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Full text of "Urania"

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^nfik-ldtfdirin 



ftfr ^rgellian uitü #rgrlfptel imbtpn^txt, f^wte \üt muftkalifr^e 
W^ttt'it, hird)lid|^ inpmhtio^ (Sefang* nitli ClavUr-iBtnrfb. 



^erauggegebm bon 



?f. SB. ®ottf*ala. 



Sierjigftcr Satirgang. 



@ t f tt t t , f « 8 ». 

Verlag ber .^ömer'fc^en ^uc^^anblung. 



^.,, Il—Plliwil 



ni' 



$n\fü[ii»tt}t\^nxfi. 



1. Sditdete 9Ittffä«e. 



SBeet6ot)cn'§ Älaöicrfonatcn, 

SRcipenfoIge ber, 8. 90. 
SJiief Sc^umanu'^ an i&crjog, 

©. 151. 
3)oTnorflcl in 9lagcburfl, t»on 

ajJc^mel. @. 82. 
fjlügcr, ©uftaö, @. 2, 68. 

gfranj Sifjt u. griebric^ fiift, 

@. 165. 
©ebanfcn einer grau Orgclbaunieifterin, 

@. 41, 141. 

$ a u *) t'ä flolb. 9Xmtgiubüaum, @. 7. 

i)eijung bcr Äird^cn, @. 54. 

Ä'latoierle^rers^rayi^, au« ber, 

@. 38, 55. 
Sut^cr*3ubiläum, S. 66, 99. 

Mlisic 



€rgclconH)ofitionen t)om 3^^ 

1882, 8. 162. 
Orgel b. D^Jubolftabtcr ©cwerbe» 

9luSftclIung, @. 4. 
Orgel in bcr neuen Äird^e j« 

95 e r H n ö. @ a u c r , @. 51. 
$ebal 5 9l|)toncatur öon ©attler, 

@. 123. 
aiequiem to. ©erlioj, @. 129. 
9?et)ifion§beri(j^t üon^äjeler, 

©. 135. 
ÜligaerfRiefenorgelü. Haider, 

@. 67 unb 145. 

aSon @eb. SBad^ — fiifät, ©• 18. 
8 1 U e , ^einr. «^l^. (SBiogrop^ie), @. 35. 
©^aljgräber, bie gUidlid^en, 
üoh SSemer, @. 116. 



ML 
h 

4^0 



II. Sltijeigen, iOffetteti. 

@. 143, 159. 

in. 9lp^ovMmen, ^etitetiiett. 

3. 2, 34, 50, 66, 98. 

IT. aSttefitiecf^fel. 

S. 16, 32, 48, 64, 96, 112, 128, 174. 

T. ®eM^tf. 

@. 1, 17, 33, 49, 65, 81, 82, 97, 113, 129, 145, 160. 

VI. dVecenftoneti. 

8. 12, 13, 14, 27, 41, 72, 91, 108, 119, 139, 142, 109. 

YII. !9tufi{attp^ruitaeii. 

8. 14, 28, 56, 74, 121, 171. 



IZ. STottjeti nnb ^etfonalieit. 

8, 15, 28, 46, 61, 79, 93, 123, 143, 155, 173. 

Z. iOtAfIbtdtioftttottfti. 

8. 10, 11, 12, 21, 23, 114, 115, 123, 172. 

ZI. 3)etttttf4ited. 

8. 44, 77, 122, 

ZII. 93eilafleti. 

3u 9^r. 3, 7. 



STELLFELD 




AIIA. 



%^-\^>^\^\y\^-\^\^\.y^^\/\^\y\ 



iUufik-^dtfdinll 



Sljwrie, Inrdilidjj, inpiukttue ©efang- «nJ> Clauifr-ilillurik. 

$erau§gefleben »on 



Jl£ 1 



ißterjigfter S3anb. 



1S§8. 



Säl^rlid^ crfd^cUten i 61& 2 Sönbc gu je 12 gflummcm. S)cr ^änumeraHoitS^rciS bes fßavbt» 
öcträflt tta(]^ tote bor 2 '/« SKarl unb ift baS 93Iott burd^ aUc m^-- unb SKulifaHcnlonblunöen fotoie 
bur^ oKc ^oftämtcr, o^nc «(JrciSerl^ölöunß , äu bcäicl^cn. ^cis bcr cinjclncn «ftummcr 37 ^eratig. 
SiitfcrtionSßcbü^rcn : lO ^cmtig bic Seite. 

Sitl^att: 2)cr redete Streiter. — Sl^j^oriSmett. — ®uftab Ötüget (Sortfe^ung). — a)ie SRwbolftäbt«. 
®ctoerbes2l«§ftcHun9Sor0ct. — ^of. ^aiH)t'§ gotbcncs Or0oniftcn=3ubitäum. — DrßclbiSt)oiltioncn. — 
a3cf<)rc(i^ungen. — ?luffü$rungcn. — IRotiäen. — iBrieftüecJ^fcI. — 



^et redete Streiter. 



SSittft bu ein rechter @treiter fein 

3n einer guten ©ac^e, 
©0 Qlaub' ben @ieg geipiSHci^ bein, 

'ttnb jebeö äroeifelö lad^e! 
Söenn er im guten Äannjfe fid^t, 
'i)cmn fragt ber redete ©treiter nid^t, 
Ob man if|m fiorbeerfrönxe flid^t, 

Ob unteren ßuf i^n ftantpfe 
3)e§ ijeinbe^ ffto^; er jtüeifelt nid^t 

Sm ©ieg im guten Kampfe. 

3)er ©tein, tief in htn ®mnb gebrad^t, 

S)eS ^oueS Saft gu tragen, 
©ie^t felbft, üerfenlt in tiefe S^a^t, 

ga htn ^attaft nie ragen; 
©iel^t nic^t, tuie fü^n ber $feiler ftrebt, 
5Wc^t, mie fic^ ftolj bie tup^el I)ebt, 
^oif roie aug SSlumenfdön^cIä Qcnjebt 

3ule^t im gefteöglan^e 
^od) überm S)a^ bie ^rone fd^toebt: — 

Unb bod^ trägt er ba^ ÖJange ! 

Ob bidf) aurf) nimmermel^r erfreu' 

S)er 6ieg§entfrf)eibung Sfeorgen, 
©d^aff' bu bem Xagmer! nur getreu, 

unb lofe btn Öeift bann forgen! 
©d^eint audp ber Äamf f ^eut' unfrud)tbar, 
Wdljxt aud^ ber Äampf noA mandt)e§ S^^r, 
Ob bem ber Söiberfadjer ©d^aar 

Sllö eitlen ©piel§ aurf) ladje; 
ÖJeben!^ e§ bleibt bo^ emig wa^r: 

@^ fiegt bie gute ©ad^e. 



Unb frf)iene bir baS 9fied^t aud^ fd^on 

©ntrücft im 2;obe§!ant|)fe : 
O jtt)eif{e nid)t! ©ieg ift ber «o^n 

3n jebem guten Äamjöfe ! 
SBenn bu aud^ nid^t pm ^lele fommft, 
SBergebeng banad^ rangft unb flommft, 
3a felbft üerbluteft unb öerfornrnft, 

(£reilt öon fjeinbe^rad^e : 
©ei überzeugt, bafe fo bu frommft 

S)em ©ieg ber guten ©ad^e. 

S!W, bie öor Beiten, lang' öor bir, 

3^r SBIut bafür öergoffen, 
Unb bie'S üergie^en lang nad^ bir, 

©inb beine ©iegSgenoffen ! 
^ein guter ©treiter unterliegt ! 
fieb' ober fterb' er nur, er fiegt ! 
©in!t jebe ga^n' aud^, ftolj bod^ fliegt 

3)a§ »anner feften ^utf)t^l 
©ein ^^eil ^um ©ieg beS ÖJuten wiegt 

©in jeber STrojjfen SBIuteö. 

©ie^ft bu ourf) ni^t ba§ SSer! öollbrad^t 

5£)er Grbe mirb'S üottbringen. — 
Unb jAIägfi bu nic^t bie lefete ©rfjlad^t : 

S)em ©nfel tuirb'g gelingen! 
S)er ©eifteSfampf ^eifdftt lange geit! 
©ei bu öom giei aud^ nod^ fo toeit, 
Unb ob bie ganje ^öll' im ©treit 

5£)ir aud^ entgegenbamöfc ; 
©etüiö bleibt borf) in (gmigfeit 

ä)er ©ieg bem guten Äampfe I 
2:^. Oellerg. 



(£g Wirb tüol^I al§ Äe^erei cmflefcbcn werben, wenn man be^itptet, ba^ ba§ 
cinjtge Ave verum c o r p u s oon fe. 5t. SJ^o^art me!)r roal^re 9Ji u f i f enthält, 
als ntand^e langweilige , -ober fontra:pimttif(^ fe^r corrcft auSgefübrte , üon fd^arfcm 
combinatorifd^ angelegtem ®cifte ^eigenbe 50iepc imferer — „claj)ifa)en" SDkifter. 5Bci 
3Jiojart l^errUäeö Seben, bort oft fiinft(erif^e ©tarrbeit, o^ne einen gimfen 
frifq :pulftrenben ©efü^lS. SSer bic Sieber geburt ber Äirc^enmufi! blog 
m ber fontro^unltifc^en (S^ablone fuj^t, ber i]t jämmerlid) auf bem .öoüwege. 2)ie 
gorm, ber S3ud|ftabe tl^uen e§ wa^rliij^ nid^t, ber ÖJeift allein ma^t lebenoig. — 

S)ie ^nft ift treu unb wc^r. Sie wurzelt im Gefühl, t&it hit raul^e gonc 
bie 5lrbeit§ftätte be§ benfenben SlJcenfrfien ift, fo ftnb bic $falmen bie ^eimatb be§ 
ÄünftlerS. S)ie Grgebniffe beS gorfdfterS finb bem ^rrt^ume unterworfen. 3)ie winft 
Witt nur erfreuen. ®lüc£li(]ft ber, ber hk ©rbe mit ^ünftleraugen bctrad^tet, fie mit 
ber (Seele eines ^ünftlerS in ftc^ aufneljmen fann. 

SS 1 ! 3 1 i e b, bu pgge SBrut, unterm ^eimifc^en ©d^inbelbad^ imb im fleinen 

tauSgarten aufgeäjt, unter befjen grünem '^avm bu froMi^ au§= imb einflogft, bu 
Janberüogel in ber eignen 58ruft. SSemt wir fd^eiben, Serme unb SfJad^tigatt m ha^ 
gewohnte yieft prüdfatten, unb neuen SOJenfiJ^en , welche auf ber Stätte imfereS öer= 
ni(^teten ©lüdEeS ftd^ anftebeln, i^r bu^lerifdheS Siebten sutrittem, bu bleibft unS treu 
unb ^ieMt imS über SSerg unb X^al unb über bit blaue See, wol^in baS Sd^idfal 
uns aud9 öerf erlägt; imb wo ftc^ ^wei berfelben Sunje jufammenfinben unb eine neue 
§ütte bauen, unter norbifd^en göl^rcn ober jwifc^en ]onnigen ^almen, ba fiebelft aud^ 
bu bic^ wieber an unb mit ben alten lieben 2:önen jauberft bu bie alte |)eimat^ un= 
fercr feiigen gugenb wieber em^jor. ^ein fdftöncrer ©rufe auf frember @rbe, als wenn 
bie frommen Sieber, mit benen wir aufwud^fen, wieber an unfer §erj Hingen. — 

ffi. JJreubenberg, 
(eine beutfd)c ^flanjung am Äorantin.) 
®ben fo wenig, wie baS religiöfe ©efü^l unb 93ebürfni6 htn SUJenfAen je cnt= 
riffen werben wirb , tro^ atter ipbilofopl^ifdöen . unb aller gorf^ungen auf oem realen 
QJebiete, thm fo wenig wirb bie firc^lid^e ober geiftliAe, meinetwegen religiöfe 9Jhifif, 
je gan^ auSfterben. SSie nun aber bie gormen ber 9ieliqion, wie atte SebenSformen, 
nie ganj biejelben bleiben fönnen unb bürfen, wenn nid&t §ltteS in tobte ©rftammg 
imb SSerwefung öerfatten fott, fo bürfen autft bie fünftlerifd^en gormen geiftlid^er Wu\\t 
nidöt in ber „blofen Wlaäjt Degetiren". 9(nfnüpfen an baS gute, lebenSüotte ^lltc, aber 
nid^t armfelig toipixtn, fonbem weiter führen unb fttb toom bcred^tigten gortfdfjritte in- 
jbiriren lafjen, baS ift Die 9Sarole atter redeten Äünftler. 5£)arin lag ber grofee Grfolg 
SteenbelSfonnfd^er 9Jlufif. S^ac^ biefer Sfftapmt l^anbelte aud^ Sranj Sifit bei feinen 
eiftlicl)en ^onfftgen. S^üd^tS o^ne ^aleftrina unb Söac^ 2c., — aber aud^ nid^tS ol^ne 
aS frifd^e Scbcn ber Weujeit. Unb fo attein ift'S red^t! — 



l 



(gortfe^ung.) 

@ttftat> ^ludel. 

S(u^ 1848 ^a6c id^ nod^ meitte SCSieberber^etrat^ung mit ber 
{ungern ©d^tuefter meiner berftorbenen J^rau nad^jutragen ; im gcbruar 
1849 t)erließen meine ©d^tüiegereltern yZöfd^enroba unb jogen äu un^ 
nad^ Stettin. SReine öemüt)ungen um eine fefte Slnftellung, auf bie 
t* aU gamilienöater bod6 beuten mußte, f(^Iugen bamdö noc^ fet)I. 
§!Jcenbete)ot)n ^atte mir in feiner lieBen^tüürbigen SSeif e f d^on im Dctober 
1845 gefd^rieben: „aber bie grö|te ^reube tüärc e§ mir, tüenn id^ 
„irgenb etne ©elegenbeit t)orau§fäl^e, 3t)ren SBunfd^ nad^ einer fidbem 
„©teile erfüßen ju Reffen." S)er ^omtuüroigeöerr SifdEjof Dr. 9? i t f d^ I 
behielt aber meine Slngelegen^eit feft im Siuge. — 3m September 
1848 fud^te t(fi ben befannten Soni'ünftler uno mufüalijd^en ©d^rift- 
fteüer §erm 6. Sofemal^ auf, ber unter 2;^eater == ©irector §etn 



dg 6o^)cEnietfter l^ier angefteldt toar, aber bdb barauf ferner ©teile 
öerluftig ging unb ju :()rtDatiftren genötl^tgt tüurbe. SBtr tourbett balb 
greunbe unb tlieilten un§ gegenfettig mit, tüaö un^ mufifdifd^ regte 
unb betüegte. ®o befprad^ Äofemal^ in 9lr. 49 beö 29. S8anbe§ (3uü 
big ©ejember) 1848 @. 281 mein, f^ätcr i^m jugeeigneteg ©treiij^s^ 
quartett im SuJanufcript, unter ber Ueberfd^rift : „@in ^reigquartett 
o^ne ^rei§.'' Sm 9iot)cmber 1848 grünbeten njir im ©tetttner %on^ 
liinftler^aSerein, in njcld^em, außer ben mufüalifij^en SSorträgen, Äofemal^ 
oud^ aSorlefungen über SRufi! l)iclt. 3m Dctober beffelben 3al^reg fam 
ein gemifd^ter SI|or - Sßercin unter meiner ficitung ju ©taube, ber am 
25. Märj 1849 §cinbelg SReffiaö mit ßlaDierbedeitung im ©aale ber 
@lifabet^==©^ule pr 2luffü^rung bradEjte. Sm ©opran fang ^räulein 
%xna t). SDtittelftäbt mit ; im nlt ibre ^reubin gräulein SJcarie godEe 
oug ©oblcuä (fester berl^eiratl^ete SÖiage), im S^enor öerr Sonfiftorid* 
$räfibent t), afeittclftäbt unb im ^ag ber bamalige Siector ©d^njarj^^ 
lojjf, aegennjärtig ^aftor in SCSerningerobe. — 

ma 21. (^e^tembcr 1849 gab Äofemal^ ein eigene^ ßoncert 
in toeldbem, aujser 39eetl^ot)en'g A-dur ©^mt)t|onie, unter 5lnberem aud^ 
Äo§mau)'g Salfabe „beg §aufe§ Ic^te ©tunbe" unb meine ©oncert* 
Duberture op. 26 (%. S;rauttt)ein'fd^e SSerlaggtianblung 3. ©uttentag 
in Serlin) jur Stuffütjmnj !am. 

Sm gebruar 1850 rctfte i^ auf (£mpfet|lung beg §errn Söifd&ofg 
Dr. ^tfd^f nad[) 93crlin, um mid^ bcm bamalg alg 2lbgeorbneten Dort 
njeilenbcn §erm ^rot)inciat ©cbul- unb 9legierungg=9tatl| Dr. Sanb^^ 
f e rmann aug ßobleuä t)oräufteUcn. 

%m 27. gebruar führten bic jQcrm Söfd^l^orn unb ©cbrüber 
©tal|l!ned^t im Hotel de ßussie mein D-moll-Trio für ^iano^ 
forte, SSioIine unb SSioIoncelt aug. S)affelbe tüurbe buri^ itn antoefen* 
ben §errn Sapeltmeifter Xaubert bem §errn ©uttentag jur $eraug== 
gäbe em^foMen, ift aber nid^t erfd^ienen. globoarb (Se^er, ber 
gefd^ä^te S^coretifcr unb fpäterc ^rofeffor, öeröffentlid^te „93togra^^i^ 
Id^eg" über mid6 in ber ©^cner'fdgen B^^^i^^S- 

2lm 21. SKai 1850 traf auf meine eingäbe t)om 2. SKärj ba^ 
amtlid^c ©d[)reiben beg Söigltd^en $rot)inäiaI=(^d^uI^SoIlegiumg, batirt : 
Sobleuä, ben 16. aWai 1850 in ©tcttin ein, beg Snijaltg: ha^ bie er- 
lebigte ©teile cineö 5D?ufiHc]^rerg am ©cminar ^u SWeutoieb mir mit 
bem etatgmäfeigcn ©c^alt t)on 400 Sbalern iährlid^ t)erlie^en ttjerbe, 
mit ber Slufforberung, mid^ fo balb afe möglid^ naä) SReutüieb 5U be- 
geben unb jur Ucbema^me beg gebadeten 9lmteg bei bem ©eminar== 
S)irector §erm SBü^ring ju meloen. — Screitö äJiitttood^, ben 29. 
SÄai reifte id^ Don ©tettin ab unb traf am 31. b. 5D?tg. in 9ieun)ieb 
ein, borläufig meine Familie in ©tcttin jurücflaffenb. Sei meinem 
Slbgange Don (Stettin mixbc mir folgenbcg ©treiben cinget)änbigt : 
„§erm ®uftaü glügel begleiten p feinem neuen ^eruf unfere ©egenö- 
„tüünfd^e, unfere Slncrlennung unb S)anfbar!eit. Sr l)at unö burd^ feine 
„Somöofitionen, foti)ol)l für (Slaüier alg ©efang, toa^rhaft erfreut; 
„ate $)irigent leitete er mit SCSärme unb Sifer in einem f leinen SKufü- 
„ berein bie 9Iugfüt)rung flaffif^cr SBerle im ftrengen SHrAenft^l; atö 
„Seigrer Verfolgt er eine bur^aug grünblidgc, ernfte 3Jcetl)obe unb 



„förbcrt in überrafd^cnber 9Bei|e alle ©d|üler, in beneit er gteig unb 
„Den Äeim beö SSerftänbniffe^ finbet. 9Köge er baä eble Qid erreid^en, 
f,tooiVi \i)n fein lebenbigcö Streben, feine ungetoöl^nlici^e 39ilbung unb 
„fein entfd^iebeneg Salent befäl^igen! — " 
Stettin, ben 30. 2l^ril 1850. 

Sobeban, ©d^aüel^n, 

„Dr. (Steffen, 9JiebicinaI'9tat^, ban!t aufrid^tigft für ben treffe 
„lid^en Unterri^t, ben feine Äinber t)on §errn glögel empfangen 
„liaben. 

„Sn ebrenber ?lnerfennung ber l^o^en Sßerbienfte be§ §5^^^ 
„glügel um Die 2luöbilbung feiner l^iefi^en ©d^üler in ddfifd^er 5&fufi! 
„begleiten il^n meine beften SBünf^e tn feinen neuen SBirmng^frei^. 

äJiinna Söub^, 

geb. Sicic^arbt." 

SSon ben ja^Ireid^en Unterf d^riften meiner ©d^üler unb ©d^ülerinnen 
feien nur genannt: Sem^arb @d^aüet)n, in biefem Sabre oeftorben 
m SSerlin, ate ©eljeimer Dber-9iegierung§- u. Uortragenber uiatl^ im 
ßultu^ :^ äßinifterium ; bier ©efd^njifter Steffen; brei ©efd^tuifter 
©runonj; fieben ©efd^tuifter ©ilberfd^mibt u. f. to, 

2lm 3. Suni 1850 njurbe idg burd^ §errn Seminar * 2)irector 
SBü bring bei t)erfammeltem ©eminar^^Setirer unb ©d^üler- ^erfonal 
feierlid^ in mein Slmt eingefütirt. S)ie Slein'fd^e SKotette „S)er ^err 
tft mein §irt" mad^te in meiner bamaligen Stimmung einen fo über^^ 
toältigenben SinbrucE auf mid^, ha'^ iä) oie ©tbeöformel öor 9tü^rung 
laum nad^juf^red^en Uermodbte. — SBar bod^ mein ^jIö^IiAer SBeggang 
auö meinem ©tettiner SBirlungSfreife unb t)on lieben ^reunben fein 
leidster getpefen ! SBieberum ftanb mir eine längere Trennung bon 
meiner ^amilie bebor unb jtüar unter erfd^tüerenben Umftänben. SBar 
id^ bod^ in eine mir ganj neue Sage t)erfe^t: meine früher unabpngige 
(Stellung l^atte auf^el^ört; aß mein ©innen unb 5)enfen mu^te t)on 
©tunb an auf mem 9Imt, in baö idb mid^ erft einjuarbeiten ^atte, 
0erid&tet fein, benn t)om 22. SuK ah ftanb eine boüe ^rüfun^StPodbe 
m Slu^ftd^t. Sßir toar augenblidEIid^ ju 9Kutb, ate ^ättt lä), alö 
fdbaffenber SJhififer, Don meiner lieben Sonfunft Slbfd^ieb genommen. — 
fealo tourbe id^ inbeffen getoal^r, bafe id^ in meinem nädEjften SSorge- 
festen, bem ©eminar == S)irector Sübring, ber au§ meiner ®egenb 
ftammte, einen liebeöott tl^eilnel^menben ^reunb gefunben l^atte, unb 
oafe mein SSorgänger im Slmte, ©ruft Slbolf SBenbt, burd^ meine 
ßompofitionen midg in bie mufüaüfd^en Äreife S^eutoiebö bereite ein- 
gefütirt ^atte. (Sortfefeung folgt.) 

Unfer 2)uobeäftaatd^en — getoö^nlid^ jagt man aud^ 9taubftaat, 
ein Sftame ben toir unö inbe| Verbitten njolten — ^atte enblid^ aud^ 
eine ©etperbeauöfteltung. 5)al5 aud^ ein Drgetoer! unb gtoar ein red^t 
luteg t)orf)anben toar, ift ein nid^t genug ju banfenbe^ SSerbienft be§ 
jerm Drgelbaumeifter Sif ert auö ©tabtilm, S^ren aee^rten fiefem 
fefanntttd^ nid^t ganj unbefannt. SBir l^aben in unferem Sänbd^en 



bret Drgetbauer, ben fel^r tüd^ tigert Slltnieifter ©tr o b cün ^ran!cnl)aufcn, 
bett bö^ft ftcifeigett unb regfamen lungeren SKeifter 21 b. ®tf ert in 
©taotilm, unb einen nodg toenig bemnnten §erm in ber SRefibenj, 
J30n bejfen Seiftungen 9ief. nod) nid^tö !ennen lernte. §err ©trobet 
bat fim flüqlidi t)on bcr nu^fteßung fem gebalten ; er l^at tpat|rfd^ein== 
Itdg ge 
©urer 
bd. 

tried^en!" — Sßerbenfen fönncn lüir'ö bem 9Kanne nid^t; 

„S)ie grentbe nur mad^t Seutc ! SRid^t in ber SRätie tüoljnt ba^ ®IüdE", 
fo ]^ie§ eg aud^ in 9iubo(ftabt. §err (Sifert liefe ftd^ inbefe bie „QnxM^ 
jegung" nid^t Uerbricfeen, fonbem battc in 8—10 Sagen fein ftattlid^eg 
Drgetoer! aufgebaut, benfcnb: „S)em SJiutl^igen geprt bie SBelt!" 
S)aö gelungene Dpn^ ^at folgenbe S)iöpofition : 

I.) öautottper!: 1) ajrinci))al 8', 2) Säorbun 16', 3) ©amba 8', 

4) öoblfföte 8', 5) 3io^rfIöte 8', 6) glöte 4', 7) D!tat)e A\ 

8) Dumtjlöte 2Vs\ 9) Dftabe 2\ 10) aRijtur 4fad^ 2'. 
IL) Db e rtP er f: 1) ©cigen^rinäi^al 8', 2) ©alicional 8', 3) fiieb^ 

lic^gebadt 8', 4) Dboe 8', 5) ©^i^flöte 4\ 6) glauto 4', 7) SBalb:^ 

fföte 2' 
III.) ^ebai: 1) ^rinci^al 16', 2) ©ubbafe 16', 3) ^ofaune 16', 

4) Oftat)bafe 8', 5) Seßo 8'. 
IV.) SRebensüge: 1) aJianuaIco))))el 2) 5ßebakoto)3eI, 3) ßolcanten^ 

ruf, 4 unb 5) ©^errt)cntile ^au^ttucrf unb SWcbentüerf, 6 unb 7) 
forte^ unb ^ianojug ju S^ebentüer! unb ^obat 
)er ^rofpeft toax fet|r fd^ön, ein aKeiftcrtuerf bom SBilb^auer 
S^otl^nagcl tn ©tabtiint; bafe fel)r gefd^madEboHe 3Ieufeere ift min^ 
beften^ 2500 äJiarl tüertl^. S)cr neue (Sjpieltifd^ ift aufterorDentlid^ 
praftifd^ unb elegant, toie über^au^t bie ganje Anlage otn äJieifter 
t)crrätb. äWaterial unb Slrbeit, Intonation, 9Ked&aniI, aBinbt)erl)äIt' 
niffe, <&))iclart 2C. laffen ni4t§ ju toünfdöen übrig, (ie tourben allgemein 
gelobt, namentlid^ toar bie ©i^arafteriftil ber cinäelnen ©timnten tounber- 
fd^ön. S)ie Oboe 8' unb bie ^ofaune 16' finb befonberö gut gelungen. 
S)ie j)neumatifd^en SCSinblaben toaren un§ neu unb 
rangtren ^crrn Stfert unter bie glüdEIid^en „Sßerfud^er" unb ,rgort:= 
fd^rittler". SfUe antoejenben ®pickx — natürlidö nur bie berufenen, 
benn e§ gibt aud^ Unberufene, Ujeld^e t)om Drgelbaue nid^t§ t)erfteben 
— ber 3ieb. b. »I.**), §err Drg. Söf fler aug pfeenecf, Drg. Äö^ler 
au§ ©aalfelb, Lämmer auö Slabla 2C. toaren einftimmig im Sobe 
ber öorjüglid^en Seiftung. S)afür prid^t aud^ bcr Umftanb, bafe fid^ 
nid^t toeniger benn 3 ©emcinbcn: (ä>taht ©ulja, Seutenbcrg unb (Ham- 
burg um ba§ ^reiötoert^e SSerl beloarben. 2!ro^bem, bafe Die ))rä^tige 
Orgel aufeerorbentlidEj maltraitirt tourbc, blieb bcr 9Red6aniömuö t)0U:= 
ftcinbig in Orbnung. 3Bcnn bie ©timmung ber Oboe fid^ öftere t)er^ 
änberte, fo toar baran bie fef)r toedfjfeinbe ^tentperatur fd^ulb, benn e§ 

*) Äöirlbc3cugcnr)icrbur(^ gern, hafi \mx bei ber eimüci^img bicfcS aScrfcS nid^t ju „®afte gclabcn« 
toorbcn jinb, ob's tooftl öerf^)roc^en War. $. ®rbgcb. 

*•) a)ie Crgoniftenfabrt beffelben ift fcl^r lounip in ^h:. 36 bcr Xl^üringer fßtontaai'SütwxQ (©tobt 
BvüiQ. M ®)m. 9loft) bef(§riebcn toorbcn ; öicaciAt brucft bie Urania blefc§ l^umoriftifd^c eiaborat cim 
ntQlob? — öct Scibc ttid^t! aieb. 




liegt auf ber ^anb, ba§ bei 6 biö 10 ®rab Unterid^ieb ber S^etitpcratur 
fein Siol^rttjer! ber aBett gänslid) utiberü^r bleiot. S)afe femer ba§ 

I 

e 

ftätigt fanben.*) 

2)a§ bie fraglid^e Drgel einen erften ^reiö, ben anbern 
Seiftungen gegenüber, berbiente, barüber tüaren tüol^I 
alle Kenner einig. 2)afe inbefe bie Surö anbers^ badete, barf 
nid^t ttjunber nel)men. S)cnn njenn Semanb htn erften ^rei^ i^er^ 
bient, braudöt man bod^ tooU nid^t in§ Stu^Ianb ju gel)en, ttjenn man^ 
eine gute Dr^el l^aben tpiu. ®a§ SKeifter Sifert Dicfe unUerbiente 
Äränmng jurüdEmieö, tuar ganj in ber Drbnung. — ®t. 

9iad^fd^rift ber 9tebaction. 

S)ie t)orftel)cnb befd^riebcne Drgel**) ijit t)on ber ©tabtgemeinbe 
©uha f springen) ange!auft tüorbcn. Seim Stbbrud^ ber atten 
Orgel fano man auf einem 93rette f olgenbe, augenfd^einlidp öon einem 
bei bem bamaligen Orgelbau befd^äftigten Slrbeiter f)errührenbe, mit 
Söteiftift gefd^rieoenc Qtikn: ' 

„G^rifto^b Sger öon SBerbau :^at in 3lrbeit geftanben bei öerm 
Sßtd^ael SDtolau in ©rofeen Srämbad^ al| Sifd^Iergefelf unb 
ift anno 1719 ein bürre§ 3abr bi^ pr ernte getpäfeen unb ^at 
bem ©d^effel Äorn tüeömarifdne^ 9Ka| gegolten 1 $^lr. 10 gr., 
audE) 1 2;f)ir. 3 gr. ©old^e^ gefd^rieben ben 26. Sul^ anno 1719 !" 

S). bei SR euft ab t a. D. — Sei einem öor einiger Qdt unter- 
nommenen Sinkflüge in ha^ ^öne (glftert^al befud^te Sinfenber biefe^ 
aud^ baö 2)orf Sicofen bei SSeiba, too ber rü^mlid^ be!annte Drget 
baumeifter ©ifert au§ ©tabtilm eine neue Drgel auffteßte. !©ag 
aSerfd^en tiatte folgenbe (feiner Qcit t)om 9tef. mit §erm (£. herein- 
barte) S)iö))ofttion: 

I. ^au^ttoer!: ^rinsipat 8'. §o^lflöte 8', Dctabe 4', SRaufd^- 
quinte (auö Dctaöe 2' u. Duinte 2^3'). 
IIODbertoer!: Viola dl Gamba 8', Siebli^=^@ebadEt 8', Flöte 

dolce 4'. 
III.) ^ebal: ©ubbafe 16', aSioton^ßello 8'. 
IV.) Scebeuäüge: 9Kanuaßo))^el, $ebal!oJ)^el, aSBinbablafe, ©alcanten- 
jug. (S)a§ ,,aBinbma6'' loar an ber lin!en SBanb beö ©l)iet 
id)ran!e§, jebod^ nid^t al^ 9tcgifter, angcbrad&t.) 
Da§ Drgel^en Ujar bei ber 3lntoefent)eit oeö 9fief. in 9R. nod^ nid^t 
boüftänbig fertig, aber in nid^t gan^ bier 2lufftetlungg tagen 
bod^ fd^on fo toeit geförbert, ba§ eö f^ielbar UJar. ©otocit Stef., o:^ne 
ben (Srbauer bei bringenber Slrbeit ^u ftören, bie Drgelteile befid^tigen 
fonnte, fanb er mandgerlei SrtDÜnfdfjte^ : guteö SRaterial, öorteilbafte 
Slnlage, bie leid^te^ unb bequemet ^it^*^"^"^^^ allüberall juliefe, über== 
fiAtlid^e Slnorbnung unb gute Stellung be§ anwerft fauber gearbeiteten 
^ßfeifentoerfe^ ac. — 

*) satd^ in ©tuttaart mad^ten totr bicfdbe erfoJ^runa. SlcJ). 

*♦) SOu^ ^oforgciöaumeiftet göttfd^ ^at ber Drßel cutc (Scrcd^tigfcit toibcrfa^cen laffcn. 



S)te SRcAani! äciotc fid^ beim @|)ielen, afö xcd^t leiftunaöfäfitg, 
ja Jie liefe ftq ol^ne SSerbrufe cjerabeäu mifel^anbeln. S)ie JKegifter, 
äieritd^, aber bauerl^aft gearbeitet unb redöt überfid^tlid^ aeorbnet, 
tDaren überaus leidjt ^ano^abbar*), bie Steile unb ©lieber Berfelbett 
erimefert fid^ ate fo angelegt, bafe ©cl^nungen nid^t üorfommen fönnen. 

Slud^ bie Sntonatton bcr bi^poniertcfi ©titnmen ntufe, tüemt ^err 
©ifert mit Sefeitigung Meiner Unebenl^eiten — über tt)elc|er Slrbeit er 
gerabe toar — fertig getüefen ift, red^t erfreulid^ getporben fein. SBaren 
alle ©timmen besüglid^ bcö S^arafter^ getroffen, fo feffelten bod^ be:= 
fonberg ben 9ief. burd^ fc^öne Klangfarbe : ^ol^Iftöte, Sieblid^'®ebadEt 
unb Flöte dolce, uni Don ber ®ambe unb bem SSioIon — beibe 9te^ 
gifter Ijatten einen I)öd)ft angenel^men ©tric^ — modEjte man fid^ eben 
jo toemg gern trennen. Dctat)e 4' unb Siaujd^quinte toaren fo intoniert, 
oafe ha^ ganje SBerf jloar grifdCje entn)id£elte, aber loeit entfernt blieb 
J3on bem un^ bei alten Drgeln betannten „©d^reien." Sn bem Se^tercn 
leiftete übrigen^ bie SSor gängerin be^3 neuen 3Ber!e§, abgefefien t)on 
anberen sablreid^en „S£ugenben", tjöd^ft „fiobenötoerteg", unb bie ®e^ 
metnbe SRofen fann fi^ qratuliren, nun ein Drgeltoer! ju befi^en, ba^ 
nad^ S)i§))ofition, nad^ Süienfur unb Intonation beö ^feifenujerfö ber 
Äird^e angepaßt ift unb einem einiger SKafeen beujanberten Drganiften 
®elegent)ett bietet, mittelft entf^redöenber Siegifterierunjj bie ^rd^en== 
befu(^er burd^ mannigfaltige unb fdgöne Soneffelte ju uberrafd^en, ju 
erbauen unb ju feffeln.**) 

S)aö ganje Drgeld^en l^at §err Sifert für im gen)ife mäßigen 
^rei^ t)on 2040 9Kar! — ein anberer Orgelbauer öerftanb für ein 
tjon ij^m für bie SDiofener Äird^e biö))onierte§ einmanualigeö, ad^t== 
ftimmigeö 3Berfd^en eine S3aufumme öon 2400 3Kf. „berau§äured&nen" 
— geliefert, babei aber audb ber fraglid^en ©emeinoe be^üglidg ber 
Qa^inm red^t anneiimbare Sebin^ungen gefteöt. 

SJcöge fold^e Uneigennü^igfett red^t getoürbigt n^erben ! 

S)em SSernei^men nadb toixb §err ©ifert bei ber bemnäd^ft in 
SRuboIftabt ftattfinbenben Sl^u^fteöung eine größere neue Drgel jur 
Slnfidbt bringen. 93ei (gifertö be!annter Seiftung§fä{}igfeit, bei feinem 
raftlofen ©treben, auf ber öö^e feiner fd^önen Änft ju fte{)en, barf 
man mit 9ted^t auf biefe§ Sfu^ftellung^toerl gef^annt fein. T. 



5Dr0fe|[ar i|au|rf$ galbenes #rgainllen - Subilöunu 

SB erlin. S)er berühmte Drqanift ^rofeffor 31 ug. ö au tot, 
®ir. be§ Äönigl. Snftitutö für Äird[)enmufi! in »erlin, 
feierte am 25. ^ug. feinen 72. ©eburtötag unb fein golbene^ 
Slmt^iubiläumalöOrganift. Sie Jubelfeier Dereinigte jal^lreid^e 
^reunbe unb Sßere^rer in feiner SBotinung. ©eneralfu)). Dr. SörüdEner 
überbrad^te bem Subilar ben Äronenorben 3. Klaffe, ber SRagiftrat 
unb ber ©emeinbefird^enratl^ überreid^ten ))ra^tDoIle 2lbreffen, bie 
^arod^ialgemeinbe eine foftbare golbene S)ofe. 2)ie Kird^gemeinben, in 

*) 2)iefcr SJortficil \mxh, tro^ ber feud^tcn Sirene, oud^ in ber fc^Iimmercn 3a]§rc§äcit Wetten, ba 
eifert ©Älcifcn unb 3)ämnte öon Tlctall l^crgcftcUt §at. 

*•) @o machte fic^ j. 85. ®ambc mit Flöte doice 4*, Dboc täufd^cnb nad^oi^menb, beim ©bieten im 
Cantu» firmus (^oit^ttDcrl : ^ol^tflötc 8') prac^tboH. 



8 



bereit ©teufte ber ©efetertc ftüfiet ftmtb, Rattert ebcttfaHS 2tbreffcn unb 
©lücftüünfÄe eittgefattbt. 3^ 3J?ittage brad^teit ©d^üler, SSerel^rer unb 
:eurtbe (SIüdEtüünf d^e , SlDteffen unb geftalbumö, Stetegraninte 2C 
d^Iiefeüd^ übergab Sßuftfbtreftor S)teuel beut Subilar bie ©uutnte 
t)ou 3000 SKar! alö ©ruubftod ju eiuer „^anpt'\ii'\tnna'\ tuetdie 
beu Qtotdhat ©tt^eubieu für iuuge, uubeuttttelte ioufüuftler ju ge^ 
toä^reu. ©ouuabeub, beu 27. Siuguft, 3lbeub§ 7 Ul^r, faub im groj^eu 
©aale beö engltfd^eu &aufc§ ein §eftutaf)I ftatt, ju tüeld^em ft^ feine 
greuube, 'ßoüegen, ©(^üler, SSere^rer, \a Sunftfor^ppcu, njol^I 60 an 
ber Qaf)i, eingefuuben l)atteu. SSor ber JJeier ujurben äur Slnftd^t an^^ 

Setegt gro^e :[)^otogra)){)ifd|e Slnfid^teu, ber Äird^eu refö. 
)rgelu, bie ber Subilar tüäl^renb feiner öOjäfirigeu 3)icnftjeit al§ 
Drganift gef))ielt ^at, näntlid^ bie Drgel in ber Slifabetl^o Älofter^ 
SKarien-, SRt!oIai* unb ^aro^iattird^e. ®iefe ?fufna^uieu tüareu felir 
fd^öu geluncjen unb au^^efüfirt, nur bte SWicoIaiorgel tüar luegen SKaugef 
an Si6)t ntd^t fonberlttf) auggefaöen; man fonnte nid^t^ bon oer 
oberen ^artfiie beö briuanten $rofpecte§ feigen, gerner lagen jur 
Slnfid^t auögefteHt alle Slbreffen, tpeld^e ber Subilar erfialten l^attc 
J3on Söel^örben, Slnftalten, Suftttuten, SScreinen ac, an benen er befd^äf^ 
tigt, xc\p. mit benen er burd^ bie S^nft t)erbunben Ujar ober mtt 
toetd^en er in Sejietiuugeu ftanb. ©o fa^en toir !oftbare Slbreffen 
J3om SKagiftrat l^iefiger Siefibeuäftabt, bom ^ird^cnrat!^ ber ^aroAia^ 
fird^e, an ber er fd^on über 33 Satire Oraanift ift, t)om Xonfünftlcr^ 
bereiu, öom Organiftenberein, bereu SSorfi^enber unb ©brcnmitglieb 
ber Jubilar ift, bon ber S!öniglic^en öod^fdEjuIe unb bem Suftitut ber 
^rd^enmufi!, öon Ujetd^en Suftituten Subilar teil§ fiel^rer, teU§ aud^ 
Seiter ift, 2C. 2C. Qu ber geicr fclbft i)attc bie bebeuteube Jßianof orte== 
fabri! oon Suliu^ ©utgeit, griebrid^ftr. 43 einen loftbaren ^olöfanber- 
©tu^flügel, feeuäfaitig, geftellt, ber oie Slufmerffamfeit aöer Slnnjefen^ 
beu auf fiA teufte. S^ad^bem hk ®efeQfmaft ^la^ genommen, fang 
ein ©efangdgor, ber auö ©omfängem, j. So. ®ä)uh unb ©e^er, unb 
anberen bebeutenben ©ängem beftaub, baSSieb: „©d^müdEt baö^au^ 
mit grünen SKaien'' bon S. 9K. t). SBeber. SRad^ bem ©efange biefe§ 
Siebet trat ber Subilar ein, gefütjrt öom 2. Sßorfi^enben beg Son- 
Iünftlert)erein§ Dr. 2lI§Ieben, ber i^m feinen (£^ren))Ia^ ann)ie§. dar- 
auf folgten bie Slor^pl^äen ber eblen SWufüa, totr nennen btn öof=^ 
Ia:peUmeifter Saubert, ©ebrüber JRabede, Sean SSoigt, ßerr 
J3on öa!e, ujeldber f^äter {)armtog mitteilte, bafe er beim Subilar 
fd^on Unterrid^t erhalten l^abe, aU biefer nod^ auf bem neuen SRarft, 
brei 2;re))pen, jujei Seitem unb ein ©tridE I)od^ getool^nt l^abe, bie 
SJiufübirectoren S5ilfe, öauer, SDienebc. Drgclbaumeifter ©auer, 
au§ granffurt a.D., bie Droaniften 3iubotpl)i, ^artfäg, mü^U 
]ttpp, Äiofe, Äapter, Äat)erau2c., t)or aÜem aber beu gel^eimen 
unb öortragenben ^ati) im SJänifterium Dr. ©dbneiber. Maq bem 
erften ©äuge be§ öorsüglid^ sufammengefteüten wlmn^ fang ber Sf)or 
baö Sieb: „3BiIl|etm oer ©iegretd^e'', S^ejt bonSäfar öon®ad^== 
röben, SKufil öon ^ermann ^auer, ber biefer 2kb feinem ©(^toieger- 
foline, bem Äöttigl §ofo))ernfdnger 6arl SRid^aelö angeeignet |at; e^ 
beginnt mit ben SBorten: „SJBer'ift ber Äönig l^od^geei^rt ?" S)ie ©ott 



fang bcr ©omfängcr ©c^er mit belanntcr ©ebtegenl^eit. darauf brad^te 
bcr §off(t|)cl(Iinetfter Xaubtxt baö erftc ^oä) auf ben Äaifer au^. ©aratt 
fc%Io| fid^ ein Sieb t)ont SI|or gefungen, ba§ für ben Subilar gebid^tet 
unb fomponiert tüar bon bem Drganiften an ber ©o^tjienfird^e, §errn 
S^erb. ©d^ulg. ®aran fd^Io^ fid^ eine ffttio: mit Soaft für ben 
Subilar, gelialten i)om ^rofeffor Dr. Stilleben, in todä)tx er ein 
lurje^ Seben^bilb beg Subilarö unb feiner SSorjüge a(§ Seigrer unb 
SKuftfer entwarf, hierauf ban!te ber 3ubilar in fd^Iid^ten SBorten, 
tocidge öon ^erjen famen unb ju .^erjen brangen. ©anj befonber^ 
banfte er für bie fd^öne Stiftung, bie man if)m ju (£I)ren inö 2thm 

Serufen unb benannt ^abe ju bem Rtocd, arme aber talentöoHe ©dbüler 
eg Äird^enmufifinftitute^ ju unterftügen. hieran fd^Io^ fid^ eine iRebe 
beg ^erm ^rebigerö S^aog, bie berfelbe afö Sßertretcr ber ^arodbiat 
gemembe f)ielt unb in njeld^er er befonber^ l^erborl^ob, mit Ujeld^er 
Xreuc unb Siebe jum griebcn ber Subilar feinem 2lmt ergeben fei 
unb e^ öernjalte. Qnm ©d^Iu^ erinnerte er an bie 3Borte, refp. 3^^9^ 
niffe, toeld^e feiner 3cit §err Don ber öe^bt unb t). Äeubell bem Snbitar 
au^geftellt {}ätten. ^a^ bicfer fe:^r fd^öncn SRebe ergriff ber gel)eime 
unb öortragenbe 9iat^ im SJänifterium Dr. ©d^neiber ba§ SBort unb 
bejeid^nete ben Subilar ate ben ©rofeDater t)on 5 SKiöionen ©d^ul^ 
finbem befebalb, tueil er fie l^abe fingen gelehrt. Sr fül^rte au§, tüie 
fo Diele ©dgüler er gel^abt, bie fjjäter ®emtnarmuft!te{)rer genjorben 
unb in feiner SBeife bie ©eminariften unterrid^tet ptten, unb Ujie 
biefe bann n^icber aU Seigrer in bie SBelt gegangen unb nad^ feiner 
SBeife bie i^nen übergebenen ©d^ulfinber im ®efange untern)iefen ^ätttn. 
)iernad^ tpurbe ben SlntDefenben ein feltener @enuJ3 äu Seit, ßerr 
fiufübirector ^ermann §auer hatU auf Dieleö ^nxthm einiger mt^ 
loefenben eö unternommen, ben ^erm öoffapeümetfter Xanicxt ju er* 
fudnen, auf bem brillanten tJ^ügel ju Stiren beö Subilarö ettüaö jum 
S5eften ju geben. Unb fiel^e, toa^ faft niemanb geal^nt, trat ein. ©err 
SKaubert Iie§ fid^ erbitten unb fagte su. 9Zad^Sem er in iurjer mit 
mitgeteitt, ha^ er auf Sitten einiger 2lnn)efenben ju S^ren be§ Subitarö 
unb biefeS Stageö ettoa^ fpielen n^erbe, ba§ er aber bie ©d^ulb nidE)t 
trage, toenn ber SSortrag nid^t fo au^faüe, tuie man ertuartet, fonbem 
bafe baran bann ber Subitar bie ©d^ulb tra^e, fegte er fid^ unter bem 
SraDoflatfdben aller ?fnn)efenben an ben gtügei unb imprpöifierte ein 
fleineö 3SorU)ieI, an tueld^e^ fid^ ba§ S^ema au§ ßjaar unb 3^^^!^=^ 
mann Don Sortsing fd^to^, ba§ ber ©(|ulmeifier fingt unb mit ben 
SBorten anl^ebt: „§eil fei bem Sag, ber bid^ geboren." ®iefe§ Sl^ema 
bearbeitete ber SÖteifter nad^ aßen ©eiten in ben Derf d^iebenften . S3e- 
ttjegungen unb Sonarten, in ber geiftreid^ften unb femften SBeife fo 
fünftterifd^ fd^ön, ha'^ alle über bie 9J?afeen in Srftaunen gerieten unb 
am Snbe mit einem nid^t enbenUJoBenben 93raDorufen unb Ätatjd^en 
ben Äünftler betotjuten. darauf brad^te ber ^rof. Suttuö ©d^neiber, 
Drganift an ber SCSerberfd^en ßirdlie unb OrgelreDifor beö Sieid^e^, 
ber fpäter erjä^Ite, baß er in ben ^unbötag^ferien äDJötf Orgeln 
reDibtert t|abe, bem §offa))eümeifter Saubert ein ^od^ auö, tooxxn er 
befonber^ baö Salent biefeö äJieifterS im SmproDifieren in gebül^renber 
SBeife I|erDorI|ob. Sftad^bem nod^ ber ^rofeffor unb S)irector ^hhä 



10 

bem Subilar ein ^odb auögebrad^t, ergriff 5ßrofeffor b. .^ersberg baS 
SBort unb bat bie ^ntoefenben, noä) cm §oci^ auf bte grau unb 
gamUte be^ Subilar^ au^äubrtngen, toa§ in fef)r gel^obener unb muntc^ 
rer (Stimmung gcfd^al^. 9?ad^ aufge{)obencr Safcl fegte ber größte 
2;eil ber Slntüefenben, ütoa 30 an Der Qai)l, bie geicr beö Subißum§, 
ot)ne 3ubitar, beim ®tafe ödsten Sicreö, in beu unteren Stäumen besJ 
englif^en ^aufe§, im Steftaurant Siebcrmann fort, tüobei eö, toaS tüir 
tDO^I nic£|t erft ju fagen braud^cn, ju mand)en geiftreitfien aber aud^ 
mancEjcn nic£|t^ tücniger benn geiftrci^en SSorträg'en, Sieben unb Unter^^ 
tialtungen fam. ®er red^t fcl^r gemütlid^en Stimmung ber ®efellfd^aft 
tüar eö aud^ ujo^I ju banfen, ba^ e§ ein blinber Drganift ungeftraft 
tDagen burfte, bie Slntpcfenben auf|uforbem, einen Sßann, ber fid^ um bie 
Drgelbaumnft üerganaen f)at uno ber öffenttid^ atö ein SBetrüger ent^ 
Iart)t unb beseid^net ift, t)od^Ieben ju laffen. — 

SBünfcEjcn tüir bem Subitar nod^ ein langet !räftige§ ßeben, ba== 
mit er nod^ lange unb in ungeftörter Straft feinem fegenöreid^en Stmtc 
öorfteben fann. ®aö njalte ®ott! Slmcn! 

<ö, b. 29. Sluguft 1882. 2^. SW. 

3lttd 2nvi^. !Sie Crgel im @ro#mänfter 

tourbe im Sa^re 1876 t)om Drgelbaumeifter 31 ^^n in SKänneborf 
(am Qüxi^tz) gebaut unb enthalt 52 füngenbe SRegifter, njelcEjc fid^ 
auf brei Manuale unb ein 5ßebat bertt)eilen. ©iSpofition: • 

I. SKanual. 
1. ^ßrinaipal 16', 2. »ourbon 16', 3. ^rinaipal 8', 4 ®ebedt 8', 
5. @amba 8', 6. ®em^f)orn 8', 7. Flauto dolce 8', 8. Srompete 8', 
9. Dftaöe A\ 10. ^o^Ijlötc 4', 11. ^ugara 4', 12. Dftaöe 2', 13. gor:^ 
nett 8', 14. SKijtur 3fad^. 15. SRijtur 5fad^. 

IL 3R a n u a I. 
1. »ourbon 16', 2. ®amba 16', 3. ^ßrinsipal 8', 4. ®th^dt 8', 
5. SSioIa 8', 6. ©pigflöte 8', 7. S)oIce 8', 8. etarinette 8', 9. DItaöe 
4', 10. ©pigflöte 4', 11. SraücrSflöte 4', 12. giautino 2', 13. SRijtur 
2%', 14. Duintflöte 2%'. 

III. Sßanual. 
1. Sieblic^gcbecft 16', 2. ®eigenprinäi))al 8', 3. Sieblid^gebecEt 8', 
4. ©alicional 8', 5. Söienerflöte 8', 6. Sleotine 8', 7. Oboe 8', 8. eu^){)0^ 
nia 8', 9. Vox humana 8', 10. ©piepte 4', 11. Flute d'amour 4'. 

^ebal. 

1. ©ubbafe 32', 2. ^rinäi|)albafe 16', 3. ©ubbaß 16', 4. Sßiolon 
16', 5. §armonifa 16', 6. ^ofaune 16', 7. Dftabbafe 8', 8. aSioIoncello 
8', 9. gagott 8', 10. Srom^jcte 8', 11. ma\)t 4', 12. eiarino 4'. 

S)aö III. SKanual ift in einem ©d^ofaften, mit ©d^njcHtücrf unh 
3;remoIo. 5 6op:peIungen. ßoHeftibtritte für p, mf, f, ff unb üoüeS 
SBerf. 3)aö ®ebläfe tütrb bürd^ ein SBaffermotor au^ ber gabrif öon 
Sl. ©d^mib getrieben. $ßneumatique für I. unb IL Sßanual unb ^ebal. 



11 

^iipofition bn netten jOtdel in &ie S^avpttiv^t jn $. (S!talten)- 

I. ^aupttoerf. 
1. «ßrinäipal 8', 2. SSorbun 16', 3. %tompttt 8', 4. ©op^jelpte 
8', 5. ©amba 8', 6. Dftaöe 4', 7. Flute octav. 4', 8. DItabe 2', 9. 
Duinte 2»/»', 10. SWistur 5fod^, 2'. (40" SBinb.) 

IL SJiebenwerf. 
1. ©eigenprinstpal 8', 2. Sicftl^gebadt 16', 3. 6farmette 8', 4. 
ßonaertflöte 8', 5. ©alictonal 8', 6. ®em§f)orn 4', 7. Flauto dolce 4', 8. 
${ccoIo2', 9.DumtfIötc2V»', 10. ©orttett 4f ac^ 8', (burci^g.) (SO'SBinb). 

III. ©d^tuelltoerf. 
1. Viola d'amour 8', 2. Sieblic^gebocEt 8', 3. Steoüne 8', 4. ^ax- 
monifa 8', 5. Voix Celeste 8', 6. Vox angelica 4', 7. 9io^rflöte 4', 
8. glautino 2', 9. 9?ajarb 2»/»', 10. Harmonia aetherea 2' 3fo(i^. 
(20 » SEBinb.) 

IV. «ßebat. 
1. «ßrtnäiöal 16', 2. Unterfa| 32', 3a. «oftutne 16', 3b. gagott 
16', 4. (Su6ba§ 16', 5. (£eKo 8', 6. Dftaöbaf 8', 7. glötenbafi 8', 8. 
Dftaüe 4', 9. Duinte 5'/»', 10a. trompete 8', 10b. ©Aafinei 4'. 
(36 • SBinb.) 

1. ßoppel I äu II, 2. I ju III, 3. i äu IV, 4. II ju III, 5. 




binat., 20. ©eneralcreöcenoo. 

^reiö 10000 S^Ir. 

SIttd 9IttboIftcibt^) : l&idipofttton ber neuen ^tabtfird^enotgel 

in 9IuboIflabt, t>on ^tic^ti^ Sabei^aft« 

$K 1 1 : „©§ ge^t hoä) nid^t§' über 9luboIftabt !" 

1. ^ßringipal 8', 2. SJorbun 16', 3. ©atnbe 8', 4. ©oppelpte 8', 
5. ^rtnäi))al 4', 6. giöte 8', 7. ©etng^om 4', 8. Dftaöe 2', 9. feornett 
3facf|, 10. Quinte 3', 11. SKijtur 4fa(t|, 12. Zxompüt 8\ 

IL SJianual. 
1. ©etgeitprinätpol 8', 2. 3to^rfIöte 8', 3. ©alictonal 8', 4. 
eiarinette 8', 5. ©ebadt 16', 6. Dftaüe 4\ 7. glöte minor 4', 8. 
^ßrogreffit) 2— 4fad^. 

III. aRanual. 
1. Viola d'amour 8', 2. Flöte travers 8', 3. ©ebad 1 8', 4. Sleoltne 
8', 5. ©altcional 4'. 

$ßebal.**) 
1. 5ßrirut|)albafe 16', 2. ©ubbafe 16', 3. ^ofaunenbafe 16', 4. 
eeHo 8', 5. SaBflöte 8', 6. SSioIonbaB 16', 7. Dftaöe 4', 8. Dutnte 6'. 

Syiebensüge. 
2 SKanuaHoppel , 1 ^ebalfoppcl, Salfantenjua , 1 ßreö* unb 
©ecre^cenbotritt junt ©d^otoerf, 1 ©perröentil für me ftarten S5ä|e. 

*) SBcrftKitct — toic blc aaitae ?lrbcit. St. ^. 

♦♦) 3u6eIIa8cn — ba^ Jicr ein 32' fei^It; fo ÖilM bas^ßcöal leinen ®egcttfa^ unb Ictnc ®runbs 
läge fftr bie S^anuale. SBemermng bes (Sinfenbecs. 



12 

ntiptünqli^c ^i^pofition fäc biefelbc Süt^c. 

I. SKanual. 
1. ^ßrinäipal 8', 2. SBorbun 16', 3. Duintatön 16', 4. trompete 
8', 5. ®am6a 8', 6. ^o^Iflöte 8', 7. ®em^£)ortt 8', 8. Dftabe 4', 9. 
SRo^rftöte 4\ 10. Quinte 2^8', 11. Dftaüe 2', 12. ßornett 8' 3fa^ 
(burdigelienb), 13. SKiEtur 4fad^, 14. ©emSJ^orn 4'. 

IL SKanual. 
15. Sieblidigcbadt 16; 16. Ocigenprins. 8', 17. ©alictonal 8', 
18. Flauto amabile 8', 19. Flauto traverso 8', 20. Dboe 8', 21. 
©eigenpriitäip. 4', 22. Flauto dolce A\ 23. ßornettmo 3fad^. 

III. 2ßanual (©d^treHtDerf). 
24. ©tiögebaät 8', 25. Sleolinc 8', 26. Flauto dolce 8', 27. Vox 
Celeste 8', 28. ßartflöte A\ 29. Vox angelica 4'. 

IV. ^cbal. 
30. Unterfafe 32\ 31. ^rmstpalbaB 16', 32. SSioIon 16', 33. 
©ubbafe 16', 34. $ofaune 16', 35. Xrontpete 8', 36. Duinte 10 'A' 37. 
Dftabbafe 8', 38. (JeUo 8', 39. Dftabe 4'. 

V. 9?cbcnjüge. 
1. Poppet äum 1. u. 2. 3Jian., 2. $ebakoppeI, 3. Sombtnatäg. 
pm 1. 3Ran., 4. Sombtnatäg. gum 2. 3Ran., 5. ©ombinationöäg. jum 
^ebal, 6. ßreöcenbo unb S)ecrcöcenbo, 7. ©d^tocHiüerf. 



'35efpreff)Utt(;en. 



3)räjcfe, gri. 16: SBcif)eftunben f. 1 S3ariton= ob. 5IKea50^©ü|)ran^(St{mmc nt. 
^ealcitg. b. $fte. 55)rc§ben, JoffartI). 
^ier greift ein berufener 3Rctfter in bic ©aiten, fein 5D^e^rer ber 2;ingeltanqcl= 
SKufif. 5U§ ttja^r^afte perlen finb ganj befonberg : „%m SBege fte^t ein 6f)nftu§bilb" 
unb 9h:. 6: „3Benn aUe untreu tüerben." 2)iefe beiben eblen SBIüt^en njoHen mir hti 
oeiftlic^en ©onjerten „wftrmftenS" emüfol^len Reiben. 

5Bi)Icferling, «IIb: 12 Äinberlieber m. ^ianofortebegltg. fiei^jig, S3reit!opf & 
©ftrtel, 2,50 n. 
®iefe§ ^ufeenb neuer Äinberlieber geigt üon cntfd^iebener SBegobung für \)(i^ 
©tnfadic unb Äinblidö^- ^i^ ^^Jt^ f^^ 9^^ genjäl^lt. 5(u$ftattung fe^r ongenel^m. 
©d^letterer, |). Wt.: Stotx^timmxQt Sieber (im 6i|or gu fingen) f. @opran= 
unb mtft. mit tlaüierbegltg. ©. 1—3 ä 4 ^^ n. Setpjig, 93reit!o^f & ©ärtel. 
^iefe 3 äufeerft fd^muc! au§geftatteten ^efte enthalten nic^t ttjeniger Demi tin 
runbeS @d&od£ (60) forglirf) naä) Xejt unb SJiufif au§geh)ftMtc vtnh fcl^r entfpred^enb 




2B tnterb erger, 51. op. 5'2: 7 $ßo(f§poefien f. 2 grauenftimmen mit ^icmobegltg. 
SeMg, Äalint, |). 1 u. 2 ä 1,50 Ji 
i)a^ finb originette unb ^)rft(^tig erfunbene ßtüi^Qcfftnge üon fel^r guter SBirhmg. 
(£inige§ ^jagt für bie „^nberfd|Ul^e" — (£inige§ nur fiir erttjac^fene „®amen". ®mc 
njirmrfie ^Bereicherung be§ betreffenben ®enre§. 

©rbmannSbörfer: „©onnenfdöeind&cn." 3)Jä§rd^enbid^tung üon^ulin f. 2)ecla^ 
mation, @oli u. breift. grauenc^or. Söerün, @rler. 
S)ie 5IKufif biefer liebcnätüürbigen ^id^tung ift im neubeutfd^en ©thle gebalten. 
3)ie 3)orftelIung mad^t nic^t übermäBiqc ©dötoierigteiten. ®er (Srfolg iuirb lo^nenb fein. 

tummel, gerb., op. 25: 0lumpelftiUc^en, SD'lärc^enbid^tungü.'eiard gcd^ner^ 
t\)bt. gür ©Oipr., Tlmo\opx.:^ unb mU^oio, meibl. breift. S^or, ^ionofortebegltg. 
unb ^eclam. contp. ©laöierouSjug 8 Ji, 2t\pm, ©iegel. 
Unter ben neuem berortigen arbeiten nimmt oie üorliegenbe SÄärdiengobe einen 
ber erften $Iä^e ein. S)a§ befannte SJlärc^en ift fe^r ^übfd^ geftoltetimbber'&oni|)onift 



13 

l^ot fein SBeftcS unb (Sd^önftc§ gcgcBett, oijnt 9ltte§ ßcrabe gar ju leidet j^u mad^ctt, 
Wübur^ ha^ prädjtiqe @tüc! niufüalijdö feftr cjetüotmen l^at. ©ine beSfattfige Stuf- 
fül^rund im ©opl^ienftift ju SSeimar, unter Öeitung ber renommirten ©efangSleftrerin 
»Jrau feettig, tüar öon großem ©rfolg begleitet. 
§d^Ietterer, ö. SJi., op. 51: feie 3Jionate. 12 breift. S^orgefönge f. 2 ©o^)r. 

u. 5llt ol^ne Segleitung. Seipjig. ßiftner. ^. 4,25. 
3)ie getüä^Iten ^ebidote re^räfcntiren bie 12 Tlonatt red^t gut. 3)ie öom SD^eifter 
barauS geftalteten ß^^orgefänge ge{)i5ren unbebingt mm SBeften, tuaä bie einfd^lftgige 
Literatur befi^t. S3ei ^mfftngüojer muftfalifd^er SBilbung, wie fte überaß in Zögern 
©deuten §u finben fein follte, »irb ba§ ©tubium biefer nic^t fo gcmj leidsten $iecen 
l^o^en ®enu^ geiüägren. ^^abt, bofe feine ©loöierbegleitung, »el^e oa^ ©anje ftü^t, 
beigegeben tuurbe. 
Rummel, gerb, op. 26: grau öoHc f. @ü^)ran unb 5lltftimmen (©olo) nebft 

»eibl. (S^or, ^ianofortebegltg. u. feeclamation. ^Berlin, JRaabe & ^lotl^o. SSoUft. 

ÄlaüierauSxg. m. Sejt 8 JC 
55)ie 3)icöterin grau ©lara ged6ner = Se^be l^at ba§ altbefannte Wdxä)tn 
febr pbfd^ bearbeitet unb ber ©om^onift Ijat eine fe^r gute, freilid^ tina^ ©tubium 
erforbembe SJhijif baju gefd^rieben. ©in tuürbigeS (5eiten)tüdc ju bem imter 6 berü^rs 
ten „9himpelftil^d)en." 2)urd^ bieje mirtlid^en 93ereic^erungen unferer 8d^uUiteratur 
ift e§ möglidQ geworben, gereifteren 6d[)ülem unb «5d)ülerinnen eine %xt toeltlid^er 
Oratorien ju neben, beren ernfte^ ©tubium üon bem beften ©rfolg gefrönt fein »irb. 
SSerfafferin uno ©omjjonift ftnb feftr berufen „SSeitere§" ^u geben." 
^ibt, gram, op. 566: ®ie Kauberquelle. 3bt)ne au§ b. ©ngl. frei überf. 

ö. ©eiol f. 2 ©opran u. vllt, ©Ijor u. ©oli m. S3egltq. b. ^ianof. 3wn ©e- 

brauAe an ^6^. ^töd^terfd^. u. f. 55)amen=®efangöereine. iftegenSburq, (^oppznxai^ 
„SJcitten in einem großen 3Balbe liegt eine alte Cluelle, toon ber Die @age ge^t, 
bafe fie bie 3cl^i5^fung öon geen^änben fei, weil alle SSerfud^e, ibre ^iefe ^u ergrünben, 
fruchtlos geblieben waren. Unter anberen wunberbaren ©igenfc^aften fott biefe OueHe 
audb bie SÖcad^t ^aben, in i^ren Sßellen irgenb ein SBilb au§ ber Sufunft eine§ SRäbdl^enä 
erfcqeinen ju laffen, ba§ an einem beftimmten 2^age be§ ^[a^reä in bie Xiefe be§ 
SSafferg blirft. Qu biefem SauhtxqvLtUt fommen nun bie ßanomöbdben au§ ber ganzen 
Umgegenb, um einen SBlidE in hk gutunft §u tl)un." 3)a§ ber @inn ber :|)oetifd9en 
SSorlage. ©3 ift alfo eine tleine 0^)er. 3)er S3raunfd^toeiger 3lltmeifter ^at baju eine 
überaus melobiöfe, nic^t fe^r fc^were 3Jiufif gefdjrieben, bie baö ©anje auSeroroentlid^ 
onnel^mbar mad£|t. 
SC^omag, g. ©., op. 9: 3)ie Xaud£|er=S3allabe ö. gr. ©d^iller. ^thhxa- 

matifc^ bearbeitet. ÄlaüierauSxug 2 JC. 9Jiagbeburg, |)einri(f|§]^üfen. 
Unter ben gu biefer l^errlid^en SBaUabe gehörigen mufifali)d)en glluftrationen 
nimmt hit üorliegenbe fidler ben oberften Dflang em. 55)ie mufifalifc^e Söel^anblung geigt 
überall öon feinem Söerftänbnift, tjon ÖJlutl^ unb ©eele. 
©lementar=Uebungen unb ©olfeggi o. 30^. SJiiffdö. TOt l^üxäugefüater 

tianof Ortebegleitung öon &. 2Ö. Xef %ner. 9lu§g. für Wlt^o]opxan ober Vllt. 
•reiben, §offartb, 3 M. 

3)iefe ©tubien bergen eine güHe braud^baren 3Raterial§, wie e§ oon bem bes 
rühmten beutfd^en ©efangle^rer nic^t anberä ju erwarten war. 3)urdb bie fad£|funbige 
einfädle ^Begleitung finb biefe öortreffUAen ©yercitien nur noc^ braud^barer geworben, 
©rell, gr.: 44 beutfd^e SSolfglieber mit ibren Originaltexten in leid|tem 
Älaöieipfa^ bearbeitet. 2. §lu§g. SJlünd^en, X^. Vldermann. 1,20 M 
3Benn audö nid^t alle biefer eblen oolfgtpmlid^en perlen für bie fleinen ^nber 
ipaffen, fo ift bieä bo^ unbebingt ber gall für bie großen 5IKenfd^enfinber, benen ber 
@inn für eble (Sinfad^l^eit nic^t abl)anben gefommen ift. 3)er l^injugefügte Älaöierfa^ 
ift ber ©ad^e gang angemeffen. 

^inberlieber^^llbum, op. 8, mit leichter ^ianofortebegltg. 0. 9lmal. gelfcn* 
t^al. Seipgig, ©erwarb. 1,50 Ji. 
3)a§ fd^muä auSgeftattete ipeftdlien enthält 24 2:erte öon unfern beften S)idl|tem 
ber ^inberwelt. ®ie Xonweifen finb burd^weg bem fmbli^en ©eijje angemeffen. 
©c^onborf, 30^.: Ä^aifer Silbelm:5|)t)tnne. ©üftrow. ©elbfttSerlag. 

5lud^ in biefer Bearbeitung ai§ ein em^fel^lenSwertl^er ^Beitrag p unferen paixw^ 
tijd&en ßiteratur gauji ajmel^mbar. 

&{uada::Samoi)^ta: 3)cr ©änger, op. 6, für 1 ©ingftimme mit flaoierbegltg. 
l]eipäig, Äal^nt 1 JC 



14 

@i3jadai3tt^Jiol)8fa, op. 7: Sßlaxit, fRomcm^t; cbcnbaf., 1 M 

3)ic ^oc^gefteßtc ©omponiftht fatm fi(^ fd^on feigen wnb l^örcn laffcn. gl^rc ©e^ 
föjtgc acbören jju ben bcffcren (£rfd|emunaen. 
Ärug, ®uft: 7 Sieber f. 1 (Smeft. mit Älaü. Setp-^ia, Äafint. 

5lHe bicfe neuen SBeifen finb fc^ön em^funben imo — bantbar. Sie bociünen= 
tiren aitfS neue hit ungetoö^nlicge S3eaabung be§ jugenblit^en ß^om^oniften. 
^ux^totUt), Sob., op.5: 3 ^erbftaebcr f . 1 93art)tonft. ni. ÄIoü. ßeip^ig, Äol^nt, 1,50. 

2Bir em|)fef)Ien namentlid^ m. 2 u. 3 al8 bon!bare SSortrag^ftücfe. 
aRüIIer, 9fl., op. 38: 6 SSolt^Iieber f. 1 ©inoft. mit ?ßiono. fiei^^ig, Äal^nt, 1,50. 

3)er SSotfäton ift feljrnjol^Igetroffen, fo bap biefe ©angeäblütben tuo^I entjjfe^IenS' 
toertb ftnb. 3)iefelben finb auc^ für 3Rftnner^or entjprec^enb bearbeitet »orben. 
Sidcebe, ü.,op.91: 2 S)aletarlienneber f. 1 ©ingft. m. ^ionof. fiei^J^ig, Äal^nt. 

SSon eigentpmli(i|cn Kolorit unb fel^r ban!bar. 
SBogel, S3., op. 15: 3 ®ef. f. eine tiefere @t. mit «ßianof. Setpgig, ^af^ni, 2 JC 

3)er ©onil). giebt 3:iefere§ in fd|öner fform. 
^cnriqueö, op. 3: 3 Sieber f. 1 ©ingft. m. ^. ebenbaf. 

SDiefe ©rftlingSüerfud^e oerrat^en unftreitige§ Talent; wir ertoarten SSeitereg. 
eUerS, m.: „^er arme Xaugenid^tö" f. 1 mittl. @t. mit iBegltg. b. ^., 
cberibaf. 1 M 

3)er berül^mte (SangeSmeiftcr uerftel^t nirfit nur })rö(btig ju fingen, fonbem aud& 
trefflid^ m componiren. S)a§ effe!tt)offe @tücf ift gef Auiten Öaffiften fe^r ju empfel^Ien. 
%xtmpltx, O., op. 1: S)a8 erfte ßicb ö. ©eibel f. i ©ingft. m. S3egltg. SBerlin, 
3)anifö^ler, 80 ^ 

3)er junge Komp. {d|lögt in feinen gefanglici^en SSeftrebungen bie SSal^nen $(bt§, 
GJumbertS unb Ä^üden§ nid|t ol^ne äalent ein. 
©iJpfartl^, ^., op. 15: 3 Sieber ü. SSeit f. iSingft. m.^iano. Seipjig, ?ßorttu§. 2M 

SSon ber neuen aJhtfifriditung auögel^enb öerrat^en biefe SBIuetten ein freunblicfteS 
Xolent, ba§ ber SBearfitung ioertl^ ift. 

i^ennig, Aloisio: Missa brevis es facilio styli „a capella** dicti quatuor 
Yocum in aeqnalium (Soprano, Alto, Tenore, Basso) gymnasiorum quoqne 
usibus peraccomoda. Parti tura 1,20. 4 Voces 60 ^ SlugSburg, 91. SBöbm. 

2)er begabte SJerf. biefer red^t braudibaren SJlcffe ift ein naiver SSertoaubter be§ 
bebeutenbften fatl^olifd^en Äird^encomponiften ber ©egentoart, Dr. ^ranj Si§t, 
»ol^nl^aft in föalocfa (Ungarn) unb erfreut fid^ beS befonbem SSoblioolIenS bcS ^od^= 
oerbienten ©rjbifdiofg ©arbinal 6al)nalb bafelbft. '^laä) Sem er längere Qeit 
al§ 9flector ber bortioen Sefuitenfci^ule rül^mlid^ft getoirft ^atte, jog er fid^ auS ÖJefunb- 
beit§rüd!fid^ten in§ Privatleben gurüdE: ein burd)au§ ebler, lieben^toürbiger ©barafter. 
feie fein weltberühmter SSetter gel^t audö ^txx Üteftor |)ennig \)on ber altUaffifc^en 
Ärd^eranufif, bie unter ^alaftrina gipfelte, mit gutem ©runoe au§, alfo meift auf 
S)reiflang§^rmonien fufeenb, bie jebod) be§ melobijd^en glugeS nid^t entbebren. ^ro^ 
Slntoenbung canonifd^er ©Solutionen ift i>k gan^e SOieffe bennad^ jiemlid^ leiAt, babei 
fird^Iid^ loürbig, üon liturgurifd^er ©orreftl^eit unb angemeffener feür^c, fo ha^ fid^ bie 
f(^öne ®abe ntd|t nur für firdf|Iid^e 3^^^^^ fonbem audö jiur ©rbauimg imb Uebung 
m fat^olifd^en ©d^ulanftalten gani bejonberä eignet. S)ie Sßejei^nung Adagio. M. M. 
= 104 im ®Ioria unb ßrebo fd^eint nid^t gan^ corrett ju fein, mbem biefe @ä|e 
njo^l ettoaö bewegter ^u nel^men finb. ®a§ üeroienftlidie Dpuä ift gam geeignet feinem 
Urheber weitere greunbe ouä) außerhalb Ilngamö, wojelbft ber l^od^würoige uftann fd^on 
einiget SSerbienftlid^e oeröffentlid^ ^at, ju erwerben. — 



^up^nin(|en. 



(S 6 i i n g e n . Äirdbeuaßonjert in ber 6tobtfird^e, am ©onntag, ben 10. (September 
1882 ju ©unften ber |)agelbefd|ftbigten be§ Oberamt^begirfö, auSgeful^rt oom €ratorien= 
herein, bem ^irdjend^or unb fämmtl. ^iefigen SJiännergefangoereinen unter Seitung be§ 

term ^rofeffor ginf. Programm: 1. $rälubium für Die Orgel (Smprootf. üon ^rof. 
in!). 2. äftdraier^or: 2Sir glauben 9(tt' an ©inen GJott 2c., oon % ßJ. Mgeli. 3. 
OJem. e^or: 3d& lag in tieffler ^beönac^t 2c., (3Kelübie 1535.) ^onfa^ üon 3o^. 
©ccarb. 4a). Slännerd^or : ^eüig Jc, oon g. @d|ubert. b) S^or : ^audfeet bem §erm 
2c., üon fj. ©üd^er. 5. 9lecitatiü (0 SSater, ^ab' Erbarmen k.) unb mie (Saft mid^ 



15 

mit XferHncn mein Soo§ beüagcn 2c.) für <Sopxan unb Orgel Don ®. g. §[lttbcl. 
(grau ^rof. fjint). 6. Orgelfcnate (S«r. 2 in Es-dur) toon 6^. ginl. |)ierau§ @aj 
I. (|)err Song). 7. Syiftnncrd^or mit Orgelbegleitimg : 3)ie §immel rül^men 2C., ö. S. 
öon ^Beet^oöen. 8. ©opranfolo: 5(rieau§ ^eoboro: JReiner ©ngel, l^eifge @(i|oar k., 
t)on @. g. §ftnbel (gri. ©rünjiDeig). 9. SOf ftnnerdöor : ^reiö unb Anbetung k., toon 
(£. §. 9ilnd 10. ÖJem. ^or: gjJa^t fiodi bie !r^ür 2C. üon 9K. §auptmonn. IIa). 
äWftnner^or: 2Bic lieilig biefe§ tiefe ©qweigen ac. Don 5f?eufomm. b) ©fjor: ©ro^er 
©Ott, wir loben 3)iq zi, oon ^. älitter. 

^roteftantifd^e ^auptKri^e Mi3Bic§baben. 2rreitag, htn 1. September 1882, 
3(benb§ :|)räci§ 5 H^r: .Orgel=, ^ocaU nnb Snftrumental^eonjert oon 5lboIf SSalb, 
^anift unb €rganift an bcr ^jroteftantif&en ^auptfird^e ^u 2Bie§baben, unter gütiger 
?teitnjirfung be§ gröulein 51malie ^obfteot ((So^jron) au§ öomburg, fotoie ber Ferren 
^ermann Söemingcr (SBariton) au§ gran!furt a. 9JJ. unb C S8ö{)Imann ($om), fi5nigs 
Iid^er ^ammermufüer l^ierfelbft. ^roganim: la). guge (F-dur> für Orgel öon 3- @- 
S3ad^. b) ^affacaglia für Orgel öon ©irolamo gre§cobaIbi. 2. 9(rie für @o^)ran: 
,/©öre, Sfrael" au§ „(&m^" ^ön 9JlenbeI§fü^n. 3. Sargbetto für §om unb Orgel t)on 
%v. md. 4. tßieb für ^Bariton: „^er gricbe fei mtt ^uä)" oon Sr. @(t|ubert, 
5. fjantafteüber: „0 sanctissima" für Orgel oon @. @. ©te^lc. 6. 5lrie fürS3ariton: 
„©§ ift genug" au§ „eiia§" oon ajjenbelöfol^n. 7. äft)ei fiieber für ©opran : a) „^er^^ 
liebfter ©ott" toon S^an!. b) „@ei ftitte" oon SRaff: 8. ©rftcr ©afe au§ ber ©onatc 
(op. 42, D-moll) für Orgel Don ^llej. ©uilmant. 



Qlotisen. 



^artihilorift SBlicmd^en aug S)re§ben in Jöaljreut!^ (Üieifeberid^te mit broftifd^en 
Slluftrationcn. SSerlag oon Sari 9ieifner , iieipsig). ITnfer imoertoüftlid^er JJreunb 
Sliemd^en mu^te ,,nabierlicö" aud^ na^ „SBeireitl^" fal^ren um bie reic^lid^e Äomif ber 
bortiaen SSer^ältnijfe ^u beleud^ten. 3Bie fonnte er fi^ einen fo eminent jjeitgemägen 
6toff entgegen lofjen: — 3öer oiele emftl^afte SBeric^te au§ $8a^reut§ (:|elefen Qat unb 
baoon überftlttigt ift, farni fid^ nid^tS S8effere§ bieten , al§ biefe er^luftigen 9fteifebriefc 
S8liemd^en§ jur ^anb ^u nehmen , beffen amüfante Saune burd^ bie mangelhafte 
S8e!öftigung m $8et)reut^ S^idötö oerloren, burd^ ben guten bortigen ©toff aber offenbar 
geloonnen i)at. UebrigenS ift e§ 93liemd^en t)urd^au§ nid^t barum p tl^un, ba^ Wtii)t- 
fejtfpiel ^arfifal §u ^lerfifaliren ober herunterzureißen (baoon l^at er feine toi^ige ^itif 
überhaupt fern gemaltem — o nem er ^at gegen ben 9J?eifter felbft unb feine „?(ßuftfe" 




oodft ^ioa§ oon fein^ 9hi^me abfriegen wollten, bie l)at 'r ^ellifc^ uff 'n >J^ge gegen bit 
i§ 'r Jogar nieberträd^t'gt. — lteberau§ Reiter ift e§ , wie S3liemdi)cn 9hd^arb' Wagner 
im „3Sabnfrieb" interoiewert , oon bem ©tubenmäbd^en „©ieglinbe" ange^audlit, oom 
9Jleifter felbft gerabexu abfto^enb be^anbelt, aber anber^wo wegen (5Jefmnung§lofig!eit 
rauSgemagregclt wiro. Unter ben ©piegelbilbent ber ^agnärrif^n xeid^net ftd^ befonoerS 
ein „©oui^rtoaborift" au§ SetpAig, bcr an „3Jiobieffud6t" ober „Mobiefflmt" leibet, burd^ 
fc^arfc ,3eic^nung au§, wäl^renb auc^ bie meiftcrftiefeltüffcnben SSalireut^er für btn @^)Ott 
nid^t ju forgen brausen. 2lu§,^ugöweife läf?t ficfi aber bie fjüüc ber fomifd^en „9Jlobife" 
in biejem brolligen S3üd)lein gar nid^t wiebergeben, fonbem man muß e§ felbft lefen 
unb au(!^ bie ^^Sortraitä^nlidftfcit jwift^cn bem 3Jieifter unb SBliemd^en betrad^ten. 2Ber 
alfo fünfzig Pfennige nod^ amuwenben ^at, ber oerfäume nic^t, ftd^ biefeS fel^r amüfante 
unb f)m]t zeitgemäße S3üd^lein fd^leunig anpfc^affen. — 

SSon bem 5llt= unb ©roßmeifter bänifqer Organiften 9Jiattl)ifon'§anfen 
in JRo^filbe finb bei 3Bill). .§an|en in ilopen^agen erfd^iencn: 6 @l)ntpl^onien unb 
6 5 ö i^ t a f i e n für Orgel, bur^ unterftü^nng be§ bdnifcben ©ultu^mmifteriumS. gm 
©rfc^einen begriffen ift em Oratorium 3 o 1^ a n n e § (naq ß^ap. V. ber Offenbarung 
3o^.) im 5?laoierau§zuge, fammt mehreren anberen ^ocat unb Orgelf ad^en, barunter 
einige ^aoib'fc^e ^falmcn. 2c. 

S3ei (Schott in SJiainz erf^emt bemnäc^ft berS. 2;0eil oon Dr. S^^^i Sif^t^S 
Annees de PeHrinage, 7 ©ompofitionen für ^iano, fowie 3 (Sonette oon 
Petrarca, überfe^t oon ^eter ©omelm^. (Sbenfo erfd^emt bcr berübmte ungarifd^e 
Marfd^ (in C-moll) oon granj ©d^ubert in ber ^Bearbeitung be§ SD^eifterg in 3. 
Ueberfefeung. 



16 

ißac^bcm SonfuI SRcnfe, ^oft)ianoforte=gaBri!(mt in Stettin, bcm ßcrm TObö 
fi i f ji t in SBeimor eine^ feiner trefflichen $ i a n i n o 8 jur »eitern SBerfiimmg (ber 
©rofemeifter fc^enftc baö betreffenbe gi^ftoment bem afabemifd^en ©efang? 
Vereine*) ^n 3ena) einoefanot Ijatte, ftcUte ber genannte ftrebfame jjobrüant bem 
genannten weltberül^mten Äünftler au(3^ ein neneS Harmonium (mit 15 SJegiftem 
för 2 3RanuaIe unb felbftft. ^ebal) pr SSerfüoung. 9Jleifter 2mt überroieS baS 
leiftung^fäl^ige ^Inftrumcnt ber ÖJrofe^er^ogl. 9Kuftr= nnb Ord^efterfd^ule. ^m 16. 5(ug. 
»eiftete ber äKetfter \^a^ fraglici^e S^^f^^^^t l^bc^ft eigenl^Rnbig ein; er fpielte |^öd|ft 
eig^änbig eine SBad^'fc^c Si^ö^ unb feeimaf 3 SBo(!§Iieb : ,,^ün ber SBartbura gint^cn 
nieber" jc. 6err 9tenö l^at genannter @(i|ule aud^ ein ^ebal in 2ln§Jt(^t gefteut, ju 
bem ber "SH&m outomatifij^ bnrcb ba§ $ebal felbft erzeugt wirb, fo baB ein sBälgetreter 
f aft überflüffig erfc^eint. ^tn vitnh mürbe üon fi. mit grofeer ^luSjeidinung be^onbelt 
unb nebft 10 3)amcn unb öerrcn jur 2:afel gebogen. 

S)ie genannte SJäififfd^ule ^at mieberum, anfangt (September, bei ©meucruna 
be§ ©urfuä, einen onfeljnlidfeen @a|üler=3utt)a(]^3 au§ Stmerifa, (^glonb, ©ottanb veno 
Shi^Ianb erhalten, fo ha^ bie betreffenben 9fiaumli(^!eiten anfeljnliq öergro|ert »erben 
mußten. ?luA bie feltenem Drcficfterinftrumente mie englifcg ^om , SBa^cIarinette, 
Kontrafagott, fünffaitiger SBafe, finb l^ier entfijre^enb oertreten. — 

grauji ßifM ttjurbe gum ©l^renmitgliebe be§ (^efangöerein§ garmonia in 
3ürid6 ernannt. — 

Slm 29. Stuguft üerf(]^ieb in SSerona ber befannte (Saloncom^onift ß^^arlcg 
SS 6 , in einem Wlter Don 67 Sauren. 2)er befannte ©onüjonift beg perlen? 
regeng unb anberer S^üppfad^en mar gut veranlagt. S)a6 er fein Xalent bem 9Kobegö|m 
omerte imb fid| bene babei befanb — mer miß e§ ifim üerbenifen?**) 3)er im 5lu§I(mbe 
S5crf(i|iebene mar ber ©ol^n eineä Organiften, geb. 1850 m ©ci^marfom bei 3)emmin : 
m Den üier^iger S^l^^en lebte er in S3crlin als ßlaüierlenrer. 55)ann fud^t er^g gleiq 
meit in ber 5yerne, nic^t in ber ^'d^t mol^nt ha^ ©lürf ä la ^eter in ber JJrembe. 

3n einem (S^onjerte eine§ burt^ feine enorme ^ec^mf überaus ^eroor^ 
ragenben ©c^ülerä Dr. gran-^ ßifjfS, |)erm ©ugen b' Gilbert auS 
fi n b n , fanb ein neuer eongertflügel auS ber gabri! oe§ §erm ^ u ^ f e n in 
SBerlin (griebrid^gftrafee) burc^ feine ungemeine flonglid^c ^tuSgiebigfeit , @a|ön^eit, 
(Stärfe unb $8ielfeitiglett be§ Xone§ , pxad^tooUt (Spielart m\b gröBtc ©olibitöt beS 
3Red|ani3 bei allen Beratern bie grögte ?lner!ennung. §err Dr. gran^ fiifgt, als 
gröftte berartige 3lutoritftt, be^ei^nete baS betreffenoe S^^ftrument , als eins ber 
alferüorjiugli^ften, bie er je fennen gelernt ^abe. — 

§anS üon SBülom'S jmeite ^c|ter S3 1 a n b i n a , ^at fic^ mit bem italienifd^en 
©rafen ® r a ö i n a im §lug. ju SBaöreut^ oermft^lt. 

2)aS Hamburger ©ängerfeft ^at fein deficit, fonbem einen 9leingeminn öon 
42000 M abaemorfen. 55)aS farat man ficb mol^l gefallen laffen! 

3)er Organift SBlan! inStaraarb beging fein golbeneS Organiftenjubilftum imb 
mürbe babei j^um ©rog^eriogl. SKufißireftor ernannt. 

Slm 12. ©e^tbr. ftarb 2Bil^. |)artfäS, Drg.an ber (£lifabet^fird&e inSBerlin, 
77 Saläre alt. — 

germ SB. in @. „^^n ^Regiment bringt neue aJ^enfAen auf, unb früBereS 
JBerbienft üeraltet fd)nelir ©filier. 9J?ufifbir. ©. in Wl. fjrl. 2Jlagba 
SBöttrfier (3Jimo=@o^ran) ift als (5;onäertfangerin fe^r gu entpfel^len. ©timmmittel, 
©d^ulung unb SSortrag — auSgejeid^net. — Sn ber gantafie u. fjuge über SBad^ 
üon Dr. JJrauii ßifet ^^itl ber (Süm^onift ju anfange bis pm Maestoso nur 32 unb 
16' m^t, o^ne baS ^opptl pm 9Jlanual. ©ine 3)arftellung ber Siftifd^en 
^luffaffung öon @. S5ad^S borifd^er gantafie unb guge merben ©ie, 
nebft einigem 5lnberen, maS 3^«^^^ fjreube mad^en mirb, in meinem „aolbenen 
Drganiften:=^lbum'' oorfmben. — Dr.^.WtMa^^. ©^rlic^ üb. 9t Söagner 
(S5b. 48, 9»^. 51) ber S^^^m ,.über 2ani> unb 9Jleer" fd)reibt, fd^eint mir baS Süd^tige 
ju fein; nur immer bie SRed^te aj^itte gel)alten: Ne quid niraia! — 

*) 93ci einem Äircficnconacrte be§ afobemifd^en ©efonQücreinS in 3ena fpicUc ber ^oÄmeifter bie $arfcn* 
^»artie au feinem 2m. $falm auf bicfem ^nftrumentc, tt)clc^e§ allgemeine Stnericnnung fanb. 
*♦} h) Ö(^ nid^t! Dr. «ßiefefe. b) S(^ gana cnifd^ieben! $. ©rbgcb. 

C^urt, iSerlag ber ^brner'fd^en ^d^^anbCung. ^rucf bon Dtto Oionrab in (Erfurt. 




AIIA. 



■^ 0^* ^y^**\^^>^-s^ #.^«^.y"v 



jaiiftk-idtrd)rin 



f (fr ODrgelbnu ml ©rgclfpiel iitsbef^ukre, f^mU ffir rnnfikaliftlie 
®t}t0n(, lurri)U(t|e; iitjlnihttt^e CScfaug- tm^ Claiiier-iSltt|{li. 

herausgegeben öon 



SSierjigfter 33anb. 



1§§3< 



Sä^Ii(^ erfc^einen i big 2 Sänbe iu ie 12 9htmtnem. %s.t ^nunteratUmS^ireig beS »anbei 
beträgt nad^ mie bor 2 '/* a^arf unb ift ba3 Statt burci^ oKe Sud^^ unb aOhtfilalien^nMimgen fotoie 
bur($ aEe ^oftämter, ol^ne ipreiScr^öl^unfl, ^u be^iel^en. $reiS bcr etnaelnen tRummer 37 ^tmtfi. 
SnfcrtlonSflebül^t : lO ^fenniß bie gcUc. 

Sn^alt: a)er ^cilißcn GöcUia Süngcr »oit i&. 91. — öoit «od^ — Cifjt («mjtSbter «öad^orgen. — 
g^eue Drfiet tn ber ^obftcifini^c au a)ortmunb. — SJcf^jrec^unQen. — Slupi&rungen. — Stotijen. — 
8rtcftt)C(j^fe(. — 



!&ct l^rtK(tett 6:äctUa Sänger« 



in 



3E.. ?J. tttib 3. 



T. 



©in Orgelbauer jpro^ jüngft fein 
3n X. beim Cantor Jf^ci ein. 
ä6ie greil^eit l^ab' er M genommen, 
©rfiftrt er, meil i^m jünaft petommen 
Rn Ot)ren, bag bie Orgel l^ier 
Sm Orte leibe 3Jiangel fd|ier 
9In Sinb, an gütte, unb an ^raft, 
^\vi6) bie 3:rattur fei mangel^oft; 
äur 5Cb^i(f^ er ft^ t^u erbieten, 
afean »erbe mit i^m jein jufrieoen. 
3)em Äantor, ber aum Orqanift, 
3)ie 9lebc nid^t txh(mvS) ift; 



SSerbroffen blidft er an bcn SWann, 
2)ie 5(cöfel jucft er, fprid^t fobann: 
„3a, ja, \>a^ SBerf ift ^erjlid^ fd^led^t, 
Unb mir au(3^ »är'g üom ^erjen xt^X, 
SSürb' e§ Uon ©runb au8 bergeftettt. 
3)0* fe^t; bie Äir*c ^at fem'®elb, 
3)a werben Steuern umgelegt, 
S)ie Unfer einer au^ mit trägt. 
3)a mitt ic^ lieber weiter taften 
Sßie xeitl^er auf bem alten Äaftcn.'' 
©in ©rauen ftöfet be« ßbrerS ©lieber, 
,,?lbe!" ruft erunb— !c|rtm*t»ieber.-- 



^. 



3n ?), ber ^r*' el^rwürbige SSftter tagen, 
ä)e§ Orgelmerfdienö falber rat^jufc^lagen ; 
©in Eintrag mar (üom ^rftfeä) eingebrarfit, 
(Srflürt. bann begrünbct mit S3eba*t: 
(Sinftellen in ber Stimmen fleine ga^l 
^JJian fott ein neues ßJeigenprimijjal, 
3)amit eS fAöner in bem Äirc^lein Italic. 
SBalb einöerftanben finb W ^öter alle. 
3)er SKeifter, ber gur Si^ung war beorbert, 
83cre*net mm, wa8 baju wirb' erforbert 
^n3inn u. £o]^n ; er ma^ts nid^t ungei^euer ; 



aRan nicft ;;ufrieben, (Sinem nur ju treuer 
2)ie SRedjnung f *eint unb f lügli* f agt er jeftt : 
„Suüiel beS ^innS ift ^ier angefe^t; 
(£§ braudit fo groß, wenn felbft 

\)it Orjjel fictn, 
S)a8 ©eigentorinjipal bo* ni*t 

lufein?'' — 
3)er Orglcr fpra^S. STn feinen ©prud^ 

ber 6|)rü(]^e 
©el^t'^ @(eigenprin5t|)al tool^I in bie 

53rü*e. — 



18 



m. 



3n 3. tjor 3a|^rcn bag ©ottcS^au« — 
SSie tüaf^ intucnbig fo fc^aurin unb ßrau«! 

tod^ oben üom rotkeftric^encn 6^or 
udft ou§ bcm 3)unrc( ein Orgelc^en öor, 
Äotmt' ma^cn, mie ein @ef^en)td^en, banq 
2Rit bem granen ^feiflein, f aum f nqer^lanci. 
©in ncner ^farrt)en: fom, ber juft 
äum adeformiren l^attc Snft, 
iiiej alles in ber ^xä) erneuern, 
gimmern imb ftreid^en, ^ufecn unb fcöeucm, 
sDcn Elitär, 2:ouf ftein, bie Äan^el berleiben, 
^a6 Htter ^ugen baron fid| meiben, 
^ritt nun jum Orgelmeifter ^in, 
Smcfttet empaft bie 9leb' an il^n: 
„§^ Kantor, mir müfeten •— unb fottten 

wir borgen — 
9iun für eine neue Orgel noc^ forgen, 
3)ie iool^l auf bcm ©l^or ){6) iprclfentirt, 
Äu(^ bur(j^ benÄlangben@otte§bienftätcrt, 



SWdftt fo gellt unb entfefelic]^ fd^reit, 
3)a6 ©inem c§ ift um oie D^ren leib; 
3)agegen ntuft fie — bie ^auptfac^' ift ha^ ! — 
Sefommen einen richtigen ä3a^!" 
S)er Kantor ftu^t, bonn bringt er bor: 

§9l(i^, (offenes gut fein, |>crr'$aftor! 
ir meine Umftftno' ift tt)ie criejen. 
ie boiiu gef(]^affen, baS Keine SBcfcn: 
SSring' nid^tö auf einem großen ptag', 
^\ä)t Sritterd^n, nic^t S)opjpe(fci^lag, 
Unb fftm', hinein ber ©eneralbajj 

3)a blieb' id) ftecfen mit §aut 

unb 0aar! — 
3)er $farr^err mirb i^n l^abcn uerftanben: 
^er artcifter unb fein Orgelc^en finb l^eut 

nod^ üor^anben. —- 

$erm. 9J. 



1011 Seb- Äadj — ^m\} Ctjjt^ 

(6in Äonsert auf ber Söad^orgel in Slrnftabt.) 

@eb. S3a(^ ift »ie ber $let]^er,.aUgegentt)örtig unb unBegreifiid^. SSaci^ 
gilt für btn gföfiten ^armonifer unb ba§ mit JRed^t. 5)a6 er 3)ic^ter ift ber 
böci^ftcn $lrt, bürfte man nodft faum augfipred^en, unb boci^ gehört er 5u3)cncn, 
bie »ie @^a!ef|)earc ^oc^ ergaben finb über finbifd^c SBrettgeftelle. m^ mt^ 
^enbiener l^at er nur für \)k £ir(^e gcfd^rieben, unb borfi nid^t, tt)a§ man eigent- 
lich firc^Iid^ nennt, ©ein @til ift SSac^if^, »ie mt^, m^ fein ift. 

@oe^e:=8eIter§ SBriefwed^fcI. 

3)a lebte 1703 in SBeimar ein junger ^ofntujimS , namen§ ©eb. 
^aä), int ©ienfte beö Jüngeren Sruberg (Sol)ann Srnft) öom regieren* 
ben ^erjog SBilbelnt (ixn% angefteUt. ^attt bod^ fd^on ber ©roßöater 
beg liingen SJiufiferö eine SlnfteHung am SSeimarer §ofe gel^abt. Ob* 
tt)obl mel^r Ätaüier* unb Drgelfj)ieler , benn SSioIinift, ^atte ©ebaftion 
toal^rjd&einlid^ auö „(Sjriftenägrünöen" — l^atte berSImte oodEi fdjon frfil^* 
geitig Später unb SWutter bertoren! — bie fraglid^e ©teile angenommen. 
£)btt)0]^l biefelbe aud^ mufifalifdö anrcgenb trar, Denn e§ lebten bamalö 
in SBeimar jtoei trefflicEje ^nftler, ber SßioIinDirtuoJc SSeftl^off (Slam* 
mermufitug unb — Äammerfefretär) unb ber tMtige Drgantft Sol^. 
@ffler, fo fd^eint e^ bem jungen l^od^ftrebenben SJcanne l^ierfelbft bo^ 
nid^t fonberltd) gefaüen ju l^abcn. Sn Strnftabt ndmlid^ njurbc in bie 
,,neue SHrd^e" aud^ eine neue Drget gebaut 1701*) ®er SBeimarer 
Äünftler fam nac^ Slmftabt, fpielte unb imponirte burdb feine Seiftun* 
gen ganj 0ett)attia, fo oafe ber !aum Sld^tgebitjäl^rige fofort al^ Drga* 
nift engagtrt tt)uroe. ©ine alte SSeimarer irabition erjäl^It, ba^ (s>e* 
baftian brevi manu au§ Slmat^en — „burd^gebrannt" fei; bod^ 
mag bieg SRef. nid^t Verbärgen.**) Seiber fteHten fid^ gar balb aEer* 
bano 3)ifferenäen jtoifd^en bem genialen jungen SKanne unb feinen Äol* 
legen unb. tt)ag nod^ fd£|Iimmer toax, feinen SSorgefe^ten ein. Scne f onnten 

•) SJeiber toar biefclöc fo lücnig gcluitgcn, bafe fic fd^on 1710 repariert iöcrben muBtc; et« <5citcn[tücf ivx 
SHJctTttorer (StobtRrt^cjtorgcl, toclt^c I812 Don 2;rannjcli erbaut unb f(|on 1825 üon Dr. 2öt)fcr unb <Bdß^ 
toöEia umgebaut n)erben muBte. 
••) Ob ou(§ „abgebrannt" ? ~ fann Wef . nod^ »cnigcr fagcn. 



■ 19 

i{)m jcinc rctfdj ent^)or!etmenbe ©entalttät, biefe jcmc tocttauägebei^n^^ 
im tni)nm Drgelp^antafien, feine felbftbetüufete ^altung unb einige 
bienftli^e Unregelmäjsigfeiten (fo 5. S3. - xoax ber lunge/ lebenöluftige 
9Wann einmal toSi)xmt> ber 5ßrebigt in ein benad^barte^ SBeinl^au^ ge== 
njanbert, ^atte au^ eine frembe „3unt|)fer" anf bem ©bor fingen laf- ^ 
fen; ein anbermal l^atte er feinen Urlaub, um ben berülgmteu Drgani^ * 
ften ®ietri(^ Sujtet)ube in Sübei (1705) gu ftubieren, b. ]^. öon ibm 
ju fernen, umö Siierfad^e überftiegen 2c.) nid^t füglid^ [0 l^ingel)en laf^ 
fen unb ber „Steibereien" unb — „SSemjeife", ref:^. bienftli^en „9iafen" 
tüaren fein @nbe. Site baber in ber bamaligen freien SReid^öftabt Wixi)U 
l)aufen eine Drganiftenfteue ciufgina, fiebelte ©ebaftian nad^ ber genannt 
ten ©tabt mit feinem jungen SSeibe 3Raria Sarbara Sam, einer 9Ser- 
ti?anbten öon i^m, freubigft über. SDafe aud^ ^ier feinet S3teiben§ nid^t 
lange tpar, benn er lüurbe fc£|on 1708 ate §oforganift nad^ SBeimar, 
tüofelbft er bi§ 1717 blieb, berufen, — ift fattfam befannt. 

Slrnftabt l^atte nun ben. größten alter Drganiften Verloren; bie 

Orgel, auf ber feine njunberbaren @d^ö)3fungen'erflangett, toar inbefe 

geblieben unb tüurbe bi§ p Slnfang ber fünfäiger Sa^re ate „SBad^re- 

liquie" lüeiblid^ t)eret)rt. greilid^ toar ba§ glei^ öom Slnfang mangels 

^afte SBerf im Saufe ber ^eit immer leiftungöunfäl^iger ^etporben. S)a 

fa|te ber bamaligc Drganift §. S3. ©tabe (geb. 1816 tn ©ttifd^leben 

bei Slmftabt, gcft. 1881 ate tantor unb SKufifbireftor in 31.) ben fii§== 

neu 5ßlan, bie Sad^-Drgel ben mobemen 9lnf))rüd^en gemäf; ju reftau- 

, rieren. SDaö ®elb baju lüurbe grojgenteite burc£| „miloe Beiträge" öon 

t SRufifern unb anberen Äunftfreunben in unb au|er 3)eutf4lanb „5U' 

fammengetrommelt". S)ic 9f{enobation begann burd^ hm Orgelbauer 

§effe. Ob berfelbe fid) ebenfalls „Verbaut", ober ob baö ®elb nid^t 

mel^r ftüfftg ttjerben toollte — furjum, ber bicbere „§effe" toar eine§ 

fdbönen Za^t^ plö^lidb „berbuftet", unb taucbte fpäter erft in ber nor= 

bifd^en 9fteftbenjftaDt be^ S3et|errfd£|er§ aller yteufeen toieber auf; fein 

SBerf — bie arme „Scidb^Orgel" — ebenfalls in unferügem ßuftanbe, 

tüie ber urfprünglid^e (Srbauer, ftfinöbe öerlaffenb. S)er üerenjigte Stabe 

rutrte aber nid^t e^er, biö er bie alte Öad^-Drgel in il)rer „2luferfte== 

l)ung" gefe^en unb gefj)ielt ^attc. (£r fanb einen jungen Begabten unb 

„billigen" Orgelbauer namens äKeifener, ber ben „Orgeltorfo" fo toeit 

n^ieber berftellte, baß berfelbe tüieber „bad^fä^ig" unb „bad^toürbig,, 

iourbe. Unb in ber %f)at barf ba^ neue Söcrf p ben befferen Orgeln 

2)eutfd^lanb§ fidler gered^net toerben*). 3)ieö betrog nun einen jüngeren 

„fal^renben" tl)ürinaifd£|en Orgelfpieler namens ©ruft ©d^itting, nad^ 

mand)5n organiftifc^en £reuä== ^^^ Ouerjügen, enblid) in 9fiom „ge= 

ftranbet" unb burd^ ben #ommenbatore" „granseäfo" Sifjt in oer 

englif d^en Äird^e ateOrganift„gelanbet",aud[jauf ber „toiebergeborenen" 

SBad^'Orgel fetn §eil ju Derfudben — benn ber 9tüdht)e0 nad^ ber etoi^^ 

gen ©tabt ift toeit unb teuer! S)a6 er fclbftberftänblid^ feinen bol)en 

©önner, bm greifen §odf)meifter bc§ mobemen S!laöier= unb Orgelfpiete 

SU ben projcÄirten Äonjert )3flid^tfd^ulbigft einlub, unb bafe babei ha^ 

fünftlerifd[)e SRelief, n)eld)e§ bie fraglitfie 2luffäl)rung burd^ bie 3ln=^ 

ttjefenlieit be§ gefeierten 3Ranne§ erl)ielt, ni^t unbebeutenb er^öl)t 

tmtrbe, brandet 9tef. n)ol)l faum ju öermerfen: S)afe aber nid^t nur ber 

*) Selber ift bie Spielart auBerorbentUd^ ^ö^e unb fd^tperföUig. 2)ie ))neumatifc^e S^fd^ine fd^eint 
mt^rat|en. 



20 

« 

l^innanttare 3^)^* bcn cinäigcn Äfinftlcr ju bcr ?lmftdbtcr SBaHfal^tt 
öcmtod^te, fonbem audb ein \)öf)txt^, rein fünftlerifc^es; Sntercffc, batf 
SRef. tt)ot)I octttä ftcfonocrg betonen. 6§ ift nod^ nid^t ^inlänglid^ bc* 
fannt, bafe granj Stfät unb feine ©d^ule für ba§ geiftige SSerftanbmfe 
unfere^ großen ßanb^manneS SBad^ baö Slllernteifte gettion l^aben. SKc»^ 
malg ]^at man tooU ©eb. S3adö§ Slaöieriüerfe bcffer intcr|)reticrctt 
l^ären, alS burd^ Sifjt unb feine talentierteren ©dbüler. S)afe ber ®c* 
toaltige aud^ bem „Drgelfomponiften" 93ad^ öoUfte ®er^(^ttgleit, j[a 
mäd^tige SBetounberung joQte , mag ber Umftanb erl^ärtcn , Da§ ber 
je^tge SBeimarer SKeifter bem einftigen bie §anb aud ber ©egcntoatt 
in oie SSergangentieit l^iniiberreid^te , inbem er bie granbiofen ..fteBcn 
©onneniugen" für bie Orgel be^ unerreid^tcn Äantorö üon ®t. 3D^oma 
mit genialer §anb für ba§ fi!tat)ier allein umfe^te — unb jttjar ein* 
Mf S^öfearttg; ganj abgefcl^en baöon , bafe er met)rere§ t)on S5. för 
ber 3nftrumente Königin, bie Drgel, funftgcmä^ übertrug*), baJ5 er 
enblid^ felbft eine ^ettjaltige 5ßt)antafie unb ^uqe über ben unfterblid^en 
Siamen B-a^-h für Slabier unb Orgel fc^ric6^ unb enblid^, ba§ tj^m 
auf einige taufenb Später für ba^ „Sad^benfmal" in bem ®eburtSor* 
te be§ größten proteftantifd^en Äird^enlomponiftcn, ©ifena^, eben fb 
toenig anlam, at§ bei bem „SBeetl^obcnbenfmal" in SBonn, ju iDeld^ent 
belanntlid^ Sifjt aQein, al§ bie Sammlungen für ba^felbe cincit gor 
fläglid^en SSerlauf nal^men, 20,000 granfö beifteuerte. 

Äurjum, ber greife Äünftler äog mit einigen feiner ©etreucn ouS 
ber alten unb neuen SBelt a. 24. t). m., trofe <Sturm unb SRegcn, Arn* 
ftabt (ober ber SBad^orgel) entgegen, ja er brad^te fogar in getool^ttter' 
SiebenStoürbigleit nod^ eine ßetpäiger ©ängerin mit, benn, meinte er, 
aller guten fingen muffen ja brcie fein, fo bafe man unfere 2[ttp§* 
rung getroft „ein Äonjert mit Ueberffufe" titulieren !önnte. SJZomro ■ 
©d^iHingo, tt)ie man btn fatirenben beutfd^en ^ebal^elben in ber ^ie* 
ben^ügelftabt nennt, legte mit ber großen ©onncnfuge in A-moU t>Ott . 
©eb. Söad^ öor einem jet)r jal^Ireid^en $ubl{fum — „lo^". Qtoax lit% 
ber fül^ne SRömling bie einleitenbe ^ß^antafie »eg, aud^ „öerl^ättertc^ 
er [x6) einigemate tm 5ßebale unb ftörte burd^ aHer^anb 9KanuaIfj)r&i* 
oc oie ein^eittidbe SBirfung, aber tro^tem imponierte baö getooltige 
feerl l^inlänglidg. Slud^ ba§ barauf folgenbe „^rälubium" mit ^uge 
t)on Subtt)ig Ärebö**), „bem einjigen Ärebfe, ben ©eb. S3ad^ in fernem 
SSad^e gefangen l^atte", titt einigermaßen unter ber Unrulöe be§ ©pte* 
ler^. SSiet beffer gelangen ijj^m geiftlid^eg ßieb öon ©d^ubert w^ 
Äonfolatton öon Siut (bearbeitet bon ©ottfdbalg), fotoie bie erfte Or* 
gelfonate öon Dr. SKenbelfo^n unb enblii oie riefige 5ßbanta[ie unb 
§uge über ben SRamen „S3ad^" bon 2iht §icr geigte bcr ©pielcr, baß 
er tttoa^ mej^r fonnte, aU „baö Srotejfen'' langftieliger Orgell^ufaren. 

3lfe ©ängerin probu^ierten fid^ in befter SBeife : 1) 0rl. Helene 
Äoliler aus SBeimar, ©d^ülerin be§ §erm ö. äJiitbe; fie Jang Sröen* 
befefol^ng b erütimte §^mne: „^ör' mein SSitten" unb Sifjtg „Ave 

*) SRon Deigleic^e ©ottfd^alg« »e<)ertorium für bie Crgcl, ©aub 1—3 (Öci^jifl, ©döubcrtfi). 
••) ^erjjtÖBte ©filier be8 aaergtöftten 5h)tttta^unttifcr8 tDurbe ocborcn ina am lo. iJftoBer ui Outtel« 
Üäbt 6« ©ehttot mh ftotb i78ü aö ^oforgonift in aucnburß. S)aB man ben bunbertjöl^rigen XobcStoa 
beS fe^ bebeutenben Dweßom^joniften unb Wttuofen nirßcnbs feftli(| bcßanacn Jat, ift fc^t »u beKaflau 
<3>offenta(| ttnib eS anbetö bei ber jtoeiöunbertjWgcn öeburwtaaöfclet ©ebaftian» be8 &cofien am 
3i. fWtj 1885 in «ifcttttOb - unb ^unjälöliften- anbern Orten. pcw aw 



21 

maris Stella" mit flangboller fd^öncr Slltftimme iinb autcr ©d^u:= 
lung. ® atiä^ unl^rogrammmäfeig, aber fel^r funftmä^tg, uno bälget kf)x 
tt)iUf ontmcn, trat ein : SJrl. SÄagba SBöti^er auö Seipäig, tnbem fte baS 
^u6Ii!uTn mit jd^öner, feingejci^utter SIRejjof otoranftimme : geiftlid^e Sie^^ 
ber Don granf, @f|tüd^ uno Sifät (ba§ SJeildgen) ^öd^Iid^ erfreute. SRa^ 
mentlid^ mad^te bie Stfätfd^e 3^9^^^ ^^^^^ ungemein ergreifenben ©im 
brud. 3lud^ eine junge einf)eimifd^e ®ame, §rl. SKaj, bohimentterte 
in §änbe(§ berül^mter iJKeffiaSarie : „Sd^ toeife, bafe mein ©rlöfer lebt" 
unb in SÄenbelfo^n^ „Seru|alem", red^t gute ©timmmittei unb jd^ßnen 
SSdrtrag. äJiöge bie talentierte junae ®ame tfire toeitere Stu^oilbung 
nid^t berabfäumen ! 3)a^ SRef . ba§ müd ober äRall^eur — je nad^bem 
man'ö nimmt, I|dtte, biefe (Sejang^nummem meiften^ prima vista ju 
begleiten, loilff er ganj äerfnirjd^t Dermelbcn. Wtanä)t% ^ättt feiner auS:^ 
gefeilt fein !önnen, aber — toenn'^ feibtid^ toax, burfte man fd^on in^ 
trieben fein. 

S)a6 ba§ „51" — S3ad^ uhb ba§„D" be§ iSonjerteg — Sif^t toar, 
ba^ jtoei SBeimarer Äünftler einanber ^leid^fam geiftig bie^anb reid^ten, 
t>a% ber Sebenbc bem SSerblid^enen |)ietätt)oQe SSifite madöte, bafe „2)er" 
niit alö — ©d^ioinbetmeier baftünbe, baJ5 ber mufifalifd^e ©enufe ein 
nidQt JU unterfd^ä^enber toar — ha^ alle§ mod^te ein greifet Ikht^ 
9Kütterd§en auö bem SBoIfe met)r ober minber Iebt)aft füllen, afö fie 
[erül^rt bem au§ ben I)eitiaen 9täumen fd^reitenben „SBö^— Sifjt" bie 
lerjhd^en SBorte entgegen brad^te: „SBir banfen red^t fd^ön, §err ^oU 
tor, baj3 ©ie aud£) einmal p un§ gefommen Jinb!" 

Sa, ja i>a^ alte gute graudben I)atte red^t; üielleiAt aud^ f,tt)ir", 
n^enn njir ^u bef)aupten toagen: „SSon „Söad^ biö Sijät" ift'g ein langer, 
breiter, toeiter, aber — gefdf)eibter unb benebeiter SBeg!" — 



Utipxnn^^ii^c ^i^poiition bet Seb. ^a^otf^el in ^tnftabt. 

L Dbertoerf: 1. ^rinji^jat 8', 2.*SSioIa b. ®amba 8', 3. Quin- 
tatön 16', 4. ©ebatft 8', 5. Quinte 6', 6. Dftaöe 4', 7. aWiftur 4fad^, 
8. ®em§born 8', 9. 3i)m6el 1', 2fa^, 10. Srompete 8', 11. Sremulant 
12. 3i)mbclftern. ©aju: 2 »älqe 8' I. unb 4' breü. 

II. SöruftpofitiD: 1. $rinjipal 4' 2. Sieblid^gebadEt 8' 3. 
©pilflöte A\ 4. Düinte 3', 5. ©e^qmalter, 6. Sßad^t^orn 4', 7. SKiEtur 
1', jtoeifad^. 

III. 5ßebat: 1. ©ubbafe 16', 2. ^ofaune 16', 3. ^rinjitoalbafe 
8', 4. glötenbafe 4', 5. Sornettbafe 2'. 

IV. SRebenjüge: SÄanual^ unb $ßeba(cop)?eI. 

Sm Saf)re 1581 mar eine ber SlrnMbter Äird^en burdE) geuer Der* 
nid^tet tt)orben ; im Sa^re 1 683 toax enblid^ ein neueö @otteöt|au§ fer^ 
tig unb eingetoeibt toorben. S)ie neue Drget in ber neuen Äird^e" — 
biefer SRame ift beibebalten loorben, fehlte nod^. SJJan toähltt al§ Dr^ 
gefbauer — nad^ Uebergebung einer eint)eimifd^en ^ßerfönlid^feit, Sol^, 
griebricEi SBenber au§ SKu^I^aufen, toeld^er bie Drgel üor 5ßfingften 
biö jum aSBintcr beö Satire^ 1701 öerfertigte Selber fd^eint bi^fer 
SOJann nid[)t folib getoefen ju fein, bmn fd^on na^ furjer S^xt ftellte 
[id^ tierauö, ba§ 4 ^Pfeifen — toal^rfd^einlid^ bie gröfeten — in htm 



22 

neuen SBerfe fehlten unb 171Q xmx fd)on tüte bemertt krett§ eine 
neue ^Reparatur nötl)ta, bic aber SBenber fo flüd^tig üoruabm, ba§ 
©ruft Sad^, ber bamaüge Drganift, crflären mufete, bte Orgel bebürfe 
einer grünblid^en §erftellung, um i{)re gänglid^e Unbraud)barfeit ju 
uerpten. 

S)a§ im fiaufe ber fielen Satire biefe^ SBerf nid^t beffer lüürbe, 
trog mand^erlei 9?ad^l^ilfen, Hegt auf ber §anb. S)a entfd^Iofe fte^ 
SffiufifbireÜor §. S3. ©tabe — bie üorfianbenen Stimmen möglid^ft 
benu^enb — ju einem zeitgemäßen Umbaue. Ueber ©tabe ift un§ 
goIgenbeS befannt: 

§. S3, © t a b e, ©tabtcantor unb Drganift ju Slrnftabt tuurbe am 
2. Ttax 1816 ju (£ttiftf|Ieben b. Strnftabt geboren. Sr erf)ielt ben erften 
Unterrid^t bei feinem SBater, ber bort Santor unb ©^ulle^rer tiwir. 
1832 — 35 befud^te unfer ©t, baö ©(^uHe^rerfeminar ju 5lmftabt. 
1836 — 39 frequentirte ©t. ber fid^ mcl^r unb mej^r ber SRufif 5uge*= 
loanbt l^atte, ben bortrefflid^en Unterrid^t beö SJtofifbireftor ®ebl^ar== 
b i in ©rfurt, befanntlid^ mit bem t)erett)igten SJJufifbircftor ff. 21. ®Iei^ 
ein ^erborra^enber ©d&üler 9K. ®. gifdger'^, beffen, 5ßrälubien, tnSbe== 
fonbere bie tn beffen Söoralbud^e entljaltenen, eine toa^re ^üät öon 
Srfinbung unb meifter{)aftefter Slrbcit entl^alten. Qtabt txtüaxb fid^ 
auf feinen ©onsertreifen unb burd^ einzelne feiner ©ompofitionen einen 
gead^teten SWamen ah Wu^ikx unb Drgefpieler unb fam in freunb=^ 
itd^e. Söejiefiungen juDr. ^a u^ tmann'in Seidig, 5ßrofeffor Sad^ in 
JBerlin, ^rofeffor Dr. Jöpfer in SBeimar 2C. <^eit 1842 toar er Ox^ . 
ganift an ber neuen ffirdgc unb 1855 tourbe ii)m auä) ba§ ßantorat 
an ber ^anpU unb ©tabtfirAe übertragen, ©t. i)atk ungemeine : 
SWütie — @elb ju ben fraglidgen Drgelrenoüation äufammen jubrin* 
gen ; aud^ 2Ierger unb Sßerbrufe , fammt SSerfennung blieben nid^t : 
au§, al§ ba§ ®elb mangelte unb — ber Orgelbauer §effe, eineö i 
fd[)önen 2^age§ — n)ie fd^on oben bemerft — fein unfertige^ 2Ber! treu== j 
lo^ im ©tidEie gelaffen I)atte. ©tabe üerlor ben SJ?utI| nid^t unb er* 
lebte nodb , bafe er jeine Sebenöaufgabe, bie 2luferfte^ung ber 95ad^or=^ 
aet, erfüllt fat). SKübe unb ber 9?atur il^ren Xribut jal^Ienb, legte er ; 
fein ^anpt ()in unb ftarb anfangt Suni 1881. * 

! @]^re feinem Stnbenlen! | 



I. ^anpttütxt: 1 »orbun 16; 2. ^rinsipal 8', 3. S5orbun 8', 
4. ©d^toeiserflüte 8*, 5. ©em^bom 8; 6. trompete 8', 7. 9io^rfIöte 
8^ 8. SBiola bi ®amba 8' 9. §ot)Iflöte 8' 10. Octaöe 4' 11. ^gara 
4t\ 12. $o^lflöte 4' 13. Slo^rflöte 4, 14. Ouintpte öVs' 15. Duinte 
2»3; 16.' Octaöe 2'. 17. ajJijtur 2\ 5 fad^ 18. ßornett 8', 5 fad^ 19. 
etimbel 1\ 3 fad^. 

IL SWebentoerf: 1. Ouintatön 16^ 2. Viola damour 8', 3. 
®ebadEt 4. etarinette 8', 5. Ouintatön 8'. 6. Flauto traverso 8', 7. 
©pi^ftöte 8', 8. ?ßrinäi|)al 8^ 9. OctaDe A\ 10. aSiola 4\ 11. ©pi|fföte 
4\ 12. Sraöerfo 4\ 13. Octaöe 2\ Duinte 2Vs 14. aRijrtur 2', 5 fad^, 
15. ©c^arf 2\ 3 fa(^. 



23 

III. «ßofitiü: Sieblid^gebadt 16', 2. ©eigenprinäipd 8', 3. ©0= 
licional 8', 4. Flauto piano 8', 5. Hessiana 8', 6. Flauto dolce 8', 7. 
SieWic^gebatft 8', 8. ©eigenprinäi^jol 4', 9. Flauto dolce 4', 10. ^a(i)t" 
^om 11. ©cigenpriitäipöl 2', 12- Oboe 8', 13. .©cSquialter 3', 2 fac^ 
14. •Sßroaretfiu — ^ormonifa 2', 3—6 fod^. 

IV. «e bat: 1. «ßrinäipol 32', 2. $rinäit)al 16', 3. ©ubbofe 16', 
4. aStoIon 16', 5. «ßofaune 16', 6. 3;rompetc 8', 7. ^rinätpalbaft 8', 8. 
SSiotonceUo 8', 9, ©ebadtbafe 8', 10. Dmntbo| 107»', 11. DctaDe 4', 

V. 91 e b e n ä üg e : 1" Manualcoppel xu 1 unb 2, 2.. M^nualcop- 
pel ju 2 unb 3. 3. Manualcoppel ju 1 uno 3 4 ^ebal c. ju 1 5. ?|se= 
bal c. ju 2, 6. (Satcantcniuf. 

VI. jyentilc über beut $ßeboI: 1. S^jerroentil äum ^ofittö. 
2. ©perröenttl äum I, 3. ©perrüentU sum II, 4. ©perrüentU pin ^e= 
bot, 5. ^ortejug pm ^aupttoerfe, 6. gortaug jum öoHeit xBerle, 7. 
Expression pm 5ßofittö , 8. ßreäcenbo 9. iCecreäcenbo. S)ie erft @r* 
Weiterung erfolgte 1864 burd^ SuIiuS §ejfe, Orgelbauer in S)ad^» 
»ig b. drfurt, bie sjoeite in ben Satiren 1874 — 78 burd^ ben Drgei= 
bauer griebrid^ äfeet^ner in ©orSleben b. @rfwrt. 

21. 2B. ®. 



Die ntm CDrgel in kr |l»t))!eihirii|e ;u l^rtmnn), 
Mn ;lFran; doggert in fainhiftvi. 

S)ie neue Drgel in unferer ^forrttrd&e ift enblid& nad^ langem 
Sarten f ertiggefteEt. S)a§ intponirenbe SBerf pt f olgenbe ^igpofition: 

I. §au))ttoer! (unteres ßlaö.): 
1. «ßrinji^jal 16', 2.' «ßrinäit)al 8', 3. S5orbun 8', 4. JpoMflötc 8', 
5. ©ainba 8', 6. ©emäl^om 8', 7. trompete 8', 8. Ouintpte.ö'/»', 
9. Dftoüe 4', 10. fRo^rflöte 4', 11. Dftaüe 2', 12. Sornctt 2, 3, 4', 
13. aJJijtur 2%', 4 fa^. 

II. Sieben«) er! (mittlereä ßlaü.); 

14. SSorbun 16', 15. ^riuäi^jol 8', 16. Flute härm. 8', 17. 2)oIce 8', 
18. eiarinette 8', (burdE)fd6I.) 19. ^ugara 4', 20. ®emSb. 4', 21. giau- 
tino 2', 22. «ßropreffio 2—4'. 

III. ©dritte linier! (oberes 6Ioö.): 

23. ®eigenprinäit)al 8', 24. Sicblid^geb. 8', 25. ©aKcionat 8', 
26. Voix Celeste 8', 27. Flute härm. 4', 28. 2)olce 4'. 

IV. 5ßebal: 
29. ^rinjipalbafe 16', 30. SJiolonbafe 16', 31. ©ubbafe 16', 
32. f ojaune 16', 33. Quintbafe 10 V»', 34. D!tobbafi 8', 35. (SeCo 8', 
36. Safeflöte 4'.*) 

37. (Soppclung b. 1. man. j. $ßebal, 38. (Soppetung b. 2. 3»an. 
j. «ßebal, .39. ßoppelung b. 2. ä«an. j. 1. 2Kan., 40. ©alcontcnglodEe. 

•) Bar lein Vhtt — oiier lein eielbliajueUtem 32'? Sek.. 



24 

eoHcIttötritte. 

a) Tutti f fit öoUcS aScrt b) Sorte für alle Siegifter, außer 
luttgenfttmmen, SKijtur unb Quinten, c) SÄejäoforte, d) @enerat= 
irescendo unb Decrescendo für öoHe^ SBerf, e) ©d^tüeQtritt. 

3Bir jd^tdEen bte Semerhing öorau^, bafe nid^t nur bie mit ber 
cigcntlid^en 9?ebifion betrauten Ferren, bie 35omorganiften §ül§ 
(50cünfter) unb §enfeme^er (^aberborn), fonbern au^ anbcfe ge^^ 
labenc ©aAfenner, tt)ie bie ^erren SKufifbireftoren treiben ftetn 
unb Äauäler öon I)ier, fid^ ut überaus günftigent ©inne über 
bie Stniage xmh ßtnrid^tung ber öon bem Drgelbaumeifter §errn 
©ggert in $ßaberborn erbauten Drgel au§gefprocf)en l^aben. ®ie 
Drgel felbft ift nad^ beut Jog. ÄegeHabcnftiftem eroaut tporoen, bem bie 
meiften Slutontäten fotuo^l uadEi ber te(^ni)^en ©eite, n)ie mit SRüdEfid^t 
auf bie reine Sntonation unb Äraft bc§ 2;oneö, im SSorjug öor ben 
alten ©d^Ieiflabenorgeln geben. S)er §)au)3tunterfd^ieb jttjif^en ben 
beiben ©^ftemen läßt jiä) an biefer ©teile nur anbeutungöujeife geben. 
S5ei bem ©d^Ieiflabenfgftcm ertjalten biefelben Söne auer auf einer 
SBinblabe befinblid^en (stimmen il)ren SBinb burdb ein gemeinjj^aftttd^e^ 
SSentil, fo bafe fie fid) im üoHen SBerfe gegenseitig abfd^tpädfien unb 
nid^t fojrifdb unb rein erfüngen, aU Totnn fie einjeln gefpielt tuerben ; 
bei ber ÄegeUabe bajgegen |^at iebe 5ßf eif e ii|r eigene^ Ventil, ba§ ber=^ 
felben einen ftetSgleid^mäfeigen SBinbbrurf liefert, unb bie einjetne 5ßfeife 
aud^ im öoHen SBerfe mit berjelben ^rifd^e unb ^aft erfhngen täfet, 
alö tt)enn fie für fid^ aQein tönt. 

9luf ben SQäinblaben ift, überfidjttid^ georbnet, bie ganje SRaffe 
ber 9Sf eif en auf gefteHt. S)ie 3 <^ ^ ^ berf elben beläuft fidg in unserer 
Orgel über 2000. Stm meiften in bie Singen fallen bie grofeen f edijelin 
guB langen Iiöl^ernen unb metallenen 5ßfeif en mit tt)eiter SKenfur , bie 
ber Xonmaffe bte ©mnbbäffe tiefem; bann fommen bie öielen ad^t^^, 
öiers^'Uub jtDeifüJBigen ^fetfen, in ben l^ö^em S^ontagen abne^menb 
bi^ faum jur fiänge be§ SKittelfinger^. Qu ben pfeifen int ©ed^sel^n- 
fu6=2;on geprt au^ ba^ in ber gront be§ @el)äufe^ fid^tbare ^rinjiöat, 
icffcn ^pfeifen allein ^tuötf ßentner tüiegen. — SBenn man b^enlt, baß 
baS retne engtifAc ^^nn, au§ bem biefe pfeifen gemad^t finb, pto 
?funb eine 9K a r f !oftet, f ann man fid^ eine SSorfteßung t)on ber 
Joftbarfeit fold^er ©timmen mad^en. S)ie längfte Jßfeife biefe^ Siegifterg 
ift allein 120 5ßfunb fd^tper. S)iefe tönenben $rof|)eftpfeifen ftel^en 
nid^t unmittelbar auf ber SSSinblabe, fonbern erl^alten tl)ren SÖinb burd^ 
flettungSröl^ren, fogenannte Äonbuften. 

S)ie befte Ueberfid^t über bie Slnlage be§ SBerfe^ unb bie SSer- 
teilung ber ©timmen l)at man öor bem '©pieltifd&e, too ber Drganift 
ben ganjen !omtolijierten SRed^ani^muö regiert. S)er ©|)ieltifd) ift an 
unb |ur f id£) ein Äunfttt)erf, oa^burd^ bie tabellofe unb af!urate 
Slrbeit ano) bem 9?id^tfad6mann imponiert unb einen ©d£|lu§ auf bie 
iolibe Sauart ber ganzen Drgel anläßt. 3)a§ SDiateriat, au§ bem ber- 
letbe angefertigt ift, ift ferntgeS, fel)terfreieg ©idienl^otj, ba^ 
bem Ra^n ber 3^it Sal^rl^unberte lang toiberfte^en rtirb. 3)er ©piel^^ 
tifd^ Igat öier Älaüiaturen, brei für oa§ SJianual unb eine für ba§ 






25 

^ßebot, unb anfecrbem Birgt er üerfd^iebene SoKefttDtritte, 36 Siegifter^ 
öge für c6enfo öicic uingeitbe ©tintmen unb brei ^oppelregtfter. 
^a§ ^auptmanual aßetn jäl^lt 13 ©ttmnten, Don bcnen tnöbefonocre 
rtnctpal 8 gufe, bie l^errhd^c ®ambt, bie offenen ^ötenfttmmen, 
em§I)om, Oftat) nnb bie S^rompete fettend ber ^errn iReöiforen aU 
öorjügüd^ gelungen bejeid^net tDurben. ©te 13 SRegtfter be§ 
§auptmanuate jotoie Die SRegi^ter beö 2. ä)?anual§ unb ^ebafe fönnen 
mittete 5tt)eier eiferner §ebel öom fanfteften piano big jum Braufeuben 
forte unb ebenfo in utngefe^rter i^ölg^/ ,äum Xönen gebrad^t toerben. 
S)abei bleiben biefe fogen. ©ci^toeller auf jeber beliebigen ©timmenja^I 
fteficn, tDeId&' le^tere burd^ einen auf ber redeten ©eite be§ ©pieltifd^e§ 
auf einem ^ifferblatte anoebrad^ten feiger marfiert it)irb. — unter itn 
9 Stimmen be^ jtoeiten äßanuate ftnb gleid^faHö mehrere burd^ d^araf* 
teriftifi^e gärbung unb gleid^mäfeige eble Sntonatton beröorragenb. 
Sie Flaute dolce, ein angenel^meS ^^lötentoerf in Sld^tfup^^S^on, leif tet 
afö ©olorejifter gute ©ienfte. Klarinette, ein fanft intonirteS 311^9^^' 
regifter, imitiert bie Klangfarbe be§ Ölaöinftrumenteg gleid^en 0Zamen§ 
täufienb äl^nlid). Sorbun 16 girfe, eine gebedte mit ©töpfeln Der- 
^loffene glötenftimme, öerleil^t bem gtoeiten äRanual eine lDO^ItI)uenbe 
^brunbung, n)äf)renb @em§I)om, S^^gara, ^rogrejfio (mit yotU bi§ 
öierfad^en ©£)ören) ben (Sefammteffcft bi§ jur fdpeibenben ©d^ärfe 
fteigern, — ®a§ mädftige 5|?ebal enthält unter feinen 8 ©timmen allein 
t)ier fed^jel^nfüfeige : bie fräftigen Sabialftimmen ^rinjipal, SSioton unb 
©ubbafe, tt)0äu atö öierte bie 5ßofaune lommt, ba^ IraftDoUfte 9?egifter 
ber ganjen Drgel. SBei ber filop))eIung be§ ?ßebal§ mit ben beiben 
3RanuaIen ertönt baö tioUe SBerl in feiner gangen impofanten ©tärfe ; 
bie großartigen S^onmaffen entfalten fid^ unb toerben üon ber Slfuftil 
ber l^olien ®ett)ölbe aufö toirifamfte unterftüj^t. — S)a§ britte SRanual 
beftegt au§ 6 fd^tt)ad^ intonirten ©timmen, bie infolge rebujierter SEßinb- 
ftärfe nod^ bebeutenb leifer erßingen, aU bie Siegifter ber anberen 
SKanuale. SSon biefen ©timmen finb l^auptjäd^Iidg ©eigenprinjipal, 
©alicional, Voix Celeste, bie in oer ©d^toebe genatten ift unb ein 
fd^toad^e§ S^remulanbo erzeugt, unb bie öierfüßer Flute liarmonic[ue 
unb DolcB (obenb ju ertoäl^nen. @ine ebenfo einfädle toie ftnnreid^e 
Sßorrid^tung mad^t e§ möglid^, jebe ©timme für fid^ aÖeiU; ate aud^ 
in SSerbinb'ung mit anberen nad^ ^Belieben anfd^tt)ellen unb abnel)men 
ju laffen. S)a§ ju biefer Älaöiatur get|örige $ßfeifentoerI ftet)t nämltd^ 
m einem bid^t öerfd^Coffenen Äaften, oeffen JJronttoanb eine Saloufie 
bilbet, bereu Steile buro) einen linfö im ©toieltifd^ angebrad^ten ^ä)n^ 
nad^einanber geöffnet unb gefd^Ioffen Ujeroen fönnen. Saburd^ läßt 
fid^ ein toirfungSüoHeS Stitf^toeßen unb Slbnel^men ber 2;onftärfe er^^ 
jielen, f o baJB bte f einften SRuancen beö SSortragö toie auf einem ©eiten- 
tnftrumente im bunten SBed^fel jum SluöbrudE fommen. SSon einer 
Koppelung be§ britten Sßanuate mit ben anbern l^at man Slbftanb 
genommen, tt)eil bie Kraft be§ ganjen 3Berfe§ baburd^ nur untoefentlid^ 
öermebrt Ujorben toäre. 

^toei grojse 3Binbmagajine mit 5ßarattelfd^öpfern liefern ber 
Drgel ben nötigen SBinb; btefer ttjirb üon ben aWagajinen in bie 
Kanäle, bie SBinbfaften unb t)on ba burc^ bie 9iegifteröentile in bie 



l 



26 

fianjeüeit überfüt)rt. ®tc Sälgc tuerben gcräufd^Ioö burcf) ein Söalancter- 
trettüerf in SBctüegung gefegt. 2)ie §anb^abnng be§ ®eüläfe§ crforbert 
jtüar feinen großen Vlnftuanb t)on Siraft ; bodg ift ba§ „SBinbmadEjen" 
beim ®ebrau$ ber ganjen Drget eine bie ©efunbl^eit förbembe Scibe^^ 
Übung, bie unferm pflidEjttrcuen Äalfanten, bcm ^erm ©tob er, 
ju gute fommt unb audb il^n ?lntt)eil nel^men läjst an ber allgemeinen 
greube, bie bicMäemeinbe nad^ langem SBarten über bic SBollenbung 
beö ^errtid^cn Drgeltüerfeö empfinbet. 

3Sir menben un^ nunme()r ju einer turjen 3JcJpred)ung beö ®c= 
äufeö, ba§ ^um größten Xeit mit ber Orgel gleidjjeitig auf ge^ 
teilt tporben tft; t)ierburd^ n)urbe bie 3Sollenbung berle^tern bebeutenb 
Derjögert. Scbenfall^ t)ätte man ben Orgelbauer ^errn ©ggert nid^t 
el)er naä) ^ier berufen foUen, biö ia^ ®e]^äufe fij unb fertig tüar. 
®iefeö gleic^äeitige 3trbeiten füj^rte au^er ber Sicrsögcrung nodE) ben 
9?ad^teil mtt ftdg, ba^, trog eingel)cnber 5Borfid^töma^rcgeln, ©taub, 
§obelfpäne u. f. tu, in bie ÄanäeUen unter oie empfinblic^en Ä>gel 
gelangt finb, bereu Sntfemung nur mit öiel 3)?üt)e unb 3^i^öufn)anb 
betüerfftelligt merben fonnte. 2öir führen biefe 2^^atfad^e ^ier an in 
ber 2lbfid^t, ha'f^ man bei bem SJau einer Orgel in ber neuen Äird^c. 
fold^e Ünäuträglid^feiten üermeiben möge. S)ie Slu^fül^runcj beö 
^rofpefteS fanb bei ber 5lbna]^me ben ungeteilten SSetfall 
ber ©adböerftänbigen. 3lnbere Kalamitäten, mit benen ber Orgelbauer 
bei ber 9lufftettung p fänipfen batte, ju enge SäKenfur ber^rof^peft- 
felber, mangelhafte Sef eftigung ber Satten 2e., tnerben am beften mit 
®tillfd^n)eigen übergangen, aud^ tüollen tuir bie anfänglid^ fd^lnad^e 
Äonftruftion beö Unterbauet, öer nad^träglid^ auf Sßcranlaffnng ber 
S3au:|3oliäei burd^ mel^rere 5ßfeiler üerftärft merben mufete, nid^t frittfiren, 
um bie greube über baö Gelingen be§ gefammten monumentalen S3aue§ 
nid^t ^u ftören. 9?ur auf einen 5ßun!t möi^ten tviv nod^ bie 3lufmer!= 
famfett beö ^rd^enüorftanbe^ l^inlenfen, nämlid^ auf bie ©ntüirfung 
ber burd^ ha^ ©iebelfenfter ber Sffiefttüanb einfallenaen ©onnenftra^len 
auf ba^ ^^feifen^ nni 9?egiernjerf ber Orgel. SJadE) 5lu§fage be§ Orgel== 
bauerö mürbe bie ©timmung ber öon ben ©onnenftral)len getroffenen 
pfeifen fd^on jegt tüefentlidE) alteriert. 9iod) em:pfinblid^er tüirb fid) 
biefer Uebelftanb bemerkbar mad^en, n^enn bie ©onne im §od^fommer 
ungef)inbert ben aanjen 9?ad^mittag auf bie Orgel mirfen fann. üDurd^ 
hm Umftanb, ba^ ütele ©d^eiben eineö fold^en genfter^3 bunt obe^ fo- 
gar bop^}elt jtnb, tüirb ber ©d^aben, bm ber fortgefegte Temperatur- 
med^fel oem SSerfe pfügt, nur unbebeutenb öerminbert. S)er Som- 
organift unb Sgl. Sfiufifbireftor ^einrid^ in ©orau äußert fid^ über 
bie Slnlage Don ©iebelfenftern ^tnter ber Orgel mie folgt: „©eljr 
nad^tetiig für bie Orgel ift e§, menn biefelbe ätoijd^en jnjei ^^^nftern 
fielet, unb no^ ö e r b e r b l i d) e r für f ie, menn burra baö ©iebelf enfter 
Siegen unb ©onnenfd^ein auf biefelbe einmirfen. 9cod^ big auf biefen 
SEag fommt cg bor, bafe bic Orgel l^inter baö ©iebelfenfter gebaut 
toirb. ©in foldbeö genfter ^at j. 95. bie Sre^lauer SUfagbalenenorgel, 
too bie ganjc Stnlage ber Orgel fidE) nad^ bem ©iebelf enfter rid)ten 
mufete. ^ie ?Infid^t be§ prad£)tt)otten ^rofpefteö toirb burd^ ha^ bkn^ 
benbe ®iebelfenfter toefentli^ beeinträd^tigt. (Siiefeä gut aud^ für 



27 

iinfere Dt gel) „SBenn bie Sird&enbebörbcn toiffcn", ]a(\t bcrfclbc ©c- 
mährömann, „baii bie Drael an mc SBeftoanb 511 [tel)en tommt, tüarum 
laffcn fte in biefelbc ein genfter legen?" 2)arna4 crfd^cint eö geboten, 
ba^ bunte genfter tpcnigftenö biö jur ^öl^e ber ^feifenftöcfe mit einem 
bunfetn Studie ju öerfletbeu, um unnötige 2luögaben für immer=^ 
lüä^renbe ^Reparaturen 5U fparen. 

SBir fommen j^am ®äjhi% ' S)er Drgelbaumeifter §err ©ggert 
l)at [i(^ burd^ fein afteiftcrttjerf einen ^utfprud^ auf tm S)ant ber 
®cmeinbe cnDorben unb fid^ ein Senftnal gefegt, ba^, tme fd^on 
eingangs erniäl^nt, bie geter be§ crl^abenen fatI)olifd^en ®otte^:= 
bicnftcö ^eben unb felbft nod) nad^fommenben ©enerationen unferer 
©emeinbe jur ©rbauung, Stnbad^t unb greube gereid^en tDirb. ®a§ 
iDalte ©Ott! — 



'^Jefpredjuiiiien. 



©e^erleu, JRemf).: ß()oralfiourationcn f. b. Orqcl com^joiüvt. ^. 1: 8 
flcinc gigur ationen über öcrfc^icbenc ÄiirdjcntDcifcrt, 1,50. 

— 6. 2: 6 58 ar. über bie 3KeIobie: „^tx^üä^ tl^ut mid) ücrlangen." 2 M. 

— $. 3:eF)oraIfantafic über btc^el: ,,'5Bemi id) i^n mir l)Qbe/' 1,30. ©tutt^ 
Qdxt, Surnfteg. 

Senn $err 3)efan ^Jtmmon über bie Dorliegenben Crgelfadien fagt: „^ier 
j^rid)t ein [treng geübter, üon flaffifc^en 6tubicn burditrftnftcr, mit eigner gnöention be? 
gabter SJ^ei^tcr, ber aüe ^^Inertennuno in htn berufenften mufifalifd^en Ärcijen uerbient, 
nic^t mir baburd), ha^ er bie ftrengjten unb fd)iDierigftcn gormen ber Imitationen m\b 
Sanonö, bie alten Äird^entonarten, bie (^efej^c ber grei^eit nnb ©ebunben^eit mit aller 
©ic^er^eit bel^errfd^t, fomie in^befonbere auc^ baburc^, ba^ bie S^iummem aud^ alle 
„Hingen;" unb: 

©err Dr. SS. JRuft, Kantor ^^u St. S^^omft in Setpä^g : „?Ser einen ©inblicf in 
ba§ SÖßefen ber (Bad)t l^at, ioirb iebenmllS bie Uebeneugung gemomien l^aben, baß bie 
S8el)anblmtg ber Orgel burc^ X @. fead) nid)t allein bie mürbigfte, iDeiljeDüllftc ift, 
jonbem aud) bie allein richtige. Unb meil fie i>a§ ift, geftattet feine ©d)iuc bie 
unenblic^fte SJiannigfanigfeit, o^ne bie Eigenart beö Gin^elnen ^u Demid)ten. 3)a6 
Sie bieö erfannt l^aben unb jener 9Weifterfd)ule hm SSeci nac^ bem Süoen bal^nen 
l^elfen , qereid)t 3l)rem Streben cbenfo ^r l)oöen ß^re , mie bie 5luöfü^rung be§ ®c= 
bofcnen felbft. vöo fann idi bemt W)t Söerfc allenthalben auf'ö befte em^feblen;" — 
fo fönnen mir biefe Urtbeile mit DoUfter Ueber^eugung unterfc^rcibcn. 5(uf S3a^fc^cn 
©runbe em)ad)fen, finb fie gleic^mo^l nic^t ettoa trodcne ©o^ieen, fonbem lebenäöoHe 
Äinber ber ÖJegenroart. 

^. 1 fu^rt in bie fc^lidjtefte gorm ber G^oralfigurationen mit gan^ einfad^en 
SKotiDen ein, toeld^e bie öon ber Dberftimme ununterbro^cne QJielobie in 3 Unterftim^ 
meit nad^al^mcnb umfpielen. 

9h. 8 ift ganj befonber§ ein canr»nifd^e§ äReifterftücf mit bop^jeltem ÜSebal. 

.^eft 2 gibt einen 6;i)cluö Don 6 Söariationen über ein unb biefelbe Sgoralmclos 
bie. 3nbem l)ier bie ^Kittel aufgegeigt werben, burd) loeld^c bie notl)njenbige 9lbme4§? 
lung 5U erzielen ift (SBec^fel ber Stimmlage be§ ßantuö firmuö , ber Stimmenga^l 
ber Xonftftrfe unb Klangfarben , ber ?!JJotit)bilbung unb S)urd)fül)rung ber Xaft^ unb 
Xonart) übergibt fid) ein lleberblid über faft alle Hrten üon (£^oralfi'guration , fomeit 
fie nic^t im 1. $eft entl)alten maren. 

.^eft 3 (bem einbeulen ber Tlntttx be§ S(utor§ qewibmet) entl^ält um für gu= 
fammenbttngenben SBortrag bcftimmte breitl^eilige (J^oraifantafie , in tt)eld)er eine nad) 
Stimmung unb Stilart contraftirenbe SSerarbeitung baö au§ Dem ßljoralanfang burd^ 
SSerfe^rung riebilbeten unb eineö 2. frei erfunbcnen Subjefteö in boppeltem (£;ontra= 
^unn alö ajJittelfa^ in organijdien ,Buffiwintenbang gebracht ift , mit einer fanft einlei= 
tenben unb einer frftftig abfdiliefecnben ei)oralfiguration ju beiben Seiten. 

SSer t>a nod) oon einem „SSerf allen" beö beutjd)en Ornelfpielö f^rid)t, ift, mie 
aud) bie weiteren ^Injeigen oon gemic^tigen, un§ öorliegenben 9ioöitftten geigen werben, 
ber ift gewaltig auf bcm „^olgöjege." 3)em Slutor gratuliren wir aufric^tigft gu feiner 
würbigen Arbeit. — 



28 

SffittttiJüA, bcn 23. ^uguft 1882, ©onjcrt in ber ©t. aRartcnürd^c jum SSeflcn 
bcd ^cftalojjisSSfereing ber ^roDinj SSranbenbura. ^rogrönim: 1: Xbiele: (S^romatif^c 
JJantafic. 2. ©cb. 95ac^: si) e^oralüorfpiel: „®§ ift gemi^Üd^ an ber ^eit." i») ^aftord. 
3. 3lric für Sariton au^ aJeenbel3fo§n'§ «ßaulu§. 4. mxtf) : gantafte über ben (J^orai : 
„3eju§ meine RuDerfic^t." 5. 9J?ann§ : ©in §lltarblalt. §lbagio für Orgel, SBioIine, 
ißwia imb ßeua. 6. SRoffini: §(rie für 2^enor au§ „©tabat mater." 7. ©ering: 
3:occata in ©§. 8. @tabler: 2)er 23. Ujfalm (33ariton). 9. ©d)ubert: Ave Maiia 
für ^om unb Orgel. 10. Suj: ß;oncertpcf für Orgel, .^ömer itnb ^ofaunen. 

SScrlin. 2)onner§tQg, ben 26. October 1882, 9lbenb§ 7 Ufir Orgel (Sondert 
in ber @t. ^etrisSlirc^e ö. (Sbniunb Ä^ljm unter gefälliger Ü}iittt)ir!ung ber ßon^ertfcingerin 
gräulent 5lnna §einemann fomic eine§ gemifc^ten ߧorö unter 2)irection be§ ©onjerts 
geber§. S)er ßrtrag ift jum $8eften be§ 0berlm=5ßerein§^ ber $etris$aroc^ie beftimntt. 
Sßrogramm. I. X^eil. 1. fünft ber guge , iflo. 9 (5)üppelfuge), @eb. SBod). 1685-- 
1750. 2. Adai^io reüi^ioso, (SuftaD SJ^ertel, .t)oforg. in 3)reöben. 3. SljoralDorfpiele 
„95efiel)t 3)u 5)eine SBege", „©§ ift geiüigü^ an ber 3eit", @eb. S3a^. 4. 5lrie ouS 
„$aulu§": „Öa^t un§ fingen" SUlenbeifofin , 1809—1847. 5. ©onate G-moll, 3. 
@a^ über „^ie fd^ön lenktet ber SOlorgenftem", 6^r. ginf, ^rof. in ©fflüigcn. 
6. La 8pusalicio (ä)ie Xrauung) Sif^t 7. 'SJiottete „^err, gebenfe unfer na* S)etner 
großen SBarm^erjigfeit, ©rett, 8. ^aUtluh (für Orgel), ^ftnbel, 1685—1759, II. X^cü. 
9. ©onate VI. 1. @a^ (Orgeltrio, @rt. S3ac^, 10. 5lric au^ „Sofua": „0 wer er^ä^lt 
öon jenem Sanb", ^önbel, 11. (SoncertEs -moll, X^iele, 1816— 1848, 12. Le preiude, 
(Skotom, 1809— 1849. 13. S^or: Ave veram. 9J?o^art, 14. Aii<\aiite, SSoldmar, 9Äufif= 
bireftor in Reffen, 15. geft^R-antafie über: „(£in fefte SBurg ift unfer ®ott", föl^r. gml. 

Sißeimar. (Soncert Don(£ugen 2)'9tlbert. Programm: 1. Ä'aifermarfd^ (^ranS- 
fcription ton Xaufig SSagner, 2. ©onate c.]). 90. S3eetl)0üen, 3. a. Sßerceufe h ^olo:: 
naife as-dur ß^opin, 4. gantafieüber SJlotiüeauS ber O^jer „^alfa" üon ^onn^to, 
Xaufig, 5. a. fjeierltd&er ^ax]6) mm l^eiligen ®ral, au§ 2ßaaner§ ^arftfal 
(3yianufcri|)t.) b. ©oir6e§ be SSierate vlo. 6. in 'ber neuen 5lu§gabe fiifät, c. vlmieeg 
oe ^ölerinage, Le?» ieux d'e.iux d»ns la villa d'Este (9to.) d Ungarifd^e ül^opfo= 
bie öon fiif^t. 6. 3Bal!üren=:9flitt. (XranSfcription öon 2:aufig.) SSagner. S)et fjlügel 
ift aug ber §of|jianofortefabrit üon 3- S- 3!)uQ[en in ^Berlin. 

©onntag 29. Oftober 1882. SlbenbS 8 Ü^r : britte§ unb lefcteS Orgel = (Soncert 
{(Joncert d'orüue in ber beutfefeen ^rc^e juSRontreur, imter freunblic^fter TOtn?ir= 
fnug öon gräulein ö. §. (@o|)ran) unb t)onJ)erm Dr. fi. (S8art)ton) für biefelbe miU 
bc Stiftung gegeben oon (Jarl fioc^er au§ mm, Programm: 1. geft^jrftluoium ^b, 
|>cffc , 2. ©o^ranfolo „^ein S'Cl^ ift ber |)err" gefungen üon ^rl. öon §. ©. Sod^er. 
3. gantafie in B-diir über „28ie fott ic^ bic§ empfangen" 3. 6. S3ad) , 4. 18ar]gton= 
folo „So Semanb fpric^t" gefungen oon ^rm Dr. ö., SBeet^ooen, 5. 5(uf aUfeitigen 
äBimfd^ gelangt ^ur SSieberbolung : a. gantafie ®. Soc^er, b. ©opranfolo „O ^ött ic^ 
3ubal§ öarf" auö Sofua gefungen o. Sri. ö. §., ®. g. ©ttnbel, c (£lfa'§ 3ug jum SJ^ünfter 
(Wcx.^d'otn) ül. SBagner, a. Ailesfretto ^:racioso au§ 9^. 6 ber franjöfifc^en fuiten 
@ottfc§alg ^iftor. 5llbum) 3. 6. S5ad&, e. Des-dur-$rälubium (5lrr. (SJottfd|alg) fj. e^opin, 
f. ©opranfolo „@§ ift beftimmt m QJotteä 3fiat^" gefungeix öon g-rl. toon §. ^KenbelSfo^n. 

Saabt. 3)er rü^^mlid^ft befanntc Organift itarl Sod^er öon Sem 
l^at öorlcgte SBoc^e auf ber oon £u^n in SJ^änneborf erfteüten auSgeäeid^neten neuen 
Orgel, in ber beutfc^en Äirc^e gu SD'ioutreuj brei fonjerte gegeben über meiere bie 
bortigen So!alblätter in begeiftertem ßobc übereinftimmen. 92cben bem burc^fd^lagenben 
fünftlcrifd^en Erfolge beä '|)m. iJod^er mar aud^ ber materielle ®rfolg biefer Äomerte 
ein fel^r erfreulicher unb !onnte bem Saufonb pr ©rünbung eine§ beutfc^en ^farr= 
^aufeS in aftontreur bie fdbönc Summe öon etroa 1000 gr. öerabfolgt merben. — 
■ (fei. i«a^r.) 



Qlöft^en. 



Uu^ bei ber Sf^ ü r n b e r g e r ®emerbe= unb f imftau^fteHung „regnet" e^ be^üglic^ 
ber ^römürung ^rotefte ttjie in Stuttgart, Ohibolftabt 2c. 

Dr. granji 2\^i begab fid^ am 14. ^^oüember oon Söeimar übcv S^türuberg, 
!0Hind^en nac^ ^enebig , tüofelbft 9fl. SBagner unb gamilie ioeilen. $ier gebenh ber 
SReifter bis, jum 1. Söi^woi'^ ä" bleiben, um bann nac^ $eft^ überjufiebeln. 



'S 



29 



$8rc§Iau. Unfcrm rührigen unb fiod^Bcgabtcn Kantor an @t. ScntBarbin, 
crm ®mft glüael, ©ol^n be§ rü^mlid^ft befcmnten Äönigl. a^hififbireftorS mh 
ic^Ioßorganiften tjlügel in (Stettin, öorjüglid^cr Organift, ^ianift, S)ingent unb ß^om* 
onift, ttjurbe am 10. Oftober bmij 3ufti§rat^ ©d^neiber au§ «rieg, h am eng ber 
Sroöin^, ein !oftbare§ ?lnben!en an ba§Äaifcrfcft im9Äufeum (attw» ber ^lü^ 
geljd^e SSerein gefunaen ^atte) — am 11. ©e^jtember b. 3. überreirfit, befte^eno in 
einer f oftbaren (Senfer Uftr nebft golbener Äette; inwenbig ift eingraüirt: „gum Sin* 
benfen an ba§ Äaijerfeft im SSJJufeum, b..ll. (Btpitvxott 1882. 3)e§©erm glugcl >un. 
2:rio in (S^, o]). 25. fanb unliingft mc^rfac^ gro^c Stnerlennung. S^al^omct^ ©efang 
öon ©oet^e ift foeben in $art. bei Sul. |)ainauer l^ierfetbft erfc[)ienen. Qmti 14. S^ioöember 
!am unter ßeitung be§ berüt)mten .tünftlerS 9t. S8eder§ qroge B--m..ll aJleffe jur 9luffü^' 
rung. — Äapeumeifter 9fieintl}a(er in SBremen l^at SSopnerS Or^eftcrnöors 
fpiel m ^arfifal für Orgel übertragen unb in einem femer ®oi ^erte gefpielt. — 
Sm 12. Oftober ftarb ©err Santor Äörb§ in ?[Jlartinroba bei' glmenau. 




^rofcffor %^. ^ullaf in ^Berlin foll ein SSermögen üon 7 gjlittionen Tlaxt 
i^interlajfen ^aben. ©eine (Sd)ülerinnen unb ©cfiüler foßen ober tooUtn i^m ein ^^nh 
mal errieten. Unter fol(^en Umftänben mürben aber feine (Srbcn gut t^un, bem SSer* 
cmigten jelbft ein bleibenocö 5)enfmal m realiftren burc^ tint Äullafftiftung für 
arme begabte Äunftjünger, ti^nlid^ ber aJJeljerbeer^, SJicnbelSfobn^ 2c. Stiftung, feenn 
bic ©iWen, toiftjünger unb S e ^ r e r fo öiel für i^ren ?!Reifler getrau l^aben, fo ift 
e§ tt)o:^l billig, bag aucft „er", refp. feine (Srben etmag für bic dletien t^un.*) — 

5ll§ 9tQd)folger in ber S)ireftiün be§ §od^'fc^en (5onferöatorium§ für 9Kufi! in 
g-ranf fürt a. 9Ji. mirb ÄaipeUmeifter 8 ^ o l ,^ in SBrc^lau genannt. — 

Dr. 91. gran-i ^at (Seb. S3ad^ö 3öeil}nad^t§oratorium neu bearbeitet 
bei fieudfart in Sei^jgig erfd^einen laffen. Möge biefe ejceKente fReiwoirung mcl^r SBe* 
aäftma flnbcn als bit gleich auSge^eii^nete ntnt @ b 1 1 i o n ber S01attl)ftu§ * ^affton 
(Seipaig, ipftrtel) ! — 

Dr. granj Sifät feierte feinen 72. (5Jeburt§tag am 22. Oftober, biefe§ Wal 
in 3Seimar, unter größter xbeilna^me. ^n einem ^prabeitoe oerfammelten ^lä) Die alten 
betreuen imt htn greifen vlltmetfter, ber au(^ biefeS 3^^^' emige SRale t)on emftem 
Unmo^^lfein ^eimacfucl)t murbc. ^m 22. biefe§ 9Ronat§ famen juerft bie ©d^ülerinnen 
unb ©cftüler be§ ußeifterS, fomeit fte nod) ^ier fein f onnten, imb ücre^rtin i^rem tbeucm 
Seigrer einen ^)rad&töoI[en fiorbeerfran^i. '/a 8 ll^r tam ber ^ird^end^or, unter müUtv^ 
Öartung, unb fang einige geiftlid^e ßieber öon bem greifen Huftier; *h 11 U^r er= 
^icn bie TOlitür.^apeUc unb fpielte: „®om gels jum ?[Recre", 5. ungarifd^e m^ap^ 
obie, SSagnerS ^^arfifaborf^jiel unb ben ^ftl)er ßameoal öon Sifj^t. ®egen 50 ^e^ 
egramme unb öiele Söriefe, eine ÜJlenge :prad^töoKer S3ouquet§, unter meldten legieren 
namentlich ein munberooller (Strauß öon ber SBeimarifd^en §oföianiftin 2frf..9Rart]^a 
Sftemmert gUiuäte, eine SOlenge S)elicateffen in flüffiqer unb fefter fjorm, baruntcr 
ein anfc^nlic^r „Karpfen" öon germ fie^rer Slüdfert in 9ieufi6 bei 5tmftabt, tluftern k. 
trafen ^u bem gefttage ein. 5lud^ mufif alifc^ * literarifc^e (3ahtn, barunter ein 
^rad^tejemplar be§ ^cilinad^töoratoriumSö. ^a6:j in neuer ^Bearbeitung ö. 
SR. &ran3, burd^ ben fel^r öerbienten $8erleger ®. ©an ber au§ Seip^ig, eine neue 
ßifatbiügrapl)ie öon Dr. Sto^l, eine cnglifd^eÜeberfe^unQ ber SRamann'fc^en fiifjt? 
biograp^ie 2C. überreizt. Sf^ad^mittogS 2u^r mar ein grogeS ßifjtbanquett unb3Kontag§ 
abenbS barauf ein grofeeS fiifjtconcert im^ Realer , morin nur (Sjom})ofttu)nen beö tüdu 

lonifdfter 

glifcfien 

,. .. .^ ,,,... ö. SSitta 

b'' ® ft c (neu) , SSaljerguirlanbe nadft Schubert (92r. 6 ber ©oi'reeS be ä^ienne , in 
neuer ^Bearbeitung) unb bie oft geföielte 2. imgar. 9lapfobie, an ber ber SBerleger ein 
SBermögen öcrbient l^at, tro^bem er bem Somponiften feinen ^eut |)onürar ^a^lte jc— 

3n 3)re§ben ftarb am 29. Oftober im 62. :öeben§ia]^re, ber öerbiente Oberle:^rer 
granj ^iebemaun, SSerf, öon „3Sie id^ meinen Giemen bic biblifd^ ®cfd^i(^tc er* 
äü^lte" 2C. 




*) SBemt i($ einmal fo t)iel, obec nur eine fOUdHon fßtoxt i^intettaffe , fo foE bie ^dlfte unfern Sd^ü:» 
Um unb — Sefem ju gute lommen. 

$on9 <S^co5gcbac(t, 



30 

?lm 24. Dftobcr ftarb bcr rüömlid^ft bcIonntcSUhtftfforfci^crdJuft. 9?ottobo]^m 
ju ©töjf in golgcn cineö fiungenicibcnö. 9?. mar 1817 am 12 Sf^oöcmber in Sübcn= 
ftj^eib (3Beftp^aIen) geboren, er flubirte in SBerlin bei ^erger nrib 3)el)n, hti ©d^umann 
unb SJienbcfefobn. 5(1^ SÄuftfgele^rtcr f)at er fic^ um hk correfte 9lu§gabe ber SScrfc 
3)io5art§ unb S3eet^oDeng öieleö ^erbienft erworben. — 

3)er 3)cutf(^e Äaifer oerlieb bem ßantor Obenujalb in Hamburg t>m Äro= 
nenorben 4. Älaffe. 

3)er 5Utmeifter §lb. ö. §enfelt in (St. ?ßetcr§burg feierte am 29. C!tobcr 
fein 25. Jubiläum a(§ fic^rer unb 3)ire!tor ber faiferli^ rujfifien SO^ufifinftitutc, un- 
ter au^erorbentlic^ großer dl^eilnabme feiner f^reunoc unb (5d)ü(er. — 

SKufitbireftor ßantor ginfterbufd^ in ©laud^au feicitc nm 19. Df tober fein 
25 j. ^(mtjubiläum bei oielfeitiger ^eiina^me. — 

S5)er ^efangoerein für geiftUdbc 9JJufi! (unter 9Jlufifbire!tor ^rau= 
t ermann) in SÖemmgerobe feierte am 11. toöember baö JJcft fcineö 30}. SSeftel^cnö 
burdö 5tuff. b. 100. ^}. öon |)änbel , ber ßobgefang öon 9JienbeI§fobn unb ha^ ^atte= 
lujaö ausj bem 9Jlema§ öon ^änbel. §ieran fc^lo^ fid^ am 12. Woöember ein 5eft= 
aftuö un'b am 13. iftoöember ein S3cet^ooenabenb. — 

^iac^bem ^ianofortefabrifant ßonfui Rene in ©tettin, Mferü^ ^önigl. 
£)efterreid^=Ungarifd)e |)riotIigtrte gabiif oon ^atcnt=glügeln unb ^iano§ oon 3. % 
»^o^eiten bem öerj^og unb ber ^ergogin in 9}Zeiningen ^u |)öd^fti^rem Hoflieferant^ 
$ianoforte = gabrüantcn cmaimt l^aben, ift berfclbe ncuerbing§ aud^ ^m)x ^önigl. 

§reuft. Hoflieferanten ber ^Jrau ^rmäeffin griebrid^ ^arl öon ^reuften ernannt morben. 
enannter Herr l^at öorigeö Sa^^r, burd^ Dr. JJran^ fiifit ein wert^öoHeS panino, 
bem afabemifc^en ©efangöercine in 3ena, j^um ^rftfente mad^en laffen. 3)iefe^ 3a^r 
öerel^rtc er bemfelbcn 5Öleifter ein gro^e§ fd^i)ne§ j^meimanualigeöi Harmonium öon 14 
Stimmen mit felbftftänbigen $ebal , iDeld)e§ ber ^ r ob -^ c r ^ o g L O r d^ e ft e r = unb 
9JJ ufi f f ch u le in Weimar überliefen murbc. S5)iefelbe ^at (^egenmärtig gegen 200 Schüler 
unb ©c^ülcrinnen ; gegenwärtig ftnb ^wci Dr(f)eftcr m berfelben gebilbet worben. 
Herr Reii^ l^at neuerbingS eine automatifd^e ^orrid^tung für 3Binb- 
cr^jeugung an feinem Höi'^iiw)niimi§ angemanbt. — 

dinllnicum in bcrliterarifdftenSöeubürftc ein Sc^riftfteller fein, ber fed^jig Saläre 
feinet fieben§ unbead^tet in bcr ©infamfeit eines t^üringifdben ÖanbgutcS an einem 
mufifgefrf)id^tfid^en SSerte gearbeitet l^at. 2)iefer merfmürbige ©d^riftfteUer ift ein SBaron 
Söinjigerobe, gecjenwärtig ein ftufeerft rüftigcr öJrei§ öon 87 Salären, ber öor eini= 
gen SGSod^en in SSerlin, begleitet öon einem jüngeren Pfarrer, öorüberge^enb Slufent^alt 
genommen l^atte. Unter feinen 9leife = Effecten befanb fidft ein riefiger Koffer, welcher 
bie öoluminöfen SKanufcrtpte be§ gebadeten SSer!e§ in forgfältigfter S5er|)ac!ung entt)ielt. 
3c^t meilt ber H^tr SÖaron in münd^m, um mit einem bortiöcn SSerIcgcr itber Her= 
ausgäbe feinet etwa öier,^igbcinbigen^cr!e§ ^u öcr^anbeln. 

Dr. Hugo JRiemann öeröffentlid^t im mufüalifc^en ^od^enblatt, 9^1.41 unb 
ff., einen wert^öoUen ?lrtifcl über reine Stimmung unb bie Temperatur. — 

^rofeffor 9tboIf 5)onnborf in Stuttgart I)at ein äweiteS 3Kobett ^um @eb. 
5öad^-2)enfmal in (Sifenac^ öollenbet. SSft^renb ha^ erfte ben unerreid)ten 
©ro^meifter mel^r in ibealer Seife baijtcitt, toiU ba§ ^wzitt ben Unfterblid^cn mel^r 
„realiftifc^" barftellen. 3)er unerfd^öpflidt)e Slantor öon St. Sll^oma ift lebenööoK öor= 
trtttirt in bcr Xradjt feiner geit. 3)a§ ?(uge blidft tieffinnig öor fid^ ^in in bie 38elt 
bcr ©armonien, bie (infe ^anb ydlt bie fyebcr, tin ©ngel l^alt bie werbenbe Partitur, 
am §u6e be§ ^oftaments ift ein ^reuj, al§ St)mboI be§ e^riftent^umö anjebrad^t. 
SSeibe Sfeobcllc, aud^ burd) ^^otograp^ien ^ugänglid^, bürfen getroft aU äReiftcrftücf an= 
gefct)en werben. — 

Orgelbaumeifter H^i^"^^^^'^ ^oppin Stabtbürgcl bei Sena l^at eine 
ncm Orgel in ^fu^löbom b. 9lpolba rül)mlid^ft öollenbet. 3)ie ^ispofition ift folgen^: 
be: I ^ringipal 8', SBorbun 16', SSiola b. («Jamba 8', Hol^lflöte 8', Octaöc4', ÖJebadt 
4', TOjtur 2', 3fac^; IL Dbermanual: Salicionol 8', Öieblid)gebadt 8', giöte 4'. 
Iir. ^ebal: Subbafe 16', Söiolon 16', ^rin^ipalbaft 8'. 9)lan.= unb ^ebalcoppel. 9}la= 
tcrial, 5lrbeit, Intonation, 5Dled)anif, Spielart xmb 5(eu6cre§ waren öortrefflid). (Sine 
^ol^e fürftlid)e Sönnerin, bie nid^t genannt fein will, l^atte gröBtent^eil§ bie .Soften ^u 
Dem neuen 3Berfc beftritten unb beftimmt, ba^ nur ein inlänbifd)er Orgelbauer 
ba§ betrcffenbc SSerf au§fül)ren möge. — 

^m ^en ftarb $rof. ®b. Sd^ellc, muf. Sd^riftfteller, am 15. SfJoöember 
2)c§gl. m Petersburg ber Ovganift ^arl 5tlau^, am 14. 92oöember ö. 3. 



31 

5n§ itttcrcffanteg mufifaltfd^eg ©cfd^cnf em^fiel^It fid^ fel^r bic 'Sftann^cxipU 
unb ^ortraiti(5JaIerie mufüahfc^er §croen (Berlin, ©itnon). (S§ 
fhtben ftdö barin bic^rotrait§ üon @eb. S3a^,§änbe(,§a^bn,9Jlo;\art,S8ect=: 
büDen, ©d^ubert, 3Seber, ©c^umantt, imb 3Bagner mit 5f^ad)bilbungen {in 
fiic^tbrud) üon beren §anbfc^riftcn. — 

3o]&anne§S3ra^tn§ ^at tüä^rcnb feinet @ommeraufent^dte§ iu St^U ein 
eiaöicrtrio, ein @trei(^quintett unb ba§ i*ieb ber Mareen nu§ (5)oct^e§ Qpl^igenie für 
e^or unb Ord^efter com})onirt. 

SSon granj Siht erjdöcincn bemnnAft hd (S. JJ. Äat)nt: ^falnt: ,,§(u§ ber 
Xiefe rufe id^", für eine (Singftimme mit Orgel, bie 5ran3i§!u^^t)mne für <Bolo, ®6or 
unb Ord^efter, foioie mefjrere fiieber unb Via cjyacis. ©ine vortreffliche ^^otogro^j^ie 
ift öon bem Sffieifter bei ©anj in SSrüffel erfd)ienen. ©in tior^üglid)e§ SÖilb t»on i()m 
bat ber ruffifd^e 5ö^aler SBaron D. 3ou!oD§!i) üoüenbet. 

3n einem G^omerte be§ l^oc^talentirten ©d^üler^ üon Siut; ©ugen b"äU 
bert au§ fionbon, tneli^er eme „fabelhafte" ^^ei^nif beftgt, tvwaxl) fid) ein neuer ^ün= 
jcrtflügel be§ ^o\ = ^lanofortefabrifmtten §erm S)ul)fcn in S3crlin allgemeinfte 
S3eh)imberung. Dr. gran^ Sifet bemerfte, ba'^ ba^ ^nftrument in SBqug auf 
tt)unberbarcr ÄIangfd^i)nl)eit, ?(u§giebigfeit, ©galität, Solität k. ^u btn atterbe]ten $i= 
ano^Ö h'^W^, bie er überhaupt fennen 'lernte. ' S)er ^tltmeiftcr üerefirte bem berül)mtcu 
SBerUner SO^eifter ein^orträt mit ber Unterfdjrift : „Gö banft Q^ncn freunbli^ftgran^ 
fiif^t." SBir begIüdU)ünfd)en ben liebeStoürbigen ßl^ef ber genannten girma ^u biefem 
großartigen Erfolge Iftiermit auf§ atterbefte. — 

ä)ie SSieber^olungen be§ ^arftfal in SBal)reutI) finb für bie nädjftcn Qa^re tJoIL-^ 
ftftnbtg gefid^ert. 

|)ofca^3elmeifterJSrofeffor SöüHncr inS5)re§ben, ber „öemafjregelte" , l^at oon 
@ad&fen§ ^önig, ba^ 9tittertrem be§ ^llbred^torbenS I. .f laffe erbalten. 

®er 9lled)enfd)aft§beri^t ber (S^roö^erjogl. Ordiefter unb ^ufiffd^ule in Sßeimar 
bie lefeten f) ©dquljal^re umfaffenb, gibt glöngenbeS ä^^^Ö^ift ^^^ ^^iit fri)t)Iid&en ÖJcbei:= 
^en biefer §lnftalt. 

Kantor unb Crganift S^eid^el in S)re§ben ift ,^um Äönigl. 9JJufi!bire!tor er= 
naiAt toorben. — 9^. 39 unb 40 Oon iießmanng afigemein'er 9J^ufif^eitung 
referiren über einen intcreffanten SBelcibigung^pro^efe gegen ben $erm Äarl ßinter'^ 
n a g e l , nac^ einanber 5lr^ite!t, €:pemtenorift, SSeamter in Cel^eim, gegenwärtig Wiidj^ 
Mnolcr m ^aniujoer, Äongertreferent 2c. ?IÄufi!bire!tor Seemann '()atte nämlic^ bit 
äntereffen D r. ^. o. SB ü ( o tt)'§ gegen ungcred)tfertigte Eingriffe oon Seiten be§ ®c= 
nannten, mannl^aft unb entfc^ieben fd^arf oertl^eibigt. S)er gan^ ge^ijrig in bie gebü^= 
renben (Sd^ranfen ^wnidgemiefene hjurbe flagbar, §eiT fiegmann mürbe aud^ p 20 M 
oerurt^eilt, aber bie gärige 58er^anblung ift für ben „JJlitter obne g'Urd)t" fo ebren= 
n , baß mir bemfetben nur aufrid^tig ba^u ÖJIüdE münfd^en rönnen, benn manche an= 
fd^einenbe SWeberlage ift oiel nü^lid^er, al§ man^er fdicinbare Sieg. SKöd^ten aüe „Unbe= 
rufenen" fo glän^ienb abfallen imb in bie gebübrcnben (5d)ranfen l^cimgeleud^tet merben! — 

§(m 14. feoember ift Dr. gran^ Sif^t oon Sßeimar, über Nürnberg, nac^ 
SSenebig §u 2S agner § ^-amilie abgereift, .pierfelbft mirb ber ^Xltmeifter hi^ (Snbc 
^ecemfeer oermeilen, um bann % Sajjr in SBubaipeft f^u^^ubringeit. SSor feiner 5lbreifc 
bat fid^ ber greife Äünftler cinfad) über bie ungebübrlid^e SÖeläftigung mit atter()anb 
Bettelbriefen, a)Jauufcripten , gebrucf ten 9)^ufitalien 2c. betlagt unb fid) unoerlangte 3u- 
fenbimgen entftlid) oerboten. „gd) arbeite gern für ^Inbere, aber (eb'iglid) 
feine 3^^^ für grembe in ^}Xnf))rud^ genommen ju feigen, ift ein ba'rteS 
ßoo§, befjen icb nid) t mürbig bin, ,^umal ba idj nod^ (£inige§ für bie 
Äunft SU leiften gebenfe!" 




fionboh, ^um §of)iianiftcn ernannt morben. 

^em .Hoflieferanten ^ianofortebauer ©. 2Sol!en^auer in Stettin tourbe 
burd) bie Acadeniie nationale in $ari§ am 23. £ctober bie große golbene Wt= 
baiHe' Medaille de premiere classe) oerlicl)eh unb mürbe berfelbe pmSRitg liebe 
ber Slcabemie ernannt. 

S8et^ob.0|)))enl)eim üi SBerlin ift oor furjem ein (Srgönpnggbanb ( gef.. bi§ 
©nbe 1882) ^u bem großen llbänbigen 3Kenbel = iReißmannfd^en muftfalifd)eh 6on= 
oerfationglejiton erfd^ienen. gn bemfelben SBerlage ^at Dr. 9lug. $Rcißmann eme 
SSiograpl^ie ©. SR. ö. SßeberS herausgegeben. 



32 



Dr. Subw. SRo|l iu §eibclberg folgenbe 9feiifi!cr= 58ü)gta|j^ic crfc^inen lajfcn: Srom 
fiifet (20 ^fcnniqe) 3o^. |>a^bn (20 ^f.), Subwig ö.S5ect^oöcn (20 «Pf.), ^Rojart (20 3Sf.) 
^ucö eine gRuftfgcfdj. ift bafclbft erfcöicncn -- für nur 60 ^fenniq, bie biniofte alle 



Sn bcr ^Bd^ft »)rcigttjcrt]^cn ^I|. SRcclam'f^en Unbcrfalbibliotl^cf ^u ßctosia ^at 

ran» 

aller 
^J^upfgcfci^id^tcn! „Sic ift bod^ bie SÖilbung gegenwärtig fo billig!" rief gräh^ fiif^t 
öorigcn Sommer, al^ er bie Äe^rbad^fcbe 5ifu8gabe toon Äant§ Äritif ber reinen SS«r= 
nunft, xa ber fpottbilligen Sfleclam'fd^en febition anfauftc. 

SBciSBreitfopf unb^clrtclin fiei^jig erfd^ien ber 5. SBanb ber rü^mlid^ft 
Mannten muftfalifd^en ©tubienföpfe Don Ln, Alara: SDie grauen im Xonlebcn ber 
©egemoart. gn bemfelben ^erlag^ erfd^ien aud^ ber 5. S5anb öon Dr. granj Äifetö 
gefammelten (Sd^riften. 

03!ar eid^SbergS aUgemeiner bcutfd^er SJlufifer — Äalenber 
(5. Sabrg.) ift auc^ für 1883 ctfcfticnen in 55erlin bei Sflaabc unb.^lott)on) (1^5).— 

S3ei S^r. gr. SSiewcg in DatcMinburg erfc^eint ein ^Ubum für Orgel 
(Harmonium) mit Siolind^or, ha^ aüjäl^rltc^ in 1—2 ^eften (1,50) ausgegeben »eroen 
toH. 

Unfer oerel^rter TOtarbeiter ©tabtorgani jt öermann 9licbel in 92euftabt a. O. 
feierte am 9. S)ecember fein goIbeneS 5unt§iubilftum. SOfJögc e§ bem boc^oerbienten 
^Itmeifter nod^ lange vergönnt fein , gum 93eften öon Äird^e unb ©d^ule wirffam ju 
fein. ! — 

DrgelöirtuoS ©. 51. gifdftcr in 3)reSben ^at eine neue ©^mpl^onie für obli* 
gate Orgel mit großem Orc^efter gefd^rieben. : „?tu§ 3Beimar§ gürftengruft." — 



25rtefii)ßc^fd'. 



^. 3. in m, „^röfte @ott, toer hti htm mnbt im freiem ift/' fagtc ber 
gud^g, unb brüdfte fid^ binter einem ©raSl^alm. "@iel^ bid^ tjor ! " fagtc bcr ^afe gum 
Sferbe, fonft trete id^ Sid^ auf ben guft. 9Ser ben 9Runb öcrborgt , mufe burd^ bie 
äl^j^en effeu; — SSoI taire jagt: „^c^ l^abe meme grcunbc, bie mid^ lieben, meine 
greimbc, benen ic^ qleid^giltig bin unb meine fjreunbe, bie mid^ l^affen." — Dr. §, 
Tt. @g ift mabr, ha^ bk gifäerfd^en 3tt>ijd^enf^iele , weil ^u lang, jotofig unb un!ir(5= 
lid^ — fid^ überlebt l^aben. 5lber bie anbem Orgelgebilbe, namentlid^ feine SJorf:pielc, 
üi§bcfoni>erc ju ben S^orälen, öerratben eine eminente Äunjt unb tiefe (änpfinbung, bie 
muftergiltig ftnb. Qu ber ganzen fiitcratur ift feit @eb. fea^ nidbtS 5le^nlid^e§ öor= 
banben! SSir liahtn t)on fJifd^crS SWcifterfd^aft in toielfeitiger ©rfinbung unb mannig= 
fad^ftcr 93e^anblung ber SSlotiöc ben attem größten [Rctoeft unb fuc^en twd^ je^t t)on 
bem l^errliAcn ©rfurter 3Keifter gu lernen. — Dr. m. iu 9^. Senn @ie ein auS^ 
IHnbifd^eS Programm machen wollen , fo fpielen 6ie j. 33. Sei^nac^tS * 3fi]C»o:|)fobie 
oberKs-dur gantafie oon @aint— (5aen§,(Suilmant : 1. Orgel = ©onatc, unb ©te^le§ 
Äaifcdjariationen, op. 47. ®rftere ^iecen finb hti Peariel in ^ariS, bie 2. bei (Schott 
in äSrüffel, bie 3. bei |)Uü in^ürid) erfrfjienen. ^abcn @ie eine fcl^r elegante, b. f). 
feine 58rüllorgel, fo ift au^ öJuittmantö 3uüocation, (»i». 18, fci^r ju empfehlen. „Wtxt 
Ord^cfter'' empfehle id) Sbnen: fiu^., op 61, ©onjertftürf für Orgel unh ^ömer, 3 
^ofaunen — ein gut beutfd^cS Scr! (SDlainj, (5d)ott). 

^. 9Ä. Dr. 3Rartin Sut^er fagt: „So aber ®iner ein frö^lidb berb SBört^ 
lein mit funb vertragen, fo möd)t er un§ bod^ qcwogen bleiben; benn foldfterlei feinb= 
röd^tige fieut^ fein be§ XcufelS ©pielgefinb.'' „^ficftt ba3 maoierfpiel, fonbem ba§ ^ar= 
tenfciel ift ber beclarirte S5an!erott an allen ®eban!en", fagt ©droben ^aucr. 
^ußer bem genannten ftnb auc^ nod^ bie ganj tüchtigen unb joliben Orgelbauer (Stro^ 
bei in granfenliaufcn unb ®. Änauf in öTot^ ju nennen, springen ^at immer eine 
gute ^jua^l bewftbrtcr, ja ^erDorragenber Orgelbauer befeffcn! — 

SÖonßißtS fd^önem neiftlidljen 2itht „2)a§ SScildöen" erf^eint eine neue (Sbition 
für @o|)ran unb Alt hti kahnt in Seipjig. — 9J?. m ^. oon bem franjöfifd^en re? 
nommirten Organiften fj. 51. ©uilmant erfd^ienen! "Pieces de diiferentd st.yles 
ponr orgne (12. Siefrg., ^ari§ @d)ott), L'Orgauist paratique recneil de pi6ces 
de moyenne djfficiiUe poiir l^orgue (2. Siefrg.), eine (Sonate für Orgel unb Qk- 
fangSftücfe mit Orgel. — 

dxfmt, iQerlag ber 5(5rner'fd^n Sud^^anblung. ^tu(! toon Otto (Eottsab in (Srfurt. 




AIIA. 



iHofik-^dtl'dinn 



a;ij00ne, Inrrijltdje, iullrnlUitie ©efang- Mnl> Claiiter-i»lttrik. 

herausgegeben öon 

JU 8. SBtetgigfter S3anb. 1§S8. 

Söi^rlid^ crfd)ctnen i bi§ 2 93änbc äu je 12 gihiminern. 35cf ^ränuincrotionSprciä bcä ©anbe« 
öctroßt iiQ(^ »üie tjor 27« aWorl unb ift baä SJIott burd^ alte 93udö= unb aRufifnUctil^attbluttgcn fotote 
t>md) ottc «poftömtcr, oi^nc ^ciScrp^unfl, ju begic^eit. ^ct§ bcr elitäelttcn giummcr 37 Pfennig. 
SnfertionSßcbiil^rcn : lO ^cnnig bie 3eUc. 

Snl^olt: 9^. SBogner f. — 3)q§ bcutfd^c Sieb. — Stp^ortämcn. — ^Inrid^ SBir^clm @toliC. — 
Sluä bcr filobicrle^rers^projis. — ©cbanfcn einer grou Drgclbaumciftcrin. — SSef^rcd^ungcn. — 
8Sermif(i^tc§. — ytoü^m. — Slnäcigc. — Sricftoed^fel. — 



I 



i 



Am 13. Februar schied aus dieser Zeitlichkeit 
der Wort- und Tondichter 

Wilhelm Richard Wagner 

in Venedig. 
Mit ihm verloren wir den grössten deutschen Meister 
der musikalischen Kunst und Wissenschaft in der Gegen- 
wart. Deutsche musikalisch-dramatische Dichtung ge- 
langte durch den Verklärten zu kaum geahnter Höhe 
und Geltung. 
Friede seinen irdischen Ueberresten! 



2Sad dcutfd^e Hxth. 

(SS ttjar, tt)o beutfc^er ®cift fic^ regte, ' 9Ug eö ^erriffen unb verfallen 
3)ei' (Säufler ftet§ beö SSoUeö 2}lunb, - -■ - - 

Unb njQ§ hci^ beutld^e |)er5 beiue^te, 
3)aö warb in beutfc^en Steifen hmb. 
Silt>^ in ber ^rüfung fd^Iimniften ©tunben, 
Söenn treulos jebe §üffnunfl fc^ieb, 



to feinet Stu^meS ®rabe ftanb, 
^ört' e§ bic jom^fle ^xaat fallen: 
„38a§ ift beg beutfcften ^aterlanb ? " 
Ünb alö e§ bann mt blutgen ^ege 
9Kit feiner (Sin^eit f^cinben rano, 



at feinen legten Xroft gefiittben t (Srfocpt e§ jubelnb @ieg' auf @iege 

laö beutfd)e SBoIf im beutfc^en fiicb. i 93ei eines beutfd^en ^mt^ Älang.*) 
♦) '5)te iKä(^t am SR^ein. 



34 



'.* 



^fbm ijt c3 ein^, ift ftor! unb mächtig, 
2öa§ mum ber fünnfte ^raum erbad^t, 
©rftanb, ein SSunoer ftolj unb prächtig, 
mt eine SBliit^e über "Ulad^t ; 
Unb tjeviii^ tuirb fie fid^ entfalten 
@inft an ber grei^eit ©onnenlid^t, 
3)a&, wenn mir tren ^ufammen^alten, 
93alb fiecjrei^ bnr^ bie ^Sotten brid^t. 



1 3)od^ liegen toir bie bcutfcfte @itte 
I 5Bie einen alten ^eil'gen ©c^afe, 
i Oeroaf)rt fei in be^ $8oIfeg mte 
3)em Öcinger ftet^ fein ©brenpla^ ; 
j ©tet§ fütt er nnfere iiuft befeelcn, 
! 3)er unfere ©dönterj^en einft öerrieti), 
I SWe mag bem Deutfd)en SSoIfe fehlen 
! ©ein fc^ijnfter @d)mucf : 3)a8beutf(ßc 

5CIb. 2:rftger. 



:2l|il)[0ri0men* 

(Som^ofttion! -— 511« ob c« ein ©tiirf ^d^en ober SBi^quit lodre, baö 
man au§ @iem, SKe^l unb gucfer pfammenrü^rt! -~ (£me geiftige (Sd^öpfung ift t^, 
ha^ ©injdne wie ba« ®an^e au§ einem GJeift unb ®u^ unb oon bem ^auqt eincö 
Sebeng burd&brungcn , toobei ber ^robujirenbe !eineömeg§ oerfud)te unb ftüdfelte unb 
nac^ SBittfür öerfn^r, fonbem wobei ber bämonif(^e ®'eift feine« ®enie« i^n in ber 
(bemalt ftatte, fo ba^ er ausführen muftte, ma§ jener gebot. — 

^erfud^e e« bodb (Siner unb bringe mit menfi^'lid^en 2öoIIen unb menfd&ftdbcn 
Säften etwa« ()eroor, oa« ben Schöpfungen, bie btn "Ulamtn ?Wo^art, Sla^öael ober 
@dbafe«peare tragen, fid^ an bie (Seite fc^en laffe. 3d^ weife rerf)t wo^l, bafe biefe brei 
©bleu feine§weg« Ut ©innigen ftnb — allein, waren 9(nbere fo grofte jene, fo über^ 
ragten fie bk gewi3^nlid^c Sfeenfc^ennatur in eien bem Sßerf)ftltnife unb waren eben fo 
gottbegabt al« lene. — 

' 9(Ke neuere SJJufif wirb auf xtoeierlei 3G5eife bel^anbelt , entwcber bafe man fie 
al« eine felbftcinbigeÄ'unft betrad^tet, fie in fict) fclbft au«bilbet, ausübt unb burd^ ben 
oerfeinerteu äugem ©inn geniefet, wie e« ber Italiener p t:ftun ))f(egt, ober ba^ man 
fte in S3e§ug auf SSerftanb, ©mpjinbung, Seibenfc^aft fe^t unb fie ber geftalt bearbei« 
kt , bafe fte meprere menfc^Ii^e ©eifter* unb ©eelenMfte in 5lnfprud^ nehmen fönne^ 
wie e« bie SÖJcife ber granjofen , ber 3)eutfd&en unb aller SfJorblttnber ift unb bleiben 
wirb. 

Sihtr burc^ biefe S5ea-ad^tung , al« burd^ einen boppeltcn ariabneifd^en ^abtn, 
forat man ftd^ au« ber ©efd^i^tc ber neuem SDlufi! unb ou« btm ÖJewirr parteiifd^er 
kämpfe §erau«§elfen , wenn man bk beiben ^rten ba, wo fie getrennt erJAemen, wol^l 
bemertt unb ferner unterfuc^t, wo fte ftd^ ju gewiffen 5lrten gu gewiffen ä^i*^«' ^" ^^^ 
3Ser!en gewiffer gnbioibuen ju oeretnigen geftrebt unb fic^ wol^l für einen SlugenblidE 
äufammen gefunben, bann aber wieber au« einanber gegangen, nid&t oBne fid^ ii)re ®i= 
genfd^aften einanber mel^r ober weniger mitgetj^eilt ^u ^aben, ba fie ]iq barat in wun= 
berbaren, i^ren ^auptöften mc!^r ober weniger annäljcmben SKobiftcotionen über bie 
(Srbe oerbreiteten. 

Seit einer forgföltigen 5(u«bilbung ber 9Kufi! m mehreren Säubern mufete fid^ 
biefe !i:rennnng geigen, unb fie beftefit bi« auf ben heutigen Xag. 2)er Staliener wirb 
fid^ ber licbli^ften Harmonie, ber gefättigf ten 2Kelobie befleißigen, er wirb fid) an ben 
3ufammen!lang , an ber ^Bewegung al« fold^en ergoßen, er wirb be« Sänger« ^e^le 
ju 9lat^e ^ie^en unb ba«, toa^ biefer an gehaltenen ober fcftnell aufeinanber folgenben 
xijncn unb beren mannigfaltigftem SSortrog leiften tann, auf bie glüdlid^fte 2öeife ^er= 
oorl^eben unb fo ba« gebilbete C^r feiner äanb«leute en^üdfen. @r wirb aber auc^ Dem 
SBorwurfe nid^t entgegen, feinem 3:ejt, ba er jum ®efang bod^ einmal %t^t feaben mufe, 
!cine«weg« genug getrau ju ^aben. 

3)ie anbere Partei hingegen löat mel^r ober weniger btn Sinn, bk (Snü)fin= 
bung, bie ßeibenfd^oft, weld&e ber 3)id^ter au«brüdff, oor klugen ; mit i§m j^u wetteifern, 
^ält fte für ^fli^t. Seltfame Harmonien, unterbro^ene SOlelobien, gewaltfame 5lb= 
weid^ungen unb Uebergänge fud^t man auf, um ben Sd)rei be« (Sntäüden«, ber 3lngft 
unb ber SSer^weifelung au«5Ubrüden. Sold)e ßomponiften werben bei (Smpfinbenbcn, 
bei SBerftänbtgen ü^rÖJlüd machen, aber btm SSorwurfe be« beleibigten Olire«, infofem 
c« für fid^ genießen wiU, ol^ne an feinem (SJenuß ^opf unb iper^ tl^eilne^men ju laffen, 
fd^wcrlim entgelten. 

SSielleid&t läßt fid^ fein ©omponift nennen, bem m feinem SSerfen burd^au« bk 
SSercinigimg beiber (£igcnfd^aftcn gelungen wäre, bod^ ift c« feine grage, ba% fie fid^ 
in ben oeften Arbeiten ber beften SÄciftcr finbe unb not^toenbig finbcn muffe. 



35 

UebrtgenS hJaS Mefen 3toi^frött betrifft, fo ift er wol^I nie getoaltfamer erfd^ie* 
neu als in bem ©treite ber ©lucfiften unb $icciniften , ha benn auc^ ber SSebeutenbe 
öor bem ©efölligcn bie ^dme erhielt. 

5Bie ber "gtaliener mit bem ÖJefang , fo öerfu^r ber 5J)eutfdbe mit ber g^ifto* 
mentalmufü. @r betrad^tete fte anäj eine gettlang at^ eine befonbere für fid^ befte^enbc 
^mi]t , toeröottfommnete i^r Xet^nifc^e^ unb ÜW Jte f aft o^ne »eiteren SSejug auf 
@cmüt^§Mfte au§, ba fie bann bei einer bem 3)eutfrf)en ttjo^l gemöfeten tieferen ^e- 
l}anblung ber Harmonie ju einem l)oIjen , für alle SSölfer mufterljaften ©rabc gelangt 
ift. - 

3)a§ ift ba§ eingeborene be§ großen Salentö; Napoleon be^anbeltebieSSelt wie 
% 3^?. Rummel feinen glügel; IBeibeg erfd^eint un§ ttjunberbor; wir begreifen ba^ 
©ine fo wenig alö ba§ Snbere/unb boc^ ift e§ fo unb gefd^ie^^t öor unfern klugen. 

Ä t). ®oet^e. 

3)eutfd&er SRann, (51^ renmann; 
3)eutfdber 8inn ift (Sl^renöreig, 
3)eutfd^e§ |)era — SSergifemcinnic^t, 
3)eutfdf)e 5trcue — ?lugcntroft. 

3lltc§ ©ptid^wort. 

j^eiunrij JBHilljelm Stolpe. 

SBiogra^l^ifd^e (Stiase. 

2lnt ©ölöefterabenb be^ Sal)re^ 1800 fanaen bie Äurrcnbcn ju 
©rfurt öor bem §aufe beö Äantorg unb SDlufi&ireftorg an ber ^re- 
bigeritrd^e ©eorg (££)rtftof ©tolje eine aJiotette mit bem Sejte : 
„Unö ift ein Äinb geboren nn^^ ein ®oI|n ift un§ gegeben!" Unb m6) 
im Äantor^anfe xoax am folgenben 3;age ^renbe nnb Subet, tnar bodg 
and^ bem Kantor in ber S^ieuja^r^nadgt ein ©oftn geboren, ber bann 
in ber l^eiligen S^aufe bie ?iamen §einrid) aSil^elm empfing. S)er 
Änabe ^ura^ unb aebiel) unb geigte fdbon in f ruber Sugeno Suft nnb 
Siebe jur SWufüa , oie im §aufe be§ SSater^ mit Segeifterung gelpflegt 
ttjurbe.^ SBalb erl^ielt er aud^ t)om Sßater ben erften SJhififunterridjt, 
tt)ä^renb er ju feiner n)iff enfd^af tlid^en 21u^3bilbung anfangt oie ftäbtif^e 
SBoIföfdiuIe, f^}äter ba§ SRat^g^mnafium befud^te. SSie bie 2Rufi! baö 
©innen unb 2)enfen beg ^aben auffüllte, baö betoeift folgenbeö Sei- 
fpiel S)er 3Sater ujar einft fd^toer franf , unb um \>tn Äranfen not- 
tt)enbige &anbreid£)ung ju t^un , mufete ^einrid^ SBil^elm in einer SSlci6)i 
fidö t)or Sem Säette be§ 85aterö betten. 3n ber Sfiaoit forbert ber 9Sa= 
ter ben ©of)n auf, i^m ttxoa^ ju reid^en, unb erl^ält t)on bem ©d^Iaf- 
trunfenen baö auf bem SCifd^e Iiegenbc S^oralbu^. 3Son 1815 bi^ 1822 
befud^te §. SB. ©tolje ha^ Slat^g^mnafium feiner SSaterftabt. SSom 
^rofeffor Dr. $etri ttjurbe i^m bei feinem 3lbgange ba^ B^^P^fe ^^* 
tt)eilt, baJ5 er toä^renb feiner ganjen ©tubienjeit üielen gkife unb 
(Sifer in ©rlemun^ ber ©torad^en unb Söiffenfd^aften betoiefen l^abe, M 
aber befonberä mit aller Slnftrengung unb SSorliebe auf baö gad^ ber 
äJiufif gelegt ^abc, in meld^em er and^ bebeutenbe g^rtfd^ritte gemadEjt 
uvi\> me^r al§ gemötinlicEie Äenntniffe ertoorben Ijabe. Slud^ f^i^^^ f^tt== 
lid^en 9Serl}altenö toirb fe^r lobenb gebadet. $ßad^bem ber SSater, xoxt 
fdE|on ertoäbnt, ben ©ol)n anfangt in ber SRufif unterrid^tet I)atte, über- 
trug er beffen toeitere mufifalifd)e 3lu§bilbung ättjeien um bie ftirdjen' 
mufif l^od^öerbientcn , berühmten SReiftern : bem Drganiften unb 2Rufi{== 



36 

^JHhrcftor an ber $ßtebigerfirdbe Subto. (Srnft ©ebl^arbi unb bem 
^ Äonsertmeiftcr , Drgamften uno Sctirer ber W\x\\l am ©eminar 50i t d^ a e l 
©ott^arbt ^tfci^er. (Srfterer erteilte bem toifebegicrigcu Süngtinge 
in ben Sal)ren 1812 bi§ 1816 Unterrid^t im Älat)ierfptel unb im ®e* 
ncralbafe, m(b 1820 bi§ 1821 im 3StoItnfj)icf, fo loic aud^ in ber 3n= 
ftrumentation. Slud^ bejeugt @cbf)arbi, baß ©tolse unter feiner ®tret 
tion in ben Äonjerten 2. aSioline ober Raufen ganj regetre(^t gef))ielt 
unb oft für i^n ben Drganiftenbienft üerfel)en, toobei er ftd^ atä ein 
guter Drge{f))ieler gejeigt \)aht, SSon 1817 biö 1822 geno| ©tolje ben 
öoräüglidgen Unterridgt ^tfd^er'^ im ®eneralbaffe unb im boppetten 
Äontra:|)Unft , fo n)ie aud^ tm Orgel- unb 5llat)ierf:|3icl , toorüber il^m 
biefer üReifter ein günftigeö 3cwgnt§ au^ftettt. Um feinen SBater me 
S!often feiner 3lu§bilDung ju erleidpern, erteilte ©toljefd^ on feit mel^reren 
Satiren Unterrid^t im Älaoierfpiel. 93ci ber ©tcßung feineö Sßaterö alg 
Dirigent be^ ßird^end^orS \)(iiit (Stoffe bie befte @)efegenl)eit , ftd^ at§ 
2)ixigent au^ubüben. 2tud^ trat er jur ^txi feiner ©tubien bei Setter 
mit eigenen Ä'irdE)enfom:|3ofitionen, \)k unter feiner ©ireftion in ber )ßrc* 
bigerfird^e aufgefü{)rt tDurben, üor bie Deffenttid^feit. 

@o fam nun bie ^t\i kran , bafe ber junge ©tolje Sor^e tragen 
mu^te, ba§ burd^ öielen gleiß (£r(emte ju öertoerten unb ftd^ feinen 
Untertjalt felbftänbig ju öerfi^affcn. 3m Satire 1822 bett)arb er \x6) 
um bte DrganiftenftcCe an ber äWarftfird^c ju Slauött)alj bie er 
aud^ erl^ielt. ©ein Stuf enthalt in tcr ^arjftabt ioar aber nid^t t)on 
langer Sauer. ©eitOftern 1824 finben UJtr i^n al§©tabt= unb ©d^Ioß^ 
organiften VixA) alö ©efangte^rer am ®^mna^ium in SeHe. ©o xoox 
nun ba§ ^\t\ , ba§ er fid^ geftedft i)attt , erreid^t. 3n ber präd^tigen 
©tabtfird^e l^atte er eine fäiöne Orgel mit 34 Hingenben ©timmen, 
mit 3 SÄanualen unb ^ebal. S)a in SeQe bie SJhifif Don je^er bod^:: 
gel^alten unb gepflegt tourbe, fonnte eg it|m an einem angenelgmen 
xSirfungöIreife nid^t feilten. S)urd6 fein biebereS, lieben^lDÜrbtge^ unb 
getoiffenl^afteö SJer^alten ertoarb )t^ ©totje bie 3ldE|tung feiner SRit* 
bürger uno bie Siebe feiner jal^lretd^en ©d^üter unb ©d^ülerinnen. 

Sm Sa^re 1836 üertieiratete ftm ©totje. ©eine grau, eine SeÖen- 
ferin , lebt alö rüftige SKatronc nod^ je^t in ©eile , t)on Traufen unb 
Slrmen al^ unermüolid^e Pflegerin uno 333ol)ttt)äterin tierel^rt. ®ic 
@t|e blieb finberIo§. 

©0 flofe ©tolje^ö Qth^n in 9?ut)c unb ^i^f^i^^cn^cit bal|in. S)en 
Ootteöbienft fd^müdtte er burA fein fd^öne^, ccf|t fird^(id)cö Orgetfpiel. 
5ludb gab er oft öffenttid^e Äonjertc, fotool^I in ber Äird^e, alö aud^ 
im Äonjertfaat, immer bemül^t, ben ®efd|maa be§ 5ßublifumö ju bilben 
unb ju öerebeln. S)en Untcrri^t am ®^mnafium gab er in ben testen 
Satiren feinet Sebenö auf. ©ein Xob erfolgte nad^ me^rmonatlid^en 
gWerenteiben am 12. Suni 1868.*) 

2l(§ Äomponift mar ©tolje unauögefe^t t^ätig. 5)er Don it|m 
aufgefteÖte t^ematifd^e Äatalog feiner S!om:pofitionen meift 76 Slum* 
mern nad^, öon benen öiele SKanuffript geblieben finb. SBefonber^ qli^ 
Orgelf omj)onift I|at fid^ ©totjc einen 9?amcn bon gutem ÄIanj|C 
erworben, ©eine Drgelfom^jofttionen umfaffen 21 ©ammlungen mit 
pf ammcn 1 307 Orgefftüden. 3m Saläre 1834 erfd^ien fein allgemeine» 

♦) @ctn tn Ubcftcbt 6ci Erfurt lebcnbet ©ruber, atö fic^rer unb Organift »trfcnb, ftorb iM^detagt in 
ben 7O0ec 30^* 



37 

6]^oraInteIobicn'6ud^ für bie eüangeltfd^en ®entetnbcn be§ Äötitgretd^S 
§annot)er. ®tefeö 3Berf beurteilt ßt). ö. 9?{nd in einem S3riefe an 
ben SSerfaffer f olgenberntajäen : „^nxq Biefe^ 2Ser! ^aben ®ie fidb, 
mein üeref)rter greunb, ein bleibenbeg 2)enfmal gefegt nnb iä) jölile 
S^r ©j^oralbud) ju ben beften, bie n^ir befi^en. ^iid^t nur bie Säffe 
finbe id^ barin natürlid^ unb fraftDoU, jonbern ano} bie 90?ittetftim^ 
men flie^enb unb fangbar, tüa§ nac^ meiner innigften Ueberseugung 
bei Sl^oralbüdiern , ttjef^e für bm ©emeinbegef ang beftimmt finb , un- 
erläfeltd^e^ @rforberni§ ift." Qu biefem S^oralbud^e fd^rieb ©tolje 
eine Sammlung öon 330 SSorfpielen (fic^e Äörner'^ ^rätubienbudg) 
unb eine anberc öon 120 35orf))ieIen In 82 ber befannteften unb ge== 
bräud^Iid^ften Sßelobien. Sn feinen ^rälubien nimmt ©tolje ftet§ Söe^ 
jug^ auf ben betreffenbcn Sl^oraf. „Sie finb jum t^eil l^armonifd^, fi^ 
aurtert, ttiematifd^ fugiert, !anonifd^ unb öermifd^t im einfad^en unb 
Doppelten Äontrapunft gefegt, fo ba^ sutDeilen ber Cantus firmus im 
©opran ober im "äli, imienor unb aud^ imS3a^ au^gefül^rt erfdEjeint." 
(SSornjort ju ben 120 ß{)oratt)orfpieIen.) Sitte feine ^rälubien geid^nen 
fid^ bei aUer ©infad^beit burd^ il)re ©d^önlieit unb Snnigfeit beg mx^- 
brudö au§. ©in anoereö gröfeereö SBer! ift „bie tool^Itemporierte Dr^ 
gel." SDiefem S33er!e liegt bie Sbee be§ „tool^ltemporierten ^la'oux^** 
t)on ®eb. S3ad^ ju ®runbe. (S§ cntMIt 24 Sßrätubien unb ^i^gen burd^ 
atte Tonarten, untetfd^etbet fid^ aber Don S&ad^'^ 3Berfe baburdb, ba^ 
bie ^rälubien mit ben ^ugen in genauerem ^i^fammenliange ftel)en. 
®ic 2;^emata ^u ben gugen finb onginett unb intereffant, unb bejeu- 
gen überaß in tbrer Säanblung unb 5)urd^fü^rung ben gelehrten unb 
getoanbten ^^onfe^er. SSon anberen Drgetfompofitionen feien nur nod^ 
crtoä^nt: Op. 7. 6l)oraI: „3Bac^et auf ruft un^ bie ©timme'' mit 
Sinleitung, einer guge unb einem ^^i^gato. Op. 13, 24 aröfetentljeifö 
fugierte Drgetftürfe. Op. 21, 6 Drgelftüde öerfdEiiebener mt Op. 22, 
50 Keine unb (eid^te Drgeborfpiele ju ben gebräudE|IidE)ften ß^orat 
melobien für angel^enbe Drganiften. Op. 23 unb 31, 24 fugierte Drgel- 
ftüde, Op. 34. 6 Sta^fpiele. Op. 53, 54, 66, aSorfpiefe unb ß^orat^ 
bearbeitungen ju : „SBer nur ben lieben @ott lä^t toalten," „338ie fd^ön 
lenktet ber 3»orgenftern.„ „SlUein ®ott in ber §öt)^ fei e^r\" 

2tu§er ja^Ireidfjen Äompofitionen für 9Känner(|or f3Jfatm 4. 89. 
95. 100. 103. 147. unb anbere ®adE)en) unb gemif^ten ßl^or (SKotet^ 
ten, !Qt)mmn, Santaten, u. f. tu.), au|er Äompofitionen für Älaöier 
5U 2 unb 4 £)änben l)at ©tolje aud^ eine Dper: „Älaubine üon SSitta 
95eÜa" gef&rieben, bie aber nie aufgefüt)rt lourbe. ferner finben M 
in feinem yJai^tafe gwei Oratorien: ,,Hiob'' unb „bte Eroberung äe= 
rufalem^ burc^ bie Sreuäfa^rer," te^tere^ SBer! für SKännerftimmen 
unb ^armoniemufi! unb Drgel. lieber biefe^ Oratorium fprid^t fid^ 
2. @ p () r , mit bem ©tolje im 93ricftüed^fel ftanb , fel)r günftig au^. 
„Sl^r SBerf l)at mid^ im ]^öd£)ften ®rabe anaejogen, unb i^ l^abe mid6 
aleid^ fet)r ber großartigen Sntenjionen, fo n)ie ber atüdltd^en uno 
fonfequenten ©urd^fü^rungen gefreut." ©aö SBerf ift tro| feiner 
l^erüorragenben @(|ön^eiten 3Kanuf!ritot geblieben, aud^ nie öffentlid^ 
aufgeführt, ©tolje toar t)iet ju bejd^eioen, unb barin liegt ber ®runb, 
bap biete feiner größeren SBerle mc gebrudEt finb. 



38 

3!)ag Oratorium „§tob" ift einmal in ScQe mit ©rfolg aufge^^ 
fül)rt. 5B[b9c|cfien öon bem ettüa^ bürftigcn S^ejte , äußert \xä) ©pol^r 
audb über ine(e§ SBerf fe^r lobenb: „@g ^at mid^ S^re 2lrbeit im 
jöd^ften ®rabe interef[iert unb befriebigt, unb id^ tüüfete aud^, tüa^ bic 
bmpofition betrifft, nici^t ia^ SDcinbefte baran auöjuf teilen.'' 

SJiit (£t|r. ^. SRindE in ©armftabt unterhielt ©tol^e eifrigen 
SBriefnjedMel , toar aud£) perfönlid^ mit il)m befannt , unb tme au^ oen 
©riefen Stind^ö l^eröorge^t , innig befreunbet. 2lu§ allen ^Briefen bic- 
fe^ großen Drgelmeifterö f^rid^t eine uja^re §od£)ad^tung üor ©toljc'ö 
Äompofition^tatent. 2luf bie 2)ebifation öon Op. 21 (DrgetftüdEe) er- 
ttjiebert SRindE: „©o lange edbte beutfd^e.Drgelfonitoofitionen anerlannt 
unb gefd^öfet Serben, tt)irb S^r 9iame bei bcn Scad^fommen baburd^ 
etoig tortteben." 3lt§ ©tolje im Sa^re 1839 um eine DrganiftenftcHe 
betnerben tooUte, erbat er fid^ t)on SRindE, ©tool^r, ^effe unb 
© d& tD e n f e ß^i^öntff c. ^aä) einoel^enber S^arafterifierung feiner S^^ig* 
Ijigreiten unb ^nntniffe Jagt 9itndE: „Sd^ ^alte il^n für einen ber 
tüdötigften iüngeren mufifali^^en Äünftler ber ©egentDant/ unb rül^mt 
fd^liej^lid^ bie Sieben^toürbtgfeit unb Sicberfeit feinet St)arafter^. 
©^obr atteftiert i^m, ba^ er i^n „alö einen öielfeitig gebilbeten unb 
grunblid^en SDfufifer, fo Ujie getüanbten unb forreften Äird^enfompo- 
hiften fenne unb aä)tt" unb ^effe bejeugt, ba^ berfelbe längft unter 
ben Drgelfomponiften S)eutfd^lanb§ einen' bebeutenben 9?ang emnel^mc 
unb burd^ ferne 333er!e unb fein ©treben ju benjenigen ßünftlern ge* 
|öre, bie e§ el)rtid| mit il)rcr Äunft meinen unb ftd^ bie Sld^tung il^rer 
Äunftgenoffen burdb i^re SSerbienfte ertüorben I)aben." ©d^tt)enfe (Dt^ 
^anift an ©t SRifolai in Hamburg) Jält ein au^fütirlid^eg ^^^^JÜ^^i^ 
über bie SBerbienfte unb gäl)i^feiten ©tolje'ö , bie fd^on längft rut)m* 
lid^ft befonnt feien , für überflüffig , f ül)lt fid^ aber acbrungen , auöju» 
f})red[)en, „bafe ßerr Drganift ©toue ot)ne S^eifel aud^ bic grÖBtc 
§od^ad^tung Deroiene toegen feiner ftrengen iKed^tlid^feit , ^ünfud^feit 
unb großen Drbnungäliebe, fo tuie toegen feinet btebern, l^umanen, ed^t 
beutfdben 6^arafter§." 

SKit biejen Urteilen feiner berül^mten ^citgenoffen h)ill id^ biefc 
befdbeibene ©!tj^e fd^lie^en, unb toürbe mid^ ate aufrtd^tiger SSerc^rer 
§.SB. ©tolje § ^erjltd^ freuen, ba§2lnbenfen an ben tüdbtigen SReifter 
aufgefrifd^t ju l^aben. 21. ytetnbrec^t. 

SBien, im Sluguft 1882. 
^od^gefd^ä^ter ^err SRebafteur! 

Slirc ijerien^eit ift balb ju 6nbe unb id& ^abe S^nen noA immer 
nid^t t)on ber fonberbaren 2lner!ennung, tüelme meinem „Mföoud^ für 
ben Älaöier^Unterridbt," (in öerrn *$rofeffor S3reölaur§ „ÄIat)ier= 
Selirer^ S3erlin) ju %i)dl touroe, $Rä^ereö erjäfiten tonnen. 

Sd^ beeile mic^, meinem ©d^merjen^berid^te bie 95emerfung 
öorauä JU fd^idfen, bafe ^err $ßrofeffor Sr. mein „^ilföbud^" — toie 
er mir in f reunblid^er , ia foHegialer 3Beife eigenpnbig fd^neb — je* 
manb „Slunbigem"' jur ^efpred^ung gab. 



39 

©etbftrebenb muj^tc er ftd^ auf biefeö 3emanb SBefä^tgung, in 
Sejug auf ein gefunbeS unb gered^teg Urtl^eit öoHfommen öerlajjen 
fönnen. STOöglid^ertueife, bafe oer betüufete Semanb — um ftd^ nid^t 
gu 3;obe ju langtüeilen — eö tDteber Semanb an^§ feerj legte, auf ben 
e r fid^ fetnerfeitö üertaff en f onnte u. J. tu. ^ein 3Bunber , toenn ba§ 
Urtl^eil meinet armen „^ilf^bud^ö" fd^on läugft unter ben SBaljen bcr 
2)ruderei äd^jte, beöor eö nodE| §errn ^rofeffor Sr., bei feinen öielen 
Serufgpftid^ten, einfallen lonnte, an ber muftergiltigeu 95efpred^ung 
I)ie uno ba ettoaS ju t)erbeff em , ober bie Stutorin — tDenn möglich — 
mit einigen JJ^^^^ft^^^^ ^^ ©d^u^ ju nehmen. 

SSor 9luem geftelie id^, bte SBefjpred^ung (tueld^e in 9ir. 9 be§ 
„ÄIat)ier^Sebrer'' 1882 erfc^ien) in feinen logtfAen ßi^f^^^^^^^^Ö 
bringen ju fönnen. 6§ gibt SBiberfprud^ barin! S5ei t)orau§jufe|enber 
SRid^tigfett ber ®ebanIen=3Serfnüpfungen tpäre bie§ nid^t red^t möglid^. 
S)er Slnal^fe meinet „^ilf^bud^ö" fd^ein^en bemnad^ bie ^ßringipien beö 
5lriftoteIe§, toetd^er bie ^itif jur SBtffenfd^aft er^ob, ni(|t ju ®runbc 
ju liegen. 9?un gut! anfangt hei^t eg tüörtlidE): „(£§ ift etne Slrbeit, 
bie t)on gleife unb grünblidEiem 9?ad^ben!en ^eigt unb t)iel Slnerfennug 
öerbient." — 3)er eble ©ifer f)eifet ben Äntifer in ber golge jebo^, 
erftenö fid) ber ironifd^en 93emerfung über ber Sßerfafferin Jiaiöetät 
ni^t äu enttialten, toie aud^, bie ©(Stüäd^en be§ SBud|e§ fo fünfttid^ 
I)ert)or ju „jerren", al§ gälte e^, unnjioerleglid^ ju betneifen, intneld&em 
l^ol^en ®rabe bie ^[utorin aKgemeineS SRitleib üerbiene. Sd^ tuiß oa§ 
@ntfe|Iid|e, tüomit id^ ber Sugenb — tiermeintltd^ — fd^aben fönnte, 
etttjaö nä^er beleud|ten , tDie ' aud^ (£inigeg^ flarer ju mad&en fud^en : 
S)ie SBeäeid^nung „10 Seftionen" ift nid^t tüörtli^ ju nel^men. Sd^ 
ttjeife, im Sejtbu^ Seite 16 unb 21, auf Snbiüibualität be^ ©d^ülerö 
beutlid^ bin. Sbcnfo emt)fet)Ie id^ (©eite 29) Uebung^ftüde anberer 
Älaöierfdgulen, rat^e aber, bejügltd^ ber ©d^toierigfeitögrabe, jur SSor- 
fid^t. Sn einem „|)ilf§bud^'' foll ja fottjo^l ^efjrer, aU ®^üler — 
öerfd^iebener 3nbit)ibualität — Sraud^bareö finben fönnen. S)en 
Qtüzä be§ rafd^en 9?otenIefen§, tüie aud) ben einer fortbauernben Sln^ 
regung, fann ein „§ilf§bud)" nid^t leidet erfüHcn. ®iefe Semerfung 
fteue id^ ^ber S3e^auptung, bafe mein „§ilf öbud)" für Slnfänger ju 
tetüer fei, entgegen. Unüergeififid^ tüäre e§ iebod), n^enn id^ an ben 
^d^üler fragen fteEte, mie fie mir ber, mel^r unlieben^tüürbige, al^ 
geredete Äunftrid^ter in ben äWunb legt, alö ^. 58. ba§ Sluffinben beö 
c (S^ejtbud^ Seite 3). SSenn er anftatt brei C, fämmttid^e fieben C 
gelefen l^at, fo ift e§ feine (S>aä)t. — SBenn id^ bie SnteröaHenlefire 
lcf)rte, tt)ürben aßerbing§ bie Ungenauigfeiten ben Äern ber ®ame 
fd^äbigen, Sd^ Ief)re bfofe bie ^Benennung ber Slfforbe unb Snteröaue 
unb trad^te feibe — mittelft praftifd^er Seifpiele — bem ©ebäd^tniffe 
be§ ®d)ü(er§ bauernb einjuprägen. SebenfaH^ treten bie Un=* 
genauigfeiten ju plaftifd^ ^eröor, njenn ber ^err ^itifer in feiner 
^fiSeife meine SBorte citirt unb bei biefer ©elegenl^eit (Seite 25 unb 
26, ®ept.'2lfforb) meine 21 Qtxkn bIo§ auf 2 rebugirt; bie fiieju er== 
forberlid^en 9lotenbeif:|3iele aber gar nid^t bead^tet. ~ S)araug folgte 
ha^ ber fraglid^e ^unftrid^ter mit bem ©ered^tigfeit^jefül^I nid^t dm 
beften gufee fte^t %a^ mand^eä f|)rad^Iid^ unjuläfftg ift, ba§ gebe 



40 

i^ ju, bo4 — iä) icmn mid^ ja bei einer etttjaigen jtoeiten Auflage 
in jeber ^infit^t beffem. — 3)ie mat^ematijd^en 5|Jrobtente, tüie iäf 
felbc (©eite 6 unb STtotenbeiJpiel) bei StKärung be§ 9lotenf^ftem§ 
aufgebe, bürften teid^t ju löfen fein, toenn man nid^t geraoe bie 
18 Qtiim in 4 jujantmenjiel|t. S)ie „Ijineingeftreuten" mufiJgejd^id^t- 
liefen SRoti^en, beten Unflar^eit ober gänjli^e Unrid^tigfeit Den Äri^ 
ti!er jo aufregte, finb mitunter ben DueCen entnommen, bie felbft im 
„Älaöier^^Sebrer" (in SRr. 16, 1879) rü£|mlid|ft ^eroorgel^oben tourben. 
SRenbet^^SReißmann'S Sejifon i)at a. 93. bie SJcotij über ben G-®d^Iüffel 
öerfd^ulbet. (93anb 4, ©eite 426.) S)ie größere ©d^utb trifft babei 
jebocl ®. SBeber. ®er ffiritifer eifert femer: „S)a§ bie alte t)omerifd^e 
"leit ibre 4feitigen Stjren Xetrad^orbe nannte, ift neu (?), ebenfo bie 
)ritte^2;öne be§ gried^ifd^en enfjarmonifd^en ®efd^Ied^tg." 

S)iefer ?paffuö bat mid^ anfangt fe^r überrafd^t unb jloar auö 
f olgenben ©rünben : öd^ ftabe mii im Saufe meiner öieljälirigen Sel^r^^ 
tptigfeit ftetö bemüht, ben ©dgülem il)re ettoaigen an mid^ gerid^- 
teten 5?ragen — toenigftenS Iialbtoeg^ — rid^tig ju beanttoorten ; au^ 
bem ®runbe fann idE| i^nen — tt)ie au^ meinem S^ejtbud^ ju erfel^en 
ift — • nie öon ©ritteltönen m Sßerbinbung mit bem gried^i^ 
fd^en enl^armonif d^en ©efd^led^t gef))rodpen baben. SDafe bie 
©ried^en jebod^ Strittet — unb aud^ — SBierteltöne matten' unb biefe 
S^l^eitung S)iefiö nannten, ift getoilt feine grobe Unrimtigfeit. (2Benn 
id^ SKenbefe Sejifon SB. III., ©eite 155, toie aucb tobro§ aJiufif^ 
gefd^id^te, Sanb I., ©eite 352, nid^t al^ unflare Duellen beseid^nen 
mii§.) Sd^ ^abe bem ©d^üler t)on ben SSiertettönen ab fid^tlid^ nid&t 
gefprod^en, toeil id^ eben nur ba§ I|ert)orf|eben tooQte, toa^ man nidgt 
leidet ober ganj umael)cn fönne. — Sd^ ^obt bem ©d^üler ferner ge^^ 
fagt, ba§ eö erft ittaöiere „otjue Dbtxta^kn" gab (eine Slnmerfung 
t)ieriiber mad^t Slmbrog in feiner äWufifgefd^id^te — 95anb IL, ©eite 
416 — inbem er i^efetoetter citirt). 3m 9lrtifcl „^ianoforte", SUienb. 
Sej., 95. 8, lie^t man golgenbe^: „S)aö Staöier entfprad^ im Slnfangc 
be§ 16. Sal^rfcunberteö ber ®uibonifd^en Tonleiter, ^atte 19 Unter== 
unb 2 Dbertaften, nämlid^ baö Heine unb eingeftridtjene b. @rft fpäter 
tourben bie d&romatifd^en Xöne eingefügt. — SBenn e§ ferner I)ci^t, 
ia% JU 35rätoriuö ßeiten bie Maöiere ]d^on 4 Dftatien I)atten unb 
jumcift d^romatifdEi toaren, fo fann bie^ nur im Stnfang be§ 17. 3abr- 
bunbertö getoefen fein. S)er fraglidbe ©d^üter, ber fdbon oI)nebie^ Sie 
Heine unb gro|e ©efunbe fennt, fann bemnad^ nid^t ber SKeinung 
fein, bafe bie Miseren Xonreil^en au^ lauter ©an^tönen beftanben. 
Sd^ l^abe midg alfo nidE|t genug flar auöaebrüdt, idb t)ätte nicf)t t)on 
5tönen, fonbem öon Älaöiertaften fprec^en fouen. S)ie „Xöne" 
lagen ja bereits in jebeö SKenfd^en Siebte fertig (t)om illuftren Vivai)n 
Sl^rer „Urania" angefangen, bi§ ju 9loam unb Soa unb öon ba an= 
gefangen bi§ auf unfere 3^^*^^)/ f^Öö ©iner bie ^äbi^feit befi^t, feine 
©timmbänber in bie erforberli^e ©pannung uno Sßibration ju öer^ 
fe^en. ®iefe tounbe ©teEe ^at ber Äritifer gehörig unterfu^t, id^ 
gtaube, lebiglid^ avi§> Siebt)aberei jum ^aarf^jalten. — (©in präi^tiger 
^uSbrurf, ben td^ femeräeit bem „Älaöier^Se^rer'' enttelinte.) — 

(©d^lul folgt.) 



41 



®ie Drgel ift ein itmnberbare^ Snftrumcnt, tuer e^ unter== 
nimmt fie m bauen, barf Slrbeit unb 3)Wi£)e nid^t fdjeuen. @§ ^äm- 
mert unb tlopft öon frü^ big ipät, ba^ unmelobifd^e ßreifd)en ber 
©äge, ba§ monotone &tva^pcl be§ §obefö laft'en nici^t a{)nen, bafe 
Slang unb Harmonie gefd^affen tuerben fotten. — SSiete SBod^en finb 
in emfiger 3;|ätigfeit Vergangen unb aflmäl^Iig entftelien unter ber bit 
benben ipanb öerl^ci^ungöö'oUe formen. S)e§ biegfamen SOtetaUeö 
JAimmernbe gtädbe Dertoanbelt fi^ in ber nimmer müben §anb beö 
SJceifterg in jafiuofe ^Pfeifen, ^rüfenb tüirb ber erfte 3;on burd^ beö 
SBinbeö §aucr| ber fertigen entfodft, bod^ tüibertDiüig unb fpröbe giebt 
fie juerft faft raul^en Mang. SBotjI fd^Iummert ber ebte 2;on in glän= 
jenber ^iilte, bodb nod^ beSarf e§ ber glättenben, biegenben §anb/ big, 
befreit üon Üntuft unb Xrägl^eit, empor fid^ ber (öfenbe Älang ringt. 
Unb enblid^ ftnb alle X^eite fertig unb bie 3iiftt^^^^f^§iing beginnt. 
®ie eblen Sinien beg ^rofpetteg , tüeld^e ber ©tift tängft fdEjon t)or== 
gejeid^net l^at, treten beröor. 3)ag (Sanje t)ört auf, ein ©tüä 2lrbeit 
ju fein, ate j^unfttoerf baut eg bem fd^auenben Sluge fid^ auf. Unb 
mic cö n)adE|fenb gorm unb ®eftalt annimmt, fo gewinnt e§ aucf) 
©gentpmtitt|!eit unb Slugbrud. 9Jfit tounberbarer,' geJieimnißtJoIIer 
SRad^t lenft eg ©inn unb ®ebanfen beg ©d^affenben unb bränc(t i^n 
jur 3Soltenbung. SBeit ab liegen i^m jegt beö 2lIItagg flemli^e 
©orgen, feine ©eetc ift erfüllt oon feinem SBerf, an ba^ ©elingen 
beffelben (e^t er Äraft unb ®cbanfen. S)od) nod^ ift ©c^tpereg ju 
übern)inben,'Drbnung unb ®Ieict)maft f eitlen nod^ immer ben irrenben, 
fd^tüebenben 2^önen. ©ag taufd)enbe Dt)r tüirb Don jd^redtid)en 
iflängen gemartert. SBrummenb, freifc^enb unb quietjcbenb ftreiten 
bie aufgeregten 3;önc burd^einanber. 9llg ob bie ^ölle aße böfen 
®eifter loögelaf jen tjättt, fo toft 3)ir toitber Slufru'^r betäubenb ent- 
gegen. SSerstüetfelnb en'tfliel^t ber Unfunbige bem graufigen Särm, 
aufgebenb bie .§offnung auf l)armonifd)e, friebtidbc fiöfung. 

S)odj mit ©ruft unb 9?uf)c bejn?ingt ber äJceifter bie mitben ®e- 
lüatten ber Xonflut, feine beffernbe, Ijelfenbe §anb legt er ben f)eulen- 
ben, tobenbcn befänftigenb auf ben trogigen SKunb. Unb tpie auö 
bun!lcn, bräuenben SBoll'en ftral^tenb am Sl^orgen bie ©onne I)ert>or- 
getjt, fo ringt aug 3?ertt)irntng unb SRi^ton 3Bof)lflang uno füj^e 
^armonie fid) empor. 3Bic fd)üc^terne SHnberftimmen tlingen leife 
bie erftcn ?lfforbe, um aUmöl)tiq anjufditoelten unb ^idl) mit n)ogenben 
SBeKen ju umfd^meid^eln unb S)ir ben ©inn ju berüdfen. Unb nun 
faEen aHe ©timmen mit ein, ernfte unb lieblidbe, unb unter beg 
SWeifterg gingent quillt eg empor mit jubelnbem S)anfe: 

„Sobe bm Ferren, ben mädE)tigen Äönig ber S^re!" 

Sertl)a ®. 



31Jefpredjuni]en. 



aRenbel^SReigmann: 3Kufi!aIifcf)e§ eouöerjation^r^Öejifon. 
12. SSonb (©rgänaungäbanb, geführt btö ©nbe 1882). SBeviin, 9lob. 



42 

3)ic bcrü^mt£ftc @nck)tIopöbic bcr (jefaramtcn mufifalifd^en SBiffenfciftaften txfj^li 
im l)orIiegcnbcm 5Banbe eine ^od^toiHfornmene Söercici)cning, bic für jebeii fortjd^rcitenbcn 
ÜWufifer / ber bic QJcfefee feiner Äunft ju becjreifen fucl)t , üon ^oi^cm Sntereffe ift. 
yithm ja^Ircic^en SBeric^ticiimgcn, tet^iimeni m\h üertjollftätibigenben Bufäfe^n bringt 
biejcr ftattlid^c 33anb eme gan^e Steige neuer 5(rtifel biograp^ifc^en 3|n^alt§, au6) 
auBerbeutfdöe unb aufiereurotoüifc^e Ä'iinftler betreff eub. ^l§ eme befonbere ®unft er* 
f^eint eö, bafe bie neucfte« ferfinbungen burd) Stbbilbungen erläutert loerben fonnten, 
tuie j. 33. 5lccorbion, ?lliquotflügeI, SBpgenfü^rer , 2)o:|)pelfHlgeI, 
2rIiito^^on,.^Iat)ierfingerbiIbher, OrddeftercariHou, ^l^oto^ 
pijon 2c. SBefonbere Söead&tung beonf^nic^en aucf) bie Srtadbträge, ttjeldhe ber Hrtitcl 
„fiiteratur" aefunben l^at unb unter Den neuen ttJifjenfcl)aftud)en ^(rtifeln bürfen be^ 
fonber§ bic 5ab^anblungen : ^ortugiefifd^c SJiufif üon f)r $Iatt>n u. 395a jel, 
unb (3!anbinat)if(3^*c SRufif öon Dv öon 9taün, ba^ aUgemeinftc Sntereffe 
erregen. 3)er enorm fleißige 3Scrf., füJüic bie upferfreubige 5ßerlag§^anblung öcrbicnen 
ganj befonberen S)anf für bic ^od^jd^ft^enSwert^c ÖJabc. — 

®cfammcltc ©d^riftcn ü. Dr. g-ranj Sif^t. Äritifd^e, polcmtfd^e 

unb jcitl^iftürif d)e ©ffai)§. S)eutfc^ bearb. öon fi. Diamann. Scipäig, 

Sörcitfopf & Partei. 
Sifjt^ 3bcen über eine im ga^rc 1850 örojc!tirtc dJöt^e« 
ftiftung bilben ben oornftmlid^ften Sn^alt biefeg 35anbe§. 8un(id)ft bringt ber 5lutor 
eine l^iftorifc^c ©fi^je über bie X^üringer dürften al§ erfte ^roteftoren ber beutjd^cn 
^nft unb 3Ö5iffenja|aft ; baran fij^licgt fic^ hk 3)arle0ung über Rtotd unb Qki bet 
oon Sifjt crftrebtcn Stiftung ; toeiter werben anbcrtocitigc begfallftge ^rojefte fritifd^ 
beleu^tct unb fd^Iicpo) entwidclt fiifjt htn ^lan feine§ $roie!te§: gro^ unb be= 
tt)unbcrung§tt)ürbig ! Sammerfcftabe , bafe biefe lücitfc^auenben $Iänc nid^t ber §lu3s 
fü^rung entgegen reiften. SScitcr er^ft^It ber Sßerf. bie $8orfommniffc jur geicr be§ 
lOOj. ÖJeburtSfcftcö oon 3Seimarö berü^mteften dürften 6arl 5Iuguft. 2)er nun 
folgenbe 5(uffa6 Mtifirt So ad). 9laff'§ 9J?ufit m 3SiI]^. ©ehoft'fi; SJ^ärcben 
3)ornrög(^en (nod^ nic^t üeröffentlic^tj. 3^^ beiberici ^ejiefiung — fotool^I in ^inftd^t 
be§ maSgebenben XejteS, al§ auc^ in ^Betreff ber geiftoouen 9?a|f'fd)en äJlufif, jcigt fid^ 
fiif jt aU fc&arfer 3)enfer. 91. 35. 9K a r j'ö leibcr öiel gu memg betannteö geiftreic^cS 
unb toeitfdjauenbefi» 35ud) „^ie 9Jlufi! beö 19. Safjr^unbertö", E^at ^ier eine au§fti^rlid}c 
35eurtl^eilung gcfunben , roie man fic jcbem guten 33ud)e münfd^cn möchte. 3)a6 ber 
$8erf (einerer eineö iiubto. o. 33ect]^ooen, ber eingebilbete SRuffc UIibifd)eff, eine 
mol^löcrbientc fcbarfe gured^tmeifung burc^ Sifjt erfuhr, mar gang in ber Örbnung. 
393ol^l jeber Unbefangene befcnut [id) ju bem oon Sif^t aboptirten 8eroff'fd^en 6a^e: 
„3Scnn eine 3!^eorie nid^t mit ber $raji§ eineS 3SeItgenic§ 
ftimmt, ba toirb fic nie bcftel^en; benn hxt ^unft lebt i^r Scben 
nid^t in 35ücöcrn, fonbcrn im ^unfttoer t" — 3n bem fleincn ©c^lugartifcl : 
„@in35rief über ba§ ä)irigirett", oertöeibigt Sif-^t feine i^m eigene ?lrt be§ 3)irigiren§. 
iflaö:^ ber gemi^ bered^tigten 5(nftc^t be§ «erf. befte^t bie mirflid^e ?(ufgabc eine» Äapell:^ 
meifter^ barin, fid) a'ugenf d| einli (^ überflüffiq gu machen — unb mit 
feiner gunftion möglidöft m oerfd^roinben. ,,3öir finb (Steuermänner unb 
feine JRubcrfncd^t er' — ein $affuö, ber ftd)er einft ju htn „geflügelten" 3Sorten 
^ftl^Ien roirb. „S'iel^men mir alfo ben gcl^be^anbfcftut), mcldjcr un§ nt ÖJeftalt oon @d)lafs 
mü|en l^ingcmorfen mürbe, o§nc Unruhe unb (Sorge auf, unb bel^arrcn mir im 35emu6t= 
fein unfcrcS guten fRtä^tt^ — unb unfercr gutimft" — fidler ein „|)rop§etifd&e§" 3Sort 
(gefd^riebcn 1853) unb bereite in ©rfüüunq gegangen — fd^on 1882. 
Dr. fi. 9lo^I:. allgemeine SJiufitgcfd^id^tc. $o|)ulär bargefteUt. ßeipjig, 

Sfteclam jun. 60 $fg., cleq. geb. IM. 
— 9)ieufi!er = 33iograi)f)ten: 1. 35anb : SOlojart, 20 $fg. 2. 35anb: 

33eet]^ooen, 20 ^fg. 3. S3anb: |)a^bn, 20 $fg. 4. 33anb: ßifät, 

20 $fg. ©benbaf. 
3)e§ rü^mlid^ft befannten 3Scrf . reid)c .^cnntiüfe, feine fcöriftftcKerifd^c ÖJemanbbcit, 
feine fadögcmäfee 2)arfteIIung bocumentiren fic^ au(^ in biefen Äunbgebungen. ^a§ 
crftgeitamite 3Serf ift bie b i 1 1 i g ft e aller ?feuftfgefc^i^ten ; in großen ä^Sf ^ '^^ 
allgemein tjcrftänblid^ mirb l)ier bic (Sntmidelung unferer TOuft oorgetragen. 3Sä6renb 
manche .!piftorifer ben alten SKeiftem i^r gute§ 9?ed}t angebei^en laffen, oermeigem 
fte inbefe baffelbc hm Sebenben. $rof. 9^o^l mad^t aud^ barin tim riiftmlid^c mx^^ 
nabme. I^^^ ^<^PP^ ^^^ff^" fd^ilbert er ^imft unb Scben unferer unftcrblid)en bcutfd^cn 
„3)cufittriaö" unb im legten 33änbd^en liefert er im§ htn ßebcnSabriö beg genialen Mannte, 



43 



\ 



ber mit R Sagner bit gegcttWärtiöe ®nttoi(f clungS^jcriobc be* 
mu\\t eingeleitet unb „eingeUutet" \^at; unb boS — für 20 „9leic]^§' 
Pfennige!" „Slöie ift bod^ bie SBilbung gegentoftrtig fo njo^lfeü!"') — ^tx^, mm^txi^ 
mag füll ba§ geben?!*) 

Söl^me, gram, 5!Kdgnn§: ßnrfnS in Harmonie. ^^5raftifrf)eö ßel^r^ 
budi für Sfenfifftubirenbe. Wlcm^, (Bä)om ©öt)ne. 
SBä^renb anbere Slutoren fi^ bei il)ren (Elaboraten „ellenlanger" 2:ite( befleißigen, 
mad^t fi(S'§ ber 3lntor, beffen fenr öerbienftlic^e , eüier neuen ?(uflage entgegenfe^enbe 
„?luf gaben jum ©tubium ber |)amionie", bie wir in b. 331. j^ur 3^it oner!ennenb 
befprorf)en l^aben'), ^ier fel)r leid)t, inbem er nur brei 3Sorte — für SKufifer : „S)rei 
SBorte nenn' ic^ ©ud^, m^altöfcftwer" — für feine fe^r wert^üoüe Öeiftung beanf|)ru(^t. 
Strenge Äritüer bürtten Dielleid()t an biefer übergroßen ^rje einfloß nehmen; giebt'ö 
boc^ riid)t nur üt ber SJlufif Harmonie unb S)i§9armonie. S)odö immerhin — i)t nur 
ber Sn^alt gut! ®er ^^lutor nennt feine fleißige 5trbeit ~ unb wir unterfd^reiben 
feine S3ebauptungen o^ne jeglidjen @crupel — 1. praftifd^, weil überall mit ber 
uebung bie Se^rc |)anb in §anb gebt unb auf bie ©elbftt^ötigfeit be§ @c^üler§ größtes 
©ewid^t gelegt wirb, — 2. grüjiolid^, weil e§ ha^ weite fjelb be§ ^armonif^en 
Kiffens möglid^ft weit burd}mißt, nic^t aber mit oberflcid^lic^en ^^rafen unb allbetannten 
3)ingen fid| begnügt, — 3. anregenb burd^ mufttalifd^ abgerunbete, too^lflingenbc 
UebungSbeifpiele unb gelegentlid^ eütgeftreuete öft^etifd)e 58emerfungen, — 4. fort = 
fd^rittlid^, weil eö mand)e witltürlid)e , beengenbe ©a^ung älterer 2:|eoretiter 
fallen läßt, auf bie Erweiterungen beö ^armonifd^en ©i}ftem§, auf bie l^oc^geftiegenen 
3)ifjonan^bilbungen neuefter 9)^eifter jwar 9iüdfid)t nimmt , aber al§ treuer „Edtart" 
üud| üor bem „B^öiel beS ©innenraufcfieö" *) bie l^offnung^uolle 3ugenb warnt 
SBe^üglid) ber § a r m o n i e g e f c^ i d) t e Derweifet ber ^lutor auf fein bem S)rude 
übergebeneö SSud) „Sontrapunft , (Janon unb guge". .&ier ift ber SSerf. wo^l gar 
SSielen — üollftftnbig „über", benn er tennt bie guten 'Jllten üiel befferalS gar SUlanttier, 
ber öiel barüber f p r i d^ t , ober jd^reibt — imb tro^bem oon bergleid)en S)ingen 




Don 91 am e au, 

„ ^er/ SSeber'/mit bem ja „männiglicfi" biö l)eure auSiicfornmen ift, 

natürlid^ mit ben gehörigen Erweiterungen, refp. Ergänzungen. vla6) bem ber 
Sßerf. ba§ S'Jöt^ige an^ ber allgem. §D^ufitlei)re oorauögefd)idt ^at, entwidelt er t)on 
8. 49—87 feine 3:^eoric unb fnüpft bann baran bie .prattijd}e ©eite feiner 9lrbeit 
(©. 87—327). 5Der ©töluß berfelben bilbet ein JRepertorium unb ein ©ad^regifter. 
S)er praftifd^e 5tl)eil enthalt folgenbe Eapitel : ber 3)reiflang unb fein ©ebraud) , ber 
©eptimenaccorb, Sünf= unb ©ecfiSflänge, c^romatifd) geänberte 5lccorbe, bie ^onfilüffe 
über Eabenjen, t)on ber SJlobuIation, !^armonifd^e ffiguration, bit accorbfremben Xöne, 
SBe^anblung ber ^Iccorbe bei^mel)r ober weniger alö 4 ©timmen, bie ^irc^ntonarten. 
Db bie ^Ijeorie nidjt ftets mit ber ^rajciö oerbunben werben fann , ift wo^l feine 
befonbere grage, thtn fo wenig, aU bie Öe^re üon hm Eaben^en fd)on bei ber Se^re 
öon ben ^reitlänqen abfolinrt — unb ^war mit entfd^iebenem öJewinne — werben 
fanu. S)od^ auf 5iefe „SSerfteÜung" einjelner Materien fbmmt nid)t fo oiel an. ®ie 
$au^tfad)e ift, baß man bie ©adie prattifc^ unb grünblid) betreibt. 3Ser in biefer 
&ei)e ba§ Söö^mefcfte SBuc^ benu|t, nun ber wirb fid^ felber fagen:^,93ei bem Ijabe tc^ 
ma^ DrbentUc^egi, @rünblid)e§, Su§reid^enbe§ unb ^raftifc^eS gelernt!"*) 



1) ©ol(!^ too^Ifcilc SilbungSmittcl ^ot bie ^od&tocrbicitftliclc SScrtaQS^nblung „^unbcrtjocis" gcfc^affen. 
©0 i. ». Äant'8 „Äritil ber reinen »ernunft" für — loo «gfg. S5emcrlcn ttoUeh ttir noa^, imfi 
^cu- IReclam jun. aud^ bie bißigftcn ©loffiterauägaben geboten fyxt. 

2) «Reue Äunft unb neues Scben! §. ©robgeb. 

'^) Slud^ ba§ „fioäßtra^mtt" oUbeutfc^e Siebcrbud) — „o^ne 9ficcenfion§cjcm^Jlnr" — »ic ber 
JÖerf. — „ol^ne ^onoror!" «t». ®r. 

^) ^icr f^rtc^t ber JBa-f. ein groBeS Söort geloffcn nuS. 93ei mond^cm unferer neuern „SWeiflertoerfe" 
fielet man »or iQUtcr 3)i[fononäenreocn, feinen 2)reiIIang§fonnenf(j§cin ■— ei ba§ ift nic^t 
fein! — ^^. @r. 

5) 2)a ^ielt einmal ein por berühmter mufitaUf^er uitb futturl^iftorifc^er „tanäclrebner", einen mufi!» 
gcfdjic^tlic^en ^Jortrag, toorm er ein alteö mufitalifd^eö UnÜum. einen ^Junb üon großartiger SJebeutung, 
l|aarfd)orf fc^ilbertc. ?II3 i^n ober nun ein feiner Äcnner öon berglclc^en 5ütcrtpmern ^)riöatim tn§ 
Oebct nobm, ba mußte „§einrid) — mir graut öor 3)tr !" — pate. iK'i.<j:vimod^cn unb gefte^en, baß fein 
]^iftorif(^er ©c^itffc^nacf «eitel — ©c^minbel" fei. ~ Jp. ®r. 

6) SBer fi<i§ über ben 2lutor meiter inftruiren tt)il(, htn toertocifen wir auf 3Kcn bei = Weiß mann'« 
muf. (Eonberfattonslerilon (SSnb. i:i, (SrgänaungSbanb, ©. 4u. !{)aiau§ ift iu erfeilen, tote fd^toer 
e« i^telt, enblidl „em^jor ju tommen !" ~ 



I 



44 



-La Mara: 5Wuf üalif dft e 6tubien!ö|)f c. 5. 53anb: 5^te gtaucit im 
ÜTonlebenber ©egenmart. 3Rit einer Sid^tbrurftafcL iJpjo., 
«reitfotof & i&fii^tel. 



tp a r t (jebiil^renb jiir ÖJeltuno, inbcm fte mit i^rer \ady unb facöhmbigen, »ie ftl)U 
newaubten gebcr folgenbe ^iinftlerinncn , al§ : (51. 8 c^ u m a n n , 8. 3JJ e n t e r , 
51. 2Jlct)nq, gÄ. ^reb§, $. Sid}tner, Säur a ^of)rc r , 3S. 6lau6, 
a ©obbarb, e. Sie, g. ü. SBronfart, 91. (Sffipoff, SB. Ximanof f, 
3B. ^eruba, $. «iarbot, 3). 9lrtot, 3- Xrebelli, ^. $atti, ©^r. 
9ZiIfon, 9J?. 3Silt, 51. 3oaAim,.«ß. Succa, 9J?. S3ranbt, %\). SSogcI, 
91. 3K a t e r n a , r)infid^tlic^ i^re§ SebenSgangeS unb i^rer fünftlerifdöen Öeiftungen bic 
9fiet)üc iMjffiren Ift^t. €bn)ot)I bieje„9lbrif|e"'nid)t fo rei4f)dttg finoalS bie mönnlid^cn 
@tubicn!öpfc , fo giebtS immerl^m gar vielerlei 3nterefjante§ über 3)iefe unb Senc 
(alle 24 öcroinen finb treuli^ft in einem aUerlicbften Keinen Xableau öereinigt) ju 
icfen, fo ba^ bie Seftüre biefeö 35anbe^ fid^erlicö ni^t gereuen bürfte. ^ 



'iermifdjfeö. 



©in fogenannte^ ^ird&enfd^iff, weld^eS gegennjörtig im Hamburger $)afen 
Hegt, erregt in l^o^em®r abe bie 9(ufmerffamfeitbeö $ublifumö. ^aö toon ber „Xbameä 
K^urc^ @brietl)" auSgerüftete ga^r^eug nimmt in Hamburg eine Orgel an 5öoro unb 
begiebt fid) bann nad) ber S^orbfec , um \>tn bort befdjäftigten ja^Ireid^en englif^en 
?f{]6)txn ald ^ütteg^auö gu bienen. Qm SttJifc^enbed befinbet fic^ ein geräumiger feet^ 
faal mit ^an^el unb 9lltar. ' 

Dr. grauä ßif^t fagtc einft üon einem Som^joniften t)on aufterorbentlid)ei: 
,,^iftfid|feit" : „(£r fud)t me^r al§ er finbet!" — 

©in fonft ganj talenttjotter (£om)3onift fenbet bem 5Bai)reut^er ©roftmeifter bcn 
ii?laöierauö^ug einer ntmn Oper, ber freilid^ nid^t frei üon auer^anb „2ßagneri§mcn'' 
mar, jjur mo^lgenetgten 3)urc^fic^t. Söagner blättert einige Seiten burd) unb legt ba§ 
Opu^ mit ben Porten m feinet Seibbiencr^ „Sc^noppauf" §änbe: „SSerflud^ter 6pif := 
bube!" „9tut^ eine 9f?ecenfion !" fagt unfer alter .^an§ ÖJrobgebadt. Dr. &u}t. 
^iefefe meint: „3)a foll man ftd) tt)ol)l baö Opemfomponiren »ergel^en laffen, btnn 
bie 3Bagneri§men burc^ftrijmen unauf^altfam bie Suft. SJleine neue Oper „(Sc^nabrian'' 
cnt()ält auf jeber Seite minbeften^ 10 3Ö3agneranleil)en !" ^. ©. ^at fie auf einem 
©d^eiter^aufen @t. ^ areif al geopfert. 

9(u§ einer Opemrecenfion : „(^rogeöSob öerbient unfer au§geAeid)netcr ^itigenl 
|)eiT SUl., benn er fcblug mit feinem Xaftftode fo ftäftig um^er, ha^^ oer ©on/^ertmeifter 
b'alb um ba§ linfe 9luge getommen märe, fo famoö, alö l)ätte er — ftatt ber Partitur — 
feine grau &tmaj)l\n üor fic^. — 

®er gliidlic^fte aller Potentaten ift jebenfall§ aegenmärtiq ber Äönig Don Siam ; 
er l^at bie (^^rc 350 ^^i^auen gu beft^en unb foll bie9lbfidbt ^aben jeber feiner befferen 
unb fd)öneren Hälften ein Glaoier 3U fd|en!en. ^a^ wirb em präd^tigeS ^auSconjert 
merben! — 

5 e r b. 0. ,§ i U e r in (£ ö I n fd)reibt im 3. Xl)ei( feine§ längeren 9luffa^eö : 
„(SJ ö t ^ c'§ m u f i iE a l i f d) e ^ S e b e n" in 38eftermann'ö illuftr. beutf^en 9]fJouatö:= 
heften (§. 309. S. 349): „SSo^l erinnerte i^ mi^ bei biefer (Gelegenheit be^ guten 
Organiften*) t)on 33er!a*); benn bort toar mir juerft bei üollfommener @emüt^äruf)e 
imb o^ne äu6erlid)e 3erftreuung ein 33egriff üon eurem (^Jrofjmeiftcr S. ©. Söadj 
gemorben. 3d) fprad) mir'ö au^: alö ob bie cmige Harmonie fic^ mit fid^ felbft 
unterl^ielt, mie fid)'§ etwa in (^ottc^ ÜBufen hir^'oor ber ^^eltfd^öpfung möd)tc 
zugetragen §aben. So bewegte fic^'ä au^ in meinem Snnem, unb e§ mar mir alö 
wenn i^ meber O^ren , am menigften 9lugen, unb weiter feine übrigen Sinne befäge 

nod^ brauste;" „„"^a^ 6JöH^ fi<^ '^^^ biefer teufif anberc 

(SJebanfen machte al^3 ber Organ ift öon S3er!a t^at, ift fe-^r 
w a ^ r f c^ e i n l i c^." " ^Bo^er wei^ benn ba§ ber groge gerbinanb ? ! ^erabe ba^ 
ber alte Sd^ü^ S. SB. toobltcmperirtes^ fölaoier ju würbigen unb gu fpielen uerftanb — 

9tn oer 31m (b. SBeimai). 



45 



imb andn bic Dtgclfugen — (in 93er!a ift eine @d^ulje*ft^e Orgel --) tnöd^tc bettjcifcn, 
bci^ er fic^ toeit über baß gewöönlid^e (Sd^ulmctftert^um erl^ob. (Sonft loürbc and^ 
\vo^ ber große &'6tl)t „bt'^ armen ©i^ulmeifter'' [etne§ näfeem Umganges niAt 
gemürbigt ^aben. @o einen alten ttjadem St^iiringerOrganiften f)erabjufe|en, ift nicgt 
^üh)6) mein lieber SJlaeftro JJerbinanbu^ I , ebeih fo wenig e^ geboten war , ben 
muftfalifd^en 5Jortfd)ritt mit „allen 50^itteln ^u befäni^fen". „^hir anftftnbiqcSSe^anb? 
lung!" pflegt urtfer alter $an§ ©robgebadEt') ju feinem QJro^effen Dr. Riefele, ben 
Vennanenteh ^räparanben gu fagen. 

©in I)übfd)er mufttalifd^er ©c^erjj ift: 8iegfricb Dd|§ — ©in beut[döeS 
9^Dl!§(ieb: ,/§ fommt ein SSogel geflogen" — im ©t^Ie (llterer nnb neuerer SReifter 
für ^ianoforte l^umoriftifd^ bearbeitet (.öeibelberg , ^ffeiffer, 1. ^., 11. §lufl., 2 M). 
eknanntes SSoIfstieb ift pnädift im @tt)le ^ad)% 3of. $a^bn'§, 9}?ojart'§, 3o]$. 
©traufe'S, al§ SJlilitännarfcf), a(§ „SSerbi"— abe, al§ „©ounob"— iabe imb al§ Sagneriabe 
metamorp-^ofirt. ©inige§ ift ganj nett carricirt. ?lud) ein 2. §eft gleict)en ÖJenre§ foH 
crfd^ienen fem. — 3^^ c^"^^ ariftofratif(^en (SJefeKfd^aft 5ßien'§ fragte eine öomel^me 
3)ame ben TO? unb ©rofemeifter Dr. fjranj Sif^t: „8^^^^" @^^ ^^« trafen 
©ejagifl)!) (fpr. ©itfAi) — befanntli^ ber berü^mtefle JinfSarmiae"^ ^tanift 
(©cftüler unb greunb Öiut^S) m ben würbigen 9iac^fo(aem 3)re^fc^od'g (ber 
Dcfanntli(j^ über eine fabelhafte Xed^ni! ber linfen §anb oi§|)onirte), „$err 5lbbe?" 
3)arauf ertoiberte ber (Gefragte: „Si^i)Mlt jel^nmal „brei @d)odE !" — „§tber e§ muß 
bod) ein trauriger ^InblidE fein, einen ^ann mit einem Slrme fpielen m fe^en. SWan 
muß ben armen ©rafen bocfe imenblic^ hzbau^vn ! ?" „Qu bebauem, gürftin", entgegnete 
ßifgt mit feinem Södjeln ,,finb bei bem ©rafen ^xd^X) nur ^wei: erftenS ber Ijlügel 
unb jtoeitenS ^Derjenige ober 2)ieienige, bie i^n nid^t gehört traben!" 

(Sine anbere Dome^me ^amc in grbg. i./S8r. fragte hm 3)leifter einft: ,3^^ 
jie^en ©ie uor, unfere berühmte Sörüde ober unfre beriil^mte Orgel ?" „3)a id^ loeber 
Die Jörüde, no^ bie Orgel gef^ielt l^abe, fo erlauben ©ie, ba^ ia^ bie 5lntmort fd^ulbig 
bleibe", — war bk ^Intwort. — 

3)ic ^ru^jpen (5J u ft a ü %holpV^ gingen nie o^ne m ^rtfienlieb in bie 
(B(tlia6)i, wie imfere ^Iten nie o^ne ein 5lbenblieb gu SBette , unb Sut^er'§ fräftige, 
zeitgemäße ^rdienlieber t^ten jel)r Diel für bk ^rd^enoerbefferung. — fjriebridft 
Der QJroße fogar war gerührt , alg feine ^aljfem nadft Der @d^lad)t oon Seutöen 
ba^ Sieb anftimmten: „^vcn banfet alle QJott!" (Sein SSater ging aber weiter; Der 
QJefang : „SBarum foHt' id^ mid^ benn grämen ?" tröftete i^n in feinen ©id^tfdbmer^en: 
nur wenn man an bie ©teile !am: „iÄadenb werb' it^ aud^ l^nuiel^en", unterbrad^ 
er bie ©änger: „9f?ein, ba§ ift erlogen! ^ij will begraben fein in ber äJJontur !" — 

©r^öpd^ ift bk ©d^tlberung in ben für bie älteren Siener ©ulturjuftönbe 
fel)r wid^tigen „^Briefen eine^ @ipelbauer§ an feinen §erm SSettem'' oom ^al^rc 1794 
(8. §. 19)': „Sn ollen Södt)em fteden SKufifanten unb fogar an SSerttägen müffen'S 
il)nen 9Kuftf aufmad^en, bamit'S nur i^r &üb anbringen fönnen. ©ogar in 5ßirt^§s 
Käufern fd^medt ibnen ^§ SBratel nid^t, wenn'§ feine ^afelmufif bahti l^aben. 2)a fommt 
cm ©inaugigter, Darauf ein SBlinber unb barauf ein Sal^mer unb glei(^ wieber em 
93urflid^ter imb ba^ ftnb lauter Sßirtuofen auf ber Warfen unb @*nd^ter fd)neiben'§ 
beim ©ingen, wie ein Jö^effener. 2)arauf fommt em gerr nnb blaft ein fjafott auf 
ein ßaölingerfteden unb ber giebt b' X^ür ein^ anbem §errn in b^ ^anb, ber ein 
türfifdie ^IJiuftf mad^t, tmb biefen löf^t eine welfc^e3)am^ oh, bk ^at ein|)adbrett unb 
Wlögt ein 3:riller, tro^ ber grau SDla^m iftrer fd^war^en ^a^. Unb fo tann ber ^err 
feetter fein ganjje^ 9Dijittag§ma^l nad^'m Xaft effen." — 

©arl SDitter, fpnter geabelt mit bem «gräbifat t). bitter ^borf (geb. 
1739 in Sien) fd)rieb befanntlid^ © i u g f p i e l e : 5)oftor imb ^Ipotl^efer, §ieronimuö 
Ä^nider; Oratorien: $)iob, (Sftber, 2)aoib, ^\aai; Cuartette unb anbere 
Snftrumentalwerfe , barunter aud) ein§ im 3. 1786 , ba§ bm 3:itel fül^rt : „Oüib'S 
5feetamorpl)ofen, eine 9leibe oon 12 c^araftertftifd^en ©l)mp^onien." S)ie erften fed^§ 
gab ^. im ?lugartenfaal , bk anbcvn 6 (an einem 9(benb) im X^eater, 8 Xage 



1) 35a6 „$an§ ©robacb. fidb Ü6cr bicfc JBcrunglimpfunQ fcinc§ alten fcl. SrcunbeS (Sd^ü^ fc^* 
alterirt l^ot, tooüm iüir ousbrücüid^ ocntcrien. ©r fagtc: „SKant^cr ©cöulmciftcr tmvbe fieffcrc ®cbonIeu 
^bcn atö mand^er Ä(i))cttmciftcr, tpcnn'8 i^m nur befter ßinge. „0 Diftctc bie Äunft ben rollen üRarmar 
aus, — toaS ttjürbcn tt)tr für gro|c fütärmtx ^aben !" 

•2) 'S>et beruhte Äiinfticr öcrlor ben rechten iMrm befanntlt(^ bim^ einen «ngüicftic^cn ©c^ufe. 



46 



fpätcr. 3m 1. @aj^ ber einen ©tjntp^onie (,,3lctfton'0 »irb bic Sagb ?(ctaott'g gefd^ilbert. 
im Slbaflio babct ffd^ 3)iana, im 3Renuett tiberrafd^t fte ^ctäon, im fjinale jcrriffen i^n 
bie ^irnbe. 3n einem fold^en 5Dluftfabenbe fuc^te berfelbe mufifalifdfte SRealtft ha^ 
£luac!en ber gröfcfte auf ber QJeiöe naci^^uaf)men. ^tvti gu^renbc ^Bauern meinten 
inbefe: „^emx |)err üon 5^itter§borf weiter nid^ts fann aU grofc^gefdirei, fo banfen 
mir; fo wa§ ^ören wir ^u §aufe alle %ac\tl" ,3)ic ^tti! na^m biefe ^au^bacfene 
3Jlalerei emfter; fte faßt n.'ü.: „@in 9}lann ber fä^ifi ift, eine f o iiuftei?ft abgefcfimatf te 
unb für bie ihmft emicorigenbe Äinberei öf{entlid^ ,^u begel^en, ift too^l faum im 8tanbe 
in irgenb einem SSerfe einen ber ^unft ioürbigen §lu^b'ru(f ju errei(i^en/' — 



Zotigen. 



granj Öif^t beioal^rt tooljil in öerfd^iebenen SSönben bie Originale feinet 
^öd^ft intereffanten S^riefwed^felö auf, aber eine eigentlid^e (Belbftbiogr a|)l^ic l^at 
ber (Srofemeifter nid^t beabft^tigt. (£r fd^reibt in oiefer SBcjiel^ung: „SJon meiner 
regelmäßig fortqefül^rten SSiograpftic tjonber in ben3ettungen bic 
JRebeift, l^abe ic^ biSl^crnidfttg vernommen. SDUl^rmalS erfud^tenmid^ 
SScrlegcr, SJJemoircn ^u f(|reiben: id^ Icl^nte eö ab mit ber ®nt= 
fdftulbigung, \>a% e3 mir mel^r aU genügt, meinScbcn burd^julcben, 
ol^nc c8 bem ^apitx jju überliefern." — 

3n SBreitfopf & ^ärtelS (Seipäifl) 5Berlage erfd^eint aud^ eine S5ibliotl^e! 
für 2 ®lat)tere, (Sammlung üon Driginaltoerfen nad^ auffteigenber (Sd^tüierigfett 
aeorbnet imb jum ÖJebraud^ beim Unterridbt, fotoie für ben öffentud^en SSortrag forgs 
föltig bejjeidinet ü. 2(nt. Äraufe. ©§ finb bie 9?amen: ©lementi, @. Sa^, 
SÄOj^art, 6^o:|)in, Traufe, §uber, SBrud^, ditintdt, ©inger, JRu? 
borff, ©d^umann imb Sifjt öertreten. 

3)ie erftc fritifdft reüibirte ®ef ammtau§gabe ber 2Ber!e 2)^0= 
jart^§ ift na^^m üon ber SSerlagS^nbtung öoHenbet. 

SSon(Seb. 93ad^§ 3ßerten finb, ebenbafelbft, 29 3a^rg. äl5^, t)on S8cct= 
boöenä fämmtlid^en SBerfen finb 24 ©erien m 599,40 Jt , G:i)o|)in§ SBerfe 
(U S5nbe.) ^u 111 M, ^üxibtH 2öer!e 22 ga^rg. ä 30 Jl , aJlenbelfol)n§ 
3öerfc (com^jl. in 19 Serien) 445,70 M, SJJo^artg 2Ber!e (compl. in 24 (Serien) 
1000 JC, ^aleftrina^ SGSerfc 14 f&nbt. ä 10 M , ©d^umanng SBerte 10 Sic= 
ferungen 82,75 M , erfd^icnen, — 

©on^jertmeifler vi bei in SWünd^en l^at 33 ber berühmten ßlaöieretuben g. SB. 
© ramer § für SSiolinc übertragen, ingleid^en SBülowö Sacerta (SJiünc^en, Slibl). 

Dr fjranj^fiifjt üerwa^rt fidp hiermit gegen unüerlangte S^f^i^^w^ig öon 
mufüalif^en 3ftanufcri:|3ten unb "^(10^)1^0.1^X1. (Sr fd^reibt xm§: „@el^r 
geeierter §err Slebacteur! S)urd^ ^u üiele (Sinf enbungen öon ^ar^ 
tituren, anbern ®om:po fitionen unb fonftigen S^f^tiften, in 
meinen 3trbeiten anwerft geftiJrt, bitte id^ (Bie befannt ju machen, 
baß id^ »ünfd^e, in biefer Seife nid^t weiter in ?lnfprud6 genommen 
j^u werben. 5lutogra|)l^enfammlungen beijjufleuern entljalte id^ mid^be* 
fd^eibenft feit üielenQal^ren. (SrgebenftfJranäSigt.SBcimar, S^irbr. 1882. 

3)urc^ bie äcitw^flcn gel^t feit einigen 3Sod)en ba§ ®crürf)t ^iä}. Sßagncr 
arbeite an einer (öelbftbiograp^ie; ^Inbere wollen wiffen, baß eg fidö um tin 
culturgefd^i^tlid&eö 3Bcr! ^anbele. SDa§ Sabre an ber (Bad)t ift, baß 9i. » 
feit langer l^eit on einer (Selbftbiograpl^ie arbeitet , bit nur für bie gamilie beftimmt 
ift, imb abfd^nittäweife in einzelnen SBönben al§ ftreng Dertraulic^e SRittl^ei- 
lunjj einigen fel^r weniger intimen JJreunben getd^enftworben ift. 3 SBänbe batjon 
finb ]eit Sauren aebrucft unb titva in 10 3^^^^^^ ^^^^ worben; ein vierter würbe 
1880 in $rudE beforgt. — 

SBe^üglid^ ber ^^bcilua^me an ben ^atjreut^er §luffül^rungen 
ift ^u bemerfen , baß nur ben biSl^eiigen ^itgliebem bc§ früheren S5a^r. $atronat§s 
oereinS bie SSergünfligung j^uftei^t. fjur 20 m'] eüi 5lbonnement auf bie Söaljreut^er 
Sölfttter, einfc^ließlirf) beö 5lttreci)t§ auf einen $laj für bic na^ftjft^rigcn ^arfifalauf:: 
{ül^rungcn ^n erwerben , ba% alfo 9?eueintretenbe jwar ein ^Ibonncmcnt auf \>k ^tiU 
id)rift für 8 Jf. nebmen tonnen, aber für 30 .U. bcjal^len muffen. 5lllerbütg§ fann 
oic älebaftion ber Söa^r. ^Blätter il^ren ?lbonnenten ^ei recl)t,^ettiger SSorberbeftcllung 
gute S^m^t nac6 SWöglic^feit fiebern. — 



47 

3)tc erfte ooUftänbigc fritifd^ 5(ii§gabc ber ?Bctfc ©rctr^'S, beä @d^ö|)ferg 
ber foTnif(3^en Oper, crfc^eint bei S8rcitfo|)f & §örtel in 2t\pm. S)te SSeröffentlic^ung 
erfolgt 1883 unb foH biefelbe 1893 bcenbet fein. 3)er @ubfcri|)tion§fonb§ für jeben 
S3anb ift 12 ./^/ 

(£m S3übni6 ber ^eiligen ©äcilia, ber Patronin ber 3Jlufi!, inSbefonbere ber 
Orgel, erfc^ien in litl^ogrop^ifc^em garbenbrutf mit feltener SBoIIenbuna anägefülfirt. 
e§ mißt 55 Ctm. in ber |)öl)e unb 37 Ctn». in ber ^Breite, refp. Die SBilbgröfee 
40 mal 26 Ctm , uneingera^mt in Siotte üerpadt 5 M. (©ebrüber fe. unb 9?. 'SSen- 
ätger in Sinfiebeln (©Ameij). — S)a§ SScfinben Dr. |)an^ ö. SBüIom'g l^at fxd^ 
gmcöid^ermeife fo er^eblid^ gebeffert, baj ^ feine gunftionen mieber aufnehmen 
tonnte. — 

§err 0§far S8r anbftetter (ßJarbrec^tS ^Zad^folger in öcipjtg) l^at auci^ 
biefeg Sal^r in feiner berüj^mten äJJuftlaliensSteiö^erei nebft 3)rudferei einen fel^r l^üb^ 
f(^en SSanbfalcnber fiirSJiufifer ^erfteHen laff en ; e§ njirb berfelbe l^iermtt 
bcftenS empfül^Ien. 

^rofeffor §. Oberl^offerö §armonie= unh affgemeine SÄufiflebre mit 
SRücfftd^t auf i^re gefd^id&tlid^e ©ntmicfelung, ift in 2., gttnälid^ umgearb. 5tuflage bei 
fiin^ in ^rier erfc^ienen. $rei§ SM. 

SSon ^rofeffor Dr. ^erjogS (Erlangen) fel^r üerbienftlid^em 3ßerf : „S)ie ge= 
brätt(3^Ii^ften (^oröle ber to. ^ircftc mit me^rfad^en $8or= unb S^^iWenfpielen f. b. 
Orgel, op. 42, ift ba§ 7. (@d^lug=) §eft, bti S)eid^ert in Erlangen erfc^ienen! 

Seb. S8ad^3 SDenfmoI in ©ifena^. 

^rofeffor 5lboIf ^onnborf in Stuttgart ift gcgenmörtig babei, ba§ naä} 
@ifenad^ beftimmte f oloffale SSad^ftanbbilb für bm SronjeguB m ^on ^u mobeffiren. — 
S)ie §ilf§c|ueffen, bie ber SSilbner fiir biefe 5(ufgabe ju ftubiren gel^abt, befdftränften fic^ auf 
ba§ in ber fieip^igcr 5tf)oma§fc()uIe befinblicf)e , Don einem S^itfl^iioffen S3a4§, bem 
3RaIer Ä?aufmann, gemalte $8ruftbüb imb ein bi§ üi bie ^manjiger ^ai)xt biefeS 3a^r- 
l^unbertö in ber SaAfc^en gamilie erbM)e§ Originalportrftt , ba§ fpäter na^ SBien in 
ben S3efi^ be§ ajlufifer^ öJrenfer überging. — (£m britteä IBad^bilbnife bepnbet ftA im 
Soacöimöt^aler (S^mnafium gu ^Berlin. @§ bat jebod^ für hit monumentale ^lafti! 
wenig SSert^, ha e§, in nur m eigottlid^em ©inne, nad) bem Seben gemalt ift, nöm= 
lidft mehrere 3)e^ennien nad^ oem ^obe beä grogen ^nmeifterS. S)em formgeübten 
SBlÜe be§ $laftifer^ mu^te e§, fd^reibt Äubto. SBaleSrobe in ber ,,fjrff. gtg.", natür:= 
lid^ überlaffen hkihm, au§ htn erwäl^nten beiben IBruftbilbem bie träftig gebrungene 
©eftalt, bie „@tatur", wie ber ftecfbrieflidfte terniinus teclmicus lautet, m !on^s 
iren. §lud^ |inftd^tli(^ be§ 5foftüme8 fonnten jene S3ruftbilbrt; bem ^laftifer nur lei* 
tenbe ^i^gerj^eige geben. — 3)ie fid^tlid^e, faft toeinlit^e (SJrünblid^feit, mit meld^er 3)onns 
borf biefen $imlt be^anbelt l^at, erinnert an bie minutii5fe ^reue, mit melcfter SSalter 
@cott in feinen gefd^id^tlii^en 9lomanen, neben ben fjenifc^en 3)etail be§ ©d^auplofeeS, 
bie xeitgemäge Jrad^t genau bi§ auf§ iüpfeld^en fij^ilbert. ^em nwnumentalen ^aä) 
ift Die ^leibung i)on feiner geit, [o ju fagen, auf btn fieib angemeffen. 2)er fragen? 
lofe, breitfc^ö^tge Seibrod, mit Den weiten, rabattenartigen Äermdauffd^lftgen , au^ 
benen bie faltenreichen, ba§ §anbgelenf eng umfij^liefeenben ^anbörmel ^eröorqueffen ; 
bit fc^malc .§al§binbe; bie ben l^alben Unterleib bebecfenbe SSefte mit i^ren breiten 
§ldöfel!lappen, bie prallanliegenben ^Öpfcfien, bie berben, mit einer Sebergunge an ba^ 
lJuSgelen! reid^enben ©d^naUenfd^u^e erinnern an bk preufeifd^e 3Ku§fetierumform au§ 
ber g^it Sriebric^ I. ~ ©barafteriftifdft üor Slffem ift bie beji Äoj)f hi^ tief in ben 
S'iarfen htbcdmbt „fioden^aube" , eine eigentl^ümlid^e ^errüdfe mit bicftt aneinanber 
gereil^ten ßodEenhtöffdjen. ^u§biefem, d&ronologifd^ treu hi^ auf bieÄnöpfe unb^nopf? 
löd^er betaiffirten 9f?aturali§mu§ ber ©emanbung tritt im§ , wie au§ bem Stammen 
feiner engen 3^^^» ^^^* ^^^^^ !Jonbidbter ux\b Xonbenfer um fo mäd£)tiger, fo ergreifen* 
ber entgegen. — 3)a§' (Stanbbilb ftefft i^n mitten im mufifalifd^en Schaffen Dar. 
©d^on au§ ber |)altmtg ber gebrungenen ÖJeJtalt fprid^t bk Energie geiftiger Smpulfe ; 
au§ jebem 3^?^ ^^^ sollen, marftgen ÖJefidQtä leud)tet fd^öpferifd^e ©eniolitöt. @r l^at 
eben, beim S^ieberfd^rciben einer Öompofition für einen SKoment inne gehalten. 2öir 
fel^en'S an ber in feiner 9ied^ten pauftrenben Öd^reibfeber , möbrenb bie Sinfe jögemb 
ein S3latt ber auf einem ^totenpulte liegenben ^artitur jum umwenben , gefaxt l^ölt. 
(£ö mu^ irgenb eine f^wierige fontrapimttifd)e gigur fein, über bk er mit jufammen= 
gdJniffenen tlugen imter ber Äodfenl^aube ftd^tbar arbettenben ©tirne eben nadbfinnt. — 
Sßer zweifelt Daran, ha% er fd^on in ber nHd^ften SOHnute, leud^tenben ^lid^, ben 



48 



<Bq^ nicberfti^rcibt, bcr ftcute nocft aUe 53ac§fenncr cn^ücft unb naif Saferftunbcrtcn 
noc§ entwürfen mtrb? 9hc^t tücnta trägt jur monumentalen ^ßirfung be§ Sa^53>enf= 
maB ein anfd^tnenb ^Itbmfddjiidjt^ bti, ba§ im Sftenaiffanccft^I beutfd^er ^Ijjfc^ntttÄs 
fünft jjeftaltete iRotenpuIt, einen wol^lgencll^rtcn, pQuö|)ttdEigen (Snqelfnoben barfteHenb, 
bcr mit feinen runben rücfmärts gehaltenen ^Icrm^n unb ^änbc^cn ba^ iftm auf bcn 
5'iacfen linb bie iJIünel gelegte ^iotenpult, mit bcm mftd^tigen $artiturfoIianten, tar^a- 
tibenartig ftü^t. S)er in fd^mebifc^em ©ranit auäijufü^renoe ©ocfel wirb !ein weitere^ 
Ornament erhalten aU auf ber 6timfeite in einer beutfc^en SRenaiffonceumral^mung 
ba^ 33ilb ber Orgel f|)ielenben l^eiligen ©ftcttie. — 

lieber ein neu erfunbcneö Xafteninftrument „^hiap\)m" ober (SJabelflauier bringt 
t>a^ ,Mvi[tt ?Bot^enbl." in feiner neueften S'htmmer u. a. eme auSfül^rlid^e SDWtt^eüimg. 
3)er?luffafe ^ebt al§ ^auptt)or^üge beS neuen 3nftrumente§ ^röor: (eitfite m(b fidjere 
©timmbarfeit, Unöerftnnmbarfeit unb lang tragenben imb mobulationöfäl^igen, ttjeil auf 
hit Sänge feiner 3)auer unter bem ©tnflufe *be§ (Bpitkx^ fte^enben 34)n. 3)abci ift 
ba^ im Slcu^em bcm ^tanitu) äi^nlic^c ^nftrument lei^t tran§|)ortabel , bot fjlügct 
med^ani! unb erleibet in ben ©änrntem feine Slbnujjimg , fo bag bcr Älangrf)ararter 
ftctS bcr gleid^e bleibt. S)er (Srfinbcr bc§ ?lbia|)bon ift |)err SBilbcIm 3rifd^er in fieip* 
jig. — §lu§ ©ad^fcn »irbber „SBolf§=gtg." gcfd^riebcn: (Sinen febr oemünftigen 8c= 
fcglufe baben bie 6 c^ u 11 eb r e r ü o n SS i l § b r u f f bei 2)re§ben gefaxt , nämlicj^, 
ba^ fie an i^ren Geburtstagen imb ^u SBcibnacbten feinerlei ÖJefcbcnfe mebr üon ibren 
Scbulfinbem annel^men »oüen. liefen ^cfcblufe motiüiren bie öftren bamit, bag eg 
in ibren ©tbulgemcinbcn ©Item gäbe, bxt ba^ ßjelb für folcbe ©efcbenfe öiel beffcr im 

tau^bölt gebraueben fönnten, oa fie fid^ öiel f^lecbter, aU bie @d)ullcbrer ftänbcn. 
on bcn bcjTcr @ituirtcn allein aber ®cfcbenfe an^unebmen, »ürbc eine Häufung 
ber ärmeren gamilicn fein. 3)iefer SBcftblufe bcrbient gemift überall S^Jacbal^uttg. — 

(Srogljn-pgL S. ÖDidrcHer- unJ> jHiifik-Sc^ule in Wtmüt. 

3)cr neue fid^rcurfuä beginnt bzn 5. Stpril b. 3- Unterriebt ttJirb ertbeilt in 
allen Oribeftcrinftrumcntcn, incl. §arfe, engl, ^om, ^öagclarinettc, Kontrafagott, fünf* 
faitiger S5a6, oufeerbem in 2:§corie, ajhififgcfd^icbtc, ^ianoforte, Orgel, (öologefang (bei 
§crr u. grau o. Wlbt) unb K^orgefang. Jür fenfembleübungen ftnb j » c i OxdQcftcr 
gebilbct. 3)ie oorgcfd^rittenem ©cbülcr tocrben bei 0:pemauffübrungen ,^ fotoie bei 
todtlid^cn unb qeiftlid^cn ©omertcn ^ugejogen, mäbrenb ange^enbc ©Ictjcn freiem ©ntr^c 
hti bcrartigen Aufführungen böben. ßonorar fä^rlid) IbO M ((Sologefang hii ^erm 
unb gxau ö. 3»ilbc jäbrii(b 300 M), f enfion biHigft. Statuten, ga^bencbte u.f. to.. 
Tmb pratig ju bcj^ieben burii^ imfcr@efretariat. 3)ie in bcrScbuleauSgcbilbctcnSJhiflter 
ftnb in bcn ^rcu^ifd^en fRcgimcntSmufifcn febr gefud^t. 

S)a€i !^ttef tottum : 

SBeimar, im Sonuar 1883. Ä. SWüllers^artung, 

^ßto^ov ber aJhifil uTtb ©rofe^erioöl. €. fioptUmcifta:. 

'^ßriefmec^ref. 

Dr.^.inSB.rSJcrbädfttig unb ocrbäd^tigt,baä fann^^ebcr »erben, 




Pfifferling mcrtl^ fmb, obtoo^l [it bie gefc^möBige ßaroe oorbaben, unb genau »iffen, 
njie ber SSinb njc^t. — ^6) f)altt e§ mit Srfteren ; ja i^ geftebe fogar, ba'^ bie blogc 
2:botfa(be einer unerwiefenen SBefd^ulbigung biitreicftt, meine "If^iilncaim^ für 9Kenf Acn, 
auf bcnen fie laftet, ^u erhjerfen. - |). 9Ji. in $.: 3:ro|bem bei ber 9hibolftäbtcr 
?ru§ftellung gegen 10000 3Warf Ueberfd^ufe gemefen ift, ba^^n bennüdft bie con- 
certirenben Organiften, fo oiel tm^ befarait, feinen 3)eut befonuuen. ^uc^ eine fc^önc 
©egenb! 3)enn ein Arbeiter ift feineö Sobneö wertb! — ©efäbrlicb ift alles 5»euc, 
maS eine groge ^aft in fid& trägt. ?lber wer ein SRcc^t auf bie Bufunft baben »ill, 
mu6 hti 5lttem im SSorbertreffen feiner geit ftel)en unb in feinen 3)ienft nebmen, toaS 
neu unb fräftig cmporfeimt — 

Erfurt, Seriag ber fiörner'fd^n !)^§anblung. l>tud \)tm Otto aoncab in (Sifmt. 




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JHnfili-^titfdirift 



Sljwrie, liirrfjUrijf, iiipniktttte ©efanö- Hiib Clauicr-illuftli. 

herausgegeben öon 

JMl 4. Sßierjtgfter Sanb- l§§8. 

gS^rftd^ etfd^clncn i 6i§ 2 SSönbc gu je 12 Sijummcm. S)cr qSrämimcrotionS^jrdS beS SanbeS 
beträgt nac^ tote üor 2'/« SMarl unb ift bo§ SBlatt bur^ oßc Sud^- unb JWuflfottenl^anbtuttgcn fotoic 
Mir(| alle ^ßoftämtcr, oi^nc ^ciScrl^bl^unfl , ju bcjic^cn. ^t§ bcr cinäetncn öJummcr 37 Mennig. 
SnfcrttoitSflcMl^rcn : lO Pfennig btc 3cllc. 

Stil^alt: Jfttrfjarb SBagncr. — St^ji^oriSmcn. — 2)te Drgcl in bet neue« ftitd^c 5U ©erlin t)on 
SB. ©auer. — 9Scrl§ottcn bcv Orgeln bei i&cläung. — %x& bcr Älaüicrle5rcr=^aji§, — 9(uP$rungcn. -- 
«RoÖacn. — griefttKd^fer. — 

(SBalt^er (Sott^eU).*) 
Unb wtcbcr brauft ein SScl^ruf burd^ bic ßanbe 




_ Orgelton ein ^lagelieb. 

2Bo beiiMe ^erjen für ba§ @Ai5ne fAIaocn, 
2So ©l^rfurc^t eine beutf(j^e IBruft burd^gie^t, 

entringt bem SBufen ftd^ ein tiefeS klagen 
Unb Q^nung|t)olI beginnt e§ im ^emüt^ 
SBie neuer SSa^rl^eit SUlorgenlidit ju tagen. 
3BeIc^' göttlich geuer ift ^ier auägeglül^t ! 
SSeld^^ reid^er ©c^a^ ging l^ier bem SSoI! verloren ! 
3SeId^' ©eifteS SSunberblume ift Derblü^t! 

SQ3ie menig ßterblid^e ttjor (Sr erforen 
©in äleformator Pd^fter ^nft jju fein, 
Unb aKe ©eifter |atte er befd^ttjoren, 
SSom ©d^ad^t ber SSorj^eit ipob er fed^ bcn @tein 
Unb liefe un§ in ber aJlenfc^l^eit liefen fd^auen, 
SÖeftral^tt öon feines @eniu§ ÖJlorienfd^ein. 

Unb sagenb nod^, mit ^ubel unb mit ®rauen, 
OJeitja^rt' Die Söelt be^ 5D^ann'§ SSerwegenl^eit, 
S)er rerfenl^aft im !ü!^nen ©elbftüertrauen, 
©in fjeis tjon ^x}^ , getrost bem @turm ber 3^^*- 
3m ^lerflug bie ©onne m erftreben, 
@ntf altct' er oer @ccle ©qtotngen breit. 



*) 2). tRontagdblatt. 



50 



Unb OJötterfraft l^at il^m ^aimatatbm, 
3)rmn, alg er jcft uom (Stretch bc^ xoöc« pel, 
SScrfonf ein gbcal im SD^cnfd^enleben. 
3)enn SJienfd^englütf c§ warb' i^m rcid^ unb tncl. 
Unb alle ^er^jen hit für Söal^r^eit fd^Iugen, 
(grbebten bei be§ 9)leifter§ ^arfenfpicl. 

2Bcr barf im 5(n9cfidftt beS Stöbet »agen, 
3)cn, bcr Don bamten gittö, p fd^mftl^'n? 
^Begraben fei bcr 3wift auö alteii Xagen. 
SBer ibn nid^t liebt, mirb i^n aud^ nic^t üerftel^'n; 
2Ber ip nid^t fü^lt, ber wirb i^n nie begreifen : 
9hir wer i^n a^nt, erfaßt fein ©turmeStoel^n. 

3)emanten fönnen rnn: 3)emanten fAleifen: 
2Ber ift ber 3Jleifter, ber beS SWeifterö lac^t? 
SBer maa baS 9KdE|tf(^njert ber Äritit ergreifen 
Unb fünoen, ob er ©lüdf, ob ©d^merj gebrad^t? 
2öer \jt fo felbftbenjufet unb fo oermcffen, 
3)eg SReifterS Äunft ju bannen in bie §ld^t ? 

SBerat einft, bie l^eut i^n läftem längjt öergeffcn, 
2)e§ Xagcö ildamen mit bem ^o^ »erme^t! 
SBirb unter SSal^nf rieb'S ragenben ß^öreffcn, 
SBo ftitt im ®rün beö 2)i^ter§ OJrabmal ftc^t, 
(Sin frommer $ilgcrjug üorüber jiel^en 
Unb öor ber ©tatte meilen im ®thtt. 

Unb jauber^aft erf(^eint ben ^l^antofieen 
3)aS griebenSt^or, ba§ jum 9Krtt)ana füi^rt, 
SBon feml^er raufdften ©tegfriebS SWelobieen. 
Unb auf ben ©ang, ber alle ©eelen rül^rt, 
©irb fid^ ein ßid^t oor unfern ^ugen breiten, 
3n htm bag ^erj bie em'ge ©onne f^ürt, 

©d^on fftngt ber i^ori^ont fid) an ^u weiten, 
Srei fd^wcbt bie ©eele über Sflaum unb ^eit. — 
S)ie Slitwelt mag an feinem dJrabe ftreiten: 
3)ie 9^ a dö w e 1 1 Jjreif 't i^n für bie ewigleit ! — 

Seb' t»of^l itteitt ^d^toati! 

9?aufd^en werben 3)emer klänge SSogen 

3nuner .... ewig .... wie ber Ojcon; 

ßl^arong fjcl^rmann in ber ©tabt ber 3)ogen 

•^at nur S)einen ©d^atten in \>tm ^a^n; 

3lber 3)eme ©eele finb bie 2:i5ne 

9?eid^ an Äraft unb ew'ger gugenbfd^öne ; , . . 

®ir jeft gilt baS Sieb — : „fieb' wo^l mein ©c^wan!'' 

aSBo nun weilt bcr fc^lafenbe ®ebanfe 
mW ber aJJa^t unb $rac^t ber 9»clobien? 
@ieb uns bierauf Antwort, brid^ hit ©d^ronte! 
Slennft audp fterbli(^ biefen ®eift barin?! 
@wi0 ungelöft bleibt, ad^, allein bie grage, .... 
9?ed$t allein behält bie — bange Xobtenflagc! 

^. ©örwij, („SDeutft^lanb'O. 



SBaS iftöcnie anbcrS alS jene |)robuftiöe Äraft, wobur^ 3:^atcn cntftcl^en, bie 
öor ©Ott tmb ber Statur fid&jeigen fönnen unb bie d>en beSwegen fjolge l^aben unb. 
tjonS)auer finb. 5ltteSßerfe aÄojartS pnb uon biefer 5lrt; e§ liegt in i^nen eine jjeu^ 
genbe ^aft, bie t>on ^efc^led^t ju @efc^le(^t fortwirft unb fobälb nid^t erfd^ö^ft unb 
t>et3e^ fem bürfte. — 



51 



Hie nmt (JDrgel in in „neuen Äirdre** ?u Berlin. 

(3lu§ unjercr SieifeTnappe.) 



®in Äunfttocrf aus neuern ßeiten 
^a§ toiU mir nid^t quS )^em @inn. 

eine Scrtincr Äird^e 6cfi^t 
@in Äunfttijcrf aar tounbcrbar. 
©ein „tonüc^cS*^ ®cf^mcibc bli^et — 
^in eile, o 0rfller=©(i9aar! 

^. ^ctnc II. 

®a mußte benn ber 9{eba!teur b. 95f. !urä üor bem fd|önen 
SSci^nad^tSfefte berfc^iebener ®efdöäfte l^alber naä) be§ neuerftanoenen 
beutfc^en 3Jetc^e§ ,,@treujanb-95üc^fe" — SJer Itn. ©iefer alte fpötttfc^e 
SRame jpaßt fretlid^ l^eut ju ^^age, bei bem großartigen ?Iuftd^toungc 
ber jungen „SBeltftabt", gar nid^t mel)r, boä) ©d^erj unb öumor 
muffen ja fein! SBie armfelig unb trocfcn lüäre bie üBelt fonft, 
ttjenn man beä Sichm^ Unöerftanb nur mit SSe^^mutl^*) genießen f oUte ! 

®öd^ ©dfterä bei Seite, tuenn aud^ nid^t — b^n §umor! S)iefer 
mn^ in einer ö^i^^^Öf ^^^^^ f^^ ^^^^ S^^ langtueilig — id est : fteif^ 
feinen fein WiU, audEi'fein äted^t ^abcn. 

^aäj mand^erlei gefd^äftlid)en Ä'reuä- unb Duerjügen Dernalim 
ber Sieb. u. 2t. audEi, ia^ jum 17. jöegember eine neue Drgel öon 
Sill^elm Sauer auö §ranffurt a. D. in ber renoöirten „neuen 
Äird^e" eingettjeil^t lüürbe; e§ lüäre ba§ bie 29. Orgel, bie So. ©auer 
m biefem Saläre aufgeftellt l)ätte. 2)ie 30. „Königin ber Snftrumente" 
tofirbe jum 19. ©ejember in ^clmftäbt**) rebibirt. ®ie Uebernat)me 
l^otte öorige SBod^e ftattgefunben unb ä^ar burdö leinen geringeren, 
at§ ben %IU unb ©roßmeifter § a u p t , ben berül^mteften Drganiften 
ber §au:ptftabt $reußen§ unb be§ beutfd^en SReid^e^. S)aß man einem 
Slugtüärtiaen, tro^ ber bieten Droelbauer, ttietd^e in Söertin refi- 
biren follen, Den fraatid^en 95au oI)ne SBeitereö übertragen haiit, gab 
bem 9ief. afiertjano 0cü|tid^e§ ju beuten unb er fam ju ber |el^r tröft^ 
Kd^en Sinfid^t, baß erlogene, bö^toiHige SSerunglimpfungen, mte „Äeget== 
labenton" 2C. bod^ nid^t überatt Sluffel^en ma^en unb ©tauben finben. 
SBer ftd^ an bergleid^en ©d^mä!^ungen „ertuftiren" fann ober p ben- 
fetben greifen muß, nun — ber I)abe e§, nämtid^ fd^tießtid^ — ©d^im))f 
unb ©d^anbe. 

2lm 16. toar batjer ber ©ang nidjt waä) bem „Sifentjammer" 
(biefer tl^äte inbeß gut für mand^en'bunfetn Sl^renmann), fonbem nad^ 
ber neuen Drget in ber neuen Äird^e. 

@ar ftatttid^ tl^ront ba§ neue 3Bert in ber ei^entpmtid^ fon^^ 
ftruirten Äird^e, bie gtüdtlid^er 5B3eife bon ber übtid^en tängtid^en 
„Saftenform" ber proteftantijd^en Sird^en abtoeid^t. S)er $rof))eft ift 

♦) „Des ScbenS Unücrftanb mit SSÖe^muti^ iu ficnicBcn ift a:uocnb unb ©eariff ' ftammt ouS bem Stnfang 
biefcS Mrl^unbcrtS unb l^at ben i85i in ^jfel üerftorbcnen ©encral unb DöcrgofmarfdöoU bcS Äurfürftcn 
t)on ipeffcn: ^anSSlboIf ö. xpmmcl, jimt SBcrfajfcr, ber in bem f(3^öncn ®laubcn, ein Siebter ju fein, 

gar mand^cn onbcm SJerS fti^nlii^en „geiftboKen" gn^atts tocrbrod^cn l^at. Sic obißcn ^octif(^cn Beilen 
cgciftertcn einen Äanbibaten ber X^eoioöic, 9t. S., bcrma^cn, bajs er inS grcmbenbuc^ ber 9inbeBbnr0 
folgenbc SBorte (mit B^id^nung) eintrug : 

unb toer beS ScbcnS Unbcrftanb 
fOiit SBe^mut)^ n)ia genießen, 
Ser lel^nc ftd§ an eine SBanb 
Unb ftramWe mit ben Süfeen! — 
**) 9$iellei(^t bringen n)ir m^ über bie 30. bemnäd^ft ein ScbenSaetd^. 



t 



52 

ax ftattlid^, \ä)dn unb öollfommen anaemcffen. ®cr Organift prdft^ 
ixt an einem gejd^macföollen ©piettMe folibeftet SRatur/ 
S)ie S) i § p f i t i n be§ Drgetoerfeö ift f otgenbe : 
I. öaupttDcrf. 1. ajrinäipal 16', im ^rofpeft 2. SSorbun 16^ 
§olj, 3. ^rirtälpal 8', 4. Flute harmouique 8', 5. ©ebadt 8', 67 Viola 
di Gamba 8', 7. ©emötjom 8\ 8. trompete 8', 9. Dftaöe 4\ 10. »iofe 
f(öte 4\ 11. SRaufd^quinte 2»s', 12. SUäjtur 4fa^, 2^ 13. S^mbel 3fa4 
1\ 14. ßornctt 4fad), 4', 

IL 9ÄanuaI. 1. ^rinsipal 8', 2. »orbun 16', 3. JRo^rflöte 8', 
4. ©aticionat 8', 5. Oboe 8', 6. D!taUe 4', 7. SraUer^pte 4'. 

III. SRanuat (©d^tDeHtDcr!). 1. Viola di Gamba 16', 2. ©bife^ 
ftöte 8', 3. ©ebadft 8', 4. Sleolitic 8', 5. Voix Celeste 8', 6. ^maxa ' 
4', 7. S?töte 4'. . ^ 1 

IV. ajebal. 1. Sontrabafe 16', fc^r \\)ätc SKenfur, 2. 9Sioton 
16', 3. ©ubbaß 16', 4. ^ojaune 16', 5. ^rinäipat 8', 6. SSioIoncetto 8', 
7. ©cbadtfföte 8', 8. SEirompete 8', 9. £)ftat)e 4', 

V. SR ebenda 9 c. 1. ßoppel ju SKanual 1 unb 2, 2. Gop^jcl ju 
3J?anuaI 1 unb 3, 3. Sop^jet ju 3D?anual 2 unb 3, 4. 1. 9JebaIco^)|)el 
(ttjetd^eö nur bie Stimmen 1—7 beg ^au^jtmanualö in§ ^eoal coppelt, 
ba ber ©rbauer betjauptet, bie fleinen Stimmen ber Sttanuale fd^äbig^^ 
ten bie eigentI)ümM)c S^aralteriftif beö M^batö, \va^ fidler tttoa^ 
für ftd^ i)at). 5. ^ebatcoppet für ba§ ganje Wannal 2. 6. Gombination^ 
pebat 5um ©rflingen beliebiger 9?egifter, 7. J^orte-^ebal, 8. Sutti^^ßebol, 
9. ® d^tDeller furo 3. 9D?anual, 10. ßoÜeftitniAtoeller mit ® timmenjätiler. 

^uerft lie^ fidj SRef., im ©d^iffe ber Hird^e fi^enb, baö Orgetocrf 
in pleno unb bann im @inäelnen öorfüljren. SBenn irgenb nod^ 3e* 
manb Don fd^toäd^IidEiem, fd^njinbfüd^tigem 2;one ber guten ÄegeÖabcn ; 
fprid^t , ber mufe ber bö^ioilligften Sige bejüd^tigt toerben , benn ber ••! 
l^otaleffeft ber 37 ©timmen ift ein fo getoaltiger, im))onirenber babct'- 
lirc^Iid) toürbiger , einljeittid^er unb äftl^etiid^er , bafe tüol^l nid^t§ ju ' 
ioünfd^cn übrig bleibt. S)ie 9to!^rtüerfe ftnb prad^töoE. S)ie obem 
SRünbungen finb mit ©aje bebedt, bamit ber ©d^mu^ 2C. abgespalten toirb: 
S)ie d)arafterifd)e Sntonation, ftctö ebel, männtid^ unb angemeffen, ift 
bie bcnfbar öoßbmmenfte. S)aö 9?ebat, obtooljl beö ß^^^^^^^orei^igfufeeÄ 
cntbel^renb, I)at eine fcitene güue unb ©onorität, fo ha% man iencui 
$ebal — ©rofepapa faum oermi^t, ja einem fel^r getoiegtem ©pieler 
gaffirtc ba§ Heine SDZal^eur, bai^ er bie tiefen ^öne be§ umfangreid^e« 
feontrabafeeg 16' — für gamilienglieber be§ (Srofeöaterö „t)on ßtoei 
unb S)rei|igfufe — &nahtn" I)ielt. Sa, lieben Sefer, fo etnjaö rann 
fd^on t)or!ommen, felbft bei bm in (äd^erlid^fter SBeife mit ^üßen gc* 
tretenen Segellaben. 

©päter prüfte 9tef. ba§ Drgetoerf felbft. ®ie ©pietart, fon)ic 
ba^ gange J^raftement ij't baö benfbar DoHfommenfte. SBer fo mit ber 
^ncumatif umjufljringen toeife, ber ^ai^ — „fel^r toeg". 2Wit bcn 
©ombinationötritten mufe man fid& erft jiemlid^ öertraut mad^en, ioenn 
man fie red^t anmenbert nnb einigermaßen erfd)öpfen toill; eö fann 
in biefer 93ejiel)ung SBunberbareö geteiftet n)erben. Unb menn man 
fagt, oafi bo^ Drgelfpiel über ©eo. Sad^ niifit binauö !önne, fo ift 
oag eitel — Xl^orgeit. 3n contra<)unfttfd^er §infid^t iftS ja rid^g, 



ba6 naä) ©et». Sq^ »bo^I taum ©iier „öfter" tömrnt, aber hjeüiii man 
bie Orgel her ©cflentoart t)inficfttiid) ba Slaitgfatben unb beten un= 

Semein leichte §anb6abung, resp. ber Snffrumentirung (Drdjeftration) 
enutien rotü, ba bteibt noc^ 5ßcrbienfte8 aenug übrig. Sn biefer 
SJejie^ung finb eigentlit^ SorafiofitiDitcn, raeti^e tiefe @rrttn9cni(^aften 
gc^rta ouSnußen, noii) ni(^t bor^anbcn. 

$iie Einlage beä Snnern jcigt überaß ben ftbatffinnigen "Benfer, 
äRaterial unb Slrbcit bieten mbgiMfift aSolttommenfteä. S)er ^rei^ be§ 
bes SSerfeä beträgt nur 7000 J^aler. 

lieber bie firc^tid)c EinnjeiViung beS ©ottedliaufeS fann 9tef. turj 
htiimea geften, tro^bem ©e. Äaifcrfii|e §of)cit ber Ston(Trinä bcä beut' 
teen »ieicgeS unb ©c. @£ceüeni ber „©"djladjteiibcnfer" ©rof 50io£ttc 
Den gejt ' ©otteSbienft buri^ „tiü^ft 3f)re" ©caenroart auSjeidjneteii, 
benn omol nidjt weniger benn 3 ^ßrebiger jV^fl^cn, eö jog nicbt, man 
toottte «nb lonnte nic^t roatm mcrben ; ber äJfnfif, ioc(c§er fiutlier ben 
nö^ften Sptag nad) ber ^eologie gibt, not^ Weniger ber SnfttU' 
mente fiönigin. ber Orgel, würbe leiner Der rebenben §errcn aut^ mir 
einigermafeen geredet. 

©efir angefpruAen i)at unä ba§ in befter 3Bei(e inobernc, gar 
niiit äopftgc, aber firmlief) angentcffenc DrgeHpict beä „jungen" gvcifcn 
(erft 56 Sa^re alt!) Drganiften §. Slfagnuä, ber nebenbei aucfi ein 
rec^t liebenSWütbiget älifenf^ ift, wa§ leiber ni<^t Don allen Drganis 
ften unb — Orgelbauern gefagt werben fann. 

©i^liefefic^ Jpriqt e§ SRcf. offen unb eljrlicb au§ 
bafe i^m eine Orgel mit 37 ©timmen öon biefer Iünft= 
lerifAcn SSoUtommenbeit, notf| nirgcnbs Dorgetoniinen ift. 

3öeimar, nm 9ieu(at)rätüge 1883. 'iL SB. ®. 

: ©(^ftefelid) taffen mir §crrn ^rof. §aupt. 33ireftor beS ^n- 

ftitutä fiir ^rmenmufif unb ftäbttjien DrgelreBifor in Serlin, alä 
itnongefo(^tene Stutorität, fptei^cn. SS Reifet in bem betreffenben tRe= 
öiftonäbendbte : 

Sfm SKontag, ben 11. ©ecember, fonb in SInwefenI)eit einiget 
Setren äffitglieber beg ®emeinbetrrc^enraff)§ , be§ Drgamfien §etrn 
. SHagnuä unD be§ DtOElbauetS §errn ©auer, bie iReuifion ber öon 
Unterem neu erbauten Orgel in ber neuen Sirdic ftatt, — 

S)ie SiSpufition beä SBerleä l|at nacfi bcm erften ©ntraurf üet= 
fi^tebene etgünsenbe unb üetbcffetnbe 9?cränberungen erfaßten unb fo 
entt)ätt biefelbe jetlt, mit einstufe ba§ öoit §etrn ©. imentgelblit^ 
bem ^auptwert jugefefeten IRcgifterS @em§E)orn 8', 37 Elingenbe ©tim= 
men, met^c in toIgenSer 9Beifc auf 3 SSanuale Dert^eilt finb : 
(bereits Dorfle^enb mitgct^eitt). 

©ämmtlidic Stimmen fanben ftc^ bonftänbig unb genau in bem 
boraetc^ricbenen SKaterial ausgeführt in ber Orgel üor. Stufeerbem 
enttiätt ia$ 9Bctf oUe in ber neuem ^nt etfunbencn me^anift^en 
Sßotric^tungen , welche ttieilä (wie bie pneumatifd^e aJiafd)ine) eine 
Ictrfitere ©pielart üermitteln, t$ei(ä nicktlei öebel unb Suöpeln ein 
Jd^neHeS unb mannigfaltiges JRegtftriten ber Orgel etmögtiqen, o^ne 
m6 ber ©pieler in feinem SSortrage irgenbwie geftßrt ober unter= 
brodien Wirb. — 



54 

@o ttJtrb benn bte moberne Drgcl immcrmc^r ein arofecS Ox^ 
dieftcr unb ju Seiftungen unb SESirfungen vorbereitet uno geeignet, 
wtiäft bigl^er nifit befannt unb auf ben Orgeln ber alten Sauart 
nid^t tt)ot)t auöfül^rbar finb. — 

Setrejfenb nun bie ÄIangU)ir!ung ber Drgel, fo mag juuad^ft 
befonberö t)ert)orJ^e!^oben tuerben, ba§ bie Sntonation ber eimelnor 
©timmen in SSestenung auf d^arafteriftifd^e Klangfarbe unb @Ici& 
mäßigfeit ber Xonftärfe unb Slnf J)rad^e meifterljaf t genannt toerben mul. 

9Bir!en nun einsetnc Stimmen überaus f^ön unb fQmpatif4 
unb finb fie ganj geeignet für jebe Stimmung eine§ Sieb := ^^ejrtcÄ 
ben entf))red^enben muftfalifd^en nuöbrudE ju bieten, fo enttoicfelt ba* : 
gegen ba§ öolle 3Berf eine ungetoö^nlicfte , faft übertoältigenbc , bo(ä^ ■ 
aber gleid^artige unb abgerunbete Xonmaffe, Joeld^e ben ganjen äfiauw 
ber fi'ird^e mel^r ate i)inreid^enb auffüllt. — 

S)a§ JU ben ^ßfeifentoerf unb ben übrigen 21)eilen ber Orgel, 
befonberö ber SBed^antf, öerloenbete SRateriat ift untabell)aft, bie ^u^ 
gänge in ba§ Snnere finb bei bem befd^ränften SRaume boc^ mögüd^ft 
bequem, aud^ baö Sleujjere beö aSerteö ift fd^ön, unb gereid^t Der 
Äird^e ju befonberer 3^^^^*^^' 

S)emnad^ ift ju erad^teu, bajj bie Orgel genau ber ©ispofition 
entfpred^enb, burdbauS folib, funftmäfeicj unb meifterl^aft auögefül^rt 
ift unb ber Slbna^me berfelben feinertei SBebenfen entaegen ftel^t. — 

ajJöge biefeS fd^öne 2SerI Dor Sejd^äbigung irgeno ttjel^er SCrt, 
befonberö aber üor ber S8erül)rung öagabonbirenber Orgetöirtuofcn 
betoa^rt, mögen feine fd^önen Stange bur^ Sal)rl^unberte jur SSer« 
fd^önerunoj be^ ®otte^bienfteö unb jur ©rbauung ber ®emeinbe er* 
galten bletben! 

»erlin, b. 16. 12. 82. ©ej. S)ire!tor ^rof. K ^anpt, 

ftäbtifd^er Orßelrcöifor. 

liat >ie 1^ti}mi öer ß^h^tn auf unf^r^ (JDrgdn? 

§öflid^e Sitte 

an bie §errn Organiften, n)eld^e in SirdEien fungiren, bie get)eijt toerbcn. 
SWöd^ten biefelben bod^ au^ ber @rfal)rung Ijier Sttitteilung mad^en 
barüber, iDie ba§ feigen auf bie Orgel toirfi. Ttxx liegt bie öefürd^ 
tung nal^e, ba^ bie ^eijung nad^teiUg toirfe. S)ie ertoärmte Suft leat 
fid^ an bte falten, inneren unb äußeren Steile unb fie toerben mit i^tuv^ 
tigfeit befd^Iagen. ^oljjenbe Siage (bie SBod^e binburd^) ift e§ toieber > 
falt unb bie ^eud^ttgfett bürfte fic| toobi in 9ieif öertoanbeln. SJiutt * 
gel^t ber ^roceß näd^ften ©onntag luieber t)or fid^ mit öerftärfter 
Säirfung. 9Jiü|te ba nid^t burd^ SlnqueHen bie SRed^anif ääl)e toerbcn, 
unb toürben bie Binnpfeif en nic|t ifjre 5ßoIttur öerlieren ? Könnten bie 
^)otjpfeifenburd^foId^eSSeränberung nid^t jum Sluffpringen fommen? — 
ber 2^on loiirbe fi^ tool^I aud^ bei ben feudE|ten pfeifen öeränbcm, 
nid^t l^eU, fonbern mef)r bumpf fein, lieber biefe fünfte lüoßte id^ mir 
eine auf ©rfalbrung gegrünbete Slu^funft erbitten: öieUeid^t fänbc ftd^ 
aud^ ein Orgelbaumeifter ju fold^en betoogcn. — 



■ 



55 

©d^Ucpd^ nod^ btc ^^^aoc: ift bcnn bie jc^igc ®encratton fo 
Dcttüeid^hd^t baf; fie nid^t eine ^dt t)on 1 bis IJ ©tunbe etoaö Äälte 
ouSfioIten fann, jumat beriemae %ni ber Äird&enbefud^er , ber mit 

SRuff uttb gufefacf öerjelien tft ? S. SB. 9t. 

i 

(©^lug.) 

Äommen tviv alfo nod^ einmal gurüd ! ,,2)a§ bie alte l^omerifd^e 
Rtit i^re merjeitigen S^ren Xetrad^orbe nannte, ift neu!'' — 3d^ 
fmbe m meinem Xejtbud^ feine Smä^nung beS ^omer, nod^ ber 
©d^ilbfröte, nod^ ber Dbligaten gefto^lenen SRinber. ®ie naiöe, t)on 
metnen ©d^ülern öfter an mid^ gerid^tete ^Jrage, toer bie ©caten er- 
funben Mtte, betrog mid^, meinen ©d)ülem einen f leinen SBegriff 
öott bct ©nttpiäelung unfereS Sonf^ftemS ju aeben. Safe id^ babei 
bie ©rtoäl^nung ber $etrad)orbe nid^t umgel^en tonnte, ift jelbftrebenb. 
©0 icib e§ mir tl^ut, fo unmögtid^ ift e§ mir, alle bie iöüÄer unb 
©teSfeit anjugeben, bie über baö 3;etrad^orb näl^ern Sluffd^tuB geben. 
SBeniget umftänbtid^ toäre eS getoejen, iDenn ber §err Änttfer — jur 
SBcld^rung fo SSieler — bie DneUe angeben fönnte, bie ba§ ?tlte 
neu maoft — 

3m Uebrigen mufe ^ier ein SRifeöerftänbnife obhjolten. (Sine 
umfil^^^jäbagogif^e ^^^M^^ft, bie fold^e SRänner ju SRitarbeitem 
^It. ate ba finb: öerr ^rof. 21. Saupt, Dr. gr. öon SiUer, Dr.. 
£)8far ^Jaul, Dr. ®. 9?aumann, Dr. &. 9tei|mann, Sllbert ^al^n n. 31. 
lantt bei il^rem — ttjenn anä) fdbon üorfä^lid^em — SluSfaU feine 
fo l d^ e SBaff e toäf|Ien, bie fic^ im ^lugc notl^tt^enbig umf efiren mufe. — 
^^ erftärte einfadä: „Sßor ßdtm gab' eS Snftrumente, ttjorauf 4 ©ai== 
ten gefpannt touroen. SDiefe Snftrumente £)iefeen bei ben (Sried^en 

. XetradEiorbe." — - §abe id^ benn ba bamit auf ettoatqen frud)tbaren 
öoben gar fo öiel mufifgef^idötüd^eS Unfraut „l^ingeftreut"? — 3d) 
l^obe na* äftöglid)f eit UeberflüffigeS öermieben ; l^abe oon beV großen, 
m bem SBeltau l^armonif d^ tönenben S^^tl^agoräif^en 2t)xa (ber ©pp- 
renl^armonie) nid§t gefjprod&en, audg ni^t öon ber ^olemif, in bie 
fid^ ber gemale ^armonifer StriftojenoS mit ben Äanonifem einliefe. 

' (Sef^rMStoeife erful^ren jebod^ bie ©d§üler öon mir, bafe bie gried)i== 
fcficn länger (Slöben), njenn fie ein ©aiteninftrument j^anbgabten, 

. „S^tl^oröben" genannt tourben, ob fie auf einer mtf)axa, einer 3^ ober 

anäj öielfaitigen S^ra ober auf einem^ fetrad^oro i^ren ®ejang be^ 

]IeUeten. S)er Unterfd^ieb jtoifd^en i3^ra unb S^etrad^orb fann fein 

old^er fein, toie mein ftrenger SRid^ter meint. SlmbroS citirt u. 91. 

Sonb I, ©eite 384 unb 385, Dtfrieb SRüHer. ©g toirb ^ier auS^ 

brüdHid^ bon bem alten 2;etrad^orb beS Dxp^tn^ gefprod^en, toeld^eS 

nidöt in ber Ouarte, fonbern in ber Dftaöe geftimmt getoefen fein 

foute, u. f. tt). 9?un, fei bem nne i^m toolle, Den „2:etrad6orb^^ieb" 

jteub id^ nid^t öerbient ju j^aben. S)ag Slnbere ttjiH id^ mir jum 

bergen nel^men, bamit id^ "meine ©d^üler nid^t auf Slbtoege bringe. 

idblicfeliA toerbe id^ ja octoal^r, bafe ein fo l^armlofer Streit gar 

nidgt fo fcl^r fd^obe. — 3ft fd^on 9ltte§ bagetoefen! ©o öerfte^en 



56 

j. 58. bic STOctttfcr unter ,,2lrfi^" gcrabe ba^, toa^ toir 9Wuftf er unter 
„%i)tlx^'* öerftefien. 93et ben alten Oöttern gab e§ aud^ immer ©treit. 
S)ie §eroen ftritten ebenfallö. 2)ie alten ' 9Jiufit2;()eorettf er ftritten 
mä)t njenig unb bie ,,3RtttelaIterltc^en'' erft gei)örtg! Um bie 3^# 
ti)o bie Steuerungen 9?iefenfc^rittc mad^ten, *tritt ein 5lrtufi ^egen 
SWonteöerbe Mtig auf u. f. to, ©o mußte einmal aud) id^, bte id^ 
nid^t ba^ (Sliidc l^aBe, ein erfinberijdöer So))f ju fein, jeftia ftreiten. 
S§ itjar in einer, faft burd^n^egS mufifalifd^en (?) ©efeUfd^aft. SD?ein 
®egner tnar ein, t)on feiner §öt|c ^erabfdjauenber renommirter 9D?uftf= 
tel^rer. 2Bir fprad^en erft rut|ig Dom grauen SUtertl^um, t)on ben 
(Srenjen, bie e^ebem ber Snth)icfelung ber 3;on!unft "gesogen ttjaren 
u. f. n). 3d^ ttjar nod^ bamal§ etmd^ fanguinifier SWatur unb gab 
meiner SBegeifterung für J^crpanber (ebhoften ?lu§omdE, tnurbe bafür 
aber Dom ^erm X. I^eftig angefal^ren: „SBer n)ar benn ber 3;erpanber? 
9Son bem n^eife idt) ni^t^l S)er muß ja nod^ Dor bem 2lmbrofiu§ 
gelebt l)aben." — Unb oeöor xä) no(^ red)t jum „Sluöframen" memeö 
SföiffenS fam, fefete er — ju meinem Sntfe^en — ben lieben SBifd^of 
Don SWailanb mitten in'§ 12. 3a^rl)unbert t)inein ! ^a mußte xd) 
ibm bod^ t|erau§^elfen unb baö ging nid^t fo rul^ig ab\ — Unfere 
Umgebung f)atte ihren §auptfpaß mit unö unb ladete unö, tro^ be§ 
ebeln Sifer^, tt)eiblid) au§. 3ll§ unfer ®ef:()räd^ nad^ unb nad^ ruhiger 
tüurbe unb n)ir ouf ben ^lat)ier4lnterrid)t ^u f))red^en famen, ba fteute 
er midE) jur 9tebe, tuarum i^ bic ©dEjüler ben Derm. ©cpt^Slccorb 
fpielen laffe, menn id^ itjuen nid^t aud^ juglcid) ben „Cucrftanb" 
grünblid^ crflärc. 3laäj biefer ()üd^)n)id^tigen Semcrfung begann 
imfer SBortgefec^t Don 9?cuem. 2)ie üebenötDürbigc ^auöfrau fagtc, 
I)er5lic^ la^mb, ju i^ren ®äften: „®ie läßt fid) aud) ntd^t§ abftreiten, 
man toeiß nic^t, ttjcm man Sie^t geben joll!" — Sm ©tillen gab 
man ja bod§i nur ^errn 3£. SRed^t. Sföarum? Sr ift ja ein renom:^ 
mtrter SKann! Slft er in furjer Qtxt barauf in eine fleinere ©tabt 
überfiebelte, ftanb eö boc^ fd^Ujarj auf tüeiß in bem gelefenften Sölatte 
(ber größern ^roöiuäftabt} tt)ie Diel bie größere ©tabt Derloren, 
tük unenblid^ Diel bie Heinere ©tabt geujonnen! — 

SBie biefe,^ eben angefül^rte Srlebniß betoeift, foHte e^ mid) nid^t 
überrafd^en, toenn man,* t)inftt6ttid) ber 2;etrad^orbe , aud^ meinem 
®eaner JRei^t geben foQte. SBarum? @r ift m SRitarbeiter eine§, 
in oer Z\)at fel)r fd^ä^en§tt)ert^en SlatteS. Uno nun! Saffen ©ie 
mid^, l)od^gefd^ä|ter |)err 9?ebafteur, in aKer 9Jut)e mit 31. 3B. ©d)legcl 
fd^tteßen: „S)ie Sritt! beftel)t nid^t bloß in bem ©d^arffinn auf bie 
gcl^ler beö ju bebanbelnben ©egcnftanbeö £)inäun)eijen. 2)ie Stritif ift 
cS, toeld^e bte ©efd^idffte ber Sltnfie aufflärt unb i^re S?:beorie frud^t- 
bar ma^t" — Sl)re l)od)ad)tunggDou ergebene 

aSincenjia SBernarb, 

_- Älobtertcl^rcrin in ^icn. 

'3Ciip^run(]eu. 

@ 6 li n g e n 1882. ßonjcrt beS Oratorien^SScreinö , unter fieitung bes^ ^of . 
gin! mib unter gütiger TOttmrhtna be§ fönigl. Ä'ammermufücrS , $erm 3. ©abirmg 
ott^ Stuttgart , unb ber mufttal. Gräfte be§ ^ief . @emmar§ , in ber @tabtfircl|c, am 



57 

©otmtag, bcn 13. 5lugufl, Wnaa^ V«4 U^r. ^rogratttm: 1. ®ratoc (5fttmntig) für 
Orgel t). @eb. 93a^ (t 1750 in Setpäig). 2a. ®em. ©^or: Gloria patri öon ®. $. 
^tueftrina. 21}. ©cmcinid^aftl. ®6or ü. J^acob ^rcabelt. Unterlegter Xcjt (urfiprüngl. 
„5lt)e SJ^aria"). 3. ßargo für SBüoncello nnb Orgel 8eb. 58ad). 4. ©oipranfolo : ©ei 
bu mit mir ! (geb. ö. ©eibei) — mit Orgelbegleitung comp, öon ß^riftian fjinf. {^k\u) 
5. SWännerc^or: ,,35elt, abe". SUlelobie (1649) t)on gol^ann JbjfenmüKer. 6. ©opran^: 
6oIo ' „5lüe SRaria" mit Orgelbegleitung pon fi. ßberubini. 7 a. ©eiftl. 2itb für 
SSiolonceHo unb Orgel üon gihenlfagen, (lebt in 9Jlo§Cau); b. ^^iccc av^ op. 15 jür 
JBioloncello u. Orgel ü. di. ©t^umonn. 8. ^em. K^or (oftimmtg) 5 Qcfi lag in tiefjter 
^jjbe^nadftt 2c. (SDMobie 1535). Xonfa^ öon ^ol^. ©ccarb. 9. 2)uett für 2 @o|)rane 
mit Orgelbegleitung ö. g. 3Jlenbel§fo^n (auö o^ 39). 10. ^Jlotette: „SJlad^t l^orf) bic 
X^ür 2c." fi'ir gem. (J^or öon 9Jl. §aitptmaim. 11. iiitania. JJür SSiolonceHo uiti» 
Orgel üon g, ©d^ubert. 12. 3Kotette: ^err, loo^in follen mir gelten? für aßönner^ 
^or mit Orgelbegl. üon @^. ginf (op. 50). 

@6 1 1 n g e n 1882. Oratorieit= S^erein. 5liiffü^rung am ÜJlittitJod) ,. i>tn 29. 
SJoücmber, ^tbenb§ 7 U^r im SJlufeum^faalc, unter ficitung be§ $erm ^rof. ginf unb 
unter gütiger 3Jiitmir!ung be§ ^erm ©oiuertfänger %. Xobler au§ Stuttgart. ?ßro= 
gramm: S)a§ SJ'^Src^en üon bcr frönen afeelufinc, S)i(]^tung öon 393. Oftermalb, in 
mv^xl gefe|t öon ^. ipofmann (oi). 30). 

©t. @eürg§fir(]^e p ® i f e h a d^. ©onjcrt be§ biefigen Äir(i^enrf)ore§. Programm : 
1. ?Ptölubium unb guge für Orgel n. 3. 6. S3ad^ (|>r. §oforganift Ärauje), 2. ©l^or^ 
gefänge: a. ®ebet U. SSi^laü, h. Lux aeternum t». 3untelli, 3. 33uftgefang f. ©opran 
t). ^ttmann (Sri. SRaric $)immel), 4. ©^orgefiinge : a. „®ieb mir klugen, bie ba 
taugen", b. „35u, beffen Sreu' auf aßen 2Begen" t>. 58. 3Äüller (©aljungen), 5. ©l^oraU 
t)0rfi)iel für Orgel 0. 3- ®- ^<i^ (l>^- §oforganift Ärauge), 6. ß^orgetängc: a. „SCag 
unb, Si^adftt ^err finb beüi", b. „(Seift ber ^a^^eit, ©eift ber 2iebe' ö. Xl^ureau. 
7. SSittgebet für (gotoran t). SKeincde (grl. 5Warie .gimmel), 8. ß^orgefang: „3Ber unter 
hon ©4irm be§ §bc^ften fifet" 0. |)auptmann. 

@t. ©eorggfird^c in (gifenad^. SWitttood^, ben 21. Suni 1882, 9?ad^mittag 
4 U^, V. ©oujiert be§ 2)'lufift)erein§. Programm: 1. ^ntafic eroica für Orgd t>im 
Äffitoiftebt. 2. „^ie ber ©irfcf) fd^reit", e:^or au§ bem 42. $falm öon 9Kenbel§fo^n. 
3. Äird^en-Slrie für ©ojpran uon ©trabeHa. 4. Wrie, arrancj. für SSiola ha ®amba 0. 
Sottl 5. Slbagio für Orgel öon 9Jierfel. 6. „iix weibet ferne |)erbe", ©opranarie an^ 
bcm 3Keffta§ öon ,t)anbel. 7. „3)ic ^immel er^l^len", ß^or au§ ber ©d^öpfung öon 
^a^bn. 8. e^onfolation arrang. für iBiola ba ®amba öon fiifjt. 9. önmnc: „&6x\ 
mein SBitten" für ©opran öon iö^enbel^fo^n. ' 10. mcnblieb , arrang. für SSwla ba 
Q^caaba t)on ©dftumann. 11. ^aUeluja, ©i^or an^ bem 3Keffia§ öon ©anbei, ©oli: 
'^rau öebtoig 93om au§ Sangenfal^a, ©opran. |)err ^aul be SSitt, SSiola ha ©amba. 
err §oforgnnift Äraufee, Orgel. 

©onntag, ben 12. Wdxi 1882 , 9lbenb§ 8 U^r. (^onjcrt im ©dbü^enliauöfaale 
^u galfenjtein, jum SSeften be§ ^rcbenbeleudEjtung§= unb be§ raegerbenfmal^ 
,onbg. Unter freimblid^er TOttoirfung oon JJrl. ©dfftein, gegeben öon Orgonift ©en^ge, 
mit ßinjujiebung ber brei oberen SJJäbd^enflaffen berSSoft^ule. 3ßrogramm: 1. %f). 
Umleitung: $rolog. H. a. Xroft öon §auer (I. unb II. Steäbcfienflaffe) , b. Sieb ber 
greube öon ©c^norr (I 9».), 2 a. 2)te ©c^äferin ö. Äü^mftebt (II.), b. 9?eifelieb.. 
Solfömeife (11. v 3 a. $arre be§ ©erm öon SWalan (I. unb II.), b. SSalböögelein. 
SBolKtoeife. (I.) 4. 3ä) bitt' eud^, liebe SBögelein. Sieb für ©oöran mit SBegleitung 
bc§ ^ianoforte öon QJumbert. 5. Hmei SBorte. SSolfgweife. (III) 6 a. Unter bem 
SBaume 0. ÄHil)mftebt. (I.), b. OTfdpeb öon ber §cimat. 5ßol!^meife. (I.), 7. Älaöier= 
fafe öon SBeber, 8 a. ©e^nfud^t öon SBerat. (II.), b. Erinnerung. JJrif^eS SSolfSlieb. 
(II. unb III.), 9 a. SRanbelbäumdften öon Sflaff (I.), b. ^luf bem Gaffer öon SEBeber 
(I.), 10. ^uo für SBiolmc unb $iano öon Otto , IIa. 3)e§ grüblingS einlabung. 
©d^töcb. SSolf§meife (III.), b. 3lufforberungjur Srö^lid^feit. SSol!§toei)e (UI.), 12 a. 
fiorclei öon ©ild^er (II.), b. gelbeinnjörts flog öon (Slautöett (I. unb II.) , 13. S)er 
bctonnte ©d^elm. 2itb für SBagbariton mit ©laöierbegleitung öon §eu§ge, 14a. ©d^meijer^ 
lieb öon ©Ifner (I.), b. ^ie brei fd&önften fieben§blumen öon teuf er (I., II. u. III.). 

33 er l in. ©onnabenb, bcn 9. ^cember 1882, 5lbenb§ 7 Ubr, ©on,^ert m ber 
3ü)nö'^rrf)e für SBefd^affung eine§ britten ^onleudbterS. Unter oütiger TOtioirfung 
öon grau eii^abet^ (grler , $erm ^ßfifter , |)erm SRoHe (tönigl. 3)om[clnger), $erm 
@. ©d^ulj unb bcm 3ü)n§Rrqend^or öeranftaltet oon OScar $afd^. Programm: 1. 
^tälubium G-dur fiir Orgd öon 3. ©. SBad^, 2. 2JJebitatum über 3. @. SBa^'S 12. 



{ 



58 

$tälubtum für SBioIoncetto unb Oracl {^r. (£. ©d^ulj) Don Äofimal^ , 3. 5lric für 
@o^ran: „^d^ mcife, bap mein ©ridfer lebt'' (fjr. (glif abet^ (Srlcr) tyon $änbcl, 4. 
^eibnad^töltcb für üicrftimmigen (5^or: „O SSeiönarf)t§^eit, o 3Simber^eit" Don 0§car 
^af^, 5. Slccitatiö unb §lrie für Söa6 : ,,3)a§ SSoIf , ba§ im 3)unfcln loanbelt" (|)r. 
SRoHc) üon ^ftnbel, 6. 3Äottete für öierftimmigen ß^or : „Äommt j^erju, lagt unS bcm 

term fro^locfcn" Don @buarb Sfiobbc, 7. ?lric für 2^enor: JBo il^r miA uon ganjcm 
er^n fuoiet'' ($r ^fiftcr) üon SJcenbclöfo^n , 8. Slbagio für SSiolonceuo unb' Drgel 
t)fm fdocaitm, «9. OJeiftlid^eS Sieb für SBnfe oon OJ. 3B. ^colai, 10. ?lric für ©opran : 
,,ajJein glttubigeg ^tx^t" Don 3. @. 93a(|, 11. «$falm 103" für oicrftimmigen (£^or 
üon OScar ^af(^, 12. ^occatc (borifd^) fiir Orgel öon 3. @. Söad^. 

SBafel. Orgelconjert im 33tüÄftcr Don ^rong Wolter au§ (Sbinburgl^, unter 
gefaKiöer 9Äittt)ir!ung Don fjrau 38alter = (Stroufe , grl. 3. 58., Sri. 9Ä. Äleffer unb 
3perm (S. Sientfci^. l. Sondert (D-moll), 5lbagio unb TOegro, für bie Orgel Don &. 
§. ^ttnbel (für bie Orgel allein Bearbeitet Don @. be Sauge), 2. Sargl^etto für SSiolmc 
(aus benr A-dur-Ouintett) Don SB. 51. ^Wo^art, Dorgctragen Don §erm Sflentfc^, 3a. 
S^eq^iem (9hi^' Don fcbmer^ejtöreid^en Wlni)tn ausf) Don iftob. @d)umann, b. Sitanei 
(§llle (Seelen ru^'n in ^rieben) Don JJr. @^ubei1, gefungen Don grau SSalter=Strau6, 
4a. ^Dc SJJaria {an^ bem 16. Sa^rl^unbert) für Orgel Don ^Ircabelt^Sifjt, b. einbaute 
(As-dnr) op. 122 Don ®. aj^ertel, a „9lbenb§" m^apfobie für SBioline, op. 163 (|)r. 
^entfd^) Don 3. Sdaff, 6. gwci ^t)mnen für brci grauenftimmcn (^r. SBalter, grl. 
3. 58., grl. Äieffer) mit Orgclbegleituntj, op. 96 Don 3Df. Sftl)einberger, a. Ave vivens 
hostia , b. Kegina coeli , 7. gantafie iitO> guge über hm ß^oral : „Ad nos , ad 
salutarera undam" für Orgel Don gr. Sifjt. 

©onferDatorium für ^ufit in Stuttgart. 5prüfung§=(5on^crt in ber @t. 
3o^anne§fir(i|e. ^ogramm: 1. ©onatc (op. 65, "Sflx, 5 D-dur) Don SWcnbclSfo^n, 
$err Slrbem au^ fel^eeling (SScftDirginien, ^Mmtxxta), I. ßl^oral, II. einbaute ton 
moto, III. Stllegro mäftofo. 2. ^Prälubium nnb fjuge (op. 1, 3lv. 3, 'Fis-moll) Don 
Wloxi^ 58rofig, §crr ©djimoff au§ ©cranton (5ßcnnfl)lDanien). 3. Slrie (ÖJott fei mir 
gnäbig) auö IßauluS Don SJcenbelSfobn, ^err ^i^o§ au§ @ere§ (®ried|cnlanb). 4. a. 
5(ftbante (F-inoU), b. 6^oralDorfpiel CBaditi auf 2t.) (au§ op. 100) Don ®uft. SD^er* 
fei — ijperr 5Beterfcn ou§ glenöburg. ö. 5|8rälubium imb guge (A-moll), oftimmig, 
componih uno Dorgetragen Don §erm Otto ißarblan au§ ©canf§ (©raubünben). 6. 
2)er 130. 5ßfalm (v(u§ ber Xiefe rufe iA, §cn', p bir) für ®^or mib Ouartett mit 
Orgel, Don 3- Seifet — bie (Jborgefangjbcjlütgc ; 8oli: grl. |)aufer an^ ßrefelb, grl. 
SiUfi aus G^arlSru^e, §|). ©eifeler unb ÄfeoS. 7. 6onate ((j-moll), componirt unb 
Dorgetragen Don fierm (Seorg geller ait^ ©öflingen (bei Ulm) ; I. 3Kaeftofo unb ^lEe- 
gro (im 5fa(^en Sontra^unft); II. einbaute (fanonifd^eS ^rio); III. 3«trobuftion imb 
öftimmige Xri|)elfuge. 8. ©aDatine (@ci getreu hi^ in ben Xob) au^ 5ßaulu« Don 
«ÜJcnbelSfo^n — .Serr ^eifiler au§ 5prag. 9. e^oral (belobet fcift bu, 3efu ©^rift) 
mit guge Don S. ©tar! — |>err ^oi^ au§ SUlarbad^. 10. 5paffacaglia (SSaßtbema 
mit 20 58ariatu)nen unb guge) Don @eb. 5Bac^ — |)err ^ouer. 11. ©ebet (»crr, 
ben 16) tief im ^tx^m ttaat 2c., op. 46, ^x. 1) Dpn gerb, filier — grl. ©crfarbt 
auö Bürid^. 12. $^ema uno 58ariationcn (As-dur) Don Submig Si^iele — §err 5ßarfer 
ati§ toanee (SHinoiS, %.=?tmerifa). 

Sangcnberg. 58ereinigte QJefeKfd^aft. ßonjert beS ©efangDcrcüiö unter 
Seitung beS aÄupfbirettorS ßm. $aul aRüßer unb unter TOtmirfung bc§ grl. SBall^ 
©d^aufeil (@o|)ran) auS 2)üffelborf unb beS öni. S^f- ^^^^^ (Xenor) auS Carmen. 
5proj)ramm. I. 1. OuDcrture ju „@ur^ant|e" Don fficber. 2. Sieber für jtenor: 
a. StebeSbotfd^aft, b. Xrocfenc 58limien Don ©d^ubert. 3. ©oloftürfe für $ianoforte: 
a. 9?octumo op. 4 9^r. 2 Don fö()opin, b. ©ipmnerlieb Don 3J?enbel§fo]^n, gefipielt Don 
,§erm SJlufifbireftor 5ßaul SÄüIler. 4. Sieber für @ü|)ran: a. „SSie berui^rt mid^ 
tounberfam" Don SBenbel. h. grü^lingSjeit Don ©dftnett. 5. 8onate (9(|)afiJonata) 
op. 57 für 5ßianoforte Don 5Beetl>oDen, gefpielt Don 6erm Sl'Juftfbireftor $aul äteüHer. 
II. 6. ©rfter 'ätt auS ber Oper „@urt)ant]^c" Don SBeber. 

5DI a n n :^ e i m. (Sonntag, ben 5.* Sf^oDcmber 1882 in ber XrinttatiSfird^e : ©rftcr 
Orgel=58ortrag Don §1. ßänlein, unter gefälliger SRitioirfung beS §ofopcmfängcr§ 

Semi grij $lanf, fotoie oeS 58erein§ f ür iSafftft^c Äird^enmufü. ^Programm: 1. 3|ol). 
eb. 58aA, (1685—1750) ^ßrälubium unb guge in C-dur. 2. $eter ©orneliuS, jtoei 
geiftlidfte ®efftnge für SBariton unb Orgel au8 „SSoter unfer", op. 2. 3. g. SJJcnbcS- 

S^n, (1809—1847) 2itb o^ne SSorte (^. 18, S)uett) für bie Orgel übertragen Don 
. pnleüt. 4. (^örc acapella: 1) «ntomo Sotti, (1667—1740) „greut eudft i^r 



59 

gronimcn", 2. 3»iJ« altBöl^mifc^c SBci^naiJ^tglicbcr , ficrauSgefleBcn öon Karl 9licbci: 
a. S)ic ©ngcl imb bic .^irtcn, b. Softt OTc ©Ott un§ loben. 5. .^anS^uber, $^ntafie 
in 3 ©fi^en, C-moll, nai^ Porten oer ^eiligen @d)rift (nein. 

3 e n a. SJiontag, hm 4. 3)ccember 1882. 3)ritte^ acaocm. (Jonccrt. Programm : 
1. SBeetDOöen=£)iiöertürc für arogeS Orc^efter tjon Saffcn. 2. 5lrie: „linb ob bic 
SBoIfe fic oerpUe" au8 bcr 0|)er „3)er greifd^üö" öon feeber. 3. ßonccrt (Es-dur) 
für $ianoforte mit Ord^cfter oon fiijjt. 4. SSorfpicI p bem S3ül^ncntoeibfeftf^)icl 
j-^arfifal" öon SBagncr. 5 a. ,,3)a^ SßcU^en" mit $tanofortebeglcitung öon Sifet, b. 
fliebcr an§ htm ®l)du§ „2)id)tcrliebe" mit ^ionofortcbcgleitimg öon ©d^nmonn. 6 a. 
Berceuse ö. ß^omn, b. Soir6es de Vienne t>. (öd^ubert^Sifet, c. ^olonaife (As-dur) 
öon 6]^o^)in. 7. Onöevtürc jnr 0|)er „(£urt)ant^e" t)f)n SBeber. ©efang: ^rl. Tla^a 
ööttiAer au§ ficipaig. ^ianoforte: ^err ^ugen b'5«bert, |)of|)ianift aus SSien. ä)er 
glSgcl ift au§ bcr g^brif ber ^enen SKafon nnb $Rifd^ in Xoronto (SSeftcanoba). 

^cnbunterfialtung in bcr ÖJroftl^crjogl. ©. 9Jhifi!frf)uIe ju 38 c i m a r , am 7. 
3)ccbr. 1882. 1. Streid^quart. t). Sof. ^ai)bn, 1. @a^ (SBranco, Kaufmann, ÖJut^eü, 
Äiel). 2. 2 fiieber öon 9KenbeI§Jo^n (gri. Olga Tlttjtx auS Hamburg). 3, £lnintett 
f. ßohblafeinftrumentc öon ^. SDiütler (SBodf, ©d^toarfee, i&tiufer, ^omfd^u^, ©i^ul^c). 
4. 2 Sieber üon @rf)ubert (|>r. Paul le Bauld de Nana), 5. Polacca in E-dur 
t). d. D. Seber (gri. SBertranb au§ 9^eufdftatel). 6. JRec. unb ^ric , nebft üit\> öon 
3Rettbel§fo]^n {&rl. »ac^ftein). 7. ©treid^quart. in G-dui- (S3erg^oIb, ^önig, Äö^Ier. 
asfer). 8. 2 Sieber \). 3Äüuer::|)artung (gri. Sulie 9)Zürier*öartung). 9. geftmarfcb 
f«r SSIaSinftrumente üon 9JHiIIer=.§artimg. 10. 6^or ber griebcnSooten au§ SRlenji 
wm SBatpier, ^omquartett. 

Lo n d n. Mr. Walter Bachers Fianoforte-Recital. Original-Compositions 
von Franz Liszt: Präludium & Fuge über B — a — c — n, H-moll-Sonate, 
Gesänge: Die drei Zigeuner, In Liebeslust (ges. v. Arth. Oswald), 2 Etüden 
in D-dur und F-moll , Paysage (Etüde) , Sonetto dl Petrarca, Valse oubliee, 
Pesther Carneval. — 

Kopenhagen. G. Matthison-Hansen's Iste Orgelforedrag i Trinitatis 
Kirke, Mandagen, den 13. November 1882, Kl. 2—3. Programm: 1. G. F. Händel : 
Goncert i F-dur. No. 3 (Alleg:ro , Andante, Adagio, Allegro). 2. Seb. Bach : 
Präludium ogFug^a i A-dur. Petersaus^abe, No. 3, 2tesBand. Choralforspil : 
Nun komm der Heiden Heiland ! Fuga i G-moll. 3. G. F. Händel : Goncert i 
G-moli. No. 1. (Andante, Allegro, Adagio, Andante). 

Kopenhagen. G. Matthison-Hansen^s 2det Orgelforedrag, i Trinitatis 
Kirke, Mandagen, den 27. November 1882, Kl. 2—3. Programm: 1. Seb. Bach: 
Frseludium i H-moU. Peters, 2. Band. 2. Seb. Bach: Goncert i A-moll (Allegro, 
Adagio, Allegro). 3a. Mendelssohn: Andante religioso. b. A. Bitter: 
Zu einer ersten Gommunion. 4. Seb. Bach: Ghoral (Aus der Tiefe rufe ich) 
Peters: 9. Band. 5. G. F. Händel: Goncert No. 3 i F-dur (Allegro, Andante, 
Adagio, Allegro). 

Kopenhagen. Programm til 3die Orgelforedrag, Mandag, den 12: 
Marts 1883, Kl. 2—3. 1. G.F.Händel: Goncert i B-dur No. 2. 2. Seb. Bach. 
Ghoral : „Wer nur den lieben Gott lässt walten". 3 a. H. Matthison-Hansen : 
Dronning Dagmarfan tasi. b. A. Bitter: „In der Ghristnachtsmesse". 4. G. F. 
Händel: Goncert i B-dur No. 12. 

Kopenhagen. Orgel - Goncert i Trinitatis Kirke. Programm : 1. 
G. Matthison-Hansen: Jubeifantasi for Orgel, komponeret i Anledning af 
Professor H. Matthison-Hansens Jubilseum, Concertgiveren. 2. H. Matthison- 
Hansen: Kirkearie, Frk. Diderichsen. 3a. Fr. Liszt: „Tu es Petrus", b. A. 
Ritter: In der Ohristnachtmesse for Orgel. Goncertgiveren. 4. Spohr: Recitativ 
ofi^ Adagio af Violincoucert i G-moll, Hr. kgl. Kapelmusikus Hilmer. 5. Seb. 
Bach: Praeludium og Fuge i H-moll for Orgel (Petersausgabe, 11. Band), Hr. 
Fr. Fribert (Elev af Goncertgiveren). 6a. Fr. Schubert: Litaney, b. G. Matthison- 
Hansen : „Fra HimeJn kom eu Engel klar", Frk. Diderichsen. 7. H. Matthison- 
Hansen: Symphoni for Orgel (Allegro, maestoso. Andante, Finale) Goncertgiveren. 

G. Matthison-Hansen. 

Kopenhagen. Kirke-Goncert i veldaedigt Oiemed i Helligaands- 
kirken gives Torsdag, den löde December, Kl. 7V«, af vic. Organist J. G. F. 
Moller med velvilligAssistance af Goncertsangerinde Frk. Beatrice Diderichsen, 
Hr. Kantor V. Bielefeld , Hr. kgl. Kammermusiker Schiorring , d'Hrr. kgl. 



60 

Kapelmusici V. Holm, L. Holm, F. Bendix o. Fl. Progn^am : 1. G. Matthison- 
Hansen: Concert-AUegro i D-moll. J.C. F. Moller. 2. Mendelssohn-Bartholdy: 
Arie af Paulus, Frk. Beatrice Diderichsen. 3. P.Heise: Aandelig Sang, Hr. Kan- 
tor V. Bielefeld. 4. Beethoven : Cavatine, Strygekvartet, d*Hrr. kgl. Kapelmusici 
Schioring, V.Holm, L.Holm og F. Bendix. 5a. Gounod: Le Soir, b. Gebauer: 
.,Aldrig er jeg uden Vaade", Frk. Beatrice Diderichsen. 6. R. Schumann : 
„Abendlied", d'Hrr. Bielefeld , Bendix og J. C. F. Moüer. 7. H. Matthison- 
Hansen : Symphonie No. 2 i G-moll for Orgel, J. C. F. Moller. Allegro, Andante, 
Finale og Chor (Choret Psalme 244). 

Rotterdam. Ürgelbespeling in de groote Kerk, op Vrijdag, 10. 
Junij, des namiddags ten 2 ure, door den Heer S de Lan^e jr., uit Keulen. 
Programma: 1. Fantasie-Sonate No. 3. (op het Koraal: „Ja Jezus heerscht! 
het ongeloof verstomm", Evang: Gezang 150) van S. de Lange, a. Allegro 
moderato , b. Andante religioso , c. Allegro Recit: et Finale , Moderato. 2. 
Preludium en Fuga (A-dur, Peters -uitgaaf, deel 2, No. 3) van J. S. Bach, 3. 
Andante (op. 30. Es-dur) van S. de Lange jr. 4. Preludium en Fuga (E-moU, 
Peters-uiigaaf, deel 2, No. 9) van J. S. Bach. 5. Concert (op. 7, No. 4) van 
G. F. Händel, (Voor Orgel alleen bewerkt door S. de Lange jr.), a. Adagio, 
b. Allegro, c. Adagio, d. Allegro. 

Rotterdam. Orgelbespeling in de groote Kerk, op Vrijdag, 17. 
Junij , des namiddags ten 2 ure , ter herinnering aan de overwinning bij 
Waterloo. Programma: Fantasie -Sonate (No. 4, F-moU, manuscript) van S. 
de Lange, a. Allegro moderato, b. Andante, c. Finale Maestoso. 2. Marche 
Fundbre , van F. Chopin , (Transcriptie van A. W. Gottschalg). 3. Fantasie 
enVariatieu, (overdeNederlandsche Volksliederen van S. de Lange. 4. Gebet: 
iHoly, Holy, Transcriptie), van G.F.Händel. 5. Fantasie: über das Halleluja, 
(uit de Messias van G. iF. Händel) van E. Köhler. 

Deventer. Bethlehmsche kerk te Zwolle. Donderdag, 19. October 
1882, des namiddags te 2 uren, Instrumentaal Concert (Orgel en Violoncel) 
de geven door den Heer J. C. van Apeldoom. Programma: 1. Fuga van J. 
S. ßach, aus dem IX. Theil. 2a. Lied ohne Worte van Mendelssohn, aus dem 
historischen Album von Gottschalg. b. Andante van J. Lemmens, 3e Sonate. 
3. Adagio r61igiosa. Voor Violoncel van J. Tartini. 4. Fantasia van J. P. 
Öweeliuck. 5. Allegro van J. Ch. Rink. 6a. Largo voor Violoncel van G. F. 
Händel, b. Siciliano voor Violoncel van G. B. Pergolese. 7. Tu es Petrus, 
uit het Oratorium „Christus" van F. Liszt, Repertorium für Orgel von 
Gottschalg. 8. Postludiura für zwei Spieler (Herrn von A. und seine Schülerin 
Frl. G. Klyzen, Organistin der Waalsche kerk. De nummers voor Violoncel 
worden begeleid door de organist der Waalsche kerk. 

Amsterdam. Luthersche Kerk. Vrijdag, 30. September 1881: s' Namid- 
dags te 2 Ure. üitvoering van Meesterwerken voor Koor uit de XVIde en XVIIde 
Eeuw , onder Leiding van den Heer Dan. de Lange , met Medewerking van 
de Dames Wilhelmina Gips , Gips , Ö. F. Timmers , Sopraan , C. Esser, K. 
Gripekoven, CVeltman, Alt, en de Heeren R. van Brück, J. Rogmans, Tenor, 
Joh. M. Messchaert , A. Spoel , Bas , J. B. Litzau, Orgel. Programma: 1. 
Prseambulum , voor Orgel , (1700) van Caldara. 2a. Psalm 75 (vierstemmig), 
b. Psalm 67 (zesstemmig) , (1613—1619) van J. P. Sweelinck. 3. Aria „Er 
weidet seine Heerde" voor Tenor, uit het Oratorium „de Messias" van Cr. F. 
Händel (voor te dragen door den Heer J. J. Rogamans). 4. Agnus Dei uit 
Missa „Fortuna Desperata'^ (driestemmig) 1503 van Jacob Obrecht. 5. Aria 
„Mein gläubiges Herze'* voor Sopraan, uit de „Pfingst-cantate" van J. S. Bach 
(voor te dragen door Mej. W. Gips). 6a. Capriccio di durezz, voor Orgel, (1626>. 
van Frescobaldi. b. „Komm heiliger Geist" (1524) beide bewerkt door J. B. 
Litzau. 7a. Motet „Manus tuae Domine", b. Motet „Amen dico vobis" (vier- 
stemmig, lö82) Orl. Lassus. 8. Aria ,.Soll ich auf Mamre's Fruchtgefild" voor 
Bas , uit het Oratorium „Josua" van G. F. Händel (voor te dragen door den 
Heer Joh. M. Messchaert). 9. Souterliedeckens. No. 26, voor Tenor en twee 
Bässen. No. 118, voor Alt, Tenor en Bas. No. 1Ü4, No. 103, voor Discantus, 
Tenor en Bas (1540), van SusatQ-Clemens non Papa. 10. Aria „0 hör' mein 
Flehn'* voor Alt uit het Oratorium „Samson" van G. F. Händel (voor te dragen 
door Mej. K. Gripekoven). 11. Psalm 118 (zesstemmig) van J. P. Sweelinck. 



61 



^ofiaen. 



$o] :^ tapcllmciftcr ©buarb ßaffcn in aScimar feierte am 6. ganuar fcitt 
filbemc^ totgjuBilftuin. @g tDiberfubren i§m Iftiefigen Orts fo Diel ?tu§äeid6nungcn 
ttrie*noc^ feinem anbem 9Äufifer — (elbft fiif^t nid&t ausgenommen. S)er öon 
ber Jenaer Uniöerfttät neu creirte S^renboftor barf gemijs \)amxi ^öd^Iiij^ jufricben 
fein. — 

SSon nnjerem geeierten 9Ritarbeiter, |)erm %bolp^ SSerner in Weimar, finb 
crfd^ienen (im (Selbftöerlage) : „^inber beS ^umor§", toelc^e 7 SSortrcige bieten, 
bie ber 58erf. in öerfd^iebenen SSereinen unter großem SBetfaHe ge-^alten ^at. 3)ie iftcmcn, 
toeld^e ber talentüolle, liebenSmürbige SSerf. in ()armlo§ l^eiterer unb wi^igcr 5Dfianier 
beJ^onbelt, ftnb: (gtn !Duell, bie Xobtengröber , bie X^rannen beS SKenf^en, SBilber 
aus bem Äneipenleben, bie beiben SSaffertropfen, ha^ erfte ©(^uljal^r, „3Bie eS unter 
lim ©toerlingen ^ergei)t". S)er ?lutor jeigt feine SSeobaii^tungSgabe beS 3Kenfd^en= 
imb StbierlebenS, ungenjö^nlid&en SSerftanb, ol^ne ä^enbe ©d^hrfc, unb ein finniges 
(Semüt^, baS ftd^ über biefer SBelt fjfreubcn unb 2tibm mit gutem ^umor m ergeben 
oortebt. Selftrcrfreifen 2C. , merc^c fic^ manchmal on berglei(3ften femoefunoer ßeftüre 




SSüU unfcrcm t?eref)rten TOtarbeitcr , §errn 9Jiufifbire!tor ©uft. glügcl in 
Stettin, finb brei njcrtbüollc (i^rifd^e äonftüc!e f. SSioIine unb Orgei (bei 
SKetcr s Söiebermann , op. 90, 2,50) crfd^ienen, auf bk mir fpftter guriirffommen. 3)ie 
©dbftbiügra|)t)ie bcS genannten ^ütmetfterS mirb mit bem SSeggange üon Stettin ah- 
fAIieBen. ^ie gortjebung mirb ftoätercr l^eit öorbe^alten. — 

„3ur ©efd)id)tc beS OrgcIfpielS", ö. «Brof- ?t.®.9iitter, üomU.biS 
jum 3lnfange beS 18. S^^rl^., crfc^eint in 10—15 Lieferungen ä 1 M bei 3Kay §effe 
m Seipwg. — 

ueber ©Cj^a^^icb^, ben berühmten einarmigen Älaöierfpieler , frf)reibt bie 
y^ogb. 3tg.": SJütglteb bcS§erren]^aufeS,^räftbent.beS ungarifd^en ÄonferüatoriumS 
für afeufif , einer ber reid)ften unganfd)cn aJcagnaten , l^attc @raf 3i^^ r i^ic ^^^ i^ 
englanb fagen mürbe, baS Unglüd, im Sdftooß ber gülle geboren ju fem. S)efto me^r 
iieitereSfür feine $flid)t, p arbeiten imSdftmeige feineS SJfngefid^tS. >ioblesse oblige. 
Äu bem erftcn fam em j^meitcS Unglüd. 9lm 22. 3uli 1849 ju S^tara geboren, Der^ 
lor er als lojäbriger ^abe auf ber Saab feinen rechten 5lrm. S)efto mebr I)ielt er eS 
für feine ^fli(|t, ^n arbeiten. Sein angeborenes, eminentes mufüaUfAeS 3:alent mußte 
üermert^et merbcu. Unter ^(nleitun^ ber tüd)tigften 9J?eiftcr, mie Sfea^rberger, Dflobert 
SSoIfmann unb Sif^t, bilbete (^va\ SW) feine Bin!c ^u einer fo feltenen ßJcfd^idflic^feit 
ouS, ha^ er Diele ber bcften Älaoierfpiclcr übertraf, bie berül^mteften erreichte. 5lber 
nod^ meCjr, er mürbe Wtaltv, ^ic^tcr, Äomponift. Uno auc^ als foId)cr t)at er !i[:üd^tigeS 
geleiftet, in atten mufifaüfc^cn Seitfdftriftcn gefeiert unb anerfannt. ((Siefie Fetis: Bio- 
graph, uiiivers. Paris 1880. iL 687.) 

Qnbcn oon bem ^^öd^ften erjie^lidöen SSertb, ja mufter^aft für feine reichen unb 
fürftlic^en ©tanbcSgenoffen, ift nicrit jene munberbarc<3elbftbel)errfc^ung, ^S^e 5luSbauer 
unb gefc^idte (Energie, burc^ mcl^ er t)m ärmften Leuten eS gleidj t^ut an 5lrbeitS- 
hraft; nein, bie 5lrt, mie er fein Xalent benu^t. 

SSon 3itf)i) ftammt baS eble Söort : „3^ bin glüdlid), im Sd^meige meines §ln= 
ftdbtS baS SSrot meines SfJäciftften oerbiencn ju !i5nnen." Unb in ber X^at, nie :^at fein 
(g^rgeij etmaS für fi^ gefuc^t ; nie bat er in einem ^on^ert für feine Ä^affe gearbeitet, 
gn ben S)ienft ber öffcntlidjen SSo^It^ätigfeit bat er fein 2:alent qefteHt , mo er Dor 
bem beutfc^en Sl^aifec fpieitc in 3ÖicSbaben (30. ^prit 1882) m\h überall , mo er auf= 
getreten tft. 3)a6 ein reidjer, erlaud^ter Mann nur für anbere arbeitet unb für bie 
S/lermften am licbften, baS ift leiber eine Seltenlieit. SSaS liege fid) leiften, jur Ueber= 
minbimg ber fo^^iaicn «Schaben, fämcn i^m barin aüc ©tanbeSgenoffen na^ ! 

ßJott gebe eS ! — 

S3ei ?llb. 6o^n in S3erlin erfd^ien : S3ibliograpl) ie ber a)iufifbrud= 
merfe bis 1700, melAe in ber @tabtbibliott)ef , ber Sibliot^e! beS afabemifdjen Sn- 
ftitutS für ^enmufif unb ber Äi5nigl. unb UnioerfitätSbibliot^e! ju örcSlau auf== 
bemal^rt merben. ©in SBeitroa ^nx (SJef^id^te ber SJhtfi! im 15. — 17. ^ol^rliunbert ö. 
©mil SSo^n, 450 @. gr. 8, freiS UM.-- 



62 

^on Dr. SR. ^o^I crfdftichen feine gcfammelten Sluffä^e (Scipjiö @^lic!e) imb 
bxt 2. fe^r üenne^rte Slupage jemcr ® e b i c^ t c. 

Dr. granj SifM jc^rieb bcm §of := ^tanoforte = gabrifantcn 3- ß- 3)u^- 
fen inScrlm: „@e^r geeierter §err! SScftcn 3)ant für S^^re freunblid^e ©enbung ber 
^ortrdtS ^ unb SKanufcript = 5(Ibum§ muJtfaUfd&er |)croen. ©Icic^j^eitig toieberj^ok irf) 
mit SSergnügen t>a^ Sob, mcIijfteS id^ S^nen ntünblirf) fagtc über ^f)xm üor^itaud^en 
glügel , ben in jeinem l^iejigen (Sondert ber SB u n b c r p i a n i ft d' A l b e r t ß)icltc. 
ä)crfclbe S^wgel gcl^ört 5U bcn llangöoUften, bic ic3^ je l^örte. 
^it ou^ge^icfneter ^od^ad^tung 

SSeimor, 3. 9?oö. 82. S r a n j fi i f j t. 

S)er ©ro^meifter ift tooblbe^altcn in $Buba<)efl ongeEommen unb gebcnft l^ier 
einige 9Konate ju üermeilen. SÄitte Slpril ift er roieber in Weimar. — 

Dr. ffiidtj. $0)^1 in 93aben = SBaben l^at öom Ä^önig tion S3aiem, für t>k 
3)ebifation feiner gefanmtelten @d^riften, bie golbene Subtoig^mebaittc erhalten. — 

fjür ba§ moB^eräOfjt^um (SacJ^fen = SSeimar ift ein neues ©efangbuc^ 
mit 674 fiiebern er|^ienen. 3)ie 1. u. 2. ^(uflaae, ^öeimar, SBöMau finb bereite vergriffen. •— 
5J)aS boju gel^örige ©l^oralbuc^ würbe bem $rofeffor 9RüUer = ipartung 
übertragen, melier e§ bereits öollenbet ^at — 

3)er in %xt^^o öeranftaltcte ®t)oraIiften = (5^ongre6 ^at geoen 
ben biäl^erigenSJlelöbienmangel beä fird^lidften^aggefangeä, entfd^ieben ju fünften oe§ 
lutl^erifcpen ßl^oralgefangeS, SSerwa^rung einlegt. 3)er®ongrefe l^Qt fidft nftmlidQ in ber 
»Jorm eine§ motimrten „desiderata" mit ber 93itte an bcn SSatÜan gewonbt, in ber 
Liturgie einen einl^eitlii^en officiettcn Xert (mit hm ^luSjJjradEicgefeJen) in latemifd^er 
(Bpva6)t einäurid^ten ; ba§ ©tubiumbeS S^oralgefangeS in hm Seminaren jtoedtent^ 
f^red^enb ^n tfobtn unb bem fogenannten Älaggefang entfd^ieben ben SBorrang unb bie 
r^^t^mifd^e ^Begleitung einzuräumen. Igm itcbrigen traten bei biefer SSerfommlung 
ziemlich bebeutenbe 2)ineren5en ju Xagc. — 

SSon ^rof . © c ^ m SKünd^en erfrf)ien ein ^erüorragenbeS SSer! über beutfd)en 
©efangimterri^t {main^, ©d^ott). — 

3m §od)fdften Sonfcrüatorium gugranffurt a. Tl. fd^emen nad^ „(Bäiol0 ®in= 
tritt üt ba§ 3)ireftorium gam erbaulid^e" S^ftftnbe ju l^errfd^en. 2)ie meiften ber öon 
Soad^im Sftaff berufenen Sebrer imb „gegangen" ober ,,gegangen werben". (SBeitereS 
f. muf. ^SodQenblatt ü. grit(d| , vtc. 17). gn biefer 9fe, begümt autii em toertl^öoller 
9lrti!el über muf. ^l^rafirung ü. Dr. 9fliemann, — 

3m SSerlage uon ©arl ©regurfe in SBerlin, @.D. SBrütfenftrafte 13a, er:: 
fdftien cm fe^r ^raftifd^er fic^rapparat für ben 3Äufituntcrrid^t 
(ücrgl. Sejjmannä aUgcm. oeutfd^e SRufifäcitimg, ^, 6^. 

3n Siefrg. 
mann) öcrfud^t 

au : „(iin feftc SBurg . , , ,. , . , . . • .... 

abgcfdjricben, mit großem @d)arfftnne ju entfröften. Unbefangene fönnen ^rof. "^m- 
mann nur bei^flid^tcn. — 

2Se i m a r : 3)er ^od^uerbientc Leiter ber l^icfigcn S3linbcn= unb S!au bftummen^ 
anftalt ^arl Oe^ltocin, SSorftanb ber ©efeUfdpaft ber iDhiritfrcunbc , trepd^er 
©cllift unb 6om^)onift (OtocrS^ruS), ift toon ber internationalen @efcttfd)aft jur SBcr^ 
befferung beö fiofeS ber SSIinbcn m ^ariS, ^um (S^rcnmitglicbe ernannt unb mit ber 
golbcnen 3Rcbaille auSgegeid^net hjorben. — 

^ug.gifc^erä 2.0rgeU@nmpl^onic l^at in 3)re§bcnaKfcitigen?lnflang 
gcfunbcn ; bie 5^riti! bemerft babci, ba§ ber berühmte OrgcloirtuoS einen ioefentlid^en 
gortfc^ritt errungen l^abe. 

3n Obeffa ftarb ber 61aöieröirtuo3 39^1^3 ^^^^^co am 13. S'ioocmber 
üorigen 3^^^^^^ 65 3^5,^ olt — 

2)^r SSerein ber ^Berliner ajJuftflc^rer unb sScl^rermncn bcabfiditigt, nac^ Slntrag 
bc§ |)emt ©eorgfiangenbedtin feolffenbüttel, einen berartigen Sjercin für ganj 
^eutfd^lanb ^u grunben. — 

555er trefflid^e SSeimarer ^ionift öea* (Sbuarb ©ö^e feierte imlttngft mit 
9laff § Slaoicrconcert in aJiagbcburg große Xrium^jl^e. — 

3)er 31. 3a]^rcgberid^t beS ßugofcr ©efang* unb aJiupfücrcinS, öon ^crm 
©onrab $. SBufd^ing verfaßt (pro 1882), jciat abcrmatö ein gutes SBad^St^um 
unb regcg! muflfolifd^es Seben bcS betreffcnben SSereinS. — 




«m 13. geivunc f^Ub oitS im irbiii^en aeben btr ftttblan« unb tnloitttitfte 
OrBOltili gionj SSaltet, fleb. £7. gebt. 1857, fcüfter Otgimifl an ber anQTiitB= 
jtoe Single in Goinfim'g , in 3)flBoa nni^ längerer ffcanl^eil , im 9tlter bon toimi 28 
Soi&ren. — 

Sei 3r. 9|JeTt6eS in ®i>t^ii erlfteinl ein neue§ beriobii^eS Unlemeflmen: 
»laitei {. fiqmnologie. 3n SBerbinbunfi mit nnrnfioften SDiönnem beren Bi|= 
fenfifllt unb kx tixä)liä)m $tapä, tierauäsEfl- f- *II6. Sj it^er; monatl. et((f|ein( 
1 OcliwbDaEn, 5ßt«iä tiierlelia^rlt(!6 1 J(. ~ 

gm ■mui SBoiijEnblolt ü. 6. SB. Siitfc^ in Seipjig er[*ien (in 9h. 3) tin 
iiltet«(iantei 9Jnef fflit^. SSagnerä über feine 1. iBtfmpiiORit.— 

ainn giocfifolger beS nacft Sranlpm o. SK. berufenen Eompfnillen 33. ©4oIj 
in 99ieeiau, ber belaiintti^ 6onyerDatDriumä=3)irettDt an 3. iRaffS Sleüe geroorben ift, 
tintrbe befinitit> Wa; Sruc^ ennä^It. 

am 5. ©ecember uorigen ^aifttS gab bei- $ari(er Orgelmeifler ^(lej ®uil= 
mcnl ein OrgeI')Recita£ im @ti)flall(ialafte jii Sunbon, raodn er Sompofttionen \j. ^aiSi 
uib ^nbd, Semmenä unb „|«nei SJBenigteii" jc. oortrug. Xa „granjmann" lourbe 
" acfeicrt. ©ill fii^ ein „UJeutfc^monn" nid)t glei^ Sorbeeren oetbienen? (Unb 



ikQpMju 



Mm 27. Sebruat ftarb ^errotirt Sßottner, öufmufibia, ©«nrinar^ 
Itipxt unb Otgamft in 9iubullfabl , im 9llfer Doni öO Sauren, ^riebe feinet a(±e ! 

3)er ®rD6betiOfll- 9Ru[ilbirectov O. ,ftabe in S^roerin, befonnüi* einer Der 
b(lwiteH&(«ii9MuIiirenner beiufltid) alifiaiTiii^ aHu(i[, erläfet einen ae6omif(öten 9Bro= 
tcfl geaoi Stob. ISitnerä ungecec&tfertigte Sritil beö 91[iten = äe(Uge'»an^ 
be« ju «. aS. ambro« SleT*i4te Ser aRuni. — 

!lm 24. Sonuor Jtarb ber Eomponift ber Opern: Ulartba, StvabelU 
IC 3r. V. Blolara in 5)annffiibl; er mar geb, am 27. IHpril 1812 in 9t«nienhor| 
(aRnOatbuig = S^roerin). — 

SRufitbirettor Q. Se^amt, 9Hb. bei aUgemeinen beutft^ ^JhifiCjeitung, mac^t 
in 9Ir. 5 berfelben auf eine Keformberäuficren ®rj(^einung unfcrer 
«OKjerHjrDßramme auhnerffam, inbeni et ouf ben SÖorgang ber Enoianbet imb 9lme= 
ittonn binmeifo, bie Den §Brem ftntt unferS niid^temen SonjertjettelS, eine fleine bit= 
Übe SBroft^üre botbieten, inorin aiiäi bie tUnftlerifc^e iBebeutung re«p. baS aüfeitige 
Iw^anbnig ber anhuFii^renbeii ifiäcen nntmrrtinm gemacht roirb. 63 roäre bobei 
md) ^iiyutoeifen auf eine innere Sficfoim, inbem auf ben planmöftigen 3«Janin'eJ>= 
(dno ber auji^nfU^renben $ieceit gebcungen mihte. benn an eine ein^eitlidie ober ^xi\tf 
tiumttl^ abfaifung unferer ffionjer^rogromme ift in ben meiflen fällen ni*t jn benfen, 
bagar tiiele Stuff ii^nmgm nur ein plonlofeS, jufannnengentiirfeiteä „Songlomorat" noit 
aRufUftÜden entfallen. 

^f. 5Si I^elrnj, ^atte mtl Dielen ^omp eineä feiner Eonjerte, mit „an= 
tSglic^em" ^Programm, in Äeimat onnnncirt. 9tl3 nur — 500 J( geäeit^el moren, bielt 
rt ber fragli^e ©ciger für migcmeffen , burdi bie StfteBe onieigen lu laffen . baß er 
nid^tjuftJiuenaebente. @ebad)tee^, fprai^ ti, lieg ed nuätlingetn, fuBr €(t)ltttfii^i4e — 
imb bompfle ob, mä^renb Diele fiürer uoedlo% juni ßünjertfan! geptloert waren. SHe 
polttif^en »latter moren über biefe „a*t Klnftierijc^e Sftilrffiftt ^B^lirf) enijüiit" unb 

Sabal ben „armen TOonne" f olgcnbe ScftiHerfdie Xcnie mit ouf ben aSeg : „Uineni 
t (ie bie ((ofie, bie bimmliiclje KSItin bcm Mnbeiit eine tüditige Ku^ , Die i^ii mit 
Butter wrforgl". — SJieber »immet! SBie Biete Orgeluirtuofeu, gleichen 
SRangea luie 3B., mürben frob fein, wenn fie in einer Stobt mit 20000 einro. — 
fr Oiele jä^It SBeimar — anlif6li0 eines Eonjerteä — 500 -« ein^eimften ! ©o Diele 
tfit^geDrganiftentiabenbaS ganie3[abrni(f|lfoDieieinna^me Bon i^rem 
Amte, DJie fo ein „ffleigerlein" an einem 9I6enbe — uerfi^mälil.*) 

aier bur(^ fein berü^mteä iSerf über bie Xonemfmbunaen loeil betonnte fflev^ 
liner (Süit/üt «rof. Dr. ^elrnftol^in SSerlin ift Don bem beutfcften ßaifer in ben 
Slbelftonb erljoben warben. — 

«m 14. Sonuot mar btr ÄBKi^unbertiäbrige ©eburtSloo beä berühmten Dml= 
bouerS ®otlfrieb Silbermami. — Älein=Subrilf^ Bei Sreiburg in Sac^fen mor ber @e= 
buoflort imb feines Siuberä änbteaä. Sin bem Oeburtäbaufe berfelben finbet fii^ eine 
©ebenttafel mit ber gnfi^rift: 3efaia8 30, 30 : „Sicr ^erc miib feine Stimme laffen 

•1 Ut^ l>atici müflin |i< mit bot üäiibni unb Sll^n attciien, bat !>ne3 tni^t. ~äa. ja bit .Stiülg' 
frfl' Ifl «I« WBiM XuBWi). — 3( n«^ fnfltrfi «intr ftiit , tct» mtir miB tt. SaS Ifl Mut altt — 



»tel 



64 



fAaUctt.'" ®ottfr. @., geb. 14. gon. 1663, gcft. xu 3)regben am 4. ^ug. 1753. 
tor. 6., Orgclbautticiftr. in ©rafburg, geb. 16. mai 1678, gcft. 16. mli^ 1734. 
@irad^ 9, 12. 3um ©cbftc^tniß errietet ben 4. ^ug. 1861. — 

2B e i tn a r. .t)err Snftrumcntcnmac^cr ^oh. ^ a m m alC^ier , ted^nifd^ aUfei« 
tig auägebilbct in ber alten unb neuen SSelt, befanntliÄ einer ber beften l^ieftgen ÄIa=: 
oierftimmer unb 3flepavatcurc, l&at in ber ©roperjogl. Orci^efterfij^ule, nad^bem er tJor= 
l^er ein fd)ab6afte§ Harmonium im ©ro^^erjogl. ^oftbeatcr fefir ge= 
lungen re^arirte, neuerbingS auc^ eine fc^abl)afte§arfe au^gejeidqnet in htn (Stanb 
gefegt unb fidft fo bie 5lner!ennung bei JJac^= unb Sad^fennem mie $rof. 3RüUer:= 
$artung,^of niujifuö JJranf enberger jc. erworben, ^a in ^eutfc^Ianb 
nur wenige Sfieifter ejtftiren , toeld^e Icfetcre^^ Qnftrument entf^red^enb ju be^anbcln 
Derfte^en, fo loirb f)iennit ber genannntc Äünftler ben betreffenben 3ntereffcnten beften§ 
empfohlen. — 4)ie fRtb. 



'3S r i c f m e c^ fe f . 



Dr. ^. i n 9J? : @ö ift eine alte ©efd^icftte , bod^ bleibt fie ctoig neu, bafi einen 
franfen fiöwen !ein 9lfinu§ bleibt — treu! Dixit! ~ ^rof, $. in gaff ^: dö liegt 
auf ber ^anb, ba% ber ©e^erteufel l^ier fein 6üiel l^atte. ^taii 1850 muft eg be^üg- 
Uc^ be§ Ü?. SSofi'fd)en ©eburt^jal^re^, 1815 ^ei^en. ,,©§ irrt ber Ttm\(i), fo long er 
lebt, fcöreibt, feju unb corrigirt." 3m übrigen bleibte in treuer 5reunb= 
fcl)aft beim — Eliten. — 9(. ^. ©ie motten mijfen, mie man öffentli(]^e ©efangauffül^^ 
rungen beurtbeilt. Seien ©ie gef. ben ÖJeneralbcrid^t über ben SBeftanb be§ etbgenöff. 
©öngcroereinS üon btn ^af)xm 1875 — 1880 unb über bie fieiftimgen ber mettfmgen= 
ben bereute am 17. eibgenoff. ©ftngerfefte in Sürid^; Supern, fßnqtx. — 

^ie2)iÄpofitton berOligaeriRiefcnorgel ift in unfern §ätiben unb 
mirb redfttgeitig erfolgen. — Qui trop embrasse , mal ecreint! (SBer 5Ut)iel um* 
fpannt, fann ed nid^t feft^altcn). — 

2Bir freuen un^, imfem fird^lid^e SJiufif liebenben Sefem mittl^eilen m föraien, 
bajs bk ^. SBraun'fAe SSerla^Sl^anblung in ßeij)jig, tjormols ^ner, fidQ entfd^lof^ 
fen f^at, öon ber l^errlic^en Sürf^fcift en ©ammlung auSgegcid^eter (S;om|)ofitionen 
für bie Äirdfte im 3Bege ber ©ubfcri^^tmn eine ntnt tjorjügli^ auSgeftattete vmb htbtu= 
tenb oermebrte 5luflage ^erau^^ugeben. 

"iflaof btm un§ üorliegenben $rofpeft mirb biefe gmeite Sluflage burd^ ben auf 
bem Gebiete ber ^rd^enmuft! berühmten @eiftlirf)en 9Ji. öerme^borff, 3)ommufif= 
3)ireftor, ße^rer be§ ©efanoeS am bifdiöpigen 35riefter)eminar unb ^räfeS beg 3)iö= 
cefan = ßöcilien s 58erein§ in Xrier beforgt unb entplt in 4 SBänben ä 20 — 25 Sogen 
flein Cluart 16 lat. SD^effen mb brei = bis fcd^Sftimmige SWotettc für alle gefte m 
Äird^enja^reg oon SBernabei, ßotti, ^ergolefe, ^aleftrina, 2C. 2c. 3)ie 
©ammlimg ift alfo ein magrer Sd^ag für Äird^end^örc unb jeoen Äenner flaffifd^er 
Äirc^enmuTf f ; unb ber a u 6 e r o r b e n 1 1 i d^ b 1 11 i g e ©ubfcriptü)n3|)rei§ öon nur 6 
SEflaxt macgt auc^ jebem bie ^nfd&affmtg möglid^. — - 

Sie mi^ mitget^eilt mirb, erfd^eint in einigen 25odE|en ein neue§ fiieberbud^ für 
3Rännergefangüereine unter bem !J:itel „SSater Ut^ein". 3)affelbe mirb ca. 24 33 o* 
gen ftarf imb umfaßt 1.50 92imimern, mooon 60 Originalfompofitionen üon gr. 51 bt, 
aifr.3)regert,3:b.^cmitfcb, gr. Äoenen, Ä Äotl^e, Ä. Äunfee, SJerb. 
^Rij^ring, ^oh.mu^ioU ^.$iel, g. ©tein, m. Xöpltx, Nicolai oon 
SSilm, ©. Siltberger, ^. Rittberger u. ^. ?lußerbem erpt baffelbe einen 
^n^and^oon ßiebertejten. 

Mix mad&en alle SJJftnnergef angoereine, benen an einem reichhaltigen 
unb gebiegencn fiiebcrbud^e pelegen ift , l)aupt|äd^lirf) be^^alb je^t frf)on auf ben „SSater 
3fl^ein" aufmer!fam, meil bie SSerlagö^anblung fi. ©dftmann in 3)üf feibor f alle 
^yem^lare, biz uor ©rfd) einen, alfo bi§ etma 9Jlitte SRftrj er. beftellt merben, m bem 
ermäßigten, fe^r bittigen greife üon 75 3Jf. für ba§ brod^irte unb 1,25 Tlaxl für ba% 
gebunbene ®jem|)lar liefert. & fott ben SSeremen baburd^ ©elegenl^eit geboten merben, 
beoor fie fid) p einer größeren Slnfd^affung entfd^ließen, burdQ eine germge 5(u§gabe 
Don ber JReid^^lttgfeit unb ©cbiegen^eit bicfeg ßieberbu^S p<^ h^ überzeugen, vtaä^ 
©rfc^einen tritt ein erl^ö^ter ^rei§ ein. — 

hierbei eine ^Beilage oon SRob. gorberg in ßci:|J8ig. 
(irfurt, SBecIoa ber ftörner'fc^en Sn^i^anbUtng. 2)ru(f t>tm Otto (Sonrab in Srfurt. 



ÜBAIU. 

^ttftl(-^dtf(|)rin 

fik (^t^tVfm Ulli» (JDcgelf^iiH insbt^mitxe, fowit ffir muflkaUrt^c 
W^tßüt, hirttfUi^t, injlruktttri» ($efan$- nnii Clatrter-ilillnrtli. 

herausgegeben oon 

JUL a. ^tetjtgftcr Sanb. 1§S8. 

ySI0^ erfd^en i 6is 2 $änbe au ie 12 92ummem. ^er ^änumerationS))rci§ t>es Sandes 
fictsigt Uni n)k üor 2'/* ^Jlutt unb ift t)a§ Statt burd^ aKe »u(|:: unb aRufUaÜenl^anblungen \oto\t 
hml oBe $oftäniter, ol^ne ^iSer^o^ng, aii be^ie^en. ^eis ber einzelnen 9lummer 37 ^mtig. 
^KfdltottiSflM^en: lo ^nntg bie 3eUe. 

S n 1§ a 1 1 : 3)er SRuftlant öon ©d&cbcningctt. — Wß^onimtn. — 3)ic mufUattfd^c fjcicr b«§ Sut^crjubitä- 
itmS. — ©t8|)ofltlon bct 8liejcn*Dr0eI im 2)om ju 9äga, öoit ©. JJr. sa3cader & Qomp. — ®uftaö fjtügcl 
CgwtfeljttnB). -• Sefpraä^imgcn — SUtp^runflcn. — JBenntf(§tc§ — «ttotijen. 

!{)et SDtttfifattt t^oti ®d^et>ettittaett. 

(2Ä. ©olüQire). 

^0^1 ift ha^ fjcft ücrflungcn, nun gei^t bei* SD'hifüont, 
3)cr 3Kann mit grauem ipaare, nac]^ l^eim, entlang am @tranb; 
9WÄt ad^tet er be§ ©türmet, ber in \>m Süften fauft, 
SWdQt ^ört er, tuic bic SBogc ju feinen fjüfeen Brauft. 
Sein Äuge leurf)tet ^elle, uerfenft in einen Xrauni, 
^^! einen fd^mer^lic^ fernen, »anft er am SJieeregfaum. 

SBül^I l^at er gegeigt jum Xanje bic Ijerbftlid^ tuilbe 9'lad)t, 
3BoM ^at er mand^' ^ur^umeS ®lö§lein an feine fii^pe gebraut ; 
^0^1 ]^at er ben Xufd^ ccaä) geblafen mit f Amettember geller 2:rontpete, 
^enn toader ben Sfleigen geftamjjfet mit igrem ^änölein bie ©rete. 
©ein Sluge Ieud|tet l^ette, öerfenrt in einen 2;raum, 
9((ä^! einen f(J^merjlicQ fernen, toanft er am SJleereöfaum. 

3)enn bie Wa\t> mit bem ©olbbiabeme, bie l^eute würbe getiaut, 
6ie gleirf)t auf ein ^ärlein moM feiner ücrgeff nen SBraut ; 
Unb toit er nun l^inipanbelt auf glattem eobefanb, 
Unb wie ein SJionbgefid^tc fd^aut ob bem SSoüenranb, 
Unb tok nun ncll^er braufet unb nd^er nun bie glut^, 
3)a wirb i^m gar fo feltfam, fo ujunberfam p Wtntl). 

S^im ift, alö ob bie SÖogen, bie an btn fjufe i^m fd)njeü'n, 
<5t^ toanbeln in oiel Xaufeno befremblid^e ©efeu'n. 
^m ift, alg ob pc nftl^er mit> nö^er il^n umftefi'n, 
Unb tief i^m in ba§, Slntlifi unb in ba§ Slug' i^m fel^'n, 
3bm ift, al§ ob fie weinen, i^m ift, olg ob fie lat^en, 
@{e blicfen fo lieb wie bie ©ngel unb frf)au'n fo boS wie bk 3)rad)en. 

„§eiba V fo ^I5rt er fie reben. „@te^' ftiEe, hu 9»htfifant, 
SBtr «Hffen, bu fü^i-ft ben ^ogen mit ^aubertön'ger §anb ; 



66 

28tr »ijfen, bir wanbcln am Griffbrett hit tjingcr, gelcnfiac ©d^Iangen, 
@§ raufij^et aug beinern Öiefaite em »unberaumämtig SBerlanacn: 
Sßa§ bu fpielft, ift ^immlifd^ füfie, öcriodenbe «ßocfic, 
O laft, lag fte unö l^ören bic tönenbc ^^ontafie; 

Sßir audf), loir fennen bie @c]^nfu(i)t, loic aud^, mir toiffcn unb füllen, 
Un§ aud^, bu ©rauer, bu Sllter, im8 aud^ fottft bu einmal fpielen, 
SSir Ijaben fierj im 93ufen, in ber @celc uerlangenbe ©lut^ ! 
3luf, auf, ajcuftfante, nun geige unb jeige bi(^ toarfer unb gut; 
^iluf, auf, SJhififante, nun geige unb b^er lof^mn wir bir, 
5118 auf ber erbärmlichen §oqjeit ber SÖauer, baS geizige X^ier! 

§tuf, auf, SJhtftfante min geige unb jeige bidb madEer unb gut, 
^eut' tanken bie ftürmifc^en Sogen, bie @b§ne ber f|)ringmben ijlut^, 
§cuf reigen bie mäd^tigen ©d^öume, bit 2^öd^ter beS ^aterS Orfon, 
auf, auf, 2Äufifante, mm geige unb l^atte fobalb nod^ nid^t an! — - 
SSo^l beginnt er ju geiaen unb geigt nun, ber graue SD'hififant, 
3)ie Sogen umwallen i^n bid^ter, l^od^ l^Rlt er bie^eig' in ber^anb. 

3)ie Sogen umringein i^n enger, ie^t fte^t er f d^on mitten im 9)teer, 
Unb immer neu imb gewaltig erbraufen bie fjlut^en bal^er ! 
(Sr aber geigt ein Sieblein, toxt er'8 nod^ nimmer gef^)ielt, 
@r §at ferne ganje @eele in bie flingenben Saiten gewül^lt. 
Unb toit üerfimfen ba§ 3Äonblid^t am bunfeln Soltenranb, 
3)a ift er üerfunfen auf ewig, ber graue SUhifttant — 

S)ag mufüalifd^e Talent fann wol^l ftd| am frü^eften ^i^w, inbem bic ÜKufif 
ganj etwas eingeborenes , SnnnereS ift, ba§ öon aufeen feiner großen 9?a]^rung imb 
reiner auS bem Öeben gezogenen ©rfa^rung bebarf. 5lber freiließ eine ^fd^einung toit 
SRo^art bleibt immer ein Sunber, baS nid^t weiter ju erflären ift. 3)oc^ wie tollte 
bie ©ott^eit überatt Sunber ju tl^un QJelegenl^eit finben, wenn fie eS nidpt juweilen in 
augerorbentlid^en3nbit)ibuent)erfud^te, bie wir anftaunen, unb nid^t begreifen, Wolter fie 
toxtmw, — 

S)ie Seibenfc^aft bringt fieiben ! Ser befd^wid^tigt 

SBeflomm'neS ^erj, baS aHjuöiel verloren ? 

So fmb bie ©tunben übericfttteU üerflüd^tigt? 

SBergebenS war ha^ (Sc^önfte bir crloren ! 

S:rii3b' ift ber ®eift, verworren baS ^Beginnen ; 

3)ie bebre Seit, wie fdjwinbet fie bem ©innen! 

3)a fdbwebt 5Wufif l^eröor mit ©ngeUf cftwingcn, 

SSerflid^t ju 2Jhllioncit ^n' unb Xöne, 

S)eS SD'Jenfc^en Sefen burd^ unb burd^ gu bringen, 

Bu überfüllen il^n mit ew'ger 6d^öne. 

5Da8 ^e ne^t ftd^, fül^lt im l^ö^em ©elincn 

S)en ©ötterwertb ber Söne wie ber S^brönen. 

S. t). ej i) t^ e. 

Hie muftiiaUrc^e $tm it$ Cutijerintrtlitutns« 

9fm 10. SKoöember b. S. tüerben öierl^unbert Saläre öeraangen 
fein, bafe SRartin Sutfier geboren h)urbe. ©d^on beginnt e§ fid^ im 
iroteftantif d^en S)eutf d}ianb ju regen, um biefen %aa ate emen allgemeinen 
yefttag ju feiern. 38er l&ätte aud^ nid^t SSeranlaff ung, ba§ ©ebäd^tnife 
an biden ed^t beutfd§en 3Rann ju eieren, beffen t^atfrdftigeg ©ingreifen 
auf allen ©ebieten unfere^ S)enfen§ unb ©ntpfinben« fid^ bemeruid^ 
gemad^t l)at. Unter ben ^nften aber fällt üomel^mlid^ ber SKuftf bie 
Aufgabe ju, biefen Sag ju der^errti^en. SRit SRed^t ift Sut^er ber 
„aSater be§ eöangelifd^en Äird&engefange§" genannt tt)orben. 38ie 
überall , f o ging er aud^ im 2lu§bau oe^ e|orat§ feinen ®enoff en 
burd^ bie %i)ai öoran unb fd^uf feine mäd^tigen SBeifen , au^ tpeld^en 



i 



67 

„iener faft l^crbe Sbeali^u^ emad^fen tft ben ttJtr in ben ©d^öj)funacn 
ber fl^estfifm beutfd^en SKeifter üon Sot). ©eb. 93ad^ bis auf oie 
©egentooTt behjunbern". (ö. 91. Äöftlin). 

©iefem mäd^tigen 6influ§ Sutl^erS auf bie Snttüitfeluug unferer 
beütfd^en SJhifif foHte nun biüiger SJÖeife aud^ bie muftfalifd^e geier 
cntfpred^en. Sebe trennenbe ©^ranfe ntuft fallen; aHe mufifalifdien 
Shrdfte einer ©emeinbe, eineö ÄreifeS, eines SSejirleS, muffen fid^ für 
btefen ^^edE ju SJhififfeften tiereinigen. geftfomite'S toeroen in Den 
einzelnen fällen ju entfd&eiben unb ju organifieren ftaben. Ueberatt, 
JDO eS nur irgenb möglid§ ift, foute ha^ Sntereffe ber beutfd^en 
toroteftantifd^en gürften angerufen n)erben. ©leid^tüie Sutl^er für fein 
lül^ncS Untemel^men bei ben S)?äd^tigen unb ben Geringen fetneS SSol!e§ 
Icijd^e Uttterftü^unj fanb, fo muffen aud^ aEe ^eife ju einem foId)en 
Jutfefeft ftd^ üeretnigen. 

Sfhin- aber ju einer ber n)id)tigften fragen : toa^ foHen tüir 
aup^ren? 

Slid^t in Kantaten, ^^mnen unb Siebern fönnen tüir biejen 
0etoalttaen SRann tüürbig feiern, fonbern nur in einem SBerfe, toeldgeS 
tl^n feröft unb feine %\)at in großen, marfigen Bögen öorfül^rt. Unb 
(Ulf Ott foId^eS SBerl braud^en njir nid^t ju tüarten, eS ift öorl^anben in 
bem Oratorium „Sutl^er in SBormS" öon SReinarbuS. ®er- 
fti)m^)ontft ]^at gerabe bie bebeutfamfte Spifobe auS Sut^erS Seben 
gCtoäblt: feine gatirt nadEi SBormS wxb fein SScfenntnife Dor Äaifer 
mib Sieid^. „9Jat lual^rtjaft ))adEenber @en)alt bringt biefeS SBerf ben 
@d)anfen ber Sieformation jum tönenben " 9luSbrud£'\ fo hei^t eS in 
einem SSerid^t, gelegentlid^ einer Sluff ül^rung. S^onnte bief eS 3Ber! . f d^on 
bei einer getoöl^'nlid^en ßonäertauffülgrung f o toirlen, tüie üiel melir tüirb 
ei Bei bief er f eftlid^en ©etegen^eit ber gau fein, ba bie §ürer unb ©änger 
bon ber SSeoeutung beS 5:ageS burdgbrungen finb unb bie aögememe 
3^ünnal|me eine ftarfe SBefe|ung ber Sl^öre erreid^en Iä|t. ©erabe 
bcm ©l^or finb grofee unb l^errlid^e 9luf gaben l^ier gefteßt, ilben barum 
eignet fiÄ biefeS Oratorium ju einer allgemeinen geier, an todä^tx 
Seber fid? gebrungen fül)lt^ gleid) Sut^er, bem ffil^nen 9?eformator, fein 
proteftantifd^eS SSefenntnife: '„©in' fefteSiirg ift unfer ©ott'', abjulegen. 

©nigfeit mad^t ftarf, aud^ Heinere SSereine tüerben bur^ ein- 
mütl^igeS ^^f ammengel^en bie ®d^n)ierigfeiten beS großangelegten SBerleS 
beuieiftem. SBaS üermag nid^t bie SBegeifterung, tt}enn eS gilt, ein f)ol^eS 
3iel jn erreid^en. Unb ein fol^eS n)inft unS ja: 

,,^te tDärbiae mufifalifdbe $eter bcä Sutbcriubtläumd/' 

^allelujat), Organ f. b. geiftl. 3)iufif in Äird^e, 
§auS, SSerem unb ©d^ule (tjerauSgcg. oon %^. SBctfer 
u. Dr. 3ittinter, 4. Sal^rg., 9ir. 10 , ©aboU), ^ilbburgl^aufcn). 

lispofrtiott* bn- griJ^en uUer enßireuben ODrgeln, im 3l0me 
ju Higa, wn (&. $i. Haltker & C0mp. 

I. äßanual. 1. ^rinji^al 16^ 2. Flauto major 16', 3. Viola 
di Gamba 16^ 4. ßontrafagott 16', 5. Ottaöe 8', 6. »orbun 8\ 7. 



68 

©arnba 8', 8. 3)o<)bctfföte 8', 9. ©emä^otn 8', 10. Dumtatön 8', 11. 
S)uldatt 8', 12. §o^tpte 8', 13. Tuba mirabiüs 8', 14. Zxotttiptte 8', 
15. eiip^on 8', 16. Cor anglais 8', 17. Dctaöe 4', 18. «Ro^rffötc 4', 
19. aSioto 4', 20. §oI)lpte 4', 21. ©emäi^ont 4', 22. (Stormc 4', 23' 
Dctaüe 2', 24 gtautino 2', 25. ©ornettino 2', 26. Somett 8', 5fod^. 
27. 9Rijtur 4', 6fa(f), 28. ©d^arff^l'/»', 4fa4, 29. Duintc 5'/«', 30. 
5j;m 3'/»', 31. Quinte 2*/»', 32. ©eäquialter 5'/»', 2fad&. 

IL SKonual. 1. ®etgetH)rmjtpaI 16', 2. »orbuit 16', 3. Hco* 
lobifon 16', 4. «ßrütäipal 8', 5. ©ebadt 8', 6. Viola di alta 8', 7. 
©onäcrtflöte 8', 8. gugara 8', 9. ©»li^pte 8', 10. ©oKctonal 8', 11. 
Sto^Tflöte 8', 12. gagott'Dboe 8', 13. Dp^^Ieibc 8', 14 ©omctt 8', 
öfaft, 15. Octobe 4', 16. Flauto dolce 4', 17. gugara 4', 18. ©pi|= 
pte 4', 19. Oboe 4', 20. Duintc 2%', 21. 9Jti«tur 2»/.', 5fo4 22. 
Dctotoe 2', 23. 2:erj l»/»', 24. ©m)eroctat)e 1', 25. ©egqttialter 2»/»', 
2faci^. 

III. SRanuoI. 1. ©olicionol 16', 2. SieHi%ebacft 16', 3. ®et= 
aenprinsi^al 8', 4 SteBKd^gebadt 8', 5. SBiener glöte 8', 6. Viola 
d'amour 8', 7. ^armonifa 8', 8. ©oice 8', 9. Stfra 8', 10. SSa^ton 8', 
11. Vox humana 8', 12. ©tarinetto 8', 13. ©eigenörinjtpol 4', 14, 
©oice 4', 15. 2;rat)erSpte 4', 16. ©oKcet 4', 17. SKqctur 2%', 4fa(fi. 
18. «ßiccoto 2'. 

IV. SRanuaL 1. Quintotön 16', 2. gißtenprinäipal 8', 3 
Bourdon doux 8', 4. STeoIine 8', 5. Voix Celeste 8', 6. 2:ral)erSfifitc 
8', 7. 9ReIobia 8', 8. ünda maris 8', 2fa(^, 9. ^ffaro 8'. 2fa4 
10. ^ten^jrinjibot 4', 11. ©ebadtflöte 4', 12. Vox angeUca 4', 13. 
©olicet 2', 14 Harmonia aethera 2%', 3fad^, 15. ^tompete piano 
8', 16. «ßb^g^armontfa 8-. 

V. «ßebai. 1. «ßrinsi^jal 32', 2. ©roporbun 32', 3. SBontbarbc 
32- , 4 Octabe 16' , 5. SJiolon I 16' , 6. SBiolon II 16', 7. Souttabafe 
16', (3tnn), 8. glötmbofe 16', 9. »orbun 16', 10. ©ubbafe 16', 11. ®e= 
batft 16', 12. Sofaune 16', 13. ©erbent 16', 14 Duintc 10»/«', 15. 
Dctabe 8', 16. ^oloncctto I 8', 17. SioIonceQo II 8', 18. ^ol^Ipten* 
bafe 8', 19. gtöte boice 8', 20. ®ebadt 8', 21. ^gofaunc {Ztompett) 8', 
22. »affetfiorn 8', 23. %iXi 6'/»', 24 SRijtur 5V»', 5fo4 25. Dctaüe 
4' , 26. gtotenbafe 4' , 27. ajiola 4' , 28. ©ornobafe 4' , 29. Dctabe 2*, 
30. 3Balb|lötc 2'. 

9'iebenäÜ8C'12 ^oppdn, 22 ©oHeftiöpcbate. 
Softenpreiä 155,000 matt. 



(Sortierung.) 

Sic 9?euU)ieber ©teile toax infofern bie günftigfte für mid^, ttjeil 
l^ier nid^t oHein ®etegenl|eit ju eintrdgltd^em ^ßrtbatuntetrid^t , ber 
bog bienftlid^e Sinfommen überftieg, gegeben toor, fonbern anä) ber 
Snftrumentat» unb @efang=aSerein, ttjie bie Siebertafel, ou8 Slu^trog 
ber SSorftönbe, öon mir geleitet tourben, ttiie ba8 anäi bon meinem 
aSorgänger, 9lb. SBeubt, jum 2^eil gefd^e^n Joar. 



69 

3iittäd^ft hjurbe iä) but* meine amttid^en Dblicgenl^eitett , über 
bte id^ t)om ©ireltor, §erm So ü 1^ r i n g , in burd^ou^ tool^ltoollenbct 
SBeifc oricntirt tourbe, um fo mehr in Stnjprud^ genommen, ba bic 
erfte 5ßrüfung§toöd^e, unter oem SSorftge be§ $ßrot)tnäiat©d^u^ unb 
SRegierung^ratl^e^, ^erm Dr. Sanbfermann, f d^on (£nbe Suli bc^^ 
öorftanb. 

SRitte Sunt, lurj nad^ meiner Slnlunft in SReutoieb, orbnete ber 
S)ireftor, mit SoIIege S^erlinben unb mir, einen 3luSftug ber @e== 
minariften in'§ Start^ol an, öon bem mir 9?emagen mit ber SCjjoUi^^ 
nori^^Äird^e unb bie 9iaft im ©arten jum l^eil. 50etru§ in SBalportö^ 
l^eim in immer noä) frifd^em Stnbenlen ftel^en. 

3ü(fit minber ber ©eminar^Spajiergang burd^'^ Safintl^al (®m8) 
nad^ Siaffau unb über bie SRarjburg uno ©toljenfefe (ßobtenj) nad^ 
Siemoieb jurüd (Snbe 3uni 1851). 

(£nbe Suni 1850 ttjar meine gamilie, mit ©infd^Iufe meiner 
©d^totegereltern, t)on Stettin in 9ieutt)ieb eingetroffen; ber Umsug, 
ben id^ auf eigene Äoften beftreiten mujjte, toar fe^r foftfpietig ge^ 
toefen, unb toenn fd^on oller Slnfang fdtoer ift, fo biefer ein bejonberS 
f^toieriger, ba i* bei nur 1200 Ji gijum aud^ nod^ bie SBol^nung 
für eine jal^Ireid^e gamitie beftreiten mujste. Dl^ne ben ajridät^ 
Untcrrid^t l^ätte id^ nid^t beftel^en fönnen; in ^efuniärer ^infid^t 
blieb meine Sage eine überaus fdEftoierige. 

S)ie ^rüfting^^SBod^e im Seminar, ttjo außer §errn Dr. San b* 
fctmann (ßoblenj), bie §erren ßonfiftorialratb ®ra§]^off (Söln), 
®<)tc§ (Srier) unb S8rau§ (3lad^en=95urtfd^eio) gegenwärtig teuren, 
aina glüdEIidb öorfiber. SBäl^renb ber ©ommerferien |^atte id^ ben 
©cfongftoff für eine breiflaffige Slementarfd&ute au^jutodl^Ien (ein mir 
ttod^ aonj frembeä ®ebiet), ber ]p&tn aU „Sinjäl^riger ®efang==@urju§ 
für ©iementarfd^ulen^ 9?eutt)ieb 1853, SSerlag t)on S. §. §eujer, öer* 
öffentlid^t tourbe. 

'S)ie fd^öne Umgegenb SKeuioieb'^, toeld^e id^ mit meinen Zubern 
fo öiel al§ möglid^^ auffud^te, trug nid^t wenig baju bei, mid^ bei 
metner großen SlrbeitSlaft frifd^ unb gefunb ju erl^alten. 

Stuf einem Sluöfluge nad& SBab ,@mg, anfangt Suli 1850, lernte 
td^ feerm ^ßrofeffor Dr. Äa^Iert auö SSreöIau toerfönlid^ fennen; 
mtt^errn ^rofeffor Subwioj SSifd^off, ber balb Darauf t)on SSonn 
nad^ 6öln überfiebelte, lam td^ in fd§nftlid^en SSerfel^r. 

. ®er ©emtnard^or bot Stnregung jur ©ompofitton öon 3)?änner= 
d^ören. „Singt bem §erm ein neue§ Sieb" (|^j. 96, 1 unb 2), im 
SuK 1850 componirt, erfd^ien in 833. ®reef'§ (Sammlung „©eifüid^c 
9Kännerd^öre'\ bei ®. 5D. »äbefer, ©ffen 1851, unb würbe in ber 
©uter^je oon ^entfd^et günftig beurtl)eilt. Sm Suli 1853 traf ber^^ 
felbe jur ©eminar^$ßrüfungöWod^e in SReutoieb ein, Wol^nte au^ ber 
^Prüfung im Drgelfpiel, wie Den 6t)or gefangen, bei, unb erl^ielt ©nfid^t 
in ien ^ang meinet tbeoretifd^en Unterrid^teg. S)a§ ift ba§ erfte 
unb lefete SKal gewefen, baß id^ mit ßentfd^et :perfönlid^ öerlel^rte; 
in S5riefWed6Jel, ber jum 2^eil in ber @uterj)e (Sal^rgang 1880 uno 
1881) öeröffentlid^t ift, l^aben Wir bi^ m feinem 4obe geftanben. 
SRetne brei 28eil^nad^tg*6antaten, op. 30, ©obleui, bei 6. % galdEen^ 



72 

@ttbe Sluguft 1851 mar iä) in Köln, too bamafe (£b. gront 
SRcitttl^aler, Sreunung u. j. n). um ben ftäbtifd^en eapcHmciftcr, ßcrrn 
IJcrbinattb filier, t)er}ammdt toaxm, unb too^nte mit ^rofcffor 
Säif d^off einer Prüfung im ®onyert)Qtorium bei, bie öiel SlnregenbeS bot 

^tc grau gürftttt ju 3Bieb l^atte mir ben 9Kuftl==llnterrid^t ber 
^rinjeffin ©lijabetl^, 9egenn)ärtt9 Königin öon ^Rumänien, über^ 
trafen, beffen td^ mid^ no^ lieute, luegen Der liebenöiDürbigen Sem- 
begter meiner bamdigen i^d^ülerin, gern erinnere. S)er ^rinjeffin 
X^eKa, ©d^toefter be§ regierenben gürften, ert^eilte id^ Älaöter^Unter- 
ri^t. 2luf aSeranlaffung ber grau gürftin gab bie grau ©rdfin 
9?ojfi geb. ©onntag, am 17. Siejember 1851 in SReutoieb, unter 
meiner aßtttotrfung, ein ßonjert. 1852 reifte xä) über 6öln nad| 
©üffelborf jum SKufiffeft; 1854 jum SOhtfiffeft nad^ »totterbam, m 
aliÄ granj Sifät, ber mt4 burd^ emen freunblid^en ®ru§ öon 
^offmamt ö. gaUeröIeben au§ aöeimar freubig überrajd^te, befonbcrö 
|ert)orIeud6tete unb gelegentlich, l^infid^tlid^ noä) nid^t anerfannter 
Söerfe, auf bie ß^^^it öertoieö. 2lnn)efenb luaren ferner : Sßicolau^ 
9iubtnftein, filier, 31. ®. 9Wtter, ber jeine DrgetSonate, op. 23 (A-m.), 
bei be SSIetter l^erau^ijab, 'oan (S^dEen, 6. 9ieinede, &aü)% Dtten u. f. to. 
Äurj barauf ttjurbe xä) jum corre^ponbirenben SJiitglieb bc§ 
9?ieDerIänbifc^en SSereinö jur Seförberung ber S^onfunft ernannt. 

9?otterbam, 27. SRopember 1858. 
SSerebrter §etr ! 

S)ie §auptbirection be§ yiieberlänbijdben SSereinö: 3^^ 
Seforbcrung ber Sonfunft ^at bie (S^re S^nen ju benad^rtd^== 
tigen, bafe bie Slügemeine SSerfamnuung beö 12. Dctober 1858, fraft 
be§ 17. mt. ber SSereinö^®efe§e, befd^Ioffen l^at, ©ie ju feinem SSer- 
bienft^SKitgliebe ju ernennen. 

5)er SSerein totö bamit nid^t fo febr S^re anerfannten SSerbienfte 
um bie Sionfunft Ijulbigen, bie eine<^ fold^en S^^P^ff^^ ^^^ bebürfen, 
als öielmef)r Sinnen Ijiermit feine 5)anfbarfeit bejeigen für bie toid^tigen 
Sienfte, bie ©ie i^m in'§ Sefonbere ^eteiftet. @r l^offt, bafe ©te btx 
bem Sntereffe, n)eld^e§ ©ie il^m ttJibmen, il^m bie ©rreid^ung bc^ 
3tt)edEe§, ben er fid) öorgefteHt, ttjerben erleid^tem j^elfen, unb auf S^rc 
torttoä^renbe gütige 3(Kith)irfung tjertrauenb, toirb er biefelbe nad^ 
3Bertl^ ju fd^ä|en tüiffen. 

©enegmigen ©ie bie SSerfid^erung meiner l)oE!ommenen ^od^- 
ad^tung. SI)r ergebener 

31. 6. @. SSermeiilen, äug. ©efretair. 

(Sortfetung folgt.) 

Jeipredjiingen. 

Sijj^t, granj, ^faltn 129: De profundis clamavi („5lu§ ber Xicfc rufe 
W'), für eine 95 aj* ober 5lUftimmc unb ^icmoforte, ober Orgelbeglettung. 
Slu§g. für Safe 1,50; 5lu§g. für OT 1,50. fiei|ijiig, Äa^nt. 
2Ber öor bem ^(nfange — übermäßige frei eintretenbe (Se|)time — imb bem 
(S^Iuffc — (Sejtaccorb — ni(3ftt gurürff^reät, ber Jinbet ^icr eine »eij^eöotte, ergreif 
fenbc unb pd^ft einfaAe 9Jhift! ju jenem alten Söittgefange beö Jünbiaen SWcnf^en, 
Bafirt auf ^^SakftrmaS 5lrt, obne bie Sf^eujeit ju öerleugnen, in bem oeflamatorif(3^= 
mufifalifd^en @tt)Ie, toeld^er Siut l^infid^Üid^ feiner Sßocalcompofitionen eigen ift. 
— „O SKeer im 5(benbftraJI" ö. Sllfreb SReifener, 3)uett für Sopran 
unb %lt, mit Söcgleitung oe§ ^ßionoforte ober iparmoniumö. ßci})äig, Äol^nt 



73 

©§ ift bemerfenöttcrt^, toie bicfeS mcltlid^c Sieb tooit bcr früheren 3lrt Sif^fä, 
»eWiÄe ^ejtc iratfüalifd^ ju illuftriren, abiocid^t. 3WcIübif(]^c Haltung unb SScgleitun^ 
ift ouBCttJ^bcntlic^ einfad^, aber bie ©timmimg bc§ maBgeßenben ®ebid^te§ ift mit 
ftcj^erer $anb getroffen. 

— La Legende de Sainte Elisabeth. Po^me allemand de Otto 

B b q u e 1 1 e. Paroles f ran^aises de G u s t. L a g y e. Part, de Piano 

et Chant. Leipzig:, chez Kannt. (15 JC.) 3. Edition. 

3)ie crgreifenbc ©age toon X^üringenö ebelftcr ^Jlärttirin bcr reinften SKenJAcn- 

liebe, l^ot äunäd^ft in 3*. ein mftc^tigeS 3)id)tergemüt^ gefunben, ttjeld^eS baS Sebcn 

ber feltenen grau — - üon ber SBiege bi§ jum frul^en ©robe in 6 großen ©cenen i^oc- 

ttfA üerllärt ^at. 3)cr ^onfeger ift ^ier ber bici^terif(3ften SBorlage feine^wegS jurürf:= 

{^lieben ; er l^at mit genialer ^n\> ittuftrirt, fo ba§ feine oretorifjö^e @d^ö|)fung fidler 

m bcn popnlärften berartigen feerfen gegenwärtig ju red^nen ift. S)ic fronjöfifd^e 

uebcrtrammg ift ttjol^lgelunjjen. 3)a§ wei^eöolTe ^rRIubium, ber glönjenbc Äreuj:^ 

,rlttermarfd6, fotoie ba§ reca^itulirenbe3«terlubium ftnb aud^ für ^ianoforte ju 2 unb 4 

^nbcn allein, erftereg aud^ für Drget allehi, arr. ö. SWütter^^artung unb jtoar pd^ft 

au^gcjftdönet, erfi^ienen. 

©onatc m (5 (Äö^el§ SSer^eid^niö 3lx, 328) f. Orgel m. ^Begleitung ü. 2 Sßwimen 

unb S5a6 comp. t). SS. vi. Wto^axi (1780) für btn ©on^crtaebraud^ ^erou^gegeb. 

u. m. einer ßaben^ oerfel^en \>, 3*>f^f S^t^einberger. Sei|)jig, S3reit!opf unb 

§ärtel. 5 M 

S)ic Oripinale ber ^Äo^artfd^en Drgelfonaten l^aben wir, mie fid^ uitferc jreimb^ 

Itd^en Sefer ermnem »erben , bereits nad^ bem ©rfd^eüien fofort angejdgt. @§ fmb 

meijtcnö furje einfä^ige ©tücte au§ ber gugenbjeit be§ unfterblid^enSJceifterS, o^ne 

gtöBere SSebeutung. $rei biefer einj^elnen @ft^e, unb ^toax bie »crt^DoUftcn öon oen 

üot^onbenen 15 ymmmem, meift beiteren imb glän^enben (ä^arafterö, mit fleüiem Dr= 

c^efter, finb ^ier öon 3J?eifter iRl^einberger ^u einer 3 fangen (Sonate bereinigt, mit 

bcn nöt^igfteu SSortragSjeid^en unb eüter ©aben^ öerfeben njorben , fo ba^ baburd^ em 

jcl^r n)crt§* unb »irfungDoKeS äc§te§ Snftrumentalwer! Tt, erhielt mürbe. S)er 1. @a^ 

tft ein freunblid^eS 5l(legro, ber 2. ein meIobifd^e§ einbaute molto, ber 3. ein feurigeg 

%Simo mit einer ftglöoKen ßabeng beö funbigen ßerauSgcberö, in S3egleitung t)on 2 

filmen unb Safe. 3)ie Orgel ift leidjt, im l^omopfonen @t^le, fe^r daöiermdfeig ge? 

fgi tod^ bie ©treic^inftrumente bergen feine befonbere ©d^mierigfeiten. ^n einigen 

@ießen bcr SBa^partie mürben mir ba§ $ebal entfpredienb öermcrt^et l^aben. — 

tBtoJig, 3Ror. , op. 54: fjantafie %l\ 2 f. bie Orgel jum SBortrage bei geiftlit^en 
^teuf;!auffü^rungen. Sei|)äig, Seurfart (eonft. Sauber) , 1,50. 
iJür biefe§ toräc^tige Songertftürf ün gebiegenften ©t^Ie mu| man ^crm ^rof. 
3Ä. Srofig in S8re8lau fel^r ^u 2)anf öer:pflidE|tet fein. S)er Umgang ift auf ein 
povxpfik^, mud^tige§ SRotiö m Es-dur baftrt (öoIleS SBert); cm fd^bner bomopl^oncr 
©cücnfafe bringt angenehme TOmed&felung in ba§ ÖJanje , bi§ am (Snbe jener inipo= 
mrcnbc eingangggebanfe in neuer ^aft unb noc^ !ü^nerer ©eftaltung mieber aufge= 
griffen tovch, ©üi ümiggefü^IteS ^Inbantmo in As-dnr folgt unmittelbar barauf , toon 
einem jangartigcn brillanten SRoberato abgelöft. 3)a§ finale mirb burd^ eme prad^t= 
t)ottc öW9c öl Bs-dur, mit fd^iJner ©teigerung am ©d^luffe, preiSgefrönt. — 

S i f jt , fjranj : „© r e t d^ c n" 2. @ a fe au§ bcr fjauftftjmijl^onic. S^ranfcriptmn für 
^lanoforte u, ^atmonümt o. Dr. gr. ©tabe. fieip^ig, ©d^ubertb u. ^oxtüp. 
3)cr genannte 2. @afe au§ einer ber grojsartigften 3nftrumentaMötofungen S. 
gc^rt m bcn munberbarften S^fp^^o^ionen beS SSlciftcrS, cm öd^t beutfd^cä 4!ongd>ilbe, 
»oHer iöaiüität, gnnigfeit, ^ranutj^, ©dbimmg imb Sebcn, mie nid^tS ©leic^cö in ber 
gonjen 3Kufi!literatur üor^anben ift. SSä^renb biefer l^errlid^e ©a^ frül^er t)on ^et^ 
tcr^on für ÄlaDier allein übertragen mürbe, erbarmte fid^ ber SSater {emeS SicblingS? 
ünbeS unb trug eä felber in befter Seife mm !piano, mä^renb e§ Dr. ©tabe mit ge= 
fd^idtter ^anb )vx Harmonium (meiftentneifö bie SBläferpartien miebergcbenb) unb Älas 
t)icr bearbeitete. Sic SSirhmg biefer beibcn Snftrumente, ift eme fcl^r fd^öne. SBir 
cntpfc^lcn bie trefflid^c Slrbeit cine§ nodf) tref^ioieren ©a|e§ , alö em mol^lgeeigncteS 
©urrogat fürS Ori^efter. 

^Ibum f. Orgel ober Harmonium unb SSiolind)or jum ©ebraud^c 
in ßel^rcrbilbungSanftalten unb SKufiffd^ulen. 1. ö: 1. Andante cantabile öon 
2ÄcnbcI§fo]^n = Sart]^oIbk) bearb. ö. R SWcifter; 2. Andante ö. ^. ©ngel^ 
bred^t; 3. Moderato ö. Sfl. 3Reifter. $art. 1,50, ^arttcör. 10 ®j. : 10 M 
^iolinft. 52 $f., ^ortic»)r. 10 ©j. : 2 M. Oueblmburg, ^tetocg. 



74 

^iefeä pxtx^mxii^t Unterttel^men etm)fte]^lt ftc^ felbft. @^ foUen jäbrlid^ bdbon 
1—2 ^eftc erf^einen. ^orlicgcnbcö ß. bnnat junäij^ft einen gef^irft bcaroeiteten rae* 
lobiöfen @a^ (Sieb) t)on 3Rcnbcl3fofn. 3)ie bciben €rigin(üfä&c to. 6. u.. 2». pnb 
mufitolifc^ wertöüou imb ni^tft^mer. 9Wdftt nur in @rf|iilen, fonbem oudb bei gciftlicöen 
eomerten fmb bicfc @ä^e accn^ erfpriefeltÄ. — ©l^oröle f. öierft. SÜlftnncrcöor 
bearb. ö. 2fr. 3 immer. IL $. 30 SReloSien. Clueblinburg, SSieweg. 3)ie in beiben 
|)eften enthaltenen ^orftlc finb ^werfmäftig na(j^ bem ^r^enjol^r georbnet. 3)ie 3form 
berSWelobien ift mel^rentl^eilö occentuircnb:^^t)t^ifrf| , ho6) fe|^Icn aud^ bie quantitircnb^ 
r^ötl^mifdften ©efänge feinegwegS. SRe^rere ©tropfen 2:ejt finb beigegeben. 3)ic S3c? 
aroeitimg ift gut. 

^erjog, Dr. 3. ÖJ: 18 Xonftürfe f. b. Orgel jum tird^liij^en ©ebrauci^, fottic 

Äum @tubium in ße]^rer::@eminoren, 9Jlufiff(§uIen 2c., op. 52, 3 ^ 4, $. ä 1^ 

Clueblinburq , ^ieweg. 

3Reifter ^er^og gibt ^ier Sßiele§ vmh @ute^ : greiereS unb ©trengereg, QJröJeteS 

unb ÄIcinercg, btc ftitem unb neueren Xonarten werben berücffui^tigt, SlÜeS ift fird^id^ 

würbig unb gebiegen, babei unöirtuofe ^aft beanfprud^enb. 

SReifter, 9&b., op. 6: 3 3)uettc f. b. Unterricht in SBioIinfpiel f. ^=^ 
Ijaranbenanft. u. Seminaren, fomic gum ^riüatunterrid^t contponirt. 1,5Ö. CUtcb?' 
linburg, ^ieweg. 
eine toertl^öotte Sercid^erung ber 5ßiolinliteratur. 3)ie ©rfinbung ift frifd^ unb 
bie contropimftifc^e 5(rbeit ganj intereffant, ol^ne befonbere ©d^wierigteit. — 
Andante cantabiie du Qnartnor eu Be pour 2 Violons, Aito et Violon- 
cello par P. Tschaikowsk^r, op. 14, transcrit pour Piano par Charles 
Klindworth, 1 JC Berlin, Fürstner. 
©in fe^r fd^öner poetifdfter @a$ t»on origineller Haltung, oortrefftid^ fü^Älabicr 
wiebergegeben, ol^ne er^eblid^e ©d^wierigfeit. — 

X r a n f c r i p t i n e n f . b. Orgel t). fftab, ^alrne. ip. I : a. Marcia Maria eiegiea 
ü.ö. Ritter, op.55, b. Sieb ol^ne 38 orte t). SWenbeBfol^n, op.I9, II, c. Adagio 
0. BeetJ^ouen, Sextett, op. 81; 6.II: d.Sarg^etto u.Spol^r (@inf. 9fe. 3, 
op. 78), e. Sieb ol^ne SBorte ö. uJlenbeUfol^n, op. 22, 4. f. SmtorDöt* 
fation (3Renbcl§fo^n, op. 62, 4); ^. III: g. Andantino o. ©. M. t). ÖeBer. 
(op. 10, 2), h. Sargo ü. SBeet^otoen, Sonate 2, n, i. Xrauermarfd^ to. 
SRcnbeUfo^n, op. 62, III; ^. IV: k. Adagio t). SSeetl^ooen, Sonate 
path., 1. Sieb ol^ne feortc to. SKenbelSfol^n (op. 52, 4), m. Largo 
assai (©a^bn, Ouartett (i-moU). S3erlin, ©cä^Ieftnger, ä Ä. 1,50. 

dint föftli^e Sammlung für Orgelfpieler , wcld^e niqt immer controtounttif^c 
Sad^en abhaspeln wollen. Senn fd^on fämmtli(^e 9htmmem muftfalifdb l^öti^ft wen^:' 
öoll ftnb, fo gewinnen bicfelben nod^ aufeerorbentlid^ burij^ bie feine rünftlcrif(|e 
^Bearbeitung, bie fid^ nic^t immer öngftlid^ an ba^ Original Hämmert, wenn tf^ 
gilt orgelmöftig ju fd^reiben. 

fjür Orgel (uierbänbig mit bopp. ^ebal). 
Adagio (As-dur) für bie Orgel j. 4 |). common, ü. S. 2:|icle. 3m 5luftrage ber 
fjamilie rebijirt u. l^erauSgeg. ö. 91 ^aui)t. SBerlin, ©d^lcfmger, 3 M, 
SlufS.X^ielcS gewaltige Orgelconcertf ad^en ^aben wir bereits frul^er gebül^renb 
aufmerifam gemacht. §ür Orgel ju 4 ^. mit boppelten $ebal gibt eS bef anntlicfi uttt 
wenig Originalfad^en. %i)ith'^ großartigen (Soncertfa^ (0-moll) f. 4 §. u. 3)ot)^c^)d»I 
l^aben wir bereits früher angezeigt. 3)aS öorliegenbe weit ausgeführte Äbagio ift eine 
ebele $erle auS bem ^ßa^fafte bcS frü^ öerewigten genialen Orgelcomponiftcn : 
3)urd^weg poetifc^, originell unb aufeerorbentlid^ wirffam, wenn jjwei tüdpige Orgtutiftcn 
of^nt 3opf unb ^erürfe — fid& babinterfegen. hoffentlich begegnen wir biefer au|cr= 
gewi)]^nlid^en iRoDität redftt balb in Orgelconcertcn ! — 



3t. 93e<fcr'd f^toj^^ B-moll-!0teffe, 

aufgefül^rt burd^ bcn glügeTfci^ett ©efangücrem in S5rcMau. 

m^ ber SRiebeFfd^e SSerein in Sei^jig SBerfer^S B-moll-2Reffe für acfjtftimmigcn 
6;^or, 4 Soloftimmen unb großes Ord^cftcr t)or brei Salären p Jeinem 25iä^riaen 
;3ubiiäum jur ^ufül^rung bradjte, fragte man allgemein, wer bemt ^ed^er eigenäid^ fei. 



75 

[o wcpiMxd) \mx er al§ fertiget i0ieiftcr in abgefd^loffcncr SSoHetibung bor bte mufi= 
wliWe SBelt getreten; man jögertc nid^t, fein SScrl nat^ ben öon allen Parteien 
anerfanntcn, burij^fd^Iagenben Erfolgen in Öeipjig unb SBerlin, für^Iid^ in ©Iberfelb unb 
3Äri(]^ mit btn l^eröorragenbften @(|öpfungen ber 9'ieujeit anf bem Gebiete ber fird)= 
nä^ %mhm\t in eine Sftei^e gu fteflen. SBecfer, ein mittlerer ^Bier^iger, lebt in Scrlin 
in ber befd^eibenen Stellung eines ßeiter§ oon einem ^IJinfi^Snf^itt unb ift t)or tesem 
jum fönigl. ^rofeffor ernannt Sorben. 

SBerfer § Wt\\t ift ha^ geniale ^robuct eines gläubigen ©er^enS unb ^ettftaren 
Äp^jfeS , ein SSer! , ha^ 58a$=S3eet^ot)en'fd^en öJcift in otn mobemcn mufifalifd^en 
ÄtdbrudSformcn auf waMoft inf^onirenbe SBeije wieberfpiegelt. SBeder l^at öor 
allem eine öon tief religiöfem ©ruft unb innigfter grömmiafeit getragene SBei^c 
über baS ©anjje auSjubrciten tjerftanbcn unb ftc^ oic ©rrungenfci^aften beS mobemen 
Drc^eftcrS nur als Sfiittel ^um Qtotd bienftbar gemadjt. giir biqenipen freiüd^, bie 
ijerlangen, ba6 ber Äirrf|enftt)I fic^ atteS ^Icufeerlid^^^eltlic^en, affer fmnlic^en (Slutb 
unb bramatifcöen ÖJeftaltung enthalte, ober bie ba griesgrämig nur oom Uralten baS 
$ett erwarten imb imfere l^eutige, bem prattifd^en ^rcbenbienft gemibmete, gute^rd^en- 
nrnpf am Sfianbc beS SlbgrunoeS erblidten, für biefe ift bie Sedtcf fd^e SD^effc nic^t 
gejd^riebcn. ©in eigent^iimlid^eS SSerfal^ren SSecter'S ift bie SSerfledbtung proteftantifd^er 
S^otäle in ben fat^olifd^en Sfee^tert. So ertönt ber ^oxal: „miS tiefer %)ti) fd^rci 
idi m SDir", im jnjeitcn !^\^m; „mn Sämmlein ge^t unb trögt bieSd^ulb'' im ©rebo, 
näffibem baS descendit de coelis oerflungen unb bie ^enfd^merbung (S^l^rifti ben 
Simalt beS XgteS bilbet; „^adC|et auf ruft unS bie Stimme", m bemfelben ^^eilc 
mäl^renb ber ^orte: cnjns regni non erit finis ; in ber Sc^lugfuge beffelben X^eileS 
bei hm SBorten: et vi'tam venturi „SeJuS meine 3wt)erfid)t" unb cnblid^ im lefeten 
@(4c bcS Sanctiis mci^rere B^i^^w ^eS (S:^oralS: „TOcin (Sott in ber ^ö:^' fei e|r". 
a)CT (Gebaute, an ^affenben Steffen bemOrd)efter imb ber Orgel — alfo rein inftrumen- 
tat -r- ©boraljeilen gur weiteren Sffuftrirung ber Situation unb ber gejungenen 3Borte 
beö SKeBtcjteS ju geben, ift an Tieft poetifdft unb origineff, aber oom Stanbpun!te bcS 
fatl^Ufcften SFHtuS unmöglidft. ^er ^ont^onift [)at bamit beabftd^tigt, btn ^egte^t 
Jfvaä^ ©ihfledfttung einiger in ber eoangeIifd)en ^irdhe mo^lbefannten stird^enlieber bem 
ctHöigelifd^en SBenmfetfein nö^er ^u bringen." Db Söedfer'S Slbfid^t, fein 3Ber! baburdft 
ber cwifejiioncffen Sphäre gemiffermafecn j^u entrüden, geförbcrt, ober ob nic^t etma baS 
^ot^e baburd^ in eine gtoitterfteffung gebrängt wirb, mag ba^ingefteff t bleiben ; gemig 
i^ nur, baj bie SBermengung beS f atftolifdben mit bem eoongelif^en OlituS in htm ]pt^ 
cieH ber tatl^olifd^cn Äird^e angebijrigen SKefttegt ftetS oerfd^iebener Slufna^me unb 
Scurt^eüung ausgefegt fein wirb. ' S5ebcnft man aber bafe SSeder'S 3ReJfe ft^ fo wie fo fd^on 
DO« ben ritucffen Ssorfd^riften (burd^ bie ganje Anlage, burdi 3:;ejtwieberl^oIungen jc. 2c.) 
entfernt, feinSSer! alfo als ©oncertmeffc ju oetrad^tcn ift, — ferner ha^ bie 5luSfübrung 
hn finnigen Sbee beS (Sontponiften oortrefgidft gelungen unb fo biScret ge^anbl^abt ift, 
hai man an baS im ^rmcip eigentlid^ unrid§tige nic^t gemannt wirb, fo wirb fidft 
ttwtigftenS oom fünftterifd()en Stanbpunftc auS gegen eine folcfte SSermifd^ung nidQtS 
tagen laffen. 

6S fiel uns auf, bafe einige X^emata große gamilienä^nlid^feit oon nid^t gerabc 
befonberS oomel^men ober origineüen (SJeprclge geigen, fo baS X^ema beS ©loria, bcS: 
com sancto spiritn in cfloria Dei patris, beS: ec incaruatus est unb beS: et 
iteram venturas est. Wit l^aben bie hinauf? ober ^inunterfd^tagenbe Septime gemein? 
'im. 3)ie S)urd^fiiftrun0 ber genannten Xqeittata ift aber bur^auS origineff*; über^^ 
"yt jeigcn fid^ bk Imitationen, fjugen unb anbere contrapuntif^en fünfte leidet unb 
jenb; bis auf ganj Dereimelte vluSna^men finbet fid^ nid^ts ©rflügelteS ober 
öttftelteS ber überwiejenbe S^eil giebt \xa) bei affer ©omplicitdt immer noc^ über? 
fcl^bar. 3)ie contrapunftifebe ©elel^rfamfcit j^igt fid^ nidftt üi oertrodneter, Dergrübelter 
unb langweiliger ©eftalt, fonbem als blü^enbeS liebenSwürbigeS ©efd^öpf, bem bar= 
monifAe Äü^nfteiten, augergewö^nlid^eStufeinanberfolge oon 2j)narten 2c. emc befonoerc 
ßuft fmb, baS hti affem Srnft gelegentlid^ auc^ einen Seinen Sd^erj nid^t ocrfd^mä^t 
(fteigen im ©rebo wäl^renb ber SSorte: descendit de coelis nidftt bie SBiolinen in ber 
S^at in Xerjenfdjritten oom breigeftrid^enen g bis jum jweigeftridiencn d l^emieber?). 

5(lS groftartigfter Sa^ wirb ber erftc, baS ^tirie, bejeid^net werben muffen. @r 
ift in brei o^ne Sude aufeinanber folgenben 2;beilen (ß-moll, Ges-dur, H-moll. 
H-dur fdfttiefeenb) umf angreidibel^anbelt , unb bürfte mbeguq auf prad^tooffcS ©ewebe 
unb weifieöoffen SluSbrud gu bem StimmungSoottften unb Sdftönften gehören , waS 
bieS^eu^ l^eröorgebrad^t bat, ftefft aber an bene^or gam auftergewö^midlc Slnforbe= 
tungen. ^aS S^^^a winbet fid) fd^merjlid^ nad^ oben uno in d^romatifd^en Sd^ritten 




76 

abtüdttS, bie 3^^^i^4ung unb ^eue be§ Sünberd c^arattertftifti^ malenb; ber S^httel« 
fai^ ; Christe eleison für ^o^peld^or mit @oIoftimmen ift t)on innijsan ^^bnuf. 
gnt'jtteiten ^ric ertönt m ^oföuncn unb Orgel (lefetere toax bmä) em öarmonium 
angebeutct) ber fdfton ertoö^nte df^oxai „^S tiefer ytot^''. 3)cr alan^oue Sinttttt 
beS O^Ioria mad^t bie mufüaltfc^ etma conDentioneUe görbung be§ an^eplagenen ^ObpoxA 
ni^t ponj tergeffen; fel^r fd^bn »irft na(]| bem Snbelruf : „(Sf)xt feifeott in ber ^31^* 
ber |)tam) Eintritt: in teiTa pax (merfnnlrbiger Seife ourc^^öngig o^ne baS. t)erbmoete 
„et" componirt). ^ad^ htm fel^r lieblid^ n^irlenben ac^tftimmtgen gratias agimus unb 
gel^eimnigboH üerfd^Ieiert l^ormonifirten sascipe,deprecationem folgt ein miseren 
nobis fitr @oloftimmen unb (Sf)ox, ba§ bcn ©ingftimnten f aft Unmenfcnlid^eä ^umut^; 
idft erinnere ntiq nid^t, jemals ctmaS bem ©efongc mel^r SBibcrftrebenbeg in einem 
äl^nlid^en SBerfc gehört m l^aben. 3)er 9lufbatt ber 3;rtpelfuge am ©d^lug beS ®foria 
ift gigantifc^, ba§ erfte Äl^ema mit feiner frei einfe^bcn Beruntcrfdblagenben (Septtme 
(rcfp. ©egt) intricater ^ßatnr. 3)a8 Srebo fiat üortoiegcnb oramatifcgen (Sbarafter imb 
geftaltet fid^ burdft Sßerwenbung beffclben !j:^ema§ ju jebem ber brei 5lbfd^nittc bed 
®Iattben§befenntniffe3 als ein fel^r etn:^eitHd^er unb bod) »ieber febr abn^ed^felunoi^ 
reid^er mib iarbenfqittembcr ©aj ; bad $rincip bc§ ©omponiften, oem %tst in däm 
feinen (Sinjell^eiten genau nad^^ugc^en, fommt l)ier ju öoHer ©eltung. §ingett)iefen ^ 
nur auf ba§ fc^i5ne, aber mieberum feJ^r fd^wer auäjufü^renbe : consubstantialem 
patri. auf ha^ px'dä)üq gearbeitete: et incarna^us est (3)oppelfuge, mit SSertocnbung 
ber fe^r alten unb fcQöncn (S^oralmelobie : „©inSämmlcin gel^t"); auf baS cmcifbras« 
ha^ ttcfemp im leifcn 9luf ertönt, ber ftd^ ergreifenb fteigert unb laut in alle 9k& 
ÖinauSfdbreit, um mit bem: etiam pro nobis »ieoerleife p toer^atten. (£in ^jrftd^tiget 
3ug ! madi bem magnerifd^ anHingenben : sub Pontio Pilato jaudfet baS et resnr- 
rexit l^eK auf, n)irtt ba^: judicare vivos et mortnos erfd^üttemb. ^ie am meiftoi 
bramatifd^ htf^anbüiz ©teile ift bie öon ber (SrttJartung ber ^lufcrftel^ung ber 2j)biint; 
bier ge^t ber ©omtoonift malenb fo weit al§ möglidft nad) großartiger ©teiaerung, fd^ouer:: 
Iid)cn Xamtamfc^Iagen fprid^t ftd^ in gewaltigem ©egenfa^ in ber ©^lufeiitge : et vitain 
ventur bie §offnung auf baS ewtge Seben lieblidft unb überjjeugimgSbott au8 ; im OnJ^fter 
crflingt ba^u ber ©§oraI: „S^fwS ^^^^ S^^^^^^" ^i^ beiben 8ä|e: Sanctiw iwb 
Agnus Dei finb ebenfalls t»ott großer ©dhön^citen , bie befonberS ^cröoräu^cBen ^u 
weit führen müßte, ©üoö^nt fou nur weroen, baß im Sanctns baS @oIoquartett oaS 
erftemal p größerer (Entfaltung unb im Agnus Dei ju außerorbentlic^ ergreijM^ 
3Bir!ung gelangt. 3)a§ Dona nobis pacem fül^rt bte SWeffc mürbeoott m teibe; 
ber @d^luß, ba§ tlmcn, fommt bem .§örer f aft ju fd^nell xmb xmoorbereitet. $iamfflmo 
tjerflingt oaS ©anjje. 




ftein gefegt unb alle |)örer beröflic^tet. SKutl^ l^at ber jimge herein, ha^ nrnft «w« 
f agen. Statt ^u feinem crften felbftönbigen Schritt in bk DeffcntK^feit einen uerfdboHenen 
ober fel^r guten Öefahnten, etwa einen Socwe, ^at^bn ober l^öc^ftenS SJ^enbelgo^« m 
bringen, ftatt breite, bequeme imb ebene SBege ju wanbeln, begiebt er ftdb inS muftfalif^ 
|)od|gebirge unb ftürmt, nidjt ad^tenb ber fteinigen 3Bege unb aefa^rüoUenSlbgrimbc, 
btn ^öd^ften ©pi^en empor, ^err ^rofeffor Gilbert Seder x\t für baS liebeooHc Ä 
ge^en m fein SBert, für Die unfagbar mü^eoottc Arbeit be§ 3)irigenten bem Sejteren mo$l 
m S)anfc üerpjKd^tet. 3)ie ©ftöre gingen fcimmtlirfi oortref flid^ ; obgleid^ bie iOlittelftinrattn, 
mi unb ^enor, mitunter SBünfdpe nac^ ftörferer SSefe^ung auffemmen ließen, nrnr bfc 
Sitfuna bad^ eme imjofante. 3)aS @oloquartet; — geftem gefungen Don ben tarnen 
grau Söernl^arbt, SJri. gifc^er, ben Ferren (Seibeimann unb gran! — »i^ 
in SedferS SWeffe ftetS ber wunbe ^unft bleiben. ®S bietet eben ©inbemiffe, bie, toemi 
fie oort ben ©Sngem auc^ genommen werben, jum X^eil nid^t im^ergleid^ ju ber üom 
©omponiften fid§erlid^ erwarteten 5Birfung fte^en. gd^ erinnere nur an baS oben 
erwähnte SKifererc im®loria anbaS: que venit in nomine domini im ©anctuS. 3>fe 
atterfd^wierigften ©teilen waren fomit geglüdtt. 3)a§ ©oloquartett wirfte femer in bm 
lieblid|s^errliqen ©teilen be§ ©anctuS (Osanna in excelsis imb Benedictns) oan§ 
entlüden b, an anbcren unb leibcr nid^t wenigen Orten aber mad^te bei ber &}pxa^ 
niftin ^xau SSent^arbt bie gefteigerte ©efülftlSerrcgung ein 2)rclngen beS ^neS nadb 
ber fiöne ju empfinblid^ bemerfbar, einmal im A^nus Dei (^att 13) umgefÄrt nad^ 
ber Siefe; ben nötigen ^uSgleidb bot fofort jwei Xafte fpäter ber fonft pd^erc Ült 
wieber nad^ ber ^ö^e p. ^em ^enoriften^rm©eibelmann lagen bie l^ol^en Q^itt{8|e 



77 



tttuntercttoaS unbequem, feft ftanb unb treu bet tiefe Safe. ^a§ Harmonium, 
rfottb jiäi unter ben ftd^^n ipänbcn be§ ßcrm Orgoniften $anarife, bit ©orfe 
:fc^ eine ungenannte 3)amc anaemeffen auf bem ©tobter. ^a§ Drc^cft er fielt 
^fel^rgut; bi^cret begleitenb trat cg ha, too c§ notl^toenbig war, d^arattcriftifc^ 
»röor. €^ne jcbc ©d^wanfung famen bie mitunter red^t l^eiflSn (Sinfäfee frtfdfe unb 
j^er i^erauS, ein SJerbienft bc§ §erm fjlügel unb ein3ei(^en feiner Söefftl^igung jur 
trection groger SD'iajfen. 

S)er 55 1 ü g e l 'f^c @ef onp=$Beretn fann mit ©tolj auf hm geftrigcn TOenb 
tcndbiidm ; möge er m htm gliirflirfiett ©elingen einen &]^n pnbcn für bie gcl^abten 
igerorbcntIi(3^en ?lnftrengungcn ; möge fein Dirigent nid^t erJalten in bem Söeftreben 
iocutenbe Sf^otjitäten äurSenntnig weiterer Greife ju bringen. — §. SBobemann. 



3ermt festes. 

liebet lüitdbeiill^eijtttt^. 

(9!Äan üergleici^c 9h. 4 bcr Urania). 

Siebwcrt^eftcr ^err ©ollege ! 

S)ie Don gbnen angeregte groge erlaube id^ mir üimiidfeft ju beantworten, ober 
tfllcid^ betoncnb, baj au(§ anberen ©ottegen ba^ fjelb bereitwittigft übertaffen ift. 

^nö) imfere Äirrfien in Söeimar werben ge^eiAt unb ber SBe]ud^ l^at burA bicfe 
inrid^tung aüerbingS jugcnommen, aber wie eö mit ber Stimmung uxü> ^altbarfeit 
rOi^n befd^affen ift, ]em würbe, war üorau§§ufeften. §at man anfjefttagen tag§= 
►r^cr orbentliq bie 9ü)|rwer!c ftimmcn laffen ober fdbft geftimmt, fo ift anbent 3:ag§, 
ma uon frü§ 4 Ubr an gezeigt wirb, feine Qbcc baoon ^u menen. 3« ^^^ ÖJroJ5= 
.MoI. , Sd^IoBcopeue wirb bä^er mcl^rere xage öorl^er gei^ei^t. 3)a gcT^t^ nun h 
ibli$ mit ber Stimmung, wenn tagäoorl^er geftimmt loirb, unb bie S^cmperatur nidgt 
ed^felt. 3ft aber bie 3)iffcrenj in btefer SBe^iei^ung fo bebeutenb tüit j. SB. in unferer 
tabtftrd^, wo im (Sdbiff 9—10 ÖJrab, am S^d^enbimmel , unmittelbar beim Dber= 
ert 23—24 OJrab 9fl. fmb, fo ift eine $Reinftimmung fd^Icd^terbingS unmöglid^. 3)a6 
eStw^feifen •— ganj abgefe^en öon ber ©aSbeleud^tung — baruntcr fel^r leiben, liegt 

Sbet ^anb. SRod^mel^r aber bie |>ol^fcifen unb SBinblabcn* 2)iefe bekommen Skiffe 
laffen, ben ßeim fahren. 5lm legten (S^arfreitagSconccrt fanb id^ über — 20 gro- 
:rc ^pftlrfcifen^erfpruiwen! — 

''2)aB audQ ber 9Kec^ani§mu§ unb bie Sölge burc^ biefcn öftem 2:em:peratur= 
sd^fel gepäbigt wirb, ift oollenbete Xl^atfad^e. — 35ic 9leb. 



©d^leij. 5lm Sonntag ben 10. Se^t. brad^te ber l^iefige Sdbülerfingd^or (Äir* 
atd^or) unter Scitung be§ Unteneid^ncten in ber l^ief. ©tabtfird^e SÄcnbelöfo^n^ 
art^ülbk)gs ©liad äur 5luffü^rung. (£^or unb Drd^efter waren gu bem S^^^^ 
trdft cinl^eimifd^e unb frembe Äräfte oerftärft unb alle§ möglid)c ^ti^ccn worben, bie 
iiffübnuw ju einer gcftfeier gu geftalten. Sie fotttc al§ ein|)inwei§ auf baS 225 iöl^- 
je Äeftelfen be§ S^ülerfingc^oreö gelten, weld^er 1657, alfo fur^e Mi nad^ bem 
ijäl^en ^eae gcgrünbet würbe. 3Bic ba^ erfte ^er^eid^nife ber (S^orfd^üler an= 
m, gefd&abe bie§ „jur (S^re @otte§ unb ^um beftcn unferer Sugenb" am 3. Oct. 
157, uno feine ©lieber waren Sd^üler ber Sateinf c^ule , an weiter mehrere wol^U 
finnte fSteunbc be§ ftrdftlic^en @efangc§ „ein Chorus musicus" einfül)rten. 

a)er crfle :Oeiter be§ ©^oreS |ieMtnbrea§ Xöllncr (big 1671). 3bm 
[gt^: OJcorg Sd^nciber au8 Pauen (bi§ 1719), 3o^. tod^ aus aJlübl^ufen 
id 1757), (ä:§rift. fjricbr. ©abier au§ tofterlauSnife m 1800) fe^rift. 
riebr. 5Sagner au§ SBciba (biö 1825), f^ranj Sßagner (So^n be§ oor., hi^ 
^)/ Sftauä @§r^arbt auS Söbejün, $roD. Saufen (jefet Drganift in SSer= 
itttcroba, bis (gnbe 1876), SSil^elmSSenuä auS ©tterSburg bei SSeimar (feit 
tfong 1877). 

Seit feinem SBeftc^en erfreut ftdf) ber Sd^ülerfingAor ber ©unft unb Untere 
tlpma be§ regierenben ffürften^aufeS unb ber bieftgen (gmwol^nerfd^aft, oon weld^er 
i großer Sl^eil, fei eS aß ©i)mnafiaftcn ober S3ürgerf d&üler, längere ober für^ere Reit 
n angeprte. ©anj uorjüglic^ beliebt ift er baburcft, bag er außer bcr fonntäglidjen 
rd&cnmurifcn aud^ auf Straßen unb ^lä^en ber Stabt öierftimmig gemifd^tc ©bore 
tifttic^c unb weltlid^e) pm Sßortrag bringt. SBä^renb früher biejer Stra^engefang 



i: ,., 78 



i 



, 1 
■ \ 



unacmcin anftrengenb baburd^ toar, bafe öor bcn aBo^tiungen ber Unterftü^ bet? 
ftalt oHfoimtäglid^ unb, wenn bic^eit nid^t au^rcid^te, anq no(i^ an ^od^entagen - 
fungen »erben mußte , ift jegt btcfer 2)ienft bebeutenb crlcid)tert unb »irb nur bo 
an ©oimtagömorgen geübt, »enn bie SBittenmg eine gute ift, fo bog bie iuganblid 
©timmen burij^auS nia)t gefdjöbigt »erben. 

a)a6 in bem langen Zeiträume il^reä SBir!en§ mancherlei SCnfed^tungen an 
^nftalt l^erangetreten fino, lä^t fid^ beuten. SSefonberS ift biefeö in bem l^tm S5i 
telja^r^unbert gefd^el^en unb jtoar junäd^ft, al§ bog ®t|mnaftum nad^ preugiJAem SRui 
eij^erid^tet unb t)on bm bamaugen 5)ireftor ben ©drittem ber Eintritt inben©^or crfd^n 
»urbc. 9?euerbingg ift baS in'§ ©egent^eü umaefd^Iagen , bafür aber ift ba^ ©eminar m 
bit QJegner getreten. S)iefe Slnftalt ^äl^lt feit il^rem SBeftel^en ebenfalls eine ftattli 
JRei^e, il^rer @dE|üler jum X^eil fel^r guteÄh:äfte, unter bie, toeld^e ßfiorfd^üler toox 
^aß gerabe ba^ @eminar auä GJrimben, weld^c l^ier öerfc^toiegen werben muffen, b< 
e^ore allen möglichen 5lbbrud^ t^ut, ift um fo bebauerlic^er, alö eS felbft feinen gi 
lingen bk pflege ber fird^lirfien SJhifit öorentl^ält , benn ba^ SSenige , »a« cö i§i 
bietet, ift nid^t ber SRebe loert^ unb gar nid^t geeignet, Äantoren ju bilbcn, koel 
einen fdfeägcnSttjert^en fjonb uon i^rer Silbimgöftätte mitnel^men. 

^er eintritt in bm ©dbüIerTntjgd^or ift ein freiwilliger , unb glüdttic^cnocifc 
6i§ jefet nodb fein bauember aKangel an genügenben Stimmen eingetreten , nntd i 
beften babur* bezeugt wirb, ba^ 1879 bie „©d^öpfung", 1880, ber „^auUiä" unb bie 
3[a§r ber „©liaä" jur ^upl^rung gebrad^t werben fonnten.' 3Röge bk alte ©nri 
timg nod^ lange blüif)en, wie öom fefang an jur „(S^re OotteS imb xvm heften i 
fcrer gugenb." SBil^. »cnu8, 

3)ie ©d^wabe ^abt immer 3)urft, | @ie l^en fi nimmer j'ftnge traut, 

SBefonberS bie, wo finge, ibent g'fegen nit mei^r bie S^iote 



SSon feHe fönne wieber wir 
e ©d^wobeftüdfle bringe. 

|[n Hamburg bei bem ©ftngerfeft 



Üab ju be Slugfc^uä^erre ^ent 
@c brum l^ing'fdtjicft en 95ote : 

„3)e ©d^wabe l^abe fie t)tx^odt 



)ätt fie baö ©inge tröffe, ^eim SBierle unb t^un fd^öje, 

)o ftnb pe, um m ftärte fid^ j ©ie tönnt'n Äammerlanberg Sieb 

3ucrft in a S3räu|au§ g'loffe. j SBcrl^unge unb oerl^e^c." 

3)0 l^en fie fid^ fo arg öerpirft | ^rum bleibe ^odfe fie beim S3icr, 

S3eim belicate 3:ropfe, j 9^an foll e§ nit o erüble, 

^afe ü^ne g'ftiege in bm kop] \ ©ic fmgc fd^on a anberämal 

^er ftarfe guate ^opfe. | SBennä ^ell im Oberftüble." 

3)a, tm'^ ber SBot auäg'ridöt bet, 
Sad^t afleS, bölt ba»^ IBäuc^le 
Unb fagt : „©§ geljc l)alt ne au§ 
^ie nette ©c^wabeftreidE|le !" 



3)a lebte einmal ein gar guter, frommer imbpoetifc^er Organift, genannt „Wx\dmxA 
©eibigen befud^te ein oicl wacfercr, befdfecibener , fleifeiger unb fe^r gefd^idtter örgi 
baimteifter , „Ä^öpöd^en" genannt , in beffen „S'opfe" ftadfen aHer^nb gefunbc u 
tüchtige 3been. ä3efagtc§ '„^ö^plein" wolmte in einer wimberpbfdöcn ©egenb, in-'l 
^Infelmug, ober wie er aucft in unferer Urania benamt würbe : „9(rminiug'*, gar gc 
in feinen alten ^agen nod^ einmal wäre , um fo mel)r al§ ein alter grcunb, „&a 
©robjsebadt" ober wie er aucf) bei feinen „feinem '^amtn genannt wirb, „@mmeii(tti 
ein „iKangbeöu^" (äljnlid^ wie SSrclftg mit ber grau ^aftorin in „Ut mine ©tcomiä 
in 9lu§fid9t ftellte. 9lnfelmu§ l^atte fd^on bie Orgelftiefeln gerüftet unb bie [(btotxq 
Unau3fi)rec6lid^en gebürftet , grau iJi5pJpd^en ein gar nctte§ SSeibdften , l^atte fcpon t 
„SBefemen" gefel^ret unb ÄlleS beftenö ftreid^en unb malen laffen; ber alte „l^an 
^atte fidli rid)tig in bie gute ©tnbe oor^lnfer gelegt unb beraub fid^ canuibaßfd^ um 
— - aud^ fpäter, al^ er fid^ an einem anbem Orte mit alten inib iungcn pxennb 
wie ^arfncuer, 5ftannbär, Ol)ncforge, SJic^ftein k. Bei ©erftamefl 
bid in bie frü^e ^orgenftimbe fe^r ergö^te mO> eine ©c^nurre bie anbere jagte 



79 

Sabcr burÄ feine ^locfett^eit glänjte , ba^ toax ber liebenlnjürbige 5tttmeifter 
itcr ^njelmuä"!*) ^an erfd^ömte M in aUcr^onb Sßermut^ungen, tt^arum oa« 
ifi^eiiere, lorbeentmfrän^te OrgeH^au^t fo überaus fti^merjHd^ üermigt n^erben ntugte. ^a 
mam 9Keifter ^öpp(j^en ein Telegramm be§ gn^alt^: ,,^abe mir ein f^ül^rd^en ^ol^ 
«nmmnen, barum !ann iijfe (dber ni(i^t fomnien; l^abt nid^t fo großen ^erbrufe — 
fetcr tHel getreuer ^nfelmuS!" — S(uf anregen bcg jimaen ©ollegen SJlutl^wad^g, 
tmtibe bem fonft gar nii|t pigemen S)id|ter — (Som|)onipen — Organiften 3 o b a n= 
ncjJ Scber, »ie er ftA felbft in einer gar l^übfd^en ©rjöl^lung ^u benennen beliebte, 
fokenbed :^oetif4e (Senbfd^reiben jugefc^muggelt: 

öaft baä ,Mte Xleil" ermä^Iet 

S(§ bu warfer §oIj gegä^let; 

3ntr'effant »är e§ j^u tefen, 
* ^ie öiel @tücf e§ ftnb getoefen? 

Ob eö S.tti^t, ob »ei (3^ gewa^fcn? 

Ob in Söaicrn ober (Sadbfen? 

Ob eg flein, ob grob gefpalten? 

Ob ftd^,3 na|, ob bürr gel^alten? 

to^e ©Otter! SSelcb Vergnügen! 
intmelSluft in öollften QviqvxI — 



P. S. I. „Xbö'nem"**) !önncn ©rünbe fein 
5tber Myi^'' ? — .^ w*t fein ! — 
„ IL „ßöljern @i)icl" ift bir oer^afet, 

,,2^önern ^pkV* pbfd^ «ßofto fagt. - 
„ m. 9b(S lange fei auf ,,0rgelplä" 

3(nfelmu^ 3)u — ber J^teunbe @toIj! — 
^pxUa, ^. ©robgebarft beauftragte Jeinen jüngeren fjreunb unb Stlterego 
ein bejfcrcg 34 ^u folgenber ©piftcl m fein Iicben§tt)ürbige§§au^mütter(^en „Maria', 
in bet ajonmetropole: „fiiebengtoürbigft aufgenonuncn , befteng mieber ongefommen, 
forni i^ wir nun nid^t oerfagen meinen 3)ant ^ier abzutragen. '' — 



'^HöHseu. 



mm 19. San. ftarb ber geiftöoße SWufügele^rte SB. ü. Scns in @t. Petersburg, 
JBerf. „Beethoven et ses trois styles" unb be§ großen öbänbigen 28erfe§ über 
jbmfdben Simmeifter (Hamburg, ©am^e). — 

SBd ©täbener & 9flid^ter erf d^ien „Slementar^SKufülel^re" o.Dr. §. SRiemann, 

9rei^ h^' 

3« SBeimar ftarb am 18. gebr. ber oerbiente ©larinettenüirtuoS Äammcrmufifuö 

fiarl 6aul. 

2;eopbiI ©tern'S Sammlung oon Orgelfompofitionen erfd^ien in 6 heften 

kt ^ebrüber ^ug in 3ürid^. 

85mi 95. Sfe g e I erf d^ien benuUirfift ein neue« ^er! über 91. 2S a g n e r , 

beSgl. tm ^xl% ^ap»)ert in SBerlin u. Dr. 91 i*. ^o 1^1 in 33aben=:S3aben. 

Smt @. aReinarbug in Hamburg ift eine neue 5!JlojartsS3iograpl^ie (SBerlin, 

^uttentog, erfd^ienen. 

^ebic^i.SSerfammtung be§ allgcm. beutfd^en ^ontünftlcrocreiu^ 

\sxi!b am 3.-6. 9Äai in ^tipm ftatt. 

.3>ie allgemeine beutfd^e SÄufif^ei tung (10. S^i^W^Öf ^^^^ 

V teo Öuartal 2 Wtaxt, 9ieb. Otto Öefemann," ei^arlottenburg^^öerlm) 

r. bta&te in 9^r. 9. einen mit Dielen Silotenbeifbiclen erläuterten intereffanten 5lrti!el über 

^ fHiä^axh SBagner'§ 3ii9C^^ = @ittf onie t)on 2ß. Xa|)pert; bie reid^l^altigc 

r Shunmercntl^öItunterSlnberen nod^ m einem Strtücl SBagneriana, eine^lnja^I oon 

; intereffanten 95riefen SBagnerS an 3?f^^ S^id^atf d^ed t)on btmn einer itber eine 

Stelle im 2:arai^äufer jum erften aftale gebrucft worben ift. 

• 

*) 9U^ feine toeite unb breite SDlenfuc 6atte i^n gar fc^toerföOig gemacht. 
J ••) ^er Ott unfer toclt^tftottfd^en ©anblung feine trefnld^n 'X^ontoaavtn wcitgelonnter unb benannter 
% Ott, ,.6 1. 8 üt^ er genannt. 



i 



80 

fR i g a. 3)ie biefigc fiiebcrtafel begebt rn\ 9?ot)€mbcr b. 3. i^r öOjäbr. <StiftUttg8= 
fe^. Dr. grätig Sitjt befud^te öor 40 3[o^rcn bie l^ieftgc ©tobt una touwe pm 
^brenmitalieb ber fiiebertafet ernannt, darauf i)in bat ber ^ieftge, ]^o(i^t)erbtetrte 
SUmfifbireftor SB. 33 ergner (ein ©d^üler be^ inroergefiac^cn ^ofeffor gricbru^ 
ÄüBmpebt*)) ben ungarifd^en SWeiftcr um eine gejtfompofition. darauf cri^t 
ber »ittftetter folgenbe ^(ntnjort uon ben öere^rten ©rogmciftcr : 

„feod^aee^ter ^err aJhifttbirettor ! SSerbinbUd^ften 55)an! für g^rcn »o^üoottens 
bin ^rtef uno bie ^mCabima ju einer ^ännerquartettcom^ofttion. Selten (jerai^e i^ 
in bie ©timmung, »eld^e Derartige ^m})ofitioncn öerlongen; inbeft bo i^r Sciaaer 
^ubelfeft erft in 9JoDber. ftattfinbet, will tcft uerfud^er, 3^rcn 2Bunf4^ ju entflJrcd^en. 
)aben @ic alfo bie ÖJefäuigfeit, mir ein paar poffenbe, nid^t ju long anSgeftioraicnc 
:ejtc nad^ SSeimar, (Snbe ^m, etn^ufenben. Ssielei(^t brmge id^ ettoaä ^afjobelc^ 
fertig. SSon ber für 9ttga beftimmtcn SRiefenorael mit 8 ajlanualcn, nnb 2 ^^oU 
obtäeiümgen unb 120 ©tunmen er^blte mir imfer load^erer imb üerebrlid^er gteimb 
§1. fe. ©ottfd^alg. 3)aran wirb fim Die @tabt erbauen unb erfreuen, befonbcr« tocnn 
biefeS im))ofante ^er! (^. %. Saider^ & ^rnnp. unter ^l^ren toürbigen Rauben, 
^odjge^rten iperr, ertönt. i^od^aditungdüoll ergeben 

Subapeft, 2, gebr. 1883. granj Öifat. 

©in trauriges (£nbe l^at fürjlid^ ber emeritirte Se^rer SWüUer auS SSedöftcbts 
toamb genommen. Sleligiöfen SSabnfinng l^alber ^atte er 12 lange ^af^ixt im Stren? 
^aufc 5u ^alle a/8. jugebrad^t. m^ er bann in fein ^eimatSborf jurüdffel^rte, fanb 
er toon feinem ©igenftumc nid^tS me!^r üor , als eine altcrSfdbmad^e ©d^cune, loeld^ 
einen eingebauten ©tau enthielt. 3n biefem toegetirte fortan ber bebauemStoert^e Sekret. 
(Btm. Hauptnahrung beftanb inSommi^brob. Xxoi^ ber grouftgen Umnad^tung feit^ 
ÖeifteS »ar ber 60}. SÄann nod^ im ©taube ^laoieruntericm fiir Anfänger ju ertJ^eilen. 
(§x tbat bk^ toeniger für @elb al3 für 9lal^rungSmittel. Oft genug manberte er nod^ 
©rfurt, um M burd^ fold^c UuterridQtertbcilungcin marmeS SKtttagSbrob m t)erbicncn. 
SBon aller feelt oerlaffen, btm SBed^fel ber SSitterung unterworfen m& l^ungemb, 
campirte ber 5lcrmfte fd^einbar mit feinem traurigen ©dqidtfalc Aufrieben, iol^rclaöttg in 
feinem ©tatte. %n 26. w^v^ fanb man btn bebouemSwert^eu Seigrer a. SD. auf ferner 
clcnben ©treu geftorben Dor. — 

Ä. 3- Sl u S SS ü r 1 1 e m b e r g. Qubm auSgeijeid^netften Drgelbaumeiftcm beS 
©d^wabenlanbeS, ja 3)eutfd)lanb8 überhaupt , barf mit allem ffit&jt aud^ ber am 17. 
S^oDbr. 1882 ju©tuttgart oecfd^iebene u. an feinem 73. Geburtstage beerbtige ®rßn&er 
ber nod^ bafelbft fröblid^ blübenbengirma(£arl@ ottlieb SSeigle gered§nct tocrben 
3)erfelbe, ein Me m weltberül^mten StltmeifterS @berb. griebr. SSaldfer (geb. 1796 
in (Sannftatt, geft. 4. Oft. 1872 in ßubttrigSburg), ttJurbe am 19. 9?oobr. 1810 cl^ 
©o^n eines ^eiggerbereibeft^erS in le^tgenannter ©tabt geboren u. famMtermfeimm 
bereits begeidjneten Onfel m bie fiel^re, bem er aud^ feine fünftlerijd^e SttuSbilbima §11 
banfen l^attc. 9Jad& bem SBeigle mehrere ^al^xt ^nx ©rroeitcrung feiner Äenntnifie u. 
fjertigfeiten im^uSlanbe augebrad^t l^atte, trat er roieber in baS (JJefdftäftSBalrfer'S ein 
u. oerfejtc, oergröfeerte u. erneuerte unter bcijen Oberleitung bit grofee 74 ©timme«, 
4 man,, 2 $eb. u. 4236 pfeifen ^^^lenbe Orgel in ber ©tiftsfird^e ^u ©tuttgart. fßon 
1845 an war ber SJerewigte in Stuttgart anföfeig, wofelbft er em eignes ©efd^ft 
gegrünbet l^atte, weld^eS balb pr fd^önften SSlüte gelangte u. baS jefet (fett 1. 30«. 
1880) oon fernen 3 ciu^erft begabten ©ö^nen fortgefül^rt wirb. (£r lelbft :^at 92 neue. 
Serrc gebaut u. Diele Orgeln oergröfeert ober bocft grünblidj reftaurtrt, 5. SS. bie 
berühmte tlofterowel in SSeingarten b. Ulm t)on 1870 mit 76 Sieg., 4 SWan., 1 ^tbal, 
6666 ^Pfeifen, 12 !ölafebölgeu u. f. w. Slm 24. 3)eäbr. 1881 würbe baS 100. Sßerf au« 
SSeigle'S SSerfftättc, weld^e in bcr^joSpitalfiröje au (Stuttgart ftc^tu. 36 Hing. JReg. g^^lt, 
in beJonberS feierlid^er SSetfe eingeweiht, ^tozi weitere auSgegei^nete Orgeln beS verewigten 
SKeifterS ftel^en ebenfalls in ©tuttg. u. werben Don Äcnnem fei^r gcrül^mt. 3)ie inei- 
ften ber genannten 100 3Berfe fteficn in oerfd^iebenen Orten beS württ. Obcr= unb 
UnterlanbeS, anbere aber auc^ in S3aben , ber ©d)weia imb 9 oon il^nen in 5lmeri!a, 
3nbien unb ^frifa. SSeitereS über Sßeigle'S auSgegeid^nete ^^fttigteit finbet ftd^ §. fd. 
in ber „Urania" oon 1881, pag. 55 f., 1882, pag. 24 unb anberwftrtS. — 

•) 5)effcn Fantasie eroica, ^cin (Sionäcrtftlid in K-dtir, feine Variationen Ü6cr h^n ^ieftcrmarfd^ au§ 
dei3aub«iflöte, feine Drgelfonaten. feine 2)o))^eIfuse in H-moii toerbienten tmtneri^in einige Seriictfid^tigimg 
ber heutigen Orgottiftentoelt. 

«cfurt, ^vlafl ber fiörner'fc^en ^td^^onMung. 'Srucf t>on Otto epnrab in Erfurt. 




AIIA. 



jnti|ik-|rit|(l)rin 



^\fm\t, lur(l)lii^(, inilnihtiv^ d^efang- nni» Ciamer-ikn|tk. 

herausgegeben Don 



^ 6. 



ißicrjigfter SSanb. 



1S88. 



3&^i^ crfd^clncn i 61^ 2 «äiibe au ic 13 9himmcrn. S)cr *:präimmcratu)uS^)rcl8 beä ©anbc« 
(etiäfit nac^ tole »or 2 '/« aworf unb ift boS SBIatt bucc^ ottc ©ut^* unb aWufifnlicn^nnbtungcn fottjic 
rntn^ aÄc ^oftämter, ol^nc «prclSer^ö^unn , a" öcaic^cn. ^rcis bcr cinaclucu Sf^ummcr 37 ^cnntg. 
3nfcrtion9flewi$rcn : lO firniß bic ßcttc. 

Snl^alt: ^ßflngftgebct — SH>]§oriämcn — 2)ic ßrofec Orgel im 35omc au JRotjci&urfl — ^Reihenfolge 
aSccf^Dcnfd^ (Kloüierfonaten fieim Itntcmc^t — Sefpred^ungett — «Wotiacn. — SriefiDCd^fel. 



qi^ftnaftAcbeh 



a>tt ®eift Dom SSatcr, bu l^eiligerßJcijt, 
SDcr uns (Erneuerung be§ .^crjenä uer^eiBt, 
D tomm unb feiere nun bei un8 ein, 
3)tt| tüte ein 2:entpel be§ ^ödjften fein! 

(grleud^te mit beinem göttli^en ßid^t 
Sad bISbe menfd^lid^e ^ngefid^t, 
®o6 beine öoHe 28al)r^eit mir fe^n 
tli» Süße unb ^rug »ie 9'iebel öerge^u. 

(Sntfadfte ju einer l^eitigen ©lutf) 
aot gunlen, ber unter ber Slfc^e ru^t, 
3Htg er mit lol^enber glammenfd^rift 
a)a« f^Iafötbe, tobte ©etoiffen trifft! 



©meure bag ßerj, emeure h^n (Sinn 
Unb füßre un8 naiver jum Äreu^je ^tn! 



dKeb reine ßel^re imb reinem Söort, 
S)cr. @ünbe loel^re, imb nimm fie fort. 



©rl^alte be§ grieben§ t^cure§ $fanb 
3n unferm bcutfdften SSaterlanb, 
Vinh too unter SBIumen bie 9'iatter fd^lei^t, 
3)agieb, ha^ i^r ©iftja^n un§ nirf|t erreid^t. 

SDaf; ^flid^t unb STreue bie SSiJlfer regier\ 
SDa§ flel^en wir ^eil'ger ©eift üon bir, 
SSerlei^' i^nen (Sintrad^t unb SSerftanb 
Vinh fegne bag ©teuer in fefter ipanb ! 

Qa fegne unfent Äaifer unb ^errn, 
58on bir um gefegt al§ feorbilb unb (Stern 
— m^ SSorbilb ber 2:reue — ein l^etteS ßirf|t 
9(n Äinberglauben unb SD^anne^pffic^t. 



(Erfülle i^n ferner mit beiner Äraft, 
2)er ftitt am Söo^Ie bc§ SSotteö fc^afrt, 
Hub laft i^n ^ienieben ömten fd^on 
S)er gürftentreue üerbienten So:^n! 

So gieße nun beinen glammeugeift 
^err, über 3(t(e§ lüa§ ©Triften (jei^t, 
Itnb laß ung loieber geboren fein 
Qu em'gen fieben — bie Äraft ift bein! 

?lmen! g. y, 9J?onfterberg. 



@S ift eine Steife bieniemanb igt, 
eg ift getauft unb bod^ fein e^rift, 
©g ^at nie an ba^ (Stellen benft, 
Unb bennod) ^at man'ä aufge^enft. 



82 



Dr. ^r* 6^. &tiepentcvt 
nb^t 93ect]|^ot>cttd As-dur-(2onate, op. 26: 



2)u ftimmUfc^ imbefannteg Söejcn, 
3)ag holb in s:räiimen mid) umfc^tüebt, 
^ic^ ^at mein ßJott für mid) crlefen, 
55)ein S3ilb in'8 tiefftc Igtv^ flcwebt! 
S)i(i& anzubeten? ä)id^ j^u lieben? 
O ipimmcl mein, id^ loeife e§ nic^t. 



3n früfjer SJ^orgenrÖt^e (Sd^immer 
llnb in ber @onne legten SBIidE, 
3)a fc^toebt fein 93ilb, hodj Mjx ic^ immer 
©eblenbet, niAt erfreut ^nxvid. 
Sßeilft bu ba Droben bei ben ©temen! 
D öimmel nein, i6) witnfcft' e8 nid^t; 



3)od) ift ber ^raum mir treu flcblieben, 1 3)od^ fomm auS jenem l^e^ren J^emcn, 
Unb mid^ umtoaUt fein Söwberlid^t. ! Ä^onmt an mein .^er^, bu ^oIbe§ ßic^t ! 

tltitetgelegted @ebt4it jum S:^ema bctf. <Zonatc 

t>. 98. Urt^eiidet. 

©§ umfängt mid^ fe^nenb träumen, menn be§ i^rüfjüngS 9}^orßen graut , unb 
^crob toon S3Iiit^enbäumen munbcrfameö Sieb mir t^aut. 

SBenn bie fiieber finb uerüungen, unb \>k 93lume ift üerblü^t; wenn bie SJöa- 
lein aufgefd^ttjungen unb ber Sonne (Bttcäji oerglü^t! 5(d^ bann raufd^en audb bic 
piÜQzl meiner @eele Xag unb 3^ad^t; Salem f)in -^u beinern §ügct, loo bu glänj^ft in 
^eiPgerJSrac^t. 

So bie Siebe §üttcn grünbct unb bie ^Jiutter fd)aut fo milb ; wo im Xentpel 
wirb üerfünbet ©nabe oor be§ ^reu^cö SBilb , unb bic JJricbengftröme toaltejt nne ein 
tiefet weitet 9)Jeer: §ör id) 5Ruf oon oben f chatten, flinqts mir wie bom SSatcr ^er. 

SJieinc Siebe thronet briiben, meine «öeimat^ gton^^t ()ier nid^t! SKoKft mein 
©e^nen brum nid^t trüben, lafj mid^ fd^aun'' nad^ SaiemS Sid^t ; (aß ba§ Äinb jum 
SSater jicl^en , ^u bem Ferren feinen mtd^t ; laft bie ^Blumen btn bod^ blühen , ber 
ba^ ©amenfom gelegt. — 

Die (irgel im Dom ;u Ha^etiurg. 

9Jeütfion§6ertd^t 
über bie t)om Drgelbaumeifter SKe^mel neuerbaute 

Drgel int ®ont ju 9Ja^eburg, 

oon 3- 9Äaftmann, ßJrofj^er^ogüdjer ?!Jiufi!bire!tor unb Drgelreüifor. 

SRad^bem mir t)om ©rofel^ersoglid^en ^otjen (Sonfiftorium ju 
Sfieuftreü^ in ben SSerfüaungen t)om 28. Dctober 1880 unb öom 23. 
9Kai 1881,. ber e^renöoue Sfuftrag getoorben tuar, bie in bem nm 
reftauirten S)om ju SRa^eburg t)om Drgetbaumeifter §errn 9Ä e :^ m c I 
au§ ©trolfunb erbaute grofee Drgel in mufifatifd^er unb ted&nifd^er 
§in[id^t äu pxükn , ^obt idE) biefefte f otDotjI tuäftrenb ber SluffteEuna 
am 22. yfoüember 1880 atö aud^ nad^ i^rer SSoUenbung am 24. uno 
25. Suni 1881 einer genauen 3iet)ifton unterzogen, unb beehre id^ mic§, 
ba^ (Srgebnife ber forgfältigen 3^rüf ung bie|c§ beben tenben, l^errlid&en 
SBerfeg bem ©rofel^erjoglidgen |)o^en ©onftftorium in folgenbem Söe^ 
rid^t l^iermit ganj getjorfamft üorgulcgen. — 

I. iSad @ebläfc. 

5)a^ ©ebläfe liegt l^inter bem @d6tüeEergeI|äufe beö 3. SÄanuatö 
unb ben jum ^ebat gel^örenben 3Binbiaben unb ajfeifen unb enthält 
a. fitoti boppdt tüirfenbe Suft:>)untpen alö ©d&öpfbälge. Sebe biefer 
pumpen tft 2' 10'' im Duabrat unb 2* 6" ^oä). 



83 

5)urd^ jeben Stritt be§ Mfanten tperben 8 Subiffufe SBinb gc^^ 
Jd6afft unb ettüa 32 %xittt füllen bie 6etben SKagajtne, fo bo| ftctg, 
jeteft 6eim ©ebraud^ be§ üolten SBerfe^ iinb betm Doßgriffigften 
©piet, au^rei^cnber SBinb t)orI)anben tft. 

b. älpei grofee SDfagosme ober .^orijontalMIge: jebe§ ift & 6" breit, 
unb 10' 6" (ang. ®ag crftc (untercrfte) Maoagin I)ält SQ^ SBinb 
(nad^ Xö^fer) unb fpcift bie beibcn pneumattjd^en SÖZafd^inen unb 
ba§ 3. TOanuat. 

S)ag ätüeite 32® SBinb, ift burd) einen betüeglid^en ©anal mit 
beut erften öerbnnben, nnb fjjcift ba^ ^tbal unb beibe ^anpt-Wta^ 
nuate. 

Slufeerbem ift nod) ein Keinem SÄagasin mit ^Regulator öor- 
fianben, fo baß ber SBinb auf 27® rebucirt inirb. — 3^^^ ®ebläfe 
geljören ferner 

c. Die ju ben beiben ))neumatifd^en 5D?afd)inen ge^örenben üeinen S5älge 
unb 5tüar 54 furo SÄanual unb 41 für baö ))neumatifd^e SRegiftra- 
turtüerf. Ueber bie Sonftruction berfelben ftel^e unten IV. Id 
unb 2e. — 

II. (Sic &anäU. 

®ie Sßerbreitung beö SBinbe^ in bie Derfd^iebenen SBerfe finbet 
burd^ bie Sanäle ftatt, tuetd^c jur birefteften ^«fü^rung beö SBinbe^ 
in bie betreffenben SBinblaben auf bie ätuedmäfeigfie SBeife angebrad^t 
finb. ©ie finb fel)r forgfättig unb njinbbid^t conftruirt, fobap faum 
ein SSerfd^leid^en be§ SBinbeö möglid^ ift, aud) fotüeit angelegt, ba§ 
fcttft beim rafd|eften Xempo nirgenbö ein ®d^tt)an!en beö Xone^ be^ 
tncrflid^ toar. ^ic Uerstüeigen ft$ auf bie üerfd^iebenfte , aber immer 
paffenbfte SEBeife. 

@benfo finb bie (Sonbucten ju btn ^rofpectpfeifen auö 3^^^^ 9^- 
ttou fitiefeenb l^ergeftellt. 

Stuf ben ßanäfen jum §)aupttt)erf befinben fidEi nod^ jtoei 3lu§^ 
oleid^ungöbälge unb ebenfo einer für ben Sanal ^rnn Dbertüerl (2. 
äßanuaU StUe brei finb ganj nat)e an ben SBinblaben angebrad^t 
mtb ücrginbem alle bei betüegtidjcm Spiet ettüa entfte^enbe @d)tüan= 
lungen be§ 3;oneö. 

III. (Sic aOßtttblabcti. 

©g finb üor^anben ^tüei SBinblaben furo §aupttüerf, gtüei furo 
Dbcrtoerf, ^tüei furo britte SlaDier ober ScbtüeEmer! (ade 6 finb 
©d^Iciflaben) unb stoei JÜaftenlaben furo ^cbal. 

Me SBinblaben finb in if)ren §aupttf)ei(en an^ gutem, alten 
(Sid^enlbolj gefertiat, bie SBinbfäften au§ fd)önem ^iefern[)oIs mit ge^ 
nau fd|liefeenben SJorfa^brettern. 

S)a^ Snnere be§ SBinbtaften§ ift mit ftarfem ^^id^enpapier auö- 

{eleimt, um ben, breifad^ mit feinftem Seber, tüeifeem ©djafleber, be- 
egten ®))ielt)enti(en ben luftbid^teften ?tnfd^(uß ju ftdjcrn. — 

©tatt ber frül)er gebräud^lidjen ^utpeten (2ömbjädd|en) finb 
burd^tocg 3Keffingi)Iatten angebra^t, tpetdEje entfd)ieben ben erfteren 
t)oräUäicl^cn finb/ — 



s 



84 

S)tc ®röfecn bcr aBinbbepItcr , ffianjeücn unb SBo^run^cn ftiib 
\o eingerid^tet, baß einer frtfd^en, fräfttgen Sntonation fem §ittberm§ 
in ben SB3ea gelegt ift. Ueberfiaupt entlfpred^en fämnttlid^e SBinblabcn 
oHen gerechten Stnjprüdöen , toeld^e nad^ bem je^tgen Stanböunft ber 
Drgelbaufunft an eine gut conftruirte SBinblabe ju fteüen ftnb. 3n 
benfelben jinb Mm ^anpttotxt für jebe 2;afte jtüei SJcntile eingerid^:« 
ttt, bamit in feiner SBeife ein 3BtnbmangeI in ben Äanjeüen beim &t^ 
braud^ be§ öollen SBerf'ö entftel^en fann. S3ei ben beiben anbeten 
SBerfen finb in ben tiefen Dctaüen 5)o:>)pel^aSentiIe gelegt, b. 1^. c« 
lie^t auf bem großen nod^ ein fleineö SSentit, toeld^e^ (entere ftd^ c^er 
öf|;net alö ba^ gtofee, bamit bie ©pielart erleid)tert, ber S)rua bed 
SBinbe^ gegen ba^ aSentil alfo fofort beim Oeffnen be§ Keinen auf* 
gehoben ober geminbert n)irb. 

S)ie fürs ^ebate crtr)ät)nten ätoei Äaftentaben finb nad^ eigner 
ßonftruction be^ ©rbaner^ l^ergeftcftt. Sebe Sabe beftel)t in emcm 
jrofeen SBiubfaften , au^ tüelAem birecte Söol^rungen ju ben ^Pfeifen 
fil^ren mit jd^räg Mngenben Süentilen. 

S)ie 9iegtfter==9Ke^anif ttjie bie ©t)ie(*9Kedöanif liegen ebenfalls 
in benfelben, unb öon ba aug fü^rt bie 2;ractur weiter tüie bei ge* 
tt)öf)ntid^en ©d^Ieiflaben. 

IV. SCad 9Ieatettt^etf. 

1. S)ie 2;ractur. 

a. S)ie SRanual'ßlaöiaturen. 

S)a§ aSerf l^at brei äJianuale: 5)a§ öaupttoerf ift ba8 untere; 
S)a8 Dbertüerf ba^ mittlere unb ba^ ®%)eQtt)erf ba^ brittc äRa* 
nual. S)ie @ntfemungen ber öerfd^iebenen Slaöiaturen t)on einanbcr 
ftnb jur Sequemüd^reit be^ ©pieler^ auf ha^ fteinfte 9JiaaJ5 be* 
fd^ränft unb |aben baö rid&tiae SSerljättniß. (Sie l^aben einen Um* 
fang bon C— T, icbe^ 54 haften. 2)ie Untertaften finb mit tDcigcm 
S3ein belegt, bie Dbertaften au^ mafftöen ©benl^olj gearbeitet. 

b. 2)ie Pedal-Claviatur reid^t öom großen C bi^ jum eingeftrid^cnen 
T, l^at 27 2^aften unb Itegt bequem unb genau im ridgtigen Scr* 
Mltnife ju ben SKanualen. ©ie ift auS bem beften ©i^enl^olj gc* 
fertigt. 

c. S)ie Slbftractur. JJür ba^ ^aupttoerf unb bie^ $ebat finb bk ?lb* 
ftracten m ben Ssentilen in cinfad^er SBeife burd^ paratteUiegenbe 
furje 33Beuen iDeitergef ül^rt ; ba§ gtueite ©laüier entgätt eifeme SBet 
len (tuegen JRaumerfparnife) ; ba^ britte ß(at)ier entpit nur fd^räge 
SBinfeltractur. — 

S)ie 9lbftracten felbft ftnb auö gerabäbrigem Zannm^oli fein 
gearbeitet unb an ben Snben mit feinem ^ergamentpapier beflebt, 
um ba^ 3^^^^^^^*^^^ ^^^ ^patttn ju tjerfiüten. S)a, ttjo fie ju ben 
©))ielöenttlen lange 3Bege burd^jumad^en ^aben, liegen fie in Ääm* 
men unb l^aben aujgerbem 2^ragarme. 

d. S)a8 toneumatifd^e SBerf für bie ©pielmed^anit 

3ebc ber 54 $;aften f|at einen S3alg , beffen 5ßlatten je 18" 
(ang unb 3" breit finb. S)ie Dber^Iatte ftel^t burd^ ein Slbftract 
mit bem 3Red^ani8mu§ in SSerbinbung, fo bafe burd^ bie SSen^egung 



85 

beffcfben bie SSentile in ben aBtnblabeu aufgesogen »erben. 3)er 
SKeÄani^mu^, xodäjtt ju biejen Keinen SSälgen gel^ört, beftel)t au§ 
6 üoereinanberliegenben Keinen SBinblaben, auf beten jeber 9 SSälge 
liegen. Su ben SBinbtaben finb für jeben Son jjDet SBentile unb 
äjpar ein ©inlafe- unb ein 2lu§IaJ5'9Scntü. SBeim yiieberbrüden ber 
2;afte jiel^t bie babinfüftrenbe Slbftracte baö (Sinlafi^Sßentil auf, IDO* 
bei f ogletd^ ba§ 2lu§Ia| ^ SSentit f d^Iiefet. S)er SBinb bringt jof ort 
in ben Keinen S5alg , bie Oberplatte gel^t auf unb bilbet f ontit ben 
^ebel jum Slufjiel^en ber SSentile in ben großen SEBiubtaben, iDorauf 
btc ^Pfeifen ftel^en. S)iefe :>)neumatijd^en §ebel ttiirfen fo :^räcig, als 
toenn burd^ bie 2^aften bie SSentile birect aufgejogen toürben ; bie 
Sßafd^ine erfüttt ibren Qtotd öoüfommen, inbem burd^ biefelbe bie 
Irid^tefte ©pielart felbft bei allen angebogenen Äopjpeln erreid^t ift. 
Stud^ ift bie SKafd^ine fo angelegt, bafe ha^ 2lu§IaB == SSentil immer 
einen mommt früher fd^lieJBt, afe bie 2:afte ganj niebergebrüdft ift 
— jur SSequemlid^Ieit beg ©jpieler^. — 
2. Sie gfteaiftratur. 

a. Sa^ aSerf entplt ju ben ttino^enben Stimmen 41 aiegifterjüge, 
au^erbem an S^iebenregiftern 9 Qü^t unb jn^ar: 

1. SKanualcoppel L, 2. 3KanuaIcop))eI IL, 3. ^ebatcoppel, 4. SSen^ 

tu j. §au|)ttüerf, 5. SSentil j. Dbertoerf, 6. SSentil j. ©dgtoelltoerf, 7. 

aSentil j. 5ßebal, 8. (Salcantenrufer. 9. aBinbaug^Iajg. 

S)ie 9Kanubrien finb auö fd^tüarä:>)oIirtem SSirnbaumljoIj ge^^ 
fertigt unb mit ©d^ilbern au§ toeifeem ^ßorjeEan ijerjeljen, auf 
benen bie betreffenben 9?amen in gotl^ijd^er ©dgrift öerjeid^net finb. 
S)ie platten ber 9Jegifterfnötofe (©d^iloer) baben je nad^ ben öer- 
W^icbenen SBerfen, p benen fie gepren, öerfd^iebene ^axhzn, S)a§ 
^aupttoerf l^at toeige, baö Dbertoer! l^at l^eUrot^e, ba§ britte SOia* 
nual (©d^toeütüerf) l^at l)eII6laue uno baö ^ebal grüne ©d^ilber. 
3)ic Äo)3:|peIn unb ©perrbentile Iiaben bie benfelben entfpred^enbe 
gätbung. ©ämmttid^e SRegifter tiefen gu beiben ©eiten ber 6Ia= 
üiaturen in je brei JRei^en unb fmb fo georbnet , ba§ bie Qn^t 
eines jeben SBerfeö in überfid&tlimer 3Beife jufammenliegen. ©le 
finb infolge ber ))neumatifd^en aWafd^ine nid^t fd^toerer al§ bie eines 
Harmoniums ju f|anbi)aben. — 

Jemer finb über ber ^ebalclaöiatur fed^S ßoUectio ^ Stritte 
ejfing an^ebrad^t unb mit 5(Jifton = Stnöi)f en öerfeljen. ©urd^ 
festere n^erben biefelben außer 3Birffamfeit ^efe^t, inbem burd^ einen 
leidsten S)rud£ mit ber ^^^Mpifee bie 2^ntte toieber in bie $)ö]^e 
fpnngen. S)en Stritten entfpred^en 5Regifterfnö))fe mit ^oräeuan:* 
ptibem oberhalb beS SlotenpuIteS, tneld^e heraustreten, fobalb einer 
oerfelben nieoergetreten ift unb jur beffern Ueberfid^t beS ©^jie- 
lerS anseigen, lüeld^er Stritt in Sptigfeit ift. 

S)er erfte Sritt betoirft baS ßreScenbo unb ©ecreScenbo fürs 
britte SKanual, beffen ^Pfeifen in einem ©dtoeller0epufe eingefdolof- 
fen finb, inbem er bie aufred^tftel)enben xsaloufien beffelben öffnet 
unb fd^Iiefet 

S)er ätt)eite Stritt ift baS ^orte fürS öoQe SBerf, jebod^ o^nc 
diofjittDttkr tt)eil biefelben öom ©influfe ber Sicmperatur ju fcl^r 



86 

abfiängig uub nid^t gcrabc be§I)aI6 ^n jcbcr Qdt in Stimmung finb 
S)er brüte Stritt (^rinsipaldior) cutpit fämmtü^e ^rinsipaf* 

ftimmen mit bcn baju ))affenben möten- unb (SebadEt- SJegiftem. 
25er üierte SEritt (®am6endgor) entölt fämmtltd^e ®amben 

mit ben entfpreiienbcn J^i^Ufti^^^cn. 

S)er fünfte iritt (glotcnd)or) cnt()ält alle flötenartigen Stimmen. 
®cr fedifte Xritt entölt alle Sto^rtüerle. — 

b. 3)ie beiben klöppeln ju ben SJiannalen fotüie bie $cbaIfop:>)eI mit 
iliren SKediani^men finb auf i>a^ jtüedmäfeigfte unb bequemfte gc^^ 
legt, mit ^ncumatit Dcrfet)en (ebenfo tt)ie Die ©perröentüe) unb 
natürüd^ fo eingerid^tet , baß fie njäl^renb beö Spielend angejogen 
unb tüiebcr abgeftofeen njerben fönncn. 

c. S)a^ pneumatitd^e SBcrf für bie 5Regifter - äWedjanif. 

gür jebcö 9tegiftcr tft ein 93alg ba, toeldöer für biejenigen beö 
^auüttüerteö 2' 5^" tang unb 8.J" breit , für Die bc§ Cbertoerfeg 2f 
2" lang unb 8V' breit, für bie bee @d)tt)e(toerfe^ 2' 2" lang, unb 
8.1" breit, für 'bie beö ^^Sebalö 2' 4'' (ang unb 6" breit finb. — 
(Hamburger SJJafe). 

S)iefer Sialg öffnet unb fdjUefet bie SRegifter burd) Sln^^ wnb 
Stbftüßen ber Snöpfe. 9(n jebem finb j^cbern angebrad^t, um ba^ 
•le^tere ))räcife p bett)er!fteEtgen. ©elbftuerftänbttd) fino babei (fo* 
tDoI|( bei ber ^neumatif für bie ©piet== alö ber für bie ajcaifter- 
pneumatit) Meine SKinblaben DorI)anben , tüorauf bie Sälge befeftigt 
finb, mit je einem (£in= unb Slu^Iafe - SSentil Derfel^en. ©irfelben 
finb fo conftruirt, ba^ baö 5lu^(afe - SSentil, ebenfo toie bei ber <ä>pxth 
pneumatif ettoaö früher fdEjUefet, alö baö 9?egifter ganj tjeraugge- 
jogen ift. — 

S)a§ grofee (Sre^cenbo unb 25ecre^cenbo beö gangen 333erfe^, 
t)on ber äarteften ^^Wte an biö ju ber gangen Äraft ber Drgel, bis 
äur ©efammtmirfung fämmtlid^er 41 Mingenben Stimmen unb toie^ 
berum jurüd, tüirb ourd^ einen fogenannten SJoüenfd^toeüer betoirft, 
tüeld^er an ber redeten Seite ber ^ebal - 6Iat)iatur Hegt unb nad^ 
unb nad^ bie Don piaüissimo bi^ jum fortissimo forgfältig ge^ 
orbneten 9?egtfter umfajst. — 

93ei ber Setoegung ber Stritte für bie ©ruppenjüge, foloie bei 
S5enu|ung beö SloUfd^tüeUcrg, bleiben bie SJegiftcräüge unDeränbert, 
fo baf man fotoo^t bte eingelnen (Sruppen atö and) Da§ Dofle SBer! 
f|)ielen fann, oI)ne ba^ ein 9?egifter angezogen ift. — Qnx Drien- 
tirung beS Spieler^ ift für ben ®ebraudE| be^ ßre^cenbo unb 2)e* 
creScenbo folgenbe (Sinrid^tung getroffen: Ueber bem SRotenpuIte, 
in ber SKitte ätoifd^en ben ©ruppenregtftern befinbet fid^ eine ^xt 
Uf)x mit einem Qmtx, toeld^er bem Spieler anzeigt, toteDtele oon 
ben 41 Hingenben Sfegiftern bei febem Staub beö SioUfd^toellerS 
in SlMtigleit finb unb ertönen. — 

S)ie 9?ei^enf olge , in toeldEjer bie 9tegifter nad) einanber in ben 
gioKf^toener einfpnngen, ift folgenbe: l.'®ebadt 8' III. 2. Subbag 
16' ^eb. 3. giauto 4' III. 4. ©ebadt 16' III. 5. Steoline 8' III. 6. 
(Seigenpringipat 8' III. 7. giauto 8' II. 8. ©ebadt 8' I. 9. Safifföte 
8' $eb. 10. §o^If(öte 8' I. 11. giauto 4' IL 12. Salicional 8' IL 



87 

13. gugara 4' III. 14. SStoIa 16' I. 15. (SeKo 8' 5ßeb. 16. »orbun 
16' L 17. (Samba 8' I. 18 Dboc8' III. 19. Klarinette 8' II. 20. ^rim 
jipal 8' II. 2l.Dumtatön 16' II. 22. SStoIon 16'^eb.23. ^rinjipal 
8' 1. 24. ^rogreffiöljarmomfa III. 25. ®m^oxn 4' I. 26. Dctaöe 2' IL 
27. DctaDe 4' IL 28. ^rinätpalbafe 8' 5ßeb. 29. ^rinsipalbafe 16' ^ßeb. 
30. Dctaöe 2' IL 31. Diiinte 2|' I. 32. 9lafarb 10.| ^eb. 33. Dctaöe 
2' I. 34. gjfijtur IL 35. SffäEturl. 36. DctalJe 4' $eb. 37. Kornett I. 
38. ^ßofaune 16' ^cb. 39. trompete 8' I. 40. Xrompete 8' 5ßeb. 

S)tefe 6re^cenbo = 6mrtd^tuna finbet fid^ biö ba^tn nur m fel^r 
ttjenigen neueren größeren Drgetn 9?orbbeutfd^Ianb§ ; öon ben SKedlen- 
Bürger Orgeln I)at fie, au^er unferer 9{afeeburger-2)onn)rgeI, nur nod^ 
bteAiabegaft'fd^c imS)om äu©d^iDcrin unb müd)te iä) ber be^SRa^e^ 
Burger^^ont^ Don Wt^md conftrutrten bcu SSorjug äugcbcn, ba ^iä) I)ier 
ba^ ßreöcenbo gteidjmäJBtgcr entn^idEelt a(§ bei oer ® d^tDertner, tüobie 
einjelnen Stationen größer finb, unb man ben Eintritt ber größeren 
Sraft alfo aud) plö^tid^er unb ftoj^enbcr fül^It. 

1. S3efc^affcnbcit be^felben. 

©ämmtlidge pfeifen, ^otoo^I bie üon^inn alö bie Don^olj, [tnb 
aus bem beften SÄaterial bem Stnfd^lag gemäß l^ergefteöt unb setgen 
burd^tüea bie correcteftc 2lrbeit. 

a. S)ie 5inn|)feifen befte{)en au^ reinen 9} a n g c a - 3^^^^ ^^ lötl^igem 
unb 12 Iötl)igem Qinn, unb finb au§ ftarferi platten geliefert, (äo- 
toot)i bei hm ^rofpectpfeifen au^ reinem 95angca, tote bei ben 
14' unb 12 == (ötl^igen im Snnern be§ SBcrfe^, iji auf bie gel^örige 
©tärfe ber platten in gctoiffenl^aftefter SESeife SRüdftc^t genommen. — 
Sitte finb fauber poürt unb ^aben bie gröj^ern über 4' langen , ein^ 

(cfefete ftarfe fiabien. S)ie gebedten ^i^npfeifen finb mit forgfam 
^eteoerten §üten Derfc^en. 2)ie Söt^ung ift fei)r genau betoerf- 
ftettigt; eS finben fid) in tm 9?ät()en feine Slbfä^e. Sitte l^aben 
©timmfd^ti|ent)orrid)tunq, aufgenommen bie flcinen 2'. 

b. ^n ben größeren ^olj^jfeifen ift Äiefernl)oU öertoanbt, für bie flei= 
neren üon "c an prtereö ^otj, meil bicö fid) glatter jE)obeln läßt 
unb beölialb ben ^öl)cren De tauen einen uareren toräciferen 2^on 
giebt. S)te 3)eden, b. i). bie SSorberfeiten berfelben, beftel)en meiftenS 
ouS^@id^enf)ols. S)ie gröj^eren ^ol^pfcifcn ^aben ätüif(|en ©djrauben 
gefienbe ©ttmmfd)ieber unb bie Heineren ginnerne ©timmberfel. S)ie 
geoedten ^Pfeifen finb mit ©timmftöpfeln Derfe^en. 

c. ^ie 3iwgenftimmen ober affobrtoerfe, bereu ba^ SBerf 1 im §au:^t^ 
wctie, 1 im Dbertoerf, 1 im ©djtoeütoerf unb 2 im 5ßebal, alfo im 
©onjen 5 entMtt, finb aüe nad^ neuefter Sonftruction gefertigt. Qu 
ben Körpern ift 12 löt^. 3inn Dertoanbt, nur ju benen ber ^ofaunc 
16', njie gett)öf)nlid|, guteö i&olä. 

2. 3)ie Stnorbnung oe§ ^feifloerfe^ auf ben SBinblaben ift 
dnt ätoedmäj^ige , befonberö in Sejug auf Sntloidelung unb Sßerbrei- 
tung beS S^oneö unb ber Slnfprad)c. ®ie finb in bie löol^rlö^er ber 
ciÄenen^feifenftöde gut eingepaßt; bie größeren ioerben get)alten burd^ 
?ßf eif cnle^nen , bie Ifeineren burd) 5ßfeifenbänld|en. 2lud| fann man 



6! 



88 

bei bei* ©timmung ber "t^fcifcn ju allen otjne ^iitbcrmfe imb ol^nc 
ettüaS ju öerlej^en, gelangen. 

3. S)te 5Dfenjur unb Sntonation. 

S)te SRenfuren naä) X ö p f e r 'f d^er %f)toxk 1 : 2^ beftimmt, \o 
baft bie .^^älfte ber 5ßertpf)erie auf oie Unbecime, b. b. ben 17. S^on 
fällt. 3luf folc^e SBeife luirb ba§ rid&tige SSerpItniB ätoifc^cn Safe 
unb ©töcant gebilbet. deiner Don betoen tritt ju ftarf ^erDor. 

S5te Intonation ber Derfd^iebenen SRegifter ift mit befonbcrer ©orgf alt 
auägeffilirt , fo baft ber einem ieben JRegifter cigentpmlid^e 6f)araltcr 
getroffen ift. SBe^nberö finb bie garten SRegifter Don berrlid^cr SBir* 
lung; ba^ öolte feerf aber aud) enttoidelt eine fotd^e ÄraftfuQc, b(^ 
jeber ßi^'jörer namentlid^ , njenn ber ©pieler baS grofee ©tcSccnbo 
benu^t — öon ber SBürbe unb (Sraüität oe§ SBerfeö ergriffen totrb. — 
Die gute Intonation ift nid^t eineS jeben Orgelbauer^ ©ad^c, tocti fic 
iebenfallö beim gangen S8au ber fd^tuterigfte 3^t)eil ber Slrbeit ift ^ctr 
SR e Ij m c t aber ift alö SReifter im 3ntoniren befannt unb bat btcfcn 
Stuf auf '§ ©efte loieberum bei ber iR a § e b u r g e r := Domorgcl h&o&fyct, 
fo bafe e§ mir njal^rlid^ fdtinjer mirb, einjelnc SJegifter als befottbetd 
gelungen Ijeroorjuheben , bä f aft alle burcfi bie ^arafteriftifd^e ^ang« 
färbe, bie tt)ncn geoü^rt, fidlj auöjcic^nen. feie SRcgifter be§ 1 u. 2 SRa» 
nual«^, befonbere aber bie oeö ^ebalö Ijabcn njeite SWenfur, um bie gtAgte 
mögliche '^nüc unb Äraft bertjor gu bringen; ben SRegiftem bed 3. 
SRanualö finb engere SRenfuren gegeben, oa fie me^r auf ©d^Sn^ 
unb 3ctrtl)eit ber Klangfarbe bered^net fmb. ©aju ift baö ©d^meUergel^finfe, 
in ttjetdliem bie legieren Stimmen liegen, mit ^rofter ©orgfolt (gefertigt 
unb bie fid^ öffnenben unb fd^lieftenben Saloufieen beioirfen audg f&bte 
fämmtli^en, im (Sanken fitoäc^er unb jarter gehaltenen SRcoifter birfeS 
britten SSerfeö, baö id^önfte unb toirffamfte ßreScenbo unb ^ecieScenoo. 

4. 2)ie ©ispofition be§ ^Bfeifnjerfö. 

A. 3)aö crfte 9)tanuat (.^aujptnjer!) enthält auf jnjei SBinblobeii 13 
flingenbe Stimmen meiter uRenfur, nämlid^ : 1. ^rinjipal 8'; 2. SStoIa 
16': 3. SJorbun 16'; 4. 33iola bi ®amba 8'; 5. §oI)tflöte 8'; 6. ®d)odCt 
8'; 7. ajrinji))al 4'; 8. ©emS^ont 4'; 9, Cuinte 2|'; 10. Dctabc 2*; 
11. mxitnx 4fad^: 12. ISornett 3fa^: 13. trompete 8'; 

2)a§ jnjeite JDJanual (Cbernjerf) enthält auf 2 SSinblaben 9 
flingenbe Stimmen etnja^ engerer 50?enfur, nämlid): 1. Duuttatiin 
16'; 2. ^ßrinjipal 8': 3. giauto traüerfo 8': 4. ©alicionol 8'; 

5. ^rinsipal 4'; 6. §armonieflöte 4': 7. Cctaüe 2'; 8. aRijtur 
3fa^; 9. Slarinette 8': 

Das britte SOJanual ( Sdliioeltwert ) l)at auf 2 SSSinblabcn ebcn^ 
falls 9 Stimmen enger SRenfur, nämlid^: 1. ßieblic^ ®ebadt 16'; 
2. ®eigenprinäipat 8'^: 3. ?Ieoline 8' ; 4. t^iebl. ®ebadEt 8' ; 5. Voix 
Celeste 8'; 6. gugara 4': 7. glauto bolce 4'; 8. 5ßrogrcfftbl^arm. 
1^ 2^ 3fad) ; 9. Oboe 8'. 

®aS $ebal l)at auf 2 Saften=^9Sinblaben nad^ eigener 64)irftruf^ 
tion beS ©rbauerS 10 Ihngenbe Stimmen, nämlid^: 1. 5ßrincipal' 16' 
2. Subbafe 16': 3. Sßiolon 16': 4. ^rincipatb. 8'; 5. SeHo » 

6. SRafarb 10|'; 7. »auflöte 8': 8, ^ßrinsipal 4'; 9. trompete 8*; 
10. ^ofa une 16'.* 

*) 88or $ier lein 32' ga ermöfilid^en. MCb. 



87 

13. gugara 4' III. 14. SStoIa 16' I. 15. Mio S' ?ßeb. 16. »orbun 
16' L 17. Samba 8' I. 18 Dboc8' III. 19. eiarinctte 8' II. 20. 5ßrim 
i\pai & II. 2l.Cuintatön 16' IL 22. SSioIon 16'?ßeb.23. ^ßrinstpat 
8' 1. 24. ^rogreifiöCjarmonifa III. 25. ®m^i}oxn 4' I. 26. Dctat^e 2' IL 
27. DctaDe 4' IL 28. ^ßrinsipatbafe 8'5ßeb.29. ^rtnsiöa(ba§ 16' ^ßeb. 
30. Dctaöe 2' IL 31. Ciiinte 2|' I. 32. Sf^afarb 10.| ^eb. 33. DctaDe 
2' L 34. StRijtur IL 35. a)?ijturL 36. Dctalje 4' $eb. 37.eornett I. 
38. ^ofaune 16' ^eb. 39. Srompctc 8' L 40. Xrompete 8' 5ßcb. 

S)tefc 6re^cenbo^6inrid|tuna finbet fid^ bi§ ba^tu nur m fcl^r 
ttjenigen neueren cjröfeercn Orgeln 9?orbbeutjc^Ianb§ ; öon bcn SÖZedten- 
Bürger Drgeln f)dt fic, au^cr unfcrer SJa^eburger-Soniorgel, nur nod^ 
bie Sabcaait'fd^c im3)om äu®d)iDcrin unb niödjtc \ä) ber bcöSia^e^ 
burger=®ünt§ Don Wdjmd conftrutrtcn bcii SSor^ug jugcben, ba fid^ l^ier 
ba^ ßre^cenbo gleidjmäfeigcr cntimdEelt al§ bei oer ©d^iüeriner, tüobie 
einjelnen ©tattonen größer finb, unb man ben Eintritt ber größeren 
Äraft alfo aud) plöflic^er unb fto^enbcr fü^It. 

1. S3efd)affen^cit beöfelben. 

©ämmtlid^e pfeifen, jottjo^l bie Don Qinn alö bie Don ^olj, [tnb 
an^ bem beften SKatertal bem 9lnfd)lag gemäß l^ergcfteüt unb jetgen 
burd&toea bie correctefte 2lrbeit. 

a. ®ie ßi^npfcifen beftelien au^ reinen Ö a n g c a - 3^^^^^ ^^ lotl^iaem 
unb 12 löt^igem ^inn, unb finb an^ ftarfen 5ß(atten geliefert. @o= 
tt)o]^t bei ben 5ßrofpectpfeifcn au§ reinem 95angca, tote bei ben 
14' unb 12 =^ (ötl)tgen im Sitnern be§ SBerfe^, ijt auf bie gel^örige 
©tärle ber platten in gcmiffen^aftefter SESeife SRüdftc^t genommen. — 
SlKe finb fauber polirt unb ()aben bie grojacrn über 4' langen , ein== 

Sefefetc ftarfe fiabien. S)ie gebedten Ännpfeifen finb mit forgfam 
eleoerten §üten Derfefjen. 2)ie Söt^ung ift fcl)r genau betoerf- 
ftcKigt; eS finben fid^ in ben SRätljen feine 5lbfä^e. Me l^abcn 
©timmfd^IigenDorrid|tunq, ausgenommen bie fleinen 2'. 

b- 3" ^^^ gröjseren §oIs))feifen ilt Äicfernliolj Dertoanbt für bie flei:= 
neren Don c an Ijärtereö $0(5, meil bic§ ]xd) glatter (jobeln läßt 
unb beölialb ben ^öljeren D c t a D c n einen uarken Dräciferen 2^on 
giebt. S)ie 3)eden, b. f), bie SSorberfeiten berfelben, befielen meiften^ 
0U& @id^ent)oIä. S)ie größeren §o(spfeifcn l^aben äioifdjen ©djrauben 
gcl^eitbe ©ttmmfd)ieber unb bie Heineren ginuerne ©timmbedel. 2)ic 
gebedten 5ßfcifen finb mit ©timmftöpfetn Derfeljen. 

c- ^ie 3i^n.gcnftimmeit ober affohrtoerfe, bereu ba^ 3Berf 1 im ^anpU 
werfe, 1 im Dbertoerf, 1 im ^djioeüloerf unb 2 im ^ebaf, alfo im 
©anjen 5 entptt, finb aUe nad^ neuefter Sonftruction gefertigt. 3^^ 
ben Körpern ift 12 löti). 3inn Dcrtoanbt, itur ju benen ber ^ofaune 
16', h)ie gett)öt)n(id), guteö öolä. 

2. S)ie 2(norbnung oe§ ^fcifmerfeö auf ben SBinblaben ift 
eine jttjedmöBigc , befonberö in Sejug auf SnthJtdelung unb Sßerbrei- 
tung be§ Xoncö unb ber 2htfprad)c. ©ie finb iit bie iBol^rlöci^er ber 
dienen 5ßfeifenftöde gut eingepaßt; bie größeren ioerben gel^alten burd^ 
^eifcnle^nen , bie ffeineren burd^ 5ßf eif enbänf dEien. 2(ucf) f ann man 



90 

SKauuafcn : an bcr ()intcrn Seite bc§ 3^i^^)^"Ö^"9C'^ liegen bie ^ßebal- 
SBinblaben, bae ©ebläfe unb bie Äalfanten^ftdtnmer. Unter ben SKa- 
nual'Gtaöiatnren liegt ber SOJec^aniemuc^ :\um Greöcenbo unb ju bcn 
©ruppenjügen. — 

3n ber 2. IStacjc liegen uorne auf beiben Seiten bie SB3inb== 
laben 5um ^auptnjerf, m ber 90?itte am 'ißroipect bie 3SinbIabcn äum 
Cbertuer! ; an ber Wintern Seite bec> ©angbrettee liegt ba^ 3. 6(amcr 
mit bem Sc^roeUergetjäufe 5tüiicf)en ben ^^Jebalpfeifen. — 

Vn. ®er ^rof^ect. 

Xer ^^Jrojpect ber Crgel, im romanijc^en Sti)l uom Saurat^ 
Xaniel entiDorfen, ift eine yijöm S^^xic bes neureuaurirten , präd^* 
tigeu ®otteöl)auie^. (£r entj^ält außer jmei großen Scftt)ünnen 3 



^ißnnstpal 

F biß eis, mit 3(uenal)me bcr 6 größten ^^Jfeifen beö ^rinjipal^ 8' 
üom öauptmcrt, meldje mit in bcn beiben l£rftf)ürmen auf beiben Sei^ 
ten untergebrad^t finb. — 

9?ad^ allem nun, waö fomolil über bie uoräüglic^e Slrbeit aKcr 
einAclnen 2^ei(e bc-5 großen 33Jerfeö, ju meld^em überall baö <^^^^ 
jucqtefte, befte ÜRaterial oermanbt, al^ and) über ben finnreid^cn Sfic^ 
AaniämuiS gejagt ift, ert)ellt jur ©cnüge, ba\i §err Crgelbaumetfter 
ÜÄe{)mel bem "Dom ju SRaßeburg ein Crgelmerf geliefert ftat, roeld^eS 
ollen gerechten 9rnf orberungen, bie auf bem' ©ebiete ber Crgelbaufunft in 
ber 9ceuäeit an eine mol^lgelungene Crgel ju ftellen finb , in I^öd^ftem 
ÜRaße genügt ^at. 

SKöße ba« t)errlic^e Äunftroerf, meld)e-j, mie ju enoartcn ftanb, 
bem 5Keiiter jur größten ©bre gereicht unb unbebingt ben bebeutenb- 
ftcn unb fd^önften Orgeln 9?orbbeutfc^lanb^ auäurei^en ift, üot aHcn 
UnfäUen bemabrt bleiben unb lange Sabre jum 'greife ©ottcS unb 
jur greube unb ©rbauung ber öeineinbc feine meiheooUcn klänge 
ertönen laften. — 

beim ICntecridite: 

a. nac^ Dr. gerb. o. S>iller in (£öln. 

1. op. 49, 9?r. 2, in G-dur, 8. op. 10, 3h\ 2, in F-dur, 

2. „ „ 9ir. 1, in G-molL 9. „ 10, 9fr. 3, in D-dur, 

3. „ 14, iSlx. 2, in G-dur. 10. „ 13, in C-moU (pathet). 

4. „ 14, 9?r. 1, in E-dur, 11. ., 22, in B-dur, 

5. „ 79, in G-dur, 12. ., 28, in D-dur. 

6. „ 2, SRr. 1, in F-molL 13. „ 2, Ux. 2, in A-dur, 

7. „ 10, 9h. 1, in C-molL 14. „ 2, 9?r. 3, in C-dur, 



91 



15. 


ff 


78, 


in Fis-dur, 




24. 


ff 


53, 


in 


C-dur, 


16. 


ff 


7, 


in Es-dur. 




25. 


tt 


27, 


mx 


. 1, Ks-diir, 


17. 


ff 


26, 


in As-dur, 




26. 


tt 


81, 


in 


Es-d. (les Adieux) 


18. 


ff 


31, 


SRr. 3, in Es-dur, 


27. 


tt 


57, 


in 


F-moll, 


19. 


ff 


ff 


9?r. 1, in G-dur, 


28. 


tt 


110, 


in 


As-dur, 


20. 


ff 


90, 


in E-dur, 


129. 


tt 


109, 


in 


E-dur, 


21. 


ff 


54, 


in F-dur, 




30 


tt 


101, 


in 


A-dur, 


22. 


ff 


27, 


SRr. 2, in Cis 


-moll, 


31. 


tt 


111, 


in 


C-moIi. 


23. 


/f 


31, 


Sßr. 2. in D-moll, 


32. 


tt 


106, 


in 


B-dur. 








b. nad) «ßrof. Dr. 2 


oui 


i§ Ä 


ö^I 


er: 


1. 


op. 


49, 


«Rr. 1, 


17. 


tt 


31, 


9?r 


. 1, 


2. 


ff 


49, 


SRr. 2, 


18. 


tt 


31, 


5Rr 


. 3, 


3. 


ff 


79, 




19. 


tt 


31, 


3lt 


• n, 


4. 


ff 


14, 


3Jr. II, 


20 


tt 


90, 






5. 


ff 


2, 


S«r. 1, 


■21. 


tt 


13, 






6. 


ff 


14, 


fftx. 1, 


:22. 


if 


27, 


«Rr 


• 2, 


7. 


ff 


2, 


9ir. 2, 


23. 


tt 


27, 


m 


. 1, 


8. 


ff 


2, 


S«r. 3, 


^24 


II 


81, 






9. 


ff 


10, 


5«r. IL 


'2b. 


tt 


53, 






10. 


ff 


10, 


9lr. 1, 


•26. 


ff 


54 






11. 


ff 


10, 


9?r. III, 


27. 


ff 


57, 






12. 


ff 


7, 




28. 


tt 


109, 






13. 


tt 


28, 




29. 


tt 


101, 






14. 


tt 


78, 




30 


tt 


110, 






15. 


ff 


22, 




31. 


11 


111, 






16. 


fl 


26, 




.32. 


tt 


106. 












^e 


fpred)«tt(] 


en. 














5ür Oreje 


(. 









S r oj i (1 , Dr. 9K. , op. r>rj : 5 o n t a f i e 5)U. 3 in D-moll f. bie Orgel jum 

Sortraoc bei n^ift^ic^cn 'üJJiififaup^runöen componirt. Öeip^jicj, fieucfart ((Jonff. 

@onber) 2 M. 

3)a6 aller guten ^inge „breic" fein foUen , i)t eine alte SBe^auptuiuj, bie wdf^i 

immer neu bleibt. §icr ift fie mel^r — in beö Sßorte^ befter SBebeutnng. O^ne bm (je= 

fttenaen ßcrm $a^)a ßontrapunft fofort in§ ÖJefoIgc ^u nehmen, greift bcr lüürbige 

. fd^(eftf(]^ vlltmeifter gar mannhaft in bie Saiten uiib ejperimentirt pntldift mel^r f)o- 

mopma. ^aä) biefeni auöjjibigen (S;rcurfe ertönt eine jener innigen unb lieblichen jjar? 

tai ^ifen (in B-dur), mte njir fie uon unfcreni lieben ^rofeffor SBr. fdjon (ftngft 

gewol^tftnb. 9lber nirf)t ^u lange läßt un§ ber 1onbid)tcr in fo befdiaulid^er (5tim= 

mung. mö 3. ©lieb feiner n)ud)tigcn ©cfiöpfung ertönt em feurige^ SRoberato in bem 

fetten D-dnr furo öotte 3Serf, meldier Sa^ ficö fpäter in rul^igen S3af)nen nac^ Fis- 

moll toenbet, um üon ba auf fc^ön gebahnten Söegen narf) ber Sfcominante öonD-nioll 

j^u gelangen. .f)ier mirb ba^ bemegte X^ema öon bem friif)eren D-dur lieber aufge= 

lumimen, nurbafe e§ ficfiinD-dur'präfentirt, um mit einer famofenguge in berfelben 

^onaxi ab^ufcfiliefeen. aJlÖge eö nid)t .^um leiten Wlak fein , ba^ un§ ber mürbige 

9Utmeifter mit feinen fd^önen Serien erfreut unb beglücft! 

»Jljeinbergcr, Dr. 3of. op. 132: Sonate S'Jr. VIII. E-moll f. b. 

Orgel, fiei^ijig^ f?orberg, 4 M. 

3)ie bereits früher öeröffentlicöten 7 Orgelfonaten be§ 9)Jüncf)ener 3[Reifterö maren 

tooi^Iid^ feine böfen fieben Stieffinber feiner ^DZufc, fonbem lauter tuo^l- 

geratl^e @:priJ6linge, benen bie Organifteniuelt mit diz6)t grofee SBead^tung gefc^enfl 



92 

bat, bcnn bicfc nebicßenen Orj^cltoerfe l^ottcn bcbcutcnbcn Qnl^alt in meifterl^aftcr 

SScnn man irgenb \w gefagt f^ai, ha^ hit ©onatcnform bejügti* i^rcä SnboItcS 
unb i^rer befonbcren ©cftaltung üöUig crfc^öpft fei, fo ift baä cttel Sölöbfum. @inen 
$8ett)ci§ für imfcrc S8el)aii|)tung liefert bie öorliegenbe |)röc^tifle (Sonate, xa bcr toir 
i^rcn ©d^öpfer fcftönften^ gratuliren. '^adj einer fur^n ganj^artigen einfcitimg <>riU 
fenttrt fi^ einer jener c^arafteriftMen nabeln ®eban!en, mit benen dlf). bcfanimic^ 
gar nic^t geizig ^n fein brauet. 3)a§ betreffenbe X^ema erfreut fid^ einer originellen 
gugirunjj unb* pröd^tigen Steigerung. 3)aS fic^ l^ier anftl^hcfeenbe Snterme^o ift ein 




SSirfung 

finale, nmg er aII'©ontra|)untifer TOe§ loeife unb fann. 5tuf einen Basso ostinato 
tjon 8 2:aften fü^rt er ein tonlirf)eö ÖJelöute auf, melc^cg üojt mftd)tiger (grpnbung, 
unb imponirenber ©eftaltungStraft ein gltlnjenbeä 3^"fJ^^6 ablegt. 
Söra^mö, Dr. 3o§annc§: 5uge in As-inoll f. b. Orgel. Sei^jig, 95reitfo|)f 
f)nrtel. 1,50 M. 
3)iefeg l^errlidjc 3öer! erjd)ien al§ ^Beilage ber aflgem. mufifalifd^en Swtttng 
(%c. 29, gaf)rg. 18641 3:ro^ feiner feitenen Sebcutung fanb c§ bennoA nW^t bie 
ge^rige SBea^tung. y^ur einzelne feinfii^Iige Drganiften toie j. SB. ^Jrof. gmf in 
Stuttgart 2c. Rieften cö für ber müht roertt), oiefeS feitene SReifterftücf befeelter ©ontras 
^unftit^u |)robuciren. Unb bod^ liegt ^ier ein üeineö niufifalifd^eS Sßunbertoerf ber Icbat«? 
ooUften m\b ftrengften JJomt öor. SBeften ^anf baber ber oere^rl. SBerlagSl^anblung, 
t>a^ biefetbe biefc§ ]^od)intcreffantc ^onftüdE ber gefammten DrganiftenttJelt jjttgänglio) 
mad^te. 2Kan betracbtetc einmal biefeS gugenttjerf , »erfolge hit boc^intereffante 3)urd^= 
fü^rung ber beiben X^emen imb gewahre bie aufecrorbentiid^e totft! i)abei ift bie 
tiefe elegifd^e Stimmung oom 5lnfang big jum ©nbe feftgel^aiten. 

SBoIrfmar, Dr. SBilljelm, op. 512: geft^ e^oralprftlubicn f. b. Orgel 

|>amburg bei ©affel, ©eibftöerlag. 
SBft^renb bie 3 oorgenannten (Srfd^emungen fc^on fe^r auägebUbete Prüfte in 
5(nfprudh nel^men, erforbem bie SB. SBorfpiele nur ein befc^eibencö 3Biffen unb können, 
fo bafe ftd^ „SBater" SB. bei ben jc^toärfjeren Drganiften, bie oft met)r guten SBillen 
^abcn als bie begabteren, fieser einen „neuen ©tein im SBrette" erttjorben l^at. 3)a8 
öorliegenbe 1. ipeft bringt 5ejtoorf^)iele über befannte ©boräle, nid^t ju lang unb nid^t 
p furj, nid^t m gelehrt, nod^ weniger ocrfebrt, red^t anjprec^enb, tirc^licft toürbig uiib 
— nid^t ju fd^mer. 33ei einigem guten feillen tann auch ber fc^h)ftd)ere Orgel* 
fpielcr mit biefem ttJerttjooUen ©ad^en fertig »erben, b. i). fid^ felbft unb §(nbere er= 
freuen. 

©ulje, SB: a. (iJebet au§ fio^cngrin f. Orgel, 1,25. 
— b, fleinc Sßl^antafie über baS Äampfmotiü aud öcmf. 3Äufit = 

3)rama. r25. Seip^ig, SBreitfopf u. ipärtel. 
S)a§ berühmte Xonftüdf au§ ber px'dqÜQtn 5Sagner'fc^en Oper ift orgelmöfeig 
bearbeitet, toemt auc^ ber Strrangeur mitunter etmaS frei mit bem Originale toerfimrt. 
3)ie a^^antafic mit bem marfigcn .^ampfmotio ift nid^t o^ne ©efdbirf conci^irt. 4)ie 
^gebaiapplicatur ift nad^ Sifeffd^er SJlet^obe angegeben. 3)a6 ber SBcrf. ftd^ auf feiner 
©tabtorgel ganj genau feine utegiftratur oermertt, i)t gut, aber für iebe anoerc Orgel ift btt:^ 
gleiten ftörenb, tt)cil folrf)e eingaben ja nic^t ^u gebraud^en finb. 5lllgcmeine eingaben 
oerSfcüancirung genügen intelligenten Organiftenooüfommen; bie Slf^ic^tSfönner magen fi(ö 
fd^on nid^t an bergleic^en ©acfien. ^l§ 5ln^alt§pimft fönnen berglcicfien Orc^eftnrungen 
am @nbe ober 5(nfange ber $ieccn too^l oon einigen Sfhi^en fem, aber im äejte ftös 
ren bergleid^en gwt^fttcn entfdt)ieben. 3)enn jebe größere Orgel forbert bei bergleic^en 
nwbemen ©arf)en auc^ anbere 3nftrumentirung. 3Barum alfo fo |)ebantifcf| fein? 

5Ubert SBcdTer, op. 25: SPf. 62: „Steine ©eele ift ftitte gu OJott, bcr mir l^üff', 
für 1 mittlere ©mgft. mit ^ia)oitx^ ober Orgelbegleitung. Seitojig, ßäriel, 1,75. 
3)a6 @e. SWaieftat ber beutfdftc ^elbenfaifer ISilbem I. 
biefc fc^önc meit^eooHe (Bäht toon bem bcrii^mten eomponijten ber großen B-nioll-3Jlcffe 
(f. oor. 9?ummer b. SBl.) l)ulbt)olI angenommen ^at, mag ein SSettJcig fein, baß biefeS 
mhtt ben i^tif^tn fürftlic^cn ^erm ttJoM aug ber ©eele gefc^rieben ttJurbe. IXnb in 
bcr %f)at ift bie ©timmung, meiere cm d^riftlic^cS gcrj am (5Jeburt§tage befecicn 
muft: fjreube, 3)cmut^, S)an! unb SBertraucn, cntf|)rcd^enb getroffen. 2)ie f^önc 
SBcgleitung p htm eblen ©efange wirb SSiele gonj befonberS intereffiren. — 



93 



'3loft5eit. 



fite. 2069 bon SBcbcrö iöuftrirter 3eitung in ßeip^ig enthält eine SRei^e weitft^ 
twHer S^uft^ationen au§ 9J. 3Bagner'g Seben unb SSerfen (^is 
2 ^ad). — 9lu(]& SS. 2:a^pert §at ein Diogrop^. SSer! ü6er 3B. gefci^rieben. 

Am 27. gebruar ftarb in golge eines roieoerl^olten ©c^IoganfaHeg ^rof. SnIiuS 
Stern, ber iöegrihibcr beS Gonferöatoriiimg für Sftufif unb beg nac^ i^m benannten 
©cfangöereing. ä)er öerbiente SBerftorbene ttjar 1820 nm 8. toguft in SBreSIau 
(jeboren. — 

3)er bitr^ feine gebiepenen §(u^gaben rül^mlic^ft bekannte aRufüalienöerleger 
Conft. (Sanber (Scucfort) infieipäig]^QtöonÄaiferuom£)eftrei(^biegoIbeneSSerbienft= 
m^iKe „litoris et nrtibns" erbolten. 

SSon bem ttjol^lberü^mten Stuttgarter SWeifter Dr. Sjnm. gaiftt, 3)ire!tor beS 
bortigen ©onjeröatorium^^ erfd^einen mehrere Solgen fef)r mert^tootler f irdftlid^er 
George f. für gem. ©ttmmen (bei ^w^fteeg in (Stuttgart), auf bie mir gebül^renb 
aufmenfain mad^en. 9h:. 1, 5 u. 9 ber erften golge Jinb bereite erfAienen. 

wn 3. 9Rür5 ftarb bit l^ocftbetafjte 3Bitttoe oeS früfjeren weltberühmten ipoftal3eü= 
tneifterd imb $ianoforteöirtuofen (größter eiaöierimproDifator) 3. 9?. Rummel in 
fBcimar, %xau Glifabett) Rummel , geb. Mdd, faft 90 ^ai^re alt. — 

SDie allgemeine 3)eutfd)e SJcuf if Leitung (ä. Qo^rgang, $rei§ 
pto CUtartal 2 9)kr!, 9leb. Otto Seemann, ©l^arlottenburgsSBerlin) 
«ä^It in 9h. 10: SHirf)arb SSagner'ö C-dnr-@infonie toon 2Ö. Xapptxt (Seeluft). 
Äaoneriona II. 9(uS bem (Jonjjertfaaf. 5Som SOlufüalienmarfte. 5ßon Otto fieSmann. 
i^mne 9)Wttl^eUimgen imb ©orrefjponbengcn. X^eater vxib Oper. Sßermifrf)teö. 

«m 2. SRfträ ftarb ber Organift g. 51. 91 e i f f i g e r in greberitS^alb (9lor= 
koegen), ©ruber beg frül^eren 3)reSbener Äa|)eümeifterg ^. ©. Dieifftger, 74 3a^r alt. — 

Ö e 1). ö. 9ft e l) e r , etjemalö al8 • ÄlabierbirtuoS gefeiert unb alg (Balon= 
cotmponift befonnt, ftarb, 67 Qanr alt, in 3)re§ben. — 

a)a3 öortref flicke ©ammeltoert „ber ^rälubift ö. SL ^afob unb (£. iRid^tcr, 
iß in ben SSerlag öon 9fHeö unb ©rler übergegangen, mit 7 SBönbe §aben ben 
gerbmm @itbfcri|)tü)ng))rei§ oon 14 Wlaxt iuclus. fJranco=.8ufenbung. 3Ber ba^ SSerf 
auf stbeUjablung entnmtmt, hti be $erlagdl)anblung, uerpniffltet fiq an jebem erften 
cined wonafe — - Dom folgenben SKonat oeg 3)atumS ber teeftellung an gered^net — • 
Me &imtmt tm 2 9Jiart an bie ^erlag§!^anblung ^u entrichten, fo bag ber (^efammt« 
ipfjÖB innerhalb 6 ST^onaten gebecft ift. •— 

3)ad 3) e n ! m a l beS auSge^ieiAneten freiftnnigen unb mannl^aften ^öbagogen 
Dr. « b. 3) i e ft e no e g — hin „S^üftenocg" — in W6x^ mürbe am 7. Ott. ö. g. 
en^t. eg befielt au§ einer bronzenen SSüpe bon ber SÄeifter^anb 91 1 b. SS o l f f 'g 
auf einem ©odel öom beften (äJranit be§ giAtelgebirgeS. 3)er SSorfifeenbe beg ©omit^g 
(E. Sangenberg, ebenfalls ein tüd^tiger ^ftbagog auäSBonn, ^lelt bie geftrebe. — 

S)ie ©roftberjogl. ^oftoianiftm fjrl. SJ^art^a SRemmert auö SSeimar unb bie 
tcepc^e ß^mäertulngerin fjri. SRagba SBöttiger au§fiei|)jiig ^ahtn in einem SJ^or* 
gencon^e ^n SBeimar am 27. Wdx^ b. 3. aufterorbentlic^en , ja glttn^enben ©ucceß 

Dr. ©tainer, ber Organift ber ©t. ^aulS 5?at^ebrale in fionbon, einS)euts 
f^, ift jum 3legierung§inf^ector beS 9}?iifihmternd)t§ m SKufifafabemien unb @le= 
inentinimiuen ernannt toorben. — 

9fe. 13 Don Dr. ßegmannS beutfc^er allgem. 9J?u{ifeeitung ueröffentlid^t fef)r 
inteteffonte SSriefe fRic^. &agner§. S)ie ersten Aufführungen üon ÖJounob La 
Bedeihption (bie @rl5fung) fanb in |)amburg unb Berlin ftatt. 

SDie (Snt^üHung beä ©pol^r * 3)enhnal§ in ©affel fanb am 5. 5(^ril ftatt. — 

Am 29. SWärg b. 3. ftarb , um 6 U^r 9Rorgen§ nac^ furzen fieiben, im 46. 
SebenSial^re unfere geeierte SRitarbeiterin , fjrl. SBincen^ia SBernarb, eine ber 
flcttbouftcn Älatoierlel^rerinen 3Bien§, früher in SBrünn. 2öir ünb im SBefijj emeg 9JJa= 
imfcripted jovl^ bem 2thtn einer armen Älaoierletircrin" loeidöeg mir öietleic^t fpdter 
in mcfen ölattem beröffentlid^en merben. — fjriebe i^rer Af (jqc unb @egen i^rem 9(nbenfen ! 

3)ic ^anofortefabri! öon (5. SRöm^ilbt in 3Seimar feierte am 3. 9t|)ril bie 
gertigfteaung beg 1000. pano^. 

(Sine fron^öfifd^ S3iogra:|)^ie @ e b. ^ a c^' ^ ift oon E r n e s t bed D a v i d s , unter 
htm Xitel „Sebastian Bach, sa vie et ses veuvres, Paris," 6. ßem^, 3, 50 gr. erfd^ienen. 



94 

3)ic ^on^er'fd^c neue 9)iufifjeitung to. ^tug. Steifer ^at, bem SScr* 
nehmen nadö, 37,000 ^(bonnenten. (SJ(ü(!üd^e§ Sölott ! 3n einer ber lefeten 9himmcrn 
war über bie lieben^toürbifle ©cfiriftfiellerin (£Iife $oIfo, SSerf. oer bcriibmtcn 
ntufÜQlifd^en 9»ä^rd^en , ber SBettieroper 2c. folgenbeS nette Stöt^fel : ,,§ört cS Öurfdft 
unb 3KägbeIein , fteben M bie güjje , ben ber flotte 9tinge(rci^'n Hinget gar fo nett 
unb fein, fiinget gar gu füßc. 9(enbert fic^ burcg ein'en ßaut aber bie Sebeutung, 
fte^t t)or beiner ©eele traut jemanb, ber un^ oft erbaut f^on in biefer S^^^'^Ö- 

3^er fd)nett berül^mt geworbene junge $ianoforteöirtuo§ P]ugen d'Albert 
au§ fionbon, feierte am 10. vl^ril feinen 19. ®eburt§tag. 

@aint = @aeng, ber grii^te framöfifc^e Organift unb Snftrumantolconu 
ponift ^at fid^ ^u längerem 9(ufent^alte narf) Sllgier begeben. 2^ie Partitur feiner neuen 
€per öeinric^ VlIT. ift für 60000 granfö feigent^um beg ^arifer aJhifiberlcgcr^ 
3)iirano geworben. — 

3)er einannige ^ianoforte=SBirtuoö &c^a S}djt) Xjat einen ^^eil beS iiutßftcn 
(grtrageö feiner ßon^ertreife in 3)eutfd^Ianb 8000 maxt, bem ^rofefforen = ^enfwn«:^ 
fonbö'beö -iPiaftor 9^ationaI = ©onfertjatoriumg gef:penbet. 

9(m 25. 9Rftr§ ftarb (Sbuarb 9to()be, Drganift an ber St. ©eorgenfird^e 
in S3erlin, r>5 3al)re alt. — 

3)er iDobloerbicntc Organift Dr. $Kob. ^apperife in fieipjjig l^at btn Xitcl 
mniQl ^rofeffor ber ^Wufif erhalten. 

^ a u l b e !fö i t , ber 9icb. ber ßeitfcbrift für Snftrumentenbau, ^at mit feiner 
prä(i)tigen Viola di Gamba großen ©rfolg in $lltenburg, Söeimar unb ä)re§ben gehabt. 

Sflaä)htm man eine „ftumme $ßioime" erfunben, r)aben ein $aar 3)amen auc^ 
ein (autlofeö Äiaöier conftniirt, nömlic^ fjrl ©mma 3)ü]^r!rop unb fjrl. SJuffe 
in Hamburg ftaben eine, an jebem ^ianoforte amubringenbe fegenSreid^e SSorrid^tuna 
erfunben, weld^e e§ ermöglid^t ben Xon be§ 3nftrumente§ fo weit ju bämpfeu, ba% 
berfelbe nur für ben Spieler unb bie in n(irf)ftcr vllxi^t befinblid)en ^crfonen t)eme^m= 
bar ift. 

3n 9fiew = ?)orf ftarb oor fur^em ber bebeutenbe ^iaiwfortefabrifant (Srnft 
©abler (geb. 1825 in ÖJIogau). 

Dr. grau j Sifxt ift am 7. 5(pril ioo§lbet)alten in Söeimar eingetroffen. S)c« 
9)leifterg i^egenbe ber beil. ©lifabet^ würbe mitgroßem (Srfolg in ^reftburg unb SBerlin 
aufgeführt. 8wni 1. aJtai würbe baffelbe in SJcarburg aufgeführt. 

9)1 ar bürg. Söefanntlicft ftarb ^ier eine ber ebelften gürftinnen be§ fd^önen 
X^üringer Sanbeö, bie im ©lorienfrfjein ber ebeljten 3SeibIid^!eit unb ^Sol^ltl^fttigfeit 
frül) oerflftrteÖanbgrclftnSlifabetf) am 19. SiJoobr. 1231, in emem Sllter Don !aum 
24 3af}ren. Sie warb m hit oon i^r ju S^ren beg l^eil. gransiöfuS geftiftete Äa= 
peUe begraben, unb als ftd) balb nad) if)rer SBeftattung bie Sage verbreitete, baft ftd& 
an iftremörabeSSunber ereigneten, ba wallfa^rteten Xaufenbe oon ©laubigen an i^rc 
Sht^eftfttte. S)iefe 55hmber geid^nete bann x\}x SBeid^oater auf unb fenbete ha^ Sßer= 
äeicbnife 1232 an ^apft ÖJrwor IX. ^l§ barauf eine Unterfuc^ung angeftellt würbe, 
wobur^ — natürlidft bie „3Bal)r^eit" biefer ^^(ngaben SBeftätigunj) erl^ieit, würbe ®li= 
fabetb ben 22. SD'iai 1235 Oeilicj gefprod)en imb i^r ^u ©^ren bie ©lifabet^gfird^e in 
SKarourg erbaut unb ein präd^tigeS aWonument errid^tet. 3l)re (SJebeine lieS erft ßanb= 
graf 3öil^elm bei ©infü^rung be§ eoang. ©otte§bienfte§ an eine anbere Stelle ber 
Äird^e begraben. 1548 würben fte inbeft wieber an eine anbere Stelle , wal^rfc^einlid^ 
am §odftaltar beigefe^t. 1546 würbe baö fraglirf)e SD^onument , wegen be§ £riege^, 
na6) giegeniiani gebrad)t, 1548 wieber ju Stearburg aufgeftellt, 1810 auf 35efe6l ber 
weftp^ftlifd)en 9?egierung nad) Gaffel tranSportirt, wo c§ 1813 in ber fat^olifd^en^irdftc- 
aufgefteUt warb. 1814 würbe e§ enblid) auf feinen erften ^^.^la^ äurüdgegcben. 

Slm 1. mal b. 3. feierte bie fraglicfie tird^e ba§> 600 jft^rigc Subelfeft i^rer 
SSollenbung. 33ei biefer öJelegen^eit würbe aJleifter iiifst'S populärfteS SBerf bk Se= 
genbe ber Igeil. ©lifabet^ , aufgefül)rt. 3)er Xonbid)ter war anwefenb. UebrigenS lebt 
§ier andj ein S^effe be§ beriil)mten SDieifterS als ^od^aead^teter Surift, ber ^rofeffor 
ber ffit(i)tt Dr. fjranj 0. fiifjt, ein So^n oon beS UReifterS oerftorbenen ©ou^rn, bem 
©eneralprohirator Dr. o. ßifjt in SBien. 

Dr. Siaffen r)at bie berül)mten SlJiolincapriccn ^aganiniS 
mit einer (S^laoierbegleitung oerfefien unb bei ^ainauer in Breslau erfd^einen 
laffen. 

SSon Dr. @. 9^ o 1^ I erfd^ien üt bem „öalleluja!^" (®abow & So^n üi SReinütgen) 
ein lefenSwert^er. ^vüttl „Qux (Jmeueiimg oer prote^tantifd^en Äird^enmuftf." 



95 

3m ,,muf. SBod^cnBIatte" bon (S. SB. fjritfd) in ^^ei^äiß finbet ft^ in ^v, 15 
ein fc^r IcfenSroertfier 9trtifel übcrp. bie ^<)corie ber ein ftimnt igen ^Jiuftf. 
jn ^x, 17 beSf. S3latte§ finben \x(i) gut gelungene^lbbilbungen öon 9fl. Söagnerä ®e= 
mrtgs nnb ©terbe^oug. 

3n 5Sien benft man enbücfj and) boran SKo^art ein entf^vecftenbeS 2)en!mal 

9(m 11.5(|)ri( fam inS3erlin @ounob§ geiftl. Xrilogie „bie (Sdöfung" jur ^^(uf= 
fü^rung, o^ne burd)jd5(agcnbcn ßrfolg. 

Sonrabö 5l*rcut5cr§ 3)enfmal ift am 29. 9(pri( in Weftfirc^ (SBaben) ein= 
gettjei^t morben. 

SRufifbir. Otto '3)r i3 nemo! f ift ^um otabemifc^cn 'ölufitbireftor in @rcif§== 
ttjalb berufen morben. 

$rof. gof. ^i^cinberger in äJiüncfien ift von ber Societe des com- 
positeurs de mnsique ju ^oviö ^um (Sffrenmitglieb ernannt morben. 

3n ^ariö ftarb ber ßümp. ©enri) .Letten, betannt burd) uerf^iebenc @a= 
l0ncom:pofitionen; am 81. Tlüx^, 35 Sa^re alt. — 3« ^Berlin üerfrf)ieb (Smilie 2Jletter 
om 10. 3tpril in SBerlin, 61 3a^rc alt. Sie lüar luo^l eine ber btbtnttn^tm n)Cib= 
Ii(^en Xonbid^terimien. 

9nejanber (AJuilmantö XrocoberosOrjjelcünccrte, meldte fid) 
in $ariS grojer ©^mpat^ie erfreuen , na()men am 19. 9lpri( it)ren ^^tnfang. 2)aä bierbei 
mitttjirfenbe Örc^efter wirb von ©olonne birigirt iuerben. — S)asJ bieöjftfirige .^änbelfeft in 
Sonbon ttJirb am 15. 3^"ii ftattfinbcn. 

Dr. f?ran^ ßif^t gebenft fein 8. Cratoriimi ,,(Stanislaud" big Dftem 1884 
fertig ju l^aben. 

3)ie (5Jrofe^er5ügIid}c .§of))iamftin 3rl. g}Urtf)a Siemmcrt f)at in Äotoem 
Bogen unb anbem bänifd)cu Stäbtcn bm gri^fetcn CSrfoIti al^ eine ber geiftöoUften 
^ioniftinnen geemtet. 3)ie Königin von ^iinemarf iiberreidite ber gefeierten 5liinftlerin 
eigenl^ftnbig ben S)anebrogürben mit ber 8c^Ieife. 

SSon 9?eb. Paul de Wit in Selp^ig (Sübplafe 7) erfd)eint bemnäd^ft ein 
iitlcntationaleä ^anbeU:= unb ^^(breßbucQ ber gabrifation unb beö ipanbelg 
oon Söluf if inftrumeuten. (g§ enthält bie ^Ibreffe fämmtlid^er Orgelbau^ 
meifter, $iano= unb .§armünium = , @treidj = , 0.0^5= ^^ iBIec^^ 
JBIoö s Snftrumenteu = , 3it^)cr :=, §öJ^i"'^"f ^ =,@})ielmer!= fjabri= 
fanten imb §önbler, fomie ber Sftaterial - unb S8eftanbt&ei(=öie = 
feranten von ©laüiaturen, ^^edjanifen, ^ammer!i5pfen , Öebcr unb gilben, JRe= 
{oiumaböben, fjouniiren, fiaden, "iliülitureu , (Sta^U nnb Ä'u^fer = 55)rft^ten . 3)arm5 
Saiten, ßt)ra'g, ^fiotenpulten, (£Iauierfeffefn, .^üljbearbeituugönmfd)inen u. bgl. m. 

3n btn muf. dentralblatte ü. ©eijj finbet fid) ein längerer 9(rtifel über bie 
(5inntoo|tttonen beö Stabat niattü- üon $8 i tt er. 3)ie ^if/^t'fd)e gleichnamige 8d)i5pfung im 
(ä^riftuö, für gem. (iljov mit Crd)ejter, fd)eint i^m entgangen p feut, imb bod) gel^ört 
blcfc Sjjnbid^tung gu ben groftartigften in biefer ÖJatturm,. 

^m 23. 9C^)ril ftarb ber Crgauift fiouiö ^ e b e r in galfenftein (f(id)f. 
SSoiflÜanb). fjriebe feinen irbifdjen Uebea*eften, 3cgcn feinem ^Inbenfen ! ~ 

fßot furjen öerfd)ieb ber ital. Orgauift 91. 53 a r ö a in S3arcelona. — 

grrl. Sina SRamann, bie SBiiMU'^Pft ien i?if jt§ unb bieöerau§= 
Q eberin feiner gef ammelten 8il/iiften, ^ireftorm ber ^Kufitfd^ule in 
SZüniberg, feierte am l.mai b.^. il)r 25 j. ßcl)rer = 3ubiläum. Wöqz ber 3:ref:= 
fli^en nod^ lange uergijnnt fein aU ber „S3efteu (£ine" ^od)üerbienftlic^ p mirfen ! — 

Um 9. Sffiai ftarb in 6;onnetüit^ bei üeipi^ig , ber ^oc^betagte 3Diuftf))äbagog 
c i n r i ^ ^ 1^ H al^ r t , in ben lueiteften Greifen befannt burd) feine 5t i n b e r cl a ö i e r^^ 
Idjulc (in beütape 30 ^tuflapen verbreitet) luib üiele anbere inftruftiüe 9Jiufif werfe. 
Der l^od^betagte Ä'ünftler mar ein Söeinmrer iianbe^finb ; er loar geboren 1797 am 16. 
2>ecen^ in ^öjni^ hzi 9(polba. ©eine 6tubien machte er auf Dem ^iefigen (^t)mna- 
piim unb bem Öeljrerfeminar. (Seine (Stellung al§ S^orift ber l^iefifjen .^ofoper oer= 
tauf^te er f|)äter mit ber einträglichen öcbrerftelle in graueiipricf^nitJ bd ^ma, mo 



96 

Orgelbaumciftcr SBilf)elm jRü^lemann inSörbifl b. ipalle ift jittw 
öerjoaL SlnfialtfAcn ßof or gelb aucr ernannt ttjorben. — 

3n SBerlm ftarb am 30. 5lpnl ber trcfflicftc Xenorift 30^. 9ȟner; in 
ÄönigSbcra ÄotocHmeifter ^arloro, befannt al^ ein uorjüglid^er Drd^efterbirigent. — 

©ojca^eumeifter Dr. S äffen in SBeimar erl^ielt ha^ domt^itrfrcuj bcS f^)as 
nifd)en Siobettenorben^. 

3)ie ttjeitöerbreiteten Unterrichtsbriefe für ^laöierfpicl üon ^I. 
i^enneö in SBerlin finb in ben SBerlag Don SBreittopf unb ^rtel übergegangen. 

3n bemfelben SSerlag erfd^ien bie b c r it 1^ m t e As-moll g u g e Don 3. Sj r a 1^ m§ 
für Orgel (1,50.) *- 

ißr. 19 b. muf. SÖ^od^cnblatte« ü. e. Sß. gi^itf* brad^te unter ^. ein at^ 
lungeneS iBilb be§ SSunbcrpianiften ©ugcn ySdbert, neben einem öilbe 
be§ ÄajeKmcifter 9äfifrf). 

gn Sfiews^ort ftarb ber Drganift 5Bitt:am S3erge (Sdiüler <Bpoi)x^) am 6. 
9lprU, 59 Saläre alt. 

(Sin ©armonium , welches mit jeben ^ianino berbimben unb fowol^I allein, atö 
aud^ mit lAterem ^ufammengefoppelt gefpielt merben tann, ift öon Seon^arb 
^üftner, ?5hiftflel)rer unb Craanift in ©amburg, @:|)albingftr. 11 crfunben, unb im 
beutfd^en älcicbe unb in ©nglanS patentirt worben. -— 

S)ic erftc billige Scetl^oüen = (Sonaten := Ausgabe erfolgte befanntlidft burdb Dr. 
fjranj Sifät bei ^olle in 5Solfenbüttel. 9?euerbingö ift biefe ©bition fritif4 reöibirt, 




3ul. ©d^ubeil^ in Seipjig fjerauSgefbmmen. — 



25ttefmec§r(!f. 



Dr. ^. in 9Ä. : SS. to. (Sd^effel fang üor langem Salären: „S>rum, loen 
ber §en: in feinem ©rimme ju einem ©d^ulmeifter gemad^t, ber fü^re fid& bieg gu 
ÖJcmut^e. — Sefet muffen bie ®eifter boUenben, »aö bie Sebetü)en öerföumt — unb 
ntf^mt fidft beffer in ac^t!" — 91. 3*.: Söenigeg, meinftS)u, nurwiff id^, — id^ 
weife f el^r lool^l, baft 3)u iRed^t l^aft; aber 3)u weift nidbt einmal, bafj 3)u 
nurSöenigeSweift. — fiecre ^ö^len im to|)fe begaben biefeögel mit@teigtraft; 
barum fliegen auc^ mandbe Äünftler fo leidet. — 93. ^. m 9Ä. : SRojart bat 47 
@^mp^onien componirt (@. SBreitfopf & ^ärtel8 ÖJefammtauggabe ber SSerfe 3]iojatt8 
u. ^ömel§ tl^emat. Katalog, @. 17 ff. l^ier finb fogar 49 ^^emen Don biefcr ©ottwig 
angegeben). — ^. 3).: 3)ag befte, unS belannte &er! über bie fraglid^e toaterie ift: 
griebr. 3)ies, fieben unb 5Serfe ber Xroubabourä, ein SBeitrag mt ÄenntnÄ be» 
SfeittelalterS. 2. 5lup. bon ^arl öartfcb, Seipaifl, 93art^. $reig 10 M, 

|>emt $. in@: „Sprache ber ©i^r' unb oe§ @ieg'g, wie ebel VLx\b männlidb er^» 
flingft bu, aber fd^mö^li* unb fc^imjjflid^ enbet baS gemeine ©e^üc^t", fo lägt, ft^ ber 
S)iqter beme^men. — iöon bem „l^iftonfd^en ?(lbum für Orgel" erfd^einen nod(> ciniae 
ftefte. — Dr. ^. in m: 3)ie 95 ©trcitfft^e finb bi§ je^t nidbt toicbeti: 
gelegt wo rben! — „ßg fterbe@treit unb^aber— bod^ nid^t gu frü:^!" @o lange 




(geb. 1699 ^u ^o^enftein) in ^Worb^aufen; nadb ifjm ber Italiener ©briftoferi. 

^ermDr. ß. in SB : Cbwol un§ ber $rei§ ber großen Orgel im 3)omeju 
Sflipa bon giemlid^ fidlerer ©eitc mitget^eilt würbe, fo förnien wir S^^nen, *ur Öcs 
ru^igung--„bon ftd^erfler §anb" bemerfen, bafe bie Soften für biefeS ^fiefens 
inftrument (incl. Transport unb Slufftellung an Ort unb Stelle 
nur 90,000 9leic^§marf — alfo nid^t einmal '/$ beg bon unS früBer 
angegebenen ^reifes, betragen, ©benfoift gu berid^tigen, bafeber feL Sßalrfer 
bie ^erftellung ber Orgel in ber ©tiftsürd^e ^u Stuttgart übernommen 
l^atte. S)er fei. Sßeigle war bamalS nur einfad^er ©e^ilfe im SBal« 
(ferfc^en ©efd^äft unb al8 fold^er SKitarbeiter an biefer Orgel. — 

(Jrfurt, ©crtttg ber Äötncr'fd^cn ©ud^l^önblunfl. ^rutf »on Dtto aonrab in Erfurt. 




AIIA. 



JHnfib-^(it|(t)nft 



Z\ftmt, htcil)lti^(, iiijli-nhttue (Sefang- iniit €[mu-Mi\fi\\. 

herausgegeben uon 

M f. SSierjtgftei- Sanb. 1SS3. 

3%iid| erfc^einen i 6tS 2 8äitbe 3U ie 12 dtummcctt. ^ei* $cänumeTation§^i:et3 bed ^nbe? 
Mdtgt natb tute MC 2 '/> SRart uub ift boS ^(att burd^ alle $uc^= unb SO'htfüaUcni^anbdtnsen foiuie 
tut^ alle ^ßämtec, ol^ne $reiSerl^ö§una , /(u be^ie^en. $r6i§ bcr cin6C(iteit <Rummcr 37 ^fenutß. 
3Rfertümifle6ii$ren : 10 qsfemtig bte 3ei(e. 

3n|alt: grif^ ßicbcr — ^tpl^ori^men -- 3uc Cut^crfcicr - ömöer in a33orm§, Oratorium b. 2. 



Sad fmfljt bu in bcn S^^^ifl^"/ ,' 3c§ fi^ö^ ^i^^* ^^^^ boiien, 

O SBflIem o^nc 9hifi ? ^d) fmne atfcjicit, 

(fö HÄgt bem.ßicb fo ciöen, 
©lyrUä: ktKitum ftitoeft buV 
Srnt frii6 Bid f:pät erflingen 
£01' td^ oebt l^eUed Singen, 
& 800lein fag', tDo^u ? 



@§ fe^lt bem Sieb an Söorten, 
SÖ3eil mir baö öcvj {0 iueit. 
»Jrag' nid^t, worum \d} finge? 
S^cfit meift id^§ felbft. 3d^ finge, 
Sßeil fingen meine fjrenb ! 



9b(ig ift fd^wt bie fd)öne 3eit, 1 Unb auö grünen 33üfd^en laut 

Sq eS blfi^t auf Srben: Rubeln 9^ad)ttaaaen. 

C ttrfe ifl boS ^t^ erfreut, Södb ber SDlai 00Ü ^rad^t unb 3iev 



WH ed Srül^Iing werben! 

Salb ^ öeitrer ^immel blaut, 



8te6t unö frcubig offen — 
3)odo fei bu cjegrufit aud) mir. 



Saue Süfte »otten, ©üfeeS grü^imgö^offen. 

SBoUen «cl^en fc^war^ unb fc^ioer, | ©ben finft ba§ legte fiaub . 

Sebcr Sidjtftrabl ift Dertfommen; ! S8on bem biirren SSamn (jernieber : 

(Stbe ift an »lütten leer , • SÖStrb e§ aud) ^u 5lfd)' unb @taub, 

©etBft ^at fte §intt)eggenommen. I ^od) fc^rt ©otteS g-rüftang wieber, 

Svu^Utt(|dtt^aUctt. 

«Balbegoritn unb 95(umenbmf)en , | Unfere ^er^en mad)ft bu beben , 

»ad^tiflaffen = Swbelfd^ei, I fii3feft in unö jeben (Streit, 

ßtaimelSfiauA unb @onnengliiben — i 35enn bn Jüiüft un^ 9(()nung geben 

iO bu gawbrlfd^ = fiifjer 5!Kai ! " «on be§ .<oimmeI§ .^crrlic^lcit. 



98 



iCte aufetflattbene 95BeIt. 



9loä) (ag bie arouc ^)lad)t mt bleiern 
9luf ber öerftorbencn 9?atur; 
SSerpIlt.öon fdhttjcren 9?ebelfc^Ieiem 
SSar 58ern imb Ibal unb ^Bolb unb Slur. 



3)ic aSelt qlic^ einer 9Äarmorbüftc, 
^ie, ftnrr unb (ebtog, nid&tS em))fanb; 
9a§ fie bev ^aud) bcg 9»orflen8 fugte — 
C mie fie fqnell öom Job crftanb. 

Suliug ^Itmann. 



Um äu Jd)affen, ftrf) m entnjidteln, ftc^ ^u ^oijtettungen unb @c(bftbhou6tfein 
cmjor ju arbeiten, ift uor mkm ein Smpulö nöt^ig. (Sm fold^er fann in unferm 
gaue fein anbcrer fein ; ol^ bie ©d^ronfe, bie ber dJeifl em|)finbet unb bit m bmt^ 
brechen er beftrebt ift. Streben ift ^Sotten. Xtx ÖJeift entwidelt ftd^, hjcil er fciitt 
©ntwidfelung mid: ber SBitfe ift ber Urfprunc] ber SBorfteüunflen , baS $riu« bed fflies 
ttjufetjeinö, DOS, mag tuciter abzuleiten unmüfllid) ift. — 

^ag bod) ift 8i)nt^e)e öon ^eift unb 9?atur. C£§ fann fid^ barum aU foltfic 
nur in einer 3:()fitiqfeit erfennen, in JDeId)er e§, mie ÖJeift, jjtoecfmftfeig Wafft, aber ttie 
bie 'tflaim, feiner äiüecfniäfjigfeit nid)t bewujit ift. ^iefeö unben)u|te ©ci^affcn ift bal 
fünftlerifd)c, unb ba^ .^Tunftiuerf ift jenes ^robuft, in iDeld^em baS 2^ in 
feiner Sbentitöt f id^ erblicf t. fi c i b n i ^ l)at bie Äunft gottäbnlidbeS ©d^affen genannt ; gon^ 
oiefelbe SBebeutung t)at fie bei ©cfieüinfl. S)er ^ixnftler ober oielme^r fein ^ärnon, 
ba§ (SJenie torobucirt ba§, luaS bie 2ötffen)d)afft nur a^nt; er ftellt in fctnem SBerfe bie 
fd^affenbe 9mtur fclbft bar, ot)nc m toiffcn, iüa§ er l^ut, nur ttJie hit 92atur fdbft. 

„^cr ©runbd^arafter be§ ÄunftwerfeS, faot ©d^etting, ift eine betoufttlofe 
llnenblid)fcit. ^crÄünftler fd)cint in feinem &erfe außer bem, »a§ er mit ^en? 
barer 9lbfid)t barcin fielegt i)at, inftinftmäftig flleid^fam eine Unenblid^feit bargefteut ju 
baben, n)e(d)e gan^ fiu etittoirfeln fein enblid)er Söer^tanb fft^ig ift". 3)iefe« unenbliqe 
ift eben bie Snbentitftt, ha^j 5tbfolute, baS fc^(ed)t(}in (£inc unb (SttJige. 3)a§er Ine 
jauberiid^e 3)lad)t, bie ein ä^iatt^ ilunftmerf auf un§ auSiibt ; bafier bie toottfomtnene 
äSefriebigung, bie wir beim vinblidfc (ober 9Cn^ören^ einer foldjcn em|)flnben: Wx 
fd^auen ni einer enb(id)cn, ocrgcinglid^en gönn btn abfolutcn S^^^itt ber ^elt, ben 
realiftrten SBeltjtüed. Wx enqjfinben, ba^ „^ttteö SJcrgangUd^c ift ein (^leid^niS; ha» 
lln^iulänglic^e t)icr loirbö (Sreignift; ba^ llnbefc^rcibHd)e ^ier iftg getrau". 

2öirb in ber ^unft ber ^elt^tuedE crfannt, unmittelbar crfannt ober gefd^out, 
)o ift bie Ä'unft bie SSoHenbung ber "iß^ilofü^^ie. „3)arum", fagt ©djetting, „ift bie 
Äunft ba^ ioa^re unb emigc Organ s«9ieic^ unb SDofument ber ^^itofotobie, »eld^ 
immer unb fortiufttirenb aujS neue befuubet, toaS bie ^bilofoöl^ie ftußerliq nidbt bor? 

fteüen fann bie s^unft ift eben be^wcgen bem $^iiofo|)ben ba§ fiföd^fte^ »eil 

fie ifim baö ^dler^ciligfte glcic^fam öffnet, loo in ewiger unb urfprunglid^er «ereirngmig 
gletd^fam in einer flamme brennt, tuaS in ber 5ftatur unb ©efqid^te gefonbert ijt 
imb tt)aö im ßcben unb öanbeln ebenfo wie im 3)enfen ewig fid^ fliel&en mufi. (Stn* 
jelnc waren unb werben fein, bit ber SBiffenfd^aft nid^t bebiirfcn, in btnm bie Statur 
ftebt, unb bie felber in i^rem ©e^en ^atur geworben ftnb. 

©0 ift bie ©c^ön^eit bei ©d)elling tief in ber fc^affenben Urfraft felbft begrttnbet 
3)ie Söelt fclbft ift ein göttliches Äunftwerf, unb i^r Snter^ret in ber Sßelt — bai» 
dJenic. 3ft baSfelbc ber gntertoret ber göttlichen ©c^ön^eit, fo ift eS gottö^nli* unb 
gleicl)fam baS Prinzip unb ber SO^ittelpunft ber SBelt. S)iefe 58ebeutung erlitt bQ9 
ÖJenie in ber romanti)c^cn ©d)ule, bit im eigentlidben ©innc ©eniccultuS war. — 

" ju ollen 

meffeh werben. 3)aS ©enie oerr)ftft fid) ^u ben übrigen, wie baS 'gncommcnfuroWe 
zum windig i^leinen. 3)cr bewufjte 5ludbrudf biefeS SBer(|ftltni6eS ift nun b\t fo berfi^n^ 
romantifd^e unb geniale Sronie. 

5(ber boi^ (äJenie, fo groß e§ ift, ift bod^ nur tn\ S)iener beS fc^affenben @(eifte8, 
nid^t biefer felbft. 3)iejer offenbart ft^ burA btn Äünftlcr im Ä^unftwerf; bie ©d^lfeis 
§eit ift eine fterabfunf t beS göttlichen in bit finnlic^e öüüe, eine X^eotobanie ; fte bun^ 
ie§t W SSeft, erleuchtet, beglüdt fie unb Derfc^winSct, wie ,^^^ ^ftäbd^en au« ber 
örembe". 



99 

SKcfc ©ürbc unb $ö^e bcr (Sd^ön^cit fte^t im (Sontraft mit bcr 9Hcbrlg!eit 
unferd irbiWcn 3)afctn8, unb biefcr eontraft mirb burd^ bag ^lö^ic^c (Srfd^cinen imb 
ScMtotti^wi bcr ©d^önl^eit in ein nod^ grelleres fiid^t geftelft: mir fmb enttäufd^t unb 
cmöraiben bic 3)rangfal nnfercö finnlid^cn ßeOenS um fo frfimer^lic^er, al§ mir burd^ 
fmfc^auen ber ©d^önl^eit, menn au6) nur für einen ^JJoment erfahren ^aben, wie groß 
Wc ©digüeit ift, bem 2;rei6cn ber ^elt entrüdft ^u fein, tiefer ©ontraft ift au^ 
Srontc, aber eine göttlid^c. — 

Dr. 9t. Äoeber 
(bic ©runbprin^i^ien ber ©(ä^elUng'fd^en 9iatur<)§ilofo^^ie). 



3ur Cutljerfet^r 

ift tjotti bcutfcfieu Äaifer SB i 11)0 Im I. ein (£ria§ ergangen, ber fol- 
genbermajjen lautet: 

„$)er in biejem Sobre 6cDorftcI)enbc üier^unbertjährige ®ebäd^t^ 
ni^toa ber ®eburt Dr. SKartin Sut^erö ma!)nt bie gefamntte eöatt^ 
flcItfdQe (Sliriften^eit, mit ^ant gegen ®ott ber ©egnungen äu gebenfen, 
loetc^e 6r in ber ^Reformation Unfcrm SSolfe gqdE)entt I)at 2)amit 
überall baö 95en)uj5tfein biefer $f(id)t getpedt toeroe, unb ber 2)an! ge== 
gen ©Ott öotten Stu^brucf finbe, oerorbne Sd^ Ijiermit tpie folgt: 

1) $)er in biejem Saljr njieberfel^renbe @ebäd^tniJ3tag ber ©eburt 
Dr. aWattn fiutberö foü burd) ein am 10. unb 11. SRoDember b. S. 
abjul^altenbei^ Äird^enfeft in ben eüangelifdjen SKrdjen unb ©deuten 
auSgcjeid^net toerben. 

2) S)a§ Äirdjenfeft ift am 9. 9?ot)ember mit ben ^rdjengloden 
in' ort^üblid^er SBeife feierlid) cinjuläuten. (£§ ift nid)t anögefd^Ioffen, 
nomentli* t>a, n)o bie§ bei anberen ürdjlici^en geften übliä) ift, oa^ 
tjcfi burd9 ßboralblafen t)on bem X^urm ober öor ben ^ir^entl^üren 
cmjuiciten. ®ie S5eftimmung barübcr bleibt ben fird^Iid^en ©cmeinbe- 
Organen anl^eimgefteltt. 

3) 2(m SSormittag beö 10. Sloöember finbet bic ©djutfcierlid^- 
feit jtatt. S)iefelbe foll, fonjeit bk SRaumtiAfeit eö äuläjgt, eine 
fiffentttd^e fein. @g ift aeftattet, bie ^anjc Sdgulfeier in bie Äirdje 
ju öerlegen ober aud^ neben ber ?feier tn ben einäelnen ©d^ulen nod) 
eine gemeinfame geter für bie Sugenb im iifir^engebäubc ju Der^ 
arrftaltcn. S)ie nähere S5eftimmung b(ei6t bcr SScreinbarung ber fird)^ 
fidgcn unb ©cfinlgemeinbc-Crgane überlaffen. 

4) Stm yiaramittaa unb Stbcnb bee^ 10. ^loDembcr finb, fottjcit 
e8 nadg ben örtlid^en Seri)ä(tniffen au§fül)rbar erfd)eint, liturgifd^e 
ober fottftige öorbereitenbe ®otteöbienfte abäul)alteu. 

5) S)er lird&Iid^e ^auptgotteöbicnft foK am Sonntag, ben 11. 
Slob. ffiormittagg, ftattfinben. ' 

6) S5ie Siturgie unb ben ^rebigttcjt, fotpie ba^ S)an!gebet für 
bie ®otteSbienfte öorjufdjrciben, bleibt ben äuftänbigcn Äird)enbel)örben 
überloffen. @^ ift ertüünfdjt, al^ ßautotlicb für ben ©onntagö^^aupt- 
gotteäbienft ben (Sefang: „(£ine fejtc 99urg ift unfer ®ott" gu tt)äl)lcn. 
Sn bem S)anf gebet ift*t)orne^mcnlidE| ber ©cfid^töpunft jum 9(u§brud 
5U bringen, baß eö fid^ nidEjt um ben Sobpreiö eineö 3Äenfd)en, fonbern 
um ben fiobpreiS ©otte^ für bie in bcr ^Reformation Dem bcutfc^eu 
aSoKe §u 3^eit geworbene göttlidEje ®nabc t)anbctt. 



100 

1) ®en juftänbigen Ätrdienbebörben bleibt überlaffeit, ffir bic 
iJeier Äirc^enfolteftcit abgalten ju (äffen itnb über bereit Qtotd Scftfan- 
mung ^u treffen. 

8j 5)te wetteren 3tu^fü^run92>befttntmiin9en finb öon bem SPttnifter 
ber geiftttd^en k. Sütcjereacnl^eiten unb bent eDongelifdien Dber^Äird^cn* 
rot^, einem Seben tn feinem 3itftänbig!eit§h:et1c, ju treffen. 3n8«= 
befonbere hat ber SKinifter ber geiftlidjen ^Ingelegenl^eiten anä) rtcgen 
ber ©d^ulfeier ba§ Srforberlid^e anguorbnen. * 

3c^ ftel^e 5U bem 3(ttmäd)tigen ®ott, bafe @r bie ©ebete, in 
benen 3^ 9Rid) an ben klagen beö 3^1*^^ ntit aßen ®üebern SReincr 
eöangeliftigcn Sirene Dereinigen tüerbe, ©r^örung finben laffe öor ©einem 
$;]^ore, Damit bie ^eier Unserer t()cnrcn ct)angclifdöen Äird^e ju bauem* 
bem ©egen gereidje. 

»erlin, ben 21. Wai 1883. 233 i II) dm. 

SBir nnferfeitö geben l)ier6ei ber freubigen Sfnerfennuna Äu^ 
brucf: baJ3 tt)ir neben ben übrigen fd^önen SRegentemSigenfc^aften 
unfereg Äaifer^ bic innige 9teIigio]ität beffelben t)od^ öercbren unb 
befonberS Dem üom S!aifer auSbrücftid) f)erDorgef)obenen Sebanfen 
unferen gatuen Seifalt joUen, ba^ eö fid^ bei biefer Sutl^erfeier ntd^t 
um ben tJobprei^ eine^ SKenfdjcn l^anble, fonbem um ben Sobtoret^ 
®otteö für bie in ber ^Reformation bem beutfd^en SSoHe ju ii^eit 
gett)orbene göttlidCie ®nabe. — 

„Cu%r in WnnxB/' 

Oratorium Don fiubtoig SKeinarbu^. 

Älabiers^tu^äUfj, neue burc^gef. 5(u§ga6e. ßeipgig, Siegel 6 SJlarf. 

Sn 9?r. 6 b. SBI. tourbc baö SÄeinarbu'fd^e Oratorium „Sutl^er 
in 333orm^" al§> baöienige mufifalifd^e SBerf bejeidjnet, ttjeld^e^ öor* 
nebmlid^ berufen ift, oaö iJutlieriubiläumju Derl^errlid^cn.* S>cr 
fomenbe SBerfud), auf ®runb eine^ (orgfälttgen ®tubium§ ber $ßartitur 
uno nad^ melirfad^em öören ein mögUd^ft Mareö, leidbtDerftänbKd&eä 
93ilb feiner tertlidEjen uno mufi!atifd^en'@eftaltung ju geben, Darf ba^et 
l^offen, ein allgemeine^ Sntereffe ju erregen, umfomel^r, ba bicfe^ Dra*^ 
tonum toeit über bie Scbeutung einer bloßen ®elegenl^eit§fom|)ofitiott 
l)inaugragt. 

^ak SSerbienft, fd&on Dor länger al§ einem ©ejennium ben fiom* 
tooniften für ben ©toff begeiftert ju ^aben, gebül^rt obne ^i^agc SB. 
3i ^ m a n n , bem ©id^ter beö Sejteö , nid^t nur toeil biefer bie erfte 
Slnregung gab , f onbern njeil fein Ze^t in ber Zi)at ein aKciftertoer! 
genannt toerben mufe unb Dollauf bie Slu^seid^nung Derbient, Die tl^m 
SBe^er in feiner beutfdEjen ^etif (93b. IL ©. 454 u. ff.) juteil toerben 
lä^t, inbem er il^n al§ SKufter eine^ mobernen DratorientejrteS be* 
jeid^net. SBenn »e^er befonberö l^erDorl^ebt , bafe baö 3Berf buri^mt^ 

*) StuBerbem erinnern totr unfere geneigten fiefer an bie IBefpre^ung beS fraal. SSer!e§ in h.fdU, toüäft 
aeteocntlid^ ber erften StuP^rung öon Dr. grona ßifat bevantaft — burd^ «prof. awüder-ßartuna 
m ©eintttr erfolgte. 



101 

tii^tAen übvc iebc Weiitfi^e tenbenjiöfe gärbimg (ei, fo jeugt bieS für 
We flTDfee äuffaffung jener beiiftriitomcii läpo^e. JHoBmanii §at es 
bortrmUA üerftanben, bcii flefd|ic£)tfic§eti Sotatton ju treffen. Sic 
WytoriftEi begtaubiaten SSortc ßutljctf, bcö Köilierä, §uttetiS iinb 9ln= 
Derer finb beibef)aUen, Äirrficnticbcr auS teuer ^ett öergongenmartiaen 
auf's unrnittel&orfte bic Stimmung ; burcEi Seitu^ung l^evrltdier Si> 
" beUDOTte (namentlicb auä ben ^otmeii unb ^ßtop^cten) in Sitt^erif^er 
Ueberfefeung toirb Die Kontinuität bcä fprci^timen ShigbrudeS berge: 
[teilt, öeffen ^aft Qud) Bie Don 9io^mann frei acbiil)teten ßicfeer 
ourAftrÖmt. Sic Dier SScrfe beg ^ßtlgeraaiiaeS: „asTir fatjren ^in in 
in ©DtteS Sut", Eönnen alä eine »crttoue S3erei(i)erung biefer jegt fo 
ftiäriiä gepftegten fiitteratur aefteii. 

^o3 bem ^^cjtbiitcr gqpenbetc Sob Wirb nit^t geringer, toenn 
Imr aU(^ anne[)men muffen., ba^ bie ©eftaltung beS Xcjtcä nac^ mU' 
fifalifc^en ©efe^^en, bic Änopp^eit ber 5Dittion, ober, furj gefagt, bet 
etgentltd) muftta(ifd| = bramatifc[|e Slufbau beffelben nur unter 3Kit= 
tttrfuno beS ffomponiften ntögh(^ geroefen fein Wirb. 

SBährenb in ber Oper neben ber SRuftt autfi nocb ©eenerie, 
AoftÜtn, ®«ftuä, aWimif bie $anb(ung ergcinscn unb i^r Sierftänbni§ 
nleii^tern, tritt im Oratorium bie ©qm&Dlit ber Öanblung ftätter 
beiöor, »uelebe roicberum fi* nur im mufifatif(I)en ffuäbmrf roieber= 
ftnegelt. ©eg^alb mufi ber iOiufit bie Qe\t gegeben luerben, fi(§ formal 
m entfalten, md^reub bie (ganblung in großen ^ügen öorTOörtä fa)reitet. 
®o nun aud) im,, 2ut[)er". SäJeiin man in 6er ®eftaltung ber ©oli 
bie Sormen ceS alten Dratortumö, SRecitatiB, Strie, 33uett anfangs 
fimm crfennen ober boä fo bciei^nete nid)t bafür gelten laffen möefitc, 
fo Wirb bodj eine genaue Sctracfitung ergeben, bafe bie SRufit ^ier 
SeincStoegä nur jur Umft^reibung unb Umfieibung ber Xe^tlDorte be= 
mbt, tu, fonbem baft bie cinjelnen Srbfd^nitte fti^ ttio^t m mufita^ 
^men gormen jujammenfii)(ieften unb boß innerhalb berfelben baS 
Öiefet! bo: S^onalität (}errfcf)t. 

SBJer ouf ber Sagb nnc^ piCanten §annoniefoIgen, fc^roffen Ucber= 
güngen unb oetglcictieu feine 9ietf)nung nicht finbet, ber betrachte ben 
mDBortiflen SBou ber Stjöre, i^rc reitbe ^oltip^omc, TOeI(i)e auf bcu 
Onabem eina gefnnben, wenn aud) ©armonie fic^ ergebt, hiermit 
bninnen toir ju oet ©igenfe^aft ber ßutf}er=9Jiufif, bie fie üor allem 
bcS fltofeen ®to|fe§ mürbig erfcbeinen (äfet; fie ift im beften ©inne 
bc» ffiJoTte« boHäfümUd). ?rnc§ ba§ ungeübte OJ)r, i>a% für bie 
Mj^en @timmDerf(i)Ungungen in bie)en GJören bic ®efege niiftt fennt, 
totib bon ben aBoI)It(ang berfctben erfaßt unb fü^tt, ba^ aße btefe 
feAfis, aäft-, \a jetinftimmigen pol^ptioncn ©öfee nit^t um tbrer felbff; 
BriUen ba finb, fonbem um bem muftfatif^en ^TuSbrudE Die ftoc^fte 
©iJOtmhoft iu oerIeil)en. "Saä gfeidie Seftreben läfet fic^ uertennen 
in ber SBenitSung bcä mobernen Drcf)efterS unb in ber SßJat)! ber 
Ji^emcn. 35i^en qcroaftigen ©toff mit feinen fcbroffen ©egenfägen 
actftlid^er unb toeltlic^er m&iMi in 3:önen ju nerwrpern, tonnte bem 
Äomponiften nur mit aßen äRitteln feiner Äunft gelingen. — Unein= 
gefd^riinneS Sob Oerbient bie Senugung ber auS jener ^tit ^eriiber= 
1 fitrdiertliebcr in ifirer urfpriinglic^en r^^t^mift^en gorm, 



102 

lüoburc^ ia^ Üofallolorit ber .*S)anb{unq Juejentlid) Dcrftärft toirb. 
3)cr ^örer tt)irb ba^ Ungeiuoiintc, iaQ fdicinbor I)erb unb edtig Hirt* 
oettbe balb übertDtnben unb fid^ an bcr Äraft bcö 9?^^tf)inuö cr|rcucn. 
'Sic Dirigenten muffen freitid^ bic jefet (jebräuci^Itc|e ©angtocifc bcr 
ßfjoräle nic^t auf biefeö SBcrf übertragen nnb ft* befonbcrS öor 
fd^Iet)t)cnbem "Sempo f)üten ; fo j. 93. barf im erften 4eil ba§ ^ßüger* 
lieb, bem eine Sf)üra{me(obie ^n ©runbe liegt, abfolut nid^t Aoxah 
artig gefungen njerben. Sm GJegcnfa^ ju ber bei ben ^änberfd&ert 
Oratorien geübten ^rajiö üermeibc man and) nad) 5lKöalid^feit Raufen 
^tt)ifd^en ben einzelnen 9?ummern, ba f)ierburd^ ber ^örer in feiner 
auf ben ^ortgang ber $)anblung gerid^teten Stimmung oft em^jfinblid^ 
geftört toirb. 

©tatt ber Ijerfömmlidjen Ouoerture beginnt baö äßerf mit einem 
großartigen gefungenen ^ro(og .*) 9?ad) brci Dom ganjcn Drd^efiet 
fortissimo gefübrten tDuc^tigen . aufrütteinben ©dalägen auf bem 
D-dur-9(fforb brid^t ber ßi^oi, Auerft imisouo in bte SBorte ou8: 
„«t^öret ju, if)r Ä'öntge, merfet auf i^r aSöIfer ; Sitte, bie leben in birfer 
3eit! — benn e§ ift 6öfe 3^^^" ®^ ^i^^ ^^^ ©timmung be^ SSoIra 
öergegenttjärtigt luetc^e ber ^Reformation bm 95oben bereitete. 3)urd^ 
bie einjelnen ^ä^e bc§ erften ieiteö biefeö 6I)oreö tönt immer n>ieber 
ba§^ auffeufäcnbe „©^ ift böfe 3cit." 2)oc^ je tiefer ber S)turf ber 
^ierarc^ia empfunben tvurbe, um fo iet)nfud^töooUer erI)offtc man bie 
rettenbe Si^at. SRit im SBorten ,,2Radt)e biÄ auf jur %\)at in ^aft'' 
beginnt bie abf^liefeenbe mäd^tig anfd)njeUenoe J^uge. 

hierauf beginnt bic cig'cntlici^e bramatifd^e Sntttjidelung mit 
Sutt|er§ ga^rt nad^ 33Bormö. 'S)a§ ©eleit giebt i^m eine ©dbar toon 
3ün(}ern, grcunben unb 9(nt|ängern, toeldic oer bem neuen SBelenntni« 
mit mgenblid^em ^J^^uereifcr 5ugctl)ane Suftuö Sonaö fü^rt. SWan Bort 
ben $ilgeräug, ttjic an^ ber gerne, anfangt leife unb nur in einjeuten 
SKomenten unb ©timmen ; nad6 unb nadg jiel)t er näl^er l^eran. 3)er 
erfte SSerö „SBir fabren l^in in ®otte§ §ut" toirb nur bon Suwdnen 
gefungen. j)ie SÄeiobie ift bem in jener ßeit entftanbenen ©gorol: 
„%ä) (Sott t)om ^immel fiel) barein", frei nad&gebilbet. S)er ^^te 
aSer§ njirb bom ganjen S^or gefungen. — Slnacfid^t^ ber ©tobt 
Sffiomtö ermuntert Sonaä oie ©einen jum Sefte^en ber brol^enben 
®efai)r. Sfngftbott fatten fie ein, inbem fie mit bm feiner Weit cnt* 
nommenen SJcotiöen bie SBorte ttjicbcrl^olen: ,,@rrette unS öon bcr 
lanb ber jjremben". 2lber 3uftu§ SonaS ujetjet fie nad^brüdEKd^ auf 
iotte^ ©^u^ I)in, inbem er mit einem 5;eil ber ©etreuen (Seenöte 
unb 93äffe) gleid^äcitijj bie alten Äird)entoeife anbebt: „SBo ®ott ber 
Öerr nidgt bei un§ f)alt" (©id^tung bon Suftu§ 3ona^). ®iefe l^err* 
ud^en Solange ridjtcn bie ^einmütigen me^r unb mebr auf; juerft gc* 
fettt fid^ eine ®rup^e bon Snabenftimmen biefem 6antu§ firmu^ m, 
aber fd)on ben ättjeitcn SSerö fingt ber gatue 6^or, njäi)renb bic (^* 
guration nur im Drd^efter l^icr unb ba auffladert. 

*) @ot[te bcr 9(uffa^ ttic^t bi§ aur UnfömUit^Ieit anUKic^jen, mu^tc bie C^nfilgtma tooit 9loteii(eiQ»UIen 
unterbleiben , bie übrigeng aud^ nur bei aro^er satSfü^rliAteit t^on äSert fino. mx tiertoeifen anf ben 
M(U)ierou3au0 , hield^er foeben in neuer mi^afjt unb t^otsüglid^ StuSftottung in Sei))iig bei d. 9. O. 
(Siegel {dt. Sinnemann) ö^fd^tenen ift. $rei3: 6 SRarf. ^aS Xejctbut^ loftet 30 ^ßfemtig. 



103 

3n fd^arfem ©caenfal) t)icrju ertönt (Dom /^imtcndjor a cat)eUa 
toi), gelungen) baö SDiciiercvc bc^ rü]nifcf)cu SHitualö an^ einem naiven 
gconticnllafter. — Suftuö Sonaö öerfünbet ben S^ionnen bie neue SSot- 
f^aft bc^ ^ropi)cteu Don SBittenberg ; fie tuerben für biefelbe geluom 
ncn Mttb frfjliefeen ftd) ben ^ßilgern an. S)aö ift, htrs cx0)lt, ber 3n= 
Balt btefer ©cene, njeld)e üieleSntcreffante öinäeU)eiten enthält. 2)te 
vlonnt Katharina finbet für if)re Sporte: „SKer ha fuAet öeiligfeit", 
in ben alten 5Krdbentönen ben rtdjtigen mufifdi jd)en 9tn<sorncf, n)äl)renb 
bcr S^or fein : „feoltor SJiartinuö, ber §efb beö .^errn", fo red)t frifd) 
ertönen läfet. SSont ipauc^e tpariner Smpfinbujig befeelt ift bie @o= 
toratt='?lric mit grmien^or: „9)ieine Seete üerlanget au I)ören", iueldie 
Den ©ntjd^lufe ber SWonncn üüröereitet, Sutljer \\\ füllen. SÖtit ber 
fd^ott frül^et ael^örten Sl)üralmeife, bie je|5t Don 5tüen a cat)etta gefun^ 
jcn toirb , fmlxegt biefe äufeerft ttjirffame (£i't)ofition beö Oratorium^ 
jarmonito ab. 2(uf biefem ®runbe erl)ebt fid) nun bie teud^tenbe 
teftolt oeS 3ieformatorö. 

Siid^t^ ift bejeic^nenber für ben (Srnft unb bie Xief e , mit toeld^er 
bcr ©idbter feine Jtufgabe erfaßte, alö bie 9(rt unb Söeife, toie er 
Sutber fclbft einfülirt: „im @ebet". 3)er Sd^Iüffel ju iJutf)ersJ SBefen, 
ju feiner arofeen Sf)at unb ^u ber (gnergie, mit tt)cfd)er er fid) einer 
ootuen feinolid^en SBelt gegenüber ju il)r uefennt, liegt in feinem per- 
{oitltd^en SBcrl^ältnig m GJott. Äein ÜJJenfd) hat \\)ol)i je fo fd)njer ge= 
rungen mit fid^ feloft unb f)at fo inbrünftig gebetet, iDie er. Sluö 
biefen Ääm^fen feiner Seele gettjann er bie trn^ige Äraft, bie man für 
iinjertrennlicg Don feinem SBefen ju halten pflegt unb bie er bod^ nur 
aud bem innigften ©ottDertrauen fd^opfte. ®aö allein mad^te it)n 
ftart 3n ba^ Snnerfte biefer großen unb bodt) tt)ieber fo fleinmütigen 
iRatur führt unö ber SO?onolog „Sm ®ebet". Hük ben eigenften SBor^ 
ten be^ gelben tönenber 9(uöbrud Der{iet)en ift, fann frei(idt) nur bie 
Idenbtge fünftlerifd^e SKiebergabe biefeö genjaltigen SDiufiffa^eö bar- 
tl^un. SSerfud^en njtr benfefben mit einigen SBor ten ,yi sergliebern. 

3to€i gro|e Seile finb leidet erfennbar. 9fad) einem fe()r fd^ön 
bom Örd^cfter eingeführten f)aib ariofen SSecitatiD: „JfUmäd^tiger, enjiger 
(Sott!'', in toeld^em Sut^er Dergcblid^ nad^ 3^ff«n9 rinat, beginnt ber 
^eftta bciDcgtc erftc §auptteil „®tef| bu mir bet toieber oer SBelt SSer- 
iiuttft unb feei§heit!'\ loetd^er burd) hm ha^ S^eionf^tfein ber geredeten 
®ad^ jum Slu^brud bringenben SKittelfa^: „S)ein ift bie Sac^e" Dor=^ 
fibergehenb unterbrochen ttjirb unb mit ben SBJortcn f daließt: „3c^ 
traue feinem SO?enfd^en". 2)en Atoeitcn leif leitet ein StecitatiD ein, 
koeld^em baS fiineintönen be§ Sutt)erliebeö : „@in' fefte 93urg" einen 
6efonbercn SWa^brud Derleiht. öier tritt bcr SBcnbcpunft em; fein 
®ottDertrauen ift äurüdgetcljrt ," befe()afb fprid)t audt) ber mit ben 
SSorten: „©o mu^ bie SBJelt" beginnenbe ätoeite JpaupttcU bie feftefte 
3wt)erfidht au§ ; ein milber SKittelfatj , Dorbcreitct burd) ein mäd^tig 
anfd^tDeuenbcS 9Ktarbanbo, fd^iebt fid^ ein: „So bleibt bie Seele bod) 
bein." @r fd^liefet mit einem feften „9(men", iocld)c^:5 Dom (£l)or (fed^ö^ 
ftimmig) in fräftiger SSeife breiter au^gefül)rt n^irb mit ben SSSorten 
be8 «ßfütmiften: ,^ilf o ®ott, ®u ©einem Änec^tc". 



I 



104 

• 

3m öinbficf auf bcn naf)eubcn faijerüc^en 95cici^tiger ®(a))io 
ttjetfet eine Ißtlgertn (3Kartf)a — 9(It) nod^malS auf ©otteS §ilfc l^rt. 

„SBertrauet auf ben Jperrn unb ntcf)t auf bcn 9Wcnfd)en bcr 

$err iüirb für eucf) ftreiteu unb tt)r njerbct ftttte fein". — 3fn bcm 
fblgenbcn 2)uett ^luifd^en Sutl)cr unb ®iapxo wxüt Juteber baö (£in* 
greifen bcr 5lKelübic: „Sin' feftc SSurg", entfd^eibenb ju SutbcrS SBor* 
ten: „benn ®otte§ JBort allein foli fteücn 9(rti!el beS ©laubcn»/' 
®tefc SBeiie ift 9lcid)fam ber ®d)itb, t)on njctd^em alle Pfeile bct 
lodenben SJorfpiegcIungcn ^o^cr (g^ren int ^aik bcö SBiberrufc^ a6* 
:prallen. 

®Iapio iücicf)t Aurücf unb cö ertönt jc^Jt nur anberS im Sltot^* 
mug unb ^armontc, Der britte Sßcrö be^ ^ilaerücbeg; : ,,9ficid^ un§ oad 
©d^njcrt, ^eifgcr ®cift", in njcld^cö fi^ njie au§ ber gerne bic 
Älängc cincö Sfeittcrmarfc^cö mifd^cn, baö S^iafjcn beö Ulrid^ üon öuttcn 
unb ber Slcic^^rittcr ijcrfünbenb. S)cr 5Rittercf)ür unb bie Snrebe 
§utten§ tüixkn jn bcm SSorl)crnc[)cnbcn fc^r gcgenfäfelid^ , tDcItItcfi, 
gtäuäcnb. 3l^rcn aJorfd)Iag, mit gettjaffnetcr $anb Der ^errid^aft 
mom^ ein @nbc ^u mad)cn, M)nt' 2nt\)H cinfad) unb f)tqfxq ah. 
„(Sreift nid&t in (Sottet iKcgimcnt" , fo beginnt bie tuarm empfuubcnc 
9(ntn3ort. 2)ic Slricnform läj^t fid^ in bcn llmriffen, ^aupt^ unb 
9KitteIfa^, erfenncn. 2)ic mufifatiidic (S^araftcriftif ^eigt groftc ©org^ 
falt unb intereffantc 3ügc, n)cnn ä^. bei bcn SBorten: ,lbaB toxi fabrcn 
mit unfercr eignen 5hinft unb wladjt", an bcn focben gehörten uKt- 
termarfd^ erinnert n)irb ober luenn bei bcm „baö 33Bort fott'8 tl^im" 
im Drc^efter: „Sin' feftc JBurq" ertönt, ^ladj einem furjcn 9iecttQtib 
feuttenö folgt ber SKittcIjag bcr Slrie mit ben l)iftorifd^ beglaubtatcn 
aSorten: „Unb mad)ten fic ein ^J^uer U^ an ben ßimmel üon aBits= 
tenberg bi§ SBormö, id) müjste bennod) lünburd^". tebann leitet bic 
SWufif toieber in bcn erften Seil jurüd, oeffen inni^cj^ SKotiü bei ben 
©d^lUBU) orten ertönt: „@o tüxdk fid) nun feiner m loeltlid^e ^nge, 
ber göttlici^er 9titterfd^aft toarten toiU". 

®er ©inbrud üon fiutbcrS JRebc tt)irb burd) ein in Äanonform 
gef)alteneö ©olo^Ouartctt üoll ber ebetften SWelobif gefd^übcrt: ,,@otted 
®eift foII oben fd)n)cbcn''. (@in NB. für bie S)irigenten: Sttid^t 
fd|Iep:pen !) 

9Som ©tabttbor erfdiaUt ber ^örnerruf ber Surmtoäd^ter. — 
9?un rid^tet fid^ iJuttjcr in feiner ganjen 5iraft auf, inbem er ba^ 
fc^neibige 5;f|ema jur nadhfolgenben 6f)orfuge intoniert: „3)ie redete 
^ieggtoaffe ift ®otte§ SBort." 3n biefem ß^or toirb bie ftrenjBC 
gorm äur Sl^arafteriftif ber Situation meiftcrljaft benu|t. SBie fte* 
aeögetoil tt)irlt bie beim Sudiftaben ^, Slat). := Slu^äug ^. 145 (alte 
5tugg. ©. 141) beginnenbe (£ngfüf|rung : „baburi^ ben 5;eufel »ir 
fd^Iagen". ®ie (jöd^ftc Steigerung aber beginnt beim SSud^ftaben D, 
ba ber ©opran baö St^ema njiebcr aufnimmt, njäljrcnb aleidgäeitig bcr 
Safe , unterftüfet Don ber Stuba unb ben ^ofaunen , Daö 3:i^ema in 
ber aSerlänaerung mit Ijinreifecnber "SBm^t Ijerauöfdömettcrt. %t bie 
guge fd^Iicßt fid^ f ofort ba^ 5ßitgerlieb (vierter SSerö) , anfangt a ca** 
peUa unb crft gegen ben ©d^Iufe t>om Drd^efter begleitet , toeld^eiS mü 
einem furjen 9?a^fpiel bie gal)rt nad^ SBormg unb l^iermit ben erften 



105 

Seit Becnbet. Xa§ ^^ilgerlieb bcäciAnct 9(nfanfl mxt> (£nbc inib bic 
üerfd^iebencn Stationen bcffetben nid^t bloft än^erlid). 3Benn c§ an= 
fana^ im büftcrcn Äolorit ber tiefgelegten 95ratfcf)en unb ^oljbläfer 
ertönt unb eine üereinselte ©timme jagtiaft anließt — njcld) eine ®tei== 
oerung t)on SSer^ ju SSerö bi§ ^u bem fiegeögctuiffen SRaeftofo be§ 
fed^Iuffcg. Sn 9Jfi5t^mn^\ ^atnionie unb ^ignration tüäd)ft baö fiieb 
immer d^arafteriftifoier, mädjtiger emt)or gictd) bem ^Reformator, tocld^er 
im JBerlaufe biefe§ Seilet a\x^ ber 9?ot bc§ 3^^^f^^^ ^"^ ^teinmute^ 
üor unferen geiftigen 3(ugcn fid) erliebt ju jener trufeigen 5h:aft , bic 
feine legten SS orte fennjcid)nct. (Stne äf)nlid^e forqd)reitenbe @nt:= 
njtdclung Don unten nad6 oben, nur im njejentlid) gefteigcrtem SKaj^e 
unb in größeren SSerpltniffcn bilbet bcn ^nt)alt be§ stoeiten 2!eile§ 
„SBor Äatfer unb 9Jcic|". 

SSom Su6e( bc^5 5SoIfcö geleitet, Octritt ber junge, erft einunb- 
jtoanäig 3al)re äät)(cnbc Äaifer ^axl V. bcn 9?eic^§tag§faal (Allegro 
maestoso alla marciaj. (£r Ocrfjprid)t ber beutfd^eh Station il^ren 
alten SRuIim, ber Kl^riftenljeit bcn ^rieben äurüd'jujjeben. ©lapio be- 
geirrt im SRamen ber ^ird^c bic 83eftrafuna be§ Icl^erif d^en , t)om Sann- 
ftral^I be§ ^aj)fte^^ bereite getroffenen Söcönd^c^:^. S)ie ^äpftlic^en be^^ 
Mftigcn bic Siebe i()rc§ ^ut|rcr§ („SRotf ifin au§ oor unferm 2lnge= 
fid&t"), toäfirenb bic Slnfjönaer ßutl^cr§ fiep tröftcn mit bem ©horal 
„®ott toenoe alte S^riibfal joinjer" (3)?c(obic: „3d) f)eb mein' 2iugen 
^l^nlid^ auf"): ber S^oral ift (Santu^j firmu^i ju ber breiftimmigen 
guge: „ber ©tuhl tion Stom ^at il)n oerbammt." 2)er Staifer gebietet 
Die SSorfüI)rung Sut^crS ; bic $)6rncrrufe ber öcrolbc tragen ben S5e= 
fcl^t tt)eiter. 

©in inftrumeutaleö Sutcrmcjjo , gteidjfam ein SJorfpict m bem 
folgenbcn genjaltigen ginalc, fd)ilbcrt in ergrcifenbcr SBcifc bic ©celen=^ 
t&mpk Sutljcrö auf bem jditoeren ®ange. ®aö §orn allein beginnt, 
i^m folgen bie anbercn 93(ä(cr unb tocdfifcln mit bcn ©treid^inftrumen= 
ten: baljincin ertönen fd)on bic fdjarfen 9(ccente ber ®egncr. Seife 
J)od|cn bie Raufen — cö ift \>a^ gcängftigtc ®etüiffen Sut^erö ! ©iefc 
Stimmung gittert nod) nad^ in bem fid) fofort anfd^üeftenben S)uett 
gpMenSut^er unb ^runb^berg („SJfönd^tcin, bie ©tunbc ift nun ba"), 
Seui, ßlarinetten unb gtötcn ]ni)xm abtocdjfclnb ba^ bem Sutermesjo 
cnÜefintc 3Kotit> toeiter auö. 9(ud) in bem folgenbcn, ba§ Sntermejäo 
abfd^Iie^cnben ßl^ore: „SBcr unter ®otte§ ©djirm gebaut'\ ift ba^ Dr^^ 
d^efier t^on bejonberer SBid^ti^feit. SBöhrcnb bie Sutf)eraner mit obigen 
bem 91. 5ßfalm frei nadigebilbctcn 2öorten if)rem ^ix\)xcx Wut em= 

ipxtAtn, beuten boc^ bte ©t)ncopen im Drd^efter mit bem ^ßijäicato 
>et »äffe i^re innere 9lngft an. §errfid) mxti bann ber fanonifd^e 
einfafe: „Sa ®otteö Streu tft ©d^ilb unb @*ufe." 

@g ^^^i^^^ ^^^ ®erid)t unb mit i^m ber Söt)e:()unft bcö 935cr^ 
fe§. 2)er SBortfül^rer ift nadf) t)atriard)alijd)er SÖeife ber Sfaifer, bie 
^Parteien treten ah S)opj)eI(^öre cinanber gegenüber. 9Som Äaifer 
aufgeforbert, fid6 ju tierteioigen, ringt ßutljcr nad^ ?5öffung — fiange 
^aufe. S)a^ aJcotit) be^ Suterme^jo ertönt (eife im Drd)efter. 3)od) 
ben Öegnem toäd^ft ber SKut: „9?tcber in ^taxib, abtrünniger Sttann". 
SBäl^nb fie bieg mit i)o{)er Srregung fingen im öierftimmigen Sl^or, 



106 

tücld^er bic Aiüeitc ®tro:|){)c: „SScrffucf) 3)eüicu 33af)ii, ben ber 3JcufeI 
erfann!" alö g'uge burd^füt)rt, arbeiten bie i{utt)crifcf)cn i^ncn ^let^- 
^eittg entgegen mit ben SBorten : „3;rane bem ^errn, bu ertodl^Itet 
^ropl)ct!" nnb ^toax fingen fie ebenfalls öierf timmig, nic^t nur mit 
felbftänbigen 3)iottüen, fonbern inbem fie and^ i^rerfeitö ein eigene^ 
^ugent^ema burc^füf)ren ju ben SBorten: „©iel^ bie ©emcinbe, fo ju 
S)ir fte^t". 3)a§ ift feine ©oppelfuge, fonbern finb jnjei Dierftimmtge 
^naen, bie fid) gar nidjt berühren, nid^töbeftonjeniger aber überall ben 
(^efe^en beö S&ol^Iüangeö gel)ord)en. 

Sutkr beginnt, onfangö fd^üd^tern unb nnfid)er. Sebod^ immer 
juüerfidjtlid^er Hingt feine 9tebe, er meigert, feine i?el)re jn toiberrufcn, 
faUö man nid^t i^n burd) ba^ 3^^Ö^i^ ^^^ ^^W. ©dgrift be§ 3rrtumS 
überfül)re : „®eö ßerrn SBort über 9)cenfd^entüort, äff o l)ab idj gelcl^ret". 
@r fd^liefet mit Den berühmten SSorten: „^ier ftel^' icf); — id^ fonn 
nic^t anberö; — GJott ftelfe mir! Slmen!" — Sa! in (Sott nur rufien 
bie SBurjeln feiner Sh:aft., ju i^m be!ennt er fid^ in biefem toid^tigfien 
Slugenblide femeö Sebcn^ : oaö tönt unö aud^ au^ ber äJinftf entoegen : 
flöten unb Slartnetten fegen pp in I)öd)ftcn Sagen ,.(£in fefte Surg" 
em, toat)xtnt) er felbft, immer furdt)tIofer tuerbenb, unter bicfen Älängcn, 
ruijig nvi> feft fdjliefet. 

So ergebt fid^ ein mäd^tiger ©türm, ber feinen mufifalifd^en 
2(uöbrud n^ieber in ©oppeld^ören finbet. S)er Wlni ber ^roteftcmten 
ift aber geu)ad)fen. Snabenftimmen fingen, unterftügt Don Sirompctcn, 
5ßofaunen unb Drgcl, nad) ber SKelobie: „SSom ^immel I)od^ ba lomm 
id) l^er", aU Santuö firmuö ba§ Sut^erfd^e Sieb: 

„®er römi^d) @ög ift au§getl)an, 

3)en red)ten 5ßapft mx nehmen an, 

S)ag ift ®ott:^@of)n, ber gelö unb e^rift, 

®er unfer Sroft unb ßi^ffi^^^ ifr'' 
Sebe biefer oier ©trojp^en giebt ©toff ju einem gugcnt^emo 
auö ber üerfürsten 5{WeIobieftrot)]^e (per diminutionem). ®iefc bier 
^ugen tüerben nun Dterftimmig t)on oen 9lnt|ängem Sutf)er§ burd^ge- 
fü^rt, tuä^renb bie SJömlinge gleid^jeitig Dierftimmig toben: „3^m 
5;obe!'' etc., ^etegentlid^ aum fugierenb, aber ftet^ imitatorifd^, unb 
äu gleid^er ^tit 6er Änabcnd^or feine (Sborftropt)en in breifacgcr mc^ 
trifdger 5)auer ber gugenti)emen , bie fonft tuörtUd) ibentifd^ finb, un- 
beirrt burd^fü^rt (neunftimmiger Safe imSlttegro apßaffionata •/• Xatt). 
(Sin folgenber SSer§ beffetben Siebet fdfiKefet fic^ fie0aft fünjftimmig 
an, njä^renb bie ®egner, njenn aud^ Weniger Iebt)aft, forttoben; ba== 
jegen ^at nun baö Ord^efter eine reic^ aufgeführte giguration. 3Bar 
|d^on ber frühere ®ot)pe(d^or : „3iieber in ©taub" öonber padenbftcn 
bramatifd^en SEßirfung, toie man fie bon ber ijugenform suöor nie 
ernjarten f onnte, f o übertrifft bodö biefer &)ox mit Santuö firmuS atte^, 
njaö in biefer Slrt feit 93adE) gefd^rieben tt)orben. @§ ift gar nid&t 
möglid^, aix^ bem ftiauierau^juge ober ber 5ßartitur aud^ nur annä^^ 
reno ein 93i(b feiner 3Bir!ung ju gettjinnen. Solan füj^lt fid^ in ben 
©trubel be§ Ijeftig loogenben ÄamjJfeö Ijineingejogen, in toeld^em bie 
3omergüffe ber ^ßäpftlid^en mit bämonifd^er 3Bua)t ben eljemen ©d^üb 
ber ©laubenöjuDerfic^t ber Sut^craner ju jerftören trad^ten ; erft tocnn 



107 

bei SBcgtnn beö äiüciteu SJcrfcö bic fiiittjeiancr burd) (Siumünben in 
bcn ßatttuö firmuö tf|tc ©nergte t>erbot)peIn, atmet man auf, unb e^ 
totxd)t bie fa)tt)üle ©timmung mei)r unb mef)r ber ®etotfeI|eit be^ 
©iegc§. 

©d^Iag auf ®cf)ta^ Dollätekn fid) nun bie Sreicjniffe. Qtvax 
ücrfud^t 5turfürft gi^iebrtd^ ber äSeife ben JSlaifer für bie neue Seljre 
m getpinnen; aber n^aö 6utf)er nict)t öermod^te, fann aud^ ber Äur^ 
fürft nid^t ijoübringen, beffen fd&tt)an!enber ®f)araftcr in ganj eigen- 
tümlid^cr 3Beife burd^ ik feine mcbt be^teitenben unruhig mobulie- 
renben §örner unb ^agotte gejeidinet lüirb. Sluf baö Don ibm ein= 
geleitete (Soloquartett („®teb ab t>on SRom" !) ^at ber 5tai(er nur 
eine ablelinenbc Slnttoort. 3Son großer SBirfung ift bie im Drd)efter 
angebeutete innere 93etoegung unb Ergriffenheit be§ 5iaifer§ bei ben 
aSorten: „®ott möge richten jnjifd^en un§ unb S)ir". — Zxoi^ beö 
3Biberf|)rud^eö ber Jftömifd)en („bem ße|er l)ä(t man md)t ®eteit unb 
SBort") ijer^eifet er Sutfier freiem ®elett au§ SBormö, Verhängt aber 
über i^n bie Stellt unb läfet i()n mit ben rituetten glüdben Der großen 
©jfomunifation au§ ber ©emeinbe ber ©laubigen auöftojjen. 

3)od^ nun, nad^bem ber Srud) entfd^ieben, erl^ebt fid^ ber Sie- 
formator xn feiner gangen ©röfee. SSejeid^nenb ift e§ ttjie biejcr SSor- 
gang l^ier im Oratorium gefd)ilbert ioirb. @in feurige^ ©opranfoto 
(Äattjarina) fdE)ifbert 8utf)er, n)ie er ©taub {)ä(t ben glüd)en oer @eg^ 
ner. Unb oann brid)t auö if)m fierauö, ttjie ein J^^uerftrom, bie 9Iedg= 
tung beö 5*^rmd^riftentumö : ,,®eä4tet fei bie ©a^ung, fo ba tötet 
bcn ©lauben ; geäd^tet fei ber SBud^ftab', f o ba bämpfet ben ®eift, ge= 
äd^tet fei bie 'formet, fo ba tt)ürget baS Seben! Sm 9?amen Se§ 
ßöd^^ten ijerfüno' id^ euc^ fold^eö 65erid^t.'' Smmer I)ö^er fteigt bie 
Sc0Ctfterung ber ©einen ; fte finbet i^ren Stuöbrudf in bem ?ltt^(öoIo : 
„^elig ber ©dboojg, ber S)id) getragen". 

^ie aSürfel ftnb gefallen; ein langer fd)Iimmer ^amp\ njirb 
folgen, bod^ Sut^er ift erfüllt t)on ber ßi^^^i^ficflt be§ ©iegeg unb ba^ 
rfißcr ^inau§ ber SSerföl^nung. ®ie t)errlid^e As-dur Stric mit il^rem 
breiten, gefangöotten, öolfötieoerartigen Schema giebt biefer ©timmung 
l^öd^ftcr ©eljuTudbt 2luöbrud : „SBir aber ^abm '^eute einen Saum ge^^ 
pftanjet, in beffen ©d^atten fingen ^nb unb ÄHnbegfinb bem öerrn 
unb ^eilanb fromme fuße Sieber, fo lange i^m bie beutfd^e Hi^nge 
prcift. ©Ott fann aud^ ftolje, abtrünnige ^nber bon i^rem unge:= 
|or[am I)eilen. Sa, @r ttjirb'g, er ioirb e§ t^un ju feiner 3^it : oa 
toerben SlUe feine ©timme ^ören unb njirb ein §irt unb eine §eerbe 
fein." 

Sn bem nun beginnenben ©d^Iußd^or, ber auf ben brei 9Serfen 
be§ ßut^erliebeS : ,,@in fefte 93urg", aufgebaut ift, ttjäd^ft bie ®eftalt 
be§ Sieformatorö, über ^dt unb ätaum fid) erl^ebenb, me^r unb me^r 
jufammen mit ber ^Reformation, bereu Sbee in i|m öerförpert erfd^eint. 
S)er ©d^Iufec^or ift eine großartige SSerflärung biefer getoaltigen ®r\U 
toidelung. fiutl^er beginnt ganj einfam fein Äeb, ba tbm ba^ ganje 
Sicformation^toerf aud^ anfangt burc6au§ auf Sutl^er'^, be§ Sinen 
9WanneS Snitatibe beruhte. S)ie njeibiid^e ©eete (öoran ber Sltt, bie 
©tteime ber reiferen ©infid^t) fd^miegt fi^ juerft gläubig an ben 



108 

9)?ann bcr unerjdjiüdencn Xf)ai an — bann bic bcaciftette Sugcnb 
(Jenor) intb cimxä) aucf) ia^ ibedgeriditete 9Jtanne^aUer (Safe) ; alle 
bieje aber Dovläufig in üereinselten JRcpräfentanteii ber zRation, ju 
bencn I)ier Sflofterfrauen , ein ifieolog unb ein Äurfürft ftd^ anboten, 
tva^ aujgerbem ba§ 333acf)fen ber 5(npnger fiutl)erö gefd^icltfid^ treu 
üergcflcntüärticjt. SEßäftrcnb fo bcr crftc SSerö in freipoIt)|)f)omf(ier 
S^iinfftimmtgfcit beenbct n)irb. gefeilt [idj im än)eitcn G,Unb ob Sic 
SSelt l>ol( 'ieufel wät') eine flcme ®cmeinbc ju Üutf)er (ber (£antu8^ 
6^or), Dcrftreute Stimmen in ber gangen Station (ber fontrapuni* 
tierenbe ßt|or) fc^liefeen fid) nocf) unäufammen^ängenb unb glcid^fam 
äuluartenb (intermittierenb) an. S^er ©afe ift Ijicr se^nftimmig im 
''s 2^aft; nämlid^ bie fünf ©oloftimmcn. ein Gl)or Don Änabcn, bcr 
ben ßantuö cinftimmig ucrtritt, unb ein Dierftimmiger ßl)or. Sm Icfetcw 
SSerö („ia^ SBort fie foUen laffcn ftatjn") ^at bie eüangetifdbe ßl^riftcn:' 
l)eit ftd) als eine cjrojse fompatte @emeinfd)aft jufammengefunben unb 
l^ier fingt 9lüeö einmütig (mit gleid^en — äqualen — ©tintmen), unb 
^uar fünfftimmig, faft bl)ne Söeglcitung, aufecr ber ber Drgel; baS 
fcrc^efter reifet nur n3ud)tig in ben ©trom t)inein, bis e§ julefet fclbft 
ben breiten ßl^orgefang umftrömt, ber mit einem fiegeögenjiffen furjcn 
5(men gu ßnbe gefüljrt njirb. 

@o f (^liefet bie|e§ SBerf, in SBJirflid^feit ein „9ieformationg^ra:= 
torium'', mit bem Slu^blid auf eine ferne, bie ®egentt)art juglciä^ um- 
fpannenbe Qdt, allen eine ernftc 9Jia^nung jur ^Stärhmg igreS cDan* 
gclifdjcn SSetuufetfeinö. 

©oUen Sut^er unb bie SJeformation in unfercm SSolfe loicbcr 
lebenbig n)erben, fo muffen \vix eine geier feinet SubiläumS ücran* 
ftalten, tueld^e aud) ben großen ÄreiS ber Snbifferenten umfafet. 3ixä)t 
auf Äird^e unb ©d^ulc allein barf fie ftd^ befcl^ränfen; e§ mu§ baS 
„äÖadjet auf!" aud) S)enen berfünbet tuerben, tt)eld^e im ßoufc ber 
3eit ber Ätrdje cntfrembet mtrben. 9?ur eine ^ti^x, toeld^c 
einen großartigen fünftlerif d^en unb jugleid^ boIf8:= 
tümlimen Sl^araftcr trägt, n)irb bie erfepnte öetocgung 
im SSolfe l)er borrufen, ©eten toir beffen eingebenf, unb critt:* 
nern loir un§ jur redeten ©tunbe be§ ©ci^a^e§, Den toir in bcm 
,,Sutl)er in SBorm^" bon Subnjig SJieinarbuö befi^en. — 

(^aÖelujal) b. ßimmcr). 



^efprec§uu(jett. 



^Sorfpiel ju ^^riftan unb gfolbc üon ?R. SSatjncr. gür SSioIinc, SSio« 
loncctto, Ortjel (.^amioniuni) u. ^ianofortc beorb. ö. 3 u I. © q A §. Seü)«g, 
«reitfüpf unb ^(irtel, 3 maxi 
3^ief€§ (jeniale (Sl^araftcrftüc! feltenfter ^nfpiration, \m^ ber 9teb. b. 93t. bercitö 

für bie mobeme Gonjertornel gefegt ^at,mad)t fio) für bic Keinen gnftntmentolförper, 

fe^r gut, ba bic ^Bearbeitung mit großer ©ac^fenntnift erfolgt ift. 

2\^t, Dr. JJrauä: a. Marcho hoiigroise nadj gronj Schubert übertragen unb f. b. 
(jonjertgebraud) eingerichtet. 3. 5(uflage. |)amburg (ixan^, 7 gr. 50 ©entg. 

— 3)er(55onbe(fat)rert). 6c^ubert. gür ^tanof . gefegt, ^amburg, ebciibof. 6 gi. 

— @aIoe SKaria au§ SSerbt'ö Oper Serufaleni, für ^lonoforte gef . Sfeaüanb, 
9Wcorbi. 5 grant^. 

~ Agnus Dei de la Messe deBequiein de Verdi für $ianoforte, 
Orgel ober ^armonümt gefegt. SRailonb, ^corbt. 4 gfr. 



109 



3um 3. SWalc ift ber qröfete $8irtuo<^ be§ 3a&v^imbert§ bem cmforf)cn 9)larfc&e 
SicblmaC ' " " " - - - 



fcincä SicblingS ©d^xibert na^e getreten unb immer tüeiß er btefem d^arafteripcn 
©tüdfe neue ©eiten abjuqetomnen. 3)ieienigen , toti^t mit ber neuen (jlaöiertcc^nif 
ijcrtraut finb, tüerbcn erftaimen über bie neue fieiftuno. 3n Jüeld^ glnnjicnber Xon- 
gcttonbung erfd^eint jener einfädle, ebele üt'em; mie mQa)t= unb pro^töott erflingt bQ§ 
äÜe^ ouf bem mobemen $iano ! 60 immer neue SSirhuigen bringt eben nur „Sincr" 
fertig! 

gn bem träumerifd)en ,,(i5ünbelfal^rcr" tuirb burc^QUö fein üirtuofer ^2lp:parat 
erforbert; ^ier fönncn auc^ lueniger briünntc Spieler nobelftc SBefc^nftigung finbcn. 

3)a§ finnlidft fcfiöne Salva Maria S5erbt^ forbert, bafi ber Spieler mit mo^ 
bemen §lrpeggien unb Xremoloö ^icmlid) vertraut ift. 

2)a8 Agnus Dei ift üieUeid)t \>o.^ SBefte in ber 58crbifrf)en SOieffc , fjier nci]^m= 
Öaft öerebclt, b. % feiner geftaltct üüu einem überlegenen "iOleiftcr ; für bie Orgel öon 
fc^r guter SSirfung, otjue jeglichen mrtuofen Vlphimp. 

3u bciben neu ebitionirten Stücfen bat ber geniale Bearbeiter bcijüglid) beö 
$ianod auf eine neue gnuentiou ber §erren Kiccorcli - Fluzi , bie leiber in 3)eutfc^= 
wnb no(^ uic^t öerbreitet ift, 9tücffic^t genommen. — 

@eriug, fj. 9B. 9lUgemcinc ^3JcufifIet)ic in ibrer SBegreuj^ung auf 
baS not^njcnbigftc f. $?ebrer unb Sd)ülcr in jebem ^^meige mufifa^ 
Ufd^en Untcrridjt. 
— Äurjgefafete .öarmonicIef)rc mit einget)enber Bebanblung beö (£^oraI^ 
in \>m mobemen ä^onarten fotuie bc§ ^rcllubium^. i^a()r, ©dftauenburg. 

S5eim @ebraud)e ber ?iun(id)ft genannten gan^ oortrefflic^en mufifoIifd)er ^ro^ 
:bäbeuttt — mol^lftenc^ au^geftattet — loürben wir' ed inbeß üorjie^en bie gnteroallen- 
ic^re (§ 8) ben § § 5—7 (!iongefc^Ied)t, ^Itonartcn, ^^onleitern 2c.) (jegenüber j^uerft im 
abjotoiren, bcmt o^ne bie grünbüdftc .^enntnift bci-felben fönnen jene SD^aterien nicpt 
gehörig ö^fajjt werben, gm Uebrigcn bcfunbet ber gan^je abge^anbelte Stoff bie 
wo^Ierfobrene SKeiftcrl^anb. 

Kis fel^r refpeftabele JVortfe^uiig bicfeS öorbereitenben Söerfd^eni? ift bie ä^i 
^it genannte 5(rbeit m betrad)ten. Söeibe 93üd^er unterfd|eiben fidj in mefentlid^en 
@tü(fen öon onberen ä^nüclftcn Söüd^em , 1). be^üglic^ ber Sfeermanbtjdjaft oon 9Koü 

HnioIU®. 20 ff.) (2.) in S8c,^ug auf bie ?(norbnung beä Stoffes, llnfer StraB- 
VC SDfeiftcr ber muf. ^clbagogit ftellt j. 53. alTeS Öeiterfrcmbe nac^ ber 9JJobuIa= 
leiere. 3)ic augerorbcntlid^e 3)urc^ftd)tig!eit imb met^obifd^e SKeiftcrfd^aft, rooburij^ 
@. feine Ser)rnjer!e auäftattet, bringen bei emigeni fie^rgefc^ide uv^ einiger Einlage ge= 
Äaart mit gutem SBitten , ftets fe^r günftige 9?efultate ju SSege, hvt man bei anbern 
wtlS^hm nid^t erhielt. 9ief. l^at bieS feit langem Sabrcn ftctg in (Srfa^inmg gebrad^t 
unb cm<)fie^It bal^er biefcn ^cg als einen fc:^r gebciblic^en unb erfolgreid^en. — 

3ii>ct ^äntfci)e ^etftev« 

SSater Vix\\i Sol^n unb ber l}eilige ßJcift ber Äunft. 
2öer!e oon .^. (senior) unb @. (junior) Raufen. 

^e Urania 1)aX oor einiger 3eit bie fiebenSDerbclltniffe beS illteften unb berü()mteften 
bänift^ €rganiftcn ^rof. §. m. Raufen in 9?oSf ilbe unb feines ^od)talentirten SoI)neS 
%, ^onfen , Crg. unb ißrofeffor am Äönigl. Gonferootoiium e^u föopen^ogen , i^ren 
fie^ öorgefübrt. 3)ieSmaI {ollen uns mehrere dompofitionen beS ^llt^ unb 3w"9= 
fterd befcQdjtigen. 

ajlatt^ijous^anfcn: a) 2 ^rttlubien, op. 18, b) ^antafie 9?r. 
2 f. b. Orgel; c) gantafie 9?r. 3 f. Orgel; d) gantafie m.4 f. b. Orgel; 
e) ^röl. u. (£boraloariationcn;* t) 3"«^^'obuct. imb SBariat. 
über ^anbu'S Äaiferlicb; ir) (5:on^ert:='i>(llegro f. b. Orgel; h) 
OrgelsS^mp^onien 1—6 f. b. Orgel. 
2.®. aRottbifon^öanfen: (Eon^ertitüd f. b. Orgel. Äopenl^agcn , S. 
^anfen. 
gun&d^ft benft ber tooblbefannte mürbige ^(Itmeifter an ben unerbittlichen 
Sd^nitter %o\i , beffen grimme Senje ja bie größten ÖJeifter , zhtxi fo gut wie bie 
genngften ©rbeupilger, auS bem iheife ber ßebenben l)iniüeg md^t. 2)ie S)urcöf üf)rung 
5cä ölten S^oralS: „2Ser weift wie nal^c mir mein enbe'\ ift eine wol^lgclungene, 
o^e ^p\ unb ^erüde. 5llS ©egcnfag ^um fd)Winbenben — baS ooHe U\±tv^t 
&ben m feinem ^öl^cpunfte: ein i&od()ÄeitSna(^fpiel nad^ einem fOlotiu 0. (£. iJ. 2Öei}fc, 



110 

aar frcimblid^cr 5lrt in fitebform. 3)ic 2. fjontafte — bie 1. ift mcnn tuir it^t imtt. 
fi^on t)or länßercn Sauren (über ben 66oraI: „Som ^immcl ^od^ ba fomm \6) f^'j 
bei (Bdjubtxtf) in fieipjifl crf (tjienejt — ift ein ban!bare§ eou^ertftild in G-tooU wiö 
G-(liir mit oriflineKer $^tiftoönomie. jjn ber 3. (D-moll) brinflt unfer ^Itmeiflcr 
mieberum eine neue Seite feineö mufifahf^en ^enfen«^ unb gü^IenS pr ^Änfcibairmia, 
namenttid^ ift l^ier bk recitntitjtfd^e fjorm üon 3"lcrefjc. S)cr 4. ift ber (S^oral: 
^ßobet ben Ferren, bm möd^tijien Äönig ber ®^ren", ^u (iJrunbe gelegt. 3!)ie barauS 
'etitiüidelte fdjöne $ara:pl)rafe eignet fic^ fel)r »ool^I bei feftüd^en ©elegenl^eiten. 3« bem 
folgenben öariirt ber bemä^rte 3:onfefeer in geiftöoUer SBcife einen weniger häamkn 
aber ttjert^öüllcn ßfioral öon ©c^ulj. ä)a§ fcjftöne SSoIföUeb : „QJott erl^altc gfronj, ben 
Äaifer", wirb fefir anjjiebenb unb njirfungäooll, wmn auc^ in befc^eibenem ©renken tmc 
öon ©te^le m @t. ®aUen, öariirt. 3)afi ba^ ^ebal ijfters mit ber Iin!cn §onb 
conform ge^t, ^ötte, im Qntereffe größerer ^oI))^)]^ünie Dermieben toerben foHen, ^aS 
imter g genannte eonjertattegro in D-moll ift in ber ©onatenform gel)alten unb tm* 
ponirt bnrd) feinen effeftüoKen (Sd^fuß. 

3)ie 6 CrgeI = @i)mpt;onien, in benen ba^ fünftleriftifte (Blaffen bcd 
m)rbifd)en ^onbic^tcrS gipfelt, finb natürlid) aud^ im ©miatenfti^Ie conci^irt. Gbtooi 
\xd) an bie inftrumentalen TO= unb ©roßmeiftcr anleljnenb, gef)t bennod^ unfer lieber 




Gepräge, ^adj hir^em mclobieenreic^en SKittelfofee benu^t baS ^inalz als Unterlage 
ben ß^'^ral : ,,^ümmt ()cr jju mir, fpridbt ÖJotte§ ^oW- ©iegeSbetoufet [Äreitet unpr 
§(utor in ber 3. (D-dur) einiger. i)er fAönc SÖhttelfa^ tann al§ toaucrmarid^ 
angefe^en werben. 3m fjinale get)tö burc^ Äamipf lutb Streit bem rül^mlit^en (£nbc 
^u. 9h. 4 (ü-duD bringt in allen ibrenX^eilen frieblid^e unb freunbUd^ Stimmunfläs 
bilber. 3)ie 5. (F-dur) öerflärt „Seib unb JJreub" entf^)redöenb in Xönen. 9h:. 6 
(Es-dnr) ift fidfter eine ber intereffanteften imter il)ren Sd^weftem. ,,f5romm wüb 
frifcf|!" fönnte wo^I ba§3Kottü biefcg frf)önenSafee§ fein. 3m 1. 3:]^eile ift ber ®^o= 
ral: „^n ruften aHe Säälber", glüdlid^ öerwebt. 3)er ajiittelfa^ fönnte ttjo^l burd^ 
beg ä)id^ter§ SÖäüvt: „^it lange 9iad^t ift nun baftin!" gefennjeidbnet werben, ^ad 
ginale attjmet „neue fiiebe, ntat^ fieben!" 9)?erfwürbiger SBeije ftat ber greife S^n* 
fe^er ber strengen gucjcnform, ftftntid) loie ber berühmte bönifd^e SReiftcr 9i. 935. 
ÜJ a b e , nid)t feinen 30H entridjtet. S)ücft !ann man ja aucft oftne bie ©ultitrinma 
biefer fVorm, ftftnlid^ wie fjrauä Sdftubert, ü. W. D. SBeber, ^^otoin u, ), 
w., S5ebeutenbe§ unb Sd^öneS ftert)orbringen. 3)ie ^luöfüftrung fclmmtlid^er SBcrfc er« 
forbert nur mtlfeige Äröfte. — 

3u bem granbiofen Sonjertfa^e be§ reid^talentirten Softneö bemerfen wir o\ 
bar ba^ (gingreifen mobemer ©inflüffe, bie iebodft felbftänbig toerwert^et werben, fo 
biefer ftod^intereffante, mobulatorijdft unb tftematifd^ reid^ auSgeftatteteSaf ju bm ' 
lanteften ©rfd^emxmgen ber mobemen OrgeKiteratur ju red&nen ift. 3)ie tlugfu^nmg 
erforbert uirtuofe 9Äittel. — 

5lu6erbem liegen imö nocft üon bem „^atcr 9)?. §. üor: SBater unfer 
f. gem. eftor unb Crgel, 4 Sieber öon SReinftarbt f. 1 Singft. mit $iano, „beim tom* 
menben Stöbe" f. gem. ©ftor unb Crgel, unb : ^^ric eletrfon f. 1 Singft. mit Orgel. 

3)a§ „SSater unfer" ift oftne bramati)d)c ^Icceute ftimmungSüolI wiebergegeben; 
fcftr fdftiJn finb bie beiben geiftlid^en Sieber, namentlidb ba^ tief e^rcifenbe i^t)rie. ^c 
4 a^omanj^en nad) 9?eid^arbtfcften ©ebid^ten finb im ^olfStone gehalten. — 




9ieue SSerfe ü. ^l)il. SSolfrum in ^Bamberg, 
op. 10: 2. Orgelfonate in (l=bur: 2,50; 
„ 14: 3. Orgelfonate in g-nwÜ; 2,r>0; 
„ 8: ^allabe f. ^ianoforte, 2; 

5: Sieber u. ©fange f. 1 Singft. m. $iano, 1. 6., 2 M 
9: Sieber u. QJefftnge „ „ „ 2.Q.,2M 

15 : 3 v) 2 1^ 

11: 2 ®ef. f. '^Känncrdftor',' unb Orge'f, 1,80 u, 2 M 
„ 12: 4 ßJef. f. aRänncrdbor, 9Jart. 1,20 Jl 

2Ründben, 3of. 5libl. 
''Jlthm Sari $iutti in Seipjig, ber j^war längere 3cit nid^tS öon fic^ §ören 
liefe, mu^ ber junge fübbeutfd^c ©omponift fid)er ^u btn talentirteften SSertretem ber 



ft 

n 



111 

gegemoartlid^en Orgclcom^ofition ßercd^nct tocrben, nad^bcm er fi^ bereite burrfi feine 
1. Orgelfonate, 9'2r. 1, Jo aian^'ooVi eingeführt f)nt. 3)ie gute SKeinung, bic roir bem 
jungen talentreid^en ulteifter fofort entgegen brachten, bat [\d) bei oer SBetrad^tung 
Der vorgenannten SSerte nod) er^cblid) gcfteigert. ^on überraid)enber ©eftaltunggfrof^ 
«igt fdpon ber erfte @a^ be§ op. lo. iB^idf nnb anmutfjig tritt er ,^nnäd)ft aiif, um 
fi(9 fpfttcr niäd^tig imb breit in ein geiftöotteö guqeniuer!', ha^ burd) niet)rere ^omo= 
^onc 3*^W^'^fätJe weiteres ^"tercffc unb 9lbnjec$felung erfttilt , ju ergießen, ^li^i 
mmber fd^iJu lUiS eigenartig ift baö Andante in C-diir, mit ©citcnfä^ in A-dnr. 
($tne rnftd^tige guge frönt ba§ ftattlidje ^nftgebnube - eine lüabrt)aftige ,,5rübUng§= 
fonate'' ! — ' 

SBon gan^ anbercr Wrt ift \>ci^ 3. 3)?eifteriüerf in F-moll. Äüt)n unh mädfttig 
entfaltet feine @d)iDingen ber l . 8nl; , füäter gemilbert burd) ein liefinniged 5(bagio 



in "^Cösbur, Don gicofiem melübifd)en nnb l)annonifc^eni 9?eiAe. 3lni ginale fnii^ft unfer 
l^offnung§ooUer nutor an einen alten gerben CSfioral 9)?id). ^ilteuburgö an, ber liber au^ 

Seift 5 unb effe!tt»oU Dariirt hjirb. 9(nd) I)ier uerfolgt unfer neuer ,,8tcni'' nicftt bie 
bilden „Orgel - ftccrftraften" ; feine überlegene contrapunttifd)e 9}ieifterid)aft förbert 



aud^ ^ier CriginelleS unb 8c^Öne-i^ ^u Xage. 5Dian ftubirc einmal bie brillante 9Ke? 
tamor^l^ofe unter 35ar. 'S, bie eigenartige $arapl)rafe imter 9h'. 4, bie anmut^ige Um- 
fc^reibung unter 7, foiuic b'it r()\)t()mifd) I)oc^intereffante neue SSerfion unter 8, Imb bie 
glömenbe ÖJeftaltung unter 9. ^on einer granbiofen Jyuge f)at ber ?(utür bieSmal, 
roo^l wegen „Öftuc^e" ber Sonate abgefel)en. lieber f)ätten iuir etiüe(d)e minbern)id)tige 
SJariationen oermi|?t , lucnu ber Sc^lufi in augcbeuteter ?öeife geftaltet toorben wäre. 
3)oA c§ muf5 ber ßomponift wobl am beften luiffen ; ber .Viritifer l)at fid) in biefen 
tJÄUen ftetö ÜU befd)eiben — 

SÖaS ber Xonbid^ter in feiner ö=bur ^öa Habe er,^ciblcn luill, ift unö „unbefannt", 
aber ,,betoiiut" ift un$ am fetner Vtrbeit , ba^ er red)t gut er^i^len fann , unb bafj 
er ctttaö SlparteiS er^äfilt, fei eö nur auö einer ertriiumten, föntaftifcben ober an^ ber 
realen SSelt. Unb fo bat er uid)t nur originelle^ , ftinunung^oo llcö , fonbeni auch 
fel^r wirfungäreidje^^ (ilaoierftüc! (man oergl. 5. 33. S. 12 u. 1 3) gefd) rieben, ba^^ freilid) 
nid^t „alSbalb" bemeiftert werben fann. „3)od) ift ja bie 3eit bei einem guten SKerfe nidit 
bog — 3Raaft V 3cbenfatl§ wirb §err $3, audj auf bem (Gebiete ber (ilaoiercompofition — 
Sovbeem ju erwerben oerfteben; ba^ IJeug l)at er ba^u! 

2)ie 3)urd^ftcftt ber genannten brei !^ieoerl)efte i)at un^ abennalß ^ol)en C^cnu^ gewttbrt. 
W\o nid^t bIo§ alö gewiegter dontropunftifer, fonbeni aucft alö fe^r begabter fit)rifer, 
bem olle Saiten unb Seiten be§ i^er^cnö gleid) gut anflingcn: balb bää tieftrogifcfte, 
Idbenfd&aftUc^e , balb baS freunblid)e , naioe unb fogar oolf§tl)ümlid)e Clement )tcf^tn 
tbm ju 3)ienfte. ^aft S5J. beim Siebe unb ©efange oer fangt id)en Wdobk btn erften 
$la§ einrftumt, bafj er trefflid^ beclamirt unb oaft baö Sllaoier nur bie gewid^tige @r= 
gänjung beS fanglid)en partes übernimmt, l)at un§ angenet)mftenö berührt. Wan 
öcrfd^mft^e eä ja nidit uon biefen gcl)altoolleu unb ^uglcid) banfbaren Siebeni gebü^-^ 
rcnbc S^otiä ä« nel)men. 

S5ei ben 2 ÖJef. für ^Mnnerdior: „O wie feiig fcib il)r Dod), iljr frommen", 
imb: „3!)ici^ SBanbersmann bort oben" (^(äcfg. b. iobten oon ^lateii) mit obligater 
Orgel, ift bie Stimmung gan^ ri^tig erfaßt. Qm erftgenannten (5Jebid)t weiß ber 
SSm. eine granbtöfe Steigerung l)erbci -^u führen, weil er ber Drgelpartie einen gan,^ 
ei^Iid^en vj^ial^ einräumt. !Der öftere (äebraud) bcö l)obcn a unb h bürfte bem treffe 
ttd^n ©efang oielleid)t etwas nad)tl)eilig fein. !5)er 2. Sat> wirb nid)t gleichen CSffeft 
mad^en, ober !5;ej:t unb ■äJluftf i)abm iui§ beftenö befricbigt. 55a6 bk C'rgel auc^ ijier 
nid^t 5U furj^ gefommen ift, braud)en wir wol)l faum ,^u tajjeu. — 

3n ben 4 9Kännergef. beS op. 12 fd)l(igt ber^Cutor cmcn gar frö^lic^en, frifdjen 
%on Qxi, ber i^m ebenfo gut anftel)t, wie ber fd)wennutl)Oollc. 5)aS poli)))^one (£le= 
ment tritt notürlic^ §urücf,' ober wo cS angcwenbet loirb , iftö oon trcfflid)er 3ö3irfung. 
betitelt finb bie !^ÜDfd)cn Sieber: „"^k Cuelle {(i;i)ami)fo), J^rüblingSlieb, (Sitger) 
ßieb ber fa^renben @d)üler (Öeibel) unb „(Suriofe (^efd)id)tc" 0. (^einede). Wim eS 
toftre boc^ wo^l eine gon^ „curiofe" ©efcbi^te, wenn ber unS perfönlid) gan,^ unbe* 
fonnte 5(utor nid^t rec^t balb in befter Sßei)e SSeitcreö oon fid) r)ören lief?. 3)er |)err 
SlJcrIegcr @^. wirb fi(^erltc^ nid^t: „Non possuinus!" fagen. — 

3wölf (Solorotur= unb ^rauoursStubien für eine l)ol)e unb tiefe 
Stimme oon Gilbert 3:ottmaun. Seip^ig, ,§ofmeifter. 
Unter ben in neuerer geit erfdbienen gefänglichen Unterrid)t§werfen nehmen biefe 
„jWölf ®oIorotur= unb ^raoour=Stubien" eine l)eroorragenbe Stellung in ber 



112 

einjd^lägltdien inufifoli jd)en Öiterahir ein. 55)icfclbcn Inffcn fi^ fd^on au^ htm d^ntnbe 
mit groBtem ©rfolge beim Unterricht oerwenbcn, aU fie na^ ber mujtfdtfdftsftilijtijd^ 
8eite fid) für bie ÖJefcftmndf^bilbnng be^ öorgerücften @d)ü(er§ äuperft föroeriid^ er« 




fd&wierigen S(uf gaben gcbrad)t, bann Dürfte if)m jhjeifeüo^ ber ©unfd^ fommcn , bide 
Wirffamen ®efanpftücfc einem gri)gercn äw'^örerfreiä iu öcrmitteln ; wir glauben , ba| 
eä Don jenen, einem l)ö()eren fimft(erifd)en Streben ijulbigcnben Sängern mit ^irxxibt 
begrübt mürbe, mcnn ber ißcrfaffer bcn Solfeggien, neben ber italienifc&e Solmtfation, 
ber jeweiligen (iJrunbftinmuinn ber ein^^elnen ÖJejangÄnummern mljglic^ft angcfajjtc p- 
fammenf)ängenbe beutfd)c Xcjte untertcgcn unb in biefer gaffung öeröncntll(§en 
mürbe, ^amit miircn für bcn (Xonertfaal eine ÜRei^e äufeerft loirfung^toüUer ©or? 
tragöftürfe gewonnen, bie Dortrefflid^e ^ilrbeit gleidjfam auf bcutfc^en 93oocn tjetpflm^t 
unb fämc fo ber uaterlänbifcöen ÖJcfangähmft bopipelt ^u gute. — Sreilidft bürftc e^ tem 
fieic^te§ fein, für biefe, mit poh)p()oner äf2cifterfd)aft burd)gebilDeten Xonftüde eBen= 
bullige Xeytc ^u finben; inbefien Zweifeln wir nic^t, ha^ ber oielfeitige gciftöottc ^ 
bagoge, afö wcld&er ber ^erfaffeir in ber gefammten 3feufifwelt ancrfannt iftj auc^ 
bietet ooübefriebigenb 5U Staube bringen wirb, llnb fo fei biefe öerbicnftlid^e, fiir bcn 
ÖJefang§unterrid)t befonberö wertf)t)oüe5lrbeit atteni3ebrem unb ©efangbcfliffencn ouf^ 
wärmfte empfoWen. 

TOindien. 3uUug öei), 

Programm für basJ Sondert jum SBeften be§ ßut^erbenftnalg in (grfurt, 
weld)e§ bie groftl^erj^oglid^e SKufiffd^uIe au^ SGSeimar, unter 3)ireftion bcd $emt 
^^Srofeffor 9KüUer=öartung, 3Kittwod) , ben 7. Wdx^ , abenbö 7 U^r , im ©oolc be« 
(£onjert5 unb X^eater=S[5erein§ üeranftaltet :^at. 1. 5eonoren=0uuerture ^. 3 t)on 
JBcet^ooen , 2. IX. eon^jert für Söioline (©err mif). Saute auö Erfurt) üon (Bpo^x, 

3. eifaS Straum , 9irie auö iio^engrin (gri. o. ^agen au§ (Srfurt) toon SR. SBagner, 

4. 2 Ord^efterftücfe a^ Sarabanbc, b) Seüillana uon SlJJaffcnet, 5. ^ilde au8 ber 
„(Sntfübrung" (gri. u. JRedöenberg au§ Erfurt) öon 9)b?iart, ö. I. ^^ianofortesSonxcrt 
(Sri. üRofa feappenf)aug auä 3Seimar) Don Sifjjt , 7. Sarg^etto für SSiolonceHo (^. 
®uft. Söettengel au§3^«'^^i^öba)Don SIKojart, 8. S)uett auS Seffonba (grl. ü.^agen u. 
Sri. D. DlccJ^enberg) öon Spof)r, 9. Ä'aifermarfd) Don 9f?. SSagnei*. 



'3Urieftt)eci)fef. 

Dr. ^. in ®. lieber „^un bnnfet aüe 6Jott" gibt eS folgenbc ung bcfoniitc 
5ßi6cen, resp. $ara^]^rafen ober gantafien: „9?un bautet all? ®ott", für oblia. Orocl 
mit S8la§iuftrumenten unb ^au!en, D. Dr. 2S. 58oldmar (op. 43, ©rfurt, Äömer) ; 
2) ®an!= u. gubetprälubium über benf. ei)oral f. Dolle Orgel D. Dr. go^onn 
Sdineiber (Seip^ig, Älcmm); 3. gantafic über benf. d^oral D. SBoigtmann 
(Öei^jig, Äal)nt); 4. Sonate über benf. e^oral Don S. 3B. 3Jlarfull (op. 56, ©rfurt 
Äörner). Sel)cn Sie fic^ and) einmal gef. bie S8el)anblung biefer SRelobie in Scb. 
S8ac^§ G^orcllen (^erauögeg. d. 28. (£rf), Sei^jig, $eter§, mx. 271 (Tl. X^.) an. 3)a 
wirb fidft fd)ou geeignete^ Material finben. — 

^Ur $\li\}tX}t\tX. »Ottmar '®*tttt||. 

S()oraI ^ SJiotette I ^♦^- ^^ ^^*- ^- ^^^titur u. ©timmen 

Jufmfi mi8, J3crr, Bei deinem löod" ■ (©timmen einädn a 15 5ßf.) 

(5Borte Don 9}lartin ^ut^er.) jjerlag UOIt ß. ^offart^ in 

für gcmifcf) ten eijor. ©reiben. 

(£Tfurt, QJerfag ber Äbrner'fc^eu »u(!)r)aiibamrt. ^rurf yoii Otto ttonvob iii (Jrfurt. ' 



7BAIIA. 

iBnfik-^fitriliim 

I ^titlbün m\^ (Drsrirpiri \nsbt\onitit, \om\t ffir mnfihiilird^f 













4/VS JW,{« ^,t. ^, . ^ * »i 'C' i^ ■ • •• -«- .•.«•«•■. 

lex n*4! bft- ^ - * c * 2 1 : c *': *r.r f >*v 

i: «teufte in. 



aßagft hn foüen, 
maß Su ftefin , 

SWuB ber Äiong hod) and) üev()aUen , 
Uttb ho6) bleibt ba^ Sieb un§ ^lUeu 



114 



2:reu im ßerj^en, ewia Wön: 
2^enn beni Oeifcie« tiefen ßebcn 
I 3)t ein ew'fler fien,^ flefleben , 
i llnb mir Xobteö fann uerge^u. 

C£rnft oc^nlüc (OäcUia). 



Siebev finb flangreidje ^^unflen, 
Sieber finb befdjtoingte iß'6c\^l 
^on ber greit^eit Suft bnrd)bninflen , 



Srei anni ^^tet()er anfnefdjungcn , 
Spottenb Ind)en fie ber Siegel. 

8. §3ecöfteiit. 



Disposition der grossen Orgel im Palais 
du Trocardero zu Paris von Aristide Cavailli-Coll, 

(13 et 15, Avenue du Maine). 

1'' Clayier Grand Orgue, düt ä Sol, 56 notes. 

Jeux de Fond, I Jeux de Comfnnaiaon. 



\^ Montre . 
1^ Bourdon . 
3*» Montre . , 
4** Violoncelle . 
5*» Flute härm 
6** Bourdon 
7o Prestant 



de 10 piedsl 8° Flute douce 
H) „ I 9« Doublette . 
8 „ I0*> Cornet 
S „ ! 1 1 Plein-jeu . 
8 pieds! 12® Bombarde 



de 



de 4 pieds 
5 rangs 



5 



•»1 



8 
4 



V 
V 



13« Trompette 
14« Clairon . 



de IG pieds 

. 8 
. 4 



99 
99 



2'"' Clayier Positif Expressif , düt ä Sol , 56 notes. 

Jeux de Fond. Jeux de Combinaison, 



15« Bourdon . 
16« Principal . 
17« Flute härm 
18» Salcional . 
19« Unda-Maris 
20« Flute octav 



de 



1 G pieds ! 2 1 « Quinte . 
8 „ ; 220 Coublette 
8 „ '23» Pl.-jeu h. 
8 „ 1 24« Basson 
b „ 25« Trompette 
4 .. ; 26« Cromorne 



99 



de 2 2/3 pieds 

de 3 a 6 rangs 
. de 16 pieds 

8 

8 



99 
99 



3'"' Clayier R^cit Expressif, düt ä Sol, 56 notes. 

Jeux de Fond, \ Jeux de Comhinaison, 



27« Quintaton . 
28« Flute härm 
29« Viola de G. 
30« Cor de nuit 
31« Voix cel . 
32« Flute octav 
33« Garillon . 



34« Basson-Haut . de 8 pieds 
35«Voixhum. . 8 



de 16 pieds 36« Octavin . 
8 „ |37« Cornet . 
8 ,, ! 38« Basson . 
8 „ i 39o Trompette 

8 „ i 40« Clairon har 

4 ^^ i 

de 1 a 3 rangs i 



de 2 pieds 

5 rangs 

16 pieds 

8 
4 



•1 



99 



99 



115 



4"" Clayier de Solo, d'üt 

Jeiix de Fond, 



4P 
42« 

44« 
45*» 
46» 



Bourdon . 
Flute härm. 
Diapason . 
Violoncelle 
Flute octav 
Octavin 



de 16 pieds 
8 
8 
8 
4 
2 






47o 

'i48o 
,49o 
i50o 



ä Sol, 56 notes. 

Jeux de Combwmson, 

Tuba Magna . de IC pieds 
Tromp. har. . 8 

Clarinette . . 8 

Clairon har. . 4 



11 
11 



51* 

52 o 

53 
540 

55« 
56o 

570 
58« 
59o 



67 t 

68« 
69o 
700 
710 
720 
730 
740 
750 
76o 
770 
78o 



Clayier de P^dales, d'üt 

Jeux de Fond. 
Principal B . de 



ä Fa, 30 notes. 

Jeux de Comhinaison, 



Grosse Flute 
Contrebasse 
Violon-basse 
Soubasse . 
Grosse Flute 
Violoncelle 
Basse . . 
Bourdon . 



32 pieds 

16 

IG 

16 

16 

8 

8 

8 

8 



1^ 
11 

11 
•1 
11 
11 



! öOo C. Bombarde . de 32 pieds 
;6lo 

: 620 



6;io 
Glo 
650 
660 



Bombarde 
Basson . 
Trompette 
Basson . 
Clairon . 
Baryton 



16 
16 

8 
8 
4 
4 



^» 



1« 



•1 



11 



•i*i 



1^ 



P6dales de Combinaison. 



Effets d'orage. 
Tirasse du grand orgue. 
Tirasse du Positif. 
Tirasse du Recit. 
Anches Pedales. 
Oclaves graves Gr. Org. 
Octaves graves Positif. 
Tremblant du Positif. 
Octaves graves Recit. 
Octaves graves Solo 
Expression du Positif. 
Expression du Kecit. 



j79o 
SOo 
810 
82o 

83« 
i 84« 
85« 
86« 
'87« 
i 88« 
.89« 
i 96« 



Anches du Gr. orgue. 
Anclies du Positif. 
Tremblant du Recit. 
Anches du Recit. 
Anches du Solo. 
Gopula du Grand orgue. 
Copula du Positif. 
Copula du Recit. 
Copula du Solo. 
Copula du Roc. au Pos. 
Comb, de la gr. pedale. 
Combinaison du Solo. 



lDi$pofiti0u öcr iinifu ©igcl ffiu W Srijlöfjhirrijc 

}\\ |)f0rjljcim *) 

. S)iefe§ aSerf Ocfil^t 30 9iCfli[tcr unb ift in feinem S!&<x\\ (feinee 
gpt^ifd^eg ®cl)äufc Don Sicl)enl^ü(5 mit 11 ^$ro)pectpfeifen^^'^(ber) tDie 
tn Dem iuftrumcntalcn Xl)cil (Scl)meUmcv{ n\) mit neueren nnb inter== 
cffantcn (5in5e(nf)citen anegeftattet. 

erftcg 9J?annal: 1. ^rinäipal 16', 2. ^rinsipal 8\ 3. (^am&a 
8', 4. ?5Iöte 8', f). S^otee 8', 6. Sionrbon 8', 7. Srompetc 8', 8. Cnint-^ 
ftöte 5Vs', 9. DftaDe 4', 10. Crd)efterf(öte 4', 11. eJem^tjorn 4', 12. 
DftaDe 2', 13. Wxiiwx 2*3' (4facl)), 14. ßornet 8' (3— 5fa^). 

•) C&c6out ift bflS ^rt \)ou bell .^crvcu ii. *4?c»it ^ Süöuc in Tur^art^ 



116 

Stütim yjlamah (©^ttjelftoerf) 15. ^ßrinstt)al 8\ 16. ©ofi* 
cional S\ 17. Sicb(.^®cbactt 8', 18. ^teoline 8', 19. Voix Celeste 8*, 
20. gagott^^Cboc S\ 21. ^lötc fiarmünifcl) A\ 22. gugara 4', 23. gtai* 
ttno 2'. 

'^^hal : 24. Siibbaft 16', 25. ^^iolonban 16', 26. ^ofaunbafe 16', 
27. Cuintbafe 10 Vs', 28. CftaDbafe 8', 29. J^fötcnbaft 8', 30. SBioIon^ 
eeüobafe 8'. 

3 SoppetäüftC; 3 KoUettiüäüjic, 1 ©d)iüel(njcrljug. 



(C£m mu)ifalifd)c§ Wcivrfien.) 




3)ie 

SRcgtment flcfüj^rt i)Ciikn, uitb bcfdjäftifltcu fiel) mit Sd^a^gtaben. ffiim 
mal Ijörtcn fie uou einem föfttid)en lüimberbaveit ^c^al^c ; bcr »Qt, 
fo eräät)tte bie Sage, uou gebteqenem @ü(be gef^micbct 
unb mit taufenb ber fö[ttid)ftcn (gbeljteiue befetU. 

„S)er", jagte ber Dberfte ber 3^Derge, „ber mufe unfct tocrben, 
fofte €§, toa^ eö luolle!" 

„Sa, ber miifj iiufcr tuerben!" fd)rien bie 3^c^fl^ ^^^^ Hatfd^ten 
uergniiat in bie Meinen ^atfd)f)änbd)en. 

„9lber'\ jpracf) ber 3tt)ergoberftnad^benfIidj!" „Stinbcr", auf »el(^e 
SBeije bcmäd^tigen tpir un«^ beö fettenen iHcinobcS ? ®cr ^avbtttt, 
ber it)n fd)ut, belüad^t it)n forglid). bamit unreine §änbc if)n ntd^t 
berül^ren, unb '* 

„Sldb", ^ub ber ßfeinfte ber Üleinen an (er tuar erft in Wc 
©d^a^gräoeräunft aufgenommen tuorben, unb uerftanb nod^ oluttDcnig 
oom „^anbtoerf"). rrad), t)iel(eid)t giebt if)n ber ßauberer guttoUltg 
]^erau§!" 

®er 3^ci^9<>^^^ft ^Cid)tt, benn er fannte ben gewaltigen Qavibtxtt i 
ber „31ltenburg" uou früf)er ber, unb lou^te, bafe er o|nc triftiflc ; 
®rünbe feine (^(^ä^e nid^t üeraufolgte ober wegmarf. Um aber fernen ■ 
Untergebenen gu SBillen ju fein, bcftimmte er eine 35eputatiott todt^e ; 
Ijinge^en follte, um ben tauberer tuegen §erau§gabe be$ föftlid^cn 
©dga|eö jubmiffeft bitten. Unb fo gefmal) e^^ 

2)ie SBo^nung be§ mäd^tigen ©eifterfönigö War balb gcfunben, 
benn bie ganje SBett fannte unb f ürd)tete ifjn, unb au§ allen (Srbftrid^en 
ftrömten junge Seute ^erju, bie atö fietjrün^e bei it|m eintraten, uid) 
Die er in feiner getjeimniJBbüUen göttlid^en Äinift unterrid^tetc. SBenn 
nun bie Sei)rlinge ettoaö profitirt Ijatten, üiet ober toentg, unb fte 
famen I)eim, bann ersä^Uen fie t)on ber 2Rad)t unb ben SBunbertoctfai 
itireö großen SJieifter^ fc^ier ungläubige 5Dinge. ©in fold^er Sjubcr* 
lel^rling jeigte ber ^Deputation, auf Säefragen', ben SBeg jum SKcifter 
ber SDleifter. 

*) S;riu{fprud^ itad^ ber „(£§riftu$auffU^ruug" in Weimar, ton ^errn Stb. 38exitcr, am 
23. 3unt r>. 9. (oiSgebrac^t. 



117 

3>ie j3^ergc faiinten biefcit Ictber iiod^ nici^t. ®ie l&atten tt)oI|I 
:tt SäilbniB 9efel)en: aber tuaö t[t ba§ gegen bie 3Birf Ixdt|Iett ? 

ßctgenb 'traten fie ein. 2)a [tanb er. ©eine ®eftalt ho6) auf^ 
rietet, fein SSIid t)oK gener, bie ^o{)e Stirn Don mäcfitigen ©ebanlen^ 
uren burd^furdjt. Xhei(ncl)mehb neigte er fid^ jn bem Meinen f8t^ 
Sit unb frng tt)oI)üi)ofienb nad^ feinem Segel)rcn. 

3)te l^el)ere Srfd^einnng nnb bie feltene Siebengtnürbigfeit beg 
lubererS madtite bk ÄJeinen ganj t)crn)irrt, bafe fie gar nid^t tou&ten, 
e fie i^re SBorte anbringen follten. 

(Snolidti fafete ber 9Kntl)igfte feine ganje ßonrage änjammen unb 
jte: „®ro§mäd^tiafter S;onI)errfd^er ! @ine fd^öne Sntpfe^Inng t)on 
»inen aJriibern iino @n). ©ntinen^ ntödEjten bod^ fo frennblid^ fein 
tb iin^ Sl^r nengefd^affene§ Äfeinoo fd^enfen!'' 

„SDiit nidtjten!'' fagte ber ©etualtige mit feinem Säd^eln, „toer 
tt ®ä)a^ l^aben tviU, mn§ i^n ^eben. §ier ift er! — " ful^r er 
toinnenb fort nnb erfdjlof^ eine fiinftüd^ gearbeitete Srn^e. Unb 
l^tig — ba lag er in unbefd^reiblid^er ^rad^t, ^(^^ ben armen ©enb* 
igen faft §ören nnb ©el)en verging. 

Sftefie nnn t)eim famen nnb *t)on bem ©(änjen be^ ©d^a^e§ be^^ 
loteten, ba rief ber 3^^^'9f"^ft begeiftert anö: ,,S)er mnfe nnfer 
;rben!" Unb aue riefen'^ nad^: ,,Sa, ber mnfe nnfer toerben!" 

„ffiinber!" fagte ber 3^ergoberft jn feinen 5D?ännIcinö nnb SBeib= 
n^, fteüt @ndt| einmal STUe nm mid^ fjer ! — ©o ! — feört ! Rux 
ibuimbe^ ©d^a^eö f)elfen nn§ nic^t 2obtcn!nod^cn nnb 5)ünnerfeil, 
ijt afeittel unb Soljanniöfraut, nid^t ba§ Sfnge be§ SBiebe^opfeg, — 
nn ber 3^^6erer, ber ihn ptet, ift fein böfer, fonbern etn guter 
:b großer Oeift! ®a I)iift nur ernftc 5[rbeit!" 

SKit biefen SBorten gab er feinen greunben ^ergamcntblätter 
bie ßänbe unb er lelbft foilug ein bidEeö S3ud^ mit bieten gett)altigen 
lubewtüd^en öor fid) auf. S)ie ^ßergamentblätter toaxm mit atfer^ 
nb ^ierogl^tohen unb ©dinörfetn bemalt. 3luf toageredit gelegten 
tiff|)roffigen i5eiterbäumen !tettertcn bidföpfige, bünngefdgtoänite 
Altd^e SBefen um^er unb unter i^nen ftanben fromme ©prüd^e unb 
n:fe. S)a§ maren bie S3efd^tt)örung^formeln. Unb in bem Qauhtx- 
d§e be§ 3^ergoberften fal) eö noc^ öiel toller au^. Unb nun ging 
an bag ©inffubieren biejer ^öuberfprüd^e. 

S)er 3^crgoberft ergriff eine Söünfdgelrut^e unb ioebelte bamit 
ber Suft Ijerum; aber nidE)t ettoa planlos, fonbern nacb feftfte^en^ 
n Kegeln ; je^t langfam, bann fd^nell, nun ttjud^tig unb fdimer, nun 
eber jart unb leid)t. 

Unb bie i£)n ergebenen 3^c^gi^^^ ^^^ Stün^t fprad^en, nad^ 
rt JBetoegungen ber 3Bünfc^elrutl)e , bie borgefd^riebenen 3öi^6er:^ 
cmeln; balb laut, balb leife, balb ©ine ober Siner allein, balb tt)ie=^ 
t Stile im 6t)or. 

3)ag toar eine fd^toere Slrbeit, benn bie ju lernenben ^oxmün 
treu mitunter red^t m^fttfdj unb fd^toer ju merfen. 

SJaju lam, ba^ mandEie R^erglein bei bem (ginüben öfter nid^t 
tlänglid^ aufmcrffam maren, fonbern an ganj anbere S)inge badeten 
i an ©d)a|graben unb ©d^ä^e^eben. 



118 

35a i)at bcr ^^^^^'fl^l^^^'ft iminc^md feine üefie ^totf) unb bofc ] 
Saune gel)a6t. ©atüurbe benn mit ber 3Knnjdje(rntl)c ober bemSccptet 
l)art aiifgcfd^tacjen nnb bainit bcn Unanfmevffanicn ernftUd^ gcbrofft. 
Sin anberer t)atte ir)ü()( bic feltonc 28iinjd)eluitf)c mutl)Iüä jur ©cite 
gelegt nnb für fid) gebad)! : „öebe ben Zd)a% tuer ba tüxü r SKd^l 
]o er! (£r meinte:' „Ter £d)al3 mnft nnfer luerben!" nnb tt)aÄ er 
fid) einmal t)ontat)m, bac^ füljrte er ftricte anö. 

9(lö nun bie ß^^^'vge bie 33e)d)mürun9^^t«^vme(n fo Jeiblid) fonntcn, 
ba famen nod) anbere i)in;>n, bie mufften loeiter l)e(fen ben SBunbcr* 
fd^afe ju Ijeben. Sie l)atten fonberbar geformte^ ,t^anbtt)erfeäCU0 Don 
gleißenbem 2^(ed) nnb blanlem )po(,s in ben .^änben. Unb menn fic nun 
mit biefem arbeiteten , inbem fie ee mit iai Sippen anbltefcn, mit boi 
J^ingern auf iljn ^erumgriffen unb mit pferbe()aarbcfpannten Sögen 
bcftrid)en, crflantj e^ l)oc^ nnb tief, tuie'^ ^yi ben 3«i^&^i^fotmcIn perlte, 
oft ttjic linbe 5vnil)ling^^(nfte , balb mic bonnernber SBeltenfturm. 

Stu^crbem tuaren and) an^ einem benad)6arten 3^^crgenftaatc eine 
9Injaf)t i^ttjcrge getommcu; i()re<2i ^eidjenö and) Sd)a(5graoer. Site fie 
f)örten, eö füllte ein »tiefen - Sdjal}, ein geiftlid)er yJiebelungen^ort, 
ßef)o6en t^erben, ba litt eö fienidjt meljr ju ,^anfe. SBcljcnbe cnt* 
fc^lüpften fie il)ren manerumgürteten SBolinnitgen nnb famen j^crju, um 
l)ilfreid) ,yi fein bei ber fd)njeren 9(rbeit. Unb' fie Derftanben it)v ^anb* 
toerf anö bem ff, b. l). an^ bem ^-unbamente. 

(Snblidi, nad^ langem probieren unb Stnbiercn, fagte bcr 
3h)ergo6erft : „Sd) b^nk eö get)t! Sel^t mollen tuir nun ben @ci^a| 
^eben! 5Iuf nnb bran! grifdi'branf loö! ?llle9i^elt füll fic^ baran er* 
freuen!" 

Sn abenblid)er ©ämmernng uerfammelte fic^ , ber SSerabrcbiutg 
aemäf , bie gefammte 3cbaljgräberinnung im altel)rtüürbigen Saue. §ier 
fteHte ber 3^^crgüberft bic 'ß^^^fll^i»^ ^iif- ®ic i"it bcn ^ßergament* 
blättern uorneljin, bie mit bem ^anbttjerfe^euge linfö unb red^tS , nni 
f)inten auf eine S8an! t)ür einem SKiefeninftrument öün tnunberbarer 
©elualt, ba^ einft ein Jonriefe gel)anbl)abt l)atte, Xopferu^ ge^cifecn, 
fe^te er ein ^toerglein nnb fagte ju it)m : „^a^ Ijübfd) auf !" @r erfiobnun \ 
bie2Bünfd^elrutl)e, unb lieblid) unb fräftig äugteidj erflancjen bic Räuber* ' 
formein. ®ie tönten toie ber ©d^lag ber 9?ad)tigall, tote ba§ ©roUcn 
oei§ Sonner^^, toie SBalbfäufeln un'b ®en)itterbraufen , Xobe^IIaac u. 
®iegeöbotfd)aft , fo baf] bie l)ot)en ©etoolbe ersittcrten unb bie sfecn* 
jd^enljeräen , tt)unberfam ergriffen, bebten. 9tlte^ toar entäfidEt über bic 
feltcncn @dE)önt)eiten bcö 3jieifterioerfe§. 

§öl)er unb l]öl)cr l)ob fid) auö ber 5:iefe ber beget)rtc ®d^a^ 
Slanf unb rein, toie bie ©tod'e au^o bnnfelm äWantel, 5eigt er ftd^ bem 
ftaunenben Singe, ba^^ bie ^$rad^t faum ju faffen oermod^te. 

Resurrexit tertia die: Christus vincit, Christus regnat, Chris- 
tus imperat. In sempiterna säcula. Amen ! ( Stm britten S^agc 
Qufcrftanben, fiegt, ]^crr)d^t unb gebietet ßl)riftue. Stmen!) 



119 

9ScrtI)c S.^erfammluncj ! bo^^ Zon^W&xäjcn bebarf \üo^ feiner 
©rflärunq. ®cr flroBc alli)ercl)vtc unb geltebte tauberer i)t Dr. gran;; 
Sifgt, Der ^luercjoberft mit ber golbeneu 3Bün)cl^eIrut{)e , ber nimmer 
raftcnbe ^^rof 3Ji ü 11 c r - .^ a r t u n g , bie »^aupt^iüerge , — bie @ o := 
liftcn, ber Drgcljtuerg , — Snijc*) bie gctüö^nüd^en 3^^i^9^ . i^ic 
©^Driften au§ ©rfurt unb SBeimar, 

fic alle foHcn (eben ! — Sooäj ! i)od) ! ^od^ ! 



S3arff, ©cB.: 3ßci^nad)t§üratüriuin. Xt). 1 u. 2. SBcarbcitn. ber ^^art. 
u. bcS Ä'laüievau^^unö ü. iH. i^fxan^. ileip^ig, fieucfart '(8anber). 

Unter ben Icbenbe« 3)hififcm ift jebenfaüö ber .^alleitjer Wlti\kx einer ber bc= 
rufenften, tucnu nid)t ber — ^enifenftc, »)clcl)c bcii ni'*^6en ©cbaftian erqäii^en, ref^. 
bc* Ör^cfterö pietrlt^iioll luobcrnifircu fönncn. 6eine Ucberarbcitunflen ber urfietüai:^ 
tigen SDlatt^ftuö^affioii, bc^o 9}iai]nificat, üer{d)ie bener (Santaten k. beiueifen fein nrügeö 
ÄunfltoerftftnbmJ im allneutcinen unb feine ÜBerfenfunci in ben ^ad)*fd)en ÖJeift jur DoII= 
ftcn ^nüge inSbefonbere. 2)0« cinffifdje Söerf ^erfftUtbetanntlic^ in 2 Xbeile: am 1. unb 2. 
fed^nad^töfeiertaflc. 3)ie ^ebeuhmg bicfeS b^^Ijen 38erfcö liecit tl)eife in ben fö^ören 
}. S. ber aewaltige Subeldjor unter vix. 1 unb bie unübertroffene §i)mne : „®f)re fei ÖJctt 
m ber ©b^e" k., tf)eilö in ben treffenb Ijerbeige^ojjenen (£I)orälen, in ben marfiaen 
9'{ecitatt)>en unb in ben eigenartigen Strien — bie aUerbing^^ biömciten bei 93ad) unb Mn-^ 
bei etttJOS antigutrt eiidieinen'— 5. 55. bie rci;^enbe vtitarie: „3d)(af, mein iiieb)ter, 
geniege ber dinfy', eine $er(e ipüjpulnrer 5öad)'fd)er SQJufif, baö einjige 8eitenftiic! ju: 
,,9^em gIftubigcS ^er^e" 2c. 3)aö früher fo magere £)rcf)efter ift namenttid^ burd^ ent= 
fpved^enoe ä^töat Don S3Ia§inftrumenten fetjr fadftgemäfj er()än§t, ot)ne bcm Originale 
nur im minbeften ^u na()e ju treten, ^er Äiaoierauö^ug ift ein leu^tenbeö 9(Jfufter 

ßiicr ?lrt. 3)ie nötl)igen $8ortragö,^eid)cn finb überall ücrftänbnifjnon beiaefügt. 3Ber 
glaubt , hti bem tief innerüdien ^^adje gcl)e e§ olftne S^üanciruug , ©c^attirung jc. , 
ber ift aeJüQltig auf bem .^ol^ujege. 2)ie 5lu§ftattimg feiten^ be§ $ßerleger§ ift in f)er= 
tSmnüitQer SBeifc fe^r folib unb gefd)marfooU. 

fRahid^, ©nift: ^faltcr unb öarfe. (iJeiftüd)e ÜJefänge auö alter 
unb neuer |}eit. 1. öeft; :^eid)t auöfüt)rbare 9)lotet'ten unb geift:; 
licfte Sieb er f. gem. (Si)or. iJangenfat^a , S3cl)er. 

3)iefed rool^Iauögcftattcte .^xftd)en ent()ält 'A 9himern alte unb neue geiftlic^e 
9ßuftC öou ben gröfeten 9Jieifteni, in fc[)r guter Söearbcitung. Wand)t^ baüon erfc^eint 
jum crften 9)iole. 5(uc^ Oiiginalcompofitionen, bamnter einige red)t gelungene öon bem 
>craugaeber, ^rof. X^ureaii in (Sifcnad) :c. gür ßantoren* unb Dirigenten geiftlic^cr 
'^örc liefert biefe anfe^nUd)e (Sd)a^= unb J^unbgrube üiel Sörauci^bareö. 

öUner, ©., op. 60: 8 tirdil. öiefänge ((^eb. ü. gjlüücr 0. b. 5öerra) für 
©tjnmaf., JRealfc^ulen unb itird)engefang=^ereine jc. f, gem. ö;i)or. 3)elitfclö, ^abft. 

Sn^alt: ®ebet, ba§ 33ort (VJotte^:^, 5Eßei^nad)ti;^(n)nmie , £)fter()l)mne , Xroftlieb, 
gfabrmo^I! griebI)oföIieb, Saudjset bem.^-jemi! Schöner imb erbaulicher Snbalt, gute 
ftrocit, angemeffene ^ür§e. — 

^ci), gul. 3)eutf^er (i)efanguntcrrid)t. iJebrbud) bc« fprad)lid)en 
unb gefanglid)en $8ürtra'g^. 1. @i)rad)lid)er Xfteil. Einleitung ^u 
einer naturgemftfjen iBe^anblung ber 5(uöfi3rüd)e, al^ ÖJrunblage für ÖJeminnung 
eines »aterlhnbifti^cn ÖJefongflDl«. Sßlahx^, 8d)ott. 

Der üorliegenbe 1. Xf). beö in 2 täuben erfd)eincnben ()od)bebeutfamen ?öerfe§ 
Bilbet für ha^ eigentlid)e ÖJefangftubiiuu bie natürlid)c Vorbereitung. 3ft bie überaus 



*) Scr „ffijinbjtocra" barf inbcft nic^t ücrßcffcn werben: „5\Jo bii mcf)t bift, J^rr (£alcantift , ha 
fc^kocifleit auc gtotenl''^— Sluc^ ein DtflelatDcrg. 



120 



firimblic^e Arbeit and) jumäc^ft bem Äunftgefangc fleiüibmet , \o fliegen bc 
ur bm SSoIf^fd^uIgcfang fo imcl)tigc Folgerungen , ba^ Joir bei biefcr epocj^e 
©rfd^cinungaiiöna^mSpeifc iänger als gemi3l)nlicö termeilcn muffen. @d)0] 
emigtc SR. S3agner fteüte bie fjorberung auf , bafe ftc^ ber ©cfong unbebim 
©igcutpmlic^feiten ber beutfd^en ©prai^e in ba^ lid&tige SSer^ftltnife ju fe 
3)icfer G^arbinalforberung mxb ^rof. $cij in jebcr Söe^ie^ung gerecht. 3m 1. 
10, be^anbelt bie mert^tjoüe ©d^rift bie fie^re üon ber feontinuität beö f 
Älanac^Iinberg unb ben biefe ^Kontinuität ftörenben, RangDemic^tenben ©in 
ber (Sonfononten. 9(u§ biefer fc^arfftnnigen 25arftcUung refultirt auf ba^ n 
bie imerbittlic^e fjorberung eine§ grünblid)en (Sonfonantenftubiumö, um ^n 
jcitigung ber flangfti3renbcn Elemente ^n fommen. S)er fprad)lic^en S5e()an 
sBotaliSmuS ift eine ^cici^nung üorangeftefft, iüe(ci)c bie üofalen §ilf^5mitt( 
©pi-cti^en unb ben ©efang in ber anfröaulid)ftcn 3Beife gii^jpirt (@. 12). 
unb grünblicb Icifet fic^ ber ^krf . über bie ^onbilbung be^ a au^ , iooran firf) 

Sianblung über ®cfammtüofaüömu§ f nüpft , bie für ben Sc()rcr, ber Siebe unl 
atng§ ^od&ft belel^rcnb unb für ben 8rf)üler faft unf^ftf bar ift. ^ie bctreffenben 
ftnb mit groftem tJIeifee ^ufammcngeftcüt. ^ie fprarfilofe ^e^anblung ber < 
ten bietet loieber eine güHe bc§ 5'?euen unb gntereffanten. 8. 58 finbei 
3)arftettuna be^ ÖJefammtgebicte«^ ber (Jonfonanten im 3uiö»iwien^ange il) 
logifci^en Ssenoanbtfdiaft mit btn $8ofaIen nnb S)i^^tongen, bie ungemein gu 
3)te öon ben Sängern am meiftcn gefürc^tetcn (JJaumenconfonanten werben ( 
onfc^aulici^ft gruppirt unb einge^enb abge^anbelt. 3)ie fpract)li(^e Xonbilbung, 
minnung natürlid^ auf btn Der)d)icben|ten 3Segen unb in jebem befonbercn 5 
auf befonbcre ?Crt ^u crj^ielen fein luirb, gibt bem 9(utor ^eranlaffung , fogle 
@d|ülerprüfung biejenigen fragen aufsumerfen , üon bereu ^Beantwortung 
Wlagenoc 2Beg beim llnterrid^t ab{)ängt. 3)ic f)ier in 58etrad)t fommenbcn ] 
nnb beim beginnen be§ Unteri^tö non eminenter SSebcutung. 25er Se^rer 
bie crfc^öpfenofte Einleitung für bie 93e()anblung jebeS ein.^el'nen S^Ue^ bur 
bargebotenc§ nnterrid}t§materia(. 2)ie Slrcittragen , ob 8ilbenmeffunp o 
betonung, wirb fo überAcugenb gefc^Iid)tet , bafj man feinen 9lugenblid m } 
öuf weiter Seite fid) oer rationelle 5ortfd)ritt bcfinbet. ®inö ber an^ie^cj 
pittl innerhalb ber b9namifc^:=rbütbmifd}en SßortragSgefc^e bilbet ber ?lbfd)ni 
©runbfarben be§ fprac^lid)en S5ortrag§ (^iobulation). ©benfo le^rreid) ift 
^ufammenftetluna ber fämmtlic^en 58eröfüfje uaci^ il)rer rbl)t^mifd)cn Elnori 
bie im weitem Sßerlaufe einanber gegenüber geftellte fprad^licöe unb gefanglii 
mi! in ber i^rer Statur unb SBefonberljeit nad^ fid^ öoUjieljenben fc^arfen ?) 
i^rer Elemente. 5D?ögc ber 2. X^eil nid)t lange auf ftd) warten laffen ui 
rctd^c Huj^beute gewähren al§ ber 1. — 

^einemann, 51: ® ef ang = ©c^ule f.8 !laff. SSolf «f d)ulen unt« 
fic^tigung ber eingef. Sel^rbüd^er. Qu 8 §eften : 

1. §. (1. S^ulj.), 20 «Pf.; 

58remen, 
:g)einfiu?. 



3Berfe, bie ben öJefangftoff für bie 8 Sc^ulja^re gliebern, finb noc^ 
bem Umfange einer Xerj beginnenb, fc^reitet ba^ 9Jlaterial bi§ ^u 2 Oftaoei 
^nübungen finb ftufenweiö georbnet , bie 5? enntnift beö Sf^otbwenbigften Oi 
f^ftcm finbet man l)ier berüdft$tigt. Ob bie eingeführten fiebrbüc^er befon 
ücbcnb finb für ben ©efangunterric^t , ift fraglich , benn ber fiefeftoff wirb j 
oem ©cfongunterri^te bemef^en. 2)a^ beibe 3)i§ciplinen in eine gewiffe Sißec^ 
treten fönnen, ja foHen, ift ausgemacht. 3)ie oorliecjenbe Elrbeit jjeigt oon \ 
liefern ÖJefd^id. S)ie ÜKelobie ju: „2)e§ SJiorgenö m ber grüße", ift übri 
öon ©reger, fonbem öon dt. .t>ßW6^^- 3^" 1- wnb 2. .^efte fel^len einige < 
©picßteber. — 

fjaifet, Dr. 3mm: Äircßlicße 6.l)orgef äuge f. gem. (S^ftor mit u 
Orgelbeglettung. 1. golge. ^. 1, 5 unb 9 a 2,90. Stuttgart, 



2. 


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121 

^icr greift bcrfür mobcntc pvotcftanüfcfte^tircfienmufif luo^I Bcbcutfamftc fübbcutfcfic 
a)hiflet mit ölücf Iicf)fter §anb in hk Saiten, ©ftmmtli^e 3 |)ef te : „^ad)tt bic Zf^ott h)€it", 
„^ürwal^r, er trug unfere Ärantr)cit/' „Ä^onini beiliger ÖJeift", [mb ibceH xrnb formell 
gleich öottcnbet unb fird^üd^ ioürbig. ^Jie Orgeljtimme brängt fid^ nici^t ungcbüMid^ 
öor, fonbcm nur ftü^enb, ergtinjenb unb belebenb. ^lud^ ^ier ^igt ftci^ Die ftd^erc 
SReifterl^anb. W6ö)ttn bod) anö^ red)t balb einige griJfeere Driginaliocrifc beg berühmten 
9tutorg für Orgel ba^ Sic^t bcr Oeffentlic^feit crblicfen ! — 



'3fup^run(|en. 



©rfurt. 5lm 10. ^lai fanb eine lüoftlgehmgene 9(up^rung ber ,,^ol)en 
9Weffe" üon Seb. SBac^ (H-moU) unter ^lufifbireftor 9)krtel ftatt. 

3) r c § b c n. 9(u§ ber uortueiftnac^tUdien ;>^eit beö Derftoffenen 3Ql)rcö I)aben 
»ir an öffentlid)en , grijftercn 3)arbietungen in Äird)en= unb geiftUc^er ©onjertmufil 
bit folgenben ^u üer^cicijnen : 9(m 3. SfJoDember fanb ein (Sondert in ber So^anneß- 
tird^e ftatt, in luctd^em jur ^rupbrung gclaitgte: F-nioil-gantafie üon mo^axt, für 
Orgel üu4§nnben arrangirt ton ^fre^fi^ner, fönntate: ,,öcrr, n)enbe3)ic^jum@ebet!" 

Sür <Soli unb CSt)or mit $öegleitung oon Orgel unb 4 ^^^ofaunen , oon öaiü)tmann, 
Irie: „^iluf ftartem Sittig" au§ bcr ,,@cl)öpfung" oon .^al)bn, 9liiofo für SSiolinc öon 
Rr. IRie«, ^rie: (ÄJott fei mir gnöbig!" au§ „äjaulu^y'oon ^J!J?enbeI§fo^n :^ SBart^oIb^, 
Äbagio oon G^oi-eUi unb 9tir oon G. ^üUmecf für CSeüo , SKotette : „3* ^ebe meine 
9(ugcn auf", oon G). ^rierfcl, 9(bagiü auö op. 106 oon S3ect^ooen, für SSioUne, (£eUo 
unb Orgel aiTangiil oon Stabe, 9tVie: „3)er muntre §irt" au^ „bie Sa^re^^eiten" üon 
Öo^n, Ouartett für 4 ^ofaunen üon Jr. Schubert, ipt)mne: „$ör mem SBitten", 
flir ©opranfolo, Sbor unb Orgel oon 9Kenbdc^fo^n=33ärtl)olbi). 5)ie Seitung be§ 
Son^rtcö lag in ben $ftnben bc» (ianiov unb Organiften, ^iluittbireftor fRtidjtt 
3Ritmirtenbe maren : (ion^ertfängcrin Silat öftnifc^, .öofopernfänger 5ifc^er, bit Äöni^. 
Äammermuftci geigerl, 33öcf mann, 5iBrun§ Steifet , ÖJölfert iinb SReinert, Organift 2«. 
i&ö^pner, bcr 3o§anne<5fird)encf)or. — 

9(m 35u6tag, btn 21. ^f^ooembcr luurbe ba^ §änberfd)e Oratorium „SubaS 
SRaccabßuS" m ber 3)reifünigötir^e oon ben brci C^öoroereüien 3)rei6ia[fc^e unb 9lob. 
@d[imiann'fd)e ©ingatabemic unb Ü^euftäbter Ö^^orgefangoercin unter Wcitioirhing bcr 
©ofo:pcmfftngerin Üi. Waikti , be^ §ofo))emfängerö (^uoel)u§ unb anberer Soloftäftc 
aufgeführt. S)irigirt mürbe bicfe Oratorienauffü|rung oon gr. SBaumfclber, ber aud^ 
3|um jRac^folger oeö in btn ^tuljcftanb getretenen Gantorö ber 5)rcifönig§fir(^e 3. &. 
Wüller gemault morben ift. — 

^uS bem ^rogranun ber ain 18. 3)eäeuiber oeranftalteten ßi^orfoiren ber 
obcrftcn ®§orgefangfIa}fc bc§ Äönigl. ßonferoatoriumö unter iJcitung be§ ^offa^ett- 
mdftcr $rof. Dr. SSülIner finb ^ierl^er bie folgenben 6:om))ofitionen ^u oerjeic^nen: l)opptU 
d^mat SKotette: „§err, id) loartc auf bein §eit" üon 3. C£^rift. S3ad). 9(cötjtimmige 
(jfaew^örigc) 9)lotettc: „Ä^omm Sefu, fomm!" oon 3ol). 6eb. Söac^. 5litbeutfdöc 
wei^ad^tSliebcr oon ©Ärötcr unb ^rntoriuö. „Tenebite factue sunt*' oon ^aleftrina 
imb „Adoramns" oon S3ai. — 

©örli^, ben 8.9Raräl883, (Son^eil ber @inga!abemie. S)irigent: 
3i. 2fleifd)er, Organift a. b. §aupttird)e. 1. SSorfpiel ^u „ßoljengrin" 
öon SR. SBagner ((Kapelle be^ 19. 3nf.=9teg.). 2. g-inale (2)uett unb 3)oppeldbor) beö 
1. 3^cilg aus „|)olba, bie ^rieftertn in 'ber .§ertf)a" oon 9ff. gieifc^er. ^olba Sri. 
©torq^Siegfrieb |)err Sd)ol5. 3. „^)i)d)e", (Son^ertftücf für Sopran= unb S5arl)ton= 
©olo, (Soor unb Ord)efter oon ^l 2Ö. ^abt. $)i)d)e : grl. .^. Ooerbcc! au§ SBeimar, 
@rog : §r. ^amlomöfl) auö SBerlin. 3)aö (Sondert würbe oon ^ublihtm unb Äritif 
mit großer SSjweifterung aufgenommen , an bem aufterorbenttic^en (Erfolge l^atten bit 
aufgcfül)rtcn SSerfe, mie bie 5luöfül)rung feiten^ bcr auc^ge^eic^neten ©otitten, mie bc§ 
ß^orS unb Orc^efterö gleid)en $(ntl)cil. — 

@ 6 1 i w 9 ^ *i- ö^on^ert im Ägl. Sd)uUel)rer ^ Seminar, unter Seitung bc§ ^errn 

frof. gint, am 3)ienftag, ben 8. >Öki, 9tbenb«J 5'/» Ul)r. Programm: 1. S^or: 
ingt imf'rem®ott2c. aus bem Oratorium „SubaS SRaccaböuS" mitOrd^efterbegleitong 



122 

Dmi ÖJ. 5. §anbd (t 1750 in ^oubony 2. aiQl>ier=Clunrtctt (G-nu>in Don ^. W. 
9}loiiart (t 1791 in 28icn). 1. eaf?. o. *0 Scanner := Cuavtctt : O ©roö 2c., 3 b) 
W&nmx^Ü^ox: ^^ielnamifler :c. am bcu „Vlntigone" mit (SlnDicr- unb Orpclbeolcttunc^ 
üon 5. 3J?cnbeI§fü[)n (t 1847 m ^eipjiiv. 1.' ^(nbantc anö ber Sinfonie (9cv. 2 in 
D-(liir) öon Ö. 0. ^^cctl)oi>en (t 1827 m 5i5icn). ^(rrancjement fnrOrj:^c( unb (£(aoier. 
f). ÖJem. e^or: 2ÖQ}ferfaf)rt &a\ 1 au^i 01». 29) üon G^. ginf. 0. JHomnnüc: O bu 
mein ^olber 'ülbenbftem k. aut^ „Xajm()än)cr" iion ^K. ^Äagner (t t>m 13. gebr. 1883 
in^enebiq). ?(n-. für ^Biolincn (folo unb tutti) , Dxc^d unS Gkoier üon Üi). ginf. 7. 
Ungar, iän^e für Glaoicr iju 4 .§änbcn oon 3. '-öra^mö. 8. 9)l(lnner(^or : 25a§ 
3Banbem üon Schubert (t 1828 in Sicn)=Stn^ i^. Gonsertftücf au§ bem „5Rittcr= 
^Ibum" üon ^^ifj^t^ÖJottfcfjalfl. ^^Irr. für Orgel unb Glaüicr üon (Sf). ginf. 10. ?D?arfc^ 
unb d^or: g^eubig begrüßen mir bie eble .^aKe 2c. au§ ,,XQnnöäufer" (mit OrgeI= 
unb 4^ftnbiger CHaüierbcgleitung üon 9?. SSngncr. — 



'35erm{fdjfeö. 




Gopen^agen. "l^er Crgnnift (VJottfrieb ^hi tt f) i f on = .'p an jcn gab 

am ^ontoa 3J?ittag, ^-" '" ""- '" ''"' ^ ''"" '^ ^" ^.^•-:...:..*--..^_ ... 

üeranftaltenocn 

ftatt unb beabfi„, -., ,. . , ,, , ., , - 

fcftaft ber bcften Örgelfompofitionen ber beibcn Ä'oii)Vl)äen .^änbcl unb ÜBac^ gu mad^cn. 
2^er i^tvtd ber ^Borträge tft ein jc^Öncr unb rülpicu^merter, cö liegt jebod) in ber 9'?atitr 
berSadie, ha^ nur auf cüi flcincreÄ ^ublifum für einen fo auö'erlefenen mufifaüfd^en 
©cjuig JKec^nung gemad)t merben fann ; um fo größeren 2)an! üerbient §r. 9Jiatt^i= 
Jon = feanfen, ba^] er biefeö ltnteme()men, ba^ in fo ()o()en Ojrabe auf bie .Strafte eines 
föinjehien $8ef(^Iag legt, auf fid) genonunen I)at unb ey gnu^ allein au^jufübrcn benft. 

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)rgelfpiel beö .^errn SJ^att^ifon = .panfen , fomie bie cdit flaffifc^e Ä'raft ber ^ompops 
tionen bereiteten ben 3u^i5rem einen großen ÖJenuß. ^iamcntlidi mar bie Orgelinftumen= 
tirung ganj üortrefflidj ; fie ließ bie alten ^Oiufifftürfe in ()ellftem, forrefteftem fii^te 
I)erüortrcten, 2)a8 grö^efte ^ntereffe boten unbebingt bk beiben ^ttnbelfonjertc, 9ir. 1 
in ü-mo!l unb^J^r. 3 in F-dnr. §änbel§ OrgelfouAcrte — eö giebt bereu mo^l nal^e 
an sman-jig — finb burc^au§ nic^t m bem ftrehgen Orgclft^le geljalten mie feine $rä= 
lubien uno gugen, üielme^r finb Jie if)rer gönn nad) eine \Hrt Sonaten leiti^terctt 
JJn^altS, meTd)e merfmürbiger Seije Üaüiermftßig unb orgelmttßig äugleicl^ gefcl)rieben 
fmb. ©§ lo^nt ficö lual^rlid) ber ^D'lü^e, fidj mit ben genialen Sßerfen be§ Crgelmcifterd 
Bcfannt ^u machen, um fo met)r, al§ benfelben eine fo üerftänbnißreicf)e, burdj innige 
Siebe ?iu btn Orgeltlaffitern getragene 5lu§f ül)rung Seiten^ be§ .C^errn ^att^ifon^^anfen 
gu H^eil mirb. 

^err Xraugott ,,0c§§" ftettt in 9h\ 6 be^3 aKufifaliid)cn ^:ESod)enblatte^ 
(1882) bie §aupt'f dje^^Sebalapplitur ber fogcnannten 2öeimar'id)en gegenüber unb 
üerfud)t, bit ^or-^ügc ber .öauptfdien ^Ipplicatur baburd) ^u bcgrünben, baß nad) bcr^ 
felben bie X^emen nidjt ,,fecirt mürben, ba^ 5luge aber in einer i-jaibtn Stunbe, mie 
i^m gefd)e]^en, an biefe 9(pplicaturbe,^eid)nung fid) gemi3l)nen fi3nne. 2)ie ,öauptfd)c 93e= 



mö^nen fann, aber ein unrul^igeö ^otenlefen mi5d)te immer baburd) üeranlaßt merben, 
inbcm ba§ ^^iu^e fortmä^renb über unb unter bie S^oten fc^meifen muß. Senn nun 
noc^ in S3erü(fftd)tigung fonnnt, ba'i'i bicfe ^e^eidinung nur gebraud)t merben fann bei 
Orgclftücfen , bie auf brei @l)fteme üerj^eid^net ftnb,'menn m SSerüdfti^tigung fommt, 
baß bei biefer ^Sejeii^nung nic^t beftimmt merben tann, melier guß üor, mtld^er 



123 

fjintev flefej^t iucibcn muH; U^ iHi3cl)tc ftd) incinc einfa^c JBeüiffcntmv luie id) fic mit 
ftc^crm (Irfülji feit 40 3^'ft^cn anncmniibt f)abc imb luie fic in meiner Crcielf (f)ulc 
(Erfurt, bci'.Uörner) fcl}on uor ii ^ii^)^"^^^ mit^etbeilf ijt, immer nocft alö bie ^totd- 
mftftigftc beiüft()rcn. 8ie bcfte()l bcfanntUd) in' ben 'S\}]txn 1—4, babei bebeuten bie 
unpcraben ßiffcrn bcn reditcn, bie i]crnbcn ben linfcnjjuft, bit erften 1 unb 
3 bie epithlen , bie (elften *2 unb 4 bie ^^(bfä^c. ®ic *?Um)ed)feIunfl im Sßor= unb 
$intcrfe|en berJVii&c luirb einfadi mit 8 unb 1 be^^eidinet (l f)inter 3 uor.) ^n meiner 
bemnöd)]t crfc^einenbcn ,,'ip c b a l f d) u I e" ift biefe ^e5cid)nung angettjenbet , tt)orauf 
iö:) im uornuö aufmerfjam ^u inadjen mir erlaube. 

§. Sattler, 

^ie aller ein f a d) fte ^eba lapplicatur ift unb bleibt bod) bie Sifätfc^e, 
mag man aud) bagcgen fagen, Jua§ man Juilt. 

IHeb. 

55 ü v b i e !!B e g e l) u n g b c r i} u t () c r f c i c r in b e u t f d) e n (5 d) u t e n 
eignet f i d) D a y n a ri} g e n a n n t e 3 d) r i f t d) e n üortrefflid) : 

5 e ft g e b i d) t i n i){ e b e u n b ÖJ c j a n g f ü r b i e b e u t f d) e n e o a n g e I i f d^ = 
lut^erifd)en Sdiulcu ,^ur Scier dc§ lO.'D^oubr. u. .^erm. 3?ieoeI (Cr= 
ganift in i'Jeuftabt a. O.) ^Hpülba, 'Jr. üautl). 

3)er üeref^rtc "^(utor, einer bcr älteftcn unb treueften SJlitarbeiter unfereS 5ölat= 
teö, i)at mit feiner finnicjcn JVeftgabe einen rcd)t glücflid)cn (iJriff getrau. 9^iad} bem 
cinleitenben ÖJefange: 1. »i^^trüplje bei^ alten :^ut§erliebe^ : „& molie un§ ®ott gnöbig 
fein", bejiinnt bcr ;yel)rer, in fd)öncr gcbunbcncr JKcbc, ha^ S3ebiirfni§ ber Äird^en= 
SRefomiation an §aupt unb C^licbern bar.^nlcgen. ^aran fnüpft ficft ein alter .^ufitten? 
gcfang (.Qnaben); naö) meitcrcm ^.Unirngc bc§ iicl)rer^ beginnen einige ÜKäbdjen ein 
(ikburt^tag^^lieb , morauf in fd)i)ncr bliilicnber 3prad)c £utl)er§ Sugenb^eit aefc^ilbcrt 
wirD. 5Jer 33cgrii^ung^:^gefang bcr größeren Äimbcr: „(SIternbauö , id) grügc bid^", 
ift gam befonberö gelhngen. ' "Leiter fd)ilbert ber ^ortragcnbc iJut()er§ 5lufent^alt in 
©ifenatt). ^a§ I)icr cingeftreuete Sieb über bie 2öül)lt()ätigfeit feiten^ einiger Wdb6)tn 
pa^t fc^r fd}ön. i!ntf)cr§ ^tufcntftalt in (Erfurt unb (Eintritt in SBittenberg fommen 
ebenfalls in Söort unb cntfd)ieben gelungenem Xon ^ur S^)rad)e. ^ann erjd^eint ber 
famofe ^et.^el auf ber S3ilbflcid)c. '3)ie Jva()rt nad) 2Sornuj imb Öut^erS mannhaftes 
?(uftreten bafelbft bat ber 3)id)ter böd)ft fd)mungi>olI befungen. "iRitn ertönt l^öd^ft |>a{= 
fcnb: „(Sin fcfte S3urg ift unfer ÖJott''. 5)ie anbercn brei Strophen ertijnen in totu 
tcm SSerlauf ber 5)arftellung wm ,§elbcnleben i?utt)er?\ "i^idjt nur bie 3)td^tung ift 
bcS beffcn ^reifes iucrtt), jünbern aud) bie ^ufif , meld)e bcr 5(utör zugegeben iat; 
fte trifft überall bcn 92agcl auf bcn Siopl STic ilnibergcfänge ftnb breiftimmig gefegt; 
einige ber CT^orftlc finb fiir uicrftimmigen gcmi)d)tcn dbor cingerid)tet, ba ber Serf. ntit 
SRec§t annel)men burfle, bafi bie bei bcr betreffenbcn gcicr anmcfenben ©rmac^fenen 
gern in bie befonntcn (Sf)üralJi)cifcn mit cinftimmen mürben. — 



'jHo 11(^11. 

3)er rü()rige unb gefd)ic!tcOrgelbaumeiftcr 5( b. (£ i f c r t in 8tabtilm ftat neuer- 
bing§ eine Uürtrefflid)e Örgcl mit 2 (£1. ^eb. (10 Stimmen) in §aufelb b. ^uboU 



..„. _^ _ ,„.,,^ „ ,-., , o^^burj] ., , 

Dr. 31 üb. Sßeft)3f)ai Deröffcntlid)t in ^?r. 20 ff. be4 mu). $ßüd)enblat = 

te§ u. e. Sß. Sritfd) in Seip,^ig einen nitcref jaulen 'Jlrtifel über ben JH^^tf)muä 

ber S=Xaft=5ugen beS mo^ltcmpürirtcn .^ilaDier^ ö. 3. "i&ad). 

^er ^fiefter 33art. ^raffi = iJan bi f)at eine neue ct)romatifd)e Älaüiatur 

crfunben. 



124 

^cftcniiamiöi iffuftv. bciitjc()c Wünnt«j()cfte D. 3pic(bnneu ciitl)nltcn in 59r. 
318 einen Iefcn«^tüertl)en ^ilrtifcl über .S;)änbdö Cratovien imi Cito (iJumprcd)!. — 

5(m 16. SOJai ift bcr tapfere Irompctcr uon „^äDcor« la ^mtr" 5(nguft öJrofd) 
in ®ür)lÄborf b. iBeilin flcftorben. — 

^eiJfll. bcrnl^^ DurniqUc^cr CTincjent bcfnnntcMnpcUmciftcr ^Earlotu in5iiJnigö= 
berfl (<ßr|i.) am 37. 9(pi-i(. '— ^\\(\l "am (i. %\>x\i Cvii. u. ^[siühnift Söiü). öerflc, 
neb. 1824 ^u '^i^en^anfen in tSaffel, in 'JJciu — V)ürf. 

^nfll. JHi'd). iöiaffci), Crn. an bcr fönitil. MapcIIe in i'onbmi, 81 ^al^rc olt. 

Dr. 33 crn 5. 8cf)ol5, ber nenc Tireftor b. .^")üd)'fd)cn Wnfit)d)nle m gronf= 
fnrt a'SW., f)at ben ^rofcffortitel er()altcn. 

^rof. iö lumner in 33crlin mnrbe mit bcm rotten ^^(blcrmben 4. SU, becorirt; 
ingleid)en imtrbc ber ft\ipellmciftcr ^JMfifd) in i*cip,v9 . anlöftlid] feiner an^gcäeic^ne=, 
tcn ^irettion beim Seip^iqcr "iDhififfeftc, mit bein 'ilUtcnbnrncr nnb Weimarer 3tittcr=" 
freute oni^nciieidinet. — 

®ie öüüftcinbige ^tnöiiabc ber ^a^crfc 5ö. *?(. ^3J?o.^a rt<? ift bnrd) bic ^Scit* 
finna SBreittopf n. .^-jclrtcl nad) 7 3f^()^^*" rnbmuüllft luUIcnbel. 

%m 10. Wai ftarb nrplötUid) ber ^ijiianift ÜDhutier be Fontaine, geb. 
1818 in2Sarfd)au. (Sr mar einer, bcr cö magen fonnte, ^uerft mit SBeet^oüenö 9iicfen= 
fonate op. 10« öffentlid) aufzutreten. — 

Dr. g-ran,^ ^if,^t bot ,^ur (£imüeil)nng ber neuen ^Kigaer Tomorgel eine ^om= 
pofition über: „9?un hankt alle C^ott", gefdirieben. — 

3)ic (iJ r ü ft t) e r ,^ o g l. £) r d] e ft er- nnb *iDJ n f i f f d) u l e ^u SÖeiniar concer= 
tirtc am. 7 5D^ai b. Q. iiiit ibrcm 1 . £rd)efter bei annerorbcntlidicm (Srfoln in ÖJera. — 
SSon einem fifil)eren 6d)üler bcr ^^Inftalt, ^Hrtl)ur Cilaaffcn, gegenmärtig in iWagbeburg 
lebenb, mürbe am 3. 9Jiai b. 3- "" 1^'- *i)tbünnementconccrtc "ber 3d)nle, eine fi)mp]^onU 
fc^ ^id)tung „griebrid) b. ()^rofic" mit uiclcm (Erfolg aufgcfülnt. 

D r. gran-^ Sif jt fcnbete anläfilid) be^ -2:) jäljrigcn ^Mmtöjubilänmc^ beiJ bcrü()mtcn 

a\^ SBurjtanb bcr 
folgcnbcö ^6)xt\bm 

an bic grau S^aronin 3Brangelt bajclbft : „grau ^Baronin I v^cit 30 ^f^^rcn f(!^on 
fd)reibc i(^ auf tein ^Xlbnmblatt nnb üenucigcre id) meine \Hutügrapt)en für ^Sammlungen 
biefer 9(rt. iieömal aber iueid)e id) geni ümi biefcm allgemeinen Winnbfaße ab unb 
banfe ^bmn für Q^^'^^i lieben«U3Ürbigen üörief, inbcm icl)'3ic ^nglcid) bitte,bie cinlic? 
genben Keilen meinen ueel)rten greunb, ^enn 'il^rof. .^enfelt, ,^u "übergeben. Gin bc« 
fannter 4)iplümat fagte mir, bafi man fürjtlidien ^^erfuncn nur33lnmen auö i^ren eig* 
nen ÖJftrten übergeben muffe, nnb id\ t)üffe bal)cr, ba\\ .^enfclt, ald güi-ft im 9ldd)C 
bcr Xöne, biefeö 9lnben!en an ein« bcr be,^aubembften C^reigniffc feinet rcid)en Blumen* 
gartcn§, entgegennehmen mirb. Qu tiefer SSercljrung 3l)r gran^ iiifät." 

2)iefcm Sörlcf mar ha^ üon gran^ iiif^t eigenbänbig niebergcfd)riebnc 5(nfanfl«s 
mottü be§ fi5ftlid)en fiargbetto au« bem bcriiljmten .t)enfelt'fd)cn Jilaöiertonnäertc (op. 
16, F-nioll), ba^ iiif^t ' feinen bcffeni Sd)üler ijftcr« ^u fpiclncn aufgiebt, beigelegt, 
mit fulgenbcr 3ufd)rift: „Je niciter, um fo l)errlid)er! Tem feit 40 Qabren uereljvten 
Äomponiften in freunbfd)aftlid)cr (Srgebcnbcit. g. id\]^t !föeimar im 9Kai 1883." — 
$lbült ^cnfelt fanbte l)ierauf folgenbcö Sd)reiben an iüf^t: „Mm unucrgleidjlid^ 
greunb ! ^c^ l)abe feine Borte ! vm ba^ eJefüf)l : Wo^tt alleö, ma§ 3)ir om ©erjcn, 
bafür in Erfüllung ge^en! 2)eine liebe 5lus^fprad)e ift bei bcr geier iJffentlid^ Dorge* 
lefen morben unb' bilbcte eigentlid) ben Sdimerpnnft. ^I^icfelbc ift biö auf ba^ Ie|tc 
5S5örtd)cn in alle Heitungen aufgenonnnen. ÖJott nebme 3^id) in feinen gnäbiqcn @(ftu|i 
auf jcbem 2)eincr dritte ! 2)id) bcr^lid) nmaiinenb Xein 9lbolf .^enfelt. @t. ^etcrSbura, 
ben lo. mai 1883." — 

6 d) m e i § er f c ft in ^ a r 1 0. Xm „33a«lcr 9^ad)rid)t." mirb über bag in ^arid 
flattgcfimbcnc Äon^eil ber 3d)mei5er= SScreine 9^ad)ftel)cnbeö gefd)rieben, in idcI* 
(j^cr ÄorrcfponbcuA i)kx woi)i bic f)öd)ft günftige 5lufnal)me, iüeld)e ba^ Spiel unfcrcö 
befannten imb gcfcbähten Orgcltoirtuofcn '«fjnt. \^t a r l iJod)er boi1 fanb, allgAncntcS 
Sntcreffe ermerfen mirb. 

„^m ^fingftfonntag mürbe öon ben ^icfigenöicr ^djtoti^. ÖJcfonq^ unb Ord^eftcrs 
öcreinen im groften ©aale be« Xrocabcropalafteö ein .^'on^ert ju öJunften bcr ©reifen = 
faffe bcr „Societe de secours inntuels" öeranflaltet. Ginige l)croorragenbe ^nftlet 
ber (äJroöen Cper xmb be§ X^eatrc fran^aiö l^attcn fid) bereit finben loffen, bei 



125 

eftc mitäuhjirfen , j^u bcm tro^ bc§ lotfenben 9Better§ einige !5;oufenb 3i^örer §ers 
ieifleftrömt iüaren. Xen ticfften ©inbrucf bei bem ^iiblifum mad^te ha^ (S^iel beS 
Draoniftcn Ä^arl iiüd)er au§ SBeni, ber nufjer einer meifter^aft öorgetroaenen 
„3fi9aj)fobic" narf) einem bvetpni)cf)en Sieb t)on <Saint ©oen?^ unb einem ß^ovol öon 
@cbafrian 93acf) eine eigene ^^antafte: „(Erinnerungen qu§ ben 9(I^cn" ju (SJe^ör 
bradjte. ^ie .f Itinge be^ 5((^9om§ , bn?^ ferne Sauten ber ^eerbeglocfen , bann ein 
@turm mit branfenben 3Binb in ben Sclfenflüften unb roUenbem $)onner, ber firfj 
in eine erquidenbe 5Ruf)c nacl) bem ^Uifruftr ber (Elemente auflöste unb mit ber 
fc^ttjci^. S8otfö(il)mnc ,/J^ufft t>u mein Sßaterlanb" abfc^Iofe, fanbcn lüa^rT)nft begei- 
fterten $8cifnE." 

^oforganift ®. %. ^l er fei in Xre^ben erhielt ha^^ Diitterfreu^ 1. ©(äffe be§ 
§(lbrcd)t§orben. 

!3)em (Santor u. ^ufitbirettor C^of. Hermann bafelbft mürbe ber ^rofcfjors 
3:itcl öerliel^en. 

^^(m 2. ^uni ftarb hk au!§ge^eid)nete Söagner-Sängeiin |>ebtüig $Heic^er=5i^inbcr= 
mann inXrieft. ^e^gl. ber bcbeutenbe X^eoretifer ^srof. JVerb. 93ö()me am 30. 3Woi 
in QJanbers^eim a. $>., 09 '^c[i)xc alt. — 

^. 3. ^ie 2SaIrfer'fd)c JHiefenorgel für ben ^om ju SRiga, (f. 9h-. 5 
b. SB(. üon 83), melc()e bie C))u^ = 9?r. 113 crf)altcn mirb, bcfommt 6772 pfeifen unb 
fojtet o'^ne 6Jer)ftufe aber ein)d)lie6Iic6 ber ^tufftetfung 90000 Wad. 3)ie lUmer 
gjiünfterorget, CpuS^cr. 122, befilU 628(3 ^^fcifen unb foftetc 1856 bare 35000 fL 
ober 60000 ^ftarf fieute mürbe biefc?^ foloffale 2öer! nict)t unter 100000 ^?arf gebaut 
merbcn. S5ie $öoftoner .^ünjertorgcl , ebenfatti^ lum Söaldfer erbaut unb 1863 ab- 
geliefert, bat 5353 pfeifen, bereu gröfjte zinnerne {^riniitjalbaf? üon 320 1 fjufj 9 RoU 
ä)urc^meficr f)ai, 800 <|^fb. miegt unb 1725 Siter SIü)ftgfeit aufnehmen fi5nnte. 3)a§ 




)eiuug( 
^ Söalc 



toar biö in bie neuere ßeit bie 7 gröj^te Crgel au§ Salrfer'ö 5Serfft(itte. 3" ^i^ b a t)= 



rifc^c ^fal5 lieferte biefe JVirma m\ 1847 — 72 33 Crgeln mit 4—36 JRcg., m6) 
granffurt a. m. wn 1833—73 19 5Serfc mit 3— 74 3t!, barunter (1859) eine Or^^ 
gel mit 37 @t. in bie bortige (2i)nagoge; in bie benachbarte ©(i)meiÄ Don 1851 — 
1871 123ßerfe Don 14— 47 ®t., nad) 9?u6(anb 11 Crgelnoon 11— 65(St.oon 1840— 
1873, barunter 3 nad) 6ubrufjlanb. i. 3. 1870 unb 5 nad) @t. Petersburg 
mit 23 — 65 St. oon 1840 — 73; nad) SB a ben famen Don 1844 — 71 7 SSalrfer'fd^e 
Orgeln mit 14—44 St., momnter eine i. 3- 1855 in bie SIKann Reimer @t)na= 
ge mit 22 (5t., mdj S8al)ern Don 1850—65 7 Sßerfe mit 21 — 40 ©t., in*§ 
Sl(a6 oon 1857 — 73 7 Crgeln mit 8 — 61 (St., in ba^ G5rüBl)eriogtl^um Reffen 
üou 1839 — 72 5 Söerfc mit 7 — 32 St., in'ö ^reu6ifd)e Don 1863—74 6 Orgeln 
mit 5—52 St., monmter 1872 ein Söert mit 18 St. in bie Si)nagoge ju $ofcn; 
noÄ Oefterreic^ fanbtc Sßalrfcr oon 1855—70 3 3Serfe oon 7—52 (st. u. f. f. — 3n 
äßiirttcmberg fclbft baute genannter 50?cifter oon 1839 — 1865 20 gröf^ere Orgeln 
mit 100, 71, 50,* 37, 35, 33, 32, 31, 25, 24, 20 Stinmien u. f. f. — 

S)ie gimm jMason & Hamlin in SBofton überfcnbete Dr. Sran^j fiifjit in 
Seimar, bur^ btn SSertreter ber gii^i^fi $)crni Söil^elm C^ert^ jnii. in ^annooer, 
eine ibrer größten (i;abinett§orgeIn ^um ^rftfent, im SSertf)e oon 6000 Wtaxt 
3)iefelDe ^at 3 9}ianuale unb 1 $ebal mit folgenben Stimmen (natürlid) ,8}ingcn= 
toerife nom ^rt ber §arntonium?>) : 9)htfette 16',' Giomo 16', Subborbnn 32', feontra= 
ba^ 16', Söorbun^cb. i6', SSiolonceflopeb. 8', Sayo^I)on 8', 93affett)om 8', S)iapofon 8', 
SBoffon 8', engl. .t)oni 8', Sera^^on 8', ^?elobia 8', SDuIcet 8', ßlarabeHa 8', Sout:: 
bo^ 8', Voix celf'sro 8', 3:romi)ete piccolo 4', glöte 4', Flauto dolce 4', Clarion 4', 
Viola dolco 4', SSiola 4'. S)abei ein ift ßreScenbo? unb 3)ecre§cenbotritt, fomie 4 ^op- 
pti, resp. (Eombinationsitritte. 3)aS pompöfe 2öer! mürbe am 8. 3uni oon Dr. ßif^t 
tmb mehreren anbem SDiufifem gepnift unb errang fic^ oollftänbigen S3eifall. 3)er 
SWcifter ^at ba§ prftd)tige 3nftnlment in ber ^rofe^erjogl. Crc^efter unb SOlufüfc^ule 
be:ponirt. 

Dr. JJrauii Siljt bat an bie genannte ginna folgenbe<^ Sdjreiben gerid)tet: 
„Sel^r geehrte |)erren! ^Selc^ ^errlid)e Orgel oerbantc id) JJbvemSBo^lmotten! Sie ift 
lobenSs imb bemunberung§mertt) ! Selbft mittelmäßige (Sipieler fi3nnen barauf Dielen 
^cifaü erlangen. — ®crn ^ätte id) bie« prftd)tige ^nftrument in meiner aöotjnung 



124 

'S>cftcnnami§ iffufh-. beulfcfie Wonnt§I)efte i\ 3ptc(f)aoen enthalten m 9lr. 
318 einen Iefcn§n)ertl)en ^ilvtifet über .<oänbeI§ Crntürien uon Ctto (4Jnmpred)t. — 

5(m 1«. SDki ift bcv ta^jfere Ironipeter üon „^JDJavc^ la louv'' ^(uguft ©rofdft 
in ®ür)l§bürf b. Söerlin neftorbcn. — 

3)ci5nl. bcrnl^ji DoniicjHc^cr ^ivißcnt bcfmmtcÄapcllmeifter ^Earlotu inÄönigö« 
bcrn (^rn.) nm 37. 9(piU *— ^nc\l "am (5. ^:>tpril Cr^. u. $Siohmft SöiK). SerflC, 
neb. 1824 ^u 2öifecnf)anfen in aa]]ti, in ^J?en) — ?)uvf. 

3ngl. 5Kid). 9JUffci), Crg. an bcr fönigl. .Slapelle in Sonbon, 8-1 g;a^rc alt 

Dr. 33 cm 5. Sc^ol,^, ber nenc Xireftor b. .?)oc^'fc^cn 9J?nfi!fd)uIe m f5rnnf= 
fnrt a'SW., f)at ben ^rofeffortitcl erf)altcn. 

^rof. SB funin er in Söcrlin lunrbe mit bcm rotljen 9(Merürben 4. Äl. becorirt; 
ingleidften imirbc ber ÄMpeKmciftcr ^Mtifcf) in yeip.vtj; an(öftlicf) feiner auöcj^äeic^nes, 
tcn ^irettion beim Sei^j^if^er 'iÖ^ufiffeftc, mit bcm Vlltenburcjcr nnb ?Beimarcr ^tttlcrs" 
freute au^n^^eic^net. — 

®ie öüüftcinbiflc ^(uöflübc ber ^iföerfe 2ö. ^^l. 9Jlü,^art^^ ift burd) Meißelt;: 
firma SBreitfopf n. ^'dxkl ndd) 7 3;«l)^'en ruImiüoUft noüenbet. 

9(m 10. ^}J?ai ftarb urpliJtjIid) bcr ^ianift ^Dhutier be gontaine, geb. 
1818 inSSarfdian. (Sr mar einer, oer eö macjen fonnte, ^ucrft mit SBeetboöenö S^iefcn- 
fonalc op. 100 iJffentUd) auf^utixten. — 

Dr. 5ran,^ öif,^ I)at ^ur Ginmcilnmg ber neuen 5)?igacr Tomorcjcl eine (Jörn* 
pofition über: „92un bautet alle (Vjott", cjefd)rieben. — 

2*ie (i5n)ft()eri^oii(. Ord]eftcr= nnb *i)3lufi!)d)ulc ^u SÖeimar concers 
lirtc am. 7 5!}Zai b. 3. mit il)rcm l. Trc^cftcr bei aimerorbent{id)ejn (Erfolg in (Öera. — 
SSon einem früf)eren Sdjxikv bcr "iHuftait, "iHrtljur Cilaaffen, ncgenroärtig in 3Raflbeburg 
lebcnb, mürbe am 3. "JÜiai b. 3- "" l<^- '^tbonnementcüuccrte oer 3d)u(e, eine fi)mpl^om« 
fd)e ^id)tunrt „griebrid) b. C^rofic" mit liiclcm (£rfolii aufi]cfül)rt. 




ei . 

:ryburc|^, | 
an bie Jyrau Söaronin SSrangcU bajclbft : „Jviau ^Baronin I i;eit 30 ^ß^ten f(i^n 
fd)reibe iij auf tcin ^^Kbumblatt nnb ucrmcicjcrc id) meine 'itutograptjen für löammluiigcn 
biefer 9(rt. i'ic§mal aber mcid)c idi qeni üüu biefcm allqemeincn Oirunbfalje ab unb 




nen (iJftrten übergeben muffe, unb idi f)üffe bal)cr, bafj .^enfelt, a^3 gürft im 9lleid)e 
ber 3:öne, bicfc^ 'ü'lnbcnfcn ^\\ ciu-> bcr bc,^aubembften (frcigniffe feinet reid)en SBIumcn« 
garlcns«, entgegennebmen mirb. 3n tiefer ÜBerct)rung %{)i 'ts^mi ^Üifjt." 




mit folgcnbcr ;{ufd)ri|l: „Je meiter, um fo t)errlid)er! Tcm |cit 40 S^^^ji^eH üerel)rtcn 
Alümj)oniflcn in frcunbfd)aftUd)cr Grgcbcnlicit. JV- ^'if,^t. '-föeunar im SDiai 1883.-" — 
\HbD(T .'ocnfclt faublc l)icrauf folgcnbcö 3d)rcibcn au iMf.^t: „^Jein imüergleid^Iicä^er 
ffreunb ! ^d) babc feine Söortc ! yhit' "t^^^ öcfüf)! : SUiöc^te aüeö, ma§ 3)ir am feet^cn, 
bafür üi ISrfüUung geben! 2^cine liebe 5lu«Jfprad)c ift bei ber geier öffentlid) tjorge* 




ben IT), mox IHH3." 




bcfannten imb gcjc^ä^Ucn rrgcluirtuüfcn .^^rn. .<tarl l^üd)er bort faub, atlgAncineS 
3«tcixffc ermecfen trab. 

„^^Im ^ftngftfonntag mürbe t»on ben biefigcn uier fdimci,v ÖJcfongs unb Crd)cftcrs 
ocrcincn im groften Saale bc«< Xrocabcropalaftc« ein ,^Um,^crt ,vi (iJunften Der ÖJreiJen= 
foffe bcr „Süi'.iöte de secours mntuels" ücranflaltct. (jüiige l)CiüüiTagenbe Äünftict 
bcr ©rojen Oper unb be^ ^bcatrc fran^aiv* f)attcn fid) bereit finben faffcn, \it\ bcm 



127 



%m 15. 3ittii t>C9i"Ö ^^^ ^ammevmufifuS fj. ip entfiel in 93er(m jcin 50 3. 
^aulCTs3ubUtium, (S§ f)at ocrfclbc unter 12 ßapettnieiftent u. 3 gntenbanten h'effli(j^ tt)m= 
:paniftrt. 

3)cr 3)oni = Ä'a))eUnicifter ö5. G. Stefilc, bcr beriU)mte ft^ird)enfümponnt unb 
Crgef S^lrtuog inStöJaücn, cvOielt nom^apfte ßeo XIII. ba ö JRittcrfreu^ bc§ Orben? 
bcg ^eif. ©rcßor b. ®. 

9(m 7. Sunt ftarb bcr befanntc J^iiJtenDirluiHj unb ^d^crcompouift S^f- Sfl^v= 
b a d) in SäJien , 79 Qa^rc nit. 

3n ^ari^ öer)d)icb ber domponift unb ^l^innift (£0. 2öcl)Ie am 2. 3nni. 3)c§fll. 
in fSicn am 4. 9J2ai Sof. 93. ,^ron, ,^ird)enfümponift. 

ßtjjfg geniale f5auft = (2l)mp^onic ift Don Dr. gn\ 8tabc nun aud^ in 
4 ^. bearo. bei ©c^ubeilft in öeip^^in erfi^ienen. (12 Wlaxf). 

SSon 93. §ai)ne§ erfci^ien eine tucrt^DolIe Crgelfonate (op. 11) bei Äiftner in 

Stuttgart, im ^^esbr. 58on bcr ^üfpitaltird^e. 9?ad)bem fd)on am 5(bucntg= 
feft, ben 3. ©Cj^bi*. 1882 bic neue in ber Crcjclbaufabiit bcr j^inna SBeij^le l^ier für 
Die i^ofpitaIfird)cn=®emeiubc erbaute Cr^el nod) l^or (Sinfügunn aller 9^c(iifter in 6Je= 
brau(^ gefegt unb bamit bic fteUücrtretenbc ^au^orcjcl überffüffia acniorben u^ar, würbe 
om 4. Vlööent , b. 24. 3)cä6r. , nad) ^oUcnbunö ' bc^ Söerfö oetfen 3öei()e üoK^onen. 

fiDifd^en ergrcifenbcn CrncU^^lffurben führte ber'^ird)enflcfangc^i)r bic 9Kütette uon 3. 
aiBt auf: „©err, id^ (}abe lieb bic Stätte beinecJ .^^aufe^ unb' ben Crt, ba beine (S^re 
roo^net, ba man 6öret bic Stimme bc-^ 3)anfcnö, ba man prcbiflct aöe beine SSunber !" 
i^ierauf betrat ber ^ur 3cit ()ieröcr beurlaubte *i!)?arinepfarrer 9-}iul)I üon ©tiittgart 
bicÄanjcl unb föradj beaeifterte SBorte bcr Sä>eil)c unb bc^ 3)antcö für bic Stifter ber 
Orgel. Sofort ftimmte oic Orj^el in braufcnbcn ^^(fforbcn in ben SSeil)nad)t«^iubel ber 
jobifrcici^ öcrfammelten (iJcmeinbe ein : „3^wcl)^et , i^r .^immcl , fro^locfct in englifdjcn 
^5ren 2c." — ^ie ^wuncnrcgiftcr fanben iuir befonberS iuol)l gelungen; fic cvfc^en 
bic ^ofaunenbegleitunc( ^u 'feiten, wo \)a^^ ^ofaunenquartett au§nal)m§tueijc oerljinbert 
\\t, feine 3)ienfte ^^u letften. Wit ^^(ufftellung tiefer Crgcl finb nunmel)r unfere fämmt- 
jWS^en Stabt= unb §öii§ = .^ird)cn mit trcfflicl)en neuen Crgctiucrfcu au^gerüftet. 

^. n, ^$feiffer^^ & Comp. O^Sianoforte gabrifanten in Stuttgart felbftäur^ 
bi9!Iingcnbe§C£lat)ier=^4^cbal, patentirt) ift ^u jebcr 9lrt öon fölaoicr^Sn- 
ftrumenten, alfo für ütafelpiano, ^ianino unb JV^ügel ücrmcnbbar. 

3)ie ßonftruction ift heujfaitig mit (£ifen := 5ßcrfpreitmng , ein- , äiüei:= unb brei= 
litig , 27 ober 30 Xöne uon C biö D ober F. ^cr 9Jeed)ani$mug ift ä^nlid) ber 
Wanino Sl!led)anit mit .Jammer unb !5^nmpfung, jebod) in größerer ^imenfion bcr ein- 
seinen Xl)cile; ha^ gani,c ^nftrumcnt ift in 3 X^eilc jeflcgbar unb smar: 

1) icr $)Jaftcn mit Saiten unb 9JJec^anif, 

2) bic auf ben ^45obcn licgenbe SBippen^Glaoiatur, 
3j haz^ "ifcbat. 

^er ?ila)tzn ift unten mit Rapfen Dcrfc^en, n)cld)c genau in bic JKal)mc bcr 
9Bip:pens ©lauiatur paffen, unb mirb aufterbem mit jmei Slün^^^^i^t^erfdjraubcn feftge= 
flcfa)raubt; beim ^lufftcllcn bc§ ^ebal'3nfti^"ientc§ ift befonberö ^u bead}ten, bafj e§ 
gon^ thm aufliegt unb nuiH, mcun bcr Siifjboben unglcid) ift, cntfprcd)enb unterlegt 
werben, njcil fonft bic Spielart altcrirt iuirb. 

3)a§ ^ebat=^nftrument fonnnt, tuic au§ unfcrer (^eid)nung crfiditlid), bei Xafel- 
datieren an bic Üiürffcitc bc?- (£laüicr§ ebenfo bei ^ianino§; lejjterc^ tuirb a(i?bann 
auf bic bcibcn Söacfen bcr am 53obcn licgcubcn Söippcu-ßlaüiatur geftcllt (fiel)c 5öei= 
läge) ; ba^ ^ebal Juirb crft bann, luenn bic übrigen it)cilc be§ 3nftrument^5 rid)tig gc- 
ftellt finb, m feinen ^lal^i gelegt; J^cbalc luerbcit mit 27 Tafleu, C bic^ i>, ober toenn 
»erlangt 30 Xaften, V. bi§ *F geliefert. 

93ei 58eftellung eine« ^cbal-3nftnimcnt§ finb einige SD^aafte bc^ienigen 6laoier§ 
ober ^ianiiwö nötl)ig, ^u lueldjen Qt^ angetuenbet merben füll, morüber 9^(il)crc§ fd^rift^ 
lic^ niitgetT)cilt luirb.' 

lyür Xafelclauiere liefern ioir andi 4 paffenbe ^$oftamcnte, auf meldte b'»* '*^'*' 
Dicr geftcllt merben nmö, unb einen Staubberfcl jum Sd)uge ber ^cbal 
gum billigftcn Sclbftfoficnprciö. 

SBenn unfer ^cbal^S^fl^'iittient für Slügel oenoenbet iuerben folt, fr 
Diotur unb $ebal fo conftruirt, ba^ ber 9?aften ntit 9Jled)anit unb ,§ftmmer 



S«« 



K«. 



126 

Behalten • Ictbcr fe^It her n^nügcnbc ^la^. 9'hin pxanc^t c§ in bcni großen ©aale ber 
Sicftgen ford^efterfd&ulc — ein ginftitiit t»on SBcbeutnng, beffcn t)ortreff(icf)er ®ircttor 
^err $rof. imb ,t)ofcn)3cflmcifter ^. ^MUIcr = §artnnn — er l}at fd)Öne 6os 
naten für Crgel üeröffcntlidit unb trägt bicfelbcn nid)t niinbcr fcfii3n nor — ift. — 
§rm $(üenb ber 3(uffteliung fpielten äwc'i rcnomniirtc Crganiftcn, .^oforg. 9(. 3S. Ö5ütt= 
fc^nlg (Herausgeber bcö nnjefinlid)en CrgelrejpcrtoirS 2c. k.) unb 6tnbtorganift S9. 
(Sulj'e, ber fid^ ourd) mehrere gefd)(i^te ©ompofitionen unb Xrnnfcriptlonen einen au8= 
qcjei^netcn J)iuf enuarb. — 2Ba^rf(^einlid) befud)en mid) in bicfcm ©omnter^rof. Dr. 
^^ a u nm n n au^ ^eno, 3öalt^erSöad)c au§ Öonbon imb onint = 6aenö au§ ^arig, 
welcher meinet SBebünfenS ber (jemoiTagenfte auftcrorbcntIid)ftc .^errfc^cr be§ jOrgcI- 
fpielS üerbkibt. Qd) mcrbe nidit cmmngcln bie 8 qenannten S8irtuo)en j^u bitten nft^cve 
^ctanntfc^aft mit 3f)rer Crgel ^u maoicn. SmUebrigen foU biefelbc nid)t mißbraucht 
njerben unb ben genjö()nlid)en @piclem öerfd)loffen bleiben. 

Weimar, b. 12. 3uni 1883. C^ene^migen 3ie k k. 

Sran^ ßif^t. 

S)er 93au ber Orgel für bie neue St. 5ül)amii§fir(i^e in (v5cra ift .^erni 9i. .^r cu Jj = 
b a d) in SBoma nunmebr befinitiö übertragen morbcn. ^eute juurbe ber (£ontraft in meinem 
S5eifein abgefd)Iof)en. 2^ie Orgel betommt vorläufig 49 (Stimmen, liertl^eilt auf 3 ^Dfia- 
nuale imb $ebal; bod) luerben bie 2ßinblaben fo angelegt, bajj nod) 2 — 3 (stimmen 
fpdtcr eingeftellt merben fijnnen. 2)ie Sßinblaben luerben „^rcicifionS" - ober „^aften= 
laben" mit Stöbren^neumatif, luie Ar. füld)c in einem 3öerte mit 1 5 Stimmen (2 Wla- 
nualg unb $eoal) angeujenbet bat, oa§ in feinem Crgelfaal ^ur Ginfid^tna^me für 
5Jntereffenten aufgefteut ift. 9lüd) für bie neue 34 ftimmigc Orgel für iiinbenau bei 
Seipjig, bie im grül^jal^r 1884 fertii) geftellt irirb, toenbet Str. biefeö Si)ftem an, 
welches nad) meinem ^afürl^alten be^iigl. ber $räcifion ber ^^Infprad^e, fieidjtigfcit ber 
Spielart unb ^a^rung gegen Xcmperaturcinflüfje alle anberen 3l)fteme roeit übertrifft. 

©l. «Prüfer. 

S)ie beutfd)e iJiebertafel in 3J2oöfau brad)tc am 7. Quni bem ruffifd^en 
Äaifer unb ber Äaiferin eine Serenabe im .ftreml bar. S?ic ^oI)en |)errfd)aften toaren 
im engften fjamilienfreife unb borten btn eüie Stunbe mftljrenben ®cfang?üortrftgen 
mit großer 9(ufmerffamfeit ^u. ^ö lourbcn im ÖJaii^en 9 iöicbcr öorgetrageii, barunter 
ba^ namentlid) oon ber ^aifcrin gett)ünfd)te fiieb: „Sßcr l)at bid),*bu fcböncr 3Balb, 
aufgebaut fo l)odi ba broben". Eröffnet mürbe btc $Heil)e ber mufifalif d&en Vorträge 
mit ber bftnifcften feolfSl)l)mnc, ge}d)loffen mürbe biefclbe mit ber ruf)if(^cn ^olfSi^i)mnc. 
^ei bem Sd)lu6 banften bie ^JJajeftätcn bem 3)irigenten ^rofeffor '^ahn in ber ücr= 
binblid)ften 3Öeife. gi'i^ ^ie 9)Zitgliebcr ber ^^icbcrtafel untrbc barauf in bem anftoßcn^ 
ben Saale ein ^Ibenbeffen aufgetragen. 



«ßariö. Äorr. ü. 100. 5Sol)ltl)(itig!eit§f eft b. Sd)meiAer im Jro: 




gefellf^aft in ^$ari^\ S^on biefcr, bato auiJ 1400 5!Kitgliebeni beftcbenbcn @efeUfd)aft 
iomojl al§ t>on bem angcfel)enen biefigcn ^iänncrd)or ^ormonic Suiffe mürbe Or^ 
ganift iioc^er, meld)er bie il)m uom Äomitc übertragene füllftlcri)d)e ^lufgabc in be= 
tannter Seife löfte, cinftimmijj ^um ß^renmitplieb eniannt. j)iü^menb eriuöl^nt fei ^icr 
nod^ bie ÖiebenSmürbigfeit , mit mcld)er einerfcit^^ bk Stabt ^ari§ auf gemiffc il)r uon 
^ec^tsmegen bei Xrotaberofon^erten -^utünunenbc Sportcin , anbererfcitö' bie SOiitgliebcv 
ber 5lonjiertfommiffion auf il^re perftjnlid)cn ^^(u^lagen ju (fünften ber Sd)mei^crtolonic 
Sßtxüd^t leifteten. 2?a§ fd)önftc aber bleibt, bnfj miebcr mand) ein greifcr unb f)iUflofcr 
SanoSmann eine miUtonnnene .Jpülfclciftnng auö biefem fcltcucn fjefte herleiten biirfte, 
befjen glänjenber 9lu^fall aüenneift ber einflußreid)en ^atnmagc unfercö unermüblic^eu 
9)nnifter§ äaxbt) 5ugefd)rieben mirb. 9}?abamc iÖarbl), bereu' bcbaucrlid)cr Unfall mit 
einem fc^eu gemorbenen ^ferbe jüngft befanut murbc, bcfinbet ft(^ feit beute glüdlid)er= 
tocife außer ÖJefabr unb barf nac^ einigen !^agen üollftänbiger ÜHufjc i^rer allfeitii^ 
freubig begrüßten 5Sicbcrl)erftcllimg entgegen fct)en. 

^aS intentationale /p a n b ^ unb 91 b r e ß b ud) für b'xt g e f a m m t e 9)Z u f i U 
inftrumentenbrand)e 0. Ci^^far Saffert unb ^aul b'e :^Mt ift crfd)ienen. 
3u bejiel^en burd) bie eypebition in i^cip^ig, Sübpla^ 7. — 



127 



%m 15. Suni begina bcr ^ammcrmufthtS fj. ip entfiel in 93erlin fein 50 3. 
$ouTcr=3itbi(iium. @^ ()at bcrfclbe unter 12 Snpeffnieiftem u. 3 Qntenbanten tvt^idj tl)m= 
:paniftrt. 

S)er SDoni = itapellmciftcr &. Q. 6 1 e () ( c , bcr beriUinite 5tird)cnfümpinnft unb 
Crgel Sßirtito§ inSt.öJallen, erf)ic(t öom Zapfte ^^eo XIII. ba§ JRittertreu^ bcS Orben§ 
bc3 ^eil. Tregor b. öJ. 

$(m 7. 3i"" fiö^'b ber befnnntc e^Iötenüirtuo^^ imb ^al^ercüm}30nift Qof. S' « ^ ^'= 
b a d) in Sßicn , 79 3at)rc alt. 

3n ^ari^ iier)cl)ieb ber Somponift unb panift (£(). 2öcI)Ie am 2. 3uni. 3)c§fll. 
in Sien am 4. Wlai Sof. S3. Ä r o H , .^ircftcnfomponift. 

ßijjf§ aeniale 5auft = @l)mp()onie ift Düu Dr. gr. Stabe nun aud^ in 
4 $. bearb. bei ©c^ubert^ in Öeip^^in erfi^ienen. (12 9Jlarf). 

SSon 93. |)at)ne§ erfci^ien eine niertl^öüüe Drgelfonate (op. 11) bei Äiftner in 
fieip^ig. 

Stuttgart, im ^egbr. 58on ber ^üfpitalfird^e. 9?arf)bem fdjon am 5(bucntg= 
fcft, ben 3. ^e,^br. 1882 bie neue in ber C'rgdbaufabrit ber gimia SS e igle l^ier für 
Die i^of^italfirctjen-ÖJemeinbe erbaute Orgel hod) nor (Sinfügimg aller Dtegifter in GJe= 
braud^ öefe^t unb bamit bie fleHüertretenbc $au§orgcI überflüffig jjcniorben mar, mürbe 
am 4. Vtoüent, b. 24. S^e^br. , nad) ^üKenbung 'bc§ 2öcr!§ "be)}en 9Sei()e Doff^ogen. 
gwifd^cn ergreifenbcn Crgcl^Vlffurbcn führte ber'Äird)engcfangd)or bie SWütctte üon g. 
gaiBt auf: „öerr, id) Ijabe lieb bie Stätte beineö .^aufeö unti btn £xi, ba beine (S^re 
mo^nct, ba man biJret bie Stimme be?> 3)anfen^, ba man prebigct alle beine SSunber l" 
^ierauf betrat ber ^ur 3eit Oierfter beurlaubte 9JJarinepfarrer W i) i üun Stuttgart 
bie^anjel unb förad) beqeifterte SBorte bcr 2i>eif)e unb be§ ^ante«? für bie Stifter ber 
Orgel. Sofort ftimmtc oic Orgel in braufenben '^Ifforbeu in ben 2öeif)nad)t^>jubcl ber 
xoblreid^ oerfammelten ÖJemeinbe ein : „3aud)^et , i^r ^immel , fro^Iocfct in englifdjcn 
fe^Ören 2c." — ^ie ^S^ngcnregiftcr fanbcn toir befonber§ mol^t gelungen; fic erfe^en 
bie ^ofaunenbegleituncj 5u,ßeiteii, mo ha<c ^ofaunenguartett auön'at)m§meifc oerljinbei't 
\\t, feine S)ienfte ^u letften. W\t ^^lufftellung biefcr Orgel ftnb nnnmel)r unfere fclmmt= 
Adjm Stabt= unb ^^^^^ = .tird)cn mit trefflid)en ntutn O r g e hu e r te n au§gerüftet. 

9. 91. ^$feifferc?^ & ©omp. («ßianoforte gabiifanten in Stuttgart felbftftn^ 
bi9fhngcnbe§(£laoier''ipcbal, patentirt) ift jju jeber 9lrt t»ün fötaoier=3n= 
ftrumenten, alfo für ütafclpiano, ^ianino unb JJtügel öcrmcnbbar. 




1) 3)er Ükften mit Saiten unb 9JJed)anif, 

2) bie auf ben ^oben licgenbe SBippen^ß^laDiatur, 

3) \>a^^ ^^cbal. 

^cr ^)?aften ift imtcn mit B^^Pfcn Dericl)en, Jücld)c genau in "i^k 9ia()me bcr 
333ippen= fölaoiatur paffen, unb mirb anfeerbem mit jmei fJUtgelmutterfd)rauben feftge= 
gcfa)raubt: beim ^lufftellcn bc§ ^ebal=Snftnunentc§ ift beforibcrö ^u bead)ten, bafj e§ 
gon^i eben aufliegt unb nmfj , menn bcr guftboben ungleid) ift, entfpred)enb imterlegt 
werben, meil fonft \yit Spielart alterirt mtrb. 

3)a§ $ebal=3nftrument fonmit, luie au§ unferer ^^eic^nung crfid)tlid), bei Xafel^ 
datieren an bie 9?üdfeitc be§ (£lauicr^5 ebenfo bei ^ianino§; lelUcrc^ mirb aic^bann 
auf bie beiben löacfen bcr am ÜBobcn licgenbcn 2öippcn=(IlaOiatur geftcltt (ficl)e loci- 
läge); ba§$ebal luirb crft bann, menn 'tii übrigen !il)cilc be§ 3^f*^^"^"^^ rid)tig ge^^ 
ftellt ftnb, an feinen ^lai^ gelegt; ^$cbale merbch mit 27 Mafien, t' bi^^ i>, ober menn 
ocrlangt 30 Xaften, bi^ F geliefert. 

SBei SBeftellung einc^^ ^cbal-^nftrumcntt^ finb einige ^kaftc beöjenigen ßlaoicrc^ 
ober ^ianinoö nött)ig, ^u meieren e$ angemenbet merben füll, morüber 9?iil)ere§ fd^rift^ 
Itc^ mitgetbeilt mirb.' 
*^ 5ür Xafelclaoicre liefern mir aud) 4 paffenbe ^oftamente, auf mcldje \>(x^ föla^ 

Dier geftellt merben mufj, unb einen Staubberfcl ^um Sd^u^e ber ^cbal-Slaoiatur 
äum bitligftcn Selbftfoficnpreiö. 

SBenn unfer $ebal=3nftrument für ^lügel uertuenbet toerben füll, 10 toirb Sla^ 
tjiotur unb^cbal fo conftruirt, \>Ci'ii^ berfKaften mit 9}ied)anif unb |)(immer entmcber 



228 

an bie gerate i^angfeite be^^^IügeU, ober anä^ ^inter ben^^üden bed beim 
Snftrumente fiijenben Spieler« aeftellt tuerben fann. 3)ie ßonftruftion ^u Sriügel 
tonnnt entfprei^enb ^ö^cr im greife. 

3. §(. ^^^feiffer & Somp. 

^iajtofurtefabrifanten 

Stuttgart. 

©ünftige Beuguifee öaben auÄgefteUt: ^ie ^rofefforen Dr. SöiBt in (Stutt* 
aart, ^rof. at&tn! in Gelingen, 9(ttinger, Dr. SU]Üm in Stuttgart uitb uiele Än= 
oere. — 

3)ie neue grofte Orgel im @tep6an§bome ^u SSien mit 90 @t. 
(3 aRanuale unb $cbal) ift ber ^irma 6. g. fealcfer in Subroig^burg übertragen 
worben. — 

Organift ÖJuilmant in ^ariö, bradftte im 4. S^rocabero - ßoni^ert Qj)nH)05 
gtionen t)on S3orIl), d^auDet, Salome, SJnociere«, 'Sbad), öJlucf, i&ftnbel, ©utimont, 
aRenbelSfo^n, be ©ranbüal, ©ounob unb SemmenS. öeröorfte^enb war befonberS feine 
@t)ntp6onie für Crgel unb grofteS Crcbcfter, bcfte^enb au§ Qntrobuction , ^ttegro, 
^aftorale unb finale. — 

3)ic Silbcnnannfc^e Crgel in ber tat^olifci^en .^offircf)e in 3)regben fott bem* 
nftdjft eine grünb(id)e D^etnijjung unb ^öt)crftimmung erfahren. 9?id)t auf eine jeits 
gemftfee SBcrkffemng ber 3)i«p6fitiün? 3^a§ nielc (sc^reitücrf \\t bod) Jua^rlid^ ni^t 
mel^r am ^Iat;c! 

Ä. 3. Äün^elSau, 15. 3uni. Äür^lid^ luurbe in ber alte^rtoürbigen, nun^ 
mehr berrli^ reftaurirten Sd^Iofitird)e ju ^forji^eim a. b. 6n^, einer ganj beoeutenbcn 
^«britftabt in Si3aben, ein neue« prftc^tigeö Crgelmer! mit 30 flingenben Siegiftem 2 
afeanuale imb 1 ^ebal aufgefteUt , ba^ mit aUcn 9?cuerungen, toel^e bie l^eutigc Or* 
gelbau^Xe^nif aufgutoeifen vermag , au^geftattet ift. S)ie fjimm ß. SSoit & ©o^ne in 
3)urla bei ÄarlSru^e, njelc^e mit bem SBau ber neuen Orgel beauftragt nmrbe, ^at fi^ 
biefer ni^t geringen 9tufgabe in gläuj^enber SBeife entlebigt 3)a« impofante SSerf bc^ 
ftjt ein in gotl^ifdften Stil aufgearbeitete« ©el^ftufe, meldte« nunmel^r eme »eitere 3icrbe 
oe« bejei(i^neten ©otte«baufe« bilbet. @« mürbe in ben erften Xagen nad^ feiner 9(uf= 
fteHimg in mürbiger SBeife bnrci) ein rec^t gelungene« ßonj^ert be« |jerm 6oforgani:= 
ften unb Seminarmufiflefirer« ^nbr. SBamer au« ^arl«rut)e eingcipeil^t. ^erjelbe ift 
ein geb. SBürttcmberger au« ^omtbal b. ßubttjig«burq unb ein bebeutenber früherer 
Söglmg ber Stuttgarter aKufiff(f,ure (Äünftlerfc^ule). — S)ie girma SJoit & Sö^c 
lieferte a rötere Orgeln nadj ^eibelbcrg in bie tait^. ^rc^e 1876 mit 42 St. unb 3 
aJlan. , fiabenburg , 1868 tai^. Äird)e , 41 St. , 3 aWanuale , in ber Stabtfiri^c m 
^arl«rufie, 40 St., 3 9Jlanuale, 1870, bann 1871 in bie Sc^lofttir^e bafelbft ein 
SEßerf mit 33 SReg. unb 2 gjlan. , in bie Sl)uagüge bort eine« mit 20 St. imb 2 ^a^ 
nualen i. 3. 1875 : in bie cüangel. Äirc^e ju ©raben eine Orgel mit 26 St. i. 3. 
1873, in b. etjangel. Äir^e ju iU^embifdiüfSljeim 1876 eine mit 24 St., in bie eöong. 
Äirc^e au St. Sobann (Saarbrücfen) eine folclie mit 22 St. , i. 3. 1875, in b. fat§. 
Äirc^e äu awonn^cim 1876 m SSeil mit 22 St., nachsteige ((Slfafe), 7872, 21 9teg., 
Sc^lienaen, 1873 u. 9J^a^lberg , 1874, je 20 St. , SBein^eim 1872, 20 St. , nat^ »a« 
ben^SBaSen 1864 unb 1867 , 20 unb 25 St. , Shiirlingen, SBlanfcnlod) , St. ©eorgen, 
©eibent^al unb Si(i^tent^al je 5U 24 Stimmen n. f. 10. — 

Äarl ©röbner, rü^mlid^ft befannt al« Organift unb 2:6eoretiter ift am 11. 
Suni in Hamburg geftorben; er luar 1812 in SRoftoc! geboren. Sein ^'^ac^folger am 
Sonfertatorium ift Dr. SRiemann getoorben. — 



'^Sriefiuedjfef. 



^. 3). 5. in ®: kennen Sie nic^tSS. 0. ©öt^e« $Cu«fpru^ im wcft^öftfiAen 
SDiuan: „UeberaU ioitt jeber oben auf fein, toie'« tb^n in ber Söelt fo gebt. 3eber 
foHte freilidj grob fein, aber nur in bem, toa« er tjerftebt!" — g. "SR, 3)ie 
befte §ru«gabe öon Sd^umann« Sugenbalbum (43 fleine eiatierftüde), op. 68, 
ift bie t). St. Älaufer, benn fte ijt fi)ftematif^ georbnet unb mitfjingerfoj 
t)erfe^en. (Seipjig, Sc^uberti^). — 

d^rt, «cr(a9 ber Äbrncr'fc^en «udl^aiiblun«. 5?vutf »>on Ctto (Joiirob in Qhrfurt. 




AIIA. 



itiurtit-ititrdinn 



ffir ®t$tlbm Unit CGDrgdlVtfl tusttefonlicrr, foniU ffir murtltalifi^f 
^Iftmt, Inirdjiit^^, inltnilttiue (Sefang- »nli Ctavtcr-iHnftH. 

.§erau8gefle6en wn 

3S^t<$ erfd^cincn i 6i8 2 öänbc äu je 12 SRummeru. Xcr «jJränumcrationS^jrciS beS öanbe« 
ktrffgt na^ tote »or 2 '/« SWart unb ift ba«> Sjrott burd) aßc JBuc^- unb aRiifüaticu^anbtmigcn fotoie 
hml^ alte ^fiämter, o^ne ^ci^er^ö^uufl , au besiegen. ^JJJrciä bcr cinjcfucii 9himmcr 37 «ßfeimifl. 
3iif«ti(mS(ie(tt|mt : 10 Pfennig bie 3ei(c. 

gnlQlt: JJaS Crgclfplct. — ®efc0icf;tlic^c§ über »crüoa'ö atcquicnt. - 9let)ifton§t)rotofoa bon 
4Wclct. — ©eftnrc^imßcu — SJcrmifd^tc^. — 9totiitn. — ©rlcfiocdjfcf. - Stnäcigcn. ^^ 

3öie tönft bu fcf)ön, erhabnes (Spiel ! 
ä^ein ganzer ÖJcifi, mein ganj ®efü^l 

SBirb ^immelan gejjogen. 
3)u flöteft, wie ein grü^hngönjalb , 
So fanft unb fü& unb braufeft balb 

SSic ftolje 9Keeve§iüogen. 
©i)^er, nft^er 
§(n bie toiee @otte§ ^ie^e jeßt unb trage 
SiJJid^ an jebem <Sabbat^tage ! 

2öer fcf)uf be^ 9Reifter§ fii^ne |)anb , 
!J)ic bid; üott 9(nbacl)t einft erfanb? 

$rei§ i^m, bem 9ü(erfinber! 
3)er feit 3al)rl)unberten bicf| ]^eiftt 
^annonifrf) rür)ten ^er^ unb ©cifl 

3ni ^ijox ber öottegfinber ! 
Xöne, brö^ne 
Sreubig weiter ! @tarf unb fräftig niu§ e§ flingen , 
S80 bie Kämpfer af)rifti ringen ! — 



{^ad) 6b. §.), 9iadt) einem Sluöjprud^e Äart SDZaria SBJebev'ö 
tt)äre cg bem publicum meiftcnS nü^Iid^er, roenn e^ SSefpred^ungen 
bebcutenber neuer Sompofitioncn Dor ber ?luffüf)runcj 5U lefen be- 
fäme, ate nad^ berfef&en. 9lJe ßapellmeifter am Präger J^eater f)at 

♦) ftamt na^ ber 9We(oblc: „»liUe fcOü« iciicl)tet bcv iUforflcnftcriil" rteiiiiifle» lucrbeu. 



130 

SBeber biefe Sbee pufifl felbft üctipirfltd^t , titbem er Dor ber crftcn 
?fuffütjruii9 f)crt)orraflcnber Opern ober Cratorien baö muftfatif dbe ^6* 
licnm biird) (ängcre ober füvsevc ^^itunaöartitel über bic @c)c§i(i^te, 
ben ßfjarafter luib bie IjerDorftedöeiibften ©inseüieiteu ber Sioöität tn=^ 
formirte. "Zk kt)orftcf)cubc erfte ^üiffüfirung Don Söerlioj' 6e* 
rü^mtem „^Requiem" |d)eint unö ein fe^r paffcnber Slntafe, SBcber'S 
)öeijpiel ,^u folgen unb nnfere Sefer auf bie ©efd^idjte biefcr mctt 
iDÜroigen ßomp'ofition , foniie auf beren djarafteriftif^e ©gcnfd^often 
anfmer!fam ju mad)en. 

S)ie franjöfifdjc 3nli^3}?ünard)ie Ijat eö befanutlid^ an förbcm* 
ber iJiberatität für bie 9Jhifit empfinblid) fel)len laffen. ®inmal jebod§ 
ging bie JRegiernng Soui<^ ^^J^ittppe'ö trofebem fjerau^ auö i^rem ^n* 
cipe ber Sparjamteit, unb Atuar ju ©unften be^o jungen §ector SBerlio}. 
2)erfel6e \mx eben erft afe Staatioftipenbift auö viom äurudgclcfirt 
unb lebigüd) burd) jein ejcentrifdjcS Sfeefen unb feine .,Sinfonie fan- 
tastique'*' befannt. (Jr ftatte t>a^ &IM, bauuil^ — nod) bei £ebjeiten 
ber offisieUen XJirdjeU'domponiften Sefueur unb 6f)erubini — öom 
SRinifter beö Innern, ©rafen ©aöparin, bm §luftrag jur Sompo^ 
fition eineö 9iequiem» ^n erljaltcn, baö jum Xranergotte§bieuj[tc für 
bie Opfer ber 3uli == JReoolution beftimmt tuar. ^k fUtaktun^ 
foUte bic Soften ber ?(upljrung tragen unb bem Sompomftcit^ cüt 
Honorar uon 3000^i^ancö auöbeja^Ien. 5t6er ber Stern beö SRtniftcr^ 
iuar im jäfjen 9?iebergange , feine Semiffion beoorftetienb, unb bct 
badeten bie (eitenben Section^ - Sf)ef £J bie ®ad)e lieber einfd^Iafcn jii 
laffen. 93crIioä, ber fdjon mit ben groben beaonnen tiattc, erl^telt 
ptö^üdi bie üfficiede (grflärung, bie J^rauerfeierlid^teit ttjerbe ol^ne äNfuftC 
Itattfinoen. SJerlioj beftanb'ungebulbig auf feinen ©dbein unb l^atte 
eben eine fef)r I)eftige 9luöeinanberfe|ung mit bem SSorftonbe bc^ 
Sunftbepartementö , ath bie Ä'anonen üom Snbalibenbom bie ©rnial^me 
t)on Sonftantine Derfünbigten. ©eneral Samremont toar bei ©onftan*^ 
tine gefallen unb fottte ourd) einen feierlid^en Srauergotte^bicnft gc*= 
ebrt tt)erben. 2)aö gehörte inö Steffort beö ßrieggminifter^ @)eitera£ 
Sernarb, tueld^er nun einn)i(tigte , baß Sertioj ^Requiem für biefcit 
Stniafe getuäfjtt unb ber in SuDaliben-Slird^e aufgefä£)rt toerbe. Saum 
luar eö aber befannt ^ettjorben , bafe für biefe j^rofeartigc offidcQe 
JJeierlid^feit bie äRufi! emeö jungen unberül^mten SOcenfd^en au^ertoäl^tt 
ttjorbeuj aU lebbafte Sabalen fi^ gegen Söerlioj regten. 3"^^ft bclont 
Sf)erubini ba§ yjieber bei biefer 9^ia^rid)t. Seftanb bod^ feit Sal^rett 
bie ©itte, bafj für äf)ulid^e 9lntäffe ftetö eine ßompofition bon @^ctu^ 
bini beftimmt lourbe. @r mu|te bie SeDoräugung Söerlioä' als eineit 
fränfenben Singriff auf feine SBürbe, feine SSorred)te empfinben. (SS)ttn^ 
binf§ Sd^üler öerfdjtüoren fidj, unb §alel)lj, ber angefel^enfte öort 
ibnen, begab fid^ fofort ^u bem (£igentt)ümer beö Sournal beS ^ebat^^ 
Söertin, um gegen Söerlioj für ß^erubini ^n agitiren. 9tber Söerttn 
unb fein @oI)n virmanb biteben feft in il)ren ©^mpat^ien für ^erlio^, 
unb ßtjerubini tüurbe mit bem ßommanbeurfreu^ ber (S^renlegton it^ 
fd^n)id)ttgt. ©ine neue böfe Ueberrafd^ung SSeruo^ toax cS, als ®c^ 
neral SBernarb il)m eines J^ageS mitti^eilte, ba| §abcnedE. ber 
berühmte S)irigent ber ©onferöatoriumS - ©oncerte , aud^ SBerltoj^ dtc^ 




V. öcmilers (jemcBie 

humoristisch parodirt. Burlesk und drastisch. 3 Theile. Neuer 
Abdruck. Eleg. broch. Preis für alle drei Theile. 3 Mk 1 
Gegen Einsendung von 1 Mk. 10 Pf. in Briefmarken ist iedes 
Bändchen auch einzeln und franco au beziehen von der KOrner' 
scheu Buchhandlung in Erfurt. -»wraer 



131 

quiem birigiren luerbe. „@ie finb jWar gerootint, .^ert SSerlios, ^fere 
SBerle jelbft ju »ivicjtrcn, aber .^abcncrf ift ein alter Wann, roelqen 
(8 tief f^nterjcn würbe, firt) Ijiet äiiriidflcfe^t ju (ef)cn." Serlips 
mttfete fi4 fügen, obluot er mit .^^aOenccf feit brei 3at)reH nuf gefpann^ 
tent gufec ftaiib. Eer lag bei: ?(iiffül)riin(^ im Sitfalibenbom, ber 
5. 55emnfieu 1837. toav gcEommcn, bte ^ßmiäeii, bie äjfimfter, bie 
^ßatrS unb ^Seputittcit, tote gefammtc *)3teffc inib ein änbüofe^ ^ubli= 
cum mctren DetiammcÜ. Set XaQ Ijatfe cntfctjcibenbe SBtc^tißteit für 
Scriioj gan^e 3i'f'"'f^' *-''" JO^Rerfolg tonnte iftn ucrnimten. ®a 
gefdiaf) J^otoenbcä : Sßri ber gcfätjttidjften ©telfe beö ganseu 9iec|iHcmä, 
»0 im „Tuba Tniriun'- uier tn bcn (Sdcn poftirte äötctfiorc^eftev plii^= 
\iäl mit gonscc firaft etnäufaUcn tjabeii, legt .'öcibenec! ben 5;iictftod 
itieber, iief)t feine iabatöbofe ijzi-aai unb nimmt eine ^rifc. Sllleiit 
Äerlioä mad|tc: er ftürj^t jum ^ultc bcä jcrftreutcn Iiirigentcn, aiitt 
mit Joi^ auSflcfttcdtcn ^(vmc ben Inet mtb fül)rt baä @tüd glüatit^ 

f®nbe. SllS bd ben legten SJiortcit bcs (Sljürnfö $)Q6cned bas 
tiiä üereftef fal), fagtc er ,^ii 5Bcrlioj: „^er falte Säiraeife ftanb 
mir auf ber ©tirn ; oljnc ^ie tunren iwtr Devioreii gewefen !" — „3a, 
baS »eife id) rou^I," entgegnete 93erlioi, inbem er i(in fcft aiifaf). 
JMtt 9Bort weiter, öerfio^ äußert in feinem SJieinoiren bieSöennuttjuiig, 
bafe ^obeited it)m beii ©trei^ afeftdjtlicl) geftnclt (jnfcc. ®8 ift iniä 
iaum möalidi , einer fo fc[)Weven ^(nfingc gii gtonbni. söerbittert unb 
mifitraiiira , war SSerlioä mir ju feljr geneigt, ben ©egner feiner 
a)?ufit aUcS erbciiEIicEic Schlimme ju5umHt()cii ; mau miifj iiiöbefonberc 
jctite Slcufeerungen über litjeriiüini ttnb §abened mit grofjer Syorfirfit 
oufnef)mcii. SSir übevgcljeu Ijier bie ja^IIofeu Sc^imerigtciteu unb 
ißlarfereteii, bie SJertius su befielen fjatte, um nadi ber 9fuffülinmg 
gu feinem ucrfpro^eneii öonurar jniommeii. Sjtad) uielen äiloiraten 
gdono nuc^ bie§. ©ein erftcr Söcfäiü^er, ®raf®nevnnn, war tiic&t md)r 
SKimfter; i^^m [)at SBerüüs fein „9{eiiuicm" nnd)trag!id) bebictrt. 

gut fcben mit 3JerriD,V Äunftridjtnng unb ^l^erfönlidjteit näher 
SJertrauten mufe eS feltfam cvfi^ctntn, bafj gerabe er M) für oie 
Eornfjofition einer Xobtenmejfc ticgeiftern foniite. 3iu Scrlioi war 
tetigiöfeS Oefütil fehr fdjtnac^ entwidett, beftü ftiirfev [jattcii fc^merä= 
ticbe äugenbeinbriirfe einen an ^aft gvenjenben Sl'ibcrwiKen gegen 
oueS Dttfioboj Äircfilic^e ihm bleibenb' eingeprägt. 9(1§ er nämiirf) 
m& I)orten ftämpfeu unb tentl)el)ningcn feinen eitern hm (Sntfrfjlufj 
«Sftnete, fid) ber Wnfif ^u mibmeii, gcriefl) feine fromme SRutter, 
für Wel^e aRiifif, Xfjeatcr unb cmige Sßerbammiiife glcidificbeutenb 
tottten, in folt^e SÜcrjweifInng, bnft fie itjren ^lud) gegen Den ©o^n 
fc^Ieubcrte, fid) in ein entferntes Üanb^ouS ffitdjtetc nnb fic^ ni(|t 
imeber fcf)en lief;, al« biö Sierltos nntfj ^aris abgereift wnr. 2;ieie 
fur^tfearen ©ccnen , fagt iBerfiuä in leinen 93fcniuiren , ^nbeu om 
meiften baju heigetragen, il)nneitlebeuö mit önft gegen rcligiöfc S8er= 
finfterung unb frommen ^tbergiaubcu ju erfüllen, ^fiiffadeitb'ift ferner, 
&q| Serlioj fein SReqniem im Slufttiig feiner li:arrifre fdjrieli — es ift 
fein fünftes SKetf — wäljrenb afie mobernen liompuniften biefeä fircljs 
tilgen Heftt^, uon ajicjart bis ^-Berbi, erft gegen ben 9(u§gaug if)rcr 
ßaufftatju barau baditen. . Unb bui^ itemtt 'werlio,^ ben leit bes 



132 

„SRequicm" eine öon i^m „lang erjetintc 95cute." Slfö fic il^m cnbltd^ 
auSgcfoIgt tvax, ftürjte er fid^ mit einer 2(rt9Jajerei barauf. STOtt einer 
bei tt)m flanj ungetDö^nttcfien 9iafd^t|eit öoUenbet er bie ßompofttton. 
„aWein Sopf," jd^rieb er, fdgien berften ju trotten unter bem Slnbrange 
ber in mir aufttjaßenben Sbeen. 9?od^ toar ber ^lan be§ einen ©tiide^ 
nid^t ffij^irt, unb fd)on brängte fid^ ber eineö anbem auf. S)ie Un* 
möfllid^Ieit , jd^neE genug ju j^reiben , bradbtc mid^ auf bie (Srfinbung 
ftenograpI|ifdQer 3^^%^" > ^^^ ^^^ S^^^^ ^ölf c gen)ä6rten. S)ic eompo- 
niften fennen bie Dual unb SJergtueif cfung , toeldge baburd^ entfielet, 
ba^ getoiffe ©ebanfen bem ©ebäd^tnifje für immer entf d^tü|)f en , loeil 
man nid^t bie Rtit t|at, fie augenbüdElid^ nieberjufd^reiben.'' 

SBaö SBerlioi , ben ßom^oniften ber l^eftig^ften ßeibenfd^aftlid^fcit, 
gerabe ju bem „ißequiem" trieb, iuar ni^t bie Krd^Iid^e Söebeututm, 
nid^t bie religiöfe SBeilie biefer ©id^tung, fonbern it|re unöergletd^Iidgc 
bramatifd^e Sebenbigteit. (£§ ift ein 3)rama be§ Sobe^, toa^ SBertioj 
fd^affen n^oEte unb für beffen ©d^ilberung i^m bie ftärfftcn ©ffecte, 
bie greßften ©ontrafte, bie frembartigften 3nftrumentaI*(£ombinationcn 
erlaubt unb geboten fdbienen. S)aö ®igantifd^e nbtt aßejeit einen 
öerfübrerifd^en Sieij auf SBerlioj, er beraufd^te fid& in unerprtcn 
©d^aun)irfungen, er träumte bon riefiaen ©änger- unb SRufifermaffcn, 
t)on coloffalen Siäumen. gür fein mequiem öerlangt er mtnbeftenS 
80 ©oprane, 60 Senore, 70 S3äffe. 3ln Snftrumenten Derseid^nct bie 
Partitur neben üielen anbem : 4 gföten , 4 ©tarinetten , 12 ßörner, 
8 gagotte, 12 trompeten, 20 $ofaunen unb J^uben, 8 9Baar Raufen 
für 10 $aufenf^Iäger, 2 große J^rommeln, 10 ^aar Seien unb 4 
S^amtam^ !*) SDcan nt% baß c§ fid^ l^ier um eine eminent romontif d^c 
©ompofttion tianbeit, nid^t um etne Äird^enmufif im trabitioneuen, 
ftrengeren ©inne be§ SBorte^. Serlioj binbet fid^ niAt einmal an 
eine genaue ^Befolgung be^ 2:ejte§, bem er j. 95. einen SSer^ au^ bem 
©rebo eigenmäd^ttg einfd^iebt. S)ie SBorte finb it|m gleid^Jam nur 
©HaDen, oie er beliebig commanbirt unb t^rannifirt im 3)icn|te feiner 
mnfifatifdben Snfpiration. 9?id^t§ ift bem ßird)enfttole ferner, afe bie 
langen, fonberbaren SSocalifen, toetd^e bie erften 2^enorc über bem 
® a|e : „Quantus tremor est futurus" auöf ül^ren , ober baS Q^^adtn 
ber SBorte „Dies illa" in bier J^fjeile gegen (£nbe be§ „Lacrymsoa", 
ober ba^ att|emIo§ befd^Ieunigte „Kyrie eleison" am ©d^tuffe beö 
erften ©tüdEeö. Serlioj jerbrtd^t unb fnetet bie 3Borte, um fte bem 
einmal getoälilten 9i^^tt)mug ansupaffen. 9lud^ in bem fetbftgeloäl^lten, 
romanttfd^ emancitoirten ©t^lc bleibt ber 6om|)onift nic^t confequent ; 
er greift n)ieberI)olt ju ben alten, trabitioncHen ijonnen äurfidf. aber 
nur um ftd^ l^ierauf befto un^ejügetterer grei^eit ^injugeben. ©ogar 
eine lange guge bringt Serltoj auf ,,Hosiannah", er, ber fid^ ftetd 
über bie guge tuftig gemad)t unb fie einmal „la bestialite dans toute 
sa splendeur" genannt l)at. S3efannt ift ba§ 3Bort (Sberubini'^ , 
toeld^er bei biefer Gelegenheit äußerte: „^aß 93erlioä bie guac nid^t 
liebt, fommt nur bafter, todl bie §uge il^n nid^t liebt.,, Uno barin 
h)irb 6§rubini tool Siedet bel^alten. (£in 9iequiem in bem firifilid^en 
eblen (^t^le 3Kojart'§ ober 6t|erubini'§ au f ^reiben, toar Sjerltoj 
ujeber fällig nod^ getoillt. 9Kit biefem SKalftabe barf man fein SBerf 



133 

nic^t mcjfcn. Sä imlt, nad^ bem StulJbrud^c eiite^^ franäöftfd^en ^i^ 
riferS . bicfc in Sjaltation gqAricbcnc SÖcuftf auc^ mit einer Slrt Sjal- 
tatiott attflcprt fein: Tnan'mul ftd^ Don \\)x fortreiten laffen, um x^x 

{credit ju »erben, llnb njatirlid^ ba§ JRequiem Don SBerltOä ift pufig 
ijarr imb nnjd^ön, aber ourd^toeg intcrcffant unb in mand&cn $ar= 
tien öon ungettjäbnlid^er ©ingcnart unb ©röfee. Sieben ©teilen Don 
QuffaUenb armer ©rfinbnng unb tedönifAer Unbel^olfen ftel)en gtämenbe 
(ginffitte unb überrafd^enb geiftDoue ©ombinationcn , unb ber Slutor, 
in tcin mufifaüf^er 3(rbcit IeincSn)eg§ ein „SRcifter" im ftrengen 
©iimc, offenbart ftd) bod^ im ©rojjen unb ©anjen aU ein Äünftler 
ton auli^enbfter ^jantafie , ftärffter ßeibenfd^aft unb blenbcnber Dri^ 
ginautät Se^tere äußert fic^ Dor 2lUem in feiner Ord^efter ^ SBc^ 
fonblung. 

S)a* erjtc ©tüdE (9tequiem unb ^rie) ift iuol ba§ cinfad^fte 
unb in ber @tnfad&]E)eit auÄbrudESDoQfte. ©üfter, gcl^eimni^DoIl fteigt 
eine UttWcinbare gigur toieberl^olt auf, an bie fid^ ein breimaliger, 
jktfer ^ammcrfd^lag beö gansen Drd^efter^ fügt: baö 9(nffopfen oe§ 
Xobed. ©anft melooifd^ erflingt ba^ „Te decet hymnus" ber J^enore 
unb JBäffe über einer mogenoen SSioloncell^gigur, D?eid)e iJ^auen^ 
ftnmnen, Don glötcn unb Oboen begleitet, gefeUen fid^ oaju. ipier 
tfi bod^ ein Änuang an bie fromme SBeife älterer Äir^cngefänge, tool 
ber einjige im ganjen 9Jcquiem. (£g folgt biefer Einleitung bie' eigent* 
Itd^c ©d^ilbcrung bc§ iüngften ®eriÄte^. S)er Sfnfang be§ „Dei irae" 
tsmt tttoa^ enttäufd^enb. §ier, n)o oie meiften ©omponiften mit Dotter, 
etfdbättember Äraft einfe^en, beginnt SBerlios faft jagliaft mit einem 
bfafttgcn, ftodEenben, Don ioenigen Snftrumenten unisono begleiteten 
2|iema ber ©oDrane. Slber SBerliog bereitet feinen Effect nur Dor. 
Cmc jittcmbe unrul^e bemäd^tigt fid& ber ©timmen, bie balb jebc 
Dbcrbcnifd^aft Derüeren unb @inö ttjerben mit bem immer ftärfer auf= 
oetDÖ^Iten Drd^fter. ®a raft ein ftürmifd^er d^romatifd^er ®ang aller 
Saiten * Snftrumente em^or, ttjie ein furd^tbarer SBinbftofe, er tt)ieber= 
l^olt fid^ ftärfer nad^ einem beänftigenben allaemeinen ©tillfd^toeigen, 
unb nun brid^t bie furdbtbare ganfare beö „Tuba mirum" Io§, erft 
im Dftcn, bann im SBeften, bann Don 9?orb unb ©üb, cnblid^ Don 
fflbcralll^er jugteid). Serlios l^at um baö große Drd^efter l^erum nod^ 
rtet Heinere Sle^ord^efter in bie Dier EdSn poftirt; Don allen S33elt== 

l^enben foH bie Jßofaunc beö legten ®eri^tc§ bie 2;obten cüoedEen. 

uie ungeheuere SSirfung, freilid^ mit ungel)euren SWitteln erreid^t. 

*tt ift S&erlioj in feinem Elemente, unb er tvax niä)t tt)enig ftolj auf 
„Tuba mirum". „Strmer SRojart!" ruft er einmal bei Ertuäl^nung 
aJioäart'fd^en 9iequiem§ an^, „fid^ mit Einer ^^Jojaunc ju begnü== 

icn, »0 500 ^ofaunen nidf)t l)inrci(|en mürben, bte ©dtjredEen besJ 

efeten ©crid^teg ju malen!" Er Dergaß, baß, gegen bie Unenblid^feit 
gebalten, 500 ^ofaunen nid^t Diel mef|r bebeuten, afö eine ober jtoei, 
unb b(A bie mufitalifd^e Sbee bod^ nod^ tt)id^tiger ift, afe ber materi- 
elle ©dfatt. ©elbft mit 500 ^of aunen auögerüftet , bürf te fidj Serlio^ 
nid^t neben SRosart fel)en laffen. S)ie fünf Drdiefter SBerlioj' fino 
äbrigcnö in ber ©efc^id^te ber ÄHrd^enmufif nid^t o^nc SBorläufer unb 
nid^t ol^ne Siad^f olger. Sefueur, ber äJieifter unb in mand^en 




s 



'■ •. 



134 

Stücfcu baö ÜJürtiilb 83crlii\Vf I)attc im Sal)rc 1801 im SnDalibenbomc 
(bamal^ ,,Jempcl beö 5Dcar^") eine 3l)mpf)üme'Dbe jur ^itt bcö 
miebcrerlangten gricbeu^j?^ auffiUjrcn taffcii, luobei er üicr Dtd^eftcr, 
tüelcfje uier t)crf($icbcnc ©cmiit^öbctDCöuugeit c^araftcrifiren joKten, in 
bie uicr Sdcn bor Ä'ird)c Dertfjeilt (jaite. Unb einige 3}ionate öotl^cr 
l)atte 3)?ei)ut ^\ix Saljreöfeier beg 14. Suü in einer ä^nlid^cn ®om* 
pofition brei Örd^efter Dermenbet. SKenn 9Jie^nl brei unb Sefucur 
Dier Drd^efter fid) erlaubt Ijaik, )o tonnte eö 3ier(io^ boä) nid&t unter 
fünf t()un. ä^erbi Ijat ben (äffect in mäßigerer 3Beife namgeal^mt 
in feinem 9iequiem, \\)o er burd) einanber antbortenbe, uon Den öter 
©den beö Or^efterö ertönenbe Jrümpeten^ unb ^ofaunenrufe benfetten 
SJioment Dcrfinnlid)t. ®ie ergreifenbe SSirtung üon äSerlioä^ „Tuba 
mirum" ift unfe()16ar: eö ttinn fid) i^r 9?iemanb ent(^ief)en. Wtan 
bemerft aber, mit meldjer Üunft er bieje bonncrf(j^(agäf)nhd^e ©splo* 
fion Dorbereitet. Siö ba()in Dcrt)idten fid) ha^ SIcc^ unb bie Raufen, 
bie 33eden unb bie grofn* Trommel fd)tucigenb: ba^ Dt)r l)at ben 
Ä'tang Don trompeten unb '45t>ft^unen nod) gar nid)t oernommen. 9?un 
erft erfolgt bereu getoaltigfter 5tuöbrud).*j 9?ad) bemfelben begleiten 
alle Äiänge be-o Dr'djefterö, geftopfte §orntöne, ha^ bumpfe ©rollen 
ber tremotircnben SSioIoncelle mxi> ßontrabäffc bie erften J^acte bc§ 
.,Mors stupebit*'. &n ergrcifenber @al3, ben alle @d)aner ber SSer^ 
nicfttung burd}riejeln. Wit ben üöorten' ,,lil)er scriptis proferetur" 
fc^lägt tuieber bie gemaltige öled)l)armonie ein, äulel3t Derftärft burd^ 



inbem er ämifd^eu t)a'^i „Tuba inirum*' unb ba^ gleic^faltö geJDaltig 
erbrül)nenbe „Kex tremeiidae majestatis" einen langfameren Älaa- 
(efang ber Xenore einjc^iebt (Quid suin miser), ben nur ®nglifc9=^ 
jorn, SSioloncelle unb gagotte begleiten. S)od| gel)ört biefer ©a§, 
lomie ber folgcnbe a capella-ßl)or „Quaeros ine*^ au ben fd^mäd^ften 
^J?artien be^ ^feerfe^i. SBo ÖerlioA nid)t burdj Drd)eiter^(£olortt ttJirfen 
!ann, ift er oerloren; fein 9Socal{al5 flingt nid)t. ÜJian beule an ä^n* 
lid^e ®ä^e oon SD^ijart, ,v ^- ba§\,Ave verum'\ Öebeutenber iDirft 
ia^^ breit angelegte unb gläuäenb inftrumcutirte „Lacrymosa'', tro^ 
mandf)erlei S3i^arrerien eine ber beften STfummern biejeö iMequiemö, 
meld^er nur bie angeftrengt l)o()e Sage ber "Jenorftimmen gefäbrlid^ 
tt)erben tann. Um Dirigent l)at ju bem gefdiidteu ?lu^l)ilf^mittel ae^ 
griffen, bie SCenore faft buri^n^egö burd) Vtltftimmen ju öerftärten. 
man lennt bie gliidlic^e SBirfung biefer Älangmifd)ung au^ bem erften 
3Icte Don SBagner'^ „So^engrin". Gine bizarre (Sompofition ift oa§ 
folgenbe Dffertorium in D-moll , baö ^ierlioj „(S^or ber Seelen im 
gegefeuer" bejetd^net. 2)ie eigent()iimlid^ l)erbe SJielobie liegt Doll^ 
ftänbig im Ord)fter, ber baju ertönenbe ®efang ber armen ©eelen 
bemegt fid^ bloö gmif^en jujei SRoten: a unb b. Serlioj erääl)lt in 
feinen SWemoiren, e^ l)abe nad) einem feiner ßeipjiger Soncerte 

*) Giiicn bei aller S?erfc^iebcnöeit bod^ bcrtüanbten öffect ftat JRir^arb SBagncr in feinem „Ste6e8s 
mal ber Slpoftet". 2)ie erften atoei 2>rittt^eilc bicfes SBerleä füllt bIo8 ber SKänuerc^or, o^uc aUc eeolei- 
tmtg. erft bei ben SBorten: „Söelc^' »raufen erfüßt bie 2uft?" fättt ha^ Drc^eftcr mit Überrafc^enbem 
effect ein. 



135 

©d^umaiin jciu gciüüljnljcitemätuflc» SdjlDcigcii cjcbvücfjcn luib gejagt: 
„2)tcfcÄ Dffertorium übertrifft HHeä." 9Bir jtüeifeln, ia^] ©d^umann'sJ 
Snt^ufiaömuö gerabc für biejeö immerl)in intereffante ®tücl t)on aSteCen 
oetl^etlt hjcrbc. (Sine ber jcitfamftcn SnftrimieutaKSombinationen bringt 
öcrKoj in bem ®a^e : „Hostias et preces'*, 2lccorbe Don glöten nnb 
^ofmmen, alfo eine 9Jiifd)ung ber hödiften mit ben tiefften ÄCängen 
beS Drd^fterö , unterbredjen jeben 9lDfa^ beS Dom &)ox pfalmobirtcn 
„Hostias". Unglei^ fi)mpatl)ifd)er berührt nn^ ba^ fid) anid^fiefeenbc 
,^anctus''. S)ie anfänglid) öont SoIo^S^enor uorgetragene, bann t)om 
(£^or aufgenommene SÄelobie ift üon oier @olo:=SJio(inen mit Sorbinen, 
einer glöte unb tremolirenbcn aSioleu begleitet; ein U)af)rf)aft fera- 

!)f)x\6)tt Älang. 2)aö ,,Agnus Dei" (in n)elc^em Wxx iuicber ber Qu- 
ammenftellung t)on glöten unb ^ofaunen begegnen) füf)rt ^ur aBieber:= 
fcl^r be^ „Req^uieni aeteruam'', ba^ nun auf 9(rpeggien ber ®aiten= 
Sttftrumcnte ftiU unb beruljigt auöJtingt. 

3u Serlioj ßebjeiten ift fein Siequiem tu "»IJariö nur üiermal 
jur 3luffü^ruug gelangt unb f)at, roic bamalö faft alle feine SBerfe, 
me^r SBefremben alö Setunnberung erregt. ?Q^ fpäter bie t)on bem 
bcutfdö'f^önäöf^c" ftriege nuid)tig aufgerlitte(te nationale SJegeifterung 



auffül^rung biefeS IjalbuerfdjoUenen SBerfeö, faum fünfzig ^erfonen 
in ^ari§ oa^felbe gefannt I)aben. ®efto gen)altiger njtrtte eö nun. 
!Bic nam^afteften ^^liarifer Älrititer /^ouque, @. SReljcr, 9lb. SuEien, 
jHmmcn überein in ifjrer ©c^ilberung beö unerljortcii (Srfolge^ biefer 
Äufffil^rung. 83ei bem ^^Jofannenrufe beö „Tuba jnirum'^ f^rang ba^ 
fiublicum öon ben Si^cn auf unb fd^rie, feiner nid)t mäi^tig, Dor 
Äufrcflunq unb Sntl)ufiaömuö fo laut, ba^ bie SJhififer abbred^en unb 
ba8 ©tfirf bon Dorne n^ieber anfangen mußten. 2)afi biefe reDoItirenbe 
SBirfung fid^ bei ben fpäteren 9lupf)rungen nid)t tDiebert)olte , be== 
toeifi übrigenö, ioie fd)ucU fid^ baö €l)x an folc^e SWaffen ^^ ©ffectc 
jetoö|^nt unb bafür abgeftum^ft. Seitljer toirb SBerlioj' Siequicm aU^ 
idbrli^ bier:^ biö fünfm^t in ben größeren ^arifer t£oncerten auf^ 
9Wt.*) 



Henifwaab^ririit itbn bie 

1101t htn ^txitw (§tbt. ^FiirtmängUr ^n €i}t in l^aggum bei 

itmunfdjitieig uencrbaute ODigcl, mn l^ä^ler-l^iUbcrllaM. 

S(m 21. b. 3K. reifte ic^, einem 3Bunfd)e be§ §errn ^aftor 
Sfbolpt) in SBeDenroba, ju beffen ^ßaroc^ie 3Saggum gcfjört, folgenb, 
itad^ Icgtcrem Drte, einem iDoM^aoenben ®orfe/ flehen l\i ©tunbe 
bon Sraunfd^toeig entfernt, um bie neue Drgel ju reDibiren. Sd) fanb 
in ber^ öon §errn SJaumeifter ISfc^em anu ju S3raunfd)tueig in 
romanifAen @tif erbauten, fef)r pbfd)en, geräumigen unb helfen Ätrc^c 
§crm Orgelbauer ^iu^ gurttt)ängler bereite Dor. Salb erfd^ien 

*j Sit 2cittf<I^Utja> ift MqeS SSerl me^ot^ in Sei))äig unb ^Bkmax aufgefü^ct mxl>tn. 8t eb. 



136 

and) §crr ^aftor ?(botv() i^^^^ ^^i^ begaben unö auf^ Drgelci^or, 
mel^c^ bte SBeftjeitc bcr .ftirc^e, bcni 5lltar i]eqenü6cr, einnimmt. 

SKaö äunäd)ft baö Drqclgefjäuie anbetrifft, fo ift biefeg öon ge^* 
öltem (£ic^enl)ülj in romanifd^en ®tif je^r fein itnb faubcr nad^ einer 
fet)r gelungenen unb funfttJoUen ß^^^^^^^Ö ^^^ §errn JBaumcifterÄ 
©fdbemann im 9(telier bcr §erren ®cbrüber gurtmängicr fftt^ 
gcfteUt. 3d^ ^cAt ein jold) ^räditigeö ®et|äufe nodb in feiner ©orf^ 
fird^e, ja in njcnigen ©tabtnrdben gefunben. @ö ift 10{ guf; breit, 
11 J^uft lang, unb 121 S"6 ^)^^ ""^ entf)ält in ber SKitte 5 gelber, 
an ieoer Seite einen Dorfpringenben J^^urm. 3m $ro][pe!tc fte^t 
^ringipal 8' be§ ^auptnjerte üon B big a , bie größte pfeife in bcr 
aJiitte; bie beiben X^ürmc cntf)alten ftumme pfeifen, öon toeld^en 
le^teren 24 ©tüd im $rofpeftc öort)anben finb. 9Sor bem ^ofpeft, 
unmittelbar mit bemfelben üerbunben, bcfinbet fid^ ber auö ©id^enfiols 
^ergefteEtc öcrfd^liefebare ©pieltifd^, fobafe ber Organift nad^ ber Dr^ 
del fielet; eine anbcre Einrichtung toax be^ 9Jaumeö tialber nid^t an^^ 
fü^rbar. S)er ®))ieltifd6 cnüjält 2 3)ZanuatKlat)iaturen C-V", 54 Saften 
an^ gid^^^tt^ölä' ^i^ tlntertaften mit tDeife gebleid)ten ^odben, bie 
Dbertaften mit (£bent)ü(5 beCegt , unb bie ^^Jebal := Sfaöiatur C- d , 27 
2;aften t)on ©id^en^ülj. ®ic ^egifterjöge liegen ju beiben ©eiten ber 
ßfaöiaturen, mit benfelben glei'(|taufenb ; linfö Dberlüer! unb $eba(, 
red^tö &aupttt)ert unb i?oppe(n. S)ie 9ftegifter jietjcn fi^ ca. IJ S^K 
I)erau§/ f)abcn äußerft leidsten ®ang uno fallen, ttjenn cttoa^ jurüdE:^ 
gefd^oben, tjermittelft eines; eigentümlidE)en SÖJed^aniömnö öon felbft 
jurüdE. 

S)ie Drgel f|at 15 Stimmen, ttjeld^e fid) f olgenbermafeen Dertl^eilen : 
l. ^ebal: 1. Subbafe 16' uon Sannenbolj. Sreite ber tiefften 
5ßf eife an ber ßabium -^ ©eite 5'' , Xiefe 9i'', Öüläbide V\ bi^ d mit 
%" altmätig abne^menb, Xon mittelftarf, öolf unb bunfet. 

2. 5ßofaune 16' jungen, bellen unb Ärüden öon SRefeing, mp^t 
t)on SÄetalt, Stiefel öieredig Don 2;annen£)ols mit aJietaßf utter , ouf 
berSabe mit ©^rauben befeftigt. ©c^aEbed^er üon ^in^r öon C biöGis 
ber mangclnben £)öf)e n)egen gefropft. Sänge be§ ttefften ©d^aHbedberö 
15.}' (4,46 aj^eter). ^unge Don gr. C unten 0,020, oben 0,018 SKeter 
breit, gang 0,180, fdön)ingenb 0,150 aJicter taug, topf 0,07 2Keter 
lang, ©tiefet 0,29 äReter l)od^. Sion fräftig, ol)ne ©d^narren, äieraüd^ 
egal. 

3. ^riuäipal 8' Don 2annen£)olä. ®r. C, breit 4i", ttef 64', 
ÖoljbidEe 1" biö <i mit i" abneljmenb. ioötäerne, in galjen laufenbe, 
mit ©d^rauben befeftigte ©timmfd^ieber. "^2;on DoK unb fräftig. 

4. Söorbun 8' Don 2;annenI)olä Don C big H, Don c ab 6i löt^. 
SWetaU. ®r. C breit 4", tief 5", §oläbic!c 1". 3:on ttjie ©ubbafe. 

II. ^aupttoerf, unterfteö äRanual. 

1. 93orbun 16' Don F an F biö h Don Stannen^olg, Don ^ an 
6^ .lött|. SKetall. 2:on runb unb füßenb. 

2. 5ßrinjipal 8' C bi§ A SSannen^olä, mit ©timmenfdbiebem, toon 
B an 14 löt^. ßi««, mit ©timmfd^h|en , big «" ©eitenbärte. Son 
fräftig unb glänjenb, kornartig, ettoa^ fd^cirf. 



137 

3. &amba S', C biö Fis Sanncnl^olj , mit ©timmj^icbcrtt, öon 
G an 12 lötl^. 3i"ttr »nit (Stimmjd^Iifeen unb aBittfctbärtcn. ©biet, 
fd^arfftretd^cnbcr 2:on, gut anfprecfienb. 

4 ^ol^lftöte 8' Don Sannen^o^ , C - H gebedt , öon c ab offen, 
etnaefe^tc Sabien öon Slt)ornl|oIj , mit ©timmlöd^em. %on: mittet 
feäfttger, runber glötenton, gut füHenb; btc Stnfprad^e einiger 3;öne 
fSnnte pxaü\tt fein. 

5. Dctaöe 4' tjon 12 Iöt(). ßinn, mit ©timmfd^Iifeen unb Seiten* 
bdrtcn bi§ «. 2;on iuie ^ßtinsipal. 

6. Dctaöe 2' üon 12 tötf). ßinn, mit ©timmfd^Iifeen , ©eiten* 
bärte bi§ c. 2:on tt)ie ^rinjipal. 

7. SJfistur 3 faci[) 2' öon 12 lötl). ßinn, mit ©timmfci^U^en 
ouf c bie Si^öre: c v c ^ 

ff c ff ff * *» ^ i^ 

„ c „ ,f : «^ g V bi§ T. 2;on äiemUd^ fti^ctrf, 
burd^ 3 — 4 jugejogene Stimmen gebecft. 
3. Dbettt)erf, Dbermanual. 

1. ©eigenpringipal 8', Don C biö Gis au§ bem JJrinäipal 8' bcö 
)ajH)ttoetfö entlebnt, öon A ah 12 löt^. 3"^", mit ©eitenbärten unb 
Stimmfd^li^en. $;on: glünjcnber, giemlid^ öoQcr, ftreid^enber 5ßtin= 
jipatton, präcife anfpred^enb. 

2. ©aticionat 8' C biö H mit ßiebl. ®ebadt sufammengefü^rt, 
t)Ott C an 12 töt^. 3iH"f wtit ©citcnbärten unb ©timmmli^en. ©c^r 
Qnflcncl^m, milber, äartftrcid^enber %m, gut anfpred^eno. 

3. Siebl. ®ebadt 8' öon C-H Sannentjolä , t)on C an 6i löt^. 
SRetaU, mit ©citcnbärten. SSoEer, runber anaenetimer 2;on. 

_4. ©pi^^öte 4\ conifd^, öon 12 tötf). Qinn, mit ©citcnbärten 
K» c unb ©timm^c^Iigcn fef)r fd[)öner, biö jur I)öd^[tcn J^onlagc an*= 
jencl^mer JJIötenton. 

Äotopetn. ®ine 9JJanual= unb eine ^cbaltoppel, aU SBin!etto<)= 
ptln conftrnirt: Saften tvtvbtn Don bciben nidjt tjeruntergejogen. 

©oÜcctiütritt jum üoUcn SBcrle. Säfet fid[) fet|r leidet treten unb 

«rtb bringt fofort \>a^ öoUe 3Bcrf mit Äotoüeln jum Srtönen (ol^ne 

' $ncumatif). 3ft ol^nc (Sintoirfung auf bie uiegifteräüge ; bie beliebig 

gezogenen SRegiftcr bleiben, lueun bcr 3;ritt, njcld^er feittt)ärt§ ein= 

geQängt toirb, burd^ Icid^teö Stnftofecn mit bem gujje jurüdEgel^t unb 
amit bie SBirfung auffjört, in S^ätiafeit. 

3)ag SBcr! befiht einen SJiagasinbalg, faft 3 9}^eter lang, 88 ctm. 
Brett, mit 2 an^^ unb 3 einn)ärt§ge|enben galten, mit einem ©d^ötofer, 
^Deld^er burd^ einen mit bem gufee in SBcttiegung gefegten §ebel in 
^^ätiafcit gefegt ttjirb. 

?Ccr Söalg bleibt 35® Xöpfer. 95ei gefdbloffcncn 9iegifter*9SentiIcn 
ftcl^ tr 7 ajiinuten , bei geöffneten faft 2 Sfeinuten. 6^ ift bieg 9?e* 
mLtat nxä)t ungünftiger, al^ bei einer Drgel mit ©dbiciflaben ; benn 
bei legieren l^abc id^ jetbft in aSerfen t)on beoeutenben 9Kei(tern*) (j. SB. 




, ©p( 
Wc $älftc be'g aSinbeg ging alf o fd^on in ben SSiiibfaften berlorcn ; 



*) Wt Sabcaa^ :c. 



138 

^tett man nun bei gefoppcltcu Wanmkn unb abgcftofeenen Sftcgtftcrn 
einen fed^öftimmigen Onff an, fo toax bcr SBinböerInft unter bcn 
©d^Ieifen ein fo qrofecr, bnfe ber ^alajxä) in 2^ SRinuten gefegt l^attc. 
Stujjerbem ift bei ber Äegeüabe ber SBinböerluft befto geringer, mit \t 
weniger SRegiftem man jpielt. 

®ie Sanäle finb t)on 26 3)?iUim. ftarfem J^annenl^olj gearbeitet, 
im 3nnern mit Seim geftrid^cn, mit Rapier übcrsogen unb mit SBoIuÄ* 
färbe überftri^en. ©röfee an ben »älgen 10" breit , 11" tief, an ben 
9KanuaUabcn 10" unb T\ an bcr 5ßebal(abe 3" unb 8". 

2)ie SBinblaben finb Äegeltaben mit einiuärtö fd^lagenben Segeln, 
öon öid)en= unb iJannen^olj. SBellen unb ^termd^en jur Öebung ber 
Äcgcl unb Sicgifter = 3Scntile Don ladirtem Sifen. Jleoelfted^er Don 
SKcfeing mit ^öläernen, oben befiläten unb belebertcn SÖcuttem. 5)ie 
JReaifter = SSentile merben öon unten geI)oben; bie ©ted^cr finb ebenfo 
conftruirt, n)ie bic Slcgctftcd^er. hinter bcm ^rofpefte liegt bie Sabe 
beö Dberlücrfö , bann folg? bic $aupttt)crfö(abc ; bann ®ang unb ju* 
te^t bic ^cbaUabc. S)ic größte 5ßfcife ftanb in ber SJiittc, nac^ beioen 
©eitcn bc§ anbern ^ßfeiftoerf in c unb eis 9lbtl)eitung. 

2)ic SKed^anif aubelangcnb, Ijat bic JRcgiftratur SBiufel, bie W)- 
ftraftur SSeKenbretter unb 9(bftraltcn üon 4annen[)ü(ä, SBeßen unb 
2(rme üon ladfirtcm Sifen. 2)ie SBcItcnftifte finb in bie SBcHen ein^ 
oebol^rt unb gc^en in aufgefütterten SDJejsingböcfdjcn. 3)ie gefammte 
SKcd^anif betuegt fid[) faft gcräufd^Ioö. 

©ämmttictje §oIjpfeifen bcfiljcn angefcfiraubte SSorfc^Iäge unb 
Äerne Don t)artem^§ül5c. S)ie ©piciartift fc^r leidet, gleidgmäfeig 
unb elaftifc^. 

S)ic SBinbprobeu, meiere allein eine fic{)ere Söeurtcitung ermöj* 
liefen, üb bic Saben nad) ridt)tigcn (Mrunbfä^en gebaut finb, aber lei^ 
ber nur feiten bei Drcjelrcüifioncn gemad)t lucrben, ergaben foIgenbcÄ. 
S)er Don mir conftruirte 9lpparat n)urbe an bcr B ^45feife be§ ^ro=^ 
fpefteö angebracht. Seim 9?ieberbrüdcn ber Stafte jeigte bie SBinb^^ 
tüage eine SBinbbid^te im $feifenfuBe Don 28®, in 9[nbetrad^t ber öon 
ber 2ait gegen 1 iWeter betragenben (gntfcrmmg fein ungünftigeg @r= 
gebnife. Söei einem ®riffe Don 10 Xafteu in ben beiben imtern Dcta* 
Den fant bie ®i^te um 1 ®rab, bann beim Sliebertritt bc§ ßoUectiö* 
tntt§, alfo im DoUen 3Serte, unb bo)}peIt genommenen ^ebal 2 
@rab. Sfu^altcn ber Staftc B juerft nur im Sßrinjipaf, bann unter 
allmäligen 9ln}ict)en fämmtlid)er 9?egifter ergab feinen SSinbabfoH. 
(Sn ber ©c^lciflabe gebt e§ in biefem galle in bcn tieffteu ßanäcuen 
unter 4—6© SBinbabfall nidt)t ab unb bei obigem ©riffc ani^ üoKem 
SBerfe l^abc id) fogar 8—10 ®rab 9(bfaU gefunben, NB in aScrfen 
renömmirter SJceiftcr.) S)a§ 9tefultat ber $robc toar jufriebenfteflenb. 

©^ tDurben fobann fämmtlid^e Stimmen Jon für Zon erft eiu- 
jeln bann in 3uf ammenftellungen probirt. ©iniac 9J?ängeI uub Unglcid^* 
geiten in Intonation unb Stimmung Derfpra^ ^err "^urttoängter biö 
m ber im Äurjem erfolgenben ©inmei^ung ber Äirdje ju Derbeffem. 
Sm ®ansen toax ba^ Slquitat fefir betrieoiaenb , bie änfprad^e ber 
fämmttid^en ^Pfeifen toax biö auf ein \>aax ?Cuöna^men fe^r pxompt, 



^olDol^I im 3)iö!aut, alö aiicf) Uür^iiafid) im Saffe unb ift bte SBcfaaup- 
tung, auf bcr ÄcgcUabc fpräd^cii Die tiefen Stöne fd^kd^t an, leeret 
®ercbc. 2So bieö bcr ^aÜ ift, liegt bie ©c^ulb an man(jclf)after 2(r= 
Bcit; man mad)e nur bic Sicgifter^lSansellen unb bic Sobrunjjen öom 
Äeacl i\^ jnr pfeife gc()üvin lucit, gebe ben Stcgifter - SSentilcn 
uno Äegeln genug 9(ufgang — bann njirb auc^ ber Jon unb bie 
Äuöf})rad^e nid^tö ^n iDühfd^en übrig laffen. 2;t)eüretifd^ ift e^ ja 
tid^ti^, bafe ber Söinb beim ^urd[)ftrömen gefrßpfter Äanä(e, tt)o er 
tolöfetic^ feine Stidjtnng änbcrn mufe, an (Sjpreffion ucrliert; finb ie^ 
bodg biefe Ä'anäle n)eit genug unb geljöriger ß^^ff^fe' ^^^ gegenüber 
bcr Stbfluft burd) bie Äcm|palte nur gering ift, jo erfolgt ein fo tang== 
famcS ©trömen beö SBinbeö, ba'^ in Der ^rajiö ein 3)cinu§ an Äraft 
nid^t 5U mcrfen ift. S)ic Sutonation ber Stimmen erttjieö fid) al§ 
fcl^r gelungen, ber S^arafter ber einsetnen SRegifter fam t)oll jum 3lu§= 
brua ; bicö trat i)or5Üg(id) beim j. g. 2rioft)te( auf 2 SD?anualen I)er^ 
öor. ®ic Crgel ermöglid)t eine SÖicnge bcr ttjirfungöUoUften 3iegifter== 
jufammenftellungcn. Sd)nel(e ®ängc unb Sriller bleiben Har, andj 
ftaffato lögt fid) gut fpielen. S)a^ uolte Söerf Ujirft impofant, fräftiq, 
ctnt)cittid) unb nobel, tonnte inbefe nad) meiner Stnfid^t metjr JJüÜc 
unb SRunbung pgen. S^icfcr Umftanb' bürftc eine J^olge oon all* 

Scmetner 2[nn)enDung bcr Stimmfdjti^c bei icn ^riuätpalen fein. 
5urdö eine Deffnung untcrl)a(b bc^i^ ^^fcifemDcrtcö erlcibet bie fd^n^im 
aenbe üuftfäule eine' Störung unb lä^t bic pfeife bie Dbertöne me^r 
SciDortreten , iue^fjafb bcr Jon fd)ärfer unb magerer n)irb unb ^toav 
bcfto met)r , je enger bic ®timm)c^tit5c finb. SSunberbarer SBeifc I)at 
man itur bie^"e§ SÜianfo an J^üüc unb JRunbung oon mandjen Seiten 
nid^t bem ^ßfeifemoerf, fonbern ben ÄegeUaben jur Saft geleat, ate ob 
bic ßabcu ben Jon eräcugtcn I So 3. Ö. bel)auptet §err 91 n g ft e r 
in günffird^cn, bie Äcgcttabcn bcgünftigten ia^ iperoortreten ber 2lli== 
QUÄönc unb ber 2:on auö ber Sd^Ieiflabe ent)präd^e mel)r bem fatl^o* 
lifd^cn ®I)arafter! Sdj möd)tc iüoI)t ttjiifen, ujic oicfer „fatfjotijd^c Zon^ 
i^araltcr" befdjaffen fein mufe! llcbrigcnö toirb meine 9tnfid^t in Söe- 
tieff bicfet Sad)e Don bcbcutcnbcn Orgelbauern get^eilt. 

Set ^reif^ ber Orgel beträgt einfd^I. bc^ ®el)äufeö (ttjclc^eö min- 
bcjienS 600 .yfe. ge!oftet 'l)Qt) nur 4500 JL, gemife eine fe£)r befdjeibenc 
I* SoÄcrung ! ba alle iljeile tabcUo^^ nac^ bem Sontraftc gearbeitet finb, 
wcrl^upt alleö fein unb fauber auögcfül)rt, fo fonnte id) bem Äircä^en- 
öwftonbe bie Drgel nad) beftem SEö^iffen ale ein fe^r gute§ SBerf be= 
Jfuqncn. SÄöge Vö noc^ lange jur ©rbanung ber Oemeinbe bienen! 



^efpred)uiii]en. 



^^' ^ricbr. gimmer: 40 cü. ^falmlieber Don Suicarb SBalbiö (1553) f. 
öierft. gem. (Sl^or in neuer Searbcitunj^ D. 55)icffenbac^, ^ienel, ^er^^ocj, 
ftabe 2C. Clucblinburj; , ^^ieiDejv 

^^(£me üerbicnftUd^c SBcreic^eruuö bcr claffifcften Äirc^enmuftf, bic aUc ©mpfclftlung 
*«ittit. Xic SScarbcitung ift burc^rocg ongemeffcn. 



140 

(VJrüfie «Dlifiionä^arfc. ®ciftUc^c§ fiicberbudj f. flem. Gl^or, fo»ie f. 

alat).^ ober «^armoniumbenl. 9)>{it ben fAmtl. fD^cl. b. li. aRifftoni^^orfe. a got^ 

unmcarb. u. fc^r ücrm. $(up. ®iitcr^lon, SBcrtclSmann. 
$ad in 2. ^ufl. er)d)icnenc geiftl. fiieberbuci^ t)on @ering erfc^mt l^ier fc^ ^ 
feinem Vorteile t)eränbert , oud) in numerifd)er SBe^ie^ung , benn t)on 160 Shmoneni 
tft man big s^ 300 gefti^en , fü t>afi woi^l alle berartigen gciftli^en S3ebürfiiiffe ht? 
friebigt n^erben fönnen. Sogar eine ^(n^ai)l 92ummem beliebter l^ieber bei f4tDQi|n 
3ubilaumg{änger au^ ber neuen ^elt ftnb l)ier ju finben. 3)ie 93earbeitung ift bindt. 
bie ig)erren Gering, ^oldhnar unb d. 8d^mibt erfolgt, abgefe^en oon einigen Otjamd' 
fä^en älterer aJletfter. ^te arögere ^(nja^I ber aufgenommenen )i^ieber fmb in wkn« 
form unb me^renteils^ melobijd). ;^üm)a^r ein at^ter unb rechter geifüid^er ^aitft{4a|! 
Hauptmann, Dr. SW., ,,ei|re fei ®ott in ber ßö^ei" SRotetle f. gm 

6bor (mit »illtürl. Skgltg. oon 2 .Römern unb 3 ^ofaunen) na& ber SItot. f. 

SDcftnnerftimmen (op. 36, mx. 3) einger. o. ^einr. :pofmann. fieiMig, Siegdf 

(fiinnemann). $ort. IM., 6ingft. 1 ^. 
@(i)on in it)rer Originalgeftaltung machte biefe eble $erle äcj^ter IHrtJ^enmitfif 
überall — bei entjpreij^enbem Vortrage — bm fcftönften ©inbrutf. ^udj in bfcfcr 
Sptm barf bie SJ'^etfterlompofition meitefter ^^eilna^me fidler imb gemfirtig fein. 
3Beif fenborn, SuL, op. 5: ^f. 86: „öerr neige 3)eine C^ren unb 

erhöre mid^". aiRotette für Solo unb (|{|or mit ^Begleitung ber O^el ad lib. 

^^WQ' Sorberg. ^art. u. @t. 2,50 Jf. 
(£üt luo^lgelimgeneS ^ert im ^enbeifognf^en Reifte. 9)ie 4 Soloftimmen im 
&tatn]a^t ^u ben 4 6:^orftunmen ma^en ft(j^ als ^oppeld^or recj^t gut. SDte Oigd 
gießt bei ber ^uffü^rung eine gute @tü^. 

fReinede, CS:ari, op. 168: 2 qeiftl. @(ef. f. gem. (Sl^or. ^Darmftabt, 9bVm 
^eft 1 u. 2 ä 1,80 jr. ■ 

unfer oielgenannter ^IReifter Slemede greift auc^ l^ier glüdlid^ in bie Seit bec 
Xöne. ©ein öaivum fac reijeni gel^ört ju ben beften Slrbeiten über biejen 3jejt 
?(uA baS ®eibel[e|e ©ebet: „^err, ben ic^ tief im .^erjen trage'', in 2RcnbeIfo^<$et 
^eife, ift t)on bester SQBirfung. * 

Seric^au, X^orolb, 3Beibnad)t§ = fJeftfpieI in 3 SBilbem, beftimmt aw 
^uffü^rung m. leb. S3ilberu ob. XranSparenten bei gri5g. ^rtftt. mi^no^tt* 
f eierlf . m. beutfd^. u. bfln. Xejte , nad) b. l^eil. ©d^rift r. ©oli, ©bor, ^onomrte \ 
m}b $arm. <ßart. 4. Xejrte 10 ff. d^orft. 1,80 M. iieiö^ig, ©iegcl. 
^aq einem furjen faftorale ertönt: „Sann wirb ber ^eilanb fommen?^ fu» * 
genartig burci^gefübrt. hieran !nüp[t fid^ bie (^f c^einung be§ ^gelS — ein mixhmgA* 
ootteä ©türf. — S)er ü)ang ber .pirten nacft Söetl^lel^em befte^t in einem $iffibtbnmi 
unb einer guge. ©e^r »eit au^cfübrt imb \)on fcböner SBirfung ift ber gua bot 
!öeifen auä bem 9Rorgenlanbe, nidftt müiber bie ebele SOhtfif jum 3. SSilbe : 3n SdlJ» 
teljcm. 3)ie Segleitungömftrumente finb gut oenoertet. 

?WeinarbuS, Subm., ©imon «ßetru«. Oratorium, op. 23. Älaüierau^jug- 
Sci|)^igr ©iegel (iJinnemann). 6 M. 
©enannter Sonfe^r nimmt unter ben proteftantifc^en OratoricnComponiftm. 
gegemoärtig ficfter ben üome^mften fla^ ein. 3)a6 er uon ber SifetsSBoj " — 
Sichtung ficb nic^t im geringften tangieren liefe , ift ein SSormg , oiettcic^t 
eüi SRad^t^eil. 3)od) mac^t ihm ber eigene 3Beg ade ebre. ?ftaA längerer 
mentaleinleitung ertönt ein f du^r ©^or ber 3fifd)cr ~ unb in ben &§ören fonmiäier ^ 
tefter Uxt ift m, fouoerRner ,t>crrfd^er. "iJlad) turpem Siecitatio ber er^ä^lerin erffing, • 
eme ber fdftönften Strien : „©iefte ! §llfo gefcgnet wirb ber aRann", f. ©opron. «uC* 
bie fraftooUe ?lrie beö f etruö madftt einen guten ©inbrucf. 3n bem ©cbluMore be-^ 
1. mbfcbnitteS jeigt 3R. mieber feine »ebeutung. 3)er 2. SlbfAnitt (%uf hm. S3aff^K:= 
bringt nac^ Heineren c^orif Aen (iJeftaltungen eine 2:enorarie mit ©bor, worin htciSSutccX^ 
„$Bepe^l bu beme SBege" fe^r anj^red^enb üerwertet ift. f etrt SSefenntnil ift jä^ma^ 





m 

jutiöd^, , ^^ , ^ ^ ,„ ^^ 

SSerleugnunggfcenc. fctruö 9leueanc unb ber ergreifcnbe ä^or : „©^affc iiTndt ^ä 
ein reine« ^cr*" — finb t»on fd^öner S33irtung. 3(udb bie Söieberberufuna ent&Slt 
foliftifc^e unb d&orifdfte perlen. 3n ber 4. mt mm ^fingftfefte) jeigt fidb ber Siau 
bidbter wieber in feiner ganzen ©röfee. 2)er Sec^feigefana jwifd^en ©oloft. (fleinerCto) 
unb e^or, fowie bie 2rinal(^öre jeugen oon großartiger ©e^taltungStraft. 3m ©^lug^ . 



^tbrr oltt JMn^oistfanfli „0 ^ciliaer ®etfi. o heiligte Qtott", tira^ttwU ale (^{ü^ 

»beinftecger, 3oi., op, i24i Sänlbblumtn. 8 Sieb« f. dem, ß^oi (tejte 
twnSRun). fi.l u.2 (i ^an. u. ®t. 2,50 u.3 M.) aeipiiß, eiegel {SinnemQnn). 
Siefc SBalbblUmdetn ^aben folutnbe 9?Qm«n : SIbenb am Meere , 1. iinb 2. 
"■—"iÄ, tu? SRÜBlenrab , ©dieibcn. Sommemai^t, tniS ben aipen. Ülpenanbac^, 
1 auf bem jeften ©ninbe ebler SBoitämufit unb fo wirf) i£ir 3)ufl notft langt 
, btrai fie rnib tjun uonte^mer ^av.i> feinjtenä geflürft unb jum jievlidjni 

S^aul. !>■ oitt'ft. ffiannet^cr ». ^r. Simmer. i. u. 2. ^. 30 ffl(el. 
. cntt. Dueblinbura, IßtenKg, 

%ie In ben beuen $eften enthaltenen (Sifin&lt finb gneämagia geaibtitet unb 
j noib bcm Sh^jaliTe georbnet. Siie ^nn Ift me^ienteild qitantittmtbs 
tqi( , bo4 MIen aatS) anentuietenb^qt^mil^ ffleptnge letneätnefiä. ünt^itn 

^m WJt P>w Btiflefl«btn. 

Stein, (E., op. 29: »oraam corda. Sine Sammig. geiftl, 4ft. 9RHnnevaef. 
tn ul$t augfü^rb. Seile, j. ©ebr. f, Sfirc^e u. tfiriftl. Beben tomb. u. jMfantnien= 
.gtfhat. 1 Jl. $arttc))i;. bei 12 Q^p!. 9,00 ^. iSittenbeig, gmofe. 

KUbetannttS imb CflfltnannteS unb „Steinemeä", b. ^.uora aRulilbiteftDC Stein 
—•-^'. itnb jnmr gut. Sie Mnummerige fiftBn nnSqtftnttete Sammlung fonn 
MD nnnni neben anbemt Sammlungen leben unb pren latfen. 
8"5nl3of-. e»- efioratbudi f. b. 3J!ännei-*or. 4. uetm. u. mb. «uff. 
aRfln^eti, Cbrift. ßaifei. l,eo Jf. 
S)al 130 (^WTfllt ent^altenbe , fe^r gut auSgeftatteie unb babti fetii: biDige 
tuSt tfl baS befte [einer %it , infafem ai etnjig unb allein bie quantitietetib=tb^t|= 
Mtf^C Wpolt be9 prot. Spralä Uertrilf. 3)er grööcni äHaraiigfalllglett Wegen jollte 
MB on^ bie accentuierenb'Cbti)^mifd|e tlrunn, bie in ^orbbeutj^Ianb nomebmlit^ ge= 
Übt tüÜ, Bcrtnten Ictn; enev t)ntte man bie lebiglic^ ber lalplifi^en wiri^e an^ 
'^%Wam fifdbicntdne t)enniFien IBnnen. 
«SJI. 3i»Ö-. op. 87: 10 tel. ©efKnge. ^um ®cbt. für ffirf^ent^Ürt unb 

- '*-' . 1,-3. ^. k i,öO M. Seipsig. Siegel. 

^ §. enthalten 2 Xrauunga:' unb 2 SegEilbniSliebet , ¥(. 20, ein Slei(i= 

_ dn fflfinHfUieb, etn ©ebel, ein fionw, bcS alten Stabat maier ciolorosa, 

.,..,■, ■opojloltfc^en Segen. SSctm aui^ nit^t bejon&erä tief mib weit anSplenb, 

'MtS tinfat^ mib berftflnblidj , ofine tr^Iic^e Sc^nierigtelt, fo bag fc^iDÜ(^etc 

ta gelroii j^ugTcifen fönnen. 

anneic^ate ouä alter unb neuer 3fi' *" t^ronolog. 3olge Dom lü.Sa^t^. 

HejEuie. giir 6S6. Si^ulonft alten, op. 113. 2. Sonb: S^Dräle, 0,75 Jl.; 

3. fflanb: SBelllit^e aRannevt^Öte, l,4.'i M. äafjv. St^ouenfiarg. 

©aä Seriiig angreift luivb edjt unb reit)t. Sie win 3a^n (unter Mr, 5 ber 

'»r. Übt.) geüble Sinfeiligfeit ^at ei: glüdlidi cermieben, beun in ben 60 bearb. 

■I^oifilen Jinb Beibe formen (|in«iiäieiib uertrelen. SDer 3. Banb jeigi mieberum ein 

^inennübliqcS Gantmler=Xaleitt , ba€ auS ber Vergangenheit, neben neugtfa^tem unb 

"""'loltem Tillen aud) nod) lueniger obee gar nitbt iSetonnteS {|en)Dr;;ie^t, fai^emdg 

mtt Uiib ani ber Segenioart SDbefameä uon üUen ISaltungen m geroiraien it>ei[j. 

ft:Qi^t, SESagnei unb wn^mä finb l)ier ju finben. !tu(^ bermlegei ^al baS Seine 

'SCSwn, gen 120 blülterigen uDer blumigen Kran^ miiibtgft au^juftatten. Sin nwMges 

^«rtntteä 3ii6alt§Dei-seiAmB fißtif bos ©ange. — 



lermifdjtcö. 



e^TttbcBtitf ber grau Crgelbaumetftern 3Xarie Sfubelba« 

in ©attmonnSgrün bei Ireuen in ©adjftn 

ai bie ffrau Orgelbaumeiftern SSerllia @)el). in Urouia 9h. 3. 

Votteftretäe , 3^ ßlebanten fein ni§ meine ®eban!en, fagt en alter SpruÄ, 

•et Meb ibnWqcn lier^t pa^t, benn Sie fein mir & fiin^^en ju fefire ibealif^, 

BmtiDi^tnanmetfttm un flammen ntalir jdieinlid) aus emiei Scfiirmfabrltantenfnmiiie. 



142 

bie mit überf))ann ten Sadien t)ief ^u t^im ^at. ^enn ic^ Sie ü SinSd^ iwr^ 
Iriegc, tuerben ©ic bcflcut^oImcS nid) fe^rc bccfc uff mid) fein, meil xdj @ic öoit Sofibe 
ftomme, im meinen 3J?ann bei ©elegen^eet eines Oigelbaue^^ in unferm ®orfe fo 
teraten gelernt, baft «nfere $8cröeirat{)img öingcrf}cr folptc, oerftef}n 8e, alfo iij| f^ 
jrafjjifcft erlogen bin, enigc Äncppe f^cibt , benn arm leimer gcrabe ni^ — aber Don 
Sbeden mar m unfcni 2)orfe ni]d)t lo«, luarum, toeil einem iÖauerÄmonne bie^raj^ 
atte SD'iinuten mit bcr 9^abef)ade in§ Öenide fd)Iägt. 

3a 'n „tmmberbareg Snftrument" i§ be Crgel, ha l^aben ©e ret^t, nur bog M 
i^u 35iele uff'n Orgelbnu luerfen, un alle 9?afenlang en Orgelbauer tool&nt. tratet jeft 
ben Innern rongcr, un t>a noc^ \m^ 9tcgcUe§ üorS ÖJelo ^u liefern i§ @ie aar nU^ 
fe^re ibealifd^, aber bcnnoc^ tuunberbar fd)n)er. — ^oi ©äc^en unb .pöbeln mufe erat« 
gehörig bran globen , njenn ber „Ä'fang ber Harmonie" m ©über ober gar in 9oIbe 
nachfolgen foU, aber'^ „Seimen" f)abm ©e oergeffen, '^xau Ö^ollegen, nn i(ft bin §ic 
meefi .fnep^c^en l^eilfrol), toenn mei ^ann bei aller Seimerei nic^ felbcr gekirnt miib; ■ 
auc^ ^aben mer »eltifte , bie fic^ fcfton felber abgefägt un megfge^obelt l^aben. Un mit 
bem „biegfamen ^Wetalle" l^atg od) fei 3Sttfen , benn engelfd^ Kinn ift fiuibent^eier ini 
mr muß ^o^ fei, loenn mr !een bleierne^ ^ugefd)idt friegt, ha)\ fic^ im erften SSiertd« 
ja^re be ^Pfeifen ^öflic^enoeife oomjftrtö biegen, oerftel)n"©e! — 

9?a — ioa§ bie „Xonquitfd|erei" anbetrijt, ba gäbe id) ©ie red^t , ha^ fein mr 
aber fdjon gcnjol^ne oon btn läbenben Drgelpfeiren in bcr Äinberftnbe, benn bie gieBlfl 
r>on jebem Sa^rgange \m oon neun JRegifteni uff eenen 9J?anuale ; fogar §abcn mr ene 
flene ^oj:l)umana babei, bie immer in guter ©tunmung bleibt. Mx gäben fc aber md^ 
weg!, un fe i§ od) nod) nid) uff enue vluöfteHung gefommen. — 

?lber toie fid) fo'n Orgelbauer brausen mm fd^meifjen muft. ba^ l^aben @c Bei 
3^rer fci^mungooUen ©d)ilbenmg bod) en Sin§c^en ^u fe^re überjä^cn. @rft bie So» 
ferei un ©c^reiberci, el)r {o*n (&)ntraft ^juftanbe tömmt. 3)a muß mei v^cava tnm 
$on^iuffen big ^u $ilatufien lofen, bei ber lieben @(emeene ftd)§ ^axd j^urn Cten 
reben, un — o^ne ^leppt^en n)ill§ in bcr SRcgcl od) nid)t abgcl)cn. 3Jh: trifft aucr* 
loegenö l^ol^lc ^Beibenbeemc, oerfte^n ©e! 

9'iu muß fid) mei 3Kann n)od)enlang uff'n 3)i5rfcm jum (Srem^l runtbrüifo, 
me^rf^tenteelä mit Cluartieren oorlieb näbmen , iuay od) nid) ju fauber id , im bfe 
^Ibloartung ig oc^ nic^t l^otelmäßig uff bie fommil^fotefte 9trt. 9ia — fo frieatS 
Cgnner nicg alle ^age toieber, ioie mei Wann, alg er bei meinen ßltem im jCUtartKre 
lagf, un toir mit enanber enig würben uff alle 9?eune. . ; 

^ber baS i§ ja äben meine ©orgc, grau Sollegen, loeil atteweile braitgen öd^ , 
bie SBerfiil^rung ^u feljre uff bie 2)örfer gebrungen iö , oerjte^n ©e! SÄa — abet ? 
SWeiner i§ fefte in ber ©timmung, win^n a^tfüftiger ^rinj^ipal; ber wirb nic^ maäd« ' 
miitl)ig wie'n reparirter $ofaunenbaß ; bmn bei ung ^atS nic^ tUm gel^ee&en: „Wi 
bemöJürtel, mit bem ©d)leier" u. f. weiter, bamit ©e nur od) jä§n, ba\i x^ in @iW^ ^ 
lerd ßJlocfe ber^eeme bin. Qd) I)abe 9Reinen j^on an ber Songfd^e, nu : „SÄeie id to ^ 
Se^revioabn", ober „3)reie ig ©diwäc^e" toie Saube in feiJiem S^eftanbdfoted^iftiaii i 
fpric^t. S)er fomite ber^eme bleiben mit feinem SSerge, bog ig ja ene pure SotiK ; 
uff'n ^eiligen ©l^eftanb. ■ ^ 

^a, wenn aber mei Tlann l^eem tommt oon fo enner Drgelabnaibmc unb mrt 
weggefommen mit'n Crgclreoifer, bie od) mand)mal bie ©d)ecnften oom ^u^be fäi^ 
im Der „^armonifd)e SSo^ltlang" uff h^n Xifdje rumflimpert , ba ig eg aue mit bm ' : 
„fd)nd)temen Äinberftimmen", — benn mitbringen tljut er allemal S^bem toa^ — wi 
wenn ber SBeridftt oon feiner ©ad)c gut augfätlt, fein mr od) ooll oomßobe ber^etRtt 
— bie meinen 9Kanne woljl wollen — un ber Größte oon allen — hm bie Sei^ 
meljrfd)tent^eelg mel)r im SJlimbe alg im .^är^en l)abcn — wirb mig ja weiter fort»/ 
Reifen. 

50leine befte grau (Jottegen, ja nifd^t noc^ oor ungut! Qd) wollte (Sic mn i 

fagen , hai ©ie bod) mand)eg ^ u feiere ibealifdj bargeftellt t)aben. ©ie fein toa^ i 

fc^einlici^ odf nod) en Singd^en 511 jung ; 'g joirb fdjon annerg foinmen , un bin mit. J 

aller 3fveunbfd)aft 2 

3^re fe^rc ergebene 1 



arie9?ubelbadö. 
Orgelbauergfrau in ^artmanndgrün A 
bei Xreuen in ©adifcn. 



148 

P. S. 

^06 @c m'r ja nid^ ettua bic ©c^irmfabdfanteiuöJefd&icfitc ucräbbcln ! 'S ful^r 
r fo raus unb ^afte iicc^ gcfeftu ! in bic ©«nfcfeber. 3a fu toa§ tatm — locft 
teM'^cn! ci mal t)ortomnieti! Unb menn 8e ma( in hit (^ru^e Seeftabt i^p^ig 
miicn t^im, fo befucfjen ©e ntid) ämal. 3)e Kartoffeln ftiebn m^ ber öucwcr 
nrbialifc^ fc^öne! ©n @d)winöma^ fc^Iarf)ten m'r ocift öH^ S«^)^f '• ^^^jf ^ 0^! 



^loflaen. 



3)ic ^inna^me bc§ oon bcm 9lcb. b. Sil. gegriinbcten ^i5pfcr = @tipenbium^ 
Tun im 3. 1882 = im mavl Sti^enbien erhielten u 30 unb 25 flarf bie 
nmuiriften ^empel, .^of, ^^roff, S^i^of, ©tolg, @d)umm unb jedermann in 
cimar unb ßifcnad). — 

3)cr Kölner aKänncrgcfangoercin ^at in Sonbon unter feinem ^iri- 
rtten, DrgeIöirtuo§ de lijuiae. grofte Xrium)3^c errungen. -— 

fiofpianift 3B. Äriiger ftarO' am 17. 3um in Stuttgart, ßf) Sa^re alt. 

$0« 6. fd^(cfifd)c SWufiffeft ^at ein deficit oon 10000 mrf; ba^ ^0^ 
in er einS uon — 120000 9)iarf ergeben. — 

SJom ÄönwL 3Rufitbirefter (£arl ftaucr in SBerlin (Sdjmibftr. ITA 1) 
ein ßut^ers öt)m nu§ für gemifd)teu 6l)or — bie Partitur f. 1.') ^f., in Partien 
liger, im @elbffoerlagc erfc^iencn. — 

^uci^ ber Grfurter Crg. ber SBarfüf?er Äircftc S5ern^. Schief l)at ein i?utl>er' 
otorium, STejt üon SSinflei, gcfc^ricben. — 

Sie evD^k^v^oql ^* ^rdteftetrs lltt^ 9>^itftffd)ulp in Qäleimair 
(linnt i|uttt 1. ^c^tbt. ctiicn neuen (§:uvfnd. ^Uc«( 0ld()ere ^urA 
[0 ®cfretar{at. 



35riefii)ed)fef. 



Rrau Orgclbaumeiftem @. in ^.: „©lüdfürf), luem bic QJunft ber 9Kufen 
löerflftnflIiAcS t)cr^ei6t : 3)cr ÖJel)aIt in reinem ^ufen unb bie fcftönc S^rin itn 
tlftr — - S)cm S)orfcaIcanten e^riftian ^, in 3).: ^ic tounberbar fd)öne 
icWÄtc: „9ßtc ber ^ofcalcant S3. bem 5J)orfcaIcanten ^annidti ba§ öftigetrcten 
1I9 S&ten (ebrt" (^umore^fe) fiarrct be§ ^tbbruct^ unb wirb 8ie föftlic^ amüfircn. 
.9.®. in SS.: Kennen Sie nid^t bitWAx oon ben beiben Seifen^ quafi äeimpebern? 
•r ©ne lieft auf fein Scftilb fd)reiben: „^Heranber war ein großer ßelb, ^ier giebt'8 
beflc Seife in ber SBelt!" 3)er 9(nbere, ^ef^eibenerc (icB fc^reiben: „.§elv @ob 
®naben, $ier mirb oof Seepe jefabcn V — 



©ic jur Orgelbauer Slcius ; iuerbe xä) 3DUttibo^, bcti 115. 
»I^ & 3b a ^unbec¥'f(^en I (2e|itcttibct CT.. SSomiittag lO'A 
0iicutdsi0laffe |u ©bcrs|Ul)r, in ben ^abrtfräumen be§ 
loflau gel^örtgen gabrifate u. ' Salin^offtrafee t)ierjeI6ft befeaeneu 
erzeuge, alö: 9?eue 3"^^* ^^^^^ Öaujcö 9ir. 112 im ®anjcn öf[ent^ 
rtjpfetfcn , ©pieltifd^c , ^ebal- \ Ud) ju einem bie Sa? c über- 
rt)iaturen, Harmonium, 1 ®rel)^ • jd)reitenben Oebote Derfaiifen. 
ml unb 1 SKanualtüinblabe k. \ 

Dberglogau, b. 27./8. 1883. ^f). ^Ctnatb, 

Soncur^sSßertoaltcr. 



144 



nSliemannS a9htfifle£itoii ift baS ro e i t a u £ 6 e ft e oUcr mufitolifcfien ^nMc^ito, bie 
i($ temte." $rof. (£b. ^onSItd in SSten. 

«3(^ fonn ni(^t uml^in, ba§ SRuffC'Serüon bon $. SHentonn a(8 hai befte feiner Vrt 
ernärcn." ^oforßantft ?t. IBJ. ©ottfc^olg 

(^erouSfleber ber Urania) in %}eimar. 



au 



Soeben crft^cint in mtiUv , öcrme^rter unb öerbefferte^^ 
^uiHlft^^ i" 18 möd^cntftdgen Siefenmflen li r)0 Pfennig : 



llltt^i^-'liai^ati 



üon Dr. I|u90 Hiemamt, se^m 

am ^onfert)atonum ^u Hamburg. 



3)er SBcrfaffcr, bev fx(ij al§ (Sd^ftftcttcr, fie^rer unb Äom^onift f^nell 
einen geachteten S^amcn m mufitaltfc^n toifen erworben, ^at eg ucrftanben, 
bamit ein ^^adifd^Iagebucb gu fcbaffen, ba^ hmdj bie getiefte, gemeinfa^id^ 
©e^anblimg jcbem Stofitfrcuno aHfeitige SBelel^rung erteilt, bur^ ben JReid^s 
tum feine« 3^ft^t§ unb bie 3Biffenfmaftlic^!eit ber §lbfaffung jeboA aud^ 
hm ^Infprüd^en beS ]^5^er gebilbeten Ttn[xhx^ mb beS mamz^ bei muJjxU 
wiffenfcijaft gerecht wirb. SSon bm berufenden §(utoritätcn aUer SWcfts 
tungen ift eS al8 bog befte unb reid^^altigfte ber oorl)anbenen Serfe 
biefer ^rt bejeid^net morben. 

Um bie Hnf^affung ben meiteften Greifen ju ermöglichen, ueranftolten 
wir biefe neue, burc^ ja^treid^e 9^ac][)tröge oermebrte u. öerbeffcrte 
@tercot^:p?Slu8gabc in 18 fiieferungen ä 50 Pfennig. 

zz jKiibfkrt)iti0it tn oUrn Jlui^- nnt ^n|tkolteni)anlilttn(|(tt. i= 

Verlag i>($ iSitrli09ra)il|if(tjen 3(npitiit$ in CetpHS- 

nüteid^ lebrreic^ für ben Siebter nHe für ben ^c^ntann, auSgeaei(finet bimfi 
«ebiegen^ett beS SBiffenS k." aRufüalifc^e» (lentralbrott 

(ö. SSofieletoSÜ). 
„»erbient nac^ jeber 8W(^tttng ^In unfcre unbebingte «ncrfennung unb » ä r m fr e 
«m^fe^lung." (iutttpt (Sei^iaig). 

Jbai 9hemannfd^ SBer! ift mir ni^t ein etnaiged SRat bieStntnwrt auf meine ^^cagcn 
ft^ulbig geblieben." 3)eutfd&e SKufifaeitung (^rof. SB. Öong^anS) 

in ©crlin. 
H^aS betmmbemStoürbigfte SSerl feiner SCrt." Musical Times (S on b o n). 



^ut fit^li^cn 2utf)ctfcicu 



«et '^. .^eirofe 
in S33ittenberg erfci^ten foebcn 

llrilitliiQm 

imb 



Über 

if! unfpr ^oü" 

für bie Drgel 

t)on C Steil!, 

fiJaigl. SÄufifbireftor. 

1. Sttarf. 



Sf^ebft einer literar. ^Beilage oon JR a a b e & ^ I o t ^ o lo in SBcrlin. 
(Sine b^dgl. oon @^r. Sfr. ^ieweg in Clueblinburg. 

<l(f»rt, ISeäag ber ftbrncr'fd^ 8u(|l^anb(ung. ^rutf \99n Otto Sonrab in Vxfwct» 



VIAIIA. 

JHurih-^fitfflirifl 

$tlbm un^ ^rgelfiiicl Imbt^m^ttt, ^m\t für muftitalifc^e 
orie, hirdjlitlic, iitjlnihtiüe ^efaitg- null Clauier-ilturik. 

> & 11. 3Jiergißftev S3aiib. 1SS8. 

i^ erfc^euten i 6iS 2 8änbe ju je 12 92ummern. ^er ^ränumerationg))cetg be3 9anbf9 
d^ n)ie bor ^ '/* SRart uitb ift ha^ ^iatt burcfi oUe ^n^- unb a^uri(alten]^anb(ungeii fotoie 
^oftämter, o§ne ^reiSer^b^un^i , 511 beaic^en. $rei§ ber einjetneu Slummec 37 Renntet, 
lebü^rc«: 10 Pfennig bic 3eUc. 

1 1 1 : ^oetifrfjcS. - ©eyd^reibuitß bcr Siicfcnorgct im ^omc ju Sfiga \). © . gr. Saltfcr 4: Com)). — 
Schumann? on Dr. i&ersofl. — a^ef^rct^uiigeit. — Stupi^runfjcn. — 9?otiäen. — Stuaeigcn. 



^iu fd)öne§ l^ood mit ftolj c|ejcf)n)unc^nem &(ü(iel 
9kcb cipeni 6inn burd)§ 9(11 ba()m fid) tvancn, 
^aa^ eignem 3^^^ ü^ Ien!en feinen ^agcn, 
geft in bev .t)anb bev fiebeneroffe 3"^^^- 

Gin fd)Öne§ Soü§ qleid) einem blonfen ©piegel 
3)a^ 93ilb ber SBelt mit innigem SBe^ngen 
SRein aufjiune()men, ru^ig, o^ne Älagen, 
3Sie fid) nnd) löft bev @d)irffa(§büd)'er (Siegel. 

3)odft ob nnd) bir bu frei bic 3öelt geftdteft, 
£>b bu nnc^ if)r be§ öerjcn^ Äeld) entfalteft, 
S3ett)aljre bir nur gu bir felbft bie Xreuc, 

2)ann mxb ber @d^merg aud) eble @eelennaf)rung 
Unb quillt nu§ fieib unb X^ot bic Offenbarung 
2Bic innres ^ad)§t^um ewig um crfreun ! SDl. Karriere: 



«r fein fl)ftematifd)e§ 5(uöfd)lieHen besQ^utcn nnb8ci^önen, luenn e§ fid^ tjor- 
6t, unbefümmert um ba^ \m ! ^ic ^erle ift be§ |)eruorfu(^en§ fd^on mert^, 
m fie l^Qlb uerborgen im Jünger ftecft: ,,.le prends inon bien du je la 

S-Ucin 6anten'S*ol f f. 

rtf^rer großen ®igel im Ilnm }\\ Higa (Hu^lanb). 

13, mit4a»anualen (C— f" 549?oten), 1 $ebaI(C— d' 27 9?otenX 
124 flingcnbcn ©tiiuinen uiib 6826 pfeifen. 

I. 9)Z a 11 u a t. 
abiatStimmeu : 1. ^rinsipat 16', 2. gtauto major 16', 3. SJiofa 
\ba 16', 4. Dftat) 8^ 5. ^otilflöte 8', 6. SBiola bi ©amba 8', 



146 

7. ®op))dptc 8', 8. ©entS^orn 8', 9. Dutnttttöit 8', 10. »ourbim V, 
11. ©urctano 8', 12. 0!taö 4', 13. @ein«I)orn 4', 14 ©cnnk 4', 



Jungen-Stimmen: 26. Gontrafagott 16', 27. Suba mirabUtg 8', 28. 
Srompette l^avm. 8', 29. 6ov angfalS 8', 30. ©up^on 8', 31. eCoirott 4', 
32. ©ornettino 2'. 

IL aRonuar. 

fiobial = Stimmen : 1. @etgenVrinjipal 16', 2. ^ourbon Iff, 
3. «ßi-inäipat 8', 4. ^ugavo 8', r>. ©bifeftöte 8', 6. SRo^rff&te 8*, 
7. eoncei-tffötc 8', 8. ©oürbon 8', 9. SJiola bi dta 8', 10. S)otce ff, 
11. «riuäipat 4', 12. ^uaara 4', 13. ©aticet 4', 14. giauto boice 4', 
15. Su))croftab 2', 16. Balbflöte 2', 17. Cuinte 2|', 18. Xerj If, 
19. äKij-tur 2,V 5 fac^, 20. gornett 5 fac^, 21. ©esquialtera 2|' mtb 
1|'. 3ungen=©timmen: 22. 5leolobicon 16', 23. Op^^cleibe 8', 24 ga* 
gott imb Dboe 8', 25. C6oe 4'. 

III. aRanual. 
Sabial = ©immen : 1. Salicionat 16', 2. Stcbl. ©ebajft 16', 3- 



))rinai))al 4', 14. ©pi^fföte 4', 15. «ßiccolo 2', 16. üRijtur 2»' 4 fod^- 
^ungen^Stimmcn : 17. SSoj ^umana 8', 18. SSoffon 8', 19. ßtarinett 8' - 

IV. a)ZanuaI. 

£a6tal=©timmcn: 1. Cluintatön 16', 2. giöten))riuätt)al 8', aUnbca 
mariä 8', 4 ^iffaro 8' unb 2', 5. 2»eIobica 8', 6. gtüte tratoerS. 8" . 



7. iBourbon bouj 8', 8. Nicotine 8', 9. SSoij celefte 8', 10. JBtoL 
tremofo 8', 11. gtöten^jrinäipol 4', 12. ©ebacftfföte 4', 11 »oiÄ 
ongelica 4', 14. ©alicet 2', 15. ^armonia oettjcria 2|' 3fad^. ßuRßCf "^ 
Stimmen: 16. 3;tom))ete 8', 17. ^^tjS^ormonifa 8'. 

«ßebal. 
A. ^aüpt'-^iM. 
Sabial=@timmen: 1. ^ßrinätpatbafe 32', 2.DftaUba§ 16', 3.aSioIorK* 
ba^ 16', 4 eontrouioton 16', 5. ©ubbofe 16', 6. gtötenbafe 16', ^^ 
®ebadtbafi 16', 8. D!ta»bafe 8', 9. ßo^Iflöte 8', 10. ©ebadft 8-, 1 i- 
aSioIonceUo 8', 12. Dftaü 4', 13. öo^^öte 4', 14 Dftaü 2', 15. auin:*=* 
bofe lOJ', 16. Jetäbafe 6|', 17. ©'esqiattera 101' unb 6,", 18. 9Kijü*i? 
5^' 5fad^, 19. @ranb Jöourbon 32' (combinirt). SvmQtn = ^ümmttt '• 
20. ajombarbon 32', 21. «ßojaunc 16', 22. trompete 8', 23. ©orno -*'• 

B. ©c^njen=«ßcbat. 
fiabiatStimmen: 1. SSioIon 16', 2. öourbon 16', 3. S)orcepte &', 
4 aSioIon 8', 5. Sßiota 4', 6. glautino 2'. jungen = ©timwen : 7. 
©er|)ent 16', 8. Soffet^om 8'. 



147 



A. Gpppetungen. 

a. fioppd IV. aWamial sum I. Ttanml, b. (S.oppt\ lY. SRan. 
II IL 3)Zan., c. 6oppc( IV. SWan. äum ?ßeba( , d. 6op))et L, IL, 
., IV. SKan. äum 9^eD., e. eoppel IIL 3)Zan. sum I. 9Wan., f. Goppel 
. 9»an. äum IL 9ftan., g. Goppel IIL 9J?an. juin $eb., h. Goppel 
SRan. äum $eb., i. Goppel IV., IIL, IL man. jum L SKan., 
Eoppel IL Wlan, äum I. 5D?aimat, 1. Goppel L 9Ran. sum ^ebal, 
Soppet JJeb. jimt L Wlan. 

S)te Goppel m ift eine biö je^t nod^ nir^cnbö anqetoanbtc 
aierung, mit ber gaiis riefige Gffefte ju erjielen fmb. S)a fic jebo^ 
im ©piel einer gang befonberen Sefianblung fiebarf , l^aben toir fte 
i ,^oli me längere" bejeid^net. 

B. 9? c 6 e n ä ü g e. 

n. Slnfer jum momentanen 9lnl)alten ber Gre^cenbo := SJÖatje, 
äiitomatifd^e ©angftellnng ber Gre^cenbo^SSalse, p. (Steuerung für 
x^cenbo ober S)ecreöcenbo , x. Xremolo für SiJoij tjumana unb 
ourbon b'ed^o, y. SCremolo für Oboe 8' IL SKanuat, z. ßifferbtatt 
m EreSccnbo unb 35ecre^cenbo. I. 9(bftofeer für alle äRan.^SRegifter, 
abftofeer für bie 9ieg. bcö L 3Ran., IIL Stbftofser für bie SReg. be§ 
3»an., IV. 9lbfto6er für bie 9teg. be§ Hl. 3Ran., V. Slbftofeer für 
iScq. be§ IV. man., VI. Stbftofeer für bie SRegiftcr be^5 §auptpebal§, 
tl. ?fbfto^er für bie SRcgifter be^ ®d^n)ellpebaR\ 

C. dritte. 
A. Dmni Gopula. B. ?ßebalgruppe L: A. 3, 4, 5, 6, 7, 9, 10, 
, 13, 19; B. 1, 2, 3, 4, 5. C. ^ßebalgruppe IL: A. 4, 5, 6, 7, 9, 10, 
; B. 1, 2, 4. D. ^Pebalgruppc III.: A. 4, 5, 10, 11; B. 1, 2, 3, 

L ^ebalgruppe IV.: B. 1, 2, 3, 4. F. Sorte IV. SRanuat 1, 2, 
4^ 5, 6, 7, 8, 11, 12, 13, 14, 15. 6. Drgano pleno. H. ^ortiffimo 
IL, HL SÖiannal: alle Sabialftimmen. J. jj^rte L, IL, HL ÜRanual: 
c 16', 8', unb 4' fiabialftimmen oljne gemifd^te ©timmen. K. ^iano: 
SRanual 2, 3, 5, 6, 7, 11, 14, 15, 16, 26, 29, 30: IL 3ßanual 
6, 7, 9, 10, 13, 14, 16, 22, 24, 25; HL aRanual 1, 4, 5, 7, 9, 
, 12, 15, 19. L. 9Jfeä50-gorte L 9)knnal: 5, 6, 8, 10, 11, 13, 14, 
, 16. M. aÄeä§o==$iano 1. SDianual: 6, 8, 10, 11, 14. N. mmö^^ 
irtc IL 9)?annal: 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14. 0. SÄejäo-^iano 
SRanual: 4, 8, 9, 10, 13, 14. P. Söiesso^orte 111. fflknual: 3, 
^ir-S, 9, 11, 14. a. aJJeääO-^iano Hl. 95eannal: 5, 7, 8, 9, 11. 

3;rompeten==G()or: L man. 21. 28, 31, 32; IL 5D?an. 23; Hl. man. 
, 18; IV. 93ean. 16; 9Jebal 21, 22, 23. S. Gombinationö^^^rolon^^ 
Bicnt. T. 9lm nnb 9lbfoppeln ber Gre^^enbotoalje. U. ©d^toelltritt 
t Oboe IL aJian. V. Sd)tuelltritt für IV. 9Kan. unb $ebat B. 

D. SilaDierfaften 
auf ber unteren Gmpore mit ben SRegiftern" be§ ®d)loelltt)erfe§ 

(IV. SRanual unb 5ßebal B). 

W. Goppeluug 9J^anual jum^^ßebal. X. Xutti IV. man. u. ^cbal 
• T. Sd^ttJeUtritt äum Gd^ofaften. Z. ©d^toelltritt für 5ß6^^^armomfa. 



148 

^ufamcnftcHung 

ber JRcgiiter, Sop))cln, 3"8? ^^^ 3;ritte. 

I. mamal ..... 2262 ^pfeifen 32 ©timmen 

II 1633 , 25 „ 

III 1188 „ 19 , 

VI. „ (©c^tücUtücrf) 852 „ 17 

^ebat A 675 , 23 

, B (©c^tpePtper f) 216 ,, 8 , 

6826 Reifen ii. 124 ©timmerr. 

A. Soppelungcn (a— m) 12 

ß. gicbenjüac (n-z) 1— VII.) 13 

C. dritte (A-V) 21 

D. Ätaöicrfaftcn (©c^eütüerf), ^opptlnnc^tn 

unb dritte (AV- Z) .... . . 4 

^ufammen: 174 SRcgifter, 
Gop:petn, Qixc^t unb dritte. 

S)ie aSinblaben fccö Söerfeö fiub burc^gcl^enb^ Äegcttabcn ol^w 
geberbrud mit Dcrbcffcrtcr boppciter SBiiibäiiteitung, naä^ ber uo 
xinö crfimbcucn SonftruÜion erbaut. 

3!)tefetben finb ctagenmäBig übers ^intcr- unb uebcneinanbe 
flruppirt, \o bafe bie game ^ 

" ö^e beS SSerfeö ca. 20,00 SOieter ^ 

reite „ „ „ 11,00 „ 

Siefe , 10,00 , beträgt. 

2)er pneumatifd^e §eber ift in 3fntt)eubung 

im I. Wtanmi mit 54 Säfgc^en 

II 54 

f» *■'• ff ff ^^ ff 

f, ?ßebaf 27 

bei ben SRegifterjügen . . . „ 124 

für bie Soppelungen ... rf 12 

für ben ^ßrincipalbaft 32' . „ 2 7 

mit jujammen 298 SBälgd^en 
t)on üerjd|iebener ßonftruftion. 

S)a§ ®ebtäfe mit med^anifdiem ©etriebe unb continuirlid^em fii 
felbft rcgulirenbem @ang mirb burd) einen Dierpferbigcn Dtto'fd^e 
®a^motor in SJemegung' gefeilt. 

11 grofee ©d)öpfer bejc^affen ben 3Binb für bie öerjd^iebem 
JHeferöoir^ , ttjefc^e jnfammen ca. 11600 Siter feinb entl^altcn un 
benen burd^ bie ©d^öpfer tuenn nötbig 110000 Siter Suft öon 8 
mm SSafferbrud in ber äl^inute geliefert tuerbcn fönnen. 

2)er Subifin^att ber größten ^otj^^ßfcife ber Drgel, bem 6ontt 
C beö ?ßrinci|3atba§ 32' beträgt bei einer i2änge Don circa 10,00 9Wet( 
unb einer lid)tcn SBeite Don 0,50x0,40 = 2000 Siter, toäl^rcnb b 
tteinfte öoIä = pfeife ba§ f" beg ^iccolo 2' bei einer Sänge öon 1 
mm unb' einer lichten SSette üon 6 mmx4 mm nur einen Subi 
infiaft t)on 0,000312 Siter ^at. 



ff 
ff 
ff 
ff 



149 

3)cr l)or bcr fronte ber Drgcl anflebvac^tc imb jum 9Sorn)ärtö== 
^den gcri^tetc aro^c ÄtaDierfaltcn entpft außer ben 4 SWanua^ 
snatoiaturen unb oer $cbal ^ Stfaöiatuv , alk bic in bcr üorftc^cnbcn 
SufammcnftcUung aufgejäl^Itcn 170 öerfdjiebcucn 3"9c, tuä^renb bcr 
auf bcr ca. 5,00 SOicter tiefer tieacnbeu unteren Drqefcmpore für baö 
©iffatihottt (lY. äRanual unb $ebat B) ejtra aufgefteUtc befonbcrc 
Äatoicrfaften mit eigenem S)ianual unb ^eba(==St(at)ier neben 25 
9tegtfter^ügen uod^ bie 4 itjeiteren SH^ tnibäh. 

3>icfe auf ber unteren Smporbüfjne fte^enbc Scf|tDeI(orgel mit 17 
SDtanuaU unb 8 $ßebatftimmen fann auf biefe SBeife auä) ganj unab- 
j^n^ia Dom großen Dr^ehuerf aefpielt , burc^ 2(bfu))petung üom mc- 
c^omfqen ©etriebe be§ ^auptgebläfeö für fid) allein burc^ SÄenfdbenfraft 
mir SBinb ücrforgt unb fo ju fteinercn gotte^bienftfid^en ^anblungcn 
tocrlöcnbct tpcrben. 

S)ie Soto^elungen finb alle mitteft Heiner pneumatifd)er' ^xvid^ 
ftiflpfc felir leicht ju ()anbf)aben unb befinben fid) über ben 5D?anuaI* 
trftat in ben SBorfafebrettd^en , fo baß fie Dom Drganiften jum 2^ei( 
mffttnh bcS ©picte§ unb ot)\K bie Ringer oon ben Xaften ju neljmen 
erteilt »erben fönnen. 

©ic ©teScenbo^ unb S)ecre§cenbo^ä5orri4tung für'ö gan^e 3Berf 
ijfd automatifd^e Stftion, fo baß ber Drganift nur ben ^iebeuäug o 
^ jtel^en i)at, um fie in $;^ätigfeit ju fe^en, unb fann er außerdem 
au($ bcrcn ®ang (fc^neüer ober tangfamer) beliebig reguliren* bie 
3)ttection, ob ©re^cenbo ober S)ecreöcenoo , giebt er ber SJalje ourd^ 
We ©tcucrung p; mittetft be§ 5fnfer§ n fann er bie SKatje fott)of)i 
im (SteSccnbo aU ©ecre^cenbo in jeber beliebigen ©teßung momentan 
anbalten unb enblid^ mit bem Stritt T bie 3Birfung bcr SBSaljje 
auf bic SRcgifteräüge in beliebiger ©teßung augenblidltc^ aufgeben, 
toäjbrcnb bic SBalje teer ttjciter gel^t, o{)ne ein SRcgifter jur Jlnfprad^c 
iu otumcn. 

Stuf bem red^tö an ber Snnenfeite beö Älaüierfaftenö angebrachten 
•Zifferblatt erfiel^t bcr Drganift ben jetoeiligen ©tärfegrab bes^ [)ert)or^ 
Qeorad^tcn ©re^crenbo ober 2)ecre«Jcenbo. 

©ic Slbftoßer 1 biöVll ermöglid^en bem Drganiften ein fel)rrafd^eö 
Stc^ifinren, loeil er je mit einem einzigen leidsten 2)rucf enttoeber 
c^Ilc aJ&nualrcgifter ooer aber bie fämmtlid^en JRegifter je einest Wann^ 
Qle8 ober 5ßebale0 öerftummen madjen unb fid| fofort tt)ieber eine 
cmberc 9ßiJ(|nng l^errid^tcn fann. 




beibehalten unb', tt)ät)renb er biefclbe benü^t , ioieber eine beliebig 
lere einJtcUen lann, um fie in einem gegebenen 5Dioment an Stelle 
Jer bisherigen crflingen ju laffen, ^aben mir itjm baö (iombinationcj^ 
^rolongcment S jur SSerfügunq geitellt. 

3)urd^ bie ^ebalgruppen B C D unb E t)at bcr Drganift neben 
bem §au|)t^)cbal , auf bem er jcbcö beliebige ^45ebalrcgifter einftellcn 
loim, cigcntUd^ noc^ 4 meitcre ^^ebalflaöiere oon üerfc^iebener ©tärte 
jur aSerfüguna, toa&, menn er oon einem älianual jum anbern über- 
iläjH, Don gröltem äBert^ ift. 



c- ^ 



150 

3)ic 3itf^'Ji'^^"ft^tt«ng biefcr ^eba((jrup))cn I II III IV corrc* 
fponbirt in Scjug auf Störte nnb Xonfülle mit ben gleid^namiflcn 
5Kanua(cn I II Hl IV nnb finb bicfc ^^Jcbaltritto , nm eine inößlid^ft 
rafd)c ©enntjnng bcrfclbcn jn crmö9(id)cn , fo eingerichtet, baft tocnn 
ber eine niebergebrüdt iuirb, ber etwa )d)on Dörfer gejogen gelücfenc 
fid) gteid)äcitig Don felOft anölöft nnb ber Crganift al)o aar nid^t 
nötfji'g l)at, fid) nm biefe 3(n«^(öinng ,vt (Kfiimmern. (£§ ift oie^ eine 
qrofec (£rleid)ternng fnr eine rafc^e 9lbtocd)felnng im ?ßcbaKpicl unb 
hex 3fnbringnng ^meier ^ebalffauierc über einanbcr, \vk tt)ir bieä frit* 
]^er manchmal antocnbeten, entfd^icben Dorsnäieljen. 

3n öbnlidjer, jebod) conftructiu gan^ uerfc^icbener SBeifc finb 
bie dritte H J K L M N P Q IjergcfteUt. 9lnd) biefe ^abcn unter 
cinanber bie Sigcnfdiaft, ha^ ber ^u jiebenbe Sritt gteid^äcitig ben 
Dor^ergejogen geioefenen abftö^t. Jl J K üben jeber für fid^ feine 
SSirfnng auf bie SJiannale I, II unb III anö, luäljrenb L u. M nur 
auf baö' I. 9J^an., N nur auf ba-^ II. 9}ian., P Q nur auf baS III. 
9Jian. mirten. SBir erhalten fomit bnrd) biefe 9 dritte für jcbed ber 
3 äKannate 5 üerfcftiebene JRegiftevmif (jungen nnb für bie 3 SKanuale 
atfo im ©anjen 15 Kombinationen, oljne ben 2ritt G Drganoölcno unb 
bie Koppelungen ju redjuen, tuelclje anf^rbem nod^ eine Slnsafjl ber 
oerfd)iebenften ßombinatmen auf biefen 9J^anua(en ermögliAen. ^at 
ber Crganift j. 93. ben Sritt K gejogen, fo l^at er auf btn Süfanuafen 
I Hilf je ein Sßiano, nun modite er aber im II. SIZanuat rafc^ ein 
gorte Ijaoen, in ben übrigen 9Äanua(en l u. Hl aber ia^ fru()ere ^ßiano 
beibef)a[ten, mei( er im @pie( njieber baranf äurüdfommen ntöchtc. ®r 
tritt einfach ben Stritt N nieber nnb ba§ biöl^eriqe 5ßiano im IL Ußanual 
ift auögelöft unb an beffett ©teile ein SDiejäoforte getreten , tt)ä&renb 
ba^ Sßiano in ben 2 anoeren 3)(anualen unoerönbert geblieben ift — 
3u befferer nnb fd)nellerer Ueberfid)t ift bei biefen dritten no(^ bie 
ioeitere ömrid^tnng getroffen , ba^ jeber Stritt bie bnrÄ i^n jum 
Ertönen gebradjten Stimmen bnrd) §eroortrcten ber oetreffcnbcn 
SRegifterjügc tennjeidinet, biefelben aber beim Stieberbrüden eineS an* 
bereu Siritteö jebeömat mieber ^nrüdnimmt, nm ber bnrc^ bm julefet 
gejogenen Stritt in Jictioität tretenben Serie ^ßlafe äu mad^en. 

®ic SBenüt^ung ber ®d^n)eßtrittc unb ber 2;renioto§ bebarf oIä 
allgemein befannt feiner befonberen S5efd)reibung. 

©d^tie^tid) fei nur noc^ ertoäfjnt, bafs bieSöirfung aUer biefer me* 
d)anifd^en 3Sorric^tungen eine ebenfo fidlere nnb präcifc ate über* 
rafc^enbe ift. 

ßö bürfte uieUeid)t aud^ noc^ intereffant fein, bie ®röBenücrf)ält* 
niffe beö 9tigaer ®omeö im Snnern ju fennen. SDie SRaaffc bcö 
SKittelfi^iffeö, an beffen toeftüd^em (Snbe bie Orgel aufgebaut ift, finb 
folgenbe: öö^e ea. 28, 93reite ca. 11, Sänge ca. 56 äJteter, 

S)ie '3)omfird)e ju SRiga ift ein einfacher gotfjifc^er S)au, im 
erften SSiertel beö 13. 3al|rl)*unbertö erbaut. 

Subtt)igöbnrg, Sluguft 1883. e. g. SBalder & ©ic. 



151 

01 lunge Oi)r0aut|lüu« 

<Biit »cief 9Iobcrt (Sci^umattnd<^) au 3. ®. ^crjofl in »rurf. 

Dr. 3. ÖJ. ^erjog n)ar uriprüngUcfi für ba§ ©d^ulfaö) fieftimmt 
unb lebte Dou 1841 an 1 3al)v alö ©d^ulöertüefer in SrudC b. $)of. 
Unfd^Iüfeig ob er S^el^rer bleiben ober fid^ ber 9Jfnfif toibmen folltc, 
fanbtc er ?(rbeiten — ein .speft Crgelftücte nnb einige Gtaüierfä^e — 
an 9{ob. ©djunmnn nnb bat iini beffen Urt[)ei(. dlaä) Empfang ber nad)== 
folgenben 9(ntn)ort [iebette $>. im Dftober nac^ SOJnnd^en über, ttjurbe 
Drganift an ber eüanget. Äird)e, 1847 iJef)rer beö Draeljpiefö am 
(Sonjerüatorium (too n. 9(.5){fjcinb erger nnb SDeproffc ^n feinen 
©diätem gel)örten), nnb ift feit 1854 ^rofeffor ber 50Jufif in erlangen. 

Seipäig , b. 4 9(ug. 1842. 
^erefirtefter iperr! 

§aben Sie 2)anf für 3f)r äJcrtrane'n, ia^^ id) gern burd) Offen- 
^cit ertoiebern möd^te. 9(ber eine ä5erftänbignng anö ber g^rne hat 
immer if)r ©d)ioiertge§. 9?od) bajn loei^ ic^ iiidjt, \va§> ®ie @id) für 
einen Sebenöplan ^ebitbet I)aben — nnb fo mu^ idi mid^ benn ^aupU 
^ääßä) an ba^ rem SRufüaUfd^e f)a(ten, loie eö fid^ mir auö 3l)ren 
6omj)ofitionen barfteßt. 

©ie fdbeinen anf ber Crget oorjugötoeife Ijeimifc^. — Sieö ift 
ein grofeer S5ortl)ei(, unb ber größte (£om;)onift ber Söelt f)at ja ^ür 
fie bte meiften**) feiner t)errlid()en Sa^en gefd^rieben. SlnberntCjeilö 
öcrfübrt aber bie Drget gerabe and) Ieid)t ^^u einer gemiffen bequemen 
8ltt beö ©d^affenö, ba auf i^r alleö gtctd^gut nno fd^ön Min^t.***) 
©d^reiben ©ie menigftenö nid^t jn niel ' fleine ©ad^en unb oer^nd^en 
©ie ©id^ in größeren gormen, in ber ?^uge, ber Toccata u, f. m., 
Don benen ja Söac^ bie l)öd)fte SWufif anffteUt. 

SBoHen ©ie ©id) aber nid^t üorjng^toeife jum Drganiften bilben, 
fo Derfnc^en ©ie ©id^ in ber (SlaDierfonate, bem ©treid^qnartett, üor 
^Qem fd^reiben ©ie and| für ©efang, bieö bringt am fc^nellften 
tociter unb ben innem Sücuftfmenfc^en jur Stütt)e. 

Sef en ©ie anc^ t)iel Süinfit; bie^ fd^ärft baö innere Df)r I)aupt^ 
fäc^tid^. ©pieten ©ie nid)t et)er ein ©tüd, alö bi§ ©ie c^ genau 
inxoenbig get)ört. 2)aäu toürbe ic^ S^nen namentüd) bie 320 
SBad^'fd^en G^oräle unb \>a^ „tool^Itemperirte Glaüier" 
cmpfeblen. 

Slber tfjun ©ie aud^ nid^t jn üie( auf einmat unb üoUenben ©ie 
immer aße angefangenen, nament(id^ gröfeer angelegten Äompofitionen, 
aud^ loenn ©ie nid^t gang aufrieben bamit fein füÜten. 

35ie^ finb nur SBinfe; möd)ten ©ie biefetben nid)t mif5üerfte()en. 
©ie l^aben noc^ eine fdjöne Sugenb oor fic^, nnb e§ läfet fid) in Syrern 
9ttter nod) fo Diel unb kid)t 'lernen. S)arum Derlieren Sie niemals 
ben SKutl^ unb erftärfen ©id), toenn er finten foKte, an unfern grofeen 
beutfd^en SWeiftern, toie Söac^, §änbel, äJiojart, 3}eet{)oDen. 

♦) %m bem j^ocftintcreffonten SBuc^c: „Xic XoöibsO ü übte r. 3luS SRobcit ©(^umoim'ö ©turnis 
lutb Xranßptriobe. Son g. ®nftaü ^onfcn. SWit 2 ^orträtö in 2icf)tbrutf. ficH^ilfl , »rcitfo^f «. 
^rte(. 

•♦) Do8 trifft notütUA , angefic^t« ber «u^obe ber »a(^ocfenf(^oft nid^t me^r au. 

***) Ob ba bo^I 9Reifter e^umontt boUftänbtft Ked^t l^ben bürfte ? 2). Reb. 



152 

®c{)cri 3ic bcnn fvcubifl an^ SBcrt imb fcubcu mir nac^ SBcr 
lauf ciniflcr 3^it micbcr uon ot)vcn 'iHrbcitcn etwa^. 

Wxt bcn beftcn iBün)cf)cn 

)Hoti. Scf)itmanu. 



3i5e(predjniu]cu. 



ilicf)en ^nt^olüflicn unirbinft an. 3" »» ^c.^uH f^wf faclj^eniftfee gucjaben überragt 

faft nllc anbcvcn. Zxo^ bcr )öiUiflfcit ift bic VUi^ftattunn fe^r anftÄnbig. 

Uncr, (Sb., (»i>. 08: (fiiic 'Sänacnuanbennirt biircf) X^üviitgen in 



Söecfcr, 58., CS., up lO:»: 1 (VJcf. f. Iftimni. a)Jännci"c()ov. iicip,vi], Sorbcrp. 3,75^«. 
üJciinuntci ^liitüv ({üßxi ^u bcn beuür,^utiten yicbliiifleu bcutf^cr StebertKfCer. 
%nd) bic bier ßebotciicn iücbcv: '^m ^JD^ii, i*ieb unb 3öcin, ^^unbcslicb imb 3^ Salbe 
enlfprccl)cn fld)cr, buvrf) CSinfnd)l)cit , \l(atiivlid)fcit imb Saiigbartcit , bcui (V^efd^nutcfe 
beS groftcu bcutjd)cii eän(jcrl)ccvcci. 

3at)n, ^»'^^w IMcbeibud) f. b. "^JJi ü u n c v d) o r. ^JOiit einer (Einleitung über bic 
(Sntmirfchniii bcv bcntjd). ^JininicvrtcfaniiCvJ, fnv.^cn biürtvapt)ijd)cu ^ioti^jen über bie 
^id)ter unb .Slomp. bcr Üiebcr, n'cbft'^JÖinf cn für CSIjoröirettion. 4., um 100 
neue üicbcr uerm. ftcrcotDp. ^^Inff. ^^irbiinncn, Jberf. 0,80 .U. 

3)iefe forflfältirt qcmad)tc oanunlunq uon 181 9?ununcni jd)Iiefjt firf) anbeten 

ü^nlic^en ^(nt^olürticn imirbinft an. '^- - '^— —' ?..u.-^.«c.« o — u^ :.u * 

fie " 

ftijiiner, vjo., (»p. üö: vrmc '<san(]c 

4 Xagen. (£in (5\)fIu<J uon 12 Weiänf^cn mit uerbinb. 5)ef(amat. u. JA. ßö^r* 
mann für 9)lftnnerft. (3oli u. Cil)ür/ mit tciliücijer ^^pianofortebcßL MoDier« 
91UÖÜUCJ l .//., bic 1 CS^orft. 4 .U. iicip,vii , Sorbcrg. 
iJeibcr becjnüj^cn fid) gar Dicic bent)d)c oänjicrc^örc ja^rau$ , jabrcin mit mujt= 
!alijd)en J^ippcö ohne 8inn unb ••Ju[ammcnt)anii ; ein }\))tcmatifd) ^ujammcngefteute 
^roßrammc jur S5clcl)run(j unb Unterljaltunj^ wirb in btn mciftcn {Ratten nic^t 
5cbaa)t. .^icr ift bcibc^ beftenö ucrcint, fo t>ayy nid)t nur 6äni]cr auS „bem i^^ 
mi bcutfc^en 9i^eid)" (vJcfd)marf an biefer njcrtüollen (5rjd)einunrt finben tucrben, fonbem 
ond) anbcrc ^^(ngcl)örinc Oicrmaniasi. Cfin frifd)c5 !Öanbcr(icb eröffnet t>m S^tQcn, 
burcf) entfprcd)cnbe 3>cflanmtiün eingeleitet, iaft ben bcibcn ,,öcibnifd)cn" (i^ott^eiten 
bet Sftnger, 93ad)u§ imb (vjambrinud, eine alän,^enbc Cuation bargebrac^t n)erbat 
mürbe, mar ,,fe(fenfeft" uorauöjnfctjcn.*) ^aft m^ liebe Xf)ürinflen be§ ©iorgenö uab 
beö 9lbcnbö einen (ijruft mert ift, barüber läftt fid) faum ftreiten. 3)aft man bafelBft 
nid)t o^nc SJelinion unb bafj t>k Äird)enmufif bajelbft — namentlich frül^er, gegen» 
mftrtig „^apertö" auf bem üanh „leiber fc^r" — an bcr Xaacöorbnung mar uno ^um 
Xeü no^ ift, baran erinnert ba^ ömicnis. Gin laufd)i9eö $Iä&djeu am murmeinben 
S3ftd|Iein pnbet man übcraff c^ax angcne()m, unb i^u einem luftipen^SoUcr tdftt ftd^ bie 
^Ufjenb taum nötigen , felbft* angefid)tö ber 3Bartburg unb bejüglie^ SScimarö mit — 




«aliens — ergebt fidj meit über i>a^ SKittelmafe. 

3abaöfof)n, 6., op. 61; 9tn ben ©turmminb. ÖJeb. u. »Jücfcrt f. 4ft. 9Rftnner= 

d)ox unb Ord). Mauierau^jug 1,0<.) J(., (Itiorft. 1 M. , iDrcf)cftcrpart. 3 JC., 

€r(^eftcrft. 4 .//. Ücip?itg, efegel. 
2)a§ fd|öne JR. (iJcbidjt ^at in X einen bercbten Qttuftrator gcfunben. SBei 
einigcrmagcn guter 9(u^füt)nmg — bit etingcr muffen ^iemlid) treffen rönnen — nrirb 
ber Ginbrurf nngemö^nlid) fein. 
gelcnSfi, fdab., op. 33: gagblieb f. SWannerd)or in S3cglt. öon 4 .Römern. 

iJeipjig, J^cnrfart. 
Sft bic (Srfinbung be§ Äomp. aud) nidf)t übcrmäfjig genial , fo mad)t bod^ ha^ 
©anje einen mo^U^ucnb frifd)cn Ginbnict, namentlid) menii ba^ .t)onu|uartctt ftc^ rc^t 
braö bftit. 
Grf, ßubm., 2)eutfcf)e fiiebertafcl. ?(u§mal)l emft. u. fjciterer ®ef. f. 

9K(inncrftimmen. 1 — 40 ,^. a 0,30 M. ^Berlin, (^iK^Iin. 
Uncrmüblid) fuc^t ber greife SSater bcö beutf(^en 58oIf«gcfange^ ^n öJimftcn bt^s 
felbcn ju mtrfen, inbem er immer ncucö 50iaterial für ba^ ÖJenrc-bcö SBoIfötünüiti^en 
jufammcnfud)t nnb paffenb bearbeitet. 3" borliegenben 4 |>eftcn — bcftcnS aud* 
geftattct — finb 90 üoI!ötümltd)e ®cfftnge enthalten, 'fo ba^ ein Sieb nod} nid^t einmal 
2 Pfennig foftet, obmo^I ein^e gon^ unbezahlbar finb. 

*) Scmt : Caotores amant humores ! 



1 



153 

4Urammau«, op. ll:„iHeincrburd)c^ J^eitcv" (bie .^c^t) üoii 5Jntj 3Äaut()ucr f. 9üts 
folo, SWftnucrc^üv u. Cvd)crftcv-Älaüicrau'?;in- ^I)orft. 1 M, ficip^iig, Staunt. 1 M, 
SSorHccjcnbc böcl)ft brnmntijd)c !3cenc, iüelcf)c imö inS fiuftcrc SKittclalter uoU 
flraffcn ^(bcrnlaubcn^i ,viriicffiU)rt , n^öört unfiieitig'^u bcn lüertüüUftcu ($r|cf)cmungcn 
auf bem betreffenbcii (Gebiete. (Sine" junne, jdiönc JV^au ift ber öcjrerci auacflaflt; bae 
fnnatifd) aufnercgtc '^olf, aiigeftact)^! burrf) finfterc 3)?öud}c , freut pcft <tuf baö arme 
Opfer auf bem 8d)citerl)aufcu. SSevflcbüd) ruft ba^ junge 3Beib nad) JHettung; cö 
unterliegt fdjniölig büftcrem 9(berglaubcn unt) blutigem .'paf}. 8ef)v fcfeiJn i)t ber 
Seeluft: „9äd)tet,* riid)et nid)t! Sd)ulb unb 8üf)ne, iSrb' unb.f)immel, nüer Anfang, 
atteö (Subc ift bie ^icbc, nur bie i!iebe !" ~ 3)er Ä'omp. uerfte^t e«, bergleid)en grnufige 
(Sccncn entfprcd)enb i^u iünflricren. Der 8d)lufj luirft -- menn ber nuSfii&renbc "^iit 
feiner '3n(6c (^eiüad)fcn ift, uerflUmcnb in mübh()ucnbfter ^>(rt. ""Knd) bie übrigen 9(u«5s 
fiit)rcnbcn miiffen ^icmlid) fd)(agfcrtig fein. 

$kugortb, <y.r "P '>: ,,C^ ^ugenb, mie bift h\i fdjön" f. 4 9)2ftnnerft. 
©ibcrf eib, /partmnuu. ^^.^art. u. £t. 1,70 .V. 

35aft bie 3"Jtf"b fd)i5n ift, glaubt n)ül)I jcbennann, aber tucint e^ gelungen wirb, 
unt max fo I)üb)d) unb beAeid)nenb luic l)ier, fo glaubt nuin eö um fo lieber. 
(Öalf, San, op -r. 2 TOnnerdiörc. 9ir. 1: Xaft (0,80 Jf.,) Ta\ L>: SSalb:: 
gcfang (0,80 ./^) üeipjig, ijcurfart. 
.^ier bietet ein junger potnifdier Xroubabour 2 ;yiebeögeftinge gar feiner 9(rt, 
Ajoar ein wenig fc^mer, bod) cö tf)ut nid)t§; er bringe mel)r! 
'fiR()ring, op. 8: 2 Cuortett f. 9JJännercf)öre. iJeip,vg, iiid)tenberger. "ijsart. u. 
et. i,80 ,lf. 
aKonbnad)t unb länger uertragen fid| gut, namentlid), wenn fic fo bcfc^cibcner 
SfJatur fmb wie ()ier. 

S^itn^tx, i*., op. :M: ;^wci ^Deänncrd)i)re. 9ir. 1 3d)iffertieb, 1.80 M, 
an bie 3SiIija, 1,80 Jf. iicip^ig, Jüeurfart. 
Senn ber ^^tutor ein wcnia uon oem ÖJenie feincö grofjcn iJanbömanneä (S^opin 
f)ättc, fo wftre ibm am oüer ^Jfot i^e[)oIfen. 3)amit ift jebod) burd)au§ nid)t gcfagt, 
ba6 feine ^icccn wertlosii finb : nur bie Gifmbung ift wenig eigenartig. 

Sieitcr, 5Cug., i)p. 9: ««ntelfäuger ^illic (öeb. ö. SBum«) f.Soto unb g^or 

f. 3R«nnerft. iiei^Jijig, Äaf)nt. 1,75 M. 
3)er Xitel war fiir ben itomp. fe^r üerfü^rerifd); aber er ift bem faulen gauber 
nicftt erlegen, foubcm er l)at ein jtimmungöootte^, originellem^ !dkt> gei'd^affen. 3)ie 
SScrbinbung ber Soli mit bem C£l)or ift uon fe^r fd)i)ner SBirtung. 
SRciter, 9lug., op. 11: „^ü^ ftel)t eine SÖeib' am (Strome^ ©tranb" 

Cuartctt f. 4ft. 9}iännerc^or. l^eip^ig, Äüt)nt. ^^Sart. u, 8t. 1,75 M, 
3?er Äf omp. ^at bafür geforgt, baft ber betr. ©tranb nid)t gar ju öbc ift, fonbcm 
baft er mit fd)önen SBlumcn g'efd)mürft würbe- Sein 8türf will aber fein öor^ 
getragen werben, wenn'ö ^irfiuig mad)en foü. 

SReitcr, 9lug., op. 12: 2 Cluart. f. aRännerd)or. .Cr i u. 2 1/20 u. 1,00 .H. 
iJeip^ig, Äa^nt. 
!I)cr 9lutor ift hiibfd) im ^^}uge. 3)aö erfte 8tüd: „Wid) ^^ieftt eö nad) bem 
3)örfd)cn l)in", wirb flanglid) fel)r ^üj'^n unb ooU Wirten, ba ba^ feljr reixenbe )üicb 
fajt burd^weg 5= unb oftimmii) ficfefet ift. ^J2r. 2: „9lbc benn, bu ©tol-je" ift wunbcr^ 
6ubfd> bem SBo^^^^J^c nacftgebilbct. Sßlan bringe mei)r ! 

Siinoft, .t)ugo, op. 1«: \ !äDUnnerd)i)re; 4 .^. ä 0,80 u. 0,00 Jf. ^eip^ig, 
ileucfart. 

3)ic 4 fiieber: X'ort ift fo tiefer 8d)atten, ^^Id) Wott, nun ift mein' ^cit oorbei, 
3)u flarer 3tem, 3)u I)crrlid) beutfc^er 9)tftnnerd)or , finb gan^ pbfc^ gemacht unb 
tlumen gut. 

3 ö 1 1 n c r , ,öc i n r. , op. 12: 3) i c .^ u n n e n f d) l a d) t. J^ür 3oli (Sopran u. SSa? 
riton), 5iJcännerd)or u. Crd)fter geb. u. fomp. Crd)eflerpart. 18 M., Älatjier:: 
"äu^m 7,50 .//., (£t)orft. 8,20 Jf., Soloft. 1,00 M., Xe;rt 0,15 M. iicip^ig, 
Siegel. 

^ic gorfeartigfte Äomp. fiir Wftnnerc^or, weld)e bie ncuefte ^-Jeit barbot; eine 
9(rt fleinc«^ Cratoiium. Der 1. Xeil fül)rt uns ins^ iJagcr ber (^oten, bie btn wilbcn 
^unncn cntgegenrürfen. Der l)ier auftretenbc Cil)or l)at ein büftereö ÖJeprftge. 3)ie Soli 
bc* iTönigiJ X^coberid) unb feiner ©attin ÖJotlinbe ijcigcn oon groftcr eiTejjung unb 
ftec^en entfpret^enb ab uon bm großen i&i^öxtn, wie benn ber Sopran bie unaud- 



154 

blciblid)e SWonotonic bcriWärnicrftimmen nid)t auffommcn läfet. 3)cr ^ftoi* ber Quoten. 
mit feinem .<ifi)ni(^Äpanrc ergebt fid) unb bann gc^tö in bic Reifte @c^Iad^t. 3)er 
(i^arafter bev luilbcn .v^nnnen ift fcl)v gwt nefennjcid)nct. ^'cr Ä'öniö fftUt, aber bcr 
8icq ift bcn (^oten. Xa cnnnnnt fidi baö eble 3Scib be^ (SJefallenen üon ihrem tiefen 
©d)mer,^e, bcni (jcbeucjten .i?ecre 3)iut ,^ufpred)enb. 3d)lieftlicf) ücreiniflen fic^ ©atttii 
unb .§ccr ^um "il^reife bc? ncf^Ünen gelben. 3)cm 9lutov ftc^cn für alle bicfe Stimm- 
xuicjen' I)inreid)cnbe mnfifalifd)e ^JÜ^ittcl .^u OJebotc , fo ha\] fein nnfcljnlidje^ 3Serf über* 
nfl — bei cjuter ^^(u!3fü!)ninc\ — üon .yinbcnber ^Jöirtung fein bürfte. 

^lumpel, 2iJi(t)elm r4>rüf.bcr "iDhifif in 3Wrt- Sturmeömülfe (ij:eft ö. X^ob. 
■Scrbane^xu) f. 1 oincjft. mit 'sßiano (l,ri<)), !!Bu!areft, H)icl nn^ 38eifj. 

^ie meIobifd}e ^iavlic beö fdjön auögeftntteten ^erfd)cngj beiuec^t fid) im mmft:: 
nifd)en iöolf<?tone, ol^nc benfelben fclQiM)d)^äU copii-cn. ^'ie gan^^c «Haltung ift aiifecr* 
orbentüd) ein^eitlid); bic ftlntoierbcglcitunq ücniltl) überall bcn feinen ÜÄuftfcr, bcr 
üollfommen auf ber ,^Öl)c ber >}eit fte()t. 3)ie SÖJirfung ift befter 9Irt. — 
^:poI)l, Dr. JKicl)ttrb: Wefammelte 3d)riftcn über ^JÄufit unb aRuflfer. 

1. ^J3anb: $Hidiarb ^aqner. ± 93anb: ^van^ Sifat. iicip^icj, ». ©erliefe 

(iö. (£Iifd)er). 

— (AJebid)te. '2. fel)r ucrmelirte ^Xuflage. Söaben = 55aben , irmil Sommer* 
mcQcr. 

3u ^Xnfang bcr fünfziger 3al)c gel)i)rte gar grofjc 3»l^iiifl^"d unb felteitfter 
9)2utt) ba,yi, lim für bie .t)änpter ber neubeutfd)en Sd)ule ^ifj^t nnb Wagner bim^ 
Söort unb Xt)at einzutreten. !öeibc rül)mlid)en (5igenfd)aften jieren ben 95crf. bcr 
uorliegenben ftattlidien ibttnbe in ^i)d)ftem ^JOtaafte. 9hir wenige wie ber ))cremigte 
^^renbel, 3)räfefc, (iorneliu^, ,^tLW)ler, 35ülün) 2c. ujagten esJ, lueil ftc baö 3^9 
ba^iu galten, für bie reformotorifd)en S^cen ber genannten 3)io«furen üoll imb ganj 
cinjujtc^en. hr JH. ^$ül)l gehört ^u ben erfteh unb beften, bic für bad muft- 
falifcQc 5ürtfd)ritt0prinzig felbftbcimifjt Dorgingen. ÖJcgeniüftrlig ift t^ feine ^Itnft 
meljr ein iiif,^t^ über ^Bagnerianer ^u Ijcifien. '^J^ad) 8—4 S)ecennicn ^at xmfer fil^ncr 
unb geiftDoIler ilftmpe bic feltenc (^enugtl)ung , ha}] feine früher unter Sturm nub 
3)rang ueri)ffentlid)ten Söorte, alö gut proöl)etifd)c, uoUjtänbig in (Erfüllung gegangen 
fmb. 3)a{i er bat)er feine ^^^jcrftreuten iölätter unb iölüt&en" ^u jiuei mertuoUen un* 
ücrnjelüid)en Äränjen unb (VJuirlanbcn Dereinigte, war wot)! iljm juntidjft 53ebürfnt|, aber 
angefid)tö be§ llmftanbe§, bafj feine be^^faUftgen '!?(u§laffungen immer noc^ ba^ ^ert^s 
üoufte unb 5öefte finb, maö mir über eni^elne Serte i^if^tö unb SBagnerö bep^en, — 
ift eö and) beut gröfieren 5n)eile be§ unbefangenen $ublifumi5, ba^ jene ^'äm))fe 
um ba^ gute 9^ieüe tennen lernen mill, Don ^öl)em 3"lereffe, jene trefflid^en ^a^d 
in neuer ÖJeftalt $u ftubieren. 3^1* ^^^ 3öerfe 2öagner-3 finb üi geiftuottftcr Seife 
berü()rt unb conftatiren ben genialen SBlid ir)rcö '^lutorö. 9iid)t minber mertl)t)oU ^inb bie 
?(b^anblimgcn über J^xan^ äifjt unb feine 3Serfe. Staub ber ^JSerf. biefem ©rofemeifter 
bod) faft ein 3al)rjel)nt alö l)erüürragenber fd)riftftcllerifd)er unb — umfifalifc^r 

tLcunb riil)mlid)ft ^ur Seite. SSieleö ma<^ bie (Jntfte^ung ber einzelnen IBif^ttd^en 
d)i)pfungen anbelangt, cvfäfjrt man ftier ^um erften 9J/ale. 3^ie §lnall)fcn lt^^^^. 
3nterpretatiouen ber V)"^^^'^"ifd)en 3)ic^tungen öüu Üifj^t, befonberö aber bie ein- 
gcl)enben S3efpred)un0cn ber 2. 2)ante= unb' 5auft = Si)mpbonie finb immer noc^ baS 
äSoräüglid)fte , iüa§ über bicfe gcmaltigen Sd}öpfungeu üeri)ffentlid)t murbc. 

3(ber nicftt nur M fd)lagfcrtigcr , fdiarftlnniger unb ftl)lgen)anbter $rofailer 
bocumentirt fid) unfer ^Ofieifter, fonbern aud) al§ feinf inniger, l)od)begabterSQrifer, ber bie 
püetifd)en gormen mit grof;er (^cmanbtl)eit ^aubftabt unb erftcre mit fd)bnftcm Sn^^lt 
au^i^ufc^müden uerftel)t, ^cr reid)e Snljalt beö anmutl)ig au^Jgcftattetcu ^önSc^enl^ 
gruppirt fidj mie folgt: 1. SBaben^Sabcn (ber gegenioärtige Sßolmfife ^^* ^^* 
oerbienten licben^mürbigen 9)?anney), 2. im 9tf)eintDal, 3. ^elte Xage, 4. getrennte 
Siebe, 5. bunfle !j;ftd)te, 6. SSanberbud), 7. ^JJeue ®ebid)te: 5tnnft unb Scbcn ^öd^ft 
mert^oolle Öiclcgcnljcitöciebidjte auf Sd)ubert, "ilKOj^art, Sif^t 2c. entl)altenb), 8. ocitoc^ete 
SBlättcr. ^n ollen bie)en Qnfpirationen mel)t ein reid)ei5 (^efül)ls?leben , auöaebriidt in 
mufterl)after ÖJeftalt. gnmicr nnb innner ioieber wirb man ^u biefen feinen uiü) 
gcmiitf)^jinnigen 3^id)tungen 5urüdfcf)ren. S^^^^fi^^^^^'c mcrben bicfe liebenSmürbioen 
$oeficn bzn (^omponiften an§ ^crj gcmad)fen fein, benn faft alle 95lumcnfpenoett 
unferg trefflicj^en-'^t. ^obl finb burA unb burd) mufüalif A. (Siniged batum 
l^aben ftc^ bereits mit ri^tigem ^lid fiifjt, o. ^ülom 2c. in biefcr äkaiel^mtg p (Bta 
mütl^ gebogen. Vivat seqnentes ! — 



155 



^oflseit. 



3)ie mn ber ^^smgcr (Soncorbta cmgefe^teu ^veiövid)ter ()aben ben ^rci§ öon 
20 Silicaten, bcr für beu bcfteit (^ffai) über Siel). SÖaguerö ^ebeutunjj für bic bcutfc^c 
Äunft auößefc^t luorbcu \mx, ber, mit bcm ^JKotto : „3ct) faim ben ÖJciit ber ^Kufttnid^t 
anbcrö fnfjcn, alö in ber ;i!iebe" ())l. iföagner) uerfe^enen ^Xrbeit ertheilt. ^erf. bicfer 
9lrbeit *' ' '^^•' ' " '^ '^ " " "' " " '^^ ' 




bröngt. 9ln bie 6telle ber bi$I)erigen 35 i)mnm für bie 12 felbftftftnbioen %önt auf 
bem Älaüiere ftnb oud) nur 1 2 felbfifttlnbigc 9Mnicn getreten , fo ba^ bnö 9btenbUb 
au(]^ ftetö ein Jöilb für bie ^u greifeubeu löne* ift. 

©nie e r 1 c i d) t e r t e 5t'u§gabe ber Wufif ^u 5)^. S^ a g n e r'ö ^^J a r f i f a ( für 
2 ^(inbe ift Don 5lleinmirf)e( unb eine 4t|änbige 33earbeitung beSfelben Don 
§ u m )) c r b i n g (^ain^ bei ©djott) crfc^iencn. — 

'5 r a n ,^ ^\[h^ f)^t ci"C» neue n (3.) 9Jl e p !) i ft d lu a 1 5 e r componirt. 3)cr= 
fclbc ift 5ran Saell^Xrautmann gciuibniet. ~ 

^aä:) bem bcr ]^od)bcgabtc unb nufecrorbertlid) rü[)riqe vEc^uIinfpcttor Dr. (J^uftaü 
gröftlid) 5u 8t. 3oI}anri ci. b. Saar ffi. 3. ^^uröt'^ berüt)mte Sprac6bcnf = 
le^re für ^oüg^fc^ulen nati^ bcm gegemuärtigen Stanbpunfte bcr (Bprat^raiffcn* 
fc^aft unb ber Unterrid)t2ilel)re, in 2 9(u$(jabcn (eine größere unb eine f teinere*) meifterüd) 
bearbeitet Ijat, fo bc\^ bicfe beiben Sel)rbiid)cr unbcbingt ^u bcm SBeften get)i)ren, melc^eö 
bic einfrfilagenbe neuere IJiteratur barbietet, ift er aüc^ su einer populären ®ars 
ftelluna ber jc^t immer mel}r m ^Xufna^me fommenben .6erbart'fd)en 
$ f t) (^ 1 g i e unb $ ft b a g g i f g e f rf) r i 1 1 e n. 3)iefe IHrbeit f ül)rt bm Xüel : 
„3)ie mif fen)d)aftlid)c '^^Säbag'ogit in i^rcn (sjrunble^rcn gemein^ 
Derftcinblid) bargefteUt unb aii 33'eifpielen eriftutert" (gef rijnte ^reid*. 
fc^rift, 3Bienunb fieip.^ig b. ^ic^Icr). 9f2eben grofjer illar^eit unb ^tnfc^aulic^feit berüJbrt 
aud) (lufierft looljltbuenb' bic $8orurtf)cU§Iofigfeit unb SBcf (Reiben I)cit, mcldic angenehm 
abftid)t gegen bie lad)edid)e SSomerjmtbuerei'unb ben coloffalen 2>iinfcl , meiere manche 
2^räger öeö 6l)ftcm^v namentlid) em^elner Uitterianer leiber tcnn5cid)net. (JreUid) fagt 
ber ^eminarbireftor l)r. 33. Oftermann in dbenburg in feinem ^erfrf)cn: 
„3)ic @runblet)ren ber piibagogifc^en $fljd)oIogie'', nid)t gan^ mit Unrecht: 
„2)ie n)iffenfc^afttid)e üBafiö, auf melcfie fic^ bie oorhegenbe 3)arfteUung oer iSeelcnfunbe 
grünbet, ift bie S jj e f dj e ^ f l) d) 1 g i c. 9}Zeiner' lleber^eugung ixadj bietet biefelbe 
lucit glücfiid)erc ?lnfniiptungöpunfte bar, alö bie, in ber 'jj^äoagogif nod) tjcrrfij^cnbe 
fterbartfd)e ficljrc, ioeid)e mit i^rer rein med)anifd)en ^(uffaffung be« 
©eelen lebend eine Icbenbige ©ntmicfelung bcr (^rjie()ung^(e^re erfd)irert, jubem 
in ujefentlic^en fünften bur^ ä? (inner mie J^'o^e ab fdj Uelzen b miberlegt fein 
bürfte. — 

Dr. ?(Ib. Sd)mcgler fagt in feiner (\Jefd)id)te ber ^t)iIofopI)ie imllmri^: 
„3m ©äugen tann man bie .^erbartfd)e ^()l)Iofopt)ie b^cidjmn alö eine fjortbilbung 
bcr Scibni^'fc^enSKonaboIogic, tooU au^bauemben 8c^arffinne§, aber o^ne innere 
gru(jbtbaffeit imb @nt'iüidctung^fn()igfeit. (Sbenfo abfällig fpiid)t fid) 
Dr. ^^(ug. SBoqel in feiner (4Jef d|icf)te ber ^^äbagogif ai^i 3Biffenfd)aft über 
bic ,§ e r b a r t ] d) c $ f i) d) 1 g i e au^\ Dr. gröl)lid) gcijört 511 ben unbefangenen 
18eurt()eilcni bcr unbeftreitbaren SScrbienfte ^. (Sr ift burc^au§ nii^t blnib gegen 
bic bcm fraglichen (Sl)ftenie anl)aftenben SJlängel. „3)ie Äunft t)at nie ein ?üiann 
bcfeffen! — Da ö gilt aucf) oon ber (Sr3iel}un gö fünft. 9Jian oergleidie aiicft, 
joaö ber gemiegtc $t)ilofop^ g r i c b r i d) it i r d) n c r in feinem ocrbienfthdjcn SBciic 
„bie ^anptpunfte ber 9JZelap^i)fir, 8. 108 u. 199, über bie|)crbart'fcben5lnfid)ten fagt. 
Son einer e?:acten SSiffcnfcbaft fann ba moljl faum bie dicb^ fein. 

SRufifSireftor 5'^'^ii5 5)1 ein in (^is^Ieben l}at eine gcftcantatc gur Sutt)erfeier 
gefd)rieben. 

(Sin oon Äarl .'paljn erfunbencö „Cannis tninscenUilis* genannte^ 3)2ufils 
inftrumcnt , weites burcö Umgeftaltung ber bi§^erigen Sonftnittion oe§ ^amwniumS 

*) VXtmfotrg, 9ictfc. 



156 

eine fcf)öncrc Äianofavbc unb (^vi^fjcvc Söicfljamfcit ber «Stimmen tx^\ti)Ü , fint lobeitbe 
?(ncrtcnnunn n^funoen. 

!3)ci* '.^lünicjl. 9Jhififbireftür ÖJcovfl 58 ic vlin^ ijat bem ^rofcffor = 3:itcl er* 
galten. — 

9lu<5 Cttiücilcv fcfjvcibt man mx^: iUm 17. ®Jai feierte bei' mittelrljcinifdjc 
üe^revsöJcfanipcicin ^u C 1 1 lo c i I c v fein 1 .'). 3al)rc8f cft, mit luelc^em in bicfcni S^^^c 
bie 3 u bei fei er beö 'iOjötiiijjcn ^eftel)enö beö genannten SSereinö Derbunbcn war. — 
!?lm 1(). guli iHf)? fanb ju Simmern baö 30biiif)ri(je >KcformatiünfiJ=3ubel[cft ftatt, 
bei ber mitjutoirfen üe()rcr an^-> ber 9?i1f)e nnb Sctne, ebenfo t>a^ 3eminar in 9?eu)Qieb, 
ficbetcn wnrben. Ü^cr J^irii^cnt mar ber bamalinc 5!)?ufitlel)rer am Seminar, Wnifll. 
SWufifbireftor (vliiflel. Ter (Sinbrurf bci5 Jcfteö mar ein fo oünftifler, baft ber 
SKunfrf) nad) 35eran)taltnnrt ät)nlid)er ^-eftc rejje mnrbe, nnb bie Jjolfle mar btc ©c* 
fjriinbunn beö „9)i i 1 1 c ( r () c i n i f ri) e n c ü a n g. ii e 1) r e r :^ C^») e | a n fj u e r e i n S". 
^eiT J^'lüncl mar ec^ in evftcr J)Jeii)e, ber ftd) ber 9(u2ifiil)ning jene3 SöunJd^cS 
m Dollftem '^afjc ^in^ab. i!cbl)aftes? 3"*<?^*sfic mibmetc ber ^wten vöacfte ferner jener 
aUgemein üerel)rtc SOiann .^. JHo.q.= u. ^rüüinjiaI=Sc^nIratii Dr. Sanbfermann, ber 
banmis an ber Spijje beö SSolfofcInilroefenö im J)iefliemngöDeüirfc ©üblen^ ftanb. 
I8f)8 fonnte ba^ erfte 3a^reijfeft ftattfinben; St. C^oar mar ber S^ftort, fJIügcU 
SiJeumieb mar ^rftfcÄ unb '3>inflent. — 

3)aö rei(t)^alti9e ^^roflrannn bee Cttmeiler Äirct)encüncertc«J begann mit einer 
JSf c ft = (i; a n t a t c üon CvJ. JVIüqcI , ber , felbft uer()inbert , baö Subcifeft beä SJercin«, 
bei beffen S3egriinbunß er fo Diele 58erbienftc, unb beffen SSa(i)fen unb ÜJebci^en er au^ 
in ber JJ^me lebljafteö ^ntereffc bcmaf)rt l)attc, mitzufeiern, in biefer ©antäte bem 
SSercin eine fdjöne Scftgabe mibmete. — 

2)er berühmte t^üringfd)e Scbriftftelfer Sup. ^ e i n r i d) S d) m e r b t in Walters« 
Raufen ift anläfjlidj feineö 50 j. ^^(mt^jublftumö jjum 3)octor theol. honoris cansa 
üon ber llniuerfttiit Qena unb t»om .t)erzoge üon (Soburg-C^ot^a ^um Älrc^enrat^c er» 
naimt morben. — 

Dr. JWic^. $o()I, ber uerbienftüoUe 2)id)ter u. mufifalifc^e Srfiriftflellcr in 
©abenslöaben, ber lang jft^ricje acfinnun9ötüd)ti(je JJrcunb Dr. granj l^if^t'Ä unb 
Dlic^. SäJagnerö, ift burd| aöeimarö funftfinnigen (Öroftb^^'S^g Ä?arl 
^(Icjanber burd) SSerlei^mig be§ aflittertreuje^ l.Älaffe unb folgenbeä ig^anbfc^reibcn 
ausgezeichnet morben: „Sie ^aben, mein lieber §err ^of)!, burd^ bie Rwctgnimg S^rcS 
SBerfeä über ijran^ fiifjt, ^ir eine 9(ufmertfamfeit bemiefen, bie yd) um fo lieber 
entgcgeraielime, alö 3c^ tid)er bin, bap ba^ üebenbSbilb Öifät'ö, ben Sie mit JRed^t meinen 
Ircunb nennen, üon 3^"cn mit ^Serftftnbnifi imb ber ^ietftt baraeflellt ift, welc^ 
jbre ?tufgabe uerlangte unb toelc^e geeignet ift, ein neueö ßbvcnoenhnal be§ eblen 
RamteS unb Ä'ünftler§ gu {Raffen. Empfangen Sie btn 31uöbruct SReineg Derbinb« 
lid^en 55)anteö unb ^Keiner Sertfifdiö^ung. 

Sßeimar, b. 25.3um 1883. Ä'arl 5(Iejanber. 

9(m 12. 3uK Derfdf)ieb in fieipzjg ^tof. Dr. ^ermann Sojjff, geb. am 1. 
3uni 1826 in öJlügau, in meitcren Ä^reifen befannt aU CSomponift, ajtufitgele^rtcr unb 
©efangle^rer. 

^le llniuerfttät in 9?em=g)ürf ^at bm bortigeu Organiften ^^Senfielb ^^um 
3)octür ber aJtufif creirt. 

Rür baö 90'io5art?3)enfmal in 2öien finb bi§ iejjt r)0,00ü JJI. gezeichnet morben. 

3)er «ßarifer StabtratI) f)at — 200 gran! ! ! alä 33eitrag für ba^ Ißenfmal iöerIio§'«, 
beö gröfteftcn franzöfifd)en 3nf*i^nieutaIcomfoniften gezeichnet, ^ßrauiffimo! 

3)em berü()mten franzöfijc^en Organiften ^$^. DJame au fott in ber ^rd^ ^u 
St. (guftacfte, mofelbft ber Scijöpfer b'eö neuen .^anm)nicfi)ftemö Orgel fpielte unb 
begraben ift, ein 3)enfma( errid)tet toerben in Sorm einer feiinnerungötafcl; bei ber 
Ginmei^ung fott bie (SScUienmeffe 9t. aufgcfül)i1 merben. 

Söei 33i3I)Iau in Söeimar erfd)ien: S^eueö »aterlftnb. fiicbcrbud^ für 
^Boltöfc^ulen unb ^i)bere Se^ranftalten. ^erauögegcb. ö. 3Jiüllers©artuna, 
SBrftunlid) u. C^ottffl)aIg. 1. .&. (f. b. Unter«.) 4. ^^(uf(.; 2. §cft (f. Witte!» 




JBiebermann, 3 2Jlar!) erfc^iencn. — 

SSom Pfarrer 50^. .^erolb inSdjmabad), 5Reb. ber Siona, erfd^icn (in Hüters« 
lol^ b. Bertelsmann) eine iiturgif(f)e ^eSper auf ba^ fjeft ber ^Hrc^mei^e, oottftftnbig 



.:3 



157 

liturdW s mufif alif (3^ att^öcarbcitet irnb fantnit bcn SWclobicen ^erauSfjegeben. (Selftr 

3m „tnuf. SBod^enblatt" ö.G.S». fjrifefc^ inSci^jaiQ finbct fid^ in 9h:. 32 u. 33 
em tntercffcmter ^uffa^: ,,9Sic luiü SBcctl^oücn feine ©laöierf onate in Cis- 
moll (op. 27, 9hf. 2) üorjjetragen l^abcn? — 

SBagnerg ^arfifal toirb) bem SSemcl^men nadj, auc^ im folgenben 3a^re, 
im SWonat ^^luguft, in Söoljveut]^ jur 2)arfteIIunß fommen. 

3n Sei^j^ig fanb am 3. ^ujj. bic olftmenbe ^tuffü^rung öon $. S3erIio^'§ 
SÄcifteroper ,,S8eni)Cuto ^tUxni", Die Dr. gran* Sifjt befanntlicfj juerft in 
in Weimar für ©cutfcftlanb eingefül)rt ^attc, unter großer SSet^eUigung ftatt. 3)er 
Ätmeifter Sif^t mar anwefenb.*) 

3n fionbon ftarb Cvganift ©iot^en (S^lar!, S^orfte^er einer Orgelfd^ule. 
^e^I. DSwalb Änauer, ©antor in SBun^lau, am 22. Suni. 35e§g(. 'gran^ 
®o^|)Ier, fjlötcnüirtuoö unb ^ofcapettmeifter in SBien am 27. 3uli ^u SBoben bei 
38ten. — 

3n Weimar war ber augge^eidinete ^ianuforteütrtuoö SB alter 93adbe, ber 
Iiebcnbömürbigftc,mteIIigenteftennb gewiegtefte ^ropaganbift neuerer, namentUcfe fiif^tf^er 
SRufif m fionbon, längere S^i^ ^^ei feinem groften SJleifter anmefenbunb erfreute ftd^ 
allfeitig ber juuorfommenbften ^ufna^me. 

Unter ben bicöjcl^rigen ©d^iUeriunen be^3 ilKeifterg Sifet finb befonberö grau 
Henriette SOlilbncr aü§ ^rag unb (^rftulein 8opI)ic O^Ifen a\i^ ,^ü))en^agen 
mit großer ^lu^^eidjmmg ^n nennen. -— 

ä)ie neue ?RiefenorgeI für ben 2)um ju ÜJiga war am 12. ^lug. in ber gobrif 
ber ig>erren 3Ba(rfer & C£on^>. ^u Subiuigöburg fertig geftcUt unb würbe an bem ge^ 
nannten bavauf folgenben ^oge gef))iclt. 3u circa 10 SSorficn wirb ba§ caloffale Sert 
in 9liga aufgebaut fein, ©eimnntcr fjinua ift auc^ ber Crgclbau in bem neuen 
(Soncert^aufe m fieiöjig übertragen loorben. — 

3)er talentüoue polnifd)e Somvonift ^an (3aU ift ;;um ft(tbtif(Jöen 9}iuft!bireftor 
in ^afau erwd()It worben. — 

Unter bem auf bie ß u t f) e r f e i e r SBc^üglii^en finb weiter ^ti nennen : 1 . „3)urdj 




ium ßuthers^lubelftum, nac^ Porten ber l)eif. @ct)rift mit §injufügung 2er 
fe^orSle u. eines fiicbe§ üon Sutt)cr, f. ©bor, ©oli, Orc^efter u. Crgcl to. 91 1 b. ©e d e r (Seip= 
jig, S3rettfo|)f & §ärtcl) : in bemfelben SScrlagc finb au(^@. SBad^'ei 9leformation§ = 
cantaten f. 4 (Singft. u. Drd). 1. C^in' fefte Surg ift unfer ßJott (Älaoier:: 
au8^. 1,50, @ingft.2^^., 2. (SJott, ber ,^evr, ift ©onn xinh (Sd)ilb, ju ^abcn); 
3.S^riump^,iug ^ur400j. Sutfierfcicr ber bcutfd)en ©tubenten in (Erfurt 
(ßei^)jig, Äa^nt); 4. bie Waffen besi ö^eiftc« w SSitft. Xfd)ird), op 75 (Seip= 
äifl » ©tegel — für SRftnnercfeor u. Ouartett - ©olo , mit Söcgitg. o. ^laSinftrumenten) 
5. ©ernf). 3^oqel, op. ,34: fiut I)erfcencn, muf. (£rbauurig§bud) in 14 ß^arafer* 
ftüden für ba^ $ianof. (Seip^ig, 9lüOle, 3 M.), (>. 3 öu tber=5eft=9Rotetten f. 
gem. ©bor o. iJouiS Siöffel (§ientfd), S3reölau, 2,25). 

3)er befannte unb woöloerbiente Äopettmeifter öott fr ieb ^icfef e**) (3)üppets 
©d)an5en=5Karf(]^ 2c.) l)ai in ber fiotterie 120,000 M. gewonnen. Sßir gratuliren! — 
„SBemt es bod^ einem 3ii«flcr ©ilcilia'S aud) fo fett tiiiiie !" bemerfte unfer alter ^anS 
©robgebadt. — 

Dr. ^an§ u. 5öülow ift mit gefrftftigter ©efunb^eit nad) SlÄeinmgen juiürf^ 
gehört, um feinem 3"tenbanten=9tmtc weiter oor^ufte^en. 

3nfolge beS ^reiSauSfd^reibenS feitene beS 93abenfc^en ©öngerbunbeS finb nid^t 
weniger benn 918 ©ompofitonen eingelaufen. 3BeId)e greube für bie'§erren^reiSrid)ter! 

3)ie Xl^üriugifdie Äird^enconfern^ war am 9. unb 10. ^tpril in 
©aalfelb oerfammclt. Unter 9(nberem f^rod) aud^ ber Pfarrer §unniu§ iiber bie 
Drbnung beö ^au^tgotteSbienfteS in ber coangelifc^ lut^erifd^en Äird^c ^^üringenS. 
3)er Äempunft ging Darauf liinauS , baf^ \>tn mit ber 3^it eingefül^rten 9flefornien — 

*) Xerfetde ^t Reiiedictiou et .Sermeut . jtoet $au))tmotiDe bec Optv , für $ianoforte ^u 2 u. 4 
ii^änben meifteri^oft bearbeitet (^aunfc^iueig , Sitolff.) 

**) ftein iQetnmnMec bee toettaerti^mten ^rö^amnben (duftftU ^iefcte, ber näd^ften^ rotebcr 
fein« ttuftoartung mad^en toirb. 



158 



bie altIut^erifd)e@(ottc^btenftoi-buunQettt()eaen5uftenenift. 9htr 
pbfc^ ftabil! Ob fiutbcr mf)\ feine 5(nfi*ten fiir alle Seiten aU 
maöflebenb t)ielt?!~ 

" SSoii bcni erft im Doriflcii 3abv erfd)ieneitcii unb bnmal^J aüfcitifl dd ooiireffli^ 
bc-\eid)nctcii JIH e in a n n f cf) c u 'ü!Jhifit-:Ocjrifpn (i^eipi^ig , )!Bib(iüflrapOi)£^c^ 3"ftitiit) 
crfrf)cint bereite ein ,vvcitev 9(bbrucf uiib .^uar biedmal in 18 iiicferunflen d f)0 $f., 
worniif luir nl(c bic aufinerrfam macf)cii, wcldic firf) auf biUitjc unb bci]ucnic !3Scifc in 
^efit^ eine* i^utcn uub fiir jcbcn bod) fauuwu cutbc!)venbcn 3Jtufit = i3c;L-ifün^ fctjcn 
wollen. ^Tic cvftc üiefennu^ bauen ift bicfcr ia^c au^flCflcbcn nioiben. 

3n bcv bciun]tc()enbcn Üut()erfcicv ciid)iencn lueitcv ;? mufifali|d)C Söerfe, auf 
bie mir unfere flccl)uten üefcr lucitcr aufmerffani ^u mad)cn glauben muffen: 

S u t b c r :: 5l a n t a t c f ii r 1 ft i m m i fl c n 3)iänncrd)or nad) SKenbclöfoftn* 
&eftflefang l)crau«flegebcu mit ,ft(ai)icr> ober Crf^elbcglcitung Don (SJ. .^cd)t (Slauiets 
auÄ^uft 2 .u., Criicl']timmc 1 .if. — bic l Sinflftimmcn 1 M. 00 ^\), 

*!}§ f a l m l i c b c r fiir 1 ftinmiiflcn c^ c m i f d) t c n ISbor üon Lic Dr. fjr. ^intmer 
(nur <)^artitur 2 J/. 2b ^l 

iiiturflifd)e ^liibac^t ^um fiutl)erfeft, f)crau«ge(jebcn l>on S^^. äinwicr, 
föl. ^hififbivcftor. '^(us^nabe für bic ÖJcmcinbc — (.'.0 8t. \Jf. — 100 et. \ Jt. 50^). 

^(u^aabe tür (£l)or unb iUturflcn (1 St. lu ^, — 2r> (st. 2 MX (örfd^ieneii 
finb f(1mmtlid)e Stürfc im syerlagc oon (ihr. griebr. S.<icmcfl, Cucblinburfl.) 

^icfc :i)?ooitnten finb [ämintlid) al-j fchr jVüecfmiifjig ju cmpfcblcn. 

3n bcn i!if3tfd)cn Ätrcijcn c?:ccUirtc bicfc« S^l)^* be^üfilid) bcr ^iirtuofcn gan^ be= 
fonberö bcr l)od)beflabte Äammcnnufifuö 33 i 1 1) e l m $ o f f c , einer ber erften ^arfcn= 
uirtuofen bcr C^egenmart, babci ein üortreffIlid)er ^uftfcr unb ein fel)r befd^eibcner 
liebcnejoürbigcr a)icnfd) , bcr fid) oicic JVvcunbc unb SBere^rer crmarb. 

Äircj^cnmufir ' ^cfliffcnc machen mir auf bic crfd)eincnbc Gncuflopäbic 
ber et). Ä i r d) e n m u f i f , bcarb. u. 6. Ä ü m m c r 1 c , in 2 !öftnbcn, 1. iiiefevimg, 
fjan^ bcfonbcrv^ aufmcrffam i (s5ütcri?loI) , ^^crtcl^mann). (£ö foll bicvj prciöiucrt^e uno 
äcitj^emäfje 5Öcrt ein 9? a d) f d) a i^ c b u d) für b a *3 0) e f a m m t g c b i c t bereu. 
Ä i r d) c n m u f i t lu c r b e n mit na^c ,^u 2 a l p b a b e t i f d) (j <^ »> ^' ^ »^ ^ t e n 
?[ r t i t c l n über bcn c u. 51 i r d) c n fl c f a n v] u nb b c f f e n (I l) o r g e f d) i d^ t c, 
b e Ö (£ l) r r unb l i 1 1) u r f| i f d) e n ÖJ c f a n g e ^ , ber C r g e l f u n b e , bcr 
S8ionrapl)ic 2c. Ta<J cpod)cmad)cnbc 2i>crf mirb in 12 — 10 Üicferunflcn a 2 j/., 
jebe 5 $*rurfbogcn (mit oicicn 9iotenbci)pielcn) bi^ (£nbc bcö näd)ften Qalires erfdjeinen. — 

^^( 1 1 e n b u r g , a. 'iJluguft 18H:*,. lieber eine neue C r g e l , meiere bic renom* 
mirte girma ÖJ e b r. '^o p p c in ))t o b a für bic U n t c r m l) ii u f c r it i r d^ c in 
® c r a geliefert bat , fd)rcibt bic „(vJer. Sxc\." bc^üglidj bereu (£iudd)tung golgcnbc« : 
„'^ladj beut Öicbc unb bcm äöcibcaft folgte ein längere«? ü^orfpicl auf bcr neuen Otflcl, 
einem 3)J e i ft c no c r f b c r (S3 c b r. 4^ o p p c in J){oba, in mclcbcm ber Crgelfpiclcr 
bie uerfd)icbcncn J)icgifter in if)rcm 3öo^lflangc nad) cüianbcr l)crüortreten ließ iinb 
öerfdjiebene CSOoralmclobiecn barmonifd) mit einanbcr uermob. (Sincn ergreif enben (£in= 
brutf mad)te e$ auf alle^'iubörcr, al«< bei ber 9)ielobie: „£ §aupt, Doli $ölut unb feimben jc." 
bic fanften JJli)tcn= unb (ÄJambeuregifter be^s J^mmcr!e^ bi^ ^um Aarteften unb boc^ 
beutlicb öermc^mbaren ^ianiffimo gebämpft erhangen , fo t>a}\ bic Xbne gleich bcnen 
einer ÄeolSbarfe mie auö meiter 5eme ^u fommen fd)icncn. 9)i(id}tig unb frcubif) 
mürbe bann t>a^ .^cr^ micbcr crbobcn, al« bei bcr in ba-:- 3>orfpiel ociiücbten Gelobte : 
„Sobe ben .Oeim , bcn miiditigcu Simu} k." bie !l:öne bcr Crgel ooll imb trftftig burd) 
ba^ fc^ijne (iJottecf)aut^ brauftcn. ^urct) bic äufjcrcn $8crfd)öncnmgcn bcr Äircl)c, burd) 
bie hmftrcidjcn Wlaömalcrcicn , burd) bac^ l)crrlid)e $i>anbgcnuilbc , iücld)c«5 oou bcm 
5U bcn berül)mlcftcn ftünftlcrn bcr OJcgcumart ,v^()lcnben .ftircbcnmalcr i)cnnann Srf^lapcr 
gemalt ift unb ben triumpbircnbcn i;>ei(anb mit bcm C2ngcl Wabriclf^ur )Red)tett unb 
bem (Engel 3!}iid)ael ^ur Üinfcn bargcftcllt, fomic gan^ bcfonberi? burd) ba^ l)en'Iicöc 
Orgelmerf , meld)Cö in feinen Stimmen eine mäd)tige Tonfülle unb babci bod) aud) bic 
lieblid)ften unb -^arteften ÄKingc birgt, unb bei mcld)cm man unmillfürlid) an ba^ nitc 
(Sprid)mort erinnert mirb : „^aö 5Bcrf lobt bcn 9}ieifter !" babcn bie ö)cmeinben ®cro- 
llntennl)au§ imb änha in ber Xijat jetU ein ü5otte-i?l)auö erbaltcn, auf meld)e8 fic jtofjj 
fein fiJimen. Gö fei nod) bemerft, ba^] bcr gefannnte JHeftaurationöbau ber ^rd)€ 
burd) bie befonbere 9)?unificen,^ 3r. 3)urd)l. bcr S^^flcn, fomie burd) benäd)tlid)e ^uf= 
menbnngen feitenö ber Äird)engemetnbe unb biird) uiclc frcimillige !Öiebe*gabcn er« 
möglidjt morben, mä^renb bie neue Crgel ein CiJefd)cnt be§ $)emi il'ommer^ienrotl)^ 
ßubolbt in Äuta ift." 



i5d 



SIttsetgctt« 

^Id mnfleroUtfg attr Siitlierfeier anerfanut 



Hielfdiefs 

filurgiftfter iotlesdimll sur 

£ut&er - im, 

StuSgabe für benSiturgen 
mit 9HuftfbeiIaoc t)Ou 6:. 
®tctn, 45 ^ßfg. 5(ugg. f. 


b. ®emeinbe 50 ^pl 80 5ßfg, 
100 ®jpr. 1,50 Ji, 1000 
©E))!. 13 ^ franfo gegen 
franfo. 

R. Herrose 
Verlag in Wittenberg. 



|ur ^ttfrdflfftttto 



für angcf)cnbc, tüic aiicfi für geübte Drgelfpiclcr lucrbcu empf of}Ien : 

AAtncr, ®. SB., bcr angef)enbc Drganift, ober ©ammlung Don 
furzen unb gans feid)teu Drgelftücfcn, mit unb o{)nc "ißebal. 
op. 10. $rei§ 7 J6, 50 ^ 

fi ft r n e r , ®. SK., bcr tt)otjIgeü6te Drgauift. 9lu§tt)af)( tjou SRac^- 
fpielen Derfd^iebener äWciiter. op. 16. $reiö 5 ^^. 75 -ä 

®ef. SBefteUungcn auf biefc tt)ertf)Dol(cn üöcrfc tuerben (in beh 
neueften ?luf(agen) umge()cnb cjpcbirt 

t)ou tei Si&tnct'f^cn SBud^I^aublung ttt Erfurt* 

(S3a()n^ufftra6c 9^*. 39.) 



Verlag yon HUGO POHLE. Hamliorg. 

Soeben erschien : 

Sechs Trio 

über Choral-Melodien fttr die Orgel 

von 

F. Biing. 

Preis: M IfiO. 



Früher erschien bei Hugo Pohle 
in Hamburg: 

HOZART, 18 Sonaten fttr Klavier 
& Violine. Herausgegeben von 
Speidel & Singer. Jede Stimme fest 
cartonnirt cplt. .U 6, in Prachtband ..Ä 9, 
Einzei'Nummern 50 ^ bis 1 M. 

Ret des „Klavierlehrer". No. 14, 1883. 
^Die beste Ausgäbet die mir 
für Unterrichtszwecke belcanut ge- 
worden, mit Vortrags- u. Finge rsatz- 
bezeichnnng. Ansführnng der Ver- 
zierungen sowohl in der Klavier- wie in 
der Violinstimme," Prof« £• Breslanr. 



160 



U 

S 






S 






u 



(£ntf)a(tcnb jämmtlicl)c 9JicIobieen s« bcn ßicbcrn 
bes^ cDan(}cIifcI)==^ülniid)cn ('^cfangOuctics^ , gebammelt unb 
t)cran§flccje6en üon 6. G. Sultiiö IJjüvil SJicrftimmig 
für bic Cvgcl beartcttct Don 6. Äarüiu. ^rciö 5 Jt 



X(]CüretifcI):^VraItijc^. ßntfjaftcnb bic DoHftänbijjc 

^armonielel^rc ncbft ihrer 9tntücnbunfl auf bic Gompo* 

ition ber (jebräud)Iic^[ten Crflclftürfc. 6tn iganbbud^ 

ür 9üle, bic fid^ ober ?(nberc in bcr ?:on!unit untcr=^ 

tpeifen ober sii Crflaniften bilbcn iüollcn. 

^^Jrciö 4 . /i 50 A 

ju belli (i;^oraI : „(Sin' fefte öurg i)"t uiifer ®ott'' für 
Die Orgel jjuiit gotteöbienftIid)eii ©ebraiid^ com})onirt 
üoii SO?! &. giid)er. "ißrcisi ao 4. 



$9^ 









jDie Se()re üoii bcr luufifalifd^cii Slüinpofition 
praftifd)==tf)eüretifd) Doii 9lboff 93ernt)arb SO^arj. Srftcr 
2;f)cil. 2)rittc üerbcifcrtc Jfuögabe. ^^reiö 3 .//l 

©roße SSariatiüiieit iiebft J^iigc jiir bie Orgel über 
ben e()oral: „öiii* feite Siiirg ijt iiiiier ®ütt". ' 

^:ßrci§ 2 .//; 25 .Ä. 

für bic Orgel über ben Choral: „(iin' fefte Önrg ift 
unfer ®ott'\ "ihm Äarl 'inng. ^ifdl^^v. op. I. 

'JlSreic^ I .>fe 5t) ^v 

@tn' fefte 9»ut(} ift ititfet &otU 

9)?otette für uier Singftimnicn mit Orgel imb 
^ianoforte. )iJon (i. ,^. Saemann. op. 23. ^artitnr 
unb Stimmen. ^rei§ 3 J6 50 A 



!efimnmnaiJimns-€Jis=EJT^^ 



SA 









n| Ol 



(Srfurt, ftkriag ber j^ürner'icfjeit i^Suc^^anMuiifl. Xrucf dou Ctto (£oitrat» in (ftfiirt. 










AIIA. 



J«u|ih-^(it|'(l)rifl 



für ®i:0clti<iu null Cß)rgclf)itcl tn0bef0iibei;r, \m\t ffir mnrtttaUftlrf 
%\tmt, hti'(t)liti)e, tn|!i'nltttve (gefatig- niib Clavter-iknrilt. 



.6evaii§(ieflebcu 1)1)11 



C m>. ^ottf^al^. 



^ 1«. 



ÜSierjtgfter 23anb. 



ISS8. 



3fi^li(^ erfc^einen i ai^ 2 Sänbe gu je 12 gi^ummeru. ^r ^cönumecationS^retö beS 93anbe9 
Mrfifit na(i tute t>or 2 '/^ a)2ar! unb ift \i^^ !8(att burd^ aUe ^ud^- itnb aRufttafieiil^anblungen fotvie 
tuti^ oHe $oftäinter, o^ue ^reiScrl^ö^unfl , äu bc^tel^cit. $rcig ber cinaetnen Plummer 37 $feimia. 
j^infcrtionSgebülren : lo Pfennig bie 3ei(c. 

3nl§alt: Sn^It^öcrscidimft. — 9(pi^oriömeit. — Crgcfmitftlntlcn 1882. — Swna Slfat unb 
unb Srirtri<5 Sift. — »cf^rwl^ungcit. - 9(up^runficiT. — SBermtfdötc». — «»otiaen. — ©riefwcd^fcl. 



Suf ttttf t. 



Ob p* iftr $foo nud) frümmt unb ioinbet; 
nitt ob er aud) jaf)rbunbcrtlann 
1 bimflc 9(baniubticfcu fcfiioinbet, 
lA oben »picber reiftt fid) bod) ir)v %x(Xi\% 
16m)i lanafam war ifjr öanii; bod) al§ 

Sin 5:aq 
SJl^ft ein gal^rtonlcnb in ber 3Se(t(jefd)id)tc; 
SBobl bo^ fie in bem 5Rinj|cu oft erlnj^, 
SDtt6 fie mit Stritten fc^iuanf unb unnemift, 
S95entt fie emtoorgcflouuuen fc^on jjum fiid)te, 
9?o(i^malg riicffanf in \At ginftemifj; 
Klient ^(ü^ ©ine l)altc feft bcin ^txy. 
Sie fc^reitct mftlifl forntcniucirts, 
Unb immer reiner iuirb ber £lueQ 
3)e8 Oöttlic^en i^r, immer tiarer fliegen, 
©cnn neue ^immel ftc^ i^r beß 
SWit bcn 3abr:^imberten erfd^ueften. 
9?oc^ fte^t bie SSelt erft im SSeflinne 



3)enn in be§ SIRanneä Dotter ©tftrfe 
(5te()'n loirb ber 9)?enfd); ioie er fid^ felbft 

erfennt, 
fiebt er im (£inf (aufj mit bem SScltflefcJc; 
9?atur \\\\\i GJeift finb i^m nid^t me§r 

getrennt, 

Unb auf(iefd)Iüf)cn liegen iijre 8d)ätie 
SBor feinem 95ii(f; fein Clement 
3)e§ lüciten 91 n§ ift, bem er nid)t geböte, 
Unb eine ^eilige 9)ioröenrötf)e 
öat .^af? unb yZeib \\\\\i atte bunfeln 3:riebe 
3?cr Stcrblic^feif in ifjm uer,^ef)rt, 
8o bap er auf ber ©rbe jd)ün oerttftrt, 
öin öimmel^Ieben füt)rt, in bem bie Siebe 
%vt Sö(!er mit attmclc^t'gem SBanb um« 
fdjiingt. 

^aö ift \>(\^ i^iel, nac^ n)eld)em ;9(acg 
ringt; 



iiTii ^^^ Wif^fP« Ä^«mm'nmn hPfiV^^ ^«^f^) ^mc Spauue 3eit, um miti^uftreben, 

IS^V^ff Jj 1^^^^^^ T?nSu 9?ur mavb bem GinlJinen qeqeben, 

lißa» cmft ue loeroen iono : ^o unermeflen I <^„„„ :„ v.-^ «i>oitfrfAKDi+ ;»-; »«{», h.^*.^*:? 

2Bie baS 4|d)Ied)t , bem (jeut bie Soiine i ^^"" ^" ^ff,,r ^*^ ^ ^^'" "^""^^ 
tagt I -^toen, 

%vt crflen .^öbleniootjuer überragt, I jil»^^»»^ Me ^ette in bem Ocemi 

SBirb ein ijuriinft'gcä 9)?enfd)enaUcr \ §i»ft er m fie .^umrf. 3)rum mtrfe bw, 

3)a8 beut* ge überflügeln — luie ein ^Iraum i f "^.Jj^J ^^}, ^\ ^^} ®vbenbal)n 

JXm §feorgenfc^Iafe , mic ein mattgelattter ; ©n^Ii^nen \\i\ bod) menn bem SCagewcrf 

Äinbifd^er ßaut, mertft fein ju achten faum, I flct^an, 

SBirb i^m ba§ bödjfte feiner QJcifteßmerfc i grrol) fd)üefte beine 5(ugen 5U 

(£rfdt)cinen ; t[)öric^t, freöelf)aft, | Unb juble, baß bie Sd|ranfen faUen, 

2öod er beginnt unb finnt imb fd)aff t. I %\t bid) gcti*ennt uom großen feein ! 



162 



2n i^m, befreit tMmt triigerifci^n @d^, 
Ser beinen ^licf ummob, old @ind mit 

mtn, 
©rfetmen wirft bu bi^, bic finb unb waren, 
Unb, wie t^on je bu in ben ^efenf^aaren 



^waltet , e^ bu trugft bein (Staubedüeib^ 
<Bo barf bid^ feine @orge outtlen, 
3)iT werbe je bie 3uhinft fel^lcn — 
^ein ift bie gon^e ^wigfeit. 



iOt(|elcont)ioflHotien crft^ieneti im ^al^re fl§§ir. 

I. 9Klt »eflleitung. 

^nfler ©dt^er, op. 8: Andante relipioso (E-moll) Ä^. u. €ra. Äobnt, 1,50. 
«Crmingaub, 3. ©vit^alamc. SKelobie. p.V et Orgr. fie öeau, ($ori8), 4,00. 
(Jorelli, Adagio u. Ailegro f. SSiolinen, SScello, ^ftffc, ^orfe u. OrgeL Cranj, 

(öamburg). 2,r>0. 
&. fjlüael. Adagio f. Drg.,^om, Cluartett u. ^arfe. fieucfart, (ßeipäig). 2ß0. 
®oiinob, ebadcö. ^Bibbing = Sßarfcf) 9fh:. 1 f. Orgel and 3 FroralonoB. 92ot)ello 

Qgwer & 6o. fionbon. 4,00. 
iJange, (3. de, Andante (A) f.SScello m. Org. (ob.^fte). — f. ». m. Orgel (ob. 

mt). fii^etenouer, (IRotterbam), 1,30. 
9Jlarfi(f, SJ?. op.7. Pater noster. Pri6re p.V.. Piano et Org. (adlib). ßeitgel 

& gfUS , («ßarig). 6,00. 
a»oaart, SB. ^. Sonate (C) f. Org. m. 2 «. u. 95. f. htn eonjjcrtgebrauc^ ^rög. 

u. m. einer ©abenj üerfcben ü. ^ofcf SR^einberger. 93r. &ßftrtel, (Sei^älg). 5,00. 
Sd^röber, ß. op. 2. ©ine aJiebitation über 3. @. SBa^'ö 1. $raittbmm bei» 

wo^Item^enerten @lat)tereS f. $fte. u. $. folo m. S^cIIo u. Orgel, (^ann. u. 

OrA.) ad. lib (ober auA f. 1 ^mgft., «ßfte., »., SScetto u. Org. $. 3. aiiwcr, 

{min). 2,00. 
3 Öliger, ®. op. 14. Älaffifdje ©om^ofitioncn f. SS., SScetto u. Orqel fob. ^mt.l 

m. 4 Schubert, fjraui^. Andante m^ ber H-m. ©i)mV^onie ^einnd^l^ofen »Ig(. 

(HÄagbeburg). 2,00. 

IL O^ne ^Begleitung. 
«Ibum f. Orgelspieler, fif. 63. ©darbt W. op. 3. geft^^SJac^fpiel über ben 

ei^oral; „fiobe ben iperren". Äa^nt, 1,00. 

— fif. 64. Älauft 58. op. 21. 2 ©ftoral^Sßorfpiele. Äal^nt, 1,50. 

— ßf.65. engelbrcd^t ^.^. op.7. Orgcl=5BotfpieIe j. ®ebr. beim öffentK(6eu®otte«s 
bienfte. ^aWr 1,50. 

— Sif. 66. gflügel &. op. 88. „©out i^ meinem ®ott ni^t fingen". (&animt^ 
Gi^oralbcarbcituna u. tjwgoto. Ä'a^nt, 1,00. 

— ßf.67. §(nger, 9ö., op. 8. Andante religioao(E-moll) f.». u.Ora. Ättlto, 1,50. 

— fif. 68 u. 69. 9Jlai-tua fj. SS., op. 123. 24 aboraI=5Borfpiele u. figurirtc ^otOIe 
m ben fcftöiiften u. gebräu(j^lid)ften (S^oral-aWelobien. 2 ßefte. Äol^nt, k 2,00. 

— aRartufl, gf. SB. fif. 70. o]). 124. ScdftS STriog (2 HÄanuale u. ^ebol) §tt@tttbien 
m benufecn. Ä^a^nt, 2,00. 

ö a 4 , 3. (5. «ßrftlubium u. (Juge f. Org. über © 91 (£ $, ^um (Stubium u. (Sondert* 

gebr. neu bearb ü. VI. SB. OJ 1 1 f ^ a I g. a3ei)er & (Söbne, («angenfaija) 1,SX). 
S3a$, 3. @' 8 ftcinc ^ßrftlubicn u. gugen f. Org. f. ben Orgelunterritä^t in @em{=: 

narieu u. 9)iufifinftitutcn, ntn l^r^g.* u. m. inftniftiDcn gingergeid^en t)erfe^ t). 

®. ^6)t SSieweg, (Oueblinburg), 1,20 n. 
5öecfer, V(lb., op. 21. «ßrRlubium u.gfuge (A-m.> f. Orgel, fieudart, (fiei^jj), 2,00. 
©ernarbg, 3of., op. 6. ihirjc ^rSlubicn in ben alten 34)narten f. Orgel (fbwie 

f. ^arm.) op. 8. SSieweg, (Oucblinburg, 1,00. 

— op. 14. 30 Orgelftürfe ^. Qkbv, beim öffentl. ©ottcöbienfte. S3ö^ & @o^ 
Augsburg, 1,50 n. 

SScfojji, fi. ^., op. 101. aiVersets ou Prelndes p. Grand. Orgne (on Harm.) gr. 

8. 3)uranb, (S^önewert^ & So., («ßari«), 4,00 n. 
^ouic^ere, (£. Pi^ce p. Org. av. Pedale obHg6e. fie ^tau, (^ari«), 4,80. 
ö r b m § , 3. (SboralDorfpicI u. guge ( A-m.) f. Org. über „O Iraurigfeit, fieoe^^ 

leib., grritfrfi, (fieipaig), 1,50. 
»ranbitattcr, e., op. 4. 14 Orgelftücfe hxx^ u. lei«t ausführbar a. @ebr. if^ 

öffentl. ©otteöbienftc. oc^ulbuAbönblung, (öangenfalja), 0,90, n. 
^rebe, ^., op, 3. 12 melobifc^e tonftiidte f. Crg.m. u.oljne ^^Jebal, fowie f.fiotm. 

9?eue reDib. «uSg. Simon, (»erlin), 1,50. ^ ^ » \ 1 v- 



163 




(Sei^)aiö). 2,00, n. 
— - op. 53. JJontafic (F-m.) f. Org. ^uni SSortragc in Äirt^cncongertcn. Scutfort, 

3>ra]^t, ^1^., op. 58. ^^oral^^^^if^^^fpi^^^ f-Ovgel, ^fte. u. |)arm. ^um tir^lid^en 

u. Wu§l. u. unterric^tl. ÖJcbr. gr. 8. Sßiemcg, (Clucblinburg), 1,20. n. 
(8 1 1 , ®. ©abcnjcn, Sßerjetten, ^rfilubicn u. ^n^m f. Org. auggcwö^lt. §r§g. ü. gr. 

SRicgcI, 3. öerm. §(uf(. Ruftet, (SRcgcnSburg), 3,00, n. 
glügef, &,, ov).85. grüpng§:=gantafic. eonäcilftüct f. Org. fieucfart, (fipag.), 1,50. 
grand. 6 Pieces d' Orgue. iWr. 1. gantafie. M 7,20. 92r. 2. Grande Piöce 

symphoniqu^. ^ 9,60. ^. 3. Prelude, Fuge et Variationen M 7,20. 

m 3*> Prölude, Fuge et Variationen p. Piano et Orgue, Harm. M 9,60. 

9h;. 4. ^oftoralc. M 6,00. 9h:. 5. Priere. M 7,20. 9h:. 6. grinolc UK 8,00. 

3)uranb, @d)önctt)cr! & ©omp., $ori^. 8,00. 
®eb]^arbi, S.(£., op. 15. Sßierft. 3:afd)cii:=6:^oraI6u^ f.Org. (o.^fle.) 342 ©Rotöle 

cnti^. ncbft SBatcr unfcr u. einjcfeungötoorten. 7. Derb. u. m. 3tt>tfd^enfviclen öet:^ 

fc^enc 5tufl. 8 fart. Siegel, (Seipaig), 2,50, n. 
®igout (£. Deux Transcription p. (irande Org. av. Pictale obligee. 92r. 1. 

öod^ 3. @. Air cMebre de la Cantate de la Pentecoste. .4C 4. 9h:. 2. 

Saint tiagns, Tollite Hostias. Oheur final de l'Oratorium de Noel. M 4. 

3)utanb, ©c^önewcrt & ^o., ($an§). 
®ounob, e^arleö. S3ibbing=9J?arfd^ (92r. 1) f. Organ and 3 Trombones. M 4. 

f. Organ-(SoIo. Jf 4. arr. f. ^fte. m 4 öbn. ö. JBcvt^oIb Xourö. .1^ 4. ^u 2 

^bn. v«^ 4, 9Zoöetto ©wer & ©o., (Sonboii). 
^^^il^q, 3. ®., op. 52. Sldfttjc^n ^onftüde f. Org.^. fir^(. GJcbr. fornie ^um 8tu= 

bmm in Se^rfcminarien , 9Jluftffd^ulen. 4 ^fte. ' ^iewcg , (Oueblinburg), ä 1 . n. 

cplt. 3, n. 
— op. 54. 7 lei^t ausführbare Xonftürfe f. Org. 5. firc§(. ®ebr. u. g. ©tubium in 

Se^rer:j@eminarien. (Soppenratl^, (9legenöburg), 1,50, n. 
^uber, ßanö. ^^antafie na^ Porten ber ^eiligen @(i^rift f. Org. 9licter-S3iebermantt 

(^m 4,00. 
Äo uff mann, fj., op. 6. gantafie, SSariationen u. guge f. Org. SBote & S3orf, 

(Öerlin), 3,50. 
cm, ©. §1., op. 46. 3roölf S3or:= u. 92ad)fviele f. Org. (S^ulbud&^anblung, 



(fiongenjaha), 1,20, n,. 
Äiel, gf. Slnbantin 



)antino aug ber H. @uitc, op. 77. 5(rr. f. ^. (gl. ob. SBceUof. m. 
$fte. M 1. §(iT. f. ¥fte. AU 4 §bn. u. (iJ. ?t. $a^)^enbicf, .« 0,60. Slrr. f. ^ftc. 
t). SS. %rnl), M 0,60. fc. f. Org. u. 3S. 3. SSeftbroof M 0,60. ^rr. f. ©arm. 
u. $B. ob. gl. ö. 2S. 3. 3Beftbroof, J^ 2,00. 9(rr. f. |)arm. u. ^fte. t). S. 3. 
äBeftbroof, .«^ 1,50. irr. f. iparm. u. SS. 3. SSeftbroof, .4^ 0,60. Slrr. f. 1 f)obc 
@t. f. tiefe @t. m. «ßfte. (Org. ob. ©arm.) S(oe 9J^aria M 0,60. ©panier & ©0. 
(SBerlin). 
^otl^t, 83. ©anbbud) f. Organiften. Sammlung 0. Orgclftüdcn in toerfd)iebenen 
9tonarten j. ÜJebr. beim öffentl. ©otteSbienftc , inSbefonbere audft jur SSenu^ung 
in 8c^uae^rers(Seminarien u. Orgelinftituten. 1. 5tC)eiI. gür 9Jlinbergeübte. 6. 
öerb. u. bur^ einen ^(nl^ang leicht ausführbare ^rftlubien toevm. ?(uf(.' Scudart, 



(Seipjig), 4,50 n 
Oraelti 



— Orgeftonftürfe in ben alten 5^ird)entonarten nebft einem 5(n^ange o. ^rälubien in 
ben gebrftu^lic^ften 3)urs u. SWoütonarten. 2. Derb, unb üerm, 9lufl. Ruftet, 
(IRegenSburg), 2,40, n. 3,00 geb. 

Ä u n 5 e , e. unb (£ n g e l b r e d) t. 200 leid&tc unb mittelfcftmere IBor^ unb 92a*f^iele 
f. Orgel, gür hm Unterricht in ©eminarien, fotoie jum gotteSbienftl. ®ebr. auö 
t>tn beften älufterioerfen ber früheren u. je^igen Orgettiteratur gefammelt ^abft, 
(2)elitf*), 5,00, n. 

Äange, sen. gantafie (F-m.) ©onate, 92r. 4 f. Org. m^haä) & ^0., (?Rotterbam), 2,50. 

fic^, Ä. 3tt)ei Orgelftüdte op. 13. «Prälubium unb guge. M 0,80, S3crenS, 
(ßübcrf). 

— op. 14. gantafie über „God save the King*', M 0,80. ^ppmca% (fRtqtni^ 
bürg), 1,30. 



164 

Sic De, Ü., ('\). 10. (gmlcituntj unb R-itnc f. Cifl. über bo§ crfte 9Wotiö ber ^cfto* 
raI=@infome ö. öeetfioücn. ' qu. 8. 




leituitfl mx üeflenbc bcr ftciligen Glifabett) bearbeitet öon Äarl aRüttcrs^attioiö. 
9ir. 5. Tu es Petrus an^ bem Cratoriuin ai)n)twö. 9^r. 6. Offcrtorhtm auft bcr 



Uuaarifc^ci! trönunqö=3Äcfie. 3h. 7. Crpt)cu^. Si)«ü)öonijd^ 3)i^tim(j bcarb-ü. 
@Äaab u. fiifet. ^Ir. 8. ipraiubiinn u. Suflc über « a ^. ©d^ubctt^ & Co., 

(iieip^ifljr 3,00. 
SRarfuK, 5Sr. 3JJ. op. 124. Gec^ji Xriivi f. Crjv i;2 3)ianuale unb ^fcbal) ^um 

©tubium m beuu^eu. jl^nbnt, (üeip^^in), '^.00. 
SW äffen et, 3- .fteUifler 9Äarjc^ au* ber Oper Herodiade f. Or9.uon ®. Somot^ 

i&artmann, (^ari*), 4,00. 
SOcatt^ifon^ßanfen, ®., op. 21. gubclfantafic f. Crflel. M 1,50, arr. f. ^fte. 

M 1,25. Äopen^aflen, .^fmb. 
Wlcxt, &. 30 tur^^e uub Icid)te i^iorfpicle f. £xc\. (oh. .t^arm.) qu. 8. »icweg, 

(Cueblinburg), 1,U0, n. 
SWerfel, ö)., o)i. 140. 2') fur^^e unb Icid)tc Gt)üralüoiipicIc f. Cr^. ©in ©citrag j. 

görbenmn fird)Ud). Crnelfpielö. JHicter=^^iebemian, (Scip/iia), 1,50. 
a» Uli er, 55., op. 10—12.* Craelftücfc ^. (iJebr. beim öffcntl. ©otteSbienfte. 4--6 

.^efte. 6(^ulbucöl)anbluncj, (Öanflcnfalj^a), 1,20, u. 
^ermann, 3. Trois Transcriptiüiios p. graud Orgue. 3)uranb, S^öneioetf & 

eo., ($am). 

S^r. 1. Wcubc(Äjüi)n. Andante dn Oonzerto. op. 25, 3h\ 4. 
„ 2. 8ainr.-Saens Friere de TOratorio d Xoel, Ji 4. 
„ 3. 2öa(^ner. Marsclie reliaieuse de Lohen grin. M 4. 
Sflouterbcrg,' CS. 21 IcirfU ausführbare Crnclftüefe. 1 §eft. ^cter«, (f>o^nc 

cggelfen), 1,00. 
$Rf)cinberger, 3., op. 127. 3ünate 'iVr. 7 iS- für Crg.) M 3, arr. f. $ftc. ju 4 

i^bn. M 4. Äiftncr, (ücipiig). 
©c^crlen, JH. e^oralfiguratioucu f. Crg. .^.1. 9(cf)t f (eine 5i9«tationcn über Dcr= 

fd)iebenc Äirc^entüeifen, M l,.50. ^.'2. Scd)^ iöariationen über bie 9^cIobte: 

.^erjlid) t^ut ntid^ öerlaugen, Jt 2,()0. .^. 3. eftoralfantafie über bic 3ReIobie ; 

„?Senn id) i^n nur ^o^ht"! JC 1,30. ^uniftecg, (Stuttgart). 
© f 1) , 3B. jj. 8ut' €rgelfcöu(c. 25 turj^c u. fortfrf)reitenbc Orgelfäfec, fotoo^I ^ 

Itebung al§ audj -^um firc^üdjcn (iJcbraud)C, ni. JRürffidjt auf Aneignung emer 

guten $ebala^3plifatur. 1 .§. Wroft, (3nn§brucf), 1,40, n. 

©teAcr, §., op. 45. ^maui^ig Xonftürfc f. Crg., 2 Äefte. $Kieter«S9iebermamt, 

(Seimig), ä 2,00. 
©tein, @., op. 12. (£^oraIöorfpieIe 3. öcbr. beim öffcntl. (^otteäbicnfte. »e^r & 

©ij^nc, (fiangenfaUa), 1,00, n. 
©töber, op. 4. 36 58orfpielc f. Crg. WarotoSfi), {2)?inbcn), 2,00, u. 

— op. 5. 12 e^oralbcarbcitungen f. Crg. ^arowöfl), (TOnben), 1,50, n. 
Xartif, ä. Donze Prieres p". Org. (ou Harm). S8r. & .^Järtel, (Sei<)äifl), 2,25. 
«olrfmar, g. 3». 3Relobifd)c ^onfriide f. Crgcl. «ei)cr & ©ö^c, (Srnigen« 

fafaa, 0,60, n. 

.^eft 1. op. 315. Bjüölf Xonftücfc. 

„ 2. op. 316. ©cd)§,^el)n leid)te Crgclftürfc. 0,60, u. 

„ 3. op. 317. 3tt)ölf (eichte Crgelftude, 0,75, n. 

„ 4. op. 318. Ssicrunb^njan^ig leidste u. fur^e Crgclftüde, 0,7.5, n. 

„ 5. op. 319. 9(c^tunbbreiBig leichte Crgclintonationen, 5,75, n. 

— op. 410. 92 leichte u. hir^jc 9^ad)fpiele f. Crgel. 1. ,öeft, {^h. 1 — 30). 2. ßeft, 
(9ir. 31-60). 3..t)cft, (m.61— 92). ©d)ulbuc^r}anblung, (Sangcnfalao), ä 0,75 n. 

3Bei6, Ä\ 3- ^rftlubien auf bcr Crgcl. ^um praftifcj^en u. t^eoretift^en Qkbuüid) 
ber Organiften u. ©filier, llrbanet, (^rag), 3,00. 

Scftbrot, 2B. 3. ©onate (Es-m.) f. Crg. ©c^ott, Cmaini^l 3,00. 

23 1 f r a m , e. ^., op. 6. ^rälubicn=9ribuni f. Crg. (ob. ^arm.). ^eter«, (Sei^ijio), 1,00 

»ölfrum, ?p. ^meite ©onate (E) f. Crg. .>«2,50, arr.f.^fte. ^n 4 $be. M ^fiO 
Wblr (äRitnt^en). 



165 

^olffum, ^., op. 11. ^wci ©efängc f. ^lyiänncr^ov unb Orn., tit bcutfdjett 
ti. engl. Ijtyk. mb\, (9Rün^cn). 
92r. 1. ÜJcfang bcr Xotcii: ,,3)id) SSanbcrömaim bort oben", Orgelft. öugleici^ 

tait), je 1,80. Sinoft. 8 J^ 0,60. mbl, («Jlün^en). 
ob bcr grommcn: „O, wie fclig fcib i^r boc^, ifir fjrommen", Orgelft. 
(juglet^ $art.), M 2,00. ©ingft. 8 M 0,80. 9lib(, (äßün^en). 
— op. 14. 3)rittc Sonate (F-ni) f. Dxcl WibI, (3Künc^cn). 2,50. 
3 i er er, g. 3v op. 300. 35cr pra!tifd)cDrganift. (Sabenieu, $(u8tt)ei(ftungcn in allen 
Unarten, ^rftlubien, Rügen u. SBerfctten f. Crg. ®rof(^r & JÖIof)a, (SBien), 
6,00, n. 
3orn, 33., op. 5. eonjcrt-Srontafie f. Orgel über: „^efie^Ibu beine 3Sege''. 93el;er & 
6ö]^ne, (fiangcnfalüa), 0,7r>. 

4Fr. (4Fran?) Cis^t muH 4Fr- (;iFriclirtri|) Ci^ 

.^umoreSfc Don Gg. 

®& toax im Sa^re beö §eils^ 1843, alö ber ncufrcirte SBcimarcr 
ipoffapcttmeifter „im oufeerorbentlic^en 3)ienftc", Dr. granj Si^jt, in 
bcr alten 9ieid^8[tabt Slugöburg angefommen toax. — 3n einer bcr 
Icb^aftcftcn ©traftcn Slug^burcjö fafe in feiner bchaglid^en SB3of>nunq 
ber SRebaftcur be§ QoU^^x^in^blattt^, ber aÜoctannte dlationaU 
öfonom gricbrid^ Sift, eben bei feinem frugalen grü^ftfitfe unb 
rcüibirtc bic neueftc 9iummcr feiner gad^jcitung, im Donjen Saläre 
crft inö Sebcn getreten, aU ber „^oftengel" eintrat unb cm 5ßaquet 
SBriefe auf ben 2;ifd^ lecjte, benen er nod^ einige leidet transportable 
$ädc^en l^tnpfügte. SÜJte gctDöl^nlid^ begann aud^ I)eutc ber raftlofc 
unb unauggefc^t tl)ätige 3Rann, nad^ SJcenbigung feinet 3mbiffcS, fein 
mül^fcligeg iRebaftiong =^ XaQctotxl mit bcr prompten (£rlebigung feiner 
fcfir ausgebreiteten ffiorrcfponbcns. 3n aUcr ©cclenrul)c öffnet er bcu 
crften SBrief, ift aber md^t toenig erftaunt, auf ein jarteS S5iIIct ju 
ftoßen, baS üon Sßatc^oli burd^buftct n)ar unb alfo lautete: „9Kcin 



cnialcr greunb ! SBic toax id^ geftcm tt)icbcr ungemein ftol} auf ©ic ! 
Sbre Ic^te fionjcrtnummer — über alle 3Ra§cn göttlidb, l^immüfd^! 
SäScId^er eminente ®eift, tt)eld^e loloff ale 3Rad^t liegt in S^rcm ®eniuS ! 
SReinc Sterben toaren fo aufgeregt, baß id^ bie ganje 5Wad^t nid^t 
fd^Iafen fonntc. Sommen ©ie boc^ biefcn Slbenb jum ©ou})er; mein 
Äammermäbd^en tüirb S^nen öffnen, ©ie finbcn mid^ allein. S^rc 
fe^nfüc^tige %y — 

35er ernfte SScrfaffer beS „nationalen ©^ftemS ber politifc^en 
Dcfonomie", bem feine 54 3at|rc ft^on baö §autot ju bleidben beaannen, 
unb beffen tiefe ©ebanfen eine ganj anbere ©jpä^rc alS bie Der in- 
tcreffanten SRenbestJouS l^atten, legte faft erfd^rodten baS buftige SöiHet 
aus ben §änben unb ftanb eine jeitlang fprad^IoS üor (Srftaunen ha. 
S)er ®eban!c an einen üicUeid^t obtoaltcnben Srrt^um betoog i^n enb* 
üd^, bie 8[breffe nod^mals anäufc^en unb ftdö ju überzeugen, ob baS 
Silfet aud^ toirHic^ an fein national - öfonomifd^eS §d^ gerid^tet fei. 
SMc Slbreffe ift inbeffen gang rid^tig: „Sin ^errn gr. JTtft." ©ein 
©rftaunen tt)ud^S; benn Da% ein 3cationaIöfonom unb fein ©^ftem 
fd^öne S)amcn in 9?eröenemt)örung bringe unb ein ©tellbid^ein bei 
nadbtfd^Iafenber Qtxt beranlaffe, n)ar i^m in feiner nüchternen ^xap,^ 
«od9 ntdbt boraelommen. 3n feiner (ärregtl^eit nal^m er fic^ gar nid^t 
bie äRä^e, biejfeS di&tijl\tl eingel^enb ju löfen, fonbem gnff med^onifd^ 



166 

nad^ einer jtueitett @pifte(. Wit nod^ größeren (Srftaunen (as^ er: 
,,Good morning!'- Orofecr Wtann, äRonn ber SRänner, S9elpunberun0! 
Äiterfcnung ! SRüffcn mein greunb fein ! §ente grofeeö I)itter Bei imr. 
Äommen bod^ ©ie ! Dl^ne ©ie — größter ©d^merj ! SReine Sanbed^^ 
männer tooHen inögejammt i&ren 5)anf auöfpre^en. 35irfen SRittaa — 
punft 6 UI|r erttjorte ®ie fieser 3^r gan5 ergebener fiorb ©., ^ccr 
tjon (Snglanb.'' 

„Slc^, bag ift Soölieit, bittere Sronie, ober — xA \)aV^\ ~ 
man toiK mir DieCcid^t eine ©d^Iinge legen. ®in „©ngltSmon", ber 
mir im SSerein mit feinen Sonbökuten ein ©anföotnm abftatten 
toiU? 9Wir, ber idb leit 2 SJejennien biefeö ÄYämeröolf , hai mit 
feiner gewaltigen SnSnftrie bag beutfd&e SSaterlanb überfd^ttjemmt unb 
ausfangt, auö allen Gräften befämpfe? — SRein, mein fierr ^f^, 
fogar bumm , h)ie ©ie Dermutl^en, ftnb tuir S5eutf d^en benn oodb nid^t 
3$ tüerbe Sure Sorbfd^aft „burcf)Iebern", tomn ©le fic^ einfouen laf^» 
fen foHten, mir mit Stiren Äontoatrioten aufö Seber in rüden. SBenn 
nnfcr ßoHöerein aud^ nod^ nidgt genug ©d^u^5öUe l^at, an ^oIijet=^ 
fd^u^, benf id^, h)irb er'S nid^t fehlen faffen." 

S)er ®ejd^mad an bcn übrigen „5ßofteingängen" fd^ien unfer ,;8ift" 
burd^ biefe oetben 5ßröbleinö jiemli^ Derqangen jn fein. SBeniaftenS^ 
liefe er bie anbern Srieffd^aften unberüdfftd^ügt unb njanbte ftm ben 
angelangten 5ßadEeten ju. ^offentUd^ barg xi)x Snlialt laut reoenbe 
groben unb glänjenbe Senjeife Don bem 2lufblül|cn beutfd^er Snbuftrie, 
beren fiebung griebr. iJift ja feine ganje 9}ianneö!raft tt)ibmete. @r 
öffnet Den erften „^adV* unb ent^uUt auö fauberer ©mbaHagc ein 
mit foftbarer 5ßerlenftidEerci Derfe^neö QxQaxxm*y(itm eine „ibn über 
StIIeS" öerel^renbe ^olbe Slnna erfennt, alö er aud^ fdbon ben „SScttel" 
bei ©eite toarf unb in ebelfter ©ntrüftung mit ©ieoenmeilenfd^rttten 
fein ®omijiI t)on einer ®dEe 5ur anbern burd^mafe. 

Ueberlaffen njir einen Slugenblicf ben Stnnjalt beutfd^er ©dto|» 
^öQe feiner ungen)öl^nlid^en ^luftoallung unb Üopfen toir an bie ^ur 
eines benad^barten §oteIS erften SRangeS, in njeldhem ber mit fobefc 
I)aften ©rfolgen gefrönte cinsige Slünftler refibirte, Der üorigen Sibeiü) 
bie gefammte elirtoürbige ©taot SlujjSburg, njenigftenS bem mufifatijd6«n 
Xl^eile nad^, in ein nja^reS 35elirtum öerfe^te, baS ber romantiracn 
©eineftabt alle (Stire gemad^t I|ätte. SKeifter Siöjt fifet ebemonÄ 
bei einen opulenten ^rüliftücf; auf bem fd^malen geiftrei^en ®ejfid^te 
läfet fidb einige näd^tlid^e Slbfpannug Dermerfen. ©eine elaftifd^c, 9ra* 
jiöfe ©eftalt bilbet einen üollftänbiacn ©egenfafe ju ber ftämmigen 
gigur feines nationalöfonomifd^en Sfcad^barS uno „lialben'' fflamvxS* 
uetterS. 35er foftbare »Jlügel an^ 5|JariS, in ber SÄitte beS Qimmtxi, 
öerrätl^ überbieS, bafe Ud^ ber njeltberü^mte SSirtuofe in ganj anberer 
S[tmofp^äre betoegt, als in ber ^erip^erie Don ©ifferentialjöffcn, 
3Baarentarifen unb @ifenbaI|nproielten. Slufeerbem benjeifen eine äRenge 
l^albangeraud^ter foftbarer §aDanna ^ Sigarren , bie in feiner ©tiwe 

*) CES tfl Zl^tfad^e, ha^ bei aReiftei fii§At, alö er no$ in ben jünatoer l^a^n auf ber Ktteniins 
m SBcimar tl^ronte , täi^rlic^ nid^t »eniget (mit feinen aamreic^n ^reunben) aU für 800—1000 %^. 
diflontn — fein ^efammteS 5hi))ellineifterge^lt — berfonfutntrte. 



167 

icrftteut liegen, bnfe unjer äJJeiftcr nid)tö toeni^er aU Dcfonom ift. — 
Da introbuäirt ficfi ber „bienftt)abenbe" Sol^nbicner. 

,,§aben @ie bie Sriefe öon ber 5ßoft geljolt?" fragte ber ^ßaganini 
beö 5ßtano§ , fein langet , reid^eö §aar äurüdtüerfenb. 

^,Öier ftnb bie Sriefe unb aud^ einige ^aden; bie anbern ^oft^ 
fad^en ^at fd^on ber 5ßoftbotc, tnel^er fte in einer 3SierteIftunbe l^cr- 
bringen n)irb." 

2)er junge Älaüierl^ero^ öffnet gemäd)üdb, l^eute au^natjuiötoeife 
eine beutfd&e Sftanila bam^fenb, oa^ erfte ©enofd^reiben mit folgcnbem 
Snfialte : 

„Söeiliegenb überjenbe id^ Stu. SBol^Igeb. bie erfte 9ir. meinet 
fortan unter bem ueränberten Xitel: „StEgemeine^ beutfd^e^ (Settjerbe- 
matt" crfd^einenben Sournafö. Dbgleid^ ©ie barin ntand^e 5ßoIemif 
gegen ©id^ finben toerben, fo bin id^ bo^ feft überseugt ba§ ©ie bem 
äSoüen unb ©treben be§ Stattet S^re Sld^tung nic^t ganj Derfagcn 
njerben. 2ld^tung§t>oIlft unb ganj ergebenft: 

S)ie SRebaftion." 

„Par Dieu! Sßa§ foö id^ mit einem ®en)erbeblatte machen? 
2)ie Seute g(auben njoM gar, baft ein ßtaüierf^jieler ein Äu^jferfdEimieb 
ift?*) Sd^ ijabt bo^ fd^on gcnugfam auf Sournale abonnirt — aber 
jeben Xag tvcrben mir nciie ^ugefd^icft! 9Bir brauci)en bie treffe, 
aber fie brandet unö aud^! 9lber Xaft in ?tüem! 3d^ merbe üießeid^t 
^^olemi! gegen meine SBenigfeit barin finben ; baburcf} glaubt man genjö^n- 
lid^ un§ Äünftlcr moratifd^ jum 5lbonnement ju ^roingen. Sfter mit 
fold^en . t)erbraudC|ten SJiittein foß man bei mir nic^t mel^r an!ommen. 
50?ögen bie Äerl^ fd^im^fen, id^ tt)erbe nic^t abonniren!" 

S)aö Journal flog in eine ©de unb ber Xitan oriff jur jioeiten 
©piftel. ®cr febr lafonifd^e Xejt berfelben lautete: „mtin §err! Slire 
le^te SRummer.überftieg alle ©renjen be§ (griaubten. SBenn ©ie nod^ 
einmal fo ettoaö ioagen, fo foUen ©ie feben unb füllen, toaö eine 
englif c^e ^auft Vermag, ©ie !önnen bodl) bojen? (Sin ©nglänber." — 

„SBa§ ift ba§?" rief ber ^ünftlcr äornig; meine le^'te SRummer 
öon geftern toaren bod^ SSariationen über ba^ englifdje SiationaEieb : 
„God save the Kin^?''^) S)ie §anbfd^rift fd^eint mir inbefe befannt; 
cg ift tool^l gar ba§®e!ril)el meinet biä^eri^enSBettJunberer be§ „$eerS" 
öon ©nglanb, Sorb ©.! @i, Ü)f^lorb, ©le foHen fennen lernen, toa^ 
ein S)eutfd^==Ungar mit feinen „5ßiftold)en" Dermag! Sc^ toerbe 3l)ncn, 
SK^lorb Riegel ober ^lajin^, ben ®efd)mad an meiner 5ß^antafie burd^ 
ben Seib jagen. 

Unterbeffen ^atte ber (grgrimmte 9?r. 3 feiner SSrieffd^aften*) 
eröffnet. S)a J&iefe e§: „(£n). SSobtgeboren! Dbgleid) nic^t im bireften 
2luftrage beö SRinifterö mi* an ®k ttjenbenb, glaube ic^ jebod^ freunb^^ 
lid^ft anbeutenb S^nen ergebenft melben §u bürfen, bafe eine je£)r l^olie 
^^erfon fid^ leiber über St)re le^te ^ublifation fcbr ungünftig au^ge- 
fprod)en l^at. 3)cr Xon barin ift aHju aufregeno; üorjüglic^ tourbe 

l)3luf bie graflc cincv oomc^mcii 2:amc: „ßobcn ©ie in üj. gute ©efc^öfte gemacht V" aitttDortete ber 
ftets „0ef(^äft§lofc" fiünftlef: ,M mac^e SJhifif , aber feine — ©efc^dfte!" 

2)(&rf(l^ienen bei ^ul. Sd^ubertb & (lonH). in Sitxpm. 

3) 3e^t ift es in blefcr ©eäte^ung noc^ fd)timiner , Denn ber „^oftmerfur" bringt manchmal )pxf> Sag 
ein ober gar „att>een„ ^ut^nbe »on ungel^euer — wichtigen asrlefertaffen. 



168 

flctabclt, bnfj Sic of|cubar ;Vi tücit auöcjrcifcn unb uitS ju ©prangen 
bcraiilaffen iDoUen, bie eine gonj anbete ©d&n(e Dorau^fc^tcn, atö oic, 
toddjc man in ©cutfd^Ianb aitl)ero befolqt. 3nbcm ic^ tt)icbcr]^oIe, bo6 
biefe SKitt£)eiInnfl burd^an^ eine njol^lnjollcnbc unb feine offtjiette 
ift, jeid^net fid) mit Dotlfter ^od^adjtunfl ®n). SBof)Igc6. ergeoenfter 
Dr. 9? . . ." 

„®arau§ merbe ein ?(nbever ttug!" rief unjer 9)tctftcr an^. S)er 
Äammerl)err D. SB. fd^rieb mir cr[t Vorige aBüd)c, ba| meine legtbin 
crjdjienenen ^^f)antafien bie Sprinjeifinnen l)öd)tta) entjfidtt, unb oicfer 
Srief gibt mir SBinfe, idj joEte niAt jnttjeit auögretfcn. Par Dieu! 
3d^ bin fro^, bafe id) bafb njieber nad^ meinem geliebten 5ßariS fommc." 

Um auf angeneljmere ©ebanfen ju fommen, öffnet ©e. @minenj 
J^rauä I. über dud) ber ®rof]e, meinetnjegen aud) ber „©icgret^c,*' 
eincö bor anliegenben ^adete, ba glänzt ij)m ein fetüdt entgegen mit 
ber Signatur: „groben auö ber'9i'fd^en Seberfabrif," im ätociten 
^Badcn finben fid^ einige Streifen biden glanelle; ber britte: ein 
©utjenb Keiner eijcrncr 9Mgel , mit ber S8emer!ung , bafe fie mit einer 
neuen 2)ampf majc^icne , 1500 in einer ® tunbe , erjeugt feien ; baÄ 
vierte cuttjicit o Serum, Serum! einige lebenbe ©cibeittofirmer t 

3)cr jucjenblid^c Jroubabour brad) in ein fjomerifd^c^ ®tlaäiitx 
au§. Slüe bi§l)erigen ,,^oftU)crt]^fad)en" njarcn fdjled^tmeg mit „^errn 
J^r.ßift" fignirt getDcfen unb unfer genialer 90?ufifer ^atte |id^ nid&t öiel 
über bie C)rtt)ogVapt)ie feiner Sl'orrefpüubcntcn getümmcrt. 

2)aö ^adct aber mit ben Icbenben „©nbenmürmcrn" bradbte 
jebod^ Sid)t, meljr üid^t!*) in biefe 9?ac^t ber Srrungen, benn bie 
?(ufftt)rift (autcte: $)errn 3^'i^^^'id) ß^f^» I^**- ^ftafc^ batte ber 
fid^ auf allen ©ebicfen oricntirenbc ,,il'unft jünger" bie lomifd^e SSer* 
lued^felun^ ^erauSgefunben , unb fingst rücfte ^er nun feinem l^alBen 
SRamenöeigner Dorö Quartier unb ließ fid) bei bem grofeen SRattonal« 
öfonomen melben. Sm SSorsimmer be^felbcu ftanben bereite ca. ein 
3)ul^enb bienftbare ®eifter, männlichen unb tücibli^en ©efd^Ied^tö, bie 
bem ^on^auberer auö Ungarn , bem tt)eifen 5D2eifter 5lIingtor IL, ber 
gegentuärtig mit feiner unerl^örtcn $!Jfad)t bie je^ige äJiufinoett Jammt 
nno fonberö erobert l)at — ber 9)?agu§ be§ @üben§ — mit fabell^^ft 
großen 3iouquetö, Stidereien, Sinlabungen mit unb ol^nc ^inerS 3C 
überbringen follten; alle meinten, fo fet)r fic^ Dr. gr. Sift fträuben 
mod^te, bafe fie fammt unb fonberS an .^errn Dr. Siöjt abgcfenbet feien. 

3)iefer, al§ er Don biefeu DDationen .fi'unbe nel)men mugte, rief 
^alb UeräUjeifelnb auö: „Sft man bcnn toll ober üerrüdt getoorbcn? 
(^0 ettt)a§ üerbrid^t ber bcutfdje 9?ationat'©ntl)ufia§mu§ bo$ nie?" 

Sm ©cgeut^cil; gc[df)eibt ift mau geioorben!" rief ber koal^rc 
^ranj üiöjt cintretenb au^. Sa, ntein ebler 3Setter, ber beutfd^e 
@nt^ufia^>mu§ locubct fid^ bem ju, bem er fo reic^licö gebül^rt." 

Sädf)clnb fd^ütteln fid^ bie beiben „Üi^tc — Sifte" bie ^anbe. 

Unb nun laffen Sie unö unfere ^ßoftobjelte freunbfd^aftfid^ auÄ* 
tauf d^en ! 

„§ier, S^re S5ouquetö unb Stidereien 2c." 



169 

„ipicv, SI)ve ®of)tcnIcbcr — ®c^tt)ein^tcbcrnc-5 ift in^t baici, 
3f)ren ÜnterrocEöftanell, S^re ©am^fnägelein unb St)rc ©etbentüürmcr; 
mögen biefe rcd^t frud^tbar unb ftd6 me^renb fein ! 

„§ier, bie buftenbcn Billet doux mit obligatem Äammerfä|d^cn 
— 2lccomJ)agnement/' 

„§ier bie SRnmmern beö nenen „allgemeinen ®etüerbcblatte^3." 

„^kx baö cngtijcfie SiCet!" 

„öier eine^ bergleid^en!" 

„®cr (gngli^man gehört nn§ inbefe gemeinfd^aftlid). 

„23ir muffen unö an Sol^n 93ull räd^en." 

„S(fi \d)xdt eine ^eran^forbernng." 

„?ld9 nid^t boc^ / liebfter greunb unb SSetter!" JJ^nebe biefer 
©tabt bebentc , jagt ja ©c^iüer , griebe in ©eutfc^tanb ; nic^t lüiebcr 
etttja ben breifeigjä^rigen filvieg t)eraufbefd^mören, benn bann Mtten mir 
a3eibc boä) aulgefpielt. ©d)tdEen mir iijm lieber al§ 9teplif ba§ — 
©o^lenteber nnb ben glaneU!" 

SraDo! SWeifter! faqte bie fotibe 9?ationaIöfonomie pr eblen 
SWufifa. 

„aSoüen ©ie ^ente mit mir fpeifen unb bie griebenöpfeife 
raud^en?" 

„Sa, mcr fann ha miberfteljen!'' fagtc ladfjenb bcr große SSettcr 
\a bem nod^ größeren. SDafe fid[) ®cntfd()Ianb unb Ungarn bei fotbanem 
^riebenömaiyie feör gut Dertragen l^aben, unb bafe lion SJacenboB unb 
)eutfd^enf)e^e ntc^t im geringften bie JRcbe mar, ja bafe einige glafdben 
beutf^en Siebenfafteö unb „Ungar =^2lu§brudb" mct)r al§ gemö^nlid^ 
getrunfeu mürben, !ann bejeugen ber — SScrfaffer. 



'2Sefprecf)uiu]en. 



ÄöHucr, (£., ü)). 6"): T\\vt\ ©efnnge. 1. ^orhjftvtö in bie weite Seit! 

2. ?(uf bcr ^eife. $nvt. n. 6t., 1,20 M 
— op. 66 : 3 ^w ci X i' i u f li e b c r. 1 . @ o lang' mir b i e f e 33 1 u m e b l ü ^ 1 1 

2. 5Som eblcn Slebenioft! $art. u. @t.'l,20 Jf. ^ubcn, @c(bftm1ag. 
^iefe beibcn 6ammlungeu enthalten einen bcr fd^önftcn (Bängermftrfdic 
(op. 65, 9Jr. 1); — berfclbe cnt^iilt einige mirflid) geniale ^üge, nnb einö ber beften 
Xr in Hieb er (S^Jr, 1 in op. 66). 9llle befferen (iJefangüereine werben fi^ an biefen 
beiben ^ert»ürragenben ^eiteren $öluetten erfreuen fönnen. %nd) bie beiben anbem 
S^öre fmb gar nirf)t „uneben." — 
Sllbuni für bie Drgel ober .^armonium unb SSioHnc^or ^um ©cbraud) 

in Se^rerbilbung^anftalten unb 2)Jufi!f c^ulen. 1. |)eft. Andante 

cantabile D. 3J?enbe(§fo^n — 93., bearb. u. iH. SKeifter; 2. §. Andante 
t). (gngelbrec^t; 3. §. Moderato ü. $R. 5UJeifter. ^art. ä 1,50, $artie|)reig 10 

©j. 10 M , SBiolinft. 25 ^f- ^artie^r. 10 d^. 2 M. Cuebanburg, 5ßiemeg. 
X)iefe§ prei§tt)ertf)e Unteme()men empfiehlt fid) felbft. Sßon benifelben foUen ]cl^rl. 
1—2 ^. erfc^einen. S)ie ^Bearbeitung üerrätt) bie funbige^anb. X)ie Driginalfä^e finb 
luertl^UoH. 'äud) bei Drgelconcerten fann oon biefen $iecen cntf^jrec^enoer ©ebrauc^ 
gemadjt werben. 
'J?(ügcl, (SJuft, op. 90: 3 It)rifd)e 6tüd für ^Biotinen unb Orgel (.§arm. ober 

$ianof.) fiei:|)^ig, 9ffieter=^iebermann. 2,50 M, 
3)e§ ©tettiner '^(Itmeifterä no(^ jugenbfrifc^e ^^antafie tritt mi§ aud) bier in 
biefen brei tief empfunbenen 6ägen bebeutjam entgegen — eine mirflid)e ^Bereicherung 
ber geiftlid^en ©onceilliteratur. 
^intcrberger, 5üej., op. 77: Arioso f. SSiuloncell. mit ^Begleitung beg ?ßianof. 

ober ber Drgel. Setpjig, Srijfci^, 1,20 Ji. 



170 

?(u S5od)*fd)cn «elfte ciitarft bietet nnö ber für Hv(f)lt(^e loiibi^tung Ijo^bcQobte 
Ioiibid)ter einen cblcn Wcfanq «nt intercffonter figuvatiücr Unterlage, ber in getftlt^en 
(Son;icrten fidicr fliofecn C^enuft flciwitjren wirb. 

38 inte rb er er, %kx, oi». 78: ^^ oft orale f. ^ianof. lober Orfld) imb SSioIinc. 
^cip^ifl, fial)nt, 2,:i() M. 
"Leiter au':5f)cfüi)il unb .vemlid) fdituicri^]er olö ber uoraenannte @a^, tritt uitft 
eines jener anmutt)inen unb bod) t)un fünfticnjd)em (frnfte erfitUted, ^odibeac^tiutgtfs 
njertöCiJ Xünflebid)t en'tnertcn, aufe fcinftc aurtfleoroeitet, eiöcnartifl in ber ttoiucn Struftur. 
IVreilic^ qefiüren i^tuei feine Spieler unb eine niobenie flute Crflel j^ur 9lu^fü^rung. 

Sranf DonberStucfen, od 4 : 33 1 u in e n ö on ^ c i n e. 4 ®ef. f. 1 tiefere 
Stimme mit ibei^Ieitung be«^ "ilJianüforte. iieipiin, Äiftner, l,r>0 M. 

— op. o: 9 ÖJci f" 1 Sinflft. mit JBcflleitunfl b ^ianof; ebcnbofelbft ^. 1: 1,50 M 
©. 2: 2,00 M. 

.^ler prcbucirt fid) \>Cii reiche Xolent cinc«^ jungen ^Inierifancr?, ber ba(b wm 
fid) weiter rebcn mad)en bürfte. 5Ule ^Jummeni befunben eine fettcne ^oft; eigene 
artige unb treffenbc (^rfmbnng unb reid)e iUauierbeflteitunn ^reiiid) bürfen ^4 >utr 
flomegte Sftnjjer unb tüd)tigc, intelligente ^ianiften on bieje tücrtl)\)oUen 9?oMletten 
wagen 

CSlanften, ^itrtljur: SHofen lieber f. 1 Singft. mit ^ianobegleitunfl. S^aßbe 
bürg, $)einrid)st)ofen, 1,00 M. 

— 2 iiicber mit Älaüierbei\(eitung, ebenbaf , 1,10 ,U. 

C^ble ^J)(eIobie unb d)ara!terifti)d)e !!Begleitung, (man fel^e /^ ^. bais immer nneber:: 
boltc Cftinativ^totiu glcid) im erftcn ^Kofcnliebc) unb angemeffcne Stimmung erweden 
eine {ct)r günftigc Stinunung für X>Oi<i Xalent be$ jungen \£om)joniften, ber fto) au4 in 
einem gröftcren jmnpljonijdjcn S^erfe: „Jnebrid) ber (yjrofjC !ürCr(^cfter mit entf^ie- 
benem %\Mt ücrfud)t Oat Tie 5tuv<ftattung ift nobel. 
ÖJötie, Gb, o]). 1: Sd)er^c f. \iimtx, 1,50 ,M \ 

— (»p. 5: ÜÄiniaturlicbcr. 9 fleine Stücfc f. CSlauier, 3,00 .fi. ßcip^ig, 
•öofmeifter 

^ic ber üorgcnanntc junge Xonfe^er, fo ift aud) biefer begable iXoufe^r dM ber 
Weimarer ?DJufifjd)uIc l)eroingeganßen. Soiuol)! \>Ci'& rciAcnbc S<l)et3o, fowie bie aßcr* 
liebften (^cnreftürfc befunben eni rcine^ (Slaöiertalcnt , m^ ,^u weiteren C^rtDartunpen 
bered)tigt Ter (iomponift ift ({\\6) tüd)tiger ¥j«"Jft ci"ö ber iiiö3tfd)cn Sdmle, gegen' 
tüftrtig einer ber beften Älauierleljrer an ber feeimarer Crd)efter= unb äRuftffc^uie. 

Sd) r aber, (£b, «»p. 27: 20 djarafteriftif die Xonftürfe f. b. ^ugenb, f. 

b. ^iauüfortc f U\\ llnterrid)t«^gebraud) componitl. 53rcmen, ^räger u. SReiei, 

§. 1 u. 2, k \,Hi) ,U. 
Tiefe leichten unb fel)r anregenben Sad)en werben unferer lieben mufttalifti^ 
:5ugenb munben, benn fic finb erftenöi poetifcö gel)altDolI unb i^wcitcnö inftrutttü 
aufterorbentlid) bilbenb. ^Jh'. 14: 9Jederei ift auö ber Jeber beö $crm (£. ü>ö^ ge* 
jloffen. 'Jlucft für bie ^^lufnat)me biefeö netten Stüdtein* frcunblid)en 3)ant. 

Ü i e ^ t , ^vm^ : CS I) r o m a t i f d) e r (Salopp a. für ^^Jianof . gu 4 $ tum Ümar 
poniften arrangirt b. für 2üpianoö ^u8 $)änben arr. u 3of. u. ©eg^. )^}igr 
/pofmeifter. 

Tiefe brillante unb eigenartige (^ompofition awi ^Jieifter iliö^tä Stumu unb 
Trangperiobc wirb aud) in biefen fcftr gefct)irften ©eftaltungen üon cntft^iebcner ®irs 
fung ]ein. 

— © b. i* a f f e n <s f i) m p l) o n i f d) e ö ^»i w i ] d) e n f p i e l 5 u (£ a I b e r n d 
„U e b e r a U e n »Räuber :^ i e b e". S3re<Jlau , ,§amauer , 3,50 M- 

Obfd)ün biefe Tranfcription be^ 9Utmeifterö beffen großartiges Talent für ber* 
gleid)en Vlrbeiten nidit oerleugnet, fo bürfte e^^ bemiod) nid)t fo uiel ^urore mad^ 
al§ anberc ü^nlidie ftunbgebungen beö großen Älaoiertitanen Ter Örunb fd^int und 
in bcn wenig prägnanten '9Jiotiücn i^affcnö gu liegen. 

— .Süire»;s il<* Vi(nn*«s. Vi»lsesca]>nces d' aproK Sclmbort. 9ir. 7: 1,50 M, 
Hamburg, (iran,v 9?eue ^Bearbeitung. 

^lier j^eigt fid^ bie ifi^jjffdje UebertragungSfunft in iijxtt gan/jen Q^rdg^ SHc 
wunberöoüen T&emen Schuberts finb eben fo wmiberooH pianiftifd) gefaßt wmten, fo 
tia^ biefeö Stüd einem rcidien buftigen 93Iütt)enfran^e gleid)t, mit bcm gute $iaitiflen 
gurore mod)en werben. Tie neuen gwt^aten fiiggtg finb außerorbentlid^ intereffant 
unb effeftooH. -— 



171 

fii^jt' 5^- Transcrizioni su opere di Verdi. Editioiii Ricordi. Milano 

(SRaifanb). $r. 20 fjr. 
^ic |ömmtli(^cn SBearbcitunocn SSerbifc^r 5:()enicn, ate: SOf^jcrcre au^ bcm Xrous 
bahux, au§ ©mani , JHigoIctto , ^on (Sarlo^, 9(tba , SBocaneflra , JRcqiiicm imb 3^111= 
falem , finb l^icr in einem $ra(^tbonbe Dercimc\t S)ic oft etn)a§ banalen SKelobien 
bc§ italienifij^en ©ontponiftcn ftaben in fii^^t einen geifttjollen ^Bearbeiter resp. SSerbeffercr 
aefunben, wie i^n ber italienifti^c SlWaeftro nid^t beffer wünfij^en fonnte: oft rol^eS ^xjf mit 
feinfter ©olbf^miebSarbeit in neue ge)dbmad= unb lebenSöoIlc fjormen (jcgoffen, pm 
(gntjürfen beqabter ^ianiftcn. Sic öiele ERal mag j. SS. bie befannte SRtooIettos^aras 
fi^rafe gcfpieit worben fein, ^lujser bem Xann^änfermarfd) nnb bcm gauftroaljcr loo^l 
Die gcfpicltefte ^arapl^rofc bc§ unerreid)tcn 9Jlcifter§. — 
— ßungaria, fl)mp^onifcifte 3)icl^tung fiir großem Orc^efter gür 

$ianoforte ^u 2 ,^önben gefegt u. g. @ ^ i r 0. Seip^ig, SSrcitfopf u. §(lrtet 3,70, M, 
35ie)c ?lpotl^co)e ber imgarifd^cn ^Nationalität get)ört befanntlid) ju ben glän^enbr^ 
ften Ord^cfterwerten bc§ berühmten Xonfe^erS. ^ie llcbertragung ift ein SWcifterftürf 
mobemer ^laDicrhinft unb ift jcbcnfans unter ganj bcfonbcrer vlffifteiü be§ G^omponiften 
in§ Seben getreten , bcnn e§ finoen fid) 0aoierfomtcn , bie nur äi^-^t eigent^iimlid} 
finb. iWur $ianiften, bie gern bart ^olj bobren njollen, bürfen ftd^ an biefc§ mciftcr= 
ftafte eftaratterftürf wagen. — 



^Cu|füljruiti]eii. 



S5ei ber 20. S3erf. be§ aßgem. bcutfciftcn 2:onfünftlcrt)ercin§ in Seip^ig fommcn in 2 
jilr^encüncertcn pr ^(uffü^rung: I. 1. ©abricli: Sonate i>ian e torre. (1597), 
2. ^einric^ ©ciftü^: bie 7 'SSorte am ÄH'cuj, 3. ^arl ^iutti: Emoll-Fnge 
(ouS b.?Ritteralbum), 4. ScHy 3)räfe!e: Requiem f. @üIo,quart., 6^or unb Crdjcftcr. 
IT. 1. (geb. 95 a^: «ßrillubium unb Xripelfugc 0. ©cb. 93ac^ (Dra. Xiirfc am 



3mi(!au), 2. @. Sr. ©ftnbcl: 9kc. unb 5lrie au§@amfon (Srau9WeHtta Cttü=9Ut)«= 
Kben), 3. 9(Ib. Öctfer: Adagio f. Sßiolinc u. Orgel (Sof.il'otcf & SRufitb. ^reij), 
4. IJranj Sifst: Kyrie w. Gloria f. äRftnncr^. u. Orgel mit obl. Orgel, 5 Otto 
Seemann: geiftl. ßieb mit Orgel grl. SWagba 58öttid)er n.%f^. gordfe^ammer, 6. 30 f. 
SR^einberger, op. 128: ©Icg.iScfang mit Orgel (ö. SRi^ Soücrfen u. ^. «ßreifr), 
7. @. be fiange: 4. Orgelfonatc, op. 28. ß. ?ßaul &omtt)tx, 8. 933 il^. 9iuft u. 
91x4 aRüllcr: SJlotctte f. SÄftnnercJ^or. 9. Solbem 93oraiel: Adagio f. feello 
11. Orgel (^. ^effing, ^tn gorij^l^ammer , 10. (Sorncl. Sflübner: ^rie mit Orgel 
(3frl. sJlieg u. $. §omei)er), 11. 3of. Äotef: Adagio f. SBioline unb Orgel, 
(^.totef u. ©.^rei^), 12.®uft. 9Rcr!el: Sonate (G-moll), op. 42, $. X^. gorc^^ 
Qammer. 

(Sondert ber ©rog^cr^ogl. Orc^cfter unb 3Jlufttf(j^ule ju 9ßeimar 
in ®era, om 1. guni 1883. 

1. ??eft = Ouü. ü. 3Jle^er = Olbergleben , 2. 1. (Sa^ am bem 9Siolinconcert i>. 
9Kenbel§]ol)n (Äarl 3)öll am SRo^a b. @^mal!albcn) , 3. ©arabanbe u. Sct)illana 0. 
SRaffenet, 4. ©ou\)cnir bc ©pa, ßcöoconccrt i>. ©eröatiS (®uft 9Bcttengel), 5. SSor^ 
fpiel ju ^arfifal u. 9Sagncr, 6. SSorfpiel u. Siebe§tob am Xriftan u. Sfolbe ü. 
Sagner, 7, @iegfrieb:=3bl)ll ü. Sagner, 8. ^aifcrmarfid^. 

©oncert be§ .§erm eb. ÄUitim au§ 93crlin, in ber ©rofel^ersiogl. ©. Or(^efter= 
u. 9Rufiffd&ule ju Seimar am 24. ^uli. 1. Sujic in Es-dur (6ftimmig) @. 95a(!), 
2. Sposjilizio*) — gr. Sif^t, 3. fjeftp^antafie über: „O ba^ xd^ taufenb g^^^flen 
^ötte'' (^llegro, $aftorale, äanon u. finale) 9lubülpl)i . 4. ßonfolation — grj. fiifät. 
(bearb. u. (SJottfdjalg) , 5. Xrio t). @. 93ad^, [am einer Orgelfonatc), 6. Adagio 
0. SRüfcr, (au§ op. 16), 7. (Soncertfa^ (C-nioIl) ü. S. 2:i)ielc. 3)er (S^onccrtgeber mürbe 
\)on Dr. fjran^ ßifijt j^ur Xafel gc^jogen. 

efllingen. feoncert b. 16. gebr., ?Cbbö. 5 U^r unter Seitung 
b e § $ r f. J5 1 n f. ^ r g r a mm. 1. a. S^or : ^ater u. ®ott am „3uba§ SJlaccabftuS" 
mit Ord)cfterbegl. oon ©. g. ^nbel. (t 1759 in Sonbon), b. ß^oral: „^HcinÖott in 
ber $ö^ 2C.'' — (5aö t)on @eb. 95a(f). (t 1750 in Seip5ig) , 2. Orgelfonatc (5Rr. 2 in 
Esd.i oon ©ör. ginf — (op. 6) (©cfpiclt Dom ©cminarift gifd)er), 3. 6l)i3re mit 6la= 
oiers u. Orgcl::S3cgl. am „^Intigonc" oon g. SRcnbclSfol^n (f 1847 in ficip^ig) a. Strahl 

*) asirb in ntutv fdtaxbtitq. wn %. m, CK. Ott «Schott in a^aina evfc^tinen. 



172 

bcö .^e(ia^ 2C. b. Söiclcö ÖJetualtifle 2C. 4. ^rio (G-dur) füraiauicv, S^iolon u.»ioIon= 
cello t). mo^axt (8aS II. III.) (t in SSicn 1795), f). ©tjörc am JlntxQom" mx 
SWcnbel^fol^n, a. üuartett: O 6ro§ 2c., b. d^or: SSicInomiaer ?c., Ouöcrture jur 
Oper „bcr ?frcifrf)ütj'' für 6(aD. ^u 4 ^Knbcn Don ©. Tl. to. SSeier (f 1826 in fionbon) 
7. ©erenabc für SSioIinen (6oIo u, 2:utti), 61at)ier u. Croel öon 3. SBcren?, 8. (J^or: 
baö qrofee |)ottcIuja^ — au3 „WeffiaS" — mit Dr^cfterbflL ö. ®. 5J. ßftnbcl. 

@t. (iJeorfl^firdic ^u ©ifenac^. TOttmoc^ bcn 20. 3)cccmDer menh^ 7 U^r 
Goncert be^ ftiefiflen Äir^cn^or§. ^roc^rantm: 1. ^(Itbö^mifd^c ^cibnadjt^Ucbcr , arr. 
oon 6. SRicbel. a. fjreu bid) CSrb' imb ©tcnien^elt , CS^bor a capella. b. 5)ic (^gel 
unb bic öirtcn, üijox a capella. 2. 6:()oraIt)orfVie( : 35üm .^immel ^od^, für Oroel 
uon 8. ^ad). 8. a. „S^'cubc über greub" (ad^tftimmif^) S^or a capella Don 3. 
Gccorb, b. „& ift ein 9fü§* entfprnngcn'^ ©ftor a capella öon f?ratüniug. 4. 9ln= 
bante an^ ber C-dur-8onnte für Orgel uon ^. itü^mftebt. :>. a. „^§ ift ein fRo§' 
cnfprungen" CS^or a capella uon (5. JHci^iacr, b. „ß^riftuSiftoeboren" Cibor a capella 
uon 5. ßif^t. ü. 2Beif)nad)t^paftornIe für Orgel Uon ©. Sfeerfel. 7. 2)rci bergifd^c 
3ßciftnQc^t^legcnbcn für 6|^or a capella uon ß. JRicbcl. a. SKaria im 3Balbe, b. 
^öei^nacftt^munber, c. (^^riftfinbleinö 58ergfa^rt. 

©eile, ben 3. gebiiiar 1883, 9(benb§ r^ ll^r: ßonccrt bc§ Äir^enc^orö unter 
Leitung feinet 3)irincnten ^emi ©tabtorgonift g. fHeinbrecbt. SKitmirfenbe : Orgel: 
,^err 9l. 5Heinbred)t an^ Sterben. Crd^eitec: TOtglieber ber f)iefiQen SnfanteriecapcIIc. 
erfter X^eil. ^rälubium unb guge in F-dnr uon 3). S3ui-en^ube. (1637 — 1707). 
e^or (a capella): 1. 9J?otette. (£. 3Ö. 2)robi|d). (1803 — 1854). 2. SKotette uon 
5. JReinbre^t. Hbagio au§ ber Orgel=@onate op. 42 uon ©. 9Ker!e(. (1827). C£^or 
(a capella): 1. 3J?otctte. (i). ^v. Ip'dnbd. (1685 — 1759). 2. „^u ipirte Sfraer 
3). S3ortnianÄft). (1752 — 1825). Orgel = 5uge über 93 a c l), (op. 60, 1). 5Rob. 
S^umann. (1810 — 1856). Btuciter "^l^eil. ,,S3Ieib bei uns''. (Kantate für ^bor, 
Soli, Orgel nnb Ord)efter uon 30^. 6eb. $Bad[). (1685 — 1750). 



^^rmtfdjfeö. 



'^i^pofltion ^et neuen ^ivd)Cttov(\el 

in 6d)önborf b. B^cöcnrücf u. ?ib. Eifert in ©tabtilm. 

I.ftauptmerf: 1. ^rin^^ipal [engl. Binn, im ^rofpeft] , 2. SBorbun 10' 
[^om 3. Viola di Gamha 8' [12 l. |Jinn|, tiefe Oft $ol^ 4. 3)o<)peIflöte 8' |öolsl, 
5. «Prinsipal 4' [12 I Binn], 6. $)o6lflöte 4' f^olijj, 7. Oftnue 2' |12 I. Binn], 8. 
SKiytur 2', 3 fadi , bc^gl. IL Ob er wer f: 9 8aIicionnl 8', Binn, tiefe 0!t. ^ol^, 
10. fjlauto amabile 8', 11. Sicblidjgebodt 8', 12 ©em^^oni 4', Qim, 13. ®ebacftf(i5te 
4'. lll.^ebal, 14.(5ubbnftl6S i 5. ^ionlonbafe 16', 16. ^rm^ipd 8'. IV. hieben = 
Aiioc: 17. 9)?anual= imb 18. ^^Sebalcoppel , 19. 6alcantenf(ingcl , 20. Söinbablaft. 
Hhefe: 3900 M. 

©^önborf bei B^cgenrücf. ?(m 26. 9Iugnft luurbe bei un§ bie neue 
Äirdftenorgel au§ ber ©tabtilmer Orgelbaufabrid uon ?lb. (gifert feftiic^ ein= 
gemeint 3)a§ fcfiijne SBerf, an beut ber äteuifor 9te!tor @teeger nn§ Bi^ficnrüd nidit 
bng 9Kinbefte iaklit, l^at 16 flingenbe (Stimmen mit 20 Ütegiftem; ber $rei§ ift 
aufterorbentlid) bittig , benn er beträgt nod^ nid)t gan,^ 4000 Wart, mftfirenb bic con? 
currirenben anberen Jyirmcn 600—1000 M mefjr l)abtn wofften. 5I)er ^rofpeft, jomic 
ba^ Snnere finb meifterliaft georbeitet ; er jtercr ent^ftU prad)tuott glän-^enbe große $TcifcH 
uon reinem Binn, jun§ nur feiten uorfommt ; ber Xon ift im ganjcn briuant, uoU firdjlid^ev 
2Bürbe, o^ne ju fd)reien 3)ie ediijl^n^eit ber cin,^clnen (Stimmen Iftftt m6)i^ ju 
münfij^en übrig, ^er ©rbauer ijai fid) groftc§ SBerbienft um unfern Ort enuorben 
burc^ ein fc^öneS unb bifligc§ SJleiftcriucr!. dö freut un§ , berid)ten ^u fonnen , boft 
&txx (S in 3>olge feiner gebiegenen i3ciftimgcn in ber 9?Qd)bnrfd}aft fofort ein ft^nlicbeS 
Serf accorbirt i^at , fo oafe innerhalb ^meier ?!JJonate A iü e i neue Orgeln au§ oer 
genannten fjabrif nbi^uliefern finb. SO^^öge eS bem Grbauer ucrgönnt fein, noc^ red)t 
uielc ä^nli^e Snftnimcnte, nid)t nur im ÖJroper^jogt^um ©ad^fen, fonbent aud) au^- 
tü'dm auf^ufteUen ! 

?lnlö^lic]^ Sd^önborfö fftttt bem ©infenber biefes bei bem anbern Sc^Önborf 
b. Söeimar eine bübfdje 9lnetbote ein, bie njir unfern freunbid^en fiefeiii nic^t uor= 
entgolten tuoOen. (^in überaus ftrenger, nun aud^ in bie emige öcimatl) eingegangener, 



^ 
^ 



173 



ofl ^fi toe ifri gc t" ^olüift tommt eined jc^bnen ^benbd in ein benachbarte«^ ^orf an^^ 
qgamn, befien 6innori)tifcf)er Ü^aftroirtf) fi^ ^ax /^u flem ein (Bpftgt^en, felbft mit ber 
gei i g aiflgt ^ol^ei erlaubte. 

ftt« nun ber SJcrtrcter bcr Oeiliaen ^emianbab ben luftif^en Sßertretcr be* 
QkunMmS atirebct, inbcm er froflt: „md)i^ yf?cucö, öerr (£,?" antmortet ber ^n= 
ac^Acne mit aröfttem (Smftc: ,,9^a, miffcn Sic benn nodi nid^t, ha\i bic .^irc^e 
In 6 C9 ö n b r f a b g e b r a n n t i ft ? !" ftnft bu nid)t flefe()ii ! bic 8tubc fc^ncffftcn 
Sanft» kierlaffenb , fi(ö auf'd $fcvb tocx\m'b iinb cili^ft nad) bcm llnglüdt^orte ^u= 
fjratnaenb — war t)a^ ®cvt mcniflcr 9)iinutcn. Gnblicl) in !3>.cinc alte grau fraaenb: 
JBkl f^obt gi^r nid)tö fle!)ört, 'ha\) bic Äircftc in gd)i)nbovf nicbcrflcbrannt iit?!" 
— Jittxr, fierr ?Q3ad)tmciftcv , wilicu Se benn nid)t, i>a\i bic «Sdiönboi-fcr gar fcene 
Aerqe l^n?!'' — 9^un, ha^^ (yJcfidjt bc« Verblüfften (jfttte man fc^cn unb feine 
cibonlidben „©innfprüc^" bättc man I)ören foUcn. 9(uf bic fulminante gtrafprebigt, 
imteimif^t mit imflc^uerlidyen ^robuugen, antiuortcte fpdtcr unfer (uftiflcr 3)orf' 
. ^otcliei:, ber in bem 9iufe ftc^t, munberftj^öned ^öfelfieitd) , famofes £id)tcn()atncr 
mb eine uiiuermüftüc^ Saune f^c^aart mit un()ett)5i)nlid^cm 3)iuttertm^ ,^u befi^n, nur 
Wc «orte : JSbm, finb @ic benn biimmcr alö' eine alte ^rau ? \" — JKoft unb 3?eiter 
ffi6 man nur, tuenn'd einmal fein mugtc, luieber, moi-iibcr mcinninüd) unb meiblid) im 
3)orf[em flar nic^t fc^cl fal)cn, benn mit „2Sad)tmciftcre Wäd)tcn ift fein cm'flcr S3unb 
$u flechten «nb — CÖen^b'avmen fd)rcitcn fd)nell I" - 



^oH^en. 



3)er Orgelbaumeiftcr i> i I b e b r a n b in Seip^ifl l)at in bcr »^irdie su 9i a n ^- 
)) a (6 b. ^aufa eine neue »Crgcl geliefert, mcld)e burd^ .^. (Kantor & a ft au§ ^^laucn 
TCUibirt tmtrbe imb fe^r gerü()mt tDirb. 

(Kn iimger Drfldbaucr ^ ö 1 1 ^ c r ^at fid) in 3 ü m m e r b a b. CSrfurt nieber- 
gebtffen . bcm ein günftißcö ^rognoftifon flcftcllt mirb. — 

An: Sut^crfcier empfiehlt fidj ganj^ bcfonbcrö eine neue ß^ompofition bc8 ^önig- 




nfte 3^e bed cd. ^elbenc^orald. — 

Unter ben Dr. gran^ SifM bicfcn Sommer befud^cnben biftinguirten ÖJftften 
mt^ ^fcffor SSil^elm Kumpel auö 3afft) ^u nennen, einer bcr bebeutenb« 
toieleU^t gar ber bebcutcnbftc 3Kufifcr 9^umöuien§, mit ^lu^^cic^nung jju nennen. 
slbe nmrbe öon Dr. fiifjt frcunbltd)ft jur 3:afel gcj^ogcn unb in hm mufitalifd)cn 
fttri|en ©eimarä mit großer Slu^jeic^nung bc^anbelt. Sq. bat fid) für Sßcrbreitimg 
gnfer 3RuftI in feiner bcroorragcuDcn 'Stellung bcbeutenbeS SScrbienft ermorben , mie 
et benn aud^ neben trefflidjcr muftfalift^cr a3ilbung, eine feltcnc uniocrfeHe gnteHigen^ 
bc|t|t, mie nid^t gar Diele feiner (^enoffen. — 

3n 9?r. 32 Don Otto fiefjmann'ö allgem. ^ufifj^eitung befinbet 
m ein ^öAJtintereffanter ^uffafe, ba^ 9Jiamfcft, n)eld)c8 ^. 5Bagucr 1849 in 3)regbcn 





tntfonaltömud ift eine 3)emüt^igung für ben §errfd)cr, benn eö ift ein 93?ifjtrauen§- 
iBOtum acgen bat 9Konar(j^en." ?lud^ in feinem 9(rtifcl „^eutfd)e Äiinft unb bcutfd)c 
fkWtr fjjrldftt er aftnlicfic (iJnmbfägc au§. greilid) roerbcn gar oielc 3)eutf(§e be^ 
«nmbfa^ eingeben! fein: ^cr foU mit tl^atcn, mill auc^ mit ratj^en; mer 
geben joll, mU au(j^ toiffcn wo ha^ begebene ^infommt; mo ^flic^tcn finb, muffen 
ou^ SIecQte fein. — 

Orgclboumeifter fj. 3. 33 r a m b a (j^ in JJrciburg i./33r. ^at eine neue pncumatifd)e 
Qinblabe erfunben unb barauf ein patent genommen. 

3)eagL ber Orgelbaumcifter ^o^. S*u ^rm an n in Siegen (Seftpl^alen) eine 
neue Itaftenlabe. — 

3tt)ei eble Sif jtianer «ß a u l e cf ^ f au§ öaüe unb 9U c j a n b c r Siloti au§ 
VMfmt gaben am 21. Si^oubr. ein äugerft ,^aflrcid^ bcfujj^tcS ßifätconjiert, in bem fie 
Solgenbed vortrugen unb jtuar au^gcäcid^nct — unter ftürmMem SBeifalle: A-dur- 
Sonsert, Serceufe, Xarantcue Xobtentan^, Des-dur-SJaüabe, $eftl)er = ßameöal. Svl. 




174 

3)J 00 b a ^ ö 1 1 i cf) e V o u § fi c i p ii i (^ Mnjiit old (Sonj^eitfäncicrin c r ft c n SRaiigc* 
mit Stoflnon'^ ükb, ^Sonett uon ^etrorf o, Öorelct). 3)ic(5Jroftberiiogl Orcftcfters 
fc^ulc ^Qtte bie ftu^erft fdjmicriocn ^2lccom^ognement§ unb fiifjt'S wreujrittcrmorfd^ 
au§Aufii()ren imb rief bic Icbi^aftcfte SBctuunbcrung l^eröor. 92oci^ bem ©onücrtc fonb 
ein Sonquct ftatt, in iuclciftcm bie 3)ameii JJd. ö ö 1 1 i cfi e v unb ^xl gönnt) ©ct^of 
burt^ ßie6en§roiirbiöfeit, ^nmiit^, ÖJcift unb ^ifi, §(Ue§ bcjoubcrtcn. — 

9(m 22. September ftorb noc^ Ittngcrem fieiben ber fgl. ÜIKufifbircftor ijerb. 
Trennung ju ^itodjcn, in feinem r>4 fiebcnSjol^rc. 3)cr SSerblidjene toax and) ein 
trefflid^cr Crgelfpicler. 

Äopeumeifter Jriebr. öur in ^ain^, ber ouatgcj^eicftnete Orgelfpielcv unb 
Crgekomponift I)ot eine neue fomifcfte Oper: „^ie fji'ii^ftiw öon 9(t^cn" 
componirt. 

?lm 29. @ptbr. fcievtcn ein $oor bei* iuiirbigften Seigrer beö ÖJroft^eräogtbum^ 
Soc^fen, bie WItmeiftcr ber 3d)ule 3. ©. Äirftcn (friil^er in ^(eincromSborf bei 
Scimor) unb Äorl öüttcnrauo) (früf)er m 3ii|ienbom) bcn r>0. Gkbenttog 
ifjreö ®inhitte§ in \>m Sc^ulbienft. Woat ben beiben mo^berbienten fllten|>crren ein 
rcd)t freunblid^er 2eben§abenb befd)icben fein! 

Crqelbaumeifter Ä p p in S 1 b t = ^ ü r g c l (X^üringen) ^ot ein ncue§ Orgel- 
merf in ^djöno mit aller ^Uig^eic^nung öoUenbct; oe^gl .^oforgelboucr Dlü^ic- 
m n n in ^jörbig hei .§a((e eine neue Orgel in ber ÄopeUc ber "Äiinif ^u ^otte a./@. 




ftruirt, 

tat)e2', ZQX^\y, ^t^ii 

^ergefleßt unb ge()eu joiüol^I burcf) ben Saß tok ben 3)i§fant; nur bie tcbteren pfeifen 

ber Xer^ unb Septime fpvc(l)cn im Örunbtone an, totii biefelben m min ftno, um 

ijum Uebci'blafcn gebrad)t j^u merbcn. ^a biefe (Stimmen alle fclbftftänbig finb, fo 

fönnen fie in beliebigev ^cife gemifd)t werben (Weiteres f. S^itfc^rift f. Suftrumentcn^^ 

bou ü. «ß. be mi, 4. Sönb., 9h\ 1a. — 

Orgelboumeifter 8 n r c (J in ©Öln hat in bie ei). $farr!ird)e m ^lettenbcrg 
t./2B. eine neue Orgel aufgeftettt, totlä)t nod) beffen pneumatifd^em 8t)ftcm conftruiift 
ift unb fc6r gerügt wirD (y. f. gftrtb. ü. SBit). — 

Slug. @ern in Sonbon l^at mit ber uon ®. Sauber in SSrounfd^ipeig 
erfunbenen 'SRö'ftrenpneumotif Derfe^enc Orgel überrofd^enbe Grfolgc crjtelt. 



28 r i c f lu d d) fe f. 



^. 9^ in S.: 2Bir!un(jgöolle ©onj^ertflürfe über htn Sutbcts 
d) r 1 : „ß: i n' f e fte 33 u r g i ft u n f e r ÖJ 1 f' ^oben gefc^rieben: 9? ic 1 o i = 
öilüt: geft^Ouüertüre über: (Sin' fefte 58urg f. Orgel (Öeipjig, ^ofmciftcr); 51. 
jj i f d) e r : g^J^tofic über benf. Sboral (Erfurt, Ä örner) ; 5B r e i b e n ft e i n : S r i 1. 
iiber benf. ß^orol (Erfurt, ebeno); gantafie über benf. (J^orol D. ^i^^omoS (fieipjig) 
5Rieter=S3iebennaim. Schell enbcrg: gantafic über benf. (Jborol (fiemig, 
Sreitfopf & io'dxtci): Stein: gantofie unb guge iiber benf. 61) (SSittenbcrg, 
ßerrofe); J^uj benf (S^oral (^D^ioinj, Sd^ott) k. 2Ser meig, ttJoS aufecrbem nod) 
SntcreffonteS iiber biefe SD^elooie anläfelid) be§ i!utf)criubi(ftumö gcbradjt mirb! — 
S X. m 9Ä: greilicb baben Sie red)t imSJctreff mancber moberner ^ßianiften — (@r'S 

unb Sic' ~' ' "" " ' " ' 

unb fein 

man je^t 

Sub X^im. Spiftlcr fd)on 1810 fagt: ,,9?id)t Xalentc, fonberu 6^ara!ter"unb ®runb= 

fii^e machen bcn SDlann " — 

3n 9h'. 9 ber Urania finb in bem .^äfelcrfd)en ?lrticfcl folgeitbc 35rudfe^ler m 
berichtigen: Seile 137 muft e§ Reiften htx ber .^ol)lf(öte: mit. Stimmblecftcn , niftt 
Stimmlöd)em 93ei 5[Ri;ctur 3fac^ : auf (\ (nid)t c) c V <• , a\v\ c = 7 c \, auf 
c K.\ ber iBolg treibt, nid)t bleibt. S. 138: bie gröfite pfeife ftel)t inic^t itonb); 
S. 139 : ^$feifehranbe§ , nid)t ^feifemoerteC^ ; Setter ^IbfaJ : l)inter S^^rberung ! S)a 
(nie^t t^Qi). — §übfc^ lef erlieft fd)reiben! — 

Erfurt, SBerlafi t>cr Äbriter^c^en ^urfj^anMung. ^rutf t^o« OttoGonrnbirt Erfurt. 




i^. 



(Beilage.) 




Üttltfe-Jeüfdirift 

für ÖrgeWttu unö vOrgeffpicf insöefonöcre , foroie für mufiftanfcOe 
COeorie, aircößcOe inflruauoe ^cfQngx unö Cfaoier^Jirufiß. 

herausgegeben Bon 

A. W. Gottschale. 



SaljrUd) crfd)etneu 1 bis 2 fiänbr }n je 12 Uummern. Dcc |)rännmeratiottspr(is bes Raubes beträgt nad^ nie oor 

2Mv Müvk ttnb ift boB jßlatt bnrd) alle dttd)- nub ülafikalienlianblungett foioie buril) alle JPoflämter, oi^ne JPreis- 

er(|9i)nng }n bejiefien. {Irets ber einzelnen ttntnmer 37 {Ifennige. Jitfertionsgebaj^ren : 10 Pfennige bte 3eile. 



3öir tüoKeu lüd^t üerfe^Ien, alle 
@tcuei:§a(^tcv auf eine mici^tige iBrojd^iire 
aufmerffam ju ntad^eu, »}eld)e foebeii unter 
bcni XiUi „2)ie preugifc^c Älaffenfieuer oon 
bem Röntgt, ^rcigfefretär @. .^ageborn" im 
SScrIage Den ^, ^ä^toann in 3)üffe(borf 
erj^i'-nen ifl. (^-PrctS 5() ^fg.) 3)a5 Söerf- 
d^en ftat ben 3^^^^ ^^^^ ^-Publitum in !ur§en 
Ümriffen barjulcgcn , ob bie ©tcuerüeran« 
laguug ben SBermögen§- unb @infonuneu§» 
üerpitniffen eni(prec^eiib erfolgt ift; xva^ 
gefc|el;cn mu§ , mmn bic§ ni^t ber gall 
unb rote bie (Srt^ebung ber ©leuer ftattfinöct. 
2)a§ ^iid} ift fel^r !(ar nnb üerftänblid) ge- 
{d^riebeu unb bi§ auf bie neuefte ^tit fort- 
geführt, benn e§ bcrücific^itigt aud^ jd^on ba§ 
ÖJefe^ öom 26. üJJärg 1883. 2lüe§ Untuid^» 
tige unb Sermirrenbe ifi fortgetaffen unb 
fann jtd^ ba^er jeber fc^neß barin gurec^t 
finben. 2Bir !önncn ba§ ^eft^en iebem, ber 
pd^ genauer über feine ©teuerüerl^äUniffe 
informieren roiU, beften§ empfehlen. 9i. So. 



Sieben Gesänge 

üu^ »Johannes der Täufer« bon 

Wilh. von Born. 

gür oicrflimmiöett gemifd^ten (Ef)ov, 
fomponiert oon 

Michael Haller. 

IV-, SBogen ^oä)quatt* $rei§ 1 maxi 
SSon un8 birect, fotoie burd^ attc foUben 
^ud^l^anblungcn ju begießen. 

Paderborn. Bonifacius-Druckerei. 



SGßem an einer öoöfiänbigcn Ucbcrftd^t 
aller neuen ©rfd^einungcn auf bem ©cbictc 
ber mujtfatifc^en !Piteratnr gelegen ifl, abonnirc 
' für nur 50 $f. biertcljäl^rl. auf ik 

Musikalische Eundschan. 

Verlag bon Richard Nosske in Leipzif^. 
Verlag von Riebard Nosske in Leipiig» 

^tanofotte - gompofitionen 

von £. Ätimmlittj: 

op. 18. Traute Heitnath. Idylle. 1 M. 
op. 24. Glückliche Stunden. Gavotte, l M. 
op. 29. Schiffers Traum. Tonbild. 1 M. 
op. 30. Girrendes Täubeben. Salonstück. 

60 Pf. 

Von £txh. Iiiibti^: 

Frühlings Erwachen. (Von Em. Bach.) 
Fantasie — Transcription für Pianoforte. 
op. 376. 1 M. 

Die vorstehenden Pianoforte - Compo- 
fiitionen können mittleren Spielern als sehr 
effectvoU angelentlichst empfohlen werden. 

In demselben Verlag ist erschienen: 
C. Feller, zwei Lieder für eine Mezzo- 
sopran — oder Baritonstimme mit Be- 
gleitung des Pianoforte. (1. Die schöne 
Schenkin. — 2. Am Ammersee.) Zwei 
reizende Lieder, von vortrefflicher Wir- 
kung. 

Verlag von Richard Nosske in Leipzig* 



üenes fccdecBnA für iflannergefan g- 

'Bereinc. 

@oeben er{d&tenen: 

mm Hein. 

herausgegeben 

bon 

op. 45. 
2)er SJerfaffcr bietet mit bem „Später 
^l^cin" ben @efang*SSereincn eine neue 
Slebeifammlung, bie ben öerft^iebenartigPcn 

tefanglit^en SBcbürfniffcn Ülcc^nung trägt. 
5ie enthält Sfl^ein-, ^eimatb«* unb 
Sßanbcriieber, SSatcrIanbSHeber, 
Kleber für bie öerjd^iebenen S^age«* 
unb 3ö5ve«geitcn, ^flaturücber unb 
lieber öerfc^icbenen^nl^alt«, Siebe«*, 
2:rinf • unb ©efenjd&oftslieber, folt^e, 
»eld^e burd^ baS SSereiniJleben be» 
bingt finb unb ©rablieber. 

2)er „SSater fR^etn" t»irb ca. 150 
il'lumniern umfaffen unb finben ftdft barunter 
gegen 60 Driginalf ompo{itiouen üon 
?c. Hbt, aifr. Ureaett, «Ij. «emitrdj, 
Jr. Süenen, lU. lötlie, % Snn^r, |fet5. 
]nol|rii\9, »ob. Iltufiol, ]!. {liel, H. Bteln, 
SN. Copler, »Icoloi n. i»ilm, S- lUlUberger, 
». »mtbfrger u. 5C. 
SrotJ ber großen 8flei(^l^aUig!eit biefeg 
«Hen (gcjangöereinen ju empfeb^en» 
J)cn neuen Steberbud^eS ifl bcv ^^^reis 
3ur (Erleichterung ber Slnfc^affung auf nur 
1,80 aWarf rejp. 2,50 Wiaxt für ba§ gcbun» 
bene ©jremptar fcfijetjt. 

$ei IJeßrUung von minbe|fen0 12 (Sxem» 
ploren 1 (Sasemplar für ben IDlrigenten gratis, 
ilfi größeren yattiebeßcUungen tritt ein? 
entfpredienbe JlreissdrmS^igung ein. 

•ftsseldorf. I^. Soliwa.iiii'sche 

Verlagshaudlung. 



3n ber ß» <S*wontt'Wen SSerlagg» 
IJanblung ju ^üff elbPtf i\t erfd^ienen : 

Erinnerungen 

an 

riüeli in der Schweiz. 

^d|t Steiger fär eine @ingfttmme 
mit ^labierbeglettung* 

©omponirt öon 

3ix. Äoemn, S)omIaj)eamcifter. 

Op. 30, fßve'i» t m* 



Sm ^erlaae Don ®ebr. (Sari b; 9li« 
cplau^ ^engtget in (Sittflebeln, (^d^weij) 
ifi foeben gang neu erfc^ienen unb burd^ atte 
8u(^]^anDlungen gu begiel^en: 

3e^n JÖatlenliekr 

für 

oemtfcOle Stimmen 

t}on 

S5om ^ot^roürbigften Orbinariatc Flotten» 

bürg gutgeheißen unb für ben ©ebraudf; bei 

3}larien»2luba(^tcu em|)fobIen. 

^{egante AnggoSe in iiloil- und S(iin)ar5dcnl 

16 ©i'iten in Ctuer 4. 
^rciiJ: 3n elegantem Umft^Iag brojd^irt 

aWarl 1. - = gr. 1.25. 
2)iefe jel^n SWarienlieber fmb einfädle 
unb in il^rer (ginfad^^eit warm gum ^ergen 
fpred^enbe (Sompoptionen; bie muftfalijd^e 
©prad^c iji jart unb innig. JJl^re SluSfül^r» 
barfeit unterliegt feinen ©d^miertgfciten, fo 
baß audf; bie fleinflen (S^öre fte in il^r 9ie« 
pertoire aufnebmen fönnen. 2)e3]^afb bürf- 
ten an ret^t t)ielen Orten, befonber« auf bcm 
Sanbe, bicfc iPieber, wie unfcrc „SJlarienroJen", 
gerabe für ben 5Wonat 2)?ai gern gejeben 
werben. 

3m SJerlage t)on 3#Ieib K Stil^fd^ 

in %ti(x erjd^eint: 

ungemeine 

Oautitoroan ffir bie Seigrer ber 
llfiringifdgett Staaten. 

(14. 3abrg. 18S3.) 

Sie fd^on ber Xitel Jagt, ba« gelef ettfte 
^a^hlatt innerl^alb S^üringeng, aber 
aud^ in ben Sflac^barjlaatcn @ad(;fen, Äi5nig- 
reid^ Preußen (bcf. $roü. ©ad^fen), ttnbalt 
K. niel ^txhttiitt* @rfd^eint mpd^^ent» 
ü^ 1 malf bringt meiftcnS iwtit raan^» 
mal aud^ btei Setter ^ in benen alle ©c- 
biete ber ^äbagogif, aber audf; cinfd^lägigc 
S^ageigfragen in ed^t freimüt^igcm €Jinne bc« 
banbelt werben; ferner eine auiS einem 
©uffe gearbeitete freiftnnigc p9liti^^t 
UeberfiAtr ^orrefponbengen über allges 
mein intereffirenbe wid^tigc ^orfomm* 
niffe im l^ebrerleben au§ allen «Staaten unb 
Weltteilen, eingebe ibe litterarifd^e öc- 
fpred^ungen, praftijd^e Söinfe, S^afanjen, 
SSermift^te«, 5luuonceu. 

^terteliäbrl. ^b^nnemettt^t^rei^ bei 
allen ^oftämtern unb iöu(^b<i»*^t«n9^n 
2 JL ^nnoncengebübr 15 4 \^^ bie 
3ge]>. ^^etitgeile. ^robenttmmern gratis* 



Soeben erschien in meinem Verlage: 

Wahrheit und Dichtung 

in den 

Texten bedeutender Opern, 

ErläuteruDg und Feststellung 
des mythologischen und histo- 
rischen Hintergrundes dieser 
Gattung von Bühnenschöpfungen 

von Carl Pastor. 
1. Lieferung: 

Die Bühnendichtungen 
V. Rieh. Wagner. 

4 Bogen 8. Br. 1 M. 

Der Verfasser füUt mit dieser gehalt- 
vollen, nach den besten Quellen bearbei- 
teten Schrift eine Lücke in unserer Lite- 
ratur aus und hilft mit derselben das 
Verstau dniss der Opern fördern, so 
dass sie sowohl von Schauspielern, wie 
von den Theaterbesuchern wird ge- 
kauft werden. 

Jede Lieferung ist auch einzeln käuf- 
lich. Das Ganze ist auf 7 Lfgn. berechnet. 

Leipzig. J« 6. Pindel. 

Im Verlage der Körner'schen Buch- 
handlung in Erfurt ist erschienen: 

Fr. V. Schiller's Gedichte 
travestirt. 

Beiträge zu komisch -humoristischen 
Vorträge«. (Sehr witzig und unter- 
haltend.) 
Erstes Bändchen. (38 Stücke enthaltend.) 
Eleg. broch. Pr. 1 Mk 
(Inhalt: l.üer Taucher. 2. Schneider 
Fips. 3. Die Bürgschaft. (Muses Low.) 
4. Die Erscheinung im Eaffoesaale. 5. 
Der Kampf mit der Oebstlerin. 6. Würde 
der Schneider. 7. Wer wagt es. 8. Der 
Hanschen. 9. Durch jene hoble Gasse. 
10. Der Kaffee. (Glocke.) H. Hero und 
Leander. 12. Der mürrische Ehemann. 
(Die Waffen ruh'n.) 13. Jie Ideale. U. 
Willst Du nicht das Lämmlein. 15. Mo- 
nolog. 16. Nadowessische Todtenklage. 
17. Die Bürgschaft. , 18. Ehelust. (Es 
red n nnd träumeo.)' 19 Hektor's Ab- 
schied. 20. Auch ich war in Arkadien. 
21. Ritter Toggenburg. 22. Scene aus 
Maria Stuart. 23. Ode an die Freude. 
24. Das Schnupftuch. 25. Der Taue): er. 
(Berliner Dialect.) 26. Drei Dinge, y.l. 
Der Magen. 28. Lebt wohl ihr Berge. 
28, Die Waffen ruh'n. 30. Das liederliche 
Kleeblatt. 31. Lob der Hausfrau. 32. Der 



Feierbursche. 33. Der B&cker. 34. Drei 
Worte. 36. Durst. 36. Kapuziner-Pedigt. 
37. Die Schlacht 37. Der Landtag.) 

Zweites Bändchen. (42 Stücke enthal- 
tend.) Eleg. broch. Pr. 1 Mk. 
Inhalt: 1. Geburtstag. (Was rennt 
das Volk.) 2. Kapuzinerpredigt. 3. Lied 
an die Böse. 4. Gegen die Frauen. 5. 
Der Taucher. «Thüringisch.) 6. Der 
Postassistent. (Ritter von Toggenburg.) 
7. Hanswurst, Doctor und Chor. (Auf, 
auf, Eamecaden.^ 8. Drei Worte des 
Wahns. 9. Im Büffet. (Will sich Hector.) 
10. Würde der Frauen. IL Der Ring des 
Polykrates. 12. Die Wurst. (Nach der 
Glocke.) 13. Schminklied. (Punschlied.) 

14. Ingenieur Bauer. Wer wagt es. 15. 
Die gute alte Zeit. 16. Die Bürgschaft. 

15. Monolog aus der Jungfrau. 18. Todten- 
klage. 19. Ode an den Reichthum. 20. 
Der Gang nach der Stadt. (Plattdeutsch.) 
21. Die Theilung der Politik. 22. Des 
Perrücken machers Klagen. 23. Der Haad- 
schuh. (Thüringisch.) 24. Das Mops- 
hündchen. 25. Scene im Hades. (Herr 
Baron, ich rathe Euch!) 26. Die Redou- 
tenfreunde. 27. Der Taucher (Jüdisch.) 

28. Zu Drittel, dem altpn Wucherer. 

29. Kassandra. (Hanks Christine.) 30. 
Wein, da bist mir Götterfunken. 31. Er 
stand in seinem engen Stübchen. 32. 
Horch , die Glocken. 33. Es reden und 
träumen. 34. Die Hoffnung (für Schleswig- 
Holstein.) In einem Thal bei armen Hir- 
ten. 36. Der Wasserschlüpfer. 38. Ge- 
kränkte Liebe. 38. Räthsel. 39. Der 
Frieden von Villa Franca. 40. Hektor^s 
Abschied. 41. Die drei Worte. 42. Pa- 
rodielied. 

Drittes Bändchen. (38 Stücke enthaltend.) 
Eleg. brosch. Pr. 1. Mk. 
Inhalt: 1. Würde der Thiere. 2. 
Der Federheld. (Monolog aus Teil.) 3. 
Lamentation. (Todtenklage.) Jüdisch. 
4. Drei Worte. 5. Meister Schmohl. 6. 
Der MädcheUjäger. 7. Der Christstollen. 
(Glocke.) b. Eäther und Itzig. (Jüdisch.) 
9. Ehret die Frauen, mit Variationen. 
10 Jocko's Abschied. 11. Dithyrambe. 
Die Göttinnen. 12. Ehret die Frauen sie 
flechten Zöpie. 13. Geneüus Flucht nach 
Nordhausen. 14. Drei Schneider und ein 
Schuster. 15. Der Leibrock. (Glocke.) 
16 Der Riog des Po.ykratee. 17. Marquis 
Posa bis Stier 18. Erwartung. (Hör' ich 
das Pförtcben.) 19- Der Reichthum. 20. 
Prolog, Jungfrau v. 0. Scbamroth nahet 
sich. 21. Zwei Dinge des Magens. 22. 
Worte des Wahns. 2:3. Bekehrung des 
Weiberb assers. 24. Bruder Lustig. 26. 
Der Haarzopf. 2(i. Morgengedanken eines 
Ehemannes. 27. Würd^ der Weiber. 



ücnes fccdecBnA für iflanncrgefan g- 

'Bereinc. 

@oeben erfd&ienen: 

mm Hein. 

herausgegeben 

bon 

op. 45. 

2)er SSerfaffer bietet mit bem „Später 
^l^ein" ben ©efang-SSereinen eine neue 
Sicbcifammlung , bie ben öerjd^iebenartiglien 
flefanglidS^en SBcbürfntffen Ülec^nung trägt. 
@ic enthält Sfl^ein-, ^eimatb«* unb 
Sßanbcrüeber, SS aterlanb« Heber, 
lieber für bie t)erjci^iebenen S^afle«- 
unb ^al^reSjeiten, DUturHeber unb 
lieber öerfc^iebenen^nl^alt«, ?iebc5*, 
jCrin!* unb ©eJeind&aftSHcber , {otd&c, 
»cld^e burd^ baS SSereinglebcn be= 
bingt finb unb ©rablicber. 

2)er „SSater fR^etn" »irb ca. 150 

Ü'lummern umfaffcn unb finben fxdft barunter 

gegen 60 Drigtnalf ompojitioncn üon 

|Jc. Hbt, aifr. Ureaett, «Ij. Semitfdj, 

Jr. Soenen, lU. lötlie, S. IttnV» 2^'ft5. 

]nol|rii\9, »ob. fltufiol, ]!. I)lel, $. Btein, 

an. Copler, »Icoloi n. i»ilm, 5. iUlltbrrger, 

». iDiltberger u. %. 

SrotJ ber großen Sflcid^l^altigfeit btefeS 
cUtn (gcfangöereinen gu empfebfcn- 
t)tn neuen Jieberbuc^eS ijl bev '.preis 
jur Erleichterung ber Slnfc^affung auf nur 
1,80 aWarf rejp. 2,50 Tlaxt für baS gcbun» 
bcnc (gjremplar fcfijefet. 

$et |{r(lfUun$ von minbeHens 12 (Sxem« 
ploren 1 (Sasemplar für benjDirigenten gratis. 

9t\ größeren yaitiebfRcUungen tritt ein? 
entfpredienbe preis^^CfrmS^igung ein. 

•ftsseldorf. I^* Scliwaiiii'sche 

Verlagshandlung. 

3n ber tt» <Sd)Wontt'fö^cn S5erIagS* 
^anblung ju ^üff elborf ift erfc^ienen : 

Ermneruugen 

an 

riüeli in der Schweiz. 

^d|t Steiger fär eine @tngfttmme 
mit glabierbegleitung. 

®ont:ponirt öon 

3ft. ^oemn, S)omfaj)cameifter. 

Op. 30. ^reiS 2 föl* 



Sm ^erlaae Don ®ebr. (Sari S;^ 9li« 
colau^ ^engtget in (Sittflebeln, (^d^weij) 
xf foeben ganj neu erfc^ienen unb burd(; aue 
8u(^]^anDtungen ju be^iel^en: 

3ehii iiarlettlteJier 

für 

oemtfcOle Stimmen 

t}on 

S5om ^oc^roürbigften Orbinariatc Slotten- 

bürg gutgebeigen unb für ben @ebrau(^ bei 

3)iarien=2lnbad^ten empfoblen. 

S{egante AnggoSe in Roil- und S£n)ar5dnii& 

16 ©liten in Ctuer 4. 
$reiS: S^n elegantem Umfd^Iag brofd^irt 

aWarf 1. -*z= gr. 1.25. 
2)iefe jc^n SWarienlieber ftnb einfache 
unb in i^rer (ginfad^b^it warm gum^crgen 
fpred^enbe (Somporttionen; bie mufttatifc^e 
©prad^e iji jart unb innig. JJl^re äuÄfüJJr- 
barfeit unterliegt feinen ©d^mierigfcitcn, fo 
bag aud^ bie fteinflen (S^öre fic in i^r Sic* 
pertoire auftiebmcn !önnen. 2)eS]^aIb bürf- 
ten an rcc^t fielen Orten, bcfonber« auf bem 
i?anbe, biefe i?ieber, wie unfcrc „SÄarienrofen", 
gerabe für ben SJ^onat 'Max gern gefeiten 
werben. 

3m SBerlage öon 3#Ieib K Stil^fd^ 

in ®era erjd^cint: 

ungemeine 

Oautitoroan ffir bie Seigrer ber 
Ipringifdgen Staaten. 

(14. 3abrg. 18S3.) 

Sie fd^on ber Xittl jagt, bai$ gelefettfte 
%aä)Hatt innerhalb S^üringen«, aber 
aud^ in ben Sflac^barjlaaten @ad(;fen, Äönlg- 
reid^ ^reugen (bef. $roü. ©ad^fen), ^(nl^att 
2C. niel ptthvtiUU @rfd^eint wöä^tnU 
liäf 1 malr bringt meiftcnS jmei, mand^- 
mal aud^ hvti ütittt, in benen attc (Sic» 
biete ber $äbagogif, aber and) cinfd^tägtfle 
2:agegfragen in ed^t freimüt^igem €Jinnc be- 
banbelt werben; ferner eine auiS einew 
@uffe gearbeitete freifinnige politVidft 
UebetfiAtr ^orrefponbenjen über allge» 
mein ititereffitenbe wid^tigc ^^orfomm- 
niffc im !?ebrerleben auS allen «Staaten unb 
Seltteilen, einget^eibe Utterarifd^e ©c- 
fpred^uugeu, praftijd^e Sßinfe, 33afanjcn, 
SSermijd;te§, ^liinonccn. 

SBierteljäbrI. ^honntmtnt^pvtiß bei 
allen ^oftämtetn unb iöut^ba^'btnngen 
2 JL ^nnoncengebübt 15 4 für bie 
3ge{p. ^^etitaeile. ^robentttttmettt gtoiiö» 



Soeben erschien in meinem Verlage: 

Wahrheit und Dichtung 

in den 

Texten bedeutender Opern, 

ErläuteruDg und Feststellung 
des mythologischen und histo- 
rischen Hintergrundes dieser 
Gattung von Bühnenschöpfungen 

von Carl Pastor. 
1. Lieferung: 

Die Bühnendichtungen 
V. Rieh. Wagner. 

4 Bogen 8. Br. 1 M. 

Der Verfasser füUt mit dieser gehalt- 
vollen, nach den besten Quellen bearbei- 
teten Schrift eine Lücke in unserer Lite- 
ratur aus und hilft mit derselben das 
Verstau dniss der Opern fördern, so 
dass sie sowohl von Schauspielern, wie 
von den Theaterbesuchern wird ge- 
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Jede Lieferung ist auch einzeln käuf- 
lich. Das Ganze ist auf 7 Lfgn. berechnet. 

Leipzig. J. 6. Pindel. 

Im Verlage der Körner'schen Buch- 
handlung in Erfurt ist erschienen: 

Fr. V. Schiller's Gedichte 
travestlrt. 

Beiträge zu komisch -humoristischen 
Vorträgeo. (Sehr witzig und unter- 
haltend.) 
Erstes Bändchen. (38 Stacke enthaltend.) 
Eleg. broch. Pr. 1 Mk 
(Inhalt: l.üer Taucher. 2. Schneider 
Fips. 3. Die Bürgschaft. (Muses Low.) 
4. Die Erscheinung im Eafföesaale. 5. 
Der Kampf mit der Oebstlerin. 6. Würde 
der Schneider. 7. Wer wagt es. 8. Der 
Häuschen. 9. Durch jene hoble Gasse. 
10. Der Kaffee. (Glocke.) H. Hero und 
Leander. 12. Der mürrische Ehemann. 
(Die Waffen ruh'ü.) 13. Jie Ideale. U. 
Willst Du nicht das Läinmlein. 15. Mo- 
nolog. 16. Nadowessische Todtenklage. 
17. Die Bürgschaft. 18. Ehelust. (Es 
red' n nnd träumeo.)' 19 Hektor's Ab- 
schied. 20. Aiich ich war in Arkadien. 
21. Ritter Toggenburg. 22. Scene aus 
Maria Stuart. 23. Ode an die Freude. 
24. Das Schnupftuch. 25. Der Taueber. 
(Berliner Dialect.) 26. Drei Dinge, y.l. 
Der Magen. 28. Lebt wohl ihr Berge. 
28. Die Waffen ruh'n. 30. Das liederliche 
Kleeblatt. 31. Lob der Hausfrau. 32. Der 



Feierbursche. 33. Der B&cker. 34. Drei 
Worte. 35. Durst. 36. Eapuziner-Pedigt. 
37. Die Schlacht. 37. Der Landtag.) 

Zweites Bändchen. (42 Stücke enthal* 
tend.) Eleg. broch. Pr. 1 Mk. 
Inhalt: 1. Geburtstag. (Was rennt 
das Volk.) 2. Kapuzinerpredigt. 3. Lied 
an die Böse. 4. Gegen die Frauen. 5. 
Der Taucher. «Thüringisch.) 6. Der 
Postassistent. (Ritter von Toggenburg.) 
7. Hanswurst, Doctor und Chor. (Auf, 
auf, Kameraden.^ 8. Drei Worte des 
Wahns. 9. Im Büffet. (Will sich Hector.) 
10. Würde der Frauen. 11. Der Ring des 
Polykrates. 12. Die Wurst. (Nach der 
Glocke.) 13. Schminklied. (Punschlied.) 

14. Ingenieur Bauer. Wer wagt es. 15. 
Die gute alte Zeit. 16. Die Bürgschaft. 

15. Monolog aus der Jungfrau. 18. Todten- 
klage. 19. Ode an den Reichthum. 20. 
Der Gang nach der Stadt. (Plattdeutsch.) 
21. Die Theilung der Politik. 22. Des 
Perrücken machers Klagen. 23. Der Haad- 
schuh. (Thüringisch.) 24. Das Mops- 
hündchen. 25. Scene im Hades. (Herr 
Baron, ich rathe Euch!) 26. Die Redou- 
tenfreunde. 27. Der Taucher (Jüdisch.) 

28. Zu Drittel, dem alten Wucherer. 

29. Kassandra. (Hanks Christine.) 30. 
Wein, da bist mir Götterfunken. 31. Er 
stand in seinem engen Stübchen. 32. 
Horch f die Glocken. 33. Es reden und 
träumen. 34. Die Hoffnung (für Schleswig- 
Holstein.) In einem Thal bei armen Hir- 
ten. 36. Der Waaserschlüpfer. 38. Ge- 
kränkte Liebe. 38. Räthsei. 39. Der 
Frieden von Villa Franca. 40. Hektor^s 
Abschied. 41. Die drei Worte. 42. Pa- 
rodielied. 

Drittes Bändchen. (38 Stücke enthaltend.) 
Eleg. brosch. Pr. J. Mk. 
Inhalt: 1. Würde der Thiere. 2. 
Der Federheld. (Monolog aus Teil.) 3. 
Lamentation. (Todtenklage.) Jüdisch. 
4. Drei Worte. 5. Meister Schmohl. 6. 
Der Mädchen jäger. 7. Der Christstollen. 
(Glocke.) b. Esther und Itzig. (Jüdisch.) 

9 Ehret die Frauen, mit Variationen. 

10 Jocko's Abschied. 11. Dithyrambe. 
Die Göttinnen. 12. Ehret die Frauen sie 
flechten Zöpte. 13. Goneiius Flucht nach 
Nordhausen. 14. Drei Schneider und ein 
Schuster. 15. Der Leibrock. (Glocke.) 
16 Der Ring des Polykrates. 17. Marquis 
Posa »Is Stier 18. Erwartung. (Hör' ich 
das Pförtcben.) 19. Der Reichthum. 20. 
Prolog, Jungfrau v. 0. Scbamroth nahet 
sich. 21. Zwei Dinge des Magens. 22. 
Worte des Wahns. 23. Bekehrung des 
Weiberb assers. 24. Bruder Lustig. 26. 
Der Haarzopf. 2ü. Morgengedanken eines 
Ehemannes. 27. Würds der Weiber. 



In anterzeichoetem Verlage er* 
Bchienen Boebeo: 

Weiss, JuL, 50 Choräle 

in leichter Spielart 
für Tiollne u. b. w. 

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Heft I.— IV. u. complet (in einem Hefte). 

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Fttr 2 Violinen n. Piano ä Heft JL 2,50 

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Obige Sammlang enthält die besten 
and bekanntesten Choräle in sorg- 
ftltiger Auswahl und Bearbeitung, und 
dttrften die Ausgaben fttr 1 nnd 2 
Violinen besonders für Seminar ien 
geeignet sein. Aber aueh allen übrigen 
Lehranstalten, Lehrern u. s. w., über- 
haupt allen denen , die Sinn für der- 
artige, ernste Musik habeii, wird daa 
Werk in irgeod einer der verschiede- 
nen Ausgahen, oamentlich auch für 
Piano, gewiss eine vollkommene Gabe 
sein. 

Julius Weiss, 

M u s i k - V e r 1 a g, 
Berlin »W., Hillerstr. 59. 



BHBI 



^tter«ttff<?e$. 

(farl OTtttia ooit.3Pßebct* @ctn !?e6cn 
unb feine Sertc. ' 2)arflefteIIt t>on Dr. 
>i!Öiill lleifirnntiii. 8". H'/s 33ocien Sejct 
unb 2 SBogeii ■Jlotenüeilagen mit $ortraitS 
unb 3ttuftrationen. ^J3rei5 ge{>. 3}^. G,oo 
— fein geb. m. l^^- S3crUn. Robert 
Oppcnt)fini. 

3)ieie« SScrf fd^üegt fxd^ ben tüeitöer* 
breiteten 3Äurtterbiograp^ien (©adti,§änbel, 
@(^ubert u. f. n?.) beffelben SSerfafferS an, 
inbem c<J eine öoUftänbige nnb mögltd^ft 
treue 2)arfteIIung ber !itnfl(erifd^en (Snt« 
Wirfclung be§ ^JWcifierS fomie feiner fünft» 
unb fultur^efditcötüc^en Söcbeutung giebt. 

Slcigmann'S ^Begabung, bem großen 
gebtibeteu ^ubhfum gegenüber ba« ?eben 
unb SBirfen ber beutfd^en j^onbtc^tcr geifl* 
Doli jur 3)arfleIIung ju bringen, befonberS 
angreifen, l^tege @uten nad^ Sitten tragen. 
— 2)urd& S3ctgabe be« „Äprtc" unb „@anc* 
♦"«" au«SBcber'<J (ungcbrudter) G-dnr* 
ife eröält baS 5Buc^ einen befonberen 
'xtfj ouc^ für SWuftfer bon 5^«^» 



Mtn HlQUierfutelern 

gurUebung unb Unterlftattung p empfej^len: 

^ith ^* ^tti ^onatinen. op. 10. 

$retiS 3,50 9)^. (Sinjeln: 92r. 1 Adur 

1,50 3«., «ßr. 2 G dur 1,50 Wl., 9h:. 

3 D dur 1 2W. 

— ^rei ^onatinrn op. 11. ^ei« 
4,503«. @inaeln: ^x. 1 A dur 1,50 
SW., ^v. 2 D dur 1,26 2W., 9lx. 3 
F dur 2,25 3«. 

2)er rül^mlid^fl befannte Sompontfl 
liefert l^ier Serfe, bie fidf in fl^Ußt' 
f^er Segiel^ung ben Q^^eugniffen ber 
Hoffif^en 3Reift«r, fowic ben Sertre» 
tern ber eblern mobernen Sl^^ufif wär- 
btg on bie Seite fletten bürfen. 2)iefe 
<Sonattnen ftnb in i^rer Xuffaffung 
fo originell unb anfpred()enb, bag man 
fte a\9 UnUvhaitunQ^ftüdtt gern 
fpielen nnb fpielen bör^n mirb. 

— 3i9ef 9J^ärfcibe für ^ianofottt 
(op. 20) oier^önbig. 1,50 3W., jeher 
3«arfc^ einjetn 1 2W. 

pr 3JiQnncr^®cfännücrcine: 

^ammU mebtft* ^ännttdibtt* 
^erauiSgegeben oon 3* ^Heb« Op. 

37. 8", I. 3lbt. 80l3f. , IL 2lbt. 1. 
u. 2. $eft ä 80 ^Pf., III. 3Slbt. 1 Tl., 
Sonipl. broc^. 3,40 3Ji., geb in ganj 
iPeinnj. 4,50 3J?., ©inbanbbeden baju 
75 $f. 

3)ie Söltfb'fcbc @amm(ung üon 
SJ^änncrdjören ift big je^t bon me.l^r 
alg 40 5Qd^;5iitJd)riftcn auf« wärmjic 
empfol^len unb infolge i^rer 33orjügc 
bereit« bei öiclcn ®cjang» S^creinen, 
©emiiiaren jc. eiufjefübrt. 
3n belieben biird) aüe Söuc^l&anblungen 
foroie Don ber SBerlagS^anblung 

l^ ^ditoann in X^üffelbotf« 



3m S5erlagc üon 3#letb K 9iie^fd[^el 

in (Sera tft focben erfd^ienen: 

bie (ßemüt^epfUöe 

in ber 

S^ 1 1 d f (^ u I e. 

Vortrag oon 

])r. ^aul iS^ö&tud 

^eraogl. fäd^f. D6erf(^ulrat^ unb (Seneralfd^ulinfpeitor. 

9>rei^ *^0 4> 

3)iefer mit grogem S3eifatt meferfad^ ge» 
l^attene S^ortrag tfl auf niele^ f&ttlan^tn 
nun im 3)rucfe erfd^ienen unb für ben billi- 
gctt ^cei« oon 20 4>;burc^ jebe ©udf^l^anb- 
lung ju bejiel^en. 



Zhtt üaje^at der üönigitt' licioria 

gewidmet. 

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«»etlHif^e Srilogie 

yerfasst und componirt von 

Charles Qounod. 

Slayier- Auszog von Berthold Tours. ^ 
Die deutsche üebersetznng von Josef Weyl. 

Ilafier-Ansiug nit franiosiichen und 
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Iltfier-Ansing mit deutschen Teit. 

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ClaYier-Anszuir ohne Text von 
Berthold Tours 

und 

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ftlr Piano und Harmonium. 

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ses Werken, sowie wegen Anschaffung 
der Partitur, der Orchester- und Sing- 
sümmtn sind an die Verlagshandlung zu 
richten. 

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öongeiörerrt. welche i^armomum«ttnter> 

tit|t fad^gemäg. jw geben üerflel^en, U)et« 
ben gefnid^t um folc^e in bem tictt et* 
fll^eitoenben Sb. IL bed Harmonium« 
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Carl iSünion, losilihdig., 

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