacht wird durch die Einwirkunjz der Schwerkraft auf die
71
im flüssigeu Kerumedium suspeudirteu Nucleoleu, und er ist ira
Staude durch bestimmte Position der frischen Ovai-ialstückchen
nacli Willkür die Stellung der Nucleolen zu anderu.
Ich habe viele Scbnitte durch forscht um zu entscbeideu, ob bei
den vou mir untersuchteu Ovarien etwas abnliches zu coustatiren
ware; es war das Resultat ein uegatives; nirgeuds war der Ein-
fluss der Scbwerkraft auf die Nucleolen zu erkennen.
Verscbiedene Autoren haben eine Theilung von Nucleolen be-
schrieben ; es sollen sich die Nucleolen in gewissen Stadiën der
Ei-entwickelung durch Theilung vermehren.
ScHARFF (62) z. B. sah bei den Teleostiern bisweilen grosse
Nucleolen, welche Knospen trugen, woraus er den Schluss zieht,
dass kleinere Nucleolen durch eine Abschnüruug vou den grosseren
entstehen können.
Leydig (39) niramt das Gleiche an ; nach ihm können Nucleolen
dadurch entstehen „dass ein grösserer, ursprünglicher Keimfleck
durch Knospung, Abschnürung, Theilung, kleinere seines Gleichen
hervorbringt" (1. c. pag. 379). Es gilt dieses für die verschiede-
nen von ihm untersuchten Thierarten.
Balbiani (2) sagt in seinen „Le^ons sur la génération des
Vertébrés" über die Nucleolen der Ei-kerne Folgendes : „Il m'a
„semblé qu'elles (les taches germinatives) se multiplient par bour-
„geonnement ; j'ai vu, en effet, souvent quelques taches présenter
„une petite saillie, qui, peut-être, se sépare ensuite pour foraier
„une nouvelle tache."
AuERBACH (1) sieht bei Teleostiern in den Eikernen hantel-
förmig eingeschnürte Nucleoleu und nimrat auf Grund hiervon
eine direkte Theilung an.
Auch ScHULTZE (66) schliesst sich auf Grund seiner üntersu-
cbungen über die Reifung des Anaphibieneies dieser Meinung an.
Rhumbler (57) vertheidigt eine ganz andere Meinung über
die Entstehung neuer Nucleolen. Nach ihm kommt eine Theilung
nicht vor, im Gegentheil entstehen durch Verschmelzung, durch
Zusammeufliessen mehrerer kleiner Nucleolen neue grössere. Weiter
unter komme ich noch auf Rhumbler's Hypothese zurück.
72
Ich habe die grössten Nucleoleu und zugleich die mannig-
fachsten Formen beobachtet iu den Kernen von Ovarialeiern
alterer Acanthias-embryonen. Fig. 55, 57 und 60, (Taf. Il)
zeigen drei Kerne von Ovarialeiern eines Acanthias-embryo
(22 Cm. Körperlange; Vergrösserung 400). In dera' Schnitte
durch den Kern, der in Fig, 55 abgebildet ist, sehen wir 12
kleinere Nucleolen unregelmassig durch den Kern verstreut; etwas
unterhalb des Centrums liegen vier grössere und drei kleinere
Nucleolen in einem Haufen zusammen. Es berühren die kleinen
Nucleolen die grosseren an einzelnen Stellen. In Fig. 57, die ein
Objekt aus demselben Schnitte darstellt, liegt ungefahr in der
Mitte des Kerus ein einziger grosser Nueleolus und mehrere viel
kleinere mehr peripher.
Ein eigenthümliches Bild bietet die Fig. 60, welche einen
Kern darstellt, der eine Menge kleinerer Nucleolen enthalt im
linken unteren Quadranten.
Sind derartige Gruppen von kleinen Nucleolen durch Theilung
(Knospung) von grosseren Nucleolen entstanden, oder bilden sich
in Plasma durch eine Art Verdichtung zuerst die punktförmigen
Nucleolen, die daun entweder durch selbststandiges Wachsthum
oder durch Zusammenfliessen mehrerer zu den grosseren werden
köunten ? Es scheint mir, dass Bilder, wie dasjenige der Fig. 60,
für die Möglichkeit einer Verschmelzung, wie sie Rhumbler an-
gegeben hat, sprechen. Denn wenn man eine Theilung statuirt,
so müssteu Krafte an genommen werden, welche den neuentstan-
denen Nueleolus von seinem Mutterboden entfernen und die An-
ziehungskraft überwinden. Zugleich müsste man den Nueleolus
als ein selbststandiges, lebendes Individuum autfassen. Die Rhum-
BLEu'sche Hypothese dagegen fasst die Nucleolen auf als Tropfen
oder Ballen eines durch das Kernplasma ausgeschiedenen Stoffes.
In diesem Falie ist der Nueleolus nicht einfach totes Material,
aber auch nicht ein Individuum. Und wenn die Nucleolen als eine
Ausscheidung aus dem Plasma entstehen, so erscheint es natür-
lich, dass sie zuerst als feine Püncktchen auftreten. Alsdann
können sie, etwa wie Oeltröpfchen, die iu Wasser suspendirt sind,
73
sich gegenseitig anzieheu , sich berülireu und schliesslich zusam-
menfliessen. Die Bilder der sogenannten Knospenbildung, die manche
Autoreu beschrieben , lassen sich — wie Rhumbler nach meiner
Meiuung mit Recht bemerkt — ganz leicht durch die genannten ,
physikalischen Vorgauge erklaren.
Auch ich habe Nucleoleu mit »Knospeu" hie uud da aufge-
fuudeu (cf. Fig. 61, e, ƒ uud /. Taf. II). Entschieden für eiue
Auziehuug uud eiu Zusammeufliessen spricht die Fig. 61, e; es
müsste soust der grosse Nucleolus ersteus zwei Kuospeu zugleich
gebildet habeu uud es müsste sich zweiteus die grössere Knospe
wiederuui in zwei gleicheu Halfteu getheilt habeu. Gleichzeitiges
Entsteheu zweier Kuospeu ist uicht beschrieben worden , deun
mau hat man au eiuem grossen Nucleolus bisher höchstens eine
kleine Knospe geseheu. Der abgebildete Befund kanu leicht durch
die RnuMBLER'sche Hypothese erklart werden : die drei kleineren
Nucleoleu werden von dem grossen augezogen ; die zwei uuter-
einander gleich grossen lagen zufallig in demselben Radius des
grossen Nucleolus.
In Fig. 61 , i, hat der grosse Nucleolus von verschiedenen
Seiten vier kleinere augezogen uud es siud die letztereu im Be-
griff mit ihm zu verschmelzeu.
Rhumbler weiss mit Hülfe seiner Hypothese auch sonstige
Eigenthüralichkeiten der Nucleoleu zu erklaren. Nach ihm würde
der ausgeschiedeue Stoff, der die Substanz der Nucleoleu liefert,
zuerst dünnflüssig , daun zahflüssig sein uud schliesslich erstarren.
Siud die Nucleoleu noch dünnflüssig, so entsteheu Anordnungen,
wie in den beschriebeuen Bildern. Siud dieselben aber zahflüssig
oder erstarrt, so verschmelzeu die zusammeuliegendeu Nucleoleu
nicht uud man findet danu traubeförmige Couglomerate. Die
halberstarrten Körperchen nehmen nach Rhumbler weniger Farb-
stofï auf uud brechen das Licht starker. Derartige Couglomerate
habe auch ich geseheu (cf. Fig. 61 m). Kommt jetzt eiu solches
Conglomerat noch in Berühruug mit düuu flüssiger Nucleoleu-
substanz, so umgiebt diese das Ganze mit einer dunkelgefarbten
Hülle. lu Fig. Ql d. habe ich eiueu solchen Befund wiederge-
74
geben. Man sieht fünf hellere, starker lichtbrechende Körpercheu
vou eiüer dunklen Schicht umgeben. Eiue Menge dieser Körper-
chen lindet mau in Fig. 61 a, wo sie jedoch nicht in Trauben-
form zusammenliegen. Die Figg. 61 ƒ, i und l zeigen nur ein
einziges derartiges Körperchen in der dunklen Umhüllung.
Urn seine Hypothese naher zu begründen , bat Rhumbler Wachs
und warmes Wasser gemischt und diese Mischung abkühlen lassen.
Es ist ihm gelungen unter dem Mikroskop Bilder von halb er-
starrten oder noch flüssigen Tropfen aufzufinden , welche allen von
ihm beobachteten Nucleolenformen entsprechen. Auch die Formen,
wie Flemming (18) sie in seiner Arbeit ȟber die ersten Reife-
erscheinungen am Ei der Teichmuschel" abbildet, findet er in
seiner Mischung. Die Abbildungen von Flemming zeigen eine
grosse Aehnlichkeit mit denjeuigen , die ich in den Figg. 616,
c, g, h, k, dargestellt habe. Die Bedeutung dieser Gebilde ist
nicht festgestellt.
Haecker (23) beschreibt Formen von Nucleolen , die überein-
stimmen mit den iu meiner Fig. 61 c, h gezeichneten. Besonders
seine Fig. 23 lasst die gleiche Form einer halben Hohlkugel er-
kennen. Haecker halt diese Form für ein Kunstprodukt , ohne
das streng beweisen zu können.
Die helleren Körpercheu in den Nucleolen siud öfters beschrie-
ben -worden. Leidig (39), Holl (30), Born (8) und viele Andere
halten dieselben nicht für Körperchen, sondern für „Vacuolen".
HoLL verwirft den Namen „Vacuolen", weil der Inhalt kein Gas
sondern Flüssigkeit sei. Nach ihm verlassen die Gebilde schliess-
lich den Nucleolus und es bleibt von diesem uur die „Membran"
übrig, die zusammenschrumpft.
Eine Membran um den Nucleolus sah ich nicht; Bilder v^ie
diejenigen der Fig. 61 k (Taf. II) und Fig. 74 (Taf. III) erinnern
jedoch in der That an geschrumpfte Membranen.
Auch EoRN ist der Meinung, dass das Auftreten der vacuolen-
artigen Gebilde eiue Erscheinung des „uahe bevorstehenden Un-
tergangs" sei. Dass die grossen Nucleolen zu Grunde geben ,
steht fest, denn bei den alteren Eiern findet man nur sehr
75
kleine Nucleolen. Es köunte hier eiue Resorption vorliegen ^).
Vielfach liat man den Nucleolen die Fahigkeit zugeschrieben,
sich innerbalb des Kerns zu bewegen, ja sogar denselben zu
verlassen.
LöTVBNïHAL (41) liat die Bewegung der Nucleolen im Urei der
Saugetliiere studirt. In seiner Arbeit findet man auch die Lite-
teratur über diesen Gegenstand. Balbiani ^), Beandt (9), v. la
Valette St. Georges (71) und Eimer ^) baben auch die Bewegung
von Keimflecken beschrieben.
Löwenthal findet in geharteten Objecten in Ureiern von Kat-
zenovarien öfters langliche Nucleoli gegen den Innenrand des
Nucleus liegend und bisweilen einen Nucleolus in „einer etwa
warzenförmigen Ausstülpung des Keimblaschens", hie und da
„theils noch innerhalb des Keimblaschens, theils schon ausserhalb
und sogar ganz ausserhalb des Randes desselben." Er halt diesen
Befund nicht für Kunstprodukt, 1° weil er den Nucleolus dabei
immer langlich gestaltet findet, wie im Bewegungszustand ; 2°
weil er constant eine helle Zone um den Nucleolus herum findet,
die sonst fehlt, und 3° weil der Kern bisweilen deutliche Aus-
stülpungen an seinen Circumferenz zeigt, worin ein Nucleolus
gelagert ist.
Auch ich habe Bilder gesehen, die für eine Wanderung der
Nucleolen sprechen könnten. Nucleoli ausserhalb des Kerns, ohne
dass sich eine entsprechende Lücke im Kernplasma finden liess,
sah ich öfters. (cf. Figg. 50. a. 6, 52). Zweimal fand ich einen
Nucleolus in einer Ausbuchtung der Kernmembran (cf. Fig. 56
und 62, Taf. II), in beiden Fallen fand ich jedoch im Kernplasma
eine entsprechende Lücke. Dieser Befund macht es wahrschein-
lich, dass hier, so Avie in den Fallen, wo der Nucleolus ganz
1) Eine merkwürdige Form des Nucleolus zeigt die Fig. 58, Taf. II (Trygon);
dieser hat eine radiare Struktur, die sich eine Strecke weit in das Kernplasma verfol-
gen lasst.
2) Balbiani. Sur les mouvements qui se manifestent dans la tache germinative de
quelques animaux. C. R. de la Soc. de Biol. 1864, pag. 64. (citirt nach Löwenthal).
3) EtMER. Ueber amoeboide Bewegungen des Keimkörperchens. Arch. f. Mikr. Anat.
Bd. XI. 1875. S. 325 (citirt nach Löwenthal).
76
ausserbalb des Kerns gelagert ist, eiue küustliche Verschiebung
zu Stande gekommen ist beim Zerlegen oder beim Einbetten des
Praeparates.
Indessen bat man auch iu lebenden Kernen Bewegung der
Nucleolen wahrgenommen ; ob dieselbe aber passiv oder aktiv ist,
dürfte schwer zu eutscheiden sein.
Auch ausserbalb des Kerns ini Eiplasma bat man scbon öfters
mit Carmin dunkel tingirbare Körpercben gefunden und bescbrie-
ben, und aucb diese Gebilde für Cbromaiinsubstanz gebalten.
Ob man ein Recht bat, auch ausserbalb des Kerns gelegene
Gebilde für Chromatin zu balten, weiss ich nicht, aber thatsach-
lich habe auch ich im Eiplasma Körpercben beobachtet, die sich
in den mit Sublimat-essigsaure behandelten Praeparaten intensiv
mit Carmalaun tingirten. Ich habe bei Leydig (39) eine Be-
schreibung und Abbildung abnlicber Körpercben gefunden.
Es handelt sich um unregelmassige Körper, die ich nur in den
Ovarial-eiern der alteren Acanthias-embryoneu (24 Cm. Körper-
lange) angetroffen habe.
Diese Ovarien sind alle sehr gut conservirt und sie zeigen als
ziemlich baufigen Befund in Eizellen verscbiedener Grosse, aus-
serbalb des Kerns, unregelmassige, klumpige, intensiv gefarbte
Körper, die eiue bedeuteade Grosse erreicben können, und deren
Zabl in den meisten Fallen eine geringe ist. Sie können jedoch
so zahlreicb sein, dass der grössere Tbeil des Zellkörpers mit
diesen Körpercben ausgefüllt ist (vergl. Fig. 79. Taf. III).
Fig. 68 (Taf. III) zeigt eine Eizelle von ungefabr 60 [a.
Durchmesser, wo im Kerne sich drei Nucleolen von unregelmas-
siger Gestalt befinden und ausserbalb des Kerns im Eiplasma
drei Körper: ein kleiner langiicber, der wie ein Nucleolus aus-
sieht und zwei grosse, klumpenartige Körper von langiicber Ge-
stalt und ungefabr 20 — 25 [m. Lange bei einer Breite von 5 — 7,5
,a. Der eine Körper (rechts in der Figur) zeigt eine runde An-
schwellung, welche den Anschein erweckt, dass er aus zwei
Theilen besteht. Der andere grössere Körper zeigt eine langlicbe
77
Gestalt, die hie und da wie eingeschuürt ist; im lunern des Körpers
erblickfc mau vier bellere, das Licht starker brechende Kügelchen.
Fig. 74. (Taf. III) zeigt ausserhalb des Kerns zwei Körperchen,
ein kleines, das der Kerumembran aufliegt uud ein grösseres, das
geschlangelt ist; auch dieses letzte Körperchen zeigt Einschnü-
rungen ; hellere Körperchen im Innern fehlen hier. Eine schmale
helle Zone umgiebt das Gebilde.
Ein ahnliches Körperchen, wie das ebengenannte, sieht man in
Fig. 79 (Taf. III), wo überdies in demselben Schnitte noch drei-
zehn kleinere und grössere Körperchen sich ausserhalb des Kerns
vorfinden.
Es scheint mir, dass diese eigenthümlichen Körperchen, die
ich nur in den Ovarien alterer Acanthiasembryonen antraf, keine
Kunstprodukte sein können : 1° weil sie in den gut conservirten
Praeparaten ausschliesslich im Eiplasma vorkommeu, also nicht
etwa durch Reagentia hervorgerufene Niederschlage sein können,
und 2" weil ahnliche Körper von anderen Autoren beschrieben
und abgebildet sind, welche mit gauz andreu Reagentieu gearbeitet
haben.
Leyüig (39) z. B. beschrieb, wie oben erwahnt, ahnliche Ge-
bilde im Eiplasma ausserhalb des Kerns und wer seine Abbil-
duugeu mit den meinigen vergleicht, wird zugeben, dass wir
höchstwahrscheinlich identische Körper abbildeten. Leydig halt
diese extra-nuclearen Körper zum Theil für aus dem Kern ge-
tretene Nucleolen, zum Theil für Verdichtungen des Eiplasmas.
Mertens (46) sah extra-nucleaire ,,Chromatin"-körperchen und
leitet dieselben auch von den Nucleolen ab.
Balbiani (2) und Hemneguy (24) sahen ebenfalls stark gefarbte
Körperchen im Eiplasma, die sie für ausgetretenes Chromatin des
Kerns halten.
Das Wesen dieser Körperchen und ihr weiteres Schicksal, so
wie ihre physiologische Bedeutung ist noch völlig unklar.
Kernmembran. Ueber das Bestehen einer Membran des Kerns
herrscht grosse Meinungsverschiedenheit. Wie man sich in All-
78
geraeiaeu eiae thierische Membraa vorzuatelleu hat, habe ich
oben erörtert (cf. S. 65).
An anderer Stelle habe icb auch schon von der „Memhran"
des Eikerns gesprochen, und ich habe dieseu Namen beibehalteu,
weil man in den conservirie7i Praeparaten thatsachlich eine Mem-
bran findet. Wenn das Kernplasma uuter dem Einflusse der
Reagentien zusammenschrumpft, bleibt die feinste aussere Schicht,
als feine Membrau, isolirt bestehen.
Beispiele liefern die Figg. 33, 52, 62 (Taf. II).
Fig. 52 und 62 stellen Kerne dar aus den Ovarialeiern von
Acanthiasembryonen ; in Fig. 52 hat in Folge der Schrumpfung
eine Membran an einigen Stellen vom Kern sich abgehoben, in
Fig. 62 liegt das Keruplasma ganz frei in eiuer Membran.
Fig. 33 zeigt einen Theil eines grosseren Follikels von Chi-
maera monstrosa bei schwacher Vergrösserung (-^) und es liegt
dort der ovale, geschrumpfte Kern, umgeben von einer Membran
(die gefaltet ist und nur an der oberen Seite noch an dem Keru-
plasma haftet), in einer Lücke im Eiplasma, die er im Leben
wohl ganz ausgefüllt hat.
In diesen couservirten Praeparaten ist somit eine Kernmembran
vorhanden; ob sie auch im Leben besteht, ist nicht zu entscheiden.
Es schien mir zuerst nicht möglich, den Kern der grössten
fast reifen Ovarialeier zu untersuchen, weil diese Eier im Durch-
messer einige Cm. gross sind, und wenn man die zarten Eihaute
zerbricht der dünnflüssige Inhalt mit dem Kerne abfliesst.
Dennoch ist es mir gelungen in einfacher Weise voUstandige
Paraffin-Schnittserieu anzufertigen. An dem leicht aus dem Ova-
rium zu praparirendem Ei sieht man einen orange-gelben Fleck,
den Keimfleck; es wird diese Stelle mit lO^/o Osmiumsaure be-
tupft, dann wird das ganze Ei mit Sublimat-essigsaure behan-
delt, und aus dieser Flüssigkeit in Alcohol von OO^^/q gebracht,
in welchem es mehrere Tagen liegen bleibt. Das Ei hat dann
die Consistenz einer rohen Kartoffel und es lasst sich jetzt mit
einem Rasirmesser leicht die durch Osmiumsaure markirte Stelle
79
mit eiuem Theil des Dotters ausschneiden ; das so gewonnene
Stückchen lasst sich iu gewöhuliclier Weise zieralich bequem in
Schuitte von 10 ;/.. zerlegeu.
Fig. 40 Taf. Il stellt eineu Meridian-Schnitt durch den Kern
eiuer fast reifen Eizelle von Acanthias vulgaris dar. Es liegt bei
den grosseren Eizellen der Kern an die Eihaute augedrangt, ganz
an der Peripherie des Eies (vergl. auch Fig. 33, Tafel II. Schnitt
durch eine grössere Eizelle von Chimaera monstrosa).
In der Fig. 40 erscheint der 325 a^. im Durchmesser grosse
Kern wie eine concav-convexe Liuse, die gegen die Peripherie
angedriiugt erscheint. Nur in der Mitte der concaven Seite liegt
etwas körniges Eiplasma zwischen Kern und Dottermembran. Das
Eiplasma ist in der Umgebung des Kerns feinkörnig und enthalt
keine Dotterkörpercheu. Das Kernplasma erscheint auch bei den
starksten Vergrösserungen homogen. Das Chromatin liegt hier
nicht wie bei jüngereu Eiern durch den ganzen Kern zerstreut,
sondern an einer umschriebenen Stelle in der Mitte , nahe der
couvexen Flache des Kerns. Es liegen hier Nucleoleu und Faden
ohne erkennbare Regelmassigkeit durcheinander. Auch bei den
starksten Vergrösserungen habe ich hier keine besondere Struktur
an den Faden wahrnehmen können.
Bei Chimaera monstrosa hauft schon in jüngeren Eizellen das
Chromatin in der Mitte des Kerns sich an (cf. Fig. 33, Taf. II)
Kastschenko (34) hat ebenfalls eine Beschreibung der Kerne fast
reifer Selachier-eier gegeben, die ich bestatigen kann.
Hie und da findet man Eizellen mit zwei Kernen; es sind diese
Falie wohl als Anomalien aufzufassen. Einmal fand ich zwei
Kerne in einer schon ziemlich alten Eizelle; dieser Befund ist in
der Fig. 51, Taf. II {Raja asterias) dargestellt ; beide Kerne zei-
gen eine normale Struktur und sie sind gleich gross.
Fig. 48, Taf. II {Torpedo marmorata) zeigt zwei Kerne (in
ihrer gegenseitigen Lage gezeichnet), welche in einer Eizelle sich
fanden; der eine dieser Kerne hat eine Einschnürung und scheint
im Begriff zu sein, t ch zu theilen.
80
Fig. 72, Taf. III {Torpedo ocellata) zeigt ebenfalls eine Eizelle
rait zwei normal entwickelten Kernen ; die Eizelle enthalt ausser-
dem noch ein drittes kernartiges Gebilde, worüber uuter Naheres.
III. Der Dotter.
Der Dotter der Selachiereier was immer nur als Nebensache
Gegenstand der Uutersuchung; auch ich muss mich damit begnü-
geu, nur eiuige Notizen über den Dotter zu geben. Es scheint
mir die Frage nach der Bildung und der Bedeutung der Dotter-
elemente eine sehr schwierige zu sein, und ihre Lösung ist wohl
nur auf mikro-chemischem Wege möglich.
In der Literatur finde ich die ersten Notizen über den Dotter
der Selachiereier bei Gegknbaür (20). Er findet bei Acanthias als
die zuerst auftretenden Formbestandtheile im Plasma der Eizelle
Körncben , dann Blaschen mit stark lichtbrechendeu Körnchen im
Innern und endlich homogene Blaschen. Diese letzteren sollen in
Eizellen von 4 — 5 Mm. Durchmesser auseinanderfallen in „Dotter-
plattchen", die man regelmassig bei den grössten Eiern findet.
Gegenbaur hat nachgewiesen , dass die Dotterelemente nicht als
Zeilen auf zuf assen sind.
ScHULTZ (65) findet bei Torpedo moleculare Körnchen , „Eiweiss-
kügeln" und Dotterplattchen , wovon die beiden ersteren die Vor-
stufen der letzteren darstellen sollen.
Balfoub (6) sagt, die Entstehung der Dotterplattchen könne
nur in dem Eiplasma zu Stande kommen, es sei zuerst die ganze
Peripherie der Eizelle frei von Dotterkörperchen.
Leydig (39) untersucht den Dotter der verschiedensten Thier-
gruppen und kommt zu dem Resultat , dass wahrscheinlich bei
allen die Dotterelemente im Eiplasma ihren Ursprung nehmen.
Um den Kern der Eizelle liegt bei den alteren Eiern die Keim-
scheibe, die aus feinen Körnchen zusammengestellt ist „feiner
Dotter" und mit einem stielförmigen Fortsatz bis zum Ei-centrum
reicht.
81
Das Gleiche beschreibt SARASi>f (61) für die Reptiüen.
Was die Eotstehung der Dotterelemeate bei anderen Thiergrup-
pen betrifft, so sei uocli erwiihnt, dass His (27) bei Teleostiern
uad Vögelu, de Filippi (17) uiid Owsiannikow (52) bei Teleostiern
Dotter-elemente fanden, die sie für Zeilen hielten.
ScHARFF (Q2) niramt für Trigla und Will (73) für die Amphi-
bien an , dass die Dotterplattchen von Nueleolen abstammen , die
aus dem Kern getreten sind.
Eigene Beohachtungen. Die jüngsten Eizellen haben in den con-
servirten Praeparaten ein gleichmassiges , feinkörniges Plasma. Bei
den aiteren Eizellen findet man hie und da im Protoplasmakör-
per ein Netzwerk. Es kommen indess auch zieralich weit ent-
wickelte Eizellen mit gleichmassigem, körnigem Plasma vor. Inden
Figg. 68 bis 73 z. B. haben die Eizellen ein schönes Netzwerk
von Zellplasma, in Fig. 74 dagegen hat eine ungefahr gleich
grosse Eizelle gleichmassiges Plasma. Ob das auf der Einwirkung
von Reagentien beruht, muss ich unentschieden lassen. Im Hin-
blick auf das, was Andere an lebendem Material beobachtet
haben, ist es wahrscheinlich , dass das Eizell-plasma immer netz-
förmige oder besser wabenförmige Anordnung hat.
Bei weiterem Wachsthum der Eizellen , erscheinen im Zell-
plasma die Formbestandtheile , die Dotterelemente. Den Zeitpunkt
ihres Auftretens für jede Species anzugeben , ist mir nicht mög-
lich. Bel den fast reifen Eiern ist das ganze Innere mit den Dot-
terkörperche]! , die sich mit Carrainfarbstofien intensiv roth fiirben ,
ausgefüllt, mit Ausnahme jedoch desjenigen Bezirkes, wo der
Kern gelagert ist; es fehlen hier die Dotterelemente voUstandig
und der Kern liegt eingebettet in gleichmassig feinkörnigem Plasma
(vergl. Fig. 40, Taf. II). Den von Leydig (s. oben) beschriebenen
Fortsatz nach dem Eicentrum sah ich nie. Es scheint mir , dass
in sehr kurzer Zeit die Dotterelemente, wie mit einem Schlage
durch die ganze Eizelle auftreten, denn obgleich ich eine grosse
Zahl von Ovarialeiern gesehen habe, fand ich immer entweder
Eizellen, die noch gar keiue Formbestandtheile enthielten , oder
82
solche , die schon in allen Theilen Körperchen zeigten. Dalier ist
es unwahrscheinlich , dass die Dotterelemente an einer bestimmten
Region oder Zone der Eizelle ihren Ursprung nehraen.
Bei Eizellen , die Dotterelemente enthalten , faud ich von der
Peripherie bis zum Centrum des Eies fortschreitend immer folgende
Verhaltnisse :
Das Plasma, das unmittelbar an die M. vitellina oder Zona
radiata grenzt, entbielt immer ganz kleine, punktförmige Körper-
chen, die dort nur in einer oder höchstens zwei Reihen gelagert
waren; darauf folgte nach dem Centrum zu eine Zone, wo neben
vielen kleinen aueh die grössten der überhaupt in der Eizelle
vorkommenden Körperchen sich befauden. Dann folgte wiederum
eine Zone, wo die Grosse der Körperchen in dem einen Falie
rasch , in dem anderen allmahlig nach dem Eicentrum zu ab-
nahm; es bestand somit hier wieder eine Zone mit nur kleinen
Körperchen ; diese grenzte an dem centralen Theile der Eizelle ,
der mit etwas grosseren Körperchen ausgefüllt war.
Die Zone der grössten Körperchen liegt somit ganz nahe an
der Peripherie , nur durch ein Paar Reihen ganz kleiner Körper-
chen von den Membranen getrennt.
Eiuige Male sah ich auch, dass um den Keimfleck die Dotter-
körperchen so gelagert waren, dass ihre Grosse zunahm, je weiter
sie von dem Kern als Mittelpunkt entfernt waren. Es scheint mir,
dass man nicht das Recht bat, anzunehmen , dass dort, wo die
kleinsten punktförmigen Körperchen gefunden werden , sich auch
die Bilduugsstatte der Dotterelemente befindet, deun einerseits
findet man an sehr verschiedenen Abschnitten die kleinsten Ele-
mente und andererseits findet man in der Region der grössten
zugleich die kleinsten. Dass die Dotterelemente in der Eizelle selbst
und aus ihrem Plasma entstehen , scheint mir die einzig mögliche
Anuahme zu sein.
Die Form der Dotterelemente ist eine sehr verschiedene je nach
dem Alter der Zelle und nach der Species des Thieres ; man findet
runde, ovale, linsenförmige , viereekige mit abgerundeten Ecken,
u. s. w. In den Dotterkörperchen alterer Eier sah ich oft kleine
83
schwarze Püiiktcben, die den Eindruck von Pigmentkörnchen
machten.
In der Fig. 39. Taf. II ist eine grosse Zahl Dotterkörpercheu
einer Eizelle von Trygon abgebildet, wie sie in der an eine Falte
der Follikelbülle grenzenden Scbicbt gelagert sind. Die Korper-
cben sind aucb bier an der Eiperipberie am kleinsten, baben alle
die Kugelform und bie und da siebt man die feinen scbwarzen
Püuktcben innerbalb der Körpercben. Dass nacb dem Auftreten
der Dotterkörpercben die netzförmige Struktur des Eiplasma
erbalteu bleibt, siebt man sebr scbön in Fig. 45. Taf. II, in
welcber ein Tbeil der Peripberie von einem Trygon-Q\ abge-
bildet ist.
Ein erwabnenswerter Befund bot sicb mir bei den grosseren,
der Reife sicb nabeuden Ovarialeiern zweier Exemplare von
Scymnus lichia (1 Meter Lange). Beim Eröffnen der Baucbböble
der lebeuden Tbiere fiel es sofort auf, dass die grossen Ovarien
ein eigentbümlicbes Ausseben batten ; es waren namlicb die
grosseren, bis zu 2,5 Cm. im Durcbmesser betragenden Ovarial-
eier ganz durcbsicbtig, im Gegensatz zu dem undurcbsicbtigen
bellgelben Eiern, welcbe man sonst bei den Selacbiern antrifft.
Die frei praeparirten grossen Eier waren in der Tbat wie eine
Glasliuse durcbsicbtig, ganz obne Trübung. Bei der Eröffnung
eines solcben Eies strömte statt eines gelbeu Dotters aus dem-
selben ein dünnflüssiges, nacb Tbran riecbendes Oei. Tbatsacblicb
batte icb bier ein fettes tbieriscbes Oei vor mir, das wie das
Oei aus der Leber der Haifiscbe eiuen eigentbümlicben Gerucb
batte und brennbar war. Ein Tropfen dieses Oels unter dem
Mikroskop bei starker Vergrösserung beobacbtet, zeigte eine grosse
Zabl von durcbsicbtigen Körpercben von ganz verscbiedener
Gestalt: kleine punktförmige, grössere runde, und bantelförmige,
und daneben grosse wie Zeilen (mit Membrau und kernartigem
Körper) aussebende Gebilde, welcbe icb in den Eiern der übrigen
Selacbier nie angetroffen habe.
Ob die Durcbsicbtigkeit der Eier bis zur völligen Reife bestehen
bleibt, babe icb aus Mangel an Material nicht entscbeiden kön-
84
nen, ebensoweuig die Frage, wie und wami die Oelbildung eiuen
Anfaag nimmt. Zwar untersuchte ich kleinere Ovarialeier, aber
nur an iSchnitten und au diesea war z. B. bei einer Eizelle von
ungefahr 4 Mm. im Durchmesser nar eine weitmaschige, waben-
förraige Struktur des Eiplasma wahrzuuehmen.
So weit mir bekannt ist, siad die Ovarialeier von Scymnus
lichia nie eingehead untersucht worden. Nur finde ich eine
kurze Notiz bei Leydig (37) ; derselbe hat bei kleineren bis hasel-
nussgrossen Ovarialeiern von Scymmus lichia im Dotter zweierlei
Bestandtheile geseheu, namlich „Fettkörper und eiweissartige
Kugeln."
Er theilt mit, dass die Eier von Scymnus besonders fettreich
sein sollen. Durchsichtige mit Oei gefüllte Eier erwahnt er
aber nicht.
Wie bekannt spielt das Oei bei der Ernahrung der Selachier,
so wie überhaupt der Fische im Allgemeinen, eine grosse Rolle.
Die Leber ist immer besonders reich an Oei ; sie ist bei allen
Selachiern ein überaus stark entwickeltes Organ. Bei den von
mir untersuchten erwachsenen Exemplaren von Scymnus war die
Leber auffallend gross, ihr Gewicht betrug ein Fünftel bis ein
Viertel des ganzen Körpergewichts !
Schliesslich will ich noch einen anderen Befund, den ichan
Eiern von Chimaera mojistrosa machte, hier erwahnen. Bei meh-
reren 2 bis 3 Mm. grossen Ovarialeiern von Chimaera monstrosa,
bei welchen noch keine Dotterkörperchen sich vorfanden, beob-
achtete ich ganz an der Peripherie des Eiplasmas kleine schwach
mit Carmalaun tingirte Körperchen von verschiedener Gestalt,
durchschnittlich vielleicht 3 — 6 in jedem Schnitte. Theils waren
dieselben kugelrund, theils zeigten sie Formen, welche an Thei-
lung dieser Körperchen denken liessen; dieselben waren z. B.
knospentragend, hantelförmig oder langlich, in Reihen zusammen-
liegeud, u. s. w. Alle, die isolirten sowohl wie die in Gruppen
zusammeuliegenden, waren von einer hellen Zone umgeben, wel-
che sich scharf vom feinkörnigen Ei-plasma abhob.
Besser als eine Beschreibung giebt die Fig. 63 (Taf. II) (4^)
85
eine Vorstellung von dieseii eigeathümlicheii Körpercheu; die
genaunte Fignr giebt eine Zusammenstellung einer Anzahl dieser
Körpercben, welche in einer ungefahr 3 Mm. ira Durchmesser
betragendeu Eizelle zerstreut an der Peripherie liegend, gefunden
wurden. Alle zeigeu in ibrem Innern feine, dunkle Pünktchen.
Die Grosse der kugelrunden Körpercben scbwaukt zwiscben 4
und 6 ^. im Durcbmesser. Dass sie bie und da in Reiben oder
Gruppen, von einem gemeinscbaftlicben bellem Hofe urageben,
zusammenliegen, scheint mir aucb auf Tbeilung binzuweisen.
Was für Körpercben wir bier vor uns baben, weiss icb nicbt.
Vielleicbt steben sie in Zusanimenbaug mit der Bildung von
Dotterkörpercben. Die Dotterkörperchen von Chimaera unter-
scbeiden sicb augenscheinlicb in Nicbts von denjenigen der
Selacbier.
IV. Der Dotterkern.
Wir verdanken dem französiscben Forscber Henneguy (24)
eine zusammenfassende Arbeit über den „Dotterkern" („corps
vitellin de Balbiani"). In dieser Arbeit wird die Literatur über
diesen Gegenstand aucb vollstandig zusammengestellt. In Betreff
der Literatur kann daber auf Hennbguy's Abbandlung verwiesen
werden.
In seiner Bescbreibung von dem Dotterkern sagt Henneguy,
dass derselbe bei den Vertebraten ein Körpercben darstellt, wel-
cbes frei im Eiplasma, und zwar meistens in der Nabe des Kerns
liegt. Es ist rund oder oval, bisweilen fein granulirt, und ist
meistens mit einer Art Kern verseben. Oft ist es von einer
differenzirten Plasmazone umgeben.
Henneguy, der aucb die Selacbier untersucbte, gelang es nicbt,
bei diesen einen Dotterkern zu finden. Er zweifelt jedocb nicbt
daran, dass derselbe aucb bier vorkommt.
86
Auch ich habe Körperchea iu Eiplasma gefuuden, die nach
meiner Meiuung identisch sind mit den als „Dotterkern" be-
schriebenen.
Weil unsre Kenntniss dieser Gebilde noch sehr lü,ckenhaft
ist und weil gewiss manchmal Körperchen als „Dotterkern"
beschrieben sind , welche es nicht waren , so scheint es erfor-
derlich, Naheres über die von mir beobachteten Dotterkerne mit-
zutheilen.
Ich habe schon oben erwahnt, dass ich in einzelnen Fallen im
Eizellprotoplasma zwei Kerne mit normaler Kernstruktur gefun-
den habe (vergl. Fig. 51. Taf. II und Fig. 72. Taf. III). Ich
fand aber nicht so sehr selten, ja in einzelnen Ovarien sogar oft,
ueben dem notorischen Kerne der Eizelle noch ein anderes kern-
artiges Gebilde, das in seinen Eigenschaften so sehr verschieden
war vom Kern, dass ich es nicht als zweiten Kern betrachten
konnte.
In den Notizen, die ich bei der Durchmusterung meiner Prae-
parate machte, finde ich etwa vierzig Mal den Befund eines sol-
chen Gebildes aufgezeichnet und zwar 85 Mal in den Schuitten
aus den Eierstöcken von 7 verschiedenen Exemplaren von Torpedo
von 12 bis 23 Cm. Körperlange, ein Mal bei einem Scylliura von
29 Cm. Körperlange und drei Mal bei einem Mustelus laevis von
103 Cm. Körperlange.
Diese ausserhalb des Kerns ira Eiplasma gelagerten Körper
batten nicht immer die gleiche Gestalt. Die am meisten vor-
kommende Form war die eines ovalen Körpers, der sich in den
meisten Fallen in der Nahe des Kerns scharf von dem umgebenden
Zellplasma abhob. Dieses Körperchen war ziemlich intensiv und
gleichmassig mit Carmin tingirt und durch einen schmalen, hel-
len Hof von dem Zellplasma geschieden.
In der Weise verhalten sich die in den Figg. 70, 71, 72 und
73 (Taf. III) abgebildeten Körperchen.
Fig. 70 stellt einen Schnitt dar durch einen Follikel von Tor-
pedo ocellata (13 Cm. Körperlange). (Vergr. ^). Die 100 pc.
87
ira Durchmesser betrageude Eizelle zeigt ausser dem 30 im. grossen
Kern , der die normalen Chromatinbestandtheile enthalt, unge-
fahr in ihrem Centrum ein intensiv gefarbtes Körperchen (12,5
(jt.. Lange und 8 (/,. Breite) von gleichmassiger Beschaffeuheit,
das von einer schmalen protoplasmafreien Zone umgeben ist. Das
Protoplasmauetz der Eizelle bildet eiaen Strahlenkranz um das
Körperchen als Centrum, der am Objekt noch scharfer als in der
Zeichnung sich darstellt.
Die Figuren 72 und 73 sind Schnitten aus demselben Ovariura,
wie dasjenige der Fig, 70, eutnomraen. (Vergr. ~). Fig. 72
zeigt in einer etwa 62 (Ct. grossen Eizelle von Torpedo ausser
zwei Kernen noch ein ziemlich stark tingirtes Körperchen von
eirunder Gestalt (13 jtt. Lange und 10 (jl. Breite), das dem Kör-
perchen der Fig. 70 ahnelt; nur zeigt es im Innern einige dun-
klere, wie B^adchen aussehende Gebilde.
Es fehlt eine strahlenförmige Anordnung des Eiplasmanetzes,
aber das Körperchen ist auch hier durch die schmale, helle Zone
vom Eiplasma geschieden. Es liegt auch hier unweit des grossen
Eikerns, ungefahr im Centrum der Eizelle.
Ein ahnliches Körperchen einer Eizelle von Torpedo ist in der
Fig. 73 abgebildet; dasselbe ist in der Mitte etwas heller als am
Raude und gleichmassig feinkörnig ohne dunklere Theile. Das
Körperchen ist 14 ;cc. lang und 8 jC*. breit und liegt in der Mitte
der Eizelle, in Berührung mit dem Kerne. Es fehlt die radiare
Anordnung des Eiprotoplasmas und es besteht auch hier die
schmale, helle Zone.
Fig. 71 (Taf. III) [Mustelus laevis. 103 Cm. Körperlange) zeigt
gleichfalls in Berührung mit dem Eikerne ein eiförmiges Gebilde
von 17 ^. Lange und 10 pt. Breite, das gleichmassig dunkel tin-
girt ist und keine besondere Struktur aufweist. Dieses Körper-
chen ist von einer schmalen, hellen Zone umgeben und liegt in
der Mitte eines dififerenzirteu Theiles des Eiplasma; dieser Theil
zeigt nicht die netzförmige Anordnung des übrigen Eiplasma,
sondern sitzt als eine feinkörnige, scharfbegrenzte, dunkel ge-
farbte Partie dem Kerne auf. Solche dem Kern anliegenden
88
differenzirten Abschnitte des Eiplasuias sah ich öfters, aucli ohue
dass sich ein Körperchen in denselben uachweisen liess. Ein Bei-
spiel dieser Art giebt die Fig. 54. Taf. II. {Torpedo ocellata. 12
Cm. Körperlange). Die etwa 90 ix. messende Eizelle zeigt an
dem oberen Pole ihres 37 pt. grossen Kerns eine Protoplasma-
difFerenzirung, welche wie eine Kappe dem Kerne aufsitzt; die-
selbe ist feinkörnig, durch Carmin gefarbt und ziemlich scharf
begrenzt, obgleich feinste Protoplasmafortsatze von ihr in die
ümgebung ausstrahlen.
Eine ahnliche, in die Ümgebung ausstrahlende Protoplasraa-
differenzirung fand ich öfters in den FoUikelepitbelzellen von
Torpedo und Trygon; hier war die Grenze nie scharf. (cf. Fig.
41. Taf. II. Torpedo ocellata). Diese Protoplasmaverdichtungen
nehmen Farbstoffe, wie Eosin, leicht auf.
Bisweilen fand ich in den Eizellen auch Körperchen, die eine
andere Beschaffenheit batten als die oben erwahnten. Beispiele
geben die Figuren 69 und 73 (Taf. III).
Beide Figuren stellen Bilder dar aus demselben Eierstock,
welchem die in den Figg. 70 und 72 abgebildeten Objekte ent-
nommen sind.
In Fig. 69 sieht man neben dem grossen Kern des Eies,
denselben berührend, ein 12 pt. ira Durchmesser betragendes,
rundes Gebilde, das wie eine kleine Zelle aussieht. Es zeigt
eiuen fein granulirten, schwach tingirten Zellkörper und einen
dunklen Kern, der in seinem Inuern dunkle Pünktchen, wie
Nucleolen, birgt. Ob es wirklich eine Zelle ist, kann ich nicht
entscheiden.
Ein ebenso aussehendes Körperchen zeigt die Eizelle der Fig.
78; dieses liegt ganz an der Peripherie der Eizelle, welche aus-
serdem ein zweites Körperchen enthalt, das oben bereits erwahnt
wurde.
Die BeschreibuDgen, die ich von diesen Gebilden gegeben
habe , welche neben dem Kern in der Eizelle vorkommen,
stimmen völlig überein mit den Angaben, die Henneguy über
89
den „Dotterkern" macht, untl wenn man seine Figuren 3,
4, 5, 6, 10 und 17 mit den meinigen vergleicht, so bleibt
keiu Zweifel übrig, dass icli Gebilde gesehen habe, die mit
Henneguy als Dotterkern („corps vitellin") zu bezeichnen sind.
Die Bedeutung dieser Körperchen ist noch nicht erkannt.
DRITTES KAPITEL.
Die Erscheinuiigen der Atresia foUiculorum.
Es ist die Erscheinung der Follikelatresie in den letzten Jahren
mehr oder weuig ausführlich untersucht worden ; es ist gelungen
bei allen Classen der Vertebraten die Atresie zu constatireu und
sie als einen pbysiologischen Vorgang zu erkennen.
Nur bei den Selacbiern scbeint Niemand ausser Alex. Schultz
(65) den Vorgang der Atresie beobacbtet zu baben. Schultz bat
das Verdienst die Atresie bei Selacliiern constatirt zu baben. Er
sagt: (1. c. S. 576.)
„Verlasst nun das Ei den Follikel, oder kommt es zur Resorp-
„tion des immerbin reifeu , jedocb nicbt aus dem Eierstock getre-
„tenen Eies, so bedeckt sicb das zu Bindegewebe gewordene
„Cborion gegen die Follikelhöhle oder den Dotter zu mit ueuen
„lympboiden Zeilen , die vollkommen mit den zuerst zwiscben den
„Granulosazellen auftreteuden übereinstiramen , und bildet mit der
„Gefassscbicbt der Follikelwand eine Anzabl Falten, welcbe in
„die FoUikelböble oder den zu resorbirenden Dotter dringen. Durcb
„letzteren Vorgaug erbalt das Ei ein den Gebirnwindungen abn-
„liches Ausseben und erinnert alsdann an das von Leydig vom
„Ei des Trygon pastinaca entworfene Bild."
Was meiue eigenen Beohachtungen betriflt, so möcbte icb zuerst
einen eigentbümlicben Befund mittbeileu , den icb bei Acantbias-
embryonen gemacbt habe.
Bei der Untersucbang der Eierstöcke von Embryonen von
91
Acanthias vulgaris von 24 Cm. Körperlauge (4 weibliche Embryo-
nen aus deraselben Uterus) fand ich an vielen Stellen unmittel-
bar iinter der oberflachlichen , den Eierstock bekleidenden Schicht ,
eigenthümliche, unregelmassig begrenzte Masseii , die genau aus-
sahen wie das fein grauulirte Zellplasma der grössten Eier. Es
war diese plasma-ahnliche Masse nach aussen immer nur von der
oberflachlichen Schicht bedeckt , nach den Seiten und nach innen
war sie, ohne eine Membran zu zeigen, von den dort liegenden
Kernen der Stromazellen umgeben. Bisweilen war sie gleich-
massig fein granulirt ohne irgend welche Formbestandtheile zu
enthalten , meistens aber sah man in Innern grössere oder kleinere
Kugeln in einer Höhluug liegen; diese Kugeln unterscheiden sich
indess in Nichts vom übrigen plasmatischen Körper. Die Fig. 75.
Taf. III zeigt eine solche Masse. Unmittelbar unter der oberflach-
lichen Schicht des Ovariums sieht man eine fein punktirte Masse
liegen, die durch eine feine Linie getheilt erscheint. Der obere
Theil enthalt die oben erwahnten Kugeln ; es macht den Eindruck
als ob das Plasma sich an mehreren Stellen zusammengeballt
habe, und dass die Kugeln jede in einer Art Vacuole liegen.
Der uutere Theil ist gleichmassig granulirt und enthalt keine
Kugeln oder sonstige Bestandtheile.
Die Kerne des umgebenden Gewebes uragrenzen das Ganze und
befindeu sich auch in der Nahe der Grenzliuie , hier , wie es
scheint, frei im Plasma liegend.
Man könnte das Ganze als ein Kunstprodukt ansehen, allein
es gehören gerade diese Eierstöcke zu den am besten conservirten.
Man findet in allen acht untersuchten Eierstöcken in grosser
Menge diese Massen. Sie machen durch die plasma-ahuliche Be-
schaS'enheit ihrer Substanz den Eindruck, Reste zu sein von zu
Gruude gegangenen Eizellen. Ich fand auch nie eine Masse, die
mehr Volumen zeigte , als die grössten der in diesen Eierstöcken
sich befindenden Eizellen.
Es ist mir gelungen nachzuweisen , dass diese Massen that-
sachlich die Reste von Eizellen sind.
Ich fand namlich hie und da in den eben erwahnten Massen
92
uüverkennbar als Nudeolen zu deutende Körpercheu uad dann
fand ich eiiimal einen deutlichen Ei-kern. Dieser letztere Befuud
ist in der Fig. 78, Taf. III abgebildet. Es wird ia dieser Figur
die Masse von der oberflachlichen Schicht, die hier gekrümmt
ist, begrenzt. Es ist nur ein Theil der Plasma-masse abgebildet,
nach rechts in der Figur setzt sie sie uoch eine Strecke weit fort ,
es liegen aber die Formbestandtheile ausschliesslich in dem abge-
bildeten Theil. Man sieht hier einen deutlichen etwas blassen
Ei-kern mit schonen Chromatinfaden, einen kleinen runden
Nucleolus und zwei dunkle bohnenförmigen Körperchen , die mit
einem helleren Theil versehen sind. Es macht den Eindruck , als
ob diese Körperchen die auseinander gefallenen Halfteu eines
grossen Nucleolus darstellen , der im Centrum zwei hellere Be-
standtheile hatte (vergl. z.B. die Fig. 79. Taf. III).
Weiter findet man auch hier wiederum die Kugelu in den Hohl-
raumen (sowie in der Fig. 75) und daneben mehrere zum Theil
kernartige, zum Theil nucleolus-artige Gebilde. Es ist möglich ,
dass die kernartigen Gebilde von den Follikel-epithelzellen des
Eies abstammen , deun es wird gewiss eine Eizelle dieser Grosse
schon ihre Follikelhülle gehabt haben.
Die eigeuthümlichen Massen stellen zu Grunde gehenden Eizellen
vor, und es werden hier die zerfallenden Eizellen in einfaeher
Weise durch das umliegende Gewebe resorbirt, ohne dass sich farb-
lose Blutkörperchen daran betheiligen , wie das zum Beispiel für
die höheren Vertebraten beschrieben ist.
Aufiallend ist es gewiss , dass die Resorption von Eizellen schon
bei so jungen Embryonen vorkommt, und in Verbindung mit der
Thatsache, dass die untersuchten Embryonen alle demselben Mutter-
thiere eutstammen und dass ich sonst bei anderen Embryonen von
uugef ahr gleichem Alter etwas Aehnliches nicht beobachtete , ware
hier noch an die Möglichkeit eines krankhaften Processes zu denken.
Die Atresie der Follikel bei den erwachsenen Thieren verhalt
sich ganz anders.
Wenn man durch den Eierstock eiues geschlechtsreifen Sela-
chiers mit Messer oder Scheere Schuitte in verschiedeuer Richtung
93
macht, wird man in den meisten Fallen einen oder mehrere
dunkelgelb gefarbten Körper vou weicher Beschaffenheit antreffen ,
die 1 — 2 Cm. im Durehraesser gross sind.
lm Gegensatz zu den Ovarialeiern gleicher Grosse, die kugel-
rund sind, eine dunne, gespanute und glanzende Wand haben ,
uüd hellgelb gefarbt sind , haben diese Körper eine unregelmassige
Gestalt mit gefalteter Oberflache ohne Glanz und Elasticitat , und
sie sind orangegelb bis braun gefarbt. Es lassen sich die Körper
leicht mit der Scheere aus der Umgebung herausprapariren.
Macht man einen Einschnitt, so ergiesst sich eine gelbweisse
Flüssigkeit , die unterm Mikroskop als Dotter erkannt werden kann.
Der übrig bleibende Sack zeigt nach gehöriger Reinigung mit Wasser
eine Menge kleiner Falten oder Zotten, ungefahr gleicher Grosse.
Oefters findet man auch Körper, die etwas kleiner sind als die
soeben beschriebenen und die entweder keine mit Dotter gefüllte
Höhlung enthalten oder uur einen engen vielfach verzweigten Spalt.
Alle diese Körper stellen , wie die mikroskopische Untersuchung
lehrt, atretische Follikel dar.
Wenn man ein Stückchen des oben erwahnten Sackes auf
Schnitten untersucht, so zeigen sich Bilder, wie das in der Fig.
81, Taf. III {ScylUum canicula) wiedergegebene.
Man sieht hier zwei zart gebaute faltenförmige Einwucherungen
eines Gewebes, das aus fein granulirten, cylindrischeu Zeilen be-
steht. Der Körper derselben ist ziemlich voluminös, der relativ
kleine Kern liegt meist in dem Theil der Zelle , weicher dem
Ei-innern zugewandt ist. Die Zeilen zeigen hie und da Vacuolen.
Vor Allem ist der zarte Bau des Gewebes auflallend. In der Axe
dieser Einwucherungen befindet sich ein von der Umgebung des
Follikels kommendes Blutgefass mit zugehörigen sparlichen Binde-
gewebszellen.
Ein ahnliches Bild giebt die Fig. 77, Taf. III {Trygon violacea).
Auch hier sieht man die blassen, cylindrischeu Zeilen, mit den
kleinen Kernen , welche letzteren hier in grösserer Zahl vorhanden
sind. Auch hier in den Zeilen hie und da Vacuolen und in der
Axe der Zotte ein Blutgefass, das aus der Umgebung seinen
94
ürsprung uiramt. Besser noch als iu der Fig. 81 ist hier sichtbar ,
dass keine Membrau die Zeilen nach dem Ei-innern zu bedeckt,
dass dieselben vielmehr frei in das Ei-inaere hineinragen. Em
oberflachlicher Bliek auf die Fig. 77 könute den Eindruck macheu,
man habe hier eiue Eizelle vor sich , wie sie bei den Trygo-
nidae vorkommen , mit der vorübergehenden FoUikelepithelzellen-
wucherung, die im zweiten Kapitel beschrieben ist. Wenn man
aber die Fig. 77 mit den Figuren 45 und 47, Taf. II vergleicht,
wird man leicht einsehen, dass eine Verwechselung nicht möglich
ist: der Cbarakter der Zeilen ist in beiden Fallen ein ganz ver-
schiedener und in den Figuren 45 und 47 bedeckt eine deutliche
Membrana vitellina die ganze Falte.
Die Fig. 80, Taf. III giebt das Bild wieder von einem Schnitte
durch drei Zotten oder Falten eines Körpers aus dem Ovarium
einer Squatina. Auch hier die gleichen Verhaltnisse wie in den
Fig. 77 und 81. Die Zeilen zeigen hier aber viel mehr Vacuolen
und in der grösste Zotte sieht man einige dunkle Körperchen in
den Zeilen, die bei starker Vergrösseruug nicht wie Kerne aussehen.
Viele dieser unregelmassigen , homogenen, duukel gefarbten
Körperchen innerhalb der Zeilen erblickt man iu der Fig. 76,
welche ebenfalls einen Schnitt durch drei Falten einer Squatina
darstellt. Hier sieht man leicht — unterm Mikroskop besser als
in einer Zeichnung wiederzugeben ist — dass diese Körperchen
nichts Auderes sind als D otter elemente.
In der Fig. 76, so wie in den Figuren 77, 80 und 81 sind
mit Absicht die Dotterelemente , die trotz der Abspülung der
Stückchen vor der Fixation , immer an den Falten haften bleiben ,
in der Zeichnung weggelassen, weil sonst die Bilder zu unklar
sein würden.
In dem für die Fig. 76 benutzten Objekte sieht man sehr schön ,
dass die Dotterelemente , die das Ei bis an die Grenzen der Zotten
ausfüllen, identisch sind mit denjenigen , die innerhalb der Zeilen
gelagert sind. Hier haben dieselben zum Theil ihre ursprüngliche
runde , scheibenförmige Gestalt und ihre schone dunkle Farbe
behalten , zum grosseren Theil aber sind sie auseinandergefallen.
95
Man fiudet hier Halfteu , Segniente und kleine unregelmassige
Bruchstücke beisammealiegen in allen Nuancen voni ursprüng-
licben Carmin-roth bis zu einer braun oder blass gelblicb-rothen
Fiirbung. Es ist kein Zweifel möglich , dass bier die Dotterelemente
in grosser Menge innerhalh der Zeilen zu Grunde gehen.
In welcber Weise die Dotterelemente von den Zeilen aufgenom-
men werden , ist an totem Material nicht zu entscheiden. Jeden-
falls zeigen die Zeilen nach dem Ei-iunern zu keine oder nur
eine ausserst dunne Membran , und man wird gezwungen , den
Zeilen eine aktive Rolle (durch amoeboïde Bewegung des Plasmas?)
zuzuschreiben.
Wenn die Dotterelemente zerflossen sind , wird das so ent-
standene Produkt wobl von den axialen Blutgefassen aufgenommeo.
Wir haben hier somit einen organisirten Apparat zur Resorp-
tion des Dotters vor uns,
Wenn man Zotten, wie in der Fig. 81, die keine Dotterele-
mente oder Reste derselben in ihreu Zeilen aufweisen, farbt mit
„Bleu de Lyon", das ein specifischer Farbstoö für die Dottersub-
stanz sein soll [vergl. Ruge (60)], so sieht man, dass einzelne
Zeilen diesen Farbstoff stark festhalten , wahrend andere sich nur
schwach tiugiren; ob man hieraus den Schluss raachen darf,
dass in den dunkleren Zeilen noch mehr „Dotterstoff" enthalten
ist als in den anderen, kann ich nicht entscheiden. Die Zotten
wachsen immer mehr gegen das Ei-ceutrum hin , auf ihrem Weg
überall die Dotterelemente in sich aufnehmend.
Schliesslich sind die Eier ganz von diesen Wucherungen aus-
gefüllt und man findet nur noch hie und da in den Spalten einen
kleinen Haufen von Dotterelemeuten liegen.
Endlich verschwinden auch diese und es ist aus der Eizelle ein
Knauel von zusammengewachseuen Wucherungen geworden , die
nur noch ihre axialen Blutgef asse , die bald auch atrophiren ,
erkennen lassen.
Solche solide Massen habe ich hie und da gefundeu ; diese
waren mir zuerst, bevor ich die Atresie kennen gelernt batte,
natürlich uuverstandlich.
96
Ob schliesslich diese Gebilde gaaz durch Bindegewebe ersetzt
werden , kaun ich nicht mit Bestimmtheit augeben. Es kommt
inir wahrscheinlich vor , dass die faltenförmigen Wucherungen in
der atretischen Eizelle abstauamen von den ursprünglichen FoUikel-
epithelzellen , weil die Zeilen der Falten ohne Zweifel zu den
Epithelzellen gerechnet werden mussen.
Es ist mir leider nie gelungen in einem atretischen Ei den Kern
aufzufinden. Es ware der Mühe wert, mehrere atretischen Eier
in eine vollstandige Schnittserie zu zerlegen um das Verhalten
des Kerns zu studiren. A.us dem constanten Vorkommeu von grossen
Dotterelenienten in den atretischen Eiern , scheint die Schlussfol-
gerung gerechfertigt, dass immer nur grosse, fast reife, (vielleicht
nur ganz reife?) Bier atretisch werden. Ich habe die Atresie in
der beschriebeneu Weise nur mit kleinen Abweichungen in der
Form der Zeilen (vergl. die Figg. 77 und 81) gefunden bei:
Torpedo ocellata , T. marmorata , Trygon pastinaca , Myliohatis ,
Scymnus lichia , Sqiinti?ia , Acanthias vulgaris, Scyllium, Alustelus
laevis, M. vulgaris, Pristiurus und Centrophorus granulosus.
Es ist mir nicht gelungen , die Atresie bei Chimaera monstrosa
zu finden , ich hatte jedoch nur zwei Exemplare dieses Thieres
zur Verfügung.
Die Bilduug von Falten in das Ei-innere hinein scheint mir
für den Vorgang der Atresie bei Selachiern charakteristisch zu sein.
Auch für die übrigen Vertebraten hat man Einwucherungen von
Epithelzellen in das Ei-innere beschriebeu; so weit mir die Lite-
ratur über die Atresie zuganglich war, fand ich jedoch nie eine
Beschreibung von derart ausgepragten Falten , wie ich dieselben
bei den Selachiern beschrieben habe.
Bakfurth (7) konnte bei Teleostiern (Bachforelle) hie und da
bei der Atresie Zeilen im Eiplasma fiuden ; RuGB (60) fand bei
Amphibien in den jüngeren Stadiën der Atresie an der Peripherie
der Eizelle eine zwei bis drei Zeilen hohe Schicht von Epithel-
zellen. In den weiteren Stadiën findet er auch Wucherung von
Blutgefassen in dieser Epithelzellenschicht ; es wachsen die Epithel-
97
zeilen immer mehr nach dem Eiceutrura zu, bis schliesslich uur
noch einige „Pigmentscbollen" übrig bleiben als Rest des Eies,
Strahl (70) faud, dass bei Lacerta agilis im Endstadium der
Atresie die Follikelepitbelzellen Dotterelemente in sich aufnehmen
uud sich dabei stark vergrösseren. Blutgefasse im Ei-innern fand
er nicht.
Bei den Vögeln sah von Brunn (11) gleichfalls Wucherung von
Follikelepitbelzellen anter Bildung raehrerer Schichten.
Henneguy (25) untersucht die Follikelatresie bei Saugethieren
und einigen anderen Vertebraten. Nach ihm kommt bei den
Mammalieu erst in den spateren Stadiën eine „immigration" von
Granulosazellen in den Dotter vor.
Zerklüftungen in dem Dotter haben auch einige Autoren (Bau-
FURTH, Strahl, Henneguy) als eine Erscheiuung der Atresie be-
schrieben. Bei den Selachiern habe ich diese Zerklüftungen nicht
wahrgenommen.
Die farblosen Blutkörperchen scheinen bei der Resorptiou des
Dotters bei den verschiedenen Vertebraten eine bedeuten de Rolle
zu spielen [cf. Barpurth (7), Ruge (60), Strahl (70), von
Brunn (11)].
Die farblosen Blutzellen betheiligen sich bei der Resorptiou des
Dotters der Selachier-eier , so vreit ich gesehen habe, gar nicht;
das ist um so aufiallender , weil gerade das Selachier-ovarium so
VERZEICHNISS DER CITIRTEN LITERATOR.
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ERKLAERUNG DER ABBILDUNGEN.
Die Figuren sind alle nach Schnitten gezeichnet worden (cf. auch S, 5),
von denen nur der besonders interessirende Theil abgebildet wurde. Die
Schnitte durch isolirte Ovarien wurden möglichst senkrecht zur Oberflache
des Organs angelegt. Wenn dasselbe in situ zerlegt v/urde, so wahlte ich
natürlich die Schnittrichtung senkrecht zur Lïingsaclise des Embryo.
TAFEL I.
Fig. 1. Acanthias vulgaris. Embryo 20 Mm. Körperlange. Querschiiitt. Dor-
saler Abschnitt des Peritoneum parietale. Piimarer ürnierengang
und Vena cardinalis (V. C). Eine »Urkeimzelle" in der Nahe der
V. C, eine andere zwischen den Zeilen des primaren Urnieren-
ganges. a^Vi-
Fig. 2. Querschnitt durch denselben Embryo wie in Fig. 1. Zwischen
Feritonealepithel und Vena cardinalis (V. C.) ein Conglomerat von
wenigstens vier »Urkeimzellen" mit sechs Kernen. Ao = Aorta. '^**/i-
Fig. 3. Acanthias vulgaris. Embryo von 24 Cm. Körperlange. In der ober-
flachlichen Schicht des Ovariums eine junge Zelle. ♦°"/i
Fig. 4. Raja pimctata (20 Cm. von der Spitze der Schnauze bis zum An-
fang des Schwanzes). In der oberflachlicben Schicht des Eierstocks
eine junge Eizelle. ^oo/i
Fig. 5. Raja clavata von 43 Cm. Körperlange. In der oberflachlichen
Schicht des Eierstocks, die aus differenzirten Zeilen besteht, eine
junge Eizelle. *oo/j
Fig. 6. Schnitt durch die Keimdrüse eines Embryo von Acanthias vulgaris
von 4 Cm. Körperlange. In dem auf dem Stroma gelagerten Keim-
epithel mehrere grössere Keimzellen. 24*/i
Fig. 7. Keimdrüse eines Embryo von Torpedo ocellata von 22 Mm. Körper-
lange. Die oberfliichliche Schicht enthalt keine grosseren Keim-
zellen, die unterhalb derselben in grosser Zahl vorkommen. ^44/^.
Fig. 8. Eierstock einer Raja asterias (18 Cm. Körperlange). Zwei junge
Eizellen zum Theil innerhalb, zum Theil unterhalb der oberflach-
lichen Schicht. «%.
Fig.
9.
Fig.
10
Fig.
11
Fig.
12
Fig.
Fig.
13.
14
105
Eierstock einer Torpedo ucellata von 13 Cm. Köiperlange. Junge
Eizelle iinterhalb der oberfliichlichen Schicht. 400/i
Schnitt ans demselben Objekte wie in Fig. 9. Junge Eizelle mit
FoUikelepithelzellen unterhalb der oberflachlichen Schicht. ^^^J^.
Raja asterias von 18 Cm, Körperlituge. Junge Eizellen zum Theil
innerhalb, zum Theil unterhalb der oberflachlichen Schicht. *"%.
Objekt wie Fig. II. Juuge Eizelle unterhalb der oberflachlichen
Schicht. 400/,.
Objekt wie Fig. 9. Junge Eizelle in der oberflachlichen Schicht, ^oo/^.
Torpedo ocellata von 13 Cm. Körperlange. Ganz junge Eizelle, weit
unterhalb der oberflachlichen Schicht, ^oo/j.
Fig. 15. Torpedo ocellata vou 13 Cm. Körperlange. Zwei junge Eizellen mit
jungen FoUikelepithelzellen unterhalb der oberflachlichen Schicht
des Ovariums. *oo/j.
Raja asterias. (18 Cm. Körperlange). Junge Eizelle in der ober-
flachlichen Schicht des Ovariums. *oo/j.
Raja piinctata (etwa 35 Cm. Körperlange). Junge Eizelle mit jun-
gen FoUikelepithelzellen unterhalb der oberflachlichen Schicht des
Eierstocks, ohne Zusammenhang mit derselben. *oo/j.
Torpedo marmorala (23 Cm. Körperlange). Vier junge Eizellen
unterhalb der oberflachlichen Schicht des Ovariums. ^oo/^
Ptaja punctata (etwa 35 Cm. Körperlange). Conglomerat von jun-
gen Eizellen mit deutlichen Zellgrenzen (»ovarian nest". Balfour). 400/j.
Torpedo ocellata (13 Cm. Körperlange). Zwei junge Eizellen mit
FoUikelepithelzellen ohne Zusammenhang mit der oberflachlichen
Schicht des Ovariums. Von Bindegewebe umgebene Masse von
Keimepithelzellen, worunter junge Eizellen. '^^Vi-
Fig. 21. Raja asterias (18 Cm. Körperlange). Zwei Eizellen in gemeinsamer
FoUikelhülle. ^oo/j.
Fig. 22. Raja punctata (etwa 35 Cm. Körperlange). Haufen von Keim-
epithelzellen und jungen Eizellen, von Bindegewebe umgeben. Die
oberflachliche Schicht des Ovariums zieht continuirlich über die-
sen Haufen hinweg. ^*Vi*
Fig. 23. Torpedo ocellata (13 Cm. Körperlange). Haufen von Keimepithel-
zellen und jungen Eizellen, von Bindegewebe umgeben. ^oo/^
Fig. 24. Torpedo ocellata (13 Cm. Körperlange). Junge Eizellen mit den
zuerst auftretenden FoUikelepithelzellen. *"o/j.
Fig. 25. Raja asterias (18 Cm. Körperlange). Drei auf einander folgende
Schnitte, welche die röhrenförmige Eiusenkung demonstriren, die
von der Oberflache zum Eifollikel hinunterreicht. "*/,.
Fig. 26. Raja asterias (46 Cm. Körperlange). Gefaltete Einsenkung der
oberflachlichen Schicht mit differenzirten Zeilen oberhalb eines
grosseren FoUikels. "Vi-
Fig. 27. Raja asterias (18 Cm. Körperlange). Zwei Eizellen in gemeinsamer
FoUikelhülle. 300/^.
Fig. 28. Raja clavala (43 Cm. Körperlange). Paltenförraige Einsenkung der
oberflachlichen Schicht über einem kleinen Follikel. '^*Vi-
Fig.
16.
Fig.
17
Fig.
18
Fig.
19
Fig.
'20
106
Fig. 29. a, b. Zwei anfeinander folgende Schnitte senkrecht zur Oberflilche
des Eierstocks einer Raja clavata (40 Cm. Körperlange). h zeigt
eine Einsenkung der oberflacblichen Schicht über einem FoUikel,
deren Wand bei a tangential getroffen ist. ^**/i.
Fig. 30. Schnitt durch das Ovarium einer Torpedo ocellata (16,5 Cm. Kör-
TAFEL II.
Fig. 31. Eierstock eines Heptanckus (Notidanus cinereus) von 78 Cm. Kör-
perlange. Zwei Falten mit differenzirten Zeilen von dem Boden
einer Einsenkung der oberflacblichen Schicht über einem grosseren
Eifollikel. 40%.
Fig. 32. Eierstock einer Torpedo marmoruln von 20 Cm. Körperlange. Dif-
ferenzirte Zeilen der oberflacblichen Schicht mit Protoplasma-
pfröpfchen. *80/j,
Fig. 33. Eifollikel einer Chimaera monslrosa von 75 Cm. Körperlange (mit
Einbegriff des Schwanzfadens). Kernraembran und centrale Anhau-
fung des Chromatins im Kern. 'i*/).
Fig. 34. FoUikelepithelzellen und Eimembranen eines grosseren FoUikels
einer Torpedo ocellata von 17 Cm. Körperlange. z.r. = zona radiata,
e. f. = epithelium folliculare. ^o^/i-
Fig. 35. Eierstock von Trygon violacea (108 Cm. Körperlange). Oberflach-
liche Schicht mit differenzirten Zeilen, ^oo/i-
Fig. 36. Torpedo ocellata (13 Cm. Körperlange). Epithelzellen eines FoUi-
kels. Eine der grosseren FoUikelepithelzellen hat zwei Kerne. *••%.
Fig. 37. FoUikelepithelzellen mit Eimembranen eines V4 Mm. grossen Eies
von Heptanchus (78 Cm. Körperlange). z. r. = zona radiata, ?re. v.
= membrana vitellina, e. f. = epithelium folliculare. ^^o/j.
Fig. 38, Torpedo ocellata (13 Cm. Körperlange). FoUikelepithelzellen eines
kleinen Eies. Die grösste der Epithelzellen zeigt einen » Dotter-
kern". "O/l.
Fig. 39. In den Dotter hineinragende Falte aus einem grossen FoUikel
von Trygon violacea (108 Cm. Körperlange). Die Einwucherung
zeigt Zeichen von Degeneration. ^*7i-
Fig. 40. Keimscheibe eines EifoUikels von AcaniMas vulgaris (86 Cm. Kör-
perlange), Der linsenförmige Kern ist in einem grossen Meridian
getroffen. "Vi-
Fig. 41, FoUikelepithelzellen eines kleinen Eies einer Torpedo ocellata (^12 Gm.
Körperlange). Die grösste der Epithelzellen zeigt an dem einen
Pole des Kerns eine Plasma-verdichtung. *oo/j.
Fig. 42. Körnchenzelle aus dem Stroma ovarii einer Raj'a oxyrhynchus. 'ooo/j,
Fig, 43, FoUikelepithelzellen und Eimembranen eines 2 Mm, grossen Eies
emcv Chimaera monstrosa (75 Cm. Körperlange) z.r. = zona radiata,
m. V. = membrana vitellina, e. f. = epithelium folliculare, *oo/j.
Fig. 44. Raja punctata (etwa 35 Cm. Körperlange). Eizelle mit besonders
groöser FoUikelepithelzelle 40o/,.
107
Fig. 45. Faltenförmige Einbnchtunsï tlor Follikelhülle. Trygon pasdnncn (75
Cm. Körperlange). a^/i-
Fig. 4(3. Raja punctata (etwa 35 Cm. Körpei-lange). Eizelle mit zwei beson-
ders grossen Follikelepithelzellen oder drei Eizellen in gemeinsamer
Follikelhülle. ^oo/,.
Fig. 47. Falteuförmige Einstülpung dor Follikelhülle mit axialem Blntge-
fass. Myliohatis aquila (iingefahr 1 Meter Körperlange). ^o/j.
Fig. 48. Zwei Kerne aus einer Eizelle von Torpedo marmorata (junges Exem-
plar). Der eine Kern ist in seiner Mitte eingeschnürt. "Vi-
Fig. 49. Chimaera monstroaa (75 Cm. Körperlange). Eifollikel mit einer be-
sonders grossen Epithelzelle. ^^Vi-
Fig. 50. a, b. Acanthias vulgaris. Embryo von 24 Cm. Körperlange.
a. Eikern mit zwei Nucleolen im Innern und ein Nucleolus, der
dem Kern anliegt. 244/^.
l). Eikern mit einem Nucleolua im Innern ; ein grösserer frei im
Ei-plasraa (in situ gezeichnet). '^^Vi-
Fig. 51. Raj'a asterias (46 Cm. Körperlange). Eizelle mit zwei gleich grossen
Kernen. ii*/i'
Fig. 52. Acanthias vulgaris. Embryo von 24 Cm. Körperlange. Eikern mit
Chromatinfaden und Kernmerabran; frei im Eiplasma liegender
Nucleolus (in situ gezeichnet). 244/^.
Fig. 5.3. Tangential getroffenes Follikelepithel von Chimaera monstrosa. 4oo/j.
Fig. 54. Torpedo ocellata (12 Cm. Körperlange). Eizelle mit Protoplasma-
verdichtung, die dem Kerne wie eiue Kappe aufsitzt. ^oo/^.
Fig. 55. Kern mit Nucleolen. Embryo von Acanthias vulgaris (24 Cm. Kör-
perlange). 4<">/i.
Fig. 56. Acanthias vulgaris. Embryo von 24 Cm. Körperlange. Nucleolus in
einer Lücke der Kernmembran (Kunstprodukt). 244/^.
Fig. 57. wie Fig. 55. *oo/j.
Fig. 58. Eikern mit radiar gebautem Nucleolus. Die Strahlen sind bis in
das Eiplasma zu verfolgen. Aus einem Ei von Trygon violacea (un-
bekannte Körperlange). ^^o/i-
Fig. 59. Torpedo ocellata (13 Cm. Körperlange). Kleine Eizelle mit zwei
Kernen. *oo/^.
Fig. 60. wie Fig. 55. *oo/,.
Fig. 61. a — m. Nucleolen aus Eikernen von Embryonen von Acanthias vul-
garis (24 Cm. Körperlange). *80/j.
Fig. 62. Embryo van Acanthias vulgaris (24 Cm. Körperlange). Eikern schein-
bar mit austretendem Nucleolus (Kunstprodukt). 244/^,
Fig. 63. Chimaera monstrosa (erwachsen). In eine Figur zusammengestellte,
eigenthümliche Körperchen aus dem Plasma von Eizellen ohne
Dotterelemente. *8o/j,
TAFEL III.
Fig. 64. Torpedo marmorata (23 Cm. Körperlange). Zwei junge Eizellen unter-
halb der oberflachlichen Schicht des Ovariums. «o/^.
108
Fig. 65. Raja asterias (18 Cm. Körperlango). Junge Eizelle innerhalb der
oberflachlichen Schicht des Eierstocks. ^oo/^.
Fig. 66. Embryo von Acanthias vulgaris (20 Mm. Körperlange). Theil des
Peritoneum parietale. Eine »Urkeimzelle" liegt der ununterbroche-
nen Reihe der Peritonealepithelzellen an. ^so/j.
Fig. 67. Acanthias vulgaris. Embryo aas demse.lben Uterus, wié das Objekt
der Fig; 66. Die »Urkeimzelle'' liegt hier ganz frei an der gegen
die Bauchhöhle gewandten Flache des Peritonealepithels. *80/i.
Acanthias vulgaris. Embryo von 24 Gm. Körperlange. Eizelle mit
grossen Chromatinkörpern im Zellplasma. *oo/i-
Torpedo ocellala (13 Cm. Körperlange). Eizelle mit Eikern und
» Dotterkern". *oo/j.
wie Fig. 69. soo/j,
Mustelus laevis (103 Cm. Körperlange). Eizelle mit Kern und »Dot-
terkern", letzterer umgeben von condensirtem Plasma. *"%.
Torpedo ocellata (13 Cm. Körperlange). Eizelle mit zwei Kernen
und » Dotterkern", ^oo/j.
Torpedo ocellata (13 Cm. Körperlange). Eizelle mit zwei «Dotter-
kernen", «o/j.
Fig. 74, wie Fig. 68.
Fig. 75. Aus dem Ovarium eines Embryo von Acanthias vulgaris (24 Cm.
Körperlange). Plasraatische Masse, mit zusammengeballten Plasma-
kugelo, unterhalb der oberflachlichen Schicht (cf. S. 91). 2**/i.
Fig. 76. Faltenförmige Wuchernngen in eioem atretischen Follikel von
Squatina (103 Cm. Körperlange). Erblassende und verunstaltete
Dotterkörperchen im Innern der Zeilen. Axiale Blutgefasse. i'Vi-
Fig. 77. Faltenförmige Wucherung in einem atretischen Follikel von Try-
gon violacea (unbekannte Körperlange). Axiales Blutgefass. i'*/i-
Fig. 78, wie Fig. 75. In der Plasma-masse ein Eikern und Zeil- und Kern-
reste. ^-iVi-
Fig. 79, wie Fig. 68. «o/j.
Fig. 80. Faltenförmige Wuchernngen im Innern eines atretischen Follikels
von Squatina (103 Cm. Körperlange). Vacuolenbildung in den Zeilen,
keine Dotterelemente. Axiale Blutgefasse. "*/i.
Fig. 81. Faltenförmige Wucherungen im Innern eines atretischen Follikels
von Scyllium canicula (43 Cm. Körperlange). Vacuolenbildung in
den Zeilen. Axiale Blutgefasse. "Vi-
Fig.
68.
Fig.
69.
Fig.
Fig.
70.
71.
Fig.
72.
Fig.
73.
ORNITHOLOGIE VAN NEDERLAND
WAARNEMINGEN VAN 1 MEI 1897 TOT EN MET
30 APRIL 1898 GEDAAN,
VERZAMELD DOOR
M^ HERMA^sT ALBARDA
te Leeuwarden
Het getal van de bouwstoffen , waaruit ik dit overzicht heb
samen te stellen, is niet zeer groot. De buitengewoon zachte
winter met weinig sneeuw en de omstandigheid, dat de wind
tijdens den najaarstrek slechts zelden uit het Oosten woei, heb-
ben teweeggebracht, dat wij bijna niet door zeldzame landvogels
zijn bezocht geworden.
Toch is de pestvogel verschenen ; een bewijs, dat er geen grond
is voor het beweren, dat deze vogel door zijne verschijning een
strengen winter zoude aankondigen, maar dat de reden, waarom
hij, op ongeregelde tijden, plotseling in grooten getale in West-
Europa voorkomt, te zoeken is in plaatselijke omstandigheden in
de streken, waar hg tehuis behoort.
Door de welwillende medewerking van de Heeren P. C. C.
Duizend, te Groningen, W. Vrijburg, te Beetsterzwaag, R. Hou-
wink Hz., te Meppel, K. Bisschop van Tuinen, te Zwolle, A. E.
H. Swaen, te Almeloo, Mr. R. baron Snouckaert van Schauburg, te
Doorn, Th. Nieuwenhuizen, te Arnhem, F. E. Blaauw, te 's Graveland,
Dr. C. Kerbert en J. ter Meulen, te Amsterdam, Ed. Blaauw, te Lisse
en L, van den Bogaert, te 's Hertogenbosch, ben ik toch in staat
een aantal mededeelingen te doen, die niet van belang zijn ontbloot.
110
Corone cornix (L.) — Bonte kraai. De Heer C. M. L. Kouw,
te Amsterdam deelt („De natuur in", 3e jaarg. 3^ Afl. blz. 25)
mede, dat een paar dezer vogels hebben getracht te broeden
in een groepje boomen op de Marinewerf aldaar, in een oud, door
hen verbeterd roekennest, doch door de roeken zijn verdreven.
Hij acht het van belang te weten, of in de beide, door mij ver-
melde gevallen van het broeden dier soort hier te lande (te Valom
en te Rotterdam) de vogels zich ook van een oud roekennest
hebben bediend, dan wel zelf een nest hebben gebouwd.
Ik kan daarop antwoorden, dat in die beide gevallen de vogels
een eigen nest hadden gebouwd en dat dit ook het geval was
met de bastaarden, die, in 1896, nabij deze stad hebben gebroed.
Trouwens vernam ik met verwondering, dat de genoemde vogels
hadden getracht te broeden in de nabijheid van eene roeken-
kolonie, omdat de roeken de torenkraaien alleen ongemoeid laten,
maar tegen raven, kraaien en bonte kraaien zeer vijandig gezind
zijn (A.).
Ampelus garrulus (L.) — Pestvogel. In November en in de
eerste helft van December werd deze soort iu vrij grooten getale
waargenomen te Beesterzwaag (Friesland) (Vrijburg), bij Meppel
(Drenthe) (Houwink), te Peize (Drenthe) (Duizend), te Niewleuzen
(Overijsel) (v. Tuin.), te Haaksbergen (Overijsel) (Kerbert), te
Lichtenvoorde (Gelderland) en op Texel (Snouckaert).
Motacilla alha L. — Witte kwikstaart en Motacilla alba lugu-
hris Temra. — Rouwkwikstaart.
„In mijne oumiddelijke omgeving (Lisse) is thans broedende,
„wat schijnt een bastaard van den Rouwkwikstaart. De man is
„de bastaard. Zijn rug is geheel gitzwart, doch de staart niet,
„deze is grijsachtig. De borst is mooi wit. De kop is zwart met
„witten band. Het wijfje is een gewone witte kwikstaart. Daar de
„rouwkwikstaart over het geheel veel schuwer is dan de witte,
„heeft deze bastaard iets van zijne stamouders behouden. Als
„broedplaats hebben zij eene rietschelf gekozen". (Ed. Blaauw).
UI
Ik neem deze raededeeliug letterlijk over, doch voeg er een
paar opmerkingen aan toe.
Vooreerst, komt het mij niet zeker voor, dat het bedoelde man-
netje is gesproten uit eene kruising van een rouwkwikstaart en
een witten kwikstaart. Men vindt namelijk in Midden-Duitschland,
waar de rouwkwikstaart niet voorkomt, somtijds voorwerpen, bg
welke de zwarte kleur van den nek zich ook over den rug uit-
strekt, zoodat het grijs van dezen zeer donker, soms zwart gewa-
terd is, of ook de vederen zwarte uiteinden hebbeu.
Naumann hield deze voor zeer oude mannetjes van M. alba^
en Brehm heeft een daarvan beschreven als M. cervicalis. Bij deze
kleurverscheidenheden blijft echter het zwart van de keel- en
borstvlek door eene witte streep gescheiden van dat van de zijden
van den hals; terwijl bij den rouwkwikstaart die vlek, aan haar
benedeneinde, zijdelings is verbreed en met het zwart van den
hals, vóór den schouder, ineenvloeit. Hoe het met dit kenmerk
is gelegen, wordt in de beschrijving van den heer B. niet gemeld.
Maar, al ware de afstamming van het bedoelde mannetje zooals
de heer B. die vermoedt bewezen, dan nog kan er van een bastaard
geen sprake zijn, omdat de rouwkwikstaart door bijna alle ornitho-
logen, de Engelsche alleen uitgezonderd '), niet voor eene afzon-
derlijke soort, maar voor een ras van den witten kwikstaart wordt
gehouden.
Intusschen kan de waarneming van den Heer B, zeer belang-
rijk worden, indien het hem mag gelukken de jongen groot te
brengen en in het leven te behouden tot dat zij den voorjaarsrui
1) Gloger stak reeds den draak met de manie der Engelschen om uitsluitend Britsche
soorten aan te nemen. Het vaste land van Europa, heeft, zegt hij (Journ. f. Ornith.
1856, S. 29Ü) vier soorten van kwikstaarten: Motacilla alba L., M. melanope Pall,
Budytes flavus (L.) en B. citreolas (Pall.). In plaats nu van aan te nemen, dat het
zeeklimaat invloed uitoefent op den voorjaarsrui van twee dier soorten, waarvan een
standvastig verschil in het zomerkleed (want hiertoe bepaalt het zich) het gevolg is bij
M. alba lugubris en B. flavus Raii Bonap., willen de Engelschen, dat de natuur het
der moeite waard of misschien zelfs noodzakelijk heeft geacht speciaal voor twee geogra-
phisch zoo onbeduidende stukjes land twee afzonderlijke soorten te scheppen. Bovendien
komen beide rassen ook op het vaste land voor, in de landen, welke nabij de westelijke
kusten zijn gelegen, en zulks niet op den doortrek alleen, maar ook broedende; terwijl
beide typen ook op de Britsche eilanden worden aangetroffen.
112
zullen hebben ondergaan, wanneer men zal kunnen nagaan of en
in hoever zij tot de type naderen (A.),
Phylloscopus superciliosus (Gmel.) — Grauwstuit-boschzanger.
Door zeer toevallige omstandigheden kwam ik in het bezit van
een exemplaar dezer soort. Volgens geloofwaardige opgaven is het
in September 1893, aan boord van een stoomschip, vóór den
mond van de Maas gevangen. Het is waarschijnlijk een jong
voorwerp. De lichte langstreep over het achterhoofd ontbreekt.
Het onderzoek naar de sekse is bij het prepareeren verzuimd. Zoo
ver ik kan nagaan, is dit het derde voorwerp, hetwelk hier te
lande is waargenomen (Snouckaert).
Turdus pilaris L. — Kramsvogel. Eene bleeke verscheidenheid
werd, 17 November, te Heerenveen. (Friesland) geschoten.
De bovensnavel is lichtbruin; de ondersnavel aan de punt evenzoo,
overigens geel. Iris bruin. Kop en nek witachtig grijs; de vederen
van het voorhoofd en den schedel met donkergrijze schachtvlekken.
Rug nankinkleurig ; de schachten der vederen wit. Staartpennen
grijs, aan de uiteinden lichter. Slagpennen vuil wit, op de bin-
nenvlag wit. Kin, hals en krop licht vuil wit met reien donker
grijze langsvlekken, die naar de borst toe in grootte en aantal
toenemen. Vóór de vleugels eene bruine vlek, waarin zeer weinig
steenrood. Zijden met aschkleurige, grijs gezoomde, grootere vlek-
ken. Ook op de dijen enkele van deze. Buik en onderdekvederen
van den staart wit. Pooteu en nagels vleeschkleurig, de teenen
wat donkerder (A.).
Cindus cinclus (L.) — Waterspreeuw. 31 Juli werd te Beetster-
zwaag (Friesland) een jong, waarschijnlijk in de nabijheid uit-
gebroed cT geschoten (Vrijburg). Het is de eerste keer, dat die
soort in deze provincie wordt waargenomen. Toen ik in 1884
eene Naamlijst van de in Friesland in wilden staat waargenomen
vogels uitgaf, schreef ik, blz. 20": „Indien de waterspreeuw hier
verblijf houdt, zal dit waarschijnlijk zijn aan de bovenste ge-
113
Jeelteu vau de Tjonger eu het Koniugsdiep, waar oudiep, stroo-
mend water met begroeide oevers liet terrein geschikt doet zijn",
en nu is het voorwerp juist in de nabijheid van laatstgenoemd
riviertje aangetroffen (A.).
Saxicola stapadna (L). — Blonde tapuit. F. Bronbeek, iemand,
die de vogels zeer goed kent, verzekert, dat hij, omstreeks het
midden van April, een paar van deze soort, op de heide, in de
buurt van Waterberg, bij Arnhem, heeft waargenomen (Nieuwenh.).
Coracias garrulus L. — Scharrelaar. 30 September werd in het
Markeloosche bosch (Overijsel) een voorwerp geschoten. (Swaen).
Columha oenas L. — Kleine boschduif. Deze soort broedt ook
onder Rozendaal, bij Plakdel, in beukeboomen (Nieuwenh.).
PJialacrocorax graculus (L.) • — Gekuifde aalscholver. 19 Februari
werd, in de Schermer (Noord-Holland), een fraai 9 geschoten
(ter Meulen) en 25 Februari een jong 9? op liet Alkmaardermeer
(Kerbert).
Voor zoover mij bekend, was tot dus ver het eenig inlandsch
exemplaar, dat, hetwelk 25 Februari 1860 bij Rotterdam werd
geschoten en in het Leidsch Museum wordt bewaard. Het is op-
merkelijk, dat deze soort, die, in vrij grooten getale, broedt aan
de rotsachtige kusten van Noorwegen, Groot-Brittanje , Frankrijk,
Spanje en Portugal, zoo uiterst zelden hier heen verdwaalt ; ter-
wijl de verwante Jan van Gent (Sula bassana (L.), die op gelyke
plaatsen broedt, bijna iederen winter op onze kust wordt aange-
troffen (A.).
Porphyrio madagascariensis Lath. — Purperkoet. 21 September
werd een 9 geschoten te Ankeveen (Noord-Holland) (Kerbert)
en 3 October een fraai cf te Suameer (Friesland) (A.).
In de collectie van Wickevoort Crommelin is een oud (-f, het-
welk 23 Juli 1870, te Amstelveen (Noord-Holland) werd gescho-
114
ten. Eeu aader werd, in 1896, te Kuinre (Overijsel) geschoten.
Het blijft nog altijd twijfelachtig of men hier met verdwaalde,
wilde voorwerpen te doen heeft, dan wel of zij uit menagerieën
zijn ontvlucht. Het laatste komt mij het waarschijnlijkst voor.
Dr. Kerbert heeft de welwillendheid gehad te onderzoeken, of ook
hier of daar van eeue ontvluchting iets bekend was, doch zonder
gevolg (A.), 1)
Charadrius dominicus fulvus (Gmel.) — Aziatische goudplevier,
2 December werd, bij Munnekezijlen (Friesland) een 9 gevangen.
Dit is de tweede maal, dat deze soort hier te lande werd waar-
genomen (A.).
Crymophüus fulicarius (L.) — Rosse franjepoot. In October
werd, bij Zierikzee (Zeeland), een voorwerp geschoten (Ed. Blaauw).
Scolopax rusticula L. — Houtsnip. Onder Eindhoven zijn eieren
gevonden. Onder Bokstel en Liemde werden jonge vogels gevan-
gen en een nest met onbebroede eieren gevonden (v. d. Bogaert).
Gallinago major (Gmel.) — Poelsnip. Op den dag van de ope-
ning van de jacht op waterwild in Noord-Brabant, 24 Juni,
meenden twee jagers, in de omstreken van 's Hertogenbosch, eene
poelsnip te hebben zien vliegen en 26 Juni werd in het Vlij-
mensche Ven een jonge vogel in donskleed geschoten (v. d. Bogaert).
De weinige gevallen, waarin deze soort hier te lande broedende
is gevonden, zijn hierdoor weder met een vermeerderd. Het vin-
den van een nest van het bokje (Limnocryptes gallinula (L.)) laat
zich echter nog steeds wachten (A.).
Tringa canutus L. — Kanoet-strandlooper. 10 Mei werd, onder
I) Later vernam ik van den Heer F. E. Blaauw, dat de hertog van Bedford, in ziJQ
uitgestrekt park Woburn-Abbey, waarvan een gedeelte moerassig is, een groot aantal dezer
vogels heeft losgelaten. Ik acht het daarom zeer waarschijnlijk, dat de hier geschotene
van daar afkomstig zijn. (A.)-
115
Kloosterburen (Groniugeu) een cf iu zomerkleed is een staltnet
gevangen. Dit is het tweede voorwerp, hetwelk hier te lande in
prachtkleed werd gevangen ; het andere echter in den nazoraer,
op 17 September (Snouckaert).
Sterna nilotica Hasselq. — Lach-zeezwaluw. Onder Klooster-
buren (Groningen) werd, 6 September, een oud cT gevangen. Voor
zoover ik weet, is dit het derde voorwerp, hetwelk in Nederland
werd waargenomen (Snouckaert).
Sterna macrura Naura. — Noordsche of zilvergrijze zeezwaluw.
Ik ben tot de ontdekking gekomen, dat in mijne verzameling
nog een jong exemplaar is, hetwelk 24 September 1896, onder
Kloosterburen is gevangen en destijds over het hoofd is gezien.
7 Juli ontving ik van Texel drie jonge vischdiefjes in donskleed,
twee bruine en een lichter gekleurd. Dit laatste bleek bij onder-
zoek geene S. hirundo L. maar eene S. macrura Naum. te zijn.
Hierdoor is alzoo bewezen, dat deze soort op genoemd eiland, al
is het dan in kleinen getale, broedt. Het vinden van een voor-
werp te Bergum, op 1 Juli en dus in het midden van den broed-
tijd, maakt het waarschijnlijk, dat zulks ook elders plaats heeft.
De persoon, die de jonge vogels verzamelde, wist niet, dat hij
twee soorten voor zich had en heeft er dus niet op gelet of S.
macrura haar nest had te midden of in de nabijheid van eene
kolonie van andere Sterna's, dan wel afzonderlijk, noch ook hoe-
veel paren van eerstgenoemde soort er ongeveer waren. Ik stel
mij voor dit jaar, in den broedtyd, het eiland te bezoeken, ten
einde in persoon onderzoek te doen (Snouckaert).
Procellaria leucorrhoa V. — Vaal stormvogeltje. Van deze soort
werden hier en daar aan de kust voorwerpen gevangen of aan-
gespoeld gevonden. Het is alsof zij in den laatsten tijd meer
voorkomt dan P. pelagica L. (A.).
Anser anser (L.) — Wilde gans. Eene bleeke variëteit werd,
19 October, op de Hallumer-mieden (Friesland) gevangen.
116
De Heer Snouckaert, aan wieu ik den vogel zond, maakte
daarvan de volgenden beschrijving.
9. Vorm als van de type. Geheele lengte 0.73 M. Vleugel lang
0.41 M., tarsus 0.08 M. Bek wat lichter dan bij de type. Kop wit-
achtig grijs. Hals licht bruinachtig grijs, het uiteinde van iedere
veder wit. Rug en mantel evenzoo. Onderrug en bovendekvederen
van den staart grijs met donkere schachten. Staartpennen bruin-
grijs met witte uiteinden ; de buitenste geheel, de volgende alleen
op de binnenvlag wit, welke kleur binnenwaarts bij ieder paar
meer inkrimpt en op de beide middelste paren geheel verdwijnt.
Slagpennen bruingrijs, de buitenste lichter, de binnenste donkerder
met een witten zoom aan de buitenvlag. Vleugeldekvederen grijs.
Keel witachtig grijs. Onderdeelen wit. Pooten licht vleeschkleurig.
Iris lichtbruin.
Dergelyke gevallen van albinisme komen bij deze soort uiterst
zelden voor (A.).
Anser alhifrons erytkropus (L.) — Dwerggans. Onder Maren
(Noord-Brabant) werden 1 Januari twee stuks gevangen (v. d. Bog.).
Anas boscas L. — Wilde eend. X Dajila acuta. (L.) — Pijl-
staart. Een bastaard werd, 8 October, in eene eendenkooi , te
Kleine Geest, onder Tietjerk (Friesland) gevangen. De heer
Snouckaert beschrijft die als volgt :
cf. Vorm in het algemeen als die van D. acuta. Geheele lengte
0.62 M. Bek lang 0.055 M., vleugel 0.28 M., staart met de langste
vederen 0.13 M., tarsus 0.045 M.
Bek breeder dan bij acuta, licht blauw met zwarten rug en
nagel. Kop en nek donker goudgroen als bij boscas maar met
purperbruinen weerschijn. Zijden van den hals roestbruin. Rug en
vleugels in het algemeen als bij acuta, maar de lange, spitse dek-
vederen ontbreken. Kleine slagpennen als bij boscas. Spiegel don-
kergroen met paarsen weerschijn ; van boven flauw gezoomd met
een grijzen en een zwarten band, de laatste licht bruin gerand ;
van onderen met een duidelijken zwarten en een witten rand als
117
bij boscas. Staart als bij acuta, maar veel korter; de midclelste
vederen slechts 0.01 M, uitstekende, een weinig naar boven om-
gekruld. Onderhals met een breeden witten ring, aan weerszijden
naar boven uitloopende in eene smalle streep, die echter veel
korter en onduidelijker is dan bij acuta en met bruin is vermengd.
Krop en zijden van den hals roestbruin, de vederen wit gerand,
op de borst allengs in zuiver wit overgaande. Buik en onderdek-
vederen van den staart als bij acuta. Pooten geelachtig vleesch-
kleurig, de zwemvliezen wat donkerder. Iris donkerbruin.
Branta canadensis (L.) — Canadagans. Deze Noord-Amerikaan-
sehe soort is door Schlegel onder de Nederlandsche vogels opge-
nomen, op grond, dat éénmaal een voorwerp in Noord-Holland
was gevangen. Sedert werden echter nog drie voorwerpen hier te
lande geschoten, als twee mannetjes, op 22 en 28 Juli 1876, in
de Anna Paulownapolder (Leidsch Museum) en een wijfje, 3 Sep-
tember 1890, bij het Nieuwediep (collectie Snouckaert). De
Heer Snouckaert maakt er mij opmerkzaam op, dat die soort niet
in mijne „Aves neerlandicae" is opgenomen en is van meeniug,
dat zij tot onze fauna behoort, vooral ook, omdat het voorwerp,
hetwelk in zijn bezit is, hoegenaamd geene sporen draagt van in
gevangenschap te hebben verkeerd.
Ik deel die zienswijze gaarne mede, doch blijf voorshands met
de ornithologen van Engeland, waar de soort herhaaldelijk werd
waargenomen, van meening, dat wij hier, evenals bij Porphyrio
madagascariensis Lath., met ontvluchte voorwerpen te doen
hebben (A.).
Harelda hyemalis (L.) — Yseend. Twee oude mannetjes in vol-
komen kleed werden door mij verkregen. Het eene werd 1
December, nabij de Oost-Kaap van Texel, in zee, geschoten, het
ander 28 Maart, nabij Kloosterburen (Groningen) gevangen (Snouc-
kaert). In December ontving ik een Q van Texel (Ed. Blaauw).
In dezelfde maand zag ik eeuige jonge voorwerpen, die onder
Hallum (Friesland) in staltnetten waren gevangen (A.).
118
Fratercula arctica (L.) — Papegaaiduiker. Twee stuks werden,
beide dood, aan het strand gevonden, een cf nabij Scheveningen,
op 8 Februari en een Q, bij Koog op Texel, den 21en dier maand.
Beide hadden roode bekken. Het r^ was van boven zwart, het
9 grijs en zwart gevlekt (Snouckaert). — 1 December werd mij
een cf van Texel gezonden (Ed. Blaauw).
Urinator glacialis (L.) — Ysduiker. Een jong (^ werd, 19
Februari geschoten te Oostgraftdijk (Noord-Holland) (ter Meulen).
Leeuwarden, Mei 1898.
KLEINE BEITRAGE
ZUR ANATOMIE DER PLAGIOSTOMEN
Dr. H. C. REDEKE
(Hierzu Tafel IV— V)
Ueber die Nieren der Holocephalbn
Das Urogenitalsystem der Holocephalen ist schon öfters Gegen-
stand mehr oder weniger eingehender Untersucliungeu gewesen.
Nachdem Leydig ') zura ersten Male die makroskopischeu sowie
die histologischen Verh'altnisse beschriebeii hatte , fand er seine
Angaben bald darauf von Hyrtl ^) bestatigt und vermehrt. Sem-
PER ^) war jedoch der erste, der dieselben richtig zu deuten ge-
wusst und auf die prinzipielle Uebereinstimmung zwischen Ho-
locephalen und Selachier hingewiesen hat. Neuerdings liat Mazza *)
1) Fr. Leydiq, Zur Anatomie und Histologie der Chimaera monstrosa. A rch. f. Anat.
Phys. und Wissenscli. Medicin. 1851. S. 264 ff.
2) J. Htrtl, Ueber weibliche Oviducte bei mannliehen Chimaeien, und eine mann-
liche Vesicula seminalis bei Weibchen. Sitz. Ber. Akad. Wien. XI. 1853. S. 1078 —
3087. 1 T.
3) C. Semper, Das Urogenitalsystem der Plagiostomen und seine Bedeutung für das
der übrigen Wirbelthiere. Arb. Inst. Würzburg. II, 3—4. 1875. S. 195—509, T. X— XXII.
4) F. Mazza, Note anatomo-istologiche sulla Chimaera monstrosa. Linn. 15 p. tav.
XII. Atti Soc. Ligustica. VI, 4. 1895.
9
120
die Spermatogenese untersucht uud uns die eigeutütnliclie Weise ,
in der das Sperma in das V^as deferens gelangt, kennen gelernt.
Die Angaben der genanuten Autoren beziehen sich jedoch
lediglich auf Chimaera monstrosa Linn. : von den übrigen Arten
scheinen die Geschlechtsorgane bis jetzt noch nicht untersucht
zu sein.
lm Sommer des vergangenen Jahres nun war ich in der glück-
lichen Lage, die hier zur Frage kommenden Verhaltnisse bei
Callorhynchiis antarcticus Cuv. zu untersuchen. Prof. G. B. Howes
(London) hatte namlich die grosse Güte, mir ein geschlechtsreifes
Parchen dieses immerhin seltenen Tieres zu überlassen. Ein eben-
falls erwachsenes Chimaeren-Parchen hat mir mein hochverehrter
Lehrer Prof. Max Weber in Amsterdam geschenkt.
Die Ergebnisse meiner Untersuchung habe ich in einem Teile
meiner Doctors-Dissertation ') veröffentlicht und gebe nun diesel-
ben hier im Auszuge und in etwas gedrangter Form wieder.
Bekauntlich ist der kraniale Teil der Selachierniere beim Mann-
chen in Beziehung zur Ausführung der Geschlechtsprodukte getreten
und hat demzufolge eigentümliche Umanderungen erfahren , auf
welche ich hier nicht niiher einzugehen brauche. Kurz, er ist zur
sogenannten „Geschlechtsniere" geworden.
Bei den Holocephalen dagegen , wo es keine Vasa efferentia
gibt, kaun von eiuer ,, Geschlechtsniere" nicht die Rede sein.
Dennoch ist die Niere auch hier nicht ganz homogen , sondern
sie hat sich differeuzirt in einen grossen vorderen und eiuen kleine-
ren hintereu Abschnitt. Diese Scheidung ist nicht nur an der
Niere selbst bemerklich , sondern spricht sich auch und vor Allem
deutlich in dem Verhalten der Ausführungswege aus, wie ich dies
unten zeigen werde.
Dieser vordere Nierenabschnitt ist bei Chimaera, besonders
aber bei CaUorhynchus, machtig entfaltet und bildet im Gegeusatz
1) II. C. Redeke, Onderzoekingen betreffende het Urogenitaalsysteem der Selachiers
en Holocephalen. Helder, C. de Boer Jr., 1898. 85 blz. 2 pi.
121
zu der ,,Geschlechtsüiere" der Selachier (die ihm übrigeiis nur
teilweise liomolog ist) den weitaus grössten Teil der Niere.
Bei Callorhynchus ist dieser Abschnitt sehr kompakt und wird
nur unvollstandig von dem stark gewundenen Vas deferens
bedeckt. Er zeigt geringe Spuren eiuer Segmentation und ragt
mit seinein dicken , abgerundeten Kopfe eine Strecke über den
im dicht auliegeuden Hoden hiuaus. Nach binten zu wird die
Metamerie allmahlig deutlicher und findet man segmental ange-
ordnete Kanalcben , welche sich in das Vas deferens öffnen. Die
letzten vier Segmente sind bei Callorhynchus gross und scbarf
begrenzt; ilire Endkanale öffnen sich in den erweiterten, dick-
wandigen, eigentümlich gefacherten Teil des Vas deferens.
Der entsprecheude Nieren abschnitt bei Chimaera ist aus eini-
gen verschmolzenen und einer grosseren Zahl kaudalwarts vod
diesen letzteren gelegenen , mehr oder weniger freien Segmenten
zusammengesetzt. Bei meinem Exemplar fand ich deren 14 Stück.
Von diesen waren die ersten neun Segmente vollstandig isolirt. Die
Segmente 10 bis 12 waren verschmolzen ; die ursprüngliche Zahl
liess sich jedoch noch genau bestimmen, indem die Endkanale sie
angaben. Die letzten zwei Segmente, 13 und 14, waren sehr stark
reducirt , deutlich begrenzt und bildeten gleichsam einen Uebergang
zum kaudalen Nierenabschnitt. Die Endkanale dieser 14 Segmente
öffneten sich alle in den angeschwolleneu Teil des Vas deferens.
Der soeben erwahnte Nierenteil wurde von Leydig als eine
Drüse von betrachtlichem ümfange beschriebeu und bis auf
Weiteres unter die accessorischen Geschlechtsdrüsen eingereiht.
Hyrtl hielt die „Drüse" aufangs für eine vordere Fortsetzung
der Niere, ,,welcher sie durch ihre lappenförmige Gestalt auch
ausserlich gleicht,"^) meinte jedoch spater, dass ihre Bedeutung
als selbstandige Drüse nicht zu verkennen sei. In Hyrtl's Figur
enthalt die rechte Niere 15, die linke 17 Segmente; die Zahl
der Endkanale (nur rechts abgebildet) belauft sich auf 19. Von
diesen letzteren münden 13 in den angeschwolleneu Teil des Vas
1) l.c. S. 1082.
122
defereus ; dies stimmt also ziemlich geuaa mit der voa mir auf-
gefundenen Zahl,
Semper war der erste, der die wahre Natur dieser sogenannten
,,Drüse" erkanute. Er bebielt jedocli den Namen bei und be-
zeichnete sogar als ,,Leydig'scbe Drüse" den entsprecbenden
Nierenabscbnitt der übrigen Plagiostomen. Seine Angaben sind ,
insoweit sie sicb auf Chimaera bezieben, allerdings nicbt sebr
genau. So beisst es z. B. auf Seite 223 seiner grossen Monogra-
fie: „Beim Manncben ist die Leydig'scbe Drüse, wie bei allen
mannlicben Plagiostomen, bis an das vorderste Ende bin ganz
compact." Man vergleicbe bierzu Hyrtl's scböne Abbildung und
die Figur auf Seite 40 meiner Dissertation.
Der Uebrige , bintere , Teil der Nieren ist bei den Holocepba-
len-Manncben deutlicb von dem soeben beschriebenen, vorderen,
Teile abgegrenzt, und bat, wie wir seben werden, dem ersteren
gegenüber eine gewisse Selbstandigkeit erlangt. Er ist jedocb
verbaltnissmassig nur wenig ausgebildet , indem sicb nicbt mebr
als 4 bis 6 Segmeute an seinen Aufbau beteiligen. Ferner ist
bervorzubeben , dass die beiden Antimeren über ibre ganze Lange
verscbmolzen sind und scbliesslicb eine mediane , in der Scbwauz-
wurzel gelegene Spitze bilden , welcbe ziemlicb lang bei Chimaera^
bei Callorhynchus dagegen nur sebr kurz ist.
Bei den Weibcben bat die Niere nur eine geringe Dimension
und debnt sicb rostralwarts ungefabr grade so weit aus, wie der
bintere Nierenabscbnitt des Manncben.
Dieser bintere Abscbnitt nun ist es, welcben Semper als
,,eigentlicbe Niere" der ,,Leydig'scben Drüse" gegenüber stellte.
Meines Eracbtens ist diese noch ziemlicb gebraucblicbe Termino-
logie entscbieden zu verwerfen, weil sie auf einer verkebrten
Interpretation berubt und baufig Veranlassung zu Irrtümern ge-
geben bat. Warum sollte man von einer eigentlicben Niere reden,
wenn ja scbliesslicb das ganze Organ eigentlicb Niere ist!
Dennocb bat die Niere, wie gesagt, eine weitgebende Differen-
zirung erfabreu , welcbe sicb am deutlicbsten in dem Verbalteu
der Ausfübrungsweofe dokumentiert.
123
Fur die Ausfübrimgsgiiuge tier einzelnen Segmeute der Urniere
hat Rabl ') die T3ezeicliiiung ,,Eudkanüle" gewiililt, eiiie Bezeich-
uuug, welche uichtssagend und daher sehr bequem ist.
Das Verlialteu der Endkanale des vorderen Nierenabschnittes
ist obeu bereits geschildert worden ; sie baben dies gemein , dass
sie sicb ausnamslos in das Vas deferens öffnen.
Ganz anders stebt es jedocb um die Endkanale des binteren
Abscbnittes.
Einmal stimmt ihre Zabl nicbt überein mit derjenigen der
ausserlicb wabrnebmbaren Nierensegmente. Bei meinem Chimaera-
Mauncben fand ich namlicb links 6, recbts nur 4 Segmente, und
auf jeder Seite 5 Endkanale. Das erste Endkanalcben war sebr
dünn und ungefabr vom gleicben Kaliber wie die sicb mebr Kopf-
warts befindlicben. Die übrigen vier waren dagegeu weitlumig
und zartwandig und zeigten am Anfange, dort wo sie aus der
Nierensubstanz bervortraten , eine leiebte Anscbwellung in der
Form einer Ampulle.
Zweitens , und bierauf möcbte icb besonders die Aufmerksam-
keit lenken, baben sie sicb vollstandig vom Vas deferens eman-
cipirt, indem sie scbrag nacb binten über die Niere binweg
zieben und scbliesslicb mit einer gemeinscbaftlicben Oeffnung
recbts und links in den Sinus urogenitalis ausmünden.
Bei Callorhynchus is der Zustand etwas complizirter, indem
bier von den 6 Ausfübrungsgange die vordersten 4 gemeinsam,
jedocb unabbangig von den bintersten zwei ausmünden. lm
Uebrigen verbalten sie sicb genau wie bei Chimaera.
Bei den weiblicben Holocepbaleu öffnen sicb die Endkanale,
welcbe denen der Manncben in jeder Beziebung gleicben , in eine
unpare , mediane Blasé , welcbe rings von Bindegewebe umscblos-
sen zwiscben den beiden Ovidukten liegt und binter den Ge-
scblecbtsöffnungen in die Kloake einmündet. Diese sogenaunte
„Harnblase" koramt nur den weiblicben Holocepbalen zu : den
1) O. Rabl, Ueber die Entwicklung des Urogenitalsystems der Selachier. (Zweite
Fortsetzung der „Theorie des Mesoderms"). Morphol. Jahrb. XXIV. 1896. S. 633—
767. T. XIII-XIX.
124
Manuchen geht sie ab uud aucli bei allen Selachieru wird sie
vermisst. Ueber ihre morpbologisclie Bedeutuug sind wir vorlaufig
noch im Unklaren.
Diese „H^rnblase" ist jedocb nicht zu verwechslen mit der von
Leydig zuerst aufgefuudene , von Hybtl als weibliche Vesicula
seminalis beschriebene Aussackung der Kloake der weiblichen
Chimaera. Dieses eigentümliche Gebilde habe ich auch bei Cal-
lorhynchus , wenn auch in einer etwas abweichenden Form , ge-
funden.
Die dorsale Kloakenwand bildet hier namlich , unmittelbar vor
der zungenförmige Papille, worauf sich die spaltförmige Oefinung
der „Harnblase" befindet, eine ziemlich tiefe, aufwarts gekrümmte
Einseukung, welche in Fig. 2 auf Taf. IV bei x zu sehen und
offeubar ohne jede drüsige Beschafïenheit ist.
Diese mit weiter Oeönung versehene und demzufolge von der
übrigeu Kloake nur wenig abgegrenzte Aussackung stimmt in
ihrer Lage voUkommen mit der von Lbydig, Hyrïl und Sempeu
beschriebenen „Samentasche" überein.
Leydig hielt sie für eine Drüse und schliesst seine Beschrei-
bung mit der Bemerkung : ,,Die specielle physiologische Bedeu-
tung bezeichneter Drüse lasst sich freilich aus ihrem Bau nicht
errathen und man muss sich begnügen , sie ebenfalls als eine
accessorische Drüse des weiblichen Genitalapparates zu erklaren" i).
Hyrtl hielt sie anfangs für die Harnblase; er sah jedoch bald
sein Irrtum ein und meinte, es müsse „diese Blasé, deren drü-
sige Beschaiïenheit mir nicht klar zur Anschauung kam , und
deren sehr entwickelte Langsfalten auf einem hohen Grad von
Erweiterungsfahigkeit schliessen lassen , eine andere Bedeutung
haben, und diese scheint jene einer Aufbewahrungshöhle für
mannliches Sperma zu sein" ^). Er gibt namlich, freilich unter
grösster Reserve an, er habe Spermatozoen darin gefunden.
Semper endlich , der sich über ihre Funktion nicht ausspricht,
halt sie für das Homologou des Appendix digitiformis der Sela-
1) l.c. S. 368. 2) l.c. S. 1085.
125
chier, „welcher hier seine Lage etwas verandert bat und durcb
das Auftreten einer Querfalte, welche seine Oeffnung vou derdes
Euddarmes abgetrennt bat, scbeinbar in Abbaugigkeit vom Geni-
talsystem geratben ist." ^)
Abgesebeu davon , dass es unerklarlicb sei , wesbalb bei den
Holocepbaleii nur die Weibehen, niebt aber die Manncben eine
fingerförmige Drüse besassen, wird seine Hypotbese binfallig durcb
Mazza und Perugia's bekaiinte Entdeckung ^).
Mir kommt es warscbeinlicb vor, dass dieser Blindsack, wel-
eber bei Callorhynchus nur andeutungsweise , bei Chimaera da-
gegen mebr ausgebildet vorbanden ist, das Aequivalent des Blind-
sackes ist, den man bei vielen Selaebiern in der dorsalen Wand
des Enddarmes findet. ^)
Und was die Funktion der Blasé, die nacb Hyetl mit einem
Receptaculum seminis zu vergleicben sei, anbelangt, so ist dieselbe
meines Eracbtens durcb die Tatsacbe, dass Spermatozoiden darin
aufgefunden sind, durcbaus nocb nicbt festgestellt. Welcbe Rolle
würde ein dergleicbes Receptaculum spielen bei Formen, wo
solcbe komplizirte Vorricbtungen getroffen sind, um das Sperma
tief in die weiblicben Gescblecbtswege binein zu bringen? Bei
Callorhynchus ist das Organ jedenfalls für diesen Zweck recbt
wenig geeignet. leb glaube es demnacb als eine bedeutungslose
Aussackung der Kloakenwand betracbten zu dürfen.
Das oben gescbilderte Verbalteu der Ausfübrungskanale der
Nieren bat man, meine icb , als ein primitives zu betracbten.
Ursprünglicb mündeten die Endkanale samtlicber Nierensegmente
in metamerer Anordnung in den ürnierengang aus. Indem der
ürnierengang beim Manncben zum Vas deferens wird, macbt
sicb, indem die distalen Endkanale ibre ursprünglicbe Beziebung
1) 1. c. S. 288.
2) F. Mazza ed A. Perugia, Sulla glandola digitiforme (Leydig) nella Chimaera mon-
strosa Linn. Atti Soc. Ligustica. V, 2. 1894. 10 p. 2 tav.
3) Nicht zu verwechslen mit der fingerförmigen ürüse , welche haufig in die Spitze
des genannten Blindsackes einmündet.
126
zum Vas cleferens aufgebeu, eine Differenzirung der Niere be-
merklich , wobei der distale Niereuteil hauptsachlich als harn-
bereitendes Organ funktionirt.
Diese haudale Zone umfasst bei den Holocephalen nur wenige
Segmente , (4 — 6) ; bei den Selachiern erstreckt sie sich in den
meisten Fallen über eine viel grössere Zahl von Segmenten (12
und mehr), indem eine grössere Zahl von Endkanale sich voll-
standig emanzipirt hat. (Naheres hierüber siebe in meiuer Disser-
tation S. 34—54).
Bei den Holocephalen bleiben die kaudalen Endkanale noch
selbstandig bis zu dem Augenblicke, wo sie die Wand des Sinus
urogenitalis durchboren und entweder zu einem {Chimaera) oder
zu zwei {Callorhynchus) Bundel verschmelzen. Bei den Selachiern
dagegen verschmelzen diese Endkanale, wie ich gezeigt habe,
immer über eine grössere Strecke mit einander.
Diese kaudale Nierenzone (eigentliche Niere der Autoren) stellt
somit bei allen Plagiostomen eiueu mehr oder weniger scharf
begrenzten Abschnitt dar. Der übrige, mehr rostrale Teil der
Nieren bildet, wie wir sahen , bei den Holocephalen noch ein
einheitliches Ganze , zerfallt jedoch bei allen raannlichen Selachiern
wiederum in zwei Zonen: eine kraniale Zone, die in Beziehung
zur Abfuhr der Geschlechtsprodukte geraten ist (Geschlechtsniere
der Autoren) und einem zwischeu den beiden aussersten Zonen
eingelagerten Teil , der medialen Zone. Die Endkanale der letzte-
ren öfifnen sich in das Vas defereus und dienen wahrscheinlich
gleichfalls zur Abfuhr des Harns.
lm weiblichen Geschlechte geht die kraniale Zone ganz, die
mediale teilweise zu Grunde, sodass die Niere hier fasst aus-
schliesslich aus der kaudalen Zone besteht ^).
Fassen wir unsere Ergebnisse noch einmal kurz zusaramen , so
stellt sich heraus, dass die Holocephalen im Bau ihres Urogeni-
talsystems ein primitives Verhalten zeigen, indem :
1) Rabl kommt (op. cit.) auf Grund embryologischer Befunde bei Pristiurus zu einer
ahnliclien Untersclieidung dreier verschiedenen Abschnitte der Urniere.
127
1'\ sich uoch keiue Geschlechtsuiere differenzirt liat,
2fi. die kaudale Zoue uoch sehr kleiu ist iu Vergleich zu der
übrigen Niere,
3". jedes Segment noch mehr oder weniger deutlich seinen
eigenen Eudkanal besitzt uud
4^. die kaudalen Eudkauale nicht mit einander verschmolzen sind.
II
ÜEBER EINSEITIG EKTWICKELTE WEIBLICHE GeSCHLECHTSORGANE
UND POLYEMBRYONALE ElERKAPSELN BEI RoCHEN
Es ist eine langst bekannte , schon von Aeistoteles erwahnte
Tatsache, dass bei den Selachiern manchmal nur eines der beiden
Ovarien zur Ausbildung gelangt. lm zehnten Kapitel des sechsten
Buches der ,,Thierkunde" heisst es namlich , in der von Aubert
und Wimmer gelieferten Uebersetzung: „Bei einigen namlich sind,
wie schon erwahnt worden, die Eier in der Mitte nahe der
Wirbelsaule angewachsen : so ist es bei den Hundshaien." ^) ünd
weiter: „Die sogenannten glatten Haie dagegen haben ihre Eier
in der Mitte zwischen den beiden Halften der Gebiirmutter, wie
die Huudshaie." ~)
Diese Beobachtung scheint jedoch ganzlich unbeachtet geblieben
zu sein , bis endlich Johannes Muller in seiner klassischen Ab-
handluug : üeber den glatten Hai des Aristoteles , und spater
noch einmal, namlich im letzten Teile der Vergleichenden Ana-
tomie der Myxinoiden die Aufmerksamkeit darauf lenkte und
auch eine Erklarung der soeben citirten Stellen brachte.
Johannes Muller sagt: „Bekanntlich ist der Eierstock der
Acanthias wie gewöhnlich , und auch bei vielen andern ïïaien
i) Aristoteles Thierkunde. Kritisch berichtigter Text, mit deutscher Uebersetzung,
sachlicher und sprachlicher Erklarung und vollstiindigem Index von Dr. H. Aubert
uud Dr. Fr. Wimmer. Leipzig, Engelmann, 1868. II. § 35.
2) 1. c.
128
doppelt, ein rechter und linker, aber es ist eine von Niemand
bisher beobacbtete Tatsache, dass die Scyllien und der glatte
Hai des Aristoteles, namlich Mustelus und noch viele andere
Haifische nur einen einzigen und zwar ursprünglich entweder
rechten oder linken Eierstock besitzen , in ahnlicher Weise wie
die mehrsten Vogel, und dieses ist es, was Aristoteles vor
sich gehabt bat, als er sagte, dass die Eier bei den Scyllien
und bei den glatten Haien mitten zwischen den Eileitern ange-
heftet seien, weun gleicb Aristoteles die Hauptursacbe des
Unterschiedes , namlich die Doppeltheit oder Einfachheit des
Eierstocks nicht aufgefasst oder nicht ausgedrückt bat. Was er
von der Lage der Eier bei den einen in der Mitte sagt, ist auf
die erwachseneu Individuen mit ausgedehnten Eiern zu beziehen." i)
Diese Angaben beziehen sich also nur auf die Haifische;
bei den Rochen soUten die Geschlechtsdrüsen immer paarig sein.
lm Laufe der üntersuchungen über die Geschlechtsorgane der
Plagiostomen , welche ich im vergangenen Jahre in der zoo-
logischen Station in Helder habe anstellen können , bat sich
jedoch ergeben, dass auch bei gewissen Rochen-Spezies konstant
nur ein einziger Eierstock zur Ausbildung gelangt, und ferner,
dass die Asymmetrie der Geschlechtstheile hier eine weit voll-
kommenere ist , als bei den weiblichen Haien , indem sie sich
nicht blos auf die Geschlechtsdrüsen beschrankt, sondern baufig
auch in dem ganzen übrigen Genitaltraktus sich aussert.
JoHANNEs MüLLEE batte nicht ganz recht als er meinte: „Bei
den Rochen scheint der Eierstock immer doppelt zq sein, so bei
den Rhinohatus , Raja , Trygon , Torpedo , Myliohatis . . . ." ^)
Hinsichtlich der Rhinobatiden ist es mir nicht gelungen, die
gewünschte Auskunft zu erhalten. In der Litteratur fand ich
keine einzige hierauf bezügliche Angabe, und der einzige Repra-
sentant dieser Familie, den ich selbst zu untersuchen Gelegenheit
1) J. Muller, Untersuchungen über die Eingeweide der Fische, Schluss der vergleichen-
den Anatomie der Myxinoiden. Abhandl. Akad. Wissensch. Berlin. 1842. S. 128,
2) 1. c.
129
batte, eiu Weibcben voii Bh. granulatus Cuv., war leider zu
juDg, um daraus sicbere Scblüsse zieben zu dürfen.
Vou deu Rajiden und den Torpediniden scbeint es jedocb fest zu
steben , dass sie normaliter zwei Ovarien besitzeu , wabrend sicb
bei deu Trygoniden und Myliobatiden baufig nur ein einziger
Eierstock vorfindet, und zwar, wie es scbeint, bei einigen Spezies
konstant. Der Untersebied ist bier also nicbt so scbarf ausge-
prügt wie bei den Haifiscben, wo er ein nacb den Familien
durcbgreifender sein soU.
Worin sicb aber die nur ein einziges Ovar besitzenden Haie
und Rocben vorzüglicb von einander unterscbeiden , ist dies ,
dass, indem bei den ersteren der übrige Genitaltraktus immer
paarig vorbanden ist, der Gescblecbtsapparat der letzteren stets
nur einseitig zur vollen Ausbildung gelangt und zwar regel mas-
sig auf' jener Seite, wo aucb der Eierstock gefunden wird,
Meiue eigene Befunde bezieben sicb bauptsacblicb auf Trygon
pastinaca Cuv. , unsere einbeimiscbe Stecbrocbe , welcbe im Vor-
sommer ziemlicb baufig in der Nabe der bollandiscben Kuste ge-
fangen wird. Nebenbei babe icb nocb einige andere Trygoniden
und Myliobatiden untersucbt, und die sebr zerstreuten und ver-
einzelten Angaben in der Litteratur möglicbst vollstaudig ge-
sammelt.
Bei alle den gescblecbtsreifen Trygon pastinaca-W eihchen welcbe
zur Untersucbung gelangten — es waren deren zebn Stück —
fand icb ausnabmslos nur einen einzigen Eierstock und zwar immer
den linken. Er ist verbaltnissmassig klein und erreicbt bei Wei-
tem nicbt die bekannten enormen Dimensionen der reifen Ovarien
der Haie oder Rajiden. Nie war er langer als 8 cM. oder
breiter als 2 cM. und maebte , indem er nur selten vereinzelte ,
nacb der Grosse zu urtbeilen, reife Eier entbielt, baufig einen
fast verkümmerten Eindruck. Höcbst sonderbar und mir bis
jetzt unerklart geblieben ist es , dass icb ibn immer , indem das
Mesoarium zerrissen war , frei und lose in der Baucbböble lie-
gend vorfaud.
Das recbte Ovar war stark atropbirt : nie babe icb eine mit
130
mit dem blossen Auge wahrnehmbare Spur davon auffiuden können.
Die Asymmetrie der übrigen Genitaliën , obschon nicht so voU-
kommen , ist dennoch , namentlich bei graviden Individuen , eine
sehr auffallende, wie ein Bliek auf Fig. 1. Taf. V zeigt.
Bemerkenswerth ist zuniichst , dass , wiewolil der Genitaltrak-
tus offenbar nur einseitig funktionirt , doch zwei gleich gut
entwickelte Ostia abdominalia Tubae gefunden werden. Bekannt-
lich sind bei den Selachiern die beiderseitigen Ostien in der Regel
zu einer unparen , medianen Oeffnung verschmolzen. Nur Narcme
hrasiliensis sollte nach Semper *) zwei weit von einander entfernte
Tubentrichter besitzeu. Diese Eigentümlichkeit scheint jedoch
nicht so sehr beschriinkt zu sein, denn ausser bei Irygon pasti-
naca fand ich noch zwei wohl entwickelte Ostien bei einer anderen
Trygonide, namlich Taeniura lymma, M. et H. und vermutlich
wird man dasselbe noch bei vielen anderen Trygoniden finden.
Die beiderseitigen Ostien verschmelzen nicht, das heisst, sie
verharren auf einer frühzeitigen Entwicklungsstufe und sind somit
als rudimentaire Gebilde zu betrachten. Dass sie , in Gegensatz
zum einseitig atrophirten kaudalen Teile der Geschlechtsgange
auf beiden Seiten gleich gut entwickelt erscheinen, mag seinen
Grund hierin haben , dass die Ostien , wie bekannt , in einer
von den letzteren giinzlich unabhangige Weise entstehen.
Die kranialen Abschnitte der Ovidukte, die Tubae Fallopii
haben anfangs beiderseits ein fast gleiches Aussehen. Nur hat der
rechte , verkümmerte ein etwas engeres Lumen und ist auch nicht
ganz so lang wie der linke , verlauft auch etwas gerader.
In den mehr kaudalwarts gelegenen Abschnitten jedoch ist die
Asymmetrie, wie aus Fig 1. Taf. V, ersichtlich, besonders stark
ausgepragt. Einmal fehlt rechts jede Andeuting der Schalendrüse ,
welche links in Gestalt eines kuppelförmigen, ziemlich scharf
abgegrenzten Körpers dem machtig entwickelten sogenannten
Uterus unmittelbar aufsitzt. Von der Uteruserweiterung selbst
1) C. Sempek, Das ürogenitalsystem der Plagiostomen und seine Bedeutung für das
der übrigen Wirbelthiere. Arb. Inst. Würzburg. II, 3—4. 1875. S. 381.
131
ist rechts bis auf eiue leichte terminale Anscliwelluug uichts zu
erblickeo, indem der rudimentare Eileiter bis zu jener Anschwel-
lung seiu ursprüngliches Kaliber beibehalt. Beide Eileiter mün-
den schliesslich getrennt auf einem gemeiusamen in die Kloake
bervorragenden , machtigen Wulste aus.
Die Wand des trachtigen Uterus ist sehr dick und fleischig.
Schneidet man ihn auf, so bemerkt man einen eigentümlichen
Fleischgeruch , ganz anders wie der allbekannte typische Sela-
chierduft. Die Schleimhaut ist mit langen , dichtgedrangten Zot-
ten ausgestattet , welche, wie die Schleimhaut selbst, sehr blut-
reich sind und ein dunkelrotes Aussehen haben. Ihr feinerer
Bau ist bereits in 1852 von Leydig *) beschrieben worden. Für
dergleichen Zotten hat Alcock ^) den Namen „Trophortemata"
vorgeschlagen , in Bezug auf ihrer Funktion : die Sekretion einer
nutritorischen Flüssigkeit , einer Art Uterinmilch , womit sich der
Embryo im Uterus ernahrt. Bei Pteroplatea micrura M. et H.
erreichen diese Trophonemata ihre höchste Ausbildung , indem
sie, sobald der Embryo eine gewisse Grosse erreicht hat, auf
einer bestimmten Stelle der Uteruswand lokalisirt erscheinen und
zwar grade gegenüber den hier sehr weiten Spritzlöchern des
Embryos, wodurch sie tief bis in den Schlund hiuein ragen. Das
von den Trophonemata gelieferte Sekret tropft demzufolge direkt
in den Oesophagus.
Eine so hohe Differenzirung erlangen die Trophonemata bei Trygon
pastinaca jedoch wohl nie. Ich fand wenigstens in einem Uterus,
der einen in der Entwicklung schon ziemlich weit fortgeschrit-
tenen Embryo von 48 m.M. Scheibenlange mit langen, drahtför-
migen ausseren Kiemen enthielt, die ganze innere Wand überall
gleichmassig mit Zotten besetzt. Allein auch dieser Fötus besass
aufiallend grosse Spritzlöcher und in jedes derselben ragte ein
Büschel jener Zotten tief hinein.
1) Fe, Letdiq, Beitrage zur mikroskopisclien Anatomie und Entwicklungsgeschichte
der Rochen und Haie. Leipzig, Engelmann , 1852. S. 89.
2) A. Alcock, Observations on the Gestation of some Sharks and Rays. Journ.
Asiat. Soc. Bengal. LIX, 2, N°. 1. 1890. p. 51—56.
132
Genau dieselbe gleiclimassige Verteilung der Zotteu zeigte ein
anderer schwangerer Uterus, worin icli eiue Eierkapsel , welche
füuf vor Kurzem befruchtete Eier enthielt, fand.
Wie schon die für eine lebendiggebarende Form ausserordent-
liclie Eütwickluug der Schalendrüse vermuten lasst , gehort Trygon
pastinaca zu den ovo-viviparen Selachiern, bei denen es noch zur
Bildung einer, sei es auch vorübergehenden, Eischale komrat. Uud
zwar fand ich, wie gesagt, nicht weniger als fünf kleine, ge-
genseitig stark abgeplattete Eier, vou einer gemeinschaft-
lichen hornartigen Hülle umgeben. Dieselbe (man vergleiche
Taf. V, Fig. 3 , wo sie in natürlicher Grosse abgebildet ist) ist von
ziemlicher Konsistenz, hat eine hellbraune Farbe und einen schonen,
Seide-artigen Glanz, welchen sie im Alkohol beibehalten hat, und
zeigt ferner eine ausserst zarte Langsstreifung. Die eigentümlich
aufgeroUte Spitze hat ein sehr enges Lumen und auch das
Schwanzchen unten ist hohl.
Trygon pastinaca gehort somit zu den ovo-viviparen Selachiern
mit polyembryonalen Eierkapseln , wie dies von Acanthias
vulgaris Risso schon seit den Tagen Home's bekannt ist. In neuerer
Zeit sind dergleiche polyembryonalen Hullen von Haacke ^) bei
zwei südaustralischen , lebendiggebarenden Rochenarten , namlich
bei Trygonorhina fasciata M. et H. und Rhinohates vincentianus
Haacke , aufgefunden. Auch Trygon violacea Bonap. soll sie nach
GiACOMiNi's 2) Angabe besitzen.
Die fünf oben erwahnten Eichen waren selbstverstandlich eng
zusammengehauft und füllten genau die prall gespannte Kapsel
aus , wozu die Möglichkeit gefehlt hatte , falls die Eier rund ge-
wesen waren. Es ist nun eben eine Eigentümlichkeit der reifen
Trygonen-eier, dass dieselben infolge ihrer sehr geraumigen Mem-
brana vitellina die Kugelform eingebüsst haben und ausserst
leicht eine Scheibenform annehmen kounen.
1) W. Haacke, Ueber eine neiie Art uterinaler Brutpflege bei Wirbelthieren. Zool.
Anz. Vni, N». 202. 1885. S. 488—490.
2) E. GiACOMiNi, Contributo all'istologia deirovario dei Selaci. Ric. Labor. Anat.
Eoma V, 3 4. 3896. pag. 233.
133
ScHMiDï bat das Gleiclie bei Trygon violacea beobacbtet. ,,Ein-
mal fand icb in eiuem Uterus eiuer Trygon violacea 4 vor kurzer
Zeit befrucbtete Eier. Diese Eier waren weinig prall gespan nt
und fielen, wenn man sie auf eine Glasplatte hinlegte , in Scbei-
benform zusammen" ^). Und etwas weiter heisst es: „Vor Allem
war aber wicbtig , dass diese Eier keine Falten zeigten." ^)
ScHMiDT bat namlicb die bereits von Leydig ^) bescbriebeue
Faltenbildung im Ovarialei der Trygonen weiter untersucbt und er
fand, dass die Ovarialeier bier auf einem gewissen Stadium zabl-
reicbe nacb innen gericbtete Falten zeigeu. ,,Es macnt den Ein-
druck , als ob das den Follikel umgebende Stromagewebe zu wu-
chern angefangeu babe und Follikelepitbel sammt Eimembranen
in das Ei-innere bineindrangt."^) Spater degeneriren die Falten
wieder und scb winden scbliesslicb ganz.
Aucb GiACOMiNi gibt an , dass die in der Kapsel aufgefundene
Eier einer Tr. violacea ,,si mostravano perfettamente liscie alla
superficie , senza traccia alcuna delle loro antiche ed intime relazioni
con la parete del follicolo, sicura prova ebe Ie piegbe si ritirano
verso la periferia e finiscono con lo seomparire del tutto quando
l'uovo sta per abbandonare 1'ovario." ^)
Was die Bedeutung dieser eigentümlicben Faltenbildung ist ,
ist eine nocb ofiene Frage. Die Vermutung, dureb Schmidt
geaussert, dass durcb diese Vorricbtung eine sebr condensirte
Nahrung dem Ei raitgegeben werde, bat allerdings viel wabr-
scheinlicbes. Es wird j edoch bei dem Scb winden der Falten die
Eimembran sicb etwas debnen , was zufolge bat , dass die Eier
ibren Kugelform einbüssen , wodurcb wiederum ermöglicbt wird ,
dass mebrere Eier in einer verbaltnissmassig sebr kleinen Kap-
sel eingescblossen werden köunen. Es ist jedenfalls eine merk-
1) A. H. Schmidt, Onderzoekingen betreffende het Ovarium der Selachii. Proefschrift.
Leiden, Brill, 189S. blz. 63.
2) 1. c. Das Vorkommen einer gemeinschaftlichen Kapsel erwahnt Schmidt jedoch nicht.
3) Fe. Leydig, Beitrage zur mikroskopischen Anatomie und Entwicklungsgeschichte
der Rochen und Haie. Leipzig, Engelraann, 1852. S. 87.
4) A. H. Schmidt, Op. cit. blz. 60.
5) E. GlACOMINI, 1. c.
134
würdige Tatsache, dass gerade bei den Trygonen, wo allein
soweit mir bekannt geworden ist, die Faltenbildung beobachtet
wurde , diese abgeplatteten Eier und kleinen , polyembryonalen
Eierkapseln vorkommen. Es ware sehr erwünscht, einmal die
Eierstockseier bei den beiden obenerwahnten australischen Rhino-
batiden mit polyembryonalen Eierkapseln niit Bezug auf der
Faltenbildung zu untersuchen.
Ausser Tr. pastinaca besitzen noch viele andere Rocben-arten
einseitig zur Ausbilduug gelangte Ovidukte. Bei diesen allen
findet man auch nur einen einzigen Eierstock, und zwar wie es
scbeint immer auf jener Seite , wo der Ovidukt funktionirt.
Was zunacbst die Familie der Trygoniden anbelangt, so wird das
Vorkommen asymmetrischer Oridukte bei Tr. violacea von Schmidt
und GiAcoMiNi in ihren bereits öfters citirten Abhandlungen erwahnt.
Tr. walga M. et H. soll sie ebenfalls besitzen nacb Wood-
Mason und Alcock *) und desgleichen Tr. hleekeri Blyth, ^). Indem
jedocb bei den beiden ersten Spezies, wie bei Tr. pastinaca der
linke Uterus der funktionirende ist, kommt bei Tr. hleekeri allein
der rechte zur Ausbilduug.
Bei Uroloplms testaccus M. et H. bat Haswell *) das Vorkommen
linksseitig entwickelter weiblichen Geschlechtsorgane beschrieben
und ich selbst habe sie beobachten könuen bei einem noch nicht
ganz reifen Exemplar von Taeniura lymma M. et H.
Bei dem nahe stehendem Genus Pteroplatea sind beide Ovidukte
entwickelt, so bei Pt. altavela M. et H. (nach Beuch) ^) und bei
Pt. micrura M. et H. (nach Wood-Mason und Alcock) ^).
1) J. Wood-Mason and A. Alcock, Farther Observations on the Gestation of Indian
Rays. Proc. Roy. Soc. Lond. L. 1891. p. 202—209.
2) A. Alcock., Observations on the Gestation of some Sharks and Rays. Journ.
Asiat. Soc. Bengal. LIX, 2, N°. 1. 1890. p 51—56.
3) W. A. Haswell, Note on Uroloplms testaceus. Proc. Linn. Soc. N. S. Wales.
(2) III, 4. 1889. p. 1713—1716.
4) E. Bruch, Études sur l'appareil de la génération chez les Sélaciens. These.
Strasbourg, 1860. 79 p. 11 pi. 4°
5) Wood-Mason and A. Alcock, On the Uterine Villiform Papillae of Pteroplatea
micrura and their Relation to the Embryo. Proc. Roy. Soc. Lond. XLIX. 1891. p.
359—367. pi. 7 8
135
Schliesslicli scheineu iu der Familie der Myliobatideii eutweder
beide Ovidukte zur Ausbildung zu gelangen, so bei M. aquila
Cuv. (nach Brucii) O > 0(ier aber nur der linke , wie es Alcock '^)
von M. nieuhofii Cuv. und Giacomini ^) von M. bovina Geoffr.
angebeu.
Wie aus den ebeu mitgeteilten Tatsaehen hervorgeht, ist das
normale Vorkommen eiuseitig entwickelter Ovidukte bei den
Rochen ein ziemlicli haufiges und zwar findet man in der Re-
gel , dass der rechtsseitige Traktus der rudimentare ist.
Wahrscheinlich ist diese Verkümmerung die Folge der machti-
gen Entfaltung des namentlich bei den Trygonen ganz enormen
Klappendarmes. Dieser Darmabschnitt erstreckt sich von das Pe-
rikard bis an die Kloake durch die ganze Leibesböhle bindurch
und füllt nabezu die ganze rechte Halfte davon aus. Demzufolge
sind nicht nur die rechtsseitigen Geschlechtsorgane nicht zur
Ausbildung gelangt , sondern auch die rechte Niere ist verhaltniss-
massig klein geblieben und die grosse Leber wurde grösstentheils
auf der linken Seite gedrangt.
Somit würde die Erscheinung der asymmetrischen Ovidukte
unter dieselben Gesichtspunkte fallen wie die von Howes *) be-
schriebenen Variationen der Nieren von Raja clavata.
Helder, im Mai 1899.
1) 1. c. 2) 1. c. 3) 1. c.
4) G. B, Howes , Variation in the Kidney of the Common Thornback, {Raja clavata) :
its Nature, Range and Probable Significance. Journ. Anat. Phys. XXIV. (N. S. V).
1890. p. 407—422. pi. XVII.
FIGURENERKLARUNG
TAFEL IV
Callorhynchus antarcticus Cuv.
1. Weibliche Geschlechtsorgane der linken Seite. (nat. Gr.)
Fig. ],
cl.
Kloakenwand.
0. a.
Ostium abdominale Tubae.
op.
Oeffnung des rechten Uterus.
ov.
Ovar.
p-
Papille , darauf die spaltförmige Oeffnung der „Harnblase
s.k.
Schalendrüse.
ut.
Uterus.
X.
dorsale Aussackung der Kloake.
Mannlic
he ürogenitalia der linken Seite. (nat. Gr.)
cl.
Kloakenwand.
ep.
Nebenhode.
m. g.
Rudiment des MüUerschen Ganges.
t.
Hode.
u.g.
Oeffnung des Sinus urogenitalis.
v.d.
Vas deferens.
TAFEL V •
Trygok
PASTI^fACA, Cuv.
Urogeni
talia eines graviden Weibchens. (X 1/2)'
n.
kleine rechte Niere.
n'.
normale linke Niere.
0. a.
rechtes Ostium abdominale Tubae.
0. V.
rechter rudimentairer Ovidukt.
s.
Schalendrüse.
t.
Tuba Fallopii.
u.
gravider Uterus.
Fig. 3. Polyembryonale Eierkapsel in natürlicher Grosse.
(Fig. 2 dieser Tafel , welche die Glandula mixipterygii in natürlicher Grosse
darstellt, steht in keiner Beziehnng zur vorliegenden Abhandlung).
ORNITHOLOGIE VAN NEDERLAND
WAARNEMINGEN VAN 1 MEI 1898 TOT EN MET
30 APRIL 1899 GEDAAN,
VERZAMELD HOOR
Mr. R. Baron SNOUCKAERT VAN SCHAÜBÜRG
te Doorn
Waar het thans de eerste maal is dat ik optreed als verslag-
gever omtrent eenige merkwaardige gebeurtenissen op ornitholo-
gisch gebied over het laatst verstreken tijdperk van 12 maanden
in den titel dezes genoemd, past het met een enkel woord ragu
voorganger, den Heer Mr. Herman Albarda te herdenken. Zijn
laatste verslag, loopend over 1897 — 98 verscheen in Juli in de
Ie aflevering van deel VI van dit Tijdschrift, en in diezelfde
maand overleed de Heer Albarda. Ik bevond mij destijds op het
eiland Texel tot het verrichten van ornithologische onderzoekin-
gen, speciaal omtrent de Noordsche Stern, toen ik het treurig
bericht vernam , en had juist het resultaat van mijn onderzoek
naar Leeuwarden gemeld , weinig denkend dat ik aan een doode
schreef.
Het heengaan van Mr. Albarda is voor de beoefening der
vogelkunde in Nederland een zeer groot verlies. Hij heeft toch
in hooge mate medegewerkt om die kennis te brengen op het
punt waarop zij thans staat, ten eerste door zijn jaarlijksche
overzichten en door verschillende publicatiën in binnen- en bui-
tenlandsche tijdschriften, ea voornamelijk door de beide werken
138
die hij achtereenvolgens uitgaf. Eerst verscheen in 1884 de
„Naamlijst der in de Provincie Friesland in wilden staat waarge-
nomen vogels," eu in 1897 zijn ,,Aves Néerlandicae , naamlijst
van Nederlandsche vogels," welk werk hij gelukkig nog ten
einde heeft kunnen brengen.
Het is door de voortdurende en nimmer verflauwende waak-
zaamheid van den Heer Albarda gebleken, hoe belangrijk de
provincie Friesland is voor de Nederlandsche ornis ; men ziet dit,
om van andere soorten niet te gewagen , reeds voldoende uit
de waarnemingen omtrent Cannahina linaria HolhöUi (Brehm),
Charadrius dominicus fxdvus (Gmel.) eu uit de vele bastaarden
van eendensoorten die in de Naamlijst zijn opgesomd. En uit
hetgeen de Heer Albarda aan aanteekeningeu heeft bijeenverza-
meld blijkt tevens , hoe , als men er de moeite maar voor over
heeft, nog hoogst belangrijke zaken te weten te komen zijn.
Het ware daarom wel te wenschen dat in de provincie Friesland
een zaakkundig persoon te vinden ware om op het voetspoor
van Mr. Albarda ornithologische merkwaardigheden uit het noor-
den van ons land te verzamelen en aan de vergetelheid te ontrukken.
De samenstelling der overzichten heb ik op mij genomen in
de hoop dat het mij gegeven zal zijn deze taak op eene mijnen
voorganger waardige wijze telken jare te volbrengen.
Behalve het heengaan van Mr. Albarda valt nog het afsterven
te betreuren van een onzer alleroudste en in zijn jeugd meest
werkzame beoefenaars der dierkunde, den Heer G. M. de Graaf,
dien den 8sten Maart 1898 te Leiden in den ouderdom van 72
jaren overleed. Deze kundige man heeft zich voor de Neder-
landsche dierenkennis hoogst nuttig gemaakt in de eerste plaats
ten opzichte van de entomologie. De Heer de Graaf heeft in
vroeger jaren ijverig medegewerkt met zijn broeder, den Heer
Mr. H. W. de Graaf te 's Graveuhage om de vlinderfauna van
Nederland bekend te doen worden en terwijl hun verzameling
Nederlandsche vlinders steeds in uitgebreidheid toenam, zijn hun
op dit gebied byeengebrachte waarnemingen en vondsten achter-
eenvolgens vermeld in de Bouwstoffen voor een Fauna van
139
Nederland door J. A. Herblots vau 1853-
vele jaargangen vau Let Tgdschrift voor Entomologie.
Maar ook de ornithologie heeft veel aan den overledene te
danken o. a. door zijn mededeelingen in de genoemde Bouvirstoiïen,
welke berichten voor dien tijd veel nieuws bevatten inzonderheid
uit de provincie Zuid-Holland die in die dagen yverig werd
onderzocht. Een belangrijke verzameling Nederlandsche vogels
werd mede door de Heeren de Graaf bijeengegaard en vele der
daariu aanwezige voorwerpen dienden Prof. H. Schlegel tot voor-
beeld bij het teekenen van zijn bekende platen. Hier te lande
gevangen exemplaren van Geocichla sihirica (Pall.), Phylloscopus
superciliosus (Gmel.) en Sip/iia parva (Bechst.) vormen het hoofd-
sieraad van deze collectie welke na het overlijden van den Heer
G. M. de Graaf, ook overeenkomstig diens verlangen, aan het
Koninklyk-Zoölogisch Genootschap Natura Artis Magistra te Am-
sterdam is geschonken.
Leed de wetenschap een zeer gevoelig verlies door het over-
lijden van genoemde Heeren Albarda en de Graaf, voor den
schrijver dezes persoonlijk laat dit bovendien een pijnlijke leegte,
die niet meer te vervullen is. Hem blijft echter over de herin-
nering aan een hoogst aangenaam verkeer met beide Heeren en
een aantal weinig voorkomende vogels in zijne collectie die hij
aan hun milde en vriendelijke goedgeefschheid te danken heeft.
Ten slotte moet melding gemaakt worden van het overlijden
van den Heer Dr. A. Broers, geneesheer alhier, die in vroegere
jaren insgelijks beoefenaar der ornithologie was en wiens verza-
meling door hem zelf opgezette Nederlandsche vogels geschonken
is aan de gemeente üoorn om bij het Openbaar onderwijs te
dienen. Deze collectie bestaat uit 295 stuks.
Door de medewerking vau velen , zoowel vroegere correspon-
denten van den Heer Albarda , als ook nieuw aangeworven
krachten, is het mij mogen gelukken reeds in dit eerste jaar
waarover mijn werkzaamheid loopt, voldoend materiaal bijeen te
krijgen om een eenigszins belangrijk overzicht samen te stellen.
140
Het zij mij vergund mijnen dank daarvoor te betuigen aan de
Heereu : Dr. C. Kerbert, P. L. Steenhuizen en 0. Eykraau te
Amsterdam , L. J. van Rhijn te Bergeu-op-Zoom , Mr. J. Pelinck
Stratingh te Bergum , Baron G. Stratenus te Diepenveen , Mr.
H. W. de Graaf , C. Stolk en S. Broekaarts te 's Graveuhage ,
H. Rietema te Hornhuizen , A. Goets te Leeuwarden, Dr. O.
Finsch, H. H. ter Meer en G. S. van der Spruyt te Leiden, A.
F. B. Dulfer te Numansdorp , J. Daalder Dz. te Oosterend, Mr.
J. G. Wurfbain te de Steeg en M. F. D. Baron van Sytzama
te Velp.
Corone corone (L.) — Kraai. Door mij werd in September te
Laag-Soeren (Geld.) eene isabelkleurige verscheidenheid dezer
soort geschoten. Het is een wijfje. (Wurfbain).
Lanius senator L. — Roodkoppige Klauwier, Op 21 Juni zag
ik een cf op het hek van het aan den straatweg gelegen kasteel
Zuylenstein te Leersum (ütr.). Den. 25sten d. a. v. heb ik op die-
zelfde plaats d^ en 9 bijeen gezien, zoodat als waarschijnlijk
aangenomen mag worden dat dit paar aldaar broedde. Bij de
provinciën Overijsel, Gelderland, Zuid-Holland, Noord-Brabant
en Limburg, alwaar deze Klauwier reeds broedend was aange-
troffen, zou thaus ook Utrecht gevoegd kunnen worden. (S.)
Coccothraustes coccothraustes (L.) — Appelvink. Den 22sten J^o-
vember werd op Texel een cT in een lijsterstrik gevangen (Daal-
der). De vangst van dit voorwerp , 't welk mij door den Heer
Daalder is toegezonden , is de eenige die ik omtrent deze soort
vernam. (S.)
Fringilla montifringilla L. — Keep. Eene fraaie bleeke kleur-
verscheidenheid werd door den Heer Heyligers te Schiedam aan
het Leidsch Museum ten geschenke aangeboden. Tevens ontving
dit Museum van gemelden Heer een mannelijken bastaard van
141
F. montifringilla eu F. caelebs welk stuk op 31 October nabij
's Gravenhage is gevangen.
Dit stuk is , verscli , als volgt door mij beschreven :
Bovenkop langs het midden roestbruin evenals een smalle oog-
streep (supercilium), die van boven door een donkerbruine doch
niet scherp geteekende lengtestreep wordt begrensd , welke zich
aan weerskanten tot de zijden van den hals uitstrekt en aldaar
midden op den hals een roestgrauwachtige vlek insluit ; aan
beide zijden van den hals een aschgrauwe vlek met vaal roest-
achtige punten aan de vederen (deze kleurverdeeling gelijkt 't
meest op die van F. montifringilla (f in het herfstkleed, maar
bij deze laatste zijn de donkere deelen van den kop duidelijk
zwart gevlekt; de grijze vlekken ter zijde van den hals doen
meer aan /'. caelebs denken); rug en schouders donker kastanje-
bruin (met verborgen witte vederbasis) geheel als bij F. caelebs ,
maar de schoudervederen aan de zichtbare basis grijs met een
zwarten, gedeeltelijk zichtbaren middendwarsband ; teugels, oog-
kring, kop en halszijden met de onderzode roestachtig rozen-
rood (als bij F. caelebs) , maar behalve het midden van den
buik ook het midden van de borst wit (zooals bij F. montifrin-
gilla) ; de onderdekvederen van den staart wit met zacht roest-
achtig isabel getinte eindzoomen (als bij F. caelebs) ; vleugel-
pennen bruinzwart , die der eerste orde met zeer smalle grauwgroene
buitenzoomen ; die der tweede orde aan de eindhelft der buiten-
vlag eenigszins breeder grijsgroen gerand (dit komt geheel over-
een met F. caelebs , maar de witte vlek aan de basis der vierde
tot zesde pen is wat meer uitgebreid en meer zooals bij F. monti
fringilla); de breede buitenzoomen der laatste drie pennen van de
tweede orde zijn witgeel, naar de punt toe in het roestroode trek-
kend (dus meer als bij F, montifringilla), kleur en teekening van den
bovenvleugel komen meer overeen met F. caelebs, met name zijn
de kleine bovenste dekveeren wit (als bij F. caelebs)', de kleinste
aan den rand van de vleugelhand zijn evenwel geelachtig getint
met smalle uitgewasschen zwartachtige eindzoomen ; de achterste
dekvederen der vleugelpennen van de 2e orde die den witten
142
vleugeldwarsband vormen zijn roestkleurig gewaasd ('t geen aan
F. montifringilla herinnert); kleur en teekening der staartvederen
geheel als bij F. caelebs ; alleen is het wit op de binnenvlag der
tweede staartpen wat meer naar de basis uitgebreid ; geheel af-
wijkend van beide typen (F. caelebs en F. montifringilla) zijn de
volgende deelen : de bovenstuit is zwart en vormt een onduide-
lijken d warsband met smalle uitgewasschen olijfgroen gele eind-
zoomen ; het overige van den stuit en de kortste bovendekvederen
van den staart zijn licht citroengeel ; de zijden van den stuit zijn
gedeeltelijk zwart (F. montifringilla)' de langste bovendekvederen
van den staart aschgrauw, naar het eind in het roestgrijze trek-
kend; (bij F. caelebs: stuit groen, de langste dekvederen naar
de basis toe grijs; bij F. montifringilla: stuit wit, aan de zijden
zwart, de langste bovendekvederen roestgrijs met verborgen
zwarte basis).
Snavel roodachtig grijs , aan de punt eenigzins donkerder,
pooten vleeschkleurig bruinachtig; iris donker.
Grootte geheel als bij F. caelebs en F. montifringilla. Vleugel
8.7, staart 6.4, culmen 1.1 c.M. De vogel in zijn geheel gezien
geeft meer den indruk van F. caelebs dan van F. 7nontifringilla.
Behalve dit voorwerp bezit 's Rijks Museum nog een hybride
dezer beide soorten, een cT, 13 October 1859 bij Overveen
(N. H.) gevangen (Coll. van Wickevoort Crommelin) en beschre-
ven in: Suchetet ,des Hybrides a l'état sauvage.' Vol. I. ois.
1897 p. 252. In ditzelfde werk worden bovendien nog twee
dergelijke bastaarden uit Nederland genoemd: ,,in October 1885
„bij 's Gravenhage gevangen en in den Zoölogischen tuin aldaar
„bewaard , waarvan een spoedig stierf, en het andere tot begin
„1891 leefde." (Finsch).
Serimis serimis (L.) — Europesche Kanarie. In den Haagschen
Dierentuin zag ik een exemplaar 't welk op 20 Februari op een
vinkenbaau in het duin nabjj deze stad is gevangen. Ik houd
het voor een cf in winterkleed (Naumann fig. 2). Ik kan er bij-
143
voegeu dat dit vogeltje door de Haagsclie vogelhandelaars IJs-
landsche sijs wordt genoemd, (de Graaf).
Ik ontving een cf 't welk op 3 November aan den Zuiderzee-
wal nabij Doornspijk (Geld.) is gevangen. (S.).
Alauda ai'vensis L. — Veldleeuwerik. Eene bijna zwarte kleur-
verscheidenheid werd begin October uabij Üverscbie (Z. Holl.)
gevangen en door den Heer Heyligers aan bet Leidscb Museum
teu geschenke aangeboden (Finsch).
Otocorys alpestris (L.) — Bergleeuwerik. Begin December ont-
ving ik twee voorwerpen die op Texel waren geschoten (ter Meer).
Op lö November zag ik in den polder ,,het Noorden" (Texel)
een vlucht van ongeveer dertig stuks (Daalder).
De Heer Daalder heeft mg twee van deze leeuweriken gezon-
den , beide mannelijke exemplaren. In November werd ook nog
een (ƒ gevangen te Doornspijk. Andere waarnemingen omtrent
deze soort zijn mij niet bekend geworden. (S.).
Motacilla melanope Pall. — Groote gele Kwikstaart, Op 29
Maart zag ik een exemplaar in vrouwelyk kleed 't welk zich op-
hield in een half droge sloot bij omgeploegd land in de onmid-
dellijke nabijheid van het dorp Doorn. Ik had deze soort hier
nog nooit waargenomen. (S,).
Anthus Richardi V. — Groote Pieper, 's Rijks Museum van
Natuurlijke Historie te Leiden ontving van den Heer W. J.
Heyligers te Schiedam een mannelijk exemplaar dat den 26en Oc-
tober in de duinen nabij 's Gravenhage was gevangen. (Finsch).
Turdus iliacus L. — Koperwiek. In betrekking tot den voor-
jaarstrek zij het volgende opgeteekend. Vroeg in het voorjaar
van 1899 was een overvloed van deze lijsters in het Haagsche
bosch te vinden, dagen achtereen. In den namiddag van 21
Februari trof ik er een groote vlucht aan , die eerst naar voedsel
zoekend op den grond de bladeren omwoelden , en toen in de
144
kruinen der boomeu gingen zitten. En terwijl de dieren aldaar
vertoefden , liet een aantal hunner een zacbten zang hooren , eeu
zwatelen of neuriën, alleen van nabij hoorbaar. Ook op 25 Februari
en op 3, 6 en 7 Maart — mooie dagen na nachtvorsten — heb
ik kunnen constateeren, steeds in den namiddag , dat in een troep
Koperwieken zich vele zangers bevonden.
Na laatstgenoemden datum liet zich geen T. iliacus meer zien ;
maar in 1887 teekende ik aan dat deze soort nog op 2 April
zich in de houtrijke duinstreek onder Wassenaar (Z. Holl.) ver-
toonde, waaruit blijkt dat de voorjaarstrek door ons land tot in
die maand voortduurt.
De Koperwiek is ook bij ons dikwerf wintervogel: niet zelden
hebben grootere of kleinere vluchten mijn aandacht getrokken in het
Haagsche en Scheveniugsche boscli in December en Januari , ook
bij vorst en sneeuw. Ook weilanden worden bezocht, (de Graaf.).
Turdus musicus L. — Zanglijster. De heer S. Broekaarts te
's Gravenhage schreef mij den S^ten Februari dat hij in de vorige
week (dit moet volgens den kalender tusschen 29 Januari en 4
Februari zijn geweest) de Zanglyster in het Haagsche bosch had
hooren zingen. Ik maak melding van deze waarneming omdat
er een van tweeën uit volgt, of dat Turdus musicus bgzonder
vroeg bij ons is aangekomen , of dat een of meer voorwerpen
overwinterd hebben. Ik heb gedurende een vrij lange reeks van
jaren de aankomst van de meeste onzer zangvogels nauwkeurig
genoteerd en vind daarbij voor de Zanglijster 14 Februari als
vroegsten datum. Hare eerste verschijning constateerde ik bgna
altgd in Februari , en slechts bij uitzondering liet deze zich tot
Maart wachten. Mr. Albarda geeft als tijd van aankomst de
maand Maart aan , 't geen voor Holland in het algemeen te laat
schgnt, maar zeer juist kan zijn wat Friesland betreft. De heer
Albarda toch meldde mij mondeling dat de meeste Zangvogels
eeuige dagen later in Friesland dan in Holland of Utrecht aan-
komen, ofschoon voor deze vlugge reizigers de afstand van bijv.
Utrecht tot Leeuwarden een onbeduidende is. (S.).
145
Ruticilla plioenkurus (L.) — Gekraagd Uoodstaartje. Van den
beer J. Daalder te Oosterend (Texel) ontving ik een wgfje 't welk
op 16 November aldaar v^as gescboteu. Dit is inderdaad een late
versebijning; mijn laatste datum van waarneming dezer soort is
10 October. (S.).
Ruticilla titys (Scop.) Scop. — Zwarte Roodstaart. 's Rijks Museum
van Natuurlijke Historie te Leiden ontving van den Heer W. J.
Heyligers te Scbiedam een vrouwelijk voorwerp 't welk op den
3en November, alzoo vrij laat in bet jaar, nabij 's Gravenbage
was gevangen. (Finscb).
Den 20en Januari zag ik in een laantje nabij de nieuwe kerk
aan den Bezuidenboutscben weg te 's Gravenbage een voorwerp
in vrouwelijk kleed 't welk zich opbield op een daar ter plaatse
in bet weiland liggenden boop zwarte aarde. (Broekaarts).
Waarscbijnlijk is dit laatste een overwinterend exemplaar ge-
weest. Het vogeltje schijnt in onze westelijke provinciën meer
en meer voor te komen. (S.).
Chelidon urhica (L.) L. — Huiszwaluw. Het Museum Fauna Neer-
landica in Artis ontving den 25en Juni eene witte kleurversebei-
denbeid dezer soort, welke te Uithuizen (Gr.) was geschoten.
(Kerbert).
Dendrocopus medius (L.) — Middelste bonte Specht. Den Qen
October wandelde ik 's morgens met den heer van Oort , student
in de Zoölogie, in de laan naar het Pompstation der duinwater-
leiding nabij Scheveningen , toen ik een mij onbekend geluid uit
een der naast den weg staande boomen vernam en nagenoeg op
betzelfde oogenblik een prachtig exemplaar van deze specht zag.
Aangezien het ons gelukte tot zeer dicht bij den vogel te komen
zoodat alle détails duidelijk zichtbaar waren , is er geen moge-
lijkheid dat wij ons vergist hebben ; wij konden bet dier lang
volgen en nauwkeurig opnemen.
Langzamerhand scheen bij toch genoeg van ons te krijgen , en
146
vloog met een snel opvolgend: ,,tjie, tjie, tjie, tjie!" weg,
welk geluid uit de boomen aan de overzijde van de laan , geen
twintig pas van ons verwijderd , herhaald werd door een tweede
exemplaar, dat wg echter niet te zien hebben kunnen krijgen.
Zeer waarschijnlijk hadden wij hier dus met een paar te doen.
(Stolk).
Aan de juistheid dezer belangrijke waarneming valt niet te
twijfelen. Toen ik bij een bezoek waarmede de heer Stolk mij
later vereerde, aan Z. E. G. een huid toonde van D. medius, her-
kende hij daarin onmiddellijk den door hem gezieneu vogel.
Bovendien is het een bekende zaak dat deze specht niet bijzonder
schuw is en zich meestal veel gemakkelijker laat naderen en waar-
nemen dan andere spechtsoorteu. (S.).
Dendrocopus minor (L.) — Kleine bonte Specht. Nieuwe vind-
plaatsen in Noord-Holland: 1^ Santpoort; in het houtrijke ge-
deelte werden in April 1896 twee stuks gezien, terwijl in het
volgend jaar, op 28 Juli , er zes a zeven in dezelfde localiteit bij
elkander waren, die, zooals de waarnemer zich uitdrukte, ,,ge-
,,zamelijk naar denzelfden boom vlogen en om het hardst werk-
ten." Dit doet aan een nest jongen denken, door de ouden ge-
leid. Een er van, een oude cT, werd geschoten. In 1899 zag
en hoorde dezelfde persoon er een bij herhaling in Februari en
in Maart, die een geluid maakte dat klonk als ,,horrrrrr."
2e. Het Naaldenveld , een streek duin met houtgewas onder
de gemeente Vogelenzang , leverde twee exemplaren op , waarvan
één gezien 21 October 1897 en een ander, een cT, geschoten werd
op 24 Maart 1899.
3^ Schooten; een Q in die gemeente bemachtigd 8 April 1898
op de buitenplaats ,,het Klooster" tegenover de Kleverlaan, nabij
Haarlem. Al de geschoten individuen heb ik gezien.
Het verdient opmerking dat van Wickevoort Crommelin die
zulk een schat van vogels uit de omstreken van Haarlem in zijn
collectie heeft bijeengebracht, nooit een kleine bonte specht uit
die omgeving bekomen heeft. En het was hem ook, zooals hij
147
mij wel heeft medegedeeld, zoolaug hij verzamelde nooit ter
oore gekomen dat zulk een specht zich in den omtrek van zijn
woonplaats vertoond had. Wèl wist hij en daarvan heeft hij zelf
in 1858 mededeeling gedaan in de Bouwstoffen (II. bl. 290) dat
een D. minor ^ toen reeds jaren geleden te Velzen geschoten, in
de verzameling Groenewegen , destijds te Haarlem, bewaard werd ;
maar dit bewijs van het voorkomen dezer soort in de nabijheid
van meergenoemde stad is bij zijn leven — Crommelin is in
1891 overleden — nimmer aangevuld. En zoo ook was aan mij
niet bekend dat deze species zich ooit in Zuid-Holland had
voorgedaan, totdat door den Heer Snouckaert, die 2 Februari
1896 een cT te Lisse schoot, werd aangetoond dat ook die pro-
vincie wel door D. minor werd bezocht.
Met het oog op een en ander moet men aannemen: of, dat
D. minor gedurende het veeljarig verzamelen van Crommelin en
mij in de beboschte duinstreek der beide Hollanden steeds is
over het hoofd gezien , of dat dit vogeltje iu den jongsten tijd
in ons land verder westelijk gaat dan vroeger. En dit laatste
komt mij het waarschijnlijkst voor. Volgens een mededeeling van
Dr. Kerbert is in 1897 (sine die) weder een i>. mmor in Zuid-Hol-
land waargenomen , nu te Warmond. Overigens zij herinnerd ,
wat Noord-Holland betreft, dat blijkens waarnemingen door den
Heer F. E. Blaauw in Albarda's jaarverslagen medegedeeld , de
kleine bonte Specht in 1890, 91, 92, 93 en 94 te 's Graveland
is opgemerkt en aldaar waarschgnlijk broedt. Een cf en Q ter-
zelfder plaatse 10 April 1891 geschoten zyn in Artis, in het
Museum Fauna Neerlandica, (de Graaf).
Deze soort heeft bij mij (Diepenveen) in 1897 gebroed in een
hollen hoofdtak van een ouden eik, ongeveer 5 meter boven den
grond, en in 1898 in den stam van een hollen populier. Deze
broedplaats was veel hooger gelegen. (Stratenus).
Wij hebben alzoo thans met zekerheid bekende broedplaatsen ,
Diepenveen en Santpoort. Ofschoon in deze laatste localiteit geen
nest of broedholte is ontdekt geworden , mag men , waar op 28
Juli een aantal stuks bijeen zijn gezien , dunkt my wel aanne-
148
men dat dit eene familie van ouden en in de buurt uitgebroede
jongen was. Spechten toch leven anders niet gezellig in troepen.
Hoogstwaarschijnlijk broedt de soort thans ook in de bosschen
tusschen Hillegom en Lisse; ik ontving namelijk een (ƒ dat daar
ter plaatse den loeien Juni was geschoten. Ik zelf heb den Q'Jen
September des morgens vroeg in het Haagsche bosch een exem-
plaar gezien dat in gezelschap was met Koolmeezen en een
Boomklever. De Heer C. Stolk meldde mij dat hij zelfs eens dit
Spechtje heeft gezien in de hooge boomen van het Lange Voor-
hout en het Tournooiveld te 's Gravenhage. Waarschijnlijk was
dit vogeltje uit het Haagsche bosch gekomen en langs het Korte
Voorhout van boom tot boom zoover in de stad geraakt.
Van den Heer Dr, Kerbert verneem ik nog dat A.rtis een
exemplaar ontving 't welk 24 April te Hillegom (Z.-H.) is ge-
vangen. (S.).
Syrnium aluco (L.) — Boschuil. De Arasterdamsche Diergaarde
ontving een exemplaar 't welk op 21 Juni te Alkmaar was ge-
vangen. (Kerbert),
Deze uil komt in de Hollandsche kustprovinciën slechts zeer
zelden voor; ik bezit een exemplaar dat den 27sten Juni 1891 te
Lisse is geschoten; in andere collectiën zijn mij geen voorwerpen
uit die streken bekend. De vangtijd wijst op de mogelijkheid dat
S. aluco in de bosschen nabij Alkmaar broedt. (S.).
Sula hassana (L.) — Jan van Gent. Men bracht mg een
levend exemplaar (cT ad.) dezer soort, 't welk den Siien Januari
aan het strand nabij Noordwijk was gevangen. Deze vogel is
door mij aan de Rotterdamsche Diergaarde gezonden. (Finsch).
Artis ontving twee levende voorwerpen welke resp. in Novem-
ber en in Januari aan de Noordzeekust voor IJmuiden waren
gevangen. (Kerbert).
Ciconia ciconia (L.) — Ooievaar. Op 27 December zag ik een
voorwerp op weiland achter mijn tuin te Bergum (Fr.). De
149
vogel pikte aldaar iu de op het land gestapelde hoopen sloot-
bagger. Den 21sten November is te Hardegarijp , op een uur
afstands van Bergum , insgelijks een exemplaar, v^ellicht hetzelfde
gezien, en den llflen Januari werd ook te Wartena een ooievaar
waargenomen. (Pelinck Stratingh).
Waarschijnlijk is dit een en hetzelfde stuk geweest dat, even-
als andere vogels, overwinterde. (S.).
Grus grus (L.) — Kraanvogel. Een jager uit deze buurt
(Numansdorp , Z.-H.) deelde mij mede dat hij op een dag tegen
het eind van Januari jacht gemaakt had op een vogel , ongeveer
tweemaal zoo groot als een reiger, terwijl uit zijn verdere be-
schrijving volgde dat hij waarschijnlijk een kraanvogel bedoelde.
Toen ik hem daarna een gekleurde afbeelding van deze soort
vertoonde , herkende hij zoowel als zijn zoon daarin den door
hen gezienen vogel. Blijkens verdere mededeeling van den jager
was de vogel erg schuw , en ofschoon hij aan een vleugel be-
schadigd scheen, had men hem niet kunnen buitmaken. (Dulfer).
Vanellus vanellus (L.) — • Kievit. Deze soort heeft dit jaar in
grooten getale overwinterd.
In de eerste dagen van Februari waren de Kieviten op hunne
broedplaatsen op de aan den duinvoet gelegen weilanden onder
Wassenaar (Z.-H.) en zag ik ze bij Delft (de Graaf); op 14
Januari en later te Bergum (Pelinck Stratingh); op 12 Januari
zestien stuks te Oegstgeest bij Leiden (van der Spruijt); den
geheelen winter door zag ik Kieviten bij myn vischtochten onder
Voorschoten , Soeterwoude , Stompwijk en Leidschendam (Broe-
kaarts); de Kieviten zijn dit jaar niet van Texel weg geweest,
ook niet met de gestrenge dagen in Maart. (Daalder).
Charadrius dominicus fulvus (Gmel.). — Aziatische Goudplevier.
De heer A. Coets te Leeuwarden bood mij een exemplaar ten
geschenke aan dat op 16 Februari nabij Dokkum (Fr.) was ge-
vangen. Dit stuk, een jong 9, is het derde dat bij ons te lande
is waargenomen. Het is voor mijne collectie opgezet. (S.).
150
Recurvirostra avocetta L. — Kluit. Op 24 Februari zag ik in
den polder „het Noorden" (Texel) bij helder vriezend weder en
Z. O.wind de eerstaangekomen exemplaren van deze soort , vyf
stuks. Later verschenen nog meer voorwerpen en 8 Maart zag ik
ze op vele plaatsen. (Daalder).
De Kluit die anders eerst einde Maart of begin April aan-
komt , heeft zich dus dit jaar , evenals andere soorten , veel
vroeger vertoond. (S.).
Tringa canutus L. — Kauoetstrandlooper. Deze soort schijnt
bij ons iu Mei in volkomen zomerkleed vrij talrijk door te trek-
ken. Op den I2^eü dier maand ontving ik een 9? den lö^leii een
cf en den 2l8ten vier mannetjes tegelyk, waarvan een door mij
aan Artis werd gezonden. Al deze vogels waren gevangen te
Hornhuizen (Gr.). Het 9 is zeer veel lichter gekleurd dan de
mannetjes en vertoont weinig van de roestroode tint dezer laatste.
Alleen aan den kop en op de onderdeelen is eenig lichtros te
zien. (S.).
Stercorarius longicauda (V.) — Kleinste Jager. Door mij werd
den 14'ien September te Lichtenvoorde (Geld.) ter jacht zijnde
een voorwerp dezer soort geschoten, (van Sytzama.)
De Heer ter Meer die dezen vogel heeft opgezet, meldde mij
dat het een bijna adult 9 is. (S.).
Larus argentatus Brünn. — Zilvermeeuw. De Heer H. Rietema
meldde mij in Januari dat hij in het bezit was van een geheel
witte meeuw die den 14f^en dier maand aan de Groninger kust
was gevangen. Aan mijn verzoek tot opzending der meeuw werd
door dien heer voldaan , en bij aankomst bleek het mij een albi-
nistische kleurverscheidenheid van de gewone Zilvermeeuw te zijn.
De beschrijving die ik van het versche voorwerp heb gemaakt,
luidt als volgt:
9. Geheele lengte 54, vleugel 41.5, lengte van den bek langs
de bovenzijde 4.5 , hoogte van den bek bij het uitsteeksel aan
151
de Oüderkaak 1.7, tarsus 5.8, middeuteen met nagel 6.3 cM.
Iris lichtgeel. Snavel liclitblauwachtig vleeschkleurig; tusscben de
neusgaten en de punt een donkerbruine vlek aan weerszijden van
beide kaken; bovenrand en een vlekje aan beide zijden van het
uitstekend deel van de onderkaak geel ; punt wit. Gevederte ge-
heel wit, alleen de langste vleugelpeunen die nog al versleten
zijn, vuilgeel; de witte vlek aan het uiteinde is in dat geel
zichtbaar. Pooten en zwemvliezen uniform licht vleeschkleurig;
nagels donkerbruin met lichte punt.
Tot mijn leedwezen is de vogel na de vangst gekortwiekt en
dus aan één vleugel (den rechter) zeer geschonden.
Albinisme komt bij zeevogels niet dan bij de hoogste uitzon-
dering voor, en ik heb te vergeefs elders naar een dergelijke
volmaakt witte meeuw gezocht. De Heer Dr. O. Finsch, die mijn
vogel te Leiden zag , schreef mij dat deze een unicum is, dat hij
zich niet kon herinneren ooit een dergelijke meeuwenalbino gezien
of in de litteratuur vermeld gevonden te hebbeu , en dat noch
in het Leidsch, noch in 't Britsch Museum een zoodanig voor-
werp aanwezig is.
Prof. A. Pteicheuow te Berlijn, wien ik de vangst van den
bedoelden vogel meldde, schreef mij dat hem omtrent albinisme
bij meeuwen niets anders bekend is, dan dat hij zich herinnert
voor jaren eens een gedeeltelijhen albino van L, canus L. in han-
den te hebben gehad. (S.).
Larus minutus Pall. — Dwergmeeuw. Op 15 eii 21 December
werd telkens één stuk in Artis ontvangen , eerstgenoemd voor de
diergaarde, het tweede, een cf, voor het Museum Fauna Neer-
landica, alwaar de soort tot dusverre ontbrak. Beide werden
gezonden door den Pleer H. Rietema te Hornhuizen (Gr.) alwaar
deze vogels zijn gevangen. (Kerbert.)
Van den Heer Daalder ontving ik een oud cf dat den IC^en
December op Texel in een staltnet werd gevangen. Dit voorwerp
behield ik voor mijne verzameling ; het draagt het reine winter-
kleed en onderscheidde zich toen het nog versch was door de
11
152
parelgrijze kleur der bovendeelen die op de onderdeelen in zachte
auroratiut overging. Een paar dagen later ontving ik van den
Heer Rietema een op 20 December te Hornhuizen gevangen
jong voorwerp , 't welk tot mijn leedwezen niet is kunnen worden
geprepareerd.
Alzoo zijn zoover ik weet, in den afgeloopen winter niet
minder dan vier stuks van deze zeldzaam voorkomende kleine
meeuw gevangen. Bovendien werd op 24 Nov. bij koud , mistig
weer en O. wind een exemplaar door mij waargenomen aan het
strand nabij Scheveningen. Het wemelde dien dag aldaar van
meeuwen {L. argentatus, canus^ ridihiindus en marinus) die aasden
op de menigte aangespoelde schelpdieren en in het zeewier voedsel
zochten.
De Dwergmeeuw, die ik van nabij zag, vloog in gezelschap
van een gewone Kapmeeuw, zoodat het onderscheid, vooral de
donkere onderzijde der vleugels, duidelijk in het oog viel. (S.).
Larus ridibundus capistratus Temm. — Kleine Kokmeeuw.
Den 15en Februari ontving ik van den Heer Rietema een zeer
klein vrouwelijk exemplaar van de Kokmeeuw in nog niet vol-
komen kleed. Aangezien de geringe grootte van dezen vogel mij
deed denkeu aan het kleine ras 't welk door Temminck wordt
onderscheiden van den gewonen vorm , zond ik hem aan den
Heer Steenhuizen te Amsterdam met verzoek hem te vergelijken
met het exemplaar dat in het Museum Fauna Neerlandica onder
den naam van L. capistratus bewaard wordt.
De Heer Steenhuizen berichtte mij dat hem na zorgvuldig on-
derzoek was gebleken dat het meeuwtje in afmetingen volmaakt
overeenkomt met de Amsterdamsche L. capistratus , maar dat ook
enkele voorwerpen van L. ridibundus hetzelve nabijkomen wat
de afmetingen van bek, voetwortel en middenteen betreft, terwijl
daarentegen de vleugelmaat die bij al de aanwezige exemplaren
van L. ridibundus varieert tusschen 30 eu 31 c.M., bij mijn
vogel slechts 27.5 bedraagt.
De Heer Steenhuizen voegt daarbij : „het is een lastige kwestie,
153
,,maar ik voor mij beu wel geneigd te gelooven dat met L. ca-
,,pistratus een dergelijke vorm bedoeld wordt."
Ik maak van deze zaak melding omdat Temminck , Sclilegel
en Albarda deze L. capistratus als een afzonderlijk ras beschou-
wen. Ik voor mij ben niet overtuigd dat deze onderscheiding
steekhoudend is omdat de Kokmeeuw naar sexe en leeftijd zoo-
zeer in grootte verschilt. Voor zoover mij bekend wordt door
geen enkelen buitenlandschen schrijver bedoelde onderscheiding
gemaakt. (S.).
Sterna macrura Naum. — Noordsche Zeezwaluw. In het vorig
overzicht, het laatste van Mr. Albarda's hand, beloofde ik op
Texel een onderzoek te zullen instellen naar het broeden van
deze Sternsoort. Aan die belofte is door mij te goeder tijd vol-
daan met het gevolg dat op den 7en Juli een Q op een twee
eieren inhoudend nest werd gevangen. Sterna macrura is mits-
dien als broedvogel voor Nederland geconstateerd.
Deze ontdekking is door mij uitvoerig beschreven in n°. 6
van den derden jaargang van het maandschrift ,,de Levende Na-
tuur" (uitgever W. Versluys te Amsterdam), en in het Januari-
nummer van 1899 van Prof. A. Reichenow's ,,Ornithologische
Monatsberichte."
Buitendien ontving ik 7 Mei een 9 van den Heer Rietema
(Groningsche kust), 14 Mei cf en 9 van den Heer Daalder (Texel)
en schoten we op 8 Juli aldaar een 9- Blijkens bericht van den
Heer Dr. Kerbert ontving Artis tusschen 20 Mei en 9 Juli vier
stuks, alle van Texel. (S.).
Fulmarus glacialis (L.) — Noordsche Stormvogel. Het Museum
Fauna Neerlandica van Artis kwam in het bezit van een exemplaar
dezer soort , 't welk den 16en December te Oostzaan (N. H.) is
geschoten. (Kerbert).
Omtrent deze aanwinst voor gemeld Museum waar de Noord-
sche Stormvogel alsnog ontbrak , deelt de Heer Steenhuizen my
nog mede dat het exemplaar werd aangetroffen door den Heer
154
C. Eykman by een Am sterdam scli poelier. De eigenaar gaf liet
opgezette stuk aan Artis teu geschenke, De sexe was by het
praepareeren niet onderzocht. (S.).
Aiiser hrachyrhynants Baill. — Kleine Rietgans. Artis ontving
in Januari voor den Dierentuin drie levende exemplaren , veelke
te Hesselingen (O.) waren gevangen. (Kerbert).
Branta rujicollis (Pall.). — Roodhalsgans. Men ving in de
eerste helft van Februari een prachtig exemplaar van deze ons
weinig bezoekende gans te Foxhol bij Hoogezand (Gr.). Deze
vogel is levend voor de Diergaarde ontvangen. (Kerbert.).
Cygnas Bewicki Yarr. — Kleine Zwaan. Begin November
werden op Wieringen een (ƒ en bij Kampen (O.) een 9 gevan-
gen , en in de eerste dagen van Januari een jong exemplaar op
Texel. Deze drie vogels zijn levend in Artis ontvangen voor de
Diergaarde. (Kerbert.).
Harelda hyemalis (L.) — IJseend. In Nov. 1898 en Januari
en Maart 1899 vond ik eenige exemplaren bij Amsterdamsche
poeliers (Eykman).
Ik ontving in den afgeloopeu winter twee exemplaren, een
jong 9 't welk den 1^^ December te Nieuweschild (Texel) in een
palingfuik was gevangen, en een cf "^ onvolkomen kleed dat
den 18"^° dier maand aan de Groniugsche kust nabij Klooster-
buren was geschoten. (S.).
üria lomoia, var. Eingvia. Brünn. — Bastaardzeekoet. Den
len November werd op den Elsterberg nabij Amerongen (Utr.),
alzoo midden in het land, een cf gevonden. Een aantal kraaien
die op dezen , voor hen vreemden vogel , stootten , verrieden de
aanwezigheid van dit afgedwaald exemplaar. Den 21^0 dierzelfde
maand werd een oud 9 te Hornhuizen (Gr.) in een staltnet ge-
vangen. Beide exemplaren bevinden zich in mijne collectie. (S.).
155
Colymhus auritus L. — Kuifduiker, Arti^ outviiify den IS^"
Augustus een exemplaar dat op het IJ bij Amsterdam was ge-
schoten (Kerbert).
Coli/77ibus nigricoUis (Brehm.) Brehm, — (jreoorde Fuut. Tk ontviug
twee vrouwelijke exemplaren in winterkleed , resp. op 7 Novem-
ber te Hornhuizen (Gr.) en 16 December op Texel bemachtigd,
benevens een oud cf in prachtkleed 't welk den IS^n April op
de Schelde bij Bergen-op-Zoom is geschoten en mij door den
Heer L, J. van Rhijn aldaar ten geschenke is aangeboden. (S.).
Doorn, Mei 1899.
155
Colymhus auritus L. — Kuifduiker. Artis outviug den 18^"
Augustus een exemplaar dat op het IJ bij Amsterdam was ge-
schoten (Kerbert).
Colymbus nigricollis (Brehm.) Brehra. — Geoorde Fuut. Ik ontving
twee vrouwelijke exemplaren in wiuterkleed , resp. op 7 Novem-
ber te Hornhuizen (Gr.) en 16 December op Texel bemachtigd,
benevens een oud cf in prachtkleed 't welk den IS^n April op
de Schelde bij Bergen-op-Zoom is geschoten en mij door den
Heer L. J. van Rhijn aldaar ten geschenke is aangeboden. (S.).
Doorn, Mei 1899.
12
KEUERE LACHS- UND MAIFISCH-STÜDIEN
P. P. C. HOEK
Hierzu Taf. VI— X
Seitdem ich im Jabre 1887 die Resultate meiner Beobaclitungen
über Maifiscbe und Finten ^) und 1894 die Ergebnisse meiner statis-
tiscben und biologiscben Untersucbungen an in den Niederlanden
gefangenen Lacbsen ^) veröffentlicbt babe, war icb wiederbolt in
der Lage weitere Bei trage zur Kenntniss dieser in so vieler Hin-
sicbt wicbtigen Fiscbe zu sammeln. Besonders gunstig waren
mir in dieser Beziebuug die neuen, 1896 vou mir im Auftrage
der Hollandischen Regierung ausgefübrten, Untersucbungen über
das Fiseben mit Steertharaen ^), sowie meine Tbeilnabme an den
von einer internationalen Kommission augestellten Versucben zur
künstlicben Maifiscbzucbt. Ausserdem bin icb in den letzten
Jabren wiederbolt und von verscbiedenen Seiten durcb Zusendung
1) Bericht über die Fiacherei mit Steert- und festslehenden Hamen aufdem Hollandsch
Diep und Haringvliet. Leiden, E. .1. Brill, 1888. S. 119—135 u. 313—317.
2) Statistische und biologische Untersucbungen an in den Niederlanden gefangenen
Lachseii. Beilage zum Verslag Staat Nederl. Zeevisscberijen over 1893. Haag, 1894.
Deutsch in: Mittbeilungen des Deutschen Fischerei Vereins. 1895. Französisch in: Bul-
letin de la Société centrale d'aquiculture et de pêche. VIII. 1896.
3) Rapport over het visschen met aakerkuilen zoowel in den gesloten tijd als daarna.
Bijlage V. van het Verslag van den Staat der Nederlandsche Zeevisscberijen over 1896.
Haag, 1897.
i
157
von wertbvollem besonders deu Lachs betrefFenden, Material bei
nieiuen Untersucbuugen unterstützt worden und sage icb dafür
den Herrn G. A. ten Houten, Grossfiscber und Laebsbandler zu
Kralingscbe Veer, Aart van Bavel, Fischbandler u. s. w. Moer-
dijk, Blasius Zwick, Fiscbzüchter zu Trier a. d. Mosel, sowie den
Herrn Besitzern der Fischzucbt Selzenbof zu Freiburg i, B., meinen
verbiudlicbsteu Dank.
Es ist natürlicb uicbt daran zu deuken, dass die oder aucb
nur meine Studiën au diesen Fiseben durcb die bier mitgetheilten
Resultate zum Abscbluss gekommen seiu sollteu — dass icb sie
jetzt scbon veröffentlicbe, gescbiebt, weil icb sie dazu so wie so
für wicbtig genug balte uud weil sie auf diese Weise am besten
aucb anderen Forscbern nützlicb sein können.
Unsere Kenntniss von der Lebeusgescbicbte dieser oeconomiscb
so ausserst wichtigen Fiscbe ist, raerkwürdig genug, immer
nocb sebr dürftig. Das bangt wobl zum Theil damit zusammen,
dass diese Thiere einen grossen Theil ibres Lebens im offenen Meere
verbringen, und dass es bis jetzt nocb nicbt gelungen ist die
Stellen, die dort von ibuen bewobnt werden, kenuen zu lernen
und zu erforscben. Aber aucb über den Theil ihres Lebens, den
sie in den Flüssen und Bacben des Rheingebietes zubringen,
feblen uus detaillirte und vor allem zuverlassige Angaben. Wie
bis vor kurzem der Maifiscbfang, so ist jetzt aucb der Lacbs-
fang sebr bedenklicb herabgekommen : von den letzten 25 Jahren
war keins schlecbter als 1899. So lange diese Fische im Meere
weilen sind sie unserer Pflege ganz eutzogen ; wabrend des Aufent-
balts ira Flusse können wir vielleicbt etwas für sie tbun — dann
mussen wir ibre Lebensweise aber so genau wie möglicb kennen.
Hier baben die wissenschaftlichen Untersucbungen gewiss eine
grosse Bedeutung für die Praxis !
I. DIE JÜNGEN IM MAI IN DAS MEER
ZIEHENDEN LACHSE
Seit vielen Jabren war von den Interessenten tier Lachsfischerei
darüber geklagt worden, dass die Steertbamenfiscber, wenn sie
in der Frübjabrs-Scbonzeit ^) ausserbalb und unterhalb des für
diese Fiscberei verpacbteten Wassers ibre Fiscberei betrieben, eine
grosse Zahl von jungen Lacbsen vernichteten. üm diese Zeit findet
die Fiscberei mit den Hamen ausscbliesslicb zwecks Bescbaffung
von Köder für ausgelegte Aalreusen statt. 1896 fing der eigent-
liche Köderfang am 27sten April an. Die Stelle unterbalb des ver-
pacbteten Wassers, wo gefiscbt wurde, lag im sogenannten j,Slykgat"
(Scblammtief) in der Nabe der Leucbttoune voiu » Kwaden Hoek"
(der »Bösen Ecke"). Ein einziges Fabrzeug bat scbon Anfang April
begonnen bier mit dem Steertbamen zu fiseben. Es was dies ein von
einigen bei der Lacbsfiscberei interessirten Herrn gemietbetes Fabr-
zeug. Zwiscbeu dem 1. und 27. April babe icb den Fang dieses Fahr-
zeugs secbsmal inspicirt,obnedassaucb nur ein einziges Maleinjunger
Lacbs im Netze angetroffeu wurde. Vom 27sten April an ward an
der namlicben Stelle mit neun Fabrzeugen gefiscbt: bis zum 11. Juni
ist bier im ganzen 42 mal der Fang eines Hamens untersucbt worden.
Vom 6 — 21. Mai würden junge Lacbse in den Fangen der Steert-
bamen vorgefunden und zwar in sebr wecbselnden Zablen. Es
sind besonders die Tage des 6*^=0 uud 7ten Mai für die ins Meer
ziebenden Lacbse verbangnissvoU gewesen, wie aus dem hier fol-
genden Verzeicbnisse bervorgebt:
1) 1 April— 16 Juni.
159
TABELLE I
Nr. dek
Datum
TlDE
SCHIFFS-NUMMER
Zaul der
JUNGEN LaCHSE
Beobachtung I)
X
6 Mai
Fluth
ZL. 8
4
»
ZL. 9
ZL. 26
15
8
XI
6 >
Ebbe
ZL. 17
ZL. 5
20
16
XII
7 >^
Ebbe
ZL. 12
»
ZL. 26
—
»
ZL. 17
32
»
ZL. 8
3
XIII
7 »
Fluth
ZL. 26
3
X[V
7 »
Ebbe
»
ZL. 27
KL. 3
3
3
»
ZL. 22
55
XV
14 »
Fluth
ZL. 26
XVI
14 »
Ebbe
ZL. 17
_
»
ZL. 12
1
»
ZL. 27
4
XVII
15 »
Ebbe
»
ZL. 8
KL. 3
ZL. 5
1
1
»
ZL. 9
»
ZL. 17
4
XVIII
21 »
Ebbe
ZL. 5
2
* '
ZL. 22
—
Also zogeu 1896 ^) die meisten jungen Lachse in's Meer am
6ten uiid 7ten Mai. Eine Woche spater hatte nach meinen Beobach-
tungeu die Zahl schon stark abgenommen und am 21sten konnte
man sie schon unbedeuteud neunen. Es fragt sich aber, ob nicht
auch die dem 6. und 7. Mai vorangehenden Tage, sowie diejenigen,
an welchen von rair keine Beobachtungen gemacht worden sind,
für die jungen Lachse verderblich gewesen sind. Glücklicherweise
verfügeu wir über die sammtlichen Zahlen von jungen Lachsen,
welche wahrend der ganzen Periode von einem der Fahrzeuge
1) Detaillirte Angaben über die physikalischen n. s. w. Verhaltnisse bei jeder Beobach-
tung sind im ./Rapjjort" veröifentlicht worden und sind in dieser Abhandlung auf Seite
161 in Tabelie III zu finden.
2) In dem vergaugenen Jahre (1898) war ich wiederum iu der Lage im Mai den Fang
von einzelnen Steerlhamen zu untersuchen. Es wurde viel weniger mit diesen Geriithen
gefischt als in 1896. Die Tage, an welchen junge Lachse in den Netzen gefundeu
warden, waren der 12. und 17. Mai. Am 25sten und 26sten wurden 4 Hamen inspi-
cirt, es waren aber keine Lachse mehr da.
160
gefangen sind, und zwar vou dem vorerwahnten von einigen
Interessenten gemietheten Fahrzeuge. Dieses Fahrzeug (ZL. 27)
hat fortwahrend gefischt, hat die Fischerei jedeu Tag so oft wie
möglich betrieben und auch uuter so ungünstigen Umstanden,
dass die anderen die Fischerei einstellten. Stets war ein Ver-
trauensmann an Bord dieses Fahrzeuges und da der Zweek der
Massregel war die Schadlichkeit der Steerthauien für die Lachs-
fisclierei zu zeigen, so sind die Zahlen der gefangenen Lachse gewiss
nicht kleiner angegeben, als wirklich der Fall gewesen ist.
Von ZL. 27 sind die folgenden Quantitaten von jungen Lachsen
gefangen worden :
TABELLE II
1896
Lachse
1896
Lachse
1896
Lachse
Mai 2
3
Mai 9
48
Mai 15
12
» 4
7
» 10
27
» 17
8
» 5
40
» 11
52
» 18
5
» 6
57
» 12
51
» 19
1
» 7
36
» 13
86
» 20
1
» 8
64
» 14
24
Es sind dies die Fangzahlen pro Tag (also von 1, 2, 3 oder 4
Tiden), wahreud die Zahlen von der Tabelle I sich immer nur auf
den Fang eines Hamens in einer Tide beziehen. Aus diesen, sowie
aus den oben mitgetheilten, Zahlen geht somit hervor, dass der
Hauptabzug der jungen Lachse in 1896 zwischen dem 5. und 15.
Mai stattgefunden hat.
Berechnet man die ganze Zahl der im Mai '96 mit der Hamen-
fiscberei vernichteten jungen Lachse mit Hülfe der Tabelle I, dann
stellt sich heraus dass diese Zahl + 3960 Stück betragen haben
wird ; nimrat man aber die Tabelle II als Maaszstab, so findet
man, dass dies ungefahr 4248 junge Lachse gewesen sind. Da die
anderen Fahrzeuge aber gar nicht so fleissig gewesen sind wie ZL.
27, so wird man gewiss nicht irren, wenn man die ganze Anzahl
nicht höher als + 4000 Stück annimmt. Das ist iramer noch eine
sehr grosse Zahl ! Jeder, der es mit der Lachsfischerei im Rheine
161
gut raeiut, wirtl sich gewiss darüber freuen, dass die Niederlan-
dische Regieruug schon iiii Jahre 1897 energisch gegen diese Zer-
störung voa jungen Lachsen eiugetretea ist ^).
Es stellt sich also heraus, dass die jungeu ius Meer ziehenden
Lachse, im Jahre 1896, in den Tagen vom 4 — 18. Mai die den
unteren Theil des Flusses vom Meere trennende Grenze übersch ritten
lung der physikalischen Eigenschaften des Wassers an der Stelle,
WO der Fang statt faud, lasse ich hier ein Verzeichniss folgen der
Tiefen-, der Areometer- uud Thermometer-Aiigaben bei den Beo-
bachtungen Nr, x — xviii.
TABELLK III
ÜBl KELACHE
Boden
Nr. dek
Beobachtung
Datum
U. ÖTUKDE
TlDE
TiEFE
Areo
Thermo-
Areo-
Thermo-
tni'ter
iiieter
lueU-Y
inetei-
X
1896. Mai ti
10-10.'20V.
Fluth
10 M.
l UllM
1.:!°
1.02(17
12'\2
XI
» IVl ai (3
3.30-4.30 N
Ebbe
8 M.
1.004
11°.9
1.0059
12°
XII
» Mai 7
4-5.30 V
Ebbe
6.7-9 M.
1.0028
11°.5
1.0045
ll°.3
XIII
Mai 7
11.30 V.
Flutb
8.5 M.
1.011
12°. 4
1.0217
11°.4
XIV
Mai 7
4.30-5.30 N.
Ebbe
8.5-9 M.
1.0052
12°
1.0055
11°.9
XV
» Mai 14
2.30 N.
Flutb
8 M.
1.0104
14°.4
1.0126
14°
XVI
» Mai 14
8.30-9.15 N.
Ebbe
7.5-8 M.
1.004
14°
1.0047
14°
XVII
» Mai 15
8-1 OV.
Ebbe
7-8 M.
i.005
14°.8
1.0061
14°.5
XVIII
» Mai 21
1-1.15 N.
Ebbe
9 M.
1.005
12°.5
1.0052
12°.7
Es wurden junge Lachse sowohl wahrend der Fluth-Tide als
wahrend der Ebbe gefangen. Die meisten aber bei Ebbe. In beiden
1) Die Regierung hat die untere Grenze des für die Steerthamenfischerei verpachteten
Wasser.s abwarts, nach der Flussmündung zu, verlegt. Also hat jetzt die Frühjahrs-
Schonzeit gerade für den Theil der Flussmündung Gültigkeit bekommen, wo früher diese
Fischerei in diesen Wochen am energischsten betrieben wurde.
162
Fallen wurtle an der Oberflaehe gefischt: die jungen Lachse wur-
den also in den obersten Schichten ') des Wassers angetroffen.
Ob auch einige oder viele in den tieferen Wasserschichten passirt
sind, wissen wir natürlich nicht — zur Zeit der Ebbe ist der
Unterschied im Salzgehalt zwischen den oberen und unteren
Schichten fast immer gering, bei Fluth kauu derselbe sehr be-
deutend sein, wie aus den Beobachtungen X und XIII hervor-
geht. Wir wissen aber nicht, ob ein höherer Salzgehalt den jungen
Lachsen zusagt, oder noch unwillkommen ist.
Man köunte fragen ob 1896 in dieser Hinsicht ein normales
Jahr gewesen ist und der Lachszug vielleicht in anderen Jahren
früher oder spater stattfindet, langer als 14 Tage dauert, oder
vielleicht kürzer? Wenn wir die Wasserstande des Mittel-Rheins,
in Köln z.B, für die Monate April und Mai in den Jahren
1894 — '96 mit einander vergleichen (Fig. 1 auf der nachsten Seite),
dann zeigen sich bestim mte Differenzen ; es macht aber nicht den
Eindruck, dass 1896 in dieser Hinsicht ein sehr besonderes Jahr
gewesen ist ^).
In allen drei Jahren wechseln um diese Zeit ungefahr gleich
lange Perioden von » Fallen" und »Steigen" des Wassers mit ein-
ander ab; man könnte sogar sagen, dass 1896 in dieser Hinsicht,
abgesehen von einer durchlaufenden DifFerenz von ungefahr 1 M.
Höhe, sehr stark mit 1894 übereinstimmt. Bis Anfang Mai senkte
der Wasserstand in Köln sich im Jahre 1896 ziemlich regelmas-
sig und danu folgte ein nicht sehr bedeutendes Steigen, das bis
zum 8. Mai dauerte, um darauf wieder einer Periode gleichmas-
sigen Falleus Platz zu machen. Will man annehmen, dass das
Steigen des Wassers auf dem Ober-Rhein in dieser Hinsicht eine
sehr wichtige Rolle spielt, so ist es gewiss merkwürdig, dass die
Periode des Steigens vom 10.— 18. April 1896, welche wichtiger
1) Der starken Strömung des Wassers wegen wird in dieser Zeit iu der Flussmündung
obne ,.Obstantelbaume" gefischt. Die Öflfnung des Netzes kann dann in vertikaler Rich-
tung mehr oder weniger geschlossen werden, je nach der Tide.
2) Vergleiche auch die Anmerkung von S. 159, aus welcher hervorgeht, dass in dem
Jahre 1898 Lachse am 12ten und IT'en Mai in der Rheinmündung gefangen wurden.
163
war als diejeuige vom 3. — 8. Mai, uns nocli kein eiuziges Liiclis-
leiu gebracht hat. Also mussen aueh noch andere Einflüsse sich
hierbei geitend raachen — kann man z. B. jetzt schon sagen
dass aueh der Termiu, zu welchem die Lachse in dem oberen
Theile des Flusses für den Zug ins Meer aufbrechen, auf die Zeit,
zu welcher sie im Meer ankommen werden, von Einfiuss sein
muss. Man nimmt an, dass die jungen Lachse, welche sich wahreiul
der Wintermonate auf dem Laichgebiete, also im oberen Strom-
laufe verborgen haben, indem sie sich, wahrscheinlich, wie Peitsch ^)
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sagt, schaarenweise in tiefe Tümpel zurückziehen, sich sobald der
Eisgang vorüber ist, wieder zeigen und jetzt auf das Frühjahrs-
Hochwasser warten, um den Zug nach dem Meere an zu treten.
1) A. Fritsch, Der Elbelachs.
S. Vi
164
Es kann dies das eine Jahr früher statt finden als das andere,
wird aber in der Regel wohl vor Ende Marz geschehen ^).
lm Allgemeinen ist meines Erachtens somit nichts gegen die
Annahme einzuwenden, dass auch in anderen, icli möchte sagen
normalen, Jahren ungefahr vorkommen wird, was in dieser Hin-
sicht im Jahre 1896 stattgefundeu bat.
lm Allgemeinen ist unsere Kenntniss von den jungen Lacbsen,
die im Begrifi" sind ins Meer zu geben, eine noeb ausserst
geringe. leb babe dessbalb die Gelegenbeit, diese Tbiere kennen
zu lernen, so gut wie möglicb benützt und kann nun über
diese Fiscbe das Folgende mittbeilen. Im ganzen babe icb 365
dieser in der Flussmündung gefangeneu Lacbslein messen und
tbeilweise untersucben können. Von diesen waren 164 Stück
von mir oder von meinen Assistenten aus dem Netze oder aus
dem Fange des Netzes berausgenommen, wabrend mir 201 Stück
von Herrn G. A. ten Houten zugescbicbt wurden. Diese letzteren
waren von dem gemietbeten Fabrzenge Z L. 27 gefangen worden.
Die Grosse dieser Fiscbe scbwankte zwiscben 110 und 214 mM.;
die aussersten Grossen waren aber nur sebr sparsam vertreten.
1) Aus Mittheilungen, die mir vom oberen Stromlaufe der Mosel, von Herrn Bau-
rath Treplin (Trier), freundlichst zugeschickt sind, geht für diesen Fluss für 1896 das
folgende hervor:
a) Das letzte Eis war im Frühjahr 1896 aus Mosel und Nebenbiichen ara 263ten Februar
verschwunden.
b) Das erste Fr übj ah rshoch wasser hat iu Mosel und Seitengewassern in den Tagen vom
9ten bis incl. llten Marz stattgefunden. Eiue zweite aber geringere Anschwellung trat
ein in der Zeit vom ]6teu bis ISten Ai)ril.
Obgleich keine ganz zuverlassigen Angaben darüber gemacht worden sind, vermuthet
man, dass der Hauptabzug der Lachschen bereits im Monat Marz erfolgt ist.
Das starke Wachsen des Wassers vom 9ten — Uten Marz 1896 correspondirt mit dem
hohen Wasserstande am Kölner Pegel vom llten Marz an (höchster Wasserstand 43.45
M. oberhalb N. A. P. am 13ten Marz 1896). Dies erste Wachsen hat die Lachschen aber
noch nicht bis nach Holland gebracht. Wenn die kleinen Fische bei dieser Gelegenbeit,
was icb gern glauben will, vom oberen Stromlaufe abgezogen sind, so sind sie wahr-
scheinlich zunachst nur einen Theil des Flusses herabgeschwommen, baben dann zeit-
weise einen B.ubeplatz oder Schlupfwinkel gefunden und sind erst bei dem nachsten
Hochwasser weiter hinunter geschwommen.
165
Die Grosse von 348 Stück dieser Lachse (also von mehr als Oö^/q)
schwaukte zwischen 120 uud 174 mM. Nur 17 Stück — uicht
ganz 5*^/0 — habeu audere Maasse. Ich zweifle nicht daran, dass
diese sammtlichen jungen Lachse gleichaltrig und ira Jahre 1895
geboren sind.
Die jungen Lachse zeigten sehr auffalleude Diöerenzen in
Zeichnuug und Farbe : die meisten batten noch einen Rest ui r
grauen Quer-Bander uud der Farben der Parr-Livree, die ich am
liebsteu das Forelleu-Kleid der Lachse nennen möchte, Eiuige batten
schon ganz das gleicbmassig silberne Kleid der sogeuannten Smolts
angenommen. Da es mir anfangs nicht unraöglich schien, dass
die Differenz in der Farbe mit sexuellen DifFerenzen zusammenhing,
so ward fflr jeden Lachs das Geschlecht festgestellt und zu gleicber
Zeit die Lange und Höhe, sowie was aufïallend war in ihrem
Aeusseren, notirt. Für Fische dieser Grosse bringt die Feststellung
des Geschlechts keine Schwierigkeiten mit sich und gelingt auch ohne
microscopische Untersuchung der Geschlechtsdrüsen. Wie bei den
alteren Lachsen sind die Ovarien mehr oder wenig keulenförmig,
dreieckig in Querschnitt und weit nach vorn in der Leibeshöhle ge-
legen. Die mannlichen Drüsen sind weniger aufFallend und zeigen
sich als eine über eine grössere Strecke ausgedehnte leichte An-
schwellung der Vasa eflerentia.
Es stellte sich heraus, dass von den 365 Lachslein 229 Stück
(also 630/0) Weibchen und 136 Stück (370/o) Mannchen waren ^).
Dass die Mannchen im Allgemeinen die namliche Grosse batten
wie die Weibchen, geht ohne weiteres aus dem hier (Tabelle IV)
gegebenen Verzeichnisse hervor.
l) Ich verfiigte anfangs nur über die 164 von mir persönlich gesammeiten Fische.
Von diesen waren 105 Weibchen und 59 Mannchen, also 64 und 36°/o. (Siehe den hol-
landischen Bericht S. 281). Diese Zahlen stimmen sehr gut mit den obeu mitgetheil-
ten überein.
166
TABELLE IV
Die Grosse der im Mai '96 auf detn Hollandsch Diep gefangenen Lachs
Langen
Mannchen
Weibchen
Von
110-114 Mil
imeter
1
>,
115 — 119
»
3
»
120—124
»
6
11
»
125-129
»
9
12
»
130 — 134
»
10
17
»
135-139
»
16
20
»
140-144
»
12
37
»
145—149
»
22
27
»
150-154
»
18
33
»
155-159
»
17
21
>,
160 — 164
»
9
21
„
165 — 169
>,
6
5
»
170-174
»
3
16
»
175-179
»
4
2
»
180—184
»
2
»
185—189
»
_
—
»
190—194
»
1
2
»
195—199
>,
1
»
200-204
»
—
—
»
205-209
»
_
—
»
210 — 214
»
—
1
Zusammen
136
229
Die graphische Linie (Fig. 2) für die Grosse der Weibchen geht
auch der Hauptsache nach derjenigeu für die Mannchen parallel.
Es kann also als eine entschiedene Sache betrachtet werden,
dass ein grosser Theil der Mannchen im Frühjahre rait den
Weibchen flussabwarts ins Meer zieht. Für den Rheinlachs ist
der von Fritsch ^) ausgesprochene Gedauke, dass vielleicht die
Weibchen viel früher ins Meer ziehen als die Mannchen, bestimmt
unrichtig. Wie wir aber weiter unten auseinandersetzen werden,
bleibt ein Theil der jungen Lachse nach Ablauf des ersten Lebens-
jahres auf dem oberen Stromlaufe zurück. Es sind das die Lachse,
für welche man in Böhmen den Namen »Struwitze" eingeführt
bat. Ebenso wie in Böhmen bestehen diese am Oberrhein in der
Mehrzahl aus Mannchen ; so gross wie in Böhmen, 95"/^, scheint
jedoch der Procentsatz der Mannchen nicht zu sein.
1) Fritsch, 1. c. S. 62.
167
Was uuu die Farbe uud deu Habitus der jungen iu Holland
gefangenen Lachse anbetrijfft, so zeigt kelner mehr das schone viel-
Die Grossen der im
Mat in das Meer
Ziehenden Lachse.
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5 ^
5J ^.
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farbige Kleid (Taf. VI. Fig. 2) der juugen Lachse im Forellengebiete.
Einige (ungef ahr 8*^/q) sehen ganz gleichmassig silbern aus, nur ist
die Rückenseite dunkler bis fast schwarz gefarbt. Ungefahr 30*^/(j
haben wohl schon das Silber-Kleid angenommen, die dunkel granen
Quer-Bander lassen sich aber, wenn auch mit eiuiger Mühe, noch
uuterscheiden (Taf. VI. Fig. 3). Bei der Mehrzahl sieht man aber auch
noch die rothen Punkte zwischen den Querbandern, wie dies bei den
Salralingen in den Bacheu immer der Fall ist. Nur sind diese Punkte
nimmer so aufïalleud wie bei den Struwitzen, und immer ') fehlen
die zwei oder drei sehr characteristischen schwarzen Flecken auf
dem Kiemendeckel (Taf. VI. Fig. 4). Dazu sind bei den in Holland
beobachteteu Salmlingen die Spitzen von Rücken-, Brust- und
1) Einmal traf ich bei einem Mannchen von 172 mM. Lange noch einen einzigen
Fleck auf deoi Kiemendeckel, ein anderes Mal bei einem Weibchen von 162 mM., ein
drittes Mal bei einem Mannchen von 179 mM.
168
Schwanzflossen immer deutlich scbwarz gefiirbt — was man bei den
Struwitzen nieraals antrifft. Obgleich sorait die in Holland gefan-
genen Lacbslein unter sicbt nicbt ganz unwesentlicbe ünterscbiede
aufweisen, so mussen sie docb alle als »Smolts" betracbtet wer-
den ; ob das mebr oder weniger vollstandige Feblen des Parrkleides
mit einem langeren oder kürzeren Aufentbalt in dem Flusse unter-
halb des Forellengebietes zusammeubangt, lasst sicb vermutben
aber nicbt beweiseu. leb braucbe bier kaum darauf aufmerksam
zu macben, dass es sicb bei dieser Veranderung der Farbe nicbt
um eine andere Haut, um ein Verscbwinden oder Auftreten von
Scbuppen, oder etwas derartiges bandelt. Die Parrs sowie die
Smolts sind gleicbmassig bescbuppt. Nur baben die Parrs ganz
durcbscbeinende Scbuppen, wabrend dieselben bei den Smolts mebr
oder weniger undurcbsicbtig sind. Entfernt man somit diese Scbup-
pen bei letztgenannten Salmlingen, so bleiben die Farben uuterbalb
dieser Scbuppen zurück. Besonders bei den Manucben treten die
Farben, wenn sie ausgewacbsen und gescblechtsreif sind, wieder
bervor.
Grosse oder Gescblecbt scbeinen rait dem Ünterscbiede in der
Farbe nicbts zu tbun zu baben. Einer der grosseren Fiscbe von 190
mM. war ein Manncben mit ziemlicb deutlicben granen Flecken und
sebr gut sicbtbaren rotben Punkten ; der allergrösste der Saimlinge
(214 mM. lang) war ein Weibcben mit einem vollkommenen Silber-
Kleide — also ganz obne eine Spur von Flecken und Punkten.
Andererseits war ein anderes weibliches Tbier da, gleicbfalls im
Silber-Kleide obne Flecken und nur 145 mM. lang; scbliesslicb
erwiibne icb daun nocb eines Manncbens, das ganz silbern aussab
und nur 148 mM. lang war.
Aucb kann nicbt bebauptet werden, dass der Unterscbied in der
Farbung von einer geringeren oder starkeren gescblecbtlicben Ent-
wicklung berrübrte. Die jungen Lacbse, Manncben sowie Weibcben
waren alle gescblecbtlicb ganz unentwickelt ; nur waren ein paar
Manncben (von 145 — 168 mM. Lange, also von mittlerer Grosse)
den übrigen ein wenig in der Entwicklung vorauf. Aber nur ein
wenig ! Es bat gewiss keiner dieser Fiscbe scbon im vorbergebenden
169
Winter au der Fortpflauzuug sicb betheiligt. Dies ist clessbalb
besouders merkwürdig, weil es eine ausgemacbte Sacbe ist, dass
eiu Tbeil der Rbeiu-Lacbse im Frübjabre nicbt mit ins Meer ziebt,
sondern das ganze Jabr nocb in dem oberen Theile des Strom-
laufes, sagen wir in der Gegend wo sie geboren sind, zurückbleibt.
Ich war in der Lage über die Nahrung der ins Meer ziebeuden
jungen Lacbse, sowie über die Parasiten, von welcbeu sie geplagt
werden, einige Beobacbtungen zu macbeu und icb will dieselben
hier folgen lassen.
Statt Insecten und lusecteularven, die, wie wir im nacbsten
Abscbnitte naber erörteru werden, die Hauptnabrung der in den
Biicben lebeuden jungen Lacbse bilden, findet man bei den in
der Flussmündung gefaugeuen als Hauptnabrung einige im Brack-
wasser baufige Kruster. Icb fand in dem Mitteldarme von diesen
jungen Lacbsen oft nocb Reste von Insecten-Tbeilen, im Magen
bingegen uur Kruster: der Hauptsacbe uacb Gammarus locusta;
die gevvöbnlicbe Garueele (Crangon vulgaris) und die auf dem
Hollaudscb Diep ausserordentlicb baufige Schizopode Mysis vulgaris,
wurdeu aber aucb wiederbolt in dem Magen der jungen Lacbse
angetroÊfen.
Von Parasiten fand icb in den Salmlingeu eine Ascaris (nacb
Fritsch 1. c. S. 111. A. clavata) und wiederbolt Exemplare einer
Echinorhynchus Art. Fritsch nennt Echinorhynchus pachysomus,
Creplin den Lacbskratzer, erwabnt diesen Wurm aber nicbt für
den Salmling. Der von mir beobacbtete JE. stimmt aber mit den
Bescbreibungen der Creplin'scben Art, wie icb diese aus Dujardin ^)
und Diesing ^) kenne, scblecbt überein. Heisst es doch bei Diesing
für E. pachysomus, Creplin : Proboscis cylindrica obtusa, uncinorum
seriebus 6 — 8. Collum nullum. Corpus antrorsum crassissimum
retrorsum attenuatum ; wahrend die von mir aufgefundenen Exem-
plare eineu deutlicben Hals, wo der Rüssel ausgestülpt ist, bis zu
20 Reiben von Haken und eine Anscbwellung (Bulla) auf der Grenze
1) DujARDiN, Histoire naturelle des Helminthes. Paris, 1845 p. 539.
2) Diesing, Systetna tlelmiathum. Vindobonae, 1851, II. p. 41.
170
von Rüssel nnd Hals zeigen. Sie stiinmen also viel besser mit den
Beschreibungeu von E. proteus, Westrumb *) überein — ich halte
die von rair beobachteten aber für nicht ausgewachseue Exemplare.
Nach DuJARDiN schwankt die Grosse für diese Art zwischen 13
und 18 mM., wahrend das grösste von rair aufgefundene Ex. nur
6 mM. lang ist. Dazu sind sie alle raehr oder wenig deutlieh
geringelt — wie gegliedert — und sind die Rüssel bei den meisten
Exemplaren entweder nicht, oder nur theilweise ausgestülpt.
Hamann ^) hat die Westrumb'sche Art in zwei Arten gespalten :
E. proteus s. str. mit 23 zu drei verschiedenen Typen gehörigen
Haken-Reihen am Rüssel und E. Linstowi mit 10 Reihen Haken,
unter welchen sich nur zwei Typen unterscheiden lassen. Hofere)
erwahnt E. Linstowi für die Regenbogenforelle ; der von mir beim
jungen Lachse beobachtete Echinorhynckus ahnelt unzweifelhaft
mehr dera E. proteus s. str. als dem E, Linstowi.
Nicht selten sind die jungen in der Flussmündung gefangenen
Lachse von einem Fischegel besetzt. Nach R. Blanchaed, der sie
für uns bestim mte, ist dies Cystohranchus (Piscicola) respirans,
Trosch. Ich fand (April 1898) zahlreiche Exemplare der namlichen
Art auf dera 8chwanze eines grossen ausgelaichten und in das
Meer zurückziehenden Lachses. So weit mir bekannt ist bisher
kein Fischegel beobachtet, der parasitisch auf der Haut des Lach-
ses lebt.
1) E proteus kommt nach Hermann (Naturf. XVII. S. 172) beim Lachse vor.
2) Hamann, Monographie der Acanlhocephalen. Jenaische Zeitschr. XXV. 1891.
. 203 et seq. *:
3) HoFEii, AUgemeine Fischerei Zeitung. 1898. XXIII Jahrg. Nr. 14. S. 247. ^
11. DIE JÜNGEN LACHSE IM OBEREN STROMGEBIETE
Die jungen Lachse halten sich wahrend ihres ersten Lebensjahres
im oberen Stromlaufe auf. Ein Theil bleibt aber langer dort: es
sind dies die von Fritsch untersuchten Salmlinge, von welchen
er für die Elbe die Thatsache constatirte, dass 95°/q von ihnen
Manuchen waren.
Ich habe sclion 1892 angefangen von diesen jungen Lachsen
zu sammeln und bin allmahlich in die Lage gekommen ziem-
lich viele zu untersuchen und zu vergleichen. Sie sind in der
Prüm und der Thron (Oberes Moselgebiet) und in der Dreisam
(Schwarzwald) gefangen worden und zwar in den Monaten Mai —
December.
Ich habe aber auch einige ganz junge Lachse, die im Laufe
des ersten Lebensjahres und zwar in den Monaten Mai — Septem-
ber frei im Bache lebend gefangen waren, untersuchen können.
Ich schicke voran, was diese Untersuchung ergeben hat. (Taf. VI.
Fig. 1). Die Grosse dieser Lachschen war:
1899.
27 Mai
37_40 niM.
2 Stück.
»
30 Juni
65—67 *
2 »
»
14 Juli
67
2 »
»
27 »
84
2 »
1897.
9 August
64-95 »
12 »
1899.
26
90—97 »
'2 »
»
27 September
102—125 »
3 »
172
Die Grosse der jungen Lachse scliwankt also von Mai — Septembei
zwischen 37 nnd 125 niM., für die vom August zwischen 64 und
97 mM. Bemerken möehte ich dabei, dass unter den im Juli — Sep-
tember von mir gesammelten Lachslein, solche von 120(126) — 140
mM. Lange gar nicht vertreten sind, wohl aber, wie wir gleich
sehen werden, solche von (130)140 — 200 mM. Es lassen sich diese
letzteren als alter und zwar als gleichaltrig mit den im Frühjahre
ins Meer gezogenen betrachten, wahrend diejenigen, welche von
Ende Mai bis Ende September von 37 bis 125 mM. heranwachsen
die Zucht desselben Jahres vertreten. Es stimmen diese Zahlen
vollstandig mit denjenigen, welche von alteren Autoren mitge-
theilt sind, überein : nach L. Agassiz ist die Lange eines 3 Monate
alten Lachsleins 57 mM. Nach Fritsch ist die natürliche Grosse
eines 5 Monate alten Lachses 67 mM. Der Fischzüchter Herr
F. DiLL (Heidelberg) schreibt mir, dass 500 kleine Salmlinge,
welche beim Aussetzen (Anfang Mai) in den Brutapparaten zurück-
geblieben waren, am 9ten Juli eine Lange von 5.7 cM. erreicht
batten.
Bei diesen kleinen Lachsen sind die grossen, duuklen queren
Flecke sehr deutlich; die Zahl dieser Flecke scheint allmahlich
grösser zu werden. So hat das Lachslein von 64 mM. Lange
deren nur erst sieben, wahrend diejenigen von 85 — 95 mM. bis
zu 12 und 13 von diesen Flecken zeigen. Bei den Lachsen
dieser Grosse fehlen aber noch die rothen Punkte zwischen den
grauen Flecken, nur sind die Stellen, wo diese sich nachher
zeigen, hie und da schon durch schwarz-braune Pigmentflecke
angedeutet. Der Rücken ist dunkelgrau mit vielen schwarzen
Pigmentflecken. Von der Seite gesehen ist die Farbe aber ein
glanzendes Stahlblau, da der Rücken sowie der Bauch von
kleinen glanzenden Schuppen bedeckt ist. Auf der Mitte des
Operculums haben diese Lachse einen deutlichen, schwarzen Pig-
mentfleck ; eine zweite grössere Pigmentanhaufuug liegt halbwegs
zwischen diesem und dem Auge; ein dritter Fleck ist bei einigen
Exemplaren auf der Mitte, oder an dem Hinterrande des Oper-
culums zu sehen. Die Schwanzflosse ist tief gespalten, Rücken-
173
flosse, Brust- und Schwanzflosse siud nur schwacli pigmentirt.
Bei Grossen von 60 mM. an lasst sich der Gescblecht der
jungen Lachse leicbt feststellen :
TABELLE V
Gescblecht der im ersten Sommer gefangenen Lachse
Langen
Mannchen
Weibchen
Von 60-64
mM.
1
_
» 65-69
»
4
1
» 70-74
»
1
—
» 75-79
»
1
2
» 80 — 84
1,
3
2
» 85-89
»
1
1
» 90—94
»
1
2
» 95—97
»
_
—
» 102-125
»
—
3
Also wurden auf 12 Mannchen 11 Weibchen gefunden — ist die
Zahl der untersucbten Fische aucb nur sehr gering, so gebt doch
aus diesem Verzeichnisse bervor, dass die Mannchen und Weib-
chen ira ersten Sommer ungeiahr gleicb gross sind und dass ihr
Zahlen-Verhaltniss ein ganz anderes ist, als bei den über ein Jabr
alten Fischen. (Siebe unten auf S. 178).
Es erscbien wichtig, die von diesen kleinen Lacbsen in den offnen
Bacben wahrend der ersten Monate ihres Lebens aufgenommene
Nabrung kennen zu lernen. Herr Blasius Zwick, Fischzücbter
in Trier, hat die Güte gehabt mir von Ende Mai bis Ende September
wiederbolt einige in der freien Prüm gefangene junge Lachse zu
zu schicken und meiu Assistent, Dr. H. C. Redbke, hat die Nabrung
für micb untersucht, und die im Magen aufgefundenen Thiere be-
stimmt. Zu gleicher Zeit sind mir von Herrn Blasius Zwick junge
Lachse zugeschickt worden, die nicbt in den Bach ausgesetzt, son-
dern in einem gescblossenen Fischkasten im Bache untergebracbt
waren. Ein enges Gitter in der Wand des Kastens ermöglichte
das Durchströmen des Wassers: es interessirte mich, fest zu stellen,
ob aucb auf diese Weise den jungen Lacbsen hinreichende
Nabrung zugefübrt wurde. Das Resultat war ein negatives: deun
1° blieben die Lachschen bald sehr erheblich gegen die in der freien
174
Prüm gefangenen im Wachsthum zurück und 2^ fand man im
Magen der in den Kasten erzogenen immer viel weuiger und
aus anderen Thieren zusammengesetzte Nabung, als bei den im
Bache selbst herangewachsenen.
TABELLE VI
Wachsthum Jer jiiDgen Lachse
GROSSE IjER JUNUEN LACHSB
DATUM
Aufgezogen in Kasten A
Aufgezogen in Kasten B
In der Prüm gefangen
1899.27 Mai
6:27-80 mM.
2:37-40 mM.
» 30 Juni
2:43-53 mM.
3:31-39 »
2:65-67 »
» 27 Juli
2:53-65 »
2:34-50 »
2 : 84
> 26 August
3:60-64 »
3:35-41 ^
2:90-97 >
» 27 September
2:55-63 *
3:47-50 »
3: 102—125»
Die üntersuchuug des Mageniuhalts ergab folgendes:^)
1. Die in Kasten A aufgezogeaen Lachse. Es wurden in diesen
Kasten junge Lachse gesetzt, die eben aus dem Ei gekrochen,
also noch mit der Dotterblase verseheu waren. Dies war am S^en
Februar geschehen. Ihr Magen enthielt:
30 .luni
27 Ju!
Lachscheu VOD 43 mM.:
» 53 »
53
» » »
» 65
26 August. »
» 60
> » »
» 63
» »
» 64
27 September.»
» 63
55
Drei Larven vod Diptera.
Siebeu LarveD vou Clüronomtifi, eine Larve
VOD Baëtis.
VereiDzelte Larven vod Baëtis und Chi-
nmonius, e\n Pbrygaoiden-Gehause und
Reate von anderen Insecten.
Sebr weDige Reste von Insecten.
Ein paar Chirunomus-La.r'veü, Bruchstücke
eines Insects.
Wie vorher.
Füsse und behaarte Flügel eines Insects.
Fragmente (Fübler, Beine, Augen) eines
nicht erkennbaren Insects. Ein paar
Larven von Chironomus und einige
Daphniden.
Wie vorher.
l) Fritsch sagt 1. c. S. 73, dass es ihm nicht gelang im ersten Jahre, wo die Fische
nur 5 a 6 cM. Lange haben, Exemplare. die im Freien gefangen waren, an Ort und
Stelle nach Nahrung zu untersucheu.
I
175
2. Die in Kasten B aufgezogeneu Lachse. lu diesen Kasten
wurden gegen Mitte April uugefahr sechs Wocheu alte Lachs-
ciien, also solche, die ihreu Dotter verzehrt batten, eingesetzt. Die
üntersuclmng des Mageninhalts ergab folgendes:
27 Mai. Lachschen vou 27 mM.: Magen fast leer, Köpfe und andere Bruch-
stücke einer C h ir ono7nus -har mg.
» > » » 27 » Wie vorher. Puppen wahrscheinlich von
Ckironomus.
» » » » 28 » Wie vorher. Drei Daphnideu, wahrschein-
lich Alona affinii!, Leydig ; Kopf einer
Chironomus-La.rve, Beine und sonstige
Reste von Insecten,
» » » » 29 » Magen ganz leer.
> » » > 30 » Eine halbe Larve von Chirnonomus, eine
halbe Larve von Baé'tis.
» » » » 30 » Magen leer lm Darm eine halb zersetzte
Chironomus-harve. Abdomen einer Art
Ephemeride.
30 Juni. » » 31 » Eine Chironomus-liavve, ein paar Ex. voa
Alona affinis.
» » » » 36 » Ein paar Larven von Ckironomus. Kopf,
Füsse und Flügel eine Mücke.
» » » » 39 » Drei Larven von Chironomus, Chitin-
Fragmente eines Insecta, eine Alona.
27 Juli. » » 34 » Zwei Larven von Ckironomus, vereinzelte
Bruchatücke von Insecten. Alona.
» » » 3> 42 » Ein Larve von Ckironomus, Theile von
Mücken, Mandibel von Baëtis.
» » » » 50 » Sparliche Reste von Baëtis, Chironomus-
Larven, eine einzelne Alona.
26 August. » » 35 » Bruchstücke einer 5aé'tó-Larve.
» 3 » » 40 » Vier kleine Larven von Ckironomus.
> » » » 41 » Vereinzelte Larven von Ckironomus, drei
Ex. von Alona.
27 September. » » 47
>. 49
» » > * 50
Fragmente eines Insects, zwei Larven von
Ckironomus und einige Daphniden.
3. Die in der freien Prüra gefangenen Lachse :
27 Mai, Lachschen von 37 niM.: Magen stark getüllt, Inhalt schimniert
schwarz durch und besteht aus 12 gut
erhaltenen fiaéï/s-Larv^n, einem gros-
seren und elf kleinen Exemplaren. Fer-
ner eine Chironoinus-hdrve,
176
27 Mai. Lachschen von 40 mM.; Wie oben : fünf giössere Baé'tis-Larven,
ein halber Chironomus und eine Simu-
liwn-La.i-ve.
30 Juni. » » 67 1- Zahlreiche Baëtis -Larven, drei Ex. einer
Ephemerella {E. ignita, Poda'i), drei
Larven von Slmulium und Reste von
anderen Insecten, darunter behaarte
Flügel einer kleinen Ephemeride.
* » » » 65 » Zahlreiche Larven von Baé'tis, Ephemerella
und ein Dipteron.
27 Juli. » » 84 » Viele Larven von Baétis, zahlreiche kleine
Ephemeriden, vereinzelte Chironomus-
Larven und eine Larve eines anderen
Dipterons (? Dixa).
Ganz wie vorher. Dazu Stiickchen von
Oedogonium.
Zahreiche Larven von Baè'lis und Chiro-
nomus.
Wie vorher; ausserdem nicht erkennbare
Reste von Insecten.
Magen stark gefüllt mit kleineren Ephe-
meriden und vereinzelten 5oetó-Larven.
Viele Eier und üliedmaassen von In-
secten.
Also fressen die jungeu Lachse Insecten und Insecten-Larven
und verstellen es, sich dieser zu bemachtigen. Sie habeu Vorliebe
für bestimmte Arten, wenigstens ist die Zahl der in der Nahrung
vertretenen Arten nicht sehr gross. Plankton fressen die jungen
Lachse nicht: weder Copepoden, noch Daphniden oder sonstige
kleinere Kruster wurden im Magen der in Freiheit lebenden Lachs-
chen aufgefundeu. Dagegen hatten die in Kasten gehaltenen Lachse
nicht Gelegenheit gehabt sich hinreichend mit Nahrung zu ver-
sehen: sie waren für ihre Erhaltung auf den Zufall angewiesen
und dieser hatte bald Theile von Baëtis und Chironomus^ bald
Daphniden oder Bruckstücke von Fliegen oder anderer Insecten
ihnen zugeführt. Ihr Magen war aber oft leer oder mangelhaft,
nie gehörig gefüllt: es unterliegt keinem ' Zweifel, dass ihr viel
geringeres Wachsthum (vergieiche die Tabelle auf S. 174) dem
Nahrungsmangel zugeschrieben werden muss.
Aus dieser Tabelle könnte nun auch hervorgehen, dass diejenigeu
jungen Lachse, die schon Anfang Februar und mit der Dotterblase
* »
» 84
26 August. »
» 90
» > »
» 97
27 September.»
» 102
» » »
. 115
» » »
» 125
177
iu den Kasteu gesetzt wareu, ein wenig besser gewachsen sind
als diejenigen, die Mitte April als sechs Wochen alte Fischchen
iu deu Kasten gebracht waren. Dies kommt mir aber unwahr-
scheiulich vor. Meiner Meinuog nach lasst sich der ünterschied
auf lolgende Weise erkllireu. Es bestand in diesem Frübjahre ein
sehr bedeuteuder Grösse-Unterschied unter den sechs Wochen
alten Lachschen in der Brutanstalt des Herru C. Blasius Zwick:
viele kleinere Lachse waren abgestrichen und batten kleinere,
grössere Weibchen batten bedeutend grössere Eier geliefert. Die
in den Kasten B gesetzten Lachschen sind wahrscheinlich einer
Portion der kleineren entuommen worden, die im Kasten A erzognen
stammen vou grosseren Eieru (resp. Mütteru) her.
Ich möchte mm nicht uuterlassen darauf aufmerksam zu
machen, dass diese Resultate im Allgemeinen, für die in der
letzten Zeit im Interesse der Lachszucht von neuem vorgeschlagenen
Kasten- Versuche, nicht als gunstig betrachtet werden können.
Nur WO die jungen Lachse die ihnen zusagende Nahrung in
hinreichender Fülle vorfinden und durch eine active Verfolgung
erl-angen können, wachsen sie schnell und kraftig heran. Das ist
aber nur in den freien Bachen der Fall — in einem Kasten mit
Gitter-Wandungen kann davon nicht die Rede sein.
Durch Farbe sowohl wie durch Grosse sind diejenigen jungen
Lachse, die ich als Jahrlinge ') betrachte, sehr leicht von den kleineren
in ihrem ersten Sommer befiudlichen Lachsen ^) zu unterscheiden.
Von den grosseren habe ich solche untersuchen können, die im
Mai (2 Stück), im Juli (3 Stück), im August (22 Stück), im Sep-
tember (9 Stück) und im October (19 Stück) gefangen waren und
die also nach meiner Schatzung 15 — 20 Monate alt waren.
Diese lassen sich nach Grosse und Geschlecht eintheilen wie folgt:
1) Siehe Fig. 2 auf Taf. VI.
2) Siehe Fig. 1 auf Taf. VI.
178
TABELLE VII
Ueber ein Jahr alte vom Mai bis Octobor im oberen Stromlaufe
gefangene Lachse
Grossen
Mannchen
WfiIBCHEN
Von 130—134
mM.
1
(VIII) ')
» 135-139
»
» 140-144
»
1 (VIII)
1
(X)
» 145 — 149
»
4 (VIII, IX, X)
„ 150—154
»
5 (VIII, IX, X)
2
(X)
» 155—159
»
8 (VIII, IX, X)
1
(X)
» 160-164
»
2 (VIII, X)
1
(IX)
» 165-169
»
3 (VIII, X)
3
(X)
» 170-174
»
2 (VIII, X)
1
(X)
» 175-179
»
4 (VIII, IX, X)
1
(VIII)
» 180-184
»
3 (VIII, X)
» 185-189
»
'^ (IX)
» 190-194
»
1 (IX)
» 195—199
»
1 (IX)
y> 200-204
»
3 (VIII, IX)
» 205-209
»
1 (VII)
» 210—214
»
» 215 — 219
>>
» 220-224
»
» 225-229
»
1 (VIII)
» 230—235
»
3 (VII, VIII)
Zusammen
44
11
Also wurdeu unter 55 von diesen Fischeu 11 Weibcheu gefun-
den, d. h. 20^/q. Ich muss darauf aufmerksam macheu, dass dies
ein grösserer Prozentsatz ist, als von Fritsch erwahnt und als
im Allgeraeinen angenommeu wird. Es kamen aber nur bei einer
Partie und zwar bei 19 Stück jungen Lacbsen, welche im October
'97 in der Thron gefangen wurden, zablreicbere Weibchen vor;
von diesen 19 Fischen waren nicht weniger als 8 Weibchen. Auf
die übrigen von mir untersuchten 36 Jahrliugen kamen im Ganzen
nur 3 Weibchen. Es kommt mir wahrscheiulich vor, dass irgend
eine besondere ürsache (vielleicht eine Absperrung?) Schuld daran
ist, dass auf der Thron im Jahre 1897 nicht blos Mannchen, son-
dern auch Weibchen zurücksreblieben sind. Die Weibchen stimmen
1) Die römischen Zahlen deuten die Monate an, in welchen die Fische gefangen wurden.
179
iu Grosse mit deu kleineren Miiunchen überein, ihre Durchschuitts-
Grösse ist also ein weuig kleiner als die der Mannchen.
Vergleicht man diese Lachse bezüglich ihrer Grosse mit den-
jenigen vom Mai vora Hollandsch Diep (Tabelle IV aufS. 166), so
findet man, dass die Fiscbe, und besonders die Mannchen, nicht
unerheblich au Grosse zugenoramen haben. Es fragt sich aber, ob
die Mannchen von 200 — 235 mM., die Ende Juli und Ende August
gefangeu wurden, wohl gleichaltrig sindraitdenjenigen von 140 — 190
luM., die theilweise sogar vom September und October stammen,
ob sie nicht vielmehr als zweijahrige Fische betrachtet werden
mussen. Könnteu wir wesentlich mehr Exeraplare (einige Hundert)
von diesen Fiseben uutersuchen und stellte sich dann heraus, dass
die Grössen-Curve wirklich zwei durch eine tiefe Senkung getrennte
Hügel darstellte, so würde man sich uubedingt für die Annahme,
dass die Fische zwei Jahrgange repraesentiren, entscheiden mussen.
Jetzt bleibt aber für Zweifel Raum, zuraal wir keine Kenntniss
davon haben, ob diese grosseren manulicheu Lachse, nachdem sie
sich ein (eventuell zwei) Jahr langer auf dem oberen Stromlaufe
aufgehalten und ira Winter an der Fortpflanzung betheiligt haben,
im Frühjahre mit den nur ein Jahr alten Lachsen ins Meer
gehen, ob sie es in einer anderen Jahreszeit thun, ob sie vielleicht
überhaupt nicht ins Meer ziehen, u. s. w. In dieser Hinsicht ist
unsere Kenntniss noch sehr dürftig; wiederholt ist mir zu Ohren
gekommen, dass auch in anderen Monaten des Jahres — und
namentlich im Herbste — ein Zug ins Meer von jungen Lachsen
stattfiuden sollte, ich habe aber nie gehort, dass mehr als zwei
Stück von diesen gleichzeitig im Herbst bei uns gefaugen wurden
und stehe, nachdem ich so viele Jahre die Gelegenheit selbst
Beobachtungen anzustellen gehabt habe, dieser Behauptung skep-
tischer gegenüber als ich es in 1891 that \).
Die 11 in meiue Haude gerathenen Weibchen sind alle ge-
schlechtlich vollkommen unentwickelt; dagegen sind die Mannchen
alle weit, die racisten sogar sehr weit, in ihrer geschlechtlichen
1) Siehe meine Brochure: „De zalm op onze Rivieren," Leiden, Brill, 1891, in welcher
ich auch Major Traherne's Buch „The Habits of the Salmon" erwühne.
180
Entwicklung vorgeschritten. Es ist dies vollstaadig in Uebereinstim-
muug mit der schou vor langer Zeit und von sehr verschiedenen
Beobachtern constatirten Thatsache, dass die Mannchen der Lachse,
schon bevor sie in das Meer gehen, an der Fortpflauzuug sich be-
theiligen. Aus meinen Beobachtungen muss ich aber schliessen,
dass dies nicht für alle Mannchen gilt: im Laufe des ersten Lebens-
jahres werden auch die Mannchen nicht geschlechtsreif. Viele —
wahrscheinlich die meisten — ziehen im Mai in's Meer ohne sich fort-
gepflanzt zu haben. (Siehe hierüber auch S. 159 dieser Abhandlung).
Diejenigen aber, welche ein zweites Jahr im oberen Flusslaufe
zurückbleiben, werden im Laufe des Herbstes dieses zweiten Jahres
reife Milch entwickeln und an der Fortpflanzung sich betheiligen.
Fragt man also umgekehrt, welche Mannchen im Frühjahre in
dem Gebiete des oberen Stromlaufes zurückbleiben, so mussen
das gerade diejenigen sein, welche im Herbste hinreicheud entwic-
kelt sind um an der Fortpflanzung theil nehmen zu können :
also die in der Entwicklung starker vorgeschrittenen Mannchen.
Von den Weibchen sind es aber wahrscheinlich gerade solche,
die in der Entwicklung zurück sind, welche am Eude des ersten
Lebensjahres ihre Schwestern abreisen lassen und selbst vor dem
Zug ins Meer zurückschrecken — abgesehen davon, dass es unter
Umstanden vorkommen mag, dass es den jungen Lachsen (Mann-
chen wie Weibchen) überhaupt an der Möglichkeit abzureisen
gebricht.
Die Thatsache, dass ein Theil der mannlichen Lachse im Früh-
jahre, am Ende ihres ersten Lebensjahres ins Meer zieht und
ein kleinerer Theil einen zweiten Winter über in den Bachen
zurückbleibt, muss wahrscheinlich mit der Gewohnheit eines
Theils der mannlichen Lachse iu Verbindung betrachtet werden
schon als Fische von 61 — 67 Centimeter Lange zurück zu kom-
men, wahrend die anderen erst als Fische von 83—91 Centimeter
(oder noch grösser) aufsteigen. Die kleineren mannlichen Lachse,
die sogenaunten St. Jacobs-Lachse, könnten nach meiner Meinung
diejenigen sein, die sich vor ihrer Abreise vom oberen Stromlaufe
nicht an der Fortpflanzung betheiligt haben.
t81
Saiumtliche vou mir uutersuchten grosseren Lachse, welche im
August — October im oberen Stromlaufe gefangen wurden, zeigten
die bunten Farben, das schone Kleid, welches man wohl das
Parrkleid genaunt bat, für welches icb am liebsteu den Namen
Forellenkleid vorschlageu möchte. Eine schone colorirte Abbildung
eines jungen Lachses in diesem Kleide — einer sogenannten
Struwitze (Böhraen) — findet man im Buche von Prof. Anton
Fritsch über den Elbelachs. Nur sind die jungen Rheinlachse raehr
bliiulich, weniger gelb-röthlich als die Abbildung von Fritsch zeigt.
Ueber die Nahrung der jungen Lachse wahrend des zweiten
Lebensjahres im oberen Stromlaufe bat Fritsch (1. c. S. 73) aus-
führliche Beobachtungen angestellt: es wurden dazu über 50 Stück
Lachse von ihm geölïnet. Ausser den einzeln vorkommenden In-
secten-Larven sind es nach ihm hauptsachlich folgende Gattungen,
welche die Nahrung der Salmlinge in den Böhmischen Gebirgs-
bacheu und Flüssen bilden :
Baëtis Cloë Simxdium
Hydropsyche Chyronomus Ameisen.
Er erwahnt aber auch von Crustaceen : Asellus aquaticus
von Mollusken : Ancylus
und eine Spinne.
Die im August — September in der Thron und der Prüm ge-
fangenen über ein Jahr alten Salmlinge batten ohne Ausnahme
viel Nahrung im Magen, auch diejenigen, die wie die im August
gefangenen grosseren von 225 — 235 mM. Lange in der Reife stark
vorgeschritten waren. Die Nahrung war die namliche wie die von
Fritsch für die Böhmischen Lachse erwahnte, namentlich :
Mücken-Larven {Chironomus, Simulia)
Baëtis- » und Baëtis
Perla- »
Hydropsyche-harven
Cloë-Larven
Ancylus (Gehause mit Schnecke)
and Bruchstücke von Insecten, welche nicht zu bestimmen waren.
III. UEBER DAS VORKOMMEN VON JUNGEN MAIFISCHEN
ÜND FINTEN IN DEM ÜNTEREN RHEIN-GEBIETE
Ich habe schon in dem ersten von Herrn Bottemanne und mir
veröffentlichteu Berichte über die Fiscberei rait Steertbamen auf
dem Hollandscb Diep und Haringvliet ziemlicb ausfübrlicb über
die MaiSsche und Finten und über die Art und Weise, wie man
die zwei nab verwandten Species unterscbeiden kaun, berichtet.
Es kamen mir aber bei den neuen im Sommer von 1896 ange-
stellten Untersuchungen zahlreicbe und zum grössten Theile sebr
kleine Exemplare von diesen C/?^/>ea-Arten in die Haude und es
erscbeint mir liicht unwichtig, die von mir zum Tbeil schon in
dem Hollandischen Berichte von 1897 mitgetheilten Ergebnisse
der an diesen kleinen Exemplaren angestellten Untersuchungen,
hier in Deutscher Sprache zu wiederholen. Ich werde dabei auch
in der Lage sein, die von befreundeter Seite (von Dr. Ehrenbaum)
über einen der von mir gezogenen Schlüsse geausserten Bedenken
zu besprechen, und werde daran anknüpfen, was mir auf' andere
Weise über diese in vieler Hinsicht wichtigen Fische bekannt ge-
worden ist.
Man findet fast in jedem Monat junge maifischartige Fischchen
im unteren Stromlaufe und in der Flussmündung. Diese geboren
zwei verschiedenen Arten : C/wpea a/osa, Linn. (Maifisch) und Clupea
Jinta, Cuv. (Finte) an, von welchen bekanntlich die erstgenannte
eine südlichere und die letztgenannte eine mehr nördliche Verbrei-
tung bat. Im Jahre 1888 habe ich die sich auf die Grosse der jungen
Maifische und Finten beziehenden Zahlen, so weit diese mir damals
bekannt waren, veröfïentlicht. Seitdem hat sich wiederholt Gele-
genheit geboten, das üntersuchungsmaterial zu vergrössern, und
183
icb biu somit jetzt im Stande meinen Schlüssen eine viel grössere
Sicherheit zu geben.
Die juugen Maifiscbe und Finten scheinen eine in mancher Hiu-
sicht übereinstimmende Lebensweise zu haben : es ist auiïallend,
dass man die beiden Arten so sebr oft gleicbzeitig in den Fangen
der Steertbamen vertreten findet.
In den Monaten December und Januar sind bis jetzt keine
Beobacbtuugen über die Fange der Steertbamen angestellt worden,
wohl biugegen in den Monaten Februar bis November. Im Februar
1887 wurdeu 11 Hamen, im Marz '86 27 und im Marz '87 6
Hamen untersucbt: in keiuem der Netze wurde aucb nur ein einziges
Ex. vou Maifiscb oder Finte angetrofifen, obgleich die untersucbten
Fange sicb über einen grossen Theil des in Betracht kommen-
den Flussgebietes vertheilen. Es wurden untersucbt:
lm Februari '87 . . . 5 Hamen oberhalb Willemstads.
1
»
bei
und 5
»
unterhalb
Im Marz '86 .
. ... 21
»
oberhalb
2
»
bei
und 4
»
unterhalb
Im Marz '87 .
. . . . 6
»
oberhalb
Die niedrigsten, d. h. die am weitesten stromabwarts belegenen
Stellen, wo in diesen Monaten Steertbamen untersucbt wurden,
waren das sogenannte Hitzer'sche Gat und das Haringvliet auf
der Höhe des Hafens von Middelharnis, Aucb hier fehlten aber
damals die Maifiscbe und die Finten. Weiter abwarts fand um
diese Zeit keine Steerthamenfischerei statt und konnten also keine
Hamen untersucbt werden. Ob man zur namlichen Zeit, weiter
nach unten (bei Goedereede z. Bj, junge Maifiscbe und Finten
würde angetroffen haben, ist schwer zu sagen. An den meisten
der im Februar und Marz 1886 und '87 untersucbten Stellen
war das Wasser ganz oder fast ganz süss: will man darauf das
Pehlen der jungen maitischartigen Fische zurückführen, so wird
es nicht leicht sein das Vorkommen dieser namlichen Jungfische,
viel weiter flussaufwarts (Nieuwe Merwede), im November '86 bei
184
einem eben so niedrigen oder noch oiedrigeren Salsgehalte zu erkla-
ren. Bei Middelharnis Hafen war das spec. Gewicht des Wassers am
25 Marz 1886 bei einer Temperatur von 6°C. : 1.007 — hatte das
Wasser sorait einen viel höheren Salzgehalt als an vielen Stellen, an
welcben in anderen Monaten die genannten Juugfische gar nicht
selten aufgefuuden wurden. Ich schreibe das Fehlen von jungen niai-
fischartigen Fischen in den Wiutermonaten dem ümstande zu,
dass in dieser Jahreszeit die den Fischen am meisten zusagende Nah-
rung in dem Flusse fehlt, oder nicht reichlich genug vorhauden ist.
Vom April an bis in den November trifft man in jedem
Monat in einigen der untersuchten Netze sowohl junge Finten als
junge Maifische an. Die einzelnen Exemplare eines Fanges zeigen
fast immer nicht unbedeutende Grössen-Differenzen. Schliesst man
bei der Vergleichung vereinzelte Exemplare von viel grösserer
Lange, wie sie raitunter vorkommen, ganz aus, und vergleicht man
somit nur Exemplare solcher Langen mit einander, die bei den ein-
zelnen Fangen durch Uebergangsstufen zusammen hangen, so findet
man dass die Grössen-Differenzen für die Maifische scbwanken :
im April zwischen 90 und 160 mM.
Mai »
93
»
160 »
Juni »
96
»
194 »
Juli »
100
»
187 » und zwischen
30 und 69 mM
August
»
30 » 97 »
September
»
50 » 129 »
October
»
40 » 140 »
November
»
7i » 100 »
und
•wahrend für die Finten die correspondirenden Zahlen waren
im April von 70 bis 150 mM.
und
Mai
»
82 »
149
»
Juni
»
77 »
169
»
Juli
»
103 »
151
»
und von
30 bis 69 mM
August
»
30 » 89 »
September
»
30 » 119 »
October
»
50 » 150 »
November
»
58 » 104 *
185
Tm grossen uud ganzen siud die Differenzen für die Maifische und
die Finten correspondirende ; wie zu erwarten war, sind die Mai-
fische den Finten iramer an Grosse eiu wenig voraus — rait Ausnahme
derjenigen, die Ende Juli gefangen wurden und die dann die neue
Generation repraesentirten.
Der Unterschied der Grosse spricht sich vielleicbt noch scharfer
aus, wenn man von einer gewissen Zahl in einer bestiramten
Periode gefaugeuer Fiscbchen die Durchschnitts-Grösse berechnet.
Die bier folgende Tabelle moge dies erlautern :
TABELLE VIII
Durcbsf'hnitts-Grösse junger Maifische und Finten an verschiedenen Daten
Clüpea alosa
Clupea finta
n A
TUM
Un
Mittlere
Grosse
Gemes-
seneZahl
Mittlere Grosse
Gemes-
sene Zahl
April
9-10 1896
123
mM.
22
»
14-16 »
119
»
27
106 mM.
30
»
23
132.4
»
22
107
9
»
28-30 «
UI
»
9
98.2 »
25
Mai
6—7 j.
128.7
»
5
99
55
»
14-15 »
125.6
»
5
105.6 »
28
Juni
7 1898
121
»
31
108
11
»
24 1896
145
»
27
125
23
Juli
8 1893
164
»
2
»
16-17 1896
146
2
»
28 1896
50
,
14
42.6 »
24
August
6-7
52
»
57
50.9 »
171
»
21—22 »
62
ï
25
60
73
September
2
86.4
»
35
81.5 >.
27
>
24-25 »
96
»
36
82.6 »
59
October
6-7 >
95.1
»
15
90.5 »
55
»
20
76.7
»
29
78
13
Diese Tabelle seigt nicht blos, dass regelmassig ein Unter-
schied in der durchschnittlichen Grosse zwischen den gleichzeitig
gefangenen Maifischen und Finten vorkommt; sie beweist auch,
dass eiue grosse Uebereinstimmung im Auftreten und Wachsthum
beider Arten (Maifisch und Finte) vorhanden ist. Von April bis
Mitte Juli nehmen die Fischchen beider Arten ziemlich regel-
massig an Grosse zu. Die Grössen-Zunahme würde sich wahrschein-
lich noch regelmassiger gestalten, wenn jedesmal eine noch
grössere Zahl von Exemplaren zur Verfügung gestanden batte. In
186
der zweiten Halfte des Juli fiudet man dann auf einraal bei
beiden Arten viel kleinere Exeraplare, die wolil nicht anders als
zur Zucht desselben Jahres gehorend betrachtet werden können.
Zu Anfang und Mitte Juli war die Zahl der für. die Frage in
Betracht kommenden Jungfische ganz unbedeutend geworden, und
da ich die neue Brut nicht vor Anfang August erwartete, wur-
den die Beobachtungen bis zum 27 Juli verschoben. Am 28stea
wurden dann zuerst wieder junge Maifische und Finten in be-
trachtlicher Zahl beobachtet. Es kommt mir zwar nicht ganz
unmöglich, aber doch wenig wabrscheinlich vor, dass man diese Fisch-
chen schon viele Tage früher an dieser Stelle hatte auffinden
können : ich nehme also an, dass ihr Auftreten dort in der letzten
Woche des Juli erfolgt ist.
Von Eude Juli au nimmt die Grosse der jungen Maifische, wie
die der juugen Finten ziemlich regelmassig uud verhaltnissmassig
schnell zu: die jungen Maifische sind auch jetzt immer grösser
(im Durchschnitt) als die jungen Finten. Merkwürdig ist dann,
dass in der zweiten Halfte October die Durchschnittsgrösse der
Maifische, sowohl als diejenige der Finten, bedeutend geringer
ist, als die gegen Ende September aus den sammtlichen gemes-
senen Exemplaren berechnete. Für beide Arten rührt dies daher,
dass um diese Zeit vou neuem zahlreiche viel kleinere Exemplare
sich unter die grosseren gemischt haben, was sich leicht durch
die Annahme erklaren lasst, dass ein Theil der Maifische sowohl
als der Finten erst bedeutend spater gelaicht hat ^).
Dass die Laichzeit beider Arten sich über eine ziemlich lange
Periode ausdehnen muss, wird auch durch die Zustammenstellungen
der Tab. IX und X dargethan. Die kleinen von Juli bis October
1896 gefangeuen Maifische und Finten sind jedesmal für halbmo-
natliche Perioden zusammengefasst und dann nach ihrer Grosse
und nach der prozentualen Haufigkeit geordnet.
1) Von sammtlichen 1896 untersuchten Exemplaren sind die Maasse, aus welchen
die Durchscliniltsgrössen berechnet sind, in dem officiellen Niederliindischen Berichte
(Verslag Staat Nederlandsche Zeevisscherijen over 1896. Bijlage V. 1897) veröffentlicht
worden. Ich halte es für unzweckmassig die viele Bogen fiillenden Tabellen hier von neuem
auf zu uehmen und verweise den sich dafür interessirenden Leser auf den Originalbericht.
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14
Für die Tabelle IX (Maifisch) wurden über 500, für Tabelle X
(Fiate) über 800 kleine Fische benützt. Beide Tabellen zeigen, dass
die Grössezunahme, obgleich im ganzen regelmassig fortschreitend,
im einzelnen nicht ohne Umregelmassigkeiten stattfind^t. Dies mag
theilweise aus einem unregelmassigen Wachsen der einzelnen Fische
hervorgehen — es kann solche geben, die verhaltnissmassig schnell
und andere, die verhaltnissmassig langsam wachsen — die Hauptur-
sacbe wird .wohl sein, wie ich oben schou sagte, dass die Geburten
sich über eine verhaltnissmassig lange Periode vertheilen. Dies
zeigt sich am deutlichsten, wenn man die Daten zusammenstellt, an
welchen die kleinsten Exemplare, solche unter 45 Millimeter, von
Maifischen und Finten in den Steerthamen gefunden wurden. Die
hier folgenden Tabellen mogen dies erlautern :
TABELLE XI
Junge Maifische (Clupea alosa) unter 45 Millimeter
Datum
Anzahl
Beobaciitete Langen
Juli 28
4
37, 42, 42 und 44 mM.
29
1
41 mM.
August 6
10
33, 34, 39.5, 40, 40, 41, 42, 44, 44 und 44.5 mM.
» 7
2
38 und 43 mM.
20
3
40.5, 43 und 44 mM.
21
1
40 mM.
TABELLE XII
Junge Finten {Clupea finta) unter 45 Millimeter
Datum
Anzahl
Beobachtete Langen
Juli
28
14
40, 33.5, 34, 36(2), 37, 38, 39, 40(2), 41, 42, 42.5, 43 mM.
»
29
4
40, 41, 44, 44.5 mM.
August
6
19
30, 37(2), 38, 39.5, 4 1 , 42(3), 42.5, 43(5), 44(3), 44.5 mM.
»
V
12
34, 35, 37.5, 38, 40, 41, 42(4), 43(2) mM.
»
14
4
28, 40.5, 42.5, 44 mM.
»
20
3
41.5, 42, 43 mM.
»
21
2
43, 44.5 mM.
»
22
1
43.5 mM.
»
27
1
43.5 mM.
September 3
1
42 mM.
»
25
3
34.5, 37, 42 mM.
IV. UEBER DIE LAICHZEIT UND DIE LAICHPLATZE
DER MAIFISCHE UND DER PINTEN
Obgleich die Steerthameu-üntersuchuugen nicht mit dem spe-
ciellen Zwecke angestellt wurden, uusere Keimtniss der Natur-
geschichte der maifischartigeu Fische zu vergrössern, so glaube
ich doch, dass die verhaltnissmassig grosse Zabl der Beobachtungen
und das reicbe Material an jungen Fiseben zu einigen rein
wissenscbaftlichen Schlüssen berecbtigt. Diese Scblüsse bezieben
sicb sowobl auf die Laicbzeit und die Laichplatze, als (was in
dem folgenden Abscbnitte mitgetbeilt werden soll) auf die Nab-
rung dieser Fische,
a. Laichzeit. Obgleich die Finten die Flussmündungen spater
aufzusuchen aufangen als die Maifiscbe, laicben diese Fische wenig-
stens zum Theil zu gleicher Zeit, fangt die Laichzeit viel friiher
an, als man nach den Angaben von Kröyer und Nilsson erwartet
batte, und dauert viel langer, als man nacb Day's Angabe ver-
muthen möchte.
Ehbenbaum's Angaben ') für die Finten der Elbe werden dagegen
vollstandig durch meine Funde bestatigt und ihre üeberein-
stimmung mit dem, was von Ryder ~) für Clupea sapidissima, WiL-
soN mitgetbeilt wird, ist gleichfalls gross. Ehrenbaum, der Laich-
platze der Elb-Finten aufgefunden bat und in der Lage war
1) Eheenbaum, e., Beitrage zur Naturgeschichte einiger Elbfische. Beilage zu den Mitth.
d. D. Seefischerei-Vereins. 1894. S. 21—31.
2) Ryder, J. A , On the Development of osseous Fishes including marine and fresh-
water forms. U. S. Commission of Fish and Fisheries. Report for 1885. XIII. 1887.
P. 523—533.
190
das Laichen zu verfolgeu, die Eier, die durchsichtigen Larven,
die alteren Larven und die jüngsten Stadiën, in welchen die kleinen
Fische iu jeder Beziehung die Charaktere der ausgewachsenen Form
haben, an Ort und Stelle zu beobachten, sagt, dass das Laichen
der Finten in den beiden Jabren (1891 und 1893), auf welche seine
Untersucbungen sicb erstreckten, im Mai, und zwar besonders in
der 2. Haifte dieses Monats statt fand. »Schon Mitte Juli" sagt
Ehrenbaum 1. c. S. 28 dann, »also nach Verlauf von kaum 2 Mo-
naten stebt die junge Finte am Abscbluss ihrer Larvenzeit. Der
früheste Fang von jungen Finten, die den Namen Larven nicht
mehr verdienen, datirt vora 13. Juli 1893 und bestebt aus Fischen
von 33 — 47 oder bauptsacblich von 34 — 46 mM. Lange." Die von
mir Ende Juli aufgefundenen Fischchen, Maifische sowobl als Fin-
ten, batten theilweise gerade diese Grosse, theilweise waren sie
sogar scbon langer: die meisten Maifische (Ih'^j^) waren von 40 — 59
mM. lang, die meisten Finten (81"/q) von der namlichen Lange,
also auch von 40 — 59 mM. '). Zwei Monate Entwicklungszeit
werden diese Fische doch wobl wenigstens gebraucht haben, wor-
aus man also schliessen muss, dass ihre Eltern, Finten sowohl als
Maifische, scbon in der zweiten Haifte des Mai oder vielleicht
Mitte Mai gelaicht haben.
Diese Ansicht, die für den Maiösch auch scbon von Metzger ^)
(1887) vertreten ist, kaun man jetzt für den Maifisch, wie für die
Finte als sicher er wiesen betrachten. Für Clupea sapidissima sagt
Ryder aber, dass: »Spawning occurs during the spring months of
April and May and as late as June and July in the latitude of
Washington and Baltimore" (l.c. S. 523) und es ist mir nun kaum
mehr zweifelhalft, dass ungefahr das namliche auch für die Finten
und Maifische des Rheinflusses Gültigkeit hat : wie soll man es sonst
erklareu, dass es in der zweiten Haifte September, ja sogar im
October, noch Maifische und Finten giebt, die so klein sind wie die
meisten der in der zweiten Haifte Juli auf dem HoUandsch Diep
1) Siehe die Tabellen N°. IX und N". X auf S. 187.
2) Metzger, A., Fischerei und Fischzueht in den Binnengewassern. Tiibingen, H. Laupp Jr.
1887. (Separat aus Lorey's Handbuch der Forstwirthachaft. Bd. I. 2te Abth.).
191
gefuudenen : das spatere Laichen eines Theiles der aufsteigenden
Maifiscbe uud Finten lasst sich ebeu so wenig laugnen, als dass
ein auderer Tiieil dieser Fische schou im Mai laicht.
Es ist eigeuthümlich, dass auf dem Rhein bis jetzt vollstandig
reife Maifische und Finten so selten zur Beobachtung gelangt
sind. Ich selbst habe allmahlich ziemlich viel solclier Fische auf
ihre Reife untersuchen können : ganz reife sind mir aber nie
vorgekommen. Fast ganz reif war nur das Manuchen, das icli am
Sten Mai 1897 in Neuendorf bei den Kribben an der Mosel-Mün-
dung habe untersuchen können : die Milch floss aus, als der
Hoden mit dem Messer berührt wurde. Beide Drüsen zusammen
wogen 183 Gram, ungefahr 11% des ganzen Körpergewichts. Am
nachsten Tage ward ein Weibchen untersucht, dessen Genital-
böcker stark angeschwollen war, dessen Eier aber selbst unter
Druck noch nicht abgingen. Die beiden Ovariën wogen zusam-
men 747 Gram, d. i. 27.5% des Körpergewichts, Die Eier waren
theilweise glashell und diese waren vermuthlich reif; es stand
mir aber kein reifes Mannchen zur Verfügung, um einen Versuch
mit künstlicher Befruchtung zu machen. Die frisebeu Eier batten
einen Durchmesser von 1.8 mM. Dieser Fisch würde wahrschein-
lich bei warmer Witterung in wenigen Tagen gelaicht haben;
die meisten von mir untersuchten Maifische waren aber noch
ziemlich weit von der Reife entfernt — wie aus der hier folgenden
Tabelle hervorgeht:
192
TABELLE XIII
Entwicklung der Gescblechtsdrüsen von Clupea alosa
Datum
Ko
Lange
IN
mM.
Gewicht
IN
Gkammen
3
1
CD
Gewicht dek
Geschlechtsdrüsen
Wirkliches o/o des Kör-
Gewicht pergewicht?
D-urchschnitt
A. Iq Holland gefangene Fische
14 April 1897
1
510
1550
r^
2
565
2070
^
3
580
2320
r^
4
543
2460
o
5
530
1880
<^
6
560
2310
$
23 April 1891
1
570
2300
o
2
600
3000
$
3
590
3000
r^
4
610
3000
5
590
2500
c^
6
580
2500
14 Mail891
1
625
3000
V
2
624
3000
V
3
623
2920
e
3 Juni 1897
1
575
2565
-9
2
542
2495
5
3
530
1770
5
14 Juni 1897
1
504
1300
y
2
499
1290
^
3
467
1050
Q
100 Gram
180 »
130 *
260 »
120
310 *
259 »
262 >>
121 «
322 »
117 »
283 »
410 *
397 »
340 »
430 »
355 »
215 »
210 »
130 >>
155 »
6.45
8.7
5.6
10.57
6.4
13.4
11.26
8.73
4.03
10.73
4.68
11.32
13.66
13.23
11.6
16.76
14.23
12.15
16.15
10.08
14.76
Für die j':
6.8%
Für die 5 :
120/0
Für die </:
4.360/0
Für die 9 :
10.510/0
o: 12.830/0
14.380/0
B. Bei Coblenz gefangene Fische
I
8Mail897 1
530
1650
rf"
9 Mai 1897 1
620
2710
9 Mai 1897 1
605
2715
' 1
183
747
423
11.09
27.56
15.58
lO.O&o/o
15.460/0
c/: 11.090/0
e: 27.560/0
9: 15.580/0
Wahrend also ara S^en Mai 1897 im Rheia bei Coblenz gefangene
Mai6scbe gescblecbtsreif oder fast reif waren, traf man ara 3ten Juni
desselben Jabres in der Nabe der Rbeinraündung nocb solcbe an, die
von der Reife zieralicb weit entfernt gewesen sein mussen: wie bei Clu-
pea sapidissinia gebt somit sowobl aus dera Vorkommen der Jungfiscbe
als aus der Gescblecbtsreife der gefangenen ausgewacbsenen Maifi-
sebe bervor dass die Laicbzeit sicb über mebrere Monate ausdebnt ^).
1) 1896 und 1897 sind auf dein deutschea Rhein (bei Coblenz und bei Bonn) von
einer deutsch-hollandischen Kommission Beobachtungen an und Kultur-Versuche mit
Maifischen angestellt worden. Verfasser dieses Aufsatzes hat sicb hollandischerseits an
diesen Untersachungen betheiligt. Die Resultate sind bisher nicht veröifentlicht wor-
193
Dass dies auch bei der Finte der Fall sein muss, geht, wie ich
oben scliou hervorbob, aus dem Vorkommeu der ganz kleinen
Exemplare (von 30 — 45 mM. Lange) von Ende Juli bis Eude
September (Tabelle N° XII Seite 188), sowie aus der gescblechtlichen
Eiitwicklung der von mir ira Mai und Juni untersucbten Finten,
unzweifelbaft bervor. Es erscbeint mir wicbtig genug, die wenn
aucb nicbt sebr zablreicben Angaben, die von mir über diesen
Gegenstand gesammelt sind, bier zu veröffentlicbeu.
TABELLE XIV
EntwickluDg der Geschlechtsdrüsen von Clupea finta
5
Gewicht der
Datum
UND
Fangstelle
NO
Lange
IN
mM.
Gewicht
IN
Grammen
J
Geschlechtsdküsen
DUKCH-
o
Wirkliches
o/o des Kör-
SCHNITT
o
Gewicht
pergewicbts
3 Mai 1897
1
325
340
cT
20 Gram
5.88
Rheinmündung
2
344
400
c/
25 »
6.25
xi': 4.40/0
3
350
430
c^
20 *
4.65
4
320
330
c/
7 *
2.12
\
5
316
280
^
9 »
3.21
6 Mai 1897
1
•500
1260
5
130 »
10.32
Nordsee
2
354
415
^
40 »
9.64
9: 14.140/0
V: 9.640/0
15 Mai 1897
Nordsee
1
440
710
-
115 »
16.2
21 Mai 1897
1
471
1195
$
190 y>
15.9
1
Nordsee
3 Juni 1897
1
495
1350
9
210 «
15.55
\
Rheinmündung
2
396
630
Q
75 »
11.9
5:13.720/0
3
378
425
c^
25 =.
5.88
Li': 6.620/0
4
335
380
^
28 »
7.37
)
den und eignen sich nicht gut dazu, da die Beobachtungen zum grössten Theil einen
orientirenden Karakter hatten und nicht zum Abschlass gekommen sind. Es geht aber aus
diesen Untersuchnngen und dem, was darüber in den Sitzunfrs-ProtokoUen der Kom-
mission niedergelegt ist, hervor, dass die Laichzeit der Maifische sich über mehrere
Wochen vertheilt; dass z. B. (1897) laichreife oder fast laichreife Fische sowohl am
Sten Mai, als am Isten Juni und am Sten Juli vorkamen; dass am I Sten .Juni im
oflFenen Khein gefangene Fische vollstandig laichreife, jedoch noch nicht abgelaichte
Hoden hatten. Die verhaltnissmassig geringe Zahl der Beobachtungen hat aber nicht
erlaubt fest zu stellen, ob, und wenn so, um welche Zeit, von einer Hauptlaichzeit ge-
sprochen werden konnte. Bei diesen Beobachtungen ist aber nicht immer festgestellt
worden, ob man mit wnhren Maifischen oder mit Finten zu thun hatte.
W^. Riedel theilte (1894) in der Allgemeinen Fischerei Zeitun<ï mit, am 16ten, am
203ten und am 24sten Juni 1879 laichreife Maitische in der Nahe von Neckarhausen ge-
tangen und deren Eier künstlich befruchtet zu haben. Spater liess sich auch erkennen,
dass die Befruchtung gelungen war u. a. m
194
Für die Maifische kanu man es nach den vorliegenden Beobach-
tungen als festgestellt ansehen, dass die Laichreife in der Regel
nicht eintritt, bevor die Geschlechtsdrüsen bei den Weibchen ein
Gewicht von + 24°/o des Körpergewichts und bei den Mannchen
vou + 10*^/^| dieses Gewicbts erreicbt baben. Für die Finten werden
aller Wabrscheinlicbkeit nach ungefahr die namlichen Verhalt-
nisse gelten : die Weibchen vom Mai und sogar diejeuigen vom
3ten Juni, welche ich untersucht habe, mussen noch ziemlich weit
von der Reife eutfernt gewesen sein, das Mannchen vom ö^en Mai
muss aber fast reif gewesen sein.
b, Laichpldtze. Wirklich zuverlassige Angaben über die Laich-
platze der Maifische und Finten auf dem Rhein liegen nicht
viele vor. Um von den alteren Autoren zu schweigen, sagt Siebold
(1863) '), dass der Maifisch zu diesem Zwecke (zum Laichen) im
Mai den Rhein hinaufwandert »bis Basel und Laufenburg und
»auch in dessen Seitenflüsse, namen tlich in den Main und Neckar
»eintritt. Wegen seines regelraassigen Erscheinens im Mai bat
»dieser Fisch am Rhein ziemlich allgemein den Namen » Maifisch"
»erhalten. Von diesem Fische erzahlt Baldner, dass sie sich an
»der Oberflache des Wassers versammeln, wobei ihre Rückenflosse
»aus dem Wasser hervorragt und sie selbst ein solches Gerausch
»machen, als ware eine Herde Schweine im Wasser. Auch über
»das gerauschvolle Eintreten des Eltzelen (des Maifisches) aus dem
»Rhein in die Birs bei Basel wird vou einem Ungeuannten ahn-
»liches berichtet" u. s. w.
Metzger (1887) ^) dessen Angaben fast immer zuverlassig sind,
sagt nur folgendes: »Die Zeit, welche der Fisch zum Aufstieg bis
» Basel, bis Mannheim im Neckar, bis Lothriugen in der Mosel
»u. s. w. gebraucht, ist je nach der Temperatur und dem Wasser-
»stand verschieden" und weiter noch: »Ara Neckar, wo bei
»Heilbronn aufwarts in manchen Jahren der Maifisch haufig ist"
u. s. w., ohne sich über die Laicbstellen, wenigstens über ihre
1) Siebold, C. Th. E. von, Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leijjzig, 1863. S. 331.
2) 1. c. S. 37.
195
Begrenzung uach uuteu zu, aus zu sprechen. Von der Fiute sagt
Metzger blos, dass sie in den Nordseeflüssen uiclit so weit auf-
steigt wie der Maifisch, ohue aber ihre Laichpliltze zu erwabnen.
Gauz in Uebereinstimmung mit diesen Angaben sagt Ehren-
BAUM (1894) ^): »Anderntheils scbeiuen die Laichplatze der Alse
»weaentlich weiter stromaufwarts zu liegen als die der Finte. lm
»Rbein stiegt die Alse zum laicben herauf bis nacb Basel und in
»der Elbe bis nach Böhmen, die Finte scheint dagegen unrnittel-
»bar nach dem Betreten des Frischwassergebiets und ander oberen
. »Grenze des Brackwassers zu laichen." Das dies für die Finte
wirklich so ist, hat Eheenbaum beweisen können, indem er mit-
theilt Fintenlaich mit mehr oder weniger entwickelten Embryonen
gefangen zu baben auf der Strecke von Freiburg a. d. Elbe bis
oberhalb Stade: »es waren Glückstadt, Pagensand und vor allem
»Twielenfleth, eine kleine oberhalb Brunshausen an einer ge-
»schützten Bucht liegende Station, welche sowohl von den lai-
»chenden Finten als von der jungen Brut als Aufenthalt beson-
»ders bevorzugt wird."
Wahrend also für den Maifisch lange Zeit die herschende Mei-
nuug geblieben ist, dass das Laichgeschaft im oberen Stromlaufe
(Neckar bei Neckarhausen, oberhalb Basel u. s. w.) statt findet,
kann man es seit 1894 für die Finte als erwiesen betrachten,
dass dieser Fisch wenig oberhalb der oberen Grenze des Brack-
wassers laicht. Inzwischen ist auch für den Maifisch die ursprüng-
liche Ansicht auf zu geben: wenn auch nicht in Zweifel gezogen
wird, dass Maifische regelmassig, oder wenigstens in bestimmten
Jahren, auf Neckar, Mosel und oberem Rhein laichen, so ist es
doch irrig an zu nehmen, dass die Laichstellen dieses Fisches aus-
schliesslich, oder auch nur hauptsachlich dort sein sollen.
Aus den üntersuchungen der Maifisch-Kommission geht hervor,
dass laichreife Fische auf dera Rhein bei Bonn und bei Coblenz
vorkommen. Früher schon hat eins der Mitglieder dieser Kom-
mission ^) die Meinung ausgesprochen, dass der Maifisch au
1) 1. c. s. 22.
2) Herr Oberstlieutnant a. D. von Derschau, Besitzer der Fischzucht Seewiese.
196
beliebigeii Orten, also da laicht, wo er geracle laichreif wird. Die
grösste Beweiskraft haben aber iu dieser Angelegenheit die von
G. PoucHET und E. Biétrix (1889) auf der Seine in der Nahe
von Elbeuf angestellten Versuche '). Dort giebt es eine Brutan-
stalt (St.-Pierre-lès-Elbeuf), iu welcher von einem Fischzüchter
(namens F. Vincent) im Grossen Eier von Clupea alosa küustlich
befrucbtet und erbrütet werden. Die Brut, die er bekommt,
wird naebher in die Seine ausgesetzt. Die künstliche Befruchtuug
gescbah iu Elbeuf und zwar Nachts unter den Augeu der
obengenannten Gelehrteu ; die Eier haben sich nachher entwickelt
und kamen in der Regel nach 4 Tageu aus. Von der für Maifisch
und Finte der Hauptsache nach übereinstimmeuden Entwicklung
wird eine Beschreibung mit Abbildungen gegeben, kurz es bleibt
für Zweifel kein Raum übrig.
St-Pierre-lès-Elbeuf, wo die künstliche Befruchtuug und Erbrü-
tung mit dort gefaugenen Maifischeu im Grossen getrieben wird,
liegt in der Luftlinie + 65 Kilometer, im Verlauf des Flusses aber
±140 Kilometer von der Flussmüuduug entfernt; Ebbe und Fluth
sind hier nocÊ und sogar weiter bis Pont de l'Arche (10 Kilo-
meter oberhalb Elbeufs) fühlbar. Der Wasserspiegel der Seiue
in der Nahe von Elbeuf liegt ungefahr 9 M. höher, als derjenige
der Seine-Mündung.
Mit diesen physikalisch-geografischen Verhaltnissen stimmen die-
jenigen des Waalflusses in der Nahe von Nymegen, des Kheines
in der Nahe von Lobith an der hollandisch-preussischen Grenze
u. s. w. gut überein. Wenn Maifische und Finten bei Elbeuf lai-
chen — und dass beide Fische dort nicht blos laichreif werden,
sondern auch laichen, geht auch noch daraus hervor, dass es
gelang dort Bastarde von Maifisch und Finte zu zuchten ^) —
1) Comptes Rendus de l'Acad. d. Sci. de Paris. 16 De'c. 1889.
PoucHET, G. et E. Biétrix, Sur Ie développeraent de l'alose et de la feinte.
Journal de l'anatomie et de la physiologie. XXV. 1889. p. 628 — 639.
2) „On pêche dans la Seine l'Alose commune et la Feinte, espèces en tous cas tres
voisines. Nos observations ont porté a la fois sur les oeufs de l'Alose et de la Feinte
et aussi sur les oeufs d'un métis de Feinte male et d'Alose femelle, provenant d'une
fécondation opérée devant nous" 1. e. p. 628.
197
so muss scbou desshalb die Möglichkeit anerkaunt werden, dass
beide Fiscbarten auch scbon im hollandischen Theile des Rhein-
gebietes, oder verbaltnissmassig wenig oberbalb der hollandisch-
deutscben Grenze, laicbreif werden und laicben sollen.
Obgleicb icb somit nicbt in der Lage gewesen bin über die
Laicbplatze der Finten und Maifiscbe auf dem Rhein directe
Beobacbtungen anzustellen, so glaube icb, dass man die Be-
deutung dessen, was sicb in dieser Hiusicbt indirect constatiren
lasst, nicht laugnen wird. Als icb Ende Juli zum ersten Male
junge Finten auf dera Hollandsch Diep beobacbtete, waren gleieb
aucb junge Maifiscbe dabei. Die Grosse der ganz kleinen Finten und
die Grosse der jungen Maifiscbe war kaum verscbieden; die Finten
waren im Ganzen wobl durch zahlreichereExemplare vertreten, als die
Maifiscbe (auf 100 Stück von den kleinen im Sommer 1896 gefan-
genen Fiseben kamen + 60 der Species jinta und + 40 der Species
alosa), der Uuterscbied war aber nicht gross und nicht einmal
in jedem Fang zu Gunsten der Species Jinta. Anzunehmen, dass
die hier gefangenen jungen Finten an einer anderen viel nie-
drigeren Stelle des Rbeines geboren sein sollten als die zu gleicher
Zeit und in gleicher Grosse und in fast gleicher Anzahl mit ihnen
das Hollandsch Diep unterhalb der Moerdijk- Brücke erreichenden
jungen Maifiscbe, will mir nicht einleuchteu. Ist für die Finte der
Elbe scbon festgestellt, dass sie grade oberbalb der Grenze des
Brackwassergebietes laicht, gilt dies für die Seiue sowohl für den
Maifisch als für die Finte, so würde man sich nur wundern kön-
nen, wenn nicht aucb für den Rhein eine grössere Uebereinstim-
muug bezüglich der Laicbplatze, als man bisber angenommen
hat, zwischen beiden Arten vorkame. Ohne in Zweifel zu ziehen
— was icb S. 195 scbon sagte — , dass ein Theil der Maifiscbe
(wenn vielleicbt auch nicht in allen) in den meisten Jabren doch
den Rhein hinaufzieht und hoch oben im Neckar, Mosel, Rhein
u. s. w. ihr Laichgeschaft erledigt, so laicht doch ein anderer und
wabrscheinlich grösserer Theil in Gesellscbaft der nabe verwandten
Finten, oder nur sehr wenig böber auf dem Flusse.
Ein indirecter Beweis für das Zusammenlaichen von Maifiscben
198
und Fiuten wird, wie ich nieiae, geliefert durch das gar nicht
seltene Vorkommen von Formen, die ich am liebsten als Bast-
arde zwischen diesen beiden Arten betrachten möchte. Es hangt
diese Aufiassung uah zusammen mit der Unterscheidung der beiden
Arten, welchen Gegenstand ich unten eiuer eingehenderen Be-
sprechung unterwerfe. Vorher will ich über die Nahrung dieser
Fische noch einiges mittheilen. Bei den sich hierauf beziehenden
Beobachtuugen und Untersuchungen bin ich von raeinem Assis-
tenten, Dr. H. C. Redeke, wieder kraftig unterstützt worden.
V. UEBER DIE NAHRUNG DER MAIFISCHE UND FINTEN
Barfukth (1875) ^) hat über die Nahrung der Maifiscbe, von
Alausa vulgaris, wie er diesen Fisch nennt, mitgetheilt, dass er bei
den meisteu der von ibni uutersucbten (20) Exemplare einen
Mageninbalt fand, nur bei eiuigen wenig oder gar nicbts. lm
lunern des eigentlicben stark contrabirten Magens befand sicb
(bei den ini Mai in der Niibe von Bonn gefaugenen Maifiscben)
eine cylindrische am untern (nacb dem Pylorus zu liegenden)
Ende zugespitzte Masse; sie scbien aus weissem zabeni Schleim
zu bestehen und zeigte die Eiudrücke der Magenfalten. Der Scbleim
bildete blos die Umbüllung eines röthlicben oder grauen kornigen
luhalts. Dieser Inhalt zeigte schon bei 80 facher Vergrösserung
eine grosse Anzahl von Resten winziger thierischer Organismen
und eine fast eben so bedeutende Masse wobl ausgebildeter zellen-
artiger Formen: microscopische Eutomostraken und andere Cru-
staceen, vielleicht auch Theile von kleinen Insekten, niemals aber
Fischreste. Die zellenförmigen Organismen waren theils thierische
Eier (wahrscheiulich von Ascaris), theils encystirte Embryonen
von Nematoden.
Max Weber (1876)^) hat nachher fest zu stellen geglaubt, dass
die von Barfurth im Magen von Clupea alosa vorgefundene
Nahrung aus der Zeit stammte, als das Thier noch im Meere lebte
und dass sie aus marinen Eutomostraken bestand, unter welchen der
Copepode Temora velox eine grosse Rolle zu spielen scbien, dass
1) Barfurth, D , üeber Nahrung und Lebensweise der Salme, Forellen und Mai-
fische. Archiv f. Naturgeschichte. XLI. I. 1875. S. 122—158.
2) Weber, Max, Ueber die Nahrung der Alausa vulgaris und die Spermatophore
von Ttmora velox Lil\ Archiv f. iNaturgeschichte. XLII. I. 1876. S. 169—178. Taf. VIL
200
auch die Eier, welche Barfurth Ascaris zuschrieb, der Hauptsache
nach Eier von Temora velox waren, und dass die für encystirte
Nematoden-Embryonen gehaltenen Schlauche Spermatophoreu dieser
Temora waren. Weber kam also zu deni Schlusse, dass der Mai-
fisch im Rhein gar nicht frisst.
Es sehien erwünscht vor, diesen Punkt einer erueuten Unter-
suchung zu unterwerfen.
Ich war, wie ich oben S. 191 scbon mittheilte, im Mai 1897 in der
Lage drei bei Neuendorf (Coblenz gegenüber) gefangene ausge-
wacbsene Maifische zu untersuchen. Bei dem ersten (ein (ƒ von
0.53 M, Lange) fehlte der Mageninbalt; nur faud ich im Pylorus-
Theile gröbkörnigen Sand mit kleinen Stückchen Steinkoble. Der
Pylorus was leicht grünlich gefarbt, die Leber war stark mit
kleinen aufgeroUteu Nematoden besetzt. Mit Ausnahme der Ge-
scblechtsdrüsen sahen sammtliche Eingeweide krankhaffc, wie ver-
kümmert aus. Bei dem zweiten und dritten (9 von 0.62 und
0.605 M. Lange) war der Magen gleichfalls leer, einige Holsfasern
nicht mitgerechnet. Der Pylorus-Theil des Magens war einiger-
maassen angeschwollen, der hintere Theil bei beiden gleichfalls
olivgrün gefarbt, Auf der Leber sassen aufgerollte und einge-
kapselte Nematoden.
In Holland wurde 1897 — 1899 der Mageninbalt von 42 aus-
gewachsenen Maifischen und Finten untersucht. Von diesen waren
20 Maifische und 17 Finten, wahrend 5 einer Mittelform ange-
hörten, die ich vorlaufig schon als Clupea alosa-finta bezeichnen
möchte. Nachher wurden auch zahlreiche jüngere Exemplare bei-
der Arten auf ihren Mageninbalt untersucht.
Maifische. Mit wenigen Ausnahmen zeigen die in Holland ge-
fangenen Maifische im Pylorustheile des Magens einen von erhar-
tetem Schleim eingehüUten Nahrungsklumpen, wie schon von
Barfurth beobachtet wurde. Man köunte hier von einer Schleim-
kapsel reden. Die Falten der Mucosa der Magenwand bilden Ein-
drücke auf der Schleimkapsel. In dieser Schleim kapsel findet man
fast immer einen aus Copepoden zusammeugesetzten Brei, ausnahms-
201
weise gemischt mit Bruchstückeu vou Corophücleii und Mysiden.
Bald ist aber auch der blindsackförmige Theil des Mageus mit
der namliehen Masse vou Oopepoden gefüllt; unter den neun im
April und Anfang Juni untersuchten, mehr oder wenig geschlechts-
reifen Thieren kam dies dreimal vor, unter kleineren Ende Juli
auf dem Hollandsch Diep gefangeneu Maifisch-Exemplaren, deren
Lange von 178 bis 410 mM, war, — elf an der Zahl — kam es
sieben mal vor, dass, walirend der Pylorus-Theil des Magens eine
mit Copepoden-Brei gefüUte Schleimkapsel enthielt, der blindsack-
förmige Theil des Magens gleichfalls mit einem derartigen Brei
ganz angefüllt war. Ein einziges Mal waren auch Blattchen und
Stiel e von Sphagnum unter diesen Speiseresten vertreten.
Was Max Weber ^) also im Jahre 1876 schon für die bei
Bonn gefangenen Maifische constatirte, konnte somit an den in
Holland gefangenen ausgewachsenen oder halb-ausgewachsenen
Maifischen bestatigt werden : der Inhalt der Schleimkapsel besteht
ausschliesslich — oder fast so — aus Copepoden. Wie schon von
PoppE ^) vermuthet warde, ist dieser Copepode Temorella ajinis,
PoppE, eine nicht ausschliesslich im Meere, sondern auch im Brack-
wasser von Hafen und Flussmündungen haufige, ja sogar bis in
das Süsswasser der Flüsse aufsteigende, Art. Zwischen den ausge-
wachsenen Copepoden findet man in der Regel die Eier und die
Spermatophoren dieser Thiere, sowie kleinere Exemplare von sehr
verschiedenen Dimensionen. Oft ist der Mageninhalt der Maifische
dunkel orauge gefarbt von den im inneren der Temorella affinis
massenhaft vorkommenden rothenFettkügelchen,welche schon Poppe
bei in der Jade gefangenen Exemplaren dieser Art beobachtete.
Die anderen, allerdings viel weniger haufig, im Magen alterer
Exemplare von Clupea alosa vorgefundenen Crustaceen gehören
den Arten Corophium grossipes^ Lin. und Mysis vulgaris, Thomp-
son an. Es sind dies gleichfalls im Brackwasser der Flussmün-
dungen haufige Thiere : von Mysis vulgaris könnte man sagen,
1) Weber, Max, 1. c. S. 170.
2) Poppe, S. A., Ueber eine neue Art der Calaniden-Gattung Temora, Baird. Abhandl.
[d. Naturwiss. Vereins in Bremen. VII. 1881. S. 59.
202
dass sie im Brackwasser der hollandischen Flussmündaagea und
besonders des HoUandsch Dieps und Haringvliets der haufigste
Kruster sei und von Corophium grossipes ist es bekannt, dass es
in allen möglicben brackiscben Gewassern von Poldern und in
den brackiscben Flussmündungen Hollands zu fin den ist. Es ist
mir nicbt zweitelbaft, dass die balbwücbsigen, im Juli und
August, in einzelneu Jabren wenigstens, massenbaft in Holland
vorkommenden Maifiscbe der Nabrung wegen die Flussmündung
und den unteren Tbeil des eigentlicben Flusses — Hollandscb Diep
bis eine kurze Strecke oberbalb der Moerdijk-Eisenbabn-Brücke —
besucben. Es kommt bei diesen Fiseben regelmassig vor, dass aucb
der Blindsack des Magens ganz mit Copepoden-Brei angefüllt ist.
Wabrend icb also das Vorkommen von balbwücbsigen Exem-
plaren ') von Clupea alosa im Juli und August auf dem unteren
Stromgebiete mit dem massenbafteu Auftreten von Temorella
ajinis in diesem Tbeile der Flussmündung in Verbiudung bringe,
nebme icb für die ausgewacbseneu, im April und Mai zum Laicben
aufsteigenden, somit mebr oder wenig gescblecbtsreifeu Maifiscbe an,
dass sie, so lange sie sicb nocb in dem an pelagiscben Copepoden,
Scbizopoden {Mysis vulgaris) u. s. w. ausserordentlicb reicben Brack-
wasser-Gebiete aufbalten, fortfabren zu fressen. Oberbalb dieses
Gebietes, in dem starker stromenden, an Plankton aber wabr-
scbeinlicb viel armeren, Tbeile des Flusses wird von ibnen
keine Nabrung mebr geiiommen. Ein Rest des im Brackwasser-
Gebiete aufgenommenen, fast ausscbliesslicb aus Copepoden einer
einzigen Art (naml. Temorella a^nis, Poppe) zusammengesetzten
Futters, dient wabrend des Aufentbalts im böheren Stromgebiete und
wabrend des Nacbreifens der Gescblecbtsdrüsen als Zabrkost. Die
1) 10 von diesen halbwiichsigea Maiftschen am Isten August 1899 gefangen und unter-
sucht waren 292 — 437 mM. lang, die mittlere Lange war 320 rnM.
11 Stück am llten August gefangene waren 178 — 410 mM. lang, die Durchschnitt-
Lange war 273 mM.
6 Stück am Sten September gefangene waren 205 — 265 mM. lang, in Durchschnitt
war die Lange 242 mM.
Diese Zahlen bestatigen die Meinung der Fischer von Moerdijk u. s. w., dass allmahlich
Schaaren von kleineren Fischen in den Fluss hineinkamen.
203
fast oder gauz geschlechtsreifen Maifisclie haben, so weit dies unter-
sucht ist, immer eineu gauz leeren Mageu.
Die Bedeutung des kleinen Copepoden Temorella ajinis, Poppe
(ausgewachsene Exemplare sind ungefahr 1.5 mM. gross) als Nali-
rung für die grosseren Maifische wahrend ihres Aufenthalts in dem
uuteren Stromlaufe sowie wahrend ihres Aufsteigens, machte es
wahrscheinlich, dass .derselbe auch bei der Fütteruug der ganz
kleinen Maifische, welche sich wahrend des Zuges ins Meer eine
kürzere oder langere Zeit auf dem unteren Theile des Flusses auf-
halten, eine wichtige RoUe spielen würde. Es liess sich diese RoUe
vermittels genauer üntersuchung des Mageninhalts solcher klei-
neren Fische, sowie mit Hülfe des Planktonnetzes feststellen.
lm April und Mai batten die nicht weit von der Flussmündung *)
gefangenen Maifische eine Grosse von 90 — 160 mM. (Siehe
S. 184 dieser Abhandlung). lm April war ihre Zahl nicht ganz
unbedeutend, ungefahr so gross wie die der in den Steerthamen
gefangenen Finten, im Mai war ihre Zahl aber sehr gering —
mit Ausuahme des Fanges vom 6ten Mai, wo in einem Netze, das
mit der Ebbe gefischt batte, dreissig Stück junge Maifische von
93 — 137 mM. angetrofi'en wurden.
Mitte April bestand die Nahrung der hier gefangenen jungen
Maifische, nach dem Mageninhalt zahlreicher uutersuchter Fische
zu urtheilen, ausschliesslich aus Copepoden und zwar aus der uns
schon bekannten Temorella afflnis^ Poppe. Au der namlichen Stelle
stellte sich, bei einer üntersuchung des Wassers mit dem Plank-
ton-Netze, heraus, dass hier ein wahres Copepoden-Plankton vor-
handen war. Der Hauptbestandtheil war Temorella afinis, Poppe,
vereinzelt fand ich eine Harpacticide, die mit Stenhelia ima, Brady
übereinkam und ein Ex. von Dias intermedius, Poppe — es kamen
aber vielleicht 1000 Stück Temorella oJjUnis auf einen einzigen,
einer anderen Art angehörenden Copepoden.
Je nach der Tide und dem Winde ist der Salzgehalt des Wassers
]) Ich erinnere daran, dass um diese Zeit die Fischerei mit Steerthamen nur unter-
halb des vom Staate verpachteten Gebietes stattfinden kann.
15 .
204
in den verschiedenen Schichten grossen Schwankungen unter-
worfen. Am Uien April zeigte das Areometer in der Flussmündung
nördlich von Goedereede bei Hochwasser:
an der Oberflache: 1.007 bei einer Temperatur von 8°. 9 C.
am Boden: 1.019 » » » » 7°. 3 C.
wahrend an der namlichen Stelle, am nachsten Tage, kurz von
Niedrig- Wasser, die Ai*eometer-Ablesungen waren :
an der Oberflache: 1.0047 bei einer Temperatur von 8°. 4 C.
am Boden: 1.0054 » » » » 8°. 2 C.
Bei einer Temperatur von + 8^. C. traf ich also die Temorella
a^nis und mit ihnen die jungen Maifische in Wasser an, dessen
specifisches Gewicht von 1.0047 — 1.019 wechselte.
Als ich am sechsten Mai an der namlichen Stelle die Beobach-
tung wiederholte, fand ich zwar noch ziemlich viele Clupea alosa
in einem der Netze — bis zu 30 Stück — doch hatte ihre Zahl
alles in allem sehr stark abgenomnien. Nun waren aber auch
die Copepoden mit dem Planktonnetze nicht mehr auf zu trei-
ben und sie fehlten auch in dem Mageninhalt der Maifische.
Ich fand nur stark verdaute Reste von Copepoden mit Eiern und
Spermatophoren und in zwei von den fünf uutersuchten Fischen
uur theilweise verdaute Larven von Clupea harengus^ in dem
einen eiu, in dem anderen zwei Exemplare. Als die Beobachtung
eingestellt wurde, war das Wasser hoch ; das Areometer gab dann
die folgenden Ablesungen :
an der Oberflache: 1.0104 bei einer Temperatur von 13° C.
am Boden: 1.0207 » » » » 12^ 2 C.
Mitte Mai hatte die Zahl der Maifische in der Flussmündung
auf der Höhe von Goedereede noch starker abgenommen : die
grösste Zahl kam in einem Hamen vor, der am 14ten Mai mit der
Fluth gefischt hatte und betrug 8 ; die meisten Hamen batten
nur 1 — 4 kleine Maifische in ihren Fangen. Die üntersuchung des
Mageninhalts von zwei am 14ten Mai gefangenen Maifischen ergab,
dass beide sich von Fischbrut und zwar Larven von Clupea
harengus batten ernahren mussen. Von Copepodeu-Resten war
kaum eine Spur da.
205
Zwei am 21sten uud 22steD und zwei am 29sten Mai gefangene
junge Maifische lieferteu, als sie geölfuet wurden, kein anderes
Resultat. Es waren dies fast die eiuzigen hier an dieseu Tagen
gefaugeuea Maifische; der Mageniuhalt bestand — so weit sich
erkennen liess — aus kleinen Exemplaren von Clupea haren-
gus, bei eineni der Fische zusamraen mit einem Exemplare von
Corophium grossipes. Copepoden-Brei, wie dieser ini April in den
Magen vorkam, war nicht mehr da, obgleich hie und da noch
vereinzelte Siücke von verdauten Copepoden aufgefunden wurden.
Leider sind urn diese Zeit in der Flussmüodung keine Plankton-
Züge ausgeführt worden und es lasst sich somit wohl vernmthen, doch
nicht mit Bestimmtheit sagen, dass Temorella afjinis Poppe, wenn
sie auch nicht ganz gefehlt hat, hier doch nar spiirlich vertreten
gewesen sein wird.
Erst gegen Ende Juli konnten die üntersuchungen über die
Nahrung von Clupea alosa wieder aufgenommen werden. Obgleich
von Ende Mai bis Ende Juli 20 Beobachtungen angestellt und der
Fang von 28 Netzen untersucht wurde, gelang es mir in diesen
Wochen nicht jüngerer Maifische habhaft zu werden. Erst am 28sten
Juli traf ich sie wieder in einem Steerthamen an, und zwar sehr
kleine 30 — 69 mM. lange Fischchen. Dies geschah auf dem Hol-
landsch Diep auf der Höhe von Strijensas, also ungefahr Moerdijk
gegenüber. Es waren dies die allerkleinsten, zweifellos von der
Zucht des selben Jahres stammenden Maifische. Sie waren höher
auf dem Flusse geboren und kamen nun den Fluss herab auf ihrer
Reise ms Meer. (Siehe hierüber S. 186 dieser Abhandlung).
Ich war nun nicht wenig erstaunt, als ich in den Magen der
hier gefangenen jungen Maifische einen Copepoden-Brei antraf,
der ausschliesslich aus Temorella affinis, Poppe bestand ! So bei
den am 28 und 29sten JuH^ am 6'en August, am 2ten September,
am 25sten September gefangenen jungen Maifischen. Das Wasser
war, am 288ten Juli dort, wo die jungen Maifische gefangen wurden,
vollstandig süss : bei einer Temperatur von 20^ 7 zeigte das Areo-
meter 1.000 ; am 29stea Juli^ weiter nach unten an einer als
Hoogezand bezeichneten Stelle, war das spec. Gew. 1.0015 an der
206
Oberflache und 1.0026 am Boden bei einer Temperatur von 20°. 3
an der Oberflache und von 20". 2 am Boden. Am O^en August,
als an der am 28*^'^'i Juli besucbten Stelle (bei Strijensas) gleich-
falls sehr viele junge Maifisehe in den Hamen aufgefunden wurden
und die Hauptnahrung sich wiederum als der namliche Copepode
Temorella affi^nis berausstellte, war das spec. Gewicht an der Ober-
flache SC wie am Boden fast gen au 1. An diesem Tage bat die
Tide keinen nennenswerthen Einfluss auf den Salzgehalt ausüben
können :
1896. 6 Aug. 2 N. Tide Fluth. Areometer 1.000 bei 18°. 5 C. Oberflache
» 1.0002 » 18°. 7 C. Boden
1896. 6 Aug. 8.45 N. Tide Ebbe. » 1.000 » 18°. 1 C. Oberflache
» 1.000 » 18°. IC. Boden.
Eio Mal ward in einem Brei bestehend aus Temorella affinis,
aus Eiern und Spermatophoren dieser Art, ein einziges Exemplar
von Garnmarus pulex^ juv. augetroö'en. Regel ist es aber, dass
man bei den jungen Maifischen, die auf ihrer Durchreise durch
Holland das Hollandsch Diep passirea, wenn sie dort gefangen,
geöffaet uud untersucht werden, einen Copepoden-Brei im Magen
findet, in welchem Temorella afjinis, Poppe bei weitem den Haupt-
Bestandtheil bildet.
Dies war im August und September, auch noch Anfang
October der Fall. Dann nahm die Zahl der auf dem Hollandsch
Diep gefangenen jungen Maifisehe allmahlich ab, und nach dem
20sten October wurden keine mehr gefunden. Die letzten, die
gefangen wurden, batten sich noch von Copepoden genahrt; diese
waren aber theilweise verdaut und konuten auch schon vor
mehreren Tagen genossen sein. Schon am 9'^ei October gelang es
nicht mehr mit dem Planktonuetze die Anwesenheit von Temorella
ajjinis im Wasser des Hollandsch Diep unterhalb der Moerdijk-
Eisenbahn-Brücke zu constatiren. Es kam nur ein einziger Cope-
pode mit, und dieser stellte sich als Tachidius discipes, Giesbrecht
heraus. Am 30«ten ward das Wasser noch einmal auf seinem Cope-
podeu-Gobalt geprüft; dies geschah in der Nahe von Nieuwesluis,
207
eiue kurze Strecke oberhalb Willemstad : es wurclen keine Cope-
poden raehr gefaugeu.
Schon vor 1896 war es rair aus eigenen Beobachtungen sowohl
als aus den Mittheilungeu der Fischer bekauut, dass die jungen
Maifische (und Finten), welche sich im August und September auf
dem Hollandscli Diep auf hal ten, wenn auch vielleicht nicht aus-
nahmslos, auf einer Strecke zwischen der Moerdijk-Eisenbahn-
Brücke (als oberer Grenze) und der Linie Willemstad-Numansdorp
(als unterer Grenze) sich anhiiuften. Die 1896 augestellten Unter-
suchungen lieferten eine vollstaudige Bestatigung dieser Annahme.
1896 ist ein für diese Beobachtungen ausserordentlich günstiges Jahr
gewesen, denn niemand erinnerte sich je so viele junge Maifische
(und Finten) in den Sommerraonaten auf dem Flusse beobachtet
zu haben. Es kam in dem Sommer von 1896 regelmassig so viel
süsses Wasser flussabwarts, dass der Salzgehalt des Wassers im
August, September und in der ersten Halfte October, wenigstens
in dem oben angegebenen Gebiete, fast fortwahrend uubedeutend
blieb: man könnte sagen, dass das mit der Fluthtide aufsteigende
Wasser seinen Eiufluss auf den Salzgehalt nicht oberhalb der
Linie Willemstad-Numansdorp hat geitend mach en können. Wahr-
scheinlich ist dieser Umstand für die Anhaufung der jungen
Maifische und Finten oberhalb der gesagten Linie von grosser
Bedeutung gewesen. Ob man sich das so zu denken hat, dass
diese Fische sich in diesem Alter vor einer Spur Salz im Wasser
fürchten, oder ob man das vielmehr dem Vorkommen der den
Fischen zusagenden Nahrung oberhalb der Linie zuschreiben muss,
ist schwer zu sagen, ünterstützt wird die letztere Ansicht durch
das massenhafte Vorkommen der kleinen Temorella aj/inis, Poppe,
gerade an den Stellen, wo die jungen Maifische am zahlreichsten
waren. Gleichfalls durch das Fehlen dieser Copepoden, oder doch
durch das viel seltnere Vorkommeu dieser Art unterhalb der Linie
Willemstad-Numansdorp. Zwar habe ich in den betreffenden Monaten
des Jahres 1896 nicht sehr oft unterhalb dieser Linie mit dem Plank-
tonuetze gefischt — in der Haufigkeit des Vorkommens scheint sich
aber um dieser Zeit ein sehr grosser Unterschied fühlbar zu machen.
208
In diesem Jahre (1899) habe ich versucht meinen Ansichten über
den Zusaramenbang zwischen dera Vorkommen von Temorella affinis
und der Anwesenheit von Clupea alosa eine festere Begrüadung
zu geben. Dies ist mir nur theilweise gelungen : einerseits, weil
in diesera Sommer nur recht wenige junge Maifische auf dem
Hollandscb Diep beobachtet wurden und andererseits, weil das
Fischen rait den Steerthamen in dem kritischeu Gebiete in den
Monaten August, September und in der ersten Halfte October
nicht mehr erlaubt ist und mir somit die Gelegenheit gefehlt hat,
genau das Vorkommen der jungen Maifische auf dem HoUandsch
Diep zu studiren. An drei verschiedenen Stellen habe ich aber am
Isten uQcl 2ten September Plankton-Proben gesammelt, deren Un-
tersuchung ergeben hat, dass auch in diesem Jahre, zu Anfang
September, der Copepode Temorella affinis dort, wo das Wasser
am weuigsten Salz enthielt, am haufigsten war. Die grosse Be-
deutung, die diesem winzigen Kruster als Nahrung von Clupea
alosa (und finta, wie wir gleich sehen werden), wahrend ihres
Aufentbalts in den Rheinmündungen, zukommt — eine Bedeutung
nicht unahnlich derjenigen, die Calanus finmarchicus für den Hering
hat — wird mich veranlassea der Naturgeschichte dieses Cope-
poden auch künftig meine Aufmerksamkeit zu schenken ').
AIso schwimmen die höher auf dem Flusse geborenen jungen
Maifische den Fluss nicht gleich ganz hinab und in das Meer
hinein, sondern halten sich (ob alle?) eine kürzere oder langere
Zeit an der Grenze des Brackwassergebietes auf und nahren sich
dort hauptsachlich von Temorella affinis.
Was frisst der junge Maifisch aber, bevor er hierankommt? Ich
bin in diesem Jahre nun auch in die Lage gekommen diese Frage
1) Temorella afflnis war am 14/15 April 1896 sehr haufig in der Nahe von Goedereede-
Hafen in salzigerem aber kalterem Wasser und scheint dort im Mai, wenn das Wasser
warmer geworden ist, zu fehlen oder auf alle Falie viel weniger haufig zu sein. Hin-
gegen ist der namliche Copepode wiederum sehr haufig in voUstandig süssem Wasser
mehr als 40 Kilometer höher auf dem Fluss bei Sommertemperaturen von 18° bis 20° C.
SoUte sich herausstellen, dass diese Art um die Zeit, wo sie bei Goedereede massenhaft
vorkommt, in dem sussen Wasser fehlte, so ware es wichtig fest zu stellen, ob sich nicht
bei djeser Art eine Salzwasser- und eine Süsswasser-Varietat unterscheiden liesse.
209
wenigstens theilweise zu beantworteu. lm Herbste fischt eine
geringe Zahl vou 8teerthameii böher auf dera Flusse (auf der
Nieuwe Merwede, ungefabr östlicb vou Dordrecht) auf sogenaunten
» Paling" (Wanderaal, der stromabwiirtsgebtum ini Meere zu laicben).
Obgleicb diese Fiscberei scbou im September anfangt, erlangt sie
ibre grösste Bedeutung im October und November. Erfabrungs-
gemliss kanu icb sagen, dass mau danu dort keine jungen Maifiscbe
und Finten mebr antrifft. Wobl nocb einige im September. So
gelang es in diesem Jabre am lOten September in einem der bier
fisebenden Hamen eine geringe Zabl von diesen Fiseben vor zu
finden. Es waren Maifischeben von 44 — 101 mM. Lange; bei
einem balben Dutzend von diesen ward der Magen auf seinen
Inbalt untersuebt und zwar bei den kleinsten (von 44 — 59 mM.).
Es wurden gar keine Copepoden, sondern ausscbliesslicb zablreicbe
unbestimmbare Reste von Insecten und weuiger zablreicb ganze
Insecten-Körper (nur kleine Mücken) im Magen dieser Fiscbe vor-
gefunden. Die Nabrung macbte nicbt den Eindruck kurz vorber
genossen, sondern vielmebr scbon grösstentbeils verdaut zu sein.
Nacb anbaltender Trockenbeit, im Juli, August und in der l^ten
Halfte September, war ungefabr mitte September auf dem Rbeiu
eine Periode des Steigens des Wassers eingetreten: am 17^^"^ vvurde
der in Folge des zu niedrigeu Wasserstandes auf dem Flusse
angestellte Warnungsdienst aufgehoben, da der Fluss wieder normal
war. Es kommt mir gar nicbt unwahrscbeinlicb vor, dass die am
19*^1 September gefangenen jungen Maifiscbe Nachbleiber ge-
wesen sind, die, durcb das Wacbsen des Flusses angeregt, erst
kurz vorber stromabwarts gekommen waren und dass somit die
in ibrem Magen vorgefundene Nabrung, tbeilweise wenigstens, scbon
vor dem Hinabscbwimmen aufgenommen war.
An der Stelle auf der Nieuwe Merwede, wo diese letzten jungen
Maifiscbe gefangen waren, wurde bei derselben Gelegenbeit das
Wasser mit dem Planktonnetze untersuebt. Es stellte sicb beraus,
dass es sebr reicb an moderudeu von den Moorgegenden in Brabant
berstammenden Pflanzentbeilen und an scbwebenden Torftbeilcben
war, aber verbaltnissmassig arm an Tbieren, Wie allerdings zu
210
erwarten, fehlte Temorella affinis^ Poppe gaaz : von Copepoden war
nur ein Cydops in wenigen und eine Harpacticide in mehreren
Exemplaren vertreten. Dann waren Daphniden und Rotatorien
{Brachionus) da, und aucli ziemlich viele Haute und Bruchstücke,
die nur von Insecten herrühren konnten.
Finten. Nach dem was über die Nahrung der Maifische mitge-
theilt ist, kann ich über die Nahrung der Finten kurz sein : im
allgemeinen gilt für letztere was für die Maifische constatirt wurde,
mit der Ausnahme, dass altere Exemplare von Finten — 15 Stück
von 325 — 500, eins von 235 und eins von 168 mM. Lange — nie
Copepoden-Brei, sondern entweder gar niclits, oder Reste von
Fischen [Ammodytes u. a.), von Hydrozoen {Campanulariaf), von
Mysis oder von CoropMum im Magen batten. In der Regel trifft
man bei diesen Fiseben eine Scbleimkapsel im Pylorus-Theile des
Magens an ; diese ist bald leer, bald entbalt sie Reste von Fischen
(Muskeln u. s. w.) oder von Coropbiiden. Der Unterscbied in der
Nahrung gilt für die grosseren — balbwücbsigen, sowobl als ausge-
wacbsenen — , nicbt für die jüngeren Fiscbe. Denn bei jüngeren
auf dem Hollandsch Diep und Haringvliet sowie in der Fluss-
mündung gefangenen Finten-Exemplaren findet man im allgemeinen
im Magen die namliche Nahrung wie bei den gleichaltrigen un-
gefahr gleicbgrossen und an der selben Stelle gefangenen Mai-
fiscben. Man vergleicbe dazu das bier folgende Verzeicbniss mit
dem was auf S. 203 für den Maifiscb erwabnt ist.
14 — 16 April. Finten von 116 — 120 mM. Temorella-Btei und Fischreste.
6 Mai. » » 108 — 116 » Drei, vier, zwei, resp. drei jnnge
Exemplare von Clupea harengus.
14 3> » » 107 — 110 » Resten von Fiseben, von welchen
sich blos Clupea harengus noch
erkennen liess.
21 — 22 ï> » » 108 — 110 » Der eine hntte zwei, der andere
drei junge Heringe im Magen.
39 » » i- 22—132 » Fast ausschliesslich Fischreste und
Exemplare von Clupea
211
juvenis. Bruchstücke, Eier iind Sper-
matophoren vod Temorella affinis
nur spLlrlich vertreten.
10 Juni. Finten voa 115 — 130 mM. Fischschuppen, Rippen und sonstige
Reste von Fischen. Temorella-Brei
wenig. Ein junger Bering und Stücke
von Corophium longicorne.
1 Juli. 3> » 110 — 115 » Eine batte zahlreiche Copepoden mit
Eiern und Spermatophoren (wohl
ausschliesslich Temorella affinis,
Poppe) und Ex. von Mysis im Magen.
Die zweite gleichfalls Copepoden,
dabei unglaublicb zablreicbe Eier der
namlicben Art. Die dritte nicbt we-
niger als 34 Stück Mysis vulgaris,
3 Ex. von Corophium longicorne und
Reste von Temorella mit Sperma-
topboren und Eiern.
28 > » » 46 -69 » Ausscbliesslicb Copepoden-Brei und
zwar war Temorella affinis die ein-
zige erkennbare Ait.
6 August » » 48 — 65 » Ausscbliesslicb Brei von Teinorella af-
finis, Poppe.
27 » » » 63 — 71 » Magen ganz gefüUt mit Temorella, mit
Eiern und Spermatopboren dieser Art.
9 October. » » 97 — 90 » Wenige friscb gefangene Copepoden.
Zablreicbe Reste von theilweise ver-
dauten Exemplaren, sowie Eier und
Spermatopboren von Temorella.
TI. DIE BEIDEN ARTEN MAIFISOH UND FINTE |
Wie ich schon in dem Berichte über die Steerthamenfischerei
von 1887 ausführlich auseinander gesetzt habe, betrachte ich die
beiden Fische: Maifisch und Finte als zwei verschiedene Arten der
Gattuug Clupea. Es bestehen aber immer noch Zweifel über die
Berechtigung hier von Arten zu reden ; als mir nun ] 896
wiederura ein sehr reichhaltiges Material für die Entscheidung
dieser wenn auch weniger in oeconomischer als in systematisch-
zoologischer Hinsicht wichtigen Frage in die Hande kam, habe ich
mich von neuem mit dieser Angelegenheit beschaftigen zu mussen
geglaubt, Für die Bestimmung der kleinen auf dem Hollandsch
Diep in den Steerthamen aufgefundenen zu diesen Arten gehören-
den Fische habe ich mich wie früher mit gutem Erfolge des
ausserst wichtigen Merkmals: der Zahl der Reusenzahne an der
nach vorne gewandten Seite des Kiemenbogens (besonders des
ersten Kiemenbogens) bedient. Es ist dies deshalb ein ausserst
wichtiges Merkmal, weil die Zahl der Reusenzahne mit der Lebens-
weise, der Nahrungs-Aufnahme besonders der grosseren Fische im
engsten Zusammenhange steht und die Entwicklung des ganzen Kör-
pers, (in practischer Hinsicht also auch der Nahrungswerth unserer
Fische) von der genossenen Nahrung in erster Linie abhangig ist. Bei
den Maifischen sind die Reusenzahne viel schlanker und stehen
viel dichter neben einander als bei den Finten: was beide Fisch-
arten thun so lange sie noch klein sind, d. h. sich ernahren von
den winzigen Krustern des Planktons, das kann im ausgewachse-
nen Zustande blos der Maifisch ! Das verdankt dieser Fisch seinen
Reusenzahnen, zwischen welchen die kleinen Copepoden hangen
213
bleiben, das briugt aber die Fiute mit ihren viel gröberen und
viel weniger zahlreichea Keusenzahnen uicht mehr fertig. Diese frisst
grössere Kruster uud Fiscbe uud hat wahrscbeiulicb in Folge
dessen viel weniger Fett und weit weniger zartes Fleisch.
Dies ist aber keineswegs das einzige Merkmal, durch welches
die zwei Arten sich von einander unterscheiden ! Schon in dem
Berichte von '88 ^) babe ich darauf bingewiesen, dass sicb zwi-
scheu den Fischen dieser Arten ein bedeutender Unterscbied iu
der Körpergrösse, ein Unterscbied der Körperform und in der Zabl
der schwarzen Flecke sebr leicbt nachweisen lasst: es gelingt fast
immer auf den ersten Bliek zu entscbeiden mit welcber Art man
zu thun bat.
Nur bei den kleineren und besonders bei den ganz kleinen
Exemplaren ist die Unterscheidung nicht immer so leicbt: ich
babe mich dann aber immer mit Vortheil des Reuzenzabnen-
Merkmals bedient. Eine kurze Darlegung wird bier nicht über-
flüssig sein. Die Zabl der Reuzenzahne auf den Kiemenbogen
nimmt mit der Grosse der Fische regelmassig ^) zu und ist für die
verschiedenen Kiemenbogen eines Fisebes nicht die gleicbe. In
der Regel bat der erste (oder ausserste) Kiemenbogen die grösste
ZahP); bei meinen Untersuchungen ist der Vergleichbarkeit wegen
immer der namliche Kiemenbogen benützt und zwar der erste
Kiemenbogen der rechten Seite des Fisches. Nun hat sich durch
sebr zahlreiche Zahlungen herausgestellt, dass, bei den Finten
sowohl wie bei den Maifiscben, bei Fischen einer bestimmten Grosse,
die Zabl der Reusenzahne trotz der regelmassigen Zunahme im
allgemeinen auch noch Schwankungen unterworfen ist, welche
aber wahrscbeiulicb nicht grösser sind, als man in derartigen Fal-
len sonst begegnet.
1) 1 c. s. 131.
2) Ehkenbaum Mittheil. d. D. Seefischerei-Vereins. 1898. S. 267 lasst mich sagen,
dass die Zahl mit dem Alter sehr variirt; das ist richtig, wenn man darunter versteht,
dass die Zahl je nach dem Alter verschieden ist.
3) Bei einem erwachsenen Maifisch findet man z. B. am ersten oder aussersten Kie-
menbogen 123 (79 + 44), am zweiten 122 (80 + 42), am dritten 99 (64 + 35) und
am vierten Kiemenbogen 71 (44 4-27) Zahne.
214
Allmahlich ist eine sehr gro?se Zalil (+ 1900) von diesen
Fischen ^) für meine Untersuchungen beuützt worden : alle mögli-
chen Grossen sind unter diesen Exemplaren vertreten, von den
sehr kleinen, die eben das Larvenstadium durclilaufen haben, bis
zu geschlechtsreifen, ausgewachsenen Fischen. Es ist in WirkHch-
keit nur dann möglich die Zahl der Zahne (oder vielmehr Stachel)
auf dem Kiemenbogen zu zahlen, wenn der Kiemenbogen vom
Fische losgelöst ist. Man muss aber darauf achten, dass be-
sonders bei kleinen Fischen beim loslösen des Kieraenbogens vom
Schadel sehr leicht an dem einen oder dem anderen Eude ein
kleiner Theil des Eiemenbogens mit einigen Zahnen oder Zahn-
anlagen sitzen bleibt. Beim Heranwachsen des Kiemenbogens
nimmt die Zahl der Zahne an beiden Enden des Kiemenbogens,
also in der Nahe der Anheftungsstellen allmahlich zu. Man
findet dort kleinere bis sehr kleine, und kaum augedeutete Zahne.
Der Vergleichbarkeit wegen wurde immer jede Anlage eines
Zahns oder Stachels, wenn sie auch noch so klein war, als Zahn
mitgezahlt. Dazu wird der Einfachkeit wegen immer von der Zahl
der Reusenzahne des ganzen Kiemenbogens gesprochen, also die-
ienigen Zahne, die auf dem langeren am Zungenbeim befestigten
Theile und diejenige, die dem kürzeren am Schadel angehefte-
ten Theile des Kiemenbogens aufgewachsen sind, zusammeuge-
rechnet, 60 — 64"/o (im Durchschnitt 62°/^) von den Zahnen sitzen
auf dem langeren, 40 — 36"/o (im Durchschnitt 38"/^) auf dem anderen
Theile des Kiemenbogens.
Ich will nun zunachst mittheilen, welches Ergebniss die
Zahlungen geliefert haben. Die allerkleinste von mir unter-
suchte Clupea finta war 26.5 mM. lang. Die Zahl der Stacheln des
ersten Kiemenbogens dieses, allerdings noch nicht ganz im Kleide
des ausgewachsenen befindlichen, Fisches war 18 (siehe Fig. 8
auf Taf. VII). Eine so kleine Clupea alosa habe ich nicht unter-
suchen können; das kleinste Exemplar war schon 34 mM. lang
1) Die sich auf 1583 von diesen Fischen beziehenJen Zahlen sind in dem hoUandischen
Berichte von 1897 in Heilage III veröffentlicht worden. Ich erlaube mir denjenigen,
der sich für diese Untersuchungen besonders interessirt, auf diese Beilage zu verweisen.
215
und hatte schon das Aussehen des ausgebildeten Fisches. Die Zahl
der Stacheln am ersteu Kiemeu bogen war bei diesem Exemplare
31. Lassen wir die kleine Finte von 2672 ^^' ausser Betracht,
so tinden wir bei einer kleinen Finte von 33 bis 34 raM. Lange
im Durchschuitt 20 Stacheln, gegen 31 bei einem Maifisch der
namlichen Grosse.
Schreiten wir jetzt zu den ausgewachsenen Fischen : ich betrachte
als solche die grössteu mir bekannten zura Laichen in den Fluss
aufsteigenden Fische. Die hier in Betracht kommenden Maifische
haben eine Lange von 510 — 620 mM., die Finten von 316 — 500 mM.
TABELLE XV
Die Stacheln auf dem Kiemenbogen bei Clupea alosa im
auscrewachsenen Zustande
Lange
inmM.
HöHE
IN mM.
Vebhaltniss
Zahl der Stacheln
1
Gewicht der
derLangezuk
Gewicht
ADF DEM
na
Geschlechts-
HöHE
,sten Kiemenbogen
1
DRÜSEN
510
133
3.83: 1
1550 Gr.
119 (44 + 7.S)
c^
100 Gr.
530
145
3.65: 1
1880 »
116 (42 + 74)
(ƒ
120 »
530
135
3.93: 1
1770 »
130 (50 + 80)
5
215 »
530
135
3.93 : 1
1650 »
128 (45 + 83)
f/
183 .
542
157
3.45 : 1
2495 ^
121 (45 + 76)
-9
355 »
543
157
3.46:1
2460 »
128 (49 + 79)
?
260 »
560
152
3.68:1
2310 »
125 (49 + 76)
5
310 »
565
140
4.04 : 1
2070 .
118 (45 + 73)
.ƒ
180 »
575
155
3.71 : 1
2565 >
125 (50 + 75)
5
430 »
580
148
3.92:1
2320 .
110 (47 + 63)
^^
130 >.
605
154
3.93:1
2715 »
128 (50 + 78)
9
423 »
620
153
4.05 : 1
2710 »
124 (47 + 77)
+
747 »
Wahrend bei dem Maifisch die Lange des Körpers von 33 mM.
zu (im Durchsnitt der 12 Fische der Tabelle XV) 557 mM.
beranwachst, nimmt also die Zahl der Stacheln auf dem ersten
Kiemenbogen von 31 bis (im Durchschuitt) 122 zu. Bei der Finte
ist diese Zunahme eine sehr viel geringere: wahrend die Körper-
lange von 33 mM. bis (im Durchschuitt der 15 Fische der Ta-
belle XVI auf S. 216) 375 mM. wachst, nimmt die Zahl der Stacheln
von 20 bis 40.7 zu.
Viel grösser als 400 — 500 mM. werden die Finten überhaupt
nicht: wenn sie aber 300 — 350 mM.
216
TABELLE XVI
Die Stachelu auf deni Kiemenbogen bei Clupea finta
ausgewacbsenen Znstande
Lange
inmM.
HÖHE
inmM.
Verhaltniss
DER Lange zor
HÖHE
Gewicht
Zahl der Stacheln
AUF DEM
IstengjEjiENBOGEN
Gewicht der
Geschlechts-
DRÜSEN
316
325
335
842
344
350
352
354
360
363
878
396
440-
471
500
65
4.86 : 1
280 Gr.
73
4.45
340 »
77
4.85
380 «
75
4.56
380 >
76
4.53
400 »
78
4.49
430 >.
79
4.45
395 >^
83
4.26
415 .
77
4.68
370 >>
78
4.65
410 ^>
79
4.78
425 ^
96
4.13
630 »
100
4.40
710 »
120
8.93
1195 »
122
4.10
1260 y>
42 (16 + 26)
41 (16 + 25)
41 (16 + 25)
39 (15 + 24)
41 (15 + 26)
42 (15 + 27)
89 (15 + 24)
40 (16 + 24)
41 (16 + 25)
41 (16 + 25)
38 (14 + 24)
41 (16 + 25)
39 (14 + 25)
42 (16 + 26)
43 (17 + 26)
9
20
28
4
25
20
3
40
10
3.5
25
75
115
190
130
Gr.
schon die Zahl der Stachelu der ausgewachsenen Fische. Dass auch
bei dea Maifischea die Zuuahme der Stachel-Zahl in eiiiem lang-
samerem Tempo stattfiudet, wenn der Fisch eine Grosse von
c^. 300 niM. erreicht hat, geht aus der hier folgenden Tabelle
hervor, welche sich auf zehn Stück Anfaug August auf dem Hol-
landsch Diep gefangene halbwüchsige Maifische bezieht:
TABELLE XVII
Halbwücbsige atn l^ten August gefangene Maifische
Lange
IN mM.
HÖHE
IN mM.
Verhaltniss
Zahl DER Stacheln
DER Lange zur
Gewicht
AUF DEM
Geschlecht
HöHE
l sten Kiemenbogen
292
80
3 65 : 1
285 Gr.
107 (40 + 67)
c/
297
81
3.67 : 1
320 »
109 (48 + 66)
9
305
80
3.81:1
296 »
105 (42 + 63)
2
307
80
3.84 : 1
337 »
UI (45 + 66)
2
308
86
3.58 : 1
855 »
107 (41 +65)
$
310
85
3.65 : 1
368 »
107 (43 + 64)
d"
313
89
3.52:1
385 »
102 (42 + 60)
c/
317
87
3.64 ; 1
370 »
114 (45 + 69)
c/
820
80
4.00 : 1
847 »
92 (37 + 55)
$
487
106
4.12:1
637 »
115 (45 + 70)
9
217
Wahrend die Zuuahme der Stachelzahl verhaltnissmassig gering
ist, so bald der Fisch einmal eine gewisse Grosse erreicht hat, ist
die Vermehrung der Stacbeln ia den ersteu Lebensmonaten eine
sebr bedeuteude. Dies trifft aber für Maifische in höherera Grade
zu als für Finten. Auf der graphiscben Darstellung der Tafel
VIII ist für 1580 zwiscben 30 nnd 145 mM. lange Fiscbe
dieser beiden Arten angegeben, wie oft eine gewisse Stachel-
zabl für die verschiedenen Grossen dieser Fische zur Beobacb-
tung kam. Das dicbter besetzte Gebiet, links von der schra-
gen Linie A B ist dasjenige der Finten: die Zabl der un-
tersuchten Fiscbe ist hier nicht allein grösser, es schwankt auch
sowohl die Grosse der untersuchten Fische, als die Zabl der Stacbeln
zwiscben engeren Grenzen. Es ist eine Ausnahme wenn man eine
junge 1) Finte auf dein Flusse beobachet, die grösser ist als 115
mM., wahrend juuge Maifische von 130 — 135 niM. keine Selten-
heiten sind; die Zabl der Kiemenbogen-Stacbeln nimmt bei den
Finten wahrend des Wachtstbums von 20 bis 42, bei den Maifi-
schen von 30 bis 122 zu. In dem Gebiete der Maifische rechts
von der schragen Linie C D stehen also die auf die einzelnen
Falie sich beziehenden Punkte weit weniger gedrangt, viel weiter
auseinander, als dies links von der Linie A B der Fall ist.
Es lasst sich aber für die Abtheilung rechts von der Linie C D
so wenig wie für diejenige links von der Linie A B eine regel-
massige Anordnung der Punkte laugnen : fast in jeder horizon-
talen Reihe von Felderu hat man in jeder Abtheilung eine grössere
Zabl von Punkteu in einera Felde und in den Feldern an beiden
Seiten von diesem Maximum eine allraablig abnebmnde Zabl von
Punkten. Links, wo es sich um kleinere Zablendifferenzen und zabl-
reichere Beobachtungeu handelt, ist diese Regelmassigkeit aber viel
aulfallender als rechts wo die Schwankuugeu grösser, die Zabl der
untersuchten Individuen aber kleiner ist. Zweifellos würde die
Regelmassigkeit in dem Gebiete der Maifische — also rechts von
1) Hier werden mit jungen Finten und mit jungen Maifischen diejenigen gemeint,
welche sich noch in den ersten Lebensmonaten befinden, also noch nicht ins Meer hin-
ausgewandert sind.
218
der Linie CD — gleichfalls starker hervortreten, wenn eine noch
grössere Zahl vou dieseu Pischen untersucht worden ware.
Dass wirklich die Zunahrae der Zahl der Reusenstacheln, trotz
ziemlich grosser Schwankungen bei den einzelneu Individuen, im
allgemeinen eine regehnassige ist, lasst sich am besten mit den
Curven der Tafel IX und X zeigen. Die Curven der Tafel IX
beziehen sich auf die kleineren Fische (Finten vou 30 — 120 mM.
und Maifische von 35 — 150 mM. Lange), diejenigen der Tafel
X auf Fische von 25 raM. bis zu Grossen wie sie rair überhaupt
vorgekommen sind. Auf beiden Tafeln bezieht sich die gezogene Linie
auf Clupea alosa, und die punktirte auf Clupea jinta. Zwischen beiden
Linien verlauft eine dritte Curve, welche als diejenige der Clupea alosa-
Jinta bezeichnet ist und zu deren Betrachtung wir gleich schreiten.
Uebrigens brauchen die Curven keine ausführliche Erklarung:
für jede zur Beobachtung gekommene Pisch Grosse ist die Durch-
schnitts-Zahl der Reusenstacheln berechnet worden, Auf TafelIX sind
dazu die Fische von 5 zu 5 mM. Grössendifferenz zusammenge-
rechnet, auf Taf. X samratliche Fische von 25 zu 25 niM, Dif-
ferenz. Auf Taf. IX steigen die Curven für jeden Stachel mehr
mit 5 mM., aut Taf. X für jeden 8tachel mit nur 1 mM. Für
die Curve der Pinten auf Taf. IX sind 812, für diejenige der
Maifische 681 Fische untersucht worden, Für die Curven der Taf.
X ungefahr ein viertel dieser Zahlen mehr.
Ueber die Berechtigung diese zwei Fische als gesonderte For-
men, also Arten zu betrachten, kann nach raeiner Meinung kein
begründeter Zweifel mehr gehegt werden. Ich würde mich auch
gewiss nicht von ueuem mit dieser Frage beschaftigen, waren mir
nicht im Laufe dieser Untersuchungen wiederholt Exemplare in
die Hande gekommeu, die obgleich dem gemeinschaftlichen Typus
beider Arten entsprechend, iu Bezug auf die Zahl der Reusen-
stacheln weder der einen noch der anderen Art sich anschlossen
und welche am besten als eine Zwischeuform betrachtet werden
mussen. Auf der Tafel VIII liegen die Punkte, welche sich auf die
Zahlen der Reuseufortsatze dieser Fische beziehen, in dem Geblete
zwischen den Linien A B und C D, Ware dieses Zwischengebiet mit
219
Punkten gleich stark besetzt als dasjenige links von der Linie A B,
oder auch uur als das rechts von der Linie C D, so würde es gewiss
schwer halten, besouders wenn der Unterschied in der Zahl der
Reusenfortsatze der einzige zwischen den zwei Formen alosa und
finta wiire, diese zwei Formen als gesonderte Arten aufrecht zu
erhalteu. Nicht allein ist das letzte nicht der Fall, sondern das
Zwischeugebiet ist im Vergleich mit den zwei seitlichen Gebieten
verhiiltuissmassig dürftig besetzt. Doch wieder zu dicht um die
betreffenden Falie blos als Ausnahmen oder ünregelmassigkeiten
betrachten zu können. In dem 1897 veröffentlichteu Berichte habe
ich raich bezüglich dieser Zwischenform dahin ausgesprochen,
dass ich sie am liebsteu als durch Bastardirung entstanden be-
trachten möchte. Diese Auffassung wurde von Dr. Ehrënbaum
von der Helgolander Biologischen Station nicht getheilt, indem er
hervorhob, dass ich mich bei der Untersuchung blos auf ein eiu-
ziges Merkmal beschriinkt hatte. Nach dem oben mitgetheilten
brauche ich nicht von neuem auf die Wichtigkeit dieses Merk-
mals aufmerksam zu machen ; ursprünglich handelte es sich blos
um die practische Unterscheidung der zwei Formen Clupea alosa
und Ji7ita und dass dieses Merkmal in dieser Hinsicht ausgezeich-
netes leistet, hat mich die Erfahrung gelehrt. Für die practische
Frage ist es von ganz untergeordnetera Werthe, für -jvas wir die
Zwischenform zu halten haben und somit ist die Möglichkeit,
dass es sich dabei um eine Bastarding handeln könne in dem
Fischerei-Berichte auch von mir nur sehr flüchtig angedeutet wor-
den ^). Nachher habe ich die Frage von neuem aufgenommen und
es hat sich herausgestellt, dass auch nach Heranziehung von 4 — 5
weiteren Merkmalen die Beantwortung der Frage, ob man hier
von einer Zwischenform reden darf und um was es sich mit dieser
Zwischenform handle, eine sehr schwierige bleibt.
TJnter den ganz ausgewachsenen Fischen scheint die Zwischen-
1) EURENBAUM (1. c. S. 2ö7) hat mich nicht recht verstanden wenn er sagt : «üagegen
erscheint es fraglich ob das Vorhandensein einer beliebigen Zahl zwischen 31 und 42
Kiemenfortsatzen im Vorliegenden Falie daza berechtigt, den betreffenden jungen Mai-
fisch, wie Hoek wiJl, als einen Bastard zwischen Alose und Finte an zu sehen."
16
220
form zu fehlen oder nur sebr selten zu sein : ich glaube kaum,
dass es vorkommt, dass die Handler über die Maifisch- oder Fiuten-
Natur eines FiscLes ina Unsicheren sind. ünter grosseren, mehr
oder weniger ausgewachseuen Fischen sind mir ein paar Mal Fische,
die schwierig zu deuten waren, vorgekoramen: am 3*^° Mai '97
wurde mir vora Kraliugscbe Veer ein Fiscli geschickt der 320 mM.
lang und 73 mM. hoch war und bei einem Gewichte von 320 Gram,
53 Reusenfortsatze auf dem ausseren rechten Kiemenbogen trug:
eine richtige Clupea alosa würde bei dieser Lange über 100, eine
richtige Clupea finta + 40 Reusenfortsatze gehabt haben. Ein am
3'ei» Juni gefaugener Fisch war bei einer Lange von 495 mM.,
120 mM. hoch, wog 1850 Gram und zeigte 77 Reusenfortsatze
auf dem ausseren rechten Kiemenbogen. Ein Maifisch von dieser
Lange würde 115 a 120, eine Finte 42 Fort satze auf dem Kie-
menbogen gehabt haben.
Das sind aber nur ein paar Falie ! Hingegen kommen Zwischen-
formen uuter den kleineren 40 — 120 mM. langen Jungfischen
gar nicht selten vor: unter den Fischen, mit Hülfe deren die
graphische Darstellung von Taf. VIII entworfen ist, kamen auf
1427 Fische 133 Exemplare vor, die ich als Zwischenforraen
betrachten möchte: also ungefahr 9.3'^/(j. Es war aber nicht mehr
möglich diese saramtlichen Exemplare einer neuen auf mehrere
Merkmale sich beziehenden Untersuchung zu unterwerfen — nur
ein Theil der Sammlung war aufbewahrt worden. Auf meine
Bitte hat Dr. Redeke 200 Stück von diesen jungen Fischen einer
neuen und genauen Prüfung auf zahlreichere Merkmale unterzogen.
Nach dem Reusenfortsatzen-Merkmale gebörten 112 von diesen
der Art Clupea Jinta, 57 der Art Clupea alosa und 31 der Zwi-
schenform Clupea alosa-finta am. Ich lasse die Maasse dieser 200
Fische hier folgen ; bemerke jedoch, dass diese Fische über zwei
Jahre in Alkohol gelegen haben, bevor die neue Untersuchung
vorgenomraen wurde. Das Verhaltniss von Lange zu Breite sowohl
als dasjenige der einzelnen Langemaasse untereinander wird sich
in Folge dessen nicht unbetrachtlich geandert haben.
r
221
N.B. Die EfkliiruDg der in dieser Tabellen gebrauchten Abkürzungen ist
wie folgt:
Die Nummen laufen durch von 1 —200.
Das Datum ist dasjenige, an welchem der Fisch gefangen wurde.
Die Beobachtungs-Nummer ist diejenige des Verzeichnisses Beilage I
des Berichtes von 1897. FQr die Angaben über die natürlichen Be-
dingangen an der Beobachlungs-Stelle (Ort, Tide, Stunde, Tiefe,
Temperatur des Wassers u. a. w.) wird auf diesen Bericht verwiesen.
Die Lange ist die Totallaoge des Körpers in mM.
Die Höhe ist diejenige des Körpers in mM. gemeasen unmittelbar vor
der Rückenflosse.
L .
rr ist der Quotiënt aus Höhe und Lange: also der Höhen-Index.
D' ist der Abstand der Rückenflosse von der Schnauzenspitze in mM.
L
jT, ist der Rückenflossen-Abstand-Index.
A' ist der Abstand der Analflosse von der Schnauzenspitze in mM.
L
-T' ist der Analflossen-Abstand-Index.
A
A ist die Lange der Analflosse in mM.
L .
-r ist der Analfloasen-Index.
Strahlenzahl Dors. ist die Zahl der Strahlen in der Rückenflosse.
Strahlenzahl Anal. ist die Zahl der Strahlen in der Analflosse.
Wirbelzahl ist die Zahl der Wirbel der ganzen Wirbelsaule.
Kielschuppenzahl; die erste Zahl ist diejenige der Kielschuppen zwi-
schen Kopf und Bauchflossen, die zweite diejenige der Kielschuppen
zwischen Bauchflossen und After, die dritte ist die Gesammtzahl.
Zahl der Reusenfortsatze: die erste Zahl ist die Zahl der Fortsatze auf
dem kürzeren am Schadel angehefteten Theile, die zweite Zahl die-
jenige der Fortsatze auf dem langeren am Zungenbeine befestigten
Theile des Kiemenbogens. Die dritte Zahl ist die Gesammtzahl.
Von jedem Fisch ist für diese Tabelle der linke aussere Kiemenbogen
untersucht worden.
222
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3
1
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1
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^H
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230
Mit Hülfe der Zahlen dieser Tabelle lassen sicli nun für die
einzelnen Merkmale die folgenden Schlüsse ziehen :
1. Höhe des Körpers. Der Höhen-Index sammtlicher hier
in Betracht kommenden Jungfische liegt zwischen 3,41 und 5.
Für die drei verschiedenen Formen ist die Variation wie folgt :
TABELLE XIX
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Clupea alosa
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1
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100 o/o
Clupea alosa-
finta
10
32
7
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7
23
6
19
1
3
Zusammen 31 Fische
> 100 o/o
Also liegt der Höhen-Index für die kleinen 57 — 122 mM.
langen Exemplare von Clupea finta zwischen 3.81 und 5, für die
gleich langen Ex. von Clupea alosa zwischen 3.40 und 4.40, und
für die Zwischenform zwischen 3.81 und 4.60. Der bei den ausge-
wachsenen Maifischen und Finten viel starker ausgesprochene
Unterschied in der Körperhöhe ist bei den kleineren Exemplaren
auch schon da. Die Exemplare der Zwischenform nahern sich
mehr der finta als der alosa^ scheinen aber auch in dieser Hin-
sicht einen einigermaassen selbstandigen Karakter zu besitzen.
Die graphische Darstellung in Fig, 3 macht den Unterschied
zwischen den drei Formen in der Körperhöhe noch übersichtlicher.
Die Curve für Clupea alosa-finta hat einen unregelmassigen Ver-
lauf, was natürlich der verhaltnissmassig geringeu Zahl der be-
obachteten Fische zugeschrieben werden muss.
231
2. Ab stand
der Rüchen-
f losse von der
Schnauzen-
spitze. Der
Index des Ab-
staudes der
Rückeuflosselag
für die 200 na-
her untersuch-
ten Fiscbe
zwiscben 2.36
und 2.8. Die
Variation der
drei versebiede-
nen Formen war
wie folgt:
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3
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Clupea alosa-finta
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Zusammen 31 Fische
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26
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13
6
100 o/o
232
In diesem, für die ünterscheidung der Heringrassen so wich-
tigeu Merkmal, ahuelu die beiden Arteu Clupea finta und alosa
einauder so sebr, dass sich kaum erwarten Hess die Zwischenfrom
würde in dieser Hinsicht eineu abweichenden Charakter zeigen.
3, Abstand der Analf losse von der Schnauzenspitze.
Für diesen Abstand liegt der Index bei den 200 Fischen zwischen
1.46 und 1.85. Die Variation lasst sich aus der folgenden Tabelle
beurtbeilen.
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finta
In 0/,
3
10
42
39
6
100 o/„
Wie aus der graphiscben Darstellung in Fig. 4 noch deutlicher
hervorgeht, lasst sich weder zwischen Maifisch und Finte, noch
zwischen einer dieser Arten und der Zwischenform, was diesen
Charakter anbetrifft, die grösste üebereinstimmung laugnen —
also ist auch dieses Merkmal für die ünterscheidung werthlos.
4. Lange der Analflosse. Der Analflossen-Index unterliegt bei
den 200 untersuchten Fischen verhaltnissmassig grossen Varia-
tionen. Der Index schwankte zwischen 5.8 und 8.2.
238
TABELLE XXII
o
_ l_
o
_
_
o
_
_,
_
~ lo
o
•>o
T
■r>
XI
c-
'M
T
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X
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1
X>
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1
•o
1
1
1
1
1
1
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1
X
1
X
1
00
O
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3
X
O
ra
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X
o
irt
•-0
XI
x>
•£
•X3
l>
o
c-
c-
c-
X
Clupea finta
1
10
12
19
25
17
10
8
6
2
2
Zusammen 112 Fische
Iq 7o
l
9
11
17
22
15
9
7
5
2
2
» 100 o/o
Clupea alosa
3
8
10
9
6
9
9
1
1
1
Zusammen 57 Fische
In Vo
5
14
Ib
.
11
16
16
2
1
l
» 100 o/g
Clupea alosa-finta
2
0
3 3
4
5
5
4
3
2
Zusammen 31 Fische
Il 7o
6
0
10
10
13
lö
16
13
10
6
» 100 o/o
234
Nur die Curve für Clupea Jinta bat eine regelmassige Form ;
die Unregelmassigkeit der auderen beiden Curven muss wohl auf
die geringe Zabl der beobacbteteu Fische zurückgefübrt werden.
So weit sicb aus diesen Zableu scbliessen lasst, ist der Index der
Analflosse bei Clupea alosa kleiner, die Analflosse also langer als
bei Clupea Jinta und stimmt Clupea alosa-finta in dieser Hinsicbt
mehr mit Clupea jinta als mit Clupea alosa überein.
5. Zahl der Strahlen der Rückenf losse. Die Zahl der
Strahlen der Rückenflosse scbwankt bei den 200 untersuchten
Jungfiscben zwischen 16 und 20, oder mit nur sehr wenigen
Ausnabmen zwischen 16 und 18. Die Variation lasst sich aus
der bier folgenden Tabelle beurtbeilen :
TABELLE XXIII
co
00
2
o
Clupea finta
IQ «/o
26
23
49
36
32
1
1
Zusammen 112 Fische
100 o/„
Clupea alosa
In 7o
7
12
27
47
20
45
3
Zusammen 57 Fische
^ 100 o/o
Clupea alosa-finta
In 7o
5
16
12
39
13
42
0
0
1
8
Zusammen 81 Fische
100 o/„
So weit sicb mit Hülfe der 200 untersucbten Fiscbe beurtbeilen
lasst, stimmen also drei die Formen, in der Zabl der Rücken-
flossen-Strablen gut mit einander überein.
6. Zahl der Strahlen der Analflosse. Die Zabl der
Analflossen-Strablen scbwankt zwiscben viel weiteren Grenzen als
diejenige der Strablen der Dorsalflosse. Und zwar zwiscben 18 und
26. Die Variation lasst sicb aus der bier folgenden Tabelle gut
überseben.
235
TABELLE XXIV
2
03
g
S
CM
'M
lO
CM
Clupea finta
In 7o
2
2
4
4
15
13
47
42
35
31
6
5
1
1
2
2
Zusammen 112Fi9che
. 100 o/„
Clupea alosa
1q %
3
5
13
23
23
40
13
23
3
5
2
4
Zu8ammen 57 Fische
» 100 o/„
Clupea alosa-finta
In Vo
1
3
2
6
10
33
9
29
5
Ib
2
7
2
6
Zusammen 31 Fische
» 100 o/o
In dieser Hinsicbt sind also Finte und Maifisch sehr deutlich von
einander verschiedeu : die Mehrzahl der Fiuten hat 20 bis 22, die
% ... ^'^- 5
^•5 Variations-Kurven für die Zahl der Amalflossen-
StraJilen
)S JQ 2o 2/ 22 25 2^ 2S 26
Mehrzahl der Maifische 22 bis 24 Strahleu in der Analflosse. Die
17
236
Clupea alosa-Jinta ist in diesem Merkmal , obgleich sie grössere
Uebereiustimmung mit Clupea Jinta als mit Clupea alosa zeigt ,
eine richtige Zwischenform, mit 21 a 23 Strahlen in der Anal-
flosse. Die Figur 5 mag diese Verhaltnisse noch naher erlautern.
7. Wirhelzahl. Die Zahl der Wirbel scliwankt, alle 200
Fische zusammeugerechnet , zwischen 52 und 57 — für die
Mehrzahl aber nur zwischen 54 und 56. Für eine bessere Beur-
theilung der Variation wird die folgende Tabelle von Nutzen sein.
TABELLE XXV
C<1
Clupea finta
In o/o
1
1
5
4
24
21
64
57
16
14
2
3
Zusammen 112 Fische
100 o/„
Clupea alosa
In 7o
2
4
4
7
25
44
23
40
3
5
Zusammen 57 Fische
. 100 o/o
Clupea alosa-finta
In 7o
2
6
6
19
12
39
10
33
1
3
Zusammen 31 Fische
» 100 o/o
Bei jeder der drei Fornien kommt also eine Zahl von 55 Wirbeln
am haufigsten vor. Finta hat fast gerade so oft 54 als 56 Wirbel,
Alosa hingegen weit öfter 56 als 54 Wirbel. ünd alosa-finta halt
auch hier wieder die Mitte — obgleich eine etwas grössere üeber-
einstimmung mit Clupea alosa nicht zu laugnen ist.
8. Kiel schuppen- Zahl. Die Kielschuppen-Zahl variirt bei
den 200 Jungfischen von 57 — 122 mM. Lange zwischen 33
und 41 — man könnte auch sagen zwischen 34 und 39. Die
folgende Tabelle lasst diese Variation am besten überseheu.
237
TABELLE XXVI
co
co
co
^
co
co
co
00
co
co
o
'^
Clupea finta
In 7o
2
2
4
4
4
4
33
29
42
37
18
16
8
7
0
0
1
1
Zuaammen 112 Fische
100 o/o
Clupe.i alosa
Iq 7o
2
3
10
18
20
35
18
32
7
12
Zusammen 57 Fische
100 Vo
Cliipea alosa-finta
Iq 7o
1
3
1
3
8
26
9
29
7
23
5
16
Zusammen 31 Fische
. 100 0/,
Für die Mehrzahl der Exemplare jeder der drei Formen gilt also,
dass die Kielschuppen-Zahl zwischen 36, 37 und 38 schwankt.
In diesem Merkmal ist also eine grosse TJebereinstimmung zwischen
den drei Formen vorhanden und es lasst sich also für die Unter-
sclieidung kaum benutzen.
Wie bei der grossen Uebereinstimmung in Gestalt und Bau
wohl zu erwarten war, ist der Unterscbied zwischen den zwei
Hauptformen, so wenig wie der zwischen der Zwischenform und
einer der Hauptformen in keiner Hinsicht, für irgend eins der
untersuchten Merkmale, wirklich gross zu nennen. Hingegen
fehlt vollstandige Uebereinstimmung gleichfalls und dies gilt nicht
allein für die Hauptformen, sondern auch für die Zwischenform, ver-
glichen sowohl rait der einen als mit der anderen der Hauptformen.
Die Combination mit anderen Merkraalen hat also den grossen
Werth des Merkmals der Reusenfortsatze für die Unterscheidung der
zwei Arten Clupea alosa und Clupea finta voUends bestatigt: es
hat sich herausgestellt, dass diese Arten, wie in der Zahl der
Reusenfortsatze, in der Lebensweise und in der Nabrung, so auch
in der Körperform (Höhen-Index) und in der Zahl der Strahlen der
Analflosse verschieden sind. Auch in der Lange der Analflosse ist
ein Unterschied da und ein, obgleich geringerer, in der Zahl der
Wirbel. Es hat sich nun weiter herausgestellt, dass die Zahl der
Reusen-Fortsatze nicht so sehr als eine mit dem Alter variireude,
238
sondern als eine mit dem Alter regelmassig — abgesehen von einer
gewissen Schwankung um den Durchschnitt — zunelimende Zahl
betrachtet werden muss. Die Schwankungen bleiben also für Fische
einer bestimmten Grosse innerhalb gewisser Grenzen, die Zahl der
Fortsatze kann aber mit der Grosse nur zunehmeu, die einmal
erworbene Zahl geht unter keinen Umstanden zurück. Da nun
ausgewachsene Finten mit mehr als 42 (oder, aber selten : 43)
Fortsatzen nicht vorkommen, können kleinere Fische mit mehr
als 42 Fortsatzen nicht als Finten betrachtet werden. SoUte man
sie aber für junge Maifische halten wollen, so ist dazu die Zahl der
Reusen-Fortsatze zu gering und wollte man die Bedeutung dieses
Merkmals in diesem Falie entkraften, durch die Annahme, dass es
sich hier um ein Zurückbleiben der Zahl handelt und diese nachher
wohl nachgeholt werden könnte, die Fische somit doch richtige
Maifische waren, so müsste dagegen entschieden angeführt werden,
dass diese Fische in den sonstigen Merkmalen den Finten viel
naher stehen als den Maifischen.
Meiner Meinuug nach ist es also unmöglich diese Fische ein-
fach als dem Variations-Gebiete der einen oder der anderen der
Hauptformen au gehorend zu betrachten : es sind weder Maifische
noch Finten und somit halte ich an meiner ursprünglichen Mei-
nung, dass es sich hier um eine Zwischenform handelt, fest. Dabei
branche ich kaum zu betonen, dass ich für die absolute Richtig-
keit der Begrenzung der drei Formeu, wie diese auf Taf. VUT,
bezüglich der Reusen-Fortsatze, durch die Linien A B und C D
versuchsweise angegeben ist, nicht einstehen möchte: nach meiner
Meinung geboren aber diejenigen Exemplare, welche nach der
Zahl ihrer Reusen-Fortsatze ungefahr in den von dieseu Linien
begrenzten Raum , vielleicht auch nur diejenigen , welche in die
Mitte dieses Gebietes fallen, einer Mittel- oder Zwischenform von
Clupea alosa und Jinta au.
Was nuu schliesslich meine Deutuug dieser Mittelform an-
betrifft, so möchte ich auch dafür am liebsten an meiner schon
in dem Berichte von 1897 ausgesprochenen Annahme (Hypothese),
dsas es sich hier um Bastarde handelt, fest halten.
239
Aus den B'^obachtuugeu von Pouchet uud Biétuix von 1889 (1. c.
S. 628) wissen wir, dass die Eier von Cliipea alosa sehr gut mit
der Milch von Clupea finta sich befrucbten lassen. Die üntersucher
baben dabei beobacbtet, dass die auf diese Weise befrucbteten
Eier, so lang es möglicb war die Untersucbung fort zu setzen —
das beisst bis an das Ende des zweiteu Tages — vollstandig
regelraassig sicb entwickelten. Die Unterscbiede, die sicb bei
der Eutwicklung dieser Eier, gegenüber solcbeu von Mailiscben
und Finten, zeigten werden von diesen Forscbern nur gering
(faibles) genannt, entsprecbend den Unterscbieden, welcbe man
zwiscben den Eiern der Maiüscbe und Finten selber bei der
Entwicklung beobacbtet. Somit bat eine Bescbreibung für die
Eier der drei verscbiedenen Formen genügt. Es fragt sicb nur,
ob aucb in der Natur Gelegenbeit für Kreuzbefrucbtung vor-
kommen kann? Und dies scbeint kaum mebr bezweifelt werden
zu können, seitdem sowobl aus den Untersucbungen von Pouchet
und BiÉTRix, als aus den spateren Beobacbtungen von Pierre B.
Vincent ') (1894) bervorgegangen ist, dass in der Seine oberbalb
Rouen bei St. Pierre les Elbeuf die Alosen und die Finten auf
ein uud demselben Platze unterbalb der Damme ibrem Laicbgeschaft
nacbgehen. Ehrenbaum, der micb auf diese Beobacbtungen von
Vincent aufmerksam gemacbt bat ^), bemerkt dabei, dass die auf
der Seine bestebenden Verbaltnisse lediglicb ibreu Gruud in der
künstlich gescbafEeneu Barrière baben können. leb möchte dagegen
nur anführen, dass die künstlicb gescbaffenen Barrieren (die Nadel-
webre von Martot und Blancbeterre) scbon mebrere Jabre vor
1894 gebaut sind (die Seine-Caualisation war 1889 fertig) und
dass die Maifiscbe, ware das Laicben unterbalb des Martot-
Wehres ibrer Natur zuwider, gewiss langst aufgebört batten
in die Seine auf zu steigen. Hier komme icb auf die von mir
gemacbte Beobacbtung, von welcher scbon oben (S. 185) die Rede
war, zurück: fangt man in Holland in der zweiten Halfte Juli
Finten der allerkleinsten Sorte, dann fangt man an dem
1) Bulletin des Pêches Maritimes, 1894, S. 440.
2) l.c. S. 268.
240
selben Tage und an der namlichen Stelle auch schon kleine Mai-
fische. Das ware unmöglich, wenn die Maifische weit hölier auf
deni Flusse laiehten als die Finten. Und laicht auch nur eine
Partie der Maifische auf gleicher Höhe wie die Finten, dann ist
gewiss nichts dagegen zu sagen, dass die Gleichartigkeit der
Geschlechtsproducte in Form, Grosse und sonstigen Eigenschaften,
sowie die Leichtigkeit mit welcher auf künstliche Weise Kreuz-
befruchtung zu Stande kommt, es wahrscheinlich macht, dass
auch in der Natur bisweilen eine Kreuzung zwischeu den beiden
so nahverwanten Arten statt findet.
(Day [The Fishes of Great Britain and Ireland. 1880—84. II.
p. 238] sagt folgendes y>Hyhrid. Scale-finned shad, Alosa squa-
mapinnata, Couch. IV. p. 123 pL CCVI, from Bristol, the skin
of which is now in the National Collection, may be a hybrid
between one of the shads und a pilchard as suggested by Dr.
GüNTHER, but its gill-rakers have been removed.
Another example in the same collection is considered a hybrid
between the two shads, with 40 gill-rakers, longer than C. finta
but shorter than C. alosa").
Liesse sich feststellen, dass die von mir beobachteten und vor-
laufig als Zwischenformen gedeuteten Exemplare Bastarde waren,
so ware damit der Beweis geliefert, dass wirklich ein Theil der
Maifische an der namlichen Stelle, also auf gleicher Höhe im
Rheinflusse, ihrem Laichgeschaft nachgegangen waren wie ein Theil
der aufgestiegenen Finten. Es wird aber wohl immer ausserst
schwierig bleiben Bastarde von so nah verwandten Fischeu wie
Maifisch und Finte zweifellos als solche zu erkennen. Leichter
wird es wahrscheinlich sein die Laichstellen dieser Fische kennen
zu lernen und — wie Ehrenbaum es an der unteren Elbe ge-
macht hat — die Fische beim Laichen zu beobachten. Dann wird
es wahrscheinlich gelingen zu gleicher Zeit und an der namlichen
Stelle, auch im Rhein^ Fische der beiden Arten neben einander
laichend anzutreffen.
Helder, October 1899.
ERKLAERUNG DER FIGUREN AUF TAFEL Vl-X
TAFEL VI. Abbildungcn von jungen Lachsen ia natüdicher Grosse von
Dr. H. C. Redeke.
Fig. 1. Jnnger Lachs im ersten Sommer (August) in der Prüm gefangen
(junger «Parr").
Fig. 2. Junger Lachs im zweiten Sommer (Ende Juli) in der Prüm gefangen,
im ausgebildeten Forellen-Kleide.
Fig. 3. Junger Lachs am Ende des ersten Lebensjahres (im Mai) in Hol-
land in der Rheinmündnng, nicht weit von Goedereede, gefangen
im ausgebildeten Seereise-Kleide (»Smolt").
Fig. 4. Junger Lachs am Ende des ersten Lebensjahres, zugleich mit dem
vorigen (im Mai) in Holland gefangen. Die eigenthümlichen Flecke
des Forellen-Kleides schimmern weit deutlicher durch als bei dem
Fisch in Fig. 3.
TAFEL VIL Die Kiemenbogen-Fortsatze des Maifisches (Clupea alosa) und
der Finte (Clupea finta).
Fig. 1. Erater Kiemenbogen der rechten Seite einer Finte von 37 mM. Lange.
Fig. 2. Erater Kiemenbogen der rechten Seite einea Maifischea von 38.5 mM.
Lange.
Fig. 3. Erster Kiemenbogen der rechten Seite einer Finte von 64 mM. Lange.
Fig. 4. Erster Kiemenbogen der rechten Seite eines Maifisches von 61 mM.
Lange.
Fig. 5. Erster Kiemenbogen der rechten Seite einer Finte von 118 mM. Lange.
a. Exemplare von Anchorella emarginata, Kröyer.
Fig. 5a. Drei Fortsatze dieses Kiemenbogens starker vergrössert.
Fig. 6. Erster Kiemenbogen der rechten Seite einea Maifisches von 119 mM.
Lange.
Fig. 6a. Vier Fortsatze dieses Kiemenbogens starker vergrössert.
Fig. 7. Erater Kiemenbogen der rechten Seite eines Bastards (?) von Finte
und Maifisch von 119 mM. Lange.
Fig. 7a. Vier Fortsatze diesea Kiemenbogena starker vergrössert.
242
Fig. 8. Erster Kiemenbogen der rechten Seite einer Finten-Larve von 26.5 mM.
Lange.
Fig. 1—7 sind bei 10 maliger, Fig. 5a, 6a, 7» und 8 bei 29 raaliger Ver-
grösserung gezeichnet.
TAFEL Vin. Graphisciie Darstellung der Zunahme der Zahl der Kiemen-
bogen-Fortsatze mit dem Wachsen der Fische.
Für die Finten sind schwarze, für die Maiflsche rothe Punkte gewahlt.
Für die fraglichen Fische sind blaue Punkte benützt worden.
TAFEL IX. Graphische Linien für die Zunahme der Zahl der Kiemenbogen-
Fortsatze init der Lange der Fische, bei dem Maifisch, bei der Finte und
bei der Zwischenform. Jedesmal ist die Durchschnittszahl der Kiemenbogen-
Fortsatze berechnet worden aus den Zahlen sammtlicher zur Verfügung
stehenden Fische einer gewissen Lange von 5 zu 5 Millimeter.
TAFEL X. Graphische Linien für die Zunahme der Zahl der Kiemenbogen-
Fortsatze mit der Lange bei den namlichen Fischen. Jedesmal ist die
Durchschnitts-Zahl der Kiemenbogen-Fortsatze berechnet worden aus den
Zahlen sammtlicher zur Verfügung stehenden Fische einer gewissen Lange
von 25 zu 25 Millimeter.
ERKLAERUNG DER ZINCOGRAPHIEN IM TEXTE
Fig. 1 auf S. 163. Graphische Darstellung der Wasserhöhen in Metern
in den Monaten April und Mai am Pegel zu Köln in den Jahren
1894, '95 und '96.
Fig. 2 auf S. 167. Graphische Darstellung der Grossen der im Mai in das
Meer ziehenden jungen Lachse.
Fig. 3 auf S. 231. Variiitions-Kurven der Indices der Höhe von jungen Mai-
fischen, jungen Finten und (?) Bastarden dieser zwei Arten.
Fig. 4 auf S. 233. Variations-Kurven der Indices des Abstandes der Anal-
floase (d. h. des Anfangs der Analflosse — der Stelle, wo der After
liegt) von der Schnauzenspitze für die namlichen Fische.
Fig. 5 auf S. 235. Variations-Kurven der Zahl der Analflossen-Strahlen bei
den namlichen Fischen.
DIE ZAHNLEISTEN UND DIE EISCHWIELE
BEI DEN VOEGELN
Dr. H. D. TJEENK WILLINK
Mit Tafel XI
In Anschluss an die Mitteilungen von Röse und Fraulein Carlson
(Anatomiscber Anzeiger 1892 und 1896) habe ich einige Unter-
suchungen über die Zahnleisten der Vogel augestellt. Sie bilden
das Thema meiner Doctor-Dissertation *) , aus welcher ich mir
hier einen kurzen Auszug zu geben erlaube. Es standen mir 11 Em-
bryonen von Gallinula chloropus., 3 von Sterna hirundo, 2 von
Sterna cantiaca, 7 von Haematopus ostralegus, 4 von Oedicnemus
crepitans, 5 von Numenius und 6 von Limosa aegocephala zur
Verfügung.
Das relative Alter wurde nach der Lange des Kopfes bestimmt.
Drei dieser 38 Embryonen wurden durch sagittale Schnitte in
Seriën zerlegt, wahreud die übrigen 35 frontal geschnitten wurden.
Der jüngste Embryo von Gallinula chloropus hat eine Kopf-
lange von 9 und eine Körperlange von 17 mM. lm Oberschnabel
befinden sich zwei Paar Leisten. Das lateral gelegene Paar stimmt
in Hinsicht der Lage mit den Zahnleisten, wie Rösk dies für
Sterna angegeben hat, überein. Vcrn im Schnabel erscheint die
Zahnleiste als eine dem Mesoderm zugewandte Verdickuug der
1) Over de tandlijsten en de eiwrat bij Vogels. Leiden, Trap, ]899. 84 blz. 7 \)\.
18
244
Epidermis, ohne dass diese jedoch irgend eiue Veranderung in den
Struktur-Verhaltnisseu erfahrt, wahreud sie weiter nach dem Schadel
zu eine mehr erhabene Leiste bildet.
In der Mitte zwischen der Spitze des Schnabels und den Choanen
ist die Zahnleiste, allmalig an Höhe abnehmend, verschwunden.
lm üutersehnabel wurden keine Zahnleisten gefunden.
Hat der Embryo einen Kopf vom 12 und einen Körper von
23 mM. Lange, danu findet man Zahnleisten nicht nur im Ober-,
sondern auch im Unterschuabel ; die letzteren erheben sich ein
wenig über das Niveau der ümgebuug (Fig. 1).
Bei einem Embryo, dessen Kopf 16 mM. mass, ragen die Zahn-
leisten nicht mehr über die Epidermis hervor und befinden sich
vorn am Schnabel nicht in der Mundhöhle, sondern an den Seiten
des Schnabels, wahreud sie nach dem Schadel zu bald nach Innen
biegen und schliesslich in der Mundhöhle parallel den Randern
des Schnabels nach hinten verlaufen. Auch kommen hier, im Gegen-
satze zu den Befunden bei jüngeren Embryonen, die Zahnleisten
von beiden Seiten an der Spitze des Oberschnabels zusammen.
In der Basis der Zahnleiste befindet sich eine untiefe Furche. Im
Unterschuabel verlaufen die Leisten ganz so wie im Oberschnabel;
nur kommen dieselben an der Spitze nicht zusammen. Im
Oberschnabel wird in diesem Stadium an der Seite des Schnabels
über den Zahnleisten eine Verdickung der Epidermis angetroffen,
welche tief in das Mesoderm eindringt (Fig. 2). Diese Verdickung
bildet eine Leiste, welche Lippenleiste genannt wird, weil sie sich
auf derjenigen Stelle beöndet, wo die Lippenfurche erwartet
werden kann. Im ünterschnabel kommt in diesem Stadium eine
solche Lippenleiste nicht vor : hier wird sie erst spater angelegt.
Wenn der Kopf bei Embryonen von Gailinula chloropus eine
Lange von 18, 24 und 26 mM. hat, kommen Zahnleisten und
Lippenleisten zusammen vor, diese Letzteren auch im ünterschnabel.
Bei einer Kopflange von 27 und 29 mM. sind die Lippenleisten
wieder verschwunden. Die Zahnleisten sind viel höher und breiter
an der Basis geworden und reichen jetzt weiter nach hinten ,
(auf I von der Spitze des Schnabels anfangend bis zu den Choanen)
245
und treffeu au der Spitze vou Ober- und Unterscbuabel von beiden
Seiten zusammen (Fig. 3, 4 uud 5).
Betrefïs der Struktur der Epidermis und der Zabnleisten sei
Folgeudes erwiibnt. Beim jüngsten Embryo (Kopflange 9 mM.)
wird die Epidermis von einem Stratum Malpigbii gebildet, worin
die Zeilen noch nicht ganz langlich sind. Hierauf ruhen einige
Schichten von randeu und polygonalen Zeilen und über das
Gauze zieht sich das aus platten, leicht zu farbenden Zeilen
gebildete Oberhautchen hinweg. Bei den altereu Embryonen, wo
Stratum Malpighii und Stratum corneum deutlich zu uuterscheiden
sind, entwickelt sich zwischen Oberhautchen und Stratum corneum
das Epitrichium.
Da, wo das Epitrichium eine gewisse Ausbildung erreicht hat,
geht das Oberhautchen zu Grunde. Oberhautchen und Epitrichium
sind also zwei selbstandige Schichten, welche in gegenseitigen
Beziehungen zu einander stehen.
Man darf daher das Oberhautchen nicht für einen Teil des
Epitrichiums halten. Wahrend das Epitrichium bei einem Embryo
mit einer Kopflange von 16 mM. nur an den Seiten des Schnabels
vorkommt, findet es sich bei den alteren Embryonen auch in der
Mundhöhle und erreicht in der Basis der Zahnleisten eine ansehn-
liche Dicke.
Bei den Embryonen mit einer Kopflange von 27 und 29 mM.
ist das Epitrichium sehr locker mit der uuterliegenden Hornscheide
verbunden und fallt, wie auch aus den Zahnleisten, leicht weg,
wodurch dann tiefe Furchen und scharfe Schnabelrander entstehen
(Fig. 6).
lm Ober- uud ünterschnabel von Sterna hirimdo mit einer
Kopflange von 10 und 13 mM. und von Sterna cantiaca mit einer
Kopflange von 9 und 11 mM. kommen Zahnleisten vor. Hat der
Kopf eine Lange von 16 mM., dann zeigen sich die Zahnleisten
recht gut entwickelt; aber bei keinem der untersuchten Sterna-
Embryonen fand ich sie in der Form einer über die Oberflache
der Epidermis emporragenden Leiste. Lippenleisten konnten nicht
nachgewiesen werden.
246
Bei dem Embryo von Haematopus ostralegus, dessen Kopf 11 mM.
lang war, finden sich nur im Oberschnabel Zahnleisten. Die Lip-
penleisten fehlen ganz. Hat der Kopf eine Lippenleisten-Lange von
15 mM., dann werden gut entwickelte Zahnleisten in Ober- und
üntersehnabel gefunden, ebenso wie bei den alteren Embryonen
von Haematopus ostralegus, deren Köpflangen 16, 19, 23, 24 res-
pective 26 mM. betragen ; nur sind die Leisten grösser, dringen
tiefer in das Mesoderm ein und verlaufen weiter nach hinten
als bei jüngereu Embryonen. In keinem Falie wurde wahrgenom-
men, dass die Zahnleisten von beiden Seiten an der Spitze des
Schnabels zusammen kommen. Sie sind ebenso wie bei Gallinula
chloropus vorn am Schuabel an den Seiten gelegen, um sich bald
nach innen in die Mundhöhle zu biegen und weiter parallel den
Schnabelrandern nach hinten zu verlaufen. In der Basis der Leisten
verlaufen die Zahnfurcheu. Die Epidermis ist ganz wie gewöbnlich
gebildet, aber das Epitrichium dringt tief in die Zahnleisten ein.
Bei den Embryonen mit einer Kopflange von 23, 24 und 26 mM.
fand ich im Epitrichium der Zahnleisten viele grössere und kleinere
Höhlen.
Die Embryonen von Oedicnemus crepitans lieferten ahnliche
Resultate wie diejenigen von Haematopus ostralegus. Besonders
deutlich war aus diesen Praparaten ersichtlich, dass die kleineren
Höhlen im Epitrichium der Zahnleisten sich bei alteren Embryonen
zu grosseren Höhlen vereinigt batten (Fig. 7).
Durch das Verschwinden des Epitrichiums entstehen auch hier
tiefe Furchen in der Basis der Zahnleisten und scharfe Schnabel-
rander.
Der Embryo von Numenius, dessen Kopf 16 mM. lang ist,
hat gut entwickelte Zahnleisten und Lippenleisten (Fig. 8). Diese
Leisten sind nur sehr wenig entwickelt bei Embryonen mit 19
und 21 mM. Kopflange, und bei einer Kopflange von 24 und 87
können dieselben nicht mehr nachgewiesen werden.
Die sechs Embryonen von Limosa aegocepJMla haben keine
Zahnleisten, ebensowenig wie Lippenleisten. Zwar kommen andere
Leisten in der Mundhöhle vor, aber diese sind den Zahn- und
247
Lippenleisten der vorlaergehenden Erabryonen nicht gleichzustellen,
weil sie übereiustimmen mit den übrigen Leisten, welche ausser
den Zahu- und Lippenleisten auch bei den schon behandelten
Gattuugen in der Mundhöhle angetroffen werden.
Wir sehen also, dass bei Gallinula chloropus, Sterna hirundo
Sterna cantiaca, Haemaiopus ostralegus, Oedicnemus crepitans und
Numenius in der Mundhöhle, nebst vielen andern Leisten und
Verdickungen, zwei laterale Leisten, die sogenannten Zahnleisten,
zur Ausbildung gelangen. Bei Numenius kommen diese Leisten
nur wiihrend einer kurzen Zeit des embryonalen Lebens vor, bei
Lirnosa aegocephala endlich fehlen sie ganz.
Mit Rücksicht auf die Entstehungsart, die Lage und das Sch winden
dieser Leisten halte ich es nicht für möglich, ihnen eine embryonale
Funktion zuzuschreiben. Man muss sie, wenigsteus bei Numenius, für
rudimentare Organe halten. Sie finden sich an den Stellen, wo bei
anderen Vertebraten die wahren Zahnleisten gefunden werden und
entstehen wie diese durch eine Verdickung der Epidermis, welche
Verdickung beim ersten Entstehen über die Epidermis hervorragt
(Embryo von Gallinula chloropus, Kopflange 9 und 12 raM.), urn
spater tief in das Mesoderm einzusinken. Da nun bei Vögeln mit
Hinsicht auf die zahntragenden fossilen Gattungen rudimentare
Zahnleisten erwartet werden können, dürften die erwahnten
Leisten wirklich als rudimentare Zahnleisten aufzufassen sein Diese
Zahnleisten der Vogel sind aber sehr kraftig entwickelt, höher
und breiter als man selbst für fungirende Zahnleisten erwarten
sollte, jedenfalls zu hoch und zu breit für rudimentare Organe.
Die Leisten in der Mundhöhle der Vogel haben im Gegeusatze
zu den Zahnleisten der anderen Vertebraten ihre grösste Breite
an der Oberflache der Epidermis. Ferner haben wir geschen, dass
diese Leisten, wenn sie auch bei Numenius wirklich rudiraentar
sind, bei Gallinula chloropus, Haematopus ostralegus und Oedicne-
mus crepitans eine sehr bestimmte Bedeutung haben, da bei diesen
Gattungen durch das Wegfallen des Epitrichiums aus der Basis
scharfe Schuabelrander entstehen.
Wenn die Leisten wirklich rudimentare Zahnleisten sind, so
248
haben sie jedenfalls eine Aenderung der Funktion erfahren. Hieraus
lasst sich die ansehnliche Dicke und Breite — auch bei Nume-
nius — leicht erklaren. Auch ist hervorzuheben, dass bei Gallinula
chloropus, Ilaematopus ostralegus nnd Oedicnemus crepitans die erwach-
senen Tiere scharfe Scbnabelrander haben, wahrend bei Numenius
und Limosa aegocephala, wo im embryonalen Leben keine oder nur
vorübergebend Zahnleisten angetrofFen werden, die Scbnabelrander
nicht scharf, sondern rund und gebogen sind. Sterna kann nicht in
Betracht kommen, da nur junge Embryouen zu meiner Verfügung
standen, so dass ich das Schicksal der Zahnleisten in alteren Stadiën
nicht erforschen konnte. Ich glaube denn auch, dass die Homologie
dieser Leisten mit den Zahnleisten der anderen Vertebraten noch
nicht sichergestellt ist, Nimmt man diese Homologie nicht an,
dann bat man diese Leisten als Neubildungen in Bezug auf das
Zustandekommen scharfer Scbnabelrander zu betrachten. Sodann
würden diese Leisten mit den andern Leisten , welche in der
Mundhöhle der Vogel so vielfach angetrofien werden, zu ver-
gleichen sein.
Die Lippenleisten kommen nur wahrend einer kurzen Periode
des embryonalen Lebens bei Gallinula chloropus, Haeiuatopus ostra-
legus, Oedicnemus crepitans und Numeynus zur Ausbildung. Ihre
Deutung ist schwer; entweder sind sie rudimentare Organe oder
sie entstehen blos als secundare Produkte der Zahnleisten.
Es liesse sich schliesslich noch vermuthen, dass die sogenannte
Zahnleiste der Vogel mit der Lippenfurche der anderen Vertebraten
zu vergleichen sei, wobei jedoch zu beachten ist, dass in der
Zahnleiste der Vogel eine Furche — die Zahnfurche — nachge-
wiesen ist.
Die sogenannten Lippenleisten der Vogel könnte man dann als
secundar durch die Bildung der Zahnleisten entstanden erklaren.
Was die anderen Leisten der Mundhöhle aubelaogt, so glaube
ich nicht, dass sie zu der schmalen Form des Vogelschnabels in
Beziehung stehen. Ware dies der Fall, so könnte man erwarten,
dass sie sowohl im Ober- als auch im ünterschnabel gleich stark
ausgebildet seien. Dass dies nicht der Fall ist, hat uns die Unter-
249
suchung der verschiedenen Embryonen gelehrt. Sodann ware auch
zu erwarten, dass bei den laugsten und schmalsten Schnabelu die
Leisteu am besten ausgebildet seien; dies ist aber nicbt der Fall,
wie die Vergleicbuug von Gallinula chloropus und Oedicnemus
crepitans einerseits mit Numenius. Haematopus ostralegus und Limosa
aegocephala andererseits lebrt.
Dass die Leisten in einiger Beziehung zur Bildung von Drüsen
steben sollten, wie Fraulein Carlson für Sterna angiebt, scheint
mir ebenfalls unwarscbeinlicb. Zwar steben bei Sterna hirtindo,
mit eiuer Kopflange von 16 mM., die Drüseustrange im Ober-
scbuabel in Verbinding mit den Leisten, aber im Unterscbnabel
ist dies nicbt der Fall, ebensowenig wie im Ober- und Unter-
scbnabel bei Gallinula chloropus.^ Limosa aegocephala und Nume-
nius (Fig. 9).
Da nuu aucb bei dieseu Formen die Drüsengange und die Leisten
gerade neben einander zur Ausbildung gelangen, so ist es aller-
dings raöglich, dass sie bisweilen mit einander verbunden vor-
kommen, wie z. B. bei Sterna hirundo.
Die Drüsen der Mundhöble entstehen aus einem Teil der Epi-
dermis von ganz eigentümlicber Struktur.
Die Epidermis wird an der betreffenden Stelle dicker, die Zeilen
werden grösser und lösen sicb scbliesslicb von einander, wie dies
bei Gallinula chloropus mit einer Kopflange von 16 mM. (Fig. 10)
besonders deutlicb zu seben ist. Dieses Epitbel wucbert in das Meso-
dern binein ; die Wucberung wacbst weiter nach hinten, wird
spater hobl und bildet den Drüsengang. Die lockere Struktur der
Epidermis ist nun verschwunden. Drüsen und Leisten treten somit
nur secundar mit einander in Verbindung und baben jede ihre
eigene Bildungsweise.
leb glaube, dass die Leisten einzig und allein in Beziebung
steben zum Verbornungsprocesse des Schnabels, Die Verdickung
und Verhornung der Epidermis findet nicbt gleicbmassig und
überall zu gleicher Zeit statt, sondern es entstehen zuerst Leisten,
welche breiter werdend unter einander in Verbindung treten und
die dicke Epidermis und scbliesslicb aucb die Hornscheide ent-
250
stehea lassen. Dies erhellt auch claraus, dass die Leisten bei alteren
Embryonen grösseuteils verschwunden sind und die Epidermis hier
gleichmassig dick ist. Bei den jüngeren Embryonen sind die Leisten
noch am deutlichsten, wie uns Gallinula chloropus, Haematopus
ostralegus, Oedicnemus crepitmis, Limosa aegocephala und Numenius
zeigen.
Sodann ist in Folge der Leistenbildung und der dabei entstehenden
Furchen die Oberflache der Mundhöhle nicht flacb, sondern wellen-
förmig, was mit Rücksicbt auf das Fehlen der Zahne zum Fest-
halten der Körper von grosser Bedeutung ist.
Noch ist zu bemerken, dass die ersten Schnitte durch die
Spitze des Schnabels nicht immer nur ein einziges von der Epidermis
umgebenes Stück Mesoderm zeigen. Oft sind namlich mehrere Me-
sodermteile von einander getrennt und von Epithel umgeben, so
bei Gallinula chloropus, Limosa aegocephala und Numenius (Fig. 3,
4, 11 und 12). Diese Teile kommen durch das sehr tiefe Ein-
dringen von Epidermisleisten zu stande ; so entstehen durch das
Zusammenkommen der Zahn- und der Lippenleisten an der Spitze
über einander gelegene Stücke. Die vertikale Teilung wird verur-
sacht durch vertikale Leisten, welche von unten bis oben durch
das Mesoderm hindurch dringen, aber kurz sind und nach hinten
bald versch winden. Bei Haematopus ostralegus, Oedicnemus cre-
pitans und Sterna hirmido nnd cantiaca ist die Schnabelspitze nicht
geteilt. Bei Numenius fand ich die zwei Teile sogar ganz von einander
getrennt liegend. Durch diese Erscheiuungen sind die mir zu Ge-
sicht gekommenen abnormalen Falie zu erklaren, worin der Vogel-
schnabel an der Spitze gespalten erschien, und die beiden Teile
selbst nach aussen umgebogen waren.
Schliesslich mogen hier auch einige Bemerkungen über die
Glandula nasalis der Vogel einen Platz finden.
Vielfach wird angegeben, dass die Nasendrüse bei Vögeln nur
mit zwei Gangen in der Nasenhöhle müudet. Es hat sich mir jedoch
an Embryonen von Gallinula chloropus, Sterna hirundo, Sterna
cantiaca^ Haematopus ostralegus und Numenius gezeigt, dass —
251
wie RösE für Crocodüus porosus augiebt — die Nasendrüse vier
Ausfuhrgange hat, und zwar in jeder Halfte der Nasenhöhle zwei.
Die zwei medialen Gitnge, welche neben dera Septum nasale
ausmünden, biegeu sich nach aussen urn und laufen an den zwei
lateralen Gangen entlang unter den Ossa nasalia weiter.
II
Schon ira Jahre 1857 hat Weinland, als er bei Tringa pusilla
eine Eischwiele am Unterschnabel gefunden hatte, behauptet, es
müsse bei mehreren Tringae eine Eischwiele am Ober- und Unter-
schnabel vorkommen. Aus den unterstehenden Mitteilungen —
ebenfalls meiner Doctor-Dissertation entnommen — ist ersichtlich,
dass nicht zu viel gesagt wird, wenn man behauptet, dass bei
vielen Gattungen der Vogel nicht nur am Ober-, sondern auch
am Unterschnabel eine Eischwiele sich befinde.
Neun Gattungen habe ich untersucht, und nur bei zwei Arten,
namlich Sterna hirundo und Sterna cantiaca, ist es mir nicht ge-
lungen, eine Eischwiele am Unterschnabel nachzuweisen. In diesen
beiden Fallen standen mir jedoch nur einige wenige und sehr
junge Embryonen zur Verfügung.
Bei Embryonen von Oedicnemus crepitans und Haematopus ostra-
legus fand ich eine sehr gut enwickelte Eischwiele am Unterschnabel,
bei Embryonen von Numenius und Limosa aegocephala war dieselbe
weniger stark ausgebildet und noch weniger war sie es bei Em-
bryonen von Gallinula chloropus, Eine sehr junge Otis afra, derer
Kopf 40 mM. lang ist und bei welcher die Lange des Schnabels
von der Spitze bis zum Mundwinkel 15 mM. betragt, hat am
Unterschnabel eine Eischwiele von glanzend weisser Farbe. Dieselbe
zeigt einen scharfen Kontrast mit der Umgebung und liegt wie
ein freier Körper auf der Hornscheide. Sie ist der Eischwiele des
Oberschnabels ganz ahnlich, nur ist die letztere etwas grösser.
Bei einem zweiten Exemplar von Otis afra ist wohl die Stelle
zu sehen, wo die Eischwiele am Unterschnabel gesessen hatte,
aber die Schwiele selbst ist verschwunden, obgleich sie am Ober-
schnabel noch nicht abgestossen ist.
252
Ebenso wurde eiue mehr oder weniger weisse, deutlich mit der
Umgebuog kontrastirende Eischwiele am Unterschaabel von eben
ausgekrochenen Jungen von Haematopus ostralegus, Sterna nigra
und Recurvirostra avocetta beobachtet.
Sie war immer weniger hoch, aber an der Basis breiter als die
Schwiele am Oberschnabel.
Dass es sich hier wirklich um eine Eischwiele handelt und
nicht uur, wie man glauben könnte, um eioe einfache Verdickung
der Epidermis, ergab sich aus der mikroskopischen Untersuchung.
Die Struktur der Schwiele war bei allen untersuchten Embryonen
am Ober- und üuterschuabel ganz gleich, und stimmte mit der
von neueren Autoren beschriebenen überein.
Die Figuren 14 und 15 siud nach einem Schnitte durch die
Schwiele am Uuterschnabel von Oèdicnemus crepitans mit einer
Kopflange von 28 mM. gezeichuet worden. Fig. 15 ist eine star-'
kere Vergrösserung des Teiles a-b in Fig. 14; Fig. 13 zeigt die
Eischwiele am Ober- und Uuterschnabel des nahmlichenindividuums.
Die Schwiele ist in diesem Alter deutlich vom Stratura corneum
abgegrenzt. Eine Farbung mit Alaun-Carmin geliugt nur sehr
unvoUkommen, und die Grenzen der Zeilen sind oft schwer zu
erkennen. Die Schwiele wird überdeckt vom Epitrichium, das
hier keine Farbung mit Alaun-Carmin zulasst, obwohl diese Farbe
vom umgebenden Epitrichium recht gut aufgenommen wird.
Zutphen, im November 1899.
ERKLAERÜNG DER FIGUREN AUF TAFEL XI
Fig. 1. Frontaler Schnitt durch die Zahnleiste des ünterschnabels von Galli-
nula chloropus (Kopflange 12 mM.).
8. ra. Stratum Malpighii, s. c, Stratum corneum, o. Oberhautchen.
Fig. 2. Frontaler Schnitt durch den Oberschnabel von Gnüinula chloropus
(Kopflange 16 mM.). 1. Lippenleiste, t. Zahnleiste, z. und m. andere
Leisten, ep' Epitrichium, s. p, n. Septum prae-nasale.
Fig. 3. Frontaler Schnitt durch den Oberschnabel von Gallinula chloropus
(Kopflange 26 mM.) ± 0.1 mM. von der Schnabelspitze entfernt.
1. Lippenleiste, t. Zahnleiste, ep' Epitrichium, mes. Mesoderm.
Fig. 4. wie Fig. 3, aber 0.14 mM. von der Spitze entfernt.
Fig. 5. wie Fig. 4, aber 0.2 mM, von der Spitze entfernt.
Fig. 6. Frontaler Schnitt durch den Oberschnabel von Gallinula chloropus
(Kopflange 24 mM.). Das Epitrichium ist abgestossen. k. r. Schnabel-
rand, m. und z. andere Leisten, p. Papille.
Fig. 7. Frontaler Schnitt durch den ünterschnabel von Oedicnemus crepitans
(Kopflange 28 mM.). t. Zahnleiste, s. m. Stratum Malpighii, s. c.
Stratum corneum. ep' Epitrichium.
Fig. 8. Frontaler Schnitt durch den Oberschnabel von Numenius (Kopflange
16 mM.). 1. Lippenleiste, t. Zahnleiste, o. Oberhautchen, s. p. n.
Septum prae-nasale, ep' Epitrichium. s. m. Stratum Malpighii. s. c.
Stratum corneum.
Fig. 9. Frontaler Schnitt durch den Ober- und ünterschnabel von Numenius
(Kopflange 16 mM.). t. Zahnleiste, m. Epithelleiste, k. s. Drüsen-
wucherung.
Fig. 10, Frontaler Schnitt durch das Drüsenepithel im ünterschnabel von
Gallinula chloropus (Kopflange 16 mM.), k. e. Drüsenepithel, b. m.
Basalmembrau, s. m, Stratum Malpighii, s. c, Stratum corneum,
o, Oberhautchen, bl. Blutgefasse.
Fig. 11. Frontaler Schnitt durch den Oberschnabel von Limosa aegocephala
(Kopflange 31 M.), 0.24 mM. von der Schnabelspitze entfernt. ep,
Epitrichium, mes. Mesoderm.
Fig. 12. Frontaler Schnitt durch den ünterschnabel von Numenius (Kopf-
lange 37 mM.) 0.24 mM, von der Schnabelspitze entfernt, ep. Epi-
trichium, mes. Mesoderm,
254
Fig. 13. Frontaler Schnitt durch den Ober- und Unterschnabel von Oedi-
cnemus crepiians (KopQ'énge 28 mM.). ep. Epitrichium, ep' unfarbbarer
Teil desselben, ew. Eischwiele, hs. Hornscheide, t. Zahnleiste.
Fig. 14. Frontaler Schnitt durch die Schwiele am Unterschnabel bei Oedi-
cnemus crepüans (Kopfliinge 28 mM.). Buchataben-Bezeichnung wie
oben.
Fig. 15. Der Teil zwischen ab der vorigen Figur, starkec vergrössert. se. Stra-
tum corneum, sm. Stratum Malpighii.
ORNITHOLOGIE VAN NEDERLAND
WAARNEMINGEN VAN 1 MEI 1899 TOT EN MET
30 APRIL 1900 GEDAAN,
VERZAMELD DOOR
Mr, R. Baron SNOUCKAERT VAN SCHAUBURG
te Doorn.
Het thans afgeloopen ornithologisch jaar is uiet alleen zeer
belangrijk geweest, maar de verkregen resultaten van waarnemin-
gen en onderzoek overtreffen zelfs die van de meeste vorige
dergelijke tijdperken. De najaarstrek bracht ons vele belangrijke
gasten en verscheidene hoogst merkwaardige variëteiten, maar is
voornamelijk daardoor gekenmerkt, dat een drietal vogelsoorten
werden waargenomen, die in ons land vroeger nimmer waren
gevonden, en die thans in de lijst der in wilden staat in Neder-
land aangetroffen vogelspecies kunnen worden opgenomen.
Op verzoek van hoogst bevoegde ornithologische zijde heb ik
ditmaal ook enkele waarnemingen betreffende meer gewone soor-
ten opgenomen.
Wederom hebben velen mij met niet genoeg te waardeeren
bereidwilligheid gesteund in het verzamelen van gegevens waardoor
bet mij mogelijk is dit verslag het licht te doen zien. Ik betuig
voor deze medewerking gaarne mijn welgemeendeu dank aan de
Heeren : P. Leis te Alblasserdam, Dr. C. Kerbert, P. L. Steen-
huizen, L. F. de Beaufort en C. Eykman te Amsterdam, T.
Nieuwenhuisen te Arnhem, W. Vryburg te Beetsterzwaag, N. M.
19
256
la Foutijn en L. J. van Rhijn te Berofeu-op-Zoom, G. van der
Heyden te Boxtel, C. Kneppelhout Jr. te Driebergen, Prof. Dr.
O. Boettger te Frankfort, F, E. Blaauw te 's Graveland, Mr. H.
W. de Graaf, D. N. Dietz en S. Broekaarts te 's Gravenhage,
P. C. C. Duijzend te Groningen, H. Rietema te Hornhuizen, J.
vau der Werff en A. Goets te Leeuwarden, Dr. O. Finsch en
H. H. ter Meer te Leiden, J. Daalder Dzn. te Oosterend, H. A.
van Dam te Overschie, Dr. J. Büttikofer te Rotterdam, W. J.
Heijligers te Schiedam en Mr. J. G. Wurfbain te Velp.
Aan andere Heeren, die mij opgaven verstrekten betrefiende
den trek en de levenswijze van algemeen in Nederland voorko-
mende vogelsoorten, betuig ik bij dezen eveneens mijne erkente-
lijkheid voor hun gewaardeerde mededeelingen.
Corone cornix (L.) — Bonte Kraai. In den vorigen zomer
(1899) hield zich in de bosschen te Heilo (N. H.) een exemplaar
op, 't welk niet ziek of aangeschoten scheen te zijn, zoodat het
naar alle waarschijnlijkheid aldaar uit eigen wil is gebleven.
(Steenhuizen).
Nueifraga caryocatactes (L.) — Notenkraker. Ik ontving ter
opzetting een <ƒ, 't welk op 14 Octobor te Helden bij Venlo (L.)
is geschoten, (ter Meer). In de eerste dagen van November werd
een tweede (ƒ gevangen te Roden (Dr.) en door den Heer A.
Goets te Leeuwarden aan Artis te Amsterdam geschonken, terwijl
een derde exemplaar, een 9? op 21 November op het landgoed
de Treek bg Leusden (U.) werd geschoten door den Heer L. F.
de Beaufort.
Omtrent het voorkomen vau deze soort in Nederland in den
vorigen. herfst is mij verder niets bekend geworden. In verschil-
lende streken vau Duitschland werden exemplaren opgemerkt,
o. a, bij Meusebach (Saksen-Altenburg), bij Danzig, in Silezië
(vele), verder in Lyfland, in Bohemen en op onderscheidene plaat-
sen iu Hongarije. Er schijnt dus in October en November een
257
niet onbelaugrijke verplaatsing van deze vogels ia westelijke en
zuidwestelijke richting te hebben plaats gehad. In [jjfland ver-
schenen zij in September. (S.)
Ampelis garrulus (L) — Pestvogel. Den löf'^n November ont-
ving ik twee stuks die te Paterswolde (Dr.) waren gevangen.
(Duijzend).
Sturnus vxdgaris L. — Spreeuw. Den 12deQ Juni werd eeue
albinistische kleurverscheidenheid dezer soort te Santpoort (N. H.j
gevangen en aan Artis ten geschenke gegeven. (Kerbert).
Den 20sten October werd een zeer licht gekleurd vrouwelijk
voorwerp bij Wassenaar (Z. H.) geschoten, (ter Meer). Ik heb
dezen laatsten vogel onderzocht; hij draagt het sterk gevlekte
najaarskleed, zooals reeds de datum waarop hij bemachtigd werd,
waarschijnlijk maakt. De algemeene kleur is lichtgrijs, aan kop
en hals iets donkerder (bij de type is die kleur metaalzwart met
purperen en groenen weerschijn). De vlekken op boven- en onder-
deden zijn groot en lichtgeelbruin van kleur. Vleugel- en staart-
pennen grauwgeel met lichte randen en witgele schachten. Bek
en pooten eenigzins lichter dan bij de type. (S.)
Coccothraustes coccothraustes (L.) — Appelvink. In het begin
van Juni heb ik nabij Driebergen (U.) een paar dezer vogels
waargenomen. Ofschoon geen nest gevonden werd, mag het
waarschijnlijk worden geacht dat dit paar aldaar broedde, en
alhoewel dit broeden in de provincie Utrecht reeds nu en dan
is geconstateerd, blijft het toch tot de tamelijke zeldzaamheden
behooren. (Kneppelhout).
Serinus serinus (L.) — Europeesche Kanarie. Een ^ werd
begin April 1899 bij Harderwijk (Geld.) gevangen. Eerst veel
later, toen het gestorven was, kwam dit stuk in mijne handen,
maar was toen niet meer geschikt om te worden gepraepareerd.
(Steenhuizen).
258
Den 27sten April 1899 werd een 9 bij Wassenaar (Z.H.) ge-
vangen, (van Dam).
Hoewel deze vangsten eigenlijk behooren tot het tijdperk waar-
over mijn vorig verslag loopt, en mij eerst na het verschijnen
daarvan werden medegedeeld, heb ik toch gemeend ze thans nog
te moeten vermelden omdat het slechts zelden gebeurt dat de
europeesche kanarie op den voorjaarstrek in Nederland wordt
waargenomen. Voor zoover ik kan nagaan is vóór dezen nog
slechts éénmaal een stuk in het voorjaar gevangen (April 1894)
terwijl de overige talrijke bekende vangsten steeds in het najaar
of in de wintermaanden plaats hadden. (S.)
Carpodacus erythrinus (Pall.) — Roodmusch. Begin October
werd een exemplaar bij 's Gravenhage gevangen ; deze vogel is
thans levend in mijn bezit. (Heijligers).
Den 15den November werd een (ƒ gevangen bij Dieren (Geld).
(Nieuwen huiseu). Dit exemplaar is later uit het bezit van den
Heer Nieuwenhuisen levend in het mijne overgegaan, en is, voor
zoover ik kan nagaan, het vijfde bekende stuk voor Nederland.
Het draagt het grauwe kleed, van rood is geen spoor te zien. (S.)
Plectrophenax nivalis (L.) — Sneeuwgors. Ongeveer half De-
cember werd nabij Doornspijk (Geld.) een bleeke kleurverschei-
denheid gevangen. Het is een Q. Voorhoofd en bovenkop lichtbruin,
in den nek in geelachtig overgaand ; een zeer breede witachtige
oogstreep scheidt dit bruin van de wangen die lichtgrijsbruin
zyn. Kin, keel en een breede band die de wangen insluit, wit.
Terzijde van de borst twee lichtbruine vlekken door een zeer
onduidelijken band verbonden. Alle verdere onderdeelen en de
zijden van den romp wit. Rug- en stuitvederen bruin met breede
geelachtige randen. Vleugelpennen der Ie orde grijsbruin met
breede witte randen; kleine vleugelpennen nagenoeg geheel wit
met een aanduiding van lichtbruin alwaar bij de type een bijna
zwarte kleur heerscht. Staartpennen lichtgrijsbruin met wit getee-
kend, het middelste paar met witte schachten. Bek en pooten
259
als bij de type. Over het algemeen is het vederkleed zeer versleten.
De vogel bevindt zich in mijne collectie. (S.)
Emheriza hortidana L. — Ortolaan. Ten aanzien dezer soort
wordt in onze ornithologische literatuur uit den jongsteu tijd
vermeld dat zij in Noord-Brabant en Gelderland broedt, doch de
overige provinciën alleen buiten den broedtijd bezoekt. Het zij
mij vergund dit laatste, wat Zuid-Holland betreft, wat nader te
bepalen. In de laatste jaren toch zijn mij enkele E. hortulana
in den Haagschen Dierentuin vertoond, pas gevangen vogels,
aangekocht van vinkers die ze in de duinstreek bemachtigd had-
den. Zoo werden mij de volgende vangtijden en vangplaatsen
bekend :
1890: 21 September, 3 October, 's Gravesande;
1891: 24 September, 2 October, Wassenaar;
1899: 30 September, 7 en 12 October, Scheveningen.
Hier zij bijgevoegd dat op iederen datum slechts één vogel in
handen kwam, eene schaarschheid, die naar men zegt, in die
streek zeer gewoon is. Maar al moge het aantal individuen gering
zijn, het blijkt toch dat de soort in den herfst door ons duin
pleegt te trekken. Reeds in het werk van Nozeman, dl. 2, pi. 25,
is er sprake van ortolanen — daar geerstkneuen en geerstvinken
genoemd — die in 't najaar van 1756 te Monster, dus ook in
de Hollandsche duinstreek op viukenbanen gevangen werden ; en
ook toen werden ze voor »vrij zeldzaam" gehouden. Ook is in
de collectie van Wickevoort Crommelin een E. hortulana uit de
Noord-Hollandsche duinstreek vertegenwoordigd, een Q, 11 Octo-
ber 1859 te Overveen geschoten.
Trekt de ortolaan ook in 't voorjaar door ons duin? Eeu
voorbeeld is mij niet bekend, maar waarschijnlijk is het wel,
want volgens Droste-Hülshofï heeft de trek op Borkum geregeld
in beide seizoenen plaats; ook op Helgoland, zooals Gatke opgeeft,
(de Graaf).
Den 24sten April 1899 ontving ik vier mannelijke voorwerpen
die bij Dooruspijk (Geld.) waren gevangen. De overgang tot het
260
volkomen kleed was bij die vogels niet even ver gevorderd. Of
deze soort in het voorjaar langs onze kuststreek trekt is ook mg
niet bekend. (S.)
Otocorys alpestris (L.) — Bergleeuvverik. Den 29sten November
zag ik in den polder »het Noorden" alhier (Texel) een vlucht
van ongeveer twintig stuks. (Daalder).
Alauda arvensis L. — Veldleeuwerik. Den ll^en October werd
onder eeuige gewone leeuweriken een donkergekleurde variëteit
dezer soort door mij gevangen. (La Fontijn).
De Heer La Fontijn heeft mij dit interessante voorwerp welwil-
lend ten geschenke aangeboden, waarvan ik de volgende beschrijving
heb gemaakt: het is een cf ; algemeeue kleur veel donkerder dan
de type, vooral op de onderdeelen. Voorhoofd en bovenkop
zwartbruin met lichtere vederranden. Teugels en kin zwartachtig.
Wangen en oorstreek bruin met zwartachtige streepjes. Achter-
hals en halszijden kaneelbruin met fijne zwartbruine lijnen. Keel
en krop van dezelfde kleur; de keel met zeer vele zwartachtige
dunne streepjes, welke op den krop en de borst minder talrijk
maar veel breeder en duidelijker zijn. Borst en buik chocolade-
kleurig; zijden van den romp evenzoo met breede donkere lengte-
vlekken. Rug-, mantel- en vleugelvederen als bij de type, maar
donkerder. Ook de stuit en de bovendekvederen van den staart
zijn weinig of niet afwijkend. Daarentegen de staart zeer ver-
schillend. De buitenste staartpennen zijn donkerbruin met een
smallen kaneelkleurigen zoom aan de buitenvlag; de schacht is
bruin (en niet wit). De volgende paren staartvederen tot de mid-
delste inbegrepen, nemen in donkere kleur toe, terwijl de lichte
randen steeds smaller worden. Onderdekvederen kaneelkleurig, met
donkere lengtevlekken. Bek en pooten donker bruinzwart, zooien
geel. Voetwortels en teenen zijn eenigzins slanker en iets korter
dan van de gewone voorwerpen in mijne collectie. (S.)
Budytes iiavus Rayi Bp. — Engelsche gele kwikstaart. Twee
261
stuks iu mannelijk kleed leefden in 1898 en 1899 in den Haagschen
Dierentuin. Beide waren gevangen begin April van eerstgenoemd
jaar op dezelfde vinkenbaan iu het duin te Scheveningen, doch
ieder afzonderlijk, met tusschenruioite van een paar dagen. Niet
aangekocht werd een 9> dat op denzelfden dag als een der cf
gevangen was; dit heb ik niet gezien, en er blijkt niet van dat
het ook eeu Rayi was. — Begin April 1899 heeft dezelfde vinker
een 50-tal gele kwikstaarten opgemerkt in de nabijheid van zijn
baan, doch geen liet zich vangen, zoodat niet is uit te maken
uit welk ras of rassen dit gezelschap bestond, (de Graaf).
Een der beide mannetjes van den Haagschen Dierentuin is later
gestorven en bevindt zich thans in mijne verzameling. (S.) ^
Motacilla alha luguhris Temm. — Rouwkwikstaart. Den ISfl^n
Maart zag ik hier ('s Graveland, N. H.) een exemplaar 't welk
zich in één vlucht vereenigd bevond met vgf gewone witte kwik-
staarten. (Blaauw).
Meruia meruia (L.) — Merel. Den 20sten October werd door mij
op den huize de Treek bij Leusden (U.) een jong mannelijk
exemplaar geschoten waarvan borst en buik alsmede eenige rug-
vederen helder wit zijn. (de Beaufort).
Turdus duhius Bechst. — Bruine Lijster. Bij een poelier te Leeu-
warden werd door den Heer J. van der Werff een lijster gevonden
die bij onderzoek bleek te zijn een mannetje van deze tot dusverre
in Nederland nog niet waargenomen soort. Dit stuk is den 20sten
November bij Veenwouden (Fr.) geschoten. Voorhoofd, boven- en
achterkop zijn donkerbruin, alle vederen met eenigzins lichtere
randen. Van den bovensnavel loopt over het oog tot aan het
achterhoofd een breede lichtgele streep ; oorstreek zwartbruin ;
zijden van den hals lichtgeel met enkele donkere vlekken. Van
den snavel naar den krop loopen een paar donkere strepen, gevormd
uit zoogenaamde lijstervlekken. Kin en keel geelwit met een
enkel douker vlekje. Over den krop eeu breede bijna zwarte band,
262
die tot aan de ziiden van den romp reikt eii zoowel de lichte
halszijden alsook de lichte keelstreek omsluit ; deze band is gevormd
van zwartbruiue vederen met witachtige randen, welke laatste op
de borst zoo breed worden, dat zij de donkere groudkleur b^na
geheel bedekken. Midden van borst en buik wit. Zijden van den
romp zwartbruin, maar iedere veder met een breeden lichten
rand; deze deelen geleken zeer veel op de correspondeerende by
den Kramsvogel (T. pilaris). Onderdekvederen van den staart bruin
aan de basis en verder wit ; deze vederen hebben witte schachten.
Rug, mantel en schoudervederen zeer donkerbruin met dof
roestbruin gezoomd. Groote slagpennen zwartbruin met een groote,
fraai roestroode streek aan de basis en op de binnenvlag, en met
smalle lichte zoomen. Groote dekvederen en achterste vleugelpen-
nen van dezelfde kleur als de langste, maar met zeer breede
roestroode randen aan de buitenvlag, waardoor de vleugel in
ruste een vrij licht gekleurd uiterlijk krijgt. De onderzijde van
den vleugel roestrood als bij T. iliacus.
Stuit en bovendekvederen van den staart zwartbruin met roest-
roode randen; staart zwartbruin ook aau de onderzijde, (dit is
een kenmerk ter onderscheiding der soort van Naumann's lijster)
maar met roestroode vlekken aan de bijna geheel verborgen basis.
Bek zwartachtig, aan de basis van den ondersuavel iets lichter;
pooten donker zwartbruin.
Nergens vertoont deze lijster de karakteristieke olijfachtige
kleur van andere soorten. Bij haar is alles eerder dof donker-
bruin op zwart af.
T. dubius behoort tehuis in Noordoostelijk Azië (Siberië, Japan,
China) en is slechts zelden in Europa waargenomen. In de col-
lectie de Sélys Longchamps is een exemplaar 't welk in België
is gevangen ; in Italië zijn enkele voorwerpen bemachtigd, bij
Turijn 1829, Brescia 1844, Genua 1862, alsmede een op Helgo-
land (10 October 1880).
De Heer de Graaf verstrekt mij nog de volgende opgave uit
mij niet ten dienste staande literatuur: Dubois in zijn »Planches
colorieés des oiseaux de la Belgique" geeft Tomé I (1854) bl. 4,
263
afbeeldingen van een oud en een jong cf eu zegt in den text,
bl. 55a, omtrent het voorkomen dezer soort (T. fuscatus Pall.)
in België: »ce fut M. Jules de Lafontaine qui en trouva au
smarché de Namur entre les grives communes et en enrichit sa
ïcollection."
Later in 1885: »Extrait du Bulletin du Musée Royal d'histoire
«naturelle de Belgique" bl. 4, teekent Dubois in zijn » Revue des
»oiseaux observés en Belgique", bij T. fuscatus Pall. aan: »cette
»espèce n'a été prise que deux ou trois fois en Belgique, dont
»uue fois prés de Namur."
Hieruit blijkt dat het eerste bericht in de planches coloriées
ziet op een enkel individu. Wellicht is het exemplaar in de col-
lectie de Sélys Longchamps hetzelfde als dat van de Lafontaine. (S.)
Cinclus cinclus (L.) — Waterspreeuw. Artis ontving voor het
Museum ,, Fauna Neerlandica" een mannelijk exemplaar dat onge-
veer half November te Oostzaan (N. H.) is geschoten. (Kerbert).
Ruticïlla phoenicura (L.) — Gekraagd Roodstaartje. In Artis
zag ik twee stuks die zich 's nachts hadden doodgevlogen tegen
den buitensten vuurtoren te IJmuiden (N. H.) Het een, een cf in
herfstkleed, was aan den voet van dien toren gevonden 23 Sep-
tember 1886, het andere, een 9? 1 Mei 1888. Dit laatste, voor
het Museum » Fauna Neerlandica" opgezet, zal wel hebben behoord
tot de laat langs onze kust trekkende individuen op weg naar
noordelijker gelegen broedplaatsen, zooals ook die welke op het
naburig Borkum in 1867 nog tot half Mei werden waargenomen.
In den Haagschen Dierentuin werd mi] een overvloed van pas
gevangen April- en Septembervogels dezer soort vertoond uit de
Zuid-Hollandsche duinstreek, waar ze, het eene jaar wat vroeger,
het andere jaar wat later, in de genoemde maanden op den
doortrek in handen waren gekomen. De vroegste datum door mij
opgeteekend is 6 April, maar in 1893 heeft de heer Snouckaert
reeds op 2 April een cf opgemerkt op Wildlust te Lisse; heel
laat daarentegen is de dagteekeninff 16 November door hem in
264
bet vorig jaarverslag vermeld. De laatste data door van Wickevoort
Crommelin opgegeven zijn 3 en 7 October; de mijne zijn 5 en 12 dier
maand (1889) en betreöen ieder één individu in bet duin gezien.
Het berfstkleed, maar vooral bet volmaakt zomerkleed, en over-
gangen tusscben beide, waren onder de mannelijke Aprilvogels
vertegenwoordigd.
Op de variëteit ^ ad. in de collectie van Wickevoort Crommelin
bewaard (Santpoort, 3 Mei 1878) is bet rood van onderdeelen
en staart door wit vervangen, (de Graaf).
Ruticilla titys (Scop.) — Zwarte Roodstaart. Respectievelijk op
15 en 30 October werden een Q en een cf bij Wassenaar (Z. H.)
gevangen. (Broekaarts). Wat den trek dezer soort betreft werd
de eerste aankomst in 1898 en 1899 door mij genoteerd resp.
op 8 en op 4 April. In 1891 werd reeds op den öi^en Maart
door mij een cf in bet volkomen zwarte kleed waargenomen in
bet duin nabij Scbeveningen. In 1899 zag ik te Doorn (U.)
dezen vogel voor bet laatst op 13 October.
Jaarlijks buist een paartje in een grooten tegenover mijn buis
gelegen villatuin, en beeft zoowel in 1898 als in 1899 een nest
gemaakt onder een open balkon aan de westzijde van die villa.
Beide malen werd dit nest vóórdat bet eieren bevatte, door huis-
scbilders verstoord. lu 1899 bebben toen de vogels een andere
nestplaats gevonden die ik evenwel niet beb kunnen ontdekken.
Wel beb ik ze later in gezelscbap van vlugge jongen in gemel-
den tuin gezien, zoodat zij bun broedsel tocb nog tot een goed
einde bebben gebracbt. In bet voorjaar van 1898 droeg bet cf
nog bet grijze vrouwelijke kleed. (Dergelijke voorwerpen worden
door sommigen onder den naam van R. Cairii van de type
onderscbeiden), zoodat er tusscben de beide vogels toen geen
onderscbeid te zien was. Bij de aankomst in 1899 was bet (ƒ
(betzelfde?) volkomen uitgekleurd.
In de collectie van Wickevoort Crommelin bevindt zich een
oud cT, op 30 October 1875 in de duinen bij Vogelenzang gevan-
gen. Men zie ook de opgaven in mijn vorig overzicbt. (8.)
26S
Muscicapa grisola L. — Grauwe Vliegenvanger. Een ^ werd
hier op Texel op 27 September, alzoo vrij laat in den tijd,
gevangen. (Daalder).
Mijn laatste datum van waarneming dezer soort is 10 September,
en in de collectie van Wicke voort Crommelin zijn een Q van 17
en een c/ van 21 September. Over het algemeen verlaat de grauwe
vliegenvanger ons aan het einde van Augustus; de door den heer
Daalder gemelde vangst is dus inderdaad vrij laat. (S.)
Muscicapa atricapïlla L. — Zwartgrauwe Vliegenvanger. Den
3(len October nog werd een 9 op Texel gevangen. (Daalder).
Dit is ook een vrij late vangst. Mijn laatste datum van waar-
neming is 16 September. In de collectie van Artis zijn de laatst
in 't saizoen gevangene twee mannetjes van 12 September, maar
in de verzameling Crommelin zijn niet alleen voorwerpen van
15, 16, 18 en 21 September, maar zelfs van 1 en van 8 October.
In deze laatste verzameling is een cT gedateerd van 10 April,
hetgeen opvallend vroeg is, maar aangezien dit stuk afkomstig
is uit den Dierentuin te 's Gravenhage, weet ik niet met zekerheid
of het op gemelden datum is gevangen dan wel in dien tuin in
gevangenschap is gestorven. Mijn data van eerste aanko.mst dezer
soort over verscheidene jaren varieeren tusschen 2 en 13 Mei. (S.)
Dendrocopus minor (L.) — Kleine bonte Specht. Omtrent deze
soort heb ik wederom eenige aanteekeningen ontvangen, die ik
hier laat volgen. Indertijd schreef ik reeds aan den Heer Albarda,
dat de kleine bonte Specht zich bij Beetsterzwaag (Fr.) ophoudt;
ik zie dezen vogel nu nog telkens en mag als vrij zeker aanne-
men, dat hij in deze buurt broedt. (Vrijburg).
Over het broeden dezer soort te Santpoort (N. H.) zijn mij na
het vorig jaarverslag nog eenige bijzonderheden meegedeeld en
in loco toegelicht: »A1 in Februari 1899" — zoo luidt het verhaal
van den waarnemer — ))heb ik nabij mijn woning, in het
»beboschte gedeelte dezer gemeente, den mij bekenden kleinen
» specht opgemerkt. Bijna dagelijks hoorde ik het vogeltje in den-
266
s> zelfden boom, maar deze was met klimop begroeid, zoodat het
)) diertje moeielijk te zien was. Het hield zich echter blijkbaar
«bezig met het uithakken van een nestplaats in het doode hout
»van den top, want ik vond houtspaandertjes aan den voet van
»den stam liggen. Eerst einde Mei schenen de werkzaamheden
» voltooid, maar niet vóór 8 Juli gelukte het mij, hoog in den
»boom, de nestgelegenheid te ontdekken, toen een rond gaatje
»iu een der doode takken mij in 't oog viel, met een specht
»er bij en andere in den hollen tak, die aan de opening blijk
»gaven vau huu tegenwoordigheid. Den volgenden dag had de
» familie het nest verlaten en ik heb toen het gedeelte van den
»tak, waarin de jeugd was grootgebracht, afgezaagd. De tak of
»arm heeft daar ter plaatse een middellijn van 14 cM. De holte
»is 18 cM. lang. De ronde opening, toegang gevend tot de nest-
» holte, heeft 5 cM. middellijn. In de holte lagen een kleine
«hoeveelheid droog gras en enkele veertjes. De nestplaats bevond
»zich in een abeel; de afstand van den beganen grond was
»11,5 M. Na het uitvliegen zag ik, 15 Juli, nog een drietal
» spechten in de buurt, die waarschijnlijk tot het spechtgezin
«behoorden. Na dien heb ik geen enkelen meer waargenomen
»in 1899."
«Eerst in 't begin der tweede helft van L'ebruari 1900 kon
»ik weder goed constateeren dat zulk een specht aan 't werk was,
»nu aan een hoogen dikken tak van denzelfden boom ; als het
«sneeuwde of regende hoorde ik hem echter niet."
In dezelfde Februarimaand werd ook in het Naaldenveld onder
Vogelenzang, weder een D. minor gezien, (de Graaf).
Op 15 November zag ik in Artis een voorwerp van deze soort
't welk zich hoofdzakelijk in de hooge boomen in den tuin bewoog.
Te voren had ik dit spechtje nog nimmer waargenomen. Op 15
December zag ik terzelfder plaatse andermaal een exemplaar en
in Januari nogmaals. Of dit telkens dezelfde vogel is geweest
valt moeielijk te zeggen.
Ik zie nu (laatst van April) eiken dag twee kleine bonte spech-
ten in den tuin ; die aardige vogeltjes maken een geluid dat sterk
267
aan de stem van een boomvalk doet deuken, maar een weinig
zachter klinkt, en tengevolge waarvan ik ze nu telkens kan te
zien krijgen. Ik hoop dat ze in een van de nestkasten van von
Berlepsch die in Artis opgehangen zijn, zullen gaan broeden.
(Steenhuizen).
Den 28*t^° Maart ontving ik uit de nabijheid der stad Gro-
ningen een cf eu een 9- (Duijzend).
Het door den Heer de Graaf bedoelde nest uit Santpoort is,
blijkens bericht van den Heer Dr. Kerbert, aan Artis afgestaan. (S.)
Alcedo ispida L. — Ijsvogel. De Heer G. van der Heijden, kunst-
schilder te Boxtel (N. Br.) deelde mij het volgende mede :
))In de eerste dagen van Juni vond ik op een zeer schilderachtig
))hoekje aan het riviertje de Dommel, twee meter boven den water-
» spiegel en onder een reeks holen bewoond door oeverzwaluwen,
))een nest van den ijsvogel. De ingang daarvan had een geheel
» ander type dan bij de oeverzwaluwen, en de uitholling liep zacht
))helleud schuins rechts naar boven. Midden in de p^p liep een
» soort dijkje of kleine verhevenheid met een groeve aan weers-
» zijden, en de afstand van de opening tot het nest bedroeg 80 cM.
»De bodem van het nest was een bruine poederachtige massa
»raet veel overblijfselen van vischgraten vermengd, en daarop lagen
»vijf jongen en twee (onbevruchte) eieren. De jongen verschilden
» tamelijk in ontwikkeling; de kleinste waren nog nagenoeg uit-
» sluitend bedekt met de bekende lange bloedpennen, die den vogel
»een hoogst eigenaardig, maar zeer leelijk voorkomen geven, ter-
»wijl by de grootste reeds eenige fraai gekleurde vederen vooral
»op de bovendeelen begonnen zichtbaar te worden.
»In het begin van September was ik andermaal in de gelegen-
»heid eene ijsvogelwoning te zien, waarvan de détails volkomen
«overeenstemden met het vroeger gevonden nest. Weer vond ik
»het eigenaardig hoefijzervormig gat met een dijkje in het midden,
»een en ander ook van dezelfde afmetingen. De vogels hielden
»zich nog in de buurt van dit nest op", (van der Heyden.)
Ceryle alcyon (L.) — Amerikaansche Baudysvogel. Den IT^en
268
December werd aan den vijver op het landgoed Heuven bij de
Steeg (Geld.) toebehoorende aan den Heer Mr. J. G. Wurfbaio,
een mannelijk exemplaar van dezen Noord-Amerikaanschen ijsvogel
geschoten.
Het jaar 1899 is ornithologisch merkwaardig door de vele
Amerikaausche gasten, die gedurende dat tijdsverloop in Europa
werden aangetroffen. In den zomer (zonder nadere tijdsbepaling)
werden volgens Hartlaub een exemplaar van Molothrus cassini Pinsch
en van Sturnella ludoviciana (Swains) op Helgoland geschoten, den
lOden November is een Coccyzus americanus (L.) in Groot-Brittannië
bemachtigd en ons land werd behalve door bovengenoemden ijs-
vogel, bezocht door een voorwerp van Querquedida discors (L.)
waarover hierachter nader zal bericht worden.
Aangezien in zulke gevallen de mogelijkheid niet uitgesloten
is, dat de vreemde gast uit een of anderen dierentuin is ontsnapt,
heb ik mij ter zake gewend tot Heeren Directeuren van de ver-
schillende instellingen van dien aard in ons land en tot den Heer
F. E. Blaauw, den eigenaar der belangrijke zoölogische verzame-
ling te 's Graveland (N.H.) Van al deze Heeren : Dr. C. Kerbert
(Amsterdam), Dr. J. Büttikofer (Rotterdam), D. N. Dietz ('s Gra-
venhage) en F. E. Blaauw kreeg ik bericht dat geen C. alcyon
uit hun respectieve collectiën was ontsnapt, en eerstgenoemde
voegde er by, dat in Artis nooit exemplaren van die soort zgn
geweest, en dat, voor zoover hem bekend, deze ook nimmer ver-
tegenwoordigd was in welke Diergaarde ook. De Heer Blaauw
meldde mij, dat, zooveel hij weet, nog geen exemplaren van den
ijsvogel in quaestie levend naar Europa zijn gebracht.
Voorts schreef ik in gelijken zin aan Prof. Dr. O. Boettger, hoofd-
redacteur van het maandschrift: Der Zoölogische Garten, te Frank-
fort, die mijn brief in een der afleveringen van dit tijdschrift heeft
opgenomen ten einde de zaak meer wereldkundig te maken en
haar vooral onder de oogen te brengen van directeuren van zoö-
logische tuinen en privaat-verzamelaars in het buitenland. Op dezen
brief is tot dusverre geen enkel antwoord ingekomen. Inmiddels
ontving ik een brief van Dr. A. Seitz, directeur van de dierentuin
269
te Frankfort, blijkens welken deze Heer het voor onwaarschynlyk
houdt, dat de betrokken C. alcyon een ontsnapte kooivogel zou
zijn. Deze soort toch wordt, zoover hij weet, niet in gevangen-
schap gehouden en is ook niet opgenomen in de lijst van geïm-
porteerde exoten van Reichenow. (Vogel der Zool. Garten).
Onder de Heeren die ik over de zaak raadpleegde heerscht op
een enkele uitzondering na, algemeen het gevoelen dat de ijsvogel
in quaestie op den uajaarstrek naar Nederland is verdwaald.
Tenzg alsnog het tegendeel bewezen wordt, neem ik dit ook
aan, te meer omdat er een omstandigheid is die machtig ten voor-
deele van deze zienswyze pleit, namelijk de volkomen gave toe-
stand waarin zich het prachtig gevederte van den bewusten vogel
bevindt. Vleugelpennen en staartvederen die in gevangenschap,
zelfs in een ruime kooi, zoo spoedig afgestooten en vuil en on-
oogelijk worden, zijn bij dit individu rein en in den allerbesten
staat, en de vogel geeft over het geheel den stelligen indruk van
in volle vrijheid geleefd te hebben. Waar overigens zooveel Noord-
Amerikaansche vogelsoorten (men denke aan Turdiis migratorius
L., T. Pallasi (Cab.), T. ftiscescens Steph., T. Swainsonii (Cab.),
Coecyzus americanus (L.), Actitis macularius (L.), Dendroica virens
(Gmel.) om van de zee vogels niet eens te gewagen) in Europa
zijn aangetroffen, kan ook zeer wel een ijsvogel naar de oude
wereld zijn overgevlogen.
Volgens Seebohm is C. alcyon een veel betere vlieger dan onze
inheemsche A. ispida L.
Het exemplaar in quaestie, een adulte mannelijke vogel, is als
volgt door mij beschreven : kleur der bovendeden vrij donker zacht
grijsblauw. Vederen van kruin en achterhoofd verlengd, zoodat
deze een fraaien naar achteren liggenden kuif vormen, die ook
kan worden opgericht. Vóór ieder oog een witte vlek. Kin en keel,
evenals een breede halsband, wit. Over de borst een band van
de kleur der bovendeden. Verdere onderdeden en onderdekvederen
van den staart wit; zijden van deu romp grijsblauw en wit ge-
vlekt. Groote vleugelpennen zwartachtig met witte vlekjes aan
de buitenvlag, terwijl de binnenvlag aan de basis wit ia ; schachten
270
dezer vederen zwart. Kleine vleugelpennen aan de buitenvlag licht-
blauw met een zwarte streep langs de schacht, aan de binneuvlag
blauwgrijs met witte bandjes en vlekjes, en met een witten eind-
zoom. Hier en daar zijn witte puntjes aan de uiteinden der vleugel-
dekvederen.
Staartvederen aan de bovenzijde zwart met witte dwarsbandeu,
welke laatste het duidelijkst zijn op de buitenste pennen, en allengs
minder worden totdat ze op het middelste paar bijna geheel ver-
dwijnen. De grijsblauwe kleur die op hef buitenste paar geheel
ontbreekt, verschijnt op het volgende weer als een smal randje
langs de buitenvlag, 't welk op de volgende vederparen steeds
breeder wordt, totdat zij op 't middelste paar de geheele veder
inneemt, met uitzondering van een smalle zwarte schachtstreep.
Onderzijde van den staart zwart en wit gehand.
Bek lang, dik en krachtig, donker hoornkleurig, alleen aan de
punt en de basis van den ondersnavel hoorugeel. De zeer korte,
tamelijk sterke pooten zijn donkergrijs; nagels zwart; oog bruin.
Bek (van 't voorhoofd tot de punt) 5 cM.; hoogte bij de neus-
gaten 1,4 cM. Vleugel 16, staart 9, tarsus 1,3 cM.
Een meer uitvoerig bericht over dezen vogel is door mij ge-
geven in het Maandschrift: de Levende Natuur, n° 2 van 1900. (S.)
Syrnium aluco (L.) — Boschuil. In verband met mijn bericht
over deze soort in mijn vorig verslag, ontving ik van den Heer
P. Leis de mededeeling dat de boschuil in de buurt zijner woon-
plaats (Alblasserdam Z. H.) vrij algemeen wordt aangetroffen van
af half Augustus tot in het voorjaar. Deze Heer merkte op, dat
enkele boomen met voorliefde door die uilen als rustplaats worden
gekozen, zooals o. a. het geval is met een eikenboompje achter
zijne woning 't welk het blad lang behoudt, terwijl ook wilgen
en een bruine beuk soms worden bezocht. Broedende is de bosch-
uil in die streek nooit waargenomen en bij onderzoek is het den
Heer Leis gebleken, dat deze uil in den nabarigen Krimpenerwaard
byna nimmer voorkomt en op het eiland IJselmonde eveneens tot
de zeldzaamheden behoort.
271
In de provincie Utrecht broedt S. aluco o. a. bij Breukeleu, uit
welke plaats wijlen van Wickevoort Crommelin herhaaldelijk in
Mei zeer jonge voorwerpen ontving. (S.)
Circus pygargus (L.) — Aschgrauwe Kuikendief. Den 29s*«" Juli
ontving Artis drie levende jongen uit een nest gevonden op de
heerlijkheid Eeze bij Steenwijkerwokle (O.) Dit nest bevond zich
op den grond in een jong dennenboscb ; het had een paar kleine
zijnesten in elk waarvan zich een jonge vogel bevond. Het groote,
eigenlijke nest was geheel bekleed met hazen- en konijuenwol.
Een der oude vogels werd geschoten terwijl hij een jongen fazant
in zijn klauwen medevoerde. (Kerbert.)
Buteo buteo (L.) — Buizerd. Artis ontving voor de Diergaarde
twee stuks die den 20en Juni in het Leuvenumsch bosch , onge-
veer drie kwartier van Harderwijk (Geld.) waren gevangen. Hun
nest bevond zich in een zeer hoogen dennenboom en had een
grooten omvang ; het bevatte drie jongen waarvan twee aan het
Genootschap werden afgestaan , terwijl het derde in het bezit van
den eigenaar bleef.
Den Uden Juli 'ontving het Genootschap weder een exemplaar,
gevangen bij Vollenhoven (O.) en den IS^en Juli een ? uit Hillegom
(Z. H.) terw^l den 20sten Augustus andermaal uit deze laatste
localiteit een voorwerp aan Artis werd toegezonden. Al deze vogels
werden levend ontvangen. (Kerbert).
Ik maak van deze vangsten melding omdat zij alle in den
zomer plaats hadden en de buizerd bij ons geen algemeene broed-
vogel is. Het voorwerp dat op 20 Augustus werd gevangen , kan
een vroege trekvogel zijn geweest. (8.)
Aquila naevia Wolf. — Schreeuwarend. In de Noord-HoUandsche
zeeduineu, gemeente Zandvoort, is op 30 Maart 1899 een ruigpoot-
arend in een sprenkel gevangen. Het bleek bij inwendige schou-
wing een $ te zyn. De eigenaar was zoo welwillend mij het
specimen te laten zien. Het is een A. naevia, Wolf 1810, wat
20 .
272
grooter en zeer veel donkerder (donker chocoladebruin) van kleur
dan het Q dezer soort te Wehl geschoten , in dit Tijdschrift ver-
meld Serie 2, dl. V, bl. 47, en te zien in Artis, Mus. Fauna
Neerlandica.
Het doet mij leed hier niet te kunnen bijvoegen dat ook het
exemplaar van 30 Maart 1899 aan eene wetenschappelijke ver-
zameling is afgestaan.
Het verschil tusschen A. clanga Pall. en A. naevia Wolf =
pomariua Brehm, is in korte trekken opgegeven door Matschie
in het Journal für Ornithologie, Jahrg. 37 (1889) bl. 69. (de Graaf).
Aquila clanga Pall. en A. naevia Wolf. — Albarda bespreekt
in dit Tijdschrift, 1892, bl. 191 — 195 de tot dien tijd in Neder-
land geschoten en bekend geworden vijf exemplaren dezer arenden,
en is van meening dat zij alle behooren tot naevia (= pomarina
Brehm), zoodat A. clanga uit de lijst der Nederlandsche vogels
behoort te worden geschrapt. Deze meening is evenwel onjuist
wat betreft de beide in 's Rijks Museum van Natuurlijke Historie
te Leiden zich bevindende, ouder genoemde vijf begrepen exem-
plaren, welke twee na onderzoek van Dr. P. Suschkin uit Moskou
zonder eenigen twijfel gebleken zijn tot A. clanga te behooren. Deze
twee zijn de door Albarda als A. naevia vermelde: n". 2, bl. 192,
geschoten 2 Mei 1855 op het Loo, en n". 5, bl. 194, geschoten
27 October 1891 bij Schoonheten. Dr. Suschkin, gelijk men weet
een uitnemend roofvogelkenner, hield zich op zijn studiereis ten
behoeve van een groot osteologisch werk over roofvogels, ook
geruimen tijd aan ons Rijksmuseum op, en heeft aldaar aan de
schreeuw- en steppeuarenden zijne bijzondere opmerkzaamheid
gewijd.
Het bij Schoonheten geschoten stuk (Catal. v. h. Leidsch Mus.
n". 1) stemt volkomen overeen met de afbeelding der jonge A.
clanga Pall. bij Dresser (B. Eur. V. PI. 339). (Finsch.)
Haliaêtus albicilla (L.) — Zeearend. Artis ontving voor het
Museum Fauna Neerlandica een jong Q t^en 29sten October ge-
273
schoten in de duinen achter de begraafplaats - Westerveld" te
Velzen (N. H.) (Kerbert).
Pandion haliaêtus (L.) — Vischarend. Den S'^*'" November werd
een exemplaar bij Steenwijk (O.) en den 22sten djer maand een
bij Beetsterzwaag (Pr.) gevangen. Beide wijfjes. (Duijzend).
Columha oenas L. — Kleine Boschduif. Door Albarda worden
als bekende broedplaatsen opgegeven Ellecom en Rheden (Geld.),
Soestdijk ^U.) en 's Graveland (N. H.). Daarbij moet gevoegd
worden de boschrijke streek gelegen tusschen de dorpen Lisse
en Hillegom (Z. H.). Uit deze streek ontving van Wickevoort
Crommelin den lé'^^n Juni 1889 twee nestjongen , en in mijne
verzameling bevindt zich een jong (ƒ van dezelfde herkomst de
dato 14 Juli 1890. Gedurende mijn veeljarig verblijf te Lisse
hoorde ik meermalen het geluid dezer duif, en 16 April 1899
ontving ik een oud (ƒ van het landgoed Wassergeest aldaar (S.)
Tetrao tetrix L. — Korhoen. »Ik wensch U opmerkzaam te
maken op de verbazende toename van deze hoenders in de pro-
vincie Utrecht. Werden zij reeds in 1898 op de Leusderheide
aangetroffen, in 1899 hebben zij daar naar alle waarschijnlijk-
heid gebroed. Arbeiders toch hebben mij medegedeeld, dat zij in
jong sparrenhout nesten met ledige eierschalen gevonden hadden
en zelf heb ik in Augustus dikwijls half volwassen exemplaren
aangetroffen. In het najaar zag ik koppels van 20 a 30 stuks."
(de Beaufort.)
Deze aanteekeniugen van den Heer de Beaufort stemmen vol-
komen met mijne eigen waarnemingen overeen. De Korhoenders
verbreiden zich meer en meer in westelijke richting over de
ütrechtsche heide. Voor enkele jaren werden voor het eerst nabij
Leersum eenige weinige voorwerpen gezien. Dit getal heeft zich
gaandeweg uitgebreid en reeds in het begin van 1897 kon ik de
aanwezigheid van een enkel exemplaar constateeren tusschen Doorn
en Maarn. Ook hier is hun getal sedert toegenomen en zijn enkele
274
voorwerpen geschoten. Den h^^"^ Februari van dit jaar zag ik zes
stuks bijeen in jonge berkeuboomen op welker knoppen zij aasden,
en met dezen arbeid waren zij zoo bezig dat zij mij , zonder dat
ik van eenige dekking kon gebruik maken , tot op minder dan
veertig meter afstands lieten naderen , zoodat ik duidelijk kon
waarnemen dat het gezelschap uit vijf hanen en eene hen bestond.
In het najaar van 1899 werden ook voorwerpen in de nabijheid
van Zeist en van Soesterberg gezien. (vS.)
Phalacrocorax graadus (L.) — Gekuifde Aalscholver. Den 22»ten
Februari ving ik een exemplaar te Hornhuizen (Gr.) 't welk door
mij levend aan Artis is gezonden. (Rietema).
Voor zoover ik kan nagaan is dit het vierde voorwerp van
deze soort dat in Nederland is bemachtigd. Blijkens latere mede-
deeliug van den Heer Dr. Kerbert is de vogel den 20sten Maart
gestorven en is bij onderzoek gebleken een 9 ^^ ^iijn. (S.)
Ardea cinerea L. — Blauwe Reiger. Ik ontving ter praeparee-
ring een reiger die begin November aan den Groenendijk bij
Capelle a/d. IJssel (Z.-H.) was geschoten en gehouden werd voor
een exemplaar van Herodias alha (L.). Het bleek mij echter geen
zilverreiger, maar een albinistische kleurverscheidenheid van den
gewonen reiger te zijn , een vrouwelijk , waarschijnlijk nog jong
voorwerp. Snavel en pobten iets geeler dan gewoonlyk, iris geel,
kuif havanakleurig ; de vlekken van hals en borst die bij de type
zwart zijn, zijn hier heel licht havana, bijna onzichtbaar. Vleugel-
pennen havana met een purperachtig tintje; staart evenzoo, maar
iets lichter. Verder is alles helderwit. De vogel is in het geheel
iets kleiner dan de blauwe reiger gewoonlijk is. (Steenhuizen).
Vanellus vanellus (L.) — Kievit. Door mij werden op 6 Januari,
kort na dagen van strenge vorst en veel sneeuw, twee voorwerpen
opgemerkt nabij Oost op Texel. (Daalder).
Ik ontving den 20sten April van den Heer Daalder met eenige
andere kievitseieren drie van de type afwijkende exemplaren. Een
275
daarvan is zeer licht zeegroen met vele bruine en zwartbruine
kleine stippen en vlekjes en paarsachtige onderliggende vlekken.
De schaal is vrij ruw en voelt stroef aan. De beide andere eieren
werden met een derde volkomen normaal exemplaar in één nest
gevonden. Zij zijn langgerekt peervormig (5.7X3.2 en 5.9 X
3.1 C.M. ); eerstbedoeld is normaal gekleurd, het laatste echter
geheel wit; dit ei vertoont overigens nog verscheidene groeven
en onregelmatigheden in de schaal , en bevatte geen spoor van
een dooier. Deze witte variëteit schijnt wel meer voor te komen. (S.)
Eudromias morinellus (L.) — Morinelplevier. Den H'ien Mei
kwam mij een exemplaar in handen, dat zich tegen de telegraaf
had doodgevlogen en daarbij een gedeelte van den rechtervleugel
had verloren. (Daalder).
De Heer Daalder heeft mij dezen, zeer gehavenden, vogel toe-
gezonden , die mij bij onderzoek een cf in voorjaarskleed bleek
te zgn. (S.)
Den 17(5611 November vond ik bij een poelier te Leeuwarden
een versch , jong exemplaar in herfstkleed , 't welk mij merkwaardig
voorkwam om den tijd waarop het gevangen was (te Holwerd),
veel later dan in de literatuur voor den najaarstrek dezer soort
wordt opgegeven, (v. d. WerfP).
De vangst van dezen vogel , een cf i is inderdaad een vrij late.
In de Collectie Crommelin is een exemplaar dat den 1 ö'^^n November
1872 te Wijk-aan-Zee (N. H.) werd gevangen, alzoo juist in
denzelfden tijd. Andere dergelijke vangsten zijn mij niet bekend. (S.)
Phalaropus hyperboreus (L.) — Aschgrauwe Franjepoot. Den
4den September werd een cT geschoten nabij Oost (Texel), en den
IS^en zag ik een exemplaar dat ik duidelijk kon waarnemen en
dat stellig tot deze soort behoorde. Op 21 dier maand werden
twee wijfjes in den polder »het Noorden" geschoten, en later
nog een voorwerp. (Daalder).
Den 23ste» Sept. ontving ik voor het Museum » Fauna Neerlandica"
een cf en een Q die beide op Texel wareu geschoten. (Kerbert).
276
Scolopax rusticula L. — Houtsnip. Ik zag in de derde week van
April tweemaal een exemplaar in de tuinen van Artis. (Steenhuizen).
Limonites minuta (Leisl.) — Kleine Straudlooper. Den 23sten
September werd uit een vlucht van drie stuks een 9 ^.au het
Lange Water bij Bergen-op-Zoom (N. Br.) geschoten. Een paar
dagen later kreeg ik nog een exemplaar in handen, ditmaal een (ƒ .
(v. Rhijn).
Limonites Temmincki (Leisl.) — Kleinste Strandlooper. Den \h^^^
Mei werd een vlucht van zes stuks door mij waargenomen in den
polder »het Noorden" op Texel, waarvan één werd bemachtigd.
(Daalder).
Dit vogeltje is mi] door den Heer Daalder voor mijne verza-
meling aangeboden, waarin de soort nog niet vertegenwoordigd
was. Zoover ik kan nagaan, zijn de exemplaren van L. Temmincki
in andere bekende collectiën alle op den najaarstrek geschoten. (S.)
Numenius arcuatus (L.) — Wulp. In het begin van December
ontving ik van den Notaris Dikkers bericht dat hij op zijn lan-
derijen in de nabijheid van »de nieuwe aanleg" alhier (Texel)
een zonderlingen vogel had gezien met een verhevenheid op den
snavel. Aangezien ik verlof ontving het dier te schieten, begaf
ik mij spoedig naar de aangewezen plaats, waar het mij en den
mij vergezellenden jager J. Trap na eenig zoeken gelukte het
dier te vinden. Op ongeveer 150 tred afstands van ons verwijderd,
scheen de vogel druk naar voedsel te zoeken. Het mocht ons niet
gelukken nader dan op een honderdtal schreden bij het dier,
dat intusschen gebleken was een wulp te zijn, te geraken, toen
vloog het weg. Dien dag evenmin als de twee volgende, slaagden,
trots ijverig en langdurig zoeken, onze pogingen om den vogel
in handen te krijgen. Maar den Uden December bracht mij de
knecht van genoemden notaris den wulp, dien hy in zijn tuin
dood had vinden liggen. (Daalder).
De Heer Daalder heeft mij den wulp toegezonden, die mij bij
onderzoek bleek een geheel normaal gekleurd en gevormd, zij
i
277
het dau buitengewoon vermagerd, mannelijk individu te zijn. De
eenige afwijking bestond in een groot gezwel aan den bovensnavel,
in vorm en kleur wel eenigzins op een aardappel gelijkend. De
Heer ter Meer heeft dit gezwel voorzichtig geopend, en het bleek
hem dat de inhoud gevormd was uit eene massa zalmkleurig,
half zacht, ziekelijk vleesch, van zulk een gewicht dat het te
verwonderen is dat de vogel dien last heeft kunnen dragen. De
buitenkorst is hoornachtig en schilferig. Aan het dier is geen
uiterlijke wond van een schot of iets dergelijks gevonden en het
is waarschijnlijk van honger omgekomen; de maag was geheel
ledig en de maagwanden waren ineengeschrompeld.
Het gezwel begint boven de neusgaten en loopt tot het midden
van den snavel. Het is lang 6.4, breed 4.1 en hoog 3.5 cM.
Het smalst is het bij het voorhoofd en vertoont eenigzins een
eivorm. Te verwonderen is het niet dat de vogel tengevolge van
dezen uitwas geen voedsel tot zich heeft kunnen nemen en alzoo
door gebrek is te gronde gegaan. Niet alleen hinderde het dikke
gezwel bij het boren in den grond, maar belemmerde ook nage-
noeg geheel het uitzicht naar voren. Dr. Finsch en de Heer ter
Meer verklaarden mij iets dergelijks nog nimmer te hebben waar-
genomen. (S.)
Stercorarius pomarinus (Temm.) — Middelste Jager. Den S^en
September bevond ik mij aan het strand te Scheveningen; het
weder was mooi en er woei een lichte westenwind. Sterns en
meeuwen, doch niet in groot aantal, trokken in Z.W. richting.
Onder deze trekkende vogels bemerkte ik op tamelijk grooten
afstand, ook twee donkerbruin gekleurde individuen, die door
den kijker beschouwd, om hun grootte en het gemis van ver-
lengde staartvederen, exemplaren bleken te zijn van bovenge-
noemde roofmeeuw.
Twee dagen later bevond ik mij weer aan het strand bij zeer
stil en buitengewoon warm weder. De zee was bedekt met meeuwen,
sterns trokken al visschende langzaam in Z.W. richting, terwijl
nu en dau op grooten afstand een vlucht eenden laag over het
278
water passeerde. Een roofmeeuw (S. poraarinus) trok mede in
dezelfde richting, later gevolgd door een tweede exemplaar, waar-
van de soort wegens den grooten afstand, zelfs met behulp van
het glas niet te bepalen was. Op dit stnk werd ik opmerkzaam
door het wilde geschreeuw van de zeezwaluwen. Ik heb toen
door den kijker kunnen waarnemen dat de Jager, laag over het
water vliegend, nu en dan als een sperwer op een stern toeschoot
en trachtte dezen zijn buit te ontnemen, wat echter meestal
scheen te mislukken. Op roofvogelachtige wijze beproefde de Jager
daarbij steeds boven zijn uitgekozen slachtoffer te komen. (S.)
Larus minutus Pall. — Dwergmeeuw. Vier oude vrouwelgke
exemplaren in het winterkleed, werden den 4den December te
Hornhuizen (Gr.) gevangen, en den 8sten (jier maand een <ƒ. (Rietema).
Sterna hirundo L. en St. rnacrura Naum. — Vischdiefje en
Noordsche Zeezwaluw. Toen ik in 1898 het broeden van laatst-
bedoelde soort op Texel constateerde (zie mijn vorig verslag) heb
ik tegelijkertijd opgemerkt, dat aldaar van afzonderlyke broedko-
loniën van beide soorten zooals die elders zijn waargenomen (zie
o. a. Droste-Hülshoff) geen sprake was. Bij een volgend bezoek
aan dat eiland in Juli 1899 heb ik tevens kunnen vaststellen
dat individuen van de twee species te zamen in vluchten ver-
eenigd langs het strand vliegen, gelijk ook door gemelden schrijver
wordt medegedeeld. (S.)
Sterna nilotica Hasselq. — Lachzeezwaluw. Twee stuks, (ƒ en
9, werden op 28 April door mij gevangen te Hornhuizen (Gr.)
en aan den Heer Snouckaert gezonden. (Rietema).
Dit is de eerste maal sedert 1897 dat ik exemplaren van deze
soort ontving en iets van haar vernam. (S.)
Fulmarus glacialis (L.) — Noordsche Stormvogel. Den 5den en
den 6<ien December werd telkens één voorwerp te Hornhuizen
(Gr.) gevangen. Eerstbedoeld is levend aan de Amsterdamsche
279
Diergaarde gezonden, het tweede, een oud </, aan den Heer
Snouckaert voor zijne verzameling afgestaan. (Rietema).
Aan deze vangsten is niet onmiddellijk een zware storm voor-
afgegaan, waaruit blijkt dat deze vogels onze kust ook bezoeken
zouder door sterken wind daarheen naar het heet » verslagen"
te zijn. (S.)
Procellaria pelagica L. — Stormvogeltje. Een bij Pieterburen
(Gr.) gevangen exemplaar werd den 8»*^" November levend door
mij ontvangen voor de Diergaarde van Artis. (Kerbert).
Procellaria leucorrhoa V. — Vaal Stormvogeltje. Ik ontving
ter praepareering een d" dat den 21 sten September in de gemeente
Groessen (Geld.) is geschoten. (Steenhuizen).
Dat deze vogel zoo diep landwaarts in is aangetroffen, zal
waarschijnlijk wel een gevolg zijn van het stormachtige weder
der voorafgaande dagen. Ik ontving een d' en een 9 die den
14dei) November te Hornhuizen (Gr.) waren gevangen. (S.)
Chen hyperboreus (Pall.) — Sneeu wgans. Den IS^en December
des morgens zag ik een koppel van 17 dezer ganzen over den
tuin van Artis vliegen; luid kwakkelende, beantwoordden zij de
ganzen in dien tuin. De dieren vlogen naar schatting op een
hoogte van ongeveer 150 meter, en aangezien het weder helder
was, kon ik ze zeer duidelijk waarnemen ; zy vlogen niet in V
vorm, maar in één schuine lijn, van West naar Oost. Dit is nu
de tweede maal dat ik deze soort waarneem ; zes jaren geleden
zag ik een nog grooter vlucht bij Zeeburg overvliegen. (Steenhuizen).
Anser alhifrons erythropus (L.) — Dwerggans. Midden October
werd een jong wijfje, zonder wit aan het voorhoofd, bij Eemnes
(U.) gevangen, en kwam levend in het bezit van den Heer F.
E. Blaauw te 's Graveland. Later gestorven zijnde is dit stuk
door den Heer Blaauw aan het Leidsch Museum ten geschenke
gegeven. (Finsch).
280
Cygnus olor (Gmel.) — Zwaan. In de tweede helft van Decem-
ber toen er veel ijs in de Zuiderzee was, werden dicht bij de
Texelsche kust twee oude voorwerpen uit een koppel van drie
stuks geschoten. (Daalder. De Nederl. Jager van 6 Jan. 1900).
Cygnus Beioicki Yarr. — Kleine Zwaan. Een exemplaar van deze
soort werd op 12 December bij Kampen (O.) gevangen en aan
Artis voor de Diergaarde afgestaan. (Kerbert.)
Nettion crecca (L.) Wintertaling. Den Uden Augustus werd eene
bleeke kleurverscheidenheid dezer soort op Texel geschoten. Het
is een 9' Over het algemeen is dit voorwerp licht isabelkleurig,
kop en hals met lichtbruine puntjes en streepjes. Borst, rug en
mantel lichtbruin gevlekt. Vleugelpennen der Ie orde grijsbruin,
spiegel als bij de type. Dekvederen van den vleugel grijs met
lichte randen. Staartpennen lichtbruin met witte randen, middelste
paar witgeel; onderdeden wit met lichtbruine vlekken; bek ge-
woon, pooten licht okerkleurig met grauwachtige zwemvliezen.
(ter Meer.)
Ik bezit een dergelijke variëteit, geheel isabel en lichtbruin
gekleurd. Een verschil is echter op te merken aan den spiegel
die bij mijn voorwerp bruin is tusschen twee witachtige, ondui-
delijke banden. Dit exemplaar werd 11 December 1897 op Texel
gevangen. (S.)
Querquedula discors (L.) — Amerikaansche Blauwvleugeltaling.
De Heer J. van der Werff te Leeuwarden vond bij een poelier
aldaar een mannelijk exemplaar dezer soort dat den 24sten October
in een eendenkooi bij Dokkum (Fr.) is gevangen. Deze taling is
nieuw voor Nederland en in de literatuur zijn slechts zeer enkele
gevallen van haar voorkomen in Europa geboekstaafd. Voor zoo-
ver ik heb kunnen nagaan bepalen zich deze gevallen tot drie.
Vooreerst werd ongeveer in het midden van deze eeuw een exem-
plaar bemachtigd bij Carentan, departement der Manche (Frankrijk),
verder een oud </ half April 1886 bij Saby in Jutland, en eindelijk
werd nog een cf geschoten bij Dumfries (Schotland.) De datum
281
waarop dit laatste is geschied wordt er niet bij opgegeven. Alzoo
is de thans gevonden vogel, die voor mijne verzameling is opgezet,
het vierde bekende stuk voor Europa,
Voorhoofd en bovenkop zijn donkerbruin, alle vederen met zeer
smalle lichtere randjes; dit donkerbruin loopt als een breede streep,
meer en meer met lichtgeelbruiu gemengd tot in den achterhals ;
boven het oog een onduidelijke lichte streep met vele donkere
punten en vlekjes ; over de teugels en door het oog naar achteren
een donkere streep, die zich bij het achterhoofd verliest; terzijde
van den bek twee witte vlekken ; kin en keel wit. Wangen en
zijden van den hals witachtig geel met tallooze donkerbruine stippen
en korte lijntjes ; voorzijde van den hals lichter en minder ge-
vlekt. De vederen op borst en buik zijn licht geelbruin met sikkel-
vormige donkerbruine vlekken, waardoor de geheele onderzijde een
als 't ware vrij regelmatig gemarmerd voorkomen kr^gt ; op de
zijden van den romp zijn de bruine vlekken veel breeder, zoodat
het voorkomen dier deelen donkerbruin is met geelwitte veder-
randen. Mantel en schoudervederen zwartbruin met smalle lichte
zoomen.
Dekvedereu van den vleugel fraai helderblauw, maar de kleine
veertjes aan de vleugelbocht licht bruingrijs ; de spiegel, die door
een breeden witten band van de blauwe bovenste dekvederen is
gescheiden, is glanzend goudgroen. Vleugelpennen van de eerste
orde zwartbruin met lichtere schachten; die van de tweede orde
zeer verlengd, brons-bruingroen met een lichte lengtestreep en licht
geelwitte randen ; onderzijde van den vleugel bruin en wit gevlekt.
Rug en stuit zwartgroeu met lichtgryze boogvormige vederrandjes
evenals de bovendekvederen van den staart. Staartpennen onge-
veer eeukleurig donkerbruin met smalle witte en witgele zoomen ;
bek donker op zwart af. Voetwortel en teenen okergeel, zwem-
vliezen grauwzwart (S.)
Harelda hyemalis (L.) — IJseend. Deze soort heeft zich in den
afgeloopen winter vrij menigvuldig vertoond. Mij is daaromtrent
het volgende bekend geworden :
282
Begin December werd een mannelijk voorwerp gevangen bg
Dockumer nieuwe Zglen (Fr.) en aan Artis gezonden. (Goets.)
Half December zag ik onder de vele eenden die zich in zee nabij
het eiland Texel ophielden, verscheidene ijseenden. Later werd een
exemplaar door mi] geschoten en werden nog meerdere gezien.
(Ned. Jager van 6 Januari 1900. Daalder.) Einde Februari werd
een </ geschoten in den Anna Faulownapolder (N.H.) (Steenhuizen).
In Februari en Maart vond ik enkele exemplaren bij Amsterdamsche
poeliers. (Eykman.) Eindelijk werd mij een zeer fraai </ in vol-
komen kleed toegezonden door den Heer Daalder ; dit stuk is den
4(len Maart op Texel geschoten, terwijl ik later nog van dezelfde
localiteit een ^ ontving in onvolkomen kleed dat den 23sten April,
alzoo vrij laat in 't saizoen werd gevangen. (S.)
ÜTxa lomvia (L.) — Zeekoet. Een oud voorwerp in zomerkleed
werd den 16<len Ju^i te IJmuiden (N.-H,) gevangen en levend
aan Artis voor de Diergaarde afgestaan. (Kerbert.)
In den zomer komt deze soort niet dikwerf aan onze kust. Den
Qden Juni 1847 werd een cT te Katwijk aan Zee gevangen, den
11'ien Juni 1888 een Q te Helder en 18 Juni 1892 een exemplaar
te IJmuiden,
Het zomerkleed wordt reeds vroeg in het jaar, in Februari,
aangelegd. Ik bezit een voorwerp in dit kleed dat den S^^en Maart
1890 te Zandvoort (N.H.) is gevangen, en in de collectie de Graaf
(thans in Artis) is een 9 dat op 10 Februari 1847 werd bemachtigd
en toen reeds het prachtkleed droeg. (S.)
Uria lomvia var. Ringvia. Brünn. — Bastaardzeekoet. Den ISden
November werd een 9 gevangen bij Kloosterburen (Gr.) en mij
voor mijn verzameling aangeboden. (S.)
Mergulus alle (L.) — Kleine Alk. Deze soort heeft zich in den
afgeloopen winter vrij talryk bij ons vertoond. Den IS'^^n November
werd een 9 gevangen te Hornhuizen (Gr.) (Rietema.) Den ISfien
November vond ik een exemplaar bij een poelier te de Burg (Texel)
en den 29sten ,]ier maand zag ik drie stuks zwemmen in het Molen-
283
water in den polder „het Noorden". (Daalder.) Ik ontving einde
November ter praepareeriug een 9 dat te Oostzaan (N. H.) dood
was aangetroffen. (Steenhuizen.) Het Museum „Fauna Neerlandica"
ontving 18 November een 9 bij Santpoort (N.H.) gevonden. (Kerbert).
Den 23sten Maart werd een exemplaar op de Schelde bij Bergen-
op-Zoom (N. Br.) geschoten. (La Fontijn.) Den 22sten Maart werden
een rf en een *? te Warfum (Gr.) gevangen. (Duijzend.)
Op 7 en 1 7 Maart werd telkens één 9 geschoten aan de steenen
strandHoofden nabij Loosduinen (Z. H.) welke ik beide voor mijn
collectie heb ontvangen. Opmerking verdient dat alle exemplaren
welker sexe onderzocht is kunnen worden, op één na wijfjes
waren ; deze treft men hier veel meer aan dan de mannetjes,
gelijk Albarda ook mededeelde in zgn Ornithologisch verslag van
1897, Ik ontving in dat jaar zeven stuks waarbij slechts twee
mannelijke exemplaren bleken te zijn. De in de collectie Crommelin
aanwezige inlandsche vogels (5 stuks) zijn alle wijfjes. (S.)
Fratercula arctica (L.) — Papegaaiduiker. Den 273ten Januari
werd een jong mannetje geschoten op Texel. (Steenhuizen). Ik
ontving een 9 dat op 17 Maart aan het strand nabij Loosduinen
(Z. H.) is gevonden. (S.)
Urinator glacialis (L.) — I.Jsduiker. Den 5'len November ont-
ving ik een jong vrouwelijk exemplaar, waarvan de plaats van
herkomst mij niet met juistheid bekend is. Het is in ieder geval
in Nederland, vermoedelijk op de Wadden gevangen. (Duijzend).
Colymhus nigricoUis (Brehm.) — Geoorde Fuut. Een jong exem-
plaar werd den 4<ien October op Texel geschoten. (Daalder).
Colymhus auritus L. — Kuifduiker. Tegen het einde van Fe-
bruari werd een 9 geschoten bij Schellingwoude (N. H=) (Steen-
huizen). In de maand Maart vond ik enkele, uit Noord-Holland
afkomstige exemplaren bij Amsterdamsche poeliers. (Eykman).
Doorn, Mei 1900.
AANTEEKENINGEN OVER DEN BOUW
VAN HET
MAAG-DARMSLIJMVLIES DER SELACHIERS
DOOR
Dr. H. C. REDEKE
(met plaat XII)
§ 1. Inleiding. In de volgende bladzijden geef ik de uitkom-
sten van een onderzoek, verricht in aansluiting aan eene voor
korten tijd door mij in den Anatomischen Anzeiger gepubliceerde
voorloopige mededeeling *). Ofschoon ik de, zeker meest belangrijke,
fyziologische zijde van het probleem geheel buiten beschouwing
heb moeten laten en ik mijn onderwerp dus niet zoo volledig
heb kunnen uitwerken, als mij wel lief ware geweest, heb ik
toch gemeend met het publiceeren der uitkomsten van het histo-
logisch onderzoek alleen niet langer te mogen wachten eerstens,
omdat dit onderdeel desnoods zeer goed als een afgerond geheel
kan worden beschouwd, ten tweede omdat mij, voor zoover ik
zien kan, ook in de naaste toekomst de tijd voor rustig experi-
menteel werk zal ontbreken en eindelijk, omdat de chemische
fyziologie van den selachierdarm opnieuw aan een uitvoerig onder-
zoek is onderworpen door Dr. E. Weinland uit Müncheu, dien
ik het voorrecht had dit voorjaar in het Zoölogische Station te
Napels te ontmoeten en bij wien ik zulk een onderzoek in bij-
zonder goede handen weet ^).
1) Die sogenannte Bursa Eotiana der Selachier. Anat. Anz., XVII. 1900. S. 146 — 159.
2) Tijdens de korrektie van dit artikel ontving ik eene voorloopige mededeeling van
Dr. W.: Ueber das Auftreten zweier verschiedener Verdauungssecrete im Magen der
Rochen. Sep. aus den Sitzungsb. Gesellsch. fiir Morph. und Physiol. München. 1900.
I. 6 S.
285
Terwijl de literatuur over den bouw van het maag-darmslgra-
vlies der hoogere vertebraten zeer omvangrijk is, zijn de opgaven,
die speciaal betrekking hebben op dat der selachiers niet zeer
talrijk. Ik zal in het vervolg genoodzaakt zijn, de belangrijkste
ervan te vermelden en laat derhalve, om niet in herhalingen te
vervallen, een historisch overzicht achterwege. Men vindt er boven-
dien een, twintig bladzijden lang en vrij volledig, in de recente
verhandeling van Emile Yung ').
§ 2. Uitiüendig voorkomen en onderdeelen van het darmkanaal.
Alvorens over te gaan tot mijn eigenlijke onderwerp, heb ik in
het kort de ligging en het uitwendig voorkomen der onderdeelen,
waaruit het darmkanaal der haaien en roggen bestaat, te beschrij-
ven. Want ondanks den haast schematischen eenvoud en de
betrekkelijk groote eenvormigheid van het spijsverteriugsstelsel
dezer dieren vond ik, dat de verschillende onderzoekers in de be-
schrijving dezer onderdeelen niet onaanzienlijk van elkander afwij-
ken, zoodat het vaak ondoenlijk is, de juistheid hunner opgaven
betreffende den fijneren bouw te kontroleereu.
De steeds korte en wijde slokdarm leidt in het ruime min of
meer zakvormige aanvangsgedeelte, de pars cardiaca, van de maag.
Dit aanvangsgedeelte bezit — gelijk trouwens de geheele intes-
tinaaltraktus overeenkomstig de lichaamsgedaante — bij haaien
een veel slankeren vorm dan bij roggen, met uitzondering van
Rhina squatina, den merkwaardigen haai, die ook in andere op-
zichten grooter overeenkomst met roggen vertoont.
Aan haar einde buigt zich de pars cardiaca met soms vrij
plotseling vernauwd lumen naar voren om en zet zich voort in
de tweede maagafdeeling, de pars pylorica.
Deze is in vorm het meest veranderlijke deel van den gehee-
len traktus. Bij haaien, waar zij in den regel even lang is als de
voorafgaande pars cardiaca, loopt zij nagenoeg evenwijdig daaraan
l) Recherches sur la digestion des poissons. Histologie et physiologie de l'intestiu.
Arch. Zool. Exp. (3) VII, 1899. p. 121—201, pi. IX.
286
tot ver naar voren en buigt zich vlak achter het perikard om in
den middendarm. Bij roggen is de pars pylorica kort, reikt hoog-
stens ter halver lengte van de pars cardiaca en maakt er een'
hoek mee. Het aanvangsdeel van den middendarm ,is hier dus
nog min of meer naar voren gericht.
Lang en vrij nauw vond ik de pars pylorica in de volgende
families :
Carchariiden (Carcharias, Galens, Zygaena^ Mustelus).
Scylliiden {Scyllium, Pristiurus).
Eveneens lang, doch zeer nauw is zij bij :
Lamniden [Lamna, Alopecias).
Notidaniden {Heptanchus).
Kort daarentegen bij de Spinaciden {Centrina, Acanthias, Cen-
trophoruSy Spinax^ Somniosus).
Zeer kort bij Rhina en alle roggen zonder uitzondering.
Niet zelden blijkt de pars pylorica niet de rechtstreeksche
voortzetting der pars cardiaca te zgn ; dan begint zij naast het
uiteinde van de pars cardiaca, wat tot de vorming van een korter
of langeren blindzak aanleiding geeft.
Bij Galeus canis eindelijk bezit de pars pylorica nog een van
het voorafgaande door een duidelijke insnoering gescheiden ter-
minaal maagkompartiment, de hursa Entiana, die niet verward
mag worden met het klepvrije aanvangsgedeelte van den midden-
darm, den tusschendarm, die bij vele andere soorten gevonden wordt.
Aan het einde van de pars pylorica (by Galeus canis aan het
einde van de hursa Entiana) vond ik bij alle door mij onder-
zochte haaien eu roggen een' welgevormden pylorusklep, die soms
uit twee helften bestaat (Myliobatiden). Deze geeft de grens aan
tusschen de maag en het volgende gedeelte van den darm : den
middendarm of spiraaldarm, aldus genoemd om het bezit van de
welbekende spiraalplooi,
In den regel begint deze plooi onmiddellijk achter den pylo-
rus soms op eenigen afstand daarvan, zoodat men vóór den
eigenlijken spiraaldarm een klepvrij gedeelte, den tusschendarm,
kan onderscheiden. De tusschendarm heeft by sommige Spinaciden
287
{Spi7iax, Somniosus) eene buitengewone ontwikkeling bereikt, en
wordt ook bij talrijke roggen, schoon minder ontwikkeld, ge-
vonden ').
De spiraalplooi beschrijft een bij verschillende soorten verschil-
lend aantal windingen, dat echter voor de soort vry konstant
blijkt te zijn en reikt, (behalve bij Centrina) tot aan het begin
van den einddarm, gemarkeerd door de uitmonding van de
viugervormige klier.
De einddarm zelf is evenals de slokdarm kort en gemeenlijk
zeer wijd.
Het moge belachelijk schijnen al deze bijzonderheden, die op
elk zoötomisch praktikum aan pas beginnenden geleerd worden,
hier nogmaals te vermelden, overbodig is het echter stellig niet,
omdat men niet zelden te doen krijgt met opgaven van auteurs,
die zich om de juistheid hunner terminologie in deze zaken maar
al te weinig bekreund hebben.
Ook acht ik het minder weuschelijk, bijzondere namen, aan de
menschelijke anatomie ontleend, zonder meer voor deelen van het
darmkanaal der selachiers te gebruiken. Het is m. i. op zijn
minst genomen een slechte gewoonte, om den tussehendarm
duodenum te noemen of den spiraaldarm colon, zooals Owen en
latere Engelsche schrijvers veelal doen en in navolging van hen
Vosmaer -) in zijn bekende handleiding. De indifferente namen
middendarm, tussehendarm enz. lijken my in alle opzichten doel-
treffend en volkomen voldoende.
§ 3. Makroskopisch voorkomen van het maag-darmslijmvlies. In
1) MeQ vergelijke de bovengenoemde mededeeling in den] Anatomischen Anzeiger.
Daar heb ik ook in een noot op blz. 155 onder verwijzing naar de bijbehoorende
figuur 3 het vermoeden geuit, dat men van de bij Somniosus voorkomende eigenaardige
blindzakken van den middendarm aanduidingen zou vinden bij Spinax in den vorm
van een paar flauwe uitzakkingen aan het begin van den tussehendarm. Ik haast mij
hier te vermelden, dat ik in Napels in de gelegenheid ben geweest een dozijn versche
Spinax te onderzoeken en nooit een spoor van deze uitzakkingen heb gevonden. Mijn
teekening was naar een alkoholpreparaat gemaakt, de uitzakkingen waren kunstprodukten.
2) Handleiding ten gebruike bij praktische oefeningen in de Dierkunde, 9e af).
1893. blz. 135
21
het min of meer zakvormige kardiale aauvaagsdeel van de maag
vormt het slijmvlies talrgke hooge plooien, die nu eens een vrij
regelmatig verloop evenwijdig aan haar lengteas bezitten [Acan-
thias, Rajiden) dan weer nagenoeg evenwijdige zigzaglijnen vormen
(Trygonen) of eindelijk in hun grillige kronkels en sinuositeiten
aan de windingen van een hersenoppervlak doen denken {Car-
charias, Scylliiden). Op het einde der pars cardiaca worden zij
steeds vlakker en minder talrijk en vervagen ten slotte geheel.
De wand van het pylorusdeel is in de meeste gevallen voor
het bloote oog glad ; soms verheft er zich het sl^mvlies in zwakke
overlangsche plooien. Ter hoogte van den pylorus echter zijn
deze lengteplooien steeds zeer fraai en talrijk en zetten zich voort
op de pylorusklep.
Het darmslijmvlies vertoont meer afwisseling. Soms worden in
den tusschendarm ware vlokjes aangetroffen. Zoo bij Spinax
niger '). Vóór in den tusschendarm draagt het slijmvlies zeer
distinkte fraaie vlokjes, meer kaudaalwaarts worden het breedere
overlangsche plooitjes en eindelijk, daar waar de spiraalklep begint,
vlakke, breede plooitjes, die zich uiterst regelmatig, evenwijdig
gerangschikt op de spiraalklep voortzetten, zooals ook Leydig -)
lang geleden reeds beschreven heeft.
In den tusschendarm der Torpedo's verheft het sl^mvlies zich
in dwarse, sierlijke plooitjes; verder op is de darmwand nagenoeg
glad. Bij de overige door mij onderzochte species is het slijmvlies
der darm, zoowel als dat van de spiraalplooi voor het bloote oog
glad of vertoont hoogstens fijne, netvormige plooitjes.
§ 4. Het maagepitheêl. Nadat door Martial Valatour ^) het
eerst de aandacht was gevestigd op de specificiteit van het maage-
1) Gelijk meu weet, is het voorkomen van darmvlokjes bij visschen nog zeer beperkt.
2) Beitrüge zur mikroskopische Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Rochen
und Haie. Leipzig, 1852. S. 56.
3) Recherches sur les glandes gastriques et les tuniques musculaires du tube digestif
dans les poissons osseux et les batraciens. Ann. Sc. nat. (4V Zool. XVI, 1861.
p. 219-285. pi 5—6.
289
pitheel' is het door F. E. Schulze ') nauwkeuriger onderzocht
en beschreven. Latere onderzoekers (Rollett, Biedermann, Trinkler,
Hoyer, Oppel e. a.) hebben zijne uitkomsten aangevuld en gew:gzigd.
Oppel -) beschrijft het maagepitheel der visschen als: »Ein ein-
schichtiges Cyliuderepithel besonderer Art, das beim Erwachsenen
uiemals Flimmeru triigt. Die Zeilen bestehen aus einem
basaleu protoplasmatischen Teil, und einem besonders differen-
zierten, gegen die freie Oberflache zugekehrten Teil, den ich das
Oberende nenne." — »Dieses Oberende ist als ein wichtiges
Organ der Zeilen anzuseheu, wichtig für die Funktion, sei es
Sekretion, sei es Resorption." En vroeger reeds 2): ^>Es besitzen
die Magenepithelieu in ihrem Oberende ein Organ eigener Art.
Die Polaritat der Zeilen ist bei den Magenepithelieu in ihrer
Struktur in besouders hohem Maasse ausgepragt."
Deze resultaten zijn echter nagenoeg uitsluitend aan materiaal
van hoogere vertebraten gewonnen. Met name over de selachier-
maag zijn de opgaven uiterst schaarsch ; nieuwere, behalve die
van Yung, ontbreken geheel.
Yuug *) geeft eeue uitvoerige beschrijving van het maagepitheel
van ScyUium, die zich in hoofdzaak aan de boven geciteerde mede-
deelingen van Oppel aansluit, doch waarbij hij voortdurend van
het hyaliene boveneinde als van »la base" spreekt en het tegen-
overgestelde uiteinde » sommet" uoemt.
Verder wijst hij nadrukkelijk op de groote eenvormigheid van
het maagepitheel, een eigenschap, die ook mij bij het onderzoek
van tal van haaien telkenmale opnieuw getroffen heeft.
De maagepitheelcelleu, zoowel die van de pars cardiaca als van
de pars pylorica zijn inderdaad (voor zoover zij althans haar
vollen wasdom bereikt hebben) bij eenzelfde individu nagenoeg
gelijk en gelijkvormig. Bij de verschillende soorten blijken de
afmetingen echter nogal uiteen te loopen.
1) Epithel und Drüsenzellen. Arch. mikr. Anat. III, 1867. S. 187-203. T. VI-XII.
2) Lehrbuch der vergleichenden mikroskopischen Anatomie. I. Der J\lagen. Jena,
1896. S. 36.
3) Loc. cit. S. 12. 4,) Loc. cit p 163—165.
290
Zoo vond ik aan in Flemminof'sche vloeistof of A^L, formol
,. !
zeewater gefixeerd materiaal, de volgende afmetingen, in mikra
uitgedrukt :
Pristiurus
Spina.ï
Scyllium ^)
Torpedo
Gemidd. hoogte der maag-
epitheelcel
Gemidd. hoogte v. h. hya-
liene boveneinde
Gemidd. breedte v. h. hya-
lieue boveneinde
45
55
65
65
n
1
9
11
10
15
9
10
10
75
10
Zeer lang en smal zijn gelijk men ziet de maagepitheelcellen
bij Torpedo, laag en breed zijn die van Pristiurus^ terwijl de
andere er zoowat tusschen in liggen.
Nauw verwante soorten gelijk Scyllium en Pristiurus kunnen te
dien opzichte dus meer verschillen dan soorten van haaien en
roggen onderling. Ook de leeftijd bleek mij van geen invloed op
de grootte dezer cellen te zijn, ten minste bij jonge individuen
van Scyllium vond ik den toestand als bij oude.
Over den fijneren bouw der cellen nog het volgende.
De cellen zijn omgeven door een membraan, vooral aan geïso-
leerde cellen duidelyk zichtbaar, die van boven open is, zoodat het
hyaliene boveneinde van den protoplast in rechtstreeksche aanra-
king met den maaginhoud is.
Vroeger meende men, dat de cel ook van boven van een
membraan was voorzien en dat het hyaliene boveneinde op de
manier der bokaalcellen door verslijming van den inhoud eener
epitheelcel was ontstaau, ten slotte barstte eu ziju inhoud liet
1) Deze getallen hebben betrekking op Sc. stellare. Yung, wiens opgaven aan
Sc. canicula ontleend zijn, geeft als gemiddelde breedte van het hyaliene boveneind op
0.0072 mM. en voor de gemiddelde hoogte der cellen 0 054 mM. zonder evenwel te
vermelden, of deze maten aan versch of geüxeerd materiaal genomen zijn.
291
uitvloeien. Voor zoover ik weet, wordt deze opvatting tegenwoor-
dig alleen nog door Stöhr ') gehuldigd.
Volgens Edinger ^) zou deze slijm-metamorfoze vaak nog verder
gaan: »So ist es besouders bei den Epithelzellen am Endtheil des
Magens und im Zwiseliendarme (sic) der Selachier hiiufig zu eineni
Verbrauch sammtlichen Protoplasma's gekommen. Die ganze Zelle
ist zu einer schmalen, hellglanzendeu Masse geworden, an deren
Basis die letzten Protoplasmareste und der Kern liegen" ^).
Ik moet bekennen, dat ik in mijn preparaten nooit iets dergelijks
gezien heb. Niet alleen aan levende, maar ook aan goed gefixeerde
maagepitheelcellen is het hyaliene boveneinde intakt (Fig. la),
en alleen by in Ranvier'schen alkohol of Müller'sche vloeistof
geïsoleerde cellen vindt men steeds enkele, waar de hyaliene inhoud
van het min of meer trechtervormige topgedeelte der cel geheel
of gedeeltelijk is uitgevloeid. Aan zulke cellen ziet men bijzonder
duidelijk, dat zy van boven open zijn (fig. Ib.)
Laat men onder dekglas bij levende cellen, die in lichaams-
vloeistof of darmsap van het dier uitgeplozen zijn, water toevloeien,
dan zwelt het hyaliene boveneinde op en vervloeit.
Pluist men ze uit in vloeistof van Ripart en Petit, met een
spoor osmiumzuur en een druppel verdund methylgroen, dan zwelt
het hyaliene boveneinde eveneens op, — doch vervloeit niet —
en kleurt de kern zich groen (fig. 2a.)
Laat men daarna alkohol toevloeien, dan wordt het tot nu toe
doorschijnende boveneinde donkerkorrelig en trekt zich terug bin-
nen den opstaanden kraagvormigen bovenrand der cel.
Dit is verbeeld in fig. 26 ; de kern heeft haar groene kleur
verloren door den alkohol, de oranje droppels tusschen het ver-
schrompelde boveneind en de kern zijn vetdroppels, gekleurd door
soudan III, dat in den alkohol was opgelost.
1) Lehrbuch der Histologie. 6e Aufl. Jena, 1894. S. 49.
2) Ueber die Schleimhaut des Fischdarms nebst Bemerkungen zur Phylogenie der
Drüsen des Dünndarms. Inaug. Diss. 44 S. 2. T. Bonn, 1876. (Ook in: Arch. mikr.
Anat. XIII, 1876).
3) Loc. cit. S. 18.
292
Niet alleen bij Scyllium, maar ook bij Pristiurus vond ik
regelmatig, wanneer de dieren kort van te voren gegeten hadden
en hun darmkanaal dus met spijsbrij gevuld was, vet opgehoopt
tusschen het hyaliene boveneinde en de kern in de epitheelcellen
van het laatste gedeelte der pars cardiaca en, vooral, in die van
de geheele pars pylorica. Bij dieren, die eenigen tijd gevast
hadden, was het vet echter steeds uit de cellen verdwenen ; een
blijvend bestanddeel ervan vormt het dus niet.
In materiaal met osmiumzuur of Flemming'schen vloeistof ge-
fixeerd doet het zich voor als uiterst fijne zwarte korreltjes of
druppeltjes, (fig. 3) in ander, met soudan III behandeld, als
fijne oranje druppeltjes, (fig. 4), soms als grootere droppels.
Het komt mij niet onwaarschijnlijk voor, dat dit vet door het
maagepitheel geresorbeerd wordt — in hoeverre dit vermoeden
juist is, staat echter nog door een nader, experimenteel onderzoek
uitgemaakt te worden.
Dat de mogelykheid hiervan echter niet geheel is buitengesloten,
waarop, zeer in het algemeen, ook door F. E. Schulze in z^jn
boven geciteerde verhandeling reeds gewezen is, leert m. i. onder
meer een nadere beschouwing van den bouw van het slijmvlies in
het einde der maag, daar, waar het overgaat in dat van den darm.
Ter hoogte van den pylorus, bij Galeus canis, waaraan de vol-
gende beschrijving ontleend is, in het einde van de bursa Bntiaua
vertoont het epitheel in hoofdzaak nog denzelfden bouw als in
het overige gedeelte van den maag. Doch op het einde van den
pylorusklep vindt men eene, niet overal even breede, zone, waar
het maagepitheel zijn eigenaardige voorkomen verliest en gelei-
delijk in het darmepitheel overgaat. De hoogte van het hyaliene
boveneinde der opeenvolgende cellen neemt langzaam maar zeker af
en ongemerkt gaat dit over in den randzoom der darmepitheelcellen.
Zoo is het ook bij de andere door mg onderzochte selachiers;
de overgang is altijd geleidel^k, zoodat het onmogelijk is den
juisten grens tusschen beide aan te geven, doch het aantal dubieuse
cellen is in den regel gering.
Maar onmiddellyk achter den pylorus vindt men steeds waar
293
darmepitheel, zoowel bij vormen met als zonder tusschendarm —
doch hierover aanstonds meer.
§ 5. Maagklieren. De eigenlijke maagkliereu zijn uitsluitend
tot het aanvangsgedeelte, de pars cardiaca der maag beperkt. In
de pars pylorica ontbreken zij, evenals in den middendarm ').
Bij roggen en Rhina strekt haar gebied zich verder uit, dan
bij de overige haaien en reikt tot bijna aan den pylorus. De pars
pylorica is hier dan ook uiterst kort.
De voortreffelijke beschrijving, die Yuug -) van de maagklieren
van Scyllium geeft, past eveneens voor alle door mij onderzochte
selachiers. Wat hij meedeelt over den aard en het voorkomen
harer elementen, over den afwijkenden vorm van het maagepitheel
op de plaats waar de klieren uitmonden, de overgangscellen (cel-
lules du col), het variabele lumen der klieren zelf enz,, is zoo
volledig, dat ik er voor het oogenblik inderdaad niets meer aan
zou weten toe te voegen en dus met eene verwijzing naar dit
deel zijner verhandeling meen te mogen volstaan.
Yung deelt verder mede, dat in de pars pylorica geen maag-
klieren meer gevonden worden. Misschien, zegt h:y, zijn zij hier
vervangen door korte slijraklieren en beroept zich daarbg op eene
beschrijving door Oppel ^) van Alopecias gegeven; omtrent de
aanwezigheid dezer klieren bij Scyllium heeft hij zich echter geen
meening kunnen vormen en is geneigd in de instulpingen der
pars pylorica slechts met het gewone maagepitheel bekleede kryp-
teu, doch geen eigenlijke klieren te zien.
Het komt mij echter voor, dat deze voorstelling, althans wat
Scyllium betreft, niet geheel juist is.
Immers, onderzoekt men het slijmvlies van de pars pylorica
van Scyllium en, laat ik het er dadelijk bijvoegen, van Pristiurus,
waar de te beschrijven bijzonderheden veel duidelijker in het oog
springen, op dwarscoupes, dan blijkt het slijmvlies heuvels en
1) Tegen Edinger: „Schleimhaut" S. 27, 28; de bedoelde plaats is zeldzaam duister.
2) Loc. cit. p. 165-167. 3) Loc. cit. S 53.
294
dalen te vormen, die beantwoorden aan de overlangsche plooien
en groeven ertusschen. Beide zijn zeer wisselend in voorkomen,
nu eens breed en wijd, dan weer smal en nauw en zouden in
het laatste geval gevoegelijk met den naam van krypten kunnen
bestempeld worden. Daar een krypt echter niet per se nauw be-
hoeft te wezen, zal ik de hier beschreven inzinkingen voortaan
steeds krypten noemen, onverschillig of ze nauw of wijd zijn,
want overigens verschillen zij in geen enkel opzicht van elkander.
Integendeel zij hebben dit gemeen, dat hun oppervlak gelijkelijk
met typisch maagepitheel bekleed is, met dien verstande, dat de
cellen in den grond der krypten jonger en kleiner zijn, dan die
op den top der plooien.
Maar behalve deze met maagepitheel bekleede krypten vindt
men uu bij de bovengemelde scylliiden uiterst talrijke korter of
langer instulpingen van het slijmvlies der pars pylorica, talrijkst
op den top der plooien, schaarscher in den grond der krypten,
wier boveneinde uit smaller wordende epitheelcellen bestaat, doch
die overigens worden bekleed door cellen, die niet onbelangrijk
van de typische maagepitheelcellen afwijken, (fig. 5).
In de eerste plaats missen zij het hyaliene boveneinde, vervol-
gens zijn zij korter en breeder, haar kern is grooter en ronder
en eindelijk kleurt haar inhoud zich met sommige kleurstoffen
(b. V. lichtgrün) minder intens dan het overige epithelium. By
Scyllium zijn deze instulpingen, die ik in tegenstelling met de
bovenbeschreven krypten, doch zonder iets te willen zeggen aan-
gaande haar funktie, pylorusklieren wil noemen, langer en slanker
dan by Pristinrus. Over de funktie dezer pylorusklieren, die wel
wat voorbarig soms slijmklieren genoemd worden, is niets met
zekerheid bekend. Het is mij niet mogen gelukken de aanwezig-
heid van slijm met behulp van een der talrijke en voortreffelgke
reaktieven daarop aan te toonen. Voor deze cellen geldt evenzeer
als voor de echte maagepitheelcellen, wien door velen een sekre-
torische funktie wordt toegeschreven : indien zij eene slymige
vloeistof afzonderen, dan moet het wel een slijm van zeer bijzon-
dere konstitutie zijn.
295
Soortgelijke klieren wordeu verder in de korte pars pylorica der
roggen gevonden en naar de beschrijvingen van Oppel ') en Pilliet ^)
ook in de familie der Lam uiden.
Bij de andere door mij onderzochte haaien ontbreken zij echter;
hier komen alleen de met maagepitheel bekleede krypten voor.
Bij de Carchariiden {Galeus, Mustelus, Carcharias) vond ik deze
krypten steeds uiterst diep en nauw, bij Spinaciden zyn zij in
den regel veel vlakker en wijder.
Men vindt dus twee verschillende typen in den bouw van het
slijmvlies der pars pylorica, doch voor zoover ik heb kunnen
nagaan, is de aan- of afwezigheid van pylorusklieren een voor
de familie's standvastig kenmerk.
Welke van deze beide toestanden de meer primitieve is, waag
ik niet te beslissen ; het voorkomen dezer pylorusklieren werpt
echter een eigenaardig licht op eene theorie over de phylogenese
der maagklieren in het algemeen, door Edinger verzonnen en tot
op den huldigen dag in sommige leerboeken der vergelijkende
anatomie verkondigd.
Edinger, die zijn dissertatie schreef in een' tijd, dat soortgel^ke
bespiegelingen bijzonder in den smaak vielen, geeft aan het slot zijner
verhandeling eenige opmerkingen ten beste omtrent de »phylogenie"
der klieren van het darmkanaal. Volgens deze, overigens door
Cattaneo e. a. reeds weerlegde, » theorie" zouden de maagklieren
zich uit den groud van krypten hebben ontwikkeld, die door het
optreden van dwarsplooien tusschen de oorspronkel^ke overlangsche
plooien in het darmkanaal zouden zijn ontstaan.
Daargelaten nu het feit, dat, zelfs al wisten wij inderdaad, dat
de maagkliercellen daaruit ontstaan zijn, door deze theorie geens-
zins verklaard is, op welke wijze zij daaruit ontstaan zijn, l^kt
mij Edinger's verklaring niet zeer plausibel, ja, in strijd met
de werkelijkheid, waar wij zien, dat, zooals in de pars pylorica
van Scyllium en Pristiurus^ de klieren zich bij voorkeur op den
1) Loc. cit. S. 53.
2) Sur la structure du tube digestif de quelques poissons de iner. Buil. Soc. Zool.
France. X, 1885. p. 283-308.
296
top der plooien hebben ontwikkeld en veel zeldzamer in den grond
der krypten staan.
Dit verschijnsel doet zich nog fraaier en duidelijker voor in de
maag van Raja, waar de klieren uitsluitend op de plooien gevonden
worden, doch in den grond der krypten ontbreken.
§ 6. Darmepitheel. Gelijk boven reeds gemeld is gaat het epitheel
der maag ter hoogte van den pylorus geleidelyk over in dat van
den darm.
Dit darmepitheel bekleedt bij alle selachiers den geheelen mid-
dendarm van af den pylorus tot aan den einddarm, alsmede de
spiraalplooi en, waar een tusschendarm gevonden wordt, natuurlijk
ook dezen. Zoo vertoont het slijmvlies van den langen tusschendarm
by Spinax niger dezelfde bouw als de eigenlijke spiraaldarni en
vindt men op de fraaie vlokjes in den tusschendarm van Torpedo
hetzelfde epitheel als op de spiraalplooi.
Dit epitheel bestaat uit hooge cellen met lang-ovalen kern, die
evenals de maagepitheelcellen een eigen wand hebben, doch aan
haar bovenzijde (de naar het darmlumen gekeerde) open zijn.
Evenals bij de maagepitheelcellen is de protoplast in rechtstreek-
sche aanraking met den darminhoud.
Het opperste deel van den protoplast vormt een uiterst smallen,
hyalienen zoom, die aan levende cellen een nauwelijks meetbare dikte
heeft en met het hyaliene boveneinde der maagepitheelcellen ver-
geleken kan worden. Evenals dit zwelt deze ware randzoom in
waterige vloeistoffen een weinig op, doch in alkohol en de meeste
fixeermiddelen kontraheert zich de protoplast zoodanig, dat de
celwand een weinig boven den inhoud der cel komt uit te steken,
waardoor de indruk van een tamelijk breeden doorschijnenden
zoom, den valschen randzoom, wordt teweeggebracht.
Beter dan op dwarscoupes ziet men dit, wanneer men de cellen
met sterke vergrooting van bovenop bekijkt, vooral wanneer men
het epitheel van te voren op de door von Thanhoöer ^) aangegeven
1) Beitrüge zur Fettresorption und histologischen Struklur der Diinndarmzotlen. Arch.
ges. Phys. v. Püüger. VIII, 1874. S, 391—443. T. V.
297
wijze eenigeu tijd met een ineugsel van osmiumzuur en verdunde
glycerine behandeld heeft. Van de vlakte gezien vertoont het epitheel
dan een fraai polygoon netwerk, dat eenigszins aan een planten-
vaatbundel doet denkeu : men ziet talrijke groote ringen, de bokaal-
cellen en nog veel talrijker kleinere, de eigenlijke epitheelcellen.
Stelt men nu in op den mond der bokaalcellen, dan ziet men in
hetzelfde niveau scherp en duidelijk de opstekende hoekige randen
der epitheelcellen. Even dieper, op het slijm der bqkaalcellen inge-
steld vervagen deze randen en neemt men den korreligen inhoud
der epitheelcellen waar; nog dieper ziet men de kernen scherp.
Het is mi] echter niet mogen gelukken, op deze wijze de rand-
zoomen, of, wat hetzelfde is, de basaalmembranen, gelijk von Than-
hoöer zulks meedeelt, te isoleeren ; ik houd dit echter uitteraard
voor ondoenlijk, daar de »randzoom" geen orgaan sui generis is,
maar zooals ik boven reeds zeide, de boven den celinhoud uitste-
kende celmembraan.
Slechts zelden was deze valsche randzoom (dien ik in alle ge-
vallen voor een kunstprodukt moet houden) bij de door mij onder-
zochte selachiers gestreept. Ook Yung ') deelt mede, dat de darm-
epitheelcellen bij Scyllium » portent a leur extrémité superficielle,
un plateau non strié."
Slechts eenmaal heb ik bij darmepitheelcellen van Torpedo zulk
een streping van den randzoom waargenomen, voor mijn oogen
zien ontstaan.
Levende, in darmsap onderzochte cellen lieten geen spoor van
een hyaliene buitenlaag waarnemen. De korrelige protoplast van
alle cellen bolde een weinig uit, zoodat het slijmvliesoppervlak
er als gekapitonneerd uitzag (fig. 6). Toen liet ik onder het dek-
glas eenige druppels vloeistof van Ripart en Petit met een spoor
osmiumzuur en methylgroen toevloeien en zag nu, hoe langzamer-
hand de protoplast zich binnen den celwand terugtrok en deze
als een uiterst smalle doorschijnende zoom boven den korreligen
inhoud zichtbaar werd.
1) Loc. cit. p. 169.
298
Hier en daar was deze zoom fijn gestreept en bij sterke ver-
grootiüg bleek nu, dat deze streping veroorzaakt werd, doordat
de protoplast zich niet in zijn geheel had teruggetrokken, doch
uiterst fijne protoplasma-strengetjes tegen den wand had achter-
gelaten, die, gefixeerd, den »randzoom" een gestreept voorkomen
gaven (fig. 7).
Trilharen heb ik in geen der talrijke nog levend door mij
onderzochte selachier-darmen gevonden. Ook Yung deelt mede,
dat hij ze er niet gezien heeft.
Edinger laat zich zeer positief uit over de aanwezigheid van
trilhaarepitheel in den middendarm. Na het voorkomen der darm-
epitheelcellen beschreven te hebbeu, gaat hij voort: »Flimmerhaare
ragen bei einera grossen Theil dieser Zeilen über den Saum, so
namentlicb in den vor der Klappe belegenen Partien und am An-
fangstheil der Spiralklappe selbst" ^). En Edinger voegt hier in een
noot aan toe: »Am deutlichsten zeigten Squatiua angelus und ein
Pristiurus die Plimmerung" — zonder er evenwel bij te vermelden,
dat hij geen enkelen selachier in verschen toestand heeft onderzocht
en deze »Flimmerung" aan »mehr oder weniger gut conservirten
Alkohol- und Chromsaurepraparaten" *) heeft moeten waarnemen!
Tusschen de lange smalle epitheelcellen in vindt men door
den geheelen middendarm talrijke dikbuikige bokaalcelleu. Zij
ontstaan door verslijming uit gewone epitheelcellen; men kan,
vooral na kleuring met eene specifieke slijmkleurstof (Mayer's
mucikarmin lijkt mij de beste), de verschillende fazen in dit
proces gemakkelijk nagaan. Na haar inhoud uitgestort te hebben,
gaan de bokaalcellen vermoedelijk te gronde. In allen gevalle
is hun bestaan zeer vergankelijk hetgeen verklaart, dat zij nu
eens in groote hoeveelheden, dat weer betrekkelijk schaarsch in
de verschillende deeleu van den middendarm gevonden worden.
Dat zij ooit geheel en al zouden ontbreken, gelijk Pilliet ^) dit
indertijd vermeld heeft, lijkt mij echter niet zeer waarschijnlijk.
In het einde van de pars pylorica van Spinax niger vindt men
1) Loc. cit. S. 28. 2) Loc. cit. S. 4. 3) Loc. cit. p.
299
af en toe tusschen de cellen, die den overgang van maag- in
darmepitheel vormen, een eenzame, als het ware verdwaalde bo-
kaalcel (fig. 8). Het voorkomen dezer cellen op deze plaats pleit
m. i. zeer voor de bovengemelde overeenkomst tusschen de beide
epithelien en noopt ons, ze niet langer zoo scherp tegenover
elkaar te stellen en hun onderscheidende kenmerken meer als
faciesverschillen [ïa geologischen zin) op te vatten.
Toch zal men deze verschillen in het oog moeten houden bij
latere fyziologische onderzoekingen en naar den aard van het
epitheel de middelste portie van den intestinaaltraktus in maag
en middendarm hebben in te deelen.
Hoezeer dit ook vanzelfsprekend lijkt, meen ik dit toch om
tweeërlei redenen nog even op den voorgrond te moeten stellen.
In de eerste plaats zijn er, waarop boven reeds is gewezen,
een aantal oudere schrijvers geweest, die zich om een juiste ter-
minologie in zake het darmkanaal der visschen in het geheel niet
bekommerd hebben en bij wie meu onder meer meest zeer verwarde
opgaven vindt betreffende het voorkomen van raaagklieren in den
darm. Het ergste op dit gebied is de reeds meermalen genoemde
dissertatie van Edinger, die nu eindelijk dan ook maar eens voor
goed vergeten moest worden.
Maar in de tweede plaats zijn er velen, die van een morfo-
genetisch standpunt met Gegenbaur ^) de plaats waar de ductus
choledochus uitmondt als de grens tusschen maag en middendarm
aanzien.
Gegenbaur^) schrijft: »Für die Beurtheilung der Grenze der
fraglicheu Abschnitte wird, abgesehen von anderen, eine Scheidung
vom Mitteldarm darstellenden Einrichtungen, die Verbindung der
Leber mit dem Mitteldarm betrachtet werden dürfen. Es wird
unbestritten bleiben, dass die Leber nicht an beliebiger Stelle sich
aus der gemeinsamen Darmanlage sondert, dass vielmehr jene Stelle
eine durch die Reihe der Wirbelthiere gleiche ist, dass demnach
1) Bemerkungen über den Vorderdarm niederer Wirbelthiere Morph. Jahrb. IV. 1878.
S. 314—319.
2) loc. cit. S. 314.
300
auch die spatere Müudung dei' Leberausführwege an gleicher Stelle
statt hat. Diese Stelle ist der Aufang des Mitteldarms." Wat oraal
ervau ligt, heeft men dus als maag te beschouwen.
Zoo eenvoudig echter is, gelijk wij zagen, de toestand zelfs bij
selachiers niet. Slechts in enkele gevallen {Scyllium) mondt de
ductus choledochus vlak achter den pylorus, op de grens van
maag en middendarm uit. Meestal ligt de opening meer naar
achteren, soms zelfs tusschen de eerste windingen van de spiraal-
plooi {Acanthias).
Bij de roggen, die een tusschendarm bezitten, heeft men de
uitmonding van den galgang aan het eind van den tusschendarm,
ter hoogte van den aanvang van de spiraalplooi te zoeken en
bij de haaien met zeer langen tusschendarm (Spinax, Somniosus)
vindt men haar ongeveer halfweg tusschen den pylorus en het
begiu van de spiraalplooi. Het aanzienlijke eind middendarm,
dat hier oraalwaarts van den galgangmond gevonden wordt, zal
bezwaarlijk door iemand voor »maag" gehouden worden.
Waar derhalve de werk:eliikheid zoozeer iu strijd is met het
schema en het bovendien best mogelijk, maar nog niet zoo heel
zeker is, dat de plaats, waar de lever ontstaat, bg alle vertebraten
dezelfde is, doet men, meen ik, best, met bij dergelijk onderzoek
voorloopig den aard van het slgmvlies als kriterium te beschouwen,
althans waar het zulke duidelijke strukturale verschillen vertoont
als in den traktus der selachiers.
ZÜSAMMENFASSÜNG
Die in den vorstehenden Bemerkungen über den Bau der Ma-
gen-darmschleimhaut der Selachier enthaltenen Ergebnisse lassen
sich wie folgt kurz zusammenfassen :
Der Magen aller Selachier bildet eine Schlinge und besteht aus
zwei ') mehr oder weniger sehlauchförmigen Teilen : der geraumige
1) Eine Ausnahme macht Galeus canis, wo noch eine dritte, terminale Magenabteilung,
die Bursa Entiana, zur Ausbildung gelangt.
301
Anfaugsteil, Pars cardiaca uud die sich daran anschliessende
bedeutend schmachtigere Pars pylorica.
Die letztere sielit immer nach vorue, im Gegensatz zu der Pars
cardiaca, ist laug bei den meisten Haien, kurz bei den Spiuacideu
uud Rhiuideu unter den Haien uud sehr kurz bei allen Rocheu.
Hier sieht aucb der Anfaugsteil des Mitteldarms uach vorue.
Die Greuze zwischeu Magen und Mitteldarm bildet eine stets
wohl entwickelte Pylorusfalte.
Hieran schliesst sich die Spiralfalte oder -klappe unmittelbar an
mit Ausnahme einiger Spiuacideu (Spinaa;^ Somniosus) uud vielen
Rocheu (Trygouideu, Torpediuiden u. A.), wo die Spiralfalte nur
auf den kaudaleu Abschnitt des Mitteldarms beschraukt erscheint
und ein »klappenloser Anfaugsteil des Klappeudarms", ein Zwi-
schendarm, existiert. Die Spiralfalte reicht, mit Ausnahme vou
Centrina Salviani, bis zum Beginu des kurzen Enddarms.
Es ist unnötig, und meines Erachtens auch unzulassig, Namen
aus der menschlichen Anatomie (wie Colou, Duodenum, u. dergl.)
für die Darmabschnitte der Selachier, ja, der Fische überhaupt,
einzuführen.
Die Schleimhaut des Magens bildet immer zahlreiche starke
Langs- und Querfalten, die des Darmes dagegeu zarte, netzförmige
Faltchen.
Zotten findeu sich im Zwischendarm von Spinax^ Rhina und
Torpedo — wie übrigens schou vor vielen Jahren vou Leydig
beobachtet wurde.
Die Mageuepithelzelleu fand ich bei den namlicheu Individuen
ziemlich gleichförmig uud gleich gross ; bei den verschiedenen
Arten variiren sie jedoch bedeutend in Grosse.
Ihr Bau stimmt mit dem der Mageuepithelzelleu höherer Ver-
tebraten, wie ihn Oppel ausführlich geschildert hat, überein.
Das Oberende zeigte keine Mucinreaktion. Zu einer » schleimigen
Metamorphose" des ganzen Zellinhaltes, wie sie Edinger von den
Magenepithelzellen im Zwischendarme (sic !) beschreibt, kommt es,
soviel ich sehe, nie.
Bei Scylliiden {Scyllium, Pristiurus) enthielteu die Magenepithel-
302
zeilen, namentlich die der Pars pylorica, öfters Fetttropfen, die
warscheinlich resorbirt wurden.
Auf der Valvula pylori andern die Epithelzellen ihre Gestalt,
indem das Obereude kleiner wird, und gehen allmahlig in das
Darmepithel über. Es ist nicht raöglich genau auzugeben, wo
letzteres anfangt; die Zahl der zweifelhaften Zeilen ist jedoch gering.
Bisweilen findet man in der Uebergangszone einzelne, gleichsam
eingesprengte Becherzellen, die in dem ganzen übrigen Teil des
Magens jedoch vollstandig fehlen.
Die eigentlichen Magendrüsen (Fundusdrüsen) sind bei den
Haien auf die Pars cardiaca beschrankt; bei den Rochen (und
Rhina) reicht ihr Gebiet bis nahe an den Pylorus.
leb fand sie vorwiegend (bei Roja ausschliesslich) aufdenFalten
der Schleimhaut: in deo Vertiefungen oder Krypten dazwischen
stehen sie nur vereinzelt oder fehlen ganz.
In der Pars pylorica fand ich nur bei Scylliiden wohl eut-
wickelte sogenannte Pylorusdrüsen und zwar wiederum vorwie-
gend auf den Falteu der Schleimhaut; seltener jedoch aber regel-
massig auch ini Grunde der Krypten.
Das Epithel dieser Drüsen unterscheidet sich wesentlich von
dem der Oberflache, zeigte aber keine spezifische Mucinreaktion.
Halszellen, wie man sie bei den Fundusdrüsen findet, fehlen hier.
Bei den übrigen Haien fand ich in der Pars pylorica nur ver-
schiedentlich ausgebildete Krypten, mit typischem Oberflachenepithel
bekleidet.
Diese Befunde sind schwer zu reimen mit Edinger's » Theorie"
von der Phylogenie der Magendrüsen.
Das lebensfrische Darmepithel der Selachier tragt keine Flim-
merhaare und zeigt keinen Randsaum, höchstens eine gegen das
Darmlumen gekehrte hyaline Zone von kaura messbarer Dicke,
analog dem Oberende der Magenepithelzellen. Der sogenannte
Randsaum wurde nur ab und zu au fixirtem Material beobachtet.
Setzt man zu lebenden Darm epithelzellen eine wasserentziehende
Flüssigkeit, Alkohol z. B., dann kontrahiert sich der Protoplast
und zieht sich von der Zellmembran zurück , wodurch ein Rand-
303
saum vorgetiiuscbt wird. Bisweilen scheiut es, alsob feinste Pro-
toplasmafjidchea aa der Wand hangen blieben, wodurcb der
Raudsaum gestrichelt erscheint.
Der Zwischendarm der Spinacideu sowie der oben genannten
Rochen weist in seiner ganzen Lange das uamliche Epitbel wie
der übrige Mitteldarm auf.
Die Grenze zwischen Magen iind Mitteldarm ist somit nicht
an der Einmündungsstelle des Ductus choledochus, sondern viel-
melir beim Pylorus zu suchen.
Zoölogisch Station Helder, Juni 1900.
VERKLARING DER EIGUREN VAN PLAAT XII
Fig. 1. Galens canis. Maagepitheelcellen uit de pars pylorica, 24 uur gema-
cereerd in Müllersche vloeistof, a intakt, b met beschadigd boven-
einde. ~- c. a.
Fig. 2. Prlstlurus melanostomus . Maagepitheelcellen uit de pars pylorica na
behandeling met vloeistof van Ripart en Peïit — methylgroen (a)
en alkoholische oplossing van soudan III (/>). —^ c. a.
Fig. .3. Scyllium stellare. Maagepitheelcellen uit de pars pylorica na behan-
deling met vloeistof van Ripart en Petit — osmiumzuur. ^ c. a.
Fig. 4. Scyllium stellare. Maagepitheelcel uit de pars pylorica gefixeerd in
Müllersche vloeistof, gekleurd met haemaluin en soudan III. ^ c. a.
Fig. 5. Pristiurus melanostomus. Pylorusklier (overlangs) gefixeerd in Flem-
ming'sche vloeistof, gekleurd met zoutzure karmijn. ^ c. a.
Fig. G. Torpedo marmorata. Vrije uiteinde van levende darmepitheelcellen.
-i^» ca.
Fig. 7. Torpedo marmorata. Darmepitheelcel na behandeling met vloeistof van
Ripart en Petit. ^^" c. a.
Fig. 8. Spinax niger. Instulping van het slijmvlies der pars pylorica ter
hoogte van den pylorus. Links boven een bokaalcel. Epitheelcellen
in het overgangsstadium. ^^ c. a.
VERSLAGEN
GEWONE HUISHOUDELIJKE VERGADERING.
Rotterdam. Diergaarde. 26 Juni 1898. Voorraiddags 11 uur.
Aanwezig de HH. Sluiter, J. Th. Oudemans, Piepers, Everts, Dek-
huyzen, van Lidth de Jeude, Bolsius, Veth, Redeke, Heinsius, Schepraan,
Croockewit, Vosmaer, Snellen, Verslujs, Dubois, van Wijhe, Büttikofer,
Loman, Tjeenk Willink en Hoek.
Na de pauze ook de Heer C. H, van Dam, Begunstiger der Vereeniging.
De H.H. A. A. W. Hubrecht en Horst, Voorzitter en Vice- Voorzitter
der Vereeniging, hebben bericht gezonden, dat zij door ongesteldheid
verhinderd zijn de vergadering bij te wonen. De Heer Sluiter belast zich
met de leiding der bijeenkomst. Verder is er door de H.H. Max Weber,
Jentink en Hoffmann kennis van gegeven, dat zij op de vergadering niet
tegenwoordig kunnen zijn.
De Voorzitter verwelkomt de aanwezigen. Het is hem een aangename
taak aan de ter vergadering ojJgekoraen leden te mogen mededeelen, dat
het Bestuur der Diergaarde ben uitnoodigt tot een gemeenschappelijk
lunch aan het eind der huishoudelijke vergadering te gebruiken.
Hij geeft daarna het woord aan den Secretaris om verslag uit te
brengen over het afgeloopen jaar 1897. Dit verslag luidt als volgt:
Een in vele opzichten voor de Vereeniging voorspoedig , een waarlijk
gelukkig jaar doorleefden wij in 1897. In Mei herdachten wij in de
gastvrije lokalen van het Koninklijk Zoölogisch Genootschap » Natura
Artis Magistra" den dag, waarop vóór 25 jaar de oprichting onzer kleine
maatschappij tot stand kwam : een , zooals gij allen u ongetwijfeld nog
herinnert, eenvoudig maar met groote opgewektheid gevierd feest. In
zijn toespraak stelde de Voorzitter ons in de gelegenheid op de 25 jaren ,
die achter ons lagen , een blik te werpen — vestigde hij er echter tevens
onze aandacht op, wat in de toekomst door onze Vereeniging verkregen —
wat althans door ons moet nagestreefd worden. Dat daartoe voor alles een
hechtere vestiging van onze Vereeniging, een toename van het ledental,
een daarmee gelijken tred houdende vermeerdering, van onze inkomsten
gewenscht was, springt in het oog: welnu ook in dat opzicht mag het afge-
loopen jaar een voorspoedig jaar genoemd worden. De kring van hen ,
die in de eerste plaats gezegd mogen worden in de V. belang te stellen,
van hare Begunstigers en leden, nam in 1897 niet onbelangi-ijk toe.
Tegenover 8 begunstigers op den aanvang van het jaar '97 telde onze
Vereeniging er 12 op 1 Januari 1898. Verrijkt werd onze Vereeniging
met vier nieuwe begunstigers en wel met de dames: Mevr. Oudemans —
Schober, Amsterdam en Mevr. Weber— van Bosse , Amsterdam en met de
H.H. van Pelt Lechner, Zevenhuizen en Dr. van Rossum , Arnhem.
Het aantal eereleden klom van drie tot vier. Ons ontviel de Heer Dr.
T. C. Winkler, de welbekende palaeontoloog en geoloog van Teyler's
Stichting, terwijl de H.H. Prof. Dr. C. Gegenbaur, Heidelberg en Dr.
John Murraj, Edinburgh ons de eer aandeden het eerelidmaatschap onzer
Vereeniging te aanvaarden. De lijst onder correspondeerende leden onder-
ging geene wijziging; daarentegen was de mutatie onder de gewone leden
vrij aanzienlijk.
Tot het lidmaatschap traden toe vijftien personen, 14 Heeren, 1 Daine:
en wel de H.H. J. Boeke, te Amsterdam; Dr. W. H. Cox, te Deventer;
Dr. W. A. van Dorp, te Amsterdam; A. J, M. Garjeanne, te Amersfoort;
C. J, J. van Hall, te Amsterdam; Mejuffrouw Julie Hoek, te Helder;
de H.H. P. M. Keer, te Leiden ; Alex. Klein , te Amsterdam ; H. P.
Kuyper, te Utrecht ; J. W. Langelaan , te Amsterdam ; E, D. van Oort ,
te 's Gravenhage ; J. A. Resink, te Hillegom; Dr, C. L. Rümke, te
Leiden; Dr. A. G. H. van Genderen Stort, te Haarlem en Prof. Dr. F.
A. F. C. Went, te Utrecht.
Dat deze toename van het ledental een verblijdend verschijnsel mag
genoemd worden, daai'omti-ent zullen wij wel niet van meening ver-
schillen; terwijl wij de jongeren onder de nieuwe leden opwekken zoo
krachtig mogelijk met ons mede te willen werken om de Vereeniging tot
bloei te brengen , de ouderen dankbaar zijn voor hun bewijs van instemming
met ons streven, roepen wij allen een hartelijk welkom toe.
Tegenover die toename met 15 nieuwe leden staat helaas! een verlies
van 9 oude leden , die in het afgeloopen jaar aan onze Vereeniging ont-
vallen zijn. Onder deze zijn er drie, die Nederland met der woon ver-
lieten en die wij daarom niet langer onder onze leden mogen tellen; het
zijn de H.H. Prof. Dr. Th. W. Engelmann, die naar Berlijn; Dr. G. A.
F. Molengraaff, die naar Pi-etoria en Prof. Dr. G. Kuge, die naar Ziirich
vertrok. Wij mogen van hen geen afscheid nemen zonder hun onzen oprechten
dank betuigd te hebben voor al hetgeen zij in ons land voor de weten-
schap in het algemeen , voor dien tak van wetenschap, waaraan onze
Vereeniging gewijd is, in 't bijzondei-, tot stand gebracht hebben.
Zeven andere leden — de H.H. Ausems, Brants, Moreau, Noordhoek
Hegt,Op de Macks en van Tuyll van Serooskerken — bedankten, zonder
daarvoor een bepaalde reden op te geven, voor hun lidmaatschap. Op 1
Januari 1898 telde onze Vereeniging dus: 12 begunstigers, 3 eereleden,
13 correspondeerende en 126 gewone leden.
In het Bestuur der Vereeniging kwam verandering door dat de Heer
Horst in de plaats van den Heer A. A van Bemmelen tot Vice-President
en de Heer Sluiter in de plaats van den Heer Horst tot lid van het
Bestuur gekozen werd. In de Commissie van Redactie voor het Tijdschrift
ontstond eene vacature door het vertrek van den Heer Ruge. De verga-
dering van heden zal o. a. in die vacature te voorzien hebben.
Behalve de gewone huishoudelijke vergadering, die op 27 Mei '97 in
een der zalen van het Genootschap N. A. M. te Amsterdam gehouden
werd en die, zooals ik boven reeds zeide, tevens het karakter droeg van
eene feestvergadering ter herdenking van het 25-jarig bestaan der Ver-
eeniging, werden er in het afgeloopen jaar drie zuiver wetenschappelijke
bijeenkomsten gehouden. Eene opgewekte stemming kenmerkte deze ver-
gaderingen; het bezoek was in den regel goed, soms ongewoon talrijk.
Omtrent hetgeen behandeld en medegedeeld werd zijn u verslagen toe-
gezonden en behoef ik dus niet in bijzonderheden te treden. Deze winter-
vergaderingen werden alle gehouden in het laboratorium van Prof. Max
Weber te Amsterdam ; hem betuigen wij hier gaarne opnieuw onze warme
erkentelijkheid voor de gastvrije ontvangst, die ons in dat laboratorium
steeds ten deel valt.
Wat de boekerij der Vereeniging betreft, zoo kan men van haar
gerust getuigen , dat zij in eenen bloeienden toestand verkeert. In het
afgeloopen jaar (op 1 October) kwam de uitgave van den nieuwen
Catalogus tot stand. Die nieuwe Catalogus vermeldt al de aanwinsten
der boekerij tot 1 Augustus 1897 ; vergelijkt men hem met den vorigen
druk (van Juni '84), dan valt eene aanzienlijke uitbreiding zeker licht te
herkennen. Slechts voor een klein deel zijn de bijgekomen boekwerken
door aankoop verkregen ; voor verreweg het grootste deel dankt de boekerij
bare aanwinsten aan de leden en aan de lichamen (Genootschappen,
laboratoriën enz.), met welke zij in ruilverkeer staat. Ook in de laatste
maanden van '97 verkregen wij op nieuw talrijke geschriften en boek-
werken ten geschenke: ze afzonderlijk te vermelden is niet de taak
van dit verslag; de leden, die de boekerij der Vereeniging met hun
geschriften verrijkten zijn de H.H. Albert I, Vorst van Monaco, Albarda,
Blanchard , Bolsius , Büttikofer, Horst, Jentink, Maitland, de Man, J.
Th. Ouderaans, Piepers, Reuvens, Schepraan, Sluiter, Vosmaer en Max
Weber. Van de personen, die ons overdrukken zonden, zonder tot de
Vereeniging te behooren , noem ik de H.H. Ch. Janet, die ons vele
geschriften over Hymenoptera ten geschenke zond en Bashford Dean,
die ons brochures deed toekomen , die op de ontwikkelingsgeschiedenis
van de Ganoiden betrekking hebben.
Het aantal lichamen, met welke de Vereeniging in ruilverkeer staat,
nam ook in het afgeloopen jaar wéér toe. Dat aantal bedraagt nu 115,
aldus verdeeld over de verschillende landen:
Nederland en Nederlandsch Indië lü
België 4
Duitschland 22
Oostenrijk 4
Zwitserland 4
Denemarken 1
Noorwegen 8
Eusland 6
Italië 'S
Portugal 1
Frankrijk 12
Engeland 5
Noord-Amerika .... 26
Midden en Zuid-Amerika . . . , ö
Japan 2
en Australië 1.
Op nieuw werd de noodige zorg besteed aan het completeeren van de
Seriën van de in onze bibliotheek aanwezige tijdschriften : zoo vei'kregen
wij eene belangrijke aanvulling van de uitgaven van de Académie Im-
périale des Sciences te Petersburg, van de Boston Society of Natural
History, van de Videnskab Selskab te Christiania, van het Museum of
comparative Zoology te Cambridge, Mass. De Société des Naturalistes
de 1'Ouest de la Prance a Nantes en de K. üanske Videnskabernes
Selskab (l'Académie R. d, Sciences et des Lettres de Danemark) zyn op
ons verzoek met onze Vereeniging in ruilverkeer getreden en zonden ons
kostbare Seriën van hun organen in ruil voor ons Tijdschrift toe. Zoo
werd onze bibliotheek verrijkt met zeer talrijke geschriften van Lütken,
Hannover, Krabbe, Levinsen, Steenstrup, Hansen, Kröyer, Boas, Meinert,
Schiödte , Bergh en anderen , waaronder er zijn , die reeds zoo langen tyd
noode door ons werden gemist.
Van de bibliotheek wordt natuurlijk een ruim gebruik gemaakt door
de in het Station vertoevende zooiogen ; het aantal boeken , dat door
buiten Helder verblijvende leden werd aangevraagd en hun -werd toege-
zonden , was groot — aanzienlijk grooter althans dan in vroegere jaren
het geval was.
Van het Tijdschrift verscheen in 1897 geene aflevering. In het laatst
van dat jaar werd echter eene nieuwe aflevering ter perse gelegd en deze
verscheen dezer dagen als aflev. 2—4 van het 5de deel van de tweede
Serie. Reeds is met het drukken van een eerste aflevering van het 6'le
deel een aanvang gemaakt: het laat zich aanzien, dat het niet aan stof
zal ontbreken om in '98 — '99 opnieuw een geheel deel van ons orgaan te
doen verschijnen. Hopen wij , dat ook de geldmiddelen niet zullen ont-
breken, om daarmede de kosten van die uitgave te dekken
Omtrent de geldmiddelen der Vereeniging zal door den Penningmeester
rapport worden uitgebracht ; omtrent het Zoölogisch Station hoop ik
straks nog in de gelegenheid te zullen zijn U verslag te doen. Ik meen dus
hiermede mijne mededeelingen over de Vereeniging te mogen besluiten.
De Voorzitter dankt den Secretaris voor het door hem uitgebrachte
Verslag.
De Penningmeester brengt daarna de volgende Rekening en Verant-
woording over het boekjaar 1897 ter tafel:
Rekening en Verantwoording over 1897
Ontvangsten
Batig Saldo over 1896 (Reserve voor de uitgave van het
Tijdschrift) f 555.15
138 Contributies van leden (waaronder 8 over 1896) . . . H2S. —
11 » » begunstigers 110. —
10 Bijdragen van particulieren voor het Zoölogisch Station . 135. —
Bijdrage van de regeering voor het Zoölogisch Station . . 1500. —
Huur bovenwoning van het Zoölogisch Station 256.25
Huur lokalen bij den adviseur in gebruik 750. —
Verkoop Tijdschrift en andere uitgegeven werken .... 60.15
Terug ontvangen voor geleverd zoölogisch materiaal . . . 99.49^
f 4294.045
Uitgaven
Exploitatie Zoölogisch Station f 2040.74^
Rente en aflossing leening 1889 456.25
» » » » 1895 443.75
Onkosten bibliotheek 253.02
» vergaderingen 17.50
Abonnement wetenschappelijk Centraal-bureau 20. —
Verschotten bestuursleden 92. 31^
Drukwerk (waaronder f 283.75 voor Catalogus) 308.60
f 3632.18
Balans
De ontvangsten bedroegen f 4294,04^
De uitgaven waren » 3632.18
Batig saldo . . ƒ 661.86^
Deze Rekening en Verantwoording is in handen gesteld van eene Com-
missie bestaande uit de HII. Dubois en Piepers. Bij monde van laatstge-
noemde verklaart deze Commissie haar onderzocht en accoord bevonden
te hebben ; deze commissie stelt dus der Vergadering voor haar goed te
keuren met een woord van hartelijken dank aan den Penningmeester
voor zijn uitmuntend beheer. Aldus wordt besloten.
Eveneens vereenigt de Vergadering zich met het gunstig advies van
dezelfde Commissie, die de Rekening en Verantwoording van den Pen-
ningmeester over het door hem beheerde Congresfonds der Vereeniging
(over 1897) heeft onderzocht Voor het door den Penningmeester van het
Congres, in October 1897, aan hem afgedragen bedrag (groot /' 1358.11)
werd aangeschaft f 13Ü0 37o N. W. S. (ƒ 1293.88^), zoodat een bedrag
van /■ 64.22^ aan contanten in kas bleef.
De Penningmeester dient daarna de volgende begrooting in voor het
Vereenigingsjaar 1899. Daar er in het loopende jaar een deel van het
Tijdschrift betaald moet worden , mag er op een batig saldo over het
boekjaar 1898 niet gerekend worden en is die post dus alleen voor
memorie uitgetrokken.
Begrooting voor 1899
Ontvangsten
1. Batig saldo over 1898 Memorie
2. Contributie 127 leden ƒ 762.—
3. )) 12 begunstigers N. D. V 120.—
4. Bijdragen 10 » Zoölogisch Station der N. D. V. 135.—
5. Rijkssubsidie 1500. —
6. Huur bovenwoning Zoölogisch Station 243.75
7. » lokalen Zoölogisch Station bij den adviseur in gebruik 750. —
8. Verkoop Tijdschrift en andere uitgegeven werken . . . 50. —
9. Terug te ontvangen voor door het Zoölogisch Station ge-
leverd materiaal voor onderzoek 100. —
f 3660.75
Uitgaven.
1. Rente en aflossing:
A. der leening van 1889 f 443.75
B. » » » 1895 431.25
transporteeren: f 875. — . . ƒ 875, —
per transport .... ƒ 875. —
2. Exploitatie Zoölogisch Station:
A. Onderhoud gebouwen en terrein. . 300. —
B. )) aquarium 90.—
C. Ameublement en gordijnen en onder-
houd daarvan 140. —
D. Uitbreiding, vernieuwing en onder-
houd van den overigen inventaris 150. —
E. Alcohol en chemicaliën 90. —
F. Aankoop zoölogisch materiaal voor on-
derzoek 120. —
G. Exploitatie in engeren zin , waaron-
der begrepen verlichting, verwar-
ming, duinwater, correspondentie 350. —
H. Schrijf- en teekenbehoeften , druk-
en bindwerk 40. —
I. Dienstpersoneel 050. —
K. Grondbelasting, Erfpacht, Assurantie 115. —
L. Onvoorziene uitgaven ..... 8.75
f 2053.75 . . f 2053.75
3. Bibliotheek 300.—
4. Vergaderingen 10. —
5. Tijdschrift 250.—
6. Verschotten bestuursleden 120. —
7. Drukwerk 25.—
8. Onvoorziene uitgaven 27. —
f 3660.75
Deze begrooting, waarop voor het eerst ook eene specificatie voorkomt
van de gelden voor het Zoölogisch Station uitgetrokken , geeft tot geene
nadere beschouwingen aanleiding en wordt vastgesteld in den vorm, waarin
zij ter tafel werd gebracht.
De Directeur van het Zoölogisch Station brengt daarna het volgende
verslag uit over het Station gedurende 1897.
Wat het gebouw, de inrichting daarvan, de ameubleering enz. aan-
gaat, kan mijn verslag dit jaar zeer kort zijn: dienaangaande valt voor
1897 eigenlijk alleen te vermelden, dat aan het onderhoud de noodige
zorg werd besteed en dat de inventaris met het allernoodzakelijkste werd
aangevuld. Voor den noordelijken ingang werd aan de buitenzijde een
tochtportaal geplaatst; het aan die deur vóór eenige jaren aan de bin-
nenzijde aangebrachte portaal, dat hierdoor kwam te vervallen, dient nu,
eenigszins vergroot, als een soort portiersloge, tevens als verblijfplaats
voor den bediende: het vormt een glazen wand, waardoor een deel van
de zg. kleine vestibule van de rest van die vestibule is afgescheiden.
In die loge is een timmermanswerkbank geplaatst en een rek met ge-
reedschap opgehangen : het is de aangewezen plaats geworden voor het
verrichten van kleine reparaties, voor het in- en uitpakken van collis
enz. enz. Behoudens het herstellen van door storm aan het dak aange-
richte schade, het vernieuwen van door het donderen der kanonnen, of
de steenen der straatjeugd vernielde vensterruiten, het uitvoeren van
schilderwerk enz. onderging het gebouw verder geene veranderingen :
het geheel komt mij voor in een alleszins voldoende toestand te verkee-
ren ; het oorspronkelijke gebouv? heeft door den vleugel, die er aan werd
toegevoegd, blijkbaar nog aan hechtheid gewonnen.
De inrichting van het aquarium voldoet over het algemeen goed. Mits
men de bakken niet te sterk bezet, blijven de meeste dieren er lange-
ren tijd in leven. De motor hield zich best, de pomp weigerde wel af
en toe hare diensten, maar was toch altijd weer tot haar plicht te bren-
gen; de koperen kleppen bleken echter, na eenige jaren gefunctionneerd
te hebben, hunnen zuiveren vorm verloren te hebben ; dientengevolge hield
de pomp geen water meer en was het telkens, als er weer gepompt
moest worden, een lastige en tijdroovende zaak de pomp aan den
gang te maken, In den aanvang van dit jaar is dien ten gevolge eene
vernieuwing van die kleppen, zoowel als van de voering, waarin zij pas-
sen, noodzakelijk geworden.
Behalve over eenen bediende beschikt het Station thans ook over een
jongen. Bij de uitbreiding van het gebouw en de toename van het ge-
bruik, dat van de inrichting wordt gemaakt, was het allengs niet meer
mogelijk het geheel met de hulp van eenen bediende in gang te hou-
den, vooral, daar het zoo vaak noodzakelijk was, dat hij voor boodschap-
pen enz. het station tijdelijk verliet. Terwijl nu de bediende bijna steeds
in het gebouw aanwezig kan zijn, worden de boodschappen door den
jongen verricht. Tot zijn departement hoort vervolgens ook het vangen
en verzamelen van dieren, het gaan naar de vischmarkt, het aÜoopen van
de visschersvaartuigen, in een woord, al die verrichtingen, waarvoor hij
het gebouw moet verlaten.
Men kan gerust beweren, dat het gebruik, dat van het Station ge-
maakt wordt, van jaar tot jaar toeneemt. Ook wat het afgeloopen jaar
betreft, kan gezegd worden, dat van het Station door velen gebruik ge-
maakt is. Ik zelf zette er het onderzoek voort van het bij gelegenheid
van het ankerkuilonderzoek van '96 verkregen materiaal — waarover
ik uitvoerig berichtte in een als Bijlage van het Verslag omtrent de
Nederlandsche Visscherijen in 1897 verschenen rapport — en hield mij,
zooveel mijn tijd dit maar toeliet, met de fijnere anatomie van de ge-
slachtsorganen van den zalm en van andere beenvisschen bezig.
Bij mijne op de visschen en de visscherij betrekking hebbende onder-
zoekingen werd ik, van 1 April tot begin October, opnieuw geassisteerd
door den Heer H. C. Eedeke, toen nog candidaat in de philosophie aan
de Amsterdamsche Universiteit. Het was voor hem in 1897 nog weer
eene tijdelijke plaatsing: op de begrooting voor het nu loopende jaar
1898 is door den Minister van Waterstaat voor het eerst een post uit-
getrokken voor de benoeming van eenen blijvenden assistent, een post,
die door het votum van het parlement tot wet geworden is. Het is ook
voor ons Station een verblijdende gebeurtenis geweest, dat votum, dat
mij als adviseur eenen assistent heeft toegevoegd. Immers niet alleen
dat uitbreiding van het personeel, dat vast in het Station werkzaam is,
het nut, dat door het Station in wetenschappelijken zin gesticht wordt,
aanzienlijk doet toenemen; bovendien behoeft geen nader betoog, dat, al
is de assistent een ambtenaar van den adviseur, het ook hem wel dege-
lijk vrijstaat in den tijd, die hem van zijn ambtelijke bezigheden rest,
den bezoekers van het Station behulpzaam te zijn, of den directeur van
die instelling van dienst te wezen.
In 1897 besteedde de Heer H. C. Redeke den tijd, die hem voor
zuiver zoölogischen arbeid restte, grootendeels aan de voortzetting van
zijne onderzoekingen, die op den bouw van bet darmkanaal der Sela-
cbiers betrekking bebben. Geheel afgesloten konden die onderzoekingen
echter niet worden, daar te Helder eenige der voor zijne waarnemingen
uiterst gewichtige dieren (Notidaniden en Scymni) niet voorkomen. En
wat de aan onze kust wel voorkomende vormen betreft, zoo stonden
ook deze niet altijd ter beschikking op het pogenblik. dat hij er het
meeste behoefte aan had. Afgezien van de afhankelijkheid van weer,
wind en visschers, bleken bepaalde soorten op bepaalde tijden niet te
krijgen of althans uiterst schaars te zijn, terwijl zij in andere tijden om
zoo te zeggen eiken dag werden aangebracht. M. a. w. in het voorkoiDen
der Selachiers, met name der Haaien, aan of nabij onze kust schijnt het,
dat een zekere periodiciteit niet valt te miskennen. Terwijl het in de
voorjaarsmaanden. April en Mei nagenoeg uitsluitend Acanthias vulga-
ris, Risso is, waarmee de visschers hun opwachting maken aan het Zoö-
logisch Station, komen tegen het eind van Mei de eerste exemplaren
van Mustelus vulgnris, M. et H. Deze verschijnt daarna vrij regelmatig,
AcanUnas blijft gewoon. Daarna, omstreeks half Juni, worden de eerste
kleine Galeus canis, Eoudel. gebracht, en deze blijft gedurende denzomer
de meest gewone haai, Mustelus is dan zeldzamer, evenals Acanthias. De
drie genoemde vormen zijn de meest gewone haaien onzer kust; Scyl-
lium schijnt veel zeldzamer en werd slechts een enkel maal gebracht.
Van de Roggen komen de moeilijk te bestemmen ixaia-soorten geregeld
ter markt, terwijl Trygon pastinaca, Bonap. niet moeilijk te krijgen is
en Rhina squatina, D. toch wel zeldzaam schijnt.
De beste tijd om velerlei Selachiers te onderzoeken schijnen dus de
lentemaanden te zijn. Ter bevestiging van dit vermoeden zijn echter
meerdere eu langduriger observaties gewenscht. Toch moge hier reeds
worden vermeld, dat de Haaien in dit jaar tot nu toe (eind Juni) in
dezelfde volgorde zijn opgetreden, als in het voorjaar van 1897.
De Heer P. IH. Keer, toen cand. in de Plant- en Dierkunde, te Leiden,
bracht den tijd van 20 April tot 8 Mei op het Station door, in het bij-
zonder om zich met de anatomie der Moilusken vertrouwd te maken.
Onderzocht werden: Buccmum undatum, Mytilits edulis., Ostrea edulis
Mactra stultorum. Cardium edide, Mya arenaria, Teredo navalis en
Loligo vidgaris. Als beste methode voor het dooden werd V2"/o oplossing
van chloraalhydraat in uitgekookt water aangewend : vooral by Mytitus
en Mya gaf dit uitstekende resultaten. Bij Buccinxim leverde uitgekookt
zeewater veel betere uitkomsten dan chloralhydraatoplossing. Cardium
en Ostrea werden levend van hun schaal ontdaan. Van eenige dezer
dieren werden deelen van het darmkanaal en mantel gefixeerd in pi-
krine-zwavelzuur en Zenker'sche vloeistof, en vervolgens in alcohol ge-
hard, om in Leiden op bet Zoötomisch Laboratorium verder bewerkt te
worden. In aansluiting met de doodingsproeven werd ook formol in 5 %
en 2^2% oplossing geprobeerd, wat evenwel met name bij Actinien niet
te gebruiken bleek, daar zich de dieren toch, ondanks alle genomen
voorzorgsmaatregelen contraheerden.
De Heer Alexander Klein, Arts en Officier van Gezondheid, assis-
tent aan het Bacteriologisch Laboratorium, te Amsterdam, tijdens de
schietoefeningen van de forten te Helder plaats vonden, hier gedeta-
cheerd, belastte zich op mijn verzoek met een onderzoek van de nor-
maal in oesters voorkomende bacteriën. Hij maakte cultures van deze
kleine orcranismen, zoowel van zulke oesters die den laatsten tijd in
putten hadden doorgebracht (te Bergen op Zoom en te Helder), als van
zulke, die van de Oosterschelde-perceelen en van de banken in de Noord-
zee (Steenen bij Texel, Oestergronden benoorden Terschelling) afkomstig
waren. Üe Heer Klein vertoefde te Helder van 10 Juli -'22 September.
De Heer A. J. M. Garjeanne, Student in de i)hilosophie aan de
Utrechtsche Universiteit, was van 21 — 30 Juni in het Station werkzaam.
Hij hield zich met een onderzoek van de zeewieren bezig en vergeleek
daarvan een twintigtal soorten met elkander. Hij ging daarbij o. a. na
de localisatie van de suiker in Laminarla saccharina.
Ook verrichtte hij enkele waarnemingen, die op het watervaatstelsel van de
Echinodermen (met name van Asteracanthion rubens betrekking hadden.
De Heer Dr. Maurice Bedot, Directeur van het Museum van Na-
tuurlijke Historie te Genève, kwam half Juli te Helder en was gedu-
rende nagenoeg een maand in het Station werkzaam. Mevrouw Bedot,
die hem vergezelde, was hem met het maken van teekeningen bij zijne
onderzoekingen behulpzaam ; deze hadden op de anatomie van de Hjdro-
zoaires betrekking en werden in het bijzonder aan verschillende vormen
van Tubularia ingesteld.
De Heer H. P. Kuijper, Student in de philosophie te Utrecht, ver-
toefde van 17 Juni — 'S Juli in het Station. Hij nam deel aan het onder-
zoek , dat de Heer Garjeanne instelde met betrekking tot de marine
algen-flora van de omgeving van Helder, onderzocht talrijke lagere dieren
van verschillende groepen en hield zich eenigszins meer in het bijzonder
met de anatomie van de brachyure Decapoden bezig.
De Heer «F. A. Resink, Candidaat in de philosophie te Amsterdam,
was van 1 — 14 Augustus in het Station werkzaam en maakte daar een
aanvang met het aanleggen van eene groote verzameling van vaderland-
sche wieren. Voor het determineeren van alle verzamelde vormen bleek
de tijd te kort; uit eene later ingezonden opgave bleek, dat o. a. de
volgende vormen waren waargenomen en verzameld:
Porphyra laciniata (Lightf.) Ag. ChordariaflageUiformis[F[.ï)an.)kg.
Bhodochrlon Rothii (Engl. Botan.)
Naq.
Ceramium rubriim (Huds.) Ag.
Ceramium Deslongchampü Chauv.
Chondrus crispus (L.) Stackh.
Gigartina mamülos (G. et Woodw.)
J. Ag.
Cystoclonium purpurascens (Huds.)
Kutz.
Fucus i'iesiculosus L.
platycarpus Thur.
serratus L.
Ascophyllum nodosum (L.) Le Jolis.
Ectocarpus fasciculatus Harv.
Elachista fucicola (Velley) Fries.
Leathesia difformis (L.) Aresch.
Chorda fllum (L.) Stackh.
Laminaria digitata (L.) Lamour.
saccharina (L.) Laiiiour.
Scijtosiphon lomentarius (Lyngb.)
J. Ag.
Phyllitis fascia (Fl. Dan.) Kütz.
a. fascia.
Enteroyyiorpha intestinalis (L.)Link,
Jürgensii. Kütz.
ülva lactuca (L.) Le Jolis.
f. genuina.
f. lapathifolia.
Cladophora rupestris (L.) Kütz.
cristalUna (Kote) Kütz.
Goniotrichum ramosum (Thwait)
Hauck.
De Heer J. Boeke, Med. Cand. van de Ainsterdarasche Hoogeschool
bracht den tijd van 17 Augustus tot 1 September in het Station door
en hield zich vooral bezig met de studie der Weekdieren. Meer in het
bijzonder stelde hij zich voor de anatomie van de spijsverteringsorganen
bij de Lamellibranchiaten en de histologie van het bindweefsel na te
gaan, vooral met het oog op het voorkomen en de vorming van glyco-
geen in de Leydigsche en Langersche cellen en de cellen der hepato-
pankreas, zooals die door Frenzel , Barfurth, Krukenberg en anderen
loeschreven w^ordt. Daartoe bestudeerde hij de anatomie van Mya arenaria
Cardiiim edule en Ostrea edulis. Dank zij de ruime hoeveelheid levend
materiaal, die te zijner beschikking gesteld kon worden, was het hem
mogelijk de cellen van het bindweefsel en van de hepatopancreas in
levenden staat onder het microscoop te bestudeeren. Hierbij beschouwde
hij de cellen, zooals Frenzel dit aangeeft, in een weinig bloedvloeistof
van het te onderzoeken dier, verkregen door een snee te geven in den
voet. Voor later onderzoek werden gedeelten van het spijsverteringsappa-
raat van bovengenoemde dieren gefixeerd en in paraffine ingesloten.
De Heer B. maakte tevens van de hem geboden gelegenheid gebruik
om een aantal zeedieren, die hij tot nu toe slechts uit de leerboeken
kende, levend te verkrijgen en te bestudeeren.
De Heer Dr. C C. J. Vosinaer, lector aan de Universiteit te
Utrecht, was van 20 Juli tot 25 Augustus in het Station werkzaam en
maakte met het oog op de uitgave van eenen nieuwen druk van zijne
Handleiding ten gebruike bij de practische oefeningen in de Dierkunde
een aantal preparaten en teekeningen , die voornamelijk betrekking hadden
op de gewone zeester, op Cancer pagurus, Carcinus maenas, op de zeepier
(Arenicola marina) en op de zeemuis (Aphrodite aculeata). Een zeer ruim
materiaal van deze dieren stond steeds ter zijner beschikking.
De Heer ,1. H. Bonnema, leeraar aan de H. B. S, te Leeuwarden
vertoefde in het Station van 26 Juli tot 7 Augustus en hield zich daar
met de studiën van onze algen-flora bezig. Hij maakte eene groote
verzameling van deze gewassen tijdens zijn verblijf in het Station en had
de beleefdheid mij later een goed gedetermineerde collectie van marine
algen voor het Station toe te zenden. Deze verzameling telt 23 soorten ,
verkeert in uitmuntenden toestand wat haar conservatie betreft, en zal
ongetwijfeld menigen beginner van groot nut kunnen zijn Voor hare
aanvulling en geleidelijke volledig-making zal zeker niet te vergeefs een
beroep gedaan worden op de medewerking van de in het Station ver-
toefende algologen.
De Heer C. J. J. van Hall, pbil. cand. van de Amsterdamsche
Universiteit hield zich van 10 Augustus tot 3 September in het Station
op en onderzocht daar bij voorkeur talrijke voorwerpen van verschillende
soorten van Amphipoden en Isopoden. Van de Isopoden waren het voor-
namelijk Ligia oeeanica, Sphaeroma rugicaudaen Idotheatricuspidata,
van Amphipoden, Gammarus locusta en G. marmus, Podocerus falcatus,
Corophiurn grossipes, Hyperia medusarum en Caprella linearis, die
door hem bestudeerd werden. Een wellicht voor de fauna nieuwe vorm van
Amphipode werd parasiteerend gevonden in het inwendige van sponzen
(Halichondria, spec), waarvan groote stukken werden opgehaald in het
Am.steldiep uit een diepte van ± 20 voet. Ligia oeeanica bleek een zeer
gunstig object voor de studie van den invpendige anatomie der Isopoden;
vooral na een verblijf van 1 of "2 dagen in een O^/o carboloplossing waren
de invpendige organen bijzonderlijk duidelijk en gemakkelijk te praepa-
reeren. Dezelfde onderzoeker hield zich bovendien nug bezig met de studie
van de fijnere structuur der haren , borstels , zintuigharen enz. van de
sprieten der Amphipoden. Een op verschillende vs^ijze geconserveerd mate-
riaal van schaaldieren van de bovengenoemde groepen werd voor nader
onderzoek bijeengebracht.
Eindelijk bracht ook nog de Heer Dr. A. C H van Gcnderen
Stort, oogarts te Haarlem, een zij het ook zeer kortstondig bezoek aan
het Zoölogisch Station en wij waren hem bij die gelegenheid behulpzaam
om oogen van roggen en haaien , die hij voor histologisch onderzoek
noodig had en die op bepaalde wijze uitgenomen en geconserveerd
moesten worden, te verzamelen.
In aansluiting hieraan zij het mij verder vergund mede te deelen,
hoe het Station ook weer in 1897 velen bij hunnen onderzoekingen be-
hulpzaam is geweest door het toezenden van Zoölogisch en Botanisch
studiemateriaal. Dienaangaande kon de volgende lijst worden samengesteld :
de Heer Prof. H. J. van Ankum , Groningen , Inktvisschen , talrijke zee-
muizen , Arenicola's enz.
» )) Prof. Bakhuis Eoozeboom , Amsterdam , Fucus en Laminaria.
)) » J. D. Erdman Schmidt, Enschede, Hoofd der l^te Openb. Lagere
School en Leeraar aan de E. Normaallessen, Verschillende
Schaal-, Schelpdieren, Wormen en Wieren,
» » Prof. C. K. Hoffmann, Leiden, circa 150 haaien.
)) )) Dr. R. Horst, Leiden, krabben van verschillende soorten.
» » Prof. A. P. N. Franchimont , Leiden , Inkt van verschillende
inktvisschen.
» » Prof. Fr. Heincke, Helgoland , Volwassen elften en 40 kleine
exemplaren van elft en fint.
» » Prof. A, A. W. Hubrecht, Utrecht, 40 haaien, roggen, 1 bruin-
visch , krabben , zeesterren enz.
» » Prof. W. Kükenthal, Jena, 1 bruinvisch.
D 5) Dr, Th. W. van Lidth de Jeude , Leiden, Jeudige stadiën van
schol, bot, tong enz.
)) » Prof. J. W. Moll, Fucus en Ascophyllum met daaraan gehechte
rood- en bruinwieren
Mevrouw A. Weber- van Bosse, Amsterdam, Verschillende wieren,
de Heer Prof. Max Weber, Albino van Erinaceus europaeus.
Trouwens op nog verschillende andere wijzen was het Station bij het
instellen van waarnemingen en het doen van onderzoekingen behulpzaam.
Het gewichtigste op dit gebied te vermelden is ongetwijfeld de mede-
werking verleend aan Prof. P. T. Cleve te üpsala, die zich in het belang
van Hydrographie en Visscherij met de studie van het plankton der
Europeesche Zeeën bezig houdt. Cleve tracht aan te toonen, dat er ver-
band bestaat tusschen het zich in bepaalde tijden op bepaalde punten
van de Noordzee vertoonen van sommige visschen — haringen , ansjovis
enz. — en den aard van het plankton, dat men daar dan aantreft. Ik
zond hem in Augustus '97 een eerste collectie flesschjes met plankton,
wekelijks verzameld op de Reede van Texel en op de vangsten van
April — Juli betrekking hebbende. Hij meende uit die eerste zending,
waarvan alle fleschjes o. a. ook Diatomeen bevatten, reeds iets te leeren
omtrent het verband tusschen het phxnkton en den tijd van aankomst
en vertrek van sommige visschen. Zoo constateerde hij voor de Keede
van Texel voor het begin van April een noordelijk (vermoedelijk van
IJsland afkomstig) plankton en brengt hij daarmede de komst van de
voorjaarsharing in verband. Van eind April tot half Juni bestaat het
plankton voor een deel uit Phaeocystis Poucheti, is het dus een soort
van Chaeto-plankton , en laat zich daaruit verklaren het optreden van
Noordzee-haringen , ansjovis en rog (Raja clavata.)
Het hem gezonden plankton van de tweede helft van Juni en van het
begin van Juli werd gekenmerkt door een overvloed van Rhizosolenia
Shrnbsolei Cvan het Kanaal afkomstig?) — optreden van de geep.
Eind Juli was er een overvloed van Rhizosolenia Stollerfothii , ook
waarscbijnlijk uit het Kanaal afkomstig; Cleve brengt daarmede de
verschijning van de makreel in samenhang. Al het plankton, dat in den
zomer te Helder verzameld werd , behoorde tot het Neritische type —
kustgebied type — , Oceanisch plankton kwam daar in die maanden
niet voor.
Een tweede verzameling plankton op de vangsten van Augustus tot
November '97 betrekking hebbende werd in het eind van 't jaar naar
Upsala gezonden. Omtrent deze verzameling zond Prof. Cleve mij nog
geen opgave; alleen deelde hij mij aanstonds mede, dat in deze collectie
een belangrijke Diatomee Rhizosolenia rohusla tegenwoordig was, die tot
nog toe niet in de Noordzee was waargenomen. Een e derde collectie
wordt over eenigen tijd naar Upsala gezonden.
In hoeverre de waarnemingen en onderzoekingen door en ter wille
van Cleve ingesteld inderdaad licht zullen ontsteken over de geogra-
phische verspreiding en het trekken van visschen (zooals de haring, de
ansjovis, de makreel enz.), laat zich op 't oogenblik nog niet met zeker-
heid zeggen. Zeker is het , dat zijne onderzoekingen , die hij met de
medewerking van den beste Zweedsche Hydrographen (0. Pettersson ,
J. Hjort, Gr. Ekman e. a.) instelt, in een zeer ruimen kring belangstel-
ling wekken en het voor ons Station een welkome taak is daartoe ook
eenige bouwstoffen te kunnen leveren.
Vrij uitvoerige onderzoekingen werden vervolgens in het afgeloopen jaar
in het Station ingesteld om zoo mogelijk eenig licht te verspreiden over
de vraag, in hoeven-e de slechte haringvangsten van het vorige jaar in
verband stonden met een, naar de vissehers meenden ongewoon talrijk,
optreden van inktvisschen op de Noordzee. Een groot aantal inktvisschen
werd daartoe op zijn maaginhoud onderzocht; ook waren wij in de ge-
legenheid een enkel exemplaar te openen, dat, door een haringlogger
aangebracht, gevangen was in de onmiddellijke nabijheid der haringnetten.
Dit was een ex. van Todarodes sagittatns van O.'iiS M. lengte; van die-
zelfde soort werden nog enkele exemplaren onder bande genomen, de
meeste behoorden echter tot Loligo- forbesii. Het onderzoek van den maag-
inhoud gaf in den regel geen resultaat: bijna steeds bevatte de maag
uitsluitend slijm. Enkele malen werden echter ook vischrestes — cycloïde
schubben, enkele ctenoidschubben , ribben, wervels, spiervezelen — aan-
getroffen, zonder dat het mogelijk was uit te maken, tot welke visch
deze behoord hadden. De zoogenaamde pijl-inktvisschen hebben echter
betrekkelijk kleine magen : voor een ex. van Todarodes sagittatus van
0.'i65 M. lengte (gemeten van de punt van den staart tot aan de in-
planting van de armen) berekenden wij, dat de maaginhoud — met den
blindzak mede — ongeveer 8 a, 10 cM-'' zou bedragen, terwijl een matig
groote haring een volume heelt van ± lüO cM-l Is het dus ook juist,
dat visch mede behoort tot het voedsel van dergelijke pijl-inktvisschen ,
zoo zullen het wel bij voorkeur kleine vischsoorten zijn, die van hun
vraatzucht het slachtoffer worden. Of zeer gi-oote exemplaren van deze
inktvisschen zich ook wel niet aan haringen zullen vergasten , blijft een
open vraag — moeilijk kan echter aangenomen worden, dat juist deze
dieren de hoofdschuldigen zijn in jaren , waarin de haringteelt tegenvalt.
Op verzoek van ons medelid J\Ir. H. W. de Graaf te 's Gravenhage
hebben wij ons in het afgeloopen jaar ook belast met het onderzoek van
den maaginhoud van den lepelaar {Platalea leucorodia), van welke merk-
waardige vogels regelmatig eene kolonie broedt aan het z. g. Zwanewater
te Callantsoog. Zij schijnen echter niet in dat water, noch in de zoo dichtbij
gelegen Noordzee te azen , maar trekken, zooals de Heer de Graaf mij
mededeelde, lederen avond in troepen van Callantsoog oostwaart — dus
in de richting van de Zuiderzee. Derhalve lag de gevolgtrekking voor
de hand, dat zij langs of op drooggeloopen platen in de Zuiderzee hun
voedsel zouden gaan zoeken.
Een ons in Juni gezonden en geopende vogel bleek de maag gevuld
te hebben met een klein garnaal-achtig schaaldier (Palaemonetes varians,
Leach). Er waren niet minder dan 400 a 500 exemplaren van deze
garnaal in de maag aanwezig! Vermoedelijk vindt de lepelaar die echter
niet in de Zuiderzee , maar in de brakke wateren (het z. g. Oude Veer
tussehen het oostelijk en westelijk deel van den Anna Paulownapolder,
het Noord -HoUandsch Kanaal enz ), waaraan het Noordelijk deel der pro-
vincie Noord-Holland rijk is. In Augustus gelukte het den Heer van Hall ,
tijdens zijn verblijf in het Station , de aanwezigheid van Palaemonetes
varians in bet Noord-Hollandsch Kanaal vast te stellen. Ik hoop in dit
jaar in de gelegenheid te zijn te onderzoeken, of deze zelfde vogel zich ook in
den nazomer — hij verlaat ons vaderland in September — bij voorkeur
met ditzelfde oogenschijnlijk weinig algemeen verspreide schaaldier voedt.
Laat my ten slotte nu hier nog mededeelen, dat ook weer in 1897
aan het Station menig belangstellend bezoek werd gebracht. Ik wil
daarvan alleen de volgende vermelden: de Heer Adrien de Gerlache, de
leider van de Belgische Zuidpoolzee-exepeditie, de Heer Dr. Gr. Antipa,
Directeur van het Museum van Natuurlijke Historie te Bucarest, de Heer
Léon de Polder, Legatie- Secretaris van Nederland in Japan, Louis Caffarena,
Advocaat en vroeger Inspecteur général adj. van de visscherij te Parijs, Léon
Gérard, Professeur a l'Université de Bruxelles, Mr. G. van Tienhoven,
Commissaris der Koningin in Noord-Holland, Jhr. Mr. C. J. den Tex, Lid van
Gedeputeei'de Staten en Mr. A. A. Land, Griffier der Staten van Noord-
Holland, Prof. Th. W. Engelmann, toen nog hoogleeraar te Utrecht,
benoemd hoogleeraar te Berlijn, de HH. J. Cardinaal, Kapitein-Luit. ter Zee
en J. M. Noorduyn, Luit. t. Zee l^*" klasse, beiden kommandant van een
oorlogschip belast met het toezicht op de visscherij in de Noordzee, eindelijk
nog de Reverend N. K. Eitzpatrick van Woodford Wells bij Londen.
De rekening en verantwoording van de gelden, die in 1897 voor het Station
beschikbaar zijn geweest, toont tegenover een bedrag van / 2041 24, die voor
het Station beschikbaar zijn geweest, een bedrag van ƒ 2040. 74^ aan uit-
gaven (zie onder Rek. en Verantw. van den Penningmeester der Vereeniging
op blz VI) De uitgaven laten zich onder de volgende hoofden brengen :
XVI
Uitgaven van het Zoölogisch Station gedurende 1897.
A. Onderhoud gebouw, bergplaats enz. (gewoon onderhoud) f 329.63
A'. Tochtportaal voor de deur aan de noordzijde en afschieten
werkplaats voor bediende en jongen » 235.19
B. Onderhoud en reparatie aquarium ........ y> 40.55
C » en uitbreiding van het ameublement ...» 154.50
D. )) )) )) van den overigen inventaris . » 148.89
E. Alkohol en chemicaliën » 77.95
F. Materiaal voor onderzoek » 76.72^
G. Exploitatie in engeren zin » 308.24
H. Schrijf- en teekenbehoeften , drukloonen » 32.87
J. Dienstpersoneel » 521.92^
K. Grondbelasting, assurantie, recognities » 114.37^
Totaal . . f 2040.745
De Heeren Dubois en Piepers, die de administratie van het Z. S.
eveneens aan nauwkeurig onderzoek onderworpen .hebben , verklaren deze
in goede orde te hebben bevonden Zij stellen dus der vergadering voor
ook die Rekening en Verantwoording goed te keuren. De Voorzitter voegt
een woord van dank hierbij aan den Directeur van het Station voor het
in 1897 door hem gevoerde beheer. De Rekening en Verantwoording
wordt daarna goedgekeurd, terwijl de vergadering hare instemming be-
tuigt met het door den Voorzitter gesprokene.
Daarna heeft de uitloting plaats van twee aandeelen in de door de
Vereeniging in 1889 en 1895 gesloten leeningen. Uitgeloot wordt N° 2,
op naam van den Heer W. Baartz te Rotterdam, in de geldleening van
1889 en N° 22, toebehoorende aan Dr. P. de Koning te Haarlem, in
de geldleening van 1895. Het aandeel N° 2 kan van af 1 Juli '98 ter
verzilvering worden aangeboden bij de Leidsche Bank, het aandeel N° 22
van af 2 Januari 1899.
Vóór tot de verkiezing van eenen Voorzitter en eenen Vice- Voorzitter
in de plaats van de HH. A. A. W. Hubreeht en R. Horst, die aan de
beurt van aftreding zijn, wordt overgegaan, geschiedt voorlezing van
een telegram van den Heer Hubreeht , waarin deze verklaart geen ver-
lenging van zijn mandaat als voorzitter of bestuurslid te wenschen. De
Voorzitter meent, dat, hoezeer allen dit besluit van den Heer Hubi'echt
ook mogen betreuren , het door de vergadering eerbiedigd moet worden.
Hij grijpt echter deze gelegenheid aan, om de aanwezige leden te herin-
neren aan de groote verdiensten, die de Heer Hubreeht zich ten opzichte
der Vereeniging verworven heeft , aan de gewichtige rol , die hij bij de
organisatie en tijdens het houden van het 3'^^ Internationale Zoölogische
Congres gespeeld heeft, aan het groote verlies, dat de Vereeniging door
zijn besluit gaat lijden. Een warm applaus getuigt van de instemming
der vergadering met het door den Voorzitter gesprokene.
Daarna wordt gekozen tot Voorzitter de Heer Max Weber, terwijl de
Heer Horst tot Vice- Voorzitter herkozen wordt.
Voor de nu volgende verkiezing van een lid in de Commissie van
Redactie van het Tijdschrift in de plaats van den Heer G. Ruge, die door
vertrek naar het buitenland heeft opgehouden lid der Vereeniging te
XVII
zijn , wordt door bet Bestuur het volgende tweetal gesteld : de HH. G.
C. J. Vosniaer en J. i\ van Bemmelen. Daar de Heer Vosmaer voor
deze betrekking niet in aanmerking wenscht te komen, wordt in zijn
plaats de Heer Loraan gesteld. De vergadering benoemt den Heer J. F.
van Bemmelen.
Op voorstel van het Bestuur benoemt de Vergadering vervolgens de
HH. F, A. Jentink en J. W. van Wyhe tot gedelegeerden, die de Ver-
eeniging op het 4<le Internationale Zoölogische Congres zullen vertegen-
woordigen. Besloten wordt, dat aan alle leden der Vereeniging, die het
Congres gaan bijwonen , als zij zich daarvoor aanmelden, uit het Congres-
fonds zal uitgekeerd worden het bedrag van hun retourbiljet van de
plaats hunner inwoning naar Carabridge.
Daarna deelt de Secretaris mede , dat de Physikalisch-oekonomische
Gesellschaft te Königsberg i. Pr. hem verzocht heeft ter kennis te bren-
gen van de leden, dat door genoemd genootschap een prijs van 4000
Mark uitgeloofd is voor het beste werk, dat aan de volgende eischen
voldoet :
Eine Arbeit, welche auf dem Gebiete der pflanzlichen oder thieri-
schen Electricitat entweder fundamental neue Erscheinungen zu Tage
fördert, oder hinsichtlich der physikalischen Ursache der organischen
Electricitat , oder ihrer Bedeutung für das Leben überhaupt , oder für
bestimmte Functionen, wesentlich neue Aufschlüsse gewahrt.
Gaarne zal de Secretaris aan hem , die zich voor deze prijsvraag inte-
resseert, dienaangaande nadere inlichtingen vei'strekken.
Ten slotte vereenigt de Vergadering zich met het voorstel van den
Directeur van het Zoölogisch Station om een extra-bedrag van hoogstens
f 60. — beschikbaar te stellen voor eene eenvoudige versiering of ver-
lichting aan te brengen aan het Zoölogisch Station , bij gelegenheid van
de feesten, die ook te Helder gevierd zullen worden bij de troonsbestij-
ging van H. M, de Koningin Wilhelmina der Nederlanden.
In de pause vereenigt het Bestuur der Diergaarde, vertegenwoordigd
door den Voorzitter, den Heer C. H. van Dam , de leden aan een ge-
meenschappelijk ontbijt in de eetzaal der Sociëteit van den dierentuin.
Een uiterst gastvrij onthaal viel der Vereeniging hier ten deel ; in hartelijke
woorden heette de Voorzitter van het Bestuur de aanwezigen welkom in
de Diergaarde, die eens getuige was geweest van de geboorte der Ver-
eeniging en steeds de levendigste belangstelling was blijven koesteren in
den bloei van het zuster-genootschap. Droeve omstandigheden, de dood
van den Heer A. A. van Bemmelen, de vroegere Directeur der Dier-
gaarde en een der oprichters van de Vereeniging, hadden het in 1897
onmogelijk gemaakt de feestvergadering ter herdenking van het 25-jarig
bestaan der Vereeniging in Eotterdam te houden — het was het Bestuur
der Diergaarde echter een aangename taak alsnog van zijne belangstelling
blijk te mogen geven en daarbij den wensch uit te spreken , dat het der
Dierkundige Vereeniging , bij steeds toenemenden bloei , moge blijve ge-
lukken in ons vaderland groote belangstelling te wekken voor alles wat
met de studie van de dieren en van hun leven verband houdt.
De waarnemende Voorzitter der Vereeniging, de Heer Sluiter, dankt
voor de gastvrije ontvangst en de hartelijke woorden van den Voorzitter
van het Bestuur der Diergaarde. Hij brengt den krachtigen steun , die
der Vereeniging steeds van de zijde van die Diergaarde en van vele
Itotterdamscbe ingezetenen ten deel gevallen is, in herinnering en eindigt
met voorspoed toe te wenschen aan de instelling , die een sieraad mag
genoemd worden van de Rottestad. Heeft deze een gevoelig verlies ge-
leden door den dood van den Heer van Bemmelen, zoo aan iemand zal
het ongetwijfeld aan Dr. Büttikofer, den nieuwen Directeur, gelukken de
Rottercïamsche Diergaarde tot nieuwen, tot steeds toenemenden bloei te
voeren.
Na de pause komen de leden nog weer enkele oogenblikken bijeen
voor enkele wetenschappelijke mededeelingen.
De heer Piepers zou gaarne eenige inlichting over het voorkomen
van Bos primigennis in ons vaderland ontvangen. Kwam het wilde rund
oorspronkelijk in Friesland, wellicht ook in Holland voor? Aanleiding
om die vraag te stellen nam hij uit eene mededeeling in een boekje van
Hora Siccama »die Hage", waarin gezegd wordt, dat in 1342 te 's Gra-
venhage op een feestmaal o a. gebruikt werden: een hert en twee wilde
ossen uit den Hout te Haarlem Spreker zou gaarne vernemen of er
omtrent die wilde ossen iets bekend was.
Geen der aanwezigen is in staat den Heer Piepers de verlangde in-
lichting te verstrekken. Alleen wordt in herinnering gebracht, dat o. a.
in het Museum van het Zeeuwsch genootschap in Zeeland opgegraven
overblijfselen van uitgestorven wilde runderen (Bos primigenius en Bos
priscus) bewaax-d worden en dat ook bij Staring mededeelingen over
die soorten te vinden zijn, waaruit blijkt, dat overblijfselen van de beide
soorten op verschillende punten in onze gronden zijn aangetroffen.
De Heer II. C. Redeke demonstreert de eieren en den eikapsel van
Trygon pastinaca Bonap. Het was sinds geruimen tijd bekend, dat bij
Acanthias vulguris, Risso de talrijke eieren in den uterus door een
enkelen min of meer vliezigen eikapsel worden omgeven; dergelijke
polyembryonale kap.sels vond Haacke indertijd bij een paar tropische
Koggensoorten en door een gelukkig toeval kon Spr. hetzelfde verschijnsel
constateeren bij de aan onze kusten voorkomende Pijlstaartrog. In den
zwangeren uterus van een groot en zwaar 9 trof hij n. 1. dit voorjaar een
klein ca. 5 cM. lang, taai- vliezig, bruin kap.seltje aan, waarin vijf min
of meer afgeplatte eitjes waren geborgen, die oogenschijnlijk kort van
te voren waren bevrucht. Evenals bij Acanthias verdwijnt deze kapsel
(hoe is niet bekend) later; tenminste bij een ander individu, waar de
uterus een enkel, reeds vrij groot embryo bevatte, werd geen spoor
van een dergelijk omhulsel meer gevonden.
WETENSCHAPPELIJKE VERGADERING
Amsterdam. Zoölogisch Laboratorium. 26 November 1<S98. 's Avonds 8 uur.
Aanwezig de HH. Horst (Voorzitter), J. Th. Oudemans, Mejuffrouw
Boissevain, de HH. Langelaan, de Meyere, van Bemmelen, Eesink, Ver-
sluys, Kerbert, Sluiter, A. A. W. Hubrecht, van Wjihe, Loman, Dekhuyzen,
Bolsius, Koorevaar, Boeke, Kedeke, Vosmaer en Hoek.
De Voorzitter verwelkomt de leden en richt zich daarbij in het bij-
zonder tot hen , die voor het eerst eene vergadering der Vereeniging
bijwonen. De taak deze vergadering te leiden is hem ten deel gevallen,
bij afwezigheid van den Voorzitter Prof. Max Weber, die ons land reeds
verliet met het oog op de wetenschappelijke expeditie, waarvan hij de
leiding op zich nam. Onder applaus der aanwezigen roept hij den afwe-
zige een goede reis toe en verzoekt hij den Heer Versluys zijne goede
wenschen voor de expeditie wel aan haren chef te willen overbrengen.
De vSecretaris deelt in de eerste plaats mede, dat de Vereeniging sedert
zij het laatst bijeenkwam een gevoelig verlies leed door het overlijden
van den Heer Mr. J. Herman Albarda te Leeuwarden, den bekwamen
ornit holoog, die sedert jaren voor het Tijdschrift der Vereeniging over-
zichten gereed maakte van hetgeen jaarlijks op ornithologisch gebied in
ons vaderland merkwaardigs voorkwam. Bij uiterste wilsbeschikking heeft
genoemde Heer Albarda aan de Vei'eeniging eene som van /'20U0 vrij
van onkosten nagelaten, als bewijs van instemming met het streven der
Vereeniging en ongetwijfeld met het doel, met dat bedrag eene gere-
gelde uitgave van jaarlijksche ornithologische overzichten mogelijk te
maken. Een woord van dank, van hulde aan de nagedachtenis van den
geachten overledene mag hier niet ontbreken. Op de eerstvolgende ge-
wone huishoudelijke vergadering zal het Bestuur een voorstel doen, hoe
het best en het meest in den geest van den erflater met het geschonken
bedrag of de daarmede te kweeken rente gehandeld wordt.
Nog vermeldt de Secretaris, dat ingevolge het besluit van de Wis-
en Natuurkundige Afdeeling der Koninklijke Akademie van Wetenschappen
aan de Vereeniging is toegekend en uitgekeerd een som van ƒ 600 uit
het P. W. Korthals-fonds. Zulks is geschied ten behoeve van de biblio-
theek van het Zoölogisch Station te Helder, om daarvoor aan te koopen
belangrijke boekwerken en herbaria op algologisch gebied. De aankoop
zal geschieden in overleg met de Commissie voor het Korthals-fonds door
de Akademie ingesteld. Zoodra die aankoop geschied is, zal der Vereeni-
ging worden medegedeeld, met welke boekwerken de bibliotheek der
Vereeniging door deze liberale beschikking verrijkt is.
De Heer Hoek doet vervolgens een beroep op de medewerking van
drie der leden der Vereeniging en v?el van de HH. Horst, Sluiter en
Vosmaer, om hem behulpzaam te zijn bij de beoordeeling van het Schema,
door de Royal Society te Londen opgesteld, voor de rangschikking van
de zoologische literatuur met het oog op de door genoemde Society
voorgenomen uitgave van eenen Catalogus , die de geheele natuurvpeten-
schappelijke literatuur zal omvatten. De plannen van de Koyal Society
zijn o. a. aan de beoordeeling van eene Commissie uit de Koninklijke
Akademie van Wetenschappen onderworpen en Spr. heeft de eer voor
de Dierkunde in die Commissie zitting te hebben. Het zou hem echter
aangenaam zijn, bij het uitspreken van zijn oordeel over het door de
R. S. opgestelde schema, zich te mogen beroepen op het oordeel van
eenige zijner vakgenooten. Daarom grijpt hij deze gelegenheid aan om
tot de genoemde leden het verzoek te richten hem van advies te willen
dienen.
De HH. Horst, Sluiter en Vosmaer verklaren zich daartoe bereid. Aan de
Vereeniging zal later mededeeling gedaan worden van hetgeen voorgesteld,
eventueel besloten is.
De Heer Hubrechf houdt een voordracht over de wederzijdsche rol
van kraakbeen en waar been in het geraamte der werveldieren , aan de
hand van de voortreffelijke uiteenzetting, die dit onderwerp gevonden
heeft in het eerste deel van het nieuwe leerboek van Gegenbaur «Ver-
gleicbende Anatomie der Wirbeithiere, mit Berücksichtigung der Wirbel-
losen". Uitgaande van het vliezig skelet bij de Acrania, wordt de vor-
ming van het kraakbeenig geraamte bij de laagste Craniota voorgesteld
als eene immigratie van cellige elementen: eene z. g. invasie van
kraakbeen, waarbij kraakbeenvorming optreedt van uit verspreid voor-
komende centra: z. g. haarden. Wellicht — maar hier ontbreekt zeker-
heid — zijn het dezelfde cellen, die vroeger (bij de Acrania) de elementen
van het vliezig skelet hebben afgegeven, die nu (bij de lagere Craniota)
tot kraakbeencellen worden. Bij Selachiers treden dan voor het eerst
locale verkalkingen op — die evenwel met de beenvorming der hoogere
werveldieren niet verward mogen worden. Bij deze laatste wordt lang-
zamerhand het kraakbeen al meer en meer door waar been verdrongen,
dat van buiten, van het integument afkomstig is Terwijl dus het kraak-
been zich van binnen naar buiten ontwikkelt en de beenige elementen
zich van buiten naar binnen verplaatsen, komt door hun samentreffen en
samenwerking het skelet der hoogei-e werveldieren tot stand.
De met overtuiging uitgesproken rede wordt warm toegejuicht, geeft
echter tot eenige bedenkingen aanleiding van den kant van den Heer
van Wijhe. Laatstgenoemde, schoon een open oog hebbend voor Gegen-
baurs verdiensten , meent , dat deze hier en daar te kort doet aan die
vergelijkende anatomen, die zich met zijne theorien — met name van
het ontstaan der ledematen — niet kunnen vereenigen.
De Heer van Beinmelen deelt mede , dat hij bij het zoeken naar
mogelijkerwijs nog aanwezige sporen van een os quadratum bij Monotremen,
getroffen werd door de waarneming, dat bij deze dieren het jukbeens-
uitsteeksel van het slaapbeen een doorboring in voor-achterwaartsche
richting vertoont, welke bij alle andere zoogdieren ontbreekt, maar
daarentegen sterk herinnert aan dergelijke temporaal- vensters bij Rep-
tielen , in 't bijzonder aan 't kanaal tusschen quadratum en quadrato-
jugale bij ISphenodon. Deze waarneming scheen hem in tegenspraak met
de bewering van Gegenbaur, in diens kort geleden verschenen werk over
de vergelijkende anatomie der werveldieren, dat bij Mam ma/m alle sporen
van beenige overspanningen der temporaalstreek zouden ontbreken.
Bij 't nagaan der literatuur kwam hij tot de wetenschap, dat de be-
doelde doorboring door de vroegere onderzoekers der Monotremen, zoo-
als Meckel, Owen en Köstlin , opgemerkt en beschreven is, maar zonder
dat zij daarin een bewijs van verwantschap met de Reptielen hebben
gezien. In den jongsten tijd bleek alleen Seeley zijne aandacht aan dit
punt te hebben geschonken. Deze vermeldt n 1. in een korte noot in de
Ann, a. Mag. of Nat. Hist. van 1896, dat de jukbeenboog van Ornüho-
rynchus een reptiel-achtigen bouw bezit. Op het internationale zoölogen-
congres te Cambridge, waar spreker zijne opmerking mededeelde, mocht
deze de instemming en bevestiging van Seeley verwerven, wiens ver-
handeling over de verwantschap van Monotremen met Reptielen sedert
twee jaar op uitgave door de Royal Society bleek te wachten.
Sedert leerde het anatomisch onderzoek van Ornithoryncltus aan spreker,
dat het bewuste kanaal geheel wordt ingenomen door spieren van den
schedel. Omtrent de beteekenis der beenderen van den slaapstreek der
Monotremen bleek verder groot verschil van meening te bestaan : som-
migen houden het been , dat door het kanaal in quaestie wordt door-
boord, voor het squamosum , terwijl het jugale geheel zou ontbreken;
anderen daarentegen zien in dit been juist het jugale, en zoeken het
squamosum in een beenplaat van de eigenlijke heisenkas, die eene rug-
waartsche voortzetting van het petrosum vormt. Nog anderen meenen,
dat tusschen maxillare en squamosum een uiterst klein en vroeg ver-
dwijnend beenschakeltje voorkomt, dat het laatste overblijfsel van het
jugale zou voorstellen. In Flower's afbeelding van den Ecliid na-schedel
is dit beenstukje door naden aangegeven, in Gegenbaur's reproductie
dier afbeelding zijn die naden weggelaten.
De Heer Hoorevaar bespreekt een geval van syndactylie bij het kalf
en vertoont een praeparaat en photographische afbeeldingen van de voor-
pooten van een onlangs door hem onderzocht dier. Het geval laat zich als
een van aschistodactylie opvatten en is tot nog toe bij het genoemde dier
alleen aan de voorpooten voorgekomen. Het eigenaardige van het door Spr.
geconstateerde geval werd, naar hij meende, vergroot door de omstandig-
heid, dat de onregelmatigheid aan beide vooi'pooten werd waargenomen.
De Heer de Meyere spreekt naar aanleiding van nieuwe publicaties
van Maurer (Zur Kritik meiner Lehre über die Phylogenese der Sauge-
thierhaare, in: Morpholog. Jahrb. Bd. 26, p. 61 —73) en Romer (Das Inte-
gument der Monotremen, in: Seiron, Zoologische Forschungsreisen, III,
p. 191 — 241) over de haargroepen der Zoogdieren.
Terwijl Maurer indertijd voor zijn hypothese, dat de oorsprong der
haren zou te vinden zijn in de zintuigheuvels der lagere vertebraten ,
veel gewicht hechtte aan de overeenkomstige plaatsing van beide organen
in groepen , legt hij , nu uit onderzoekingen van Spr. gebleken is , dat
dergelijke plaatsing ook bij veeren zeer algemeen voorkomt, den nadruk
op het ontstaan der groepen. Slechts bij haren en zintuigheuvels zou
dit geschieden door deeling van een enkelen aanleg , hetgeen , voorzoover
de haren betreft, zou waargenomen zijn bij muis, hond, kat, en door
Kömer nu ook bij Echidna.
Spr. betoogt, dat in al deze oevallen rechte bundels" verward zijn
met haargroepen. Bij Echidna zijn waarscbijiilijk de groepen ineen ge-
vloeid, en slecbts aan den buik, boewei onduidelijk, terug te vmden.
In elk geval beeft Romer geen bewijs geleverd, dat bier elke bundel
een haargroep vertegenwoordigt Spr. constateert, dat bet ontstaan van
een baargroep van een enkelen baaraanleg uit, nog bij geen. zoogdier is
waargenomen en de vorming der »ecbte bundels" veeleer een secundair
verscbijnsel schijnt te zijn.
NAAMLIJST')
VAN DE EERELEDEN, BEGUNSTIGERS, AANDEELHOUDERS, CORRES- |
PONDEERENDE EN GEWONE LEDEN i
DER i
NEDER.L.A.NDSSCHE DIKRKXJJVDIGE VEREENIGUNG
op 1 Januari 1899 i
Kereleden
De Heer Dr. Carl Gegenbaur, hoogleeraar, Heidelberg, 1896.
» » Dr. John Murray, F. R. S. E., Challenger Lodge, Wardie, Edin-
hurgh, 1896.
» » Dr. E. Selenka, hoogleeraar, München, 1874.
Begunstigers
De Heer Mr. P. L. F. Blussé, lid van Gedeputeerde Staten van Zuid-Holland,
Koningskade 1, 's Gravenhage, 1889.
» » C. H. van Dam, voorzitter van het bestuur der Diergaarde, Koningin
Emma-plein, Rotterdam, 1885.
» » J. R. H. Neervoort van de Poll, Rijsenburg (Utrecht), 1890.
Mevrouw J. M. C. Oudemans — Schober, Oosterpark 52, Amsterdam, 1897.
De Heer M. Reepmaker, secretaris van het bestuur der Diergaarde, Wester-
singel 37, Rotterdam, 1891.
Mejuffrouw M. L. Reuvens, Breestraat 27, Leiden, 1896.
De Heer Dr. A. J. van Rossum, Eusebiusplein 25, Arnhem, 1898.
» » Dr. F. J. J. Schmidt, geneesheer, llotterdani, 1872.
» » A. van Stolk Jzn., Stationsweg 33, Rotterdam, 1884.
» » Mr. S. A. Vening Meinesz, burgemeester van Amsterdam, 1885.
Mevrouw A. Weber — van Bosse, Sarphatikade 3, Amsterdam, 1897.
Begunstigers, die jaarlijksche bijdragen geven voor het Zoölogisch Station
De Heer Dr. H. J. van Ankum, hoogleeraar, Groningen, 1878.
» » Dr. M. C. Dekhuyzen, wethouder, Leiden, 1898.
» » Dr. C. K. Hoffmann, hoogleeraar, Leiden, 1892.
» » W. A. Graaf van Lynden, ter Hooge bij Middelburg, 1878.
» » Dr. J. G. de Man, Yerseke, 1878.
» » Dr. C. A. Pekelharing, hoogleeraar, Utrecht, 1892.
» » C. J. van Putten, arts, officier van gezondheid, Ned. Indië, 1896.
» » Dr. W. Pleyte, directeur Museum van Oudheden, Leiden, 1878.
» » Dr. Max Weber, hoogleeraar, Amsterdam, 1890.
Het Genootschap «Natura Artis Magistra", Amsterdam, 1878.
1) De Secretaris verzoekt hen, wier namen, betrekkingen ot' woonplaatsen in deze lijst
niet juist zijn aangegeven, hem daarvan eene verbeterde opgave te doen toekomen.
A-andeelhonders in de leeningen, gesloten voor den bouw (1889) en voor de
vergrooting (1894) van het Zoölogisch Station ')
De Heer Dr. H. J. van Ankum, hoogleeraar, Groningen, N". 1 (1889), N». 14
(1894).
De Erven van den Heer A. A. van Bemmelen, Rotterdam, N". 3 (1889).
De Heer Di\ J. F. van Bemmelen, ^s Gravenhage, N». 4 (1889).
De Erven van den Heer Dr. D. Bierens de Haan, Leiden, N". 5 (1889).
» » » » » Mr. J. T. Bnys, Leiden, N". (3 (1889).
De Heer Dr. M. C. Dekhuvzen, Leiden, N». 7 (1889).
» » Jhr. Dr. Ed. Everts, 's Gravenhage, W. 11 (1889).
De Erven van den Heer W. Feltmann, Rotterdam, N". 12 (1894).
De Heer A. P. N. Franchimont, hoogieeraar. Leiden, N". 7 (1894).
» » Mr. J. E. Henny, 's Graven hag e, N". 4 (1894).
» » Dr. D. E. Siegenbeek van Heukelom, hoogleeraar. Leiden, N*". 13 (1889).
» » J. Hoek Jr., Kampen, N^. 18 (1894).
» » Dr. P. P. C. Hoek, Helder, N». 39 (1889), N». 16 (1894).
» » Mr. C. Pynacker Hordijk, 's Gravenhage, N**. 5 (1894).
» » Dr. R. Horst, Leiden, N». 15 (1889).
» » Dr. A. A. W. Hubrecht, hoogleeraar, Utrecht, N». 40 (1889).
» » Dr. H. F. R. Hubrecht, Amsterdam, N». 10 (1894).
» » P. W. Janssen, Amsterdam, N». 21 (1894).
» » J. M. P. de Joncheere, Dordrecht. NO 13 (4894).
» » Dr. P. de Koning, Haarlem. N». 27 en 30 (1894).
» » B. F. Krantz, Rotterdam, N^. 16 en 17 (1889).
» » Dr. A. W. Kroon Jr., Leiden, N". 1, 2, 3, 24 en 25 (1894).
» » J. W. Lodeesen, Amsterdam, N". 18 (1889).
» » Dr. J. C. C. Loman, Amsterdam, N». 19 en 20 (1889).
De Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen, Haarlem, W. 15, 20 en
31 (1894).
De Heer Dr. K. Martin, hoogleeraar, Leiden, N". 19 (1894).
» » Dr. G. A. F. Molengraalf, Pretoria. N». 21 (1889).
» » Dr. E. Mulder, hoogleeraar, Utrecht, N». 22 (1889).
De Erven van den Heer Mr. H. L. A. Obreen, Leiden, N». 23 (1889).
De Heer Mr. J. C. de Marez Oyens, '6- Grawen/ia^/e, N». 24 (1889), N». 8 (1894).
» » Dr. J. Th. Oudemans, Amsterdam, N». 25 (1889).
» » Dr. C A. Pekelharing, hoogleeraar, Utrecht, N". 6 (1894).
» » J. R. H. Neervoort van de Poll, Amsterdam, W. 26 en 27 (1889).
» » Jhr. Mr. J. M. van Panhuys, 's Gravenhage, W. 17 (1894).
» » M. M. Schepman, Rhoon, N». 28 (1889). "
» » J. F. Schill, 's Gravenhage, N". 29 (1889).
» » Mr. L Serrurier, Ratavia, N». 32 en 33 (1889).
» » Ph. W. van der Sleyden, 's Gravenhage N». 31 (1889), N». 28 (1894).
» » P. J. P. Sluiter, Amsterdam, N». 11 (1889).
» » Dr. Hector Treub, hoogleeraar, Amsterdam, N". 36 (1889).
» » J. Verfaille, Helder, N». 37 (1889).
» » Mr. M. C. Verloren van Themaat, Schothorst bij Amersfoort, N*». 9
en 23 (1894).
» » Dr. J. W. van Wijhe, hoogleeraar, Groningen, N". 38 (1889).
Correspondeerende leden
De Heer Dr. R. Blanchard, professeur-agrégé a la Faculté de Médecine, 226
Boulevard Saint-Germain, Parijs, 1884.
1) Voor zooverre de aandeelen op 1 Januari '99 niet uitgeloot waren.
XXV
De Heer E. van den Broeck, conservateur au Musea royal d'Hist. Nat., Place
de 1'Industrie 39, Bnissel, 1877.
» » Adr. Dollfus, 35 Rue Pierre-Charron, Parijs, 1888.
» » Markies G. Doria, directeur van het Museum van Natuurlijke Historie,
Genua, 1877.
» » Dr. F. Heincke, Direktor der Biologischen An.stalt, Helgoland, 1888.
» » W. Kobelt, Schwanheim bij Frankfort a. d. M., 1877.
» » J. Krnisinga, Entrepotdok 109, Amnlerdam, 1876.
» » J. R. Lusink, scheepsgezagvoerder, Amsterdam, 1876.
» » Dr. J. Mac Leod, hoogleeraar, Gent, 1884.
» » Albert, vorst van Monaco, 25 Rue du Faubourg St. Honoré, Parijs,
1888.
» » Dr. Moritz Nussbaum, hoogleeraar, Bonn, 1877.
» » J. Sparre Schneider, conservator aan het Museum, Tromsce, Noor-
wegen, 1886.
» » Dr. C. A. Westerlund, Ronneby, Zweden, 1877.
Grew^one leden
De Heer Dr. II. J. van Ankum, hoogleeraar, Groningen, 1872.
» » Dr. |J. F. van Bemmelen, Regentesselaan 96, 's GravenJiage, 1894.
» » A. Beyen, burgemeester van Pernis, 1875.
» » Dr. H. Bitter Jr., arts, Helder, 1891.
» » F. E. Blaauw, Huize Gooylust, '*• Graveland, 1885.
» » J. Boeke, med. docts.. Singel 124, Amsterdam, 1897.
Mejuffrouw M. Boissevain, Heerengracht 386, Amsterdam, 1898.
De Heer L. Bolk, hoogleeraar, Amsterdam, 1896.
» » Dr. A. Bolsius, oud-officier van Gezondheid N.-I. Leger, Billiton,
Ned.-Indië, 1895.
» » H. Bolsius, S. 1., leeraar aan het Seminarium, Oudenbosch, 1893.
» » J. H. Bonnema, leeraar aan het Gymnasium, Leeuwarden, 1897.
» » S. E. Boorsraa, pharm. docts., Oudegracht \lQhis, Utrecht, 1898.
» » Dr. H. Bos, leeraar aan de Landbouwschool, Wageningen, 1893.
» » Dr. J. Ritzema Bos, buitengewoon hoogleeraar, Roemer Visscher-
straat, Atnsierdam, 1872.
» » C. J. Bottemanne, hootdopziener der visscherijen op de Schelde en
Zeeuwsche Stroomen, Bergen op Zoom, 1879.
» V J. M. Bottemanne, Bergen op Zoom, 1893.
De firma E. J. Brill, uitgevers. Leiden, 1876.
Mejuffrouw A. E. J. Bruins, adres Mevrouw Hoog — van Gogli, Oude Bote-
ringstraat, Groningen, 1898.
De Heer Dr. P. G. Buekers, leeraar aan de H. B. -school voor meisjes, Haar-
lem, 1875.
» » Dr. H. Burger, C. Pzn, leeraar aan het Gymnasium en de H. B.-
school, Groningen, 1879.
» » Dr. J. Büttikofer, dii'ecteur der Diergaai'de, Rotterdam, 1888.
» » Dr. W. H. Cox, directeur van het Krankzinnigengesticht, Deventer, 1897.
» » Dl-. J. M. Croockewit, Amersfoort, 1888.
» » Dr. M. C. Dekhuyzen, Leiden, 1880.
» » Dr. W. A. van Dorp, Heerengracht 170, Amsterdam, 1897.
» » Dr. Eugène Dubois, hoogleeraar, Amsterdam, 1896.
» » Dr. J. E. G. van Emden, arts, Rapenburg, Leiden, 1887.
» » Jhr. Dr. Ed. Everts, leeraar aan de H. B. -school. Stationsweg 79,
's Gravenhage, 1872.
» » J. G. Everwijn, ontvanger der successierechten. Westzeedijk 15,
Rotterdam, 1884.
» » Dr. C. J. Wijnaendts Francken, Rokin 124, Amsterdam, 1885.
XXVI
De Heer A. J. M. Garjeanne, phil. stud., Bloemendaalsche Weg 26, Amers-
foort, 1897.
» » Dr. J. W. C. Goethart, Leiden, 1890.
» » Dr. H. W de Graaf, conservator aan het Zoötomisch Laboratorium,
Leiden, 1880.
» » Mr. H. W. de Graaf, vice-president van het Gerechtshof, Daendels-
straat 37, 's Gravenhage, 1887.
» » Otto Baron Groeninx van Zoelen, 's Gravenhage, 1888.
» » C. J. J. van Hall, phil. cand.. Vondelstraat 21, Amsterdam, 1897.
» » Generaal Dr. A. W. M. van Hasselt, 's Gravenhage, 1885.
» » P. F. Baron van Heerdt, directeur Meteorologisch Instituut, Utrecht,
1893.
» » Dr. H. W. Heinsius, leeraar aan de H.B.-school, Rotterdam, 1889.
Mejuffrouw Julie Hoek, Helder, 1898.
De Heer Dr. P. P. C. Hoek, wetenschappelijk adviseur in visscherijzaken ,
Helder, 1873.
» » Dr. C. K. Hoffmann, hoogleeraar. Leiden, 1872.
» » B. C. M. van der Hoop, commissionair in effecten, Zuidblaak, Rot-
terdam, 1872.
» » Dr. R. Horst, conservator aan het Museum van Natuurlijke Historie,
Leiden, 1872.
» » G. A. ten Houten, Kralingsche Veer, 1884.
» » Dr. A. A. W. Hubrecht, hoogleeraar, Utrecht, 1873.
» » Mr. P. F. Hubrecht, lid v. d. Raad van State, 's Gravenhage, 1891.
» » Dr. F. W. T. Hunger, Oude Singel 96, Leiden, 1895.
» » Dr. F. A. Jentink , directeur van het Museum van Natuurlijke
Historie, Leiden, 1873.
» » Mr. D. B. Ie JoUe, gemeente-secretaris. Prinsengracht 776, Atnster-
dam, 1891.
» » K. J. de .Tong, phil. cand., Utrecht, 1898.
» » J. M. Kakebeeke, oesterkweeker, Goes, 1882.
» » P. M. Keer, phil. cand., Boommarkt 5, Leiden, 1897.
Mejonkvrouw A. M C. van Andringa de Kempenaer, Groothertoginnelaan 10,
's Gravenhage, 1893.
De Heer Dr. (J. Kerbert, directeur van Natura Artis Magistra, Amsterdam, 1877.
» » J. C. Kersbergen, directeur van de »Merode", Lekkerkerk, 1884.
» » Hubr. Kikkert, Vlaardingen, 1893.
» » Alex. Klein, officier van gezondheid, assistent aan het Hygiënisch
Laboratorium, Amsterdam, 1897.
» » Dr. .1. C. Koningsberger, Builenzorg. Java, 1888.
» » P. Koorevaar, veearts en keurmeester aan het Abattoir, Aynster-
dam, 1895.
» » Dr. P. M. S. Kros, arts, van Stolk-pai-k 31, Scheveningen, 1893.
» » H. P. Kuyper, phil. cand.. Nobelstraat 33, Utrecht, 1897.
» » J. W Langelaan, med. docts., Heerengracht 482, Amsterdam, iS91.
» » Dr. F. Leo de Leeuw, Bergen op Zoom, 1882.
» » Dr. Th. W. van Lidth de Jeude, conservator aan het Museum van
Natuurlijke Historie, Leiden, 1877.
» » Dr. J. C. C. Loman, leeraar aan het Gymnasium, Vondelkade 79,
Amsterdam, 1881.
» » J. II. Lüps, administrateur van Biljoen, Vclp, 1886.
» » II. T. -Maitiand, Bazai-Jaan 36, 's Gravenhage, 1872.
» » Dr. J G de Man, Yerseke, 1872.
» » Dr. J. C H de Meyere, Oosterpark 5, Amsterdam. 1890.
» » Dr J. W. MoU, hoogleeraar, Groningen, 1890.
» » C. J B. Mijnssen, assuradeur, Amsterdam, 1889.
» » H. F. Nieratrasz, phil. cand., Lindelaan 16, Bussum, 1893.
XXVII
De Heer Wouter Nijhoff, uitgever, 's Gravenliagc, 1872.
» » J. J. Ochtman, directeur der Nederlandsche Maatschuppij voor kunst-
matige Oesterteelt, Bcryen op Zoom, 1893.
» » E. D. van Oort, phil. stud., Balistraat 106, 's Gravenhage, 1897.
» » Dr. A. C. Oudemans Jszn., leeraar aan de H. B.-school, Boulevard 85,
Arnhem, 1882.
» » Dr. J. Th. Oudemans, conservator der Zoölogische Musea aan de
Universiteit, Oosterpark 52, Amsterdam, 1885.
» » B. A. Overman Jr., oesterkweeker, Tholen, 1882.
» » Dr. C. A. Pekelharing, hoogleeraar, Utrecht, 1890.
» » A. A. van Pelt Lechner, burgemeester van Zet)en/«ittze»(Z.-H.), 1897.
» » Mr. M. C. Piepers, oud-vice-president Hoog Gerechtshof N. I., Noord-
einde 10a, 's Gravenhage, 1895.
» » Dr. Th. Place, hoogleeraar, Ruysdaelkade, Amsterdam, 1890.
Mejuffrouw Dr. C M. L Popta, Leiden, 1895.
De Heer Dr. G. Postma, leeraar aan de H. B-school, Almelo, 1882.
» .V C. J van Putten, arts, Ned. Jndië, 1883.
» » Dr. H. C.Redeke, assistent v.d. adviseur in visscherijzaken,iie^rfer, 1895.
» » Dr. J. van Rees, buitengewoon hoogleeraar, Hilversum, 1876.
» » J. G. van Renterghem, oesterkweeker, van Galenstraat 21, 's Gra-
venhage, 1882
» » J. A. Resink, phil. cand., Heerengracht 89, Amsterdam, 1897.
» » T. A. O. de Ridder, burgemeester van Katwijk a. d. Rijn, 1889.
» » Dr. J. E. Rombouts, leeraar aan de Bijzondere H. B.-school voor
meisjes, Amsterdam, 1872.
» » Dr. E. W. Rosenberg, hoogleeraar, Utrecht, 1889.
» » Dr. C. L. Rümke, arts, Leiden, 1897.
» » Dr. E. van Ryckevorsel, Westplein 7, Rolterdayn, 1888.
» » W. A. Salm, Plantage Middeniaan 19, Amsterdam, 1898.
Mejuffrouw J. C. A. van der Sande, leeraresse Hoogere Burgerschool voor
meisjes, Hugo de Grootstraat 44, 's Gravenhage, 1896.
De Heer Mr. R. Baron Snouckaert van Schauburg, Doorn, 1899.
» » M. M. Schepraan, rentmeester van Rhoon, Pendrecht enz., iï/ioon, 1872.
» t) J. F. Schill, Laan Copes van Cattenburch 10, 's Gravenhage 1877.
Mejuffrouw L. Schilthuis, Groningen, 1888.
De Heer Dr. A. H. Schmidt, Utrecht, 1893.
» » S. L. Schouten, phil. docts., Nieuwegracht 36, Utrecht, 1895.
» » H. Schuitema, leeraar aan de H. B.-school, Helder, 1898.
» » J. SemmeUnk, oud-dirigeerend officier van gezondheid. Zoutmanstraat,
's Gravenhage, 1883.
» » Dr, C. Ph. Sluiter, hoogleeraai', 2de Oosterparkstraat 239, Amster-
dam, 1891.
» » C. van der Sluijs, oesterkweeker. Lage Zeedijk 70, Kralingen, 1884.
» » P. C. T. Snellen, Wijnhaven 45, Rotterdam, 1872.
» » H. van Son, Heerengracht 255a, Amsterdam, 1890.
» » C. P. van der Stadt, med. cand., arts. Koog a. d. Zaan, 1892.
» » A. J. J. van Steyn, burgemeester van Helder, 1896.
» » Dr, A. G. H. van Genderen Stort, oogarts, Haarlem, 1897.
Mejuffrouw Tine Tammes, Oosterstraat E 184, Groningen, 1896.
De Heer Jac. P. Thijsse, hoofd eener school, Brederodestraat 1, Amster-
dam, 1895.
» » H. D. Tjeenk Willink, phil. docts., leeraar H. B.-school, 2K</"en, 1895.
» » Dr. Hector Treub, hoogleeraar, Amsterdam, 1889.
» » Mr. J. E. W. Twiss, Huize Colenburgh, de Bilt (Utrecht), 1893.
» » Dr. M. C. Verloren van Themaat, huize Schothorst, Hoogland bij
Amersfoort, 1872.
» » Dr. J. H. Vernhout, Buiten:org, Java, 1888.
XXVIII
De Heer Dr. Ed. Verschaffelt, buitengewoon hoogleeraar, Schotersingel 3,
Haarlem, 1899.
» » Dr, J. Versluys Jzn., Middenlaan 80, Amsterdam. 1895.
» ». Dr. H. J. Veth, Rotterdam, 1872.
» » Dr. G. C. J. Vosmaer, lector bij de Zoölogie, Leesmuseum, Maria-
plaats, Utrecht, 1875.
» » W. Warnsinck, Rijnkade 92, Arnhem, 1898.
» » Dr. Max Weber, hoogleeraar, Sarphatikade 3, Amsterdam, 1882.
» » Th. Weevers, phil. cand., P. C. Hooftstraat 79, Atnsterdam, 1899.
» » Dr. K. F. Wenkebach, arts, Weistiaat 128, Utrecht, 1886.
» » Dr. F. A.. F. C. Went, hoogleeraar. Nieuwegracht, Utrecht, 1897.
» » Mr. J. Wurfbain, Velp, 1884.
» » Dr. J. W. van Wijhe, hoogleeraar, Groningen, 1881,
Bestuur
Max Weber, Voorzitter, 1898—1904.
R. Horst, Vice- Voorzitter, 1898—1904.
P. P. C. Hoek, Secretaris, 1894—1900.
J. Th. Oudemans, Penningmeester, 1896 — 1902.
F. A. Jentink, 1894—1900.
J. W. van Wijhe, 1896—1902.
C, Ph. Sluiter, (1896) 1897—1902.
Comraissie van Redactie voor het Xijdschrift
Max Weber, als Voorzitter van het Bestuur.
C. Ph. Sluiter, 1895—1901.
J. F. van Bemmelen, (1897) 1898—1903.
P. P. C. Hoek, Secretaris, 1893—1899.
Zoölogisch Station te Helder (Niewediep)
P. P. C. Hoek, Directeur.
WETENSCHAPPELIJKE VERGADERING
Amsterdam. Zoölogisch Laboratorium. 28 Januari 1899. 's Avonds 8 uur.
Aanwezig de HH. Horst (Voorzitter), J. Th. Oudemans, Sluiter, Me-
juffrouw Boissevain, Mejuffrouw Tammes, de HH. van Bemmelen, Loman,
Kerbert, Dekhuyzen, Vosmaer, Bolsius, Langelaan, de Meyere, Eesink,
van Hall, Wevers en Hoek.
De Heer Lioiuan houdt de op de oproepingskaart aangekondigde voor-
dracht over de geographische verspreiding der Opilioniden en zegt daar-
van in hoofdzaak het volgende: Tot voor 25 jaar was van de versprei-
ding dezer dieren weinig bekend. Daarna werden vele vondsten gedaan
in alle deelen der aarde. Spreker was zelf in de gelegenheid een uitge-
breid materiaal vergelijkend anatomisch te onderzoeken. Alleen op die
wijze verkrijgt de systematiek den gezonden basis, dien zij tot dusverre
miste. Zoo werd het hem mogelijk de Opilioniden in drie natuurlijke
groepen te verdeelen: Palpatores, Laniatores en Insidiatores. De Pal-
patores zijn over de geheele aarde verspreid; de Laniatores vindt men
in alle tropische gewesten en in het zuidelijk halfrond ook in subtro-
pische streken; de Insidiatores komen zeldzaam voor in Chili, in het
Kaapland en op Madagascar, verder in Zuid-Australië en op een der
Fidji- eilanden. Spreker wijst er op, hoe ook hier weder de groote over-
eenkomst tusschen circum-tropische vormen blijkt en hoe het voorkomen
van na verwante vormen in Zuid-Amerika, Zuid-Africa en Zuid-Australië
eene bevestiging inhoudt van ook voor andere diergroepen verkregen
resultaten.
De Heer §luiter vertoont een praeparaat van de maag van het ex.
van Hippopotaynus amphibius, dat voor weinige dagen in de diergaarde
van het Genootschap Natura artis magistra gestorven was. De maag van
dit dier blijkt uit vier afdeelingen te zijn samengesteld, eenigszins her-
innerende aan de vier magen van een herkauwend dier, ofschoon er van
de functie van het herkauwen bij het Nijlpaard geen sprake is. De oeso-
phagus geeft toegang tot twee zakken, waarvan de eerste geheel zonder
tusschenschotten is en een soort van pens vormt, terwijl de tweede in
talrijke compartimenten verdeeld is; daarna komt men in het langste
deel, dat met den omasus overeen zou komen en dat overgaat in het
breedste stuk, dat niet ongelijk is aan den abomasus. Behalve aan den
binnenrand van dien abomasus heeft men overal ))vlokken" aan de binnen-
bekleeding; wat men den omasus zou kunnen noemen is door plooien
in twaalf opeenvolgende vakken verdeeld.
De Heer Horst spreekt over autotomie en herstellingsvermogen bij
Echinodermen. Wat men tot voor korten tijd beschouwde als een zeld-
zaamheid blijkt vrij algemeen voor te komen — vooral sommige vormen
van Echinodermen vertoonen dit verschijnsel zeer vaak. Zoo kan men
gerust zeggen, dat 50 % van de exemplaren van Asterias tenuispina
in dit geval verkeeren en dat het ook bij Echinaster fallax uit de
Indische Zee bij herhaling is waargenomen. Spreker vertoont eene Zinkia,
die het verschijnsel eveneens illustreert en herinnert aan de proefnemingen
van Preijer, die ten doel hadden aan te toonen, dat zelfs dan nog her-
stelling plaats vond, als er van de schijf van de zeester geen spoor meer
aanwezig was.
Hij behandelt verder gevallen van zelfverminking, die bij de Crustaceen
zijn waargenomen. Daar waar een krabbepoot afbreekt, als men het dier
daaraan ophangt, bevindt zich een septum in den poot, dat tengevolge
heeft, dat geen bloeding kan voorkomen.
Naar aanleiding van deze mededeeling herinnert de Heer Sluiter zich
gelezen te hebben, dat Preyer's proeven zijn nagedaan met het resultaat,
dat men bij zeesterren alleen dan herstelling kon constateeren, als ten
minste een stukje van de schijf aan den arm of aan het deel van den
arm was blijven zitten.
De Heer van Benimelen, door omstandigheden genoodzaakt de ver-
gadering voor het einde te vex'laten, zond het volgende verslag in van
de mededeeling, die hij had willen doen.
Hij zette zijn onderzoek over den Monotremen-schedel voort, en kwam
daarbij tot eenige punten van vergelijking tusschen den schedel van
Ornithorhynchus en dien van Echidna, welke hem niet van belang ont-
bloot schenen. Als vast punt van uitgang kan het stijgbeugel-venster in
de trommelholte van het rotsbeen dienen. Terwijl nu bij Ornithorhyn-
chus het rotsbeen aan drie zijden door groote openingen gescheiden wordt
van de omliggende beenderen, is het bij Echidna rondom door naden
aan deze beenderen (occipitale laterale, occipitale basilare, pterygoideum en
den zoogen. achtersten temporaal-vleugel van het sphenoiueum) verbonden.
Gaat men de oorzaken na van dit in het oogvallend verschil, dan is die
voor de afwezigheid van de achterste der drie openingen (het foramen
praecondyloïdeum) gemakkelijk genoeg op te sporen. Deze is namelijk
zonder eenigen twijfel het gevolg van toegroeien. Bij sommige jonge
E'c/iidna-schedels zijn de openingen nog even groot als bij Ornithorhxjn-
chus, bij andere zijn slechts sporen aanwezig, bij nog andere zijn ook
deze verdwenen. Aan dezelfde oorzaak moet waarschijnlijk het ontbreken
van het tweede, mediaanwaarts gelegen schedelgat geweten worden, en
ook daarvan was bij de jongste, aan spreker ten dienste staande Echidna-
schedels een spoor aan te toonen tusschen occipitale basilare en de
achterwaartsche vleugelvormige uitsteekseltjes van het basisphenoïd. In
ligging beantwoordt het aan het foramen lacerum anterius.
Maar voor de derde voorste opening, die bij Ornithorhynchus zeer
aanzienlijk is, en een ovalen vorm vertoont, is de oplossing minder
gemakkelijk. Op 't eerste gezicht komt men bijna noodwendig tot het
besluit , dat ook dit gat bij Echidna is dichtgegroeid. Deze onderstelling
moet echter dadelijk worden losgelaten, wanneer men tot de wetenschap
komt, dat de opening in quaestie het foramen ovale is, daar de bij
Ornithorhynchus zeer sterk ontwikkelde onderkaakstak van den trige-
minus er door uittreedt. Daardoor wordt het echter tegelijk mogelijk
met zekerheid het homologon dezer opening bij Echldna op te sporen ,
en vindt men dit in een kleinere en veel meer naar voren gelegen
ovale opening aan den achterzijhoek van het verhemeltebeen. Terwijl bij
OrniÜwrhynchus de afstand tusschen het ovale venster van het labyrinth
en den achterrand van het ovale gat slechts 2 m.m. bedraagt, ligt bij
Echidna een afstand van 8 tot 9 m.m. daartusschen. Dit groote ver-
schil in de proporties van den schedelbodem staat klaarblijkelijk in
verband met den geheel verschillenden bouw van de gewrichtsholte
voor den onderkaak. Bij Ornithorhynchus is die kort maar breed, bij
Echidna daarentegen lang en smal, gerekend in de lengteafmeting
van den schedel.
De voorhoek van het for. ovale raakt bij Echidna juist den achter-
rand van een zijdelingschen, rugwaarts opstijgenden vleugel van het
palatinum.
Deze (orbitaal)vleugel ontspringt uit den zijrand van de eigenlijke
verhemelteplaat, juist uit dat gedeelte, dat vrij blijft tusschen een uit-
steeksel van de bovenkaak aan den vóór-, en het vooreind van het
pterygoïdeum aan den achterkant. De voorrand van dezen vleugel vormt
de achter-buitenzijde van een ander ovaal schedelgat, dat min of meer
volledig in een bovenste en een onderste opening is verdeeld. De onderste
is het foramen rotundum, de bovenste het for. opticum. De binnen-voor-
rand dezer dubbel-opening wordt gevormd door de orbitaalvleugels van
het sphenoid.
Terugkeerende tot den achterhoek van het foramen ovale, vindt men
dezen gevormd door de voorste punt van het pterygoid, dat bij Echidna
een zeer aanzienlijk beenstuk is, zich inschuivend tusschen 't palatinum
aan de vóór-binnen-, en het petrosum aan de achter-buitenzijde. Aan
deze laatste zijde welft het zich zelfs over de trommelholte heen, en neemt
dus deel aan de vorming dier holte ; eene bijzonderheid, die bij geen
ander zoogdier wordt aangetroffen.
Aan de vóór-buitenzijde van het pterygoïd sluit zich de achter-binnen-
rand van een dunne beenplaat aan, die de ruimte vult tusschen het squa-
mosum en den bovengenoemden orbitaalvleugel van het palatinum en dus
den bodem vormt van den achter-onderhoek des slaapkuils. Deze been-
plaat vormt derhalve ook den geheelen buitenrand van het foramen ovale.
Zij ontwikkelt zich zeer laat: aan jonge schedels ligt dit geheele gedeelte
van den schedelwand nog open.
Het voorste gedeelte van deze beenplaat schiet onder den palatinum-
vleugel door, en bereikt zoodoende den achterrand van den orbitaal-
vleugel van het sphenoïd, langs den bovenrand van het foramen opticum.
Stelt men nu de vraag: welke deelen beantwoorden bij Ornithorhynchus
aan de hier beschrevene van Echidna ?, dan stuit men op de moeilijkheid,
dat geen duidelijk homologon van het pterygoïd is aan te wijzen. Wel
treft men aan den zijrand van het palatinum een bewegelijk beenplaatje
aan, dat zich uitstrekt van den achter-binnenhoek der bovenkaaks-tand-
schijf tot aan den vóór-binnenhoek van 't foramen ovale, en dat door
Meckel, Owen en Brühl met den naam pterygoïd is bestempeld, maar
dit stuk ligt vóór het foramen ovale, niet er achter, zooals het pterygoïd
van Echidna. Veel waarschijnlijker lijkt het, dit stuk te homologiseeren
met den orbitaalvleugel aan het palatinum van Echidna, terwijl de vaste
schedelwand tusschen foramen ovale en rotundum bij Ornithorhynchus
gelijk ware te stellen met de laat-optredende beenplaat in diezelfde
schedelstreek bij Echidna.
Dan moet men evenwel aannemen, dat het eigenlijke pterygoïd bij
Ornithorhynchus betrekkelijk klein is en vergroeid met het voor-binnen-
deel van het petrosum. Werkelijk zijn op die plaats sporen van zulk een
beenstuk v^aar te nemen. Naar sprekers meening is dus tot nu toe bij
Ornithorhynchus een deel van het palatinum voor het pterygoïd aan-
gezien, en het eigenlijke pterygoïd onopgemerkt gebleven.
De Heer fluiter sjn-eekt over de Nederlandsche fauna voor zooverre
zij uit lagere dieren (geen insecten en spinnen) bestaat en wijst op de
wenschelijkheid, dat onze Vereeniging zich nog meer dan tot nog toe op
de studie van die fauna zal gaan toeleggen. Hij grijpt deze gelegenheid
aan, om op te wekken tot samenwerking, om op die wijze te verkrijgen,
dat eindelijk eens eene grondige bewerking van onze lagere diei-en-fauna
ter hand worde genomen.
Dit denkbeeld wordt van verschillende zijden ondersteund ; van de
eene zijde wordt er daarbij op aangedrongen, dat de gelegenheid zal
geopend worden, om op verschillende punten van ons vaderland en met
name ook in de nabijheid van onze meren en plassen faunistische onder-
zoekingen in te stellen ; aan de andere zijde wordt betoogd, dat het sedert
wij over een Zoölogisch Station met betrekkelijk ruime hulpmiddelen
beschikken, aan de gelegenheid tot het instellen der waarnemingen niet
zal behoeven te ontbreken, mits de personen gevonden worden, die zich
aan die veel tijd vorderende en vooral in den aanvang weinig voldoening
gevende, lang voort te zetten studiën willen wijden.
Besloten wordt dat deze aangelegenheid voorwerp van behandeling
zal uitmaken op de in Juni te houden huishoudelijke vergadering der
Vereeniging.
Nog deelt de Secretaris mede, dat het wenschelijk is gebleken de
huishoudelijke vergadering dit jaar niet te Utrecht te houden. Hij stelt
daarom aan de vergadering voor eene keuze te doen tusschen 's Gra-
venhage en Haarlem. Over dit punt wordt gestemd en blijken de stemmen
te staken. De beslissing wordt dus tot de volgende vergadering aan-
gehouden.
WETENSCÏÏAPPELUKE VERGADERING
Amsterdam. Zoölogisch Laboratorium. 25 Maart 1899. 's Avonds 8 uur.
Aanwezig de H.H. Sluiter (Voorzitter), Loman, Langelaan, Vosmaer,
Rolsius, Koorevaar, van Kampen, Wevers, Kedeke, Kesink, van Wijhe
en Hoek.
De Secretaris brengt een schrijven van den Secretaris van het Histo-
risch Genootschap te Utrecht ter tafel, waarin de aandacht gevestigd
wordt op eene uitgave van historische kaarten van ons vaderland, die
wellicht ook voor het in kaart brengen van natuurwetenschappelijke en
statistische gegevens van groot nut zullen kunnen zijn. Het Historisch
Genootschap heeft zich daarom ook tot de Dierkundige Vereeniging ge-
wend met een verzoek om steun. Daar echter de faunistische studies
— misschien met uitzondering van diegene, welke op Insecten en Week-
dieren betrekking hebben — in den regel niet van zoo speciaal lokalen
aard zijn, dat daarvoor kaarten op zoo groote schaal benoodigd zullen
zijn, als het Historisch Genootschap zich voorstelt te geven, meent de
vergadering, hoe groot hare sympathie voor het tot stand komen der
uitgave ook is, dat het niet op den weg der Vereeniging ligt die uit-
gave financieel te steunen.
De Heer Tosniaer houdt daarna zijne aangekondigde voordracht over
eenige punten uit de ontwikkelingsgeschiedenis der Sponsen. Hij knoopt het-
geen hij mededeelt vast aan de uitkomsten, die door Otto Maas, dank diens
jongste onderzoekingen, verkregen zijn. Hij begint met uiteen te zetten,
hoe gebrekkig tot voor korten tijd onze kennis van de ontwikkelings-
geschiedenis der sponsen geweest is, hoe vaag onze begrippen dienaan-
gaande waren: zoo was er geene zekerheid wat men onder de proximale,
wat onder de distale pool der larve te verstaan had ; zoo verschilde men van
meening omtrent het punt waar de aanhechting van de sponslarve plaats
vond ; zoo kon het niet als eene uitgemaakte zaak beschouwd worden, of er
eene gastrula voorkwam of niet en, als er een optreedt, welke pool zich
dan bij de gastrulatie naar binnen ombuigt. Nam men echter aan, dat
er geene gastrulatie voorkwam, dan was het een open vraag, welke rol
bij de verdere ontwikkeling der larven door de verschillende cellen en
cellagen gespeeld werd, of de flagellumdi-agende cellen verdwijnen, dan
wel hunne flagella verliezen en daarna overgaan in de buitenbekleeding,
het z.g. ectoderm, of juist het omgekeerde doen.
Uitvoerig licht Spr. daarna toe, dat alle mogelijkheden allengs veron-
dersteld werden en dat men ook reeds tot de meening gekomen was,
dat niet alle sponsen zich in deze opzichten op dezelfde wijze zouden
gedragen en de ontwikkeling op twee verschillende manieren zoude
plaats vinden, waarvan dan de eene bij de kalksponsen, de andere bij
de kiezelsponsen regel zou zijn. Aan de verwarring van begrippen die
op dit gebied geheerscht heeft is, naar Spr. meent, eerst door de jongste
onderzoekingen van Otto Maas een einde gekomen : diens verdiensten
acht Spr. oneindig veel grooter dan die van Delage op dit gebied. Maas
neemt aan, dat de ontwikkeling der sponsen volgens vier verschillende
typen plaats vindt en de Heer Vosmaer zet met behulp van teekeningen
en schematische figuren uiteen, in welke opzichten deze typen van elkan •
der verschillen en in hoeverre de verschillen onder één gezichtspunt
kunnen worden gebracht. Het is niet doenlijk in een kort verslag zonder
afbeeldingen deze typen duidelijk te beschrijven. Genoeg zij gezegd, dat
men thans het volgende als vastgesteld mag aannemen.
Vroeger of later treedt een zekere ongelijkheid in de klieving op,
zoodat men macro- en micromeren kan onderscheiden. De proximale
pool der larve ontstaat uit de afstammelingen der micromeren ; de vast-
hechting geschiedt aan de proximale pool. Deze afstammelingen der mi-
cromeren (»micropaedia") dragen altijd flagella en zijn veel minder korrelig
dan de overige cellen. Zelfs dan, wanneer zij tijdelijk de geheele opper-
vlakte der vrije of pas vastgehechte larve in beslag nemen, komen zij
ten slotte binnen in te liggen en leveren de choanocyten. De afstamme-
lingen der macroraeren («macropaedia") differentieeren zich spoedig in
cellen, die de definitieve bekleeding vormen van de uitwendige opper-
vlakte, van de kanalen en van de holten, en in zulke die het steun-
weefsel (skelet) vormen. De vraag of, en zoo ja, wat bij sponsen gastrula
mag genoemd worden, laat spreker liefst nog open.
De Heer §luitei' deelt het een en ander mede omtrent een manlijk
exemplaar van Laeynargus borealis, dat in de Noordzee niet ver van
Jutland gevangen was en voor het laboratorium der Amsterdamsche
hoogeschool was aangeschaft. Hij vertoont goed geslaagde photographiën
van het 2.83 M. lange voorwerp, waarvan tot nog toe slechts zeer enkele
exemplaren in de Nederlandsche collecties worden aangetroffen.
Besloten wordt, dat de huishoudelijke vergadering dit jaar op Zondag
25 Juni te 's Gravenhage en, als men ons daar gastvrijheid wil verleenen,
in een der lokalen van de Zoölogisch-BotanLsche Tuin gehouden zal
worden.
GEWONE HUISHOUDELIJKE VERGADERING
's Gravenhage. Tuin van het Zoölogisch-Botanisch Genootschap.
25 Juni 1899. Voormiddacr.s 11 uur.
Aanwezig de HH. Horst (Voorzitter), Piepers, Mejuffrouw Popta, de HH.
Bolsius, Sluiter, van Bemmelen, Pekelharing, van Lidth de Jeude, van
Wyhe, Vosmaer, A. A. W. Hubrecht, Dekhuyzen, Everts, Jentink,
Eedeke en J. Th. Oudemans.
Bij afwezigheid van den Voorzitter, den Heer Weber, wordt de ver-
gadering door den Vice- Voorzitter, den Heer Horst, geleid. Daar van
den Secretaris, den Heer Hoek, bericht ontvangen is, dat hij zich in op-
dracht der regeering buitenslands bevindt, belast de Heer J. Th. Oude-
mans zich met het Secretariaat. Verder is er door de HH. Loman en
Warnsinck kennis van gegeven, dat zij verhinderd zijn de vergadering
bij te wonen.
De Voorzitter opent de vergadering en wijdt enkele woorden aan de
afwezige leden met name aan hen, die deel nemen aan de Siboga-
expeditie, omtrent welke expeditie reeds talrijke uiterst gunstige berichten
naar het vaderland zijn gezonden. Hij stelt vervolgens voor eene schrifte-
lijke dankbetuiging te richten tot het Bestuur van het Koninklijk Zoölo-
gisch Botanisch Genootschap te 's Gravenhage voor de gastvrije ontvangst,
die der Vereeniging heden in den Tuin van het Genootschap ten deel
valt. Dienovereenkomstig wordt, met applaus, besloten.
Met behulp van door den Secretaris der Vereeniging verstrekte ge-
gevens brengt de Voorzitter daarna het volgende verslag uit over den
toestand der Vereeniging.
Onze eereleden, onze begunstigers en correspondeerende leden bleven
ons in het afgeloopen jaar allen trouw, de lijst onzer gewone leden
onderging echter niet onbelangrijke veranderingen. Zeven leden ontvielen
ons: twee door den dood, de HH. Mr. Herman J. Albarda te Leeuwar-
den en J. E. Criellaert, te Rotterdam, één door vertrek naar het bui-
tenland, terugkeer naar zijn vaderland, de Heer Dr. O. Seydel, De vier
anderen werden ons ontrouw, zonder daarvoor eene bepaalde reden op
te geven: het waren de HH. Dr. J. H Hanken ('s Gravenhage), J. van
der Kolk (Endegeest bij Leiden), Dr. C. L. Reuvens (Oosterbeek) en
Mejuffrouw A. E. S. Michelsen (Leiden). Betreuren wij hun heengaan,
aangenaam is het ons tegelijkertijd te kunnen vermelden, dat tien nieuwe
belangstellenden tot het lidmaatschap zijn toegetreden en de opengeko-
men plaatsen dus weer zijn bezet. Wij mogen echter niet verzuimen er
op te wijzen, dat de verliezen, die onze Vereeniging lijdt, door het over-
lijden van de HH. Albarda en Criellaert ontegenzeggelijk leemten zijn, die
niet zoo gemakkelijk zijn aan te vullen.
De Heer Mr. Herman J. Albarda was sedert 1884 lid onzer Vereeni-
ging en werkte als bekwaam ornitholoog wakker mede aan de uitbrei-
ding van de kennis van onze fauna. Zijne jaarlijksche bijdragen, waarvoor
hij op de medewerking van allen kon rekenen, die zich in ons vaderland
met de studie der vogels onledig houden, werden in het Tijdschrift onzer
Vereeniging opgenomen en zijn U allen bekend. In 1884 gaf hij eene
naamlijst in het licht van in de Provincie Friesland waargenomen vogels,
in 1897 eene nieuwe Naamlijst van Nederlandsche Vogels: beide met
groote liefde voor zijn studievak bewerkte, met groote nauwkeurigheid
samengestelde geschriften, die hem op den dank der Nederlandsche
ornithologen en niet minder van onze Vereeniging aanspraak gaven. De
Heer Albarda nam overigens weinig deel aan de werkzaamheden onzer
Vereeniging, aan onze vergaderingen enz. Jaren achtereen maakte hij
echter van ons Tijdschrift gebruik voor de uitgave zijner lijsten van
zeldzame in ons vaderland waargenomen vogels. De vertragingen, die
de uitgave van ons Tijdschrift af en toe moet ondervinden uit gebrek
aan de noodige fondsen, vertragingen die ongunstig terugwerken op de
lust onzer leden om van ons Tijdschrift gebruik te maken, waren hem
dan ook niet vreemd. Zeer waardeeren wij zijn besluit aan onze Ver-
eeniging bij laatsten wil een legaat van ƒ 2000 te vermaken en zeker
zal het voorstel van het Bestuur, dat aan dat bedrag de bestemming
worde gegeven van eene eerste bijdrage voor een Tijdschrift-fonds, welks
rente telkens gebruikt wordt, als een deel van het Tijdschrift verschenen
is en betaald moet worden, op eene gunstige ontvangst uwerzyds kun-
nen rekenen.
De Heer J. E. Criellaert te Eotterdam, was sedert 1876 lid onzer Ver-
eeniging ; hij behoorde tot de eersten, die de oprichting van een Zoölo-
gisch Station geldelijk steunde en hij bleef tot aan zijn dood door het
geven van eene jaarlijksche bijdrage aan onze instelling trouw: zijn na-
gedachtenis zal ongetwijfeld in dankbare herinnering bij ons voortleven.
Tot het lidmaatschap traden toe de dames Mejuffrouw M. Boissevain
(Amsterdam) en A. E. J. Bruins (Groningen); verder de HH. S. E.
Boorsma, thans Dr. Boorsma in Nederl. Indië, K. J. de Jong (Utrecht),
W. A. Salm (Amsterdam), Mr. E. Baron Snouckaert van Schauburg
(Doorn), H.Schuitema (Helder), Dr. Ed. Verschafifelt (Haarlem), W. Warn-
sinck (Arnhem) en Th. Weevers (Amsterdam), zoodat het aantal leden
op 1 Januari 1899 130 bedroeg.
In het Bestuur jder Vereeniging kwam verandering door dat de Heer
Hubrecht, die als Voorzitter aftrad en voor herbenoeming niet in aan-
merking wenschte te komen, door den Heer Max V^eber vervangen werd.
De Heer Horst, die ais Vice- Voorzitter aan de beurt van aftreding was,
werd herbenoemd en liet zich die herkiezing welgevallen.
Behalve de gewone huishoudelijke vergadering werden gedurende de
wintermaanden te Amsterdam drie zuiver wetenschappelijke bijeenkom-
sten gehouden. In het gastvrije lokaal, waar de Heer Max Weber, zoolang
hij hoogleeraar was te Amsterdam, ons zoo vaak en zoo hartelijk welkom
had geheeten, werd ons nu op even hoffelijke en loffelijke wijze door
ons medebestuurslid Sluiter gastvrijheid geboden. Aan beiden daarvoor
ons nller hartelijke dank.
Van het Tijdschrift verscheen in 1898 afl. '2 — 4 van Deel V en afl. 1
van Deel VI van de tweede Serie. De tweede afl. van dat deel is thans
ter perse en zal ongeveer midden Augustus het licht zien. Daarin wordt
o. a. opgenomen een opstel van ons nieuwe lid, den Heer Baron
Snouckaert van Schauburg, die bereid gevonden werd, evenals de Heer
Albarda voor dezen, ons jaarlijks eene bijdrage te leveren over de in
het afgeloopen jaar in ons vaderland waargenomen zeldzame vogels.
Met het bestuur der nieuw opgerichte Anthropologische Vereeniging
werd onderhandeld over de opname van verslagen en artikelen: deze
zustervereeniging zal de Redactie ongetwijfeld bereid vinden zulke arti-
kelen, die van vergelijkend-anatomischen aard zijn, of in 't algemeen ge-
sproken ook voor dierkundigen van belang zijn, die haar dus voor opname
geschikt voorkomen, in ons orgaan op te nemen.
De bibliotheek breidde zich ook in het afgeloopen jaar wederom niet
onbelangrijk uit — niet lang zal het meer kunnen duren of er zal aan
uitbreiding van het bibliotheek- lokaal gedacht moeten worden. Met die
uitbreiding houdt eene vermeerdering van het gebruik, dat van onze
boekerij gemaakt wordt, gelijken tred. Als aanwinsten van beteekenis
mogen hier vermeld worden een fraai exemplaar van Buffon, Daubenton
en Lacépède, Histoire Naturelle in 38 deelen, een geschenk van Dr. E.
F. van de Sande Bakhuyzen, eene groote collectie van uitgaven van het
K. Danske Videnskab Selskabet in ruil voor een compleet exemplaar van
ons Tijdschrift ontvangen, Hauck's Meeres-Algen, de completeering van
het exemplaar der door het Zoölogisch Station te Napels uitgegeven
Zoölogische Jahresberichte, waaraan nog een 12 tal stukken ontbraken
en verschillende opstellen van de Heeren Ch. Janet en Giglio-Tos. Ver-
der tal van geschriften en overdrukken van de volgende gewone, corres-
pondeerende en eereleden: de HH. Max Weber, Maitland, Dekhuyzen,
Sir John Murray, Vosmaer, Pekelharing, Blanchard, Sluiter, Bolsius,
Horst, DoUfus, de Man, Hoek, J. Th. Oudemans, Piepers, Everts, Schep-
man, Redeke, Vorst van Monaco, van Wyhe, Albarda, Wenckebach en
Reuvens. Zeer aanzienlijk waren ook de aanwinsten in de afdeeling Tijd-
schriften en Uitgaven van geleerde Genootschappen, die de Bibliotheek
grootendeels door ruiling ontving — daarvoor meenen wij te mogen ver-
wijzen naar de in Januari '99 in het licht gegeven lijst. Dat ruilverkeer
neemt gestadig toe en daaraan zal ongetwijfeld een sneller verschijnen
van ons Tijdschrift nog weer bevorderlijk kunnen zijn — indirect zal
het legaat van Mr. Albarda, als het voor de uitgave van het Tijdschrift
bestemd wordt, ook aan de uitbreiding van de Bibliotheek bevorder-
lijk zijn.
Het is hier de plaats om melding te maken van eene gunstige be-
schikking door de Commissie van beheer van het Korthals-fonds ten op-
zichte van onze Vereeniging, of althans van de in het Zoölogisch Station
der Vereeniging opgestelde bibliotheek der Vereeniging, genomen. Ons
werd een bedrag van ƒ600 uit de rente van bedoeld fonds uitgekeerd,
opdat wij daarvoor, in overleg met de Hoogleeraren in de Plantkunde,
zouden aanschaffen kostbaardere boekwerken en herbariën voor de studie
der Algen van onze kust onontbeerlijk. In een volgend verslag zal kun-
nen worden medegedeeld met welke werken de Bibliotheek ten gevolge
van dit liberale besluit verrijkt is.
Dan moge hier vermeld worden, dat onze Vereeniging uitgenoodigd
werd gedelegeerden te zenden naar het 4e internationale Zoölogen-Congres,
dat in Augustus 1898 te Cambridge in Engeland gehouden werd. De
HH. F, A. Jentink en J. W. van Wijhe verklaarden zich op verzoek van
het bestuur bereid de Vereeniging op dat Congres te vertegenwoordigen.
Behalve aan hen werd nog aan zes leden der Vereeniging uit het Con-
gresfonds vergoeding van reiskosten verleend: dit waren de HH. van
Bemmelen, Dubois, Hoek, Horst, Hubrecht en Vosmaer. Het Congres
had van 22 tot 27 Augustus te Cambridge plaats en wekte bij raenigen
deelnemer herinneringen op aan de in '95 door onze Vereeniging in
Leiden georganiseerde bijeenkomst.
Dit Verslag geeft tot geene nadere besprekingen aanleiding. De Pen-
ningmeester doet daarna Rekening en Verantwoording over het door
hem in 1898 gevoerde financieele beheer.
Rekening en Verantwoording over 1898
Ontvangsten
1 . Batig Saldo over 1897 (Reserve voor de uitgave van het
Tijdschrift) f 661.865
2. 130 Contributies van leden , . . . 780.—
3. 12 » » begunstigers 120. —
4. 10 Bijdragen van particulieren voor het Zoölogisch Station 130. —
5. Rijkssubsidie voor het Zoölogisch Station 1500. —
6. Huur bovenwoning van het Zoölogisch Station .... 250. —
7. Huur lokalen bij den adviseur in gebruik 750. —
8. Verkoop Tijdschrift en andere door de Vereeniging uit-
gegeven werken 290.55
9. Terug ontvangen voor door het Zoölogisch Station gele-
verd zoölogisch materiaal 108.10
10. Legaten en schenkingen:
A. Legaat Mr. J. H. Albarda 2000.—
B. Schenking uit het Koithalsfonds. . . . 600. —
2600.—
f 7190.51^
Uitgaven
1 . Rente en Aflossing :
A. Der leening van 1889 450.—
B. D » » 1895 437.50
ƒ 887.50
2. Exploitatie Zoölogisch Station 2182.47^
3. Bibliotheek 199.14
4. Vergaderingen 2.50
5. Tijdschrift 880.72
6. Voorschotten bestuursleden 112.63^
7. Drukwerk 63.20
8. Onvoorziene uitgaven 55.45
9. Belegd 1953.96
f 6337.58
Balans
De inkomsten bedroegen f 7190.51
De uitgaven bedroegen » 6337.58
Batig saldo. . f 852.935
XXXIX
Transport ... f 852.93^-
Hiervan bestemd voor aankoop van algologische werken
(Kortbalsfonds) » 600.—
Saldo (reserve voor de uitgave van het Tijdschrift) ... ƒ 252.93^
Deze Rekening en Verantwoording is in banden gesteld van eene
Commissie bestaande uit de HH. Pekelharing en Wenckebach. Bij monde
van eerstgenoemde verklaart deze Commissie haar onderzocht en accoord
bevonden te hebben ; zij stelt dus de Vergadering voor haar goed te
keuren met een woord van bartelijken dank aan den Penningmeester
voor zijn uitstekend beheer. Aldus wordt besloten.
Eveneens vereenigt de Vergadering zich met het gunstig advies van
dezelfde Commissie, die ook de Rekening en Verantwoording van den
Penningmeester over het door hem beheerde Congresfonds der Vereeni-
ging onderzocht.
Deze Rekening en Verantwoording luidt als volgt:
Rekening en Verantwoording van het Congresfonds
Ontvangsten
1 Januari 1898 in kas f 64.22^
4 Mei 13 coupons a ƒ 1.48^ 19.30^
1 September 13 cpns a f 1,48^ 19.20^
1 » / 200.— N.W.S. verkocht a d6'/^ % . . . 193.—
f 295.83 s
12 September aan Horst,
Uitgaven
Reis naar Cambridge en terug.
15 ))
»
Dubois, ))
15 »
))
Jentink, »
26 »
»
van Bemmelen, »
6 October
))
Hoek, »
6 »
»
Vosmaer, »
1 December
))
van Wijhe, »
10 »
»
A. A. W. Hubrecht,
Balans
De ontvangsten hebben bedragen
De uitgaven hebben bedragen .
Saldo in kas.
/ 33.—
29.50
30.70
33.10
36.80
42.85
42.—
35.—
ƒ 282.95
f 295.835
)) 282.95
f 12.885
De Penningmeester dient daarna de volgende begrooting in voor het
vereenigingsjaar 1900. Daar er naar alle waarschijnlijkheid in het loopende
jaar geen deel van het Tijdschrift afgesloten zal worden en dus te be-
talen zal zijn, mag reeds nu op de rekening van het loopende jaar op
een batig saldo gerekend worden van minstens f'SOO. — ; daarentegen
moet voor het jaar 1900 op het verschijnen van een deel en wel (2)
Deel VI van het Tijdschrift gerekend worden.
XL
Begrooting voor 1900
Ontvangsten
i. Batig saldo 1899 (reserve Tijdschrift) f 300.—
2. Contributie van 129 leden 774—
3. Contributie van 11 begunstigers 110. —
4. Bijdragen van 10 begunstigers van bet Zoölogisch Station. 130. —
5. Rijkssubsidie 1500. —
6. Huur bovenwoning Zoölogisch Station 237.50
7. Huur lokalen Zoölogisch Station bij den adviseur in ge-
bruik 750.—
8. Verkoop Tijdschrift en andere uitgegeven werken . . . 250. —
9. Terug te ontvangen voor geleverd zool. materiaal . . . 100. —
10. Kente gekweekt in 1899 (Tijdschriftfonds) 60.—
f 4211.50
Uitgave7i.
1. Rente en aflossing:
A. Der leening van 1889 437.50
B. » )) )) 1895 425.—
f 862.50
2. Exploitatie Zoölogisch Station:
A. Onderhoud gebouwen en terrein. . . . 200. —
B. » aquarium 90. —
C. Ameublement, gordijnen en onderhoud. . 140. —
D. Uitbreiding, vernieuwing en onderhoud
van den overigen inventaris .... 150. —
E. Alcohol en chemicaliën 100. —
F. Aankoop zoölogisch materiaal voor onder-
zoek 110.—
G. Exploitatie in engeren zin 350. —
H. Schrijf- en teekenbehoeften, druk- en bind-
werk 40. —
I. Dienstpersoneel 650 —
K. Grondbelasting, Erfpacht en Assurantie . 115. —
L. Onvoorziene uitgaven 10. —
ƒ 1955
3. Bibliotheek 30o!—
4. Vergaderingen 10. —
5. Tijdschrift (2) Dl. VI 900.—
6. Verschotten Bestuursleden 120. —
7. Drukwerk 25.—
8. Onvoorziene uitgaven 39. —
f 4211.50
Deze begrooting wordt, na in hare onderdeelen te zijn toegelicht, vast-
gesteld in den vorm, waarin zij ter tafel werd gebracht.
Alvorens het woord te geven aan den Heer Redeke tot het uitbrengen
van een kort en voorloopig verslag over het Zoölogisch Station der Ver-
eeniging deelt de Voorzitter aan de vergadering mede, dat de gegevens
voor dit verslag door den Directeur, den Heer Hoek zijn verstrekt, doch
(lat deze verhinderd is geweest een verslag in extenso op te stellen, daar
hij zich vrij plotseling buitenslands heeft moeten begeven, om als Neder-
landsch gedelegeerde aan de te Stockholm plaats vindende internationale
conferentie, op het onderzoek der zeeën betrekking hebbende, deel te nemen.
De Voorzitter geeft er bij deze gelegenheid kennis van, dat het Bestuur
der Vereeniging, overeenkomstig art. 37 van de Wet, op voorstel van
den Directeur van het Zoölogisch Station, den Heer Dr. H. C. Kedeke
tijdelijk benoemd heeft tot assistent-directeur van het Station.
Het Verslag over het Zoölogisch Station in 1898 luidt als volgt:
Het Station der Vereeniging onderging in het afgeloopen jaar 1898
geene veranderingen van beteekenis. Aan het ondei'houd vferd de noo-
dige zorg besteed : timmerman en loodgieter brachten versterkingen aan
aan kroonlijst en gooten van den nieuwen vleugel, waar deze bij
stormweer gebleken waren daaraan behoefte te hebben en de verver
voorzag al het buiten-houtwerk van het gebouw van eene nieuwe verf-
laag. Dit is een om de vier jaar wederkeerende bewerking, die eene
uitgave van ruim /"200 vordert en die voor de jaren, waarin zij plaats
vindt, de post der onderhoudskosten hooger doet zijn dan in de andere
jaren.
Aan ameublement en inventaris en de uitbreiding daarvan werd, zoo-
veel de beperkte middelen het maar toelieten, aandacht en zorg gewijd.
In de Bibliotheek werden in de laatste vakken, die daarvoor beschikbaar
waren kleine boekenrekken geplaatst; in de kamer van den Directeur
werd een nieuw boekenrek en een kastje met laden aangebracht, terwijl
voor Mejuffrouw Julie Hoek, die in het Station als adjunct-bibliotheca-
ris werkzaam is, een der vertrekken in den nieuwen vleugel werd inge-
richt: het kleine vertrek werd behangen, het plafond werd er geverfd.
Ook in de werkkamers werden verschillende kleine verbeteringen aan-
gebracht, waarvan de noodzakelijkheid allengs gebleken was.
In het aquarium werden in sommige bakken de gebroken ruiten door
nieuwe stukken spiegelglas van grootere dikte vervangen. De zeewater-
pomp bleek behoefte te hebben aan nieuwe kleppen en deze werden nu
niet weer van koper, maar van phosphorbrons — het metaal waaruit
ook de rest van de pomp bestaat — vervaardigd. De nieuwe kleppen
hebben nu ruim een jaar dienst gedaan, de pomp voldeed gedurende
dien tijd beter dan in de eerste jaren van haar gebruik.
Bij de vele en zich weinig regelmatig over zijnen beschikbaren tijd
verdeelende werkzaamheden, die het beheer van het Station met zich
brengt, werd de Directeur wakker geassisteerd door Dr. Kedeke, die hem
door de regeering in zijne betrekking van Adviseur in Visscherijzaken
als assistent is toegevoegd. Vooral tijdens de telkens terugkeerende dienst-
reizen van den Directeur is de aanwezigheid van den Heer E. voor het
Station en voor hen, die er gebruik van maken, van het grootste nut.
Voor zijne welwillend verstrekte assistentie komt hem dan ook de dank
der Vereeniging toe.
Het aan bet Station verbonden personeel ging wakker voort zijn plicht
te doen. Is hun taak in de wintermaanden gewoonlijk niet zeer zwaar,
's zomers vraagt het soms wel degelijk veel van hunne toewijding en
inspanning, met echt-Hollandschen zin voor de reinheid van het geheel
te zorgen en toch altijd klaar te staan, als op hun hulp een beroep wordt
gedaan door een der in het Station werkende personen. Het bedienen
van den motor en van de pomp voor zeewater behoort mede tot de taak
van den oudsten bediende: het komt hem toe, dat hier wordt uitgespro-
ken, dat hij zich met groote nauwgezetheid van die taak kwijt.
Het aantal personen, die gedurende 1898 tijdelijk van het Station
kwamen gebruik maken, was 12. Daaronder bevonden zich twee buiten-
landers: nl. de Heer Dr. Fr. van Rijsselberghe uit Brussel en de Heer
Harrj Kyle uit St. Andrews : beiden ernstige onderzoekers, die bij her-
haling hun ingenomenheid betuigden met de inrichting van ons Station
en van wier verblijf in het Station niet anders als met voldoening kan
melding gemaakt worden.
De Heer «1. A. Resink, phil. cand. aan de Amsterdamsche Hoogeschool
opende in April de rij der bezoekers en was van 2 — 20 April in het
Station werkzaam met het verzamelen en bestudeeren van Algen.
Een groot ondei'scheid met de najaarsflora kon bij niet constateeren,
alleen waren nu de parasieten (meest Chlorophycëen) opvallend talrijker.
Hier volgt eene lijst van de tot nu toe door hem gevonden soorten
waarbij ^ beteekent: niet teruggevonden in 't voorjaar en **: niet ge-
vonden in 't najaar '97.
Cyanophycëen -.
? Isactis plana (Kg.) Thur. *
Chlorophycëen :
Acrochaete parasitica Oltm. (Bot. Ztg. 1894), zeer rijk ontwikkeld op
Fucus. **
? Chaetomorpha gracilis Kg.**
Cladophora arcta (Dillw.) Kg.
? » gracilis (Griff.) Kg.
? )) trichotoma Kg., vele aangespoeld aan den vangdam.
)) rupestris (L.) Kg.
» sericea (Hds) Aresch. (verg. Reinbold. Chloroph. Schr. Nat,
Ver. Schlesw. Holst. VIII).
? » pygmaea, Rke (Atlas D. Meeresalgen).
Enteromorpha intestinalis Link.
? )) Linza (L.). J. Ag. <■
» compressa (L.) Aresch.
? Enteromorpha clathrata (Rke.) J. Ag,
» ramulosa (E. Bot.) H.** (Sluis bij 't Fort).
Entocladia Wittrockii Wille *, zeer algemeen op Ectocarpus div, sp.
Monostroma Wittrockii Bom** veel aangespoeld aan den vangdam.
Ulothrix flacca (Dillw.) Thur.
)) implexa Kg.
j) isogona (E, B.) Thur.
)) (ürospora) penicilliformis Aresch.
? Hormotrichum vermiculare Kg.
ülva Lactuca (L.) Le Jol.
UI vel] a fucicola Rosenv. **, op Fucus met Acrochaete parasitica Oltm.
veel gemengd. (Oltmanns Parasit. Meeresalgen. Bot. Ztg. 1894).
Pringsheimia scutata Rke (Atlas D. M.).
Chlorochytrium Cohnii Wright * in de slijmschede van Schizonema.
Phaeophycëen :
Ascophyllum nodosum (L.j Le Jol. zeer talrijk op den havendijk in
't voorjaar.
Chondrus crispus (L.). Hackb. begint eind April te fructificeeren.
Cborda filuiii (L.) Hackb. vooral in 't voorjaar.
Cbordaria flagelliformis (Fl. Dan). Ag,
Ectocarpus siliculosis (Dillw.) Kuck. * fructificeert nog niet in 't voor-
jaar (April).
Ectocarpus confervoïdeus (Rotb) Kuck, * fructificeert nog niet in
April,
Ectocarpus littoralis (L.) Kuck. fructificeert reeds rijk in April.
Elacbista fucicola (Velley) Fries,
» stellaris Arescb.** op Fucus vrij algemeen in April.
Fucus vesiculosus L,
? » platycarpus Tbur,
» serratus L.
? » ceranoïdes L.** algemeen op 't Wierboofd in April of veellicbt
slecbts een voorjaarsvorm van F. vesiculosus ?
Gigartina mamillosa * (Good et Woodw.) J, Ag,
Himantbalia lorea (L.) Lyngb.* aangespoeld aan den bavendijk.
Laminaria digitata (L.) Lam.
» saccbarina (F.) Lam,
Leatbesia difformis (L.) Arescb, *
Pbyllitis fascia f. fascia (Fl. Dan.) Kg.
Punctaria plantaginea (Rotb) Grev.** niet veel aangespoeld aan den <
vangdam.
Ealfsia verrucosa (Arescb.) J. Ag.
Scytos;ipbon lomentarius (Lyngb,) J, Ag* op baken (de uiterton),
Myrionema vulgaris Tbur. veel op Ulva, op oude Laminaria-stelen enz. !
Rhodophyceën : J
? Callitbamnion byssoïdeum Arn*.
» corymbosum (E. B.) Nag. j
» tripinnatum (Grat.) Ag. ** op Ectocarpus enz. Dok- j
sluis. April, ^
Ceramium rubrum, (Huds.) Ag.
)) Deslongcbampii Cbauv.
Cbantransia virgatula (Harv.) Tbur.
Cystoclonium purpurascens (Huds,) Kg,
Hildebrandtia rosea Kg. Aan bet Wierboofd enz. algemeen, '.
Melobesia Lejolisii Rosan. op Zostera algemeen. j
Polysipbonia nigrescens. (Dillw.) Grev. j
» urceolata (Ligbtf.) Grev.** l
Rbodocborton Rotbii (E. B.) Nag, (
Incertae sedis: '
Dermocarpa prasina (Reinscb) Born** veel op Fucus en op steenen, j
Erytbrotrichia ceramicola (Lyngb.) Arescb. komt in April nog niet
voor, algemeen in Augustus,
? Gloeocapsa crepidium Tbur,** op steen enz.
Pleurocapsa fuliginosa Hek.** op steenen, scbelpen.
De metbode van Pfeiffer von Waldbeim voor bet conserveeren van zoet-
v^aterwieren bleek ook te gebruiken voor zeewieren. (Oesterr, Bot, Zscbr.
1898, Heft 1—3).
De Heer W. A. §alm uit Amsterdam kwam den 3en Juli naar bet
station met het vooi'nemen daar langeren tijd te vertoeven en zich zoo-
wel met behulp van versch als van geconserveerd materiaal van de vis-
schen onzer fauna op de hoogte te stellen. Eene vrij ernstige ongesteld-
heid noodzaakte hem echter reeds na een negental dagen zijn verblijf te
Helder te staken; ofschoon hersteld mocht hem nog niet aangeraden
worden naar het in een groot deel van het jaar tochtige, in voor- en
najaar in den regel gure, Helder terug te keeren.
Mejuffrouw J. C. A. van de San«le uit 's Gravenhage vertoefde
van 18 Juli tot 4 Augustus in het Station en vergeleek in dien tijd
talrijke vormen van ongewervelde dieren, wat hun voorkomen en sa-
menstel betrof, met elkander.
De Heer H. P. Kuyper, phil. cand. der Utrechtsche Hoogeschool, be-
steedde den tijd van zijn verblijf in het Station (van 19 Juli tot 6
Augustus) aan de studie der AlgenÜora. Hij slaagde er in enkele hem
tot nog toe niet bekende vormen te verzamelen, o. a. :
Cladophora expansa.
» albida.
Polysiphonia spec.
en Callithamnion spec.
Verder maakte hij van de gelegenheid, die verschillende tochtjes waarbij
gedregd, of met het pelagisch net gevischt werd, hem boden, gebruik,
om zijne vormenkennis wat lagere dieren betreft niet onbelangrijk te
vermeerderen.
De Heer Dr. M. C. Dekhuyzen uit Leiden vertoefde met eenige on-
derbreking van 25 Juli tot 11 Sept. in het Station en hield zich met het
onderzoek bezig van bloed en verwante lichaamsvochten van verschillende
zee- en zoetwaterdieren. Meer in het bijzonder werden bestudeerd :
Arenicola piscatorum, Carcinus maenas, Portunus holsatus, Nephrops
norvegicus, Phoxychilidium femoratum, Petromyzon fluviatilis, Spinax
acanthias, Echinus miliaris, verder meer cursorisch Ostrea edulis, Bo-
tryllus spec, Amphioxus lanceolatus (van Helgoland afkomstig).
Van de uitkomsten van het onderzoek zij medegedeeld : dat de roode
hloedlichaatnpjes van de jyrik, die in den laatsten tijd door de studiën
van E. Giglio ïos de aandacht getrokken hebben, eene gedaante bezitten,
die aan de onderzoekers ontsnapt was. Zij zijn namelijk bekervormig.
Het schijnt wenschelijk deze eigenaardige cellen, die onder de dieren
vrij verspreid bleken te zijn, met eenen afzonderlijken naam te bestempelen :
chromocrateren, beker- of mutsvormige chromocyten. Men stelle zich
een cirkelrond schijfje met centrale kern voor, waarvan de randen zich
omgebogen hebben, zoodat er een holte ontstaat, aan welks bodem de
kern ligt. Deze blijkt sterker met de periphere protoplasmalaag samen
te hangen op twee plekken, die vrij wel tegenover elkaar gelegen zijn:
de top van de muts en de bodem van de holte. Die grondvorm gaat bij
de preparatie zeer gemakkelijk verloren, vooral bij indroging. De oorzaak,
dat deze eigenaardige gedaante niet vroeger is opgemerkt, ligt zonder
twijfel in het feit, dat men de gebruikelijke methoden van snelle indro-
ging van een dun laagje bloed heeft aangewend. Dan ontstaan ronde,
ovale, ook wel ingedeukte schijfjes, die beurtelings aan de vormen van
de chromocyten der Ichthyopsiden en Sauropsiden, of aan die der zoog-
dieren-embryonen herinneren. Onderzoek van het versche bloed (in de
XLV
capillairen der vinnen b. v.), of van bet bloed, in 0,87o keukenzout
opgevangen, of wel van gefixeerd materiaal ('2'Vo osmiumzuur, vooral
2Vo subliuiaat) leert den waren grondvorm kennen.
Nu bleek verder bij het nazien van de literatuur, dat o. a. Cuénot in
zijn bekende studiën over bet bloed en de lymphe bij de meest verschil-
lende dieren reeds afbeeldingen had gegeven, die moeilijk anders dan
op chromocrateren konden slaan en wel van de roode bloedcellen van
Pycnogoniden. Ook Dohrn heeft die merkwaardige cellen in zijn mono-
graphie: Die Pantopoden des Golfes von Neapel als nhallons" beschre-
ven. In de haven het Nieuwediep komt Phoxychilidium femoratum in
grooten getale voor. Bij onderzoek bleek, dat er inderdaad typische
chromocrateren in aanwezig waren.
Uit beschrijvingen van Grieshach schijnt verder vermoed te mogen
worden, dat ook sommige Mollusken (Arca tetragona) mutsvormige haemo-
globinehoudende cellen bezitten. Merkwaardig is, dat de afbeeldingen van
Eisig (Die Capitelliden d. Golfes von Neapel) ook op omgebogen randen
van roode bloedlichaampjes van sommige wormen (Notomastus) wijzen.
Een ander resultaat betreft de eigenaardige neiging van vele amoeboïde
cellen bij tal van lagere dieren (Echinus, Crustaceën, Arenicola enz.) om
Orale deuk
bovenop gezien. Kern
Beide indeukingen
met de kern er tus-
scheu in
Roode bloedlichaampjes van de Prik. Vergr. 300.
De chromocrateren liggen in verschillende houdingen in het vocht,
waarin ze gefixeerd en gekleurd zijn.
gemakkelijk lange pseudopodien uit te zenden, die zich met die van
naburige cellen vereenigen, zich vervolgens verkorten, zoodat groots
syncytien ontstaan. In verband met de eigenschappen, bij de thrombo-
cyten van Amphibien waargenomen: amoebóide en ook phagocytaire
vermogens (Ramon y Cajal), alsmede op grond van den geheelen habitus
van die cellen, meen ik te mogen concludeeren, dat er tusschen de bloed-
plaatjes (thrombocyten) der Ichthyopsiden en Sauropsiden en een groot
deel der amoeboïde cellen van het bloed of de haemolymphe der inverte-
braten het nauwste verband bestaat. Dezelfde eigenschappen, maar bij
de laat.ste véél meer geprononceerd dan bij de Vertebraten, worden waar-
genomen. Wanneer men bij de lagere dieren een deel der kleurlooze
cellen thrombocyten noemt, dan ligt ten minste in den naam uitgedrukt
wat haar meest karakteristieke eigenschap is: het versmelten tot groote
klompen, die bij de stelping van bloeding zeer zeker van dienst zijn.
Mejuffrouw Agnes Bruins, uit Groningen, was van 27 Juli tot 15
Augustus in het Station werkzaam en hield zich daar gedurende dien
tijd met de anatomie der Evertebraten onledig.
De heer Dr. Fr. van Rijsselberglie, uit Brussel, zette zijne on-
derzoekingen in het Station van 1 tot 19 Augustus voort. Hij hield
zich in de eerste plaats bezig met het onderzoek der Hollsindsche Al-
genflora en ontdekte, buiten de vormen in Augustus 1897 door den
Heer J. A. Resink waargenomen (zie: Het Zoölogisch station in 1897):
Florideën: Chylocladia clavellosa (Turn.) Grev., met tetrasporen.
Phyllophora Brodiaei (Turn.).
Bangia ceramicola (Lyngb).
Callithamnion plumosum Kütz, met cystocarpen en tetra-
sporen.
» corymbosum (Engl. Bot ) Ag.
Polysiphonia nigrescens (Dillw.) Grev.
Chantransia virgatula (Harv.) Thur., met tetrasporen.
Hildebrandtia rosea Nardo, met tetrasporen, op steenen.
?Lomentaria ovalis (Huds.) Endl.
Phaeophyceën: Ectocarpus confervoides (Roth) Le Jol. met zoosporen,
op Laminarien.
)) tomentosus (Huds.) Lyngb.
» terminalis Kütz, op Fucus vesiculosus.
Elachista stellaris Kütz, op Fucus serratus.
Chlorophyceën : Enteromorpba compressa (L.) Grev.
)) linza (L.) J, Ag.
Cladophora gracilis (Griff.) Kütz.
» arcta (Dillw.) Kütz.
» lanosa (Roth.) Kütz, op Fucus vesiculosus.
Ulothrix flacca (Dillw.) Thur. » » »
Chaetomorpha melagonium (Web. & Mohr.) Kütz. Fucus
vesiculosus.
Monostroma Wittrockii Born.
Ganopliyceën : Oscillaria subsala Ag. op rottende Fucus vesiculosus en
Laminaria.
Rivularia plicata Carm.
Hij ondernam ook eenige onderzoekingen ten einde zich te verzeke-
ren, tot hoever zijne bekomen resultaten betrekkelijk den invloed der
omringende concentratie op de waarde van het osmotisch vermogen der
cellen (Handelingen van het eerste Vlaamsch natuur- en geneeskundig
Congres, gehouden te Gent in September 1897) op zeewieren toepasse-
lyk zijn. Cellen van Fucus vesiculosus en van Cladophora rupestris
werden met dit doel gebruikt. Het osmotisch vermogen dier cellen is
des te geringer, naarmate het zoutgehalte der omgevende vloeistof klei-
ner wordt. Zoo staat het osmotisch vermogen hooger bij Fucuscellen
levende in normaal zeewater, dan wel bij diegene welke bij de sluizen
verwijlen. Hier is immers het zeewater met eene zekere hoeveelheid
zoet water gemengd. Alhoewel de tijd ontbrak om een aantal proefne-
mingen te ondernemen, opzichtens de juiste verhouding "tusschen de
osmotische pi-ikkeling uitgaande van de omgevende vloeistof en de os-
motische reactie der cellen, doch scheen uit de enkele waarnemingen
te blijken, dat de wet van Weber hier wordt toegepast zooals het geval
is bij cellen van hoogere gewassen.
Uit dit alles blijkt, dat de aanpassing der Algen aan de omgevende
concentratie wel eene veranderlijkheid van het osmotisch vermogen der
cellen voor oorzaak heeft, zooals o. a. Oltmanns en Keinke het hebben
vermoed, doch niet bewezen.
Gelijk bij Phanerogamen, staat het osmotisch vermogen der Algen-
cellen, in alle concentratiën, steeds hooger dan dat van het midden,
waarin ze zich bevinden. Het verschil tusschen beide waarden, m. a. w.
het »osmotisch overschot" der cellen is maximaal in eene oplossing van
Na Cl, die tamelijk goed overeenkomt met de gemiddelde concentratie
van het zeewater alhier. Om de beteekenis van dit feit na te gaan,
verlieze men niet uit het oog, dat cellen zich des te beter aan eene
gegeven concentratie toepassen, naarmate hun osmotisch overschot eene
grootere waarde bereikt.
Omtrent de oorzaak van het veranderen van het osmotisch vermogen
der cellen dient in acht genomen te worden, dat het protoplasma der
onderzochte cellen uiterst gemakkelijk Na Cl doorlaat. Tot bewijs hier-
van zijn de microchemische reactiën moeilijk toe te passen. De permea-
biliteit voor Na Cl kan worden bewezen door het snel verdwijnen der
plasmolyse bij cellen, die zich in weinig plasmolyseerende oplossingen
van dat zout bevinden.
üe Heer S. E. Boorsma, doctorandus in de pharmacie, uit Utrecht,
hield zich gedurende den tijd van zijn verblyf in het Station van dO —
29 Augustus met het onderzoek van verschillende ongewervelde dieren bezig.
De Heer E. ». van Oort, vertoefde van 15 — 29 Augustus in het Sta-
tion en onderzocht dieren uit de meeste groepen van ongewervelden,
verder enkele haaien, lampreien enz. Hij doodde de meeste dieren in
eene 1°/^ oplossing van Chloralhydraat, met uitzondering van Buccinun
undalum en Natica monilifera, die in uitgekookt zeewater gedood
werden. Van de meeste dieren werden organen uitgepraepareerd en
hiervan praeparaten gemaakt voor later microscopisch onderzoek door
fixatie in 77o formaline of picrine-zwavelzuur.
Verder nam hij proeven met het dooden — met name van Gastro-
poden — en het conserveeren van deze dieren in hunne natuurlijke
houding. Als doodingsvloeistof werd eene oplossing van chloralhydraat
in water, meestal niet uitgekookt zeewater, gebruikt. Voor naakte slak-
ken bleek eene V5°/o oplossing van Chloralhydraat zeer practisch te zijn.
Na eenigen tijd werden de voorwerpen overgebracht in V2°/o oplossing
en vervolgens gefixeerd in een 4°/o oplossing van formaline, waarin zij
spoedig hard werden en hun vorm goed behielden. De natuurlijke kleur
verdwijnt echter na eenigen tijd evengoed als bij het overbrengen in
alkohol.
De Heer H. «f. de Jong, phil. cand. uit Utrecht, besteedde den tijd
van zijn verblijf in het Station van 20 September— 7 October aan de
studie van de anatomie van enkele Echinodermen, enkele beenvisschen
en Selachiers.
De Heer Harry M, Kyle, uit St. Andrews, Schotland, kwam op 43
November van het Biologische Station op het eiland Helgoland naar
Helder en vertoefde in het station tot 20 December. Hij was en is nog
bezig met uitgebreide onderzoekingen op de Noordzee-Schol betrekking
hebbende. Daarvoor wenschte hij een groot aantal exemplaren van deze
visch van verschillende deelen van de Noordzee aan nauwkeurig onder-
zoek te onderwerpen: volgens de methode, die door Dr. Heincke op de
haring toegepast werd, wenschte hij na te gaan, of zich ras-verschillen
tusschen de schollen van verschillende vindplaatsen lieten vaststellen
en of die verschillen verband hielden met de verschillende levensom-
standigheden, waaraan deze visschen op de verschillende vindplaatsen
onderworpen zijn. Zijne onderzoekingen werden ook nog na zijn verblijf
te Helder door hem voortgezet en zijn belangrijk, zoowel als eene nieuwe
toepassing van, als eene controle op de door Dr. Heincke ingevoerde me-
thode, als omdat zij juist op zulk een uiterst belangrijke Noordzee-visch
als de schol, betrekking hebben. Als geheel voorloopig resultaat van zijne
onderzoekingen, deelde hij dezer dagen mede, dat er geen verschillen
van beteeken is schijnen te bestaan tusschen de schollen van de verschil-
lende vindplaatsen in het zuidelijk deel van de Noordzee. Dit is echter
slechts als een zeer voorloopig resultaat, als een indruk te beschouwen:
het eigenlijke bewerken, uitwerken van de vei'kregeu cijfers moet nog
plaats vinden.
De Heer Dr. CJ. C. J. Vosmaer, Utrecht, was in 1898 de laatste der-
genen, die in het Station kwamen werken. Hij vertoefde daar van 10 — 24
December en onderzocht de innervatie van het visceraalskelet der Se-
lachiers.
Omtrent het overige wetenschappelijke werk, dat in het afgeloopen jaar
in het Station plaats vond, of dat door het Station gesteund werd,
moge hier nog het volgende vermeld worden.
Door den Directeur werden de hem door de regeering opgedragen, op
de Zeeuwsche oesters en de oestercultuur betrekking hebbende onder-
zoekingen voortgezet en voor zooverre het eerste deel betrof — de
quaestie, of het mogelijk was, dat de oesterbanken van de Oosterschelde
of de oesterputten van de oevers der Schelde door pathogene bacteriën
besmet konden geraken — afgesloten; omtrent de visscherijen op onze
benedenrivieren, zalmvisscherijen, visscherij met aalraamsfuiken, anker-
kuilvisscherij enz. werden nieuwe waarnemingen gedaan en gegevens
verzameld; vooral met betrekking tot den zalm en de elft werden vele
aanteekeningen gemaakt. Aan de meeste dezer onderzoekingen nam ook
de Heer Redeke, die van af 1 April als assistent van den adviseur in
het Station vertoefde, deel. Den tijd, die hem restte, besteedde hij aan
het gereed maken van zijn academisch proefschrift, dat in het najaar
gereed kwam en waarmede hij op 24 October '98 aan de Amsterdamsche
Hoogeschool promoveerde. Het proefschrift, dat geheel in het Zoölogisch
Station bewerkt was, had tot titel: Onderzoekingen betreffende het
urogenitaalsystem der Selachiers en Holocephalen.
Het Station bleef verder ook in 1898 zijne medewerking schenken aan
den Heer Prof. P. T. Cleve te Upsala, wien regelmatig verzamelingen
van op de reede van Texel gevangen plankton gezonden werd. Op dezelfde
wijze werd gedurende een groot deel van 1898 wekelijks voor Prof.
Beyerinck te Delft zeewater geschept en voor bacteriologisch onderzoek
naar zijn Laboratorium gezonden. Zoölogisch en botanisch materiaal werd
in het afgeloopen jaar gezonden aan de volgende personen:
XLIX
Aan Prof. H. J. van Ankum, Groningen: Roggen, Haaien, exemplaren
van Mya, Buccinum, Arenicola.
» Dr. M. C. Dekhuyzen, Leiden : exemplaren van Carcinus maenas,
van Echinus en Petromyzon.
)) den Heer A. J. M. Garjeanue, Amersfoort: exemplaren van Astera-
canthion.
» Prof. C. K. Hoflfmann, Leiden: Haaien (74 stuks).
)) Dr. E. Horst, Leiden : exemplaren van Carcinus maenas , Cancer
pagurus en Hyas araneus.
» Prof. A. A. W. Hubrecht, Utrecht: Haaien (160 stuks), verschil-
lende krabben, zeesterren enz.
» den Heer P M. Keer, Leiden : Stukken hout met Teredo.
» Prof. J. W. Moll, Groningen: Wieren.
„ Prof. C. Pb. Sluiter, Amsterdam: exemplaren van Chiton door tus-
schenkomst van den Heer Bottemanne te Bergen op Zoom.
» Mejuffrouw Tine Tammes, Groningen: Wieren.
» Prof. F. A. F. C. Went, Utrecht: Wieren.
Het Station verheugde zich ook in het afgeloopen jaar weer in de
bezoeken van talrijke belangstellenden, van welke wij alleen Prof. Mit-
sukuri uit Tokyo, de HH. Hoofdingenieurs P. H. Kemper (Haarlem) en
A. A. Bekaar (Middelburg), den Heer de Ruyter de Wildt, Inspecteur
van het Loodswezen (Vlissingen), de Heeren Dr. Greshoff (Haarlem) en
Dr. Huizinga (Leeuwarden), den Heer Ermerins, Ingenieur te Vlissingen
en den Heer A. de Vulder van ISToorden (Secretaris van Middelburg)
vermelden.
Door tusschenkomst van den Heer Eeferendaris van Kunsten en We-
tenschappen werden in het afgeloopen jaar plannen, jaarverslagen en
verdere inlichtingen omtrent het Zoölogisch Station verstrekt aan de
Belgische regeering en door tusschenkomst van Dr. B. Jönsson aan de
Zweedsche regeering.
De rekening en verantwoording der gelden, die in 1898 voor het
Station gebruikt zijn, toont tegenover een bedrag van ƒ2182.97, die
beschikbaar zijn geweest, een gelijk bedrag aan uitgaven. De uitgaven
laten zich onder de volgende hoofden brengen :
Uitgaven van het Zoölogisch Station gedurende 1898
A. Onderhoud gebouwen en terrein - ... ƒ 436.23
B. » aquarium 56.60
C Ameublement, gordijnen en onderhoud daarvan. . , . 111.59
D. Uitbreiding, vernieuwing en onderhoud van den overigen
inventaris. - 216.02
E. Aikohol en chemicaliën 103.99
F. Aankoop zoölogisch materiaal voor onderzoek .... 134.52
C Exploitatie in engeren zin, waaronder begrepen verlich-
ting, verwarming, duinwater enz 308.69
H. Schrijf- en teekenbehoeften, druk- en bindwerk . . . 57.47^
I. Dienstpersoneel 649. —
H. Grondbelasting, Erfpacht, Assurantie 108.85^
f 2182.97
De Heeren Pekelharing en Wenckebach, die de administratie van het
Zoölogisch Station hebben onderzocht, verklaren bij monde van den
eerste deze in goede orde bevonden te hebben. Zij stellen dus der Ver-
gadering voor ook die rekening en verantwoording goed te keuren.
Dienovereenkomstig wordt besloten, waarbij de Voorzitter den Heer
Redeke dank zegt voor het door hem uitgebrachte verslag en hem ver-
zoekt den dank der Vereeniging te willen overbrengen aan den Heer
Hoek voor het ook in 1898 wederom door hem gevoerde beheer.
Daarna heeft de uitloting plaats van twee aandeelen in de door de
Vereeniging in 1889 en 1895 gesloten leeningen. Uitgeloot wordt N°. 25
in de leening 1889 en N°. 13 in de leening van 1895. Het aandeel
N°. 25 in de leening 1889, dat op naam staat van den Heer Dr. J. Th.
Oudemans, Amsterdam, kan vanaf 1 Juli 1899, het aandeel N°. 13 in
de leening van 1895, dat op naam staat van den Heer J. M. P. de
Joncheere te Dordrecht, kan vanaf 2 Januari 1900 bij de Leidsche
Bank ter verzilvering worden aangeboden.
Daarna wordt besloten, overeenkomstig het voorstel van het Bestuur,
dat het bedrag van de door den Heer Mr. J. Hei-man Albarda aan de
Vereeniging vermaakte som, zijnde f 2000. — , als eene eerste bijdrage
van het Tijdschriftfonds beschouwd en in Nederlandsche Rentegevende
Schuld belegd zal worden; verder, dat de daarmede gekweekte x-ente,
telkens als er een deel van het Tijdschrift verschenen zal zijn, gebruikt
zal worden tot bestrijding van een deel der kosten aan de uitgave van
dat deel verbonden.
Naar aanleiding van de mededeeling, dat de Heer W. Baarts te Rot-
terdam, het bedrag van een hem toebehoorend ten vorigen jare uitgeloot
aandeel in de leening gesloten voor de stichting van een Zoölogisch
Station (zijnde f 250. — ) gracelijk aan de Vereeniging ten geschenke
heeft gegeven, wordt geheel in den geest van den schenker besloten,
dat dit bedrag aan de hulpmiddelen van het Station der Vereeniging
ten goede zal komen. Omtrent de nadere bestemming aan dit bedrag te
geven, zal door den Directeur overleg gepleegd worden met het Bestuur
der Vereeniging.
Voor de vacature in de Commissie van Redactie van het Tijdschrift,
ontstaan door het aftreden van den Heer Hoek, wordt het volgende
tweetal door het Bestuur voorgedragen: de HH. Hoek en Dekhuijzen.
De Heer Hoek wordt gekozen ; schriftelijk zal hem van deze benoeming
kennis gegeven worden. ')
De Voorzitter noodigt de HH. van Lidth de Jeude en Dekhuijzen,
beiden te Leiden, uit zich in de eerste helft van 1900 te willen belas-
ien met het nazien der Rekening en Verantwoording van den Penning-
meester der Vereeniging, zoowel als van den Directeur van het Zoö-
logisch Station. Beiden ter vergadering aanwezig verklaren zich daartoe
bereid.
1) De Heer Hoek heeft zich later bereid verklaard deze opdracht opnieuw te aan-
vaarden.
Daarna worden vrij uitvoerige besprekingen gehourlen over de reeds
door den Heer Sluiter op eene der wintervergaderingen aanhangig ge-
maakte plannen, om te geraken tot eene nieuwe systematische bewerking
der Nederlandsche Fauna, in het bijzonder van die der lagere dieren,
met uitzondering van de Insecten.
De Heer Sluiter leidt deze bespreking in door er op te wijzen dat
de beschikbare werken over de Nederlandsche Fauna (van Herklots e. a.)
deels uitverkocht, deels in hooge mate verouderd zijn; dat er met name
op de Zoölogische Laboratoria onzer Universiteiten voortdurend behoefte
bestaat aan gemakkelijk te raadplegen werken over onze fauna en dat
het samenstellen van zulke geschriften op 't oogenblik geheel valt in
den geest van den tijd. Het moeten geschriften zijn met goede afbeel-
dingen en duidelijke beschrijvingen. Hij zou echter gaarne zien, dat ook
anderen hun oordeel uitspraken over deze aangelegenheid.
De Heer Hubrecht wenscht het denkbeeld van den Heer Sluiter
te steunen. Hij legt daarbij nadruk op het verkrijgen van goede afbeel-
dingen. Hij vraagt, of het plan is de geheele bewerking van het
faunistisch materiaal op het Zoölogisch Station te doen plaats vinden
en of het niet wenschelijk zou zijn, dat zij, die bereid zijn een groep
van dieren te bewerken, zich aanstonds daarvoor aanmeldden, opdat men
zou weten voor welke groepen reeds personen aanwezig waren, bereid,
wat anderen verzamelden, in ontvangst te nemen. Wellicht ware het
wenschelijk aanstonds een centrum aan te wijzen, waar eventueel be-
schrijvingen, afbeeldingen en de daarvoor gebruikte of nog te gebruiken
objecten zouden kunnen worden gedeponeerd.
De Heer Sluiter meent, dat eenige voorbereiding noodig is en deelt
mede, dat ook het Bestuur die opvatting deelt. Hij bepleit daarom het
benoemen van eene Commissie. Het materiaal kan natuurlijk overal
onderzocht worden, toch is hij de meening toegedaan, dat het Zoölogisch
Station juist voor de bewerking van de zeefaana de aangewezen plaats
is, met name voor zulke organismen, die levend of zoo versch mogelijk
moeten onderzocht worden.
De Heer Dekhuijzen verklaart zich aanstonds bereid de bewerking
van een onderdeel van onze microfauna, waarmede hij zich in den
laatsten tijd veel bezig hield, op zich te nemen en oppert het denk-
beeld zich ook met de Nederlandsche Botanici en verzamelaars op ander
gebied in verbinding te stellen.
De Heer van Bemmelen betoogt de wenschelijkheid elk afgewerkt
onderdeel, onafhankelijk van de andere, zoo spoedig mogelijk het licht
te doen zien en meent, dat het Tijdschrift der Vereeniging daarvoor een
geschikt orgaan zou blijken.
De heer Redeke steunt dit denkbeeld en acht het in ieder geval
wenschelijk, dat het Tijdschrift het orgaan worde voor de publicatie
van op de fauna betrekking hebbende lijsten, die samen een soort Pro-
dromus zouden kunnen vormen.
De Heer van Lidth de «feude wijst op het groote vei'schil, dat er
bestaat tusschen eene uitgave van lijsten en tusschen eene uitvoerige
bewerking van de fauna met de noodige afbeeldingen enz. Het zal de
taak der Commissie, waarvan de Heer Sluiter sprak, wel in de eerste
plaats moeten zijn, in deze tot een goed uitgewerkt plan te geraken.
De Heer jilaiter, die ook de meening is toegedaan, dat het wen-
schelijk is zoo spoedig mogelijk die onderdeelen, die gereed zullen zijn
gekomen, het licht te doen zien, wyst er op, dat hem voor de oogen
zweeft eene uitgave te verkrijgen, als die van ))De dieren van Neder-
land" maar volkomen op de hoogte van den tegenwoordigen tijd.
De Heer Everts wijst op het groote gemak, dat bij de determinatie
der voorwerpen uit de z.g. analytische methode voortvloeit. Hij hecht
voornamelijk gewicht aan uitvoerige beschrijvingen en eerst daarna
aan afbeeldingen. Hij meent, dat als wij tot uitvoering van een plan
in den geest van den Heer Sluiter zullen overgaan, het wenschelijk is
ook de Werveldieren in het program op te nemen.
De Heer Tosmaer acht het wenschelijk, dat men aanstonds wete,
waar het verzamelde materiaal gedeponeerd zal worden.
De Heer Oudemans meent, dat, niettegenstaande de veelheid van
inzichten en wenschen, voldoende blijkt, dat het plan van den Heer
Sluiter op instemming aanspraak kan maken. Hij is echter tevens de
meening toegedaan, dat voor het maken van een behoorlijk plan, van
een programma voor het werk, eene Commissie van voorbereiding nood-
zakelijk zal zijn. Die Commissie kan zich daarna met de verschillende
bewerkers in verbinding stellen, daarvoor geschikte personen uitnoodi-
gen mede te werken enz.
De Tooi'zitter stelt nu voor eene Commissie van drie leden uit
het Bestuur der Vereeniging uit te noodigen zich met de voorbereiding
van de besproken plannen te belasten. De vergadering blijkt met dit
voorstel in te stemmen. De Voorzitter stelt daarop voor tot leden dier
Commissie te benoemen de HH. Sluiter, Hoek en Jentink. Dienovereen-
komstig wordt met algemeene stemmen besloten; de HH. Sluiter en
Jentink, ter vergadering aanwezig, nemen de benoeming aan; aan den
Heer Hoek zal daarvan schriftelijk kennis gegeven worden ').
Alvorens met het doen van wetenschappelijke mededeelingen een
aanvang wordt gemaakt, richt de Heer Bolsius de vraag tot het
Bestuur of het niet wenschelijk zou zijn voortaan meer wetenschap-
pelijke bijeenkomsten te houden en dat wel met name gedurende de
zomermaanden.
De Voorzitter belooft den Heer Bolsius dat zijn verlangen door
het Bestuur in ernstige overweging zal worden genomen. Hij acht het
mogelijk, dat het faunistisch onderzoek aanleiding zal geven tot het
1) De Heer Hoek heeft zich eveneens beheid verklaard in de Commissie zitting
te nemen.
houden van meer bijeenkomsten, meent er echter op te mogen wijzen,
dat het voor vele leden bezwaarlijk is telkens op reis te gaan voor het
bijwonen van vergaderingen en dat dientengevolge de ervaring heeft
geleerd, dat, in het algemeen gesproken, een te groot aantal bijeenkom-
sten op de opkomst minder gunstig werkt dan een kleiner aantal.
De Heer van Bcmiuelen zet zijne reeds op de wintervergadering
aangevangen behandeling van de schedels der Monotremata voort.
De Heer Redeke vermeldt het voorkomen van een ex. van Cucu-
maria frondosa onder de dieren, die in het afgeloopen voorjaar voor het
aquarium van het Zoölogisch Station werden aangebracht. Het dier was
nabij Texel (op de steenen z. g.) gevangen en is het eerste exemplaar
van deze soort, dat naby de vaderlandsche kust aangetroffen werd.
De Heer Horst vertoont een fraai exemplaar van de zeldzame diepzee-
Gastropode Pleur otomaria Beyrichii, dat afkomstig is van de Boshu-
kust in Japan en onlangs door het Rijks-Museura van Natuurlijke Histo-
rie werd aangekocht. Hij wijst op de punten van overeenkomst en ver-
schil met de drie andere bekende soorten PL Quoyana. -Adansoniana
en 'Rumj)hii en brengt enkele punten van den bouw van dit oude
Gastropoden-geslacht in herinnering.
WETENSCHAPPELIJKE VERGADERING
Amsterdam. Zoölogisch Laboratorium. 30 September 1(S99. 's Avonds 8 uur,
Aanwezig de HH. Sluiter (Voorzitter), J. Tb. Oudemans, Langelaan,
de Mejere, van Kampen, Redeke, de Dames Boissevain en Popta, deHH.
Eesink, Boeke, Büttikofer, Kerbert, van Wijhe, Dekhuyzen, Tjeenk
Willink, Loman, van Bemmelen en Hoek.
De Heer van Bemmelen deelt mede, dat hij zijn onderzoek over den
schedelbouw der Monotremen heeft kunnen voortzetten aan zeer jonge
schedels van Ornühorhynchus en Ecliidna, bij welke het primordiaalcra-
nlum nog voor een belangrijk deel onverbeend was, en het onderscheid
tusschen dekbeenderen en kraakbeenverbeeningen nog duidelijk waar te
nemen. Deze hebben hem in staat gesteld, zich eene gevestigde overtuiging
te vormen over de plaatsing en de hoiuologien der beenderen aan het dak
der mondholte. Hij is daardoor teruggekomen van zijne oorspronkelijke
opvatting als zouden bij Oniilhorhynclms de pterygoïdea niet, zooals de
meeste onderzoekers meenden, moeten gezocht worden in de vrije been-
vleugeltjes achter aan den zijrand der palatina, maar in de beenwallen,
die de petrosa met den achterrand der palatina verbinden, daarbij den
lateralen rand der choanen vormend. Immers deze beenwallen zijn kraak-
beenig gepraeformeerd, en verbeenen zelfs laat. Bij het buideljong van
Echidna zijn zij nog onverbeend en even duidelijk te zien als bij den
foetalen Orni</ior/ii/nc/iMS-schedel, alleen wox-den zij bij het eerste reeds
grootendeels overdekt door de pterygoïdea, die zich als dekbeenderen
voordoen. Aan den volwassen jEc/u'dna-schedel vindt men die beenwallen
terug als achter waartsche uitsteeksels van het basisphenoïd, die wigvormig
uitsteken tusschen de mediane randen der pterygoïdea en petrosa. Het
zijn dus de spinae angulares van het wiggebeen; en dezelfde benaming
mag gegeven worden aan de overeenkomstige, schoon grootere beenver-
dikkingen, die bij Ornühorhynchus van den zijrand der choanen zich
over het mediane deel der petrosa uitbreiden en een schot vormen tus-
schen choanen en foramina ovalia.
Echter is het spreker nog niet gelukt een Orm(/ior/i(/nc/ius-schedel aan
te treffen, waar die verdikkingen door naad van de petrosa gescheiden
waren. Uit het bovenstaande volgt met noodzakelijkheid, dat als ptery-
goïdea bij Ornühorhynchus toch moeten beschouwd worden de van ouds
met dien naam bestempelde been vleugeltjes ter weerszijde van de palatina,
niettegenstaande hunne ligging ten opzichte der groote zenuwgaten in
het sphenoïd eene geheel andere is dan bij Echidna. De vleugelbeenderen
van Ornühorhynchus toch liggen vóór de foramina ovalia, tusschen deze
en de foramina rotunda, die van Echidna daarentegen schuin achter en
binnenwaarts van de foramina ovalia, tusschen deze en de choanen. Dit
verschil laat zich echter volgens spreker ongedwongen verklaren, wan-
neer men uitgaat van bet denkbeeld, dat zoowel bij Ornithorhynchus als
bij Echidna het verhemelte secundair verlengd is, en wel dat die ver-
lenging bij beide onafhankelijk van elkaar is geschied, daar zij een gevolg
is geweest van de levenswijze. De voorouders van Ovnithorhtjnchus en
Echidna bezaten dus kortere verhemelten, en dat nog in een tijdperk
toen zij reeds sterk van elkaar verschillende diersoorten waren. Bij Or-
nithorhynchus moesten de choanen zich achterwaarts verplaatsen wegens
het voedselzoeken in 't water, dus om dezelfde redenen als bij de Kro-
kodillen, bij Echidna daarentegen wegens het inslikken van levende
mieren, dus analoog aan de Miereneters onder de Edentaten.
Het is er mede als met het verdwijnen der tanden, dat ook bij beide
vormen onafhankelijk van elkaar is teweeggebracht door de levenswijze.
De verlenging geschiedde dan ook op twee verschillende wijzen, of-
schoon in beide gevallen onafhankelijk van het bovenliggende sphenoïd
met zyne zenuwgaten.
Bij Ornithorhynchus groeiden de palatina in hunne volle breedte ach-
terwaarts, schoven daarbij de pterjgoïdea zijwaarts en gaven het verticale
neusschot gelegenheid zich tot aan de grens tusschen basi- sphenoïd en
basi-occipitale voort te zetten. Bij Echidna daarentegen verlengden de
palatina zich in caudaal gerichte spitsen, die tusschen zich een smalle
wigvormige spleet openlieten, waardoor het neusschot zich niet verder
dan tot den voorrand van het wiggebeenslichaam kon uitstrekken.
De pterygoïdea kwamen dientengevolge schuin buiten- en achterwaarts
van die spitsen der verhemeltebeenderen te liggen, tusschen hen en de
petrosa, en kregen gelegenheid in het verband te treden van de beende-
ren, die de hersenholte begrenzen, zoodat zij rondom door naden daar-
mede vei'bonden raakten. Zoodoende laat zich het groote onderscheid
verklai'en met de pterygoïdea van Ornithorhynchus, die slechts met hun
medialen rand aan den zijrand der palatina zijn bevestigd, maar overigens
vrij buiten den schedelwand uitsteken, tusschen de kauwspieren dorsaal
en het mondslijmvlies ventraal. Tevens ziet men in, hoe het mogelijk is,
dat bij Ornithorhynchus de foramina ovalia vlak naast de choanen liggen,
terwijl zij bij Echidna door de geheele langste afmeting der pterygoïdea
daarvan worden gescheiden.
In de tweede plaats onderzocht spreker het sphenoideum der Mono-
tremata. Bij Echidna gelukte het hem dit uit het schedelverband los te
maken, met uitzondering van de vergroeiing met het ethmoïd. Het lang-
gestrekte wiggebeenslichaam bleek twee reusachtige or bitaal vleugels te
dragen, maar daarentegen in 't geheel geen temporaalvleugels. De schedel
van het buideljong leverde echter het bewijs, dat het grootste dorsale
deel dezer vleugels gevormd werd door een paar dekbeenderen ter weers-
zijde van de parietalia, die later volkomen met de uit kraakbeen ontstane
werkelijke vleugels vergroeien. Deze dekbeenderen komen in plaatsing
geheel overeen met de postfrontalia der ^auropsida. Bij den foetalen Or-
nithorhynchus-schedel zijn zij evenzeer aanwezig.
Op de plaats, die door de temporaalvleugels (alisphenoïdea) moest in-
genomen worden, vond spreker aan de foetale schedels een groote fon-
tanel, die zich zelfs uitstrekte tot den zijrand der groote zenuwgaten,
zoodat de foramina ovalia, rotunda, optica en spheno-orbitalia alle tot
één groote hyaat in den zijdelingschen schedelwand samenvloeiden. Bij
LVI
Echidna blijft deze fontanel zeer lang bestaan, nl. tot aan het bereiken
van den vollen wasdom, en wordt dan afgesloten door een dunne been-
plaat, die van achteren naar voren van onder het squamosum uitgroeit.
De scheiding tusschen foramen ovale achter- en for. rotundum-opticum-
spheno-orbitale vóóraan komt echter reeds vroeger tot stand, door 't uit-
groeien van een temporaal-vleugeltje uit den zijrand van 't palatinum.
In zijne mededeeliug in 't verslag der Weten«ctiappelijke Vergadering van
28 Januari 1899 heeft spreker dit vleugeltje orbitaal-vleugeltje genoemd,
maar hij wenscht dien naam te wijzigen , omdat meer naar voren toe
nog een vleugelvorraige uitbreiding van 't palatinum voorkomt, die
meer bepaald meewerkt tot vorming van den bodem der oogkuil.
Bij Orniihorhyrichus geschiedt de sluiting van den zijdelingschen sche-
delwand vermoedelijk op dezelfde wijze ; aan den foetalen schedel is het
dekbeen , dat van onder het squamosum uitgroeit, reeds ver naar voren
ontwikkeld , maar bij gebrek aan volledig verbeende schedels , die nog
naden vertoonden , kon spreker omtrent het palatinum-vleugeltje geen
zekerheid verkrijgen. In zooverre bestaat onderscheid met Echidna, als
het foramen rotundum door een beenbrug van het for. opticum -|- spheno-
orbitale gescheiden raakt.
Een grooter verschil is echter gelegen in het feit, dat bij OrnÜho-'
rhynchus tusschen for. ovale en rotundum een overlangsch kanaal ter
weerszij in den schedelwand loopt, juist langs den zijrand der palatina,
dat bij Echidna schijnt te ontbreken. De wanden van dit kanaal worden
vermoedelijk gevormd door den temporaalvleugel van het palatinum aan
den buitenkant, en den processus pterygoïdeus van het spbenoïd aan de
binnenzijde. Naar zijn ligging en richting rnoet het bestempeld worden
met den naam van canalis vidianus. Tandler (zie beneden) noemt het canalis
pterygoïdeus Een spoor eener overeenkomstige vorming bij Echidna
mag misschien gezien worden in een fijn kanaaltje, dat nabij den achter-
rand van het temporaal-vleugeltje van het verhemeltebeen naar voren uit-
mondt, maar zich binnen den schedelwand in tweeën splitst: in één
takje, dat in de schedelholte en één, dat aan het monddak uitkomt : het
laatste midden in de naad tusschen palatinum en pterygoïdeum.
Zoekende naar de oorzaak van dit onderscheid , kwam spreker tot het
besluit, dat het in verband staat met het geheel verschillend verloop
der koparterien bij Ornithorhynchus en Echidna. Bij den eersten krijgt
de kop zijn bloed voornamelijk door de carotis interna, die, alvorens
den schedelbasis binnen te dringen door het foramen caroticum van het
sphenoïd, een grooten tak afgeeft, welke de geheele trommelholte door-
loopt van achter-zijwaarts naar voren-mediaanwaarts, daarbij lateraal
(dus dorsaal) van den stapes blijvend. Het is door den canalis vidianus
(pterygoïdeus), dat deze arterie de trommelholte verlaat en de orbita
bereikt, waar zij zich in twee groote takken splitst.
Bij Echidna nu ontbreekt zulk een trommelholte-arterie, en wordt
de orbita van arterieel bloed voorzien door de carotis externa. Deze
geeft echter een takje af, dat in het boven beschreven kanaaltje in het
palatinum-vleugeltje dringt, en dus misschien als het laatste overblijfsel
van het vooreind der bij Ornithorhynchus zoo sterk ontwikkelde trom-
melholte-arterie is te beschouwen. Communicaties toch van deze met de
carotis externa bestaan ook bij Ornithorhynchus
Spreker's hoop. dat zijne waarneming omtrent deze arterien nieuw
voor de wetenschap zou blijken , daar de recente onderzoekingen van
HoCHSTETTER (Semon's Zoölogische Forschungsreisen in Australien und
LVII
dem Malayischen Archipel. Bd. II Lief. III, 1896) er niets van vermeld-
den , werd teleurgesteld , want in bet pas verschenen 47ste deel der
Denkschrifteii der' K. K. Akad. der Wiss. zu Wien (1899) komt een
verhandeling voor van Tandler (Zur Vergl. Anat. der Kopfarterien bei
den Manuualia) waarin de bedoelde trommelholte-slagader van Omi-
tlwi'hynchKS wordt beschreven onder den naam art. stapodia. Het ver-
moedelijke homologon bij Echidna en het verschil in ontwikkeling van
den canalis vidianus is echter door Tandler niet opgemerkt, evenmin
als de merkwaardige overeenkomst tusschen deze arterie van Ornitho-
rhynchus en den dorsalen trommelholte-slagader bij Lacertilia, die korte-
lings door Versluys is beschreven in zijne verhandeling: ))Die mittlere und
aussere Ohrsphiire der Lacertilia und Rhynchocephalia" onder den naam
art. facialis.
Tegenover het ontbreken der arteria stapedia als tak van de carotis
interna bij Echidna, staat het voorkomen bij dit dier van een anderen
tak dezer laatste arterie, die omgekeerd bij Ornühorhynchiis ontbreekt.
Het is de door Hyrtl (Denkschr. K. K. Akad. d. Wiss. zu Wien. V Bd.
1853) onder den naam art. occipitalis beschreven slagader, die in den
schedelwand dringt door het achtereind van het temporaalkanaal tusschen
squamosum en mastoïdeum , waarop spreker in een vorige mededeeling
de aandacht vestigde. Ofschoon dit temporaalkanaal bij OrnithoHiynchus
veel wijder is, dient het niet voor 't doorlaten eener dergelijke arterie,
die bij Echidna zijn weg verder zoekt door de diploë van mastoïd,
parietale en frontale, om eerst bij het ethraoïd de schedelholte binnen
te treden.
Ten slotte kwam spreker op den arcus zygomaticus der Monotremen,
waaromtrent hij thans een gevestigde overtuiging heeft, n.1. dat de jukboog
gevormd wordt door elkaar bereikende uitsteeksels van het maxillare su-
perius en 't squamosum, die zich over 't grootste deel hunner lengte
tegen elkaar hebben aangelegd, onder verdringing van het jugale. Dit
laatste been is bij Echidna geheel verdwenen, bij Omilhorhynchus
daarentegen is er een laatste overblijfsel van te vinden in het nokje op
den jukboog, dat de grens aangeeft tusschen orbitaal- en temporaal-kuil.
Bij enkele exemplaren van Ornithorhynchus-schedeh vond spreker dit
nokje door naad gescheiden van de onderliggende vereenigingsplaats der
squamosum- en maxillaar-uitsteeksels. .Aan den foetalen schedel was
echter geen spoor van het heele nokje te vinden.
De Heer J. Th. Oudemans doet eenige mededeelingen over het
ectozoïsch parasitisme van Paniscus cephalotes Holmgr (Ichneumonidae)
op de rups van Harpyia vinuia L. Levende, kortelings ingesponnen
rupsen, met de parasieten bezet, gaan daarbij ter bezichtiging rond.
Daar spreker het voornemen heeft, over deze zaak in een opstel in bet
Tijdschrift der Vereeniging nader uit te wijden , kan thans daarnaar voor
verdere bijzonderheden verwezen worden.
De Heer de ]?f eijere wenscht te laten zien : 1" larven van Echino-
rhynchus polyworphus Brems., door hem aangetroffen bij Astacus fluvia-
tilis Eond. Zij deden zich voor als langwerpige, iets meer dan 1 mm.
lange lichaampjes, oranje van kleur, en bevonden zich bij sommige
exemplaren in aantal tegen den einddarm aan. Hoewel de slurf nog niet
uitgestulpt was, was de soort reeds aan de haken te herkennen.
Verder laat spr. rondgaan twee platen, betrekking hebbende op een
nieuwe Cecidomyide, gekweekt uit vermolmd wilgen hout, afkomstig
van Zwammerdam. Het dier (Monardia van der Wulpi de M.) is vooral
interessant, omdat er een zeer opvallend diraorphisme bij voorkomt.
Behalve goed gevleugelde exemplaren van beide sexen , zijn er namelijk
mannetjes met korte en wijfjes met geheel rudimentaire vleugels. Spr.
herinnert er aan, dat een dergelijk geval bij Dipteren nog .niet bekend
was en ook bij andere insektenorden zeldzaam is. Bij Hemipteren komen
brachyptere vormen betrekkelijk nog het meest voor.
De Heer Herbert vertoont een levend Ex. van Blennius gattorugine
Bloch, hem uit Helder gezonden en volgens verklaring van den afzender
gevangen in de zoogenaamde Helsdeur, het vaarwater vóór men uit zee
komende op de Reede van Texel aankomt. Voor zooverre hem bekend,
is dit de eerste maal, dat deze zeer kennelijke visch zoo kort nabij de
Nederlandsche kust is aangetroffen. Volgens Day bewoont deze Blennius-
soort de Europeesche kusten van den Atlantisclien Oceaan tot bij de
Canarische eilanden en treft men haar in de Middellandsche en Adria-
tische Zeeën en zelfs in de Zwarte Zee aan.
'De Heer Resink deelt mede, dat hij begonnen is een studie te
maken van de parasitische Copepoden der Nederlandsche Fauna en richt
tot allen, die over tot deze dierengroep behoorend materiaal beschikken
het verzoek het hem ter bestudeering ter leen te willen afstaan,
De Heer Loman behandelt het voorkomen van Petromyzon planeri
Blch. in Nederland. Nevens de gewone prik, die in ons land in grooten
getale gevangen en als kabeljauw-aas verkocht wordt, kent men in
Duitschland een e tweede soort, die slechts de kleinste beken bewoont,
in wier zandbodem zich de ^wmocoefes-larven zoo gaarne verbergen.
Hoewel nu voor eenige jaren stemmen zijn opgegaan om die beide soor-
ten tot ééne te versmelten, ondervond dit voorstel van andere zijden
zooveel bestrijding, dat ernstige twijfel over is gebleven. Slechts een zeer
nauwkeurig onderzoek van dieren van alle leeftijden (dus ook van de
Ammocoeles-\a.Yveïi) kan hier tot eene juiste beslissing voeren. Intus-
schen, aangaande de levenswijze zijn genoeg verschillen bekend, die het
voor Spr. waarschijnlijk maken, dat men hier met twee niet te verwar-
ren soorten te doen heeft. Petromyzon fluviatilis L. heeft meerdere
jaren tot hare ontwikkeling noodig, zwemt in het najaar en den winter,
terwijl de verandering van Armnocoetes tot volwassen dier ten einde
loopt, in grooten getale naar zee, en de volwassen rivierprikken keeren
in de voorjaarsmaanden stroomopwaarts naar hunne paaiplaatsen terug,
waar zij tot in Mei en Juni worden aangetroffen. Van P, planeri weet
men, dat de ontwikkeling slechts één jaar duurt, dat in het voorjaar de
geslachtsrijpe dieren in de beken, waarin zij geboren werden, paren en
daarna spoedig aan uitputting te gronde gaan. Deze soort komt dus
nooit in zee, zooals de eerstgenoemde, en haar gansche levenscyclus door-
loopt zij in zoetwater. Daaruit volgt, dat de beekprik ook nog leven
kan in beken, welke niet meer in open verbinding met de rivier staan!
Spr. onderzocht gedurende 1899 verschillende Geldersche beekjes, die
het water der Veluwe in den IJssel of den Rijn afvoeren, met name de
beek van Biljoen, de Klarenbeek, de Sonsbeek, de Oostbeek, de Heel-
sumsche en eindelijk de Renkumsche beek. Het gelukte hem slechts in
de beide laatstgenoemde exemplaren van Petromyzon te verkrijgen in
Mei. Ook de paring der beekprikken, gelijk die door AuG. Muller in
1856 uitvoerig is beschreven, werd toen door hem waargenomen. Het
gi'ootste exemplaar, door hem bemachtigd was 12 cM. lang. Naar eieren
en jonge dieren was het onderzoek langen tijd te vergeefs, totdat in
Juli en Augustus verscheidene exemplaren der Ammocoetes-lavven ge-
vonden werden, die Spr. met de volwassen dieren aan de vergadering
vertoonde.
Ten slotte werd de aandacht der aanwezigen door hem gevestigd op
de eigenaardige toestanden, die in deze beken heerschen en hij bespreekt
die in de Renkumsche beek uitvoeriger. Van den Eijn uitgaande ont-
moet men eerst eenige duikersluizen, daarna komt men aan een bloeiende
papierfabriek, die het geheele jaar doorwerkt en die het water der beek
verandert in eene zure, drabbige modderstroom, waarin geen levend
wezen ademen kan. Ten overvloede ligt kort daarbij nog eene chemische
stoomwasscherij met uitgebreiden werkkring, die natuurlijk mede tot
vervuiling van het water bijdraagt. Onder de hand tellen wij nog twee
waterkorenmolens, die de beek als drijfkracht gebruiken en tot voor
korten tijd werkte hier ook een oliemolen. En als men al deze chemische en
mechanische hinderpalen achter zich heeft, bereikt men het ondiepe bo-
vengedeelte der beek en tevens de plaatsen waar P. planeri gevonden
werd en de larve in het heldere zand verblijf houdt. Op grond van al
deze belemmeringen gelooft Spr. niet, dat rivierprikken van uit den
Rijn hoog in de beek kunnen opzwemmen en is hij de meening toege-
daan, dat de heekprik recht heeft om als eene afzonderlijke vischsoort
in onze Fauna te worden opgenomen.
De Heer Sluiter vertoonde drie verschillende soorten Gephyreen, die
afkomstig waren van de expedities van Prins Albert van Monaco, en
bij hem in bewerking zijn. Ten eerste waren het negen exemplaren
eener nieuwe Hamingia-soort Daar de mannetjes van dit geslacht nog
niet bekend zijn, zocht hij met alle zorgvuldigheid zoowel in den oeso-
phagus ais in de beide segmentaalorganen , die bij alle vol eieren waren,
of zich daarin misschien dergelijke kleine mannetjes, als bij Boneüia
bevonden. Dit gaf evenwel slechts een negatief resultaat, terwijl ook de
geslachtsklieren alle ovarien bleken te zijn. Dat bij dit betrekkelijk groot
aantal exemplaren nog niets van mannelijke individuen te ontdekken was,
doet vermoeden , dat bij deze soort nog andere geslachtsverhoudingen
voorkomen, als tot nog toe bij de Gephyreen bekend zijn.
Ten tweede vertoonde hij een exemplaar van Phascolosoma flagri-
ferum Sel., waarvan Selenka het eerste en eenige exemplaar beschreef
van de Challenger expeditie. Het door den Prins van Monaco buit ge-
maakte dier stamt evenwel uit eene diepte van bijna 5000 Meter en is
derhalve de Gephyree , die tot nog toe van de grootste diepte bekend is.
In de derde plaats werden eenige in formol bewaarde exemplaren
vertoond van Boneüia viridis, die op eene diepte van 600 Meter ge-
vangen waren, een veel grooter diepte, dan tot nog toe voor Bonellia
viridis bekend was. Daar het zonlicht niet tot die diepte merkbaar door-
dringt, kan ook aan de groene kleurstof Bonellin zeker geen beteekenis
worden toegeschreven in betrekking tot de assimilatie, gelijksoortig aan
die van het chlorophyl.
WETENSCHAPPELIJKE VERGADERING
Amsterdam. Zoölogisch Laboratorium. 25 November 1899. 's Avonds 8 uur.
Aanwezig de HH. Horst (Voorzitter), .T. Th. Ouderaans, Sluiter, de
Meyere, van Kampen, Eedeke, de Dames Boissevain, Hoek en Popta, de
HH. Büttikofer, Kerbert, van Wijhe, Tjeenk Willink, Loman, van Bem-
melen, Hubrecht, Bolsius, Botte manne, Went, Wevers, Vosmaer en Hoek.
De Heer Bolslus bespreekt de plaatsing der zoogenaamde ))nephri-
diaaltrechters" en hunne capsules in het lichaam der Baementeria offi-
cinalis. Deze organen zijn in andere Hirudineën op bepaalde eenvormige
wijzen geplaatst; b. v. bij de Glossiphoniden, alle zoo dat geheel de reeks
aan de buikzijde is gelegen, en de «trechter" in de bloedholte, welke den
zenawstreng omgeeft, vooruitspringt; bij de Herpobdelliden, allen zoo
dat de geheele reeks is opgehangen in bloedholten meer zijwaarts aan
de rugzijde gevormd. Bij de II. officinalis vindt de spreker een deel der
reeks van deze organen, en wel de meest achterwaartsche, gelegen gelijk
bij de andere Glossiphoniden, aan de buikzijde; de leden echter van het
eerste deel der reeks, naar het vooreinde, zijn geplaatst volgens de type
der Herpobdelliden, d. i. zijwaarts naar de rugzijde, zonder eenige ge-
meenschap met de buikbloedholte.
Deze twee bijzonderheden waren, buiten weten van den spreker, door
prof. Alex. Kowalewsky van St. Petersburg reeds voor eenigen tijd
opgemerkt en in een russisch tijdschrift beschreven. Een derde eigenaar-
digheid was echter door den russichen geleerde niet vermeld, dat er na-
melijk tusschen deze twee gedeelten der reeks overgangsterraen zijn,
waarbij het besproken orgaan een middenstand inneemt tusschen de twee
genoemde uiterste standen
Tn twee seriën van snijpreparaten is de spreker in staat de bovenge-
noemde bijzonderheden, alsook den sierlijken vorm der «trechters", onder
het mikroskoop ten aanschouwe der aanwezigen te brengen.
De Heer van Wijhe demonstreert preparaten van konijnenembryonen,
waarin het kraakbeen volgens eene nieuwe methode is gekleurd. Deze
methode berust op de eigenschap van sommige kleurstotïen kraakbeen
elektief te kleuren. Zulk een kleurstof is b. v. safranine. De gang van
zaken bij dit procédé is als volgt: nadat de voorwerpen gefixeerd zijn
in een lisatievloeistof, die de weefsels niet verdonkert, — een goed
middel is b. v. een mengsel van sublimaat en formol — worden zij in
toto gekleurd. Uit alkohol van 96% komen zij daartoe in eene oplossing
van 1 deel -^afranine in 100 deelen alkobol van 70°/^. Na een paar dagen
is het geheele object gekleurd; men hangt het vervolgens in sterkeren al-
kohol b. V. van 75% en laat het daarin een week, waarna het geheele
voorwerp behalve het kraakbeenig stelsel, is ontkleurd. De preparaten
komen vervolgens in xylol en worden in canadabalsein bewaard.
De Heer Redeke spreekt over variaties in de plaatsing der rugvinnen
bij Gohius minulus. Dit vischje komt bij ons o. a in het brakke water
der Zuiderzee en in het Hollandsch Diep in nagenoeg zoet water voor. De
exemplaren uit de Zuiderzee bereiken eene lengte tot 72 niM., die van
het Hollandsch Diep worden nog langer, nl. 80 mM. Klaarblijkelijk heeft
men hier dus met een anderen brakwatervorm te doen, dan die waarvan
het bestaan in de Oostzee door Heincke is aangetoond. De brakwatervorm
der Oostzee toch, Heincke's Gohius minutus var. minor, bereikt slechts
eene lengte van hoogstens 42 mM.
Dit verschil was het uitgat)gspunt van een onderzoek over de ver-
schillende Gohius-rsLüsen door spr. met behulp van de HEiNCKE'sche me-
thode der gekombineerde kenmerken begonnen.
In den loop van dit onderzoek bleek, dat zich de voorste en achterste
rugvin bij een aantal individuen, gevangen in de Zuiderzee onder de
Friesche kust, verschillend gedroegen ten opzichte hunner variabiliteit.
Terwijl de variaties in den stand der voorste rugvin op normale wijze,
volgens de wetten der kansrekening, rondom een typisch gemiddelde ge-
groepeerd bleken te zijn en uit de indices dier vin een normale, sym-
metrische waarschijnlijkheidskromrae kon worden gekonstrueerd, had de
kromme, met behulp der indices van de achterste rugvin verkregen, de
asymmetrische gedaante eener halve Galtoncurve. De stand dezer vin
varieerde dus slechts naar eene zijde. Bij de groote meerderheid der in-
dividuen (66%) bevond zij zich op vrij grooten afstand van de spits van
den bek, bij de overige individuen was zij in verschillende mate wel
meer naar voren, doch nimmer verder naar achteren geplaatst.
Spreker meent de verklaring, voor dit verschijnsel te moeten zoeken
in het feit, dat de achterste rugvin, als het ware een produkt der voorste,
eene veel geringere zelfstandigheid bezit dan de laatstgenoemde, en ziet
in haar eenzijdig varieeren eene herinnering aan de achterwaartsche ver-
plaatsing der achterste rugvin. Spreker acht het uit dien hoofde zeer
waarschijnlijk, dat de studie van den aard der variabiliteit, ook bij het
beantwoorden van morfogenetische vragen, een zeer te waardeeren hulp-
middel zal blijken te zijn.
Bij het debat, dat zich over deze mededeeling ontspon, verklaarde de Heer
Hubrecht zich niet geheel met sprekers gevolgtrekking te kunnen vereeni-
gen. Integendeel, hij meende uit het gedrag der achterste rugvin eerder te
mogen besluiten, dat zij juist neiging had zich naar voren te verplaatsen.
Do Heeren Loman en van Bemmelen verdedigden daartegen de ziens-
wijze van den Heer Redeke, waarop deze zijn opvatting nog eenmaal kor-
telijk uiteenzette en er ten slotte de aandacht op vestigde, dat alleen langs
experimenteelen weg, door selectieproeven dus, zekerheid in deze materie
zou zijn te verkrijgen.
De Heer Horst vertoont een in de nabijheid van Leiden gevangen
exemplaar van rivierbaai's met een zeer ongewoon voorkomen. Terwijl
de dwarse grijze vlekken, die voor dezen visch zoo karakteristiek zijn,
nog slechts even zichtbaar zijn, heeft het dier over het geheele oppervlak,
kop en kieuwdeksels zoo min uitgezonderd als de vinnen, donkere zwarte
pigment- vlekken, die maken dat men van een getijgerd oppervlak zou
kunnen spreken. Toen de viseh nog versch was, zag men in elke vlek
een lichter middengedeelte, dat bij onderzoek uit een ovaal met vloeistof
gevuld kapsel bleek te bestaan. Spr. onderzocht de vlekken niet nader,
vermoedt echter, dat men hier met een door een parasiet veroorzaakte
huidaandoening te doen heeft.
Dezelfde Spreker biedt voor de verzameling der Vereeniging een exem-
plaar van Elysia viridis aan, een kleine naaktslak, nieuw voor de fauna
van Nederland door ons medelid de Man voor het eerst op de Schelde
aangetrofien.
WETENSCHAPPELIJKE VERGADERING
Amsterdam. Zoölogisch Laboratorium. 27 Januari 1900. 's Avonds 8 uur,
Aanwezig de HH. Sluiter (Voorzitter), Salm, Kerbert, J. M. Bottemanne,
J. Th. Oudemans, Loman, van Kampen, Stracke, de Meijere en Hoek.
De Heer J. Th. Oudemans laat ter bezichtiging rondgaan:
1". Een paar jonge voorwerpen van Hyla arhorea L. en eene ge-
heele flesch vol larven in zeer verschillende stadiën van ontwikkeling
van Pelobates fuscus Laur., alle te Eerbeek in 1898 door den Heer
Max Weber gevangen, Pelobates fuscus is daar als larve zeer algemeen
in een grooten vijver; zooals men weet, werd dezo soort eerst onlangs
als inlandsch bekend gemaakt.
2o. Een reuzenexemplaar van Limax maximus L., te Amsterdam ge-
vonden, dat, na conservatie in formol, nog ruim 14 c.M. lang is.
3o. Een wijfje van Gasterosteus aculeatus L., geweldig uitgezet door
abnor malen omvang der o varia en aldus, na langen tijd in dien toestand
in het Aquarium geleefd te hebben, gestorven.
4o. Een zeer groot ganzenei, uitgeblazen ontvangen, waarin bij ope-
ning zich eene kalkmassa bleek te bevinden, die bijna de geheele bin-
nenruimte vulde.
5o. Twee compositie-waterleidingsbuizen, waarin groote gaten aan-
wezig waren. Blijkens de op de buizen voorkomende, zeer duidelijke en
karakteristieke indruksels, heeft men alle reden om aan te nemen, dat
die door de tanden van ratten veroorzaakt zijn en dat men dus het
werk van deze dieren hier voor zich heeft. Het absolute bewijs is echter
niet geleverd, daar niemand de ter plaatse zeer algemeene dieren aan
de pijpen heeft zien knagen.
üe Heer de Meijere doet eenige mededeelingen betreffende een door
hem ondernomen onderzoek naar het uiteinde der pooten bij de Arthropoden.
Wat de insekten aangaat, vindt men hieromtrent gewoonlijk opgegeven,
dat het laatste tarslid klauwtjes, hechtlapjes enz. draagt, terwijl slechts
sporadisch in de literatuur de aanwezigheid van een 6e tarslid wordt
aangenomen, hetwelk dan voornamelijk uit het hechtlapje zoude bestaan,
terwijl de klauwtjes als vervormde haren of borstels worden opgevat.
Spreker's onderzoek van een groot aantal insektenpooten nu heeft hem
tot de conclusie geleid, dat bij alle insekten op den eigenlijken tarsus
nog een afzonderlijk lid volgt. Dit lid is ook daar reeds volledig ont-
wikkeld aanwezig, waar de tars zelf nog slechts uit 1 of 2 leden bestaat,
zoodat de naam: 6e tarslid zeker onjuist is. Spr. stelt voor aan deze af-
deeling, welke van hoogere orde is dan een tarslid, den naam praetarsus
te geven.
Ue praetarsus is soms aan het uiteinde eenvoudig toegespitst (bij vele
insektenlarven o. a ), in den regel echter tot dicht bij den wortel in
tweeën gespleten; de beide daardoor ontstane spitsen zijn de klauwtjes,
welke dus volstrekt niet met haren gelijk zijn te stellen. Ook het feit,
dat in dit klauwtje soms nog een trachee indringt, verder dat het zelf
dikwijls met echte borstels bezet is en ook de tweeledige klauwen der
Solpugiden bewijzen dit.
Het ongespleten, proximale gedeelte van den praetarsus is in verschei-
dene gevallen sterker ontwikkeld en een gedeelte ervan, hetwelk in het
algemeen den naam van empodium kan dragen, steekt dan tusschen de
klauwtjes uit. In den regel is dit empodium dan tevens hechtorgaan.
De praetarsus draagt verder somtijds aan weerszijden een aanhangsel
(iobuli iaterales), welke vooral bij Trichopteres, Lepidopteren en Dipteren
groot zijn; in laatstgenoemde orde zijn zij met hechtharen bezet.
Een tweede soort van aanhangsels (lobull iinguiculares) treedt aan de
onderzijde van de basis der klauwtjes op. Deze zijn sterk ontwikkeld bij
sommige Coleoptei'en en vooral bij vele Hemipteren. In enkele gevallen
hebben zij zich over de geheele onderzijde van den klauw uitgebreid, zoodat
deze als 't ware zelf in een hechtlap is omgevormd (bij Ephemeriden,
enkele Coleopteren, bij één Dipteron en bij eenige Hemipteren).
Terwijl bij de Tipuliden het empodium zelf nog den vorm van een
hechtlap vertoont, die in bouw met dieii der Orthopteren en Hymeno-
pteren overeenkomt, heeft zich bij vele andere Dipteren aan de onderzijde
van den praetarsus een schijfvormig aanhangsel ontwikkeld, dat met
hechtharen bezet is en als lobulus plantaris kan onderscheiden worden.
Spreker gaat vervolgens na, wat bij de overige Arthropoden met dezen
praetarsus overeenkomt. Onder de Myriopoden heeft Scotopendrella den-
zelfden toestand (2 klauwen, geen hechtlap) als vele volwassen insekten,
terwijl de overige, slechts een klauw bezittende vormen zich onmiddelijk
aan de meeste insektenlarven aansluiten.
De Arachniden hebben ook meest twee klauwen die ook hier een-
voudige deelen zijn van een afzonderlijk lid, aan hetwelk zich hier een
dorsale en een ventrale pees vasthecht. Bij Insekten en Myriopoden komt
alleen de laatste voor. Zeer verlengd en secundair geleed is de ijraetarsus
der Acarinen.
Bij de Crustaceeën hechten zich ook twee pezen aan het eindlid, het-
welk hier in de hoogere afdeelingen als dactylopodit bekend is. Dit
eindlid zelf vertoont hier dicht bij zijn uiteinde dikwijls een secundaire
articulatie, die vooral bij Idothea b. v. zeer duidelijk is. Enkele Isopo-
den, b. v. Jaera, hebben aan het einde van het proxinale deel twee aan-
hangsels, die met klauwtjes te vergelijken zijn.
Ook bij de Pycnogoniden meent Spr. hot klauwvcrmige einde der pooten
als afzonderlijk lid te moeten beschouwen. Dit draagt hier meestal twee
klauwtjes, wat Meinert nog onlangs als argument voor hunne verwant-
schap met de Arachniden op den voorgrond heeft gesteld. Het voorko-
men van twee dergelijke organen bij Jaera spoort er echter toe aan,
niet te veel gewicht aan dit argument te hechten.
Bij Peripatus is het eindlid met zijn gespleten einde reeds duidelijk
herkenbaar. Hier is echter, wat de nmsculatuur betreft, een afwijkende
toestand aanwezig. Er is slechts één spier en deze hecht zich boven aan
den wortel der klauwen vast. i
De Heer Herberf vertoont een pas geboren exemplaar van Ursiis ■
arctos, dat op 19 Januari j 1. in den tuin van het Genootschap Natura !
Artis Magistra het levenslicht aanschouwde, doch slechts zeer kort ge- i
leefd heeft. Het is het eenig overgebleven exemplaar van een worp, die ]
naar alle waarschijnlijkheid uit 2, 3 of 4 jongen zal hebben bestaan : de
andere is of zijn door de moeder verslonden, voor er gelegenheid was
ze uit het hok te verwijderen. In aanmerking genomen de afmetingen
van de moeder, is haar jong, dat ofschoon voldragen niet grooter was j
dan een rat, opvallend klein.
NAAMLIJST^)
VAN DE EERELEDEN, BEGUNSTIGERS, AANDEELHOUDERS, CORRES-
PONDEERENDE EN GEWONE LEDEN
DER
NEDERLANDSCHE IDIERKXJNDIOE VEREENlGHNGt
op 1 Januari 1900
Eereleden
De Heer Dr. Cai-1 Gegenbaur, hoogleeraar, Heidelberg, 1896.
» » Dr. John Murray, F. R. S. E., Challenger Lodge, Wardie, Edin-
burgh, 1896. ."■
» » Dr. E. Selenka, hoogleeraar, München, 1874. I*
Begunstigers !^
De Heer Mr. P. L. F. Blussé, lid van Gedeputeerde Staten van Zuid-Holland, |
Koningskade 1, 's Gravenhage, 1889. 1
» » C. H. van Dam, voorzitter van het bestuur der Diergaarde, Koningin
Emma-plein, Rotterdam, 1885. '^
» » J. R. H. Neervoort van de Poll, Rijsenburg (Utrecht), 1890. *
Mevrouw J. M. C. Oudemans — Schober, Oosterpark 52, Amsterdam, 1897. ^
De Heer M. Reepmaker, secretaris van het bestuur der Diergaarde, Wester- «
singel 37, Rotterdam, 1891. 1
Mejuffrouw M. L. Reuvens, Breestraat 27, Leiden, 1896. f
De Heer Dr. A. J. van Rossum, Eusebiusplein 25, Arnhem, 1898. i,^
» » Dr. F. J. J. Schmidt, geneesheer, Rotterdam, 1872. '-
» » A. van Stolk Jzn., Stationsweg 33, Rotterdam, 1884. '.
» » Mr. S. A. Vening Meinesz, burgemeester van Amsterdam, 1885. !
Mevrouw A. Weber — van Bosse, Amsterdam, 1897. -^i
Begunstigers, die jaarlijksche bijdragen geven voor het Zoölogisch Station t
. H. J. van Ankum, hoogleeraar, Groningen, 1878. 1
. M. C. Dekhuyzen, wethouder. Leiden, 1898. 1
. C. K. Hoffmann, hoogleeraar. Leiden, 1892. 1
. A. Graaf van Lynden, ter Hooge bij Middelburg, 1878. :;
. J. G. de Man, Yerseke, 1878. 'f
. C. A. Pekelharing, hoogleeraar, UtrecJtt, 1892.
J. van Putten, arts, officier van gezondheid, Ned. Indië, 1896. j
» » Dr. W. Pleyte, directeur Museum van Oudheden, Leiden, 1878. Ij
» » Dr. Max Weber, hoogleeraar, Amsterdam, 1890. |
Het Genootschap «Natura Artis Magistra", Amsterdam, 1878. |
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De Heer
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C.
1) De Secretaris verzoekt hen, wier namen, betrekkingen of woonplaatsen in deze lijst
niet juist zijn aangegeven, hem daarvan eene verbeterde opgave te doen toekomen.
Aandeelhouders in de leeningen, gesloten voor den bouw (1889) en voor de j
vergrooting (1894) van het Zoölogisch Station i) \
De Heer Dr. H. J, van Ankum, hoogleeraar, Groningen, N''. 1 (1889), N". 14
(1894). J
De Erven van den Heer A. A. van Beramelen, Rotterdam, N". 3 (1889). "^
De Heer Dr. J. F. van Bemmelen, 's Gravenliage, W. 4 (1889). |
De Erven van den Heer Dr. D. Bierens de Haan, Leiden, N". 5 (1889). }
» » » » » Mr. J. ï. Bnys, Leiden, N". 6 (1889). I
De Heer Dr. M. C. Dekhuyzen, Leiden, N». 7 (1889). \
» » Jhr. Dr. Ed. Everts, 's Gravenhage, N». 11 (1889). i
De Erven van den Heer W. Feltmann, Rotterdam, N». 12 (1894). j
De Heer A. P. N. Franchimont, hoogleeraar, Leiden, N". 7 (1894). |
» » Mr. J. E. Henny, 's Gravenhage, N". 4 (1894). <
» » Dr. D. E. Siegenbeek van Heukelom, hoogleeraar, Leiden, No. 13 (1889). j
» » J. Hoek Jr., Kampen, N». 18 (1894).
» » Dr. P. P. C. Hoek, Helder, No. 39 (1889), N». 16 (1894). I
» » Mr. C. Pynacker Hordijk, 's Gravenhage, N». 5 (1894). I
» » Dr. R. Horst, Leiden, N". 15 (1889). I
» » Dr. A. A. W. Hubrecht, hoogleeraar, Utrecht, N». 40 (1889). j
» » Dr. H. F. R. Hubrecht, Amsterdam, No. 10 (1894). I
» » P. W. Janssen, Amsterdam, N». 21 (1894). !
» » Dr. P. de Koning, Haarlem. No. 27 en 30 (1894). \
» » B. F. Krantz, Rotterdam, N». 16 en 17 (1889). '
» » Dr. A. W. Kroon Jr., Leiden, No. 1, 2, 3, 24 en 25 (1894). \
De Erven van den Heer J. W. Lodeesen, Amsterdam, No. 18 (1889). j
De Heer Dr. J. C. C. Loman, Amsterdam, W. 19 en 20 (1889). \
De Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen, Haarlem, No. 15, 20 en !
31 (1894). 1
De Heer Dr. K. Martin, hoogleeraar. Leiden, W. 19 (1894).
» » Dr. G. A. F. Molengraaff, Pretoria, No. 21 (1889).
» » Dr. E. Mulder, hoogleeraar, Utrecht, W. 22 (1889).
De Erven van den Heer Mr. H. L. A. Obreen, Leiden, W. 23 (1889). \
De Heer Mr. J. C. de Marez Oyens, 's Gravenhage, No. 24 (1889), No. 8 (1894).
» » Dr. C. A. Pekelharing, hoogleeraar, Utrecht, No. 6 (1894). \
» » J. R. H. Neervoort van de Poll, Rijsenburg, Utrecht, No. 26 en 27 (1889).
» » Jhr. Mr. J. JE. van Panhuys, 's Gravenhage, W. 17 (1894). '
» » M. M. Schepman, Rhoon, No. 28 (1889).
» » J. F. Schill, 's Gravenhage, No. 29 (1889). i
» » Mr. L. Serrurier, Batavia, NO. 32 en 33 (1889).
» » Ph. W. van der Sleyden, 's Gravenhage No. 31 (1889), No. 28 (1894). J
» » P. J. P. Sluiter, Amsterdam, No. 11 (1889).
» » Dr. Hector Treub, hoogleeraar, Amsterdam, No. 36 (1889). i
» » J. Verfaille, Helder, NO. 37 (1889).
» » Mr. M. C. Verloren van Themaat, Schothorst bij Amersfoort, N". 9 '
en 23 (1894).
» » Dr. J. W. van Wijhe, hoogleeraar, Groningen, No. 38 (1889). ■'.
Correspondeerende leden
De Heer Dr. R. Blanchard, professeur a la Faculté de Médecine, 226 Boulevard i
Saint-Germain, Parijs, 1884. ■
» » E. van den Broeck, conservateur au Musée royal d'Hist. Nat., Place ;
de 1'Industrie 39, Brussel, 1877. \
' ' j
1) Voor zooverre de aandeelen op 1 Januari 1900 niet uitgeloot waren. \
De Heer Adr. Dollfus, 35 Rue Pierre-Charron, Parijs, 1888.
» » Markies G. Doria, directeur van het Museum van Natuurliji^e Historie,
Genua, 1877.
» » Dr. F. Heincke, Direktor der Biologischen Anstalt, Helgoland, 1888.
» » W. Kobelt, Schwanheim bij Frankfort a. cl. M., 1877.
» » J. R. Lusink, scheepsgezagvoerder, Amsterdam, 1876.
» » Dr. J. Mac Leod, hoogleeraar, Gent, 1884.
» » Albert, vorst van Monaco, 7 Cité du Retiro, Parijs, 1888.
» » Dr. Moritz Nussbaurn, hoogleeraar, Bonn, 1877.
» » J. Spari'e Schneider, conservator aan het Museum, Tromsoe, Noor-
wegen, 1886.
» » Dr. C. A. Westerlund, Ronnehy, Zweden, 1877.
GS-ewone leden
De Heer Dr. H. J. van Ankum, hoogleeraar, Groninr/en, 1872.
» » Dr. J. F. van Bemraelen, Regentesselaan 96, 's Gravenhage, 1894.
» » A. Beyen, burgemeester van Per nis, 1875.
» » Dr. H. Bitter Jr., arts, Helder, 1891.
» » F. E. Blaauw, Huize Gooylust, 's Graveland, 1885.
» » J. Boeke, med. docts., Singel 124, Amsterdam, 1897.
Mejuffrouw M. Boissevain, Heerengracht 386, Amsterdam, 1898.
De Heer L. Bolk, hoogleeraar, Tesselschadestraat 31, Amsterdam, 1896.
» » Dr. A. M. J. Bolsius, oud-officier van Gezondheid N.-I. Leger, Garoet,
Java, 1895.
» » H. Bolsius, S. J., leeraar aan het Seminarium, Oudenbosch, 1893.
» » J. H. Bonnenia, leeraar aan het Gymnasium, Leeuwarden, 1897.
» » Dr. S. E. Boorsma, Batavia, 1898.
» » Dr. J. Ritzema Bos, buitengewoon hoogleeraar, Roemer Visscher-
straat 3, Amsterdatn, 1872.
» » C. J. Bottemanne, hoofdopziener der visscherijen op de Schelde en
Zeeuwsche Stroomen, Bergen op Zoom, 1879.
» » J. M. Bottemanne, directeur van de visschershaven, //muiden, 1893.
De firma E. J, Brill, uitgevers. Leiden, 1876.
Mejuffrouw A. E. J. Bruins, adres Mevrouw Hoog — van Gogli, Oude Bote-
ringestraat, Groningen, 1898.
De Heer Dr. P. G. Buekers, leeraar aan de H. B.-school voor meisjes, Haar-
lem, 1875.
» » Dr. H. Burger, C. Pzn, leeraar aan het Gymnasium en de H. B.-
school, Groningen, 1879.
» » Dr. J. Büttikofer, directeur der Diergaarde, Rotterdam, 1888.
» » Dr. W. H.Cox,directeur van het Krankzinnigengesticht, i)e(;enter, 1897.
» » Dr. J. M. Croockewit, Amersfoort, 1888.
» » Dr. M. C. Dekhuyzen, Leiden, 1880.
» » Dr. W. A. van Dorp, Heerengracht 170, Amsterdam, 1897.
» » Dr. Eugène Dubois, buitengewoon hoogleeraar. Zijlweg 45, Haar-
lem, 1896.
» » Dr. J. E. G. van Emden, arts. Rapenburg, Leiden, 1887.
» » Jhr. Dr. Ed. Everts, leeraar aan de H. B.-school, Stationsweg 79,
's Gravenhage, 1872.
» » J. G. Everwijn, ontvanger der successierechten, Westzeedijk 15,
Rotterdam, 1884.
» » Dr. C. J. Wijnaendts Francken, Laan van Nederlandsch Oost-Indië,
's Gravenhage, 1885.
» » A. J. M. Garjeanne, Leeraar aan de 1^ H. B.-School met 5-jarigen
Cursus, Prinsengracht 413, Amsterdam, 1897.
» » Dr. J. W. C. Goethart, Leiden, 1890.
De Heer Dr. H. W. de Graaf, conservator aan het Zoötomisch Laboratorium,
Leiden, 1880.
» » Mr. H. W. de Graaf, vice-president van het Gerechtshof, Daendels-
straat 37, 's Gravenhage, 1887.
» » Otto Baron Gi'oeninx van Zoelen, 's Gravenhage, 1888.
» » C. J. J. van Hall, phil. docts., Vondelstraat 21, Amsterdam, 1897.
» » Generaal Dr. A. W. M. van Hasselt, 's Gravenhage, 1885.
» » Dr. H. W. Heinsius, leeraar aan de H.B.-school, Rotterdam, 1889.
Mejuflrouw Julie Hoek, Helder, 1898.
De Heer Dr. P. P. C. Hoek, wetenschappelijk adviseur in visscherijzaken ,
Helder, 1873.
» » Dr. C. K. Hoffmann, hoogleeraar. Leiden, 1872.
» » B. C. M. van der Hoop, commissionair in effecten, Zuidblaak, Rot-
terdam, 1872.
» » Dr. R. Horst, conservator aan het Museum van Natuurlijke Historie,
Nieuwsteeg, Leiden, 1872.
» » G. A. ten Houten, Kralingsche Veer, 1884.
» » Dr. A. A. W. Hubrecht, hoogleeraar, Utrecht, 1873.
» » Mr. P. F. Hubrecht, lid v. d. Raad van State, 's Gravenhage, 1891.
» » Dr. F. W. T. Hunger, Oude Singel 96, Leiden, 1895.
» » Dr. F. A. Jentink, directeur van het Museum van Natuurlijke
Historie, Rembrandstraat, Leiden, 1873.
» » Mr. D. B. Ie Jolle, gemeente-secretaris, Prinsengracht 776, Amster-
dam, 1891.
» » K. J. de Jong, phil. cand.. Leeraar H. B. -School en Gymnasium, Wijde
Burgstraat, Sneek, 1898.
» » J. M. Kakebeeke, oesterkweeker, Goes, 1882.
» » P. N. van Kampen, phil. stud.. Singel 330, Amsterdam, 1899.
» » P. M. Keer, phil. cand., tijdelijk: O/^rf'nf/en, Kanton ^aj-^raw, Zwitser-
land, 1897.
Mejonk vrouw A. M. C. van Andringa de Kempenaer, Groothertoginnelaan 10,
's Gravenhage, 1893.
De Heer Dr. C. Kerbert, directeurvan »NaturaArtisMagistra",ilmsterda}ri,1877.
» » J. C. Kersbergen, directeur van de »Merode", Lekkerkerk, 1884.
» » Hubr. Kikkert, Vlaardingen, 1893.
» » Alex. Klein, officier van gezondheid, assistent aan het Hygiënisch
Laboratorium, Nicolaas Witsenkade 12, Amsterdam, 1897.
» » Dr. .1. C. Koningsberger, Ruitenzorg. Java, 1888.
» » P. Koorevaar, veearts en keurmeester aan het Abattoir, Amster-
dam, 1895.
» » H. P. Kuyper, phil. cand., Nobel.straat 33, Utrecht, 1897.
» » J. W. Langelaan, med. docts.. Heerengracht 482, Amsterdam, \S91.
» » Dr. F. Leo de Leeuw, Rergen op Zoom, 1882.
» » Dr. Th. W. van Lidth de Jeude, conservator aan het Museum van
Natuurlijke Historie, Boomraarkt, Leiden, 1877.
» » Dr. J. C. C. Loraan, leeraar aan het Gymnasium, Vondelkade 79,
Amsterdam, 1881.
» » R. T. Maitland, Bazarlaan 36, 's Gravenhage, 1872.
» » Dr. J. G. de Man, Yerseke, 1872.
» » Dr. J. C. H. de Meyere, Oosterpark 5, Amsterdam. 1890.
» » Dr. J. W. Moll, hoogleeraar, Groningen, 1890.
» » 0. J B. Mijnssen, assuradeur, Keizersgracht 343, Amsterdam, 1889.
» » H. F. Nierstrasz, phil. cand.. Lindelaan 16, Russum, 1893.
» » Wouter Nijhoff, uitgever, 's Gravenhage, 1872.
» » J. J. Ochtman, directeur der Nederlandsche Maatschappij voor kunst-
matige Oesterteelt, Rergen op Zoom, 1893.
» » E. D. van Oort, phil. stud., Balistraat 106, 's Gravenhage, 1897.
De Heer Dr. A.. C. Oudemans Jszn., leeraar aan de H. B. -school, Boulevard 85,
Atmhem, 1882.
» » Dr. J. Th. Oudemans, conservator der Zoölogische Musea aan de
Universiteit, Oosterpark 52, Amsterdam, 1885.
» » B. A. Overman Jr., oesterkweeker, Tholen, 1882.
» » Dr. C. A. Pekelhai'ing, hoogleeraar, Utrecht, 1890.
» » Mr. M. C. Piepers, oud-vice-president Hoog Gerechtshof N, L, Noord-
einde 10a, 's Gravenhage, 1895.
» » Dr. Th. Place, hoogleeraar, Ruysdaelkade, Amsterdam, 1890.
Mejuffrouw Dr. C M. L. Popta, Nieuwe Rijn, Leiden, 1895.
De Heer Dr. G. Postma, leeraar aan de H. B -school, Almelo, 1882.
» » C. J. van Putten, arts, Ned. Imlië, 1883.
» » Dr. H.C.Redeke, assistent v.d. adviseur in visscherijzaken,HeWer,1895.
» Dr. J. van Rees, buitengewoon hoogleeraar, Hilversum, 1876.
» A. J. Resink, phil. cand.. Singelgracht 11a bis, Utrecht, 1897.
» T. A. O. de Ridder, burgemeester van Katwijk a. d. Rijn, 1889.
» » Dr. J. E. Rombouts, leeraar aan de Bijzondere H. B. -school voor
meisjes, Oosteinde 22, Amsterdam, 1872.
» B Dr. E. W. Rosenberg, hoogleeraar, Utrecht, 1889.
» » Dr. C. L. Rümke, arts. Leiden, 1897.
» » Dr. E. van Ryckevorsel, Westplein 7, Rotterdam, 1888.
» » W. A. Salm, Hoogstraat 191 A, Wageningen, 1898.
Mejuffrouw J. C. A. van der Sande, leeraresse H. B. -school voor meisjes,
Hugo de Grootstraat 44, 's Gravenhage, 1896.
De Heer Mr. R. Baron Snouckaert van Schauburg, Doorn, 1899.
» » M. M. Schepman, rentmeester van Rhoon, Pendrecht enz , JR/iooh, 1872.
» i) J. F. Schill, Laan Copes van Cattenburch 10, 's Gravenhage 1877.
De Heer Dr. A. H. Schmidt, Zalt-Bommel, 1893.
» » S. L. Schouten, phil. docts.. Nieuwegracht 36, Utrecht, 1895.
» » H. Schuitema, leeraar aan de H B. -school. Helder, 1898.
» » J. Semmelink, oud-dirigeerend officier van gezondheid. Zoutmanstraat,
's Gravenhage, 1883.
» » Dr. C. Ph. Sluiter, hoogleeraar, 2de Oosterparkstraat 239, Amster-
dam, 1891.
» » P. C. T. Snellen, Wijnhaven 45, Rotterdam, 1872.
» » H. van Son, Heerengracht 255a, Amsterdam, 1890.
» » C. P. van der Stadt, med. cand., arts, Zaandam, 1892.
» » A. J. J. van Steyn, bui'gemeester van Helder, 1896.
» » Dr. A. G. H. van Genderen Stort, oogarts, Haarlem, 1897.
» » G. J. Stracke, phil. stud., Prinsengracht 684, Amsterdam, 1900.
Mejuffrouw Tine Tammes, Oosterstraat E 184, Groningen, 1896.
De Heer Jac. P. Thijsse, hoofd eener school, Brederodestraat 1, Amster-
dam, 1895.
» » Dr. H. D. Tjeenk Willink, Haarlem, 1895.
» » Dr. Hector Treub, hoogleeraar, Keizersgracht 558, Amsterdam, 1889.
» » Mr. J. E. W. Twiss, Huize Colenburgh, de Bilt (Utrecht), 1893.
» » Dr. M. C. Verloren van Themaat, huize Schothorst, Hoogland bij
Amersfoort, 1872.
» » Dr. J. H. Vernhout, adres Mr. A. P. Snouck Hurgronje, Middelburg, 1888.
» » Dr. Ed. Verschaffelt, buitengewoon hoogleeraar, Schotersingel 3,
Haarlem, 1899.
» » Dr. J. Versluys Jzn., Middenlaan 80, Amsterdam, 1895.
» » Dr. H. J. Veth, Rotterdam, 1872 (na 1 Mei 's Gravenhage).
» » Dr. G. C. J. Vosmaer, lector bij de Zoölogie, Leesmuseum, Maria-
plaats, Utrecht, 1875.
» » W. Warnsinck, Rijnkade 92, Arnhem, 1898.
» » Dr, Max Weber, buitengewoon hoogleeraar, Amsterdam, 1882.
LXXI
De Heer Th. Weevers, phil. cand., P. C. Hooftstraat 79, Amsterdam, 1899.
» » Dr. K. F. Wenkebach, arts, Weistiaat 4 '28, Utrecht, 1886.
» » Dr. F. A.. F. C. Went, lioogleeraar, Nieuwegracht, Utrecht, 1897.
» » Mr. .1. Wurfbain, Velp, 1884.
» » Dr. J. W. van Wijhe, hoogleeraar, Groningen, 1881.
Bestuur
Max Weber, Voorzitter, 1898—1904.
R. Horst, Vice- Voorzitter, 1898—1904.
P. P. C. Hoek, Secretaris, 1894—1900.
J. Th. Oudemans, Penningmeester, 1896 — 1902.
F. A. Jentink, 1894—1900.
J. W. van Wijhe, 1896—1902.
C. Ph. Sluiter, (1896) 1897—1902.
Oommissie van Redactie voor liet Tijdschrift
Max Weber, als Voorzitter van het Bestuur.
C. Ph. Sluiter, 1895—1901.
.1. F. van Bemmelen, (1897) 1898—1903.
P. P. C. Hoek, Secretaris, 1899—1905.
Zoölogiscli Station te Helder (Niewediep)
P. P. C. Hoek, Directeur.
WETENSCHAPPELIJKE VERGADERING
Amsterdam. Zoölogisch Laboratorium. 31 Maart 1900. 's Avonds 8 uur.
Aanwezig de HH. Horst (Voorzitter), Loman, Sluiter, de Meijere,
Langelaan, Kerbert, Bolsius, Resink, van Kampen, Weevers en J. Th.
Oudemans.
Afwezig met kennisgeving de HH. Hoek en van Bemmelen
Op verzoek van den Voorzitter neemt de heer Oudemans het Secre-
tariaat waar.
De Heer Bolsius bespreekt de nieuwere beschouwing, welke men, dank
zij latere onderzoekingen, heeft betreffende de maag der bloedzuigers, die
waarschijnlijk meer op den naam krop moet aanspraak maken. Uit dit
daar als reservoir fungeereud orgaan zou de inhoud bij kleine hoeveel-
heden tegelijk in het verdere darmkanaal overgebracht worden, waar de
eigenlijke vertering een aanvang neemt. Spreker stelt zich voor te dezen
opzichte zelf nadere waarnemingen te doen.
De heer §luiter stelt, namens den heer Hoorevaar, die verhinderd
is de vergadering bij te wonen, ter bezichtiging een fraai en zeer groot
exemplaar van Taenia plicata Zed. uit den dunnen darm van het paard.
Deze soort is bij ons te lande zeldzaam ; het voorwerp is het eerste, dat
de Heer Koorevaar aan het abattoir te Amsterdam waarnam. De andere
paarden- taenias, T. mamillana Mehlis en perfoliata Goeie komen wel
meer voor en zijn soms in zeer grooten getale en wel vooral in het
coecum aanwezig.
Namens denzelfden laat spreker een microscopisch praeparaat van de
schurftmijt van het konijn, Psoroptes communis Fürst var. cunicuU zien
en wel van een wijfje, juist op het oogenblik, dat dit voor de laatste
maal bezig is te vervellen. Deze laatste vervelling heeft hier in den regel
plaats gedurende de paring; het mannetje vervelt daarentegen reeds
vroeger voor bet laatst.
De Heer Horst demonstreert een exemplaar van de kleine, zeldzame
Chiridota dunedinensis Parker, van Nieuw-Zeeland, die met de venusta
Semon uit de Middellandsche zee en de Studeri Theël uit de Straat van
Magellaan in het door Ludwig voorgestelde genus Trochodota moet ge-
plaatst worden.
Spreker vestigt de aandacht op de eigenaardige verspreiding der tweeder-
lei soort van kalklichaampjes (radvormige en sigma- vormige) in de huid,
die üendj 't eerst heeft waargenomen, en Icnoopt daaraan eenige beschou-
wingen vast over de beweging der llolothurioidea apoda in 't algemeen.
Bij de dierkundigen bestaat nog steeds een vrij groot verschil van
meening over de beteekenis der kalklichaampjes voor het leven van het
dier. Quatrefages, Semon, Cuénot, Üstergren e. a. schrijven aan de kalk-
lichaampjes eene locomotorische functie toe en beweren, dat de beweging
der Synaptiden belangrijk ondersteund wordt door de oneffenheden der
huid, door de uitpuilende kalklichaampjes veroorzaakt; daarentegen meent
Semper, dat zij meer dienen om de gevoels-functie der huid te verhoogen
en waarschijnlijk tevens eene beschermende rol vervullen tegenover vijan-
den. Ook bestaat er bij de voorstanders der locomotorische functie nog
verschil over de wijze, waarop de kalklichaampjes zich gedragen bij de
afwisselende samentrekkingen en uitzettingen van het lichaam.
Terwijl toch Cuénot beweert, dat de ankers in. .de uitgezette deelen
van het Synapta-Vichaam zich oprichten, betoogt Ostergren, naar Spr.'s
meening terecht, dat zij zich hier neerleggen en dientengevolge met hun
opgerichte punten tegen de buitenste huidlaag aandrukken.
Bij de hierop gevolgde discussie, waaraan door onderscheidene leden wordt
deelgenomen, betoogt de Heer Sluiter, die tijdens zijn verblijf in Indië,
gelegenheid had levende Synaptiden te bestudeeren, dat hij aan de kalk-
lichaampjes geen beteekenis voor de beweging dezer dieren kan toeken-
nen, en zij daarvoor bij sommige soorten ook veel te diep in de huid
liggen ; bij het kruipen eener Synaptide over de hand voelt men slechts
eene zachte, peristaltische beweging, zonder dat hierbij zulk eene over-
vloedige slijmafscheiding plaats heeft, waardoor volgens Semon het vast-
klevend vermogen der kalklichaampjes tijdelijk zou worden opgeheven.
GEWONE HUISHOUDELIJKE VERGADERING
Amsterdam. Koninklijk zoölogisch genootschap ^Natura Artis Magistra".
1 Juli 1900. Voormiddags 11 uur.
Aanwezig de HH. Weber (Voorzitter), Veth, Dekhuyzen, de dames
Popta en Hoek, de HH. Nierstrasz, Kerbert, A. A.W. Hubrecht, Horst, Everts,
van Bemmelen, Sluiter, Eedeke, Loman, Versluys, Bolsius, A. C. Oude-
mans, de Mejere, van Lidth de Jeude, van Wijhe, van Kampen, van
der Weele, Keer, Heinsius, Schmidt, Saltet, Langelaan en Hoek.
Afwezig met kennisgeving de HH. J. Th. Ouderaans, Ritzema Bos,
Büttikofer, Warnsinck, Jentink en Nussbaum.
De Voorzitter opent de vergadering en heet de aanwezigen, met name
de nieuwe leden, hartelijk welkom. Hij brengt het feit in herinnering,
dat zijn onderzoekingsreis door Nederlandsch-Indië het hem gedurende
geruiraen tijd onmogelijk heeft gemaakt de vergaderingen der vereeni-
ging bij te wonen en te praesideeren en richt een woord van dank tot
den Vice-Voorzitter, den Heer Horst, die hem tijdens zijne afwezigheid
op de vergaderingen der Vereeniging op zoo uitmuntende wijze heeft ver-
vangen.
De Secretaris brengt daarna verslag uit over den toestand der Ver-
eeniging.
In 1<S99 ontviel ons door den dood, van onze begunstigers de Heer
A. van Stolk, Jzn. en van onze correspondeerende leden de Heer J.
Kruisinga. De oudere leden onder ons herinneren zich zeker nog de in-
genomenheid, waarmede wijlen de Heer A. A. van Bemmelen, die lange
jaren voorzitter was van onze vereeniging, op het betrekkelijk groot
aantal Rotterdamsche vrienden onder onze begunstigers plag te wijzen :
ook de Heer van Stolk behoorde daartoe. De steun, dien wij gedurende
vele jaren van hen mochten ontvangen, zal nog lang dankbaar door ons
worden herdacht. De Heer Kruizinga verwierf het correspondeerende
lidmaatschap van onze vereeniging, doordat hij als scheepsgezagvoerder
bij herhaling nederlandsche verzamelingen en musea's verrijkte met voor-
werpen van natuurlijke historie, tijdens zijne reizen, met name in de
Sargassozee, buitgemaakt. Later werd hij administrateur van het Amster-
damsche Entrepotdok en enkele malen woonde hij vergaderingen onzer
Vereeniging bij.
Door den dood verloren wij bovendien nog van onze gewone leden
de Heer P. F. Baron van Heerdt. Verder werden zes leden der Vereeni-
ging ontrouw; de HH. Bos te Wageningen, Kros te Scheveningen, Lüps
te Velp, van Renterghem te 's Gravenhage, van der Sluis te Kralingen
en Mejuffrouw Schilthuis te Groningen. Slechts twee personen, de HH.
van Kampen en Stracke, traden tot het lidmaatschap toe, zoodat ons
ledental feitelijk gedurende 1899 met vijf verminderd is. Laat ons hopen,
LXXV
dat het jaar '1900 althans in dat opzicht voorspoediger moge zijn voor
onze Vereeniging.
In het bestuur der Vereeniging kwamen geene veranderingen voor.
Wat het Tijdschrift aangaat, zoo verschenen in 1899 twee afleveringen
van het 6Je deel der !2de Serie. Met nog eene aflevering, die ter perse
is en in Augustus het licht zal zien, zal dat deel voltooid zijn. De kosten
aan de uitgave verbonden blijven ons budget in hooge mate drukken :
ook deze gelegenheid dient weer te worden aangegrepen, om de leden
op te wekken de uitgave, die, al was het alleen maar met het oog op
het voordeel, dat de bibliotheek van het ruilverkeer heeft, voor onze
Vereeniging zoo uiterst nuttig is, door hun abonnement te steunen.
Door de in het begin van het jaar gedrukte en aan de leden toege-
zonden lijst van aanwinsten is u reeds bekend geworden, dat de Biblio-
theek der Vereeniging ook in het afgeloopen jaar wederom aanzienlijk
werd uitgebreid. Die lijst ontheft mij van de taak de aanwinsten in bij-
zonderheden te vermelden; alleen zij het mij vergund te wijzen op een
twaalftal werken uit de rubriek Botanica. Het zijn de boeken over
Algen, Diatomeeën enz. aangeschaft, in overleg met de hoogleeraren in
de plantkunde aan onze universiteiten, voor het bedrag aan onze Ver-
eeniging toebeschikt uit het Korthals-fonds. Er ontbreken nog eenige
werken aan deze opgave : de boeken werden antiquarisch aangekocht
doch enkele bleken niet aanstonds verkrijgbaar te zijn voor het daar-
voor uitgetrokken bedrag.
Van de gelegenheid boeken uit de bibliotheek der Vereeniging ter
leen te ontvangen werd ook in het afgeloopen jaar wederom ruimschoots
gebruik gemaakt. Uitnemende diensten blijft die bibliotheek daarbij
voortdurend bewijzen aan hen, die voor korteren of langeren tijd voor
hunne onderzoekingen van het Station gebruik maken.
Het aantal vergaderingen, dat in het afgeloopen jaar door onze Ver-
eeniging gehouden werd, bedroeg 5 en wel, behalve de gewone huishou-
delijke, 4 wetenschappelijke bijeenkomsten. Over de opkomst der leden
viel zoomin te klagen als over het aantal mededeelingen : de Zaterdag-
avonden in het laboratorium van Prof. Sluiter bleven hunne oude aan-
trekkelijkheid ten volle bewaren.
Over de voorbereiding van de op de nieuwe bewerking van de Ne-
landsche Fauna betrekking hebbende plannen wordt U zoo aanstonds
nog het een en ander medegedeeld. Omtrent den financieelen toestand
licht de Penningmeester U in; ik eindig dus mijn Verslag en reken
op Uwe instemming, als ik den toestand waarin onze Vereeniging zich
bevindt, in 't algemeen een voorspoedige noem.
Dit Verslag geeft tot geene nadere besprekingen aanleiding. Bij afwe-
zigheid van den Penningmeester, door eene vrij ernstige ongesteldheid
van een zijner kinderen verhinderd de vergadering bij te wonen, leest
de Heer Horst de Kekening en Verantwoording over het boekjaar
1899 voor.
Kekening en Verantwoording over 1899
Ontvangsten (Memoriaal p. 56 tot 64).
1. Batig saldo over 1898 (Bestemd voor aankoop van algo-
logische werken en reserve voor de uitgave van het
Tijdschrift) f 852.93^
2. 132 Contributies van leden 792. —
3. 12 » » begunstigers 120. —
4. 9 Bijdragen van particulieren voor het Zoologisch
Station 120.—
5. Rijkssubsidie 1500. —
6. Huur bovenwoning van het Zoölogisch Station . . . 243.75
7. » lokalen bij don adviseur in gebruik 750. —
8. Verkoop Tijdschrift en andere uitgegeven werken . . 10.50
9. Terug ontvangen voor geleverd zoölogisch materiaal. . 78. —
10. Legaten en Schenkingen:
A. Schenking van den heer Baartz. . . . 250. —
B. Eente der schenking Albarda .... 60. —
310.—
f 4777.185
Uitgaven (Memoriaal p. 65 tot 71).
1. Rente en Aflossing;
A. der Leening van 1889 443.75
R. )) » » 1895 431.25
f 875.—
2. Exploitatie Zoölogisch Station 2053.75
3. Bibliotheek (hiervan /'336. uit den post voor aankoop van
algologische werken) 607.1 5^
4. Vergaderingen 3.50
5. Tijdschrift 24.50
6. Verschotten Bestuursleden 104.83
7. Drukwerk 52.55
f 3721. 27^
Balans
De Inkomsten bedroegen f 4777.185
De Uitgaven » 3721.27^
Saldo. . . . f 1055.91
Hiervan gereserveerd voor aankoop van algologische
werken f 264.70»
Hiervan gereserveerd de schenking Baartz . . . 250.-—
f 514.705
Saldo (Reserve voor de uitgave van het Tijdschrift). ... ƒ 541.20»
Deze Rekening en Verantwoording is in iianden gesteld van eene Com-
missie bestaande uit de H.H. van Lidth de Jeude en Dekhuyzen. Bij
monde van eerstgenoemde verklaart deze Commissie haar onderzocht en
accoord bevonden te hebben; zij stelt dus der vergadering voor haar
goed te keuren en den penningmeester op nieuw hartelijk dank te zeg-
gen voor zijn uitmuntend beheer. Aldus wordt besloten.
Evenzoo vereenigt de vergadering zich met het gunstig advies van
dezelfde HH., die ook de administratie van den penningmeester over
het door hem beheerde z. g. Congresfonds aan onderzoek onderwierpen.
Eekening en Verantwoording van het Congresfonds
Ontvangsten
1 Januari 1899 in kas f 12.85^
1 Maart 11 coupons a /' 1.48» 16.335
1 September 11 coupons a f 1.48^ 16.335
ƒ 45.555
Uitgaven : geene
31 December 1899. Saldo in kas f 45.555
(Het bedrag van het fonds, dat belegd is in N.W.S., is groot / 1100. —
De Penningmeester dient daarna de volgende begrooting in voor het
vereenigingsjaar 1901. Daar er in dit jaar (1900) een deel van het Tijd-
schrift afgesloten zal worden en betaald zal moeten worden, kan op een
batig saldo van dat jaar niet gerekend worden ; er wordt voor bet vol-
gende jaar alleen een bedrag uitgetrokken als reserve voor de uitgave,
maar dat tevens kan aangesproken worden, als er, voor het lithografee-
ren van platen b. v-, reeds onkosten gemaakt moeten worden.
Begrooting voor 1901
1. Saldo 1900 Memorie
2. Contributie 124 leden f 744.—
3. » 10 begunstigers 100.—
4. Bijdragen 10 particulieren voor het Zoölogisch Station . 130. —
5. Rijkssubsidie 1500. —
6. Huur bovenwoning Zoölogisch Station 231.25
7. » localen Adviseur 750. —
8. Verkoop Tijdschrift enz . , 50. —
9. Terug te ontvangen voor geleverd zoölogisch materiaal . 100. —
10. Rente van het legaat Albarda 60. —
f 3665.25
Uitgaven
1. Rente en Aflossing;
A. der leening 1889 431.25
B, D )) 1895 418.75
850.— / 850.—
Transport f 850.—
2. Exploitatie Zoölogisch Station:
A. Gebouw, terrein enz 300. —
B. Aquarium 50. —
C. Ameublement enz 140 —
D. Uitbreiding inventaris 150. —
E. Alcohol, chemicaliën 1'iO. —
F. Zoölogisch materiaal 100. —
G. Exploitatie in engeren zin 350. —
H. Schrijfbehoeften enz 60. —
I. Dienstpersoneel 670. —
K. Grondbelasting enz 115. —
L. Onvoorzien 6.25
2061.25 f 2061.25
3. Bibliotheek 300.—
4. Vergaderingen 10. —
5. Tijdschrift (reserve voor de uitgave) 250. —
6. Verschotten Bestuursleden 120. —
7. Drukwerk 50.—
8. Onvoorziene uitgaven 24. —
f 3665.25
Deze begrooting geeft tot geen discussie aanleiding en wordt vastge-
steld in den vorm, waarin zij ter tafel was gebracht.
Daarna brengt de Heer Hoek het volgende Verslag uit over het
Zoölogisch Station gedurende 1899.
Ook in het afgeloopen jaar werd aan het onderhoud van het gebouw
de noodige zorg besteed. Groote en kostbare herstellingen kwamen niet
voor, zoodat aan het gewone onderhoud — waaronder begrepen het verwen
van het stucadoorswerk in gang, trapportalen enz. — meer aandacht
kon worden gewijd. In de bibliotheek moest de vloer opgebroken woï'-
den, daar er bij het leggen niet op gerekend was, dat juist de randge-
deelten zeer zwaar zouden worden belast ; onder het balkon werden stempels
aangebracht, op de treden van de trap werden koperen platen (z. g. trap-
roeden) geschroefd, de klinkerbestrating rondom het gebouw werd op-
genomen en nieuw gelegd en met het silicaten van het cementwerk in
de pui rondom het gebouw werd een aanvang gemaakt.
Ook werd het ameublement en de inventaris onderhouden en hier en
daar vernieuwd en aangevuld. Met het oog op de nieuwe onderzoekingen
tot vermeerdering van onze bekendheid met de inlandsche dierenwereld,
met name van onze zoet-watermeren en andere binnmiwateren, die door
zoovelen wenschelijk geacht worden, werden verschillend groote fijnere
pelagische netten aangeschaft ; ook werd de inventaris verrijkt met een
eenvoudige hand-camera. De gas-motor, de zeewaterpomp en het aquarium
bleven behoorlijk functionneeren en eischten geene uitgaven van betee-
kenis. Ofschoon de ruimte, die beschikbaar is, hier en daar wel grooter
kon gewenscht woi-den, blijft het geheele laboratorium in vele opzichten
zeer goed voldoen.
Terwijl het mij onnoodig voorkomt telken jare over de inrichting van
dat laboratorium een uitvoerig verslag uit te brengen, de mededeelingen
dienaangaande allengs zeer kort zullen kunnen worden, is het ü waar-
schynlijk aangenaam omtrent hetgeen in bet Station verricht wordt meer
in bijzonderheden te worden ingelicht. Daarbij kan ik met lof gewagen
van de goede diensten ook weer in het afgeloopen jaar aan de instelling
en aan allen, die er gebruik van maakten, door den Heer Dr. Redeke
bewezen: het ontvangen en voorthelpen van de nieuwe bezoekers, het
toezien op de inrichting van hunne werktafels, het nagaan en bij-
houden van den inventaris, het inschrijven van nieuwe boekwerken,
van nieuw inkomende afleveringen van tijdschriften en zoovele andere
verrichtingen, zijn telkens weêrkeerende en tijdroovende bezigheden, die
ik vooral tengevolge van mijn herhaald afwezigzijn wel aan andere
handen moet overlaten. In de bibliotheek bewijst ook mijne dochter.
Mejuffrouw Julie Hoek, zeer te waardeeren diensten. Verder heb ik haar
opgedragen voor het bijeenbrengen en bijhouden van een herbarium
voornamelijk van Heldersche planten — met bloemen bloeiende, zoowel
als cryptogamen — zorg te dragen. Voor de Algen verkreeg het Station
van verschillende bezoekers (met name van den Heer Bonnema) dupli-
caten van door hen verzamelde soorten en is dus reeds een begin van
eene goed gedetermineerde collectie aanwezig. Het bezit van een op be-
scheiden schaal ingericht herbarium vereischt noch groote plaatsruimte,
noch belangrijke onkosten; eene dergelijke verzameling is in eene instel-
ling als de onze, moge zij zich ook in hoofdzaak op de studie der dieren-
wereld toeleggen, eigenaardig op haar plaats. Eene bijzondere vermelding in
de geschiedenis van het Zoölogische Station in het afgeloopen jaar verdient
de rol, die de inrichting zelve en verder het geheele daaraan verbonden
personeel bij het bijeenbrengen, gereedmaken enz. van voorwerpen voor
de klasse Visscherij op de Wereld-Tentoonstelling te Parijs in dit jaar
gespeeld heeft. De ruime werkkamers vulden zich in de najaarsmaanden
allengs met de voor dat doel bestemde voorwerpen, voor een deel ^)
waarvan het Station als stapelplaats was aangewezen. In Maart werd
een en ander verzonden : toen waren niet alleen die werkkamers, maar
ook de daarvoor beschikbare ruimte in de bibliotheek, in de gangen van
het gebouw en in het aquarium geheel met de voor Parijs bestemde be-
zending (45 kisten, de lading van een grooten waggon) aangevuld. Het
Station zelf werkte tot opluistering van het Nederlandsche visscherijbeeld
mede, door inzending van photographien en geschriften, en verder ook
door eene kleine verzameling van visschen, schaal- en schelpdieren voor
de tentoonstelling gereed te maken.
Bij de bespreking van hetgeen verder in het Station verricht werd
komt uit den aard der zaak het werk van hen, die er het geheele jaar
vertoeven, het eerst en het meest in aanmerking. Wat mijn eigen werk
betreft, zoo kan ik daarover kort zijn, daar het zich slechts voor een deel
op zuiver zoölogisch gebied, voor een veel grooter deel op administratief
en economisch gebied beweegt. In het tijdschrift Uwer vereeniging pu-
bliceerde ik een vrij uitvoerig opstel ^), waarmede ik mijne onderzoekingen
over den zalm en de elft weer tijdelijk afsloot- Verder werd opnieuw
veel tijd besteed aan de voortzetting mijner op de oester betrekking
hebbende onderzoekingen, zonder dat ik daarvan kan zeggen, dat ik ze
1) Een ander — nog grooter — deel werd te Vlaardingen in de magazijnen van den
Heer H. Kikkert bijeengebracht.
2) P. P. C Hoek, Neuere Lachs- und Maifisch-Studien. Tijdschr. d Ned. Dierk. Ver-
eeniging. (2). VI. S. 156—242 Taf. VI-X.
nog tot een goed einde heb gebracht. Bij al mijne onderzoekingen en
speciaal ook bij die, welke op het voedsel der jonge zalmen in den boven-
stroomloop en op de onderscheiding van de jonge exemplaren van elft
en fint betrekking hadden, werd ik regelmatig geassisteerd door den Heer
Kedeke. Over zijne medewerking beschikte ik vervolgens ook bij het gereed-
maken van de teekeningen en de beschrijvingen van de Nederlandsche
vischtuigen, welke in het afgeloopen jaar provinciegewijs, zoowel als in
een bundel vereenigd, het licht zagen ').
In zijnen vrijen tijd hield de Heer Redeke zich verder bezig met het
uitwerken van een onderdeel van het onderwerp zijner dissertatie en gaf
die studie eveneens in het Tijdschrift onzer vereeniging in het licht ^).
Dan verscheen van zijne hand eene eerste bijdrage tot vermeerdering
van onze kennis omtrent de vergelijkende anatomie van het overgangs-
gebied tusschen maag en middendarm bij de Selachiërs, welke onder-
zoekingen in het Station en voor een deel met behulp van nabij onze
kust gevangen dieren (haaien en roggen) werden uitgevoerd. ^).
Het aantal bezoekers, die voor de voortzetting hunner studiën van het
Station gebruik kwamen maken, was niet groot in het afgeloopen jaar.
Met voldoening wijs ik echter op het feit, dat althans enkelen hunner
langeren tijd in het Station doorbrachten en zich gedurende dien tijd
op de bestudeering van een enkel onderwerp hebben toegelegd.
De Heer C «I. J. van Hall, phil. cand., Amsterdam, bezocht het Station
van 4—14 Juni en besteedde den korten tijd van zijn verblijf aldaar
aan de studie der A.lgen. Hij vond fructificeerend :
Ceramium rubrum fcystocarpien)
Polysiphonia urceolata (cystocarpien, antheridien, carpogonien)
PUacyeUa Uttoralis (sporangien)
Gigartina mamiUosa (tetrasporen).
De gelegenheid de overige door hem verzamelde wieren microscopisch
te onderzoeken werd hem helaas! door eene, ofschoon lichte ongesteld-
heid, doch die hem niettemin noodzaakte Helder vaarwel te zeggen, ont-
nomen.
De Heer Th. Weevers, phil. cand., Amsterdam, was in het Station
werkzaam van 3—29 Juli en hield zich gedurende zijn verblijf aldaar
eveneens met de studie der wieren onledig. En wel in het bijzonder met
die der Florideen. Het jaargetijde bleek zeer geschikt voor het nagaan
der voortplantingshistorie van deze wieren : gedurende zijn verblijf wer-
den zoowel tetrasporen, als antheridien, carpogonien en cystocarpien
herhaalde malen aangetroifen. Bij de lixeering werd de methode gevolgd,
vermeld door F. Oltmanns »Zur Entwicklungsgeschichte der Florideëen.
Orginalabhandl. Bot. Zeitung, 1898". Deze methode gaf goede resultaten
doch de manier van kleuren ook daar vermeld, leverde moeilijkheden op.
Callithamnion corymbosum werd bevonden een zeer geschikt object te
zijn tot waarneming der bevruchtingsverschijnselen.
1) üe Vischtuigen, volgens de bestaande reglementen in ons vaderland geoorloofd, gerang-
schikt naar de provinciën. Elf platen met beschrijvende tekst. Helder, ü. de Boer Jr., 1899.
2) H. C. Redeke, Kleine Beitrage zur Anatomie der Plagiostomen. Tijdschr. d. Ned.
Dierk. Vereeniging. (2). VI. S. 112-136. Taf. IV— V.
3) Die sogenannte Bursa entiana der Selachier. Anatom. Anzeiger. XVII. 1900
S. 146—159. Mit 3 Abbildungen.
Nagenoeg alle species der Florideëen en Phaeophyceae, vermeld in de
lijst van den Eleer A. J. Resink, werden op nieuw aangetrofi'en, doch
behalve deze slechts enkele andere (Poiysiphonia violacea, Meloberia
liclieiioides), waai-uit de Heer Weevers meent te mogen besluiten, dat
andere soorten, zoo al aanwezig, toch niet algemeen kunnen zijn.
Op Poiysiphonia \irceoJata werd verscheidene malen een fungus aan-
getroffen, een Chytridiacee, die niet overeenkwam met de beschrijving
van Chytridium Polysiphoniae Cohn (Frank, üie Krankheiten der Pflanzen.
Zweiter Band).
De Heer P. lH. van Kampen, phil. cand,, Amsterdam, bezocht het
Station van 10 — 29 Juli en verdiepte zich gedurende zijn verblijf in de
systematiek en de vergelijkende anatomie van de Coelenteraten. Van
Hydrozoën werden o. a. gevonden: Clava 7nulticornis Forskal; Bou-
gainvillia ramosa v. Ben., Obelia geniculata L., Campanularia flexuosa
Hincks. Tuhularia larynx EU. et Sol. was zeer geschikt om de ont-
wikkeling van de larve in de gonophoor na te gaan. Behalve deze en
Sertularia pumila L. werden alle soorten slechts een enkel maal ge-
vonden. Acraspede Medusen {Rhizostoma Cuvieri Esch, Cyanea capillata
L. en Chrysaora hyosceMa Esch.) en Aciinoloba dianthus Eli. waren
daarentegen altijd gemakkelijk te krijgen ; van de laatste werden eenige
gefixeerd en voor histologisch onderzoek meegenomen.
De Heer A. J. Resink, thans phil. drs. te Utrecht, vertoefde ge-
durende twee maanden in het Station en wel van 1 Augustus— 30 Sep-
tember. Gedurende de eerste drie weken van zijn verblijf legde hij zich
toe op het verzamelen en bestudeeren vau Eotatoren. Daar het zeewater
in de haven het Nieuwediep en op de reede van Texel betrekkelijk arm
aan vertegenwoordigers van deze dierengroep bleek te zijn, en ook het
brakkewater in de naaste omgeving van Helder niet veel opleverde, werd
ook naar deze dieren gezocht in het plankton van het Zwanewater, een
meertje in de duinen onder Callantsoog, en in de z.g. Molenkil in den
polder Waal en Burg op Texel. Ook deze wateren werden echter eerder
arm dan rijk aan raderdieren bevonden.
De rest van den tijd besteedde de Heer R. aan het determineeren van
eene reeds in het Station aanwezige verzameling van parasitische Cope-
poden, tevens aan bet uitbreiden van die collectie. Te dien einde werden
telkens allerhande visschen in verschen staat op hunne parasieten onder-
zocht en in betrekkelijk korten tijd een groot aantal soorten bijeengebracht.
De Heer R. nam bij zijn vertrek het geheele allengs verzamelde materiaal
mede en zegde mij toe daarover een geïllustreerd verslag voor ons tijd-
schrift gereed te zullen maken.
De Heer H. P. Huyper, phil. drs. te Utrecht, was van 9 Augustus
tot 'S September in bet Station werkzaam en maakte daar een begin
met een onderzoek van de nudibranche Gasteropoden van onze Fauna
Omtrent hetgeen verder nog in het Station verricht werd moge het
volgende door mij vermeld worden :
Gedurende een goed deel van het jaar, namelijk van af het begin van
Januari tot eind September werden, in aansluiting aan de gedurende
het voorafgaande jaar verzamelde gegevens, onafgebroken wekelijks plank
ton- monsters geviscbt ten behoeve van Prof. P. T. Cleve te üpsala.
Hierbij werd voor het eerst gebruik gemaakt van een pelagisch netje,
geconstrueerd als het door Apstein beschreven qualitatieve planktonnet,
doch, met het oog op het werk in zee, op dubbele grootte vervaardigd.
Dit netje voldoet bijzonder goed : het vischt voldoende scherp en men
heeft, dank zij den betrekkelijk wijden beugel en het zwaardere -emmertje,
geen last van luchtbellen in den zak.
Professor Beyerinck te Delft ontving als vroeger gedurende een groot
deel van 1899 monsters zeewater voor bacteriologiscb onderzoek.
Verder werd nog aan de navolgende personen materiaal voor onderzoek,
dierlijk zoowel als plantaardig, toegezonden :
Aan Dr. M. C. Dekhuyzen, Leiden : een partij Echini en een mand zee-
anemonen.
)) Mr. Harry Kyle, St. Andrews: een kist schol in spiritus.
» Prof. C. Pb Sluiter, Amsterdaoa : een partij zee-sterren, een mand
Buccinum en een inktvisch {Eledone )
)) Prof. C. K. Hoffmann, Leiden: Haaien (130 stuks.)
» Prof. A. A. W. Hubrecht, Utrecht: Haaien (75 stuks) benevens een
pai'tij verschillende krabben en een inktvisch (Sepia officinalis).
» Dr. J. F. van Bemmelen, 's Gravenhage : een gewone bruinvisch {Pho-
caena communis) en twee bezendigen krabben, zeesterren, zee-
appels
» Prof J. W. Moll, Groningen: Wieren.
Eindelijk werden door tusschenkomst van het Z. S. aan den Heer Dr.
A. G. H. van Genderen Stort (Haarlem) levende prikken van het Hol-
landsche Diep verschaft.
De rekening en verantwoording van de gelden voor het Zoologisch
Station besteed is met die van de middelen der Vereeniging door de
Commissie, bestaande uit H.H Dr. Th. W. van Lidth de Jeude en Dr.
M. C. Dekhuyzen, onderzocht en in orde bevonden. Zij sluit in ontvangst
en uitgaaf met een bedrag van /" 2053.75, aldus verdeeld over de ver-
schillende posten:
Voor het Zoölogisch Station in 1899 besteed :
A, Vóór onderhoud van het gebouw enz f 366.125
B. » )) enz. van het aquarium 56.02
C )) Ameublement, gordijnen enz 107.61
D. » den overigen inventaris 138.44 ^
E. » Alkohol en chemicaliën 119.40
F. » Aankoop van zoölogisch materiaal 64.54^
Cr. » Exploitatie in engeren zin 375.12
H. » Schrijf-, teeken-behoeften, drukwerk enz. . . . 62.26
I. )) Dienstpersoneel 654.95
K. » Grondbelasting, Kecognities, Assurantie .... 109.27"
f 2053.75
Ik eindig hiermede mijn verslag; uit de Rekening en Verantwoording
blijkt, dat nog geene bestemming is gegeven aan de ƒ 250, het be-
drag van een uitgeloot aandeel in de leening 1889 voor de stichting
van het Zoölogisch Station, aan de Vereeniging geschonken door den
Heer W. Baartz, welk bedrag volgens besluit van de vergadering van
Juni 1899 ter beschikking van het Station is gesteld en wil ten slotte
nog mededeelen, dat op mijn desbetreifend verzoek door Burgemeester en
Wethouders van Helder aan het Station vrijstelling is verleend van plaat-
selijke belasting, voor het gedistilleerd, dat in het Station voor de onder-
zoekingen gebruikt wordt.
De Voorzitter dankt den Heer Hoek voor het door hem uitgebrachte
Verslag en voegt daaraan eenige hartelijke woorden toe, om zoowel hem
als den Heer Eedeke en Mejuffrouw Julie Hoek, in naam der Vereeniging
erkentelijkheid te betuigen voor al hetgeen ook in het afgeloopen jaar
wederom voor de bevordering van den bloei van het station verricht werd.
Daarna heeft de uitloting plaats van twee aandeelen in de door de
Vereeniging in 1889 en 1895 gesloten leeningen. Uitgeloot wordt N". 32
in de leening van 1889 en N». 1'i in de leening van 1895. Het aandeel N». 32
(1889), dat op naam staat van den Heer Mr. L. Serrurier, Batavia, kan
aanstonds, het aandeel N'^. 12 (1895), dat op naam staat van wijlen den
Heer W. Feltmann, Rotterdam, van af 2 Januari 1901 bij de Leidsche
Bank, firma H. F. C. Gerlings, te Leiden, ter verzilvering worden aan-
geboden.
Bij de nu volgende verkiezing van eenen Secretaris en van een be-
stuurslid in de plaats van resp. de HH. Hoek en Jentink, die aan de beurt
van aftreding, doch herkiesbaar zijn, worden beiden met meerderheid van
stemmen herkozen. De Heer Hoek op de vergadering aanwezig ') ver-
klaart zich onder dankzegging voor het vernieuwde bewijs van vertrouwen,
dat hem geschonken wordt, bereid, althans voor het oogenblik, die be-
noeming op nieuw aan te nemen. Hij doet het echter onder voorbehoud,
dat men het hem niet euvel zal nemen, zoo hij, wanneer zijne bezig-
heden blijven toenemen, er tusschentijds toe overgaat zijn ontslag als
Secretaris te vragen.
De Voorzitter noodigt de HH. Kerbert en de Meyere uit zich in het
begin van 1901 te willen belasten met het nazien van de rekeningen
en verantwoordingen van den Penningmeester der Vereeniging, zoowel
als van den Directeur van het Station. Genoemde HH. verklaren zich
daartoe bereid.
Namens de daartoe op de huishoudelijke vergadering van 1899 be-
noemde Commissie, bestaande uit de HH. Jentink, Sluiter en Hoek, brengt
daarna laatstgenoemde verslag uit over hetgeen door hen verricht werd
en wenschelijk geacht wordt ter voorbereiding van eene nieuwe syste-
matische bewerking der Nederlandsche Fauna, in het bijzonder die der
lagere dieren, met uitzondering van de insecten.
Hij begint met mededeeling te doen van het besluit, op voorstel van
HH. Directeuren van de Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen te
Haarlem, door de jaarlijksche algemeene vergadering dier Maatschappij
van Mei jl. genomen, om eene subsidie van ƒ500 te verleenen aan onze
Vereeniging ten behoeve van de voorgenomen nieuwe bewerking der Fauna
van Nederland. Tot dat voorstel was door de zoölogische leden van de
Hollandsche Maatschappij, waarvan eenigen ook lid van onze Vereeniging
zijn, geadviseerd, in overleg ook met de door ü benoemde Commissie.
Daarbij was men van de volgende overwegingen uitgegaan, die dus in
hoofdzaak weergeven, welke denkbeelden Uwe Commissie over deze zaak
1) Ook de Heer Jentink heeft de verlenging van zijn mandaat als bestuurslid aan-
genomen.
koestert. De bedoeling zou zijn eene wetenschappelijke publicatie te maken,
die ook voor belangstellenden uit het ontwikkelde publiek, die niet speciaal
wetenschappelijk geschoold zijn, bruikbaar, genietbaar zijn zal. Zoo zullen
exemplaren van het werk o. a. ook op hun plaats zijn in de bibliotheken
van H. Burgerscholen en Gymnasia, kweekscholen van onderwijzers, land-
bouwscholen enz.
De wijze, waarop indertijd Schlegel de werveldieren heeft bewerkt in
de uitgave van Kruseman, geeft in ons oog in hoofdzaak weer wat wij
voor alle voorname diergroepen moeten trachten te verkrijgen. Natuurlijk
op den duur voor alle diergroepen. Voor die, voor welke zich niet aan-
stonds eene specialiteit, die zich met de bewerking wil belasten, vinden
laat, zal het al licht lang duren — maar het werk behoeft niet met
verschijnen te wachten tot bet gereed is! De groepen, die bewerkt zijn,
moeten aanstonds het licht kunnen zien.
Ofschoon het niet noodig zal zijn op alle groepen dezelfde en eene
even kostbare wijze van illustreeren toe te passen, wordt toch in 't alge-
meen een betrekkelijk rijk geïllustreerd werk bedoeld : dit maakt de
uitgave kostbaar. Op den duur neemt echter ongetwijfeld het aantal in-
teekenaren toe en latere stukken zullen zich dus vermoedelijk zelf
kunnen bedruipen; maar de eerste stukken zullen vrij veel geld kosten,
vóór hun eene behoorlijke verspreiding verzekerd is. Met het oog op die
verspreiding zal het noodzakelijk zijn er een grootere oplaag van te
drukken: er is dus behoefte aan geld, voornamelijk hij den aan-
vang van het werk — daarom wordt het door ons zeer op prijs gesteld,
dat de dit jaar voor de Zoölogie beschikbare som van de Hollandsche
Maatschappij, met het oog op de voorgenomen uitgave, aan onze Vereeni-
ging is toegekend. En dit vooral ook, omdat wij een zoo goedkoop
mogelijke verkoopsprijs voor de afzonderlijke stukken wenschelijk zouden
achten.
Niet wenschelijk komt het ons voor aanstonds eene methode aan te
geven, volgens welke alle groepen zullen moeten worden bewerkt. Ook
al dient eene zoo groot mogelijke eenvormigheid te worden nagestreefd,
zal de bewerking uit den aard der zaak eenig.szins verschillend moeten
uitvallen, al naar de groep en al naar den bewerker. Alle soorten in
hun geheel af te beelden zou b. v. voor de vogels overdaad zijn en is
toch voor de Tunicaten b. v. zeer gewenscht. Sleutels voor het deter-
mineeren mogen in geen der bewerkingen ontbreken, zoomin als af-
beeldingen van de voor de determinatie meest gewichtige deelen.
De bewerkingen der verschillende groepen moeten afzonderlijk uitko-
men in brochures of boekdeeltjes van verschillende dikte, al naar de
groep groot is. Zoodra er materiaal genoeg is voor een deel (een 'band)
krijgt men een titel en een inhoud en kan men de afzonderlijke stuk-
ken samen laten binden — die het echter aangenamer vindt ze afzon-
derlijk te houden, is daarin volkomen vrij, ook omdat elk stuk afzon-
derlijke pagineering heeft. De stukken moeten ook afzonderlijk ver-
krijgbaar zijn.
Voor de hoogere dieren zal het natuurlijk niet noodig zijn met de be-
werking te wachten tot er eerst wat meer van verzameld is — op voor
de fauna nieuwe vogels jacht te gaan maken zal wel niemand wensche-
lijk achten. Maar voor andere groepen zal dat in werkelijkheid moeten
geschieden, zal de nieuwe bewerking op de hoogte van den tijd zijn.
Van Crustaceen zullen de Copepoden b. v. — vooral de in het zoute water
levende — moeten worden nagegaan, de Phyllopoden en de Ostracoden
I
LX XXV
ook. Voor de Airiphipoden en Isopoden zijn daartegen de meeste der
tot onze fauna behoorende vormen reeds bekend. Planaricn en andere
groepen van wormen zijn nog niet voldoende onderzocht, de vrijlevende
Nematoden daarentegen zijn nauwkeurig nagegaan.
Onder oudere en jongere zoölogen zal dan ook voor medewerking
naar geschikte krachten uitgekeken moeten worden. Het Zoölogisch Sta-
tion der Vereeniging zal zeer gaarne met al zijne hulpmiddelen willen
medewerken, ook al is het volstrekt het denkbeeld niet, dat het werk
uitsluitend van daaruit zal moeten plaats vinden. Voor extra uitgaven
aan het verzamelen enz. verbonden is — de Commissie heeft hier de
door den Heer Baartz beschikbaar gestelde som op het oog — reeds
eenig geld beschikbaar.
De Commissie stelt zich nu verder voor, dat de beste wijze om in
deze een begin te maken, zal zijn : van twee of drie medewerkers, en
dat voor groepen, die tot de beter bekende behooren, te verkrijgen, dat
zij een voor uitgave geschikt M. S. bij haar inzenden. In overleg met
het bestuur der Vereeniging en natuurlijk met medewerking van de
auteurs zelven, zullen dan die wijzigingen, wat vorm, literatuur-behande-
ling, omvang, illustratie enz. aangaat, aangebracht worden, die wensche-
lijk en met het oog op de eenvormigheid van de geheele publicatie
noodzakelijk zullen geacht worden. Daarna zal aanstonds tot de uitgave
van die eerstelingen overgegaan worden. Een uitgever zal er gemakke-
lijk voor te vinden zijn ; waar dit niet anders mogelijk zal blijken te zijn,
kunnen wij althans voor die eerste stukken met de nu daarvoor be-
schikbare gelden, financieel bijspringen.
De Commissie door u in de vorige huishoudelijke vergadering benoemd,
heeft dus de eer u voor te stellen haar diligent te verklaren en haar
mandaat in de boven aangegeven richting uit te breiden ; zij wijst er
echter nadrukkelijk op, dat het haar verlangen niet is tot het maken
van onkosten, tot het nemen van maatregelen, die de Vereeniging finan-
cieel zullen binden, gemachtigd te worden. Daartoe zal niet worden
overgegaan zonder machtiging van het bestuur der Vereeniging.
Het voorstel der Commissie wordt in discussie gebracht en nadat eenice
inlichtingen gevraagd en gegeven zijn, aangenomen. De Heer A. C.
Oudemans vroeg nl., naar aanleiding van de mededeeling, dat de Insecten
bij de voorgenomen nieuwe bewerking uitgezonderd zouden worden, wat
men hier onder Insecten had te verstaan en de Heer A. A. W. Hubrecht
gaf in overweging zich met de Entomologische Vereeniging in verbin-
ding te stellen, opdat door haar voor de Insecten gedaan zou worden,
wat de Dierkundige Vereeniging voornemens was voor de overige dier-
groepen tot stand te brengen. Aan den Heer Oudemans werd geant-
woord, dat hier met Insecten in het bijzonder de Hexapoda bedoeld
werden, daar deze het voorwerp der bijzondere studie onzer zuster-
vereeniging uitmaken ; dat er dus geen bezwaar tegen zou bestaan,
gesteld een onzer leden wilde de Acarinen, of eene andere groep van
Spinnen of Duizendpooten bewerken, die in onze uitgave op te nemen.
De Heer Everts maakte er den Heer Hubrecht op opmerkzaam, dat voor
verschillende orden van Insecten, de vertegenwoordigers der Nederlandsche
fauna reeds zorgvuldig bewerkt waren en de Entomologische Vereeni-
ging dus gezegd kan worden in dit opzicht der Dierkundige voor te zijn
geweest. Daar die bewerkingen — men denke aan van der Wulp's
Diptera, aan Snellens' Macro- en Micro-Lepidoptera aan Everts' Coleop-
tera — echter veel uitvoerig er zijn opgevat dan die, welke thans voor
de andere diergroepen voorbereid worden, verdient toch vpellicht het
denkbeeld van den Heer Hubrecht in overweging genomen te worden,
om te verkrijgen, dat men ook bij de studie der Insecten van de Ne-
derlandsche fauna over een bandigen geillustreerden leidraad zal be-
schikken.
Na de pauze houdt in de eerste plaats de Heer ÜVierstrasz eene voor-
dracht over de tijdens de Siboga-expeditie aangewende conservatie-methoden.
Hij deelde mede, dat hij begonnen was zich voor het prepareeren en
conserveeren van dieren te laten voorlichten door den Heer Lobianco
in het Zoölogisch Station te Napels en dat hij zoo goed in de gelegen-
heid geweest was de te Napels aangewende conservatie-methoden te be-
studeeren, dat hij zich voldoende voorbereid achtte dezelfde methoden
ook bij bet conserveeren van dieren tijdens de Siboga-expeditie toe te
passen. Hij bad echter van die voorbereiding niet zooveel voordeel gehad,
als hij zich daar wel van had voorgesteld : aan boord bleek spoedig, dat
de omstandigheden, de lokaliteit, de beschikbare hulpmiddelen in den
regel niet toelieten de tijdroovende en vaak zeer omslachtige methoden
van het Napelsche Station toe te passen : er werd gewoonlijk te veel
op eens gevangen en, hoe goed men ook uitgerust was, ontbrak zoowel
de ruimte als het aantal glazen bakken, flesschen enz. om al de voor-
werpen een voor een aan eene reeks bewerkingen te onderwerpen. Hij
was dus wel genoodzaakt geweest tot eenvoudiger methoden zijn toe-
vlucht te nemen en bespreekt nu de resultaten met die methoden ver-
kregen : alkohol en vooral sterke alkohol voor bet öxeeren, zuren (azijn-
zuur enz.), curare, formol, narcotica enz. Voor Nemertinen had hij met
goed gevolg kokend water toegepast, voor Gastropoden gaf deze behan-
delingswijze echter nooit een gunstig resultaat. Wat Holothuriën aangaat,
zoo lieten wel de kleine zich goed bedwelmen, de grootere daarentegen
niet of niet goed. Deze dieren hebben de lastige gewoonte hunne inge-
wanden geheel uit te spuwen, als zij gevangen of behandeld worden,
bij het sorteeren van de vangst enz. Doen zy dit niet aanstonds, dan
doen zij het toch later, als zij in een conservatie-vloeistof worden over-
gebracht. Formol bleek voor vele dieren een zeer goed conservatie-
middel — het komt er echter op aan de juiste sterkte, die voor elk
geval de beste zal zijn, te leeren kennen.
De voordracht van den Heer Nierstrasz wordt met belangstelling ge-
volgd. Naar aanleiding van bet medegedeelde vestigt de Heer Everts de
aandacht op de behandelingswijzen met strychnine en met koolzuur en
herinnert de Heer van Wijhe aan Kaiser's methode — die vermoedelijk
in het toepassen van een mengsel van Naliumacetaat en glycerine bestaat.
Daarna hondt de Heer Weber zijne aangekondigde voordracht, die
hij gaarne zou zien, dat beschouwd werd als eene korte toelichting bij
hetgeen in de vergaderzaal ten toon gesteld was en dat zoowel op de
aan boord van de Siboga gebruikte instrumenten, als op de daarmede
buitgemaakte, zoo uiterst kostbare voorwerpen van de diepzee-fauna en
flora betrekking had.
Gedurende de expeditie met de Siboga werden in het geheel 12.000
zeemijlen afgelegd en op een zeer groot aantal stations werden gedurende
die reis waarnemingen ingesteld en zoölogisch en botanisch materiaal, aan
het oppervlak en op den bodem niet alleen, maar ook in de daar tus-
scben gelegen waterlagen verzameld. De biervoor gebruikte werktuigen,
die door spr. in korte trekken werden beschreven en die alle in natura
aanwezig waren, waren in de eerste plaats de diepzee-korren en gewone
korren, vervolgens de diepzeedreg en Hensen's planktonnet. Zooals bekend
is heeft dit laatste instrument voornamelijk de quantitatieve bepaling van
het plankton in het zeewater ten doel en ging Hensen bij het invoeren
van de quantitatieve bepalingsmethode van de hypothese uit, dat het
plankton regelmatig door de zee verspreid voorkomt. Gedurende de reis
met de Siboga werd het quantitatief onderzoek echter opgegeven, daar
spoedig bleek, dat de stroomen een zoo groote rol speelden, zoocorrenten
deden ontstaan, die de verspreiding van het plankton al te onregelmatig
maakten. Dan bespreekt de Heer W. de aan boord van de Siboga ge-
bruikte sluitnetten, van welke Fowler's sluitnet, dat met vallende ge-
wichten werkt, hem verreweg het beste voldeed, Hensen's horizontaal-
cylinder voor het vangen van plankton, Pettersson's waterschepper,
Knudsen's kantelthermometer, Sigsby's «waterbottle", Monaco's »sondeur
a clef" enz.
Na daarna ook het een en ander over den bodem der diepezee in den
Indischen Archipel te hebben medegedeeld en over de uitgestrekte ver-
spreiding van de diepzeeklei en de verschillende lagen waarin deze voor-
komt te hebben gesproken, na van de vertakte Foraminiferen (Rhizam-
mina algaefonnis), die een uitgebreide laag vormen over een groot
deel van de Bandazee, te hebben gewaagd, staat spr. eenigen tijd stil bij
enkele uiterst interessante vormen, die allengs werden buitgemaakt: zoo
bij de reeds aan Lamouroux bekende Bryozoe Adeona, bij de Ilameidae, de
cometenvormen bij het geslacht Linkia, Omphianthus, bij Turbellarien
en Muraenalarven als voorbeelden van goede conserveering in formol, bij
Eurybia, eene merkwaardige Pteropode, uitmuntend bewaarde Hetero-
poden, bij Thyca, eene merkwaardige, parasitisch levende slak, eindelijk
bij Rhabdammina, reusachtige Orbitoliies en andere Foraminiferen.
Nadat de Heer Versluys in aansluiting aan de mededeelingen van de
HH. Weber en Nierstrasz nog het een en ander had vermeld, dat op
het gebruik van de diepzee waterscheppers en op de zuurstof bepaling van
het watei-, dat uit verschillende waterlagen was opgehaald, betrekking
had en daarbij in het bijzonder op de door Dr. Romijn ingevoerde buiten-
gewoon eenvoudige wijze van zuurstofbepaling opmerkzaam had gemaakt,
richtte de Heer Van Lidth de Jeude tot den Heer Weber als hoofd en
tot de HH. Nierstrasz en Versluys, als leden van den wetenschappelijken
staf der Siboga-expeditie, het woord, om hen geluk te wenschen met
hun behouden terugkeer, maar vooral ook om hun hulde te bieden voor
de schitterende resultaten gedurende die expeditie verkregen. Een luid
handgeklap getuigde ervan, hoezeer de woorden van den Heer Lidth de
Jeude bij allen instemming hadden gevonden.
De Heer A. C Oudemans vertoont een ongewoon donker gepig-
menteerd exemplaar van de gewone hagedis Lacerta agilis en laat enkele
voorwerpen van de kleine prik, Petromyzon planeri, zien door hem in
de Klarebeek bij Arnhem aangetroffen. Een der exemplaren was een
geslachtsrijp vrouwelijk dier.
De Heer Van Beminelen brengt opengezaagde schedels van Echidna
ter tafel, waarin twee beenderen zijn aangegeven, die gewoonlijk geen
deel nemen aan de omsluiting van de hersenholte, doch veeleer als
dekbeenderen van de mondholte fungeeren, nl. de pterygoïdea en de
palatina, Eene geïllustreerde mededeeling over hetzelfde onderwerp is
opgenomen in het Verslag van de zitting van de Wis- en Natuurkundige
Afdeeling van de K. Akademie van Wetenschappen van 30 Juni 1900.
De Voorzitter sluit daarna de vergadering na de aanwezigen dank te >
hebben gezegd voor hunne tegenwoordigheid en na aan Dr. G Kerbert, *
den directeur van het Kon. Zool. Genootschap Natura Artis Magistra,
verzocht te hebben den dank der vereeniging te willen overbrengen aan
het Bestuur van het Genootschap.
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