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Full text of "Ueber Erziehung und Bildung"

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Deutfcfy 



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Dr. 8. ^Dtkin 





gerütt SW. 12 

$ugo ;§fetni% ©erlag 

1902. 





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Über <£r3ttfyung unfc Bildung. 



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<8mf £eo Colftot 



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QEtjieljuttg unb ßtltomj 



Deutfdj 



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Dr. |t jtyrki** 



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»*rttn SW. 12. 

I}ugo Steinig Der lag, 

£tt<aIott«nftra£e 2. 



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(Sraf £eo Colftot 



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(Pr;if l)iing uub ßtltoraa 



Deutfdj 



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Dr. |t jtyrki** 



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»srttn SW. 12. 

^ugo Steinig X? e r l a g, 

£ttaxIott«nftra£e 2. 
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ITHE NEW YORK 

PUBLIC LIBRARYl 

584814 

AtTOR, LENOX ANO 

TILDEN POUNOATIONt. 
n 1913 |„ 



t • 

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■ ' f . 



Vombe bcB £etratt$gebetr$. 



Die $rage 6er Ausarbeitung eines 
neuen €r5iefyungs* unö Unterridjtsfyftems 
für Me Kinber ftefyt gegenwärtig neben bm 
anbeten Xeformbeftrebungen 6er XTlenfdjfyeit, 
toeldje 3ur (Erfenntnis öet Hotioentogfeit 
einet freien un6 gleichmäßigen (Entaricfelung 
öes £ebens herangereift ift, auf 6er tEages* 
orönung. Sdjon feit langer £e\t ertönen 
Stimmen über 6ie Unfyaltbarfeit unferes 
€r$iel}ungsfYftems in 6er Schule foioofyl, 
wie $u ijaufe, toeldjes 6ie Ktnber nur 



— 6 — 

äugerüdj 6refjtert, ntdjt aber ifyr (ßemfit unb 
i^ren Cfyarafter bildet un6 nur nodj nrillen* 
lofe Zleuraftfyenifer ober rolje (Egoiften un6 
Streber fyerporbringt. 3ene glücflid?en Via* 
tuten aber, weichen es gelingt, etwas (States 
6at>on 3U bewahren, was iljnen 6ie Hatur 
gefdjenft fyat, fyaben es freiließ mdjt 6er (Er* 
3iefyung $u verbauten, fon6ern 6en äußeren 
©nflüffen unb <Ein6rücfen 6es n>irflidjen 
£ebens. 

ZDiepiel feelifdje Qualen unfere junge 
Generation 3U er6ul6en fyat, u>et§ tpoljl 
je6er, in toetdjem 6as ©efüfyt für 6as (ßute 
unb XDaijte nidjt gan3 ausgerottet ift, aus 
feinen eigenen perfönlidjen (Erlebniffen. Die 
©efdjenfe unb 6ie Strafen, 6ie ©rofoieljung 
6er (Eitelfeit unb 6te 2lbfdjrecfung, 6ie fünft« 
üdj hervorgerufene Konfurren3, 6er ge* 
6anfenlofe ©efyorfam, 6ie (Einfdjränfung 



• • 






— 7 — 

fcer ^reifyeit, bte langweiligen <5ured}t* 
toeifungen, 6ie religiöfe f^eudjelei unb bie 
abtötenbe Disziplin, — bas ftnb bie f^aupt* 
mittel ber mobernen (Er^efyung ju f^aufe fo* 
tooljl, urie in 6er Sdjule, namentlich ober in 
ben intelligenten unb reiben ^amilien. 

(Segen biefe Xoutine ergebt ftdj £. XX. 
tEolftoi, toeldjer von früfyeftet 3ugenb an 
bie $an$e £üge ber mobernen (Ersiefyung 
unb Bilbwtg erfannt unb ftd? barüber $um 
erftenmal in feinen grogartigen 2lrtifeln 
„Über bie Dolfserjie^ung" (\S62) ausge* 
fprodjen fyat. Diefe 2lbfyanblungen, toeldje, 
u>ie allgemein befannt ift, bie $tu&it feiner 
päbagogifdjen tEljatigfeit unter ben Bauern 
auf bem Canbe ftnb, festen bamals, burdj 

ff 

bie barin enthaltene Heufyeit unb Über* 
jeugungsfraft bes (Sebanfens, bie g>an$c 
rufjtfdje ©efellfdjaft in (Erftaunen. Die* 



— 8 — 

jenigen, toeldje mit 6en Ccuten in Berührung 
gefommen fm6, 6ie ftdj mit 6er Sadje 6er 
Dolfsaufflärung befaffen, toiffen es tpofyl, 
melden (Einfluß 6ie 2lnftd}ten tEolftois über 
6ie (Ersieljung un6 6en Umgang mit Kin* 
6ern, tote fte in 6iefen 2lbf?an6lungen, fotoie 
in feinen Dichtungen („HinMpit, Knabenalter 
un6 3ugen6," „Krieg un6 $rie6en M , „2lnna 
Karenina") jum 2lus6rucf gefommen fin6, 
auf fte Ratten* tDeldje Holle nun C. lt. tEolftoi 
6em ©nffaffe 6er $vauen auf 6ie £nt* 
nncfelung 6er wahren 2lufflärung jufdjreibt, 
triffen n>ir aus feinem warmen 2lppell an 
6ie mütterlichen grauen in feinem IPerfe: 
„IDas folfcn nur alfo tfyun?" 

Sein gan$es leben f}in6urd} intereffierte 
ftdj Colftoi für 6ie £ ra 9 e 6er <Er$ieljung, 
fotoie für alles, was 6ie Kin6ertpelt an* 
gefyt 2Hit $tmbtn un6 Sdjmerjen ar* 



- 9 - 

bettete et feine 2lnfid)ten übet Mefen ©egen* 
ftanb aus, inbem et in Briefen, <Eagebäd;ern 
unb <Sefpräd}en mit feinen 5* e unben bie (Et« 
gebniffe feiner Beobachtungen unb 23etradj« 
tungen auseinanberfefcte, Das liebevolle um- 
bringen in ben ©egenftanb 6er Unterfuctyung, 
in biefem $alle in bie Seelentoelt bes Ktnbes 
unb bie Bedungen ber <Kru>ad}fenen $u 
ifynen, verleibt feinem IDorte eine ungeheure 
Ubet3eugungsftaft unb burfte ifym bie ^et$en 
berjenigen gewinnen, welche aufrichtig ein 
freieres unb befferes Cos für bte tyeran* 
toadjfenben (Senetationen wollen. Diejenigen 
ZtTenfcfyen, welche Colftoi für bas viele, bas 
er ifynen gegeben Ifat unb nodj giebt, Dan! 
toiffen, werben 3tt>eifellos audj bie 2lnftd}ten 
bes größten mobemen Seelen* unb Cebens* 
fenners über bie <£r$ieljung mit ßtenben 
fennen lernen* 



— {0 — 

©egempärtig, wo bxe $rage ö&* r &** 
„freie Schule" in 6er auslän&ifdjen Preffe 
bisfutiert wxvb nnb audj beim rufjtfdjen 
Publtfum ein 3 n ttreffe fyerporgerufen fyat, 
— mfiffen tpir alle, namentlich aber bte 
ZlTütter un& (E^ieljer, bie nadj neuen tebens* 
pfaben für ftdj unb ifyren Kinbem fucfyen, ben 
2lnftdjten (Eolftois 3uljören, toenn jte audj 
nodj fo unpollenbet unb fragmentarifdj jtnb. 
Die Ijier gefammelten ©ebanfen bieten nur 
itodj 2lnbeutungen unb un$ufammenl}ängenbe 
<Entu>ürfe; biefen Strichen aber fann man 
weiter nadjgefyen, bas (ßebiet tfyeoretifdj unb 
praftifd) in 6en (Eitelkeiten ausarbeiten . . ♦ 
Unb es lofynt tpoljl, ftd? biefer grof en Sadje 
ju nnbmen. 

^ür (Eolftot jtnb (Erjie^ung unb Heligion 
eng miteinander perbunben unb pom Ceben 
felbft untrennbar. Um 3U perfteljen, tpie 



— u — 

man beffer 3U leben Ijabe, mu§ porerft 
\ebet ZTCenfdj feine Be$teljung jum Ijödjften 
Urquell, 6er iljm leben unb Dernunft ge* 
^eben fyat, foune $u feinem Ztädjften be* 
ftimmen. Um aber bas Ceben 6er fünftigen 
Generationen beffer, freier unb liebepoller 
•eht3urtcf}ten, als es bas unfrige ift, muffen 
tpir uns felbft e^ieljen, ober pielmefyr neu, 
$emaf unferer neuen Cebensauffaffung, er* 
jiefyen, unb gleichseitig burdj unfer Beifpiel 
bie eigenen unb bie fremben Kinber auf bas 
Äidjtige leiten. 

Darin befteljt bmn audj bie tpafyre 2luf* 
qabt „ber 2luff lärung", - wie jie tColftoi per» 
fte^t 



ZtTit 6em (Segenftanöe bcv porliegenben 
Schrift tft 'audj bte jrage Aber 6ie waifte 
Bedeutung 6er IDtffenfdjaft überhaupt eng 
perfnüpft allein £. Zt. tToIftoi fagte fopiel 
6aruber, 6a§ n>ir es für 3tpedmä§iger er* 
achteten, 6iefes ZtTateriai für eine befon6ere 
Ausgabe 5urucf3ulegen. 

3n 6iefer Sammlung bringen tpir alle 
diejenigen <Be6anfen £. Zt. tColftois 3um 2lb« 
btxxd, tpeldje ftcfj unmittelbar auf 6ie €r* 
$ief}ung un6 Bil6ung 6er Kin6er besiegen, 
wie n>ir fte aus 6en Prioatbriefen un6 (Tage* 
büd[ern Colftois in 6er Perio6e J887— J90J 
3U fammeln vermochten. Das erfte gröftf 
Fragment ift eine toegen 6er Kranffjeit 6es 



— \3 — 

2lutors leibet nidjt pollenbete 2lbljanblung, 
tpeldje urfprfingltdj ben 3n^alt eines Briefes 
an feine ^reunbe (P. 3- unb p. XI. Birju* 
fotp) im 3a^re \go\ bilbete. Da £en> 
Ztifolajeuntfd; ftdj übe^eugt fyat, baf er 
in ber nädjften &e\t wot)\ faum ber n>eiteren 
Bearbeitung unb $ortfäun$ ber 2lbljanblung 
näfyer treten urirb, gab er uns bie (Er* 
laubnts, jene in ber oorliegenben ^orm 5U 
benutzen, wofür tfym alle Cefer berfelben 
jweifellos ebenfo Danf u>iffen werben n>ie 
urir felbft. 



31* ftfätviktw. 



(Bebanfen 
über €r3tetyung nnb 16'iMnq. 



«* 



L 

Die <Srun6lage alles menfdjlidjen Cebens 
ift 6ie religiöfe Cebensauffaffung* 2luf 6er 
<ßrun61age 6er Xeligion bil6et fldj 6as gan$e 
leben 6es ITCenfdjen un6 auf fte u>ir6 feine 
gan$e C^dttgfeit gelenft. (Es ift barum be* 
greifßdj, 6a§ 6ie (grsiefrung, 6. fr. 6ie Por* 
Bereitung 6er IHenfdjen s unt Ceben un6 sur 
tC frätigfeit — auf 6er Xeligion berufen mu§* 

3n unfercr fogenannten Kulturn>elt aber 
ift 6ie Heligion u?e6er 6ie <0run6lage 6er 
€r$iefyung, nodj gilt fie überhaupt als ein 
uridjtiger un6 nötiger Unterrid?tsgegenftan6, 

S fr Mit, Über <£rjiet)ung und Etlbung. 2 



- *8 - 

fon6em gehört 511 6en ailerlefeten, unnufeen 
Singen, un6 w'wb, tpie 6ie Überbleibfei 6es 
Altertums (tporan niemand emft glaubt), 
nur anftanbsfyalber in 6en Schulen gelehrt, 
(Es ift begreiflich, 6a§ unter folgen Be* 
6ingungen 6te (Stellung feine vernünftige, 
fon6ern nur nodj eine perfekte fein fann, 
un6 6ag man bei 6en (Erjietyungsfragen alles 
pom Anfang beginnen mug. 

Die <Srun6lage 6er (E^ietyung mägte eine 
foldfe Xeligionslefyre fein, bxe mit 6cm 
2(ufflärungsgra6 6er ZtTenföen ofyne Unter« 
fdjie6 6er Nationalität un6 Cebenslage in 
Ubereinftimmung u>dre. 

Diefe Xeligionsleljre fann u>e6er 6er 
Katljolistsmus, nodf 6ie <Drtljo6oyie, nodf 
6er Proteftantismus , nodj 6er ZTColjame* 
6anismus, nodj 6as 3u6entum 06er 6er 
Bu66^ismus fein, ipeldje fid? auf 6en (ßlau^en 



— 19 - 

an geroiffe Propheten ftfifeen, fon&ern nur 
nod) jene Cefyre, beten tDafyrfyeit aus 6er 
Vernunft, 6em £}er$ens6range un6 6er Cebens* 
erfafytung eines je6en UTenfctyen fyerporgefyt. 
Diefe Cetyre ift 6ie djriftlidje Cefyre in ifyrer 
einfachen un6 pernünftigften 2(us6rucfsform« 
Sie religiöfe <Brun6lage unferes religiöfen 
Cebens beftefyt bann, 6af unfer toben feinen 
anbeten Sinn tyat, als 6ie Erfüllung jenes 
unen6lid}en Urquells, als 6effen (Teil vo\t 
uns erfennen; 6er IDille 6iefes Urquells aber 
beftefyt in 6er (Einigung aller £eben>efen, in 
6er Brüöerlidjfeit aller ZtTenfdfen unterein» 
an6er, in ifyrem gegenfettigen Sienft« 

Die (Einigung un6 6er gegenfeitige Dienft 
fm6 6er Sinn un6 6as IDerf 6es Cebens, 
6enn fo ift 6er MHHe jenes Urquells, voeldjev 
6ie IDelt regiert, leitet un6 6ie <0run61age 
unferer <E?iften$ bil6et Die gan3e tCfyätigfeit 



— 20 — 

6er <Er3tef}img 6arf rixdjt nur auf 6iefer 
<Brun6lage berufen, fonöern ftdj audj t>on 
6erfelben leiten laffen: alles, was in 6er (Er» 
3iefyung 3ur (Einigung 6er tDefen, $ur Der« 
brfi6erung 6er ZlTenfdjen beiträgt, muf ge* 
f5r6ert, alles tCrennen6e aber mug befeitigt 
a>er6en. 2llles 6asjenige, was 6iefem &\ek 
mefyr 6ienlid} ift, mu§ Dorangefefct u>er6en, 
was weniger 6ienlicfy ift, 6afyinter. 

VOas aber ift 6ie (E^iefyung, un6 worin 
beftefyt fte? 

Um 6iefe $rage genau 5U beantworten, 
mu§ man oorerft 6ie (Eigenfdyaften 6er 
menfdjlicfyen Ojätigfeit überhaupt beftimmen. 

(Es ift 6ies eine (Eigentümlich! eit jeglicher 
Ojätigfeit — un6 6ie pfydjiater wiffen es 
wofyl — , 6af 6er 2TIenfc^, wenn er ftd} im 
<§uftan6e 6er Sfyprxo^ 06er 6es 36iotismus 
bepn6et, 6. fy. feine inneren Ct)ätigfeitsmotit>e 



— 2\ — 

fjat, fidj ber erften (Eingebung unterwirft unb 
entweber bas ©efdyefyene nadjatymt, ober bas 
oon ifym felbft ©etfyane nrieberfyolt. VOcnn Ujm 
gefagt wirb, 6af er gefyen folt, gefyt er ofjne 
aufsufyören, unö bewegt, an 6er VDanb an* 
gelangt, bie Beine fo, als ob er ginge. Heidjt 
man ifym einen Cöffel an ben ZlTunb, fo wirb er 
ben Cöffel fortwäfyrenb an 6en ZTCunb bringen, 
bis man ifyn bavon surücHjält So ^anöeln 
bic ^Ypnotifterten ober bie 3^°k n ? a ^ >er 
audj alle gefunben ZTTenfdjen fyaben bie 
(Eigenfdjaft , ber fremben ober eigenen 
(Eingebung 3U gefyordyen. IDenn mir ein 
IDort mehrmals wieberfyolen, bann aber unfere 
2lufmerffamfeit abwenbm, fo werben wir 
basfelbe IDort unbewußt weiter wieberfjolen. 
Dasfelbe ift aud} mit ben fjanblungen ber 
^all. Unb biefe (Eigentümlidjfeit, bie beim 
3bioten eine fo Häglidje ift, ift fonft eine 



1 



— 22 — 

für öie 2TZenfd}en fefyr widrige unö nötige 
(Eigenfdpaft. Wenn öer ZtTcnfcfj über feine 
fymMung nadföenfen mäfte, fo mürbe 
er ftdf nicfyt öem (Bange fetner Ceöanfen 
umgeben, unö 6te fragen öer XDiffenfdpaft 
unö öes Cebens Wfen fönnen. Sie ^a^ig* 
feit, ftcfy öer (Eingebung öer anöeren ZlTen* 
fcfyen, fourie feiner eigenen 311 unterwerfen, 
giebt 6em ZtTenfcfyen bxe 2ttögltcfyfeit 5U 
öenfen. 

3eöer von uns füfyrt nur einen fleinen 
Ceti fetner Qanölungen bewugt aus, wälj« 
renfc er fonft nad} eigener 06er fremöer (Ein* 
gebung ljan&elt. 3* ftärfer öer ITCcnfdj 
geiftig ift, öefto weniger ift er öer fremöen 
(Eingebung unterworfen, fonöern unterliegt 
öer eigenen (Eingebung, unö umgefefyrt. 2lb* 
gefeiten von 6er angeborenen größeren 06er 
geringeren ©eiftesfraft öes ZTCenföen, unter* 



— 23 — 

wirft er ftdj 6efton>eniger 6en frem6en (Ein* 
flüffcn, je älter er ift, un6 6eftomef}r, je 
jünger er ift 

2luf 6tefer (Eigenfc^aft 6er ZtTenfctyen be- I 
rut?t 6ie <£t$\el}\mq,. 

Die ^äfyigfeit 6er Kin6er, leicht fuggeriert 
$u u>er6en, liefert fte 6er t>oilftän6tgen 
ZtXaift 6er <Ern>ad}fenen aus, un6 es ift 
6arum Mar, welchen grofen IDert es für 
6ie Kin6er t}at, 6aj$ fte nidjt falfcfyen un6 
fd)(ed)ten, fon6ern nur toa^ren un6 guten 
(Eingebungen unterworfen Herbert 

2(IIes 6as, woraus 6te (Erjiefyung 3U* 
fammengefefct nrir6, — aus (Öebeten, 
fabeln, Ittatfyematif, tEan3, bis 3ur mora* 
lifc^en Beurteilung 6er frem6en un6 eigenen 
£}an6lungen, u>ir6 6urdj 6ie (Eingebung ein- 
geprägt 2(iles, was mir 6ie Kin6er mit 
Jlbfidjt lehren, wie 6ie tDiffenfdjaften un6 



- 2\ - 

bas tfatibmevt, — ift beifügte Suggeftion; 
alles bas, was bxo Kinöer nadjafymen, — 
namentlich auf 6em (ßebiete unferer tfanb* 
fangen, 6ic fte als gut ober fdjledjt ab* 
fdjätjen, — ift unbewußte Suggeftion. 

Die bemühte Suggeftion ift 6ie fogenannte 
Bilbung; öie unbeumgte Suggeftion ift bas* 
jenige, was allgemein (E^ieljung genannt 
wivb t idj aber 2lufflärung nenne, 3um 
Unterfd}ie6e Don öem allgemeinen Segriff 
C^ieljung, meiere fotoofyl 6ie eine, wk audj 
6ie anöere Suggeftion in ftdj einfdjlieft. 

2tuf 6ie Bilöung finö in unferer ©efell* 
fd^aft alle Kräfte gerichtet, 6ie 2tufflärung 
aber ift oemadfläfltgt, u?eil unfer Ceben 
fdjledjt, 6. fy. unaufgeflärt ift. 

^ür getpöfynlidj Derbergen 6ie (£ru?ac^fenen 
ifyr Ceben oor öen Kinöem, inöem fie fte in 
befonöere 2tnftalten (Korps, 3 n f^tute u. f. w.) 



— 25 — 

ftecfen, ober aber ftc übertragen alles bas, 
was unberougt vox ftd} gefyen bürfte, in bas 
(Bebtet bes Beamften; fte fdjreiben religiöfe 
unb fittlidje Dorfdjriften oor, toobei man 
aber fyinsufügen mug: fais ce q ue je dis, 
mais ne faix pas ce q ue je fais . Qatfet 
fontntt es, ba$ in unferer <Sefeilfd;aft bie 
Silbung fo n?eit fortgefdjritten tft, roäfyrenb 
es an einer wafytm Jlufflärung gerabe3U 
mangelt. IDenn fie nodj irgenbn>o an5u* 
treffen ift, bann nur in armen Arbeiter« 
familien, n?enn bie ZTTitgüeber biefer ^amilien 
nidjt bie £>pfer ber 2lrmutslafter geworben 
fmb. Don ben beiben formen ber €in* 
nrirfung ift aber 5n?eifeIlos für bie (Steinen 
foroofyl, une aud} für bie ©efamtfyeit bie im* 
bemühte moralifdfe 2lufflärung mistiger. 

Da lebt eine Sentier-, ©utsbejttjer», Be* 
amten», Künftler», Sdjriftftellerfamilie, lebt 



— 26 — 

nadf öett bürgerlichen Cugenben, ofyne 3U 
trinfen, aus3ufd}tDeifen, ftcff 3U sanfen unb 
bte ZfTenfd}en 3U beleibigen, Ijält ftdj für 
ftttlid) unb tDtll audf ben Kinbern eine fttt= 
lidje <£r5iefyung angebeityen laffen. tCrofc bes 
aufrichtigen ZDunfcfyes unb Strebens gelingt 
es aber niemals. (Es gelingt bies aber 
barum nicfyt, weil bas unftttlicfjc ttbm 
6er ^amilie, tpelc^e unbräberlid? bte 2(rbeit 
5er anbeten ZtTenfctyen ausnutzt, von ben 
<£ra>ad}fenen $n>ar, toeil fie ftd? baran 
genröfptt fyaben, unbemerft bleibt, öen Win» 
bern aber fcfyroff auffällt unö ifyre Dor* 
ftellungen 00m (ßuten perbreljt Die Kinber 
fyören bie Dorfdjriften über ZTCoral, über 
ZfTenfd}enad)tung, allein fie eignen ftcfy nur bie 
Hegel an, ba% bie einen ZfTenfdjen ba$u be- 
rufen ftn6 / bte Stiefeln unb bie Kleiber 5U 
befd;mu$en, bie anbew, fie 3U reinigen, 



— 27 — , 

öie einen, öie Speifen 3a bereiten, öie anöern, 
fte 3U effen u. f. n>. (Es ift ebenfo un* 

möglich, öen Kinöern, öie in einer folgen 

Umgebung leben, einen wahren Begriff öer 

Sittlidffeit einjuprägen, nrie ein Kino; welches 

um fidj fyerum nur tCrinfer ftefyt unö welchem 

man 5U trinfen giebt, in Ciebe 3ur Hüc^tern* 

fyett 3U e^te^en. Das Kino füfylt öie (Sra 

öation, öas fpe3tfifd?e (Bewiest 5er tCugenö, 

es fieljt flat, u>as öie (Ertpadjfenen 

nidjt mcljr fefyen, öag öie Crunölage aller 

(Digenöen öie örüöerlidjfeit aller UTenfdjen 

ift. IDenn aber öiefe Srüöerlidjfeit öaöurdj 

aufgehoben ift, öag man ifym für (Selb eine 

Bonne unö ein Dtenftmdöcfyen suftcllt unö 

fte ifyren ^amilien entreift, fo befd)Ke§ t er ftdjer, 

rpenn and} unflar, öaf alle übrigen (Digenöen 

unnötig finö unö glaubt an nichts meljr. 

Keine religiöfen oöer moralifdjen Dor* 



— 28 — 

fünften werben 6ie Kin6er 6er Ceute, roekfje 
für bas (Selb un6 aus 6er Zlrbeit ifyrer 
ZfTitmenfdjen leben, pon 6er unbewußten 
(Eingebung befreien, 6ie fie ifyr o>anys Cebcn 
fyin&urdj befyerrfcfyt un6 alle ifyre Urteile 
über 6ie (Erlernungen 6es Cebens auf 6en 
Kopf fteilt 

Damit alfo 6ie unbetDufte Suggeftion, 
6. % 6ie (E^iefyung, eine gute, moralifdjc 
fei, mujj bas teben 6er (E^iefyer ein gutes 
fein» Ztn6 $wat muffen nidjt einige €11130!= 
Reiten 6iefes Cebens, fon6ern ifyre (Brun61age 
ftttltdjet tlatur fein. Das ta6ellofefte teben 
von 2TWr6ern, tpelcfye von ben $ti\dk}ten 6es 
ZTCor6es leben, fann feinen moralifdjen (Ein« 
fluf auf 6ie in ifyrer Ztlitte exogenen Kin6er 
ausüben. Zimt tt)ir6 man aber fragen: 
»elcfyes Ceben ift ein fittlidyes ? 
Die Stufen 6er XlToral fin6 unen61idj, 



- 29 - 

ein Qaupt3ug aber ift jeglidjem ftttlidjem 
Ceben eigen, unb bas ift bas Streben 5ur 
DerpoUfommnung burdj bie Ciebe. tDenn 
bas bei ben <£r$iefyem Dorfyanben ift unb 
bie Kinber baoon angefteeft ftnb, fo wirb 
bie (Ersiefjung feine fdjledjte fein. 

Damit bie <£r5iefyung ber Kinber eine er* 
folgreidje fein foll, muffen ftdi bie Cniefar 
felbft e^iefyen, ftd} immer mefyr gegenfeitig 
Reifen, um bas $u vevw\ttl\d}cr\, wonadf fxe 
ftreben. Qa$u f ann es, auger ber 2trbeit eines 
jeben XlTenfdjen an feiner Seele, fefjr piel 
ZTTittel geben. Diefe mu§ man fudjen, an* 
toenben, erftreben. 3^? benfe, ba% ber Kriti* 
cismus, melier bei bm Perfeftioniften in 
©ebrauef} ift, ein gutes ZIXittel ift <£s ift 
gut, bie unglücflidjften ITCenfdjen, toeldje 
p^yfifdj unb moralifd} von jid} abftofen, 
aufsufudjen unb ifjnen 5U bienen. (Es ift 



1 



— so — 

gut, beute icfy, nrit 6en $einben, 6ie uns 
Raffen, jafammensufommen. Das fdfreibe 
idf aufs <Berateu>ot}l au courant de Ja 
plume, id? beute aber, 6a$ es ein ganzes 
un6 tmdjtiges IDiffenfc^aftsgebiet ift, welkes 
in unferer ^ett a>an$ pernacfyläfftgt wirb, für 
6ie (Erjietyung aber notu>en6ig ift. tDemt 
n>ir nur 6te 3e6eutung öiefer Seite 6er 
<£rjtefyung erfennen würben, fo n>ür6en 
u>ir fte aud) ausarbeiten. (Das fmö 2ln= 
beutungen auf 6ie eine Seite 6er Sac^e — 
(Ersiefyung.) 

Das ift in allgemeinen ^ägen 6as- 
jenige, was idf von 6er (Erstehung 6enfe. 
Un6 bas fin6 feine allgemeinen Betrachtungen, 
voeldje nur Worte bleiben follen. (Erfennen 
mir aber 6ie IDafyrfyeit 6effen an, fo u>er6en 
urir 3u>eifeIIos mit allen uns $u ©ebote 
ftefyen&en Kräften 6ie 2XKttel aussuarbeiten 



- 3* - 

fucfyen, um öie (Erstehung öer <£rn>adjfenen 
3U immer größerer Doüfommenfyeit 3U er« 
möglichen. 

Diefe XTfittel fmö porfyanöen unö man 
brauet ftc nur ju einer (Einheit 3U bringen. 
VOcnn urir nur einfetyen roeröen, öaf es eine 
wichtige IDiffenfcfyaft ift, fo werben mir audj 
öie ZtTittel finöen fönnen, um öiefelbe 5U be* 
grünöen unö 311 entnricfeln. 

Souiel über öie (Ersietyung. 

3etjt tpenöe idj midj 6er ^rage 6er 
Bilöung ju. 

Don 6er Silöung öenfe idj folgenöes: 
Die Bilöung 06er überhaupt öie IDiffen* 
fdjaft ift ja nichts anöeres als 6ie Xltit« 
teilung öeffen, was öie flflgften unö beften 
ZtTanner auf öen t>erfd}ieöenen tiSebieten ge» 
fagt unö geöad?t fyaben. Die Hugen unö 
guten itlcnfdjen öadjten unö örfleften iljre 



— 32 — 

©ebanfen in brei Derfdjiebenen Sichtungen 
aus: 

\. in 6er religionspfyilofopfyifcfjen Xid}* 
tung: inbem fte ftd} über ben tDert bes all* 
gemeinen unb bes perfönlidjen Cebens aus* 
liegen (Xeligion unb Pfyilofopfyie); 

2. in ber empirifdjen Sichtung: inbem 
fte aus ben Beobachtungen Sdjluffolge* 
rungen sogen (Haturmiffenfc^aften, ITCedjantf, 
Pfflitf, <£fyemie, pi^ftologie); 

3. in ber logifcfyen Hidjtung: inbem fte 
Schlußfolgerungen aus ben Dorausfefcungen 
iljres ©ebanfens machten (llTatljematif unb 
matfyematifdje tDiffenfdjaften). 

Biefe brei Cypen ber tDiffenfdjaften ge* 
nügen bem Kriterium ber mcnfdjlidjen Der* 
brüberung, fie finb alle fosmopolitifdj unb 
allen ZTTenfdyen sugänglidj, 2llle biefe IDiffen« 
fdjaften finb roirflicbe tDiffenfdjaften , bei 



— 33 — 

welchen es fein I}albn>iffen geben tonn, — 
eniwebev man befyerrfdjt fte ober nidjt. 2HIe 
XDiffenfdjaften aber, meiere 6iefen $or6e* 
rangen nidft genfigen, wie 6ie tfyeologifdjen, 
juriftifdjen un6 fpesieü f}iftorifd}en, ftnö fdjdö- 
iidje IDiffenfdjaften unö muffen ausgefd;loffen 
werben. 

2luj$er6em, 6a§ es 6ret (Sebiete 6er 
ZDiffenfcfjafien giebt, ftn6 aud} 6rei ^rmen 
6er Ztiitteilung 6iefer IDiffenfdjaften por* 
fyanben. 

Die erfte gebräudflidjfte £orm ift 6ie 
6er wörtlichen £Die6ergabe in perfd)ie6enen 
Sprachen, fo6a§ nodj eine IDiffenfdjaft, 6ie 
Spradjnriffenfdjaft, — gem&f 6em Kriterium 
6er 2Henfc^enoerbru6erung — entfielt (Z?iel* 
leicht ift axxdf 6er Unterricht 6es (Esperanto 
nota>en6ig, wenn §eit ba$u ba ift). 

Die sroeite $otm ift 6ie plafttfdje ttunjt, 

S^tHn, Übet <£rjie^nng unb Siltang. 3 



— 3^ — 

nrie öie ZKalerei unö Büöfyauerei, öie XDiffen* 
fdjaft öaräber, urie man öas XDiffen öurd} 
öen <5ejid)tsfmn mitteilt 

Die öritte ^ orm ift 6ie ZTCuftf, öer <Be* 
fang; öie XDiffenfcfyaft öaräber, n>ie man öie 
Stimmung, öas (Befahl urieöergiebt. 

21ufer öiefen fedjs Unterrid}tsju>eigen 
muf nodj ein ftebenter eingeführt t&eröen, 
öer Unterricht in einem fymtoerf, unö 3tpar 
urieöerum gemäf öem Kriterum öer Brüöer* 
lidjfeit, in einem gemeinnüfeigen £}anöu>erf : 
in öer <Tifd}lerei, Zimmerei, Sctyneiöerei. ♦ ♦ . 

Per Unterricht jerfällt fomit in fteben 
(Begenftänöe. XPietriel Seit man für jeöen 
(Begenftanö, nadj 2tb$ug öer für öie Selbft* 
beöienung nötigen ilrbeit, pem>enöen muf, 
Ijängt gan5 von öer Heigung jeöes Schülers ab. 

3d} fteüe mir öie Sadje folgendermaßen 
por: öie (E^ie^er verteilen öie Stunöen unter 



— 35 — 

ftdj, öie Schüler aber lirmm nadj Belieben 
Fommert ober nidjt 

So feltfam öas uns audj porfommen 
mag, fo ift öodj öie pollftänöigfte Unterrichts* 
freif)eit, 6. lj. ba§ 6er Schüler ober öie 
Spulerin nur auf eigenen eintrieb sunt 
Unterricht fommen, eine conditio sine 
qua non jeöes fruchtbaren Unterrichts, eben* 
fo wie es öie conditio sine qua non 
6er (Ernährung ift, öa£ öer fidj (Ernäfpenöe 
effen will Der Unterfd}ieb beftelft nur barin, 
öag in öen materiellen Dingen öer Schaben 
aus 6er Derlefeung öer $te\t}eit fofort sum 
Dorfdjein tommt, inöem fid} fofort €r» 
brechen ober Baudtfctymerjen einftellen; bei 
öen geiftigen Dingen aber öie fd)äölid)en£o(gen 
nicfjt fofort, fonöern t>ieUeid)t erft nadj 3 a *? rcn 
$um Dorfcfyein fommen. 

Hur bei öer abfoluten $te\l)eü fann man 



— 36 — 

6ie beften Sdfüler bis 3U 6en (Bremen bringen, 
toeldje jte erreichen fönnen, ofyne 6agftepon 
6en Sdjtpadjen aufgehalten werben. Diefe 
beften Schaler fm6 aber 6ie allewüfclidjften. 
Hur bei 6er jretyrit fann 6ie allgemeine 
(Erfdjeinung permie6en toer6en, 6af 6ie 
Schüler 6ie <Begenftän6e perabfdyeuen, 6ie fte 
fonft vielleicht lieben tpür6en; nur bei 6er 
^reifyeit fann man erfahren, 3U tpeldjem $aif 
6er Sd)äler 6ie Heigung Ijat; nur 6ie ^reiljeit 
perlest nidjt 6en (Einfluß 6er (Ersiefyung. 
ZDibrigenfalls fage idj 6em Schüler, 6af man 
im Ceben feine (Betpalt ampen6en folle, per« 
getoaltige ifyn felbft aber geiftig. 

XDofyl toeig id), ba% es fdjtper ift, allein 
je6e Zuweisung pon 6er ^reifyeit ift für 6as 
IDerf 6er BiUrnng föä6lid>. 2tm <En6e ift 
es gar nidjt fo fdjtper, wenn man ftdj feft 
entfdjloffen Ijat, feine Dummheiten 3U tfyun. 



— 37 — 

3df 6enfe nttr, 6ag ntan es folgen6ermagen 
machen mu§: 2t. erteilt Unterricht in XtTa» 
ttyematif pon 2 bis 3, 3« unterrichtet pon 
3 bis 5 in (getanen u. f. w. Un6 6ie 21Uer> 
f leinften? nrir6 man fragen. Die allerfleinften 
Kinöer lieben 6ie Ordnung, 6. lj. fte unter» 
liegen 6er ffypnofe 6er Hadjafjmung : (ßeftern 
mar nadj 6er ZtTittagftun6e Unterricht un6 
fyeute perlangt 6as Kin6 5U 6erfelben ^eit 
n>ie6erum 6amacfj. 

3m allgemeinen (teile idj mir 6ie Der» 
teilung 6er ^eit unb 6er <0cgenftän6e auf 
folgen6e 2lrt por: 3 n5 S e f am ^ ift &* r ZTTcnfc^ 
\6 5tun6en voad). Die £}älfte 6apon be» 
ftimme id} für 6ie C^iefyung, im engeren 
Sinne für 6ie 21uffldrung, 6. I}. 6ie Arbeit 
für jtdj, 6ie ^amilie un6 6ie ZtTitmenfdjen, 
6ie Urbeit für Heinigen, tragen, Kochen, 
flauen u. f. u> v toobei ^vox^djenpavi^n je nadj 



— 38 — 

öem 2tlter für Spiel un& Xufye eingefdjoben 
werben. 

Die 3wette fjälfte beftimme idj für bas 
lernen, wobei idj es &em jungen ZTCenfctyen 
iiberlaffe, einen 6er fteben (Begenftänbe nadj 
f?er3ensneigung 3U wählen. 3^7 föreibe 
toefes alles, wie Sie feljen, nur nacfyläfftg 
nie&er, fyoffe aber mit (ßottes £jilfe es nodj 
unt5uarbeiten. 

3* will nod) etwas ljin$ufügen aber 
^eidjnen unb ZTCujtf . • . . Der Klatrierunter* 
riefet ift bas fdjroffe ^etc^en 6er fatfd?en <£r* 
$ietyung. 3 m StMjnen fowol)t, wie and} in 
6er ZTCuftf muffen toe Kinber fo unterrichtet 
werben, frag fte 6ie aller5ugängticf?ften ZKittet 
anwenden (im ^eic^nen — 6ie Kretbe, Kofyle, 
6en Bleiftift, in 6er ZTCufif — Me eigene 
Kefyle). Das ift 6er 2(nfang. ZDenn aber 
fpätey — was fefyr 3U bebauern ift 



- 39 - 

— einige eine befonbere Deranfagutoft 
befunben, fo fann man audj Ölfarben 
ober teuere UTujtfinftrumente in 2lnu>enbung 
bringen« 

Um in ben <Srunbprin5ipien 6er ZRalerei 
unb ZTCuftf 3u unterrichten, giebt es, wie id) 
t»eif , gute neue Einleitungen. 

Don ben Sprachen foll man fo viele als 
möglich lernen, unb $tpar bie fran$öftfdje, 
unter allen Umftänben bie beutfcf?e, bie 
englifd}e unb womöglich audj (Esperanto. 
Der Unterricht muf fo por fidj gelten, baf 
man ein bem 3 n ^? a ^ nac ^? befanntes Budj 
$u lefen vorleget unb bm allgemeinen Sinn 
ju perfte^en fud}et, wobei I?tn unb wieber 
and} ben Dofabeln, JDortnmrjeln unb 
grammatifalifdfen 5 ormen ^ c 2fafmerf* 
famteit jugewenbet werbe. 



IL*) 

Über bte Crjic^ung Ijabe \d) vxA nadj* 
ge&adjt. (Es gtebt fragen, bei welchen man 
$u 5H>etfelfyaften antworten fommt, unb 
tmeöerum fragen, beten (Ergebniffe entgültige 
fmb, an welchen man nichts än&ern un6 
welchen man nichts fym$ufügen fann. Das 
fmb bie (Ergebniffe, 3U n>eldjen idj bei 6er 
^rage über Me (Ersieijung gefommen bin. 
(Es ftnb folgende: 

Sie (Erjielfung ift eine peraricfelte un6 



*) 2Ins3Üge aus fren Briefen mtb (Eagebüdjern 
ffir Me Ja^re 1887—1901. 



— « - 

fd?n>ere Sadje, fo lange voxv bie Kinber et* 
3tefycn wollen, ofyne uns felbft 5U e^iefyen. 
Sobalb mir aber begreifen, baf urir bie 
anderen nur burd} uns fclbft erstehen fönnen, 
üerföt&inbet bie ^ ra 8 e ober bie (Ersieljung 
unb es bleibt nur nodj bie $rage Aber bas 
Ceben: IDie f ollen tmr felbft leben? ^df 
fenne feine einjige fjanblung 6er (Ersieljung, 
welche nidjt bie Selbfte^ieljung enthält IDie 
follen urir bie Kinber erjiefyen, ernähren, 
fdjlafen legen, unterrichten? €benfo tme uns 
felbft. ZPenn 6er Pater unb bie ZTCutter 
ntäfig effen, fdjlafen, pdf befcf?eiben fleiben, 
arbeiten unb lernen, fo »erben audj bie 
Kinber basfelbe tfyun. 

g>w& Hegeln rofirbe idj jur (Erjiefyung 
geben: immeru>äl?renb an feiner eigenen Der« 
pollfommnung 3U arbeiten unb nichts aus 
bem eigenen tebm vov ben Üinbern per* 



l 



— \2 - 

borgen $u galten. (Es ift beffer, baf bie 
Kinber 6ie Sd)t&acf?en iljrer (Eltern fennen, 
als baf fte füllen follten, baf iljre (Eltern ein 
doppeltes Ceben fuhren. 2llle Sdjtpierigfeiten 
6er (Erstehung tommen bapon, baf bie (Eltern 
nidjt nur it?re ^efyler nidjt gut machen, fonbern 
biefelben nidjt einmal 3ugeben, bei tyrenttinbern 
bagegen 6ie ^eljler vooifl fefyen. Darin liegt 
bie gan3e Sdjtpierigfeit unb ber q>an$e Kampf 
mit ben Kinbem. Die Kinber jtnb moralifdj 
piel enttpicf elter als 6te <Ertpad?fenen; otjnc 
es 3U betunben, mitunter fogar ofyne es 
felbft 3U füllen, fe^en pe nidjt nur bie ^eljler 
iljrer (Eltem ; fonbern audj ben allerfdjlimmften 
^eljler ber (Eltern, bie Qeudjelei, unb per« 
lieren jebe 21djtung por iljnen unb jebes 3nter« 
effe für iljre Dorfdjriften. 

Die Qeudjetei ber (Eltern bei ber Kinber* 
e^ieljung ift bie allergebräudjlidjfte (Erfdjein* 



/ 



— <*3 - 

ung; bie empfinblidjen Kinber bemerfen fie 
fofort, wenben ftcf? pon ifynen ab unb werben 
perborben. Die lüafyrfyeit ift bie erfle (Brunb* 
bebingung aller geizigen (Einurirfung unb ift 
barum bie erfte Bebingung 6er <Er3ietyung. 
Damit urir aber öen Kinbern bie Q>an$e ZDatyr* 
fyeit unferes Cebens 3eigen fönnen, muffen 
wir unfer ieben gut ober minbeftens weniger 
fd}led?t geftaltem Die <£r$ieljung ber anbern 
ift barum in ber Selbfterjietyung enthalten, 
bie nun aud) alles ift. 



* 



Die <Er3iei?ung ift bie (Einwirfung auf 
bie fersen berjenigen, bie wir er$iefyen. XtTan 
famt aber nur burd} bie fypnotifterung, burdj 
bas anftedenbe Beifptel einwürfen. Das Kinb 
fteljt, baf tdj jornig werbe unb bie ZTCenfdjen 



- w — 

belcibige, bag td? bie anbern bas tfyun laffe, 
was \d) felbft tfyun fann, bag idj fmnlidj 
bt^ für bie anbern nichts tljue unb nur nodj 
Vergnügungen nachjage, bag idj ftol$ unb 
eitel bin, 6en Ceuten böfes nadjrebe, Ijeuc^le 
unb falfdj bin u. f. u>* ober aber bas Kinb 
jtefyt oon meiner Seite Demut, $leig, Selbft* 
aufopferung, Cntfyaltfamfeit, IDaljrljaftigfeit, 
unb es wirb pon biefen ober jenen £)anb' : 
lungen fyunbertmal ftärfer beeinflug t, als pon 
ben berebfamften unb pernünftigften Belehr» 
ungen. Die ganse <Er3iel}ung ober 0,999 ber 
<Er$iel?ung wirb bemnadj auf bas Beifpiel 
unb bie Selbftoerpollfommnung 3urücfge* 
fityrt. 

Somit wirb ber ZTTenfdj bei ber (Ersie^ung 
ber Kinber pon auf en 3U bemfelben Puntte 
gebracht, W03U er von innen aus angetrieben 
warb* ZPas wir $ucrft für uns felbft wollten, 



45 — 



oljne eigentlich ben wahren (Brunb 3U tonnen, 
ift uns nunmehr im 3ntereffe 6er ttinber 
geboten. 

Von 6er €r3ieljung perlangt man ge* 
tpfiljnlid} suptel unb jutpenig. (Es ift un* 
möglid), pon 6en Zöglingen 3U perlangen, 
ba§ fte bies ober jenes erlernen, gebildet 
»erben, ebenfo unmöglich, urie ba§ fte mora* 
lifcfy tperben. XPof)l tonnen aber bie <£r* 
ipadjfenen an 6er 2?erborbenf)eit ber ttinber 
unfdjulbig bleiben, bas gan$e Ceben fyin« 
burd} auf fte eintpirfen unb fte burdj bas 
Beifpiel bes (Buten aufteilen, 3^? bente, 
baf es nidjt nur fdjtper, fonbern unmöglich 
ift, bie Kinber gut 311 er^efyen, tpenn man 
felbft fdjledjt ift, unb baf bie Kin6erer$iefyung 
nur bie Selbftperpolltommnung ift, 3U tpeldjer 
niemanb fopiel beiträgt, tpie bie Kinber felbft. 
(Ebenfo tpie bas Perlangen ber XtTenfdfen, 



1 



— $6 — 

u>eldje rauchen, trinfen, jutriel effen, nidft 
arbeiten un6 6ie Had)t in 6en tEag per« 
u>an6eln, 6as Der langen, 6a§ 6er 2tr$t 
ifyre <Befun6l}eit IperfteUe, lädjerlidj ift, ift 
audj 6as Perlangen 6er ZTCenfdjen lädjerlid}, 
n>elcf?e nriffen polten, nue fte iljren Kinöern 
eine moralifd)e (Erjiefyung geben fallen, 
n>äfyren6 fte felbft unmoralifdj jin6« Sie 
gan$e (Ersiefyung beftefyt in 6er immer gröf eren 
un6 gröferen (Erfenntnis 6er eigenen ^eljler 
un6 6er Selbftbefreiung von ifynen. Das 
tann nun je6er in je6er Cebenslage tfyun. 
Un6 6as ift audf bas mädftigfte lüerfjeug, 
welches 6er ZTTertfcfj Ijat, um auf 6ie anberen 
XtTenfdjen un6 6ie Kin6er einsunrirfen. Fais 
ce que dois advienne que pourra — 
besiegt fid} in erfter Keifye auf 6ie (Ersietyung. 



— 47 — 

Beiöe fragen, öie über öie <Erjiel}ung, 
fonrie öie aber unfer Derfyältnis $u öen 
ffiitmenfd}en, laufen nur nod} auf öie eine 
£rage hinaus, tote wir uns öen Zltenfd)en 
gegenüber 3U t>erl?alten Ijabm, ob wir (Eigen* 
tum beft^en öfirfen, ob wir öas Kec^t f)aben, 
öie ZKenfctyen in gute unö fdjledjte einsuteilen, 
ZDenn öiefe £rage 8*Wf* ift unö öas tebm 
öes Paters öiefer Cöfung gemäf geftaltet ift, 
fo ift in öiefem Ceben öes Paters öie ge* 
fantte <Er3iel?ung 6er Kinöer erhalten. Das 
ZPiffen 6er Kinöer ift nur nod} eine neben* 
fädjlidje Sad;e. ZDenn bas Kino eine Per* 
anlagung für irgenö etwas l?at, fo wirö bas 
Kino es unter allen Umftänöen erlernen. Die 
fogenannte Bilöung aber enthält meljr als 
5ur ^älfte Betrug un6 B0fes, un6 jemeljr 
man fid} von 6iefer Bilöung (welche in 
unfern Unterrid}tsanftalten eingeprägt wirb) 



- <*8 - 

fern fyält, öefto beffer ift es für bas Kinb. 
Die gan3c ^rage beftetjt nur nod? barin; wie 
ber Pater bie $rage bes praftifcfyen Cebens 
für ftdf UfL 



(Softem fprad? idj pon 6er (Erjietyung. 
ZParum fdjitfen bie filtern ifyre Kinder in 
bas (Byrnnaftum? Das ift mir plötslidj Mar 
geworben. 

ZDenn fte bie (Eltern 511 £}aufe behalten 
würben, würben fte an ifyrcn Kinbern 6ie 
folgen iljres unmoralifd}en Cebens fefyen. 
Sie würben ficf? felbft in ifyren Kinbern, wie 
j in einem Spiegel, fefyen. Der Pater trinft 
tDetn mit 6en ^reunben beim ZTtittageffen, 
6er Soljn trinft im IDirtsfyaus. Der Pater 
ift auf einem Ball, 6er Sot?n auf einem 



- 49 - 

Kränzen. Der Dater tfyut nichts, ber Sofyn 
tfyut ebenfo wenig. Qat man aber bas Kinb 
in bas ©ymnaftum gefdficft, bann ift 6er 
Spiegel t>erf}£ngt, in u>eld}em bie (Eltern ftd} 
feibft fefcn. 



Die (Eltern, feie felbft ausfd)u>eifenb, unent* 
fyaltfam fmb, müg ig leben unb bie ZITenfcE)en 
nicfyt achten, perlangen von bm Kinbern (£nt* 
Ijaltfamfeit, ^leif unb 2ta}tung ju ben 
ZtTenfdfen. Die Sprache bes Cebens, bes 
Beifpiels ift aber tpeit tföxbav unb ben 
©rogen, fotpie ben Kleinen, ben (Eigenen, 
fotpie ben ^remben flar. 



£)b nun bas liebepolle (nidjt bas ge* 
ipalttljätige) Umgeben mit ben Kinbern für 

f yrfin, Übet Cqtrlpmg unb Stfonng. \ 



— 50 — 

6en dufern (Erfolg porteityaf t ober nachteilig 
ift, urir tonnen nidjt mit 6en Kin6ern anders 
umgeben. Das eine ift ftd}er, 6a§ 6as ©ute 
in 6en §ev$en 6er ffienfd}en (Butes trieft, 
wenn audj 6iefe IDirf ung unmerf bar ift, n>enn 
Me £r3ie^er beim Derlaffen ifprer Zöglinge 
vov 5c^mer3 weinen mürben, fo würbe 6iefes 
Drama allein in ben Qer$en 6er Kin6er 
tiefere Spuren l}interlaffen, als l?un6ert Vov- 
fünften. 



£ärcf)terlicE) ift 6ie Entartung 6er Vernunft, 
weldjet 6ie Hegierungen für ifyre £wede 6ie 
Hxnbex ausfegen. Das Heidj 6es beruften 
ZITaterialismus wxxb nur 6a6urd) erfldrt Dem 
Kin6e wxxb foiriel Unftnn eingeprägt, 6ajj b'xe 
materia(iftifcf)e, befdpänfte, falfdje 2tuffaffung 



- 5\ - 

ber Dinge fpdter als eine gewaltige (Errungen* 
fdjaft bes (Seiftes erfdjeint. 



3eber Zttenfdj lebt nur basu, um feine I 
3nbipibuaütät yim Porfcfyein su bringen» ~*fv^ 

Die moberne <£r$ief?ung peru>ifcE)t fie. 



Qeute tpar ein ©efprädj darüber, bag 
man einen Knaben mit fd)lecf}ten Heigungen 
aus ber Schule pertpiefen fyat, unb bag man 
Üjn am beften in eine Befferungsanftalt ftecfen 
foUte. 

(Es ift bies basfelbe, urie wenn ein un« 
IjYgienifd) lebenber ZITenfcE) im Kranffyeits« 
falle fid} an ben 2trst nac^ tjilfe tpenbet, oljne 



— 52 — 

5U bebenfett, ba$ feine Kranffyeit ein u>ol}i« 
tfyätiger #ngerjeiger für iljn ift, 6ajj fein 
Ceben fdjledjt ift, un6 gedn6ert u>er6en mujj. 

Dasfelbe ift mit 6en fo$ialen tfranffyeiten 
6er $alL 3 c & es franfe 2Ttitglie5 6er (Befeil* 
fctjaft bringt uns in (Erinnerung, 6ajj 6as 
ganje tebm 6er ©efellfdjaft falfd} ift un6 
einer &n6erung be6arf; unr aber glauben, 
6ajj es für je6es 2Tfitglie6 eine 2tnftalt geben 
muffe, 6ie uns von 6iefem 2Tfitglie6 befreien 
o6er es forrigieren folle. 

Zlic^ts fyemmt fo feljr 6en ^ortfdfritt 6er 
ZITenfcE^eit, nrie 6iefe falfcfje Überjeugung. 
3* franfer 6ie ©efellfdjaft ift, 6efto meljr 
Jlnftalten fin6 für 6ie Teilung 6er Symptome 
por^an6en un6 6efto tpeniger ift man um 6ie 
Zln6erung 6es gefamten Cebens beforgt. 



— 53 — 

<2s ift fdjrecflidj 3U3ufeljen, was bie reichen' 
Ceute mit iljren Kinbem tfyun. 

IDenn ber ZTCenfdj jung, bumm unb leiben* ) 
fdjaftlidj ift, tpirb er in bas fdjledjte £eben 
l}\neino>e$oa>en f an basfelbe gewöhnt unb n>enn 
er nadjfyer an Efänbtn unb #5§en gefeffelt 
ift unb nur nodj bnvdj frembe 2trbeit leben 
fann, toerben iljm bie 2lugen geöffnet unb er 
fann nur entroeber ein ZHärtyrer ober ein 
Cfigner fein* 



Die Kinber finb nodj barum gut, bajj fie 
nichts 5U tfyun fyaben, fonbem barauf bebaut 
ftnb, ben tCag gut $u perleben. So muf 
man fie audj er$iefyen. IDir ftnb aber be* 
eilt, fie an eine Arbeit 511 gewönnen, bamit 
fte anftatt ber eroigen Arbeit por (Sott unb 



— 54 - 

üor bem (Bewiffen eine fom>entioneQe 2lrbett 
ber ZTTenfdjen tljun. 



tDemt idj bie VOalfl Ijätte, bie €rbe mit 
^eiligen ofyne Kinber 31t bepölfem, ober mit 
ben gegenwärtigen tffenfdjen aber mit bem 
ftanbigen e5ufhi£ r>on frifc^en ftinbem, — 
fo würbe xdj legeres wählen. 



TXlan braucht ftcfj nur mit ber (Ersietyung 
51t befaffen, um feine eigenen jef}ler u>af?r* 
june^men. Efat man fte aber erbücft, fo 
beginnt man fte 311 perbeffern. 

Die Selbftoeroollfommnung ift bas befte 
<£r3ief?ungsmittel für Kinber fotpofyl n>ie für 
<£rn>ad}fene. 



— 55 — 

Soeben las idj 6en Brief von XL baräber, 
ba% bie mebi5inifcE)e £}ilfe feine IDofyltfjat fei, 
baf bie £ortfe$ung Dieler eitler ZITenfdpn* 
leben mehrere 3afyrfyunberte fyinburd} plel 
weniger wichtig ift, als bas „<£inblafen M 
bes ^unfens 6er göttlichen Siebe in bas fjerj 
eines ZTCenfdfen. 3 n liefern „Cinblafen" 
liegt bie ganse Kunft 6er €r$iefjung. 



3cf? l?abe ein italienifdjes tDerf über ben 
Unterricht bes firdjlicfjen £f?riftentums in ber 
Schule gelefen. 

€s ift bies ein fyerrlicfjer (Sebanfe, baf 
ber Religionsunterricht eine Vergewaltigung 
$/ — J* n * Perfudjung ber Kinber, von 
melier Cfyriftus fpradf. HMcf?es Hedjt fyaben 
xoxtf bas ju lehren, tpas von ben meiften 



I 
I 

I 



— 56 — 

JTTenfcfyen bestritten voxtb: 6ie Dreieinigfeit, 
bxe VOunbet ZTfotyammebs, Bubbfyas, (Qjrifti? 
Das einige, was nrir lehren 6ürfen, ift 6ie 
IKoraL 



(Ein £ef?rer e^äfylte, 6a§ ein Knabe 
fd}Ied}t lerne, n>eil er nidjt mit tDorten 6ie 
Hedjnungsaufgabe erfldren f onnte. 3^ f a 9*° 
6arauf, 6a§ 6as Perlangen, toe Aufgabe ju 
erfldren, ein Verlangen nadj fmnlofem 2lus* 
u>en6igternen ift, — 6er Knabe Ijat fcie 2tuf* 
gäbe begriffen, fann aber feine Worte jur 
<£rflärung ftnben. <£r ftimmte 3U un6 fagte: 
«3a, toir Celjrer fin& oerpfßdjtet, bie formen 
fogar ausmenbig lernen 311 laffen. ZDir lehren 
beifpielsweife, 6a£ je&e <£r?ldrung einer Hedj* 
mmgsaufgabe mit „wenn" beginnen mfiffe." 



— 57 — 

IDemt man mir gefagt fyätte, 6a£ man auf 
btefc 2lrt in 3apan vor \0QO 3^^ren unter« 
richtet fyätte, fo u>fir6e idj es faum glauben, 
unb 6odj gefdjiefyt es bei uns 6urdj 6ie frifdjen 
Kräfte 6er Unioerptät 



Das IDort ift eins 6er natürlichen, per« 
breitetften unb leidjteften mittel 6er <0e6anfen* 
mitteilung. £ei6er ift 6iefes Zttittel audj ein 
fefyr trägerifcf}es, 6arum wat unb u>ir6 in 6er 
<Er3ief?ung 6as nrirffamfte un6 befte ZtTittel 
6as perfönlidje Cebensbeifpiel 6es <Er3ief}ers 
fein • ♦ . Das Beifpiel unb 6as eigene ttbm 
fdjliefen in fidj aud} 6as IDort ein. Das 
^eifpienelyrt leben un6 fpreefr en. Das IDort 
aber fdjliegt in ftdj 6as Beifpiel nidjt ein. 



— 58 — 

Um gut 311 er3ief)cn, muf man t>or jenen 
gut leben, bie man e^ie^en urilL Datum 
muf man auef? in 6er $rage Aber ben <ße* 
fdjledjtsperfeljr nadj Kräften rein unb waty* 
fjaftig fein: Ijält man ben gefdjledjtlidjen Um« 
gang für eine Sunbe unb lebt man feufefy, 
fo fann unb barf man bm Kinbem bie Keufdj* 
fyeit prebigen; ftrebt man aber nadf Keufd}* 
fyeit, ofyne jte ju erlangen, fo foll man es 
a\xd) ben Kinbem fagen. £ebt man aber 
unfeufd}, unb fann unb n>ill man nidjt anbers 
leben, fo wirb man es unnrillfürlid} por bm 
Kinbern perbergen unb irrten nichts bavon 
fagen. So gefdjieljt es audj in ber tCfyat. 



Die (Erjieljung ift bie ^olge bes £ebens. 
#ur getpöfynlidf voivb angenommen, ba% bie 



- 59 - 

XlTenfdjett einer genriffen ©eneration es toiffen, 
urie Me 2TTenfd}en überhaupt fein muffen, unb 
fte fcarum $u einem foldjen ^uftanb potbe- 
reiten. Das ift gänjüdj falfcf? : erftens uriffen 
toe ffienfcf?en nicfjt, urie bie ffienfcf}en fein 
foüen, fte erfemten im beften £alle bas 3öeal, 
nadj welchen fte ftreben; 3tt>eitens aber ftnb 
toe (Ersie^er felbft niemals mit ifyrer £r« 
3tef?ung fertig, fon&ern bewegen ftdj immer 
weiter fort un6 peroollfommnen ftdj, folange 
fte leben. 

Die ganje (Erjief^ung tptrb darauf $urucf * 
geführt, fcaf man felbft gut lebe, 6. fy. ftcf? 
üeroollfommne: nur ba&urdj urirfen 5ie 
2ttenfd}en aufeinander nnb e^iefyen ftd}. 

Die einige C^iefyung ift toe tDatprtyaftig* 
feit nnb (E^rltdjfeit 6en Kin&em gegenüber. 

Die Pdbagogif aber ift toe IDiffenfcfjaft 
darüber, n>ie man auf toe Ktrtber einen guten 



/. 



— 60 — 

<£tnf(u$ Ijaben f önnte, n>enn man fclbft fdjledjt 
lebt, fo urie 6ie 2TTe6i3in eine iDiffenfdjaft 
6arfiber iß, wie man gefun6 fein fönne, n>enn 
man audj 6en 45efe$en 6er Hatur $utpi6er 
lebt €s fm6 6ies leere un6 eitle IDiffen* 
fdjaften, 6ie niemals Ujr ^iel erreichen. 



XRan muf immer halb 6en einen, bal6 
6en an6eren Sprucfj 6es (Evangeliums an 6ie 
Spi$e (teilen. So ift mir je$t befon6ers 
tDtdjtig un6 teuer 6er f}inn>eis auf 6ie f}et* 
ligfett 6er Ktnber un6 6ie furchtbare 5fin6e 
6er Derfüfyrung berfelben, n>enn urir "Korn* 
promiffe fd)lie$en un6 nidjt öujj e tljun, fon- 
6ern uns nodj für gerecht galten. 



- 6\ - 

Die öffentliche (Erjiefyung, wie fte bei uns 
geleitet u>irb, ift bireft darauf gerichtet unb 
gefdjicft baju organijiert, um bie moralifdje 
(Entartung 6er Kinber ^erbei$ufu^ren« Ztlan 
muf barum alle £>pfer bringen, um nur nocfj 
bie Kinber in biefes Derberben nidjt $u fähren. 
Bei ber jefcigen (Einrichtung ber Spulen aber 
braucht man audj feine grogen Opfer 3U 
bringen, benn gebilbete (Eltern formen tljren 
Kinbern $u Qaufe mefyr ZDiffen beibringen, 
als es in ber Schule gefdjieljt. Das fage 
id} nur für ben $dü, wenn beibe (Eltern mit* 
einanber ehwerftanben finb. 



* 



Damit unfer teben ein polles fei, muf 
es ftcf? nad) 5a>ei Hidftungen i}\n betätigen: 
es muf bie <Befe$e bes eignen Cebens er« 



— 62 — 

füllen unb mujj bnvdf 6ie Prefcigt auf Me 
anöern 2OTenfcE)en einurirfen. 

Sri 3fynen ftn6 Mefe bei&en Seiten 6es 
£ebens porljanben. 3^? fprecf?e un6 6enfe, 
unb man glaubt, 6a£ idj bixtdj meine PreMgt 
auf 6ie ZTCenfdfen eine ZDirfung Ijabe: xdj 
werbe in alle Sprachen fiberfefct unb gelefen. 
2fllein Sie fyaben Kinber, tpeldje 3^te gan$e 
Seele, 3^re beften (Bebanfen in fidj auf« 
nehmen unb fte in bie XDelt hinaus tragen 
werben. 

Ztleine tCfyätigfeit ift eine lärmenbe unb 
barum eine äu$erlicE)e unb ju>eifeüjafte, bie 
3fynge aber, tpeldje auf bie Kinber gerichtet 
ift, ift eine ruhige, unftd)ibare, unterirbifdje, 
barum aber audj eine unaufljaltfame, en>ige, 
30>eifellofe unb felbftlofe. TXlan foll ftdj nur 
ben Kinbern gegenüber religiös perfyalten. 
ITTid? tjat (Sott biefer C^ätigfeit beraubt . . 



— 63 — 

• . ♦ • Die meiften ZTtenfdjen, nidft nur 
5ie 3^ nen ^ernfteljenben, fonbern audj bie 
Ztafyeftcljenben werben 3*?* Ceben nidjt fdfäfcen, 
fonbern es eljer perurteüen; nur bie Kinber 
werben es perftefyen, n>enn fte immer eine 
2ttmofpl}äre ber Siebe um fid} empfmöen 
werben. Sie muffen nur fomel als möglich 
^reifyeit fyaben, allerbings triebt Sdjulfretljeit, 
fonbern djriftiidje ^reüjeit. tDie man bas alles 
machen foüe, weif idj nidjt, weil idj es nidjt 
erlebt Ijabe, idj fefye aber bie tDidjtigf eit unb 
Bebeutüng biefes ZDerfes ein. 3d} felje, ba$ 
es Ptel wichtiger ift, einen iebenbigen aufge* 
flärten ZTTenfcfjen in bie tDelt $u fdjicfen, als 
ljunbert Schriften, 



Sefyr feltfam ift jene Rechtfertigung bes 
Cebens, bie man fyäufig von ben (Eltern $u 



— 6^ — 

Ijören befommt „3d? brauche nichts, fagt 
6er Pater, mir ift bas Ceben 3ur £aft, ba 
id? aber toe Kin&er liebe, fo tljue id? es für 
fie." Das will fagen, 6a§ id} sroeifellos 
weif , 6a£ unfer Ceben ein unglucflidjes ift 
wxib öarum • • ♦ 6ie Kin&er fo e^ieljc, 
6a§ fie ebenfo unglücf lid? fein follen, wie id? 
felbft Deswegen bringe id? fie in eine 
Stabt voll pljYfifcfyer un & moralifdjer Kranf* 
Reiten, übergebe fie fremden Heuten, toelcfye 
bei 6er Crsieljung berfelben nur materielle 
5«>ecfe perfolgen, un6 perfcerbe meine Kinber 
pi?Yfifö' ftttltcJ? un6 intelleftuelL Un6 toefe 
Überlegung foll als Rechtfertigung bes un* 
pernflnftigen Cebens 6er (Eltern felbft Menen. 



Die <Er5iel;ung, bxe Mitteilung bes 
ZPiffens ift nur bann eine richtige, wenn ein 



— 65 — 

toidjtiger notiger 3«^ a K (toe religiöfe Cefyre) 
in einer Haren, pernfinftigen un6 begreiflichen 
^orm (tDiffenfcfyaft) mitgeteilt u>ir6 un6 
jtpar fo, bajj 6er 3 n ^ a ^ blen&et un& bxxvd} 
feine 2lufrid}tigfeit toe anbem 2TCenfd?en mit« 
reift (Wunft). 

Bei uns aber wxvb 6ie religionsmoralifdje 
Celjre unflar un5 • unaufrichtig in 6er ^orm 
6es Xeligionsunterridjts mitgeteilt; We U?iffen= 
fdjaft, oljne moralifdjen 3nljalt, n>ir6 getrennt 
gelehrt; We Kunft ift wiederum ein Unter» 
ridjtsgegenftanfc für ftdj. 



3d? fann mid} nidjt freuen, wenn bei 
bm reichen Klaffen Kinfcer geboren werben, 
fcenn es warfen nur Zlidjtstljuer fyeran. 



Sjxlin, Über Crjtefinng unb 3Ub«ng. 



— 66 — 

3ebes Ifinb aus ben begüterten Klaffen 

gerät burd} bie (Erstehung felbft in bie £age 
eines Schürfen, 6er ftcfy burd? fein unehrliches 

Ceben minbeftens 500 Kübel bas 3 a *? r er * 
warben mu§ • 



tfrfprfinglid} glaubte id}, 6af es paraboy 
ift, wenn gefagt wirb, 6af bie ^Sljigf eit &es 
Cemens ein ^eic^en bes Stumpf fmns ift; icf? 
wollte gan$ befonbers bestiegen baran nidjt 
fps 1 glauben, weil jcft felbft fdylecftt lernte . 3e^t 
aber Ijabe id? mid? überseugt, bajj es 

■ 

pollftänbig waljr ift. Um frembe ©e« 

banfen auf$unel?men, mu§ man feine eigenen 

Ijaben. , 

Die Comnambulen lernen am beften. 



* 



— 67 — 

2TCan fann ftcfy feine fd}recf(id}eren 
Derbredjen porf teilen, als rote fte in 6en 
militärifd^en Celjranftalten porfommen. £jier 
nehmen nidft nur alle Sdjrecfen, Quälereien, 
ZTToröe, Haubanfälle, bie in 6er VOM t>or» 
geljen, iljren 2lnfang, fonöem Ijier werben in 
fredjfter XDeife 6ie Seelen 6er fyeranumdjfen&en I 
jungen Ceute toreft 3U (ßrunbe gerichtet 

* * * 

3ft toe ^rauenbil&ung gut? 3a* Sinfc 
Me Kurfe gut? Hein» IDarum? Weil fte 
tpie jefce Schule überhaupt bie ZTCenfdjen in 
eine tage perfeijen, toe fte ber ^ypnofe 5U* 
gänglid} madjt. 2tBe Schulen finb ffopnofe . 
Die wahre, unfcfeäMicbe Bildung erwirbt jeber 

^— ■■■— hiiUiL, , m, Hl i'll— ■■■■ . . ' * ""••"••■i" *»•— « ■*> '*- xiva „Whw« ■"* 

2IIenfcft allein, b. fy. nidjt allein, fonbertt mit 

«Ott. 



f 



— 68 — 

(Es giebt brei päbagogifdje Steige, weil 
es brei formen bes Denfens giebt: \. bxe 
logifdje, 2. bie empirifdje, 5. bie fünftlerifdje. 
/ Die IDiffenfdjaften , bas üevnen ift nicfyts 
anberes, als bie Aneignung beffen, was bxe 
flugen ZTCenfdjen r>or uns gebadjt Ijaben. Die 
flugen Zftenfdjen backten immer in liefen 
brei gönnen: fte maijten entoeber logifdje 
Schlußfolgerungen aus iljren (Sebanterx ober 
fie machten Beobachtungen unb sogen Sdjlüffe 
über bie Urfadjen unb folgen ber (Erfdjei* 
nungen; ober fte befdjrieben, roas fte fallen, 
u>u£ ter\ f Dorfteilten. 2ftit anberen IDorten: 
\. fie backten, 2. beobachten unb 3, brücften 
aus. Darum giebt es brei 2trten ber IDiffen* 
fdjaften: \. matljematifd)e, 2. empirifdje un& 

5. Sprachen. 

* * 



- 69 - 

Bei meinem Sudfett nad) 6er Urfadje 

6es Böfen in 6er JPelt pertiefte idj midj 

immer. 

<5uerft Ijielt id? 6ie böfen XHenfdjen für 

*• 
&ie Urfadje 6es Übels, als6ann bie fdjledjte, 

fo3iale £)r6mmg, als6ann 6ie (Setoalt, meiere 

6iefe £)r6nung erljält, als6ann 6ie 2tnteil- 

nafjme 6er ZTCenfdjen an 6em fjeer, als6ann 

6en ZlTangel 6er Heligion bei 6en 2Ttenfd?en, 

»» 
un6 nunmehr bin id} 3U 6er Uberjeugung 

gefommen, 6af 6ie tDur3el aller Übel 6ie 

religiöfe (Ersieljung iß. Um 6as Böfe 311 

befeitigen, muf man 6arum nidjt 6ie XHenfdjen 

t>erän6ern, nidjt 6ie <S5en>alt aufgeben, nidjt 

6ie IHenfdjen t>on 6er Ceilnaljme an 6er 

©etpalt 3urücffjalten, nidjt 6ie falfdje Heligion 

befämpfen un6 6ie n>aljre pre6igcn — fon6ern 

6ieKin6er in 6er toa^ren Heligion er* 

3ieljen. 



III. 



Seit ber <geit — es ift fdjon 20 3afyre 
fjer — als id? Mar erfannte, toie bie ZTTenfd}* 
fyeit glücflidj (eben foll unb fann, wätyrenb 
fte fxd? je$t finnlos quält unb eine (Generation 
nac^ 6er anbern ins Derberben treibt, per* 
fdfob id? bie eigentliche ©runburfadje biefes 
IDa^nfmns unb biefes Derberbens immer 
weiter unb weiter. §uerft glaubte idj, biefe 
tfrfadje beruhe auf ber fallen unrtfdjaft» 
liefen £age; bann erblicfte xdt} fte in ber 
©etDalttfyätigfeit ber Hegierung, bie biefe 
£age aufrecht erhält; jefct aber bin id? 3U 



— 7\ — 

6er llberseugung gef ommen, 6a£ 6ie <5run6< 
urfad?e alles Übels 6ie falfd?e Heligionsleljre 
ift, 6ie man uns 6urd? 6ie <Er$ie(}ung auf« 
6rängt. 

£Dir fm£> an 6ie religiöfe £üge, 6ie uns 
umgiebt, fo getpöljnt, 6a§ urir 6ie fcfyrecflidje 
Dummheit un6 ©raufamfeit nidft einmal 
merfen mit 6er 6ie firdjlidje Ce^re pollge« 
fpeicfyert ift XD i r bemerf en fte freilief? nicfyt, 
aber 6ie K in 6er bemerf en fie, un6 iljre 
Seele n>ir6 von 6iefer Doftrin unrettbar per- 
unftaltet. ZPir follten uns nur Aar machen, 
was urir tljun, tpenn wir 6en Kin6ew 6en 
fogenannten Xeligtonsunterid}t beibringen, um 
por 6em entfestigen Derbredfen 3urücf5U* 
fdjrecfen, 6as aus 6iefer Celjre Jjerporgeljt 
Hein un6 unfd}ul6ig u>en6et ftij 6as Kin6 
an uns, 6ie tpir 6as tebm tonnen un6 
alle 6er ZTCenfd^eit befannt getPor6enen 



— 72 — 

IDiffenfdfaften 511 eigen gemacht Ijaben ober 
3U eigen machen formen, unb fragt naefy ben 
(ßrunbfäfcen, nadf benen ber XTCenfd} fein 
Ceben einrichten folle. Unb was antworten 
mit üjm? £)ft antworten urir ifym garnidjt, 
fonbern fommen feinen fragen 3UDor, bamit 
er fdfon eine fertige 2tnteort Ijabe, wenn bei 
iljm eine ^rage entfte^t IDir tifdfen ifym eine 
plumpe, unlogifdje, oft blöbe unb vor allen 
Dingen graufame fyebräifdje Cegenbe auf, 
bie nrir ifym entoeber im Original ober, was 
nod} fdjlimmer tft, in unferer eigenen Über« 
fefeung ev$äl)lm. IDir laffen es bas als 
^eilige IDalfrfjeit glauben, was mit felbft 
für unmöglich galten unb u>as für uns feinen 
Sinn Ijat, nämlidj folgenbes: Dor 60003aljren 
j fiel es einem feltfamen unb tmlben ©efdjöpfe, 
\ bas nrir (Sott nennen, ein, bie XDelt 3U 
* fdjaffen; er fdjuf fie ebenfo n>ie ben 



t. 



— 73 — 

ITCenfcfyen; ber ZITenfd) Ijat gefünbigt; ber 
böfe (Sott fyat iljn bafür beftraft, unb uns 
alle mit iljm; bann fyat er felbft bie Sfinbe 
burdj ben Cob feines Sofjnes gebüft, unb 
nun beftefyt unfer £jaupt3iel barin, biefcn (Sott 
311 befänftigen unb uns von ben leiben 3U 
befreien, 3U benen er uns beftimmt Ijat 

IDir glauben, bas fei nichts, ja, es fei fo- 
gar einem Kinbe nüfclidj, unb mit Vergnügen 
fyören urir es alle biefe (Sreuel uneberljolen, 
ofyne an bie fcfyrecflidje Umroanblung 3U 
benfen, bie u>ir nidjt bemerfen, n>eil jie 
geiftiger Hatur ift unb bie ftcfy babei in 5er 
Seele bes Kinbes üollsiefjt IDir benfen, bie 
Seele bes Kinbes fei ein unbefdjriebenes Blatt, 
auf bas man fdjreiben fann, was man null. 

Dod? bas ift ein 3rrtum. (Es lebt in 
bem Kinbe eine bunfle 2lljnung bapon, was 
jener Anfang aller Dinge ift, jene Urfadje 



1 



_ 7* — 

feinet <Efiften3 unb bie Kraft, 6er es unter* 
tporfen ift; es fyat jene unflare, nidft burd? 
XDorte ausbrücfbare, aber pom Q>an$m tebm 
erfannte Dorftellung pon jenem Urquell, 
wcldtfe allen pernünftigen IHenfdfen eigen ift. 
Statt beffen fagt man tt?m ploijlid}, biefer 
Anfang tpäre nur ein tolles, fdfrecflidfes unb 
bösartiges (ßefcfyöpf, ber fyebräifdfe <Bott. 

Das Kinb Ijat eine richtige, aber unflare 
(Empfindung pom ^iele biefes Cebens unb 
fiet^t baffelbe in bem burd} bie Ciebesper* 
einigung ehielten (ßlücfc. Statt beffen fagt 
man ifym, bas ^aupt$tel biefes Cebens be* 
ftänbe barin, bie Caunen biefes (ßottes 3U be* 
friebigen, unb bas perfönlidje §iel eines 
jeben pon uns tpäre es, ftd? pon ben etpigen 
Strafen 3U befreien', bie einigen porbeljalten 
fmb, foipie pon ben Ceiben, bie biefer (Sott 
allen auferlegt t}at 



— 75 - 

3n jebem Kinbe fdflummert bie (Erfemtt* 
nis, bie Pflichten 5er 2Tlenfd}en wären fefyr 
penpicfelt unb gehörten 5er moralifdjen 
£>rbnung an. Statt beffen fagt man ifym, 
feine Pflichten beruhten Ijauptfädjlidj auf bem 
blinben ©lauben, auf ben ©ebeten, auf bem 
2lusfpred?en beftimmter XDorte in einem be* 
ftimmten ZlToment, im Derfpeifen einer ZlTifdj* 
ung pon IPein unb Brot, bie bas Blut unb 
ben Ceib <Bottes barftellen foll. Don ben 
fjeiligenbilbem, ben XDunbern, ben unmora* 
lifdjen <£r5äl}lungen 6er Bibel, bie unfern 
£}anblungen als Beifpiele vorgehalten werben, 
ben epangelifdjen ZKirafeln unb ber ganzen 
unmoralifc^en Jluffaffung, bie in ber ^eiligen 
<ßefd}icf}te enthalten ift, gan3 $u gefdftoeigen. 
ZPtr glauben, bas fei nidjt emjt, unb bod? 
ift biefe Cefyre, bie man Religionsunterricht 
nennt, unb bie u>ir ben Kinbew angebeifyen 



— 76 — 

laffen, bas gröfte Derbredjett, bas man ftd} 
benfen fann. Der ZTCorb, bie Hoheit, bie 
©eroalttljätigfeit gegen bie Kinber ift nichts, 
im Dergleid? 311 liefern Derbredjen. 

Die Regierung, bie Äegierenben, bie 
mächtigen Klaffen bebürfen biefer £üge; fie 
fdjafft ifjnen iljre ZtTadjt, unb barum finb bie 
Ijerrfdjenben Klaffen ftets bafür, ba$ btefe 
£üge ben Kinbem beigebracht wirb, unb audj 
auf bie (Ertpadjfenen einen ftarfen £)y\>not\s- 
mus ausübt Die IHenfdjen, bie nidjt bie 
2lufredjterljaltung ber falfdjen fo3ialen £>rb* 
nung, fonbern im (Segenteil ifjre Z?eränberung 
tDÜnfdjen, por allem aber bie, bie bas (Sute 
für bie Kinber, mit betten fte in Derbinbung 
treten, wollen, muffen ftd? mit allen iljten 
Kräften bemühen, bie Kinber por biefem 
fdjrecflidjen Betrüge 3U befreien. Die soll* 
ftänbige (ßletdjgiltigf eit ber Kinber ben religiöfen 



— 77 — 

fragen gegenüber, un6 bic Hegierung aller 
Xeligionsformen, felbft wenn an iljre Stelle 
feine pofttwe Äeligionsleljre tritt, $nb 6em 
pollenöetften Ijebräifdj'firdjlidjen Unterricht bei 
weitem porsusiefyen. 

3d? glaube, für jeben ZTCenfdjen, 6er ein« 
gefefyen fyat, wie wichtig es ift, wenn eine 
falfdje Ccfyre für eine ^eilige VOat}ti}e\t aus* 
gegeben wirb, fann über bas , was er 
tljun mu§, feine ^faeifel obwalten, felbft 
wenn er fcem Kin&e feine pofttwe Heligions* 
über5eugung einjuprägen Ijat. Wenn id? weif, 
was Betrug ift, fo fcarf id? unter feinen Um« 
ftänfcen, einem Kin&e, bas mid? mit nawem 
(Blauben fragt, fagen, 6af es eine ^eilige 
tDafyrljeit fei. 

(Es wäre ja beffer, wenn id? auf alle 
fragen, auf 6ie bxe Kirdje fo falfdje 2lnt* 
Worten giebt, mit 5er EDaljrfjeit antworten 



\ 



— 78 — 

fönnte; wenn id} es aber nidft tann, fo 6arf 
id} fresljalb nidjt toe Cfige für IDafyrfyeit 
ausgeben, öenn nur wenn man fid} an toe 
IDafyrfyeit Ifalt, fann etwas gutes heraus« 
fommen. 2luj| er&em ift es nidft waljr, ba$ 
ein ZTCenfd} einem Kinöe von 6er pofttfoen 
religiflfen tDafyrfyeit, toe er beUnnt, nichts 
mitteilen tonnte. 

3e6er aufrichtige XTCenfd} fennt 6as <Bute, 
in beffen Hamen er lebt; bas e^äfyle er bem 
Kin&e o&er jeige es U}m; barm voxvb er redjt 
Ijan&eln unb 6em Ktnöe gewif nidft fdfa&en. 
3df lf abe ein Sud? gefdf rieben, betitelt „Die 
dfriftlidje £elfre M , in welchem idf mein 
Sefenntnis fo Aar \xnb einfad) wie möglich 
niederlegen wollte. Diefes Sud} erwies {td} 
als fcen Kinöem un3u(änglidf, obwohl idf 
befon&ers toe Kinber im 2luge l}atte, als idf 
es fdfrieb. ZRäfte idf aber 6em Ktnbe auf 



- 79 - 

6er Stelle 6ie Pri^ipien 6er Äeligionslefyre, . 
6ie idj für 6ie IDatjrtjcit Ijalte, auseinander« 
fe$en, fo u>fir6e idj itpn folgen6es fagen: £Dir 
fmb auf 6iefe XPelt gefommen un6 leben Ijier 
nid)t 6urd} unfern ZDillen, fonbcrn buxdj 6en 
ZPillen 6effen, 6en u>ir (Bott nennen; 6arum 
wirb uns nur 6ann vooifl fein, u>enn urir 
6iefen XDillen erfüllen* Diefer IDille befielt 
barin, 6a£ urir alle glücflicf? fein follen; 
6amit urir aber glücflid} u>er6en, 6afär giebt 
es nur ein ITTittel; je6er ZlTenfd} muf gegen 
6ie an6em fo fyan6eln, urie er felbft gern 
bet;an6elt werben möchte. 

IDas 6ie fragen betrifft: IDie ift 6ie 
Welt entftan6en? Was vo'xtb aus uns nad} 
6em Co6e? fo u>ür6e idj auf 6ie erfte mit 
bem <8eftän6nis meiner Unuriffent?eit ant* 
xvovkn, un6 eine foldje $vao>e als unridjtig 
bejeicfynen (in 6er gait3en bu66fyiftifd}en Cefyre 



584314 



3m Perlage pon J)»ao StCiNitZ in Berlin $UI. 

ftnb von 

©raf beo Tolstoi 

erfäienen: g»«, 

3itr JlrteUerfrafle. 3*jt einige» SöfmigSmittel . . 0.50 

?tt5 fli^fsi^ttti 0.50 

Setnefjan 0.50 

Vernunft, $fait0e uttb $e0ei 0.50 

(e0er (gniefitt ttg uttb asifbmiq . . l. 



r flS tpt ■ttrfitttjitTV 1.— 

> M? ftrg ufrer-;$<u t(ife mit Stodjmort 1. — 

^Teltte -&e\Qte ~ 1 — 

Qußtts (Sßcmbclt bierocil 3fc bnS Süfct fribt!) . . . 1.— 

5er Jtoman ber #$e 1.— 

3*iberfprfi<$t ber ^Totaf 1.— 

\ ffijtf t tnb jittejdBt 1. — 

Vermaß unb änbcrc ®c[djid)tcn 1. — 

Jwait ber pummftopf unb anbcrc ©cfdjidjtcn . . . 1. — 

$wet <$ufaren 1.— 

]«JÜllll|! 1.— 

je^en bie mobertte £nttf! 1.— 

3Ta<$ trtersU Jahren unb anbere ©efdjidjten . . . 1. — 

Sie 3Ka<$t oer gfittfiernte 1.— 

<9'u Mtaytxtl nnfevetJZelt 1.— 

3Per &ott un* tityxiflcntum 1.— 

\f[fi*r ^tJm fflith «Sfftrtf 1.— 

aji0er ben §\nn bes <£e0ett5 1.— 

ijjgns ift fetbl 1.- 

ygfiüift ts benn Jo Ie\n1 l.— 

Sie £e*uelfe gKrage 1.— 

\j&atf <feo fof/lpi nnb ber £eifiae §m\ob . . . . 1.— 

«in £«Uft(af . ..... .. l.- 

^afrtotUntu* twb gtyriftenf um 1.50 

v3gas (otten wir affo tOi ttt? 1.50 

Sie ^ofaBett . . . . ~ 1.50 

Sie <$ri(*fi<$e <£e§re 2.— 

§0er bas <£e0en 2.— 

I&eitt $fau0e 2.50 

Pas gvan$etium 2.50 

Jtnferfiefititg 2.50 

Jltttta üarenlna. ©tnatge uoflftänbige Ausgabe. 3 23bc. 10.— 

3n 3 23änben elegant gebunben 13.75 

Eon ©rof ^co Stotftot Stftytt: 

Pas 0faue <£eff. @eitenftüd $ur ftrcujeiXSonate . . 1.— 

Sie ^erfft^ntttö. (Sin ©ittenbilb 1.— 

$in?r<uttbium$$0pin5. ©egcnftu<fsur$ft:eu&cr*Sonate 1.— 

, Sie #et(ttd)mtg 1.— 



*<>■»*- 



äßi^ctm £tder, Jött^bnieferet, (Sräfcn^aini^cn