Skip to main content

Full text of "Tijdschrift der Nederlandsche Dierkundige Vereeniging"

See other formats


l^f 


W»  J^  '^^:-^^^mmm/m 


'%\ 


%tV*, 


■#^ 


Si? 


^ 


iUÉJ 


i^^^&^ii' 


TIJDSCBRIFT 


NEDERLANDSCHE 

DIERKUNDIGE  VEREENIGING 


TIJDSCHRIFT 

DEJt 

NEDERLANDSCHE 

DIERKUNDIGE  VEREENIGING 


ONDER    REDACTIK    VAN 

Prof.  A.  A.  W.  HUBRECHT 

als  Voorzitter  der  Vereeniging  (Voor  Afl.   1), 

Prof.  MAX  WEBER 

als  Voorzitter  der  Vereeniging  (Voor   Afl.  2—4), 

Dr.  P.  P.  C.  HOEK ,  Prof.  C.  Ph.  SLUITER 

EN  Dr.  J.  F.  VAN  BEMMELEN  (Voor  Afl.  2-4) 


Sde    SEI^IE 


IDEEIL.  ^VI 


BOEKHANDEL  EN  DRUKKERIJ 
E.   J.   BRILL 

LEIDEN    —    1900 


INHOUD 


I.  Wetenschappelijke  Bijdragen 

Aflevering  1,  Juli  1898. 

Bladz. 
Dr.  A.  H.  ScHMiDT,  Untersucliungen  über  das  Ovarium  der  Selachier.  Mit 

Taf.  I— III 1 

Mr.  Herman   Albarda,   Ornithologie   van   Nederland.  Waarnemingen  van 

1  Mei  1897  tot  en  met  30  April  1898  gedaan 109 

Aflevering  Q.   Augustus  1899. 

Dr.  H.  C.  Redeke,    Kleine   Beitnige  zur  Anatomie  der  Plagiostomen.  Mit 

Taf.  IV— V 119 

Mr.  R.  Baron   Snouckaert   van  Schauburg,  Ornithologie  van  Nederland. 
Waarnemingen  van  1  Mei  1898  tot  en  met  30  April  1899  gedaan .     .     137 

Aflevering  3.  December  1899. 

Dr.  P.  P.  C.  Hoek,  Neuere  Lachs-  und  Maifisch-Studien.  Mit  Taf.   VI— X.     156 
Dr.  H.  D.  Tjeenk  Willink,   Die  Zahnlei.'^ten   und  die  Eischwiele  bei  den 

Vögeln.  Mit  Taf.  XI .243 

Aflevering  4.  Augustus  1900. 

Mr.  R.  Baron  Snouckaert   van  Schauburg,  Ornithologie  van  Nederland. 

Waarnemingen   van   1   Mei   1899  tot  en  met  30  April  1900  gedaan.     255 

Dr.  H.  C.  Releke,  Aanteekeningen  over  den  bouw  van  het  maag-darm- 
slijmvlies der  Selachiers.  Met  pi.  XH 284 


lï-iH 


II.  Verslagen 

Aflevering  1.  Juli  1898 

Bladz. 
Verslag   van    de   gewone  liuislioudelijke  vergadering  van  2G  Juni  1898.  iii 

Aflevering  S.  Augustus  1899 

Verslag   van  de  wetenschappelijke  vergadering  van  20  November  1898.  xix 

Naamlijst  van  de  leden  op  1   Januari  1899 xxiii 

Verslag  van  de  wetenschappelijke  vergadering  van  28  Januari  1899.     .  xxix 

Verslag  van  de  wetenschappelijke  vergadering  van  25  Maart  1899   .     .  xxxiii 

Verslag   van   de   gewone   huishoudelijke  vergadering  van  25  Juni  1899.  xxxv 

Aflevering  3,   December  1899 

Verslag   van    de  wetenschappelijke  vergadering  van  30  September  1899.         Liv 
Verslag   van  de  wetenschappelijke  vergadering  van  25  November  1899.  lx 

Aflevering  4.    Augustus  1900 


I.  WETENSCHAPPELIJKE  BIJDRAGEN 


UNTERSUCHUNGEN 
UEBER  DAS  OVARIÜM  DER  SELACHIER 


A.  H.  SCHMIDr, 

iu  Utreclit. 


EINLEITUNG. 

Die  Entwickelung  des  Eies  war  in  den  letzten  Jahrzehnten 
Gegenstand  ausführlicher  Untersuchungen. 

Bei  den  Vertebraten  hat  man  festgestellt ,  dass  im  Allgemeinen 
das  Ei  sich  durch  direktes  Wachsthum  der  Keimepithelzelle  ent- 
wickelt,  sei  es  mit  oder  ohne  die  von  verschiedenen  Autoren  be- 
schriebenen  vorangehenden  Einstülpungen  oder  Einwucherungen 
der  oberflacblichen  Schicht  des  Eierstocks. 

Nur  bei  den  Amphibien  und  den  öelacbiern  soll  noch  eine 
andere  Art  der  Entwickelung  bestehen. 

GoETTE  u.  A.  und  in  letzter  Zeit  wiederum  Gemmill  nehmen  für 
die  Amphibien,  Balfodk.  nimmt  für  die  Selachier  eine  Verschmel- 
zung  von  mehreren  Zeilen  zu  eiuer  Eizelle  an  („Zellfusion").  Bei 
den  Amphibien  soll  dieser  Verschmelzungsprocess  der  ausschliess- 
lich  vorkommende  Entwickelungsmodus  sein,  bei  den  Selachiern 
aber  soll  die  Zellfusion  zwar  die  Regel  bilden,  jedoch  auch  die 
Entwickelung  durch  direktes  Wachsthum  vorkommen. 

Was  die  Entwickelung  der  Eifollikel  betrifEt,  so  siud  im  Hin- 
blick   auf  alle  Klassen  der  Vertebraten  die  für  einige  Saugethiere 

1 


beschriebeneu  EinstülpungsvorgaDge  der  oberflachlichen  Schicht 
des  Ovariums  nicht  bestatigt  worden.  Die  Anhanger  der  Anschauung 
dass  Einwucherungen  des  Epithels  der  Oberflache  bei  der  Ent- 
stehung  des  Follikels  eine  wesentliche  Rolle  spielen ,  fanden  jedoch 
immer  eine  machtige  Stütze  in  den  Untersuchungen  von  Ludwig 
und  Semper,  nach  welchen  diese  Vorgange  in  überzeugendster 
Weise  bei  den  Selachiern  zu  demonstriren  waren.  Indessen  hat 
Balfour  und  spater  auch  Hoffmann  die  LuDwio'schen  Unter- 
suchungen nicht  bestatigen  können. 

Weil  somit  über  die  Entwickeking  des  Eies  sowie  des  Follikels 
bei  einer  so  primitiven  und  deshalb  sehr  interessanten  Gruppe,  wie 
die  Selachier,  noch  ünsicherheit  besteht  und  eine  Aufklarung  der 
Verhaltnisse  erwünscht  sein  muss,  beschloss  ich,  die  Ovarieu  der 
Knorpelfische  einer  naheren  üntersuchung  zu  unterwerfen. 

Die  Entwickelung  des  Eies  studirend,  kam  ich  von  selbst  zu 
der  Üntersuchung  auch  solcher  anatomischer  und  histologischer 
Eigenthümlichkeiten  der  Eizellen  uud  des  Eierstocks,  die  nicht 
ganz  direkt  mit  den  in  erster  Reihe  zu  berücksichtigenden  Fra- 
gen  in  Zusammenhang  stehen.  So  findet  in  diesem  Aufsatz  auch 
Eiuiges  über  Ei-membranen^  FoUikelepithelzellen,  Eikern,  Dotterkern 
und  Follikelatresie  Erwahnung. 

Es  schien  mir  vor  Allera  wichtig,  möglichst  viele  Thiere  ver- 
schiedenen  Alters  zu  untersuchen ,  um  so  in  die  Lage  zu  kommen, 
möglichst  viele  Stadiën  kennen  zu  lernen.  Ein  füuf-monatlicher 
Aufenthalt  in  der  Neapeler  Zoologischen  Station  (Frühjahr  1894), 
sowie  ein  mehrwöchentlicher  Aufenthalt  in  der  Zoologischen  Sta- 
tion der  „Nederlandsche  Dierkundige  Vereeniging"  im  Helder 
(Sommer  1896)  ermöglichten  es  mir  ein  ziemlich  ausgedehntes 
Material  zusammenzubringen.  Die  Bearbeitung  desselben  beendete 
ich  im  hiesigen  Zoologischen  Institut. 

Es  umfasst  folgende  Species ,  von  denen  Exemplare  aus  der 
post-emhryonalen  Zeit  der  Entwickelung  untersucht  wurden: 

Aus  dem  Mittelmeere  (Neapel): 

Scyllium  canicula. 


Scyllium  stellare. 

Mustelus  vulgaris. 

Mustelus  laevis. 

Pristiurus  melanostomus. 

Spiuax  niger. 

Squatina  sp.  '). 

Notidauus  cinereus  (Heptanchas). 

Galeus  canis. 

Carcharias  glaucus. 

Scymnus  lichia. 

Centrophorus  granulosus. 

Torpedo  ocellata. 

Torpedo  marmorata. 

Raja  asterias. 

Raja  oxyrhynchus, 

Raja  punctata. 

Trygon  violacea. 

Trygon  pastinaca. 

Myliobatis  aquila. 

Chimaera  monstrosa. 

Aus  der  Nord-See  (Helder): 
Acanthias  vulgaris. 
Galeus  canis. 
Mustelus  vulgaris. 
Raja  clavata. 

Weiter  Emhryonen  von : 
Acanthias  vulgaris  (Nord-See). 
Mustelus  vulgaris  (Mittelmeer). 
Torpedo  ocellata  (Mittelmeer). 
Torpedo  marmorata  (Mittelmeer). 


1)  Nach  Paitl  Mater  (45)  giebt  es  im  Neapeler  Golfe  zwei  Species  von  Sqnatina.  die 
ausserlich  nur  zu  unterscheiden  sind,  wenn  sie  ganz  jung  sind.  Die  Anzahl  der  Wirbel 
dieser  zwei  Species  soll  jedoch  eine  verschiedene  sein. 


Die  Zahl  der  uatersuchten  Thiere  betragt  etwa  150. 

Das  Material  ist  vorwiegend  post-embryoual ,  weil  die  Jahres- 
zeit  für  das  Sammeln  vou  Embryonen  nicht  gunstig  war. 

Ueber  die  Conservirung  Folgendes:  Aufangs  habe  ich  die  ver- 
schiedensten  Fixatiousmittel  angewandt ,  indem  ich  mehrere  Stück- 
chen  eines  und  desselben  Ovariums  der  Wirkung  verschiedener 
Fixationsmittel  aussetzte ;  in  Betracht  kamen :  Alcohol  von  TO^/q 
mit  Tinctura  jodii,  Fleraming's  schwache  und  starke  Lösung, 
Müllersche  Flüssigkeit ,  Herraann's  Flüssigkeit ,  Chromsaure,  Pi- 
krinschwefelsaüre  (Kleinenberg),  Sublimat-essigsaure. 

Die  Stückchen  wurden  möglichst  dem  noch  lebenden  Thiere 
entnommen ;  das  war  bei  den  hier  zu  uutersuchenden  Thieren  von 
besonderer  Bedeutung,  weil  es  allgemein  bekannt  ist,  wie  rasch 
die  Knorpelfische  in  Zersetzung  übergehen.  Es  zeigte  sich  bald, 
dass  die  Fixirung  mit  Sublimatessigsaure  bei  weitem  die  schönsten 
Resultate  ergiebt,  eine  Thatsache,  die  übrigens  im  Hinblick  auf 
verschiedene  Gewebe  der  Selachier  in  der  Neapeler  Station  schon 
langst  bekannt  ist. 

Das  Verfahren  war  folgendes:  die  frisch  dem  lebenden  Thiere 
entnommenen,  etwa  5  Mra.  im  Durchmesser  betragenden  Stück- 
chen wurden  in  kalte ,  concentrirte  Sublimatlösung  gebracht ,  wobei 
auf  je  20  Ccm.  7  Tropfen  Acid.  aceticum  glaciale  hinzugefügt 
wurden ;  die  Stückchen  verblieben  darin  3  bis  5  Stunden ,  als- 
dann  wurden  dieselben  in  Alcohol  von  70"/o  gebracht,  dem  einige 
Tropfen  Jodtinctur  hinzugesetzt  waren.  In  dieser  Flüssigkeit  blie- 
ben  die  Objekte  12  bis  24  Stunden,  urn  schliesslich  in  Alcohol 
von  90o/o,  dem  gleichfalls  Jodtinctur  hinzugesetzt  war,  ein  Paar 
Tage  lang ,  resp.  bis  zum  weiteren  Gebrauch  aufgehoben  zu  werden. 
Diese  einfache  und  zuverlassige  Methode  ist  sehr  empfehlenswert, 
zumal  wenn  man  für  das  Farben  Carminfarbstofïe  verwendet. 

Meist  wurden  die  Objekte  in  toto  gefarbt,  wobei  P.  Mayee's 
Carmalaun  die  schönsten  Bilder  lieferte.  Es  lassen  sich  übrigens 
auch  andere  Farbstoöe,  wie  Haemalaun  mit  Eosin  und  Pikro- 
carmin  ganz  gut  verwenden. 

Was   die   übrigen    Fixationsmittel  betrifft,  so  habe  ich  bei  Be- 


nutzuug  vou  Pikrinscbwefelsaure  und  von  Alcohol  vau  70"/^  noch 
die  relativ  besten  Bilder  erhalten. 

Flemming's  und  Hebmann's  Lösungen  gaben  mir  meistens  keine 
guten  Resultate ,  ja  haben  selbst  vieles  Material  verdorbeu.  Chrom- 
saure  und  Üsmiumsaure  dringen  zu  langsara  ein  und  die  Fixation 
ist  daher  nicht  befriedigend. 

Ich  habe  daher  den  weitaus  grössten  Theil  meiner  Objekte 
mit  Sublimat-essigsaure  behandelt,  die  anderen  Mittel  nur  zum 
Zweck  von  Vergleichungen  augewendet. 

Die  in  toto  gefarbten  Stückchen  wurden  mit  Benzol  und  Benzol- 
paraffin  weiter  behandelt,  in  hartes  Paraffin  (Schmelzpunkt  60°) 
eingebettet  und  mit  den  Mikrotom  in  möglichst  vollstandige  Seriën 
zerlegt. 

Schnittserien  sind  bei  der  Untersuchung  des  Eierstocks  ganz 
unentbehrlich  und  ohue  dieselben  sind  Fehler  nicht  zu  vermeiden. 

Da  in  neuerer  Zeit  sich  wiederum  Stimmen  erhoben  haben 
gegen  die  Methode,  die  Schnitte  auf  Wasser  auszubreiten  und 
sie  dabei  auf  dem  Objekttrager  zu  fixiren ,  so  kann  ich  nicht 
umhin,  mitzutheilen  ,  dass  alle  meine  Schnitte  ganz  glatt  auf  vorher 
gründlich  gereinigtem  Objekttrager  mit  destillirtem  Wasser  auf- 
geklebt  worden  sind ,  wobei  es  leicht  war  ungünstige  Lagerung 
einzelner  Schnitte  zu  corrigiren.  Die  so  fixirten  Schnitte  kann 
man  auch  sehr  gut  mit  den  verschiedensten  Farbstofïen  behandeln. 

Die  Dicke  der  Schnitte  war  durchschnittlich  7  ia  ,  dunnere  hatte 
ich  fast  niemals  nötig. 

Die  Zeichnungen ,  die  der  Arbeit  beiliegen ,  sind  zum  kleineren 
Theil  von  Herrn  Hanau,  Zeichner  des  hiesigen  Zoologischeu 
Institutes,  zum  grosseren  Theil  von  mir  selbst  ausgeführt.  Alle 
sind  möglichst  genau  nach  der  Natur  gezeichnet;  alles  Schema- 
tische ist  vermieden  worden. 

Die  Vergrösserungen  sind  direkt  gemessen. 

Die  ümrisse  der  Zeichnungen  wurden  mit  Hülfe  des  ABBE'schen 
Zeichenapparates  festgestellt. 


ER8TES  KAPITEL. 

Die  Entstehung  des  Eies  und  des  Follikels,  sowie  die 
Entwickelung  der  Follikelepithelzellen. 


I.    Die    Urheimzelle. 

Nachdem  man  seit  von  Baer  die  Eizelle  als  den  Ausgangspunkt 
der  Entwickelung  eines  jeden  Individuum  auch  bei  den  Sauge- 
thieren  kennen  gelernt  hat,  hat  man  sich  naturgemass  die  Frage 
gestellt,  woher  die  Eizelle  stamme  und  man  hat  sich  bestrebt,  das 
erste  Auftreten  der  Geschlechtszellen  im  Embryo  zu  erforschen. 

In  Betriff  der  Elasmobranchii,  die  uns  hier  zunachst  interes- 
siren,  hat  Balfoue.  (6)  die  Entwickelung  der  Eizellen  am  ein- 
gehendsten  studirt. 

Durch  die  Arbeiten  von  Sempee,  Pflügee,  Valentin,  Waldeyer 
u.  A.  war  festgestellt  worden ,  dass  bei  jongen  Embryonen  zwi- 
schen  den  Zeilen  des  einschichtigen  Peritonealepithels  grössere 
Zeilen  sich  vorfinden,  namentlich  im  dorsalen  Abschnitte  desselben. 
Diese  Zeilen  betrachtete  man  als  die  erste  Form  der  sich  ent- 
wickelnden  Keimzellen  und  belegte  sie  mit  dem  Namen  » Ureier" 
(Semper). 

Balpour  beschreibt  in  seinem  berühmten  „Monograph  on  the 
development  of  Elasmobranch  Fishes"  das  erste  Auftreten  dieser 
Ureier  („primitive  ova")  (1.  c.  S.  130)  folgendermassen : 

»There  is  no  tracé  of  a  distinct  genital  ridge,  but  the  ova 
„mainly  lie  in  the  dorsal  portion  of  the  mesentery,  and  therefore 
„in  a  part  of  the  mesoblast,  which  distinctly  belongs  to  the 
„splanchnopleure    (PI.    XI.    fig.  14  a.)  Some  are  situated  external 


„to  the  segmeutal  involutions,  aud  others  agaiu ,  thougb.  this  is 
„not  common ,  in  a  part  of  the  mesoblast ,  which  distinctly  be- 
„longs  to  the  body-wall.  (PI.  XI.  fig.  14  6). 

„The  portiou  of  meseutery  in  which  the  primitive  ova  are 
„most  densely  aggregated ,  corresponds  to  the  future  position  of 
„the  genital  ridge,  but  the  other  positions  occupied  by  ova  are 
„quite  outside  this.  Some  ova  are  in  fact  situated  on  the  outside 
„of  the  segmental  duet  and  segmental  tubes,  and  must  therefore 
„effect  a  considerable  migration  before  reaching  their  final  posi- 
„tions  in  the  genital  ridge  on  the  inner  side  of  the  segmental 
„duet.  (PI.  XI  fig.  14  6.)" 

Wir  seheu  hieraus,  dass  Balfour  alle  grosseren  Zeilen,  welche 
er  beim  Embryo  im  Epithel  des  Mesenteriums  findet  als  echte 
„Ureier"  d.  h.  Geschlechtszellen  betrachtet  und  dass  er  geneigt 
ist,  ihnen  die  Eigenschaft  der  aktiven  Fortbewegung  zuzuschrei- 
ben.  Hierüber  sagt  er  weiter  noch : 

(p.  134.)  „In  some  of  the  lower  animals  e.  g.  Hydrozoa,  there 
„is  no  question  that  the  ova  are  derived  from  the  epiblast;  we 
„might  therefore  expect  to  find  that  they  had  the  same  origin 
„in  Vertebrates.  Further  than  this,  ova  are  frequeutly  capable  in 
„a  young  state  of  executing  amoeboid  movements,  and  accord- 
„ingly  of  migratiug  from  one  layer  to  another.  In  the  Elasmo- 
„branchs  the  primitive  ova  exhibit  in  a  hardened  state  an  irre- 
„gular  form,  which  might  appear  to  indicate  that  they  possess 
„a  power  of  altering  their  shape,  a  view  which  is  further  sup- 
„ported  by  some  of  them  being  at  the  present  stage  situated  in 
„a  position  very  different  from  that  which  they  eventually  occupy, 
„and  which  they  eau  only  reach  by  migration.  If  it  could  be 
„shewn  that  there  were  no  intermediate  stages  between  the  pri- 
„mitive  ova  and  the  adjoining  cells  (their  migrating  power  being 
„admitted)  a  strong  presumption  would  be  offered  in  favour  of 
„their  having  migrated  from  elsewhere  to  their  present  position. 
„In  view  of  this  poasibility  I  have  made  some  special  investiga- 
„tions,  which  have  however  led  to  no  very  satisfactory  results." 

Den    durch   das  Auffindeu  von  Uebergansformen  zu  liefernden , 


8 

direkteu  Beweis,  dass  die  Urkeimzellen  umgewaudelte  Peritoneal- 
zelleu  seieu,  hat  Balfour  somit  nicht  beibringen  können.  Er 
lasst  die  Möglichkeit  eiuer  Einwanderung  dieser  grosseren  Zeilen 
„from  elsewhere"  offen.  Er  findet  weiter  als  Regel,  dass  die 
„primitive  ova"  an  gewissen  Stellen  in  Gruppen  zusammenliegen, 
welche  den  Eindruck  machen ,  als  seien  sie  aus  einer  Zelle  ent- 
standen.  Andeutuug  einer  Versehmelzung  der  Elemente  solcher 
Gruppen  von  Urkeimzellen ,  wie  das  z.  B.  Götte  (22)  bei  Am- 
phibien  beobachtet  zu  haben  meint ,  findet  er  nirgends.  Es  ist 
Balfour  nicht  gelungen,  die  Frage  nach  dem  Ursprung  der  „pri- 
mitive  ova"  zu  lösen.  Er  selbst  sagt  (1.  c.  S.  133.):  „still  the 
origin  of  the  primitive  ova  is  not  quite  clear". 

Als  eiue  Eigenthümlichkeit  der  Urkeimzellen  erwahnt  Balfour 
noch ,  dass  er  bisweilen  die  Zellkörper  ausgefüllt  findet  mit 
„numerous  highly  refractiug  bodies  resembliug  yolk-spherules." 
(S.  135).  Er  betrachtet  diese  stark  lichtbrechenden  Körperchen 
als  Produkte  des  Ernahrungsprocesses  der  Urkeimzellen ,  die  im 
Laufe  der  Entwickelung  wieder  ganz  verschwinden. 

NussBAUM  (51)  findet  bei  Bana  fusca  in  Stadiën,  wo  die 
Furchung  eben  vollendet  ist,  pigraentirte  und  unpigmentirte 
Zeilen.  Die  grosseren ,  hellen  Zeilen  sind  ganz  gefüllt  mit  Dotter- 
plattehen ,  so  dass   man  den  Kern  nicht  sehen  kann. 

Bei  der  Weiterentwickelung  des  Embryo  verschwinden  diese 
Dotterplattchen  ganz  allmahlich  aus  den  Zeilen  und  den  aus  den- 
selben  entstandenen  Geweben.  Am  langsten  bleiben  sie  sichtbar 
in  einem  Zellencomplex  medianwarts  von  den  Wolff'schen  Gangen; 
diese  Zeilen  sind  die  „Geschlechtszellen",  wie  Nussbaum  sie  nennen 
will.  Er  findet  diese  Zeilen  in  der  Geschlechtsdrüsenanlage  und 
nimrat  ihre  Theilung  wahr;  sie  werden  umgeben  von  den  Peri- 
tonealzellen  und  verlieren  allmahlich  die  Dotterplattchen.  Einen 
Uebergang  von  Peritonealzellen  in  Geschlechtszellen  findet  er 
undenkbar:  (1.  c.  S.  6.)  „Ein  solcher  Uebergang  könnte  ja  nur  in 
„der  Weise  vor  sich  gehen ,  dass  gewisse  Peritonealzellen  sich 
„vergrösserten;  da  aber  die  Peritonealzellen  frei  von  Dotterplattchen, 
„so    müssten    die    muthmasslich    vergrösserten    ebenfalls    frei    von 


9 

„Dotterplattcheu    seiu ,    was    aber  durch  keine  Beobachtuiigsthat- 
„sache  gestützt  wird". 

Zu  eiuem  ganz  gleicheu  Resultat  korarat  er  durch  seine  Unter- 
suchuugeu  bei  den  Teleostiern  (Forelle). 

Mac  Leod  (48)  dagegen,  der  gleichfalls  Knochenfiscb-erabryonen 
untersucht  hat,  ist  der  Meinuug,  dass  die  „Geschlechtszellen 
(Nussbaüm)"  direkt  vou  den  Peritonealzelleu  abstammen.  Er  bildet 
in  seiner  Fig.  20  (PI.  XXX)  zwei  Geschlechtszellen  im  Mesen- 
terium  ab  und  eine  im  Peritoneum  viscerale;  in  der  Tafelerklarung 
fügt  er  hinzu :  „cellules  sexuelles  qui  n'out  pas  pris  part  a  la 
formation  du  repli  sexuel". 

VoN  MiHALKOvics  (47)  findet  bei  den  Embryonen  der  Amuioten 
(Reptilia ,  Aves ,  Mammalia) ,  dass  das  Coelomepitbel ,  den  ge- 
wöhnlichen  Zeilen  beigemischt,  grössere  Zeilen  mit  hellem  Pro- 
toplasma  enthalt.  (1.  c.  S.  387)  „Dieses  sogenannte  Keimepithel 
„(epithelium  germinativum)  ist  weiter  nichts  als  ein  zu  speci- 
„fischen  Zwecken  differeuzirter  Theil  des  Coelomepithels ,  das 
„nicht  etwa  durch  eioen  besonderen  Ursprung  vor  letztereni  aus- 
„gezeichnet  ist;  die  ganze  Leibeshöhle  ist  von  archiblastischem 
„Epithel  bedeckt,  ein  Theil  davon  übernimmt  die  Produktion  der 
„Geschlechtszellen,  und  erst  von  dieser  Zeit  an  besteht  ein  Unter- 
„schied  zwischen  den  gewöhnlicheu  Zeilen  des  Coelom  und  dem 
„Keimepithel." 

Er  neunt  die  grosseren  Zeilen  „grosse  Geschlechtszellen" ;  sie 
sind  nach  seiner  Meinung  nicht  die  Anlagen  der  Eier,  sondern 
sie  werden  vom  Peritonealepithelium  überwachsen,  theilen  sich  in 
der  Tiefe  und  tragen  in  dieser  Weise  bei  zu  der  Vergrösserung 
der  Keimdrüsenanlage ,  welche  noch  indifferent  bleibt,  und  erst 
spater  entweder  die  Ureier  im  eigentlichen  Sinne  oder  die  Mutter- 
zellen  der  mannlichen  Geschlechtsprodukte  enthalt,  die  wiederum 
ins  Keimdrüsenlager  hineinwuchern  um  von  den  dort  sich  be- 
findenden  Zeilen  als  Follikelepithel  umgeben  zu  werden.  Es 
liefern  somit  die  zuerst  auftretenden  „grossen  Geschlechtszellen" 
die  Elemente  „zur  Bilduug  der  Gesammtmasse  des  Keimdrüsen- 
„blastem". 


10 

HoFFMANN  (28)  vertheidigt  in  seiner  Arbeit  über  die  ürogeni- 
talorgane  bei  den  Anamnia  die  Meiuung,  dass  die  „Ureier" 
direkte  Abkömmlinge  des  Peritonealepithels  sind :  (1.  c.  S.  579) 
„Die  Peritonealzellen  werden  bedeutend  grösser,  was  besonders 
„von  ihrem  Kern  gilt;  einzelne  derselben  schlagen  bald  eine 
„höhere  Differenzirung  ein  und  bilden  sicb  zu  Ureiern  oder 
„Vorkeimen  um".  Auch  bei  den  Teleostiern  entwickeln  sich  in 
gleicher  Weise  die  „Ureier"  aus  den  Peritonealzellen.  Hier  findet 
auch  er  „Ureier"  „medialwarts  bis  in  die  Radix  mesenterii  und 
„lateralwarts  bis  über  den  Segmentalgang,  ja  selbst  bis  zur  late- 
„ralen  Leibeswand".  Ob  diese  Ureier  „spater  nach  der  Gegend 
der  Urogenitalfalte  hineinwanderu  ,  oder  an  Ort  und  Stelle  sich 
wieder  zurückbilden",  kann  er  nicht  sagen. 

Wie  wir  unten  sehen  werden,  hat  Hoïtmann  in  seiner  6  Jahre 
spater  erscbienenen  Arbeit  über  die  Entwickelung  des  Urogenital- 
systems  der  Vogel  seine  Meinung  geandert. 

RücKERT  (58)  giebt  eine  Abbildung  von  einem  Querschnitte 
durch  ein  Pristiurusembryo,  wo  sich  im  lateralen  Theile  des  Peri- 
toneum  parietale  zwei  aberrante  Keimzellen  vorfiuden. 

Beim  menschlichen  Embryo  beschreibt  Nagel  (49)  ebenfalls 
„Primordialeier"  ausserhalb  der  Keimdrüsenanlage;  er  ist  der  Mei- 
nung, dass  die  „Primordialeier"  direkt  vom  Peritonealepithelium 
abstammen. 

Derselben  Ansicht  ist  Jungersen  (33)  für  die  Teleostier,  weil  er 
öfters  fand :  „Fischjunge ,  deren  Organisation  weit  vorgeschritten 
„erscheiut,  die  Bauchhöhle  mit  einem  Epithel  ausgestattet,  dessen 
„embryonaler  Charakter  schon  geschwunden  ist,  und  noch  sind 
„keine  Geschlechtszellen  bei  denselben  zu  erkennen ;  so  lange  die 
„Leibeshöhle  einen  Rest  des  Dotters  birgt,  kommen  zwar  in  der 
„peripheren  Schicht  desselben  embryonale  Zeilen  vor  (der  Peri- 
„blast),  zu  denen  man  seine  Zuflucht  nehmen  könnte,  indem  sich 
„denken  liesse,  dass  von  hier  aus  eine  Einwanderung  in  das 
„Peritouealepithel  geschah ;  aber  keine  Beobachtung  rechtfertigt 
„solche  Annahme,  und  sie  ist  auch  nicht  aufgestellt  worden". 

Janosik    (32),    der    die    Entwickelung    des  Genitalsystems  beim 


11 

Hühncben-embryo  studirt  hat,  komint  nicht  zu  einem  bestimmten 
Resultat,  da  er  sagt:  (1.  c.  S.  272) 

„lm  Keiinepitbel ....  finde  ich  zahlreiche  grosse ,  blasse  Zeilen 
„vertreteu ,  denen  man  den  Namen  „Ureier"  beilegt.  leb  finde 
„aber  aucb  solcbe  Zeilen  in  jenen  Strangen,  welcbe  als  Anlage 
„der  Nebenniere  zu  betrachten  sind,  ja  auch  im  Epithel  der  Ra- 
„dix  mesenterii.  Aus  diesem  Umstande  möchte  ich  den  Namen 
„  „Ureier"  als  weit  zuvorgreifend  ansehen.  Sicher  ist  für  mich , 
„dass  das  nicht  die  einzigen  Zeilen  sind,  welcbe  sicb  zu  Geschlechts- 
„zellen  umzuwandeln  baben.  Auch  der  Vergleich  mit  Saugethie- 
„ren  scheint  mir  sehr  deutlich  dafür  zu  sprechen,  dass  man  es 
„hier  kaum  mit  den  ersten  Anlagen  der  Eichen  oder  Spermato- 
„blasten  zu  thun  hat." 

Der  Ausspruch,  dass  die  sogenannten  „Ureier"  nicht  die  einzigen 
Zeilen  sind,  welcbe  sicb  zu  Gescblechtszellen  umwandeln,  scheint 
mir  im  Widerspruch  zu  stebeu  mit  dem  letzten  Tbeil  dieses  Satzes. 

EiGENMANN  (14)  findet  bei  den  Embryonen  von  Micrometrus 
aggregatus  (einer  viviparen  Holeouotida)  schon  bei  der  13ten  Fur- 
chung,  wenn  noch  kein  Mesoderm  sicb  gebildet  hat,  einige  gros- 
seren Zeilen,  die  er  in  alteren  Embryonen  im  ganzen  Körper,  ja 
sogar  in  dem  embryonalen  Herzen  wiederfindet,  und  die  genau  als 
Ureier  aussehen ;  sie  sind  auch  mit  den  von  Balfgue  und  Hoff- 
MANN  für  Selachier  bescbriebenen  Dotterkörperchen  gefüllt.  Er  ist 
nicht  im  Zweifel  darüber,  dass  er  bier  Gescblechtszellen  vor  sich 
hat;  über  die  Möglicbkeit  der  aktiven  Beweglichkeit  dieser  Zeilen 
giebt  er  kein  Urtheil  ab.  Ueber  den  Wert  und  die  Bedeutung 
dieses  gewiss  sehr  merkwürdigen  Befundes  baben  erst  fortgesetzte 
Untersucbungen  zu  entscheiden. 

Semon  (68)  findet  beim  Embryo  des  Ichthyophis  glutinosus, 
dass  die  Vermehrung  des  Keimepithels  in  der  Keimdrüse  beider 
Gescblechter  anfangs  stattfindet  durch  „Umwandlung  von  Peri- 
„tonealzellen  in  ürkeimzellen ,  Einrücken  der  letzteren  in  eine 
„tiefere  Lage ,  so  dass  sie  von  gewöbnlichen  Peritonealzellen  über- 
„lagert  werden,  Tbeilung  der  Ürkeimzellen  zu  Keimzellennestern". 
(1.  c.  S.  140). 


12 

Die  Keimzellenuester  bilden  sich  nacb  Semon  in  ganz  eigeu- 
thümlicher  Weise.  Bei  der  ersten  Theilung  einer  Urkeimzelle  bleibt 
die  Membran  der  Mutterzelle  intakt  und  bei  den  weiteren  Tbei- 
lungen  der  Tochterzellen  innerhalb  dieser  Membran  bilden  diesel- 
ben keine  Zellmembranen  mehr,  sodass  man  innerbalb  einer 
scharf  gezeicbneten  Membran  (die  Membran  der  Mutterzelle)  einen 
Haufen  membranloser  Tochterzellen  findet. 

Auch  Semper  (69)  batte  früher  bei  Selachiern  eine  derartige 
endogene  Zellvermehrung  bescbrieben  (1.  c.  S.  340.) 

HoFFMANN,  dessen  Meinung  bei  der  Besprechung  seiner  Arbeit 
über  die  anuren  Amphibien  oben  mitgetbeilt  wurde,  bat  in  seiner 
6  Jahre  spater  erscheinenden  Abbandlung  über  die  Entwickelung 
des  Urogenitalsystems  der  Vogel  (29),  diese  Meinungganz  verlassen. 

Weil  die  eigen thümlichen  Scbwierigkeiten ,  welcbe  sich  bei  der 
Lösung  des  uns  beschaftigenden  Problems  darbieten,  aus  seinen 
Worten  klar  hervorgeheu,  citire  icb  den  ganzen  Passus  (1.  c.  S.  6): 

„Chez  les  embryons  de  Haematopus  ostralegus,  de  Sterna  pa- 
„radisea  et  de  Gallinea  chloropus  avec  23  somites ,  je  trouve  des 
„cellules ,  qui  ue  se  distinguent  en  rien  des  ovules  primordiaux , 
„entre  les  cellules  de  la  splanchnopleure ,  la  même,  oü  celle-ci 
„n'a  que  l'épaisseur  d'une  seule  couche  de  cellules.  Je  rencontre 
la  même  espèce  de  cellules  entre  Ie  feuillet  splanchnique  et 
„l'hypoblaste ;  puis  je  trouve  par-ci  par-la ,  entre  des  cellules 
„de  l'hypoblaste  qui  sont  ordinairement  encore  fusiformes,  des 
„cellules  qui  ne  difièrent  en  rien  des  ovules  primordiaux  et 
„je  remarque  la  même  espèce  de  cellules  dans  Ie  vitellus  nu- 
„tritif  et  dans  Ie  rempart  germinatif.  Je  ne  prétends  naturel- 
„lement  pas  du  tout  que  toutes  ces  cellules,  ressemblant  a  des 
„ovules  primordiaux,  soient  en  effet  des  ovules  primitifs,  mais 
„seulement  que  nos  ressources  actuelles  ne  nous  permettent  pas 
„de  décider  dans  quel  période  du  développement  les  ovules  primi- 
„tifs  se  forment  et  comment  ils  se  forment.  J'ignore  même,  s'ils 
„dérivent  des  cellules  du  mésoblaste  ou  s'ils  émigrent  peut-être 
„du  vitellus  nutritif  au  mésoblaste  comme  des  cellules  de  segmen- 
„tation  secondaires.  Que  les  cellules  primordiaux  se  trouvent  plus 


13 

„tard  parmi  les  cellules  péritonéales  si  singulièrement  transfor- 
„mées  et  auxquelles  on  donne  ordinairement  Ie  nom  d'épithélium 
„germiuatif ,  personae  ne  Ie  contestera,  mais  quiconque  tache  de 
„trouver  Torigine  des  ovules  primordiaux  dans  les  embryons  de 
„plus  eu  plus  jeunes,  en  se  servani  de  bonnes  coupes  et  d'objets 
„favorables,  commencera  a  révoquer  en  doute,  que  les  ovules  pri- 
„mitifs  soient  des  cellules  péritonéales  transformées ,  ou,  comme 
„il  est  admis  généralement  et  comme  je  l'ai  cru  moi-même  aussi 
„autrefois,  qu'ils  soient  des  cellules  péritonéales  priviligées,  qui 
„naissent  oü  ils  sont  situés." 

Ch.  Sedgwick  Minot  (48)  weist  in  seinem  Artikel  „Gegen  das 
Gonotom"  auf  die  Thatsache,  dass  die  Verbreitung  der  sogenann- 
ten  Ureier  eine  viel  grössere  ist  als  man  gewöhnlich  annimmt. 
Minot  selbst  findet  die  „LTreier"  sehr  zahlreich  bei  jungen  Em- 
bryonen  von  Acanthias  im  ,,Mesotlielium  des  Mesenteriums"  (s.  seine 
Abbildung).  Ueber  die  Bedeutung  der  „Ureier"  sagt  er  Folgendes 
(1.  c.  S.  213): 

„Da  wir  jetzt  wissen,  dass  Ureier  in  Gegenden  vorkommen, 
„WO  es  unmöglich  erscheint,  dass  sie  je  in  Keimdrüsen  gelangen 
„können,  so  werden  wir  zur  Vermutung  gezwungen,  dass  es  sich 
„um  eine  besondere  Klasse  von  Zeilen  handelt.  Die  Klasse  ware 
„bis  jetzt  nicht  erkannt,  da  sie  nicht  nur  eigentliche  (sich  in 
„Geschlechtszellen  umwandelnde)  Ureier,  sondern  auch  andere 
„Zeilen  umfasst.  Ausser  den  echten  Ureiern  nehmeu  wir  andere 
„ahnliche  Zeilen  an." 

Diese  urei-ahnlichen  Zeilen  sind  nach  Minot  möglicherweise 
Zeilen  im  Stadium  der  Theilung,  in  welchem  Stadium  bekannt- 
lich  die  Zeilen  der  meisten  Gewebe  vorübergehend  mehr  oder 
weniger  sich  vergrössern. 

In  letzter  Zeit  hat  Rabl  (56)  in  seiner  ausführlichen  Arbeit 
„Ueber  die  Entwickelung  des  Urogeuitalsystems  der  Selachier" 
die  erste  Entwickelung  der  Keimdrüsen  aufs  Eingehendste  studirt. 

Schon  in  einer  früheren  Arbeit  (55)  hatte  Rabl  die  Urkeim- 
zellen  von  Selachierembryonen  beschrieben  und  abgebildet.  Diese 
Beschreibung  ist  folgende  (1.  c.  S.  243) : 


14 

„Die  Keimzellen  sind  grosse,  rundliche  oder  ovale  Zeilen,  deren 
„Protoplasma  von  groben,  gelben  Dotterkörnchen  reichlich  durch- 
„setzt  ist.  Sie  enthalten  einen  rundlichen,  sich  nur  schwach 
„farbenden  Kern  mit  einem  stark  lichtbrechenden ,  scharf  contou- 
„rirten  Kernkörpercben.  Die  Keimzellen  liegen  sowobl  in  der 
„medialen  als  lateralen  Lamelle  des  Mesoderms." 

In  seiner  letzten  Arbeit  theilt  er  das  Resultat  von  Untersu- 
cbungen  mit,  die  er  an  Embryonen  von  Pristiurus  unternommen 
bat ,  w^obei  nicbt  weniger  als  22  Stadiën  der  Entwickelung  (von 
welcben  Stadiën  er  über  vollstandige  Sebnittserien  verfügt)  durcb- 
forscht  wurden.  Das  jüngste  Stadium,  das  er  besebreibt,  betrifit 
einen  Pristiurus-embryo  von  18  Urwirbeln ,  wabrend  das  alteste 
Stadium  durcb  einen  weiblicben  Embryo  von  31  Mm.  Körperlange 
reprasentirt  wird.  Die  Bilder  seiner  voUstandigen  Sebnittserien 
bat  er  auf  Millimeterpapier  combinirt  und  die  Lage  der  Urkeim- 
zellen  genau  markirt. 

Der  Pristiurus-embryo  von  18  Urwirbeln  ist  der  jüngste 
Embryo,  bei  welcbem  er  bis  jetzt  ürkeimzellen  angetrofifen  bat. 
Rabl  kann  jedocb  die  Möglicbkeit  nicbt  ausscbliessen,  dass  selbst 
bei  nocb  jüngeren  Embryonen  ürkeimzellen  vorkommen. 

Dass  die  grossen  Zeilen ,  die  er  findet ,  wirklicb  als  ürkeim- 
zellen, d,  b.  als  die  Vorlaufer  der  spateren  Gescblechtszellen  zu 
betrachten  sind,  darüber  kann  —  nacb  Rabl  —  kein  Zweifel 
besteben.  Er  sagt  hierüber:  (1.  c.  S.  754)  „Obwohl  (meine  Be- 
„obachtungen)  sich  nicbt  auf  die  spateren  Scbicksale  der  ürkeim- 
„zellen  erstrecken,  so  kann  doch  mit  Rücksicbt  auf  die  ünter- 
„sucbungen  Semper's ,  die  gerade  dort  einsetzen ,  wo  die  meinigen 
„auf boren ,  kein  Zweifel  darüber  bestehen ,  dass  die  ürkeimzellen 
„thatsachlich  die  Vorlaufer  der  mannlichen  und  weiblicben  Ge- 
„schlechtsprodukte  darstellen." 

Und  etwas  weiter  heisst  es: 

„Sie  (die  ürkeimzellen)  treten  in  die  Erscheinung,  lange  bevor 
„irgend  eine  andere  Spur  des  Urogenitalsystems  vorhanden  ist. 
„Sie  finden  sich  von  allem  Anfang  an  in  jener  Körperregion ,  in 
„der  wir  sie  auch  spater  autreflen.  Nie  treten  sie  vor  der  Region, 


15 

„in  der  sich  die  Voruieren  bilden ,  auf  und ,  weun  spater  die  Zahl 
„der  Urwirbel  gestiegen  ist,  so  reichen  sie  doch  nie  erheblich  über 
„die  Stelle  hinaus,  wo  man  bei  alteren  Embryonen  das  hintere  Ende 
„der  Keimdrüsenfalte  fiudet.  Ab  und  zu  kunnen  wohl  versprengte 
„Keime  an  ganz  abnormen  Stellen  vorkommen,  an  Stellen,  die  nicht 
„die  geringste  Beziehung  zur  Entwickelung  der  Geschlechtsdrüsen 
„zeigen,  aber  solche  Falie  sind  seltene  Ausnahmen,  sie  sind  als  Aus- 
„nahmen  sofort  und  mit  Sicherheit  zu  erkennen  und  sie  erschüttern 
„die  Regel  nicht.  Der  pathologische  Anatom  mag  solchen,  thatsach- 
„lich  nachweisbaren ,  versprengten  Keimen  eine  pathogenetische 
„Bedeutung  beimessen  und  sie  mit  der  Entstehung  von  Geschwülsten 
„und  Missbildungen  in  Beziehung  bringen ;  aber  man  wird  dabei 
„stets  im  Auge  zu  behalten  haben,  dass  wir  irgend  eine  verlassliche 
„Kenntniss  über  das  weitere  Schicksal  solcher  Keime  nicht  besitzen." 

Ueber  dieses  weitere  Schicksal  sagt  er  noch :  (1.  c.  S.  755) 
„Wie  zu  erklaren  ist,  dass  spater  die  Urkeimzellen  aus  der  Soma- 
„topleura  und  den  Urwirbeln  ganz  verschwinden  und  sich  aus- 
„schliesslich  auf  die  Radix  mesenterii  beschranken ,  ist  schwer  zu 
„sagen.  Balfoür  hat  an  eine  Wanderung  derselben  gedacht;  aber 
„ich  habe  keine  sicheren  Anzeichen  einer  solchen  finden  können. 
„  Vielleicht  gehen  spater  die  Urkeimzellen  in  der  Somatopleura  und 
„den  Urwirbeln  in  gewöhnliche  Epithelzellen  über.  Ganz  ausge- 
„schlossen  erscheint  die  Annahme,  dass  diese  Zeilen  ihr  eigen- 
„thümliches  Aussehen  dem  Umstande  verdanken,  dass  sie  gerade 
„am  Beginn  oder  am  Schluss  einer  Theilung  stehen,"  u.  s.  w. 
Mit  dieser  letzten  Aeusserung  verwirft  Rabl  somit  die  oben  citirte 
Annahme  von  Minot,  dessen  Untersuchungen  über  diesen  Gegen- 
stand  er  an  anderer  Stelle  für  „nicht  ernst"  erklart. 

Bei  meinen  eigenen  Beohachtungen  habe  ich  an  Haifisch-embry- 
onen  aus  dem  Stadium  I  bis  L  (Balfour)  das  Peritonealepithel 
fast  in  seiner  ganzen  Ausdehnung  als  eine  einzellige  Schicht 
vorgefunden.  Nur  in  den  Stadiën  K  und  L  ist  das  Peritoneal- 
epithel an  einzeluen  Stellen  mehrschichtig ,  so  z.  B.  an  der  Radix 
mesenterii  und  hie  und  da  an  Stellen,  die  in  der  JSahe  des  Vor- 
nierenganges  sich  finden. 


16 

Die  Körper  der  Zeilen,  welche  das  Peritonealepithel  zusam- 
menstellen ,  sind  nicht  scharf  von  einander  abzugrenzen ;  sie  kön- 
nen  indess  nicht  massig  sein,  da  man  in  Querschnitten  durch 
das  Zelllager  die  Kerne  der  Zeilen  einander  sehr  nahe  gestellt 
sieht.  Die  Kerne  können  durch  Carmiu  dunkel  gefarbt  werden. 

Schon  bei  schwacher  Vergrösserung  bemerkt  man  zwischen  die- 
sen  Zeilen  die  von  vielen  Autoren  beschriebenen  grossen  Elemente, 
die  als  „Ureier"  aufgefasst  wurden.  Die  Kerne  derselben  (cf.  Fig. 
1.  Taf.  I)  übertreffen  diejeuigen  der  übrigen  Peritonealzellen  um 
das  1^/2-  bis  2-fache  an  Grosse  und  die  Zellkörper  heben  sich  als 
grosse,  blasse  Kugeln  scharf  von  der  Umgebung  ab.  Der  wenig 
mit  Carmin  gefarbte  Kern  enthalt  einen  oder  mehrere  grosse 
Nucleoli,  meistens  von  unregelmassiger  Porra. 

Diese  sogenannten  „Ureier"  können  zutreffender  mit  dem  von 
Rabl  benutzten  Worte  „Urkeimzellen"  bezeichnet  veerden,  da  die- 
selben für  die  Mutterzellen  der  mannlichen,  sowohl  als  der  weib- 
lichen  Geschlechtszellen  gehalten  werden.  Hinsichtlich  der  Frage, 
woher  diese  Urkeimzellen  stammen  und  was  aus  denselben  wird , 
besteht  eine  Meinungsverschiedenheit, 

Die  meisten  der  vorhin  citirten  Autoren  betrachten  diese  Zei- 
len im  Peritonealepithel  bei  allen  Vertebraten  als  vergrösserte 
Peritonealzellen;  von  Andereu  wird  die  Herkunft  dieser  Zeilen 
als   eine    bis  jetzt   unbekanute    bezeichnet. 

In  der  That  lasst  der  erste  Anblick  kaum  einem  anderen  Gedan- 
ken  Raum,  als  dass  die  grosseren  Zeilen  von  den  kleineren  Peri- 
tonealzellen abstammen.  Es  liegen  die  ersteren  in  der  ununter- 
brochenen  Reihe  der  letzteren ,  von  denen  diejeuigen ,  welche  an 
die  grosseren  grenzen ,  offenbar  durch  das  Wachsthum  der  an- 
fauglich  kleinen  Zeilen  abgeplattet  erscheinen. 

Dennoch  findet  man  Bilder,  die  einen  Zweifel  an  dieser  Auf- 
fassung  zu  rechtfertigen  scheinen ;  in  der  Fig.  66  (Taf.  IIT)  ist 
ein  solches  Bild  dargestellt.  Es  ist  dem  Bilde  eines  Querschnittes 
durch  einen  Embryo  von  Acanthias  vulgaris  (20  Mm.  Körperlange) 
entnommen.  Die  grössere  Zelle  liegt  hier  nicht  in  der  Reihe  der 
Peritonealzellen ,    sie    liegt  der  freien  (der  Bauchhöhle  zugevraud- 


17 

ten)  Flache  des  Peritonealepithels  auf.  Zugleich  macht  es  den  Ein- 
druck,  als  habe  die  grössere  Zelle  die  ihr  anliegenden  kleineren 
gegen  das  unterliegende  Gewebe  hin  verdrangt. 

Das  eben  genannte  Bild  lasst  sich  nur  in  zwei  Weisen  erkla- 
ren :  entweder  stammt  diese  grosse  Zelle  nicht  aus  dem  Peritoneal- 
epithel,  sondern  sie  ist,  von  irgendwo  anders  her,  in  die  Peritoneal- 
höhle  gelangt  und  hat  sich  aktiv  gegen  das  Peritoneum  gedrangt, 
oder  aber  es  war  eben  an  der  Stelle ,  wo  die  Zelle  liegt ,  das  Pe- 
ritonealepithel  doppelschichtig  und  es  hat  sich  nur  die  Eine  der 
Zeilen  vergrössert. 

Die  letztere  Annahme  ist  nicht  wahrscheinlich ,  denn  das  Peri- 
tonealepithel  ist  bei  jungen  Embryonen  nur  an  ganz  bestimmten 
Stellen  (Radix  mesenterii  und  dorsaler  Abschnitt)  mehr  als  eine 
Zelle  hoch.  Die  erste  Annahme  könnte  eine  Stütze  finden  in  dem 
Bilde,  welches  die  Fig.  67  (Taf.  III)  bietet;  es  ist  dem  Quer- 
schnittsbilde  eines  Embryo  aus  demselben  Mutterthiere  entnoiïimen. 
Man  sieht  hier  die  ununterbrochene  Reihe  der  Peritonealzellen 
und  gegen  dieselbe  angedrangt ,  scheinbar  ganz  frei ,  auf  der  Seite, 
die  der  Peritonealhöhle  zugewendet  ist,  eine  Zelle,  die  genau  so 
aussieht  wie  die  anderen  in  der  Reihe  gefundenen ,  grossen  Zeilen. 

Ausser  diesen  frei  liegenden  Zeilen,  habe  ich  als  eine  constante 
Erscheinung,  die  sogenannten  „aberranten"  Urkeimzellen  ange- 
troffen,  d.  h.  grosse  Zeilen,  die  entweder  an  Stellen  des  Perito- 
neums,  welche  weit  von  der  spater  zur  Keimdrüse  werdendeu 
Region  entfernt  sich  finden ,  oder  irgendwo  sonst  im  Embryo 
ausserhalb  des  Peritoneums  gelagert  sind. 

Nicht  nur  habe  ich  aberrante  Urkeimzellen  im  ventralen  Ab- 
schnitte  des  Peritoneum  viscerale  und  des  Peritoneum  parietale 
augetroffen ,  sondern  ich  habe  dreimal  eine  zweifellos  mit  den  so- 
genannten Urkeimzellen  identische  Zelle  sogar  zwischen  den  Zeilen 
des  abgeschnürten  primaren  Urnierenganges  gefunden.  Einer  die- 
ser  Falie  ist  in  der  Fig.   1  (Taf.  I)  abgebildet. 

Obgleich  ich  nie  eine  sogenannte  Urkeimzelle  mit  Kernthei- 
lungsfiguren  gesehen  habe,  so  kann  ich  nicht  bezweifeln,  dass 
die  Urkeimzellen  sich  uuter  ümstanden  durch  Theilung  vermehren 

2 


18 

können  ,  eiaerseits  weil  ich  öfters  zwei  Kerne  iu  eiuer  Zelle  fand, 
andererseits  weil  nicht  selten  zwei  und  raehr  Zeilen  eng  beisam- 
menliegen  mit  gegen  einander  abgeplatteten  Seitenüachen.  Eiue 
solche  Gruppe  ist  in  der  Fig.  2  (Taf.  I)  abgebildet;  dieselbe  ist 
in  doppelter  Beziehung  interessant;  einmal,  weil  es  sich  um  ein 
Oonglomerat  von  grossen  Zeilen  handelt,  an  welchem  wenigstens 
drei  Zeilen  deutlich  gegen  einander  abgegrenzt  sind  (im  Ganzen 
sind  6  Kerne  anwesend),  und  daan  ,  weil  das  Oonglomerat ,  das 
offenbar  durch  Theilung  aus  einer  Zelle  hervorgegangen  ist,  zwi- 
schen  Vena  cardinalis  und  Peritonealepithel  liegt.  Es  hat  das  letztere 
vor  sich  hergedrangt,  sodass  ohne  Zweifel  auch  hier  die  Mutterzelle 
dieses  Haufens  nicht  in  der  Reihe  der  Peritonealzellen  gelagert  war. 

Die  Bedeutung  dieser  Zellenhaufen ,  die  nicht  so  gar  selten 
vorkommen,  bleibt  vor  der  Hand  dunkel. 

Balfour  (6)  hat  in  seinen  „primitive  ova"  öfters  kleine,  hell- 
glanzeude  Körnchen  angetroffen ,  die  er  Dotterkörnchen  nennt ; 
neuerdings  hat  Rabl  diese  Körnchen  als  eine  constante  Erschei- 
uung  beschrieben.  Ich  habe  die  Körnchen  in  den  grossen  Zeilen 
auch  öfters  gesehen ,  kaun  jedoch  Rabl  nicht  darin  beistimmen , 
dass  sie  constant  vorkommen.  In  eiuem  uud  demselben  Praeparate 
fand  ich  neben  Zeilen  mit  Körnchen  auch  solche  ohne.  Es  ist 
wohl  blosser  Zufall ,  dass  in  den  abgebildeten  Zeilen  (Fig.  1  und 
2  Taf.  I,  Fig.  66  und  67  Taf.  III)  die  Körnchen  fehlen.  Diesel- 
ben sind ,  eben  weil  sie  inconstant  vorkommen ,  wohl  nur  tem- 
porar  in  den  Zeilen  vorhanden  und  haben  vielleicht  eine  Beziehung 
zu  nutritiven  Vorgangen. 

Vergleiche  ich  meine  Beobachtungen  mit  denjenigen  der  oben 
citirten  Autoren,  so  geht  daraus  Folgendes  hervor.  Da  es  mir  nicht 
gelungen  ist,  Uebergangsformen  von  kleinen  Peritonealzellen  zu 
grossen  sogeuannten  „Urkeimzellen"  zu  finden  und  weil  ich  viele 
Urkeimzellen  ausserhalb  des  Peritonealepithels  fand ,  einmal  sogar 
eine  frei  gegen  das  Epithel  gelagerte  Zelle,  bin  ich  gezwungen , 
Balfouu,  Nussbaum,  Hoffmann  und  Eigenmann  darin  beizu- 
stimmen ,  dass  der  Beweis ,  es  seien  die  genannten  Zeilen  ver- 
grösserte  Peritonealzellen ,  bis  jetzt  nicht  geliefert  sei. 


19 

Wie  oben  erwtihut  wurde,  hat  vor  Allen  Rabl  eine  andre 
Meinung.  Es  scbeint  mir  aber,  dass  die  Lösuug  der  Frage  nach 
dem  Ursprung  der  ürkeimzellen  aucb  durcb  die  Untersucbuugen 
von  Rabl  uocb  uicht  geluugen  ist.  Rabl  hat  durcb  seine  aüsserst 
genaue  üntersucbung  iu  scbarferer  Form  festgestellt ,  dass  die 
grossen  Zeilen  in  überwiegend  grösserer  Zabl  in  derjenigen  Körper- 
region  vorkommen,  wo  man  bald  die  Keimdrüse  sich  entwickeln 
siebt.  Woher  aber  die  Zelleu  stammen  und  was  aus  den  „ver- 
sprengten"  Keimen  wird ,  hat  aucb  er  uns  nicht  gezeigt.  leb 
kaun  Rabl  nicht  beistimmen,  wenn  er  das  Vorkommen  von  ver- 
sprengten  Keimen  eine  seltene  Erscheinung  nennt,  weil  icb  — 
wie  gesagt  —  bei  den  von  mir  untersuchten  Embryonen  von 
Acanthias  dieselben  constant  antraf.  Dass  diese  Keime  von  patho- 
logischer  Bedeutung  seien  und  zur  Bildung  von  Tumoren  Veran- 
lassung  geben  könnten ,  ist  eine  Hypothese ,  die  icb  nicht  accep- 
tiren  möchte.  Es  scbeint  die  Tumorbildung  bei  den  Selachiern  eine 
seltene  Erscheinung  zu  sein. 

Mit  Balfour  kommt  mir  eine  aktive  Beweglichkeit  der  „Ürkeim- 
zellen" nicht  unwahrscheinlich   vor. 

Ob  die  genannten  Zeilen  identisch  sind  mit  denjenigen ,  die 
man  in  der  peripheren  Schicht  des  Dotters  findet,  (cf.  Hoffmann. 
S.  12.  d.  Arb.) ,  darüber  babe  icb  kein  Urtheil. 

Was  die  Frage  nach  dem  weiteren  Schicksal  der  „ürkeim- 
zellen" betrifft,  so  stebt  es  um  ibre  Lösung  nicht  viel  besser. 

Da  die  „ürkeimzellen"  keine  specifischen  Merkmale  haben, 
wodurch  man  sie  überall  mit  Sicberheit  unterscheiden  könnte; 
da  dieselben  im  Gegentheil  nur  die  allgemeinen  Eigenschaften 
der  grosseren  embryonalen  Zeilen  besitzen ,  indem  der  einzige 
Zug,  der  sie  charakterisiren  könnte,  namlich  das  Vorkommen 
von  „Dotterkörncben",  inconstant  und  temporar  ist,  so  ist  es 
aüsserst  scbwer,  das  Schicksal  dieser  Zeilen  zu  verfolgen. 

Die  Gründe,  aus  welchen  man  die  grossen  Zeilen  im  Peri- 
touealepithel  der  Embryonen  tür  Geschlecbtszellen  balt,  sind  wohl 
folgende. 

Man  findet  bei  jungen  Embryonen  die  grossen  Zeilen  vorzugs- 


20 

weise  dort,  wo  sich  spater  die  Keimdrüse  entwickelt.  Bei  alterea 
Embryonen  findet  man  in  der  entwickelten  Keimdrüse  ebenfalls 
grössere  Zeilen ,  die  geuau  ebenso  ausseben ,  wie  diejenigen  im 
Peritonealepitbel  der  jungen  Embryonen.  Auch  beim  erwaebsenen 
Thiere  trifft  man  solcbe  Zeilen  in  der  Geschlechtsdrüse  an ;  bier 
sind  sie  obne  Zweifel  Gescblecbtszellen.  Daraus  macbt  man  die 
Schlussfolgerung ,  dass  die  grosseren  Zeilen  bei  jungen  Embryonen 
Keimzellen  sind.  Weil  man  aber  nicbt  jede  Zelle  für  sicb  in  ibrer 
Entwickelung  verfolgen  kann ,  ist  diese  Scblussfolgerung  keine 
ganz  sicbere.  Da  man  allein  auf  die  aussere  Gestalt  der  Zeilen 
Bezug  nebmen  kann  und  diese  leider  keineswegs  charakteristisch 
ist ,  so  ist  es  nicbt  möglicb  zu  beweisen ,  dass  die  grossen  Zeilen 
der  Keimdrüse  und  die  „ürkeimzellen"  gleicbwertig  sind.  Man 
nimmt  —  obne  es  streng  beweisen  zu  köunen  —  an,  dass 
die  „Urkeimzellen"  sicb  tbeilen,  dass  sie  ganz  gleicbe  Tocbter- 
zellen  bilden  und  dass  die  direkteu  Abkömmlinge  dieser  Tocb- 
terzellen  scbliesslicb  als  Gescblecbtszellen  in  der  Keimdrüse  sicb 
finden. 

Andererseits  kann  man  gute  Gründe  dafür  anfübren,  dass  beim 
jungen  Thiere  sicb  fortwabrend  Gescblecbtszellen  neu  bilden  aus 
Zeilen ,  die  keineswegs  die  Eigenscbaften  der  „Urkeimzellen" 
zeigen.  Darum  scbeint  es  mir  nicbt  unberechtigt ,  die  Möglichkeit 
offen  zu  lassen ,  dass  aucb  scbon  beim  Embryo  die  Gescblecbts- 
zellen aus  den  kleinen  Zeilen  des  Keimdrüsengewebes  entsteben 
und  dass  die  grossen ,  sogenannten  Urkeimzellen  nur  in  so  weit 
eine  Beziebung  zu  den  Gescblecbtszellen  baben,  als  ibnen  ein 
Antbeil  an  dem  Aufbau  der  Gescblecbtsdrüse  zukommt. 

Das  ist  die  Vorstellung,  die  z.  B.  von  v.  Mikalkovics  vertreten 
wird  und  es  scbeint  mir,  dass  sie  einige  Berecbtigung  bat;  das 
dürfte  aucb  bervorgeben  aus  dem ,  was  icb  wei  ter  unten  über 
die  Entwickelung  des  Eies  in  postembryonalen  Stadiën  mittbei- 
len  werde. 

Resumirend  komm  icb  somit  zu  dem  Ergebniss,  dass  die  Frage 
nach  dem  Ursprung  und  nach  der  Bedeutung  der  grossen  in  jungen 
Embryonen    sich    vorfindenden    Zeilen^   die   man   gewöhnlich    Ureier 


21 

oder  Urkeimzellen  nennt,  his  jetzt  ungelöst  ist;  dass  es  ober  wahr- 
scheinlich  ist,  dass  ivenigstens  ein  Theil  dieser  Zeilen  dazu  heitrdgt, 
die  Geschlechtsdrüse  aufzubauen. 


II.    Die  Entstehung  der  Eizelle  und  der  Follikel- 
epithelzellen. 

lm  vorigeu  Abschnitt  war  die  Rede  von  sogenannten  „Urkeim- 
zellen", d.  h.  von  solchen  im  jungen  Embryo  gefundenen  Zeilen , 
welche  man  —  sei  es  rait  Recht  oder  mit  Unrecht  —  genetisch 
in  Zusammenhang  bringt  mit  den  Keimzellen  der  geschlechts- 
reifen  Thiere. 

Unter  „Eizelle"  verstehe  ich  die  Zelle,  welche  gewissermassen 
als  selbstaudiges  Individuum  weiter  wachst  und  zum  befruchtungs- 
fahigen  Ei  wird. 

Es  ist  somit  der  Möglichkeit  Raum  gegeben,  dass  zwischen 
„Urkeimzelle"  und  „Eizelle"  noch  mehr  oder  weniger  complicirte 
Entwickelungsvorgange  stattfinden,  sei  es,  dass  z.  B.  mehrere 
Urkeimzellen  zu  einer  Eizelle  verschmelzen ,  oder  dass  die  Urkeim- 
zellen sich  durch  Theilung  vermehren  und  nur  ein  Theil  der 
Tochterzellen  zu  Eizellen  wird,  u.  s.  w. 

Balfoür  (6)  hat  auch  diese  Trennung  durchgeführt ,  indem 
er  von  „primitive  ova"  und  „permanent  o  va"  spricht.  Seine 
Untersuchungen  bei  den  Selachieru  haben  ihn  gezwungen,  diese 
Trennung  zu  machen ,  indem  er  gefunden  hat ,  dass  die  „pri- 
mitive ova"  nicht  alle  ohne  weiteres  durch  eiufaches  Wachsthum 
zu  reifen  Eiern  werden. 

Könnte  man  den  Beweis  liefern,  dass  das  Letztere  wohl  der 
Fall  ist ,  so  ware  die  Trennung  natürlich  unnötig ,  weil  dann 
jede  Urkeimzelle  des  weiblichen  Embryo  schon  Eizelle  ware  im 
oben    angedeuteten   Sinne. 

Es  ist  die  Literatur  über  die  Prage,  wie  sich  die  Eizelle  bei 
den     Vertebraten    entwickelt,    der    Wichtigkeit    dieses    Problems 


22 

gemass,  eine  ungemein  ausgedehnte.  Ich  will  die  wichtigsten 
MeiuuDgen  über  dieseu  Entwickelungsvorgang  bei  den  Verte- 
braten  kurz  mittbeilen  und  muss  nur  bei  den  Selachiern  ausführ- 
lieher  sein.  Weil  meine  Beobachtungen  sich  ausschliesslich  auf 
die  Selachier  bezieben ,  fange  icb  mit  denselben  an. 

Literatur. 

Die  ersten  Notizen ,  welcbe  wir  über  die  Bildung  der  Eizellen 
bei  den  Selachiern  in  der  Literatur  antrefïen,  finden  sich  bei  Leydig 
(37).  Von  den  Eizellen  bei  Rochen  und  Haien  giebt  er  folgende 
kurze  Beschreibuug:  (1.  c.  S.  86)  „Was  die  Eier  anbelangt,  so 
„erfolgt  ihre  Bildung  in  0.0270'"  grossen  kugeligen ,  von  der 
„Pasermasse  umschlosseuen  Raumen  ,  die  einem  Graaf  schen  Follikel 
„verglichen  werden  können.  Der  Inhalt  solcher  Raume  sind  helle 
„Zeilen,  die  nur  einige  Fettmoleküle  zura  Inhalt  haben."  Eine 
Abbildung  dieser  „kugeligen  Raume"  giebt  er  nicht. 

Alexander  Schültz  (65)  findet,  dass  bei  den  Selachiern  die 
Eizellen  sich  bilden  in  der  oberflachlichen  Epithelzellenschicht , 
die  den  Eierstock  stets  bekleidet  und  deren  Zeilen  er  „Keim- 
epithel"  nennt. 

Die  FoUikelzellen ,  welcbe  die  junge  Eizelle  nach  allen  Seiten 
umgeben ,  entsteheu  aus  dem   ,,zuuachst  liegenden  Keiraepithel". 

„In  dieser  gleichsam  follicularen  Form"  —  sagt  Schultz  weiter  — 
„rücken  die  Eizellen  allmahlig  in  das  darunter  liegende  Stroma 
„und  ziehen  das  den  Eierstock  bekleideude  Keimepithel  schlauch- 
„förraig  nach  sich". 

„Bisweilen  rückt  noch  eine  zweite  Eizelle  mit  dem  Epithel  in 
„die  Einstülpung,  entwickelt  sich  hier  weiter  und  bietet  alsdaun 
„Verhaltnisse  dar,  wie  dieselben  von  Pflüger  bei  Saugethierovarien 
„gefunden  worden  siud.  Gegen  die  Mündung  der  schlauchförmi- 
„gen  Einstülpuugen  hin  schieben  sich  die  gegeuüberstehenden 
„Epithelzellen  übereinander  und  bringen  dadurch  den  Abschluss 
„der  Einstülpung  zu  Stande.  Spater  dringt  von  den  Seiten  her 
„das    Stromagewebe    zwischen    Eizelle    und    Ovarialrand    vor    und 


23 

„schuurt  uuter  gleichzeitigem  Verfall  der  deii  Schlaucli  abschlies- 
„seudeu  Epithelzelleu  den  Eifollikel  ab." 

LuDWiG  (42)  hat  die  Eieutwickelung  ausser  bei  anderen  Thiereu 
auch  bei  Selacbiern  studirt  und  seiue  Untersuebungen  in  der  ge- 
krönten  Preisschrift :  „  üeber  die  Eibiklung  im  Thierreiche"  pu- 
blizirt. 

Nach  LuDwiG  ist  das  Ovarium  der  Rochen  und  Haie  luit  einer 
einzelligeu  Schicht  Epithelzellen ,  kurze  Cylinderzelleu ,  bekleidet. 
In  dieser  oberfliichlichen  Schicht  sah  er  bei  jungen  Exemplaren 
von  Raja  batis^  und  noch  deutlicher  bei  Enibryoneu  von  AcantJdas, 
Zeilen ,  die  „ohne  sich  soust  von  den  übrigen  Epithelzellen  zu 
unterscheiden ,  sich  durch  eine  betrachtlichere  Grosse  vor  ihnen 
auszeichneten"  (1.  c.  S.  429). 

Diese  Zeilen  werden  immer  grösser.  „Die  zunachst  liegenden 
Epithelzellen  gruppiren  sich  nach  und  nach  um  eine  grössere 
Zelle ,  sodass  sie  dieselbe  zuerst  uur  theilweise ,  schliesslich  aber 
ganzlich  umgeben". 

„In  diesem  Stadium  misst  die  grössere  Zelle ,  welche  die  Eizelle 
„ist,  in  Fig.  29.  0.038  Mm.  im  Durchmesser  und  ihr  Kern  0.022 
„Mm.;  in  Fig.  30.  0.044  Mm.  und  der  Keru  0.024  Mm.  i). 

„Mit  fortschreiteudendem  Wachsthum  rückt  die  Eizelle  mit- 
„sammt  den  sie  umschliessenden  Epithelzellen  immer  tiefer  in  das 
„Stroma  hinein.  Die  umgebenden  Zeilen  haben  sich  nun  in  Form 
„eines  einschichtigen  Follikelepithels  um  die  Eizelle  gelagert  und 
„reprasentiren  sich  in  der  in  Fig.  31  gezeichneten  Weise.  Deranach 
„ist  der  Eifollikel  der  Rochen  und  Haie  mit  seinem  Inhalt,  dem 
„Eie,  zu  betrachten  als  eine  Summe  von  Zeilen  des  einschichti- 
„gen  Ovarialepithels ,  welche  in  das  Stroma  hineingewuchert  sind 
„und  von  welchen  sich  eine  Zelle  zum  Ei,  die  übrigen  aber  zum 
„Follikelepithel   umgewandelt  haben.    Fernerhin  ziehen  die  in  das 


1)  Ich  möchte  hier  bemerken ,  dass  die  Grössenverhaltnisse  der  Zeichnungen  Ludwig's 
nicht  in  Uebereinstimmung  sind  mit  den  im  Tekst  angegebenen  Zahlen.  Die  Eizelle  der 
Fig.  29  (Vergr.  500)  misst  nicht,  wie  L.  angiebt  38 /z,  sondern  in  der  Zeichnung  nur 
23  ft,  desgleichen  der  Kern  derselben  Zelle  nicht  22//,  sondern  10//;  dasselbe  gilt  von 
der  Fig.  30,  u.  s.  w. 


24 

„Stroma  sich  einsenkenden  Eifollikel  auch  noch  eine  weitere  An- 
„zahl  von  Epithelzellen  in  Porm  eines  Stieles  nach  sich,  wie  dies 
„aus  den  Abbilduugen  Fig.  32,  33,  84  erhellt". 

„In  dem  oberen  Theile  des  Stieles ,  durch  welchen  die  Follikel 
„in  diesem  Entwickelungsstadiura  noch  mit  dem  oberflachlichen 
„Epithel,  von  welchen  sie  ihre  Entstehung  genommen  haben, 
„zusammenhangen ,  sind  die  Epithelzellen ,  welche  in  ihn  hinein- 
„gezogeu  wurden ,  noch  in  ihrer  gegenseitigen  Lagerung  unver- 
„andert.  In  dem  unteren  Theile  des  Stieles  aber  schieben  sie  sich 
„übereinander  und  verschliessen  das  Lumen  des  Stieles  wie  mit 
„einem  Pfropfen.  Spaterhin  verengert  sich  (Fig.  34)  der  untere 
„Theil  des  Stieles  an  seiner  Verbindungsstelle  mit  dem  Eifollikel 
„immer  mehr  und  gleichzeitig  scheinen  die  ihn  erfüUenden  Zeilen 
„eineu  Zerfall  zu  erleiden.  In  solcher  Weise  schnürt  sich  endlich 
„der  Eifollikel  völlig  von  dem  Stiele  und  damit  auch  von  seiner 
„Entstehungsstatte ,  dem  oberflachlichen  Epithel,  ab  und  liegt 
„dann  frei  in  dem  Stroma  des  Ovariums. 

„Die  jüngsten  Stadiën ,  in  welchen  die  Eizelle  noch  in  dem 
„oberflachlichen  Epithel  des  Ovariums  liegt,  konnte  ich  bei  erwach- 
„senen  Exemplaren  von  Raja  clavata  nicht  mehr  finden ,  wohl 
„aber  gestielte  Follikel  in  grosser  Anzahl  und  in  den  verschie- 
„densten  Grossen."  (1.  c.  S.  430). 

Semper  (69),  in  dessen  Laboratorium  Ludwig  seine  Beobachtun- 
gen  machte ,  bestatigt  diesen  Befund. 

Er  sagt  (l.c.  S.  348): 

„Er  (Ludwig)  hat  gezeigt,  dass  in  dem  Epithel  der  Ovarialzone 
„des  erwachseuen  Embryo's  und  jungen  Thieres  zwischen  unver- 
„anderten  cylindrischen  Zeilen  auch  grössere  mit  rundem  Kerne, 
„echte  Ureier,  liegen;  er  hat  ferner  bewiesen,  dass  diese  gleich- 
„zeitig  mit  einer  verschiedenen  Menge  der  benachbarten  unver- 
„anderten  Epithelzellen  allmahlig  in  das  Stroma  des  Eierstocks 
„hineingezogen  werden.  Ludwig  sah  hierin  rait  Recht  eine  Bestati- 
„gung  der  Angaben  Waldeyer's  über  die  Abstammung  der  Eier 
„vom  Keimepithel  des  Ovariums;  und  er  zeigte,  dass  auch  hier, 
„wie  bei  allen  Wirbellosen,  deren  Eier  in  Follikel  eingeschlossen 


25 

„siud ,  die  Follikelzelleu  sicli  von  den  Ovarialzellen  nur  ihrer 
„Umbilduug,  nicht  ihrer  Entstehung  uach,  unterscheiden.  Die  Re- 
„sultate  Ludwig's  kann  ich  in  jeder  Beziehung  bestatigen",  u.  s.  w. 

Drei  Jahre  nach  den  Untersuchungen  von  Ludwig  und  Semper 
erschien  die  Arbeit  von  Balvoue  (6)  über  die  Struktur  und  die 
Entwickelung  des  Eierstocks  der  Vertebraten.  Balfour  bat  das 
Ovarium  der  Selachier  ausführlich  untersucht  und  kommt  zu  ganz 
anderen  Resultaten  als  Ludwig  und  Semper,  was  die  Entstehung 
der  Eizellen  und  Follikelzelleu  anlangt. 

Nach  Balfour  besteht  der  Eierstock  in  den  frühesten  Stadiën 
aus  einer  Schicht  vou  etwas  verdicktem  „germinal  epithelium", 
die  durch  eine  Membran  abgegrenzt  ist  von  dem  centralen  Stroma. 
Bei  Scyllium,  das  vorzugsweise  das  Material  für  Balfour's  Unter- 
suchungen lieferte,  liegen  die  Urkeimzellen  („primitive  ova")  aus- 
schliesslich  auf  der  lateraleu  Seite  des  Organs  und  die  übrigen 
Zeilen  des  Keimepithels  („germinal  epithelium")  liegen  unregel- 
massig  zerstreut  zwischen  diesen  Urkeimzellen.  ^) 

Es  bleiben  diese  Verhaltuisse  einige  Zeit  bestehen,  indem  das 
ganze  Organ  sich  stark  vergrössert.  Kurze  Zeit  vor  der  Geburt 
wachst  das  Stromagewebe  zwischen  die  Urkeimzellen  hinein,  es 
wird  die  scharfe  Grenze  zwischen  Keimepithelium  und  Stroma  all- 
m  ah  lig  verwischt. 

Beim  neugeborenen  Thiere  findet  er  den  Eierstock  in  zweierlei 
Hinsicht  geandert.  Erstens  haben  die  oberflachlich  gelagerten  Zeilen 
eine  das  Organ  über  die  ganze  Eier-region  bedeckende  Schicht 
gebildet,  die  Balfour  mit  dem  Namen  „pseudo-epithelium"  belegt 
(s.  auch  weiter  unten). 

Zweitens  sind  die  Einwucherungen  des  Stroma  jetzt  überall 
zwischen  die  Elemente  des  Keimepithels  eingedruugen  und  sind 
vascularisirt.     Das    Stromagewebe    vertheilt   in    dieser    Weise    das 


1)  Nach  Balpour's  Fig.  1  PI.  17,  die  einem  Schnitt  durch  das  Ovarium  eines  Em- 
bryo von  Scyllium  canicula  entnommen  ist,  messen  die  Urkeimzellen  34 — 40//.  Uie 
von  mir  beobachteten  Urkeimzellen  waren  immer  (auch  bei  Scyllium)  viel  kleiner,  nur 
14 — 18/16  (s.  die  Figuren).  Es  muss  sich  B,  in  der  Angabe  der  Vergrösserung  oder  sonst 
geirrt  haben. 


26 

Epithel  des  Ovariums  iu  vou  einauder  abgegrenzteu  Gruppeu, 
welche  Balfoür  die  Aequivalente  der  PïLÜGER'scheu  Schlauche 
neunt. 

Stielförmige  Verbindungeu  der  Pollikel  mit  der  Oberflaclie,  wie 
sie  LuDWiG  beschrieben  hat,  sah  Balfoub,  nicht,  er  betrachtet 
die  von  Ludwig  abgebildeteu  Falie  als  eine  zufallige  Erscheinung 
(„an  accident")  (1.  c.  S.  390.) 

Balfoue  findet  nicht,  wie  Ludwig,  dass  die  oberflachliche  den 
Eierstock  bedeckende  Schicht  aus  gleichförmigen ,  cylindrischen 
oder  cubischen  Epithelzellen  besteht.  Er  sagt  darüber:  (1.  c.  S.  391.) 

„The  surface  of  the  ovarian  region  is  somewhat  irregular  and 
„especially  marked  by  deep  oblique  transverse  furrows.  It  is  co- 
„vered  by  a  distinct,  though  still  irregular  pseudo-epithelium, 
„which  is  fairly  columnar  in  the  furrows,  but  flattened  along  the 
„ridges.  The  cells  of  the  pseudo-epithelium  have  one  peculiarity 
„very  unlike  that  of  ordinary  epithelial  cells.  Their  inner  extre- 
„mities  (vide  fig.  10)  are  prolonged  into  fibrous  processes  which 
„enter  the  subjacent  tissue,  and  bending  nearly  parallel  to  the 
„surface  of  the  ovary,  assist  in  forming  the  tunic  spoken  of 
„above  *).  This  peculiarity  of  the  pseudo-epithelial  cells  seems  to 
„indicate  that  they  do  not  essentially  differ  from  cells  which  have 
„the  character  of  undoubted  counective  tissue  cells",  u.  s.  w. 

Aus  dem  eben  Citirten  geht  schon  hervor,  dass  Balfour  die 
oberflachliche  Schicht  des  Ovariums,  deren  Elemente  er  wegen 
ihrer  eigenthümlichen  Gestalt  „pseudo-epithelium"  nennt,  als  eine 
bedeckende  Schicht  betrachtet,  welche  nicht  als  die  Bildungs- 
statte  der  Eizellen  anzusehen  ist.  Nach  Balfoue  entstehen  die 
Eier  in  folgender  Weise: 

Die  Eier  oder  Eizellen  —  von  Balfoijr  als  „permanente"  Eier 
von  den  „primitive  ova"  (Urkeimzellen)  unterschieden,  entwickeln 
sich  in  zweierlei  Weisen: 

1°  es  wachst  die  isolirt  im  Eierstock  liegende  Urkeimzelle  mit 
oder  ohne  Modificationen  ihres  Kerns  direht  aus  zur  Eizelle. 


1)  Eine    Art   Membran,    welche    die    oberflachliche   Schicht     von    dem   unterliegenden 
Gewebe  trennt. 


27 

2°  die  ürkeimzelle  („primitive  ovum")  vermehrt  sich  —  beim 
Embryo  von  Scyllium  nach  deru  Stadium  Q  —  durcb  Thei- 
lung ,  die  Tochterzellen  theilen  sich  wiederum ,  und  es  wird  eine 
Gruppe  vou  zusammenliegenden  Zeilen  gebildet.  Die  Kerne  dieser 
Zeilen  modificiren  sich,  die  Zellgrenzen  verschwiuden ,  es  wird 
ein  „ovarian  nest"  gebildet.  Ein ,  bisweilen  mehrere  der  Kerne 
dieses  „Nestes"  bestehen  fort,  bilden  einen  Zellkörper  um  sich 
herum,  auf  Kosten  der  übrigen  Kerne,  die  als  Nahrung  für  die 
neueutstandenen  „permanenten"  Eier  dienen  und  aufgelöst  werden. 
Die  so  entstandenen  Eizellen  wachsen  von  jetzt  ab  bis  zur  Reife 
weiter. 

Es  ist  nach  Balfour  dieser  zweite  Entwickelungsmodus  der 
haufigere. 

Seit  Balfour  scheint  die  Ei-entwickelung  bei  den  Selachiern 
nicht  mehr  eingehend  untersucht  zu  sein. 

ï^ur  HoFFMAN  (28)  hat  in  seiner  Arbeit  über  die  Urogenital- 
organe  bei  den  Anamnia  auch  die  Eierstöcke  der  Selachier  unter- 
sucht und  obgleich  er  den  grössten  Theil  seiner  Beobachtungen 
an  Teleostiern  und  Amphibien  gemacht  hat,  so  meldet  er  doch 
von  den  Selachiern ,  dass  er  hier  keine  Pflüger'schen  Schlauche 
gesehen  hat,  ebenso  wenig  wie  die  BALFOuR'sche  „Zellfusion", 
obgleich  er  die  von  Balfour  beschriebenen  Zellnester  öfters  ange- 
troffen  hat ;  diese  erschienen  jedoch  immer  aus  Zeilen  mit  scharfen 
Grenzen  aufgebaut. 

Aus  dem  Vorhergehenden  geht  zur  Genüge  hervor ,  dass  die 
Ei-entwickelung  bei  den  Selachiern  Gegenstand  grösster  Meinungs- 
verschiedeuheit  ist. 

Eigene    Beobachtungen. 

Bei  der  Untersuchung  der  Eierstöcke  kleiner  Embryonen  bietet 
sich  sofort  eine  eigenthümliche  Schwierigkeit  dar. 

Wenn  man  einen  kleinen  z.  B,  3  Cm.  langen  Embryo  von 
Acanthias  dem  Mutterleibe  entnommen  hat ,  so  fragt  sich ,  ob  man 
ein  mannliches  oder  ein  weibliches  Individuum  vor  sich  hat. 


28 

Semper  (69)  hat  für  Acanthias  constatirt,  dass  erst  bei  Ern- 
bryonen  von  6  Cm.  Körperlange  die  Keimdrüse  sich  geschlecht- 
lich  diöerenzirt ,  und  dass  man  erst  dann  das  Recht  hat,  von 
einem  Eierstock  zu  sprechen,  wenn  die  ersten  Eifollikel  auffcreten. 
Nun  hat  Rabl  (56)  in  letzter  Zeit  den  Beweis  geliefert,  dass, 
wenn  man  die  ganze  Schnittserie  vor  sich  hat,  es  möglich  ist,  in 
sehr  frühen  Stadiën  mit  öicherheit  das  Geschlecht  zu  bestimmen, 
indem  beim  weiblichen  Geschlecht  im  vordersten  Abschnitte  einige 
Kanale  der  Urniere  sich  reduciren ,  die  bei  maunlicheu  Embryonen 
bestehen  bleiben.  Es  ware  sehr  wünschenswert  gewesen,  dieses 
Criterium  zu  benutzen ,  dasselbe  war  jedoch  noch  nicht  bekanut, 
als  ich  meine  üntersuchuug  ausführte. 

Bei  gewissen  Species,  wie  z.  B.  Mustelus,  kommt  beim  Weib- 
chen  nur  die  linke  Keimdrüse  zur  Entwickelung  und  man  kann 
schon  bei  ganz  jungen  Embryonen  an  dieser  Asymmetrie  das  Ge- 
schlecht leicht  erkennen.  Ich  batte  indess  auch  öfters  die  Gele- 
genheit,  zu  beobachten,  dass  bei  jungen  Embryonen  von  Mustelus 
kein  Unterschied  in  dem  Aufbau  der  Keimdrüsen  der  mannli- 
chen  Embryonen,  gegenüber  dem  Verhalten  derselben  bei  weib- 
lichen Exemplaren,  besteht. 

Man  kann  somit  mit  Recht  noch  von  einer  indiöerenten  Ge- 
schlechtsdrüse  als  Organ  reden ,  d.  h.  an  dem  Organ  als  solchem 
kann  man  bei  jungen  Embryonen ,  deren  ausserliche  Geschlechts- 
kennzeichen  noch  nicht  zur  Entwickelung  gekommen  sind ,  nicht 
bestimmen,  ob  es  eine  mannliche  oder  eine  weibliche  Drüse  ist, 
so  lange  sich  nicht  deutliche  Eifollikel  entwickelt  haben. 

Wenn  man  die  Keimdrüse  eines  jungen  Embryo  eines  Haifi- 
sches ,  (Fig.  6  Taf.  I.  stellt  eine  solche  von  einem  Embryo  von 
Acanthias  vulgaris  von  4  Cm.  Körperlange  im  Querschnitt  dar), 
naher  betrachtet ,  so  sieht  man ,  dass  die  Drüse  aus  zwei  scharf 
von  einander  abgrenzbaren  Theilen  aufgebaut  ist. 

Der  eigentliche  Körper  der  Drüse  wird  gebildet  durcb  ein  klein- 
zelliges  Gewebe,  dass  die  Eigenschaften  des  embryonalen  Binde- 
gewebes  zeigt  und  von  den  Autoren  mit  dem  Namen  „Stroma" 
benannt  worden  ist. 


29 

Dieses  Stroma  wird  gauz  bedeckt  vóu  einer  Schicht  Zeilen, 
die  an  der  Wurzel  des  flügelartig  frei  in  die  Peritonealhöhle  hin- 
einragenden  Organs  coutinuirlich  in  das  die  Leibeshöhle  beklei- 
dende  Peritonealepithelium  übergeht.  An  der  ventralen,  in  der 
Figur  nach  unten  gewendeten  Flache  der  Keimdrüse  unterschei- 
det  die  einzellige  Schicht  sich  in  Nichts  von  dem  Peritoneal- 
epithel ,  von  dem  sie  einen  Abschnitt  darstellt, 

An  der  lateralen  Kante  des  Organs.  werden  die  Zeilen  des  Pe- 
ritonealepithels  allmahlig  etwas  grösser.  An  der  dorsalen  Seite 
wird  die  Schicht  mehrzellig  und  immer  dicker,  bis  ungefahr  in 
der  Mitte  der  dorsalen  Seite  die  Dickenzunahme  ihr  Maximum 
erreicht  hat,  und  von  dort  an  nimmt  sie  nach  der  Wurzel  des 
Organs  zu  allmahlig  ab,  um  schliesslich  wieder  continuirlich  in 
das  Peritonealepithel  überzugehen.  Dort,  wo  das  Peritonealepithel 
sich  zu  einer  mehrzelligen  Schicht  umgebildet  hat,  d.  h.  an 
der  dorsalen  Seite  des  Organs ,  findet  man  zwischen  den  gleich- 
förmigen  kleinen  Zeilen  mehrere  grössere  mit  hellem  Protoplas- 
makörper  und  grösserem  Kern.  Wie  Semper  (69)  nachgewiesen  hat, 
findet  man  in  der  Mitte  der  dorsalen  Seite  zuerst  und  in  grösserer 
Zahl  die  grosseren  Zeilen ,  die  man  als  Eizellen  zu  betrachten 
hat.  *)  Von  dieser  Mitte  aus  breitet  sich  —  nach  Semper  —  diese 
sogenaunte  „Eierzone"  nach  allen  Seiten  aus,  theils  durch  Thei- 
lung  der  schon  als  Eizellen  differenzirten  Zeilen ,  theils  durch 
Neubildung  von  Eizellen  aus  den  kleinen  Zeilen  dieser  das  Stroma 
bedeckenden  Schicht.  Es  ist  in  diesem  Stadium  die  Schicht  des 
Keimepithels  mit  scharfer  Linie  von  dem  uuterliegenden  Stroma 
abgegrenzt. 

Ein  etwas  weiter  entwickeltes  Stadium  eines  embryonalen  Eier- 
stocks  stellt  die  Fig.  7.  Taf.  I  dar;  (Embryo  vou  Torpedo  ocellata 
von  22  Mm.  Lange).  Die  Höhe  des  Keimepithellagers  ist  hier 
eine  bedeutendere  als  in  der  vorigen  Figur.  Uebrigens  findet  man 
auch  hier  ahnliche  Verhaltnisse :  die  12 — 14  (Jt,.  grossen  Eizellen 


1)  Rabl  (56)  findet,  dass  in  noch  jiingeren  Stadiën  ürkeimzellen  auf  beiden  Flaciien 
vorkommen ,  spater  beschrankt  sich  das  Keimepithel  bloss  auf  die  obere  Flache. 


30 

liegen  dicht  au  einander  und  zwischeu  deuselbeu  erblickt  man  wie- 
derum  die  kleinen  Zeilen ,  die  hier  an  der  Oberflache  des  Orgaus 
eine  continuirliche ^  bedeckende  Schicht  bilden,  welche  in  der  Fig.  6 
nur  dort,  wo  die  vier  grosseren  Eizellen  zusammenliegen,  angedeutet 
schien.  Die  Grenze  zwischen  Keimepithel  und  uuterliegendem  Stroma 
ist  auch  hier  eine  scharfe.  Uebergangsformen  zwischen  den  kleinen 
Zeilen  und  den  Eizellen  zeigen  sich  hier,  so  wie  in  der  Fig.  6 
und  sprechen  für  die  Meinung  von  Semper,  dass  sich  Eizellen 
aus  den  kleinen  Zeilen  bilden.  Hie  und  da  kann  man  auch  karyo- 
kinetische  Figuren  antrefFen,  von  denen  es  schwer  zu  sagen  ist, 
ob  sie  den  Theilungsakt  von  den  kleinen  Zeilen  oder  von  schon 
vorher  zu  Eizellen  vergrösserten  Zeilen  darstellen.  Sei  es  durch 
fortgesetzte  Theilung  einer  Eizelle,  sei  es  durch  Umbildung  von 
aneinander  grenzenden  kleineren  Zeilen ,  bilden  sich  Gruppen  von 
eng  zusamraenliegenden  Eizellen ,  wie  man  es  schon  in  der  Fig.  7 
angedeutet  findet.  Viel  deutlicher  kommen  diese  Gruppen  von 
Eizellen,  welche  keine  kleineren  Zeilen  mehr  zwischen  sichhaben, 
in  den  Eierstöcken  etwas  alterer  Embryonen  zur  Anschauung. 
Es  sind  diese  Gruppen  von  Eizellen  die  von  Sempee,  als  „üreier- 
nester"  beschriebenen. 

Ich  hatte  von  den  Embryonen  in  diesem  Stadium  leider  nur 
schlecht  couservirte  Exemplare  aus  einem  schon  viele  Jahre  alten 
Material  im  hiesigen  Institute  zur  Verfügung,  da  es  mir  nicht 
gelungen  ist  in  Neapel  oder  Nieuwediep  Embryonen  dieser  Grosse 
zu  bekommen.  An  den  Schuitten  von  Embryonen  von  Acanthias 
von  8,  10,2  und  10,6  Cm.  Körperlange  war  die  Gruppirung  der 
Eizellen  in  „Nestern"  ganz  deutlich  zu  sehen ,  leider  aber  konn- 
ten  die  Zellgrenzen  und  der  Bau  der  Kerne  nur  mangelhaft  wahr- 
genommen  werden  ,  sodass  eine  genauere  Untersuchung  über  das 
Verhalten  der  Eizellen  in  diesen  Nestern  ,  das  von  Balfour  (6), 
wie  wir  oben  sahen  ,  als  ein  ganz  merkwürdiges  beschrieben  ist, 
nicht  möglich  war. 

Die  Grenze  zwischen  Keimepithel  und  uuterliegendem  Stroma 
war  in  diesen  Stadiën  nicht  gradlinig,  sondern  mehr  wellenförmig. 

Die    nachstfolgenden    Embryonen ,    welche  ich  selbst  conservirt 


31 

habe,  siud  solche  von  Acanthias  von  22  und  24  Cm.  Körperlange. 
Hier  hat  das  Ovarium  scbon  gauz  den  Habitus  des  Ovariums  des 
neugeboreuen  Tbieres  und  es  fjillt  sorait  die  Beschreibung  dieser 
Stadiën  ganz  mit  derjenigeu  der  jungen   Tbiere  zusammen. 

Der  prinzipiell  wicbtigste  Unterscbied  zwiseben  den  Eierstöcken 
der  jungen  Embryonen  und  denen  der  jungen  Tbiere,  bestebt 
darin ,  dass  in  den  Eierstöcken  der  Letzteren  keine  sebarfe  Grenze 
mebr  bestebt  zwiseben  Keimepitbel  und  Stroma. 

Nacb  Sempek  (69)  findet  eine  mutuelle  Durcbwacbsung  beider 
Gewebe  statt :  es  sinken  die  sicb  entwickelnden  Follikel  in  das 
Stroma  binein ,  und  es  wacbst  das  Stroma  binauf  zwiseben  die 
Follikel.  Nacb  Balfour  (6)  bat  nur  das  Stroma  die  aktive  Rolle. 

Wie  dies  aucb  sei,  in  den  Ovarien  von  jungen  und  alten  Tbie- 
ren  findet  man  immer  Eizellen  und  Bindegewebe  neben  einander. 

Die  Pig.  30.  Taf.  I  soll  den  Befund  darstellen ,  den  man  an 
einera  Scbnitte ,  der  senkrecbt  zu  der  Oberflacbe  des  Ovariums 
einer  jungen  Torpedo  orientirt  ist,  antrifft.  Der  Scbnitt  stammt 
aus  eiuem  Eierstock  einer  Tbrp^c/o  oc^/Zato  (lö'/g  Cm.  Körperlange); 
er  ist  bei  einer  Vergrösserung  von  114  gezeicbnet.  (Farbung  mit 
Mayer's  Carmalaun  nacb  Fixation  in  Sublimat-essigsaure). 

Die  Oberflacbe  des  Eierstocks  ist  bedeckt  mit  einer  einzelligen 
Scbicbt  sebr  dunkel  gefarbter  kleiner  Zeilen  von  mebr  oder  we- 
niger  deutlicber  Cylinderform.  Gleicb  unterbalb  dieser  bedecken- 
den  Scbicbt  erscbeint  ein  eigentbümlicbes,  gar  nicbt  oder  nur 
scbwacb  durcb  Carmin  tingirtes  Gewebe,  worin  relativ  kleine, 
meist  ovale  oder  langlicbe  Kerne  liegen ,  die  sicb  mit  Carmin  gut 
tingiren ,  jedocb  viel  scbwacber  als  die  Kerne  der  oberflacblicben 
Scbicbt.  Hie  und  da  siebt  man  feine ,  ungefarbte  Bindegewebs- 
züge  zwiseben  den  Kernen,  die  nur  scbwer  eine  Strecke  weit 
zu  verfolgen  sind.  Wenn  man  aber  das  Praeparat  mit  Pikrin- 
scliwefelsaure  fixirt  und  mit  Pikrocarmin  gefarbt  bat,  bekommt 
man  ein  ganz  anderes  Bild  von  dieser  Region  des  Eierstocks ; 
dann  siebt  man  namlicb  die  Bindegewebsfibrillen  ganz  scbarf  und 
intensiv  rot  gefarbt  in  grossen  Zügen  überall  zwiseben  den  Kernen 
bis  an  die  Oberflacbe  des  Organs  sicb  ausbreiten. 


32 

lu  diesem  Gewebe,  das  soruit  der  Hauptsache  nach  aus  Binde- 
gewebe  besteht,  findet  man  überall  bis  ganz  unterhalb  der  ober- 
flachlichen  Schicht  Capillaren. 

Das  Centrum  des  Eierstocks  wird  eingenommen  von  einem 
Gewebe,  das  scheinbar  ganz  anders  zusammengestellt  ist,  als  das 
eben  beschriebene.  Dieses  mehr  central  liegende  Gewebe,  ist  ganz 
dunkel  gefarbt  (s.  die  Fig.  30.  Taf.  I)  und  enthalt  die  grossen 
Gefasse.  Es  grenzt  sich  gegenüber  der  helleren  peripheren  Schicht 
in  einer  unregelmassig  verlaufenden  Linie  ab. 

Bei  starker  Vergrösserung  bemerkt  man ,  dass  die  dunkle  Farbe 
dieser  Region  herrührt  von  einer  grossen  Zahl  intensiv  gefarbter 
Kerne,  die  nur  wenig  Raum  zwischen  sich  lassen.  Ausser  diesen 
findet  man  in  geringerer  Zahl  nicht  sehr  dunkel  gefarbte  Kerne, 
die  denen  der  helleren  Region  ahnlich  sind.  Die  in  überwiegen- 
der  Mehrzahl  vorkommenden ,  intensiv  rot  gefarbten  Kerne  gebo- 
ren zu  kleinen ,  eigenthümlichen  Zeilen ,  auf  die  hier  naher  ein- 
zugehen  ist. 

In  den  Ovarien  der  Selachier  findet  man  immer  diese  Zeilen 
in  der  beschriebenen  Region ,  und  am  deutlichsten  bei  Raja.  Bei 
den  verschiedenen  darauf  untersuchten  Species  von  Raja  (R.  cla- 
vata,  R.  asterias,  R.  punctata,  R.  oxyrhynchus)  haben  diese  Zeilen 
folgende  Eigenthümlichkeiten.  Es  sind  runde  oder  ovale  ganz  frei 
in  den  Geweben  liegende  Zeilen ,  die  bei  Raja  eine  Grosse  von 
ungefahr  12,5  ^a  im  grössten  Durchmesser  erreichen.  Der  Zellkör- 
per  (Fig.  42.  Tafel  II)  besteht  aus  einem  Conglomerat  von  ku- 
gelrunden  Körperchen,  die  das  Ganze  wie  eine  Traube  erscheinen 
lassen ;  der  Kern  liegt  ganz  excentrisch ;  wenn  der  Zellkörper 
mehr  langlich  ist,  liegt  der  Kern  immer  an  einem  der  Pole.  Die 
kleineren  Kügelchen,  die  einen  Durchmesser  von  2  ^a.  haben,  sind 
stark  lichtbrechend  und  zeigen  demzufolge  bei  einer  gewissen 
Einstellung  des  Objectiv's  in  ihrem  Centrum  einen  schwarzen 
Punkt,  der  bei  Aenderung  der  Einstellung  sich  in  einen  hellen 
Kreis  um wandelt.  Den  Parbstoffen  gegenüber  verhalten  die  Zeilen 
sich  eigenthümlich :  der  Kern  farbt  sich  wie  ein  gewöhnlicher 
Kern,   die  Körperchen  aber  sind  stark  eosinophil,  man  bekommt 


33 

somit  die  scliönsten  Bilder  durch  Doppelfarbung  z.  B.  mit  Haema- 
laun  (Maybr)  und  Eosin.  Ganz  besonders  schone  uud  überra- 
schende  Bilder  bekommt  mau  ,  wenu  man  mit  Pikrocarmin  fiirbt: 
es  tiugireu  sicb  die  Kügelcbeu  hellgelb  uud  der  Kern  duukelrot. 

Aus  dem  eigeutbümlicbeu  Verhalten  dieser  Zeilen  gebt  sofort 
hervor,  dass  man  mit  Blutzelleu  zu  thun  bat  und  wabrschein- 
licb  mit  einer  Form  von  Lymphocyten.  Tbatsachlicb  zeigt  ein 
Tropfen  Blut  dem  lebenden  Thiere  entnommen  dieselben  Zeilen; 
amoeboide  Bewegungen  babe  icb  nicht  wahrnehmeu  können  ,  jedocb 
ist  es  sehr  wabrscheinlich ,  dass  die  Zeilen  dieselben  ausführen 
können,  weil  man  sie  in  so  grosser  Menge  ausserbalb  der  Ge- 
fasse  findet.  Das  Centrum  des  jungen  Eierstocks  oder  besser 
der  Theil  der  Eierstocks,  der  die  Eifollikelzone  nicht  umfasst, 
ist  so  strotzend  gefüllt  mit  diesen  Zeilen ,  dass  das  Bild  dem  einer 
Lymphdrüse  ahnlicb  ist. 

Es  ist  wabrscheinlich,  dass  diese  Zeilen  Nahrungsmaterial  dar- 
stellen. Die  dotterreichen  Eier  bedürfen  einer  grossen  Menge 
Nabrung,  die  vielleicht  zum  grössten  Theile  von  diesen  Zeilen 
geliefert  werden  könnte.  Man  sieht  namlich  in  der  Peripherie  des 
mit  diesen  Zeilen  gefüllten  Gebietes  veranderte  Elemente:  der 
Kern  wird  blass  und  verschwindet ,  man  findet  kleine  Gruppen 
von  gelben  Kügelchen  vereinzelt  liegen,  und  schliesslich  ist  nichts 
mehr  als  eine  mit  Pikrinsaure  gelblich  gefarbte  Masse  übrig,  die 
ofifenbar  von  zerstörten  Zeilen  abstammt. 

In  seiner  Arbeit  über  die  Kreislaufsorgane  der  Selachier  bat 
Paul  Mayer  (44)  gleichfalls  für  Raja  diese  Zeilen  beschrieben, 
die  er  mit  Leydig  (37)  „Körncbenzellen"  nennt.  Er  giebt  auch 
eine  Abbildung  bei  500-facher  Vergrösserung ;  nach  dieser  Ab- 
bildung  messen  die  Zeilen  11  ;Ct  was  mit  meiner  Angabe  überein- 
stimmt,  nicht  mit  der  von  Leydig  angegebenen  Grosse  von  6.75  (/,, 
Auch  Mayer  bat  keine  amoeboiden  Bewegungen  dieser  Zeilen 
wahrgenommen.  Ueber  die  Herkunft  dieser  Zeilen  sagter:  (p.  864) 
„Man  sieht  aber  ausser  den  prall  mit  Körnchen  erfüllten  Zeilen 
„alle  Uebergangsstadien  bis  zu  ganz  leeren  Leukocyten,  sodass 
„in  der  Tbat  keiu  Zweifel  darüber  bestehen  kann,  dass  der  dritte 


34 

„Bestaudtheil  des  Blutes  aus  dem  zweiten  ,  den  „weissen  Blutzellen" 
„bervorgeht  und  sich  auch  wohl  in  ihn  zurückwandeln  kann". 
Die  Richtigkeit  dieses  Satzes  bin  ich  nicht  ira  Stande  zu  beur- 
theilen  ,  nur  kann  ich  augeben ,  dass  ich  im  Eierstock  ausserhalb 
der  Gefasse  niemals  „weisse  Blutzellen"  und  nur  diese  Körnchen- 
zellen  gefunden  habe. 

Prenant  (54)  hat  bei  Reptilien  im  Blute  und  in  verschiedenen 
Organen  Zeilen  gefunden,  die  nach  seinen  Abbildungen  ganz  über- 
einstimmen  mit  den  „Körncheuzelleu"  bei  Raja,  nur  giebt  er  an, 
dass  sie  grösser  sind  (20  f^.) 

„Kornzellen"  im  Ovarium  bei  Saugethieren  hat  auch  Löwen- 
THAL  (40)  beschrieben,  in  wie  weit  man  hier  von  Analoga  mit 
den  hier  beschriebenen  „Körnchenzellen"  reden  darf,  weiss  ich 
nicht.  Schliesslich  sei  noch  bemerkt,  dass  man  bei  allen  Sela- 
chiern  im  Ovarium  die  „Körnchenzellen"  antrifft,  aber  nirgends 
in  so  typisch  ausgepragter  Gestalt  wie  bei  Raja.  Trygon  hat 
nicht  so  deutliche  Körner  in  den  Zeilen,  Torpedo  noch  weniger 
deutliche  und  bei  den  Haifischen  kann  man  eigentlich  von  Kör- 
nern  nicht  mehr  sprechen ;  den  Farbstoöen  gegenüber  verhalten 
sie  sich  jedoch  gleich. 

Kehren  wir  aber  zurück  zum  Eierstock  der  jungen  Torpedo, 
dessen  Beschreibung  wir  auf  pag.  32  unterbrochen  haben.  Es  ist 
vor  Allem  die  hellere  Zone  des  Eierstocks,  also  die  Zone,  welche 
von  feinen  Bündeln  von  Bindegewebsfasern  darchkreuzt  ist,  die 
eine  Menge  Eifollikel  birgt.  Von  der  Peripherie  bis  zum  Cen- 
trum fortschreitend  finden  wir  immer  grössere  Eizellen  mit  den 
zugehörigen  Eihüllen.  In  unsrer  Fig.  30  sehen  wir  vier  solche 
Follikel  liegen ;  von  dem  Einen  in  der  Ecke  der  Figur  ist  nur 
ein  ganz  kleines  Stückcheu  der  FoUikelhüllen  angegeben ,  man 
sieht  aber  deutlich,  dass  dieser  Follikel  eine  schwiichere  Krüm- 
mung  hat ,  also  grösser  ist  als  derjeuige ,  welcher  ganz  in  der 
Figur  liegt;  dieser  letzte  ist  wieder  bedeutend  grösser  als  die 
beiden  an  der  Peripherie,  ganz  nahe  der  Oberflache  gelagerten. 

Es  handelt  sich  jetzt  darum,  die  Herkunft  und  Bedeutung  dieser 
Theile  naher  zu  betrachten. 


35 

Was  erstens  die  oberflachliche  Schicht  betrifft,  so  haben  wir 
oben  schon  geseheu ,  dass  dieselbe  nur  eine  Zelle  hoch  ist ,  uud 
dass  die  Zeilen  mehr  oder  weniger  deutlich  Cylinderform  haben 
mit  dunkel  gefarbtem  Kern.  Dieses  ist  nur  ganz  im  Allgemeinen 
richtig,  denn  man  sieht  auch  viele  Stellen,  wo  zwei  bis  drei 
Zeilen  untereinander  liegen,  ja  au  einzelnen  Stellen  ist  die  Schicht 
noch  bedeuteud  dicker.  In  manchen  der  vorliegenden  Figuren  ist 
diese  Thatsache  leicht  wahrzunehmen ;  so  ist  zum  Beispiel  in 
den  Figuren  4,  14,  16,  17  u.  A.  die  Schicht  nur  einzellig,  in 
den  Figuren  9,  11,  24  u.  A.  zwei  und  mehr  Zeilen  hoch.  Die 
Fig.  24,  (Taf.  I)  zeigt  sogar  eine  Art  Fortsatz  von  diesen 
Zeilen  uach  innen  zu.  Solche  Bilder  tauschen  oft  eine  Prolifera- 
tion  der  oberflachlichen  Schicht  vor,  wahrend  sie  in  Wirklichkeit 
der  Tangentialschnitt  einer  Falte  der  Oberflache  sind  (hierüber 
unten  Naheres).  Im  citirten  Falie  (Fig.  24)  haben  wir,  wie  die 
Schnittserie  zeigt,  es  mit  einer  wirklichen  Wucherung  zu  thun. 
Mann  trifft  diese  hie  und  da  an ;  ihre  Bedeutung  bleibt  zunachst 
zweifelhaft. 

Auch  was  die  Form  der  Zeilen  anlangt,  so  giebt  es  Ausuah- 
men  von  der  Regel,  dass  sie  Cylinderform  haben,  denn  die 
kubische  und  abgeplattete  kommen  an  verschiedenen  Stellen  vor 
(cf.  die  verschiedenen  Figuren). 

Besondere  Eigenthümlichkeiten  zeigen  die  Zeilen  der  oberflach- 
lichen Schicht  bei  erwachsenen  oder  fast  erwachsenen  Thieren. 
Die  Kerne  sind  hier  langgestreckt  und  stehen  mit  ihrer  Langs- 
achse  senkrecht  zur  Oberflache  des  Eierstocks.  Die  Fig.  5  (Taf.  I) 
und  die  Figuren  31,  32  und  35  (Taf.  II)  geben  Bilder  von  der 
oberflachlichen  Schicht  bei  alteren  Thieren  ^).  Die  senkrecht  zur 
Oberflache  gestellten  Kerne  sind  in  den  genannten  Figuren  deut- 
lich   sichtbar.    Es   macht  den  Eindruck,  als  ob  jeder  Kern  einen 


1)  Fig.  5  (Taf.  I)  ist  einem  Durchschnitt  durch  den  Eierstock  einer  Raja  clavata 
(43  Cm.  Körperlange,  nicht  geschlechtsreif )  entnommen ,  die  Fig.  31  (Taf.  II)  stellt 
das  gleiche  Verhalten  dar  eines  Reptanchus  (78  Cm.  Lange,  erwachsen),  Fig.  32  (Taf.  II) 
einer  Torpedo  marmorata  (20  Cm.  Lange,  nicht  geschlechtsreif)  und  Fig.  35  (Taf.  II) 
einer   Trygon  violacea  (108  Cm.  Lange,  erwachsen). 


36 

langen  Fortsatz  hat,  der  ebenfalls  senkrecht  zur  Oberflache  orien- 
tirt  ist.  Dieser  dunne  Auslaufer  kann  gedeutet  werden  als  der 
lang  ausgezogene  Protoplasmakörper  der  zu  jedem  Kerne  gehöri- 
gen  Zelle.  Die  Auslaufer  zeigen  an  vielen  Stellen  (cf.  Fig.  31 
und  32 ,  Taf.  II)  feine  spiralförmige  Windungen ,  die  vielleicht 
durch  die  Conservirungsflüssigkeiten  verursacht  sind.  Die  Aus- 
laufer sind  nicht  tingirbar  mit  Carmin .  man  kann  sie  aber  auch 
in  untingirten  Objekten  deutlich  sehen.  An  bestimmten  Stellen 
(ef.  Fig.  31,  Taf.  TI)  biegen  sie  sich  um,  und  es  macht  den  Ein- 
druck ,  alsob  sie  in  die  scharf  gezogene  Linie ,  welche  die  ganze 
oberflachliche  Schicht  von  dem  unterliegenden  Gewebe  trennt, 
übergingen ;  nur  in  Fig.  5  sieht  man   diese  Linie  nicht. 

Eine  besondere  Form  dieser  Zeilen  zeigt  Trygon  (cf.  Fig.  35); 
hier  ist  die  oberflachliche  Schicht  nicht  einzellig,  sondern  zwei- 
zellig.  Die  oberflachlichsten  Zeilen  haben  Kerne,  die  weniger  lang 
sind  als  diejenigen  von  Heptanchus,  Torpedo  und  Raja;  sie  sind 
regelmassig  angeordnet  und  haben  lang  gestreckte  Zellkörper,  die 
hier  jedoch  breiter  und  nicht  gewunden  erscheinen.  Die  zweite 
Reihe  wird  gebildet  von  ovalen  Kernen ,  die  zwischen  den  Aus- 
laufern  der  Zeilen  der  ersten  Reihe  liegen. 

Diesen  Bildern  gegenüber  könnte  es  berechtigt  erscheinen ,  mit 
Balfotjr  diese  Schicht  als  „pseudoepithelium"  aufzufassen.  Es 
könnte  aber  auch  möglich  sein ,  dass  es  sich  in  den  beschriebenen 
Bildern  im  Weseutlicheu  um  Kunstprodukte  handelt.  Dafür  könnte 
die  Fig.  32.  (Taf.  II)  sprechen  (aus  dem  Ovarium  einer  Torpedo 
marmorata).  Die  Oberflache  zeigt  hier  eine  Reihe  von  Pfröpfchen, 
die  sich  kolbenförmig  erheben ;  diese  sind  zweifellos  als  Kunst- 
produkte (durch  Aufquellung  der  Zellkörper  entstanden)  zu  be- 
trachten. Gerade  in  dieser  Figur  sind  die  spiralförmig  gewundenen , 
feinen  Zellauslaufer  besonders  deutlich  ausgepragt. 

Ausserdem  haben  v?-ir  oben  gesehen ,  dass  sich  schon  beim 
Embryo  (cf.  Fig.  6  und  7.  Taf.  I)  eine  oberflachliche  Schicht 
am  Keimdrüsenepithel  kennbar  macht,  welche  die  übrigen  Keim- 
epithelzellen  und  Eizellen  als  eine  continuirliche  Schicht  bedeckt. 
Daraus    geht    hervor,    dass    die    oberflachlichen    Zeilen,    was   für 


37 

eigeuthümliche  Formen  sie  auch  bei  den  iUtereu  Thieren  annelimeu, 
Abkömmlinge  des  Keimepithels  siud.  Sie  haben  schou  früh  als 
bedeckende  Schicht  eine  gesouderte  Stellung.  Sie  köuueu  also 
uicht  als  ein  „pseudoepithelium"  aufgefasst  werden. 

Erwiihuenswert  ist  das  wiederholte  AufiSnden  von  Flimmer- 
haaren  au  den  oberflachlichen  Zeilen  des  Eierstocks  von  Raja. 
In  meineu  mit  den  verschiedensten  Reagentien  behandelten  Prae- 
paraten  habe  ich  es  immer  an  vereinzelten  Stellen  nachweisen 
können.  Indessen  ist  es  mir  nicht  gelungen  Flimmerzellen  am 
lebenden  Ovarium  naclizuweisen. 

Von  der  hellen  Zone  des  Eierstocks,  die  sich  unter  der  ober- 
flachlichen Schicht  befindet  und  nach  dem  Innern  zu  von  dem 
mit  Körnchenzellen  ausgefüllten  Gewebe  abgegrenzt  wird,  ist  uns 
die  Herkunft  schon  bekannt.  Balfoub  stimme  ich  darin  bei,  dass 
bei  alteren  Embryonen  aus  dem  Innern  des  Eierstocks  gegen  die 
Peripherie  hin  das  bindegewebige  Stroma  in  die  Zone  des  Keim- 
epithels hiueinwachst,  Blutgefasse  mit  sich  führend.  Es  besteht 
somit  die  hellere  Zone  zum  Theil  aus  fibrillarem  Bindegewebe. 
Die  in  Pikrinschwefelsaure  fixirten ,  mit  Pikrocarmiu  tingirten 
Praeparate  zeigen  die  Fibrillen  rot  gefarbt;  sie  verlaufen  bis  an 
die  einzellige  oberflachliche  Schicht  des  Eierstocks. 

Die  Kerne,  die  man  in  dieser  Zone  findet,  gehören  zum  Theil 
den  Bindegewebszellen  an ,  zum  Theil  den  aus  dem  Peritoneal- 
epithel  stammenden  Keimepithelzellen.  Meist  weisen  die  vereinzelt 
liegenden  kleineren ,  langlich  gebildeten  Kerne  auf  eine  Zugehörig- 
keit  zum  Bindegewebe  hin ,  wahrend  die  grosseren ,  runden ,  öfters 
in  Gruppen  zusammenliegenden  Kerne  Epithelzellen  angehören. 
Indess  ist  es  nicht  immer  leicht  die  zweierlei  Gewebselemente 
hier  streng  auseinander  zu  halten. 

Der  wichtigste  Bestandtheil  der  hellen  Zone  sind  die  Eizellen 
und  die  Follikel. 

Die  Eierstöcke  der  jungen ,  nicht  geschlechtsreifen  Thiere 
eignen  sich  am  besten  für  das  Studium  der  Ei-entwickelung , 
deun  hier  ist  die  Ei-entwickelung  in  vollem  Gang.  Zugleich  kanu 
man    den  Eierstoek    als    Ganzes  am  besten  überblicken.  Das  Or- 


38 

gan  ist  noch  klein  und  kaun  in  toto  in  Schnitte  zerlegt  wer- 
den ,  auch  compliziren  hier  die  Cicatrices  der  geborstenen  Follikel 
die  Struktur  des  Ovariums  noch  nicht.  Es  sind  nachfolgende 
Beobachtungen  fast  ausschliesslich  an  den  Eierstöcken  von  jun- 
gen  Thiereu  gemacht  worden  und  zwar  hauptsachlicK  von  jun- 
gen  Rajidae,  weil  die  Eierstöcke  dieser  Thiere  wegen  der  gerin- 
geren  Entwickelung  des  Stroma-körpers  sich  am  besten  in  toto 
untersuchen  lassen. 

Wenn  man  in  den  Schnitten  durch  das  Ovarium  nach  den 
kleinsten  Zeilen  sucht,  die  man  als  Eizellen  deuten  kann,  so 
findet  man  zuerst  —  wenn  man  das  Ovarium  in  seinen  ver- 
schiedeneu  Schichten  von  aussen  nach  innen  durchsucht  —  dass 
hie  und  da  zwischen  den  einförmigen  Kernen  der  oberflachlichen 
Schicht  eine  grössere  Zelle  sich  vorfiudet,  welche  durch  ihre 
runde  Gestalt,  ihren  hellen  Plasmakörper,  den  grossen  blassen 
Kern  mit  einem  oder  mehreren  Nucleoli  sich  scharf  von  den  übri- 
gen  Zeilen  abhebt.  Fig.  4.  (Taf.  1)  stellt  eine  solche  Zelle  dar; 
sie  ist  einem  Schnitt  durch  den  Eierstock  einer  nicht  geschlechts- 
reifen  Raja  punctata  entnommen.  Es  scheinen  die  Nachbarzellen  der 
oberflachlichen  Schicht  durch  den  grossen  Zellkörper  auseinander 
gedrangt  zu  sein ;  ob  dabei  die  Zeilen  auf  der  linken  Seite  sich 
durch  Theilung  vermehrt  haben  —  es  liegen  dort  vier  Kerne 
nahe  beisammen  —  oder  einfach  mechanisch  zusammen  gedrangt 
sind,  lasst  sich  nicht  entscheiden. 

Eine  viel  kleinere  Zelle,  welche  auch  als  Eizelle  zu  deuten  ist, 
zeigt  die  Fig.  16  (Taf.  I)  aus  dem  Eierstock  einer  Kaja  asterias. 
(18  Cm.  Körperlange).  Die  Zelle  liegt  ganz  in  der  Reihe  der 
Elemente  der  oberflachlichen  Schicht  und  gehort  zu  den  kleinsten 
Eizellen,  die  ich  je  gefunden  habe.  Sie  misst  14  ja.  im  Durch- 
messer,  und  ist  nicht  viel  grösser  als  die  kleinsten  der  im  Em- 
bryo als  j^Urkeimzellen"  beschriebenen  Zeilen  (vergl.  z.  B.  Fig.  7, 
Taf.  I,  WO  die  Urkeimzellen  12 — 14  ^.  messen  beim  Embryo  von 
Torpedo,  und  Fig.  6,  Taf.  I  bei  Acanthias). 

Die  Fig.  3  (Taf.  I)  zeigt  uns  eine  Eizelle  von  langlicher  Ge- 
stalt   (31 — 20  jca)   in   der   oberflachlichen    Schicht   eines    Embryo 


39 

von  24  Cm.  von  Acanthias  vulgaris ,  dessen  Ovarium  schon  so 
aussieht  wie  das  eines  jungen  Thieres. 

Fig.  13  (Taf.  I)  zeigt  eine  15  ,a.  grosse  Eizelle  aus  dem  Ova- 
rium einer  Torpedo  ocellata  (13  Cm.  Lange),  die  Zelle  liegt  ganz 
in  der  oberflachlichen  Schicht  und  es  scheint,  dass  die  Nachbar- 
zellen  sich  durch  Theilung  vermehrt  haben ,  denn  auf  beiden 
Seiten  liegen  zwei  Kerne.  Weit  mehr  ausgespragt  ist  diese  Ver- 
mehrung  der  dunkelgefiirbten  Oberflachenzellen  in  der  Fig.  1 1 
(Taf.  I),  die  einem  Schnitt  durch  den  Eierstock  einer  Raja  asterias 
(18  Cm.  Lange)  entnommen  ist.  Hier  sieht  man  drei  junge  Ei- 
zellen:  die  linke,  kleinste  liegt  innerhalb  oder  unterhalb  der 
oberflachlichen  Schicht;  die  grössere  der  zwei  anderen  Eizellen 
liegt  in  der  Mitte  der  oberflachlichen  Zeilen ,  die  sich  ringsum 
vermehrt  haben  und  die  dritte  Eizelle  endlich,  die  kleiner  ist  als 
die  vorher  genannten,  obgleich  tiefer  gelagert,  liegt  zum  Theil 
unterhalb  dieser  Zeilen. 

lu  der  Fig.  5  (Taf.  I)  sieht  man  eine  junge  Eizelle  aus  dem 
Ovarium  einer  Raja  clavata  (43  Cm.  Körperlange,  nicht  geschlechts- 
reif),  die  in  der  Mitte  der  Oberflachenzellen  liegt,  welche  die 
oben  (S.  35)  beschriebene  eigenthümliche  Form  darbieten. 

Diese  Beobachtungen  zeigen  evident,  dass  hie  und  da  Eizel- 
len in  der  oberflachlichen ,  den  Eierstock  bekleidenden  Schicht 
vorkommen. 

Es  fragt  sich  jetzt,  wie  es  zu  erklaren  ist,  dass  die  Eizellen 
dort  liegen.  Es  giebt  nur  zwei  Möglichkeiten :  entweder  sind  die 
Eizellen  vergrösserte  Oberflachenzellen,  es  stammt  also  die  Eizelle 
von  einer  bevorzugten  Zelle  der  oberflachlichen  Schicht  ab ,  oder 
aber  die  Zelle,  die  durch  Wachsthum  zur  Eizelle  geworden  ist, 
lag  anfauglich  ganz  nahe  der  oberflachlichen  Schicht  an  und 
durch  ihr  Wachsthum  hat  sie  die  oberflachlichen  Zeilen  zum  Theil 
abgeplattet  und  zum  Schwund  gebracht,  oder  aus  einander  ge- 
drangt, 

Für  die  Annahme ,  dass  die  Eizelle  eine  vergrösserte  Ober- 
flachenzelle  ist,  spricht  die  Fig.  16  (Taf.  I),  so  wie  auch  die 
Fig.  13  (Taf.  I);  gegen  diese  Annahme  könnte  die  Fig.  4  (Taf.  I) 


40 

sprechen.  Man  könute  hier  daran  denken,  dass  die  Zelle  bei 
ihrer  Vergrösserung  die  oberflachlich  gelagerten  Zeilen  aus  ein- 
ander  gedrangt  oder  theilweise  zum  Sehwund  gebracht  hat.  Eine 
Stütze  gewiunt  diese  letztere  Ansicht  durch.  die  Bilder  der  Figg. 
9  und  12  (Taf.  I).  In  beiden  Figuren  liegen  die  Eizellen  ganz 
bestimmt  unterhalb  der  oberflachlicheu  Schicht.  Die  Fig.  9  macht 
den  Eindruck ,  als  habe  die  grosse  Zelle  die  oberflachliche  Schicht 
nach  aussen  vorgewölbt. 

Was  die  Fig.  5  (Taf.  I)  betrifft,  so  fallt  es  schwer  hier  anzu- 
nehmen ,  dass  die  junge  Eizelle  abstammt  von  den  Oberflachen- 
zellen ,  da  diese  eine  so  differente  Form  haben. 

Fig.  65  (Taf.  III)  könnte  ein  Uebergangsstadium  darstellen 
zwischen  den  Stadiën  der  Figg.  9  und  4  (Taf.  I).  Hier  sieht 
man  eine  Eizelle  von  Raja  asterias  (18  Cm.  Körperlange),  wel- 
cher  deutlich  eine  kleine ,  abgeplattete  Zelle  aussen  anliegt. 

Aus  dem  bis  jetzt  Gesagten  geht  hervor,  dass  wenigstens  ein 
Theil  der  Eizellen,  welche  man  in  der  oberflachlichen  Schicht 
antrifft,  von  Zeilen  abstammt,  welche  ganz  nahe  an  dieser 
Schicht  gelagert  waren ,  aber  denuoch  unter  derselben  sich  be- 
fanden. 

Ich  muss  andererseits  zugeben,  dass  ausnahmsweise  oberflachliche 
Zeilen  in  Eizellen  sich  umwandeln.  Dass  diese  Umwandlung  eine 
Ausnahme  sein  muss,  geht  daraus  hervor,  dass  die  Zahl  der  in 
der  oberflachlichen  Schicht  gefundenen  Eizellen  überhaupt  eine 
sehr  geringe  ist,  wahrend  die  überwiegende  Mehrzahl  aller  klei- 
nen Eizellen  sich  unterhalb  dieser  Schicht  befindet. 

Die  Zeilen  der  oberflachlichen  Schicht  sind  nicht  alle  gleich 
gross ;  man  findet  Zeilen ,  die  man  als  Uebergangsformen  von 
einer  gewöhnlichen  Zelle  zu  einer  Eizelle  auffassen  könnte,  aber 
der  direkte  Beweis  ist  dafür  nicht  bei  zu  bringen.  Diese  Zeilen 
zeigen  viele  Form-  und  Grösse-verschiedenheiten,  und  wenn  man 
eine  Zelle  findet,  die  eine  üebergangsform  darstellen  könnte,  so 
ist  es  schwer,  die  Möglichkeit  auszuschliessen ,  dass  es  eine  Zelle 
im  Vorstadium  der  Mitose  ist. 

Dicht   unter    der  Oberflache  trifft  man  in  den  Eierstöcken  von 


41 

juiigeu  Thiereu  sebr  viele  kleine  Eizellen  an ;  diese  werden  nie- 
mals  in  deu  tiefereu  Schichten  gefunden ,  wahreud  die  grosseren 
Follikel  meist  entfernt  von  der  Oberflache  liegen. 

Die  kleinen  Eizellen  kommen  isolirt  vor  und  in  Gruppen  zu- 
sammenliegend. 

Von  den  isolirt  liegenden  Eizellen  geben  die  Figg.  8,  10,  12, 
15,   17,  24  (Taf.  I)  mehrere  Beispiele. 

Schon  ein  einziges  Bild,  wie  das  der  Fig.  14  (Taf.  I)  geuügt, 
urn  zu  zeigen ,  dass  es  auch  kleine  Eizellen  giebt,  die  nicht  von 
den  Zeilen  der  oberflachlichen  Schicht  abstammen. 

Fig.  14  zeigt  eine  20  /^.  grosse,  vereinzelte  Eizelle  einer  Tor- 
pedo ocellata  (13  Cm.  Körperlange).  Sie  wird  umgeben  von  eini- 
gen  blassen  Kernen ,  die  zu  der  oben  besprochenen  Epithelzellen 
der  hellen  Zone  gehören.  Die  Entfernung  dieser  Zelle  von  der 
Oberflache  ist  eine  so  betrachtliche ,  dass  die  Abstammung  von 
den  Oberflachenzellen  nicht  wahrscheinlich  ist.  Auch  die  15  jC*.  im 
Durchmesser  betragenden  Eizellen  in  Fig.  64  (Taf.  III)  von 
Torpedo  marmorata  (23  Cm.  Körperlange)  liegen  unterhalb  der 
oberflachlichen  Schicht ;  sie  gehören  zu  den  kleinsten  Eizellen , 
die  man  finden  kann.  Da  derartige  kleine  Eizellen  unterhalb  der 
oberflachlichen  Schicht  in  jedem  Schnitte  bei  jungen  Thieren  in 
grosser  Menge  gefunden  werden,  wahrend  diejenigen  innerhalb 
dieser  Schicht  sehr  selten  sind ,  so  geht  daraus  hervor,  dass  auch 
ohne  Betheiligung  der  Oberflachenzellen  die  Eizellen  sich  bei  jungen 
Thieren  entwickeln. 

Es  entwickeln  sich  somit  hier,  wie  beira  Embryo,  Zeilen,  die 
zum  Keimepithel  gehören  und  die  hier,  so  wie  beim  Embryo,  durch 
eine  difi'erenzirte  Schicht  von  Keimepithelzellen  bedeckt  werden , 
durch  einfaches  Wachsthum  zu  Eizellen.  Der  Process ,  der  beim 
Embryo  seinen  Anfang  genommen  hat,  geht  also  wahrend  des 
post-embryonalen  Lebens  in  Princip  in  gleicher  Weise  vor  sich; 
nur  wird  der  Vorgang  durch  das  überall  hineinwuchernde  Binde- 
gewebe  complicirt  und  desshalb  wird  die  Deutung  der  Bilder  er- 
schwert. 

Die  isolirt  liegenden  Eizellen  werden  immer  grösser  und  dran- 


42 

gen  die  Zeilen  der  Umgebuug  zur  Seite.  Wenn  sie  der  oberflach- 
lichen  Schicht  anliegen,  so  geschieht  das,  was  wir  obeu  sahen: 
sie  drangen  die  oberflachliche  Schicht  vor  sich  her,  deren  Zeilen 
abplattend  oder  zum  Schwund  bringend.  Wo  aber  die  Eizellen 
mehr  nach  dem  Inneru  des  Eierstocks  gelagert  sind ,  werden  sie 
bei  ihrem  Wachsthum  von  den  umgebenden  Zeilen  und  Binde- 
gewebsfibrillen  allmahlig  umhüllt.  Man  sieht,  dass  eine  Eizelle, 
je  nach  der  Beschaffenheit  ihrer  Umgebung  auf  einer  Seite  oder 
aber  nach  allen  Seiten  umgeben  ist  von  blassen  Kernen,  die  in 
keiner  Weise  von  den  weiter  von  der  Eizelle  entfernt  liegenden 
zu  unterscheiden  sind.  Folgende  Figuren  sollen  das  Gesagte  er- 
lautern. 

Fig.  14  (Taf.  I)  zeigt  die  oben  erwahnte,  kleine  Eizelle,  um- 
geben von  uuregelmassig  gelagerten ,  blassen  Kernen.  Fig.  10 
(Taf.  I)  zeigt  eine  etwas  grössere  Eizelle  aus  dem  Eierstock  einer 
Torpedo  ocellata  (13  Cm.  Körperlange),  welcher  vier  mit  ihrer 
Langsachse  tangen tial  gestellten  Kerne  dicht  anliegen.  Diese  Kerne 
gehören  nach  meiner  Aufïassung  zu  Zeilen  des  zukünftigen  Fol- 
likelepithels,  das  somit  in  diesem  Stadium  die  Eizelle  erst  partiell 
überkleidet.  Das  gleiche  sieht  man  in  den  Figuren  15  und  24  (Taf.  I) 
{Torpedo  ocellata  13  Cm.).  In  Fig.  24  wird  die  links  oben  lie- 
gende Eizelle,  obgleich  sie  schon  ziemlich  gross  ist,  nur  an  zwei 
Stellen  von  Follikelepithelzellen  begrenzt ;  diese  fehlen  an  dem 
Theile  der  Peripherie ,  mit  welchem  sie  die  oberflachliche  Schicht 
berührt  (s.  über  das  weitere  Schicksal  der  Follikelepithelzellen  weiter 
unten). 

Ob  die  kleinen  Eizellen  des  jungen  Thieres  sich  durch  Theilung 
vermehren ,  kann  ich  nicht  mit  Bestimmtheit  sagen ;  Kernthei- 
lungsfiguren  habe  ich  nicht  beobachtet.  Dennoch  ist  eine  Ver- 
mehrung  durch  Theilung  wahrscheinlich ,  weil  man  öfters  zwei 
kleine  Eizellen  eng  aneinander  liegen  sieht;  sogar  wenn  die  Ei- 
zellen alter  sind,  scheint  eine  Theilung  vorzukommen  (s.  weiter 
unten). 

Die  zusammenliegenden  kleinen  Eizellen ,  wie  man  sie  z.  B.  in 
Fig.    18   (Taf.    1)    {Torpedo  marmorata  ^  23  cm.   Körperlange)  er- 


43 

blickt ,  formen  den  üebergang  zu  grosseren  Gruppen  von  Eizellen. 
lu  Fig.  18  liegen  vier  Eizellen  nahe  an  einander,  umgeben  von 
vielen  Kernen,  von  denen  sie  einen  zwischen  sich  haben.  Ob 
diese  vier  Eizellen  aus  einer  hervorgegangen  sind,  oder  ob  es  vier 
neben  einander  liegende  vergrösserte  Keimepithelzellen  sind,  ist 
nicht  zu  entscheiden. 

Dass  Gruppen  durch  wiederholte  Theiluug  entstehen ,  ist  nicht 
wahrscheiulich ,  denn  man  sieht  (cf,  Figg.  20,  22  und  23,  Taf.  1) 
überall  Keimepithelzellen  zwischen  den  Eizellen  gelagert;  dieses 
Verhalten  ist  nicht  denkbar,  wenn  man  annimmt,  dass  die  Ei- 
zellen sich  durch  Theilung  vermehren ,  denn  in  diesem  Falie 
müssten  sie  eiu  ander  dicht  anliegen.  Ein  solches  Verhalten  kann 
als  Ausnahme  in  der  That  angetroffen  werden  (cf.  Fig.  19,  Taf.  I 
Raja  punctata,  nicht  geschlechtsreif ).  In  dieser  Gruppe  eng  an- 
einander  liegender  Eizellen  sieht  man  6  Kerne;  vier  derselben 
gehören  zu  von  einander  abgrenzbaren  Zellkörpern;  die  zwei 
übrigen  scheinen  einen  gemeinschaftlichen  Zellkörper  zu  be- 
sitzen.  Eine  dieser  Eizellen  is  bedeutend  grösser  als  die  übrigen. 
Auch  hier  ist  es  nicht  notwendig,  eine  Theilung  anzunehmen, 
da  es  sehr  gut  möglich  ware,  dass  die  Gruppe  aus  5  oder  6  bei- 
sammenliegenden  Keimepithelzellen  entstanden  ist. 

Das  Bindegewebe  draugt  sich  überall  zwischen  die  Keimepithel- 
zellen hinein ,  welche  beim  Embryo  eine  continuirliche  Schicht 
bilden;  es  werden  dadurch  kleinere  oder  grössere  Gruppen  von 
Keimepithelzellen  isolirt. 

Die  Anordnung  der  Elemente,  die  Fig.  14  (Taf.  I)  zeigt,  könnte 
man  auf  eine  kleinere  Gruppe  zurückführen ,  man  müsste  dann 
annehmen ,  dass  hier  sich  nur  eine  Zelle  zur  Eizelle  entwickelt. 
Die  Figuren  20,  22  und  23  (Taf.  I)  waren  dagegen  auf  grössere 
Gruppen  zu  beziehen .  in  denen  entweder  nur  wenige  Keimepithel- 
zellen (cf.  Fig.  23)  oder  viele  (cf.  Fig.  22)  sich  zu  Eizellen  ent- 
wickeln.  Dass  nicht  alle  Keimepithelzellen  einer  Gruppe  zur  gleichen 
Zeit  sich  zu  Eizellen  umwaudeln  mussen ,  könnte  aus  der  Fig.  22 
entnommen  werden ;  die  in  der  Figur  am  meisten  nach  unten  ge- 
lagerte  Eizelle  übertrifit  die  anderen  an  Grosse;  sie  ist  also  alter. 


44 

In  den  Zellgruppen  (cf.  Fig.  20,  Taf.  I)  fiudet  man  oft  Zeilen, 
bei  denen  es  schwer  ist  zu  entscheiden ,  ob  man  es  mit  einer  Ei- 
zelle  oder  mit  einer  grosseren  Keimepithelzelle  zu  thun  hat:  es 
fehlen  somit  Uebergangsformen  von  Keimepithelzellen  zu  Eizellen 
in  diesen  Gruppen  nicht. 

Scheinbar  zeigt  die  Zellgruppe  in  der  Fig.  23  (Taf.  I)  einen 
Zusammenhang  mit  der  oberfiachlichen  Schicht,  thatsachlich  be- 
steht  ein  solcher  hier  ebenso  wenig  wie  in  den  Objekten ,  die  in 
den  Figg.  20  u.  22  abgebildet  sind. 

Ohne  Zweifel  wachsen  die  kleinen  Eizellen,  so  weit  sie  nicht 
von  den  grosseren  zur  Atrophie  gebracht  werden,  zu  Eiern  aus. 
Diese  werden  ofïenbar  spater  umhüllt  von  kleineren  Keimepithel- 
zellen, deren  Abkömmlinge  die  FoUikelepithelzellen  liefern. 

Wie  aus  diesen  Beobachtungen  hervorgeht,  habe  ich  weder  die 
von  Balfoür  statuirte  „Zellfusiou",  noch  auch  den  von  Lüdwig 
und  Semper  beschriebeuen  Modus  der  Entwickelung  der  Follikel, 
bestatigen  können. 

Balfour  giebt  an,  dass  die  „primitiven  Eier"  in  Gruppen 
zusammenliegen  und  er  findet,  dass  das  Versch winden  der  Zell- 
greuzen  in  solchen  Gruppen  eine  regelmassig  auftretende  Erschei- 
nung  sei;  die  Kerne  zeigeu  zuerst  eine  Modification,  sie  bilden 
sich  in  ein  dunkelgefarbtes,  sternförmiges  Gebilde  um  („stellated 
nuclei").  Was  das  Verschwiuden  der  Zellgrenzen  betrifft,  so  fügt 
Balfour  hinzu ,  dass  er  in  einem  seiner  best  conservirten  Ovarien 
grosse  Nester  mit  modificirten  Kernen  gefunden  hat,  wo  die 
Zellgrenzen  ganz  deutUch  waren.  (1.  c.  S,  394). 

Wie  oben  erwahnt,  habe  auch  ich  die  Gruppen  von  zusammen- 
liegenden  Zeilen  gesehen;  dieselben  sind  nicht  durch  Theilung 
aus  einer  Zelle  hervorgegangen ,  sondern  sie  stellen  durch  das 
Bindegewebe  isolirte  Theile  dar  des  beim  Embryo  continuirlichen 
Keimepithels.  Nichtsdestoweniger  kommt  eine  Theilung  der  Keim- 
epithelzellen gewiss  vor. 

Als  Typen  dieser  Zellengruppen  können  die  Figuren  18,  19, 
2Ü,  22,  und  23.  Taf.  I  gelten.  Es  liegen  hier  kleinere  und 
grössere  Zeilen  beisammen  und  man  findet  die  Uebergangsformen 


45 

vou  Keimepithelzellen  zu  Eizellen.  Es  ist  der  Befund  der  Fig. 
19,  WO  thatsachlich  nur  Eizellen  zusammenliegen  ein  Unicum 
und  auch  obne  eiue  Theilung  anzunehmen ,  zu  erkllireu ;  die 
Zellgreuzen  sind  auch  in  dieser  Figur  ganz  deutlich. 

Nie  liabe  ich  in  gut  conservirten  Praeparaten  eine  Gruppe  von 
zusammeuliegeuden  Zeilen  gesehen,  wo  die  Zellgreuzen  ver- 
schwommen  erschienen.  Ich  habe  eine  grosse  Menge  von  Schnitten 
durchforscht  und  ich  habe  auch  Untersuchungen  angestellt  an 
Objekten  aus  jungen  lebenden  Exemplaren  von  Scyllium  canicula 
von  genau  derselben  Körperlange  als  diejenigen  Thiere  aus  deren 
Eierstöcken  Balpotjr  die  auf  Taf.  XVIII  seiner  Arbeit  abgebildeten 
Paradigmata  der  Zellfusion  entnommen  bat:  ich  habe  keiue  Zell- 
fusion  gesehen.  Wohl  aber  fand  ich  in  den  schlecht  conservirten 
Praeparaten  (Osmiumsiiure  und  Flemming's  Flüssigkeit)  hie  und 
da  Bilder,  die  ich  mit  den  seinigen  vergleichen  konnte.  Auch  fand 
ich  in  diesen  Praeparaten  so  wie  in  einigen  der  besser  conservirten 
öfters  Zeilen  mit  hellem  Protoplasmakörper  und  dunkelgefarbtem , 
sternförmigem  Kern,  der  ohne  Zweifel  das  Horaologon  des  „stel- 
lated  nucleus"  darstellt.  Die  Bedeutung  dieser  Zeilen  blieb  mir 
uüklar;  es  könnten  Zeilen  im  Anfang  der  Theilung  sein;  wahr- 
scheinlich  sind  es  keine  Eizellen. 

Wie  oben  erwahnt,  nimmt  Balfoue,  an ,  dass  die  Eibildung 
durch  Zellfusion  die  Regel  ist,  dass  jedoch  ein  kleinerer  Theil 
der  Eier  durch  direktes  Wachsthum  der  „primitiven"  Eier  entsteht. 

Ludwig's  Ansicht  über  den  Entwickelungsmodus  der  Follikel, 
besteht ,  wie  oben  erwahnt  wurde ,  im  Wesentlichen  darin ,  dass 
von  Follikelzellen  umhüllte  Eizellen  sich  von  der  Oberflache  aus 
in  das  Innere  des  Ovariums  hineinsenken  und  dabei  lange  Zeit 
durch  eine  stielförmige  Verbindung  mit  dem  Oberflachenepithel 
in  Zusammenhang  gehalten  werden.  Die  Zeichnungen ,  die  Ludwig 
seiner  Arbeit  beigefügt  hat,  illustriren  diesen  Vorgang  in  so 
deutlicher  Weise,  dass  es  erforderlich  ist,  eine  abweichende 
Meinung,  auch  mit  Bezugnahme  auf  diese  Figuren,  naher  zu 
motivireu. 

Balfoxjr  hat,  wie  oben  erwahnt  wurde  (cf.  S.  26),  bei  seinen 


46 

Untersuchungen  die  von  Ludwig  gezeichneten  Verbind ungsstiele 
nicht  beobaclitet  und  er  sagt ,  das  von  Ludwig  Beobacbtete  sei  ein 
zufalliger  Befund. 

Dieser  Meinung  von  Balfour  kann  icb  nicht  beistimmeu,  denn 
in  der  That  habe  ich  niehrmals  Bilder,  wie  Ludwig  sie  in  seinen 
Figuren  abbildet ,  beobachtet.  Ich  bin  aber  der  Meinung,  dass  diese 
Bilder  anders  zu  deuten  sind,  als  Ludwig  das  gethan  hat. 

Es  ist  hier  wesentlich ,  eine  Eigenthümlichkeit  der  Oberflache 
des  üvariums ,  die  Ludwig  nicht  erwahnt  hat ,  naher  ins  Auge  zu 
fassen.  Balfour  giebt  bereits  an,  dass  an  der  Oberflache  des  Ova- 
riums  Furchen  („furrows")  wahrnehmbar  seien ;  diese  Furchen, 
wenn  damit  langgezogene  Rinnen  gemeint  sind ,  kann  ich  nicht 
bestatigen,  wohl  aber  finde  ich  an  der  Oberflache  zahlreiche  Ein- 
senkungen ,  von  denen  eine  jede  trichter-  oder  röhrenförmig  bis 
zu  einem  Follikel  hinuuterreicht. 

Diesen  Befund  kann  man  nicht  dadurch  erklaren ,  dass  der  Fol- 
likel ,  der  durch  das  um  ihn  herum  wuchernde  Bindegewebe  immer 
mehr  in  die  Tiefe  gezogen  wird,  die  oberflachliche  Schicht  des 
Ovariums,  an  welcher  er  bei  seiner  Entstehung  grenzte,  einfach 
mit  sich  in  die  Tiefe  zieht.  Denn  einerseits  findet  man  junge 
Eizellen  und  sogar  Follikel,  die  ziemlich  tief  unterhalb  der  Ober- 
flache gelagert  sind,  ohne  dass  sich  eine  Spur  einer  Einsenkung 
finden  lasst.  Andererseits  hat  die  Einsenkung  der  Oberflache  nicht 
den  Charakter  einer  einfachen  Grube  oder  Einziehung,  die  auf 
mechanischem  Wege  entstanden  ware ;  vielmehr  scheint  hier  eine 
specielle  Vorrichtung  von  besonderer  Bedeutung  vorzuliegen. 

Bei  den  jüugeren  Follikeln  findet  man  eine  mehr  röhrenförmige 
Einsenkung  der  Oberflache,  bei  den  alteren  ist  dieselbe  mehr 
trichterförmig  und  hat  sich  gewissermasser  breiter  entfaltet. 

In  Bezug  auf  einen  jüngeren  Follikel ,  verweise  ich  auf  Fig.  25 
(Taf.  L),  sie  zeigt  drei  auf  eiuander  folgende  Schnitte  {a,  b  und  c) 
aus  dem  Eierstock  einer  Baja  asterias  (18  Cm.  Körperlange);  bei  a 
sieht  man  eine  Einbuchtung  der  oberflachlichen  Schicht,  und  als 
Fortsetzung  derselben  in  den  Schnitten  b  und  c  den  Querschnitt  einer 
Röhre ;  bei  c  ist  diese  Röhre  schon  ganz  nahe  an  den  Follikel  ge- 


47 

kommen  und  in  einem  der  nachstfolgenden  Schnitte  sielit  man  der- 
selbe  an  der  Membrana  propria  des  Pollikels  blind  enden.  Bei  den 
dlteren  FoUikelu  werden  die  Röhren  breiter ;  zugleich  zeigt  sich  eine 
Veranderung  der  Gestalt  der  Zeilen ,  welche  die  Wand  der  Einsen- 
kung  bekleiden  und  somit  ursprünglich  Zeilen  der  oberflaehlichen 
Schicht  des  Eierstocks  darstellen.  Eiu  solches  Stadium  zeigt  die 
Fig.  26.  (Taf.  I.)  {Raja  asterias.  46  Cm.)  Man  sieht  den  oberen 
Theil  eines  ungefahr  1  Mm.  grossen  Follikels.  Die  Einsenkung 
der  oberflaehlichen  Schicht  des  Eierstocks  reicht  ganz  nahe  an  diesem 
FoUikel  heran  und  ist  nur  durch  eine  dunne  Schicht  von  Binde- 
gewebe  von  ihm  getrennt.  Der  Boden  der  Einsenkung  hat  sich 
in  viele  Falten  gelegt  und  die  Zeilen  haben  sich  in  derselben  Weise 
dififerenzirt ,  die  ich  oben  (cf.  S.  35)  beschrieben  habe.  Die  Kerne 
sind  langlich  geworden  und  die  Protoplasmakörper  der  Zeilen 
haben  sich  verlangert.  Diese  Eigenthümlichkeit  der  Zeilen ,  sowie 
die  Bildung  der  Falten  auf  dem  Boden  der  Einsenkungen  findet 
man  ausnahmslos  über  grossen  Follikeln. 

Wie  man  in  Fig.  26  (Taf.  I.)  sehen  kann ,  liegt  die  Einsenkung 
im  Gebiet  der  „hellen  Zone"  des  Eierstocks  und  ist  von  dem  Fol- 
likel  durch  eine  dunne  Schicht  dieser  Zone  getrennt.  Was  ich  für 
Raja  beschrieben  habe ,  gilt  für  alle  Genera  der  Selachier  und  auch 
für   Chimaera  monstrosa. 

Die  Fig.  31.  Taf.  II,  zeigt  einen  Theil  der  Falten  der  Einsen- 
kung über  einem  grossen  Follikel  aus  dem  Eierstock  eines  Hep- 
tanchus  {Notidanus  cinereus). 

Was  die  Bedeutung  dieser  Vorrichtungen  betrifft,  so  liegt  der 
Gedanke  nahe,  dass  sie  den  Zweck  haben,  dem  tief  unterhalb 
der  oberflaehlichen  Schicht  in  das  Ovarialgewebe  eingebetteten  Eifol- 
likel  die  Möglichkeit  zu  geben,  in  die  Bauchhöhle  zu  treten. 
Wegen  des  Bestehens  dieser  Vorrichtung  liegt  der  grosse  Follikel, 
der  mehrere  Millimeter  unterhalb  der  Oberflache  gelagert  zu  sein 
scheint  und  den  man  an  dem  intakten  Eierstock  ausserlich  gar 
nicht  wahrnehmen  kann ,  dennoch  nur  einige  Mikra  von  der 
Bauchhöhle  entfernt  und  weil  die  Einsenkung  sich  beim  weiteren 
Wachsthum  des  Follikels  immer  mehr  ausbreitet  und  mehr  Falten 


48 

bildet,  kommt  der  anfangs  verborgene  PolHkel  gauz  an  die  Ober- 
flache  und  es  wird  beim  Platzen  nur  sehr  wenig  Ovarialgewebe 
zerstört.  Diesen  Process  bis  zura  Stadium  des  reifen  Eies  zu  ver- 
folgen,  ist  mir  nicht  gelungen,  zum  Theil  wegen  der  techuiscben 
Schwierigkeiten ,  die  bei  der  Untersuchung  der  grossen  Follikel 
auftreten. 

Mit  unbewafinetem  Auge  siebt  man  die  Einsenkungen  deutlicb. 
Bei  einer  Squatina  z.  B.,  deren  Eierstock  Eier  bis  zu  1  Cm.  Durcb- 
messer  entbielt ,  batte  die  Oberflacbe  des  Eierstocks  eine  gleicb- 
massig  graue  Farbe  und  die  hellgelben  Eier  konnte  ich  nicht  sehen, 
sodass  ich  anfangs  geneigt  war  anzunehmen,  dass  in  diesem  Ova- 
rium  keine  grossen  Follikel  vorkommen.  Bei  geuauerer  Betrachtung 
bemerkte  ich,  dass  die  Oberflacbe  an  vielen  Stellen  kleine  Oefif- 
nungen  zeigte,  welche  die  Eingange  zu  den  oben  beschriebenen 
Einsenkungen  darstellen.  Ein  Schnitt ,  der  senkrecht  zur  Oberflacbe 
des  Ovarium  durch  eine  solche  Oeffnung  gemacht  wird,  trifft  immer 
einen  grosseren  Follikel  in  seinem  Aequator.  Der  dunne  Boden 
dieser  Einsenkungen  liegt  somit  dem  Follikel  ganz  nahe. 

Eine  eigenthümliche  Form  der  Einsenkung  im  Anfangsstadium 
ihrer  Entwickelung  zeigt  die  Fig.  28.  (Taf.  IL);  es  liegen  bier  die 
Wande  fast  ganz  zusammen  und  nur  ein  feiner  Spalt  deutet  an,  dass 
man  hier  wirklich  eine  Faltung  der  oberflacblichen  Schicht  vor  sich 
hat  und  nicht  etwa  eine  solide  Wucherung,  einen  stielartigen 
Fortsatz  dieser  Schicht.  Es  ware  denkbar,  dass  Ludwig  eine  der- 
artige  Falte  für  einen  „Stiel"  gehalten  hat  i),  aber  es  scheint  mir, 
dass  seine  Zeichnungen  nicht  nur  in  dieser  Weise  zu  interpretiren 
seien ;  es  könnte  auch  sein ,  dass  die  von  Ludwig  gezeichneten 
Verbindungsstiele  zwischen  Follikel  und  Epithel  der  Oberflacbe  zu 
beziehen  sind  auf  Einsenkungen ,  die  tangential  zu  ihrer  Wand 
getroffen  sind.  Fig.  29.  a  und  b  (Taf.  L)  soll  dieses  erlautern. 
Wird  Fig.  29.a  mit  den  Figuren  33  und  34.  Taf.  15.  der  Lud- 
wm'schen  Arbeit  verglichen,   so  siebt  man,  dass  die  Abbildungen 


1)   LüDWiG   giebt    selbst  an,  dass   er  an  schlecht  conservirtem  Materi 
mussen. 


49 

nahezn  völlig  übereinstimmeu.  Dass  mau  deuaoch  keinen  ,,St\iel" 
vor  sicli  hat,  geht  hervor  aus  der  Figur  29.  Z/.,  welche  die  Ver- 
haltnisse  im  uachstfolgeudeu  Schnitt  der  Serie  darstellt.  Mau  sieht 
hier  in  überzeugeuder  Weise,  dass  das  Lumen  der  Einsenkung 
getroffen  wird  uud  dass  in  dem  in  Fig.  29.  a.  abgebildeten  Schnitt 
die    Wand  der  Einsenkung  gestreift  worden  ist. 

Der  Eifollikel  selbst  hat  mit  diesen  Einbuchtungen  nie  einen 
direkten  Zusammenhang ;  desshalb  kann  diese  Einsenkung  nicht 
in  der  von  Ludwig  angegebenen  Weise  eine  Theilerscheinung  der 
Entwickelung  des  Follikels  sein.  Auch  noch  in  anderer  Hinsicht 
kann  ich  Ludwig's  Angaben  nicht  beistimmeu.  Nach  Ludwjg  ist 
die  Eizelle  schon  wahrend  sie  noch  an  der  Oberflache  liegt  von  Folli- 
kelzellen  umgeben  und  jedenfalls  sobakl  sie  sich  in  das  Stroma 
des  Ovarium  hineiuzusenken  beginnt.  Es  müssten  also  die  in  der 
hellen  Zone  liegenden  Eizellen  mit  eineni  vollstandigen  Ueberzug 
von  Follikelepithelzellen  versehen  sein.  Das  ist  indessen  nach 
meinen  vorhin  mitgetheilten   Beobachtungen  nicht  der  FalL 

Waldeyer  (72)  hat  bekanntlich  nachgewiesen ,  dass  bei  einigen 
Saugethieren  in  frühen  Stadiën  der  Entwickelung  Einseukungen 
des  Ovarialepithels  in  das  Stroma  ovarii  vorkommen,  (vergl. 
Waldeyer.  Eierstock  und  Ei.  S.   19 — 36). 

Der  Process  „stellt  sich  wesentlich  als  eine  gegenseitige  Durch- 
„wachsung  des  bindegewebigen  vascularisirten  Stromas  und  des 
„Keimepithels  dar,  in  Folge  dessen  grössere  und  kleinere  im 
„Allgemeinen  rundlichen  Massen  des  letzteren  mehr  und  mehr  in 
„das  bindegewebige  Stroma  eingebettet  werden."  (1.  c.  S.  43). 

Als  das  „Hauptresultat"  seiner  Untersuchungen  bezeichnet 
Waldeyer  „dass  sowohl  die  Eier  als  die  Follikelepi- 
„thelzellen  direct  vom  Keimepithel,  d.  h.  dem  Ober- 
„flachenepithel    des  Eierstocks  abstammen."  (ibidem.) 

ünd  weiter  (1.  c.  S.  44)  sagt  er:  „Die  Valentin-Pflüger'schen 
„Schlauche  können  nur  eine  secundare  Bedeutung  beanspruchen ; 
„sie  sind  für  die  Ei-und  Follikelbildung  nicht  wesentlich." 

Indessen  haben  fast  alle  Autoren ,  welche  die  Ei-und  Follikel- 
bildung studirten,  danach  gesucht,  ob  sie  Einwucherungsvorgange 


50 

der  oberflachlicheu  Schicht  des  Ovariums  nachweisen  könnten , 
und  es  macht  mir  den  Eindruck,  als  ob  viele  Autoren  eben  diese 
Einwucherung  als  das  Wesentliche  des  von  Waldeyer  erkann- 
teu  Vorgauges  betrachten.  Dass  dieses  nicht  der  Fall  ist,  geht  aus 
Waldeyer's  eigenen  Worten  hervor. 

Folgende  Autoren  habeu  die  Einwucherungsvorgange  (Bildung 
sogenannter  Valentin-Pflüger-Waldeyer'schen  Schliiuche)  beschrie- 
ben  für  verschiedene  Thiere : 

LuDwiG  (42)  und  Semper  (69)  bei  Selachiern ;  Kolessnikow 
(35)  bei  Teleostiern;  Braun  (10)')  bei  Reptilien;  Schafbr  (63), 
Schottlaender  (64)  und  Bühler  (12)  (letzterer  in  etwas  modifi- 
cirter  Ferm)  bei  Saugethieren. 

Dagegen  habeu  keine  Einwucherungsvorgange  des  Oberflachen- 
epithels  gesehen : 

Balfour  (6)  bei  den  Selachiern;  Owsiannikow  (52),  Hoffmann 
(28)  und  Calderavood  (13)  bei  den  Teleostiern;  Hoffmann  (28) 
bei  den  Amphibien ;  Holl  (30)  und  Hoffmann  (29)  bei  den 
Vögehi;  Foulis  (19),  Holl  (31)  und  Leydig  (39)  bei  den 
Saugethieren.  Leydig  fand  auch  bei  den  übrigen  Vertebraten 
keine  Einstülpungen. 

Ueber  das  Ovariuni  von  Bos  taurus  sagt  er  (1.  c.  S.   360) : 

„Ferner  wurde  auf  etwaige  Eikeime  im  Epithel  (der  oberflach- 
„licheu  Schicht)  geforscht  und  ob  nicht  das  letztere,  nach  unten 
„einwachsend ,  zu  den  „Schlancheu"  in  Beziehung  stehe.  Aber  es 
„kam  uichts  vor  Augen,  was  eine  solche  Meinung  stützen  könnte. 
„Stellen,  welche  vorspiegeln  woUten,  dass  das  Epithel  in  die 
„Tiefe  dringe,  erwiesen  sich  bei  genauerer  Prüfung  als  Rinnen 
„oder  Einfaltungen  der  Oberflache." 

Und  vom  Ovarium  der  Katze  sagt  er  (1.  c.  S.  369) : 

„Ich  habe  nichts  wahrnehraea  können,  was  die  Auffassung, 
„die  Strange  des  Keimlagers  nahmen  von  solchen  Eiusenkungen 
„(des  oberflachlicheu  Epithels)  her  den  Ursprung,  bekraftigen 
„könnte." 


1)  Citirt  nach  Leydig.  Zool.  Jahrb.  Bd.  III.  1889. 


51 

Er  ist  der  Meiuung,  dass  Einseukungen  überhaupt  nicht  vor- 
kommen; er  sagt  (1.  c.  S.  397): 

„Freilich  wollen  Lüdwig  und  Braün  uaehweisen,  dass  bei 
„Selaehiern  und  Reptilien  doch  die  Eifollikel  durch  Eiustülpungen 
„des  Epithels  entstandeu ,  und  gerade  bei  Selaehiern  wurde  diese 
„Art  der  Bilduug  „in  ausgepragter  Form"  gefunden.  Indessen 
„möchte  ich  bemerken,  dass  ich  die  von  genannten  Autoren 
„gegebenen  Abbildungen  wegen  des  schematischen  Charakters, 
„den  sie  unverkennbar  an  sich  tragen,  nicht  ganz  für  beweisend 
„halten  kann." 

Es  besteht  somit  unter  den  citirten  Autoren  eine  Meinuugs- 
verschiedenheit  im  Hinblick  auf  die  Prage,  ob  das  Oberflachen- 
epithel  des  Ovariums  durch  Wucherung  sich  in  das  unterliegende 
Stroma  aktiv  einsenkt.  Waldeyer  spricht  aber  nicht  von  einer 
aktiven  Wucherung,  er  halt  den  Process  für  eine  „Durchwachsung" 
des  Keimepithels  und  des  Stromas.  Was  aber  das  WesenUiche 
von  Waldeyer's  Angaben  betrifift ,  namlich ,  dass  sowohl  die  Eier 
als  die  Follikelepithelzellen  von  Keimepithelzellen  abstammen , 
darüber  sind  fast  alle  Autoren  einig. 

Wie  oben  auseinander  gesetzt  wurde,  bin  auch  ich  der 
Meinung,  dass  die  Follikelepithelzellen  von  den  Keimepithelzellen 
abstammen. 

Weil  aber  noch  in  letzter  Zeit  die  Meinung  vertheidigt 
wird,  dass  bei  Vögeln  und  Saugethieren  die  Follikelepithelzellen 
von  dem  Bindegewebe  des  Stroma  abstammen  (Holl.  30),  so 
hat  es  Wert  die  Entwickelung  der  Follikelepithelzellen  auch 
bei  Selaehiern  zu  untersuchen ,  um  zu  entscheiden ,  ob  bei 
diesen  die  Follikelepithelzellen  in  der  That  von  Keimepithelzellen 
abstammen.  Es  folgt  hier  somit  eine  ausführliche  Beschreibung  der 
Entwickelung  des  Follikelepithels, 


52 


III.    Dié  Entioickelung  der  Follikelepithelz ellen. 

Die  Literatur  über  das  Follikelepitliel  der  Selachier  ist  nur 
wenig  ausgedehnt ;  das  Follikelepithel  von  Chimaera  ist  —  so 
weit  mir  bekanat  —  nie  beschrieben  worden;  nur  bei  Leydig 
(38)  finde  ich  folgende  kurze  Notiz  (1.  c.  S,  267): 

„Die  kleinsten  Eichen  liegen  in  besonderen  geschlossenen  Blasen 
„oder  Pollikeln ,  welche  von  einem  Epithel  ausgekleidet  sind." 

Gegenbaur  (20)  giebt  an ,  dass  das  Follikelepithel  der  Selachier 
ein  einschichtiges  ist. 

LuDWiG  (42)  hat  Zeichnungen  gegeben  von  Follikeln  der  Sela- 
chier ;  er  f  ügt  aber  hinzu ,  dass  man  nicht  viel  Wert  legen  soUe 
auf  die  rein  schematische  Darstellung  der  Follikelepithelzellen  ; 
diese  waren  sehr  schlecht  conservirt. 

ScHULTZ  (65)  studirt  das  Ovarialei  bei  Torpedo  und  nimmt 
wahr,  dass  die  Eizellen  zuerst  nur  von  grosseren  Follikelepithelzellen 
urageben  sind  und  dass  die  kleineren  Follikelepithelzellen  erst  spiiter 
auftreten.  Diese  kleinen  Zeilen  haben  nach  Schcltz  ganz  den 
Charakter  der  das  Stroraa  durchsetzenden  lyuiphoiden  Zeilen.  Es 
ist  nach  ihm  wahrscheinlich ,  dass  dieselben  wirklich  lyniphoide 
Zeilen  sind ,  die  zwischen  die  grosseren  eingedrungen  sind.  Er 
findet  bei  den  grosseren  Follikeln  die  grossen  Zeilen  in  regel- 
massigen  Distanzen  zwischen  den  kleineren. 

Auch  Semper  (69)  hat  die  zweierlei  Art  Follikelepithelzellen  der 
Rajidae  wahrgenommea ,  er  sagt:  (1.  c.  S.  361). 

„(Es  scheint)  alsob  hie  und  da  selbst  die  schon  deutlich  als 
„Follikelepithel  fungirende  Zelllage  doch  in  sich  noch  neue  üreier 
„und  damit  wohl  auch  neue  Follikel  produciren  könne.  Ich  finde 
„namlich  in  den  schon  eingestülpten  und  ganzlich  abgeschlossenen 
„Eifollikeln  von  Raja  clavata  (Taf.  XIX.  Fig.  31.)  mitten  zwischen 
„den  langen  cylindrischen  Zeilen  polyedrische  oder  runde  von  sehr 
„verschieden  grossem  Durchmesser,  deren  rundlicher  Kern  durch 
„die  schon  früher  bezeichneten  Eigenschaften  der  Ureierkerne  aus- 
„gezeichnet  ist.  Es  mangelte  mir  leider  das  Material ,  diesen  Punkt 
„wei ter  zu  verfolgen". 


53 

Balfour  (6.)  sah  bei  tien  Squalidae  (Scyllium)  zuerst  ein  eiu- 
förmiges  Follikelepithel,  das  an  deoi  Pole,  wo  der  excentrisch  ge- 
lagerte  Kern  des  Eies  liegt,  platt,  an  dem  gegenüber  liegenden 
Pol  mehr  cubisch  ist.  Entsprecheud  dem  ersteren  Pol  bleiben  bei  den 
alteren  FoUikelu  die  Zeilen  platt,  an  dem  entgegengesetzten  Theil  der 
Peripherie  des  Follikels  sind  die  Zeilen  cylindrisch ,  langgezogen  (die 
Kerne  o  val).  Ausserhalb  der  FoUikelepithelzellen  und  deren  Bedeck- 
ung,  die  Membraua  propria  folliculi ,  liegt  eine  zweite  continuirliche 
Schicht  von  epithelialen  Zeilen ,  die  Balfour  geneigt  ist  auch  von 
den  Keimepithelzelleu  abzuleiten.  In  noch  alteren  Stadiën  besteht 
das  Follikelepithel  der  Squalidae  aus  kleineren  Zeilen  in  raehreren 
Schichten  und  zwischen  denselben  grössere  flaschenförmige ,  die 
aus  den  kleinen  Zeilen  entstanden  sind.  Ist  die  Eizelle  fast  reif, 
so  besteht  nur  eine  Schicht  cylindrischer  Zeilen,  die  aus  den 
kleinen  Zeilen  hervorgegangen  sind,  die  grosseren  Zeilen  sind  zu 
Grunde  gegangen.  Protoplasma-auslaufer  der  FoUikelepithelzellen 
bis  in  das  Innere  des  Eies,  wie  sie  für  andere  Thiergruppen  be- 
schrieben  sind ,  sah  er  nicht. 

Bei  den  Rajidae  (Raja)  sah  er  zuerst  einförmiges  Follikelepithel ; 
bald  werden  einzelne  Zeilen  grösser;  zuerst  liegen  diese  grosseren 
Zeilen  unregelmassig  zwischen  den  kleineren ,  spater  regelmiissig 
mit  gleichen  Interspatia;  als  Regel  findet  er  am  Pole,  wo  der 
Eikern  liegt,  wiederum  nur  kleinere  Zeilen.  Semper's  Meinung, 
dass  die  grossen  Foilikelzellen  zu  Eizellen  auswachsen  könnten, 
theilt  Balfour  nicht.  Bei  den  alteren  Follikeln  sind  die  grossen 
Zeilen,  wie  bei  Scyllium  flaschenförmig  und  sie  haben  Auslaufer 
bis  an  die  Membrana  vitellina. 

Eigene  Beohachtungen.  Wie  wir  oben  gesehen  haben,  stellen 
sich  die  Keimepithelzellen ,  welchen  die  junge  Eizelle  bei  ihrem 
Wachsthum  begegnet ,  tangential  zu  der  Oberflache  der  Eizelle. 
Die  Zeilen ,  die  anfangs  nur  partiell  die  Eizelle  umhüllen ,  fan- 
gen an  sich  zu  vermehren  und  bilden  bald  als  FoUikelepithel- 
zellen eine  geschlossene  Hülle  um  die  Eizelle.  Wahrend  des 
Wachsthums    des    Eies    mussen    sich  die  FoUikelepithelzellen  ver- 


54 

mehren.  Karyokinetische  Figuren  habe  ich  uur  sehr  selten  in 
dem  Follikelepithel  angetrofien,  dagegen  viele  langgestreckte  und 
eingeschnürte  Kerne ,  die  alle  Stadiën  der  direkten  Kerntheilung 
reprasentirten.  Daraus  geht  hervor,  dass  die  direhte  Theilung  die 
Regel ,  die  indirekte  Ausnahme  ist.  Dieser  Befund  ist  im  Ein- 
klang  mit  der  vielfach  beobachteten  Thatsache,  dass  die  direkte 
Theilung  vorzugsweise  vorkommt  in  Geweben,  die  eine  vorüber- 
gehende  Rolle  spielen  im  Organismus. 

Bei  der  Beschreibung  des  Follikelepithels  ist  est  erwüuscht,  eine 
Trennung  zu  machen  zwisclien  dem  Follikelepithel  der  Squalidae 
und  demjenigen  der  Rajidae. 

Bei  den  Squalidae  (es  gilt  folgende  Beschreibung  für  alle  unter- 
suchten  Species)  besteht  das  Follikelepithel  anfangs  aus  einer 
einzelligen  Schicht  gleichförmiger  Zeilen.  Bei  alteren  Follikeln  wird 
das  Follikelepithel  mehrschichtig.  An  der  Stelle  jedoch,  wo  der 
bei  alteren  Eiern  immer  peripher  gelagerte  Kern  liegt,  bleibt  es 
einschichtig.  Von  dort  an  wird  es  nach  dem  entgegengesetzten 
Pole  des  Eies  zu  immer  dicker,  bis  es  hier  seine  maximale  Dicke, 
als  eine  vier  bis  fünf  Zeilen  hohe  Schicht,  erreicht  hat.  Es  liegt 
somit  die  altere  Eizelle  excentrisch  in  ihrem  Follikel.  Die  dünnste 
Stelle  des  Follikelepithels  liegt  nicht  immer,  wie  Balfour  (6.) 
angiebt,  der  Oberflache  des  Eierstocks  zugewandt. 

Auch  wenn  das  Follikelepithel  mehrere  Schichten  gebildet  hat, 
bleiben  seine  Elemente  eiuförmig.  Zwar  sieht  man  hie  und  da 
grössere  Zeilen  mit  hellem  Plasmakörper  und  dunklem ,  sternför- 
migen  Kern ;  man  hat  aber  dieselben  als  Follikelepithelzellen  im 
Anfangsstadium  der  indirekten  Theilung  aufzufassen.  Balfour  (6.) 
findet  bei  alteren  Eiern  von  Scyllium  zwischen  den  kleineren  auch 
grössere,  flaschenförmige  Follikelepithelzellen  (cf.  Balfour's  Fig. 
29.  PI.  XIX).  Es  ist  mir  nicht  gelungen,  ahnliche  Zeilen  zu  finden, 
weder  bei  Scyllium  noch  bei  den  anderen  Haifischen.  Indessen  ist 
es  möglich,  dass  die  grosseren  Zeilen  als  eine  schnell  vorüberge- 
hende  Erscheinung  auftreten  und  dass  ich  zufallig  diese  Erschei- 
nung  nicht  beobachtete. 

Völlig  stimme  ich  Balfour  bei,  wenn  er  sagt,  dass  die  Zeilen, 


55 

WO  sie  in  mehrereu  Schichten  vorkomraen,  mehr  cylindrisch  („colum- 
nar")  werden  und  sich  senkrecht  zu  der  Oberflache  des  Eies  richten, 
indem  sie  dort,  wo  nur  eine  einzellige  Schicht  vorkommt,  in  der 
Nahe  des  Kerns,  taugential  gerichtet  bleiben,  so  wie  sie  beim  jungen 
Eie  ursprünglich  gestellt  waren. 

Wenn  die  Eizelle  noch  grösser  wird  und  ihrer  Reife  nahe  kommt, 
wird  das  Follikelepithel  wieder  einschichtig  und  die  Zeilen  sind 
dann  ganz  klein. 

Wie  dieser  Uebergang  aus  einer  mehrzelligen  Schicht  in  eine 
einzellige  vor  sich  geht,  habe  ich  so  wenig  wie  Balfour  verfol- 
gen  können. 

Fig.  37.  (Taf.  II.)  zeigt  das  Bild  von  der  Eihülle  eines  grosseren 
Eies  von  Heptanchus  mit  einschichtigem  Follikelepithel  (e./.);  Fig. 
40.  (Taf.  II.)  zeigt  das  Gleiche  von  einem  Ei  von  Acanthias  vulgaris. 

Bei  den  Rajidae  verhalt  sich  das  Follikelepithel  ganz  anders  und 
es  zeigt  so  auffallende  Eigenthümlichkeiten,  dass  eine  ausführlichere 
Beschreibung  erforderlich  ist.  Ich  untersuchte  von  den  Rajidae : 
Torpedo ,  Raja ,   Trygon  und  Myliohatis. 

Es  sei  hier  gleich  bemerkt,  dass  das  Follikelepithel  von  Chi- 
maera monstrosa  sich  ganz  wie  dasjenige  der  Rajidae  verhalt,  so- 
dass  eine  gesonderte  Besprechung  unnötig  erscheint  '). 

Die  ganz  jungen  Follikel  der  Rajidae  haben,  wie  diejenigen  der 
Squalidae  ein  einförmiges  Follikelepithel  [cf.  Fig.  27  und  28.  (Raja), 
Fig.  30  Taf.  I  (Torpedo),  Fig.  44.  Taf.  II.  (Torpedo)  u.  A.]  Aeltere 
Follikel  jedoch  zeigen  zweierlei  Art  von  Follikelepithelzellen. 
Zwischen  den  kleineren  Zeilen  findet  man  solche,  die  viel  grösser 
sind  und  deren  Plasmakörper  heil  ist  (cf.  Figg.  25,  26,  29,  30. 
Taf.  I;  45,  47,  51.  Taf.  II;  70.  Taf.  III).  Die  Kerne  dieser  Zel- 


1)  Es  scheint  unmöglich  zu  sein,  lebende  Exemplare  von  Chimaera  monstrosa  zu  be- 
kommen.  Diese  Thiere  scheinen  in  so  betrachtlicher  Tiefe  zu  leben ,  dass  sie  meist  schon 
gestorben  sind,  wenn  sie  an  die  Oberflacbe  des  Meeres  kommen.  So  erzahlten  mir  wenig- 
stens  die  Neapeler  Fischer.  Die  Thiere  werden  nur  selten  von  den  Fischern  gefangen.  Es 
ist  mir  gelungen  zwei  weibliche  Exemplare  (erwachsen)  zu  bekommen  3  bis  4  Stunden 
nach  dem  Fang.  Ausgenommen  eine  leicbte  Schrumpfung  zeigen  die  diesen  Thieren  ent- 
nommenen  Praeparate  eine  gute  Fixation. 


56 

len  sirid  zwei  bia  drei  Mal  grösser  als  diejenigen  der  kleinen  Fol- 
likelepithelzellen  ;  dieselben  sind  nur  scliwach  durch  Carmin  tingirt 
und  enth  alten  meist  mehrere  Nucleoli. 

In  den  jüngeren  Pollikeln  liegen  die  grosseren  Zeilen  meistens 
ohne  erkennbare  Regelmassigkeit  zwischen  den  kleineren;  in  den 
alteren  aber  scheinen  sie  eine  gewisse  regelmassige  Anordnung  zu 
haben  (cf.  die  jüngeren  Follikel  in  den  Pigg.  29,  30.  Taf.  I,  70. 
Taf.  III  und  die  alteren  in  den  Figg.  26.  Taf.  I,  51.  Taf.  II). 

Wie  die  grossen  Follikelepithelzelleu  nach  allen  Seiten  von 
den  kleinen  umgebeu  werden ,  sieht  man  am  besten  an  tangential 
getroffenen  FoUikeln.  (cf.  Fig.  53.  Taf.  II.  Chimaera).  Diese  grossen 
Follikelepithelzellen  gehen  aus  den  kleinen  hervor.  Es  ist  nicht 
schwer  Uebergangsformen  von  kleinen  Zeilen  zu  grossen  aufzu- 
finden.  Folgende  Figuren  geben  hiervon  Beispiele: 

Fig.  69.  Taf.  II [.  {Torpedo  ocellata  13  Cm.  Körperlange)  zeigt 
einen  jungen  Follikel ,  dessen  Epithelzellen  gleich  grosse ,  gleich 
dunkel  gefarbte  Kerne  haben ;  eine  Ausnahme  machen  zwei  Kerne 
(einer  uuten  in  der  Figur,  der  andere  links  oben) ,  die  weniger 
dunkel  tingirt  sind  und  grössere  Nucleoli  zeigeu.  Die  Plasmakör- 
per,  welche  zu  diesen  Kernen  gehören  sind  grösser  als  diejenigen 
der  übrigen  Zeilen.  Es  stellen  die  zwei  grössere  Zeilen  gewiss 
Uebergangsformen  dar  von  kleinen  Follikelepithelzellen  zu  gros- 
sen. Ebenfalls  deutliche  Uebergangsformen  findet  man  leicht  in  der 
Fig.  70  (Taf.  III)  und  in  der  Fig.  73  (Taf.  III)  (beide  von  Torpedo). 

In  Fig.  43  Taf.  II  {Chimaera)  und  vor  Allem  in  Fig.  34  Taf.  II. 
{Torpedo)  kann  man  ohne  Mühe  alle  Uebergangsstufen  von  klei- 
nen Zeilen  zu  grossen  aufEnden. 

Ob  bei  diesem  Uebergang  die  Veranderungen  des  Zellkörpers 
oder  des  Zellkerns  zuerst  auftreten ,  ist  schwer  zu  entscheiden. 
Fig.  38  Taf.  II.  {Torpedo)  könute  dafür  sprechen,  dass  zuerst 
der  Zellleib  sich  vergrössert ,  weil  in  den  zwei  kleinsten  der  drei 
dort  abgebildeten  grossen  Follikelepithelzellen  der  Kern  ganz  den 
den  Habitus  hat  der  Kerne  der  kleinen  Zeilen.  Das  gleiche  gilt 
für  zwei  der  grossen  Zeilen  des  Pollikels ,  der  in  Fig.  70  (Taf.  III) 
abgebildet  ist. 


57 

Andererseits  köuuteu  die  grossen  Zeilen  in  den  oben  genannten 
Figg.  69  uud  73  (Taf.  III)  für  eine  primüre  Veranderung  des 
Kerns  sprecheu. 

Die  grossen  Follikelepithelzelleu  treteu  nicht  mit  einem  Schlage 
in  der  ganzen  Ausdehnuug  des  Follikels  auf. 

Man  findet  öfters  in  einera  Follikel  nur  eine  oder  nur  wenige 
schon  ziemlich  weit  entwickelte  grosse  Zeilen,  wahrend  alle  übri- 
gen  Zeilen  noch  klein  sind. 

Der  in  Fig.  49  (Taf.  II)  abgebildete  Follikel  aus  dem  Ovarium 
einer  Chimaera  hat  ira  Ganzen  nur  die  zwei  grossen  Follikel- 
epithelzellen ,  die  in  der  Figur  abgebildet  sind  ').  Die  grössere 
dieser  Zeilen  hat  25  p4.  im  Durchmesser  und  sie  hat  einen  grossen 
Kern  niit  vier  Nucleoli. 

Aus  den  Bildern ,  welche  viele  der  oben  citirten  Figuren  dar- 
bieten ,  dürfte  schou  hervorgegangen  sein ,  dass  die  grossen  Fol- 
likelepithelzelleu eine  grosse  Aehnlichkeit  niit  Eizellen  darbieten. 
Diese  Aehnlichkeit  ist  in  der  That  eine  so  grosse,  dass  es  in 
vielen  Fallen  nicht  möglich  ist ,  zu  entscheiden ,  ob  man  eine 
grosse  Follikelepithelzelle  oder  eine  Eizelle  vor  sich  hat.  Die  grosse 
Follikelepithelzelle  unterscheidet  sich  in  vielen  Fallen  nur  durch 
ihren  Situs  von  der  Eizelle. 

Fig.  44.  (Taf.  II)  zeigt  eine  60  (Ji,.  ini  Durchmesser  grosse  Ei- 
zelle von  Raja  punctata ,  die  nach  allen  Seiten  umgeben  ist  von 
kleinen  Follikelepithelzelleu,  mit  Ausnahme  uach  der  Seite,  welche 
an  eine  30  (u,.  im  Durchmesser  grosse  Zelle  grenzt,  die  ganz  wie 
eine  Eizelle  aussieht.  Ob  man  hier  zwei  Eizellen  vor  sich  hat  in 
einer  gemeinschaftlichen  Follikelhülle ,  oder  aber  einen  Follikel  mit 
einer  ungewöhnlich  früh  entwickelten  grossen  Follikelepithelzelle, 
lasst  sich  nicht  entscheiden.  Das  Gleiche  könnte  geiten  von  dem 
Follikel ,  der  in  der  schon  citirten  Fig.  49  (Taf.  II)  abgebildet  ist. 

In  der  Fig.  46  (Taf.  II)  sieht  man  drei  grosse  ei-ahnliche  Zei- 
len zusara menliegen  aus  dem  Eierstock  einer  Raja  punctata^ 
welche,  wie  es  scheint,  von  kleinen  Follikelepithelzelleu  gemein- 


1)  Der  Kern  der  kleineren  dieser  zwei  Zeilen  liegt  im  nachstfolgenden  Schnitt. 


58 

schaftlich  umgeben  sind;  ob  man  hier  drei  Eizellen  vor  sich  hat, 
oder  eine  Eizelle  (die  grösste)  mit  zwei  grossen  Follikelepithel- 
zelien,  ist  wiederum  nicht  zu  entscheiden. 

Die  Bilder  vou  grossen  Pollikelepithelzellen  von  Torpedo,  wie 
sie  in  den  Figuren  36,  38  und  41  (Taf.  II)  wiedergegeben  sind, 
zeigen ,  dass  die  Aebnlichkeit  dieser  Zeilen  mit  Eizellen  eine  voll- 
kommene  ist, 

Ausserdem  findet  man  nicht  so  sehr  selten  im  Plasma  der 
grossen  Follikelepithelzellen  ein  Gebilde,  das  bis  jetzt  nur  in 
Eizellen  gefunden  worden  ist;  ich  meine  einen  „Dotterkern," 
auch  genanut  „corps  vitellin  de  Balbiani"  (s.  hierüber  den  vierten 
Abschnitt  des  zweiteu  Kapitels).  Fig.  38  (Taf.  II)  zeigt  eine  grosse 
FoUikelepithelzelle  von  Torpedo  ocellata ,  welche  in  ihrem  Innern 
ausser  einem  gewöhnlichen  Kern  einen  6  [/..  grossen  „Dotter- 
kern" birgt. 

Die  grossen  Follikelepithelzellen  können  eine  betrachtliche  Grosse 
erreichen.  Die  grösste,  die  ich  gesehen  habe,  ist  in  Fig.  36 
Taf.  II  {Torpedo  ocellata)  abgebildet.  Die  Figur  zeigt  einen  Theil 
einer  FoUikelhülle ;  in  der  Mitte  erblickt  man  zwei  grosse  Folli- 
kelepithelzellen,  von  welchen  die  grössere  50  ,C4.  im  Durchmesser 
hat;  sie  enthalt  zwei  ungefahr  gleiche  Kerne.  Das  Vorkommen 
von  zwei  Kernen  ist  nicht  sehr  selten ;  ob  eine  Theilung  der 
grossen  Zeilen  vorkommt,  weiss  ich  nicht.  Kerntheilungsfiguren 
sah  ich  nie  und  die  grossen  Zeilen  fand  ich  immer  voneinander 
getrennt  durch  kleine  Follikelepithelzellen. 

Aus  den  beschriebenen  Eigenthümlichkeiten  der  grossen  Fol- 
likelepithelzellen geht  evident  hervor,  dass  dieselben  Abkömm- 
linge  von  Keimepithelzellen  sind  und  das  gilt  auch  von  den  klei- 
nen Follikelepithelzellen.  Das  Epithel  des  Follikels  entsteht  bei 
Selachiern  somit  nicht  aus  Bindegewebszellen.  Das  erhöht  das 
Recht,  Holl's  oben  citirte  Meinung  für  unzulassig  zu  halten. 

Bei  weiterem  Wachsthum  des  Follikels  nehmen  die  grossen 
Zeilen  an  Grosse  allmahlig  ab ;  ich  habe  keine  Beobachtuugen 
gemacht,  die  für  eine  zerkleinernde  Theilung  sprechen  könnten. 

In    den    oben    citirteu    Fallen    (S.    57)    ist    es    schwer    zu   ent- 


59 

scheiden ,  ob  man  eine  vergrösserte  FoUikelepitbelzelle  oder  eine 
Eizelle  vor  sich  hat,  es  kommen  aber  zwei  Eizellen  in  einer  ge- 
meinscbaftlicben  Follikelbekleidung  in  der  That  vor. 

Fig.  21  (ïaf.  I)  giebt  davon  ein  Beispiel.  Es  liegen  bier  zwei 
gleicb  grosse  Eizellen  von  Raja  asterias  in  einer  gemeinschaftlicben 
Follikelbülle,  obne  dass  eine  Scbeidewand  sicb  finden  lasst.  Die 
Grenze  zwiscben  beiden  Eizellen  ist  nicht  sichtbar,  offenbar  weil  der 
Schnitt  die  einauder  anliegenden  Flachen  nicht  senkrecbt  getroffen 
bat.  Es  ist  wabrscheiulich  ,  dass  diese  zwei  Eizellen  durch  Tbeilung 
einer  Eizelle  entstanden  sind.  In  ahnlicbeu  Fallen  wacbst  offenbar 
das  Follikelepithel  zwiscben  die  beiden  Zeilen  binein ,  wie  aus 
der  Fig,   27.  Taf.  II.  {Raja  asterias)  bervorgehen  könnte. 

Erwiibnt  sei  noch,  dass  icb  öfters  im  Plasma  der  grossen 
FoUikelepithelzellen  Condensationen  desselben  antraf,  wie  eine  in 
der  Fig.  41.  (Taf.  II)  in  einer  grossen  Zelle  einer  Torpedo 
wiedergegeben  ist.  Aehnliche  Plasmacondensationeu  fand  ich 
öfters  in  Eizellen.  (cf.  weiter  unten  und  Fig.  54.  Taf.  Il)  Der 
Gedanke,  dass  die  enorm  grossen  FoUikelepithelzellen  der  Rajidae 
eine  Beziehung  zu  nutritiven  Vorgangen  baben ,  liegt  nabe  und 
dennocb .  ist  diese  Voraussetzung  wabrscbeinlicb  nicht  ricbtig, 
weil  bei  den  Squalidae,  deren  Eier  bekanntlicb  viel  grösser 
werden  als  diejenigen  der  Rajidae ,  diese  grossen  Zeilen  nicht  vor- 
kommen oder  wenigstens  in  nicht  so  ausgepragter  Form. 

Leydig  (37)  hat  bei  Trygon  pastinaca  eine  merkwürdige  Eigen- 
thümlichkeit  des  Follikelepitbels  beschrieben ,  er  sagt : 

„An  den  Eierstockseiern  von  Trygon  pastinaca  habe  ich  eine 
„erwahnenswerthe  Bildung  bemerkt,  von  der  mir  ahnliches  bei 
„Wirbelthieren  nicht  bekannt  ist:  die  grössten  Eier  baben  5'" 
„im  Durchmesser,  waren  bochgelb  gefarbt  und  batten  auf  ihrer 
„Oberflache  ein  eigenthümlich  hirnartig  gewundenes  Aussehen.  Auf 
„einem  Durchschnitte  der  Eier  sah  man  dann,  dass  die  Eikapsel  — 
„Folliculus  Graafianus  —  in  den  Dotter  binein  zablreicbe,  tiefe 
„Palten  bildete,  welcbe  sehr  gefassreich  waren. 

„Es     mag     vielleicbt     bezeicbnete     Faltenbildung ,    welcbe    die 


60 

„hiruartigen  Wiudungeu  der  Oberfliicbe  bedingt,  nur  eiu  vorüber- 
„gebender  Zustand  sein,  der  mit  deni  völligen  Reifen  des  Eies 
„wieder  scbwindet,  doch  muss  icb  dieses  aus  Mangel  an  ver- 
„gleicbenden  Beobaehtungen  unentscbieden  lassen."  (1.  c.  S.  87.) 

Tch  babe  die  Ovarialeier  von  Trygon  oiolacea,  Trygon  pastinaca 
und  Myliohatis  aguila  untersucht. 

Anfangs  bat  das  Ovarialei  von  Trygon  und  Myliohatis  nur 
einf'örmige  kleine  Follikelepitbelzellen.  Wenn  das  Ei  grösser  wird, 
erscbeinen  aucb  hier  zwiscben  den  kleinen  Zeilen  grössere.  Eine 
Eizelle  von  1  Mm.  im  Durchmesser  unterscbeidet  sich  in  Nichts 
von  einer  gleicb  grossen  Eizelle  einer  Torpedo  oder  Raja.  Wenn 
das  Ei  eine  Grosse  von  uugefabr  3  Mm.  im  Durchmesser  erreicbt 
bat,  fangt  die  Follikelhülle  an,  an  einzelnen  Stellen  in  das 
Innere  des  Eies  sich  einzubuchten.  In  Durcbschnittsbildern  stellt 
sich  eine  solche  Einbuchtuug  dar  in  der  Weise,  die  in  der  Fig  45 
(Taf.  II)  augegeben  ist.  Die  genannte  Figur  zeigt  einen  Theil  der 
Follikelhülle  eines  Ovarialeies  (2,5  Mm.  im  Durchmesser)  von 
Trygon  pastinaca',  die  Mebrzahl  der  Follikelepithelzelleu  sind 
klein,  aber  die  grossen  fehlen  auch  hier  nicht:  in  der  Figur  sieht 
man  deren  vier.  Die  Eimembranen  grenzen  das  Follikelepithel 
mit  scharfer  Linie  vom  Ei-plasma  ab ,  welches  neben  einem 
Netzwerk  von  Plasma,  eine  grosse  Zahl  von  Dotterkörperchen 
enthalt. 

Es  macht  den  Eindruck ,  als  ob  das  deu  Follikel  umgebende 
StroDiagewebe  zu  wuchero  angefangen  habe  und  Follikelepithel 
sammt  Eimembranen  in  das  Ei-innere  hineindrangt.  (Durch 
Schrumpfung  ist  ein  Spalt  zwiscben  dem  Epithellager  und  dem 
Bindegewebe  entstanden). 

Es  geht  der  Einwucherungsprocess  immer  weiter  vor  sich,  und 
ohne  Mühe  findet  man  in  einer  Eizelle  von  ungefahr  3  Mm.  und 
mehr  im  Durchmesser  alle  üebergange  von  diesen  leichten  Ein- 
buchtuugen  zu  grossen ,  faltenförmigen  Einwucherungen ,  wie  die 
Fig.  47.  (Taf.  II.)  eine  von  Myliohatis  im  Querschnitt  darstellt. 
(Schwache  Vergrösserung.)  Das  Ovarialei,  dem  diese  Figur  ent- 
nommen    ist,    batte   einen    Durchmesser    von  4  Mm.  Die  Schicht 


61 

des  Follikelepithels  ,  welcbes  aus  kleinen  uud  grossen  Zeilen  besteht, 
ist  auch  hier  nach  dem  Ei-inuern  zu  durch  die  Membrana  vitelliua 
bedeckt.  Die  Aebse  der  Falte  wird  gebildet  von  sparlichem  Bin- 
degewebe,  das  mit  dem  Stromagewebe  aus  der  Umgebung  des 
Follikels  zusanimenhangt,  und  dessen  Zeilen  sich  zum  Theil  als 
eiue  geschlossene  Reibe  angeordnet  haben,  die  der  Follikelepitbel- 
zellenschicht  parallel  lauft.  Genau  in  der  Mitte  verlauft  ein  Ge- 
fass  (an  anderen  Stellen  sind  bei  starker  Vergrösserung  die  Blut- 
korpercheu  leicbt  zu  finden),  das  im  Leben  wohl  bis  an  die  Spitze 
oder  Kante  der  Falte  hinaufreichte. 

Bei  der  weiteren  Entwickeluug  des  Follikels  waclisen  von  allen 
Seiten  diese  Falten  in  das  Ei-innere  binein ;  nur  am  „Keimfleck", 
WO  der  peripher  gelagerte  Kern  sich  befindet,  feblt  die  Falten- 
bildung  der  FollikelhüUe  ganz.  In  den  Querscbnittsbildern  tauscben 
quer  durcb  das  Ei  verlaufende  F'alten  Verwaehsungen  vor,  wahrend 
nur  au  ibrer  Basis  durch  den  Scbnitt  getroffene  Falten  vorliegeu. 
Hie  und  da  findet  man  secundare  Faltenbildung ,  sodass  im 
Querschnitt  eine  Verzweigung  sich  zeigt. 

Schliesslich  ist  das  Ei  derartig  von  den  vielen  Falten  durch- 
wachsen,  dass  für  den  Dotter  nur  wenig  Raum  in  den  Spalten 
übrig  bleibt.  Um  den  Kern  herum  bleibt  aber  eine  Kuppe  des 
Eies  ganz  frei  von  Falten.  In  diesem  Stadium ,  in  welchem  die 
Falten  alle  nach  dem  Eikern  zu  convergiren ,  aber  von  demselben 
um  eine  gewisse,  kleine  Strecke  entfernt  bleiben ,  hat  der  Process 
seinen  Höhepunkt  erreicht. 

Im  linken  Ovarium  ^)  einer  erwachsenen  Trygon  xnolacea  (108 
Cm.  Körperlange)  fand  ich  ein  Ovarialei  von  1  Cm.  im  Durch- 
messer,  das  ich  in  toto  conservirte  und  in  eine  vollstandige 
Schnittserie  zerlegte. 

Das  Ei  zeigte  sehr  viele  bohe  und  verzweigte  Falten ,  die  nur 
sehr  weinig  Raum  für  die  Dotterkörperchen  frei  Hessen.  Der  Rand- 
theil    (im    Gegensatz   zum    basalen    Tbeile)    der  Falten  batte  sich 


1)   Nur  das  linke  Ovarium  enthielt  Eier,  das  rechte  bestand  nur  aus  Stromagewebe. 
Im  linken  Uterus  fand  ich  befruchtete  Eier,  der  rechte  war  leer  und  atrophisch. 


62 

uur  wenig  mit  Carmin  tingirt,  die  Kerne  waren  blass,  die  Zell- 
grenzen  an  vielen  Stellen  verwischt.  Die  Zellkörper  der  Follikel- 
epithelzellen  zeigten  hie  und  da  Vacuolen ,  kurz :  dieser  Theil  der 
Palten  zeigte  Degenerationserscheinungen.  In  vielen  Falten  war 
von  dem  Randtheil  nur  noch  der  Umriss  sichtbar,  wahrend  inner- 
halb  dieses  Umrisses  sich  nur  die  Degenerationsprodukte  der  Fol- 
likelepithelzellen  fanden  nebst  einzelnen  erhal tenen  Zeilen  und 
Kernen.  Nacli  der  Basis  der  Falte  zu ,  (also  nach  der  Peripherie 
der  Eizelle  zu),  wurde  das  Bild  der  Follikelepithelzellen  allmahlig 
deutlicher  und  die  Falte  zeigte  wieder  das  gewöhnliche,  oben  be- 
schriebene  und  abgebildete  Aussehen.  Die  Spitze  einer  Falte, 
welche  diese  Eigenthümlichkeiten  zeigt,  ist  in  der  Fig.  39.  Taf.  II 
bildlich  dargestellt.  (1  Cm.  grosse  Eizelle  von  Trygon  pastinaca). 
Der  Umriss  der  Falte  wird  durch  die  erhalten  gebliebenen  Ei- 
membranen  dargestellt;  nach  aussen  von  diesem  Umriss  erblickt 
man  die  massenhaft  angehiiuften,  grosseren  und  kleineren  Dotter- 
kügelchen  und  im  Innern  der  Falte  erblickt  man  auf  der  rechten 
Seite  die  Kerne  mit  Protoplasma-resten  und  eiuzelne  Zellgrenzen 
der  noch  zum  Theil  erhalten  gebliebenen  Follikelepithelzellen.  In 
der  Mitte  der  Falte  sieht  man  einige  dunkel  tingirten  Kügelchen, 
die  wohl  durch  die  Messerklinge  verschobeue  Dotterkörperchen 
darstellen. 

Man  könnte  sich  denken,  dass  hier  ein  Conservirungsfehler 
vorliege,  eben  weil  der  Follikel  in  toto  conservirt  worden  ist 
und  die  Flüssigkeiten  im  Centrum  am  wenigsten  haben  einwirken 
köunen.  Dieser  Einwand  wird  aber  widerlegt  durch  einen  glei- 
chen  Befund  bei  einem  1  Cm.  im  Durchmesser  grossen  Follikel 
einer  Myliohatis  aquila ,  von  welchem  nur  ein  Stückchen  conservirt 
wurde. 

Es  geht  somit  hieraus  hervor,  dass  die  Falten  in  einem  gewis- 
seu  Stadium  degen eriren. 

Dass  die  Bildung  von  Falten  im  Ovarialei  der  Trygonidae  eine 
physiologische  Erscheinung  ist,  folgt  aus  dem  Umstande,  dass  ich 
dieselbe  constant  angetroffan  habe  bei  Ovarialeiern ,  welche  mehr 
als  3  Mm.  im  Durchmesser  hatteu. 


63 

Ich  habe  eiuen  Follikel  vou  Trygon  pastinaca  vou  5  Mm.  im 
Durclimesser  iu  eine  vollstandige  Schnittserie  zerlegt,  und  habe 
mich  überzeugen  könneu,  das  die  Eizelle  einen  normalen  114  [a. 
grossen  Kern  euthielt  mit  Chromatinfaden  und  Nucleolen.  Hieraus 
geht  hervor,  dass  die  Faltenbildung  nicht  etwa  der  Ausdruck 
einer  Atresie  ist.  Ausserdem  fand  ich  bei  Trygon  in  einem  und 
demselben  Schnitte  neben  Eiern  mit  den  beschriebenen  Falten 
auch  ein  solches ,  das  in  anderer  Weise  zusaramengeset/te  Falten 
zeigte,  die  zur  Erscheinung  der  Atresie  gehören  (s.  Kapitel  lil). 
Das  Material  war  nicht  ausreichend,  um  die  Degeneration  Schritt 
für  Schritt  verfolgen  zu  könneu.  (Wahrend  meines  fünfmonatlichen 
Aufenthalts  in  Neapel  habe  ich  nur  5  weibliche  Exemplare  be- 
kommen  könneu  ^). 

Einmal  fand  ich  in  einem  Uterus  einer  Trygon  violacea  4  vor 
kurzer  Zeit  befruchtete  Eier.  Diese  Eier  waren  wenig  prall  ge- 
spannt  und  fielen ,  wenn  man  sie  auf  eine  Glasplatte  hinlegte,  in 
Scheibenform  zusammen.  Der  grösste  Durchmesser  dieser  Scheiben 
betrug  nur  2  Cm.,  eine  gewiss  aufiallende  Thatsache,  wenn  man 
bedenkt,  dass  das  Mutterthier  108  Cm.  lang  war,  und  dass  die 
Eizellen  von  Squalidae  gleicher  Körperlange  viel  grösser  sind. 
Vor  Allem  war  aber  wichtig,  ómss  diese  Eier  keine  Falten  zeigten. 

Aus  dieser  Beobachtung  und  aus  dem  vorhin  Gesagten  geht 
somit  hervor,  dass  die  Falten  einer  Degeneration  unterliegen  und 
schliesslich  wieder  ganz  verschwinden. 

Leydig  hatte  somit  Recht,  als  er  die  Vermutung  aussprach, 
dass  der  Process  der  Faltenbildung  vorübergehend  sei. 

Was  die  Bedeutung  der  Faltenbildung  ist,  willichdahin  gestellt 
lassen.  Es  könnte  sein,  dass  durch  diese  Vorrichtung  eine  sehr  cow- 
densirte  Nahrung  dem  Ei  mitgegeben  wird.  Das  kleine  Ei  genügt 
aber  gewiss  nicht  für  die  Ernahrung  des  ziemlich  grossen  Embryo. 
(  Alcock  ^)  hat  gezeigt ,  dass  bei  Trygon  Bleekerii  der  Embryo  in 
Utero  noch  Nahrung  bekommt  durch  eine  Secretiou  von  Villi  der 


1)  Es  sollen  übrigens  die   Trygonidae  ira   Neapeler  Golf  nicht  selten  sein. 

2)  Annales  and  Magaz.  of  Nat.   Hist.  (6.)  9.   1892.  S.  417—427. 


64 

iüneren  Uteruswand ,  die  beim  alteren  Embryo  iu  das  Spiraculum 
hineinreiclieu.  Ob  eine  solche  iutra-uteriue  Ernahrung  auch  bei 
andren  Trygonidae  vorkommt,  weiss  ich  nicht.  Die  Gewichtszu- 
nahme  der  Embryonen  z.  B.  von  Acanthias  ist  wahrend  des  intra- 
uterinen  Lebens  eine  so  betrachtb'che ,  dass  eine  Nahruugszufuhr 
durch  deu  uterus  mir  auch  hier  wahrscheinlich  scheiut.  Die  Uterus- 
wand bei  Acanthias  ist  ganz  mit  blutgefassführenden  Zotten 
bedeckt). 

Es  ist  merkwürdig ,  dass  der  Process  der  Faltenbildung  bei  keiner 
der  andereu   untersuchten  Species  der  Selachier  vorkommt. 

Lankbster  (36.)  hat  bei  den  Ovarialeiern  der  Cephalopoden  eine 
Bildung  von  Palten  des  wuchernden  Follikelepithels  beschrieben. 
Auch  diese  Falten  haben  eiu  Blutgefass  in  ihrer  Achse,  und  sind 
vorübergehender  Natur.  Seine  Beschreibung  und  seine  Abbildungen 
stimmen  so  sehr  mit  den  meinigen  überein ,  dass  ich  nicht  umhin 
kann,  hier  eine  vollkommene  Analogie  anzunehmen. 

Lankester  findet,  dass  bei  den  Cephalopoden  die  Follikelepithel- 
zellen  abgestosseu  werden ,  sodass  sie  frei  im  Dotter  liegen ;  eine 
Abstossung  habe  ich  bei  deu  Trygonidae  nicht  beobachtet.  Zur 
Vergleichung  habe  ich  selbst  die  Ovarialeier  von  Sepia  {sp.  ?) 
untersucht  und  habe  die  überraschende  Aehnlichkeit  des  hier  vor- 
kommenden  Processes  mit  demjenigen  bei  den  Trygonidae  durch 
eigene  Wahrnehmung  feststellen  können. 

üeberdies  batte  Herr  Prof.  Jatta  in  Neapel  die  Freundlichkeit, 
mir  mehrere  seiner  Praeparate  von  Ovarialeiern  der  Cephalopoden 
zu  demonstriren ,  an  welchen  die  Uebereinstimmung  ganz  klar 
ans  Licht  trat. 

Es  ist  sehr  merkwürdig,  dass  mit  denselben  Mitteln  der  Zweck, 
Nahrungstoffe  in  der  Eizelle  anzuhaufen ,  zu  Stande  kommt  bei 
zwei  so  weit  auseinanderstehenden  Thiergruppen ,  und  zwar  durch 
Mittel ,  die  nicht  zu  den  allgemeiu  vorkommenden  geboren. 


ZWEITES  KAPITEL. 

Die  weitere  Entwickelung  des  Eies. 


I.  Eimemhranen. 

Unter  Einiembraueu  verstekt  mau  im  Allgemeinen  diejenigeii 
Membranen  oder  membranartigen  Bildungen,  die  sich  zwischen 
Ei-p]asma  oder  Dotter  uud  Follikelepithelzellen  befinden. 

Meine  Praeparate  sind  alle  in  Paraffin  geschnitten ,  eine  That- 
sache,  die  hier  nochmals  besonders  betont  werden  soU,  weil  man 
natürlich  nicht  berechtigt  ist ,  Alles  was  in  den  Schnitten  sich  als 
eine  Membran  darstellt,  für  wirklieh  im  Leben  bestehend  anzu- 
sehen.  Im  Allgemeinen  sind  die  thierischen  Zellmembranen  eigen- 
thümliche  Bildungen :  sie  sind  wohl  immer  oberflachliche  Cou- 
densationen  von  Zellplasma,  Bekannt  ist,  dass  man  z.  B.  bei 
gewissen  Infusorien  mit  deutlicher  Zellmembran  im  Leben  wahr- 
nehmen  kann ,  dass  mehr  oder  weniger  grosse  Körperchen  die 
Membran  passiren  köunen ,  ohne  dass  eine  vorher  bestehende  Oef- 
nung  wabrzunehmen  war  und  ohne  dass  man  eine  Continuitats- 
trennung  mit  dem  Auge  sehen  kann. 

Die  Reagentia,  die  zur  Hartung  der  Gewebe  und  zur  Her- 
stellung  mikroskopischer  Praeparate  verwendet  werden ,  haben  zur 
Folge,  dass  aus  dem  lebenden  condensirten  Plasma  eine  wirkliche 
Membran  wird  und  so  sieht  man  z.  B.  auch  bei  den  Eizellen , 
deren  Protoplasmakörper  geschrumpft  ist,  deutliche  scharflinige 
Membranen ,  die  von  den  Zellkörpern  getrennt  worden  sind. 

Was  die  Ei-membranen  der  Selachier  betrifit ,  so  finde  ich  in 
der  Literatur  Folgeudes: 

Gegenbaub,  (20)  findet  in  den  jungen  Ovarialeiern  der  Selachier 
keine    Membranen.    Bei    Raja    sah    er    bei  Eiern  von   1—2  Mm. 

5 


66 

Durchmesser  eiue  dünue  Menibraua  vitelliaa.  Bei  Acanthias  faod 
er,  dass  die  M.  vitellina  sehr  dick  werden  kann,  bis  zu  80  f4,. 
(s.  seine  Fig.    17). 

Er  uimmt  an ,  dass  die  Merabran  durch  die  FoUikelzelleu  ge- 
bildet  wird.  Eine  zweite  radiar  gestreifte  Membran  innerhalb  der 
M.  vitellina,  die  Gegbnbaür  z.  B.  bei  den  Reptilien  antraf,  fand 
er  bei  den  Selachiern  nicht. 

Alex.  Schultz  (65)  fand  bei  den  Ovarialeiern  der  Selachier 
immer  eiue  homogene  Membran,  die  er  als  eine  „Basalmembran" 
der  Follikelzellen  betrachtet.  Bei  lorpedo  sah  er  eine  einfache 
homogene  Basalmembran ,  bei  Eaja  eiue  durchlöcherte  Membran 
und  bei  den  Squalidae  eine  breite  homogene  Membran  und  eine 
schmale  Zona  radiata. 

Balfour  (6)  sah  bei  Scyllium  noch  vor  dem  Auftreten  der  Fol- 
likelzelleu  eine  dünue  Membran ,  die  schon  die  M.  vitellina  vor- 
stellt  und  zur  Ei-zelle  gehort.  Bei  Eizellen  von  0,5  Mm.  Durch- 
messer fand  er  schou  eiue  Zona  radiata,  die  bei  grosseren  Eiern 
an  Dicke  zuuimmt. 

M.  vitellina  und  Zona  radiata  werden  bei  der  weiteren  Ent- 
wickelung  der  Eizelle  zuerst  immer  dicker,  um  schliesslich  wieder 
zu  atrophiren ,  bis  die  Zona  radiata  ganz  verschwunden  ist  und 
die  M.  vitellina  unmessbar  dünn  wird.  Bei  Raja  fand  er  ebenfalls 
beide  Membranen ;  Torpedo  uutersuchte  er  in  dieser  Richtung 
nicht,   er  vermutet  aber,  dass  auch  hier  beide  nicht  fehlen. 

Eigene  Beohachtungen.  Schon  die  kleinste  Eizelle  hat  eine  sicht- 
bare,  sei  es  auch  unuiessbare  Zellmembran ,  die  durch  das  ganze 
Leben  der  Eizelle  bestehen  bleibt  und  die  man  bei  den  mit  Folli- 
kelepithelzellen  bekleideten  Eiern  Membrana  vitellina  nennt.  Sie 
ist  Bestandtheil  der  Eizelle, 

In  den  verschiedenen  Stadiën  des  Wachsthums  der  Eizellen  und 
bei  den  verschiedenen  Genera  der  Selachier  hat  die  Membrana 
vitellina  eine  verschiedene  Dicke.  Bei  allen  Species  nimmt  zuerst 
die  M.  vitellina  an  Dicke  zu ,  ura  dann  wieder  abzunehmen  und 
bei   allen    reifen  Eiern  versch  windend  dünn  zu  werden.  Bei  Tor- 


67 

pedo  fand  icb ,  dass  die  M.  vitellina  bei  allen  untersuchten  Ei- 
zelleu,  (dereu  Durchmesser  zwischen  dem  der  Ureier  und  9  mM. 
schwaukt),  iiie  eiuen  grosseren  Durchmesser  erreicht  als  6  ia. 
Das  gleiche  gilt  für  die  verschiedeueu  Species  von  Raja  und  für 
Trygon  uud  Myliohatis, 

Bei  den  Squalidae  erreicht  die  M.  vitellina  einen  viel  grosseren 
Durchmesser. 

So  war  z.  B.  die  M.  vitellina  einer  Scymnus  lichia  bei  einem 
Ovarialei  von  2  Mm.  Durchmesser  40  /u..  dick,  ja  bei  dem  3  Mm. 
im  Durchmesser  grossen  Ovarialei  von  Centrophorus  granulosus 
(1  M.  Körperlange)  sogar  60  /z. ! 

Es  sind  diese  Messungen  gemacht  an  Schnitten ,  die  möglichst 
senkrecht  zu  der  Oberflache  des  Eies  geführt  vraren ,  weil  natür- 
lich  nur  solche  Bilder  verwandt  werden  können. 

Eine  sehr  dicke  M.  vitellina  zeigten  auch  ungefahr  3  Mm.  grosse 
Eier  von  Squatina  und  von  Pristiurus  melanostomus.  Bei  den 
grossen  fast  reifen  Eiern  von  Haifischen  ist  die  M.  vitellina  sehr 
dünn ;  ich  sah  z.  B.  Eizelleu  von  CentropJiorus  granulosus  von 
6  Cm.  Durchmesser  und  77  Gramm  Gewicht,  deren  M.  vitellina 
unmessbar  dünn  war. 

Die  M.  vitellina  von  Chimaera  monstrosa  wird,  im  Gegensatz 
zu  den  Rajidae ,  mit  denen  übrigens  Chimaera ,  was  den  Bau  der 
Ovarialeier  betriöt  am  meisten  übereinstimmt ,  ziemlich  dick.  So 
hat  die  nur  2  Mm.  grosse  Eizelle  von  Chimaera,  wovon  Fig.  43. 
Taf.  II  die  Eimembranen  und  Follikelepithelzellen  darstellt,  eine 
M.  vitellina  von  mehr  als  5  ^a  im  Durchmesser. 

Innerhalb  der  M.  vitellina  sieht  man  bei  vielen  Eizellen  die 
Zona  radiata,  die  als  eine  zarte  Schicht  mit  vielen  radiaren 
Streifen  die  Innenseite  der  Dottermembran  auskleidet.  Die  radiare 
Streifung  dieser  Zona  ist  in  den  meisten  Fallen  so  fein ,  dass  sie 
nur  bei  starker  Vergrösserung ,  am  besten  noch  bei  seitlicher 
Beleuchtung,   wahrzunehmen  ist. 

Die  Figg.  34,  37  und  43  geben  das  charakteristische  Bild  der 
Zona  radiata,  Fig.  34  stellt  die  Follikelhülle  einer  Eizelle  von 
Torpedo   ocellata    dar;    die    M.    vitellina    hat    hier  keine  messbare 


68 

Dicke,  die  Zona  racliata  (z.  r.)  ist  2,5  it.  dick.  Schavfer  und 
deutlicher  gestreift  tritt  in  den  Figg.  37  und  43  die  Zona  radiata 
hervor.  In  der  Fig.  87,  [Ovarialei  von  0.75  Mm.  Durchraesser 
von  Heptanchus  (Notidaneus  cinereus)],  hat  die  Zoua  radiata  (z.  r.) 
eine  Dicke  von  4  i^.  Die  2  Mm.  grosse  Eizelle  von  Chimaera 
monstrosa  der  Fig.  43  hat  eine  Zona  radiata  (z.  r.)  von  5  fz. 

Anfanglich  hat  die  Eizelle  keine  Zona  radiata ,  dann  tritt  in 
einem  gewissen  ,  nicht  naher  anzugebenden  Stadium  eine  schmale 
Zona  radiata  neben  der  M.  vitellina  auf;  die  Zona  niramt  bei 
der  Entwickelung  der  Eizelle  zuerst  allmahlig  zu  an  Dicke,  die 
Streifung  wird  deutlicher,  um  dann  wieder  allmahlig  dunner  zu 
werden  und  schliesslich  ganz  zu  verschwinden. 

Eine  3  Mm.  grosse  Eizelle  von  Torpedo  marmorata  zeigte  keine 
Zona  radiata,  eine  4,5  Mm.  grosse  dagegen  eine  sehr  deutliche 
und  bei  einer  Eizelle  von  9  Mm.  im  Durchmesser  war  dieselbe 
ganz  schmal. 

Es  wird  bei  den  Rajidae  die  Zona  radiata  relativ  und  absolut 
viel  weniger  dick  als  bei  den  Squalidae.  Tra  Algemeinen  habe  ich 
wahrgenommen,  dass  die  Entwickelung  der  Zona  radiata  parallel 
gebt  mit  der  der  M.  vitellina:  je  dicker  die  M.  vitellina  ist, 
desto  dicker  ist  auch  die  Zona  radiata. 

Die  Zona  radiata  einer  3  Mm.  grossen  Eizelle  von  Centrophorus 
granidosus  hatte  einen  Dicke-durchmesser  von  8  pt.  und  gehort 
mit  der  Zona  einer  2  Mm.  grossen  Eizelle  von  Scymnus  lichia  zu 
den  dicksten ,  die  ich  wahrgenommen  habe.  Das  nahezu  reife  Ei 
von  Acanthias  vxdgaris  hatte  keine  Zona  radiata. 

Was  die  Bedeutung  der  Zona  radiata  betrijBEt,  so  wird  diese 
wohl  mit  der  Brnahrung  der  Eizelle  in  Zusammenhang  stehen. 
Die  Zona  ist  nach  raeiner  Meinung  eine  Schicht  von  condensirtem 
Zellplasma  und  die  feinen  Streifchen  sind  der  Ausdruck  der  con- 
tinuirlichen  Zufuhr  von  flüssigen  Nahrungsstofien ,  die  von  der 
üragebung  der  Eizelle  durch  Vermittelung  der  FoUikelepithelzellen 
derselben  in  Folge  osmotischer  Krafte  zuströmen. 


69 


II.   Der  Kern. 

Den  Inhalt  dieses  Abschnittes  bilden  einige  kurz  gefassten  An- 
gaben  über  den  Bau  des  Kerns  und  seiner  Bestandtheile. 

Kernplasma.  Balfour  (6.)  macht  eiuen  Unterscbied  zwischen 
»primitive  ova"  uud  » permanent  ova".  Es  soll  sich  dieser  Un- 
terscbied u.  A.  dadurcb  kenntlich  macben,  dass  die  ersteren  ein 
körniges,  die  letzteren  ein  belles  Kernplasma  besitzen.  Ware  das 
Criterium  verwendbar,  so  dürfte  man  keine  relativ  grosse  Eizelle 
—  permanent  ovum  —  fiuden,  die  ein  körniges  Kernplasma  be- 
sitzt.  Das  kann  indessen  beobacbtet  werden :  die  Kerne  der 
relativ  grossen  Eizellen  der  Figg.  21,  24,  28,  30,  (Taf.  -I)  u.  A. 
haben  ein  körniges  Plasma. 

Es  scbeint  mir  auch,  dass  man  nicht  das  Recht  bat  die  an 
den  Praeparaten  wahrgenommene  Struktur  ohne  Weiteres  auf  das 
lebende  Plasma  zu  übertragen.  Es  ist  auch  mehr  als  wahrschein- 
lich,  dass  der  Ernahrungszustand  des  Plasmas  im  Augenblick  der 
Fixation  hier  von  grosser  Bedeutung  ist.  Mit  dem  Ernahrungs- 
zustand hangt  vielleicht  auch  die  relative  und  absolute  Grosse 
der  Kerne  zusammen ;  in  Betreff  der  Grosse  herrscht  scheinbar 
vollkommene  Regellosigkeit.  Es  giebt  kleine  Eizellen  (cf.  Fig.  24. 
Taf.  I  links)  mit  einem  Kern,  der  absolut  grösser  ist  als  der 
einer  viel  grosseren  Eizelle  (cf.  Fig.   73.  Taf.  III). 

Chromatin.  Das  Chromatin  zeigt  sich  durch  alle  Stadiën  in 
Form  von  Faden  und  Nucleolen. 

Bei  den  jungen  Eizellen  scbeint  das  Chromatiu  zum  Theil 
ein  zusammenhangendes  Netzwerk  von  Faden   zu  bilden. 

Was  die  Struktur  der  Faden  in  alteren  Eizellen  anlangt,  so 
kann  ich  verweisen  auf  die  Arbeit  Rueckert's  (59),  der  dieselbe 
in  Betreff  der  Selachier  eingehend  beschriebeu  und  abgebildet  bat. 
Ich  batte  öfters  Gelegenheit  die  von  Rueckert  abgebildete  Struktur 
der  sogenannten  Chromatinfaden  wahrzunehmen ;  diese  zeigten 
sich  zusammeugesetzt  aus  einer  Reibe  von  quer  auf  die  Langsachse 
des     Gebildes     gerichteteu     Stabchen     mit     langem,    schwanzför- 


70 

förmigem  Anhang,  In  den  Figuren  ist  bei  starker  Vergrösserung 
diese  Struktur  wiedergegeben.  (vergl.  z.  B.  Figg.  52,  55,  56,  57, 
60,  62,  Taf.  II,  Fig.  71,  Taf.  III). 

Was  die  Nucleolen  betrifft,  so  kommen  dieselben  wohl  constant 
vor  in  jedem  Stadium  der  Entwickelung  des  Kerns. 

Die  kleinsten  Eizellen  beim  Embryo  zeigen  meistens  deutlich 
einen  oder  auch   mehrere  Nucleolen  (vergl.  Fig.  6  und  7.  Taf.  I). 

Die  grosseren  Eizellen  haben  wohl  immer  mehrere  Nucleolen  in 
ihrem  Kern,  von  welchen  meistens  einer  die  übrigen  weit  an 
Grosse  übertrifift. 

Wie  die  Nucleolen  entstehen,  was  ihre  Bedeutung  ist  und  ob 
dieselben  einen  direkten  Zusammenhang  mit  dem  Chromatin- 
netzwerk  der  jüngeren  Zeilen  oder  mit  den  Cbromatinfadeu  der 
alteren  zeigen,  kann  ich  nicht  entscheiden.  Nur  seien  hier 
einige  eigenthümliche  Formen  von  Nucleolen  sowie  einige  andere 
Besonderheiten  erwahnt. 

Was  zuerst  die  Lagerung  der  Nucleolen  im  Kern  anlangt,  so 
scheiut  diese  eine  ganz  regellose  zu  sein.  Es  liegen  die  grossen 
sowie  die  kleinen  Nucleolen  bald  ganz  an  der  Peripherie  des  Kerns, 
bald  in  dessen  Centrum.  Vielfach  bat  man  für  andere  Thiergrup- 
pen  eine  Randstellung  von  vielen  kleinen  Nucleolen  im  Kern  der 
Eizelle  in  gewissen  Stadiën  der  Entwickelung  beschrieben,  aber 
ich  kann  das  für  die  Selachier  nicht  besta tigen.  Zwar  sieht  man 
hie  und  da  ganz  an  der  Peripherie  des  Kerns  mehrere  kleine 
Nucleolen,  z.  B.  in  Fig.  24  (Taf.  I)  oder  in  der  Fig.  15  derselben 
Tafel,  aber  eine  solche  Stellung  betrachte  ich  als  eine  rein  zu- 
fallige,  weil  viele  andere  Figuren  zeigen,  dass  eine  unregelmas- 
sige  Vertheilung  der  Nucleolen  im  Kern  das  gewöhnliche  Verhalten 
darstellt. 

Hereick  (26)  hat  für  die  Ovarialeier  einer  Crustacee  (Homarus) 
angegeben,  dass  der  Nucleolus  (es  scheint  nur  ein  einziger  vor- 
zukommeu)  immer  excentrisch  im  Kern  liegt  und  das  bei  allen 
Eikernen  in  einem  und  demselben  Schnitte  die  Nucleolen  immer 
dieselbe  Stellung  haben.  Er  zeigt,  dass  diese  Eigenthümlichkeit 
verursacht    wird    durch    die    Einwirkunjz  der  Schwerkraft  auf  die 


71 

im  flüssigeu  Kerumedium  suspeudirteu  Nucleoleu,  und  er  ist  ira 
Staude  durch  bestimmte  Position  der  frischen  Ovai-ialstückchen 
nacli  Willkür  die  Stellung  der  Nucleolen  zu  anderu. 

Ich  habe  viele  Scbnitte  durch forscht  um  zu  entscbeideu,  ob  bei 
den  vou  mir  untersuchteu  Ovarien  etwas  abnliches  zu  coustatiren 
ware;  es  war  das  Resultat  ein  uegatives;  nirgeuds  war  der  Ein- 
fluss  der  Scbwerkraft  auf  die  Nucleolen   zu  erkennen. 

Verscbiedene  Autoren  haben  eine  Theilung  von  Nucleolen  be- 
schrieben ;  es  sollen  sich  die  Nucleolen  in  gewissen  Stadiën  der 
Ei-entwickelung  durch  Theilung  vermehren. 

ScHARFF  (62)  z.  B.  sah  bei  den  Teleostiern  bisweilen  grosse 
Nucleolen,  welche  Knospen  trugen,  woraus  er  den  Schluss  zieht, 
dass  kleinere  Nucleolen  durch  eine  Abschnüruug  vou  den  grosseren 
entstehen  können. 

Leydig  (39)  niramt  das  Gleiche  an ;  nach  ihm  können  Nucleolen 
dadurch  entstehen  „dass  ein  grösserer,  ursprünglicher  Keimfleck 
durch  Knospung,  Abschnürung,  Theilung,  kleinere  seines  Gleichen 
hervorbringt"  (1.  c.  pag.  379).  Es  gilt  dieses  für  die  verschiede- 
nen  von  ihm  untersuchten  Thierarten. 

Balbiani  (2)  sagt  in  seinen  „Le^ons  sur  la  génération  des 
Vertébrés"  über  die  Nucleolen  der  Ei-kerne  Folgendes :  „Il  m'a 
„semblé  qu'elles  (les  taches  germinatives)  se  multiplient  par  bour- 
„geonnement ;  j'ai  vu,  en  effet,  souvent  quelques  taches  présenter 
„une  petite  saillie,  qui,  peut-être,  se  sépare  ensuite  pour  foraier 
„une  nouvelle  tache." 

AuERBACH  (1)  sieht  bei  Teleostiern  in  den  Eikernen  hantel- 
förmig  eingeschnürte  Nucleoleu  und  nimrat  auf  Grund  hiervon 
eine  direkte  Theilung  an. 

Auch  ScHULTZE  (66)  schliesst  sich  auf  Grund  seiner  üntersu- 
cbungen  über  die  Reifung  des  Anaphibieneies  dieser  Meinung  an. 

Rhumbler  (57)  vertheidigt  eine  ganz  andere  Meinung  über 
die  Entstehung  neuer  Nucleolen.  Nach  ihm  kommt  eine  Theilung 
nicht  vor,  im  Gegentheil  entstehen  durch  Verschmelzung,  durch 
Zusammeufliessen  mehrerer  kleiner  Nucleolen  neue  grössere.  Weiter 
unter  komme  ich  noch  auf  Rhumbler's  Hypothese  zurück. 


72 

Ich  habe  die  grössten  Nucleoleu  und  zugleich  die  mannig- 
fachsten  Formen  beobachtet  iu  den  Kernen  von  Ovarialeiern 
alterer  Acanthias-embryonen.  Fig.  55,  57  und  60,  (Taf.  Il) 
zeigen  drei  Kerne  von  Ovarialeiern  eines  Acanthias-embryo 
(22  Cm.  Körperlange;  Vergrösserung  400).  In  dera'  Schnitte 
durch  den  Kern,  der  in  Fig,  55  abgebildet  ist,  sehen  wir  12 
kleinere  Nucleolen  unregelmassig  durch  den  Kern  verstreut;  etwas 
unterhalb  des  Centrums  liegen  vier  grössere  und  drei  kleinere 
Nucleolen  in  einem  Haufen  zusammen.  Es  berühren  die  kleinen 
Nucleolen  die  grosseren  an  einzelnen  Stellen.  In  Fig.  57,  die  ein 
Objekt  aus  demselben  Schnitte  darstellt,  liegt  ungefahr  in  der 
Mitte  des  Kerus  ein  einziger  grosser  Nueleolus  und  mehrere  viel 
kleinere  mehr  peripher. 

Ein  eigenthümliches  Bild  bietet  die  Fig.  60,  welche  einen 
Kern  darstellt,  der  eine  Menge  kleinerer  Nucleolen  enthalt  im 
linken   unteren  Quadranten. 

Sind  derartige  Gruppen  von  kleinen  Nucleolen  durch  Theilung 
(Knospung)  von  grosseren  Nucleolen  entstanden,  oder  bilden  sich 
in  Plasma  durch  eine  Art  Verdichtung  zuerst  die  punktförmigen 
Nucleolen,  die  daun  entweder  durch  selbststandiges  Wachsthum 
oder  durch  Zusammenfliessen  mehrerer  zu  den  grosseren  werden 
köunten  ?  Es  scheint  mir,  dass  Bilder,  wie  dasjenige  der  Fig.  60, 
für  die  Möglichkeit  einer  Verschmelzung,  wie  sie  Rhumbler  an- 
gegeben  hat,  sprechen.  Denn  wenn  man  eine  Theilung  statuirt, 
so  müssteu  Krafte  an  genommen  werden,  welche  den  neuentstan- 
denen  Nueleolus  von  seinem  Mutterboden  entfernen  und  die  An- 
ziehungskraft  überwinden.  Zugleich  müsste  man  den  Nueleolus 
als  ein  selbststandiges,  lebendes  Individuum  autfassen.  Die  Rhum- 
BLEu'sche  Hypothese  dagegen  fasst  die  Nucleolen  auf  als  Tropfen 
oder  Ballen  eines  durch  das  Kernplasma  ausgeschiedenen  Stoffes. 
In  diesem  Falie  ist  der  Nueleolus  nicht  einfach  totes  Material, 
aber  auch  nicht  ein  Individuum.  Und  wenn  die  Nucleolen  als  eine 
Ausscheidung  aus  dem  Plasma  entstehen,  so  erscheint  es  natür- 
lich,  dass  sie  zuerst  als  feine  Püncktchen  auftreten.  Alsdann 
können  sie,  etwa  wie  Oeltröpfchen,  die  iu  Wasser  suspendirt  sind, 


73 

sich  gegenseitig  anzieheu  ,  sich  berülireu  und  schliesslich  zusam- 
menfliessen.  Die  Bilder  der  sogenannten  Knospenbildung,  die  manche 
Autoreu  beschrieben ,  lassen  sich  —  wie  Rhumbler  nach  meiner 
Meiuung  mit  Recht  bemerkt  —  ganz  leicht  durch  die  genannten , 
physikalischen  Vorgauge  erklaren. 

Auch  ich  habe  Nucleoleu  mit  »Knospeu"  hie  uud  da  aufge- 
fuudeu  (cf.  Fig.  61,  e,  ƒ  uud  /.  Taf.  II).  Entschieden  für  eiue 
Auziehuug  uud  eiu  Zusammeufliessen  spricht  die  Fig.  61,  e;  es 
müsste  soust  der  grosse  Nucleolus  ersteus  zwei  Kuospeu  zugleich 
gebildet  habeu  uud  es  müsste  sich  zweiteus  die  grössere  Knospe 
wiederuui  in  zwei  gleicheu  Halfteu  getheilt  habeu.  Gleichzeitiges 
Entsteheu  zweier  Kuospeu  ist  uicht  beschrieben  worden ,  deun 
mau  hat  man  au  eiuem  grossen  Nucleolus  bisher  höchstens  eine 
kleine  Knospe  geseheu.  Der  abgebildete  Befund  kanu  leicht  durch 
die  RnuMBLER'sche  Hypothese  erklart  werden :  die  drei  kleineren 
Nucleoleu  werden  von  dem  grossen  augezogen ;  die  zwei  uuter- 
einander  gleich  grossen  lagen  zufallig  in  demselben  Radius  des 
grossen  Nucleolus. 

In  Fig.  61 ,  i,  hat  der  grosse  Nucleolus  von  verschiedenen 
Seiten  vier  kleinere  augezogen  uud  es  siud  die  letztereu  im  Be- 
griff  mit  ihm  zu  verschmelzeu. 

Rhumbler  weiss  mit  Hülfe  seiner  Hypothese  auch  sonstige 
Eigenthüralichkeiten  der  Nucleoleu  zu  erklaren.  Nach  ihm  würde 
der  ausgeschiedeue  Stoff,  der  die  Substanz  der  Nucleoleu  liefert, 
zuerst  dünnflüssig ,  daun  zahflüssig  sein  uud  schliesslich  erstarren. 
Siud  die  Nucleoleu  noch  dünnflüssig,  so  entsteheu  Anordnungen, 
wie  in  den  beschriebeuen  Bildern.  Siud  dieselben  aber  zahflüssig 
oder  erstarrt,  so  verschmelzeu  die  zusammeuliegendeu  Nucleoleu 
nicht  uud  man  findet  danu  traubeförmige  Couglomerate.  Die 
halberstarrten  Körperchen  nehmen  nach  Rhumbler  weniger  Farb- 
stofï  auf  uud  brechen  das  Licht  starker.  Derartige  Couglomerate 
habe  auch  ich  geseheu  (cf.  Fig.  61  m).  Kommt  jetzt  eiu  solches 
Conglomerat  noch  in  Berühruug  mit  düuu  flüssiger  Nucleoleu- 
substanz,  so  umgiebt  diese  das  Ganze  mit  einer  dunkelgefarbten 
Hülle.    lu    Fig.    Ql  d.    habe    ich  eiueu  solchen  Befund  wiederge- 


74 

geben.  Man  sieht  fünf  hellere,  starker  lichtbrechende  Körpercheu 
vou  eiüer  dunklen  Schicht  umgeben.  Eiue  Menge  dieser  Körper- 
chen  lindet  mau  in  Fig.  61  a,  wo  sie  jedoch  nicht  in  Trauben- 
form  zusammenliegen.  Die  Figg.  61  ƒ,  i  und  l  zeigen  nur  ein 
einziges  derartiges  Körperchen  in  der  dunklen  Umhüllung. 

Urn  seine  Hypothese  naher  zu  begründen ,  bat  Rhumbler  Wachs 
und  warmes  Wasser  gemischt  und  diese  Mischung  abkühlen  lassen. 
Es  ist  ihm  gelungen  unter  dem  Mikroskop  Bilder  von  halb  er- 
starrten  oder  noch  flüssigen  Tropfen  aufzufinden ,  welche  allen  von 
ihm  beobachteten  Nucleolenformen  entsprechen.  Auch  die  Formen, 
wie  Flemming  (18)  sie  in  seiner  Arbeit  ȟber  die  ersten  Reife- 
erscheinungen  am  Ei  der  Teichmuschel"  abbildet,  findet  er  in 
seiner  Mischung.  Die  Abbildungen  von  Flemming  zeigen  eine 
grosse  Aehnlichkeit  mit  denjeuigen ,  die  ich  in  den  Figg.  616, 
c,  g,  h,  k,  dargestellt  habe.  Die  Bedeutung  dieser  Gebilde  ist 
nicht  festgestellt. 

Haecker  (23)  beschreibt  Formen  von  Nucleolen ,  die  überein- 
stimmen  mit  den  iu  meiner  Fig.  61  c,  h  gezeichneten.  Besonders 
seine  Fig.  23  lasst  die  gleiche  Form  einer  halben  Hohlkugel  er- 
kennen. Haecker  halt  diese  Form  für  ein  Kunstprodukt ,  ohne 
das  streng  beweisen  zu  können. 

Die  helleren  Körpercheu  in  den  Nucleolen  siud  öfters  beschrie- 
ben  -worden.  Leidig  (39),  Holl  (30),  Born  (8)  und  viele  Andere 
halten  dieselben  nicht  für  Körperchen,  sondern  für  „Vacuolen". 
HoLL  verwirft  den  Namen  „Vacuolen",  weil  der  Inhalt  kein  Gas 
sondern  Flüssigkeit  sei.  Nach  ihm  verlassen  die  Gebilde  schliess- 
lich  den  Nucleolus  und  es  bleibt  von  diesem  uur  die  „Membran" 
übrig,  die  zusammenschrumpft. 

Eine  Membran  um  den  Nucleolus  sah  ich  nicht;  Bilder  v^ie 
diejenigen  der  Fig.  61  k  (Taf.  II)  und  Fig.  74  (Taf.  III)  erinnern 
jedoch  in  der  That  an  geschrumpfte  Membranen. 

Auch  EoRN  ist  der  Meinung,  dass  das  Auftreten  der  vacuolen- 
artigen  Gebilde  eiue  Erscheinung  des  „uahe  bevorstehenden  Un- 
tergangs"  sei.  Dass  die  grossen  Nucleolen  zu  Grunde  geben , 
steht    fest,    denn    bei    den    alteren    Eiern    findet    man    nur   sehr 


75 

kleine    Nucleolen.    Es    köunte    hier    eiue    Resorption    vorliegen  ^). 

Vielfach  liat  man  den  Nucleolen  die  Fahigkeit  zugeschrieben, 
sich  innerbalb  des  Kerns  zu  bewegen,  ja  sogar  denselben  zu 
verlassen. 

LöTVBNïHAL  (41)  liat  die  Bewegung  der  Nucleolen  im  Urei  der 
Saugetliiere  studirt.  In  seiner  Arbeit  findet  man  auch  die  Lite- 
teratur  über  diesen  Gegenstand.  Balbiani  ^),  Beandt  (9),  v.  la 
Valette  St.  Georges  (71)  und  Eimer  ^)  baben  auch  die  Bewegung 
von  Keimflecken  beschrieben. 

Löwenthal  findet  in  geharteten  Objecten  in  Ureiern  von  Kat- 
zenovarien  öfters  langliche  Nucleoli  gegen  den  Innenrand  des 
Nucleus  liegend  und  bisweilen  einen  Nucleolus  in  „einer  etwa 
warzenförmigen  Ausstülpung  des  Keimblaschens",  hie  und  da 
„theils  noch  innerhalb  des  Keimblaschens,  theils  schon  ausserhalb 
und  sogar  ganz  ausserhalb  des  Randes  desselben."  Er  halt  diesen 
Befund  nicht  für  Kunstprodukt,  1°  weil  er  den  Nucleolus  dabei 
immer  langlich  gestaltet  findet,  wie  im  Bewegungszustand ;  2° 
weil  er  constant  eine  helle  Zone  um  den  Nucleolus  herum  findet, 
die  sonst  fehlt,  und  3°  weil  der  Kern  bisweilen  deutliche  Aus- 
stülpungen  an  seinen  Circumferenz  zeigt,  worin  ein  Nucleolus 
gelagert  ist. 

Auch  ich  habe  Bilder  gesehen,  die  für  eine  Wanderung  der 
Nucleolen  sprechen  könnten.  Nucleoli  ausserhalb  des  Kerns,  ohne 
dass  sich  eine  entsprechende  Lücke  im  Kernplasma  finden  liess, 
sah  ich  öfters.  (cf.  Figg.  50.  a.  6,  52).  Zweimal  fand  ich  einen 
Nucleolus  in  einer  Ausbuchtung  der  Kernmembran  (cf.  Fig.  56 
und  62,  Taf.  II),  in  beiden  Fallen  fand  ich  jedoch  im  Kernplasma 
eine  entsprechende  Lücke.  Dieser  Befund  macht  es  wahrschein- 
lich,    dass    hier,    so    Avie   in    den    Fallen,    wo  der  Nucleolus  ganz 


1)  Eine  merkwürdige  Form  des  Nucleolus  zeigt  die  Fig.  58,  Taf.  II  (Trygon); 
dieser  hat  eine  radiare  Struktur,  die  sich  eine  Strecke  weit  in  das  Kernplasma  verfol- 
gen  lasst. 

2)  Balbiani.  Sur  les  mouvements  qui  se  manifestent  dans  la  tache  germinative  de 
quelques  animaux.  C.  R.  de  la  Soc.  de  Biol.  1864,  pag.  64.  (citirt  nach  Löwenthal). 

3)  EtMER.  Ueber  amoeboide  Bewegungen  des  Keimkörperchens.  Arch.  f.  Mikr.  Anat. 
Bd.  XI.  1875.  S.  325  (citirt  nach  Löwenthal). 


76 

ausserbalb  des  Kerns  gelagert  ist,  eiue  küustliche  Verschiebung 
zu  Stande  gekommen  ist  beim  Zerlegen  oder  beim  Einbetten  des 
Praeparates. 

Indessen  bat  man  auch  iu  lebenden  Kernen  Bewegung  der 
Nucleolen  wahrgenommen ;  ob  dieselbe  aber  passiv  oder  aktiv  ist, 
dürfte  schwer  zu  eutscheiden  sein. 

Auch  ausserbalb  des  Kerns  ini  Eiplasma  bat  man  scbon  öfters 
mit  Carmin  dunkel  tingirbare  Körpercben  gefunden  und  bescbrie- 
ben,  und  aucb  diese  Gebilde  für  Cbromaiinsubstanz  gebalten. 

Ob  man  ein  Recht  bat,  auch  ausserbalb  des  Kerns  gelegene 
Gebilde  für  Chromatin  zu  balten,  weiss  ich  nicht,  aber  thatsach- 
lich  habe  auch  ich  im  Eiplasma  Körpercben  beobachtet,  die  sich 
in  den  mit  Sublimat-essigsaure  behandelten  Praeparaten  intensiv 
mit  Carmalaun  tingirten.  Ich  habe  bei  Leydig  (39)  eine  Be- 
schreibung  und  Abbildung  abnlicber  Körpercben  gefunden. 

Es  handelt  sich  um  unregelmassige  Körper,  die  ich  nur  in  den 
Ovarial-eiern  der  alteren  Acanthias-embryoneu  (24  Cm.  Körper- 
lange)  angetroffen  habe. 

Diese  Ovarien  sind  alle  sehr  gut  conservirt  und  sie  zeigen  als 
ziemlich  baufigen  Befund  in  Eizellen  verscbiedener  Grosse,  aus- 
serbalb des  Kerns,  unregelmassige,  klumpige,  intensiv  gefarbte 
Körper,  die  eiue  bedeuteade  Grosse  erreicben  können,  und  deren 
Zabl  in  den  meisten  Fallen  eine  geringe  ist.  Sie  können  jedoch 
so  zahlreicb  sein,  dass  der  grössere  Tbeil  des  Zellkörpers  mit 
diesen  Körpercben  ausgefüllt  ist  (vergl.  Fig.  79.  Taf.  III). 

Fig.  68  (Taf.  III)  zeigt  eine  Eizelle  von  ungefabr  60  [a. 
Durchmesser,  wo  im  Kerne  sich  drei  Nucleolen  von  unregelmas- 
siger  Gestalt  befinden  und  ausserbalb  des  Kerns  im  Eiplasma 
drei  Körper:  ein  kleiner  langiicber,  der  wie  ein  Nucleolus  aus- 
sieht  und  zwei  grosse,  klumpenartige  Körper  von  langiicber  Ge- 
stalt  und  ungefabr  20 — 25  [m.  Lange  bei  einer  Breite  von  5  —  7,5 
,a.  Der  eine  Körper  (rechts  in  der  Figur)  zeigt  eine  runde  An- 
schwellung,  welche  den  Anschein  erweckt,  dass  er  aus  zwei 
Theilen   besteht.    Der  andere  grössere  Körper  zeigt  eine  langlicbe 


77 

Gestalt,  die  hie  und  da  wie  eingeschuürt  ist;  im  lunern  des  Körpers 
erblickfc  mau   vier  bellere,  das  Licht  starker  brechende  Kügelchen. 

Fig.  74.  (Taf.  III)  zeigt  ausserhalb  des  Kerns  zwei  Körperchen, 
ein  kleines,  das  der  Kerumembran  aufliegt  uud  ein  grösseres,  das 
geschlangelt  ist;  auch  dieses  letzte  Körperchen  zeigt  Einschnü- 
rungen ;  hellere  Körperchen  im  Innern  fehlen  hier.  Eine  schmale 
helle  Zone  umgiebt  das  Gebilde. 

Ein  ahnliches  Körperchen,  wie  das  ebengenannte,  sieht  man  in 
Fig.  79  (Taf.  III),  wo  überdies  in  demselben  Schnitte  noch  drei- 
zehn  kleinere  und  grössere  Körperchen  sich  ausserhalb  des  Kerns 
vorfinden. 

Es  scheint  mir,  dass  diese  eigenthümlichen  Körperchen,  die 
ich  nur  in  den  Ovarien  alterer  Acanthiasembryonen  antraf,  keine 
Kunstprodukte  sein  können  :  1°  weil  sie  in  den  gut  conservirten 
Praeparaten  ausschliesslich  im  Eiplasma  vorkommeu,  also  nicht 
etwa  durch  Reagentia  hervorgerufene  Niederschlage  sein  können, 
und  2"  weil  ahnliche  Körper  von  anderen  Autoren  beschrieben 
und  abgebildet  sind,  welche  mit  gauz  andreu  Reagentieu  gearbeitet 
haben. 

Leyüig  (39)  z.  B.  beschrieb,  wie  oben  erwahnt,  ahnliche  Ge- 
bilde im  Eiplasma  ausserhalb  des  Kerns  und  wer  seine  Abbil- 
duugeu  mit  den  meinigen  vergleicht,  wird  zugeben,  dass  wir 
höchstwahrscheinlich  identische  Körper  abbildeten.  Leydig  halt 
diese  extra-nuclearen  Körper  zum  Theil  für  aus  dem  Kern  ge- 
tretene  Nucleolen,  zum  Theil  für  Verdichtungen  des  Eiplasmas. 

Mertens  (46)  sah  extra-nucleaire  ,,Chromatin"-körperchen  und 
leitet  dieselben  auch  von  den  Nucleolen  ab. 

Balbiani  (2)  und  Hemneguy  (24)  sahen  ebenfalls  stark  gefarbte 
Körperchen  im  Eiplasma,  die  sie  für  ausgetretenes  Chromatin  des 
Kerns  halten. 

Das  Wesen  dieser  Körperchen  und  ihr  weiteres  Schicksal,  so 
wie  ihre  physiologische  Bedeutung  ist  noch  völlig  unklar. 

Kernmembran.  Ueber  das  Bestehen  einer  Membran  des  Kerns 
herrscht    grosse   Meinungsverschiedenheit.    Wie  man  sich  in  All- 


78 

geraeiaeu  eiae  thierische  Membraa  vorzuatelleu  hat,  habe  ich 
oben  erörtert  (cf.   S.   65). 

An  anderer  Stelle  habe  icb  auch  schon  von  der  „Memhran" 
des  Eikerns  gesprochen,  und  ich  habe  dieseu  Namen  beibehalteu, 
weil  man  in  den  conservirie7i  Praeparaten  thatsachlich  eine  Mem- 
bran  findet.  Wenn  das  Kernplasma  uuter  dem  Einflusse  der 
Reagentien  zusammenschrumpft,  bleibt  die  feinste  aussere  Schicht, 
als  feine  Membrau,  isolirt  bestehen. 

Beispiele  liefern  die  Figg.  33,  52,  62  (Taf.  II). 

Fig.  52  und  62  stellen  Kerne  dar  aus  den  Ovarialeiern  von 
Acanthiasembryonen ;  in  Fig.  52  hat  in  Folge  der  Schrumpfung 
eine  Membran  an  einigen  Stellen  vom  Kern  sich  abgehoben,  in 
Fig.   62  liegt  das  Keruplasma  ganz  frei  in  eiuer  Membran. 

Fig.  33  zeigt  einen  Theil  eines  grosseren  Follikels  von  Chi- 
maera monstrosa  bei  schwacher  Vergrösserung  (-^)  und  es  liegt 
dort  der  ovale,  geschrumpfte  Kern,  umgeben  von  einer  Membran 
(die  gefaltet  ist  und  nur  an  der  oberen  Seite  noch  an  dem  Keru- 
plasma haftet),  in  einer  Lücke  im  Eiplasma,  die  er  im  Leben 
wohl  ganz  ausgefüllt  hat. 

In  diesen  couservirten  Praeparaten  ist  somit  eine  Kernmembran 
vorhanden;  ob  sie  auch  im  Leben  besteht,  ist  nicht  zu  entscheiden. 

Es  schien  mir  zuerst  nicht  möglich,  den  Kern  der  grössten 
fast  reifen  Ovarialeier  zu  untersuchen,  weil  diese  Eier  im  Durch- 
messer  einige  Cm.  gross  sind,  und  wenn  man  die  zarten  Eihaute 
zerbricht  der  dünnflüssige  Inhalt  mit  dem  Kerne  abfliesst. 
Dennoch  ist  es  mir  gelungen  in  einfacher  Weise  voUstandige 
Paraffin-Schnittserieu  anzufertigen.  An  dem  leicht  aus  dem  Ova- 
rium  zu  praparirendem  Ei  sieht  man  einen  orange-gelben  Fleck, 
den  Keimfleck;  es  wird  diese  Stelle  mit  lO^/o  Osmiumsaure  be- 
tupft,  dann  wird  das  ganze  Ei  mit  Sublimat-essigsaure  behan- 
delt, und  aus  dieser  Flüssigkeit  in  Alcohol  von  OO^^/q  gebracht, 
in  welchem  es  mehrere  Tagen  liegen  bleibt.  Das  Ei  hat  dann 
die  Consistenz  einer  rohen  Kartoffel  und  es  lasst  sich  jetzt  mit 
einem    Rasirmesser  leicht   die  durch  Osmiumsaure  markirte  Stelle 


79 

mit  eiuem  Theil  des  Dotters  ausschneiden ;  das  so  gewonnene 
Stückchen  lasst  sich  iu  gewöhuliclier  Weise  zieralich  bequem  in 
Schuitte  von   10  ;/..  zerlegeu. 

Fig.  40  Taf.  Il  stellt  eineu  Meridian-Schnitt  durch  den  Kern 
eiuer  fast  reifen  Eizelle  von  Acanthias  vulgaris  dar.  Es  liegt  bei 
den  grosseren  Eizellen  der  Kern  an  die  Eihaute  augedrangt,  ganz 
an  der  Peripherie  des  Eies  (vergl.  auch  Fig.  33,  Tafel  II.  Schnitt 
durch  eine  grössere  Eizelle  von  Chimaera  monstrosa). 

In  der  Fig.  40  erscheint  der  325  a^.  im  Durchmesser  grosse 
Kern  wie  eine  concav-convexe  Liuse,  die  gegen  die  Peripherie 
angedriiugt  erscheint.  Nur  in  der  Mitte  der  concaven  Seite  liegt 
etwas  körniges  Eiplasma  zwischen  Kern  und  Dottermembran.  Das 
Eiplasma  ist  in  der  Umgebung  des  Kerns  feinkörnig  und  enthalt 
keine  Dotterkörpercheu.  Das  Kernplasma  erscheint  auch  bei  den 
starksten  Vergrösserungen  homogen.  Das  Chromatin  liegt  hier 
nicht  wie  bei  jüngereu  Eiern  durch  den  ganzen  Kern  zerstreut, 
sondern  an  einer  umschriebenen  Stelle  in  der  Mitte ,  nahe  der 
couvexen  Flache  des  Kerns.  Es  liegen  hier  Nucleoleu  und  Faden 
ohne  erkennbare  Regelmassigkeit  durcheinander.  Auch  bei  den 
starksten  Vergrösserungen  habe  ich  hier  keine  besondere  Struktur 
an  den  Faden  wahrnehmen  können. 

Bei  Chimaera  monstrosa  hauft  schon  in  jüngeren  Eizellen  das 
Chromatin  in  der  Mitte  des  Kerns  sich  an  (cf.  Fig.  33,  Taf.  II) 
Kastschenko  (34)  hat  ebenfalls  eine  Beschreibung  der  Kerne  fast 
reifer  Selachier-eier  gegeben,  die  ich  bestatigen  kann. 

Hie  und  da  findet  man  Eizellen  mit  zwei  Kernen;  es  sind  diese 
Falie  wohl  als  Anomalien  aufzufassen.  Einmal  fand  ich  zwei 
Kerne  in  einer  schon  ziemlich  alten  Eizelle;  dieser  Befund  ist  in 
der  Fig.  51,  Taf.  II  {Raja  asterias)  dargestellt ;  beide  Kerne  zei- 
gen  eine  normale  Struktur  und  sie  sind  gleich  gross. 

Fig.  48,  Taf.  II  {Torpedo  marmorata)  zeigt  zwei  Kerne  (in 
ihrer  gegenseitigen  Lage  gezeichnet),  welche  in  einer  Eizelle  sich 
fanden;  der  eine  dieser  Kerne  hat  eine  Einschnürung  und  scheint 
im  Begriff  zu  sein,  t  ch  zu  theilen. 


80 

Fig.  72,  Taf.  III  {Torpedo  ocellata)  zeigt  ebenfalls  eine  Eizelle 
rait  zwei  normal  entwickelten  Kernen ;  die  Eizelle  enthalt  ausser- 
dem  noch  ein  drittes  kernartiges  Gebilde,  worüber  uuter  Naheres. 


III.  Der  Dotter. 

Der  Dotter  der  Selachiereier  was  immer  nur  als  Nebensache 
Gegenstand  der  Uutersuchung;  auch  ich  muss  mich  damit  begnü- 
geu,  nur  eiuige  Notizen  über  den  Dotter  zu  geben.  Es  scheint 
mir  die  Frage  nach  der  Bildung  und  der  Bedeutung  der  Dotter- 
elemente  eine  sehr  schwierige  zu  sein,  und  ihre  Lösung  ist  wohl 
nur  auf  mikro-chemischem  Wege  möglich. 

In  der  Literatur  finde  ich  die  ersten  Notizen  über  den  Dotter 
der  Selachiereier  bei  Gegknbaür  (20).  Er  findet  bei  Acanthias  als 
die  zuerst  auftretenden  Formbestandtheile  im  Plasma  der  Eizelle 
Körncben ,  dann  Blaschen  mit  stark  lichtbrechendeu  Körnchen  im 
Innern  und  endlich  homogene  Blaschen.  Diese  letzteren  sollen  in 
Eizellen  von  4 — 5  Mm.  Durchmesser  auseinanderfallen  in  „Dotter- 
plattchen",  die  man  regelmassig  bei  den  grössten  Eiern  findet. 
Gegenbaur  hat  nachgewiesen ,  dass  die  Dotterelemente  nicht  als 
Zeilen  auf zuf assen  sind. 

ScHULTZ  (65)  findet  bei  Torpedo  moleculare  Körnchen ,  „Eiweiss- 
kügeln"  und  Dotterplattchen ,  wovon  die  beiden  ersteren  die  Vor- 
stufen  der  letzteren  darstellen  sollen. 

Balfoub  (6)  sagt,  die  Entstehung  der  Dotterplattchen  könne 
nur  in  dem  Eiplasma  zu  Stande  kommen,  es  sei  zuerst  die  ganze 
Peripherie  der  Eizelle  frei  von  Dotterkörperchen. 

Leydig  (39)  untersucht  den  Dotter  der  verschiedensten  Thier- 
gruppen  und  kommt  zu  dem  Resultat ,  dass  wahrscheinlich  bei 
allen  die  Dotterelemente  im  Eiplasma  ihren  Ursprung  nehmen. 
Um  den  Kern  der  Eizelle  liegt  bei  den  alteren  Eiern  die  Keim- 
scheibe,  die  aus  feinen  Körnchen  zusammengestellt  ist  „feiner 
Dotter"  und  mit  einem  stielförmigen  Fortsatz  bis  zum  Ei-centrum 
reicht. 


81 

Das    Gleiche  beschreibt  SARASi>f  (61)  für  die   Reptiüen. 

Was  die  Eotstehung  der  Dotterelemeate  bei  anderen  Thiergrup- 
pen  betrifft,  so  sei  uocli  erwiihnt,  dass  His  (27)  bei  Teleostiern 
uad  Vögelu,  de  Filippi  (17)  uiid  Owsiannikow  (52)  bei  Teleostiern 
Dotter-elemente  fanden,   die  sie  für  Zeilen  hielten. 

ScHARFF  (Q2)  niramt  für  Trigla  und  Will  (73)  für  die  Amphi- 
bien  an ,  dass  die  Dotterplattchen  von  Nueleolen  abstammen ,  die 
aus  dem  Kern  getreten  sind. 

Eigene  Beohachtungen.  Die  jüngsten  Eizellen  haben  in  den  con- 
servirten  Praeparaten  ein  gleichmassiges ,  feinkörniges  Plasma.  Bei 
den  aiteren  Eizellen  findet  man  hie  und  da  im  Protoplasmakör- 
per  ein  Netzwerk.  Es  kommen  indess  auch  zieralich  weit  ent- 
wickelte  Eizellen  mit  gleichmassigem,  körnigem  Plasma  vor.  Inden 
Figg.  68  bis  73  z.  B.  haben  die  Eizellen  ein  schönes  Netzwerk 
von  Zellplasma,  in  Fig.  74  dagegen  hat  eine  ungefahr  gleich 
grosse  Eizelle  gleichmassiges  Plasma.  Ob  das  auf  der  Einwirkung 
von  Reagentien  beruht,  muss  ich  unentschieden  lassen.  Im  Hin- 
blick  auf  das,  was  Andere  an  lebendem  Material  beobachtet 
haben,  ist  es  wahrscheinlich ,  dass  das  Eizell-plasma  immer  netz- 
förmige  oder  besser  wabenförmige  Anordnung  hat. 

Bei  weiterem  Wachsthum  der  Eizellen ,  erscheinen  im  Zell- 
plasma die  Formbestandtheile ,  die  Dotterelemente.  Den  Zeitpunkt 
ihres  Auftretens  für  jede  Species  anzugeben ,  ist  mir  nicht  mög- 
lich.  Bel  den  fast  reifen  Eiern  ist  das  ganze  Innere  mit  den  Dot- 
terkörperche]! ,  die  sich  mit  Carrainfarbstofien  intensiv  roth  fiirben , 
ausgefüllt,  mit  Ausnahme  jedoch  desjenigen  Bezirkes,  wo  der 
Kern  gelagert  ist;  es  fehlen  hier  die  Dotterelemente  voUstandig 
und  der  Kern  liegt  eingebettet  in  gleichmassig  feinkörnigem  Plasma 
(vergl.  Fig.  40,  Taf.  II).  Den  von  Leydig  (s.  oben)  beschriebenen 
Fortsatz  nach  dem  Eicentrum  sah  ich  nie.  Es  scheint  mir ,  dass 
in  sehr  kurzer  Zeit  die  Dotterelemente,  wie  mit  einem  Schlage 
durch  die  ganze  Eizelle  auftreten,  denn  obgleich  ich  eine  grosse 
Zahl  von  Ovarialeiern  gesehen  habe,  fand  ich  immer  entweder 
Eizellen,    die  noch    gar  keiue  Formbestandtheile  enthielten ,  oder 


82 

solche ,  die  schon  in  allen  Theilen  Körperchen  zeigten.  Dalier  ist 
es  unwahrscheinlich ,  dass  die  Dotterelemente  an  einer  bestimmten 
Region  oder  Zone  der  Eizelle  ihren   Ursprung  nehraen. 

Bei  Eizellen ,  die  Dotterelemente  enthalten ,  faud  ich  von  der 
Peripherie  bis  zum  Centrum  des  Eies  fortschreitend  immer  folgende 
Verhaltnisse : 

Das  Plasma,  das  unmittelbar  an  die  M.  vitellina  oder  Zona 
radiata  grenzt,  entbielt  immer  ganz  kleine,  punktförmige  Körper- 
chen, die  dort  nur  in  einer  oder  höchstens  zwei  Reihen  gelagert 
waren;  darauf  folgte  nach  dem  Centrum  zu  eine  Zone,  wo  neben 
vielen  kleinen  aueh  die  grössten  der  überhaupt  in  der  Eizelle 
vorkommenden  Körperchen  sich  befauden.  Dann  folgte  wiederum 
eine  Zone,  wo  die  Grosse  der  Körperchen  in  dem  einen  Falie 
rasch ,  in  dem  anderen  allmahlig  nach  dem  Eicentrum  zu  ab- 
nahm;  es  bestand  somit  hier  wieder  eine  Zone  mit  nur  kleinen 
Körperchen ;  diese  grenzte  an  dem  centralen  Theile  der  Eizelle , 
der  mit  etwas  grosseren  Körperchen  ausgefüllt  war. 

Die  Zone  der  grössten  Körperchen  liegt  somit  ganz  nahe  an 
der  Peripherie ,  nur  durch  ein  Paar  Reihen  ganz  kleiner  Körper- 
chen von  den  Membranen  getrennt. 

Eiuige  Male  sah  ich  auch,  dass  um  den  Keimfleck  die  Dotter- 
körperchen  so  gelagert  waren,  dass  ihre  Grosse  zunahm,  je  weiter 
sie  von  dem  Kern  als  Mittelpunkt  entfernt  waren.  Es  scheint  mir, 
dass  man  nicht  das  Recht  bat,  anzunehmen ,  dass  dort,  wo  die 
kleinsten  punktförmigen  Körperchen  gefunden  werden  ,  sich  auch 
die  Bilduugsstatte  der  Dotterelemente  befindet,  deun  einerseits 
findet  man  an  sehr  verschiedenen  Abschnitten  die  kleinsten  Ele- 
mente  und  andererseits  findet  man  in  der  Region  der  grössten 
zugleich  die  kleinsten.  Dass  die  Dotterelemente  in  der  Eizelle  selbst 
und  aus  ihrem  Plasma  entstehen ,  scheint  mir  die  einzig  mögliche 
Anuahme  zu  sein. 

Die  Form  der  Dotterelemente  ist  eine  sehr  verschiedene  je  nach 
dem  Alter  der  Zelle  und  nach  der  Species  des  Thieres ;  man  findet 
runde,  ovale,  linsenförmige ,  viereekige  mit  abgerundeten  Ecken, 
u.  s.  w.   In    den    Dotterkörperchen    alterer  Eier  sah  ich  oft  kleine 


83 

schwarze    Püiiktcben,    die    den    Eindruck    von     Pigmentkörnchen 
machten. 

In  der  Fig.  39.  Taf.  II  ist  eine  grosse  Zahl  Dotterkörpercheu 
einer  Eizelle  von  Trygon  abgebildet,  wie  sie  in  der  an  eine  Falte 
der  Follikelbülle  grenzenden  Scbicbt  gelagert  sind.  Die  Korper- 
cben  sind  aucb  bier  an  der  Eiperipberie  am  kleinsten,  baben  alle 
die  Kugelform  und  bie  und  da  siebt  man  die  feinen  scbwarzen 
Püuktcben  innerbalb  der  Körpercben.  Dass  nacb  dem  Auftreten 
der  Dotterkörpercben  die  netzförmige  Struktur  des  Eiplasma 
erbalteu  bleibt,  siebt  man  sebr  scbön  in  Fig.  45.  Taf.  II,  in 
welcber  ein  Tbeil  der  Peripberie  von  einem  Trygon-Q\  abge- 
bildet ist. 

Ein  erwabnenswerter  Befund  bot  sicb  mir  bei  den  grosseren, 
der  Reife  sicb  nabeuden  Ovarialeiern  zweier  Exemplare  von 
Scymnus  lichia  (1  Meter  Lange).  Beim  Eröffnen  der  Baucbböble 
der  lebeuden  Tbiere  fiel  es  sofort  auf,  dass  die  grossen  Ovarien 
ein  eigentbümlicbes  Ausseben  batten  ;  es  waren  namlicb  die 
grosseren,  bis  zu  2,5  Cm.  im  Durcbmesser  betragenden  Ovarial- 
eier  ganz  durcbsicbtig,  im  Gegensatz  zu  dem  undurcbsicbtigen 
bellgelben  Eiern,  welcbe  man  sonst  bei  den  Selacbiern  antrifft. 
Die  frei  praeparirten  grossen  Eier  waren  in  der  Tbat  wie  eine 
Glasliuse  durcbsicbtig,  ganz  obne  Trübung.  Bei  der  Eröffnung 
eines  solcben  Eies  strömte  statt  eines  gelbeu  Dotters  aus  dem- 
selben  ein  dünnflüssiges,  nacb  Tbran  riecbendes  Oei.  Tbatsacblicb 
batte  icb  bier  ein  fettes  tbieriscbes  Oei  vor  mir,  das  wie  das 
Oei  aus  der  Leber  der  Haifiscbe  eiuen  eigentbümlicben  Gerucb 
batte  und  brennbar  war.  Ein  Tropfen  dieses  Oels  unter  dem 
Mikroskop  bei  starker  Vergrösserung  beobacbtet,  zeigte  eine  grosse 
Zabl  von  durcbsicbtigen  Körpercben  von  ganz  verscbiedener 
Gestalt:  kleine  punktförmige,  grössere  runde,  und  bantelförmige, 
und  daneben  grosse  wie  Zeilen  (mit  Membrau  und  kernartigem 
Körper)  aussebende  Gebilde,  welcbe  icb  in  den  Eiern  der  übrigen 
Selacbier  nie  angetroffen  habe. 

Ob  die  Durcbsicbtigkeit  der  Eier  bis  zur  völligen  Reife  bestehen 
bleibt,    babe   icb  aus  Mangel  an  Material  nicht  entscbeiden  kön- 


84 

nen,  ebensoweuig  die  Frage,  wie  und  wami  die  Oelbildung  eiuen 
Anfaag  nimmt.  Zwar  untersuchte  ich  kleinere  Ovarialeier,  aber 
nur  an  iSchnitten  und  au  diesea  war  z.  B.  bei  einer  Eizelle  von 
ungefahr  4  Mm.  im  Durchmesser  nar  eine  weitmaschige,  waben- 
förraige  Struktur  des  Eiplasma  wahrzuuehmen. 

So  weit  mir  bekannt  ist,  siad  die  Ovarialeier  von  Scymnus 
lichia  nie  eingehead  untersucht  worden.  Nur  finde  ich  eine 
kurze  Notiz  bei  Leydig  (37) ;  derselbe  hat  bei  kleineren  bis  hasel- 
nussgrossen  Ovarialeiern  von  Scymmus  lichia  im  Dotter  zweierlei 
Bestandtheile  geseheu,  namlich  „Fettkörper  und  eiweissartige 
Kugeln." 

Er  theilt  mit,  dass  die  Eier  von  Scymnus  besonders  fettreich 
sein  sollen.  Durchsichtige  mit  Oei  gefüllte  Eier  erwahnt  er 
aber  nicht. 

Wie  bekannt  spielt  das  Oei  bei  der  Ernahrung  der  Selachier, 
so  wie  überhaupt  der  Fische  im  Allgemeinen,  eine  grosse  Rolle. 
Die  Leber  ist  immer  besonders  reich  an  Oei ;  sie  ist  bei  allen 
Selachiern  ein  überaus  stark  entwickeltes  Organ.  Bei  den  von 
mir  untersuchten  erwachsenen  Exemplaren  von  Scymnus  war  die 
Leber  auffallend  gross,  ihr  Gewicht  betrug  ein  Fünftel  bis  ein 
Viertel  des  ganzen  Körpergewichts ! 

Schliesslich  will  ich  noch  einen  anderen  Befund,  den  ichan 
Eiern  von  Chimaera  mojistrosa  machte,  hier  erwahnen.  Bei  meh- 
reren  2  bis  3  Mm.  grossen  Ovarialeiern  von  Chimaera  monstrosa, 
bei  welchen  noch  keine  Dotterkörperchen  sich  vorfanden,  beob- 
achtete  ich  ganz  an  der  Peripherie  des  Eiplasmas  kleine  schwach 
mit  Carmalaun  tingirte  Körperchen  von  verschiedener  Gestalt, 
durchschnittlich  vielleicht  3 — 6  in  jedem  Schnitte.  Theils  waren 
dieselben  kugelrund,  theils  zeigten  sie  Formen,  welche  an  Thei- 
lung  dieser  Körperchen  denken  liessen;  dieselben  waren  z.  B. 
knospentragend,  hantelförmig  oder  langlich,  in  Reihen  zusammen- 
liegeud,  u.  s.  w.  Alle,  die  isolirten  sowohl  wie  die  in  Gruppen 
zusammeuliegenden,  waren  von  einer  hellen  Zone  umgeben,  wel- 
che sich  scharf  vom  feinkörnigen  Ei-plasma  abhob. 

Besser    als  eine  Beschreibung  giebt  die  Fig.  63  (Taf.  II)  (4^) 


85 

eine  Vorstellung  von  dieseii  eigeathümlicheii  Körpercheu;  die 
genaunte  Fignr  giebt  eine  Zusammenstellung  einer  Anzahl  dieser 
Körpercben,  welche  in  einer  ungefahr  3  Mm.  ira  Durchmesser 
betragendeu  Eizelle  zerstreut  an  der  Peripherie  liegend,  gefunden 
wurden.  Alle  zeigeu  in  ibrem  Innern  feine,  dunkle  Pünktchen. 
Die  Grosse  der  kugelrunden  Körpercben  scbwaukt  zwiscben  4 
und  6  ^.  im  Durcbmesser.  Dass  sie  bie  und  da  in  Reiben  oder 
Gruppen,  von  einem  gemeinscbaftlicben  bellem  Hofe  urageben, 
zusammenliegen,  scheint  mir  aucb  auf  Tbeilung  binzuweisen. 

Was  für  Körpercben  wir  bier  vor  uns  baben,  weiss  icb  nicbt. 
Vielleicbt  steben  sie  in  Zusanimenbaug  mit  der  Bildung  von 
Dotterkörpercben.  Die  Dotterkörperchen  von  Chimaera  unter- 
scbeiden  sicb  augenscheinlicb  in  Nicbts  von  denjenigen  der 
Selacbier. 


IV.  Der  Dotterkern. 

Wir  verdanken  dem  französiscben  Forscber  Henneguy  (24) 
eine  zusammenfassende  Arbeit  über  den  „Dotterkern"  („corps 
vitellin  de  Balbiani").  In  dieser  Arbeit  wird  die  Literatur  über 
diesen  Gegenstand  aucb  vollstandig  zusammengestellt.  In  Betreff 
der  Literatur  kann  daber  auf  Hennbguy's  Abbandlung  verwiesen 
werden. 

In  seiner  Bescbreibung  von  dem  Dotterkern  sagt  Henneguy, 
dass  derselbe  bei  den  Vertebraten  ein  Körpercben  darstellt,  wel- 
cbes  frei  im  Eiplasma,  und  zwar  meistens  in  der  Nabe  des  Kerns 
liegt.  Es  ist  rund  oder  oval,  bisweilen  fein  granulirt,  und  ist 
meistens  mit  einer  Art  Kern  verseben.  Oft  ist  es  von  einer 
differenzirten  Plasmazone  umgeben. 

Henneguy,  der  aucb  die  Selacbier  untersucbte,  gelang  es  nicbt, 
bei  diesen  einen  Dotterkern  zu  finden.  Er  zweifelt  jedocb  nicbt 
daran,  dass  derselbe  aucb  bier  vorkommt. 


86 

Auch  ich  habe  Körperchea  iu  Eiplasma  gefuuden,  die  nach 
meiner  Meiuung  identisch  sind  mit  den  als  „Dotterkern"  be- 
schriebenen. 

Weil  unsre  Kenntniss  dieser  Gebilde  noch  sehr  lü,ckenhaft 
ist  und  weil  gewiss  manchmal  Körperchen  als  „Dotterkern" 
beschrieben  sind ,  welche  es  nicht  waren ,  so  scheint  es  erfor- 
derlich,  Naheres  über  die  von  mir  beobachteten  Dotterkerne  mit- 
zutheilen. 

Ich  habe  schon  oben  erwahnt,  dass  ich  in  einzelnen  Fallen  im 
Eizellprotoplasma  zwei  Kerne  mit  normaler  Kernstruktur  gefun- 
den  habe  (vergl.  Fig.  51.  Taf.  II  und  Fig.  72.  Taf.  III).  Ich 
fand  aber  nicht  so  sehr  selten,  ja  in  einzelnen  Ovarien  sogar  oft, 
ueben  dem  notorischen  Kerne  der  Eizelle  noch  ein  anderes  kern- 
artiges  Gebilde,  das  in  seinen  Eigenschaften  so  sehr  verschieden 
war  vom  Kern,  dass  ich  es  nicht  als  zweiten  Kern  betrachten 
konnte. 

In  den  Notizen,  die  ich  bei  der  Durchmusterung  meiner  Prae- 
parate  machte,  finde  ich  etwa  vierzig  Mal  den  Befund  eines  sol- 
chen  Gebildes  aufgezeichnet  und  zwar  85  Mal  in  den  Schuitten 
aus  den  Eierstöcken  von  7  verschiedenen  Exemplaren  von  Torpedo 
von  12  bis  23  Cm.  Körperlange,  ein  Mal  bei  einem  Scylliura  von 
29  Cm.  Körperlange  und  drei  Mal  bei  einem  Mustelus  laevis  von 
103  Cm.  Körperlange. 

Diese  ausserhalb  des  Kerns  ira  Eiplasma  gelagerten  Körper 
batten  nicht  immer  die  gleiche  Gestalt.  Die  am  meisten  vor- 
kommende  Form  war  die  eines  ovalen  Körpers,  der  sich  in  den 
meisten  Fallen  in  der  Nahe  des  Kerns  scharf  von  dem  umgebenden 
Zellplasma  abhob.  Dieses  Körperchen  war  ziemlich  intensiv  und 
gleichmassig  mit  Carmin  tingirt  und  durch  einen  schmalen,  hel- 
len Hof  von  dem  Zellplasma  geschieden. 

In  der  Weise  verhalten  sich  die  in  den  Figg.  70,  71,  72  und 
73  (Taf.  III)  abgebildeten  Körperchen. 

Fig.  70  stellt  einen  Schnitt  dar  durch  einen  Follikel  von  Tor- 
pedo   ocellata    (13    Cm.    Körperlange).    (Vergr.    ^).     Die   100  pc. 


87 

ira  Durchmesser  betrageude  Eizelle  zeigt  ausser  dem  30  im.  grossen 
Kern ,  der  die  normalen  Chromatinbestandtheile  enthalt,  unge- 
fahr  in  ihrem  Centrum  ein  intensiv  gefarbtes  Körperchen  (12,5 
(jt..  Lange  und  8  (/,.  Breite)  von  gleichmassiger  Beschaffeuheit, 
das  von  einer  schmalen  protoplasmafreien  Zone  umgeben  ist.  Das 
Protoplasmauetz  der  Eizelle  bildet  eiaen  Strahlenkranz  um  das 
Körperchen  als  Centrum,  der  am  Objekt  noch  scharfer  als  in  der 
Zeichnung  sich  darstellt. 

Die  Figuren  72  und  73  sind  Schnitten  aus  demselben  Ovariura, 
wie  dasjenige  der  Fig,  70,  eutnomraen.  (Vergr.  ~).  Fig.  72 
zeigt  in  einer  etwa  62  (Ct.  grossen  Eizelle  von  Torpedo  ausser 
zwei  Kernen  noch  ein  ziemlich  stark  tingirtes  Körperchen  von 
eirunder  Gestalt  (13  jtt.  Lange  und  10  (jl.  Breite),  das  dem  Kör- 
perchen der  Fig.  70  ahnelt;  nur  zeigt  es  im  Innern  einige  dun- 
klere,  wie  B^adchen  aussehende  Gebilde. 

Es  fehlt  eine  strahlenförmige  Anordnung  des  Eiplasmanetzes, 
aber  das  Körperchen  ist  auch  hier  durch  die  schmale,  helle  Zone 
vom  Eiplasma  geschieden.  Es  liegt  auch  hier  unweit  des  grossen 
Eikerns,  ungefahr  im  Centrum  der  Eizelle. 

Ein  ahnliches  Körperchen  einer  Eizelle  von  Torpedo  ist  in  der 
Fig.  73  abgebildet;  dasselbe  ist  in  der  Mitte  etwas  heller  als  am 
Raude  und  gleichmassig  feinkörnig  ohne  dunklere  Theile.  Das 
Körperchen  ist  14  ;cc.  lang  und  8  jC*.  breit  und  liegt  in  der  Mitte 
der  Eizelle,  in  Berührung  mit  dem  Kerne.  Es  fehlt  die  radiare 
Anordnung  des  Eiprotoplasmas  und  es  besteht  auch  hier  die 
schmale,  helle  Zone. 

Fig.  71  (Taf.  III)  [Mustelus  laevis.  103  Cm.  Körperlange)  zeigt 
gleichfalls  in  Berührung  mit  dem  Eikerne  ein  eiförmiges  Gebilde 
von  17  ^.  Lange  und  10  pt.  Breite,  das  gleichmassig  dunkel  tin- 
girt  ist  und  keine  besondere  Struktur  aufweist.  Dieses  Körper- 
chen ist  von  einer  schmalen,  hellen  Zone  umgeben  und  liegt  in 
der  Mitte  eines  dififerenzirteu  Theiles  des  Eiplasma;  dieser  Theil 
zeigt  nicht  die  netzförmige  Anordnung  des  übrigen  Eiplasma, 
sondern  sitzt  als  eine  feinkörnige,  scharfbegrenzte,  dunkel  ge- 
farbte    Partie    dem    Kerne    auf.     Solche    dem    Kern    anliegenden 


88 

differenzirten  Abschnitte  des  Eiplasuias  sah  ich  öfters,  aucli  ohue 
dass  sich  ein  Körperchen  in  denselben  uachweisen  liess.  Ein  Bei- 
spiel dieser  Art  giebt  die  Fig.  54.  Taf.  II.  {Torpedo  ocellata.  12 
Cm.  Körperlange).  Die  etwa  90  ix.  messende  Eizelle  zeigt  an 
dem  oberen  Pole  ihres  37  pt.  grossen  Kerns  eine  Protoplasma- 
difFerenzirung,  welche  wie  eine  Kappe  dem  Kerne  aufsitzt;  die- 
selbe  ist  feinkörnig,  durch  Carmin  gefarbt  und  ziemlich  scharf 
begrenzt,  obgleich  feinste  Protoplasmafortsatze  von  ihr  in  die 
ümgebung  ausstrahlen. 

Eine  ahnliche,  in  die  Ümgebung  ausstrahlende  Protoplasraa- 
differenzirung  fand  ich  öfters  in  den  FoUikelepitbelzellen  von 
Torpedo  und  Trygon;  hier  war  die  Grenze  nie  scharf.  (cf.  Fig. 
41.  Taf.  II.  Torpedo  ocellata).  Diese  Protoplasmaverdichtungen 
nehmen  Farbstoffe,  wie  Eosin,  leicht  auf. 

Bisweilen  fand  ich  in  den  Eizellen  auch  Körperchen,  die  eine 
andere  Beschaffenheit  batten  als  die  oben  erwahnten.  Beispiele 
geben  die  Figuren  69  und  73  (Taf.  III). 

Beide  Figuren  stellen  Bilder  dar  aus  demselben  Eierstock, 
welchem  die  in  den  Figg.  70  und  72  abgebildeten  Objekte  ent- 
nommen  sind. 

In  Fig.  69  sieht  man  neben  dem  grossen  Kern  des  Eies, 
denselben  berührend,  ein  12  pt.  ira  Durchmesser  betragendes, 
rundes  Gebilde,  das  wie  eine  kleine  Zelle  aussieht.  Es  zeigt 
eiuen  fein  granulirten,  schwach  tingirten  Zellkörper  und  einen 
dunklen  Kern,  der  in  seinem  Inuern  dunkle  Pünktchen,  wie 
Nucleolen,  birgt.  Ob  es  wirklich  eine  Zelle  ist,  kann  ich  nicht 
entscheiden. 

Ein  ebenso  aussehendes  Körperchen  zeigt  die  Eizelle  der  Fig. 
78;  dieses  liegt  ganz  an  der  Peripherie  der  Eizelle,  welche  aus- 
serdem  ein  zweites  Körperchen  enthalt,  das  oben  bereits  erwahnt 
wurde. 

Die  BeschreibuDgen,  die  ich  von  diesen  Gebilden  gegeben 
habe ,  welche  neben  dem  Kern  in  der  Eizelle  vorkommen, 
stimmen    völlig    überein    mit    den    Angaben,    die  Henneguy  über 


89 

den     „Dotterkern"     macht,    untl    wenn    man    seine    Figuren    3, 
4,    5,    6,    10    und    17    mit    den    meinigen    vergleicht,    so  bleibt 
keiu     Zweifel    übrig,    dass    icli    Gebilde    gesehen    habe,    die    mit 
Henneguy  als  Dotterkern  („corps  vitellin")  zu  bezeichnen  sind. 
Die  Bedeutung  dieser  Körperchen  ist  noch  nicht  erkannt. 


DRITTES  KAPITEL. 

Die  Erscheinuiigen  der  Atresia  foUiculorum. 


Es  ist  die  Erscheinung  der  Follikelatresie  in  den  letzten  Jahren 
mehr  oder  weuig  ausführlich  untersucht  worden  ;  es  ist  gelungen 
bei  allen  Classen  der  Vertebraten  die  Atresie  zu  constatireu  und 
sie  als  einen  pbysiologischen   Vorgang  zu  erkennen. 

Nur  bei  den  Selacbiern  scbeint  Niemand  ausser  Alex.  Schultz 
(65)  den  Vorgang  der  Atresie  beobacbtet  zu  baben.  Schultz  bat 
das  Verdienst  die  Atresie  bei  Selacliiern  constatirt  zu  baben.  Er 
sagt:  (1.  c.  S.  576.) 

„Verlasst  nun  das  Ei  den  Follikel,  oder  kommt  es  zur  Resorp- 
„tion  des  immerbin  reifeu ,  jedocb  nicbt  aus  dem  Eierstock  getre- 
„tenen  Eies,  so  bedeckt  sicb  das  zu  Bindegewebe  gewordene 
„Cborion  gegen  die  Follikelhöhle  oder  den  Dotter  zu  mit  ueuen 
„lympboiden  Zeilen  ,  die  vollkommen  mit  den  zuerst  zwiscben  den 
„Granulosazellen  auftreteuden  übereinstiramen ,  und  bildet  mit  der 
„Gefassscbicbt  der  Follikelwand  eine  Anzabl  Falten,  welcbe  in 
„die  FoUikelböble  oder  den  zu  resorbirenden  Dotter  dringen.  Durcb 
„letzteren  Vorgaug  erbalt  das  Ei  ein  den  Gebirnwindungen  abn- 
„liches  Ausseben  und  erinnert  alsdann  an  das  von  Leydig  vom 
„Ei  des  Trygon  pastinaca  entworfene  Bild." 

Was  meiue  eigenen  Beohachtungen  betriflt,  so  möcbte  icb  zuerst 
einen  eigentbümlicben  Befund  mittbeileu  ,  den  icb  bei  Acantbias- 
embryonen  gemacbt  habe. 

Bei    der    Untersucbang    der    Eierstöcke    von    Embryonen    von 


91 

Acanthias  vulgaris  von  24  Cm.  Körperlauge  (4  weibliche  Embryo- 
nen  aus  deraselben  Uterus)  fand  ich  an  vielen  Stellen  unmittel- 
bar  iinter  der  oberflachlichen ,  den  Eierstock  bekleidenden  Schicht , 
eigenthümliche,  unregelmassig  begrenzte  Masseii ,  die  genau  aus- 
sahen  wie  das  fein  grauulirte  Zellplasma  der  grössten  Eier.  Es 
war  diese  plasma-ahnliche  Masse  nach  aussen  immer  nur  von  der 
oberflachlichen  Schicht  bedeckt ,  nach  den  Seiten  und  nach  innen 
war  sie,  ohne  eine  Membran  zu  zeigen,  von  den  dort  liegenden 
Kernen  der  Stromazellen  umgeben.  Bisweilen  war  sie  gleich- 
massig  fein  granulirt  ohne  irgend  welche  Formbestandtheile  zu 
enthalten ,  meistens  aber  sah  man  in  Innern  grössere  oder  kleinere 
Kugeln  in  einer  Höhluug  liegen;  diese  Kugeln  unterscheiden  sich 
indess  in  Nichts  vom  übrigen  plasmatischen  Körper.  Die  Fig.  75. 
Taf.  III  zeigt  eine  solche  Masse.  Unmittelbar  unter  der  oberflach- 
lichen Schicht  des  Ovariums  sieht  man  eine  fein  punktirte  Masse 
liegen,  die  durch  eine  feine  Linie  getheilt  erscheint.  Der  obere 
Theil  enthalt  die  oben  erwahnten  Kugeln ;  es  macht  den  Eindruck 
als  ob  das  Plasma  sich  an  mehreren  Stellen  zusammengeballt 
habe,  und  dass  die  Kugeln  jede  in  einer  Art  Vacuole  liegen. 
Der  uutere  Theil  ist  gleichmassig  granulirt  und  enthalt  keine 
Kugeln  oder  sonstige  Bestandtheile. 

Die  Kerne  des  umgebenden  Gewebes  uragrenzen  das  Ganze  und 
befindeu  sich  auch  in  der  Nahe  der  Grenzliuie ,  hier ,  wie  es 
scheint,  frei  im  Plasma  liegend. 

Man  könnte  das  Ganze  als  ein  Kunstprodukt  ansehen,  allein 
es  gehören  gerade  diese  Eierstöcke  zu  den  am  besten  conservirten. 

Man  findet  in  allen  acht  untersuchten  Eierstöcken  in  grosser 
Menge  diese  Massen.  Sie  machen  durch  die  plasma-ahuliche  Be- 
schaS'enheit  ihrer  Substanz  den  Eindruck,  Reste  zu  sein  von  zu 
Gruude  gegangenen  Eizellen.  Ich  fand  auch  nie  eine  Masse,  die 
mehr  Volumen  zeigte ,  als  die  grössten  der  in  diesen  Eierstöcken 
sich  befindenden  Eizellen. 

Es  ist  mir  gelungen  nachzuweisen ,  dass  diese  Massen  that- 
sachlich  die  Reste  von  Eizellen  sind. 

Ich    fand    namlich    hie   und  da  in  den  eben  erwahnten  Massen 


92 

uüverkennbar  als  Nudeolen  zu  deutende  Körpercheu  uad  dann 
fand  ich  eiiimal  einen  deutlichen  Ei-kern.  Dieser  letztere  Befuud 
ist  in  der  Fig.  78,  Taf.  III  abgebildet.  Es  wird  ia  dieser  Figur 
die  Masse  von  der  oberflachlichen  Schicht,  die  hier  gekrümmt 
ist,  begrenzt.  Es  ist  nur  ein  Theil  der  Plasma-masse  abgebildet, 
nach  rechts  in  der  Figur  setzt  sie  sie  uoch  eine  Strecke  weit  fort , 
es  liegen  aber  die  Formbestandtheile  ausschliesslich  in  dem  abge- 
bildeten  Theil.  Man  sieht  hier  einen  deutlichen  etwas  blassen 
Ei-kern  mit  schonen  Chromatinfaden,  einen  kleinen  runden 
Nucleolus  und  zwei  dunkle  bohnenförmigen  Körperchen ,  die  mit 
einem  helleren  Theil  versehen  sind.  Es  macht  den  Eindruck ,  als 
ob  diese  Körperchen  die  auseinander  gefallenen  Halfteu  eines 
grossen  Nucleolus  darstellen ,  der  im  Centrum  zwei  hellere  Be- 
standtheile  hatte  (vergl.  z.B.  die  Fig.  79.  Taf.  III). 

Weiter  findet  man  auch  hier  wiederum  die  Kugelu  in  den  Hohl- 
raumen  (sowie  in  der  Fig.  75)  und  daneben  mehrere  zum  Theil 
kernartige,  zum  Theil  nucleolus-artige  Gebilde.  Es  ist  möglich , 
dass  die  kernartigen  Gebilde  von  den  Follikel-epithelzellen  des 
Eies  abstammen ,  deun  es  wird  gewiss  eine  Eizelle  dieser  Grosse 
schon  ihre  Follikelhülle  gehabt  haben. 

Die  eigeuthümlichen  Massen  stellen  zu  Grunde  gehenden  Eizellen 
vor,  und  es  werden  hier  die  zerfallenden  Eizellen  in  einfaeher 
Weise  durch  das  umliegende  Gewebe  resorbirt,  ohne  dass  sich  farb- 
lose  Blutkörperchen  daran  betheiligen ,  wie  das  zum  Beispiel  für 
die  höheren  Vertebraten  beschrieben  ist. 

Aufiallend  ist  es  gewiss ,  dass  die  Resorption  von  Eizellen  schon 
bei  so  jungen  Embryonen  vorkommt,  und  in  Verbindung  mit  der 
Thatsache,  dass  die  untersuchten  Embryonen  alle  demselben  Mutter- 
thiere  eutstammen  und  dass  ich  sonst  bei  anderen  Embryonen  von 
uugef  ahr  gleichem  Alter  etwas  Aehnliches  nicht  beobachtete ,  ware 
hier  noch  an  die  Möglichkeit  eines  krankhaften  Processes  zu  denken. 

Die  Atresie  der  Follikel  bei  den  erwachsenen  Thieren  verhalt 
sich  ganz  anders. 

Wenn  man  durch  den  Eierstock  eiues  geschlechtsreifen  Sela- 
chiers  mit  Messer  oder  Scheere  Schuitte  in  verschiedeuer  Richtung 


93 

macht,  wird  man  in  den  meisten  Fallen  einen  oder  mehrere 
dunkelgelb  gefarbten  Körper  vou  weicher  Beschaffenheit  antreffen  , 
die  1 — 2  Cm.  im  Durehraesser  gross  sind. 

lm  Gegensatz  zu  den  Ovarialeiern  gleicher  Grosse,  die  kugel- 
rund  sind,  eine  dunne,  gespanute  und  glanzende  Wand  haben  , 
uüd  hellgelb  gefarbt  sind ,  haben  diese  Körper  eine  unregelmassige 
Gestalt  mit  gefalteter  Oberflache  ohne  Glanz  und  Elasticitat ,  und 
sie  sind  orangegelb  bis  braun  gefarbt.  Es  lassen  sich  die  Körper 
leicht  mit  der  Scheere  aus  der  Umgebung  herausprapariren. 

Macht  man  einen  Einschnitt,  so  ergiesst  sich  eine  gelbweisse 
Flüssigkeit ,  die  unterm  Mikroskop  als  Dotter  erkannt  werden  kann. 
Der  übrig  bleibende  Sack  zeigt  nach  gehöriger  Reinigung  mit  Wasser 
eine  Menge  kleiner  Falten  oder  Zotten,  ungefahr  gleicher  Grosse. 

Oefters  findet  man  auch  Körper,  die  etwas  kleiner  sind  als  die 
soeben  beschriebenen  und  die  entweder  keine  mit  Dotter  gefüllte 
Höhlung  enthalten  oder  uur  einen  engen  vielfach  verzweigten  Spalt. 
Alle  diese  Körper  stellen  ,  wie  die  mikroskopische  Untersuchung 
lehrt,  atretische  Follikel  dar. 

Wenn  man  ein  Stückchen  des  oben  erwahnten  Sackes  auf 
Schnitten  untersucht,  so  zeigen  sich  Bilder,  wie  das  in  der  Fig. 
81,   Taf.  III  {ScylUum  canicula)  wiedergegebene. 

Man  sieht  hier  zwei  zart  gebaute  faltenförmige  Einwucherungen 
eines  Gewebes,  das  aus  fein  granulirten,  cylindrischeu  Zeilen  be- 
steht.  Der  Körper  derselben  ist  ziemlich  voluminös,  der  relativ 
kleine  Kern  liegt  meist  in  dem  Theil  der  Zelle ,  weicher  dem 
Ei-innern  zugewandt  ist.  Die  Zeilen  zeigen  hie  und  da  Vacuolen. 
Vor  Allem  ist  der  zarte  Bau  des  Gewebes  auflallend.  In  der  Axe 
dieser  Einwucherungen  befindet  sich  ein  von  der  Umgebung  des 
Follikels  kommendes  Blutgefass  mit  zugehörigen  sparlichen  Binde- 
gewebszellen. 

Ein  ahnliches  Bild  giebt  die  Fig.  77,  Taf.  III  {Trygon  violacea). 
Auch  hier  sieht  man  die  blassen,  cylindrischeu  Zeilen,  mit  den 
kleinen  Kernen ,  welche  letzteren  hier  in  grösserer  Zahl  vorhanden 
sind.  Auch  hier  in  den  Zeilen  hie  und  da  Vacuolen  und  in  der 
Axe    der    Zotte    ein    Blutgefass,    das    aus    der    Umgebung    seinen 


94 

ürsprung  uiramt.  Besser  noch  als  iu  der  Fig.  81  ist  hier  sichtbar , 
dass  keine  Membrau  die  Zeilen  nach  dem  Ei-innern  zu  bedeckt, 
dass  dieselben  vielmehr  frei  in  das  Ei-inaere  hineinragen.  Em 
oberflachlicher  Bliek  auf  die  Fig.  77  könute  den  Eindruck  macheu, 
man  habe  hier  eiue  Eizelle  vor  sich ,  wie  sie  bei  den  Trygo- 
nidae  vorkommen ,  mit  der  vorübergehenden  FoUikelepithelzellen- 
wucherung,  die  im  zweiten  Kapitel  beschrieben  ist.  Wenn  man 
aber  die  Fig.  77  mit  den  Figuren  45  und  47,  Taf.  II  vergleicht, 
wird  man  leicht  einsehen,  dass  eine  Verwechselung  nicht  möglich 
ist:  der  Cbarakter  der  Zeilen  ist  in  beiden  Fallen  ein  ganz  ver- 
schiedener  und  in  den  Figuren  45  und  47  bedeckt  eine  deutliche 
Membrana  vitellina  die  ganze  Falte. 

Die  Fig.  80,  Taf.  III  giebt  das  Bild  wieder  von  einem  Schnitte 
durch  drei  Zotten  oder  Falten  eines  Körpers  aus  dem  Ovarium 
einer  Squatina.  Auch  hier  die  gleichen  Verhaltnisse  wie  in  den 
Fig.  77  und  81.  Die  Zeilen  zeigen  hier  aber  viel  mehr  Vacuolen 
und  in  der  grösste  Zotte  sieht  man  einige  dunkle  Körperchen  in 
den  Zeilen,  die  bei  starker  Vergrösseruug  nicht  wie  Kerne  aussehen. 

Viele  dieser  unregelmassigen ,  homogenen,  duukel  gefarbten 
Körperchen  innerhalb  der  Zeilen  erblickt  man  iu  der  Fig.  76, 
welche  ebenfalls  einen  Schnitt  durch  drei  Falten  einer  Squatina 
darstellt.  Hier  sieht  man  leicht  —  unterm  Mikroskop  besser  als 
in  einer  Zeichnung  wiederzugeben  ist  —  dass  diese  Körperchen 
nichts  Auderes  sind  als  D otter elemente. 

In  der  Fig.  76,  so  wie  in  den  Figuren  77,  80  und  81  sind 
mit  Absicht  die  Dotterelemente ,  die  trotz  der  Abspülung  der 
Stückchen  vor  der  Fixation ,  immer  an  den  Falten  haften  bleiben  , 
in  der  Zeichnung  weggelassen,  weil  sonst  die  Bilder  zu  unklar 
sein  würden. 

In  dem  für  die  Fig.  76  benutzten  Objekte  sieht  man  sehr  schön , 
dass  die  Dotterelemente ,  die  das  Ei  bis  an  die  Grenzen  der  Zotten 
ausfüllen,  identisch  sind  mit  denjenigen  ,  die  innerhalb  der  Zeilen 
gelagert  sind.  Hier  haben  dieselben  zum  Theil  ihre  ursprüngliche 
runde ,  scheibenförmige  Gestalt  und  ihre  schone  dunkle  Farbe 
behalten ,    zum   grosseren  Theil  aber  sind  sie  auseinandergefallen. 


95 

Man  fiudet  hier  Halfteu ,  Segniente  und  kleine  unregelmassige 
Bruchstücke  beisammealiegen  in  allen  Nuancen  voni  ursprüng- 
licben  Carmin-roth  bis  zu  einer  braun  oder  blass  gelblicb-rothen 
Fiirbung.  Es  ist  kein  Zweifel  möglich ,  dass  bier  die  Dotterelemente 
in  grosser  Menge  innerhalh  der  Zeilen  zu   Grunde  gehen. 

In  welcber  Weise  die  Dotterelemente  von  den  Zeilen  aufgenom- 
men  werden ,  ist  an  totem  Material  nicht  zu  entscheiden.  Jeden- 
falls  zeigen  die  Zeilen  nach  dem  Ei-iunern  zu  keine  oder  nur 
eine  ausserst  dunne  Membran ,  und  man  wird  gezwungen ,  den 
Zeilen  eine  aktive  Rolle  (durch  amoeboïde  Bewegung  des  Plasmas?) 
zuzuschreiben. 

Wenn  die  Dotterelemente  zerflossen  sind ,  wird  das  so  ent- 
standene  Produkt  wobl  von  den  axialen  Blutgefassen  aufgenommeo. 

Wir  haben  hier  somit  einen  organisirten  Apparat  zur  Resorp- 
tion  des  Dotters  vor  uns, 

Wenn  man  Zotten,  wie  in  der  Fig.  81,  die  keine  Dotterele- 
mente oder  Reste  derselben  in  ihreu  Zeilen  aufweisen,  farbt  mit 
„Bleu  de  Lyon",  das  ein  specifischer  Farbstoö  für  die  Dottersub- 
stanz  sein  soll  [vergl.  Ruge  (60)],  so  sieht  man,  dass  einzelne 
Zeilen  diesen  Farbstoff  stark  festhalten ,  wahrend  andere  sich  nur 
schwach  tiugiren;  ob  man  hieraus  den  Schluss  raachen  darf, 
dass  in  den  dunkleren  Zeilen  noch  mehr  „Dotterstoff"  enthalten 
ist  als  in  den  anderen,  kann  ich  nicht  entscheiden.  Die  Zotten 
wachsen  immer  mehr  gegen  das  Ei-ceutrum  hin ,  auf  ihrem  Weg 
überall  die  Dotterelemente  in  sich  aufnehmend. 

Schliesslich  sind  die  Eier  ganz  von  diesen  Wucherungen  aus- 
gefüllt  und  man  findet  nur  noch  hie  und  da  in  den  Spalten  einen 
kleinen  Haufen  von  Dotterelemeuten  liegen. 

Endlich  verschwinden  auch  diese  und  es  ist  aus  der  Eizelle  ein 
Knauel  von  zusammengewachseuen  Wucherungen  geworden ,  die 
nur  noch  ihre  axialen  Blutgef asse ,  die  bald  auch  atrophiren , 
erkennen  lassen. 

Solche  solide  Massen  habe  ich  hie  und  da  gefundeu ;  diese 
waren  mir  zuerst,  bevor  ich  die  Atresie  kennen  gelernt  batte, 
natürlich  uuverstandlich. 


96 

Ob  schliesslich  diese  Gebilde  gaaz  durch  Bindegewebe  ersetzt 
werden ,  kaun  ich  nicht  mit  Bestimmtheit  augeben.  Es  kommt 
inir  wahrscheinlich  vor ,  dass  die  faltenförmigen  Wucherungen  in 
der  atretischen  Eizelle  abstauamen  von  den  ursprünglichen  FoUikel- 
epithelzellen ,  weil  die  Zeilen  der  Falten  ohne  Zweifel  zu  den 
Epithelzellen  gerechnet  werden  mussen. 

Es  ist  mir  leider  nie  gelungen  in  einem  atretischen  Ei  den  Kern 
aufzufinden.  Es  ware  der  Mühe  wert,  mehrere  atretischen  Eier 
in  eine  vollstandige  Schnittserie  zu  zerlegen  um  das  Verhalten 
des  Kerns  zu  studiren.  A.us  dem  constanten  Vorkommeu  von  grossen 
Dotterelenienten  in  den  atretischen  Eiern ,  scheint  die  Schlussfol- 
gerung  gerechfertigt,  dass  immer  nur  grosse,  fast  reife,  (vielleicht 
nur  ganz  reife?)  Bier  atretisch  werden.  Ich  habe  die  Atresie  in 
der  beschriebeneu  Weise  nur  mit  kleinen  Abweichungen  in  der 
Form  der  Zeilen  (vergl.  die  Figg.  77  und  81)  gefunden  bei: 
Torpedo  ocellata ,  T.  marmorata ,  Trygon  pastinaca ,  Myliohatis , 
Scymnus  lichia ,  Sqiinti?ia ,  Acanthias  vulgaris,  Scyllium,  Alustelus 
laevis,    M.    vulgaris,    Pristiurus  und    Centrophorus  granulosus. 

Es  ist  mir  nicht  gelungen ,  die  Atresie  bei  Chimaera  monstrosa 
zu  finden ,  ich  hatte  jedoch  nur  zwei  Exemplare  dieses  Thieres 
zur  Verfügung. 

Die  Bilduug  von  Falten  in  das  Ei-innere  hinein  scheint  mir 
für  den  Vorgang  der  Atresie  bei  Selachiern  charakteristisch  zu  sein. 

Auch  für  die  übrigen  Vertebraten  hat  man  Einwucherungen  von 
Epithelzellen  in  das  Ei-innere  beschriebeu;  so  weit  mir  die  Lite- 
ratur  über  die  Atresie  zuganglich  war,  fand  ich  jedoch  nie  eine 
Beschreibung  von  derart  ausgepragten  Falten ,  wie  ich  dieselben 
bei  den  Selachiern  beschrieben  habe. 

Bakfurth  (7)  konnte  bei  Teleostiern  (Bachforelle)  hie  und  da 
bei  der  Atresie  Zeilen  im  Eiplasma  fiuden ;  RuGB  (60)  fand  bei 
Amphibien  in  den  jüngeren  Stadiën  der  Atresie  an  der  Peripherie 
der  Eizelle  eine  zwei  bis  drei  Zeilen  hohe  Schicht  von  Epithel- 
zellen. In  den  weiteren  Stadiën  findet  er  auch  Wucherung  von 
Blutgefassen  in  dieser  Epithelzellenschicht ;  es  wachsen  die  Epithel- 


97 

zeilen  immer  mehr  nach  dem  Eiceutrura  zu,  bis  schliesslich  uur 
noch  einige  „Pigmentscbollen"  übrig  bleiben  als  Rest  des  Eies, 

Strahl  (70)  faud,  dass  bei  Lacerta  agilis  im  Endstadium  der 
Atresie  die  Follikelepitbelzellen  Dotterelemente  in  sich  aufnehmen 
uud  sich  dabei  stark  vergrösseren.  Blutgefasse  im  Ei-innern  fand 
er  nicht. 

Bei  den  Vögeln  sah  von  Brunn  (11)  gleichfalls  Wucherung  von 
Follikelepitbelzellen    anter  Bildung  raehrerer  Schichten. 

Henneguy  (25)  untersucht  die  Follikelatresie  bei  Saugethieren 
und  einigen  anderen  Vertebraten.  Nach  ihm  kommt  bei  den 
Mammalieu  erst  in  den  spateren  Stadiën  eine  „immigration"  von 
Granulosazellen  in  den  Dotter  vor. 

Zerklüftungen  in  dem  Dotter  haben  auch  einige  Autoren  (Bau- 
FURTH,  Strahl,  Henneguy)  als  eine  Erscheiuung  der  Atresie  be- 
schrieben.  Bei  den  Selachiern  habe  ich  diese  Zerklüftungen  nicht 
wahrgenommen. 

Die  farblosen  Blutkörperchen  scheinen  bei  der  Resorptiou  des 
Dotters  bei  den  verschiedenen  Vertebraten  eine  bedeuten  de  Rolle 
zu  spielen  [cf.  Barpurth  (7),  Ruge  (60),  Strahl  (70),  von 
Brunn  (11)]. 

Die  farblosen  Blutzellen  betheiligen  sich  bei  der  Resorptiou  des 
Dotters  der  Selachier-eier ,  so  vreit  ich  gesehen  habe,  gar  nicht; 
das   ist  um  so  aufiallender ,  weil  gerade  das  Selachier-ovarium  so 


VERZEICHNISS  DER  CITIRTEN  LITERATOR. 


1.  AuERBACH.  Ueber  einen  sexuellen  Gegensatz  in  der  Chromato- 

philie  der  KeirasubstanzeD ,  nebst  Bemerkungea  zum  Bau 
der  Eier  und  Ovarien  niederer  Wirbelthiere.  Sitz.ber.  der 
Akad.  d.  Wissensch.  Berlin.    1891.  S.   713—750. 

2.  Balbiani.    Le9ons    sur  la  géuération  des  vertébrés.    Recueillies 

par  Ie  Dr.  F,  Henneguy.  Paris.   1879. 

3.  Balbiani.    Sur   l'origiue    des  cellules  du  follicule  et  du  noyau 

vitellin  de  l'oeuf  chez  les  Géophiles.  Zool.  Anz.  VI.  1883. 
S.  658  und  676. 

4.  Balbiani.  Centrosome  et  „Dotterkern".  Jouru.  de  TAnat.  et  de 

la  Phys.  29'ne  Année.   1893.  S.   145^-175. 

5.  Balfour  (P.  M.).  A  Monograph  on  the  Developraent  of  Elas- 

mobranch  Fisbes.  London.   1878. 

6.  Balfour    (F.    M.).    On    tbe    structure   and  development  of  the 

Vertebrate  Ovary.  Qu.  Journ,  of  Mier.  Sc.  Bd.  XVIII. 
1878.  S.  383  u.  f. 

7.  Barfurth    (D.).    Biologische   Untersuchungen    über    die  Bach- 

forelle.  Arch.  f.  Mier.  Anat.   1886.  Bd.  27.  S.  128—179. 

8.  BoRN    (G.).    Die  Struktur  des  Keimblaschens  im  Ovarialei  von 

Triton  taeniatus.  Arch.  f.  Mier.  Anat.  Bd.  43.  1894  S.  1  —  79. 

9.  Brandt,  üeber  aktive  Formveranderungen  des  Kernkörperchens. 

Arch.  f.  M.  Anat.  Bd.  X.   1874  und  Bd.  XIII.   1877. 

10.  Bbaun    (M.).    Das  ürogenitalsystem  der  einheimischen  Kepti- 

lien.   1877. 


99 

11.  voN   Brünn  (A.).  Die  Rückbildung  nicht  ausgestossener  Eier- 

stockseier    bei    Vögeln.    Beitriige   zur   Auat.    und    Embryol. 
Festgabe  an  J.  Henle.  Bonn.   1882. 

12.  BuEHLER    (A.).    Beitriige   zur   Keuntuiss    der   Eibilduug  beiiu 

Kaninchen  und  der  Markstrange  des  Eierstockes  beim  Fuchs 
und  Menschen.  Z.  f.  W.  Z.  Bd.  58.  1894.  S.  314—339. 

13.  Calderwood    (W.    L.).    A    contribution   to  our  knowledge  of 

the    ovary    and    iuter-ovarian  egg  in  Teleostians.  Journ.  of 
the  Mar.  Biol.  Assoc.  Un.  Kingd.  Vol.   II.   1892.  S.  298. 

14.  EiGENMANN    (C.    H.).    On    the   precocious    segregation    of  the 

sex-cells    in    Micrometrus    aggregatus.    Gibbous.    Journ.    of 
Morphol.  V.  Boston.   1891. 

15.  EiMER    (Th.).    Untersuchungen    über    die   Eier    der  Reptilien. 

Arch.  f.  M.  Anat.  Bd.  VIII.  1872. 

16.  EisMOND  (Jos.).  Einige  Beitrage  zur  Kenntniss  der  Attractions- 

spharen    und    der    Centrosomen.    Anat.  Anz.  Bd.  X.  1895. 
S.  229  und  262. 

17.  FiLiPPi  (F.  de).  Zur  naheren  Kenntniss  der  Dotterkörperchen 

der  Fische.  Z.  f.  W.  Z.  Bd.  X.  1860.  S.   15. 

18.  Flemming    (W.).  Ueber  die  ersten  Reifungserscheinungen  am 

Ei  der  Teichmuschel.  Arch.  f.  M.  Auat.  Bd.  X.  1874. 

19.  FouLis    (J.).    The  development  of  the  ova,  and  the  structure 

of   the    ovarj   in  man  and  other  mammalia,  etc.  Journ.  of 
An.  and  Phys.  vol.  XIII.  1879.  S.  353—381. 

20.  Gegets'baur    (C).    Ueber   den  Bau  und  die  Entwickelung  der 

Wirbelthier-eier     mit     partieller     Dottertheilung.      Müller's 
Archiv.  1861. 

21.  Gemmill    (J    F).    Zur    Eibilduug  bei  den  anuren  Amphibien. 

Arch.  f.  An.  u.  Physiol.  Anat.  Abth.  1896.  S.   230. 

22.  GoETTE.  Entwickelungsgeschichte  der  Unke.   1875. 

23.  Haecker  (V.).    Das  Keimblaschen,  seine  Elemente  und  Lage- 

veranderungen. 

I.  Theil:  A.  f.  Mikr.  Auat.  Bd.  41.   1893.  S.  452—492. 
II.  Theil:  A.  f.  Mikr.  Anat.  Bd.  42.   1893.  S.  279-318. 


100 

24.  Hennegüy    (L.  f.).    Le  corps  vitellin  de  Balbiaui  dans  l'oeuf 

des    vertébrés.    Journ.    de    l'Anat.    et   de   la    Physiol.   1893. 
29rae  Année.  p.  1—38. 

25.  Henneguy    (L.    f.).  Recherches  sur  l'atrésie  des  foUicules  de 

Graaf    chez    les    Mammifères   et   quelques   autres   vertébrés. 
Journ.  de  l'Anat.  et  de  la  Physiol.   1894.  p.   1—40. 

26.  Herrick    (F.    H.).    Movements    of  the   nucleolus  through  the 

action  of  gravity.   Anat.  Anz.  Bd.  X.   1895.  S.  337. 

27.  His  (W.).  Untersuchungen  über  das  Ei  und  die  Ei-entwicke- 

lung  bei  Knochenfischen.  Leipzig.   1873. 

28.  HoPFMANN    (C.    K.).  Zur  Entwickelungsgeschichte  der  üroge- 

nitalorgane  bei  den  Anamnia.  Z.  f.  W.  Z.  Bd.  44.   1886. 

29.  HoFFMANN  (C.  K.).   Etude  sur  le  développement  de  l'appareil 

urogéuital    des   oiseaux.    Verhandel,    der  Koninkl.  Akad.  v. 
Wetensch.  Amsterdam.  1893.  Deel  I.  N°.  4. 

30.  HoLL  (M.)  Ueber  die  Reifung  der  Eizelle  des  Huhns.  Sitzber. 

der   K.    Akad.  der  Wissensch.  (Math.  Naturw.  Classe).  Bd. 
99.  Wien.  1891. 

31.  Ueber  die  Reifung  der  Eizelle  bei  den  Saugethieren.  Sitzber. 

der    K.    Akad.    der  Wissensch.  (Math.  Naturw.  Classe).  Bd. 
102.  Wien.  1893. 

32.  Janosik.    Bemerkungen    über   die  Entwickelung  des  Genital- 

systems.    Sitzb.    der    K.    Akad.    der    Wiss.    (Math.    Naturw. 
Classe).  Bd.  99.  Wien  1890.  S.  260-288. 

33.  JuNGERSEN  (H.  E.).  Beitrage  zur  Kenntniss  der  Entwickelung 

der  Geschlechtsorgane  bei  den  Knochenfischen.   Arb.  aus  d. 
Zool.-Zoot.  Inst.  in  Würzburg.  Bd.  IX.   1889.  S.  89-219. 

34.  Kastschenko    (N.).    Ueber  den  Reifungsprocess  des  Selachier- 

eies.  Z.  f.  W.  Z.  Bd.  50.  1890.  S.  428. 

35.  KoLESSNiKow.    Ueber   die    Ei-eutwickelung    bei   Batrachii  und 

Knochenfischen.     Arch.    f.     M.     Anat.     Bd.     15.    1878.    S. 
482-411. 

36.  Lankester  (Ray).  Contribution  to  the  Developmental  History 

of  the    Mollusca.  Philos.  Transactions.  London.   1875.  Vol. 
165.  S.  1  —  48. 


101 

37.  Leydig.  Beitriige  zur  mikroskopischeu  Anatomie  und  Entwicke- 

lungsgeschichte  der  Rocheu  und  Haie.  Leipzig.  W.  Eugel- 
mann,  1852. 

38.  Leydig.    Zur    Anatomie    und    Histologie    der   Chimaera    mon- 

strosa.  Müller's  Archiv.   1851,  S.  251  u.  f. 

39.  Leydig.  Beitrage  zur  Kenntniss  des  thierischen  Eies  im  unbe- 

fruchteten  Zustande.  Zool.  Jahrbücher.  (Abth.  Anat.  u.  Ontog.) 
Bd.  III.   1889,  S.  286—432. 

40.  LöwENTHAL    (N.).     Notiz    über    die    Protoplasmastruktur    der 

Kornzellen  des  Eierstockes.  Anat.  Anz.  III,  1888,  S. 
65-68. 

41.  LÖWENTHAL  (N.).  Zur  Kenntniss  des  Keimfleckes  im  Urei  einiger 

Sauger.  Anat.  Anz.  ITI,   1888,  S.   363  u.  f. 

42.  LuDwiG  (H.).   Ueber  die  Ei-bildung  im  Thierreiehe.  Arb.  a.  d. 

Zool.-Zoot.  Instit.  in  Würzburg.   Bd.  I,    1874. 

43.  MacLeod   (J,).    Recherches    sur    la    structure  et  Ie  développe- 

ment  de  l'appareil  reproductif  femelle  des  Téléostéens.  Ar- 
chives  de  Biologie.  II.   1881. 

44.  Mayer  (Paul).  Ueber  Eigenthümlichkeiten  in  den  Kreislaufs- 

organen  der  Selachii.  Mittheil.  a.  d.  Zool.  Stat.  zu  Neapel. 
Bd.  VIII,  1888,  S.  307. 

45.  Mayer   (Paul).  Die  unpaaren  Flossen  der  Selachier.  Mittheil. 

a.  d.  Zool.  Stat.  zu  Neapel.  Bd.  VI,   1886,  S.  217. 

46.  Mertens  (H.).  Recherches  sur  la  signification  du  corps  vitellin 

de  Balbiani  dans  l'Ovule  des  Mammifères  et  des  Oiseaux. 
Archiv.  de  Biologie.  Tomé  XIII,   1893,  p.  389. 

47.  MiHALKOvics  (G.  V.  von).  Untersuchungen  über  die  Entwicke- 

lung  des  Harn-  und  Geschlechtsapparates  der  Amuioten. 
(III  die  Geschlechtsdrüsen).  Internat.  Monatschr.  f.  Anat. 
u.  Histol.  Bd.  II,  1885,  S.  387  u.  f. 

48.  MiNOT  (Ch.  Sedgwick).  Gegen  das  Gonotom.  Anat.  Anz.  Bd. 

IX,   1894,  S.  210—213. 

49.  Nagel  (W.),  Ueber  das  Vorkommen  von  Primordialeiern  ausser- 

halb  der  Keimdrüsenanlage  beim  Menschen.  Anat.  Anz. 
IV,   1889. 


102 

50.  Nagel    (W.).    Ueber   die  Entwickeluug  des  Urogenitalsystems 

des  Menscheu.  A.  f.  M.  A.  Bd.  34,   1889. 

51.  NüssBAUM  (M.),  Zur  Difierenzierung  des  Geschlechts  im  Thier- 

reich.  A.  f.  M.   A.  Bd.   18,  S.   1—121. 

52.  OwsiANNiKOW    (Ph.).    Studiën    über    das  Ei ,  hauptsachlich   bei 

Knochenfischen.  Mémoires  de  l'Ac.  Impér.  des  Sciences  de 
St.  Pétersbourg.  VRe  Série,  Tomé  XXXIII,  n°  4. 

53.  Pflüger.  Ueber  die  Eierstöcke  der  Saugethiere  und  des  Meu- 

schen.  Leipzig.   1863. 

54.  Prenant   (A.).    Sur    deux    sortes    de    cellules  granuleuses  chez 

les  Reptiles.  Internat.  Monatschr.  f.  Anat.  u.  Physiol.  Bd. 
XI,   1894,  S.  405. 

55.  Rabl    (C).    Theorie    des  Mesoderms.   Morphol.  Jahrbuch,   Bd. 

XV,    1889,  S.   113. 

56.  Rabl  (C),   Ueber  die  Entwickeluug  des  Urogenitalsystems  der 

Selachier.  Morphol.  Jahrb.   Bd.  XXIV,   1896,  S.  632—768. 

57.  RuMBLER  (L.).  Ueber  Entstehung  und   Bedeutung  der  in  den 

Kernen  vieler  Protozoen  und  im  Keimblascben  von  Metazoeu 
vorkommenden  Binuenkörper  (Nucleolen).  Eine  Theorie  zur 
Erklarung  der  verschiedenartigen  Gestalt  dieser  Gebilde.  Z. 
f.  W.  Z.  Bd  56,  1893,  S.  328  —  364. 

58.  RüCKERï  (J.).   Ueber  die  Entstehung  der  Excretionsorgane  bei 

Selachiern.  Arch.  f.  Anat.  u.  Phys.  (Anat.  Abth)  1888,  S. 
205  —  278. 

59.  RüCKERT  (J.).  Zur  Entwickelungsgeschichte  des  Ovarialeies  bei 

Selachiern.  Anat.  Anz.  VII,  Nummer  4  und  5,  1892. 

60.  RuGE  (G.).  Vorgange  am  Eifollikel  der  Wirbelthiere.  Morph. 

Jahrb.   Bd.  XV,   1889,  S.  491—552. 

61.  Sarasin  (C.  f.).  Reifung  und  Furchung  des  Reptilieneies.  Arb. 

a.  d.  Zool.-Zoot.  Inst.  in   Würzburg.  Bd  VI,   1883. 

62.  Scharff,  (R.).  On  the  intra-ovarian  egg  of  some  osseous  fishes. 

Quart.  Journ.  of  Mier.  Sc.   1887. 

63.  ScHAFER    (E.  A.).    On   the  structure  of  the  immature  ovariau 

ovum  in  the  common  Fowl  and  in  the  Rabbit,  etc.  Proc. 
of  the  Royal  Soc.  of  London.  Vol.  XXX,   1880. 


103 

64.  ScHOTTLANDER  (J.).  Ueber  deu  Graaf  sclieu  Follikel ,  seine  Ent- 

stehung    beim    Menschen    und    seine   Schicksale  bei  Mensch 
uud  Saugethieren.  A.  f.  M.   A.  Bd.  41,  1893.  8.  219—294. 

65.  ScHULTZ  (A.).  Zur    Eutwickelungsgeschichte    des  Selachiereies. 

A.  f.  M.  A.  Bd.   11,  1875,  S.  659  u.  f. 
Q6.  ScHULTZE.   Untersuchungeu  über  die  Reifung  und  Befruchtung 
des  Amphibieneies.  Z.  f.  W.  Z.  Bd.  45,   1887.  S.   184  u.  f. 

67.  Semon    (R.).    Die    indifferente    Anlage    der    Keimdrüsen    beim 

Hühnchen    und    ihre    Differenzierung    zum    Hoden.    Jenaer 
Zeitschr.  f.  Naturw.  Bd.  XXI,  S.  46—86. 

68.  Semon  (R.),  Stadiën  über  den  Bauplan  des  Urogenitalsystems 

der  Wirbelthiere.  Jenaer  Zeitsch.  f.  Naturw.  Bd.  XXVI,  1892, 
S.  89—203. 

69.  Semper  (C).  Das  ürogenitalsystem  der  Plagiostomen  uud  seine 

Bedeutung  fïïr  das  der  übrigen  Wirbelthiere.  Arb.  a.  d.  Zool. 
Zoet.  Instit.  in  Würzburg.  Bd.  II,   1875.  S.  195—509. 

70.  Strahl.  Die  Rückbildung  reifer  Eierstockeier  am  Ovarium  von 

Lacerta  agilis.  Verhandl.  der  Anat.  Gesellsch.  auf  der  6ten  Ver- 
samml.  in    Wien ,    1892. 

71.  La  Vallette  St.  Georges.  Ueber  deu  Keimfleck  uud  die  Deu- 

tung  der  Eiteile.  Arch.  f.   M.  Anat.  Bd.  II,   1866,  8.  56. 

72.  Waldeyer  (W.).  Eierstock  uud  Ei.  Leipzig.   1870. 

73.  WiLL.  Ueber  die  Entstehung  des  Dotters  uud  der  Epithelzellen 

bei  deu  Amphibieu  und  Insekten.  Zool.  Anz.  VII,  1884.  S. 
272  uud   288. 


ERKLAERUNG  DER  ABBILDUNGEN. 


Die  Figuren  sind  alle  nach  Schnitten  gezeichnet  worden  (cf.  auch  S,  5), 
von  denen  nur  der  besonders  interessirende  Theil  abgebildet  wurde.  Die 
Schnitte  durch  isolirte  Ovarien  wurden  möglichst  senkrecht  zur  Oberflache 
des  Organs  angelegt.  Wenn  dasselbe  in  situ  zerlegt  v/urde,  so  wahlte  ich 
natürlich  die  Schnittrichtung  senkrecht  zur  Lïingsaclise  des  Embryo. 

TAFEL    I. 

Fig.  1.  Acanthias  vulgaris.  Embryo  20  Mm.  Körperlange.  Querschiiitt.  Dor- 
saler  Abschnitt  des  Peritoneum  parietale.  Piimarer  ürnierengang 
und  Vena  cardinalis  (V.  C).  Eine  »Urkeimzelle"  in  der  Nahe  der 
V.  C,  eine  andere  zwischen  den  Zeilen  des  primaren  Urnieren- 
ganges.  a^Vi- 

Fig.  2.  Querschnitt  durch  denselben  Embryo  wie  in  Fig.  1.  Zwischen 
Feritonealepithel  und  Vena  cardinalis  (V.  C.)  ein  Conglomerat  von 
wenigstens  vier  »Urkeimzellen"  mit  sechs  Kernen.  Ao  =  Aorta.  '^**/i- 

Fig.  3.  Acanthias  vulgaris.  Embryo  von  24  Cm.  Körperlange.  In  der  ober- 
flachlichen  Schicht  des  Ovariums  eine  junge  Zelle.  ♦°"/i 

Fig.  4.  Raja  pimctata  (20  Cm.  von  der  Spitze  der  Schnauze  bis  zum  An- 
fang  des  Schwanzes).  In  der  oberflachlicben  Schicht  des  Eierstocks 
eine  junge  Eizelle.  ^oo/i 

Fig.  5.  Raja  clavata  von  43  Cm.  Körperlange.  In  der  oberflachlichen 
Schicht  des  Eierstocks,  die  aus  differenzirten  Zeilen  besteht,  eine 
junge  Eizelle.  *oo/j 

Fig.  6.  Schnitt  durch  die  Keimdrüse  eines  Embryo  von  Acanthias  vulgaris 
von  4  Cm.  Körperlange.  In  dem  auf  dem  Stroma  gelagerten  Keim- 
epithel  mehrere  grössere  Keimzellen.  24*/i 

Fig.  7.  Keimdrüse  eines  Embryo  von  Torpedo  ocellata  von  22  Mm.  Körper- 
lange. Die  oberfliichliche  Schicht  enthalt  keine  grosseren  Keim- 
zellen, die  unterhalb  derselben  in  grosser  Zahl  vorkommen.  ^44/^. 

Fig.  8.  Eierstock  einer  Raja  asterias  (18  Cm.  Körperlange).  Zwei  junge 
Eizellen  zum  Theil  innerhalb,  zum  Theil  unterhalb  der  oberflach- 
lichen Schicht.  «%. 


Fig. 

9. 

Fig. 

10 

Fig. 

11 

Fig. 

12 

Fig. 
Fig. 

13. 
14 

105 

Eierstock   einer    Torpedo    ucellata    von    13    Cm.  Köiperlange.  Junge 

Eizelle  iinterhalb  der  oberfliichlichen  Schicht.  400/i 

Schnitt   ans   demselben   Objekte  wie  in  Fig.  9.    Junge  Eizelle  mit 

FoUikelepithelzellen  unterhalb  der  oberflachlichen  Schicht.  ^^^J^. 

Raja  asterias  von   18  Cm,  Körperlituge.    Junge  Eizellen  zum  Theil 

innerhalb,  zum  Theil  unterhalb  der  oberflachlichen  Schicht.  *"%. 

Objekt    wie   Fig.    II.    Juuge    Eizelle  unterhalb  der  oberflachlichen 

Schicht.  400/,. 

Objekt  wie  Fig.  9.  Junge  Eizelle  in  der  oberflachlichen  Schicht,  ^oo/^. 

Torpedo  ocellata  von  13  Cm.  Körperlange.  Ganz  junge  Eizelle,  weit 

unterhalb  der  oberflachlichen  Schicht,  ^oo/j. 

Fig.  15.  Torpedo  ocellata  vou  13  Cm.  Körperlange.  Zwei  junge  Eizellen  mit 
jungen  FoUikelepithelzellen  unterhalb  der  oberflachlichen  Schicht 
des  Ovariums.  *oo/j. 

Raja   asterias.    (18    Cm.    Körperlange).    Junge    Eizelle  in  der  ober- 
flachlichen Schicht  des  Ovariums.  *oo/j. 

Raja  piinctata  (etwa  35  Cm.  Körperlange).  Junge  Eizelle  mit  jun- 
gen FoUikelepithelzellen  unterhalb  der  oberflachlichen  Schicht  des 
Eierstocks,  ohne  Zusammenhang  mit  derselben.  *oo/j. 
Torpedo  marmorala  (23  Cm.  Körperlange).  Vier  junge  Eizellen 
unterhalb  der  oberflachlichen  Schicht  des  Ovariums.  ^oo/^ 
Ptaja  punctata  (etwa  35  Cm.  Körperlange).  Conglomerat  von  jun- 
gen Eizellen  mit  deutlichen  Zellgrenzen  (»ovarian  nest".  Balfour).  400/j. 
Torpedo  ocellata  (13  Cm.  Körperlange).  Zwei  junge  Eizellen  mit 
FoUikelepithelzellen  ohne  Zusammenhang  mit  der  oberflachlichen 
Schicht  des  Ovariums.  Von  Bindegewebe  umgebene  Masse  von 
Keimepithelzellen,  worunter  junge  Eizellen.  '^^Vi- 

Fig.  21.  Raja  asterias  (18  Cm.  Körperlange).  Zwei  Eizellen  in  gemeinsamer 
FoUikelhülle.  ^oo/j. 

Fig.  22.  Raja  punctata  (etwa  35  Cm.  Körperlange).  Haufen  von  Keim- 
epithelzellen und  jungen  Eizellen,  von  Bindegewebe  umgeben.  Die 
oberflachliche  Schicht  des  Ovariums  zieht  continuirlich  über  die- 
sen  Haufen   hinweg.  ^*Vi* 

Fig.  23.  Torpedo  ocellata  (13  Cm.  Körperlange).  Haufen  von  Keimepithel- 
zellen und  jungen  Eizellen,  von  Bindegewebe  umgeben.  ^oo/^ 

Fig.  24.  Torpedo  ocellata  (13  Cm.  Körperlange).  Junge  Eizellen  mit  den 
zuerst  auftretenden  FoUikelepithelzellen.  *"o/j. 

Fig.  25.  Raja  asterias  (18  Cm.  Körperlange).  Drei  auf  einander  folgende 
Schnitte,  welche  die  röhrenförmige  Eiusenkung  demonstriren,  die 
von  der  Oberflache  zum  Eifollikel  hinunterreicht.   "*/,. 

Fig.  26.  Raja  asterias  (46  Cm.  Körperlange).  Gefaltete  Einsenkung  der 
oberflachlichen  Schicht  mit  differenzirten  Zeilen  oberhalb  eines 
grosseren  FoUikels.  "Vi- 

Fig.  27.  Raja  asterias  (18  Cm.  Körperlange).  Zwei  Eizellen  in  gemeinsamer 
FoUikelhülle.  300/^. 

Fig.  28.  Raja  clavala  (43  Cm.  Körperlange).  Paltenförraige  Einsenkung  der 
oberflachlichen  Schicht  über  einem  kleinen  Follikel.  '^*Vi- 


Fig. 

16. 

Fig. 

17 

Fig. 

18 

Fig. 

19 

Fig. 

'20 

106 

Fig.  29.  a,  b.  Zwei  anfeinander  folgende  Schnitte  senkrecht  zur  Oberflilche 
des  Eierstocks  einer  Raja  clavata  (40  Cm.  Körperlange).  h  zeigt 
eine  Einsenkung  der  oberflacblichen  Schicht  über  einem  FoUikel, 
deren  Wand  bei  a  tangential  getroffen  ist.  ^**/i. 

Fig.  30.    Schnitt    durch    das  Ovarium  einer  Torpedo  ocellata  (16,5  Cm.  Kör- 


TAFEL  II. 

Fig.  31.  Eierstock  eines  Heptanckus  (Notidanus  cinereus)  von  78  Cm.  Kör- 
perlange. Zwei  Falten  mit  differenzirten  Zeilen  von  dem  Boden 
einer  Einsenkung  der  oberflacblichen  Schicht  über  einem  grosseren 
Eifollikel.  40%. 

Fig.  32.  Eierstock  einer  Torpedo  marmoruln  von  20  Cm.  Körperlange.  Dif- 
ferenzirte  Zeilen  der  oberflacblichen  Schicht  mit  Protoplasma- 
pfröpfchen.  *80/j, 

Fig.  33.  Eifollikel  einer  Chimaera  monslrosa  von  75  Cm.  Körperlange  (mit 
Einbegriff  des  Schwanzfadens).  Kernraembran  und  centrale  Anhau- 
fung  des  Chromatins  im  Kern.  'i*/). 

Fig.  34.  FoUikelepithelzellen  und  Eimembranen  eines  grosseren  FoUikels 
einer  Torpedo  ocellata  von  17  Cm.  Körperlange.  z.r.  =  zona  radiata, 
e.  f.   =   epithelium  folliculare.  ^o^/i- 

Fig.  35.  Eierstock  von  Trygon  violacea  (108  Cm.  Körperlange).  Oberflach- 
liche  Schicht  mit  differenzirten  Zeilen,  ^oo/i- 

Fig.  36.  Torpedo  ocellata  (13  Cm.  Körperlange).  Epithelzellen  eines  FoUi- 
kels. Eine  der  grosseren  FoUikelepithelzellen  hat  zwei  Kerne.  *••%. 

Fig.  37.  FoUikelepithelzellen  mit  Eimembranen  eines  V4  Mm.  grossen  Eies 
von  Heptanchus  (78  Cm.  Körperlange).  z.  r.  =  zona  radiata,  ?re.  v. 
=   membrana  vitellina,  e.  f.   =   epithelium  folliculare.  ^^o/j. 

Fig.  38,  Torpedo  ocellata  (13  Cm.  Körperlange).  FoUikelepithelzellen  eines 
kleinen  Eies.  Die  grösste  der  Epithelzellen  zeigt  einen  » Dotter- 
kern".  "O/l. 

Fig.  39.  In  den  Dotter  hineinragende  Falte  aus  einem  grossen  FoUikel 
von  Trygon  violacea  (108  Cm.  Körperlange).  Die  Einwucherung 
zeigt  Zeichen  von  Degeneration.  ^*7i- 

Fig.  40.  Keimscheibe  eines  EifoUikels  von  AcaniMas  vulgaris  (86  Cm.  Kör- 
perlange), Der  linsenförmige  Kern  ist  in  einem  grossen  Meridian 
getroffen.  "Vi- 

Fig.  41,  FoUikelepithelzellen  eines  kleinen  Eies  einer  Torpedo  ocellata  (^12  Gm. 
Körperlange).  Die  grösste  der  Epithelzellen  zeigt  an  dem  einen 
Pole  des  Kerns  eine  Plasma-verdichtung.  *oo/j. 

Fig.  42.    Körnchenzelle  aus  dem  Stroma  ovarii  einer  Raj'a  oxyrhynchus.  'ooo/j, 

Fig,  43,  FoUikelepithelzellen  und  Eimembranen  eines  2  Mm,  grossen  Eies 
emcv  Chimaera  monstrosa  (75  Cm.  Körperlange)  z.r.  =  zona  radiata, 
m.  V.  =  membrana  vitellina,  e.  f.  =  epithelium  folliculare,  *oo/j. 

Fig.  44.  Raja  punctata  (etwa  35  Cm.  Körperlange).  Eizelle  mit  besonders 
groöser  FoUikelepithelzelle    40o/,. 


107 

Fig.  45.    Faltenförmige  Einbnchtunsï  tlor  Follikelhülle.    Trygon  pasdnncn  (75 

Cm.  Körperlange).  a^/i- 
Fig.  4(3.    Raja  punctata  (etwa  35   Cm.  Körpei-lange).  Eizelle  mit  zwei  beson- 

ders  grossen  Follikelepithelzellen  oder  drei  Eizellen  in  gemeinsamer 

Follikelhülle.  ^oo/,. 
Fig.  47.    Falteuförmige   Einstülpung    dor    Follikelhülle  mit  axialem   Blntge- 

fass.  Myliohatis  aquila  (iingefahr  1  Meter  Körperlange).  ^o/j. 
Fig.  48.    Zwei  Kerne  aus  einer  Eizelle  von  Torpedo  marmorata  (junges  Exem- 

plar).  Der  eine  Kern  ist  in  seiner  Mitte  eingeschnürt.  "Vi- 
Fig.  49.     Chimaera  monstroaa  (75  Cm.  Körperlange).  Eifollikel  mit  einer  be- 

sonders  grossen  Epithelzelle.  ^^Vi- 
Fig.  50.    a,  b.  Acanthias  vulgaris.  Embryo  von  24  Cm.  Körperlange. 

a.  Eikern    mit    zwei  Nucleolen  im  Innern  und  ein  Nucleolus,  der 
dem  Kern  anliegt.  244/^. 

l).  Eikern    mit   einem    Nucleolua   im    Innern ;   ein  grösserer  frei  im 
Ei-plasraa  (in  situ  gezeichnet).  '^^Vi- 
Fig.  51.    Raj'a  asterias  (46  Cm.  Körperlange).  Eizelle  mit  zwei  gleich  grossen 

Kernen.   ii*/i' 
Fig.  52.    Acanthias   vulgaris.    Embryo    von    24  Cm.  Körperlange.  Eikern  mit 

Chromatinfaden    und    Kernmerabran;    frei    im    Eiplasma    liegender 

Nucleolus  (in  situ  gezeichnet).  244/^. 
Fig.  5.3.    Tangential  getroffenes  Follikelepithel  von  Chimaera  monstrosa.  4oo/j. 
Fig.  54.    Torpedo   ocellata    (12    Cm.    Körperlange).    Eizelle  mit  Protoplasma- 

verdichtung,  die  dem  Kerne  wie  eiue  Kappe  aufsitzt.  ^oo/^. 
Fig.  55.    Kern   mit  Nucleolen.  Embryo  von  Acanthias  vulgaris  (24  Cm.  Kör- 
perlange). 4<">/i. 
Fig.  56.    Acanthias  vulgaris.  Embryo  von  24  Cm.   Körperlange.  Nucleolus  in 

einer  Lücke  der  Kernmembran  (Kunstprodukt).  244/^. 
Fig.  57.    wie  Fig.  55.  *oo/j. 
Fig.  58.    Eikern    mit    radiar    gebautem    Nucleolus.  Die  Strahlen  sind  bis  in 

das  Eiplasma  zu  verfolgen.  Aus  einem  Ei  von  Trygon  violacea  (un- 

bekannte  Körperlange).  ^^o/i- 
Fig.  59.    Torpedo    ocellata    (13    Cm.    Körperlange).    Kleine   Eizelle    mit   zwei 

Kernen.  *oo/^. 
Fig.  60.    wie  Fig.  55.  *oo/,. 

Fig.  61.    a — m.    Nucleolen    aus  Eikernen  von  Embryonen  von   Acanthias  vul- 
garis (24  Cm.  Körperlange).  *80/j. 
Fig.  62.    Embryo  van  Acanthias  vulgaris  (24  Cm.  Körperlange).  Eikern  schein- 

bar  mit  austretendem  Nucleolus  (Kunstprodukt).  244/^, 
Fig.  63.     Chimaera  monstrosa  (erwachsen).    In  eine  Figur  zusammengestellte, 

eigenthümliche    Körperchen    aus    dem    Plasma    von    Eizellen    ohne 

Dotterelemente.  *8o/j, 

TAFEL  III. 

Fig.  64.    Torpedo  marmorata  (23  Cm.  Körperlange).  Zwei  junge  Eizellen  unter- 
halb  der  oberflachlichen  Schicht  des  Ovariums.  «o/^. 


108 

Fig.  65.    Raja    asterias    (18    Cm.    Körperlango).    Junge   Eizelle  innerhalb  der 

oberflachlichen  Schicht  des  Eierstocks.  ^oo/^. 
Fig.   66.    Embryo    von    Acanthias   vulgaris    (20    Mm.    Körperlange).  Theil  des 

Peritoneum   parietale.  Eine  »Urkeimzelle"  liegt  der  ununterbroche- 

nen  Reihe  der  Peritonealepithelzellen  an.  ^so/j. 
Fig.  67.    Acanthias   vulgaris.  Embryo  aas  demse.lben  Uterus,  wié  das  Objekt 

der   Fig;  66.  Die  »Urkeimzelle''   liegt  hier  ganz  frei  an  der  gegen 

die  Bauchhöhle  gewandten  Flache  des  Peritonealepithels.  *80/i. 

Acanthias    vulgaris.    Embryo    von    24    Gm.  Körperlange.  Eizelle  mit 

grossen  Chromatinkörpern  im  Zellplasma.  *oo/i- 

Torpedo    ocellala    (13    Cm.    Körperlange).    Eizelle    mit    Eikern    und 

»  Dotterkern".  *oo/j. 

wie  Fig.  69.  soo/j, 

Mustelus  laevis  (103  Cm.  Körperlange).  Eizelle  mit  Kern  und  »Dot- 

terkern",  letzterer  umgeben  von  condensirtem  Plasma.  *"%. 

Torpedo   ocellata    (13    Cm.    Körperlange).    Eizelle    mit  zwei  Kernen 

und  » Dotterkern",  ^oo/j. 

Torpedo   ocellata   (13    Cm.    Körperlange).  Eizelle  mit  zwei  «Dotter- 
kernen",  «o/j. 
Fig.  74,  wie  Fig.  68. 
Fig.  75.    Aus    dem    Ovarium    eines    Embryo  von   Acanthias  vulgaris  (24  Cm. 

Körperlange).  Plasraatische  Masse,  mit  zusammengeballten  Plasma- 

kugelo,  unterhalb  der  oberflachlichen  Schicht  (cf.  S.  91).  2**/i. 
Fig.  76.    Faltenförmige     Wuchernngen    in    eioem    atretischen    Follikel    von 

Squatina    (103    Cm.    Körperlange).    Erblassende    und    verunstaltete 

Dotterkörperchen  im  Innern  der  Zeilen.  Axiale  Blutgefasse.  i'Vi- 
Fig.  77.    Faltenförmige    Wucherung   in  einem  atretischen  Follikel  von   Try- 

gon  violacea  (unbekannte  Körperlange).  Axiales  Blutgefass.  i'*/i- 
Fig.  78,  wie  Fig.  75.  In  der  Plasma-masse  ein  Eikern  und  Zeil-  und  Kern- 

reste.  ^-iVi- 
Fig.  79,  wie  Fig.  68.  «o/j. 
Fig.  80.    Faltenförmige  Wuchernngen    im    Innern  eines  atretischen  Follikels 

von  Squatina  (103  Cm.  Körperlange).  Vacuolenbildung  in  den  Zeilen, 

keine  Dotterelemente.  Axiale  Blutgefasse.  "*/i. 
Fig.  81.    Faltenförmige  Wucherungen    im    Innern  eines  atretischen  Follikels 

von    Scyllium   canicula   (43    Cm.    Körperlange).  Vacuolenbildung  in 

den  Zeilen.  Axiale  Blutgefasse.  "Vi- 


Fig. 

68. 

Fig. 

69. 

Fig. 
Fig. 

70. 
71. 

Fig. 

72. 

Fig. 

73. 

ORNITHOLOGIE  VAN  NEDERLAND 

WAARNEMINGEN  VAN  1  MEI  1897  TOT  EN  MET 
30  APRIL  1898  GEDAAN, 

VERZAMELD    DOOR 

M^  HERMA^sT  ALBARDA 

te  Leeuwarden 


Het  getal  van  de  bouwstoffen ,  waaruit  ik  dit  overzicht  heb 
samen  te  stellen,  is  niet  zeer  groot.  De  buitengewoon  zachte 
winter  met  weinig  sneeuw  en  de  omstandigheid,  dat  de  wind 
tijdens  den  najaarstrek  slechts  zelden  uit  het  Oosten  woei,  heb- 
ben teweeggebracht,  dat  wij  bijna  niet  door  zeldzame  landvogels 
zijn  bezocht  geworden. 

Toch  is  de  pestvogel  verschenen ;  een  bewijs,  dat  er  geen  grond 
is  voor  het  beweren,  dat  deze  vogel  door  zijne  verschijning  een 
strengen  winter  zoude  aankondigen,  maar  dat  de  reden,  waarom 
hij,  op  ongeregelde  tijden,  plotseling  in  grooten  getale  in  West- 
Europa  voorkomt,  te  zoeken  is  in  plaatselijke  omstandigheden  in 
de  streken,  waar  hg  tehuis  behoort. 

Door  de  welwillende  medewerking  van  de  Heeren  P.  C.  C. 
Duizend,  te  Groningen,  W.  Vrijburg,  te  Beetsterzwaag,  R.  Hou- 
wink  Hz.,  te  Meppel,  K.  Bisschop  van  Tuinen,  te  Zwolle,  A.  E. 
H.  Swaen,  te  Almeloo,  Mr.  R.  baron  Snouckaert  van  Schauburg,  te 
Doorn,  Th.  Nieuwenhuizen,  te  Arnhem,  F.  E.  Blaauw,  te  's  Graveland, 
Dr.  C.  Kerbert  en  J.  ter  Meulen,  te  Amsterdam,  Ed.  Blaauw,  te  Lisse 
en  L,  van  den  Bogaert,  te  's  Hertogenbosch,  ben  ik  toch  in  staat 
een  aantal  mededeelingen  te  doen,  die  niet  van  belang  zijn  ontbloot. 


110 

Corone  cornix  (L.)  —  Bonte  kraai.  De  Heer  C.  M.  L.  Kouw, 
te  Amsterdam  deelt  („De  natuur  in",  3e  jaarg.  3^  Afl.  blz.  25) 
mede,  dat  een  paar  dezer  vogels  hebben  getracht  te  broeden 
in  een  groepje  boomen  op  de  Marinewerf  aldaar,  in  een  oud,  door 
hen  verbeterd  roekennest,  doch  door  de  roeken  zijn  verdreven. 
Hij  acht  het  van  belang  te  weten,  of  in  de  beide,  door  mij  ver- 
melde gevallen  van  het  broeden  dier  soort  hier  te  lande  (te  Valom 
en  te  Rotterdam)  de  vogels  zich  ook  van  een  oud  roekennest 
hebben  bediend,   dan  wel  zelf  een  nest  hebben  gebouwd. 

Ik  kan  daarop  antwoorden,  dat  in  die  beide  gevallen  de  vogels 
een  eigen  nest  hadden  gebouwd  en  dat  dit  ook  het  geval  was 
met  de  bastaarden,  die,  in    1896,   nabij  deze  stad  hebben  gebroed. 

Trouwens  vernam  ik  met  verwondering,  dat  de  genoemde  vogels 
hadden  getracht  te  broeden  in  de  nabijheid  van  eene  roeken- 
kolonie, omdat  de  roeken  de  torenkraaien  alleen  ongemoeid  laten, 
maar  tegen  raven,  kraaien  en  bonte  kraaien  zeer  vijandig  gezind 
zijn  (A.). 

Ampelus  garrulus  (L.)  —  Pestvogel.  In  November  en  in  de 
eerste  helft  van  December  werd  deze  soort  iu  vrij  grooten  getale 
waargenomen  te  Beesterzwaag  (Friesland)  (Vrijburg),  bij  Meppel 
(Drenthe)  (Houwink),  te  Peize  (Drenthe)  (Duizend),  te  Niewleuzen 
(Overijsel)  (v.  Tuin.),  te  Haaksbergen  (Overijsel)  (Kerbert),  te 
Lichtenvoorde  (Gelderland)  en  op  Texel  (Snouckaert). 

Motacilla  alha  L.  —  Witte  kwikstaart  en  Motacilla  alba  lugu- 
hris  Temra.  —  Rouwkwikstaart. 

„In  mijne  oumiddelijke  omgeving  (Lisse)  is  thans  broedende, 
„wat  schijnt  een  bastaard  van  den  Rouwkwikstaart.  De  man  is 
„de  bastaard.  Zijn  rug  is  geheel  gitzwart,  doch  de  staart  niet, 
„deze  is  grijsachtig.  De  borst  is  mooi  wit.  De  kop  is  zwart  met 
„witten  band.  Het  wijfje  is  een  gewone  witte  kwikstaart.  Daar  de 
„rouwkwikstaart  over  het  geheel  veel  schuwer  is  dan  de  witte, 
„heeft  deze  bastaard  iets  van  zijne  stamouders  behouden.  Als 
„broedplaats  hebben  zij  eene  rietschelf  gekozen".  (Ed.  Blaauw). 


UI 

Ik  neem  deze  raededeeliug  letterlijk  over,  doch  voeg  er  een 
paar  opmerkingen  aan  toe. 

Vooreerst,  komt  het  mij  niet  zeker  voor,  dat  het  bedoelde  man- 
netje is  gesproten  uit  eene  kruising  van  een  rouwkwikstaart  en 
een  witten  kwikstaart.  Men  vindt  namelijk  in  Midden-Duitschland, 
waar  de  rouwkwikstaart  niet  voorkomt,  somtijds  voorwerpen,  bg 
welke  de  zwarte  kleur  van  den  nek  zich  ook  over  den  rug  uit- 
strekt, zoodat  het  grijs  van  dezen  zeer  donker,  soms  zwart  gewa- 
terd is,  of  ook  de  vederen  zwarte  uiteinden  hebbeu. 

Naumann  hield  deze  voor  zeer  oude  mannetjes  van  M.  alba^ 
en  Brehm  heeft  een  daarvan  beschreven  als  M.  cervicalis.  Bij  deze 
kleurverscheidenheden  blijft  echter  het  zwart  van  de  keel-  en 
borstvlek  door  eene  witte  streep  gescheiden  van  dat  van  de  zijden 
van  den  hals;  terwijl  bij  den  rouwkwikstaart  die  vlek,  aan  haar 
benedeneinde,  zijdelings  is  verbreed  en  met  het  zwart  van  den 
hals,  vóór  den  schouder,  ineenvloeit.  Hoe  het  met  dit  kenmerk 
is  gelegen,  wordt  in  de  beschrijving  van  den  heer  B.  niet  gemeld. 

Maar,  al  ware  de  afstamming  van  het  bedoelde  mannetje  zooals 
de  heer  B.  die  vermoedt  bewezen,  dan  nog  kan  er  van  een  bastaard 
geen  sprake  zijn,  omdat  de  rouwkwikstaart  door  bijna  alle  ornitho- 
logen,  de  Engelsche  alleen  uitgezonderd  '),  niet  voor  eene  afzon- 
derlijke soort,  maar  voor  een  ras  van  den  witten  kwikstaart  wordt 
gehouden. 

Intusschen  kan  de  waarneming  van  den  Heer  B,  zeer  belang- 
rijk worden,  indien  het  hem  mag  gelukken  de  jongen  groot  te 
brengen  en  in  het  leven  te  behouden  tot  dat  zij  den  voorjaarsrui 


1)  Gloger  stak  reeds  den  draak  met  de  manie  der  Engelschen  om  uitsluitend  Britsche 
soorten  aan  te  nemen.  Het  vaste  land  van  Europa,  heeft,  zegt  hij  (Journ.  f.  Ornith. 
1856,  S.  29Ü)  vier  soorten  van  kwikstaarten:  Motacilla  alba  L.,  M.  melanope  Pall, 
Budytes  flavus  (L.)  en  B.  citreolas  (Pall.).  In  plaats  nu  van  aan  te  nemen,  dat  het 
zeeklimaat  invloed  uitoefent  op  den  voorjaarsrui  van  twee  dier  soorten,  waarvan  een 
standvastig  verschil  in  het  zomerkleed  (want  hiertoe  bepaalt  het  zich)  het  gevolg  is  bij 
M.  alba  lugubris  en  B.  flavus  Raii  Bonap.,  willen  de  Engelschen,  dat  de  natuur  het 
der  moeite  waard  of  misschien  zelfs  noodzakelijk  heeft  geacht  speciaal  voor  twee  geogra- 
phisch  zoo  onbeduidende  stukjes  land  twee  afzonderlijke  soorten  te  scheppen.  Bovendien 
komen  beide  rassen  ook  op  het  vaste  land  voor,  in  de  landen,  welke  nabij  de  westelijke 
kusten  zijn  gelegen,  en  zulks  niet  op  den  doortrek  alleen,  maar  ook  broedende;  terwijl 
beide  typen  ook  op  de  Britsche  eilanden  worden  aangetroffen. 


112 

zullen  hebben  ondergaan,   wanneer  men  zal  kunnen  nagaan  of  en 
in  hoever  zij  tot  de  type  naderen  (A.), 

Phylloscopus  superciliosus  (Gmel.)  —  Grauwstuit-boschzanger. 
Door  zeer  toevallige  omstandigheden  kwam  ik  in  het  bezit  van 
een  exemplaar  dezer  soort.  Volgens  geloofwaardige  opgaven  is  het 
in  September  1893,  aan  boord  van  een  stoomschip,  vóór  den 
mond  van  de  Maas  gevangen.  Het  is  waarschijnlijk  een  jong 
voorwerp.  De  lichte  langstreep  over  het  achterhoofd  ontbreekt. 
Het  onderzoek  naar  de  sekse  is  bij  het  prepareeren  verzuimd.  Zoo 
ver  ik  kan  nagaan,  is  dit  het  derde  voorwerp,  hetwelk  hier  te 
lande  is  waargenomen  (Snouckaert). 

Turdus  pilaris  L.  —  Kramsvogel.  Eene  bleeke  verscheidenheid 
werd,   17  November,  te  Heerenveen.  (Friesland)  geschoten. 

De  bovensnavel  is  lichtbruin;  de  ondersnavel  aan  de  punt  evenzoo, 
overigens  geel.  Iris  bruin.  Kop  en  nek  witachtig  grijs;  de  vederen 
van  het  voorhoofd  en  den  schedel  met  donkergrijze  schachtvlekken. 
Rug  nankinkleurig ;  de  schachten  der  vederen  wit.  Staartpennen 
grijs,  aan  de  uiteinden  lichter.  Slagpennen  vuil  wit,  op  de  bin- 
nenvlag  wit.  Kin,  hals  en  krop  licht  vuil  wit  met  reien  donker 
grijze  langsvlekken,  die  naar  de  borst  toe  in  grootte  en  aantal 
toenemen.  Vóór  de  vleugels  eene  bruine  vlek,  waarin  zeer  weinig 
steenrood.  Zijden  met  aschkleurige,  grijs  gezoomde,  grootere  vlek- 
ken. Ook  op  de  dijen  enkele  van  deze.  Buik  en  onderdekvederen 
van  den  staart  wit.  Pooteu  en  nagels  vleeschkleurig,  de  teenen 
wat  donkerder  (A.). 

Cindus  cinclus  (L.)  —  Waterspreeuw.  31  Juli  werd  te  Beetster- 
zwaag  (Friesland)  een  jong,  waarschijnlijk  in  de  nabijheid  uit- 
gebroed cT  geschoten  (Vrijburg).  Het  is  de  eerste  keer,  dat  die 
soort  in  deze  provincie  wordt  waargenomen.  Toen  ik  in  1884 
eene  Naamlijst  van  de  in  Friesland  in  wilden  staat  waargenomen 
vogels  uitgaf,  schreef  ik,  blz.  20":  „Indien  de  waterspreeuw  hier 
verblijf   houdt,    zal    dit    waarschijnlijk    zijn    aan    de    bovenste    ge- 


113 

Jeelteu  vau  de  Tjonger  eu  het  Koniugsdiep,  waar  oudiep,  stroo- 
mend water  met  begroeide  oevers  liet  terrein  geschikt  doet  zijn", 
en  nu  is  het  voorwerp  juist  in  de  nabijheid  van  laatstgenoemd 
riviertje  aangetroffen  (A.). 

Saxicola  stapadna  (L).  —  Blonde  tapuit.  F.  Bronbeek,  iemand, 
die  de  vogels  zeer  goed  kent,  verzekert,  dat  hij,  omstreeks  het 
midden  van  April,  een  paar  van  deze  soort,  op  de  heide,  in  de 
buurt  van  Waterberg,  bij  Arnhem,  heeft  waargenomen  (Nieuwenh.). 

Coracias  garrulus  L.  —  Scharrelaar.  30  September  werd  in  het 
Markeloosche  bosch  (Overijsel)  een  voorwerp  geschoten.  (Swaen). 

Columha  oenas  L.  —  Kleine  boschduif.  Deze  soort  broedt  ook 
onder  Rozendaal,  bij  Plakdel,  in  beukeboomen  (Nieuwenh.). 

PJialacrocorax  graculus  (L.)  • —  Gekuifde  aalscholver.  19  Februari 
werd,  in  de  Schermer  (Noord-Holland),  een  fraai  9  geschoten 
(ter  Meulen)  en  25  Februari  een  jong  9?  op  liet  Alkmaardermeer 
(Kerbert). 

Voor  zoover  mij  bekend,  was  tot  dus  ver  het  eenig  inlandsch 
exemplaar,  dat,  hetwelk  25  Februari  1860  bij  Rotterdam  werd 
geschoten  en  in  het  Leidsch  Museum  wordt  bewaard.  Het  is  op- 
merkelijk, dat  deze  soort,  die,  in  vrij  grooten  getale,  broedt  aan 
de  rotsachtige  kusten  van  Noorwegen,  Groot-Brittanje ,  Frankrijk, 
Spanje  en  Portugal,  zoo  uiterst  zelden  hier  heen  verdwaalt ;  ter- 
wijl de  verwante  Jan  van  Gent  (Sula  bassana  (L.),  die  op  gelyke 
plaatsen  broedt,  bijna  iederen  winter  op  onze  kust  wordt  aange- 
troffen (A.). 

Porphyrio  madagascariensis  Lath.  —  Purperkoet.  21  September 
werd  een  9  geschoten  te  Ankeveen  (Noord-Holland)  (Kerbert) 
en  3  October  een  fraai  cf  te  Suameer  (Friesland)  (A.). 

In  de  collectie  van  Wickevoort  Crommelin  is  een  oud  (-f,  het- 
welk 23  Juli  1870,  te  Amstelveen  (Noord-Holland)  werd  gescho- 


114 

ten.  Eeu  aader  werd,  in  1896,  te  Kuinre  (Overijsel)  geschoten. 
Het  blijft  nog  altijd  twijfelachtig  of  men  hier  met  verdwaalde, 
wilde  voorwerpen  te  doen  heeft,  dan  wel  of  zij  uit  menagerieën 
zijn  ontvlucht.  Het  laatste  komt  mij  het  waarschijnlijkst  voor. 
Dr.  Kerbert  heeft  de  welwillendheid  gehad  te  onderzoeken,  of  ook 
hier  of  daar  van  eeue  ontvluchting  iets  bekend  was,  doch  zonder 
gevolg  (A.),  1) 

Charadrius  dominicus  fulvus  (Gmel.)  —  Aziatische  goudplevier, 
2  December  werd,  bij  Munnekezijlen  (Friesland)  een  9  gevangen. 
Dit  is  de  tweede  maal,  dat  deze  soort  hier  te  lande  werd  waar- 
genomen (A.). 

Crymophüus  fulicarius  (L.)  —  Rosse  franjepoot.  In  October 
werd,  bij  Zierikzee  (Zeeland),  een  voorwerp  geschoten  (Ed.  Blaauw). 

Scolopax  rusticula  L.  —  Houtsnip.  Onder  Eindhoven  zijn  eieren 
gevonden.  Onder  Bokstel  en  Liemde  werden  jonge  vogels  gevan- 
gen en  een  nest  met  onbebroede  eieren  gevonden  (v.  d.  Bogaert). 

Gallinago  major  (Gmel.)  —  Poelsnip.  Op  den  dag  van  de  ope- 
ning van  de  jacht  op  waterwild  in  Noord-Brabant,  24  Juni, 
meenden  twee  jagers,  in  de  omstreken  van  's  Hertogenbosch,  eene 
poelsnip  te  hebben  zien  vliegen  en  26  Juni  werd  in  het  Vlij- 
mensche  Ven  een  jonge  vogel  in  donskleed  geschoten  (v.  d.  Bogaert). 
De  weinige  gevallen,  waarin  deze  soort  hier  te  lande  broedende 
is  gevonden,  zijn  hierdoor  weder  met  een  vermeerderd.  Het  vin- 
den van  een  nest  van  het  bokje  (Limnocryptes  gallinula  (L.))  laat 
zich  echter  nog  steeds  wachten  (A.). 

Tringa  canutus  L.  —   Kanoet-strandlooper.   10  Mei  werd,  onder 


I)  Later  vernam  ik  van  den  Heer  F.  E.  Blaauw,  dat  de  hertog  van  Bedford,  in  ziJQ 
uitgestrekt  park  Woburn-Abbey,  waarvan  een  gedeelte  moerassig  is,  een  groot  aantal  dezer 
vogels  heeft  losgelaten.  Ik  acht  het  daarom  zeer  waarschijnlijk,  dat  de  hier  geschotene 
van   daar  afkomstig  zijn.  (A.)- 


115 

Kloosterburen  (Groniugeu)  een  cf  iu  zomerkleed  is  een  staltnet 
gevangen.  Dit  is  het  tweede  voorwerp,  hetwelk  hier  te  lande  in 
prachtkleed  werd  gevangen ;  het  andere  echter  in  den  nazoraer, 
op   17  September  (Snouckaert). 

Sterna  nilotica  Hasselq.  —  Lach-zeezwaluw.  Onder  Klooster- 
buren (Groningen)  werd,  6  September,  een  oud  cT  gevangen.  Voor 
zoover  ik  weet,  is  dit  het  derde  voorwerp,  hetwelk  in  Nederland 
werd  waargenomen  (Snouckaert). 

Sterna  macrura  Naura.  —  Noordsche  of  zilvergrijze  zeezwaluw. 
Ik  ben  tot  de  ontdekking  gekomen,  dat  in  mijne  verzameling 
nog  een  jong  exemplaar  is,  hetwelk  24  September  1896,  onder 
Kloosterburen  is  gevangen  en  destijds  over  het  hoofd  is  gezien. 
7  Juli  ontving  ik  van  Texel  drie  jonge  vischdiefjes  in  donskleed, 
twee  bruine  en  een  lichter  gekleurd.  Dit  laatste  bleek  bij  onder- 
zoek geene  S.  hirundo  L.  maar  eene  S.  macrura  Naum.  te  zijn. 
Hierdoor  is  alzoo  bewezen,  dat  deze  soort  op  genoemd  eiland,  al 
is  het  dan  in  kleinen  getale,  broedt.  Het  vinden  van  een  voor- 
werp te  Bergum,  op  1  Juli  en  dus  in  het  midden  van  den  broed- 
tijd, maakt  het  waarschijnlijk,  dat  zulks  ook  elders  plaats  heeft. 

De  persoon,  die  de  jonge  vogels  verzamelde,  wist  niet,  dat  hij 
twee  soorten  voor  zich  had  en  heeft  er  dus  niet  op  gelet  of  S. 
macrura  haar  nest  had  te  midden  of  in  de  nabijheid  van  eene 
kolonie  van  andere  Sterna's,  dan  wel  afzonderlijk,  noch  ook  hoe- 
veel paren  van  eerstgenoemde  soort  er  ongeveer  waren.  Ik  stel 
mij  voor  dit  jaar,  in  den  broedtyd,  het  eiland  te  bezoeken,  ten 
einde  in  persoon  onderzoek  te  doen  (Snouckaert). 

Procellaria  leucorrhoa  V.  —  Vaal  stormvogeltje.  Van  deze  soort 
werden  hier  en  daar  aan  de  kust  voorwerpen  gevangen  of  aan- 
gespoeld gevonden.  Het  is  alsof  zij  in  den  laatsten  tijd  meer 
voorkomt  dan  P.  pelagica  L.  (A.). 

Anser  anser  (L.)  —  Wilde  gans.  Eene  bleeke  variëteit  werd, 
19  October,  op  de  Hallumer-mieden  (Friesland)  gevangen. 


116 

De  Heer  Snouckaert,  aan  wieu  ik  den  vogel  zond,  maakte 
daarvan  de  volgenden  beschrijving. 

9.  Vorm  als  van  de  type.  Geheele  lengte  0.73  M.  Vleugel  lang 
0.41  M.,  tarsus  0.08  M.  Bek  wat  lichter  dan  bij  de  type.  Kop  wit- 
achtig  grijs.  Hals  licht  bruinachtig  grijs,  het  uiteinde  van  iedere 
veder  wit.  Rug  en  mantel  evenzoo.  Onderrug  en  bovendekvederen 
van  den  staart  grijs  met  donkere  schachten.  Staartpennen  bruin- 
grijs met  witte  uiteinden  ;  de  buitenste  geheel,  de  volgende  alleen 
op  de  binnenvlag  wit,  welke  kleur  binnenwaarts  bij  ieder  paar 
meer  inkrimpt  en  op  de  beide  middelste  paren  geheel  verdwijnt. 
Slagpennen  bruingrijs,  de  buitenste  lichter,  de  binnenste  donkerder 
met  een  witten  zoom  aan  de  buitenvlag.  Vleugeldekvederen  grijs. 
Keel  witachtig  grijs.  Onderdeelen  wit.  Pooten  licht  vleeschkleurig. 
Iris  lichtbruin. 

Dergelyke  gevallen  van  albinisme  komen  bij  deze  soort  uiterst 
zelden  voor  (A.). 

Anser  alhifrons  erytkropus  (L.)  —  Dwerggans.  Onder  Maren 
(Noord-Brabant)  werden  1  Januari  twee  stuks  gevangen  (v.  d.  Bog.). 

Anas  boscas  L.  —  Wilde  eend.  X  Dajila  acuta.  (L.)  —  Pijl- 
staart. Een  bastaard  werd,  8  October,  in  eene  eendenkooi ,  te 
Kleine  Geest,  onder  Tietjerk  (Friesland)  gevangen.  De  heer 
Snouckaert  beschrijft  die  als  volgt : 

cf.  Vorm  in  het  algemeen  als  die  van  D.  acuta.  Geheele  lengte 
0.62  M.  Bek  lang  0.055  M.,  vleugel  0.28  M.,  staart  met  de  langste 
vederen  0.13  M.,  tarsus  0.045  M. 

Bek  breeder  dan  bij  acuta,  licht  blauw  met  zwarten  rug  en 
nagel.  Kop  en  nek  donker  goudgroen  als  bij  boscas  maar  met 
purperbruinen  weerschijn.  Zijden  van  den  hals  roestbruin.  Rug  en 
vleugels  in  het  algemeen  als  bij  acuta,  maar  de  lange,  spitse  dek- 
vederen  ontbreken.  Kleine  slagpennen  als  bij  boscas.  Spiegel  don- 
kergroen met  paarsen  weerschijn ;  van  boven  flauw  gezoomd  met 
een  grijzen  en  een  zwarten  band,  de  laatste  licht  bruin  gerand ; 
van  onderen   met  een  duidelijken  zwarten  en   een   witten  rand  als 


117 

bij  boscas.  Staart  als  bij  acuta,  maar  veel  korter;  de  midclelste 
vederen  slechts  0.01  M,  uitstekende,  een  weinig  naar  boven  om- 
gekruld. Onderhals  met  een  breeden  witten  ring,  aan  weerszijden 
naar  boven  uitloopende  in  eene  smalle  streep,  die  echter  veel 
korter  en  onduidelijker  is  dan  bij  acuta  en  met  bruin  is  vermengd. 
Krop  en  zijden  van  den  hals  roestbruin,  de  vederen  wit  gerand, 
op  de  borst  allengs  in  zuiver  wit  overgaande.  Buik  en  onderdek- 
vederen  van  den  staart  als  bij  acuta.  Pooten  geelachtig  vleesch- 
kleurig,  de  zwemvliezen   wat  donkerder.  Iris  donkerbruin. 

Branta  canadensis  (L.)  —  Canadagans.  Deze  Noord-Amerikaan- 
sehe  soort  is  door  Schlegel  onder  de  Nederlandsche  vogels  opge- 
nomen, op  grond,  dat  éénmaal  een  voorwerp  in  Noord-Holland 
was  gevangen.  Sedert  werden  echter  nog  drie  voorwerpen  hier  te 
lande  geschoten,  als  twee  mannetjes,  op  22  en  28  Juli  1876,  in 
de  Anna  Paulownapolder  (Leidsch  Museum)  en  een  wijfje,  3  Sep- 
tember 1890,  bij  het  Nieuwediep  (collectie  Snouckaert).  De 
Heer  Snouckaert  maakt  er  mij  opmerkzaam  op,  dat  die  soort  niet 
in  mijne  „Aves  neerlandicae"  is  opgenomen  en  is  van  meeniug, 
dat  zij  tot  onze  fauna  behoort,  vooral  ook,  omdat  het  voorwerp, 
hetwelk  in  zijn  bezit  is,  hoegenaamd  geene  sporen  draagt  van  in 
gevangenschap  te  hebben  verkeerd. 

Ik  deel  die  zienswijze  gaarne  mede,  doch  blijf  voorshands  met 
de  ornithologen  van  Engeland,  waar  de  soort  herhaaldelijk  werd 
waargenomen,  van  meening,  dat  wij  hier,  evenals  bij  Porphyrio 
madagascariensis  Lath.,  met  ontvluchte  voorwerpen  te  doen 
hebben  (A.). 

Harelda  hyemalis  (L.)  —  Yseend.  Twee  oude  mannetjes  in  vol- 
komen kleed  werden  door  mij  verkregen.  Het  eene  werd  1 
December,  nabij  de  Oost-Kaap  van  Texel,  in  zee,  geschoten,  het 
ander  28  Maart,  nabij  Kloosterburen  (Groningen)  gevangen  (Snouc- 
kaert). In  December  ontving  ik  een  Q  van  Texel  (Ed.  Blaauw). 
In  dezelfde  maand  zag  ik  eeuige  jonge  voorwerpen,  die  onder 
Hallum  (Friesland)  in  staltnetten  waren  gevangen  (A.). 


118 

Fratercula  arctica  (L.)  —  Papegaaiduiker.  Twee  stuks  werden, 
beide  dood,  aan  het  strand  gevonden,  een  cf  nabij  Scheveningen, 
op  8  Februari  en  een  Q,  bij  Koog  op  Texel,  den  21en  dier  maand. 
Beide  hadden  roode  bekken.  Het  r^  was  van  boven  zwart,  het 
9  grijs  en  zwart  gevlekt  (Snouckaert).  —  1  December  werd  mij 
een  cf  van  Texel  gezonden  (Ed.  Blaauw). 

Urinator  glacialis  (L.)  —  Ysduiker.  Een  jong  (^  werd,  19 
Februari  geschoten  te  Oostgraftdijk  (Noord-Holland)  (ter  Meulen). 

Leeuwarden,  Mei   1898. 


KLEINE  BEITRAGE 
ZUR  ANATOMIE  DER  PLAGIOSTOMEN 


Dr.  H.  C.  REDEKE 

(Hierzu   Tafel    IV— V) 


Ueber   die  Nieren  der  Holocephalbn 

Das  Urogenitalsystem  der  Holocephalen  ist  schon  öfters  Gegen- 
stand  mehr  oder  weniger  eingehender  Untersucliungeu  gewesen. 
Nachdem  Leydig  ')  zura  ersten  Male  die  makroskopischeu  sowie 
die  histologischen  Verh'altnisse  beschriebeii  hatte ,  fand  er  seine 
Angaben  bald  darauf  von  Hyrtl  ^)  bestatigt  und  vermehrt.  Sem- 
PER  ^)  war  jedoch  der  erste,  der  dieselben  richtig  zu  deuten  ge- 
wusst  und  auf  die  prinzipielle  Uebereinstimmung  zwischen  Ho- 
locephalen  und  Selachier  hingewiesen  hat.  Neuerdings  liat  Mazza  *) 


1)  Fr.  Leydiq,  Zur  Anatomie  und  Histologie  der  Chimaera  monstrosa.  A  rch.  f.  Anat. 
Phys.  und  Wissenscli.   Medicin.  1851.  S.  264  ff. 

2)  J.  Htrtl,  Ueber  weibliche  Oviducte  bei  mannliehen  Chimaeien,  und  eine  mann- 
liche  Vesicula  seminalis  bei  Weibchen.  Sitz.  Ber.  Akad.  Wien.  XI.  1853.  S.  1078  — 
3087.  1   T. 

3)  C.  Semper,  Das  Urogenitalsystem  der  Plagiostomen  und  seine  Bedeutung  für  das 
der  übrigen  Wirbelthiere.  Arb.  Inst.  Würzburg.  II,  3—4.  1875.  S.  195—509,  T.  X— XXII. 

4)  F.  Mazza,  Note  anatomo-istologiche  sulla  Chimaera  monstrosa.  Linn.  15  p.  tav. 
XII.  Atti  Soc.  Ligustica.  VI,  4.   1895. 

9 


120 

die  Spermatogenese  untersucht  uud  uns  die  eigeutütnliclie  Weise  , 
in   der  das  Sperma  in  das   V^as  deferens  gelangt,  kennen  gelernt. 

Die  Angaben  der  genanuten  Autoren  beziehen  sich  jedoch 
lediglich  auf  Chimaera  monstrosa  Linn. :  von  den  übrigen  Arten 
scheinen  die  Geschlechtsorgane  bis  jetzt  noch  nicht  untersucht 
zu  sein. 

lm  Sommer  des  vergangenen  Jahres  nun  war  ich  in  der  glück- 
lichen  Lage,  die  hier  zur  Frage  kommenden  Verhaltnisse  bei 
Callorhynchiis  antarcticus  Cuv.  zu  untersuchen.  Prof.  G.  B.  Howes 
(London)  hatte  namlich  die  grosse  Güte,  mir  ein  geschlechtsreifes 
Parchen  dieses  immerhin  seltenen  Tieres  zu  überlassen.  Ein  eben- 
falls  erwachsenes  Chimaeren-Parchen  hat  mir  mein  hochverehrter 
Lehrer  Prof.  Max  Weber  in  Amsterdam  geschenkt. 

Die  Ergebnisse  meiner  Untersuchung  habe  ich  in  einem  Teile 
meiner  Doctors-Dissertation  ')  veröffentlicht  und  gebe  nun  diesel- 
ben hier  im  Auszuge  und  in  etwas  gedrangter  Form  wieder. 

Bekauntlich  ist  der  kraniale  Teil  der  Selachierniere  beim  Mann- 
chen  in  Beziehung  zur  Ausführung  der  Geschlechtsprodukte  getreten 
und  hat  demzufolge  eigentümliche  Umanderungen  erfahren ,  auf 
welche  ich  hier  nicht  niiher  einzugehen  brauche.  Kurz,  er  ist  zur 
sogenannten  „Geschlechtsniere"  geworden. 

Bei  den  Holocephalen  dagegen ,  wo  es  keine  Vasa  efferentia 
gibt,  kaun  von  eiuer  ,, Geschlechtsniere"  nicht  die  Rede  sein. 
Dennoch  ist  die  Niere  auch  hier  nicht  ganz  homogen ,  sondern 
sie  hat  sich  differeuzirt  in  einen  grossen  vorderen  und  eiuen  kleine- 
ren hintereu  Abschnitt.  Diese  Scheidung  ist  nicht  nur  an  der 
Niere  selbst  bemerklich ,  sondern  spricht  sich  auch  und  vor  Allem 
deutlich  in  dem  Verhalten  der  Ausführungswege  aus,  wie  ich  dies 
unten  zeigen  werde. 

Dieser  vordere  Nierenabschnitt  ist  bei  Chimaera,  besonders 
aber  bei  CaUorhynchus,  machtig  entfaltet  und  bildet  im  Gegeusatz 


1)  II.  C.  Redeke,   Onderzoekingen  betreffende  het  Urogenitaalsysteem  der  Selachiers 
en  Holocephalen.   Helder,  C.  de  Boer  Jr.,  1898.  85  blz.  2  pi. 


121 

zu  der  ,,Geschlechtsüiere"  der  Selachier  (die  ihm  übrigeiis  nur 
teilweise  liomolog  ist)  den  weitaus  grössten  Teil  der  Niere. 
Bei  Callorhynchus  ist  dieser  Abschnitt  sehr  kompakt  und  wird 
nur  unvollstandig  von  dem  stark  gewundenen  Vas  deferens 
bedeckt.  Er  zeigt  geringe  Spuren  eiuer  Segmentation  und  ragt 
mit  seinein  dicken ,  abgerundeten  Kopfe  eine  Strecke  über  den 
im  dicht  auliegeuden  Hoden  hiuaus.  Nach  binten  zu  wird  die 
Metamerie  allmahlig  deutlicher  und  findet  man  segmental  ange- 
ordnete  Kanalcben ,  welche  sich  in  das  Vas  deferens  öffnen.  Die 
letzten  vier  Segmente  sind  bei  Callorhynchus  gross  und  scbarf 
begrenzt;  ilire  Endkanale  öffnen  sich  in  den  erweiterten,  dick- 
wandigen,  eigentümlich  gefacherten  Teil  des  Vas  deferens. 

Der  entsprecheude  Nieren  abschnitt  bei  Chimaera  ist  aus  eini- 
gen  verschmolzenen  und  einer  grosseren  Zahl  kaudalwarts  vod 
diesen  letzteren  gelegenen ,  mehr  oder  weniger  freien  Segmenten 
zusammengesetzt.  Bei  meinem  Exemplar  fand  ich  deren  14  Stück. 
Von  diesen  waren  die  ersten  neun  Segmente  vollstandig  isolirt.  Die 
Segmente  10  bis  12  waren  verschmolzen ;  die  ursprüngliche  Zahl 
liess  sich  jedoch  noch  genau  bestimmen,  indem  die  Endkanale  sie 
angaben.  Die  letzten  zwei  Segmente,  13  und  14,  waren  sehr  stark 
reducirt ,  deutlich  begrenzt  und  bildeten  gleichsam  einen  Uebergang 
zum  kaudalen  Nierenabschnitt.  Die  Endkanale  dieser  14  Segmente 
öffneten  sich  alle  in  den  angeschwolleneu  Teil  des  Vas  deferens. 

Der  soeben  erwahnte  Nierenteil  wurde  von  Leydig  als  eine 
Drüse  von  betrachtlichem  ümfange  beschriebeu  und  bis  auf 
Weiteres  unter  die  accessorischen  Geschlechtsdrüsen  eingereiht. 
Hyrtl  hielt  die  „Drüse"  aufangs  für  eine  vordere  Fortsetzung 
der  Niere,  ,,welcher  sie  durch  ihre  lappenförmige  Gestalt  auch 
ausserlich  gleicht,"^)  meinte  jedoch  spater,  dass  ihre  Bedeutung 
als  selbstandige  Drüse  nicht  zu  verkennen  sei.  In  Hyrtl's  Figur 
enthalt  die  rechte  Niere  15,  die  linke  17  Segmente;  die  Zahl 
der  Endkanale  (nur  rechts  abgebildet)  belauft  sich  auf  19.  Von 
diesen  letzteren  münden  13  in  den  angeschwolleneu  Teil  des  Vas 


1)  l.c.  S.  1082. 


122 

defereus ;  dies  stimmt  also  ziemlich  geuaa  mit  der  voa  mir  auf- 
gefundenen  Zahl, 

Semper  war  der  erste,  der  die  wahre  Natur  dieser  sogenannten 
,,Drüse"  erkanute.  Er  bebielt  jedocli  den  Namen  bei  und  be- 
zeichnete  sogar  als  ,,Leydig'scbe  Drüse"  den  entsprecbenden 
Nierenabscbnitt  der  übrigen  Plagiostomen.  Seine  Angaben  sind , 
insoweit  sie  sicb  auf  Chimaera  bezieben,  allerdings  nicbt  sebr 
genau.  So  beisst  es  z.  B.  auf  Seite  223  seiner  grossen  Monogra- 
fie: „Beim  Manncben  ist  die  Leydig'scbe  Drüse,  wie  bei  allen 
mannlicben  Plagiostomen,  bis  an  das  vorderste  Ende  bin  ganz 
compact."  Man  vergleicbe  bierzu  Hyrtl's  scböne  Abbildung  und 
die  Figur  auf  Seite  40   meiner  Dissertation. 

Der  Uebrige ,  bintere ,  Teil  der  Nieren  ist  bei  den  Holocepba- 
len-Manncben  deutlicb  von  dem  soeben  beschriebenen,  vorderen, 
Teile  abgegrenzt,  und  bat,  wie  wir  seben  werden,  dem  ersteren 
gegenüber  eine  gewisse  Selbstandigkeit  erlangt.  Er  ist  jedocb 
verbaltnissmassig  nur  wenig  ausgebildet ,  indem  sicb  nicbt  mebr 
als  4  bis  6  Segmeute  an  seinen  Aufbau  beteiligen.  Ferner  ist 
bervorzubeben ,  dass  die  beiden  Antimeren  über  ibre  ganze  Lange 
verscbmolzen  sind  und  scbliesslicb  eine  mediane ,  in  der  Scbwauz- 
wurzel  gelegene  Spitze  bilden ,  welcbe  ziemlicb  lang  bei  Chimaera^ 
bei    Callorhynchus  dagegen  nur  sebr  kurz  ist. 

Bei  den  Weibcben  bat  die  Niere  nur  eine  geringe  Dimension 
und  debnt  sicb  rostralwarts  ungefabr  grade  so  weit  aus,  wie  der 
bintere  Nierenabscbnitt  des  Manncben. 

Dieser  bintere  Abscbnitt  nun  ist  es,  welcben  Semper  als 
,,eigentlicbe  Niere"  der  ,,Leydig'scben  Drüse"  gegenüber  stellte. 
Meines  Eracbtens  ist  diese  noch  ziemlicb  gebraucblicbe  Termino- 
logie entscbieden  zu  verwerfen,  weil  sie  auf  einer  verkebrten 
Interpretation  berubt  und  baufig  Veranlassung  zu  Irrtümern  ge- 
geben  bat.  Warum  sollte  man  von  einer  eigentlicben  Niere  reden, 
wenn  ja  scbliesslicb  das  ganze  Organ  eigentlicb  Niere  ist! 

Dennocb  bat  die  Niere,  wie  gesagt,  eine  weitgebende  Differen- 
zirung  erfabreu ,  welcbe  sicb  am  deutlicbsten  in  dem  Verbalteu 
der   Ausfübrungsweofe  dokumentiert. 


123 

Fur  die  Ausfübrimgsgiiuge  tier  einzelnen  Segmeute  der  Urniere 
hat  Rabl  ')  die  T3ezeicliiiung  ,,Eudkanüle"  gewiililt,  eiiie  Bezeich- 
uuug,  welche  uichtssagend  und  daher  sehr  bequem  ist. 

Das  Verlialteu  der  Endkanale  des  vorderen  Nierenabschnittes 
ist  obeu  bereits  geschildert  worden ;  sie  baben  dies  gemein ,  dass 
sie  sicb  ausnamslos  in  das  Vas  deferens  öffnen. 

Ganz  anders  stebt  es  jedocb  um  die  Endkanale  des  binteren 
Abscbnittes. 

Einmal  stimmt  ihre  Zabl  nicbt  überein  mit  derjenigen  der 
ausserlicb  wabrnebmbaren  Nierensegmente.  Bei  meinem  Chimaera- 
Mauncben  fand  ich  namlicb  links  6,  recbts  nur  4  Segmente,  und 
auf  jeder  Seite  5  Endkanale.  Das  erste  Endkanalcben  war  sebr 
dünn  und  ungefabr  vom  gleicben  Kaliber  wie  die  sicb  mebr  Kopf- 
warts  befindlicben.  Die  übrigen  vier  waren  dagegeu  weitlumig 
und  zartwandig  und  zeigten  am  Anfange,  dort  wo  sie  aus  der 
Nierensubstanz  bervortraten ,  eine  leiebte  Anscbwellung  in  der 
Form  einer  Ampulle. 

Zweitens ,  und  bierauf  möcbte  icb  besonders  die  Aufmerksam- 
keit  lenken,  baben  sie  sicb  vollstandig  vom  Vas  deferens  eman- 
cipirt,  indem  sie  scbrag  nacb  binten  über  die  Niere  binweg 
zieben  und  scbliesslicb  mit  einer  gemeinscbaftlicben  Oeffnung 
recbts  und  links  in  den  Sinus  urogenitalis  ausmünden. 

Bei  Callorhynchus  is  der  Zustand  etwas  complizirter,  indem 
bier  von  den  6  Ausfübrungsgange  die  vordersten  4  gemeinsam, 
jedocb  unabbangig  von  den  bintersten  zwei  ausmünden.  lm 
Uebrigen  verbalten  sie  sicb  genau  wie  bei   Chimaera. 

Bei  den  weiblicben  Holocepbaleu  öffnen  sicb  die  Endkanale, 
welcbe  denen  der  Manncben  in  jeder  Beziebung  gleicben ,  in  eine 
unpare ,  mediane  Blasé ,  welcbe  rings  von  Bindegewebe  umscblos- 
sen  zwiscben  den  beiden  Ovidukten  liegt  und  binter  den  Ge- 
scblecbtsöffnungen  in  die  Kloake  einmündet.  Diese  sogenaunte 
„Harnblase"    koramt   nur    den    weiblicben    Holocepbalen    zu :  den 


1)  O.  Rabl,  Ueber  die  Entwicklung  des  Urogenitalsystems  der  Selachier.  (Zweite 
Fortsetzung  der  „Theorie  des  Mesoderms").  Morphol.  Jahrb.  XXIV.  1896.  S.  633— 
767.  T.  XIII-XIX. 


124 

Manuchen  geht  sie  ab  uud  aucli  bei  allen  Selachieru  wird  sie 
vermisst.  Ueber  ihre  morpbologisclie  Bedeutuug  sind  wir  vorlaufig 
noch  im  Unklaren. 

Diese  „H^rnblase"  ist  jedocb  nicht  zu  verwechslen  mit  der  von 
Leydig  zuerst  aufgefuudene ,  von  Hybtl  als  weibliche  Vesicula 
seminalis  beschriebene  Aussackung  der  Kloake  der  weiblichen 
Chimaera.  Dieses  eigentümliche  Gebilde  habe  ich  auch  bei  Cal- 
lorhynchus ,  wenn  auch  in  einer  etwas  abweichenden  Form ,  ge- 
funden. 

Die  dorsale  Kloakenwand  bildet  hier  namlich ,  unmittelbar  vor 
der  zungenförmige  Papille,  worauf  sich  die  spaltförmige  Oefinung 
der  „Harnblase"  befindet,  eine  ziemlich  tiefe,  aufwarts  gekrümmte 
Einseukung,  welche  in  Fig.  2  auf  Taf.  IV  bei  x  zu  sehen  und 
offeubar  ohne  jede  drüsige  Beschafïenheit  ist. 

Diese  mit  weiter  Oeönung  versehene  und  demzufolge  von  der 
übrigeu  Kloake  nur  wenig  abgegrenzte  Aussackung  stimmt  in 
ihrer  Lage  voUkommen  mit  der  von  Lbydig,  Hyrïl  und  Sempeu 
beschriebenen  „Samentasche"  überein. 

Leydig  hielt  sie  für  eine  Drüse  und  schliesst  seine  Beschrei- 
bung  mit  der  Bemerkung :  ,,Die  specielle  physiologische  Bedeu- 
tung  bezeichneter  Drüse  lasst  sich  freilich  aus  ihrem  Bau  nicht 
errathen  und  man  muss  sich  begnügen ,  sie  ebenfalls  als  eine 
accessorische  Drüse  des   weiblichen  Genitalapparates  zu  erklaren"  i). 

Hyrtl  hielt  sie  anfangs  für  die  Harnblase;  er  sah  jedoch  bald 
sein  Irrtum  ein  und  meinte,  es  müsse  „diese  Blasé,  deren  drü- 
sige Beschaiïenheit  mir  nicht  klar  zur  Anschauung  kam ,  und 
deren  sehr  entwickelte  Langsfalten  auf  einem  hohen  Grad  von 
Erweiterungsfahigkeit  schliessen  lassen ,  eine  andere  Bedeutung 
haben,  und  diese  scheint  jene  einer  Aufbewahrungshöhle  für 
mannliches  Sperma  zu  sein"  ^).  Er  gibt  namlich,  freilich  unter 
grösster  Reserve  an,  er  habe  Spermatozoen  darin  gefunden. 

Semper  endlich  ,  der  sich  über  ihre  Funktion  nicht  ausspricht, 
halt   sie   für  das  Homologou  des  Appendix  digitiformis  der  Sela- 


1)  l.c.  S.  368.  2)  l.c.  S.  1085. 


125 

chier,  „welcher  hier  seine  Lage  etwas  verandert  bat  und  durcb 
das  Auftreten  einer  Querfalte,  welche  seine  Oeffnung  vou  derdes 
Euddarmes  abgetrennt  bat,  scbeinbar  in  Abbaugigkeit  vom  Geni- 
talsystem  geratben  ist."  ^) 

Abgesebeu  davon ,  dass  es  unerklarlicb  sei ,  wesbalb  bei  den 
Holocepbaleii  nur  die  Weibehen,  niebt  aber  die  Manncben  eine 
fingerförmige  Drüse  besassen,  wird  seine  Hypotbese  binfallig  durcb 
Mazza  und  Perugia's  bekaiinte  Entdeckung  ^). 

Mir  kommt  es  warscbeinlicb  vor,  dass  dieser  Blindsack,  wel- 
eber  bei  Callorhynchus  nur  andeutungsweise ,  bei  Chimaera  da- 
gegen mebr  ausgebildet  vorbanden  ist,  das  Aequivalent  des  Blind- 
sackes  ist,  den  man  bei  vielen  Selaebiern  in  der  dorsalen  Wand 
des  Enddarmes  findet.  ^) 

Und  was  die  Funktion  der  Blasé,  die  nacb  Hyetl  mit  einem 
Receptaculum  seminis  zu  vergleicben  sei,  anbelangt,  so  ist  dieselbe 
meines  Eracbtens  durcb  die  Tatsacbe,  dass  Spermatozoiden  darin 
aufgefunden  sind,  durcbaus  nocb  nicbt  festgestellt.  Welcbe  Rolle 
würde  ein  dergleicbes  Receptaculum  spielen  bei  Formen,  wo 
solcbe  komplizirte  Vorricbtungen  getroffen  sind,  um  das  Sperma 
tief  in  die  weiblicben  Gescblecbtswege  binein  zu  bringen?  Bei 
Callorhynchus  ist  das  Organ  jedenfalls  für  diesen  Zweck  recbt 
wenig  geeignet.  leb  glaube  es  demnacb  als  eine  bedeutungslose 
Aussackung  der  Kloakenwand  betracbten  zu  dürfen. 

Das  oben  gescbilderte  Verbalteu  der  Ausfübrungskanale  der 
Nieren  bat  man,  meine  icb ,  als  ein  primitives  zu  betracbten. 
Ursprünglicb  mündeten  die  Endkanale  samtlicber  Nierensegmente 
in  metamerer  Anordnung  in  den  ürnierengang  aus.  Indem  der 
ürnierengang  beim  Manncben  zum  Vas  deferens  wird,  macbt 
sicb,  indem  die  distalen  Endkanale  ibre  ursprünglicbe  Beziebung 


1)  1.  c.  S.  288. 

2)  F.  Mazza  ed  A.  Perugia,  Sulla  glandola  digitiforme  (Leydig)  nella  Chimaera  mon- 
strosa  Linn.  Atti  Soc.  Ligustica.  V,  2.  1894.  10  p.  2  tav. 

3)  Nicht   zu    verwechslen    mit  der  fingerförmigen   ürüse ,  welche  haufig  in  die  Spitze 
des  genannten  Blindsackes  einmündet. 


126 

zum  Vas  cleferens  aufgebeu,  eine  Differenzirung  der  Niere  be- 
merklich ,  wobei  der  distale  Niereuteil  hauptsachlich  als  harn- 
bereitendes  Organ  funktionirt. 

Diese  haudale  Zone  umfasst  bei  den  Holocephalen  nur  wenige 
Segmente ,  (4 — 6) ;  bei  den  Selachiern  erstreckt  sie  sich  in  den 
meisten  Fallen  über  eine  viel  grössere  Zahl  von  Segmenten  (12 
und  mehr),  indem  eine  grössere  Zahl  von  Endkanale  sich  voll- 
standig  emanzipirt  hat.  (Naheres  hierüber  siebe  in  meiuer  Disser- 
tation  S.  34—54). 

Bei  den  Holocephalen  bleiben  die  kaudalen  Endkanale  noch 
selbstandig  bis  zu  dem  Augenblicke,  wo  sie  die  Wand  des  Sinus 
urogenitalis  durchboren  und  entweder  zu  einem  {Chimaera)  oder 
zu  zwei  {Callorhynchus)  Bundel  verschmelzen.  Bei  den  Selachiern 
dagegen  verschmelzen  diese  Endkanale,  wie  ich  gezeigt  habe, 
immer  über  eine  grössere  Strecke  mit  einander. 

Diese  kaudale  Nierenzone  (eigentliche  Niere  der  Autoren)  stellt 
somit  bei  allen  Plagiostomen  eiueu  mehr  oder  weniger  scharf 
begrenzten  Abschnitt  dar.  Der  übrige,  mehr  rostrale  Teil  der 
Nieren  bildet,  wie  wir  sahen ,  bei  den  Holocephalen  noch  ein 
einheitliches  Ganze ,  zerfallt  jedoch  bei  allen  raannlichen  Selachiern 
wiederum  in  zwei  Zonen:  eine  kraniale  Zone,  die  in  Beziehung 
zur  Abfuhr  der  Geschlechtsprodukte  geraten  ist  (Geschlechtsniere 
der  Autoren)  und  einem  zwischeu  den  beiden  aussersten  Zonen 
eingelagerten  Teil ,  der  medialen  Zone.  Die  Endkanale  der  letzte- 
ren  öfifnen  sich  in  das  Vas  defereus  und  dienen  wahrscheinlich 
gleichfalls  zur  Abfuhr  des  Harns. 
lm  weiblichen  Geschlechte  geht  die  kraniale  Zone  ganz,  die 
mediale  teilweise  zu  Grunde,  sodass  die  Niere  hier  fasst  aus- 
schliesslich  aus  der  kaudalen  Zone  besteht  ^). 

Fassen  wir  unsere  Ergebnisse  noch  einmal  kurz  zusaramen ,  so 
stellt  sich  heraus,  dass  die  Holocephalen  im  Bau  ihres  Urogeni- 
talsystems  ein  primitives  Verhalten  zeigen,  indem : 


1)  Rabl  kommt  (op.  cit.)  auf  Grund  embryologischer  Befunde  bei  Pristiurus  zu  einer 
ahnliclien  Untersclieidung  dreier  verschiedenen  Abschnitte  der  Urniere. 


127 

1'\  sich  uoch  keiue  Geschlechtsuiere   differenzirt  liat, 

2fi.  die  kaudale  Zoue  uoch  sehr  kleiu  ist  iu  Vergleich  zu  der 
übrigen  Niere, 

3".  jedes  Segment  noch  mehr  oder  weniger  deutlich  seinen 
eigenen  Eudkanal  besitzt  uud 

4^.  die  kaudalen  Eudkauale  nicht  mit  einander  verschmolzen  sind. 


II 

ÜEBER    EINSEITIG    EKTWICKELTE    WEIBLICHE    GeSCHLECHTSORGANE 
UND   POLYEMBRYONALE    ElERKAPSELN    BEI    RoCHEN 

Es  ist  eine  langst  bekannte ,  schon  von  Aeistoteles  erwahnte 
Tatsache,  dass  bei  den  Selachiern  manchmal  nur  eines  der  beiden 
Ovarien  zur  Ausbildung  gelangt.  lm  zehnten  Kapitel  des  sechsten 
Buches  der  ,,Thierkunde"  heisst  es  namlich ,  in  der  von  Aubert 
und  Wimmer  gelieferten  Uebersetzung:  „Bei  einigen  namlich  sind, 
wie  schon  erwahnt  worden,  die  Eier  in  der  Mitte  nahe  der 
Wirbelsaule  angewachsen :  so  ist  es  bei  den  Hundshaien."  ^)  ünd 
weiter:  „Die  sogenannten  glatten  Haie  dagegen  haben  ihre  Eier 
in  der  Mitte  zwischen  den  beiden  Halften  der  Gebiirmutter,  wie 
die  Huudshaie."  ~) 

Diese  Beobachtung  scheint  jedoch  ganzlich  unbeachtet  geblieben 
zu  sein ,  bis  endlich  Johannes  Muller  in  seiner  klassischen  Ab- 
handluug :  üeber  den  glatten  Hai  des  Aristoteles ,  und  spater 
noch  einmal,  namlich  im  letzten  Teile  der  Vergleichenden  Ana- 
tomie der  Myxinoiden  die  Aufmerksamkeit  darauf  lenkte  und 
auch  eine  Erklarung  der  soeben  citirten  Stellen  brachte. 

Johannes  Muller  sagt:  „Bekanntlich  ist  der  Eierstock  der 
Acanthias   wie    gewöhnlich ,    und    auch   bei   vielen    andern    ïïaien 


i)  Aristoteles  Thierkunde.  Kritisch  berichtigter  Text,  mit  deutscher  Uebersetzung, 
sachlicher  und  sprachlicher  Erklarung  und  vollstiindigem  Index  von  Dr.  H.  Aubert 
uud  Dr.  Fr.  Wimmer.  Leipzig,  Engelmann,  1868.  II.  §  35. 

2)  1.  c. 


128 

doppelt,  ein  rechter  und  linker,  aber  es  ist  eine  von  Niemand 
bisher  beobacbtete  Tatsache,  dass  die  Scyllien  und  der  glatte 
Hai  des  Aristoteles,  namlich  Mustelus  und  noch  viele  andere 
Haifische  nur  einen  einzigen  und  zwar  ursprünglich  entweder 
rechten  oder  linken  Eierstock  besitzen ,  in  ahnlicher  Weise  wie 
die  mehrsten  Vogel,  und  dieses  ist  es,  was  Aristoteles  vor 
sich  gehabt  bat,  als  er  sagte,  dass  die  Eier  bei  den  Scyllien 
und  bei  den  glatten  Haien  mitten  zwischen  den  Eileitern  ange- 
heftet  seien,  weun  gleicb  Aristoteles  die  Hauptursacbe  des 
Unterschiedes ,  namlich  die  Doppeltheit  oder  Einfachheit  des 
Eierstocks  nicht  aufgefasst  oder  nicht  ausgedrückt  bat.  Was  er 
von  der  Lage  der  Eier  bei  den  einen  in  der  Mitte  sagt,  ist  auf 
die  erwachseneu  Individuen  mit  ausgedehnten  Eiern  zu  beziehen."  i) 

Diese  Angaben  beziehen  sich  also  nur  auf  die  Haifische; 
bei  den  Rochen  soUten  die  Geschlechtsdrüsen  immer  paarig  sein. 

lm  Laufe  der  üntersuchungen  über  die  Geschlechtsorgane  der 
Plagiostomen ,  welche  ich  im  vergangenen  Jahre  in  der  zoo- 
logischen  Station  in  Helder  habe  anstellen  können ,  bat  sich 
jedoch  ergeben,  dass  auch  bei  gewissen  Rochen-Spezies  konstant 
nur  ein  einziger  Eierstock  zur  Ausbildung  gelangt,  und  ferner, 
dass  die  Asymmetrie  der  Geschlechtstheile  hier  eine  weit  voll- 
kommenere  ist ,  als  bei  den  weiblichen  Haien ,  indem  sie  sich 
nicht  blos  auf  die  Geschlechtsdrüsen  beschrankt,  sondern  baufig 
auch  in  dem  ganzen  übrigen  Genitaltraktus  sich  aussert. 

JoHANNEs  MüLLEE  batte  nicht  ganz  recht  als  er  meinte:  „Bei 
den  Rochen  scheint  der  Eierstock  immer  doppelt  zq  sein,  so  bei 
den  Rhinohatus ,  Raja ,   Trygon ,    Torpedo  ,  Myliohatis  .  .  .  ."  ^) 

Hinsichtlich  der  Rhinobatiden  ist  es  mir  nicht  gelungen,  die 
gewünschte  Auskunft  zu  erhalten.  In  der  Litteratur  fand  ich 
keine  einzige  hierauf  bezügliche  Angabe,  und  der  einzige  Repra- 
sentant  dieser  Familie,  den  ich  selbst  zu  untersuchen  Gelegenheit 


1)  J.  Muller,  Untersuchungen  über  die  Eingeweide  der  Fische,  Schluss  der  vergleichen- 
den  Anatomie  der  Myxinoiden.  Abhandl.  Akad.  Wissensch.  Berlin.  1842.  S.  128, 

2)  1.  c. 


129 

batte,  eiu  Weibcben  voii  Bh.  granulatus  Cuv.,  war  leider  zu 
juDg,  um  daraus  sicbere  Scblüsse  zieben  zu  dürfen. 

Vou  deu  Rajiden  und  den  Torpediniden  scbeint  es  jedocb  fest  zu 
steben ,  dass  sie  normaliter  zwei  Ovarien  besitzeu ,  wabrend  sicb 
bei  deu  Trygoniden  und  Myliobatiden  baufig  nur  ein  einziger 
Eierstock  vorfindet,  und  zwar,  wie  es  scbeint,  bei  einigen  Spezies 
konstant.  Der  Untersebied  ist  bier  also  nicbt  so  scbarf  ausge- 
prügt  wie  bei  den  Haifiscben,  wo  er  ein  nacb  den  Familien 
durcbgreifender  sein  soU. 

Worin  sicb  aber  die  nur  ein  einziges  Ovar  besitzenden  Haie 
und  Rocben  vorzüglicb  von  einander  unterscbeiden ,  ist  dies , 
dass,  indem  bei  den  ersteren  der  übrige  Genitaltraktus  immer 
paarig  vorbanden  ist,  der  Gescblecbtsapparat  der  letzteren  stets 
nur  einseitig  zur  vollen  Ausbildung  gelangt  und  zwar  regel mas- 
sig  auf' jener  Seite,  wo  aucb  der  Eierstock  gefunden  wird, 

Meiue  eigene  Befunde  bezieben  sicb  bauptsacblicb  auf  Trygon 
pastinaca  Cuv. ,  unsere  einbeimiscbe  Stecbrocbe ,  welcbe  im  Vor- 
sommer  ziemlicb  baufig  in  der  Nabe  der  bollandiscben  Kuste  ge- 
fangen  wird.  Nebenbei  babe  icb  nocb  einige  andere  Trygoniden 
und  Myliobatiden  untersucbt,  und  die  sebr  zerstreuten  und  ver- 
einzelten  Angaben  in  der  Litteratur  möglicbst  vollstaudig  ge- 
sammelt. 

Bei  alle  den  gescblecbtsreifen  Trygon  pastinaca-W eihchen  welcbe 
zur  Untersucbung  gelangten  —  es  waren  deren  zebn  Stück  — 
fand  icb  ausnabmslos  nur  einen  einzigen  Eierstock  und  zwar  immer 
den  linken.  Er  ist  verbaltnissmassig  klein  und  erreicbt  bei  Wei- 
tem  nicbt  die  bekannten  enormen  Dimensionen  der  reifen  Ovarien 
der  Haie  oder  Rajiden.  Nie  war  er  langer  als  8  cM.  oder 
breiter  als  2  cM.  und  maebte ,  indem  er  nur  selten  vereinzelte , 
nacb  der  Grosse  zu  urtbeilen,  reife  Eier  entbielt,  baufig  einen 
fast  verkümmerten  Eindruck.  Höcbst  sonderbar  und  mir  bis 
jetzt  unerklart  geblieben  ist  es ,  dass  icb  ibn  immer ,  indem  das 
Mesoarium  zerrissen  war ,  frei  und  lose  in  der  Baucbböble  lie- 
gend vorfaud. 

Das   recbte    Ovar   war   stark    atropbirt :    nie  babe  icb  eine  mit 


130 

mit  dem  blossen  Auge  wahrnehmbare  Spur  davon  auffiuden  können. 

Die  Asymmetrie  der  übrigen  Genitaliën ,  obschon  nicht  so  voU- 
kommen ,  ist  dennoch ,  namentlich  bei  graviden  Individuen ,  eine 
sehr  auffallende,  wie  ein  Bliek  auf  Fig.   1.  Taf.  V  zeigt. 

Bemerkenswerth  ist  zuniichst ,  dass ,  wiewolil  der  Genitaltrak- 
tus  offenbar  nur  einseitig  funktionirt ,  doch  zwei  gleich  gut 
entwickelte  Ostia  abdominalia  Tubae  gefunden  werden.  Bekannt- 
lich  sind  bei  den  Selachiern  die  beiderseitigen  Ostien  in  der  Regel 
zu  einer  unparen ,  medianen  Oeffnung  verschmolzen.  Nur  Narcme 
hrasiliensis  sollte  nach  Semper  *)  zwei  weit  von  einander  entfernte 
Tubentrichter  besitzeu.  Diese  Eigentümlichkeit  scheint  jedoch 
nicht  so  sehr  beschriinkt  zu  sein,  denn  ausser  bei  Irygon  pasti- 
naca  fand  ich  noch  zwei  wohl  entwickelte  Ostien  bei  einer  anderen 
Trygonide,  namlich  Taeniura  lymma,  M.  et  H.  und  vermutlich 
wird  man  dasselbe  noch  bei  vielen  anderen  Trygoniden  finden. 

Die  beiderseitigen  Ostien  verschmelzen  nicht,  das  heisst,  sie 
verharren  auf  einer  frühzeitigen  Entwicklungsstufe  und  sind  somit 
als  rudimentaire  Gebilde  zu  betrachten.  Dass  sie ,  in  Gegensatz 
zum  einseitig  atrophirten  kaudalen  Teile  der  Geschlechtsgange 
auf  beiden  Seiten  gleich  gut  entwickelt  erscheinen,  mag  seinen 
Grund  hierin  haben ,  dass  die  Ostien ,  wie  bekannt ,  in  einer 
von  den  letzteren  giinzlich  unabhangige  Weise  entstehen. 

Die  kranialen  Abschnitte  der  Ovidukte,  die  Tubae  Fallopii 
haben  anfangs  beiderseits  ein  fast  gleiches  Aussehen.  Nur  hat  der 
rechte ,  verkümmerte  ein  etwas  engeres  Lumen  und  ist  auch  nicht 
ganz  so  lang  wie  der  linke ,  verlauft  auch  etwas  gerader. 

In  den  mehr  kaudalwarts  gelegenen  Abschnitten  jedoch  ist  die 
Asymmetrie,  wie  aus  Fig  1.  Taf.  V,  ersichtlich,  besonders  stark 
ausgepragt.  Einmal  fehlt  rechts  jede  Andeuting  der  Schalendrüse , 
welche  links  in  Gestalt  eines  kuppelförmigen,  ziemlich  scharf 
abgegrenzten  Körpers  dem  machtig  entwickelten  sogenannten 
Uterus    unmittelbar    aufsitzt.    Von    der    Uteruserweiterung    selbst 


1)  C.  Sempek,  Das  ürogenitalsystem  der  Plagiostomen  und  seine  Bedeutung  für  das 
der  übrigen  Wirbelthiere.  Arb.  Inst.  Würzburg.   II,  3—4.  1875.  S.  381. 


131 

ist  rechts  bis  auf  eiue  leichte  terminale  Anscliwelluug  uichts  zu 
erblickeo,  indem  der  rudimentare  Eileiter  bis  zu  jener  Anschwel- 
lung  seiu  ursprüngliches  Kaliber  beibehalt.  Beide  Eileiter  mün- 
den  schliesslich  getrennt  auf  einem  gemeiusamen  in  die  Kloake 
bervorragenden ,  machtigen  Wulste  aus. 

Die  Wand  des  trachtigen  Uterus  ist  sehr  dick  und  fleischig. 
Schneidet  man  ihn  auf,  so  bemerkt  man  einen  eigentümlichen 
Fleischgeruch ,  ganz  anders  wie  der  allbekannte  typische  Sela- 
chierduft.  Die  Schleimhaut  ist  mit  langen ,  dichtgedrangten  Zot- 
ten ausgestattet ,  welche,  wie  die  Schleimhaut  selbst,  sehr  blut- 
reich  sind  und  ein  dunkelrotes  Aussehen  haben.  Ihr  feinerer 
Bau  ist  bereits  in  1852  von  Leydig  *)  beschrieben  worden.  Für 
dergleichen  Zotten  hat  Alcock  ^)  den  Namen  „Trophortemata" 
vorgeschlagen ,  in  Bezug  auf  ihrer  Funktion  :  die  Sekretion  einer 
nutritorischen  Flüssigkeit ,  einer  Art  Uterinmilch ,  womit  sich  der 
Embryo  im  Uterus  ernahrt.  Bei  Pteroplatea  micrura  M.  et  H. 
erreichen  diese  Trophonemata  ihre  höchste  Ausbildung ,  indem 
sie,  sobald  der  Embryo  eine  gewisse  Grosse  erreicht  hat,  auf 
einer  bestimmten  Stelle  der  Uteruswand  lokalisirt  erscheinen  und 
zwar  grade  gegenüber  den  hier  sehr  weiten  Spritzlöchern  des 
Embryos,  wodurch  sie  tief  bis  in  den  Schlund  hiuein  ragen.  Das 
von  den  Trophonemata  gelieferte  Sekret  tropft  demzufolge  direkt 
in  den  Oesophagus. 

Eine  so  hohe  Differenzirung  erlangen  die  Trophonemata  bei  Trygon 
pastinaca  jedoch  wohl  nie.  Ich  fand  wenigstens  in  einem  Uterus, 
der  einen  in  der  Entwicklung  schon  ziemlich  weit  fortgeschrit- 
tenen  Embryo  von  48  m.M.  Scheibenlange  mit  langen,  drahtför- 
migen  ausseren  Kiemen  enthielt,  die  ganze  innere  Wand  überall 
gleichmassig  mit  Zotten  besetzt.  Allein  auch  dieser  Fötus  besass 
aufiallend  grosse  Spritzlöcher  und  in  jedes  derselben  ragte  ein 
Büschel  jener  Zotten  tief  hinein. 


1)  Fe,   Letdiq,    Beitrage  zur  mikroskopisclien  Anatomie  und  Entwicklungsgeschichte 
der  Rochen  und  Haie.    Leipzig,  Engelmann ,  1852.  S.  89. 

2)  A.    Alcock,    Observations    on    the   Gestation   of  some   Sharks   and   Rays.   Journ. 
Asiat.  Soc.  Bengal.  LIX,  2,  N°.  1.  1890.  p.  51—56. 


132 

Genau  dieselbe  gleiclimassige  Verteilung  der  Zotteu  zeigte  ein 
anderer  schwangerer  Uterus,  worin  icli  eiue  Eierkapsel ,  welche 
füuf  vor  Kurzem  befruchtete  Eier  enthielt,  fand. 

Wie  schon  die  für  eine  lebendiggebarende  Form  ausserordent- 
liclie  Eütwickluug  der  Schalendrüse  vermuten  lasst ,  gehort  Trygon 
pastinaca  zu  den  ovo-viviparen  Selachiern,  bei  denen  es  noch  zur 
Bildung  einer,  sei  es  auch  vorübergehenden,  Eischale  komrat.  Uud 
zwar  fand  ich,  wie  gesagt,  nicht  weniger  als  fünf  kleine,  ge- 
genseitig  stark  abgeplattete  Eier,  vou  einer  gemeinschaft- 
lichen  hornartigen  Hülle  umgeben.  Dieselbe  (man  vergleiche 
Taf.  V,  Fig.  3 ,  wo  sie  in  natürlicher  Grosse  abgebildet  ist)  ist  von 
ziemlicher  Konsistenz,  hat  eine  hellbraune  Farbe  und  einen  schonen, 
Seide-artigen  Glanz,  welchen  sie  im  Alkohol  beibehalten  hat,  und 
zeigt  ferner  eine  ausserst  zarte  Langsstreifung.  Die  eigentümlich 
aufgeroUte  Spitze  hat  ein  sehr  enges  Lumen  und  auch  das 
Schwanzchen  unten  ist  hohl. 

Trygon  pastinaca  gehort  somit  zu  den  ovo-viviparen  Selachiern 
mit  polyembryonalen  Eierkapseln ,  wie  dies  von  Acanthias 
vulgaris  Risso  schon  seit  den  Tagen  Home's  bekannt  ist.  In  neuerer 
Zeit  sind  dergleiche  polyembryonalen  Hullen  von  Haacke  ^)  bei 
zwei  südaustralischen ,  lebendiggebarenden  Rochenarten ,  namlich 
bei  Trygonorhina  fasciata  M.  et  H.  und  Rhinohates  vincentianus 
Haacke ,  aufgefunden.  Auch  Trygon  violacea  Bonap.  soll  sie  nach 
GiACOMiNi's  2)  Angabe  besitzen. 

Die  fünf  oben  erwahnten  Eichen  waren  selbstverstandlich  eng 
zusammengehauft  und  füllten  genau  die  prall  gespannte  Kapsel 
aus ,  wozu  die  Möglichkeit  gefehlt  hatte ,  falls  die  Eier  rund  ge- 
wesen  waren.  Es  ist  nun  eben  eine  Eigentümlichkeit  der  reifen 
Trygonen-eier,  dass  dieselben  infolge  ihrer  sehr  geraumigen  Mem- 
brana  vitellina  die  Kugelform  eingebüsst  haben  und  ausserst 
leicht  eine  Scheibenform  annehmen  kounen. 


1)  W.    Haacke,  Ueber  eine  neiie  Art   uterinaler  Brutpflege  bei  Wirbelthieren.  Zool. 
Anz.  Vni,  N».  202.    1885.  S.  488—490. 

2)  E.    GiACOMiNi,  Contributo  all'istologia   deirovario   dei   Selaci.    Ric.   Labor.    Anat. 
Eoma    V,  3     4.  3896.  pag.  233. 


133 

ScHMiDï  bat  das  Gleiclie  bei  Trygon  violacea  beobacbtet.  ,,Ein- 
mal  fand  icb  in  eiuem  Uterus  eiuer  Trygon  violacea  4  vor  kurzer 
Zeit  befrucbtete  Eier.  Diese  Eier  waren  weinig  prall  gespan nt 
und  fielen,  wenn  man  sie  auf  eine  Glasplatte  hinlegte ,  in  Scbei- 
benform  zusammen"  ^).  Und  etwas  weiter  heisst  es:  „Vor  Allem 
war  aber  wicbtig ,  dass  diese  Eier  keine  Falten  zeigten."  ^) 

ScHMiDT  bat  namlicb  die  bereits  von  Leydig  ^)  bescbriebeue 
Faltenbildung  im  Ovarialei  der  Trygonen  weiter  untersucbt  und  er 
fand,  dass  die  Ovarialeier  bier  auf  einem  gewissen  Stadium  zabl- 
reicbe  nacb  innen  gericbtete  Falten  zeigeu.  ,,Es  macnt  den  Ein- 
druck ,  als  ob  das  den  Follikel  umgebende  Stromagewebe  zu  wu- 
chern  angefangeu  babe  und  Follikelepitbel  sammt  Eimembranen 
in  das  Ei-innere  bineindrangt."^)  Spater  degeneriren  die  Falten 
wieder  und  scb winden  scbliesslicb  ganz. 

Aucb  GiACOMiNi  gibt  an  ,  dass  die  in  der  Kapsel  aufgefundene 
Eier  einer  Tr.  violacea  ,,si  mostravano  perfettamente  liscie  alla 
superficie ,  senza  traccia  alcuna  delle  loro  antiche  ed  intime  relazioni 
con  la  parete  del  follicolo,  sicura  prova  ebe  Ie  piegbe  si  ritirano 
verso  la  periferia  e  finiscono  con  lo  seomparire  del  tutto  quando 
l'uovo  sta  per  abbandonare  1'ovario."  ^) 

Was  die  Bedeutung  dieser  eigentümlicben  Faltenbildung  ist , 
ist  eine  nocb  ofiene  Frage.  Die  Vermutung,  dureb  Schmidt 
geaussert,  dass  durcb  diese  Vorricbtung  eine  sebr  condensirte 
Nahrung  dem  Ei  raitgegeben  werde,  bat  allerdings  viel  wabr- 
scheinlicbes.  Es  wird  j  edoch  bei  dem  Scb  winden  der  Falten  die 
Eimembran  sicb  etwas  debnen ,  was  zufolge  bat ,  dass  die  Eier 
ibren  Kugelform  einbüssen ,  wodurcb  wiederum  ermöglicbt  wird  , 
dass  mebrere  Eier  in  einer  verbaltnissmassig  sebr  kleinen  Kap- 
sel  eingescblossen    werden    köunen.    Es   ist  jedenfalls  eine  merk- 


1)  A.  H.  Schmidt,  Onderzoekingen  betreffende  het  Ovarium  der  Selachii.  Proefschrift. 
Leiden,  Brill,  189S.  blz.   63. 

2)  1.  c.  Das  Vorkommen  einer  gemeinschaftlichen  Kapsel  erwahnt  Schmidt  jedoch  nicht. 

3)  Fe.   Leydig,    Beitrage   zur   mikroskopischen  Anatomie  und  Entwicklungsgeschichte 
der  Rochen  und  Haie.    Leipzig,  Engelraann,  1852.  S.    87. 

4)  A.  H.  Schmidt,   Op.  cit.  blz.  60. 

5)  E.    GlACOMINI,    1.    c. 


134 

würdige  Tatsache,  dass  gerade  bei  den  Trygonen,  wo  allein 
soweit  mir  bekannt  geworden  ist,  die  Faltenbildung  beobachtet 
wurde ,  diese  abgeplatteten  Eier  und  kleinen ,  polyembryonalen 
Eierkapseln  vorkommen.  Es  ware  sehr  erwünscht,  einmal  die 
Eierstockseier  bei  den  beiden  obenerwahnten  australischen  Rhino- 
batiden  mit  polyembryonalen  Eierkapseln  niit  Bezug  auf  der 
Faltenbildung  zu  untersuchen. 

Ausser  Tr.  pastinaca  besitzen  noch  viele  andere  Rocben-arten 
einseitig  zur  Ausbilduug  gelangte  Ovidukte.  Bei  diesen  allen 
findet  man  auch  nur  einen  einzigen  Eierstock,  und  zwar  wie  es 
scbeint  immer  auf  jener  Seite ,  wo  der  Ovidukt  funktionirt. 

Was  zunacbst  die  Familie  der  Trygoniden  anbelangt,  so  wird  das 
Vorkommen  asymmetrischer  Oridukte  bei  Tr.  violacea  von  Schmidt 
und  GiAcoMiNi  in  ihren  bereits  öfters  citirten  Abhandlungen  erwahnt. 
Tr.  walga  M.  et  H.  soll  sie  ebenfalls  besitzen  nacb  Wood- 
Mason  und  Alcock  *)  und  desgleichen  Tr.  hleekeri  Blyth,  ^).  Indem 
jedocb  bei  den  beiden  ersten  Spezies,  wie  bei  Tr.  pastinaca  der 
linke  Uterus  der  funktionirende  ist,  kommt  bei  Tr.  hleekeri  allein 
der  rechte  zur  Ausbilduug. 

Bei  Uroloplms  testaccus  M.  et  H.  bat  Haswell  *)  das  Vorkommen 
linksseitig  entwickelter  weiblichen  Geschlechtsorgane  beschrieben 
und  ich  selbst  habe  sie  beobachten  könuen  bei  einem  noch  nicht 
ganz  reifen  Exemplar  von   Taeniura  lymma  M.  et  H. 

Bei  dem  nahe  stehendem  Genus  Pteroplatea  sind  beide  Ovidukte 
entwickelt,  so  bei  Pt.  altavela  M.  et  H.  (nach  Beuch)  ^)  und  bei 
Pt.  micrura  M.  et  H.  (nach  Wood-Mason  und  Alcock)  ^). 


1)  J.  Wood-Mason  and  A.  Alcock,  Farther  Observations  on  the  Gestation  of  Indian 
Rays.  Proc.  Roy.  Soc.  Lond.  L.  1891.  p.  202—209. 

2)  A.  Alcock.,  Observations  on  the  Gestation  of  some  Sharks  and  Rays.  Journ. 
Asiat.  Soc.  Bengal.  LIX,  2,  N°.  1.   1890.  p    51—56. 

3)  W.  A.  Haswell,  Note  on  Uroloplms  testaceus.  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales. 
(2)  III,  4.  1889.  p.  1713—1716. 

4)  E.  Bruch,  Études  sur  l'appareil  de  la  génération  chez  les  Sélaciens.  These. 
Strasbourg,  1860.  79  p.  11    pi.  4° 

5)  Wood-Mason  and  A.  Alcock,  On  the  Uterine  Villiform  Papillae  of  Pteroplatea 
micrura  and  their  Relation  to  the  Embryo.  Proc.  Roy.  Soc.  Lond.  XLIX.  1891.  p. 
359—367.  pi.  7     8 


135 

Schliesslicli  scheineu  iu  der  Familie  der  Myliobatideii  eutweder 
beide  Ovidukte  zur  Ausbildung  zu  gelangen,  so  bei  M.  aquila 
Cuv.  (nach  Brucii)  O  >  0(ier  aber  nur  der  linke ,  wie  es  Alcock  '^) 
von  M.  nieuhofii  Cuv.  und  Giacomini  ^)  von  M.  bovina  Geoffr. 
angebeu. 

Wie  aus  den  ebeu  mitgeteilten  Tatsaehen  hervorgeht,  ist  das 
normale  Vorkommen  eiuseitig  entwickelter  Ovidukte  bei  den 
Rochen  ein  ziemlicli  haufiges  und  zwar  findet  man  in  der  Re- 
gel ,  dass  der  rechtsseitige  Traktus  der  rudimentare  ist. 

Wahrscheinlich  ist  diese  Verkümmerung  die  Folge  der  machti- 
gen Entfaltung  des  namentlich  bei  den  Trygonen  ganz  enormen 
Klappendarmes.  Dieser  Darmabschnitt  erstreckt  sich  von  das  Pe- 
rikard  bis  an  die  Kloake  durch  die  ganze  Leibesböhle  bindurch 
und  füllt  nabezu  die  ganze  rechte  Halfte  davon  aus.  Demzufolge 
sind  nicht  nur  die  rechtsseitigen  Geschlechtsorgane  nicht  zur 
Ausbildung  gelangt ,  sondern  auch  die  rechte  Niere  ist  verhaltniss- 
massig  klein  geblieben  und  die  grosse  Leber  wurde  grösstentheils 
auf  der  linken  Seite  gedrangt. 

Somit  würde  die  Erscheinung  der  asymmetrischen  Ovidukte 
unter  dieselben  Gesichtspunkte  fallen  wie  die  von  Howes  *)  be- 
schriebenen  Variationen  der  Nieren  von  Raja  clavata. 

Helder,    im  Mai  1899. 


1)  1.  c.  2)  1.  c.  3)  1.  c. 

4)  G.  B,  Howes  ,  Variation  in  the  Kidney  of  the  Common  Thornback,  {Raja  clavata) : 
its  Nature,  Range  and  Probable  Significance.  Journ.  Anat.  Phys.  XXIV.  (N.  S.  V). 
1890.  p.  407—422.  pi.   XVII. 


FIGURENERKLARUNG 


TAFEL  IV 


Callorhynchus  antarcticus  Cuv. 
1.  Weibliche  Geschlechtsorgane  der  linken  Seite.  (nat.  Gr.) 


Fig.  ], 


cl. 

Kloakenwand. 

0.  a. 

Ostium  abdominale  Tubae. 

op. 

Oeffnung  des  rechten  Uterus. 

ov. 

Ovar. 

p- 

Papille ,  darauf  die  spaltförmige  Oeffnung  der  „Harnblase 

s.k. 

Schalendrüse. 

ut. 

Uterus. 

X. 

dorsale  Aussackung  der  Kloake. 

Mannlic 

he  ürogenitalia  der  linken  Seite.  (nat.  Gr.) 

cl. 

Kloakenwand. 

ep. 

Nebenhode. 

m.  g. 

Rudiment  des  MüUerschen  Ganges. 

t. 

Hode. 

u.g. 

Oeffnung  des  Sinus  urogenitalis. 

v.d. 

Vas  deferens. 

TAFEL  V                                        • 

Trygok 

PASTI^fACA,    Cuv. 

Urogeni 

talia  eines  graviden  Weibchens.  (X  1/2)' 

n. 

kleine  rechte  Niere. 

n'. 

normale  linke  Niere. 

0.  a. 

rechtes  Ostium  abdominale  Tubae. 

0.  V. 

rechter  rudimentairer  Ovidukt. 

s. 

Schalendrüse. 

t. 

Tuba  Fallopii. 

u. 

gravider  Uterus. 

Fig.  3.  Polyembryonale  Eierkapsel  in  natürlicher  Grosse. 

(Fig.  2  dieser  Tafel ,  welche  die  Glandula  mixipterygii  in  natürlicher  Grosse 
darstellt,  steht  in  keiner  Beziehnng  zur  vorliegenden    Abhandlung). 


ORNITHOLOGIE  VAN  NEDERLAND 

WAARNEMINGEN  VAN  1  MEI  1898  TOT  EN  MET 
30  APRIL  1899  GEDAAN, 

VERZAMELD     HOOR 

Mr.  R.  Baron  SNOUCKAERT  VAN  SCHAÜBÜRG 

te  Doorn 


Waar  het  thans  de  eerste  maal  is  dat  ik  optreed  als  verslag- 
gever omtrent  eenige  merkwaardige  gebeurtenissen  op  ornitholo- 
gisch  gebied  over  het  laatst  verstreken  tijdperk  van  12  maanden 
in  den  titel  dezes  genoemd,  past  het  met  een  enkel  woord  ragu 
voorganger,  den  Heer  Mr.  Herman  Albarda  te  herdenken.  Zijn 
laatste  verslag,  loopend  over  1897  —  98  verscheen  in  Juli  in  de 
Ie  aflevering  van  deel  VI  van  dit  Tijdschrift,  en  in  diezelfde 
maand  overleed  de  Heer  Albarda.  Ik  bevond  mij  destijds  op  het 
eiland  Texel  tot  het  verrichten  van  ornithologische  onderzoekin- 
gen, speciaal  omtrent  de  Noordsche  Stern,  toen  ik  het  treurig 
bericht  vernam ,  en  had  juist  het  resultaat  van  mijn  onderzoek 
naar  Leeuwarden  gemeld ,  weinig  denkend  dat  ik  aan  een  doode 
schreef. 

Het  heengaan  van  Mr.  Albarda  is  voor  de  beoefening  der 
vogelkunde  in  Nederland  een  zeer  groot  verlies.  Hij  heeft  toch 
in  hooge  mate  medegewerkt  om  die  kennis  te  brengen  op  het 
punt  waarop  zij  thans  staat,  ten  eerste  door  zijn  jaarlijksche 
overzichten  en  door  verschillende  publicatiën  in  binnen-  en  bui- 
tenlandsche    tijdschriften,    ea  voornamelijk  door  de  beide  werken 


138 

die  hij  achtereenvolgens  uitgaf.  Eerst  verscheen  in  1884  de 
„Naamlijst  der  in  de  Provincie  Friesland  in  wilden  staat  waarge- 
nomen vogels,"  eu  in  1897  zijn  ,,Aves  Néerlandicae ,  naamlijst 
van  Nederlandsche  vogels,"  welk  werk  hij  gelukkig  nog  ten 
einde  heeft  kunnen  brengen. 

Het  is  door  de  voortdurende  en  nimmer  verflauwende  waak- 
zaamheid van  den  Heer  Albarda  gebleken,  hoe  belangrijk  de 
provincie  Friesland  is  voor  de  Nederlandsche  ornis ;  men  ziet  dit, 
om  van  andere  soorten  niet  te  gewagen ,  reeds  voldoende  uit 
de  waarnemingen  omtrent  Cannahina  linaria  HolhöUi  (Brehm), 
Charadrius  dominicus  fxdvus  (Gmel.)  eu  uit  de  vele  bastaarden 
van  eendensoorten  die  in  de  Naamlijst  zijn  opgesomd.  En  uit 
hetgeen  de  Heer  Albarda  aan  aanteekeningeu  heeft  bijeenverza- 
meld blijkt  tevens ,  hoe ,  als  men  er  de  moeite  maar  voor  over 
heeft,  nog  hoogst  belangrijke  zaken  te  weten  te  komen  zijn. 
Het  ware  daarom  wel  te  wenschen  dat  in  de  provincie  Friesland 
een  zaakkundig  persoon  te  vinden  ware  om  op  het  voetspoor 
van  Mr.  Albarda  ornithologische  merkwaardigheden  uit  het  noor- 
den van  ons  land  te  verzamelen  en  aan  de  vergetelheid  te  ontrukken. 

De  samenstelling  der  overzichten  heb  ik  op  mij  genomen  in 
de  hoop  dat  het  mij  gegeven  zal  zijn  deze  taak  op  eene  mijnen 
voorganger  waardige  wijze  telken  jare  te  volbrengen. 

Behalve  het  heengaan  van  Mr.  Albarda  valt  nog  het  afsterven 
te  betreuren  van  een  onzer  alleroudste  en  in  zijn  jeugd  meest 
werkzame  beoefenaars  der  dierkunde,  den  Heer  G.  M.  de  Graaf, 
dien  den  8sten  Maart  1898  te  Leiden  in  den  ouderdom  van  72 
jaren  overleed.  Deze  kundige  man  heeft  zich  voor  de  Neder- 
landsche dierenkennis  hoogst  nuttig  gemaakt  in  de  eerste  plaats 
ten  opzichte  van  de  entomologie.  De  Heer  de  Graaf  heeft  in 
vroeger  jaren  ijverig  medegewerkt  met  zijn  broeder,  den  Heer 
Mr.  H.  W.  de  Graaf  te  's  Graveuhage  om  de  vlinderfauna  van 
Nederland  bekend  te  doen  worden  en  terwijl  hun  verzameling 
Nederlandsche  vlinders  steeds  in  uitgebreidheid  toenam,  zijn  hun 
op  dit  gebied  byeengebrachte  waarnemingen  en  vondsten  achter- 
eenvolgens    vermeld     in    de    Bouwstoffen    voor    een    Fauna    van 


139 

Nederland    door   J.    A.  Herblots  vau   1853- 

vele  jaargangen  vau  Let  Tgdschrift  voor  Entomologie. 

Maar  ook  de  ornithologie  heeft  veel  aan  den  overledene  te 
danken  o.  a.  door  zijn  mededeelingen  in  de  genoemde  Bouvirstoiïen, 
welke  berichten  voor  dien  tijd  veel  nieuws  bevatten  inzonderheid 
uit  de  provincie  Zuid-Holland  die  in  die  dagen  yverig  werd 
onderzocht.  Een  belangrijke  verzameling  Nederlandsche  vogels 
werd  mede  door  de  Heeren  de  Graaf  bijeengegaard  en  vele  der 
daariu  aanwezige  voorwerpen  dienden  Prof.  H.  Schlegel  tot  voor- 
beeld bij  het  teekenen  van  zijn  bekende  platen.  Hier  te  lande 
gevangen  exemplaren  van  Geocichla  sihirica  (Pall.),  Phylloscopus 
superciliosus  (Gmel.)  en  Sip/iia  parva  (Bechst.)  vormen  het  hoofd- 
sieraad van  deze  collectie  welke  na  het  overlijden  van  den  Heer 
G.  M.  de  Graaf,  ook  overeenkomstig  diens  verlangen,  aan  het 
Koninklyk-Zoölogisch  Genootschap  Natura  Artis  Magistra  te  Am- 
sterdam is  geschonken. 

Leed  de  wetenschap  een  zeer  gevoelig  verlies  door  het  over- 
lijden van  genoemde  Heeren  Albarda  en  de  Graaf,  voor  den 
schrijver  dezes  persoonlijk  laat  dit  bovendien  een  pijnlijke  leegte, 
die  niet  meer  te  vervullen  is.  Hem  blijft  echter  over  de  herin- 
nering aan  een  hoogst  aangenaam  verkeer  met  beide  Heeren  en 
een  aantal  weinig  voorkomende  vogels  in  zijne  collectie  die  hij 
aan    hun    milde    en   vriendelijke  goedgeefschheid  te  danken  heeft. 

Ten  slotte  moet  melding  gemaakt  worden  van  het  overlijden 
van  den  Heer  Dr.  A.  Broers,  geneesheer  alhier,  die  in  vroegere 
jaren  insgelijks  beoefenaar  der  ornithologie  was  en  wiens  verza- 
meling door  hem  zelf  opgezette  Nederlandsche  vogels  geschonken 
is  aan  de  gemeente  üoorn  om  bij  het  Openbaar  onderwijs  te 
dienen.  Deze  collectie  bestaat  uit  295  stuks. 

Door  de  medewerking  vau  velen ,  zoowel  vroegere  correspon- 
denten van  den  Heer  Albarda ,  als  ook  nieuw  aangeworven 
krachten,  is  het  mij  mogen  gelukken  reeds  in  dit  eerste  jaar 
waarover  mijn  werkzaamheid  loopt,  voldoend  materiaal  bijeen  te 
krijgen    om    een   eenigszins  belangrijk  overzicht  samen  te  stellen. 


140 

Het  zij  mij  vergund  mijnen  dank  daarvoor  te  betuigen  aan  de 
Heereu :  Dr.  C.  Kerbert,  P.  L.  Steenhuizen  en  0.  Eykraau  te 
Amsterdam ,  L.  J.  van  Rhijn  te  Bergeu-op-Zoom ,  Mr.  J.  Pelinck 
Stratingh  te  Bergum ,  Baron  G.  Stratenus  te  Diepenveen ,  Mr. 
H.  W.  de  Graaf ,  C.  Stolk  en  S.  Broekaarts  te  's  Graveuhage , 
H.  Rietema  te  Hornhuizen ,  A.  Goets  te  Leeuwarden,  Dr.  O. 
Finsch,  H.  H.  ter  Meer  en  G.  S.  van  der  Spruyt  te  Leiden,  A. 
F.  B.  Dulfer  te  Numansdorp ,  J.  Daalder  Dz.  te  Oosterend,  Mr. 
J.  G.  Wurfbain  te  de  Steeg  en  M.  F.  D.  Baron  van  Sytzama 
te  Velp. 


Corone  corone  (L.)  —  Kraai.  Door  mij  werd  in  September  te 
Laag-Soeren  (Geld.)  eene  isabelkleurige  verscheidenheid  dezer 
soort  geschoten.  Het  is  een  wijfje.  (Wurfbain). 

Lanius  senator  L.  —  Roodkoppige  Klauwier,  Op  21  Juni  zag 
ik  een  cf  op  het  hek  van  het  aan  den  straatweg  gelegen  kasteel 
Zuylenstein  te  Leersum  (ütr.).  Den.  25sten  d.  a.  v.  heb  ik  op  die- 
zelfde plaats  d^  en  9  bijeen  gezien,  zoodat  als  waarschijnlijk 
aangenomen  mag  worden  dat  dit  paar  aldaar  broedde.  Bij  de 
provinciën  Overijsel,  Gelderland,  Zuid-Holland,  Noord-Brabant 
en  Limburg,  alwaar  deze  Klauwier  reeds  broedend  was  aange- 
troffen, zou  thaus  ook  Utrecht  gevoegd  kunnen  worden.  (S.) 

Coccothraustes  coccothraustes  (L.)  —  Appelvink.  Den  22sten  J^o- 
vember  werd  op  Texel  een  cT  in  een  lijsterstrik  gevangen  (Daal- 
der). De  vangst  van  dit  voorwerp ,  't  welk  mij  door  den  Heer 
Daalder  is  toegezonden ,  is  de  eenige  die  ik  omtrent  deze  soort 
vernam.  (S.) 

Fringilla  montifringilla  L.  —  Keep.  Eene  fraaie  bleeke  kleur- 
verscheidenheid  werd  door  den  Heer  Heyligers  te  Schiedam  aan 
het  Leidsch  Museum  ten  geschenke  aangeboden.  Tevens  ontving 
dit   Museum    van    gemelden    Heer    een    mannelijken  bastaard  van 


141 

F.  montifringilla    eu    F.    caelebs    welk    stuk    op    31    October  nabij 
's  Gravenhage  is  gevangen. 

Dit  stuk  is ,  verscli ,  als  volgt  door  mij  beschreven : 
Bovenkop  langs  het  midden  roestbruin  evenals  een  smalle  oog- 
streep  (supercilium),  die  van  boven  door  een  donkerbruine  doch 
niet  scherp  geteekende  lengtestreep  wordt  begrensd ,  welke  zich 
aan  weerskanten  tot  de  zijden  van  den  hals  uitstrekt  en  aldaar 
midden  op  den  hals  een  roestgrauwachtige  vlek  insluit ;  aan 
beide  zijden  van  den  hals  een  aschgrauwe  vlek  met  vaal  roest- 
achtige  punten  aan  de  vederen  (deze  kleurverdeeling  gelijkt  't 
meest  op  die  van  F.  montifringilla  (f  in  het  herfstkleed,  maar 
bij  deze  laatste  zijn  de  donkere  deelen  van  den  kop  duidelijk 
zwart  gevlekt;  de  grijze  vlekken  ter  zijde  van  den  hals  doen 
meer  aan  /'.  caelebs  denken);  rug  en  schouders  donker  kastanje- 
bruin (met  verborgen  witte  vederbasis)  geheel  als  bij  F.  caelebs , 
maar  de  schoudervederen  aan  de  zichtbare  basis  grijs  met  een 
zwarten,  gedeeltelijk  zichtbaren  middendwarsband ;  teugels,  oog- 
kring, kop  en  halszijden  met  de  onderzode  roestachtig  rozen- 
rood  (als  bij  F.  caelebs) ,  maar  behalve  het  midden  van  den 
buik  ook  het  midden  van  de  borst  wit  (zooals  bij  F.  montifrin- 
gilla) ;  de  onderdekvederen  van  den  staart  wit  met  zacht  roest- 
achtig isabel  getinte  eindzoomen  (als  bij  F.  caelebs) ;  vleugel- 
pennen  bruinzwart ,  die  der  eerste  orde  met  zeer  smalle  grauwgroene 
buitenzoomen ;  die  der  tweede  orde  aan  de  eindhelft  der  buiten- 
vlag  eenigszins  breeder  grijsgroen  gerand  (dit  komt  geheel  over- 
een met  F.  caelebs ,  maar  de  witte  vlek  aan  de  basis  der  vierde 
tot  zesde  pen  is  wat  meer  uitgebreid  en  meer  zooals  bij  F.  monti 
fringilla);  de  breede  buitenzoomen  der  laatste  drie  pennen  van  de 
tweede  orde  zijn  witgeel,  naar  de  punt  toe  in  het  roestroode  trek- 
kend (dus  meer  als  bij  F,  montifringilla),  kleur  en  teekening  van  den 
bovenvleugel  komen  meer  overeen  met  F.  caelebs,  met  name  zijn 
de  kleine  bovenste  dekveeren  wit  (als  bij  F.  caelebs)',  de  kleinste 
aan  den  rand  van  de  vleugelhand  zijn  evenwel  geelachtig  getint 
met  smalle  uitgewasschen  zwartachtige  eindzoomen ;  de  achterste 
dekvederen    der    vleugelpennen    van    de    2e    orde  die  den  witten 


142 

vleugeldwarsband  vormen  zijn  roestkleurig  gewaasd  ('t  geen  aan 
F.  montifringilla  herinnert);  kleur  en  teekening  der  staartvederen 
geheel  als  bij  F.  caelebs ;  alleen  is  het  wit  op  de  binnenvlag  der 
tweede  staartpen  wat  meer  naar  de  basis  uitgebreid ;  geheel  af- 
wijkend van  beide  typen  (F.  caelebs  en  F.  montifringilla)  zijn  de 
volgende  deelen :  de  bovenstuit  is  zwart  en  vormt  een  onduide- 
lijken  d  warsband  met  smalle  uitgewasschen  olijfgroen  gele  eind- 
zoomen  ;  het  overige  van  den  stuit  en  de  kortste  bovendekvederen 
van  den  staart  zijn  licht  citroengeel ;  de  zijden  van  den  stuit  zijn 
gedeeltelijk  zwart  (F.  montifringilla)'  de  langste  bovendekvederen 
van  den  staart  aschgrauw,  naar  het  eind  in  het  roestgrijze  trek- 
kend; (bij  F.  caelebs:  stuit  groen,  de  langste  dekvederen  naar 
de  basis  toe  grijs;  bij  F.  montifringilla:  stuit  wit,  aan  de  zijden 
zwart,  de  langste  bovendekvederen  roestgrijs  met  verborgen 
zwarte  basis). 

Snavel  roodachtig  grijs ,  aan  de  punt  eenigzins  donkerder, 
pooten  vleeschkleurig  bruinachtig;  iris  donker. 

Grootte  geheel  als  bij  F.  caelebs  en  F.  montifringilla.  Vleugel 
8.7,  staart  6.4,  culmen  1.1  c.M.  De  vogel  in  zijn  geheel  gezien 
geeft    meer  den  indruk  van  F.  caelebs  dan  van  F.  7nontifringilla. 

Behalve  dit  voorwerp  bezit  's  Rijks  Museum  nog  een  hybride 
dezer  beide  soorten,  een  cT,  13  October  1859  bij  Overveen 
(N.  H.)  gevangen  (Coll.  van  Wickevoort  Crommelin)  en  beschre- 
ven in:  Suchetet  ,des  Hybrides  a  l'état  sauvage.'  Vol.  I.  ois. 
1897  p.  252.  In  ditzelfde  werk  worden  bovendien  nog  twee 
dergelijke  bastaarden  uit  Nederland  genoemd:  ,,in  October  1885 
„bij  's  Gravenhage  gevangen  en  in  den  Zoölogischen  tuin  aldaar 
„bewaard ,  waarvan  een  spoedig  stierf,  en  het  andere  tot  begin 
„1891  leefde."  (Finsch). 


Serimis  serimis  (L.)  —  Europesche  Kanarie.  In  den  Haagschen 
Dierentuin  zag  ik  een  exemplaar  't  welk  op  20  Februari  op  een 
vinkenbaau  in  het  duin  nabjj  deze  stad  is  gevangen.  Ik  houd 
het  voor  een  cf  in  winterkleed  (Naumann  fig.   2).    Ik  kan  er  bij- 


143 

voegeu    dat    dit    vogeltje    door    de   Haagsclie  vogelhandelaars  IJs- 
landsche  sijs  wordt  genoemd,  (de  Graaf). 

Ik  ontving  een  cf  't  welk  op  3  November  aan  den  Zuiderzee- 
wal  nabij  Doornspijk  (Geld.)  is  gevangen.  (S.). 

Alauda  ai'vensis  L.  —  Veldleeuwerik.  Eene  bijna  zwarte  kleur- 
verscheidenheid  werd  begin  October  uabij  Üverscbie  (Z.  Holl.) 
gevangen  en  door  den  Heer  Heyligers  aan  bet  Leidscb  Museum 
teu  geschenke  aangeboden  (Finsch). 

Otocorys  alpestris  (L.)  —  Bergleeuwerik.  Begin  December  ont- 
ving ik  twee  voorwerpen  die  op  Texel  waren  geschoten  (ter  Meer). 

Op  lö  November  zag  ik  in  den  polder  ,,het  Noorden"  (Texel) 
een  vlucht  van  ongeveer  dertig  stuks  (Daalder). 

De  Heer  Daalder  heeft  mg  twee  van  deze  leeuweriken  gezon- 
den ,  beide  mannelijke  exemplaren.  In  November  werd  ook  nog 
een  (ƒ  gevangen  te  Doornspijk.  Andere  waarnemingen  omtrent 
deze  soort  zijn  mij  niet  bekend  geworden.  (S.). 

Motacilla  melanope  Pall.  —  Groote  gele  Kwikstaart,  Op  29 
Maart  zag  ik  een  exemplaar  in  vrouwelyk  kleed  't  welk  zich  op- 
hield in  een  half  droge  sloot  bij  omgeploegd  land  in  de  onmid- 
dellijke nabijheid  van  het  dorp  Doorn.  Ik  had  deze  soort  hier 
nog  nooit  waargenomen.  (S,). 

Anthus  Richardi  V.  —  Groote  Pieper,  's  Rijks  Museum  van 
Natuurlijke  Historie  te  Leiden  ontving  van  den  Heer  W.  J. 
Heyligers  te  Schiedam  een  mannelijk  exemplaar  dat  den  26en  Oc- 
tober in    de    duinen  nabij   's  Gravenhage  was  gevangen.  (Finsch). 

Turdus  iliacus  L.  —  Koperwiek.  In  betrekking  tot  den  voor- 
jaarstrek  zij  het  volgende  opgeteekend.  Vroeg  in  het  voorjaar 
van  1899  was  een  overvloed  van  deze  lijsters  in  het  Haagsche 
bosch  te  vinden,  dagen  achtereen.  In  den  namiddag  van  21 
Februari  trof  ik  er  een  groote  vlucht  aan ,  die  eerst  naar  voedsel 
zoekend   op    den    grond   de    bladeren    omwoelden ,    en  toen  in  de 


144 

kruinen  der  boomeu  gingen  zitten.  En  terwijl  de  dieren  aldaar 
vertoefden ,  liet  een  aantal  hunner  een  zacbten  zang  hooren ,  eeu 
zwatelen  of  neuriën,  alleen  van  nabij  hoorbaar.  Ook  op  25  Februari 
en  op  3,  6  en  7  Maart  —  mooie  dagen  na  nachtvorsten  —  heb 
ik  kunnen  constateeren,  steeds  in  den  namiddag ,  dat  in  een  troep 
Koperwieken  zich  vele  zangers  bevonden. 

Na  laatstgenoemden  datum  liet  zich  geen  T.  iliacus  meer  zien ; 
maar  in  1887  teekende  ik  aan  dat  deze  soort  nog  op  2  April 
zich  in  de  houtrijke  duinstreek  onder  Wassenaar  (Z.  Holl.)  ver- 
toonde, waaruit  blijkt  dat  de  voorjaarstrek  door  ons  land  tot  in 
die  maand  voortduurt. 

De  Koperwiek  is  ook  bij  ons  dikwerf  wintervogel:  niet  zelden 
hebben  grootere  of  kleinere  vluchten  mijn  aandacht  getrokken  in  het 
Haagsche  en  Scheveniugsche  boscli  in  December  en  Januari ,  ook 
bij  vorst  en  sneeuw.    Ook  weilanden  worden  bezocht,  (de  Graaf.). 

Turdus  musicus  L.  —  Zanglijster.  De  heer  S.  Broekaarts  te 
's  Gravenhage  schreef  mij  den  S^ten  Februari  dat  hij  in  de  vorige 
week  (dit  moet  volgens  den  kalender  tusschen  29  Januari  en  4 
Februari  zijn  geweest)  de  Zanglyster  in  het  Haagsche  bosch  had 
hooren  zingen.  Ik  maak  melding  van  deze  waarneming  omdat 
er  een  van  tweeën  uit  volgt,  of  dat  Turdus  musicus  bgzonder 
vroeg  bij  ons  is  aangekomen ,  of  dat  een  of  meer  voorwerpen 
overwinterd  hebben.  Ik  heb  gedurende  een  vrij  lange  reeks  van 
jaren  de  aankomst  van  de  meeste  onzer  zangvogels  nauwkeurig 
genoteerd  en  vind  daarbij  voor  de  Zanglijster  14  Februari  als 
vroegsten  datum.  Hare  eerste  verschijning  constateerde  ik  bgna 
altgd  in  Februari ,  en  slechts  bij  uitzondering  liet  deze  zich  tot 
Maart  wachten.  Mr.  Albarda  geeft  als  tijd  van  aankomst  de 
maand  Maart  aan ,  't  geen  voor  Holland  in  het  algemeen  te  laat 
schgnt,  maar  zeer  juist  kan  zijn  wat  Friesland  betreft.  De  heer 
Albarda  toch  meldde  mij  mondeling  dat  de  meeste  Zangvogels 
eeuige  dagen  later  in  Friesland  dan  in  Holland  of  Utrecht  aan- 
komen, ofschoon  voor  deze  vlugge  reizigers  de  afstand  van  bijv. 
Utrecht  tot  Leeuwarden  een  onbeduidende  is.  (S.). 


145 

Ruticilla  plioenkurus  (L.)  —  Gekraagd  Uoodstaartje.  Van  den 
beer  J.  Daalder  te  Oosterend  (Texel)  ontving  ik  een  wgfje  't  welk 
op  16  November  aldaar  v^as  gescboteu.  Dit  is  inderdaad  een  late 
versebijning;  mijn  laatste  datum  van  waarneming  dezer  soort  is 
10  October.  (S.). 

Ruticilla  titys  (Scop.)  Scop.  —  Zwarte  Roodstaart.  's  Rijks  Museum 
van  Natuurlijke  Historie  te  Leiden  ontving  van  den  Heer  W.  J. 
Heyligers  te  Scbiedam  een  vrouwelijk  voorwerp  't  welk  op  den 
3en  November,  alzoo  vrij  laat  in  bet  jaar,  nabij  's  Gravenbage 
was  gevangen.  (Finscb). 

Den  20en  Januari  zag  ik  in  een  laantje  nabij  de  nieuwe  kerk 
aan  den  Bezuidenboutscben  weg  te  's  Gravenbage  een  voorwerp 
in  vrouwelijk  kleed  't  welk  zich  opbield  op  een  daar  ter  plaatse 
in  bet  weiland  liggenden  boop  zwarte  aarde.  (Broekaarts). 

Waarscbijnlijk  is  dit  laatste  een  overwinterend  exemplaar  ge- 
weest. Het  vogeltje  schijnt  in  onze  westelijke  provinciën  meer 
en  meer  voor  te  komen.  (S.). 

Chelidon  urhica  (L.)  L.  —  Huiszwaluw.  Het  Museum  Fauna  Neer- 
landica in  Artis  ontving  den  25en  Juni  eene  witte  kleurversebei- 
denbeid  dezer  soort,  welke  te  Uithuizen  (Gr.)  was  geschoten. 
(Kerbert). 

Dendrocopus  medius  (L.)  —  Middelste  bonte  Specht.  Den  Qen 
October  wandelde  ik  's  morgens  met  den  heer  van  Oort ,  student 
in  de  Zoölogie,  in  de  laan  naar  het  Pompstation  der  duinwater- 
leiding nabij  Scheveningen ,  toen  ik  een  mij  onbekend  geluid  uit 
een  der  naast  den  weg  staande  boomen  vernam  en  nagenoeg  op 
betzelfde  oogenblik  een  prachtig  exemplaar  van  deze  specht  zag. 
Aangezien  het  ons  gelukte  tot  zeer  dicht  bij  den  vogel  te  komen 
zoodat  alle  détails  duidelijk  zichtbaar  waren ,  is  er  geen  moge- 
lijkheid dat  wij  ons  vergist  hebben ;  wij  konden  bet  dier  lang 
volgen  en  nauwkeurig   opnemen. 

Langzamerhand  scheen  bij  toch  genoeg  van  ons  te  krijgen ,  en 


146 

vloog  met  een  snel  opvolgend:  ,,tjie,  tjie,  tjie,  tjie!"  weg, 
welk  geluid  uit  de  boomen  aan  de  overzijde  van  de  laan ,  geen 
twintig  pas  van  ons  verwijderd ,  herhaald  werd  door  een  tweede 
exemplaar,  dat  wg  echter  niet  te  zien  hebben  kunnen  krijgen. 
Zeer  waarschijnlijk  hadden  wij  hier  dus  met  een  paar  te  doen. 
(Stolk). 

Aan  de  juistheid  dezer  belangrijke  waarneming  valt  niet  te 
twijfelen.  Toen  ik  bij  een  bezoek  waarmede  de  heer  Stolk  mij 
later  vereerde,  aan  Z.  E.  G.  een  huid  toonde  van  D.  medius,  her- 
kende hij  daarin  onmiddellijk  den  door  hem  gezieneu  vogel. 
Bovendien  is  het  een  bekende  zaak  dat  deze  specht  niet  bijzonder 
schuw  is  en  zich  meestal  veel  gemakkelijker  laat  naderen  en  waar- 
nemen dan  andere  spechtsoorteu.  (S.). 

Dendrocopus  minor  (L.)  —  Kleine  bonte  Specht.  Nieuwe  vind- 
plaatsen in  Noord-Holland:  1^  Santpoort;  in  het  houtrijke  ge- 
deelte werden  in  April  1896  twee  stuks  gezien,  terwijl  in  het 
volgend  jaar,  op  28  Juli ,  er  zes  a  zeven  in  dezelfde  localiteit  bij 
elkander  waren,  die,  zooals  de  waarnemer  zich  uitdrukte,  ,,ge- 
,,zamelijk  naar  denzelfden  boom  vlogen  en  om  het  hardst  werk- 
ten." Dit  doet  aan  een  nest  jongen  denken,  door  de  ouden  ge- 
leid. Een  er  van,  een  oude  cT,  werd  geschoten.  In  1899  zag 
en  hoorde  dezelfde  persoon  er  een  bij  herhaling  in  Februari  en 
in  Maart,  die  een   geluid  maakte  dat  klonk  als  ,,horrrrrr." 

2e.  Het  Naaldenveld ,  een  streek  duin  met  houtgewas  onder 
de  gemeente  Vogelenzang ,  leverde  twee  exemplaren  op ,  waarvan 
één  gezien  21  October  1897  en  een  ander,  een  cT,  geschoten  werd 
op  24  Maart  1899. 

3^  Schooten;  een  Q  in  die  gemeente  bemachtigd  8  April  1898 
op  de  buitenplaats  ,,het  Klooster"  tegenover  de  Kleverlaan,  nabij 
Haarlem.    Al  de  geschoten  individuen  heb  ik  gezien. 

Het  verdient  opmerking  dat  van  Wickevoort  Crommelin  die 
zulk  een  schat  van  vogels  uit  de  omstreken  van  Haarlem  in  zijn 
collectie  heeft  bijeengebracht,  nooit  een  kleine  bonte  specht  uit 
die   omgeving   bekomen    heeft.    En    het  was  hem  ook,  zooals  hij 


147 

mij  wel  heeft  medegedeeld,  zoolaug  hij  verzamelde  nooit  ter 
oore  gekomen  dat  zulk  een  specht  zich  in  den  omtrek  van  zijn 
woonplaats  vertoond  had.  Wèl  wist  hij  en  daarvan  heeft  hij  zelf 
in  1858  mededeeling  gedaan  in  de  Bouwstoffen  (II.  bl.  290)  dat 
een  D.  minor ^  toen  reeds  jaren  geleden  te  Velzen  geschoten,  in 
de  verzameling  Groenewegen ,  destijds  te  Haarlem,  bewaard  werd ; 
maar  dit  bewijs  van  het  voorkomen  dezer  soort  in  de  nabijheid 
van  meergenoemde  stad  is  bij  zijn  leven  —  Crommelin  is  in 
1891  overleden  —  nimmer  aangevuld.  En  zoo  ook  was  aan  mij 
niet  bekend  dat  deze  species  zich  ooit  in  Zuid-Holland  had 
voorgedaan,  totdat  door  den  Heer  Snouckaert,  die  2  Februari 
1896  een  cT  te  Lisse  schoot,  werd  aangetoond  dat  ook  die  pro- 
vincie wel  door  D.  minor  werd  bezocht. 

Met  het  oog  op  een  en  ander  moet  men  aannemen:  of,  dat 
D.  minor  gedurende  het  veeljarig  verzamelen  van  Crommelin  en 
mij  in  de  beboschte  duinstreek  der  beide  Hollanden  steeds  is 
over  het  hoofd  gezien ,  of  dat  dit  vogeltje  iu  den  jongsten  tijd 
in  ons  land  verder  westelijk  gaat  dan  vroeger.  En  dit  laatste 
komt  mij  het  waarschijnlijkst  voor.  Volgens  een  mededeeling  van 
Dr.  Kerbert  is  in  1897  (sine  die)  weder  een  i>.  mmor  in  Zuid-Hol- 
land waargenomen ,  nu  te  Warmond.  Overigens  zij  herinnerd , 
wat  Noord-Holland  betreft,  dat  blijkens  waarnemingen  door  den 
Heer  F.  E.  Blaauw  in  Albarda's  jaarverslagen  medegedeeld ,  de 
kleine  bonte  Specht  in  1890,  91,  92,  93  en  94  te  's  Graveland 
is  opgemerkt  en  aldaar  waarschgnlijk  broedt.  Een  cf  en  Q  ter- 
zelfder plaatse  10  April  1891  geschoten  zyn  in  Artis,  in  het 
Museum  Fauna  Neerlandica,  (de  Graaf). 

Deze  soort  heeft  bij  mij  (Diepenveen)  in  1897  gebroed  in  een 
hollen  hoofdtak  van  een  ouden  eik,  ongeveer  5  meter  boven  den 
grond,  en  in  1898  in  den  stam  van  een  hollen  populier.  Deze 
broedplaats  was  veel  hooger  gelegen.  (Stratenus). 

Wij  hebben  alzoo  thans  met  zekerheid  bekende  broedplaatsen , 
Diepenveen  en  Santpoort.  Ofschoon  in  deze  laatste  localiteit  geen 
nest  of  broedholte  is  ontdekt  geworden ,  mag  men ,  waar  op  28 
Juli    een    aantal    stuks    bijeen  zijn  gezien ,  dunkt  my  wel  aanne- 


148 

men  dat  dit  eene  familie  van  ouden  en  in  de  buurt  uitgebroede 
jongen  was.  Spechten  toch  leven  anders  niet  gezellig  in  troepen. 

Hoogstwaarschijnlijk  broedt  de  soort  thans  ook  in  de  bosschen 
tusschen  Hillegom  en  Lisse;  ik  ontving  namelijk  een  (ƒ  dat  daar 
ter  plaatse  den  loeien  Juni  was  geschoten.  Ik  zelf  heb  den  Q'Jen 
September  des  morgens  vroeg  in  het  Haagsche  bosch  een  exem- 
plaar gezien  dat  in  gezelschap  was  met  Koolmeezen  en  een 
Boomklever.  De  Heer  C.  Stolk  meldde  mij  dat  hij  zelfs  eens  dit 
Spechtje  heeft  gezien  in  de  hooge  boomen  van  het  Lange  Voor- 
hout en  het  Tournooiveld  te  's  Gravenhage.  Waarschijnlijk  was 
dit  vogeltje  uit  het  Haagsche  bosch  gekomen  en  langs  het  Korte 
Voorhout  van  boom  tot  boom  zoover  in  de  stad  geraakt. 

Van  den  Heer  Dr,  Kerbert  verneem  ik  nog  dat  A.rtis  een 
exemplaar  ontving  't  welk  24  April  te  Hillegom  (Z.-H.)  is  ge- 
vangen. (S.). 

Syrnium  aluco  (L.)  —  Boschuil.  De  Arasterdamsche  Diergaarde 
ontving  een  exemplaar  't  welk  op  21  Juni  te  Alkmaar  was  ge- 
vangen. (Kerbert), 

Deze  uil  komt  in  de  Hollandsche  kustprovinciën  slechts  zeer 
zelden  voor;  ik  bezit  een  exemplaar  dat  den  27sten  Juni  1891  te 
Lisse  is  geschoten;  in  andere  collectiën  zijn  mij  geen  voorwerpen 
uit  die  streken  bekend.  De  vangtijd  wijst  op  de  mogelijkheid  dat 
S.  aluco  in  de  bosschen  nabij  Alkmaar  broedt.  (S.). 

Sula  hassana  (L.)  —  Jan  van  Gent.  Men  bracht  mg  een 
levend  exemplaar  (cT  ad.)  dezer  soort,  't  welk  den  Siien  Januari 
aan  het  strand  nabij  Noordwijk  was  gevangen.  Deze  vogel  is 
door  mij  aan  de  Rotterdamsche  Diergaarde  gezonden.  (Finsch). 

Artis  ontving  twee  levende  voorwerpen  welke  resp.  in  Novem- 
ber en  in  Januari  aan  de  Noordzeekust  voor  IJmuiden  waren 
gevangen.  (Kerbert). 

Ciconia  ciconia  (L.)  —  Ooievaar.  Op  27  December  zag  ik  een 
voorwerp    op    weiland    achter    mijn    tuin    te    Bergum    (Fr.).    De 


149 

vogel  pikte  aldaar  iu  de  op  het  land  gestapelde  hoopen  sloot- 
bagger. Den  21sten  November  is  te  Hardegarijp ,  op  een  uur 
afstands  van  Bergum ,  insgelijks  een  exemplaar,  v^ellicht  hetzelfde 
gezien,  en  den  llflen  Januari  werd  ook  te  Wartena  een  ooievaar 
waargenomen.  (Pelinck  Stratingh). 

Waarschijnlijk  is  dit  een  en  hetzelfde  stuk  geweest  dat,  even- 
als andere  vogels,  overwinterde.  (S.). 

Grus  grus  (L.)  —  Kraanvogel.  Een  jager  uit  deze  buurt 
(Numansdorp ,  Z.-H.)  deelde  mij  mede  dat  hij  op  een  dag  tegen 
het  eind  van  Januari  jacht  gemaakt  had  op  een  vogel ,  ongeveer 
tweemaal  zoo  groot  als  een  reiger,  terwijl  uit  zijn  verdere  be- 
schrijving volgde  dat  hij  waarschijnlijk  een  kraanvogel  bedoelde. 
Toen  ik  hem  daarna  een  gekleurde  afbeelding  van  deze  soort 
vertoonde ,  herkende  hij  zoowel  als  zijn  zoon  daarin  den  door 
hen  gezienen  vogel.  Blijkens  verdere  mededeeling  van  den  jager 
was  de  vogel  erg  schuw ,  en  ofschoon  hij  aan  een  vleugel  be- 
schadigd scheen,  had  men  hem  niet  kunnen  buitmaken.  (Dulfer). 

Vanellus  vanellus  (L.)  — •  Kievit.  Deze  soort  heeft  dit  jaar  in 
grooten  getale   overwinterd. 

In  de  eerste  dagen  van  Februari  waren  de  Kieviten  op  hunne 
broedplaatsen  op  de  aan  den  duinvoet  gelegen  weilanden  onder 
Wassenaar  (Z.-H.)  en  zag  ik  ze  bij  Delft  (de  Graaf);  op  14 
Januari  en  later  te  Bergum  (Pelinck  Stratingh);  op  12  Januari 
zestien  stuks  te  Oegstgeest  bij  Leiden  (van  der  Spruijt);  den 
geheelen  winter  door  zag  ik  Kieviten  bij  myn  vischtochten  onder 
Voorschoten ,  Soeterwoude ,  Stompwijk  en  Leidschendam  (Broe- 
kaarts);  de  Kieviten  zijn  dit  jaar  niet  van  Texel  weg  geweest, 
ook  niet  met  de  gestrenge  dagen  in  Maart.  (Daalder). 

Charadrius  dominicus  fulvus  (Gmel.).  —  Aziatische  Goudplevier. 
De  heer  A.  Coets  te  Leeuwarden  bood  mij  een  exemplaar  ten 
geschenke  aan  dat  op  16  Februari  nabij  Dokkum  (Fr.)  was  ge- 
vangen. Dit  stuk,  een  jong  9,  is  het  derde  dat  bij  ons  te  lande 
is  waargenomen.  Het  is  voor  mijne  collectie  opgezet.  (S.). 


150 

Recurvirostra  avocetta  L.  —  Kluit.  Op  24  Februari  zag  ik  in 
den  polder  „het  Noorden"  (Texel)  bij  helder  vriezend  weder  en 
Z.  O.wind  de  eerstaangekomen  exemplaren  van  deze  soort ,  vyf 
stuks.  Later  verschenen  nog  meer  voorwerpen  en  8  Maart  zag  ik 
ze  op  vele  plaatsen.   (Daalder). 

De  Kluit  die  anders  eerst  einde  Maart  of  begin  April  aan- 
komt ,  heeft  zich  dus  dit  jaar ,  evenals  andere  soorten ,  veel 
vroeger  vertoond.  (S.). 

Tringa  canutus  L.  —  Kauoetstrandlooper.  Deze  soort  schijnt 
bij  ons  iu  Mei  in  volkomen  zomerkleed  vrij  talrijk  door  te  trek- 
ken. Op  den  I2^eü  dier  maand  ontving  ik  een  9?  den  lö^leii  een 
cf  en  den  2l8ten  vier  mannetjes  tegelyk,  waarvan  een  door  mij 
aan  Artis  werd  gezonden.  Al  deze  vogels  waren  gevangen  te 
Hornhuizen  (Gr.).  Het  9  is  zeer  veel  lichter  gekleurd  dan  de 
mannetjes  en  vertoont  weinig  van  de  roestroode  tint  dezer  laatste. 
Alleen  aan  den  kop  en  op  de  onderdeelen  is  eenig  lichtros  te 
zien.  (S.). 

Stercorarius  longicauda  (V.)  —  Kleinste  Jager.  Door  mij  werd 
den  14'ien  September  te  Lichtenvoorde  (Geld.)  ter  jacht  zijnde 
een  voorwerp  dezer  soort  geschoten,  (van  Sytzama.) 

De  Heer  ter  Meer  die  dezen  vogel  heeft  opgezet,  meldde  mij 
dat  het  een  bijna  adult  9  is.  (S.). 

Larus  argentatus  Brünn.  —  Zilvermeeuw.  De  Heer  H.  Rietema 
meldde  mij  in  Januari  dat  hij  in  het  bezit  was  van  een  geheel 
witte  meeuw  die  den  14f^en  dier  maand  aan  de  Groninger  kust 
was  gevangen.  Aan  mijn  verzoek  tot  opzending  der  meeuw  werd 
door  dien  heer  voldaan ,  en  bij  aankomst  bleek  het  mij  een  albi- 
nistische  kleurverscheidenheid  van  de  gewone  Zilvermeeuw  te  zijn. 

De  beschrijving  die  ik  van  het  versche  voorwerp  heb  gemaakt, 
luidt  als  volgt: 

9.  Geheele  lengte  54,  vleugel  41.5,  lengte  van  den  bek  langs 
de    bovenzijde    4.5 ,    hoogte    van    den    bek    bij  het  uitsteeksel  aan 


151 

de  Oüderkaak  1.7,  tarsus  5.8,  middeuteen  met  nagel  6.3  cM. 
Iris  lichtgeel.  Snavel  liclitblauwachtig  vleeschkleurig;  tusscben  de 
neusgaten  en  de  punt  een  donkerbruine  vlek  aan  weerszijden  van 
beide  kaken;  bovenrand  en  een  vlekje  aan  beide  zijden  van  het 
uitstekend  deel  van  de  onderkaak  geel ;  punt  wit.  Gevederte  ge- 
heel wit,  alleen  de  langste  vleugelpeunen  die  nog  al  versleten 
zijn,  vuilgeel;  de  witte  vlek  aan  het  uiteinde  is  in  dat  geel 
zichtbaar.  Pooten  en  zwemvliezen  uniform  licht  vleeschkleurig; 
nagels  donkerbruin  met  lichte  punt. 

Tot  mijn  leedwezen  is  de  vogel  na  de  vangst  gekortwiekt  en 
dus  aan  één  vleugel  (den  rechter)  zeer  geschonden. 

Albinisme  komt  bij  zeevogels  niet  dan  bij  de  hoogste  uitzon- 
dering voor,  en  ik  heb  te  vergeefs  elders  naar  een  dergelijke 
volmaakt  witte  meeuw  gezocht.  De  Heer  Dr.  O.  Finsch,  die  mijn 
vogel  te  Leiden  zag ,  schreef  mij  dat  deze  een  unicum  is,  dat  hij 
zich  niet  kon  herinneren  ooit  een  dergelijke  meeuwenalbino  gezien 
of  in  de  litteratuur  vermeld  gevonden  te  hebbeu ,  en  dat  noch 
in  het  Leidsch,  noch  in  't  Britsch  Museum  een  zoodanig  voor- 
werp  aanwezig  is. 

Prof.  A.  Pteicheuow  te  Berlijn,  wien  ik  de  vangst  van  den 
bedoelden  vogel  meldde,  schreef  mij  dat  hem  omtrent  albinisme 
bij  meeuwen  niets  anders  bekend  is,  dan  dat  hij  zich  herinnert 
voor  jaren  eens  een  gedeeltelijhen  albino  van  L,  canus  L.  in  han- 
den te  hebben  gehad.  (S.). 

Larus  minutus  Pall.  —  Dwergmeeuw.  Op  15  eii  21  December 
werd  telkens  één  stuk  in  Artis  ontvangen  ,  eerstgenoemd  voor  de 
diergaarde,  het  tweede,  een  cf,  voor  het  Museum  Fauna  Neer- 
landica, alwaar  de  soort  tot  dusverre  ontbrak.  Beide  werden 
gezonden  door  den  Pleer  H.  Rietema  te  Hornhuizen  (Gr.)  alwaar 
deze  vogels  zijn  gevangen.   (Kerbert.) 

Van  den  Heer  Daalder  ontving  ik  een  oud  cf  dat  den  IC^en 
December  op  Texel  in  een  staltnet  werd  gevangen.  Dit  voorwerp 
behield  ik  voor  mijne  verzameling ;  het  draagt  het  reine  winter- 
kleed    en    onderscheidde    zich    toen    het    nog    versch    was  door  de 

11 


152 

parelgrijze  kleur  der  bovendeelen  die  op  de  onderdeelen  in  zachte 
auroratiut  overging.  Een  paar  dagen  later  ontving  ik  van  den 
Heer  Rietema  een  op  20  December  te  Hornhuizen  gevangen 
jong  voorwerp ,  't  welk  tot  mijn  leedwezen  niet  is  kunnen  worden 
geprepareerd. 

Alzoo  zijn  zoover  ik  weet,  in  den  afgeloopen  winter  niet 
minder  dan  vier  stuks  van  deze  zeldzaam  voorkomende  kleine 
meeuw  gevangen.  Bovendien  werd  op  24  Nov.  bij  koud ,  mistig 
weer  en  O.  wind  een  exemplaar  door  mij  waargenomen  aan  het 
strand  nabij  Scheveningen.  Het  wemelde  dien  dag  aldaar  van 
meeuwen  {L.  argentatus,  canus^  ridihiindus  en  marinus)  die  aasden 
op  de  menigte  aangespoelde  schelpdieren  en  in  het  zeewier  voedsel 
zochten. 

De  Dwergmeeuw,  die  ik  van  nabij  zag,  vloog  in  gezelschap 
van  een  gewone  Kapmeeuw,  zoodat  het  onderscheid,  vooral  de 
donkere  onderzijde  der  vleugels,  duidelijk  in  het  oog  viel.  (S.). 

Larus  ridibundus  capistratus  Temm.  —  Kleine  Kokmeeuw. 
Den  15en  Februari  ontving  ik  van  den  Heer  Rietema  een  zeer 
klein  vrouwelijk  exemplaar  van  de  Kokmeeuw  in  nog  niet  vol- 
komen kleed.  Aangezien  de  geringe  grootte  van  dezen  vogel  mij 
deed  denkeu  aan  het  kleine  ras  't  welk  door  Temminck  wordt 
onderscheiden  van  den  gewonen  vorm ,  zond  ik  hem  aan  den 
Heer  Steenhuizen  te  Amsterdam  met  verzoek  hem  te  vergelijken 
met  het  exemplaar  dat  in  het  Museum  Fauna  Neerlandica  onder 
den  naam  van  L.  capistratus  bewaard  wordt. 

De  Heer  Steenhuizen  berichtte  mij  dat  hem  na  zorgvuldig  on- 
derzoek was  gebleken  dat  het  meeuwtje  in  afmetingen  volmaakt 
overeenkomt  met  de  Amsterdamsche  L.  capistratus ,  maar  dat  ook 
enkele  voorwerpen  van  L.  ridibundus  hetzelve  nabijkomen  wat 
de  afmetingen  van  bek,  voetwortel  en  middenteen  betreft,  terwijl 
daarentegen  de  vleugelmaat  die  bij  al  de  aanwezige  exemplaren 
van  L.  ridibundus  varieert  tusschen  30  eu  31  c.M.,  bij  mijn 
vogel  slechts  27.5  bedraagt. 

De  Heer  Steenhuizen  voegt  daarbij :  „het  is  een  lastige  kwestie, 


153 

,,maar  ik  voor  mij   beu  wel    geneigd  te  gelooven  dat  met  L.  ca- 
,,pistratus  een  dergelijke  vorm  bedoeld  wordt." 

Ik  maak  van  deze  zaak  melding  omdat  Temminck ,  Sclilegel 
en  Albarda  deze  L.  capistratus  als  een  afzonderlijk  ras  beschou- 
wen. Ik  voor  mij  ben  niet  overtuigd  dat  deze  onderscheiding 
steekhoudend  is  omdat  de  Kokmeeuw  naar  sexe  en  leeftijd  zoo- 
zeer in  grootte  verschilt.  Voor  zoover  mij  bekend  wordt  door 
geen  enkelen  buitenlandschen  schrijver  bedoelde  onderscheiding 
gemaakt.  (S.). 

Sterna  macrura  Naum.  —  Noordsche  Zeezwaluw.  In  het  vorig 
overzicht,  het  laatste  van  Mr.  Albarda's  hand,  beloofde  ik  op 
Texel  een  onderzoek  te  zullen  instellen  naar  het  broeden  van 
deze  Sternsoort.  Aan  die  belofte  is  door  mij  te  goeder  tijd  vol- 
daan met  het  gevolg  dat  op  den  7en  Juli  een  Q  op  een  twee 
eieren  inhoudend  nest  werd  gevangen.  Sterna  macrura  is  mits- 
dien als  broedvogel  voor  Nederland  geconstateerd. 

Deze  ontdekking  is  door  mij  uitvoerig  beschreven  in  n°.  6 
van  den  derden  jaargang  van  het  maandschrift  ,,de  Levende  Na- 
tuur" (uitgever  W.  Versluys  te  Amsterdam),  en  in  het  Januari- 
nummer van  1899  van  Prof.  A.  Reichenow's  ,,Ornithologische 
Monatsberichte." 

Buitendien  ontving  ik  7  Mei  een  9  van  den  Heer  Rietema 
(Groningsche  kust),  14  Mei  cf  en  9  van  den  Heer  Daalder  (Texel) 
en  schoten  we  op  8  Juli  aldaar  een  9-  Blijkens  bericht  van  den 
Heer  Dr.  Kerbert  ontving  Artis  tusschen  20  Mei  en  9  Juli  vier 
stuks,  alle  van   Texel.  (S.). 

Fulmarus  glacialis  (L.)  —  Noordsche  Stormvogel.  Het  Museum 
Fauna  Neerlandica  van  Artis  kwam  in  het  bezit  van  een  exemplaar 
dezer  soort ,  't  welk  den  16en  December  te  Oostzaan  (N.  H.)  is 
geschoten.  (Kerbert). 

Omtrent  deze  aanwinst  voor  gemeld  Museum  waar  de  Noord- 
sche Stormvogel  alsnog  ontbrak ,  deelt  de  Heer  Steenhuizen  my 
nog    mede    dat    het    exemplaar    werd  aangetroffen  door  den  Heer 


154 

C.  Eykman  by  een  Am  sterdam  scli  poelier.  De  eigenaar  gaf  liet 
opgezette  stuk  aan  Artis  teu  geschenke,  De  sexe  was  by  het 
praepareeren  niet  onderzocht.  (S.). 

Aiiser  hrachyrhynants  Baill.  —  Kleine  Rietgans.  Artis  ontving 
in  Januari  voor  den  Dierentuin  drie  levende  exemplaren ,  veelke 
te  Hesselingen  (O.)  waren  gevangen.  (Kerbert). 

Branta  rujicollis  (Pall.).  —  Roodhalsgans.  Men  ving  in  de 
eerste  helft  van  Februari  een  prachtig  exemplaar  van  deze  ons 
weinig  bezoekende  gans  te  Foxhol  bij  Hoogezand  (Gr.).  Deze 
vogel  is  levend  voor  de  Diergaarde  ontvangen.   (Kerbert.). 

Cygnas  Bewicki  Yarr.  —  Kleine  Zwaan.  Begin  November 
werden  op  Wieringen  een  (ƒ  en  bij  Kampen  (O.)  een  9  gevan- 
gen ,  en  in  de  eerste  dagen  van  Januari  een  jong  exemplaar  op 
Texel.  Deze  drie  vogels  zijn  levend  in  Artis  ontvangen  voor  de 
Diergaarde.  (Kerbert.). 

Harelda  hyemalis  (L.)  —  IJseend.  In  Nov.  1898  en  Januari 
en  Maart  1899  vond  ik  eenige  exemplaren  bij  Amsterdamsche 
poeliers  (Eykman). 

Ik  ontving  in  den  afgeloopeu  winter  twee  exemplaren,  een 
jong  9  't  welk  den  1^^  December  te  Nieuweschild  (Texel)  in  een 
palingfuik  was  gevangen,  en  een  cf  "^  onvolkomen  kleed  dat 
den  18"^°  dier  maand  aan  de  Groniugsche  kust  nabij  Klooster- 
buren  was  geschoten.  (S.). 

üria  lomoia,  var.  Eingvia.  Brünn.  —  Bastaardzeekoet.  Den 
len  November  werd  op  den  Elsterberg  nabij  Amerongen  (Utr.), 
alzoo  midden  in  het  land,  een  cf  gevonden.  Een  aantal  kraaien 
die  op  dezen ,  voor  hen  vreemden  vogel ,  stootten ,  verrieden  de 
aanwezigheid  van  dit  afgedwaald  exemplaar.  Den  21^0  dierzelfde 
maand  werd  een  oud  9  te  Hornhuizen  (Gr.)  in  een  staltnet  ge- 
vangen.   Beide  exemplaren  bevinden    zich  in  mijne  collectie.  (S.). 


155 

Colymhus  auritus  L.  —  Kuifduiker,  Arti^  outviiify  den  IS^" 
Augustus  een  exemplaar  dat  op  het  IJ  bij  Amsterdam  was  ge- 
schoten (Kerbert). 

Coli/77ibus  nigricoUis  (Brehm.)  Brehm,  —  (jreoorde  Fuut.  Tk  ontviug 
twee  vrouwelijke  exemplaren  in  winterkleed ,  resp.  op  7  Novem- 
ber te  Hornhuizen  (Gr.)  en  16  December  op  Texel  bemachtigd, 
benevens  een  oud  cf  in  prachtkleed  't  welk  den  IS^n  April  op 
de  Schelde  bij  Bergen-op-Zoom  is  geschoten  en  mij  door  den 
Heer  L,  J.  van  Rhijn  aldaar  ten  geschenke  is  aangeboden.  (S.). 

Doorn,  Mei   1899. 


155 

Colymhus  auritus  L.  —  Kuifduiker.  Artis  outviug  den  18^" 
Augustus  een  exemplaar  dat  op  het  IJ  bij  Amsterdam  was  ge- 
schoten (Kerbert). 

Colymbus  nigricollis  (Brehm.)  Brehra.  —  Geoorde  Fuut.  Ik  ontving 
twee  vrouwelijke  exemplaren  in  wiuterkleed ,  resp.  op  7  Novem- 
ber te  Hornhuizen  (Gr.)  en  16  December  op  Texel  bemachtigd, 
benevens  een  oud  cf  in  prachtkleed  't  welk  den  IS^n  April  op 
de  Schelde  bij  Bergen-op-Zoom  is  geschoten  en  mij  door  den 
Heer  L.  J.  van  Rhijn  aldaar  ten  geschenke  is  aangeboden.  (S.). 

Doorn,  Mei  1899. 


12 


KEUERE  LACHS-  UND  MAIFISCH-STÜDIEN 


P.   P.   C.   HOEK 

Hierzu  Taf.  VI— X 


Seitdem  ich  im  Jabre  1887  die  Resultate  meiner  Beobaclitungen 
über  Maifiscbe  und  Finten  ^)  und  1894  die  Ergebnisse  meiner  statis- 
tiscben  und  biologiscben  Untersucbungen  an  in  den  Niederlanden 
gefangenen  Lacbsen  ^)  veröffentlicbt  babe,  war  icb  wiederbolt  in 
der  Lage  weitere  Bei  trage  zur  Kenntniss  dieser  in  so  vieler  Hin- 
sicbt  wicbtigen  Fiscbe  zu  sammeln.  Besonders  gunstig  waren 
mir  in  dieser  Beziebuug  die  neuen,  1896  vou  mir  im  Auftrage 
der  Hollandischen  Regierung  ausgefübrten,  Untersucbungen  über 
das  Fiseben  mit  Steertharaen  ^),  sowie  meine  Tbeilnabme  an  den 
von  einer  internationalen  Kommission  augestellten  Versucben  zur 
künstlicben  Maifiscbzucbt.  Ausserdem  bin  icb  in  den  letzten 
Jabren  wiederbolt  und  von  verscbiedenen  Seiten  durcb  Zusendung 


1)  Bericht  über  die  Fiacherei  mit  Steert-  und  festslehenden  Hamen  aufdem  Hollandsch 
Diep  und  Haringvliet.  Leiden,  E.  .1.   Brill,  1888.  S.   119—135   u.  313—317. 

2)  Statistische  und  biologische  Untersucbungen  an  in  den  Niederlanden  gefangenen 
Lachseii.  Beilage  zum  Verslag  Staat  Nederl.  Zeevisscberijen  over  1893.  Haag,  1894. 
Deutsch  in:  Mittbeilungen  des  Deutschen  Fischerei  Vereins.  1895.  Französisch  in:  Bul- 
letin de  la  Société  centrale  d'aquiculture  et  de  pêche.   VIII.  1896. 

3)  Rapport  over  het  visschen  met  aakerkuilen  zoowel  in  den  gesloten  tijd  als  daarna. 
Bijlage  V.  van  het  Verslag  van  den  Staat  der  Nederlandsche  Zeevisscberijen  over  1896. 
Haag,  1897. 


i 


157 

von  wertbvollem  besonders  deu  Lachs  betrefFenden,  Material  bei 
nieiuen  Untersucbuugen  unterstützt  worden  und  sage  icb  dafür 
den  Herrn  G.  A.  ten  Houten,  Grossfiscber  und  Laebsbandler  zu 
Kralingscbe  Veer,  Aart  van  Bavel,  Fischbandler  u.  s.  w.  Moer- 
dijk, Blasius  Zwick,  Fiscbzüchter  zu  Trier  a.  d.  Mosel,  sowie  den 
Herrn  Besitzern  der  Fischzucbt  Selzenbof  zu  Freiburg  i,  B.,  meinen 
verbiudlicbsteu  Dank. 

Es  ist  natürlicb  uicbt  daran  zu  deuken,  dass  die  oder  aucb 
nur  meine  Studiën  au  diesen  Fiseben  durcb  die  bier  mitgetheilten 
Resultate  zum  Abscbluss  gekommen  seiu  sollteu  —  dass  icb  sie 
jetzt  scbon  veröffentlicbe,  gescbiebt,  weil  icb  sie  dazu  so  wie  so 
für  wicbtig  genug  balte  uud  weil  sie  auf  diese  Weise  am  besten 
aucb  anderen  Forscbern  nützlicb  sein  können. 

Unsere  Kenntniss  von  der  Lebeusgescbicbte  dieser  oeconomiscb 
so  ausserst  wichtigen  Fiscbe  ist,  raerkwürdig  genug,  immer 
nocb  sebr  dürftig.  Das  bangt  wobl  zum  Theil  damit  zusammen, 
dass  diese  Thiere  einen  grossen  Theil  ibres  Lebens  im  offenen  Meere 
verbringen,  und  dass  es  bis  jetzt  nocb  nicbt  gelungen  ist  die 
Stellen,  die  dort  von  ibuen  bewobnt  werden,  kenuen  zu  lernen 
und  zu  erforscben.  Aber  aucb  über  den  Theil  ihres  Lebens,  den 
sie  in  den  Flüssen  und  Bacben  des  Rheingebietes  zubringen, 
feblen  uus  detaillirte  und  vor  allem  zuverlassige  Angaben.  Wie 
bis  vor  kurzem  der  Maifiscbfang,  so  ist  jetzt  aucb  der  Lacbs- 
fang  sebr  bedenklicb  herabgekommen :  von  den  letzten  25  Jahren 
war  keins  schlecbter  als  1899.  So  lange  diese  Fische  im  Meere 
weilen  sind  sie  unserer  Pflege  ganz  eutzogen ;  wabrend  des  Aufent- 
balts  ira  Flusse  können  wir  vielleicbt  etwas  für  sie  tbun  —  dann 
mussen  wir  ibre  Lebensweise  aber  so  genau  wie  möglicb  kennen. 

Hier  baben  die  wissenschaftlichen  Untersucbungen  gewiss  eine 
grosse  Bedeutung  für  die  Praxis ! 


I.    DIE    JÜNGEN    IM    MAI    IN    DAS    MEER 
ZIEHENDEN   LACHSE 


Seit  vielen  Jabren  war  von  den  Interessenten  tier  Lachsfischerei 
darüber  geklagt  worden,  dass  die  Steertbamenfiscber,  wenn  sie 
in  der  Frübjabrs-Scbonzeit  ^)  ausserbalb  und  unterhalb  des  für 
diese  Fiscberei  verpacbteten  Wassers  ibre  Fiscberei  betrieben,  eine 
grosse  Zahl  von  jungen  Lacbsen  vernichteten.  üm  diese  Zeit  findet 
die  Fiscberei  mit  den  Hamen  ausscbliesslicb  zwecks  Bescbaffung 
von  Köder  für  ausgelegte  Aalreusen  statt.  1896  fing  der  eigent- 
liche  Köderfang  am  27sten  April  an.  Die  Stelle  unterbalb  des  ver- 
pacbteten Wassers,  wo  gefiscbt  wurde,  lag  im  sogenannten  j,Slykgat" 
(Scblammtief)  in  der  Nabe  der  Leucbttoune  voiu  » Kwaden  Hoek" 
(der  »Bösen  Ecke").  Ein  einziges  Fabrzeug  bat  scbon  Anfang  April 
begonnen  bier  mit  dem  Steertbamen  zu  fiseben.  Es  was  dies  ein  von 
einigen  bei  der  Lacbsfiscberei  interessirten  Herrn  gemietbetes  Fabr- 
zeug. Zwiscbeu  dem  1.  und  27.  April  babe  icb  den  Fang  dieses  Fahr- 
zeugs  secbsmal  inspicirt,obnedassaucb  nur  ein  einziges  Maleinjunger 
Lacbs  im  Netze  angetroffeu  wurde.  Vom  27sten  April  an  ward  an 
der  namlicben  Stelle  mit  neun  Fabrzeugen  gefiscbt:  bis  zum  11.  Juni 
ist  bier  im  ganzen  42  mal  der  Fang  eines  Hamens  untersucbt  worden. 
Vom  6 — 21.  Mai  würden  junge  Lacbse  in  den  Fangen  der  Steert- 
bamen vorgefunden  und  zwar  in  sebr  wecbselnden  Zablen.  Es 
sind  besonders  die  Tage  des  6*^=0  uud  7ten  Mai  für  die  ins  Meer 
ziebenden  Lacbse  verbangnissvoU  gewesen,  wie  aus  dem  hier  fol- 
genden  Verzeicbnisse  bervorgebt: 


1)  1  April— 16  Juni. 


159 
TABELLE  I 


Nr.  dek 

Datum 

TlDE 

SCHIFFS-NUMMER 

Zaul  der 

JUNGEN    LaCHSE 

Beobachtung  I) 

X 

6  Mai 

Fluth 

ZL.       8 

4 

» 

ZL.     9 
ZL.  26 

15 

8 

XI 

6     > 

Ebbe 

ZL.  17 
ZL.     5 

20 
16 

XII 

7     >^ 

Ebbe 

ZL.  12 



» 

ZL.  26 

— 

» 

ZL.  17 

32 

» 

ZL.     8 

3 

XIII 

7     » 

Fluth 

ZL.  26 

3 

X[V 

7     » 

Ebbe 
» 

ZL.  27 
KL.    3 

3 
3 

» 

ZL.  22 

55 

XV 

14     » 

Fluth 

ZL.  26 



XVI 

14     » 

Ebbe 

ZL.  17 

_ 

» 

ZL.  12 

1 

» 

ZL.  27 

4 

XVII 

15     » 

Ebbe 

» 

ZL.     8 
KL.    3 
ZL.     5 

1 
1 

» 

ZL.     9 



» 

ZL.  17 

4 

XVIII 

21     » 

Ebbe 

ZL.     5 

2 

*     ' 

ZL.  22 

— 

Also  zogeu  1896  ^)  die  meisten  jungen  Lachse  in's  Meer  am 
6ten  uiid  7ten  Mai.  Eine  Woche  spater  hatte  nach  meinen  Beobach- 
tungeu  die  Zahl  schon  stark  abgenommen  und  am  21sten  konnte 
man  sie  schon  unbedeuteud  neunen.  Es  fragt  sich  aber,  ob  nicht 
auch  die  dem  6.  und  7.  Mai  vorangehenden  Tage,  sowie  diejenigen, 
an  welchen  von  rair  keine  Beobachtungen  gemacht  worden  sind, 
für  die  jungen  Lachse  verderblich  gewesen  sind.  Glücklicherweise 
verfügeu  wir  über  die  sammtlichen  Zahlen  von  jungen  Lachsen, 
welche    wahrend    der    ganzen    Periode    von    einem    der  Fahrzeuge 


1)  Detaillirte  Angaben  über  die  physikalischen  n.  s.  w.  Verhaltnisse  bei  jeder  Beobach- 
tung sind  im  ./Rapjjort"  veröifentlicht  worden  und  sind  in  dieser  Abhandlung  auf  Seite 
161  in  Tabelie  III  zu  finden. 

2)  In  dem  vergaugenen  Jahre  (1898)  war  ich  wiederum  iu  der  Lage  im  Mai  den  Fang 
von  einzelnen  Steerlhamen  zu  untersuchen.  Es  wurde  viel  weniger  mit  diesen  Geriithen 
gefischt  als  in  1896.  Die  Tage,  an  welchen  junge  Lachse  in  den  Netzen  gefundeu 
warden,  waren  der  12.  und  17.  Mai.  Am  25sten  und  26sten  wurden  4  Hamen  inspi- 
cirt,  es  waren  aber  keine  Lachse  mehr  da. 


160 

gefangen  sind,  und  zwar  vou  dem  vorerwahnten  von  einigen 
Interessenten  gemietheten  Fahrzeuge.  Dieses  Fahrzeug  (ZL.  27) 
hat  fortwahrend  gefischt,  hat  die  Fischerei  jedeu  Tag  so  oft  wie 
möglich  betrieben  und  auch  uuter  so  ungünstigen  Umstanden, 
dass  die  anderen  die  Fischerei  einstellten.  Stets  war  ein  Ver- 
trauensmann  an  Bord  dieses  Fahrzeuges  und  da  der  Zweek  der 
Massregel  war  die  Schadlichkeit  der  Steerthauien  für  die  Lachs- 
fisclierei  zu  zeigen,  so  sind  die  Zahlen  der  gefangenen  Lachse  gewiss 
nicht  kleiner  angegeben,  als  wirklich  der  Fall  gewesen  ist. 

Von  ZL.  27  sind  die  folgenden  Quantitaten  von  jungen  Lachsen 
gefangen  worden : 

TABELLE  II 


1896 

Lachse 

1896 

Lachse 

1896 

Lachse 

Mai  2 

3 

Mai  9 

48 

Mai  15 

12 

»  4 

7 

»  10 

27 

»   17 

8 

»  5 

40 

»  11 

52 

»   18 

5 

»  6 

57 

»  12 

51 

»   19 

1 

»  7 

36 

»  13 

86 

»   20 

1 

»  8 

64 

»  14 

24 

Es  sind  dies  die  Fangzahlen  pro  Tag  (also  von  1,  2,  3  oder  4 
Tiden),  wahreud  die  Zahlen  von  der  Tabelle  I  sich  immer  nur  auf 
den  Fang  eines  Hamens  in  einer  Tide  beziehen.  Aus  diesen,  sowie 
aus  den  oben  mitgetheilten,  Zahlen  geht  somit  hervor,  dass  der 
Hauptabzug  der  jungen  Lachse  in  1896  zwischen  dem  5.  und  15. 
Mai  stattgefunden  hat. 

Berechnet  man  die  ganze  Zahl  der  im  Mai  '96  mit  der  Hamen- 
fiscberei  vernichteten  jungen  Lachse  mit  Hülfe  der  Tabelle  I,  dann 
stellt  sich  heraus  dass  diese  Zahl  +  3960  Stück  betragen  haben 
wird ;  nimrat  man  aber  die  Tabelle  II  als  Maaszstab,  so  findet 
man,  dass  dies  ungefahr  4248  junge  Lachse  gewesen  sind.  Da  die 
anderen  Fahrzeuge  aber  gar  nicht  so  fleissig  gewesen  sind  wie  ZL. 
27,  so  wird  man  gewiss  nicht  irren,  wenn  man  die  ganze  Anzahl 
nicht  höher  als  +  4000  Stück  annimmt.  Das  ist  iramer  noch  eine 
sehr  grosse  Zahl !  Jeder,  der  es  mit  der  Lachsfischerei  im  Rheine 


161 

gut  raeiut,  wirtl  sich  gewiss  darüber  freuen,  dass  die  Niederlan- 
dische  Regieruug  schon  iiii  Jahre  1897  energisch  gegen  diese  Zer- 
störung  voa  jungen  Lachsen  eiugetretea  ist  ^). 

Es  stellt  sich  also  heraus,  dass  die  jungeu  ius  Meer  ziehenden 
Lachse,  im  Jahre  1896,  in  den  Tagen  vom  4 — 18.  Mai  die  den 
unteren  Theil  des  Flusses  vom  Meere  trennende  Grenze  übersch ritten 


lung  der  physikalischen  Eigenschaften  des  Wassers  an  der  Stelle, 
WO  der  Fang  statt  faud,  lasse  ich  hier  ein  Verzeichniss  folgen  der 
Tiefen-,  der  Areometer-  uud  Thermometer-Aiigaben  bei  den  Beo- 
bachtungen  Nr,  x — xviii. 

TABELLK  III 


ÜBl  KELACHE 

Boden 

Nr.  dek 
Beobachtung 

Datum 

U.    ÖTUKDE 

TlDE 

TiEFE 

Areo 

Thermo- 

Areo- 

Thermo- 

tni'ter 

iiieter 

lueU-Y 

inetei- 

X 

1896.  Mai  ti 
10-10.'20V. 

Fluth 

10  M. 

l  UllM 

1.:!° 

1.02(17 

12'\2 

XI 

»         IVl  ai   (3 
3.30-4.30  N 

Ebbe 

8  M. 

1.004 

11°.9 

1.0059 

12° 

XII 

»        Mai  7 

4-5.30  V 

Ebbe 

6.7-9  M. 

1.0028 

11°.5 

1.0045 

ll°.3 

XIII 

Mai  7 
11.30  V. 

Flutb 

8.5  M. 

1.011 

12°.  4 

1.0217 

11°.4 

XIV 

Mai  7 
4.30-5.30  N. 

Ebbe 

8.5-9  M. 

1.0052 

12° 

1.0055 

11°.9 

XV 

»      Mai   14 
2.30  N. 

Flutb 

8  M. 

1.0104 

14°.4 

1.0126 

14° 

XVI 

»      Mai   14 
8.30-9.15  N. 

Ebbe 

7.5-8  M. 

1.004 

14° 

1.0047 

14° 

XVII 

»      Mai  15 
8-1 OV. 

Ebbe 

7-8  M. 

i.005 

14°.8 

1.0061 

14°.5 

XVIII 

»      Mai  21 
1-1.15  N. 

Ebbe 

9  M. 

1.005 

12°.5 

1.0052 

12°.7 

Es    wurden   junge    Lachse    sowohl    wahrend   der  Fluth-Tide  als 
wahrend  der  Ebbe  gefangen.  Die  meisten  aber  bei  Ebbe.  In  beiden 


1)  Die  Regierung  hat  die  untere  Grenze  des  für  die  Steerthamenfischerei  verpachteten 
Wasser.s  abwarts,  nach  der  Flussmündung  zu,  verlegt.  Also  hat  jetzt  die  Frühjahrs- 
Schonzeit  gerade  für  den  Theil  der  Flussmündung  Gültigkeit  bekommen,  wo  früher  diese 
Fischerei  in  diesen  Wochen  am  energischsten  betrieben  wurde. 


162 

Fallen  wurtle  an  der  Oberflaehe  gefischt:  die  jungen  Lachse  wur- 
den  also  in  den  obersten  Schichten  ')  des  Wassers  angetroffen. 
Ob  auch  einige  oder  viele  in  den  tieferen  Wasserschichten  passirt 
sind,  wissen  wir  natürlich  nicht  —  zur  Zeit  der  Ebbe  ist  der 
Unterschied  im  Salzgehalt  zwischen  den  oberen  und  unteren 
Schichten  fast  immer  gering,  bei  Fluth  kauu  derselbe  sehr  be- 
deutend  sein,  wie  aus  den  Beobachtungen  X  und  XIII  hervor- 
geht.  Wir  wissen  aber  nicht,  ob  ein  höherer  Salzgehalt  den  jungen 
Lachsen  zusagt,  oder  noch  unwillkommen  ist. 

Man  köunte  fragen  ob  1896  in  dieser  Hinsicht  ein  normales 
Jahr  gewesen  ist  und  der  Lachszug  vielleicht  in  anderen  Jahren 
früher  oder  spater  stattfindet,  langer  als  14  Tage  dauert,  oder 
vielleicht  kürzer?  Wenn  wir  die  Wasserstande  des  Mittel-Rheins, 
in  Köln  z.B,  für  die  Monate  April  und  Mai  in  den  Jahren 
1894 — '96  mit  einander  vergleichen  (Fig.  1  auf  der  nachsten  Seite), 
dann  zeigen  sich  bestim mte  Differenzen ;  es  macht  aber  nicht  den 
Eindruck,  dass  1896  in  dieser  Hinsicht  ein  sehr  besonderes  Jahr 
gewesen  ist  ^). 

In  allen  drei  Jahren  wechseln  um  diese  Zeit  ungefahr  gleich 
lange  Perioden  von  » Fallen"  und  »Steigen"  des  Wassers  mit  ein- 
ander ab;  man  könnte  sogar  sagen,  dass  1896  in  dieser  Hinsicht, 
abgesehen  von  einer  durchlaufenden  DifFerenz  von  ungefahr  1  M. 
Höhe,  sehr  stark  mit  1894  übereinstimmt.  Bis  Anfang  Mai  senkte 
der  Wasserstand  in  Köln  sich  im  Jahre  1896  ziemlich  regelmas- 
sig  und  danu  folgte  ein  nicht  sehr  bedeutendes  Steigen,  das  bis 
zum  8.  Mai  dauerte,  um  darauf  wieder  einer  Periode  gleichmas- 
sigen  Falleus  Platz  zu  machen.  Will  man  annehmen,  dass  das 
Steigen  des  Wassers  auf  dem  Ober-Rhein  in  dieser  Hinsicht  eine 
sehr  wichtige  Rolle  spielt,  so  ist  es  gewiss  merkwürdig,  dass  die 
Periode  des  Steigens  vom  10.— 18.  April   1896,  welche  wichtiger 


1)  Der  starken  Strömung  des  Wassers  wegen  wird  in  dieser  Zeit  iu  der  Flussmündung 
obne  ,.Obstantelbaume"  gefischt.  Die  Öflfnung  des  Netzes  kann  dann  in  vertikaler  Rich- 
tung  mehr  oder  weniger  geschlossen  werden,  je  nach  der  Tide. 

2)  Vergleiche  auch  die  Anmerkung  von  S.  159,  aus  welcher  hervorgeht,  dass  in  dem 
Jahre    1898    Lachse   am    12ten  und  IT'en  Mai  in  der  Rheinmündung  gefangen  wurden. 


163 

war  als  diejeuige  vom  3. — 8.  Mai,  uns  nocli  kein  eiuziges  Liiclis- 
leiu  gebracht  hat.  Also  mussen  aueh  noch  andere  Einflüsse  sich 
hierbei  geitend  raachen  —  kann  man  z.  B.  jetzt  schon  sagen 
dass  aueh  der  Termiu,  zu  welchem  die  Lachse  in  dem  oberen 
Theile  des  Flusses  für  den  Zug  ins  Meer  aufbrechen,  auf  die  Zeit, 
zu  welcher  sie  im  Meer  ankommen  werden,  von  Einfiuss  sein 
muss.  Man  nimmt  an,  dass  die  jungen  Lachse,  welche  sich  wahreiul 
der  Wintermonate  auf  dem  Laichgebiete,  also  im  oberen  Strom- 
laufe  verborgen  haben,  indem  sie  sich,  wahrscheinlich,  wie  Peitsch  ^) 


^ 

\ 

T             A  ,      ■  7              7       n  r     ■ 

\ 

jm    /ipriL    una    iviaz. 

X^ 

A                                                          -s                                3 

r  ■' 

/"^ 

N. 



.      ,   :i  .            ^      . 

/-^ 

-^s 

/ 

>^ 

-^ 

\ 

/ 

^^ 

P^ 

\ 

\ 

-         ^     y 

X 

-^-^ 

\6 

-' 

"■^ 

"-— 

^" 

--. 

,.7 

.-. 

,.- 

1 

~~~T 

" 

/ 

/' 

■^^-^ 

^■^ 

■— '- 

^r 

-.._ 

,,- 

-./- 

^9X 

-'-' 

^' 

^ 

\ 

,  , 

,   , 

,  , 

, , 

, , 

^^ 

=!=:= 

L_,_ 

_^_^ 

_^_^ 

^  j 

,  , 

,, 

,, 

,  ] 

,, 

, , 

sagt,  schaarenweise  in  tiefe  Tümpel  zurückziehen,  sich  sobald  der 
Eisgang  vorüber  ist,  wieder  zeigen  und  jetzt  auf  das  Frühjahrs- 
Hochwasser    warten,  um  den  Zug  nach  dem  Meere  an  zu  treten. 


1)  A.  Fritsch,  Der  Elbelachs. 


S.   Vi 


164 

Es    kann    dies    das    eine    Jahr  früher  statt  finden  als  das  andere, 
wird  aber  in  der  Regel  wohl  vor  Ende  Marz  geschehen  ^). 

lm  Allgemeinen  ist  meines  Erachtens  somit  nichts  gegen  die 
Annahme  einzuwenden,  dass  auch  in  anderen,  icli  möchte  sagen 
normalen,  Jahren  ungefahr  vorkommen  wird,  was  in  dieser  Hin- 
sicht  im  Jahre   1896  stattgefundeu  bat. 


lm  Allgemeinen  ist  unsere  Kenntniss  von  den  jungen  Lacbsen, 
die  im  Begrifi"  sind  ins  Meer  zu  geben,  eine  noeb  ausserst 
geringe.  leb  babe  dessbalb  die  Gelegenbeit,  diese  Tbiere  kennen 
zu  lernen,  so  gut  wie  möglicb  benützt  und  kann  nun  über 
diese  Fiscbe  das  Folgende  mittbeilen.  Im  ganzen  babe  icb  365 
dieser  in  der  Flussmündung  gefangeneu  Lacbslein  messen  und 
tbeilweise  untersucben  können.  Von  diesen  waren  164  Stück 
von  mir  oder  von  meinen  Assistenten  aus  dem  Netze  oder  aus 
dem  Fange  des  Netzes  berausgenommen,  wabrend  mir  201  Stück 
von  Herrn  G.  A.  ten  Houten  zugescbicbt  wurden.  Diese  letzteren 
waren  von  dem  gemietbeten  Fabrzenge  Z  L.  27  gefangen  worden. 
Die  Grosse  dieser  Fiscbe  scbwankte  zwiscben  110  und  214  mM.; 
die    aussersten    Grossen    waren    aber    nur    sebr  sparsam  vertreten. 


1)  Aus  Mittheilungen,  die  mir  vom  oberen  Stromlaufe  der  Mosel,  von  Herrn  Bau- 
rath  Treplin  (Trier),  freundlichst  zugeschickt  sind,  geht  für  diesen  Fluss  für  1896  das 
folgende  hervor: 

a)  Das  letzte  Eis  war  im  Frühjahr  1896  aus  Mosel  und  Nebenbiichen  ara  263ten  Februar 
verschwunden. 

b)  Das  erste  Fr übj ah rshoch wasser  hat  iu  Mosel  und  Seitengewassern  in  den  Tagen  vom 
9ten  bis  incl.  llten  Marz  stattgefunden.  Eiue  zweite  aber  geringere  Anschwellung  trat 
ein  in  der  Zeit  vom  ]6teu  bis  ISten  Ai)ril. 

Obgleich  keine  ganz  zuverlassigen  Angaben  darüber  gemacht  worden  sind,  vermuthet 
man,  dass  der  Hauptabzug  der  Lachschen   bereits  im   Monat  Marz  erfolgt  ist. 

Das  starke  Wachsen  des  Wassers  vom  9ten — Uten  Marz  1896  correspondirt  mit  dem 
hohen  Wasserstande  am  Kölner  Pegel  vom  llten  Marz  an  (höchster  Wasserstand  43.45 
M.  oberhalb  N.  A.  P.  am  13ten  Marz  1896).  Dies  erste  Wachsen  hat  die  Lachschen  aber 
noch  nicht  bis  nach  Holland  gebracht.  Wenn  die  kleinen  Fische  bei  dieser  Gelegenbeit, 
was  icb  gern  glauben  will,  vom  oberen  Stromlaufe  abgezogen  sind,  so  sind  sie  wahr- 
scheinlich  zunachst  nur  einen  Theil  des  Flusses  herabgeschwommen,  baben  dann  zeit- 
weise  einen  B.ubeplatz  oder  Schlupfwinkel  gefunden  und  sind  erst  bei  dem  nachsten 
Hochwasser  weiter  hinunter  geschwommen. 


165 

Die  Grosse  von  348  Stück  dieser  Lachse  (also  von  mehr  als  Oö^/q) 
schwaukte  zwischen  120  uud  174  mM.  Nur  17  Stück  —  uicht 
ganz  5*^/0  —  habeu  audere  Maasse.  Ich  zweifle  nicht  daran,  dass 
diese  sammtlichen  jungen  Lachse  gleichaltrig  und  ira  Jahre  1895 
geboren  sind. 

Die  jungen  Lachse  zeigten  sehr  auffalleude  Diöerenzen  in 
Zeichnuug  und  Farbe :  die  meisten  batten  noch  einen  Rest  ui  r 
grauen  Quer-Bander  uud  der  Farben  der  Parr-Livree,  die  ich  am 
liebsteu  das  Forelleu-Kleid  der  Lachse  nennen  möchte,  Eiuige  batten 
schon  ganz  das  gleicbmassig  silberne  Kleid  der  sogeuannten  Smolts 
angenommen.  Da  es  mir  anfangs  nicht  unraöglich  schien,  dass 
die  Differenz  in  der  Farbe  mit  sexuellen  DifFerenzen  zusammenhing, 
so  ward  fflr  jeden  Lachs  das  Geschlecht  festgestellt  und  zu  gleicber 
Zeit  die  Lange  und  Höhe,  sowie  was  aufïallend  war  in  ihrem 
Aeusseren,  notirt.  Für  Fische  dieser  Grosse  bringt  die  Feststellung 
des  Geschlechts  keine  Schwierigkeiten  mit  sich  und  gelingt  auch  ohne 
microscopische  Untersuchung  der  Geschlechtsdrüsen.  Wie  bei  den 
alteren  Lachsen  sind  die  Ovarien  mehr  oder  wenig  keulenförmig, 
dreieckig  in  Querschnitt  und  weit  nach  vorn  in  der  Leibeshöhle  ge- 
legen. Die  mannlichen  Drüsen  sind  weniger  aufFallend  und  zeigen 
sich  als  eine  über  eine  grössere  Strecke  ausgedehnte  leichte  An- 
schwellung  der  Vasa  eflerentia. 

Es  stellte  sich  heraus,  dass  von  den  365  Lachslein  229  Stück 
(also  630/0)  Weibchen  und  136  Stück  (370/o)  Mannchen  waren  ^). 
Dass  die  Mannchen  im  Allgemeinen  die  namliche  Grosse  batten 
wie  die  Weibchen,  geht  ohne  weiteres  aus  dem  hier  (Tabelle  IV) 
gegebenen  Verzeichnisse  hervor. 


l)  Ich  verfiigte  anfangs  nur  über  die  164  von  mir  persönlich  gesammeiten  Fische. 
Von  diesen  waren  105  Weibchen  und  59  Mannchen,  also  64  und  36°/o.  (Siehe  den  hol- 
landischen  Bericht  S.  281).  Diese  Zahlen  stimmen  sehr  gut  mit  den  obeu  mitgetheil- 
ten  überein. 


166 

TABELLE  IV 
Die  Grosse  der  im  Mai  '96  auf  detn   Hollandsch  Diep  gefangenen  Lachs 


Langen 

Mannchen 

Weibchen 

Von 

110-114  Mil 

imeter 

1 

>, 

115  —  119 

» 



3 

» 

120—124 

» 

6 

11 

» 

125-129 

» 

9 

12 

» 

130  —  134 

» 

10 

17 

» 

135-139 

» 

16 

20 

» 

140-144 

» 

12 

37 

» 

145—149 

» 

22 

27 

» 

150-154 

» 

18 

33 

» 

155-159 

» 

17 

21 

>, 

160  —  164 

» 

9 

21 

„ 

165  —  169 

>, 

6 

5 

» 

170-174 

» 

3 

16 

» 

175-179 

» 

4 

2 

» 

180—184 

» 

2 



» 

185—189 

» 

_ 

— 

» 

190—194 

» 

1 

2 

» 

195—199 

>, 

1 



» 

200-204 

» 

— 

— 

» 

205-209 

» 

_ 

— 

» 

210  —  214 

» 

— 

1 

Zusammen 

136 

229 

Die  graphische  Linie  (Fig.  2)  für  die  Grosse  der  Weibchen  geht 
auch    der  Hauptsache  nach  derjenigeu  für  die  Mannchen  parallel. 

Es  kann  also  als  eine  entschiedene  Sache  betrachtet  werden, 
dass  ein  grosser  Theil  der  Mannchen  im  Frühjahre  rait  den 
Weibchen  flussabwarts  ins  Meer  zieht.  Für  den  Rheinlachs  ist 
der  von  Fritsch  ^)  ausgesprochene  Gedauke,  dass  vielleicht  die 
Weibchen  viel  früher  ins  Meer  ziehen  als  die  Mannchen,  bestimmt 
unrichtig.  Wie  wir  aber  weiter  unten  auseinandersetzen  werden, 
bleibt  ein  Theil  der  jungen  Lachse  nach  Ablauf  des  ersten  Lebens- 
jahres  auf  dem  oberen  Stromlaufe  zurück.  Es  sind  das  die  Lachse, 
für  welche  man  in  Böhmen  den  Namen  »Struwitze"  eingeführt 
bat.  Ebenso  wie  in  Böhmen  bestehen  diese  am  Oberrhein  in  der 
Mehrzahl  aus  Mannchen ;  so  gross  wie  in  Böhmen,  95"/^,  scheint 
jedoch  der  Procentsatz  der   Mannchen  nicht  zu  sein. 


1)  Fritsch,  1.  c.  S.  62. 


167 

Was    uuu    die    Farbe   uud  deu   Habitus  der  jungen  iu  Holland 
gefangenen  Lachse  anbetrijfft,  so  zeigt  kelner  mehr  das  schone  viel- 


Die  Grossen  der  im 
Mat  in  das  Meer 
Ziehenden  Lachse. 


TT%WT^%ÏÏtn 


5     ^ 


5J  ^. 


^    s^ 


farbige  Kleid  (Taf.  VI.  Fig.  2)  der  juugen  Lachse  im  Forellengebiete. 
Einige  (ungef  ahr  8*^/q)  sehen  ganz  gleichmassig  silbern  aus,  nur  ist 
die  Rückenseite  dunkler  bis  fast  schwarz  gefarbt.  Ungefahr  30*^/(j 
haben  wohl  schon  das  Silber-Kleid  angenommen,  die  dunkel  granen 
Quer-Bander  lassen  sich  aber,  wenn  auch  mit  eiuiger  Mühe,  noch 
uuterscheiden  (Taf.  VI.  Fig.  3).  Bei  der  Mehrzahl  sieht  man  aber  auch 
noch  die  rothen  Punkte  zwischen  den  Querbandern,  wie  dies  bei  den 
Salralingen  in  den  Bacheu  immer  der  Fall  ist.  Nur  sind  diese  Punkte 
nimmer  so  aufïalleud  wie  bei  den  Struwitzen,  und  immer  ')  fehlen 
die  zwei  oder  drei  sehr  characteristischen  schwarzen  Flecken  auf 
dem  Kiemendeckel  (Taf.  VI.  Fig.  4).  Dazu  sind  bei  den  in  Holland 
beobachteteu    Salmlingen    die    Spitzen    von    Rücken-,    Brust-    und 


1)  Einmal  traf  ich  bei  einem  Mannchen  von  172  mM.  Lange  noch  einen  einzigen 
Fleck  auf  deoi  Kiemendeckel,  ein  anderes  Mal  bei  einem  Weibchen  von  162  mM.,  ein 
drittes  Mal  bei  einem  Mannchen  von  179  mM. 


168 

Schwanzflossen  immer  deutlich  scbwarz  gefiirbt  —  was  man  bei  den 
Struwitzen  nieraals  antrifft.  Obgleich  sorait  die  in  Holland  gefan- 
genen  Lacbslein  unter  sicbt  nicbt  ganz  unwesentlicbe  ünterscbiede 
aufweisen,  so  mussen  sie  docb  alle  als  »Smolts"  betracbtet  wer- 
den ;  ob  das  mebr  oder  weniger  vollstandige  Feblen  des  Parrkleides 
mit  einem  langeren  oder  kürzeren  Aufentbalt  in  dem  Flusse  unter- 
halb  des  Forellengebietes  zusammeubangt,  lasst  sicb  vermutben 
aber  nicbt  beweiseu.  leb  braucbe  bier  kaum  darauf  aufmerksam 
zu  macben,  dass  es  sicb  bei  dieser  Veranderung  der  Farbe  nicbt 
um  eine  andere  Haut,  um  ein  Verscbwinden  oder  Auftreten  von 
Scbuppen,  oder  etwas  derartiges  bandelt.  Die  Parrs  sowie  die 
Smolts  sind  gleicbmassig  bescbuppt.  Nur  baben  die  Parrs  ganz 
durcbscbeinende  Scbuppen,  wabrend  dieselben  bei  den  Smolts  mebr 
oder  weniger  undurcbsicbtig  sind.  Entfernt  man  somit  diese  Scbup- 
pen bei  letztgenannten  Salmlingen,  so  bleiben  die  Farben  uuterbalb 
dieser  Scbuppen  zurück.  Besonders  bei  den  Manucben  treten  die 
Farben,  wenn  sie  ausgewacbsen  und  gescblechtsreif  sind,  wieder 
bervor. 

Grosse  oder  Gescblecbt  scbeinen  rait  dem  Ünterscbiede  in  der 
Farbe  nicbts  zu  tbun  zu  baben.  Einer  der  grosseren  Fiscbe  von  190 
mM.  war  ein  Manncben  mit  ziemlicb  deutlicben  granen  Flecken  und 
sebr  gut  sicbtbaren  rotben  Punkten ;  der  allergrösste  der  Saimlinge 
(214  mM.  lang)  war  ein  Weibcben  mit  einem  vollkommenen  Silber- 
Kleide  —  also  ganz  obne  eine  Spur  von  Flecken  und  Punkten. 
Andererseits  war  ein  anderes  weibliches  Tbier  da,  gleicbfalls  im 
Silber-Kleide  obne  Flecken  und  nur  145  mM.  lang;  scbliesslicb 
erwiibne  icb  daun  nocb  eines  Manncbens,  das  ganz  silbern  aussab 
und  nur  148  mM.  lang  war. 

Aucb  kann  nicbt  bebauptet  werden,  dass  der  Unterscbied  in  der 
Farbung  von  einer  geringeren  oder  starkeren  gescblecbtlicben  Ent- 
wicklung  berrübrte.  Die  jungen  Lacbse,  Manncben  sowie  Weibcben 
waren  alle  gescblecbtlicb  ganz  unentwickelt ;  nur  waren  ein  paar 
Manncben  (von  145  —  168  mM.  Lange,  also  von  mittlerer  Grosse) 
den  übrigen  ein  wenig  in  der  Entwicklung  vorauf.  Aber  nur  ein 
wenig !  Es  bat  gewiss  keiner  dieser  Fiscbe  scbon  im  vorbergebenden 


169 

Winter  au  der  Fortpflauzuug  sicb  betheiligt.  Dies  ist  clessbalb 
besouders  merkwürdig,  weil  es  eine  ausgemacbte  Sacbe  ist,  dass 
eiu  Tbeil  der  Rbeiu-Lacbse  im  Frübjabre  nicbt  mit  ins  Meer  ziebt, 
sondern  das  ganze  Jabr  nocb  in  dem  oberen  Theile  des  Strom- 
laufes,  sagen  wir  in  der  Gegend  wo  sie  geboren  sind,  zurückbleibt. 

Ich  war  in  der  Lage  über  die  Nahrung  der  ins  Meer  ziebeuden 
jungen  Lacbse,  sowie  über  die  Parasiten,  von  welcbeu  sie  geplagt 
werden,  einige  Beobacbtungen  zu  macbeu  und  icb  will  dieselben 
hier  folgen  lassen. 

Statt  Insecten  und  lusecteularven,  die,  wie  wir  im  nacbsten 
Abscbnitte  naber  erörteru  werden,  die  Hauptnabrung  der  in  den 
Biicben  lebeuden  jungen  Lacbse  bilden,  findet  man  bei  den  in 
der  Flussmündung  gefaugeuen  als  Hauptnabrung  einige  im  Brack- 
wasser  baufige  Kruster.  Icb  fand  in  dem  Mitteldarme  von  diesen 
jungen  Lacbsen  oft  nocb  Reste  von  Insecten-Tbeilen,  im  Magen 
bingegen  uur  Kruster:  der  Hauptsacbe  uacb  Gammarus  locusta; 
die  gevvöbnlicbe  Garueele  (Crangon  vulgaris)  und  die  auf  dem 
Hollaudscb  Diep  ausserordentlicb  baufige  Schizopode  Mysis  vulgaris, 
wurdeu  aber  aucb  wiederbolt  in  dem  Magen  der  jungen  Lacbse 
angetroÊfen. 

Von  Parasiten  fand  icb  in  den  Salmlingeu  eine  Ascaris  (nacb 
Fritsch  1.  c.  S.  111.  A.  clavata)  und  wiederbolt  Exemplare  einer 
Echinorhynchus  Art.  Fritsch  nennt  Echinorhynchus  pachysomus, 
Creplin  den  Lacbskratzer,  erwabnt  diesen  Wurm  aber  nicbt  für 
den  Salmling.  Der  von  mir  beobacbtete  JE.  stimmt  aber  mit  den 
Bescbreibungen  der  Creplin'scben  Art,  wie  icb  diese  aus  Dujardin  ^) 
und  Diesing  ^)  kenne,  scblecbt  überein.  Heisst  es  doch  bei  Diesing 
für  E.  pachysomus,  Creplin  :  Proboscis  cylindrica  obtusa,  uncinorum 
seriebus  6 — 8.  Collum  nullum.  Corpus  antrorsum  crassissimum 
retrorsum  attenuatum ;  wahrend  die  von  mir  aufgefundenen  Exem- 
plare eineu  deutlicben  Hals,  wo  der  Rüssel  ausgestülpt  ist,  bis  zu 
20  Reiben  von  Haken  und  eine  Anscbwellung  (Bulla)  auf  der  Grenze 


1)  DujARDiN,  Histoire  naturelle  des  Helminthes.  Paris,  1845  p.  539. 

2)  Diesing,  Systetna  tlelmiathum.   Vindobonae,  1851,  II.  p.  41. 


170 

von  Rüssel  nnd  Hals  zeigen.  Sie  stiinmen  also  viel  besser  mit  den 
Beschreibungeu  von  E.  proteus,  Westrumb  *)  überein  —  ich  halte 
die  von  rair  beobachteten  aber  für  nicht  ausgewachseue  Exemplare. 
Nach  DuJARDiN  schwankt  die  Grosse  für  diese  Art  zwischen  13 
und  18  mM.,  wahrend  das  grösste  von  rair  aufgefundene  Ex.  nur 
6  mM.  lang  ist.  Dazu  sind  sie  alle  raehr  oder  wenig  deutlieh 
geringelt  —  wie  gegliedert  —  und  sind  die  Rüssel  bei  den  meisten 
Exemplaren  entweder  nicht,  oder  nur  theilweise  ausgestülpt. 
Hamann  ^)  hat  die  Westrumb'sche  Art  in  zwei  Arten  gespalten : 
E.  proteus  s.  str.  mit  23  zu  drei  verschiedenen  Typen  gehörigen 
Haken-Reihen  am  Rüssel  und  E.  Linstowi  mit  10  Reihen  Haken, 
unter  welchen  sich  nur  zwei  Typen  unterscheiden  lassen.  Hofere) 
erwahnt  E.  Linstowi  für  die  Regenbogenforelle ;  der  von  mir  beim 
jungen  Lachse  beobachtete  Echinorhynckus  ahnelt  unzweifelhaft 
mehr  dera  E.  proteus  s.  str.  als  dem  E,  Linstowi. 

Nicht  selten  sind  die  jungen  in  der  Flussmündung  gefangenen 
Lachse  von  einem  Fischegel  besetzt.  Nach  R.  Blanchaed,  der  sie 
für  uns  bestim mte,  ist  dies  Cystohranchus  (Piscicola)  respirans, 
Trosch.  Ich  fand  (April  1898)  zahlreiche  Exemplare  der  namlichen 
Art  auf  dera  8chwanze  eines  grossen  ausgelaichten  und  in  das 
Meer  zurückziehenden  Lachses.  So  weit  mir  bekannt  ist  bisher 
kein  Fischegel  beobachtet,  der  parasitisch  auf  der  Haut  des  Lach- 
ses lebt. 


1)  E  proteus  kommt  nach  Hermann  (Naturf.  XVII.  S.  172)  beim  Lachse  vor. 

2)  Hamann,     Monographie    der    Acanlhocephalen.    Jenaische    Zeitschr.    XXV.    1891. 

.  203  et  seq.  *: 

3)  HoFEii,  AUgemeine  Fischerei  Zeitung.  1898.  XXIII  Jahrg.  Nr.  14.  S.  247.  ^ 


11.  DIE  JÜNGEN  LACHSE  IM  OBEREN  STROMGEBIETE 


Die  jungen  Lachse  halten  sich  wahrend  ihres  ersten  Lebensjahres 
im  oberen  Stromlaufe  auf.  Ein  Theil  bleibt  aber  langer  dort:  es 
sind  dies  die  von  Fritsch  untersuchten  Salmlinge,  von  welchen 
er  für  die  Elbe  die  Thatsache  constatirte,  dass  95°/q  von  ihnen 
Manuchen  waren. 

Ich  habe  sclion  1892  angefangen  von  diesen  jungen  Lachsen 
zu  sammeln  und  bin  allmahlich  in  die  Lage  gekommen  ziem- 
lich  viele  zu  untersuchen  und  zu  vergleichen.  Sie  sind  in  der 
Prüm  und  der  Thron  (Oberes  Moselgebiet)  und  in  der  Dreisam 
(Schwarzwald)  gefangen  worden  und  zwar  in  den  Monaten  Mai — 
December. 

Ich  habe  aber  auch  einige  ganz  junge  Lachse,  die  im  Laufe 
des  ersten  Lebensjahres  und  zwar  in  den  Monaten  Mai — Septem- 
ber frei  im  Bache  lebend  gefangen  waren,  untersuchen  können. 
Ich  schicke  voran,  was  diese  Untersuchung  ergeben  hat.  (Taf.  VI. 
Fig.   1).  Die  Grosse  dieser  Lachschen  war: 


1899. 

27  Mai 

37_40  niM. 

2  Stück. 

» 

30  Juni 

65—67     * 

2       » 

» 

14  Juli 

67 

2       » 

» 

27     » 

84 

2       » 

1897. 

9  August 

64-95     » 

12       » 

1899. 

26 

90—97     » 

'2       » 

» 

27    September 

102—125  » 

3       » 

172 

Die  Grosse  der  jungen  Lachse  scliwankt  also  von  Mai — Septembei 
zwischen  37  nnd  125  niM.,  für  die  vom  August  zwischen  64  und 
97  mM.  Bemerken  möehte  ich  dabei,  dass  unter  den  im  Juli — Sep- 
tember von  mir  gesammelten  Lachslein,  solche  von  120(126)  — 140 
mM.  Lange  gar  nicht  vertreten  sind,  wohl  aber,  wie  wir  gleich 
sehen  werden,  solche  von  (130)140 — 200  mM.  Es  lassen  sich  diese 
letzteren  als  alter  und  zwar  als  gleichaltrig  mit  den  im  Frühjahre 
ins  Meer  gezogenen  betrachten,  wahrend  diejenigen,  welche  von 
Ende  Mai  bis  Ende  September  von  37  bis  125  mM.  heranwachsen 
die  Zucht  desselben  Jahres  vertreten.  Es  stimmen  diese  Zahlen 
vollstandig  mit  denjenigen,  welche  von  alteren  Autoren  mitge- 
theilt  sind,  überein :  nach  L.  Agassiz  ist  die  Lange  eines  3  Monate 
alten  Lachsleins  57  mM.  Nach  Fritsch  ist  die  natürliche  Grosse 
eines  5  Monate  alten  Lachses  67  mM.  Der  Fischzüchter  Herr 
F.  DiLL  (Heidelberg)  schreibt  mir,  dass  500  kleine  Salmlinge, 
welche  beim  Aussetzen  (Anfang  Mai)  in  den  Brutapparaten  zurück- 
geblieben  waren,  am  9ten  Juli  eine  Lange  von  5.7  cM.  erreicht 
batten. 

Bei  diesen  kleinen  Lachsen  sind  die  grossen,  duuklen  queren 
Flecke  sehr  deutlich;  die  Zahl  dieser  Flecke  scheint  allmahlich 
grösser  zu  werden.  So  hat  das  Lachslein  von  64  mM.  Lange 
deren  nur  erst  sieben,  wahrend  diejenigen  von  85 — 95  mM.  bis 
zu  12  und  13  von  diesen  Flecken  zeigen.  Bei  den  Lachsen 
dieser  Grosse  fehlen  aber  noch  die  rothen  Punkte  zwischen  den 
grauen  Flecken,  nur  sind  die  Stellen,  wo  diese  sich  nachher 
zeigen,  hie  und  da  schon  durch  schwarz-braune  Pigmentflecke 
angedeutet.  Der  Rücken  ist  dunkelgrau  mit  vielen  schwarzen 
Pigmentflecken.  Von  der  Seite  gesehen  ist  die  Farbe  aber  ein 
glanzendes  Stahlblau,  da  der  Rücken  sowie  der  Bauch  von 
kleinen  glanzenden  Schuppen  bedeckt  ist.  Auf  der  Mitte  des 
Operculums  haben  diese  Lachse  einen  deutlichen,  schwarzen  Pig- 
mentfleck ;  eine  zweite  grössere  Pigmentanhaufuug  liegt  halbwegs 
zwischen  diesem  und  dem  Auge;  ein  dritter  Fleck  ist  bei  einigen 
Exemplaren  auf  der  Mitte,  oder  an  dem  Hinterrande  des  Oper- 
culums  zu    sehen.    Die    Schwanzflosse   ist  tief  gespalten,  Rücken- 


173 

flosse,    Brust-    und    Schwanzflosse    siud    nur  schwacli  pigmentirt. 
Bei    Grossen    von    60  mM.    an    lasst   sich    der   Gescblecht  der 
jungen  Lachse  leicbt  feststellen  : 

TABELLE  V 
Gescblecht  der  im  ersten  Sommer  gefangenen  Lachse 


Langen 

Mannchen 

Weibchen 

Von  60-64 

mM. 

1 

_ 

»     65-69 

» 

4 

1 

»      70-74 

» 

1 

— 

»      75-79 

» 

1 

2 

»     80  —  84 

1, 

3 

2 

»     85-89 

» 

1 

1 

»     90—94 

» 

1 

2 

»     95—97 

» 

_ 

— 

»   102-125 

» 

— 

3 

Also  wurden  auf  12  Mannchen  11  Weibchen  gefunden  —  ist  die 
Zahl  der  untersucbten  Fische  aucb  nur  sehr  gering,  so  gebt  doch 
aus  diesem  Verzeichnisse  bervor,  dass  die  Mannchen  und  Weib- 
chen ira  ersten  Sommer  ungeiahr  gleicb  gross  sind  und  dass  ihr 
Zahlen-Verhaltniss  ein  ganz  anderes  ist,  als  bei  den  über  ein  Jabr 
alten  Fischen.  (Siebe  unten  auf  S.   178). 

Es  erscbien  wichtig,  die  von  diesen  kleinen  Lacbsen  in  den  offnen 
Bacben  wahrend  der  ersten  Monate  ihres  Lebens  aufgenommene 
Nabrung  kennen  zu  lernen.  Herr  Blasius  Zwick,  Fischzücbter 
in  Trier,  hat  die  Güte  gehabt  mir  von  Ende  Mai  bis  Ende  September 
wiederbolt  einige  in  der  freien  Prüm  gefangene  junge  Lachse  zu 
zu  schicken  und  meiu  Assistent,  Dr.  H.  C.  Redbke,  hat  die  Nabrung 
für  micb  untersucht,  und  die  im  Magen  aufgefundenen  Thiere  be- 
stimmt.  Zu  gleicher  Zeit  sind  mir  von  Herrn  Blasius  Zwick  junge 
Lachse  zugeschickt  worden,  die  nicbt  in  den  Bach  ausgesetzt,  son- 
dern  in  einem  gescblossenen  Fischkasten  im  Bache  untergebracbt 
waren.  Ein  enges  Gitter  in  der  Wand  des  Kastens  ermöglichte 
das  Durchströmen  des  Wassers:  es  interessirte  mich,  fest  zu  stellen, 
ob  aucb  auf  diese  Weise  den  jungen  Lacbsen  hinreichende 
Nabrung  zugefübrt  wurde.  Das  Resultat  war  ein  negatives:  deun 
1°  blieben  die  Lachschen  bald  sehr  erheblich  gegen  die  in  der  freien 


174 

Prüm  gefangenen  im  Wachsthum  zurück  und  2^  fand  man  im 
Magen  der  in  den  Kasten  erzogenen  immer  viel  weuiger  und 
aus  anderen  Thieren  zusammengesetzte  Nabung,  als  bei  den  im 
Bache  selbst  herangewachsenen. 


TABELLE  VI 
Wachsthum  Jer  jiiDgen  Lachse 


GROSSE  IjER  JUNUEN  LACHSB 

DATUM 

Aufgezogen  in  Kasten  A 

Aufgezogen  in  Kasten  B 

In  der  Prüm  gefangen 

1899.27  Mai 

6:27-80  mM. 

2:37-40  mM. 

»      30  Juni 

2:43-53  mM. 

3:31-39      » 

2:65-67      » 

»     27  Juli 

2:53-65      » 

2:34-50      » 

2 :      84 

>     26  August 

3:60-64      » 

3:35-41      ^ 

2:90-97      > 

»      27  September 

2:55-63      * 

3:47-50      » 

3:  102—125» 

Die  üntersuchuug  des  Mageniuhalts  ergab  folgendes:^) 
1.    Die  in   Kasten   A  aufgezogeaen  Lachse.  Es  wurden  in  diesen 
Kasten    junge    Lachse    gesetzt,    die    eben    aus    dem  Ei  gekrochen, 
also  noch  mit  der  Dotterblase  verseheu  waren.  Dies  war  am  S^en 
Februar  geschehen.  Ihr  Magen  enthielt: 


30  .luni 


27  Ju! 


Lachscheu  VOD  43  mM.: 
»      53     » 


53 


»        »               » 

»      65 

26  August.     » 

»     60 

>          »            » 

»     63 

»                      » 

»     64 

27  September.» 

»     63 

55 


Drei  Larven  vod   Diptera. 

Siebeu  LarveD  vou  Clüronomtifi,  eine  Larve 

VOD  Baëtis. 
VereiDzelte   Larven   vod  Baëtis  und   Chi- 

nmonius,  e\n  Pbrygaoiden-Gehause  und 

Reate   von  anderen  Insecten. 
Sebr  weDige   Reste  von  Insecten. 
Ein  paar  Chirunomus-La.r'veü,  Bruchstücke 

eines   Insects. 
Wie   vorher. 

Füsse  und  behaarte  Flügel  eines  Insects. 
Fragmente  (Fübler,  Beine,  Augen)  eines 

nicht    erkennbaren    Insects.    Ein  paar 

Larven     von     Chironomus    und    einige 

Daphniden. 

Wie  vorher. 


l)  Fritsch  sagt  1.  c.  S.  73,  dass  es  ihm  nicht  gelang  im  ersten  Jahre,  wo  die  Fische 
nur  5  a  6  cM.  Lange  haben,  Exemplare.  die  im  Freien  gefangen  waren,  an  Ort  und 
Stelle  nach   Nahrung  zu  untersucheu. 


I 


175 

2.  Die  in  Kasten  B  aufgezogeneu  Lachse.  lu  diesen  Kasten 
wurden  gegen  Mitte  April  uugefahr  sechs  Wocheu  alte  Lachs- 
ciien,  also  solche,  die  ihreu  Dotter  verzehrt  batten,  eingesetzt.  Die 
üntersuclmng  des  Mageninhalts  ergab  folgendes: 

27   Mai.  Lachschen  vou  27  mM.:  Magen  fast  leer,  Köpfe  und  andere  Bruch- 

stücke   einer  C h ir ono7nus -har mg. 

»       >  »  »     27     »        Wie  vorher.    Puppen  wahrscheinlich  von 

Ckironomus. 

»       »  »  »     28     »         Wie  vorher.  Drei  Daphnideu,  wahrschein- 

lich Alona  affinii!,  Leydig ;  Kopf  einer 
Chironomus-La.rve,  Beine  und  sonstige 
Reste  von  Insecten, 

»       »  »  »     29     »         Magen  ganz  leer. 

>  »  »  >      30     »        Eine    halbe    Larve  von   Chirnonomus,  eine 

halbe  Larve  von  Baé'tis. 
»       »  »  »     30     »        Magen  leer  lm  Darm  eine  halb  zersetzte 

Chironomus-harve.    Abdomen  einer  Art 

Ephemeride. 
30  Juni.  »  »     31     »        Eine   Chironomus-liavve,  ein  paar  Ex.  voa 

Alona  affinis. 
»        »  »  »     36     »        Ein    paar    Larven    von    Ckironomus.  Kopf, 

Füsse  und  Flügel  eine  Mücke. 
»       »  »  »     39     »        Drei      Larven      von     Chironomus,    Chitin- 

Fragmente  eines  Insecta,  eine  Alona. 
27  Juli.  »  »     34     »        Zwei  Larven  von    Ckironomus,  vereinzelte 

Bruchatücke  von  Insecten.  Alona. 
»        »  »  3>     42     »         Ein    Larve    von    Ckironomus,   Theile    von 

Mücken,  Mandibel  von  Baëtis. 
»       »  »  »     50     »        Sparliche    Reste   von   Baëtis,    Chironomus- 

Larven,  eine  einzelne  Alona. 
26  August.     »  »     35     »         Bruchstücke  einer  5aé'tó-Larve. 

»  3  »  »      40     »         Vier  kleine  Larven   von    Ckironomus. 

>  »  »  »     41      »         Vereinzelte    Larven   von   Ckironomus,  drei 

Ex.  von  Alona. 


27  September.  »  »     47 

>.     49 

»  »         >  *      50 


Fragmente  eines  Insects,  zwei  Larven  von 
Ckironomus  und  einige  Daphniden. 


3.  Die  in  der  freien  Prüra  gefangenen  Lachse : 

27  Mai,  Lachschen  von  37   niM.:  Magen    stark    getüllt,    Inhalt    schimniert 

schwarz  durch  und  besteht  aus  12  gut 
erhaltenen  fiaéï/s-Larv^n,  einem  gros- 
seren und  elf  kleinen  Exemplaren.  Fer- 
ner  eine  Chironoinus-hdrve, 


176 

27  Mai.  Lachschen  von  40  mM.;   Wie    oben :    fünf   giössere    Baé'tis-Larven, 

ein    halber    Chironomus  und  eine  Simu- 
liwn-La.i-ve. 
30  Juni.  »  »     67     1-         Zahlreiche    Baëtis -Larven,   drei  Ex.  einer 

Ephemerella     {E.     ignita,    Poda'i),    drei 
Larven    von    Slmulium    und    Reste    von 
anderen    Insecten,     darunter     behaarte 
Flügel  einer  kleinen  Ephemeride. 
*        »  »  »      65     »         Zahlreiche  Larven  von  Baé'tis,  Ephemerella 

und  ein   Dipteron. 
27  Juli.  »  »     84     »        Viele  Larven  von  Baétis,  zahlreiche  kleine 

Ephemeriden,     vereinzelte    Chironomus- 
Larven    und    eine    Larve  eines  anderen 
Dipterons  (?  Dixa). 
Ganz    wie    vorher.    Dazu    Stiickchen    von 

Oedogonium. 
Zahreiche    Larven   von  Baè'lis  und    Chiro- 
nomus. 
Wie  vorher;  ausserdem  nicht  erkennbare 

Reste  von  Insecten. 
Magen  stark  gefüllt  mit  kleineren  Ephe- 
meriden und  vereinzelten  5oetó-Larven. 
Viele   Eier    und   üliedmaassen  von  In- 
secten. 

Also  fressen  die  jungeu  Lachse  Insecten  und  Insecten-Larven 
und  verstellen  es,  sich  dieser  zu  bemachtigen.  Sie  habeu  Vorliebe 
für  bestimmte  Arten,  wenigstens  ist  die  Zahl  der  in  der  Nahrung 
vertretenen  Arten  nicht  sehr  gross.  Plankton  fressen  die  jungen 
Lachse  nicht:  weder  Copepoden,  noch  Daphniden  oder  sonstige 
kleinere  Kruster  wurden  im  Magen  der  in  Freiheit  lebenden  Lachs- 
chen  aufgefundeu.  Dagegen  hatten  die  in  Kasten  gehaltenen  Lachse 
nicht  Gelegenheit  gehabt  sich  hinreichend  mit  Nahrung  zu  ver- 
sehen:  sie  waren  für  ihre  Erhaltung  auf  den  Zufall  angewiesen 
und  dieser  hatte  bald  Theile  von  Baëtis  und  Chironomus^  bald 
Daphniden  oder  Bruckstücke  von  Fliegen  oder  anderer  Insecten 
ihnen  zugeführt.  Ihr  Magen  war  aber  oft  leer  oder  mangelhaft, 
nie  gehörig  gefüllt:  es  unterliegt  keinem  '  Zweifel,  dass  ihr  viel 
geringeres  Wachsthum  (vergieiche  die  Tabelle  auf  S.  174)  dem 
Nahrungsmangel  zugeschrieben  werden  muss. 

Aus  dieser  Tabelle  könnte  nun  auch  hervorgehen,  dass  diejenigeu 
jungen  Lachse,  die  schon  Anfang  Februar  und  mit  der  Dotterblase 


*     » 

»     84 

26  August.     » 

»     90 

»          >            » 

»     97 

27  September.» 

»   102 

»            »           » 

.    115 

»            »           » 

»  125 

177 

iu  den  Kasteu  gesetzt  wareu,  ein  wenig  besser  gewachsen  sind 
als  diejenigen,  die  Mitte  April  als  sechs  Wochen  alte  Fischchen 
iu  deu  Kasten  gebracht  waren.  Dies  kommt  mir  aber  unwahr- 
scheiulich  vor.  Meiner  Meinuog  nach  lasst  sich  der  ünterschied 
auf  lolgende  Weise  erkllireu.  Es  bestand  in  diesem  Frübjahre  ein 
sehr  bedeuteuder  Grösse-Unterschied  unter  den  sechs  Wochen 
alten  Lachschen  in  der  Brutanstalt  des  Herru  C.  Blasius  Zwick: 
viele  kleinere  Lachse  waren  abgestrichen  und  batten  kleinere, 
grössere  Weibchen  batten  bedeutend  grössere  Eier  geliefert.  Die 
in  den  Kasten  B  gesetzten  Lachschen  sind  wahrscheinlich  einer 
Portion  der  kleineren  entuommen  worden,  die  im  Kasten  A  erzognen 
stammen  vou  grosseren  Eieru  (resp.  Mütteru)  her. 

Ich  möchte  mm  nicht  uuterlassen  darauf  aufmerksam  zu 
machen,  dass  diese  Resultate  im  Allgemeinen,  für  die  in  der 
letzten  Zeit  im  Interesse  der  Lachszucht  von  neuem  vorgeschlagenen 
Kasten- Versuche,  nicht  als  gunstig  betrachtet  werden  können. 
Nur  WO  die  jungen  Lachse  die  ihnen  zusagende  Nahrung  in 
hinreichender  Fülle  vorfinden  und  durch  eine  active  Verfolgung 
erl-angen  können,  wachsen  sie  schnell  und  kraftig  heran.  Das  ist 
aber  nur  in  den  freien  Bachen  der  Fall  —  in  einem  Kasten  mit 
Gitter-Wandungen  kann  davon  nicht  die  Rede  sein. 

Durch  Farbe  sowohl  wie  durch  Grosse  sind  diejenigen  jungen 
Lachse,  die  ich  als  Jahrlinge  ')  betrachte,  sehr  leicht  von  den  kleineren 
in  ihrem  ersten  Sommer  befiudlichen  Lachsen  ^)  zu  unterscheiden. 
Von  den  grosseren  habe  ich  solche  untersuchen  können,  die  im 
Mai  (2  Stück),  im  Juli  (3  Stück),  im  August  (22  Stück),  im  Sep- 
tember (9  Stück)  und  im  October  (19  Stück)  gefangen  waren  und 
die  also  nach  meiner  Schatzung   15 — 20  Monate  alt  waren. 

Diese  lassen  sich  nach  Grosse  und  Geschlecht  eintheilen  wie  folgt: 


1)  Siehe  Fig.  2  auf  Taf.  VI. 

2)  Siehe  Fig.  1  auf  Taf.  VI. 


178 


TABELLE  VII 

Ueber  ein  Jahr  alte  vom  Mai  bis  Octobor  im  oberen  Stromlaufe 
gefangene  Lachse 


Grossen 

Mannchen 

WfiIBCHEN 

Von  130—134 

mM. 

1 

(VIII)  ') 

»     135-139 

» 

»     140-144 

» 

1   (VIII) 

1 

(X) 

»     145  —  149 

» 

4  (VIII,  IX,  X) 

„     150—154 

» 

5  (VIII,  IX,  X) 

2 

(X) 

»     155—159 

» 

8  (VIII,  IX,  X) 

1 

(X) 

»     160-164 

» 

2  (VIII,  X) 

1 

(IX) 

»     165-169 

» 

3  (VIII,  X) 

3 

(X) 

»     170-174 

» 

2  (VIII,  X) 

1 

(X) 

»     175-179 

» 

4  (VIII,  IX,  X) 

1 

(VIII) 

»     180-184 

» 

3  (VIII,  X) 

»     185-189 

» 

'^  (IX) 

»     190-194 

» 

1  (IX) 

»     195—199 

» 

1  (IX) 

y>     200-204 

» 

3  (VIII,  IX) 

»     205-209 

» 

1  (VII) 

»     210—214 

» 

»     215  —  219 

>> 

»     220-224 

» 

»     225-229 

» 

1  (VIII) 

»     230—235 

» 

3  (VII,  VIII) 

Zusammen 

44 

11 

Also  wurdeu  unter  55  von  diesen  Fischeu  11  Weibcheu  gefun- 
den,  d.  h.  20^/q.  Ich  muss  darauf  aufmerksam  macheu,  dass  dies 
ein  grösserer  Prozentsatz  ist,  als  von  Fritsch  erwahnt  und  als 
im  Allgeraeinen  angenommeu  wird.  Es  kamen  aber  nur  bei  einer 
Partie  und  zwar  bei  19  Stück  jungen  Lacbsen,  welche  im  October 
'97  in  der  Thron  gefangen  wurden,  zablreicbere  Weibchen  vor; 
von  diesen  19  Fischen  waren  nicht  weniger  als  8  Weibchen.  Auf 
die  übrigen  von  mir  untersuchten  36  Jahrliugen  kamen  im  Ganzen 
nur  3  Weibchen.  Es  kommt  mir  wahrscheiulich  vor,  dass  irgend 
eine  besondere  ürsache  (vielleicht  eine  Absperrung?)  Schuld  daran 
ist,  dass  auf  der  Thron  im  Jahre  1897  nicht  blos  Mannchen,  son- 
dern  auch  Weibchen  zurücksreblieben  sind.  Die  Weibchen  stimmen 


1)  Die  römischen  Zahlen  deuten  die  Monate  an,  in  welchen  die  Fische  gefangen  wurden. 


179 

iu  Grosse  mit  deu  kleineren  Miiunchen  überein,  ihre  Durchschuitts- 
Grösse  ist  also  ein  weuig  kleiner  als  die  der  Mannchen. 

Vergleicht  man  diese  Lachse  bezüglich  ihrer  Grosse  mit  den- 
jenigen  vom  Mai  vora  Hollandsch  Diep  (Tabelle  IV  aufS.  166),  so 
findet  man,  dass  die  Fiscbe,  und  besonders  die  Mannchen,  nicht 
unerheblich  au  Grosse  zugenoramen  haben.  Es  fragt  sich  aber,  ob 
die  Mannchen  von  200 — 235  mM.,  die  Ende  Juli  und  Ende  August 
gefangeu  wurden,  wohl  gleichaltrig  sindraitdenjenigen  von  140 — 190 
luM.,  die  theilweise  sogar  vom  September  und  October  stammen, 
ob  sie  nicht  vielmehr  als  zweijahrige  Fische  betrachtet  werden 
mussen.  Könnteu  wir  wesentlich  mehr  Exeraplare  (einige  Hundert) 
von  diesen  Fiseben  uutersuchen  und  stellte  sich  dann  heraus,  dass 
die  Grössen-Curve  wirklich  zwei  durch  eine  tiefe  Senkung  getrennte 
Hügel  darstellte,  so  würde  man  sich  uubedingt  für  die  Annahme, 
dass  die  Fische  zwei  Jahrgange  repraesentiren,  entscheiden  mussen. 
Jetzt  bleibt  aber  für  Zweifel  Raum,  zuraal  wir  keine  Kenntniss 
davon  haben,  ob  diese  grosseren  manulicheu  Lachse,  nachdem  sie 
sich  ein  (eventuell  zwei)  Jahr  langer  auf  dem  oberen  Stromlaufe 
aufgehalten  und  ira  Winter  an  der  Fortpflanzung  betheiligt  haben, 
im  Frühjahre  mit  den  nur  ein  Jahr  alten  Lachsen  ins  Meer 
gehen,  ob  sie  es  in  einer  anderen  Jahreszeit  thun,  ob  sie  vielleicht 
überhaupt  nicht  ins  Meer  ziehen,  u.  s.  w.  In  dieser  Hinsicht  ist 
unsere  Kenntniss  noch  sehr  dürftig;  wiederholt  ist  mir  zu  Ohren 
gekommen,  dass  auch  in  anderen  Monaten  des  Jahres  —  und 
namentlich  im  Herbste  —  ein  Zug  ins  Meer  von  jungen  Lachsen 
stattfiuden  sollte,  ich  habe  aber  nie  gehort,  dass  mehr  als  zwei 
Stück  von  diesen  gleichzeitig  im  Herbst  bei  uns  gefaugen  wurden 
und  stehe,  nachdem  ich  so  viele  Jahre  die  Gelegenheit  selbst 
Beobachtungen  anzustellen  gehabt  habe,  dieser  Behauptung  skep- 
tischer  gegenüber  als  ich  es  in   1891  that  \). 

Die  11  in  meiue  Haude  gerathenen  Weibchen  sind  alle  ge- 
schlechtlich  vollkommen  unentwickelt;  dagegen  sind  die  Mannchen 
alle    weit,    die    racisten  sogar  sehr  weit,  in  ihrer  geschlechtlichen 


1)  Siehe  meine  Brochure:  „De  zalm  op  onze  Rivieren,"  Leiden,  Brill,  1891,  in  welcher 
ich  auch  Major  Traherne's  Buch   „The  Habits  of  the  Salmon"  erwühne. 


180 

Entwicklung  vorgeschritten.  Es  ist  dies  vollstaadig  in  Uebereinstim- 
muug  mit  der  schou  vor  langer  Zeit  und  von  sehr  verschiedenen 
Beobachtern  constatirten  Thatsache,  dass  die  Mannchen  der  Lachse, 
schon  bevor  sie  in  das  Meer  gehen,  an  der  Fortpflauzuug  sich  be- 
theiligen.  Aus  meinen  Beobachtungen  muss  ich  aber  schliessen, 
dass  dies  nicht  für  alle  Mannchen  gilt:  im  Laufe  des  ersten  Lebens- 
jahres  werden  auch  die  Mannchen  nicht  geschlechtsreif.  Viele  — 
wahrscheinlich  die  meisten  —  ziehen  im  Mai  in's  Meer  ohne  sich  fort- 
gepflanzt  zu  haben.  (Siehe  hierüber  auch  S.  159  dieser  Abhandlung). 
Diejenigen  aber,  welche  ein  zweites  Jahr  im  oberen  Flusslaufe 
zurückbleiben,  werden  im  Laufe  des  Herbstes  dieses  zweiten  Jahres 
reife  Milch  entwickeln  und  an  der  Fortpflanzung  sich  betheiligen. 
Fragt  man  also  umgekehrt,  welche  Mannchen  im  Frühjahre  in 
dem  Gebiete  des  oberen  Stromlaufes  zurückbleiben,  so  mussen 
das  gerade  diejenigen  sein,  welche  im  Herbste  hinreicheud  entwic- 
kelt  sind  um  an  der  Fortpflanzung  theil  nehmen  zu  können : 
also  die  in  der  Entwicklung  starker  vorgeschrittenen  Mannchen. 
Von  den  Weibchen  sind  es  aber  wahrscheinlich  gerade  solche, 
die  in  der  Entwicklung  zurück  sind,  welche  am  Eude  des  ersten 
Lebensjahres  ihre  Schwestern  abreisen  lassen  und  selbst  vor  dem 
Zug  ins  Meer  zurückschrecken  —  abgesehen  davon,  dass  es  unter 
Umstanden  vorkommen  mag,  dass  es  den  jungen  Lachsen  (Mann- 
chen wie  Weibchen)  überhaupt  an  der  Möglichkeit  abzureisen 
gebricht. 

Die  Thatsache,  dass  ein  Theil  der  mannlichen  Lachse  im  Früh- 
jahre, am  Ende  ihres  ersten  Lebensjahres  ins  Meer  zieht  und 
ein  kleinerer  Theil  einen  zweiten  Winter  über  in  den  Bachen 
zurückbleibt,  muss  wahrscheinlich  mit  der  Gewohnheit  eines 
Theils  der  mannlichen  Lachse  iu  Verbindung  betrachtet  werden 
schon  als  Fische  von  61 — 67  Centimeter  Lange  zurück  zu  kom- 
men, wahrend  die  anderen  erst  als  Fische  von  83—91  Centimeter 
(oder  noch  grösser)  aufsteigen.  Die  kleineren  mannlichen  Lachse, 
die  sogenaunten  St.  Jacobs-Lachse,  könnten  nach  meiner  Meinung 
diejenigen  sein,  die  sich  vor  ihrer  Abreise  vom  oberen  Stromlaufe 
nicht  an  der  Fortpflanzung  betheiligt  haben. 


t81 

Saiumtliche  vou  mir  uutersuchten  grosseren  Lachse,  welche  im 
August — October  im  oberen  Stromlaufe  gefangen  wurden,  zeigten 
die  bunten  Farben,  das  schone  Kleid,  welches  man  wohl  das 
Parrkleid  genaunt  bat,  für  welches  icb  am  liebsteu  den  Namen 
Forellenkleid  vorschlageu  möchte.  Eine  schone  colorirte  Abbildung 
eines  jungen  Lachses  in  diesem  Kleide  —  einer  sogenannten 
Struwitze  (Böhraen)  —  findet  man  im  Buche  von  Prof.  Anton 
Fritsch  über  den  Elbelachs.  Nur  sind  die  jungen  Rheinlachse  raehr 
bliiulich,  weniger  gelb-röthlich  als  die  Abbildung  von  Fritsch  zeigt. 
Ueber  die  Nahrung  der  jungen  Lachse  wahrend  des  zweiten 
Lebensjahres  im  oberen  Stromlaufe  bat  Fritsch  (1.  c.  S.  73)  aus- 
führliche  Beobachtungen  angestellt:  es  wurden  dazu  über  50  Stück 
Lachse  von  ihm  geölïnet.  Ausser  den  einzeln  vorkommenden  In- 
secten-Larven sind  es  nach  ihm  hauptsachlich  folgende  Gattungen, 
welche  die  Nahrung  der  Salmlinge  in  den  Böhmischen  Gebirgs- 
bacheu  und  Flüssen  bilden : 

Baëtis  Cloë  Simxdium 

Hydropsyche        Chyronomus         Ameisen. 
Er    erwahnt   aber  auch   von  Crustaceen :  Asellus  aquaticus 
von  Mollusken :  Ancylus 
und  eine  Spinne. 
Die   im    August  — September   in  der    Thron    und  der  Prüm  ge- 
fangenen    über   ein    Jahr    alten  Salmlinge  batten  ohne  Ausnahme 
viel  Nahrung  im  Magen,  auch  diejenigen,  die  wie  die  im  August 
gefangenen  grosseren  von  225 — 235  mM.  Lange  in  der  Reife  stark 
vorgeschritten  waren.   Die  Nahrung  war  die  namliche  wie  die  von 
Fritsch  für  die  Böhmischen  Lachse  erwahnte,  namentlich : 
Mücken-Larven  {Chironomus,  Simulia) 
Baëtis-        »         und  Baëtis 
Perla-  » 

Hydropsyche-harven 
Cloë-Larven 

Ancylus  (Gehause  mit  Schnecke) 
and  Bruchstücke  von  Insecten,  welche  nicht  zu  bestimmen  waren. 


III.  UEBER  DAS  VORKOMMEN  VON  JUNGEN  MAIFISCHEN 
ÜND  FINTEN  IN  DEM  ÜNTEREN  RHEIN-GEBIETE 


Ich  habe  schon  in  dem  ersten  von  Herrn  Bottemanne  und  mir 
veröffentlichteu  Berichte  über  die  Fiscberei  rait  Steertbamen  auf 
dem  Hollandscb  Diep  und  Haringvliet  ziemlicb  ausfübrlicb  über 
die  MaiSsche  und  Finten  und  über  die  Art  und  Weise,  wie  man 
die  zwei  nab  verwandten  Species  unterscbeiden  kaun,  berichtet. 
Es  kamen  mir  aber  bei  den  neuen  im  Sommer  von  1896  ange- 
stellten  Untersuchungen  zahlreicbe  und  zum  grössten  Theile  sebr 
kleine  Exemplare  von  diesen  C/?^/>ea-Arten  in  die  Haude  und  es 
erscbeint  mir  liicht  unwichtig,  die  von  mir  zum  Tbeil  schon  in 
dem  Hollandischen  Berichte  von  1897  mitgetheilten  Ergebnisse 
der  an  diesen  kleinen  Exemplaren  angestellten  Untersuchungen, 
hier  in  Deutscher  Sprache  zu  wiederholen.  Ich  werde  dabei  auch 
in  der  Lage  sein,  die  von  befreundeter  Seite  (von  Dr.  Ehrenbaum) 
über  einen  der  von  mir  gezogenen  Schlüsse  geausserten  Bedenken 
zu  besprechen,  und  werde  daran  anknüpfen,  was  mir  auf'  andere 
Weise  über  diese  in  vieler  Hinsicht  wichtigen  Fische  bekannt  ge- 
worden ist. 

Man  findet  fast  in  jedem  Monat  junge  maifischartige  Fischchen 
im  unteren  Stromlaufe  und  in  der  Flussmündung.  Diese  geboren 
zwei  verschiedenen  Arten :  C/wpea  a/osa,  Linn.  (Maifisch)  und  Clupea 
Jinta,  Cuv.  (Finte)  an,  von  welchen  bekanntlich  die  erstgenannte 
eine  südlichere  und  die  letztgenannte  eine  mehr  nördliche  Verbrei- 
tung  bat.  Im  Jahre  1888  habe  ich  die  sich  auf  die  Grosse  der  jungen 
Maifische  und  Finten  beziehenden  Zahlen,  so  weit  diese  mir  damals 
bekannt  waren,  veröfïentlicht.  Seitdem  hat  sich  wiederholt  Gele- 
genheit  geboten,   das  üntersuchungsmaterial    zu  vergrössern,  und 


183 

icb  biu  somit  jetzt  im   Stande  meinen  Schlüssen  eine  viel  grössere 
Sicherheit  zu  geben. 

Die  juugen  Maifiscbe  und  Finten  scheinen  eine  in  mancher  Hiu- 
sicht  übereinstimmende  Lebensweise  zu  haben :  es  ist  auiïallend, 
dass  man  die  beiden  Arten  so  sebr  oft  gleicbzeitig  in  den  Fangen 
der  Steertbamen   vertreten  findet. 

In  den  Monaten  December  und  Januar  sind  bis  jetzt  keine 
Beobacbtuugen  über  die  Fange  der  Steertbamen  angestellt  worden, 
wohl  biugegen  in  den  Monaten  Februar  bis  November.  Im  Februar 
1887  wurdeu  11  Hamen,  im  Marz  '86  27  und  im  Marz  '87  6 
Hamen  untersucbt:  in  keiuem  der  Netze  wurde  aucb  nur  ein  einziges 
Ex.  vou  Maifiscb  oder  Finte  angetrofifen,  obgleich  die  untersucbten 
Fange  sicb  über  einen  grossen  Theil  des  in  Betracht  kommen- 
den Flussgebietes  vertheilen.  Es  wurden  untersucbt: 

lm  Februari  '87  .   .  .     5  Hamen  oberhalb  Willemstads. 


1 

» 

bei 

und     5 

» 

unterhalb 

Im  Marz  '86  . 

.  ...  21 

» 

oberhalb 

2 

» 

bei 

und     4 

» 

unterhalb 

Im  Marz  '87  . 

.  .  .  .     6 

» 

oberhalb 

Die  niedrigsten,  d.  h.  die  am  weitesten  stromabwarts  belegenen 
Stellen,  wo  in  diesen  Monaten  Steertbamen  untersucbt  wurden, 
waren  das  sogenannte  Hitzer'sche  Gat  und  das  Haringvliet  auf 
der  Höhe  des  Hafens  von  Middelharnis,  Aucb  hier  fehlten  aber 
damals  die  Maifiscbe  und  die  Finten.  Weiter  abwarts  fand  um 
diese  Zeit  keine  Steerthamenfischerei  statt  und  konnten  also  keine 
Hamen  untersucbt  werden.  Ob  man  zur  namlichen  Zeit,  weiter 
nach  unten  (bei  Goedereede  z.  Bj,  junge  Maifiscbe  und  Finten 
würde  angetroffen  haben,  ist  schwer  zu  sagen.  An  den  meisten 
der  im  Februar  und  Marz  1886  und  '87  untersucbten  Stellen 
war  das  Wasser  ganz  oder  fast  ganz  süss:  will  man  darauf  das 
Pehlen  der  jungen  maitischartigen  Fische  zurückführen,  so  wird 
es  nicht  leicht  sein  das  Vorkommen  dieser  namlichen  Jungfische, 
viel  weiter  flussaufwarts  (Nieuwe  Merwede),  im  November  '86  bei 


184 

einem  eben  so  niedrigen  oder  noch  oiedrigeren  Salsgehalte  zu  erkla- 
ren.  Bei  Middelharnis  Hafen  war  das  spec.  Gewicht  des  Wassers  am 
25  Marz  1886  bei  einer  Temperatur  von  6°C. :  1.007  —  hatte  das 
Wasser  sorait  einen  viel  höheren  Salzgehalt  als  an  vielen  Stellen,  an 
welcben  in  anderen  Monaten  die  genannten  Juugfische  gar  nicht 
selten  aufgefuuden  wurden.  Ich  schreibe  das  Fehlen  von  jungen  niai- 
fischartigen  Fischen  in  den  Wiutermonaten  dem  ümstande  zu, 
dass  in  dieser  Jahreszeit  die  den  Fischen  am  meisten  zusagende  Nah- 
rung  in  dem  Flusse  fehlt,  oder  nicht  reichlich  genug  vorhauden  ist. 
Vom  April  an  bis  in  den  November  trifft  man  in  jedem 
Monat  in  einigen  der  untersuchten  Netze  sowohl  junge  Finten  als 
junge  Maifische  an.  Die  einzelnen  Exemplare  eines  Fanges  zeigen 
fast  immer  nicht  unbedeutende  Grössen-Differenzen.  Schliesst  man 
bei  der  Vergleichung  vereinzelte  Exemplare  von  viel  grösserer 
Lange,  wie  sie  raitunter  vorkommen,  ganz  aus,  und  vergleicht  man 
somit  nur  Exemplare  solcher  Langen  mit  einander,  die  bei  den  ein- 
zelnen Fangen  durch  Uebergangsstufen  zusammen  hangen,  so  findet 
man  dass  die  Grössen-Differenzen  für  die  Maifische  scbwanken : 
im  April  zwischen   90  und   160  mM. 


Mai        » 

93 

» 

160    » 

Juni       » 

96 

» 

194    » 

Juli        » 

100 

» 

187    »    und  zwischen 

30  und  69  mM 

August 

» 

30    »    97     » 

September 

» 

50    »  129     » 

October 

» 

40    »  140     » 

November 

» 

7i    »  100     » 

und 

•wahrend  für  die  Finten  die  correspondirenden  Zahlen  waren 
im  April  von     70  bis  150  mM. 


und 


Mai 

» 

82    » 

149 

» 

Juni 

» 

77    » 

169 

» 

Juli 

» 

103    » 

151 

» 

und  von 

30  bis    69  mM 

August 

» 

30    »     89    » 

September 

» 

30    »    119    » 

October 

» 

50    »   150    » 

November 

» 

58    »    104    * 

185 

Tm  grossen  uud  ganzen  siud  die  Differenzen  für  die  Maifische  und 
die  Finten  correspondirende ;  wie  zu  erwarten  war,  sind  die  Mai- 
fische den  Finten  iramer  an  Grosse  eiu  wenig  voraus  —  rait  Ausnahme 
derjenigen,  die  Ende  Juli  gefangen  wurden  und  die  dann  die  neue 
Generation  repraesentirten. 

Der  Unterschied  der  Grosse  spricht  sich  vielleicbt  noch  scharfer 
aus,  wenn  man  von  einer  gewissen  Zahl  in  einer  bestiramten 
Periode  gefaugeuer  Fiscbchen  die  Durchschnitts-Grösse  berechnet. 
Die  bier  folgende  Tabelle  moge  dies  erlautern  : 

TABELLE  VIII 
Durcbsf'hnitts-Grösse  junger  Maifische  und  Finten  an  verschiedenen  Daten 


Clüpea  alosa 

Clupea  finta 

n  A 

TUM 

Un 

Mittlere 

Grosse 

Gemes- 
seneZahl 

Mittlere  Grosse 

Gemes- 
sene  Zahl 

April 

9-10   1896 

123 

mM. 

22 

» 

14-16      » 

119 

» 

27 

106      mM. 

30 

» 

23 

132.4 

» 

22 

107 

9 

» 

28-30     « 

UI 

» 

9 

98.2      » 

25 

Mai 

6—7       j. 

128.7 

» 

5 

99 

55 

» 

14-15      » 

125.6 

» 

5 

105.6      » 

28 

Juni 

7        1898 

121 

» 

31 

108 

11 

» 

24      1896 

145 

» 

27 

125 

23 

Juli 

8        1893 

164 

» 

2 

» 

16-17  1896 

146 

2 

» 

28       1896 

50 

, 

14 

42.6      » 

24 

August 

6-7 

52 

» 

57 

50.9      » 

171 

» 

21—22     » 

62 

ï 

25 

60 

73 

September 

2 

86.4 

» 

35 

81.5      >. 

27 

> 

24-25     » 

96 

» 

36 

82.6      » 

59 

October 

6-7       > 

95.1 

» 

15 

90.5      » 

55 

» 

20 

76.7 

» 

29 

78 

13 

Diese  Tabelle  seigt  nicht  blos,  dass  regelmassig  ein  Unter- 
schied in  der  durchschnittlichen  Grosse  zwischen  den  gleichzeitig 
gefangenen  Maifischen  und  Finten  vorkommt;  sie  beweist  auch, 
dass  eiue  grosse  Uebereinstimmung  im  Auftreten  und  Wachsthum 
beider  Arten  (Maifisch  und  Finte)  vorhanden  ist.  Von  April  bis 
Mitte  Juli  nehmen  die  Fischchen  beider  Arten  ziemlich  regel- 
massig an  Grosse  zu.  Die  Grössen-Zunahme  würde  sich  wahrschein- 
lich  noch  regelmassiger  gestalten,  wenn  jedesmal  eine  noch 
grössere  Zahl  von  Exemplaren  zur  Verfügung  gestanden  batte.  In 


186 

der  zweiten  Halfte  des  Juli  fiudet  man  dann  auf  einraal  bei 
beiden  Arten  viel  kleinere  Exeraplare,  die  wolil  nicht  anders  als 
zur  Zucht  desselben  Jahres  gehorend  betrachtet  werden  können. 
Zu  Anfang  und  Mitte  Juli  war  die  Zahl  der  für.  die  Frage  in 
Betracht  kommenden  Jungfische  ganz  unbedeutend  geworden,  und 
da  ich  die  neue  Brut  nicht  vor  Anfang  August  erwartete,  wur- 
den  die  Beobachtungen  bis  zum  27  Juli  verschoben.  Am  28stea 
wurden  dann  zuerst  wieder  junge  Maifische  und  Finten  in  be- 
trachtlicher  Zahl  beobachtet.  Es  kommt  mir  zwar  nicht  ganz 
unmöglich,  aber  doch  wenig  wabrscheinlich  vor,  dass  man  diese  Fisch- 
chen  schon  viele  Tage  früher  an  dieser  Stelle  hatte  auffinden 
können :  ich  nehme  also  an,  dass  ihr  Auftreten  dort  in  der  letzten 
Woche  des  Juli  erfolgt  ist. 

Von  Eude  Juli  au  nimmt  die  Grosse  der  jungen  Maifische,  wie 
die  der  juugen  Finten  ziemlich  regelmassig  uud  verhaltnissmassig 
schnell  zu:  die  jungen  Maifische  sind  auch  jetzt  immer  grösser 
(im  Durchschnitt)  als  die  jungen  Finten.  Merkwürdig  ist  dann, 
dass  in  der  zweiten  Halfte  October  die  Durchschnittsgrösse  der 
Maifische,  sowohl  als  diejenige  der  Finten,  bedeutend  geringer 
ist,  als  die  gegen  Ende  September  aus  den  sammtlichen  gemes- 
senen  Exemplaren  berechnete.  Für  beide  Arten  rührt  dies  daher, 
dass  um  diese  Zeit  vou  neuem  zahlreiche  viel  kleinere  Exemplare 
sich  unter  die  grosseren  gemischt  haben,  was  sich  leicht  durch 
die  Annahme  erklaren  lasst,  dass  ein  Theil  der  Maifische  sowohl 
als  der  Finten  erst  bedeutend  spater  gelaicht  hat  ^). 

Dass  die  Laichzeit  beider  Arten  sich  über  eine  ziemlich  lange 
Periode  ausdehnen  muss,  wird  auch  durch  die  Zustammenstellungen 
der  Tab.  IX  und  X  dargethan.  Die  kleinen  von  Juli  bis  October 
1896  gefangeuen  Maifische  und  Finten  sind  jedesmal  für  halbmo- 
natliche  Perioden  zusammengefasst  und  dann  nach  ihrer  Grosse 
und  nach   der  prozentualen  Haufigkeit  geordnet. 


1)  Von  sammtlichen  1896  untersuchten  Exemplaren  sind  die  Maasse,  aus  welchen 
die  Durchscliniltsgrössen  berechnet  sind,  in  dem  officiellen  Niederliindischen  Berichte 
(Verslag  Staat  Nederlandsche  Zeevisscherijen  over  1896.  Bijlage  V.  1897)  veröffentlicht 
worden.  Ich  halte  es  für  unzweckmassig  die  viele  Bogen  fiillenden  Tabellen  hier  von  neuem 
auf  zu  uehmen  und  verweise  den  sich  dafür  interessirenden  Leser  auf  den  Originalbericht. 


187 


S5 

■< 

Si 

O5(MïOC0iO00a3-*^ 

o:)a5^^cooo^Tt<co 

■< 

o 

St2 

-- 

.—1 

•«5 

1    Ol 

o  -^ 

(M  t- 

■<t 

-«1<  ^ 

'-' 

S 
^ 

1  ^ 

CS 

S22 

CO  cq  -<j<  00 

!5 

1 

Cd  ^ 

T-H  Oi  'T)  C5  iO  lO 

Ö 

1    05 
O  '-' 

lo  o  '^  co  eo  — 1 

1  ^' 

(N  .-H  ^  (M  co 

^ 

n 

si 

r^       irs  ^  05  *^  ^  2 

fcd 

1    =^ 

o 

1    Cl 

^       co  c^  co  ■-(  -«t  -* 

o  05 
C5 

co    r-H    rH    r-C 

1    O, 

CO  CO  ca  O  !M  C31 

o  00 

C<]  Cd  — 1 

H 

00 

fr} 

1 

w 

1    05 

ca  ^  00  00  '^  co  co 

o 

;= 

1 

1    Oi 

^  co  Cd  co  co  co  co 

g«= 

ca  co  co  r-i            .— 

ij 

1    Cï 

ca  Oi  ca          co  liO  o 

o  »o 

i«  Cd  co                  CCI 

vO 

1 

1  o 

co  t-  Cd                     Tt- 

s 

o  'if 

CQ  Cd  '^ 

§ 

-* 

^ 

I  ^ 

i  a 

Cd  co 

cooi 

^         u 

m 
O 

Ml-v 

<ii 

^<     &     o     < 

< 

-2 

^»ftRftfti^»* 

P 

a 

iJ 

O 

J 

w 

■^ococoooicco-* 

lOlO-^r^COer-lCOCO 
co   t-H   ^ 

< 
< 

i 

o 

PS 
&q 
O 

1 

P^ 
O 

H 

3 
o 
s 

13 
< 

CU 

1  c 

Ie 

o  ^ 

^  —1 

co 

la. 
o  eo 

cc    r-H 

co  co 

a 

O  C<l 
co   ^ 

co  e  e 

1 
o 

sS 

o  .-^       co  '^ 

1  o 
o  o 

Cd  lio  co  c-  '^  ^ 
Cd  ^       co  Cd 

a 

O) 

1  c 

05 

r-l          M-  00  lO  c-  -*  O 

Cd       co       Cd  co 

a 

1    Oi 

o  00 
00 

Cdxoocd^ocoe 
^  ^  co  Cd 

ö 

^ 

Ie 

o  c^ 

co  Cd  o  -*  co  co       ^ 
^  Cd  ^  ^  co       '-' 

e 

1 

a 
o 
> 

1  e 

-*  o  lO  e  c-  co  c- 

Cd    Cd             r-H 

Ie 

o  IC 

o  m  00  Cd  co  co  o 
Tj*  co  co                Cd 

a 

a 
1 

Ie 

o  -* 

I-H  Cd   o  co  00   rH 

'^  eo  Cd 

il 

lit)  rl<                 co 

CL, 

O 

1  1.1  ^ 

►^  <i       cc       o       <1 

tsil^tsilïltsjHisJWts] 

14 


Für  die  Tabelle  IX  (Maifisch)  wurden  über  500,  für  Tabelle  X 
(Fiate)  über  800  kleine  Fische  benützt.  Beide  Tabellen  zeigen,  dass 
die  Grössezunahme,  obgleich  im  ganzen  regelmassig  fortschreitend, 
im  einzelnen  nicht  ohne  Umregelmassigkeiten  stattfind^t.  Dies  mag 
theilweise  aus  einem  unregelmassigen  Wachsen  der  einzelnen  Fische 
hervorgehen  —  es  kann  solche  geben,  die  verhaltnissmassig  schnell 
und  andere,  die  verhaltnissmassig  langsam  wachsen  —  die  Hauptur- 
sacbe  wird  .wohl  sein,  wie  ich  oben  schou  sagte,  dass  die  Geburten 
sich  über  eine  verhaltnissmassig  lange  Periode  vertheilen.  Dies 
zeigt  sich  am  deutlichsten,  wenn  man  die  Daten  zusammenstellt,  an 
welchen  die  kleinsten  Exemplare,  solche  unter  45  Millimeter,  von 
Maifischen  und  Finten  in  den  Steerthamen  gefunden  wurden.  Die 
hier  folgenden  Tabellen  mogen  dies  erlautern : 


TABELLE  XI 
Junge  Maifische  (Clupea  alosa)  unter  45  Millimeter 


Datum 

Anzahl 

Beobaciitete  Langen 

Juli    28 

4 

37,  42,  42  und  44  mM. 

29 

1 

41  mM. 

August  6 

10 

33,  34,  39.5,  40,  40,  41,  42,  44,  44  und  44.5  mM. 

»    7 

2 

38  und  43  mM. 

20 

3 

40.5,  43  und  44  mM. 

21 

1 

40  mM. 

TABELLE  XII 
Junge  Finten  {Clupea  finta)  unter  45  Millimeter 


Datum 

Anzahl 

Beobachtete  Langen 

Juli 

28 

14 

40,  33.5,  34,  36(2),  37, 38, 39, 40(2),  41, 42, 42.5, 43  mM. 

» 

29 

4 

40,  41,  44,  44.5  mM. 

August 

6 

19 

30, 37(2),  38, 39.5, 4 1 , 42(3),  42.5, 43(5), 44(3),  44.5  mM. 

» 

V 

12 

34,  35,  37.5,  38,  40,  41,  42(4),  43(2)  mM. 

» 

14 

4 

28,  40.5,  42.5,  44  mM. 

» 

20 

3 

41.5,  42,  43  mM. 

» 

21 

2 

43,  44.5  mM. 

» 

22 

1 

43.5  mM. 

» 

27 

1 

43.5  mM. 

September  3 

1 

42  mM. 

» 

25 

3 

34.5,  37,  42  mM. 

IV.  UEBER  DIE  LAICHZEIT  UND  DIE  LAICHPLATZE 
DER  MAIFISCHE  UND  DER  PINTEN 


Obgleich  die  Steerthameu-üntersuchuugen  nicht  mit  dem  spe- 
ciellen  Zwecke  angestellt  wurden,  uusere  Keimtniss  der  Natur- 
geschichte  der  maifischartigeu  Fische  zu  vergrössern,  so  glaube 
ich  doch,  dass  die  verhaltnissmassig  grosse  Zabl  der  Beobachtungen 
und  das  reicbe  Material  an  jungen  Fiseben  zu  einigen  rein 
wissenscbaftlichen  Schlüssen  berecbtigt.  Diese  Scblüsse  bezieben 
sicb  sowobl  auf  die  Laicbzeit  und  die  Laichplatze,  als  (was  in 
dem  folgenden  Abscbnitte  mitgetbeilt  werden  soll)  auf  die  Nab- 
rung  dieser  Fische, 

a.  Laichzeit.  Obgleich  die  Finten  die  Flussmündungen  spater 
aufzusuchen  aufangen  als  die  Maifiscbe,  laicben  diese  Fische  wenig- 
stens  zum  Theil  zu  gleicher  Zeit,  fangt  die  Laichzeit  viel  friiher 
an,  als  man  nach  den  Angaben  von  Kröyer  und  Nilsson  erwartet 
batte,  und  dauert  viel  langer,  als  man  nacb  Day's  Angabe  ver- 
muthen  möchte. 

Ehbenbaum's  Angaben  ')  für  die  Finten  der  Elbe  werden  dagegen 
vollstandig  durch  meine  Funde  bestatigt  und  ihre  üeberein- 
stimmung  mit  dem,  was  von  Ryder  ~)  für  Clupea  sapidissima,  WiL- 
soN  mitgetbeilt  wird,  ist  gleichfalls  gross.  Ehrenbaum,  der  Laich- 
platze   der    Elb-Finten    aufgefunden    bat    und    in    der    Lage    war 


1)  Eheenbaum,  e.,  Beitrage  zur  Naturgeschichte  einiger  Elbfische.  Beilage  zu  den  Mitth. 
d.  D.  Seefischerei-Vereins.  1894.  S.  21—31. 

2)  Ryder,  J.  A  ,  On  the  Development  of  osseous  Fishes  including  marine  and  fresh- 
water  forms.  U.  S.  Commission  of  Fish  and  Fisheries.  Report  for  1885.  XIII.  1887. 
P.  523—533. 


190 

das  Laichen  zu  verfolgeu,  die  Eier,  die  durchsichtigen  Larven, 
die  alteren  Larven  und  die  jüngsten  Stadiën,  in  welchen  die  kleinen 
Fische  iu  jeder  Beziehung  die  Charaktere  der  ausgewachsenen  Form 
haben,  an  Ort  und  Stelle  zu  beobachten,  sagt,  dass  das  Laichen 
der  Finten  in  den  beiden  Jabren  (1891  und  1893),  auf  welche  seine 
Untersucbungen  sicb  erstreckten,  im  Mai,  und  zwar  besonders  in 
der  2.  Haifte  dieses  Monats  statt  fand.  »Schon  Mitte  Juli"  sagt 
Ehrenbaum  1.  c.  S.  28  dann,  »also  nach  Verlauf  von  kaum  2  Mo- 
naten  stebt  die  junge  Finte  am  Abscbluss  ihrer  Larvenzeit.  Der 
früheste  Fang  von  jungen  Finten,  die  den  Namen  Larven  nicht 
mehr  verdienen,  datirt  vora  13.  Juli  1893  und  bestebt  aus  Fischen 
von  33 — 47  oder  bauptsacblich  von  34  —  46  mM.  Lange."  Die  von 
mir  Ende  Juli  aufgefundenen  Fischchen,  Maifische  sowobl  als  Fin- 
ten, batten  theilweise  gerade  diese  Grosse,  theilweise  waren  sie 
sogar  scbon  langer:  die  meisten  Maifische  (Ih'^j^)  waren  von  40 — 59 
mM.  lang,  die  meisten  Finten  (81"/q)  von  der  namlichen  Lange, 
also  auch  von  40  —  59  mM.  ').  Zwei  Monate  Entwicklungszeit 
werden  diese  Fische  doch  wobl  wenigstens  gebraucht  haben,  wor- 
aus  man  also  schliessen  muss,  dass  ihre  Eltern,  Finten  sowohl  als 
Maifische,  scbon  in  der  zweiten  Haifte  des  Mai  oder  vielleicht 
Mitte  Mai  gelaicht  haben. 

Diese  Ansicht,  die  für  den  Maiösch  auch  scbon  von  Metzger  ^) 
(1887)  vertreten  ist,  kaun  man  jetzt  für  den  Maifisch,  wie  für  die 
Finte  als  sicher  er  wiesen  betrachten.  Für  Clupea  sapidissima  sagt 
Ryder  aber,  dass:  »Spawning  occurs  during  the  spring  months  of 
April  and  May  and  as  late  as  June  and  July  in  the  latitude  of 
Washington  and  Baltimore"  (l.c.  S.  523)  und  es  ist  mir  nun  kaum 
mehr  zweifelhalft,  dass  ungefahr  das  namliche  auch  für  die  Finten 
und  Maifische  des  Rheinflusses  Gültigkeit  hat :  wie  soll  man  es  sonst 
erklareu,  dass  es  in  der  zweiten  Haifte  September,  ja  sogar  im 
October,  noch  Maifische  und  Finten  giebt,  die  so  klein  sind  wie  die 
meisten  der  in   der  zweiten   Haifte  Juli  auf  dem  HoUandsch  Diep 


1)  Siehe  die  Tabellen  N°.  IX  und  N".  X  auf  S.  187. 

2)  Metzger,  A.,  Fischerei  und  Fischzueht  in  den  Binnengewassern.  Tiibingen,  H.  Laupp  Jr. 
1887.  (Separat  aus  Lorey's  Handbuch  der  Forstwirthachaft.  Bd.  I.  2te  Abth.). 


191 

gefuudenen  :  das  spatere  Laichen  eines  Theiles  der  aufsteigenden 
Maifiscbe  uud  Finten  lasst  sich  ebeu  so  wenig  laugnen,  als  dass 
ein  auderer  Tiieil  dieser  Fische  schou  im  Mai  laicht. 

Es  ist  eigeuthümlich,  dass  auf  dem  Rhein  bis  jetzt  vollstandig 
reife  Maifische  und  Finten  so  selten  zur  Beobachtung  gelangt 
sind.  Ich  selbst  habe  allmahlich  ziemlich  viel  solclier  Fische  auf 
ihre  Reife  untersuchen  können :  ganz  reife  sind  mir  aber  nie 
vorgekommen.  Fast  ganz  reif  war  nur  das  Manuchen,  das  icli  am 
Sten  Mai  1897  in  Neuendorf  bei  den  Kribben  an  der  Mosel-Mün- 
dung  habe  untersuchen  können :  die  Milch  floss  aus,  als  der 
Hoden  mit  dem  Messer  berührt  wurde.  Beide  Drüsen  zusammen 
wogen  183  Gram,  ungefahr  11%  des  ganzen  Körpergewichts.  Am 
nachsten  Tage  ward  ein  Weibchen  untersucht,  dessen  Genital- 
böcker  stark  angeschwollen  war,  dessen  Eier  aber  selbst  unter 
Druck  noch  nicht  abgingen.  Die  beiden  Ovariën  wogen  zusam- 
men 747  Gram,  d.  i.  27.5%  des  Körpergewichts,  Die  Eier  waren 
theilweise  glashell  und  diese  waren  vermuthlich  reif;  es  stand 
mir  aber  kein  reifes  Mannchen  zur  Verfügung,  um  einen  Versuch 
mit  künstlicher  Befruchtung  zu  machen.  Die  frisebeu  Eier  batten 
einen  Durchmesser  von  1.8  mM.  Dieser  Fisch  würde  wahrschein- 
lich  bei  warmer  Witterung  in  wenigen  Tagen  gelaicht  haben; 
die  meisten  von  mir  untersuchten  Maifische  waren  aber  noch 
ziemlich  weit  von  der  Reife  entfernt  —  wie  aus  der  hier  folgenden 
Tabelle  hervorgeht: 


192 


TABELLE  XIII 
Entwicklung  der  Gescblechtsdrüsen  von   Clupea  alosa 


Datum 


Ko 

Lange 

IN 

mM. 

Gewicht 

IN 

Gkammen 

3 

1 
CD 

Gewicht  dek 
Geschlechtsdrüsen 


Wirkliches    o/o  des  Kör- 
Gewicht      pergewicht? 


D-urchschnitt 


A.  Iq  Holland  gefangene  Fische 


14  April  1897 

1 

510 

1550 

r^ 

2 

565 

2070 

^ 

3 

580 

2320 

r^ 

4 

543 

2460 

o 

5 

530 

1880 

<^ 

6 

560 

2310 

$ 

23  April  1891 

1 

570 

2300 

o 

2 

600 

3000 

$ 

3 

590 

3000 

r^ 

4 

610 

3000 

5 

590 

2500 

c^ 

6 

580 

2500 

14  Mail891 

1 

625 

3000 

V 

2 

624 

3000 

V 

3 

623 

2920 

e 

3  Juni  1897 

1 

575 

2565 

-9 

2 

542 

2495 

5 

3 

530 

1770 

5 

14  Juni  1897 

1 

504 

1300 

y 

2 

499 

1290 

^ 

3 

467 

1050 

Q 

100  Gram 

180  » 

130  * 

260  » 
120 

310  * 

259  » 

262  >> 

121  « 

322  » 

117  » 

283  » 

410  * 

397  » 

340  » 

430  » 

355  » 

215  » 

210  » 

130  >> 

155  » 


6.45 

8.7 

5.6 
10.57 

6.4 
13.4 
11.26 

8.73 

4.03 
10.73 

4.68 
11.32 
13.66 
13.23 
11.6 
16.76 
14.23 
12.15 
16.15 
10.08 
14.76 


Für  die  j': 

6.8% 

Für  die  5 : 

120/0 


Für  die  </: 
4.360/0 

Für  die  9 : 
10.510/0 


o:   12.830/0 


14.380/0 


B.  Bei  Coblenz  gefangene  Fische 

I 


8Mail897  1 

530 

1650 

rf" 

9  Mai  1897  1 

620 

2710 

9  Mai  1897  1 

605 

2715 

'  1 

183 
747 
423 


11.09 
27.56 
15.58 


lO.O&o/o 
15.460/0 


c/:  11.090/0 
e:  27.560/0 
9:  15.580/0 


Wahrend  also  ara  S^en  Mai  1897  im  Rheia  bei  Coblenz  gefangene 
Mai6scbe  gescblecbtsreif  oder  fast  reif  waren,  traf  man  ara  3ten  Juni 
desselben  Jabres  in  der  Nabe  der  Rbeinraündung  nocb  solcbe  an,  die 
von  der  Reife  zieralicb  weit  entfernt  gewesen  sein  mussen:  wie  bei  Clu- 
pea sapidissinia  gebt  somit  sowobl  aus  dera  Vorkommen  der  Jungfiscbe 
als  aus  der  Gescblecbtsreife  der  gefangenen  ausgewacbsenen  Maifi- 
sebe  bervor  dass  die  Laicbzeit  sicb  über  mebrere  Monate  ausdebnt  ^). 


1)  1896  und  1897  sind  auf  dein  deutschea  Rhein  (bei  Coblenz  und  bei  Bonn)  von 
einer  deutsch-hollandischen  Kommission  Beobachtungen  an  und  Kultur-Versuche  mit 
Maifischen  angestellt  worden.  Verfasser  dieses  Aufsatzes  hat  sicb  hollandischerseits  an 
diesen    Untersachungen    betheiligt.    Die    Resultate   sind  bisher  nicht  veröifentlicht  wor- 


193 

Dass  dies  auch  bei  der  Finte  der  Fall  sein  muss,  geht,  wie  ich 
oben  scliou  hervorbob,  aus  dem  Vorkommeu  der  ganz  kleinen 
Exemplare  (von  30 — 45  mM.  Lange)  von  Ende  Juli  bis  Eude 
September  (Tabelle  N°  XII  Seite  188),  sowie  aus  der  gescblechtlichen 
Eiitwicklung  der  von  mir  ira  Mai  und  Juni  untersucbten  Finten, 
unzweifelbaft  bervor.  Es  erscbeint  mir  wicbtig  genug,  die  wenn 
aucb  nicbt  sebr  zablreicben  Angaben,  die  von  mir  über  diesen 
Gegenstand  gesammelt  sind,   bier  zu  veröffentlicbeu. 


TABELLE  XIV 
EntwickluDg  der  Geschlechtsdrüsen  von   Clupea  finta 


5 

Gewicht  der 

Datum 

UND 

Fangstelle 

NO 

Lange 

IN 

mM. 

Gewicht 

IN 

Grammen 

J 

Geschlechtsdküsen 

DUKCH- 

o 

Wirkliches 

o/o  des  Kör- 

SCHNITT 

o 

Gewicht 

pergewicbts 

3  Mai  1897 

1 

325 

340 

cT 

20  Gram 

5.88 

Rheinmündung 

2 

344 

400 

c/ 

25     » 

6.25 

xi':  4.40/0 

3 

350 

430 

c^ 

20     * 

4.65 

4 

320 

330 

c/ 

7     * 

2.12 

\ 

5 

316 

280 

^ 

9     » 

3.21 

6  Mai  1897 

1 

•500 

1260 

5 

130     » 

10.32 

Nordsee 

2 

354 

415 

^ 

40     » 

9.64 

9: 14.140/0 
V:   9.640/0 

15  Mai  1897 
Nordsee 

1 

440 

710 

- 

115     » 

16.2 

21  Mai  1897 

1 

471 

1195 

$ 

190      y> 

15.9 

1 

Nordsee 

3  Juni  1897 

1 

495 

1350 

9 

210     « 

15.55 

\ 

Rheinmündung 

2 

396 

630 

Q 

75     » 

11.9 

5:13.720/0 

3 

378 

425 

c^ 

25     =. 

5.88 

Li':   6.620/0 

4 

335 

380 

^ 

28     » 

7.37 

) 

den  und  eignen  sich  nicht  gut  dazu,  da  die  Beobachtungen  zum  grössten  Theil  einen 
orientirenden  Karakter  hatten  und  nicht  zum  Abschlass  gekommen  sind.  Es  geht  aber  aus 
diesen  Untersuchnngen  und  dem,  was  darüber  in  den  Sitzunfrs-ProtokoUen  der  Kom- 
mission  niedergelegt  ist,  hervor,  dass  die  Laichzeit  der  Maifische  sich  über  mehrere 
Wochen  vertheilt;  dass  z.  B.  (1897)  laichreife  oder  fast  laichreife  Fische  sowohl  am 
Sten  Mai,  als  am  Isten  Juni  und  am  Sten  Juli  vorkamen;  dass  am  I  Sten  .Juni  im 
oflFenen  Khein  gefangene  Fische  vollstandig  laichreife,  jedoch  noch  nicht  abgelaichte 
Hoden  hatten.  Die  verhaltnissmassig  geringe  Zahl  der  Beobachtungen  hat  aber  nicht 
erlaubt  fest  zu  stellen,  ob,  und  wenn  so,  um  welche  Zeit,  von  einer  Hauptlaichzeit  ge- 
sprochen  werden  konnte.  Bei  diesen  Beobachtungen  ist  aber  nicht  immer  festgestellt 
worden,  ob  man  mit  wnhren   Maifischen  oder  mit  Finten  zu  thun  hatte. 

W^.  Riedel  theilte  (1894)  in  der  Allgemeinen  Fischerei  Zeitun<ï  mit,  am  16ten,  am 
203ten  und  am  24sten  Juni  1879  laichreife  Maitische  in  der  Nahe  von  Neckarhausen  ge- 
tangen  und  deren  Eier  künstlich  befruchtet  zu  haben.  Spater  liess  sich  auch  erkennen, 
dass  die  Befruchtung  gelungen  war  u.  a.  m 


194 

Für  die  Maifische  kanu  man  es  nach  den  vorliegenden  Beobach- 
tungen  als  festgestellt  ansehen,  dass  die  Laichreife  in  der  Regel 
nicht  eintritt,  bevor  die  Geschlechtsdrüsen  bei  den  Weibchen  ein 
Gewicht  von  +  24°/o  des  Körpergewichts  und  bei  den  Mannchen 
vou  +  10*^/^|  dieses  Gewicbts  erreicbt  baben.  Für  die  Finten  werden 
aller  Wabrscheinlicbkeit  nach  ungefahr  die  namlichen  Verhalt- 
nisse  gelten :  die  Weibchen  vom  Mai  und  sogar  diejeuigen  vom 
3ten  Juni,  welche  ich  untersucht  habe,  mussen  noch  ziemlich  weit 
von  der  Reife  eutfernt  gewesen  sein,  das  Mannchen  vom  ö^en  Mai 
muss  aber  fast  reif  gewesen  sein. 

b,  Laichpldtze.  Wirklich  zuverlassige  Angaben  über  die  Laich- 
platze  der  Maifische  und  Finten  auf  dem  Rhein  liegen  nicht 
viele  vor.  Um  von  den  alteren  Autoren  zu  schweigen,  sagt  Siebold 
(1863)  '),  dass  der  Maifisch  zu  diesem  Zwecke  (zum  Laichen)  im 
Mai  den  Rhein  hinaufwandert  »bis  Basel  und  Laufenburg  und 
»auch  in  dessen  Seitenflüsse,  namen tlich  in  den  Main  und  Neckar 
»eintritt.  Wegen  seines  regelraassigen  Erscheinens  im  Mai  bat 
»dieser  Fisch  am  Rhein  ziemlich  allgemein  den  Namen  » Maifisch" 
»erhalten.  Von  diesem  Fische  erzahlt  Baldner,  dass  sie  sich  an 
»der  Oberflache  des  Wassers  versammeln,  wobei  ihre  Rückenflosse 
»aus  dem  Wasser  hervorragt  und  sie  selbst  ein  solches  Gerausch 
»machen,  als  ware  eine  Herde  Schweine  im  Wasser.  Auch  über 
»das  gerauschvolle  Eintreten  des  Eltzelen  (des  Maifisches)  aus  dem 
»Rhein  in  die  Birs  bei  Basel  wird  vou  einem  Ungeuannten  ahn- 
»liches  berichtet"  u.  s.  w. 

Metzger  (1887)  ^)  dessen  Angaben  fast  immer  zuverlassig  sind, 
sagt  nur  folgendes:  »Die  Zeit,  welche  der  Fisch  zum  Aufstieg  bis 
» Basel,  bis  Mannheim  im  Neckar,  bis  Lothriugen  in  der  Mosel 
»u.  s.  w.  gebraucht,  ist  je  nach  der  Temperatur  und  dem  Wasser- 

»stand  verschieden" und  weiter  noch:    »Ara   Neckar,   wo  bei 

»Heilbronn  aufwarts  in  manchen  Jahren  der  Maifisch  haufig  ist" 
u.  s.  w.,    ohne    sich    über    die    Laicbstellen,   wenigstens   über  ihre 


1)  Siebold,  C.  Th.  E.  von,  Die  Süsswasserfische  von  Mitteleuropa.  Leijjzig,  1863.  S.  331. 

2)  1.  c.  S.  37. 


195 

Begrenzung  uach  uuteu  zu,  aus  zu  sprechen.  Von  der  Fiute  sagt 
Metzger  blos,  dass  sie  in  den  Nordseeflüssen  uiclit  so  weit  auf- 
steigt  wie  der  Maifisch,  ohue  aber  ihre  Laichpliltze  zu  erwabnen. 

Gauz  in  Uebereinstimmung  mit  diesen  Angaben  sagt  Ehren- 
BAUM  (1894)  ^):  »Anderntheils  scbeiuen  die  Laichplatze  der  Alse 
»weaentlich  weiter  stromaufwarts  zu  liegen  als  die  der  Finte.  lm 
»Rbein  stiegt  die  Alse  zum  laicben  herauf  bis  nacb  Basel  und  in 
»der  Elbe  bis  nach  Böhmen,  die  Finte  scheint  dagegen  unrnittel- 
»bar  nach  dem  Betreten  des  Frischwassergebiets  und  ander  oberen 
.  »Grenze  des  Brackwassers  zu  laichen."  Das  dies  für  die  Finte 
wirklich  so  ist,  hat  Eheenbaum  beweisen  können,  indem  er  mit- 
theilt  Fintenlaich  mit  mehr  oder  weniger  entwickelten  Embryonen 
gefangen  zu  baben  auf  der  Strecke  von  Freiburg  a.  d.  Elbe  bis 
oberhalb  Stade:  »es  waren  Glückstadt,  Pagensand  und  vor  allem 
»Twielenfleth,  eine  kleine  oberhalb  Brunshausen  an  einer  ge- 
»schützten  Bucht  liegende  Station,  welche  sowohl  von  den  lai- 
»chenden  Finten  als  von  der  jungen  Brut  als  Aufenthalt  beson- 
»ders  bevorzugt  wird." 

Wahrend  also  für  den  Maifisch  lange  Zeit  die  herschende  Mei- 
nuug  geblieben  ist,  dass  das  Laichgeschaft  im  oberen  Stromlaufe 
(Neckar  bei  Neckarhausen,  oberhalb  Basel  u.  s.  w.)  statt  findet, 
kann  man  es  seit  1894  für  die  Finte  als  erwiesen  betrachten, 
dass  dieser  Fisch  wenig  oberhalb  der  oberen  Grenze  des  Brack- 
wassers laicht.  Inzwischen  ist  auch  für  den  Maifisch  die  ursprüng- 
liche  Ansicht  auf  zu  geben:  wenn  auch  nicht  in  Zweifel  gezogen 
wird,  dass  Maifische  regelmassig,  oder  wenigstens  in  bestimmten 
Jahren,  auf  Neckar,  Mosel  und  oberem  Rhein  laichen,  so  ist  es 
doch  irrig  an  zu  nehmen,  dass  die  Laichstellen  dieses  Fisches  aus- 
schliesslich,  oder  auch   nur  hauptsachlich  dort  sein   sollen. 

Aus  den  üntersuchungen  der  Maifisch-Kommission  geht  hervor, 
dass  laichreife  Fische  auf  dera  Rhein  bei  Bonn  und  bei  Coblenz 
vorkommen.  Früher  schon  hat  eins  der  Mitglieder  dieser  Kom- 
mission  ^)    die    Meinung    ausgesprochen,    dass    der    Maifisch    au 


1)  1.  c.  s.  22. 

2)  Herr  Oberstlieutnant  a.  D.  von  Derschau,  Besitzer  der  Fischzucht  Seewiese. 


196 

beliebigeii  Orten,  also  da  laicht,  wo  er  geracle  laichreif  wird.  Die 
grösste  Beweiskraft  haben  aber  iu  dieser  Angelegenheit  die  von 
G.  PoucHET  und  E.  Biétrix  (1889)  auf  der  Seine  in  der  Nahe 
von  Elbeuf  angestellten  Versuche  ').  Dort  giebt  es  eine  Brutan- 
stalt  (St.-Pierre-lès-Elbeuf),  iu  welcher  von  einem  Fischzüchter 
(namens  F.  Vincent)  im  Grossen  Eier  von  Clupea  alosa  küustlich 
befrucbtet  und  erbrütet  werden.  Die  Brut,  die  er  bekommt, 
wird  naebher  in  die  Seine  ausgesetzt.  Die  künstliche  Befruchtuug 
gescbah  iu  Elbeuf  und  zwar  Nachts  unter  den  Augeu  der 
obengenannten  Gelehrteu ;  die  Eier  haben  sich  nachher  entwickelt 
und  kamen  in  der  Regel  nach  4  Tageu  aus.  Von  der  für  Maifisch 
und  Finte  der  Hauptsache  nach  übereinstimmeuden  Entwicklung 
wird  eine  Beschreibung  mit  Abbildungen  gegeben,  kurz  es  bleibt 
für  Zweifel  kein  Raum  übrig. 

St-Pierre-lès-Elbeuf,  wo  die  künstliche  Befruchtuug  und  Erbrü- 
tung  mit  dort  gefaugenen  Maifischeu  im  Grossen  getrieben  wird, 
liegt  in  der  Luftlinie  +  65  Kilometer,  im  Verlauf  des  Flusses  aber 
±140  Kilometer  von  der  Flussmüuduug  entfernt;  Ebbe  und  Fluth 
sind  hier  nocÊ  und  sogar  weiter  bis  Pont  de  l'Arche  (10  Kilo- 
meter oberhalb  Elbeufs)  fühlbar.  Der  Wasserspiegel  der  Seiue 
in  der  Nahe  von  Elbeuf  liegt  ungefahr  9  M.  höher,  als  derjenige 
der  Seine-Mündung. 

Mit  diesen  physikalisch-geografischen  Verhaltnissen  stimmen  die- 
jenigen  des  Waalflusses  in  der  Nahe  von  Nymegen,  des  Kheines 
in  der  Nahe  von  Lobith  an  der  hollandisch-preussischen  Grenze 
u.  s.  w.  gut  überein.  Wenn  Maifische  und  Finten  bei  Elbeuf  lai- 
chen  —  und  dass  beide  Fische  dort  nicht  blos  laichreif  werden, 
sondern  auch  laichen,  geht  auch  noch  daraus  hervor,  dass  es 
gelang    dort   Bastarde   von    Maifisch    und   Finte  zu  zuchten  ^)  — 


1)  Comptes  Rendus  de  l'Acad.  d.  Sci.  de  Paris.  16  De'c.  1889. 

PoucHET,  G.  et  E.  Biétrix,  Sur  Ie  développeraent  de  l'alose  et  de  la  feinte. 
Journal  de  l'anatomie  et  de  la  physiologie.  XXV.  1889.  p.  628 — 639. 

2)  „On  pêche  dans  la  Seine  l'Alose  commune  et  la  Feinte,  espèces  en  tous  cas  tres 
voisines.  Nos  observations  ont  porté  a  la  fois  sur  les  oeufs  de  l'Alose  et  de  la  Feinte 
et  aussi  sur  les  oeufs  d'un  métis  de  Feinte  male  et  d'Alose  femelle,  provenant  d'une 
fécondation  opérée  devant  nous"  1.  e.  p.  628. 


197 

so  muss  scbou  desshalb  die  Möglichkeit  anerkaunt  werden,  dass 
beide  Fiscbarten  auch  scbon  im  hollandischen  Theile  des  Rhein- 
gebietes,  oder  verbaltnissmassig  wenig  oberbalb  der  hollandisch- 
deutscben  Grenze,  laicbreif  werden  und  laicben  sollen. 

Obgleicb  icb  somit  nicbt  in  der  Lage  gewesen  bin  über  die 
Laicbplatze  der  Finten  und  Maifiscbe  auf  dem  Rhein  directe 
Beobacbtungen  anzustellen,  so  glaube  icb,  dass  man  die  Be- 
deutung  dessen,  was  sicb  in  dieser  Hiusicbt  indirect  constatiren 
lasst,  nicht  laugnen  wird.  Als  icb  Ende  Juli  zum  ersten  Male 
junge  Finten  auf  dera  Hollandsch  Diep  beobacbtete,  waren  gleieb 
aucb  junge  Maifiscbe  dabei.  Die  Grosse  der  ganz  kleinen  Finten  und 
die  Grosse  der  jungen  Maifiscbe  war  kaum  verscbieden;  die  Finten 
waren  im  Ganzen  wobl  durch  zahlreichereExemplare  vertreten,  als  die 
Maifiscbe  (auf  100  Stück  von  den  kleinen  im  Sommer  1896  gefan- 
genen  Fiseben  kamen  +  60  der  Species  jinta  und  +  40  der  Species 
alosa),  der  Uuterscbied  war  aber  nicht  gross  und  nicht  einmal 
in  jedem  Fang  zu  Gunsten  der  Species  Jinta.  Anzunehmen,  dass 
die  hier  gefangenen  jungen  Finten  an  einer  anderen  viel  nie- 
drigeren  Stelle  des  Rbeines  geboren  sein  sollten  als  die  zu  gleicher 
Zeit  und  in  gleicher  Grosse  und  in  fast  gleicher  Anzahl  mit  ihnen 
das  Hollandsch  Diep  unterhalb  der  Moerdijk- Brücke  erreichenden 
jungen  Maifiscbe,  will  mir  nicht  einleuchteu.  Ist  für  die  Finte  der 
Elbe  scbon  festgestellt,  dass  sie  grade  oberbalb  der  Grenze  des 
Brackwassergebietes  laicht,  gilt  dies  für  die  Seiue  sowohl  für  den 
Maifisch  als  für  die  Finte,  so  würde  man  sich  nur  wundern  kön- 
nen,  wenn  nicht  aucb  für  den  Rhein  eine  grössere  Uebereinstim- 
muug  bezüglich  der  Laicbplatze,  als  man  bisber  angenommen 
hat,  zwischen  beiden  Arten  vorkame.  Ohne  in  Zweifel  zu  ziehen 
—  was  icb  S.  195  scbon  sagte  — ,  dass  ein  Theil  der  Maifiscbe 
(wenn  vielleicbt  auch  nicht  in  allen)  in  den  meisten  Jabren  doch 
den  Rhein  hinaufzieht  und  hoch  oben  im  Neckar,  Mosel,  Rhein 
u.  s.  w.  ihr  Laichgeschaft  erledigt,  so  laicht  doch  ein  anderer  und 
wabrscheinlich  grösserer  Theil  in  Gesellscbaft  der  nabe  verwandten 
Finten,  oder  nur  sehr  wenig  böber  auf  dem  Flusse. 

Ein  indirecter  Beweis  für  das  Zusammenlaichen  von  Maifiscben 


198 

und  Fiuten  wird,  wie  ich  nieiae,  geliefert  durch  das  gar  nicht 
seltene  Vorkommen  von  Formen,  die  ich  am  liebsten  als  Bast- 
arde  zwischen  diesen  beiden  Arten  betrachten  möchte.  Es  hangt 
diese  Aufiassung  uah  zusammen  mit  der  Unterscheidung  der  beiden 
Arten,  welchen  Gegenstand  ich  unten  eiuer  eingehenderen  Be- 
sprechung  unterwerfe.  Vorher  will  ich  über  die  Nahrung  dieser 
Fische  noch  einiges  mittheilen.  Bei  den  sich  hierauf  beziehenden 
Beobachtuugen  und  Untersuchungen  bin  ich  von  raeinem  Assis- 
tenten,   Dr.    H.    C.  Redeke,  wieder  kraftig  unterstützt  worden. 


V.  UEBER  DIE  NAHRUNG  DER  MAIFISCHE  UND  FINTEN 


Barfukth  (1875)  ^)  hat  über  die  Nahrung  der  Maifiscbe,  von 
Alausa  vulgaris,  wie  er  diesen  Fisch  nennt,  mitgetheilt,  dass  er  bei 
den  meisteu  der  von  ibni  uutersucbten  (20)  Exemplare  einen 
Mageninbalt  fand,  nur  bei  eiuigen  wenig  oder  gar  nicbts.  lm 
lunern  des  eigentlicben  stark  contrabirten  Magens  befand  sicb 
(bei  den  ini  Mai  in  der  Niibe  von  Bonn  gefaugenen  Maifiscben) 
eine  cylindrische  am  untern  (nacb  dem  Pylorus  zu  liegenden) 
Ende  zugespitzte  Masse;  sie  scbien  aus  weissem  zabeni  Schleim 
zu  bestehen  und  zeigte  die  Eiudrücke  der  Magenfalten.  Der  Scbleim 
bildete  blos  die  Umbüllung  eines  röthlicben  oder  grauen  kornigen 
luhalts.  Dieser  Inhalt  zeigte  schon  bei  80  facher  Vergrösserung 
eine  grosse  Anzahl  von  Resten  winziger  thierischer  Organismen 
und  eine  fast  eben  so  bedeutende  Masse  wobl  ausgebildeter  zellen- 
artiger  Formen:  microscopische  Eutomostraken  und  andere  Cru- 
staceen,  vielleicht  auch  Theile  von  kleinen  Insekten,  niemals  aber 
Fischreste.  Die  zellenförmigen  Organismen  waren  theils  thierische 
Eier  (wahrscheiulich  von  Ascaris),  theils  encystirte  Embryonen 
von  Nematoden. 

Max  Weber  (1876)^)  hat  nachher  fest  zu  stellen  geglaubt,  dass 
die  von  Barfurth  im  Magen  von  Clupea  alosa  vorgefundene 
Nahrung  aus  der  Zeit  stammte,  als  das  Thier  noch  im  Meere  lebte 
und  dass  sie  aus  marinen  Eutomostraken  bestand,  unter  welchen  der 
Copepode   Temora    velox  eine  grosse  Rolle  zu  spielen  scbien,  dass 


1)  Barfurth,   D  ,    üeber   Nahrung   und  Lebensweise  der  Salme,  Forellen  und  Mai- 
fische.  Archiv  f.  Naturgeschichte.  XLI.  I.  1875.  S.  122—158. 

2)  Weber,    Max,    Ueber   die    Nahrung  der  Alausa  vulgaris  und  die  Spermatophore 
von  Ttmora  velox  Lil\  Archiv  f.  iNaturgeschichte.  XLII.  I.  1876.  S.  169—178.  Taf.  VIL 


200 

auch  die  Eier,  welche  Barfurth  Ascaris  zuschrieb,  der  Hauptsache 
nach  Eier  von  Temora  velox  waren,  und  dass  die  für  encystirte 
Nematoden-Embryonen  gehaltenen  Schlauche  Spermatophoreu  dieser 
Temora  waren.  Weber  kam  also  zu  deni  Schlusse,  dass  der  Mai- 
fisch  im  Rhein  gar  nicht  frisst. 

Es  sehien  erwünscht  vor,  diesen  Punkt  einer  erueuten  Unter- 
suchung  zu  unterwerfen. 

Ich  war,  wie  ich  oben  S.  191  scbon  mittheilte,  im  Mai  1897  in  der 
Lage  drei  bei  Neuendorf  (Coblenz  gegenüber)  gefangene  ausge- 
wacbsene  Maifische  zu  untersuchen.  Bei  dem  ersten  (ein  (ƒ  von 
0.53  M,  Lange)  fehlte  der  Mageninbalt;  nur  faud  ich  im  Pylorus- 
Theile  gröbkörnigen  Sand  mit  kleinen  Stückchen  Steinkoble.  Der 
Pylorus  was  leicht  grünlich  gefarbt,  die  Leber  war  stark  mit 
kleinen  aufgeroUteu  Nematoden  besetzt.  Mit  Ausnahme  der  Ge- 
scblechtsdrüsen  sahen  sammtliche  Eingeweide  krankhaffc,  wie  ver- 
kümmert  aus.  Bei  dem  zweiten  und  dritten  (9  von  0.62  und 
0.605  M.  Lange)  war  der  Magen  gleichfalls  leer,  einige  Holsfasern 
nicht  mitgerechnet.  Der  Pylorus-Theil  des  Magens  war  einiger- 
maassen  angeschwollen,  der  hintere  Theil  bei  beiden  gleichfalls 
olivgrün  gefarbt,  Auf  der  Leber  sassen  aufgerollte  und  einge- 
kapselte  Nematoden. 

In  Holland  wurde  1897  —  1899  der  Mageninbalt  von  42  aus- 
gewachsenen  Maifischen  und  Finten  untersucht.  Von  diesen  waren 
20  Maifische  und  17  Finten,  wahrend  5  einer  Mittelform  ange- 
hörten,  die  ich  vorlaufig  schon  als  Clupea  alosa-finta  bezeichnen 
möchte.  Nachher  wurden  auch  zahlreiche  jüngere  Exemplare  bei- 
der Arten  auf  ihren  Mageninbalt  untersucht. 

Maifische.  Mit  wenigen  Ausnahmen  zeigen  die  in  Holland  ge- 
fangenen  Maifische  im  Pylorustheile  des  Magens  einen  von  erhar- 
tetem  Schleim  eingehüUten  Nahrungsklumpen,  wie  schon  von 
Barfurth  beobachtet  wurde.  Man  köunte  hier  von  einer  Schleim- 
kapsel  reden.  Die  Falten  der  Mucosa  der  Magenwand  bilden  Ein- 
drücke  auf  der  Schleimkapsel.  In  dieser  Schleim  kapsel  findet  man 
fast  immer  einen  aus  Copepoden  zusammeugesetzten  Brei,  ausnahms- 


201 

weise  gemischt  mit  Bruchstückeu  vou  Corophücleii  und  Mysiden. 
Bald  ist  aber  auch  der  blindsackförmige  Theil  des  Mageus  mit 
der  namliehen  Masse  vou  Oopepoden  gefüllt;  unter  den  neun  im 
April  und  Anfang  Juni  untersuchten,  mehr  oder  wenig  geschlechts- 
reifen  Thieren  kam  dies  dreimal  vor,  unter  kleineren  Ende  Juli 
auf  dem  Hollandsch  Diep  gefangeneu  Maifisch-Exemplaren,  deren 
Lange  von  178  bis  410  mM,  war,  —  elf  an  der  Zahl  —  kam  es 
sieben  mal  vor,  dass,  walirend  der  Pylorus-Theil  des  Magens  eine 
mit  Copepoden-Brei  gefüUte  Schleimkapsel  enthielt,  der  blindsack- 
förmige Theil  des  Magens  gleichfalls  mit  einem  derartigen  Brei 
ganz  angefüllt  war.  Ein  einziges  Mal  waren  auch  Blattchen  und 
Stiel  e  von  Sphagnum  unter  diesen  Speiseresten  vertreten. 

Was  Max  Weber  ^)  also  im  Jahre  1876  schon  für  die  bei 
Bonn  gefangenen  Maifische  constatirte,  konnte  somit  an  den  in 
Holland  gefangenen  ausgewachsenen  oder  halb-ausgewachsenen 
Maifischen  bestatigt  werden :  der  Inhalt  der  Schleimkapsel  besteht 
ausschliesslich  —  oder  fast  so  —  aus  Copepoden.  Wie  schon  von 
PoppE  ^)  vermuthet  warde,  ist  dieser  Copepode  Temorella  ajinis, 
PoppE,  eine  nicht  ausschliesslich  im  Meere,  sondern  auch  im  Brack- 
wasser  von  Hafen  und  Flussmündungen  haufige,  ja  sogar  bis  in 
das  Süsswasser  der  Flüsse  aufsteigende,  Art.  Zwischen  den  ausge- 
wachsenen Copepoden  findet  man  in  der  Regel  die  Eier  und  die 
Spermatophoren  dieser  Thiere,  sowie  kleinere  Exemplare  von  sehr 
verschiedenen  Dimensionen.  Oft  ist  der  Mageninhalt  der  Maifische 
dunkel  orauge  gefarbt  von  den  im  inneren  der  Temorella  affinis 
massenhaft  vorkommenden  rothenFettkügelchen,welche  schon  Poppe 
bei  in  der  Jade  gefangenen  Exemplaren  dieser  Art  beobachtete. 

Die  anderen,  allerdings  viel  weniger  haufig,  im  Magen  alterer 
Exemplare  von  Clupea  alosa  vorgefundenen  Crustaceen  gehören 
den  Arten  Corophium  grossipes^  Lin.  und  Mysis  vulgaris,  Thomp- 
son an.  Es  sind  dies  gleichfalls  im  Brackwasser  der  Flussmün- 
dungen   haufige    Thiere :    von    Mysis    vulgaris  könnte  man  sagen, 


1)  Weber,  Max,  1.  c.  S.  170. 

2)  Poppe,  S.  A.,  Ueber  eine  neue  Art  der  Calaniden-Gattung  Temora,  Baird.  Abhandl. 
[d.  Naturwiss.  Vereins  in  Bremen.  VII.  1881.  S.  59. 


202 

dass  sie  im  Brackwasser  der  hollandischen  Flussmündaagea  und 
besonders  des  HoUandsch  Dieps  und  Haringvliets  der  haufigste 
Kruster  sei  und  von  Corophium  grossipes  ist  es  bekannt,  dass  es 
in  allen  möglicben  brackiscben  Gewassern  von  Poldern  und  in 
den  brackiscben  Flussmündungen  Hollands  zu  fin  den  ist.  Es  ist 
mir  nicbt  zweitelbaft,  dass  die  balbwücbsigen,  im  Juli  und 
August,  in  einzelneu  Jabren  wenigstens,  massenbaft  in  Holland 
vorkommenden  Maifiscbe  der  Nabrung  wegen  die  Flussmündung 
und  den  unteren  Tbeil  des  eigentlicben  Flusses  —  Hollandscb  Diep 
bis  eine  kurze  Strecke  oberbalb  der  Moerdijk-Eisenbabn-Brücke  — 
besucben.  Es  kommt  bei  diesen  Fiseben  regelmassig  vor,  dass  aucb 
der  Blindsack  des  Magens  ganz  mit  Copepoden-Brei  angefüllt  ist. 
Wabrend  icb  also  das  Vorkommen  von  balbwücbsigen  Exem- 
plaren ')  von  Clupea  alosa  im  Juli  und  August  auf  dem  unteren 
Stromgebiete  mit  dem  massenbafteu  Auftreten  von  Temorella 
ajinis  in  diesem  Tbeile  der  Flussmündung  in  Verbiudung  bringe, 
nebme  icb  für  die  ausgewacbseneu,  im  April  und  Mai  zum  Laicben 
aufsteigenden,  somit  mebr  oder  wenig  gescblecbtsreifeu  Maifiscbe  an, 
dass  sie,  so  lange  sie  sicb  nocb  in  dem  an  pelagiscben  Copepoden, 
Scbizopoden  {Mysis  vulgaris)  u.  s.  w.  ausserordentlicb  reicben  Brack- 
wasser-Gebiete  aufbalten,  fortfabren  zu  fressen.  Oberbalb  dieses 
Gebietes,  in  dem  starker  stromenden,  an  Plankton  aber  wabr- 
scbeinlicb  viel  armeren,  Tbeile  des  Flusses  wird  von  ibnen 
keine  Nabrung  mebr  geiiommen.  Ein  Rest  des  im  Brackwasser- 
Gebiete  aufgenommenen,  fast  ausscbliesslicb  aus  Copepoden  einer 
einzigen  Art  (naml.  Temorella  a^nis,  Poppe)  zusammengesetzten 
Futters,  dient  wabrend  des  Aufentbalts  im  böheren  Stromgebiete  und 
wabrend  des  Nacbreifens  der  Gescblecbtsdrüsen  als  Zabrkost.  Die 


1)  10  von  diesen  halbwiichsigea  Maiftschen  am  Isten  August  1899  gefangen  und  unter- 
sucht  waren  292 — 437  mM.  lang,  die  mittlere  Lange  war  320  rnM. 

11  Stück  am  llten  August  gefangene  waren  178 — 410  mM.  lang,  die  Durchschnitt- 
Lange  war  273  mM. 

6  Stück  am  Sten  September  gefangene  waren  205 — 265  mM.  lang,  in  Durchschnitt 
war  die  Lange  242  mM. 

Diese  Zahlen  bestatigen  die  Meinung  der  Fischer  von  Moerdijk  u.  s.  w.,  dass  allmahlich 
Schaaren  von  kleineren  Fischen  in  den  Fluss  hineinkamen. 


203 

fast  oder  gauz  geschlechtsreifen  Maifisclie  haben,  so  weit  dies  unter- 
sucht  ist,  immer  eineu  gauz  leeren   Mageu. 

Die  Bedeutung  des  kleinen  Copepoden  Temorella  ajinis,  Poppe 
(ausgewachsene  Exemplare  sind  ungefahr  1.5  mM.  gross)  als  Nali- 
rung  für  die  grosseren  Maifische  wahrend  ihres  Aufenthalts  in  dem 
uuteren  Stromlaufe  sowie  wahrend  ihres  Aufsteigens,  machte  es 
wahrscheinlich,  dass  .derselbe  auch  bei  der  Fütteruug  der  ganz 
kleinen  Maifische,  welche  sich  wahrend  des  Zuges  ins  Meer  eine 
kürzere  oder  langere  Zeit  auf  dem  unteren  Theile  des  Flusses  auf- 
halten,  eine  wichtige  RoUe  spielen  würde.  Es  liess  sich  diese  RoUe 
vermittels  genauer  üntersuchung  des  Mageninhalts  solcher  klei- 
neren Fische,  sowie  mit  Hülfe  des  Planktonnetzes  feststellen. 

lm  April  und  Mai  batten  die  nicht  weit  von  der  Flussmündung  *) 
gefangenen  Maifische  eine  Grosse  von  90 — 160  mM.  (Siehe 
S.  184  dieser  Abhandlung).  lm  April  war  ihre  Zahl  nicht  ganz 
unbedeutend,  ungefahr  so  gross  wie  die  der  in  den  Steerthamen 
gefangenen  Finten,  im  Mai  war  ihre  Zahl  aber  sehr  gering  — 
mit  Ausuahme  des  Fanges  vom  6ten  Mai,  wo  in  einem  Netze,  das 
mit  der  Ebbe  gefischt  batte,  dreissig  Stück  junge  Maifische  von 
93  —  137  mM.  angetrofi'en  wurden. 

Mitte  April  bestand  die  Nahrung  der  hier  gefangenen  jungen 
Maifische,  nach  dem  Mageninhalt  zahlreicher  uutersuchter  Fische 
zu  urtheilen,  ausschliesslich  aus  Copepoden  und  zwar  aus  der  uns 
schon  bekannten  Temorella  afflnis^  Poppe.  Au  der  namlichen  Stelle 
stellte  sich,  bei  einer  üntersuchung  des  Wassers  mit  dem  Plank- 
ton-Netze,  heraus,  dass  hier  ein  wahres  Copepoden-Plankton  vor- 
handen  war.  Der  Hauptbestandtheil  war  Temorella  afinis,  Poppe, 
vereinzelt  fand  ich  eine  Harpacticide,  die  mit  Stenhelia  ima,  Brady 
übereinkam  und  ein  Ex.  von  Dias  intermedius,  Poppe  —  es  kamen 
aber  vielleicht  1000  Stück  Temorella  oJjUnis  auf  einen  einzigen, 
einer  anderen  Art  angehörenden  Copepoden. 

Je  nach  der  Tide  und  dem  Winde  ist  der  Salzgehalt  des  Wassers 


])  Ich   erinnere   daran,  dass  um  diese  Zeit  die  Fischerei  mit  Steerthamen  nur  unter- 
halb  des  vom  Staate  verpachteten  Gebietes  stattfinden  kann. 

15    . 


204 

in  den  verschiedenen  Schichten  grossen  Schwankungen  unter- 
worfen.  Am  Uien  April  zeigte  das  Areometer  in  der  Flussmündung 
nördlich  von  Goedereede  bei  Hochwasser: 

an    der  Oberflache:   1.007  bei  einer  Temperatur  von  8°.  9  C. 

am  Boden:  1.019    »        »  »  »      7°.  3  C. 

wahrend  an  der  namlichen  Stelle,  am  nachsten  Tage,  kurz  von 
Niedrig- Wasser,  die  Ai*eometer-Ablesungen  waren : 

an  der  Oberflache:   1.0047   bei  einer  Temperatur  von  8°.  4  C. 

am  Boden:  1.0054    »         »  »  »     8°.  2  C. 

Bei  einer  Temperatur  von  +  8^.  C.  traf  ich  also  die  Temorella 
a^nis  und  mit  ihnen  die  jungen  Maifische  in  Wasser  an,  dessen 
specifisches  Gewicht  von   1.0047  — 1.019  wechselte. 

Als  ich  am  sechsten  Mai  an  der  namlichen  Stelle  die  Beobach- 
tung  wiederholte,  fand  ich  zwar  noch  ziemlich  viele  Clupea  alosa 
in  einem  der  Netze  —  bis  zu  30  Stück  —  doch  hatte  ihre  Zahl 
alles  in  allem  sehr  stark  abgenomnien.  Nun  waren  aber  auch 
die  Copepoden  mit  dem  Planktonnetze  nicht  mehr  auf  zu  trei- 
ben  und  sie  fehlten  auch  in  dem  Mageninhalt  der  Maifische. 
Ich  fand  nur  stark  verdaute  Reste  von  Copepoden  mit  Eiern  und 
Spermatophoren  und  in  zwei  von  den  fünf  uutersuchten  Fischen 
uur  theilweise  verdaute  Larven  von  Clupea  harengus^  in  dem 
einen  eiu,  in  dem  anderen  zwei  Exemplare.  Als  die  Beobachtung 
eingestellt  wurde,  war  das  Wasser  hoch ;  das  Areometer  gab  dann 
die  folgenden  Ablesungen : 

an  der  Oberflache:  1.0104  bei  einer  Temperatur  von  13°  C. 

am  Boden:  1.0207    »        »  »  »     12^  2  C. 

Mitte  Mai  hatte  die  Zahl  der  Maifische  in  der  Flussmündung 
auf  der  Höhe  von  Goedereede  noch  starker  abgenommen :  die 
grösste  Zahl  kam  in  einem  Hamen  vor,  der  am  14ten  Mai  mit  der 
Fluth  gefischt  hatte  und  betrug  8 ;  die  meisten  Hamen  batten 
nur  1  —  4  kleine  Maifische  in  ihren  Fangen.  Die  üntersuchung  des 
Mageninhalts  von  zwei  am  14ten  Mai  gefangenen  Maifischen  ergab, 
dass  beide  sich  von  Fischbrut  und  zwar  Larven  von  Clupea 
harengus  batten  ernahren  mussen.  Von  Copepodeu-Resten  war 
kaum  eine  Spur  da. 


205 

Zwei  am  21sten  uud  22steD  und  zwei  am  29sten  Mai  gefangene 
junge  Maifische  lieferteu,  als  sie  geölfuet  wurden,  kein  anderes 
Resultat.  Es  waren  dies  fast  die  eiuzigen  hier  an  dieseu  Tagen 
gefaugeuea  Maifische;  der  Mageniuhalt  bestand  —  so  weit  sich 
erkennen  liess  —  aus  kleinen  Exemplaren  von  Clupea  haren- 
gus,  bei  eineni  der  Fische  zusamraen  mit  einem  Exemplare  von 
Corophium  grossipes.  Copepoden-Brei,  wie  dieser  ini  April  in  den 
Magen  vorkam,  war  nicht  mehr  da,  obgleich  hie  und  da  noch 
vereinzelte  Siücke  von  verdauten  Copepoden  aufgefunden  wurden. 
Leider  sind  urn  diese  Zeit  in  der  Flussmüodung  keine  Plankton- 
Züge  ausgeführt  worden  und  es  lasst  sich  somit  wohl  vernmthen,  doch 
nicht  mit  Bestimmtheit  sagen,  dass  Temorella  afjinis  Poppe,  wenn 
sie  auch  nicht  ganz  gefehlt  hat,  hier  doch  nar  spiirlich  vertreten 
gewesen  sein  wird. 

Erst  gegen  Ende  Juli  konnten  die  üntersuchungen  über  die 
Nahrung  von  Clupea  alosa  wieder  aufgenommen  werden.  Obgleich 
von  Ende  Mai  bis  Ende  Juli  20  Beobachtungen  angestellt  und  der 
Fang  von  28  Netzen  untersucht  wurde,  gelang  es  mir  in  diesen 
Wochen  nicht  jüngerer  Maifische  habhaft  zu  werden.  Erst  am  28sten 
Juli  traf  ich  sie  wieder  in  einem  Steerthamen  an,  und  zwar  sehr 
kleine  30  —  69  mM.  lange  Fischchen.  Dies  geschah  auf  dem  Hol- 
landsch  Diep  auf  der  Höhe  von  Strijensas,  also  ungefahr  Moerdijk 
gegenüber.  Es  waren  dies  die  allerkleinsten,  zweifellos  von  der 
Zucht  des  selben  Jahres  stammenden  Maifische.  Sie  waren  höher 
auf  dem  Flusse  geboren  und  kamen  nun  den  Fluss  herab  auf  ihrer 
Reise  ms  Meer.    (Siehe  hierüber  S.   186  dieser  Abhandlung). 

Ich  war  nun  nicht  wenig  erstaunt,  als  ich  in  den  Magen  der 
hier  gefangenen  jungen  Maifische  einen  Copepoden-Brei  antraf, 
der  ausschliesslich  aus  Temorella  affinis,  Poppe  bestand !  So  bei 
den  am  28  und  29sten  JuH^  am  6'en  August,  am  2ten  September, 
am  25sten  September  gefangenen  jungen  Maifischen.  Das  Wasser 
war,  am  288ten  Juli  dort,  wo  die  jungen  Maifische  gefangen  wurden, 
vollstandig  süss :  bei  einer  Temperatur  von  20^  7  zeigte  das  Areo- 
meter 1.000 ;  am  29stea  Juli^  weiter  nach  unten  an  einer  als 
Hoogezand  bezeichneten  Stelle,  war  das  spec.  Gew.  1.0015  an  der 


206 

Oberflache  und  1.0026  am  Boden  bei  einer  Temperatur  von  20°.  3 
an  der  Oberflache  und  von  20".  2  am  Boden.  Am  O^en  August, 
als  an  der  am  28*^'^'i  Juli  besucbten  Stelle  (bei  Strijensas)  gleich- 
falls  sehr  viele  junge  Maifisehe  in  den  Hamen  aufgefunden  wurden 
und  die  Hauptnahrung  sich  wiederum  als  der  namliche  Copepode 
Temorella  affi^nis  berausstellte,  war  das  spec.  Gewicht  an  der  Ober- 
flache SC  wie  am  Boden  fast  gen  au  1.  An  diesem  Tage  bat  die 
Tide  keinen  nennenswerthen  Einfluss  auf  den  Salzgehalt  ausüben 
können : 

1896.  6  Aug.  2  N.  Tide  Fluth.  Areometer  1.000  bei  18°.  5  C.  Oberflache 

»       1.0002  »  18°.  7  C.  Boden 

1896.  6  Aug.  8.45  N.  Tide  Ebbe.      »        1.000    »   18°.  1  C.  Oberflache 

»         1.000    »   18°.  IC.  Boden. 

Eio  Mal  ward  in  einem  Brei  bestehend  aus  Temorella  affinis, 
aus  Eiern  und  Spermatophoren  dieser  Art,  ein  einziges  Exemplar 
von  Garnmarus  pulex^  juv.  augetroö'en.  Regel  ist  es  aber,  dass 
man  bei  den  jungen  Maifischen,  die  auf  ihrer  Durchreise  durch 
Holland  das  Hollandsch  Diep  passirea,  wenn  sie  dort  gefangen, 
geöffaet  uud  untersucht  werden,  einen  Copepoden-Brei  im  Magen 
findet,  in  welchem  Temorella  afjinis,  Poppe  bei  weitem  den  Haupt- 
Bestandtheil  bildet. 

Dies  war  im  August  und  September,  auch  noch  Anfang 
October  der  Fall.  Dann  nahm  die  Zahl  der  auf  dem  Hollandsch 
Diep  gefangenen  jungen  Maifisehe  allmahlich  ab,  und  nach  dem 
20sten  October  wurden  keine  mehr  gefunden.  Die  letzten,  die 
gefangen  wurden,  batten  sich  noch  von  Copepoden  genahrt;  diese 
waren  aber  theilweise  verdaut  und  konuten  auch  schon  vor 
mehreren  Tagen  genossen  sein.  Schon  am  9'^ei  October  gelang  es 
nicht  mehr  mit  dem  Planktonuetze  die  Anwesenheit  von  Temorella 
ajjinis  im  Wasser  des  Hollandsch  Diep  unterhalb  der  Moerdijk- 
Eisenbahn-Brücke  zu  constatiren.  Es  kam  nur  ein  einziger  Cope- 
pode mit,  und  dieser  stellte  sich  als  Tachidius  discipes,  Giesbrecht 
heraus.  Am  30«ten  ward  das  Wasser  noch  einmal  auf  seinem  Cope- 
podeu-Gobalt  geprüft;  dies  geschah  in  der  Nahe  von  Nieuwesluis, 


207 

eiue    kurze    Strecke  oberhalb   Willemstad :  es  wurclen  keine  Cope- 
poden   raehr  gefaugeu. 

Schon  vor  1896  war  es  rair  aus  eigenen  Beobachtungen  sowohl 
als  aus  den  Mittheilungeu  der  Fischer  bekauut,  dass  die  jungen 
Maifische  (und  Finten),  welche  sich  im  August  und  September  auf 
dem  Hollandscli  Diep  auf  hal  ten,  wenn  auch  vielleicht  nicht  aus- 
nahmslos,  auf  einer  Strecke  zwischen  der  Moerdijk-Eisenbahn- 
Brücke  (als  oberer  Grenze)  und  der  Linie  Willemstad-Numansdorp 
(als  unterer  Grenze)  sich  anhiiuften.  Die  1896  augestellten  Unter- 
suchungen  lieferten  eine  vollstaudige  Bestatigung  dieser  Annahme. 
1896  ist  ein  für  diese  Beobachtungen  ausserordentlich  günstiges  Jahr 
gewesen,  denn  niemand  erinnerte  sich  je  so  viele  junge  Maifische 
(und  Finten)  in  den  Sommerraonaten  auf  dem  Flusse  beobachtet 
zu  haben.  Es  kam  in  dem  Sommer  von  1896  regelmassig  so  viel 
süsses  Wasser  flussabwarts,  dass  der  Salzgehalt  des  Wassers  im 
August,  September  und  in  der  ersten  Halfte  October,  wenigstens 
in  dem  oben  angegebenen  Gebiete,  fast  fortwahrend  uubedeutend 
blieb:  man  könnte  sagen,  dass  das  mit  der  Fluthtide  aufsteigende 
Wasser  seinen  Eiufluss  auf  den  Salzgehalt  nicht  oberhalb  der 
Linie  Willemstad-Numansdorp  hat  geitend  mach  en  können.  Wahr- 
scheinlich  ist  dieser  Umstand  für  die  Anhaufung  der  jungen 
Maifische  und  Finten  oberhalb  der  gesagten  Linie  von  grosser 
Bedeutung  gewesen.  Ob  man  sich  das  so  zu  denken  hat,  dass 
diese  Fische  sich  in  diesem  Alter  vor  einer  Spur  Salz  im  Wasser 
fürchten,  oder  ob  man  das  vielmehr  dem  Vorkommen  der  den 
Fischen  zusagenden  Nahrung  oberhalb  der  Linie  zuschreiben  muss, 
ist  schwer  zu  sagen,  ünterstützt  wird  die  letztere  Ansicht  durch 
das  massenhafte  Vorkommen  der  kleinen  Temorella  aj/inis,  Poppe, 
gerade  an  den  Stellen,  wo  die  jungen  Maifische  am  zahlreichsten 
waren.  Gleichfalls  durch  das  Fehlen  dieser  Copepoden,  oder  doch 
durch  das  viel  seltnere  Vorkommeu  dieser  Art  unterhalb  der  Linie 
Willemstad-Numansdorp.  Zwar  habe  ich  in  den  betreffenden  Monaten 
des  Jahres  1896  nicht  sehr  oft  unterhalb  dieser  Linie  mit  dem  Plank- 
tonuetze  gefischt  —  in  der  Haufigkeit  des  Vorkommens  scheint  sich 
aber  um  dieser  Zeit  ein  sehr  grosser  Unterschied  fühlbar  zu  machen. 


208 

In  diesem  Jahre  (1899)  habe  ich  versucht  meinen  Ansichten  über 
den  Zusaramenbang  zwischen  dera  Vorkommen  von  Temorella  affinis 
und  der  Anwesenheit  von  Clupea  alosa  eine  festere  Begrüadung 
zu  geben.  Dies  ist  mir  nur  theilweise  gelungen :  einerseits,  weil 
in  diesera  Sommer  nur  recht  wenige  junge  Maifische  auf  dem 
Hollandscb  Diep  beobachtet  wurden  und  andererseits,  weil  das 
Fischen  rait  den  Steerthamen  in  dem  kritischeu  Gebiete  in  den 
Monaten  August,  September  und  in  der  ersten  Halfte  October 
nicht  mehr  erlaubt  ist  und  mir  somit  die  Gelegenheit  gefehlt  hat, 
genau  das  Vorkommen  der  jungen  Maifische  auf  dem  HoUandsch 
Diep  zu  studiren.  An  drei  verschiedenen  Stellen  habe  ich  aber  am 
Isten  uQcl  2ten  September  Plankton-Proben  gesammelt,  deren  Un- 
tersuchung  ergeben  hat,  dass  auch  in  diesem  Jahre,  zu  Anfang 
September,  der  Copepode  Temorella  affinis  dort,  wo  das  Wasser 
am  weuigsten  Salz  enthielt,  am  haufigsten  war.  Die  grosse  Be- 
deutung,  die  diesem  winzigen  Kruster  als  Nahrung  von  Clupea 
alosa  (und  finta,  wie  wir  gleich  sehen  werden),  wahrend  ihres 
Aufentbalts  in  den  Rheinmündungen,  zukommt  —  eine  Bedeutung 
nicht  unahnlich  derjenigen,  die  Calanus  finmarchicus  für  den  Hering 
hat  —  wird  mich  veranlassea  der  Naturgeschichte  dieses  Cope- 
poden  auch  künftig  meine  Aufmerksamkeit  zu  schenken  '). 

AIso  schwimmen  die  höher  auf  dem  Flusse  geborenen  jungen 
Maifische  den  Fluss  nicht  gleich  ganz  hinab  und  in  das  Meer 
hinein,  sondern  halten  sich  (ob  alle?)  eine  kürzere  oder  langere 
Zeit  an  der  Grenze  des  Brackwassergebietes  auf  und  nahren  sich 
dort  hauptsachlich  von    Temorella  affinis. 

Was  frisst  der  junge  Maifisch  aber,  bevor  er  hierankommt?  Ich 
bin  in  diesem  Jahre  nun  auch  in  die  Lage  gekommen  diese  Frage 


1)  Temorella  afflnis  war  am  14/15  April  1896  sehr  haufig  in  der  Nahe  von  Goedereede- 
Hafen  in  salzigerem  aber  kalterem  Wasser  und  scheint  dort  im  Mai,  wenn  das  Wasser 
warmer  geworden  ist,  zu  fehlen  oder  auf  alle  Falie  viel  weniger  haufig  zu  sein.  Hin- 
gegen ist  der  namliche  Copepode  wiederum  sehr  haufig  in  voUstandig  süssem  Wasser 
mehr  als  40  Kilometer  höher  auf  dem  Fluss  bei  Sommertemperaturen  von  18°  bis  20°  C. 
SoUte  sich  herausstellen,  dass  diese  Art  um  die  Zeit,  wo  sie  bei  Goedereede  massenhaft 
vorkommt,  in  dem  sussen  Wasser  fehlte,  so  ware  es  wichtig  fest  zu  stellen,  ob  sich  nicht 
bei  djeser  Art  eine  Salzwasser-  und  eine  Süsswasser-Varietat  unterscheiden  liesse. 


209 

wenigstens  theilweise  zu  beantworteu.  lm  Herbste  fischt  eine 
geringe  Zahl  vou  8teerthameii  böher  auf  dera  Flusse  (auf  der 
Nieuwe  Merwede,  ungefabr  östlicb  vou  Dordrecht)  auf  sogenaunten 
»  Paling"  (Wanderaal,  der  stromabwiirtsgebtum  ini  Meere  zu  laicben). 
Obgleicb  diese  Fiscberei  scbou  im  September  anfangt,  erlangt  sie 
ibre  grösste  Bedeutung  im  October  und  November.  Erfabrungs- 
gemliss  kanu  icb  sagen,  dass  mau  danu  dort  keine  jungen  Maifiscbe 
und  Finten  mebr  antrifft.  Wobl  nocb  einige  im  September.  So 
gelang  es  in  diesem  Jabre  am  lOten  September  in  einem  der  bier 
fisebenden  Hamen  eine  geringe  Zabl  von  diesen  Fiseben  vor  zu 
finden.  Es  waren  Maifischeben  von  44  — 101  mM.  Lange;  bei 
einem  balben  Dutzend  von  diesen  ward  der  Magen  auf  seinen 
Inbalt  untersuebt  und  zwar  bei  den  kleinsten  (von  44 — 59  mM.). 
Es  wurden  gar  keine  Copepoden,  sondern  ausscbliesslicb  zablreicbe 
unbestimmbare  Reste  von  Insecten  und  weuiger  zablreicb  ganze 
Insecten-Körper  (nur  kleine  Mücken)  im  Magen  dieser  Fiscbe  vor- 
gefunden.  Die  Nabrung  macbte  nicbt  den  Eindruck  kurz  vorber 
genossen,  sondern  vielmebr  scbon  grösstentbeils  verdaut  zu  sein. 
Nacb  anbaltender  Trockenbeit,  im  Juli,  August  und  in  der  l^ten 
Halfte  September,  war  ungefabr  mitte  September  auf  dem  Rbeiu 
eine  Periode  des  Steigens  des  Wassers  eingetreten:  am  17^^"^  vvurde 
der  in  Folge  des  zu  niedrigeu  Wasserstandes  auf  dem  Flusse 
angestellte  Warnungsdienst  aufgehoben,  da  der  Fluss  wieder  normal 
war.  Es  kommt  mir  gar  nicbt  unwahrscbeinlicb  vor,  dass  die  am 
19*^1  September  gefangenen  jungen  Maifiscbe  Nachbleiber  ge- 
wesen  sind,  die,  durcb  das  Wacbsen  des  Flusses  angeregt,  erst 
kurz  vorber  stromabwarts  gekommen  waren  und  dass  somit  die 
in  ibrem  Magen  vorgefundene  Nabrung,  tbeilweise  wenigstens,  scbon 
vor  dem  Hinabscbwimmen  aufgenommen  war. 

An  der  Stelle  auf  der  Nieuwe  Merwede,  wo  diese  letzten  jungen 
Maifiscbe  gefangen  waren,  wurde  bei  derselben  Gelegenbeit  das 
Wasser  mit  dem  Planktonnetze  untersuebt.  Es  stellte  sicb  beraus, 
dass  es  sebr  reicb  an  moderudeu  von  den  Moorgegenden  in  Brabant 
berstammenden  Pflanzentbeilen  und  an  scbwebenden  Torftbeilcben 
war,    aber    verbaltnissmassig    arm    an  Tbieren,    Wie  allerdings  zu 


210 

erwarten,  fehlte  Temorella  affinis^  Poppe  gaaz :  von  Copepoden  war 
nur  ein  Cydops  in  wenigen  und  eine  Harpacticide  in  mehreren 
Exemplaren  vertreten.  Dann  waren  Daphniden  und  Rotatorien 
{Brachionus)  da,  und  aucli  ziemlich  viele  Haute  und  Bruchstücke, 
die  nur  von  Insecten  herrühren  konnten. 


Finten.  Nach  dem  was  über  die  Nahrung  der  Maifische  mitge- 
theilt  ist,  kann  ich  über  die  Nahrung  der  Finten  kurz  sein :  im 
allgemeinen  gilt  für  letztere  was  für  die  Maifische  constatirt  wurde, 
mit  der  Ausnahme,  dass  altere  Exemplare  von  Finten  —  15  Stück 
von  325 — 500,  eins  von  235  und  eins  von  168  mM.  Lange  —  nie 
Copepoden-Brei,  sondern  entweder  gar  niclits,  oder  Reste  von 
Fischen  [Ammodytes  u.  a.),  von  Hydrozoen  {Campanulariaf),  von 
Mysis  oder  von  CoropMum  im  Magen  batten.  In  der  Regel  trifft 
man  bei  diesen  Fiseben  eine  Scbleimkapsel  im  Pylorus-Theile  des 
Magens  an ;  diese  ist  bald  leer,  bald  entbalt  sie  Reste  von  Fischen 
(Muskeln  u.  s.  w.)  oder  von  Coropbiiden.  Der  Unterscbied  in  der 
Nahrung  gilt  für  die  grosseren  —  balbwücbsigen,  sowobl  als  ausge- 
wacbsenen  — ,  nicbt  für  die  jüngeren  Fiscbe.  Denn  bei  jüngeren 
auf  dem  Hollandsch  Diep  und  Haringvliet  sowie  in  der  Fluss- 
mündung  gefangenen  Finten-Exemplaren  findet  man  im  allgemeinen 
im  Magen  die  namliche  Nahrung  wie  bei  den  gleichaltrigen  un- 
gefahr  gleicbgrossen  und  an  der  selben  Stelle  gefangenen  Mai- 
fiscben.  Man  vergleicbe  dazu  das  bier  folgende  Verzeicbniss  mit 
dem  was  auf  S.  203  für  den  Maifiscb  erwabnt  ist. 

14 — 16  April.  Finten   von  116  —  120  mM.   Temorella-Btei  und  Fischreste. 

6  Mai.  »  »     108  — 116     »      Drei,    vier,    zwei,  resp.  drei  jnnge 

Exemplare  von  Clupea  harengus. 
14     3>  »         »      107  —  110     »       Resten  von    Fiseben,  von  welchen 

sich   blos    Clupea  harengus  noch 
erkennen  liess. 
21 — 22     ï>  »  »      108 — 110     »      Der    eine    hntte    zwei,    der  andere 

drei  junge  Heringe  im  Magen. 
39     »  »         i-       22—132     »      Fast  ausschliesslich  Fischreste  und 

Exemplare  von  Clupea 


211 

juvenis.  Bruchstücke,  Eier  iind  Sper- 
matophoren  vod  Temorella  affinis 
nur  spLlrlich  vertreten. 

10  Juni.      Finten  voa  115 — 130  mM.  Fischschuppen,    Rippen    und    sonstige 

Reste    von     Fischen.   Temorella-Brei 
wenig.  Ein  junger  Bering  und  Stücke 
von    Corophium  longicorne. 
1  Juli.  3>  »      110  —  115     »      Eine    batte  zahlreiche  Copepoden  mit 

Eiern  und  Spermatophoren  (wohl 
ausschliesslich  Temorella  affinis, 
Poppe)  und  Ex.  von  Mysis  im  Magen. 
Die  zweite  gleichfalls  Copepoden, 
dabei  unglaublicb  zablreicbe  Eier  der 
namlicben  Art.  Die  dritte  nicbt  we- 
niger  als  34  Stück  Mysis  vulgaris, 
3  Ex.  von  Corophium  longicorne  und 
Reste  von  Temorella  mit  Sperma- 
topboren  und  Eiern. 

28      >  »  »       46  -69       »      Ausscbliesslicb     Copepoden-Brei     und 

zwar   war   Temorella  affinis  die  ein- 
zige  erkennbare  Ait. 
6  August       »  »       48  —  65       »      Ausscbliesslicb  Brei  von  Teinorella  af- 

finis, Poppe. 

27       »  »  »        63  —  71       »      Magen  ganz  gefüUt  mit  Temorella,  mit 

Eiern  und  Spermatopboren  dieser  Art. 
9  October.     »  »       97 — 90       »        Wenige    friscb    gefangene  Copepoden. 

Zablreicbe  Reste  von  theilweise  ver- 
dauten  Exemplaren,  sowie  Eier  und 
Spermatopboren  von   Temorella. 


TI.  DIE  BEIDEN  ARTEN  MAIFISOH  UND  FINTE  | 


Wie  ich  schon  in  dem  Berichte  über  die  Steerthamenfischerei 
von  1887  ausführlich  auseinander  gesetzt  habe,  betrachte  ich  die 
beiden  Fische:  Maifisch  und  Finte  als  zwei  verschiedene  Arten  der 
Gattuug  Clupea.  Es  bestehen  aber  immer  noch  Zweifel  über  die 
Berechtigung  hier  von  Arten  zu  reden ;  als  mir  nun  ]  896 
wiederura  ein  sehr  reichhaltiges  Material  für  die  Entscheidung 
dieser  wenn  auch  weniger  in  oeconomischer  als  in  systematisch- 
zoologischer  Hinsicht  wichtigen  Frage  in  die  Hande  kam,  habe  ich 
mich  von  neuem  mit  dieser  Angelegenheit  beschaftigen  zu  mussen 
geglaubt,  Für  die  Bestimmung  der  kleinen  auf  dem  Hollandsch 
Diep  in  den  Steerthamen  aufgefundenen  zu  diesen  Arten  gehören- 
den  Fische  habe  ich  mich  wie  früher  mit  gutem  Erfolge  des 
ausserst  wichtigen  Merkmals:  der  Zahl  der  Reusenzahne  an  der 
nach  vorne  gewandten  Seite  des  Kiemenbogens  (besonders  des 
ersten  Kiemenbogens)  bedient.  Es  ist  dies  deshalb  ein  ausserst 
wichtiges  Merkmal,  weil  die  Zahl  der  Reusenzahne  mit  der  Lebens- 
weise,  der  Nahrungs-Aufnahme  besonders  der  grosseren  Fische  im 
engsten  Zusammenhange  steht  und  die  Entwicklung  des  ganzen  Kör- 
pers,  (in  practischer  Hinsicht  also  auch  der  Nahrungswerth  unserer 
Fische)  von  der  genossenen  Nahrung  in  erster  Linie  abhangig  ist.  Bei 
den  Maifischen  sind  die  Reusenzahne  viel  schlanker  und  stehen 
viel  dichter  neben  einander  als  bei  den  Finten:  was  beide  Fisch- 
arten  thun  so  lange  sie  noch  klein  sind,  d.  h.  sich  ernahren  von 
den  winzigen  Krustern  des  Planktons,  das  kann  im  ausgewachse- 
nen  Zustande  blos  der  Maifisch !  Das  verdankt  dieser  Fisch  seinen 
Reusenzahnen,    zwischen    welchen    die  kleinen  Copepoden  hangen 


213 

bleiben,  das  briugt  aber  die  Fiute  mit  ihren  viel  gröberen  und 
viel  weniger  zahlreichea  Keusenzahnen  uicht  mehr  fertig.  Diese  frisst 
grössere  Kruster  uud  Fiscbe  uud  hat  wahrscbeiulicb  in  Folge 
dessen  viel  weniger  Fett  und  weit  weniger  zartes  Fleisch. 

Dies  ist  aber  keineswegs  das  einzige  Merkmal,  durch  welches 
die  zwei  Arten  sich  von  einander  unterscheiden !  Schon  in  dem 
Berichte  von  '88  ^)  babe  ich  darauf  bingewiesen,  dass  sicb  zwi- 
scheu  den  Fischen  dieser  Arten  ein  bedeutender  Unterscbied  iu 
der  Körpergrösse,  ein  Unterscbied  der  Körperform  und  in  der  Zabl 
der  schwarzen  Flecke  sebr  leicbt  nachweisen  lasst:  es  gelingt  fast 
immer  auf  den  ersten  Bliek  zu  entscbeiden  mit  welcber  Art  man 
zu  thun  bat. 

Nur  bei  den  kleineren  und  besonders  bei  den  ganz  kleinen 
Exemplaren  ist  die  Unterscheidung  nicht  immer  so  leicbt:  ich 
babe  mich  dann  aber  immer  mit  Vortheil  des  Reuzenzabnen- 
Merkmals  bedient.  Eine  kurze  Darlegung  wird  bier  nicht  über- 
flüssig  sein.  Die  Zabl  der  Reuzenzahne  auf  den  Kiemenbogen 
nimmt  mit  der  Grosse  der  Fische  regelmassig  ^)  zu  und  ist  für  die 
verschiedenen  Kiemenbogen  eines  Fisebes  nicht  die  gleicbe.  In 
der  Regel  bat  der  erste  (oder  ausserste)  Kiemenbogen  die  grösste 
ZahP);  bei  meinen  Untersuchungen  ist  der  Vergleichbarkeit  wegen 
immer  der  namliche  Kiemenbogen  benützt  und  zwar  der  erste 
Kiemenbogen  der  rechten  Seite  des  Fisches.  Nun  hat  sich  durch 
sebr  zahlreiche  Zahlungen  herausgestellt,  dass,  bei  den  Finten 
sowohl  wie  bei  den  Maifiscben,  bei  Fischen  einer  bestimmten  Grosse, 
die  Zabl  der  Reusenzahne  trotz  der  regelmassigen  Zunahme  im 
allgemeinen  auch  noch  Schwankungen  unterworfen  ist,  welche 
aber  wahrscbeiulicb  nicht  grösser  sind,  als  man  in  derartigen  Fal- 
len  sonst  begegnet. 


1)  1  c.  s.  131. 

2)  Ehkenbaum  Mittheil.  d.  D.  Seefischerei-Vereins.  1898.  S.  267  lasst  mich  sagen, 
dass  die  Zahl  mit  dem  Alter  sehr  variirt;  das  ist  richtig,  wenn  man  darunter  versteht, 
dass  die  Zahl  je  nach  dem  Alter  verschieden  ist. 

3)  Bei  einem  erwachsenen  Maifisch  findet  man  z.  B.  am  ersten  oder  aussersten  Kie- 
menbogen 123  (79  +  44),  am  zweiten  122  (80  +  42),  am  dritten  99  (64  +  35)  und 
am  vierten  Kiemenbogen  71  (44  4-27)  Zahne. 


214 

Allmahlich  ist  eine  sehr  gro?se  Zalil  (+  1900)  von  diesen 
Fischen  ^)  für  meine  Untersuchungen  beuützt  worden :  alle  mögli- 
chen  Grossen  sind  unter  diesen  Exemplaren  vertreten,  von  den 
sehr  kleinen,  die  eben  das  Larvenstadium  durclilaufen  haben,  bis 
zu  geschlechtsreifen,  ausgewachsenen  Fischen.  Es  ist  in  WirkHch- 
keit  nur  dann  möglich  die  Zahl  der  Zahne  (oder  vielmehr  Stachel) 
auf  dem  Kiemenbogen  zu  zahlen,  wenn  der  Kiemenbogen  vom 
Fische  losgelöst  ist.  Man  muss  aber  darauf  achten,  dass  be- 
sonders  bei  kleinen  Fischen  beim  loslösen  des  Kieraenbogens  vom 
Schadel  sehr  leicht  an  dem  einen  oder  dem  anderen  Eude  ein 
kleiner  Theil  des  Eiemenbogens  mit  einigen  Zahnen  oder  Zahn- 
anlagen  sitzen  bleibt.  Beim  Heranwachsen  des  Kiemenbogens 
nimmt  die  Zahl  der  Zahne  an  beiden  Enden  des  Kiemenbogens, 
also  in  der  Nahe  der  Anheftungsstellen  allmahlich  zu.  Man 
findet  dort  kleinere  bis  sehr  kleine,  und  kaum  augedeutete  Zahne. 
Der  Vergleichbarkeit  wegen  wurde  immer  jede  Anlage  eines 
Zahns  oder  Stachels,  wenn  sie  auch  noch  so  klein  war,  als  Zahn 
mitgezahlt.  Dazu  wird  der  Einfachkeit  wegen  immer  von  der  Zahl 
der  Reusenzahne  des  ganzen  Kiemenbogens  gesprochen,  also  die- 
ienigen  Zahne,  die  auf  dem  langeren  am  Zungenbeim  befestigten 
Theile  und  diejenige,  die  dem  kürzeren  am  Schadel  angehefte- 
ten  Theile  des  Kiemenbogens  aufgewachsen  sind,  zusammeuge- 
rechnet,  60 — 64"/o  (im  Durchschnitt  62°/^)  von  den  Zahnen  sitzen 
auf  dem  langeren,  40 — 36"/o  (im  Durchschnitt  38"/^)  auf  dem  anderen 
Theile  des  Kiemenbogens. 

Ich  will  nun  zunachst  mittheilen,  welches  Ergebniss  die 
Zahlungen  geliefert  haben.  Die  allerkleinste  von  mir  unter- 
suchte  Clupea  finta  war  26.5  mM.  lang.  Die  Zahl  der  Stacheln  des 
ersten  Kiemenbogens  dieses,  allerdings  noch  nicht  ganz  im  Kleide 
des  ausgewachsenen  befindlichen,  Fisches  war  18  (siehe  Fig.  8 
auf  Taf.  VII).  Eine  so  kleine  Clupea  alosa  habe  ich  nicht  unter- 
suchen    können;    das    kleinste    Exemplar  war  schon  34  mM.  lang 


1)  Die  sich  auf  1583  von  diesen  Fischen  beziehenJen  Zahlen  sind  in  dem  hoUandischen 
Berichte  von  1897  in  Heilage  III  veröffentlicht  worden.  Ich  erlaube  mir  denjenigen, 
der  sich  für  diese  Untersuchungen  besonders  interessirt,  auf  diese  Beilage  zu  verweisen. 


215 

und  hatte  schon  das  Aussehen  des  ausgebildeten  Fisches.  Die  Zahl 
der  Stacheln  am  ersteu  Kiemeu bogen  war  bei  diesem  Exemplare 
31.  Lassen  wir  die  kleine  Finte  von  2672  ^^'  ausser  Betracht, 
so  tinden  wir  bei  einer  kleinen  Finte  von  33  bis  34  raM.  Lange 
im  Durchschuitt  20  Stacheln,  gegen  31  bei  einem  Maifisch  der 
namlichen   Grosse. 

Schreiten  wir  jetzt  zu  den  ausgewachsenen  Fischen  :  ich  betrachte 
als  solche  die  grössteu  mir  bekannten  zura  Laichen  in  den  Fluss 
aufsteigenden  Fische.  Die  hier  in  Betracht  kommenden  Maifische 
haben  eine  Lange  von  510  —  620  mM.,  die  Finten  von  316 — 500  mM. 


TABELLE  XV 

Die  Stacheln  auf  dem  Kiemenbogen  bei  Clupea  alosa  im 

auscrewachsenen  Zustande 


Lange 
inmM. 

HöHE 
IN  mM. 

Vebhaltniss 

Zahl  der  Stacheln 

1 

Gewicht  der 

derLangezuk 

Gewicht 

ADF  DEM 

na 

Geschlechts- 

HöHE 

,sten  Kiemenbogen 

1 

DRÜSEN 

510 

133 

3.83:  1 

1550  Gr. 

119  (44  +  7.S) 

c^ 

100  Gr. 

530 

145 

3.65:  1 

1880  » 

116  (42  +  74) 

(ƒ 

120  » 

530 

135 

3.93:  1 

1770  » 

130  (50  +  80) 

5 

215  » 

530 

135 

3.93  :  1 

1650  » 

128  (45  +  83) 

f/ 

183  . 

542 

157 

3.45  :  1 

2495  ^ 

121  (45  +  76) 

-9 

355  » 

543 

157 

3.46:1 

2460  » 

128  (49  +  79) 

? 

260  » 

560 

152 

3.68:1 

2310  » 

125  (49  +  76) 

5 

310  » 

565 

140 

4.04  :  1 

2070  . 

118  (45  +  73) 

.ƒ 

180  » 

575 

155 

3.71  :  1 

2565  > 

125  (50  +  75) 

5 

430  » 

580 

148 

3.92:1 

2320  . 

110  (47  +  63) 

^^ 

130  >. 

605 

154 

3.93:1 

2715  » 

128  (50  +  78) 

9 

423  » 

620 

153 

4.05  :  1 

2710  » 

124  (47  +  77) 

+ 

747  » 

Wahrend  bei  dem  Maifisch  die  Lange  des  Körpers  von  33  mM. 
zu  (im  Durchsnitt  der  12  Fische  der  Tabelle  XV)  557  mM. 
beranwachst,  nimmt  also  die  Zahl  der  Stacheln  auf  dem  ersten 
Kiemenbogen  von  31  bis  (im  Durchschuitt)  122  zu.  Bei  der  Finte 
ist  diese  Zunahme  eine  sehr  viel  geringere:  wahrend  die  Körper- 
lange  von  33  mM.  bis  (im  Durchschuitt  der  15  Fische  der  Ta- 
belle  XVI  auf  S.  216)  375  mM.  wachst,  nimmt  die  Zahl  der  Stacheln 
von  20  bis  40.7  zu. 

Viel  grösser  als  400 — 500  mM.  werden  die  Finten  überhaupt 
nicht:  wenn  sie  aber  300 — 350  mM. 


216 


TABELLE  XVI 


Die  Stachelu  auf  deni  Kiemenbogen  bei  Clupea  finta 
ausgewacbsenen  Znstande 


Lange 
inmM. 


HÖHE 

inmM. 


Verhaltniss 
DER  Lange  zor 

HÖHE 


Gewicht 


Zahl  der  Stacheln 

AUF   DEM 
IstengjEjiENBOGEN 


Gewicht  der 
Geschlechts- 

DRÜSEN 


316 

325 

335 

842 

344 

350 

352 

354 

360 

363 

878 

396 

440- 

471 

500 


65 

4.86  :  1 

280  Gr. 

73 

4.45 

340  » 

77 

4.85 

380  « 

75 

4.56 

380  > 

76 

4.53 

400  » 

78 

4.49 

430  >. 

79 

4.45 

395  >^ 

83 

4.26 

415  . 

77 

4.68 

370  >> 

78 

4.65 

410  ^> 

79 

4.78 

425  ^ 

96 

4.13 

630  » 

100 

4.40 

710  » 

120 

8.93 

1195  » 

122 

4.10 

1260  y> 

42  (16  +  26) 
41  (16  +  25) 
41  (16  +  25) 

39  (15  +  24) 

41  (15  +  26) 

42  (15  +  27) 
89  (15  +  24) 

40  (16  +  24) 

41  (16  +  25) 
41  (16  +  25) 

38  (14  +  24) 

41  (16  +  25) 

39  (14  +  25) 

42  (16  +  26) 

43  (17  +  26) 


9 

20 

28 
4 

25 

20 
3 

40 

10 
3.5 

25 

75 
115 
190 
130 


Gr. 


schon  die  Zahl  der  Stachelu  der  ausgewachsenen  Fische.  Dass  auch 
bei  dea  Maifischea  die  Zuuahme  der  Stachel-Zahl  in  eiiiem  lang- 
samerem  Tempo  stattfiudet,  wenn  der  Fisch  eine  Grosse  von 
c^.  300  niM.  erreicht  hat,  geht  aus  der  hier  folgenden  Tabelle 
hervor,  welche  sich  auf  zehn  Stück  Anfaug  August  auf  dem  Hol- 
landsch  Diep  gefangene  halbwüchsige  Maifische  bezieht: 


TABELLE  XVII 
Halbwücbsige  atn  l^ten  August  gefangene  Maifische 


Lange 

IN  mM. 

HÖHE 
IN  mM. 

Verhaltniss 

Zahl  DER  Stacheln 

DER  Lange  zur 

Gewicht 

AUF  DEM 

Geschlecht 

HöHE 

l  sten  Kiemenbogen 

292 

80 

3  65  :  1 

285  Gr. 

107  (40  +  67) 

c/ 

297 

81 

3.67  :  1 

320  » 

109  (48  +  66) 

9 

305 

80 

3.81:1 

296  » 

105  (42  +  63) 

2 

307 

80 

3.84  :  1 

337  » 

UI  (45  +  66) 

2 

308 

86 

3.58  :  1 

855  » 

107  (41  +65) 

$ 

310 

85 

3.65  :  1 

368  » 

107  (43  +  64) 

d" 

313 

89 

3.52:1 

385  » 

102  (42  +  60) 

c/ 

317 

87 

3.64  ;  1 

370  » 

114  (45  +  69) 

c/ 

820 

80 

4.00  :  1 

847  » 

92  (37  +  55) 

$ 

487 

106 

4.12:1 

637  » 

115  (45  +  70) 

9 

217 

Wahrend  die  Zuuahme  der  Stachelzahl  verhaltnissmassig  gering 
ist,  so  bald  der  Fisch  einmal  eine  gewisse  Grosse  erreicht  hat,  ist 
die  Vermehrung  der  Stacbeln  ia  den  ersteu  Lebensmonaten  eine 
sebr  bedeuteude.  Dies  trifft  aber  für  Maifische  in  höherera  Grade 
zu  als  für  Finten.  Auf  der  graphiscben  Darstellung  der  Tafel 
VIII  ist  für  1580  zwiscben  30  nnd  145  mM.  lange  Fiscbe 
dieser  beiden  Arten  angegeben,  wie  oft  eine  gewisse  Stachel- 
zabl  für  die  verschiedenen  Grossen  dieser  Fische  zur  Beobacb- 
tung  kam.  Das  dicbter  besetzte  Gebiet,  links  von  der  schra- 
gen Linie  A  B  ist  dasjenige  der  Finten:  die  Zabl  der  un- 
tersuchten  Fiscbe  ist  hier  nicht  allein  grösser,  es  schwankt  auch 
sowohl  die  Grosse  der  untersuchten  Fische,  als  die  Zabl  der  Stacbeln 
zwiscben  engeren  Grenzen.  Es  ist  eine  Ausnahme  wenn  man  eine 
junge  1)  Finte  auf  dein  Flusse  beobachet,  die  grösser  ist  als  115 
mM.,  wahrend  juuge  Maifische  von  130 — 135  niM.  keine  Selten- 
heiten  sind;  die  Zabl  der  Kiemenbogen-Stacbeln  nimmt  bei  den 
Finten  wahrend  des  Wachtstbums  von  20  bis  42,  bei  den  Maifi- 
schen  von  30  bis  122  zu.  In  dem  Gebiete  der  Maifische  rechts 
von  der  schragen  Linie  C  D  stehen  also  die  auf  die  einzelnen 
Falie  sich  beziehenden  Punkte  weit  weniger  gedrangt,  viel  weiter 
auseinander,  als  dies  links  von  der  Linie  A  B  der  Fall  ist. 

Es  lasst  sich  aber  für  die  Abtheilung  rechts  von  der  Linie  C  D 
so  wenig  wie  für  diejenige  links  von  der  Linie  A  B  eine  regel- 
massige  Anordnung  der  Punkte  laugnen :  fast  in  jeder  horizon- 
talen Reihe  von  Felderu  hat  man  in  jeder  Abtheilung  eine  grössere 
Zabl  von  Punkteu  in  einera  Felde  und  in  den  Feldern  an  beiden 
Seiten  von  diesem  Maximum  eine  allraablig  abnebmnde  Zabl  von 
Punkten.  Links,  wo  es  sich  um  kleinere  Zablendifferenzen  und  zabl- 
reichere  Beobachtungeu  handelt,  ist  diese  Regelmassigkeit  aber  viel 
aulfallender  als  rechts  wo  die  Schwankuugeu  grösser,  die  Zabl  der 
untersuchten  Individuen  aber  kleiner  ist.  Zweifellos  würde  die 
Regelmassigkeit   in    dem   Gebiete  der  Maifische  —  also  rechts  von 


1)  Hier  werden  mit  jungen  Finten  und  mit  jungen  Maifischen  diejenigen  gemeint, 
welche  sich  noch  in  den  ersten  Lebensmonaten  befinden,  also  noch  nicht  ins  Meer  hin- 
ausgewandert  sind. 


218 

der  Linie  CD  —  gleichfalls  starker  hervortreten,  wenn  eine  noch 
grössere  Zahl  vou  dieseu  Pischen  untersucht  worden  ware. 

Dass  wirklich  die  Zunahrae  der  Zahl  der  Reusenstacheln,  trotz 
ziemlich  grosser  Schwankungen  bei  den  einzelneu  Individuen,  im 
allgemeinen  eine  regehnassige  ist,  lasst  sich  am  besten  mit  den 
Curven  der  Tafel  IX  und  X  zeigen.  Die  Curven  der  Tafel  IX 
beziehen  sich  auf  die  kleineren  Fische  (Finten  vou  30 — 120  mM. 
und  Maifische  von  35  — 150  mM.  Lange),  diejenigen  der  Tafel 
X  auf  Fische  von  25  raM.  bis  zu  Grossen  wie  sie  rair  überhaupt 
vorgekommen  sind.  Auf  beiden  Tafeln  bezieht  sich  die  gezogene  Linie 
auf  Clupea  alosa,  und  die  punktirte  auf  Clupea  jinta.  Zwischen  beiden 
Linien  verlauft  eine  dritte  Curve,  welche  als  diejenige  der  Clupea  alosa- 
Jinta  bezeichnet  ist  und  zu  deren  Betrachtung  wir  gleich  schreiten. 

Uebrigens  brauchen  die  Curven  keine  ausführliche  Erklarung: 
für  jede  zur  Beobachtung  gekommene  Pisch  Grosse  ist  die  Durch- 
schnitts-Zahl  der  Reusenstacheln  berechnet  worden,  Auf  TafelIX  sind 
dazu  die  Fische  von  5  zu  5  mM.  Grössendifferenz  zusammenge- 
rechnet,  auf  Taf.  X  samratliche  Fische  von  25  zu  25  niM,  Dif- 
ferenz.  Auf  Taf.  IX  steigen  die  Curven  für  jeden  Stachel  mehr 
mit  5  mM.,  aut  Taf.  X  für  jeden  8tachel  mit  nur  1  mM.  Für 
die  Curve  der  Pinten  auf  Taf.  IX  sind  812,  für  diejenige  der 
Maifische  681  Fische  untersucht  worden,  Für  die  Curven  der  Taf. 
X  ungefahr  ein  viertel  dieser  Zahlen  mehr. 

Ueber  die  Berechtigung  diese  zwei  Fische  als  gesonderte  For- 
men,  also  Arten  zu  betrachten,  kann  nach  raeiner  Meinung  kein 
begründeter  Zweifel  mehr  gehegt  werden.  Ich  würde  mich  auch 
gewiss  nicht  von  ueuem  mit  dieser  Frage  beschaftigen,  waren  mir 
nicht  im  Laufe  dieser  Untersuchungen  wiederholt  Exemplare  in 
die  Hande  gekommeu,  die  obgleich  dem  gemeinschaftlichen  Typus 
beider  Arten  entsprechend,  iu  Bezug  auf  die  Zahl  der  Reusen- 
stacheln weder  der  einen  noch  der  anderen  Art  sich  anschlossen 
und  welche  am  besten  als  eine  Zwischeuform  betrachtet  werden 
mussen.  Auf  der  Tafel  VIII  liegen  die  Punkte,  welche  sich  auf  die 
Zahlen  der  Reuseufortsatze  dieser  Fische  beziehen,  in  dem  Geblete 
zwischen  den  Linien  A  B  und  C  D,  Ware  dieses  Zwischengebiet  mit 


219 

Punkten  gleich  stark  besetzt  als  dasjenige  links  von  der  Linie  A  B, 
oder  auch  uur  als  das  rechts  von  der  Linie  C  D,  so  würde  es  gewiss 
schwer  halten,  besouders  wenn  der  Unterschied  in  der  Zahl  der 
Reusenfortsatze  der  einzige  zwischen  den  zwei  Formen  alosa  und 
finta  wiire,  diese  zwei  Formen  als  gesonderte  Arten  aufrecht  zu 
erhalteu.  Nicht  allein  ist  das  letzte  nicht  der  Fall,  sondern  das 
Zwischeugebiet  ist  im  Vergleich  mit  den  zwei  seitlichen  Gebieten 
verhiiltuissmassig  dürftig  besetzt.  Doch  wieder  zu  dicht  um  die 
betreffenden  Falie  blos  als  Ausnahmen  oder  ünregelmassigkeiten 
betrachten  zu  können.  In  dem  1897  veröffentlichteu  Berichte  habe 
ich  raich  bezüglich  dieser  Zwischenform  dahin  ausgesprochen, 
dass  ich  sie  am  liebsteu  als  durch  Bastardirung  entstanden  be- 
trachten möchte.  Diese  Auffassung  wurde  von  Dr.  Ehrënbaum 
von  der  Helgolander  Biologischen  Station  nicht  getheilt,  indem  er 
hervorhob,  dass  ich  mich  bei  der  Untersuchung  blos  auf  ein  eiu- 
ziges  Merkmal  beschriinkt  hatte.  Nach  dem  oben  mitgetheilten 
brauche  ich  nicht  von  neuem  auf  die  Wichtigkeit  dieses  Merk- 
mals  aufmerksam  zu  machen  ;  ursprünglich  handelte  es  sich  blos 
um  die  practische  Unterscheidung  der  zwei  Formen  Clupea  alosa 
und  Ji7ita  und  dass  dieses  Merkmal  in  dieser  Hinsicht  ausgezeich- 
netes  leistet,  hat  mich  die  Erfahrung  gelehrt.  Für  die  practische 
Frage  ist  es  von  ganz  untergeordnetera  Werthe,  für  -jvas  wir  die 
Zwischenform  zu  halten  haben  und  somit  ist  die  Möglichkeit, 
dass  es  sich  dabei  um  eine  Bastarding  handeln  könne  in  dem 
Fischerei-Berichte  auch  von  mir  nur  sehr  flüchtig  angedeutet  wor- 
den ^).  Nachher  habe  ich  die  Frage  von  neuem  aufgenommen  und 
es  hat  sich  herausgestellt,  dass  auch  nach  Heranziehung  von  4 — 5 
weiteren  Merkmalen  die  Beantwortung  der  Frage,  ob  man  hier 
von  einer  Zwischenform  reden  darf  und  um  was  es  sich  mit  dieser 
Zwischenform  handle,  eine  sehr  schwierige  bleibt. 

TJnter  den  ganz  ausgewachsenen  Fischen  scheint  die  Zwischen- 


1)  EURENBAUM  (1.  c.  S.  2ö7)  hat  mich  nicht  recht  verstanden  wenn  er  sagt :  «üagegen 
erscheint  es  fraglich  ob  das  Vorhandensein  einer  beliebigen  Zahl  zwischen  31  und  42 
Kiemenfortsatzen  im  Vorliegenden  Falie  daza  berechtigt,  den  betreffenden  jungen  Mai- 
fisch,  wie  Hoek  wiJl,  als  einen  Bastard  zwischen  Alose  und  Finte  an  zu  sehen." 

16 


220 

form  zu  fehlen  oder  nur  sebr  selten  zu  sein :  ich  glaube  kaum, 
dass  es  vorkommt,  dass  die  Handler  über  die  Maifisch-  oder  Fiuten- 
Natur  eines  FiscLes  ina  Unsicheren  sind.  ünter  grosseren,  mehr 
oder  weniger  ausgewachseuen  Fischen  sind  mir  ein  paar  Mal  Fische, 
die  schwierig  zu  deuten  waren,  vorgekoramen:  am  3*^°  Mai  '97 
wurde  mir  vora  Kraliugscbe  Veer  ein  Fiscli  geschickt  der  320  mM. 
lang  und  73  mM.  hoch  war  und  bei  einem  Gewichte  von  320  Gram, 
53  Reusenfortsatze  auf  dem  ausseren  rechten  Kiemenbogen  trug: 
eine  richtige  Clupea  alosa  würde  bei  dieser  Lange  über  100,  eine 
richtige  Clupea  finta  +  40  Reusenfortsatze  gehabt  haben.  Ein  am 
3'ei»  Juni  gefaugener  Fisch  war  bei  einer  Lange  von  495  mM., 
120  mM.  hoch,  wog  1850  Gram  und  zeigte  77  Reusenfortsatze 
auf  dem  ausseren  rechten  Kiemenbogen.  Ein  Maifisch  von  dieser 
Lange  würde  115  a  120,  eine  Finte  42  Fort  satze  auf  dem  Kie- 
menbogen gehabt  haben. 

Das  sind  aber  nur  ein  paar  Falie !  Hingegen  kommen  Zwischen- 
formen  uuter  den  kleineren  40 — 120  mM.  langen  Jungfischen 
gar  nicht  selten  vor:  unter  den  Fischen,  mit  Hülfe  deren  die 
graphische  Darstellung  von  Taf.  VIII  entworfen  ist,  kamen  auf 
1427  Fische  133  Exemplare  vor,  die  ich  als  Zwischenforraen 
betrachten  möchte:  also  ungefahr  9.3'^/(j.  Es  war  aber  nicht  mehr 
möglich  diese  saramtlichen  Exemplare  einer  neuen  auf  mehrere 
Merkmale  sich  beziehenden  Untersuchung  zu  unterwerfen  —  nur 
ein  Theil  der  Sammlung  war  aufbewahrt  worden.  Auf  meine 
Bitte  hat  Dr.  Redeke  200  Stück  von  diesen  jungen  Fischen  einer 
neuen  und  genauen  Prüfung  auf  zahlreichere  Merkmale  unterzogen. 
Nach  dem  Reusenfortsatzen-Merkmale  gebörten  112  von  diesen 
der  Art  Clupea  Jinta,  57  der  Art  Clupea  alosa  und  31  der  Zwi- 
schenform  Clupea  alosa-finta  am.  Ich  lasse  die  Maasse  dieser  200 
Fische  hier  folgen ;  bemerke  jedoch,  dass  diese  Fische  über  zwei 
Jahre  in  Alkohol  gelegen  haben,  bevor  die  neue  Untersuchung 
vorgenomraen  wurde.  Das  Verhaltniss  von  Lange  zu  Breite  sowohl 
als  dasjenige  der  einzelnen  Langemaasse  untereinander  wird  sich 
in  Folge  dessen  nicht  unbetrachtlich  geandert  haben. 


r 


221 

N.B.  Die  EfkliiruDg  der  in  dieser  Tabellen  gebrauchten  Abkürzungen  ist 
wie  folgt: 

Die  Nummen  laufen  durch  von   1  —200. 

Das  Datum  ist  dasjenige,  an  welchem  der  Fisch  gefangen  wurde. 

Die  Beobachtungs-Nummer  ist  diejenige  des  Verzeichnisses  Beilage  I 
des  Berichtes  von  1897.  FQr  die  Angaben  über  die  natürlichen  Be- 
dingangen an  der  Beobachlungs-Stelle  (Ort,  Tide,  Stunde,  Tiefe, 
Temperatur  des  Wassers  u.  a.  w.)  wird  auf  diesen  Bericht  verwiesen. 

Die  Lange  ist  die  Totallaoge  des  Körpers  in  mM. 

Die  Höhe  ist  diejenige  des  Körpers  in  mM.  gemeasen  unmittelbar  vor 
der  Rückenflosse. 

L  . 

rr  ist  der  Quotiënt  aus  Höhe  und  Lange:  also  der  Höhen-Index. 

D'  ist   der    Abstand  der  Rückenflosse  von  der  Schnauzenspitze  in  mM. 

L 

jT,  ist  der  Rückenflossen-Abstand-Index. 

A'  ist  der  Abstand  der  Analflosse  von  der  Schnauzenspitze  in  mM. 

L 

-T'  ist  der  Analflossen-Abstand-Index. 
A 

A  ist  die  Lange  der  Analflosse  in  mM. 

L  . 

-r  ist  der  Analfloasen-Index. 

Strahlenzahl  Dors.  ist  die  Zahl  der  Strahlen  in  der  Rückenflosse. 

Strahlenzahl  Anal.  ist  die  Zahl  der  Strahlen  in  der  Analflosse. 

Wirbelzahl  ist  die  Zahl  der  Wirbel  der  ganzen  Wirbelsaule. 

Kielschuppenzahl;  die  erste  Zahl  ist  diejenige  der  Kielschuppen  zwi- 
schen  Kopf  und  Bauchflossen,  die  zweite  diejenige  der  Kielschuppen 
zwischen  Bauchflossen  und  After,  die  dritte  ist  die  Gesammtzahl. 

Zahl  der  Reusenfortsatze:  die  erste  Zahl  ist  die  Zahl  der  Fortsatze  auf 
dem  kürzeren  am  Schadel  angehefteten  Theile,  die  zweite  Zahl  die- 
jenige der  Fortsatze  auf  dem  langeren  am  Zungenbeine  befestigten 
Theile  des  Kiemenbogens.  Die  dritte  Zahl  ist  die  Gesammtzahl. 
Von  jedem  Fisch  ist  für  diese  Tabelle  der  linke  aussere  Kiemenbogen 
untersucht  worden. 


222 


PM 

Ö                               s                                     « 
SS                              s 

=c.                ^                    ^ 
2                      §  É  5              §  è  §          e          §  §  ö  §  ö 

£  m  <^ 

§;^^S^g5:;^5?13oi^^??^ï^^^8^??^S^g 

1  1  1  1  1  1  1  1  1  1  II  1  1  1  1  1  1  1  1  1  1  1  1  1 

O-^OOG200JOCNC:a>TH-^l:-^«=t<000005Oa>C0«=3^Or'O 

Pd 
ï2 

^^^^'^^??2?^^^^^^-?o^^c^'Ot^ot^co^ 

OC:>TH  —  o  —  '>J  —  OOOXO— 'C^IO  —  CN-r--rH  —  ^  —  —  o 

iq^zpqiiM. 

o  o  o  lQ  o  o  lO  i-O  ut)  «o  o  tO  »0  iO  iO  lO  lO  lO  »0  iO  o  »0  lO  o  iO 

3 

1 

es 

-tl 

^?5^§^?g5?^?5^5^55g"^5^S5^?;cr,S^c:5g]^S:;S5a 

1 

Ot^C-'-Ot>Ot^XOt>I>OXI>OOOOI>CiCOC^I>COI>OOI> 

^H 

oc:'Xc^t-->^cocc)--r;cocoo-r-.~(X)OG^cboxoiXicooo 
o  c^  co  c--'  co  o  :^'  :d  t^'  o  r^  c--'  o  i>'  !>•'  CD  rJ  t>  co  c-^  ,d  iC  :o  :o  cd 

«1 

■T-OOCSOOOCJOOGlCCiOCiC^TH-rHO-rHO-rHCMTH-rHO 

'^|<i 

^t-COCOOOCO'NOC^-^CMLOt^'^t^CO'^r^O^C^XiOS;!^ 

r-cqox)^cqocqoioocq;o;o;qqi>-cooi>cooiqcqiq 

~<tj 

C-lC^I-^OCMOXt^COt^-iOOCïOXCOC^COC^T-iOtOt^COG^I 

^|q 

r^o-MOXcoccoxx^-i-^o-o-^c^  —  c^coooortc^co 
lo  it:  lo  .n;  o  <t  co  iO  >^  r:  -^^  o  co  lo  to  co  -o  tO -:*  iO  o  "^  -*  tO  ^_ 

G^'  C^'  ^  (»  C^l  G^i  'M  g4  -N  (71  C^  'M  C^l  G^i  ^i  Gl  c>i  oi  ï^l  G^  G^  oi  Ol  c^  g<i 

Q 

?i?^?^'^^^^^§;?.?;?i§?7^^^^^^^?^^s^?^?5 

^IM 

>=t  >*  •^'  -^  >^  -^"  >^'  >^"  «=t  -^  '^'  -^  •^'  >=?'  ^"  co  co  ■^'  '^  ^  co  co  "^  -^  •^' 

9ÏÏÏ?H 

CCCOiO-^'^O'^COCOCOt^iOCO'-^iOCiOCOXCOOOC-Xt-' 

sSuTïT 

GlOXiOt-'^^'COOr-r-COCOiO'^'^lOOOC^rïOiO^COCOOO 
t^C-COCDCOCDCO-OlOOr^OCOCOCOl^C^C^C^C^C^C^OC-'X) 

lil 

'i        H   H   fi 

^ 

-THCqOO«=tOCOt>OOCiO-rHG-"Jr0^tOOI>OOa)0-T-C^CO«=?tO 

223 


p. 

CA 

CL  alosafinta 
Cl.  finta 
Cl.  ulosa-finta 
Cl.  alosa 
Cl.  finta 
»       )) 

O.  alosa-finta 
Cl.  alosa 

a.  finta 

Ci.  alosa-finta 
Cl.  alosa 

a.  finta 

CL  finta 
Cl.  alosa 

g  £  g 

0505COOOt^ai00300'NI>OOOiOOC^fMCOOT-lOr^OOCO 

1   1   M   1   1   1   1   1   1   1   1   1   1   1   1   1   1   1   1    II   1      1 

050TH050lOC^OOCiO:G<l>=*»OOOOC0050'THTHOCOI>OOI 

Cu 

ji 

^^^h^'^'ê^.^^^^^^^ï:^^?^.^^-^-^^^^^^ 

lillllïlilllilïllliiiili^ 

iqBZ[9qJiM. 

1 

0 

S^^CNC^C^Ca-r^G^CMC^G^-MS^G^^^CKMC^ClG^C^tMC^tM 

2 

xioot-'C^'OOc-tot>oot^i:^t>i:oxoccxcoi>c-oot>i:Dt> 

^H 

G^  -^  co  X  G<l  cc  lO  co  X  00  X  T- «5j<  lO  X  X  C5  r:     1   o  cc  t^  C:i  T-  (M 

c-  c-  co"  'O  i>:  cd  C-'  -o  'O  co'  lo  co  o  co  co  co  ib  c-  i>  co  -o  cd  cd  r-'  cd 

«< 

005^G5XC5C5ClC5-rHCM^^-H^COCCCN^G^-^CCTH^»0 

V                     '^H                                                                                           ,s,sl,^slslNsl-.llN^I\f 

.,1--. 

islSIBSSsS^s^^-s^-SIS^^^^-ISS 

'< 

«=j*4j>=t?^coóc'^coco«^v-.i^i!ivt«^Ioiolooio«bio>*^§ 

^|p 

OCOCMXC^T-C^OXOOG^C55<IOt^C^'-OCXI>Ci(MC:a<l 

«!*>^io*oior-iO'^cciOiotn)K:)iOiO'=*iO'^ciotO"^io:occcD 
c^'  c<i  7^  c<i  c^  G^  CN  3^  -^i  3^  3^)  c^  G^  5^'  t>j  G^i  7^'  G<i  c>i  1^  :n  ^'  (^j  CN  c<i 

Q 

s^^-^^r.'^^'^^^'^^r^^'ê'^fr^^'ê^f.p/^. 

^|M 

*^cO"^>*«=?cc>^>^-^'-^cocc>^'^'«^«^'ccco'5a^cccc>^>^viHco 

^^m 

t>i:^t^<*cc«-OtO«^i-Or-XXi:-c-x-rHrrccO'-"^c^35C:tO 

gSuiB'j 

(M«=*CO'NXt^XO(NOOX-r-i'MOOiOX-*OC5XC0  3JCO 
t>C0I>C0l0OC0C0C0I>C~-C0t^l>-t>X05XXXXXI>t>Cï 

lig 
II" 

3^ 

o 

^S^^i^?5^^??^Ü6^Ei^^^^^^^i^i^^^3 

224 


cc 

-2                                                             5 

doödd  « «  «  ^  «do  « « - « -  «dd  «  « « « « 

M  5;  -1 

-ü     &     !» 

is 

^^^'^^'^^^^^^d.^.^B'^l^.^^^^V.^^^ 

1    1    1    1    1    1    1    1    1    1    1    1    1    1    1    M    1    1    1    1    1    1    1    ! 

OCOOC^OC^^050-r^L':0-rHr-OC<lO'rH-^-r-'-r-(MC50T- 

cocococorococoo^ricococorocoascococoa^cccocococooT) 

OOcoc^coo:Di:5t-ioi-^t>r^X>ococ^c-i:^c^coiOX>ooco 

IlIIIIIIIIIÏIililIIIIilIi 

iq«zi9q.iiM. 

1 
1 

■5 

COCC>C^I>OI>I>OOt^l:^QOCDXr>OOt>CDI>t-00:Ol-^OOCOI> 
•«r-''rHT--r-<-r^-<:-'-<r"-r'-^-r«THTH"7-T--rHr->r-T'T-iT-i-:^r^-THr-iTH 

^^|«^ 

rococo    1  ro  r- o  rt  o  crs    i  ï^  —  lO  (M  o^  C5  o  •*  X  X  t^  O  Ci  t> 
lO  "^ -^    1  ?o  iO  O  X  co  O    1  >^  co -r- >^  ci  O  O  iO  :o  rj  O  X  O  O 

-si 

-*«^C0TH^1<*CMCM^^^^C0:0(Mr0C05^C0C0C0C<IO"r-<M 

^r-^ 

^5.S?|Sp^S§B||m|^||^||^. 

0'Oio>^OOib'^L't)'-'*'5?-=tiO«-OtOiOÏÖ»OiO»OiO"^'*"^"^ 

i-:i 

Q 

c-i  c>i  CN  G^i  (M  c4  ^  3^  G<i  ^i  :n  ï^i  ^  ï'i  c^"  (>»  g^  c^  c^i  c^  5^  G<i  cm  c»  c4 

« 

Ü'ê-^^^.^^^.i^^.^^W^'^'ê^'Êi^^^^^i^^ 

*^IM 

9TI0H 

co-HC50:c5'Ma:oxr-xt^  —  ooG^ClOOlOiOlI>--oxll>• 

gSa-erj 

(MO-^t^COfMtOCMT-Xl^t^iOCOGlOr-'OtOCOCOOXXO 
Ci05XI>I>C:OX  >0l:^t>C-O5O5XCiXO5XXXXl:^l>X 

r  <  p 

II' 

c 

?i 

iHoiOiOLO»OiOL':ioy:)Scbx>cbcO':D-oi:ococ-c^i>i>t>i> 

225 


^c5??????^^?^???5g^tg?S^gJ^^^--ogog. 

1   1   1   1   1   1    1    1   1    1    1    II    1    1   1    1   !    1    1    1    M    1   1 

i 
P 

^^^^5?^^^^^^i?8^5^K?5^^^^^S^^^ 

OCDiD:0"^OOcciiDC0X00i:^Or-c0r-<:oi0r>i0i:--r^i:^00 

7iïTTTiTTTTï'MTTT"i7TT"iT"i77 

iqT3zpqjiA\ 

1 

1 

1 

(5 

QDcoi>xoocoi><ri;oooc^ooocooGOi-'C-'C^c^oo(:oooi:^c-i> 

^k 

l^-■  i>  1:0  o  o  co'  <0  t>  i5  co  rJ  o  CD  co  (>■  !>•  t^"  co  CD  C-.'  ö  -o'  c-:  --0  C-.' 

«i 

-Hor:co:^co-^(Mcoc^co-rHtO'^G^roc<ico-^G<i^c<iJN>*"r^ 

^H 

t-  ;q  yD  0  -0  :q  0  0  :q  lo  cq  0  co  t>  co  r;  ;q  0  co  'O  c-;  co  0  0  lO 

<i 

^»^«0(OiO'OtOiOiOtOO>^tOO*00*OiÖÏÖtO"^OiOiOiO 

^lp 

COcb^iOiO-^rj^^O^-^ttOi.O-^iOCOtO^iOCOOLOiOJO 

c<i  3^  ^  c>4  c>i  c^  CN  G<i  :n  :>i  :n  c>i  G^  (^  c<i  ^'  c>i  r>  c>i  G^  c^  (^  ->i  G^  g<i 

Q 

CRCir-CD'CC^OiOiO  —  tn  —  l^I>00C^tO-=s«iOCOCMC0CDiOC^ 

^p 

«^  «^"  -^'  -^  -^  -^^  cc  •*  >^  <t  >é  >5?  co  '^*  •<*  •^'  -^  co  >^  vji  s*  ^  s^  ro  •^' 

9l^PH 

^2?!g^;^§^^55^^^Sg5^g:}s^?^g^;;?g2g3S^§ 

aSuBrj 

.^^§§ig53g^S3^Së?S§SSS5g^52S35^S 

ai" 

as 

o 

COI>X350--'NCO*^iCCDl:^X050  —  G<ICO>^lOCOt^XC7iO 
I>I>l-C-XXXXXXXXXXC5C5C:C505=::CnC502C?50 

226 


co   ^ 


oaoooo 


ö  s  ö  ö  ö  e 

^  _0  _0    g    O    g 

's  "o's  ^~5  ^ 


CJOOOOO 


co 

's 


6   ö   ö 


wow 

P    P^    N 

,   !=    ^ 

d  w  ta 

ta  m  ■< 


COCC-^:OCOCOCOCOOCO*OOt)«53<COCOCOCOCO-5}'-^>-'tOCO«tCO 


C<l  CM  co  CN  CN  C>1  G^l  Ol  co  (M  co  C^  CM  -TH  (M  C^  (M  C><  O-I  CN  co  co  G^ï  co  C^ 
I      i      I      II      I      I      I      I      I      I      I      I      I      i      I      I      i      I      I      I      I      I      I      I 


COCOCOCOCOCOCOCOCOCO'COCOCOCOCOCOCOOOCOCO'COCOCOCOi 


CDiOOOi:^''>OCOi>-i>c^t>X)l:^OOl>COCO:Dt^C— C-'OLOC^CO 

77TTTTT7T7T1TT71'TT7"1'7T"7 

T-OOT^T-H-r-C<lOa3OO-rHO^-^O-r-O-rH'-00-r^3;>rHO 

(M  G^i  :m  CN  G<i  :m  c^  (>!  T'  CN  :r»  CM  CM  G<l  CM  CM  CM  CN  :m  G^l  T-  CM  -rH  CM  CM 


■«^lOLOioo-^ioo^iOi-ocoioiooKniotot^ocoiOt^iO. 


iq^zpqjïM 


C^C<I*=?  —  (M^rH^v^O-^CM-^-r-COS^ICM-r-iOC^IClCOCMCOTH 
G^  CM  CM  G-1  CM  <><  S^  C<1  C><  CM  G^  CM  CM  CM  <M  :M  CM  CM  CM  G-)  CM  CM  G^l  3^  (M 


OOI>OOOOXCD(X>t>I>OOr^t>OXOOOI>XXOOt>OOXOX 


i>OCOL-^i:^i>coi>cCii>i>co:oxi:^c-r^XCC)COt-Xicoi>i>' 


G^-^>^G^IG^G-ïG^C0ir:G^G^C0C0OG-lOT-iC:>riG^--CMG^G^G<« 


^h 


^h 


G<IG^G^CMG^G^C<IG-1G^G<1G^G^G1G^G<IG<ICMG^G<G^1C^G^G^G^G<> 


^|D 


X  ^    I 

CÖ  ^  -^ 


>^-^^>=t'=*CO?0-^«^C0<*«^C0C0«^<^^?0CO"^'=^«^ 


CO-r^CNOClOOOXXXOG-iO 
G^G^G^G^-^G^lG^tG^-r-i^T-G^G^G^ 


)  O  O  G^  O  CO  00 
I  G^  CM  G^  >*  C^  G^ 


G^  G^  G^  C^  C^ 


aSu'Bq; 


ICOCC)C5tM-^TH-^OC^C35G<IiOCiXXOr^XCMOOO 

iXxxxa)c;oxxc^xxi>c-r'i^L--t-'XXxC3 


p  p 


-«!    P 


h^  CO 
hH  co 

•— '  G^ 


227 


SI 

Cl, 
ir. 

5                                                                                                      5 

.^                                                                                                     ^  «   «   « 

"c  "c  'S                  ^                                                "5              ^ 

'At 

j  g  a 

^P^SSS^^S^?^  §^^^20000.  o^ooco^cor^j^ 

1    II     1    1    i    1    1    1    II    1    1    1    1    1    1    1    1    1    1    1    1    1    1 

C-C2C^00OOO^OOCO05OOO0i05OOCM^C:)'=3'^ 

5 

Cl, 
Cm    ►:! 

;5 

g?8?8g^^^?§K^^^^Si??^?8^^^?^^^^^^ 

iq^zpq-nAi 

iOiOtOiOOiOOiOtOiOOiOOOiOiOiOOiOiOiOtOiOlOtO 

1 

■3 

< 

1 

ooxt^i>c^oot>ooi>i>i>i>c30i>QOoot>30<r)i:^ooxi>oo<r> 

^•H 

>^  ro  co -^  o  ;d  o  co  io  co  c- lO  C5    1  o  o  t- c^  co  c^  i>  to  o  t' os 

C-^OOI>^l>-':bt>lDOOCOOOCOOt^CDCÖCDI>-'cOCOI>^t>CO 

< 

G^lOiOC^COCM-r^O-=J'COCN^^G<ICMG-ÏCO-=*lOCO«^>=*CO"^CO 

^\< 

!-5^-2§iS5!-iiSS^-^il2?Sl2sis 

< 

«=*OOiOO>^Cl^C5t-^0:OOlOir^C<l'NCDOOOOO>^C-40-^ 

^h 

(MOCOCOOt^^^OOO  —  COO  —  'NXI>C50OI>v3.^0OCOG<IC-- 
COtO>^LOtOCOl:^iO>^OiO«=tl>OOOiO<*i0  40CO-^CDOiO 
CN  -N  -^i  G^  rN  ^"  G<i  c>J  ei  j^  CN  c^  (^  c^  s^i  c^  <>i  :>i  S^'  CN  t>i  c4  c>i  C4  c<i 

Q 

>^XC5'^r!O'-Xt>C0G^OX-^— 'CO-^Or^r-lDr-iOCOiO 

cococococococococo:ocococ^?ocococo:ooococococococo 

^|«       . 

;3300-rHCOoo    irsxox)    i  c<i  ^ -^  lO  C31  >*  (M  c- co    |    |  ro  X 

«=^  co  co  co  cö  co  «^  >J3^  <*  '^  •^"  -J^  •^'  »*"  <*  -^  >=*  "^  V*  S-;  v^'  V?"  v^  v^"  s^" 

sqPH 

CN>^iO(M«5}<CO--00-N005XXCiXO'rH^G<l(MCOCOCO'M^ 
CMG^CM(MG^CNCNG<l><CN^T->r-^T-'^CNCMCN:><CMC^C<IC<)G^ 

aSu^rj 

XCiCSxC:xXCiClXXt^C-C^XXXXa5G:Oi050Ó05 

II 

Ir 

^5 

1 

§?^^^^?^????^i^^^^^i:5^^^l^'^^^^g 

228 


Ph 
en 

Ci.  alosa  finta 
Cl.  finta 

Cl.  alosa-fmta 
Cl.  finta 
Cl    alosa-finta 
Cl.  alosa 

Cl.  finta 
Cl.  alosa-fmta 
Cl.  alosa 
»       )) 

Cl.  alosa-finta 
Cl.  finta 

siw 

?occ55iTicO'3^?:iióco?occco>^ooó:icotOiOiOÖ-^co>^co 

!    1    1    1    !    1    1    M    1    1    1    1    1    1    1    1    1    1    1   1   i    1   1    1 

-rHC0010-r-C:;-r-OOC;3^0iOCOOOTH:^C^iCOr50l>>^OG<l 

w 

is 

t2 

cococ:oooxco-o-rH-^r^x05c^r-or-r^OC^C5t^CiX)co 

COt^t-cClOGOiOlDOOOr-OCOC-OOCDCOXOXC^t-OOCO 

illllliiiïlïliliiiilliill 

iq^zpqjiM 

>^  «^  tO  iO  lO  :0  vj*  ^    0  (O  i-O  tO  t^  r.  10  -^  lO  0  0  0  co  -^  0  iC  iO 
lOiOlOiOiOiOiOLOOiOtOOiOi-OOiOOiOiOtOiOOi-O'OiO 

f 

02 

■3' 

(7^c<ic^7^(>icn2^c<ig^ó^g<i?5(>1'^(:n^g^c^cn:nc<ic^oic5c5 

2 

i:--XXXXOC^XXl^t^t^Xl>t^XOI>XOiXt>i:^r>C^ 

^i<1 

t-  c--'  t^  0  c^  c-^  i>  'O  CD  c^  ir-^  r^  0  :b  Ö  r~-"  0  co  cd  Xi  co  CD  r^  c-- 1> 

< 

(?^C<l-rH-=S"C<IO7i:M-^C^^C0XCDCDrDC0Xi0i0O-*r:>^i0 

^r<i 

co  CD  >*_  -^^  0  co  co  co  q  C-;  co  co  co  :q  0  co  i^  t-;  co  :q  co  co  iO  ;q  co 

^ 

OiO-^ÏOO'^ib^tOiOibiOCÓiOiOCDCDCDO-OOlOCOCOCO 

^ip 

lOiOOOlCloZOiO-^cÖiOiO'^iOO^'tCDCOiOiO^^IOiOiO 
(?i  C^  C^l  3^  -?]  (^  G<l  C^  O^  7^  C^  G^  C^  C^  ïl  2-i  G^  ^  5^  CN  Tl  c-^  g4  g4  G<i 

p 

o:)co?:ccóör:co?:>cofo^?5>5coco?oco'^co:ooo-^cov^«=t 

►j|tn 

-^"  «^  v^J  -^  v^*  >^  >*  -^  «*  -ce<  v^  >^  -^  -^'  r)  >^  ^  -=*  co  rJ  <*'  ro  >^  <*  vaJ 

9ÏÏ0H 

§^2§§525?^55?:S^^^§5^^S^?!;^^S^^ 

gSuBrj 

ili 

§ 

S5SS:^lSgï^2?S§Sg^-2?§§5Si^?:?^f2^i2 

229 


ili 


oo 


3S    S3 

w  c  w 
a  s.  N 


j  a  w 


iOiOOCO»OOOXilOiOCO:OiOCC)CO?tlCCCO 


I  I 


I   I  II   I  I  M  lil   I   M  I  I  I  I   I  I   I 

000'OC005CNS^'M-^G^><*?:)^CO^<r--r--r-C^COiOO"rH 


iqiiz[3qMM. 


C^OOI>C^l:^C^t>CDC^l>I>lDl:^COCOOïOCOOO:DI>I>t>t>CD 


I  I 

^  — 


II  I  II  I  I  I  I  I  I  I  I  I  II  I  I  II  I 

c^  c^  'M  3^1  CN  c^  G^  "T^J  CM  c^i  ^  3^  3^  :n  G<i  :>)  :>;  C^l  !M  C^  C'  G^  :>5 


I  I 


iTÏ  lO  Xi  tO 


l>X05C^05r^I><:Di 


oooor-ooc^t>xc~-t^ooi>cocoxooi> 


i^H 


cDCO:CiCDc^c-cococoiOi>:ocD:ocor'COi>coxic-ir-or^<:o 


0':oxc-'t>--'+oc^t^05:Dr-i>"X):ooi>-^iOto-*40:oco<* 


r-x:oco'OCO«j}<cot^40r:iOiO(Mi>'<*ox)OOOi>coo05 


^h 


C><CM(M(M(MtMiM^)<M<M^CNG^^(MMCMCM(MCMC-ï(MM(yiC<) 


^la 


i^' 


-5*  >^  V^  «^  fo  -^  «^ 


C5I>-r^ainiOOX035XXI>XXr-i;0-^-*-'tCOCOXCO'r- 

(M:n?ocncocqcog<)cog<icmg^i:ncmc>»:n:m(M<M(Mcm:mg^<mg<i 

:C5XOXOT-o*-oa)Or^ 


atJOH 


OOiO'^C^iOOt:-'0»-<iOXtO~;;;oouox;<;^T-co*x;)aj';^i'' 
'O^  —  OOOOCiO— 0000^0005 


aSu'Bq^ 


■  CN  t^ 


°Eg 


51" 


f^^ 

£32 


cor-xoo  —  (Mr5>*io<rit^xo50  —  (Mcn-^iomr^xcio 

t^r-r-i-^xxxxxxxxxxciCiOiOiososoiCsoiaiO 


230 

Mit  Hülfe  der  Zahlen  dieser  Tabelle  lassen  sicli  nun  für  die 
einzelnen  Merkmale  die  folgenden  Schlüsse  ziehen : 

1.  Höhe  des  Körpers.  Der  Höhen-Index  sammtlicher  hier 
in  Betracht  kommenden  Jungfische  liegt  zwischen  3,41  und  5. 
Für  die  drei  verschiedenen  Formen  ist  die  Variation  wie  folgt : 

TABELLE  XIX 


o 
co 

t 

co 
1 

co 

o 
o 
->* 

00 

có 

o 

o 

T 

1 

co 

T 

óq 

Clupea  finta 
In  % 

1 
1 

9 

8 

30 

27 

40 
36 

19 
17 

9 

8 

4 

3 

Zusammen  1 12  Fische 
100  o/o 

Clupea  alosa 

4 

7 

14 

25 

24 
42 

10 
18 

4 

7 

1 
1 

Zusammen  57  Fische 
100  o/o 

Clupea  alosa- 
finta 

10 
32 

7 
23 

7 
23 

6 
19 

1 
3 

Zusammen  31  Fische 
>         100  o/o 

Also  liegt  der  Höhen-Index  für  die  kleinen  57  —  122  mM. 
langen  Exemplare  von  Clupea  finta  zwischen  3.81  und  5,  für  die 
gleich  langen  Ex.  von  Clupea  alosa  zwischen  3.40  und  4.40,  und 
für  die  Zwischenform  zwischen  3.81  und  4.60.  Der  bei  den  ausge- 
wachsenen  Maifischen  und  Finten  viel  starker  ausgesprochene 
Unterschied  in  der  Körperhöhe  ist  bei  den  kleineren  Exemplaren 
auch  schon  da.  Die  Exemplare  der  Zwischenform  nahern  sich 
mehr  der  finta  als  der  alosa^  scheinen  aber  auch  in  dieser  Hin- 
sicht  einen  einigermaassen  selbstandigen  Karakter  zu  besitzen. 

Die  graphische  Darstellung  in  Fig,  3  macht  den  Unterschied 
zwischen  den  drei  Formen  in  der  Körperhöhe  noch  übersichtlicher. 
Die  Curve  für  Clupea  alosa-finta  hat  einen  unregelmassigen  Ver- 
lauf,  was  natürlich  der  verhaltnissmassig  geringeu  Zahl  der  be- 
obachteten   Fische  zugeschrieben  werden  muss. 


231 


2.   Ab stand 
der     Rüchen- 
f  losse  von  der 
Schnauzen- 
spitze.    Der 
Index    des    Ab- 
staudes      der 
Rückeuflosselag 
für  die  200  na- 
her    untersuch- 
ten        Fiscbe 
zwiscben   2.36 
und    2.8.    Die 
Variation    der 
drei  versebiede- 
nen  Formen  war 
wie  folgt: 


MS 


55 


bo 


15 


lo 


15 


lo  . 


J 


der  /Io/?e7z  -  //z  £^zc(^ó 


TABELLE  XX 


o 

irt 

o 

in 

o 

CD 

co 

o 

§ 

(M 

1 

00 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

00 

1 

CO 

-* 

eo 

irt 

CO 

s 

CO 

t- 

co 

<M 

CM 

(M 

C<1 

(M 

<M 

oa 

oa 

oo 

Clupea  6nta 

7 

14 

23 

16 

30 

14 

6 

1 

1 

Zusammen  112Fi8che 

la  o/„ 

6 

12 

21 

14 

27 

18 

5 

1 

1 

100  o/o 

Cliipea  alosa 

4 

3 

5 

10 

18 

10 

4 

3 

Zusammen  57  Fische 

In  0/^, 

7 

5 

9 

18 

32 

18 

7 

4 

»         100  o/„ 

Clupea  alosa-finta 

2 

8 

8 

7 

4      2 

Zusammen  31  Fische 

In  o/„ 

6 

26 

26 

23 

13 

6 

100  o/o 

232 

In  diesem,  für  die  ünterscheidung  der  Heringrassen  so  wich- 
tigeu  Merkmal,  ahuelu  die  beiden  Arteu  Clupea  finta  und  alosa 
einauder  so  sebr,  dass  sich  kaum  erwarten  Hess  die  Zwischenfrom 
würde  in  dieser  Hinsicht  eineu  abweichenden  Charakter  zeigen. 

3,  Abstand  der  Analf losse  von  der  Schnauzenspitze. 
Für  diesen  Abstand  liegt  der  Index  bei  den  200  Fischen  zwischen 
1.46  und  1.85.  Die  Variation  lasst  sich  aus  der  folgenden  Tabelle 
beurtbeilen. 

TABEFiLE  XXI 


o 

in 

-. 

■S 

o 

S. 

00 

i 

1 

co 

1 

1 

CO 

1 

1 

co 

óo 

Clupea  finta 

2 

9 

18 

37 

37 

7 

1 

1 

Zusammen  112Fische 

In  o/o 

2 

8 

16 

33 

33 

6 

1 

1 

»          100  o/„ 

Clupea  alosa 

1 

1 

7 

17 

22 

8 

1 

Zusammen  57  Fische 

In  Vo 

1 

2 

12 

30 

39 

14 

2 

100  o/o 

Clupea  alosa- 

1 

3 

13 

12 

2 

Zusammen  31  Fiscbe 

finta 

In  0/, 

3 

10 

42 

39 

6 

100  o/„ 

Wie  aus  der  graphiscben  Darstellung  in  Fig.  4  noch  deutlicher 
hervorgeht,  lasst  sich  weder  zwischen  Maifisch  und  Finte,  noch 
zwischen  einer  dieser  Arten  und  der  Zwischenform,  was  diesen 
Charakter  anbetrifft,  die  grösste  üebereinstimmung  laugnen  — 
also  ist  auch  dieses  Merkmal  für  die  ünterscheidung  werthlos. 


4.  Lange  der  Analflosse.  Der  Analflossen-Index  unterliegt  bei 
den  200  untersuchten  Fischen  verhaltnissmassig  grossen  Varia- 
tionen.   Der  Index  schwankte  zwischen   5.8   und  8.2. 


238 


TABELLE  XXII 


o 

_  l_ 

o 

_ 

_ 

o 

_ 

_, 

_ 

~  lo 

o 

•>o 

T 

■r> 

XI 

c- 

'M 

T 

•£ 

X 

?j 

1 

X> 

•■O 

1 

•o 
1 

1 

1 

1 

1 

1 

1> 

1 

X 

1 

X 

1 

00 

O 

■N 

3 

X 

O 

ra 

•-0 

X 

o 

irt 

•-0 

XI 

x> 

•£ 

•X3 

l> 

o 

c- 

c- 

c- 

X 

Clupea  finta 

1 

10 

12 

19 

25 

17 

10 

8 

6 

2 

2 

Zusammen  112  Fische 

Iq  7o 

l 

9 

11 

17 

22 

15 

9 

7 

5 

2 

2 

»             100  o/o 

Clupea  alosa 

3 

8 

10 

9 

6 

9 

9 

1 

1 

1 

Zusammen  57  Fische 

In  Vo 

5 

14 

Ib 

. 

11 

16 

16 

2 

1 

l 

»          100  o/g 

Clupea  alosa-finta 

2 

0 

3    3 

4 

5 

5 

4 

3 

2 

Zusammen  31  Fische 

Il  7o 

6 

0 

10 

10 

13 

lö 

16 

13 

10 

6 

»         100  o/o 

234 

Nur  die  Curve  für  Clupea  Jinta  bat  eine  regelmassige  Form ; 
die  Unregelmassigkeit  der  auderen  beiden  Curven  muss  wohl  auf 
die  geringe  Zabl  der  beobacbteteu  Fische  zurückgefübrt  werden. 
So  weit  sicb  aus  diesen  Zableu  scbliessen  lasst,  ist  der  Index  der 
Analflosse  bei  Clupea  alosa  kleiner,  die  Analflosse  also  langer  als 
bei  Clupea  Jinta  und  stimmt  Clupea  alosa-finta  in  dieser  Hinsicbt 
mehr  mit   Clupea  jinta  als  mit   Clupea  alosa  überein. 

5.  Zahl  der  Strahlen  der  Rückenf losse.  Die  Zahl  der 
Strahlen  der  Rückenflosse  scbwankt  bei  den  200  untersuchten 
Jungfiscben  zwischen  16  und  20,  oder  mit  nur  sehr  wenigen 
Ausnabmen  zwischen  16  und  18.  Die  Variation  lasst  sich  aus 
der  bier  folgenden  Tabelle  beurtbeilen : 

TABELLE  XXIII 


co 

00 

2 

o 

Clupea  finta 
IQ  «/o 

26 
23 

49 

36 
32 

1 

1 

Zusammen   112  Fische 
100  o/„ 

Clupea  alosa 
In  7o 

7 
12 

27 
47 

20 
45 

3 

Zusammen  57  Fische 

^       100  o/o 

Clupea  alosa-finta 

In  7o 

5 
16 

12 
39 

13 
42 

0 

0 

1 

8 

Zusammen  81  Fische 
100  o/„ 

So  weit  sicb  mit  Hülfe  der  200  untersucbten  Fiscbe  beurtbeilen 
lasst,  stimmen  also  drei  die  Formen,  in  der  Zabl  der  Rücken- 
flossen-Strablen  gut  mit  einander  überein. 


6.  Zahl  der  Strahlen  der  Analflosse.  Die  Zabl  der 
Analflossen-Strablen  scbwankt  zwiscben  viel  weiteren  Grenzen  als 
diejenige  der  Strablen  der  Dorsalflosse.  Und  zwar  zwiscben  18  und 
26.  Die  Variation  lasst  sicb  aus  der  bier  folgenden  Tabelle  gut 
überseben. 


235 
TABELLE  XXIV 


2 

03 

g 

S 

CM 

'M 

lO 

CM 

Clupea  finta 
In  7o 

2 
2 

4 
4 

15 
13 

47 
42 

35 
31 

6 

5 

1 

1 

2 

2 

Zusammen  112Fi9che 
.          100  o/„ 

Clupea  alosa 

1q  % 

3 
5 

13 
23 

23 

40 

13 
23 

3 
5 

2 
4 

Zu8ammen  57  Fische 
»         100  o/„ 

Clupea  alosa-finta 
In  Vo 

1 
3 

2 
6 

10 
33 

9 
29 

5 
Ib 

2 

7 

2 
6 

Zusammen  31  Fische 
»         100  o/o 

In  dieser  Hinsicbt  sind  also  Finte  und  Maifisch  sehr  deutlich  von 
einander  verschiedeu :  die  Mehrzahl  der  Fiuten  hat  20  bis  22,  die 

%  ...  ^'^-   5 

^•5         Variations-Kurven  für  die  Zahl  der  Amalflossen- 

StraJilen 


)S  JQ  2o  2/  22  25  2^  2S  26 

Mehrzahl  der  Maifische  22  bis  24  Strahleu  in  der  Analflosse.  Die 

17 


236 

Clupea  alosa-Jinta  ist  in  diesem  Merkmal ,  obgleich  sie  grössere 
Uebereiustimmung  mit  Clupea  Jinta  als  mit  Clupea  alosa  zeigt , 
eine  richtige  Zwischenform,  mit  21  a  23  Strahlen  in  der  Anal- 
flosse.    Die  Figur  5  mag  diese  Verhaltnisse  noch  naher  erlautern. 

7.  Wirhelzahl.  Die  Zahl  der  Wirbel  scliwankt,  alle  200 
Fische  zusammeugerechnet ,  zwischen  52  und  57  —  für  die 
Mehrzahl  aber  nur  zwischen  54  und  56.  Für  eine  bessere  Beur- 
theilung  der  Variation  wird  die  folgende  Tabelle  von  Nutzen  sein. 

TABELLE  XXV 


C<1 

Clupea  finta 
In  o/o 

1 
1 

5 
4 

24 

21 

64 
57 

16 
14 

2 
3 

Zusammen  112  Fische 
100  o/„ 

Clupea  alosa 

In  7o 

2 
4 

4 

7 

25 
44 

23 
40 

3 
5 

Zusammen  57  Fische 
.       100  o/o 

Clupea  alosa-finta 
In  7o 

2 
6 

6 
19 

12 
39 

10 
33 

1 
3 

Zusammen  31  Fische 
»       100  o/o 

Bei  jeder  der  drei  Fornien  kommt  also  eine  Zahl  von  55  Wirbeln 
am  haufigsten  vor.  Finta  hat  fast  gerade  so  oft  54  als  56  Wirbel, 
Alosa  hingegen  weit  öfter  56  als  54  Wirbel.  ünd  alosa-finta  halt 
auch  hier  wieder  die  Mitte  —  obgleich  eine  etwas  grössere  üeber- 
einstimmung  mit   Clupea  alosa  nicht  zu  laugnen  ist. 


8.  Kiel  schuppen-  Zahl.  Die  Kielschuppen-Zahl  variirt  bei 
den  200  Jungfischen  von  57 — 122  mM.  Lange  zwischen  33 
und  41  —  man  könnte  auch  sagen  zwischen  34  und  39.  Die 
folgende  Tabelle  lasst  diese  Variation  am  besten  überseheu. 


237 

TABELLE  XXVI 


co 
co 

co 

^ 

co 
co 

co 

00 

co 

co 

o 

'^ 

Clupea  finta 
In  7o 

2 
2 

4 
4 

4 
4 

33 
29 

42 
37 

18 
16 

8 
7 

0 
0 

1 

1 

Zuaammen  112  Fische 
100  o/o 

Clupe.i  alosa 

Iq  7o 

2 
3 

10 
18 

20 
35 

18 
32 

7 
12 

Zusammen  57  Fische 
100  Vo 

Cliipea  alosa-finta 

Iq  7o 

1 
3 

1 
3 

8 
26 

9 
29 

7 
23 

5 

16 

Zusammen  31  Fische 
.        100  0/, 

Für  die  Mehrzahl  der  Exemplare  jeder  der  drei  Formen  gilt  also, 
dass  die  Kielschuppen-Zahl  zwischen  36,  37  und  38  schwankt. 
In  diesem  Merkmal  ist  also  eine  grosse  TJebereinstimmung  zwischen 
den  drei  Formen  vorhanden  und  es  lasst  sich  also  für  die  Unter- 
sclieidung  kaum  benutzen. 


Wie  bei  der  grossen  Uebereinstimmung  in  Gestalt  und  Bau 
wohl  zu  erwarten  war,  ist  der  Unterscbied  zwischen  den  zwei 
Hauptformen,  so  wenig  wie  der  zwischen  der  Zwischenform  und 
einer  der  Hauptformen  in  keiner  Hinsicht,  für  irgend  eins  der 
untersuchten  Merkmale,  wirklich  gross  zu  nennen.  Hingegen 
fehlt  vollstandige  Uebereinstimmung  gleichfalls  und  dies  gilt  nicht 
allein  für  die  Hauptformen,  sondern  auch  für  die  Zwischenform,  ver- 
glichen  sowohl  rait  der  einen  als  mit  der  anderen  der  Hauptformen. 

Die  Combination  mit  anderen  Merkraalen  hat  also  den  grossen 
Werth  des  Merkmals  der  Reusenfortsatze  für  die  Unterscheidung  der 
zwei  Arten  Clupea  alosa  und  Clupea  finta  voUends  bestatigt:  es 
hat  sich  herausgestellt,  dass  diese  Arten,  wie  in  der  Zahl  der 
Reusenfortsatze,  in  der  Lebensweise  und  in  der  Nabrung,  so  auch 
in  der  Körperform  (Höhen-Index)  und  in  der  Zahl  der  Strahlen  der 
Analflosse  verschieden  sind.  Auch  in  der  Lange  der  Analflosse  ist 
ein  Unterschied  da  und  ein,  obgleich  geringerer,  in  der  Zahl  der 
Wirbel.  Es  hat  sich  nun  weiter  herausgestellt,  dass  die  Zahl  der 
Reusen-Fortsatze  nicht  so  sehr  als  eine  mit  dem  Alter  variireude, 


238 

sondern  als  eine  mit  dem  Alter  regelmassig  —  abgesehen  von  einer 
gewissen  Schwankung  um  den  Durchschnitt  —  zunelimende  Zahl 
betrachtet  werden  muss.  Die  Schwankungen  bleiben  also  für  Fische 
einer  bestimmten  Grosse  innerhalb  gewisser  Grenzen,  die  Zahl  der 
Fortsatze  kann  aber  mit  der  Grosse  nur  zunehmeu,  die  einmal 
erworbene  Zahl  geht  unter  keinen  Umstanden  zurück.  Da  nun 
ausgewachsene  Finten  mit  mehr  als  42  (oder,  aber  selten :  43) 
Fortsatzen  nicht  vorkommen,  können  kleinere  Fische  mit  mehr 
als  42  Fortsatzen  nicht  als  Finten  betrachtet  werden.  SoUte  man 
sie  aber  für  junge  Maifische  halten  wollen,  so  ist  dazu  die  Zahl  der 
Reusen-Fortsatze  zu  gering  und  wollte  man  die  Bedeutung  dieses 
Merkmals  in  diesem  Falie  entkraften,  durch  die  Annahme,  dass  es 
sich  hier  um  ein  Zurückbleiben  der  Zahl  handelt  und  diese  nachher 
wohl  nachgeholt  werden  könnte,  die  Fische  somit  doch  richtige 
Maifische  waren,  so  müsste  dagegen  entschieden  angeführt  werden, 
dass  diese  Fische  in  den  sonstigen  Merkmalen  den  Finten  viel 
naher  stehen  als  den  Maifischen. 

Meiner  Meinuug  nach  ist  es  also  unmöglich  diese  Fische  ein- 
fach  als  dem  Variations-Gebiete  der  einen  oder  der  anderen  der 
Hauptformen  au  gehorend  zu  betrachten :  es  sind  weder  Maifische 
noch  Finten  und  somit  halte  ich  an  meiner  ursprünglichen  Mei- 
nung,  dass  es  sich  hier  um  eine  Zwischenform  handelt,  fest.  Dabei 
branche  ich  kaum  zu  betonen,  dass  ich  für  die  absolute  Richtig- 
keit  der  Begrenzung  der  drei  Formeu,  wie  diese  auf  Taf.  VUT, 
bezüglich  der  Reusen-Fortsatze,  durch  die  Linien  A  B  und  C  D 
versuchsweise  angegeben  ist,  nicht  einstehen  möchte:  nach  meiner 
Meinung  geboren  aber  diejenigen  Exemplare,  welche  nach  der 
Zahl  ihrer  Reusen-Fortsatze  ungefahr  in  den  von  dieseu  Linien 
begrenzten  Raum ,  vielleicht  auch  nur  diejenigen ,  welche  in  die 
Mitte  dieses  Gebietes  fallen,  einer  Mittel-  oder  Zwischenform  von 
Clupea  alosa  und  Jinta  au. 

Was  nuu  schliesslich  meine  Deutuug  dieser  Mittelform  an- 
betrifft,  so  möchte  ich  auch  dafür  am  liebsten  an  meiner  schon 
in  dem  Berichte  von  1897  ausgesprochenen  Annahme  (Hypothese), 
dsas  es  sich  hier  um  Bastarde  handelt,  fest  halten. 


239 

Aus  den  B'^obachtuugeu  von  Pouchet  uud  Biétuix  von  1889  (1.  c. 
S.  628)  wissen  wir,  dass  die  Eier  von  Cliipea  alosa  sehr  gut  mit 
der  Milch  von  Clupea  finta  sich  befrucbten  lassen.  Die  üntersucher 
baben  dabei  beobacbtet,  dass  die  auf  diese  Weise  befrucbteten 
Eier,  so  lang  es  möglicb  war  die  Untersucbung  fort  zu  setzen  — 
das  beisst  bis  an  das  Ende  des  zweiteu  Tages  —  vollstandig 
regelraassig  sicb  entwickelten.  Die  Unterscbiede,  die  sicb  bei 
der  Eutwicklung  dieser  Eier,  gegenüber  solcbeu  von  Mailiscben 
und  Finten,  zeigten  werden  von  diesen  Forscbern  nur  gering 
(faibles)  genannt,  entsprecbend  den  Unterscbieden,  welcbe  man 
zwiscben  den  Eiern  der  Maiüscbe  und  Finten  selber  bei  der 
Entwicklung  beobacbtet.  Somit  bat  eine  Bescbreibung  für  die 
Eier  der  drei  verscbiedenen  Formen  genügt.  Es  fragt  sicb  nur, 
ob  aucb  in  der  Natur  Gelegenbeit  für  Kreuzbefrucbtung  vor- 
kommen kann?  Und  dies  scbeint  kaum  mebr  bezweifelt  werden 
zu  können,  seitdem  sowobl  aus  den  Untersucbungen  von  Pouchet 
und  BiÉTRix,  als  aus  den  spateren  Beobacbtungen  von  Pierre  B. 
Vincent  ')  (1894)  bervorgegangen  ist,  dass  in  der  Seine  oberbalb 
Rouen  bei  St.  Pierre  les  Elbeuf  die  Alosen  und  die  Finten  auf 
ein  uud  demselben  Platze  unterbalb  der  Damme  ibrem  Laicbgeschaft 
nacbgehen.  Ehrenbaum,  der  micb  auf  diese  Beobacbtungen  von 
Vincent  aufmerksam  gemacbt  bat  ^),  bemerkt  dabei,  dass  die  auf 
der  Seine  bestebenden  Verbaltnisse  lediglicb  ibreu  Gruud  in  der 
künstlich  gescbafEeneu  Barrière  baben  können.  leb  möchte  dagegen 
nur  anführen,  dass  die  künstlicb  gescbaffenen  Barrieren  (die  Nadel- 
webre  von  Martot  und  Blancbeterre)  scbon  mebrere  Jabre  vor 
1894  gebaut  sind  (die  Seine-Caualisation  war  1889  fertig)  und 
dass  die  Maifiscbe,  ware  das  Laicben  unterbalb  des  Martot- 
Wehres  ibrer  Natur  zuwider,  gewiss  langst  aufgebört  batten 
in  die  Seine  auf  zu  steigen.  Hier  komme  icb  auf  die  von  mir 
gemacbte  Beobacbtung,  von  welcher  scbon  oben  (S.  185)  die  Rede 
war,  zurück:  fangt  man  in  Holland  in  der  zweiten  Halfte  Juli 
Finten     der     allerkleinsten    Sorte,     dann     fangt     man     an     dem 

1)  Bulletin  des  Pêches  Maritimes,  1894,  S.  440. 

2)  l.c.  S.  268. 


240 

selben  Tage  und  an  der  namlichen  Stelle  auch  schon  kleine  Mai- 
fische.  Das  ware  unmöglich,  wenn  die  Maifische  weit  hölier  auf 
deni  Flusse  laiehten  als  die  Finten.  Und  laicht  auch  nur  eine 
Partie  der  Maifische  auf  gleicher  Höhe  wie  die  Finten,  dann  ist 
gewiss  nichts  dagegen  zu  sagen,  dass  die  Gleichartigkeit  der 
Geschlechtsproducte  in  Form,  Grosse  und  sonstigen  Eigenschaften, 
sowie  die  Leichtigkeit  mit  welcher  auf  künstliche  Weise  Kreuz- 
befruchtung  zu  Stande  kommt,  es  wahrscheinlich  macht,  dass 
auch  in  der  Natur  bisweilen  eine  Kreuzung  zwischeu  den  beiden 
so  nahverwanten  Arten  statt  findet. 

(Day  [The  Fishes  of  Great  Britain  and  Ireland.  1880—84.  II. 
p.  238]  sagt  folgendes  y>Hyhrid.  Scale-finned  shad,  Alosa  squa- 
mapinnata,  Couch.  IV.  p.  123  pL  CCVI,  from  Bristol,  the  skin 
of  which  is  now  in  the  National  Collection,  may  be  a  hybrid 
between  one  of  the  shads  und  a  pilchard  as  suggested  by  Dr. 
GüNTHER,  but  its  gill-rakers  have  been  removed. 

Another  example  in  the  same  collection  is  considered  a  hybrid 
between  the  two  shads,  with  40  gill-rakers,  longer  than  C.  finta 
but  shorter  than    C.  alosa"). 

Liesse  sich  feststellen,  dass  die  von  mir  beobachteten  und  vor- 
laufig  als  Zwischenformen  gedeuteten  Exemplare  Bastarde  waren, 
so  ware  damit  der  Beweis  geliefert,  dass  wirklich  ein  Theil  der 
Maifische  an  der  namlichen  Stelle,  also  auf  gleicher  Höhe  im 
Rheinflusse,  ihrem  Laichgeschaft  nachgegangen  waren  wie  ein  Theil 
der  aufgestiegenen  Finten.  Es  wird  aber  wohl  immer  ausserst 
schwierig  bleiben  Bastarde  von  so  nah  verwandten  Fischeu  wie 
Maifisch  und  Finte  zweifellos  als  solche  zu  erkennen.  Leichter 
wird  es  wahrscheinlich  sein  die  Laichstellen  dieser  Fische  kennen 
zu  lernen  und  —  wie  Ehrenbaum  es  an  der  unteren  Elbe  ge- 
macht  hat  —  die  Fische  beim  Laichen  zu  beobachten.  Dann  wird 
es  wahrscheinlich  gelingen  zu  gleicher  Zeit  und  an  der  namlichen 
Stelle,  auch  im  Rhein^  Fische  der  beiden  Arten  neben  einander 
laichend  anzutreffen. 

Helder,  October  1899. 


ERKLAERUNG  DER  FIGUREN  AUF  TAFEL  Vl-X 


TAFEL   VI.    Abbildungcn    von   jungen  Lachsen  ia  natüdicher  Grosse  von 
Dr.  H.  C.  Redeke. 

Fig.  1.  Jnnger  Lachs  im  ersten  Sommer  (August)  in  der  Prüm  gefangen 
(junger  «Parr"). 

Fig.  2.  Junger  Lachs  im  zweiten  Sommer  (Ende  Juli)  in  der  Prüm  gefangen, 
im  ausgebildeten  Forellen-Kleide. 

Fig.  3.  Junger  Lachs  am  Ende  des  ersten  Lebensjahres  (im  Mai)  in  Hol- 
land in  der  Rheinmündnng,  nicht  weit  von  Goedereede,  gefangen 
im  ausgebildeten  Seereise-Kleide  (»Smolt"). 

Fig.  4.  Junger  Lachs  am  Ende  des  ersten  Lebensjahres,  zugleich  mit  dem 
vorigen  (im  Mai)  in  Holland  gefangen.  Die  eigenthümlichen  Flecke 
des  Forellen-Kleides  schimmern  weit  deutlicher  durch  als  bei  dem 
Fisch  in  Fig.  3. 

TAFEL  VIL  Die  Kiemenbogen-Fortsatze  des  Maifisches  (Clupea  alosa)  und 
der  Finte  (Clupea  finta). 

Fig.     1.   Erater  Kiemenbogen  der  rechten  Seite  einer  Finte  von  37  mM.  Lange. 
Fig.     2.  Erater  Kiemenbogen  der  rechten  Seite  einea  Maifischea  von  38.5  mM. 

Lange. 
Fig.     3.  Erster  Kiemenbogen  der  rechten  Seite  einer  Finte  von  64  mM.  Lange. 
Fig.     4.  Erster  Kiemenbogen  der  rechten  Seite  eines  Maifisches  von  61  mM. 

Lange. 
Fig.     5.  Erster  Kiemenbogen  der  rechten  Seite  einer  Finte  von  118  mM.  Lange. 

a.  Exemplare  von  Anchorella  emarginata,  Kröyer. 
Fig.     5a.  Drei  Fortsatze  dieses  Kiemenbogens  starker  vergrössert. 
Fig.     6.   Erster  Kiemenbogen  der  rechten  Seite  einea  Maifisches  von  119  mM. 

Lange. 
Fig.     6a.  Vier  Fortsatze  dieses  Kiemenbogens  starker  vergrössert. 
Fig.     7.  Erater  Kiemenbogen  der  rechten  Seite  eines  Bastards  (?)  von  Finte 

und  Maifisch   von   119   mM.  Lange. 
Fig.     7a.  Vier  Fortsatze  diesea  Kiemenbogena  starker  vergrössert. 


242 

Fig.     8.  Erster  Kiemenbogen  der  rechten  Seite  einer  Finten-Larve  von  26.5  mM. 
Lange. 
Fig.  1—7  sind  bei  10  maliger,  Fig.  5a,  6a,  7»  und  8  bei  29  raaliger  Ver- 
grösserung  gezeichnet. 

TAFEL  Vin.  Graphisciie  Darstellung  der  Zunahme  der  Zahl  der  Kiemen- 
bogen-Fortsatze  mit  dem  Wachsen  der  Fische. 

Für  die  Finten  sind  schwarze,  für  die  Maiflsche  rothe  Punkte  gewahlt. 
Für  die  fraglichen  Fische  sind  blaue  Punkte  benützt  worden. 

TAFEL  IX.  Graphische  Linien  für  die  Zunahme  der  Zahl  der  Kiemenbogen- 
Fortsatze  init  der  Lange  der  Fische,  bei  dem  Maifisch,  bei  der  Finte  und 
bei  der  Zwischenform.  Jedesmal  ist  die  Durchschnittszahl  der  Kiemenbogen- 
Fortsatze  berechnet  worden  aus  den  Zahlen  sammtlicher  zur  Verfügung 
stehenden  Fische  einer  gewissen  Lange  von  5  zu  5  Millimeter. 

TAFEL  X.  Graphische  Linien  für  die  Zunahme  der  Zahl  der  Kiemenbogen- 
Fortsatze  mit  der  Lange  bei  den  namlichen  Fischen.  Jedesmal  ist  die 
Durchschnitts-Zahl  der  Kiemenbogen-Fortsatze  berechnet  worden  aus  den 
Zahlen  sammtlicher  zur  Verfügung  stehenden  Fische  einer  gewissen  Lange 
von  25  zu  25  Millimeter. 


ERKLAERUNG  DER  ZINCOGRAPHIEN  IM  TEXTE 


Fig.  1    auf    S.    163.    Graphische    Darstellung    der    Wasserhöhen    in    Metern 

in  den    Monaten    April    und    Mai   am    Pegel  zu    Köln  in  den  Jahren 

1894,  '95  und  '96. 
Fig.  2  auf  S.  167.  Graphische    Darstellung    der    Grossen  der  im  Mai  in  das 

Meer  ziehenden  jungen  Lachse. 
Fig.  3  auf  S.  231.  Variiitions-Kurven  der  Indices  der  Höhe  von  jungen  Mai- 

fischen,  jungen  Finten  und  (?)  Bastarden  dieser  zwei  Arten. 
Fig.  4  auf  S.  233.  Variations-Kurven    der   Indices    des  Abstandes    der  Anal- 

floase  (d.  h.  des  Anfangs  der  Analflosse   —  der  Stelle,  wo  der  After 

liegt)  von   der  Schnauzenspitze  für  die  namlichen  Fische. 
Fig.  5  auf  S.  235.  Variations-Kurven    der  Zahl  der  Analflossen-Strahlen  bei 

den  namlichen  Fischen. 


DIE  ZAHNLEISTEN  UND  DIE  EISCHWIELE 
BEI  DEN  VOEGELN 


Dr.  H.  D.  TJEENK  WILLINK 

Mit  Tafel  XI 


In  Anschluss  an  die  Mitteilungen  von  Röse  und  Fraulein  Carlson 
(Anatomiscber  Anzeiger  1892  und  1896)  habe  ich  einige  Unter- 
suchungen  über  die  Zahnleisten  der  Vogel  augestellt.  Sie  bilden 
das  Thema  meiner  Doctor-Dissertation  *) ,  aus  welcher  ich  mir 
hier  einen  kurzen  Auszug  zu  geben  erlaube.  Es  standen  mir  11  Em- 
bryonen  von  Gallinula  chloropus.,  3  von  Sterna  hirundo,  2  von 
Sterna  cantiaca,  7  von  Haematopus  ostralegus,  4  von  Oedicnemus 
crepitans,  5  von  Numenius  und  6  von  Limosa  aegocephala  zur 
Verfügung. 

Das  relative  Alter  wurde  nach  der  Lange  des  Kopfes  bestimmt. 
Drei  dieser  38  Embryonen  wurden  durch  sagittale  Schnitte  in 
Seriën  zerlegt,  wahreud  die  übrigen  35  frontal  geschnitten  wurden. 

Der  jüngste  Embryo  von  Gallinula  chloropus  hat  eine  Kopf- 
lange  von  9  und  eine  Körperlange  von  17  mM.  lm  Oberschnabel 
befinden  sich  zwei  Paar  Leisten.  Das  lateral  gelegene  Paar  stimmt 
in  Hinsicht  der  Lage  mit  den  Zahnleisten,  wie  Rösk  dies  für 
Sterna  angegeben  hat,  überein.  Vcrn  im  Schnabel  erscheint  die 
Zahnleiste    als    eine    dem    Mesoderm    zugewandte  Verdickuug    der 


1)  Over  de  tandlijsten  en  de  eiwrat  bij  Vogels.  Leiden,  Trap,  ]899.  84  blz.  7  \)\. 

18 


244 

Epidermis,  ohne  dass  diese  jedoch  irgend  eiue  Veranderung  in  den 
Struktur-Verhaltnisseu  erfahrt,  wahreud  sie  weiter  nach  dem  Schadel 
zu  eine  mehr  erhabene  Leiste  bildet. 

In  der  Mitte  zwischen  der  Spitze  des  Schnabels  und  den  Choanen 
ist  die  Zahnleiste,  allmalig  an  Höhe  abnehmend,  verschwunden. 
lm  üutersehnabel  wurden  keine  Zahnleisten   gefunden. 

Hat  der  Embryo  einen  Kopf  vom  12  und  einen  Körper  von 
23  mM.  Lange,  danu  findet  man  Zahnleisten  nicht  nur  im  Ober-, 
sondern  auch  im  Unterschuabel ;  die  letzteren  erheben  sich  ein 
wenig  über  das  Niveau  der  ümgebuug  (Fig.   1). 

Bei  einem  Embryo,  dessen  Kopf  16  mM.  mass,  ragen  die  Zahn- 
leisten nicht  mehr  über  die  Epidermis  hervor  und  befinden  sich 
vorn  am  Schnabel  nicht  in  der  Mundhöhle,  sondern  an  den  Seiten 
des  Schnabels,  wahreud  sie  nach  dem  Schadel  zu  bald  nach  Innen 
biegen  und  schliesslich  in  der  Mundhöhle  parallel  den  Randern 
des  Schnabels  nach  hinten  verlaufen.  Auch  kommen  hier,  im  Gegen- 
satze  zu  den  Befunden  bei  jüngeren  Embryonen,  die  Zahnleisten 
von  beiden  Seiten  an  der  Spitze  des  Oberschnabels  zusammen. 

In  der  Basis  der  Zahnleiste  befindet  sich  eine  untiefe  Furche.  Im 
Unterschuabel  verlaufen  die  Leisten  ganz  so  wie  im  Oberschnabel; 
nur  kommen  dieselben  an  der  Spitze  nicht  zusammen.  Im 
Oberschnabel  wird  in  diesem  Stadium  an  der  Seite  des  Schnabels 
über  den  Zahnleisten  eine  Verdickung  der  Epidermis  angetroffen, 
welche  tief  in  das  Mesoderm  eindringt  (Fig.  2).  Diese  Verdickung 
bildet  eine  Leiste,  welche  Lippenleiste  genannt  wird,  weil  sie  sich 
auf  derjenigen  Stelle  beöndet,  wo  die  Lippenfurche  erwartet 
werden  kann.  Im  ünterschnabel  kommt  in  diesem  Stadium  eine 
solche  Lippenleiste  nicht  vor :  hier  wird  sie  erst  spater  angelegt. 

Wenn  der  Kopf  bei  Embryonen  von  Gailinula  chloropus  eine 
Lange  von  18,  24  und  26  mM.  hat,  kommen  Zahnleisten  und 
Lippenleisten  zusammen  vor,  diese  Letzteren  auch  im  ünterschnabel. 

Bei  einer  Kopflange  von  27  und  29  mM.  sind  die  Lippenleisten 
wieder  verschwunden.  Die  Zahnleisten  sind  viel  höher  und  breiter 
an  der  Basis  geworden  und  reichen  jetzt  weiter  nach  hinten , 
(auf  I  von  der  Spitze  des  Schnabels  anfangend  bis  zu  den  Choanen) 


245 

und  treffeu  au  der  Spitze  vou  Ober-  und  Unterscbuabel  von  beiden 
Seiten  zusammen  (Fig.  3,  4  uud  5). 

Betrefïs  der  Struktur  der  Epidermis  und  der  Zabnleisten  sei 
Folgeudes  erwiibnt.  Beim  jüngsten  Embryo  (Kopflange  9  mM.) 
wird  die  Epidermis  von  einem  Stratum  Malpigbii  gebildet,  worin 
die  Zeilen  noch  nicht  ganz  langlich  sind.  Hierauf  ruhen  einige 
Schichten  von  randeu  und  polygonalen  Zeilen  und  über  das 
Gauze  zieht  sich  das  aus  platten,  leicht  zu  farbenden  Zeilen 
gebildete  Oberhautchen  hinweg.  Bei  den  altereu  Embryonen,  wo 
Stratum  Malpighii  und  Stratum  corneum  deutlich  zu  uuterscheiden 
sind,  entwickelt  sich  zwischen  Oberhautchen  und  Stratum  corneum 
das  Epitrichium. 

Da,  wo  das  Epitrichium  eine  gewisse  Ausbildung  erreicht  hat, 
geht  das  Oberhautchen  zu  Grunde.  Oberhautchen  und  Epitrichium 
sind  also  zwei  selbstandige  Schichten,  welche  in  gegenseitigen 
Beziehungen  zu  einander  stehen. 

Man  darf  daher  das  Oberhautchen  nicht  für  einen  Teil  des 
Epitrichiums  halten.  Wahrend  das  Epitrichium  bei  einem  Embryo 
mit  einer  Kopflange  von  16  mM.  nur  an  den  Seiten  des  Schnabels 
vorkommt,  findet  es  sich  bei  den  alteren  Embryonen  auch  in  der 
Mundhöhle  und  erreicht  in  der  Basis  der  Zahnleisten  eine  ansehn- 
liche  Dicke. 

Bei  den  Embryonen  mit  einer  Kopflange  von  27  und  29  mM. 
ist  das  Epitrichium  sehr  locker  mit  der  uuterliegenden  Hornscheide 
verbunden  und  fallt,  wie  auch  aus  den  Zahnleisten,  leicht  weg, 
wodurch  dann  tiefe  Furchen  und  scharfe  Schnabelrander  entstehen 
(Fig.  6). 

lm  Ober-  uud  ünterschnabel  von  Sterna  hirimdo  mit  einer 
Kopflange  von  10  und  13  mM.  und  von  Sterna  cantiaca  mit  einer 
Kopflange  von  9  und  11  mM.  kommen  Zahnleisten  vor.  Hat  der 
Kopf  eine  Lange  von  16  mM.,  dann  zeigen  sich  die  Zahnleisten 
recht  gut  entwickelt;  aber  bei  keinem  der  untersuchten  Sterna- 
Embryonen  fand  ich  sie  in  der  Form  einer  über  die  Oberflache 
der  Epidermis  emporragenden  Leiste.  Lippenleisten  konnten  nicht 
nachgewiesen  werden. 


246 

Bei  dem  Embryo  von  Haematopus  ostralegus,  dessen  Kopf  11  mM. 
lang  war,  finden  sich  nur  im  Oberschnabel  Zahnleisten.  Die  Lip- 
penleisten  fehlen  ganz.  Hat  der  Kopf  eine  Lippenleisten-Lange  von 
15  mM.,  dann  werden  gut  entwickelte  Zahnleisten  in  Ober-  und 
üntersehnabel  gefunden,  ebenso  wie  bei  den  alteren  Embryonen 
von  Haematopus  ostralegus,  deren  Köpflangen  16,  19,  23,  24  res- 
pective  26  mM.  betragen ;  nur  sind  die  Leisten  grösser,  dringen 
tiefer  in  das  Mesoderm  ein  und  verlaufen  weiter  nach  hinten 
als  bei  jüngereu  Embryonen.  In  keinem  Falie  wurde  wahrgenom- 
men,  dass  die  Zahnleisten  von  beiden  Seiten  an  der  Spitze  des 
Schnabels  zusammen  kommen.  Sie  sind  ebenso  wie  bei  Gallinula 
chloropus  vorn  am  Schuabel  an  den  Seiten  gelegen,  um  sich  bald 
nach  innen  in  die  Mundhöhle  zu  biegen  und  weiter  parallel  den 
Schnabelrandern  nach  hinten  zu  verlaufen.  In  der  Basis  der  Leisten 
verlaufen  die  Zahnfurcheu.  Die  Epidermis  ist  ganz  wie  gewöbnlich 
gebildet,  aber  das  Epitrichium  dringt  tief  in  die  Zahnleisten  ein. 
Bei  den  Embryonen  mit  einer  Kopflange  von  23,  24  und  26  mM. 
fand  ich  im  Epitrichium  der  Zahnleisten  viele  grössere  und  kleinere 
Höhlen. 

Die  Embryonen  von  Oedicnemus  crepitans  lieferten  ahnliche 
Resultate  wie  diejenigen  von  Haematopus  ostralegus.  Besonders 
deutlich  war  aus  diesen  Praparaten  ersichtlich,  dass  die  kleineren 
Höhlen  im  Epitrichium  der  Zahnleisten  sich  bei  alteren  Embryonen 
zu  grosseren  Höhlen  vereinigt  batten  (Fig.   7). 

Durch  das  Verschwinden  des  Epitrichiums  entstehen  auch  hier 
tiefe  Furchen  in  der  Basis  der  Zahnleisten  und  scharfe  Schnabel- 
rander. 

Der  Embryo  von  Numenius,  dessen  Kopf  16  mM.  lang  ist, 
hat  gut  entwickelte  Zahnleisten  und  Lippenleisten  (Fig.  8).  Diese 
Leisten  sind  nur  sehr  wenig  entwickelt  bei  Embryonen  mit  19 
und  21  mM.  Kopflange,  und  bei  einer  Kopflange  von  24  und  87 
können  dieselben  nicht  mehr  nachgewiesen  werden. 

Die  sechs  Embryonen  von  Limosa  aegocepJMla  haben  keine 
Zahnleisten,  ebensowenig  wie  Lippenleisten.  Zwar  kommen  andere 
Leisten   in    der   Mundhöhle   vor,    aber   diese   sind  den  Zahn-  und 


247 

Lippenleisten  der  vorlaergehenden  Erabryonen  nicht  gleichzustellen, 
weil  sie  übereiustimmen  mit  den  übrigen  Leisten,  welche  ausser 
den  Zahu-  und  Lippenleisten  auch  bei  den  schon  behandelten 
Gattuugen  in   der  Mundhöhle  angetroffen  werden. 

Wir  sehen  also,  dass  bei  Gallinula  chloropus,  Sterna  hirundo 
Sterna  cantiaca,  Haemaiopus  ostralegus,  Oedicnemus  crepitans  und 
Numenius  in  der  Mundhöhle,  nebst  vielen  andern  Leisten  und 
Verdickungen,  zwei  laterale  Leisten,  die  sogenannten  Zahnleisten, 
zur  Ausbildung  gelangen.  Bei  Numenius  kommen  diese  Leisten 
nur  wiihrend  einer  kurzen  Zeit  des  embryonalen  Lebens  vor,  bei 
Lirnosa  aegocephala  endlich  fehlen  sie  ganz. 

Mit  Rücksicht  auf  die  Entstehungsart,  die  Lage  und  das  Sch  winden 
dieser  Leisten  halte  ich  es  nicht  für  möglich,  ihnen  eine  embryonale 
Funktion  zuzuschreiben.  Man  muss  sie,  wenigsteus  bei  Numenius,  für 
rudimentare  Organe  halten.  Sie  finden  sich  an  den  Stellen,  wo  bei 
anderen  Vertebraten  die  wahren  Zahnleisten  gefunden  werden  und 
entstehen  wie  diese  durch  eine  Verdickung  der  Epidermis,  welche 
Verdickung  beim  ersten  Entstehen  über  die  Epidermis  hervorragt 
(Embryo  von  Gallinula  chloropus,  Kopflange  9  und  12  raM.),  urn 
spater  tief  in  das  Mesoderm  einzusinken.  Da  nun  bei  Vögeln  mit 
Hinsicht  auf  die  zahntragenden  fossilen  Gattungen  rudimentare 
Zahnleisten  erwartet  werden  können,  dürften  die  erwahnten 
Leisten  wirklich  als  rudimentare  Zahnleisten  aufzufassen  sein  Diese 
Zahnleisten  der  Vogel  sind  aber  sehr  kraftig  entwickelt,  höher 
und  breiter  als  man  selbst  für  fungirende  Zahnleisten  erwarten 
sollte,  jedenfalls  zu  hoch  und  zu  breit  für  rudimentare  Organe. 
Die  Leisten  in  der  Mundhöhle  der  Vogel  haben  im  Gegeusatze 
zu  den  Zahnleisten  der  anderen  Vertebraten  ihre  grösste  Breite 
an  der  Oberflache  der  Epidermis.  Ferner  haben  wir  geschen,  dass 
diese  Leisten,  wenn  sie  auch  bei  Numenius  wirklich  rudiraentar 
sind,  bei  Gallinula  chloropus,  Haematopus  ostralegus  und  Oedicne- 
mus crepitans  eine  sehr  bestimmte  Bedeutung  haben,  da  bei  diesen 
Gattungen  durch  das  Wegfallen  des  Epitrichiums  aus  der  Basis 
scharfe  Schuabelrander  entstehen. 

Wenn    die    Leisten    wirklich    rudimentare    Zahnleisten    sind,    so 


248 

haben  sie  jedenfalls  eine  Aenderung  der  Funktion  erfahren.  Hieraus 
lasst  sich  die  ansehnliche  Dicke  und  Breite  —  auch  bei  Nume- 
nius  —  leicht  erklaren.  Auch  ist  hervorzuheben,  dass  bei  Gallinula 
chloropus,  Ilaematopus  ostralegus  nnd  Oedicnemus  crepitans  die  erwach- 
senen  Tiere  scharfe  Scbnabelrander  haben,  wahrend  bei  Numenius 
und  Limosa  aegocephala,  wo  im  embryonalen  Leben  keine  oder  nur 
vorübergebend  Zahnleisten  angetrofFen  werden,  die  Scbnabelrander 
nicht  scharf,  sondern  rund  und  gebogen  sind.  Sterna  kann  nicht  in 
Betracht  kommen,  da  nur  junge  Embryouen  zu  meiner  Verfügung 
standen,  so  dass  ich  das  Schicksal  der  Zahnleisten  in  alteren  Stadiën 
nicht  erforschen  konnte.  Ich  glaube  denn  auch,  dass  die  Homologie 
dieser  Leisten  mit  den  Zahnleisten  der  anderen  Vertebraten  noch 
nicht  sichergestellt  ist,  Nimmt  man  diese  Homologie  nicht  an, 
dann  bat  man  diese  Leisten  als  Neubildungen  in  Bezug  auf  das 
Zustandekommen  scharfer  Scbnabelrander  zu  betrachten.  Sodann 
würden  diese  Leisten  mit  den  andern  Leisten ,  welche  in  der 
Mundhöhle  der  Vogel  so  vielfach  angetrofien  werden,  zu  ver- 
gleichen   sein. 

Die  Lippenleisten  kommen  nur  wahrend  einer  kurzen  Periode 
des  embryonalen  Lebens  bei  Gallinula  chloropus,  Haeiuatopus  ostra- 
legus,  Oedicnemus  crepitans  und  Numeynus  zur  Ausbildung.  Ihre 
Deutung  ist  schwer;  entweder  sind  sie  rudimentare  Organe  oder 
sie  entstehen  blos  als  secundare  Produkte  der  Zahnleisten. 

Es  liesse  sich  schliesslich  noch  vermuthen,  dass  die  sogenannte 
Zahnleiste  der  Vogel  mit  der  Lippenfurche  der  anderen  Vertebraten 
zu  vergleichen  sei,  wobei  jedoch  zu  beachten  ist,  dass  in  der 
Zahnleiste  der  Vogel  eine  Furche  —  die  Zahnfurche  —  nachge- 
wiesen  ist. 

Die  sogenannten  Lippenleisten  der  Vogel  könnte  man  dann  als 
secundar    durch   die  Bildung  der  Zahnleisten  entstanden  erklaren. 

Was  die  anderen  Leisten  der  Mundhöhle  aubelaogt,  so  glaube 
ich  nicht,  dass  sie  zu  der  schmalen  Form  des  Vogelschnabels  in 
Beziehung  stehen.  Ware  dies  der  Fall,  so  könnte  man  erwarten, 
dass  sie  sowohl  im  Ober-  als  auch  im  ünterschnabel  gleich  stark 
ausgebildet  seien.  Dass  dies  nicht  der  Fall  ist,  hat  uns  die  Unter- 


249 

suchung  der  verschiedenen  Embryonen  gelehrt.  Sodann  ware  auch 
zu  erwarten,  dass  bei  den  laugsten  und  schmalsten  Schnabelu  die 
Leisteu  am  besten  ausgebildet  seien;  dies  ist  aber  nicbt  der  Fall, 
wie  die  Vergleicbuug  von  Gallinula  chloropus  und  Oedicnemus 
crepitans  einerseits  mit  Numenius.  Haematopus  ostralegus  und  Limosa 
aegocephala  andererseits  lebrt. 

Dass  die  Leisten  in  einiger  Beziehung  zur  Bildung  von  Drüsen 
steben  sollten,  wie  Fraulein  Carlson  für  Sterna  angiebt,  scheint 
mir  ebenfalls  unwarscbeinlicb.  Zwar  steben  bei  Sterna  hirtindo, 
mit  eiuer  Kopflange  von  16  mM.,  die  Drüseustrange  im  Ober- 
scbuabel  in  Verbinding  mit  den  Leisten,  aber  im  Unterscbnabel 
ist  dies  nicbt  der  Fall,  ebensowenig  wie  im  Ober-  und  Unter- 
scbnabel bei  Gallinula  chloropus.^  Limosa  aegocephala  und  Nume- 
nius (Fig.  9). 

Da  nuu  aucb  bei  dieseu  Formen  die  Drüsengange  und  die  Leisten 
gerade  neben  einander  zur  Ausbildung  gelangen,  so  ist  es  aller- 
dings  raöglich,  dass  sie  bisweilen  mit  einander  verbunden  vor- 
kommen, wie  z.  B.  bei  Sterna  hirundo. 

Die  Drüsen  der  Mundhöble  entstehen  aus  einem  Teil  der  Epi- 
dermis von  ganz  eigentümlicber  Struktur. 

Die  Epidermis  wird  an  der  betreffenden  Stelle  dicker,  die  Zeilen 
werden  grösser  und  lösen  sicb  scbliesslicb  von  einander,  wie  dies 
bei  Gallinula  chloropus  mit  einer  Kopflange  von  16  mM.  (Fig.  10) 
besonders  deutlicb  zu  seben  ist.  Dieses  Epitbel  wucbert  in  das  Meso- 
dern  binein ;  die  Wucberung  wacbst  weiter  nach  hinten,  wird 
spater  hobl  und  bildet  den  Drüsengang.  Die  lockere  Struktur  der 
Epidermis  ist  nun  verschwunden.  Drüsen  und  Leisten  treten  somit 
nur  secundar  mit  einander  in  Verbindung  und  baben  jede  ihre 
eigene  Bildungsweise. 

leb  glaube,  dass  die  Leisten  einzig  und  allein  in  Beziebung 
steben  zum  Verbornungsprocesse  des  Schnabels,  Die  Verdickung 
und  Verhornung  der  Epidermis  findet  nicbt  gleicbmassig  und 
überall  zu  gleicher  Zeit  statt,  sondern  es  entstehen  zuerst  Leisten, 
welche  breiter  werdend  unter  einander  in  Verbindung  treten  und 
die   dicke   Epidermis    und   scbliesslicb    aucb  die  Hornscheide  ent- 


250 

stehea  lassen.  Dies  erhellt  auch  claraus,  dass  die  Leisten  bei  alteren 
Embryonen  grösseuteils  verschwunden  sind  und  die  Epidermis  hier 
gleichmassig  dick  ist.  Bei  den  jüngeren  Embryonen  sind  die  Leisten 
noch  am  deutlichsten,  wie  uns  Gallinula  chloropus,  Haematopus 
ostralegus,  Oedicnemus  crepitmis,  Limosa  aegocephala  und  Numenius 
zeigen. 

Sodann  ist  in  Folge  der  Leistenbildung  und  der  dabei  entstehenden 
Furchen  die  Oberflache  der  Mundhöhle  nicht  flacb,  sondern  wellen- 
förmig,  was  mit  Rücksicbt  auf  das  Fehlen  der  Zahne  zum  Fest- 
halten  der  Körper  von  grosser  Bedeutung  ist. 

Noch  ist  zu  bemerken,  dass  die  ersten  Schnitte  durch  die 
Spitze  des  Schnabels  nicht  immer  nur  ein  einziges  von  der  Epidermis 
umgebenes  Stück  Mesoderm  zeigen.  Oft  sind  namlich  mehrere  Me- 
sodermteile  von  einander  getrennt  und  von  Epithel  umgeben,  so 
bei  Gallinula  chloropus,  Limosa  aegocephala  und  Numenius  (Fig.  3, 
4,  11  und  12).  Diese  Teile  kommen  durch  das  sehr  tiefe  Ein- 
dringen  von  Epidermisleisten  zu  stande ;  so  entstehen  durch  das 
Zusammenkommen  der  Zahn-  und  der  Lippenleisten  an  der  Spitze 
über  einander  gelegene  Stücke.  Die  vertikale  Teilung  wird  verur- 
sacht  durch  vertikale  Leisten,  welche  von  unten  bis  oben  durch 
das  Mesoderm  hindurch  dringen,  aber  kurz  sind  und  nach  hinten 
bald  versch winden.  Bei  Haematopus  ostralegus,  Oedicnemus  cre- 
pitans  und  Sterna  hirmido  nnd  cantiaca  ist  die  Schnabelspitze  nicht 
geteilt.  Bei  Numenius  fand  ich  die  zwei  Teile  sogar  ganz  von  einander 
getrennt  liegend.  Durch  diese  Erscheiuungen  sind  die  mir  zu  Ge- 
sicht  gekommenen  abnormalen  Falie  zu  erklaren,  worin  der  Vogel- 
schnabel  an  der  Spitze  gespalten  erschien,  und  die  beiden  Teile 
selbst  nach  aussen  umgebogen  waren. 

Schliesslich  mogen  hier  auch  einige  Bemerkungen  über  die 
Glandula  nasalis  der  Vogel  einen  Platz  finden. 

Vielfach  wird  angegeben,  dass  die  Nasendrüse  bei  Vögeln  nur 
mit  zwei  Gangen  in  der  Nasenhöhle  müudet.  Es  hat  sich  mir  jedoch 
an  Embryonen  von  Gallinula  chloropus,  Sterna  hirundo,  Sterna 
cantiaca^    Haematopus    ostralegus    und   Numenius   gezeigt,    dass   — 


251 

wie  RösE  für  Crocodüus  porosus  augiebt  —  die  Nasendrüse  vier 
Ausfuhrgange  hat,  und  zwar  in  jeder  Halfte  der  Nasenhöhle  zwei. 
Die  zwei  medialen  Gitnge,  welche  neben  dera  Septum  nasale 
ausmünden,  biegeu  sich  nach  aussen  urn  und  laufen  an  den  zwei 
lateralen  Gangen  entlang  unter  den  Ossa  nasalia  weiter. 

II 

Schon  ira  Jahre  1857  hat  Weinland,  als  er  bei  Tringa  pusilla 
eine  Eischwiele  am  Unterschnabel  gefunden  hatte,  behauptet,  es 
müsse  bei  mehreren  Tringae  eine  Eischwiele  am  Ober-  und  Unter- 
schnabel vorkommen.  Aus  den  unterstehenden  Mitteilungen  — 
ebenfalls  meiner  Doctor-Dissertation  entnommen  —  ist  ersichtlich, 
dass  nicht  zu  viel  gesagt  wird,  wenn  man  behauptet,  dass  bei 
vielen  Gattungen  der  Vogel  nicht  nur  am  Ober-,  sondern  auch 
am  Unterschnabel  eine  Eischwiele  sich  befinde. 

Neun  Gattungen  habe  ich  untersucht,  und  nur  bei  zwei  Arten, 
namlich  Sterna  hirundo  und  Sterna  cantiaca,  ist  es  mir  nicht  ge- 
lungen,  eine  Eischwiele  am  Unterschnabel  nachzuweisen.  In  diesen 
beiden  Fallen  standen  mir  jedoch  nur  einige  wenige  und  sehr 
junge  Embryonen  zur  Verfügung. 

Bei  Embryonen  von  Oedicnemus  crepitans  und  Haematopus  ostra- 
legus  fand  ich  eine  sehr  gut  enwickelte  Eischwiele  am  Unterschnabel, 
bei  Embryonen  von  Numenius  und  Limosa  aegocephala  war  dieselbe 
weniger  stark  ausgebildet  und  noch  weniger  war  sie  es  bei  Em- 
bryonen von  Gallinula  chloropus,  Eine  sehr  junge  Otis  afra,  derer 
Kopf  40  mM.  lang  ist  und  bei  welcher  die  Lange  des  Schnabels 
von  der  Spitze  bis  zum  Mundwinkel  15  mM.  betragt,  hat  am 
Unterschnabel  eine  Eischwiele  von  glanzend  weisser  Farbe.  Dieselbe 
zeigt  einen  scharfen  Kontrast  mit  der  Umgebung  und  liegt  wie 
ein  freier  Körper  auf  der  Hornscheide.  Sie  ist  der  Eischwiele  des 
Oberschnabels  ganz  ahnlich,  nur  ist  die  letztere  etwas  grösser. 

Bei  einem  zweiten  Exemplar  von  Otis  afra  ist  wohl  die  Stelle 
zu  sehen,  wo  die  Eischwiele  am  Unterschnabel  gesessen  hatte, 
aber  die  Schwiele  selbst  ist  verschwunden,  obgleich  sie  am  Ober- 
schnabel  noch  nicht  abgestossen  ist. 


252 

Ebenso  wurde  eiue  mehr  oder  weniger  weisse,  deutlich  mit  der 
Umgebuog  kontrastirende  Eischwiele  am  Unterschaabel  von  eben 
ausgekrochenen  Jungen  von  Haematopus  ostralegus,  Sterna  nigra 
und  Recurvirostra  avocetta  beobachtet. 

Sie  war  immer  weniger  hoch,  aber  an  der  Basis  breiter  als  die 
Schwiele  am  Oberschnabel. 

Dass  es  sich  hier  wirklich  um  eine  Eischwiele  handelt  und 
nicht  uur,  wie  man  glauben  könnte,  um  eioe  einfache  Verdickung 
der  Epidermis,  ergab  sich  aus  der  mikroskopischen  Untersuchung. 
Die  Struktur  der  Schwiele  war  bei  allen  untersuchten  Embryonen 
am  Ober-  und  üuterschuabel  ganz  gleich,  und  stimmte  mit  der 
von  neueren  Autoren  beschriebenen  überein. 

Die  Figuren  14  und  15  siud  nach  einem  Schnitte  durch  die 
Schwiele  am  Uuterschnabel  von  Oèdicnemus  crepitans  mit  einer 
Kopflange  von  28  mM.  gezeichuet  worden.  Fig.  15  ist  eine  star-' 
kere  Vergrösserung  des  Teiles  a-b  in  Fig.  14;  Fig.  13  zeigt  die 
Eischwiele  am  Ober-  und  Uuterschnabel  des  nahmlichenindividuums. 

Die  Schwiele  ist  in  diesem  Alter  deutlich  vom  Stratura  corneum 
abgegrenzt.  Eine  Farbung  mit  Alaun-Carmin  geliugt  nur  sehr 
unvoUkommen,  und  die  Grenzen  der  Zeilen  sind  oft  schwer  zu 
erkennen.  Die  Schwiele  wird  überdeckt  vom  Epitrichium,  das 
hier  keine  Farbung  mit  Alaun-Carmin  zulasst,  obwohl  diese  Farbe 
vom  umgebenden  Epitrichium  recht  gut  aufgenommen  wird. 

Zutphen,  im  November  1899. 


ERKLAERÜNG  DER  FIGUREN  AUF  TAFEL  XI 


Fig.     1.  Frontaler  Schnitt  durch  die  Zahnleiste  des  ünterschnabels  von  Galli- 

nula  chloropus  (Kopflange  12  mM.). 

8.  ra.  Stratum  Malpighii,  s.  c,  Stratum  corneum,  o.  Oberhautchen. 
Fig.     2.  Frontaler   Schnitt   durch    den  Oberschnabel  von   Gnüinula  chloropus 

(Kopflange   16  mM.).  1.  Lippenleiste,  t.  Zahnleiste,  z.  und  m.  andere 

Leisten,  ep'  Epitrichium,  s.  p,  n.  Septum  prae-nasale. 
Fig.     3.  Frontaler   Schnitt   durch    den   Oberschnabel  von   Gallinula  chloropus 

(Kopflange    26  mM.)  ±  0.1   mM.    von    der    Schnabelspitze    entfernt. 

1.  Lippenleiste,  t.  Zahnleiste,  ep'  Epitrichium,  mes.  Mesoderm. 
Fig.     4.  wie  Fig.  3,  aber  0.14  mM.  von  der  Spitze  entfernt. 
Fig.     5.  wie  Fig.  4,  aber  0.2  mM,  von  der  Spitze  entfernt. 
Fig.     6.  Frontaler   Schnitt   durch    den  Oberschnabel  von   Gallinula  chloropus 

(Kopflange  24  mM.).  Das  Epitrichium  ist  abgestossen.  k.  r.  Schnabel- 

rand,  m.  und  z.  andere  Leisten,  p.  Papille. 
Fig.     7.  Frontaler  Schnitt  durch  den  ünterschnabel  von   Oedicnemus  crepitans 

(Kopflange    28    mM.).   t.   Zahnleiste,  s.  m.  Stratum  Malpighii,    s.  c. 

Stratum  corneum.  ep'  Epitrichium. 
Fig.     8.  Frontaler  Schnitt  durch  den  Oberschnabel  von  Numenius  (Kopflange 

16    mM.).    1.  Lippenleiste,    t.  Zahnleiste,    o.  Oberhautchen,   s.  p.  n. 

Septum  prae-nasale,  ep'  Epitrichium.  s.  m.  Stratum  Malpighii.  s.  c. 

Stratum  corneum. 
Fig.     9.  Frontaler  Schnitt  durch  den  Ober-  und  ünterschnabel  von  Numenius 

(Kopflange    16    mM.).   t.    Zahnleiste,   m.  Epithelleiste,  k.  s.  Drüsen- 

wucherung. 
Fig.  10,  Frontaler   Schnitt    durch   das    Drüsenepithel  im  ünterschnabel  von 

Gallinula   chloropus   (Kopflange   16  mM.),  k.  e.  Drüsenepithel,  b.  m. 

Basalmembrau,  s.  m,    Stratum   Malpighii,    s.  c,    Stratum    corneum, 

o,  Oberhautchen,  bl.  Blutgefasse. 
Fig.  11.  Frontaler   Schnitt    durch  den  Oberschnabel  von  Limosa  aegocephala 

(Kopflange    31  M.),    0.24  mM.  von  der  Schnabelspitze  entfernt.  ep, 

Epitrichium,  mes.  Mesoderm. 
Fig.  12.  Frontaler    Schnitt    durch   den    ünterschnabel   von    Numenius  (Kopf- 
lange 37  mM.)  0.24  mM,  von  der  Schnabelspitze  entfernt,  ep.  Epi- 
trichium, mes.  Mesoderm, 


254 


Fig.  13.  Frontaler  Schnitt  durch  den  Ober-  und  Unterschnabel  von  Oedi- 
cnemus  crepiians  (KopQ'énge  28  mM.).  ep.  Epitrichium,  ep' unfarbbarer 
Teil  desselben,  ew.  Eischwiele,  hs.  Hornscheide,  t.  Zahnleiste. 

Fig.  14.  Frontaler  Schnitt  durch  die  Schwiele  am  Unterschnabel  bei  Oedi- 
cnemus  crepüans  (Kopfliinge  28  mM.).  Buchataben-Bezeichnung  wie 
oben. 

Fig.  15.  Der  Teil  zwischen  ab  der  vorigen  Figur,  starkec  vergrössert.  se.  Stra- 
tum  corneum,  sm.  Stratum   Malpighii. 


ORNITHOLOGIE  VAN  NEDERLAND 

WAARNEMINGEN  VAN  1  MEI  1899  TOT  EN  MET 
30  APRIL  1900  GEDAAN, 

VERZAMELD    DOOR 

Mr,  R.  Baron  SNOUCKAERT  VAN  SCHAUBURG 

te  Doorn. 


Het  thans  afgeloopen  ornithologisch  jaar  is  uiet  alleen  zeer 
belangrijk  geweest,  maar  de  verkregen  resultaten  van  waarnemin- 
gen en  onderzoek  overtreffen  zelfs  die  van  de  meeste  vorige 
dergelijke  tijdperken.  De  najaarstrek  bracht  ons  vele  belangrijke 
gasten  en  verscheidene  hoogst  merkwaardige  variëteiten,  maar  is 
voornamelijk  daardoor  gekenmerkt,  dat  een  drietal  vogelsoorten 
werden  waargenomen,  die  in  ons  land  vroeger  nimmer  waren 
gevonden,  en  die  thans  in  de  lijst  der  in  wilden  staat  in  Neder- 
land aangetroffen  vogelspecies  kunnen  worden  opgenomen. 

Op  verzoek  van  hoogst  bevoegde  ornithologische  zijde  heb  ik 
ditmaal  ook  enkele  waarnemingen  betreffende  meer  gewone  soor- 
ten opgenomen. 

Wederom  hebben  velen  mij  met  niet  genoeg  te  waardeeren 
bereidwilligheid  gesteund  in  het  verzamelen  van  gegevens  waardoor 
bet  mij  mogelijk  is  dit  verslag  het  licht  te  doen  zien.  Ik  betuig 
voor  deze  medewerking  gaarne  mijn  welgemeendeu  dank  aan  de 
Heeren :  P.  Leis  te  Alblasserdam,  Dr.  C.  Kerbert,  P.  L.  Steen- 
huizen, L.  F.  de  Beaufort  en  C.  Eykman  te  Amsterdam,  T. 
Nieuwenhuisen  te  Arnhem,  W.  Vryburg  te  Beetsterzwaag,  N.  M. 

19 


256 

la  Foutijn  en  L.  J.  van  Rhijn  te  Berofeu-op-Zoom,  G.  van  der 
Heyden  te  Boxtel,  C.  Kneppelhout  Jr.  te  Driebergen,  Prof.  Dr. 
O.  Boettger  te  Frankfort,  F,  E.  Blaauw  te  's  Graveland,  Mr.  H. 
W.  de  Graaf,  D.  N.  Dietz  en  S.  Broekaarts  te  's  Gravenhage, 
P.  C.  C.  Duijzend  te  Groningen,  H.  Rietema  te  Hornhuizen,  J. 
vau  der  Werff  en  A.  Goets  te  Leeuwarden,  Dr.  O.  Finsch  en 
H.  H.  ter  Meer  te  Leiden,  J.  Daalder  Dzn.  te  Oosterend,  H.  A. 
van  Dam  te  Overschie,  Dr.  J.  Büttikofer  te  Rotterdam,  W.  J. 
Heijligers  te  Schiedam  en  Mr.  J.  G.   Wurfbain  te  Velp. 

Aan  andere  Heeren,  die  mij  opgaven  verstrekten  betrefiende 
den  trek  en  de  levenswijze  van  algemeen  in  Nederland  voorko- 
mende vogelsoorten,  betuig  ik  bij  dezen  eveneens  mijne  erkente- 
lijkheid voor  hun  gewaardeerde  mededeelingen. 


Corone  cornix  (L.)  —  Bonte  Kraai.  In  den  vorigen  zomer 
(1899)  hield  zich  in  de  bosschen  te  Heilo  (N.  H.)  een  exemplaar 
op,  't  welk  niet  ziek  of  aangeschoten  scheen  te  zijn,  zoodat  het 
naar  alle  waarschijnlijkheid  aldaar  uit  eigen  wil  is  gebleven. 
(Steenhuizen). 

Nueifraga  caryocatactes  (L.)  —  Notenkraker.  Ik  ontving  ter 
opzetting  een  <ƒ,  't  welk  op  14  Octobor  te  Helden  bij  Venlo  (L.) 
is  geschoten,  (ter  Meer).  In  de  eerste  dagen  van  November  werd 
een  tweede  (ƒ  gevangen  te  Roden  (Dr.)  en  door  den  Heer  A. 
Goets  te  Leeuwarden  aan  Artis  te  Amsterdam  geschonken,  terwijl 
een  derde  exemplaar,  een  9?  op  21  November  op  het  landgoed 
de  Treek  bg  Leusden  (U.)  werd  geschoten  door  den  Heer  L.  F. 
de  Beaufort. 

Omtrent  het  voorkomen  vau  deze  soort  in  Nederland  in  den 
vorigen.  herfst  is  mij  verder  niets  bekend  geworden.  In  verschil- 
lende streken  vau  Duitschland  werden  exemplaren  opgemerkt, 
o.  a,  bij  Meusebach  (Saksen-Altenburg),  bij  Danzig,  in  Silezië 
(vele),  verder  in  Lyfland,  in  Bohemen  en  op  onderscheidene  plaat- 
sen   iu    Hongarije.    Er    schijnt    dus    in  October  en   November  een 


257 

niet  onbelaugrijke  verplaatsing  van  deze  vogels  ia  westelijke  en 
zuidwestelijke  richting  te  hebben  plaats  gehad.  In  [jjfland  ver- 
schenen zij  in  September.  (S.) 

Ampelis  garrulus  (L)  —  Pestvogel.  Den  löf'^n  November  ont- 
ving ik  twee  stuks  die  te  Paterswolde  (Dr.)  waren  gevangen. 
(Duijzend). 

Sturnus  vxdgaris  L.  —  Spreeuw.  Den  12deQ  Juni  werd  eeue 
albinistische  kleurverscheidenheid  dezer  soort  te  Santpoort  (N.  H.j 
gevangen  en  aan  Artis  ten  geschenke  gegeven.  (Kerbert). 

Den  20sten  October  werd  een  zeer  licht  gekleurd  vrouwelijk 
voorwerp  bij  Wassenaar  (Z.  H.)  geschoten,  (ter  Meer).  Ik  heb 
dezen  laatsten  vogel  onderzocht;  hij  draagt  het  sterk  gevlekte 
najaarskleed,  zooals  reeds  de  datum  waarop  hij  bemachtigd  werd, 
waarschijnlijk  maakt.  De  algemeene  kleur  is  lichtgrijs,  aan  kop 
en  hals  iets  donkerder  (bij  de  type  is  die  kleur  metaalzwart  met 
purperen  en  groenen  weerschijn).  De  vlekken  op  boven-  en  onder- 
deden zijn  groot  en  lichtgeelbruin  van  kleur.  Vleugel-  en  staart- 
pennen  grauwgeel  met  lichte  randen  en  witgele  schachten.  Bek 
en  pooten  eenigzins  lichter  dan  bij  de  type.  (S.) 

Coccothraustes  coccothraustes  (L.)  —  Appelvink.  In  het  begin 
van  Juni  heb  ik  nabij  Driebergen  (U.)  een  paar  dezer  vogels 
waargenomen.  Ofschoon  geen  nest  gevonden  werd,  mag  het 
waarschijnlijk  worden  geacht  dat  dit  paar  aldaar  broedde,  en 
alhoewel  dit  broeden  in  de  provincie  Utrecht  reeds  nu  en  dan 
is  geconstateerd,  blijft  het  toch  tot  de  tamelijke  zeldzaamheden 
behooren.  (Kneppelhout). 

Serinus  serinus  (L.)  —  Europeesche  Kanarie.  Een  ^  werd 
begin  April  1899  bij  Harderwijk  (Geld.)  gevangen.  Eerst  veel 
later,  toen  het  gestorven  was,  kwam  dit  stuk  in  mijne  handen, 
maar  was  toen  niet  meer  geschikt  om  te  worden  gepraepareerd. 
(Steenhuizen). 


258 

Den  27sten  April  1899  werd  een  9  bij  Wassenaar  (Z.H.)  ge- 
vangen, (van  Dam). 

Hoewel  deze  vangsten  eigenlijk  behooren  tot  het  tijdperk  waar- 
over mijn  vorig  verslag  loopt,  en  mij  eerst  na  het  verschijnen 
daarvan  werden  medegedeeld,  heb  ik  toch  gemeend  ze  thans  nog 
te  moeten  vermelden  omdat  het  slechts  zelden  gebeurt  dat  de 
europeesche  kanarie  op  den  voorjaarstrek  in  Nederland  wordt 
waargenomen.  Voor  zoover  ik  kan  nagaan  is  vóór  dezen  nog 
slechts  éénmaal  een  stuk  in  het  voorjaar  gevangen  (April  1894) 
terwijl  de  overige  talrijke  bekende  vangsten  steeds  in  het  najaar 
of  in  de  wintermaanden  plaats  hadden.  (S.) 

Carpodacus  erythrinus  (Pall.)  —  Roodmusch.  Begin  October 
werd  een  exemplaar  bij  's  Gravenhage  gevangen ;  deze  vogel  is 
thans  levend  in  mijn  bezit.  (Heijligers). 

Den  15den  November  werd  een  (ƒ  gevangen  bij  Dieren  (Geld). 
(Nieuwen huiseu).  Dit  exemplaar  is  later  uit  het  bezit  van  den 
Heer  Nieuwenhuisen  levend  in  het  mijne  overgegaan,  en  is,  voor 
zoover  ik  kan  nagaan,  het  vijfde  bekende  stuk  voor  Nederland. 
Het  draagt  het  grauwe  kleed,  van  rood  is  geen  spoor  te  zien.  (S.) 

Plectrophenax  nivalis  (L.)  —  Sneeuwgors.  Ongeveer  half  De- 
cember werd  nabij  Doornspijk  (Geld.)  een  bleeke  kleurverschei- 
denheid  gevangen.  Het  is  een  Q.  Voorhoofd  en  bovenkop  lichtbruin, 
in  den  nek  in  geelachtig  overgaand ;  een  zeer  breede  witachtige 
oogstreep  scheidt  dit  bruin  van  de  wangen  die  lichtgrijsbruin 
zyn.  Kin,  keel  en  een  breede  band  die  de  wangen  insluit,  wit. 
Terzijde  van  de  borst  twee  lichtbruine  vlekken  door  een  zeer 
onduidelijken  band  verbonden.  Alle  verdere  onderdeelen  en  de 
zijden  van  den  romp  wit.  Rug-  en  stuitvederen  bruin  met  breede 
geelachtige  randen.  Vleugelpennen  der  Ie  orde  grijsbruin  met 
breede  witte  randen;  kleine  vleugelpennen  nagenoeg  geheel  wit 
met  een  aanduiding  van  lichtbruin  alwaar  bij  de  type  een  bijna 
zwarte  kleur  heerscht.  Staartpennen  lichtgrijsbruin  met  wit  getee- 
kend,    het    middelste    paar    met    witte    schachten.    Bek   en  pooten 


259 

als  bij  de  type.  Over  het  algemeen  is  het  vederkleed  zeer  versleten. 
De  vogel  bevindt  zich  in  mijne  collectie.  (S.) 

Emheriza  hortidana  L.  —  Ortolaan.  Ten  aanzien  dezer  soort 
wordt  in  onze  ornithologische  literatuur  uit  den  jongsteu  tijd 
vermeld  dat  zij  in  Noord-Brabant  en  Gelderland  broedt,  doch  de 
overige  provinciën  alleen  buiten  den  broedtijd  bezoekt.  Het  zij 
mij  vergund  dit  laatste,  wat  Zuid-Holland  betreft,  wat  nader  te 
bepalen.  In  de  laatste  jaren  toch  zijn  mij  enkele  E.  hortulana 
in  den  Haagschen  Dierentuin  vertoond,  pas  gevangen  vogels, 
aangekocht  van  vinkers  die  ze  in  de  duinstreek  bemachtigd  had- 
den. Zoo  werden  mij  de  volgende  vangtijden  en  vangplaatsen 
bekend : 

1890:  21  September,  3  October,  's  Gravesande; 
1891:  24  September,  2  October,  Wassenaar; 
1899:  30  September,  7  en  12  October,  Scheveningen. 

Hier  zij  bijgevoegd  dat  op  iederen  datum  slechts  één  vogel  in 
handen  kwam,  eene  schaarschheid,  die  naar  men  zegt,  in  die 
streek  zeer  gewoon  is.  Maar  al  moge  het  aantal  individuen  gering 
zijn,  het  blijkt  toch  dat  de  soort  in  den  herfst  door  ons  duin 
pleegt  te  trekken.  Reeds  in  het  werk  van  Nozeman,  dl.  2,  pi.  25, 
is  er  sprake  van  ortolanen  —  daar  geerstkneuen  en  geerstvinken 
genoemd  —  die  in  't  najaar  van  1756  te  Monster,  dus  ook  in 
de  Hollandsche  duinstreek  op  viukenbanen  gevangen  werden ;  en 
ook  toen  werden  ze  voor  »vrij  zeldzaam"  gehouden.  Ook  is  in 
de  collectie  van  Wickevoort  Crommelin  een  E.  hortulana  uit  de 
Noord-Hollandsche  duinstreek  vertegenwoordigd,  een  Q,  11  Octo- 
ber 1859  te  Overveen  geschoten. 

Trekt  de  ortolaan  ook  in  't  voorjaar  door  ons  duin?  Eeu 
voorbeeld  is  mij  niet  bekend,  maar  waarschijnlijk  is  het  wel, 
want  volgens  Droste-Hülshofï  heeft  de  trek  op  Borkum  geregeld 
in  beide  seizoenen  plaats;  ook  op  Helgoland,  zooals  Gatke  opgeeft, 
(de  Graaf). 

Den  24sten  April  1899  ontving  ik  vier  mannelijke  voorwerpen 
die    bij   Dooruspijk  (Geld.)  waren  gevangen.  De  overgang  tot  het 


260 

volkomen  kleed  was  bij  die  vogels  niet  even  ver  gevorderd.  Of 
deze  soort  in  het  voorjaar  langs  onze  kuststreek  trekt  is  ook  mg 
niet  bekend.  (S.) 

Otocorys  alpestris  (L.)  —  Bergleeuvverik.  Den  29sten  November 
zag  ik  in  den  polder  »het  Noorden"  alhier  (Texel)  een  vlucht 
van  ongeveer  twintig  stuks.  (Daalder). 

Alauda  arvensis  L.  —  Veldleeuwerik.  Den  ll^en  October  werd 
onder  eeuige  gewone  leeuweriken  een  donkergekleurde  variëteit 
dezer  soort  door  mij  gevangen.  (La  Fontijn). 

De  Heer  La  Fontijn  heeft  mij  dit  interessante  voorwerp  welwil- 
lend ten  geschenke  aangeboden,  waarvan  ik  de  volgende  beschrijving 
heb  gemaakt:  het  is  een  cf ;  algemeeue  kleur  veel  donkerder  dan 
de  type,  vooral  op  de  onderdeelen.  Voorhoofd  en  bovenkop 
zwartbruin  met  lichtere  vederranden.  Teugels  en  kin  zwartachtig. 
Wangen  en  oorstreek  bruin  met  zwartachtige  streepjes.  Achter- 
hals  en  halszijden  kaneelbruin  met  fijne  zwartbruine  lijnen.  Keel 
en  krop  van  dezelfde  kleur;  de  keel  met  zeer  vele  zwartachtige 
dunne  streepjes,  welke  op  den  krop  en  de  borst  minder  talrijk 
maar  veel  breeder  en  duidelijker  zijn.  Borst  en  buik  chocolade- 
kleurig;  zijden  van  den  romp  evenzoo  met  breede  donkere  lengte- 
vlekken.  Rug-,  mantel-  en  vleugelvederen  als  bij  de  type,  maar 
donkerder.  Ook  de  stuit  en  de  bovendekvederen  van  den  staart 
zijn  weinig  of  niet  afwijkend.  Daarentegen  de  staart  zeer  ver- 
schillend. De  buitenste  staartpennen  zijn  donkerbruin  met  een 
smallen  kaneelkleurigen  zoom  aan  de  buitenvlag;  de  schacht  is 
bruin  (en  niet  wit).  De  volgende  paren  staartvederen  tot  de  mid- 
delste inbegrepen,  nemen  in  donkere  kleur  toe,  terwijl  de  lichte 
randen  steeds  smaller  worden.  Onderdekvederen  kaneelkleurig,  met 
donkere  lengtevlekken.  Bek  en  pooten  donker  bruinzwart,  zooien 
geel.  Voetwortels  en  teenen  zijn  eenigzins  slanker  en  iets  korter 
dan  van  de  gewone  voorwerpen  in  mijne  collectie.  (S.) 

Budytes    iiavus    Rayi   Bp.    —  Engelsche  gele  kwikstaart.  Twee 


261 

stuks  iu  mannelijk  kleed  leefden  in  1898  en  1899  in  den  Haagschen 
Dierentuin.  Beide  waren  gevangen  begin  April  van  eerstgenoemd 
jaar  op  dezelfde  vinkenbaan  iu  het  duin  te  Scheveningen,  doch 
ieder  afzonderlijk,  met  tusschenruioite  van  een  paar  dagen.  Niet 
aangekocht  werd  een  9>  dat  op  denzelfden  dag  als  een  der  cf 
gevangen  was;  dit  heb  ik  niet  gezien,  en  er  blijkt  niet  van  dat 
het  ook  eeu  Rayi  was.  —  Begin  April  1899  heeft  dezelfde  vinker 
een  50-tal  gele  kwikstaarten  opgemerkt  in  de  nabijheid  van  zijn 
baan,  doch  geen  liet  zich  vangen,  zoodat  niet  is  uit  te  maken 
uit  welk  ras  of  rassen  dit  gezelschap  bestond,  (de  Graaf). 

Een  der  beide  mannetjes  van  den  Haagschen  Dierentuin  is  later 
gestorven  en  bevindt  zich  thans  in  mijne  verzameling.  (S.)      ^ 

Motacilla  alha  luguhris  Temm.  —  Rouwkwikstaart.  Den  ISfl^n 
Maart  zag  ik  hier  ('s  Graveland,  N.  H.)  een  exemplaar  't  welk 
zich  in  één  vlucht  vereenigd  bevond  met  vgf  gewone  witte  kwik- 
staarten. (Blaauw). 

Meruia  meruia  (L.)  —  Merel.  Den  20sten  October  werd  door  mij 
op  den  huize  de  Treek  bij  Leusden  (U.)  een  jong  mannelijk 
exemplaar  geschoten  waarvan  borst  en  buik  alsmede  eenige  rug- 
vederen helder  wit  zijn.  (de  Beaufort). 

Turdus  duhius  Bechst.  —  Bruine  Lijster.  Bij  een  poelier  te  Leeu- 
warden werd  door  den  Heer  J.  van  der  Werff  een  lijster  gevonden 
die  bij  onderzoek  bleek  te  zijn  een  mannetje  van  deze  tot  dusverre 
in  Nederland  nog  niet  waargenomen  soort.  Dit  stuk  is  den  20sten 
November  bij  Veenwouden  (Fr.)  geschoten.  Voorhoofd,  boven-  en 
achterkop  zijn  donkerbruin,  alle  vederen  met  eenigzins  lichtere 
randen.  Van  den  bovensnavel  loopt  over  het  oog  tot  aan  het 
achterhoofd  een  breede  lichtgele  streep ;  oorstreek  zwartbruin ; 
zijden  van  den  hals  lichtgeel  met  enkele  donkere  vlekken.  Van 
den  snavel  naar  den  krop  loopen  een  paar  donkere  strepen,  gevormd 
uit  zoogenaamde  lijstervlekken.  Kin  en  keel  geelwit  met  een 
enkel  douker  vlekje.  Over  den  krop  eeu  breede  bijna  zwarte  band, 


262 

die  tot  aan  de  ziiden  van  den  romp  reikt  eii  zoowel  de  lichte 
halszijden  alsook  de  lichte  keelstreek  omsluit ;  deze  band  is  gevormd 
van  zwartbruiue  vederen  met  witachtige  randen,  welke  laatste  op 
de  borst  zoo  breed  worden,  dat  zij  de  donkere  groudkleur  b^na 
geheel  bedekken.  Midden  van  borst  en  buik  wit.  Zijden  van  den 
romp  zwartbruin,  maar  iedere  veder  met  een  breeden  lichten 
rand;  deze  deelen  geleken  zeer  veel  op  de  correspondeerende  by 
den  Kramsvogel  (T.  pilaris).  Onderdekvederen  van  den  staart  bruin 
aan  de  basis  en  verder  wit ;  deze  vederen  hebben  witte  schachten. 

Rug,  mantel  en  schoudervederen  zeer  donkerbruin  met  dof 
roestbruin  gezoomd.  Groote  slagpennen  zwartbruin  met  een  groote, 
fraai  roestroode  streek  aan  de  basis  en  op  de  binnenvlag,  en  met 
smalle  lichte  zoomen.  Groote  dekvederen  en  achterste  vleugelpen- 
nen  van  dezelfde  kleur  als  de  langste,  maar  met  zeer  breede 
roestroode  randen  aan  de  buitenvlag,  waardoor  de  vleugel  in 
ruste  een  vrij  licht  gekleurd  uiterlijk  krijgt.  De  onderzijde  van 
den  vleugel  roestrood  als  bij  T.  iliacus. 

Stuit  en  bovendekvederen  van  den  staart  zwartbruin  met  roest- 
roode randen;  staart  zwartbruin  ook  aau  de  onderzijde,  (dit  is 
een  kenmerk  ter  onderscheiding  der  soort  van  Naumann's  lijster) 
maar  met  roestroode  vlekken  aan  de  bijna  geheel  verborgen  basis. 
Bek  zwartachtig,  aan  de  basis  van  den  ondersuavel  iets  lichter; 
pooten  donker  zwartbruin. 

Nergens  vertoont  deze  lijster  de  karakteristieke  olijfachtige 
kleur  van  andere  soorten.  Bij  haar  is  alles  eerder  dof  donker- 
bruin op  zwart  af. 

T.  dubius  behoort  tehuis  in  Noordoostelijk  Azië  (Siberië,  Japan, 
China)  en  is  slechts  zelden  in  Europa  waargenomen.  In  de  col- 
lectie de  Sélys  Longchamps  is  een  exemplaar  't  welk  in  België 
is  gevangen ;  in  Italië  zijn  enkele  voorwerpen  bemachtigd,  bij 
Turijn  1829,  Brescia  1844,  Genua  1862,  alsmede  een  op  Helgo- 
land  (10  October  1880). 

De  Heer  de  Graaf  verstrekt  mij  nog  de  volgende  opgave  uit 
mij  niet  ten  dienste  staande  literatuur:  Dubois  in  zijn  »Planches 
colorieés   des  oiseaux  de  la  Belgique"  geeft  Tomé  I  (1854)  bl.  4, 


263 

afbeeldingen  van  een  oud  en  een  jong  cf  eu  zegt  in  den  text, 
bl.  55a,  omtrent  het  voorkomen  dezer  soort  (T.  fuscatus  Pall.) 
in  België:  »ce  fut  M.  Jules  de  Lafontaine  qui  en  trouva  au 
smarché  de  Namur  entre  les  grives  communes  et  en  enrichit  sa 
ïcollection." 

Later  in  1885:  »Extrait  du  Bulletin  du  Musée  Royal  d'histoire 
«naturelle  de  Belgique"  bl.  4,  teekent  Dubois  in  zijn  » Revue  des 
»oiseaux  observés  en  Belgique",  bij  T.  fuscatus  Pall.  aan:  »cette 
»espèce  n'a  été  prise  que  deux  ou  trois  fois  en  Belgique,  dont 
»uue  fois  prés  de  Namur." 

Hieruit  blijkt  dat  het  eerste  bericht  in  de  planches  coloriées 
ziet  op  een  enkel  individu.  Wellicht  is  het  exemplaar  in  de  col- 
lectie de  Sélys  Longchamps  hetzelfde  als  dat  van  de  Lafontaine.  (S.) 

Cinclus  cinclus  (L.)  —  Waterspreeuw.  Artis  ontving  voor  het 
Museum  ,, Fauna  Neerlandica"  een  mannelijk  exemplaar  dat  onge- 
veer  half   November  te  Oostzaan  (N.  H.)  is  geschoten.  (Kerbert). 

Ruticïlla  phoenicura  (L.)  —  Gekraagd  Roodstaartje.  In  Artis 
zag  ik  twee  stuks  die  zich  's  nachts  hadden  doodgevlogen  tegen 
den  buitensten  vuurtoren  te  IJmuiden  (N.  H.)  Het  een,  een  cf  in 
herfstkleed,  was  aan  den  voet  van  dien  toren  gevonden  23  Sep- 
tember 1886,  het  andere,  een  9?  1  Mei  1888.  Dit  laatste,  voor 
het  Museum  » Fauna  Neerlandica"  opgezet,  zal  wel  hebben  behoord 
tot  de  laat  langs  onze  kust  trekkende  individuen  op  weg  naar 
noordelijker  gelegen  broedplaatsen,  zooals  ook  die  welke  op  het 
naburig  Borkum  in  1867  nog  tot  half  Mei  werden  waargenomen. 

In  den  Haagschen  Dierentuin  werd  mi]  een  overvloed  van  pas 
gevangen  April-  en  Septembervogels  dezer  soort  vertoond  uit  de 
Zuid-Hollandsche  duinstreek,  waar  ze,  het  eene  jaar  wat  vroeger, 
het  andere  jaar  wat  later,  in  de  genoemde  maanden  op  den 
doortrek  in  handen  waren  gekomen.  De  vroegste  datum  door  mij 
opgeteekend  is  6  April,  maar  in  1893  heeft  de  heer  Snouckaert 
reeds  op  2  April  een  cf  opgemerkt  op  Wildlust  te  Lisse;  heel 
laat    daarentegen    is    de    dagteekeninff  16  November  door  hem  in 


264 

bet  vorig  jaarverslag  vermeld.  De  laatste  data  door  van  Wickevoort 
Crommelin  opgegeven  zijn  3  en  7  October;  de  mijne  zijn  5  en  12  dier 
maand  (1889)  en  betreöen  ieder  één  individu  in  bet  duin  gezien. 

Het  berfstkleed,  maar  vooral  bet  volmaakt  zomerkleed,  en  over- 
gangen tusscben  beide,  waren  onder  de  mannelijke  Aprilvogels 
vertegenwoordigd. 

Op  de  variëteit  ^  ad.  in  de  collectie  van  Wickevoort  Crommelin 
bewaard  (Santpoort,  3  Mei  1878)  is  bet  rood  van  onderdeelen 
en  staart  door  wit  vervangen,  (de  Graaf). 

Ruticilla  titys  (Scop.)  —  Zwarte  Roodstaart.  Respectievelijk  op 
15  en  30  October  werden  een  Q  en  een  cf  bij  Wassenaar  (Z.  H.) 
gevangen.  (Broekaarts).  Wat  den  trek  dezer  soort  betreft  werd 
de  eerste  aankomst  in  1898  en  1899  door  mij  genoteerd  resp. 
op  8  en  op  4  April.  In  1891  werd  reeds  op  den  öi^en  Maart 
door  mij  een  cf  in  bet  volkomen  zwarte  kleed  waargenomen  in 
bet  duin  nabij  Scbeveningen.  In  1899  zag  ik  te  Doorn  (U.) 
dezen  vogel  voor  bet  laatst  op   13  October. 

Jaarlijks  buist  een  paartje  in  een  grooten  tegenover  mijn  buis 
gelegen  villatuin,  en  beeft  zoowel  in  1898  als  in  1899  een  nest 
gemaakt  onder  een  open  balkon  aan  de  westzijde  van  die  villa. 
Beide  malen  werd  dit  nest  vóórdat  bet  eieren  bevatte,  door  huis- 
scbilders  verstoord.  lu  1899  bebben  toen  de  vogels  een  andere 
nestplaats  gevonden  die  ik  evenwel  niet  beb  kunnen  ontdekken. 
Wel  beb  ik  ze  later  in  gezelscbap  van  vlugge  jongen  in  gemel- 
den  tuin  gezien,  zoodat  zij  bun  broedsel  tocb  nog  tot  een  goed 
einde  bebben  gebracbt.  In  bet  voorjaar  van  1898  droeg  bet  cf 
nog  bet  grijze  vrouwelijke  kleed.  (Dergelijke  voorwerpen  worden 
door  sommigen  onder  den  naam  van  R.  Cairii  van  de  type 
onderscbeiden),  zoodat  er  tusscben  de  beide  vogels  toen  geen 
onderscbeid  te  zien  was.  Bij  de  aankomst  in  1899  was  bet  (ƒ 
(betzelfde?)  volkomen   uitgekleurd. 

In  de  collectie  van  Wickevoort  Crommelin  bevindt  zich  een 
oud  cT,  op  30  October  1875  in  de  duinen  bij  Vogelenzang  gevan- 
gen. Men  zie  ook  de  opgaven  in   mijn   vorig  overzicbt.  (8.) 


26S 

Muscicapa  grisola  L.  —  Grauwe  Vliegenvanger.  Een  ^  werd 
hier  op  Texel  op  27  September,  alzoo  vrij  laat  in  den  tijd, 
gevangen.  (Daalder). 

Mijn  laatste  datum  van  waarneming  dezer  soort  is  10  September, 
en  in  de  collectie  van  Wicke voort  Crommelin  zijn  een  Q  van  17 
en  een  c/  van  21  September.  Over  het  algemeen  verlaat  de  grauwe 
vliegenvanger  ons  aan  het  einde  van  Augustus;  de  door  den  heer 
Daalder  gemelde  vangst  is  dus  inderdaad  vrij  laat.  (S.) 

Muscicapa  atricapïlla  L.  —  Zwartgrauwe  Vliegenvanger.  Den 
3(len  October  nog  werd  een  9  op  Texel  gevangen.  (Daalder). 

Dit  is  ook  een  vrij  late  vangst.  Mijn  laatste  datum  van  waar- 
neming is  16  September.  In  de  collectie  van  Artis  zijn  de  laatst 
in  't  saizoen  gevangene  twee  mannetjes  van  12  September,  maar 
in  de  verzameling  Crommelin  zijn  niet  alleen  voorwerpen  van 
15,  16,  18  en  21  September,  maar  zelfs  van  1  en  van  8  October. 
In  deze  laatste  verzameling  is  een  cT  gedateerd  van  10  April, 
hetgeen  opvallend  vroeg  is,  maar  aangezien  dit  stuk  afkomstig 
is  uit  den  Dierentuin  te  's  Gravenhage,  weet  ik  niet  met  zekerheid 
of  het  op  gemelden  datum  is  gevangen  dan  wel  in  dien  tuin  in 
gevangenschap  is  gestorven.  Mijn  data  van  eerste  aanko.mst  dezer 
soort  over  verscheidene  jaren  varieeren  tusschen  2  en  13  Mei.  (S.) 

Dendrocopus  minor  (L.)  —  Kleine  bonte  Specht.  Omtrent  deze 
soort  heb  ik  wederom  eenige  aanteekeningen  ontvangen,  die  ik 
hier  laat  volgen.  Indertijd  schreef  ik  reeds  aan  den  Heer  Albarda, 
dat  de  kleine  bonte  Specht  zich  bij  Beetsterzwaag  (Fr.)  ophoudt; 
ik  zie  dezen  vogel  nu  nog  telkens  en  mag  als  vrij  zeker  aanne- 
men, dat  hij  in  deze  buurt  broedt.  (Vrijburg). 

Over  het  broeden  dezer  soort  te  Santpoort  (N.  H.)  zijn  mij  na 
het  vorig  jaarverslag  nog  eenige  bijzonderheden  meegedeeld  en 
in  loco  toegelicht:  »A1  in  Februari  1899"  —  zoo  luidt  het  verhaal 
van  den  waarnemer  —  ))heb  ik  nabij  mijn  woning,  in  het 
»beboschte  gedeelte  dezer  gemeente,  den  mij  bekenden  kleinen 
» specht  opgemerkt.  Bijna  dagelijks  hoorde  ik  het  vogeltje  in  den- 


266 

s> zelfden  boom,  maar  deze  was  met  klimop  begroeid,  zoodat  het 
)) diertje  moeielijk  te  zien  was.  Het  hield  zich  echter  blijkbaar 
«bezig  met  het  uithakken  van  een  nestplaats  in  het  doode  hout 
»van  den  top,  want  ik  vond  houtspaandertjes  aan  den  voet  van 
»den  stam  liggen.  Eerst  einde  Mei  schenen  de  werkzaamheden 
» voltooid,  maar  niet  vóór  8  Juli  gelukte  het  mij,  hoog  in  den 
»boom,  de  nestgelegenheid  te  ontdekken,  toen  een  rond  gaatje 
»iu  een  der  doode  takken  mij  in  't  oog  viel,  met  een  specht 
»er  bij  en  andere  in  den  hollen  tak,  die  aan  de  opening  blijk 
»gaven  vau  huu  tegenwoordigheid.  Den  volgenden  dag  had  de 
» familie  het  nest  verlaten  en  ik  heb  toen  het  gedeelte  van  den 
»tak,  waarin  de  jeugd  was  grootgebracht,  afgezaagd.  De  tak  of 
»arm  heeft  daar  ter  plaatse  een  middellijn  van  14  cM.  De  holte 
»is  18  cM.  lang.  De  ronde  opening,  toegang  gevend  tot  de  nest- 
» holte,  heeft  5  cM.  middellijn.  In  de  holte  lagen  een  kleine 
«hoeveelheid  droog  gras  en  enkele  veertjes.  De  nestplaats  bevond 
»zich  in  een  abeel;  de  afstand  van  den  beganen  grond  was 
»11,5  M.  Na  het  uitvliegen  zag  ik,  15  Juli,  nog  een  drietal 
» spechten  in  de  buurt,  die  waarschijnlijk  tot  het  spechtgezin 
«behoorden.  Na  dien  heb  ik  geen  enkelen  meer  waargenomen 
»in  1899." 

«Eerst  in  't  begin  der  tweede  helft  van  L'ebruari  1900  kon 
»ik  weder  goed  constateeren  dat  zulk  een  specht  aan  't  werk  was, 
»nu  aan  een  hoogen  dikken  tak  van  denzelfden  boom ;  als  het 
«sneeuwde  of  regende  hoorde  ik  hem  echter  niet." 

In  dezelfde  Februarimaand  werd  ook  in  het  Naaldenveld  onder 
Vogelenzang,  weder  een  D.  minor  gezien,  (de  Graaf). 

Op  15  November  zag  ik  in  Artis  een  voorwerp  van  deze  soort 
't  welk  zich  hoofdzakelijk  in  de  hooge  boomen  in  den  tuin  bewoog. 
Te  voren  had  ik  dit  spechtje  nog  nimmer  waargenomen.  Op  15 
December  zag  ik  terzelfder  plaatse  andermaal  een  exemplaar  en 
in  Januari  nogmaals.  Of  dit  telkens  dezelfde  vogel  is  geweest 
valt  moeielijk  te  zeggen. 

Ik  zie  nu  (laatst  van  April)  eiken  dag  twee  kleine  bonte  spech- 
ten in  den  tuin ;  die  aardige  vogeltjes  maken  een  geluid  dat  sterk 


267 

aan  de  stem  van  een  boomvalk  doet  deuken,  maar  een  weinig 
zachter  klinkt,  en  tengevolge  waarvan  ik  ze  nu  telkens  kan  te 
zien  krijgen.  Ik  hoop  dat  ze  in  een  van  de  nestkasten  van  von 
Berlepsch  die  in  Artis  opgehangen  zijn,  zullen  gaan  broeden. 
(Steenhuizen). 

Den  28*t^°  Maart  ontving  ik  uit  de  nabijheid  der  stad  Gro- 
ningen een  cf  eu  een  9-   (Duijzend). 

Het  door  den  Heer  de  Graaf  bedoelde  nest  uit  Santpoort  is, 
blijkens  bericht  van  den  Heer  Dr.  Kerbert,  aan  Artis  afgestaan.  (S.) 

Alcedo  ispida  L.  —  Ijsvogel.  De  Heer  G.  van  der  Heijden,  kunst- 
schilder te   Boxtel  (N.  Br.)  deelde  mij   het  volgende  mede : 

))In  de  eerste  dagen  van  Juni  vond  ik  op  een  zeer  schilderachtig 
))hoekje  aan  het  riviertje  de  Dommel,  twee  meter  boven  den  water- 
» spiegel  en  onder  een  reeks  holen  bewoond  door  oeverzwaluwen, 
))een  nest  van  den  ijsvogel.  De  ingang  daarvan  had  een  geheel 
» ander  type  dan  bij  de  oeverzwaluwen,  en  de  uitholling  liep  zacht 
))helleud  schuins  rechts  naar  boven.  Midden  in  de  p^p  liep  een 
» soort  dijkje  of  kleine  verhevenheid  met  een  groeve  aan  weers- 
» zijden,  en  de  afstand  van  de  opening  tot  het  nest  bedroeg  80  cM. 

»De  bodem  van  het  nest  was  een  bruine  poederachtige  massa 
»raet  veel  overblijfselen  van  vischgraten  vermengd,  en  daarop  lagen 
»vijf  jongen  en  twee  (onbevruchte)  eieren.  De  jongen  verschilden 
» tamelijk  in  ontwikkeling;  de  kleinste  waren  nog  nagenoeg  uit- 
» sluitend  bedekt  met  de  bekende  lange  bloedpennen,  die  den  vogel 
»een  hoogst  eigenaardig,  maar  zeer  leelijk  voorkomen  geven,  ter- 
»wijl  by  de  grootste  reeds  eenige  fraai  gekleurde  vederen  vooral 
»op  de  bovendeelen  begonnen  zichtbaar  te  worden. 

»In  het  begin  van  September  was  ik  andermaal  in  de  gelegen- 
»heid  eene  ijsvogelwoning  te  zien,  waarvan  de  détails  volkomen 
«overeenstemden  met  het  vroeger  gevonden  nest.  Weer  vond  ik 
»het  eigenaardig  hoefijzervormig  gat  met  een  dijkje  in  het  midden, 
»een  en  ander  ook  van  dezelfde  afmetingen.  De  vogels  hielden 
»zich  nog  in  de  buurt  van  dit  nest  op",  (van  der  Heyden.) 

Ceryle    alcyon   (L.)    —    Amerikaansche  Baudysvogel.   Den   IT^en 


268 

December  werd  aan  den  vijver  op  het  landgoed  Heuven  bij  de 
Steeg  (Geld.)  toebehoorende  aan  den  Heer  Mr.  J.  G.  Wurfbaio, 
een  mannelijk  exemplaar  van  dezen  Noord-Amerikaanschen  ijsvogel 
geschoten. 

Het  jaar  1899  is  ornithologisch  merkwaardig  door  de  vele 
Amerikaausche  gasten,  die  gedurende  dat  tijdsverloop  in  Europa 
werden  aangetroffen.  In  den  zomer  (zonder  nadere  tijdsbepaling) 
werden  volgens  Hartlaub  een  exemplaar  van  Molothrus  cassini  Pinsch 
en  van  Sturnella  ludoviciana  (Swains)  op  Helgoland  geschoten,  den 
lOden  November  is  een  Coccyzus  americanus  (L.)  in  Groot-Brittannië 
bemachtigd  en  ons  land  werd  behalve  door  bovengenoemden  ijs- 
vogel, bezocht  door  een  voorwerp  van  Querquedida  discors  (L.) 
waarover  hierachter  nader  zal  bericht  worden. 

Aangezien  in  zulke  gevallen  de  mogelijkheid  niet  uitgesloten 
is,  dat  de  vreemde  gast  uit  een  of  anderen  dierentuin  is  ontsnapt, 
heb  ik  mij  ter  zake  gewend  tot  Heeren  Directeuren  van  de  ver- 
schillende instellingen  van  dien  aard  in  ons  land  en  tot  den  Heer 
F.  E.  Blaauw,  den  eigenaar  der  belangrijke  zoölogische  verzame- 
ling te  's  Graveland  (N.H.)  Van  al  deze  Heeren :  Dr.  C.  Kerbert 
(Amsterdam),  Dr.  J.  Büttikofer  (Rotterdam),  D.  N.  Dietz  ('s  Gra- 
venhage)  en  F.  E.  Blaauw  kreeg  ik  bericht  dat  geen  C.  alcyon 
uit  hun  respectieve  collectiën  was  ontsnapt,  en  eerstgenoemde 
voegde  er  by,  dat  in  Artis  nooit  exemplaren  van  die  soort  zgn 
geweest,  en  dat,  voor  zoover  hem  bekend,  deze  ook  nimmer  ver- 
tegenwoordigd was  in  welke  Diergaarde  ook.  De  Heer  Blaauw 
meldde  mij,  dat,  zooveel  hij  weet,  nog  geen  exemplaren  van  den 
ijsvogel  in  quaestie  levend  naar  Europa  zijn  gebracht. 

Voorts  schreef  ik  in  gelijken  zin  aan  Prof.  Dr.  O.  Boettger,  hoofd- 
redacteur van  het  maandschrift:  Der  Zoölogische  Garten,  te  Frank- 
fort, die  mijn  brief  in  een  der  afleveringen  van  dit  tijdschrift  heeft 
opgenomen  ten  einde  de  zaak  meer  wereldkundig  te  maken  en 
haar  vooral  onder  de  oogen  te  brengen  van  directeuren  van  zoö- 
logische tuinen  en  privaat-verzamelaars  in  het  buitenland.  Op  dezen 
brief  is  tot  dusverre  geen  enkel  antwoord  ingekomen.  Inmiddels 
ontving  ik  een   brief  van  Dr.  A.  Seitz,  directeur  van  de  dierentuin 


269 

te  Frankfort,  blijkens  welken  deze  Heer  het  voor  onwaarschynlyk 
houdt,  dat  de  betrokken  C.  alcyon  een  ontsnapte  kooivogel  zou 
zijn.  Deze  soort  toch  wordt,  zoover  hij  weet,  niet  in  gevangen- 
schap gehouden  en  is  ook  niet  opgenomen  in  de  lijst  van  geïm- 
porteerde exoten  van  Reichenow.  (Vogel  der  Zool.  Garten). 

Onder  de  Heeren  die  ik  over  de  zaak  raadpleegde  heerscht  op 
een  enkele  uitzondering  na,  algemeen  het  gevoelen  dat  de  ijsvogel 
in  quaestie  op  den  uajaarstrek  naar  Nederland  is  verdwaald. 

Tenzg  alsnog  het  tegendeel  bewezen  wordt,  neem  ik  dit  ook 
aan,  te  meer  omdat  er  een  omstandigheid  is  die  machtig  ten  voor- 
deele  van  deze  zienswyze  pleit,  namelijk  de  volkomen  gave  toe- 
stand waarin  zich  het  prachtig  gevederte  van  den  bewusten  vogel 
bevindt.  Vleugelpennen  en  staartvederen  die  in  gevangenschap, 
zelfs  in  een  ruime  kooi,  zoo  spoedig  afgestooten  en  vuil  en  on- 
oogelijk  worden,  zijn  bij  dit  individu  rein  en  in  den  allerbesten 
staat,  en  de  vogel  geeft  over  het  geheel  den  stelligen  indruk  van 
in  volle  vrijheid  geleefd  te  hebben.  Waar  overigens  zooveel  Noord- 
Amerikaansche  vogelsoorten  (men  denke  aan  Turdiis  migratorius 
L.,  T.  Pallasi  (Cab.),  T.  ftiscescens  Steph.,  T.  Swainsonii  (Cab.), 
Coecyzus  americanus  (L.),  Actitis  macularius  (L.),  Dendroica  virens 
(Gmel.)  om  van  de  zee  vogels  niet  eens  te  gewagen)  in  Europa 
zijn  aangetroffen,  kan  ook  zeer  wel  een  ijsvogel  naar  de  oude 
wereld  zijn  overgevlogen. 

Volgens  Seebohm  is  C.  alcyon  een  veel  betere  vlieger  dan  onze 
inheemsche  A.  ispida  L. 

Het  exemplaar  in  quaestie,  een  adulte  mannelijke  vogel,  is  als 
volgt  door  mij  beschreven :  kleur  der  bovendeden  vrij  donker  zacht 
grijsblauw.  Vederen  van  kruin  en  achterhoofd  verlengd,  zoodat 
deze  een  fraaien  naar  achteren  liggenden  kuif  vormen,  die  ook 
kan  worden  opgericht.  Vóór  ieder  oog  een  witte  vlek.  Kin  en  keel, 
evenals  een  breede  halsband,  wit.  Over  de  borst  een  band  van 
de  kleur  der  bovendeden.  Verdere  onderdeden  en  onderdekvederen 
van  den  staart  wit;  zijden  van  deu  romp  grijsblauw  en  wit  ge- 
vlekt. Groote  vleugelpennen  zwartachtig  met  witte  vlekjes  aan 
de  buitenvlag,  terwijl  de  binnenvlag  aan  de  basis  wit  ia ;  schachten 


270 

dezer  vederen  zwart.  Kleine  vleugelpennen  aan  de  buitenvlag  licht- 
blauw met  een  zwarte  streep  langs  de  schacht,  aan  de  binneuvlag 
blauwgrijs  met  witte  bandjes  en  vlekjes,  en  met  een  witten  eind- 
zoom.  Hier  en  daar  zijn  witte  puntjes  aan  de  uiteinden  der  vleugel- 
dekvederen. 

Staartvederen  aan  de  bovenzijde  zwart  met  witte  dwarsbandeu, 
welke  laatste  het  duidelijkst  zijn  op  de  buitenste  pennen,  en  allengs 
minder  worden  totdat  ze  op  het  middelste  paar  bijna  geheel  ver- 
dwijnen. De  grijsblauwe  kleur  die  op  hef  buitenste  paar  geheel 
ontbreekt,  verschijnt  op  het  volgende  weer  als  een  smal  randje 
langs  de  buitenvlag,  't  welk  op  de  volgende  vederparen  steeds 
breeder  wordt,  totdat  zij  op  't  middelste  paar  de  geheele  veder 
inneemt,  met  uitzondering  van  een  smalle  zwarte  schachtstreep. 
Onderzijde  van  den  staart  zwart  en  wit  gehand. 

Bek  lang,  dik  en  krachtig,  donker  hoornkleurig,  alleen  aan  de 
punt  en  de  basis  van  den  ondersnavel  hoorugeel.  De  zeer  korte, 
tamelijk  sterke  pooten  zijn  donkergrijs;  nagels  zwart;  oog  bruin. 

Bek  (van  't  voorhoofd  tot  de  punt)  5  cM.;  hoogte  bij  de  neus- 
gaten 1,4  cM.  Vleugel  16,  staart  9,  tarsus   1,3  cM. 

Een  meer  uitvoerig  bericht  over  dezen  vogel  is  door  mij  ge- 
geven in  het  Maandschrift:  de  Levende  Natuur,  n° 2  van  1900.  (S.) 

Syrnium  aluco  (L.)  —  Boschuil.  In  verband  met  mijn  bericht 
over  deze  soort  in  mijn  vorig  verslag,  ontving  ik  van  den  Heer 
P.  Leis  de  mededeeling  dat  de  boschuil  in  de  buurt  zijner  woon- 
plaats (Alblasserdam  Z.  H.)  vrij  algemeen  wordt  aangetroffen  van 
af  half  Augustus  tot  in  het  voorjaar.  Deze  Heer  merkte  op,  dat 
enkele  boomen  met  voorliefde  door  die  uilen  als  rustplaats  worden 
gekozen,  zooals  o.  a.  het  geval  is  met  een  eikenboompje  achter 
zijne  woning  't  welk  het  blad  lang  behoudt,  terwijl  ook  wilgen 
en  een  bruine  beuk  soms  worden  bezocht.  Broedende  is  de  bosch- 
uil in  die  streek  nooit  waargenomen  en  bij  onderzoek  is  het  den 
Heer  Leis  gebleken,  dat  deze  uil  in  den  nabarigen  Krimpenerwaard 
byna  nimmer  voorkomt  en  op  het  eiland  IJselmonde  eveneens  tot 
de  zeldzaamheden  behoort. 


271 

In  de  provincie  Utrecht  broedt  S.  aluco  o.  a.  bij  Breukeleu,  uit 
welke  plaats  wijlen  van  Wickevoort  Crommelin  herhaaldelijk  in 
Mei  zeer  jonge  voorwerpen  ontving.  (S.) 

Circus  pygargus  (L.)  —  Aschgrauwe  Kuikendief.  Den  29s*«"  Juli 
ontving  Artis  drie  levende  jongen  uit  een  nest  gevonden  op  de 
heerlijkheid  Eeze  bij  Steenwijkerwokle  (O.)  Dit  nest  bevond  zich 
op  den  grond  in  een  jong  dennenboscb  ;  het  had  een  paar  kleine 
zijnesten  in  elk  waarvan  zich  een  jonge  vogel  bevond.  Het  groote, 
eigenlijke  nest  was  geheel  bekleed  met  hazen-  en  konijuenwol. 
Een  der  oude  vogels  werd  geschoten  terwijl  hij  een  jongen  fazant 
in   zijn  klauwen  medevoerde.  (Kerbert.) 

Buteo  buteo  (L.)  —  Buizerd.  Artis  ontving  voor  de  Diergaarde 
twee  stuks  die  den  20en  Juni  in  het  Leuvenumsch  bosch ,  onge- 
veer drie  kwartier  van  Harderwijk  (Geld.)  waren  gevangen.  Hun 
nest  bevond  zich  in  een  zeer  hoogen  dennenboom  en  had  een 
grooten  omvang ;  het  bevatte  drie  jongen  waarvan  twee  aan  het 
Genootschap  werden  afgestaan ,  terwijl  het  derde  in  het  bezit  van 
den  eigenaar  bleef. 

Den  Uden  Juli 'ontving  het  Genootschap  weder  een  exemplaar, 
gevangen  bij  Vollenhoven  (O.)  en  den  IS^en  Juli  een  ?  uit  Hillegom 
(Z.  H.)  terw^l  den  20sten  Augustus  andermaal  uit  deze  laatste 
localiteit  een  voorwerp  aan  Artis  werd  toegezonden.  Al  deze  vogels 
werden  levend  ontvangen.  (Kerbert). 

Ik  maak  van  deze  vangsten  melding  omdat  zij  alle  in  den 
zomer  plaats  hadden  en  de  buizerd  bij  ons  geen  algemeene  broed- 
vogel  is.  Het  voorwerp  dat  op  20  Augustus  werd  gevangen  ,  kan 
een  vroege  trekvogel  zijn  geweest.  (8.) 

Aquila  naevia  Wolf.  —  Schreeuwarend.  In  de  Noord-HoUandsche 
zeeduineu,  gemeente  Zandvoort,  is  op  30  Maart  1899  een  ruigpoot- 
arend  in  een  sprenkel  gevangen.  Het  bleek  bij  inwendige  schou- 
wing een  $  te  zyn.  De  eigenaar  was  zoo  welwillend  mij  het 
specimen    te   laten  zien.    Het  is  een  A.  naevia,   Wolf  1810,  wat 

20    . 


272 

grooter  en  zeer  veel  donkerder  (donker  chocoladebruin)  van  kleur 
dan  het  Q  dezer  soort  te  Wehl  geschoten ,  in  dit  Tijdschrift  ver- 
meld Serie  2,  dl.  V,  bl.  47,  en  te  zien  in  Artis,  Mus.  Fauna 
Neerlandica. 

Het  doet  mij  leed  hier  niet  te  kunnen  bijvoegen  dat  ook  het 
exemplaar  van  30  Maart  1899  aan  eene  wetenschappelijke  ver- 
zameling is  afgestaan. 

Het  verschil  tusschen  A.  clanga  Pall.  en  A.  naevia  Wolf  = 
pomariua  Brehm,  is  in  korte  trekken  opgegeven  door  Matschie 
in  het  Journal  für  Ornithologie,  Jahrg.  37  (1889)  bl.  69.  (de  Graaf). 

Aquila  clanga  Pall.  en  A.  naevia  Wolf.  —  Albarda  bespreekt 
in  dit  Tijdschrift,  1892,  bl.  191  —  195  de  tot  dien  tijd  in  Neder- 
land geschoten  en  bekend  geworden  vijf  exemplaren  dezer  arenden, 
en  is  van  meening  dat  zij  alle  behooren  tot  naevia  (=  pomarina 
Brehm),  zoodat  A.  clanga  uit  de  lijst  der  Nederlandsche  vogels 
behoort  te  worden  geschrapt.  Deze  meening  is  evenwel  onjuist 
wat  betreft  de  beide  in  's  Rijks  Museum  van  Natuurlijke  Historie 
te  Leiden  zich  bevindende,  ouder  genoemde  vijf  begrepen  exem- 
plaren, welke  twee  na  onderzoek  van  Dr.  P.  Suschkin  uit  Moskou 
zonder  eenigen  twijfel  gebleken  zijn  tot  A.  clanga  te  behooren.  Deze 
twee  zijn  de  door  Albarda  als  A.  naevia  vermelde:  n".  2,  bl.  192, 
geschoten  2  Mei  1855  op  het  Loo,  en  n".  5,  bl.  194,  geschoten 
27  October  1891  bij  Schoonheten.  Dr.  Suschkin,  gelijk  men  weet 
een  uitnemend  roofvogelkenner,  hield  zich  op  zijn  studiereis  ten 
behoeve  van  een  groot  osteologisch  werk  over  roofvogels,  ook 
geruimen  tijd  aan  ons  Rijksmuseum  op,  en  heeft  aldaar  aan  de 
schreeuw-  en  steppeuarenden  zijne  bijzondere  opmerkzaamheid 
gewijd. 

Het  bij  Schoonheten  geschoten  stuk  (Catal.  v.  h.  Leidsch  Mus. 
n".  1)  stemt  volkomen  overeen  met  de  afbeelding  der  jonge  A. 
clanga  Pall.  bij  Dresser  (B.  Eur.  V.  PI.  339).  (Finsch.) 

Haliaêtus  albicilla  (L.)  —  Zeearend.  Artis  ontving  voor  het 
Museum    Fauna    Neerlandica    een    jong  Q  t^en  29sten  October  ge- 


273 

schoten    in    de   duinen    achter    de    begraafplaats    -  Westerveld"    te 
Velzen  (N.  H.)  (Kerbert). 

Pandion  haliaêtus  (L.)  —  Vischarend.  Den  S'^*'"  November  werd 
een  exemplaar  bij  Steenwijk  (O.)  en  den  22sten  djer  maand  een 
bij  Beetsterzwaag  (Pr.)  gevangen.  Beide  wijfjes.  (Duijzend). 

Columha  oenas  L.  —  Kleine  Boschduif.  Door  Albarda  worden 
als  bekende  broedplaatsen  opgegeven  Ellecom  en  Rheden  (Geld.), 
Soestdijk  ^U.)  en  's  Graveland  (N.  H.).  Daarbij  moet  gevoegd 
worden  de  boschrijke  streek  gelegen  tusschen  de  dorpen  Lisse 
en  Hillegom  (Z.  H.).  Uit  deze  streek  ontving  van  Wickevoort 
Crommelin  den  lé'^^n  Juni  1889  twee  nestjongen ,  en  in  mijne 
verzameling  bevindt  zich  een  jong  (ƒ  van  dezelfde  herkomst  de 
dato  14  Juli  1890.  Gedurende  mijn  veeljarig  verblijf  te  Lisse 
hoorde  ik  meermalen  het  geluid  dezer  duif,  en  16  April  1899 
ontving  ik  een  oud  (ƒ  van  het  landgoed  Wassergeest  aldaar  (S.) 

Tetrao  tetrix  L.  —  Korhoen.  »Ik  wensch  U  opmerkzaam  te 
maken  op  de  verbazende  toename  van  deze  hoenders  in  de  pro- 
vincie Utrecht.  Werden  zij  reeds  in  1898  op  de  Leusderheide 
aangetroffen,  in  1899  hebben  zij  daar  naar  alle  waarschijnlijk- 
heid gebroed.  Arbeiders  toch  hebben  mij  medegedeeld,  dat  zij  in 
jong  sparrenhout  nesten  met  ledige  eierschalen  gevonden  hadden 
en  zelf  heb  ik  in  Augustus  dikwijls  half  volwassen  exemplaren 
aangetroffen.  In  het  najaar  zag  ik  koppels  van  20  a  30  stuks." 
(de  Beaufort.) 

Deze  aanteekeniugen  van  den  Heer  de  Beaufort  stemmen  vol- 
komen met  mijne  eigen  waarnemingen  overeen.  De  Korhoenders 
verbreiden  zich  meer  en  meer  in  westelijke  richting  over  de 
ütrechtsche  heide.  Voor  enkele  jaren  werden  voor  het  eerst  nabij 
Leersum  eenige  weinige  voorwerpen  gezien.  Dit  getal  heeft  zich 
gaandeweg  uitgebreid  en  reeds  in  het  begin  van  1897  kon  ik  de 
aanwezigheid  van  een  enkel  exemplaar  constateeren  tusschen  Doorn 
en  Maarn.  Ook  hier  is  hun  getal  sedert  toegenomen  en  zijn  enkele 


274 

voorwerpen  geschoten.  Den  h^^"^  Februari  van  dit  jaar  zag  ik  zes 
stuks  bijeen  in  jonge  berkeuboomen  op  welker  knoppen  zij  aasden, 
en  met  dezen  arbeid  waren  zij  zoo  bezig  dat  zij  mij ,  zonder  dat 
ik  van  eenige  dekking  kon  gebruik  maken ,  tot  op  minder  dan 
veertig  meter  afstands  lieten  naderen ,  zoodat  ik  duidelijk  kon 
waarnemen  dat  het  gezelschap  uit  vijf  hanen  en  eene  hen  bestond. 
In  het  najaar  van  1899  werden  ook  voorwerpen  in  de  nabijheid 
van  Zeist  en  van  Soesterberg  gezien.   (vS.) 

Phalacrocorax  graadus  (L.)  —  Gekuifde  Aalscholver.  Den  22»ten 
Februari  ving  ik  een  exemplaar  te  Hornhuizen  (Gr.)  't  welk  door 
mij  levend  aan  Artis  is  gezonden.  (Rietema). 

Voor  zoover  ik  kan  nagaan  is  dit  het  vierde  voorwerp  van 
deze  soort  dat  in  Nederland  is  bemachtigd.  Blijkens  latere  mede- 
deeliug  van  den  Heer  Dr.  Kerbert  is  de  vogel  den  20sten  Maart 
gestorven  en  is  bij  onderzoek  gebleken  een  9  ^^  ^iijn.  (S.) 

Ardea  cinerea  L.  —  Blauwe  Reiger.  Ik  ontving  ter  praeparee- 
ring  een  reiger  die  begin  November  aan  den  Groenendijk  bij 
Capelle  a/d.  IJssel  (Z.-H.)  was  geschoten  en  gehouden  werd  voor 
een  exemplaar  van  Herodias  alha  (L.).  Het  bleek  mij  echter  geen 
zilverreiger,  maar  een  albinistische  kleurverscheidenheid  van  den 
gewonen  reiger  te  zijn ,  een  vrouwelijk ,  waarschijnlijk  nog  jong 
voorwerp.  Snavel  en  pobten  iets  geeler  dan  gewoonlyk,  iris  geel, 
kuif  havanakleurig ;  de  vlekken  van  hals  en  borst  die  bij  de  type 
zwart  zijn,  zijn  hier  heel  licht  havana,  bijna  onzichtbaar.  Vleugel- 
pennen  havana  met  een  purperachtig  tintje;  staart  evenzoo,  maar 
iets  lichter.  Verder  is  alles  helderwit.  De  vogel  is  in  het  geheel 
iets  kleiner  dan  de  blauwe  reiger  gewoonlijk  is.  (Steenhuizen). 

Vanellus  vanellus  (L.)  —  Kievit.  Door  mij  werden  op  6  Januari, 
kort  na  dagen  van  strenge  vorst  en  veel  sneeuw,  twee  voorwerpen 
opgemerkt  nabij  Oost  op  Texel.  (Daalder). 

Ik  ontving  den  20sten  April  van  den  Heer  Daalder  met  eenige 
andere  kievitseieren   drie  van  de  type  afwijkende  exemplaren.  Een 


275 

daarvan  is  zeer  licht  zeegroen  met  vele  bruine  en  zwartbruine 
kleine  stippen  en  vlekjes  en  paarsachtige  onderliggende  vlekken. 
De  schaal  is  vrij  ruw  en  voelt  stroef  aan.  De  beide  andere  eieren 
werden  met  een  derde  volkomen  normaal  exemplaar  in  één  nest 
gevonden.  Zij  zijn  langgerekt  peervormig  (5.7X3.2  en  5.9  X 
3.1  C.M. );  eerstbedoeld  is  normaal  gekleurd,  het  laatste  echter 
geheel  wit;  dit  ei  vertoont  overigens  nog  verscheidene  groeven 
en  onregelmatigheden  in  de  schaal ,  en  bevatte  geen  spoor  van 
een  dooier.  Deze  witte  variëteit  schijnt  wel  meer  voor  te  komen.  (S.) 

Eudromias  morinellus  (L.)  —  Morinelplevier.  Den  H'ien  Mei 
kwam  mij  een  exemplaar  in  handen,  dat  zich  tegen  de  telegraaf 
had  doodgevlogen  en  daarbij  een  gedeelte  van  den  rechtervleugel 
had  verloren.  (Daalder). 

De  Heer  Daalder  heeft  mij  dezen,  zeer  gehavenden,  vogel  toe- 
gezonden ,  die  mij  bij  onderzoek  een  cf  in  voorjaarskleed  bleek 
te  zgn.  (S.) 

Den  17(5611  November  vond  ik  bij  een  poelier  te  Leeuwarden 
een  versch ,  jong  exemplaar  in  herfstkleed  ,  't  welk  mij  merkwaardig 
voorkwam  om  den  tijd  waarop  het  gevangen  was  (te  Holwerd), 
veel  later  dan  in  de  literatuur  voor  den  najaarstrek  dezer  soort 
wordt  opgegeven,  (v.  d.   WerfP). 

De  vangst  van  dezen  vogel ,  een  cf  i  is  inderdaad  een  vrij  late. 
In  de  Collectie  Crommelin  is  een  exemplaar  dat  den  1  ö'^^n  November 
1872  te  Wijk-aan-Zee  (N.  H.)  werd  gevangen,  alzoo  juist  in 
denzelfden  tijd.  Andere  dergelijke  vangsten  zijn  mij  niet  bekend.  (S.) 

Phalaropus  hyperboreus  (L.)  —  Aschgrauwe  Franjepoot.  Den 
4den  September  werd  een  cT  geschoten  nabij  Oost  (Texel),  en  den 
IS^en  zag  ik  een  exemplaar  dat  ik  duidelijk  kon  waarnemen  en 
dat  stellig  tot  deze  soort  behoorde.  Op  21  dier  maand  werden 
twee  wijfjes  in  den  polder  »het  Noorden"  geschoten,  en  later 
nog  een  voorwerp.  (Daalder). 

Den  23ste»  Sept.  ontving  ik  voor  het  Museum  »  Fauna  Neerlandica" 
een    cf  en  een  Q  die  beide  op  Texel  wareu  geschoten.  (Kerbert). 


276 

Scolopax  rusticula  L.  —  Houtsnip.  Ik  zag  in  de  derde  week  van 
April  tweemaal  een  exemplaar  in  de  tuinen  van  Artis.  (Steenhuizen). 

Limonites  minuta  (Leisl.)  —  Kleine  Straudlooper.  Den  23sten 
September  werd  uit  een  vlucht  van  drie  stuks  een  9  ^.au  het 
Lange  Water  bij  Bergen-op-Zoom  (N.  Br.)  geschoten.  Een  paar 
dagen  later  kreeg  ik  nog  een  exemplaar  in  handen,  ditmaal  een  (ƒ . 
(v.  Rhijn). 

Limonites  Temmincki  (Leisl.)  —  Kleinste  Strandlooper.  Den  \h^^^ 
Mei  werd  een  vlucht  van  zes  stuks  door  mij  waargenomen  in  den 
polder  »het  Noorden"  op  Texel,  waarvan  één  werd  bemachtigd. 
(Daalder). 

Dit  vogeltje  is  mi]  door  den  Heer  Daalder  voor  mijne  verza- 
meling aangeboden,  waarin  de  soort  nog  niet  vertegenwoordigd 
was.  Zoover  ik  kan  nagaan,  zijn  de  exemplaren  van  L.  Temmincki 
in  andere  bekende  collectiën  alle  op  den  najaarstrek  geschoten.  (S.) 

Numenius  arcuatus  (L.)  —  Wulp.  In  het  begin  van  December 
ontving  ik  van  den  Notaris  Dikkers  bericht  dat  hij  op  zijn  lan- 
derijen in  de  nabijheid  van  »de  nieuwe  aanleg"  alhier  (Texel) 
een  zonderlingen  vogel  had  gezien  met  een  verhevenheid  op  den 
snavel.  Aangezien  ik  verlof  ontving  het  dier  te  schieten,  begaf 
ik  mij  spoedig  naar  de  aangewezen  plaats,  waar  het  mij  en  den 
mij  vergezellenden  jager  J.  Trap  na  eenig  zoeken  gelukte  het 
dier  te  vinden.  Op  ongeveer  150  tred  afstands  van  ons  verwijderd, 
scheen  de  vogel  druk  naar  voedsel  te  zoeken.  Het  mocht  ons  niet 
gelukken  nader  dan  op  een  honderdtal  schreden  bij  het  dier, 
dat  intusschen  gebleken  was  een  wulp  te  zijn,  te  geraken,  toen 
vloog  het  weg.  Dien  dag  evenmin  als  de  twee  volgende,  slaagden, 
trots  ijverig  en  langdurig  zoeken,  onze  pogingen  om  den  vogel 
in  handen  te  krijgen.  Maar  den  Uden  December  bracht  mij  de 
knecht  van  genoemden  notaris  den  wulp,  dien  hy  in  zijn  tuin 
dood  had  vinden  liggen.  (Daalder). 

De  Heer  Daalder  heeft  mij  den  wulp  toegezonden,  die  mij  bij 
onderzoek    bleek    een    geheel    normaal    gekleurd    en    gevormd,    zij 


i 


277 

het  dau  buitengewoon  vermagerd,  mannelijk  individu  te  zijn.  De 
eenige  afwijking  bestond  in  een  groot  gezwel  aan  den  bovensnavel, 
in  vorm  en  kleur  wel  eenigzins  op  een  aardappel  gelijkend.  De 
Heer  ter  Meer  heeft  dit  gezwel  voorzichtig  geopend,  en  het  bleek 
hem  dat  de  inhoud  gevormd  was  uit  eene  massa  zalmkleurig, 
half  zacht,  ziekelijk  vleesch,  van  zulk  een  gewicht  dat  het  te 
verwonderen  is  dat  de  vogel  dien  last  heeft  kunnen  dragen.  De 
buitenkorst  is  hoornachtig  en  schilferig.  Aan  het  dier  is  geen 
uiterlijke  wond  van  een  schot  of  iets  dergelijks  gevonden  en  het 
is  waarschijnlijk  van  honger  omgekomen;  de  maag  was  geheel 
ledig  en  de  maagwanden  waren  ineengeschrompeld. 

Het  gezwel  begint  boven  de  neusgaten  en  loopt  tot  het  midden 
van  den  snavel.  Het  is  lang  6.4,  breed  4.1  en  hoog  3.5  cM. 
Het  smalst  is  het  bij  het  voorhoofd  en  vertoont  eenigzins  een 
eivorm.  Te  verwonderen  is  het  niet  dat  de  vogel  tengevolge  van 
dezen  uitwas  geen  voedsel  tot  zich  heeft  kunnen  nemen  en  alzoo 
door  gebrek  is  te  gronde  gegaan.  Niet  alleen  hinderde  het  dikke 
gezwel  bij  het  boren  in  den  grond,  maar  belemmerde  ook  nage- 
noeg geheel  het  uitzicht  naar  voren.  Dr.  Finsch  en  de  Heer  ter 
Meer  verklaarden  mij  iets  dergelijks  nog  nimmer  te  hebben  waar- 
genomen. (S.) 

Stercorarius  pomarinus  (Temm.)  —  Middelste  Jager.  Den  S^en 
September  bevond  ik  mij  aan  het  strand  te  Scheveningen;  het 
weder  was  mooi  en  er  woei  een  lichte  westenwind.  Sterns  en 
meeuwen,  doch  niet  in  groot  aantal,  trokken  in  Z.W.  richting. 
Onder  deze  trekkende  vogels  bemerkte  ik  op  tamelijk  grooten 
afstand,  ook  twee  donkerbruin  gekleurde  individuen,  die  door 
den  kijker  beschouwd,  om  hun  grootte  en  het  gemis  van  ver- 
lengde staartvederen,  exemplaren  bleken  te  zijn  van  bovenge- 
noemde roofmeeuw. 

Twee  dagen  later  bevond  ik  mij  weer  aan  het  strand  bij  zeer 
stil  en  buitengewoon  warm  weder.  De  zee  was  bedekt  met  meeuwen, 
sterns  trokken  al  visschende  langzaam  in  Z.W.  richting,  terwijl 
nu    en    dau    op  grooten   afstand  een  vlucht  eenden  laag  over  het 


278 

water  passeerde.  Een  roofmeeuw  (S.  poraarinus)  trok  mede  in 
dezelfde  richting,  later  gevolgd  door  een  tweede  exemplaar,  waar- 
van de  soort  wegens  den  grooten  afstand,  zelfs  met  behulp  van 
het  glas  niet  te  bepalen  was.  Op  dit  stnk  werd  ik  opmerkzaam 
door  het  wilde  geschreeuw  van  de  zeezwaluwen.  Ik  heb  toen 
door  den  kijker  kunnen  waarnemen  dat  de  Jager,  laag  over  het 
water  vliegend,  nu  en  dan  als  een  sperwer  op  een  stern  toeschoot 
en  trachtte  dezen  zijn  buit  te  ontnemen,  wat  echter  meestal 
scheen  te  mislukken.  Op  roofvogelachtige  wijze  beproefde  de  Jager 
daarbij  steeds  boven  zijn  uitgekozen  slachtoffer  te  komen.  (S.) 

Larus  minutus  Pall.  —  Dwergmeeuw.  Vier  oude  vrouwelgke 
exemplaren  in  het  winterkleed,  werden  den  4den  December  te 
Hornhuizen  (Gr.)  gevangen,  en  den  8sten  (jier  maand  een  <ƒ.  (Rietema). 

Sterna  hirundo  L.  en  St.  rnacrura  Naum.  —  Vischdiefje  en 
Noordsche  Zeezwaluw.  Toen  ik  in  1898  het  broeden  van  laatst- 
bedoelde soort  op  Texel  constateerde  (zie  mijn  vorig  verslag)  heb 
ik  tegelijkertijd  opgemerkt,  dat  aldaar  van  afzonderlyke  broedko- 
loniën  van  beide  soorten  zooals  die  elders  zijn  waargenomen  (zie 
o.  a.  Droste-Hülshoff)  geen  sprake  was.  Bij  een  volgend  bezoek 
aan  dat  eiland  in  Juli  1899  heb  ik  tevens  kunnen  vaststellen 
dat  individuen  van  de  twee  species  te  zamen  in  vluchten  ver- 
eenigd  langs  het  strand  vliegen,  gelijk  ook  door  gemelden  schrijver 
wordt  medegedeeld.  (S.) 

Sterna  nilotica  Hasselq.  —  Lachzeezwaluw.  Twee  stuks,  (ƒ  en 
9,  werden  op  28  April  door  mij  gevangen  te  Hornhuizen  (Gr.) 
en  aan  den  Heer  Snouckaert  gezonden.  (Rietema). 

Dit  is  de  eerste  maal  sedert  1897  dat  ik  exemplaren  van  deze 
soort  ontving  en  iets  van  haar  vernam.  (S.) 

Fulmarus  glacialis  (L.)  —  Noordsche  Stormvogel.  Den  5den  en 
den  6<ien  December  werd  telkens  één  voorwerp  te  Hornhuizen 
(Gr.)   gevangen.    Eerstbedoeld    is    levend    aan    de    Amsterdamsche 


279 

Diergaarde    gezonden,    het    tweede,    een    oud    </,  aan    den    Heer 
Snouckaert  voor  zijne  verzameling  afgestaan.  (Rietema). 

Aan  deze  vangsten  is  niet  onmiddellijk  een  zware  storm  voor- 
afgegaan, waaruit  blijkt  dat  deze  vogels  onze  kust  ook  bezoeken 
zouder  door  sterken  wind  daarheen  naar  het  heet  » verslagen" 
te  zijn.  (S.) 

Procellaria  pelagica  L.  —  Stormvogeltje.  Een  bij  Pieterburen 
(Gr.)  gevangen  exemplaar  werd  den  8»*^"  November  levend  door 
mij  ontvangen  voor  de  Diergaarde  van  Artis.  (Kerbert). 

Procellaria  leucorrhoa  V.  —  Vaal  Stormvogeltje.  Ik  ontving 
ter  praepareering  een  d"  dat  den  21  sten  September  in  de  gemeente 
Groessen  (Geld.)  is  geschoten.  (Steenhuizen). 

Dat  deze  vogel  zoo  diep  landwaarts  in  is  aangetroffen,  zal 
waarschijnlijk  wel  een  gevolg  zijn  van  het  stormachtige  weder 
der  voorafgaande  dagen.  Ik  ontving  een  d'  en  een  9  die  den 
14dei)  November  te  Hornhuizen  (Gr.)   waren  gevangen.  (S.) 

Chen  hyperboreus  (Pall.)  —  Sneeu wgans.  Den  IS^en  December 
des  morgens  zag  ik  een  koppel  van  17  dezer  ganzen  over  den 
tuin  van  Artis  vliegen;  luid  kwakkelende,  beantwoordden  zij  de 
ganzen  in  dien  tuin.  De  dieren  vlogen  naar  schatting  op  een 
hoogte  van  ongeveer  150  meter,  en  aangezien  het  weder  helder 
was,  kon  ik  ze  zeer  duidelijk  waarnemen  ;  zy  vlogen  niet  in  V 
vorm,  maar  in  één  schuine  lijn,  van  West  naar  Oost.  Dit  is  nu 
de  tweede  maal  dat  ik  deze  soort  waarneem ;  zes  jaren  geleden 
zag  ik  een  nog  grooter  vlucht  bij  Zeeburg  overvliegen.  (Steenhuizen). 

Anser  alhifrons  erythropus  (L.)  —  Dwerggans.  Midden  October 
werd  een  jong  wijfje,  zonder  wit  aan  het  voorhoofd,  bij  Eemnes 
(U.)  gevangen,  en  kwam  levend  in  het  bezit  van  den  Heer  F. 
E.  Blaauw  te  's  Graveland.  Later  gestorven  zijnde  is  dit  stuk 
door  den  Heer  Blaauw  aan  het  Leidsch  Museum  ten  geschenke 
gegeven.  (Finsch). 


280 

Cygnus  olor  (Gmel.)  —  Zwaan.  In  de  tweede  helft  van  Decem- 
ber toen  er  veel  ijs  in  de  Zuiderzee  was,  werden  dicht  bij  de 
Texelsche  kust  twee  oude  voorwerpen  uit  een  koppel  van  drie 
stuks  geschoten.  (Daalder.   De  Nederl.  Jager  van  6  Jan.   1900). 

Cygnus  Beioicki  Yarr.  —  Kleine  Zwaan.  Een  exemplaar  van  deze 
soort  werd  op  12  December  bij  Kampen  (O.)  gevangen  en  aan 
Artis  voor  de  Diergaarde  afgestaan.  (Kerbert.) 

Nettion  crecca  (L.)  Wintertaling.  Den  Uden  Augustus  werd  eene 
bleeke  kleurverscheidenheid  dezer  soort  op  Texel  geschoten.  Het 
is  een  9'  Over  het  algemeen  is  dit  voorwerp  licht  isabelkleurig, 
kop  en  hals  met  lichtbruine  puntjes  en  streepjes.  Borst,  rug  en 
mantel  lichtbruin  gevlekt.  Vleugelpennen  der  Ie  orde  grijsbruin, 
spiegel  als  bij  de  type.  Dekvederen  van  den  vleugel  grijs  met 
lichte  randen.  Staartpennen  lichtbruin  met  witte  randen,  middelste 
paar  witgeel;  onderdeden  wit  met  lichtbruine  vlekken;  bek  ge- 
woon, pooten  licht  okerkleurig  met  grauwachtige  zwemvliezen. 
(ter  Meer.) 

Ik  bezit  een  dergelijke  variëteit,  geheel  isabel  en  lichtbruin 
gekleurd.  Een  verschil  is  echter  op  te  merken  aan  den  spiegel 
die  bij  mijn  voorwerp  bruin  is  tusschen  twee  witachtige,  ondui- 
delijke banden.  Dit  exemplaar  werd  11  December  1897  op  Texel 
gevangen.  (S.) 

Querquedula  discors  (L.)  —  Amerikaansche  Blauwvleugeltaling. 
De  Heer  J.  van  der  Werff  te  Leeuwarden  vond  bij  een  poelier 
aldaar  een  mannelijk  exemplaar  dezer  soort  dat  den  24sten  October 
in  een  eendenkooi  bij  Dokkum  (Fr.)  is  gevangen.  Deze  taling  is 
nieuw  voor  Nederland  en  in  de  literatuur  zijn  slechts  zeer  enkele 
gevallen  van  haar  voorkomen  in  Europa  geboekstaafd.  Voor  zoo- 
ver ik  heb  kunnen  nagaan  bepalen  zich  deze  gevallen  tot  drie. 
Vooreerst  werd  ongeveer  in  het  midden  van  deze  eeuw  een  exem- 
plaar bemachtigd  bij  Carentan,  departement  der  Manche  (Frankrijk), 
verder  een  oud  </  half  April  1886  bij  Saby  in  Jutland,  en  eindelijk 
werd    nog    een    cf    geschoten    bij  Dumfries  (Schotland.)  De  datum 


281 

waarop  dit  laatste  is  geschied  wordt  er  niet  bij  opgegeven.  Alzoo 
is  de  thans  gevonden  vogel,  die  voor  mijne  verzameling  is  opgezet, 
het  vierde  bekende  stuk  voor  Europa, 

Voorhoofd  en  bovenkop  zijn  donkerbruin,  alle  vederen  met  zeer 
smalle  lichtere  randjes;  dit  donkerbruin  loopt  als  een  breede  streep, 
meer  en  meer  met  lichtgeelbruiu  gemengd  tot  in  den  achterhals ; 
boven  het  oog  een  onduidelijke  lichte  streep  met  vele  donkere 
punten  en  vlekjes ;  over  de  teugels  en  door  het  oog  naar  achteren 
een  donkere  streep,  die  zich  bij  het  achterhoofd  verliest;  terzijde 
van  den  bek  twee  witte  vlekken ;  kin  en  keel  wit.  Wangen  en 
zijden  van  den  hals  witachtig  geel  met  tallooze  donkerbruine  stippen 
en  korte  lijntjes ;  voorzijde  van  den  hals  lichter  en  minder  ge- 
vlekt. De  vederen  op  borst  en  buik  zijn  licht  geelbruin  met  sikkel- 
vormige  donkerbruine  vlekken,  waardoor  de  geheele  onderzijde  een 
als  't  ware  vrij  regelmatig  gemarmerd  voorkomen  kr^gt ;  op  de 
zijden  van  den  romp  zijn  de  bruine  vlekken  veel  breeder,  zoodat 
het  voorkomen  dier  deelen  donkerbruin  is  met  geelwitte  veder- 
randen.  Mantel  en  schoudervederen  zwartbruin  met  smalle  lichte 
zoomen. 

Dekvedereu  van  den  vleugel  fraai  helderblauw,  maar  de  kleine 
veertjes  aan  de  vleugelbocht  licht  bruingrijs ;  de  spiegel,  die  door 
een  breeden  witten  band  van  de  blauwe  bovenste  dekvederen  is 
gescheiden,  is  glanzend  goudgroen.  Vleugelpennen  van  de  eerste 
orde  zwartbruin  met  lichtere  schachten;  die  van  de  tweede  orde 
zeer  verlengd,  brons-bruingroen  met  een  lichte  lengtestreep  en  licht 
geelwitte  randen ;  onderzijde  van  den  vleugel  bruin  en  wit  gevlekt. 

Rug  en  stuit  zwartgroeu  met  lichtgryze  boogvormige  vederrandjes 
evenals  de  bovendekvederen  van  den  staart.  Staartpennen  onge- 
veer eeukleurig  donkerbruin  met  smalle  witte  en  witgele  zoomen ; 
bek  donker  op  zwart  af.  Voetwortel  en  teenen  okergeel,  zwem- 
vliezen  grauwzwart  (S.) 

Harelda  hyemalis  (L.)  —  IJseend.  Deze  soort  heeft  zich  in  den 
afgeloopen  winter  vrij  menigvuldig  vertoond.  Mij  is  daaromtrent 
het  volgende  bekend  geworden : 


282 

Begin  December  werd  een  mannelijk  voorwerp  gevangen  bg 
Dockumer  nieuwe  Zglen  (Fr.)  en  aan  Artis  gezonden.  (Goets.) 
Half  December  zag  ik  onder  de  vele  eenden  die  zich  in  zee  nabij 
het  eiland  Texel  ophielden,  verscheidene  ijseenden.  Later  werd  een 
exemplaar  door  mi]  geschoten  en  werden  nog  meerdere  gezien. 
(Ned.  Jager  van  6  Januari  1900.  Daalder.)  Einde  Februari  werd 
een  </  geschoten  in  den  Anna  Faulownapolder  (N.H.)  (Steenhuizen). 
In  Februari  en  Maart  vond  ik  enkele  exemplaren  bij  Amsterdamsche 
poeliers.  (Eykman.)  Eindelijk  werd  mij  een  zeer  fraai  </  in  vol- 
komen kleed  toegezonden  door  den  Heer  Daalder ;  dit  stuk  is  den 
4(len  Maart  op  Texel  geschoten,  terwijl  ik  later  nog  van  dezelfde 
localiteit  een  ^  ontving  in  onvolkomen  kleed  dat  den  23sten  April, 
alzoo  vrij  laat  in   't  saizoen  werd  gevangen.  (S.) 

ÜTxa  lomvia  (L.)  —  Zeekoet.  Een  oud  voorwerp  in  zomerkleed 
werd  den  16<len  Ju^i  te  IJmuiden  (N.-H,)  gevangen  en  levend 
aan  Artis  voor  de  Diergaarde  afgestaan.  (Kerbert.) 

In  den  zomer  komt  deze  soort  niet  dikwerf  aan  onze  kust.  Den 
Qden  Juni  1847  werd  een  cT  te  Katwijk  aan  Zee  gevangen,  den 
11'ien  Juni  1888  een  Q  te  Helder  en  18  Juni  1892  een  exemplaar 
te  IJmuiden, 

Het  zomerkleed  wordt  reeds  vroeg  in  het  jaar,  in  Februari, 
aangelegd.  Ik  bezit  een  voorwerp  in  dit  kleed  dat  den  S^^en  Maart 
1890  te  Zandvoort  (N.H.)  is  gevangen,  en  in  de  collectie  de  Graaf 
(thans  in  Artis)  is  een  9  dat  op  10  Februari  1847  werd  bemachtigd 
en  toen  reeds  het  prachtkleed  droeg.  (S.) 

Uria  lomvia  var.  Ringvia.  Brünn.  —  Bastaardzeekoet.  Den  ISden 
November  werd  een  9  gevangen  bij  Kloosterburen  (Gr.)  en  mij 
voor  mijn  verzameling  aangeboden.   (S.) 

Mergulus  alle  (L.)  —  Kleine  Alk.  Deze  soort  heeft  zich  in  den 
afgeloopen  winter  vrij  talryk  bij  ons  vertoond.  Den  IS'^^n  November 
werd  een  9  gevangen  te  Hornhuizen  (Gr.)  (Rietema.)  Den  ISfien 
November  vond  ik  een  exemplaar  bij  een  poelier  te  de  Burg  (Texel) 
en  den  29sten  ,]ier  maand  zag  ik  drie  stuks  zwemmen  in  het  Molen- 


283 

water  in  den  polder  „het  Noorden".  (Daalder.)  Ik  ontving  einde 
November  ter  praepareeriug  een  9  dat  te  Oostzaan  (N.  H.)  dood 
was  aangetroffen.  (Steenhuizen.)  Het  Museum  „Fauna  Neerlandica" 
ontving  18  November  een  9  bij  Santpoort  (N.H.)  gevonden.  (Kerbert). 
Den  23sten  Maart  werd  een  exemplaar  op  de  Schelde  bij  Bergen- 
op-Zoom  (N.  Br.)  geschoten.  (La  Fontijn.)  Den  22sten  Maart  werden 
een  rf  en  een  *?  te  Warfum  (Gr.)  gevangen.  (Duijzend.) 

Op  7  en  1 7  Maart  werd  telkens  één  9  geschoten  aan  de  steenen 
strandHoofden  nabij  Loosduinen  (Z.  H.)  welke  ik  beide  voor  mijn 
collectie  heb  ontvangen.  Opmerking  verdient  dat  alle  exemplaren 
welker  sexe  onderzocht  is  kunnen  worden,  op  één  na  wijfjes 
waren ;  deze  treft  men  hier  veel  meer  aan  dan  de  mannetjes, 
gelijk  Albarda  ook  mededeelde  in  zgn  Ornithologisch  verslag  van 
1897,  Ik  ontving  in  dat  jaar  zeven  stuks  waarbij  slechts  twee 
mannelijke  exemplaren  bleken  te  zijn.  De  in  de  collectie  Crommelin 
aanwezige  inlandsche  vogels  (5  stuks)  zijn  alle  wijfjes.  (S.) 

Fratercula  arctica  (L.)  —  Papegaaiduiker.  Den  273ten  Januari 
werd  een  jong  mannetje  geschoten  op  Texel.  (Steenhuizen).  Ik 
ontving  een  9  dat  op  17  Maart  aan  het  strand  nabij  Loosduinen 
(Z.  H.)  is  gevonden.  (S.) 

Urinator  glacialis  (L.)  —  I.Jsduiker.  Den  5'len  November  ont- 
ving ik  een  jong  vrouwelijk  exemplaar,  waarvan  de  plaats  van 
herkomst  mij  niet  met  juistheid  bekend  is.  Het  is  in  ieder  geval 
in    Nederland,    vermoedelijk  op  de  Wadden  gevangen.  (Duijzend). 

Colymhus  nigricoUis  (Brehm.)  —  Geoorde  Fuut.  Een  jong  exem- 
plaar werd  den  4<ien  October  op  Texel  geschoten.  (Daalder). 

Colymhus  auritus  L.  —  Kuifduiker.  Tegen  het  einde  van  Fe- 
bruari werd  een  9  geschoten  bij  Schellingwoude  (N.  H=)  (Steen- 
huizen). In  de  maand  Maart  vond  ik  enkele,  uit  Noord-Holland 
afkomstige  exemplaren  bij  Amsterdamsche  poeliers.  (Eykman). 

Doorn,  Mei  1900. 


AANTEEKENINGEN  OVER  DEN  BOUW 

VAN  HET 

MAAG-DARMSLIJMVLIES  DER  SELACHIERS 

DOOR 

Dr.  H.  C.  REDEKE 

(met  plaat  XII) 


§  1.  Inleiding.  In  de  volgende  bladzijden  geef  ik  de  uitkom- 
sten van  een  onderzoek,  verricht  in  aansluiting  aan  eene  voor 
korten  tijd  door  mij  in  den  Anatomischen  Anzeiger  gepubliceerde 
voorloopige  mededeeling  *).  Ofschoon  ik  de,  zeker  meest  belangrijke, 
fyziologische  zijde  van  het  probleem  geheel  buiten  beschouwing 
heb  moeten  laten  en  ik  mijn  onderwerp  dus  niet  zoo  volledig 
heb  kunnen  uitwerken,  als  mij  wel  lief  ware  geweest,  heb  ik 
toch  gemeend  met  het  publiceeren  der  uitkomsten  van  het  histo- 
logisch  onderzoek  alleen  niet  langer  te  mogen  wachten  eerstens, 
omdat  dit  onderdeel  desnoods  zeer  goed  als  een  afgerond  geheel 
kan  worden  beschouwd,  ten  tweede  omdat  mij,  voor  zoover  ik 
zien  kan,  ook  in  de  naaste  toekomst  de  tijd  voor  rustig  experi- 
menteel werk  zal  ontbreken  en  eindelijk,  omdat  de  chemische 
fyziologie  van  den  selachierdarm  opnieuw  aan  een  uitvoerig  onder- 
zoek is  onderworpen  door  Dr.  E.  Weinland  uit  Müncheu,  dien 
ik  het  voorrecht  had  dit  voorjaar  in  het  Zoölogische  Station  te 
Napels  te  ontmoeten  en  bij  wien  ik  zulk  een  onderzoek  in  bij- 
zonder goede  handen  weet  ^). 


1)  Die  sogenannte  Bursa  Eotiana  der  Selachier.  Anat.  Anz.,  XVII.  1900.  S.  146 — 159. 

2)  Tijdens  de  korrektie  van  dit  artikel  ontving  ik  eene  voorloopige  mededeeling  van 
Dr.  W.:  Ueber  das  Auftreten  zweier  verschiedener  Verdauungssecrete  im  Magen  der 
Rochen.  Sep.  aus  den  Sitzungsb.  Gesellsch.  fiir  Morph.  und  Physiol.  München.  1900. 
I.  6  S. 


285 

Terwijl  de  literatuur  over  den  bouw  van  het  maag-darmslgra- 
vlies  der  hoogere  vertebraten  zeer  omvangrijk  is,  zijn  de  opgaven, 
die  speciaal  betrekking  hebben  op  dat  der  selachiers  niet  zeer 
talrijk.  Ik  zal  in  het  vervolg  genoodzaakt  zijn,  de  belangrijkste 
ervan  te  vermelden  en  laat  derhalve,  om  niet  in  herhalingen  te 
vervallen,  een  historisch  overzicht  achterwege.  Men  vindt  er  boven- 
dien een,  twintig  bladzijden  lang  en  vrij  volledig,  in  de  recente 
verhandeling  van  Emile  Yung  '). 

§  2.  Uitiüendig  voorkomen  en  onderdeelen  van  het  darmkanaal. 
Alvorens  over  te  gaan  tot  mijn  eigenlijke  onderwerp,  heb  ik  in 
het  kort  de  ligging  en  het  uitwendig  voorkomen  der  onderdeelen, 
waaruit  het  darmkanaal  der  haaien  en  roggen  bestaat,  te  beschrij- 
ven. Want  ondanks  den  haast  schematischen  eenvoud  en  de 
betrekkelijk  groote  eenvormigheid  van  het  spijsverteriugsstelsel 
dezer  dieren  vond  ik,  dat  de  verschillende  onderzoekers  in  de  be- 
schrijving dezer  onderdeelen  niet  onaanzienlijk  van  elkander  afwij- 
ken, zoodat  het  vaak  ondoenlijk  is,  de  juistheid  hunner  opgaven 
betreffende  den  fijneren  bouw  te  kontroleereu. 

De  steeds  korte  en  wijde  slokdarm  leidt  in  het  ruime  min  of 
meer  zakvormige  aanvangsgedeelte,  de  pars  cardiaca,  van  de  maag. 

Dit  aanvangsgedeelte  bezit  —  gelijk  trouwens  de  geheele  intes- 
tinaaltraktus  overeenkomstig  de  lichaamsgedaante  —  bij  haaien 
een  veel  slankeren  vorm  dan  bij  roggen,  met  uitzondering  van 
Rhina  squatina,  den  merkwaardigen  haai,  die  ook  in  andere  op- 
zichten grooter  overeenkomst  met  roggen  vertoont. 

Aan  haar  einde  buigt  zich  de  pars  cardiaca  met  soms  vrij 
plotseling  vernauwd  lumen  naar  voren  om  en  zet  zich  voort  in 
de  tweede  maagafdeeling,  de  pars  pylorica. 

Deze  is  in  vorm  het  meest  veranderlijke  deel  van  den  gehee- 
len  traktus.  Bij  haaien,  waar  zij  in  den  regel  even  lang  is  als  de 
voorafgaande  pars  cardiaca,  loopt  zij  nagenoeg  evenwijdig  daaraan 


l)  Recherches    sur    la    digestion    des    poissons.   Histologie  et  physiologie  de  l'intestiu. 
Arch.  Zool.  Exp.  (3)  VII,   1899.  p.    121—201,  pi.  IX. 


286 

tot  ver  naar  voren  en  buigt  zich  vlak  achter  het  perikard  om  in 
den  middendarm.  Bij  roggen  is  de  pars  pylorica  kort,  reikt  hoog- 
stens ter  halver  lengte  van  de  pars  cardiaca  en  maakt  er  een' 
hoek  mee.  Het  aanvangsdeel  van  den  middendarm  ,is  hier  dus 
nog  min  of  meer  naar  voren  gericht. 

Lang  en  vrij  nauw  vond  ik  de  pars  pylorica  in  de  volgende 
families : 

Carchariiden  (Carcharias,   Galens,   Zygaena^  Mustelus). 

Scylliiden  {Scyllium,   Pristiurus). 

Eveneens  lang,  doch  zeer  nauw  is  zij  bij : 

Lamniden  [Lamna,   Alopecias). 

Notidaniden  {Heptanchus). 

Kort  daarentegen  bij  de  Spinaciden  {Centrina,  Acanthias,  Cen- 
trophoruSy  Spinax^   Somniosus). 

Zeer  kort  bij  Rhina  en  alle  roggen  zonder  uitzondering. 

Niet  zelden  blijkt  de  pars  pylorica  niet  de  rechtstreeksche 
voortzetting  der  pars  cardiaca  te  zgn ;  dan  begint  zij  naast  het 
uiteinde  van  de  pars  cardiaca,  wat  tot  de  vorming  van  een  korter 
of  langeren  blindzak  aanleiding  geeft. 

Bij  Galeus  canis  eindelijk  bezit  de  pars  pylorica  nog  een  van 
het  voorafgaande  door  een  duidelijke  insnoering  gescheiden  ter- 
minaal maagkompartiment,  de  hursa  Entiana,  die  niet  verward 
mag  worden  met  het  klepvrije  aanvangsgedeelte  van  den  midden- 
darm, den  tusschendarm,  die  bij  vele  andere  soorten  gevonden  wordt. 

Aan  het  einde  van  de  pars  pylorica  (by  Galeus  canis  aan  het 
einde  van  de  hursa  Entiana)  vond  ik  bij  alle  door  mij  onder- 
zochte haaien  eu  roggen  een'  welgevormden  pylorusklep,  die  soms 
uit  twee  helften  bestaat  (Myliobatiden).  Deze  geeft  de  grens  aan 
tusschen  de  maag  en  het  volgende  gedeelte  van  den  darm  :  den 
middendarm  of  spiraaldarm,  aldus  genoemd  om  het  bezit  van  de 
welbekende  spiraalplooi, 

In  den  regel  begint  deze  plooi  onmiddellijk  achter  den  pylo- 
rus  soms  op  eenigen  afstand  daarvan,  zoodat  men  vóór  den 
eigenlijken  spiraaldarm  een  klepvrij  gedeelte,  den  tusschendarm, 
kan  onderscheiden.  De  tusschendarm  heeft  by  sommige  Spinaciden 


287 

{Spi7iax,  Somniosus)  eene  buitengewone  ontwikkeling  bereikt,  en 
wordt  ook  bij  talrijke  roggen,  schoon  minder  ontwikkeld,  ge- 
vonden '). 

De  spiraalplooi  beschrijft  een  bij  verschillende  soorten  verschil- 
lend aantal  windingen,  dat  echter  voor  de  soort  vry  konstant 
blijkt  te  zijn  en  reikt,  (behalve  bij  Centrina)  tot  aan  het  begin 
van  den  einddarm,  gemarkeerd  door  de  uitmonding  van  de 
viugervormige  klier. 

De  einddarm  zelf  is  evenals  de  slokdarm  kort  en  gemeenlijk 
zeer  wijd. 

Het  moge  belachelijk  schijnen  al  deze  bijzonderheden,  die  op 
elk  zoötomisch  praktikum  aan  pas  beginnenden  geleerd  worden, 
hier  nogmaals  te  vermelden,  overbodig  is  het  echter  stellig  niet, 
omdat  men  niet  zelden  te  doen  krijgt  met  opgaven  van  auteurs, 
die  zich  om  de  juistheid  hunner  terminologie  in  deze  zaken  maar 
al  te  weinig  bekreund  hebben. 

Ook  acht  ik  het  minder  weuschelijk,  bijzondere  namen,  aan  de 
menschelijke  anatomie  ontleend,  zonder  meer  voor  deelen  van  het 
darmkanaal  der  selachiers  te  gebruiken.  Het  is  m.  i.  op  zijn 
minst  genomen  een  slechte  gewoonte,  om  den  tussehendarm 
duodenum  te  noemen  of  den  spiraaldarm  colon,  zooals  Owen  en 
latere  Engelsche  schrijvers  veelal  doen  en  in  navolging  van  hen 
Vosmaer  -)  in  zijn  bekende  handleiding.  De  indifferente  namen 
middendarm,  tussehendarm  enz.  lijken  my  in  alle  opzichten  doel- 
treffend en  volkomen  voldoende. 

§   3.  Makroskopisch    voorkomen    van  het  maag-darmslijmvlies.  In 


1)  MeQ  vergelijke  de  bovengenoemde  mededeeling  in  den]  Anatomischen  Anzeiger. 
Daar  heb  ik  ook  in  een  noot  op  blz.  155  onder  verwijzing  naar  de  bijbehoorende 
figuur  3  het  vermoeden  geuit,  dat  men  van  de  bij  Somniosus  voorkomende  eigenaardige 
blindzakken  van  den  middendarm  aanduidingen  zou  vinden  bij  Spinax  in  den  vorm 
van  een  paar  flauwe  uitzakkingen  aan  het  begin  van  den  tussehendarm.  Ik  haast  mij 
hier  te  vermelden,  dat  ik  in  Napels  in  de  gelegenheid  ben  geweest  een  dozijn  versche 
Spinax  te  onderzoeken  en  nooit  een  spoor  van  deze  uitzakkingen  heb  gevonden.  Mijn 
teekening  was  naar  een  alkoholpreparaat  gemaakt,  de  uitzakkingen  waren  kunstprodukten. 

2)  Handleiding  ten  gebruike  bij  praktische  oefeningen  in  de  Dierkunde,  9e  af). 
1893.  blz.  135 

21 


het  min  of  meer  zakvormige  kardiale  aauvaagsdeel  van  de  maag 
vormt  het  slijmvlies  talrgke  hooge  plooien,  die  nu  eens  een  vrij 
regelmatig  verloop  evenwijdig  aan  haar  lengteas  bezitten  [Acan- 
thias,  Rajiden)  dan  weer  nagenoeg  evenwijdige  zigzaglijnen  vormen 
(Trygonen)  of  eindelijk  in  hun  grillige  kronkels  en  sinuositeiten 
aan  de  windingen  van  een  hersenoppervlak  doen  denken  {Car- 
charias,  Scylliiden).  Op  het  einde  der  pars  cardiaca  worden  zij 
steeds  vlakker  en  minder  talrijk  en  vervagen  ten  slotte  geheel. 

De  wand  van  het  pylorusdeel  is  in  de  meeste  gevallen  voor 
het  bloote  oog  glad ;  soms  verheft  er  zich  het  sl^mvlies  in  zwakke 
overlangsche  plooien.  Ter  hoogte  van  den  pylorus  echter  zijn 
deze  lengteplooien  steeds  zeer  fraai  en  talrijk  en  zetten  zich  voort 
op  de  pylorusklep. 

Het  darmslijmvlies  vertoont  meer  afwisseling.  Soms  worden  in 
den  tusschendarm  ware  vlokjes  aangetroffen.  Zoo  bij  Spinax 
niger  ').  Vóór  in  den  tusschendarm  draagt  het  slijmvlies  zeer 
distinkte  fraaie  vlokjes,  meer  kaudaalwaarts  worden  het  breedere 
overlangsche  plooitjes  en  eindelijk,  daar  waar  de  spiraalklep  begint, 
vlakke,  breede  plooitjes,  die  zich  uiterst  regelmatig,  evenwijdig 
gerangschikt  op  de  spiraalklep  voortzetten,  zooals  ook  Leydig  -) 
lang  geleden  reeds  beschreven  heeft. 

In  den  tusschendarm  der  Torpedo's  verheft  het  sl^mvlies  zich 
in  dwarse,  sierlijke  plooitjes;  verder  op  is  de  darmwand  nagenoeg 
glad.  Bij  de  overige  door  mij  onderzochte  species  is  het  slijmvlies 
der  darm,  zoowel  als  dat  van  de  spiraalplooi  voor  het  bloote  oog 
glad  of  vertoont  hoogstens  fijne,   netvormige  plooitjes. 

§  4.  Het  maagepitheêl.  Nadat  door  Martial  Valatour  ^)  het 
eerst  de  aandacht  was  gevestigd  op  de  specificiteit  van  het  maage- 


1)  Gelijk  meu  weet,  is  het  voorkomen  van  darmvlokjes  bij  visschen  nog  zeer  beperkt. 

2)  Beitrüge  zur  mikroskopische  Anatomie  und  Entwicklungsgeschichte  der  Rochen 
und  Haie.  Leipzig,   1852.  S.  56. 

3)  Recherches  sur  les  glandes  gastriques  et  les  tuniques  musculaires  du  tube  digestif 
dans  les  poissons  osseux  et  les  batraciens.  Ann.  Sc.  nat.  (4V  Zool.  XVI,  1861. 
p.  219-285.  pi    5—6. 


289 

pitheel'  is  het  door  F.  E.  Schulze  ')  nauwkeuriger  onderzocht 
en  beschreven.  Latere  onderzoekers  (Rollett,  Biedermann,  Trinkler, 
Hoyer,  Oppel  e.  a.)  hebben  zijne  uitkomsten  aangevuld  en  gew:gzigd. 

Oppel -)  beschrijft  het  maagepitheel  der  visschen  als:  »Ein  ein- 
schichtiges  Cyliuderepithel  besonderer  Art,  das  beim  Erwachsenen 

uiemals    Flimmeru    triigt.    Die    Zeilen    bestehen    aus    einem 

basaleu  protoplasmatischen  Teil,  und  einem  besonders  differen- 
zierten,  gegen  die  freie  Oberflache  zugekehrten  Teil,  den  ich  das 
Oberende  nenne."  —  »Dieses  Oberende  ist  als  ein  wichtiges 
Organ  der  Zeilen  anzuseheu,  wichtig  für  die  Funktion,  sei  es 
Sekretion,  sei  es  Resorption."  En  vroeger  reeds  2):  ^>Es  besitzen 
die  Magenepithelieu  in  ihrem  Oberende  ein  Organ  eigener  Art. 
Die  Polaritat  der  Zeilen  ist  bei  den  Magenepithelieu  in  ihrer 
Struktur  in  besouders  hohem  Maasse  ausgepragt." 

Deze  resultaten  zijn  echter  nagenoeg  uitsluitend  aan  materiaal 
van  hoogere  vertebraten  gewonnen.  Met  name  over  de  selachier- 
maag  zijn  de  opgaven  uiterst  schaarsch ;  nieuwere,  behalve  die 
van  Yung,  ontbreken  geheel. 

Yuug  *)  geeft  eeue  uitvoerige  beschrijving  van  het  maagepitheel 
van  ScyUium,  die  zich  in  hoofdzaak  aan  de  boven  geciteerde  mede- 
deelingen  van  Oppel  aansluit,  doch  waarbij  hij  voortdurend  van 
het  hyaliene  boveneinde  als  van  »la  base"  spreekt  en  het  tegen- 
overgestelde uiteinde  » sommet"  uoemt. 

Verder  wijst  hij  nadrukkelijk  op  de  groote  eenvormigheid  van 
het  maagepitheel,  een  eigenschap,  die  ook  mij  bij  het  onderzoek 
van  tal  van  haaien  telkenmale  opnieuw   getroffen  heeft. 

De  maagepitheelcelleu,  zoowel  die  van  de  pars  cardiaca  als  van 
de  pars  pylorica  zijn  inderdaad  (voor  zoover  zij  althans  haar 
vollen  wasdom  bereikt  hebben)  bij  eenzelfde  individu  nagenoeg 
gelijk  en  gelijkvormig.  Bij  de  verschillende  soorten  blijken  de 
afmetingen  echter  nogal  uiteen  te  loopen. 


1)  Epithel  und  Drüsenzellen.  Arch.  mikr.  Anat.  III,  1867.  S.  187-203.  T.  VI-XII. 

2)  Lehrbuch    der    vergleichenden    mikroskopischen    Anatomie.    I.    Der    J\lagen.  Jena, 
1896.  S.  36. 

3)  Loc.  cit.  S.  12.  4,)  Loc.  cit    p    163—165. 


290 


Zoo  vond  ik  aan  in  Flemminof'sche   vloeistof  of  A^L,  formol 


,.  ! 


zeewater   gefixeerd    materiaal,    de    volgende    afmetingen,  in  mikra 
uitgedrukt : 


Pristiurus 


Spina.ï 


Scyllium  ^) 


Torpedo 


Gemidd.  hoogte  der  maag- 
epitheelcel 

Gemidd.  hoogte  v.  h.  hya- 
liene  boveneinde 

Gemidd.  breedte  v.  h.  hya- 
lieue  boveneinde 


45 

55 

65 

65 

n 

1 

9 

11 

10 

15 

9 

10 

10 

75 


10 


Zeer  lang  en  smal  zijn  gelijk  men  ziet  de  maagepitheelcellen 
bij  Torpedo,  laag  en  breed  zijn  die  van  Pristiurus^  terwijl  de 
andere  er  zoowat  tusschen  in  liggen. 

Nauw  verwante  soorten  gelijk  Scyllium  en  Pristiurus  kunnen  te 
dien  opzichte  dus  meer  verschillen  dan  soorten  van  haaien  en 
roggen  onderling.  Ook  de  leeftijd  bleek  mij  van  geen  invloed  op 
de  grootte  dezer  cellen  te  zijn,  ten  minste  bij  jonge  individuen 
van  Scyllium  vond  ik  den  toestand  als  bij  oude. 

Over  den  fijneren  bouw  der  cellen  nog  het  volgende. 

De  cellen  zijn  omgeven  door  een  membraan,  vooral  aan  geïso- 
leerde cellen  duidelyk  zichtbaar,  die  van  boven  open  is,  zoodat  het 
hyaliene  boveneinde  van  den  protoplast  in  rechtstreeksche  aanra- 
king met  den  maaginhoud  is. 

Vroeger  meende  men,  dat  de  cel  ook  van  boven  van  een 
membraan  was  voorzien  en  dat  het  hyaliene  boveneinde  op  de 
manier  der  bokaalcellen  door  verslijming  van  den  inhoud  eener 
epitheelcel    was    ontstaau,    ten    slotte    barstte    eu    ziju    inhoud  liet 


1)  Deze  getallen  hebben  betrekking  op  Sc.  stellare.  Yung,  wiens  opgaven  aan 
Sc.  canicula  ontleend  zijn,  geeft  als  gemiddelde  breedte  van  het  hyaliene  boveneind  op 
0.0072  mM.  en  voor  de  gemiddelde  hoogte  der  cellen  0  054  mM.  zonder  evenwel  te 
vermelden,  of  deze  maten  aan  versch  of  geüxeerd   materiaal  genomen  zijn. 


291 

uitvloeien.  Voor  zoover  ik  weet,  wordt  deze  opvatting  tegenwoor- 
dig alleen  nog  door  Stöhr  ')  gehuldigd. 

Volgens  Edinger  ^)  zou  deze  slijm-metamorfoze  vaak  nog  verder 
gaan:  »So  ist  es  besouders  bei  den  Epithelzellen  am  Endtheil  des 
Magens  und  im  Zwiseliendarme  (sic)  der  Selachier  hiiufig  zu  eineni 
Verbrauch  sammtlichen  Protoplasma's  gekommen.  Die  ganze  Zelle 
ist  zu  einer  schmalen,  hellglanzendeu  Masse  geworden,  an  deren 
Basis  die  letzten  Protoplasmareste  und  der  Kern  liegen"  ^). 

Ik  moet  bekennen,  dat  ik  in  mijn  preparaten  nooit  iets  dergelijks 
gezien  heb.  Niet  alleen  aan  levende,  maar  ook  aan  goed  gefixeerde 
maagepitheelcellen  is  het  hyaliene  boveneinde  intakt  (Fig.  la), 
en  alleen  by  in  Ranvier'schen  alkohol  of  Müller'sche  vloeistof 
geïsoleerde  cellen  vindt  men  steeds  enkele,  waar  de  hyaliene  inhoud 
van  het  min  of  meer  trechtervormige  topgedeelte  der  cel  geheel 
of  gedeeltelijk  is  uitgevloeid.  Aan  zulke  cellen  ziet  men  bijzonder 
duidelijk,  dat  zy   van  boven  open  zijn  (fig.    Ib.) 

Laat  men  onder  dekglas  bij  levende  cellen,  die  in  lichaams- 
vloeistof of  darmsap  van  het  dier  uitgeplozen  zijn,  water  toevloeien, 
dan  zwelt  het  hyaliene  boveneinde  op  en  vervloeit. 

Pluist  men  ze  uit  in  vloeistof  van  Ripart  en  Petit,  met  een 
spoor  osmiumzuur  en  een  druppel  verdund  methylgroen,  dan  zwelt 
het  hyaliene  boveneinde  eveneens  op,  —  doch  vervloeit  niet  — 
en  kleurt  de  kern  zich  groen  (fig.  2a.) 

Laat  men  daarna  alkohol  toevloeien,  dan  wordt  het  tot  nu  toe 
doorschijnende  boveneinde  donkerkorrelig  en  trekt  zich  terug  bin- 
nen den  opstaanden  kraagvormigen  bovenrand  der  cel. 

Dit  is  verbeeld  in  fig.  26 ;  de  kern  heeft  haar  groene  kleur 
verloren  door  den  alkohol,  de  oranje  droppels  tusschen  het  ver- 
schrompelde boveneind  en  de  kern  zijn  vetdroppels,  gekleurd  door 
soudan  III,  dat  in  den  alkohol  was  opgelost. 


1)  Lehrbuch  der  Histologie.  6e  Aufl.  Jena,  1894.  S.  49. 

2)  Ueber  die  Schleimhaut  des  Fischdarms  nebst  Bemerkungen  zur  Phylogenie  der 
Drüsen  des  Dünndarms.  Inaug.  Diss.  44  S.  2.  T.  Bonn,  1876.  (Ook  in:  Arch.  mikr. 
Anat.  XIII,  1876). 

3)  Loc.  cit.  S.  18. 


292 

Niet  alleen  bij  Scyllium,  maar  ook  bij  Pristiurus  vond  ik 
regelmatig,  wanneer  de  dieren  kort  van  te  voren  gegeten  hadden 
en  hun  darmkanaal  dus  met  spijsbrij  gevuld  was,  vet  opgehoopt 
tusschen  het  hyaliene  boveneinde  en  de  kern  in  de  epitheelcellen 
van  het  laatste  gedeelte  der  pars  cardiaca  en,  vooral,  in  die  van 
de  geheele  pars  pylorica.  Bij  dieren,  die  eenigen  tijd  gevast 
hadden,  was  het  vet  echter  steeds  uit  de  cellen  verdwenen ;  een 
blijvend  bestanddeel  ervan   vormt  het  dus  niet. 

In  materiaal  met  osmiumzuur  of  Flemming'schen  vloeistof  ge- 
fixeerd doet  het  zich  voor  als  uiterst  fijne  zwarte  korreltjes  of 
druppeltjes,  (fig.  3)  in  ander,  met  soudan  III  behandeld,  als 
fijne  oranje  druppeltjes,   (fig.  4),  soms  als  grootere  droppels. 

Het  komt  mij  niet  onwaarschijnlijk  voor,  dat  dit  vet  door  het 
maagepitheel  geresorbeerd  wordt  —  in  hoeverre  dit  vermoeden 
juist  is,  staat  echter  nog  door  een  nader,  experimenteel  onderzoek 
uitgemaakt  te  worden. 

Dat  de  mogelykheid  hiervan  echter  niet  geheel  is  buitengesloten, 
waarop,  zeer  in  het  algemeen,  ook  door  F.  E.  Schulze  in  z^jn 
boven  geciteerde  verhandeling  reeds  gewezen  is,  leert  m.  i.  onder 
meer  een  nadere  beschouwing  van  den  bouw  van  het  slijmvlies  in 
het  einde  der  maag,  daar,  waar  het  overgaat  in  dat  van  den  darm. 

Ter  hoogte  van  den  pylorus,  bij  Galeus  canis,  waaraan  de  vol- 
gende beschrijving  ontleend  is,  in  het  einde  van  de  bursa  Bntiaua 
vertoont  het  epitheel  in  hoofdzaak  nog  denzelfden  bouw  als  in 
het  overige  gedeelte  van  den  maag.  Doch  op  het  einde  van  den 
pylorusklep  vindt  men  eene,  niet  overal  even  breede,  zone,  waar 
het  maagepitheel  zijn  eigenaardige  voorkomen  verliest  en  gelei- 
delijk in  het  darmepitheel  overgaat.  De  hoogte  van  het  hyaliene 
boveneinde  der  opeenvolgende  cellen  neemt  langzaam  maar  zeker  af 
en  ongemerkt  gaat  dit  over  in  den  randzoom  der  darmepitheelcellen. 

Zoo  is  het  ook  bij  de  andere  door  mg  onderzochte  selachiers; 
de  overgang  is  altijd  geleidel^k,  zoodat  het  onmogelijk  is  den 
juisten  grens  tusschen  beide  aan  te  geven,  doch  het  aantal  dubieuse 
cellen  is  in  den  regel  gering. 

Maar    onmiddellyk    achter    den    pylorus  vindt  men  steeds  waar 


293 

darmepitheel,  zoowel  bij  vormen  met  als  zonder  tusschendarm  — 
doch  hierover  aanstonds  meer. 

§  5.  Maagklieren.  De  eigenlijke  maagkliereu  zijn  uitsluitend 
tot  het  aanvangsgedeelte,  de  pars  cardiaca  der  maag  beperkt.  In 
de  pars  pylorica  ontbreken  zij,  evenals  in  den  middendarm  '). 

Bij  roggen  en  Rhina  strekt  haar  gebied  zich  verder  uit,  dan 
bij  de  overige  haaien  en  reikt  tot  bijna  aan  den  pylorus.  De  pars 
pylorica  is  hier  dan  ook  uiterst  kort. 

De  voortreffelijke  beschrijving,  die  Yuug  -)  van  de  maagklieren 
van  Scyllium  geeft,  past  eveneens  voor  alle  door  mij  onderzochte 
selachiers.  Wat  hij  meedeelt  over  den  aard  en  het  voorkomen 
harer  elementen,  over  den  afwijkenden  vorm  van  het  maagepitheel 
op  de  plaats  waar  de  klieren  uitmonden,  de  overgangscellen  (cel- 
lules  du  col),  het  variabele  lumen  der  klieren  zelf  enz,,  is  zoo 
volledig,  dat  ik  er  voor  het  oogenblik  inderdaad  niets  meer  aan 
zou  weten  toe  te  voegen  en  dus  met  eene  verwijzing  naar  dit 
deel  zijner  verhandeling  meen  te  mogen  volstaan. 

Yung  deelt  verder  mede,  dat  in  de  pars  pylorica  geen  maag- 
klieren meer  gevonden  worden.  Misschien,  zegt  h:y,  zijn  zij  hier 
vervangen  door  korte  slijraklieren  en  beroept  zich  daarbg  op  eene 
beschrijving  door  Oppel  ^)  van  Alopecias  gegeven;  omtrent  de 
aanwezigheid  dezer  klieren  bij  Scyllium  heeft  hij  zich  echter  geen 
meening  kunnen  vormen  en  is  geneigd  in  de  instulpingen  der 
pars  pylorica  slechts  met  het  gewone  maagepitheel  bekleede  kryp- 
teu,  doch  geen  eigenlijke  klieren  te  zien. 

Het  komt  mij  echter  voor,  dat  deze  voorstelling,  althans  wat 
Scyllium  betreft,  niet  geheel  juist  is. 

Immers,  onderzoekt  men  het  slijmvlies  van  de  pars  pylorica 
van  Scyllium  en,  laat  ik  het  er  dadelijk  bijvoegen,  van  Pristiurus, 
waar  de  te  beschrijven  bijzonderheden  veel  duidelijker  in  het  oog 
springen,    op    dwarscoupes,    dan   blijkt   het    slijmvlies    heuvels   en 


1)  Tegen    Edinger:  „Schleimhaut"  S.  27,  28;  de  bedoelde  plaats  is  zeldzaam  duister. 

2)  Loc.  cit.  p.  165-167.  3)  Loc.  cit.  S    53. 


294 

dalen  te  vormen,  die  beantwoorden  aan  de  overlangsche  plooien 
en  groeven  ertusschen.  Beide  zijn  zeer  wisselend  in  voorkomen, 
nu  eens  breed  en  wijd,  dan  weer  smal  en  nauw  en  zouden  in 
het  laatste  geval  gevoegelijk  met  den  naam  van  krypten  kunnen 
bestempeld  worden.  Daar  een  krypt  echter  niet  per  se  nauw  be- 
hoeft te  wezen,  zal  ik  de  hier  beschreven  inzinkingen  voortaan 
steeds  krypten  noemen,  onverschillig  of  ze  nauw  of  wijd  zijn, 
want  overigens  verschillen  zij  in  geen  enkel  opzicht  van  elkander. 
Integendeel  zij  hebben  dit  gemeen,  dat  hun  oppervlak  gelijkelijk 
met  typisch  maagepitheel  bekleed  is,  met  dien  verstande,  dat  de 
cellen  in  den  grond  der  krypten  jonger  en  kleiner  zijn,  dan  die 
op  den  top  der  plooien. 

Maar  behalve  deze  met  maagepitheel  bekleede  krypten  vindt 
men  uu  bij  de  bovengemelde  scylliiden  uiterst  talrijke  korter  of 
langer  instulpingen  van  het  slijmvlies  der  pars  pylorica,  talrijkst 
op  den  top  der  plooien,  schaarscher  in  den  grond  der  krypten, 
wier  boveneinde  uit  smaller  wordende  epitheelcellen  bestaat,  doch 
die  overigens  worden  bekleed  door  cellen,  die  niet  onbelangrijk 
van  de  typische  maagepitheelcellen  afwijken,  (fig.  5). 

In  de  eerste  plaats  missen  zij  het  hyaliene  boveneinde,  vervol- 
gens zijn  zij  korter  en  breeder,  haar  kern  is  grooter  en  ronder 
en  eindelijk  kleurt  haar  inhoud  zich  met  sommige  kleurstoffen 
(b.  V.  lichtgrün)  minder  intens  dan  het  overige  epithelium.  By 
Scyllium  zijn  deze  instulpingen,  die  ik  in  tegenstelling  met  de 
bovenbeschreven  krypten,  doch  zonder  iets  te  willen  zeggen  aan- 
gaande haar  funktie,  pylorusklieren  wil  noemen,  langer  en  slanker 
dan  by  Pristinrus.  Over  de  funktie  dezer  pylorusklieren,  die  wel 
wat  voorbarig  soms  slijmklieren  genoemd  worden,  is  niets  met 
zekerheid  bekend.  Het  is  mij  niet  mogen  gelukken  de  aanwezig- 
heid van  slijm  met  behulp  van  een  der  talrijke  en  voortreffelgke 
reaktieven  daarop  aan  te  toonen.  Voor  deze  cellen  geldt  evenzeer 
als  voor  de  echte  maagepitheelcellen,  wien  door  velen  een  sekre- 
torische  funktie  wordt  toegeschreven :  indien  zij  eene  slymige 
vloeistof  afzonderen,  dan  moet  het  wel  een  slijm  van  zeer  bijzon- 
dere konstitutie  zijn. 


295 

Soortgelijke  klieren  wordeu  verder  in  de  korte  pars  pylorica  der 
roggen  gevonden  en  naar  de  beschrijvingen  van  Oppel  ')  en  Pilliet  ^) 
ook  in  de  familie  der  Lam  uiden. 

Bij  de  andere  door  mij  onderzochte  haaien  ontbreken  zij  echter; 
hier  komen  alleen  de  met  maagepitheel  bekleede  krypten  voor. 
Bij  de  Carchariiden  {Galeus,  Mustelus,  Carcharias)  vond  ik  deze 
krypten  steeds  uiterst  diep  en  nauw,  bij  Spinaciden  zyn  zij  in 
den  regel  veel  vlakker  en  wijder. 

Men  vindt  dus  twee  verschillende  typen  in  den  bouw  van  het 
slijmvlies  der  pars  pylorica,  doch  voor  zoover  ik  heb  kunnen 
nagaan,  is  de  aan-  of  afwezigheid  van  pylorusklieren  een  voor 
de  familie's  standvastig  kenmerk. 

Welke  van  deze  beide  toestanden  de  meer  primitieve  is,  waag 
ik  niet  te  beslissen ;  het  voorkomen  dezer  pylorusklieren  werpt 
echter  een  eigenaardig  licht  op  eene  theorie  over  de  phylogenese 
der  maagklieren  in  het  algemeen,  door  Edinger  verzonnen  en  tot 
op  den  huldigen  dag  in  sommige  leerboeken  der  vergelijkende 
anatomie  verkondigd. 

Edinger,  die  zijn  dissertatie  schreef  in  een'  tijd,  dat  soortgel^ke 
bespiegelingen  bijzonder  in  den  smaak  vielen,  geeft  aan  het  slot  zijner 
verhandeling  eenige  opmerkingen  ten  beste  omtrent  de  »phylogenie" 
der  klieren  van  het  darmkanaal.  Volgens  deze,  overigens  door 
Cattaneo  e.  a.  reeds  weerlegde,  » theorie"  zouden  de  maagklieren 
zich  uit  den  groud  van  krypten  hebben  ontwikkeld,  die  door  het 
optreden  van  dwarsplooien  tusschen  de  oorspronkel^ke  overlangsche 
plooien  in  het  darmkanaal  zouden  zijn  ontstaan. 

Daargelaten  nu  het  feit,  dat,  zelfs  al  wisten  wij  inderdaad,  dat 
de  maagkliercellen  daaruit  ontstaan  zijn,  door  deze  theorie  geens- 
zins verklaard  is,  op  welke  wijze  zij  daaruit  ontstaan  zijn,  l^kt 
mij  Edinger's  verklaring  niet  zeer  plausibel,  ja,  in  strijd  met 
de  werkelijkheid,  waar  wij  zien,  dat,  zooals  in  de  pars  pylorica 
van    Scyllium   en    Pristiurus^  de  klieren  zich  bij   voorkeur  op  den 


1)  Loc.  cit.  S.   53. 

2)  Sur   la   structure   du    tube    digestif  de   quelques  poissons  de  iner.  Buil.  Soc.  Zool. 
France.  X,  1885.  p.  283-308. 


296 

top  der  plooien  hebben  ontwikkeld  en  veel  zeldzamer  in  den  grond 
der  krypten  staan. 

Dit  verschijnsel  doet  zich  nog  fraaier  en  duidelijker  voor  in  de 
maag  van  Raja,  waar  de  klieren  uitsluitend  op  de  plooien  gevonden 
worden,  doch  in  den  grond  der  krypten  ontbreken. 

§  6.  Darmepitheel.  Gelijk  boven  reeds  gemeld  is  gaat  het  epitheel 
der  maag  ter  hoogte  van  den  pylorus  geleidelyk  over  in  dat  van 
den  darm. 

Dit  darmepitheel  bekleedt  bij  alle  selachiers  den  geheelen  mid- 
dendarm van  af  den  pylorus  tot  aan  den  einddarm,  alsmede  de 
spiraalplooi  en,  waar  een  tusschendarm  gevonden  wordt,  natuurlijk 
ook  dezen.  Zoo  vertoont  het  slijmvlies  van  den  langen  tusschendarm 
by  Spinax  niger  dezelfde  bouw  als  de  eigenlijke  spiraaldarni  en 
vindt  men  op  de  fraaie  vlokjes  in  den  tusschendarm  van  Torpedo 
hetzelfde  epitheel  als  op  de  spiraalplooi. 

Dit  epitheel  bestaat  uit  hooge  cellen  met  lang-ovalen  kern,  die 
evenals  de  maagepitheelcellen  een  eigen  wand  hebben,  doch  aan 
haar  bovenzijde  (de  naar  het  darmlumen  gekeerde)  open  zijn. 
Evenals  bij  de  maagepitheelcellen  is  de  protoplast  in  rechtstreek- 
sche  aanraking  met  den  darminhoud. 

Het  opperste  deel  van  den  protoplast  vormt  een  uiterst  smallen, 
hyalienen  zoom,  die  aan  levende  cellen  een  nauwelijks  meetbare  dikte 
heeft  en  met  het  hyaliene  boveneinde  der  maagepitheelcellen  ver- 
geleken kan  worden.  Evenals  dit  zwelt  deze  ware  randzoom  in 
waterige  vloeistoffen  een  weinig  op,  doch  in  alkohol  en  de  meeste 
fixeermiddelen  kontraheert  zich  de  protoplast  zoodanig,  dat  de 
celwand  een  weinig  boven  den  inhoud  der  cel  komt  uit  te  steken, 
waardoor  de  indruk  van  een  tamelijk  breeden  doorschijnenden 
zoom,  den  valschen  randzoom,   wordt  teweeggebracht. 

Beter  dan  op  dwarscoupes  ziet  men  dit,  wanneer  men  de  cellen 
met  sterke  vergrooting  van  bovenop  bekijkt,  vooral  wanneer  men 
het  epitheel  van  te  voren  op  de  door  von  Thanhoöer  ^)  aangegeven 


1)  Beitrüge  zur  Fettresorption  und  histologischen  Struklur  der  Diinndarmzotlen.  Arch. 
ges.  Phys.  v.  Püüger.  VIII,   1874.  S,  391—443.  T.  V. 


297 

wijze  eenigeu  tijd  met  een  ineugsel  van  osmiumzuur  en  verdunde 
glycerine  behandeld  heeft.  Van  de  vlakte  gezien  vertoont  het  epitheel 
dan  een  fraai  polygoon  netwerk,  dat  eenigszins  aan  een  planten- 
vaatbundel  doet  denkeu  :  men  ziet  talrijke  groote  ringen,  de  bokaal- 
cellen en  nog  veel  talrijker  kleinere,  de  eigenlijke  epitheelcellen. 
Stelt  men  nu  in  op  den  mond  der  bokaalcellen,  dan  ziet  men  in 
hetzelfde  niveau  scherp  en  duidelijk  de  opstekende  hoekige  randen 
der  epitheelcellen.  Even  dieper,  op  het  slijm  der  bqkaalcellen  inge- 
steld vervagen  deze  randen  en  neemt  men  den  korreligen  inhoud 
der  epitheelcellen  waar;  nog  dieper  ziet  men  de  kernen  scherp. 
Het  is  mi]  echter  niet  mogen  gelukken,  op  deze  wijze  de  rand- 
zoomen,  of,  wat  hetzelfde  is,  de  basaalmembranen,  gelijk  von  Than- 
hoöer  zulks  meedeelt,  te  isoleeren ;  ik  houd  dit  echter  uitteraard 
voor  ondoenlijk,  daar  de  »randzoom"  geen  orgaan  sui  generis  is, 
maar  zooals  ik  boven  reeds  zeide,  de  boven  den  celinhoud  uitste- 
kende celmembraan. 

Slechts  zelden  was  deze  valsche  randzoom  (dien  ik  in  alle  ge- 
vallen voor  een  kunstprodukt  moet  houden)  bij  de  door  mij  onder- 
zochte selachiers  gestreept.  Ook  Yung  ')  deelt  mede,  dat  de  darm- 
epitheelcellen  bij  Scyllium  » portent  a  leur  extrémité  superficielle, 
un  plateau  non  strié." 

Slechts  eenmaal  heb  ik  bij  darmepitheelcellen  van  Torpedo  zulk 
een  streping  van  den  randzoom  waargenomen,  voor  mijn  oogen 
zien  ontstaan. 

Levende,  in  darmsap  onderzochte  cellen  lieten  geen  spoor  van 
een  hyaliene  buitenlaag  waarnemen.  De  korrelige  protoplast  van 
alle  cellen  bolde  een  weinig  uit,  zoodat  het  slijmvliesoppervlak 
er  als  gekapitonneerd  uitzag  (fig.  6).  Toen  liet  ik  onder  het  dek- 
glas  eenige  druppels  vloeistof  van  Ripart  en  Petit  met  een  spoor 
osmiumzuur  en  methylgroen  toevloeien  en  zag  nu,  hoe  langzamer- 
hand de  protoplast  zich  binnen  den  celwand  terugtrok  en  deze 
als  een  uiterst  smalle  doorschijnende  zoom  boven  den  korreligen 
inhoud  zichtbaar  werd. 

1)  Loc.  cit.  p.  169. 


298 

Hier  en  daar  was  deze  zoom  fijn  gestreept  en  bij  sterke  ver- 
grootiüg  bleek  nu,  dat  deze  streping  veroorzaakt  werd,  doordat 
de  protoplast  zich  niet  in  zijn  geheel  had  teruggetrokken,  doch 
uiterst  fijne  protoplasma-strengetjes  tegen  den  wand  had  achter- 
gelaten, die,  gefixeerd,  den  »randzoom"  een  gestreept  voorkomen 
gaven  (fig.   7). 

Trilharen  heb  ik  in  geen  der  talrijke  nog  levend  door  mij 
onderzochte  selachier-darmen  gevonden.  Ook  Yung  deelt  mede, 
dat  hij  ze  er  niet  gezien  heeft. 

Edinger  laat  zich  zeer  positief  uit  over  de  aanwezigheid  van 
trilhaarepitheel  in  den  middendarm.  Na  het  voorkomen  der  darm- 
epitheelcellen  beschreven  te  hebbeu,  gaat  hij  voort:  »Flimmerhaare 
ragen  bei  einera  grossen  Theil  dieser  Zeilen  über  den  Saum,  so 
namentlicb  in  den  vor  der  Klappe  belegenen  Partien  und  am  An- 
fangstheil  der  Spiralklappe  selbst"  ^).  En  Edinger  voegt  hier  in  een 
noot  aan  toe:  »Am  deutlichsten  zeigten  Squatiua  angelus  und  ein 
Pristiurus  die  Plimmerung"  —  zonder  er  evenwel  bij  te  vermelden, 
dat  hij  geen  enkelen  selachier  in  verschen  toestand  heeft  onderzocht 
en  deze  »Flimmerung"  aan  »mehr  oder  weniger  gut  conservirten 
Alkohol-  und  Chromsaurepraparaten"  *)  heeft  moeten  waarnemen! 

Tusschen  de  lange  smalle  epitheelcellen  in  vindt  men  door 
den  geheelen  middendarm  talrijke  dikbuikige  bokaalcelleu.  Zij 
ontstaan  door  verslijming  uit  gewone  epitheelcellen;  men  kan, 
vooral  na  kleuring  met  eene  specifieke  slijmkleurstof  (Mayer's 
mucikarmin  lijkt  mij  de  beste),  de  verschillende  fazen  in  dit 
proces  gemakkelijk  nagaan.  Na  haar  inhoud  uitgestort  te  hebben, 
gaan  de  bokaalcellen  vermoedelijk  te  gronde.  In  allen  gevalle 
is  hun  bestaan  zeer  vergankelijk  hetgeen  verklaart,  dat  zij  nu 
eens  in  groote  hoeveelheden,  dat  weer  betrekkelijk  schaarsch  in 
de  verschillende  deeleu  van  den  middendarm  gevonden  worden. 
Dat  zij  ooit  geheel  en  al  zouden  ontbreken,  gelijk  Pilliet  ^)  dit 
indertijd    vermeld    heeft,    lijkt  mij  echter  niet  zeer  waarschijnlijk. 

In  het  einde  van  de  pars  pylorica  van  Spinax  niger  vindt  men 


1)  Loc.  cit.  S.  28.  2)  Loc.  cit.  S.  4.  3)  Loc.  cit.  p. 


299 

af  en  toe  tusschen  de  cellen,  die  den  overgang  van  maag-  in 
darmepitheel  vormen,  een  eenzame,  als  het  ware  verdwaalde  bo- 
kaalcel (fig.  8).  Het  voorkomen  dezer  cellen  op  deze  plaats  pleit 
m.  i.  zeer  voor  de  bovengemelde  overeenkomst  tusschen  de  beide 
epithelien  en  noopt  ons,  ze  niet  langer  zoo  scherp  tegenover 
elkaar  te  stellen  en  hun  onderscheidende  kenmerken  meer  als 
faciesverschillen  [ïa  geologischen  zin)  op  te  vatten. 

Toch  zal  men  deze  verschillen  in  het  oog  moeten  houden  bij 
latere  fyziologische  onderzoekingen  en  naar  den  aard  van  het 
epitheel  de  middelste  portie  van  den  intestinaaltraktus  in  maag 
en  middendarm  hebben  in   te  deelen. 

Hoezeer  dit  ook  vanzelfsprekend  lijkt,  meen  ik  dit  toch  om 
tweeërlei   redenen   nog  even  op  den   voorgrond  te  moeten  stellen. 

In  de  eerste  plaats  zijn  er,  waarop  boven  reeds  is  gewezen, 
een  aantal  oudere  schrijvers  geweest,  die  zich  om  een  juiste  ter- 
minologie in  zake  het  darmkanaal  der  visschen  in  het  geheel  niet 
bekommerd  hebben  en  bij  wie  meu  onder  meer  meest  zeer  verwarde 
opgaven  vindt  betreffende  het  voorkomen  van  raaagklieren  in  den 
darm.  Het  ergste  op  dit  gebied  is  de  reeds  meermalen  genoemde 
dissertatie  van  Edinger,  die  nu  eindelijk  dan  ook  maar  eens  voor 
goed   vergeten  moest  worden. 

Maar  in  de  tweede  plaats  zijn  er  velen,  die  van  een  morfo- 
genetisch  standpunt  met  Gegenbaur  ^)  de  plaats  waar  de  ductus 
choledochus  uitmondt  als  de  grens  tusschen  maag  en  middendarm 
aanzien. 

Gegenbaur^)  schrijft:  »Für  die  Beurtheilung  der  Grenze  der 
fraglicheu  Abschnitte  wird,  abgesehen  von  anderen,  eine  Scheidung 
vom  Mitteldarm  darstellenden  Einrichtungen,  die  Verbindung  der 
Leber  mit  dem  Mitteldarm  betrachtet  werden  dürfen.  Es  wird 
unbestritten  bleiben,  dass  die  Leber  nicht  an  beliebiger  Stelle  sich 
aus  der  gemeinsamen  Darmanlage  sondert,  dass  vielmehr  jene  Stelle 
eine   durch    die  Reihe  der  Wirbelthiere  gleiche  ist,  dass  demnach 


1)  Bemerkungen  über  den  Vorderdarm  niederer  Wirbelthiere  Morph.  Jahrb.  IV.  1878. 
S.  314—319. 

2)  loc.  cit.  S.  314. 


300 

auch  die  spatere  Müudung  dei'  Leberausführwege  an  gleicher  Stelle 
statt  hat.  Diese  Stelle  ist  der  Aufang  des  Mitteldarms."  Wat  oraal 
ervau  ligt,  heeft  men  dus  als  maag  te  beschouwen. 

Zoo  eenvoudig  echter  is,  gelijk  wij  zagen,  de  toestand  zelfs  bij 
selachiers  niet.  Slechts  in  enkele  gevallen  {Scyllium)  mondt  de 
ductus  choledochus  vlak  achter  den  pylorus,  op  de  grens  van 
maag  en  middendarm  uit.  Meestal  ligt  de  opening  meer  naar 
achteren,  soms  zelfs  tusschen  de  eerste  windingen  van  de  spiraal- 
plooi  {Acanthias). 

Bij  de  roggen,  die  een  tusschendarm  bezitten,  heeft  men  de 
uitmonding  van  den  galgang  aan  het  eind  van  den  tusschendarm, 
ter  hoogte  van  den  aanvang  van  de  spiraalplooi  te  zoeken  en 
bij  de  haaien  met  zeer  langen  tusschendarm  (Spinax,  Somniosus) 
vindt  men  haar  ongeveer  halfweg  tusschen  den  pylorus  en  het 
begiu  van  de  spiraalplooi.  Het  aanzienlijke  eind  middendarm, 
dat  hier  oraalwaarts  van  den  galgangmond  gevonden  wordt,  zal 
bezwaarlijk  door  iemand  voor  »maag"  gehouden   worden. 

Waar  derhalve  de  werk:eliikheid  zoozeer  iu  strijd  is  met  het 
schema  en  het  bovendien  best  mogelijk,  maar  nog  niet  zoo  heel 
zeker  is,  dat  de  plaats,  waar  de  lever  ontstaat,  bg  alle  vertebraten 
dezelfde  is,  doet  men,  meen  ik,  best,  met  bij  dergelijk  onderzoek 
voorloopig  den  aard  van  het  slgmvlies  als  kriterium  te  beschouwen, 
althans  waar  het  zulke  duidelijke  strukturale  verschillen  vertoont 
als  in  den  traktus  der  selachiers. 

ZÜSAMMENFASSÜNG 

Die  in  den  vorstehenden  Bemerkungen  über  den  Bau  der  Ma- 
gen-darmschleimhaut  der  Selachier  enthaltenen  Ergebnisse  lassen 
sich  wie  folgt  kurz  zusammenfassen : 

Der  Magen  aller  Selachier  bildet  eine  Schlinge  und  besteht  aus 
zwei ')  mehr  oder  weniger  sehlauchförmigen  Teilen :  der  geraumige 


1)  Eine  Ausnahme  macht  Galeus  canis,  wo  noch  eine  dritte,  terminale  Magenabteilung, 
die  Bursa  Entiana,  zur  Ausbildung  gelangt. 


301 

Anfaugsteil,  Pars  cardiaca  uud  die  sich  daran  anschliessende 
bedeutend  schmachtigere  Pars  pylorica. 

Die  letztere  sielit  immer  nach  vorue,  im  Gegensatz  zu  der  Pars 
cardiaca,  ist  laug  bei  den  meisten  Haien,  kurz  bei  den  Spiuacideu 
uud  Rhiuideu  unter  den  Haien  uud  sehr  kurz  bei  allen  Rocheu. 
Hier  sieht  aucb   der  Anfaugsteil  des  Mitteldarms  uach  vorue. 

Die  Greuze  zwischeu  Magen  und  Mitteldarm  bildet  eine  stets 
wohl  entwickelte  Pylorusfalte. 

Hieran  schliesst  sich  die  Spiralfalte  oder  -klappe  unmittelbar  an 
mit  Ausnahme  einiger  Spiuacideu  (Spinaa;^  Somniosus)  uud  vielen 
Rocheu  (Trygouideu,  Torpediuiden  u.  A.),  wo  die  Spiralfalte  nur 
auf  den  kaudaleu  Abschnitt  des  Mitteldarms  beschraukt  erscheint 
und  ein  »klappenloser  Anfaugsteil  des  Klappeudarms",  ein  Zwi- 
schendarm,  existiert.  Die  Spiralfalte  reicht,  mit  Ausnahme  vou 
Centrina  Salviani,  bis  zum  Beginu  des  kurzen  Enddarms. 

Es  ist  unnötig,  und  meines  Erachtens  auch  unzulassig,  Namen 
aus  der  menschlichen  Anatomie  (wie  Colou,  Duodenum,  u.  dergl.) 
für  die  Darmabschnitte  der  Selachier,  ja,  der  Fische  überhaupt, 
einzuführen. 

Die  Schleimhaut  des  Magens  bildet  immer  zahlreiche  starke 
Langs-  und  Querfalten,  die  des  Darmes  dagegeu  zarte,  netzförmige 
Faltchen. 

Zotten  findeu  sich  im  Zwischendarm  von  Spinax^  Rhina  und 
Torpedo  —  wie  übrigens  schou  vor  vielen  Jahren  vou  Leydig 
beobachtet  wurde. 

Die  Mageuepithelzelleu  fand  ich  bei  den  namlicheu  Individuen 
ziemlich  gleichförmig  uud  gleich  gross ;  bei  den  verschiedenen 
Arten  variiren  sie  jedoch  bedeutend  in  Grosse. 

Ihr  Bau  stimmt  mit  dem  der  Mageuepithelzelleu  höherer  Ver- 
tebraten,   wie  ihn  Oppel  ausführlich  geschildert  hat,  überein. 

Das  Oberende  zeigte  keine  Mucinreaktion.  Zu  einer  » schleimigen 
Metamorphose"  des  ganzen  Zellinhaltes,  wie  sie  Edinger  von  den 
Magenepithelzellen  im  Zwischendarme  (sic !)  beschreibt,  kommt  es, 
soviel  ich  sehe,  nie. 

Bei  Scylliiden  {Scyllium,  Pristiurus)  enthielteu  die  Magenepithel- 


302 

zeilen,  namentlich  die  der  Pars  pylorica,  öfters  Fetttropfen,  die 
warscheinlich  resorbirt  wurden. 

Auf  der  Valvula  pylori  andern  die  Epithelzellen  ihre  Gestalt, 
indem  das  Obereude  kleiner  wird,  und  gehen  allmahlig  in  das 
Darmepithel  über.  Es  ist  nicht  raöglich  genau  auzugeben,  wo 
letzteres  anfangt;  die  Zahl  der  zweifelhaften  Zeilen  ist  jedoch  gering. 

Bisweilen  findet  man  in  der  Uebergangszone  einzelne,  gleichsam 
eingesprengte  Becherzellen,  die  in  dem  ganzen  übrigen  Teil  des 
Magens  jedoch  vollstandig  fehlen. 

Die  eigentlichen  Magendrüsen  (Fundusdrüsen)  sind  bei  den 
Haien  auf  die  Pars  cardiaca  beschrankt;  bei  den  Rochen  (und 
Rhina)  reicht  ihr  Gebiet  bis  nahe  an  den  Pylorus. 

leb  fand  sie  vorwiegend  (bei  Roja  ausschliesslich)  aufdenFalten 
der  Schleimhaut:  in  deo  Vertiefungen  oder  Krypten  dazwischen 
stehen  sie  nur  vereinzelt  oder  fehlen  ganz. 

In  der  Pars  pylorica  fand  ich  nur  bei  Scylliiden  wohl  eut- 
wickelte  sogenannte  Pylorusdrüsen  und  zwar  wiederum  vorwie- 
gend auf  den  Falteu  der  Schleimhaut;  seltener  jedoch  aber  regel- 
massig  auch  ini   Grunde  der  Krypten. 

Das  Epithel  dieser  Drüsen  unterscheidet  sich  wesentlich  von 
dem  der  Oberflache,  zeigte  aber  keine  spezifische  Mucinreaktion. 
Halszellen,  wie  man  sie  bei  den  Fundusdrüsen  findet,  fehlen  hier. 

Bei  den  übrigen  Haien  fand  ich  in  der  Pars  pylorica  nur  ver- 
schiedentlich  ausgebildete  Krypten,  mit  typischem  Oberflachenepithel 
bekleidet. 

Diese  Befunde  sind  schwer  zu  reimen  mit  Edinger's  » Theorie" 
von  der  Phylogenie  der  Magendrüsen. 

Das  lebensfrische  Darmepithel  der  Selachier  tragt  keine  Flim- 
merhaare  und  zeigt  keinen  Randsaum,  höchstens  eine  gegen  das 
Darmlumen  gekehrte  hyaline  Zone  von  kaura  messbarer  Dicke, 
analog  dem  Oberende  der  Magenepithelzellen.  Der  sogenannte 
Randsaum  wurde  nur  ab  und  zu  au  fixirtem  Material  beobachtet. 

Setzt  man  zu  lebenden  Darm  epithelzellen  eine  wasserentziehende 
Flüssigkeit,  Alkohol  z.  B.,  dann  kontrahiert  sich  der  Protoplast 
und  zieht  sich   von  der  Zellmembran  zurück ,   wodurch  ein   Rand- 


303 

saum  vorgetiiuscbt  wird.  Bisweilen  scheiut  es,  alsob  feinste  Pro- 
toplasmafjidchea  aa  der  Wand  hangen  blieben,  wodurcb  der 
Raudsaum  gestrichelt  erscheint. 

Der  Zwischendarm  der  Spinacideu  sowie  der  oben  genannten 
Rochen  weist  in  seiner  ganzen  Lange  das  uamliche  Epitbel  wie 
der  übrige  Mitteldarm  auf. 

Die  Grenze  zwischen  Magen  iind  Mitteldarm  ist  somit  nicht 
an  der  Einmündungsstelle  des  Ductus  choledochus,  sondern  viel- 
melir  beim  Pylorus  zu  suchen. 

Zoölogisch  Station  Helder,  Juni  1900. 


VERKLARING  DER  EIGUREN  VAN  PLAAT  XII 


Fig.  1.  Galens  canis.  Maagepitheelcellen  uit  de  pars  pylorica,  24  uur  gema- 
cereerd  in  Müllersche  vloeistof,  a  intakt,  b  met  beschadigd  boven- 
einde. ~-  c.  a. 

Fig.  2.  Prlstlurus  melanostomus .  Maagepitheelcellen  uit  de  pars  pylorica  na 
behandeling  met  vloeistof  van  Ripart  en  Peïit  —  methylgroen  (a) 
en  alkoholische  oplossing  van  soudan  III  (/>).  —^  c.  a. 

Fig.  .3.  Scyllium  stellare.  Maagepitheelcellen  uit  de  pars  pylorica  na  behan- 
deling  met  vloeistof  van  Ripart  en  Petit  —  osmiumzuur.  ^  c.  a. 

Fig.  4.  Scyllium  stellare.  Maagepitheelcel  uit  de  pars  pylorica  gefixeerd  in 
Müllersche  vloeistof,  gekleurd  met  haemaluin  en  soudan  III.  ^  c.  a. 

Fig.  5.  Pristiurus  melanostomus.  Pylorusklier  (overlangs)  gefixeerd  in  Flem- 
ming'sche  vloeistof,  gekleurd  met  zoutzure  karmijn.  ^  c.  a. 

Fig.  G.  Torpedo  marmorata.  Vrije  uiteinde  van  levende  darmepitheelcellen. 
-i^»  ca. 

Fig.  7.  Torpedo  marmorata.  Darmepitheelcel  na  behandeling  met  vloeistof  van 
Ripart  en  Petit.  ^^"  c.  a. 

Fig.  8.  Spinax  niger.  Instulping  van  het  slijmvlies  der  pars  pylorica  ter 
hoogte  van  den  pylorus.  Links  boven  een  bokaalcel.  Epitheelcellen 
in  het  overgangsstadium.   ^^  c.  a. 


VERSLAGEN 


GEWONE  HUISHOUDELIJKE  VERGADERING. 

Rotterdam.   Diergaarde.  26  Juni  1898.  Voorraiddags  11  uur. 


Aanwezig  de  HH.  Sluiter,  J.  Th.  Oudemans,  Piepers,  Everts,  Dek- 
huyzen,  van  Lidth  de  Jeude,  Bolsius,  Veth,  Redeke,  Heinsius,  Schepraan, 
Croockewit,  Vosmaer,  Snellen,  Verslujs,  Dubois,  van  Wijhe,  Büttikofer, 
Loman,  Tjeenk  Willink  en  Hoek. 

Na  de  pauze  ook  de  Heer  C.  H,  van  Dam,  Begunstiger  der  Vereeniging. 

De  H.H.  A.  A.  W.  Hubrecht  en  Horst,  Voorzitter  en  Vice- Voorzitter 
der  Vereeniging,  hebben  bericht  gezonden,  dat  zij  door  ongesteldheid 
verhinderd  zijn  de  vergadering  bij  te  wonen.  De  Heer  Sluiter  belast  zich 
met  de  leiding  der  bijeenkomst.  Verder  is  er  door  de  H.H.  Max  Weber, 
Jentink  en  Hoffmann  kennis  van  gegeven,  dat  zij  op  de  vergadering  niet 
tegenwoordig  kunnen  zijn. 

De  Voorzitter  verwelkomt  de  aanwezigen.  Het  is  hem  een  aangename 
taak  aan  de  ter  vergadering  ojJgekoraen  leden  te  mogen  mededeelen,  dat 
het  Bestuur  der  Diergaarde  ben  uitnoodigt  tot  een  gemeenschappelijk 
lunch  aan  het  eind  der  huishoudelijke  vergadering  te  gebruiken. 

Hij  geeft  daarna  het  woord  aan  den  Secretaris  om  verslag  uit  te 
brengen  over  het  afgeloopen  jaar  1897.   Dit  verslag  luidt  als  volgt: 

Een  in  vele  opzichten  voor  de  Vereeniging  voorspoedig ,  een  waarlijk 
gelukkig  jaar  doorleefden  wij  in  1897.  In  Mei  herdachten  wij  in  de 
gastvrije  lokalen  van  het  Koninklijk  Zoölogisch  Genootschap  » Natura 
Artis  Magistra"  den  dag,  waarop  vóór  25  jaar  de  oprichting  onzer  kleine 
maatschappij  tot  stand  kwam :  een ,  zooals  gij  allen  u  ongetwijfeld  nog 
herinnert,  eenvoudig  maar  met  groote  opgewektheid  gevierd  feest.  In 
zijn  toespraak  stelde  de  Voorzitter  ons  in  de  gelegenheid  op  de  25  jaren , 
die  achter  ons  lagen ,  een  blik  te  werpen  —  vestigde  hij  er  echter  tevens 
onze  aandacht  op,  wat  in  de  toekomst  door  onze  Vereeniging  verkregen  — 
wat  althans  door  ons  moet  nagestreefd  worden.  Dat  daartoe  voor  alles  een 
hechtere  vestiging  van  onze  Vereeniging,  een  toename  van  het  ledental, 
een  daarmee  gelijken  tred  houdende  vermeerdering,  van  onze  inkomsten 
gewenscht  was,  springt  in  het  oog:  welnu  ook  in  dat  opzicht  mag  het  afge- 
loopen jaar  een  voorspoedig  jaar  genoemd  worden.  De  kring  van  hen , 
die  in  de  eerste  plaats  gezegd  mogen  worden  in  de  V.  belang  te  stellen, 
van  hare  Begunstigers  en  leden,  nam  in  1897  niet  onbelangi-ijk  toe. 
Tegenover  8  begunstigers  op  den  aanvang  van  het  jaar  '97  telde  onze 
Vereeniging  er  12  op  1  Januari  1898.  Verrijkt  werd  onze  Vereeniging 
met  vier  nieuwe  begunstigers  en  wel  met  de  dames:  Mevr.  Oudemans — 
Schober,  Amsterdam  en  Mevr.  Weber— van  Bosse ,  Amsterdam  en  met  de 
H.H.  van  Pelt  Lechner,  Zevenhuizen  en  Dr.  van  Rossum ,  Arnhem. 

Het  aantal  eereleden  klom  van  drie  tot  vier.  Ons  ontviel  de  Heer  Dr. 


T.  C.  Winkler,  de  welbekende  palaeontoloog  en  geoloog  van  Teyler's 
Stichting,  terwijl  de  H.H.  Prof.  Dr.  C.  Gegenbaur,  Heidelberg  en  Dr. 
John  Murraj,  Edinburgh  ons  de  eer  aandeden  het  eerelidmaatschap  onzer 
Vereeniging  te  aanvaarden.  De  lijst  onder  correspondeerende  leden  onder- 
ging geene  wijziging;  daarentegen  was  de  mutatie  onder  de  gewone  leden 
vrij  aanzienlijk. 

Tot  het  lidmaatschap  traden  toe  vijftien  personen,  14  Heeren,  1  Daine: 
en  wel  de  H.H.  J.  Boeke,  te  Amsterdam;  Dr.  W.  H.  Cox,  te  Deventer; 
Dr.  W.  A.  van  Dorp,  te  Amsterdam;  A.  J,  M.  Garjeanne,  te  Amersfoort; 
C.  J,  J.  van  Hall,  te  Amsterdam;  Mejuffrouw  Julie  Hoek,  te  Helder; 
de  H.H.  P.  M.  Keer,  te  Leiden ;  Alex.  Klein ,  te  Amsterdam ;  H.  P. 
Kuyper,  te  Utrecht ;  J.  W.  Langelaan ,  te  Amsterdam ;  E,  D.  van  Oort , 
te  's  Gravenhage ;  J.  A.  Resink,  te  Hillegom;  Dr,  C.  L.  Rümke,  te 
Leiden;  Dr.  A.  G.  H.  van  Genderen  Stort,  te  Haarlem  en  Prof.  Dr.  F. 
A.  F.  C.   Went,  te  Utrecht. 

Dat  deze  toename  van  het  ledental  een  verblijdend  verschijnsel  mag 
genoemd  worden,  daai'omti-ent  zullen  wij  wel  niet  van  meening  ver- 
schillen; terwijl  wij  de  jongeren  onder  de  nieuwe  leden  opwekken  zoo 
krachtig  mogelijk  met  ons  mede  te  willen  werken  om  de  Vereeniging  tot 
bloei  te  brengen ,  de  ouderen  dankbaar  zijn  voor  hun  bewijs  van  instemming 
met  ons  streven,  roepen  wij  allen  een  hartelijk  welkom  toe. 

Tegenover  die  toename  met  15  nieuwe  leden  staat  helaas!  een  verlies 
van  9  oude  leden ,  die  in  het  afgeloopen  jaar  aan  onze  Vereeniging  ont- 
vallen zijn.  Onder  deze  zijn  er  drie,  die  Nederland  met  der  woon  ver- 
lieten en  die  wij  daarom  niet  langer  onder  onze  leden  mogen  tellen;  het 
zijn  de  H.H.  Prof.  Dr.  Th.  W.  Engelmann,  die  naar  Berlijn;  Dr.  G.  A. 
F.  Molengraaff,  die  naar  Pi-etoria  en  Prof.  Dr.  G.  Kuge,  die  naar  Ziirich 
vertrok.  Wij  mogen  van  hen  geen  afscheid  nemen  zonder  hun  onzen  oprechten 
dank  betuigd  te  hebben  voor  al  hetgeen  zij  in  ons  land  voor  de  weten- 
schap in  het  algemeen ,  voor  dien  tak  van  wetenschap,  waaraan  onze 
Vereeniging  gewijd  is,  in  't  bijzondei-,  tot  stand  gebracht  hebben. 

Zeven  andere  leden  —  de  H.H.  Ausems,  Brants,  Moreau,  Noordhoek 
Hegt,Op  de  Macks  en  van  Tuyll  van  Serooskerken  —  bedankten,  zonder 
daarvoor  een  bepaalde  reden  op  te  geven,  voor  hun  lidmaatschap.  Op  1 
Januari  1898  telde  onze  Vereeniging  dus:  12  begunstigers,  3  eereleden, 
13  correspondeerende  en  126  gewone  leden. 

In  het  Bestuur  der  Vereeniging  kwam  verandering  door  dat  de  Heer 
Horst  in  de  plaats  van  den  Heer  A.  A  van  Bemmelen  tot  Vice-President 
en  de  Heer  Sluiter  in  de  plaats  van  den  Heer  Horst  tot  lid  van  het 
Bestuur  gekozen  werd.  In  de  Commissie  van  Redactie  voor  het  Tijdschrift 
ontstond  eene  vacature  door  het  vertrek  van  den  Heer  Ruge.  De  verga- 
dering van  heden  zal  o.  a.   in  die  vacature  te  voorzien  hebben. 

Behalve  de  gewone  huishoudelijke  vergadering,  die  op  27  Mei  '97  in 
een  der  zalen  van  het  Genootschap  N.  A.  M.  te  Amsterdam  gehouden 
werd  en  die,  zooals  ik  boven  reeds  zeide,  tevens  het  karakter  droeg  van 
eene  feestvergadering  ter  herdenking  van  het  25-jarig  bestaan  der  Ver- 
eeniging, werden  er  in  het  afgeloopen  jaar  drie  zuiver  wetenschappelijke 
bijeenkomsten  gehouden.  Eene  opgewekte  stemming  kenmerkte  deze  ver- 
gaderingen; het  bezoek  was  in  den  regel  goed,  soms  ongewoon  talrijk. 
Omtrent  hetgeen  behandeld  en  medegedeeld  werd  zijn  u  verslagen  toe- 
gezonden en  behoef  ik  dus  niet  in  bijzonderheden  te  treden.  Deze  winter- 
vergaderingen werden  alle  gehouden  in  het  laboratorium  van  Prof.  Max 
Weber  te  Amsterdam ;  hem  betuigen  wij  hier  gaarne  opnieuw  onze  warme 


erkentelijkheid  voor  de  gastvrije  ontvangst,   die  ons  in  dat  laboratorium 
steeds  ten  deel  valt. 

Wat  de  boekerij  der  Vereeniging  betreft,  zoo  kan  men  van  haar 
gerust  getuigen ,  dat  zij  in  eenen  bloeienden  toestand  verkeert.  In  het 
afgeloopen  jaar  (op  1  October)  kwam  de  uitgave  van  den  nieuwen 
Catalogus  tot  stand.  Die  nieuwe  Catalogus  vermeldt  al  de  aanwinsten 
der  boekerij  tot  1  Augustus  1897 ;  vergelijkt  men  hem  met  den  vorigen 
druk  (van  Juni  '84),  dan  valt  eene  aanzienlijke  uitbreiding  zeker  licht  te 
herkennen.  Slechts  voor  een  klein  deel  zijn  de  bijgekomen  boekwerken 
door  aankoop  verkregen ;  voor  verreweg  het  grootste  deel  dankt  de  boekerij 
bare  aanwinsten  aan  de  leden  en  aan  de  lichamen  (Genootschappen, 
laboratoriën  enz.),  met  welke  zij  in  ruilverkeer  staat.  Ook  in  de  laatste 
maanden  van  '97  verkregen  wij  op  nieuw  talrijke  geschriften  en  boek- 
werken ten  geschenke:  ze  afzonderlijk  te  vermelden  is  niet  de  taak 
van  dit  verslag;  de  leden,  die  de  boekerij  der  Vereeniging  met  hun 
geschriften  verrijkten  zijn  de  H.H.  Albert  I,  Vorst  van  Monaco,  Albarda, 
Blanchard ,  Bolsius ,  Büttikofer,  Horst,  Jentink,  Maitland,  de  Man,  J. 
Th.  Ouderaans,  Piepers,  Reuvens,  Schepraan,  Sluiter,  Vosmaer  en  Max 
Weber.  Van  de  personen,  die  ons  overdrukken  zonden,  zonder  tot  de 
Vereeniging  te  behooren ,  noem  ik  de  H.H.  Ch.  Janet,  die  ons  vele 
geschriften  over  Hymenoptera  ten  geschenke  zond  en  Bashford  Dean, 
die  ons  brochures  deed  toekomen ,  die  op  de  ontwikkelingsgeschiedenis 
van  de  Ganoiden  betrekking  hebben. 

Het  aantal  lichamen,  met  welke  de  Vereeniging  in  ruilverkeer  staat, 
nam  ook  in  het  afgeloopen  jaar  wéér  toe.  Dat  aantal  bedraagt  nu  115, 
aldus  verdeeld  over  de  verschillende  landen: 

Nederland  en  Nederlandsch  Indië lü 

België 4 

Duitschland 22 

Oostenrijk 4 

Zwitserland 4 

Denemarken 1 

Noorwegen 8 

Eusland 6 

Italië 'S 

Portugal 1 

Frankrijk 12 

Engeland 5 

Noord-Amerika     ....  26 

Midden  en  Zuid-Amerika  .     .     .  , ö 

Japan 2 

en  Australië 1. 

Op  nieuw  werd  de  noodige  zorg  besteed  aan  het  completeeren  van  de 
Seriën  van  de  in  onze  bibliotheek  aanwezige  tijdschriften :  zoo  vei'kregen 
wij  eene  belangrijke  aanvulling  van  de  uitgaven  van  de  Académie  Im- 
périale des  Sciences  te  Petersburg,  van  de  Boston  Society  of  Natural 
History,  van  de  Videnskab  Selskab  te  Christiania,  van  het  Museum  of 
comparative  Zoology  te  Cambridge,  Mass.  De  Société  des  Naturalistes 
de  1'Ouest  de  la  Prance  a  Nantes  en  de  K.  üanske  Videnskabernes 
Selskab  (l'Académie  R.  d,  Sciences  et  des  Lettres  de  Danemark)  zyn  op 
ons  verzoek  met  onze  Vereeniging  in  ruilverkeer  getreden  en  zonden  ons 
kostbare  Seriën  van  hun  organen  in  ruil  voor  ons  Tijdschrift  toe.  Zoo 
werd  onze  bibliotheek  verrijkt  met  zeer  talrijke  geschriften  van  Lütken, 


Hannover,  Krabbe,  Levinsen,  Steenstrup,  Hansen,  Kröyer,  Boas,  Meinert, 
Schiödte ,  Bergh  en  anderen ,  waaronder  er  zijn ,  die  reeds  zoo  langen  tyd 
noode  door  ons  werden  gemist. 

Van  de  bibliotheek  wordt  natuurlijk  een  ruim  gebruik  gemaakt  door 
de  in  het  Station  vertoevende  zooiogen ;  het  aantal  boeken ,  dat  door 
buiten  Helder  verblijvende  leden  werd  aangevraagd  en  hun  -werd  toege- 
zonden ,  was  groot  —  aanzienlijk  grooter  althans  dan  in  vroegere  jaren 
het  geval  was. 

Van  het  Tijdschrift  verscheen  in  1897  geene  aflevering.  In  het  laatst 
van  dat  jaar  werd  echter  eene  nieuwe  aflevering  ter  perse  gelegd  en  deze 
verscheen  dezer  dagen  als  aflev.  2—4  van  het  5de  deel  van  de  tweede 
Serie.  Reeds  is  met  het  drukken  van  een  eerste  aflevering  van  het  6'le 
deel  een  aanvang  gemaakt:  het  laat  zich  aanzien,  dat  het  niet  aan  stof 
zal  ontbreken  om  in  '98 — '99  opnieuw  een  geheel  deel  van  ons  orgaan  te 
doen  verschijnen.  Hopen  wij ,  dat  ook  de  geldmiddelen  niet  zullen  ont- 
breken, om  daarmede  de  kosten  van  die  uitgave  te  dekken 

Omtrent  de  geldmiddelen  der  Vereeniging  zal  door  den  Penningmeester 
rapport  worden  uitgebracht ;  omtrent  het  Zoölogisch  Station  hoop  ik 
straks  nog  in  de  gelegenheid  te  zullen  zijn  U  verslag  te  doen.  Ik  meen  dus 
hiermede   mijne  mededeelingen  over  de  Vereeniging  te  mogen  besluiten. 

De  Voorzitter  dankt  den  Secretaris  voor  het  door  hem  uitgebrachte 
Verslag. 

De  Penningmeester  brengt  daarna  de  volgende  Rekening  en  Verant- 
woording over  het  boekjaar  1897  ter  tafel: 

Rekening  en  Verantwoording  over  1897 

Ontvangsten 

Batig   Saldo    over   1896   (Reserve   voor   de   uitgave    van    het 

Tijdschrift) f  555.15 

138  Contributies  van  leden  (waaronder  8  over  1896)  .     .     .  H2S. — 

11               »               »     begunstigers 110. — 

10  Bijdragen  van  particulieren  voor  het  Zoölogisch  Station  .  135. — 

Bijdrage  van  de  regeering  voor  het  Zoölogisch   Station      .     .  1500. — 

Huur  bovenwoning  van  het  Zoölogisch  Station 256.25 

Huur  lokalen  bij  den  adviseur  in  gebruik 750. — 

Verkoop  Tijdschrift  en  andere  uitgegeven  werken     ....  60.15 

Terug  ontvangen  voor  geleverd  zoölogisch  materiaal     .     .     .  99.49^ 

f  4294.045 
Uitgaven 

Exploitatie  Zoölogisch  Station f  2040.74^ 

Rente  en  aflossing  leening  1889 456.25 

»       »         »  »       1895 443.75 

Onkosten  bibliotheek 253.02 

»  vergaderingen 17.50 

Abonnement  wetenschappelijk  Centraal-bureau 20. — 

Verschotten  bestuursleden 92. 31^ 

Drukwerk  (waaronder  f  283.75  voor  Catalogus) 308.60 

f  3632.18 


Balans 

De  ontvangsten  bedroegen f  4294,04^ 

De  uitgaven  waren »  3632.18 


Batig  saldo     .     .     ƒ     661.86^ 

Deze  Rekening  en  Verantwoording  is  in  handen  gesteld  van  eene  Com- 
missie bestaande  uit  de  HII.  Dubois  en  Piepers.  Bij  monde  van  laatstge- 
noemde verklaart  deze  Commissie  haar  onderzocht  en  accoord  bevonden 
te  hebben ;  deze  commissie  stelt  dus  der  Vergadering  voor  haar  goed  te 
keuren  met  een  woord  van  hartelijken  dank  aan  den  Penningmeester 
voor  zijn  uitmuntend  beheer.  Aldus  wordt  besloten. 

Eveneens  vereenigt  de  Vergadering  zich  met  het  gunstig  advies  van 
dezelfde  Commissie,  die  de  Rekening  en  Verantwoording  van  den  Pen- 
ningmeester over  het  door  hem  beheerde  Congresfonds  der  Vereeniging 
(over  1897)  heeft  onderzocht  Voor  het  door  den  Penningmeester  van  het 
Congres,  in  October  1897,  aan  hem  afgedragen  bedrag  (groot  /' 1358.11) 
werd  aangeschaft  f  13Ü0  37o  N.  W.  S.  (ƒ  1293.88^),  zoodat  een  bedrag 
van  /■  64.22^  aan  contanten  in  kas  bleef. 

De  Penningmeester  dient  daarna  de  volgende  begrooting  in  voor  het 
Vereenigingsjaar  1899.  Daar  er  in  het  loopende  jaar  een  deel  van  het 
Tijdschrift  betaald  moet  worden ,  mag  er  op  een  batig  saldo  over  het 
boekjaar  1898  niet  gerekend  worden  en  is  die  post  dus  alleen  voor 
memorie  uitgetrokken. 

Begrooting  voor  1899 

Ontvangsten 

1.  Batig  saldo  over  1898 Memorie 

2.  Contributie  127  leden ƒ  762.— 

3.  ))  12  begunstigers  N.  D.  V 120.— 

4.  Bijdragen      10  »  Zoölogisch  Station  der  N.  D.  V.         135.— 

5.  Rijkssubsidie 1500. — 

6.  Huur  bovenwoning  Zoölogisch  Station 243.75 

7.  »      lokalen  Zoölogisch  Station  bij  den  adviseur  in  gebruik         750. — 

8.  Verkoop  Tijdschrift  en  andere  uitgegeven  werken      .     .     .  50. — 

9.  Terug    te  ontvangen   voor  door  het  Zoölogisch  Station  ge- 

leverd materiaal  voor  onderzoek 100. — 


f  3660.75 

Uitgaven. 


1.  Rente  en  aflossing: 

A.  der  leening  van  1889 f  443.75 

B.  »         »  »     1895 431.25 


transporteeren:    f   875. —  .  .     ƒ    875, — 


per  transport     ....     ƒ  875. — 

2.  Exploitatie  Zoölogisch  Station: 

A.  Onderhoud  gebouwen  en  terrein.     .  300. — 

B.  ))  aquarium 90.— 

C.  Ameublement  en  gordijnen  en  onder- 

houd daarvan 140. — 

D.  Uitbreiding,   vernieuwing   en  onder- 

houd van  den  overigen  inventaris  150. — 

E.  Alcohol  en  chemicaliën 90. — 

F.  Aankoop  zoölogisch  materiaal  voor  on- 

derzoek        120. — 

G.  Exploitatie  in  engeren  zin ,  waaron- 

der   begrepen  verlichting,  verwar- 
ming, duinwater,  correspondentie  350. — 
H.  Schrijf-    en    teekenbehoeften ,    druk- 

en  bindwerk 40. — 

I.   Dienstpersoneel 050. — 

K.  Grondbelasting,  Erfpacht,  Assurantie  115. — 

L.  Onvoorziene  uitgaven      .....  8.75 

f  2053.75  .  .    f  2053.75 

3.  Bibliotheek 300.— 

4.  Vergaderingen 10. — 

5.  Tijdschrift 250.— 

6.  Verschotten  bestuursleden 120. — 

7.  Drukwerk 25.— 

8.  Onvoorziene  uitgaven 27. — 

f  3660.75 

Deze  begrooting,  waarop  voor  het  eerst  ook  eene  specificatie  voorkomt 
van  de  gelden  voor  het  Zoölogisch  Station  uitgetrokken ,  geeft  tot  geene 
nadere  beschouwingen  aanleiding  en  wordt  vastgesteld  in  den  vorm,  waarin 
zij  ter  tafel  werd  gebracht. 

De  Directeur  van  het  Zoölogisch  Station  brengt  daarna  het  volgende 
verslag  uit  over  het  Station  gedurende  1897. 

Wat  het  gebouw,  de  inrichting  daarvan,  de  ameubleering  enz.  aan- 
gaat, kan  mijn  verslag  dit  jaar  zeer  kort  zijn:  dienaangaande  valt  voor 
1897  eigenlijk  alleen  te  vermelden,  dat  aan  het  onderhoud  de  noodige 
zorg  werd  besteed  en  dat  de  inventaris  met  het  allernoodzakelijkste  werd 
aangevuld.  Voor  den  noordelijken  ingang  werd  aan  de  buitenzijde  een 
tochtportaal  geplaatst;  het  aan  die  deur  vóór  eenige  jaren  aan  de  bin- 
nenzijde aangebrachte  portaal,  dat  hierdoor  kwam  te  vervallen,  dient  nu, 
eenigszins  vergroot,  als  een  soort  portiersloge,  tevens  als  verblijfplaats 
voor  den  bediende:  het  vormt  een  glazen  wand,  waardoor  een  deel  van 
de  zg.  kleine  vestibule  van  de  rest  van  die  vestibule  is  afgescheiden. 
In  die  loge  is  een  timmermanswerkbank  geplaatst  en  een  rek  met  ge- 
reedschap opgehangen :  het  is  de  aangewezen  plaats  geworden  voor  het 
verrichten  van  kleine  reparaties,  voor  het  in-  en  uitpakken  van  collis 
enz.  enz.  Behoudens  het  herstellen  van  door  storm  aan  het  dak  aange- 
richte schade,  het  vernieuwen  van  door  het  donderen  der  kanonnen,  of 
de  steenen  der  straatjeugd  vernielde  vensterruiten,  het  uitvoeren  van 
schilderwerk  enz.    onderging   het  gebouw   verder   geene   veranderingen : 


het  geheel  komt  mij  voor  in  een  alleszins  voldoende  toestand  te  verkee- 
ren ;  het  oorspronkelijke  gebouv?  heeft  door  den  vleugel,  die  er  aan  werd 
toegevoegd,  blijkbaar  nog  aan  hechtheid  gewonnen. 

De  inrichting  van  het  aquarium  voldoet  over  het  algemeen  goed.  Mits 
men  de  bakken  niet  te  sterk  bezet,  blijven  de  meeste  dieren  er  lange- 
ren  tijd  in  leven.  De  motor  hield  zich  best,  de  pomp  weigerde  wel  af 
en  toe  hare  diensten,  maar  was  toch  altijd  weer  tot  haar  plicht  te  bren- 
gen; de  koperen  kleppen  bleken  echter,  na  eenige  jaren  gefunctionneerd 
te  hebben,  hunnen  zuiveren  vorm  verloren  te  hebben ;  dientengevolge  hield 
de  pomp  geen  water  meer  en  was  het  telkens,  als  er  weer  gepompt 
moest  worden,  een  lastige  en  tijdroovende  zaak  de  pomp  aan  den 
gang  te  maken,  In  den  aanvang  van  dit  jaar  is  dien  ten  gevolge  eene 
vernieuwing  van  die  kleppen,  zoowel  als  van  de  voering,  waarin  zij  pas- 
sen, noodzakelijk  geworden. 

Behalve  over  eenen  bediende  beschikt  het  Station  thans  ook  over  een 
jongen.  Bij  de  uitbreiding  van  het  gebouw  en  de  toename  van  het  ge- 
bruik, dat  van  de  inrichting  wordt  gemaakt,  was  het  allengs  niet  meer 
mogelijk  het  geheel  met  de  hulp  van  eenen  bediende  in  gang  te  hou- 
den, vooral,  daar  het  zoo  vaak  noodzakelijk  was,  dat  hij  voor  boodschap- 
pen enz.  het  station  tijdelijk  verliet.  Terwijl  nu  de  bediende  bijna  steeds 
in  het  gebouw  aanwezig  kan  zijn,  worden  de  boodschappen  door  den 
jongen  verricht.  Tot  zijn  departement  hoort  vervolgens  ook  het  vangen 
en  verzamelen  van  dieren,  het  gaan  naar  de  vischmarkt,  het  aÜoopen  van 
de  visschersvaartuigen,  in  een  woord,  al  die  verrichtingen,  waarvoor  hij 
het  gebouw  moet  verlaten. 

Men  kan  gerust  beweren,  dat  het  gebruik,  dat  van  het  Station  ge- 
maakt wordt,  van  jaar  tot  jaar  toeneemt.  Ook  wat  het  afgeloopen  jaar 
betreft,  kan  gezegd  worden,  dat  van  het  Station  door  velen  gebruik  ge- 
maakt is.  Ik  zelf  zette  er  het  onderzoek  voort  van  het  bij  gelegenheid 
van  het  ankerkuilonderzoek  van  '96  verkregen  materiaal  —  waarover 
ik  uitvoerig  berichtte  in  een  als  Bijlage  van  het  Verslag  omtrent  de 
Nederlandsche  Visscherijen  in  1897  verschenen  rapport  —  en  hield  mij, 
zooveel  mijn  tijd  dit  maar  toeliet,  met  de  fijnere  anatomie  van  de  ge- 
slachtsorganen van  den  zalm  en  van  andere  beenvisschen  bezig. 

Bij  mijne  op  de  visschen  en  de  visscherij  betrekking  hebbende  onder- 
zoekingen werd  ik,  van  1  April  tot  begin  October,  opnieuw  geassisteerd 
door  den  Heer  H.  C.  Eedeke,  toen  nog  candidaat  in  de  philosophie  aan 
de  Amsterdamsche  Universiteit.  Het  was  voor  hem  in  1897  nog  weer 
eene  tijdelijke  plaatsing:  op  de  begrooting  voor  het  nu  loopende  jaar 
1898  is  door  den  Minister  van  Waterstaat  voor  het  eerst  een  post  uit- 
getrokken voor  de  benoeming  van  eenen  blijvenden  assistent,  een  post, 
die  door  het  votum  van  het  parlement  tot  wet  geworden  is.  Het  is  ook 
voor  ons  Station  een  verblijdende  gebeurtenis  geweest,  dat  votum,  dat 
mij  als  adviseur  eenen  assistent  heeft  toegevoegd.  Immers  niet  alleen 
dat  uitbreiding  van  het  personeel,  dat  vast  in  het  Station  werkzaam  is, 
het  nut,  dat  door  het  Station  in  wetenschappelijken  zin  gesticht  wordt, 
aanzienlijk  doet  toenemen;  bovendien  behoeft  geen  nader  betoog,  dat,  al 
is  de  assistent  een  ambtenaar  van  den  adviseur,  het  ook  hem  wel  dege- 
lijk vrijstaat  in  den  tijd,  die  hem  van  zijn  ambtelijke  bezigheden  rest, 
den  bezoekers  van  het  Station  behulpzaam  te  zijn,  of  den  directeur  van 
die  instelling  van  dienst  te  wezen. 

In  1897  besteedde  de  Heer  H.  C.  Redeke  den  tijd,  die    hem    voor 


zuiver  zoölogischen  arbeid  restte,  grootendeels  aan  de  voortzetting  van 
zijne  onderzoekingen,  die  op  den  bouw  van  bet  darmkanaal  der  Sela- 
cbiers  betrekking  bebben.  Geheel  afgesloten  konden  die  onderzoekingen 
echter  niet  worden,  daar  te  Helder  eenige  der  voor  zijne  waarnemingen 
uiterst  gewichtige  dieren  (Notidaniden  en  Scymni)  niet  voorkomen.  En 
wat  de  aan  onze  kust  wel  voorkomende  vormen  betreft,  zoo  stonden 
ook  deze  niet  altijd  ter  beschikking  op  het  pogenblik.  dat  hij  er  het 
meeste  behoefte  aan  had.  Afgezien  van  de  afhankelijkheid  van  weer, 
wind  en  visschers,  bleken  bepaalde  soorten  op  bepaalde  tijden  niet  te 
krijgen  of  althans  uiterst  schaars  te  zijn,  terwijl  zij  in  andere  tijden  om 
zoo  te  zeggen  eiken  dag  werden  aangebracht.  M.  a.  w.  in  het  voorkoiDen 
der  Selachiers,  met  name  der  Haaien,  aan  of  nabij  onze  kust  schijnt  het, 
dat  een  zekere  periodiciteit  niet  valt  te  miskennen.  Terwijl  het  in  de 
voorjaarsmaanden.  April  en  Mei  nagenoeg  uitsluitend  Acanthias  vulga- 
ris,  Risso  is,  waarmee  de  visschers  hun  opwachting  maken  aan  het  Zoö- 
logisch Station,  komen  tegen  het  eind  van  Mei  de  eerste  exemplaren 
van  Mustelus  vulgnris,  M.  et  H.  Deze  verschijnt  daarna  vrij  regelmatig, 
AcanUnas  blijft  gewoon.  Daarna,  omstreeks  half  Juni,  worden  de  eerste 
kleine  Galeus  canis,  Eoudel.  gebracht,  en  deze  blijft  gedurende  denzomer 
de  meest  gewone  haai,  Mustelus  is  dan  zeldzamer,  evenals  Acanthias.  De 
drie  genoemde  vormen  zijn  de  meest  gewone  haaien  onzer  kust;  Scyl- 
lium  schijnt  veel  zeldzamer  en  werd  slechts  een  enkel  maal  gebracht. 
Van  de  Roggen  komen  de  moeilijk  te  bestemmen  ixaia-soorten  geregeld 
ter  markt,  terwijl  Trygon  pastinaca,  Bonap.  niet  moeilijk  te  krijgen  is 
en  Rhina  squatina,  D.  toch  wel  zeldzaam  schijnt. 

De  beste  tijd  om  velerlei  Selachiers  te  onderzoeken  schijnen  dus  de 
lentemaanden  te  zijn.  Ter  bevestiging  van  dit  vermoeden  zijn  echter 
meerdere  eu  langduriger  observaties  gewenscht.  Toch  moge  hier  reeds 
worden  vermeld,  dat  de  Haaien  in  dit  jaar  tot  nu  toe  (eind  Juni)  in 
dezelfde  volgorde  zijn  opgetreden,  als  in  het  voorjaar  van  1897. 

De  Heer  P.  IH.  Keer,  toen  cand.  in  de  Plant-  en  Dierkunde,  te  Leiden, 
bracht  den  tijd  van  20  April  tot  8  Mei  op  het  Station  door,  in  het  bij- 
zonder om  zich  met  de  anatomie  der  Moilusken  vertrouwd  te  maken. 
Onderzocht  werden:  Buccmum  undatum,  Mytilits  edulis.,  Ostrea  edulis 
Mactra  stultorum.  Cardium  edide,  Mya  arenaria,  Teredo  navalis  en 
Loligo  vidgaris.  Als  beste  methode  voor  het  dooden  werd  V2"/o  oplossing 
van  chloraalhydraat  in  uitgekookt  water  aangewend :  vooral  by  Mytitus 
en  Mya  gaf  dit  uitstekende  resultaten.  Bij  Buccinxim  leverde  uitgekookt 
zeewater  veel  betere  uitkomsten  dan  chloralhydraatoplossing.  Cardium 
en  Ostrea  werden  levend  van  hun  schaal  ontdaan.  Van  eenige  dezer 
dieren  werden  deelen  van  het  darmkanaal  en  mantel  gefixeerd  in  pi- 
krine-zwavelzuur  en  Zenker'sche  vloeistof,  en  vervolgens  in  alcohol  ge- 
hard, om  in  Leiden  op  bet  Zoötomisch  Laboratorium  verder  bewerkt  te 
worden.  In  aansluiting  met  de  doodingsproeven  werd  ook  formol  in  5  % 
en  2^2%  oplossing  geprobeerd,  wat  evenwel  met  name  bij  Actinien  niet 
te  gebruiken  bleek,  daar  zich  de  dieren  toch,  ondanks  alle  genomen 
voorzorgsmaatregelen  contraheerden. 

De  Heer  Alexander  Klein,  Arts  en  Officier  van  Gezondheid,  assis- 
tent aan  het  Bacteriologisch  Laboratorium,  te  Amsterdam,  tijdens  de 
schietoefeningen  van  de  forten  te  Helder  plaats  vonden,  hier  gedeta- 
cheerd, belastte  zich  op  mijn  verzoek    met   een   onderzoek    van    de   nor- 


maal  in  oesters  voorkomende  bacteriën.  Hij  maakte  cultures  van  deze 
kleine  orcranismen,  zoowel  van  zulke  oesters  die  den  laatsten  tijd  in 
putten  hadden  doorgebracht  (te  Bergen  op  Zoom  en  te  Helder),  als  van 
zulke,  die  van  de  Oosterschelde-perceelen  en  van  de  banken  in  de  Noord- 
zee (Steenen  bij  Texel,  Oestergronden  benoorden  Terschelling)  afkomstig 
waren.   Üe  Heer  Klein  vertoefde  te  Helder  van  10  Juli  -'22  September. 

De  Heer  A.  J.  M.  Garjeanne,  Student  in  de  i)hilosophie  aan  de 
Utrechtsche  Universiteit,  was  van  21 — 30  Juni  in  het  Station  werkzaam. 
Hij  hield  zich  met  een  onderzoek  van  de  zeewieren  bezig  en  vergeleek 
daarvan  een  twintigtal  soorten  met  elkander.  Hij  ging  daarbij  o.  a.  na 
de  localisatie  van  de  suiker  in  Laminarla  saccharina. 

Ook  verrichtte  hij  enkele  waarnemingen,  die  op  het  watervaatstelsel  van  de 
Echinodermen  (met  name  van  Asteracanthion  rubens  betrekking  hadden. 

De  Heer  Dr.  Maurice  Bedot,  Directeur  van  het  Museum  van  Na- 
tuurlijke Historie  te  Genève,  kwam  half  Juli  te  Helder  en  was  gedu- 
rende nagenoeg  een  maand  in  het  Station  werkzaam.  Mevrouw  Bedot, 
die  hem  vergezelde,  was  hem  met  het  maken  van  teekeningen  bij  zijne 
onderzoekingen  behulpzaam ;  deze  hadden  op  de  anatomie  van  de  Hjdro- 
zoaires  betrekking  en  werden  in  het  bijzonder  aan  verschillende  vormen 
van   Tubularia  ingesteld. 


De  Heer  H.  P.  Kuijper,  Student  in  de  philosophie  te  Utrecht,  ver- 
toefde van  17  Juni — 'S  Juli  in  het  Station.  Hij  nam  deel  aan  het  onder- 
zoek ,  dat  de  Heer  Garjeanne  instelde  met  betrekking  tot  de  marine 
algen-flora  van  de  omgeving  van  Helder,  onderzocht  talrijke  lagere  dieren 
van  verschillende  groepen  en  hield  zich  eenigszins  meer  in  het  bijzonder 
met  de  anatomie  van  de  brachyure  Decapoden  bezig. 

De  Heer  «F.  A.  Resink,  Candidaat  in  de  philosophie  te  Amsterdam, 
was  van  1 — 14  Augustus  in  het  Station  werkzaam  en  maakte  daar  een 
aanvang  met  het  aanleggen  van  eene  groote  verzameling  van  vaderland- 
sche  wieren.  Voor  het  determineeren  van  alle  verzamelde  vormen  bleek 
de  tijd  te  kort;  uit  eene  later  ingezonden  opgave  bleek,  dat  o.  a.  de 
volgende  vormen  waren  waargenomen  en  verzameld: 
Porphyra  laciniata  (Lightf.)  Ag.       ChordariaflageUiformis[F[.ï)an.)kg. 


Bhodochrlon  Rothii  (Engl.  Botan.) 

Naq. 
Ceramium  rubriim  (Huds.)  Ag. 
Ceramium  Deslongchampü  Chauv. 
Chondrus  crispus  (L.)  Stackh. 
Gigartina  mamülos  (G.  et  Woodw.) 

J.  Ag. 
Cystoclonium  purpurascens  (Huds.) 

Kutz. 
Fucus  i'iesiculosus  L. 

platycarpus  Thur. 

serratus  L. 

Ascophyllum  nodosum  (L.)  Le  Jolis. 
Ectocarpus  fasciculatus  Harv. 
Elachista  fucicola  (Velley)  Fries. 
Leathesia  difformis  (L.)  Aresch. 


Chorda  fllum  (L.)  Stackh. 
Laminaria  digitata  (L.)  Lamour. 

saccharina  (L.)  Laiiiour. 

Scijtosiphon    lomentarius  (Lyngb.) 

J.  Ag. 
Phyllitis  fascia  (Fl.  Dan.)  Kütz. 

a.  fascia. 
Enteroyyiorpha  intestinalis  (L.)Link, 

Jürgensii.  Kütz. 

ülva  lactuca  (L.)  Le  Jolis. 

f.  genuina. 

f.  lapathifolia. 
Cladophora  rupestris  (L.)  Kütz. 

cristalUna  (Kote)  Kütz. 

Goniotrichum    ramosum    (Thwait) 

Hauck. 


De  Heer  J.  Boeke,  Med.  Cand.  van  de  Ainsterdarasche  Hoogeschool 
bracht  den  tijd  van  17  Augustus  tot  1  September  in  het  Station  door 
en  hield  zich  vooral  bezig  met  de  studie  der  Weekdieren.  Meer  in  het 
bijzonder  stelde  hij  zich  voor  de  anatomie  van  de  spijsverteringsorganen 
bij  de  Lamellibranchiaten  en  de  histologie  van  het  bindweefsel  na  te 
gaan,  vooral  met  het  oog  op  het  voorkomen  en  de  vorming  van  glyco- 
geen in  de  Leydigsche  en  Langersche  cellen  en  de  cellen  der  hepato- 
pankreas,  zooals  die  door  Frenzel ,  Barfurth,  Krukenberg  en  anderen 
loeschreven  w^ordt.  Daartoe  bestudeerde  hij  de  anatomie  van  Mya  arenaria 
Cardiiim  edule  en  Ostrea  edulis.  Dank  zij  de  ruime  hoeveelheid  levend 
materiaal,  die  te  zijner  beschikking  gesteld  kon  worden,  was  het  hem 
mogelijk  de  cellen  van  het  bindweefsel  en  van  de  hepatopancreas  in 
levenden  staat  onder  het  microscoop  te  bestudeeren.  Hierbij  beschouwde 
hij  de  cellen,  zooals  Frenzel  dit  aangeeft,  in  een  weinig  bloedvloeistof 
van  het  te  onderzoeken  dier,  verkregen  door  een  snee  te  geven  in  den 
voet.  Voor  later  onderzoek  werden  gedeelten  van  het  spijsverteringsappa- 
raat van  bovengenoemde  dieren  gefixeerd  en  in  paraffine  ingesloten. 

De  Heer  B.  maakte  tevens  van  de  hem  geboden  gelegenheid  gebruik 
om  een  aantal  zeedieren,  die  hij  tot  nu  toe  slechts  uit  de  leerboeken 
kende,  levend  te  verkrijgen  en  te  bestudeeren. 

De  Heer  Dr.  C  C.  J.  Vosinaer,  lector  aan  de  Universiteit  te 
Utrecht,  was  van  20  Juli  tot  25  Augustus  in  het  Station  werkzaam  en 
maakte  met  het  oog  op  de  uitgave  van  eenen  nieuwen  druk  van  zijne 
Handleiding  ten  gebruike  bij  de  practische  oefeningen  in  de  Dierkunde 
een  aantal  preparaten  en  teekeningen ,  die  voornamelijk  betrekking  hadden 
op  de  gewone  zeester,  op  Cancer  pagurus,  Carcinus  maenas,  op  de  zeepier 
(Arenicola  marina)  en  op  de  zeemuis  (Aphrodite  aculeata).  Een  zeer  ruim 
materiaal  van  deze  dieren  stond  steeds  ter  zijner  beschikking. 

De  Heer  ,1.  H.  Bonnema,  leeraar  aan  de  H.  B.  S,  te  Leeuwarden 
vertoefde  in  het  Station  van  26  Juli  tot  7  Augustus  en  hield  zich  daar 
met  de  studiën  van  onze  algen-flora  bezig.  Hij  maakte  eene  groote 
verzameling  van  deze  gewassen  tijdens  zijn  verblijf  in  het  Station  en  had 
de  beleefdheid  mij  later  een  goed  gedetermineerde  collectie  van  marine 
algen  voor  het  Station  toe  te  zenden.  Deze  verzameling  telt  23  soorten , 
verkeert  in  uitmuntenden  toestand  wat  haar  conservatie  betreft,  en  zal 
ongetwijfeld  menigen  beginner  van  groot  nut  kunnen  zijn  Voor  hare 
aanvulling  en  geleidelijke  volledig-making  zal  zeker  niet  te  vergeefs  een 
beroep  gedaan  worden  op  de  medewerking  van  de  in  het  Station  ver- 
toefende  algologen. 

De  Heer  C.  J.  J.  van  Hall,  pbil.  cand.  van  de  Amsterdamsche 
Universiteit  hield  zich  van  10  Augustus  tot  3  September  in  het  Station 
op  en  onderzocht  daar  bij  voorkeur  talrijke  voorwerpen  van  verschillende 
soorten  van  Amphipoden  en  Isopoden.  Van  de  Isopoden  waren  het  voor- 
namelijk Ligia  oeeanica,  Sphaeroma  rugicaudaen  Idotheatricuspidata, 
van  Amphipoden,  Gammarus  locusta  en  G.  marmus,  Podocerus  falcatus, 
Corophiurn  grossipes,  Hyperia  medusarum  en  Caprella  linearis,  die 
door  hem  bestudeerd  werden.  Een  wellicht  voor  de  fauna  nieuwe  vorm  van 
Amphipode  werd  parasiteerend  gevonden  in  het  inwendige  van  sponzen 
(Halichondria,  spec),  waarvan  groote  stukken  werden  opgehaald  in  het 
Am.steldiep  uit  een  diepte  van  ±  20  voet.  Ligia  oeeanica  bleek  een  zeer 


gunstig  object  voor  de  studie  van  den  invpendige  anatomie  der  Isopoden; 
vooral  na  een  verblijf  van  1  of  "2  dagen  in  een  O^/o  carboloplossing  waren 
de  invpendige  organen  bijzonderlijk  duidelijk  en  gemakkelijk  te  praepa- 
reeren.  Dezelfde  onderzoeker  hield  zich  bovendien  nug  bezig  met  de  studie 
van  de  fijnere  structuur  der  haren ,  borstels ,  zintuigharen  enz.  van  de 
sprieten  der  Amphipoden.  Een  op  verschillende  vs^ijze  geconserveerd  mate- 
riaal van  schaaldieren  van  de  bovengenoemde  groepen  werd  voor  nader 
onderzoek  bijeengebracht. 

Eindelijk    bracht   ook    nog   de    Heer   Dr.   A.  C  H    van  Gcnderen 

Stort,  oogarts  te  Haarlem,  een  zij  het  ook  zeer  kortstondig  bezoek  aan 
het  Zoölogisch  Station  en  wij  waren  hem  bij  die  gelegenheid  behulpzaam 
om  oogen  van  roggen  en  haaien ,  die  hij  voor  histologisch  onderzoek 
noodig  had  en  die  op  bepaalde  wijze  uitgenomen  en  geconserveerd 
moesten  worden,  te  verzamelen. 

In   aansluiting   hieraan   zij    het   mij    verder   vergund    mede  te  deelen, 
hoe  het  Station  ook  weer  in  1897  velen  bij  hunnen  onderzoekingen  be- 
hulpzaam  is   geweest   door   het   toezenden    van   Zoölogisch   en  Botanisch 
studiemateriaal.  Dienaangaande  kon  de  volgende  lijst  worden  samengesteld  : 
de  Heer  Prof.  H.  J.  van  Ankum ,  Groningen ,  Inktvisschen ,  talrijke  zee- 
muizen ,   Arenicola's  enz. 
»       ))      Prof.  Bakhuis  Eoozeboom ,  Amsterdam  ,  Fucus  en  Laminaria. 
))       »       J.  D.  Erdman  Schmidt,  Enschede,  Hoofd  der  l^te  Openb.  Lagere 
School   en    Leeraar   aan   de   E.    Normaallessen,  Verschillende 
Schaal-,  Schelpdieren,  Wormen  en   Wieren, 
»       »       Prof.  C.  K.  Hoffmann,  Leiden,  circa  150  haaien. 
))       ))       Dr.  R.  Horst,  Leiden,  krabben  van  verschillende  soorten. 
»       »       Prof.  A.    P.    N.    Franchimont ,    Leiden ,    Inkt   van  verschillende 

inktvisschen. 
»       »       Prof.  Fr.    Heincke,    Helgoland ,    Volwassen  elften  en  40  kleine 

exemplaren  van  elft  en  fint. 
»       »       Prof.  A,  A.  W.  Hubrecht,  Utrecht,  40  haaien,  roggen,  1  bruin- 

visch ,  krabben ,  zeesterren  enz. 
»       »       Prof.   W.  Kükenthal,  Jena,  1   bruinvisch. 
D       5)       Dr,  Th.   W.  van  Lidth  de  Jeude ,  Leiden,  Jeudige  stadiën  van 

schol,  bot,  tong  enz. 
))       »       Prof.  J.  W.  Moll,  Fucus  en  Ascophyllum  met  daaraan  gehechte 

rood-  en  bruinwieren 
Mevrouw  A.  Weber-  van  Bosse,  Amsterdam,  Verschillende  wieren, 
de  Heer  Prof.  Max  Weber,  Albino  van  Erinaceus  europaeus. 

Trouwens  op  nog  verschillende  andere  wijzen  was  het  Station  bij  het 
instellen  van  waarnemingen  en  het  doen  van  onderzoekingen  behulpzaam. 
Het  gewichtigste  op  dit  gebied  te  vermelden  is  ongetwijfeld  de  mede- 
werking verleend  aan  Prof.  P.  T.  Cleve  te  üpsala,  die  zich  in  het  belang 
van  Hydrographie  en  Visscherij  met  de  studie  van  het  plankton  der 
Europeesche  Zeeën  bezig  houdt.  Cleve  tracht  aan  te  toonen,  dat  er  ver- 
band bestaat  tusschen  het  zich  in  bepaalde  tijden  op  bepaalde  punten 
van  de  Noordzee  vertoonen  van  sommige  visschen  —  haringen ,  ansjovis 
enz.  —  en  den  aard  van  het  plankton,  dat  men  daar  dan  aantreft.  Ik 
zond  hem  in  Augustus  '97  een  eerste  collectie  flesschjes  met  plankton, 
wekelijks  verzameld  op  de  Reede  van  Texel  en  op  de  vangsten  van 
April — Juli    betrekking   hebbende.    Hij   meende   uit   die   eerste   zending, 


waarvan  alle  fleschjes  o.  a.  ook  Diatomeen  bevatten,  reeds  iets  te  leeren 
omtrent  het  verband  tusschen  het  phxnkton  en  den  tijd  van  aankomst 
en  vertrek  van  sommige  visschen.  Zoo  constateerde  hij  voor  de  Keede 
van  Texel  voor  het  begin  van  April  een  noordelijk  (vermoedelijk  van 
IJsland  afkomstig)  plankton  en  brengt  hij  daarmede  de  komst  van  de 
voorjaarsharing  in  verband.  Van  eind  April  tot  half  Juni  bestaat  het 
plankton  voor  een  deel  uit  Phaeocystis  Poucheti,  is  het  dus  een  soort 
van  Chaeto-plankton ,  en  laat  zich  daaruit  verklaren  het  optreden  van 
Noordzee-haringen ,  ansjovis  en  rog  (Raja  clavata.) 

Het  hem  gezonden  plankton  van  de  tweede  helft  van  Juni  en  van  het 
begin  van  Juli  werd  gekenmerkt  door  een  overvloed  van  Rhizosolenia 
Shrnbsolei  Cvan  het  Kanaal  afkomstig?)  —  optreden  van  de  geep. 

Eind  Juli  was  er  een  overvloed  van  Rhizosolenia  Stollerfothii ,  ook 
waarscbijnlijk  uit  het  Kanaal  afkomstig;  Cleve  brengt  daarmede  de 
verschijning  van  de  makreel  in  samenhang.  Al  het  plankton,  dat  in  den 
zomer  te  Helder  verzameld  werd ,  behoorde  tot  het  Neritische  type  — 
kustgebied  type  — ,  Oceanisch  plankton  kwam  daar  in  die  maanden 
niet  voor. 

Een  tweede  verzameling  plankton  op  de  vangsten  van  Augustus  tot 
November  '97  betrekking  hebbende  werd  in  het  eind  van  't  jaar  naar 
Upsala  gezonden.  Omtrent  deze  verzameling  zond  Prof.  Cleve  mij  nog 
geen  opgave;  alleen  deelde  hij  mij  aanstonds  mede,  dat  in  deze  collectie 
een  belangrijke  Diatomee  Rhizosolenia  rohusla  tegenwoordig  was,  die  tot 
nog  toe  niet  in  de  Noordzee  was  waargenomen.  Een  e  derde  collectie 
wordt  over  eenigen  tijd  naar  Upsala  gezonden. 

In  hoeverre  de  waarnemingen  en  onderzoekingen  door  en  ter  wille 
van  Cleve  ingesteld  inderdaad  licht  zullen  ontsteken  over  de  geogra- 
phische  verspreiding  en  het  trekken  van  visschen  (zooals  de  haring,  de 
ansjovis,  de  makreel  enz.),  laat  zich  op  't  oogenblik  nog  niet  met  zeker- 
heid zeggen.  Zeker  is  het ,  dat  zijne  onderzoekingen ,  die  hij  met  de 
medewerking  van  den  beste  Zweedsche  Hydrographen  (0.  Pettersson , 
J.  Hjort,  Gr.  Ekman  e.  a.)  instelt,  in  een  zeer  ruimen  kring  belangstel- 
ling wekken  en  het  voor  ons  Station  een  welkome  taak  is  daartoe  ook 
eenige    bouwstoffen    te    kunnen    leveren. 

Vrij  uitvoerige  onderzoekingen  werden  vervolgens  in  het  afgeloopen  jaar 
in  het  Station  ingesteld  om  zoo  mogelijk  eenig  licht  te  verspreiden  over 
de  vraag,  in  hoeven-e  de  slechte  haringvangsten  van  het  vorige  jaar  in 
verband  stonden  met  een,  naar  de  vissehers  meenden  ongewoon  talrijk, 
optreden  van  inktvisschen  op  de  Noordzee.  Een  groot  aantal  inktvisschen 
werd  daartoe  op  zijn  maaginhoud  onderzocht;  ook  waren  wij  in  de  ge- 
legenheid een  enkel  exemplaar  te  openen,  dat,  door  een  haringlogger 
aangebracht,  gevangen  was  in  de  onmiddellijke  nabijheid  der  haringnetten. 
Dit  was  een  ex.  van  Todarodes  sagittatns  van  O.'iiS  M.  lengte;  van  die- 
zelfde soort  werden  nog  enkele  exemplaren  onder  bande  genomen,  de 
meeste  behoorden  echter  tot  Loligo-  forbesii.  Het  onderzoek  van  den  maag- 
inhoud gaf  in  den  regel  geen  resultaat:  bijna  steeds  bevatte  de  maag 
uitsluitend  slijm.  Enkele  malen  werden  echter  ook  vischrestes  —  cycloïde 
schubben,  enkele  ctenoidschubben ,  ribben,  wervels,  spiervezelen  —  aan- 
getroffen, zonder  dat  het  mogelijk  was  uit  te  maken,  tot  welke  visch 
deze  behoord  hadden.  De  zoogenaamde  pijl-inktvisschen  hebben  echter 
betrekkelijk  kleine  magen :  voor  een  ex.  van  Todarodes  sagittatus  van 
0.'i65  M.  lengte  (gemeten  van  de  punt  van  den  staart  tot  aan  de  in- 
planting van  de  armen)  berekenden  wij,   dat  de  maaginhoud  —  met  den 


blindzak  mede  —  ongeveer  8  a,  10  cM-''  zou  bedragen,  terwijl  een  matig 
groote  haring  een  volume  heelt  van  ±  lüO  cM-l  Is  het  dus  ook  juist, 
dat  visch  mede  behoort  tot  het  voedsel  van  dergelijke  pijl-inktvisschen , 
zoo  zullen  het  wel  bij  voorkeur  kleine  vischsoorten  zijn,  die  van  hun 
vraatzucht  het  slachtoffer  worden.  Of  zeer  gi-oote  exemplaren  van  deze 
inktvisschen  zich  ook  wel  niet  aan  haringen  zullen  vergasten ,  blijft  een 
open  vraag  —  moeilijk  kan  echter  aangenomen  worden,  dat  juist  deze 
dieren    de  hoofdschuldigen  zijn  in  jaren ,  waarin  de  haringteelt  tegenvalt. 

Op  verzoek  van  ons  medelid  J\Ir.  H.  W.  de  Graaf  te  's  Gravenhage 
hebben  wij  ons  in  het  afgeloopen  jaar  ook  belast  met  het  onderzoek  van 
den  maaginhoud  van  den  lepelaar  {Platalea  leucorodia),  van  welke  merk- 
waardige vogels  regelmatig  eene  kolonie  broedt  aan  het  z.  g.  Zwanewater 
te  Callantsoog.  Zij  schijnen  echter  niet  in  dat  water,  noch  in  de  zoo  dichtbij 
gelegen  Noordzee  te  azen ,  maar  trekken,  zooals  de  Heer  de  Graaf  mij 
mededeelde,  lederen  avond  in  troepen  van  Callantsoog  oostwaart  —  dus 
in  de  richting  van  de  Zuiderzee.  Derhalve  lag  de  gevolgtrekking  voor 
de  hand,  dat  zij  langs  of  op  drooggeloopen  platen  in  de  Zuiderzee  hun 
voedsel  zouden  gaan  zoeken. 

Een  ons  in  Juni  gezonden  en  geopende  vogel  bleek  de  maag  gevuld 
te  hebben  met  een  klein  garnaal-achtig  schaaldier  (Palaemonetes  varians, 
Leach).  Er  waren  niet  minder  dan  400  a  500  exemplaren  van  deze 
garnaal  in  de  maag  aanwezig!  Vermoedelijk  vindt  de  lepelaar  die  echter 
niet  in  de  Zuiderzee ,  maar  in  de  brakke  wateren  (het  z.  g.  Oude  Veer 
tussehen  het  oostelijk  en  westelijk  deel  van  den  Anna  Paulownapolder, 
het  Noord -HoUandsch  Kanaal  enz  ),  waaraan  het  Noordelijk  deel  der  pro- 
vincie Noord-Holland  rijk  is.  In  Augustus  gelukte  het  den  Heer  van  Hall , 
tijdens  zijn  verblijf  in  het  Station ,  de  aanwezigheid  van  Palaemonetes 
varians  in  bet  Noord-Hollandsch  Kanaal  vast  te  stellen.  Ik  hoop  in  dit 
jaar  in  de  gelegenheid  te  zijn  te  onderzoeken,  of  deze  zelfde  vogel  zich  ook  in 
den  nazomer  —  hij  verlaat  ons  vaderland  in  September  —  bij  voorkeur 
met  ditzelfde  oogenschijnlijk  weinig  algemeen  verspreide  schaaldier  voedt. 

Laat  my  ten  slotte  nu  hier  nog  mededeelen,  dat  ook  weer  in  1897 
aan  het  Station  menig  belangstellend  bezoek  werd  gebracht.  Ik  wil 
daarvan  alleen  de  volgende  vermelden:  de  Heer  Adrien  de  Gerlache,  de 
leider  van  de  Belgische  Zuidpoolzee-exepeditie,  de  Heer  Dr.  Gr.  Antipa, 
Directeur  van  het  Museum  van  Natuurlijke  Historie  te  Bucarest,  de  Heer 
Léon  de  Polder,  Legatie- Secretaris  van  Nederland  in  Japan,  Louis  Caffarena, 
Advocaat  en  vroeger  Inspecteur  général  adj.  van  de  visscherij  te  Parijs,  Léon 
Gérard,  Professeur  a  l'Université  de  Bruxelles,  Mr.  G.  van  Tienhoven, 
Commissaris  der  Koningin  in  Noord-Holland,  Jhr.  Mr.  C.  J.  den  Tex,  Lid  van 
Gedeputeei'de  Staten  en  Mr.  A.  A.  Land,  Griffier  der  Staten  van  Noord- 
Holland,  Prof.  Th.  W.  Engelmann,  toen  nog  hoogleeraar  te  Utrecht, 
benoemd  hoogleeraar  te  Berlijn,  de  HH.  J.  Cardinaal,  Kapitein-Luit.  ter  Zee 
en  J.  M.  Noorduyn,  Luit.  t.  Zee  l^*"  klasse,  beiden  kommandant  van  een 
oorlogschip  belast  met  het  toezicht  op  de  visscherij  in  de  Noordzee,  eindelijk 
nog  de  Reverend  N.  K.  Eitzpatrick  van  Woodford  Wells  bij  Londen. 

De  rekening  en  verantwoording  van  de  gelden,  die  in  1897  voor  het  Station 
beschikbaar  zijn  geweest,  toont  tegenover  een  bedrag  van  /  2041  24,  die  voor 
het  Station  beschikbaar  zijn  geweest,  een  bedrag  van  ƒ  2040. 74^  aan  uit- 
gaven (zie  onder  Rek.  en  Verantw.  van  den  Penningmeester  der  Vereeniging 
op  blz  VI)    De  uitgaven  laten  zich  onder  de  volgende  hoofden  brengen : 


XVI 

Uitgaven  van  het  Zoölogisch  Station  gedurende  1897. 

A.  Onderhoud  gebouw,  bergplaats  enz.  (gewoon  onderhoud)     f  329.63 
A'.  Tochtportaal  voor  de  deur  aan  de  noordzijde  en  afschieten 

werkplaats  voor  bediende  en  jongen »  235.19 

B.  Onderhoud  en  reparatie  aquarium    ........     y>     40.55 

C  »  en  uitbreiding  van  het  ameublement    ...»  154.50 

D.  ))  ))  ))  van  den  overigen  inventaris  .     »  148.89 

E.  Alkohol  en  chemicaliën »     77.95 

F.  Materiaal  voor  onderzoek »     76.72^ 

G.  Exploitatie  in  engeren  zin »  308.24 

H.  Schrijf-  en  teekenbehoeften ,  drukloonen »     32.87 

J.  Dienstpersoneel »  521.92^ 

K.  Grondbelasting,  assurantie,  recognities »  114.37^ 

Totaal  .  .  f  2040.745 

De  Heeren  Dubois  en  Piepers,  die  de  administratie  van  het  Z.  S. 
eveneens  aan  nauwkeurig  onderzoek  onderworpen  .hebben ,  verklaren  deze 
in  goede  orde  te  hebben  bevonden  Zij  stellen  dus  der  vergadering  voor 
ook  die  Rekening  en  Verantwoording  goed  te  keuren.  De  Voorzitter  voegt 
een  woord  van  dank  hierbij  aan  den  Directeur  van  het  Station  voor  het 
in  1897  door  hem  gevoerde  beheer.  De  Rekening  en  Verantwoording 
wordt  daarna  goedgekeurd,  terwijl  de  vergadering  hare  instemming  be- 
tuigt met  het  door  den  Voorzitter  gesprokene. 

Daarna  heeft  de  uitloting  plaats  van  twee  aandeelen  in  de  door  de 
Vereeniging  in  1889  en  1895  gesloten  leeningen.  Uitgeloot  wordt  N°  2, 
op  naam  van  den  Heer  W.  Baartz  te  Rotterdam,  in  de  geldleening  van 
1889  en  N°  22,  toebehoorende  aan  Dr.  P.  de  Koning  te  Haarlem,  in 
de  geldleening  van  1895.  Het  aandeel  N°  2  kan  van  af  1  Juli  '98  ter 
verzilvering  worden  aangeboden  bij  de  Leidsche  Bank,  het  aandeel  N°  22 
van  af  2  Januari  1899. 

Vóór  tot  de  verkiezing  van  eenen  Voorzitter  en  eenen  Vice- Voorzitter 
in  de  plaats  van  de  HH.  A.  A.  W.  Hubreeht  en  R.  Horst,  die  aan  de 
beurt  van  aftreding  zijn,  wordt  overgegaan,  geschiedt  voorlezing  van 
een  telegram  van  den  Heer  Hubreeht ,  waarin  deze  verklaart  geen  ver- 
lenging van  zijn  mandaat  als  voorzitter  of  bestuurslid  te  wenschen.  De 
Voorzitter  meent,  dat,  hoezeer  allen  dit  besluit  van  den  Heer  Hubi'echt 
ook  mogen  betreuren  ,  het  door  de  vergadering  eerbiedigd  moet  worden. 
Hij  grijpt  echter  deze  gelegenheid  aan,  om  de  aanwezige  leden  te  herin- 
neren aan  de  groote  verdiensten,  die  de  Heer  Hubreeht  zich  ten  opzichte 
der  Vereeniging  verworven  heeft ,  aan  de  gewichtige  rol ,  die  hij  bij  de 
organisatie  en  tijdens  het  houden  van  het  3'^^  Internationale  Zoölogische 
Congres  gespeeld  heeft,  aan  het  groote  verlies,  dat  de  Vereeniging  door 
zijn  besluit  gaat  lijden.  Een  warm  applaus  getuigt  van  de  instemming 
der  vergadering    met  het  door  den  Voorzitter  gesprokene. 

Daarna  wordt  gekozen  tot  Voorzitter  de  Heer  Max  Weber,  terwijl  de 
Heer  Horst  tot  Vice- Voorzitter  herkozen  wordt. 

Voor  de  nu  volgende  verkiezing  van  een  lid  in  de  Commissie  van 
Redactie  van  het  Tijdschrift  in  de  plaats  van  den  Heer  G.  Ruge,  die  door 
vertrek   naar   het   buitenland   heeft   opgehouden   lid  der  Vereeniging  te 


XVII 

zijn ,  wordt  door  bet  Bestuur  het  volgende  tweetal  gesteld  :  de  HH.  G. 
C.  J.  Vosniaer  en  J.  i\  van  Bemmelen.  Daar  de  Heer  Vosmaer  voor 
deze  betrekking  niet  in  aanmerking  wenscht  te  komen,  wordt  in  zijn 
plaats  de  Heer  Loraan  gesteld.  De  vergadering  benoemt  den  Heer  J.  F. 
van  Bemmelen. 

Op  voorstel  van  het  Bestuur  benoemt  de  Vergadering  vervolgens  de 
HH.  F,  A.  Jentink  en  J.  W.  van  Wyhe  tot  gedelegeerden,  die  de  Ver- 
eeniging  op  het  4<le  Internationale  Zoölogische  Congres  zullen  vertegen- 
woordigen. Besloten  wordt,  dat  aan  alle  leden  der  Vereeniging,  die  het 
Congres  gaan  bijwonen ,  als  zij  zich  daarvoor  aanmelden,  uit  het  Congres- 
fonds zal  uitgekeerd  worden  het  bedrag  van  hun  retourbiljet  van  de 
plaats  hunner  inwoning  naar  Carabridge. 

Daarna  deelt  de  Secretaris  mede ,  dat  de  Physikalisch-oekonomische 
Gesellschaft  te  Königsberg  i.  Pr.  hem  verzocht  heeft  ter  kennis  te  bren- 
gen van  de  leden,  dat  door  genoemd  genootschap  een  prijs  van  4000 
Mark  uitgeloofd  is  voor  het  beste  werk,  dat  aan  de  volgende  eischen 
voldoet : 

Eine  Arbeit,  welche  auf  dem  Gebiete  der  pflanzlichen  oder  thieri- 
schen  Electricitat  entweder  fundamental  neue  Erscheinungen  zu  Tage 
fördert,  oder  hinsichtlich  der  physikalischen  Ursache  der  organischen 
Electricitat ,  oder  ihrer  Bedeutung  für  das  Leben  überhaupt ,  oder  für 
bestimmte  Functionen,  wesentlich  neue  Aufschlüsse  gewahrt. 
Gaarne  zal  de  Secretaris  aan  hem ,  die  zich  voor  deze  prijsvraag  inte- 
resseert, dienaangaande  nadere  inlichtingen  vei'strekken. 

Ten  slotte  vereenigt  de  Vergadering  zich  met  het  voorstel  van  den 
Directeur  van  het  Zoölogisch  Station  om  een  extra-bedrag  van  hoogstens 
f  60. —  beschikbaar  te  stellen  voor  eene  eenvoudige  versiering  of  ver- 
lichting aan  te  brengen  aan  het  Zoölogisch  Station ,  bij  gelegenheid  van 
de  feesten,  die  ook  te  Helder  gevierd  zullen  worden  bij  de  troonsbestij- 
ging van  H.  M,  de  Koningin  Wilhelmina  der  Nederlanden. 

In  de  pause  vereenigt  het  Bestuur  der  Diergaarde,  vertegenwoordigd 
door  den  Voorzitter,  den  Heer  C.  H.  van  Dam ,  de  leden  aan  een  ge- 
meenschappelijk ontbijt  in  de  eetzaal  der  Sociëteit  van  den  dierentuin. 
Een  uiterst  gastvrij  onthaal  viel  der  Vereeniging  hier  ten  deel ;  in  hartelijke 
woorden  heette  de  Voorzitter  van  het  Bestuur  de  aanwezigen  welkom  in 
de  Diergaarde,  die  eens  getuige  was  geweest  van  de  geboorte  der  Ver- 
eeniging en  steeds  de  levendigste  belangstelling  was  blijven  koesteren  in 
den  bloei  van  het  zuster-genootschap.  Droeve  omstandigheden,  de  dood 
van  den  Heer  A.  A.  van  Bemmelen,  de  vroegere  Directeur  der  Dier- 
gaarde en  een  der  oprichters  van  de  Vereeniging,  hadden  het  in  1897 
onmogelijk  gemaakt  de  feestvergadering  ter  herdenking  van  het  25-jarig 
bestaan  der  Vereeniging  in  Eotterdam  te  houden  —  het  was  het  Bestuur 
der  Diergaarde  echter  een  aangename  taak  alsnog  van  zijne  belangstelling 
blijk  te  mogen  geven  en  daarbij  den  wensch  uit  te  spreken ,  dat  het  der 
Dierkundige  Vereeniging ,  bij  steeds  toenemenden  bloei ,  moge  blijve  ge- 
lukken in  ons  vaderland  groote  belangstelling  te  wekken  voor  alles  wat 
met  de  studie  van  de  dieren  en  van  hun  leven  verband  houdt. 

De  waarnemende  Voorzitter  der  Vereeniging,  de  Heer  Sluiter,  dankt 
voor  de  gastvrije  ontvangst  en  de  hartelijke  woorden  van  den  Voorzitter 


van  het  Bestuur  der  Diergaarde.  Hij  brengt  den  krachtigen  steun  ,  die 
der  Vereeniging  steeds  van  de  zijde  van  die  Diergaarde  en  van  vele 
Itotterdamscbe  ingezetenen  ten  deel  gevallen  is,  in  herinnering  en  eindigt 
met  voorspoed  toe  te  wenschen  aan  de  instelling ,  die  een  sieraad  mag 
genoemd  worden  van  de  Rottestad.  Heeft  deze  een  gevoelig  verlies  ge- 
leden door  den  dood  van  den  Heer  van  Bemmelen,  zoo  aan  iemand  zal 
het  ongetwijfeld  aan  Dr.  Büttikofer,  den  nieuwen  Directeur,  gelukken  de 
Rottercïamsche  Diergaarde  tot  nieuwen,  tot  steeds  toenemenden  bloei  te 
voeren. 

Na  de  pause  komen  de  leden  nog  weer  enkele  oogenblikken  bijeen 
voor  enkele  wetenschappelijke  mededeelingen. 

De  heer  Piepers  zou  gaarne  eenige  inlichting  over  het  voorkomen 
van  Bos  primigennis  in  ons  vaderland  ontvangen.  Kwam  het  wilde  rund 
oorspronkelijk  in  Friesland,  wellicht  ook  in  Holland  voor?  Aanleiding 
om  die  vraag  te  stellen  nam  hij  uit  eene  mededeeling  in  een  boekje  van 
Hora  Siccama  »die  Hage",  waarin  gezegd  wordt,  dat  in  1342  te  's  Gra- 
venhage  op  een  feestmaal  o  a.  gebruikt  werden:  een  hert  en  twee  wilde 
ossen  uit  den  Hout  te  Haarlem  Spreker  zou  gaarne  vernemen  of  er 
omtrent  die  wilde  ossen  iets  bekend  was. 

Geen  der  aanwezigen  is  in  staat  den  Heer  Piepers  de  verlangde  in- 
lichting te  verstrekken.  Alleen  wordt  in  herinnering  gebracht,  dat  o.  a. 
in  het  Museum  van  het  Zeeuwsch  genootschap  in  Zeeland  opgegraven 
overblijfselen  van  uitgestorven  wilde  runderen  (Bos  primigenius  en  Bos 
priscus)  bewaax-d  worden  en  dat  ook  bij  Staring  mededeelingen  over 
die  soorten  te  vinden  zijn,  waaruit  blijkt,  dat  overblijfselen  van  de  beide 
soorten  op  verschillende  punten  in  onze  gronden  zijn  aangetroffen. 

De  Heer  II.  C.  Redeke  demonstreert  de  eieren  en  den  eikapsel  van 
Trygon  pastinaca  Bonap.  Het  was  sinds  geruimen  tijd  bekend,  dat  bij 
Acanthias  vulguris,  Risso  de  talrijke  eieren  in  den  uterus  door  een 
enkelen  min  of  meer  vliezigen  eikapsel  worden  omgeven;  dergelijke 
polyembryonale  kap.sels  vond  Haacke  indertijd  bij  een  paar  tropische 
Koggensoorten  en  door  een  gelukkig  toeval  kon  Spr.  hetzelfde  verschijnsel 
constateeren  bij  de  aan  onze  kusten  voorkomende  Pijlstaartrog.  In  den 
zwangeren  uterus  van  een  groot  en  zwaar  9  trof  hij  n.  1.  dit  voorjaar  een 
klein  ca.  5  cM.  lang,  taai- vliezig,  bruin  kap.seltje  aan,  waarin  vijf  min 
of  meer  afgeplatte  eitjes  waren  geborgen,  die  oogenschijnlijk  kort  van 
te  voren  waren  bevrucht.  Evenals  bij  Acanthias  verdwijnt  deze  kapsel 
(hoe  is  niet  bekend)  later;  tenminste  bij  een  ander  individu,  waar  de 
uterus  een  enkel,  reeds  vrij  groot  embryo  bevatte,  werd  geen  spoor 
van  een  dergelijk  omhulsel  meer  gevonden. 


WETENSCHAPPELIJKE  VERGADERING 

Amsterdam.  Zoölogisch  Laboratorium.  26  November  1<S98. 's  Avonds  8  uur. 


Aanwezig  de  HH.  Horst  (Voorzitter),  J.  Th.  Oudemans,  Mejuffrouw 
Boissevain,  de  HH.  Langelaan,  de  Meyere,  van  Bemmelen,  Eesink,  Ver- 
sluys,  Kerbert,  Sluiter,  A.  A.  W.  Hubrecht,  van  Wjihe,  Loman,  Dekhuyzen, 
Bolsius,  Koorevaar,  Boeke,  Kedeke,  Vosmaer  en  Hoek. 

De  Voorzitter  verwelkomt  de  leden  en  richt  zich  daarbij  in  het  bij- 
zonder tot  hen ,  die  voor  het  eerst  eene  vergadering  der  Vereeniging 
bijwonen.  De  taak  deze  vergadering  te  leiden  is  hem  ten  deel  gevallen, 
bij  afwezigheid  van  den  Voorzitter  Prof.  Max  Weber,  die  ons  land  reeds 
verliet  met  het  oog  op  de  wetenschappelijke  expeditie,  waarvan  hij  de 
leiding  op  zich  nam.  Onder  applaus  der  aanwezigen  roept  hij  den  afwe- 
zige een  goede  reis  toe  en  verzoekt  hij  den  Heer  Versluys  zijne  goede 
wenschen  voor  de  expeditie  wel  aan  haren  chef  te  willen  overbrengen. 

De  vSecretaris  deelt  in  de  eerste  plaats  mede,  dat  de  Vereeniging  sedert 
zij  het  laatst  bijeenkwam  een  gevoelig  verlies  leed  door  het  overlijden 
van  den  Heer  Mr.  J.  Herman  Albarda  te  Leeuwarden,  den  bekwamen 
ornit holoog,  die  sedert  jaren  voor  het  Tijdschrift  der  Vereeniging  over- 
zichten gereed  maakte  van  hetgeen  jaarlijks  op  ornithologisch  gebied  in 
ons  vaderland  merkwaardigs  voorkwam.  Bij  uiterste  wilsbeschikking  heeft 
genoemde  Heer  Albarda  aan  de  Vei'eeniging  eene  som  van  /'20U0  vrij 
van  onkosten  nagelaten,  als  bewijs  van  instemming  met  het  streven  der 
Vereeniging  en  ongetwijfeld  met  het  doel,  met  dat  bedrag  eene  gere- 
gelde uitgave  van  jaarlijksche  ornithologische  overzichten  mogelijk  te 
maken.  Een  woord  van  dank,  van  hulde  aan  de  nagedachtenis  van  den 
geachten  overledene  mag  hier  niet  ontbreken.  Op  de  eerstvolgende  ge- 
wone huishoudelijke  vergadering  zal  het  Bestuur  een  voorstel  doen,  hoe 
het  best  en  het  meest  in  den  geest  van  den  erflater  met  het  geschonken 
bedrag  of  de  daarmede  te  kweeken  rente  gehandeld  wordt. 

Nog  vermeldt  de  Secretaris,  dat  ingevolge  het  besluit  van  de  Wis- 
en  Natuurkundige  Afdeeling  der  Koninklijke  Akademie  van  Wetenschappen 
aan  de  Vereeniging  is  toegekend  en  uitgekeerd  een  som  van  ƒ  600  uit 
het  P.  W.  Korthals-fonds.  Zulks  is  geschied  ten  behoeve  van  de  biblio- 
theek van  het  Zoölogisch  Station  te  Helder,  om  daarvoor  aan  te  koopen 
belangrijke  boekwerken  en  herbaria  op  algologisch  gebied.  De  aankoop 
zal  geschieden  in  overleg  met  de  Commissie  voor  het  Korthals-fonds  door 
de  Akademie  ingesteld.  Zoodra  die  aankoop  geschied  is,  zal  der  Vereeni- 
ging worden  medegedeeld,  met  welke  boekwerken  de  bibliotheek  der 
Vereeniging  door  deze  liberale  beschikking  verrijkt  is. 


De  Heer  Hoek  doet  vervolgens  een  beroep  op  de  medewerking  van 
drie  der  leden  der  Vereeniging  en  v?el  van  de  HH.  Horst,  Sluiter  en 
Vosmaer,  om  hem  behulpzaam  te  zijn  bij  de  beoordeeling  van  het  Schema, 
door  de  Royal  Society  te  Londen  opgesteld,  voor  de  rangschikking  van 
de  zoologische  literatuur  met  het  oog  op  de  door  genoemde  Society 
voorgenomen  uitgave  van  eenen  Catalogus ,  die  de  geheele  natuurvpeten- 
schappelijke  literatuur  zal  omvatten.  De  plannen  van  de  Koyal  Society 
zijn  o.  a.  aan  de  beoordeeling  van  eene  Commissie  uit  de  Koninklijke 
Akademie  van  Wetenschappen  onderworpen  en  Spr.  heeft  de  eer  voor 
de  Dierkunde  in  die  Commissie  zitting  te  hebben.  Het  zou  hem  echter 
aangenaam  zijn,  bij  het  uitspreken  van  zijn  oordeel  over  het  door  de 
R.  S.  opgestelde  schema,  zich  te  mogen  beroepen  op  het  oordeel  van 
eenige  zijner  vakgenooten.  Daarom  grijpt  hij  deze  gelegenheid  aan  om 
tot  de  genoemde  leden  het  verzoek  te  richten  hem  van  advies  te  willen 
dienen. 

De  HH.  Horst,  Sluiter  en  Vosmaer  verklaren  zich  daartoe  bereid.  Aan  de 
Vereeniging  zal  later  mededeeling  gedaan  worden  van  hetgeen  voorgesteld, 
eventueel  besloten  is. 

De  Heer  Hubrechf  houdt  een  voordracht  over  de  wederzijdsche  rol 
van  kraakbeen  en  waar  been  in  het  geraamte  der  werveldieren ,  aan  de 
hand  van  de  voortreffelijke  uiteenzetting,  die  dit  onderwerp  gevonden 
heeft  in  het  eerste  deel  van  het  nieuwe  leerboek  van  Gegenbaur  «Ver- 
gleicbende  Anatomie  der  Wirbeithiere,  mit  Berücksichtigung  der  Wirbel- 
losen".  Uitgaande  van  het  vliezig  skelet  bij  de  Acrania,  wordt  de  vor- 
ming van  het  kraakbeenig  geraamte  bij  de  laagste  Craniota  voorgesteld 
als  eene  immigratie  van  cellige  elementen:  eene  z.  g.  invasie  van 
kraakbeen,  waarbij  kraakbeenvorming  optreedt  van  uit  verspreid  voor- 
komende centra:  z.  g.  haarden.  Wellicht  —  maar  hier  ontbreekt  zeker- 
heid —  zijn  het  dezelfde  cellen,  die  vroeger  (bij  de  Acrania)  de  elementen 
van  het  vliezig  skelet  hebben  afgegeven,  die  nu  (bij  de  lagere  Craniota) 
tot  kraakbeencellen  worden.  Bij  Selachiers  treden  dan  voor  het  eerst 
locale  verkalkingen  op  —  die  evenwel  met  de  beenvorming  der  hoogere 
werveldieren  niet  verward  mogen  worden.  Bij  deze  laatste  wordt  lang- 
zamerhand het  kraakbeen  al  meer  en  meer  door  waar  been  verdrongen, 
dat  van  buiten,  van  het  integument  afkomstig  is  Terwijl  dus  het  kraak- 
been zich  van  binnen  naar  buiten  ontwikkelt  en  de  beenige  elementen 
zich  van  buiten  naar  binnen  verplaatsen,  komt  door  hun  samentreffen  en 
samenwerking  het  skelet  der  hoogei-e   werveldieren  tot  stand. 

De  met  overtuiging  uitgesproken  rede  wordt  warm  toegejuicht,  geeft 
echter  tot  eenige  bedenkingen  aanleiding  van  den  kant  van  den  Heer 
van  Wijhe.  Laatstgenoemde,  schoon  een  open  oog  hebbend  voor  Gegen- 
baurs  verdiensten ,  meent ,  dat  deze  hier  en  daar  te  kort  doet  aan  die 
vergelijkende  anatomen,  die  zich  met  zijne  theorien  —  met  name  van 
het  ontstaan  der  ledematen  —  niet  kunnen  vereenigen. 

De  Heer  van  Beinmelen  deelt  mede ,  dat  hij  bij  het  zoeken  naar 
mogelijkerwijs  nog  aanwezige  sporen  van  een  os  quadratum  bij  Monotremen, 
getroffen  werd  door  de  waarneming,  dat  bij  deze  dieren  het  jukbeens- 
uitsteeksel  van  het  slaapbeen  een  doorboring  in  voor-achterwaartsche 
richting  vertoont,  welke  bij  alle  andere  zoogdieren  ontbreekt,  maar 
daarentegen  sterk  herinnert  aan  dergelijke  temporaal- vensters  bij  Rep- 
tielen ,    in    't  bijzonder  aan  't  kanaal  tusschen  quadratum  en  quadrato- 


jugale  bij  ISphenodon.  Deze  waarneming  scheen  hem  in  tegenspraak  met 
de  bewering  van  Gegenbaur,  in  diens  kort  geleden  verschenen  werk  over 
de  vergelijkende  anatomie  der  werveldieren,  dat  bij  Mam  ma/m  alle  sporen 
van  beenige  overspanningen  der  temporaalstreek  zouden  ontbreken. 

Bij  't  nagaan  der  literatuur  kwam  hij  tot  de  wetenschap,  dat  de  be- 
doelde doorboring  door  de  vroegere  onderzoekers  der  Monotremen,  zoo- 
als  Meckel,  Owen  en  Köstlin ,  opgemerkt  en  beschreven  is,  maar  zonder 
dat  zij  daarin  een  bewijs  van  verwantschap  met  de  Reptielen  hebben 
gezien.  In  den  jongsten  tijd  bleek  alleen  Seeley  zijne  aandacht  aan  dit 
punt  te  hebben  geschonken.  Deze  vermeldt  n  1.  in  een  korte  noot  in  de 
Ann,  a.  Mag.  of  Nat.  Hist.  van  1896,  dat  de  jukbeenboog  van  Ornüho- 
rynchus  een  reptiel-achtigen  bouw  bezit.  Op  het  internationale  zoölogen- 
congres  te  Cambridge,  waar  spreker  zijne  opmerking  mededeelde,  mocht 
deze  de  instemming  en  bevestiging  van  Seeley  verwerven,  wiens  ver- 
handeling over  de  verwantschap  van  Monotremen  met  Reptielen  sedert 
twee  jaar  op  uitgave  door  de  Royal  Society  bleek  te  wachten. 

Sedert  leerde  het  anatomisch  onderzoek  van  Ornithoryncltus  aan  spreker, 
dat  het  bewuste  kanaal  geheel  wordt  ingenomen  door  spieren  van  den 
schedel.  Omtrent  de  beteekenis  der  beenderen  van  den  slaapstreek  der 
Monotremen  bleek  verder  groot  verschil  van  meening  te  bestaan :  som- 
migen houden  het  been ,  dat  door  het  kanaal  in  quaestie  wordt  door- 
boord, voor  het  squamosum ,  terwijl  het  jugale  geheel  zou  ontbreken; 
anderen  daarentegen  zien  in  dit  been  juist  het  jugale,  en  zoeken  het 
squamosum  in  een  beenplaat  van  de  eigenlijke  heisenkas,  die  eene  rug- 
waartsche  voortzetting  van  het  petrosum  vormt.  Nog  anderen  meenen, 
dat  tusschen  maxillare  en  squamosum  een  uiterst  klein  en  vroeg  ver- 
dwijnend beenschakeltje  voorkomt,  dat  het  laatste  overblijfsel  van  het 
jugale  zou  voorstellen.  In  Flower's  afbeelding  van  den  Ecliid na-schedel 
is  dit  beenstukje  door  naden  aangegeven,  in  Gegenbaur's  reproductie 
dier  afbeelding  zijn  die  naden  weggelaten. 

De  Heer  Hoorevaar  bespreekt  een  geval  van  syndactylie  bij  het  kalf 
en  vertoont  een  praeparaat  en  photographische  afbeeldingen  van  de  voor- 
pooten  van  een  onlangs  door  hem  onderzocht  dier.  Het  geval  laat  zich  als 
een  van  aschistodactylie  opvatten  en  is  tot  nog  toe  bij  het  genoemde  dier 
alleen  aan  de  voorpooten  voorgekomen.  Het  eigenaardige  van  het  door  Spr. 
geconstateerde  geval  werd,  naar  hij  meende,  vergroot  door  de  omstandig- 
heid, dat  de  onregelmatigheid  aan  beide  vooi'pooten  werd  waargenomen. 

De  Heer  de  Meyere  spreekt  naar  aanleiding  van  nieuwe  publicaties 
van  Maurer  (Zur  Kritik  meiner  Lehre  über  die  Phylogenese  der  Sauge- 
thierhaare,  in:  Morpholog.  Jahrb.  Bd.  26,  p.  61 —73)  en  Romer  (Das  Inte- 
gument  der  Monotremen,  in:  Seiron,  Zoologische  Forschungsreisen,  III, 
p.  191 — 241)  over  de  haargroepen  der  Zoogdieren. 

Terwijl  Maurer  indertijd  voor  zijn  hypothese,  dat  de  oorsprong  der 
haren  zou  te  vinden  zijn  in  de  zintuigheuvels  der  lagere  vertebraten , 
veel  gewicht  hechtte  aan  de  overeenkomstige  plaatsing  van  beide  organen 
in  groepen ,  legt  hij ,  nu  uit  onderzoekingen  van  Spr.  gebleken  is ,  dat 
dergelijke  plaatsing  ook  bij  veeren  zeer  algemeen  voorkomt,  den  nadruk 
op  het  ontstaan  der  groepen.  Slechts  bij  haren  en  zintuigheuvels  zou 
dit  geschieden  door  deeling  van  een  enkelen  aanleg ,  hetgeen ,  voorzoover 
de  haren  betreft,  zou  waargenomen  zijn  bij  muis,  hond,  kat,  en  door 
Kömer  nu  ook  bij  Echidna. 


Spr.  betoogt,  dat  in  al  deze  oevallen  rechte  bundels"  verward  zijn 
met  haargroepen.  Bij  Echidna  zijn  waarscbijiilijk  de  groepen  ineen  ge- 
vloeid, en  slecbts  aan  den  buik,  boewei  onduidelijk,  terug  te  vmden. 
In  elk  geval  beeft  Romer  geen  bewijs  geleverd,  dat  bier  elke  bundel 
een  haargroep  vertegenwoordigt  Spr.  constateert,  dat  bet  ontstaan  van 
een  baargroep  van  een  enkelen  baaraanleg  uit,  nog  bij  geen. zoogdier  is 
waargenomen  en  de  vorming  der  »ecbte  bundels"  veeleer  een  secundair 
verscbijnsel  schijnt  te  zijn. 


NAAMLIJST') 

VAN  DE  EERELEDEN,  BEGUNSTIGERS,  AANDEELHOUDERS,  CORRES-  | 

PONDEERENDE  EN  GEWONE  LEDEN  i 

DER  i 

NEDER.L.A.NDSSCHE  DIKRKXJJVDIGE  VEREENIGUNG 

op  1  Januari  1899  i 


Kereleden 


De  Heer  Dr.  Carl  Gegenbaur,  hoogleeraar,  Heidelberg,  1896. 
»       »     Dr.    John    Murray,   F.  R.  S.  E.,   Challenger   Lodge,   Wardie,  Edin- 

hurgh,  1896. 
»       »     Dr.  E.  Selenka,  hoogleeraar,  München,  1874. 

Begunstigers 

De  Heer  Mr.  P.  L.  F.  Blussé,  lid  van  Gedeputeerde  Staten  van  Zuid-Holland, 
Koningskade  1,  's  Gravenhage,  1889. 
»       »     C.  H.  van  Dam,  voorzitter  van  het  bestuur  der  Diergaarde,  Koningin 

Emma-plein,  Rotterdam,  1885. 
»       »     J.  R.  H.  Neervoort  van  de  Poll,  Rijsenburg  (Utrecht),  1890. 
Mevrouw  J.  M.  C.  Oudemans — Schober,  Oosterpark  52,  Amsterdam,  1897. 
De  Heer  M.    Reepmaker,  secretaris  van  het  bestuur  der  Diergaarde,  Wester- 
singel 37,  Rotterdam,  1891. 
Mejuffrouw  M.  L.  Reuvens,  Breestraat  27,  Leiden,  1896. 
De  Heer  Dr.  A.  J.  van  Rossum,  Eusebiusplein  25,  Arnhem,  1898. 
»       »     Dr.  F.  J.  J.  Schmidt,  geneesheer,  llotterdani,  1872. 
»       »     A.  van  Stolk  Jzn.,  Stationsweg  33,  Rotterdam,  1884. 
»       »     Mr.  S.  A.  Vening  Meinesz,  burgemeester  van  Amsterdam,  1885. 
Mevrouw  A.  Weber — van  Bosse,  Sarphatikade  3,  Amsterdam,  1897. 

Begunstigers,    die  jaarlijksche  bijdragen  geven  voor  het  Zoölogisch  Station 

De  Heer  Dr.  H.  J.   van  Ankum,  hoogleeraar,  Groningen,  1878. 

»       »     Dr.  M.  C.  Dekhuyzen,  wethouder,  Leiden,  1898. 

»       »     Dr.  C.  K.  Hoffmann,  hoogleeraar,  Leiden,  1892. 

»       »     W.  A.  Graaf  van  Lynden,  ter  Hooge  bij  Middelburg,  1878. 

»        »     Dr.  J.  G.  de  Man,    Yerseke,  1878. 

»       »     Dr.  C.  A.  Pekelharing,  hoogleeraar,    Utrecht,  1892. 

»       »     C.  J.  van  Putten,  arts,  officier  van  gezondheid,  Ned.  Indië,  1896. 

»       »     Dr.  W.  Pleyte,  directeur  Museum  van  Oudheden,  Leiden,  1878. 

»       »     Dr.  Max  Weber,  hoogleeraar,  Amsterdam,  1890. 
Het  Genootschap  «Natura  Artis  Magistra",  Amsterdam,  1878. 


1)  De  Secretaris  verzoekt  hen,  wier  namen,  betrekkingen  ot'  woonplaatsen  in  deze  lijst 
niet  juist  zijn  aangegeven,  hem  daarvan  eene  verbeterde  opgave  te  doen  toekomen. 


A-andeelhonders  in  de  leeningen,  gesloten  voor  den  bouw  (1889)  en  voor  de 
vergrooting  (1894)  van  het  Zoölogisch  Station  ') 

De  Heer  Dr.  H.  J.  van  Ankum,  hoogleeraar,  Groningen,  N".  1  (1889),  N».  14 

(1894). 
De  Erven  van  den  Heer  A.  A.  van  Bemmelen,  Rotterdam,  N".  3  (1889). 
De  Heer  Di\  J.  F.  van  Bemmelen,  ^s  Gravenhage,  N».  4  (1889). 
De  Erven  van  den  Heer  Dr.  D.  Bierens  de  Haan,  Leiden,  N".  5  (1889). 

»       »         »       »        »      Mr.  J.  T.  Bnys,  Leiden,  N".  (3  (1889). 
De  Heer  Dr.  M.  C.  Dekhuvzen,  Leiden,  N».  7  (1889). 

»       »     Jhr.  Dr.  Ed.  Everts,  's  Gravenhage,  W.  11  (1889). 
De  Erven  van  den   Heer  W.  Feltmann,  Rotterdam,  N".  12  (1894). 
De  Heer  A.  P.  N.  Franchimont,  hoogieeraar.  Leiden,  N".  7  (1894). 

»       »     Mr.  J.  E.  Henny,  's  Graven hag e,  N".  4  (1894). 

»       »     Dr.  D.  E.  Siegenbeek  van  Heukelom,  hoogleeraar.  Leiden,  N*".  13  (1889). 

»       »     J.  Hoek  Jr.,  Kampen,  N^.  18  (1894). 

»       »     Dr.  P.  P.  C.  Hoek,  Helder,  N».  39  (1889),  N».  16  (1894). 

»       »     Mr.  C.  Pynacker  Hordijk,  's  Gravenhage,  N**.  5  (1894). 

»       »     Dr.  R.  Horst,  Leiden,  N».  15  (1889). 

»       »     Dr.  A.  A.  W.  Hubrecht,  hoogleeraar,   Utrecht,  N».  40  (1889). 

»       »     Dr.  H.  F.  R.  Hubrecht,  Amsterdam,  N».  10  (1894). 

»       »     P.  W.  Janssen,  Amsterdam,  N».  21  (1894). 

»       »     J.  M.  P.  de  Joncheere,  Dordrecht.  NO    13  (4894). 

»       »     Dr.  P.  de  Koning,  Haarlem.  N».  27  en  30  (1894). 

»       »     B.  F.  Krantz,  Rotterdam,  N^.  16  en  17  (1889). 

»       »     Dr.  A.  W.  Kroon  Jr.,  Leiden,  N".  1,  2,  3,  24  en  25  (1894). 

»       »     J.  W.  Lodeesen,  Amsterdam,  N".  18  (1889). 

»       »     Dr.  J.  C.  C.  Loman,  Amsterdam,  N».  19  en  20  (1889). 
De   Hollandsche   Maatschappij    der   Wetenschappen,  Haarlem,  W.  15,  20  en 

31  (1894). 
De  Heer  Dr.  K.  Martin,  hoogleeraar,   Leiden,  N".  19  (1894). 

»       »     Dr.  G.  A.  F.  Molengraalf,  Pretoria.  N».  21  (1889). 

»       »     Dr.  E.  Mulder,  hoogleeraar,   Utrecht,  N».  22  (1889). 
De  Erven  van  den  Heer  Mr.  H.  L.  A.  Obreen,  Leiden,  N».  23  (1889). 
De  Heer  Mr.  J.  C.  de  Marez  Oyens,  '6- Grawen/ia^/e,  N».  24  (1889),  N».  8  (1894). 

»       »     Dr.  J.  Th.  Oudemans,  Amsterdam,  N».  25  (1889). 

»       »     Dr.  C    A.  Pekelharing,  hoogleeraar,   Utrecht,  N".  6  (1894). 

»       »     J.  R.  H.  Neervoort  van  de  Poll,  Amsterdam,  W.  26  en  27  (1889). 

»       »     Jhr.  Mr.  J.  M.  van  Panhuys,  's  Gravenhage,  W.  17  (1894). 

»       »     M.  M.  Schepman,  Rhoon,  N».  28  (1889).  " 

»       »     J.  F.  Schill,  's  Gravenhage,  N".  29  (1889). 

»       »     Mr.  L    Serrurier,  Ratavia,  N».  32  en  33  (1889). 

»       »     Ph.  W.  van  der  Sleyden,  's  Gravenhage  N».  31  (1889),  N».  28  (1894). 

»       »     P.  J.  P.  Sluiter,  Amsterdam,  N».  11  (1889). 

»       »     Dr.  Hector  Treub,  hoogleeraar,  Amsterdam,  N".  36  (1889). 

»       »     J.  Verfaille,  Helder,  N».  37  (1889). 

»       »     Mr.  M.  C.  Verloren  van  Themaat,  Schothorst  bij  Amersfoort,  N*».  9 
en  23  (1894). 

»       »     Dr.  J.  W.  van  Wijhe,  hoogleeraar,   Groningen,  N".  38  (1889). 

Correspondeerende  leden 

De  Heer  Dr.    R.  Blanchard,  professeur-agrégé  a  la  Faculté  de  Médecine,  226 
Boulevard  Saint-Germain,  Parijs,  1884. 

1)  Voor  zooverre  de  aandeelen  op   1   Januari  '99  niet  uitgeloot  waren. 


XXV 

De  Heer  E.  van  den  Broeck,  conservateur  au  Musea  royal  d'Hist.  Nat.,  Place 
de  1'Industrie  39,  Bnissel,  1877. 

»       »     Adr.  Dollfus,  35  Rue  Pierre-Charron,  Parijs,  1888. 

»  »  Markies  G.  Doria,  directeur  van  het  Museum  van  Natuurlijke  Historie, 
Genua,  1877. 

»       »     Dr.  F.  Heincke,  Direktor  der  Biologischen  An.stalt,  Helgoland,  1888. 

»       »     W.  Kobelt,  Schwanheim  bij  Frankfort  a.  d.  M.,  1877. 

»       »     J.  Krnisinga,  Entrepotdok  109,  Amnlerdam,  1876. 

»       »     J.  R.  Lusink,  scheepsgezagvoerder,  Amsterdam,  1876. 

»       »     Dr.  J.  Mac  Leod,  hoogleeraar,  Gent,  1884. 

»  »  Albert,  vorst  van  Monaco,  25  Rue  du  Faubourg  St.  Honoré,  Parijs, 
1888. 

»       »     Dr.  Moritz  Nussbaum,  hoogleeraar,  Bonn,  1877. 

»  »  J.  Sparre  Schneider,  conservator  aan  het  Museum,  Tromsce,  Noor- 
wegen, 1886. 

»       »     Dr.  C.  A.  Westerlund,  Ronneby,  Zweden,  1877. 

Grew^one  leden 

De  Heer  Dr.   II.  J.  van  Ankum,  hoogleeraar,  Groningen,  1872. 
»       »     Dr.  |J.  F.  van  Bemmelen,  Regentesselaan  96,  's  GravenJiage,  1894. 
»       »     A.  Beyen,  burgemeester  van  Pernis,  1875. 
»       »     Dr.  H.  Bitter  Jr.,  arts,  Helder,  1891. 
»       »     F.  E.  Blaauw,  Huize  Gooylust,  '*•  Graveland,  1885. 
»       »     J.  Boeke,  med.  docts..  Singel   124,  Amsterdam,  1897. 
Mejuffrouw  M.  Boissevain,  Heerengracht  386,  Amsterdam,  1898. 
De  Heer  L.  Bolk,  hoogleeraar,  Amsterdam,  1896. 
»       »     Dr.    A.    Bolsius,    oud-officier    van    Gezondheid   N.-I.  Leger,  Billiton, 

Ned.-Indië,  1895. 
»       »     H.  Bolsius,  S.    1.,  leeraar  aan  het  Seminarium,   Oudenbosch,  1893. 
»       »     J.  H.  Bonnema,  leeraar  aan  het  Gymnasium,  Leeuwarden,  1897. 
»       »     S.  E.  Boorsraa,  pharm.  docts.,  Oudegracht  \lQhis,   Utrecht,  1898. 
»        »     Dr.  H.  Bos,  leeraar  aan  de  Landbouwschool,    Wageningen,  1893. 
»       »     Dr.    J.    Ritzema    Bos,    buitengewoon    hoogleeraar,   Roemer  Visscher- 

straat,  Atnsierdam,  1872. 
»       »     C.  J.  Bottemanne,    hootdopziener   der    visscherijen  op  de  Schelde  en 

Zeeuwsche  Stroomen,  Bergen  op  Zoom,  1879. 
»       V     J.  M.  Bottemanne,  Bergen  op  Zoom,  1893. 
De  firma  E.  J.  Brill,  uitgevers.  Leiden,  1876. 
Mejuffrouw   A.   E.    J.    Bruins,   adres   Mevrouw    Hoog — van  Gogli,  Oude  Bote- 

ringstraat,  Groningen,  1898. 
De  Heer  Dr.  P.  G.  Buekers,  leeraar  aan  de  H.  B. -school  voor  meisjes,  Haar- 
lem, 1875. 
»       »     Dr.    H.    Burger,   C.  Pzn,   leeraar  aan  het  Gymnasium  en  de  H.  B.- 

school,  Groningen,  1879. 
»       »     Dr.  J.  Büttikofer,  dii'ecteur  der  Diergaai'de,  Rotterdam,  1888. 
»       »     Dr.  W.  H.  Cox,  directeur  van  het  Krankzinnigengesticht,  Deventer,  1897. 
»       »     Dl-.  J.  M.  Croockewit,  Amersfoort,  1888. 
»       »     Dr.  M.  C.  Dekhuyzen,  Leiden,  1880. 

»       »     Dr.  W.  A.   van  Dorp,  Heerengracht  170,  Amsterdam,  1897. 
»       »     Dr.  Eugène  Dubois,  hoogleeraar,  Amsterdam,  1896. 
»       »     Dr.  J.  E.  G.  van  Emden,  arts,  Rapenburg,  Leiden,  1887. 
»       »     Jhr.    Dr.    Ed.    Everts,    leeraar    aan  de  H.  B. -school.  Stationsweg  79, 

's  Gravenhage,  1872. 
»       »     J.    G.    Everwijn,    ontvanger    der    successierechten.    Westzeedijk    15, 

Rotterdam,  1884. 
»       »     Dr.  C.  J.  Wijnaendts  Francken,  Rokin  124,  Amsterdam,  1885. 


XXVI 

De  Heer  A.   J.   M.  Garjeanne,  phil.  stud.,  Bloemendaalsche  Weg  26,  Amers- 
foort, 1897. 
»       »     Dr.  J.  W.  C.  Goethart,  Leiden,  1890. 
»       »     Dr.  H.  W    de  Graaf,  conservator  aan  het  Zoötomisch  Laboratorium, 

Leiden,  1880. 
»       »     Mr.    H.    W.  de  Graaf,  vice-president  van  het  Gerechtshof,  Daendels- 

straat  37,  's  Gravenhage,  1887. 
»       »     Otto  Baron  Groeninx  van  Zoelen,  's  Gravenhage,  1888. 
»       »     C.  J.  J.  van   Hall,  phil.  cand..  Vondelstraat  21,  Amsterdam,  1897. 
»       »     Generaal  Dr.  A.  W.  M.  van  Hasselt,  's  Gravenhage,  1885. 
»       »     P.  F.  Baron  van  Heerdt,  directeur  Meteorologisch  Instituut,  Utrecht, 

1893. 
»       »     Dr.  H.  W.  Heinsius,  leeraar  aan  de  H.B.-school,  Rotterdam,  1889. 
Mejuffrouw  Julie  Hoek,  Helder,  1898. 
De  Heer  Dr.    P.    P.    C.    Hoek,    wetenschappelijk   adviseur  in   visscherijzaken , 

Helder,  1873. 
»       »     Dr.  C.  K.  Hoffmann,  hoogleeraar.  Leiden,  1872. 
»       »     B.    C.   M.  van  der  Hoop,  commissionair  in  effecten,  Zuidblaak,  Rot- 
terdam, 1872. 
»       »     Dr.  R.  Horst,  conservator  aan  het  Museum  van  Natuurlijke  Historie, 

Leiden,  1872. 
»       »     G.  A.  ten  Houten,  Kralingsche   Veer,  1884. 
»       »     Dr.  A.  A.  W.  Hubrecht,  hoogleeraar,   Utrecht,  1873. 
»       »     Mr.  P.  F.  Hubrecht,  lid  v.  d.  Raad  van  State,  's  Gravenhage,  1891. 
»       »     Dr.  F.  W.  T.  Hunger,  Oude  Singel  96,  Leiden,  1895. 
»       »     Dr.    F.    A.    Jentink ,    directeur    van    het    Museum    van    Natuurlijke 

Historie,  Leiden,  1873. 
»       »     Mr.  D.  B.  Ie  JoUe,  gemeente-secretaris.  Prinsengracht  776,  Atnster- 

dam,  1891. 
»       »     K.  J.  de  .Tong,  phil.  cand.,   Utrecht,  1898. 
»       »     J.  M.  Kakebeeke,  oesterkweeker,   Goes,  1882. 
»       »     P.  M.  Keer,  phil.  cand.,  Boommarkt  5,  Leiden,  1897. 
Mejonkvrouw  A.  M    C.  van  Andringa  de  Kempenaer,  Groothertoginnelaan  10, 

's  Gravenhage,  1893. 
De  Heer  Dr.  (J.  Kerbert,  directeur  van  Natura  Artis  Magistra,  Amsterdam,  1877. 
»       »     J.  C.  Kersbergen,  directeur  van  de  »Merode",  Lekkerkerk,  1884. 
»       »     Hubr.  Kikkert,    Vlaardingen,  1893. 
»       »     Alex.    Klein,   officier  van    gezondheid,   assistent   aan   het  Hygiënisch 

Laboratorium,  Amsterdam,  1897. 
»       »     Dr.  .1.  C.  Koningsberger,  Builenzorg.  Java,  1888. 
»       »     P.    Koorevaar,    veearts  en   keurmeester   aan   het  Abattoir,  Aynster- 

dam,  1895. 
»       »     Dr.  P.  M.  S.  Kros,  arts,  van  Stolk-pai-k  31,  Scheveningen,  1893. 
»       »     H.  P.  Kuyper,  phil.  cand..  Nobelstraat  33,    Utrecht,  1897. 
»       »     J.  W    Langelaan,  med.  docts.,  Heerengracht  482,  Amsterdam,  iS91. 
»       »     Dr.  F.  Leo  de  Leeuw,  Bergen  op  Zoom,  1882. 
»       »     Dr.   Th.  W.  van  Lidth  de  Jeude,  conservator  aan  het  Museum  van 

Natuurlijke  Historie,  Leiden,  1877. 
»       »     Dr.   J.    C.    C.    Loman,   leeraar  aan  het  Gymnasium,  Vondelkade  79, 

Amsterdam,  1881. 
»       »     J.  II.  Lüps,  administrateur  van  Biljoen,    Vclp,  1886. 
»       »     II.  T.  -Maitiand,  Bazai-Jaan  36,  's  Gravenhage,  1872. 
»       »     Dr.  J    G    de  Man,    Yerseke,  1872. 

»       »     Dr.  J.  C    H    de  Meyere,  Oosterpark  5,  Amsterdam.  1890. 
»       »     Dr    J.  W.  MoU,  hoogleeraar,  Groningen,  1890. 
»       »     C.  J    B.  Mijnssen,  assuradeur,  Amsterdam,  1889. 
»       »     H.  F.  Nieratrasz,  phil.  cand.,  Lindelaan  16,  Bussum,  1893. 


XXVII 

De  Heer  Wouter  Nijhoff,  uitgever,  's  Gravenliagc,  1872. 
»       »     J.  J.  Ochtman,  directeur  der  Nederlandsche  Maatschuppij  voor  kunst- 
matige Oesterteelt,  Bcryen  op  Zoom,  1893. 
»       »     E.  D.  van  Oort,  phil.  stud.,  Balistraat  106,  's  Gravenhage,  1897. 
»       »     Dr.  A.  C.  Oudemans  Jszn.,  leeraar  aan  de  H.  B.-school,  Boulevard  85, 

Arnhem,  1882. 
»       »     Dr.    J.    Th.   Oudemans,   conservator  der   Zoölogische   Musea  aan  de 

Universiteit,  Oosterpark  52,  Amsterdam,  1885. 
»       »     B.  A.  Overman  Jr.,  oesterkweeker,   Tholen,  1882. 
»       »     Dr.  C.  A.  Pekelharing,  hoogleeraar,   Utrecht,  1890. 
»       »     A.  A.  van  Pelt  Lechner,  burgemeester  van  Zet)en/«ittze»(Z.-H.),  1897. 
»       »     Mr.  M.  C.  Piepers,  oud-vice-president  Hoog  Gerechtshof  N.  I.,  Noord- 
einde 10a,  's  Gravenhage,  1895. 
»       »     Dr.  Th.  Place,  hoogleeraar,  Ruysdaelkade,  Amsterdam,  1890. 
Mejuffrouw  Dr.  C  M.  L    Popta,  Leiden,  1895. 
De  Heer  Dr.  G.  Postma,  leeraar  aan  de  H.  B-school,  Almelo,  1882. 
»       .V     C.  J    van   Putten,  arts,  Ned.  Jndië,  1883. 

»       »     Dr.  H.  C.Redeke,  assistent  v.d.  adviseur  in  visscherijzaken,iie^rfer,  1895. 
»       »     Dr.  J.  van  Rees,  buitengewoon  hoogleeraar,  Hilversum,  1876. 
»       »     J.   G.    van  Renterghem,  oesterkweeker,  van  Galenstraat  21,  's  Gra- 
venhage, 1882 
»       »     J.  A.  Resink,  phil.  cand.,  Heerengracht  89,  Amsterdam,  1897. 
»       »     T.  A.  O.  de  Ridder,  burgemeester  van  Katwijk  a.  d.  Rijn,  1889. 
»       »     Dr.   J.   E.    Rombouts,   leeraar   aan   de   Bijzondere  H.  B.-school  voor 

meisjes,  Amsterdam,  1872. 
»       »     Dr.  E.  W.  Rosenberg,  hoogleeraar,   Utrecht,  1889. 
»       »     Dr.  C.  L.  Rümke,  arts,  Leiden,  1897. 
»       »     Dr.  E.  van  Ryckevorsel,  Westplein  7,  Rolterdayn,  1888. 
»       »     W.  A.  Salm,  Plantage  Middeniaan  19,  Amsterdam,  1898. 
Mejuffrouw   J.   C.   A.   van   der   Sande,   leeraresse  Hoogere  Burgerschool  voor 

meisjes,  Hugo  de  Grootstraat  44,  's  Gravenhage,  1896. 
De  Heer  Mr.  R.  Baron  Snouckaert  van  Schauburg,  Doorn,  1899. 
»       »     M.  M.  Schepraan,  rentmeester  van  Rhoon,  Pendrecht  enz.,  iï/ioon,  1872. 
»       t)     J.    F.  Schill,  Laan  Copes  van  Cattenburch  10,  's  Gravenhage  1877. 
Mejuffrouw  L.  Schilthuis,  Groningen,  1888. 
De  Heer  Dr.  A.   H.  Schmidt,   Utrecht,  1893. 
»       »     S.  L.  Schouten,  phil.  docts.,  Nieuwegracht  36,   Utrecht,  1895. 
»       »     H.  Schuitema,  leeraar  aan  de  H.  B.-school,  Helder,  1898. 
»       »     J.  SemmeUnk,  oud-dirigeerend  officier  van  gezondheid.  Zoutmanstraat, 

's  Gravenhage,  1883. 
»       »     Dr,   C.    Ph.  Sluiter,  hoogleeraai',  2de  Oosterparkstraat  239,  Amster- 
dam, 1891. 
»       »     C.  van  der  Sluijs,  oesterkweeker.  Lage  Zeedijk  70,  Kralingen,  1884. 
»       »     P.  C.  T.  Snellen,  Wijnhaven  45,  Rotterdam,  1872. 
»       »     H.  van  Son,  Heerengracht  255a,  Amsterdam,  1890. 
»       »     C.  P.  van  der  Stadt,  med.  cand.,  arts.  Koog  a.  d.  Zaan,  1892. 
»       »     A.  J.  J.  van  Steyn,  burgemeester  van  Helder,  1896. 
»       »     Dr,  A.  G.  H.  van  Genderen  Stort,  oogarts,  Haarlem,  1897. 
Mejuffrouw  Tine  Tammes,  Oosterstraat  E  184,  Groningen,  1896. 
De  Heer  Jac.    P.    Thijsse,    hoofd    eener    school,    Brederodestraat    1,    Amster- 
dam, 1895. 
»       »     H.  D.  Tjeenk  Willink,  phil.  docts.,  leeraar  H.  B.-school,  2K</"en,  1895. 
»       »     Dr.  Hector  Treub,  hoogleeraar,  Amsterdam,  1889. 
»       »     Mr.  J.  E.  W.  Twiss,  Huize  Colenburgh,  de  Bilt  (Utrecht),  1893. 
»       »     Dr.   M.   C.    Verloren    van   Themaat,  huize  Schothorst,  Hoogland  bij 

Amersfoort,  1872. 
»       »     Dr.  J.  H.  Vernhout,  Buiten:org,  Java,  1888. 


XXVIII 

De  Heer  Dr.  Ed.  Verschaffelt,  buitengewoon  hoogleeraar,  Schotersingel  3, 
Haarlem,  1899. 

»       »     Dr,  J.  Versluys  Jzn.,  Middenlaan  80,  Amsterdam.  1895. 

»       ».   Dr.  H.  J.  Veth,  Rotterdam,  1872. 

»  »  Dr.  G.  C.  J.  Vosmaer,  lector  bij  de  Zoölogie,  Leesmuseum,  Maria- 
plaats,   Utrecht,  1875. 

»       »     W.  Warnsinck,  Rijnkade  92,  Arnhem,  1898. 

»       »     Dr.    Max    Weber,    hoogleeraar,    Sarphatikade    3,    Amsterdam,   1882. 

»       »     Th.  Weevers,  phil.  cand.,  P.  C.   Hooftstraat  79,  Atnsterdam,  1899. 

»       »     Dr.  K.  F.  Wenkebach,  arts,  Weistiaat  128,   Utrecht,  1886. 

»       »     Dr.  F.  A..  F.  C.  Went,  hoogleeraar.  Nieuwegracht,   Utrecht,  1897. 

»       »     Mr.  J.  Wurfbain,    Velp,  1884. 

»       »     Dr.  J.  W.  van  Wijhe,  hoogleeraar,  Groningen,  1881, 

Bestuur 

Max  Weber,   Voorzitter,  1898—1904. 

R.  Horst,    Vice- Voorzitter,  1898—1904. 

P.  P.  C.  Hoek,  Secretaris,  1894—1900. 

J.  Th.  Oudemans,  Penningmeester,  1896 — 1902. 

F.  A.  Jentink,  1894—1900. 

J.  W.  van  Wijhe,  1896—1902. 

C,  Ph.  Sluiter,  (1896)  1897—1902. 

Comraissie  van  Redactie  voor  het  Xijdschrift 

Max  Weber,  als  Voorzitter  van  het  Bestuur. 
C.  Ph.  Sluiter,  1895—1901. 
J.  F.  van  Bemmelen,  (1897)  1898—1903. 
P.  P.  C.  Hoek,  Secretaris,  1893—1899. 

Zoölogisch  Station  te  Helder  (Niewediep) 

P.  P.  C.  Hoek,  Directeur. 


WETENSCHAPPELIJKE  VERGADERING 

Amsterdam.  Zoölogisch  Laboratorium.  28  Januari  1899.  's  Avonds  8  uur. 


Aanwezig  de  HH.  Horst  (Voorzitter),  J.  Th.  Oudemans,  Sluiter,  Me- 
juffrouw Boissevain,  Mejuffrouw  Tammes,  de  HH.  van  Bemmelen,  Loman, 
Kerbert,  Dekhuyzen,  Vosmaer,  Bolsius,  Langelaan,  de  Meyere,  Eesink, 
van  Hall,  Wevers  en  Hoek. 

De  Heer  Lioiuan  houdt  de  op  de  oproepingskaart  aangekondigde  voor- 
dracht over  de  geographische  verspreiding  der  Opilioniden  en  zegt  daar- 
van in  hoofdzaak  het  volgende:  Tot  voor  25  jaar  was  van  de  versprei- 
ding dezer  dieren  weinig  bekend.  Daarna  werden  vele  vondsten  gedaan 
in  alle  deelen  der  aarde.  Spreker  was  zelf  in  de  gelegenheid  een  uitge- 
breid materiaal  vergelijkend  anatomisch  te  onderzoeken.  Alleen  op  die 
wijze  verkrijgt  de  systematiek  den  gezonden  basis,  dien  zij  tot  dusverre 
miste.  Zoo  werd  het  hem  mogelijk  de  Opilioniden  in  drie  natuurlijke 
groepen  te  verdeelen:  Palpatores,  Laniatores  en  Insidiatores.  De  Pal- 
patores  zijn  over  de  geheele  aarde  verspreid;  de  Laniatores  vindt  men 
in  alle  tropische  gewesten  en  in  het  zuidelijk  halfrond  ook  in  subtro- 
pische streken;  de  Insidiatores  komen  zeldzaam  voor  in  Chili,  in  het 
Kaapland  en  op  Madagascar,  verder  in  Zuid-Australië  en  op  een  der 
Fidji- eilanden.  Spreker  wijst  er  op,  hoe  ook  hier  weder  de  groote  over- 
eenkomst tusschen  circum-tropische  vormen  blijkt  en  hoe  het  voorkomen 
van  na  verwante  vormen  in  Zuid-Amerika,  Zuid-Africa  en  Zuid-Australië 
eene  bevestiging  inhoudt  van  ook  voor  andere  diergroepen  verkregen 
resultaten. 

De  Heer  §luiter  vertoont  een  praeparaat  van  de  maag  van  het  ex. 
van  Hippopotaynus  amphibius,  dat  voor  weinige  dagen  in  de  diergaarde 
van  het  Genootschap  Natura  artis  magistra  gestorven  was.  De  maag  van 
dit  dier  blijkt  uit  vier  afdeelingen  te  zijn  samengesteld,  eenigszins  her- 
innerende aan  de  vier  magen  van  een  herkauwend  dier,  ofschoon  er  van 
de  functie  van  het  herkauwen  bij  het  Nijlpaard  geen  sprake  is.  De  oeso- 
phagus  geeft  toegang  tot  twee  zakken,  waarvan  de  eerste  geheel  zonder 
tusschenschotten  is  en  een  soort  van  pens  vormt,  terwijl  de  tweede  in 
talrijke  compartimenten  verdeeld  is;  daarna  komt  men  in  het  langste 
deel,  dat  met  den  omasus  overeen  zou  komen  en  dat  overgaat  in  het 
breedste  stuk,  dat  niet  ongelijk  is  aan  den  abomasus.  Behalve  aan  den 
binnenrand  van  dien  abomasus  heeft  men  overal  ))vlokken"  aan  de  binnen- 
bekleeding;  wat  men  den  omasus  zou  kunnen  noemen  is  door  plooien 
in  twaalf  opeenvolgende  vakken  verdeeld. 


De  Heer  Horst  spreekt  over  autotomie  en  herstellingsvermogen  bij 
Echinodermen.  Wat  men  tot  voor  korten  tijd  beschouwde  als  een  zeld- 
zaamheid blijkt  vrij  algemeen  voor  te  komen  —  vooral  sommige  vormen 
van  Echinodermen  vertoonen  dit  verschijnsel  zeer  vaak.  Zoo  kan  men 
gerust  zeggen,  dat  50  %  van  de  exemplaren  van  Asterias  tenuispina 
in  dit  geval  verkeeren  en  dat  het  ook  bij  Echinaster  fallax  uit  de 
Indische  Zee  bij  herhaling  is  waargenomen.  Spreker  vertoont  eene  Zinkia, 
die  het  verschijnsel  eveneens  illustreert  en  herinnert  aan  de  proefnemingen 
van  Preijer,  die  ten  doel  hadden  aan  te  toonen,  dat  zelfs  dan  nog  her- 
stelling plaats  vond,  als  er  van  de  schijf  van  de  zeester  geen  spoor  meer 
aanwezig  was. 

Hij  behandelt  verder  gevallen  van  zelfverminking,  die  bij  de  Crustaceen 
zijn  waargenomen.  Daar  waar  een  krabbepoot  afbreekt,  als  men  het  dier 
daaraan  ophangt,  bevindt  zich  een  septum  in  den  poot,  dat  tengevolge 
heeft,  dat  geen  bloeding  kan  voorkomen. 

Naar  aanleiding  van  deze  mededeeling  herinnert  de  Heer  Sluiter  zich 
gelezen  te  hebben,  dat  Preyer's  proeven  zijn  nagedaan  met  het  resultaat, 
dat  men  bij  zeesterren  alleen  dan  herstelling  kon  constateeren,  als  ten 
minste  een  stukje  van  de  schijf  aan  den  arm  of  aan  het  deel  van  den 
arm  was  blijven  zitten. 

De  Heer  van  Benimelen,  door  omstandigheden  genoodzaakt  de  ver- 
gadering voor  het  einde  te  vex'laten,  zond  het  volgende  verslag  in  van 
de  mededeeling,  die  hij  had  willen  doen. 

Hij  zette  zijn  onderzoek  over  den  Monotremen-schedel  voort,  en  kwam 
daarbij  tot  eenige  punten  van  vergelijking  tusschen  den  schedel  van 
Ornithorhynchus  en  dien  van  Echidna,  welke  hem  niet  van  belang  ont- 
bloot schenen.  Als  vast  punt  van  uitgang  kan  het  stijgbeugel-venster  in 
de  trommelholte  van  het  rotsbeen  dienen.  Terwijl  nu  bij  Ornithorhyn- 
chus het  rotsbeen  aan  drie  zijden  door  groote  openingen  gescheiden  wordt 
van  de  omliggende  beenderen,  is  het  bij  Echidna  rondom  door  naden 
aan  deze  beenderen  (occipitale  laterale,  occipitale  basilare,  pterygoideum  en 
den  zoogen.  achtersten  temporaal-vleugel  van  het  sphenoiueum)  verbonden. 
Gaat  men  de  oorzaken  na  van  dit  in  het  oogvallend  verschil,  dan  is  die 
voor  de  afwezigheid  van  de  achterste  der  drie  openingen  (het  foramen 
praecondyloïdeum)  gemakkelijk  genoeg  op  te  sporen.  Deze  is  namelijk 
zonder  eenigen  twijfel  het  gevolg  van  toegroeien.  Bij  sommige  jonge 
E'c/iidna-schedels  zijn  de  openingen  nog  even  groot  als  bij  Ornithorhxjn- 
chus,  bij  andere  zijn  slechts  sporen  aanwezig,  bij  nog  andere  zijn  ook 
deze  verdwenen.  Aan  dezelfde  oorzaak  moet  waarschijnlijk  het  ontbreken 
van  het  tweede,  mediaanwaarts  gelegen  schedelgat  geweten  worden,  en 
ook  daarvan  was  bij  de  jongste,  aan  spreker  ten  dienste  staande  Echidna- 
schedels  een  spoor  aan  te  toonen  tusschen  occipitale  basilare  en  de 
achterwaartsche  vleugelvormige  uitsteekseltjes  van  het  basisphenoïd.  In 
ligging  beantwoordt  het  aan  het  foramen  lacerum  anterius. 

Maar  voor  de  derde  voorste  opening,  die  bij  Ornithorhynchus  zeer 
aanzienlijk  is,  en  een  ovalen  vorm  vertoont,  is  de  oplossing  minder 
gemakkelijk.  Op  't  eerste  gezicht  komt  men  bijna  noodwendig  tot  het 
besluit ,  dat  ook  dit  gat  bij  Echidna  is  dichtgegroeid.  Deze  onderstelling 
moet  echter  dadelijk  worden  losgelaten,  wanneer  men  tot  de  wetenschap 
komt,  dat  de  opening  in  quaestie  het  foramen  ovale  is,  daar  de  bij 
Ornithorhynchus  zeer  sterk  ontwikkelde  onderkaakstak  van  den  trige- 
minus   er   door    uittreedt.    Daardoor   wordt   het   echter  tegelijk  mogelijk 


met  zekerheid  het  homologon  dezer  opening  bij  Echldna  op  te  sporen , 
en  vindt  men  dit  in  een  kleinere  en  veel  meer  naar  voren  gelegen 
ovale  opening  aan  den  achterzijhoek  van  het  verhemeltebeen.  Terwijl  bij 
OrniÜwrhynchus  de  afstand  tusschen  het  ovale  venster  van  het  labyrinth 
en  den  achterrand  van  het  ovale  gat  slechts  2  m.m.  bedraagt,  ligt  bij 
Echidna  een  afstand  van  8  tot  9  m.m.  daartusschen.  Dit  groote  ver- 
schil in  de  proporties  van  den  schedelbodem  staat  klaarblijkelijk  in 
verband  met  den  geheel  verschillenden  bouw  van  de  gewrichtsholte 
voor  den  onderkaak.  Bij  Ornithorhynchus  is  die  kort  maar  breed,  bij 
Echidna  daarentegen  lang  en  smal,  gerekend  in  de  lengteafmeting 
van  den  schedel. 

De  voorhoek  van  het  for.  ovale  raakt  bij  Echidna  juist  den  achter- 
rand  van  een  zijdelingschen,  rugwaarts  opstijgenden  vleugel  van  het 
palatinum. 

Deze  (orbitaal)vleugel  ontspringt  uit  den  zijrand  van  de  eigenlijke 
verhemelteplaat,  juist  uit  dat  gedeelte,  dat  vrij  blijft  tusschen  een  uit- 
steeksel van  de  bovenkaak  aan  den  vóór-,  en  het  vooreind  van  het 
pterygoïdeum  aan  den  achterkant.  De  voorrand  van  dezen  vleugel  vormt 
de  achter-buitenzijde  van  een  ander  ovaal  schedelgat,  dat  min  of  meer 
volledig  in  een  bovenste  en  een  onderste  opening  is  verdeeld.  De  onderste 
is  het  foramen  rotundum,  de  bovenste  het  for.  opticum.  De  binnen-voor- 
rand  dezer  dubbel-opening  wordt  gevormd  door  de  orbitaalvleugels  van 
het  sphenoid. 

Terugkeerende  tot  den  achterhoek  van  het  foramen  ovale,  vindt  men 
dezen  gevormd  door  de  voorste  punt  van  het  pterygoid,  dat  bij  Echidna 
een  zeer  aanzienlijk  beenstuk  is,  zich  inschuivend  tusschen  't  palatinum 
aan  de  vóór-binnen-,  en  het  petrosum  aan  de  achter-buitenzijde.  Aan 
deze  laatste  zijde  welft  het  zich  zelfs  over  de  trommelholte  heen,  en  neemt 
dus  deel  aan  de  vorming  dier  holte ;  eene  bijzonderheid,  die  bij  geen 
ander  zoogdier  wordt  aangetroffen. 

Aan  de  vóór-buitenzijde  van  het  pterygoïd  sluit  zich  de  achter-binnen- 
rand van  een  dunne  beenplaat  aan,  die  de  ruimte  vult  tusschen  het  squa- 
mosum  en  den  bovengenoemden  orbitaalvleugel  van  het  palatinum  en  dus 
den  bodem  vormt  van  den  achter-onderhoek  des  slaapkuils.  Deze  been- 
plaat vormt  derhalve  ook  den  geheelen  buitenrand  van  het  foramen  ovale. 
Zij  ontwikkelt  zich  zeer  laat:  aan  jonge  schedels  ligt  dit  geheele  gedeelte 
van  den  schedelwand  nog  open. 

Het  voorste  gedeelte  van  deze  beenplaat  schiet  onder  den  palatinum- 
vleugel  door,  en  bereikt  zoodoende  den  achterrand  van  den  orbitaal- 
vleugel van  het  sphenoïd,  langs  den  bovenrand  van  het  foramen  opticum. 

Stelt  men  nu  de  vraag:  welke  deelen  beantwoorden  bij  Ornithorhynchus 
aan  de  hier  beschrevene  van  Echidna  ?,  dan  stuit  men  op  de  moeilijkheid, 
dat  geen  duidelijk  homologon  van  het  pterygoïd  is  aan  te  wijzen.  Wel 
treft  men  aan  den  zijrand  van  het  palatinum  een  bewegelijk  beenplaatje 
aan,  dat  zich  uitstrekt  van  den  achter-binnenhoek  der  bovenkaaks-tand- 
schijf  tot  aan  den  vóór-binnenhoek  van  't  foramen  ovale,  en  dat  door 
Meckel,  Owen  en  Brühl  met  den  naam  pterygoïd  is  bestempeld,  maar 
dit  stuk  ligt  vóór  het  foramen  ovale,  niet  er  achter,  zooals  het  pterygoïd 
van  Echidna.  Veel  waarschijnlijker  lijkt  het,  dit  stuk  te  homologiseeren 
met  den  orbitaalvleugel  aan  het  palatinum  van  Echidna,  terwijl  de  vaste 
schedelwand  tusschen  foramen  ovale  en  rotundum  bij  Ornithorhynchus 
gelijk  ware  te  stellen  met  de  laat-optredende  beenplaat  in  diezelfde 
schedelstreek  bij  Echidna. 


Dan  moet  men  evenwel  aannemen,  dat  het  eigenlijke  pterygoïd  bij 
Ornithorhynchus  betrekkelijk  klein  is  en  vergroeid  met  het  voor-binnen- 
deel  van  het  petrosum.  Werkelijk  zijn  op  die  plaats  sporen  van  zulk  een 
beenstuk  v^aar  te  nemen.  Naar  sprekers  meening  is  dus  tot  nu  toe  bij 
Ornithorhynchus  een  deel  van  het  palatinum  voor  het  pterygoïd  aan- 
gezien, en  het  eigenlijke  pterygoïd  onopgemerkt  gebleven. 

De  Heer  fluiter  sjn-eekt  over  de  Nederlandsche  fauna  voor  zooverre 
zij  uit  lagere  dieren  (geen  insecten  en  spinnen)  bestaat  en  wijst  op  de 
wenschelijkheid,  dat  onze  Vereeniging  zich  nog  meer  dan  tot  nog  toe  op 
de  studie  van  die  fauna  zal  gaan  toeleggen.  Hij  grijpt  deze  gelegenheid 
aan,  om  op  te  wekken  tot  samenwerking,  om  op  die  wijze  te  verkrijgen, 
dat  eindelijk  eens  eene  grondige  bewerking  van  onze  lagere  diei-en-fauna 
ter  hand  worde  genomen. 

Dit  denkbeeld  wordt  van  verschillende  zijden  ondersteund ;  van  de 
eene  zijde  wordt  er  daarbij  op  aangedrongen,  dat  de  gelegenheid  zal 
geopend  worden,  om  op  verschillende  punten  van  ons  vaderland  en  met 
name  ook  in  de  nabijheid  van  onze  meren  en  plassen  faunistische  onder- 
zoekingen in  te  stellen ;  aan  de  andere  zijde  wordt  betoogd,  dat  het  sedert 
wij  over  een  Zoölogisch  Station  met  betrekkelijk  ruime  hulpmiddelen 
beschikken,  aan  de  gelegenheid  tot  het  instellen  der  waarnemingen  niet 
zal  behoeven  te  ontbreken,  mits  de  personen  gevonden  worden,  die  zich 
aan  die  veel  tijd  vorderende  en  vooral  in  den  aanvang  weinig  voldoening 
gevende,  lang  voort  te  zetten  studiën  willen  wijden. 

Besloten  wordt  dat  deze  aangelegenheid  voorwerp  van  behandeling 
zal  uitmaken  op  de  in  Juni  te  houden  huishoudelijke  vergadering  der 
Vereeniging. 

Nog  deelt  de  Secretaris  mede,  dat  het  wenschelijk  is  gebleken  de 
huishoudelijke  vergadering  dit  jaar  niet  te  Utrecht  te  houden.  Hij  stelt 
daarom  aan  de  vergadering  voor  eene  keuze  te  doen  tusschen  's  Gra- 
venhage  en  Haarlem.  Over  dit  punt  wordt  gestemd  en  blijken  de  stemmen 
te  staken.  De  beslissing  wordt  dus  tot  de  volgende  vergadering  aan- 
gehouden. 


WETENSCÏÏAPPELUKE  VERGADERING 


Amsterdam.    Zoölogisch   Laboratorium.  25  Maart  1899.  's  Avonds  8  uur. 

Aanwezig  de  H.H.  Sluiter  (Voorzitter),  Loman,  Langelaan,  Vosmaer, 
Rolsius,  Koorevaar,  van  Kampen,  Wevers,  Kedeke,  Kesink,  van  Wijhe 
en  Hoek. 

De  Secretaris  brengt  een  schrijven  van  den  Secretaris  van  het  Histo- 
risch Genootschap  te  Utrecht  ter  tafel,  waarin  de  aandacht  gevestigd 
wordt  op  eene  uitgave  van  historische  kaarten  van  ons  vaderland,  die 
wellicht  ook  voor  het  in  kaart  brengen  van  natuurwetenschappelijke  en 
statistische  gegevens  van  groot  nut  zullen  kunnen  zijn.  Het  Historisch 
Genootschap  heeft  zich  daarom  ook  tot  de  Dierkundige  Vereeniging  ge- 
wend met  een  verzoek  om  steun.  Daar  echter  de  faunistische  studies 
—  misschien  met  uitzondering  van  diegene,  welke  op  Insecten  en  Week- 
dieren betrekking  hebben  —  in  den  regel  niet  van  zoo  speciaal  lokalen 
aard  zijn,  dat  daarvoor  kaarten  op  zoo  groote  schaal  benoodigd  zullen 
zijn,  als  het  Historisch  Genootschap  zich  voorstelt  te  geven,  meent  de 
vergadering,  hoe  groot  hare  sympathie  voor  het  tot  stand  komen  der 
uitgave  ook  is,  dat  het  niet  op  den  weg  der  Vereeniging  ligt  die  uit- 
gave financieel  te  steunen. 

De  Heer  Tosniaer  houdt  daarna  zijne  aangekondigde  voordracht  over 
eenige  punten  uit  de  ontwikkelingsgeschiedenis  der  Sponsen.  Hij  knoopt  het- 
geen hij  mededeelt  vast  aan  de  uitkomsten,  die  door  Otto  Maas,  dank  diens 
jongste  onderzoekingen,  verkregen  zijn.  Hij  begint  met  uiteen  te  zetten, 
hoe  gebrekkig  tot  voor  korten  tijd  onze  kennis  van  de  ontwikkelings- 
geschiedenis der  sponsen  geweest  is,  hoe  vaag  onze  begrippen  dienaan- 
gaande waren:  zoo  was  er  geene  zekerheid  wat  men  onder  de  proximale, 
wat  onder  de  distale  pool  der  larve  te  verstaan  had ;  zoo  verschilde  men  van 
meening  omtrent  het  punt  waar  de  aanhechting  van  de  sponslarve  plaats 
vond ;  zoo  kon  het  niet  als  eene  uitgemaakte  zaak  beschouwd  worden,  of  er 
eene  gastrula  voorkwam  of  niet  en,  als  er  een  optreedt,  welke  pool  zich 
dan  bij  de  gastrulatie  naar  binnen  ombuigt.  Nam  men  echter  aan,  dat 
er  geene  gastrulatie  voorkwam,  dan  was  het  een  open  vraag,  welke  rol 
bij  de  verdere  ontwikkeling  der  larven  door  de  verschillende  cellen  en 
cellagen  gespeeld  werd,  of  de  flagellumdi-agende  cellen  verdwijnen,  dan 
wel  hunne  flagella  verliezen  en  daarna  overgaan  in  de  buitenbekleeding, 
het  z.g.  ectoderm,  of  juist  het  omgekeerde  doen. 

Uitvoerig  licht  Spr.  daarna  toe,  dat  alle  mogelijkheden  allengs  veron- 
dersteld werden  en  dat  men  ook  reeds  tot  de  meening  gekomen  was, 
dat    niet    alle   sponsen   zich   in   deze  opzichten  op  dezelfde  wijze  zouden 


gedragen  en  de  ontwikkeling  op  twee  verschillende  manieren  zoude 
plaats  vinden,  waarvan  dan  de  eene  bij  de  kalksponsen,  de  andere  bij 
de  kiezelsponsen  regel  zou  zijn.  Aan  de  verwarring  van  begrippen  die 
op  dit  gebied  geheerscht  heeft  is,  naar  Spr.  meent,  eerst  door  de  jongste 
onderzoekingen  van  Otto  Maas  een  einde  gekomen :  diens  verdiensten 
acht  Spr.  oneindig  veel  grooter  dan  die  van  Delage  op  dit  gebied.  Maas 
neemt  aan,  dat  de  ontwikkeling  der  sponsen  volgens  vier  verschillende 
typen  plaats  vindt  en  de  Heer  Vosmaer  zet  met  behulp  van  teekeningen 
en  schematische  figuren  uiteen,  in  welke  opzichten  deze  typen  van  elkan  • 
der  verschillen  en  in  hoeverre  de  verschillen  onder  één  gezichtspunt 
kunnen  worden  gebracht.  Het  is  niet  doenlijk  in  een  kort  verslag  zonder 
afbeeldingen  deze  typen  duidelijk  te  beschrijven.  Genoeg  zij  gezegd,  dat 
men  thans  het  volgende  als  vastgesteld  mag  aannemen. 

Vroeger  of  later  treedt  een  zekere  ongelijkheid  in  de  klieving  op, 
zoodat  men  macro-  en  micromeren  kan  onderscheiden.  De  proximale 
pool  der  larve  ontstaat  uit  de  afstammelingen  der  micromeren ;  de  vast- 
hechting geschiedt  aan  de  proximale  pool.  Deze  afstammelingen  der  mi- 
cromeren (»micropaedia")  dragen  altijd  flagella  en  zijn  veel  minder  korrelig 
dan  de  overige  cellen.  Zelfs  dan,  wanneer  zij  tijdelijk  de  geheele  opper- 
vlakte der  vrije  of  pas  vastgehechte  larve  in  beslag  nemen,  komen  zij 
ten  slotte  binnen  in  te  liggen  en  leveren  de  choanocyten.  De  afstamme- 
lingen der  macroraeren  («macropaedia")  differentieeren  zich  spoedig  in 
cellen,  die  de  definitieve  bekleeding  vormen  van  de  uitwendige  opper- 
vlakte, van  de  kanalen  en  van  de  holten,  en  in  zulke  die  het  steun- 
weefsel  (skelet)  vormen.  De  vraag  of,  en  zoo  ja,  wat  bij  sponsen  gastrula 
mag  genoemd  worden,  laat  spreker  liefst  nog  open. 

De  Heer  §luitei'  deelt  het  een  en  ander  mede  omtrent  een  manlijk 
exemplaar  van  Laeynargus  borealis,  dat  in  de  Noordzee  niet  ver  van 
Jutland  gevangen  was  en  voor  het  laboratorium  der  Amsterdamsche 
hoogeschool  was  aangeschaft.  Hij  vertoont  goed  geslaagde  photographiën 
van  het  2.83  M.  lange  voorwerp,  waarvan  tot  nog  toe  slechts  zeer  enkele 
exemplaren  in  de  Nederlandsche  collecties  worden  aangetroffen. 

Besloten  wordt,  dat  de  huishoudelijke  vergadering  dit  jaar  op  Zondag 
25  Juni  te  's  Gravenhage  en,  als  men  ons  daar  gastvrijheid  wil  verleenen, 
in  een  der  lokalen  van  de  Zoölogisch-BotanLsche  Tuin  gehouden  zal 
worden. 


GEWONE  HUISHOUDELIJKE  VERGADERING 

's  Gravenhage.  Tuin  van  het  Zoölogisch-Botanisch  Genootschap. 
25  Juni  1899.  Voormiddacr.s  11   uur. 


Aanwezig  de  HH.  Horst  (Voorzitter),  Piepers,  Mejuffrouw  Popta,  de  HH. 
Bolsius,  Sluiter,  van  Bemmelen,  Pekelharing,  van  Lidth  de  Jeude,  van 
Wyhe,  Vosmaer,  A.  A.  W.  Hubrecht,  Dekhuyzen,  Everts,  Jentink, 
Eedeke  en  J.  Th.  Oudemans. 

Bij  afwezigheid  van  den  Voorzitter,  den  Heer  Weber,  wordt  de  ver- 
gadering door  den  Vice- Voorzitter,  den  Heer  Horst,  geleid.  Daar  van 
den  Secretaris,  den  Heer  Hoek,  bericht  ontvangen  is,  dat  hij  zich  in  op- 
dracht der  regeering  buitenslands  bevindt,  belast  de  Heer  J.  Th.  Oude- 
mans zich  met  het  Secretariaat.  Verder  is  er  door  de  HH.  Loman  en 
Warnsinck  kennis  van  gegeven,  dat  zij  verhinderd  zijn  de  vergadering 
bij  te  wonen. 

De  Voorzitter  opent  de  vergadering  en  wijdt  enkele  woorden  aan  de 
afwezige  leden  met  name  aan  hen,  die  deel  nemen  aan  de  Siboga- 
expeditie,  omtrent  welke  expeditie  reeds  talrijke  uiterst  gunstige  berichten 
naar  het  vaderland  zijn  gezonden.  Hij  stelt  vervolgens  voor  eene  schrifte- 
lijke dankbetuiging  te  richten  tot  het  Bestuur  van  het  Koninklijk  Zoölo- 
gisch Botanisch  Genootschap  te  's  Gravenhage  voor  de  gastvrije  ontvangst, 
die  der  Vereeniging  heden  in  den  Tuin  van  het  Genootschap  ten  deel 
valt.  Dienovereenkomstig  wordt,  met  applaus,  besloten. 

Met  behulp  van  door  den  Secretaris  der  Vereeniging  verstrekte  ge- 
gevens brengt  de  Voorzitter  daarna  het  volgende  verslag  uit  over  den 
toestand  der  Vereeniging. 

Onze  eereleden,  onze  begunstigers  en  correspondeerende  leden  bleven 
ons  in  het  afgeloopen  jaar  allen  trouw,  de  lijst  onzer  gewone  leden 
onderging  echter  niet  onbelangrijke  veranderingen.  Zeven  leden  ontvielen 
ons:  twee  door  den  dood,  de  HH.  Mr.  Herman  J.  Albarda  te  Leeuwar- 
den en  J.  E.  Criellaert,  te  Rotterdam,  één  door  vertrek  naar  het  bui- 
tenland, terugkeer  naar  zijn  vaderland,  de  Heer  Dr.  O.  Seydel,  De  vier 
anderen  werden  ons  ontrouw,  zonder  daarvoor  eene  bepaalde  reden  op 
te  geven:  het  waren  de  HH.  Dr.  J.  H  Hanken  ('s  Gravenhage),  J.  van 
der  Kolk  (Endegeest  bij  Leiden),  Dr.  C.  L.  Reuvens  (Oosterbeek)  en 
Mejuffrouw  A.  E.  S.  Michelsen  (Leiden).  Betreuren  wij  hun  heengaan, 
aangenaam  is  het  ons  tegelijkertijd  te  kunnen  vermelden,  dat  tien  nieuwe 
belangstellenden  tot  het  lidmaatschap  zijn  toegetreden  en  de  opengeko- 
men  plaatsen  dus  weer  zijn  bezet.  Wij  mogen  echter  niet  verzuimen  er 
op  te  wijzen,  dat  de  verliezen,  die  onze  Vereeniging  lijdt,  door  het  over- 
lijden van  de  HH.  Albarda  en  Criellaert  ontegenzeggelijk  leemten  zijn,  die 
niet  zoo  gemakkelijk  zijn  aan  te  vullen. 

De   Heer  Mr.  Herman  J.  Albarda  was  sedert  1884  lid  onzer  Vereeni- 


ging  en  werkte  als  bekwaam  ornitholoog  wakker  mede  aan  de  uitbrei- 
ding van  de  kennis  van  onze  fauna.  Zijne  jaarlijksche  bijdragen,  waarvoor 
hij  op  de  medewerking  van  allen  kon  rekenen,  die  zich  in  ons  vaderland 
met  de  studie  der  vogels  onledig  houden,  werden  in  het  Tijdschrift  onzer 
Vereeniging  opgenomen  en  zijn  U  allen  bekend.  In  1884  gaf  hij  eene 
naamlijst  in  het  licht  van  in  de  Provincie  Friesland  waargenomen  vogels, 
in  1897  eene  nieuwe  Naamlijst  van  Nederlandsche  Vogels:  beide  met 
groote  liefde  voor  zijn  studievak  bewerkte,  met  groote  nauwkeurigheid 
samengestelde  geschriften,  die  hem  op  den  dank  der  Nederlandsche 
ornithologen  en  niet  minder  van  onze  Vereeniging  aanspraak  gaven.  De 
Heer  Albarda  nam  overigens  weinig  deel  aan  de  werkzaamheden  onzer 
Vereeniging,  aan  onze  vergaderingen  enz.  Jaren  achtereen  maakte  hij 
echter  van  ons  Tijdschrift  gebruik  voor  de  uitgave  zijner  lijsten  van 
zeldzame  in  ons  vaderland  waargenomen  vogels.  De  vertragingen,  die 
de  uitgave  van  ons  Tijdschrift  af  en  toe  moet  ondervinden  uit  gebrek 
aan  de  noodige  fondsen,  vertragingen  die  ongunstig  terugwerken  op  de 
lust  onzer  leden  om  van  ons  Tijdschrift  gebruik  te  maken,  waren  hem 
dan  ook  niet  vreemd.  Zeer  waardeeren  wij  zijn  besluit  aan  onze  Ver- 
eeniging bij  laatsten  wil  een  legaat  van  ƒ  2000  te  vermaken  en  zeker 
zal  het  voorstel  van  het  Bestuur,  dat  aan  dat  bedrag  de  bestemming 
worde  gegeven  van  eene  eerste  bijdrage  voor  een  Tijdschrift-fonds,  welks 
rente  telkens  gebruikt  wordt,  als  een  deel  van  het  Tijdschrift  verschenen 
is  en  betaald  moet  worden,  op  eene  gunstige  ontvangst  uwerzyds  kun- 
nen rekenen. 

De  Heer  J.  E.  Criellaert  te  Eotterdam,  was  sedert  1876  lid  onzer  Ver- 
eeniging ;  hij  behoorde  tot  de  eersten,  die  de  oprichting  van  een  Zoölo- 
gisch Station  geldelijk  steunde  en  hij  bleef  tot  aan  zijn  dood  door  het 
geven  van  eene  jaarlijksche  bijdrage  aan  onze  instelling  trouw:  zijn  na- 
gedachtenis zal  ongetwijfeld  in  dankbare  herinnering  bij  ons  voortleven. 

Tot  het  lidmaatschap  traden  toe  de  dames  Mejuffrouw  M.  Boissevain 
(Amsterdam)  en  A.  E.  J.  Bruins  (Groningen);  verder  de  HH.  S.  E. 
Boorsma,  thans  Dr.  Boorsma  in  Nederl.  Indië,  K.  J.  de  Jong  (Utrecht), 
W.  A.  Salm  (Amsterdam),  Mr.  E.  Baron  Snouckaert  van  Schauburg 
(Doorn),  H.Schuitema  (Helder),  Dr.  Ed.  Verschafifelt  (Haarlem),  W.  Warn- 
sinck  (Arnhem)  en  Th.  Weevers  (Amsterdam),  zoodat  het  aantal  leden 
op  1  Januari  1899  130  bedroeg. 

In  het  Bestuur  jder  Vereeniging  kwam  verandering  door  dat  de  Heer 
Hubrecht,  die  als  Voorzitter  aftrad  en  voor  herbenoeming  niet  in  aan- 
merking wenschte  te  komen,  door  den  Heer  Max  V^eber  vervangen  werd. 
De  Heer  Horst,  die  ais  Vice- Voorzitter  aan  de  beurt  van  aftreding  was, 
werd  herbenoemd  en  liet  zich  die  herkiezing  welgevallen. 

Behalve  de  gewone  huishoudelijke  vergadering  werden  gedurende  de 
wintermaanden  te  Amsterdam  drie  zuiver  wetenschappelijke  bijeenkom- 
sten gehouden.  In  het  gastvrije  lokaal,  waar  de  Heer  Max  Weber,  zoolang 
hij  hoogleeraar  was  te  Amsterdam,  ons  zoo  vaak  en  zoo  hartelijk  welkom 
had  geheeten,  werd  ons  nu  op  even  hoffelijke  en  loffelijke  wijze  door 
ons  medebestuurslid  Sluiter  gastvrijheid  geboden.  Aan  beiden  daarvoor 
ons  nller  hartelijke  dank. 

Van  het  Tijdschrift  verscheen  in  1898  afl.  '2 — 4  van  Deel  V  en  afl.  1 
van  Deel  VI  van  de  tweede  Serie.  De  tweede  afl.  van  dat  deel  is  thans 
ter  perse  en  zal  ongeveer  midden  Augustus  het  licht  zien.  Daarin  wordt 
o.  a.  opgenomen  een  opstel  van  ons  nieuwe  lid,  den  Heer  Baron 
Snouckaert   van   Schauburg,  die  bereid  gevonden  werd,  evenals  de  Heer 


Albarda  voor  dezen,  ons  jaarlijks  eene  bijdrage  te  leveren  over  de  in 
het  afgeloopen  jaar  in  ons  vaderland  waargenomen  zeldzame  vogels. 
Met  het  bestuur  der  nieuw  opgerichte  Anthropologische  Vereeniging 
werd  onderhandeld  over  de  opname  van  verslagen  en  artikelen:  deze 
zustervereeniging  zal  de  Redactie  ongetwijfeld  bereid  vinden  zulke  arti- 
kelen, die  van  vergelijkend-anatomischen  aard  zijn,  of  in  't  algemeen  ge- 
sproken ook  voor  dierkundigen  van  belang  zijn,  die  haar  dus  voor  opname 
geschikt  voorkomen,  in  ons  orgaan  op  te  nemen. 

De  bibliotheek  breidde  zich  ook  in  het  afgeloopen  jaar  wederom  niet 
onbelangrijk  uit  —  niet  lang  zal  het  meer  kunnen  duren  of  er  zal  aan 
uitbreiding  van  het  bibliotheek- lokaal  gedacht  moeten  worden.  Met  die 
uitbreiding  houdt  eene  vermeerdering  van  het  gebruik,  dat  van  onze 
boekerij  gemaakt  wordt,  gelijken  tred.  Als  aanwinsten  van  beteekenis 
mogen  hier  vermeld  worden  een  fraai  exemplaar  van  Buffon,  Daubenton 
en  Lacépède,  Histoire  Naturelle  in  38  deelen,  een  geschenk  van  Dr.  E. 
F.  van  de  Sande  Bakhuyzen,  eene  groote  collectie  van  uitgaven  van  het 
K.  Danske  Videnskab  Selskabet  in  ruil  voor  een  compleet  exemplaar  van 
ons  Tijdschrift  ontvangen,  Hauck's  Meeres-Algen,  de  completeering  van 
het  exemplaar  der  door  het  Zoölogisch  Station  te  Napels  uitgegeven 
Zoölogische  Jahresberichte,  waaraan  nog  een  12  tal  stukken  ontbraken 
en  verschillende  opstellen  van  de  Heeren  Ch.  Janet  en  Giglio-Tos.  Ver- 
der tal  van  geschriften  en  overdrukken  van  de  volgende  gewone,  corres- 
pondeerende  en  eereleden:  de  HH.  Max  Weber,  Maitland,  Dekhuyzen, 
Sir  John  Murray,  Vosmaer,  Pekelharing,  Blanchard,  Sluiter,  Bolsius, 
Horst,  DoUfus,  de  Man,  Hoek,  J.  Th.  Oudemans,  Piepers,  Everts,  Schep- 
man,  Redeke,  Vorst  van  Monaco,  van  Wyhe,  Albarda,  Wenckebach  en 
Reuvens.  Zeer  aanzienlijk  waren  ook  de  aanwinsten  in  de  afdeeling  Tijd- 
schriften en  Uitgaven  van  geleerde  Genootschappen,  die  de  Bibliotheek 
grootendeels  door  ruiling  ontving  —  daarvoor  meenen  wij  te  mogen  ver- 
wijzen naar  de  in  Januari  '99  in  het  licht  gegeven  lijst.  Dat  ruilverkeer 
neemt  gestadig  toe  en  daaraan  zal  ongetwijfeld  een  sneller  verschijnen 
van  ons  Tijdschrift  nog  weer  bevorderlijk  kunnen  zijn  —  indirect  zal 
het  legaat  van  Mr.  Albarda,  als  het  voor  de  uitgave  van  het  Tijdschrift 
bestemd  wordt,  ook  aan  de  uitbreiding  van  de  Bibliotheek  bevorder- 
lijk zijn. 

Het  is  hier  de  plaats  om  melding  te  maken  van  eene  gunstige  be- 
schikking door  de  Commissie  van  beheer  van  het  Korthals-fonds  ten  op- 
zichte van  onze  Vereeniging,  of  althans  van  de  in  het  Zoölogisch  Station 
der  Vereeniging  opgestelde  bibliotheek  der  Vereeniging,  genomen.  Ons 
werd  een  bedrag  van  ƒ600  uit  de  rente  van  bedoeld  fonds  uitgekeerd, 
opdat  wij  daarvoor,  in  overleg  met  de  Hoogleeraren  in  de  Plantkunde, 
zouden  aanschaffen  kostbaardere  boekwerken  en  herbariën  voor  de  studie 
der  Algen  van  onze  kust  onontbeerlijk.  In  een  volgend  verslag  zal  kun- 
nen worden  medegedeeld  met  welke  werken  de  Bibliotheek  ten  gevolge 
van  dit  liberale  besluit  verrijkt  is. 

Dan  moge  hier  vermeld  worden,  dat  onze  Vereeniging  uitgenoodigd 
werd  gedelegeerden  te  zenden  naar  het  4e  internationale  Zoölogen-Congres, 
dat  in  Augustus  1898  te  Cambridge  in  Engeland  gehouden  werd.  De 
HH.  F,  A.  Jentink  en  J.  W.  van  Wijhe  verklaarden  zich  op  verzoek  van 
het  bestuur  bereid  de  Vereeniging  op  dat  Congres  te  vertegenwoordigen. 
Behalve  aan  hen  werd  nog  aan  zes  leden  der  Vereeniging  uit  het  Con- 
gresfonds vergoeding  van  reiskosten  verleend:  dit  waren  de  HH.  van 
Bemmelen,    Dubois,   Hoek,   Horst,    Hubrecht   en    Vosmaer.   Het   Congres 


had  van  22  tot  27  Augustus  te  Cambridge  plaats  en  wekte  bij  raenigen 
deelnemer  herinneringen  op  aan  de  in  '95  door  onze  Vereeniging  in 
Leiden  georganiseerde  bijeenkomst. 

Dit  Verslag  geeft  tot  geene  nadere  besprekingen  aanleiding.  De  Pen- 
ningmeester doet  daarna  Rekening  en  Verantwoording  over  het  door 
hem  in  1898  gevoerde  financieele  beheer. 


Rekening  en  Verantwoording  over  1898 

Ontvangsten 

1 .  Batig  Saldo  over  1897  (Reserve  voor  de  uitgave  van  het 

Tijdschrift) f  661.865 

2.  130  Contributies  van  leden ,     .     .     .  780.— 

3.  12             »               »    begunstigers 120. — 

4.  10  Bijdragen  van  particulieren  voor  het  Zoölogisch  Station  130. — 

5.  Rijkssubsidie  voor  het  Zoölogisch  Station 1500. — 

6.  Huur  bovenwoning  van  het  Zoölogisch  Station  ....  250. — 

7.  Huur  lokalen  bij  den  adviseur  in  gebruik 750. — 

8.  Verkoop   Tijdschrift   en   andere  door  de  Vereeniging  uit- 

gegeven werken 290.55 

9.  Terug  ontvangen  voor  door  het  Zoölogisch  Station  gele- 

verd zoölogisch  materiaal 108.10 

10.  Legaten  en  schenkingen: 

A.  Legaat  Mr.  J.  H.  Albarda 2000.— 

B.  Schenking  uit  het  Koithalsfonds.     .     .     .       600. — 

2600.— 


f  7190.51^ 
Uitgaven 

1 .  Rente  en  Aflossing : 

A.  Der  leening  van  1889 450.— 

B.  D         »  »     1895 437.50 

ƒ  887.50 

2.  Exploitatie  Zoölogisch  Station 2182.47^ 

3.  Bibliotheek 199.14 

4.  Vergaderingen 2.50 

5.  Tijdschrift 880.72 

6.  Voorschotten  bestuursleden 112.63^ 

7.  Drukwerk 63.20 

8.  Onvoorziene  uitgaven 55.45 

9.  Belegd 1953.96 


f  6337.58 

Balans 

De  inkomsten  bedroegen f  7190.51 

De  uitgaven  bedroegen »  6337.58 

Batig  saldo.     .     f    852.935 


XXXIX 


Transport  ...  f    852.93^- 
Hiervan    bestemd    voor    aankoop    van    algologische  werken 

(Kortbalsfonds) »  600.— 

Saldo  (reserve  voor  de  uitgave  van  het  Tijdschrift)     ...  ƒ  252.93^ 


Deze  Rekening  en  Verantwoording  is  in  banden  gesteld  van  eene 
Commissie  bestaande  uit  de  HH.  Pekelharing  en  Wenckebach.  Bij  monde 
van  eerstgenoemde  verklaart  deze  Commissie  haar  onderzocht  en  accoord 
bevonden  te  hebben ;  zij  stelt  dus  de  Vergadering  voor  haar  goed  te 
keuren  met  een  woord  van  bartelijken  dank  aan  den  Penningmeester 
voor  zijn  uitstekend  beheer.  Aldus  wordt  besloten. 

Eveneens  vereenigt  de  Vergadering  zich  met  het  gunstig  advies  van 
dezelfde  Commissie,  die  ook  de  Rekening  en  Verantwoording  van  den 
Penningmeester  over  het  door  hem  beheerde  Congresfonds  der  Vereeni- 
ging  onderzocht. 

Deze  Rekening  en  Verantwoording  luidt  als  volgt: 


Rekening  en  Verantwoording  van  het  Congresfonds 

Ontvangsten 

1  Januari  1898  in  kas f    64.22^ 

4  Mei  13  coupons  a   ƒ  1.48^ 19.30^ 

1  September  13  cpns  a  f  1,48^ 19.20^ 

1         »             /  200.—  N.W.S.  verkocht  a  d6'/^  %     .     .     .  193.— 

f  295.83  s 


12  September  aan  Horst, 


Uitgaven 
Reis  naar  Cambridge  en  terug. 


15          )) 

» 

Dubois,                  )) 

15          » 

)) 

Jentink,                 » 

26          » 

» 

van  Bemmelen,    » 

6  October 

)) 

Hoek,                    » 

6        » 

» 

Vosmaer,               » 

1  December 

)) 

van  Wijhe,            » 

10         » 

» 

A.  A.  W.  Hubrecht, 

Balans 


De  ontvangsten  hebben  bedragen 
De  uitgaven  hebben  bedragen    . 


Saldo  in  kas. 


/  33.— 
29.50 
30.70 
33.10 
36.80 
42.85 
42.— 
35.— 

ƒ  282.95 


f  295.835 
))  282.95 
f    12.885 


De  Penningmeester  dient  daarna  de  volgende  begrooting  in  voor  het 
vereenigingsjaar  1900.  Daar  er  naar  alle  waarschijnlijkheid  in  het  loopende 
jaar  geen  deel  van  het  Tijdschrift  afgesloten  zal  worden  en  dus  te  be- 
talen zal  zijn,  mag  reeds  nu  op  de  rekening  van  het  loopende  jaar  op 
een  batig  saldo  gerekend  worden  van  minstens  f'SOO.  — ;  daarentegen 
moet  voor  het  jaar  1900  op  het  verschijnen  van  een  deel  en  wel  (2) 
Deel  VI  van  het  Tijdschrift  gerekend  worden. 


XL 

Begrooting  voor  1900 

Ontvangsten 

i.  Batig  saldo  1899  (reserve  Tijdschrift) f    300.— 

2.  Contributie  van  129  leden 774— 

3.  Contributie  van     11  begunstigers 110. — 

4.  Bijdragen  van  10  begunstigers  van  bet  Zoölogisch  Station.  130. — 

5.  Rijkssubsidie 1500. — 

6.  Huur  bovenwoning  Zoölogisch  Station 237.50 

7.  Huur  lokalen  Zoölogisch  Station  bij  den  adviseur  in  ge- 

bruik      750.— 

8.  Verkoop  Tijdschrift  en  andere  uitgegeven  werken .     .     .  250. — 

9.  Terug  te  ontvangen  voor  geleverd  zool.  materiaal .     .     .  100. — 
10.  Kente  gekweekt  in  1899  (Tijdschriftfonds) 60.— 


f  4211.50 

Uitgave7i. 

1.  Rente  en  aflossing: 

A.  Der  leening  van  1889 437.50 

B.  »         ))  ))     1895 425.— 

f    862.50 

2.  Exploitatie  Zoölogisch  Station: 

A.  Onderhoud  gebouwen  en  terrein.     .     .     .     200. — 

B.  »  aquarium 90. — 

C.  Ameublement,  gordijnen  en  onderhoud.     .     140. — 

D.  Uitbreiding,     vernieuwing    en    onderhoud 

van  den  overigen  inventaris     ....     150. — 

E.  Alcohol  en  chemicaliën 100. — 

F.  Aankoop   zoölogisch  materiaal  voor  onder- 

zoek      110.— 

G.  Exploitatie  in  engeren  zin 350. — 

H.  Schrijf-  en  teekenbehoeften,  druk-  en  bind- 

werk 40. — 

I.  Dienstpersoneel 650 — 

K.  Grondbelasting,  Erfpacht  en  Assurantie    .     115. — 

L.  Onvoorziene  uitgaven 10. — 

ƒ    1955 

3.  Bibliotheek 30o!— 

4.  Vergaderingen 10. — 

5.  Tijdschrift  (2)  Dl.  VI 900.— 

6.  Verschotten  Bestuursleden 120. — 

7.  Drukwerk 25.— 

8.  Onvoorziene  uitgaven 39. — 

f    4211.50 

Deze  begrooting  wordt,  na  in  hare  onderdeelen  te  zijn  toegelicht,  vast- 
gesteld in  den  vorm,  waarin  zij  ter  tafel  werd  gebracht. 

Alvorens  het  woord  te  geven  aan  den  Heer  Redeke  tot  het  uitbrengen 
van  een  kort  en  voorloopig  verslag  over  het  Zoölogisch  Station  der  Ver- 
eeniging  deelt  de  Voorzitter  aan  de  vergadering  mede,  dat  de  gegevens 
voor  dit  verslag  door  den  Directeur,  den  Heer  Hoek  zijn  verstrekt,  doch 


(lat  deze  verhinderd  is  geweest  een  verslag  in  extenso  op  te  stellen,  daar 
hij  zich  vrij  plotseling  buitenslands  heeft  moeten  begeven,  om  als  Neder- 
landsch  gedelegeerde  aan  de  te  Stockholm  plaats  vindende  internationale 
conferentie,  op  het  onderzoek  der  zeeën  betrekking  hebbende,  deel  te  nemen. 
De  Voorzitter  geeft  er  bij  deze  gelegenheid  kennis  van,  dat  het  Bestuur 
der  Vereeniging,  overeenkomstig  art.  37  van  de  Wet,  op  voorstel  van 
den  Directeur  van  het  Zoölogisch  Station,  den  Heer  Dr.  H.  C.  Kedeke 
tijdelijk  benoemd  heeft  tot  assistent-directeur  van  het  Station. 

Het  Verslag  over  het  Zoölogisch  Station  in  1898  luidt  als  volgt: 

Het  Station  der  Vereeniging  onderging  in  het  afgeloopen  jaar  1898 
geene  veranderingen  van  beteekenis.  Aan  het  ondei'houd  vferd  de  noo- 
dige  zorg  besteed :  timmerman  en  loodgieter  brachten  versterkingen  aan 
aan  kroonlijst  en  gooten  van  den  nieuwen  vleugel,  waar  deze  bij 
stormweer  gebleken  waren  daaraan  behoefte  te  hebben  en  de  verver 
voorzag  al  het  buiten-houtwerk  van  het  gebouw  van  eene  nieuwe  verf- 
laag. Dit  is  een  om  de  vier  jaar  wederkeerende  bewerking,  die  eene 
uitgave  van  ruim  /"200  vordert  en  die  voor  de  jaren,  waarin  zij  plaats 
vindt,  de  post  der  onderhoudskosten  hooger  doet  zijn  dan  in  de  andere 
jaren. 

Aan  ameublement  en  inventaris  en  de  uitbreiding  daarvan  werd,  zoo- 
veel de  beperkte  middelen  het  maar  toelieten,  aandacht  en  zorg  gewijd. 
In  de  Bibliotheek  werden  in  de  laatste  vakken,  die  daarvoor  beschikbaar 
waren  kleine  boekenrekken  geplaatst;  in  de  kamer  van  den  Directeur 
werd  een  nieuw  boekenrek  en  een  kastje  met  laden  aangebracht,  terwijl 
voor  Mejuffrouw  Julie  Hoek,  die  in  het  Station  als  adjunct-bibliotheca- 
ris werkzaam  is,  een  der  vertrekken  in  den  nieuwen  vleugel  werd  inge- 
richt: het  kleine  vertrek  werd  behangen,  het  plafond  werd  er  geverfd. 
Ook  in  de  werkkamers  werden  verschillende  kleine  verbeteringen  aan- 
gebracht, waarvan  de  noodzakelijkheid  allengs  gebleken  was. 

In  het  aquarium  werden  in  sommige  bakken  de  gebroken  ruiten  door 
nieuwe  stukken  spiegelglas  van  grootere  dikte  vervangen.  De  zeewater- 
pomp  bleek  behoefte  te  hebben  aan  nieuwe  kleppen  en  deze  werden  nu 
niet  weer  van  koper,  maar  van  phosphorbrons  —  het  metaal  waaruit 
ook  de  rest  van  de  pomp  bestaat  —  vervaardigd.  De  nieuwe  kleppen 
hebben  nu  ruim  een  jaar  dienst  gedaan,  de  pomp  voldeed  gedurende 
dien  tijd  beter  dan  in  de  eerste  jaren  van  haar  gebruik. 

Bij  de  vele  en  zich  weinig  regelmatig  over  zijnen  beschikbaren  tijd 
verdeelende  werkzaamheden,  die  het  beheer  van  het  Station  met  zich 
brengt,  werd  de  Directeur  wakker  geassisteerd  door  Dr.  Kedeke,  die  hem 
door  de  regeering  in  zijne  betrekking  van  Adviseur  in  Visscherijzaken 
als  assistent  is  toegevoegd.  Vooral  tijdens  de  telkens  terugkeerende  dienst- 
reizen van  den  Directeur  is  de  aanwezigheid  van  den  Heer  E.  voor  het 
Station  en  voor  hen,  die  er  gebruik  van  maken,  van  het  grootste  nut. 
Voor  zijne  welwillend  verstrekte  assistentie  komt  hem  dan  ook  de  dank 
der  Vereeniging  toe. 

Het  aan  bet  Station  verbonden  personeel  ging  wakker  voort  zijn  plicht 
te  doen.  Is  hun  taak  in  de  wintermaanden  gewoonlijk  niet  zeer  zwaar, 
's  zomers  vraagt  het  soms  wel  degelijk  veel  van  hunne  toewijding  en 
inspanning,  met  echt-Hollandschen  zin  voor  de  reinheid  van  het  geheel 
te  zorgen  en  toch  altijd  klaar  te  staan,  als  op  hun  hulp  een  beroep  wordt 
gedaan    door   een    der   in   het  Station  werkende  personen.  Het  bedienen 


van  den  motor  en  van  de  pomp  voor  zeewater  behoort  mede  tot  de  taak 
van  den  oudsten  bediende:  het  komt  hem  toe,  dat  hier  wordt  uitgespro- 
ken, dat  hij  zich  met  groote  nauwgezetheid  van  die  taak  kwijt. 

Het  aantal  personen,  die  gedurende  1898  tijdelijk  van  het  Station 
kwamen  gebruik  maken,  was  12.  Daaronder  bevonden  zich  twee  buiten- 
landers: nl.  de  Heer  Dr.  Fr.  van  Rijsselberghe  uit  Brussel  en  de  Heer 
Harrj  Kyle  uit  St.  Andrews :  beiden  ernstige  onderzoekers,  die  bij  her- 
haling hun  ingenomenheid  betuigden  met  de  inrichting  van  ons  Station 
en  van  wier  verblijf  in  het  Station  niet  anders  als  met  voldoening  kan 
melding  gemaakt  worden. 

De  Heer  «1.  A.  Resink,  phil.  cand.  aan  de  Amsterdamsche  Hoogeschool 
opende  in  April  de  rij  der  bezoekers  en  was  van  2 — 20  April  in  het 
Station  werkzaam  met  het  verzamelen  en  bestudeeren  van  Algen. 

Een  groot  ondei'scheid  met  de  najaarsflora  kon  bij  niet  constateeren, 
alleen  waren  nu  de  parasieten  (meest  Chlorophycëen)  opvallend  talrijker. 
Hier  volgt  eene  lijst  van  de  tot  nu  toe  door  hem  gevonden  soorten 
waarbij  ^  beteekent:  niet  teruggevonden  in  't  voorjaar  en  **:  niet  ge- 
vonden in  't  najaar  '97. 

Cyanophycëen  -. 

?  Isactis  plana  (Kg.)  Thur.  * 

Chlorophycëen : 

Acrochaete  parasitica  Oltm.  (Bot.  Ztg.  1894),  zeer  rijk  ontwikkeld  op 
Fucus.  ** 

?  Chaetomorpha  gracilis  Kg.** 

Cladophora  arcta  (Dillw.)  Kg. 
?  »  gracilis  (Griff.)  Kg. 

?  ))  trichotoma  Kg.,  vele  aangespoeld  aan  den  vangdam. 

))  rupestris  (L.)  Kg. 

»  sericea  (Hds)  Aresch.  (verg.  Reinbold.  Chloroph.  Schr.  Nat, 

Ver.  Schlesw.  Holst.  VIII). 
?  »  pygmaea,  Rke  (Atlas  D.  Meeresalgen). 

Enteromorpha  intestinalis  Link. 
?  ))  Linza  (L.).  J.  Ag.  <■ 

»  compressa  (L.)  Aresch. 

?  Enteromorpha  clathrata  (Rke.)  J.  Ag, 

»  ramulosa  (E.  Bot.)  H.**  (Sluis  bij  't  Fort). 

Entocladia  Wittrockii  Wille  *,  zeer  algemeen  op  Ectocarpus  div,  sp. 
Monostroma  Wittrockii  Bom**  veel  aangespoeld  aan  den  vangdam. 
Ulothrix  flacca  (Dillw.)  Thur. 
))       implexa  Kg. 
j)       isogona  (E,  B.)  Thur. 
))      (ürospora)  penicilliformis  Aresch. 
?  Hormotrichum  vermiculare  Kg. 
ülva  Lactuca  (L.)  Le  Jol. 

UI  vel]  a  fucicola  Rosenv.  **,  op  Fucus  met  Acrochaete  parasitica  Oltm. 
veel  gemengd.  (Oltmanns  Parasit.  Meeresalgen.  Bot.  Ztg.  1894). 
Pringsheimia  scutata  Rke  (Atlas  D.  M.). 
Chlorochytrium  Cohnii  Wright  *  in  de  slijmschede  van  Schizonema. 

Phaeophycëen : 
Ascophyllum    nodosum    (L.j  Le  Jol.  zeer  talrijk  op  den  havendijk  in 
't  voorjaar. 


Chondrus  crispus  (L.).  Hackb.  begint  eind  April  te  fructificeeren. 
Cborda  filuiii  (L.)  Hackb.  vooral  in  't  voorjaar. 
Cbordaria  flagelliformis  (Fl.  Dan).  Ag, 

Ectocarpus  siliculosis  (Dillw.)  Kuck.  *  fructificeert  nog  niet  in  't  voor- 
jaar (April). 

Ectocarpus    confervoïdeus    (Rotb)    Kuck,  *    fructificeert    nog    niet   in 
April, 

Ectocarpus  littoralis  (L.)  Kuck.  fructificeert  reeds  rijk  in  April. 
Elacbista  fucicola  (Velley)  Fries, 

»         stellaris  Arescb.**  op  Fucus  vrij  algemeen  in  April. 
Fucus  vesiculosus  L, 
?      »      platycarpus  Tbur, 

»      serratus  L. 
?      »      ceranoïdes  L.**  algemeen  op  't  Wierboofd  in  April  of  veellicbt 
slecbts  een  voorjaarsvorm  van  F.  vesiculosus  ? 

Gigartina  mamillosa  *  (Good  et  Woodw.)  J,  Ag, 

Himantbalia  lorea  (L.)  Lyngb.*  aangespoeld  aan  den  bavendijk. 

Laminaria  digitata  (L.)  Lam. 

»  saccbarina   (F.)  Lam, 

Leatbesia  difformis  (L.)  Arescb,  * 
Pbyllitis  fascia  f.  fascia  (Fl.  Dan.)  Kg. 
Punctaria   plantaginea    (Rotb)  Grev.**  niet  veel  aangespoeld  aan  den  < 

vangdam. 

Ealfsia  verrucosa  (Arescb.)  J.  Ag. 

Scytos;ipbon  lomentarius  (Lyngb,)  J,  Ag*  op  baken  (de  uiterton), 

Myrionema  vulgaris  Tbur.  veel  op  Ulva,  op  oude  Laminaria-stelen  enz.  ! 

Rhodophyceën :  J 

?  Callitbamnion  byssoïdeum  Arn*. 

»  corymbosum  (E.  B.)  Nag.  j 

»  tripinnatum    (Grat.)    Ag.  **   op  Ectocarpus  enz.  Dok-  j 

sluis.  April,  ^ 

Ceramium  rubrum,  (Huds.)  Ag. 

))  Deslongcbampii  Cbauv. 

Cbantransia  virgatula  (Harv.)  Tbur. 
Cystoclonium  purpurascens  (Huds,)  Kg, 

Hildebrandtia  rosea  Kg.  Aan  bet  Wierboofd  enz.  algemeen,  '. 

Melobesia  Lejolisii  Rosan.  op  Zostera  algemeen.  j 

Polysipbonia  nigrescens.  (Dillw.)  Grev.  j 

»  urceolata  (Ligbtf.)  Grev.**  l 

Rbodocborton  Rotbii  (E.  B.)  Nag,  ( 

Incertae  sedis:  ' 

Dermocarpa  prasina  (Reinscb)  Born**  veel  op  Fucus  en  op  steenen,  j 

Erytbrotrichia    ceramicola    (Lyngb.)   Arescb.   komt  in  April  nog  niet 
voor,  algemeen  in  Augustus, 

?  Gloeocapsa  crepidium  Tbur,**  op  steen  enz. 
Pleurocapsa  fuliginosa  Hek.**  op  steenen,  scbelpen. 

De  metbode  van  Pfeiffer  von  Waldbeim  voor  bet  conserveeren  van  zoet- 
v^aterwieren  bleek  ook  te  gebruiken  voor  zeewieren.  (Oesterr,  Bot,  Zscbr. 
1898,  Heft  1—3). 

De  Heer  W.  A.  §alm  uit  Amsterdam  kwam  den  3en  Juli  naar  bet 


station  met  het  vooi'nemen  daar  langeren  tijd  te  vertoeven  en  zich  zoo- 
wel met  behulp  van  versch  als  van  geconserveerd  materiaal  van  de  vis- 
schen  onzer  fauna  op  de  hoogte  te  stellen.  Eene  vrij  ernstige  ongesteld- 
heid noodzaakte  hem  echter  reeds  na  een  negental  dagen  zijn  verblijf  te 
Helder  te  staken;  ofschoon  hersteld  mocht  hem  nog  niet  aangeraden 
worden  naar  het  in  een  groot  deel  van  het  jaar  tochtige,  in  voor-  en 
najaar  in  den  regel  gure,  Helder  terug  te  keeren. 

Mejuffrouw  J.  C.  A.  van  de  San«le  uit  's  Gravenhage  vertoefde 
van  18  Juli  tot  4  Augustus  in  het  Station  en  vergeleek  in  dien  tijd 
talrijke  vormen  van  ongewervelde  dieren,  wat  hun  voorkomen  en  sa- 
menstel betrof,  met  elkander. 

De  Heer  H.  P.  Kuyper,  phil.  cand.  der  Utrechtsche  Hoogeschool,  be- 
steedde  den    tijd    van   zijn   verblijf  in   het   Station    (van   19   Juli   tot  6 
Augustus)   aan    de   studie  der  AlgenÜora.    Hij  slaagde  er  in  enkele  hem 
tot  nog  toe  niet  bekende  vormen  te  verzamelen,  o.  a. : 
Cladophora  expansa. 

»  albida. 

Polysiphonia  spec. 
en  Callithamnion  spec. 
Verder  maakte  hij  van  de  gelegenheid,  die  verschillende  tochtjes  waarbij 
gedregd,    of  met  het   pelagisch  net  gevischt  werd,  hem  boden,  gebruik, 
om    zijne   vormenkennis   wat   lagere   dieren   betreft  niet  onbelangrijk  te 
vermeerderen. 

De  Heer  Dr.  M.  C.  Dekhuyzen  uit  Leiden  vertoefde  met  eenige  on- 
derbreking van  25  Juli  tot  11  Sept.  in  het  Station  en  hield  zich  met  het 
onderzoek  bezig  van  bloed  en  verwante  lichaamsvochten  van  verschillende 
zee-  en  zoetwaterdieren.  Meer  in  het  bijzonder  werden  bestudeerd : 

Arenicola  piscatorum,  Carcinus  maenas,  Portunus  holsatus,  Nephrops 
norvegicus,  Phoxychilidium  femoratum,  Petromyzon  fluviatilis,  Spinax 
acanthias,  Echinus  miliaris,  verder  meer  cursorisch  Ostrea  edulis,  Bo- 
tryllus  spec,  Amphioxus  lanceolatus  (van  Helgoland  afkomstig). 

Van  de  uitkomsten  van  het  onderzoek  zij  medegedeeld :  dat  de  roode 
hloedlichaatnpjes  van  de  jyrik,  die  in  den  laatsten  tijd  door  de  studiën 
van  E.  Giglio  ïos  de  aandacht  getrokken  hebben,  eene  gedaante  bezitten, 
die  aan  de  onderzoekers  ontsnapt  was.  Zij  zijn  namelijk  bekervormig. 
Het  schijnt  wenschelijk  deze  eigenaardige  cellen,  die  onder  de  dieren 
vrij  verspreid  bleken  te  zijn,  met  eenen  afzonderlijken  naam  te  bestempelen : 
chromocrateren,  beker-  of  mutsvormige  chromocyten.  Men  stelle  zich 
een  cirkelrond  schijfje  met  centrale  kern  voor,  waarvan  de  randen  zich 
omgebogen  hebben,  zoodat  er  een  holte  ontstaat,  aan  welks  bodem  de 
kern  ligt.  Deze  blijkt  sterker  met  de  periphere  protoplasmalaag  samen 
te  hangen  op  twee  plekken,  die  vrij  wel  tegenover  elkaar  gelegen  zijn: 
de  top  van  de  muts  en  de  bodem  van  de  holte.  Die  grondvorm  gaat  bij 
de  preparatie  zeer  gemakkelijk  verloren,  vooral  bij  indroging.  De  oorzaak, 
dat  deze  eigenaardige  gedaante  niet  vroeger  is  opgemerkt,  ligt  zonder 
twijfel  in  het  feit,  dat  men  de  gebruikelijke  methoden  van  snelle  indro- 
ging van  een  dun  laagje  bloed  heeft  aangewend.  Dan  ontstaan  ronde, 
ovale,  ook  wel  ingedeukte  schijfjes,  die  beurtelings  aan  de  vormen  van 
de  chromocyten  der  Ichthyopsiden  en  Sauropsiden,  of  aan  die  der  zoog- 
dieren-embryonen   herinneren.    Onderzoek   van    het   versche  bloed  (in  de 


XLV 

capillairen  der  vinnen  b.  v.),  of  van  bet  bloed,  in  0,87o  keukenzout 
opgevangen,  of  wel  van  gefixeerd  materiaal  ('2'Vo  osmiumzuur,  vooral 
2Vo  subliuiaat)  leert  den  waren  grondvorm  kennen. 

Nu  bleek  verder  bij  het  nazien  van  de  literatuur,  dat  o.  a.  Cuénot  in 
zijn  bekende  studiën  over  bet  bloed  en  de  lymphe  bij  de  meest  verschil- 
lende dieren  reeds  afbeeldingen  had  gegeven,  die  moeilijk  anders  dan 
op  chromocrateren  konden  slaan  en  wel  van  de  roode  bloedcellen  van 
Pycnogoniden.  Ook  Dohrn  heeft  die  merkwaardige  cellen  in  zijn  mono- 
graphie:  Die  Pantopoden  des  Golfes  von  Neapel  als  nhallons"  beschre- 
ven. In  de  haven  het  Nieuwediep  komt  Phoxychilidium  femoratum  in 
grooten  getale  voor.  Bij  onderzoek  bleek,  dat  er  inderdaad  typische 
chromocrateren  in  aanwezig  waren. 

Uit  beschrijvingen  van  Grieshach  schijnt  verder  vermoed  te  mogen 
worden,  dat  ook  sommige  Mollusken  (Arca  tetragona)  mutsvormige  haemo- 
globinehoudende  cellen  bezitten.  Merkwaardig  is,  dat  de  afbeeldingen  van 
Eisig  (Die  Capitelliden  d.  Golfes  von  Neapel)  ook  op  omgebogen  randen 
van    roode   bloedlichaampjes  van  sommige  wormen  (Notomastus)  wijzen. 

Een  ander  resultaat  betreft  de  eigenaardige  neiging  van  vele  amoeboïde 
cellen  bij  tal  van  lagere  dieren  (Echinus,  Crustaceën,  Arenicola  enz.)  om 


Orale  deuk 
bovenop  gezien.  Kern 


Beide  indeukingen 
met  de  kern  er  tus- 
scheu  in 


Roode  bloedlichaampjes  van  de  Prik.  Vergr.  300. 

De  chromocrateren  liggen  in  verschillende  houdingen  in  het  vocht, 

waarin  ze  gefixeerd  en  gekleurd  zijn. 

gemakkelijk  lange  pseudopodien  uit  te  zenden,  die  zich  met  die  van 
naburige  cellen  vereenigen,  zich  vervolgens  verkorten,  zoodat  groots 
syncytien  ontstaan.  In  verband  met  de  eigenschappen,  bij  de  thrombo- 
cyten  van  Amphibien  waargenomen:  amoebóide  en  ook  phagocytaire 
vermogens  (Ramon  y  Cajal),  alsmede  op  grond  van  den  geheelen  habitus 
van  die  cellen,  meen  ik  te  mogen  concludeeren,  dat  er  tusschen  de  bloed- 
plaatjes  (thrombocyten)  der  Ichthyopsiden  en  Sauropsiden  en  een  groot 
deel  der  amoeboïde  cellen  van  het  bloed  of  de  haemolymphe  der  inverte- 
braten  het  nauwste  verband  bestaat.  Dezelfde  eigenschappen,  maar  bij 
de  laat.ste  véél  meer  geprononceerd  dan  bij  de  Vertebraten,  worden  waar- 
genomen. Wanneer  men  bij  de  lagere  dieren  een  deel  der  kleurlooze 
cellen  thrombocyten  noemt,  dan  ligt  ten  minste  in  den  naam  uitgedrukt 
wat  haar  meest  karakteristieke  eigenschap  is:  het  versmelten  tot  groote 
klompen,  die  bij  de  stelping  van  bloeding  zeer  zeker  van  dienst  zijn. 


Mejuffrouw  Agnes  Bruins,  uit  Groningen,  was  van  27  Juli  tot  15 
Augustus  in  het  Station  werkzaam  en  hield  zich  daar  gedurende  dien 
tijd  met  de  anatomie  der  Evertebraten  onledig. 

De   heer   Dr.  Fr.  van  Rijsselberglie,  uit  Brussel,  zette  zijne  on- 
derzoekingen  in   het   Station   van   1    tot   19    Augustus  voort.    Hij  hield 
zich   in    de   eerste   plaats   bezig  met  het  onderzoek  der  Hollsindsche  Al- 
genflora   en    ontdekte,    buiten   de   vormen   in    Augustus   1897  door  den 
Heer   J.   A.  Resink  waargenomen  (zie:  Het  Zoölogisch  station  in  1897): 
Florideën:    Chylocladia  clavellosa  (Turn.)  Grev.,  met  tetrasporen. 
Phyllophora  Brodiaei  (Turn.). 
Bangia  ceramicola  (Lyngb). 

Callithamnion  plumosum  Kütz,  met  cystocarpen  en  tetra- 
sporen. 
»  corymbosum  (Engl.  Bot )  Ag. 

Polysiphonia  nigrescens  (Dillw.)  Grev. 
Chantransia  virgatula  (Harv.)  Thur.,  met  tetrasporen. 
Hildebrandtia  rosea  Nardo,  met  tetrasporen,  op  steenen. 
?Lomentaria  ovalis  (Huds.)  Endl. 

Phaeophyceën:  Ectocarpus  confervoides   (Roth)   Le   Jol.    met  zoosporen, 
op  Laminarien. 
))  tomentosus  (Huds.)  Lyngb. 

»  terminalis  Kütz,  op  Fucus  vesiculosus. 

Elachista  stellaris  Kütz,  op  Fucus  serratus. 

Chlorophyceën :  Enteromorpba  compressa  (L.)  Grev. 
))  linza  (L.)  J,  Ag. 

Cladophora  gracilis  (Griff.)  Kütz. 
»  arcta  (Dillw.)  Kütz. 

»  lanosa  (Roth.)  Kütz,  op  Fucus  vesiculosus. 

Ulothrix    flacca   (Dillw.)    Thur.      »         »  » 

Chaetomorpha   melagonium  (Web.  &  Mohr.)  Kütz.  Fucus 

vesiculosus. 
Monostroma  Wittrockii  Born. 

Ganopliyceën :  Oscillaria    subsala   Ag.    op  rottende  Fucus  vesiculosus  en 
Laminaria. 
Rivularia  plicata  Carm. 

Hij  ondernam  ook  eenige  onderzoekingen  ten  einde  zich  te  verzeke- 
ren, tot  hoever  zijne  bekomen  resultaten  betrekkelijk  den  invloed  der 
omringende  concentratie  op  de  waarde  van  het  osmotisch  vermogen  der 
cellen  (Handelingen  van  het  eerste  Vlaamsch  natuur-  en  geneeskundig 
Congres,  gehouden  te  Gent  in  September  1897)  op  zeewieren  toepasse- 
lyk  zijn.  Cellen  van  Fucus  vesiculosus  en  van  Cladophora  rupestris 
werden  met  dit  doel  gebruikt.  Het  osmotisch  vermogen  dier  cellen  is 
des  te  geringer,  naarmate  het  zoutgehalte  der  omgevende  vloeistof  klei- 
ner wordt.  Zoo  staat  het  osmotisch  vermogen  hooger  bij  Fucuscellen 
levende  in  normaal  zeewater,  dan  wel  bij  diegene  welke  bij  de  sluizen 
verwijlen.  Hier  is  immers  het  zeewater  met  eene  zekere  hoeveelheid 
zoet  water  gemengd.  Alhoewel  de  tijd  ontbrak  om  een  aantal  proefne- 
mingen te  ondernemen,  opzichtens  de  juiste  verhouding  "tusschen  de 
osmotische  pi-ikkeling  uitgaande  van  de  omgevende  vloeistof  en  de  os- 
motische    reactie    der   cellen,    doch    scheen   uit  de  enkele  waarnemingen 


te  blijken,  dat  de  wet  van  Weber  hier  wordt  toegepast  zooals  het  geval 
is  bij  cellen  van  hoogere  gewassen. 

Uit  dit  alles  blijkt,  dat  de  aanpassing  der  Algen  aan  de  omgevende 
concentratie  wel  eene  veranderlijkheid  van  het  osmotisch  vermogen  der 
cellen  voor  oorzaak  heeft,  zooals  o.  a.  Oltmanns  en  Keinke  het  hebben 
vermoed,  doch  niet  bewezen. 

Gelijk  bij  Phanerogamen,  staat  het  osmotisch  vermogen  der  Algen- 
cellen,  in  alle  concentratiën,  steeds  hooger  dan  dat  van  het  midden, 
waarin  ze  zich  bevinden.  Het  verschil  tusschen  beide  waarden,  m.  a.  w. 
het  »osmotisch  overschot"  der  cellen  is  maximaal  in  eene  oplossing  van 
Na  Cl,  die  tamelijk  goed  overeenkomt  met  de  gemiddelde  concentratie 
van  het  zeewater  alhier.  Om  de  beteekenis  van  dit  feit  na  te  gaan, 
verlieze  men  niet  uit  het  oog,  dat  cellen  zich  des  te  beter  aan  eene 
gegeven  concentratie  toepassen,  naarmate  hun  osmotisch  overschot  eene 
grootere  waarde  bereikt. 

Omtrent  de  oorzaak  van  het  veranderen  van  het  osmotisch  vermogen 
der  cellen  dient  in  acht  genomen  te  worden,  dat  het  protoplasma  der 
onderzochte  cellen  uiterst  gemakkelijk  Na  Cl  doorlaat.  Tot  bewijs  hier- 
van zijn  de  microchemische  reactiën  moeilijk  toe  te  passen.  De  permea- 
biliteit  voor  Na  Cl  kan  worden  bewezen  door  het  snel  verdwijnen  der 
plasmolyse  bij  cellen,  die  zich  in  weinig  plasmolyseerende  oplossingen 
van  dat  zout  bevinden. 

üe  Heer  S.  E.  Boorsma,  doctorandus  in  de  pharmacie,  uit  Utrecht, 
hield  zich  gedurende  den  tijd  van  zijn  verblyf  in  het  Station  van  dO — 
29  Augustus  met  het  onderzoek  van  verschillende  ongewervelde  dieren  bezig. 

De  Heer  E.  ».  van  Oort,  vertoefde  van  15 — 29  Augustus  in  het  Sta- 
tion en  onderzocht  dieren  uit  de  meeste  groepen  van  ongewervelden, 
verder  enkele  haaien,  lampreien  enz.  Hij  doodde  de  meeste  dieren  in 
eene  1°/^  oplossing  van  Chloralhydraat,  met  uitzondering  van  Buccinun 
undalum  en  Natica  monilifera,  die  in  uitgekookt  zeewater  gedood 
werden.  Van  de  meeste  dieren  werden  organen  uitgepraepareerd  en 
hiervan  praeparaten  gemaakt  voor  later  microscopisch  onderzoek  door 
fixatie  in  77o  formaline  of  picrine-zwavelzuur. 

Verder  nam  hij  proeven  met  het  dooden  —  met  name  van  Gastro- 
poden  —  en  het  conserveeren  van  deze  dieren  in  hunne  natuurlijke 
houding.  Als  doodingsvloeistof  werd  eene  oplossing  van  chloralhydraat 
in  water,  meestal  niet  uitgekookt  zeewater,  gebruikt.  Voor  naakte  slak- 
ken bleek  eene  V5°/o  oplossing  van  Chloralhydraat  zeer  practisch  te  zijn. 
Na  eenigen  tijd  werden  de  voorwerpen  overgebracht  in  V2°/o  oplossing 
en  vervolgens  gefixeerd  in  een  4°/o  oplossing  van  formaline,  waarin  zij 
spoedig  hard  werden  en  hun  vorm  goed  behielden.  De  natuurlijke  kleur 
verdwijnt  echter  na  eenigen  tijd  evengoed  als  bij  het  overbrengen  in 
alkohol. 

De  Heer  H.  «f.  de  Jong,  phil.  cand.  uit  Utrecht,  besteedde  den  tijd 
van  zijn  verblijf  in  het  Station  van  20  September— 7  October  aan  de 
studie  van  de  anatomie  van  enkele  Echinodermen,  enkele  beenvisschen 
en  Selachiers. 

De  Heer  Harry  M,  Kyle,  uit  St.  Andrews,  Schotland,  kwam  op  43 
November    van    het   Biologische    Station   op  het  eiland   Helgoland  naar 


Helder  en  vertoefde  in  het  station  tot  20  December.  Hij  was  en  is  nog 
bezig  met  uitgebreide  onderzoekingen  op  de  Noordzee-Schol  betrekking 
hebbende.  Daarvoor  wenschte  hij  een  groot  aantal  exemplaren  van  deze 
visch  van  verschillende  deelen  van  de  Noordzee  aan  nauwkeurig  onder- 
zoek te  onderwerpen:  volgens  de  methode,  die  door  Dr.  Heincke  op  de 
haring  toegepast  werd,  wenschte  hij  na  te  gaan,  of  zich  ras-verschillen 
tusschen  de  schollen  van  verschillende  vindplaatsen  lieten  vaststellen 
en  of  die  verschillen  verband  hielden  met  de  verschillende  levensom- 
standigheden, waaraan  deze  visschen  op  de  verschillende  vindplaatsen 
onderworpen  zijn.  Zijne  onderzoekingen  werden  ook  nog  na  zijn  verblijf 
te  Helder  door  hem  voortgezet  en  zijn  belangrijk,  zoowel  als  eene  nieuwe 
toepassing  van,  als  eene  controle  op  de  door  Dr.  Heincke  ingevoerde  me- 
thode, als  omdat  zij  juist  op  zulk  een  uiterst  belangrijke  Noordzee-visch 
als  de  schol,  betrekking  hebben.  Als  geheel  voorloopig  resultaat  van  zijne 
onderzoekingen,  deelde  hij  dezer  dagen  mede,  dat  er  geen  verschillen 
van  beteeken  is  schijnen  te  bestaan  tusschen  de  schollen  van  de  verschil- 
lende vindplaatsen  in  het  zuidelijk  deel  van  de  Noordzee.  Dit  is  echter 
slechts  als  een  zeer  voorloopig  resultaat,  als  een  indruk  te  beschouwen: 
het  eigenlijke  bewerken,  uitwerken  van  de  vei'kregeu  cijfers  moet  nog 
plaats  vinden. 

De  Heer  Dr.  CJ.  C.  J.  Vosmaer,  Utrecht,  was  in  1898  de  laatste  der- 
genen, die  in  het  Station  kwamen  werken.  Hij  vertoefde  daar  van  10 — 24 
December  en  onderzocht  de  innervatie  van  het  visceraalskelet  der  Se- 
lachiers. 

Omtrent  het  overige  wetenschappelijke  werk,  dat  in  het  afgeloopen  jaar 
in  het  Station  plaats  vond,  of  dat  door  het  Station  gesteund  werd, 
moge  hier  nog  het  volgende  vermeld  worden. 

Door  den  Directeur  werden  de  hem  door  de  regeering  opgedragen,  op 
de  Zeeuwsche  oesters  en  de  oestercultuur  betrekking  hebbende  onder- 
zoekingen voortgezet  en  voor  zooverre  het  eerste  deel  betrof  —  de 
quaestie,  of  het  mogelijk  was,  dat  de  oesterbanken  van  de  Oosterschelde 
of  de  oesterputten  van  de  oevers  der  Schelde  door  pathogene  bacteriën 
besmet  konden  geraken  —  afgesloten;  omtrent  de  visscherijen  op  onze 
benedenrivieren,  zalmvisscherijen,  visscherij  met  aalraamsfuiken,  anker- 
kuilvisscherij  enz.  werden  nieuwe  waarnemingen  gedaan  en  gegevens 
verzameld;  vooral  met  betrekking  tot  den  zalm  en  de  elft  werden  vele 
aanteekeningen  gemaakt.  Aan  de  meeste  dezer  onderzoekingen  nam  ook 
de  Heer  Redeke,  die  van  af  1  April  als  assistent  van  den  adviseur  in 
het  Station  vertoefde,  deel.  Den  tijd,  die  hem  restte,  besteedde  hij  aan 
het  gereed  maken  van  zijn  academisch  proefschrift,  dat  in  het  najaar 
gereed  kwam  en  waarmede  hij  op  24  October  '98  aan  de  Amsterdamsche 
Hoogeschool  promoveerde.  Het  proefschrift,  dat  geheel  in  het  Zoölogisch 
Station  bewerkt  was,  had  tot  titel:  Onderzoekingen  betreffende  het 
urogenitaalsystem  der  Selachiers  en  Holocephalen. 

Het  Station  bleef  verder  ook  in  1898  zijne  medewerking  schenken  aan 
den  Heer  Prof.  P.  T.  Cleve  te  Upsala,  wien  regelmatig  verzamelingen 
van  op  de  reede  van  Texel  gevangen  plankton  gezonden  werd.  Op  dezelfde 
wijze  werd  gedurende  een  groot  deel  van  1898  wekelijks  voor  Prof. 
Beyerinck  te  Delft  zeewater  geschept  en  voor  bacteriologisch  onderzoek 
naar  zijn  Laboratorium  gezonden.  Zoölogisch  en  botanisch  materiaal  werd 
in  het  afgeloopen  jaar  gezonden  aan  de  volgende  personen: 


XLIX 

Aan  Prof.    H.   J.   van   Ankum,  Groningen:  Roggen,  Haaien,  exemplaren 
van  Mya,  Buccinum,  Arenicola. 
»      Dr.    M.    C.    Dekhuyzen,   Leiden :   exemplaren   van    Carcinus  maenas, 

van  Echinus  en  Petromyzon. 
))      den  Heer  A.  J.  M.  Garjeanue,  Amersfoort:  exemplaren  van  Astera- 

canthion. 
»     Prof.  C.  K.  Hoflfmann,  Leiden:  Haaien  (74  stuks). 
))      Dr.   E.    Horst,   Leiden :    exemplaren    van   Carcinus   maenas ,    Cancer 

pagurus  en  Hyas  araneus. 
»      Prof.    A.   A.    W.    Hubrecht,  Utrecht:  Haaien  (160  stuks),  verschil- 
lende krabben,  zeesterren  enz. 
»      den  Heer  P    M.  Keer,  Leiden :  Stukken  hout  met  Teredo. 
»      Prof.  J.  W.  Moll,  Groningen:  Wieren. 
„      Prof.  C.  Pb.  Sluiter,  Amsterdam:  exemplaren  van  Chiton  door  tus- 

schenkomst  van  den  Heer  Bottemanne  te  Bergen  op  Zoom. 
»      Mejuffrouw  Tine  Tammes,  Groningen:  Wieren. 
»      Prof.  F.  A.  F.  C.  Went,  Utrecht:  Wieren. 
Het   Station    verheugde   zich   ook   in   het    afgeloopen  jaar  weer  in  de 
bezoeken   van   talrijke  belangstellenden,  van  welke  wij  alleen  Prof.  Mit- 
sukuri  uit  Tokyo,  de  HH.  Hoofdingenieurs  P.  H.  Kemper  (Haarlem)  en 
A.   A.   Bekaar   (Middelburg),    den   Heer  de  Ruyter  de  Wildt,  Inspecteur 
van   het   Loodswezen    (Vlissingen),  de  Heeren  Dr.  Greshoff  (Haarlem)  en 
Dr.  Huizinga  (Leeuwarden),  den  Heer  Ermerins,  Ingenieur  te  Vlissingen 
en   den   Heer   A.   de   Vulder   van   ISToorden   (Secretaris   van  Middelburg) 
vermelden. 

Door  tusschenkomst  van  den  Heer  Eeferendaris  van  Kunsten  en  We- 
tenschappen werden  in  het  afgeloopen  jaar  plannen,  jaarverslagen  en 
verdere  inlichtingen  omtrent  het  Zoölogisch  Station  verstrekt  aan  de 
Belgische  regeering  en  door  tusschenkomst  van  Dr.  B.  Jönsson  aan  de 
Zweedsche  regeering. 

De  rekening  en  verantwoording  der  gelden,  die  in  1898  voor  het 
Station  gebruikt  zijn,  toont  tegenover  een  bedrag  van  ƒ2182.97,  die 
beschikbaar  zijn  geweest,  een  gelijk  bedrag  aan  uitgaven.  De  uitgaven 
laten   zich  onder  de  volgende  hoofden  brengen : 


Uitgaven  van  het  Zoölogisch  Station  gedurende  1898 

A.  Onderhoud  gebouwen  en  terrein -     ...     ƒ    436.23 

B.  »         aquarium 56.60 

C  Ameublement,  gordijnen  en  onderhoud  daarvan.     .     ,     .  111.59 

D.  Uitbreiding,  vernieuwing  en  onderhoud  van  den  overigen 

inventaris.     - 216.02 

E.  Aikohol  en  chemicaliën 103.99 

F.  Aankoop  zoölogisch  materiaal  voor  onderzoek     ....  134.52 
C  Exploitatie   in   engeren  zin,  waaronder  begrepen  verlich- 
ting, verwarming,  duinwater  enz 308.69 

H.  Schrijf-  en  teekenbehoeften,  druk-  en  bindwerk      .     .     .  57.47^ 

I.  Dienstpersoneel 649. — 

H.  Grondbelasting,  Erfpacht,  Assurantie 108.85^ 


f  2182.97 


De  Heeren  Pekelharing  en  Wenckebach,  die  de  administratie  van  het 
Zoölogisch  Station  hebben  onderzocht,  verklaren  bij  monde  van  den 
eerste  deze  in  goede  orde  bevonden  te  hebben.  Zij  stellen  dus  der  Ver- 
gadering voor  ook  die  rekening  en  verantwoording  goed  te  keuren. 
Dienovereenkomstig  wordt  besloten,  waarbij  de  Voorzitter  den  Heer 
Redeke  dank  zegt  voor  het  door  hem  uitgebrachte  verslag  en  hem  ver- 
zoekt den  dank  der  Vereeniging  te  willen  overbrengen  aan  den  Heer 
Hoek  voor  het  ook  in  1898  wederom  door  hem  gevoerde  beheer. 

Daarna  heeft  de  uitloting  plaats  van  twee  aandeelen  in  de  door  de 
Vereeniging  in  1889  en  1895  gesloten  leeningen.  Uitgeloot  wordt  N°.  25 
in  de  leening  1889  en  N°.  13  in  de  leening  van  1895.  Het  aandeel 
N°.  25  in  de  leening  1889,  dat  op  naam  staat  van  den  Heer  Dr.  J.  Th. 
Oudemans,  Amsterdam,  kan  vanaf  1  Juli  1899,  het  aandeel  N°.  13  in 
de  leening  van  1895,  dat  op  naam  staat  van  den  Heer  J.  M.  P.  de 
Joncheere  te  Dordrecht,  kan  vanaf  2  Januari  1900  bij  de  Leidsche 
Bank  ter  verzilvering  worden  aangeboden. 

Daarna  wordt  besloten,  overeenkomstig  het  voorstel  van  het  Bestuur, 
dat  het  bedrag  van  de  door  den  Heer  Mr.  J.  Hei-man  Albarda  aan  de 
Vereeniging  vermaakte  som,  zijnde  f  2000. — ,  als  eene  eerste  bijdrage 
van  het  Tijdschriftfonds  beschouwd  en  in  Nederlandsche  Rentegevende 
Schuld  belegd  zal  worden;  verder,  dat  de  daarmede  gekweekte  x-ente, 
telkens  als  er  een  deel  van  het  Tijdschrift  verschenen  zal  zijn,  gebruikt 
zal  worden  tot  bestrijding  van  een  deel  der  kosten  aan  de  uitgave  van 
dat  deel  verbonden. 

Naar  aanleiding  van  de  mededeeling,  dat  de  Heer  W.  Baarts  te  Rot- 
terdam, het  bedrag  van  een  hem  toebehoorend  ten  vorigen  jare  uitgeloot 
aandeel  in  de  leening  gesloten  voor  de  stichting  van  een  Zoölogisch 
Station  (zijnde  f  250.  — )  gracelijk  aan  de  Vereeniging  ten  geschenke 
heeft  gegeven,  wordt  geheel  in  den  geest  van  den  schenker  besloten, 
dat  dit  bedrag  aan  de  hulpmiddelen  van  het  Station  der  Vereeniging 
ten  goede  zal  komen.  Omtrent  de  nadere  bestemming  aan  dit  bedrag  te 
geven,  zal  door  den  Directeur  overleg  gepleegd  worden  met  het  Bestuur 
der  Vereeniging. 

Voor  de  vacature  in  de  Commissie  van  Redactie  van  het  Tijdschrift, 
ontstaan  door  het  aftreden  van  den  Heer  Hoek,  wordt  het  volgende 
tweetal  door  het  Bestuur  voorgedragen:  de  HH.  Hoek  en  Dekhuijzen. 
De  Heer  Hoek  wordt  gekozen ;  schriftelijk  zal  hem  van  deze  benoeming 
kennis  gegeven  worden.  ') 

De  Voorzitter  noodigt  de  HH.  van  Lidth  de  Jeude  en  Dekhuijzen, 
beiden  te  Leiden,  uit  zich  in  de  eerste  helft  van  1900  te  willen  belas- 
ien  met  het  nazien  der  Rekening  en  Verantwoording  van  den  Penning- 
meester der  Vereeniging,  zoowel  als  van  den  Directeur  van  het  Zoö- 
logisch Station.  Beiden  ter  vergadering  aanwezig  verklaren  zich  daartoe 
bereid. 


1)  De    Heer    Hoek    heeft   zich    later  bereid  verklaard  deze  opdracht  opnieuw  te  aan- 
vaarden. 


Daarna  worden  vrij  uitvoerige  besprekingen  gehourlen  over  de  reeds 
door  den  Heer  Sluiter  op  eene  der  wintervergaderingen  aanhangig  ge- 
maakte plannen,  om  te  geraken  tot  eene  nieuwe  systematische  bewerking 
der  Nederlandsche  Fauna,  in  het  bijzonder  van  die  der  lagere  dieren, 
met  uitzondering  van  de  Insecten. 

De  Heer  Sluiter  leidt  deze  bespreking  in  door  er  op  te  wijzen  dat 
de  beschikbare  werken  over  de  Nederlandsche  Fauna  (van  Herklots  e.  a.) 
deels  uitverkocht,  deels  in  hooge  mate  verouderd  zijn;  dat  er  met  name 
op  de  Zoölogische  Laboratoria  onzer  Universiteiten  voortdurend  behoefte 
bestaat  aan  gemakkelijk  te  raadplegen  werken  over  onze  fauna  en  dat 
het  samenstellen  van  zulke  geschriften  op  't  oogenblik  geheel  valt  in 
den  geest  van  den  tijd.  Het  moeten  geschriften  zijn  met  goede  afbeel- 
dingen en  duidelijke  beschrijvingen.  Hij  zou  echter  gaarne  zien,  dat  ook 
anderen  hun  oordeel  uitspraken  over  deze  aangelegenheid. 

De  Heer  Hubrecht  wenscht  het  denkbeeld  van  den  Heer  Sluiter 
te  steunen.  Hij  legt  daarbij  nadruk  op  het  verkrijgen  van  goede  afbeel- 
dingen. Hij  vraagt,  of  het  plan  is  de  geheele  bewerking  van  het 
faunistisch  materiaal  op  het  Zoölogisch  Station  te  doen  plaats  vinden 
en  of  het  niet  wenschelijk  zou  zijn,  dat  zij,  die  bereid  zijn  een  groep 
van  dieren  te  bewerken,  zich  aanstonds  daarvoor  aanmeldden,  opdat  men 
zou  weten  voor  welke  groepen  reeds  personen  aanwezig  waren,  bereid, 
wat  anderen  verzamelden,  in  ontvangst  te  nemen.  Wellicht  ware  het 
wenschelijk  aanstonds  een  centrum  aan  te  wijzen,  waar  eventueel  be- 
schrijvingen, afbeeldingen  en  de  daarvoor  gebruikte  of  nog  te  gebruiken 
objecten  zouden  kunnen  worden  gedeponeerd. 

De  Heer  Sluiter  meent,  dat  eenige  voorbereiding  noodig  is  en  deelt 
mede,  dat  ook  het  Bestuur  die  opvatting  deelt.  Hij  bepleit  daarom  het 
benoemen  van  eene  Commissie.  Het  materiaal  kan  natuurlijk  overal 
onderzocht  worden,  toch  is  hij  de  meening  toegedaan,  dat  het  Zoölogisch 
Station  juist  voor  de  bewerking  van  de  zeefaana  de  aangewezen  plaats 
is,  met  name  voor  zulke  organismen,  die  levend  of  zoo  versch  mogelijk 
moeten  onderzocht  worden. 

De  Heer  Dekhuijzen  verklaart  zich  aanstonds  bereid  de  bewerking 
van  een  onderdeel  van  onze  microfauna,  waarmede  hij  zich  in  den 
laatsten  tijd  veel  bezig  hield,  op  zich  te  nemen  en  oppert  het  denk- 
beeld zich  ook  met  de  Nederlandsche  Botanici  en  verzamelaars  op  ander 
gebied  in  verbinding  te  stellen. 

De  Heer  van  Bemmelen  betoogt  de  wenschelijkheid  elk  afgewerkt 
onderdeel,  onafhankelijk  van  de  andere,  zoo  spoedig  mogelijk  het  licht 
te  doen  zien  en  meent,  dat  het  Tijdschrift  der  Vereeniging  daarvoor  een 
geschikt  orgaan  zou  blijken. 

De  heer  Redeke  steunt  dit  denkbeeld  en  acht  het  in  ieder  geval 
wenschelijk,  dat  het  Tijdschrift  het  orgaan  worde  voor  de  publicatie 
van  op  de  fauna  betrekking  hebbende  lijsten,  die  samen  een  soort  Pro- 
dromus  zouden  kunnen  vormen. 

De  Heer  van  Lidth  de  «feude  wijst  op  het  groote  vei'schil,  dat  er 


bestaat  tusschen  eene  uitgave  van  lijsten  en  tusschen  eene  uitvoerige 
bewerking  van  de  fauna  met  de  noodige  afbeeldingen  enz.  Het  zal  de 
taak  der  Commissie,  waarvan  de  Heer  Sluiter  sprak,  wel  in  de  eerste 
plaats  moeten  zijn,  in  deze  tot  een  goed  uitgewerkt  plan  te  geraken. 

De  Heer  jilaiter,  die  ook  de  meening  is  toegedaan,  dat  het  wen- 
schelijk  is  zoo  spoedig  mogelijk  die  onderdeelen,  die  gereed  zullen  zijn 
gekomen,  het  licht  te  doen  zien,  wyst  er  op,  dat  hem  voor  de  oogen 
zweeft  eene  uitgave  te  verkrijgen,  als  die  van  ))De  dieren  van  Neder- 
land" maar  volkomen  op  de  hoogte  van  den  tegenwoordigen  tijd. 

De  Heer  Everts  wijst  op  het  groote  gemak,  dat  bij  de  determinatie 
der  voorwerpen  uit  de  z.g.  analytische  methode  voortvloeit.  Hij  hecht 
voornamelijk  gewicht  aan  uitvoerige  beschrijvingen  en  eerst  daarna 
aan  afbeeldingen.  Hij  meent,  dat  als  wij  tot  uitvoering  van  een  plan 
in  den  geest  van  den  Heer  Sluiter  zullen  overgaan,  het  wenschelijk  is 
ook  de  Werveldieren  in  het  program  op  te  nemen. 

De  Heer  Tosmaer  acht  het  wenschelijk,  dat  men  aanstonds  wete, 
waar  het  verzamelde  materiaal  gedeponeerd  zal  worden. 

De  Heer  Oudemans  meent,  dat,  niettegenstaande  de  veelheid  van 
inzichten  en  wenschen,  voldoende  blijkt,  dat  het  plan  van  den  Heer 
Sluiter  op  instemming  aanspraak  kan  maken.  Hij  is  echter  tevens  de 
meening  toegedaan,  dat  voor  het  maken  van  een  behoorlijk  plan,  van 
een  programma  voor  het  werk,  eene  Commissie  van  voorbereiding  nood- 
zakelijk zal  zijn.  Die  Commissie  kan  zich  daarna  met  de  verschillende 
bewerkers  in  verbinding  stellen,  daarvoor  geschikte  personen  uitnoodi- 
gen  mede  te  werken  enz. 

De  Tooi'zitter  stelt  nu  voor  eene  Commissie  van  drie  leden  uit 
het  Bestuur  der  Vereeniging  uit  te  noodigen  zich  met  de  voorbereiding 
van  de  besproken  plannen  te  belasten.  De  vergadering  blijkt  met  dit 
voorstel  in  te  stemmen.  De  Voorzitter  stelt  daarop  voor  tot  leden  dier 
Commissie  te  benoemen  de  HH.  Sluiter,  Hoek  en  Jentink.  Dienovereen- 
komstig wordt  met  algemeene  stemmen  besloten;  de  HH.  Sluiter  en 
Jentink,  ter  vergadering  aanwezig,  nemen  de  benoeming  aan;  aan  den 
Heer  Hoek  zal  daarvan  schriftelijk  kennis  gegeven  worden  '). 


Alvorens  met  het  doen  van  wetenschappelijke  mededeelingen  een 
aanvang  wordt  gemaakt,  richt  de  Heer  Bolsius  de  vraag  tot  het 
Bestuur  of  het  niet  wenschelijk  zou  zijn  voortaan  meer  wetenschap- 
pelijke bijeenkomsten  te  houden  en  dat  wel  met  name  gedurende  de 
zomermaanden. 

De  Voorzitter  belooft  den  Heer  Bolsius  dat  zijn  verlangen  door 
het  Bestuur  in  ernstige  overweging  zal  worden  genomen.  Hij  acht  het 
mogelijk,    dat    het   faunistisch   onderzoek   aanleiding   zal   geven   tot  het 


1)  De   Heer    Hoek    heeft   zich   eveneens   beheid    verklaard    in   de  Commissie  zitting 
te  nemen. 


houden  van  meer  bijeenkomsten,  meent  er  echter  op  te  mogen  wijzen, 
dat  het  voor  vele  leden  bezwaarlijk  is  telkens  op  reis  te  gaan  voor  het 
bijwonen  van  vergaderingen  en  dat  dientengevolge  de  ervaring  heeft 
geleerd,  dat,  in  het  algemeen  gesproken,  een  te  groot  aantal  bijeenkom- 
sten op  de  opkomst  minder  gunstig  werkt  dan  een  kleiner  aantal. 

De  Heer  van  Bcmiuelen  zet  zijne  reeds  op  de  wintervergadering 
aangevangen  behandeling  van  de  schedels  der  Monotremata  voort. 

De  Heer  Redeke  vermeldt  het  voorkomen  van  een  ex.  van  Cucu- 
maria  frondosa  onder  de  dieren,  die  in  het  afgeloopen  voorjaar  voor  het 
aquarium  van  het  Zoölogisch  Station  werden  aangebracht.  Het  dier  was 
nabij  Texel  (op  de  steenen  z.  g.)  gevangen  en  is  het  eerste  exemplaar 
van  deze  soort,  dat  naby  de  vaderlandsche  kust  aangetroffen  werd. 

De  Heer  Horst  vertoont  een  fraai  exemplaar  van  de  zeldzame  diepzee- 
Gastropode  Pleur otomaria  Beyrichii,  dat  afkomstig  is  van  de  Boshu- 
kust  in  Japan  en  onlangs  door  het  Rijks-Museura  van  Natuurlijke  Histo- 
rie werd  aangekocht.  Hij  wijst  op  de  punten  van  overeenkomst  en  ver- 
schil met  de  drie  andere  bekende  soorten  PL  Quoyana.  -Adansoniana 
en  'Rumj)hii  en  brengt  enkele  punten  van  den  bouw  van  dit  oude 
Gastropoden-geslacht  in  herinnering. 


WETENSCHAPPELIJKE  VERGADERING 

Amsterdam.  Zoölogisch  Laboratorium.  30  September  1(S99. 's  Avonds  8  uur, 


Aanwezig  de  HH.  Sluiter  (Voorzitter),  J.  Tb.  Oudemans,  Langelaan, 
de  Mejere,  van  Kampen,  Redeke,  de  Dames  Boissevain  en  Popta,  deHH. 
Eesink,  Boeke,  Büttikofer,  Kerbert,  van  Wijhe,  Dekhuyzen,  Tjeenk 
Willink,  Loman,  van  Bemmelen  en  Hoek. 

De  Heer  van  Bemmelen  deelt  mede,  dat  hij  zijn  onderzoek  over  den 
schedelbouw  der  Monotremen  heeft  kunnen  voortzetten  aan  zeer  jonge 
schedels  van  Ornühorhynchus  en  Ecliidna,  bij  welke  het  primordiaalcra- 
nlum  nog  voor  een  belangrijk  deel  onverbeend  was,  en  het  onderscheid 
tusschen  dekbeenderen  en  kraakbeenverbeeningen  nog  duidelijk  waar  te 
nemen.  Deze  hebben  hem  in  staat  gesteld,  zich  eene  gevestigde  overtuiging 
te  vormen  over  de  plaatsing  en  de  hoiuologien  der  beenderen  aan  het  dak 
der  mondholte.  Hij  is  daardoor  teruggekomen  van  zijne  oorspronkelijke 
opvatting  als  zouden  bij  Oniilhorhynclms  de  pterygoïdea  niet,  zooals  de 
meeste  onderzoekers  meenden,  moeten  gezocht  worden  in  de  vrije  been- 
vleugeltjes  achter  aan  den  zijrand  der  palatina,  maar  in  de  beenwallen, 
die  de  petrosa  met  den  achterrand  der  palatina  verbinden,  daarbij  den 
lateralen  rand  der  choanen  vormend.  Immers  deze  beenwallen  zijn  kraak- 
beenig  gepraeformeerd,  en  verbeenen  zelfs  laat.  Bij  het  buideljong  van 
Echidna  zijn  zij  nog  onverbeend  en  even  duidelijk  te  zien  als  bij  den 
foetalen  Orni</ior/ii/nc/iMS-schedel,  alleen  wox-den  zij  bij  het  eerste  reeds 
grootendeels  overdekt  door  de  pterygoïdea,  die  zich  als  dekbeenderen 
voordoen.  Aan  den  volwassen  jEc/u'dna-schedel  vindt  men  die  beenwallen 
terug  als  achter waartsche  uitsteeksels  van  het  basisphenoïd,  die  wigvormig 
uitsteken  tusschen  de  mediane  randen  der  pterygoïdea  en  petrosa.  Het 
zijn  dus  de  spinae  angulares  van  het  wiggebeen;  en  dezelfde  benaming 
mag  gegeven  worden  aan  de  overeenkomstige,  schoon  grootere  beenver- 
dikkingen,  die  bij  Ornühorhynchus  van  den  zijrand  der  choanen  zich 
over  het  mediane  deel  der  petrosa  uitbreiden  en  een  schot  vormen  tus- 
schen choanen  en  foramina  ovalia. 

Echter  is  het  spreker  nog  niet  gelukt  een  Orm(/ior/i(/nc/ius-schedel  aan 
te  treffen,  waar  die  verdikkingen  door  naad  van  de  petrosa  gescheiden 
waren.  Uit  het  bovenstaande  volgt  met  noodzakelijkheid,  dat  als  ptery- 
goïdea bij  Ornühorhynchus  toch  moeten  beschouwd  worden  de  van  ouds 
met  dien  naam  bestempelde  been  vleugeltjes  ter  weerszijde  van  de  palatina, 
niettegenstaande  hunne  ligging  ten  opzichte  der  groote  zenuwgaten  in 
het  sphenoïd  eene  geheel  andere  is  dan  bij  Echidna.  De  vleugelbeenderen 
van  Ornühorhynchus  toch  liggen  vóór  de  foramina  ovalia,  tusschen  deze 


en  de  foramina  rotunda,  die  van  Echidna  daarentegen  schuin  achter  en 
binnenwaarts  van  de  foramina  ovalia,  tusschen  deze  en  de  choanen.  Dit 
verschil  laat  zich  echter  volgens  spreker  ongedwongen  verklaren,  wan- 
neer men  uitgaat  van  bet  denkbeeld,  dat  zoowel  bij  Ornithorhynchus  als 
bij  Echidna  het  verhemelte  secundair  verlengd  is,  en  wel  dat  die  ver- 
lenging bij  beide  onafhankelijk  van  elkaar  is  geschied,  daar  zij  een  gevolg 
is  geweest  van  de  levenswijze.  De  voorouders  van  Ovnithorhtjnchus  en 
Echidna  bezaten  dus  kortere  verhemelten,  en  dat  nog  in  een  tijdperk 
toen  zij  reeds  sterk  van  elkaar  verschillende  diersoorten  waren.  Bij  Or- 
nithorhynchus  moesten  de  choanen  zich  achterwaarts  verplaatsen  wegens 
het  voedselzoeken  in  't  water,  dus  om  dezelfde  redenen  als  bij  de  Kro- 
kodillen, bij  Echidna  daarentegen  wegens  het  inslikken  van  levende 
mieren,  dus  analoog  aan  de  Miereneters  onder  de  Edentaten. 

Het  is  er  mede  als  met  het  verdwijnen  der  tanden,  dat  ook  bij  beide 
vormen  onafhankelijk  van  elkaar  is  teweeggebracht  door  de  levenswijze. 

De  verlenging  geschiedde  dan  ook  op  twee  verschillende  wijzen,  of- 
schoon in  beide  gevallen  onafhankelijk  van  het  bovenliggende  sphenoïd 
met  zyne  zenuwgaten. 

Bij  Ornithorhynchus  groeiden  de  palatina  in  hunne  volle  breedte  ach- 
terwaarts, schoven  daarbij  de  pterjgoïdea  zijwaarts  en  gaven  het  verticale 
neusschot  gelegenheid  zich  tot  aan  de  grens  tusschen  basi- sphenoïd  en 
basi-occipitale  voort  te  zetten.  Bij  Echidna  daarentegen  verlengden  de 
palatina  zich  in  caudaal  gerichte  spitsen,  die  tusschen  zich  een  smalle 
wigvormige  spleet  openlieten,  waardoor  het  neusschot  zich  niet  verder 
dan  tot  den  voorrand  van  het  wiggebeenslichaam  kon  uitstrekken. 

De  pterygoïdea  kwamen  dientengevolge  schuin  buiten-  en  achterwaarts 
van  die  spitsen  der  verhemeltebeenderen  te  liggen,  tusschen  hen  en  de 
petrosa,  en  kregen  gelegenheid  in  het  verband  te  treden  van  de  beende- 
ren, die  de  hersenholte  begrenzen,  zoodat  zij  rondom  door  naden  daar- 
mede vei'bonden  raakten.  Zoodoende  laat  zich  het  groote  onderscheid 
verklai'en  met  de  pterygoïdea  van  Ornithorhynchus,  die  slechts  met  hun 
medialen  rand  aan  den  zijrand  der  palatina  zijn  bevestigd,  maar  overigens 
vrij  buiten  den  schedelwand  uitsteken,  tusschen  de  kauwspieren  dorsaal 
en  het  mondslijmvlies  ventraal.  Tevens  ziet  men  in,  hoe  het  mogelijk  is, 
dat  bij  Ornithorhynchus  de  foramina  ovalia  vlak  naast  de  choanen  liggen, 
terwijl  zij  bij  Echidna  door  de  geheele  langste  afmeting  der  pterygoïdea 
daarvan  worden  gescheiden. 

In  de  tweede  plaats  onderzocht  spreker  het  sphenoideum  der  Mono- 
tremata.  Bij  Echidna  gelukte  het  hem  dit  uit  het  schedelverband  los  te 
maken,  met  uitzondering  van  de  vergroeiing  met  het  ethmoïd.  Het  lang- 
gestrekte  wiggebeenslichaam  bleek  twee  reusachtige  or  bitaal  vleugels  te 
dragen,  maar  daarentegen  in  't  geheel  geen  temporaalvleugels.  De  schedel 
van  het  buideljong  leverde  echter  het  bewijs,  dat  het  grootste  dorsale 
deel  dezer  vleugels  gevormd  werd  door  een  paar  dekbeenderen  ter  weers- 
zijde van  de  parietalia,  die  later  volkomen  met  de  uit  kraakbeen  ontstane 
werkelijke  vleugels  vergroeien.  Deze  dekbeenderen  komen  in  plaatsing 
geheel  overeen  met  de  postfrontalia  der  ^auropsida.  Bij  den  foetalen  Or- 
nithorhynchus-schedel  zijn  zij  evenzeer  aanwezig. 

Op  de  plaats,  die  door  de  temporaalvleugels  (alisphenoïdea)  moest  in- 
genomen worden,  vond  spreker  aan  de  foetale  schedels  een  groote  fon- 
tanel, die  zich  zelfs  uitstrekte  tot  den  zijrand  der  groote  zenuwgaten, 
zoodat  de  foramina  ovalia,  rotunda,  optica  en  spheno-orbitalia  alle  tot 
één   groote   hyaat   in  den   zijdelingschen  schedelwand  samenvloeiden.  Bij 


LVI 

Echidna  blijft  deze  fontanel  zeer  lang  bestaan,  nl.  tot  aan  het  bereiken 
van  den  vollen  wasdom,  en  wordt  dan  afgesloten  door  een  dunne  been- 
plaat, die  van  achteren  naar  voren  van  onder  het  squamosum  uitgroeit. 

De  scheiding  tusschen  foramen  ovale  achter-  en  for.  rotundum-opticum- 
spheno-orbitale  vóóraan  komt  echter  reeds  vroeger  tot  stand,  door  't  uit- 
groeien van  een  temporaal-vleugeltje  uit  den  zijrand  van  't  palatinum. 

In  zijne  mededeeliug  in  't  verslag  der  Weten«ctiappelijke  Vergadering  van 
28  Januari  1899  heeft  spreker  dit  vleugeltje  orbitaal-vleugeltje  genoemd, 
maar  hij  wenscht  dien  naam  te  wijzigen ,  omdat  meer  naar  voren  toe 
nog  een  vleugelvorraige  uitbreiding  van  't  palatinum  voorkomt,  die 
meer  bepaald  meewerkt  tot  vorming  van  den  bodem  der  oogkuil. 

Bij  Orniihorhyrichus  geschiedt  de  sluiting  van  den  zijdelingschen  sche- 
delwand  vermoedelijk  op  dezelfde  wijze ;  aan  den  foetalen  schedel  is  het 
dekbeen ,  dat  van  onder  het  squamosum  uitgroeit,  reeds  ver  naar  voren 
ontwikkeld ,  maar  bij  gebrek  aan  volledig  verbeende  schedels ,  die  nog 
naden  vertoonden ,  kon  spreker  omtrent  het  palatinum-vleugeltje  geen 
zekerheid  verkrijgen.  In  zooverre  bestaat  onderscheid  met  Echidna,  als 
het  foramen  rotundum  door  een  beenbrug  van  het  for.  opticum  -|-  spheno- 
orbitale  gescheiden  raakt. 

Een  grooter  verschil  is  echter  gelegen  in  het  feit,  dat  bij  OrnÜho-' 
rhynchus  tusschen  for.  ovale  en  rotundum  een  overlangsch  kanaal  ter 
weerszij  in  den  schedelwand  loopt,  juist  langs  den  zijrand  der  palatina, 
dat  bij  Echidna  schijnt  te  ontbreken.  De  wanden  van  dit  kanaal  worden 
vermoedelijk  gevormd  door  den  temporaalvleugel  van  het  palatinum  aan 
den  buitenkant,  en  den  processus  pterygoïdeus  van  het  spbenoïd  aan  de 
binnenzijde.  Naar  zijn  ligging  en  richting  rnoet  het  bestempeld  worden 
met  den  naam  van  canalis  vidianus.  Tandler  (zie  beneden)  noemt  het  canalis 
pterygoïdeus  Een  spoor  eener  overeenkomstige  vorming  bij  Echidna 
mag  misschien  gezien  worden  in  een  fijn  kanaaltje,  dat  nabij  den  achter- 
rand  van  het  temporaal-vleugeltje  van  het  verhemeltebeen  naar  voren  uit- 
mondt, maar  zich  binnen  den  schedelwand  in  tweeën  splitst:  in  één 
takje,  dat  in  de  schedelholte  en  één,  dat  aan  het  monddak  uitkomt :  het 
laatste  midden  in  de  naad  tusschen  palatinum  en  pterygoïdeum. 

Zoekende  naar  de  oorzaak  van  dit  onderscheid ,  kwam  spreker  tot  het 
besluit,  dat  het  in  verband  staat  met  het  geheel  verschillend  verloop 
der  koparterien  bij  Ornithorhynchus  en  Echidna.  Bij  den  eersten  krijgt 
de  kop  zijn  bloed  voornamelijk  door  de  carotis  interna,  die,  alvorens 
den  schedelbasis  binnen  te  dringen  door  het  foramen  caroticum  van  het 
sphenoïd,  een  grooten  tak  afgeeft,  welke  de  geheele  trommelholte  door- 
loopt van  achter-zijwaarts  naar  voren-mediaanwaarts,  daarbij  lateraal 
(dus  dorsaal)  van  den  stapes  blijvend.  Het  is  door  den  canalis  vidianus 
(pterygoïdeus),  dat  deze  arterie  de  trommelholte  verlaat  en  de  orbita 
bereikt,  waar  zij  zich  in  twee  groote  takken  splitst. 

Bij  Echidna  nu  ontbreekt  zulk  een  trommelholte-arterie,  en  wordt 
de  orbita  van  arterieel  bloed  voorzien  door  de  carotis  externa.  Deze 
geeft  echter  een  takje  af,  dat  in  het  boven  beschreven  kanaaltje  in  het 
palatinum-vleugeltje  dringt,  en  dus  misschien  als  het  laatste  overblijfsel 
van  het  vooreind  der  bij  Ornithorhynchus  zoo  sterk  ontwikkelde  trom- 
melholte-arterie is  te  beschouwen.  Communicaties  toch  van  deze  met  de 
carotis  externa  bestaan  ook  bij  Ornithorhynchus 

Spreker's  hoop.  dat  zijne  waarneming  omtrent  deze  arterien  nieuw 
voor  de  wetenschap  zou  blijken ,  daar  de  recente  onderzoekingen  van 
HoCHSTETTER   (Semon's   Zoölogische   Forschungsreisen   in  Australien  und 


LVII 

dem  Malayischen  Archipel.  Bd.  II  Lief.  III,  1896)  er  niets  van  vermeld- 
den ,  werd  teleurgesteld ,  want  in  bet  pas  verschenen  47ste  deel  der 
Denkschrifteii  der'  K.  K.  Akad.  der  Wiss.  zu  Wien  (1899)  komt  een 
verhandeling  voor  van  Tandler  (Zur  Vergl.  Anat.  der  Kopfarterien  bei 
den  Manuualia)  waarin  de  bedoelde  trommelholte-slagader  van  Omi- 
tlwi'hynchKS  wordt  beschreven  onder  den  naam  art.  stapodia.  Het  ver- 
moedelijke homologon  bij  Echidna  en  het  verschil  in  ontwikkeling  van 
den  canalis  vidianus  is  echter  door  Tandler  niet  opgemerkt,  evenmin 
als  de  merkwaardige  overeenkomst  tusschen  deze  arterie  van  Ornitho- 
rhynchus  en  den  dorsalen  trommelholte-slagader  bij  Lacertilia,  die  korte- 
lings door  Versluys  is  beschreven  in  zijne  verhandeling:  ))Die  mittlere  und 
aussere  Ohrsphiire  der  Lacertilia  und  Rhynchocephalia"  onder  den  naam 
art.  facialis. 

Tegenover  het  ontbreken  der  arteria  stapedia  als  tak  van  de  carotis 
interna  bij  Echidna,  staat  het  voorkomen  bij  dit  dier  van  een  anderen 
tak  dezer  laatste  arterie,  die  omgekeerd  bij  Ornühorhynchiis  ontbreekt. 
Het  is  de  door  Hyrtl  (Denkschr.  K.  K.  Akad.  d.  Wiss.  zu  Wien.  V  Bd. 
1853)  onder  den  naam  art.  occipitalis  beschreven  slagader,  die  in  den 
schedelwand  dringt  door  het  achtereind  van  het  temporaalkanaal  tusschen 
squamosum  en  mastoïdeum ,  waarop  spreker  in  een  vorige  mededeeling 
de  aandacht  vestigde.  Ofschoon  dit  temporaalkanaal  bij  OrnithoHiynchus 
veel  wijder  is,  dient  het  niet  voor  't  doorlaten  eener  dergelijke  arterie, 
die  bij  Echidna  zijn  weg  verder  zoekt  door  de  diploë  van  mastoïd, 
parietale  en  frontale,  om  eerst  bij  het  ethraoïd  de  schedelholte  binnen 
te  treden. 

Ten  slotte  kwam  spreker  op  den  arcus  zygomaticus  der  Monotremen, 
waaromtrent  hij  thans  een  gevestigde  overtuiging  heeft,  n.1.  dat  de  jukboog 
gevormd  wordt  door  elkaar  bereikende  uitsteeksels  van  het  maxillare  su- 
perius  en  't  squamosum,  die  zich  over  't  grootste  deel  hunner  lengte 
tegen  elkaar  hebben  aangelegd,  onder  verdringing  van  het  jugale.  Dit 
laatste  been  is  bij  Echidna  geheel  verdwenen,  bij  Omilhorhynchus 
daarentegen  is  er  een  laatste  overblijfsel  van  te  vinden  in  het  nokje  op 
den  jukboog,  dat  de  grens  aangeeft  tusschen  orbitaal-  en  temporaal-kuil. 
Bij  enkele  exemplaren  van  Ornithorhynchus-schedeh  vond  spreker  dit 
nokje  door  naad  gescheiden  van  de  onderliggende  vereenigingsplaats  der 
squamosum-  en  maxillaar-uitsteeksels.  .Aan  den  foetalen  schedel  was 
echter  geen  spoor  van  het  heele  nokje  te  vinden. 

De  Heer  J.  Th.  Oudemans  doet  eenige  mededeelingen  over  het 
ectozoïsch  parasitisme  van  Paniscus  cephalotes  Holmgr  (Ichneumonidae) 
op  de  rups  van  Harpyia  vinuia  L.  Levende,  kortelings  ingesponnen 
rupsen,  met  de  parasieten  bezet,  gaan  daarbij  ter  bezichtiging  rond. 
Daar  spreker  het  voornemen  heeft,  over  deze  zaak  in  een  opstel  in  bet 
Tijdschrift  der  Vereeniging  nader  uit  te  wijden ,  kan  thans  daarnaar  voor 
verdere  bijzonderheden  verwezen  worden. 

De  Heer  de  ]?f  eijere  wenscht  te  laten  zien :  1"  larven  van  Echino- 
rhynchus  polyworphus  Brems.,  door  hem  aangetroffen  bij  Astacus  fluvia- 
tilis  Eond.  Zij  deden  zich  voor  als  langwerpige,  iets  meer  dan  1  mm. 
lange  lichaampjes,  oranje  van  kleur,  en  bevonden  zich  bij  sommige 
exemplaren  in  aantal  tegen  den  einddarm  aan.  Hoewel  de  slurf  nog  niet 
uitgestulpt  was,   was  de  soort  reeds  aan  de  haken  te  herkennen. 

Verder   laat   spr.    rondgaan   twee  platen,  betrekking  hebbende  op  een 


nieuwe  Cecidomyide,  gekweekt  uit  vermolmd  wilgen  hout,  afkomstig 
van  Zwammerdam.  Het  dier  (Monardia  van  der  Wulpi  de  M.)  is  vooral 
interessant,  omdat  er  een  zeer  opvallend  diraorphisme  bij  voorkomt. 
Behalve  goed  gevleugelde  exemplaren  van  beide  sexen ,  zijn  er  namelijk 
mannetjes  met  korte  en  wijfjes  met  geheel  rudimentaire  vleugels.  Spr. 
herinnert  er  aan,  dat  een  dergelijk  geval  bij  Dipteren  nog  .niet  bekend 
was  en  ook  bij  andere  insektenorden  zeldzaam  is.  Bij  Hemipteren  komen 
brachyptere  vormen  betrekkelijk  nog  het  meest  voor. 

De  Heer  Herbert  vertoont  een  levend  Ex.  van  Blennius  gattorugine 
Bloch,  hem  uit  Helder  gezonden  en  volgens  verklaring  van  den  afzender 
gevangen  in  de  zoogenaamde  Helsdeur,  het  vaarwater  vóór  men  uit  zee 
komende  op  de  Reede  van  Texel  aankomt.  Voor  zooverre  hem  bekend, 
is  dit  de  eerste  maal,  dat  deze  zeer  kennelijke  visch  zoo  kort  nabij  de 
Nederlandsche  kust  is  aangetroffen.  Volgens  Day  bewoont  deze  Blennius- 
soort  de  Europeesche  kusten  van  den  Atlantisclien  Oceaan  tot  bij  de 
Canarische  eilanden  en  treft  men  haar  in  de  Middellandsche  en  Adria- 
tische  Zeeën  en  zelfs  in  de  Zwarte  Zee  aan. 

'De  Heer  Resink  deelt  mede,  dat  hij  begonnen  is  een  studie  te 
maken  van  de  parasitische  Copepoden  der  Nederlandsche  Fauna  en  richt 
tot  allen,  die  over  tot  deze  dierengroep  behoorend  materiaal  beschikken 
het  verzoek  het  hem  ter  bestudeering  ter  leen  te  willen  afstaan, 

De  Heer  Loman  behandelt  het  voorkomen  van  Petromyzon  planeri 
Blch.  in  Nederland.  Nevens  de  gewone  prik,  die  in  ons  land  in  grooten 
getale  gevangen  en  als  kabeljauw-aas  verkocht  wordt,  kent  men  in 
Duitschland  een  e  tweede  soort,  die  slechts  de  kleinste  beken  bewoont, 
in  wier  zandbodem  zich  de  ^wmocoefes-larven  zoo  gaarne  verbergen. 
Hoewel  nu  voor  eenige  jaren  stemmen  zijn  opgegaan  om  die  beide  soor- 
ten tot  ééne  te  versmelten,  ondervond  dit  voorstel  van  andere  zijden 
zooveel  bestrijding,  dat  ernstige  twijfel  over  is  gebleven.  Slechts  een  zeer 
nauwkeurig  onderzoek  van  dieren  van  alle  leeftijden  (dus  ook  van  de 
Ammocoeles-\a.Yveïi)  kan  hier  tot  eene  juiste  beslissing  voeren.  Intus- 
schen,  aangaande  de  levenswijze  zijn  genoeg  verschillen  bekend,  die  het 
voor  Spr.  waarschijnlijk  maken,  dat  men  hier  met  twee  niet  te  verwar- 
ren soorten  te  doen  heeft.  Petromyzon  fluviatilis  L.  heeft  meerdere 
jaren  tot  hare  ontwikkeling  noodig,  zwemt  in  het  najaar  en  den  winter, 
terwijl  de  verandering  van  Armnocoetes  tot  volwassen  dier  ten  einde 
loopt,  in  grooten  getale  naar  zee,  en  de  volwassen  rivierprikken  keeren 
in  de  voorjaarsmaanden  stroomopwaarts  naar  hunne  paaiplaatsen  terug, 
waar  zij  tot  in  Mei  en  Juni  worden  aangetroffen.  Van  P,  planeri  weet 
men,  dat  de  ontwikkeling  slechts  één  jaar  duurt,  dat  in  het  voorjaar  de 
geslachtsrijpe  dieren  in  de  beken,  waarin  zij  geboren  werden,  paren  en 
daarna  spoedig  aan  uitputting  te  gronde  gaan.  Deze  soort  komt  dus 
nooit  in  zee,  zooals  de  eerstgenoemde,  en  haar  gansche  levenscyclus  door- 
loopt zij  in  zoetwater.  Daaruit  volgt,  dat  de  beekprik  ook  nog  leven 
kan  in  beken,  welke  niet  meer  in  open  verbinding  met  de  rivier  staan! 

Spr.  onderzocht  gedurende  1899  verschillende  Geldersche  beekjes,  die 
het  water  der  Veluwe  in  den  IJssel  of  den  Rijn  afvoeren,  met  name  de 
beek  van  Biljoen,  de  Klarenbeek,  de  Sonsbeek,  de  Oostbeek,  de  Heel- 
sumsche  en  eindelijk  de  Renkumsche  beek.  Het  gelukte  hem  slechts  in 
de   beide   laatstgenoemde  exemplaren   van    Petromyzon  te  verkrijgen  in 


Mei.  Ook  de  paring  der  beekprikken,  gelijk  die  door  AuG.  Muller  in 
1856  uitvoerig  is  beschreven,  werd  toen  door  hem  waargenomen.  Het 
gi'ootste  exemplaar,  door  hem  bemachtigd  was  12  cM.  lang.  Naar  eieren 
en  jonge  dieren  was  het  onderzoek  langen  tijd  te  vergeefs,  totdat  in 
Juli  en  Augustus  verscheidene  exemplaren  der  Ammocoetes-lavven  ge- 
vonden werden,  die  Spr.  met  de  volwassen  dieren  aan  de  vergadering 
vertoonde. 

Ten  slotte  werd  de  aandacht  der  aanwezigen  door  hem  gevestigd  op 
de  eigenaardige  toestanden,  die  in  deze  beken  heerschen  en  hij  bespreekt 
die  in  de  Renkumsche  beek  uitvoeriger.  Van  den  Eijn  uitgaande  ont- 
moet men  eerst  eenige  duikersluizen,  daarna  komt  men  aan  een  bloeiende 
papierfabriek,  die  het  geheele  jaar  doorwerkt  en  die  het  water  der  beek 
verandert  in  eene  zure,  drabbige  modderstroom,  waarin  geen  levend 
wezen  ademen  kan.  Ten  overvloede  ligt  kort  daarbij  nog  eene  chemische 
stoomwasscherij  met  uitgebreiden  werkkring,  die  natuurlijk  mede  tot 
vervuiling  van  het  water  bijdraagt.  Onder  de  hand  tellen  wij  nog  twee 
waterkorenmolens,  die  de  beek  als  drijfkracht  gebruiken  en  tot  voor 
korten  tijd  werkte  hier  ook  een  oliemolen.  En  als  men  al  deze  chemische  en 
mechanische  hinderpalen  achter  zich  heeft,  bereikt  men  het  ondiepe  bo- 
vengedeelte  der  beek  en  tevens  de  plaatsen  waar  P.  planeri  gevonden 
werd  en  de  larve  in  het  heldere  zand  verblijf  houdt.  Op  grond  van  al 
deze  belemmeringen  gelooft  Spr.  niet,  dat  rivierprikken  van  uit  den 
Rijn  hoog  in  de  beek  kunnen  opzwemmen  en  is  hij  de  meening  toege- 
daan, dat  de  heekprik  recht  heeft  om  als  eene  afzonderlijke  vischsoort 
in  onze  Fauna  te  worden  opgenomen. 

De  Heer  Sluiter  vertoonde  drie  verschillende  soorten  Gephyreen,  die 
afkomstig  waren  van  de  expedities  van  Prins  Albert  van  Monaco,  en 
bij  hem  in  bewerking  zijn.  Ten  eerste  waren  het  negen  exemplaren 
eener  nieuwe  Hamingia-soort  Daar  de  mannetjes  van  dit  geslacht  nog 
niet  bekend  zijn,  zocht  hij  met  alle  zorgvuldigheid  zoowel  in  den  oeso- 
phagus  ais  in  de  beide  segmentaalorganen ,  die  bij  alle  vol  eieren  waren, 
of  zich  daarin  misschien  dergelijke  kleine  mannetjes,  als  bij  Boneüia 
bevonden.  Dit  gaf  evenwel  slechts  een  negatief  resultaat,  terwijl  ook  de 
geslachtsklieren  alle  ovarien  bleken  te  zijn.  Dat  bij  dit  betrekkelijk  groot 
aantal  exemplaren  nog  niets  van  mannelijke  individuen  te  ontdekken  was, 
doet  vermoeden ,  dat  bij  deze  soort  nog  andere  geslachtsverhoudingen 
voorkomen,  als  tot  nog  toe  bij  de  Gephyreen  bekend  zijn. 

Ten  tweede  vertoonde  hij  een  exemplaar  van  Phascolosoma  flagri- 
ferum  Sel.,  waarvan  Selenka  het  eerste  en  eenige  exemplaar  beschreef 
van  de  Challenger  expeditie.  Het  door  den  Prins  van  Monaco  buit  ge- 
maakte dier  stamt  evenwel  uit  eene  diepte  van  bijna  5000  Meter  en  is 
derhalve  de  Gephyree  ,  die  tot  nog  toe  van  de  grootste  diepte  bekend  is. 

In  de  derde  plaats  werden  eenige  in  formol  bewaarde  exemplaren 
vertoond  van  Boneüia  viridis,  die  op  eene  diepte  van  600  Meter  ge- 
vangen waren,  een  veel  grooter  diepte,  dan  tot  nog  toe  voor  Bonellia 
viridis  bekend  was.  Daar  het  zonlicht  niet  tot  die  diepte  merkbaar  door- 
dringt, kan  ook  aan  de  groene  kleurstof  Bonellin  zeker  geen  beteekenis 
worden  toegeschreven  in  betrekking  tot  de  assimilatie,  gelijksoortig  aan 
die  van  het  chlorophyl. 


WETENSCHAPPELIJKE  VERGADERING 

Amsterdam.  Zoölogisch  Laboratorium.  25  November  1899. 's  Avonds  8  uur. 


Aanwezig  de  HH.  Horst  (Voorzitter),  .T.  Th.  Ouderaans,  Sluiter,  de 
Meyere,  van  Kampen,  Eedeke,  de  Dames  Boissevain,  Hoek  en  Popta,  de 
HH.  Büttikofer,  Kerbert,  van  Wijhe,  Tjeenk  Willink,  Loman,  van  Bem- 
melen,  Hubrecht,  Bolsius,  Botte manne,  Went,  Wevers,  Vosmaer  en  Hoek. 

De  Heer  Bolslus  bespreekt  de  plaatsing  der  zoogenaamde  ))nephri- 
diaaltrechters"  en  hunne  capsules  in  het  lichaam  der  Baementeria  offi- 
cinalis.  Deze  organen  zijn  in  andere  Hirudineën  op  bepaalde  eenvormige 
wijzen  geplaatst;  b.  v.  bij  de  Glossiphoniden,  alle  zoo  dat  geheel  de  reeks 
aan  de  buikzijde  is  gelegen,  en  de  «trechter"  in  de  bloedholte,  welke  den 
zenawstreng  omgeeft,  vooruitspringt;  bij  de  Herpobdelliden,  allen  zoo 
dat  de  geheele  reeks  is  opgehangen  in  bloedholten  meer  zijwaarts  aan 
de  rugzijde  gevormd.  Bij  de  II.  officinalis  vindt  de  spreker  een  deel  der 
reeks  van  deze  organen,  en  wel  de  meest  achterwaartsche,  gelegen  gelijk 
bij  de  andere  Glossiphoniden,  aan  de  buikzijde;  de  leden  echter  van  het 
eerste  deel  der  reeks,  naar  het  vooreinde,  zijn  geplaatst  volgens  de  type 
der  Herpobdelliden,  d.  i.  zijwaarts  naar  de  rugzijde,  zonder  eenige  ge- 
meenschap met  de  buikbloedholte. 

Deze  twee  bijzonderheden  waren,  buiten  weten  van  den  spreker,  door 
prof.  Alex.  Kowalewsky  van  St.  Petersburg  reeds  voor  eenigen  tijd 
opgemerkt  en  in  een  russisch  tijdschrift  beschreven.  Een  derde  eigenaar- 
digheid was  echter  door  den  russichen  geleerde  niet  vermeld,  dat  er  na- 
melijk tusschen  deze  twee  gedeelten  der  reeks  overgangsterraen  zijn, 
waarbij  het  besproken  orgaan  een  middenstand  inneemt  tusschen  de  twee 
genoemde  uiterste  standen 

Tn  twee  seriën  van  snijpreparaten  is  de  spreker  in  staat  de  bovenge- 
noemde bijzonderheden,  alsook  den  sierlijken  vorm  der  «trechters",  onder 
het  mikroskoop  ten  aanschouwe  der  aanwezigen  te  brengen. 

De  Heer  van  Wijhe  demonstreert  preparaten  van  konijnenembryonen, 
waarin  het  kraakbeen  volgens  eene  nieuwe  methode  is  gekleurd.  Deze 
methode  berust  op  de  eigenschap  van  sommige  kleurstotïen  kraakbeen 
elektief  te  kleuren.  Zulk  een  kleurstof  is  b.  v.  safranine.  De  gang  van 
zaken  bij  dit  procédé  is  als  volgt:  nadat  de  voorwerpen  gefixeerd  zijn 
in  een  lisatievloeistof,  die  de  weefsels  niet  verdonkert,  —  een  goed 
middel  is  b.  v.  een  mengsel  van  sublimaat  en  formol  —  worden  zij  in 
toto  gekleurd.  Uit  alkohol  van  96%  komen  zij  daartoe  in  eene  oplossing 


van  1  deel  -^afranine  in  100  deelen  alkobol  van  70°/^.  Na  een  paar  dagen 
is  het  geheele  object  gekleurd;  men  hangt  het  vervolgens  in  sterkeren  al- 
kohol  b.  V.  van  75%  en  laat  het  daarin  een  week,  waarna  het  geheele 
voorwerp  behalve  het  kraakbeenig  stelsel,  is  ontkleurd.  De  preparaten 
komen  vervolgens  in  xylol  en  worden  in  canadabalsein  bewaard. 

De  Heer  Redeke  spreekt  over  variaties  in  de  plaatsing  der  rugvinnen 
bij  Gohius  minulus.  Dit  vischje  komt  bij  ons  o.  a  in  het  brakke  water 
der  Zuiderzee  en  in  het  Hollandsch  Diep  in  nagenoeg  zoet  water  voor.  De 
exemplaren  uit  de  Zuiderzee  bereiken  eene  lengte  tot  72  niM.,  die  van 
het  Hollandsch  Diep  worden  nog  langer,  nl.  80  mM.  Klaarblijkelijk  heeft 
men  hier  dus  met  een  anderen  brakwatervorm  te  doen,  dan  die  waarvan 
het  bestaan  in  de  Oostzee  door  Heincke  is  aangetoond.  De  brakwatervorm 
der  Oostzee  toch,  Heincke's  Gohius  minutus  var.  minor,  bereikt  slechts 
eene  lengte  van  hoogstens  42  mM. 

Dit  verschil  was  het  uitgat)gspunt  van  een  onderzoek  over  de  ver- 
schillende Gohius-rsLüsen  door  spr.  met  behulp  van  de  HEiNCKE'sche  me- 
thode der  gekombineerde  kenmerken  begonnen. 

In  den  loop  van  dit  onderzoek  bleek,  dat  zich  de  voorste  en  achterste 
rugvin  bij  een  aantal  individuen,  gevangen  in  de  Zuiderzee  onder  de 
Friesche  kust,  verschillend  gedroegen  ten  opzichte  hunner  variabiliteit. 

Terwijl  de  variaties  in  den  stand  der  voorste  rugvin  op  normale  wijze, 
volgens  de  wetten  der  kansrekening,  rondom  een  typisch  gemiddelde  ge- 
groepeerd bleken  te  zijn  en  uit  de  indices  dier  vin  een  normale,  sym- 
metrische waarschijnlijkheidskromrae  kon  worden  gekonstrueerd,  had  de 
kromme,  met  behulp  der  indices  van  de  achterste  rugvin  verkregen,  de 
asymmetrische  gedaante  eener  halve  Galtoncurve.  De  stand  dezer  vin 
varieerde  dus  slechts  naar  eene  zijde.  Bij  de  groote  meerderheid  der  in- 
dividuen (66%)  bevond  zij  zich  op  vrij  grooten  afstand  van  de  spits  van 
den  bek,  bij  de  overige  individuen  was  zij  in  verschillende  mate  wel 
meer  naar  voren,  doch  nimmer  verder  naar  achteren  geplaatst. 

Spreker  meent  de  verklaring,  voor  dit  verschijnsel  te  moeten  zoeken 
in  het  feit,  dat  de  achterste  rugvin,  als  het  ware  een  produkt  der  voorste, 
eene  veel  geringere  zelfstandigheid  bezit  dan  de  laatstgenoemde,  en  ziet 
in  haar  eenzijdig  varieeren  eene  herinnering  aan  de  achterwaartsche  ver- 
plaatsing der  achterste  rugvin.  Spreker  acht  het  uit  dien  hoofde  zeer 
waarschijnlijk,  dat  de  studie  van  den  aard  der  variabiliteit,  ook  bij  het 
beantwoorden  van  morfogenetische  vragen,  een  zeer  te  waardeeren  hulp- 
middel zal  blijken  te  zijn. 

Bij  het  debat,  dat  zich  over  deze  mededeeling  ontspon,  verklaarde  de  Heer 
Hubrecht  zich  niet  geheel  met  sprekers  gevolgtrekking  te  kunnen  vereeni- 
gen. Integendeel,  hij  meende  uit  het  gedrag  der  achterste  rugvin  eerder  te 
mogen  besluiten,  dat  zij  juist  neiging  had  zich  naar  voren  te  verplaatsen. 

Do  Heeren  Loman  en  van  Bemmelen  verdedigden  daartegen  de  ziens- 
wijze van  den  Heer  Redeke,  waarop  deze  zijn  opvatting  nog  eenmaal  kor- 
telijk  uiteenzette  en  er  ten  slotte  de  aandacht  op  vestigde,  dat  alleen  langs 
experimenteelen  weg,  door  selectieproeven  dus,  zekerheid  in  deze  materie 
zou  zijn  te  verkrijgen. 

De  Heer  Horst  vertoont  een  in  de  nabijheid  van  Leiden  gevangen 
exemplaar  van  rivierbaai's  met  een  zeer  ongewoon  voorkomen.  Terwijl 
de  dwarse  grijze  vlekken,  die  voor  dezen  visch  zoo  karakteristiek  zijn, 
nog  slechts  even  zichtbaar  zijn,  heeft  het  dier  over  het  geheele  oppervlak, 


kop  en  kieuwdeksels  zoo  min  uitgezonderd  als  de  vinnen,  donkere  zwarte 
pigment- vlekken,  die  maken  dat  men  van  een  getijgerd  oppervlak  zou 
kunnen  spreken.  Toen  de  viseh  nog  versch  was,  zag  men  in  elke  vlek 
een  lichter  middengedeelte,  dat  bij  onderzoek  uit  een  ovaal  met  vloeistof 
gevuld  kapsel  bleek  te  bestaan.  Spr.  onderzocht  de  vlekken  niet  nader, 
vermoedt  echter,  dat  men  hier  met  een  door  een  parasiet  veroorzaakte 
huidaandoening  te  doen  heeft. 

Dezelfde  Spreker  biedt  voor  de  verzameling  der  Vereeniging  een  exem- 
plaar van  Elysia  viridis  aan,  een  kleine  naaktslak,  nieuw  voor  de  fauna 
van  Nederland  door  ons  medelid  de  Man  voor  het  eerst  op  de  Schelde 
aangetrofien. 


WETENSCHAPPELIJKE  VERGADERING 

Amsterdam.  Zoölogisch  Laboratorium.  27  Januari  1900.  's  Avonds  8  uur, 


Aanwezig  de  HH.  Sluiter  (Voorzitter),  Salm,  Kerbert,  J.  M.  Bottemanne, 
J.  Th.  Oudemans,  Loman,  van  Kampen,  Stracke,  de  Meijere  en  Hoek. 

De  Heer  J.  Th.  Oudemans  laat  ter  bezichtiging  rondgaan: 

1".  Een  paar  jonge  voorwerpen  van  Hyla  arhorea  L.  en  eene  ge- 
heele  flesch  vol  larven  in  zeer  verschillende  stadiën  van  ontwikkeling 
van  Pelobates  fuscus  Laur.,  alle  te  Eerbeek  in  1898  door  den  Heer 
Max  Weber  gevangen,  Pelobates  fuscus  is  daar  als  larve  zeer  algemeen 
in  een  grooten  vijver;  zooals  men  weet,  werd  dezo  soort  eerst  onlangs 
als  inlandsch  bekend  gemaakt. 

2o.  Een  reuzenexemplaar  van  Limax  maximus  L.,  te  Amsterdam  ge- 
vonden, dat,  na  conservatie  in  formol,  nog  ruim  14  c.M.  lang  is. 

3o.  Een  wijfje  van  Gasterosteus  aculeatus  L.,  geweldig  uitgezet  door 
abnor  malen  omvang  der  o  varia  en  aldus,  na  langen  tijd  in  dien  toestand 
in  het  Aquarium  geleefd  te  hebben,  gestorven. 

4o.  Een  zeer  groot  ganzenei,  uitgeblazen  ontvangen,  waarin  bij  ope- 
ning zich  eene  kalkmassa  bleek  te  bevinden,  die  bijna  de  geheele  bin- 
nenruimte vulde. 

5o.  Twee  compositie-waterleidingsbuizen,  waarin  groote  gaten  aan- 
wezig waren.  Blijkens  de  op  de  buizen  voorkomende,  zeer  duidelijke  en 
karakteristieke  indruksels,  heeft  men  alle  reden  om  aan  te  nemen,  dat 
die  door  de  tanden  van  ratten  veroorzaakt  zijn  en  dat  men  dus  het 
werk  van  deze  dieren  hier  voor  zich  heeft.  Het  absolute  bewijs  is  echter 
niet  geleverd,  daar  niemand  de  ter  plaatse  zeer  algemeene  dieren  aan 
de  pijpen  heeft  zien  knagen. 

üe  Heer  de  Meijere  doet  eenige  mededeelingen  betreffende  een  door 
hem  ondernomen  onderzoek  naar  het  uiteinde  der  pooten  bij  de  Arthropoden. 

Wat  de  insekten  aangaat,  vindt  men  hieromtrent  gewoonlijk  opgegeven, 
dat  het  laatste  tarslid  klauwtjes,  hechtlapjes  enz.  draagt,  terwijl  slechts 
sporadisch  in  de  literatuur  de  aanwezigheid  van  een  6e  tarslid  wordt 
aangenomen,  hetwelk  dan  voornamelijk  uit  het  hechtlapje  zoude  bestaan, 
terwijl  de  klauwtjes  als  vervormde  haren  of  borstels  worden  opgevat. 
Spreker's  onderzoek  van  een  groot  aantal  insektenpooten  nu  heeft  hem 
tot  de  conclusie  geleid,  dat  bij  alle  insekten  op  den  eigenlijken  tarsus 
nog   een   afzonderlijk   lid    volgt.   Dit  lid  is  ook  daar  reeds  volledig  ont- 


wikkeld  aanwezig,  waar  de  tars  zelf  nog  slechts  uit  1  of  2  leden  bestaat, 
zoodat  de  naam:  6e  tarslid  zeker  onjuist  is.  Spr.  stelt  voor  aan  deze  af- 
deeling,  welke  van  hoogere  orde  is  dan  een  tarslid,  den  naam  praetarsus 
te  geven. 

Ue  praetarsus  is  soms  aan  het  uiteinde  eenvoudig  toegespitst  (bij  vele 
insektenlarven  o.  a ),  in  den  regel  echter  tot  dicht  bij  den  wortel  in 
tweeën  gespleten;  de  beide  daardoor  ontstane  spitsen  zijn  de  klauwtjes, 
welke  dus  volstrekt  niet  met  haren  gelijk  zijn  te  stellen.  Ook  het  feit, 
dat  in  dit  klauwtje  soms  nog  een  trachee  indringt,  verder  dat  het  zelf 
dikwijls  met  echte  borstels  bezet  is  en  ook  de  tweeledige  klauwen  der 
Solpugiden  bewijzen  dit. 

Het  ongespleten,  proximale  gedeelte  van  den  praetarsus  is  in  verschei- 
dene gevallen  sterker  ontwikkeld  en  een  gedeelte  ervan,  hetwelk  in  het 
algemeen  den  naam  van  empodium  kan  dragen,  steekt  dan  tusschen  de 
klauwtjes  uit.  In  den  regel  is  dit  empodium  dan  tevens  hechtorgaan. 
De  praetarsus  draagt  verder  somtijds  aan  weerszijden  een  aanhangsel 
(iobuli  iaterales),  welke  vooral  bij  Trichopteres,  Lepidopteren  en  Dipteren 
groot  zijn;  in  laatstgenoemde  orde  zijn  zij  met  hechtharen  bezet. 

Een  tweede  soort  van  aanhangsels  (lobull  iinguiculares)  treedt  aan  de 
onderzijde  van  de  basis  der  klauwtjes  op.  Deze  zijn  sterk  ontwikkeld  bij 
sommige  Coleoptei'en  en  vooral  bij  vele  Hemipteren.  In  enkele  gevallen 
hebben  zij  zich  over  de  geheele  onderzijde  van  den  klauw  uitgebreid,  zoodat 
deze  als  't  ware  zelf  in  een  hechtlap  is  omgevormd  (bij  Ephemeriden, 
enkele  Coleopteren,  bij  één  Dipteron  en  bij  eenige  Hemipteren). 

Terwijl  bij  de  Tipuliden  het  empodium  zelf  nog  den  vorm  van  een 
hechtlap  vertoont,  die  in  bouw  met  dieii  der  Orthopteren  en  Hymeno- 
pteren  overeenkomt,  heeft  zich  bij  vele  andere  Dipteren  aan  de  onderzijde 
van  den  praetarsus  een  schijfvormig  aanhangsel  ontwikkeld,  dat  met 
hechtharen   bezet  is  en  als  lobulus  plantaris  kan  onderscheiden  worden. 

Spreker  gaat  vervolgens  na,  wat  bij  de  overige  Arthropoden  met  dezen 
praetarsus  overeenkomt.  Onder  de  Myriopoden  heeft  Scotopendrella  den- 
zelfden toestand  (2  klauwen,  geen  hechtlap)  als  vele  volwassen  insekten, 
terwijl  de  overige,  slechts  een  klauw  bezittende  vormen  zich  onmiddelijk 
aan  de  meeste  insektenlarven  aansluiten. 

De  Arachniden  hebben  ook  meest  twee  klauwen  die  ook  hier  een- 
voudige deelen  zijn  van  een  afzonderlijk  lid,  aan  hetwelk  zich  hier  een 
dorsale  en  een  ventrale  pees  vasthecht.  Bij  Insekten  en  Myriopoden  komt 
alleen  de  laatste  voor.  Zeer  verlengd  en  secundair  geleed  is  de  ijraetarsus 
der  Acarinen. 

Bij  de  Crustaceeën  hechten  zich  ook  twee  pezen  aan  het  eindlid,  het- 
welk hier  in  de  hoogere  afdeelingen  als  dactylopodit  bekend  is.  Dit 
eindlid  zelf  vertoont  hier  dicht  bij  zijn  uiteinde  dikwijls  een  secundaire 
articulatie,  die  vooral  bij  Idothea  b.  v.  zeer  duidelijk  is.  Enkele  Isopo- 
den,  b.  v.  Jaera,  hebben  aan  het  einde  van  het  proxinale  deel  twee  aan- 
hangsels, die  met  klauwtjes  te  vergelijken  zijn. 

Ook  bij  de  Pycnogoniden  meent  Spr.  hot  klauwvcrmige  einde  der  pooten 
als  afzonderlijk  lid  te  moeten  beschouwen.  Dit  draagt  hier  meestal  twee 
klauwtjes,  wat  Meinert  nog  onlangs  als  argument  voor  hunne  verwant- 
schap met  de  Arachniden  op  den  voorgrond  heeft  gesteld.  Het  voorko- 
men van  twee  dergelijke  organen  bij  Jaera  spoort  er  echter  toe  aan, 
niet  te  veel  gewicht  aan  dit  argument  te  hechten. 

Bij  Peripatus  is  het  eindlid  met  zijn  gespleten  einde  reeds  duidelijk 
herkenbaar.    Hier  is  echter,  wat  de  nmsculatuur  betreft,  een  afwijkende 


toestand  aanwezig.  Er  is  slechts  één  spier  en  deze  hecht  zich  boven  aan 

den  wortel  der  klauwen  vast.  i 

De    Heer   Herberf   vertoont   een    pas  geboren  exemplaar  van   Ursiis  ■ 

arctos,    dat  op   19  Januari  j  1.  in  den  tuin  van   het  Genootschap  Natura  ! 

Artis   Magistra    het    levenslicht   aanschouwde,    doch  slechts  zeer  kort  ge-  i 

leefd  heeft.   Het  is  het  eenig  overgebleven  exemplaar  van  een  worp,  die  ] 

naar  alle  waarschijnlijkheid  uit  2,  3  of  4  jongen  zal  hebben  bestaan :  de 
andere  is  of  zijn  door  de  moeder  verslonden,  voor  er  gelegenheid  was 
ze  uit  het  hok  te  verwijderen.  In  aanmerking  genomen  de  afmetingen 
van   de    moeder,   is   haar  jong,  dat  ofschoon  voldragen  niet  grooter  was  j 

dan  een  rat,  opvallend  klein. 


NAAMLIJST^) 


VAN  DE  EERELEDEN,  BEGUNSTIGERS,  AANDEELHOUDERS,  CORRES- 
PONDEERENDE  EN  GEWONE  LEDEN 

DER 

NEDERLANDSCHE  IDIERKXJNDIOE  VEREENlGHNGt 

op  1  Januari  1900 


Eereleden 


De  Heer  Dr.  Cai-1  Gegenbaur,  hoogleeraar,  Heidelberg,  1896. 
»       »     Dr.    John    Murray,   F.  R.  S.  E.,   Challenger   Lodge,  Wardie,  Edin- 

burgh,  1896.  ."■ 

»       »     Dr.  E.  Selenka,  hoogleeraar,  München,  1874.  I* 

Begunstigers  !^ 

De  Heer  Mr.  P.  L.  F.  Blussé,  lid  van  Gedeputeerde  Staten  van  Zuid-Holland,  | 

Koningskade  1,  's  Gravenhage,  1889.  1 
»       »     C.  H.  van  Dam,  voorzitter  van  het  bestuur  der  Diergaarde,  Koningin 

Emma-plein,  Rotterdam,  1885.  '^ 

»       »     J.  R.  H.  Neervoort  van  de  Poll,  Rijsenburg  (Utrecht),  1890.  * 

Mevrouw  J.  M.  C.  Oudemans — Schober,  Oosterpark  52,  Amsterdam,  1897.  ^ 

De  Heer  M.   Reepmaker,  secretaris  van  het  bestuur  der  Diergaarde,  Wester-  « 

singel  37,  Rotterdam,  1891.  1 

Mejuffrouw  M.  L.  Reuvens,  Breestraat  27,  Leiden,  1896.  f 

De  Heer  Dr.  A.  J.  van  Rossum,  Eusebiusplein  25,  Arnhem,  1898.  i,^ 

»       »     Dr.  F.  J.  J.  Schmidt,  geneesheer,  Rotterdam,  1872.  '- 

»       »     A.  van  Stolk  Jzn.,  Stationsweg  33,  Rotterdam,  1884.  '. 

»       »     Mr.  S.  A.  Vening  Meinesz,  burgemeester  van  Amsterdam,  1885.  ! 

Mevrouw  A.  Weber — van  Bosse,  Amsterdam,  1897.  -^i 

Begunstigers,   die  jaarlijksche  bijdragen  geven  voor  het  Zoölogisch  Station  t 

.  H.  J.  van  Ankum,  hoogleeraar,  Groningen,  1878.  1 

.  M.  C.  Dekhuyzen,  wethouder.  Leiden,  1898.  1 

.  C.  K.  Hoffmann,  hoogleeraar.  Leiden,  1892.  1 

.  A.  Graaf  van  Lynden,  ter  Hooge  bij  Middelburg,  1878.  :; 

.  J.  G.  de  Man,    Yerseke,  1878.  'f 
.  C.  A.  Pekelharing,  hoogleeraar,    UtrecJtt,  1892. 

J.  van  Putten,  arts,  officier  van  gezondheid,  Ned.  Indië,  1896.  j 

»       »     Dr.  W.  Pleyte,  directeur  Museum  van  Oudheden,  Leiden,  1878.  Ij 

»       »     Dr.  Max  Weber,  hoogleeraar,  Amsterdam,  1890.  | 

Het  Genootschap  «Natura  Artis  Magistra",  Amsterdam,  1878.  | 

'. 


De  Heer 

Dr. 

» 

» 

Dr 

» 

» 

Dr 

» 

» 

W 

» 

» 

Dr 

» 

» 

Dr 

» 

» 

C. 

1)  De  Secretaris  verzoekt  hen,  wier  namen,  betrekkingen  of  woonplaatsen  in  deze  lijst 
niet  juist  zijn  aangegeven,  hem  daarvan  eene  verbeterde  opgave  te  doen  toekomen. 


Aandeelhouders  in  de  leeningen,  gesloten  voor  den  bouw  (1889)  en  voor  de  j 

vergrooting  (1894)  van  het  Zoölogisch  Station  i)  \ 

De  Heer  Dr.  H.  J,  van  Ankum,  hoogleeraar,  Groningen,  N''.  1  (1889),  N".  14 

(1894).  J 

De  Erven  van  den  Heer  A.  A.  van  Beramelen,  Rotterdam,  N".  3  (1889).  "^ 

De  Heer  Dr.  J.  F.  van  Bemmelen,  's  Gravenliage,  W.  4  (1889).  | 

De  Erven  van  den  Heer  Dr.  D.  Bierens  de  Haan,  Leiden,  N".  5  (1889).  } 

»       »         »       »        »     Mr.  J.  ï.  Bnys,  Leiden,  N".  6  (1889).  I 

De  Heer  Dr.  M.  C.  Dekhuyzen,  Leiden,  N».  7  (1889).  \ 

»       »     Jhr.  Dr.  Ed.  Everts,  's  Gravenhage,  N».  11  (1889).  i 

De  Erven  van  den  Heer  W.  Feltmann,  Rotterdam,  N».  12  (1894).  j 

De  Heer  A.  P.  N.  Franchimont,  hoogleeraar,  Leiden,  N".  7  (1894).  | 

»       »     Mr.  J.  E.  Henny,  's  Gravenhage,  N".  4  (1894).  < 

»       »     Dr.  D.  E.  Siegenbeek  van  Heukelom,  hoogleeraar,  Leiden,  No.  13  (1889).  j 

»       »     J.  Hoek  Jr.,  Kampen,  N».  18  (1894). 

»       »     Dr.  P.  P.  C.  Hoek,  Helder,  No.  39  (1889),  N».  16  (1894).  I 

»       »     Mr.  C.  Pynacker  Hordijk,  's  Gravenhage,  N».  5  (1894).  I 

»       »     Dr.  R.  Horst,  Leiden,  N".  15  (1889).  I 

»       »     Dr.  A.  A.  W.  Hubrecht,  hoogleeraar,   Utrecht,  N».  40  (1889).  j 

»       »     Dr.  H.  F.  R.  Hubrecht,  Amsterdam,  No.  10  (1894).  I 

»       »     P.  W.  Janssen,  Amsterdam,  N».  21  (1894).  ! 

»       »     Dr.  P.  de  Koning,  Haarlem.  No.  27  en  30  (1894).  \ 

»       »     B.  F.  Krantz,  Rotterdam,  N».  16  en  17  (1889).  ' 

»       »     Dr.  A.  W.  Kroon  Jr.,  Leiden,  No.  1,  2,  3,  24  en  25  (1894).  \ 

De  Erven  van  den  Heer  J.  W.  Lodeesen,  Amsterdam,  No.  18  (1889).  j 

De  Heer  Dr.  J.  C.  C.  Loman,  Amsterdam,  W.  19  en  20  (1889).  \ 

De   Hollandsche   Maatschappij    der   Wetenschappen,  Haarlem,  No.  15,  20  en  ! 

31  (1894).  1 
De  Heer  Dr.  K.  Martin,  hoogleeraar.   Leiden,  W.  19  (1894). 

»       »     Dr.  G.  A.  F.  Molengraaff,  Pretoria,  No.  21  (1889). 

»       »     Dr.  E.  Mulder,  hoogleeraar,    Utrecht,  W.  22  (1889). 

De  Erven  van  den  Heer  Mr.  H.  L.  A.  Obreen,  Leiden,  W.  23  (1889).  \ 
De  Heer  Mr.  J.  C.  de  Marez  Oyens,  's  Gravenhage,  No.  24  (1889),  No.  8  (1894). 

»       »     Dr.  C.  A.  Pekelharing,  hoogleeraar,   Utrecht,  No.  6  (1894).  \ 

»       »     J.  R.  H.  Neervoort  van  de  Poll,  Rijsenburg,  Utrecht,  No.  26  en  27  (1889). 

»       »     Jhr.  Mr.  J.  JE.  van  Panhuys,  's  Gravenhage,  W.  17  (1894).  ' 

»       »     M.  M.  Schepman,  Rhoon,  No.  28  (1889). 

»       »     J.  F.  Schill,  's  Gravenhage,  No.  29  (1889).  i 

»       »     Mr.  L.  Serrurier,  Batavia,  NO.  32  en  33  (1889). 

»       »     Ph.  W.  van  der  Sleyden,  's  Gravenhage  No.  31  (1889),  No.  28  (1894).  J 

»       »     P.  J.  P.  Sluiter,  Amsterdam,  No.  11  (1889). 

»       »     Dr.  Hector  Treub,  hoogleeraar,  Amsterdam,  No.  36  (1889).  i 

»       »     J.  Verfaille,  Helder,  NO.  37  (1889). 

»       »     Mr.  M.  C.  Verloren  van  Themaat,  Schothorst  bij  Amersfoort,  N".  9  ' 
en  23  (1894). 

»       »     Dr.  J.  W.  van  Wijhe,  hoogleeraar,  Groningen,  No.  38  (1889).  ■'. 


Correspondeerende  leden 

De  Heer  Dr.  R.  Blanchard,  professeur  a  la  Faculté  de  Médecine,  226  Boulevard  i 

Saint-Germain,  Parijs,  1884.  ■ 

»       »     E.  van  den  Broeck,  conservateur  au  Musée  royal  d'Hist.  Nat.,  Place  ; 

de  1'Industrie  39,  Brussel,  1877.  \ 
'                '  j 

1)  Voor  zooverre  de  aandeelen  op  1  Januari  1900  niet  uitgeloot  waren.  \ 


De  Heer  Adr.  Dollfus,  35  Rue  Pierre-Charron,  Parijs,  1888. 

»  »  Markies  G.  Doria,  directeur  van  het  Museum  van  Natuurliji^e  Historie, 
Genua,  1877. 

»       »     Dr.  F.  Heincke,  Direktor  der  Biologischen  Anstalt,  Helgoland,  1888. 

»       »     W.  Kobelt,  Schwanheim  bij  Frankfort  a.  cl.  M.,  1877. 

»       »     J.  R.  Lusink,  scheepsgezagvoerder,  Amsterdam,  1876. 

»       »     Dr.  J.  Mac  Leod,  hoogleeraar,  Gent,  1884. 

»       »     Albert,  vorst  van  Monaco,  7  Cité  du  Retiro,  Parijs,  1888. 

»       »     Dr.  Moritz  Nussbaurn,  hoogleeraar,  Bonn,  1877. 

»  »  J.  Spari'e  Schneider,  conservator  aan  het  Museum,  Tromsoe,  Noor- 
wegen, 1886. 

»       »     Dr.  C.  A.  Westerlund,  Ronnehy,  Zweden,  1877. 

GS-ewone  leden 

De  Heer  Dr.  H.  J.  van  Ankum,  hoogleeraar,  Groninr/en,  1872. 

»       »     Dr.   J.  F.  van  Bemraelen,  Regentesselaan  96,  's  Gravenhage,  1894. 

»       »     A.  Beyen,  burgemeester  van  Per  nis,  1875. 

»       »     Dr.  H.  Bitter  Jr.,  arts,  Helder,  1891. 

»       »     F.  E.  Blaauw,  Huize  Gooylust,  's  Graveland,  1885. 

»       »     J.  Boeke,  med.  docts.,  Singel  124,  Amsterdam,  1897. 
Mejuffrouw  M.  Boissevain,  Heerengracht  386,  Amsterdam,  1898. 
De  Heer  L.  Bolk,  hoogleeraar,  Tesselschadestraat  31,  Amsterdam,  1896. 

»  »  Dr.  A.  M.  J.  Bolsius,  oud-officier  van  Gezondheid  N.-I.  Leger,  Garoet, 
Java,  1895. 

»       »     H.  Bolsius,  S.  J.,  leeraar  aan  het  Seminarium,  Oudenbosch,  1893. 

»       »     J.  H.  Bonnenia,  leeraar  aan  het  Gymnasium,  Leeuwarden,  1897. 

»       »     Dr.  S.  E.  Boorsma,  Batavia,  1898. 

»  »  Dr.  J.  Ritzema  Bos,  buitengewoon  hoogleeraar,  Roemer  Visscher- 
straat  3,  Amsterdatn,  1872. 

»  »  C.  J.  Bottemanne,  hoofdopziener  der  visscherijen  op  de  Schelde  en 
Zeeuwsche  Stroomen,  Bergen  op  Zoom,  1879. 

»       »     J.  M.  Bottemanne,  directeur  van  de  visschershaven, //muiden,  1893. 
De  firma  E.  J,  Brill,  uitgevers.  Leiden,  1876. 
Mejuffrouw   A.   E.   J.   Bruins,  adres   Mevrouw   Hoog — van  Gogli,  Oude  Bote- 

ringestraat,  Groningen,  1898. 
De  Heer  Dr.  P.  G.  Buekers,  leeraar  aan  de  H.  B.-school  voor  meisjes,  Haar- 
lem, 1875. 

»  »  Dr.  H.  Burger,  C.  Pzn,  leeraar  aan  het  Gymnasium  en  de  H.  B.- 
school,  Groningen,  1879. 

»       »     Dr.  J.  Büttikofer,  directeur  der  Diergaarde,  Rotterdam,  1888. 

»       »     Dr.  W.  H.Cox,directeur  van  het  Krankzinnigengesticht,  i)e(;enter,  1897. 

»       »     Dr.  J.  M.  Croockewit,  Amersfoort,  1888. 

»       »     Dr.  M.  C.  Dekhuyzen,  Leiden,  1880. 

»       »     Dr.  W.  A.  van  Dorp,  Heerengracht  170,  Amsterdam,  1897. 

»  »  Dr.  Eugène  Dubois,  buitengewoon  hoogleeraar.  Zijlweg  45,  Haar- 
lem, 1896. 

»       »     Dr.  J.  E.  G.  van  Emden,  arts.  Rapenburg,  Leiden,  1887. 

»  »  Jhr.  Dr.  Ed.  Everts,  leeraar  aan  de  H.  B.-school,  Stationsweg  79, 
's  Gravenhage,  1872. 

»  »  J.  G.  Everwijn,  ontvanger  der  successierechten,  Westzeedijk  15, 
Rotterdam,  1884. 

»  »  Dr.  C.  J.  Wijnaendts  Francken,  Laan  van  Nederlandsch  Oost-Indië, 
's  Gravenhage,  1885. 

»  »  A.  J.  M.  Garjeanne,  Leeraar  aan  de  1^  H.  B.-School  met  5-jarigen 
Cursus,  Prinsengracht  413,  Amsterdam,  1897. 

»       »     Dr.  J.  W.  C.  Goethart,  Leiden,  1890. 


De  Heer  Dr.  H.  W.  de  Graaf,  conservator  aan  het  Zoötomisch  Laboratorium, 
Leiden,  1880. 

»       »     Mr.   H.    W.  de  Graaf,  vice-president  van  het  Gerechtshof,  Daendels- 
straat  37,  's  Gravenhage,  1887. 

»       »     Otto  Baron  Gi'oeninx  van  Zoelen,  's  Gravenhage,  1888. 

»       »     C.  J.  J.  van  Hall,  phil.  docts.,  Vondelstraat  21,  Amsterdam,  1897. 

»       »     Generaal  Dr.  A.  W.  M.  van  Hasselt,  's  Gravenhage,  1885. 

»       »     Dr.  H.  W.  Heinsius,  leeraar  aan  de  H.B.-school,  Rotterdam,  1889. 
Mejuflrouw  Julie  Hoek,  Helder,  1898. 

De  Heer  Dr.   P.   P.   C.    Hoek,   wetenschappelijk   adviseur  in   visscherijzaken , 
Helder,  1873. 

»       »     Dr.  C.  K.  Hoffmann,  hoogleeraar.  Leiden,  1872. 

»       »     B.   C.  M.  van  der  Hoop,  commissionair  in  effecten,  Zuidblaak,  Rot- 
terdam, 1872. 

»       »     Dr.  R.  Horst,  conservator  aan  het  Museum  van  Natuurlijke  Historie, 
Nieuwsteeg,  Leiden,  1872. 

»       »     G.  A.  ten  Houten,  Kralingsche   Veer,  1884. 

»       »     Dr.  A.  A.  W.  Hubrecht,  hoogleeraar,   Utrecht,  1873. 

»       »     Mr.  P.  F.  Hubrecht,  lid  v.  d.  Raad  van  State,  's  Gravenhage,  1891. 

»       »     Dr.  F.  W.  T.  Hunger,  Oude  Singel  96,  Leiden,  1895. 

»       »     Dr.    F.    A.    Jentink,    directeur    van    het    Museum   van   Natuurlijke 
Historie,  Rembrandstraat,  Leiden,  1873. 

»       »     Mr.  D.  B.  Ie  Jolle,  gemeente-secretaris,  Prinsengracht  776,  Amster- 
dam, 1891. 

»       »     K.  J.  de  Jong,  phil.  cand..  Leeraar  H.  B. -School  en  Gymnasium,  Wijde 
Burgstraat,  Sneek,  1898. 

»       »     J.  M.  Kakebeeke,  oesterkweeker,  Goes,  1882. 

»       »     P.  N.  van  Kampen,  phil.  stud..  Singel  330,  Amsterdam,  1899. 

»       »     P.  M.  Keer,  phil.  cand.,  tijdelijk:  O/^rf'nf/en,  Kanton  ^aj-^raw,  Zwitser- 
land, 1897. 
Mejonk vrouw  A.  M.  C.  van  Andringa  de  Kempenaer,  Groothertoginnelaan  10, 

's  Gravenhage,  1893. 
De  Heer  Dr.  C.  Kerbert, directeurvan  »NaturaArtisMagistra",ilmsterda}ri,1877. 

»       »     J.  C.  Kersbergen,  directeur  van  de  »Merode",  Lekkerkerk,  1884. 

»       »     Hubr.  Kikkert,    Vlaardingen,  1893. 

»       »     Alex.   Klein,   officier  van   gezondheid,   assistent   aan  het  Hygiënisch 
Laboratorium,  Nicolaas  Witsenkade  12,  Amsterdam,  1897. 

»       »     Dr.  .1.  C.  Koningsberger,  Ruitenzorg.  Java,  1888. 

»       »     P.    Koorevaar,    veearts   en   keurmeester  aan   het  Abattoir,  Amster- 
dam, 1895. 

»       »     H.  P.  Kuyper,  phil.  cand.,  Nobel.straat  33,   Utrecht,  1897. 

»       »     J.  W.  Langelaan,  med.  docts..  Heerengracht  482,  Amsterdam,  \S91. 

»       »     Dr.  F.  Leo  de  Leeuw,  Rergen  op  Zoom,  1882. 

»       »     Dr.   Th.  W.  van  Lidth  de  Jeude,  conservator  aan  het  Museum  van 
Natuurlijke  Historie,  Boomraarkt,  Leiden,  1877. 

»       »     Dr.   J.   C.   C.   Loraan,  leeraar  aan  het  Gymnasium,  Vondelkade  79, 
Amsterdam,  1881. 

»       »     R.  T.  Maitland,  Bazarlaan  36,  's  Gravenhage,  1872. 

»       »     Dr.  J.  G.  de  Man,   Yerseke,  1872. 

»       »     Dr.  J.  C.  H.  de  Meyere,  Oosterpark  5,  Amsterdam.  1890. 

»       »     Dr.  J.  W.  Moll,  hoogleeraar,  Groningen,  1890. 

»       »     0.  J    B.  Mijnssen,  assuradeur,  Keizersgracht  343,  Amsterdam,  1889. 

»       »     H.  F.  Nierstrasz,  phil.  cand..  Lindelaan  16,  Russum,  1893. 

»       »     Wouter  Nijhoff,  uitgever,  's  Gravenhage,  1872. 

»       »     J.  J.  Ochtman,  directeur  der  Nederlandsche  Maatschappij  voor  kunst- 
matige Oesterteelt,  Rergen  op  Zoom,  1893. 

»       »     E.  D.  van  Oort,  phil.  stud.,  Balistraat  106,  's  Gravenhage,  1897. 


De  Heer  Dr.  A..  C.  Oudemans  Jszn.,  leeraar  aan  de  H.  B. -school,  Boulevard  85, 
Atmhem,  1882. 
»       »     Dr.    J.    Th.   Oudemans,   conservator  der   Zoölogische   Musea  aan  de 

Universiteit,  Oosterpark  52,  Amsterdam,  1885. 
»       »     B.  A.  Overman  Jr.,  oesterkweeker,   Tholen,  1882. 
»       »     Dr.  C.  A.  Pekelhai'ing,  hoogleeraar,   Utrecht,  1890. 
»       »     Mr.  M.  C.  Piepers,  oud-vice-president  Hoog  Gerechtshof  N,  L,  Noord- 
einde 10a,  's  Gravenhage,  1895. 
»       »     Dr.  Th.  Place,  hoogleeraar,  Ruysdaelkade,  Amsterdam,  1890. 
Mejuffrouw  Dr.  C  M.  L.  Popta,  Nieuwe  Rijn,  Leiden,  1895. 
De  Heer  Dr.  G.  Postma,  leeraar  aan  de  H.  B  -school,  Almelo,  1882. 
»       »     C.  J.  van   Putten,  arts,  Ned.  Imlië,  1883. 

»       »     Dr.  H.C.Redeke,  assistent  v.d.  adviseur  in  visscherijzaken,HeWer,1895. 

»     Dr.  J.  van  Rees,  buitengewoon  hoogleeraar,  Hilversum,  1876. 

»     A.  J.   Resink,  phil.  cand..  Singelgracht  11a  bis,   Utrecht,  1897. 

»     T.  A.  O.  de  Ridder,  burgemeester  van  Katwijk  a.  d.  Rijn,  1889. 

»       »     Dr.   J.   E.    Rombouts,    leeraar   aan    de   Bijzondere   H.  B. -school  voor 

meisjes,  Oosteinde  22,  Amsterdam,  1872. 
»       B     Dr.  E.  W.  Rosenberg,  hoogleeraar,   Utrecht,  1889. 
»       »     Dr.  C.  L.  Rümke,  arts.  Leiden,  1897. 
»       »     Dr.  E.  van  Ryckevorsel,  Westplein  7,  Rotterdam,  1888. 
»       »     W.  A.  Salm,  Hoogstraat  191  A,   Wageningen,  1898. 
Mejuffrouw   J.   C.   A.   van   der   Sande,   leeraresse   H.  B. -school    voor   meisjes, 

Hugo  de  Grootstraat  44,  's  Gravenhage,  1896. 
De  Heer  Mr.  R.  Baron  Snouckaert  van  Schauburg,  Doorn,  1899. 
»       »     M.  M.  Schepman,  rentmeester  van  Rhoon,  Pendrecht  enz  ,  JR/iooh,  1872. 
»       i)     J.    F.  Schill,  Laan  Copes  van  Cattenburch  10,  's  Gravenhage  1877. 
De  Heer  Dr.  A.  H.  Schmidt,  Zalt-Bommel,  1893. 
»       »     S.  L.  Schouten,  phil.  docts..  Nieuwegracht  36,   Utrecht,  1895. 
»       »     H.  Schuitema,  leeraar  aan  de  H    B. -school.  Helder,  1898. 
»       »     J.  Semmelink,  oud-dirigeerend  officier  van  gezondheid.  Zoutmanstraat, 

's  Gravenhage,  1883. 
»       »     Dr.    C.    Ph.  Sluiter,  hoogleeraar,  2de  Oosterparkstraat  239,  Amster- 
dam, 1891. 
»       »     P.  C.  T.  Snellen,  Wijnhaven  45,  Rotterdam,  1872. 
»       »     H.  van  Son,  Heerengracht  255a,  Amsterdam,  1890. 
»       »     C.  P.  van  der  Stadt,  med.  cand.,  arts,  Zaandam,  1892. 
»       »     A.  J.  J.  van  Steyn,  bui'gemeester  van  Helder,  1896. 
»       »     Dr.  A.  G.  H.  van  Genderen  Stort,  oogarts,  Haarlem,  1897. 
»       »     G.  J.  Stracke,  phil.  stud.,  Prinsengracht  684,  Amsterdam,  1900. 
Mejuffrouw  Tine  Tammes,  Oosterstraat  E  184,   Groningen,  1896. 
De  Heer  Jac.    P.    Thijsse,    hoofd    eener    school,    Brederodestraat    1,    Amster- 
dam, 1895. 
»       »     Dr.  H.  D.  Tjeenk  Willink,  Haarlem,  1895. 

»       »     Dr.  Hector  Treub,  hoogleeraar,  Keizersgracht  558,  Amsterdam,  1889. 
»       »     Mr.  J.  E.  W.  Twiss,  Huize  Colenburgh,  de  Bilt  (Utrecht),  1893. 
»       »     Dr.   M.   C.    Verloren   van   Themaat,  huize  Schothorst,  Hoogland  bij 

Amersfoort,  1872. 
»       »     Dr.  J.  H.  Vernhout,  adres  Mr.  A.  P.  Snouck  Hurgronje,  Middelburg,  1888. 
»       »     Dr.    Ed.    Verschaffelt,    buitengewoon    hoogleeraar,    Schotersingel    3, 

Haarlem,  1899. 
»       »     Dr.  J.  Versluys  Jzn.,  Middenlaan  80,  Amsterdam,  1895. 
»       »     Dr.  H.  J.  Veth,  Rotterdam,  1872  (na  1   Mei  's  Gravenhage). 
»       »     Dr.    G.    C.    J.    Vosmaer,  lector  bij  de  Zoölogie,  Leesmuseum,  Maria- 
plaats,    Utrecht,  1875. 
»       »     W.  Warnsinck,  Rijnkade  92,  Arnhem,  1898. 
»       »     Dr,  Max  Weber,  buitengewoon  hoogleeraar,  Amsterdam,  1882. 


LXXI 

De  Heer  Th.  Weevers,  phil.  cand.,  P.  C.   Hooftstraat  79,  Amsterdam,  1899. 

»       »  Dr.  K.  F.  Wenkebach,  arts,  Weistiaat  4 '28,   Utrecht,  1886. 

»       »  Dr.  F.  A..  F.  C.  Went,  lioogleeraar,  Nieuwegracht,   Utrecht,  1897. 

»       »  Mr.  .1.  Wurfbain,    Velp,  1884. 

»       »  Dr.  J.  W.  van  Wijhe,  hoogleeraar,  Groningen,  1881. 

Bestuur 

Max  Weber,   Voorzitter,  1898—1904. 

R.  Horst,    Vice- Voorzitter,  1898—1904. 

P.  P.  C.  Hoek,  Secretaris,  1894—1900. 

J.  Th.  Oudemans,  Penningmeester,  1896 — 1902. 

F.  A.  Jentink,  1894—1900. 

J.  W.  van  Wijhe,  1896—1902. 

C.  Ph.  Sluiter,  (1896)  1897—1902. 

Oommissie  van  Redactie  voor  liet  Tijdschrift 

Max  Weber,  als  Voorzitter  van  het  Bestuur. 
C.  Ph.  Sluiter,  1895—1901. 
.1.  F.  van  Bemmelen,  (1897)  1898—1903. 
P.  P.  C.  Hoek,  Secretaris,  1899—1905. 

Zoölogiscli  Station  te  Helder  (Niewediep) 

P.  P.  C.  Hoek,  Directeur. 


WETENSCHAPPELIJKE  VERGADERING 

Amsterdam.  Zoölogisch  Laboratorium.  31  Maart  1900.  's  Avonds  8  uur. 


Aanwezig  de  HH.  Horst  (Voorzitter),  Loman,  Sluiter,  de  Meijere, 
Langelaan,  Kerbert,  Bolsius,  Resink,  van  Kampen,  Weevers  en  J.  Th. 
Oudemans. 

Afwezig  met  kennisgeving  de  HH.  Hoek  en  van  Bemmelen 

Op  verzoek  van  den  Voorzitter  neemt  de  heer  Oudemans  het  Secre- 
tariaat waar. 

De  Heer  Bolsius  bespreekt  de  nieuwere  beschouwing,  welke  men,  dank 
zij  latere  onderzoekingen,  heeft  betreffende  de  maag  der  bloedzuigers,  die 
waarschijnlijk  meer  op  den  naam  krop  moet  aanspraak  maken.  Uit  dit 
daar  als  reservoir  fungeereud  orgaan  zou  de  inhoud  bij  kleine  hoeveel- 
heden tegelijk  in  het  verdere  darmkanaal  overgebracht  worden,  waar  de 
eigenlijke  vertering  een  aanvang  neemt.  Spreker  stelt  zich  voor  te  dezen 
opzichte  zelf  nadere  waarnemingen  te  doen. 

De  heer  §luiter  stelt,  namens  den  heer  Hoorevaar,  die  verhinderd 
is  de  vergadering  bij  te  wonen,  ter  bezichtiging  een  fraai  en  zeer  groot 
exemplaar  van  Taenia  plicata  Zed.  uit  den  dunnen  darm  van  het  paard. 
Deze  soort  is  bij  ons  te  lande  zeldzaam ;  het  voorwerp  is  het  eerste,  dat 
de  Heer  Koorevaar  aan  het  abattoir  te  Amsterdam  waarnam.  De  andere 
paarden- taenias,  T.  mamillana  Mehlis  en  perfoliata  Goeie  komen  wel 
meer  voor  en  zijn  soms  in  zeer  grooten  getale  en  wel  vooral  in  het 
coecum  aanwezig. 

Namens  denzelfden  laat  spreker  een  microscopisch  praeparaat  van  de 
schurftmijt  van  het  konijn,  Psoroptes  communis  Fürst  var.  cunicuU  zien 
en  wel  van  een  wijfje,  juist  op  het  oogenblik,  dat  dit  voor  de  laatste 
maal  bezig  is  te  vervellen.  Deze  laatste  vervelling  heeft  hier  in  den  regel 
plaats  gedurende  de  paring;  het  mannetje  vervelt  daarentegen  reeds 
vroeger  voor  bet  laatst. 

De  Heer  Horst  demonstreert  een  exemplaar  van  de  kleine,  zeldzame 
Chiridota  dunedinensis  Parker,  van  Nieuw-Zeeland,  die  met  de  venusta 
Semon  uit  de  Middellandsche  zee  en  de  Studeri  Theël  uit  de  Straat  van 
Magellaan  in  het  door  Ludwig  voorgestelde  genus  Trochodota  moet  ge- 
plaatst worden. 

Spreker  vestigt  de  aandacht  op  de  eigenaardige  verspreiding  der  tweeder- 


lei  soort  van  kalklichaampjes  (radvormige  en  sigma- vormige)  in  de  huid, 
die  üendj  't  eerst  heeft  waargenomen,  en  Icnoopt  daaraan  eenige  beschou- 
wingen vast  over  de  beweging  der  llolothurioidea  apoda  in  't  algemeen. 

Bij  de  dierkundigen  bestaat  nog  steeds  een  vrij  groot  verschil  van 
meening  over  de  beteekenis  der  kalklichaampjes  voor  het  leven  van  het 
dier.  Quatrefages,  Semon,  Cuénot,  Üstergren  e.  a.  schrijven  aan  de  kalk- 
lichaampjes eene  locomotorische  functie  toe  en  beweren,  dat  de  beweging 
der  Synaptiden  belangrijk  ondersteund  wordt  door  de  oneffenheden  der 
huid,  door  de  uitpuilende  kalklichaampjes  veroorzaakt;  daarentegen  meent 
Semper,  dat  zij  meer  dienen  om  de  gevoels-functie  der  huid  te  verhoogen 
en  waarschijnlijk  tevens  eene  beschermende  rol  vervullen  tegenover  vijan- 
den. Ook  bestaat  er  bij  de  voorstanders  der  locomotorische  functie  nog 
verschil  over  de  wijze,  waarop  de  kalklichaampjes  zich  gedragen  bij  de 
afwisselende  samentrekkingen  en  uitzettingen  van  het  lichaam. 

Terwijl  toch  Cuénot  beweert,  dat  de  ankers  in. .de  uitgezette  deelen 
van  het  Synapta-Vichaam  zich  oprichten,  betoogt  Ostergren,  naar  Spr.'s 
meening  terecht,  dat  zij  zich  hier  neerleggen  en  dientengevolge  met  hun 
opgerichte  punten  tegen  de  buitenste  huidlaag  aandrukken. 

Bij  de  hierop  gevolgde  discussie,  waaraan  door  onderscheidene  leden  wordt 
deelgenomen,  betoogt  de  Heer  Sluiter,  die  tijdens  zijn  verblijf  in  Indië, 
gelegenheid  had  levende  Synaptiden  te  bestudeeren,  dat  hij  aan  de  kalk- 
lichaampjes geen  beteekenis  voor  de  beweging  dezer  dieren  kan  toeken- 
nen, en  zij  daarvoor  bij  sommige  soorten  ook  veel  te  diep  in  de  huid 
liggen ;  bij  het  kruipen  eener  Synaptide  over  de  hand  voelt  men  slechts 
eene  zachte,  peristaltische  beweging,  zonder  dat  hierbij  zulk  eene  over- 
vloedige slijmafscheiding  plaats  heeft,  waardoor  volgens  Semon  het  vast- 
klevend vermogen  der  kalklichaampjes  tijdelijk  zou  worden  opgeheven. 


GEWONE  HUISHOUDELIJKE  VERGADERING 

Amsterdam.  Koninklijk  zoölogisch  genootschap  ^Natura  Artis  Magistra". 
1  Juli  1900.  Voormiddags  11  uur. 


Aanwezig  de  HH.  Weber  (Voorzitter),  Veth,  Dekhuyzen,  de  dames 
Popta  en  Hoek,  de  HH.  Nierstrasz,  Kerbert,  A.  A.W.  Hubrecht,  Horst,  Everts, 
van  Bemmelen,  Sluiter,  Eedeke,  Loman,  Versluys,  Bolsius,  A.  C.  Oude- 
mans,  de  Mejere,  van  Lidth  de  Jeude,  van  Wijhe,  van  Kampen,  van 
der  Weele,  Keer,  Heinsius,  Schmidt,  Saltet,  Langelaan  en  Hoek. 

Afwezig  met  kennisgeving  de  HH.  J.  Th.  Ouderaans,  Ritzema  Bos, 
Büttikofer,  Warnsinck,  Jentink  en  Nussbaum. 

De  Voorzitter  opent  de  vergadering  en  heet  de  aanwezigen,  met  name 
de  nieuwe  leden,  hartelijk  welkom.  Hij  brengt  het  feit  in  herinnering, 
dat  zijn  onderzoekingsreis  door  Nederlandsch-Indië  het  hem  gedurende 
geruiraen  tijd  onmogelijk  heeft  gemaakt  de  vergaderingen  der  vereeni- 
ging  bij  te  wonen  en  te  praesideeren  en  richt  een  woord  van  dank  tot 
den  Vice-Voorzitter,  den  Heer  Horst,  die  hem  tijdens  zijne  afwezigheid 
op  de  vergaderingen  der  Vereeniging  op  zoo  uitmuntende  wijze  heeft  ver- 
vangen. 

De  Secretaris  brengt  daarna  verslag  uit  over  den  toestand  der  Ver- 
eeniging. 

In  1<S99  ontviel  ons  door  den  dood,  van  onze  begunstigers  de  Heer 
A.  van  Stolk,  Jzn.  en  van  onze  correspondeerende  leden  de  Heer  J. 
Kruisinga.  De  oudere  leden  onder  ons  herinneren  zich  zeker  nog  de  in- 
genomenheid, waarmede  wijlen  de  Heer  A.  A.  van  Bemmelen,  die  lange 
jaren  voorzitter  was  van  onze  vereeniging,  op  het  betrekkelijk  groot 
aantal  Rotterdamsche  vrienden  onder  onze  begunstigers  plag  te  wijzen : 
ook  de  Heer  van  Stolk  behoorde  daartoe.  De  steun,  dien  wij  gedurende 
vele  jaren  van  hen  mochten  ontvangen,  zal  nog  lang  dankbaar  door  ons 
worden  herdacht.  De  Heer  Kruizinga  verwierf  het  correspondeerende 
lidmaatschap  van  onze  vereeniging,  doordat  hij  als  scheepsgezagvoerder 
bij  herhaling  nederlandsche  verzamelingen  en  musea's  verrijkte  met  voor- 
werpen van  natuurlijke  historie,  tijdens  zijne  reizen,  met  name  in  de 
Sargassozee,  buitgemaakt.  Later  werd  hij  administrateur  van  het  Amster- 
damsche  Entrepotdok  en  enkele  malen  woonde  hij  vergaderingen  onzer 
Vereeniging  bij. 

Door  den  dood  verloren  wij  bovendien  nog  van  onze  gewone  leden 
de  Heer  P.  F.  Baron  van  Heerdt.  Verder  werden  zes  leden  der  Vereeni- 
ging ontrouw;  de  HH.  Bos  te  Wageningen,  Kros  te  Scheveningen,  Lüps 
te  Velp,  van  Renterghem  te  's  Gravenhage,  van  der  Sluis  te  Kralingen 
en  Mejuffrouw  Schilthuis  te  Groningen.  Slechts  twee  personen,  de  HH. 
van  Kampen  en  Stracke,  traden  tot  het  lidmaatschap  toe,  zoodat  ons 
ledental  feitelijk  gedurende  1899  met  vijf  verminderd  is.  Laat  ons  hopen, 


LXXV 

dat  het  jaar  '1900  althans  in  dat  opzicht  voorspoediger  moge  zijn  voor 
onze  Vereeniging. 

In  het  bestuur  der  Vereeniging  kwamen  geene  veranderingen  voor. 

Wat  het  Tijdschrift  aangaat,  zoo  verschenen  in  1899  twee  afleveringen 
van  het  6Je  deel  der  !2de  Serie.  Met  nog  eene  aflevering,  die  ter  perse 
is  en  in  Augustus  het  licht  zal  zien,  zal  dat  deel  voltooid  zijn.  De  kosten 
aan  de  uitgave  verbonden  blijven  ons  budget  in  hooge  mate  drukken : 
ook  deze  gelegenheid  dient  weer  te  worden  aangegrepen,  om  de  leden 
op  te  wekken  de  uitgave,  die,  al  was  het  alleen  maar  met  het  oog  op 
het  voordeel,  dat  de  bibliotheek  van  het  ruilverkeer  heeft,  voor  onze 
Vereeniging  zoo  uiterst  nuttig  is,  door  hun  abonnement  te  steunen. 

Door  de  in  het  begin  van  het  jaar  gedrukte  en  aan  de  leden  toege- 
zonden lijst  van  aanwinsten  is  u  reeds  bekend  geworden,  dat  de  Biblio- 
theek der  Vereeniging  ook  in  het  afgeloopen  jaar  wederom  aanzienlijk 
werd  uitgebreid.  Die  lijst  ontheft  mij  van  de  taak  de  aanwinsten  in  bij- 
zonderheden te  vermelden;  alleen  zij  het  mij  vergund  te  wijzen  op  een 
twaalftal  werken  uit  de  rubriek  Botanica.  Het  zijn  de  boeken  over 
Algen,  Diatomeeën  enz.  aangeschaft,  in  overleg  met  de  hoogleeraren  in 
de  plantkunde  aan  onze  universiteiten,  voor  het  bedrag  aan  onze  Ver- 
eeniging toebeschikt  uit  het  Korthals-fonds.  Er  ontbreken  nog  eenige 
werken  aan  deze  opgave :  de  boeken  werden  antiquarisch  aangekocht 
doch  enkele  bleken  niet  aanstonds  verkrijgbaar  te  zijn  voor  het  daar- 
voor uitgetrokken  bedrag. 

Van  de  gelegenheid  boeken  uit  de  bibliotheek  der  Vereeniging  ter 
leen  te  ontvangen  werd  ook  in  het  afgeloopen  jaar  wederom  ruimschoots 
gebruik  gemaakt.  Uitnemende  diensten  blijft  die  bibliotheek  daarbij 
voortdurend  bewijzen  aan  hen,  die  voor  korteren  of  langeren  tijd  voor 
hunne  onderzoekingen  van  het  Station  gebruik  maken. 

Het  aantal  vergaderingen,  dat  in  het  afgeloopen  jaar  door  onze  Ver- 
eeniging gehouden  werd,  bedroeg  5  en  wel,  behalve  de  gewone  huishou- 
delijke, 4  wetenschappelijke  bijeenkomsten.  Over  de  opkomst  der  leden 
viel  zoomin  te  klagen  als  over  het  aantal  mededeelingen :  de  Zaterdag- 
avonden in  het  laboratorium  van  Prof.  Sluiter  bleven  hunne  oude  aan- 
trekkelijkheid ten  volle  bewaren. 

Over  de  voorbereiding  van  de  op  de  nieuwe  bewerking  van  de  Ne- 
landsche  Fauna  betrekking  hebbende  plannen  wordt  U  zoo  aanstonds 
nog  het  een  en  ander  medegedeeld.  Omtrent  den  financieelen  toestand 
licht  de  Penningmeester  U  in;  ik  eindig  dus  mijn  Verslag  en  reken 
op  Uwe  instemming,  als  ik  den  toestand  waarin  onze  Vereeniging  zich 
bevindt,  in  't  algemeen  een  voorspoedige  noem. 

Dit  Verslag  geeft  tot  geene  nadere  besprekingen  aanleiding.  Bij  afwe- 
zigheid van  den  Penningmeester,  door  eene  vrij  ernstige  ongesteldheid 
van  een  zijner  kinderen  verhinderd  de  vergadering  bij  te  wonen,  leest 
de  Heer  Horst  de  Kekening  en  Verantwoording  over  het  boekjaar 
1899  voor. 


Kekening    en    Verantwoording    over    1899 
Ontvangsten  (Memoriaal  p.  56  tot  64). 

1.  Batig  saldo  over  1898  (Bestemd  voor  aankoop  van  algo- 

logische    werken  en  reserve  voor  de  uitgave  van  het 

Tijdschrift) f    852.93^ 

2.  132   Contributies  van  leden 792. — 

3.  12           »                »     begunstigers 120. — 

4.  9  Bijdragen    van    particulieren    voor    het    Zoologisch 

Station 120.— 

5.  Rijkssubsidie 1500. — 

6.  Huur  bovenwoning  van  het  Zoölogisch  Station      .     .     .  243.75 

7.  »      lokalen   bij  don  adviseur  in  gebruik 750. — 

8.  Verkoop  Tijdschrift  en  andere  uitgegeven  werken      .     .  10.50 

9.  Terug  ontvangen  voor  geleverd  zoölogisch  materiaal.     .  78. — 
10.  Legaten  en  Schenkingen: 

A.  Schenking  van  den  heer  Baartz.     .     .     .     250. — 

B.  Eente   der  schenking  Albarda     ....       60. — 

310.— 


f  4777.185 


Uitgaven  (Memoriaal  p.  65  tot  71). 

1.  Rente  en  Aflossing; 

A.  der  Leening  van  1889 443.75 

R.     ))  »  »     1895 431.25 

f    875.— 

2.  Exploitatie  Zoölogisch  Station 2053.75 

3.  Bibliotheek  (hiervan  /'336.  uit  den  post  voor  aankoop  van 

algologische  werken) 607.1 5^ 

4.  Vergaderingen 3.50 

5.  Tijdschrift 24.50 

6.  Verschotten  Bestuursleden 104.83 

7.  Drukwerk 52.55 

f  3721. 27^ 


Balans 


De  Inkomsten  bedroegen f  4777.185 

De  Uitgaven  »  3721.27^ 

Saldo.     .     .     .     f  1055.91 

Hiervan  gereserveerd  voor  aankoop  van  algologische 

werken f  264.70» 

Hiervan  gereserveerd  de  schenking  Baartz    .     .     .      250.-— 

f  514.705 
Saldo  (Reserve  voor  de  uitgave  van  het  Tijdschrift).     ...     ƒ  541.20» 


Deze  Rekening  en  Verantwoording  is  in  iianden  gesteld  van  eene  Com- 
missie bestaande  uit  de  H.H.  van  Lidth  de  Jeude  en  Dekhuyzen.  Bij 
monde  van  eerstgenoemde  verklaart  deze  Commissie  haar  onderzocht  en 
accoord  bevonden  te  hebben;  zij  stelt  dus  der  vergadering  voor  haar 
goed  te  keuren  en  den  penningmeester  op  nieuw  hartelijk  dank  te  zeg- 
gen voor  zijn  uitmuntend  beheer.  Aldus  wordt  besloten. 

Evenzoo  vereenigt  de  vergadering  zich  met  het  gunstig  advies  van 
dezelfde  HH.,  die  ook  de  administratie  van  den  penningmeester  over 
het  door  hem  beheerde  z.  g.  Congresfonds  aan  onderzoek  onderwierpen. 

Eekening  en  Verantwoording  van  het  Congresfonds 

Ontvangsten 

1  Januari  1899  in  kas f  12.85^ 

1   Maart  11   coupons  a  /'  1.48» 16.335 

1  September  11  coupons  a  f  1.48^ 16.335 

ƒ  45.555 

Uitgaven :  geene 

31  December  1899.  Saldo  in  kas f  45.555 

(Het  bedrag  van  het  fonds,  dat  belegd  is  in  N.W.S.,  is  groot  /  1100. — 

De  Penningmeester  dient  daarna  de  volgende  begrooting  in  voor  het 
vereenigingsjaar  1901.  Daar  er  in  dit  jaar  (1900)  een  deel  van  het  Tijd- 
schrift afgesloten  zal  worden  en  betaald  zal  moeten  worden,  kan  op  een 
batig  saldo  van  dat  jaar  niet  gerekend  worden ;  er  wordt  voor  bet  vol- 
gende jaar  alleen  een  bedrag  uitgetrokken  als  reserve  voor  de  uitgave, 
maar  dat  tevens  kan  aangesproken  worden,  als  er,  voor  het  lithografee- 
ren  van  platen  b.  v-,  reeds  onkosten  gemaakt  moeten  worden. 

Begrooting  voor  1901 

1.  Saldo  1900 Memorie 

2.  Contributie    124  leden f    744.— 

3.  »  10   begunstigers 100.— 

4.  Bijdragen    10  particulieren  voor  het  Zoölogisch  Station    .  130. — 

5.  Rijkssubsidie 1500. — 

6.  Huur  bovenwoning  Zoölogisch  Station 231.25 

7.  »       localen  Adviseur 750. — 

8.  Verkoop  Tijdschrift  enz  .     , 50. — 

9.  Terug  te  ontvangen   voor  geleverd  zoölogisch  materiaal  .         100. — 
10.  Rente  van  het  legaat  Albarda 60. — 

f  3665.25 

Uitgaven 

1.  Rente  en  Aflossing; 

A.  der  leening  1889 431.25 

B,  D         ))        1895 418.75 

850.—       /  850.— 


Transport f  850.— 

2.  Exploitatie  Zoölogisch  Station: 

A.  Gebouw,  terrein  enz 300. — 

B.  Aquarium 50. — 

C.  Ameublement  enz 140  — 

D.  Uitbreiding  inventaris 150. — 

E.  Alcohol,  chemicaliën 1'iO. — 

F.  Zoölogisch  materiaal 100. — 

G.  Exploitatie  in  engeren  zin 350. — 

H.  Schrijfbehoeften  enz 60. — 

I.  Dienstpersoneel 670. — 

K.  Grondbelasting  enz 115. — 

L.  Onvoorzien 6.25 

2061.25      f  2061.25 

3.  Bibliotheek 300.— 

4.  Vergaderingen 10. — 

5.  Tijdschrift   (reserve  voor  de  uitgave) 250. — 

6.  Verschotten  Bestuursleden 120. — 

7.  Drukwerk 50.— 

8.  Onvoorziene  uitgaven 24. — 

f  3665.25 

Deze  begrooting  geeft  tot  geen  discussie  aanleiding  en  wordt  vastge- 
steld in  den  vorm,  waarin  zij  ter  tafel  was  gebracht. 

Daarna  brengt  de  Heer  Hoek  het  volgende  Verslag  uit  over  het 
Zoölogisch  Station  gedurende  1899. 

Ook  in  het  afgeloopen  jaar  werd  aan  het  onderhoud  van  het  gebouw 
de  noodige  zorg  besteed.  Groote  en  kostbare  herstellingen  kwamen  niet 
voor,  zoodat  aan  het  gewone  onderhoud  —  waaronder  begrepen  het  verwen 
van  het  stucadoorswerk  in  gang,  trapportalen  enz.  —  meer  aandacht 
kon  worden  gewijd.  In  de  bibliotheek  moest  de  vloer  opgebroken  woï'- 
den,  daar  er  bij  het  leggen  niet  op  gerekend  was,  dat  juist  de  randge- 
deelten  zeer  zwaar  zouden  worden  belast ;  onder  het  balkon  werden  stempels 
aangebracht,  op  de  treden  van  de  trap  werden  koperen  platen  (z.  g.  trap- 
roeden)  geschroefd,  de  klinkerbestrating  rondom  het  gebouw  werd  op- 
genomen en  nieuw  gelegd  en  met  het  silicaten  van  het  cementwerk  in 
de  pui  rondom  het  gebouw  werd  een  aanvang  gemaakt. 

Ook  werd  het  ameublement  en  de  inventaris  onderhouden  en  hier  en 
daar  vernieuwd  en  aangevuld.  Met  het  oog  op  de  nieuwe  onderzoekingen 
tot  vermeerdering  van  onze  bekendheid  met  de  inlandsche  dierenwereld, 
met  name  van  onze  zoet-watermeren  en  andere  binnmiwateren,  die  door 
zoovelen  wenschelijk  geacht  worden,  werden  verschillend  groote  fijnere 
pelagische  netten  aangeschaft ;  ook  werd  de  inventaris  verrijkt  met  een 
eenvoudige  hand-camera.  De  gas-motor,  de  zeewaterpomp  en  het  aquarium 
bleven  behoorlijk  functionneeren  en  eischten  geene  uitgaven  van  betee- 
kenis.  Ofschoon  de  ruimte,  die  beschikbaar  is,  hier  en  daar  wel  grooter 
kon  gewenscht  woi-den,  blijft  het  geheele  laboratorium  in  vele  opzichten 
zeer  goed  voldoen. 

Terwijl  het  mij  onnoodig  voorkomt  telken  jare  over  de  inrichting  van 
dat  laboratorium  een  uitvoerig  verslag  uit  te  brengen,  de  mededeelingen 
dienaangaande   allengs  zeer  kort  zullen  kunnen  worden,  is  het  ü  waar- 


schynlijk  aangenaam  omtrent  hetgeen  in  bet  Station  verricht  wordt  meer 
in  bijzonderheden  te  worden  ingelicht.  Daarbij  kan  ik  met  lof  gewagen 
van  de  goede  diensten  ook  weer  in  het  afgeloopen  jaar  aan  de  instelling 
en  aan  allen,  die  er  gebruik  van  maakten,  door  den  Heer  Dr.  Redeke 
bewezen:  het  ontvangen  en  voorthelpen  van  de  nieuwe  bezoekers,  het 
toezien  op  de  inrichting  van  hunne  werktafels,  het  nagaan  en  bij- 
houden van  den  inventaris,  het  inschrijven  van  nieuwe  boekwerken, 
van  nieuw  inkomende  afleveringen  van  tijdschriften  en  zoovele  andere 
verrichtingen,  zijn  telkens  weêrkeerende  en  tijdroovende  bezigheden,  die 
ik  vooral  tengevolge  van  mijn  herhaald  afwezigzijn  wel  aan  andere 
handen  moet  overlaten.  In  de  bibliotheek  bewijst  ook  mijne  dochter. 
Mejuffrouw  Julie  Hoek,  zeer  te  waardeeren  diensten.  Verder  heb  ik  haar 
opgedragen  voor  het  bijeenbrengen  en  bijhouden  van  een  herbarium 
voornamelijk  van  Heldersche  planten  —  met  bloemen  bloeiende,  zoowel 
als  cryptogamen  —  zorg  te  dragen.  Voor  de  Algen  verkreeg  het  Station 
van  verschillende  bezoekers  (met  name  van  den  Heer  Bonnema)  dupli- 
caten van  door  hen  verzamelde  soorten  en  is  dus  reeds  een  begin  van 
eene  goed  gedetermineerde  collectie  aanwezig.  Het  bezit  van  een  op  be- 
scheiden schaal  ingericht  herbarium  vereischt  noch  groote  plaatsruimte, 
noch  belangrijke  onkosten;  eene  dergelijke  verzameling  is  in  eene  instel- 
ling als  de  onze,  moge  zij  zich  ook  in  hoofdzaak  op  de  studie  der  dieren- 
wereld toeleggen,  eigenaardig  op  haar  plaats.  Eene  bijzondere  vermelding  in 
de  geschiedenis  van  het  Zoölogische  Station  in  het  afgeloopen  jaar  verdient 
de  rol,  die  de  inrichting  zelve  en  verder  het  geheele  daaraan  verbonden 
personeel  bij  het  bijeenbrengen,  gereedmaken  enz.  van  voorwerpen  voor 
de  klasse  Visscherij  op  de  Wereld-Tentoonstelling  te  Parijs  in  dit  jaar 
gespeeld  heeft.  De  ruime  werkkamers  vulden  zich  in  de  najaarsmaanden 
allengs  met  de  voor  dat  doel  bestemde  voorwerpen,  voor  een  deel  ^) 
waarvan  het  Station  als  stapelplaats  was  aangewezen.  In  Maart  werd 
een  en  ander  verzonden :  toen  waren  niet  alleen  die  werkkamers,  maar 
ook  de  daarvoor  beschikbare  ruimte  in  de  bibliotheek,  in  de  gangen  van 
het  gebouw  en  in  het  aquarium  geheel  met  de  voor  Parijs  bestemde  be- 
zending (45  kisten,  de  lading  van  een  grooten  waggon)  aangevuld.  Het 
Station  zelf  werkte  tot  opluistering  van  het  Nederlandsche  visscherijbeeld 
mede,  door  inzending  van  photographien  en  geschriften,  en  verder  ook 
door  eene  kleine  verzameling  van  visschen,  schaal-  en  schelpdieren  voor 
de  tentoonstelling  gereed  te  maken. 

Bij  de  bespreking  van  hetgeen  verder  in  het  Station  verricht  werd 
komt  uit  den  aard  der  zaak  het  werk  van  hen,  die  er  het  geheele  jaar 
vertoeven,  het  eerst  en  het  meest  in  aanmerking.  Wat  mijn  eigen  werk 
betreft,  zoo  kan  ik  daarover  kort  zijn,  daar  het  zich  slechts  voor  een  deel 
op  zuiver  zoölogisch  gebied,  voor  een  veel  grooter  deel  op  administratief 
en  economisch  gebied  beweegt.  In  het  tijdschrift  Uwer  vereeniging  pu- 
bliceerde ik  een  vrij  uitvoerig  opstel  ^),  waarmede  ik  mijne  onderzoekingen 
over  den  zalm  en  de  elft  weer  tijdelijk  afsloot-  Verder  werd  opnieuw 
veel  tijd  besteed  aan  de  voortzetting  mijner  op  de  oester  betrekking 
hebbende   onderzoekingen,  zonder  dat  ik  daarvan  kan  zeggen,  dat  ik  ze 


1)  Een  ander  —  nog  grooter  —  deel  werd  te  Vlaardingen  in  de   magazijnen  van  den 
Heer  H.   Kikkert  bijeengebracht. 

2)  P.   P.  C    Hoek,    Neuere  Lachs-  und  Maifisch-Studien.  Tijdschr.  d    Ned.  Dierk.  Ver- 
eeniging. (2).  VI.  S.   156—242  Taf.  VI-X. 


nog  tot  een  goed  einde  heb  gebracht.  Bij  al  mijne  onderzoekingen  en 
speciaal  ook  bij  die,  welke  op  het  voedsel  der  jonge  zalmen  in  den  boven- 
stroomloop  en  op  de  onderscheiding  van  de  jonge  exemplaren  van  elft 
en  fint  betrekking  hadden,  werd  ik  regelmatig  geassisteerd  door  den  Heer 
Kedeke.  Over  zijne  medewerking  beschikte  ik  vervolgens  ook  bij  het  gereed- 
maken van  de  teekeningen  en  de  beschrijvingen  van  de  Nederlandsche 
vischtuigen,  welke  in  het  afgeloopen  jaar  provinciegewijs,  zoowel  als  in 
een  bundel  vereenigd,  het  licht  zagen  '). 

In  zijnen  vrijen  tijd  hield  de  Heer  Redeke  zich  verder  bezig  met  het 
uitwerken  van  een  onderdeel  van  het  onderwerp  zijner  dissertatie  en  gaf 
die  studie  eveneens  in  het  Tijdschrift  onzer  vereeniging  in  het  licht  ^). 
Dan  verscheen  van  zijne  hand  eene  eerste  bijdrage  tot  vermeerdering 
van  onze  kennis  omtrent  de  vergelijkende  anatomie  van  het  overgangs- 
gebied tusschen  maag  en  middendarm  bij  de  Selachiërs,  welke  onder- 
zoekingen in  het  Station  en  voor  een  deel  met  behulp  van  nabij  onze 
kust  gevangen  dieren   (haaien  en  roggen)  werden  uitgevoerd.  ^). 

Het  aantal  bezoekers,  die  voor  de  voortzetting  hunner  studiën  van  het 
Station  gebruik  kwamen  maken,  was  niet  groot  in  het  afgeloopen  jaar. 
Met  voldoening  wijs  ik  echter  op  het  feit,  dat  althans  enkelen  hunner 
langeren  tijd  in  het  Station  doorbrachten  en  zich  gedurende  dien  tijd 
op  de  bestudeering  van  een  enkel  onderwerp  hebben  toegelegd. 

De  Heer  C  «I.  J.  van  Hall,  phil.  cand.,  Amsterdam,  bezocht  het  Station 
van  4—14  Juni  en  besteedde  den  korten  tijd  van  zijn  verblijf  aldaar 
aan  de  studie  der  A.lgen.  Hij  vond  fructificeerend : 

Ceramium  rubrum  fcystocarpien) 

Polysiphonia  urceolata  (cystocarpien,  antheridien,  carpogonien) 

PUacyeUa  Uttoralis  (sporangien) 

Gigartina  mamiUosa  (tetrasporen). 
De    gelegenheid    de    overige    door   hem  verzamelde  wieren  microscopisch 
te   onderzoeken    werd  hem  helaas!  door  eene,  ofschoon  lichte  ongesteld- 
heid, doch  die  hem  niettemin  noodzaakte  Helder  vaarwel  te  zeggen,  ont- 
nomen. 

De  Heer  Th.  Weevers,  phil.  cand.,  Amsterdam,  was  in  het  Station 
werkzaam  van  3—29  Juli  en  hield  zich  gedurende  zijn  verblijf  aldaar 
eveneens  met  de  studie  der  wieren  onledig.  En  wel  in  het  bijzonder  met 
die  der  Florideen.  Het  jaargetijde  bleek  zeer  geschikt  voor  het  nagaan 
der  voortplantingshistorie  van  deze  wieren :  gedurende  zijn  verblijf  wer- 
den zoowel  tetrasporen,  als  antheridien,  carpogonien  en  cystocarpien 
herhaalde  malen  aangetroifen.  Bij  de  lixeering  werd  de  methode  gevolgd, 
vermeld  door  F.  Oltmanns  »Zur  Entwicklungsgeschichte  der  Florideëen. 
Orginalabhandl.  Bot.  Zeitung,  1898".  Deze  methode  gaf  goede  resultaten 
doch  de  manier  van  kleuren  ook  daar  vermeld,  leverde  moeilijkheden  op. 
Callithamnion  corymbosum  werd  bevonden  een  zeer  geschikt  object  te 
zijn  tot  waarneming  der  bevruchtingsverschijnselen. 


1)  üe  Vischtuigen,  volgens  de  bestaande  reglementen  in  ons  vaderland  geoorloofd,  gerang- 
schikt naar  de  provinciën.  Elf  platen  met  beschrijvende  tekst.  Helder,  ü.  de  Boer  Jr.,  1899. 

2)  H.    C.   Redeke,   Kleine  Beitrage  zur  Anatomie  der  Plagiostomen.  Tijdschr.   d.  Ned. 
Dierk.  Vereeniging.  (2).   VI.  S.   112-136.  Taf.   IV— V. 

3) Die    sogenannte   Bursa  entiana  der  Selachier.    Anatom.   Anzeiger.   XVII.   1900 

S.  146—159.  Mit  3  Abbildungen. 


Nagenoeg  alle  species  der  Florideëen  en  Phaeophyceae,  vermeld  in  de 
lijst  van  den  Eleer  A.  J.  Resink,  werden  op  nieuw  aangetrofi'en,  doch 
behalve  deze  slechts  enkele  andere  (Poiysiphonia  violacea,  Meloberia 
liclieiioides),  waai-uit  de  Heer  Weevers  meent  te  mogen  besluiten,  dat 
andere  soorten,  zoo  al  aanwezig,  toch  niet  algemeen  kunnen  zijn. 

Op  Poiysiphonia  \irceoJata  werd  verscheidene  malen  een  fungus  aan- 
getroffen, een  Chytridiacee,  die  niet  overeenkwam  met  de  beschrijving 
van  Chytridium  Polysiphoniae  Cohn  (Frank,  üie  Krankheiten  der  Pflanzen. 
Zweiter  Band). 

De  Heer  P.  lH.  van  Kampen,  phil.  cand,,  Amsterdam,  bezocht  het 
Station  van  10 — 29  Juli  en  verdiepte  zich  gedurende  zijn  verblijf  in  de 
systematiek  en  de  vergelijkende  anatomie  van  de  Coelenteraten.  Van 
Hydrozoën  werden  o.  a.  gevonden:  Clava  7nulticornis  Forskal;  Bou- 
gainvillia  ramosa  v.  Ben.,  Obelia  geniculata  L.,  Campanularia  flexuosa 
Hincks.  Tuhularia  larynx  EU.  et  Sol.  was  zeer  geschikt  om  de  ont- 
wikkeling van  de  larve  in  de  gonophoor  na  te  gaan.  Behalve  deze  en 
Sertularia  pumila  L.  werden  alle  soorten  slechts  een  enkel  maal  ge- 
vonden. Acraspede  Medusen  {Rhizostoma  Cuvieri  Esch,  Cyanea  capillata 
L.  en  Chrysaora  hyosceMa  Esch.)  en  Aciinoloba  dianthus  Eli.  waren 
daarentegen  altijd  gemakkelijk  te  krijgen ;  van  de  laatste  werden  eenige 
gefixeerd  en  voor  histologisch  onderzoek  meegenomen. 

De  Heer  A.  J.  Resink,  thans  phil.  drs.  te  Utrecht,  vertoefde  ge- 
durende twee  maanden  in  het  Station  en  wel  van  1  Augustus— 30  Sep- 
tember. Gedurende  de  eerste  drie  weken  van  zijn  verblijf  legde  hij  zich 
toe  op  het  verzamelen  en  bestudeeren  vau  Eotatoren.  Daar  het  zeewater 
in  de  haven  het  Nieuwediep  en  op  de  reede  van  Texel  betrekkelijk  arm 
aan  vertegenwoordigers  van  deze  dierengroep  bleek  te  zijn,  en  ook  het 
brakkewater  in  de  naaste  omgeving  van  Helder  niet  veel  opleverde,  werd 
ook  naar  deze  dieren  gezocht  in  het  plankton  van  het  Zwanewater,  een 
meertje  in  de  duinen  onder  Callantsoog,  en  in  de  z.g.  Molenkil  in  den 
polder  Waal  en  Burg  op  Texel.  Ook  deze  wateren  werden  echter  eerder 
arm  dan  rijk  aan  raderdieren  bevonden. 

De  rest  van  den  tijd  besteedde  de  Heer  R.  aan  het  determineeren  van 
eene  reeds  in  het  Station  aanwezige  verzameling  van  parasitische  Cope- 
poden,  tevens  aan  bet  uitbreiden  van  die  collectie.  Te  dien  einde  werden 
telkens  allerhande  visschen  in  verschen  staat  op  hunne  parasieten  onder- 
zocht en  in  betrekkelijk  korten  tijd  een  groot  aantal  soorten  bijeengebracht. 
De  Heer  R.  nam  bij  zijn  vertrek  het  geheele  allengs  verzamelde  materiaal 
mede  en  zegde  mij  toe  daarover  een  geïllustreerd  verslag  voor  ons  tijd- 
schrift gereed  te  zullen  maken. 

De  Heer  H.  P.  Huyper,  phil.  drs.  te  Utrecht,  was  van  9  Augustus 
tot  'S  September  in  bet  Station  werkzaam  en  maakte  daar  een  begin 
met  een  onderzoek  van  de  nudibranche  Gasteropoden  van  onze  Fauna 

Omtrent  hetgeen  verder  nog  in  het  Station  verricht  werd  moge  het 
volgende  door  mij  vermeld  worden : 

Gedurende  een  goed  deel  van  het  jaar,  namelijk  van  af  het  begin  van 
Januari  tot  eind  September  werden,  in  aansluiting  aan  de  gedurende 
het  voorafgaande  jaar  verzamelde  gegevens,  onafgebroken  wekelijks  plank 


ton- monsters  geviscbt  ten  behoeve  van  Prof.  P.  T.  Cleve  te  üpsala. 
Hierbij  werd  voor  het  eerst  gebruik  gemaakt  van  een  pelagisch  netje, 
geconstrueerd  als  het  door  Apstein  beschreven  qualitatieve  planktonnet, 
doch,  met  het  oog  op  het  werk  in  zee,  op  dubbele  grootte  vervaardigd. 
Dit  netje  voldoet  bijzonder  goed :  het  vischt  voldoende  scherp  en  men 
heeft,  dank  zij  den  betrekkelijk  wijden  beugel  en  het  zwaardere -emmertje, 
geen  last  van  luchtbellen  in  den  zak. 

Professor  Beyerinck  te  Delft  ontving  als  vroeger  gedurende  een  groot 
deel  van  1899  monsters  zeewater  voor  bacteriologiscb  onderzoek. 

Verder  werd  nog  aan  de  navolgende  personen  materiaal  voor  onderzoek, 
dierlijk  zoowel  als  plantaardig,  toegezonden : 

Aan  Dr.  M.  C.   Dekhuyzen,  Leiden :  een  partij  Echini  en  een  mand  zee- 
anemonen. 

))    Mr.  Harry  Kyle,  St.  Andrews:  een  kist  schol  in  spiritus. 

»  Prof.  C.  Pb  Sluiter,  Amsterdaoa :  een  partij  zee-sterren,  een  mand 
Buccinum  en  een  inktvisch  {Eledone ) 

))    Prof.  C.  K.  Hoffmann,  Leiden:  Haaien  (130  stuks.) 

»  Prof.  A.  A.  W.  Hubrecht,  Utrecht:  Haaien  (75  stuks)  benevens  een 
pai'tij  verschillende  krabben   en  een  inktvisch  (Sepia  officinalis). 

»  Dr.  J.  F.  van  Bemmelen,  's  Gravenhage  :  een  gewone  bruinvisch  {Pho- 
caena  communis)  en  twee  bezendigen  krabben,  zeesterren,  zee- 
appels 

»    Prof   J.  W.  Moll,  Groningen:  Wieren. 

Eindelijk  werden  door  tusschenkomst  van  het  Z.  S.  aan  den  Heer  Dr. 
A.  G.  H.  van  Genderen  Stort  (Haarlem)  levende  prikken  van  het  Hol- 
landsche  Diep  verschaft. 

De  rekening  en  verantwoording  van  de  gelden  voor  het  Zoologisch 
Station  besteed  is  met  die  van  de  middelen  der  Vereeniging  door  de 
Commissie,  bestaande  uit  H.H  Dr.  Th.  W.  van  Lidth  de  Jeude  en  Dr. 
M.  C.  Dekhuyzen,  onderzocht  en  in  orde  bevonden.  Zij  sluit  in  ontvangst 
en  uitgaaf  met  een  bedrag  van  /"  2053.75,  aldus  verdeeld  over  de  ver- 
schillende posten: 

Voor  het  Zoölogisch  Station  in  1899  besteed : 

A,  Vóór  onderhoud  van  het  gebouw  enz f    366.125 

B.  »  ))  enz.  van  het  aquarium 56.02 

C      ))      Ameublement,  gordijnen  enz 107.61 

D.  »      den  overigen  inventaris 138.44  ^ 

E.  »      Alkohol  en  chemicaliën 119.40 

F.  »      Aankoop  van  zoölogisch  materiaal 64.54^ 

Cr.  »      Exploitatie  in  engeren  zin 375.12 

H.  »  Schrijf-,  teeken-behoeften,  drukwerk  enz.     .     .     .  62.26 

I.  ))      Dienstpersoneel 654.95 

K.  »  Grondbelasting,  Kecognities,  Assurantie   ....  109.27" 

f  2053.75 

Ik  eindig  hiermede  mijn  verslag;  uit  de  Rekening  en  Verantwoording 
blijkt,  dat  nog  geene  bestemming  is  gegeven  aan  de  ƒ  250,  het  be- 
drag van  een  uitgeloot  aandeel  in  de  leening  1889  voor  de  stichting 
van  het  Zoölogisch  Station,  aan  de  Vereeniging  geschonken  door  den 
Heer  W.  Baartz,  welk  bedrag  volgens  besluit  van  de  vergadering  van 
Juni   1899   ter  beschikking  van  het  Station  is  gesteld  en  wil  ten  slotte 


nog  mededeelen,  dat  op  mijn  desbetreifend  verzoek  door  Burgemeester  en 
Wethouders  van  Helder  aan  het  Station  vrijstelling  is  verleend  van  plaat- 
selijke belasting,  voor  het  gedistilleerd,  dat  in  het  Station  voor  de  onder- 
zoekingen gebruikt  wordt. 

De  Voorzitter  dankt  den  Heer  Hoek  voor  het  door  hem  uitgebrachte 
Verslag  en  voegt  daaraan  eenige  hartelijke  woorden  toe,  om  zoowel  hem 
als  den  Heer  Eedeke  en  Mejuffrouw  Julie  Hoek,  in  naam  der  Vereeniging 
erkentelijkheid  te  betuigen  voor  al  hetgeen  ook  in  het  afgeloopen  jaar 
wederom  voor  de  bevordering  van  den  bloei  van  het  station  verricht  werd. 

Daarna  heeft  de  uitloting  plaats  van  twee  aandeelen  in  de  door  de 
Vereeniging  in  1889  en  1895  gesloten  leeningen.  Uitgeloot  wordt  N".  32 
in  de  leening  van  1889  en  N».  1'i  in  de  leening  van  1895.  Het  aandeel  N».  32 
(1889),  dat  op  naam  staat  van  den  Heer  Mr.  L.  Serrurier,  Batavia,  kan 
aanstonds,  het  aandeel  N'^.  12  (1895),  dat  op  naam  staat  van  wijlen  den 
Heer  W.  Feltmann,  Rotterdam,  van  af  2  Januari  1901  bij  de  Leidsche 
Bank,  firma  H.  F.  C.  Gerlings,  te  Leiden,  ter  verzilvering  worden  aan- 
geboden. 

Bij  de  nu  volgende  verkiezing  van  eenen  Secretaris  en  van  een  be- 
stuurslid in  de  plaats  van  resp.  de  HH.  Hoek  en  Jentink,  die  aan  de  beurt 
van  aftreding,  doch  herkiesbaar  zijn,  worden  beiden  met  meerderheid  van 
stemmen  herkozen.  De  Heer  Hoek  op  de  vergadering  aanwezig  ')  ver- 
klaart zich  onder  dankzegging  voor  het  vernieuwde  bewijs  van  vertrouwen, 
dat  hem  geschonken  wordt,  bereid,  althans  voor  het  oogenblik,  die  be- 
noeming op  nieuw  aan  te  nemen.  Hij  doet  het  echter  onder  voorbehoud, 
dat  men  het  hem  niet  euvel  zal  nemen,  zoo  hij,  wanneer  zijne  bezig- 
heden blijven  toenemen,  er  tusschentijds  toe  overgaat  zijn  ontslag  als 
Secretaris  te  vragen. 

De  Voorzitter  noodigt  de  HH.  Kerbert  en  de  Meyere  uit  zich  in  het 
begin  van  1901  te  willen  belasten  met  het  nazien  van  de  rekeningen 
en  verantwoordingen  van  den  Penningmeester  der  Vereeniging,  zoowel 
als  van  den  Directeur  van  het  Station.  Genoemde  HH.  verklaren  zich 
daartoe  bereid. 

Namens  de  daartoe  op  de  huishoudelijke  vergadering  van  1899  be- 
noemde Commissie,  bestaande  uit  de  HH.  Jentink,  Sluiter  en  Hoek,  brengt 
daarna  laatstgenoemde  verslag  uit  over  hetgeen  door  hen  verricht  werd 
en  wenschelijk  geacht  wordt  ter  voorbereiding  van  eene  nieuwe  syste- 
matische bewerking  der  Nederlandsche  Fauna,  in  het  bijzonder  die  der 
lagere  dieren,  met  uitzondering  van  de  insecten. 

Hij  begint  met  mededeeling  te  doen  van  het  besluit,  op  voorstel  van 
HH.  Directeuren  van  de  Hollandsche  Maatschappij  der  Wetenschappen  te 
Haarlem,  door  de  jaarlijksche  algemeene  vergadering  dier  Maatschappij 
van  Mei  jl.  genomen,  om  eene  subsidie  van  ƒ500  te  verleenen  aan  onze 
Vereeniging  ten  behoeve  van  de  voorgenomen  nieuwe  bewerking  der  Fauna 
van  Nederland.  Tot  dat  voorstel  was  door  de  zoölogische  leden  van  de 
Hollandsche  Maatschappij,  waarvan  eenigen  ook  lid  van  onze  Vereeniging 
zijn,  geadviseerd,  in  overleg  ook  met  de  door  ü  benoemde  Commissie. 
Daarbij  was  men  van  de  volgende  overwegingen  uitgegaan,  die  dus  in 
hoofdzaak  weergeven,  welke  denkbeelden  Uwe  Commissie  over  deze  zaak 


1)  Ook    de    Heer   Jentink    heeft    de   verlenging  van  zijn  mandaat  als  bestuurslid  aan- 
genomen. 


koestert.  De  bedoeling  zou  zijn  eene  wetenschappelijke  publicatie  te  maken, 
die  ook  voor  belangstellenden  uit  het  ontwikkelde  publiek,  die  niet  speciaal 
wetenschappelijk  geschoold  zijn,  bruikbaar,  genietbaar  zijn  zal.  Zoo  zullen 
exemplaren  van  het  werk  o.  a.  ook  op  hun  plaats  zijn  in  de  bibliotheken 
van  H.  Burgerscholen  en  Gymnasia,  kweekscholen  van  onderwijzers,  land- 
bouwscholen enz. 

De  wijze,  waarop  indertijd  Schlegel  de  werveldieren  heeft  bewerkt  in 
de  uitgave  van  Kruseman,  geeft  in  ons  oog  in  hoofdzaak  weer  wat  wij 
voor  alle  voorname  diergroepen  moeten  trachten  te  verkrijgen.  Natuurlijk 
op  den  duur  voor  alle  diergroepen.  Voor  die,  voor  welke  zich  niet  aan- 
stonds eene  specialiteit,  die  zich  met  de  bewerking  wil  belasten,  vinden 
laat,  zal  het  al  licht  lang  duren  —  maar  het  werk  behoeft  niet  met 
verschijnen  te  wachten  tot  bet  gereed  is!  De  groepen,  die  bewerkt  zijn, 
moeten  aanstonds  het  licht  kunnen  zien. 

Ofschoon  het  niet  noodig  zal  zijn  op  alle  groepen  dezelfde  en  eene 
even  kostbare  wijze  van  illustreeren  toe  te  passen,  wordt  toch  in  't  alge- 
meen een  betrekkelijk  rijk  geïllustreerd  werk  bedoeld :  dit  maakt  de 
uitgave  kostbaar.  Op  den  duur  neemt  echter  ongetwijfeld  het  aantal  in- 
teekenaren  toe  en  latere  stukken  zullen  zich  dus  vermoedelijk  zelf 
kunnen  bedruipen;  maar  de  eerste  stukken  zullen  vrij  veel  geld  kosten, 
vóór  hun  eene  behoorlijke  verspreiding  verzekerd  is.  Met  het  oog  op  die 
verspreiding  zal  het  noodzakelijk  zijn  er  een  grootere  oplaag  van  te 
drukken:  er  is  dus  behoefte  aan  geld,  voornamelijk  hij  den  aan- 
vang van  het  werk  —  daarom  wordt  het  door  ons  zeer  op  prijs  gesteld, 
dat  de  dit  jaar  voor  de  Zoölogie  beschikbare  som  van  de  Hollandsche 
Maatschappij,  met  het  oog  op  de  voorgenomen  uitgave,  aan  onze  Vereeni- 
ging  is  toegekend.  En  dit  vooral  ook,  omdat  wij  een  zoo  goedkoop 
mogelijke  verkoopsprijs  voor  de  afzonderlijke  stukken  wenschelijk  zouden 
achten. 

Niet  wenschelijk  komt  het  ons  voor  aanstonds  eene  methode  aan  te 
geven,  volgens  welke  alle  groepen  zullen  moeten  worden  bewerkt.  Ook 
al  dient  eene  zoo  groot  mogelijke  eenvormigheid  te  worden  nagestreefd, 
zal  de  bewerking  uit  den  aard  der  zaak  eenig.szins  verschillend  moeten 
uitvallen,  al  naar  de  groep  en  al  naar  den  bewerker.  Alle  soorten  in 
hun  geheel  af  te  beelden  zou  b.  v.  voor  de  vogels  overdaad  zijn  en  is 
toch  voor  de  Tunicaten  b.  v.  zeer  gewenscht.  Sleutels  voor  het  deter- 
mineeren  mogen  in  geen  der  bewerkingen  ontbreken,  zoomin  als  af- 
beeldingen van  de  voor  de  determinatie  meest  gewichtige  deelen. 

De  bewerkingen  der  verschillende  groepen  moeten  afzonderlijk  uitko- 
men in  brochures  of  boekdeeltjes  van  verschillende  dikte,  al  naar  de 
groep  groot  is.  Zoodra  er  materiaal  genoeg  is  voor  een  deel  (een  'band) 
krijgt  men  een  titel  en  een  inhoud  en  kan  men  de  afzonderlijke  stuk- 
ken samen  laten  binden  —  die  het  echter  aangenamer  vindt  ze  afzon- 
derlijk te  houden,  is  daarin  volkomen  vrij,  ook  omdat  elk  stuk  afzon- 
derlijke pagineering  heeft.  De  stukken  moeten  ook  afzonderlijk  ver- 
krijgbaar zijn. 

Voor  de  hoogere  dieren  zal  het  natuurlijk  niet  noodig  zijn  met  de  be- 
werking te  wachten  tot  er  eerst  wat  meer  van  verzameld  is  —  op  voor 
de  fauna  nieuwe  vogels  jacht  te  gaan  maken  zal  wel  niemand  wensche- 
lijk achten.  Maar  voor  andere  groepen  zal  dat  in  werkelijkheid  moeten 
geschieden,  zal  de  nieuwe  bewerking  op  de  hoogte  van  den  tijd  zijn. 
Van  Crustaceen  zullen  de  Copepoden  b.  v.  —  vooral  de  in  het  zoute  water 
levende  —  moeten   worden  nagegaan,  de  Phyllopoden  en  de  Ostracoden 


I 


LX  XXV 

ook.  Voor  de  Airiphipoden  en  Isopoden  zijn  daartegen  de  meeste  der 
tot  onze  fauna  behoorende  vormen  reeds  bekend.  Planaricn  en  andere 
groepen  van  wormen  zijn  nog  niet  voldoende  onderzocht,  de  vrijlevende 
Nematoden  daarentegen  zijn  nauwkeurig  nagegaan. 

Onder  oudere  en  jongere  zoölogen  zal  dan  ook  voor  medewerking 
naar  geschikte  krachten  uitgekeken  moeten  worden.  Het  Zoölogisch  Sta- 
tion der  Vereeniging  zal  zeer  gaarne  met  al  zijne  hulpmiddelen  willen 
medewerken,  ook  al  is  het  volstrekt  het  denkbeeld  niet,  dat  het  werk 
uitsluitend  van  daaruit  zal  moeten  plaats  vinden.  Voor  extra  uitgaven 
aan  het  verzamelen  enz.  verbonden  is  —  de  Commissie  heeft  hier  de 
door  den  Heer  Baartz  beschikbaar  gestelde  som  op  het  oog  —  reeds 
eenig  geld  beschikbaar. 

De  Commissie  stelt  zich  nu  verder  voor,  dat  de  beste  wijze  om  in 
deze  een  begin  te  maken,  zal  zijn :  van  twee  of  drie  medewerkers,  en 
dat  voor  groepen,  die  tot  de  beter  bekende  behooren,  te  verkrijgen,  dat 
zij  een  voor  uitgave  geschikt  M.  S.  bij  haar  inzenden.  In  overleg  met 
het  bestuur  der  Vereeniging  en  natuurlijk  met  medewerking  van  de 
auteurs  zelven,  zullen  dan  die  wijzigingen,  wat  vorm,  literatuur-behande- 
ling, omvang,  illustratie  enz.  aangaat,  aangebracht  worden,  die  wensche- 
lijk  en  met  het  oog  op  de  eenvormigheid  van  de  geheele  publicatie 
noodzakelijk  zullen  geacht  worden.  Daarna  zal  aanstonds  tot  de  uitgave 
van  die  eerstelingen  overgegaan  worden.  Een  uitgever  zal  er  gemakke- 
lijk voor  te  vinden  zijn ;  waar  dit  niet  anders  mogelijk  zal  blijken  te  zijn, 
kunnen  wij  althans  voor  die  eerste  stukken  met  de  nu  daarvoor  be- 
schikbare gelden,  financieel  bijspringen. 

De  Commissie  door  u  in  de  vorige  huishoudelijke  vergadering  benoemd, 
heeft  dus  de  eer  u  voor  te  stellen  haar  diligent  te  verklaren  en  haar 
mandaat  in  de  boven  aangegeven  richting  uit  te  breiden ;  zij  wijst  er 
echter  nadrukkelijk  op,  dat  het  haar  verlangen  niet  is  tot  het  maken 
van  onkosten,  tot  het  nemen  van  maatregelen,  die  de  Vereeniging  finan- 
cieel zullen  binden,  gemachtigd  te  worden.  Daartoe  zal  niet  worden 
overgegaan  zonder  machtiging  van  het  bestuur  der  Vereeniging. 

Het  voorstel  der  Commissie  wordt  in  discussie  gebracht  en  nadat  eenice 
inlichtingen  gevraagd  en  gegeven  zijn,  aangenomen.  De  Heer  A.  C. 
Oudemans  vroeg  nl.,  naar  aanleiding  van  de  mededeeling,  dat  de  Insecten 
bij  de  voorgenomen  nieuwe  bewerking  uitgezonderd  zouden  worden,  wat 
men  hier  onder  Insecten  had  te  verstaan  en  de  Heer  A.  A.  W.  Hubrecht 
gaf  in  overweging  zich  met  de  Entomologische  Vereeniging  in  verbin- 
ding te  stellen,  opdat  door  haar  voor  de  Insecten  gedaan  zou  worden, 
wat  de  Dierkundige  Vereeniging  voornemens  was  voor  de  overige  dier- 
groepen  tot  stand  te  brengen.  Aan  den  Heer  Oudemans  werd  geant- 
woord, dat  hier  met  Insecten  in  het  bijzonder  de  Hexapoda  bedoeld 
werden,  daar  deze  het  voorwerp  der  bijzondere  studie  onzer  zuster- 
vereeniging  uitmaken ;  dat  er  dus  geen  bezwaar  tegen  zou  bestaan, 
gesteld  een  onzer  leden  wilde  de  Acarinen,  of  eene  andere  groep  van 
Spinnen  of  Duizendpooten  bewerken,  die  in  onze  uitgave  op  te  nemen. 
De  Heer  Everts  maakte  er  den  Heer  Hubrecht  op  opmerkzaam,  dat  voor 
verschillende  orden  van  Insecten,  de  vertegenwoordigers  der  Nederlandsche 
fauna  reeds  zorgvuldig  bewerkt  waren  en  de  Entomologische  Vereeni- 
ging dus  gezegd  kan  worden  in  dit  opzicht  der  Dierkundige  voor  te  zijn 
geweest.  Daar  die  bewerkingen  —  men  denke  aan  van  der  Wulp's 
Diptera,  aan  Snellens'  Macro-  en  Micro-Lepidoptera  aan  Everts'  Coleop- 
tera  —  echter    veel  uitvoerig  er  zijn  opgevat  dan  die,  welke  thans  voor 


de  andere  diergroepen  voorbereid  worden,  verdient  toch  vpellicht  het 
denkbeeld  van  den  Heer  Hubrecht  in  overweging  genomen  te  worden, 
om  te  verkrijgen,  dat  men  ook  bij  de  studie  der  Insecten  van  de  Ne- 
derlandsche  fauna  over  een  bandigen  geillustreerden  leidraad  zal  be- 
schikken. 


Na  de  pauze  houdt  in  de  eerste  plaats  de  Heer  ÜVierstrasz  eene  voor- 
dracht over  de  tijdens  de  Siboga-expeditie  aangewende  conservatie-methoden. 
Hij  deelde  mede,  dat  hij  begonnen  was  zich  voor  het  prepareeren  en 
conserveeren  van  dieren  te  laten  voorlichten  door  den  Heer  Lobianco 
in  het  Zoölogisch  Station  te  Napels  en  dat  hij  zoo  goed  in  de  gelegen- 
heid geweest  was  de  te  Napels  aangewende  conservatie-methoden  te  be- 
studeeren,  dat  hij  zich  voldoende  voorbereid  achtte  dezelfde  methoden 
ook  bij  bet  conserveeren  van  dieren  tijdens  de  Siboga-expeditie  toe  te 
passen.  Hij  bad  echter  van  die  voorbereiding  niet  zooveel  voordeel  gehad, 
als  hij  zich  daar  wel  van  had  voorgesteld :  aan  boord  bleek  spoedig,  dat 
de  omstandigheden,  de  lokaliteit,  de  beschikbare  hulpmiddelen  in  den 
regel  niet  toelieten  de  tijdroovende  en  vaak  zeer  omslachtige  methoden 
van  het  Napelsche  Station  toe  te  passen  :  er  werd  gewoonlijk  te  veel 
op  eens  gevangen  en,  hoe  goed  men  ook  uitgerust  was,  ontbrak  zoowel 
de  ruimte  als  het  aantal  glazen  bakken,  flesschen  enz.  om  al  de  voor- 
werpen een  voor  een  aan  eene  reeks  bewerkingen  te  onderwerpen.  Hij 
was  dus  wel  genoodzaakt  geweest  tot  eenvoudiger  methoden  zijn  toe- 
vlucht te  nemen  en  bespreekt  nu  de  resultaten  met  die  methoden  ver- 
kregen :  alkohol  en  vooral  sterke  alkohol  voor  bet  öxeeren,  zuren  (azijn- 
zuur enz.),  curare,  formol,  narcotica  enz.  Voor  Nemertinen  had  hij  met 
goed  gevolg  kokend  water  toegepast,  voor  Gastropoden  gaf  deze  behan- 
delingswijze echter  nooit  een  gunstig  resultaat.  Wat  Holothuriën  aangaat, 
zoo  lieten  wel  de  kleine  zich  goed  bedwelmen,  de  grootere  daarentegen 
niet  of  niet  goed.  Deze  dieren  hebben  de  lastige  gewoonte  hunne  inge- 
wanden geheel  uit  te  spuwen,  als  zij  gevangen  of  behandeld  worden, 
bij  het  sorteeren  van  de  vangst  enz.  Doen  zy  dit  niet  aanstonds,  dan 
doen  zij  het  toch  later,  als  zij  in  een  conservatie-vloeistof  worden  over- 
gebracht. Formol  bleek  voor  vele  dieren  een  zeer  goed  conservatie- 
middel —  het  komt  er  echter  op  aan  de  juiste  sterkte,  die  voor  elk 
geval  de  beste  zal  zijn,  te  leeren  kennen. 

De  voordracht  van  den  Heer  Nierstrasz  wordt  met  belangstelling  ge- 
volgd. Naar  aanleiding  van  bet  medegedeelde  vestigt  de  Heer  Everts  de 
aandacht  op  de  behandelingswijzen  met  strychnine  en  met  koolzuur  en 
herinnert  de  Heer  van  Wijhe  aan  Kaiser's  methode  —  die  vermoedelijk 
in  het  toepassen  van  een  mengsel  van  Naliumacetaat  en  glycerine  bestaat. 

Daarna  hondt  de  Heer  Weber  zijne  aangekondigde  voordracht,  die 
hij  gaarne  zou  zien,  dat  beschouwd  werd  als  eene  korte  toelichting  bij 
hetgeen  in  de  vergaderzaal  ten  toon  gesteld  was  en  dat  zoowel  op  de 
aan  boord  van  de  Siboga  gebruikte  instrumenten,  als  op  de  daarmede 
buitgemaakte,  zoo  uiterst  kostbare  voorwerpen  van  de  diepzee-fauna  en 
flora  betrekking  had. 

Gedurende  de  expeditie  met  de  Siboga  werden  in  het  geheel  12.000 
zeemijlen  afgelegd  en  op  een  zeer  groot  aantal  stations  werden  gedurende 
die  reis  waarnemingen  ingesteld  en  zoölogisch  en  botanisch  materiaal,  aan 


het  oppervlak  en  op  den  bodem  niet  alleen,  maar  ook  in  de  daar  tus- 
scben  gelegen  waterlagen  verzameld.  De  biervoor  gebruikte  werktuigen, 
die  door  spr.  in  korte  trekken  werden  beschreven  en  die  alle  in  natura 
aanwezig  waren,  waren  in  de  eerste  plaats  de  diepzee-korren  en  gewone 
korren,  vervolgens  de  diepzeedreg  en  Hensen's  planktonnet.  Zooals  bekend 
is  heeft  dit  laatste  instrument  voornamelijk  de  quantitatieve  bepaling  van 
het  plankton  in  het  zeewater  ten  doel  en  ging  Hensen  bij  het  invoeren 
van  de  quantitatieve  bepalingsmethode  van  de  hypothese  uit,  dat  het 
plankton  regelmatig  door  de  zee  verspreid  voorkomt.  Gedurende  de  reis 
met  de  Siboga  werd  het  quantitatief  onderzoek  echter  opgegeven,  daar 
spoedig  bleek,  dat  de  stroomen  een  zoo  groote  rol  speelden,  zoocorrenten 
deden  ontstaan,  die  de  verspreiding  van  het  plankton  al  te  onregelmatig 
maakten.  Dan  bespreekt  de  Heer  W.  de  aan  boord  van  de  Siboga  ge- 
bruikte sluitnetten,  van  welke  Fowler's  sluitnet,  dat  met  vallende  ge- 
wichten werkt,  hem  verreweg  het  beste  voldeed,  Hensen's  horizontaal- 
cylinder  voor  het  vangen  van  plankton,  Pettersson's  waterschepper, 
Knudsen's  kantelthermometer,  Sigsby's  «waterbottle",  Monaco's  »sondeur 
a  clef"  enz. 

Na  daarna  ook  het  een  en  ander  over  den  bodem  der  diepezee  in  den 
Indischen  Archipel  te  hebben  medegedeeld  en  over  de  uitgestrekte  ver- 
spreiding van  de  diepzeeklei  en  de  verschillende  lagen  waarin  deze  voor- 
komt te  hebben  gesproken,  na  van  de  vertakte  Foraminiferen  (Rhizam- 
mina  algaefonnis),  die  een  uitgebreide  laag  vormen  over  een  groot 
deel  van  de  Bandazee,  te  hebben  gewaagd,  staat  spr.  eenigen  tijd  stil  bij 
enkele  uiterst  interessante  vormen,  die  allengs  werden  buitgemaakt:  zoo 
bij  de  reeds  aan  Lamouroux  bekende  Bryozoe  Adeona,  bij  de  Ilameidae,  de 
cometenvormen  bij  het  geslacht  Linkia,  Omphianthus,  bij  Turbellarien 
en  Muraenalarven  als  voorbeelden  van  goede  conserveering  in  formol,  bij 
Eurybia,  eene  merkwaardige  Pteropode,  uitmuntend  bewaarde  Hetero- 
poden,  bij  Thyca,  eene  merkwaardige,  parasitisch  levende  slak,  eindelijk 
bij  Rhabdammina,  reusachtige  Orbitoliies  en  andere  Foraminiferen. 

Nadat  de  Heer  Versluys  in  aansluiting  aan  de  mededeelingen  van  de 
HH.  Weber  en  Nierstrasz  nog  het  een  en  ander  had  vermeld,  dat  op 
het  gebruik  van  de  diepzee  waterscheppers  en  op  de  zuurstof  bepaling  van 
het  watei-,  dat  uit  verschillende  waterlagen  was  opgehaald,  betrekking 
had  en  daarbij  in  het  bijzonder  op  de  door  Dr.  Romijn  ingevoerde  buiten- 
gewoon eenvoudige  wijze  van  zuurstofbepaling  opmerkzaam  had  gemaakt, 
richtte  de  Heer  Van  Lidth  de  Jeude  tot  den  Heer  Weber  als  hoofd  en 
tot  de  HH.  Nierstrasz  en  Versluys,  als  leden  van  den  wetenschappelijken 
staf  der  Siboga-expeditie,  het  woord,  om  hen  geluk  te  wenschen  met 
hun  behouden  terugkeer,  maar  vooral  ook  om  hun  hulde  te  bieden  voor 
de  schitterende  resultaten  gedurende  die  expeditie  verkregen.  Een  luid 
handgeklap  getuigde  ervan,  hoezeer  de  woorden  van  den  Heer  Lidth  de 
Jeude  bij  allen  instemming  hadden  gevonden. 

De  Heer  A.  C  Oudemans  vertoont  een  ongewoon  donker  gepig- 
menteerd  exemplaar  van  de  gewone  hagedis  Lacerta  agilis  en  laat  enkele 
voorwerpen  van  de  kleine  prik,  Petromyzon  planeri,  zien  door  hem  in 
de  Klarebeek  bij  Arnhem  aangetroffen.  Een  der  exemplaren  was  een 
geslachtsrijp  vrouwelijk  dier. 

De  Heer  Van  Beminelen  brengt  opengezaagde  schedels  van  Echidna 


ter  tafel,  waarin  twee  beenderen  zijn  aangegeven,  die  gewoonlijk  geen 
deel  nemen  aan  de  omsluiting  van  de  hersenholte,  doch  veeleer  als 
dekbeenderen  van  de  mondholte  fungeeren,  nl.  de  pterygoïdea  en  de 
palatina,  Eene  geïllustreerde  mededeeling  over  hetzelfde  onderwerp  is 
opgenomen  in  het  Verslag  van  de  zitting  van  de  Wis-  en  Natuurkundige 
Afdeeling  van  de  K.  Akademie  van  Wetenschappen  van  30  Juni  1900. 

De   Voorzitter  sluit  daarna  de  vergadering  na  de  aanwezigen  dank  te  > 

hebben  gezegd  voor   hunne  tegenwoordigheid  en  na  aan  Dr.  G   Kerbert,  * 

den  directeur  van  het  Kon.  Zool.  Genootschap  Natura  Artis  Magistra, 
verzocht  te  hebben  den  dank  der  vereeniging  te  willen  overbrengen  aan 
het  Bestuur  van  het  Genootschap. 


'"f 

20    Tp 


'^ 


^'f^  fl/!C  èW)  ^ 


/ 
i;^: 


^    /é> 


Tii.ls  dNfid  Dierk.Vcre..^n   (2). VI 


^nm^ 


1®** 


•ês^^;??^   -t 


t«»v«^^*^ 


«T'-'gr> ;-    t^^ij  ti%-)  nxii^  "-fp 


\«/^' 


»  /!*■ 


V^    ,!e       -.«fieïï-'' 


»rao«  «Jilmi  , 


i;. ' 

f,> 

»     -L 

J, 

,. 

f  *o^ 

%•■ 

JBff    ^'    •"    ®. 

/'#-^% 


\ 


Tijds-d.Ned.Dierk  Vereen-  12). 


Jl^r;^a^i 


,i;Vl<5-5.         ^i^fyl.,    "/^P**^- 


^^M' 


'*»iaS>> 


i^«<^ 


1^ 


-^  )i? 


Vf       so 

*■'/ 

.^>5^U 

& 

,  f 


1 :}  \  /■ 


i 


Tijds.Ned.Dierk.Ver.  ( 2^.Y{ 


PI.  IV 


Fi^.  2 . 


f 


l     \ 


kf-  — / 


V^     ^0 


H.C.Redekedel. 


/ 


.cl. 


?W.M.Trap  itnp. 


Tyds.Ned.Dierk.Ver.  (2).V1 


PI. 


'    i  / 


m 


n 


V  i- 


1 "' 


H.CKedeke  del. 


Tijdsehr.  il.  Ned.  Dierk.  Ver.  (2)  VI 


mm 


4^;-t-'-f*^'^i^^^ 


'^^-^^.ji^ 


M 


(Isclir.  il.  Ncil.  Dicrk,  Ver.  ('2).  VI. 


Mulder.  Leiden 


i 


Tijdschr.  d.^ei. Dierk.Ver. (2).^. 

2s|    a      a      ï5      55     s 
i|    §      sj      S;      SS 

i§                                         AC 

S3 
Si 

• 

v 

• 

R 

^ 

• 

" 

•:" 

• 

\ 

\ 

ii« 

:■•; 

••:• 

y 

.\ 

\ 

•:. 

• 

(h 

'P    j 

Oj-aA^iteUAwva 

Xmy 

Lii'YiaivYru- 

:•:•:• 

m 

:;;:::; 

il:i 

•ik 

• 

\ 

:• 

:::• 

':: 

• 

da 

lillli 

Ü! 

m\ 

:" 

.\ 

\''' 

":: 

:::: 

•:: 

•• 

• 

'm 

liliilii! 
•;h:H" 

*::::.• 
•:••;': 

\.: 

:: 

\ 

:: 

hH 

iiH 

':: 

• 

• 

• 

M 

:»::• 
;::: 

\ 

:• 

:: 

^i 

•:r 

*:: 

:: 

:::: 

• 

." 

m 

m 

•";•:•  \ 

• 

•\ 

• 

:: 

••: 

:• 

':: 

" 

•:: 

w 

'iiir 

V* 

:: 

V 

•• 

":: 

:: 

•••r 

':; 

. 

:i 

'M 

11 

\ 

:• 

1=\ 

•• 

:: 

" 

*:! 

:: 

• 

• 

'::;: 

:;:::.•::: 

iillli: 

'K 

:: 

• 

• 

\ 

:• 

•:: 

• 

:• 

:• 

. 

llli 

lilF 

llli 

\  " 

•.. 

:: 

A 

\ 

•• 

*:;• 

•• 

:• 

":■.' 

•:: 

" 

W 

'iiii 

y. 

:::: 

•:: 

• 

•• 

:• 

■:V 

:: 

:: 

* 

•:■: 

liii 

■•\ 

:• 

•:: 

.   \ 

\^ 

• 

:• 

• 

:: 

": 

«:• 

•:: 

■i: 

:::• 

:•  \ 

• 

:: 

.. 

\j 

:• 

•• 

:• 

♦• 

:• 

• 

's: 

••: 

\' 

• 

\- 

• 

:: 

•" 

':: 

:: 

•• 

•:: 

• 

\ 

•• 

\ 

" 

:• 

:• 

• 

:: 

•\ 

• 

\ 

•• 

• 

•:: 

"' 

':: 

•• 

\- 

. 

\ 

:• 

'V. 

.. 

•• 

" 

• 

\ 

• 

\ 

• 

• 

*:: 

• 

Chi^ 

tea  / 

Crtta 

A 

C 

'upea 

alos 

z-^im 

-\ 

\ 

OZupea  alosa 

"     1 

•• 

T) 


lijdsciir.  d.¥ed. Dierk.Ver.  (2).YI. 

TAÏIX 

y 

^1 

/ 

/ 

/ 

y 

/ 

/ 

/ 

\ 

/ 

\ 

/ 

/ 

/ 

/ 

1 

/ 

\ 

/ 

i 

/ 

/ 

/ 

/ 

^ 

^^ 

^ 

./ 

\ 

i 

// 

./ 

'\ 

1 

^/ 

\ 

y 

1 

// 

/ 

/ 

1 

9/ 

,/ 

\ 

./ 

1 

^_.^ 

/ 

\ 

/ 

/ 

/ 

i 

1 

/ 

y 

--.^ 

/ 

1 

/ 

■^•^. 

y 

/ 

/ 

vrt/ 

/ 

/ 

--,.._____ 

/ 

^e- 

--^. 

/ 

^"/^ 

^' 



^yi^"" 

/ 

„- 

■~^^^ 

__,,- 

'' 

y 

__,,- 

L—-- 



, 

-'" 

(i^^ 

^Z" 

ni'f" 

.-' 

,' 

y^ 

. 

'     1 

,^ 

i 


Tljdsclir.  d.  ¥ed.  Dierk.Ven  (2  ).TI. 


= 

/" 

/ 

y 





^■\/ 

/ 

y 

•■••■• 

/ 

/•■• 

./ 

0^? 

^y 

,.^-'' 

C5J* 

?>••' 

,. 

-■'■'■ 

''■'' 

/ 

/ 



...'•-■'■'■' 

/ 

aiyi. 

t^!^- 

-^i 



^ 

^....•' 

^.-•- 



OMP.^- 

x^jat 

--^.^ 

-""" 

■"^' 

FortsatXje 
120 


t  % 


o  "3  <S 


*  ""  §  * 


i 


Tijdschr.  d.  Xed.  Dierk.Ver.  (2).^!. 


'1 


Vi 


.^-\^^ 

//  ^^' 


r  ■■-« 


'0^f^  %   '^^^^n^&^M 


C 


%?" 

# 

^\'^ 

I. 


Litli.irMuld«t,lcii4ii. 


TIJDSCHR.  DER  NEB.  DIERK.  VER  (2J.  VI. 


PUIL 


Fi^.  /. 


Ga 


sB 


Fz^.2. 


1 


Fzff.3.  \ 


fff 


Fzf)  e. 


/.'••'^ 


To. 


M 


F^,g.  4. 


Sc. 


To. 


Fiff. 


Fu^.S. 


nu\  ^^ 


^Qm.^-" 


Pr. 


Fïg.8. 


r^ 


Sp. 


I!  üHiii  mi  IJII 
WHSE   04949 


4M*^^ 


.  ^'^ 


%)M^.M 


»<  ^ 


h^'