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Full text of "Urkundenbuch der Stadt Aarau, herausg. von H. Boos"

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600075478. 


P 


r 


UßKüNDENBUCH 


DER 


Stadt  Aarau 


HERAUSGEGEBEN 


YON 


D^  H.  BOOS 

PBIVATDOCENTEN  IN  BASEL. 


AARAU 

ORUCK   UND  VERLAG   VON   H.  R.   SAUERLÄNDER 

1880. 


r    f 


2  vi. 


^v7- 


HERAÜ8JEGEBEN  MH' 


dntecstCtzdng  eines  35öBr..  jStadträthes  von  %A\{ 


UND  DER 


CESCHICHTF0B8CHENDEN  flESELLSCHAFT 
DES  "^ÄNTOKS  ^[ARGÄU. 


Inhalt 


Vorwort 5 

I.  Geschichte  d»  Stadt  Äarau  von  den  AnAofteD  bji  xm  Refor- 

matioa  (Untergang  der  Stadtfreiheit) I 

1.  Einleitung in 

2.  Ge«chicfata  Aaraus  im  Hittetalter XIU 

i.  Das  Zeitalter  der  RefonuatioD XLIV 

U.  L'rkQndenbuch  (1269—1517) 1 

III.  Aeltest«!!  Stadtrecht 333 

Ordanogen  der  Bandwerker 333 

IV.  Nachtrilge  und  Berichti^iigeu 341 

V.  Orts-  nnd  PerMneni^Tieter      ........  850 

VI.  Uloasar,  bearbeitet  von  E.  L.  UochholE 369 

Hirtoriscbe  Karte  der  Stadt  Aiiraa  vom  XIV  —  XVII  Jahrhundert, 
bearbeitet  von  F.  Allemann,  Ingenieur. 


f 


Vorwart 


Herr  Profeuor  H.  Batmgarlen  in  Slrattburg  hat  in  dem  pretum- 

ache»  Jahrbächera  XXXVHS7S  p.  I)2>i-6S4  mit  wamurn  UHd  zu  be- 
hertigendai  Worten  auf  den  rergchiedetien  Zustand  der  Archive, 
iiubeKmdere  der  Gemeindearchice,  i»  Frankreich  und  PeuUchiand 
aufmerksam  gemacht  und  betont,  das»  namenllich  ßr  die  Arehioe 
der  Reichatädte  etwas  geschehen  miisse  und  swar  von  Reiches  leegen. 
Ob  dieser  Nothschrei  viel  gettiitit  hat,  ob  überhaupt  in  solchen 
Dingen  viel  vom  Staate  zu  hoffen  sei,  ob  nicht  oiebnelir,  wenn  diese 
Städte  ihrer  glorreichen  Vergangenheit  sich  würdig  erzeigen  tcollen, 
tie  nicht  selbst  Band  ans  Werk  legen  sollen,  das  zu  erörtern  ist 
hier  nicht  am  Platte.  Jedenfalls  gelten  die  Klaijrn  über  den  ver- 
lotlerten  Zustand  vieler  städtischer  Archice  auch  con  der  Schweiz 
und  hier  gewähren  vxder  die  Einsicht  der  Gemeiudrhörden  noch 
der  Mangel  an  Mitteln  für  einen  solchen  Lvxiis,  irie  es  ein  Arc/äv  ist, 
Raum  auf  Hoffnung.  Doch  haben  icenigslent  die  Staatsarchive 
twneist  eigene  Fachbeamte  und  alfmälilich  dämmert  die  Erkenntniss 
auf,  dass  die  Archive  nicht  ntir  kostbare  Vermächtnisse  der  Vor- 
fahren, sondern  auch,  insofern  sie  geordnet  and  richtig  aufgestellt 
sind,  der  Verwaltung  mclU  unwesentliche  Dienste  leisten  können. 
Der  Kanton  Aargau  besitzt  nun  vor  allen  andern  Kantonen  der 
Schweiz  einen  grossen  Reichthum  an  Arckiren.  Die  ehemalige» 
Klosterarchive,  die  Archive  der  Herrschuß  Sehenkenberg ,  Lens- 
Imrg  etc.  sind  nun  im  Slaatsarchive  in  Aaraa  aufgestellt  und  die 
wissensehaßUche  Bearbeitung  dieses  grossartigen  Urkundenmata^als 
rückt  unter  der  rüstigen  Hand  des  Slaatsarchivars ,  Herrn  C. 
Brmuur,  rasch  vorwärts. '  Laut  Regterungsbeschluss  vom  Jahr  tS60 


*  Bereinigt  und  hin  jettt:l)diinA  den  AriAiear  X.  Bronmr  das  ait-eidgen. 
ArdUv  und  das  Ardtiv  der  Herradtaft  Schmkenberg ;  2)  dunA  C.  Brunner 
die  .ArMve  von  Btbtntein,  Zofingen,  Leaggem,  KänigsfcIdeH  und  tum  qrö^trm 

neu  r*  ■ 


9oaim  auch  die  zahlreicßien  und  iutn  l'heil  recht  tcerthvoUen  Archive 
der  Städte  und  Gemeinden  repertorisirt  werden,  cUlein  die  Aus- 
fühnmg  scheiterte  an  der  Kargheit  des  Grossen  Rathes,  Nur  die 
Hauptstadt  Aarau  folgte  dem  gegebenen  Impulse  tmd  übertrug  zu- 
nächst die  Registrirung  der  Urkunden  dem  Herrn  Prof.  Hidber  in 
Bern,  Da^die  Arbeit  nur  langsam  vorrückte  und  der  Beschluss  ge- 
fasst  wurde,  eine  vollständige  Neuorganisirung  des  Archives  vor- 
nehmen zu  lassen,  so  betraute  der  Stadtrath  von  Aarau  im  Jahr 
1877  den  Herausgeber  mit  dieser  mühevollen  Arbeit,  welche  ich  in 
den  Jahren  1878  und  1879  durchführte.  Es  ist  hier  nicht  der  Ort, 
auf  diesen  Punkt  und  auf  den  Inhalt  des  Archives  *  näher  einzu- 
gehen, hier  haben  wir  es  nur  mit  dem  von  uns  veröffentlichten 
Theil  des  Archives  zu  thun. 

Der  grösste  Theil  des  in  diesem  Bande  enthaltenen  Urkunden- 
materials  ist  gjfUizlich  unbekannt.  Einen  flüchtigen  Ueberblick  über 
den  Bestand  des  Archives  gibt  PL  Weissenbach  in:  Kurz  und 
Weissenbach,  Beiträge  zur  Geschichte  und  Literatur  des  Kantons 
Aargau  I  p.  545  ff.  Einzelne  Urkunden  sind  bei  Kopp,  Eidgen. 
Bünde  etc.  theils  abgedruckt,  theils  angeführt,  andere  im  Geschichts- 
frennd,  im  Solothtrner  Wochenblatt  und  in  der  Argovia,  aber  selten 
nach  dem  Original,  sondern  nach  Abschriften  der  im  Copialbuch  ■ 
eingetragenen  zutn  Theil  sehr  ungenauen  Urkundencopien.  Und  doch 
erwies  sich  beim  Ordnen  des  Archives  der  Urktindenvorrath  als  ein 
viel  bedeutenderer.  Die  Zahl  der  Urkunden  beträgt  gegen  2000. 
Der  zugänglichste  Theil  befand  sich  im  sogenannten  Waisen- 
archiv im  Thurm  Höre.  Diese  Urkunden,  meist  rechtsgeschichtUchen 
In/ialts,  die  Privilegien  der  Könige ,  der  Herzoge  und  der  Stadt 
Bern,  waren  sorgfältig  gefaltet  und  im  Ganzen  wohl  erhalten.  Diese 
sind  auch  zumeist  in  das  Copialbuch  eingetragen  worden,  was  wir 
am  Fuss  der  jeweiligen  Urkitnde  angemerkt  haben.  Die  übrigen 
Urkunden  lagen  in  verschiedenen  Räumen  zerstreut;  ein  grosser 
Theil,  danmter  viele  auf  die  ^Samnung^  bezügliche  wichtige  Urkunden, 
war  mit  Akten  zusammen  schon  im  vorigen  Jahrhundert  in  graue 
grosse  Papierpackete  verpackt  worden,   mit  der  Aufschrift:   nihil 


^  8.  meinen  Aufsatz  im  Anzeiger  für  Schweiz.  Geschichte,  1879  Nr.  3. 

*  Urbarium  über  diejenigen  Freyheitshrieffen ,  so  eine  statt  Arow  sotool 
von  dem  hausz  üestreich  alsz  unsem  gn.  herm  und  obem  der  statt  Bern  er- 
langet, auch  andere  Vertrag,  DocumetUa  und  Schriff'ten,  verfasset  im, fahr  etc. 
1692  durch  Jacob  Gysi,  Stattschreiber^ 


r-iv^i-'j^--  '■  ■■    .  ■'■:■-   -V.: '  •    '■■; 


^ 


momenti,  toesshalbjie  völlig  unbeachtet  blieben.  Diese  ürhmden 
waren  alle  gerollt.  AU  der  Beschluss  gefasst  wurde,  die  wichtig-^ 
sten  Denkmäler  zur  Geschichte  der  Stadt  herauszugeben,  handelte 
es  sich  von  vorneherein  um  eine  Auswahl  'des  Stoffes.  Ah  Zeit-- 
gränze  wurde  die  Reformation  angesetzt.  Es  wurden  sodann  alle 
Urkunden  weggelassen,  welche  sich  eniweder  gar  nicht  oder  nur 
sehr  entfernt  auf  Aarau  beziehen;  eine  Ausnahme  bildet  Urkunde 
Nr.  85  im  Nachtrag,  ihres  unchtigen  Inhaltes  wegen.  Femer  wur^ 
den  die  meisten  Lehenurkunden  von  der  Aufnahme  ausgeschlossen, 
darunier  die  zahlreichen  Hallwir sehen ;  sodann  cUe  Urfehdebriefe 
u.  a.  m.  Bei  solchen  Urkunden,  too  nur  ein  Orts-  oder  Personen- 
namen van  Bedeutung  war,  oder  wo  das  Formelhafle  allzusehr 
überwog,  ohne  ein  neues  Moment  sachlicher  oder  sprachlicher  Er- 
kenntniss  zu  bieten,  genügte  ein  blosses  Regest;  namentlich  trat 
dieses  Verfahren  bei  den  sehr  zaIUreichen  Vidimusertheihmgen  durch 
die  Hofgerichte  ein,  und  natürlich  im  XV.  Jahrhtmdert  öfters  als 
im  XIV.  Jahrhundert. 

Indessen  genügte  es  nicht,  tcollte  man  anders  ein  vollständiges 
Bild  von  der  geschichtlichen  und  rechtlichen  Entwicklung  der  Stadt 
geben,  blos  die  zußUig  im  städtischen  Archive  befindlichen  Ur- 
kunden abzudrucken,  sondet^  es  mussten  auch  die  Archive  der  Orte, 
wohin  Aarau  besondere  Beziehungen  hatte,  durchforscht  werden. 
Zu  diesem  Zwecke  habe  ich  mit  der  treuen  Hilfe  meines  Freundes 
Herrn  Archivar  Brunner  den  Urkundenschatz  im  Staatsarchiv  Aarau 
durchsucht  und  diese  Mühe  wurde  durch  eine  reiche  Ausbeute  be- 
lohnt. Ebenso  schickte  mir  Herr  Dr.  Theodor  von  Liebenau,  Staats- 
archivftr  in  Luzem,  Beiträge,  und  Herr  J.  J.  Amiet,  Staatsarchivar 
in  Solothurn,  überliess  mir  mehrere  Urkunden  aus  dem  Stift  Schönen- 
werd,  das  mit  Aarau  besonders  enge  Verbindungen  hatte^  wie  schon 
ein  Blick  in  die  bis  in  den  Anfang  des  XIV.  Jahrhtmderts  hinauf- 
reichenden Stiftsrechnungen  zeigt.  Da  das  aus  dem  Stadtarchiv 
geschöpfte  Material  schon  druck  fertig  vorlag,  als  die  erwähnten 
Beiträge  eingingen,  so  wurden  alle  Urkundennummern,  welche  aus 
andern  Archiven  und  während  des  Druckes  zukamen,  mit  einem  * 
bezeichnet;  ein  Theil  mussle  in  den  Nachtrag  verwieset^  werden, 
so  die  Nummern  11  f,  12^,  12*"^,  /2****,  y^*«*«»^  /j*^ 
19*,  20**  und  123*.  Die  Gesammtzahl  der  hier  abgedruckten 
Urkunden  beträgt  395  Nummern,  und  zwar  vertheilen  sich  diese  auf: 

Aus  Drucken  genommen  12  nrs. 

Aus  dem  Stadtarchiv,  Urkundenarchit  Sil    ^ 

T 


Aui  dem  Stadtarchit,  Raihsmanual  nr.  13  i  nn. 

Äu»  der  Ryhiner*schen  Chronik  (s.  Einleitung)  i     „ 

Aus  dem  Slaattarchiv  Aarau: 

Aargauische  Städte  3  ^ 

Königsfelden  9  , 

Zofinge»  4  ^ 

Gnadenthai  1  „ 

Biberstein  16  „ 

Aus  dem  Staatsarchiv  Ludern: 

«.  Urban  5  , 

Aus  dem  Archiv  Beramunsier  1  ^ 

Aus  dem  Archiv  Schönenwerd  (in  Sofothum)  3  , 

Aus  dem  Archiv  Reichenbach  (Ct,  Bern)  2  „ 

Die  Drucknacliweise  sind  nicht  ganz  vollständig.  Es  kann  mir 
nämlich  entgangen  sein,  dass  die  eine  oder  andere  Urkunde  schon 
im  Solothw^ner  Wochenblatt  oder  im  Geschichtsfreund  abgedruckt  ist, 
da  mir  diese  Sammelwerke  nicht  immer  zur  Hand  waren;  indessen 
sind  die  Drucke  daselbst  nicht  immer  correct  und  diese  Werke  nur 
wenig  verbreitet. 

Was  nun  die  Grundsätze  betrifft,  denen  ich  bei  der  Bearbei^ 

tung  der  Texte  gefolgt  bin,  so  sind  es  die  allgemein  in  fachwissen^ 

schaftlichen  Kreisen  üblichen.    Ich  verweise  bezüglich  der  deutschen 

Texte  insbesondere  auf  Weissäcker* s  Ausführungen  in  den:  Reichs^ 

iagsakten  I,  p.  LXIV -^ LXXXIV.     Wo  nichts  bemerkt  ist,   sind 

Pergamenturkunden  gemeint;  Urkunde  und  Siegel  wohl  erhallen,  die 

Schrift  ohne  Abweichung,    Dieses  trifft  namentlich  bei  den  Urkunden 

aus  der  königlichen  und  herzoglichen  Kanzlei  zu,  während  die  Ur^ 

künden  der  bischöflich^constanzischen  Kanzlei  meist  sehr  flüchtig 

geschrieben  und  zum  Theil  schwer  beschädigt  sind.   Eine  Reihe  van 

Urkunden  lassen  sich  jeweilen  auf  den  gleichen  Concipisten  und 

Schreiber  zurückßhren.     Vom  XIV.  Jahrhundert  an  uArd  auch  in 

Aarau  der  Einfluss  der  schwäbischen  Kanzlei  itbermächtig,  vgl,  das 

Glossar.    Durclischnilllich  lässt  sich  constatiren,   dass  die  Schrift 

der    in   Aarau   geschriebenen   Urkunden   im    VerhäUniss   zu    den 

am   Rhein  ausgestellten    Urkunden    einen  spätem  etwas    zurück^ 

gebliebenen   Charakter  zeigt ,  wie  es  ja  bei  solchen  abseits  vom 

grossen  Verkehr  liegenden  Städten  nur  natürlich  erscheint. 

im  Allgemeinen  bin  ich  dem  von  Sichel  neumrdings  wieder  auf 


§eiprockenen  Gfimdsati*  gefolgt,  die  Texte  so  diplomaHsch  getrem 
§b  es  im  Druck  möglich  und  wünschbar  isi^  zu  geben,  d.  h,  nicht 
etwa,  wie  es  so  oft  in  Pubtikatianen  historischer  Vereine  geschieht, 
fliti  Wiedergabe  aller  Abkürzungen,  grosser  und  kleiner  Buchstaben 
des  Originals,  der  Interpunction  desselben  etc.,  sondern  indem  ick 
wach  den  Verfockmigen  zu  Textverbesserungen  soviel  als  mögHck, 
such  wenn  offenbare  Verschreibungen  vorlagen,  wie  z.  B.  p,  li, 
Mmbe  Betten  brunne  für  nnze  Betten  brunne  u.  s.  w., 
tersdüoss.  Freilich  bei  der  im  XIV.  imd  XV.  Jahrhundert  immer 
wiekr  überhand  nehmenden  Verwilderung  der  Schrift  und  Sprache 
musste  die  leise  verbessernde  Band  dem  Versländniss  des  Lesers 
w  Hilfe  kommen.  Alle  Ergänzungen  meinerseits  sind  cursiv  ge-- 
drucki.  Gesperrte  Schriß  wurde  angewendet,  wenn  in  einer  Ur^ 
bmde  sich  des  bestimmtesten  eine  andere  Hand  bemerkUch  macht; 
es  sind  dies  die  von  Ficker^  Beiträge  zur  Urkundenlehre  ausfuhr^ 
ick  besprochenen  Fälle  über  die  zeitlich  und  räumliche  Verschieden- 
keit des  Actum  und  J)atun$.  Wenn  im  Original  ein  leerer  Baum 
gelassen  war  oder  anstatt  der  Namen  .  .  gesetzt  wurden,  so  haben 
i6tr  dies  gleichfalls  mit  .  .  bezeichnet.  Bisse  oder  sonstige  Be^ 
sckUSgungen  des  Pergaments  wurden,  wenn  nur  Buchstaben  fehlen, 
aui  ♦  ♦  bezeichnet,  wenn  aber  ganze  Zeilen  fehlen  mit  —  — .  In 
Bezug  auf  das  Stadirecht  und  die  Bandwerksordnungen  trat  eine 
freiere  Bekandbmgsweise  des  Textes  ein^  im  Sinne  der  Verein^ 
psckuug  der  Consonantenhäufung,  namentlich  im  Auslaut,  also  mit 
für  mitt,  nüt  für  null  etc.  Die  Correctur  wurde  jeweilen  noch-- 
mab  mit  dem  Original  coUaiionirt  und  Herr  C.  Brunner  hatte  die 
Güte,  eine  Reihe  der  Urkundenabschriften^  wo  ick  Bedenken  kalte, 
wnl  dem  Original  zu  vergleichen.  Auch  Herr  Professor  Rockhoh 
halle  die  Güte,  die  Correcturbogen  in  sprachlicher  Hinsicht  durchs 
sulesem.  Trotz  aller  Sorgfalt  sind  einige  Versehen  stehen  geblieben^ 
wie  z.  B.  p.  l/S.  Zeile  8  v.  u.  da  z einen,  für  daz  einen;  so 
sollte  p.  S6  die  Urkunde  1329,  März  15  mit  i7«*  statt  mit  37* 
bezeiekttet  sein.  Das  WickUgere  ist  in  den  Berichtigungen,  im  Be^ 
gister  und  Glossar  verbessert  tcorden.    Zu  diesen  Versehen  gehören 


*  Mmtumenta  Oermanue  historieaf  Diplomata  /,  I,  p.  VI:  In  der  ge* 
Biproduetion  der  Worte  bin  tcA  souteU  gegangen ,  daß  tcA  audi  aüe 
fdder  im  Abdrucke  wiederhcU  habe.  Idi  finde  nämlich,  daß  der  bisher  vor- 
^ursAemdeBrauek,  dieTeaieder  Ursd^rifün  tuverbessem,  su tnand^erteilu' 
mssgiuensen  fUkrt  und  dem  Leser  unrkhtige  Vorstdlungen  von  der  Besehaffm-^ 
hat  dm' Ori§finale  beibrmgt  etc. 


miek  die  an  chroiuAtgiteh  unrichtige  Stelle  geraAetun  Vrkmtäen 
m-,  tS  vnd  nr.  62.  In  Besug  auf  da»  Regiiter  verweise  ich  auf- 
die  COR  Weizsäcker  I.  c.  caiagetprochenen  GrundsiUie;  unter  Aarait 
ist  alles  darauf  bezügliche  eingereiht ,  also  die  Lokaiitäten,  die 
fVton'nfli,  die  Sckuüheissen  etc.;  unter  Deutschland  die  Könige; 
unter  Rom  die  Päpste  und  KardtHäle;  unter  Oestreick  die  Her- 
zoge u.  s.  w.  Ausgeschlossen  blieben  rwn  der  Aufnakme  in  das 
Register  die  Tanten  der  Hörigen.  Die  Bearbeilting  des  Glossars 
hat  mil  Uebensww-diger  BereitiDiliigkeil  und  grosser  Hingebung  Herr 
E.  L.  Rochhob  übemonuuen,  toar  er  doch  dazu  als  feiner  Kenner 
des  Dialektes  rorzüglich  berufen. 

Die  Einleitung  unll  keineswegs  den  hier  gebotenen  Stoff  er- 
scköpfen;  sie  ist  auf  ein  weiteres  Fublikum  berechnet  and  desshalb, 
sowie  des  Raummangels  halber,  mussten  eine  Reihe  wichtiger  Fragen, 
wie  itber  das  Stadtrecbl '  und  sein  VerhiUlniss  su  den     brigen  aar- 


'  Das  Aarauer  Sladtreehl  igt,  mir  p.  33.3  eröriart  leurde,  nur  in  späterer 
Vaitang  eihcüten ;  daß  diese  aber  auf  etiler  altern,  früher  im  Ärdtiv  vorhält' 
de»  gewetenen  Jtedaction  beruht,  betceist  wuweifelhafl  da^  Surseer  Stadtredn, 
Dieses  üit  nach  gefi.  WUtheüum}  roit  Herrn  Th.  ixm  JÄäienau  in  S  Redac- 
tionen  vorhanden: 

/)  Text  A,  PergameniK:  int  tiuneer  Stadlarckin,  klnn  H",  S  BIL;  MitU 
de*  XIV.  Jh.  gesthrid/en;  Artikel  1—13  das  Rudolf sdie  Ihivüeg,  14— B3  das 
StaätrKht  und  am  Schluß  das  Ütatul. 

■    2)  Text  B,  Papierhs.  i»  Surtee,  kurz  nark  14TH  geschriehen,  enthält  die 
63  AHikA 

3)  Text  V  ist  die  um  li2IS  von  Ounsntann  Zimmermann,  ScAuUheißen 
«OH  Sunee,  seitter  Chronik  naerirte  Ahsehrifi  der  nichtigsten  ArUkd,  im 
A.  Lmem. 

Dieses  Surseer  Stadtrecht  vst  nun  einfaiA  eine  auf  den  A'anvn  König 
Rudolfs  I.  übertragene  Zusammenstopptlung: 

1)  Des  JiudolfscAen  Privilegs  ßr  Aarau  wnt  1383,  Märt  4,  nr.  14,  und 
die  Naieitäi  de»  FäUchers  ging  aoaeit,  für  Sursee.  den  Friedkreis  von 
Aaraw  obeusehreAen. 
3)  Des  Aaraiter  Stadtrechtes  und  tiaar  mil  dem  Frtiburger   Stadlrechl 
vergluAen  i»  genau  dersdben  Reihenfolge  der  Artikel,  als« : 
Aar.  Sladtrteht    t—31  =  Frtib.  StaäüreAt  37-6S. 
.  35—33=     »  .  7-10. 

>  >  .1$— 43=     >  >.  35—35(niii  Auslassung 

und   Unuieüung 
einiger  Artikel.) 
,  4$—63  =  Frnbiirger  aUestes  Stadtneht  60—65. 

QenoM  so  etU^ri^i    . 
Surseer  Stadtrecht  l4l=ldesAarauer)-4&:=tMb.Studtreda37— SS 


fgKtdkcfi  Stadtreckien ,  zum  Winierihurer  Stadirechi,  saune  simi 
M0errechie  Freibwg;  über  die  EnUlekung  des  Ralhes,  über  dessem 
OrgamsatioH^  über  das  Steuerwesen,  über  den  Sckultheissen,  über 
ä$  rickierUche  Gewali,  über  den  Herrschaftssins,^  über  die  Ce- 
stüdUe  der  Geschlechter  etc.  unbesprochen  bleiben.  Die  Erzählung 
wwde  bis  zum  Abschluss  der  Reformation  geführt,  weil  damit  auch 
äe  weitere  Entwicklung  der  Stadt  au/hörte. 

Der  beigefiigte  Plan  wurde  von  Herrn  Ingenieur  Allemann  amf 
Qnmd  von  äüerm  Material  und  vielfacher  Besprechungen  mit  dem 
tauusgeber  mit  grosser  Sorgfalt  ausgearbeitet. 

Schliesslich  sage  ich  allen  denen,  welche  tneine  Arbeit  unterstüUt 
ssd  gefordert  haben^  meinen  besten  Dank,  vomämlich  den  Herren 
C.  Brusmer,  £.  L.  Rochholz,  Th,  von  Liebenau,  J.  J.  Amiet,  G. 
CM  Wyss^  Schmidt-Hagnauer,  Prof  Baebler, 

Surseer  Stadtrecht  46-^9^  Freib.  Stadreeht  7—10. 

>  >  50—58=^      »  *        28—35  (mü   AustMSung 

und  ümsUllung 
einiger  ArtiktL) 
«  >  ö9'-63  =.  AßUestes  Freib.  Stadtrecht  60^64. 

S)  Des  Statutes  vom  Jahr  1301,  nr,  19 ,  too  gleichfaüs  der  Abschreiber 
gedankenlos  den  Namen  Arow  stehen  ließ. 

Es  ist  nun  sehr  wahrscheinlich^  daß  die  alte  Itedaction  des  Aarauer 
Siadtrechtes  gleiehfaUs  diese  drei  BestandtheHe  hatte  und  möglicher- 
weise war  sie  lateinisch  abgefaßt  (s.  Kurs  und  Weissenbach  L  c.  p.  547). 
üdfer  die  engen  Beziehungen  Aaraus  zu  Snrsee  s.  Segesser,  Bechtsge- 
schichte  von  Luzem  I,  p.  746. 

^  UAer  den  Herrschaftszins  oder  die  Vogtsteuer  vgl,,  außer  unsem  Ur- 
hmden  und  Kopp,  namentlich  Segesser,  Kechtsgeschichte  von  Luzem  I,  p,  75$, 


Basel,    Wethnachten  1879. 

H.  Boos. 


ti 


Geschichte  der  Stadt  Aabaü 


vo» 


DEN  ANFÄNGEN  BIS  ZUM  XYI.  JAHBEÜITDEBT. 


Geschichte  der  Stadt  Aabaü 


vo» 


DEN  ANFÄNGEN  BIS  ZUM  XYI.  JAHBHÜNDEBT. 


4m  H§M  AANin. 


Einleitung. 


Itdtufeimc  <i«r  OeMhioht«  der  Stadt  Aantu.  U«b«rbliok  über  die  Qnellen  rar 
GtMhielite  der  Stadt  Aer«a.   GraüMshAft  Bore.   Chroniken  und  Urkunden. 


[nser  Kanton  bat  nicht,  wie  unsere  Nachbaren  Zttrich  oder  Bern  eine 
ögene  politische  Landesgeschichte.  Was  er  seit  Jahrhunderten 
an  Gut  und  Blut  geopfert  hat,  ist  bloß  zur  Verherrlichung  und 
am  Nutzen  seiner  BegenteD  geschehen,  steht  nicht  auf  seinen  Namen, 
«mdein  auf  ihren  in  die  Geschichtsbücher  eingetragen.  **  So  lautet 
nit  einigem  Rechte  die  wehmüthige  Klage  der  Herausgeber  des  I.  Bandes 
der  Argovia,  denn  bis  zum  heutigen  Tage  machen  sich  die  Nach- 
m^nea  der  yerhftngniOvoUen  Schicksale,  welche  über  das  so  schöne 
und  räche  Land  dahingegangen  sind,  fühlbar,  indem  die  einzelnen 
Landschaften,  aus  denen  der  Kanton  zusammengefügt  ist,  mit  ihrem 
einer  jeden  eigenthümlichen  Charakter,  eben  das  Product  einer  anders- 
gMfadtigen  Vergangenheit,  noch  immer  nicht  sich  innig  zusammen- 
ftgen  wollen. 

und  doch  haben  sie  alle  einmal  eine  gemeinsame  Geschichte 
gehabt,  namentlich  kann  dies  mit  vollem  Fug  und  Recht  von  den  aar- 
gnischen  Städten  gesagt  werden,  bis  eben  der  für  die  Landschaft 
voelige  Krieg  der  Eidgenossen  gegen  Oestreich  im  Jahre  1415  das  einst 
losunmengeh&rige  Land  in  verschiedene  Stücke  zerriß,  und  wie  reich 
ist  nicht  dieee  Geschichte.  Kaum  eine  Landschaft  der  Schweiz  und 
Deotschlands  kann  sich  so  vieler  ereignißreicher  Stätten,  so  vieler  Denk- 
mäler einer  langen  Vergangenheit  rühmen,  wie  der  Kanton  Aaigan. 


Schon  in  amer  Zeit,  wohin  kanm  ein  erhellender  Stnhl  der  Er- 
kenatniD  dringt,  wohnte  hier  ein  arbeitsames  Volk,  dessen  Sporen  $a 
vielen  Orten  beim  liefern  Nncbgrnhen  sichtbar  werden.  Es  bedarf 
sodann  nnr  des  leichten  SchUrfens  mit  dem  Karate,  um  aaf  die  Üeber- 
reste  des  großen  Knltnrvolkefi,  der  RSmer,  za  stoOeo.  Fast  jeder 
Hügel  ist  mit  einem  Thurme  bekrSot,  der  Zeugnifl  von  der  HenRchen- 
flllle,  welche  die  frucbfhitren  Fluren  bewohnte,  ablegt.  Der  noch 
heute  im  Volke  spnkeml''  Aberglaube  i^t  nralt.  manche  noch  jetit 
geübte  Sitte  reicbt  in  -lahrhunderte  zurük.-k;  unser  Recht  und  unsre 
Sprache  wurzeln  im  nlteu  Recht  und  in  der  alten  S))racbe.  die  Lieb- 
lingsfeate  des  hentigen  I  ipscblecbtes  wurden  schon  vor  Hunderten  von 
Jfthren  gefeiert,  kurz,  tausendfältige  PHden  verknüpfen  die  Gegenwart 
mit  der  Vergangenbeit.  Wirft  nicht  jeder  Mensch,  mag  sein  Leben 
noch  so  einiftch  dahinfließen,  von  Zeit  ku  Zrit  nnen  Rtickblick 
auf  sein  vergangenes  Leben,  dch  des  Gelungenen  freuend  oder  neos 
VonKtxe  fDr  die  Zukunft  fassend,  warum  MÜts  da  nicht  ein  Gemein- 
wesen, welches  ober  ein  halbes  Jahrtausend  hinter  sieb  hat,  nat 
Bückschao  halten  und  sich's  Eum  Bewnßtgain  bringen  dürfen,  daß  dai 
SchSne  und  Onte,  dessen  sich  die  Gegenwart  erfreut,  schließlich  doch 
ein  Product  der  Arbeit  von  Generationen  sei. 

Die  Städte  haben  im  Mittelalter  eine  so  außerordentliche  Beden- 
tODg  ftlr  das  wlrthschafUicbe,  politische  nnd  geistige  Leben  der  Nation 
gehabt,  daß  jeder  Beitrag  cur  Städtogeschichte .  wenn  er  auch  nur 
«ine  verhKltnißmUßig  kleine  SUdt  beti-ifft.  von  grSßtem  Werthe  ist. 
Denn  im  Mittelalter  handelt  es  sich  nicht  um  ungeheure  Massen,  wie 
in  den  asiatischen  Reichen  oder  in  der  Neuzeit..  „Nicht  die  Massen 
nnd  ihre  Handlungen  sind  e8  ja,"  bemerkt  ein  neuerer  Historiker  gmst- 
reich,  „die  als  solche  in  der  Geschichte  der  Menschheit  unser  Interesse 
erregen,  sondern  die  Individuen,  welche  auf  die  höhere  Entwicklung 
des  Menschen gcistes  nnd  des  VSIkerlebene  «inen  Einfluß  übten,  und  die 
Gemeinwesen,  deren  Geschichte  den  Foriaihritt  zu  höhern  DaseinD- 
formen,  zu  einem  hShem  Culturleben  ihrer  Angehörii^en  zeigt."' 

Die  aargauischen  Stfidte  haben  sämmtlich  eine  gleichartige  Ent- 
wicklungsgeschichte, nur  daQ  die  eine  Stadt  vor  der  andern  infolge  gün- 
stigerer Lage  und  glücklicherer   Umstände   zu    einer  bessern  Stellung 


'  Schttnberg,  Finanzge schichte  der  Stadt  Basel,  p.  521;  vgl.  auch  Segeüser. 
RechtsgeKhichte  von  Laxem.    IV,  p.  761. 


geliogeo    konnte.      Aarau«  welches   vermöge    der   Regsamkeit,   seiner 

Bewühner  und  vermöge  der  günstigen  Lage  zur  2^it  der  Helvetik  zur 

Haaptstadt  der  EHdgenosRenschaft  und  später  des  neugebildeien  Kantons 

Igeirlhlt  wurde,  hat  schon  früh  vor  andern  Städten  eine  bevorzugte 

SteUnng  eingenommen,  wie  die  zahlreichen  Privilegien  beweisen.   Allein 

die  Weiterentwicklung  wurde  jäh  durch  die  Eroberung  des  Aargaues 

ihgebrochen.    Noch  erfreute  man  sich  seiner  frühem  Privilegien,  allein 

Bern,  welches  innerhalb  seines  Machtgebietes  keinerlei  Selbständigkeit 

tofkommen  ließ,  machte  seine  straffe  Herrschaft  diesen  freien  Städten 

iomer  mehr  bemerkbar.   Die  Städte  verarmten  unter  ihren  schweren 

Usten,    die    Bev5lkei-ung  nahm  infolge  eines  von  Bern  begünstigten, 

oKgarcbischen,  kurzsichtigen  und  übelwollenden  Stadtregimentes  immer 

mahr  ab,  so  daß  diese  Städte  im  XVIII.  Jahrhundert  zu  todten,  un- 

bedeotenden  MunicipalstUdtchen  herabgesunken  waren,  welche  sorgfältig 

alle  Krebeübel  eines  zerrotteten  Geschlechtes,  das  keiner  echten  Leidenschaft 

fiüiig  war,  in  sich  hegten  und  pflegten.    Erst  g^en  Ende  des  vorigen 

Jahrhunderts  offenbarte  sich  in  Aarau  ein  frischer  lebensvoller  Geist, 

erweckt  dur^h  die  ungeheure  geistige  Strömung,  welche  in  Frankreich 

^  Deutschland  an  den  alten  morschen  Zuständen  zerstörend  nagte. 

Mit  Schmerz  und  bitterm  Groll  empfand  man  die  Schmach  der  gegen- 

«frtigen  Zustände,  mit  Knirsclien  ertrug  man  die  bernische  Herrschaft, 

bis  die  frohe  Stunde  schlug,   wo   man  jubelnd  die  Ketten  zerbrach.' 

In  dem  langen  Zeitraum  der   beruischen   Herrschaft  erlosch  die 

finDDening  an  die  Zustände  vor  derselben  fast  gänzlich,  nur  Weniges 

und  Dürftiges  davon  blieb  im   Gedächtniß  des  Volkes   haften,  ^  und 

weh  die  Gelehrten  wußten  nicht  viel  über  die  Geschichte  ihrer  Stadt 

za  berichten.     Während  wir  von  einer  gi'oßen  Anzahl  selbst   kleiner 

Stidte  die  kostbarsten  Chroniken  aus  dem  XIV. — XVI.  Jahrhundert 

besitzen ,    wissen  wir  nicht  ob  in  Aarau  jemals  einer  der  zahlreichen 

(iostlichen    oder  der  Stadtschreiber   die  Schicksale   ihrer    Vaterstadt 

mit  treuem    einfältigem  Gemüthe  aufgezeichnet  haben.     Erst  in  der 


bittere  und  feindselige  Stimmung  Aaraus  gegen  Bern  findet 
neh  tzefflich  ausgedrückt  in  der  wohl  selten  gewordenen:  Denkschrift  über 
die  letzten  Begebenheiten  in  der  Bemerischen  Munizipalstadt  Aarau  im 
Aargan,  von  J.  G.  Fisch,  zweiter  Pfarrer  von  Aarau.  Basel,  bei  Wilh. 
Haaa,  1798.    12«.  SS.  7a 

'  s.  bei  BochhobE,  Schweizersagen  aus  dem  Aargau  1  p.  19  ff.  p.  83, 
p.  141  ft  II  p.  7  ff:  230  f.  262  ff.  Taschenbach  der  hist.  GesellBchaft  des 
KantoBt  Aaigau,  1862,  p,  63  (L 


TT 

höchst  schätzenswerthen  Chronik  des  Joh.  Stumpf  (Zürich  1546) 
findet  sich  ein  kurzer,  jedoch  nicht  fehlerloser  Bericht  üher  die 
Geschichte  Aaraus.  Ihn  haben  alle  Spätem  ausgeschrieben,  so  auch 
Leu  in  seinem  helyet.  Lexikon,  der  jedoch  einiges  Neue  beibringt. 
Erst  aus  dem  vorigen  Jahrhundert  kennen  wir  mehrere  größere  Ar- 
beiten über  die  Geschichte  Aaraus,  denn  die  von  Rochholz,  Aargauer 
Geßler  p.  77  angeführte  Chronik:  „der  statt  Aarouw  freyheiten*' , 
verfaßt  vom  Stadtschreiber  Berchtold  Saxer  1578,  (gegenwärtig  im 
Besitz  des  pensionirten  Herrn  Professor  Hagnauer),  welche  ich  nicht 
einsehen  konnte,  ist  wie  mir  scheint  keine  eigentliche  Chronik,  son- 
dern eher  ein  Copialbuch. 

Die  inhaltsreichste  und  wichtigste  Arbeit  ist: 

Wilhelmi  Ryhineri  med.  Dr.  Einleitung  in  die  Jahresge- 
schichten der  Stadt  Aarau  1728  —  Handschrift  H  69  der  vater- 
ländischen Bibliothek  in  Basel;  jedenfalls  nicht  Autograph;  Fol. 
129  Seiten  sind  von  einer  säubern  Hand  geschrieben  und  enthalten 
die  (beschichte  der  Stadt  von  Anfang  bis  zum  Jahi'  1787;  bis  zum 
Jahr  1787  ist  die  Chronik  von  Jakob  Hächler,  Helfer  in  Aarau, 
fortgeführt  und  bis  1803  von  Markus  Lutz,  Pfarrer  in  Läufel- 
fingen, in  dessen  Besitz  die  Chronik  kam.  Eingeheftet  sind  noch 
Zusätze  und  Anmerkungen  zu  dieser  Chronik  und:  Merkwürdigkeiten 
der  stat  Aarau,  die  sich  im  Lauf  des  achzehenden  Jahrhunderts  zu- 
getragen, gleichfalls  von  J.  Hächler  verfaßt.  Ferner  ist  eingeheftet 
die  schon  erwähnte  Denkschrift  von  Fisch.  Was  nun  die  eigent« 
liehe  Chronik  von  Ryhiner  anbetrifft,  so  besteht  ihr  Werth  in  der 
theils  yollständigen,  theils  auszugsweisen  Mittheilung  der  bedeutendsten 
Urkunden,  so  weit  sie  die  rechtsgeschichtliche  Entwicklung  der  Stadt 
berühren.  Die  Erzählung  ist  eine  annalist.iscbe,  knappe.  Beim  Wechsel 
des  Schultheißenamts  wird  jeweilen  die  Geschichte  des  Geschlechts  des 
betreffenden  Inhabers  des  Amtes  erzählt,  und  sein  Wappen  erklärt.  Wahres 
und  Falsches  ist  bunt  durcheinander  gewürfelt.  Selbständigeren  Werth 
gewinnt  die  Erzählung  erst  vom  XVL  Jahrhundert  an.  Besonders 
ausführlich  ist  der  große  Bauernkrieg  und  der  Vilmergner  Krieg 
erzählt. 

Die  zweite  handschriftliche  Arbeit  ist  die  viel  benutzte:  Be- 
schreibung etlicher  freyheiten  der  statt  Arauw  und 
anderen  alten  geschichten,  so  sich  von  vielen  jähren  her 
zugetragen,    außgezogen    und    in    diß    Libell   eingetragen 


vn 

dareh  Johannes  Fisch,  Notar.  I.  Theil,  4^  332  Seiten,  Hs.  2 
des  Stadtarchives,  auch  sonst  noch  mehrfach  verbreitet.  Dieser  Band 
nihait:  1)  68.  1 — 56  Abschriften  von  Urkunden  über  Weidgang- 
Tttbältnisse,  meist  ans  dem  XVI.  Jahrhundert;  2)  SS.  57 — 62  eine 
Oopie  der  Urkunde  Nr.  306  unserer  Sammlung;  3)  SS.  63 — 71' eine 
hne  auf  einer  altern  Quelle  beruhende  Geschichte  der  Stadt,  —  1515 ; 
4)88.  72 — 96  Au&ählung  der  wichtigsten  Geschlechter '  Aarau's,  der 
Bogen  um  Aarau,  der  Schultheißen,  Pfarrer,  lateinischen  Schul- 
neister,  Provisoren  und  der  Helfer;  5)  SS.  97 — 147:  Von  den 
frvjheiten  der  statt  Araw,  Regestmi  und  vollständige  Abschriften 
städtischer  Urkunden,  jedoch  wie  bei  Byhiner  nicht  nach  den,  Ori- 
gioalai,  sondern  höchst  wahrscheinlich  nach  dem  |Copialbuch,  mit 
ßiiscliiebungen,  wie  z.   B.  folgende  Verse,  p.   108   f.: 

Fama. 

Wer  haben  will  gotts  gnad  und  gunst, 
Fleiß  sich  der  gottsforcht  tugend  kunst, 
Weisheit,  verstand  er  üeben  soll, 
So  wirdt  sein  nam  erschallen  wohl 
An  allen  orthen  weit  and  sehr, 
Ze  erlangen  gunst,  lob,  preiß  und  ehr. 
Mein  poeaun  gute  resonanz 
Soll  geben  zu  dem  ehren  krantz, 
Der  sein  hanpt  soll  billich  zieren, 
Wie  auch  an  Rudolffo  war  zu  spüren. 

Der  war  von  Habspurg  lobesam, 
Der  durch  sein  ritterliche  Thaten 
An  das  Römische  reich  gerathen, 
Auch  solchs  mit  lob  erlanget  hatt, 
Hernach  befreyet  Arauw  die  statt, 
Daß  man  ihm  billich  danckbahrkeit 
Zu  erzeigen  soll  sein  bereit. 
Ewig  floriert  guter  namen. 
Wer  den  erlangt,  wirdt  g'ehret,  Amen! 

6)  88.  148 — 332.  Annalistische  Erzählung,  zuerst  kurz,  später  aus- 
ftüirlicher,  namentlich  haben  die  Berichte  über  den  großen  Bauem- 
Weg  und  den  Vihnergner  Krieg  eigenen  Werth.  Mit  dem  Jahr  1731 
endigt  der  Band,  und  der  zweite  Theil,  auf  den  verwiesen  wird,  ist 
im  Archiv  nicht  mehr  erhalten. 

Die  bei  Oelhafen  (s.  u.)  angeführte  Chronik  von  Hauptmann 
Ernst  konnte  ich  nicht  einsehen.  —  Die  handschriftliche  Chronik 
te  Daniel   Bichner   (ein  Exemplar  im  Besitz  der  Erben  des  ver- 


Btorbenen  Geschichtsfreondes  Bahnhofinspector  Roihpletz)  igt  eis«  üabar- 
arbeitang  der  hier  erwähnten  Chroniken.  Schließlich  ist  noch  zu 
erwähnen: 

Christian  Oelhafen,  Hauptmann,  Chronik  der  Stadt  Aarau, 
von  deren  Ursprung  bis  1798.  Aarau,  1840.  gedruckt  bei  8.  Lan- 
dolt    8<>  SS.  224. 

Das. Buch  enthält  chronologisch  zusammengestellte  Auszüge  aus 
den  angefilhrten  Chroniken ,  aus  dem  Copialbuch  und  aus  den  Man- 
datenbOchem,  kritiklos  und  zusammenhangslos  aneinandergereihL 

Wo  den  Erzählern  keine  Urkunden  vorlagen,  tappen  sie  im 
Finstem  und  ihre  Erzählung  ist  ohne  alle  Kenntniß  der  wirklichen 
Verhältnisse,  wie  z.  B.  die  Erzählung  über  die  Entstehung  Aaraus, 
so  z.  B.   bei  Fisch  p.  66  ff. 

„Vom  Ursprung  und  Aufgang  der  Statt*  Arauw. 

Arauw  ein  lustige  wohlerbauene  kleine  reichsstatt  (äc!)  auf  der 
rechten  Seiten  an  der  Aren,  ein  1 7s  große  meil  under  Arburg  gelegen ;  auf 
ihrem  platz  ist  vormahls  gestanden  die  uralt  veste  Rore,  hatt  vor 
Zeiten  graffen  gehebt,  sind  vor  langen  jähren  abgestorben.  In  wel- 
cher zeit  die  statt  Arauw  er  bau  wen,  wirdt  zwar  in  keinen  cronicken 
gefunden,  dieweil  aber  die  graffen  von  Köre  alda  ihr  Kit^^und  wdi- 
nung  gehebt,  ist  scheinbahr  und  glaubwürdig,  daß  auch  die  statt  eines 
zimlichen  alters  seye.  Dann  anno  domini  860  hatt  gelebt  und  ge- 
reiohsnet  Laudolus,  ein  graff  von  Rore,  von  denen  die  statt  gestiftet 
und  ange&ngen,  und  ist  dieser  gesagt«  graff  der  letzte  diesei-s  stams 
gewesen.  Nach  abgang  aber  dieser  graffen  ist  die  statt  an  die  alten 
fürstlichen  graffen  von  Habspurg  und  Ältenburg  kommen  under  Con- 
oeilivo  anno  domini  948.  Uemach  aber  under  Rudolffo  dem  Ersten 
diß  namens,  Römisch  keyser,  graffen  ku  Habspurg,  dem  Römischen 
reich  zugeeignet  worden,  ohngefehr  um«;  jähr  Christi  1280  ,  ist  also 
die  statt  ein  lange  Zeit  dem  hausz  Oesterreich  und  Habspurg  zuge- 
than  gewesen,  ward  auch  von  ihnen  beßer  erbauen  und  ist  herrlich 
und  wohl  befreyet  worden. 

Dir  Graa&chaft  Rore  hatt  tdch  nebend  die  Reuß  hinauff  erstreckt, 
also  dasz  auch  die  abtey  Muri  volgender  zeit  darin  gebauwen  ist, 
wie  desz  die  bestähtigung  der  dotation  durch  weyland  keißor  Heinrichen 
anno  domini  1114  gegeben,  klariche  anzeigung  gibt  mit  solchen  Worten : 
monasterium  sitnm  est  in  provincia  scilioet  Burgundia,  ^in  episoopatu 
Gostantiensi,  in  pago  Argoia»  in  cmnitatu  Bore,  d.  i.  ein  doster  ist  gffl'tgen 


TX 

in  der  bodschafR;  Bargand,  im  bistum  Constentz,  im  Aergaow,  in  der 
gnafichaft  Rore,  das  ist  genent  Mai*i. 

An  diesem  uralten  vesten  schlosz  Rore  ist  die  statt  Arauw  ge- 
hmiwen,  aber  zu  welcher  zeit  sölicher  liau  angefangen  hab,  find  ich 
nmr  nit,  etliche  wollen  die  statt  Arauw  seige  nit  alt,  aber  wie  vorgemelt 
iQist  sie  gar  alt,  dann  die  uralt  bürg  Rore  ist  schon  vor  Christi  geburth 
B  sönam  wftsen  geseyn  und  ist  der  stiffteren  geschlecht  schon  ver- 
tfMhen  anno  860.  Es  ist  aber  die  uralt  bürg  Rore  nichts  desto- 
ffloiger  bej  der  statt  in  wesen  geblieben  und  durch  die  fürsten  yon 
avterreich  ein  freyheit  und  flucht  der  miszethäter  darein  gelegt  und 
dvroQ  nachmalils  genent  der  freyhooff  etc.^ 

So  weit  der  Chronist.  Hier  wie  auch  in  allen  Erzählungen  über 
&  Stadt  spielt  der  Tburm  Rore  eine  große  Rolle,  denn  danach  soll 
&  Burg  Bore  der  Sitz  der  Grafen  von  Rore  und  an  dieser  Stätte 
die  Ifalstatt  der  Grafschaft  Bore  gewesen  sein. 

Bekanntlich  zerfiel  nach  der  Karolingischen  Reichsverfassung  das 
gnie  Land  in  Gaue  und  die  Gaue  wieder  in  Untergane,  die  spätem 
Lmdgra&cbaften ;  allein  wir  sind  über  die  wenigsten  Gaue  und  Unter- 
pm  genau  genug  unterrichtet,  um  tiberall  die  Grenzen  bestimmt  an- 
gAcD  zu  können,  weil  die  Quellen  gar  zu  dürftig  fliessen.  Insbesondere 
gOt  dies  für  den  Aargau  und  trotz  manchen  scharfsinnigen  Unter- 
totbuDgen  wissen  wir  über  die  Zersetzung  des  Aargaues,  zur  Zeit  des 
Vttfidb  der  Karolingischen  Reichsverfassung,  in  seine  Theile,  den 
AngStgau,  Sisgau,  Frickgau,  die  Grafschaften  Lenzburg,  Baden,  den 
Slriebgaa  etc.,  nichts  Gewisses.  Was  nun  speciell  die  Grafschaft 
Rore^  anbetrifft,  sind  wir  besonders  übel  daran,  weil  der  Name  einer 
GnfiKhaft  oder  Gerichtsstätte  Rore  in  Urkunden  nur  dreimal  vor- 
kommt, 

1.  In  der  Urkunde  des  Grafen  Ulrich  (von  Lenzburg)  vom  Jahr 
1036  fbr  dae  Stift  Beromünster  wird  als  Ort  der  Verhandlung  ange- 
geben: in  publioo  mallo  Rore:  vgl.  Hidber,  Urkundenregister  nr.  1304. 

2.  und  3.  in  den  beiden  Urkunden  für  Muri,  vom  Jabr  1027, 
des  JKeehoft  Wemher  angebliche  Stiftungsurkunde,  (vgl.  Hidber,  nr. 
1289)  und  vom  Jahr  1114  von  Kaiser  Heinrich  V.,  (vgL  Hidber, 
BT.  1578),  wird  der  in  pago  Argoia  gelegene  comitatus  Rore  erwähnt. 


*  Db0  Folgende  beruht  auf  einer  freundlichen  Mittheilung  de«»  Hf»rra 
hefeiH  G.  von  Wyß  in  Zürich,  welche  ich  bestens  vurdanke. 


Die  Urkunde  vom  Jahr  1027  ist  eutschieden  eine  spätere  Fäl- 
schung und  auch  die  dritte  Urkunde  vom  Jahr  1114  ist  zum  min- 
desten stark  interpoliert  (vgl.  Stumpf,  die  Kaiserurkunden  nr.  3106). 
Eine  eingehendere  Untersuchung  ttber  diese  Urkunde  wird  durch  das 
Fehlen  des  Originals  im  Archiv  Muri  bedeutend  erschwert.  Der  Inhalt 
dieser  beiden  Urkunden  ist  in  die  Acta  Murensia  übergegangen,  welche 
bekanntlich  im  XIV.  Jahrhundei-t  fabriciert  wurden.  Auch  die  erste 
Urkunde  von  Beromttnster  ist  nicht  im  Original,  sondern  nur  in  einer 
Abschrift  im  sogenannten  über  erinitus  des  Stiftes  erhalten.  Jeden&lls 
dürfen  wir  aus  diesem  Dokument,  das  keinen  Familiennamen  des  Donators 
nennt  (irrig  ist  ein  solcher  im  Regest  bei  Hidber  eingefügt)  und  schon 
darum  kaum  erst  eine  Fälschung  des  zwölften  Jahrhunderts  sein  kann, 
mit  Sicherheit  folgern,  daß  es  im  XI.  Jahrhundert  in  der  von  den 
Grafen  von  Lenzburg  verwalteten  Graüschaft  einen  publicus  mallus 
Köre  gab,  zugleich  Stätte  des  Cent-  und  des  gräflichen  Gferichtes.  Und 
vom  häufigen  Gebrauch  dieser  Stätte  für  das  gräfliche  Grericht  mag 
der  Ausdruck  eomäatus  Rore  angekommen  sein,  den  freilich  die  beiden 
Murenser  Urkunden  (welche  beide  wahrscheinlich  im  XII.  Jahrhundert 
entstanden  sind)  in  einer  auffallenden  Weise  gebrauchen. 

Wo  lag  nun  diese  Gerichtsstätte  Rore?  Tschudi:  I.  p.  14  denkt 
an  Rordorf  (Kanton  Zürich).  Allein  das  liegt  zu  weit  von  Lenzburg 
und  von  Beromünster  ab  und  überdieß  östlich  von  der  Reuß,  die 
damals  vielleicht  noch  den  comitatus  Zürichgovia  vom  Lenzburgischen 
Aargau  schied.  Neugart,  Fttßlin  und  J.  von  Müller  vermuthen  das 
Dorf  Rohr  bei  Aarau  und  auch  6.  von  Wyß  findet  diese  Vermuthung 
ganz  ansprechend,  zumal  wenn  „das  Dorf  in  sehr  alter  Zeit  an  einer 
begangnen  Straße  mit  Aarübergang  (Lutz,  Lexikon  s.  v.  Rohr)  lag.^ 
Gegen  die  von  Mülinen,  Greschichte  der  Grafen  von  Lenzburg  (Geschichts- 
forscher IV.  15)  ausgesprochene  Ansicht,  daß  dießurg  Rore  in  Aarau 
gemeint  sei,  wendet  G.  von  Wyß  ein:  „wäre  die  Stadt  auf  der  alten 
Gerichtsrtätte .  die  einst  selbst  einer  Gra&chaft  den  Namen  gegeben, 
erbaut  worden,  so  hätte  sie  wohl  auch  den  alten  Namen  bebalten. 
Mir  kömmt  wahi'scheinlicher  vor,  daß  die  Burg  oder  der  Thurm  Rore 
an  der  Stelle  des  jetzigen  Rathhauses  in  Aarau  von  Erbauung  und 
Besitz  durch  das  (habsburgische)  Ministerialengeschlecht  der  von  Rore 
(und  diese  mögen  eben  aus  dem  einstigen  mallus,  dem  Dorf  Rohr 
stammen)  seinen  Namen  empfangen  habe.''  Allein  gewichtige  Gründe 
sprechen  doch  für  die  von  Mülinen  ausgesprochene  Vermuthung.    Denn 


XI 

gendfi  bei  Aan&u   kreuzten   sich    schon    in    Römischer  Zeit   mehrere 

wichtige  Straßen  und  schon  damals  kann  Hhnlich  wie  bei  Bmgg  eine 

Arfieke  Aber  die  Aare  geführt  haben,  welche  durch  den  festen  Thurm 

TOftfaddigt  und  gedeckt  wurde.     Die  Bauart  dieses  Thurmes  weist  auf 

vid  frohere  Zeiten  hin,  als  G.  von  Wyß  anzunehmen  geneigt  ist.   Im 

nn.  Jahrhundert  waren  die  von  Bore  in  der  Stadt  Leheninhaber  der 

Bug  Bore   in   der  Stadt  und  sie  besaßen  allerdings  Grundbesitz  im 

Bbh  des  Dorfes  Bohr.    Allein  das  Dorf  Bohr  hat  nie  eine  Bedeutung 

gihabt     Suhr^   Buchs  und  Bohr  bildeten  eine  große  Mark  genossen* 

idiaft ;  da  nun  Bohr  meines  Wissens  in  den  so  zahlreichen  Urkunden 

des  largauiechen  Staatsarchives  vor  dem  XIII.  Jahrhundert  nie  vor- 

kSmmt  und  auch  im  XIII.  Jahrhundert  nur  spärlich,  da  wie  gesagt 

Rohr  im   Markgenossenschaftsverband   mit  Suhr  verblieb,   so  ist  die 

Aauhme  nicht  unbegründet,   daß   Bohr  jgleich   Buchs   sich   erst  im 

XIL  Jahrhundert,  infolge  der  bedeutenden  Bevölkerungszunahme,  von 

Suhr  als  besonderes  Dorf  abgelöst  hat  *    Den  Namen  erhielt  das  Dorf 

nadi  dem  größten  Grundbesitzer  daselbst  und  das  waren  eben  die  von 

Bore.     Auf  der  Straße  von  Aarau  nach  Bohr,  eine  Viertelstunde  von 

Aifiu,  stand  noch  in  diesem  Jahrhundert  eine  uralte  Linde,  die  Fehren- 

fiade^  von  welcher  der  Volksmund  erzählt,  daß  hier  das  Oentgericht 

ilgehalteD  worden  sei.^ 

Von  weniger  Bedeutung  für  uns  ist  die  Frage,  ob  es  wirklich 
eme  Gra&chaft  Bore  gegeben  habe,  d.  h.  ob  die  den  Lenzburgern 
ngehörige  Landschaft  einmal  Bore  hieß?  Gerade  daß  die  Urkunden 
fUschenden  Murenser  Mönche  diesen  Ausdruck  gebraucht  haben,  deutet 
darauf  hin.  Zu  dieser,  früher  Bore,  später  Lenzburg  genannten  Graf- 
schaft gehören  nach  von  Mülinen  (Geschichtsforscher  IV,  19)  die  De- 
kanate Bremgarten,  Hochdorf,  Mellingen,  Aarau  und  Sursee,  allein  die 
genaoen  Grenzen  der  Grafschaft  sind  noch  unbestimmt.  Das  aber  ist 
jedenfalls  sicher,  daß  es  niemals  Grafen  von  Bore  gegeben  hat. 

Den  oben  berührten  Mangel  an  gutem  chronikalischem  Mateiial 
können  die  Urkunden,  auch  wenn  sie  noch  so  zahlreich  sind,  nicht 
eisrtzen.  Denn  Urkunden  sowohl  als  Akten  sind  keine  historischen 
Qndlen  im  eigentlichen  Sinne,  sondern  sie  sind  eben  Ausflüsse  des 
politischen  und  des  Bechts-Lebens,  sie  constatiren  lediglich  Thatsachen, 


^  vgL  V.  Miaskowski,  Agrar-,  Alpen*  und  ForBtverfassung  der  deutschen 
Schweix  eto.    Basel,  1878.    p.  2  f. 

*  s.  Bochholx,  Schweiaeraagen  aua  dem  Aargau  1.,  83;  IL,  114  f. 


aufi  heidnischer  d.  h.  Römischer  Zeit  und  jede  Stadt  will  zum  mindt- 
sten   schon   za  Augustus    Zeiten   bestanden    haben.     Dennoch  ist  an 
eine  directe  Uebertragong  der  Römischen  Kultur  auf  die  spftter«  nicht 
zu  denken    und  die  auf  Römischem  Boden  entstandenen  Stftdte,    wie 
Baden,  Brugg  etc.  haben  mit  den  Römischen  Ansiedlungen  oft  kaum 
nur  den  Namen  gemein.    Denn  die  ganze  Römische  Herrlichkeit  ging 
für  die  nachkommenden  Geschlechter  spurlos  zu  Grunde  und  die  Keime^ 
die  die  Römer  in  den  Boden  gesenkt  hatten,  gingen  nicht  wieder  oof^ 
sondern  eine  ganz  andere  Kultur,  auf  andern  Grundlagen  beruhendi 
bildete  sich  hier.     Die  Römer  besaOen  ja  die  Nordwestschweiz  nicbt 
so  lange,    daß   ihre  Kultur   hätte  festen  Fuß   fassen    können;   eine 
eigentliche   Romanisierung   wie  in  der  Westschweiz   fand  nicht  statt, 
die  alten  Bewohner,    die  Helvetier,   blieben   nach  wie  vor  Barbaren, 
da  eben  Helvetien  lediglich  als  ein  militttrischer  Vorposten  zur  Deckung 
der  Grenze  betrachtet  wurde.     Die  Römischen  Ansiedlungen  in  Hd- 
veüen  hatten  daher  wesentlich  einen  militttrischen  Charakter,  es  ¥rar8n 
theils  große  befestigte  Lager,  Standquartiere,  theils  Sommerlager  und 
Postenketten.     Alle  diese  Ansiedlungen  waren  durch  gute  gepflasterte 
Straßen  mit  einander  verbunden.    Eine  solche  Straße  führte  von  Solo- 
thum   über  Schönenwerd   dicht   an    Aarau    vorbei    nach   Yindonissa. 
Noch  jetzt  kann  man  die  Ueberreste  dieser  Straße  im  Rupperschwikr« 
wald  verfolgen ;  weitere  Spuren  zeigen  sich  am  obern  Thor  der  Stadt  und 
am  Rain.   Eine  Abzweigung  dieser  Straße  nach  den  Römischen  Sommer* 
lagern  in  Entfelden  und  Muhen  fand  man  1863  beim  Bau  der  Frei- 
maurerloge.   Ob  ein  weiterer  Straßenzug  über  die  Aare  und  Stafieleck 
nach  Frick  ging,  wo  eine  bedeutende  Römische  Ansiedlung  war,  ist 
nicht   sicher   nachweisbar.     Aber   unleugbar  hatten    sich    die  Römer 
in  Aarau   selbst    häuslich   niedergelassen.     Nicht   daß  wir  behaupten 
möchten,  die  ältesten  Theile  des  Thurmes  Rore  oder  des  alten  Thurmes 
vor  der  Stadt  stammten  schon  aus  Römischer  Zeit  und  seien  Wacht- 
thürme  zum  Schutze   des  Aarüberganges  und  der  Straßen  gewesen; 
aber  als  der  Gasthof  zum  Rößli  1819  umgebaut  wurde,  fand  man  ein 
Römisches  Bad  mit  Wasserleitung  und  einem  wohlerhalteuen  Mosaikboden, 
der  leider   von  den  Arbeitern  zerschlagen   wurde.    Aber  die  im  IV. 
und  V.  Jahrhunderl    über  das  Römische  Weltreich   hereingebrochene 
Katastrophe  vernichtete  fast  alles  Theben.    Das  Land  verödete  infolge 
der  unablässig   plündernden  und  mordenden  Einfälle  der  Alamannen 
•und  es  vergingen  Jahrhunderte,  bis  das  Land  auch  nur  dürfkig  wieder 


berölkert  und  bebaut  wurde.  Alles  Bömische  und  Keltische  Wesen 
wir  gründlich  weggefegt  worden,  so  daß  oft  kaum  nur  ein  yerstOm- 
melter  Ortsnamen  Kunde  von  den  frühem  Bewohnern  gibt. 

Ueber  die  Schicksale  unserer  G^end  zur  Zeit  des  früheren  Mittel- 
alters bis  ins  XIII.  Jahrhundert  wissen  wir  nur  Weniges.  Denn  die 
Qndlen  fließen  für  diesen  Zeitraum  äußerst  spärlich  und  erst  die  großen 
Kk)8tei^gründungen  von  Muri  und  Wettingen  bringen  einiges  Licht 
io  das  Dunkel.  Namentlich  über  die  Art  und  Weise,  wie  die  Be- 
äeddong  des  Landes  durch  die  Alamannen  erfolgt  ist,  möchten  wir 
gerne  Näheres  wissen,  allein  hier  kann  nur  die  eingehendste  For- 
adrang über  die  Ortsnamen  Aufschluß  verschaflfen. 

Noch  im  Xld.  Jahrhundert  beschatteten  das  Land  große  dichte 
WUdsr,  darunter  viele  Eichenwälder,  welche  den  Heerden  zur 
Ewhdmast  dienten.  Die  Bevölkerung  war  noch  dünne,  die  2^hl  der 
Dörfer  noch  viel  geringer  als  im  XIV.  Jahrhundert,  wo  erst  die 
Bevölkerung  massenhaft  anwuchs,  infolge  dessen  die  Wälder  sich 
immer  mehr  lichteten.  Die  Besiedlung  war  eine  dorfweise,  seltener  eine 
Mweise,  und  der  Dorfgenossen  waren  es  nicht  gar  viele.  Die  Ver- 
theilnng  des  Grundes  und  Bodens  hatte  wahrscheinlich  nach  dem 
Loose  stattgefunden  und  auf  jeden  Dorfgenossen  war,  wie  es  auch 
. aodi  bei  spätem  Aufbheilungen  der  gemeinen  Mark  stattfand,  ein 
^ch  großer  Antheil  gefallen.  Allein  schon  in  der  Lex  Alamanorum 
finden  wir  Ständeunterschiede,  welche  eng  mit  dem  Unterschied  im 
Beätx  zusammenhängen,  und  im  Laufe  der  Zeit  nahm  die  üngleich- 
beit  des  Besitzes  durch  weitere  Theilungen,  durch  Erbe  etc.,  immer 
mehr  zu.  Die  Zahl  der  freien  Bevölkerung  minderte  sich  rasch  unter 
dem  Druck  der  gräflichen  Gewalt  und  durch  Ergebung,  so  daß  im 
XIII.  Jahrhundert  nur  noch  wenige  Geschlechter  im  Besitz  der  vollen 
Freiheit  waren.  Andere  hatten  zwar  ihre  persönliche  Freiheit  noch 
bewahrt,  saßen  aber  auf  abhängigem  Boden  und  in  Folge  dessen  trat 
bei  ihnen  leicht  eine  Assimilirung  mit  den  unfreien  Elementen  der 
Bevölkerung  ein.  Für  diese  noch  vorhandenen  freien  Elemente  war 
die  Bildung  und  das  Aufblühen  der  Städte  die  Rettung,  und  vor- 
iflglich  den  Städten  ist  es  zu  verdanken,  daß  nicht  das  ganze  Land 
in  völlige  Knechtschaft  versank,  ähnlich  wie  es  bei  den  Slaven  oder 
in  Mecklenburg  wirklich  eingetreten  ist. 

Der  fränkische  Staat  war  ein  wohlorgauisiertes  Gebilde,  das  sich 
«ibtf  unter  dem  zerstörenden  Einfluß   des  Lehnrechtes  in  ein  wahres 


XVI 

Chaos  Ton  Oewalten  auflötete.  Die  Grundlage  des  fränkischen  Staates, 
dem  ja  seit  dem  Vlll.  Jahrhundert  auch  Alamannien  einverldbt  war» 
bildete  der  ünterthaoenverband.  Das  ganze  Land  war  in  Regierungs* 
kreise,  die  Gaue  eingetheilt,  denen  staatliche  absetzbare  Beamte,  die 
Gaugrafen,  vorstanden,  welche  die  volle  richterliche  und  vollziehende 
Gewalt  besaßen.  Die  Gaue  oder  Grafschaften  zerfielen  wieder  in 
Hundertschafben  oder  Centenen,  denen  der  Centenarios  oder  Tribunus, 
oder  auch  Schultheiß  genannt,  als  ünterbeamte  der  Grafen  vorstanden. 
Allein  diese  wohlgegliederte  Organisation  wurde  im  Verlaufe  der  Zeit 
immer  mehr  zerstört,  so  daß  im  XIII.  Jahrhundert  nur  noch  sp&r- 
liehe  Trümmer  vorhanden  waren.  Die  Zahl  der  ünterthanen,  d.  h. 
der  unmittelbar  dem  Reiche  untergebenen,  verringerte  sich  durch  E2r* 
gebung  in  die  Hörigkeit  immer  mehr,  die  Amtsbezirke  wurden  durch 
zahlreiche  Exemtionen,  durch  die  Immunitätsverleihungen  au  Kirchen, 
Klöster  und  Weltliche  durchbrochen.  Das  Amt  der  Grafen  wurde 
erblich  und  die  nunmehrigen  Landgrafen  suchten  die  aus  ihrem  Amte 
herfließenden,  ursprünglich  öffentlichen  Rechte  in  herrschaftliche  um- 
zuwandeln, was  ihnen  auch  meist  gelang. 

Der  Aargau,    von  den  großen  Strömen  Rhein,   Aare  und  Reuß 
eingesäumt  und  im  Süden  bis  in   die  Alpen   reichend,   zerfiel  schon 
früh  in   zahlreiche   Untergaue,    welche   sich    völlig  selbständig  ent- 
wickelten und  welche  unter  sich  jeden  Zusammenhang  verloren.    Die 
Gegend  um  Aarau  gehörte  zur  Grafschaft  Lenzburg,  so  genannt,  weil 
die  Grafen   von   Lenzburg  seit  der  Mitte  des  XII.  Jahrhunderts  das 
Amt   eines   Gaugrafen    erblich  in    Besitz   gebracht    hatten.      Früher 
scheint  die    Grafschaft   wenigstens  im  Volksmund  Rore   geheißen  su 
haben,   da  in  der  Nähe  der  alten  Veste  Rore  das  Gaugericht  abge- 
halten wurde.     Nach  dem  Ausrterben   der  Lenzburger    fiel  die  Graf- 
schaft wieder  an    das  Reich  zurück.     Im  Jahre    1239  besaßen  die 
Grafen  von  Habsburg  die  Grafschaftsrechte,  und  das  Allodialgnt  der 
Lenzburger  war   durch  Erbschaft  in   die  Hände  der  Kyburger   und 
der  Habsburger   übergegangen.     Als    auch   die  Kyburger  ausftarben, 
beerbten  die  Habsburger  deren  ganzen  Besitz,  wozu  auch  Aarau  ge- 
hörte.   Das  Ertrfigniß  der  Kyburgischen  Herrschaft  ans  ihrem  eigenen 
Besitz  um  und  bei  Aarau  war  aber  nur  unbedeutend;  von  Aeckem 
10  Mütt  Kernen,    von    einer  Schuposse    zu    Gonrein,    genannt    des 
Grunders  Acker,   bezog  die   Herrschaft  zur  Zeit  gar  nichts,  früher 
aber  als  die  Schuposse  noch  bebaut  wurde,  einen  Mütt  Kernen;  von 


xvn 

Ho&tttten,  Gärten  und  Aeckem  auf  dem  Gönrein  und  dem  Wal- 
pacb  bez<^  sie  10  ff  Pfenninge. 

Vor  dem  Jahre  1259,  in  welchem  Graf  Rudolf  von  Habsbarg 
ia  Aarau  urkundete,  wird  der  Name  Aaraus  nirgends  erwähnt,  denn 
die  Mittheilung  Tschudys,  daß  Graf  Budolf  Landgraf  im  Elsaß  seinem 
Bruder  Badbot,  dem  Erbauer  der  Habsburg,  im  Jahre  1007  die 
Stidte  Aarau  und  Brück  zerstört  habe,  verdient  keinen  Glauben, 
ae  ist  wie  überhaupt  die  ganze  Entstehungsgeschichte  der  Habsburger, 
«dehe  durch  den  bösen  Willen  der  fachenden  Murenser  Mönche 
rODig  entstellt  wurde,  sagenhaft. 

Wie  im  Jahre  1259,  so  hielt  Graf  Budolf  auch  im  Jahre  1265 
am  31.  August  in  Aarau  Hof.  Aber  erst  im  Jahre  1267  treten 
die  Bfiiger  Aaraus  (cives  de  Arowe)  handelnd  auf  und  erst  von  dem 
Momente  an,  wo  Bürger  genannt  sind,  kann  eigentlich  von  einer 
Stadt  gesprochen  werden.  Die  Grafen  von  Habsburg,  Budolf,  der 
l^ndgrof  im  Elsaß,  Gottfrid  und  Eberhard  verkaufen  nämlich  am 
25..  Januar  1267  zu  Aarau  den  Bürgern  von  Aarau,  aus  großer 
und  dringender  Noth  der  Herrschaft  Kiburg,  einige  im  Aarauer  Felde 
gd^gene  Aecker,  welche  einen  jährlichen  Ertrag  von  37  und  zwei 
Viertel  Kernen  ergeben,  um  die  Summe  von  58  Mark  Silbers,  und 
sie  leisten  Btlrgschaft  für  dieselbe,  bis  Anna,  die  Tochter  des  ver- 
dorbenen Hartmann  von  Kiburg  der  jüngeren  Linie,  zu  ihren  Jahren 
g^uuunen  sei  und  mit  eigener  Hand  und  Zustimmung  ihres  Vogtes 
den  Kauf  bestätige.  Sttlrbe  sie  aber  vorher,  so  geloben  die  Grafen 
denn  Nachlaß  so  lange  in  ihrer  Gewalt  zu  behalten,  bis  die  Erben 
den  Bürgern  den  Kauf  bekräftigt  hätten. 

So  sah  Aarau  in  semen  Mauern  das  glänzende  Gefolge  des  mäch- 
tigsten Herren  Süddeutschlands,  der  sich  bald  darauf  nicht  für  zu 
gerii^  hielt,  nach  der  deutschen  Köuigskrone  zu  greifen.  Budolf  von 
Hibebuxg  waren  alle  Mittel  geziemend,  welche  ihn  zu  dem  vorge- 
steckten 2äele,  der  Gründung  einer  einheitlichen  Hausmacht,  zu  der 
Wiederherstellung  des  ehemaligen  Herzogthums  Schwaben  führten. 
Durch  seinen  Impuls  ist  das  östreichische  Urbar  entstanden,  worin 
ille  Bechte  und  Einkünfte  der  kiburgisch-habsburgischen  Herrschaft 
verzeichnet  sind.  Budolf  war  in  ganz  Süddeutschland  der  populärst» 
Mann  und  wußte  durch  seine  Leutseligkeit,  sein  mehr  bürgerliches 
ab  edelmännisches  Benehmen,  sich  die  Herzen  der  Städter  zu  gewinnen. 
Dann  er  erkannte  mit  klarem  Blicke,  wie  wenige,  die  Bedeutung  der 

GeKhldbte  der  8Udi  A.Anii.  JI 


Si&dte  und  er  wußte  sich  später  als  König  deren  Steuerkräfte  im 
höch&ten  Grade  zu  Nutzen  zu  machen.  Er  war  eä  auch,  der  den 
zahlreichen  Keimen  des  städtischen  Lebens  im  Aargau  zum  blühen- 
den Wachsthnm  verhalf,  denn  diese  aargauischen  Städte,  so  klein  sie 
auch  waren .  wurden  ftir  ihn  und  die  östreichi^ehc  Herrschaft  die 
Tnilitärischen  Stützpunkte  ihrer  Macht.  Die  Bürgerschaften  dieser 
Städte,  Aarau,  Brück,  Bremgarten,  Meilingen,  Sarsee  etc.  bestanden 
liauptbachlich  aus  habsburgischen  Ministerialen  und  bildeten  die  Be- 
satzung dieser  Städte,  wie  wir  bei  Aarau  insbesondere  sehen  werden. 
Aarau  verdankt  gleich  so  vielen  andern  Stielten  seine  Existenz 
cler  volk&wirtbi!chaftlichen  Bewegung  des  XII.  und  XIII.  Jahrhunderts. 
In  jeuer  Zeit  wandelte  sich  nicht  allein  die  Reichs  Verfassung  voll- 
ständig um,  indem  nun  das  Lehn-  und  Feudalwcsen  an  Stelle  der 
fränkisch-kurolingischen  Keichsverfiidsung  getreten  war :  es  ist  auch 
zugleich  die  Zeit  der  Bildung  der  Territorien.  Die  Herzoge,  Grafen 
nnd  geistlichen  Fürsten  schufen  sich ,  nachuem  ea  ihnen  iai  Verein 
mit  dem  Papstthum  gelungen  war,  das  Königthum  bis  aufs  äußerste 
zu  schwächen,  die  Landeshoheit.  Zur  Stützung  derselben  und  nament- 
lich zur  Hebung  der  Finanzen  legten  2>ie  in  richtiger  ErkenniniG, 
wo  ein  Platz  dafür  geeignet  schieu,  Städte  an  oder  beförderten  die 
K'hon  vorhandenen  Anlagen.  So  entstanden  in  rascher  Folge  die 
beiden  Freiburg,  Bern  und  viele  andere.  Die  Grundlagen  der  volks- 
wir thschaft liehen  Zustände  Deutschlands  wurden  im  XII.  und  XIIL 
Jahrhundert  bis  in  die  Grund vesten  erschüttert.  Man  verließ  das 
einfache  kindliche  Wirthschaftsystem  und  ging  zu  entwickelteren  Formen 
über.  An  Stelle  der  uralten  Natural wirthschaft  trat  nun  allmählich 
die  Geldwirthschaft  mit  all  ihren  gewaltigen  Folgen.  Während  früher 
die  Städte  im  nationalen  Leben  so  gut  wie  keine  Bedeutung  hatten, 
spielten  sie  nun  die  erste  Kolle.  „Erst  im  XIIL  Jahrhundert  gewann 
das  städtische  Leben  einen  beherrschenden  Eintiuß  auf  die  ganze  Volks- 
wirthschaft:  die  Land  wirthschaft,  der  Verkehr  auf  den  kleinen  Märkten, 
wie  der  Handel  im  Ganzen,  die  Gewerbe  wurden  mit  andern  Mitteln 
und  anderm  Erfolg  als  früher  betrieben;  die  Technik  und  Arbeits- 
theilung  schritt  außerordentlich  rasch  vorwärts,  die  sociale  Gliederung 
und  Klassen bildung  nahm  andere  Formen  an.  Das  städtische  Haus 
schied  erst  im  XIII.  sich  vom  ländlichen  Bauernhaus;  die  Bedürf- 
nisse in  Haus  und  Hof,  an  Tisch  und  Bett  wurden  größere,  künst- 
lichere und  künstlerischere,  wurden  jetzt  erst  die  eines  Kulturvolkes. 


Ans  der  kirchlichen  Baukunst  und  der  ritterlichen  Dichtkunst  er- 
UQhte  ein  verklärtes  höheres  Kulturleben  auf  allen  Gebieten  des 
Lebens.  Und  was  im  XIII.  Jahrhundert  im  engeren  Kreise  begann, 
»ttte  sich  im  XIV.  und  XV.  im  weiteren  fort,  von  Süden  nach 
Norden,  von  Westen  nach  Osten,  von  den  großen  Städten  nach  den 
kleinen,  von  den  kleinen  aufs  platte  Land,  von  den  Fdrstenhöfen  in 
&  bürgerlichen  und  zuletzt  in  die  bäuerlichen  Kreise.  Der  idealen 
BHlihe  deutscher  Poesie  gegen  1200  war  gegen  1300  die  materielle 
Lost  am  'Besitz  und  Genuß  gefolgt.  Vor  allem  in  den  Städten  er- 
wachte  ein  Luxus,  eine  Ueppigkeit,  eine  Verschwendung,  die  einer- 
seits von  Vielen  beklagt,  doch  andererseits  der  unentbehrliche  Be- 
•/leiter  des  höheren  Wohlstandes,  der  nothwendige  Vorgänger  jenes 
Oleichgewichtes  der  Gesittung  war,  das  dann  in  der  deutschen  Malerei, 
in  der  ganzen  deutschen  Kunst,  in  dem  Wohlstande  und  dem  Geistes- 
ilben der  Reformationszeit  von  1450 — 1550  sich  uns  in  so  schöner 
Weise  zeigt. « ' 

Die  hier  angeführten  Factorea  waren  also  auch  beim  Entstehen 
und  Entwickeln  der  Stadt  Aarau  maßgebend.  Die  Entstehnngs-  und 
Entwicklungsgeschichte  Aaraus  ist  keine  andere  als  die  bei  Sursee, 
ftvmgarten  und  andern  aargauischen  Städten.  Wie  dort,  war  auch 
Uer  ebe  Burg  der  Anknüpfungspunkt  zum  Entstehen  der  Stadt,  oder 
vielmehr  nicht  eine  Burg,  sondern  drei  mit  Graben  oder  Mauern 
gBKhOtzte  ThOrme.  Noch  heute  ragen  diese  hoch  über  die  Giebel 
dir  Hänser  und  geben  der  Stadt  und  der  Landschaft  ihr  charakterist- 
iscbes  Gepräge.  Es  sind  viereckige  aus  Aarkieseln  und  Findlingen 
gebaute  Thfirme  oder  sogenannte  Bergfride  (von  balfredus),  die  Mauer- 
Hichen  rauh  und  uneben  und  nur  die  QuaderstQcke  an  den  Kanten 
ngdmäßig  behauen,  völlig  gcschwllrzt  von  hohem  Alter.  Zwei  von 
iknen,  der  sogenannte  Stieberthurm  beim  obem  Thor  und  der  Thurm 
Bore  wurden  in  den  Mauerring  der  Stadt  miteingeschlossen;  der 
Glitte,  der  alte  Thurm  genannt,  steht  östlich  von  der  Stadt  auf 
einein  Felsen  am  Abhänge  gegen  die  Aare  und  die  Chronik  erzählt 
oehr  von  ihm,  er  sei  im  Jahre  36  vor  Christus  erbaut  worden.  Alle 
dien  drei  Butten  sind  feste  WachthUrme,  ^  der  Eingang    war    hoch 


>  G.  Schmoller ,  Die  Straßburger  Tnch  -  und  Weberzunft.  Straßburg, 
IWa.  4»  p.  407  £. 

'  Die  Dicke  der  Thurme  sind  nach  den  Angaben  des  Bahnhofainspek- 
•<*i  Rothplets  folgende:  1)  Thurm  Uore:  die  Mauern  im  Erdgeschoß  haben 


XX 

über  der  Erde  und  nur  durch  eine  aufziehbare  Leiter  erreichbar. 
Die  untern  Bäume  dienten  als  Vorrathskammern  oder  Get^ngnisee. 
Die  innere  Einrichtung  war  so  ein&ch  als  möglich  und  der  Aufent- 
halt im  Winter  jedenfalls  nicht  gerade  angenehm.  Die  Bewohner 
dieser  Burgställe,  kiburgisch-habsburgische  Ministerialen,  waren  aber 
auch  keines w^  an  ein  bequemes  und  behagliches  Leben  gewöhnt^ 
sondern  sie  waren  rauhe  Kriegsleute,  welche  ihr  Leben  im  Waffisn- 
dienste ihrer  Herren  zubrachten.  Diese  Burgen  deckten  den  Ueber* 
gnng  über  die  Aare  und  die  Straßen,  denn  hier  münden  das  Suhren- 
und  Wynenthal  ein,  eine  uralte  Straüe  führt  von  Solothurn  über 
Aarau  nach  Zürich,  so  den  Westen  der  Schweiz  mit  dem  Osten  ver- 
bindend, eine  wichtige  alte  Straße  führte  über  die  Schafmatt  nach 
Basel  und  über  die  Staffeleck  in  das  fruchtbare  Frickthal,  wobei  maa 
natürlich  nicht  an  unsei-e  Kunststraßen  denken  darf,  sondern  es  warea 
bloße  Saumwege,  und  die  Waaren  wurden  seltener  mit  zweiräder^qii 
Karren  transportirt ,  als  vielmehr  gesäumt.  Früh  schon  mag  eine 
Brücke  über  die  verschiedenen  Arme  der  Aare  geführt  haben;  sie 
befand  sich  etwa  5  Minuten  oberhalb  der  jetzigen  Brücke.  Beim 
Abbruch  des  Klosters  in  der  Halden  im  Jahr  1786  fand  man  eichene 
Brückenpfeiler  und  eiserne  Stiefel.  Die  untere  Brücke  ist  wahrscheiu'- 
lieh  im  XV.  Jahrhundert  erbaut  worden. 

Unter  dem  Schutze  dieser  Thürme  bildete  sich  schon  frühe  eine 
dörfliche  Ansiedlung,  welche  Antheil  an  der  großen  Markgenossen- 
schaft hatte,  deren  Mittelpunkt  Suhr  war,  eines  der  ältesten  Dörfer 
des  Aai-gaues,  wie  schon  die  auf  einem  hohen,  die  Landschaft  weit- 
beherrschenden Hügel  thronende  Kirche  beweist,  von  welchem  Dorf 
sich  im  Laufe  des  XII.  und  XIII.  Jahrhunderts  in  Folge  der  ver- 
mehrten Bevölkerung  die  ehemaligen  Höfe  Buchs  und  Bohr  als  selb- 
ständige Dor^enoesenschaften  ausgeschieden  haben.  Mit  der  Schöpfung 
eines  eigenen  Friedkreises  trat  Aarau  aus  der  Markgenossenschaft  aas, 
allein  dessenungeachtet  erhoben  die  Aarauer  auch  fortan  noch  An- 
spruch auf  die  gemeine  Mark  der  Markgenossenschaft  Suhr,  Bucbs- 
und  Rohr,  namentlich  in  Bezug  auf  die  Weidfahrt,   was  die  Suhrer 


«ine  Dicke  von  9'  7";  im  Innern  15'  Länge  und  15'  Breite.  Der  Thurm  ist 
in  das  Rathhans  hineingebaat  und  enthält  das  Waisenarchiv.  2)  Süeber- 
thorm:  die  Mauer  ist  zu  unterst  14'  7"  dick.  Dos  oberste  Stockwerk  wurde 
erst  im  X VI.  Jahrhundert  aufgesetzt.  3)  Der  alte  Thurm:  Dicke  der  Mauer 
12*  2",  die  Höhe  iat  85'. 


XXI 

io  ihrer  Offnnng  energisch  zurUckwieeen.  Bis  zum  Ende  des  vorigen 
Jihrhunderis  dauern  wegen  dieses  frühern  Verhältnisses  die  Streitig- 
keiten Aaraus  mit  Suhr,  wozu  noch  kam,  daß  die  Suhrer  den  Aarauem 
deren  Recht  an  den  Stadtbach,  der  innerhalb  des  Twinges  von  Suhr 
ent^ringt,  streitig  machten.  ^  Dieser  Stadtbach  floß  wohl  lange  bevor 
die  Stadt  Aarau  bestand  in  großem  Bogen  der  Aare  zu  und  diente 
zur  Bewässerung  der  Wiesen  und  zum  Betrieb  der  Mühlen,  die  un- 
weit vom  Stieberthurm  als  Lehen  der  Herrschaft  geschäftig  klap{>er- 
tcD,  gegen  Angriffe  durch  starke  Mauern  geschützt.  Diesem  segen- 
^)eBdenden  Bache  wurde  von  den  Bewohnern  Aaraus  beinahe  gött- 
liche Verehrung  gezollt  und  alljährlich  zu  seinen  Ehren  eine  Feier 
abgehalten,  an  welcher  sich  alt  und  jung  betheiligte.  Alljährlich, 
wenn  im  Hochsommer  der  Stadtbach  zur  Reinigung  abgestellt  und 
dann  wieder  la«:ge]assen  wird,  ist  flir  die  Bewohner  Aaraus  ein  großer 
Festtag,  an  welchem  die  Geschäfte  ruhen,  die  Schulen  geschlossen* 
and  and  in  jedem  Hause  Kuchen  gebacken  werden,  n  J^^^S  ^^^  ^^^ 
xidit  sonntäglich  geputzt,  mit  Maien  und  Ruthen  geschmückt,  unter 
Trommelschlag  dem  Bache  bis  zu  seinem  Ursprünge  entgegen  und 
mmchirt  Abends  dann  mit  den  wiederkehrenden  Wellen  in  militäri- 
scher Ordnung  zum  Thor  (herein.  Nach  dem  Trommeltakte  rufen 
^idi  dann  die  Abtheilungen  des  Zuges  folgenden  Reim  wechselweise  zu: 

Der  Bach  chunnt,  der  Bach  chunnt, 
Sin  mine  Buebe-n-alli  g'sundV 

Jo  -— jo  —  jo! 
Der  Bach  isch  cho,  der  Bach  isch  che, 
Sin  mine  Buebe-n-alli  doV 

Jo  —  jo  —  jo! 

Die  Knaben,  vor  denen  ein  halbes  Dutzend  ihrer  eigenen  Schul- 
tambooren  hertrommelt,  tragen  lange  grüne  Zweige,  auf  welche  aus- 
gehöhlte beleuchtete  Kürbisse  gesteckt  sind,  auch  brennende  Werg- 
bOsehel  ließ  man  mit  dem  Wasser  herabschwimmen;  und  eine  An- 
epielang  auf  diese  außergewöhnliche  Beleuchtung,  sowie  zugleich  ein 
^ott  auf  die  zwei   nächstgelegenen  Dörfer   soll   es   sein,    wenn  maa 

^•zii  singt: 

Füeijo,  der  Bach  brinnt, 
D'Surer  händ-e-n  äzündt, 
D*Aarauer  händ-ne  g'Iösche, 
D'Chüttiger  rite-n-üFde  Frösche.»* 


*  Vjfl.  die  Proceßakten  im  Stadtarchiv. 
'3.  Rochholz,  Schweizeraagen  I  p.  19  ff. 


XXII 

Noch  heute  dauert  dieser  Gebrauch  mit  wenigen  VerüDdemngeD. 

Aach  in  kirchlicher  Beziehung  stand  Aarau  in  ältester  Zeit  io 
einem  Abhängigkeitsverhältniß  zu  Suhr.  Die  Kirche  von  Aarau  war 
die  Tochterkii*che  Yon  Suhr.  Schon  im  Jahr  1278  wird  ein  Priester 
erwähnt  und  im  Jahre  1315  verlieh  Herzog  Leopold  der  Stadt  Aarau 
das  Recht  der  freien  Wahl  ihres  Geistlichen.  Der  Kirchensatz  zu 
Suhr  und  Aarau  gehöi-te  der  Herrschaft  und  betrug  60  Mark  Silber 
und  die  Kollatur  über  beide  Kirchen  besaß  das  Stift  Beromttnster. 

Mit  dem  steigenden  Verkehr  wuchs  diese  Ansiedlung  und  die 
Grafen  von  Habsburg  erkannten  bald  mit  dem  ihnen  eigenen  Scharf- 
blick die  für  eine  StadtgrUndung  günstige  Lage  des  Ortes.  Die 
Deutschen  hatten  auf  ihren  Zügen  nach  dem  h.  Ijande  und  nach  dem 
slavischeu  Osten  gelernt  Städte  zu  bauen.  Alle  diese  im  Verlauf  des 
XII.  und  XIII.  Jahrhunderts  gegründeten  Städte  sind  höchst  zweck- 
mäßige Anlagen,  vortrefflich  den  Verhältnissen  und  dem  Terrain  an- 
gepaßt,^ so  auch  hier.  Auf  dem  rechten  Ufer  der  Aare  erhebt  sich 
ein  mäßig  großes  Plateau,  das  Raum  genug  für  eine  Stadt  bot.  Es 
wurde  ein  beinahe  kreisrundes  Stück  Land  abgesteckt,  mit  Mauern 
und  Graben  umgeben,  wobei  die  schon  vorhandenen  Vesten,  der 
Thurm  Rore  und  der  SUeberthurm,  als  vortreffliche  Bollwerke  der  Be- 
festig ungsliuic,  und  das  Schloß  vor  der  Stadt,  der  alte  Tliurm,  als 
Außenfort  diente.  Denn  die  Ost-  und  Nordseite  mußten  stärker  be- 
festigt werden,  als  die  Süd-  und  Westseite,  wo  die  Aare  und  der 
Abhang  genügende  Deckung  gewährten.  Drei  durch  Thürme  flan- 
kirte  Thore,  von  denen  zwei  doppelt  waren,  führten  in  die  Stadt, 
nämlich  das  Oberthor,  durch  den  Stieberthurm  geschützt,  mit  dop- 
peltem Thorbogen,  dann  das  Laurenzenthor,  ebenfalls  ein  doppeltes,  inneres 
und  äußeres,  durch  den  alten  Thurm  gedeckt,  und  das  Hilbrantsthor. 
später  Haldenthor  genannt,  mit  der  Schindbrücke.  Das  Aarethor  wurde 
erst  später  beim  Bau  der  neuen  Brücke  errichtet.  Natürlich  wurde  diese 
Befestigung  erst  im  Laufe  der  Jahi-hunderte  vollendet,  und  vorerst 
wird  man  sich  mit  Wall  und  Graben,  oder  sogenannten  Tüllen,  Letzen 
begnügt  haben.  Dieses  also  eingesäumte  Land  theilte  man  durch 
zwei  senkrecht  aufeinander  stehende  Durchmesser  in  vier  Theile.  Di» 
Straßen  wurden  von  vorneherein  sehr  breit  und  geradlinig  angelegt^ 


^  ^  8.  auch  die  interessante  MonograDhie  von  Dr.  J.  H.  Hotz,  hiBtorisch- 
jnristische  Beiträge  zur  Geschichte  der  Stadt  Winterthur,  des  Gemeindgute» 
und  der  Nutzungen,    Winterthur  1868,  4^  p.  22  ff. 


xxni 

im  Gegensatz  zn  den  engen,  buckligen  und  krummen  Gbssen  in  den 
nnr  langsam  und  planlos  entstandenen  Städten,  wie  Straßburg,  Frank- 
furt, Basel  oder  Zürich.  Ein  weiterer  innerer  S^irkel  bildete  wieder- 
um eine  Straßenlinie;  so  entstanden  als  Kern  der  Stadt  vier  Häuser- 
quartiere,  die  sogenannten  Stöcke  und  vier  Viertel,  die  drei  Circuli 
and  die  Halden,  welche  Eintheilung  der  militärischen  und  steuerrecht- 
licben  Organisation  der  Stadt  zu  Grunde  gelegt  wurde.  Durch  dies» 
breiten  Straßen  floß,  in  zwei  Strömungen  getheilt,  der  Stadtbach,  welcher 
TQgleich  das  Wasser  für  die  Brunnen  lieferte.  Vor  der  Kirche,  welche 
natürlich  anfänglich  nur  ein  kleiner  unansehnlicher  Bau  war,  wurde 
ein  leerer  Platz  freigelassen,  auf  dem  eine  Linde  stand,  unter  welcher 
der  Schultheiß  Gericht  hielt.  Die  meisten  Häuser  waren  aus  Holz  er- 
baut, nicht  sehr  von  denen  der  Bauern  verschieden,  denn  die  Mehr- 
zahl der  Bürger  bebaute  das  Land  und  auch  die  Handwerker,  ins- 
besondere die  zahlreich  vorhandenen  Metzger,  Müller,  Bäcker  und  Wirthe 
Terbanden  ihr  Geweibe  mit  der  Landwirthschaft.  Den  Namen  Aarau^ 
in  älterer  Zeit  Arowe  genannt,  erklärt  uns  dos  im  Jahr  1270  zuerst 
Torkommende  Stadtsi^el,  worauf  ein  Adler,  dessen  Schwanz  eine  drei- 
Ulttrige  Blume  bildet,  zu  erblicken  ist  und  so  symbolisch  die  Ver- 
biDdong  der  beiden  Worte  Ar  und  Au  ausdrückt.  Aarau  war  ein 
belebter  Marktplatz,  der  rasch  sich  mit  thUtigen  Menschen  bevölkerte. 
Wie  sehr  die  Bedeutung  dieses  Platzes  in  kurzer  Zeit  gestiegen  war, 
leigt  die  erste  Ijel)ensäußerung  des  Rathes  von  Aarau,  indem  dieser 
den  Klosterfrauen  von  Schännis  (im  Kanton  St.  Gallen)  eine  Hofstatt 
•n  der  Halden,  zwischen  der  Mauer  der  Stadt  (castellum)  und  dem 
Aareflusse  gelegen  (der  dicht  an  der  Halden  vorbeifloß),  f'chenkte,  mit 
der  Bedingung,  daß  sich  die  Frauen  hier  dauernd  niederlassen  sollten. 
Es  war  eine  Klostergründung  in  aller  gehörigen  Form,  indem  über 
diesen  Akt  nicht  weniger  als  10  Urkunden  vorhanden  sind.  Im  Mittel- 
alter war  PS  für  eine  Stadt  von  großer  Bedeutung,  ein  Kloster  auf 
seinem  Gebiete  zu  hegen,  es  galt  für  eine  große  Ehre  und  als  Zeichen 
mcbt  geringen  Wohlstandes.  Die  Geschichte  der  Stadt  steht  auch  bis 
znr  Reformationszeit  in  engster  Beziehung  mit  den  Schicksalen  dieses 
Klosters,  ja  wir  würden  oft  völlig  im  Dunkeln  tappen,  wären  uns 
oirbt  eine  so  große  Anzahl  von  Urkunden  dieses  Klosters  (sie  bilden 
beinahe  den  dritten  Theil  unserer  Sammlung)  durch  ein  seltenes  Ge- 
schick erhalten«  Welcher  Art  gerade  die  wichtigsten  Einwohner  des  Ca- 
stells  oder  der  Stadt  Aarau  waren ,  zeigen  uns  eben  diese  Urkunden. 


XXIV 

Das  Matterkloster  Schännis  im  Gasterlande  war  ein  altes  adliches 
welÜicbes  Fränleinstiffc  nach  der  Regel  des  heiligeD  Aogostiniis,  das 
große  Besitzungen  im  Aargau  besaß.  Ebenso  gehörmi  die  Namen  der 
Klosterfrauen  an  der  Halden  in  Aarau  dem  benachbarten  and  in  der 
Stadt  ansässigen  Adel  an.  Denn  wie  schon  bemerkt,  bildeten  die  ki« 
burgisch-habsburgischen  Ministerialengeschlechter  mit  ihren  zahlreichen 
Leuten  den  vornehmsten  Theil  der  Bevölkerung,  wozu  noch  Freie  und 
Hörige  kamen,  die  in  die  Stadt  zogen,  weil  sie  hier  theils  besser  ihre 
Freiheit  bewahren  und  erhalten  konnten,  theils  größeren  Verdienst  und 
sichern  Schutz  zu  finden  hofften.    Die  Stadtluft  machte  frei. 

Die  Städte  im  Mittelalter  bilden  jede  für  sich  ein  wirthschaft- 
liches  Ganzes,  welches  wo  möglich  alles  zum  Leben  nöthige  innerhalb 
seiner  Bannmeile  selbst  zu  produciren  und  zu  consumiren  bestrebt  war; 
der  Handel  wurde  gewissermaßen  nur  als  Regulator  zugelassen,  um 
das,  was  fehlte,  einzuführen  und  den  üeberschuß  der  Production  aus- 
zuführen. Die  Städte  erwuchsen  durch  besondere  RechtsvergOnsti- 
gungen,  man  verlieh  ihnen  Vorrechte  aller  Art  und  richtete  zwischen 
Stadt  und  I^nd  Schranken  auf.  Neben  dem  Marktrecht,  das  Aarau 
schon  früher  besaß,  erhielt  es  im  Jahre  1283  von  König  Rudolf  L  das 
Stadtrecht,  welches  bis  zur  Gründung  des  Kantous  Aargau  die  Grund- 
lage des  öffentlichen  und  privaten  Rechtes  geblieben  ist.  Dieses  Aarauer 
Stadtrecht  ist  eine  Uebertragung  des  Rheinfoldner  Stadtrechts  und  geht 
wie  die  meisten  aargauischen  Stadtrechte  auf  das  Freiburger  Stadt- 
recht zurück.  Durch  diese  Privilegierung  wurde  dem  Rath  und  der 
Gesammtheit  der  Bürgerschaft  von  Aarau  ein  Theil  der  öffentlichen 
Gewalt  übertragen;  der  Rath  erhielt  gewisse  Regieningsrechte  und  die 
i^erichtsgewalt;  diese  Functionen  übten  Schultheiß  und  l^ath  im  Na- 
men der  Herrschaft,  welche  die  Grafschaftsreehte  besaß,  aus.  Aarau 
war  demgemüß  eine  habsburgiscb-Östreichische  Landstadt  mit  Gerichts- 
gewalt und  beschränkten  Regierungsrechten.  Eine  völlige  £mancipa- 
tion  der  Stadt  von  der  Herrschaft  trat  nie  ein ,  weil  der  Haupttheil 
der  Bevölkerung,  die  östreichischen  Dienstleute,  vermöge  ihres  Interesse 
an  die  Herrschaft  gebunden  war,  weil  femer  die  Kaufleute  und  Hand- 
werker nie  so  sehr  erstarkten,  daß  sie  die  Gewalt  dem  Adel  aus  den 
Händen  hätten  reißen  können,  und  weil  schließlich,  außer  dem  soge- 
nannten Jus  de  non  evocando  und  dem  Blutbann,  Aarau  von  den 
Königen  keine  weitern  Privilegien  und  damit  eine  Vermehrung  seiner 
Rechte  erhielt,  sondern  sich  meist  nur  mit  den  Bestätigungen  der  ton 


XXV 

Badolf,  Wenzel  und  Sii^isinund  erhaltenen  Privilegien  begnügte.  SchlieG- 
Uch  schnitt  die  Eroberung  des  Aargaues  durch  Bern  jede  Möglich- 
köt  einer  weitero  Entwicklung  ab. 

K5nig   Rudolf  errang  im   Osten   über   seine   Gegner  einen   Sieg 
nach  dem  andern  und  gründete  hier  für  sein  Geschlecht   eine  Haus- 
macht,  wie  sie  kein  Djnastengeschlecht  Deutschlands  mehr  besaß.    Das 
Sebwergewicht  der  habsburgischen  Herrschaft  wurde  nun  von  ihrem 
Stammsitz  nach  dem  Osten  verlegt  und  infolge  eines  eigenen  Geschickes 
ward  ihnen  ihr  nltes  Gebiet  immer  mehr  entfremdet,  während  sie  dort 
im  Osten  immer  festern  Fuß  zu  fassen  wußten.     Hand  in  Hand  mit 
dem  Aufblühen  der  Städte  in  der  Schweiz  ging  die  Bildung  der  Eid- 
goosseDScbafi  am  Fuße  der  Alpen  vor  sich,   wo  ein   trotziges  freies 
(i«chlecht  seine  ererbte  UnabhängigkeH  gegenüber  den  gerechten  und 
ongcrechten  Ansprüchen  Oestreichs   zu   bewahren    wußte.     Denn   wie 
bei  den  StädUm.  so  beruhte  bei  den  eidgenössischen  Bünden  ihre  Exi- 
stenz auf  dem   Anspruch,  keiner , Landeshoheit ,    sondern  unmittelbar 
dem  Reiche  anzugehören.     Gegenüber  der  immer  mehr  anwachsenden 
jogendkräftigen  Macht  der  Eidgenossenschaft  waren  die  Ostreich ischen 
B«rzoge  stets  im  Nachtheil,  wie  auch  ilire  stolzen  aber  schwerfälligen 
Bitlerheere  wenig  g^enüber  der  furchtbaren  Wucht  des  schweizerischen 
Ftfvolkes  vermochten.   Die  treuesten  Anhänger  und  die  l)esten  Stützen 
der  österreichischen  Herrschaft  in  diesen  Jjanden   .varen  die  herrschaft- 
behen  Städte,   schon    weil  sie  ihre  ganze  Existenz,    ihren  Wohlstand 
oad  Gedeihen    den    Habsburgern    verdankten   und    dann    weil   ja   ein 
großer  Theil   ihrer  Bevölkerung   in    unmittelbarer   Abhängigkeit    von 
den  Herzogen  stand.    Die  Herzoge  wußten  auch  diese  Anhänglichkeit 
vofal  zu  würdigen  und  zu  belohnen.    Die  Söhne  Königs  Rudolf,  Her- 
tog  Rudolf  II.  und  Albrecht  I.  bestätigten,  jener  am  22.  November 
1283  zu  Freiburg,  dieser  am  31.  Oktober   1292  zu  Winterthur  das 
von  ihrem  Vater   der  Stadt  verliehene    Privilegium.      Herzog  Rudolf 
eriieG  zudem  zum  Seelenheile  seiner  Mutter  den  Frauen   des  Klosters 
b  der  Halden  einen  jährlichen  Zins  von  9  ^  6  d  von  Aeckern,  (}ärten 
mid  Häusern,  aU  er  am  15.  Januar   1288  in  Aarau  Hof  hielt,    und 
Albrecht  gewährte  am  31.  Oktober  1292  Aarau  das  wichtige  Recht 
(wahrscheinlich  in  Folge  von  Angriffen  der  Suhrer),  daß  sie  aus  dem 
neben   der  Stadt   vorbeifiießenden  Bache  (Suhr)  ihre  Wiesen    wässern 
dOrften.     Denn  der  Bach  war  noch  keineswegs  Eigenthum  der  Stadt, 
aoftdem  als  östreichisches  Lehen  im  Besitz  von  östreichischen  Dienst- 


XXYl 

leaten  tind  erst  im  Jahre  1483,  M&rz  31  verlieh  der  Schultheiß  Ru- 
dolf Hofmeister  im  Namen  Berns  den  Bach  der  Stadt  Aaraa. 

W'ie  sehr  die  Herzoge  auf  die  Treue  nnd  Anhänglichkeit  der 
Bürger  dieser  aargauischen  Städte  angewiesen  waren,  ja,  wie  sie  in  hohem 
Maße  von  dem .  guten  Willen  derselben  abhängig  waren ,  zeigen  die 
zahlreichen  Fälle,  in  denen  sie  zu  Einzelnen  oder  zu  der  Stadt  im 
Verhältniß  eines  Schuldners  standen.  Denn  wie  noch  heutzutage  in 
Oestreich,  war  das  Finanzwesen  die  schwache  Seite  ihrer  Begierungs- 
kunst. Wie  oft  fehlte  ihnen  nicht  gerade  in  den  entscheidenden  Mo- 
menten das  Geld  —  und  durch  wie  mancherlei  Verpflichtungen  waren 
sie  nicht  in  ihrem  Handeln  gehemmt.  So  ging  schon  die  kiburgische 
Erbschaft  nicht  ungeschmälert  in  die  Hände  der  Habsburger  über,  denn 
während  der  Minderjährigkeit  Anna's  von  Kiburg  und  zu  König  Ru- 
dolfs Zeiten  wurde  vieles  versetzt.  Als  König  Rudolf  am  1.  April 
1281  im  Hause  des  Schultheißen  von  Aarau,  dem  die  ganze  Verwal- 
tung des  Amtes  Lenzburg  oblag,  abrechnen  ließ,  fand  sich  der  größte 
Theil  des  Amtes  in  fremden  Händen ;  davon  besaß  der  genannte  Schult- 
heiß zu  Suhr  9  Stuck  Geld  und  2  Mütt  Haber,  und  Aarau  50  Stttck 
Geld.  So  war  aucli  gleich  am  Anfange  der  GescbicLte  unserer  Stadt 
Herzog  Leopold  der  Glorreiche,  der  öfters  in  Aarau  Hof  hielt,  dem 
Schultheißen  von  Aarau  den  Preis  für  ein  Roß  schuldig  im  Betrag 
von  35  Mark  Silber.  Dafür  versetzt  er  ihm  am  22.  Oktober  1310 
sieben  f(  Geldes  von  Hofstätten  und  10  Mütt  Kernen  von  Aeckem 
bei  Aarau,  bis  die  35  Mark  bezahlt  seien.  Und  einem  andern  Be- 
wohner Aaraus,  dem  Edelknechte  Heinrich  von  KUngstein  von  Kien- 
berg, war  er  für  KriegslÖhnuug  10  Mark  schuldig,  wofür  er  ihm  am 
7.  August  1316  den  jährlichen  Zins  von  3  fif  versetzte.  In  Folge 
von  Verpftlndung  erhielt  Aarau  am  17.  April  1376  von  Herzog  Leo- 
pold dem  Frommen  das  Geleite  (Zoll)  von  Aarau,  auf  fünf  Jahre. 
Derselbe  Leopold,  einer  der  glänzendsten  und  tüchtigsten  Fürsten  Oest- 
reichs,  der  das  habsburgische  Reich  durch  Elroberung  und  Kauf  im 
Osten  und  Westen  namhaft  vergrößerte,  der  Freiburg  i.  B.  in  seine 
Gewalt  gebracht  hatte  und  dem  es  beinahe  gelungen  wäre,  Basel  zu 
unterjochen,  der  natürlich  zu  allen  diesen  weitläufigen  und  kostspie- 
ligen Unternehmungen  Geld  brauchte,  suchte  sich  die  Mittel  zu  ver- 
schaffen, wo  er  sie  eben  bekam.  Schon  damals  war  Basel  der  Haupt« 
geldmarkt,  wo  die  Fürsten  und  Städte  ihren  Geldbedarf  erhoben.  Da 
das  Zinsleihen  nach  kanonischen  Gesetzen  verboten  war,  so  schloß  man, 


xxvn 

am  das  Verbot  za  umgehen ,  Rentenkaufe  ab ,  d.  h.  man  verkaafle 
Leibrenten,  um  ein  bestimmtes  Kapital  zu  erbalten.    Im  Namen  Leo- 
yMs  verkaufte  Aarau  an  Petermann  Agstein  von  Basel,  der  aWr  nach 
Neuenbürg  a«  Kb.  gezogen  war,   eine  Rente  von  150  Gulden.    Euie 
weitere  Summe   von   1800  Gulden  nabm  Aarau  bei  Konrad  Schopf- 
heim  von  Basel  auf.     Am   18.  Okt.   1381  stellte  Leopold   der  Stadt 
Aarau   eine  Scbuldurkunde  für  die  2600  Gulden  aus  und  versetzte 
ihr  zur  Sicberbeit  die   Zölle    und   sonstigen    berr.schaft  lieben  Nutzen 
io  den  Städten  Baden,  Waldsbut,  Reilingen,  Brugg,  Aarau  und  Zo- 
fingen,  wobei  er  dem  Einnehmer  der  herrschaftlichen  GeHille,  Werner 
Schenk  von  Bremgarten,   einem  der  getreusten  Rätbe  Leopolds,    der 
Mch  an  seiner  Seite  in  der  Scblacbt  bei  Sempach  fiel  ,  die  Weisung 
gab,  aus  dem  £rtrag  dieser  Nutzungen   an  Aarau   den  Zins  und  die 
sonstigen  Unkosten  auszurichten.    Reiche   der  Ertrag  dazu  nicht  hin, 
oder  wQrde  durch  Krieg  oder  anderes  die  Ausrichtung  des  Zinses  ver- 
nmnoglicht,  so  soll  den  Aaraue  rn  ihr  Guthaben  aus  der  herzoglichen 
Kimmer  bezahlt  werden.    Leopolds  Sohn,  Leopold  der  Dicke,  erkannte 
am  11.  Januar   1395  diese  Schuld  an  und  gab  Aarau  die  Weisung, 
«ne  Convertirung  der  Schuld  vorzuoelimen,  da  der  Zinsfuß  gegen  Ende 
d«  XIV.  Jahrhunderts  rasch  gesunken  war,  von  12%  auf  6%,  j* 
scgir  auf  5  und  4  72  %.     Aarau   nahm   also    von  Hans  Gryme   von 
tirflnenberg  in  Basel  2C00  Gulden  zu  6,6  %  auf  und  löste  mit  dem 
aufgenommenen  Gelde  die  alte  zu  8,3  ^/o  verzinsbare  Schuld  ab.  Leoi)ol(] 
stellte  ftir  die  neue  Geldschuld  am  gleichen  Tag  einen  neuen  Schuld- 
schein aus.     Allein   trotz   des   frühem  Verspi'echens ,   daß  Aarau  aus 
dem  Ertrag  der  verpftlndcten  Nutzungen  die  Zinsen  entrichtet  werden 
sollten,  geschah  das  nicht,  denn  die  Geleite  von  Baden,  Waldshut  und 
MelÜDgen   waren  zu  gleicher  Zeit  noch  an  Andere  verpfändet.    Darum 
wies  ihnen  Leopold  am  6.  Juli   1400  insbesondere  den  Ertrag  dos  Ge- 
leits von  Bmgg,  zu   100    Gulden  jährlich  gerechnet,  außer  den  Zöllen 
T<m  Zofingen  und  Aarau  an    und  in  weiterer  Linie  die  Nutzungen  zu 
BadeUr  Waldshut    und  Mellingen.     Um  sicherer  zu  sein,  hatte  Aarau 
die  Scbuldforderung  des  von  Ramstein  von  Basel  im  Betrage  von  638^ 
Gulden  auf  den  Nutzungen  von   Baden,  Waldshut  und  Mellingen  an 
sich  gekauft,    worauf  Herzog  Leopold    am    14.  April   1404  die  Ver- 
sebmelzung  der  beiden  Schuldpoeten  von  2600  Gulden  und  636  Gul- 
den guthieß.    Die  Sache  fand  erst  am  2.  Dezember  1421  auf  den  zu 
Baden  von  den  eidgenössischen  Boten  gehaltenen  Tage  ihren  Abschluß. 


XXTIH 

Waren  also  dergestalt  die  Bezieiiangen  Aaraus  zur  Herrschaft 
Oestreich  zuweilen  etwas  kostspieliger  Art,  so  erfreute  sich  dagegeo 
die  Stadt  im  hohen  Maß  der  Gunst  der  Herzoge.  Abgesehen  daroii, 
daß  die  Herzoge,  wie  es  ja  schon  im  Geist  der  Zeit  liegt,  sehr  reieh- 
lieh  die  kirchlichen  Stiftungen  der  Stadt,  die  Kirche,  Samnung  und 
Beginenstiftungen  begabten,  so  verliehen  sie  auch  der  Sladt  selbst 
namhafbe  Rechte.  So  bewilligte  Herzog  Albrecht  II  am  11.  August 
1337  der  Stadt  das  Recht,  die  Gefälle  der  Almende,  der  Brod-  und 
Fleischbänke  und  des  Schlachthauses,  welche  vorher  der  Herrschaft 
gehörten,  zum  Nutzen  der  Stadt,  namentlich  zum  Bau  der  Mauern 
zu  verwenden.  Im  selben  Sinne  ist  das  am  gleichen  Tage  ungemein 
folgenreiche  Recht  gegeben,  wonach  die  Stadt  alle  Edelleute,  welche 
Häuser  in  der  Stadt  haben  oder  solche  kaufen  würden,  gleich  den 
BtSrgern  besteuern  und  zum  Dienste  anhalten  dürfe.  Viele  der  in 
der  Umgegend  angesessenen  Edelleute  und  Herren,  wie  die  von  Küng- 
stein,  von  Hallwil  u.  a.,  besaßen  in  dem  Stadtgebiete  bedeutenden 
Grundbesitz  und  wohnten  auch  oft  während  des  Winters  in  ihren 
«Stadthäusern.  Es  schien  den  Bürgern  aber  unbillig,  daß  diese, 
weiche  wie  die  Bürger  den  Schutz  der  Stadt  genossen ,  gleichwohl 
zu  den  großen  Lasten,  welche  immer  mehr  wuchsen,  nichts  beitragen 
sollten.  Wie  in  Basel  waren  solche  AusbUrger  oft  gefährliche  Freunde, 
was  sich  vornämlich  im  Falle  der  Noth  zeigte. 

Nur  die  Burg  in  der  Stadt,  der  Thurm  Rore,  genoß  völlige 
Btouer&eiheit.  Diese  Steuerfreiheit  der  Burg  Rore  und  die  Weigerung 
vieler  Adlichen,  die  Steuern  zu  bezahlen,  veranlaßte  fortwährende 
Streitigkeiten  und  führte  schließlich  dazu,  daß  eine  Anzahl  der  vor- 
nehmsten Familien  die  Stadt  verließen. 

Daß  die  Stadt  auf  Befehl  des  Herzogs  Albrecht  am  27.  August 
1352  die  Frauen  des  Klosters  Königsfelden,  den  Jjeutpriester  und 
Meier  zu  Erlisbach  in  das  Bürgerrecht  aufnehmen  mußte,  war  weniger 
eine  Gunstl>ezeugung  für  Aarau  ab;  für  das  Kloster,  welches  noch 
mit  einer  Anzahl  anderer  Städte  verburgrochtet  war.  Doch  stand 
Aarau  7u  Königsfelden  in  enger  Beziehung,  denn  nicht  nur  schenkten 
die  Bürger  Aarane  keinem  andern  Kloster  so  viel  als  Königsfelden, 
sondern  beide  hatten  an  dem  Dorf  Erlisbach  einen  gemeinsamen  Besitz, 
woraus  freilich  auch  wieder  mannigfacher  Zwist  entstand.  Es  war 
zwar  Aarau  niemals  geglückt,  sein  Gebiet  dauernd  zu  erweitern,  doch 
erwarb  es  die  Dörfer  Unter- Bntfelden  und  Erlisbach,  letzteres  ge- 
weinsam mit  Königsfelden. 


XXIX 

Nieder-Entfelden  geborte  zum  Amte  Lenzbarg  und  die  Herrscbaft 
besaß  daselbüi  eine  Matte,  welcbe  als  Östreichisches  Lehen  in  die 
Binde  der  Familie  Hüter  von  Aarau  und  später  1341  des  Niolaos 
nm  Holdem  von  Aarau  überging,  sowie  das  Gericht  über  Diebstahl 
and  Frevel. 

Im  Jahr  1312  am  4.  Oktober  verkaufte  Graf  Rudolf  von 
Habsburg  (-Laufenbarg)  an  Ubrich  Trutmann  von  Aarau  den  Twing 
and  Bann  von  Nieder-Entfelden  mit  allen  Rechten  um  lb^/%  Mark 
SUber.  Das  Geschlecht  der  Trutmann  verschwindet  in  der  zweiten 
H&lfte  des  XIV.  Jahrhunderts  aus  den  Annalen  Aaraus.  Nieder-Ent- 
felden kam  an  die  von  Ifenthal,  welche  sowohl  in  Zofingen  als  in 
Aarau  begütert  und  mit  denen  von  Hunwil  verschwägert  waren. 
Schließlich  verkaufte  im  Jahr  1411,  April  15,  Verena  von  Ifenthal 
der  Stadt  Aarau  den  Twing  und  Bann  von  Nieder-Entfelden  unter 
eimgen  Vorbehalten,  namentlich  indem  sich  Verena  von  Kenthal  die 
Freiheit  von  Steuern  und  Diensten  vorbehielt.  Um  die  Verhältnisse 
zwischen  Aarau  und  Nieder-Entfelden  klarzustellen,  namentlich  in 
Bezug  der  Ansprüche  Aaraus  an  den  Gemeiudewald,  und  um  weitere 
Streitigkeiten  zwischen  Aarau  und  Nieder-Eotfelden  zu  verhüten, 
wurde,  nachdem  schon  1437,  August  11,  der  Schultheiß  in  Bern 
ii  dieser  Sache  einen  Spruch  gefällt  hatte,  die  Dorfoffnung  von 
Sieder-Entfelden  aufgesetzt  und  als  Anhang  des  Aarauer-Stadtrechtes 
in  das  Stadtbuch  sowie  in  das  RathsprotokoU  eingetragen. 

Ebenso  erwarb  Aarau  den  Twing  und  Bann  von  Nieder-Erlisbach 
dnrch  Kauf.  Nieder-Erlisbach,  am  linken  Aarufer  gelegen,  von  Ober- 
Ertisbach  durch  den  Erzbach  geschieden,  die  uralte  Grenze  der 
Bisthümer  Basel  und  Constanz,  später  auch  die  Grenze  zwischen 
Bern  und  Solothum,  gehörte  zum  Besitz  des  habsburgischen  Mini- 
sterialengeschlechtes von  Küngstein,  welches  zu  Rheinfelden  und  noch 
mehr  zu  Aarau  seit  altersher  mannigfache  Besitzungen  hatte.  Die 
Herren  von  Kienberg  standen  mit  denen  von  Küngstein  in  engster 
fiesiehung,  bis  gegen  Ende  des  XIV.  Jahrhunderts  ihr  Besitz  in  andere 
Blöde,  namentlich  an  die  Thiersteiner  überging.  Gegen  An&ng 
des  XV.  Jahrhunderts  verdorrte  auch  der  Zweig  derer  von  Küngstein. 
Dmt  Burgstail  Küngstein  oder  Königstein,  welcher  schon  im  Jahr 
1454  als  ein  „klein  abgand  ding^  bezeichnet  wird  und  von  dem 
heatzotage  nur  noch  wenige  Trümmer  sichtbar  sind,  liegt  nördlich 
von  Aarau  upweit  der  Bergstraße  über  das  Benkenjoch  nach  Frick»  Den 


<vrund  und  Boden  beanspruchten  noch  in  späterer  Zeit  die  Chorherren 
Ton  BeromUnster  als  ihr  Eigen thum.  Zu  dem  Burgstall  gehörten 
die  wein  reichen  Dörfer  K  tittigen  und  Eriisbach  und  dieser  ganze 
Besitz  war  östreichiäches  Lehen.  Noch  im  Jahr  1412  belehnte  Herzog 
Fridrich  den  Ulrich  von  Hertenstein,  welcher  Vogt  seiner  Schwester- 
kinder Heinrich  und  Ulrich  war,  mit  der  Herrschaft  Kttngstein. 
Allein  durch  den  Conflict,  in  welchen  Herzog  Tridrich  mit  dem 
König  gerieth,  ging  jener  seiner  Besitzungen  verlustig  und  sie  fielen, 
soweit  sie  nicht  die  Eidgenossen  in  Beschlag  genommen  hatten,  dem 
iteiche  zu.  Als  daher  Ulrich  von  Hertenstein  die  Herrschaft  Küng- 
5tein  an  Aarau  verkaufte,  mußte  er  die  Einwilligung  des  Königs 
einholen  (30.  Januar  1418).  Durch  diesen  Kauf  wurde  aber  Aaran 
der  Nachbar  des  Ritters  Hans  von  Falkenstein,  dessen  Leumund 
nicht  der  beste  war.  Dieser  verleidete  der  Stadt  bald  genug  seine 
Nachbarschaft,  indem  er  sie  durch  Chikanen  aller  Art  quälte,  die 
Kigenleute  Aaraus  fing,  den  freien  Zug  verweigerte  etc.,  so  daß  Aarau 
schon  im  Jahr  1453,  Okt.  18,  dieses  dornenreiche  Besitzthum  an 
Hans  Arnold  Segenser,  Schultheiß  von  Aarau,  um  540  Gulien  abtrat. 
Auch  dieser  behielt  KUngstein  nicht  lange,  sondern  verkaufte  es  1454 
an  die  Jobannitercomthurei  Biberstein  um  550  Gulden,  welche  es 
endlich    mit    allen    Rechten    an    Thomas   von  Falkenstein    verkaufte. 

Königsfelden  besaß  nun  den  Kirchensatz  zu  Eriisbach  und  sprach 
aus  diesem  Grunde  das  Recht  an,  über  alle  Frevel  zu  richten.  Das 
Kloster  kam  daher,  als  Aarau  Eriisbach  erworl>en  hatte,  in  Streitig- 
keiten mit  der  Stadt ,  welche  durch  den  Vertrag ,  geschlossen  am 
27.  September  1421  zwischen  Elisabeth  von  l^einingen,  Aebti^in  von 
Königsfelden  und  dem  Rathe  der  Stadt  Aarau,  durch  Vermittlung 
des  Ritters  Henman  von  Rinach,  Henman  von  Liebogg  und  Hans 
Nägeli,  Hofmeisters  zu  Königsfelden,  beseitigt  wurden.  Darnach  er- 
kennt Königsfelden  an,  daß  der  Stadt  das  Recht  gebdhre,  in  P]rlis- 
bach  über  Diebstahl  und  Frevel  zu  richten.  Dagegen  gesteht  Aarao 
dem  Meier  von  Eriisbach  das  Gericht  über  Bagatellsachen,  Pfand, 
£inang  und  Geldschuld  zu.  Ebenso  einigte  mau  sich  über  die  hof- 
rechtlicheu  Bestimmungen.  Dann  ging  Eriisbach,  wie  erwähnt,  für 
Aarau  verloren  und  letzteres  blieb  für  immer  auf  den  von  König 
Rudolf  eng  genug  gezogenen  Friedkreis  beschränkt.  * 

Bin  wirklich  herzogliches  Geschenk  war  dagegen  das  von  Herzog 
fiodolf  IV.  am  21.  Juni   1363  zu  Baden  der  Stadt  verliehene  Stadt* 


twbt»  welches  eine  Bestätigaag  and  Erweiterung  des  Rudolf  sehen 
AiTilef(8  ist.  Rudolf  IV.,  der  älteste  Bruder  des  ruhmbegierigen 
Leopold,  war  gleich  diesem  einer  der  begabtesten  Fürsten  aus  dem 
H«tte  Oestreich.  Er  hielt  mit  xfther  Consequenz  an  dem  Gedanken 
^r  Aufrichtung  einer  einheitlichen  Hausmacht  in  Süddeutschlaad 
fmi.  Welch  gesteigertes  Selbstgefühl,  das  er  namentlich  dem  Kaiser 
gegenttber  herauszukehren  beliebte,  in  ihm  wohnte,  zeigt  auch  unsere 
Urkunde,  wo  er  sagt;  „also  daz  wir  in  allen  unsern  landen  und 
«tetten  alz  wol  alz  der  keyser  selber  in  des  richs  gebieten  alle 
welÜiche  recht,  fryheit  und  gewonheit  stiften  und  stören ,  minren 
lud  meren,  lüterren  und  bezzern  mugen."  Auch  er  erkannte  die  große 
Bedeutung  der  Städte  für  die  Verwirklichung  seines  Lieblingbgedankeus 
und  er  suchte  sie  so  viel  als  möglich  zu  fördern  und  ihre  Interessen 
gegenüber  dem  den  Städten  abgeneigten  Adel  zu  wahren.  Denn  das 
«gratliche  gedeihenbringeude  lieben  war  zu  jener  Zeit  nur  in  den  Städten 
za  hoden,  während  der  Adel  infolge  der  veränderten  Zeitverhältnisse 
immer  mehr  verarmte  und  nur  mit  begehrlichem  Haß  und  Neid  auf 
die  gefüllten  Kästen  der  Städter  schielte.  Es  war  um  jene  Zeit,  da 
^  auf  Leben  und  Tod  geführte  Kampf  zwischen  Städtern  und  Adel, 
nrisehen  der  Stadt-  und  Landesfreiheit,  ausbrach,  welchen  Kampf 
die  Eidgenossen  mit  so  hervorragendem  Antheil  mitfochten ,  daß  der 
Adel  völlig  erschöpft  daraus  hervorging.  Rudolf  IV.  wurde  mitten 
«OS  seinen  Plänen  herausgerissen,  zählte  er  doch  erst  26  Jahre,  und 
der  tollkühne  Leopold  setzte  das  bisher  mühsam  Zusammengehaltene 
and  Erworbene  auf  öine  Karte,  so  daß  die  Frucht  vieljäbrigeu  Mühens 
bbnen  wenigen  Stunden  verloren  ging. 

Ganz  in  dem  Sinne  Rudolfs  zur  Kräftigung  und  Stärkung  der 
Stadt  war  die  Urkunde  vom  Jahr  1369,  Oktober  27,  welche  Leopold, 
der  um  jene  Zeit  in  Aarau  Hof  hielt,  der  Stadt  verlieh.  Unter  dem 
Sebatte  der  Stadt,  namentlich  dem  Bache  entlang,  welcher  die  Mühlen 
und  andere  Gewerke  trieb,  hatte  sich  schon  früh  eine  Ansiedlung 
gebildet,  welche  aber  bis  jetzt  völlig  rechtlos,  keinen  Antheil  am 
Stadtgut  und  der  Stadtverwaltung  hatte,  dafür  aber  auch  keine 
Steoem  und  Dienste  leistete.  Leopold  verschmob  nun  diese  länd- 
liche Außengemeinde,  die  Vorstadt,  wie  jenes  Quartier  noch  heute 
beißt,  mit  der  Stadt  und  übertrug  sämmtliohe  Rechte  der  Stadt  auch 
auf  die  Vorstadt.  Doch  sahen  die  Altb  ärger  auf  die  Vorstädter, 
welche  zum  größten  Theii  geringere  Leute  waren,  Kleinbauern,  Tag- 


TXXU 

löbner,  Kundworker,    mit  ^ioringschätzung  herab  und  suchten  i 

viel  aJs  möglich   vom   Käthe  fernzuhalten.      Da  die  Vorstadt  ni 

in  den  Maueriin<>:  der  >St:%ut  hineingezogeu    wuide   und  immer 

festigt  blieb,  ^«j  ivai*  ste  auch  Jollen  Unbilden  dieser  wilden  Zeiten 

laäEen,  meh^'i^als  wurden  die  Häuser  von  den  Feinden  eingeäschei 

die  Gärten  vcr^  üi,tet ,   während  die  Vorstädter  die  Mauern  der 

bewachen  mußten.     Dieses  und  andere  Reibungen  steigerte  die  g 

seitifjj  Erb:'t:rung  immer  mehr,    bis  die  Vorstädtcr  sich  klagei 

Bern  wandten,   vvclchtü  sie  beide  in  Minne  verglich.    Nicht  ohn 

deutung  war  auch  dxs  Kecht,    Kaufhäuser    erbauen   zu   dürfen 

liCopuld  am  30.  Ar.gust    1331   Aarau  ertheilte,  da  dadurch  nacl 

damaligen   VerkcLisvernältni^sen  Ai\rau  zu  einem  Stapelplatz  (s( 

iür  Getreide^  ge^i.iiclit  wurde.     DieL  war  das  letzte  Privilegium, 

ches  Aarau  vc^n  Cestreich  erhielt,  denn  die  Privilegien  von  Albrech 

und  Leopold  dem   Dicken    waren   bloße  BestUtigungeu   und    Le 

ertheilungen. 

Alle  diese  Gnadenbe weise  waren  wie  gesagt  Vergeltungen  fä 

leistete  und  noch  zu  leistende  Dienste.     Allein  Näheres  wissen 

hierüber  nichts.     Aarau  lebte  eben  die  Geschichte  der  Herzoge 

Oestreich  mit;  alle  die  zahlreichen  Kriege,  welche  Oestreich  wäl 

des  ganzen  Jahrhunderts  mit   den  füdgenossen   führte,    fanden 

lebhaften  Wiederhall   in  der  Stadt  Aarau.     In  wie  weit  die  gel 

Strömung  des  Jahrhunderts  sich  in  Aarau  geltend  machte,  wissei 

noch  weniger.    Keine  Zeile  des  Archives  läßt  ahnen,  ob  auch  in  A 

die  untern  Klassen,  begehrlich  gemacht  durch  den  steigenden  L 

der  Reichen,  sich  gegen  die  Obrigkeit  empörten;   ob  man  auch 

die  Juden,  infolge  der  abscheulichsten  und  Ulppischsten  Anklage; 

Wahrheit  aber  aus  schnöder  Habsucht,  verbrannte  und  beraubte 

auch  hier  die  fürchterliche  Pest  gewüthet  hat,  welche  Früchte  zeil 

vor  denen  uns   Spätem  noch  heute  graut;    ob  auch  hier  Alt 

Jung,  Groß  und  Klein,  Reich  und  Arm  von  jener  religiösen  Eli 

ergriffen  wurde,  so  daß  man  allenthalben  Land  auf,  Land  ab  tarn 

Volksmassen  sab,  welche  unter  Absingung  von  Liedern,  wie  z. 

0  we  ir  armen  wüoherere, 
Dem  lieben  got  sind  ihr  unmere. 
Du  lihest  ein  marg  al  omb  ein  pfunt, 
Das  zühet  dich  in  der  helle  grünt, 
Des  bistu  iemer  me  verlorn, 
Daz&  wo  bringet  dich  gottes  zom. 
Dovor  behüt  um,  herre  got. 


xxxm 

Die  erde  bidemet,  oach  klQbent  die  stein, 
Ir  herten  hertueD,  ir  aullent  weineD, 
Weioent  tongen 
Mit  den  oogen. 
Schlahent  üch  sere 
Durch  Christus  ere 
Durch  in  vergieszen  wir  unser  blut, 
Daz  s!  uns  für  die  sünde  gut 
Dez  hilf  uns,  lieber  herre  gott  etc. 

ach  erbarmtinglos  den  Rücken  geiselten;  oder  ob  auch  hier,  in  An- 
betracht der  ftlrchterlich  ernsten  Zeitlage,  da  Erdbeben,  Seuchen,  Hun- 
ger and  Krieg  die  Menschheit  von  der  Erde  zu  vertilgen  schienen» 
ab  eindringliches  Strafgericht  des  erzürnten  Gottes,  ernst«  Menschen 
ia  heißem  Ringen  nach  einer  reineren  Auffassung  der  christlichen 
lisbre,  als  sie  die  enf^rtete  Kirche  bot,  strebten ;  nichts  von  alle  dem 
wissen  wir. 

Aarau  nahm  natürlich  an  den  verschiedenen  Friedensfchlüssen 
Qod  Bündnissen  der  Herrschaft  Antheil,  so  an  dem  den  10.  Juli  133S 
zwischen  den  Landvögten  und  Amtleuten  der  Herzoge  im  Aargau, 
Tbaigan,  Sundgau,  Elsaß  und  Breisgau,  und  den  dazu  gehörigen 
Sttdten  (darunter  Aarau)  einerseits  und  anderseits  den  Städten  Basels 
Zürich,  Konstanz,  St.  Gallen,  Bern  und  Solothum,  sowie  den  Grafen 
i^odolf  von  Nidau,  Heinrich  von  Fürstenberg  und  Eberhart  von  Ki- 
Wg,  auf  fünf  Jahr  abgeschlossenen  Landfrieden;  sodann  1407  an 
^  Bund,  den  Bern  mit  dem  östreichischen  Landvogt  zu  Baden^ 
6rd  Hermann  von  Sultz  schloß,  und  schließlich'»  an  dem  BündniO, 
welches  am  10.  Januar  1410  zwischen  den  östreichischen  Städten  und 
Herren  geschlossen  wurde.  Auch  in  den  Münzkonventionen,  welche 
^ie  Herzoge  mit  andern  Herren  und  Städten  schlössen,  war  Aarau 
miünbegriffen. 

Im  Jahr  1365  brachen  die  sogenannten  Engelländer  oder  Gugler 
Ulier  der  AnfiOhrung  des  Erzpriesters  Arnold  von  Gervola  über  das 
Ittd  herein  und  das  noch  halb  in  Trümmern  liegende  Basel  wurde 
nur  durch  die  rasche  und  treue  Hilfe  Berns  vor  der  Plünderung 
dieser  schrecklichen  Horden  bewahrt  Herzog  Leopold  mit  seinen  Zu- 
zfigen  aus  den  aargauischen  Städten  trieb  sie  zurück.  Auf  der  Heim- 
&hrt  entstand  Streit  zwischen  den  Auszügem  von  Bremgarten  und 
Bmgg,  wobei  mehrere  Bremgarter  erschlagen  wurden.  Johannes 
Stieber,    Schultheiß  von  Aarau,  und  Andere  stellten  aher  den  Frieden 

ßMehickt«  Amt  Stodt  kanm.  m 


-wieder  her.  Zehn  Jahre  spBter  arschiensn  diese  Räaberbftndeu  nocb- 
mais  im  Lande,  indem  ihr  Anfllhrer  Engerraod  tod  Concj,  denn 
Matter  die  Herzogin  Katbarioa  von  Oestreich  war,  Anbrüche  Aof  die 
mQtterllcbe  Erbschaft  erhob.  Leopold  barg  sich  in  wenig  rltterlicber 
V!fäB6  in  dem  schein  Breisach,  wie  ee  im  Lied  heißt: 
Von  Oesteruich,  von  Peierland, 

Von  Wirtenberg  herren  nod  rteteti  tiI, 

Die  «chucbteo  vant  der  viendm  zil, 

Si  logent  jeoent  dem  Bine 

Sicher  ab  in  einem  Bchrioe, 

Inen  wa»  xeu  Tienden  nit  fait  gucb , 

Si  kamcnt  inen  nit  ze  nach 

Und  lieuent  verderben  lilt  und  Und. 

Das  rieh  uiid  arm  wol  bebod. 
Entsetzen  ergriff  das  Land  und   ohne  Widerstand  wälEten  rieh 
die  Englischen  Über  den  Hauenstein  iu  dos  Aarthal, 
Die  Gngelschcn  allgemi^ine 

Kament  Ober  den  Howentti^ine. 

In  dem  land  si  lagen. 
Sie  dehnten  ihre  Keubzüge  bis  an  die  ZUrchergrenze  aus  und  be- 
TKobten  K3nig«felden.  Uie  bei  Fraubrunnen  erlittene  Niederlage  nnd 
noch  mehr  der  Mangel  an  Lebensmitteln  trieb  sie  aus  dem  Land. 
Auch  die  Aarauer  hatten  unter  dem  Befehl  des  Grafen  Heinrich  von 
Hontfort  mit  vierzig  Spießen  an  diesen  Kämpfen  gegen  die  Engliachen 
theilgeoommen  und  erhielten,  zur  Deckung  ihrer  Kosten ,  den  ZoU 
von  Aarau  auf  fünf  Jahre  verpfändet-  Ihre  alt«  Treue  und  Anhanf^ 
liebkeit  an  das  Ostreicliiscbe  Hans  erwiesen  dann  die  Äarauer  in  der 
darauf  erfolgenden  Katastrophe,  welche  die  Qstreichische  Herrschaft  bis 
auf  die  Orundfesten  erschütterte.  Die  Verhältnisse  spitzten  sich  nach 
und  nach  immer  mehr  zu,  der  Haß  des  Adels  gegen  die  Städte  wurde 
immer  glühender,  und  da  seit  der  Thronbesteigung  dee  elenden  Wenid 
die  Reicfasgewalt  völlig  erloschen  war,  so  mußte  der  Ausbruch  der 
Leidenschaften  unaufhaltsam  sein.  Leopold  bemühte  nch  anfänglich, 
eine  neutrale  Stellung  zwischen  den  beiden  Parteien  einzunehmen  and 
hielt  so  viel  als  möglich  den  Thorberger  Frieden,  den  Albrecht  1368 
mit  den  Eidgenossen  abgeacblossen  hatte  und  wonach  der  statns  quo 
anerkannt  wurde,  aufrecht,  allein  die  stetigen  Aufroizungen,  die  viel- 
bcben  Klagen,  welche  man  sich  gegeaseitig  vorwarf,  so  z.  B.  die  La* 
Remer  den  Aarauern.  daß  sie  einen  Luzemer  Bürger  ausgeraubt  h&tteo, 
und  schließlich  der  plötzliche  Ueberfall  des  eidgeofissisch  gesinnten  Solo- 


ÜNBriis  durch  den  Grafen  von  Kibnrg,    maßten    den  Herzog  auf  die 
Säte  des    Adele    drängen.     Die   Eidgenossen  ergriffen   die  Oflidusive» 
SM  twlockten  Herren  nnd  Städte  zam  Oebertritt  auf  ihre  Seite,  die 
Verträge  worden  gebrochen,  nnd  plötzlich,  ehe  Herzog  Leopold,  der 
indem  mit  seinem   Bruder  haderte,   seine  ganze  Macht  henmziehen 
konnte,  loderte  der  Krieg  in  hellen  Flammen  auf.     Frohlockend,  deft 
lachten  Sieges  gewiß,  versammelte  sich  bei  Baden  das  aus  den  Va- 
nUen  und  Znzflgem  der  aargauischen  Städte   und  Herren   gebildete 
Hesr,   so  glänzend    wie  nur  eines,    welches  aber   beim   ersten   Zu- 
«ramenstoß  mit  den  Bauern  bei  Scmpach  am  9.  Juli  1886  schmach- 
voll auseinanderstob.     Das  Blut  der  Edelsten,  darunter  des  Herzogs 
selbst,   benetzte   den    Boden.     Der    Schultheiß   Ton   Aarau,   Burkart 
Vogt,  nebet  13  seiner  Mitbürgern,  starben  den  Heldentod. 

Die  Schbicht  bei  Serapach  war  ein  Sieg  der  freien  Städte  und 
Bsiiemschaflen  Aber  das  Fürstenthum  und  den  Adel.  Oestreich  mußte 
aof  alle  aeine  Rechte  in  d^n  eidgenössischen  Landen  Verzicht  leisten, 
ttad  seine  wiederholten  Versuche,  die  alte  Herrschaft  wieder  herzu- 
sMlen,  hatten  eben  so  viele  Niederlagen  zur  Folge. 

Die  Appenzeller,  aufgemuntert  durch  das  Beispiel  ihrer  Nach- 
Vm,  suchten  sich  des  Joches  des  Abtes  von  St.  Gallen  zu  entledigen. 
&  schloesen  ein  Bfindniß  mit  Schwyz  und  bestanden  am  15.  Mai 
1403  am  Speichef  glücklich  die  erste  Feuerprobe  ihrer  Freiheit.  Darauf 
mf  der  Abt  den  Herzog  Fridrich  zu  Hilfe,  der  dann  auch  begierig 
sflgriff,  in  der  Hoffnung  sich  ein  Gebiet  erobern  zu  können.  Im  Vrtihr 
jib  1405  rief  er  seine  Vasallen  und  die  Städte  zur  Heeresfolge  auf 
und  Asrau  rüstete  sich  demgemäß,  indem  die  Bürgerschaft  in  vier 
Sotten  getheilt  wurde,  so  daß  ein  jeder  Theil  nach  einer  bestimmten 
Zeit  abgelöst  werden  konnte. 

Am  Sonntag  den  3.  Mai  wurde  der  erste  Theil  der  Bürger  aus- 
gehiei;  der  zweite  Theil  um  Pfingsten,  der  dritte  Theil  zog  unter  dem 
Sehnltiieißen  Rfldger  TrüUerej  bis  nach  Mellingen  und  der  vierte 
vtr  nach  Altatetten  bestimmt.  Dieses  wurde  nämlich  von  den  Appen- 
seflem  seit  Anfang  Juni  hart  bedrängt.  Deßhalb  zog  das  östreichische 
Heer  durch  das  Rheinthal  und  entsetzte  Altätetten.  Die  Appenzeller 
zogen  sich  über  ihre  Landesgrenze  zurück  und  legten  am  Stoß  den 
sorglos  nachziehenden  einen  Hinterhalt,  so  daß  das  östreichische  Heer 
mit  großem  Verluste  in  die  Flucht  gejagt  wurde.  Dies  ist  die  sagen- 
herflhmte  Schlacht  am  Stoß. 


XXX  VI 

Oestreicli  erlitt  durch  diese  Niederlage  neue  Einbuße  an  Lai 
und  Macht  und  Herzog  Fridrich  mußte,  um  die  Kriegskosten  deck 
zu  können,  Verpfandungen  über  Verpfändungen  machen.  Die  Stöc 
des  Thui'gaus  und  Aargau»  nahmen  in  Folge  der  Versumpfung  d 
Ost  reichischen  Herrschaft  und  gegenüber  dem  stetigen  Umsichgreif 
der  Eidgenossen  immer  mehr  an  Bedeutung  ab,  indem  namentlich  6 
früher  bestandene  Zusammenhang  zerrissen  war.  Der  verarmte  A( 
zog  aus  den  Mauern  dieser  abnehmenden  StHdte,  die  Bevölkerung  d( 
selben  verringerte  sich  zunehmend,  und  doch  wuchs  ihre  Last  imu 
mehr  an  in  Folge  der  Verschuldung  der  Herrschaft.  Es  war  für 
ein  Zustand,  der  nicht  mehr  lange  zu  ertragen  war.  Als  daher  Herz 
Fridrich  die  Alleinherrschaft  der  vordem  Lande  erhielt,  lud  er  ; 
Jahr  1411  die  Abgeordneten  der  Städte  nach  Baden,  damit  sie  il 
ihre  Beschwerden  vorlegen  könnten.  Die  Klageschriften  dar  Städte  zeig 
uns  aufs  deutlichste  die  BedrUngniß  dieser  Lande,  es  handelte  si 
meist  um  Klagen  über  verweigertes  Recht,  Uebervortheilung  u.  s. 
Aarau  klagte:  Die  Efringer  von  Basel  hätten  drei  ihrer  Bürger  ^ 
fangen,  worauf  sie  einen  Basler  mit  seinem  Knechte  und  Pferde,  d 
bei  jener  Gefangennahme  betheiligt  war,  als  er  durch  Aarau  reis 
wollte,  in  Haft  genommen  und  zum  Geständniß  gebracht  hätten.  AI 
Graf  Otto  von  Thierstein,  Landvogt  der  östreichischen  Herrschaft,  ha 
ihnen  befohlen,  den  Basler  freizugeben,  mit  dem  Versprechen,  il 
Bürger  zu  ledigen,  was  aber  nicht  geschehen  sei.  Sodann  erhoben 
Klage  gegen  den  Junker  Hans  von  Falkenstein,  der  das  Amt 
Schönen werd  als  Pfand  der  Herrschaft  besaß.  Dieser  weigere  den  Lc 
ten  aus  dem  Amt  Werd  den  alten  freien  Zug  in  die  Stadt,  indem 
von  denen,  welche  in  die  Stadt  zögen,  gleichwohl  Steuern  erhebe. 

Allein  eine  wirkliche  Abhilfe  all  dieser  Nöthen  und  Bedrückung« 
welche  den  Städten  der  Herrschaft  das  Leben  versauerten,  koni 
Oestreich  nicht  mehr  gewähren,  denn  kurz  darauf  ging  der  gaz 
Aarjgau  vollends  für  die  Herrschaft  verloren.  Herzog  Fridrich  ha 
thörichter  Weise  dem  auf  dem  Concil  zu  Constanz  abgesetzten  Pa] 
Johannes  XXUI.  zur  Flucht  verholfen,  worauf  König  Sigismund,  < 
schon  längst  mit  den  Habsburgem  in  Feindschaft  lag,  die  Gelegenh 
ergriff  und  die  Eidgenossen  zum  Beichskriege  g^en  den  geächtet 
Herzog  aufrief.  Bern,  mit  dem  sich  der  König  schon  vorher  vi 
ständigt  hatte,  das  yon  jeher  eine  selbständige  Politik  verfolgte  u 
\or  allem  darauf  bedacht  war,   sein  Gebiet  zu  vermehren,  was  al 


xxxni 

nur  gegen  den  Norden  hin  geschehen  konnte,  griff  rasch  za,  auch  Zürich, 
gedachte  sich  hier  eine  Beute  zu  holen,  allein  die  Länder  zögerten» 
w«fl  sie  Theilong  des  Eroberten  forderten,  worauf  Bern  nicht  eingehen 
wollte.    Schließlich  verständigte  man  sich. 

Die  Herren  und  Städte  des  bedrohten  Gebietes  ließen  aber  die 
dareh  die  Verhandlungen  ihnen  gewährte  Frist  verstreichen.  Die 
Stidter  schlugen  ein  BOndniß  mit  den  Eidgenossen  vor,  wodurch 
natflrlich  ihre  Lage  eine  viel  bes'^re  geworden  wäre,  als  sie  nachher 
dorch  die  Eroberung  wurde,  allein  die  Herren  verwarfen  diesen  Vor- 
sehlag auf  dem  Tag  zu  Sursee.  So  war  der  Aargau  wehrlos  den 
Eidgenossen  preisgegeben  und  eine  Stadt  nach  der  andern,  eine  Burg 
nach  der  andern  fiel  den  Siegern  zu.  Von  Aarburg  rückten  die  Bemer 
und  Solothurner  vor  Aarau  und  beschossen  die  Stadt,  wie  der  biedere 
Jastinger  erzählt :  darnach  zugent  die  von  Bern  vor  Arow  und  Schüssen 
mit  der  großen  bQchsen  in  die  statt ;  si  Schüssen  ouch  harus,  doch  am 
letzten  suchten  sie  ouch  gnade.  Und  wond  die  vorgenant  stette  alle 
im  &gOw  an  der  missetat  ires  henen  unschuldig  warent,  darumb 
so  hat  man  erbermde  über  die  stette  und  über  land  und  lüte.  Also 
^ben  sich  die  von  Arow  an  die  von  Bern,  und  sworen  den  ge- 
Wauu  ze  sinde  mit  allen  diensten,  herlicheit  und  rechtungen,  alz 
ä  ir  herschaft  von  Oesterich  gehorsam  und  dienstig  warent. 

Und  der  Dichter  klagt: 

In  minem  sinn  ea  übel  hillt, 
Wojeman  die  von  ErgGw  schilt; 
Des  adels  pris,  des  adels-port 
Hie  und  dort  an  mengem  ort 
Ist  das  Ergöw  lang  gewesen; 
Gestorben  oft  und  ouch  genesen, 
Gefiangen  und  ouch  worden  wund, 
Das  was  den  alten  herm  wol  kund. 
Obs  n&n  ein  anders  worden  ist, 
Das  hat  nit  gtan  ir  arger  list: 
Künig  Sigmund  und  ouch  sin  rat 
Und  von  Friburggraf  Känrat, 
Die  wiszent  wol,  wie  der  adler 
Für  Zofingen  zoch  und  der  berl 
Wer  mocht  sich  solcher  macht  erwern  ? 
Fürsten  g^ven  frien  und  herren 
Hatend  herzog  Fridrich  abgeseit, 
Das  was  im  Ergöw  menglich  leid. 
Aller  hilfe  stund  das  Ergöw  blosz, 
Der  überlast  was  inen  zgrosz; 


Wer  ftber  da*  nit  glonbeo  wil, 

Der  fnige  Wuiberg  und  Hallwill 

ZA  A  T  o  w  Ktaoai  man  dnrah  die  mnr, 

Dw  beren  glicht  «u  also  rar, 

Dau  uiemaii  kun  w  hilf  noch  itHMt, 

Dem  andern  niemui  raten  torat. 
Vtä  am  SohloBss  preist  der  Dichter  den  Aai^u : 
Hiebi  mag  man  gar  wol  vervtan, 

Das  ErgOw  allweg  hat  &oniklich  tan 

Der  hernchaft  vorhar  in  aller  sit 

In  itUnnen  reisen  und  in  itrit, 

Und  lind  allwetf  erlich  bestanden. 

Qot  bhüt  si  noch  alliit  tot  achandeol 

Si  band  gehebt  grosz  angemach 

Am  Mofgart,  Kevelii  und  Sempach. 

Was  sol«,  dasB  ich  groii  ding  erzell, 

Alt  schlachten  und  reisen  gen.Appentell, 

Am  Stots,  gen  sant  GMlen  ouob  danä. 

Das  ErgOw  was  willig  spat  und  frä, 

Das  wiszend  noch  wol  witwen  und  weisen; 
hren,  schätien,  geben  und  reiten 

Ist  alles  nf  das  firgOw  gfallen , 

Noch  hart  ich  nie  kein  widerkallen, 

Dasz  sich  das  ErgifOw  drum  bab  geroeben. 

Si  hetind  niemer  trilw  gebrochen, 

Uetend  si  hilf  und  trost  gehebt, 

8i  betind  bisz  in  tod  gestrebt, 

Man  bat  si  funden  uf  der  bau. 

Als  si  vonuals  me  band  tan. 

E  si  iren  berren  hetind  verlon ,  «• 

E  w&r  ira  beint  nit  kou  daron. 

Hen^fer  nfs  Ei^w  nnglimpf  sagt, 

Der  selbs  den  pfawen  rupft  und  jagt. 

Derselben  mengcr  nam  ein  kü 

Und  welti,  das  sin  berr  darEd 

Verltlr  das  übrig,  das  er  hat. 

0  edler  (Qrsl,  tc]2  nit  <lero  rat! 
HilQw  and  schwach,  konnten  die  Aarauer  nicht  hoffen,  Wider- 
stand luBten  an  kOnnen,  da  ihr«  Mauern,  wie  m  salbst  Bagten,  krank 
waren.  Sie  ergaben  sich  am  18.  April  1415  an  Bern.  Der  KapitolaÜom- 
briaf,  welchen  Aaraa  am  20.  April  ausstellte,  laatet  mit  geringen  Ab- 
weichungen wie  die  Briefe  von  Zofingen  (13.  April).  Lenzburg  (20.  April) 
und  Brogg  (29.  April).  Aaraa  achwttrt  ab  eine  freie  and  unbe- 
Bwnngene  Beichastatt  dem  Beiche,  Bern  and  Solothom  Treoennd 
JliUe  in  allen  N&then.     Die  Stadt  soll  immer  dem  Beiche  angdiBno 


XXXIX 

und  den  Bernern  und  Solothumem  stets  ein  offenes  Haus  sein,  doch 
sollen  diese  beim  Einzag  in  die  Stadt  allen  Schaden  und  Kosten  tragen. 
Aarau  verspricht  die  Stadt  nimmermehr  dem  Reiche,  den  Bernern  und 
dolotbumem  entfremden  zu  wollen;  doch  soll  dieser  Artikel  nur  fQr 
ilie  Stadt,  nicht  aber  ftir  die  Bewohner  Geltung  haben,  indem  jedem. 
Ebwobner  gestattet  sein  soll,  mit  Hab  und  Gut  davonzugehen.    Dieser 
Eid  soll  den  Herren  von  Bern  und    Solothum  alle    ftlnf  Jahr  ani 
ä.  Georgstage  geschworen  werden;   aber  auch  wenn  dies  unterblii^be,, 
so  soll  dieser  Vertrag  dennoch   foi-tdauem.    Der  nachfolgende  Artikel 
ist  von  besonderer    Wichtigkeit.     In  Zofingen   erhielt  die  Stadt  di» 
Rechtange  der  Herrnchafk  mit  Ausnahme  des  Geleites,  in  Aarau  aber 
behielt  sich  Bern  den  Besitz  der  Östreichischen  Bechtunge  an  Zinsen,. 
Geleiten,  Steuern  etc.  allein  vor ;  freilich  waren  diese  herrschaftlichen. 
Rechte  nicht  mehr  sehr  bedeutend,  indem  ja  die  meisten  an  die  Stadt 
oder  dritte  Personen   (wie  der  Herrschafkszins  an  die  Trttllerey)  ver- 
pHladet  waren,  nur  die  östreichischen  Ijehen  gingen  nun  an  Bern  über ; 
so  war  das  Lehen  der  Veste  Rore  in  der  Stadt  von  großer  Bedeutung. 
Bern  und  Solothum   sollten  in  Aarau  geleitsfrei  sein ;    Bern  behielt 
sich  al)er  vor,    das  an  Aarau  verpfändete  Geleite  auszulösen.     Denn. 
^  Geleite  in  allen  den  Städten  war  fQr  Bern  eine  reiche  Geldquelle. 
Bern  und  Solothurn  versprochen  der  Stadt  Aarau,  sie  im  Besitz  ihrer 
bisherigen  und   der  noch  zu  erwerbenden  Freiheiten  und  Privilegien 
za  schirmen.    Bern  und  Solothurn  sollen  Aarau  in  Kriegsgefahr  helfen,, 
der  Stadt  aber  wurde  untersagt,  von  sich  aus  einen  offnen  tödtlichen 
Krieg,  dadurch  Land  und  Leute  verwüstet  werden  möchten,  anzufangen;. 
wenn  aber   die  Stadt  oder  ein  Bürger  durch  Raub,    Mord  etc.,   ge- 
schädigt würde,  so  könnten  sie  von  sich  aus  die  Angreifer  verfolgea 
Qnd  bestrafen.    Aarau  solle  im  Besitze  aller  seiner  Lehen  verbleiben^ 
doch  nimmt  Bern  dos  Hecht   in   Anspruch,    alle  Lehen,    welche   im 
bemischen  Gebiete  liegen  und  von  der  Östreichischen  Herrschaft  her- 
iHbren,  im  Namen  des  Reiches  zu  verleihen.    Sodann  folgen  Zusiche- 
nnigen   in  Betreff  der  Gerichtsbarkeit.    Während  also  Aarau  sich  in. 
des  Schirm  von  Bern  und  Solothum  aufnehmen  ließ,  behielt  sich  Bern 
alle  Hoheitsrechte  allein  vor.    Die  Erneuerung  des  Eides,    wie  er  in 
diesem  Vertrag  vorgeschrieben  ist,  geschah  indeO  nicht  alle  fünf  Jahre,, 
waßbalb  im  Jahr  1464,  Mai  13,  Bern  die  Stadt  von  Neuem  in  Eid 
Qod  Pflicht   nahm;    zugleich   löste  Bern  die  Stadt   von  seiner  Yer- 
pffichimig  gegenttber  Solothum  loe.    Bern   ertheilte  unterm  gleichen 


XL 

Datum,  wie  ihn  der  Kapitolationsbrief  der  Stadt  Aarau  trägt,  der 
Stadt  einen  Beversbrief,  worin  ihr  namentlich  der  ungestörte  Fortgenoß 
ihrer  Privil^en  zugesichert  wurde. 

Die  Eidgenossen  eroberten  den  ganzen  Aargau;  am  18.  Mai  er^ 
folgte  die  üebergabe  der  Yeste  Baden,  der  Schlußstein  der  Eroberung, 
und  darauf  zogen  die  Truppen  wieder  heim.  Was  die  Berner,  La- 
zemer  und  Zürcher  je  allein  erobert  hatten,  nahmen  sie  auch  alku 
für  sich  in  Anspruch,  während  die  Gra&chaft  Baden  und  das  freie 
Amt  zur  gemeinen  Herrschaft  erklärt  wurde.  Sigismund  forderte  zwar 
das  Eroberte  wieder  heraus,  da  die  Eroberung  im  Namen  des  Rochs 
geschehen  sei,  und  um  die  Städte  in  ihren  bisherigen  Rechten  sa 
schützen,  bestätigte  er  ihnen  ihre  Freiheiten,  so  der  Stadt  Aarau  am 
20.  März  1417;  ja  einigen  verlieh  ei*  sogar  noch  neue,  weitergehende 
Rechte,  so  am  29.  Januar  1418  der  Stadt  Aarau  das  Recht  über 
Blut  zu  richten,  allein  die  Eidgenossen,  am  wenigsten  Bern,  warai 
nicht  geneigt  auf  seine  Intention  einzugehen.  Der  leichtlebige  Kön% 
benutzte  indeß  diese  Sachlage,  um  von  den  Eidgenossen  Geld  zu  er- 
pressen. Bern  hatte  ihm  5000  fl.  geliehen;  nun  verpfändete  er  für 
diese  Summe  am  1.  Mai  1418  die  Städte  Zofingen,  Aarau,  Lenzbuig 
sammt  den  dazu  gehörigen  Aemtern,  sowie  dos  Schloß  Brugg,  und  am 
3.  Mai  zeigte  er  den  Schultheißen  dieser  Städte  die  Verpfändung  an. 
Die  Ansprüche  Solothurns  aaf  die  Miteroberung  kaufte  Bern  mit  2000 
Golden  ab.  Herzog  Fridrich  wurde  zwar  vom  König  wieder  zu  Gnaden 
angenommen  und  in  seine  Rechte  eingesetzt,  allein  das  von  den  Elid- 
genoesen  Eroberte  erhielt  er  nicht  wieder.  Das  Haus  Oestreich  ver- 
zichtete aber  keineswegs  auf  die  Wiedererwerbung  des  Aargaus  und 
diese  rückte  in  den  Jahren  des  Zürcherkriegs  nahe  genug.  Erst  1474 
durch  die  ewige  Richtung  entsagte  Herzog  Sigismund  allen  Ansprüchen 
auf  die  der  Herrschaft  entfremdeten  Gebiete. 

Im  vorigen  Jahrhundert,  als  Bern  seine  Herrschaft  die  kleinen 
Städte  immer  schärfer  fühlen  ließ  und  ihnen  eines  ihrer  Rechte  nach 
dem  andern  bestritt,  berief  sich  Aarau  auf  seine  Eigenschaft  als  freie 
Beichsftadt.  Auch  die  Chronisten  thun  sich  auf  diesen  Titel  viel  zu 
Gute.  Allein  in  Wirklichkeit  dauerte  die  Reichsherrlichkeit  nicht  länger 
als  vom  Tage  der  in  die  Achterklärung  Herzogs  Fridrich  bis  zur  £r^ 
oberung,  also  nur  wenige  Wochen.  Denn  durch  die  Verpfändung  an 
Bern  wurde  die  Stadt  Eigentbum  der  Stadt  Bern,  da  ja  an  eine  Aus* 
lösung  Niemand  glaubte.    Keiner  wird  nun  wähnen,  die  Städte  hätten 


xr.i 

tffl  Weubsel  ihrer  Oberherrschaft  große  Freude  gehabt.  Oestreich  war 
den  Bürgern  immer  ein  milder  gabenspendender  Herr  gewesen,  der 
freilich  in  hohem  Maße  ihre  Wehrkraft  in  Anspruch  genommen,  aber 
im  Uebrigen  sich  nicht  um  ihre  innern  Angelegenheiten  bekümmert 
hatte,  da  dies  bei  dem  weit  ausgedehnten  zersplittertem  Gebiete  un- 
mlSglich  gewesen  wäre.  Bern  hingegen  übte  eine  stramme  und  oft  wenig 
liebenswürdige  Herrschaft  über  seine  Unterthanenlande  aus,  bekümmerte 
sich  auch  um  die  innersten  Angelegenheiten  der  Städte,  mischte  sich 
sogar  in  die  Streitigkeiten  der  Bürger  untereinander  ein  und  griff  un- 
aufhörlich in  die  städtische  Verwaltung  ein,  da  hiezu  die  Streitigkeiten 
Arnos  mit  seinen  Nachbarn ,  den  Falkensteinern ,  welche  als  Pfand- 
infaaber  des  Amtes  Werd  den  freien  Zug  wehrten,  was  für  die  Städte 
fSK  Lebensfrage  war,  da  sie  nur  durch  stetigen  frischen  Zufluß  aus 
dem  Lande  ihrer  Aufgabe  gewachsen  sein  konnten;  ferner  mit  der 
Bauernschaft  von  Suhr.  mit  den  Besitzern  der  Schlösser  Rore  und  des 
alten  Thurmes,  welche  Steuerfreiheit  beanspruchten,  Anlaß  genug  dazu 
boten.  'Mit  Recht  war  daher  die  Stadt  über  ihre  Vorstädter  ergrimmt, 
eis  diese  ihre  Klagen  vor  Bern  brachten. 

Bern  war  in  diesem  Jahrhundert  in  steter  Bewegung,  un  verrückt 
lach  dem  vorgesteckten  Ziele  strebend,  sich  ein  möglichst  ausgedehntes, 
abgerundetes  Gebiet  zu  erwerben.  Niemals  ruhten  die  Waffen,  weßhalb 
^ie  Steuerkraft  des  Volkes  immer  höher  geschraubt  werden  mußte. 
Bern  hatte  aber  nach  dem  Kapitulationsbrief  kein  Recht,  in  Aarau 
irgfiid  welche  Steuern  einzuziehen.  Dennoch  erhob  es,  durch  die 
Itoth  gezwungen,  um  die  im  Zürcherkrieg  und  im  Krieg  gegen  Sa- 
voyen  gemachten  Schulden  zu  decken,  im  Jahre  1449  auf  fünf  Jahre 
in  Aarau  eine  Steuer,  und  zwar  sollte  jeder  Manu  von  über  14  Jahre 
Qud  jede  Frau  von  über  12  Jahre  einen  Angster  geben.  Die  Aaraüer 
strSabten  sich  ernstlich  gegen  weitere  Zumuthungen  dieser  Art  und 
bedangen  sich  aus,  daß  wenn  innerhalb  der  fünf  Jahre  Krieg  ausbräche, 
iarau  nicht  mehr  zur  Zahlung  verpflichtet  wäre.  In  Folge  der  vielen 
Kriege,  welche  Bern  führte,  wurde  die  Bürgerschaft  auch  in  Bezug 
eof  die  Dieustpflicht  Über  Gebühr  ange3i)annt ;  gewöhnlich  stellte  Aarau 
svei  Fähnlein  zu  je  60  Mann,  nebst  den  Hauptleuten,  allein  Bern 
hfk  bisweilen  bis  zu  drei  Fähnlein  aus,  wogegen  sich  Aarau  im  Jahr 
1476,  August  29,  energisch  verwahrte. 

Eine  besonders  warme  Anhänglichkeit  für  Bern  konnte  daher 
Aarau  nie  hegen,  vielmehr  stieg  die  Abneigung  mit  der  Zeit  zum  bittersten 


IUI 

HbO.  Wie  in  Bremgart«ii,  Bragg  and  andern  Stfidten,  gab  ea  anoh 
in  A»nin  eine  Sdtreichiacb  gesinnte  Partei,  welche  stets  auf  einen 
Wechsel  der  Herrschaft  hofile  und  heimlich  nnd  offen  dafBr  warb. 
Bb  ist  anch  nicht  an  wahrscheinlich,  daß  in  den  Zeiten  des  Zflrcber- 
krieges  Hans  von  Rechberg  and  Hans  von  Falkenstein  mit  einzelneii 
Borgern  Verrath  plante,  wenigstens  denten  darauf  die  Worte  hin, 
welche  Bern  am  6.  Dezember  1446  an  Lnzem  richtete,  daß  »die 
wamnng  komen  ist,  das  ein  anschlag  geschehen  ay  wider  Och,  oneh 
Qwer  nnd  anaer  ejtgnoasen  und  nns ,  also  das  man  Baden ,  Arow, 
Bnigg  nCtbigen  und  besechen  weile  nff  der  heiligen  nacht  jetz  kOnft^ 
oder  aber  uffem  heiligen  abent  ....<'  Dagegen  ist  die  Erz&blnng 
von  der  Mordnacbt  Ton  Aaraa  (1444)  ganz  nichtig.  Jede  schweizeritcbs 
Stadt  will  ihre  Mordnacht  haben,  welche  von  Allen  stets  mit  den  gleioheo 
Worten  encBhIt  wird.  Die  einzige  Quelle,  welche  diesen  Falkensteinisoben 
Deberfall  Aaraas  erxäfalt,  ist  die  Stadtchronik  von  Brngg  (Rothei 
Bach  V.),  deren  Bericht  Ober  die  Mor<Inacht  von  Brngg  aber  gleiok- 
fallfl  vor  der  Kritik  nicht  Stand  hält.* 

Doch  auch  noch  später  liefen  Gerüchte  um,  daß  die  Stadt  Aaraa 
bedroht  sei.  So  sagte  vor  dem  Gerichte  zn  Ölten  am  2.  Oktober  1454 
ein  Heinrich  von  LCracb  aus,  er  habe  von  Kunz  von  Uffikon  im 
Hanse  des  Hans  MUlter  in  Ölten  gehOrt,  wie  dieser  erzAhlt  habe: 
■wie  das  er  in  Niderland  sige  geain  und  von  einem  wirt  gehOrt, 
derselb  wirt  zu  Ktinzen  von  UfGkon  sprach:  lieber  Kunz,  ich  sag 
dir  für  war,  das  unser  ritter  er  hein  sind  komen  und  habend  nn 
bochen  zorn  uffgericht  nnd  meindent  gantz,  das  sie  nu  in  das  ErgO 
wellend  und  wellend  über  Schaffmatt  in,  da  ich  nit  weis,  wo  Ata 
ist,  und  wellend  Über  die  Aren  durch  ein  schloß,  heisaet  Aren, 
ich  weis  aber  nUt  wo  das  ist,  wen  ich  kam  nie  in  die  ort,  das  sOllta 
inen  offen  sin,  wen  sie  kernen.  Da  ging  Kunz  von  Dffikon  heroK 
Da  vemem  er  auch  desgelichen  ze  Kalmar  in  der  statt  .  .  .<*  Nocb 
tbOrichter  wurde  aber  gesprochen,  indem  seltiBt  Luzem  einer  solchen 
feindseligen  Absicht  aof  Aaraa  beschuldigt  wurde,  wie  Bern  an  La* 


*  HittheilQng  von  Th.  von  Liebenao  aus  dem  Luumer  St.  A. 

*  vgl.  J.  J.  Mbler,  Thomas  von  Falkenstein  und  der  Ueber&lt  von  Brugg. 
Aaraii  1867.  8°.  lieber  die  MordnOchte,  s.  Rochholz,  Schweizenagen,  II  p. 
371  ff. 

*  Luiemrr  St.  A. 


XLin 


wra  den  19.  Mai  1457  schrieb:  »So  sie  ttch  aber  diser  necbsten: 
tigen  darcb  ein  erbem  knecbt  gesagt  worden,  dz  unser  vogt  von 
Ärwangen  mit  im  geredt  habe,  er  habe  vernommen,  dz  ir  üwer 
paner  in  den  bmnnen  gestossen  und  uffgestellt  hettind,  ouch  mut 
gen  Arow  zu  ziehen  und  die  vorstadt  ze  verbrennen  .  .  .«^ 
um  die  Stadt  vor  einem  plötzlichen  Üeberfall  zu  bewahren,  traf  der 
Ba^  folgende  Anordnungen:' 

Item  diss  ist  die  Ordnung  alz  die  statt  und  die  vorstatt  züsamene 
geordnet  sint  uff  die  letzze  und  zu  andern  werineu,  was  iSffen  uff- 
kerne,  daz  denne  iederman  wttsse  zu  weihen  werennen  und  an  weihe 
ttett  und  zu  welshen  hfiptlüten  er  15ffen  solle  und  was  hamuss  sie 
bftben  sullent.  Item  des  ersten  so  ist  Johans  Segenser  paner  herr 
und  soll  haben  5  hämisch  und  gehöret  diss  zu  ime  under  die  paner:« 
Es  folgen  dann  die  Namen  der  Ansgehobenen  nebst  Angabe  ihrer 
Wafien  in  den  vier  Aushebnngsbezirken. 

Mochten  die  Aarauer  die  Bemische  Herrschaft  gern  oder  un- 
gern leiden,  genug  sie  thaten  ihre  Pflicht  und  wie  sie  unter  den 
Herzogen  tapfer  mitgestritten  hatten,  so  kämpften  sie  auch  zur  Seite 
der  ßeraer  todesmuthig  die  Schlachten  mit.  In  dem  Kriege  um 
Kheinfelden,  dem  sogenannten  s.  Jak  oberkrieg,  welchen  Basel  und 
seine  Verbündeten  die  Bemer  gegen  Oestreich  und  den  Adel  führten, 
ein  Nachspiel  des  Zürcherkrieges,  wurde  das  Fähnlein  der  Aarauer, 
ah  sie  den  Bernem  in  Kheinfelden  zu  Hilfe  kommen  wollten,  am  6.  Mai 
1449  bei  Wölfliswil  vom  Feinde  überfallen  und  folgende  getödtet: 

9 

Rödi  Birrwil;  Heini  Nef;  Hans  Satler;  Hans  Gouch;  ßrni  F&sen; 
Hans  Bind;  Hans  Egg;  Hans  Zobrist  und  Heini  sein  Bruder;  Peter 
Steiner;  Heini  Heidelberg;  Heinrich  Langenhart;  Hemman  Enderli; 
Hans  Imgraben;  Heini  Endfeld;  Cristen  Hamerschmid;  Heinrich 
Wdrman;  Hans  Hemmicker;  Schwarzhans;  —  meist  Bewohner  der  Vor- 
stadt Aaraus.  Namentlich  nahmen  sie  an  den  Burgunderkriegen 
rühmlichen  Antheil.  In  der  Schlacht  bei  Granson  fiel  der  Junker 
Kcmrad  dumer  und  bei  Einnahme  dieses  Städtchens  durch  die  Burgunder 
wurden  fünf  Bürger  von  Aarau  :  Johannes  Senger,  Hansüli  Christian, 
fiodolf  l|gg,  Jacob  Hechler  und  Heinrich  Lang  nebst  einem  Söldner 


'  Lnzerner  St.  A. 

*  Rathsmanual  Hs.  nr.  23  p.  190  ff. 


XLIT 


der  Stadt  aufgehenkt.  Auch  hier  wurde  der  große  Sieg  bei  Murten 
in  der  Kirche  gefeiert.  Ebenso  nahm  Aarau  an  den  Schwabenkriegen 
Antheil,  doch  wissen  wir  nichts  Näheres. 


HL 

Aarau  zur  Zeit  der  Reformation. 

Zust&nde  der  SidgenoMeniohaft  um  die  "Wende  des  XV.  und  XVI.  JAhr- 
hundart«.  Vorbedingungen  der  Beformation ;  HumaniBmuB.  Luther,  Zwin^ 
und  IBnuunus.  Zustande  in  Bern.  Zust&nde  in  Aarau.  Anf&nge  der  Be« 
formation  in  Aarau.  Die  Parteien.  Das  Maohtgebot  Berns  fuhrt  in  Aarau 
die  Beformation  ein.  Antheil  Aaraus  an  den  politischen  K&mpfen  im  XVZ. 
Jahrhundert.  Umwandlung  der  Sitten  und  des  Volksoharacters  in  Folge  der 
Beformation.  Lage  der  Stadt  Aarau  gegen  Bnde  des  XVI.  Jahrhunderts. 


[|ie  Folgen,  welche  die  Burgunderkriege  für  die  Bidgenosstenschaft 
mit  sich  brachten,  sind  bekaunt  genug.  Die  Eidgenossen  traten  ans 
ihrer  bishengen  Abgeschiedenheit  heraus  auf  die  große  Weltbühne, 
wo  sie  während  einiger  Jahrzehnte  die  erste  Holle  spielten.  Die  armen, 
in  tiefster  Unwissenheit  aufgewachsenen  Bergbewohner  überstiegen  in 
großen  Schaaren  die  Alpen  und  lernten  in  jenem  von  der  Natur  so 
reich  gesegneten  Lande  das  üppige  Leben  einer  überreifen  Kultur 
kennen.  Ihre  Sitteneinfalt  vertauschten  sie  mit  arger  Weltkenntniß, 
ihre  Armuth  mit  geraubten  Reichthümern ;  viele  von  ihnen  wurden 
eitle  und  wüste  Prasser,  welche,  wenn  sie  in  der  Heimat  den  schnell 
erworbeneu  Reichthum  durchgebracht  hatten,  als  Mordgesellen  raubend 
durchs  Land  zogen.  In  Rom  hatten  sie  das  gottesfchänderische  Pfaffen- 
wesen in  seiner  üppigsten  Blüte  kennen  gelernt,  sie  hatten  gesehen,  wie 
doi-t  am  Hofe  des  Papstes  das  Heidenthum  in  frechstem  Hohne  über 
das  Christen thum  triumphirte.  Wahrlich  jene  W^elt  war  reif  eiim 
Untergänge.  Denn  kaum  jemals,  selbst  nicht  zur  Zeit  des  römischen 
Kaiserthums  geberdete  sich  das  Laster  riesenhafter,  stolzirten  die  Men- 
schen in  frecherem  Uebermuthe  einher,  mit  ruchlosem  Trotze  auf  ihre 
ungebändigte  Kraft,  als  um  die  Wende  des  XV.  und  XVI.  Jahrhun- 
derts.   Zahllos  flogen  die  Pamphlete,  Schmählieder  und  Hiegende  Drucke 


XLV 

aus  den  Centren  des  geistigen  Lebens  auf  das  Land,  erfüllt  von  einem 
Hohne,  der  sich  vor  nichts  scheute,  am  allerwenigsten  vor  den  Pfaffen 
und  dem  Adel.  Unerträglich  war  in  Deutschland  die  Bedrückung  des 
gemeinen  Mannes,  des  Bauern  geworden ;  mit  wahrhaft  ekelhafter  Ver- 
achtung wird  der  Bauer  von  den  Städtern,  zum  Beispiel  in  den  Fass- 
nachtsf^len  behandelt.  Aber  dieser  verachtete,  bedrückte  Bauer  hatte 
dem  stolzesten  Fürsten  der  christlichen  Welt  den  Kopf  heruntergeschlagen, 
er  fQhrte  als  Landsknecht  dem  Kaiser  die  Kriege  und  zurückgekehrt 
in  seine  heimischen  Fluren  sah  er  mit  Knirschen  das  unmenschliche 
Gebahren  der  Grundherren,  das  gottlose  aller  Sitte  Hohn  sprechende 
Leben  der  Geistlichen.  Ein  dumpfes  Grollen  lief  durch  das  Land. 
Alte  ehiliastische  Gedanken,  der  Glaube  an  die  Ankunft  des  Antichristes, 
erfüllten  die  erhitzten  KOpfe.  Mit  der  Verbreitung  der  neuen  Bildung 
wurde  endlich  auch  der  Bauer  als  Mensch  angesehen,  ja,  er  figurirt  in 
manchen  Liedern  geradezu  als  der  Held  der  Zukunft. 

Da  bedurfte  es  nur  wenig,  den  Stein  zum  Rollen  zu  bringen. 

Die  Reformation  wurde  namentlich  durch  den  Humanismus,  die 
treue  Arbeit  ^der  Gelehrten,  vorbereitet.  Man  lese  z.  B.  in  dem  vor- 
trefllicben  Werke  von  K.  Schmidt,  histoire  litt^raire  de  TAlsace  nach; 
wie  schwer  es  diesen  wackern  Männern,  einem  Wimpheling,  Geiler, 
Bnmi  u.  8.  w.  geworden  ist,  die  verknöcherte  scholastische  Bildung, 
io  der  sie  aufgewachsen  und  erzogen  waren,  abzuwerfen;  wie  harter 
Arbeit  es  bedurfte,  bis  es  ihnen  gelang,  ihren  Geschmack  so  umzu- 
bilden, daß  sie  sich  mit  wirklichem  Genuß  und  klarem  Verständniß 
am  Urquell  aller  menschlichen  Kultur,  den  gp:iechischen  und  lateinischen 
Kkasikem  laben  konnten.  Wir  bemerken  nun  einen  nicht  unbedeu- 
tesden  Unterschied  zwischen  de»  deutschen  und  schweizerische  Refor- 
loation.  Dort  ist  es  ein  allgewaltiger  Mann,  der  alle  ihm  begegnen« 
te  Geister  in  seine  Kreise  bannt ;  doi-t  ist  die  Reformation  viel  tiefer, 
aus  dem  innersten  Gemüthe  des  Menschen  entsprossen.  Welch  über- 
manschliche  Gemüthskämpfe  hat  nicht  Luther  in  seiner  Jugend  im 
lüoster  SU  bestehen  gehabt.  Wie  rang  er,  seine  Zweifel  zu  überwin- 
den ;  und  als  er  mit  sich  einig  war,  mit  welch  überzeugender  Wucht 
Tertritt  er  nicht  seine  Ideen  rücksichtslos  gegen  jeden  Widersprach. 
Ihm  gegerüber  erscheinen  die  schweizerischen  Reformatoren,  vor  allem 
Zwingli,  viel  menschlicher  und  heiterer.  Durch  die  Gründung  der 
Dniversität  wurde  Basel  das  geistige  Centrum  der  Schweiz  and  8üd- 
deatscblands.    Gleich  von  Anfang  an  fand  hier  der  Humanismus  eine 


XLTI 

*  -— ^— — ^— — — 

gescbütxte  Stätte;  hier  wurde  zuerst  ia  DeaUchknd  griechisch  gelekr 

hier  arbeiteten  Beachiin  und  Pellikan  die  ersten  hebr&iscfaen  Gramin 

tiken  ans.    Man  braucht  nicht  die  lange  Reihe  der  berQhmten  Mftnni 

aufzuzählen,  welche  angezogen  durch  die  Universität  und  nameaÜtc 

die  zahlreichen  Druckereien,  hier  ihre  Bildung  empfingen,  es  genügt  sehe 

Zwingli  und  Calvin.    Allen   hier  Weilenden   drückte  eben   ein  Mai 

seinen   geistigen  Stempel  auf,   der  wohl  einer  der   größten  Gelehrti 

aller  Zeiten  genannt  werden  darf:  Erasmus  von  Rotterdam.     Wer  < 

entweder  in  Basel    oder    im  Louvre    sein  von    Hoibeins  Meisterhai 

mit  aller  Feinheit  und  Geist  gemaltes  Portrait  gesehen  bat,  wer  wäre  ( 

nicht  angezogen   worden,    von  dieser  milden  sinnenden  Miene?     fi 

hageres  ungemein  feingeschnittenes  Gesicht,  namentlich  Mund  und  Na 

von  edler  Bildung;  die  leis  gefurchte  hohe  Stirn  scheint  uns  seine  G 

danken  errathen  zu  lassen ;  prüfend,  mit  der  Feder  in  der  Hand,  blic 

er  auf  ein  Buch.     So  stand  sein  Bild  allen  Zeitgenossen  gegen wärti 

Er  war  kein  kühner  Streiter  wie  Luther,   der  meisterhaft  die  volk 

thümliche  Sprache   zu  handhaben  wußte   und  mit  dieser  Waffe  au( 

manchen  Gegner  niederschlug;    Erasmus  war  allem  rohen  Wesen  a 

geneigt,  denn  er  war  ein  Stubengelehrter,  welcher  jede  grobe  Berü' 

rung  mit  der  Außenwelt  scheute.     Seine  Sprache  war  die  Gelehrte 

spräche,   das  Latein.     Aber   wie   weiß  er  diese   zu   handhaben;  sei 

Schriften  und  Briefe  können  den  Vergleich  mit   den  besten  franzöi 

sehen  aushalten,  so  fein  und  graciös  ist  der  Stil.     Mächtig  in  die  Wei 

und  Tiefe  diingend,  waren  seine  Werke.     Er  und  seine  Schüler  ve 

achteten  die  verrottete,  der  Bildung  abgeneigte  Kirche ,  sie  spottet« 

der  Kleriker,  nicht  ihres  lasterhafken  Lebens,  sondern  ihrer  großen  U 

wissenheit  halber.     Erasmub  grub  den  verschütteten  Quell  der  reim 

Lehre  wieder  auf;  er  reinigte  den  Urtext  des  neuen  Testamentes  ui 

sein  Freund,  der  große  Buchdrucker  Frohen  verbreitete  in  tausend 

von  zierlich    gedruckten  Exemplaren,    mit  prachtvollen  von  Künstle 

band    gezeichneten  Holzschnitten  geziert ,    seine  Schriften.     Hand 

Hand  mit  diesen  Bestrebungen  arbeiten  auch  die  Künstler  jener  Ze 

Betrachte  man  die  in  Basel  befindlichen  Werke  von  Nikiaus  Manu 

Urs  Graf  und  namentlich  von  Hans  Holbein,  so  wird  man  leicht  d 

tendenziöse   in  all  ihren   Zeichnungen   herausfinden.      Es   sind   sob 

moderne  Menschen,  welche  sie  durch  ihren  Stift  verewigt  haben.     W 

man  wissen,    wie  in  der  Schweiz  die  neue  Lehre  um  sich  griff,  i 

sie  in  die  untersten  Schichten  des  Volkes  drang,    wie   die  Umwaa 


lang  des  Denkens  fast  unmerklich  und  den  Menschen  oft  onbewoßt 
eiatrat,  so  lese  man  die  wanderbare  Geschichte  des  Thomas  Platter, 
des  armen  Hirtenknaben,  des  fahrenden  Schttlers,  des  Seilergesellen 
und  Schulmeisters.^ 

FOr  Aarau  waren  die  Vorgänge  in  Bern  maßgebend.*  Es  ist 
f&r  die  Zustände  des  Kantons  Bern  geradezu  bezeichnend,  wie  ktthl 
och  die  ganze  BevClkerung  diesen  religiösen  und  geistigen  Kämpfen 
gf^genfiber  im  Ganzen  benahm,  wie  sehr  gerade  die  Vornehmen  und 
bildeten  geneigt  waren,  die  Streitigkeiten  der  Theologen  als  Pfaflfen- 
go&nk  zu  verachten.  In  Aarau  kann  man  nie  eine  besondere  reli- 
giöse Stimmung  wahrnehmen,  wie  sie  in  Basel,  dem  Sitze  der  Mystik, 
voD  jeher  heimisch  war;  man  stiftete  für  die  Todten  reichlich  Jahr- 
xeiten,  man  ging  in  die  Kirche,  doch  nicht  allzuhäufig  und  war  dabei 
lästig  und  guter  Dinge.  Trat  man  etwa  noch  in  eine  der  Bruder- 
sdiaAen,  —  es  gab  deren  mehrere,  wie  die  der  h.  Anna,  der  Schutz- 
ptirooin  gegen  die  Blattern,  des  8.  Antonius,  s.  Sebastian,  s.  Severus 
Q.  a.  m.  —  und  ließ  sich  durch  seine  Genossen  einen  Schatz  der  guten 
Werke  sammeln, '  so  hatte  man  ein  Uebriges  gethan.  Das  Kloster  trug 
jedenfiidls  nicht  zur  Beförderung  und  Erweckung  einer  religiösen  Stim- 
rnoDg  bei.  Man  hat  die  Bemerkung  gemacht,  daß,  wo  Klöster  waren, 
^  Keformation  viel  leichtem  Eingang  fand,  als  da  wo  keine  oder 
wenig  waren,  wie  z.  B.  in  den  Urkantonen.  Die  Frauen  der  Sam- 
ttUBg  oder  des  s.  Ursulaklosters  waren  keine  Heilige.  Das  Kloster  war 
ftgtich  nicht  viel  anderes  als  eine  wohldotirte  Versorgungsanstalt 
flbr  die  Töchter  reicher  Aarauer- Familien  und  des  umwohnenden 
Adels.  Das  CMübde  bannte  sie  nicht  ewig  in  die  Mauern  des  Klosters, 
fioidem  sie  konnten  wieder  in  das  Leben  hinaustreten.  Tiefe  geistige 
Shidien  wurden  hier  nicht  getrieben,  darauf  weisen  schon  die  nach- 
nuds  zerschnittenen  Bücher  der  Klosterbibliothek  hin,   sie  sind  meist 


'Ken  heraasgegeben  von  H.  Boos.    Leipzig,  Hirzel,  1878. 

'Außer  auf  den  Abachieden  und  der  Aktensammlung  von  Strickler 
Wnht  diese  Darttellung  auf:  £.  Lüthi,  die  Bernische  Politik  in  den  Kappeler- 
kriegen.  Zweite  Auflage,  Bern  1879.  Für  Aaraa  spec.  sind  die  Kathsmanuale 
m&ßgebend,  weniger  ergiebig  die  Missiven. 

'  S.  den  Rodel  der  s.  Anna  Braderijchaft  1509 :  item  so  sond  gemein 
Ivaodar  halten  ein  firtag  bis  nach  dem  ampt  der  helgen  mess,  so  alli  güti 
v^rt  und  werk  und  namlioh  das  höchst  opfer  der  Ampter  der  helgen  mess 
lebendigen  und  dotten  verdienlich  und  gütt  sind  etc. 


XLVIIl 

liturgischen  lohalt^-,  urifl  nur  rlie  Fragmente  eines  klassischen  Baches^ 
der  Sftüren  des  Jnvenals  in  einer  Handschrift  aus  dem  Anfange  des 
XI.  Jahrhunderts,  deuten  auch  auf  die  Pflege  klassischer  Stadien  hin.' 
Die  verschiedenen  Begharden-  und  Beginensamnungen  sind  vollends  fBr 
ein  tieferes  religiöses  und  geistiges  Lehen  ohne  Bedeutung.  Die  zahl- 
reiche Priesterschaft  (1  Leutpriester  und  9  Kapläne)  zankte  sich  unter- 
einander und  gab  den  Btirgern  kein  Beispiel  christlicher  Liebe,  so  daG 
der*  Rath  mehrmals  einschreiten  und  Ordnung  schaffen  mußte. 

Im  Jahre  1507  Hei  nun  in  Bern  ein  Skandal  vor,  der  allent- 
halben das  ungeheuei-ste  Aufsehen  erregte  und  auch  dem  Gläubigsten 
über  die  ruchlose  Versunkenheit  der  Ordensgeistlichkeit  die  Augen 
öffnete.  Bern  ^alt  damals  ftlr  eine  bigotte  Stadt,  ^da  wenig  gelert» 
und  ein  schlecht  yolk  wäre,  aber  so  das  beredt  ward,  mftchtig  und 
handfest  die  sache  ze  schirmen  und  ze  halten^.  Bekanntlich  hegten 
die  Franziskaner  und  Dominikaner  schon  seit  ihrem  Bestehen  einen 
heftigen  Concurrenzneid  g^eneinander.  Die  Barfüßer  waren  beim  Volk» 
beliebt  und  besonders  angesehen ,  weil  ihr  Stifter  die  Wundmale  dei 
Herrn  an  sich  trug.  Desselben  Vortheüs  wollten  die  Prediger  gleioh- 
falls  theilhaftig  werden  und  führten  deßhalb  in  Bern  mit  einem  ein- 
fältigen Schneidergesellen  aus  Zurzach,  Hans  Jetzer,  dem  sie  gräßliche 
Wundmale  einätzten,  eine  Comöflie  auf,  welche  selbst  die  Langmuth 
der  Gleichgültigen  in  Wallung  brachte.  Der  heftige  Streit  zwischen 
diesen  beiden  Orden  setzt«  sich  natürlich  überall  da  fort,  wo  Nieder- 
lassungen derselben  waren,  so  daß  das  elende  wüste  Gezanke  in  allen 
Städten  zu  den  Ohren  der  Bürger  kam.  Auch  in  Aarau  besaßen  beide 
Orden  ihre  Häuser ;  die  Dominikaner  waren  die  Beichtiger  der  Nonnen 
in  der  Halden  und  die  BarfUL^r  bildeten  eine  Bruderschaft,  welche 
ihre  Behausung  beim  Laurenzenthor,  wo  jetzt  der  Gasthof  zum  Ochsen 
steht,  hatte.  ^ 


^Nach  der  Auflösung  des  Kloeteni  und  der  Bruderschaft  der  K&plane 
wurden  die  Bücher  derselben  auf  die  Rathskanzlei  geschaift  und  xa  Um- 
schlägen der  Akten  verwendet.  Unter  diesen  Fragmenten  finden  sich  drei 
Stücke  aus  Juvenal;  Pgths.  sec.  XL  in.  mit  Glossen,  welche  von  den  von  Jahn 
mitgetheilten  etwas  abweichen.  Ueber  die  Bibliothek  der  Kaplanei  s.  das 
Jahrzeitbuch,  Argovia  VI,  p.  459. 

'  Außer  unsem  Urkunden,  8.  Jahrzeitbuch  Argovia  VI,  377  f.  Im 
Volksmund  vrird  der  Gasthof  zum  Ochsen  als  ehemaliges  Kapuzinerkloster 
Bum  hL  Lorenz  gestempelt,  s.  die  Erzählung  von  Bochholz  in:  Ta^chenbudi 
der  bist.  Gesellschaft  des  Kantons  Aargau  1861  und  1862.  Aarau  1862, 16»  p.  63  ff. 


IL 

I 

In  Bdrn  verh'alf  Niklans  Manuel  mehr  als  die  Predigten  es  zu: 
tbnn  yennochten,  der  neuen  Lehre  zum  Siege,  indem  er  durch  höchst 
witzige  aber  derbe  Schauspiele  mit  unerbittlichem  Hohne  die  Schäden 
der  Kirche,  die  Versunkenheit  des  Klerus  geiselte,  freilich  in  einer  Weise^ 
ilie  ftr  unaem  Geschmack  meist  abstoßend  wirken  muß.  Manuel  hatt^ 
in  Basel  zu  den  Füßen  des  Hans  Holbein  gesessen  und  dort  eine  freiere 
Anschauung  und  feinere  Bildung,  als  sie  Bern  bieten  konnte,  in  sich 
eingesogen.  Er  übte  dann  seine  Kunst  in  Bern  aus;  allein  hier  war 
kein  Boden  f&r  einen  Künstler;  er  lief  in  den  Krieg,  wie  so  viele  an- 
dere auch.  Zurückgekehrt  wurde  er  Landvogt  in  Erlach.  Er  gewann 
immer  mehr  an  Ansehen  und  gelangte  in  den  Rath,  der  in  sich  ge- 
spaltet, keine  feste  Meinung  gegen  die  immer  kecker  auftretenden  Neuerer 
bitte.  Man  begnügte  sich  vorläufig,  den  Schein  der  Ruhe  zu  wahren. 
Der  Kath  gestattete  den  Prädikanten  nur,  dem  Volk  die  Bibel  aus- 
zulegen, alles  Schimpfen  auf  die  Pfaffen,  die  Messe  etc.,  das  Unter- 
laffien  der  alten  Gebräuche  wurde  strenge  geahndet,  während  dagegen 
in  Zürich  der  Feuergeist  eines  Zwingli,  alles  mit  sich  fortreißend,  Herr 
der  Lage  geworden  war. 

Noch  im  Mai  des  Jahres.  1526  ließ  der  Rath  von  Aarau  in  der 
Kirche  nach  dem  Inibis  alle  Mannsbilder  schwüren,  dem  alten  Glauben 
treableiben  zu  wollen,  mit  der  angehängten  Ülausel,  jeder  könne  glau- 
ben, was  er  wolle.  Aber  mehrfach  wurden  solche,  welche  zu  dem 
Prädikanten  nach  Suhr  liefen,  oder  welche  die  Fastengebote  über- 
Schotten,  überhaupt  äußerlich  eine  Mißachtung  gegen  die  Kirche  zur 
Schan  tragen»  mit  Thürmung  bestraft;  besonders  mißfällig  war  dem 
Rathe  das  Singen  deutscher  Psalmen  auf  der  Straße.  Denn  der  Rath 
war  der  Neuerung  abhold,  und  hätte  gern,  wenn  nur  die  Städte  Brügge 
liBoabarg  und  Zofingen  einen  Rückhalt  geboten  hätten,  auch  gegen 
den  Willen  der  Bevölkerung  beim  Alten  beharrt.  Allein  auf  Befehl 
des  Bathes  von  Bern  mußte  im  ganzen  Lande  abgestimmt  werden,  ob 
mtn-  beim .  alten  Glauben  bleiben  oder  den  neuen  annehmen  wolle. 
Im  Mai  1527  kamen  alle  Männer  von  über  14  Jahren  in  der  Kirche 
voo  Aarau  zusammen,  und  es  ergab  sich  nach  der  Abstimmung  für  den 
neuen  Glauben  eine  Mehrheit,  mit  der  Motivirung:  sie  wollten  nach 
'rem  willen  leben  und  sunst  üf  niemer  losen.  Darüber  waren  nament- 
üch  die  Altbürger  erbittert  und  sie  warfen  den  andern,  welche  sich 
ßern  so  willfthrig  erzeigten,  vor:  sie  hätten  der  Stadt  frjgheit  hin- 
w^  gemeret.    Unter  den  ja  stimmenden  scheinen  sich  viele  Neubürger 

Sctehicbto  der  SUdt  Awsu.  IT 


und  Niedergelassene  befanden  zu  haben,  denn  Ueli  Seman  schrie  einen 
solchen  an :  wan  ir  Schwaben  oder  die,  so  ein  tag  oder  zwen  by  uns 
und  ander  uns  gewonet,   wollend  da  ein  mer  gemacht,  so  es  blib«i 
sölt,   möcht  uns    und   unsern   kinds  kinden  übel  erschiessen.     Selbst 
die  Rathsherren  schnaubten  einander   mit   zornigen  Worten  an   and 
ziehen  sich  gegenseitig  des  Verraths,  so  daß,  als  solches  in  den  Nachbar* 
fiUldten   ruchbar  wurde,   diese  eine  Botschaft  nach  Aaran  schickten, 
'vvelche  sich  als  gut  tädingslüt  und  mittler  anboten,  wa^  aber  Aaraa 
dankend  ablehnt«.    Bern  übte  einen  starken  Drack  auf  den  Rath  ani 
und  schützte  den  Prädikanten  Heinrich  Kiburtz  gegen  die  Cebelrede 
einiger    übereifriger    Rathsherren,    welche   den    Pfarrer    der   Ketzerei 
beschuldigten.    Heinrich  Kiburtz  hatte  in  der  Kirche  eine  Predigt  ge- 
balten, worauf  ihm  Jakob  Scha  Jner,  Niclaus  Ryhiner  und  Hans  Seenger 
am  2.  Februar   1528  folgenden  Brief  schrieben:^ 

„Wüszt,  dasz  wir,  als  auf  gestern,  da  du  gepredigt  hast,  an  deiner 
predigt  sind  geseyn,  in  welcher  du  erstlichen  dos  amt  der  heüigea 
mesz  angezogen  und  geuennet  hast,  so  sie  doch  (als)  ein  lästerong  des 
allerheiligston  leiden  Christi  Jesu  erfanden  ist  worden  durch  das  gotti- 
wort,  in  anserr  herrn  stadt  Bern;  hast  da  es  nicht  erfaren,  so  ist  61 
dein  schuld,  dasz  da  nicht  hinauf  bist  gangen.  Ueber  das  bist  du 
doch  noch  mehr  herfür  gebrochen  und  gesagt,  du  wellest  mit  dem 
hellem  gottswort  beybringen,  dasz  die  brennenden  kertzen-liecht  wer- 
den mit  seinen  dreyen  eygenschaften  Christi  verglichen,  das  wadia 
dem  leib  Christi,  der  docht  der  seel  Christi,  das  feür  der  gottheit; 
diftrgegen  hast  du  nun  gschrifb  anzogen,  welche,  als  warhaft  sie  and, 
als  wenig  mögen  dahin  dienen,  zu  welchem  du  sie  gebraucht  haai 
Denn  es  ist  wahr,  dasz  sich  Christas  ein  Hecht  der  weit  genennt  hat 
und  dasz  gott  ein  fräszig  fear  sey  ;  wiltu  aber  darum  leren  ein  kertiaii- 
liecht  haben  ?  So  ermbz,  wie  es  folgen  werde.  Deszgleichen  ist  auch 
wahr,  dasz  der  leib  Christi  rein  sey,  one  alle  sündempfong;  wiltn 
d&s  wachs,  von  den  bienen  tragen,  solle  an  kertzen  zum  gottsdienst 
gebraucht  werden?  das  ist  aber  falsch  und  ein  gottslästerang,   so  du 


'  In  Ryhiner*8  Chronik,  p.  82  ff.  ist  der  Brief  »vom  Originale  abgeschrie- 
ben. Das  Original  selbst  hat  sich  im  Arohiv  nicht  gefunden;  daß  aber  der 
Brief  echt  ißt,  abgesehen  von  Modemiiirungen  des  Abschreibers ,  beweist 
das  Rathsmanual  1526^1537  (nr.  25)  p.  (>3  u.  65;  wo  auf  Aenßerungen  im 
Brief  Bezug  genommen  ist. 


u 

^  seel  dem  dochten  verglichen  hast  uuä  die  gottheit  auch    an  Iren 
venert  sey  und  erldschen,  gleich  wie  das  liecht  an  docht.    Dann  da 
«r  q»rach:  vater,  in  deine  hände  empfehl  ich  meinen  geist,  hastu  ge- 
sagt, die  gottheit  seje  an  ime  erlöschen.    Lieber!  Zeig  uns  doch  an, 
"von  welchen  propheten  oder  apostelu  ist  solche   gleichheit  gebraucht, 
wie  du  sie  einhar  gezogen  hast?  wiewol  du  den  gantzen  tag,  als  du 
sdbs  gesagt,  gesucht  hast  in  der  schrifb,  ehe  du  die  oerter  zasammen- 
bnchtest,  so  du  anzogest,  glauben  wir,  wann  du  noch  zwen  tag  oder 
mar  suchtest,  wurdest  kein  gschrift  darum  finden ,  die  Christum  ein 
solcher  gleichnisz  anzeigend;  es  sey,  es  wäre  also,  dasz  da  sie  gefun- 
te  hattest,   dasz  Christus  einem  brennenden    wachsliecht  vergleichet 
sey,  als  es  nicht  ist,  noch  nimmer  wird:  woltesta  darum  leren,  das 
noD  wachsliechter  in  der  kilchen  brennen  soll?  So  wurden  auch  billig 
folgen,  Christus  ist  vergleichet  einem  hirten  der  schafen,    darum  sol 
mm  in  der  kilchen  der  schafe  httten.     Er  hat  sich  vergleichet  dem 
rebstock,    darum  sol  man  auch  rebstöck   in  kilchen  tragen;  thut  so 
fid.     Item  einer  thür  zum  leben,  dai*um  soll  man  thüren  in  kilchen 
tragen ;   und  so   viel   mehr  folgte  disz ,   dann  die  kertzen  zu  haben  ; 
wie  viel  mehr  ihrer  in  der  gschnfb  sind.     Und  aber  diese  gleichnisz 
der  kertten  nur  ein  menschen  gedieht  ist;  so   es   aber  nicht  zimmet 
solche  obgemeldte  stück  in  die  kirchen  zu  tragen,  noch  zu  dem  gotts- 
dieosl  brauchen,  die  doch  in  der  eclirift  verglichen  werden;  wie  viel 
miiider  gesimmet  sich  zu  haben  und  zu  gottesdienst  brauchen,  das  kein 
gnud  in  göttlichem  wort  hat?    Deßhalben  mögen  wir  wol  sprechen 
wie  Hieronimus:  Herr,  alle  die  verlaszen,  werden  geschendt,  die  von 
dir  weichen,  werden  in  die  erde  geschrieben,  denn  sie  haben  verlaszen 
die  adem  des  lebendigen  wassers,  den  herm  Jesum ;  als  an  dir  auch 
geepOrt  wird,   dann  hättest  du  das  wäre  liecht  des  göttlichen  worts 
Torkszen  als  wenig,  als  menschen  gsetz  und  lehre,  zweifelt  uns  nicht 
dann,  du  wärest  in  solche  thoriiche  lehr  gegen  dem  volk  nicht  gefallen. 
Darum  «t  unser  bitt  und  begehr,  du  wollest  solcher  lehr  und 
iiMiiseheii  dichten  abstehn  an  den  cantzlen  auszuspreiton ,    welche  du 
nicht  änderst  beweisen  magst  aus  dem  wort  gottes,  dan  die  bewiesen 
ist,  and  di^  nicht  von  unsertwegen,  dann  wir  wol  wissen,  dasz  wir  dich 
ünanrer  personen  halb  nicht  zu  machen  haben,  aber  von  gottes  wegen, 
daez  das  wort  ist,   damit  es  nicht  von   im   abgeführt  werd.     So  du 
*ber  goit  nicht  entsitzen  willt,   welchen  man  doch   vor  allen  dingen 
«ntaitzen  soll,  so  lasz  dich  doch  bewegen  das  mandat  unsrer  herrea 


LH 

Ton  Bern ,  welche  als  ein  Werkzeug  gottes  gebotten  bend ,  dasz 
an  allen  cantzlen  nicht  anders  predigen  soll,  dann  das  gründet  aeyiii 
gotteswort.    Wo  sich  mehr  aber  solches  erfinden  wird  aus  mennchlicha» 
lehren  aus  deim  predigen,  solt  du  wissen,  dasz  wir  ans  liebe,  die  wir. 
zu  einer  christlichen  gemeind  haben,  erzeigen  werden  roäniglichen  vor 
dir  zu  wahren  y  als  vor  eim  falschen  lehrer,  und  dir  dess  urbietig  sq 
antworten  seyu  vor  einer  obrigkeit  unsern  herren  von  Bern. 

Hiemit  bist  gott  befohlen.  Geben  auf  Montag  den  2.  Homoiig 
im  jar  1528." 

Kiburtz  beklagte  sich  hierauf  in  Bern,  worauf  dieses  ihn  aaf* 
munterte  „für  zefaren  und  dapppferlich  (!)  das  Wort  gottes  zA  predh 
gen.**  Auf  die  Ermahnung  Borns  hin,  zur  Ruhe,  beschloß  der  Ratb 
„dem  lütpriester  zA  zelassen  zu  predigen,  doch  das  er  bescheiden  m 
und  die  jarzit  verkünden  sampt  den  virtagen.  **  Aber  von  den  Jahr- 
zeiten wollte  Kiburtz  nichts  wissen. 

Der  Grund,  warum  man  sich  in  Aarau  so  mißtrauisch  g^gen  dift 
neue  Lehre  oder  vielmehr  gegen  die  Reformationsmandate  von  Bern  ver^ 
hielt,  lag  in  der  mißlichen  Stellung,  in  der  sich  die  Stadt  Aarau,  Ben 
gegenüber,  befand.  Aarau  hatte  sich  Bern  unterworfen  mit  dem  Vor- 
behalt aller  Freiheiten  und  Recht«,  welche  es  unter  Oestreich  genonea 
hatte.  Allein  die  Reformation  erschütterte  die  früheren  Rechtszuständ»; 
überall  erhielten  die  reformirten  Regierungen  namentlich  durch  die 
Sekularisation  der  Klöster  und  Kirchen  eine  verstärkte  Machtstellaiig, 
und  überall  gab  sich  die  Tendenz  zur  Concentrirung  der  RegiemngH 
gewalt  kund,  welche  keine  Sonderrechte  duldete.  '  Darum  waren  dift 
Aarauer  Rathsherren  jeder  Veränderung,  die  ihre  Rechte  bedrolMn 
konnte,  abgeneigt,  während  hingegen  die  Landschaft  leidenschafÜich  der 
neuen  Lehre  anhing,  weil  die  Bauern  davon  mancherlei  Befreiung  ibiir 
Lasten  hofften.  Zudem  standen  die  Nachbarn  Aaraus  schon  seit  altenlMr 
mit  der  Stadt  auf  einem  kleinen  Kriegsfuß ;  Jahrhunderte  lang  dauerte 
die  Grenzstreitigkeiten  wegen  des  Stadtbaches,  wegen  Weidganges,  des  GOn* 
hardwaldes  u.  s.  w.  Auch  sahen  die  Aarauer,  von  denen  doch  viele  währ 
rend  des  Tages  selbst  Bauern  und  nur  am  Abend  und  Feiertagen  Stttdtar 
waren ,  mit  Hohn  auf  die  groben  Bauern  herab  und  sangen  Spott* 
lieder  auf  sie.  Deßhalb  fehlte  es  nicht  an  mannigfaltigen  Reiberaok 
zwischen   Aarau    und  diesen   Dörfern,   und  mit  Grinun  vermerkt  der 


'  vgl.  die  treffliche  Ausführung  bei  Segester,  Rechtsgeschichte  der  Stadt 
und  Republik  Luzem.    111,  1,  p.  18  ff. 


mi 

tadiscbreiber  im  Rathsmannai,  der  MoUer  von  Suhr  habe  gesagt: 
es  flj  niemaos  yetsmaLs  wider  rnine  herren  von  Bern,  dan  die  drj 
jtt  (-IiLoth-)-8iättli,^  worunter  Aaran,  Brngg  nod  Lenzbarg  ver^ 
Juden  sind. 

Das  Jahr  1528  war  für  die  Reformation  entscheidend.  Vom 
.—20.  Jan  aar  fand  in  Bern  die  berühmte  Dispatation  statt,  an  der 
ich  namentlich  der  kühne  Zwingli  und  der  ebenso  gelehrte  als  humane 
lekolompad  aus  Basel  betheiligten  und  der  Reformation  zum  Sieg 
erhalfen.  Am  2.  Januar  war  Zwingli  in  Begleitung  von  200  Bewaff- 
eten  in  Aarau  eingerückt  und  ebenso  verweilte  er  bei  der  Rückkehr 
ine  Nacht  daselbst.  Sein  Erscheinen  mochte  die  Anhänger  der  neuen 
ehre  nicht  wenig  ermuthigen.  Schon  am  7.  Januar  befahl  Bern 
arch  ein  Mandat  die  Beseitigung  der  Messe  und  Bilder,  am 
3.  Februar  fand  im  ganzen  Lande  eine  Abstimmung  über  die  Kirchen- 
iform  statt  nnd  zwar  in  Aarau  derart,  daG  die  Anhänger  des  alten 
laobena  in  die  obere  Stube  des  Rathhauses  (seit  1517  war  der 
hurm  Rore  dazu  eingerichtet)  traten,  die  Anhänger  der  neuen  Lehre 
)er  in  die  untere.  Es  erfand  sich,  daß  125  für  das  Verbleiben 
iim  Alten  stimmten,  146  aber  dem  Neuen  zufielen.  Aehnlich  war 
A  Stirn menverhältniü  im  ganzen  Kanton.  Die  Folge  davon  war 
A  Anfhören  der  Messe,  welche  Nikiaus  Manuel  noch  kurz  zuvor  in 
lern  Pasqaill  verhöhnt  hatte.  Wahrlich  betrübend  und  schmerzlich 
oßte  es  für  die  noch  immer  zahlreichen  Altgläubigen  sein,  als  sie 
hen,  wie  der  rohe  P5bel  in  die  Kirchen  eindrang,  wie  die 
mderbar  gestickten  Meßgewande  im  Staube  der  Straße  herumge- 
iüeppt  wurden,  wie  sie  die  heiligen  Kirchengeräthe  mit  ihren  un- 
inea  Händen  entweihten  und  wie  die  schönen  Gemälde  und  Statuen 
boBongslos  heruntergerissen  und  entehrt  worden,  ein  Anblick» 
eleher  den  kunstsinnigen  Nikiaus  Manuel  zur  Verfassung  der  Klag- 
d  der  armen  Götzen  antrieb.* 

In  Aarau  selbst  sorgte  der  Bath  dafür,  daß  alle  Ausfchreitungeu 
)rbütet  würden.  Ganz  in  aller  Stille  wurde  der  Altar  entfernt,  die 
ilder  worden  vorläufig  geborgen  und  erst  später  vernichtet,  die 
rgel  verkauft ,   die  Wände  der  Kirche  wurden  übertüncht  und  dia 


^  Nikiaus  Manuel,  ed.  Bächtold,  p.  237  ff. 


UV 

nicht  eben  architektonisch  aoägestattete  Kirche,'  welche  vielmehr  noi 
dorch  ihre  Größe  imponirt,  erhielt  den  kahlen  nflchieman  Charakter, 
wie  er  der  reformirten  Confession  eigen  ist.  Die  Mißigong,  welche  dei 
Bath  bewies,  war  eben  hier  doppelt  geboten,  da  ja  eine  große  IGoo- 
ritAt,  oamentlich  mächtig  im  Rath  und  anter  dem  Adel,  der  Refor- 
mation abhold  war.  Man  beschuldigte  sich  gegenseitig  auf  das 
bitterste  and  im  Rathhause  ging  es  bisweilen  wild  genng  her.  Wie 
ernst  and  drohend  für  Aaiaa  die  Lage,  wie  feindselig  die  OesinnoBg 
der  Landschaft  war,  zeigt  die  Aeaßerang  des  Müllers  von  Schints«^ 
nach:  die  von  Arow,  so  sie  nit  anders  wend,  mOssend  sj  ein  vogt 
han,  oach  band  sj  lOt  im  ratt,  die  nit  eren  wert  sind.  In  der  That 
erschien  aach  im  September  152d  vor  dem  Bath  eine  bemische  Ge- 
sandtschaft mit  der  Drohang.  der  Stadt  einen  Amtmann  setzen  n 
wollen,  wenn  der  Rath  nicht  bessere  Gesinnung  bezeige.  DieM 
Gelegenheit  kam  bald  genug. 

Obgleich  die  Lage  des  gemeinen  Mannes,  des  Bauern,  im 
Bemerbiet  nicht  so  schlimm  war,  wie  in  Deutschlands  und  hatte  doch  der 
schreckliche  Bauernaufstand  des  Jahres  1525  hier  keinen  genOgen- 
den  Zündstoff  vorgefunden:  so  hoffte  er  doch  von  jeder  Neuerong 
auf  eine  Besserung  und  Erleichterung  seiner  Lasten.  Daher  und 
viel  weniger  aus  innerem  Gemüthsdrange  und  Ueberzeugungstrena 
fielen  die  Bauern  der  neuen  Lehre  zu.  Aber  Bern  war  nicht  ge- 
willt, nur  eines  seiner  Rechte  preiszugeben.  Die  Kloster  wurden  zwar 
aufgehoben  und  sekularisirt,  aber  der  Kirchenzehnten  nach  wie  vor 
eingefordert.  Die  Bauern  von  Interiaken  waren  daher  arg  enttäuscht 
und  murrten  rebellisch.  Einige  Hetzer  schürten  das  Feuer  der 
Zwietracht;  Unterwaiden  versprach,  einen  Rückhalt  bieten  zu  wollen; 
das  ganze  Oberland  fiel  wieder  dem  katholischen  Glauben  zu  und 
die  Bauern   drohten   vor    Bern  ziehen   zu   wollen.     Schmählich  und 


^  8.  die  dürftige  Notiz  bei  Rahn,  Geschichte  der  bildenden  Künste  etc. 
p.  506.  MehrfiEbche  Notizen  finden  sich  außer  in  unsem  Urkunden  (s.  Re- 
gister) im  Jahrzeitbuch  der  Lentkirche  von  Aarau  L  c.  Darnach  wurde  dei 
Qior  der  Kirche  im XIV.  Jahrhundert  erbaut  Der  Hauptbau  stammt  aber  aoi 
den  Jahren  1471—1479.  Die  Steine  wurden  aus  den  Trümmern  der  Borg 
Obergöegen  genommen.  Die  Baumeister  waren  Sebastian  Gisel  (Lapicida' 
und  sein  Bruder  Hans,  von  Laufen.  Das  zierliche  Thürmchen  (der  Reiter] 
stammt  aus  dem  XVII.  Jahrhundert  Von  dieser  Zeit  an  sind  die  Baurech- 
nungen im  Archiv  erhalten. 


LV 

Tfirrfttherisch  war  das  Benehmen  der  V  katholischen  Orte  ;  sie  gingen 
mit  dem  Gedanken  um,  das  Oberland  von  Bern  abzureißen  und 
IQ  einem  besondem  Kanton  Oberhasli  zu  machen,  ein  Plan,  der  w&hrend 
der  Helvetik  in  der  That  auf  kurze  Zeit  verwirklicht  wurde.  Bern, 
rasch  entschlossen,  bot  alle  Kräfte  auf,  diesem  Handel  ein  Ende  zu 
machen.  Am  14.  Oktober  erschienen  zwei  Berner  Ratbsherren  in  Aarau 
und  fragten  an :    wesz  sj  sich   zu   uns  versehen  sAllen.     Der  Rath 

'  beeilte  sich,  seinen  guten  Willen  zu  zeigen,  bat  aber,  man  möge  den 
Krieg  vermeiden.  Allein  es  kam  der  Befehl  zur  Hilfeleistung  und 
am  1.  November  zog  das  Aarauer  F&hnlein  von  60  Mann  unter  dem 
Befehl  des  Venners  Jakob  im  Graben  nach  Thun.  Rasch  wurde  der 
Aofetand  unterdrückt  und  die  Rädelsführer  hingerichtet. 

Wo  die  Leute  zusammen  kamen,  gab  es  Zank  und  Streit.  Die 
Schimpfreden  flogen  hin  und  wieder,  zumal  der  Gegensatz  nicht 
allein  religiöser,  sondern  auch  politischer  Natur  war.  Einer  au» 
licstorf  äußerte  sich  in  Aarau:  möchten  doch  die  nach  Thun  gezo- 
genen nicht  wieder  heimkehren!  Im  Januar  1529  an  einem  Abend 
aaGen  etliche  gute  Gesellen  beim  Wein  im  Wildenmann  zusammen; 
man  sprach  zuerst   von  gleichgtütigen  Dingen,  bis  zuletzt  auch  di& 

,  Fragen,  welche  allen  am  Herzen  lagen,  zur  Sprache  kamen.  Einer 
ans  Schönenwerd  that  die  Aeußerung :  wysz  und  rott  (Solothum)  ist 
yetz  uffrecht ;  der  ber  ist  in  katt  gelegen,  die  kA  (Unterwalden)  hat 
in  ab  der  weid  gejagt.  Ein  anderer  Gleichgesinnter  rief  höhnend : 
hie  Berendreck,  der  ber  ist  in  dreck  gefallen !  Worauf  ein  Dritter 
entgegnete :  hie  rott  und  schwarz !  so  tönten  die  Worte  hin  und 
wieder,  bis  der  Streit  in  eine  wüste  Rauferei  ausartete. 

Diese  kleinen  Streitigkeiten  waren  ein  untrügliches  Zeichen 
der  gegenseitigen  Erbitterung.  In  Zürich  herrschte  Zwingli  fast 
unamschränkt  und  duldete  keinen  Widerspruch.  Zwingiis  Chai*akter 
zeigt  ein  eigenthümliches  Gemisch  eines  praktischen,  nüchternen 
Sinnes  und  hochstrebenden,  phantastischen  Idealismus.  Er  ist  wie 
Luther  ein  Doctrinär  und  zwar  ebenso  sehr  ein  religiöser  als  ein 
politischer.  Zürich  hat  von  jeher  seine  Pläne  verfolgt  und  von  Zeit 
ZQ  Zeit  erhoben  sich  dort  gewaltige  Charaktere,  welche  mit  einem 
unumschränkten  Machtgefühl  und  tyrannischer  Willkür  ihre  Ideen 
itt  Leben  zn  rnfen  versuchten ,  dabei  aber  regelmäßig  zu  Grunde 
gingen ;  man  erinnere  sich  nur  an  Brnn,  Stüßi  und  Waldmann.    Auch 


LVI 

jetzt  wieder  dachte  Zürich  vor  allem  an  Vergrößerung  seines  Ge- 
bietes. Man  wollte  den  Thargan  ganz  allein  für  sich  besitzen ,  aie 
occapirten  das  s.  Gallische.  Welche  hochstrebende,  die  realen  Ver- 
hftltntsse  außer  Acht  lassende  politischen  Ideen  Zwingli  hatte,  zeigt 
«in  (ihm  wenigstens  zugesprochenes)  Memorial,  worin  er  die  wttnaoh- 
bare  Umgestaltung  der  Eidgenossenschaft  erörtert.  Bern  und  Zflrioh 
sollten  die  erste  maßgebende  Stelle  im  Bunde  erhalten,  die  Lttnder, 
die  innem  Kantone  ihres  bisherigen  Einflusses  beraubt  werden,  Basel 
und  Schaff  hausen  würden  bloß  als  Außenkantone,  ohne  Sitz  and 
Stimme,  betrachtet  werden  u.  s.  w. 

Zürich  drängte  mit  Hast  zum  Kriege,  w&hrend  Bern  immer 
zurückhielt.  Am  26.  Mai  1529  erschienen  die  Boten  von  Ben. 
Zürich  und  Basel  in  Aarau,  um  wegen  der  freien  Aemter  zu  unter- 
handeln. Zürich  wollte  nicht  leiden,  daß  Unterwaiden  in  Baden 
einen  Vogt  setze  und  sich  dessen  Erscheinen  mit  gewaffneter  Hand 
erwehren ;  Bern  aber  ermahnte  zur  Milde.  Seine  Sorge  erkennt  man 
aus  einem  Briefe  Berns  an  Aarau :  die  von  Unterwaiden  bewisend 
inen  groszen  schmach  und  tratz,  deshalb  si  in  sorgen,  es  nit  mAgen 
dulden.  So  dan  habend  die  lender  einen  pnndt  mit  den  Oesterichi- 
schen  gemacht  und  dorin  ein  unlidlichen  artikel  vergriffen,  was  si 
in  einer  eidgnoschaft  gewünnend,  solle  inen  dienen  nnd  wah 
über  userthalb,  solle  den  Oesterichischen  belieben.  Das  inen  alles 
gar  unlidlich  sampt  andren  eidgnoszen.  ZA  dem  habend  si  zA  Un- 
terwaiden inen  über  ir  zeichen  einen  galgen  gemacht  und  dobi  ge- 
sagt, alle  die  so  dem  göttlichen  wort  anhangend,  nit  für  eidgnoszen 
20  haben.  Dorum  wir  gerüst  sein  sollend  und  ze  erwarten.  —  Sin 
weiterer  Eintrag  eines  Briefes  von  Bern  an  Aarau  im  Rathsmanual 
lautet:  Unser  gn.  herren  habend  uns  aber  zu  geschriben ,  die  von 
ünterwalden  einen  vogt  w6llen  gen  Baden  setzen,  nach  der  Ord- 
nung, das  inen  gar  widrig ,  dewyll  die  von  Unter walden  sy  nit  für 
eidgnoszen  haben  wfillend.  Darum  unser  gn.  herren  inen  das  recht 
€rbotten.  Und  ob  sie  darüber  den  vogt  gen  Baden  setzend*»  wollend 
•i  mit  gwalt  weren;  darum  wir  mit  ernst  gerüst  sin  sollend  nnd 
all  stund  warten  und  sfillend  zwen  uszzüg  thün,  jeden  mit  60  mannen« 

Noch  einmal  suchte  Bern  Zürich  zum  Frieden  zu  bewegen. 
-Am  4.  Juni  hielt  Nikiaus  Manuel,  der  Maler,  Dichter  und  Staats- 
mann, ein  Mann,  wie  ihn  nur  die  Antike  und  die  Renaissance  her* 


LVU 

▼orbringen  konnte,  seine  schöne,  überzeugende  Rede,  worin  er 
IL  a.  die  trefflichen  Worte  sprach:  die  Eidgnossen  sjent  hertköpfig 
«id  eb  ei  gelt  usgebend,  sie  liessint  e  ein  Eidgnoschaft  undergon  . . . 
Wahrlich  man  mag  mit  spiesis  und  halbarten  den  gloaben  nit  in- 
f»ben.  —  Vergebens.  Am  8.  Juni  erließ  Zürich  die  Kriegserklärung 
aad  drang  gegen  Kappel  vor.  Da  durfte  auch  Hern  nicht  länger 
zfigenL  Es  bot  zwei  Fähnlein  von  Aarau  auf,  am  12.  Juni 
rückte  das  Hauptbanner  von  Bern  in  Aarau  ein  und  wurde  in  der 
Knute  einquartiert;  die  übrigen  Kontingente  in  die  verschiedenen 
Wirthshäuser :  zum  Ochsen,  zum  Hecht,  zum  Schwert,  zum  Wilden- 
nann and  in  die  Privathäuser.  Stunde  auf  Stunde,  Tag  auf  Tag 
4iierte  der  Ein-  und  Durchmarsch;  noch  am  Montag  rückten 
die  Basler»  600  Mann,  ein.  Am  Mittwoch  brachen  alle  auf  und 
rtekten  gegen  Bremgarten  vor.  Der  Bath  sorgte  für  gehörigen 
Proviant,  da  das  Heer  von  hier  aus  verpflegt  werden  mnüte. 
Der  Bath  traf  seine  Anordnungen,  Aarau  gegen  einen  Handstreich 
xa  schätzen.  Am  obem  Thor  führten  Hans  Megger  und  Marquart 
Inhoff  den  Befehl ;  bei  den  Büchsen  auf  dem  hoben  Turm  comman- 
«lirten  Wendili  Keßler  und  Hans  Arnold  Heilmann ;  beim  Rentzen- 
thor:  Hans  Pfister  und  Michel  Ulrich;  bei  den  Büchsen  auf  dem 
Rentzenthor :  Rudolf  Buchser ,  Ueli  Vytt  und  Caspar  Scherer ;  beim 
iarenthor :  Hans  üeli  Seman  und  Marquart  Zender ;  bei  den  Büch- 
sen zum  Gugenhürli :  Hans  Buchser,  Hans  Im  Hammer  und  Heini 
Trog;  bei  der  Schindbrücke:  Hans  Oettli,  Bollinger  und  Hans  Wernli; 
beim  Nüwenthurm:'Alt  Hans  Hammerschmid ,  Adrian  Haffner  und 
Budolf  Zobrist;  beim  Ankenkübel:  Rudolf  Seman,  Rudi  Hutmacher 
and  alt  Hans  Trog.  Die  fremden  Bettler  wurden  ausgewiesen  und 
ail«  verdächtigen  Personen  bei  den  Thoren  angebalten. 

Der  Verlauf  des  Krieges  ist  bekannt,  und  wie  es  den  Vermittlem 
gelang  den  Frieden  wieder  herzustellen.  Als  man  in  Aarau  die 
Freudenschflsse  von  Brugg  und  Lenzbnrg  hörte ,  ließen  auch  sie  ihre 
Bembarden  spielen.  Begierig  sog  man  jede  Nachricht,  die  aus  dem 
Lager  inkam,  ein,  und  ausführlich  weiß  der  Stadtschreiber  über  all 
^eie  Vorgänge  zu  berichten.  Es  war  ein  fauler  Frieden  und  schon 
ia  September  drohte  der  Krieg  vo|i  Neuem  auszubrechen,  da  die 
^  Orte  sich  weigerten,  die  Kriegskosten  zu.  bezahlen.  Defihalb  bot 
Btn  von  Neuem  12000  Mann  auf,  darunter  l20.Aarauer.    Dieber- 


Lvni 

nische  Regiemog  yerlangte   vom  Rath  von  Aarau   seine  MeinnngB* 
äaßemng;    worauf  die    Dreißiger   erwiderten:    Der   Tordning  halb 
dea  nszühens  si  man  willig  und  gefliszen,  yets  und  bienach  gewerlig 
und  unserem  yermSgen  nach  unterth&niklich  zA  zestan,  wie  woU  ir 
getrun genlich  und  ernstlich  bitt,    ir  gnad  so  wytt  es  mit  eren  f«r- 
antwurden  mdcbt,  all  mittel  one  kriegerisch  angriff  an  die  hand  i» 
nemen.     Dan  wir  uff  die   zit   mit  groszer   thüre  und  allen  des»  m> 
man  brnchen    soll    klein  getrengt  werden ,    auch  m&cht  hamai.  ein 
großer  nacbteil  unserem  verstand  noch  erwachsen,  dan  das  ir  ersam 
wysheit  bas  verstau  und  erwegen  mag  dan  wir,  hie  bi  bittende  an 
uns  nttt  ze  verargen.  —  So  urtheilten  auch  die  andern  Stftdte.    Die 
Aufmerksamkeit   Berns   wurde  aber  auf  andere  Dinge  gelenkt.     Im 
Herbst   griff  der  Herzog   von  Savoyen  Genf   an,   worauf  Bern   di^ 
ganze  Mannschaft,  150  Mann  von  Aarau,  aufbot  und  den  AngreÜer 
in  die  Flucht  jagte.     Die  Aarauer  schrieben  von  Genf  nach  Hanse: 
das  es  inen  glücklich  gange  und  zA  Genf  in  der  statt  mit  der  paner 
ligend  und  das  man  zwüschent  inen  um  einen  frieden  handle,  dan 
vill  botten  von  Eidgenossen  darin  handlend  etc.    Auch  zu  dem  Am* 
zug  der  Berner   nach   dem  Veltlin  gegen  den  Castellan   von  Musso 
1531  schickte  Aarau  seine  150  Mann. 

Die  V  Orte  weigerten  die  Hilfeleistnng  zu  diesem  Zug,  ein 
neuer  Grund  der  Erbitterung.  Noch  immer  hatten  sie  die  Kriegs- 
kosten  nicht  bezahlt,  weßhalb  Bern,  die  Sanraseligen  zu  zwingen, 
die  Verhängnng  einer  Frucbtsperre  gegen  sie  vorschlug.  Oefter 
fanden  deßwegen  in  Aarau  Verhandinngen  statt,  so  am  13.  Mai» 
13.  Angast,  im  September  und  am  4.  Oktober.  Der  Stadtschreiber 
machte  an  diesem  Tage  mit  einigen  seiner  Gäste  einen  Ausflug  anf 
die  Giselaflnh;  sie  aßen  und  tranken  dort  oben  und  genossen  die 
schOne  AusEicht,  welche  ein  Maler  aus  Zürich,  Hans  L5w,  der  in 
Aarau  mit  der  Bemalung  des  Thurmes  beschäftigt  war,  abzeichnete. 

In  Zürich  war  die  Aufregung  so  hoch  gestiegen,  daß  ein  Ads* 
bruch  der  empörten  Gemüther  unausbleiblich  war.  Auch  die  V  Orte 
konnten  diesen  Zustand  nicht  länger  ertragen,  denn  sie  waren  doreh 
die  Fruchtsperre  in  die  bitterste  Noth  gerathen.  Das  Unseligste» 
der  Bürger-  und  Religionskrieg,  welcher  die  Schweiz  auf  Jahrfaun* 
derte  zerklüftete  und  bleibend  schwächte,  brach  los,  von  Seiten  der 
Katholiken  mit  dem  Gefühl  des  bitter  erlittenen  Unrechts  geführt. 


ux 

Ton  der  andern  Seite  stürmisch ,  unordentlich ,  ohne  Begeisterung« 
DftB  ZOrcher  Heer  wurde,  da  alle  Vorsichtsmaßregeln  unterblieben 
waren y  umgangen,  die  Führer,  darunter  Zwingli,  erschlagen,  die 
üeberlebenden  in  die  schmfthlichste  Flucht  gejagt.  Nun  rief  Zürich 
Bern  zu  Hilfe  und  überhftufte  dieses  mit  Vorwürfen.  Allein  die 
Bevölkerung  war  dem  Kriege  abgeneigt  und  nur  mühsam  brachte 
Bern  ein  Heer  zusammen.  Am  10  Oktober  sandte  der  Vogt  von 
Lenzburg  die  Botschaft,  die  Luzerner  seien  aufgebrochen,  Aarau 
möge  ihm  eiligst  90  Mann  schicken.  Dies  geschah  und  schon  um 
zwei  Uhr  rückten  die  Aarauer  aus.  Am  Freitag  den  13.  Oktober 
Ueh  das  bernische  Heer  in  Aarau  seinen  Einmarsch,  am  Samstag 
die  Bundesgenossen.  Bin  Theil  des  Heeres  rückte  am  Montdg  vor 
Mari,  wo  sie  alle  Götzen  und  Kirchenzierden  zerstörten,  der  andere 
Tbeil  stieß  bei  Baar  zu  den  Zürchern.  Die  V  Orte  bezogen  um 
Zogerberg  ein  festes  Lager  und  erwarteten  in  sehr  günstiger  Stel- 
lung die  Feinde.  Allein  das  Heer  der  Verbündeten  war  trotz  der 
SQDierischen  Stärke  in  sich  uneinig,  wenig  kriegslustig,  schlecht  ge- 
rüstet und  noch  schlechter  geführt.  Als  sie  am  23.  Oktober  einen 
Angriff  wagten,  wurden  sie  noch  auf  dem  Vormarsch  von  den  er- 
bitterten Bauern  jämmerlich  in  die  Flucht  geschlagen.  Das  berni- 
nische  Heer  zog  sich  darauf  hin  nach  Bremgarten  zurück  und  ein 
Theil  nach  Zofingen,  aber  in  der  kläglichsten  Verfassung. 

Das  Zürcher  Landvolk  unterhandelte  auf  eigene  Faust  mit  den 
Ländern.  Am  20.  November  kam  der  Friede  zu  Stande ,  welcher 
den  Statusquo  bestätigte,  nämlich,  daß  man  jeden' bei  seinem  Glau- 
ben lasse,  die  Bünde  halte  und  in  den  gemeinen  Herrschaften  nicht» 
Neues  einführe.  So  gingen  die  'freien  Aemter  zum  Unheil  des 
Vaterlandes  für  die  Reformation  verloren,  was  namentlich  noch  heute 
im  Hinblick  auf  die  verworrenen  Zustände  im  Kanton  Aargau  zu 
beklagen  ist. 

Der  Friede  brachte  im  ganzen  Lande  eine  unruhige  Bewegung 
benror.  Das  Volk  war  müde  und  verurtheilte  die  kopflose  Politik, 
leiaer  Führer.  In  Zürich  schloß  die  Regierung  mit  dem  Volk  eine 
Uebereinkunft,  der  Kappelerbrief,  worin  der  Rath  versprechen  mußte, 
Aor  friedfertige  Prädikanten  anzustellen.  Ueberall  erhob  die  Re- 
aetion  ihr  freches  Haupt.  Auch  in  Bern  wühlten  die  Anhänger  dea 
.^ten  Glaubens,  darunter  die  vornehmsten  des  Rathes«  Sebastian  von 


LX 

Dießbach  a.  a.  Schon  beim  Abschluß  des  Friedeiis  hatten  äich  dii 
Hanptleute  and  Rottmeister  des  bernischen  Heeres  zu  Aaraa  Ter 
^mmelt  nnd  eine  Reihe  yon  Beschwerden  aufgesetzt.  Sie  wwtäen 
aber  yon  der  Regierung  abgewiesen.  Nach  dem  Frieden  Tersnobtei 
Thun  und  Burgdorf  einen  einmüthigen  Beschluß  aller  Aemter  gegen 
Bern  durchzubringen.  Auch  Aarau  wurde  zu  einem  Tag  nioii 
Bern  auf  den  4.  Dezember  eingeladen  und  schickte  den  Janker  too 
Heydeck  und  Marquart  Zender.  Man  forderte  strenge  Maßregein 
gegen  unruhige  Prediger,  Schutz  der  alten  Freiheiten,  Verantwor- 
tung der  Regierung  wegen  der  verhängten  Sperre  und  des  Krieges, 
Entfernung  der  Geistlichen  aus  dem  Ehegericht,  Theilnng  der  Kloster- 
güter, freien  Kauf  und  Handel,  Erleichterung  der  Gerichtskoeten, 
Aufhebung  des  kleinen  Zehntens  und  Amnestie  fdr  die  Urheber  dieser 
Forderungen.  Da  aber  nicht  alle  mitmachten,  so  fielen  die  weit- 
gehenden Hoffnungen,  Vertretung  der  Länder  und  der  Städte  im 
Rathe  u.  a.  ins  Wasser.  Bern  antwortete  am  6.  Dezember  auf  die 
Forderungen  mit  Wttrde  und  gab  namentlich  darin  den  Volks- 
wünschen,  ähnlich  wie  in  Zürich  nach,  indem  es  yei*sprach,  soviel  als 
möglich  nur  Einheimische,  keine  Fremden,  zu  Geistlichen  zu  wäbkn, 
diesen  die  Schmähungen  zu  verbieten  und ,  was  das  Wichtigste  ist, 
keinen  Krieg  mehr  anzufangen  und  kein  Bündniß  mehr  zu  schließen 
ohne  Anfrage  beim  Volke. 

Die  hochgehenden  Wogen  verliefen  sich  allmählich  und  es  trat 
Ruhe  ein.  Das  Hauptaugenmerk  der  Regierang  war  nun  auf  'die 
innere  Organisation  des  Staates  und  der  Kirche  gerichtet.  Die  Chor- 
gerichte wurden  nun  allenthalben  eingeführt;  sie  hatten  Competenz 
in  allen  Glaubensfacben  und  ihnen  stand  die  Ueberwachung  der 
Sittengesetze  zu.  Ein  stattlicher  Folioband  des  Stadtarchives  ent- 
hält die  Satzungen  des  Oborgerichbes  in  Aarau  aus  jener  Zeit.  Sie 
documentieren  den  allem  frischen  Leben  und  jeder  freien  Bewegung 
abholden  finstern  Geist  der  kleriKalen  Gesetzgeber.  Abgesehen  von 
ärgern  Verbrechen,  wie  das  verpönte  Zutrinken,  Vergehen  gegen 
die  Sittlichkeit,  wurde  jede  noch  so  barm  lose  weltliche  Freude,  wie 
Singen,  Tanzen,  Spielen  strenge  geahndet.  Peinliche  Gesetze  be- 
atimmen  die  Art  der  Kleidung,  die  Zahl  der  Gedecke  bei  Gast- 
gelagen etc.  Mit  bewußter  Absicht  wird  der  frische,  sinnliche  Trieb 
im  Volksleben,  dem  die  katholische  Kirche  von  jeher  Vorschub  ge- 


Lxr 

lektet  hat,  anterdrttckt.     Wie  in  der  Kirche  kein  Bild,  keine  leb-* 
luUle  Farbe,  keine  Mnsik  auch  dem  Gemüthe  der  Menschen  Nahrung 
bieten   durfte,   die   kahle   nüchterne,   mit   bissigen  Ausfällen  gegen 
Andersdenkende  reichgespickte  Predi  gt  allein  dem  religiösen  Bedfirf- 
nift  genfigen  sollte,  so  sollte  auch  im  Privatleben  die  Phantasie  mög« 
liehst  unterdrückt  werden.     Die  Reformation  unterdrückte  das  fröh- 
liche Volksleben  mit  seinen   zahlreichen    heitern  Festen   und  alten 
Gebr&uehen ,    sie  verbannte  die  bunten  Farben  ;   das  Leben   erhielt 
einen  grauen ,    dfistem  Anstrich.     Nicht  daß  dies  gleich  mit  einem 
Schlag  eingetreten  wäre.     Im  Gegentheil,  im  Anfang  des  XVI.  Jahr- 
boaderts  weht  ein  fröhlicher  Geist  durch  das  Land.     An  mancherlei 
Gelegenheiten  sich  gütlich  zu  thun,    fehlte  es  nicht;   Schützenfeste, 
gegenseitige  Einladungen  der  Nachbarstädte  mit  gewaltigen  Schmau- 
senien,   Jugendfeste  und  Schauspiel  Vorstellungen  ,    ausgeführt  von 
den 'Jünglingen  der  Stadt  unter  großem  Zulauf  der  Nachbarschaft 
Q.  B.  w.  wechselten  ab.    Zahllos  sind  die  Bestrafungen  wegen  Bruches 
der  Sittengesetze,  ein  Beweis,  wie  wenig  Wurzel  diese  noch    gefaßt 
liaftten;  sie  beweisen  auch,  wie  sehr  der  Luxus  gegenüber  der  frü- 
hem Zeit  gestiegen  war,   denn  die  erste  Hälfte  des  XVI.  Jahrhun- 
derts  ist  zugleich  eine  Zeit  eines  außerordentlich    wirthschaftlichen 
Anfocbwunges.     »^Wie    die    Städte    durch    schöne   Bathhäuser    und 
reiche  Kommagazine,  ktlnstliche  Wasserleitungen  und  herrliche  Brunnen 
sich  auszeichneten,    so  prangten  die  Kirchen  mit  ihren  überreichen 
Gold-  und  Silberkronleuehtem  und  andern  Schätzen,  so  glänzten  die 
Adels-  und  Kaufinannshäuser  mit  ihren  kunstvollen  Oefen,  ihren  schön 
getäfelten  Wänden,    ihren  reich  geschnitzten  Tischen   und  Stühlen, 
imd  bis  hinunter  in  das  Bauernhaus  drang  die  breitere  behaglichere 
Ub^nsweise;  schöne  Krüge  und  Gläser,  gute  Betten  und  Schränke, 
feidier  Linnenvorrath ,   blankes  Zinngeschirr  waren  weit  verbreitet. 
Die  neuen  Genußmittel,  die  fremden  Gewürze  wurden  in  solch  stei- 
gendem Maße  verzehrt,    daß  die   Lobredner  der  guten    alten  Zeit 
nicht  Worte   genug  finden,   über    diese  Verschwendung  zu  klagen. 
IKq  Kleidung  Wurde  gerade  gegen  1500  eine  viel  reichere,  üppigere. 
Die  honten  Farben   und  feineren  Stoffe  drangen  bis  in  die  untern 
fassen.     Sebastian  Frank  klagt  über  die  elsässischen  Bauern,   daß 
sie  nicht  mehr  Zwilch  tragen  mögen,  sondern  lündisch  und  mechlisch 
'I'scb  verlangen.     Die  Ansprüche   an  die  Feinheit  und  Zubereitung 


LXII__ 

der  Gewebe  wurden  ganz  andere.  Man  trug  viel  mehr  Seide  und 
Sammt.  Nicht  nrnsonst  rdgt  der  Reichsabachied  von  1530/  daft 
dnrch  die  gdlden  Tttcher,  Sammet,  Damast,  Atlas,  fremd  Tneh  aad 
köstliche  Bireten  ein  ttber!>cbwllnglich  Geld  ans  dem  Land  geflUirt 
werde.  Luther  meint,  das  unordentliche  Wesen  mit  Kleidang  und 
Fracht,  so  jetxund  im  Schwang  gehe,  mUsse  fromme  Leate  sehr  ärgern/'* 

Gerade  dieser  Beschränkung  nnd  Bevormundong  wegeilt  wie  sie 
die  reformirten  Regierungen  ausznttben  pdegten,  waren  Viele  dem 
Keuen  abhold.  Die  Stadt  hatte  durch  die  Umwülzung  gegenflber 
Bern  wiederum  an  Selbständigkeit  eingebüßt.  Auch  traten  in  Folge 
<ler  Trennung  der  Schweiz  in  eine  katholische  und  eine  reformirte 
allerlei  Verkehrsftörungen  ein,  welche  Aarau  stark  berührten.  Ins- 
besondere der  Adel  in  Aarau  war  der  Reformation  und  dem  bemi- 
sehen  Regiment  abgeneigt.  Zudem  gab  sich  in  der  Stadt  eine 
populäre  oder,  wie  wir  sagen  würden,  demokratische  Bewegung  kund, 
welche  den  Adel  ganz  aus  dem  Rathe  entfernen  wollte.  Dies  geschah 
im  Jahr  1534  in  Folge  eines  wunderlichen  Vor^Ules.  Die  Bürgerschaft 
beschloß  den  Auslchluß  aus  dem  Rathe  und  den  Dreißigern:  in 
ansächen  das  sy  um  angliche  ires  Standes  euch  mit  irem  absandren 
dem  gemeinen  man  viel  glägen  und  snndeilich  euch,  das  sj  diser 
zit  nit  gar  göttlichem  wort  anhengig  etc.  Infolge  dessen  wanderten 
viele  Familien  aus,  wie  ja  überhaupt  von  den  Geschlechtem  des 
Xm.,  XIV.  und  XV.  Jahrhunderts,  von  den  Schultheßen,  Wiggen, 
Rore,  Trutmann,  Seon,  Stieber,  Trülierej,  Sumer,  Zürcher,  Segenaer 
etc.,  welche  der  Stadt  ihre  Schultheißen  geliefert  hatten,  keines  mehr 
vorhanden  war,  vielmehr  neue  an  ihre  Stelle  getreten  sind.  Vom 
Adel  blieben  nur  die  von  Lutemow  und  Heidegg,  welche  beide  dem 
Gemeinwesen  als  Schultheißen  und  Bäthe  getreue  Dienste  geleistet 
hatten  nnd  nun  jenen  Aus  Weisungsbeschluß  mit  Recht  als  Beleidigung 
empfanden.  Sie  drohten  im  Jahre jl  539  die  Stadt  deswegen  in  Bern 
verklagen  zu  wollen,  worauf  der  Rath  jenen  Beschluß  wieder  xnrück 
nahm. 

Wir  müssen  verzichten,  ftnf  die  Schicksale  der  Stadt  im  Verlauf 
des  XVI.  Jahrhunderts  näher  einzugehen  und  wollen  uns  begnügen, 


^  I.  übrigeDB  die  drastischen  Schildenmgen  der  überhandnehmenden 
Prunksucht  bei  Valerius  Anshelm,  Bemerchronik. 
*  8.  Scbmoller  1.  c.  p.  498  f 


LXin 

iwei  Momente  von  Bedentong  näher  za  beleuchten  nnd  zwar  mit  den 

eigenen  Worten  des  Berichterstatters.   Im  Jahre  1657  erhielt  Aaraa 

Oekigenheit  seinen  christlichen  Glauben  und  Menschenfreundlichkeit 

in  foUem  Lichte  zn  erweisen,  denn  durch  die  Verfolgungen  der  blu- 

tigsn  Maria  in  England  ergoß   sich  ein  ganzer  Strom   armer   Exu- 

knten     Ober   die  protestantische  Schweiz    und    fand    überall     die 

«ofopfernngsvoUste  Theilnahme ;  so  auch  in  Aarau.   Hans  Dür  erzählt : 

flienaeh  volgent  die  namen,  geburt,  stet,  gebiet  und  herrschafben 

tller  deren  umb  des  CTangelions  willen  vertriebnen  Engellenderen, 

10  Yon  einem  ersamen  schultheisz  und  rhat,  sampt  einer  gmeind  der 

«Utt  Arouw  uffgenommen  und  beherb&rget  sind  worden  mentag  nach 

Jacobi  anno  1557. 

Mileus  Coverdal,  geboren  in  einer  stat,  heist  uff  englisch  Jörg, 
latine  Bboracum,  diser  ist  Eziserenser  biscbof  gsin;  mit  einem  wib 
und  2  kindt 

Thomas  und  Johannes  LeFenis,  gebrflder,  geboren  uff  eim  hoff, 
kist  Lerer,  ligt  in  Lancastrenser  herschafb;  sy  habent  gestudiert  zA 
Guitabrigia.  Thomas  ist  der  Engellendischen  gmeindt  zu  Arouw 
predicant  gsin  und  bj  mir  in  minem  husz  anderthalb  iar  und  sin 
Mder  Johannes  40  wuchen  zA  herb&rg  gsin. 

Johannes  Pretti,  geboren  in  eim  dorf  heist  Grawenest,  nit  feer 
von  der  »tat  Bedfort  in  Härfordenser  herschaft  gelägen,  diser  hat  zA 
London  an  kAnig  Eduarden  hof  gedient,  ist  30  wuchen  by  mir  zher- 
Ui^  gsin  nnd  ze  disch  gangen;  sin  wib,  ein  kindt. 

Johannes  Arodleua,  von  edlem  stammen  geboren  in  der  herschaft 
Somerset,  hat  zA  London  an  des  kflnigs  hof  gewonet;  sin  wib,  2  kindt, 
ein  junpfirow. 

Thomas  Allyn,  geboren  zA  Canterbery,  hat  gewonet  in  einem 
^  heist  Dower;  sin  wib,  ein  kindt,  sin  sphwftster  ein  kindt. 

Bychardt  Prowdt  geboren  zA  Canterbery,  hat  in  einem  dorf  ge- 
wonet heist  Feuersam. 

Bobert  Potonal,  geboren  in  der  hei-schaft  Dorset«  aber  er  hat 
^  Cales  gewonet;  sin  wib,  3  kindt. 

Thomas  Tnrpyn,  geboren  und  gewonet  zA  Cales;  sin  wib,  2  kindt. 

Rychart  Lochern,  natos  in  Wocesterenser  herschaft,  aber  wonet 
in  Cales;  sin  wib,  7  kindt,  ein  junpfrow. 


I 


Walter  Kelley,    geboren  in  Dewonenser  gebiet,   aber  wonet  in 
Cales;  sin  wib,  2  kindt. 

Philip  Nicols,  geboren  in  eim  dorf  heist  Ilfarcam,  in  Dewoneiifier' 
herschaft;  sin  wib. 

Wilhelm  Bettes,  geboren  in  Suffolcenser  herschaft,  bat  gewonei 
in  eira  dorf  heist  Hadelea  ;  sin  wib. 

Wilhelm  Gheston,  natus  in  SufTölcenser  herschaft,  aber  gewonet 
zu  Hadelea. 

Richart  Ooock    |  sindt  in  Saffolcenser  herschaft  geboren  und  ge- 

Rychart  Plesto  )  wonet  in  Haddelea,  mit  ihren  wibern. 

Thomas  Uepchier,  natos  in  der  herligkeit  Essex,  aber  gew<met 
in  der  statt  Bokinge;  sin  wib,  2  kindt. 

Antboni  Rabson,  geboren  und  gewonet  in  eim  Dorf,  heist  Gheni- 
fort,  sin  wib,  6  kindt. 

Georgias  Cheston,  geboren  in  dem  dorf  Chensfort. 

■Heinricas  Wud,  gewonet  in  dem  dorf  Dower,  dise  herschaft 
heist  Cantia,  nff  englisch  Kent;  sin  wib,  3  kindt. 

Edmondt  Barcker,  geboren  in  eim  dorfHasting  genant, .  Kgi  ia* 
der  herligkeit  Sassex;  sin  wib,  ein  kindt. 

Roger  Hart,  diser  ist  von  w&gen  siner  lang  w&renden  kranek» 
heit^  ouch  den  laft  z&  endren  gen  Basel  gezogen,  daselbs  gestorben; 
sin  wib  und  ein  manbaren  sun. 

Anthoni  Wolmer,  geboren  in  eim  dorf  heist  Schwinshet,  ligt  in 
der  herligkeit  Lingkon;  diser  ist  edel  gsin  der  gebart  halb,  aber 
das  sin  vor  der  Verfolgung  als  verthon,  ist  also  von  der  englischen 
gmeindt  ern&rt  worden,  dergägen  ist  er  inen  gelonffen  und  gedienet 
mit  arbeiten. 

Thomas  |  Dibney,   sindt  geboren   in   eim  dorf  heist  Colcester; 

Wydow   i  2  kindt. 

Richart  Tetersal       )   ,.       ,        .    .    .     r  .        «  j^ 

^,  xir    1.    X      f  dise  dry  smdt  m  Lancastrenser  hersehaft 

Thomas  Warberton  >  "^ 

Rychart  Unsworth    \  K«*^""'  '^■"  «»•»•"• 

Rowland  Wilkinson  ein  iunger  gsel,  hat  kein  wib,  kindt  noch 

früntschaft  ghan,  alhie  gestorben. 

Thomas  Hopkins,  hat  zft  Basel  gewonet,  ist  nit  &i^  staridk  biebar 
komen,  die  gmeindt  zA  besuchen^  und  alhie  gestorben« 
Robert  Harleston. 


Boger  Aston,  ein  alter  man,  geboren  in  der  herscbaft  Oantia, 
ftt  zu  Cales  gewont. 

Motber  Warden,  ein  alte  wytwen,  ist  des  obgmUten  Thomas 
epchiers  frowen  mütter  gsin. 

Adams  Wydoo,  ein  wjtwen. 

Alice  Roo,  ein  gstandene  manbare  docbter. 

Samma  aller  deren,  so  in  Aroaw  beherberget  worden,  als  ob- 
mildet  93  personen. 

Als  nun  dise  obemempten  personen  erfaren,  dasz  ir  yenrolgerin 
ad  künigin  Maria  (welche  wol  mag  gnempt  w&rden  die  ander  bl&t- 
Qntige  nnd  grnsame  tyrannisch  Yesabel)  gestorben  w&re,  handt  sj 
[q  hoffaong  empfangen,  die  thftr  ires  vatterlandts  sftl  inen  widemmb 
San  stan,  habent  sj  also  hiemff  angfangen  yon  Aronw  zescheiden, 
ie  ersten  nf  dem  16.  tag  jenner  im  1559  jar,  die  andren  aber,  die 
7  ]»j  von  vile  w&gen  der  kindern  nit  mögen  in  einem  hoffen  hüben, 
ladt  sy  gmachsam  ein  andren  nach  von  Aronw  verrackt ,  also  das 
ie  letsten,  als  nemlich  die  wolw&ber,  am  ersten  fasten  zystag  nnd 
lorndes  am  mitwochen  oach  in  disem  59.  jar  von  hinnen  gscheiden. 
lot  8ye  ir  gleitsman,  g&be  inen  ein  glückliche  frftliche  heimfart  nnd 
riuüte  sy  und  uns  in  warem  beständigem  glonben.   Amen!  Amenl 

Yetz  volgent  die,  so   von  der  Engell&ndischen  gmeindt  hie  z& 
ürouw  gestorben  sindt: 

Bowland  Wükinson;  Jftrg  und  Hans  üpchier  gebrdder,  sindt 
Choman  üepchiers  sAn  gsin. 

Eleasar  Pownold,  ist  Robert  Pownolds  sun  gsin. 

Eleazar  Wood,  ist  Heinrichen  Woods  sun  gsin. 
Thomas  Turpin,  der  jung,  ist  des  alten  Thoman  Turpins  sun  gsin. 
Thomas  Hopkins. 

Also  sindt  deren,  so  von  den  EngelUnderen  alhier  in  Aronw  ir 
iben  geendet,  8  person. 

(Jeher  die  große  Pest  des  Jahres  1564  berichtet  derselbe  Hans  Dür : 
Hienach  volget  die  fiil  deren,  so  got  der  her  in  der  zyt  siner 
Bomsflchung  zu  Arouw  mit  pestilentz  von  diser  zyt  beruft: 

Dm  liechtm&sz  desz  64.  jars  hat  uns  der  almächtig  gütig  got 
Uigiangen  in  Arouw  mit  pestilentz  heimsuchen  und  sindt  von  gnempter 
tyt  bisz  ongf&rlich  gägen  sanct  Bartolomeustag  nit  mer  gestorben 
^ 22  personen. 

4tv  Stodt  AaMn.  T 


Lxvm 

ligen  zyt  osz  diser  atigstgrAben  and  ellendt  diser  wftlt  goftdigkHdi 
erlftsen  und  dise  sin  yetzerzOIte  heimsAcbong  uns  zur  büsz  und  bes- 
serung  leite  und  diene.  Dan  wir  ye  nacbmals  bekennen  mttaeDt, 
die  wyl  so  yU  junger  unschuldiger  kindlin  (der  begangen  und  dStt- 
licben  sündt  halber)  hingnon  sindt ,  dasz  es  umb  unsert  willen  ge- 
scb&ben  sye  und  got  uns  als  den  Iftuwen  disere  unschuldige  limhle 
vorgeschlagen  habe.  Doch  so  ist  ouch  hiemit  disere  jogent  aller 
not  und  beschwärden,  so  sy  noch  hettent  erlyden  mflssen,  entladen 
worden  und  zerftwen  gesetzt,  damit  kein  bosheit  iren  verstand  fer* 
rücken  mftge.  Got  wAl  uns  sin  gnadt,  liebe  und  gheimnus  sft  er- 
khennen  gäben.  Fiat !  fiat !  Wyter  ist  ouch  zewOssen ,  das  in  di- 
sem  obemempten  st&rbent  von  einanderen  gescheiden  sind  114  ee- 
mftntschen.  Doch  sindt  in  diser  zal  18  ee,  beide  man  und  wyb) 
hingnon  und  vergraben.  Gott  verlyhe  inen  allen  ein  frShliche  ood 
s&lige  uferst&ndtnusz.     Amen! 

0  her,  du  hast  mit  yets  gmaltem  todd 

Manchen  erl68t  usz  iamer  und  nott 

Und  sy  begabt  mit  ewiger  fioadt, 

Ouch  entladen  aller  hartsäligkeit. 

flilf,  dz  wir  ouch  salig  mogent  starben 

Und  nit  mdOent  ewigklich  verdarben. 

Dan  ich  hoffen  die  ewige  bannhertzigkeit. 

Obglich  dem  löuwen  dz  l&mble  vorgeschlagen, 

Wil  ich  doch  an  diner  gute  nit  verzagen. 

Durch  din  gute  und  getruwen  bistandt 

Wollest  mir  helfen  ins  rächt  vatterlandt, 

Ouch  erlosen  udz  diser  nodt  und  zyt, 

Dan  ich  hoffen  es  sye  nit  mer  wyt, 

Und  samlen  zur  gläubigen  schar. 

0  her  hilf!  dasz  es  warde  war! 

Und  gib  ouch  minen  wyb  und  kinden, 

Das  sy  din  rych  hie  m6gent  finden 

Sampt  allen  mdntschen,  ouch  minen  fründen. 

Ouch  wollest  sy  dir  hie  also  inlyben, 

Dasz  sy  in  diner  huldt  mogent  belyben. 

W611est  uns  hiemit  gn^digklich  bewaren, 
«  Und  in  dinem  friden  lassen  von  hinnen  faren, 

Ouch  samlen  zu  der  englischen  schar. 

Diese  Pest,  verschiedene  Brände,  die  Stockung  des  Verkehrs, 
die  immer  drückender  werdende  Herrschaft  Berns,  alles  das  trog 
dazu  bei,  die  Stadt  zu  schädigen  und  zurück  zu  bringen.  Welcho» 
Eindruok  aber  Aarau  noch  gegen  Ende  des  XVL  Jahrhunderts  auf  d«^ 


LXIX 

Gremdeii  Wanderer  machte,  mtige  der  Bericht  des  weitgere'sten,  viet^ 
erfahrenen  Basler  Bathsherren  Andreas  Ryff*  zeigen: 

Ein  gute  meil  wegs   unter  Arburg  hinab  ligt  auf  der  rechteii 

Seiten  der  Aren  die  zierlich  und   wolerbaute   statt  Arauw;   sie  ist 

nicht  gar  überaus  alt,  aber  so  gar  mächtig,  wohl  und  lustig  erbauwen, 

als  axtgpfahr  eine  in  Helvetia  erfanden  wird,  nach  irer  große.  Darzu 

bef&rderet  sie  auch   die  natur  desz  lieblich  landts  und  gelegenheit 

und  der  8ch5n  durchlaufend  bach.    Sie  stehet  auf  dem  platz  der  gar 

uralten  vestnng  Bore.    Die  statt  Arow  ist  an  und  neben  der  vestung 

Bore  gebauwen   worden,   welche  veste   noch  ^a  verblieben  ist  und 

ward  von  den  fCirsten  von  Oesterreich  zu  einem  fluchthaus  der  misse- 

titem  gemacht   und    befrejet,   deswegen  auch  der  freyhof  genandt 

worden. 

Es  hat  dise  statt  ein  herrliche  policey,  was  einer  statt  gebttret; 
sie  bat  ir  eigen  paner  und  ist  der  drei  gefrejten  statten  im  Ergöw 
eine.  Sie  wird  geregiert  durch  einen  Schultheißen  und  rat  aus  irer 
eigenen  burgerschaft,  hat  gdt  gericht  und  recht,  ist  aber  der  statt 
Bern  undertan. 

Dise  statt  ligt  gar  in  einer  lustigen  und  güteu  glegenheit  lands 
ifflErgOw;  sie  hat  fleisch,  fisch,  gvögell,  käsz  und  ancken,  wein  und 
bm  ein  gntig,  gesunden  lufts,  ein  hübsch  grad  imd  freudig  volk, 
^  fremden  lenten  vil  ehrliche  geselschaft  leistet.* 


*  Zirckel  der  Eidgenossenschaft,  Hb.  der  vaterländischen  Bibliothek  in 
Baiel  fol.  p.  98  ff. 

*  Am  Bande  diese«  Abschnittes  steht:  Aranw  ein  schmal tzgrüben. 


»  I 


UßKüNDENBUCH 


DER  STADT    ÄARÄU 


1259—1517. 


1.*  Arrowe  1259  November  4. 

Graf  Rudolf  von  Habsburg  genehmigt  den  Verkauf  eines  Gutes 
in  Ibenmose  seitens  seines  Dienstmannes  H.  von  Wangen  an  das  Gottes- 
haus Beromünster. 

Herrgott  Geo.  II.  356.  vgl.  Böhmer,  1 .  Ergänzungshefb  zu  den  tteceaten 
de«  Kaiserreiches  von  1246-1313  p.  464. 

1.**  ze  Arow  1265  August  31. 

Graf  Rudolf  von  Habsburg  macht  eine  Richtung  zwischen  dem 
Kloster  SchOnenwerd  und  dem  Herrn  Gerhard  von  Goeskon. 

Neugart  Cod.  Alem.  II,  257.  Soloth.  Wochenblatt  1821  p.  379.  vgl. 
Böhmer  1.  c.  p.  466. 

1.  Die  Grafen  von  Habsburg  Rudolf  der  Landgiaf  im  £l8aCz ,  Gotirid 
und  Eberhard  verkaufen  aus  dringender  Noth  der  Herrschaft 
Kiburg  den  Bürgern  von  Aarau  Aecker  im  Aarauer  Felde  um 
58  Mark  Silber.    Aarau  1267  Januar  25. 

Nos  R^dolfiu  Alsacie  lantgravius  et  nos  Gotfiridus  et  "Eherhardus 
comites  de  Habisburc  notum  facimus  uni|versis  presentes  litteras  in- 
^eetoris,  qöod  nos  civibus  de  Arowe  propter  magnam  et  evidentem 
ueeessi  ■  tatem  dominii  de  Kiburc  dedimus  et  vendidimus  quosdam  agros 
atos  in  campo  Arowe,  quiannu  |  atira  reddunt  37  modios  tritici  et 
Iqo  quarta]ia^<f)ro  quadam  summa  pecunie  in  utilitatem  et  usus  dominii 
uanifeste  conversam,  videlicet  pro  quinquaginta  et  octo  marcis  argenti 
flbi  et  suis  heredibus  proprietatis  titulo  quiete  et  pacifice  perj^etuo 
possidendum  et  de  dictis  agris  et  eorum  venditione  seu  traditione 
tenemur  dictis  civibus  et  suis  heredibus  legittimam  prestare  warandiam 
^uoasque  Anna  pupilla  filia  inclite  recordationis  Hartmanni  comitis 
iünioris  de  Kiburc  ad  annos  pervenerit  pubertatis.  Cum  autem  dicta 
Papilla  pubertatis  annos  conscenderit ,  procurare  tenemur  bona  fide» 
qwd  dicta  pupilla  sponte  non  coacta  dictorum  agrorum  venditionem 
*tt  traditionem  dic^s  civibus  a  nobis  factam,  ratam  habeat  atque 
finnam  et  propria  manu  cum  consensu  advocati  sui,  qui  tunc  pro  tem- 
pore iuerit,  omnia  faciat,  que  dictis  civibus  ad  emptionem  dictorum 
»grorum  visa  fnerint  ezpedire,  ne  dicta  venditio  seu  traditio  valeat 
"Titan  vel  aliquatenus  impediri.  Insuper  profitemur  nos  seraoto  quolibet 
^ttdis  scrupulo  dictis  civibus  promisisse,  quod  si  dictam  pupillam 
"^  contingeret,  quod  absit,  ante  quam  dictorum  agrorum  venditio  seu 

Aarauer  ürknndenbnch.  1 


2  [ItM 

traditio  ezpediretur  dictis  civibus  prout  superios  est  ezpressam,  quod 
omnia  bona  quo  reliquerit  in  nostra  lenebimor  potestate  usqae  dim 
heredes  dicte  papille  dictonun  agroram  venditioneni  aeu 
dictis  civibus  fieu^tam  ratificent  et  confirment,  sicat  de  pnpilla 
£ata  est  superius  annotatmn. 

Testes  sunt  hü:  dominus  Wal.  de  Eschibach,  dominus  Ger.  de 
Gozincon  nobiles;  P.  de  Hunaberc,  E.  de  BAda,  üol.  de  Rubegga, 
L.  de  liebegga,  B.  Barhant,  H.  de  Sch&nenw«:iy  B.  de  Hailewil, 
üol.  et  Cftno  de  Vilmeringin,  B.  de  Hottiagin,  mifites ;  GAno  et  Ar. 
de  liiebegga,  M.  et  Rdde  de  Battensoltz,  Hartmanus  de  Trostberc  et 
alii  quam  plares.  Et  in  huios  rei  testimoniom  presentes  littens  de- 
dimus  dictis  civibus  sigilloram  nostromm  munimine  roboratas. 

Datum  Arowe  anno  domini  1267  in  oonversione  beati  PlatilL 

Siegier:  die  drei  Grafen;  Siegel  hängen. 

Copialbnch  d.  109  ff.  Uebersetrang  daselbst  p.  461M/4  ff.:  abgedmckl 
im  Solothumer  Wochenblatt  1827  p.  421  ungenau;  vffL  Kopp  II,  X 
p.  575  f:  Kurz  und  WeiOenbach ,  Beiträge  zur  Geschichte  und  Literatur, 
Aarau  1846,  I  p.  547.  Böhmer  1.  c.  p.  467.  Fontes  rer.  Bemens.  II  675 
nr.  615. 

1.***  Arow  1267  August  28. 

Graf  Rudolf  von  Habsburg  nrkundet   in  Aarau. 
Herrgott  Genealogia  II  403,  vgl.  Böhmer  1.  c.  p.  467. 

2.  Schultheiß,  Rath  und  Gemeinde  von  Aarau  schenken  den  Frauen 
von  Schännis  eine  ihnen  gehörige  Hotstatt,  um  daselbst  eine 
Ansiedlung  zu  errichten.    Aarau  (in  are\)  1270  Februar  26. 

Universis  Christi  fidelibus  Rüdolfus  scultetus,  consules  et  uni- 
versitas  civium  in  Arow  salutem  et  rei  sub  |  Scripte  noticiam.  N( 
gesta  hominum  in  tempore  simnl  cum  tempore  a  memoria  hominun 
excidant,  |  necesse  est  ea  per  scripture  testimonium  ad^,  iiosterorun 
noticiam  pervenire.  Qua  propter  omnibus  et  singulis  innotescat,  |  quod 
nos  ad  honorem  dei  et  propter  nostrarum  remedium  animarum  con- 
ventui  devotamm  in  Christo  sororum  dictarum  de  Schennis  aream 
comunitatis  nosti*e  sitam  inter  mumm  castelli  nostri  memorati  ei 
fluvium  Ararim  ad  faciendam  in  ea  habitadonem  conpetentem  eisdem 
cum  omni  iure,  quod  in  ipsa  habuimus,  libere  contulimus  unanimiter, 
sponte,  publice  et  expresse,  ut  ibi  ÜEunulentur  doniino  Jhesu  Christc 
et  ut  nos  participes  simus  omnium  bonorum,  que  per  eas  üunt  do« 
mino  concedente.  In  cuius  rei  testimonium  presens  instrumentum 
dedimus  eisdem  sigiUi  nostri  munimine  roboratum. 

Acta  sunt  hec  in  area  supradicta  anno  domini  1270  in  die  cinerom 
indictione  terciadecima  presentibus  quorum  nomina  sunt  hec:  RA- 
dolfus  scultetus,  Rüdolfus  de  Endivaelt,  Johannes  de  Seon»  Heinricus 
GürÜaer,  üolricus  Stiebaer,  Wemhei'us  an  dem  Grunde,  Burchardm 
de  Altpürron,   üolricus  Viltrdsch,  Ludwicus  de  liCnzburc:    consules; 


Itl«]  8 

CftDrsdufi  de  Wiggen,  Cünradtis  Sierkin,  Cdaradns  Ourtlaer,  Andreas 
^Loubark,  Cünradus  Samer,  Chiino  de  Horheim,  Uolricos  Faber 
d»  Ikidv^lt,  üolricnfi  de  Sch&ngSv,  Walthems  de  Rdsckol,  Waltheros 
de  fodraalt,  Wemhems  de  Endivelt:  cives,  et  alii  qnam  plurimi 
fide  digni. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt 

3.  Schaltbeiß ,  Rath  und  Gremeinde  von  Aaran  Terleihen  dem  nenen 
Convent  in  Aarau  Steuerfreiheit«  In  area  (Aarau)  1270  Fe- 
bruar 26. 


Universis  Christi  fidelibus  R&dolfus  scnltetos,  |  consules  et  uni« 
wsitas  dTinin  in  Arow  salatem  |  et  rei  geste  noticiam.  Solent  fiaota 
modemorom  per  scrijpture  testimonium  transmitti  ad  noticiam  poste- 
rorom.  Proinde  noveritis  aniversi  et  singuli,  quod  nos  pro  nobis  et 
tiniverns  poeteris  et  heredibus  nostris  imperpetunm  renunciamos  libere, 
{Miblioe  et  expresse  omni  actioni  sive  impeticioni  nobis  et  eisdem  quo* 
camqne  iure  sea  quacumque  consuetudine  conpetenti  in  area  sita 
inter  c&stellum  nostrum  predictum  et  fluviam  Ararira,  quam  unanimiter 
et  Toluntarie  contnlimus  sororibus  dictis  de  Schennis  cum  omni  iure 
quo  ad  nos  antea  pertinebat.  In  cuios  rei  testimonium  presentes 
littens  ipsis  dedimus  sigilli  nostri  munimine  roboratas. 

Acta  sunt  hec  in  prefata  area  anno  domini  1270  in  die  cine- 
ram,  indictione  13,  presentibus  quonun  nomina  sunt  hec:  BüdoN 
ins  scaltetas,  Rüdofus  de  Endivaelt,  Johannes  de  Seon, 
Heoricns  Gurtlaer,  Uolricus  Stiebaer,  Wemhems  an  dem 
Grunde,  Bnrchardus  de  Altpürron,  Uolricus  YiltrSsch, 
Ludwicus  de  Lenzburk:  consules;  Conradus  de  Wigge,  Con- 
r&dus  Sterkoy  Conradus  Gürtlaer,  Andreas  de  Lenzburg^ 
Conradus  Sumer,  Ch&no  de  Horheim  et  alii  quam  plurimi 
fide  digni. 

Siegel  der  Stadt  hängt. 

Dm  gesperrt  gedruckte  ist  mit  anderer  Tinte,  offenbar  später,  ge- 
echrieben. 

4.  Schultheiß,  Rath  und  Gemeinde  in  Aarau  nehmen  die  Klosterfrauen 
yon  fifchännia  in  Aarau  in  ihren  Schutz  und  gewähren  ihnen 
Steuerfreiheit.    Aarau  1270  März  25. 

Universis  Christi  fidelibus  RÄdolfus  scultetus  et  universitas  ci« 
nmn  in  Arow  salutem  et  rei  geste  noticiam.  Quoniam  ea  |  que  in 
tempore  agontor  simul  cum  tempore  dilabuntur,  necesse  est  ipsa  per 
Kn{yture  testimonium  ad  noticiam  transmittere  |  posterorum.  Noveritis 
igitor,  quod  nos  de  nnanimi  consensu  et  voluntario  conventum  so- 
Tonm  dictamm  de  Schennis,  quibus  |  aream  conmunitatis  nostre  sitam 
inter  castellom  nostrum  prefatum  et  fluvium  Ararim  cum  omni  iure, 
qiio  antea  ad  nos  pertinebat,  contulimus,  in  defensionem  nostram 
i^imus  com  personis  suis  et  rebus  mobilibus  et  immobillbus,  ha* 


l 


4  [«71 

bitis  et  habendis  et  conmxmicaviinus  eis  omnes  aquas  et  vias  nostm 

stratas  et  semitas,  vada  et  moleadina ,  pascua  et  nemora ,  iura  nosir 

et   fora   et   quecumqae    ad    nsum    nostrum   comuneni   pertineiit,   n 

atantnr  illis  sicut  et  alii  cives  nostn.     Et  quia  a  deo  famolantibD 

nee  honeslnm  est,  nee  consuetum,  aliquid  extorquei*e,  iddrco  easder 

sorores  et  aream  ipsarum  et  bona  earundem  mobilia  et  immobilia  a 

ipeamm,  familiam,  liberas  esse  volauius  et  abeolutas  ab  omni  imposi 

tione  exactionis  et  onere  talliarum  nee  non  a  similibus  gravaminibiu 

qne   civibns  solent  imponi,    nt  tanto  Hberius,   purius  et  sepias  de 

vacare    possint  pro  suarum    et  nostrarum   remediis   animarum.     £ 

bomm  omnimn  predictomm  protestationem  et.  warrandiam  presentibii 

exbibemos.     Ad  maiorem  autem    bomm    ürmitatem   preeene   instm 

inentnni   sepedictis  sororibns    dedimus  sigilli   nostri  munimine  robo 

ratmn. 

Acta  sunt  hec  in  Arow  anno  domini  1270  in  annuntiatione  de 

mini,  indictione  terciadecima,  presentibus:    HAdolfo  sculteto,   Rftdolf 

de  Endivelt,  Johanne  de  Seon,   Heinnco  Gürtlaer,  üolrico  Stiebaei 

Wemhero  an  dem  Grunde,  Burchardo  de  Altpürron,  Uolrico  VitrSscli 

Ludwico  de   Lenzburc:    consulibus;    C&nrado   de   Wiggen,    CAnrad 

Sterkin,    O&nrado   Gürtlaer,    Andrea   de   Lenzburc,    OAnrado  Sumei 

O&none  de  Horheim,  Uolrico  Faber  de  Endvaelt,  üolrico  de  SchongAiv 

Walthero  de  Rüsckol,  Waltbero  de  Endvaelt,  Wernbero  de  Endvaelt 

civibus  et  aliis  quam  pluiimis  fide  dignis. 

Siegel  der  Stadt  Aaraii  hän^t. 

Die  Schrift  dieser  Urkunde  ist  dieselbe  wie  bei  nr.  2. 
Ueber  den  Inhalt  vgl.  Kopp  II,  2  p.  304,  1  und  57G,  5. 

5.  Die  Gräfin  Elisabeth  von  Kyburg  verzichtet  auf  all  ihre  Rechte  a 
die  von  den  Bürgern  von  Aarau  dem  neuen  Convent  geschenkt 
Hofstatt    IVachselwald  1270  Juli  15. 

Elyzabeth  comitissa  junior  de  Kyburk  universis  Christi  lide 
libus  I  salutem  in  domino.  Dignum  et  iustum  est,  ut  nos  i^ersona 
deo  dicatas  et  |  iugiter  famulantes  omni  favore  et  benivolencia  pro 
sequamur,  quatenus  |  vero  propria  nobis  merita  non  sufficiant  carur 
mereamur  suffragiis  adiuvari.  Proinde  noveritis,  quod  nos  sororibu 
deo  dilectis  et  devotis  conventus  de  Arow  libere  consensimus  ad  edi 
licandum,  habitandum  et  insimul  in  dei  servicio  iiermancndum  i 
area  eisdem  sororibus  a  civibus  de  Arowe  assignata  et  quicquid  nc 
in  eadem  area  iuris  habuimus  seu  habere  debuimus  pro  tempore  vit 
nostre  memoratis  sororibus  contulimus,  resignavimus  et  cessimus  propte 
deum  renunciantes  omni  actioni  et  irai)eticioni,  que  nobis  aut  nostri 
beredibus  de  iure  canonico  aut  civili,  directe  sive  indirecte,  pos^ 
conpetere  in  futurum.  In  cuius  rei  testimonium  presentes  littera 
eis  dedimus  nostri  sigilli  m\inimine  roboratas. 

Acta  sunt  hec  in  Traclisilwalt  anno  domini  1270  in  die  sanct 
Margarethe,  indictione   13,   pi^sentibus    quonun    nomina  sunt  hec 


nti]  5 

fratnt  predicatores  Rftdolfas  de  Zovingen,  Conradus  de  Barkdorf, 
^omiiioB  Dieterious  mües  de  Rüchi,  dominus  Jacobos  miles  de  Wmd- 
mm,  Fstms  de  Vivers  et  alii  quam  plura?. 

Siegel  der  Qrftfin  Elisabeth  Ton  Kyburg  hängt  wohlerhaltexL 

tiw  Rudolf  der  Schultheiß  von  Aarau  über^bt  dem  Ck)nvent  in  Aarau 
die  ihm  von  Adelheid  G^ürtler  und  ihren  BrOdern  übertragenen 
Haus  und  Grundstücke.    Aarau  (in  domo)  1270  Oktober  21. 


Universis  Christi  fidelibus  präsentes  litteras  inspecturis  Rftjdol&is 
leultetns  de  Arowa  salutem  et  rei  geste  notioiam.  |  Novaritis  qaod 
Adilheidis  dicta  Gürtlaeria  cupiens  domaro  |  suam  sitam  apad  portam 
com  areis  adiaceniibus  et  ad  ipsam  pertinentibus  et  qnicquid  habuit 
infira  moroe  prelati  castelli  ad  sorores  conventus  ibidem  habitantis, 
qoe  ipsam  et  suum  reoeperunt  consorcium  propter  deum  devolvere 
«dam  b<»A  in  maons  tutorum  suorom  videlirät  fratrum  saonini 
Coaradi  et  Henrici  dviam  de  Arowa  publice  reslgnavit  cum  omni 
iure  qne  iu  ipais  habebat  et  statim  iidem  tutores  bona  eadem  eodem 
iBodo  in  manus  meas  libere  reagnarant.  Ego  igitur  cupiens  aatis- 
ia&tte  dettiderio  snpradicte  domine  Adüheidis  secundom  jus  et  con- 
«naindioem  nostri  casteUi  in  Arowa  loco  dominii  cuius  vicem  gero 
ia  terra  sorori  Adilheidi  prioriase  et  conventui  sororum  eiusdem 
€istelli  aepedicta  bona  ^gittime  contuli  et  publice  assignayij,  salvo 
iore  civium  et  castelli  eiusdem  ac  dominii,  quod  de  ipsis  bonis  hac- 
tesus  exigi  consuevit.  In  cuius  rei  testimonium  presentss  litteras 
^em  äororibus  dedi  sigülo*  meo  iideliter  roboratas. 

Acta  scunt  bec  in  domo  supradicta  anno  domini  millesimo  270 
ia  die  11  milium  virginom,  iadictione  13,  presentibus  quorum  no- 
oina  sunt  hec:  fratres  Henricus  prior,  Conradus  de  Mellingen,  Hugo 
^  Kosinvaelt,  Henricus  de  Diezinhoveu,  ordinis  predicatorum  Tun- 
tensiom;  dominus  Petrus  sacerdos  de  Willisow,  dominus  Henricus 
^  Britnowo,  dmninus  Franz  civis  ZoTingensis,  Rädolfus  de  Endiyaelt, 
Conradus  Stercbo,  üolricufi  Stieber,  Wemherus  Grund&r,  Conradus 
^  HeoricQS  Gurtlaerü,  Ludwicus  Maoellator,  Chün  de  Horbeim,  Uolricua 
de  8chong6v  et  alii  fide  digni.  Ad  maiorem  et  firmitatem  et  eviden- 
Wn  iMredictorum  Qgo  frater  Henricus  prior  fratrum  ordinis  predi- 
catorum Taricensium  presenübus  litteris  sigillum  meum  apponere 
^bcravi. 

Sie^l  der  Stadt  Aarau  und  des  Prior  Heinrichs  hängen. 
*  Nach  aigillo  ist  das  Wort  comunicatis  ausgestrichen« 

7.  Schultheiß  und  Rath  von  Aarau  erklären,  daß  Heinrich  genannt 
Gürtler  unter  bestimmten  Bedingungen  ein  ihm  gehöriges  Gut 
seiner  Tochter  Gertrud,  wenn  sie  in  die  Samnunff  trete,  als 
Leibgedinge  vermacht  habe.    Aarau  1270  Oktober  27. 

üniversis  Christi  fidelibus  presentes  litteras  inspecturis  Rftdolfus 
Kultetus  et  consujles   castelli  in   Arowa  salutem  in    domino  et  rei 


«  [ItTI 

geste  noticiam.     Que  in  tempore  gertmtur  |  cnm  tempore  dilabimtnr, 

idcirco  necesse  est  facta  hominum  per  scriptare  testimomam  ad  poete- 

rorum  |  noticiam  pervenire.     Noveritis  igitur,   quod  Henricns  dictiu 

Gortlaer   concivis  noster  poeseesionem  saam  propriam  sitam  in  ▼iili 

Endvaelt  ante  superiorem  pontem  reddentem  singnlis  annis  17  qnar- 

talia  süiginis  et  16  quartalia  avene  cum  omni  iure  proprietatis,  qnod 

in  ipea   habebat ,    reeignatione   prins   facta  in  manns  soas  a  domina 

Ita  nxore  sua  et   Henrico  fiüo  suo  et  Heilwigi  filia  sna  libere  et 

expresae  donavit  filie  sae  Gerdrudi  Conrado  fratre  ipsins  Henrid  coo- 

cive  nostro  ei  coram  nobis  super  eadem  bona  tntore  l^üme  asägnat» 

et  de  ipsis  bonis  taliter  ordinavit,   quod  a  memorata  fiHa  sna  Ger> 

trudis  in   conventum  sororum  de  Arowa  recipietur,  ipsa  bona  into- 

graliter  secum  ducet  et  conventus  idem  ea  per  manum  eiuadem  t«* 

toris  sibi  resignata  et  coUata  deincepe  libere  poesidebit     Si  autom 

memorata  filia  prius  obierit  vel  in  ipeum  conventum  yenire  noluiaü 

sen  non  potuerit,  soror  eins  Heiiwigis  secxmdum  similem  formam  ia 

locum   eins  succedet  et  prefata  bona  sine  diminutione  et  firaude  tih 

tore  eodem   sibi  tunc  legitime  assignando  secum  ducet   a  couTenta 

sepedicto  decetero  possidenda.     Si  autem  sepedicta  filia  GerdrudiB  ia 

eundem   conventum   pervenerit   et  postmodum   soror   eins    Heiltvipi 

prefEita  illuc  intrare  voluerit,  parentes  eins   de  aliis  bonis  ei  provi- 

deant  secundum  quod  tunc  videbitur  expedire.     Si  vero  sepedictofi 

tutor  obierit  aut  in  tutela  predicta  defecerit,  pater  earundem  filiaron 

staüm  alimn  substituet  sine  ^ude  cuius  auctoritate  predicte  ordi- 

nationes  procedant,   alioquin  totus  iste  tractatus  sit  irritus  et  inanu 

nee  sorores    antedicte   unam  nee   alteram  nee    utramque    teneantoi 

redpere  nisi  provisum  eis  fuerit  secundum  formam  prefatam  de  susten- 

tatione  congrua  et  honesta  et  nisi  ipsarum  filiarum  consensus  ad  ho< 

fuerit  et  voluntas.     Insuper  predictus  pater  ipsarum  memorato  con 

ventui  tenebitur  ad  warandiam  de  bonis  prefatis  sub  obligaeione  bo 

norum    equalencium   secundum    arbitrium   discretorum.      In    horon 

omnium  testimonium  presentes  litteras  sepedicto  conventui  tradidimu 

ad  petitionem  supradicti  patris  filiarum  earundem  nostri  sigilli  muni 

mine  roboratas. 

Acta  sunt  hec  in  Arowa  infra  domum  üolrici  de  SchongAw  ann 
domini  1270  in  vigilia  apostolorum  Symonis  et  Jude  indictione  13 
presentibus  quorum  nomina  sunt  hec:  Rudolf us  scultetus  de  Arow 
et  consules  eiusdem  loci ,  scilioet  Henricus  pater  earundem  puellaruni 
dictus  GürÜaer,  Conradus  frater  suus,  Conradus  Stercho,  Ludwicu 
Macellator,  Büdolfus  de  Tur^o,  Waltherus  de  Rüsckol ;  item  Rüdolfb 
scolasticus,  filius  Conradi  Gürtlaerii ;  Rüdolfus  de  Endvaelt,  UolricQ 
Stieber,  Conradus  Wigger,  Wemherus  Grunder,  üolricus  Rubi, Chün 
4e  Horheim,  üolricus  de  Schongdw  et  alii  fide  digni. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hfingt« 


!«•.  mt]  7 

8,  Graf  Huffo  von  Werdenberg  verleiht  dem  neuen  Convent  zu  Aarau 

im  Namen  seiner  Münael  der  Gräfin  von  Kjburg  jüngere  linie 
Steuerfreiheit.    In  castello  Grifense  1270. 

Hugo  comes  de  Werdinberc  universis  Christi  fidelibns  salutem 
ia  I  domino.  Licet  personaliter  pauca  bona  ad  honorem  dei  et  eccleeie 
&|ciamas  tarnen  intendimus  Christi  iidelibus  et  devoüs  consensum  be- 
nivoliim  |  impertiri.  Quocirca  noveritis  omnes  et  singoli,  quod  tran- 
sitas  soromm  de  Schennis  in  aream  sitam  iuxta  Arowa  int^r  fluviam 
et  murom  castelli  prefati  de  no8ti*a  conivencia  et  libei*a  voluntate 
processit  et  qoantam  ad  nos  ratione  iuris  tutele  predilecte  consan- 
gninee  nostre  .  .  .  filie  bone  memorie  illustris  comitis  Hartmanni 
jnnioris  de  Kyburk  nostri  quondam  avunculi,  cuius  tutor  jure  pro- 
pinquitatis  existimus  pertinere  dinoscitur,  voluntarie  consentimus  assen- 
som  piom  et  favorem  ezpressum  eisdem  auctoritate  presencium 
impendendo,  in  hoc  enim  memorate  consanguinee  nostre  ins  in  bonis 
suis  non  deteriorari  sed  utique  meliorari  dinoscitur,  quia  cultus  di- 
tinus  augetur  et  castellum  prefatum  ad  ipsam  ex  successione  patema 
pertinens  honoratur  et  certissime  communitur.  Ratam  igitur  et  gra- 
tam  habemua  earundem  sororum  edificationeni  et  habitationem  in 
ana  memorata  decementes  et  statuentes  eam  deinceps  esse  ab  omni 
genere  census  et  exactionis  liberam  penitus  et  immunem,  renunciantes 
presentibas  omni  actioni  et  impeticioni,  si  qua  de  iure  canonico  aut 
tivili  sea  quacumque  consuetndine  contraria  nobis  aut  sepedicte  con- 
sanguinee nostre  pos^t  ullatenus  conpetere  in  futurum  in  area  supra- 
dicta.  In  cuius  rei  testimonium  et  perpetuam  firmitatem  presentes 
litteras  antedictis  sororibus  concessimus  sigilli  nostri  munimine  ro- 
boratas. 

Datum  in  castro  Grifense  anno  domini  1270.  .  .  .  indic- 
tkme  13. 

Siegel  des  Grafen  von  Werdinberc  hängt. 

Für  den  Namen  der  Gräfin  und  das  Tagesdatum  ist  eine  Lücke  ge- 
lassen« 

9.  £(berhard)  Bischof  von  Constanz  nimmt  die  Priorin  und  den  Con- 

vent  der  neuen  Ansiedlung  in  Aarau  in  seinen  Schutz  und  ge- 
stattet ihnen  die  Erbauung  der  nöthigen  Gebäude.  Constans 
1271  Januar  28. 

E.  dei  gracia  Constantiensis  episcopus  Omnibus  Christi  fidelibus 
pnmtium  inspectoribns  salutem  in  domino.  |  Zelo  moti  pietatis  bo- 
Bamm  mentium  pia  desideria  affectu  patemo  prosequi  cupimus,  ut 
JQxta  piam  cordis  |  intentionem  animarum  salus  et  cultus  divini  no- 
Bii&is  fdiciter  augeatur.  Cum  igitur  religiöse  femine  |  priorissa  et 
ecnventus  novelle  plantaüoms  in  Arowe,  que  se  de  novo  ad  locum 
predictum  a  Curiensi  dyocesi  transtulerunt ,  volint  ibidem  inhabitu 
^ttntoali  domino  jugiter  famulari,  nos  ipsamm  devotionis  intentio- 
1^  salubrit^r  intuentes  easdem  in  nostre  protectionis  tuitionem  tan« 


quam  alias  personas  ecclesiasticaä  nostre  dyooesifi  recipiinos  per  pres 
ipais  indulgentes,  utin  loco  predicto  in  area  ipaa  Oratorium  sive  cape 
officiuas  ac  alia  edificia  ipsis  necesäaria  construere  raleant  de  i 
liceatia  spirituali. 

Datum  Constantie  anno  domini  1271,  10  kal.  febmarü. 

Siegel  abgeiallen. 

10.  Bischof  Heinrich  von  Chur  yerleiht  dem  neuen  OouTent  in  J 

einen  Indulgenzbrieü    In  Castro  Mnro  1271  Mai  20. 

Henricus  dei  gracia  episcopus  Curiensis  universis  Christi  1 
bus  ad  quos  präsentes  littere  pervenerint  salutem  in  domino  Jh 
Christo.  Noverit  universitas  vestra,  quod  nos  ad  petitionem 
rendi  et  religiosi  fratris  H.  prioris  fratrum  |  predicatorum  et 
ventus  eiusdem  cupientes  eos  semper  in  onmibus  honorare,  ad  ii 
üam  etiam  religio|sarum  sororum*  de  conventu  novo  et  civiu 
Arowa  eis  sub  ratihabitione  dyocesani  venerabilis  domini  episcopi 
stansiensiB  haue  gratiam  fiacimus  spiritnalem,  quod  videlioet  uni 
qui  dictum  conventum  promoverint  aut  predictis  sororibns  in  ^bsi 
memorati  conventus  manum  porrexerint  adiutricem,  20  dies  crimin^ 
peccatorum  dei  et  beate  Marie  ae  beatorum  apostolorum  Petri  et 
nee  non  sanctorum  confessorum  Lucii  et  Florini  eonfisi  suflIVag 
domino  relaxamus  et  misericorditer  indulgemus  de  hiis  crimL 
scilicet  de  quibus  veram  egerint  penitentiam  de  commissis. 

Datum  in  Castro  Muro  anno  domini  1271,  12  die  exeonte  i 
madii,  indictione  14.  In  cuius  rei  notitiam  presens  scriptum  r 
sigillo  fecimus  roborari. 

Siegel  des  Bischofs,  beschädigt,  hängt. 

'Nach  sororum  »ind  die  Worte  et  civium  durchgestrichen. 

11.  Graf  (Kudolf)  von  Habsburg  bestätigt  die  ürQndunj?  des  neuer 

ventes  in  Aarau  und  nimmt  die  Klosterfrauen  m  seinen  S 
ßrugg  1271  Juni  4. 

B.  comes  de  Habspurk  et  de  Kyburk,  lantgravius  Alsacie, 
versis  hanc  litteram  |  inspecturis  salutem  et  oinne  bonum.  Cui 
a  deo,  qui  est  omnium  distributor  digni|tatum,  maiorem  pre 
suscepimus  ix)testatem ,  dignum  est ,  ut  divine  famulantibus  mai 
fajvorem  et  consensum  debitum  impendamus.  Quocirca  noveritis, 
nos  sororibus  apud  Arowa  conveutualiter  habitare  volentibus  qua 
ad  nos  pertinet  ad  id  favemus  et  voluntarie  consentimus  et  ben^ 
BObis,  ut  ibi  sicut  eis  expedire  videbitur  domino  serviant  incesa 
facientes  mansionem  sive  habitationem  in  area  ips]&  ab  uuiversitai 
vium  donata  sine  contradictione  qualibet  ab  eisdem  de  cetero  ; 
denda,  personas  igitur  earundem  et  res  tam  mobiles  quam  immo 
aream  quoque  predictam  et  quicquid  in  ea  edificaverint  et  coli 
in  nostram  protectionem  et  defensionem  suscipimus  propter  deum  voL 


ini]  9 

vi  deo  vacent  libere  et  secare.  ut  et  nos  participes  simus  omniom 
boDomiD,  que  per  easdem  dei  famulas  fient  domino  cönoedente.  Prohi- 
Iwiias  insuper  omnibus  ad  nostnim  dominium  pertinentibus ,  ne 
aliquis  audeat  i^isas  ullateniis  molesUre.  Si  quis  aatem  contrarium 
feceritf  indignadonem  dei  et  nosiram  m  noverit  incursurum.  In  cuius 
ra  testimoniom  presentes  litteras  eisdem  dedimus  sigilli  nostri  muni- 
nine  roboratas. 

Datum  in  Bruggo  anno  domini  millesimo  ducentesimo  71, 
pridie  nonas  junii  indictione  14. 

Sehr  beschädigtes  Siegel  des  Grafen  lludolfs  von  Habnburg  hängt. 
Das  geq>errt  ^druckte  ist  mit  anderer  Tinte  geschrieben. 

11*.  Ludwig  Camifex  und  Gerdrut  seine  Frau  von  Aarau  schenken 
6ü&r  zu  Totinkou  dem  Kloster  St.  Urban,  empfangen  sie 
als  Lehen  zurück  und  wählen  ihr  begräbniB  dasselbst.  1271 
August  15-22. 

Noverint  universi  presentiom  inspectores,  quod  Ludewicus  Car- 
nifex  et  Gerdrndis  uxor  eius  bnrgenses  in  Arowe  [K)S8essiones  |  suas, 
qoas  habent  in  villa  Totinchon,  que  possessiones  ad  dictam  Gerdrudim 
iure  hereditario  devolute  fuerant,  dedejrunt  libere  et  absolute  in  puram 
«lemoginam  domui  sancii  Vrbani  et  fratribus  ibidem  domino  famu- 
lantibas,  taU  condictiO|ne  apposita,  quod  abbas  et  frairee  dicte  domus 
wum  fractom  dictArum  possessionum  concesserunt  ipsis  ad  vitam  ipso* 
nua,  y«l  etiam  alteri  eorum,  qui  uno  eorum  mortuo  supersters  (!) 
iiinit  uec  non  et  pueris  eorum,  si  quos  forte  siniul  genuerint,  pro 
•anao  censa  videlizet  2  modiis  siliginis  dicte  domui  ab  ipsis  vel 
ipsorum,  ut  dictum  est  l^ttimitj  heredibus  annis  singulis  in  festo 
beati  Androe  apostoli  persolvendid.  Si  vero  di(.ti  L.  et  uxor  ipsius 
si&e  legittimiä  heredibus,  quos  ut  dictum  est  ex  se  genuerint,  de  hac 
Tita  decesserint,  tunc  predict«  bona  cum  omnibus  proventibus,  iuribus 
^  pertinenciis  eorumdem  libera  et  absoluta  prediete  domui  remanebunt. 
Hac  tarnen  condicione  nicbilominus  ap(x>sita ,  ut  si  dicti  L.  et  G. 
«ttrema  necessitate  paupertatis,  seu  captivivitatis  (I)  compulsi,  suam 
Qflcessitatem  sine  alienatione  seu  distractione  relevare  non  possent,  tunc 
^•bent  id  quod  iuris  habent  in  dictis  bonis,  si  vendere  voluerint  pre- 
diete domui  venale  piimitus  exhibere,  ac  deinde  si  predicti  fratres 
k)c  eoMre  nolumnt,  tunc  poterunt  ius  suum  alias  ubicunque  vo- 
httriat  rendere,  reserrato  tamen  iure  proprietdtis  et  census  supra- 
£eti  domoi  prelibate.  Ceterum  quia  predicti  burgenses  devotionis 
iatnita  dicta  bona  sua  memoratis  fratribus  contulerunt  et  sepulturam 
^d  ipsos  elegenmt,  predicti  fratres  ipsis  devote  et  fideliter  promi- 
<Bnuit,  quod  ubicunque  ipsos  mori  contigerit,  quod  eos  tenentur  accipere 
tt  floclesiastice  tradere  sepulture  apud  sanctum  Vrbauum  et  quod  i{isos 
^Abeat  facere  participes  omnium  bonorum  que  aput  ipsos  tiunt,  in 
^  ipsorom  pariier  et  in  morte,  sicut  pro  fnitribus  ipsorum  fieri  con- 


10  [1273.  1274 

Buevit.     In  cuius  rei  testimoDinm  presens  scriptum  sigillo  dicte  domnB 
6t  sigillo  communitatis  in  Arowe  est  fideliter  communitom« 

Actum  anno  domini  1271  infra  octavam  assumptionis  Tirgiiii 
gloriose. 

An  der  Urkxmde  hängt  in  grünem  Wachs  dos  ovale  Ck)nvent8iegel  ?0i 
St.  Urban,  abgebildet  im  Geachichtsfrennd  XVI,  Tafel  I,  Fig.  1.  nnd  ii 
gelbem  Wachse  das  Rundsiegel  der  Stadt  Aaran,  abgebildet  als  Fig.  1 
Tafel  III  der  Abhandlung  von  Fl.  Weißenbach :  die  Siegel  der  St&dte,dM 
Kantons  Aargan  (in  den  Mittheilungen  der  antiq.  Qesellschaft  von  ZOriehJL 

Die  Urkunde  ist  abgedruckt  im  Solothumer  Wochenblatt  1831  p.  SIL 
vgl.  Kopp  II,  1,  677  Anmerkung  2  und  3. 

II.»*  1273  (11  Januar  —  12  Mai.) 

Ein  bneff  wie  greffe  Anne  von  Ejburg  ....  gab  graff  Bor 
dolff  von  Habspurg  für  viertzehn  tosend  mark  silbers  Lentzburg,  V3- 
maringen,  Sar,  Arowe,  Mellingen  etc.*' 

Briefe  der  Veste  Baden  bei  Kopp  II,  1,  741.  II,  2,  3L  IV,  1,  107. 

12.  Ulrich  genannt  Stieber  von  Aarau  verkauft  der  Samnung  in  Aaaa 
ein  (jut  in  Seon  för  7  Mark  Silber  und  versichtet  zu  Guiutea 
seiner  Tochter,  damit  sie  unter  gewissen  Bedingungen  in  dia 
Samnung  eintreten  könne ,  auf  ein  anderes  Gut  in  Seon. 
Aarau  1274. 

Dniversis  Christi  fidelibns  presentem  paginam  inspectaris  JJcAnen 
dictoB  Stieber  civis  in  Aröwa  noticiam  rei  geste.  |  Vere  dignnm  ei 
jnstum  est,  equum  et  salutare,  propter  maliciam  hominum  maUgpiri 
volentium  gesta  presentis  temporis  litteranim  |  memoria  perfaennari. 
Noverint  igitur  quos  nosse  foerit  oportonum,  quod  ego  possesaiinem 
qoandam  sitam  in  villa  Seon  ad  me  |  iure  proprietatis  hactenos  per- 
tinentem,  reddentem  annuatim  quatuor  modios  tritici,  vendidi  sororibn» 
in  conventu  ioxta  mamm  opidi  nostri  in  Ar&wa  restdentibafi  pro 
Septem  marcis  argenti  usualis  ponderis  quas  me  profiteor  presentibus 
i^ecepisse,  preterea  omnem  actionem  quam  contra  predictas  habui  siv» 
ins  quod  mihi  competebat  aut  competere  videbatur  occasione  fiUarum 
mearum  super  i)os8e8sione  qtiadam  sita  in  predicta  villa  Ston  reddonte 
annuatim  sex  modios  tritici  et  dimidium,  collata  prenotatis  sororibui 
a  Hedewige  bone  memorie  sorore  ibidem  dicta  Sterchina  r^nitto  libera- 
liter,  totalitär  et  expresse.  Insuper  omnem  actionem  in  agris  aut  alüs 
rebus  iuxta  Ar6wa  sive  alibi  sitis  ad  predictas  sorores  pertinoitibuB 
qne  mihi  aiiquo  iure  competebat  vel  competere  videbatur  me  profiteor 
presentibus  remisisse.  Nolo  et  vos  ignorare,  quod  sepedicte  sorores 
post  mortem  Adelheidis  filie  mee  quam  modo  in  sunm  consorcium 
receperunt,  si  eam  ante  legittimam  etatem  mori  contigerit,  aliam  filiam 
meam  iuniorem  nomine  Gerdrudim,  si  postquam  ad  annos  legittimos  per- 
venerit  et  ad  eas  intrare  volaerit  recipere  tenebuntnr ;  quod  si  adeaa  veniri 
noluerit,  sorores  a  promissione  ista  erunt  penitus  absolute.    Si  autecc 


vta.  itss.  1281]  11 

pradicta    Adilheidis    filia    mea    jam    recepta    tantam    uno    die    yel 

duobuB  ultra  annos  legittimc«  vixerit  et  tone  decesserit  de  hac  vita, 

A  reo^tione  secnnde  filie  nomine  Gerdrudis  debent  esse  simpliciter 

filterate. 

Acta  sunt  hec  in  Ariwa  anno  domini  1274  indictione  secunda. 

Testes  autem  qui  hüs  oninibus*  interfuerunt  sunt  hü:  Uolricus 

de  Zoyisgen,  Bftdolfus  de  Emberracb,  Dietberus  de  Winphen ,  Wal- 

tbems  de  Schafusa,  fratres  ordinis  predicatorum  in  Turego ;  K&dolfüs 

Koltetus,  Wemherus  de  Grunde,  uolricus  Viltr&scbe,  Hugodeürsibach, 

Uolricus  de  Sohong&we,  Otto  dicto  (!)  an  dem  Bolle. 

Ui  autnn  hec  maiorem  habeant  et  perpetuara  firmitatem  procu- 

nii  haue  litteram   sigillo  universitatis  civium    nostrorum  in  Ar6wa 

pBtnter  insignirL 

Siegel  der  Stadt  Aarau  h&ngt 
*  Omnibus  steht  zweimal. 

12.»  apud  Arouwe  1275  Juli  15-23. 

KOnig  Rudolf  ertheilt  Lübeck  und  Freiburg  Privilegien. 

B^Oimer  Regesten  1246—1313  p.  71. 

18.  Harsog  Rudolf  Yon  Oestreich  erlftOt  dem  Convent  in  Aarau  einen 
^Zins;  bei  Aarau  1288  J^uar  16. 

Rftdolfus  dei  gracia  Austrie  et  Stirie,  dux  Kamiole  et  Marchie 
dominus,  eomes  |  de  Habspurch  et  de  Kiburch,  Alsacie  lantgravius, 
senuisBinii  domini  Ewiofß  RomsMorum  |  regis  filius  universis  presentes 
Ktieras  ioqiectaris  noticiaitf  subscriptorum.  Attenjdentes  immo  oertum 
kbentes,  quod  beneficia,  que  personis  religiosis  locisque  deo  dicatis 
iispendimus,  graciam  in  presenti  et  gloriam  impetrant  in  futuro. 
^tur  nosse  Tolumus  universos,  quod  nos  religiosis  dominabus  in 
conTentn  aeu  in  eongregacione  apud  Arowe  existentibus  ob  remedium 
«dme  domine  regine  Romanorum  felicis  recordacionis  matris  nostre 
filecte  banc  (JEusimus  graciam  spiritnalem,  quod  de  ortis  suis,  domibus 
et  areis,  de  quibus  nobis  novem  solidos  et  sex  denarios  census  anno 
^Hbet  tradiderunt,  nihil  nobis  dare  ulterius  teneantnr  ipsas  a  dicta 
eoiBU  peniius  et  perpetuo  absolventes  inhibentes  omnibus  officialibus 
voetris,  qui  |Mro  tempore  fuerint,  ne  quis  eorum  contra  istam  graciam  eis 
fictam  venire  audeat  vel  eas  in  aliquo  moleetare,  dantes  has  nostras 
Btteras  in  tesämonium  super  eo. 

Batmn  apuA  Arowe  feria  quinta  post  festum  beaii  Ylarii  anno 
.    lomini  1280  octava 

Siegel  des  Herzogs,  etwas  beschädigt,  hängt. 

13.*  Lnzeni  1281  December  16. 

Vergleich  zwischen  dem  Kapitel  Beromünster  und  Herrn  Jacob 
raKienberg^  Ort  derVersammlungder  sechs  Schiedsmänner:  Arowe. 
Nengart.    Codex  dipl.  ü,  305  ff. 


12  IWI 

U.  EtBiea  Aarauer  Stadtrecht.    Kouifar  Kudolft)  Freiheiisbrief.   Lunm 
128a  März  4. 

Wir  Rndolf  von  gottis  genaden  RSnischer  kunnich  und  immir 
inerer  des  richis  enbiedeii  allen  des  richis  getrinwen  die  disen  Wif 
4iehent  oder  hArent  lesen  onse  |  genade  und  alles  goet.  Unser  genade 
dunket  billicb,  dz  wir  uns  neigen  genedenclige  gegen  der  beÜiche  be- 
-girde,  dia  uns  lobt  und  impülit  uzgenAmelich  getruwer  dienai  nt 
«teten  |  willen.  Want  nu  dix  ofißdnber  ist  aq  unser  lieben  goliimi 
bürgern  von  Arowa,  so  han  wir  nah  ir  bete  diese  genade  und  da» 
recht  und  dlse  vriheit  gese/zet  und  gegeben  die  bemach  geschriba 
«tant:  |  Zo  deui  ei*sten  male  han  wir  in  gesetzet  unde  zA  rechte  ge- 
geben, dz  ir  vridekreiz  invanc  hinnan  hin  iemer  eweclige  marcfates  le^t 
liaben  sol  nach  der  stat  sitte  unde  gewonheit.  Daz  selbe  recM  aol 
ban,  swaz  die  Imrger  die  inrhalb  dem  vridekreize  gesezzen  sint  der 
herscheft  eigens  ]>eäeszen  hunt  umbe  rechten  und  gesatzten  zins.  Dn 
vrido  kreiz  linu  wir  in  geschepphet  von  dem  Malaz  hus  unz  an  Blanken 
hos,  von  Blanken  hus  über  Arun  zu  den  Nuspoumen,  von  den  Nu»- 
poumen  umbe  Betten  brunue,  von  Betten  brunne  wider  ober  Anu 
an  duz  Malaz  hui>.  Oueh  han  \i4r  in  gesetzet  und  zu  rechte  g«*gebea 
iemer  eweclige,  dz  siu  nieman  ze  rechte  sun  stan,  der  siu  umbe  ir 
eigen  alder  umbe  dekeiu  ander  sagche  an  sprichet,  dien  wir  burgreeht 
unde  marchtez  recht  haben  gegeben  anderswa  dan  vor  ir  schultheizen 
ze  der  burger  gegni  gemeinlich  und  aber  recht  vordren  sun  nads 
nemen  ob  si  wen  vor  eim  etliche  rirhter  und  deine  der  gesezaen  ilt 
den  sie  ans])rechent.  Ouch  hand  wir  in  gesezzet  und  ze  rechte  ge- 
geben, swer  irs  herrcn  hulde  verlieret,  der  sol  beszerun  nach  der 
l>eszerungc  diu  die  zu  Kinvelden,  zu  Kolmer  alder  in  anderen  vrien  steten 
ätat.  Ouch  han  wir  in  gesetzet  und  ze  rechte  gegeben,  dz  enchein  herre 
erben  ü-ol  siure  eigem  liuten  eigen  dz  inrehalp  dem  vridecreixe  Het 
und  marchtes  recht  hant.  Ouch  han  wir  in  gesetzet  und  zerediie 
gegeben,  swer  ir  burger  ist  ald  wirt  und  in  der  stat  veriarit  und 
vertaget  au  sins  herren  anspräche  inn  landez  sindine  des  eigen  er  ist, 
der  bol  dar  nah  decheim  herren  dienstes  gebunden  sin,  wand  der 
stat  honen.  I^ch  sun  siu  enhein  zu  burger  entfahen,  der  kriech  in 
die  stat  brengit  mit  ime.  Ouch  han  wir  in  gesetzet  und  zerechte 
gegelten ,  swer  under  in  ir  einen  mit  gewafender  hant  wundet,  der 
fH)l  viunf  phunt  geben,  ald  man  sol  im  die  hant  abe  slahen  zA  be^ 
zerunge.  Swer  under  in  ouch  ein  vrevel  tot,  die  man  gerichten  sol, 
der  sol  driu  i)hnnt  geben  n\  beszerunge  ald  er  sol  diu  stat  ein  iar 
miden  und  sol  man  in  in  diu  stat  nut  nemen,  er  euhabe  alre  erst 
driu  pliuut  gege))en  ze  beszerunge.  Ouch  hand  wir  in  gesetzet  und 
ze  rechte  gegeben  leben  recht  nach  anderen  vrien  stete  recht.  Ouch 
han  wir  in  gesetzet  und  ze  rechte  gegeben,  dz  diu  leben,  diu  si  hant 
▼on  der  herschaf^  von  Kiburch,  sun  ir  tochteren  erben,  ob  siu  nicht 
sAne  enbaben.     Ouch  han  wir  in  ze  i-echte  gegeben,  hete  ir  deheiner 


Ittt]  IS 

da  lehen  von  einie  edelinge^  er  si  ritter  oder  knecht,  der  dz  selbe 
kiien  von  der  herschefle  von  Kiburch  hat  und  der  selbe  edelinch 
aae  erben  ververt:,  so  sol  er  dz  selbe  leben  von  nieman  anderem  han, 
waad  von  der  heiTschefte  und  sol  enbein  unser  erbe  gewalt  han  dz 
selbe  lehen  einan  anderin  zä  lienhe.  Oueh  han  ^ir  in  zu  rechte  ge- 
geben, dz  siu  ein  eiligen  vogtnian  niügin  zu  burgor  entpbahen,  also 
dE  er  sinie  herren  doe,  dz  ei-  zu  rechte  t5n  sol.  Unde  daz  die  vor- 
genante  satzunge  und  recht  eweliche  ganz  stete  und  unzebroggen 
blibe,  90  verbieden  wir,  daz  enheinre  furste,  geistlich  oder  weltlich, 
graven  oder  vrihen  noh  deheiner  slahte  Hute  die  sen)en  Satzungen 
und  recht  unsem  vorgenanten  bürgeren  von  Arowe  verstören  oder 
z&  bre^en  dorre.  Und  swer  daz  t6t,  der  inhat  nicht  unser  hulde 
Boch  des  richis  nut.  Und  dz  daz  stete  blibe,  so  band  wir  unser 
inägel  «in  disen  brief  gehenkit. 

Die  gezüge  die  hie  bi  waren  han  wir  her  nah  t6n  setzen,  daz 
übt:  WaJther  von  Clingen ,  Bertholt  von  Eschebach,  Arnold  von 
Roienburch,  Uolrich  von  Husecko,  Hartman  von  Baldecke,  ]3ertold 
Ton  Halewile,  Marquard  von  Itindal,  Lude  wich  von  Liebecke,  Uolnch 
tqh  Rinachy  Kono  sin  broder,  Jacob  von  Kinach  und  Heinrich  «dn 
broder.  Walther  von  Eptingen  und  Wemher  von  Ifindal,  Walter  von 
Butinkon,  Peter  von  Benwile  und  Johans  von  Hedinge  und  noch 
mer  ander  unser  und  des  richis  getiiwen. 

Diser  brief  wtirt  gegeben  zu  Luzerne  an  dem  dunre.stage  angande 
der  vasten,  do  man  bete  von  Cristis  geburt  zwelf  hundert  iar  unde 
im  und  ahzich  iar  an  dem  zehendcm   iare  do  wir  gekr6nct  waren. 

Das  Königssiegel  hängt  an  rothgrün  seidener  Schnur. 

Abschrift  Gopialbuch  p.  1  fF. 

Abgedruckt  bei:  Gerbert  Cod.  Epiat.  Auctar.  Diplom,  p.  247.  ungenau  ; 
Geschichtefreund  I,  62  ff.  vgl.  Kopp  II,  1  p.  578  u.  Urkunden  1,  28.  Höhmer, 
Reg.  12*6—1313  p.  119. 

15.  Stadtrecht.  Bestätigung  dcH  Kudolf^schen  Privilegiums  durch 
Herzog  Hudolf  von  Oerttreich.  Freiburg  (i./lL)  128:3  No- 
vember 22. 

Rüdolphus  dei  gracia  Austrie  et  Styrie  dux,  C'ai^niolü  et  Marchie 
dcHninos,  conies  |  de  Habispurc  et  de  Kyburc,  Alsacie  lantgi*avias,  scre- 
lusinii  doniini  Rvdolfl  Roinauoruni  regis  |  filiu!>,  univei-sis  prescntes 
lüiens  inspecturisnoticiani  subsci'iptoruni.  Benigna  gracie  nostre  provisio, 
({oam  sab  quodani  humane  dilectionis  eifectu  dementer  aniplectimur 
saloectonim  nostrorum  comnioditatibus  condescendit ,  tanto  libencius 
ad  fideles  nostros  se  naturali  «juadam  necessitate  debet  protendere, 
qvanto  niagis  eos  obsequiorum  exhibitione  precipuos  invenimus  et 
tun  devotione  quam  opere  clariores.  Ad  universoinim  igiiur  et  singu- 
lorom  noüciAm  tenore  presentium  cupimus  pervenire,  quod  nos  graciam 
toam  seu  privilegia  collata  dilectis  et  fidelibus  civibus  nostris  in 
Arowe  a  serenissimo  domino  Rudolfo  dei  gracia  Romanorum  rege  patre 


14  [«Kh 

nostro  prout  in  ipsias  littera  |)er  singalos  articulos  plenioA  conüiietitf/ 
ratam   et   gratam  habemos,   eamdem  graciam  seu  pririlegia  eiaden 
civibua  concedimus  et  tenore  preaentiam  confirmamua.     Itt  euinsiv: 
teatimonium  et  roboris  finnitatem  qoia  nondtim  sigillam  prinmpatavB**' 
noatronun  habuimus  sigillo  comitatua  nostri  dedimiis  eiadem  preseutwi ' 
litteram  sigillatam. 

Datam  Friburgi  in  vigilia  beati  Clementis  anno  domini  1280*' 
tercio. 

r 

I>a8  Siegel  bangt. 

8.  Copialbuch  p.  7  f.  Uebersotzung  p.  467.  Soloth.  Wochenblatt  1827 
p.  427.  Kopp,  Urkunden  2.  p.  1^.  Tgl.  Kopp  U,  1,  p.  57d.  Tgl.  Bölima^ 
Regest  1240-1313,  1.  Erg.  p.  41H>. 

16.  Herzog  Albert  Ton  Oeatreich  lieatatigt  das  Radolfache  Privilegium. 

Winterthur  1292  Oktober  31. 

Albeiiins  dei  gracia  dux  Austrie  et  Stirie,  doininos  Carniole,  Mar^ 
chie  ac  Portnsudonis  |  univeraLs  presentes  litteras  conspecturis  notidna 
aubscriptorum.  Benigna  gracie  noetre  provisio.  quam  |  aub  quodim 
humane  dilectionis  aflFectu  dementer  ampleetimur  aabiectonun  noiir 
ronim  commoditatibus  con|descendit,  tanto  libencias  ad  fidelea  nostroi 
se  naturali  quadiun  necessitate  debet  protendere ,  qoanto  magis  eoi 
obsequiorom  exhibiiione  precipnoa  invenimus,  tarn  devocione  qnim' 
opere  clariores.  Ad  universomm  igitur  et  singuloioim  noticiam  tenort 
presentium  cupimus  |)ervenire,  quod  nos  graciam  factam  seu  privilegia 
collata  dilectis  et  fidelibus  civibus  nostris  in  Arowe  a  aerenissimo  do- 
niino  et  genitore  nostro  karissimo  Budoifo  quondam  Romonorum  rege 
prout  in  ipsius  iitteris  plenius  eontinetur  ratam  et  gratam  habenms 
et  eandem  graciam  aeu  pririlegia  eisdem  civibus  concedimus  et  aucto- 
ritate  presencium  confirmamus.  In  cuius  rei  testimonium  has  litteras 
conscribi  et  sigillo  nostro  iussimus  comnmniri. 

Datum  apud  Wintertur  in  vigilia  omnium  sanctorum  anno  do- 
mini millesimo  ducentesimo  nonagesimo  secundo. 

Siegel  beschädigt,  hängt. 

Al)schrift  iin  Copialbuch  )).  5  f.     L'eberaetzung  daselbst  p.  465. 
Kopp  im  Archiv  für  öatr.  Geschicht^iqucllen  VI,  145.  BGbmer,  Regeates 
1246-1313.    1.  Ergänzh.  p.  489. 

17.  Herzog  Albert  gewährt  den  Aarauem  daa  Recht,  ihre  Aeckeruod 

Wiesen  aus  derSuhr  zu  wässern.  Winterthur  1292  Oktober  31 

Nos  Albertus  dei  gracia  dux  Austrie  et  Stirie,  dominua  Camiole, 
Marchie  ac  Portusnaonis,  de  |  Habspurch  et  Kyburch  comea,  necnon 
lantgravius  Alsacie,  universis  ad  quos  presentes  pervenerint  |  declara« 
mus,  quod  nos  tideles  nostros  dilectos  univorsos  cives  m  Arowe  spe- 
cialis affectiLs  pleuitudine  |  prosequentes  ipsorumque  intendentea  favora* 
biliter  profectibus  comodis  et  honori  eisdem  ex  habundancia  gracie  noetre 
concedimus  et  presentibus  indulgemus  pro  suorum  profectuum  incre» 


m  15 

HBQto,  ut  flaviom  dictum  Sor  decurrentem  prope  civitatem  in  Arow 
ipar  agros  suos  irrigandos  et  pascua  derivare  possint  et  tradaoere 
coat  froctilms  ipeomm  uberios  viderint  expedire,  proviso  tarnen  et 
inio  qood^  si  ex  hoc  xüli  aiiqaod  dampnom  inferri  contingeret,  pro* 
ücä  ciyes  dampnificato  defectom  boismodi  vel  iacturam  ioxta  probo- 
nun  Tironun  arbitriom  recompensent.  In  coius  rei  testimonimn  evi- 
fa»  has  litteras  nostras  sigilli  nostri  appensione  fecimus  communiri. 

Datum  in  Wintertar  pridie  kalendas  novembris    anno  domini  mil- 
Umo  dacentesimo  nonagesimo  secnndo. 

Siegel  zerbrochen,  hängt. 

Kopp  im  Archir  für  Gstr.  Gesch.  1.  c.  p.  146.    Böhmer  1.  c.  p.  489. 

18.  Ritter  Burchard  von  Liebegg  verkauft  der  Frau  MechtUd  der  ße- 
berron  von  Aarau  und  ihrem  Sohne  Johann  vier  Schupossen 
zu  Gränichen  tür  67^/,  S  Pfennige.    Aarau  1292  November  19« 

In  gottes  namen  amen.  Dia  menschiulicbiu  krancheit,  diu  so 
lel  ist  ze  kriege,  da  von  manig  iubel  mag  uf  stan,  diu  manot  und 
nst,  daz  diu  gedinge,  diu  zwischen  erberen  liuten  geschehent,  daz 
an  diu  also  versicherre,  daz  |  dar  nah  zwischen  inen  gevallen  miuge 
ihein  missehellunge.  Dar  über  wissen  und  si  kund  allen  dien  die 
sen  I  brief  ansehent  oder  h6rent  lesen,  daz  ich  herr  Burchard  von 
ebe^,  ritter,  han  verk&ffet  und  gegeben  vro  Mechthild  der  RebeiTon 

0  Arowa  und  Johanse  ir  sune  und  allen  ir  rechten  erbon  vier 
hüppoaien  lidigs  eigens  ze  Grenkon  in  dem  dorf ,  die  bouwent  ChAnze 
r  Swap,  Peter  der  junge  Widmer,  Henrich  von  Schaf husen  imd 
to  Frddenrich,  um  achtodhalbs  und  sechzig  pfunt  pfenningen  ge- 
öner  münze,  der  ich  bin  ganzlic  gewert.  Und  han  in  daz  selbe 
kt  gevertget  und  g^ben  mit  vro  Wilburg  miner  müter  band,  der 
)dinge  es  waz,  und  mit  miner  geswistergit  haut,  Wemhers,  Jacobs 
od  Elsbeton,  der  vogt  ich  bin,  in  allen  dem  rehte  und  gewonheit 
'  niessenne  frilich  und  r&weclich  iemer  eweclich ,  als  ez  mich  von 
inem  vater  angerbet  ist,  und  bin  sin,  ir  wer  vor  geslichem  und 
etlichem  gerichte. 

Ich  Wilburg  dar   vorgenandon   kindon  müter   vergich  offenlich 

1  dissem  briefe,  daz  ich  mit  mins*  brüders  band  herm  Marcwarz 
on  Ifendaly  der  min  vogt  ist  von  rechte,  enziuche  aller  der  vorder, 
Bsprache  und  rechtes,  so  ich  solte  ald  möchte  han  an  die  vorge- 
?rocben  schftppossen.  Daz  dirre  k5f  warhaft  und  stete  belibe,  darzü 
iad  ich  mich  mit  minem  ingesigele.  Das  er  aber  mere  kraft  beige, 
)  han  ich  gebetten  den  erberen  ritter  hem  Marchwarten  von  Ifendal 
nn  (hein,  daz  er  sin  ingesigele  hencke  an  disen  brief. 

Ich  herr  Marcward  von  Ifendal  vorgenand,  wan  ich  ze  gegin 
^  disen  k&f  sach  und  horte,  von  ir  beider  bette  ze  einem  steten 
irkonde  und  ze  einer  geziuzaroi  henk  ich  min  ingesigele  an  disen  brief. 


16  [IW 

Diss  koffes  ge/iuge  sint:  Herr  Wernher  von  Liebegga  und  hen 
Walther  von  Rore  pfaffen ;  Burchard  von  Liebega,  Wernher  von  W 
meringen  nnd  der  Secke,  Beinzo,  Johann  von  Endveld,  Johann  der 
Rebere  und  Rudolf  sin  bi-üder,  Henrich  von  LottorT  und  Jocob  rm 
Menzkon:  bürgen«  von  Arowa.  Johann  von  Seon  der  schriber,  B6> 
dolf  der  amman  von  Schfiflanc  und  Peter  der  Walch  und  ante 
erberre  ]iute  genüge,  die  ez  Sachen  und  hoHon. 

Dis  geschac  ze  Arowa  an  der  nehston  mitwuchon  nah  ttnt 
Othmars  nies  dÄ  man  zalte  von  goites  gebiurte  1200  zwei  und 
niuzig  jar. 

Sioj^el  hängen,  beschädigt. 

*  mtmid  steht  auf  einer  Kusur. 

^  Ia>8  ist  eine  Ra.sur  und  da?  geschriebene  nicht  zu  erkennen. 


18*.  Mechdild  Reber  vo:^  Aarau  verkauft  dem  Kloster  St.  Urban  eiae 
Schupos8e  zu  (iränichen  fiir  16  Pfund  Pfennige.  Aarau  129S 
November  24. 

Noverint  presentiiun  inspectores  et  auditores  universi,  quod  <^ 
Mechdildis  dicta  Rebbera,  uxor  Heinrici  de  Lostorf  pistoris,  burgensis  j 
in  Arowa,  diligenti  deliberationc  prehabita,  unani  sco|X)6am  allodS 
mei  sitain  in  Grenkon,  (juani  Rüdolfiis  dictus  Schert'lieb  excolit, 
annuatiin  unuin  niodiani  tritiei,  unuiii  maldmm  avene  et  porcom 
decem  solidos  vJilentem,  reddeutem,  in  virgulto  et  cespite,  in  posco 
et  in  piano,  cum  suis  api)endiciis  omnibus,  dedi,  alioDavi  et  adhibita 
cautela  quam  leges  vel  canones  in  huius  modi  contractibus  exigunt 
l^er  manmii  propriam  et  per  mnnum  Heinrici  mariti  mei,  Rüdolti  et 
Johannis  filioram  meorum,  nee  non  per  manuin  .  .  iilie  mee  nomine 
libere  venditionis  tradidi  habendam  et  iwssidendam  in  peqietuum  domai 
sancti  Urbani,  C^^sterciensis  ordinis,  Coiistantiensis  dyocesis,  pro  sede- 
cim  libris  denariorum  luonete  cun-entis,  quas  me  a  monachis  predici« 
domus  accepisse  et  in  meam  utilitatem  convertisse  pi'esentibus  protestor. 
Devestivi  autem  me,  meosque  heredes  de  re  supradicta  et  eandem 
domum  sancti  Vrbani  de  ii>sa  investivi,  obligando  me  ad  tenendam 
warandiam  scojwse  prelibate  in  iudicio  ecclesiastico  secularive,  vd 
extra,  quociens  fuerit  necesse,  vel  etiam  requisituni.  Ad  niaiorem 
etiam  huiusmodi  contractiis  firraitatem  renuncio  viva  voce  et  in  hii? 
scriptis  pro  me  ipsa  meisque  heredibus  univei'sis  omni  iiatrocinio 
iuris  tarn  canonici  quam  civilis,  quam  consuetudinarii  ix»r  quod  h«c 
vendicio  posset  in  i)arte  vel  in  toto  ad  presens  vel  in  posterum  re- 
vocari, 

Testes  huius  rei  sunt:  dominus  Rüdolfus,  decanus  in  Arowa, 
Hartmannus  de  Kyenberch,  domicellus,  Henricus  de  Rore,  domicello«, 


Wl]  17 

obaones  de  Seoo,  Wemherns  de  Beitenowa,  Wernherns  de  Witwile 
4  Rndolfofi  de  ZoTingen  burgenseB  in  Arowa  et  alii  plnrimi  fide 
lignL  la  premiaBonun  edam  testixaoaiiim  et  robur,  quia  sjgillnm 
proprium  non  habeo,  sigillo  viri  licmorabilifl  domixii  Radolphi  decam 
i&  Arowa  haue  ütteram  petii  eonmiuiiri.  Nos  vero  decanos  prediotus 
td  peütionem  pre&te  Meohdildis  et  mariti  soi ,  nee  non  filiomm  snomm 
prescriptomm  hoc  scriptum  nostri  sigilli  caractere  consignavi. 

Datum  et  actum  Arowa  anno  domini  1290  sexto  in  Tigilia 
beate  Eatherine  Tirginis. 

An  der  Urkunde  hängt  ein  wohl  erhaltenes  ovales  Siegel  in  weißem 
Wachs,  das  einen  stehenden,  nach  links  gewendeten  Engel  zeigt,  der  in  der 
Hand  eine  Blume  hält.  Die  Siegelinschrift  laatet:  t  S.  RVDOLPHI  -  DECANI 
LNAROWA. 

Archiv  s.  Urban 

19.  Zweites  Stadtrecht  (Statut)  vom  Jahre  1301  Februar  2. 

In  gottes  namen  amen.     Wan  diu  menschlich  kranckheit  ist  so 
soel  ze  kriege  y   da  von  manmg  übel  mag  ufstan  und  diu  behügde 
der  I  liuten  von  naturlichem   gebresten  ist  so  unwirig  und  so  kurz, 
da  von  manont  uns  die  vrisen  unde  lerend,  das  wir  stetiu  recht  und 
!  ii%e8aztdiu  gedinge   mit   schrift   also  versicherren   und  bestricken, 
das  dar  nach  weder  krieg  noch  misshelli  müge  gevallen.     Dar  |  über 
wiase  maniglich  und  si  kunt  getaut  allen  dien  die  disen  brief  ansehend 
oder  hfirent  lesen,    das  vrir  Chünrad   von  Wiggen  der  schultheisse, 
Johans   von  Seen   und  Johans  der  Schulmeister  sin  brüder,  Heinric 
des  Schultheissen ,  Wemher   von   Reitnowe   der  Meiger,  Henrich  der 
Snmer  und  Johans  der  Bebere:  der  rat,  und  dar  zu  gemeinlich  alle 
die  bnrger  von  Arowa  sin  einhelleclich  komen  über  ein,  das  wir  über 
HOS  selben    und   über   alle  die   mit    uns  icht  ze   schaffonne  wellent 
liahen  und  in  unsem  stat  recht  vordront  und  süchent  dur  gemaches 
Bnd  indes  willen  unserr  und  der  fremdon  disiu  recht,  diu  hie  nach 
g^hriben  staut,  hien  geordnet  und  uf  gesezt:  [§  1.]  Des  ersten  hein 
wir  uf  gesezzet  und  uns  ze  recht  gegeben,   das  ein  ieclicb  biderman 
gezdch  wo]  sulle  wesen  über  die  sache,  die  er  hat  gesehen  und  ge- 
boret, wan  alein  über  die,   da  es   eime   burger  an  sin  lib  gat,   ald 
num  im  sin  eigen  oder  sin  erbe,  das  in  disem  getwinge  und  gerichte 
Üt,  weite  abgewinnen,  da  sol  enkein  gezüch  wan  alein  burgerr  umbe 
Sügen  und  vervanchüch  wesen.   [§   2.]   Wir  hein  euch  gesezzet   wil- 
leclich  über  uns  selben  und   die   fremden  ze  rechte,  swa  ein  seilder 
oder  ein  usman  mit  einem  burger  gestosset,  das  si  ein  ander  slahent, 
^nSmt  oder  schamlich  bescheltent,   ist  der  urhab  des  usman  nes  an 
schulde  oder   des  selders  an  dem  kriege,   daz  der  burger  mit  zwein 
i&aolien  vor  gerichte  er  zugon  mag,  so  sol  im  der  seilder  oder  der  usman 
out  drin  pfundeo   besrunge  tun  und  dar  zi!i  alle  die  einunge  geben 
^d  alle  die  besrungen  die  ieman  mag   oder  kan  von  des  burgera 
Wege  an  dem  kriege  mit  werten,  weichen  oder  vigeDtlichen  geberden 

t 


18  [ISM 

Ton  ime  oder  von  andren,  die  dar  in  in  den  krieg  vallent,  in  keine  wifl 
Terschtdden  ganzlich  abl^n  und  g^gen  der  etat  und  dem  gerichte 
in  und  die  sin  von  allem  schaden  ziehen.  let  aber  das  der  boign 
an  dem  urhabe  des  krieges  schulde  hat  in  keine  wis,  das  onch  ein 
mit  zwein  erzugon  sol  vor  gerichte,  so  sol  er  dem  seilder  oder  den 
usmanne  mit  drin  schiOingen  besron  als  unsu  gfttd  gewohnheit  und 
unser  recht  har  komen  ist  und  dem  richter  driu  pfund  uf  genadc 
und  dar  zu  der  stat  ir  beider  einunge  berichten  da  mitte.  Wen 
aber  das  dekein  burger  seilder  oder  usman  mit  dam  selben  burgei 
ime  ze  schirme  oder  ze  hilfe  und  der  stat  cze  einen  eron  in  deo 
selben  krieg  geviele,  der  sol  ouch  dem  seider  und  dem  usmanne  mit 
drin  Schillingen  besrunge  tfin  und  sol  ouch  des  einunges  gegen  da 
stat  und  der  bAsse  gegen  dem  richter  ledig  wesen.  [§  3.]  Dar  ubei 
sezzen  wir,  es  si  burger,  seilder  oder  usman,  swer  mit  sinen  Unzuchten 
den  ander  an  schulde  in  schaden  wiset,  das  er  in  ouch  swen  ers  erzogoi 
mit  zwein  mannen  in  eliü  ende  da  von  wise  und  gar  unschadhaü 
machen.  [§  4.]  Wir  sezzen  ouch  über  die  gezuchsami  unserr  einungen 
das  wir  mit  einem  biderben  man,  ob  wir  nieman  me  haben  mögen 
wol  unser  einunge  erzugon  sullen  oder  mit  zwein  frowon  ob  bi  den 
kriege  nicht  mannen  ist  gewesen.  [§  5.]  Hie  über  hein  wir  geseszei 
umbe  unser  gerichte,  swen  man  des  ersten  under  ougen  vurgebute 
oder  zu  huse  und  ze  hove,  ob  der  selbe  Schuldner  in  der  stat  is 
oder  bi  der  selbon  tag  zit  in  dis  stat  künftig  ist,  kumet  er  nich 
vur  gerichte,  so  sol  er  ein  Schilling  ze  einunge  geben  an  alle  gnade 
Und  swen  man  im  dar  nach  aber  ze  rechten  ziln  und  gerichten  vur 
gehütet,  er  si  bi  der  stat  oder  nicht,  kumt  er  nicht  vurgerihte,  s 
sol  er  den  scllx^n  einung  geben  und  gant  ouch  des  klegers  gericht 
vürsih  zu  dien  drin  tagon  us.  Dirre  selbe  einung  stat  ouch  übe 
den  kleger  ob  er  nicht  vurgerihte  kumet,  so  er  iemanne  ze  sin  selbe 
klage  het  ze  gerichte  gebotten.  [§  6.]  Dar  über  hein  wir  uns  selbea 
ze  recht  gegeben,  daß  ein  ieclicher  wol  ein  frier  burger  heisen  sol 
des  hus  niemanne  wan  unserr  herschaft  zinshaft  ist. 

Hec  presens  pagina  concepta  et  ordinata  fuit  anno  domini  millesim* 
trecentesimo  primo  in  die  purificationis  Marie. 

Das  städtische  Siegel  hängt. 

Zwischen  den  Wonen  »zinshaft  istc  und  »Hec  presens«  ist  ein  leere 
Kaum  gelassen.  Das  Protokoll  steht  auf  dem  umgefalzten  Pergameni 
Das  Prooemium  stimmt  im  Wesentlichen  mit  dem  in  Nr.  18  flberem. 


20.  Vergleich  zwischen  Johann  von  Seon  und  seinen  Söhnen  Wemhe 
und  Johann,  Bürger  von  Aarau,  und  den  Frauen  der  Ramnnni 
in  Aarau.   (Aarau)  1304  März  1. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder  horent  lesen  kiund  icl 
Johans  von  Seon  burger  ze  Arowe  und  ich  Wemher  sin  sun  und 


mt]  19 

ich  Johans  sin  son,  daz  wir  mit  dien  frowen  nss  dem  samnunge  sin 
kommen  willeclich  und  gfitlich  aber  ein  onibe  den  schaden  und  |  den 
gebrosten  so  si  clagton  von  uns  nmbe  die  müli,  so  wir  hein  bi  der 
Aron  gebuwen  zft  zir  hose,  daz  wir  and  anser  erben  sallen  geben  | 
und  antwarten  dien  selben  frowon  und  im  erbon  zwen  matte  kernen 
Züricher  mess  von  unserm  achre,  sechs  jucherten,  gelegen  ze  der  obron 
moli  bi  Stirtellis  huse,  aelliu  jar  ze  zinse  untz  wir  ald  unser  erben 
dien  voi^genanden  frowon  oder  iron  erbon  ein  g&t  gekoufen  lidigs 
eigens,  daz  inen  jerglich  zwen  matte  kernen  gelte  ze  zinse.  Were 
aber,  daz  wir  ein  gut  lidigs  eigens  in  koufes  wis  fundin,  daz  driu 
oder  vierdhalbs  stucke  gulte  an  geverde,  daz  Süllen  die  selben  frowen, 
swaz  nnz  an  sechs  viertel  ist  über  diu  zwei  stucke,  an  uns  gelten 
in  dem  selben  koufe.  Und  sol  dar  nach  der  vorgenande  acker  uns 
und  anseien  erbon  lidig  iemer  und  unzinshafb  wesen  an  menglichs 
iridersprache.  Und  dar  umbe  ze  einer  gezüchsame  und  Urkunde  dirr 
Torgmandon  dingen  henckent  der  schultheisse  und  diu  gemeinde  von 
Aroire  dar  onser  bette  ir  ingesigel  an  disen  brief. 

Dirr  brief  wart  gegeben  ze  ingendem  merzen  do  von  gottes  ge- 
borte waren  tusiung   driuhnndert  jar  darnach  in  dem  vierden  jare. 

Siegel  der  Stadt  hängt. 

20.*  Ulrich  vonTennwil.  Bürger  von  AarauJ verkauft  dem  Kloster  s. 
Urban  15  Viertel  Kernen  Züricher  Maß  um  17  S.  Aarau  1306 
Mai  14. 

Noverint  presentium  inspectores  et  auditores  universi,  quod  ego 
üolricos  de  Tenwile  borgensis  in  Arowa  allodium  |  meum  in  EdUswile, 
tonoatim  quindedm  quartalia  tritici  mensure  Turicensis  reddens,  quod  me 
iure  ptoprietario  |  contingebat,  dedi,  alienavi  et  de  consensu  omnium  quo- 
nim  iütererat  nomine  libere  venditionis  tradidi  venerabilibus  |  in  Christo 
domino  •  .  abbati  et  conventui  domus  sancti  Yrbani  Gysterciensis  or- 
dius,  Constantiensis  djecesis,  pro  decem  et  septem  libris  monete 
correntis,  quas  me  ab  eis  accepisse  et  in  meam  utilitatem  convertisse 
coofiteor  per  presentes.  Devestivi  autem  me  ac  meos  heredes  de  re 
supra  dicta  et  domum  sancti  Yrbani  de  ipsa  investio,  ipsam  in  cor- 
pondem  possessionem  inducendo  et  nichilominus  ad  tenendam  waran- 
diam  dictorum  bonorum  quam  cum  omnibus  suis  appendicüs  vendidi, 
OK  com  meis  heredibus  reddo  presentibus  obligatum. 

Testes  huios  rei  sunt  dominus  Cünradus  scultetus  in  Arowa,  Jacobus 
de  Menzkon,  Rudolfus  de  Turego,  Rudolfus  Renszli,  Heinricus  Basor  et 
Wemheros  de  Basilea  et  Uolricus  dictus  Trillunc  et  alii  plurimi  fide  digni. 
h  piemissoram  etiam  testimonium  et  robur,  quia  sigillum  proprium  non 
bbeo,  vinun  honorabilem  dominum  .  .  decanum  in  Zovingen  petii, 
nt  sao  sigillo  nomine  meo  hanc  litteram  consignaret.  Nos  vero  Hen- 
ne« decanos  predictus  de  rogatu  Uolrici  de  Tenwil  prelibati  hoc 
leriptom  sigilli  nostri  caractere  roboramus. 


22  [ttü 

Testes  huius  rei  sunt  Johannes  Scolasücus  de  Arowe,  Nicdaua 
dictuB  Stieber  et  Rudolfus   de  Thurego,   burgenses  oppidi  in  Arowe. 

Datum  et  actum  Arowe,  anno  domini  milleeimo  300  dtcimo^ 
2  kalendas  aprilis. 

Das  kleine,  zerbrochene  Knndsie^l  in  grünem  Wachse  seigi  in  iir 
obemHftlite  des  wagrecht  getheilten  Spitzschildes  einen  nach  rechts  schanoK 
den  Adler  mit  erhobenenen  Flflgeln,  die  mitere  H&lfte  des  Schildes  iii 
perpendicalftr  schraffiert.  Von  der  um  den  Schild  sich  siebenden  Insdirift 
sina  nur  noch  die  Buchstaben  .  .  D  .  SCLT  .  IN  .  .  ,  erhalten. 

Archiv  r.  Urban. 

22.  Johannes  von  Wartenfek  Ritter  verkauft  aas  Noth  dem  Ghünmi 
Schmid  vonIRuda,  Bürger  von  Aarau,  zwei  Schupoasen  sa  obem 
Erdesbach  (Erlisbach)  am  26  ff  Pfenninge.  Aarau  1810  Msi  e. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder  hSrent  lesen  kinnd  ich 
berr  Johans  von  Wartenfels  |  ritter,  daz  ich  dur  die  not  die  mich 
angieng  von  gelte  han  verk6fet  und  gegeben  in  |  rechtes  k&fes  namen 
Chunzin  dem  Smit  von  RAda  burger  ze  Arowe  und  sinen  erbon  |  vod 
mir  und  minen  erbon  zwo  schüpossen  mis  lidigen  eigms,  gelegen  ic 
obem  Erdesbach  in  dem  banne,  geheissen  an  der  Lenmatten,  die 
Heinrich  von  Weinslingen  buwet,  umb  sechs  und  zweinzig  pfoxri 
Pfenning,  dero  ich  ze  minen  nfiten  und  dürften  bin  gar  und  ganzlid 
gewert,  das  selb  gut  mit  stegen,  mit  wegen,  mit  holze,  mit  veld< 
und  mit  allr  eihaftigi  vur  lidig  eigen  rüwclich  ze  besizzenne  unc 
frilich  ze  niessenne  an  min  und  menglichs  widersprahe.  Und  enzicl 
mich  willeclich  an  disem  gegenwürtigen  briefe  allr  der  vorder,  rechtunge 
eigenschefte  oder  ansprahe,  so  ich  oder  dekein  min  erbo  nach  sittei 
oder  gewohnheit  des  landes  an  daz  vorgenande  gAt  kSnden  ode 
ni Sehten  gewinnen  in  keine  wis  vor  geisliches  oder  weltlichem  g( 
richte.  Und  geloben  bi  gAten  minen  truwen  dem  vorgenanden  Chünzi 
und  sinen  erbon  von  mir  und  minen  erbon  des  vorgenanden  gute 
rechten  wern  ze  sinne  vür  lidig  eigen  an  allen  dien  stetten,  da  i 
werschefte  bedürfen  an  alle  vare.  Und  dar  umb  ze  einer  geware 
gezügsami  und  steten  Urkunde  allr  dirr  vorgeschribnon  dingen  henc 
ich  vür  mich  und  minen  erbon  min  ingesigel  an  disen  brief. 

Dirr  brief  wart  gegeben  ze  Arowe  an  dem  sechsten  tage  i 
meiien  do  man  zalte  von  gottes  gebürte  tusung  drühundert  jor  dt 
nach  in  dem  zehenden  jare. 

Siegel  des  Ritters  J.  von  Wartenfels,  beschädigt,  hängt 

83.  Herzoff  Leoi>old  von  Oestreich  verpfändet  dem  Conrad  von  Wicke 
Scnultheissen  von  Aarau  far  85  Mark  Silber,  die  er  ihm  u 
ein  Roß  schuldig  war,  sieben  Pfund  Geldes.  Brugg  131 
Oktober  22. 

Wir  Lüpolt  von  gotz  gnaden  herzog  ze  Osterrich  und  ze  Sti 
grave  ze  Habsburg  und  ze  Kyburg  ]  und  lantgrave  in  Elsazze  veriehc 
«n  disem  gegenwirtigen  briefe,  daz  wir  dem  erbem  und  dem  be8chei|d€ 


IUI]  *  23 

manne  Conrate  von  Wicken  nnserm  schnltheiszen  ze  Arowe  vur  die 
fonf  und  dreiszig  |  mark  Silbers,  die  wir  schuldig  sint  worden  nmb 
6m  ro6,  daz  wir  von  im  kofet  haben,  gesetzet  haben  siben  pfant 
geltez  of  den  hovestet,  cinsen  ze  Arowe  und  zehen  mut  kernen 
geltes  of  nnsem  ackern,  die  bi  der  stat  ze  Arowe  ligent,  mit  splicher  * 
beseheidenheit ,  daz  er  oder  sin  erben  daz  gelt  von  den  zinsen 
imd  von  den  ackern  sollent  haben,  nützen  und  nieszen  als  lange 
untz  daz  wir  unsere  brAdere  oder  unsere  und  unsere  br&dere  erben 
dis  siben  pfont  pfenning  geltes  und  die  zehen  mut  kernen  geltes  mit 
fonf  und  driszig  marken  Silbers  erlosen  genges  und  gebes  und  die 
siben  pfund  pfenninge  und  die  zehen  mut  kernen,  die  der  vorgenante 
Conrat  oder  sin  erben  nieszent  alle  jar  von  den  cinsen  und  von  den 
aekem,  sullent  niht  ab^gan  an  den  fanf  und  driszig  marken  Silbers. 
Und  ze  einem  Urkunde  der  vorgescriben  dinge  ist  diser  brief  be- 
sigelt  mit  unserm  ingesigel. 

Der  ist  geben  ze  Brücke  an  dem  dunrstag  nach  sand  Gallen 
tag,  do  man  zalte  von  gotz  gebürte  dritzehenhundert  jar  und  da  nach 
in  dem  zehenden  jar. 

Siegel  Herzogs  Leopold  mit  dem  Schilde,  hängt. 

Abschrift  im  Copi^buch  p.  113  f.  abgedr.  Soloth.  Wochenblatt  182S 
p.  84.  Kopp,  Qeachichtsblätter  II,  149.  Böhmer,  Reg.  1246—1313,  1  Ergh. 
p.  510. 

21.  Dietrich  Lantrechter  von  Emdesbach  verkauft  dem  Johann  von 
Kienbers  die  U&lfte  seiner  Habe  för  15  »Massen«.  1311  Mitte 
Man. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder  h6rent  lesen  kiund  ich 
Dietrich  Lantrechter  von  Emdesbach,  |  de  ich  han  verköft  und  gegeben 
in  rechtes  köfes  namen  Johans  von  Kienberg  und  sinen  erben  von 
mir  und  |  minen  erben  als  de  ich  han  ze  dem  halbenteile,  es  si  hus, 
liot  ackre,  matten,  holz  oder  velt,  |  swa  es  gelegen  ist,  umb  viunf- 
zehen  masden,  dero  ich  ze  minen  nfiten  und  dürften  bin  gar  und 
ganzlich  gewert,  daz  selb  g&t  vur  lidig  eigen  ze  beaizzenne,  wan  so 
Terre,  de  ich  von  dem  selben  mim  gftte  über  al  zwei  viertel  kemoi 
8ol  geben  minem  herren  hern  Jacob  von  Kienberg  ierglich  ze  vogt- 
ndite.  Und  were  daz  ich  oder  dekein  min  erbe  daz  selb  gtd  mag 
widerk6fen  nmb  die  vorgenanden  viunEsehen  massen  inwendig  dien 
iiechsten  drin  jaren  von  sant  Martins  mes  hin,  so  sol  der  vorgenande 
Johans  und  sin  erben  mir  und  minen  erben  de  selb  g&t  wider  ze 
gebenne  in  k6fes  wis  gebunden  sin.  Ist  aber  de  ich  und  miji  erben 
dea  widerköf  in  dem  gnanden  zil  nicht  teten,  so  sol  der  vorgenande 
Johans  und  sin  erben  daz  gnand  gAt  vur  lidig  eigen  rowclich  besizzen 
iukI  frilich  niessen  an  min  und  allr  minr  erben  widersprach!.  Und 
dar  nmb  ze  einer  gezügsami  und  Sicherheit  diss  k&fes  und  dirr  ge- 
dingt &encket  min  herre  herr  Jacob  von  Kienberg  vorgenander  dur 
Tm  bette  vur  mich  und  min  erben  sin  ingesigel  an  disen  brief. 


24  {U 

Dirr  brief  wart  gegeben  ze  mit^  merzei  do  man  «die  f< 
gottes  gebarte  drdzebenhmidert  jar  dar  nocb  in  d«n  einlifteii  jm 

Siegel  des  Jacobs  von  Kienberg  hängt. 

24.*  Aarau  1312  Juni  5. 

Wember  und  Gertrad  von  Seon  verkaufen  an  s.  ürbaa  0 
Out  in  Nieder-Cappeln. 

Segler:  Conrad  von  Wiggen,  Scbultbeis  von  Aarau. 

Zeugen:  Job.  von  Seon,  der  jüngere,  Johann  von  Kienberg,  R 
dolf  von  ZOricb,  ülricb  und  Job.  Hillprant,  Heinrich  Suterii,  Ba 
.Kupferschmid  und  Wember  von  Endveit. 

Archiv  r.  Urban. 

25.  Jacob  von  Binach  Chorherr  zu  Münster  und  sein  Bruder  Arne 
verkaufen  ihrer  Schwägerin  Clara  von  Binach  einige  Gtüter  f 
60  Mark  Silber  Zürcher  Münie.   Lensbnrg  1812  Juni  29. 

Allen  die  disen  brief  sebent  alder  hArent  lesen  künden  wir  h 
Jacob  von  Binach  chorherre  ze  Munster  im  Ex^twe  und  Amolt  v« 
Binach  |  sin  brüder,  das  wir  verk&ft  haben  und  se  kAfenne  geh 
haben  reht  und  redelich  für  reht  eigen  mit  unsers  vater  hem  Jaco 
von  Binach  güt«m  |  willen  und  gunst  fron  Ciaren  hem  Berchto! 
von  Rinach  elicher  wirtin  unsers  brüders  disu  nahgeschribenen  gftte 
ze  Bubiswile  ein  gut,  von  dem  git  Barten  hein  7  viertel  roggi 
Swab  7  viertel  roggen,  Ita  von  Endveit  6  mut  roggen,  Chüni 
Kapphenrein  5  müt  roggen,  Wemher  Negelli  6  niüt  roggeo,  Heinri 
US  der  Owa  6  mut  roggen,  BAdolf  Zobrost  4  müt  roggen,  Heinri 
sin  bruder  vier  müt  roggen  von  lantgwbeo,  7  malter  habem; 
Huntziswile  Büdolf  Hartmannes  2  mut  roggen,  1  müt  habem;  v 
ß  pbenningen ,  Büdolf  Winman  6  müt  roggen ,  1 0  viertel  hab 
10  y^,  Rudolf  Suter  3  müt  roggen,  6  fiertel  habem,  G  yf,  Büd 
Chuchiman  4  müt,  1  viertel  roggen,  6  vieiiel  habem,  6  ß,  Heinri 
im  Anger  4  müt  roggen  von  lantgarben,  2  müt  roggen,  6  fier 
habem,  6  ß,  Heinrich  Suter  5  müt  roggen,  18  ß;  ze  Lenzbuig 
der  Haldun  Barchard  Snider  2  müt  ehernen,  umb  sechzig  mai 
gifttes  und  genemes  silbers  Züricher  gewiht  und  sin  6ch  des  silb 
vmi  ir  alleklich  gewert.  Wir  son  6ch  der  voi'gesdiribenen  guter  al 
für  reht  eigen  ir  wem  sin  an  geistlich^i  und  an  weltlichen  gerihte  w 
8wa  sis  bedarf  nah  rehte.  Wir  haben  ir  6ch  du  vorgescbribei 
g&ter  ze  kofenne  geben  umb  das  vorgenande  silber  mit  allem  refa 
.#hafti  und  nutze  als  &ch  wir  sü  untz  har  braht  haben  und  mit  al 
vertignnge  so  dar  zu  notdürftig  ist  und  haben  uns  entzigen  an 
hant  und  entziben  uns  willeklich  an  disem  brieve  aller  anspräche  u 
wider  everunge  so  wir  an  du  vorgeschribenen  guter  deheinen  ^ 
möhten  gehabeu  an  geistlichem  und  an  weltlichem  gerihte.  U 
«einem  offenen  steten  und  geweren  Urkunde  des  vorgeschribenen  al 


tut.]  25 

M»  haben  wir  disen  brief  besigolt  mit  unser  beider  ingeeigeln  offenlich, 
tDido'  den  ich  her  Jacob  von  Rinach  ritter  der  vorgenanden  yergien, 
Im  das  vorgeschriben  ein  warheit  alles  ist. 

Dis  beschach  ze  Lentzbnrg  und  wart  dierre  brief  geben  do  man 
alte  von  gottes  goburt  druzehenh ändert  iar,  dar  nah  in  dem  zwölften 
m,  an  dem  nehsten  donrstage  nah  sant  Johans  tult  ze  sungihten 
^  Kgegen  waren  erbere  lüte :  her  Berchtold  von  Wessemberg,  chorherre 
»Basela,  her  Jacob  von  Rinach,  her  Jacob  von  Kiemberg,  her  Rudolf 
dar  elter  Malner  von  Zürich,  her  Berchtolt  von  Rinach,  her  R&dolf 
TOD  Halwile,  her  R&dolf  von  Trostbei^,  her  Wemher  von  Wolon,  her 
Wernher  von  Kiemberg,  rittere,  Hartman  von  Wessemberg,  Johans 
TOD  Wessemberg  und  ander  erbere  lute. 

Kor  das  Siegel  des  Chorherrn  Jacobs  von  Rinach  hängt  noch. 


86.  Graf  Rudolf  von  Habsborg  verkauft  an  Ulrich  Trutmann  von 
Aarau  die  Gerichtsbarkeit  von  Nieder-Entfelden  um  15Vt  Mark 
Silber.    Aarau  1312  Oktober  4. 

In  gottes  namen  amen.  Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder 
Umt  lesen  kund  wur  graf  R&dolf  von  Habsburg,  |  daz  wir  hein  ver- 
kifet  und  gegeben  in  rechtes  k6fes  namen  von  uns  und  unsren  erben 
Ddrich  Tmtmanne  burger  ze  Arojwe  und  sinen  erben  unsem  getwing 
od  ban  ze  nidem  Endveit  mit  aller  rechtunge  und  ehaftigi  als  er  uns  | 
ao  geerbt  ist  von  unsren  vordem,  umb  sechzehend  halb  marck  gutes 
lilbers,  des  wir  ze  unsren  nöten  und  dürften  sin  gar  und  ganzlich 
gnrert.  Den  selben  getwing  und  ban  geben  wir  dem  vorgenanden 
Tratmanne  and  sinen  erben  von  uns  und  unsren  erben  vür  lidig 
oigm  r&wclich  ze  besizzenne  und  frilich  ze  niessene  an  unser  und  allr 
vuer  erben  widerspräche  und  geloben  bi  guten  unsren  truwen  vür 
Vtt  und  unser  erben  dem  voi^nanden  Uolrich  und  sinen  erben  des 
wölben  getwinges  und  bannes  vür  lidig  eigen  wem  ze  sinne  an  allen 
^  stetten ,  da  es  im  oder  sinen  erben  dürftig  ist ,  es  si  vor 
gnslichem  oder  weltlichem  gerichte  und  entziechen  uns  wilUclich 
QDd  gerne  an  disem  gegenwürtigem  briefe  vür  uns  und  unser  erben 
>llr  der  rechtunge,  vorder  oder  anspräche,  so  wir  nu  oder  hie  nach 
<i  dem  vorgenanden  getwing  und  ban  so  wir  von  eigenschefte  oder 
^  erbschefte  nach  sitte  oder  gewonheit  des  landes  iemer  k6nden  oder 
Biftehten  in  keine  wis  gewinnen.  Und  dar  umbe  ze  einer  gewaren 
gtt^gsami  and  stetem  Urkunde  geben  wir  dem  vorgenanden  Uolrich 
imd  sinen  erben  von  uns  und  unsren  erben  disen  brief  mit  unserm 
ögengel  besigelten. 

Dir  gedingen  gezüge  sint:  Chünrad  von  Wiggen  Schultheis  se 
Arowe,  Heinrich  von  Rore,  Heinrich  Küngstein  von  Kienberg,  Arnold 
Mn  Turne,  Johans  der  Schulmeister  von  Arowe,  Chünrad  Brun- 
^vt  von  Lofenberg,    Johans   der    Gauwerschi,   Johans   der  Refoer, 


26  (Uli 

Uolrich  VJgeli,   Heinrich  der  Graber  vnd   Cbünrad  der  Keiner  m 
Mettowe. 

DLs  geschach  ze  Arowe  an  der  nechsten  mitwncben  nacb  mi 
Leodegarien  mes  do  man  von  gottes  gebarte  zalte  tnsung  drabondMt 
jar  dar  nacb  in  dem  zwölften  jare. 

Siegel  Rudolfs  mit  dem  Löwen  hängt. 

Kopp,  Eidg.  Urkk.  11,  196.  vgl.  Böhmer,  1  £rgänzgb.  zu  den  Regest» 
1246—1313  ]).  474. 

26.*  Ulrich  von  Tenwil  der  jüngere,  von  Aarau,  verkauft  dem  Henr 
Walther  von  Windisch,  Dechan  und  Rudolf  von  Safenwil  von 
Brugg,  Namens  des  Klosters  in  Köniffsfelden,  sein  Gut  zu  £gli>- 
wil  um  2()  Mark  Silber.    Aarau  1313  Januar  24. 

In  gottes  namen  amen.  Allen  dien  die  disen  brief  ansehest  od« 
hdrent  lesen  kiind  ich  Uolrich  von  Tenwile,  der  junger,  burger  |  ii 
Arowe,  daz  ich  han  verk6fet  und  gegeben  in  rechtes  köfes  nameo 
hem  Walther  von  Windesch,  dem  Techan,  und  RAdolf  |  von  Sayen- 
wile,  burger  ze  Brügge,  zu  der  erwirdigen  frowen  banden  Hedwigee 
von  gottes  gnaden  ebtischinon  des  |  klosters  ze  Küngsvelt  und  dem  con* 
vente  des  selben  gotzhus  sant  Ciaren  ordens  min  g&t  gelegen  so  EgUs- 
wile  in  dem  banne  siben  stucke  kernen  geltz,  mis  lidigen  und  bvm 
eigens,  daz  Uolrich  von  Altwis  buwet,  und  dru  stucke  kernen  geHi 
mis  eigens,  daz  Rudolf  am  Burchv^^e  buwet,  und  minem  herren  dni 
herzogen  zinshaft  ist,  umb  vünf  Schilling  jerglichs  ze  vogtrechte  uIm 
du  vorgenanden  dru  stucke,  umb  sechs  und  zweinzig  mark  sübeiB, 
die  ich  ze  minen  nSten  und  dürften  bin  gar  und  ganzlich  gewert, 
die  selben  zehen  stucke  kernen  geltz  ze  besizzenne  frilich  und  ze  nieassniM 
rüwlich  in  allem  dem  i*echte,  als  es  mich  von  minen  vordren  angerbet 
ist  an  min  und  allr  minr  erben  widerspräche.  Und  bin  6cb  des  vtv* 
genanden  gutes  des  gnanden  convenz  rechter  were  vur  eigen  nnd 
vogteige  als  da  vorgeschriben  stat  an  allen  dien  statten,  da  si  wer- 
scheft  bedürfen  von  mir  oder  minen  erben.  Und  enziehe  mich  will- 
clich  und  gerne  an  disem  gegenwürtigen  briefe  vur  mich  und  min 
erben  allr  der  vorder,  anspraho  und  rechtungo,  so  ich  oder  dekein  auii 
erbe  iemer  kfinden  oder  mochten  nach  sitte  ald  gewohnbeit  des  landeE 
an  daz  vorgenand  gut  gewinnen  vor  geislichem  oder  weltlichem  ge- 
richte.  Und  daz  dir  köf  war  und  btete  belibe,  so  han  ich  gebetioB 
Chünrad  den  schultheissen,  den  rat  und  min  burger  gemeinlich  v(n 
Arowe,  daz  si  ir  stat  ingesigel  ze  einer  gezügsami  dis  köfes  bani  g» 
henckt  an  disen  brief.  Wir  der  Schultheis,  der  rat  und  du  gemeint 
vorgenande,  wan  dir  kouf  vor  uns  beschach  und  mit  urteilde  g» 
vertgot  wart  nach  unser  stat  gewonheit  und  rechte  mit  allen  diei 
gedingen  als  da  vor  ge-schriben  stat,  dur  bett<e  des  vorgenanden  Uolridu 
unsers  burgers,  han  wir  gehencket  unser  stat  ingesigel  ze  einer  ge- 
zügsami  dis  k^)fes  und  enkeinr  werschafb  anders  sunderlicb  an  disBD 
brief. 


IIB]  27 

Dir  selben  k&fes  und  verigunge  geznge  sint :  herr  Johans  kylch- 
herre  von  Ombrechtzwile,  herr  Johans  Schulmeister  von  Werde,  herr 
Ätwr  lüppriester  ze  Endveit,  herr  Wemher  von  Wolon  ritter,  Nyclans 
der  Stieber,  Uolrich  Trutman,  Heinrich  sin  brüder,  Wernher  von  Seon, 
R&dolf  Rubi,  Uolrich  von  Tenwile  min  vetter:  burger  ze  Arowe; 
Dietrich  von  Lenzbarg  und  ander  erber  lüte  genüge. 

Dirr  brief  wart  geben  ze  Arowe  an  sant  Paulus  bekerde  abende 
do  man  von  gottes  gebürte  zalte  tusung  drühundert  jar  dar  nach  in 
dem  drizenden  jare. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 
Staatsarchiv  Aarau;  Eönigsfelden  nr.  28. 


27.  Johannes,  Vicar  des  Bischofs  Gerhard  von  Constanz,  j^estattet  den 
Frauen  der  Samnuns  in  Aarau  in  ihrer  Kapefle  durch  die 
Bett^mönche  oder  durch  den  Leutpriester  gottesdienstliche 
Handlungen  vomehmeif  zu  lassen.    Aarau  1315  Januar  2. 

Frater  Johannes  dei  gracia  Valamensis  episcopus  venerabilis  in 
Christo  patris  ac  domini  6.  eadem  gracia  Constanciensis  ecclesie  epis- 
oopi  vicarins  goaeralis  nniversis  |  Christi  fidelibus  presentium  inspec- 
toribns  sea  auditoribus  salntem  in  domino  sempitemam.  Nos  moti 
j  pietate  patema  religiosamm  soronim  .  .  priorisse  et  |  .  .  conventus 
i^md  Arowe  devotionis  attentionem  salubriter  intuentes  litteras  a  venera- 
bOi  in  Christo  patre  ac  domino  E.  dei  gracia  Constanciensis  episcopo 
faUeis  I  memorie  ipsas  traditas  anctoritate  nobis  conmissa  presentium 
eerie  eonfirmamus.  Dantes  eisdem,  ut  possint  habere  divina  in  capella 
ibidem  constmcta  per  religiosos  .  .  Ä^tres  terminarios  et  alios  sub 
quorom  regola  vigent,  necnon  per  .  .  plebanura  loci  vel  socium  sibi 
sabstitiitam  in  primitiva  die  sororis  vel  sororum  in  ipsarum  consortium 
x^eceptanim  ac  alicnius  sororis  vel  sororum  ibidem  defunctarum  seu 
tempore  interdicti  a  curia  Constanciensi  lati  generalis  contra  ecclesiam 
ei  snbditos  parrochiales,  dum  modo  ipse  sorores  huius  interdicti  non 
sbi  causam  dantes  et  in  tempore  cum  ipsas  pie  devolionis  affectus  ad 
leeipienduu  corpus  dominicum  invitaret  vel  etiam  sollempnitafibud 
•Kcepfo  qoibus  non  est  usum  et  consuetum  ab  ecclesia  recedere  sue 
pUTochie  et  proviso,  quod  hec  omnia  prenotata  üant  sine  gravamine, 
debrimento  et  preiudicio  sacerdotum,  qui  ibidem  in  ecclesia  Arowe 
fro  tempore  fuerint  parrochiales.  In  cuius  rei  testimonium  et  roboris 
fionitatem  presentes  litteras  predictis  sororibus  dantes  nostri  sigilli 
iBommine  roboratas. 

Datum  Arowe  anno  domini  miUesimo  315  quarto  nonas  januarii. 
Siegel  des  bischöflichen  Yikars  hängt. 


28  [131S.  1 

28.  Herzog  Leopold  ron  Oestreich  ffestattet  Ajurau  die  Errichtniig 
8.  Katharinenaltard  in  der  Kirche  zu  Aarau,  die  Stütonff  ei 
damit  verbundenen  Pfründe  und  die  Wahl  eine«  GeiflBiol 
Säckingeu  1315  Oktober  30. 

Lüpoldus  dei  gracia  dux  Austrieet  Styrie,  dominus  Oamiole,  Mttvi 
ac  Portusnaonis,  |  comes  in  Habspurch  et  Chyborch,  näGnon  kirii 
vius  superioris  Alsacie  generalis.  Prudentibus  et  diacretis  |  Tiris 
seulteto  .  .  conBolibos  et  universis  civibiui  in  Arowe  fideübw  s 
dilectis  graciam  |  suam  et  omne  bonnnu  Exhibüa  nobis  ▼eetra 
vocionis  peticio  continebat,  quod  nos  fundacionem  prebende  altark 
honore  beate  Katherine  virginis  dedicati^  bonorum  yestroram  laigicü 
dotatam,  in  ecclesia  Arowe  cuius  patroni  et  domini  temponkB  eü 
mos,  dignareniur  benignitate  solita  confirmare.  Nos  jnstis  ves^ 
piis  precibus  pro  divino  caltu  feliciter  adaugendo  benivolnm  prebei 
assensom,  fundacionem  pi^ictam  et  institucionem  eaoerdoti«  ad  ips 
in  noetre  et  progenitorum  noetrorum  animanun  remediom  et  sahit 
auctoritate  noetra  in  qnantum  in  pobis  est  vd  esse  potent  libendi 
approbamus  i[isasque  presentis  scripti  patrocinio  communimos.  Et 
universitatem  vestram  uberiori  proveniamus  gracia  et  favore,  9pa 
proniittimus  et  8|)ondemus,  quod  saoerdote  qui  ipsam  altsre  ellli 
verit  pro  tempore  cedente  vel  decedente  nos  prespiterum  a  Tobis 
ab  aliquibus  ex  vobis  ad  hoc  electis  aut  eligendis  nostre  benifoki 
presentandum  ad  offidandum  altare  prefatum,  dommodo  alias  id 
Sit  ydoneus,  sine  difficultate  qualibet  admittemus.  In  quorom  oonw 
ei  cuiuslibet  de  premissis  evidens  testimonium  atque  robur  sigüh 
nostmm  duximus  preaentibus  appendenduni. 

Datum  in  Sechingen  3  kalendas  oovembris  anno  domini  miliesl 
trec^ntesimo  quintodecimo. 

Siegel  den  Herzogs  Leoi)old,  mit  dem  Schilde  h&ngt. 

•  universitatem  vestram  steht  auf  einer  Rasur. 

Copic  im  Copialbuch  p.  157  f.  Ucborsetzunff  1.  c.  p.  468^/4.  Abge 
Kopp  IV,  451).  vkI.  Kopp  II,  1,  575  Anm.  4.  Böhmer.  Reg.  1246—13 
1.  Ergsh.  511. 

2t1.  Herzo<»  T/eoi>old  von  Oestreicli  verpfändet  seinem  Dienstnu 
HeTurich  Küngstein  von  Kienberg  für  10  Mark  schuldi 
Kricgslöhnung  einen  jähilicheu  Zins  von  drei  Pfimd«  Um 
i;U6  AuguHt  7. 

Wir  Lu]>olt  von  gotz  gnaden  hertxug  ze  Osterrich  und  se  St 
herre  ze  Krein  |  ,  uf  der  Marich  und  ze  Portenowe,  graf  ze  Ha 
purg  uud  ze  Kyburg  und  laut  grave  iu  obern  EUsasäe,  veriehen  11 
tun  kunt  allen  den  die  disen  brief  an:sehent  oder  horent  lesen,  < 
wir  dem  erbern  knechte  Heinrich  Kunigsteiu  von  Kyenberg  unse 
lieben  geiruwen  vur  di  zehen  march  sibers,  der  wir  im  schuldig 
umb  die  dienst,  di  er  uns  getan  hatte  und  noch  t&n  sol,  verset 
haben  dni  phunt  geltes  ze  Gebisdorf  au  sechs  swinen ,  di  i 
phunt  so  lange  ze  haben  und  ze  niezzcnne  untz  daz  wir  oder  um 


in  29 

bn  im  oder  einen  erben  di  vorgenanten  zehen  march  Silbers  gents- 
:k  «nd  gar  verrichten.  Mechthilt  vor  dem  tor  ze  Gebisdorf  8ol  dem 
nrgenanten  Heinrich  KAnigstein  geben  ierlich  zehen  Schilling  vür 
B  fwine.  Im  sei  euch  geben  Mechthilt  ab  dorf  ierlich  *  »  * 
tfaflliiige.  Im  90l  euch  geben  Ulrich  ab  dorf  viir  zwei  »  »  » 
Ibnninge.  Im  sol  onch  geben  Cünrad  ab  Letten  vur  ein  »  *  * 
■  sol  ouch  geben  Johans  ab  Letten  vür  ein  swine  zehen  »  »  »  en 
neb,  das  wir  dem  vorgenanten  Heinrich  K&nigstein»  »  »  drissig 
Mrck  silberSy  der  wir  im  nmb  die  dienst  di*  »  »  noch  tun  sol 
iholdig  Bin  versetzet  haben  nun  pfant*  »  »  nge  ierlich  ze  nemen 
1  der  herbest  sture  umb  di*  »  *  wir  oder  unser  erben  im  oder 
im  erben  di  vorgenan*  *  *  *  s  gentzlich  und  gar  vergelten.  Und 
urch  das  er  dester*  *  *  en  nun  pfunt  ze  nemen  von  der  vorge- 
rnten  sture  veriehen  it  *  *  tigem  brief,  daz  wir  an  siner  stat  den 
'bcni  ritter  *  *  *  Cünrad  dem  Müsli  mit  Heinrich  von  Rüti,  mit 
fernher  *  *  *  igen  und  mit  Berchtold  dem  Segler  en  gisel  und  in 
argen  wiae  *  *  »  n  gedingen  die  hie  nach  geschriben  stant.  Di 
»genanten  »  *  *  geben  ze  sand  Gallen  dult  dem  vorgenanten  Ku- 
i^tein  oder  »  »  *  di  vorgeschriben  nun  phunt  phenninge.  Teten  si 
BZ  nicht,  so  sullen  si  sich  in  di  p »  »  Baden  antwurten  recht  gisel- 
diaft  da  ze  leisten  untz  daz  der  selbe  KAnigstein  siner  nun  pfunden 
(Iklich  gewert  werde.  Stürbe  ouch  der  b&rgen  einer,  so  sollen  wir 
B  oder  sinen  erben  geben  ein  alz  guten  inrund  ein  manod  ane  geverde. 
'etoi  wii-  dez  nicht,  so  sullen  sich  di  andern  b&rgen  ze  Baden  ant* 
mrten  und  laisten  untz  daz  ez  bescheche.  Und  der  dingen  aller  di 
1  vorgeschriben  stant  ze  eim  offen  urkflnde,  veriehen  wir,  daz  wir 
loser  insigel  gehenket  haben  an  disen  gegenwurtigen  brief. 

Der  gegeben  ist  ze  Baden  an  dem  samstag  nach  ingenndem 
igsten  dez  jares  do  man  zalt  von  gotz  geburde  druzehenhundert  und 
eehkehen  jar. 

Siegel  des  Herzogs  LeoDold,  mit  dem  Schilde,  hängt,  etwas  beschä- 
ligt  Die  Urkunde  ist  stark  beschädigt. 

SO.  Ritter  March  ward  von  Göskon  und  sein  Bruder  Johannes  verkaufen 
dem  Johannes  von  Schaffhausen  genannt  Trillorei  von  Aarau 
ihren  Zehnten  zu  Thalheini  lehensweise  für  82  Mark  Silber. 
Aarau  1317  Januar  8. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder  hSrent  lesen  kund  ich 
lerr  March  ward  von  GSskon  ritter  und  ich  Johans  von  G6skon  |  sin 
dlder,  daz  wir  unverscheidenlich  hein  verkofet  und  geben  in  rechtes 
ofes  namen  von  uns  und  unsren  erben  Johans  |  von  Schafhusen 
^hassen  Trillorei  burger  ze  Arowe  und  sinen  erben  unsem  zehenden 
idegen  ze  Veithein  und  der  in  dem  |  selben  tale  swaz  'dar  zu  h6rt, 
an  Wember  und  Johans  von  Seon  geteilet  ist,  umb  an  zwo  achzig 
uirk  gutes    Silbers,    des   wir   von  im  gar  und  ganzlich  sin  gewert, 


30  [in« 

deii  selben  zehcndeti  rüwiich  und  frilich  ze  besitzenne  von  uns  und 
unfiern  orben  in  lebens  wis  sin  und  sinr  erben  an  menglichfi  wider*'' 
spracbe.  Und  veriehen  6ch  an  disem  briefe  vür  uns  und  unser  erbM- 
des  vorgcnanden  zebenden  mit  allr  ebaftigi  vür  unser  recht  leben  inir' 
ze  sinne  des  vorgenanden  Jobanses  und  sinr  erben  vor  geislichem  und' 
weltlichem  gericbte. 

Dir  dingen  gozüg  sint  her   Heinrich  von  Steine,  herr  Heinridi 
von  Köre,  rittre;    Heinrich   von  Küngstein,  Cbftnrad  der  schukbeis, 
Heinrich  des  Scbultbeisen,  Njclaus  der  Stieber,  Wernher  und  Jobau' 
von  Seon,  Wornber  Wiman  und  ander  genüge. 

Das  al>er  dise  bantvesti  rae  kraft  und  Sicherheit  habe,  so  baa', 
ich  der  vorgenand  berr  Marcbward  vür  mich,  Johan  min  brAder 
vorgenander  und  unser  erben  min  iugesigel  ze  einer  gezügsami  ml 
Urkunde  dis  kofes  gobenekt  an  disen  brief,  des  mich  Johans  von 
Goskon  vorgenander,  wan  ich  ingesigels  nicht  enhan,  wo]  benfigetin 
dlrr  Sache. 

Dir  brief  wart  geben  ze  Arowe  an  sant  Erhards  tage  nachdem, 
zwölften  tage   do  man   zalte    von  gottes  gebürte  drüzehnhundert  jar 
dar  nach  in  dem  sibeuzcbndcn  jare.  .^ 

Siegel  dcH  M.  7011  (ionkon.  Kitters  hängt- 

31.  Hoinrich  des  Schult beis8<*n  und  »eine  Krau  Mechtild  von  Aana 
vormachen  ihren  Töchtern  iui  Kloster  Oetenbach  in  Zürich  eil- 
Leibgedingo.    Aarau  1311»  März  25. 

In  gottes  namen  amen.  Allen  dien  die  disen  brief  ansehend  oder 
bereut  lesen  kiund  ich  Heinrich  des  Schultbeissen  bnrger  ze  Arowe 
und  I  ich  vro  Mochtbild  sin  elich  wirtin,  daz  wir  ein  gut,  acht  scbft 
posäcn,  gelegen  ze  Buchse  in  dem  banne,  die  wir  und  Johans  Trillord 
von  Scbafliusen  unser  tocbterman  gemeinen  k^ffcen  und  si  buwent 
Heinrich  von  Birwile,  der  von  der  selben  schüpossen  zwein  git  uns 
ze  dem  balbteile  ierglicb  ze  zinse  zwei  stucke  in  kernen,  zwei  in 
roggen  und  eins  stuck  in  habern,  I^üdolf  der  Sutor  von  Hunzliswile 
der  uch  von  zwein  scbüiK)ssen  der  vorgenander  git  uns  ze  unserm 
teile  ierglicbs  och  zwei  stuck  in  kernen,  zwei  in  roggen  und  eins  in 
babem  ze  zinse,  und  Cbünrad  der  Lango  von  Suro,  der  aber  von 
vier  scbüpossen  der  vorgenanden  uns  ze  unserm  teile  jerglich  ver- 
zinset drü  stucke  in  kernen,  drü  in  roggen  und  zwei  in  babem  und 
uns  och  die  selben  ze  unserm  teile  gemeinen  geben  suUn  ierglicbe 
vier  vasnachtbAnr ,  sechs  berbstbönr  und  vünfzig  eier  ze  zinse  von 
dien  selben  gütern ;  und  dar  zu  vier  manwerch  matten  gelegen  of 
Telchi,  die  wir  6cb  und  der  vorgenand  Johans  unser  tochter  man  ge- 
meinen  koften  von  Uolricb  Trutman,  die  der  vorgenand  Heinrich  von 
Birwile  und  Jacob  von  Köre  buwent  und  uns  ir  ietweder  git  jerglicbl 
von  unserm  teile  siben  viertel  roggen  ze  zinse.    Hein  den  selben  unsers 


i 


•1  31 

1  der  gutem,  ee  si  swaz  er  nu  giltet  oder  hie  noch  iemer  gelten 
iokU,  geben  und  gemachet  mit  des  vorgenanden  Johans  g&ter  gondt 
kd  willen  und  mit  einhelligi  unsers  sinnes  und  mütes  ze  einem  lib- 
dinge  Hedwigen  und  Mechthilden  unsem  tochtern,  die  Zürich  in 
m  kloster  an  Oethenbach  wonent  dnt.  Und  geben  inen  dar  über 
idausen  den  Stieber  unser  tochter  man  ze  yogte  und  ze  phleger 
it  eim  aolichen  gedinge,  daz  wir  dis  selb  gut  wider  hein  enphangen 
m  dien  Torgenanden  unsem  tochtem  Hedwig  und  Mechthüd  umb 
1  jerglichen  zins  viunf  Schilling  pfenning,  die  wir  inen  gen  sullen 
IT  mnby  daz  wir  daz  selb  g&t  besetzen  und  frilich  niessen,  die  wil 
ir  leben  an  ir  und  menlichs  widersprahe.  Und  swenne  daz  ist, 
X  wir  nit  ensin,  so  sullen  die  vorgenanden  unser  tochtern  Hedwig 
id  Mechthild  daz  selb  gut  messen  unz  uf  ir  beider  ende,  also 
it  dem  gedinge,  ob  deweder  stürbe,  daz  es  du  ander  niesse,  die  wil 
lebe,  an  allr  unser  erben  und  menlichs  widersprahe.  Wir  wellen 
h,  swenn  die  selben  unser  tochtem  nit  enlsint,  daz  diu  selben  gflter 
h  an  menglichs  Widerrede  unsem  erben  lidig  sin  und  frilich  ge- 
Uen. 

Dir  dinge  gezuge  sint:  her  Heinrich  von  Bore  ritter,  Ch.  von 
Iggen  der  Schultheis,  Uolrich  Trutman,  Wemher  und  Johans  von 
Km  gebrüdre,  Heinrich  und  Rudolf  unser  süne,  Johans  von  Kienberg, 
üdolf  Zürcher,  Heinrich  Süterli,  Heinrich  von  Holdem,  Bädolf  Rubi, 
»haus  der  Hüter,  Jacob  von  Menzkon,  Johans  Hiltprant,  Wemher 
Iman  und  ander  erber  lüte  genüge. 

Daz  aber  dis  gemechte  me  kraft  und  Sicherheit  habe,  so  haut 
e  barger  gemeinlich  von  Arowe  dur  unser  bet  willen  ir  stat  inge- 
^  ze  einer  merer  gezügsami  dir  vorgeschribnen  dingen  gehencket 
1  disen  brief.  Der  gebent  wart  ze  Arowe  an  unser  frowen  tage 
i  Tasten ,  do  man  von  gottes  gebürte  zalte  drüzenhundert  jar,  dar 
ich  im  nünzehenden  jare. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hangt. 

38.  Heinrich  der  Schultheis  von  Aarau  belehnt  mehrere  Bürger  von 
Aarau  mit  Oärten.    Aarau  1319  Norember  11. 

Allen  dien  die  disen  brief  sehent  oder  h6rent  lesen  künd  ich 
anrieh  der  Schultheis  burger  ze  Ar6w,  das  ich  han  verlüchen  von 
ir  und  minen  erben  min  garten,  die  ich  bivangete  |  uff  minen  ackern, 
i^gn  enhalb  dem  bongarten  Rudolfe  von  Zürich,  ze  einem  statten 
be  minen  bürgern,  die  hie  nach  geschriben  stand  und  ir  erben: 
icobs  Fridriebs  zwein  |  garten,  Johans  Glauses  zweine  und  Heinrich 
f^lin  zweine  an  einer  ziele ;  dar  nach  der  ander  zile :  Rudolf  dem  Reber 
idertialben,  Rudolf  Utker  anderhalben  und  |  Johans  Frombeis  ander- 
klbem;  an  der  dritten  zile:  Katherinen  Kuchimanninen  driie,  Rudolf 
oggea  ein  und  üolrich  Wagner  zweine,  jirlich   umb   ein   gnandea 


I 


32  [tttL 

zins   vier   Schilling   phenning   ie  von  dem  garten  le  werenne  und  se 
bericbtemie  mir   nnd   niinen  erben  von   inen  und  ir  erben  vor  BMit 
Martins   mes   oder    dar  nach  in  siben  tag  den  nfchsten  ald  aber  die 
selben  garten  oder   schüren  ald  swas  si  da  machicny  sollen  mir  vaä. 
niinen    erben   von  inen   und  ir  erben,  ob  si  nicht  den  gnandea  üb 
berichten  jerlichs  als  da  gcschriben   ist  mit  rechtem  gedinge,  ob  idi 
wil  lidig  sin,  die  selben  garten   ze  behebenne  von  dien  vorgenandfla 
minen  bürgern  und  ir  erben  mit  i-echtem  gedinge  fünf  iar  die  ndchstm 
in  g&tem  buwe  und  werde  umb  den  gnanden  zins  niemer  uff  se  g^ 
beune  mir  ald  minen  erben  oder  von  sich  ziehenne,  e  du  gnande  jar 
zal  gar  und  gantzlich  us  kumet.     Und  w^re  dar  nach,  dar  der  vor^  j 
genanden  miner  burger  oder  ir  erben  dokeiner  dur  sin  notdurft  oder  j 
von  ander  sache  wegen  der  gnanden  garten  dekein  sins  teils  verkSfie  4 
wolde,  so  sol  er  mim  oder  minen  erl)en  des  ersten  bieten   in   kSib  ! 
wiso  und  ist  das  er  uns  füget  und  wir  im  geben  wellen,  das  im  eil   \ 
ander  60h  dar  umb  gebe  in  k^ffes  wise  an  vare,  so  sol  er  uns  lasM   ^ 
mit  gedinge.     Ist  aber,  das  der  selb  k&ff  mir  und  minen  erben  niebt 
füget,  so  sol   er  und    sin  erben    von  uns  lidig  und  fries  urlob  hnk 
ze  verkoffenne  swa  si  welleu.     Und  dar  umb  ze  einer  gezügsami  nnd 
Sicherheit  aller  dir  vorgeschribnen  dingen  hencket>  der  Schultheis  md 
die   burger  gemeinlich  von  der   statt   dur  min   bette  ir  ingesigel  ob 
disen  brief. 

Dir  dinge  gezü^  sint  die  ze  g<^n  waren:  Ohümtit  von  WiggMi 
der  Schultheis  vor  genandor,  Xicolaus  der  Stiel^r,  Üolrich  TrutmaOf 
Johans  Trüllerey,  Julians  von  Kienberg,  Johans  der  Gauwerschi,  Wem- 
her  und  Rudolf  min  siine,  Wornher  Wiman,  Uolrich  von  Tennwile 
und  ander  erber  lüte  geniige. 

Dir  brief  wart  gelH}n  ze  Arow  ze  saut  Martins  mes  do  ina&; 
zalte  von  gottes  gebiirte  dinizeheiihundert  jar,  dar  nach  in  dem  noB- 
zehenden  jaro. 

Siegel  der  Stadt  beachPidigt,  hängt. 

33.  Ucinrich  von  Slieiigen,  Hitter,  verkauft  der  Wittfrau  Berchta  Smid 
von  Aarau  ein  (iul  zu  Loatorf  um  13V.  ^lark  Silber.  Aaraa 
1321  Oktober  :31. 

Allen*  dien  die  diseu  bnef  ansehent  oder  h5rent  lesen,  kiimd 
ich  herr  Heinrich  von  Sliengen,  ritter,  daz  ich  hau  |  verköfet  oad 
gegeben  in  i-echtes  kofes  namen  von  mir  und  niinen  erben  vron 
Bcrchten  Ohünrads  seligen  des  Smids  |  von  Arowe  elicher  wirtin  und 
ir  kinden  Jacoben  und  Katherinen  und  der  erben  ein  gut,  gelegen  tf 
Lostorf  in  dem  |  banne,  daz  Ilddolf  von  Märchen  und  Heinrich  sin 
bruder  buwent  und  ze  zinso  giltet  jerglich  vier  vierdenzal  dincke!« 
zwo  vierdenzal  habem  und  drie  Schilling  pfennig,  umb  ein  genant  gdt 
vierzehend  halb  marck  Silbers,  dero  ich  ze  minen  n£ten  und  diirften 


Uni  33 

bin  gar  und  ganzlich  gewert.  Daz  selb  gut  gib  ich  ir  und  ir  kinden 
und  der  erben  vur  lidig  eigen  friiich  ze  niessenne  and  rüwclich  ze 
bttitienne  mit  allem  dem  rechte  als  ichs  da  bar  unz  an  disen  hdti- 
gBQ  tag  gevertgot  han  an  min  und  allr  minr  erben  widersprahe.  Ich 
oudch  nodch  och  in  disem  briefe  vür  mich  und  min  erben  allr  der 
rechtunge,  vorder  und  ansprahe,  so  wir  iemer  kinden  oder  mächten 
iB  das  YOTgenand  gut  gegen  der  selben  Berchten  ir  kinden  vorge- 
schribenr  und  der  erben  gewinnen  vor  geistlichem  oder  weltlichem 
gerichte.  Ich  sol  och  der  selben  gutem  ir  und  ir  kinden  und  der 
erben  rechter  wer  sin  vur  lidig  eigen  von  mir  und  minen  erben  ge- 
gen menlichem  an  allen  den  btetten  da  sie  werschafl  bedürfen.  Und 
dir  umb  ze  einem  Urkunde  und  gewerer  gezugsami  allr  dir  vorge- 
tthribnen  dingen,  henck  ich  der  vorgenande  herr  Heinrich  vur  mich 
and  min  erben  min  ingesigel  an  disen  bricf. 

Dir  dingen  gezüg  sint:  her  Uolrich  lüppriester  ze  Kylch- 
bergy  her  Heinrich  von  Ölten,  kappelanze  Arowe,  her  Hein- 
rieh von  Rore, ritter,  JohansSteinwürch,  ChünradKappeller, 
Johans  sin  brAder,  Rudolf  von  Zürich  und  Rudolf  sin  sun, 
Johans  Ebis,  Chftnzi  Zimberman,  Uolrich  von  Zovingen 
▼on  GSskon,   Rudolf  Dieme  und  ander  erber  lüte  genüge. 

Dir  brief  wart  geben  ze  Arowe  an  allr  heiigen  abende, 
^0  man  von  gottes  gebürte  zalte  drüzenhundert  jar  dar 
nach  im  ein  und  zweinzgosten  jare. 

Hiegel  des  Ritters  hängt. 

Das  gesperrt  gedruckte  ist  mit  anderer  Tinte  geschrieben. 
,  Ffir  die  Initiale  A  ist  ein  leerer  Raum  gelassen. 

34.  Johann  von  Hertenstein,  Edelknecht,  verkauft  dem  Heinrich  von 
Holdem  von  Aarau  sein  Eigentbum  zu  Buchs  um  31  Mark 
Silber.    Aarau  1322  Oktober  2. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder  hjrent  lesen,  kiund 
Kh  Johans  von  Hertens tein  ein  edelknecht,  daz  ich  han  verköfet 
Qftd  gegeben  in  rechtes  |  k5fes  namen  von  mir  und  minen  erben 
Heinrich  von  Holdern  burger  ze  Arowe  und  sinen  erben  vier  schü- 
posaen  mins  lidigen  eigens,  gelegen  ze  |  Buchse  in  dem  banne,  dero 
Heinrich  Kolher  buwet  drithalbe  und  Rudolf  Grovo  buwet  ander- 
lulbe,  umb  ein  und  drissig  marck  Silbers  |  ,  des  ich  ze  minen  niten 
Uid  dürften  bin  gar  und  ganzlich  gewert.  Die  selben  schüpossen 
^  der  gnand  Heinrich  von  Holdern  und  sin  erben  messen  und  be- 
>tien  mit  aller  ehaftigi  und  in  allem  dem  rechte,  als  och  ichs  unz 
kv  gehebt  han  friiich  und  fridlich  vür  lidig  eigen  an  min  und 
aOr  minr  erben  widersprahe.  Ich  sol  och  der  vorgenand  Johans 
%  selben  schüpossen  rechter  wer  sin  von  mir  und  minen  erben 
m  lidig  eigen  an  allen  den  stetten  da  der  vorgenant  Heinrich  ald 
^  erb^  es  notdurftig  sint.     Und  dar  umb  ze  einem  Urkunde  dir 

Aanner  Urknndenbaoh.  3 


1 


:u  [isn 

T'jr^täczr.LiLrrL  Lar*=n  lirn-:*  :•  2  Tir  zii'.n  nnd  min  erbeo  min  ing«- 
äi;/«!  m  ■:i?er  -r.rf.  L**«.?  i-.»»r  ■iisu  T.:rrwohriü*n  dingk  me  knft 
und  iiohi^riirri*  .:.i'r»rc .  ••  -laji  L«_h  *-?c«^fli  miom  oIkid  faem  Barr- 
hard  tos  Lie':^^.  Ll:  er  «iz.  iczc^sürei  henoket  an  disen  brief,  mr- 
ächaft  »in'i  jezuir-ja.:::  le  Ifls'-^cn»»  ii::t  aiir  TÜr  dich  und  sin  erb« 
d«  vor^nar.^en  ri*«*s  T-^r  'id:-^  *i;^!i  .la  allen  den  stettcn,  di  es 
dem  v.jriprnüVn  H-?iz.:  h  iZ'i  -«icea  erben  notdorftig  wirL  Id 
her  Baroh.ir»:  von  Li--'"v^e  T-ir^eaand  dar  tecte  Johans  ron  HcTieo- 
stein  mins  i^keiTTa  T-r.-eT:.u:'le9  verbind  rcioh  an  disem  gegoiwnrta 
briete  wer  ze  ?Li:re  ■•■<  vorcemcdea  irdtes  Ton  mir  and  minen  erben 
vuT  lidig  ei:^a  ic  d*%  s''frtea.  da  es  der  Torgenant  Heinrich  Ton  Holdem 
and  sin  err^^c  Ei«.cl.irf:Lr  sin*,  and  bi»ck  *2ar  ombe  min  ingesigd  le 
einer  2ezu:r>aiEi  and  äioherbeit  der  äeiber  wersohaft  an  diaen  briet 
Der  geWc  «rurt  zc  Ar'.'-sre  an  san  Leadegarien  tag.  do  nua 
Zaire  vun  ansers  herren  ;^ebar*e  druzenhondert  jar  dar  nai-h  im  nm 
and  zweinzgostrD  j^re. 

:^iegpl  dei  .1.  von  H^-rtczKeic  nnJ  B.  voa  Liebegg  hingen. 

■''^*.  Joh^krn  von  An  vi!»"  verkjiGft  »ri:.e  Schu^^M«e  in  Ober-CiC«kon  den 
Ulrich   Wj^^er   von   A;iniu   um  2t  S    Pfennige.    1322  No* 

vemrj^r  IH. 

Alien  dien  iiie  di'^n  i-net"  ani^'hent  oder  h^rent  lesen  kinnl 
i'  L  .T'jhan.s  v<  n  Anwür^.  d^  v  h  ban  verküfet  und  gegeben  in  reckttt 
k<jt'e>.  Ti:tiiien  '  v-c  uiir  und  einen  erben  mit  ganst  and  götem  willen 
HiLriS  herren  her  MaD.kwart?:  vun  Ou^kon  ein  9chü|)0äse  mins  lidigeD 
eieren-.  ^'ele>:en  7.e  ■•^■ern  liuj'kon  und  bulz  Chünrad  Hürwiler  nnd 
^filt  jer;ili<:h  ijc  zirL>e  zwei  maiier  dinkeln  und  achtzeben  viertel  habenr 
nnd  drü  h&nr  |  .  L'olricb  <Ie:ii  Wa^er  bur&rer  ze  Arowe  nnd  siuea 
erben  umb  biben  und  zweinzig  piund  pfennin^,  dero  ich  ze  minea 
n/jten  und  durften  bin  ^^at  im^l  gänzlich  >:ewert.  Die  selben  sehA- 
jiossen  ^ol  d»'r  >*A\^  l'olrich  und  sin  erben  frilicb  und  fridlich  niessen 
und  Vre-^it/en  \ür  lidii;  eigen  an  min  und  allr  niinr  erben  wider- 
sprahe  und  -sol  ir  och  rfKrliter  wer  sin  viir  lidig  eigen  von  mir  nnd 
ruin  erben  an  allen  den  stetten,  da  es  der  vorgenand  Uolricb  ald  sin 
fT\ff'.n  notdürftig  sint.  Und  bit  dar  umb  den  vorgenanden  min 
hf-rren  hern  Man.h warten  von  Guskon,  «laz  er  ze  einr  gezügsami  und 
Sicherheit  alir  dir  vorgoschribenr  dingen  henck  äiu  ingesigel  vür  niicb 
und  min  erben  an  disen  brief.  Ich  her  Marchward  von  Göskon 
vftr^^nand  dur  l>ette  Johans  von  Anwile  mins  dieners  bau  ze  einer 
grr/ugHftifii  und  Sicherheit  dis  vorgenanten  kofes,  so  er  geben  het  vor 
mir  mit  mim  guten  willen  und  gunste  Uolrich  dem  Wagner  vorge- 
nand als  da  vorgeschriben  stat,  min  ingesigel  vür  in  und  sin  erben 
an  disen  brief  gchcnket. 

Dir  dinge  gezüge  sint:  her  Jacob  und  her  Uolrich  von  Kienbeigi 
bin  brüdor,   rittro,  ilciiu-icli  von  Kienberg  genant  von  Kiungsteini  ein 


n  35 

knecbty    Cb&nrad    von  Wiggen,    Schultheis  ze  Arowe,  Johans  der 
iwerschi  von  Arowe  und  ander  erber  lüte  genüge. 

Dir  brief  wart  geben  an  dem  nechsten  fritage  nach  sant  Othniars 
i,  do  man  zalte  von  gottes  geburte  druzenhundert  jar,  dar  nach 
zwei  und  zweinzgosten  jare. 

Siegel  des  M.  von  Göskon,  Ritters,  hängt, 
vgl.  Kopp,  lY,  2,  255  Anmerkung  1. 

36.  Bentzo  von  Diessenhoven,  Bärgor  von  Aarau,  schenkt  der  Samnuns 
in  Aarau  einen  jährlichen  Zins  von  zwei  Viertel  Kernen  und 
zwei  Hühnern  von  der  Hofstatt  beim  Brunnen  als  Nothp£ründe 
für  seine  Tochter  Tylien,  Schwester  in  der  Samnung.  Aarau 
1323  Mai  25. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder  härent  lesen  kiund 
t  Bentzo  von  Diezsenhoven  burger  ze  Arowe,  daz  ich  mit  be- 
leidenr  |  hiten  rate  Tylien  min  tochter  getan  han  ze  den  erberen 
)wen  in  den  sanmung  bi  uns  gelegHn  nidnen  bi  der  |  Aren,  da  si 
tte  in  ift>nen*  sol  unz  uf  ir  ende,  mit  eim  gnanden  gute,  als  wir  über 
1  kernen  sin.  Daz  aber  |  du  selb  min  tochter  ir  notpfründe  dest 
rbaszer  haben  muge,  so  han  ich  ir  gegeben  und  gib  och  an  disem 
j^eowurtigen  briefe  zwei  viertel  kernen  geltes  und  zwei  h&nr,  du 
ieiglich  nemen  sol  von  der  hofstat  bi  dem  brunuen  da  Heinrich 
'2h  uf  gebuset  hat,  du  si  zinse  giltet,  und  sol  si  niezsen  nach  ir 
llen  die  wil  si  lebt  ald  geben  swem  si  wil  an  min  und  ander 
nr  erben  widersprahe.  Und  swenne'  si  nit  ist,  so  sullen  du  selben 
rei  viertel  geltes  lidglich  gevallen  sin  dien  andern  frowen,  die  da 
it,  die  SU  dar  nach  ewclich  haben  und  niezsen  sullon  dur  unser 
td  unser  vordem  sele  willen  unversprert  von  mir  oder  minen  erben 
3  aoder  ieman.  Und  dar  umb,  daz  diz  vorgenand  ding  war  und 
)tie  belibe,  so  han  ich  gebetten  den  .  .  Schultheis  und  die  .  . 
iiger  von  Arowe,  daz  si  ir  stat  ingesigel  ze  einer  gezugsami  der 
Iben  dingen  hencken  an  disen  brief. 

Wir  .  .  der  Schultheis  und  die  burger  iezgenande  dur  bette- 
entzen  von  Diezsenhoven  unsers  bürgers  vorgenanden  han  unser 
at  bgesigel  gehenckt  an  disen  brief  ze  einem  Urkunde  und  gezug- 
imi  allr  der  vorgeschribenr  dingen. 

Dir  brief  wart  geben  ze  Arowe  an  sant  Urbans  tage  do  von 
ottas  geburte  waren  druzenhundert  jar  dar  nach  im  dru  und  zweinz- 
«ten  jare. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 

*  Das  Pergament  ist  an  dieser  Stelle  ausgerissen. 

36.*  Arow  1323  August  31. 

Herzog  Leopold  kauft  von  Herrn  Walter  von  Hunwil  das  Amman- 
<ttt  in  Luzem, 

Kopp,  Geschichtsbl.  U  171.   Böhmer,  Reg.  1246—1313,  1  Er^änzh.  518- 


86  [1323.  tm 

37.  Johann  von  iJerthenstein  vorkauft  dem  Ritter  Berchtold  von  Ri- 
nach  einige  Güter  um  25  Mark  Silber.  Aarau  1323  Septem- 
ber 8. 

Allen  dien  die  di»iien  brief  sehent  older  hfirrent  lesen  vergien  ich 
Johans  von  HerMienstein  und  tun  kunt,   daz  ich  mfltwilleklich  |  nod 
umbetwungen   zc   k6fenne    han   gegeben    dem  bescheiden  ritter  heni 
Berchtolde  von  li  in  nach  den  liof  halben  ze  Kabis  wile  und  |  ein  schfl- 
posse,  da  ufie  gesessen  ist  H.  Smit,  der  mir  galt  11 '/s  stuk  ver  lid% 
eigen,    um    25    mark  silbers  und  ich  dero  gewert  bin  |  und  in  min 
nüze  bekeret  han.     Ich  vergien  6ch,  daz  ich  dis  k&fs  für  mich  und  für 
alle  min  erben  redit  wer  sol  sin  dos  vorgenanden  ritters  herr  Berch* 
toldess  von   Kinnaeh    und  allen  sinen  erbun  an  allen  den  steten,  dt 
si  sin  bedürfen  older  nottürftig  sint  an  weltlichem  older  an  geislichem 
und  daz  dis  stete,  vest  und  war  belibe,  so  gib  ich   disen   brief  be- 
sigelt  mit  minem  eigen  ingesigel  und  mis  guten  fründes  hern  B.  von 
Liebegge  ritters  ze  einem  rechten  Urkunde  der  vorgescriben  dingen. 

Dis  sint  die  gezüge,  die  hie  bi  waren,  da  dis  beschach:  der 
.  .  von  Warthenvelths  ein  frio,  her  Jacob  und  her  Uolrich  von 
Kienberg,  ritter  und  gebrüder,  .  .  der  schulthezo  von  Ar6w,  Niclaitt 
Stieber ,  H.  von  H61dem,  Rubi  Thennwile  und  ander  erberre  Idt 
genüge. 

Dis  beschall  ze  Ar5w  an  unser  vrown  tag  ze  herbest,  do  men 
zalt  von  gotes  gebürte  drüzehcn  hundert  jar,  darnach  in  dem  drn 
und  zewenzigosten  jare. 

Siegel  defl  .1.  v.  Herthoimtoin  und  dt^d  H.  von  Liebegg  hängen. 

37.*  Arow  1323  Noveml>er  (>. 

Herzog  Le()iK)ld  von  Ocstreich  schenkt  dem  Rudolf  von  Arbuig 
um  seiner  Dienste  willen   80  Mark  et«. 

Kopp,  (iHSchichtsbl.  11  174.  Böhmer,  Kogont  12443—1313,  1.  Erg&nih. 
p.  518. 

37.*  Rüd^or  der  Schenke  von  Schenken  borg  und  »eine  Frau  Anna 
sciieukeu  dem  Kloster  Künigsfelden  ein  iJut  zu  Suhr.  Aaria 
1329  März  15. 

Allen  den  die  disen  brief  ansclioiit  lesont  oder  h&rent  lesen, 
künden  wir  Heinrich  von  Rore,  ritter,  schultheijsso  ze  Arowe  |  und 
die  burger  ze  der  selben  stat,  daz  vür  un.s  kam  an  offen  gericbie 
der  edel  man  Küdger  der  Schencko  von  Schenkenberg  und  Ann» 
sin  elich  wirtiii  mit  Chünraden  des  Schulthcissen  ire  brüder  und 
vertgoten  und  verzigen  sich  mit  minr  des  gnanden  |  schultheissen 
hant  mit  gevallenr  urteilde  uf  den  eit  acht  stucken  kern  geltes,  ge- 
legen ze  Sur  in  dem  banne,  die  Chünzi  blanche  buwet,  in  Dietrichs 
hant  von  Lenzburg,  schatfner  der  erwirdigen  frowen  in  gotte  der 
ebtischin  und  des  conventz  des  klosters  ze  Küngsveldeu  ze  ire  banden 


W»]  37 

in  kSfes  wis,  der  under  inen  recht  und  redlich  was  beschehen.  Und 
dar  ombe  ze  einem  steten  Urkunde  und  warer  gezügsanii  der  selben 
Tartgange  und  verzichenge,  wan  si  vor  uns  beschach  als  vorgeschriben 
st^t,  hein  wir  dur  ir  aller  der  vorgenanden  bette  unser  stat  inge- 
sigel  gehenckt  an  disen  brief. 

Dirr  dingen  gezüge  sint,  die  si  Sachen  und  horten:  Niclaus 
der  Stieber ,  Heinrich  der  Sumer  y  Chünrade  von  Schaffasen,  Fritschi 
TOD  Älbers,  Wemher  Schultheis,  Wernher  zem  LSwen,  Ulrich  Frid- 
ricbs:  burger  ze  Arowe  und  ander  erber  lüte  genüge. 

Dir  brief  wart  g^eben  ze  mittem  merzen  do  man  zalte  von 
goties  gebürte  druzenhundert  und  zweinzig  jai*  dar  nach  im  nünden 
jare. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 

Staatsarchiv  Aarau;  Königsfelden  Nr.  99.  Coiiie  in  ßurckarts  von 
Frick  Copialbuch  fol.  48  Nr.  91. 

Abgedruckt  (ungenau)  Argovia  V  p.  45.  vgl.  Kopp  V,  1,  3i5.  IV,  1, 
37P,  l. 

38.  Ulrich  von  Zofingen  verkauft  sein  Gut  und  »eine  Matte  der  Frau 
Margreth  Wagner.    Aarau  1329  Juni  2. 

AUen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  h6rent  lesen,  kund  ich 
rolrich  von  Zovingen  sezhaft  ze  Gözkon,  daz  ich  mit  guter  gunst 
nnd  willen  des  |  edeln  mines  herren  hern  Marchwardes  von  GSzkon 
frien,  des  diener  ich  bin,  verk6fet  han  und  hingegeben  in  rechtes 
kjfes  wis  von  mir  und  |  minen  erben  der  erberen  frowen  vro  Mar- 
greihen Uolrich  Wagners  seligen  wirtin  und  ir  erben  ein  g&t'mins 
Kdigen  eigens,  lit  ze  Oberngftskon  |  in  dem  banne,  buwt  Merchi  von 
Gts&on  und  gUt  jerglich  eins  malter  dinckeln  und  ein  malter  habern, 
zwei  hAnr,  eins  ze  herbsten  und  eins  zer  vasnacht,  und  drizsig 
ttn*  te  zinse,  nmb  sibenzehen  pfund  pfenning,  und  ein  matten,  lit  ze 
Uistorf  in  dem  banne  6ch  mins  lidigen  eigens,  buwt  Johans  genant 
Ebb  nnd  gilt  jerglich  nun  Schilling  pfenning  ze  zinse,  umb  siben 
phod  pfenning,  der  pfenning  ich  aller  von  ir  gar  und  genzlich  bin 
S^wert  Dia  selb  gftt  und  matten  gib  ich  ire  und  ir  erben  von 
nur  nnd  minen  erben  vur  lidig*  eigen  frilich  ze  niezsenne  und  rüclich 
K  benizenne  mit  allr  ehaftigi  und  mit  allem  dem  rechte  so  der  zu 
Uret  und  och  ich  si  da  har  gehebt  han  an  min,  minr  erben  und 
ttolttbs  widersprahe  und  verzieh  mich  an  disem  selben  briefe  viir 
noch  und  min  erbon  gegen  der  gnanden  Margrethen  und  ir  erben 
>hr  vorder  imd  ansprahe,  so  ich  oder  min  erben  oder  jeman  ander 
*&  unser  stat  vur  baz  jemer  han  mfichten  an  daz  gnant  gftt  und 
nttten  mit  dekeinem  rechte,  geschribem  oder  ungeschribem  vor  geist- 
JwAem  oder  weltlichem  gerichte.  Und  dar  umb  ze  einem  waren 
inUnda  vnd  gezügsami  dirr  vorgeschribenr  dingen  han  ich  gebetten 
vorgenanteo  hern  Marchward   von  Gfizkon  min  herren,  daz  er 


38  [im 

sin  ingesigel  hencket  an  disen  brief.  Ich  herr  Marchward  von  6ix- 
kon  vorgenant  dur  bette  Uolrich  von  Zovingen  obgnandes  han  min 
ingesigel  gehenckt  an  disen  brief  ze  einem  waren  Urkunde  und  ge> 
zugsami  des  vorgescbriben  k6fes ,  wan  er  mit  minem  gAtra  wilin 
und  gunst  beschacb  als  da  vorgeschriben  stat. 

Dirr  dingen  gezüge  sint:  herr  Chünrade  und  üolrich,  des  tov- 
genanden  Uolrich  sune,  Welti  Swab  sinr  tochter  man,  Velwer  vm 
G6zkon,  Bürgi  Meiers,  Chünzi  Ch&n,  Heinrich  der  Wagner  von  Arom^ 
Welti  Kramer,  Johans  der  Schriber  von  Walzhflt,  Heini  Behein  and 
ander  erber  lute  genüge. 

Dirr  brief  wart  gegeben  ze  Arowe  momendes  nach  der  niut 
unsers  herren  do  man  zalte  von  gottes  geburte  druzenhundert  jar 
und  zweinzig,  dar  nach  im  nunden  jare. 

Siegel  des  M.  von  Gösgen  hängt. 

'  Hb.  lidid.  1 

i 

'319.  Veier  der  Weber  Bürger  von  Aarau  verkauft  den  Frauen  der  i 
SamuuDg  in  Aarau  einen  Acker  um  7 Vi  Pfund  lYennige*  !. 
Aarau  1329  August  7.  | 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  hörent  lesen  kund  ich  Feier 
der  Weber  burger  ze  Arowe,  daz  ich  dien  erberen  frowen  |  in  dem 
samnunge  bi  der  Aren  und  ir  nachkomen  verk&fet  han  und  hinge- 
geben in  rechtes  köfes  wis  von  mir  und  minen  |  erben  ein  adnr, 
lit  hinder  Chünrades  matten,  des  Schultheissen,  bi  dem  H&stresse, 
mins  lidigen  eigens,  umb  achtodhalb  pfund  |  pfenning,  dero  ich  le 
minen  ufiton  uud  dürften  gar  und  genzlich  bin  gewert.  Den  sdben 
acker  gib  ich  inen  und  ir  nachkomen  vür  lidig  eigen  frilich  te 
niezsenne  imd  ruclich  ze  l^esitzenne  an  min  und  aÜr  minr  erheo 
widersprahe  und  verzieh  mich  och  an  disem  gegen würtigen  briefo 
vür  mich  und  min  erl)en  allr  der  vorder,  rechtunge  und  ansprahe, 
so  ich  Oller  min  erl>en  oder  jeman  ander  an  unser  stat  vürbaz  an 
den  vorgenauden  acker  gegen  dien  obgnanden  frowen  oder  ir  nach- 
komen jemor  haben  oder  gewinnen  möchten  mit  dekeim  rechte  ge* 
schriben  oder  ungeschribem,  vor  geistlichem  oder  weltlichem  gericbte. 
Ich  vergich  och  an  disem  selben  briefe,  daz  ich  des  selben  ackws 
rechter  wer  sin  sol  von  mir  und  minen  erben  vur  lidig  eigen  an 
allen  den  stetten,  da  sin  die  vorgenanten  frowen  und  ir  nachkomen 
notdürftig  sint.  Und  dar  umbe  ze  einer  gezügsami  und  warem  Ur- 
kunde dirr  vorgeschribenr  dingen  und  köfes  han  ich  gebetten  üolrich 
Trutmann  Schultheis  ze  Arowe  und  ander  die  burger,  daz  si  ir  ?t«t 
ingesigel  hencken  an  disen  brief,  wen  dirr  selb  k6f  des  vorgenanten 
ackers  vor  inen  mit  des  selben  schultheissen  haut  wart  den  vorge- 
nanten frowen  gevergot. 

Ich  Uolrich  Trutman  Schultheis  ze  Arowe  und  ander  die  burger 
vorgenande  dur  bette   Peters   des  Webers  unsers  burgers  obgenandee 


11  39 

n  disen  brief  besigelt  mit  UDser  stat  ingcsigel  ze  einer  gezügsami 
d  warem  Urkunde  des  vorceschrieben  kofes,  wan  er  vor  uns  dien 
landen  frowen  mit  minr  des  selben  schul theissen  haut  wart  ge- 
rtgot. 

Dirr  dinge  gezugi  sdnt  die  ze  gegin  waren:  herr  Heinrich  von 
►re,  Niclaus  der  Stieber,  Wemher  zem  Löwen,  Rudolf  übelman 
'andon,  Rudolf  Roraffo  und  ander  erber  lüte. 

Dirr  brief  wart  gegeben  ze  Arowe  an  sant  Afren  tage  do  man 
Ite  von  gottes  gebürte  druzenhandert  und  zweinzig  jar  dar  nach  im 
inden  jare. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 

40.  Ulrich    Freidice    von  Aarau    kauft   seine  Stieftochter    Anna  im 
Frauen  klos^r  zu  Aarau  ein.    Aarau  1331  April  8. 

Allen  die  disen  brief  ansehent  oder  hSrent  lesen  kund  ich  Uol- 
eh  Kreidige  bui^er  ze  Arowe,  daz  ich  |  den  erberen  frowen  bi  uns 
dem  samnung,  zu  dien  ich  Annen  miner  wirtin  kint,  daz  si  bi  ir 
ren  |  manne  seligem  Chünzen  von  Stocke  hatte,  getan  und  geswestrot 
uii  mit  ein  teil  gutes,  so  im  der  selb  sin  |  vatter  selig  lie,  han  sechs 
acke,  vier  in  kernen  und  zwei  in  habern  geltes,  mins  lidigen  eigens, 
biegen  ze  Kulmbe  in  dem  banne ,  an  eim  gdte ,  daz  Chünrad  am 
olfbfile  buwet,  gegeben  vür  zwei  und  fünfzig  pfund  pfenningen, 
)d  gib  ins  und  ir  nachkomen  an  disem  gegenwiirtigen  briefe  von 
ir  und  minen  erben  frilich  ze  niezseune  und  rüclich  ze  besitzzenne 
ur  lidig  eigen  an  miner  und  allr  minr  erben  widersprahe.  Und 
izich  mich  an  disem  selben  briefe  vür  mich  und  min  erben  vurbaz 
ier  ansprahe  und  rechtes,  so  wir  oder  jeman  ander  an  unser  stat 
[  daz  selb  gut  jemer  haben  oder  gewünnen  möchten,  wider  die  ob- 
laoden  frowen  oder  ir  nachkommen  mit  dekeinem  rechte,  geschribem 
Ier  ungeschribem ,  vor  geistlichem  oder  weltlichem  gerichte.  Ich 
b  6ch  an  disem  selben  briefe  vur  mich  und  min  erben  den  ge- 
mden  frowen  und  ir  nachkomen  recht  werschaft  ze  leistenne  umb 
iz  genand  göt,  als  ichs  inen  gegeben  han  vür  lidig  eigen  an  allen 
B  stetten  wenne  und  wie  dicke  sis  notdurftig  sint.  Und  har 
übe,  wan  ich  eigens  ingesigels  nicht  han  und  6ch  dis  selb  ding  an 
lenem  gerichte  vor  .  .  dem  schultheissen  und  andern  den  burgern 
Schach,  80  han  ich  si  gebetten,  daz  sie  der  stat  ingesigel  ze  einer 
uren  gezügsami  dis  selben  dinges  haut  gehenckt  an  disen  brief. 

Der  gegeben  wart  ze  Arowe  mornendes  an  dem  mentag  nach 
igender  osterwuchen,  do  man  zalte  von  gottes  gebürte  drüzenhun- 
)rt  und  drizsig  jar  dar  nach  im  ersten  jare. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 


40  [IMi 

41.  Heinrich  von  Höre,  Ritter,  and  Agnof  «eine  Frau  verkaufen  der 

Samnung  ein  Out  zu  Edlinwil  um  '^)  S  Pfennige.  1331   Mitte 
April. 

Allen  die  disen  brief  ansclieut  oder  h6rent  lesen  kiind  ich  Hein- 
rich von  Rore  ritter  und  ich  Agnese  sin  elich  wirtin  |  ,  das  wir  Ye> 
k6fet  hein  und  hingegeben  in  rechtes  k^fes  wia  von  uns  und  onaen 
erben  den  erberen  frowen  in  dem  |  samnange  bi  uns  gesessen  nidflB 
bi  der  Aren  und  ir  nachkonien  ein  gut  unsers  lidigen  eigens,  lit  n 
Edliswile  in  |  dem  banne,  daz  Oh&nrad  Banwart  buwt  und  jeigUdi 
giltet  drie  müt  kernen  und  zwei  viertel  bonen,  vier  hünr,  zwei 
herbstig,  und  zwei  vasnachtig,  und  zweinzig  eier  ze  zinse,  umb  driaig 
pfund  Pfenningen,  dero  wir  ze  unsem  nfiten  und  durften  gar  und  geoi- 
lich  sin  gewert.  Daz  selb  gut  geben  wir  inen  und  ir  nachkomen 
vür  lidig  eigen,  frilich  ze  niezsenne  und  rüclich  ze  besitzenne  in  allfD 
dem  rechte,  als  wir  es  unz  har  gehebt  hein  an  unser  und  allr  aoser 
erben  widersprahe.  Wir  cnzichen  uns  och  an  disem  selben  blieb 
vür  uns  und  unser  erben  allr  der  vorder,  ansprahe  und  rechtooge, 
so  wir  oder  si  oder  jeman  ander  an  unser  stat  an  daz  vorgeschribM 
gut  wider  die  obgnanden  frowen  und  ir  nachkomen  viirbaz  jemer 
haben  oder  gewunnen  mochten  mit  dekeim  recht«,  geschribem  oder 
ungeschribem,  vor  geistlichem  oder  weltlichem  gerichte.  Wir  loben 
inen  ouch  an  disem  selben  briefe  von  uns  und  unsem  erben  reckt 
werschaft  ze  leistenne  umb  daz  selb  gut  als  wir  es  verk^fet  hein  an 
allen  den  stoiton,  da  si  oder  ir  nachkomen,  wenne  und  wie  dicke 
es  notdurftig  werdent.  \h\ü  dar  umb  han  ich  der  selb  Heinrich 
viir  mich,  die  vorgonant  Agne^K!n  und  unser  erben  min  ingesigel  ge- 
henckt  an  distni  briof  ze  einer  waren  gezügsami  und  sicherhät  allr 
der  vorgescliribonr  dingen.  Des  mich  die  selben  Agnesen ,  wan  ich 
eigens  ingosigcls  nicht  han,   wol  beiiüget  in  dirr  sache. 

Dirr   bri('f  wart   gegebüu   ze   mittem  abrellon  do  man  zalte  von 

gotles  gebürte    dn'i/.enl mildert    und   drizsig  jar,    dar   nach   im  ersten 

jare. 

SicKel  des  H.  von  I<on>  iiängt. 

42.  Johanu  der   Propst   und  dHM  Kapitel  von  ZoÜngen  verkaufen  der 

Kirche  in   Aaniu  ein  (iut    in  lx)8torf  für  25  S  Pfennige.    Zo- 
tinj?oii  1331  April  11». 

Nas  Johannes  pn*|x>situ8  totumque  capitulum  ecclesie  Zovingensis 
notmn  facimus  i)resencium  insi»ectoribu8  seu  auditoribus  universiB, 
cjuod  nos  I  provida  et  matura  deliberacione  prehabita  et  tractatu 
unanimi  voluntate  et  consensu  pro  utilitate  dicte  nostre  ecclesie  pre- 
dium  seu  Iwnuin  nostrum  situm  in  villa  Losdorf,  quod  Wernherus 
dictus  Meier  colit  et  inhabitat,  redden.s  annuatim  duas  vierencellas 
S[X)lte  et  unam  vieroncellam  avone,  vendidimus  ac  presentibus  nostro 
et  dicte  ecclesie  nostre  nomine  vendinms  rite  et  legittime  ac  iusto 
vendicionis  titulo  tradidimus  et  tradimus  a   nobis  nostrisque  succes- 


in  4t 

ribns  tuiiyersis  ecclesie  in  Arowe  suisque  procuratoribus  qui  pro  tem- 
re  existant  cum  omni  iare  nobis  in  eodeni  predio  seu  bono  pertinente 
sto  et  libero  proprietatis  titulo  possidendum  ac  in  usus  suos  prout  dicti 
ocuratores  Yoluerint,  convertendum  pro  viginti  quinque  libris  dena- 
}nim  monete  utmalis,  quos  denarios  fatemur  nos  pi^esentibns  recepisse 
Bosqne  in  utilitatem  prefate  noetre  eccleeie  convertisee.  Renunciantes 
preBse  et  ex  certa  sciencia  omni  juri  et  juris  auxilio  canonici,  civilis, 
anicipalis,  consaetadinarii,  scripti  et  non  scripti  et  specialiter  legi 
centi  renunciacionem  in  genere  non  valere  universisque  et  singulis 
osaetadinibus,  statutis,  exceptionibus  tarn  juris  quam  facti,  per  que 
redictos  contractos  per  nos  vel  snccessores  nostros  vel  dicte  ecclesie 
Dfitre  nomine  posset  anullari  vel  aliqualiter  retrabi  vel  cassari. 
tomittentes  eciam  pro  nobis  et  nosti*a  ecclesia  prefata  nostrisque 
lOGeesoribus  aniyersis  dicte  ecclesie  in  Arowe  et  suis  procuratoribns 
nibtiscmnque  plenam  de  proprietate  dicti  predii  seu  boni  prestare 
nrandiam  coram  qaocumque  judicio  t«m  seculari  quam  ecclesiastico, 
eeondum  quod  de  jure  vel  consaetudine  fuerit  faciendum  et  ad 
ec  omnia  nos  ecclesiam  nostram  nostrosque  successores  presentibus 
bbgamus.  Sciendum  est  tarnen,  quod  predicta  ecclesia  in  Arowe  yel 
los  procoratores  qui  pro  tempore  fuerint  tenentur  singulis  annis 
sddere  et  dare  de  predictis  possessionibus  et  bono  in  Losdorf  duo 
[nartalia  spelte  ecclesie  sancti  Martini  in  Losdorf  et  tenentar  similiter 
imiiatim  dare  unum  solidum  denariorum  ecclesie  in  G6skon.  In 
wmm  omnium  evidenciam  et  firmitatem  sigilla  nostra  videlicet  .  . 
vepositi  et  .  .  capituli  predictoram  presentibus  apiiendentee. 

Datum  et  actum  in  Zovingen  anno  domini  millesimo  trecentesimo 
tricesimo  primo  18  kalendas  maii  indictione   14. 

Siegel  des  Propstes  und  Kapitels  hängen. 


43.  BeromOnster  Vm  Mai  21. 

Herr  Jakob  von  Reinach,  Propst  zu  Münster  urkundet,  dass 
Pnm  Ita  von  Beinwil,  Frau  Margareth  die  Truchsetzin,  Frau  Anna 
fo&  Beinwil,  ihre  Tochter,  und  Johans  und  Peter,  ihre  Söhne,  mit 
Vfülen  des  Herrn  Ulrich  von  Reinach  Ritters,  und  Johans  von  Hall- 
^  deren  Vögte,  dem  Bruder  Johann  Abt  von  Kappel  einige  Güter 
ui  einer  Jahrzeit  für  Herrn  Peter  sei.  von  Beinwil  und  demselben 
^bt  zu  Händen  des  Gotteshaus  Frauenthal,  dessen  Pfleger  er  ist, 
Äugß  Güter  zu  Suhr  geschenkt  haben. 

Siegel  des  Propstes  von  Münster ,  Ulrichs  von  Ueinach  Ritters  und 
^ohtMBw  von  Hallwil,  Ritters  hängen. 


42  [W 

44.  Rudolf  von  Zürich,  Bürger  von  Aarau,  verkauft  den  Frauen  i 
der  Samnun^  zu  Aarau  ein  Gut  in  Kulm  und  eins  in  Mnhe 
um  zwei  und  sechaxig  Pfund  Pfennige.    Aarau  1331  Juli  17. 

Allen  die  disen  brief  ansehent,  lesent  oder  hfirent  lesen  Irani 
ich  Rudolf  von  Zürich,  burger  ze  Arowe,  daz  ich  Yerk6fet  han  nni 
hingegeben  |  in  rechtes  kufes  wis  von  mir  und  minen  erben  d^  er 
beren  frowen  .  .  in  dem  samnunge  niden  bi  der  Aren  gesessen  nnc 
ir  nachkomen  |  ein  g&t,  lit  ze  Kalmbe  in  dem  banne,  buwt  Johau 
am  Wolfsbule,  gilt  jerlich  vünf  stucke  kernen  und  ein  gut,  lit  u 
Muchein  in  dem  banne  |  ,  buwt  Hemma  an  dem  Sinder,  gilt  jerglidi 
siben  viertel  kernen  ze  zinse,  vür  lidig  eigen  ze  niezsenne  frilich  und 
fridlich,  mit  den  rutineu  so  der  zÄ  höret  und  mit  aller  ehaftigi  tmd 
rechte  so  der  zu  hören  mag  und  als  och  ichs  unz  bar  gehebt  hn 
und  rüwclich  ze  besitzenne  an  min  und  allr  minr  erben  widerspnhBi 
umb  zwei  und  sechzig  pfund  pfenningeu,  dero  ich  ze  minen  n&ta 
und  dürften  gar  und  genzlich  bin  gewert.  Und  enzich  mich  an  dism 
selben  briefe  vür  mich  und  min  erben  allr  der  vorgenanter  anspnh 
und  rechtunge,  so  ich  oder  si  oder  jeman  ander  an  unser  stat  an  Ü 
vorgeschriben  gilter  wider  die  obgnanden  frowen  und  ir  nacbkonNi 
jenier  hal)en  oder  suchen  möchten  nu  oder  hie  nach  mit  dekeim  rechtft 
geschribeni  oder  ungeschribem,  vor  geistlichem  oder  weltlichem  gerifiht« 
Und  lob  ouch  inen  und  ir  nachkomen  von  mir  und  minen  erb« 
recht  werschaft  ze  leistenne  umb  du  selben  guter,  als  ich  si  verk61W 
han,  an  allen  den  st^^iten,  wenne  und  wie  dicke  si  es  notdürftig  sint 
Wan  aber  die  selben  frowen  umb  disen  selben  köf  offenunge  vor  ge 
richte  begerten,  do  giong  ich  der  selb  Rudolf  in  offen  gericbte  TUi 
Uolrichen  Trutnian  schultheiss  und  vür  ander  die  burger  ze  Arowi 
und  bat  ze  ervarnde  mit  urteild,  ob  ich  den  selben  köf  den  selb« 
frowen  wol  tun  möchte,  daz  er  hie  nach  inen  unschedlich  und  un 
versprechlig  were.  I)az  wart  mir  erteilet,  daz  ich  es  wol  tun  möchti 
und  hie  nach  kraft  hette.  Und  do  mir  daz  selb  erteilet  wart,  d< 
enzech  ich  mich  der  vorgeschriben r  gütern  au  der  selben  frowen  priolii 
hant,  du  ze  gegin  waz,  vro  Bela  von  Tenwile,  ze  ir  aller  der  selber 
frowen  banden  und  ir  nachkomen  und  vertgot  si  inen  mit  allr  dei 
gewarsami  und  Sicherheit  so  ich  tun  mochte  und  als  mir  urteil  gab 
Und  han  dar  umb  gebetten  den  obgnanden  schultheiss  und  die  burger, 
won  ich  eigens  iugesigels  nicht  han,  daz  si  disen  brief  besigelle» 
mit  der  stat  ingesigel  ze  einem  Urkunde  und  warer  gezügsami  d« 
selben  kofes. 

Ich  Uolrich  Trutman  schultheiss  ze  Arowe  und  wir  die  burgei 
ze  der  selben  stat  vorgenand  veriehen  an  disem  gegen würtigen  briefe, 
daz  vür  uns  kam  an  offen  gerichte  Rudolf  von  Zürich  vorgenandei 
und  vergot  den  erberen  frowen  in  dorn  samnunge  bi  uns  und  n 
nachkomen  du  obgosc^hribon  guter,  du  er  inen  verköfet  hat,  als  mü 
rechter  urteild  erteilet  wart  als  vorgcscliril>en  ist,  dar  umb  wir  dar 


t]  43 

1  bette  ODser  stat  ingesigel  heiu  gebenckt  an  disen  brief  ze  einem 
iren  Urkunde  und  gezugsami  der  selben  dingen. 

Der  gegeben  wart  ze  Arowe  an  sant  Alexien  tage  do  man  zalte 
n  gottes  geburte  dnizenbundert  und  drizsig  jar,  dar  nach  im 
sien  jare. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 

44.*  Gilg  von  Rupperschwil  verpfändet  seiner  Frau  Greta  alle  Rechte 
und  Güter  zu  Otwiszingen  und  Hirschthal.  Aarau  1332  Ja> 
nuar  28. 

Allen  den  die  disen  brief  an  sehent  oder  h6rent  lesen  tun  kunt 
sd  vergihen  ich  üolrich  Trutman  Schultheis  ze  Arowe,  daz  für  mich 
feohch  I  in  gerihtes  wise  und  vor  gerihte  kam  der  wolbescheiden 
Ider  knecht  Gilge  von  Rubiswile  ze  einem  teile  und  vro  Greta  sin 
Towe  ze  dem  andren  |  teile  und  bat  da  offenlich  der  selb  Gilge  mit 
irspreehen  ze  ervarende  mit  rehte,  ob  er  wol  der  egenaDt«n  siner 
firowen  einen  vogt  erl&ben  |  und  geben  möhte  über  ezlichü  guter 
od  hantgift,  so  er  ir  und  iren  erben  ze  rehtem  phande  versetzen 
die  und  wart  dar  urab  offenlich  von  biderben  lüten  erteilet  üf  den 
t)  daz  er  daz  wol  mit  rehte  tun  möhte,  und  sol  man  dar  umb 
issen,  daz  der  egedaht  Gilge  wol  bedahtlich  vor  gerihte  der  vorge- 
anten  siner  e  frowen  gab  und  erlobte  ze  einem  rehten  vogte  den 
imigen  ritere  hern  Johans  von  Halwile  phleger  in  Sünggowe,  den 
cb  du  selbu  vro  Greta  erkos  und  benamzete  als  do  erteilt  wart 
ber  du  gdter  und  hantgift  als  hie  nah  geschriben  stat.  Da  bi  sol 
tu  och  wissen,  daz  der  vorgeschriben  Gilge  offenlich  siner  e  frowen 
ad  irem  vorgenanten  vogte  an  ir  stat  vor  gerihte  mit  banden  und 
Honde  üf  gab  und  versazte  in  rehtem  phandes  wise  allü  rehter  und 
ftter,  so  er  ze  Otwissingen  und  ze  Hyi^ztal  in  den  beiden  dörfren, 
inngen  und  bennen  hette  an  lüten,  gütren,  an  holze,  an  velde,  an 
keren  und  matten  und  gemeinlich  an  allen  den  nüzzen  und  rehten, 
ne  die  sint  genant,  als  och  er  si  unz  an  den  tag  bar  gebraht  hette. 
Jod  beschah  daz  dar  unibe,  wand  du  selbü  sin  e  irow  zu  im  von 
r  ratter  vnd  iren  erben  braht  hatte  drissig  mark  und  hundert  mark 
Übers  l&tiges  Züricher  gewihtes,  die  dem  selben  irem  e  wirte  gar 
uid  genzlich  worden  sint,  als  er  verlach  und  ist  och  dis  beschehen 
Bit  disen  nah  geschribenen  gedingen,  also  daz  du  egenanten  vro  Greta 
lad  ir  rehten  erben  ze  dien  selben  dörfren  allü  du  rehter  und  nüzze 
vie  die  genant  sint,  so  der  selb  Gilge  da  hatte,  uiessen,  besitzen  und 
^ben  sol  für  ein  reht  phant  und  in  phandes  wise  alle  die  wile  so 
a  oder  ir  erben  niht  gewert  sint  der  drissig  und  hundert  marken 
ölbers.  Swenne  oder  sweles  tages  aber  iemer  der  selb  Gilge  oder  sin 
'rtwii  die  vorgenante  sin  e  frowen  oder  ir  erben  ermanten  mit  drissiir 
*Dwkea  und  hundert  marken  Silbers  16tiges  und  luters  Züricher  ge- 
ltes, 80  sol  si  oder  ir  erben  im  oder  sinen  erben  die  vorgeschriben 


14  11339.  im 

guter  nüzze  und  rehle  ze  beiden  dorfren  gar  und  genzlich  geben  le 
ISsente  unib  drissig  mark  und  hundert  mark  silbers  ane  alle  Wider- 
rede. Och  hat  der  egenant  Gilge  mit  sincn  ei*ben  gelobt  der  egB» 
nanten  gutren,  nuzzen  und  rehton  ze  beiden  vorgeseiten  dSrfren  wer 
ze  sinde  in  phaiides  wise  nah  rchte  vor  geislichen  und  weltlichen  und 
an  allen  sieten,  da  es  der  selben  »iner  e  frowen  oder  ir  erben  iemer  , 
notdurft  geschehe.  j 

Hie  bi  warond  und  sint  gezüge:  her  Markwart  von  GAzkon,  ! 
frige,  her  Heinrich  von  Küngstein,  her  Johans  der  phaffa,  her  Hein-  ! 
rieh  von  Köre,  rittere,  Nycolaus  der  Stieber,  Chünradus  von  Schaf-  ■ 
husen,  Nycolaus  von  Holdren,  Wernher  zem  LA  wen,  Heinrich  der 
Summer,  Wernher  Schultheis,  Uellin  Fredinger:  bürgere  se  Aro«e  : 
und  andere  erbere  liite  gen  flg. 

Har  umb  und  alle  die  vorgeschri1x)nen  ze  einem  steten  warn 
Urkunde  so  habent  wir  der  .  .  Schultheis,  der  .  .  rat  und  die  bai]gert 
von  Arowe  von  redelicher  lietto  willen  der  vorgeschriben  beider  trilel 
unserre  stettc  insigel  gchcnkot  an  disen  offenen  brief.  Und  Ich  Gilgt 
von  Kubiswile  vorgenander  vergihen  och  aller  der  vorgeschribenen  vnl 
gelolien  si  stete  ze  hnnde  nno  alle  geverde.  Und  ze  merer  sicherM 
der  vorgeschribenen  so  hab  och  ich  disen  bricf  mit  minem  eigenen 
insigel  besigelt. 

Der  bripf  ist.  geben  ze  Arowe  an  dem  nehsten  zinstage  vor  der 
liehtmes  des  iai*0!>  do  man  zalte  von  gottes  gebürte  drfizehen  hundert 
iar,  d rissig  iar  und  dai*  nnli  in  dem  anderen  iare. 

DaA  Stadtsiogel  int  abgefallen,  das  des  G.  v.  RubiDwil  hängt. 
StaatRarchiv  Auraii,  KönigHfeldtm  nr.  12'!. 

■14.**  Baden  i:W:J  .luli  2t). 

Fünfjähriges  Landfriedensbündniß  zwischen  den  Amtleuten  odI 
StÜdten  der  Herzoge  von  Ocst reich  im  Aargau,  Thurgau,  Brei^gta 
und  Elsaß ,  den  Grafen  von  Nidau ,  Kyburg  und  Fürstenberg  und 
den  Städten  Basel,  Zürich,  Constanz,  S.  Gallen,  Bern  und  Solothnni. 
Unter  den  aargauischen  Städten  wird  auch  Arau  genannt. 

Eidg.  Abschiede  I,  {2.  Aufl.)  p.  17. 

11.***  Aaraii  i^M  März  3.  (Donnerstag  vor  mittfosten.) 

Egidie  von  Kubisw^ile  vergleicht  sich  mit  dem  Kloster  König*" 
Felden  wegen  der  Güter  zu  Endfelden.      ^ze  Arowe". 

S.  h. 
Staatsarchiv  Aaraii,  Königsfelden  nr.  V^S, 

4.5.  Wäitiionm^srochte.    Aarau  1334  April  1. 

Ich  Uolrich  Trutman  Schultheis,  wir  der  rat  und  die  burgW 
gemeinlich  von  Arowe  ti\n  kunt  allen  die  disen  brief   ansehent  odff 


41 


4 


r 


rent  lesen,  daz  wir  einhelliges  |  sinnes  und  williges  mütes  von  der 
t,  du  uns  angieng  von  des  buwes  wegen,  den  wir  taten  die  lant- 
sti  unser  brugge  an  der  Aren  ze  beschirmenne  und  ze  versehenne  |  , 
X  si  gestände,  uberein  komen  sin  und  kamen  des  jares,  do  man 
Ite  von  gottes  gebürte  druzenbundert  und  drizsig  jar  dar  nach  im 
erden  jare,  daz  wir  etzwie  |  vil  veldes  in  unser  Owe  hie  oben  bi 
im  alten  Turne  und  ze  nidrost  bi  der  Telchi,  a]s  wir  uzgescheiden 
nn,  daz  in  holz  ein  teil  stund  und  wir  abslügen,  verk6fet  hein  und 
•  k&fenne  hingegeben  recht  und  redlich  vür  lidig  eigen  von  uns 
ad  unsem  nachkomen  etzlichen  unsem  bürgern  als  si  genemmet 
nt  und  ir  erben  umb  sechszig  pfund  und  zweihundert  pfund  pfenning, 
BTO  wir  och  gewert  und  berichtet  sin  gar  und  genzlich  und  in  den 
atz  der  vorgenanten  unser  lanivesti  komen  sint  und  ein  teil  umb 
oder  velt  der  in  der  selben  Owe  gelegen,  daz  wir  geköfet  hein  ze 
iser  almende  von  dien  der  eigen  es  was.  Und  sin  och  wer  von 
[D8  nnd  unsem  nachkomen  an  disem  selben  briefe  des  selben  veldes 
0  wir  verk&fet  hein  vur  lidig  eigen  an  allen  den  stetten,  da  sin  die 
vrgescbriben  burger,  die  es  gek6fet  haut  ald  ir  erben,  notdürftig 
i&i  Wir  sin  och  in  disem  k6fe  dirr  nachgeschribenr  gedingen  mit 
lien  die  gek&fet  haut  einhelleclich  uberein  komen:  des  ersten,  daz 
nr  wellen,  daz  si  daz  gnand  velt  der  Owe  ze  matten  invahen  sullen 
nit  eim  fride  alnmbe  noch,  nüt  je  der  man  sunderlich  daz  sin  friden 
md  och  die  wflri  ze  den  selben  matten  machen,  den  schaden  und 
mosten  beide  der  zum  und  würi  si,  die  da  geköfet  haut,  swenn  es 
lotdorftig  lat,  gemeinlich  und  glichlich  tragen  sullen  nach  den  man- 
irerchen  als  je  der  man  hat.  Und  daz  wazser  uf  die  matten  wisen 
und  leiten  mit  graben  kleinen  und  grozsen  jechlicher  dur  des  andern 
i&atten  an  swel  stette  er  wil  und  im  notdurftig  ist  an  geverde  und 
)is  och  den  merteil  des  rates  ziemlich  duncket,  also  daz  ire  enkene 
faß  andern  daz  werren  sol  noch  der  wider  sin.  Doch  also,  daz  du 
wasri,  als  si  mit  graben  dur  die  matten  geteilet  wirt  nach  den  man- 
werchen,  du  oneinandem  gelegen  sint,  genomeo  sol  werden  des  ersten 
Ewon  tage  uf  du  ersten  manwerch,  dar  nach  zwein  tage  uf  du  an- 
dern und  aber  danne  zwein  tage  uf  du  dritten  manwerch.  Ist  daz 
te  manwerch  in  dni  geteilet  werdent,  werdent  aber  si  vürbaz  ge- 
teilet ze  der  wessri  ob  es  notdurftig  wirt,  dar  nach  sol  man  och  in 
fe  selben  wise  als  jez  Vorbescheiden  ist  mit  tagen  och  die  wessri 
Mmen  und  teilen.  Wir  sin  och  uberein  komen  umb  den  kosten  des 
fridens  und  der  wessri  ob  daz  were  daz  ire  dekeine  der  in  han  sol, 
^  im  ze  gebenne  gezücht  nach  den  manwerchen,  nüt  geben  w8lde, 
^  dann  .  .  der  Schultheis  ald  der  weibel  an  sinr  stat  im  einest  ge- 
l>utet  an  teil  des  selben  schaden  und  kosten  ze  berichtenne.  Uber- 
^te  er  daz  gebott,  so  ist  er  ze  büzse  gevallen  vünf  Schilling;  vordert 
^oan  die  vünf  Schilling  mit  dem  vordem  schaden  und  kosten  so  er 
S^l^Q  sol  an  in  zem  andern  male,  git  ers  nüt,  so  ist   er  aber  vünf 


48  [IM 

hant  in  ir  hofe,  den  die  lüte  in  unser  stat  teglich  reichten  und 
namen  /e  .ir  diirfben,  dur  ir  gemaches  willen  |  und  dar  unser  stat 
nutz  UDd  ere  mit  ir  guten  willen  hein  genomen  von  dem  Ursprünge 
in  tüchle  und  rfircn  und  in  gleitet  in  ir  liof  in  ein  stock  und  och 
in  die  Halden  vür  Uolrichs  unsers  zolners  hus,  also  mit  dem  gedinge, 
daz  wir  ane  ir  schaden  und  kosten  daz  selb  wasser  wa  es  brestoi 
gewunnc  in  den  selben  tAcheln  und  rSren  beide  die  ze  ir  stocke  and 
unserm  leitcnt,  daz  es  nüt  gan  mfichte,  sullen  wider  everren  und 
machen,  wenne  und  wie  dicke  der  selb  breste  kerne,  es  were  8aiidfl> 
lieh  ze  ir  stocke  oder  ze  beiden  glichlich.  so  verre  daz  si  wasser 
vAllclich  haben.  Och  sullen  si  die  sell)en  frowen  ir  wasser  in  ir  hofe 
finlich  und  fridlich  han,  daz  si  dar  uml>e  uz  unser  stat  nieman  uber- 
liüfen  sol,  wan  mit  ir  guten  w^illen.  Und  bar  umbe  daz  dis  sieto 
belibe  eweclich  imvcrwcrzalet  und  unbekrcncket  von  ieman,  so  hm 
wir  ze  einer  Sicherheit  und  offennem  Urkunde  dirr  selben  dingen  niuer 
stat  ingesigel  gehenckt  an  disen  brief. 

Der  gegeben  wart  ze  unser  frowen  liechtmes  do  man  zaite  voi 
gottes  gebürto  drüzenh  ändert  ^d  drizsig  jar  daniach  im  seehsteo 
jare. 

Siegel  der  Stadt  Aai-au  hängt. 

4«.  Schiedsspruch  in  der  Sache  des  Walther  Kramer  und  seiner  Fna 
und  der  Miirgaretha  Wagner.    Aarau  133<>  Mai  17. 

Allen  die  disen  brief  ansehent  oder  liorent  le^n  vergich  ich 
Walt  her  Kramer  burger  zo  Arowe  und  ich  Katherina  sin  dich  wi^ 
tin,  daz  wir  von  |  ansprahe  erl)es,  estüre,  morgengabe,  gulte,  von 
gelübde  und  von  sweler  ander  dingen  wegen  es  were,  die  wir  hattea 
hin  ze  Margaret  hen  der  |  Wagner  in  unser  s  wester  und  si  har  wider 
gegen  uns,  dero  wir  uf  die  orberen  manne  Berwarten  von  Kienbeig 
und  Uolrich  den  meier  von  Küttingen  [  als  uf  schidlüte  ze  beiden 
toiln  uz  zerichtenne  konien  waren,  du  selb  uzrichtunge  in  dem  necb^ 
fritage  vor  ptingstcni,  do  man  zalte  von  gottes  gebürte  druzenhundert 
und  drizsig  jar  dar  nach  im  sechsten  jare  beschehen  solte  und  do 
wir  desselben  tages  ze  beiden  teiln  vür  kamen  in  Heinrichs  des  Sumers 
hus  vur  den  bescheiden  man  Uolrichen  Trutmnn  den  schul theissen, 
da  ze  gegin  waren  dis  erberen  lüte:  heiT  Uolrich  von  Kienberg,  herr 
Heinrich  von  Küngstein  rittre,  Chünrad  von  Scliaffusen,  Niclans  von 
Holdem,  Wernlicr  Zürcher,  Johans  (Ics  Schultheisseu ,  Chünrad  der 
Sniit  von  Müiister,  Lütold  der  Sniit  und  ander  erber  lüte  ze  Arowe. 
Do  hatten  wir  der  vorgenande  Walther  und  Katherina  etzwas  logen* 
in  der  vorgenanden  ansprahe,  des  wir  ♦  ♦  komen  solten  sin  uf 
die  vorgenanden  schidlüt«  als  wir  si)rachen,  dar  umb  die  selben  schid- 
lüt«  swüren  ze  den  heiligen,  daz  wir  der  vorgeschriben  dingen  alter 
sament  nf  si  koinen  waren.  Und  dar  nach  schieden  si  uns  also  i^ 
beiden  teiln,  daz  du  vorgcscliriben  ansprahe  die  wir  gegen  einandem 


m  49 

tten  als  Yorbescheiden  ist  unz  uf  den  selben  tag,  da  under  unser 
\z  waz,  dar  umb  wir  si  satzten  uf,  die  selben  schidlüte  ellü,  ab 
36  lidig  und  gar,  daz  wir  si  niemer  gegen  einandern  nüwern  noch 
derrordem  sSlden  mit  dekeiner  sundrunge,  dekeber  der  vorgeschri- 
or  dingen  oder  mit  dekeiner  usziechunge,  dekeines  rechtes,  geschri- 
08  oder  uDgeschribens,  vor  geistlichem  oder  weltlichem  gerichte,  daz 
ir  beidmthalb  verhängten  und  do  zu  liezsen  gan  unsers  guten  willen 
id  dankes  und  daz  selb  och  tAn  an  disem  selben  briefe  einmAteclich 
m  uns  und  unsem  erben,  und  hein  dar  umbe  gebetten  den  vor- 
nanten  .  .  Schultheis  und  ander  die  burger  ze  Arowe,  daz  si  ze 
Dem  ofiennen  Urkunde  und  waren  gezügsami  allr  dirr  vorgeschribeor 
logen  der  stat  ingesigel  hencken  an  disen  brief.  Wir  .  .  der  ob- 
naad  Schultheis  und  ander  die  burger  ze  Arowe  dur  bette  der  vor- 
eoanden  unser  bürgern  Walthers  Kramers,  Katherinen  siner  elichen 
irtin  und  Margarethen  sinr  swester  hein  unser  stat  ingesigel  ge- 
enekt  an  disen  brief  ze  einem  offennen  urkiinde  und  waren  gezüg- 
uni  allr  der  vorgeschribenr  dingen, .  wan  si  vor  uns  als  Vorbescheiden 
i  sint  beschehen. 

Der  gegeben  wart  ze  Arowe  des  vorgesehriben  tages  und  jares. 

S.  h. 

49.  Johiins  von  Seon,  B&r^er  von  Aarau,  verkauft  den  Frauon  der  Sam- 
nang  in  Aarau  eme  Hofstat  um  l>i  S  neuer  Pfenninge.  Aarau 
13d<r  December  20. 

Allen  die  disen  brief  ansehent  oder  h6rent  lesen  kund  ich  Johans 
on  Seon  burger  ze  Arowe,  daz  ich  verk6fet  han  |  und  ze  köfenne 
bgcgeben  recht  und  redlich  von  mir  und  minen  erben  den  erberen 
mren  in  dem  samnunge  niden  |  bi  der  Aren  gesessen  und  ir  nach- 
omen  die  hofstat,  dar  uf  Uolrich  Murer  sitzet  und  swaz  von  der 
dbea  hofstat  |  lit  ungebuwen,  es  si  daz  hSfli  vor  des  selben  Uolrichs 
lue  oder  daz  inrhalb  der  mure  lit  unz  an  ir  hus,  da  etzwenne 
lülinen  uf  gebuwen  waren  mit  den  muren  die  dar  uf  stand  und 
lit  der  mure  du  har  uz  got  unz  an  den  weg,  da  du  tor  an  sint, 
•z  si  daz  alles  niessen  und  besitzen  sullen  vür  lidig  eigen  frilich 
üd  rüclich  und  dar  uf  buwen,  swaz  si  wen,  an  aUeine,  daz  si  da 
okein  rad,  daz  uch  tribe,  setzen  sullen,  noch  es  6ch  ieman  andren 
lunen  ze  tAnne  oder  es  ander  ieman  dar  umb  ze  köfenne  geben, 
'in  mit  minem  willen  und  minr  erben.  Und  han  dar  umbe  von 
UQ  enphangen  achzehen  pfund  nüwer  Pfenningen,  die  ich  in  minen 
ütz  hau  bekeret.  Ouch  han  ich  inen  und  ir  nachkomen  an  disem 
dben  k6fe  gegeben  an  der  hofstat  da  der  vorgenand  Uolrich  Murer 
f  sitzet  nüt  vürbaz  wan  die  rechtunge,  die  ich  und  min  erben  da 
^  beb,  mit  dem  gedinge,  daz  der  mut  kernen  geltes,  den  ich  inen 
^fich  zinst«,  ab  sin  8ol  lidig  und  1er  und  si  da  wider  nemcn  und 
liezsen  den  zins,  der  ierlich  von  der  selben  hofstat  gat.    Wer  ouch, 

.^«raiier  Uricnodenbnch.  4 


iN. 


ußKUHi:.: 


DER  STAI- 


■.iJentem 

.iiiiii  iigroä 

■■    ii-iti^-i  et 

ii^'ti'j  dniniiiii 

^MMfds  iiri^'f-nti 

.II-    -iOH    tniiiitionc 

in-o-laro  waraii'li^iiii 

?  Ilarlmiinni  tomitis 

f.    l.'nm  imloiii  liiiti» 

tonfiii'-'    '-■!■■'.  fMi', 


.-  innim   agi''»ri'.' 

■  udvocati  siii. 
-  civibuR  atl 
■licta  Tpni': 
Insuiierprotli 

..iilo  «luaiii  •]' 


!.*  Arrowe  1359  NoTeniber  4. 

Graf  Radotf  von  Habsborg  genehmigt  den  Verkauf  eines  Gut«a 
in  Ibeomose  seitens  seines  Dienstmaanes  H.  von  Wangen  an  das  Gottes- 
bus  Berointlnsta'. 

Herrgott  Gen.  11.  dbG.  vgl.  Böhmer,  ] ,  Ergänzuneeheft  *u  den  Hegerten 
do  KainerreichM  von  1246-ßl3  p.  464. 

1."  *e  Arow  1265  August  31. 

(in{  Rudolf  von  Habsbni^  macht  eine  Richtung  zwischen  dem 
Kt«ter  ScbSnenwerd  und  dem  Berrn  Gerhard   von  Goeskon. 

Neugart  Cod.  Alem.  II,  257.  Soioth.  Wochenblatt  lt*2l  u.  379.  vgl. 
BMimer  17  c.  p.  466. 

1<  Die  Uraren  von  Habsburg  Rudolf  der  Landgraf  im  ElsaCi,  (iotlrid 
nnd  Eberhard  verkaufen  ans  dringender  Noth  der  Herrschaft 
Kiburg  den  BOrgem  von  Aarau  Aecker  im  Aarauer  Felde  um 
58  Uark  Silber.    Aaran  1267  Januar  25. 

N'oa  RArfoZ/iw  Alsacie  lantgravias  et  nos  Gotfridvt  et  EberAofdus 
UDjites  de  Habiebnrc  notam  facimoa  onilversis  presentes  littems  in- 
^cetariü,  qnod  nos  civiboB  de  Arowe  propter  magnam  et  evidentem 
Hnm  I  tatem  dominii  de  Kibnrc  dedimas  et  vendidimns  quosdain  »gros 
Bbx  in  campo  Arowe,  qni  annn  |  atiin  i'eddunt  37  modios  tritici  et 
bo  qnartalifti^iro  qoadam  samma  pecunic  in  utilitateni  et  usns  dominii 
WuSbAx  conTersam,  videlicet  pro  qninqu^nta  et  octo  marcis  argeuti 
■Ü  et  snifl  hendibns  proprietatia  titulo  quiet«  et  pacifice  p^r|)etuo 
padundiim  et  de  dictis-  agris  et  eonim  venditione  aeu  traditione 
iMmm:  dictia  dvibos  et  suis  heredibus  legittimnm  prei^re  wnrandiam 
inotwqne  Anna  pupilla  tilia  indite  recordationis  Hartmanni  coinitis 
BDior«  de  Siburc  ad  annM  pervenerit  puberlatis.  Cnm  antem  dicta 
»pilk  pabertatis  annos  <:on8Cenderit ,  procurare  tenemnr  Ixina  fide, 
[nod  dida  popilla  sponfe  non  eoacta  dictonim  agi-orum  vendilionem 
m  Iroditionem  dictis  uiribos  a  nobis  factam,  ratnm  habeat  ntqne 
irmain  et  propria  mann  ctun  oonsensn  advocati  Bui,  qui  tnnc  pro  tem- 
<an  foerit.  oninia  faciat,  qoe  dictis  civibus  ad  einptioneni  dictorum 
ponuu  visB  fuerint  eipedire,  ne  dietn  venditio  seu  traditio  valeat 
Titari  ?el  aUqaatenns  irnj)«diri.  Insuper  profitemnr  nos  scinoto  <iTiolibet 
■müss  ecmpnlo   dictis  einbog  promiaisse,   quod    si   dictam  puptllam 

B garet,  quod  abdt,  ante  quam  dictoruni  agronim  vendilio  sett 


2  [1179 

traditio  expediretar  dictis  civibos  pront  superios  est  expressum,  qood 
omnia  bona  que  reliquerit  in  nostra  lenebimar  poiestate  usqne  dum 
heredes  dicte  papille  dictomm  agroram  venditionem  seu   traditionem* 
dictis  civibns  £Eu;tam  ratificent  et  confinnent,  sicat  de  pupilla  aepe- 
£äta  est  superios  annotatum. 

Testes  sunt  hii:  dominus  Wal.  de  Eschibach,  dominus  Ger.  de 
Oozincon  nobiles;  P.  de  Hunaberc,  E.  de  BAda,  üol.  de  Rubegga^ 
L.  de  liebegga,  B.  Barhant,  H.  de  Sch&nenwert,  B.  de  HaUewilf 
üol.  et  Cüno  de  Vilmeringin,  B.  de  Hottingin,  mitites ;  OAno  et  Ar. 
de  liebegga,  M.  et  BAde  de  Buttensultz,  Hartmanus  de  Trostberc  et 
alii  quam  plores.  Et  in  huius  rei  testimonium  presentes  litten^  de- 
dimus  dictis  civibus  sigillorum  nostromm  munimine  roboratas. 

Datum  Arowe  anno  domini  1267  in  converanone  beati  Pauli. 

Siegler:  die  drei  Grafen;  Siegel  h&ngen. 

Copialbuch  p.  109  ff.  Uebersetrong  daselbtt  p.  ißS^U  ff*'  abgedruckt 
im  Solothumer  Wochenblatt  1827  p.  421  ungenau;  vffL  Kopp  II,  1, 
p.  575  f:  Kurz  und  WeiGenbach ,  Beiträge  zur  Geschichte  und  Litexator, 
Aarau  1846,  I  p.  547.  Böhmer  1.  c.  p.  &7,  Fontes  rer.  Bemens.  II  675 
nr.  615. 

!*•*  Arow  1267  August  28. 

Graf  Budolf  von  Habsbuig  nrkundet   in  Aarau. 
Herrgott  Genealogia  II  403,  vgl.  Böhmer  I.  c.  p.  467. 

2.  Schultheiß,  Rath  und  Gemeinde  von  Aarau  schenken  den  Frauen 
von  Schännis  eine  ihnen  gehörige  Hotstatt,  um  daselbst  eine 
Ansiedlung  zu  errichten.    Aarau  (in  are\)  1270  Februar  26b 

Universis  Christi  fidelibus  Rüdolfus  scultetus,  consules  et  uni- 
versitas  civium  in  Arow  salutem  et  rei  sub  j  Scripte  noticiam.  Ne 
gesta  horainum  in  tempore  simul  cum  tempore  a  memoria  hominum 
excidant,  |  necesse  est  ea  per  scripture  testimonium  ad^.  posterorum 
noticiam  pervenire.  Qua  propter  omnibus  et  singulis  innotescat,  |  quod 
nos  ad  honorem  dei  et  propter  nostrarum  remedium  animarum  con- 
ventui  devotarum  in  Christo  sororum  dictarum  de  Schennis  aream 
comunitatis  nosti'e  sitam  inter  mumm  castelli  nostri  memorati  et 
fluvium  Ararim  ad  faciendam  in  ea  habitacionem  conpetentem  eisdem 
cum  omni  iure,  quod  in  ipsa  habuimus,  libere  contulimus  unanimiter, 
sponte,  publice  et  expresse,  ut  ibi  fiämulentur  domino  Jhesu  Christo 
et  ut  nos  participes  simus  omnium  bonorum,  que  per  eas  ßunt  do- 
mino concedente.  In  cuius  rei  testimonium  presens  instrumentum 
dedimus  eisdem  sigilli  nostri  munimine  roboratum. 

Acta  sunt  hec  in  area  supradicta  anno  domini  1270  in  die  cinerum 
indictione  terciadecima  presentibus  quorum  nomina  sunt  hec:  B&- 
dolfus  scultetus,  Rüdolfus  de  Endivaelt,  Johannes  de  Seon,  Heinricus 
GürÜaer,  Uolricus  Stiebaer,  Wemherus  an  dem  Grunde,  Burchardus 
de  Altpurron,   Uolricus  Viltr&sch,  Ludwicus  de  I«enzburc:   consules; 


im  8 

O&nndiis  de  Wiggen,  C&nrados  Sierkin,  C&nradas  Gdrtlaer,  Andreas 
4a  Lenzbark,  GAnradus  Samer,  ChAno  de  Horheim,  üolricns  Faber 
da  fisdTilty  UolricüS  de  Sch&ngftv,  Waltheras  de  Rosckol,  Waltheras 
^  Eadvaelt,  Wemhems  de  Endiyelt:  cives,  et  alii  quam  plurimi 
fide  digni. 

Kegel  der  Stadt  Aarao  hängt 

3.  Bchnltbeiß ,  Rath  und  Gemeinde  von  Aarau  verleihen  dem  nenen 
Gonvent  in  Aarau  Steuerfreiheit.  In  area  (Aarau)  1270  Fe- 
bruar 26. 


Universifl  Christi  fidelibos  Rddolfus  scultetus,  |  consules  et  iini- 
Ysrsitas  ciTiam  in  Arow  salatem  |  et  rei  geste  noticiam.  Solent  i&ßta, 
fflodemomm  per  scrijptiire  testimonium  transmitti  ad  noticiam  poste- 
ronun.  Proinde  noveritis  universi  et  singuli,  quod  nos  pro  nobis  et 
univdrÖB  poeteris  et  heredibus  nostris  imperpetuum  renunciamos  libere, 
pablioe  et  erpresse  omni  actioni  aive  impeticioni  nobis  et  eisdem  quo* 
cnmqne  iare  sea  qnacumque  consnetudine  conpetenti  in  area  sita 
inter  castellum  nostrum  predictum  et  fluviam  Ararim,  quam  unanimiter 
et  Toluntarie  contulimus  sororibus  dictis  de  Schennis  cum  omni  iure 
quo  ad  nos  antea  pertinebat.  In  cuius  rei  testimonium  presentes 
littenis  ipsis  dedimus  sigilli  nostri  munimine  roboratas. 

Acta  sunt  hec  in  prefata  area  anno  domini  1270  in  die  cine- 
ram,  indictione  13,  presentibus  quorum  nomina  sunt  hec:  Rüdol- 
fos  scaltetus,  R&dofus  de  Eudivaelt,  Johannes  de  Seon, 
Henricas  Gurtlaer,  Uolricus  Stiebaer,  Wernherus  an  dem 
Orande,  Burchardus  de  Altpürron,  Uolricus  Viltrösch, 
Ludwicus  de  Lenzburk:  consules;  Conradus  de  Wigge,  Con- 
tadns  Sterko,  Conradus  Gürtlaer,  Andreas  de  Lenzburg« 
Oonradus  Sumer,  Chüno  de  Horheim  et  alii  quam  plurimi 
fide  digni. 

Siegel  der  Stadt  h&ngt. 

Da«  gesperrt  gedruckte  ist  mit  anderer  Tinte,  offenbar  später,  ge- 
schrieben. 

4.  Schultheiß,  Rath  und  Gemeinde  in  Aarau  nehmen  die  Klosterfrauen 
Ton  Sichännis  in  Aarau  in  ihren  Schutz  und  gewähren  ihnen 
Steuerfreiheit.    Aarau  1270  März  25. 

üniversis  Christi  fidelibus  Rüdolfus  scultetus  et  universitas  ci- 
vinm  in  Ajrow  salutem  et  rei  geste  noticiam.  Quoniam  ea  |  que  in 
tempore  agnntor  simnl  cum  tempore  dilabuntur,  necesse  est  ipsa  per 
3cri^re  testimonium  ad  noticiam  transmittere  |  posterorum.  Noveritis 
igitnr,  qnod  nos  de  nnanimi  consensu  et  voluntario  conventum  so» 
rorom  dictaram  de  Schennis,  quibus  |  aream  conmunitatis  nostre  sitam 
inter  castellom  nostrum  prefatum  et  fluvium  Ararim  cum  omni  iure, 
po  antea  ad  nos  pertinebat,  contulimus,  in  defensionem  nostram 
recepimna  com  personis  suis  et  rebus  mobilibus  et  iramobilibus,   ha* 


4  [127» 

bitis  et  habendis   et  conmonicavimus  eis  omnes  aquas  et  vias  nostra^ 

stratas  et  semitas,  vada  et  molendina,  pascua  et  nemora,  iura  noetm 

et   fora   et   quecumqae    ad    usum    nostrum   comunem   pertinent,   vi 

utantur  Ulis  sicut  et  alii  cives  nostri.     Et  quia  a  deo  fairnüantibn» 

nee  honesium  est,  nee  consuetum,  aliquid  extorquere,  idcirco  easdem 

sorores  et  aream  ipsarum  et  bona  earundem  mobilia  et  immobilia  ac 

ipsarum,  familiam,  liberas  esse  volumus  et  absolntas  ab  omni  imposi- 

tione  exactionis  et  onere  talliarum  nee  non  a  similibus  gravaminibns^ 

qiie    dvibüs  solent  imponi,   nt  tanto  liberins,    purius  et  sepins  dea 

vacare    possint  pro   suarum    et  nostrarum  reniediis   animarum.     Et 

homm  omninm  predictorum  protestationem  et  warrandiam  pi'eeentibns 

exhibemos.     Ad  maiorem  autem    honim    firmitatem   preeens   instrn* 

mentnni   sepedictis  sororibns    dedimus  sigilli   nostri  munimine  robo» 

ratum. 

Acta  sunt  hec  in  Arow  anno  domini  1270  in  annantiatione  do^ 

mini,  indictione  terciadecima,  presentibus :    RAdolfo  scnlteto,   Rüdolfo 

de  Endiyelt,  Johanne  de  Seon,   Heinrico  Gürtlaer,  Uolrico  Stiebaer, 

Wemhero  an  dem  Grunde,  Burchardo  de  Altpürron,  üolrico  VitrSsch, 

Ludwico  de   Lenzburc:    consulibus;    CAnrado   de   Wiggen,    Cünrado 

Sterkin,    C&nrado   Gurtlaer,    Andrea   de   Lenzburc,    Cftnrado   Sumer, 

Cünone  de  Horheim,  Uolrico  Faber  de  Endvaelt,  Uolrico  de  Schongdw, 

Walthero  de  Rusckol,  Walthero  de  Endvaelt,  Wemhero  de  Endvaelt: 

civibus  et  aliis  quam  plurimis  fide  dignis. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  liäofi^ 

Die  Schrift  dieser  Urkunde  ist  dicfiolbe  wie  bei  nr.  2. 
Ueber  den  Inhalt  vgl.  Kopp  II,  2  p.  304,  1  und  57G,  5. 

5.  Die  Gräfin  Elisabeth  von  Kyburg  verzichtet  auf  all  ihre  Rechte  an 
die  von  den  Bürgern  von  Aarau  dem  neuen  Convent  geschenkte 
Hofstatt.    Trachselwald  1270  Juli  15. 

Elyzabeth  comitissa  junior  de  Kyburk  universis  Christi  lide- 
libus  I  salutem  in  domino.  Dignum  et.  iustuni  est,  ut  nos  ^>ei-sona5 
deo  dicatas  et  |  iugiter  famulantes  omni  favore  et  benivolencia  pro- 
sequamur,  quatenus  |  vero  propria  nobis  merita  non  sufficiant  earum 
mereamur  suffragiis  adiuvari.  Proinde  noveritis,  quod  nos  sororibus 
deo  dilectis  et  devotis  conventas  de  Arow  libere  consensimus  ail  edi- 
iicandum,  habitandum  et  insimul  in  dei  servicio  iiennanendum  in 
area  eisdem  sororibus  a  civibus  de  Arowe  assignata  et  quicc|uid  nos 
in  eadem  area  iui-is  habuimus  seu  habere  debuimus  pro  temporo  vite 
Dostre  memoratis  sororibus  contulimus,  resignavimus  et  cessimus  propter 
deum  renunciantes  omni  aetioni  et  im^^eticioni,  que  nobis  aut  nostris 
heredibns  de  iure  canonico  aut  civili,  directe  sive  indirecte,  pod^set 
conpetere  in  futurum.  In  cuius  rei  testimonium  presentes  litteras 
eis  dedimus  nostri  sigilli  munimine  roboratas. 

Acta  sunt  hec  in  Trachsilwalt  anno  domini  1270  in  die  sancte 
Mai*garethe,   indictione   13,   presentibus    quormn    nomina  sunt  heci 


mt] 


5 


fratret  predieatores  R&dolfns  de  Zovingen,  Conrados  de  Barkdorf, 
Dominos  Die4eriou8  milee  de  Rüchi,  dominus  Jaoobos  miles  de  Wind- 
■MB,  Feims  de  Vivers  et  alii  quam  plaree. 

Siegel  der  UrSfia  Elisabeth  von  Kybarg  b&ngt  wohlerbalten. 

6w  Rudolf  der  Bohultheiß  Ton  Aarau  über^bt  dem  Convent  in  Aarau 
die  ihm  toii  Adelheid  Gürtler  und  ihren  BrOdern  übertragenen 
Hau«  und  Grundstücke.    Aarau  (in  domo)  1270  Oktober  21. 

üniversid  Christi  fiddibus  presentes  litteras  inspectoris  R&idolfos 
tcoltetns  de  Arowa  salutem  et  rei  geste  noticiam.  |  Noveritis  qnod 
Adilhddis  dicta  Gürtlaeria  capiens  domam  |  suam  sitam  apud  portam 
com  areis  adiacentibus  et  ad  ipeam  pertioentibus  et  quicquid  habuit 
infra  moros  prebti  castelli  ad  sorores  convantus  ibidem  habitantis, 
4)06  ipsam  et  suam  receperant  consorcium  propter  detun  devolvere 
«dam  bona  in  maoos  tatorum  suorum  videlicet  fratrum  saomm 
Connidi  et  Henrici  ciyiam  de  Arowa  publice  resignavit  cum  omni 
iure  qne  in  ipeis  habebat  et  statim  iidem  tutores  bona  eadem  eodem 
modo  in  manos  meas  libere  resignamnt.  Ego  igitur  cupiens  satis- 
iaoere  deadderio  snpradicte  domine  Adüheidis  secundom  jus  et  con- 
«Mtndioem  nostri  castelli  in  Arowa  loco  dominii  cuius  vicem  gero 
in  terra  sorori  Adilheidi  priorisse  et  conventui  soi-orum  eiusdem 
castelli  sepedicta  bona  legittime  contuli  et  publice  assignayij,  salvo 
ioie  civium  et  castelli  eiusdem  ac  doininii,  quod  de  ipsis  bonis  hac- 
teaus  exigi  consoevit.  In  cuius  rei  testimoniuin  presentes  litteras 
«adem  sororibus  dedi  sigilio'  meo  üdeliier  roboratas. 

Acta  sunt  hec  in  domo  supradicta  anno  domini  millesimo  270 
ifl  die  11  milxum  virginum,  indictione  13,  presentibus  quorum  no- 
mina  sunt  hec :  fratres  Henricus  prior,  Conradus  de  Mellingen,  Hugo 
de  Bosinvaalt,  Henricus  de  Diezinhoveu,  ordinis  predicatorurn  Turi- 
cenaiom;  dominus  Petrus  sacerdos  de  Willisow,  dominus  Henricus 
4e  Britnowo,  dominus  Franz  civis  Zovingensis,  R&dolfus  de  Endiyaelt, 
Conradus  Stereho,  Uolricus  Stieber,  Wemherus  Grunder,  Conradus 
•tHeorieos  GurUaerü,  Ludwicus  Maoellator,  Chün  de  Horbeim,  Uolricus 
de  SchongSv  et  alii  (ide  digni.  Ad  maiorem  et  finnitatem  et  eviden- 
tiim  predictorum  ego  frater  Henricus  prior  fratrum  ordiniii  predi- 
catorurn   Turicensium    presentibus    litteris    sigillum    meum   apponei'e 

Siegel  der  Stadt  Aarau  und  des  Prior  Heinrichs  hängen. 
*  Nach  sigillo  ist  das  Wort  comunicatis  ausgestrichen. 

7.  Schultheiß  und  Rath  von  Aarau  erkl&ren,  daß  Heinrich  genannt 
Gürtler  unter  bestimmten  Bedingungen  ein  ihm  gehöriges  Gut 
seiner  Tochter  Gertnid,  wenn  nie  m  die  Samnung  trete,  als 
Leibgedinge  vermacht  habe.    Aarau  1270  Oktober  27. 

Unirersis  Christi  fidelibus  presentes  litteras  inspecturis  R&dolfus 
^oltetos  et   consujles   castelli  in   Arowa  salutem  in    domino  et  rei 


«  u 

geste  notidam.     Qne  in  tempore  genintur  |  cum  tempore  dilaboi 

idcirco  necesse  est  facta  hominum  per  scripture  testunonium  ad  p< 

rormn  |  notidam  pervenire.     Noyeritis  igitnr,   quod  Henricns  di 

GorÜaer   concivis  noster  possessionem  snam  propriam  sitam  in 

Bndvaelt  ante  snperiorem  pontem  reddentem  singolis  annis  17  q 

talia  siliginis  et  16  quartalia  avene  com  omni  iure  proprietatis,  ( 

in  ipsa   habebat,    resignatione   prius   fiacta  in  manus  suas  a  doi 

Ita  nxore  sua  et   Henrico   fiiio  suo  et  Hdlwig^   filia  sua  libex 

ezpresse  donavit  filie  sne  Gerdradi  Conrado  fratre  ipsius  Henrid 

dye  nostro  d  coram  nobis  super  eadem  bona  tutore  legitime  assig 

et  de  ipsis  bonis  taliter  ordinayit,   quod  si  memorata  filia  sna 

tmdis  in   conventum  sororom  de  Arowa  recipietur,  ipsa  bona 

graliter  secum  ducet  et  conventus  idem  ea  per  manom  eiusdem 

toris  sibi  resignata  et  collata  deineeps  libere  possidebit.     %  ai 

memorata  filia  prins  obierit  vel  in  ipsum  conventum  venire  nol 

sea  non  potuerit,  soror  das  Heilwigis  secandom  similem  formai 

locam  eins  succedet  et  prefieita  bona  sine  diminutione  et  fraudc 

tore  eodem   sibi  tune  legitime  assignando  secum  ducet   a  conv 

sepedicto  decetero  possidenda.     Si  autem  sepedicta  filia  Oerdrud 

eondem   conventum   pervenerit   et  postmodum  soror   eins    Heil' 

pie&ta  üluc  intrare  voluerit,  parentes  eins   de  aliis  bonis  d  p 

deant  secundum  quod  tunc  videbitur  expedire.     Si  vero  seped 

tutor  obierit  aut  in  tutela  predicta  defecerit,  pater  earundem  filic 

statim  alium  subsütaet  sine  fraude  cuius  auctoritate  predicte 

nationes  procedant,   alioquin  totus  iste  tractatus  sit  irritus  et  i] 

nee  sorores    antedicte   unam  nee   alteram  nee    utramque    tenea 

redpere  nisi  provisum  eis  fuerit  secundum  formam  prefatam  de  su 

tatione  congrua  et  honesta  et  nisi  ipsarum  filiarum  consensus  ad 

fuerit  et  voluntas.     Insuper  predictus  pater  ipsarum  memorato 

ventui  tenebitur  ad  warandiam  de  bonis  prefatis  sub  obligacion« 

nomun    equalencium   secundum    arbitrium   discretorum.      In    h< 

omnium  testimonium  presentes  litteras  sepedicto  conventui  tradid 

ad  petitionem  supradicti  patris  filiarum  earundem  nostri  sigilli  n 

mine  roboratas. 

Acta  sunt  hec  in  Arowa  infra  domum  Uolrici  de  Schongdw 
domini  1270  in  vigilia  apostolorum  Symonis  et  Jude  indictionc 
presenübus  quorum  nomina  sunt  hec:  Büdolfus  scoltetus  de  A 
et  consules  dusdem  loci ,  scilicet  Henricus  pater  earundem  puella 
dictus  GürÜaer,  Conradus  frater  suus,  Conradus  Stercho,  Ludi 
Macellator,  Büdolfus  de  Turego,  Waltherus  de  Rüsckol ;  item  Rüc 
scolasticus,  filius  Conradi  Gürtlaerii;  Rddolfus  de  Endvaelt,  Uoi 
Stieber,  Conradus  Wigger,  Wemherus  Grunder,  üolricus  Rubi,  C 
4e  Horheim,  Üolricus  de  Schong6w  et  alii  fide  digni. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt« 


in».  tt7t]  7 

8.  Graf  Hugo  von  Werdenberg  yerleiht  dem  neuen  Convent  zu  Aarau 

im  Samen  seiner  Mündel  der  Gräfin  von  Rjburg  jüngere  Linie 
Steuerfreiheit    In  castello  Grifense  1270. 

Hugo  comes  de  Werdinberc  oniversis  Christi  fidelibus  salatem 
in  I  domino.  Licet  personaliter  pauca  bona  ad  honorem  dei  et  ecclesie 
fajciainas  tarnen  intendimus  Christi  fidelibus  et  devotis  consensum  be- 
myolnm  |  impertiri.  Qaocirca  noveritis  omnes  et  singali,  quod  tran- 
sitiis  soromm  de  Scheonis  in  aream  sitam  iuxta  Arowa  inter  fluvinm 
et  mumm  castelli  prefati  de  nostra  conivencia  et  libera  volontate 
procesat  et  qnantom  ad  nos  ratione  iuris  tutele  predilecte  consan- 
guinee  nostre  .  .  .  filie  bone  memorie  illustris  comitis  Hartmanni 
junioris  de  Kyburk  nostri  quondam  avunculi,  cuius  tutor  jure  pro- 
pinquitatis  existimus  perjLinere  dinosdtur,  voluntarie  consentimus  assen- 
sam  pium  et  favorem  expressum  eisdem  auctoritate  presencium 
impendendOy  in  hoc  enim  memorate  consanguinee  nostre  ins  in  bonis 
suis  non  deteriorari  sed  utique  meliorari  dinoscitur,  quia  cultus  di- 
Tinus  angetnr  et  castellum  prefatum  ad  ipsam  ex  successione  patema 
pertinens  honoratur  et  certisinme  communitur.  Hatam  igitur  et  gra- 
tam  habemus  earundem  sororum  edificationem  et  habitationem  in 
ana  memorata  decementes  et  statuentes  eam  deinceps  esse  ab  onmi 
geoere  oensus  et  exactionis  liberam  penitus  et  immunem,  renuneiantes 
presentibus  omni  actioni  et  impeticioni,  si  qua  de  iure  canonico  aut 
dvili  sen  quacumque  consuetudine  contraria  nobis  aut  sepedicte  con- 
sanguinee nostre  po^t  ullatenos  conpetere  in  futurum  in  area  supra- 
dicta.  In  coina  rei  testimonium  et  perpetuain  firmitaiem  presentes 
Ihteras  antedictis  sororibus  concessimus  sigiili  nostri  munimine  ro- 
boratas. 

Datnm  in  castro  Grifense  anno  domini  1270.  .  .  .  indic- 
tione  13. 

Siegel  des  Grafen  von  Werdinberc  hängt. 

Für  den  Namen  der  Gräfin  und  das  Tagesdatum  ist  eine  Lücke  ge- 
lassen. 

9.  £(berhard)  Bischof  von  Constanz  nimmt  die  Priorin  und  den  Con- 

vent  der  neuen  Ansiedlung  in  Aarau  in  seinen  Schutz  und  ge- 
stattet ihnen  die  ErlMinnng  der  nöthigen  Gebäude.  Constans 
1271  Januar  28. 

E.  dei  gracia  Constantiensis  episcopos  omnibus  Christi  fidelibus 
presantinm  inspectoribus  salutem  in  domino.  |  Zelo  moti  pietatis  bo- 
aaram  mentium  pia  desideria  affectu  patemo  prosequi  cupimus,  ut 
jnxia  piam  cordis  |  intentiodem  animarum  salus  et  cultus  divini  no- 
minis  feliciter  augeatur.  Cum  igitur  religiöse  femihe  |  priorissa  et 
conventos  noyelle  plantatioms  in  Arowe,  que  se  de  novo  ad  locum 
predictum  a  Curiensi  djocesi  transtulerunt ,  volint  ibidem  inhabitu 
spiritoali  domino  jngiter  famulari,  nos  ipsarum  devotionis  intentio- 
9^  salubriter  intuentes  easdem  in  nostre  protectionis  tuitionem  tan- 


8  im 

quam  alias  personas  ecclesiasticas  noske  djocesis  recipimas  per  prasenttt 
ipsis  indolgentes,  utin  loco  predicto  in  area  ipsa  Oratorium  äve  capeUam 
ofiSciuas  ac  alia  edificia  ipsis  neoessaria  construere  valeant  de  nostn 
liceatia  spirituali. 

Datum  Constantie  anno  domini  1271,  10  lad.  febmarii. 

Siegel  abgeiallen. 

10.  Bischof  Heinrich  von  Chur  verleiht  dem  neuen  Convent  in  Aarai 

einen  Indulgenzbriet    In  Castro  Mnro  1271  Mai  20. 

Henricus  dei  gracia  episcopus  Curiensis  imiversis  Christi  fideH 
bus  ad  quos  präsentes  littere  pervenerint  salutem  in  domino  Jhesu 
Christo.  Noverit  universitas  vestra,  quod  nos  ad  petitionem  reve 
rendi  et  religiosi  fratris  H.  prioris  fratrum  |  predicatorum  et  eon 
ventus  eiusdem  cupientes  eos  semper  in  omnibus  honorare,  ad  instan 
üam  etiam  religio  sarum  sororum*  de  conventu  novo  et  civium  d 
Arowa  eis  sub  ratihabitione  dyocesani  venerabilis  domini  episcopi  Con 
stansiensis  hanc  gratiam  focimus  spiritualem,  quod  videlicet  univeisi 
qui  dictum  conventum  promoverint  aut  predictis  sororibns  in  äubsidina 
memorati  conventus  mantun  porrexerint  adiutricem,  20  dies  criminafion 
peccatorum  dei  et  beate  Marie  ae  beatorum  apostolorum  Petri  et  Panl 
nee  nou  sanctorum  confessorum  Lucii  et  (lorini  confisi  suflfhigÜB  t 
domino  relaxamus  et  misericorditer  indulgemus  de  hiis  criminiban 
scilicet  de  quibus  veram  egerint  penitentiam  de  commissis. 

Datum  in  Castro  Muro  anno  domini  1271,  12  die  exeunte  mens 
madii,  indictione  14.  In  cuius  rei  notitiam  presens  scriptum  nostn 
sigillo  feciraus  roborari. 

^Siegel  des  Bischofs,  beschädigt,  hängt. 

'Nach  sororuro  sind  die  Worte  et  civiuiu  durchgestrichen. 

11.  Graf  (Rudolf)  von  Habsburg  bestätiaft  die  Gründung  des  neuen  Cor 

ventes  in  Aarau  und  nimmt  die  Klosterfrauen  in  seinen  Schut 
Brugg  1271  Juni  4. 

K.  comes  de  Habspurk  et  de  Kyburk,  lantgravius  Alsacie,  uni 
versis  hanc  litteram  |  inspecturis  salutem  et  omne  bonum.  Cum  nc 
a  deo,  qui  est  omnium  distributor  dignijtatum,  maiorem  pre  alü 
sascepimus  {>otestatem ,  dignum  est ,  ut  divine  famulantibus  maiesta' 
fajvorem  et  eonsensum  debitimi  impendamus.  Quocirca  noveritis,  quo 
nos  sororibus  apud  Arowa  conveutualiter  liabitare  volentibus  quautui 
ad  nos  pertinet  ad  id  favemus  et  voluntarie  consentimus  et  beneplao 
BObis,  ut  ibi  sicut  eis  expedire  videbitur  domino  serviant  inces^antc 
facientes  mansionem  sive  habitationem  in  area  i[)sis  ab  univeraitate  c 
vium  donata  sine  contradictione  qualibet  ab  eisdem  de  cetero  poas 
denda,  personas  igitur  earundem  et  res  tarn  mobiles  quam  immobile 
aream  quoque  predictam  et  quicquid  in  ea  edificaverint  et  coluerüc 
in  nostram  protectionem  et  defensionem  suscipimus  propter  deum  volente 


ttll]  9 

nt  deo  vacent  libere  et  secure,  nt  et  nos  participes  simas  omnium 
boDomm,  que  per  easdem  dei  famulas  fient  domino  cönoedente.  Prohi- 
tonuis  insaper  omnibuB  ad  nostrum  dominium  pertineatibus ,  ne 
«liqais  audeat  ipsas  ullatenus  molestare.  Si  quis  aatem  contrarium 
fKerit,  indignacionem  dei  et  nostnun  se  noverit  incursuram.  In  cuius 
rei  testimonium  presentes  litteras  eisdem  dedimus  sigilli  nostri  moni- 
mine  roboratas. 

Datum   in  Bruggo    anno    domini    millesimo    ducentesimo    71, 
pridie  nonas  junii  indictione  14. 

Sehr  beschädigtes  Siegel  des  Grafen  Rudolfs  von  Habnbuix  hängt. 
IHw  gesperrt  ^druckte  ist  mit  anderer  Tinte  gesclirieben. 

11^  Lndwitf  Camifex  und  Gerdrut  seine  Frau  von  Aarau  Hchenkeu 
Gfltor  zu  Totinkon  dem  Kloster  St.  L'rban,  empfangen  sie 
als  Lehen  zurück  und  wählen  ihr  Begrabnib  dasselbst.  1271 
August  15-22. 

Noverint  universi  presentium  inspectores,   quod  Ludewicus  Car- 
nifiex  et  Gerdrudis  uzor  eins  burgenses  in  Arowe  possessiones  |  suas, 
qoae  habent  in  villa  Totinchon,  que  posseesiones  ad  dictum  Gerdrudim 
iure  htreditario  devolute  fuerant,  dede^runt  libere  et  absolute  in  puram 
«lemoeinam   domui  sancti  Vrbani   et  fratribus  ibidem  domino  famu- 
Ittttibns,  tali  condictiojne  apposita,  quod  abbas  et  fratres  dicte  domus 
vom  fructom  dict«rum  possessionum  concesserunt  ipsL^  ad  vitani  ipso* 
nun,  v«l  etiam  alten  eorum,   qui  uno  eorum  mortuo  superstera  (!) 
fonit  nee   non  et  pueris  eorum,  si  quos  forte  siniul  genueriot,  pro 
ttnoo  censu   videlizet    2    modus   äiliginis    dicte    domui    ab   ipsis  vel 
ipBorom,    ut    dictum    est  legittimis   heredibus  aunis  äingulis  in  festo 
beati  Andrea   apostoli   persolvendis.     Si  vcro  di(.ti    L.   et  uxor  ipsius 
sine  legittimis  heredibus,  quos  ut  dictum  est  ex  se  genuerint,  de  hac 
Tita  decesserint,  tunc  predicta  bona  cum  omnibus  proventibus,  iuribus 
^  p^nanciis  eorumdem  libera  et  absoluta  prediete  domui  remanebunt. 
Hac  tarnen    condicione   nichilominus    ap|)osita,    ut   si  dicti  L.  et  6. 
«itrema  necessitate  paupertatis,  seu  captivivitatis  (I)  compulsi,  suam 
flecessitatem  sine  alienatione  seu  distractione  relevare  non  possent,  tunc 
itbeai  id  quod  iuris  habent  in  dictis  bonis,  si  vendere  voluerint  pre- 
ßte domoi    venaie   primitus   exhibere,    ac  deinde  si  predicti  fratres 
koe  emere  nolu«rint,    tunc   poterunt  ius   suum  alias  ubicunque  vo- 
loeriat   vendere,   reservato    tamen  iure  proprietatls  et  census  supra- 
&ti  domui   prelibate.    Ceterum   quia   predicti    burgenses   devotionis 
iaimtu  dicta  bona  sua  memoratis  fratribus  contulerunt  et  sepulturam 
^ud  ipsQS  elegerunt,  predicti  fratres  ipsis  devote  et  iideliter  promi- 
Mimt,  quod  ubicunque  ipsos  mori  contigerit,  quod  eos  tenentur  accipere 
^  eoclesiastice  tradere  sepulture  apud  sanctum  Vrbaiium  et  (|Uod  i^isos 
^bent   fecere  participes  omniunL  bonorum   que  aput  ipsos  tiunt,   in 
vüa  ipeonim  pariter  et  in  morte,  sicut  pro  fratiibus  ipsorum  fieri  con- 


10  [1»3.  It14 

suevit.     In  cuius  rei  testimoninm  presens  scriptum  sigillo  dicte  domQ 
et  sigillo  communitatis  in  Arowe  est  fideliter  communitam« 

Actum  anno  domini  1271  infra  octavam  asBumptionis  Tirgxii 
gloriose. 

An  der  (Jrlrande  hängt  in  grünem  Wachs  das  ovale  Conventsiegel  toi 
St.  Urban,  abgebildet  im   Geschichtsirennd  XVI,  Tafel  I,  Fig.  1.  und  h 

ßbem  Wachse  das  Rundsiegel  der  Stadt  Aaraa,  abgebildet  als  C^  ! 
Tel  III  der  Abhandlung  von  PI.  Weißenbach:  die  Siegel  der  Städte  de 
Kantons  Aargau  (in  den  Mittheilnngen  der  antiq.  Gesellschaft  von  Züzieh] 

Die  Urkunde  ist  abgedruckt  im  Solothumer  Wochenblatt  1831  p.  81] 
vgL  Kopp  II,  I,  577  Anmerkung  2  und  3. 

n**  1273  (11  Januar  —  12  Mai.) 

Ein  brieff  wie  greffe  Anne  von  Kyburg  ....  gab  graff  Ba 
dolff  von  Habsparg  für  viertzehn  tosend  mark  silbers  Lentzbarg,  VH 
maringen,  Sur,  Arowe,  Mellingen  etc.** 

Briefe  der  Veste  Baden  bei  Kopp  II,  1,  741.  II,  2,  31.  IV,  1,  107. 

12.  Ulrich  genannt  Stieber  von  Aarau  verkauft  der  Samnung  in  Aanu 
ein  Gut  in  Seen  für  7  Mark  Silber  und  verzichtet  zu  Ghuuta 
seiner  Tochter,  damit  sie  unter  gewissen  Bedingungen  in  di< 
Samnung  eintreten  könne,  auf  ein  anderes  Gut  in  8eoD 
Aarau  1274. 

Universis  Christi  fidelibns  presentem  paginam  inspecturis  üohriea 
dictos  Stieber  civis  in  Aröwa  noticiam  rei  geete.  |  Vere  dignum  e 
jastnm  est,  equum  et  salutare,  propter  maliciam  hominam  maUgDü 
volentium  gesta  presentis  temporis  litterarom  |  memoria  perhennari 
Noverint  igitur  qnos  nosse  faerit  oportunum,  quod  ego  possessioner 
quandam  sitam  in  villa  Seon  ad  nie  |  iure  proprietatis  hactenos  pei 
tinentem,  reddentem  annuatim  qaatuor  modios  tritici,  vendidi  sororibn 
in  conventu  iuxta  mumm  opidi  nostri  in  Ar6wa  residmitibos  pi 
Septem  marcis  argenti  nsualis  ponderis  quas  me  profiteor  preeentibc 
recepisse,  preterea  omnem  acüonem  quam  contra  predictas  habui  sii 
ius  quod  mihi  competebat  aut  competere  videbatur  occasione  filianu 
mearum  super  possessione  quadam  sita  in  predicta  villa  Seon  reddenl 
annuatim  sex  modios  tritici  et  dimidium,  collata  prenotatis  sororibt 
a  Hedewige  bone  memorie  sorore  ibidem  dicta  Sterchina  remitto  liben 
liter,  totaliter  et  expresse.  Insuper  onmem  acüonem  in  agris  aut  ali 
rebus  iuxta  Aröwa  sive  alibi  sitis  ad  predictas  sorores  pertinentibi 
que  mihi  aiiquo  iure  competebat  vel  competere  videbatur  me  profite< 
presentibus  remisisse.  Nolo  et  vos  ignorare,  quod  sepediete  soron 
poet  mortem  Adelheidls  filie  mee  quam  modo  in  suum  consorcinj 
receperunt,  si  eam  ante  legittimam  etatem  mori  contigerit,  aliam  filiaj 
meam  iuniorem  nomine  Gerdrudim,  si  postquam  ad  annos  legittimos  pe: 
venerit  et  ad  eas  intrare  volnerit  recipere  tenebuntur ;  quod  si  ad  eas  Yenii 
noluerit,  sorores  a  promissione  ista  erunt  penitus  absolute.    81  autei 


tm.  1288.  1281]  11 

predicta    Adilheidis    filia    mea    jam    recepta    tantam    luo    die    vel 

dnobus  ultra  annoe  legittimos  vizerit  et  tunc  decesserit  de  hac  yita, 

a  reoeptione  secnnde  filie  nomine  Gerdrudis  debent  esae  simpliciter 

fiberate. 

Acta  sunt  hec  in  Aröwa  anno  domini  1274  indiotione  secunda. 

Testes  autem  qui  hüs  omnibns*  interfuerunt  sunt  hü:  Uolricus 

de  Zovingen,  RAdolfos  de  Emberrach,  Dietberos  de  Winphen ,  Wal- 

tiienis  de  Schafiisa,  fratres  ordinis  predicatoram  in  Tarego ;  Küdolfus 

«mltetos,  Wemhems  de  Grande,  üolricos  VütrAscbe,  Hngodeürsibacb, 

üohicos  de  Sohong&we,  Otto  dicto  (!)  an  dem  Bolle. 

üt  aotnn  hec  maiorem  habeant  et  perpetuam  firmitatem  procu- 

rm  haue  litteram  sigillo  oniversitatis  civiam   nostroram  in  Ar6wa 

patspter  insignirL 

Si^l  der  Stadt  Aaran  h&nfft 
•  omnibns  steht  zweimal. 

12.*  apud  Aronwe  1275  Juli  15-23. 

König  Radolf  ertheilt  Lübeck  and  Freibarg  Privilegien. 

Böhmer  Regesten  1246—1313  p.  71. 

18.  Henog  Rudolf  Ton  Oestreich  erl&ßt  dem  Convent  in  Aarau  einen 
|ZinB;  bei  Aarau  1288  Januar  16. 

RüdoUas  dei  gracia  Anstrie  et  Stirie,  dax  Kamiole  et  Marchie 
domiooSf  comes  |  de  Habspnrch  et  de  Kiborch,  Alsade  lantgravius, 
seremMimi  domini  Budoffi  Romanorum  |  regis  filias  aniyersis  presentes 
Etterts  inqiectaris  notidani  sabscriptorum.  Attenjdentes  immo  oertom 
Inbentes,  qaod  benefida,  qae  personis  religiosis  locisque  deo  dicatis 
impendimos,  graciam  in  presenti  et  gloriam  impetrant  in  fataro. 
^tor  nosse  Tolamos  aniversos,  qaod  nos  religiosis  dominabas  in 
conYentii  aea  in  congregacione  apad  Arowe  existentibus  ob  remediam 
mime  domine  regine  Romanoram  felicis  reeordacionis  matris  nostre 
dSecte  hanc  fisusimas  graciam  spiritaalem,  qaod  de  ortis  suis,  domibas 
et  arsiSy  de  qoibos  nobis  novem  solidoe  et  sex  denarios  census  anno 
qnolibet  tradideront,  nihil  nobis  dare  alterias  teueantar  ipsas  a  dicto 
eaisa  penitos  et  perpetuo  absolventes  inhibentes  omnibns  officialibus 
aostris,  qoi  pro  tempore  fuerinti  ne  qais  eoram  contra  istam  graciam  eis 
bfdun  venire  aadeat  vel  eas  in  aliqao  molestare,  dantes  bas  nostras 
littaras  in  testimoniam  saper  eo. 

Batnm  apad  Arowe  feria  qainta  post  festam  beati  Ylarii  anno 
domini  1280  octayo. 

Siegel  des  Herzogs,  etwas  beschädigt,  h&ngt. 

13.*  Losem  1281  December  16. 

Vergleich  zwischen  dem  Kapitel  Beromünster  and  Herrn  Jacob 
YOB  Kienberg.  Ort  der  Versammlang  der  sechs  Schiedsmänner:  Arowe. 
Neugart.    Codex  dipl.  II,  305  ff. 


12  it»r 

14.  Erstes  Aarauer  Stadtrecht.    Kouiu:  Kudolfs  Freiheitabrief.   Lnmn 
1283  März  4. 

Wir  Rado]f  von  gottis  genaden  Romscher  kunnieh  und  imnKr 
roerer  dee  lichis  enbieden  allen  des  richis  getriawen  die  diaeii  Mit 
4iehent  oder  h&rent  lesen  onse  |  genade  und  alles  goet.  Unser  genadft 
dunket  billicb,  dz  wir  uns  neigen  genedenelige  gegen  der  beüiche  be- 
^rde,  diu  uns  lobt  und  impfilit  uzgenSmelieh  getruwer  dienst  nit 
«teten  |  willen.  Want  nu  diz  offonber  ist  an  unMr  lieben  geMim 
bürgern  von  Arowa,  80  han  wir  nah  ir  bete  diese  genade  und  diiB 
recht  und  dlse  vriheit  gesezzet  und  gegeben  die  hernach  geschribea 
staut:  I  Zo  dem  ersten  male  han  wir  in  gesetzet  unde  zA  rechte  ge- 
geben, dz  ir  vridekreiz  invanc  hinnan  hin  iemer  eweclige  marchtBS  reebt 
haben  sol  nach  der  stat  sitte  unde  gewouheit.  Daz  selbe  recht  sol 
han,  swaz  die  burger  die  inrhalb  dem  vridekreize  gesezzen  sint  dar 
herscheft  eigens  Iveseszen  hant  umbe  rechten  und  gesatzten  zins.  Dea 
vrido  kreiz  Itan  wir  in  geschepphet  von  dem  Malaz  hus  unz  an  Blanken 
hus,  von  Blanken  lius  über  Arun  zu  den  Nuspoumen,  von  dfiQ  No8- 
poumen  umbe  Betten  brunne,  von  Betten  brunne  wider  ober  Aitm 
an  daz  Malaz  hus.  Ouch  han  wir  in  gesetzet  und  zu  rechte  gegeben 
iemer  eweclige,  dz  siu  nieman  ze  rechte  sun  stau,  der  siu  umbe  ir 
eigen  alder  umbe  dekcin  ander  sagche  an  sprichet,  dien  wir  burgrecht 
unde  marchtcz  recht  haben  gegeben  anderswa  dan  vor  ir  schultheizen 
ze  der  burger  gegni  gemeinlich  und  aber  recht  vordron  sun  nade 
nemen  ob  si  wen  vor  eim  etliche  rirhter  und  deme  der  gesezzen  ist 
den  sie  Hnsi)rechent.  Ouch  band  wir  in  gesezzet  und  ze  rechte  ge- 
geben, swer  irs  herren  hulde  verlieret,  der  sol  beszerun  nach  der 
beszerungc  diu  die  zu  Kinvelden,  zu  Kolmer  alder  in  anderen  vrien  steten 
stat.  Ouch  han  wir  in  gesetzet  und  ze  rechte  gegeben,  dz  enchein  herre 
erben  .sol  siure  eigem  Hüten  eigen  dz  inrehalp  dem  vridecreize  liet 
und  marchtes  recht  hant.  Ouch  han  wir  in  gesetzet  und  zerechte 
gegeben,  swer  ir  burger  ist  ald  wirt  und  in  der  stat  veriarit  und 
vertaget  an  dins  herren  anspräche  inn  landez  sindine  des  eigen  er  ist, 
der  bol  dar  nah  decheim  herren  dienstes  gebunden  sin,  wand  der 
«<tat  herren.  Doch  sun  siu  enhein  zu  bui-ger  entfaben,  der  kriech  in 
die  stat  brengit  mit  ime.  Ouch  han  wir  in  gesetzet  und  zerechte 
gegeben ,  swer  under  in  ir  einen  mit  gewafender  hant  wundet,  der 
f9ol  viunf  phunt  geben,  ald  man  sol  im  die  hant  abe  slahen  z&  bes- 
zerunge.  Öwer  uuder  in  ouch  ein  vrevel  tot,  die  man  gerichten  sol, 
der  sol  driu  phunt  geben  '/i\  lieszerunge  ald  er  sol  diu  stat  ein  iar 
miden  und  sol  man  in  in  diu  stat  nut  nemen,  er  euhabe  alre  erst 
driu  phunt  gegel)en  ze  beszerunge.  Ouch  band  wir  in  gesetzet  und 
ze  rechte  gegeben  leben  recht  nach  anderen  vrien  stete  recht,  Ouch 
han  wir  in  gesetzet  und  ze  rechte  g^elien,  dz  diu  lehen,  diu  si  hant 
▼on  der  herschaft  von  Kiburch,  sun  ir  tochtei-en  erben,  ob  siu  nicht 
sAne  enbaben.     Ouch  han  wir  in  ze  i*echte  gegeben,  bete  ir  deheiner 


Ittt]  1» 

en  lehen  von  eime  edelinge,  er  si  ritter  oder  knecht,  der  dz  selbe 
kben  von  der  herschefte  von  Kiburch  hat  und  der  selbe  edelinch 
aae  erben  ververt,  so  sol  er  dz  selbe  leben  von  nieinan  anderem  han, 
wand  von  der  heiTschefte  und  so!  enbein  unser  erbe  gewalt  han  dz 
selbe  leben  eman  anderm  zu  lienbe.  Ouch  han  wir  in  zu  rechte  ge- 
geben, dz  sin  ein  etligen  vogtinan  uiügin  zu  burger  entpbaben,  also 
dz  er  sime  herren  doe,  dz  er  zA  rechte  tc5n  sol.  Unde  daz  die  vor- 
geoante  satzunge  und  recht  eweliche  ganz  stete  und  unzebroggen 
blibe,  so  verbieden  wir,  daz  enheinre  furstc,  geistlich  oder  weltlich, 
graven  oder  vrihen  noh  deheiner  slabte  Hute  die  sell»en  Satzungen 
xmä  recht  nnsem  vorgenanten  bürgeren  von  Arowe  verstören  oder 
zA  bre^en  dürre.  Und  swer  daz  t£t,  der  inhat  nicht  unser  hulde 
noch  des  richis  nut.  Und  dz  daz  stete  blibe,  so  band  wir  unser 
iofflgel  an  disen  brief  gehenkit. 

Die  gezüge  die  hie  bi  waren  han  wir  her  nah  t6n  setzen,  daz 
ünt:  Walther  von  CHngen ,  Bertholt  von  Eschebach,  Arnold  von 
Rotenburch,  üolrich  von  Kusecke,  Hartman  von  Baldecke,  13ertold 
Ton  Halewile,  Marquard  von  Itindal,  Ludewich  von  Liebecke,  Uolrich 
von  Rinach,  Kono  sin  broder,  Jacob  von  Rinach  und  Heinrich  sin 
broder,  Walther  von  Eptingen  und  Wemher  von  Jfindal,  Walter  von 
Bntinkon,  Peter  von  Benwiie  und  Johans  von  Hedinge  und  noch 
luer  ander  unser  und  des  richis  getiiwen. 

Diser  brief  wart  gegeben  zu  Luzerne  an  dem  dunrcstage  angande 
(ier  vastcn,  do  man  bete  von  Cristis  geburt  zwelf  hundert  iar  unde 
^m  und  ahzich  iar   an  dem  zehendem   iaro  do  wir  gekr6net  waren. 

Da«  Königasiegel  hängt  an  rothgrün  seidener  Schnur. 

Abschrift  Copialbuch  p.  1  fF. 

Abgedruckt  bei :  Gerbert  C\xl.  Epist.  Auctar.  Diplom,  p.  247.  un<x('nau  ; 
Gochichtsfreund  1,  62  ff.  vgl.  Kopp  II,  1  p.  578  ii.  Urkunden  1,  28.  Höhnior, 
Reg.  1216-1313  p.  111). 

15.  Stadtrecht.  Bestätigung  de»  Kudoirschcn  Privilccnunis  durch 
Herzog  Rudolf  von  Oestreich.  Freiburj?  (i./U)  12^3  No- 
vember 22, 

Rüdoipbus  dei  gracia  Austrie  et  Styrie  dux,  Carniole  et  Marchie 
^inns,  comes  |  de  Habispurc  et  de  Kyburc,  Alsacie  lantgravius,  sere- 
sisimi  domini  Rudoifi  Romanorum  regis  |  filius,  universis  presentes 
liUaraa  inspectorisnoticiam  subscriptorum.  Benigna  gi*acie  i  nostre  provisio, 
qnani  sab  quodam  humane  dilectionis  effectu  clementer  ami)lectimur 
sobiectomm  noBtrorum  commoditatibus  condesccndit ,  ianto  libencius 
ad  fiddes  nostros  se  naturali  «juadam  necessitate  debet  protendere, 
qoanto  niagis  eos  obsef|uiorum  exhibitione  preci))uos  invenimus  et 
tsm  devotione  quam  opere  clariores.  Ad  universorum  igitur  et  singu- 
Warn  noticiaro  tenore  presentium  cupimus  pervenire,  (juod  nos  graciam 
betttm  seu  privilegia  eollata  dilectis  et  fidelibus  civibus  nostris  in 
Arowe  a  serenissimo  domino  Rvdalfo  dei  gracia  Romanonim  rege  patre 


14  [tni^ 

nostro  proat  in  ipsius  littera  per  singalos  articnlos  plenius  contiiiebiifi 
ratam  et  gratam  habemos,  eamdem  graciam  sea  priTÜegia  eiadenr' 
<;iyibu8  concedimas  et  tenore  preseBiiam  cotifirmamus.  Itt  caiusiv^ 
testimoniiim  et  roboris  finnitatem  quia  Dondum  sigillum  prineipataQm**' 
nostronun  habuimus  sigilio  comitatus  nostri  dedimus  eisdem  preaentem ' 
litteram  sigfllatam.  '^■ 

Datum  Friburgi  in   vigilia  beati   Clementis  anno  domini  1280'^ 
tercio. 

Das  Siegel  hängt. 

I.  Copialbuch  p.  7  f.  Uebersetzung  p.  467.  Soloth.  Wochenblatt  18S7 
p.  427.  Kopp,  Urkunden  2.  p.  139.  vgl.  ICopp  II,  1,  p.  579.  ▼ffl.  Böhmer^ 
Regest  12i4u-1813,  1.  Erg.  p.  496. 

10.  Herzog  Albert  yon  Oeatreich  IjestAtigt  das  Radolf  *8che  Privilegium. 
Winterthur  1292  Oktober  31. 

Albertus  dei  gracia  dux  Austrie  et  Stirie,  dominus  Camiole,  Mar- 
chie  ac  Portusudonis  |  universis  präsentes  litteras  conspecturis  noticiain 
subscriptorum.    Benigna    gracie    noetre  provisio,   quam  |  sub  quodam  ^  . 
humane  dilectionis   affectu   clementer   amplectimur    subiectorum  n«t- 
rorum  commoditatibus  conjdescendit,  tanto  libencins  ad  fideles  ncstroi 
se  naturali   quadam   necessitate  debet   protendere,    quanto  magis  eoi 
obsequiorum   exhibitione  precipuos  invenimus ,   tarn    deyocione   quam '  ii 
opere  clariores.  Ad  universorum  igitur  et  singulorum  noticiam  tenoie    ! 
presentium  cupimus  pervenire,  quod  nos  graciam  factam  seu  privilegia 
collata  diloctis  et  fidelibus  eivibus  nostris  in  Arowe  a  serenissimo  do* 
mino  et  genitore  nostro  karissimo  Yiudolfo  quondam  Romonorum  rege 
prout  in    ipsius   litteris  plenius  continetur  ratam  et  gratara   babemos 
et  eandem  graciam  seu  privilegia  eisdem  eivibus  concedimus  et  aucto- 
ritate  presencium  confirmamus.    In  cuius  rei  testimoniura  has  litterai 
conscribi  et  sigilio  nostro  iussimus  comniuniri. 

Datum  apud  Wintertur  in  vigilia  omnium  sanctorum  anno  do- 
mini millesimo  ducentesimo  nonagesimo  seeundo. 

Siegel  beschädigt,  hängt. 

Abschrift  im  Copialbuch  p.  5  f.     L'ebersetzung  daselbst  p.  465. 

Kopp  im  Archiv  für  östr.  Geschichtsquellen  VI,  145.  Böhmer,  Regesten 
1246-1313.    1.  Erganzh.  p.  489. 

17.   Herzog  Albert  gewährt  den  Aarauem  das  Hecht,  ihre  Aecker  und 
Wiesen  aus  derSuhr  zu  wässern.  Winterthur  1292  Oktober  31. 

Nos  Albertus  dei  gracia  dux  Austrie  et  Stirie,  dominus  Camiole, 
Marchie  ac  Portusnaonis,  de  |  Habspurch  et  Kyburch  comes,  necnon 
lantgravius  Alsacie,  universis  ad  quos  presentes  pervenerint  |  declara* 
muSy  quod  nos  tideles  nostros  dilectos  universos  cives  in  Arowe  spe- 
cialis affectus  plenitudine  |  prosequentes  ipsorumque  intendentes  &Yora- 
biliter  profectibus  comodis  et  honori  eisdem  ex  habundancia  gracie  noetre 
concedimus  et  presentibus  indulgemus  pro  suorum  profectuuiu  incre- 


m  15 

anto,  at  flaviam  dictom  Sar  decarrentem  prope  civitaiem  in  Arow 
iper  agros  suoa  irngandos  et  pascua  denvare  possint  et  traduoere 
mit  fructibus  ipeonim  uberios  yiderint  expedire,  proviso  tarnen  et 
into  qnody  ä  ex  hoc  nlli  aliquod  dampnom  inferri  contingeret,  pro* 
icti  ci^es  dampnificato  defectom  hoismodi  vel  iacturam  iuxta  probo- 
im  Yiromm  arbitriom  recompensent.  In  coius  rei  testunoniom  evi- 
BBS  has  litteras  nostras  sigilli  nostri  appensione  fecimus  conununiri. 
Datum  in  Wintertor  pridie  kalendas  novembris  anno  domini  rail« 
simo  dacentesimo  nonagesimo  secundo. 

• 

Siegel  zerbrochen,  hängt. 

Kopp  im  Archiv  für  59tr.  Gesch.  1.  c.  p.  146.    Böhmer  1.  c.  p.  489. 

18.  Ritter  Burchard  von  Lieb^^  verkauft  der  Frau  Mechtild  der  Re- 
berron von  Aarau  und  ihrem  Sohne  Johann  vier  Schupossen 
zu  Gränichen  tür  67Vt  8  Pfennige.    Aarau  1292  November  19. 

In  gottes  namen  amen.  Dia  menschiulicbiu  krancheit,  diu  so 
lel  ist  ze  kriege,  da  von  manig  iubel  mag  uf  |  stan,  diu  manot  und 
rat,  daz  diu  gedinge,  diu  zwischen  erberen  liuten  geschehent,  daz 
an  diu  also  versicherFe,  daz  |  dar  nah  zwischen  inen  gevallen  miuge 
ÜMin  miaBefaellange.  Dar  aber  wissen  und  si  kund  allen  dien  die 
MO  I  brief  ansehent  oder  h6rent  lesen,  daz  ich  herr  Burchard  von 
iAegga,  ritter,  han  verk&ffet  und  gegeben  vre  Mechthild  der  Reberron 
m  Arowa  and  Johanse  ir  sune  und  allen  ir  rechten  erbon  vier 
hiippoasen  lidigs  eigens  ze  Grenkon  in  dem  dorf ,  die  bouwent  ChAnze 
!r  Swap,  Peter  der  junge  Widmer,  Henrich  von  Schaf  hosen  und 
eter  Fr&denrich,  um  achtodhalbs  und  sechzig  pfunt  pfenningen  ge- 
öner  münze,  der  ich  bin  ganzlic  gewert.  Und  han  in  daz  selbe 
it  gevert^t  und  gegeben  mit  vro  Wilburg  miner  müter  band,  der 
i>dinge  es  waz,  und  mit  miner  geswistergit  haut,  Wemhers,  Jacobs 
Bd  Elsbeton,  der  vogt  ich  bin,  in  allen  dem  rehte  und  gewonheit 
niessenne  frilich  und  rAweclich  iemer  eweclich ,  als  ez  mich  von 
inem  vater  angerbet  ist,  und  bin  sin,  ir  wer  vor  geslichem  und 
^üichem  gerichte. 

Ich  Wilburg  der  voi^enandon  kindon  m&ter  vergich  offenlich 
1  dissem  briefe,  daz  ich  mit  mins*  brüdei's  band  herm  Marcwarz 
tti  Ifendal,  der  min  vogt  ist  von  rechte,  enziuche  aller  der  vorder, 
iqnache  und  rechtes,  so  ich  solte  ald  mfichte  han  an  die  vorge- 
rochen schftppossen.  Daz  dirre  k6f  warhaft  und  stete  belibe,  darzA 
od  ich  mich  mit  minem  ingesigele.  Das  er  aber  mere  kraft  beige, 
han  ich  gebetten  den  erberen  ritter  hem  Marchwarten  von  Ifendal 
in  fihein,  daz  er  sin  ingesigele  hencke  an  disen  brief. 

Ich  herr  Marcward  von  Ifendal  vorgenand,  wan  ich  ze  g^n 
6,  disen  k5f  sach  und  horte,  von  ir  beider  bette  ze  einem  steten 
knnde  und  ze  einer  geziuzami  henk  ich  min  ingesigele  an  disen  brief. 


16  [«« 

Diss  köffes  gelinge  sint:  herr  Wemher  von  Liebegga  und  her 
Walther  von  Rore  pfaffen ;  Burchard  von  Liebega,  Wernher  von  Vil 
meringen  nnd  der  Secke,  Beinzo,  Johann  von  Endveld,  Johann  de 
Rebere  und  Ri^dolf  sin  brÄder,  Henrich  von  Lastorf^  und  Jocob  va 
Modzkon:  bürgen^  von  Arowa.  Johann  von  Seon  der  schriber,  BA 
dolf  der  amman  von  Sch6flanc  und  Peter  der  Walch  und  aodfl 
erberre  Hute  genüge,  die  ez  Sachen  und  hoi-ton. 

Dis  geschac  ze  Arowa  an  der  nehston  mitwuchon  nah  aan 
Othmars  mes  du  man  zalte  von  goites  gebiurte  1200  zwei  un< 
niuzig  jar. 

Siegel  hängen,  beschädigt. 

*  mtiiiis  steht  auf  einer  Rasur. 

^  Xos  iflt  eine  Rasur  und  das  geschriebene  nicht  zu  erkennen. 


18*.  MechdiJd  Reber  vor»  Aarau  verkauft  dem  Klotüter  St.  Urban  du 
Schupossc  zu  Granichen  für  10  Pfund  Pfennige.  Aarau  129 
November  24. 

Noverint  presentium  inspectores  et  auditores  universi,  quod  eg> 
Mechdildis  dicta  Rebbera,  uxor  Heinriei  de  Lostorf  pistoris,  burgensis 
in  Arowa,  diligenti  deliberatione  prehabita,  unäiii  sco|)08ain  allodi 
mei  sitam  in  Grenkon,  quam  Rüdolfas  dictus  Schei*t;lieb  excolil 
annuatim  unum  modium  tritici,  unum  maldrum  avene  et  porccui 
decem  solidos  valentem,  reddeutem,  in  virgulto  et  cespite,  in  posC' 
et  in  piano,  cum  suis  appendiciis  omnibus,  dedi,  alienavi  et  adhibit 
cautela  quam  ieges  vel  canones  in  liuius  modi  eontractibns  exigun 
per  manum  propriam  et  per  m.anum  Heinriei  mariti  mei,  Rüdolfi  e 
Johannis  filiorum  meorum,  nee  non  per  manum  .  .  filie  mee  nomin 
libere  venditionis  ti'adidi  habendam  et  possidendam  in  peri>etuuni  domi 
sancti  ürbani,  Cysterciensis  ordinis,  Constantiensis  dyocesis,  j)ro  sedc 
cim  libris  denariorum  monete  cun-entis,  quas  me  a  monachis  predici 
domus  accepisse  et  in  meam  utilitatem  convertisse  j)resentibus  protestoi 
Devestivi  autem  me,  meosque  heredes  de  re  supradicta  et  eander 
domum  sancti  Vrbani  de  ipsa  investivi,  obligando  me  ad  tenendar 
warandiam  scoix)se  prelibate  in  iudicio  ecclesiastico  secularive,  v( 
extra,  quociens  fuerit  necesse,  vel  etiam  requisitum.  Ad  niaiorei 
etiam  huiusmodi  contractus  firraitatem  renuncio  viva  voce  et  in  hü 
scriptis  pro  me  ipsa  meisque  heredibus  universis  omni  iiatrocini 
iuris  tarn  canonici  quam  civilis,  quam  consuetudinarii  per  quod  hc 
vendicio  posset  in  i>arte  vel  in  toto  ad  presens  vel  in  posterum  re 
vocari, 

Testes  huius  rei  sunt:  dominus  Rüdolfus,  decauus  in  Arowj 
Hartmannus  de  Kyenberch,  domicellus,  Henricus  de  Rore,  domicellui 


UM]  17 

Johannes  de  Seon,  Wernhems  de  Reiienowa,  Wemberns  de  Witwile 
rt  Rndolfns  de  Zovingen  boi^ensee  in  Arowa  et  alii  plurimi  fide 
digni.  In  premiaBorum  eciam  testimoniam  et  robur,  qnia  sigillam 
proprium  non  habeo,  sigillo  viri  bonorabilis  domini  Rudolph!  decam 
in  Arowa  haac  litteram  petii  oonmuniri.  Nos  vero  decanus  predictua 
ad  peütionem  prefate  Mechdildis  et  mariti  sui ,  nee  non  filiorom  snornm 
preicriptorum  hoc  scriptum  nostri  sigilli  caractere  consignavi. 

Datum  et  actum  Arowa  anno  domini  1290  sezto  in  Tigilia 
beate  Katherine  virginis. 

An  der  Urkunde  hängt  ein  wohl  erhaltenes  ovales  Siegel  in  weißem 
Wachs,  das  einen  stehenden,  nach  links  gewendeten  Kngel  zeigt,  der  in  der 
Hand  eine  Blume  h&lt  Die  Siegelinschrift  lautet:  t  S.  K^OLPHI •  DECANI 
IN.  AROWA. 

Archiv  8.  l-rban 

19.  Zweites  Stadtrecht  (Statut)  vom  Jahre  1301  Februar  2. 

In  gottes  namen  amen.  Wan  diu  menschlich  kranckheit  ist  so 
soel  ze  kriege ,  da  von  mannig  übel  mag  ufstan  und  diu  behügde 
der  I  liuten  von  naturlichem  gebresten  ist  so  unwirig  und  so  kurz, 
dB  von  manont  uns  die  vrisen  unde  lerend,  das  wir  stetiu  recht  und 
Q^esaztdiu  gedinge  mit  schrift  also  yersicherren  und  totricken, 
das  dar  nach  weder  krieg  noch  misshelli  müge  gevallen.  Dar  |  über 
wisse  maniglich  und  si  kunt  getaut  allen  dien  die  disen  brief  ansehend 
oder  hftrent  lesen,  das  wir  Chünrad  von  Wiggen  der  schultheisse, 
Johans  von  Seon  und  Johans  der  Schulmeister  sin  brüder,  Heinric 
des  Schultheissen ,  Wemher  von  Reitnowe  der  Meiger,  Henrich  der 
Snmer  und  Johans  der  Rebere:  der  rat,  und  dar  zA  gemeinlich  alle 
die  Imrger  von  Arowa  sin  einhelleclich  komen  über  ein,  das  wir  über 
uns  selben  und  über  alle  die  mit  uns  icht  ze  schaffonne  welleut 
kben  und  in  unsern  stat  recht  vordrout  und  sAchent  dur  gemaches 
und  Indes  willen  unserr  und  der  fremden  disiu  recht,  diu  hie  nach 
geschriben  stant,  hien  geordnot  und  uf  gesezt:  [§  1.]  Des  ersten  hein 
vir  nf  geseszet  und  uns  ze  recht  gegeben,  das  ein  ieclich  bideniian 
gexQch  wol  sulle  wesen  über  die  sache,  die  er  hat  gesehen  und  ge- 
Uret,  viran  alein  über  die,  da  es  eime  burger  an  sin  lib  gat,  ald 
man  im  sin  eigen  oder  sin  erbe,  das  in  disem  getwinge  und  gerichte 
üt,  weite  abgewinnen,  da  sol  enkein  gezüch  wan  alein  burgerr  umbe 
sigen  und  venranchlich  wesen.  [§  2.]  Wir  hein  euch  gesezzet  wil- 
leclich  über  uns  selben  und  die  fremden  ze  rechte,  swa  ein  seilder 
oder  ein  usman  mit  einem  burger  gestosset,  das  si  ein  ander  slahent, 
ronfent  oder  schamlich  bescheltent,  ist  der  urhab  des  usmannes  an 
schulde  oder  des  seiders  an  dem  kriege,  daz  der  burger  mit  zwein 
maniien  vor  gewichte  er  zngon  mag,  so  sol  im  der  seilder  oder  der  usman 
mit  driu  pfunden  besrunge  tun  und  dar  zu  alle  die  einunge  geben 
^  alle  die  besrungen  die  ieman  mag  oder  kan  von  des  burgers 
Wege  an  dem  kriege  mit  wortcn,  werchen  oder  vigentlichen  geberden 

t 


18  LM« 

Yon  ime  oder  von  andren,  die  dar  in  in  den  krieg  vallent,  in  keine  wii 
Terscholden  ganzlich  ablegen  und  g^en  der  stat  und  dem  gerichii 
in  und  die  sin  von  allem  schaden  ziehen.  Ist  aber  das  der  bnigei 
an  dem  urhabe  des  krieges  schulde  hat  in  keine  wis,  das  euch  eil 
mit  zwein  erzugon  sol  vor  gerichte,  so  sol  er  dem  seilder  oder  den 
usmanne  mit  drin  Schillingen  besron  als  unsd  g&td  gewohnheit  xmi 
unser  recht  har  komen  ist  und  dem  richter  driu  pfund  uf  genad 
und  dar  zu  der  stat  ir  beider  einunge  berichten  da  mitte.  Wer 
aber  das  dekein  burger  seilder  oder  usman  mit  dem  selben  bürge 
ime  ze  schirme  oder  ze  hilfe  und  der  stat  cze  einen  eron  in  da 
selben  krieg  geviele,  der  sol  ouch  dem  seider  und  dem  usmanne  mi 
drin  Schillingen  besrunge  tun  und  sol  ouch  des  einunges  gegen  de 
stat  und  der  büsse  gegen  dem  richter  ledig  wesen.  [§  8.]  Dar  übe 
sezzen  wir,  es  si  burger,  seilder  oder  usman,  swer  mit  sinen  unzüchtei 
den  ander  an  schulde  in  schaden  wiset,  das  er  in  ouch  swen  ers  erzugo 
mit  zwein  mannen  in  ellu  ende  da  von  wise  und  gar  unschadhal 
machen.  [§  4.]  Wir  sezzen  ouch  über  die  gezuchsami  unserr  einungei 
das  wir  mit  einem  biderben  man,  ob  wir  nieman  me  haben  mugen 
wol  unser  einunge  erzugon  sullen  oder  mit  zwein  frowon  ob  bi  dei 
kriege  nicht  mannon  ist  gewesen.  [§  5.]  Hie  über  hein  wir  gesezze 
umbe  unser  gerichte,  swen  man  des  ersten  under  ougen  vurgebutc 
oder  zu  huse  imd  ze  hove,  ob  der  selbe  Schuldner  in  der  stat  k 
oder  bi  der  selbon  tag  zit  in  dis  stat  künftig  ist,  kumet  er  nicl: 
vur  gerichte,  so  sol  er  ein  Schilling  ze  einunge  geben  an  alle  gnad< 
Und  swen  man  im  dar  nach  aber  ze  rechten  ziln  und  gerichten  tui 
gehütet,  er  si  bi  der  stat  oder  nicht,  kumt  er  nicht  vurgerihie,  s 
sol  er  den  selben  einung  geben  und  gant  ouch  des  klegers  gerichl 
vürsih  zu  dien  drin  tagon  us.  Dirre  selbe  einung  stat  ouch  ub< 
den  kleger  ob  er  nicht  vurgerihte  kumet,  so  er  iemanne  ze  sin  selb« 
klage  het  ze  genchte  gebotten.  [§  6.]  Dar  über  hein  wir  uns  selbe 
ze  recht  gegeben,  daß  ein  ieclicher  wol  ein  frier  burger  heisen  so! 
des  hus  niemanne  wan  unserr  herschaft  zinshaft  ist. 

Hec  presens  pagina  concepta  et  ordinata  fuit  anno  domini  millesim 
trecentesimo  primo  in  die  purificationis  Marie. 

Das  städtische  Siegel  hängt 

Zwischen  den  Wonen  »zinshaft  istc  und  »Hec  presens«  ist  ein  leere 
Kaum  gelassen.  Das  Protokoll  steht  auf  dem  umgefalzten  Pergamen 
Das  Piooemiiuu  stimmt  im  Wesentlichen  mit  dem  in  Nr.  18  überem. 


20.  Vergleich  zwischen  Johann  von  Seon  und  seinen  Söhnen  Wemhe 
und  Johann,  Bürger  von  Aarau,  und  den  Frauen  der  Samnon 
in  Aarau.   (Aarau)  1304  März  1. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder  horent  lesen  kiund  ic 
Johans  von  Seon  burger  ze  Arowe  und  ich  Wemher  sin  sun  und 


IM]  19 

icfa  Johans  sin  son,  daz  wir  mit  dien  frowen  oss  dem  samnunge  sin 
kommeo  willeclich  ODd  gfltlicli  über  ein  umbe  den  schaden  und  |  den 
gebresteo  so  d  clagton  von  uns  umbe  die  müli,  so  wir  hein  bi  der 
Aron  gebuwen  zft  zir  buse,  daz  wir  und  unser  erben  sullen  geben  [ 
und  antwurten  dien  selben  frowon  und  im  erbon  zwen  mütte  kernen 
Zäricher  mess  von  unserm  acbre,  sechs  jucherten,  gelten  ze  der  obron 
moli  bi  Stirtellis  huse,  aelliu  jar  ze  zinse  untz  wir  ald  unser  erben 
dien  vorgenanden  frowon  oder  iron  erbon  ein  g&t  gekoufen  lidigs 
eigens,  daz  inen  jerglich  zwen  mütte  kernen  gelte  ze  zinse.  Were 
«ber,  daz  wir  ein  gilt  lidigs  eigens  in  koufes  wis  fundin,  daz  driu 
oder  vierdhalbs  stucke  gulte  an  geverde,  daz  dullen  die  selben  frowen, 
swaz  nnz  an  sechs  viertel  ist  über  diu  zwei  stucke,  an  uns  gelten 
m  dem  selben  koufe.  Und  sol  dar  nach  der  vorgenande  acker  uns 
und  unseren  erbon  lidig  iemer  und  unzinshaft  wesen  an  menglichs 
widerspräche.  Und  dar  umbe  ze  einer  gezüchsame  und  Urkunde  dirr 
Torgenandon  dingen  henckent  der  schultheisse  und  diu  gemeinde  von 
Arove  dnr  unser  bette  ir  ingesigel  an  disen  brief. 

Dirr  brief  wart  gegeben  ze  ingendem  merzen  do  von  gottes  ge- 
barte waren  tusiung   driuhundert  jar  darnach  in  dem  vierden  jare. 

Siegel  der  Stadt  hängt. 

20.*  Ulrich  von  Tennwil ,  Bürger  von  Aarau,  1  verkauft  dem  Kloster  s. 
Urban  15  Viertel  Kernen  Zäricher  Maß  um  17  ff.  Aarau  1306 
Mai  14. 

Noverint  presentium  inspectores  et  auditores  universi,  quod  ego 
Üolricos  de  Tenwile  burgensis  in  Arowa  allodium  |  meum  in  Edliswile, 
innoatim  quindedm  quartalia  tritici  mensure  Turicensis  reddens,  quod  me 
ioreproprietario  |  contingebat,  dedi,  alieiuivi  et  de  consensu  omnium  quo- 
nun  intererat  nomine  libere  venditionis  tradidi  venerabilibus  |  in  Christo 
domino  •  .  abbati  et  conventui  domus  sancti  Vrbani  Cysterciensis  or- 
diais,  Constantiensis  dyecesis,  pro  decem  et  septem  libris  monete 
carreatis,  quas  me  ab  eis  accepisse  et  in  meam  utilitatem  convertisse 
coaüteor  per  presentee.  Devestivi  autem  me  ac  meos  heredes  de  re 
^pra  dicta  et  doraum  sancti  Vrbani  de  ipsa  investio,  ipsam  in  cor- 
poralem  possessionem  inducendo  et  nichilominus  ad  tenendam  waran- 
diam  dictorum  bonorum  quam  cum  omnibus  suis  appendiciis  vendidi, 
tte  cum  meis  heredibus  reddo  presentibus  obligatum. 

Testes  huins  rei  sunt  dominus  Cünradus  scultetus  in  Arowa,  Jacobus 
de  Menzkon,  Rudolfus  de  Turego,  Rudolfus  Renszli,  Heinricus  Basor  et 
Wemhems  de  Basilea  et  Uolricus  dictus  Trillunc  et  alii  plurimi  fide  digni. 
In  premissomm  etiam  testimonium  et  robur,  quia  sigillum  proprium  non 
bbeo,  vinim  honorabilem  dominum  .  .  decanum  in  Zovingen  petii, 
üt  soo  sigillo  nomine  meo  hanc  litteram  consignaret.  Nos  vero  Hen- 
ricQs  decanns  predictus  de  rogatu  Uolrici  de  Ten w  11  prelibati  hoc 
scriptum  sigilli  noetri  caractere  roboramus. 


20  [ 

Datum  et  acttun  Arowa  anno  domini  1800  sexto,  2  idtu  i 
indiciioDe  4. 

Vom  Rundsiegel,  das  SU  Martin  mit  dem  Bettler  zeigt-,  ist  nocl 
Fragment  vorhanden ;  von  der  Inschrift  sind  noch  die  Buchstaben  su  U 
t  S CANi  .  E EN. 

Archiv  s.  Urban. 

21.  Anna  von  Tennwil  verkauft  dem  Johann  Trüllerey,  Schulthei 
von  Aarau,  einen  Mut  Kernen  iährlichen  Zinses  um  13  S 
finger  Plennige.    Aarau  1800  November  17. 

Ich  Bercholt  Zürcher  burger  ze  Ar6w  tun  kunt  und  ver 
offenlich  mit  disem  brief  allermenclich,  dz  ich  des  jaris  und  des  |  ti 
$iB  dirre  brief  geben  ist  in  namen  und  an  stat  des  fromen  v 
Jobansen  Trullerey  schultheiz  ze  Aröw  offenlich  ze  goriht  |  saz  ze  i 
in  der  stat  an  ofiher  striz^  da  für  mich  in  o&en  geriht  komen 
erberen  Anna  von  Tennwil  mit  Hansen  |  Arowen  bui^er  ze  A 
irem  wisshaften  vogt,  der  ira  umb  diss  nachgeschriben  sache  mi 
riht  und  urteil  ze  yogt  geben  und  erteilt  wart  und  och  mit  fnrsprec 
ze  einem  teil,  und  der  obgenant  Johans  Trullerey  ze  dem  an 
teil,  und  offnot  und  veriach  da  vor  mir  in  geriht  die  ebenempt  I 
von  Tenwil  mit  dem  vorgenanten  Hansen  Ardw  ir  vogt  und 
fursprechen,  wie  si  mit  guter  williger  vorbetrahtung  durch  m 
schaden  ze  bekomende  verkoft  und  ze  kofen  gegeben  habe  für 
und  al  ir  erben  eins  rehten  ewigen  und  unwiderrAfeliches  kofes 
aller  der  Sicherheit,  da  mit  dieser  kof  nach  reht  oder  gewoi 
yestenclicher  bestan  mag,  dem  vorgenanten  Johansen  Trullerey 
sinen  erben  einen  müt  kernen  geltes  ierlichen  im  und  sinen  e 
uff  sant  Martins  tag  ze  ge])ende  an  all  widerred  ab  und  uff  irem 
und  hofstat  mit  aller  zügeh^rd ,  gelegen  ze  Ar6w  in  der  Ha 
entzwüschen  Rudolfs  Rollers  und  Rindermans  hüser  gelegen,  für 
lidig  eigen  unverkümbert  und  unanspr^hig  vor  allermenclich,  vu 
nomen  drig  Schilling,  die  vor  ab  dem  selben  hus  giengent  an  di 
mess  ze  Arow.  Und  w^re  der  kof  beschechen  umb  zwelf  pfunt  pfe 
gen^mer  Zofinger  müntz,  der  och  si  gar  und  gentzlich  von  dem 
genanten  schultheiz  gewert  wer  und  in  iren  wisshaften  nutz  imd 
turft  gezogen  het,  des  si  sich  offenlich  vor  mir  in  geriht  beka 
Und  gienge  och  dar  do  ze  mal  frilich  und  unbetwungenlich  die 
genant  Ann  von  Tennwil  und  gab  uff  und  enzech  sich  für 
und  ir  erben  mit  ira  selbs  und  mit  des  vorgenanten  iren  vc 
bände  des  vorgenanten  mütt  kernen  geltes  ab  und  uff  dem  vc 
nanten  iren  hus,  hofstat  und  aller  zügehord  offenlich  in  nun 
Yorgenanten  Zürchers  band  von  des  gerihtes  wegen  und  als  n 
gab  und  vei*tgot  ich  in  do  ze  gelicher  wis  wider  mit  miner  hi 
in  hande  des  obgenanten  Johansen  Trullerey  und  siner  erben  ze 
lieber  wis  als  ob  in  der  offnung  begriffen  ist  als  och  urteil  gab 
reht  waz,  also  dz  nach  miner  urfrag  einhellenclich  uff  den  eid  ei 


m]  21 

«irt  von  allen  den,  die  in  genht  waren  und  gefragt  worden,  dz  dz 
Torgenant  ufl^ben,  yerigen  and  enpfahen  mit  miner  hand  als  reht 
ud  redlichen  mit  aller  gewarsame,  werten  and  werchen  so  dar  c& 
Jiottarftig  WZ  beschechen  sig,  dz  es  bilUcli  kraft  mäht  haben  und 
itett  beliben  sol  n(L  und  hienach  ewendich.  Und  gelopt  och  die  vor- 
genant  Ann  von  Tennwil  für  sich  und  ir  erben  mit  hant  des  tqt- 
ynantffli  iren  vogtes  des  vorgenanten  kofes  wer  ze  sinde  nach  mbt 
gHi  allermaDclich  und  an  allen  den  stetten,  da  si  des  bedurfent  and 
och  har  wider  niemen  gereden  noch  getün  noch  schaffen  getan  werden 
mit  deheinen  rihtem  noch  gerihten,  geistlichen  noch  weltlichen  noch 
«oder  geriht  in  dhein  wis  an  gevdrd.  Und  won  nu  diss  vor  mir 
in  geriht  beschechen  ist  und  ein  brief  har  umb  ze  gebeii  erteilt  wart, 
so  ban  ich  yorgenanter  Zürcher  von  des  gerihtes  och  von  beider  teil 
«nstüfihen  bett  w^n  min  insigel  gehenkt  offenlicb  an  djsen  brief. 
Ich  Yorgeoanter  Hans  Arow  vergich  diser  vorgenanten  YOgty  und  dz 
«  och  also  mit  miner  hand  gunst,  vrillen  und  verhengnüss  beschechen 
ist,  und  des  z&  merer  Sicherheit  han  ich  och  dur  der  ietzgenaftten 
ton  Tennwil  bett  veillen  min  insigel  gehenkt  o&nlich  an  di^en  brief. 

Hie  bi  warent:  Heinrich  Schultheiz  genant  Senptly,  Hans  Blaiehar, 
Peter  von  Holdem,  Hans  Springinsak,  Walther  Kupp&rsmit,  H«os  von 
Baden  und  ander  erber  lüt  genüg. 

Dt98  beschach  und  ward  diser  brief  geben  an  dem  nehsten  mentag 

nach  sant  Martins  tag  des  jares  do  man  zalt  von  Cristus  geburt  drusehen- 

Sondert  jar  darnach  in  dem  nunden  jare. 

Siegler •  Berhtolt  Zürcher  und  Hans  Arow;  Siegel  hängen. 
Schrift  und  die  Namen  des  Schultheisaen  und  der  Zeugenreihe  weben 
aof  du  letzte  Viertel  des  XIV.  Jahrhunderts. 

21.*  Ulrich,  Sohn  des  Ulrichs,  Meiers  vonHirzstaL  übergibt  seine  vom 
Vater  ererbten  Güter  dem  KJoater  s.  Ürban.  Aarau  1^10 
März  31. 

Noverint  universi  presentium  inspectores  seu  auditores,  quod  iSgo 
Üolricus  filius  quondam  üolriei  |  villici  de  Hirzstal,  conpos  meaüs, 
corpore  sanus,  non  coactos,  sed  bona  et  libera  voluntate,  |  omnia  et 
ttngnla  bona  in  quibuscunque  locis  seu  villis  sita,  que  ego  iure 
liereditario  |  post  deceesum  Büdolii  fratris  mei  felicis  memorie  solus 
possedi,  a  domo  seu  monasterio  sancti  Vrbani  Cysterciensis  ordwB» 
ad  manus  honorabilis  viri,  fratris  Wemheri  dicti  Hüsler  maioris  celle- 
nurii  eiusdem  donius  duid  liberaliter  resignandum,  renuncians  omni 
inri,  actioni  et  petitioni  mihi  iuxta  consuetudinem  terre  in  p^edictis 
lunis,  quibuscunque  nominibus  censeantur,  coram  iudice  spirituali 
vel  seculari  quomodolibet  pertinenti.  In  cuius  rei  testimonium  et  ro- 
boris  firmitatem  duxi  sigillum  discreti  viri  Chunradi  sculteti  de  Arowe 
presentibus  apponendum.  Ego  C.  scultetus  memoratus,  quia  huic  resi- 
gnationi  inteifui,  vidi  et  audivi  ad  petitionem  predicti  üolriei  dusd 
ttgülam  meum  in  evidens  testimonium  presentibus  apponendum. 


22  ItStt 

Testes  huius  rei  sunt  Johannes  Scolasücus  de  Arowe,  Nicd«]& 
dictus  Stieber  et  Rndolfus   de  Thurego,   burgenses  oppidi  in  Arowt. 

Datum  et  actum  Arowe,  anno  domini  milleeimo  300  daoimo^ 
2  kalendas  aprilis. 

Das  kleine,  zerbrochene  Randsiegel  in  grünem  Wachse  zeigt  in  dir 
obem  Hälfte  des  wagrecht  getheilten  Spitzschildes  einen  nach  rechts  schaoen- 
den  Adler  mit  erhobenenen  Flflgeln,  die  untere  H&lfle  des  Schildes  iii 
pernendicnlftr  schraffiert.  Von  der  nm  den  Schild  sich  ziehenden  Inschrift, 
aina  nur  noch  die  Buchstaben  .  .  D  .  SCLT  .  IN  .  .  .  erhalten. 

Archiv  h.  ürban. 

22.  Johannes  von  Wartenfels  Ritter  verkauft  aus  Noth  dem  ChünziB 
Schmid  vonlRuda,  Bürger  von  Aarau,  zwei  Schupoasen  zu  obere 
Erdesbach  (Erlisbach)  um  26  ff  Pfenninge.  Aarau  1310  Mai  6. 


Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder  hfirent  lesen  kiund  icb 
herr  Johans  von  Wartenfels  |  ritter,  daz  ich  dur  die  not  die  mich 
angieng  von  gelte  han  verköfet  und  gegeben  in  |  rechtes  k6fes  rmnea 
Ohunzin  dem  Smit  von  RAda  burger  ze  Arowe  und  sinen  erbon  |  vod 
mir  und  minen  erbon  zwo  schüpossen  mis  lidigen  eigens,  gelegen  u 
obem  Erdesbach  in  dem  banne,  geheissen  an  der  Lenmatten,  die 
Heinrich  von  Weinslingen  buwet,  umb  sechs  und  zweinzig  pfond 
Pfenning,  dero  ich  ze  minen  nfiten  und  dürften  bin  gar  und  ganzlicli 
gewert,  das  selb  g&t  mit  Stegen,  mit  wegen,  mit  holze,  mit  veld( 
und  mit  allr  eihaftigi  tut  lidig  eigen  rüwclich  ze  besizzenne  un^ 
fnlich  ze  niessenne  an  min  und  menglichs  widersprahe.  Und  enzicl 
mich  willeclich  an  disem  gegenwürtigen  briefe  allr  der  vorder,  rechtunge, 
eigenschefte  oder  ansprahe,  so  ich  oder  dekein  min  erbo  nach  sitter 
oder  gewohnheit  des  landes  an  daz  vorgenande  gut  k Anden  odei 
machten  gewinnen  in  keine  wis  vor  geisliches  oder  weltlichem  ge 
richte.  Und  geloben  bi  guten  minen  truwen  dem  vorgenanden  Chünzii 
und  sinen  erbon  von  mir  und  minen  erbon  des  vorgenanden  gute 
rechten  wern  ze  sinne  vür  lidig  eigen  an  allen  dien  stetten,  da  8 
werschefte  bedürfen  an  alle  vare.  Und  dar  umb  ze  einer  gewarei 
gezügsami  und  steten  Urkunde  allr  dirr  vorgeschribnon  dingen  hencl 
ich  vür  mich  und  minen  erbon  min  ingesigel  an  disen  brief. 

Dirr  brief  wart  gegeben  ze  Arowe  an  dem  sechsten  tage  ii 
meiien  do  man  zalte  von  gottes  gebürte  tusung  drühundert  jar  da 
nach  in  dem  zehenden  jare. 

Siegel  des  Ritters  J.  von  Wartenfels,  beschädigt,  hängt. 

23.  Herzog  Leoi>oid  von  Oestreich  verpfändet  dem  Conrad  von  Wickei 
Scnultheissen  von  Aarau  itlr  85  Mark  Silber,  die  er  ihm  ui 
ein  Roß  schuldisr  war,  sieben  Pfund  Geldes.  Bnxae  13K 
Oktober  22. 

Wir  Lüpolt  von  gotz  gnaden  herzog  ze  Osterrich  und  ze  Süi 
grave  ze  Habsburg  und  ze  Kyburg  |  und  lanigrave  in  Elsazze  veriehei 
an  disem  gegenwirtigen  briefe,  daz  wir  dem  erbem  und  dem  be8chei|de] 


m  *  23 

ffiaime  Conrate  von  Wicken  nnserm  schultheiszen  ze  Arowe  vur  die 
fonf  and  dreiszig  |  mark  Silbers ,  die  wir  schuldig  sint  worden  nmb 
m  roe,  daz  wir  von  im  kofet  haben,  gesetzet  haben  ^ben  pfant 
gehes  nf  den  hovestet,  cinsen  ze  Arowe  und  zehen  mut  kernen 
geltes  uf  nnsem  ackern,  die  bi  der  stat  ze  Arowe  ügent,  mit  splicher  * 
bescbeidenheit ,  daz  er  oder  sin  erben  daz  gelt  von  den  zinsen 
ood  von  den  ackern  sullent  haben,  nützen  und  nieszen  als  lange 
OQ^  daz  wir  unsere  br&dere  oder  unsere  und  unsere  brddere  erben 
die  siben  pfont  pfennii^  geltes  und  die  zehen  mut  kernen  geltes  mit 
fanf  und  driszig  marken  Silbers  erlosen  genges  und  gebes  und  die 
siben  pfdnd  pfenninge  und  die  zehen  mut  kernen,  die  der  vorgenante 
Conrat  oder  sin  erben  nieszent  alle  jar  von  den  cinsen  und  von  den 
ackern,  sullent  niht  abegan  an  den  fanf  und  driszig  marken  Silbers. 
Und  ze  einem  Urkunde  der  vorgescriben  dinge  ist  diser  brief  be- 
sigelt  mit  unserm  ingesigel. 

Der  ist  geben  ze  Brücke  an  dem  dunrstag  nach  sand  Gallen 
tag,  do  man  zalte  von  gotz  gebürte  dritzehenhundert  jar  und  da  nach 
in  dem  zehenden  jar. 

Siegel  Herzogs  Leopold  mit  dem  Schilde,  hänst. 

Abschrift  im  Copialbuch  p.  113  f.  abgedr.  Soioth.  Wochenblatt  I842S 
p.  34.  Kopp,  Geachichtsblätter  II,  U9.  Böhmer,  Reg.  1246—1313,  1  £rgh. 
p.  510. 

24.  Dietrich  Lantrechter  von  Emdesbach  verkauft  dem  Johann  von 
Kienberar  die  Hälfte  seiner  Habe  für  15  >Mas9en«.  1311  Mitte 
März. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder  hfirent  lesen  kiund  ich 
Dietrich  Lantrechter  von  Emdesbach,  |  de  ich  han  verköft  und  gegeben 
in  rechtes  k5fes  namen  Johans  von  Kienberg  und  sinen  erben  von 
mir  und  |  minen  erben  als  de  ich  han  ze  dem  halbenteile,  es  si  hus, 
liof,  ackre,  matten,  holz  oder  velt,  |  swa  es  gelegen  ist,  umb  viunf- 
lefaen  massen,  dero  ich  ze  minen  n6ten  und  dürften  bin  gar  und 
guuJich  gewert,  daz  selb  g&t  vur  lidig  eigen  ze  besizzenne,  wan  so 
ferre,  de  ich  von  dem  selben  mim  gute  über  al  zwei  viertel  kernen 
80I  geben  minem  herren  hern  Jacob  von  Kienberg  ierglich  ze  vogt- 
lechte.  und  were  daz  ich  oder  dekein  min  erbe  daz  selb  gti  mag 
widerk5fen  umb  die  vorgenanden  viunfiaehen  massen  inwendig  dien 
nächsten  drin  jaren  von  sant  Martins  mes  hin,  so  sol  der  vorgenande 
Johans  und  sin  erben  mir  und  minen  erben  de  selb  gut  wider  ze 
gebenne  in  k6fes  wis  gebunden  sin.  Ist  aber  de  ich  und  min  erben 
den  widerk&f  in  dem  gnanden  zil  nicht  teten,  so  sol  der  vorgenande 
Johans  und  sin  erben  daz  gnand  gAt  vur  lidig  eigen  rowclich  besizzen 
und  frilich  niessen  an  min  und  allr  minr  erben  widersprach!,  und 
dar  umb  ze  einer  gezügsami  und  Sicherheit  diss  k6fes  und  dirr  ge- 
dingen  iiencket  min  herre  herr  Jacob  von  Kienberg  vorgenander  dur 
inm  bette  Yur  mich  und  min  erben  sin  ingesigel  an  disen  brief. 


24  {IStt 

Dirr  brief  wart  gegeben  ze  mitte  merzei  do  man  udte  vm 
gottes  gebarte  druzehenhnndert  jar  dar  nach  in  dem  einliften  jmt' 

Siegel  dea  Jacobs  von  Kienberg  häng^. 

24.*  Aarau  1312  Juni  5. 

Wemher  und  Gertrud  von  Seon  verkaufen  an  s,  ürban  «ii 
Gut  in  Nieder-Cappeln. 

Siegler:  Conrad  von  Wiggen,  Schultheis  von  Aarao. 

Zeugen:  Job.  von  Seon,  der  jüngere,  Johann  von  Eienbeig,  Ru- 
dolf von  Zürich,  Ulrich  und  Job.  Hiltprant,  Heinrich  Suterli,  Bnd. 
.Kupferschmid  and  Wemher  von  Endveit. 

Archiv  a.  Urban« 

25.  Jacob  von  Rinach  Chorherr  zu  Münster  und  sein  Bruder  Arnold 
verkaufen  ihrer  Sdiwägerin  Clara  von  Rinach  einige  Güter  Ar 
60  Mark  Silber  Zürcher  Münie.   Lenzburg  1312  Juni  89. 

Allen  die  disen  brief  sehent  alder  h6rent  lesen  konden  wir  her 
Jacob  von  Rinach  chorherre  ze  Monster  im  Eigftwe  and  Amolt  von 
Rinach  |  sin  brüder,  das  wb:  verk6ft  haben  and  le  k&fenne  geben 
haben  reht  und  redelich  fdr  reht  eigen  mit  ansers  vater  hem  Jaöobi 
von  Rinach  gutem  |  willen  and  gunst  fron  Ciaren  hem  Berchtolti 
von  Rinach  elicher  wirtin  ünsers  brflders  disu  nahgeschribenen  gflter: 
SBO  Rabiawile  ein  gut,  von  dem  git  Barten  hein  7  viertel  roggen, 
Swab  7  viertel  roggen,  Ita  von  Endvelt  6  mat  roggen,  ChAnrat 
Kapphenrein  5  raüt  roggen,  Wemher  Negelli  6  niüt  roggen,  Heinrich 
as  der  Owa  6  nitit  roggen,  RAdolf  Zobrost  4  mVit  roggen,  Heinrich 
sin  bruder  vier  müt  roggen  von  lantgarben,  7  malter  habera;  M 
Hontziswile  Rudolf  Hai*tmannes  2  müt  roggen,  l  mut  habem;  vior 
ß  phenningen ,  Rudolf  Winman  6  raüt  roggen,  10  viertel  haber, 
10  ^,  RÄdolf  Suter  8  müt  roggen,  6  fiertel  habern,  6  ß,  Rudolf 
Chuchiman  4  müt,  1  viertel  roggen,  6  vieiiel  habera,  6  ß^  Heinrich 
im  Anger  4  müt  roggen  von  lantgarben,  2  müt  roggen,  6  ßertd 
habera,  6  ß,  Heinrich  Suter  5  müt  roggen,  13  ß;  ze  Lenzbarg  in 
der  Haldiin  Durchard  Snider  2  müt  ehernen,  iimb  sechzig  mardi 
gutes  und  genemes  silbers  Züricher  gewiht  und  sin  och  des  Silben 
von  ir  alleklich  gewert.  Wir  son  6ch  der  voi'geschribenen  g&ter  alkr 
für  reht  eigen  ir  wem  sin  an  geistlichen  und  an  weltlichen  gerihte  oder 
swa  sis  bedarf  nah  rehte.  Wir  haben  ir  6ch  du  vorgescbribenea 
g&ter  KC  kofenne  geben  amb  das  vorgenande  silber  mit  allem  rehte, 
.#hafti  and  nutze  als  «Vh  wir  sü  untz  bar  brüht  haben  und  mit  aller 
vertigunge  so  dar  zu  notdürftig  ist  und  haben  uns  entdgen  an  ir 
bant  und  cntzihen  uns  willeklich  an  dixem  brieve  aller  anspräche  and 
wider  everunge  so  wir  an  du  vorgeschribenen  guter  deheinen  weg 
mfihten  gehaben  an  geistlichem  and  an  weltlichem  gerihte.  Und 
meinem  offenen  steten  und  geweren  urkünde  des  vorgeschribenen  aHtt 


.]  25 

I  biben  wir  diaen  brief  beBigelt  mit  unser  beider  ingesigeln  offenlich, 
ider  den  ich  her  Jacob  von  Rinach  ritter  der  vorgenanden  vergien, 
M  das  Torgeschriben  ein  warheit  alles  ist. 

Dis  beschach  ze  Lentzborg  und  wart  dierre  brief  geben  do  mau 
Ite  Yon  gottes  gebnrt  drdzehenh ändert  iar,  dar  nah  in  dem  zwelften 
r«,  an  dem  nehsten  donrstage  nah  aant  Johans  tult  ze  sungihten 
i  xegegen  waren  erbere  lüte :  her  Berchtold  von  Wessemberg,  chorherre 
Bagela,  her  Jacob  von  Rinach,  her  Jacob  von  Kiemberg,  her  Rudolf 
r  elier  Malner  von  Zürich,  her  Berchtolt  von  Rinach,  her  Rudolf 
n  Halwile,  her  Rudolf  von  Trostbeiig,  her  Wemher  von  Wolon,  her 
'einher  von  Kiemberg,  rittere,  Hartman  von  Wessemberg,  Johans 
ya  Wessemberg  and  ander  erbere  lute. 

Nur  das  Siegel  des  Chorherm  Jacobs  von  Rinach  hängt  noch. 


86.  Qraf  Rudolf  von  Habsburg  verkauft  an  Ulrich  Trutmann  von 
Aarau  die  Gerichtsbarkeit  von  Nieder-Entfelden  um  15Vt  Mark 
Silber.    Aarau  1312  Oktober  4. 

In  gottes  munen  amen.  Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder 
Srsnt  lesen  kund  wir  graf  Rudolf  von  Habsborg,  |  daz  wir  hein  vsr- 
to  und  gegeben  in  rechtes  k6fes  namen  von  ims  und  unsren  erbmi 
oirich  Tratmanne  barger  ze  Arojwe  und  sinen  erben  unsem  getwing 
id  ban  ze  nidern  Endveit  mit  aller  rechtunge  und  ehaftigi  als  er  uns  | 
1  geerbt  ist  von  ansren  vordem,  amb  sechzehend  halb  marck  g&tes 
Ibns,  des  wir  ze  ansren  n&ten  und  dürften  sin  gar  und  ganzlich 
nrert.  Den  selben  getwing  und  ban  geben  wir  dem  vorgenanden 
mtmanne  und  sinen  erbra  von  uns  und  unsren  erben  vur  lidig 
gaa  r&wdich  ze  besizzenne  und  frilich  ze  niessene  an  unser  und  aUr 
Bser  erben  widerspräche  und  geloben  bi  guten  unsren  truwen  vur 
Ds  und  unser  erben  dem  voi^nanden  Uolrich  und  sinen  erben  des 
ilben  getwinges  und  bannes  vur  lidig  eigen  wem  ze  sinne  an  allen 
iea  stetten ,  da  es  im  oder  sinen  erben  dürftig  ist ,  es  si  vor 
nslichem  oder  weltlichem  gerichte  und  entziechen  uns  williclioh 
ad  gerne  an  diaem  gegenwurtigera  briefe  vür  uns  und  unser  erben 
Ib:  der  rechtunge,  vorder  oder  anspräche,  so  wir  nu  oder  hie  nach 
i  dem  vorgenanden  getwing  und  ban  so  wir  von  eigenschefte  oder 
OD  erbschefte  nach  sitte  oder  gewonheit  des  landes  iemer  künden  oder 
lichten  in  keine  wis  gewinnen.  Und  dar  umbe  ze  einer  ge waren 
BB^gsami  und  stetem  Urkunde  geben  wir  dem  vorgenanden  Uolrich 
od  sinen  erben  von  uns  und  unsren  erben  disen  brief  mit  unserm 
ipnigel  besigelten. 

Dir  gedingen  gezuge  sint:  Chünrad  von  Wiggen  Schultheis  le 
rowe,  Heinrich  von  Rore,  Heinrich  Küngstein  von  Kienberg,  Arnold 
MD  Tome,  Johans  der  sch&lmeister  von  Arowe,  Chünrad  Brun- 
vt  von   Ufenberg,    Johans   der    Gauwerschi,   Johans    der  Reber , 


^ 


26  (IM 

üolrich  VJgeli,   Heinrich   der  Graber  vnd   Chünrad  der  Keiner  ?» 
Mettowe. 

Dis  geschacfa  ze  Arowe  an  der  nechsten  mitwachen  nach  nd  i 
Leodegarien  mes  do  man  von  gott^s  gebarte  zalte  tasong  drdhtmdKt  \ 
jar  dar  nach  in  dem  zwölften  jare.  J 

Siegel  Rudolfs  iiüt  dem  Löwen  hängt.  1 

Kopp,  Eidg.  Urkk.  II,  1%.  vgl.  Böhmer,  1  £r^z8h.  su  den  Regwln  1 
1246—1313  p,  474. 

■ 

26.*  Ulrich  von  Tenwil  der  jüngere,  von  Aarau,  verkauft  dem  Hot 
Wolther  von  Windisch,  Dechan  und  Rudolf  von  Safenwil  v« 
Brugg,  Namens  des  Klosters  in  Königsfelden,  sein  Gut  zu  £^ 
wil  um  2<>  Mark  Silber.    Aarau  1313  Januar  24. 

In  gottes  namen  amen.  Allen  dien  die  disen  brief  ansehest  ed« 
hfirent  lesen  kiind  ich  Uolrich  von  Tenwile,  der  junger,  burger  |  » 
Arowe,  daz  ich  han  verk5fet  and  gegeben  in  rechtes  k&fes  namei 
hem  Walther  von  Windesch,  dem  Techan,  and  Rftdolf  |  von  Savoo- 
wile,  burger  ze  Brügge,  zu  der  erwirdigen  frowen  banden  Hedwign 
von  gottes  gnaden  ebtischinon  des  |  klosters  ze  Kungsvelt  und  dem  con- 
Tente  des  selben  gotzhus  sant  Ciaren  ordens  min  g&t  gelegen  ze  Bgüs» 
wile  in  dem  banne  siben  stucke  kernen  geltz,  mis  lidigen  und  fröfli 
eigens,  daz  Uolrich  von  Altwis  buwet,  und  dru  stucke  kernen  gdk 
mis  eigens,  daz  Rudolf  am  Burchwege  buwet,  und  minen  herren  dn 
herzogen  zinshaft  ist,  umb  vünf  Schilling  jerglichs  ze  vogtrechte  nto 
du  vorgenanden  dni  stucke,   umb  sechs  und  zweinzig  mark  silben, 
die  ich  ze   minen  nAten  und  durften  bin  gar  und  ganzlich  gewert^ 
die  selben  zehen  stucke  kernen  geltz  ze  besizzenne  frilich  und  ze  niessenne 
rüwlich  in  allem  dem  i*echte,  als  es  mich  von  minen  vordren  angerbei 
ist  an  min  und  allr  minr  erben  widerspräche.  Und  bin   och  des  tot- 
genanden  gi^tes  des  gnanden  convenz  rechter   were   vür   eigen   und 
vogteige  als  da  vorgeschriben  stat  an  allen  dien  stetten,   da  si  wcr- 
scheft  bedürfen  von  mir  oder  minen  erben.     Und  enziehe  mich  will- 
clich  und  gerne  an  disem   gegen würt igen  briefe  vor  mich  und  min 
erben  allr  der  vorder,  anspraho  und  rechtunge,  so  ich  oder  dekein  bub 
erbe  iemer  kfinden  oder  möchten  nach  .sitte  ald  gewohnheit  des  land» 
an  daz  vorgenand  gut  gewinnen    vor  geislichem  oder  weltlichem  ge» 
richte.     Und  daz  dir  kof  war  and  stete   belibe,  so  han  ich  gebettra 
ChAnrad  den  schul  theissen,   den  rat  und  min  burger  gemeinlioh  ym 
Arowe,  daz  si  ir  stat  ingesigel  ze  einer  gezügsami  dis  k6fe8  hani  ge> 
henckt  an  disen  brief.  Wir  der  Schultheis,  der  rat  und  du  gemeinde 
vorgenande,    wan   dir  kouf  vor  uns  beschach  und  mit  urteiide  ge» 
vertgot  wart  nach    unser  stat  gewonheit  und  rechte  mit  allen  din 
gedingen  als  da  vor  geschriben  stat,  dur  bett«  des  vorgenanden  Uolrich» 
unsers  burgers,  han  wir  gehencket  unser  stat  ingesigel  ze  einer  ge> 
zugsami  dis  k6fes  und  enkeinr  werschaft  anders  sunderlich  an  disen 
brief. 


IUI]  27 

Dir  selben  k&fes  und  verigunge  gezüge  sint :  berr  Johans  kylch- 
erre  von  Ombrechtzwile,  herr  JohaDS  Schulmeister  von  Werde,  herr 
leter  Inppriester  ze  Endveit,  herr  Wemher  von  Woloo  ritter,  Nyclans 
9r  Stieber,  Uolrich  Tmtman,  Heinrich  sin  brüder,  Wernher  von  Seon, 
ftdolf  Rubi,  Uolrich  von  Tenwile  min  vetter:  burger  ze  Arowe; 
ietrich  von  Lenzbnrg  und  ander  erber  lute  genüge. 

Dirr  brief  wart  geben  ze  Arowe  an  sant  Paulus  bekerde  abende 
)  man  von  gottes  gebürte  zalte  tusung  druhundert  jar  dar  nach  in 
an  drizenden  jare. 

Siegel  der  Stadt  Aaran  hängt. 
Staatsarchiv  Aarau;  KOnigsfelden  nr.  28. 


27.  Johannes,  Vicar  des  Bischofs  Gerhard  von  Constanz,  j^estatt^t  den 
Frauen  der  Samnunff  in  Aarau  in  ihrer  Kapelle  durch  die 
BettelmOnche  oder  durch  den  Leutpriester  gottesdienstliche 
Handlungen  vomehmeif  zu  lassen.    Aarau  1315  Januar  2. 

Frator  Johannes  dei  gracia  Valamensis  episcopus  venerabilis  in 
brisio  patris  ac  domini  6.  eadem  gracia  Constanciensis  ecciesie  epis- 
npk  vicarins  generalis  universis  |  Christi  fidelibns  presentium  inspec- 
tribns  sen  aaditoribus  salutem  in  domino  sempitemam.  Nos  moti 
btate  patema  religiosamm  sororum  .  .  priorisse  et  |  .  .  conventus 
nid  Arowe  devotionis  attentionem  salubriter  intuentes  iitteras  a  venera- 
Ih  in  Christo  patre  ac  domino  E.  dei  gracia  Constanciensis  episcopo 
Ueis  I  memorie  ipsas  traditas  anctoritate  nobis  conmissa  presentium 
trie  eonfirmamus.  Dantes  eisdem,  nt  possint  habere  divina  in  capella 
^id«m  constmcta  per  religiöses  .  .  (Vatres  terminarios  et  alios  sub 
Bonun  regola  vigent,  necnon  per  .  .  plebanara  loci  vel  socium  sibi 
ibsÜtutam  in  primitiva  die  sororis  vel  sororum  in  ipsarum  consortium 
seeptamm  ac  alicnins  sororis  vel  sororum  ibidem  defunctarum  seu 
anpove  interdicii  a  curia  Constanciensi  lati  generalis  contra  ecclesiam 
i  subditos  parrochiales,  dum  modo  ipse  sorores  huius  interdicti  non 
ni  caosam  dantes  et  in  tempore  cum  ipsas  pie  devoiionis  affectus  ad 
Mpiendum  corpus  dominicum  invitaret  vel  etiam  sollempnitatibud 
Kceptis  quibus  non  est  usum  et  consuetum  ab  ecclesia  recedere  sue 
arroehie  et  proviso,  quod  hec  omnia  prenotata  fiant  sine  gravnmine, 
etrimento  et  preindicio  sacerdotum,  qui  ibidem  in  ecclesia  Arowe 
ro  tempore  fuerint  parrochiales.  In  cuius  rei  testimonium  et  roboris 
nnitatem  presentes  Iitteras  predictis  sororibus  dantes  nostri  sigilli 
inmmine  roboratas. 

Datum  Arowe  anno  domini  millesimo  315  quarto  nonas  januarii. 
Siegel  des  bischoflichen  Vikars  hängt. 


30  [Mi 

den  selben  zebenden   rüwlicb  und   frilich  ze  besitzenne  von  uns  mA 
unsem  erben  in  lebens  wis  sin  und  sinr  erben  an   menglicha  wUbN' 
spräche.     Und  veriehen  <Sch  an  disem  briefe  vur  uns  und  unfler  erbM' 
des  vorgenanden  zehenden  mit  alh:  ehafligi  vur  unser  recht  kheo  wtt» 
ze  sinne  des  vorgenanden  Johanses  und  sinr  erben  vor  gnsliclieiii  ud'' 
weltlichem  grerichte.  ^ 

Dir  dingen  gezüg  sint  her  Heinrich  von  Steine,  herr  Heisridl'' 
von  Rore,  rittre;  Heinrich  von  Küngstein,  Chünrad  der  schultbeii,* 
Heinrich  des  Schultheisens  Njclaus  der  Stieber,  Wernher  und  Johanr' 
von  Seon,  Wernher  Wiman  und  ander  genAge.  '* 

Das  aber  dise  hantvesti  me  kraft  und  Sicherheit  habe,  so  han' 
ich  der  vorgenand  herr  Marchward  vur  mich,  Johan  min  brflder 
vorgenander  und  unser  erben  min  ingesigel  ze  einer  gezugsami  uid 
Urkunde  dis  köfes  gehenckt  an  disen  brief,  des  mich  Johans  von 
OSskon  vorgenander,  wan  ich  ingesigels  nicht  enhan,  wo]  benfigetia^ 
dirr  sache. 

• 

Dir  brief  wart  geben  ze  Arowe  an  sant  Erhards  tage  nach  den^ , 
zwölften  tage  do  mau   zalte   von  gottes  gebürte  druzehnhundert  jar 
dar  nach  in  dem  sibenzehnden  jare.  .^ 

Siegel  dcd  M.  von  (i58kon,  Ritters  hängt. 

31.  Heinrich  dea  Schultheissen  und  seine  Frau  Mechtild  von  Aans- 
vormachen  ihren  Töchtern  im  Kloster  Oetenbach  in  Zürich  eia* 
Leibgedinge.    Aarau  1319  März  25. 

In  gottes  nanien  amen.     Allen  dien  die  disen  brief  ansehend  oder  • 
h^rent  lesen   kiund   ich  Heinrich   des  Schultheissen  burger  ze  Arowe 
und  I  ich  vro  Mechthild  sin  euch  wirtin,  daz  wir  ein  gut,  acht  schft- 
possen,  gelegen  ze  Buclise  in  dem  banne,  die  wir  und  Johans  Trillorei 
von    Schafhusen    unser    tochterman   gemeinen    k^ften    und  si  buweo ; 
Heinrich  von  Birwile,  der  von  der  selben  schüpossen  zwein  git  uns  | 
ze   dem   halbteile  ierglich  ze  zinse   zwei  stucke   in   kernen,    zwei  in 
roggen  und  eins  stuck  in  haberu,  Rudolf  der  Sutor  von  Hunzliswile 
der   6ch   von  zwein   schüpossen  der  vorgenander   git  uns    ze  unserm 
teile  ierglichs  och  zwei  stuck  in  kernen,  zwei  in  roggen  und  eins  in 
habem  ze  zinse,   und  Chünrad  der  Lango  von  Suro,    der  aber  von 
vier  schüpossen   der    vorgenanden  uns  ze  unserm   teile  jerglich  ver- 
zinset dru  stucke  in  kernen,  dni  in  roggen  und  zwei  in  habern  und 
uns  och   die  selben   ze  unserm   teile  gemeinen   geben   suUn   ierglicliB 
vier  vasnachthünr,   sechs  herbsthünr  und   vünfzig   eier   ze  zinse  von 
dien   selben  gutem ;    und  dar   zu    vier  manwerch  matten  gelegen  uf 
Telchi,  die  wir  6ch  und  der  vorgenand  Johans  unser  tochter  man  g»* 
meinen  k5Üen  von  Uolrich  Trutman,  die  der  vorgenand  Heinrich  von 
ßirwile  und  Jacob  von  Rore  buwent  und  uns  ir  ietweder  git  jergUcba 
von  unserm  teile  siben  viertel  roggen  ze  zinse.    Hein  den  selben  unsen 


HtJ  31 

ü  der  g&tem,  ee  si  swaz  er  nu  giltet  oder  hie  noch  iemer  gelten 
Mitoy  geben  und  gemacbet  mit  des  vorgenanden  Jobans  g&ter  gonat 
nd  willen  und  mit  einbelligi  unsere  Sinnes  and  mfttes  ze  einem  lib- 
dinge  Hedwigen  und  Mecbthilden  unsem  tochtern,  die  Zürich  in 
na  kloster  an  Oethenbach  wonent  sint.  Und  geben  inen  dar  aber 
ielaaden  den  Stieber  unser  tochter  man  ze  yogte  und  ze  phleger 
ii  om  solichen  gedinge,  daz  wir  dis  selb  g&t  wider  hein  enphangen 
m  dien  vorgenanden  unsem  tochtem  Hedwig  und  Mechthild  umb 
a  jerglichen  zins  viunf  Schilling  pfenning,  die  wir  inen  gen  suUen 
ir  umb,  daz  wir  daz  selb  g&t  besetzen  und  frilich  niessen,  die  wil 
ir  leben  an  ir  und  menlichs  widersprahe.  Und  swenne  daz  ist, 
tt  wir  nit  ensin,  so  sollen  die  vorgenanden  unser  tochtern  Hedwig 
nd  Mechthild  daz  selb  gut  messen  unz  uf  ir  beider  ende,  also 
lit  dem  gedinge,  ob  deweder  stürbe,  daz  es  du  ander  niesse,  die  wil 
.  lebe,  an  allr  unser  erben  und  menlichs  widersprahe.  Wir  wellen 
ch,  swenn  die  selben  unser  tochtem  nit  ei&int,  daz  diu  selben  gfiter 
ch  an  menglichs  Widerrede  unsem  erben  lidig  sin  und  frilich  ge* 
iDen. 

Dir  dinge  gezuge  sint:  her  Heinrich  von  Bore  ritter,  Ch.  von 
ITiggen  der  Schultheis,  Uolrich  Trutman,  Wemher  und  Johans  von 
Seoi  gebrüdre,  Heinrich  und  R&dolf  unser  süne,  Johans  von  Kienberg, 
Sftdolf  Zürcher,  Heinrich  SüterU,  Heinrich  von  Holdem,  Rädolf  Rubi, 
lohttis  der  Hüter,  Jacob  von  Menzkon,  Johans  Hiltprant,  Wemher 
Wiman  und  ander  erber  lüte  genüge. 

Daz  aber  dis  gemechte  me  kraft  und  Sicherheit  habe,  so  hant 
b  barger  gemeinlich  von  Arowe  dur  unser  bet  willen  ir  stat  inge- 
>Sel  ze  einer  merer  gezügsami  dir  yorgeschribnen  dingen  gehencket 
iB  disea  brief.  Der  gebent  wart  ze  Arowe  an  unser  frowen  tage 
i&  nsten ,  do  man  von  gottes  gebürte  zalte  drüzenhundert  jar,  dar 
neh  im  nünzehenden  jare. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 

32.  Heinrich  der  Schultheis  von  Aarau  belehnt  mehrere  Bürger  von 
Aarau  mit  Gärten.    Aarau  1319  November  11. 

Allen  dien  die  disen  brief  sehent  oder  h&rent  lesen  künd  ich 
:«inricli  der  Schultheis  burger  ze  Arfiw,  das  ich  han  verlüchen  von 
ir  und  minen  erben  min  garten,  die  ich  bivangete  |  uff  minen  ackern, 
riegea  enhalb  dem  bongarten  Rudolfe  von  Zürich,  ze  einem  statten 
be  nuDfln  buigera,  die  hie  nach  geschriben  stand  und  ir  erben: 
loobs  Fridricbs  zwein  |  garten,  Johans  Clauses  zweine  und  Heinrich 
fi^fin  zweine  an  einer  ziele ;  dar  nach  der  ander  zile :  Rudolf  dem  Reber 
darbalben,  Rudolf  Utker  anderhalben  und  |  Johans  Frombeis  ander* 
Ibe«;  an  der  dritten  zile:  EAtherinen Kuchimanninen  driie,  Rudolf 
jggeii  ein  and  Uolrich  Wagner  zweine,  j&rlich   umb   ein   gnanden 


32  [ttIL 

zins  vier  Schilling  phenning  ie  yon  dem  garten  ze  werenne  and  u  ^ 
bericbtenne  mir  und  minen  erben  von  inen  und  ir  erben  vor  mi  : 
Martins  mes  oder  dar  nach  in  siben  tag  den  ndcbsten  ald  ab«  im 
selben  garten  oder  schüren  ald  swas  si  da  machten,  sollen  mir  wai 
minen  erben  von  inen  und  ir  erben,  ob  si  nicht  den  gnanden  ni 
berichten  jerlichs  als  da  geschriben  ist  mit  rechtem  gedinge,  ob  ick 
wil  lidig  sin,  die  selben  garten  ze  behebenne  von  dien  vorgenandn 
minen  bürgern  und  ir  erben  mit  rechtem  gedinge  fünf  iar  die  ndchsto 
in  gutem  buwe  und  werde  umb  den  gnanden  zins  niemer  uff  se  gl» 
benno  mir  ald  minen  erben  oder  von  sich  ziehenne,  e  du  gnande  jar 
zal  gar  und  gantzlich  us  kumet.  Und  wäre  dar  nach,  dar  der  vcr- 
genanden  miner  burger  oder  ir  erben  dekeiner  dur  sin  notdurftod« 
von  ander  sache  wegen  der  gnanden  garten  dekein  sins  teils  verkifii 
wolde,  so  sol  er  mim  oder  minen  erben  des  ersten  bieten  in  kAAs 
wise  und  ist  das  er  uns  f&get  und  wir  im  geben  wellen,  das  im  em 
ander  6ch  dar  umb  gebe  in  kfiffes  wise  an  vare,  so  sol  er  uns  laoci  J 
mit  gedinge.  Ist  aber,  das  der  selb  kftff  mir  und  minen  erben  nicht  " 
ffiget,  so  sol  er  und  sin  erlien  von  uns  lidig  und  fries  urlob  h« 
ze  verki^ffenne  swa  si  wellen.  Und  dar  umb  ze  einer  gezügsami  und 
acherheit  aller  dir  vorgeschribnen  dingen  hencket  der  Schultheis  odI 
die  burger  gemeinlich  von  der  statt  dur  min  bette  ir  ingefflgel  ib 
disen  brief. 

Dir  dinge  gezü^o  sint  die  ze  g<^n  waren:  Chünrat  von  Wiggei 
der  Schultheis  vor  genandor,  Nicolaus  der  Stieljer,  Uolrich  Trutman, 
Johans  Trüllerey,  Jobans  von  Kienberg,  .Tohans  der  Ciauwerschi,  Wem- 
her  und  Küdolf  min  süne,  Wornher  Wiraan,  Uolrich  von  Tennwile 
und  ander  erber  lüte  gem\ge. 

Dir  brief  wart  gel)en  ze  Aröw  ze  sant  Martins  mes  do  man. 
zalte  von  gottes  gebürte  dinizehenhundert  jar,  dar  nach  in  dem  non- 
zehenden  jare. 

Siegel  der  Stadt  beschädigt,  hängt. 

33.  Heinrich  von  Sliengen,  Kitter,  verkauft  der  Wittfrau  Berchta  Smid 
von  Aarau  ein  Gnt  zu  Lostort  um  13 V.  Mark  Silber.  Aatau 
13*21  Okto}>er  31. 

Allen'  dien  die  disen  brief  ausehent  oder  hSrent  lesen,  kinnd 
ich  herr  Heinrich  von  Sliengen,  ritter,  daz  ich  han  |  verkofet  und 
gegeben  in  rechtes  k6fes  namen  von  mir  und  minen  erben  vron 
Bcrchten  Chünrads  seligen  des  Smids  |  v(m  Arowe  elicher  wirtin  und 
ir  kinden  Jacoben  und  Katherinen  und  der  erben  ein  giU,  gelegen  20 
Lostorf  in  dem  |  banne,  daz  B&dolf  von  Märchen  und  Heinrich  sin 
brüder  buwent  und  ze  zinse  giltet  jerglich  vier  vierdcnzal  dinckd, 
zwo  vierdenzal  habem  und  drie  Schilling  pfennig,  umb  ein  genant  g&t 
vierzehend  halb  marck  Silbers,  dero  ich  ze  minen  nfiten  und  durften 


K]  33 

n  gar  and  gänzlich  gewert.  Daz  selb  gAt  gib  ich  ir  und  ir  kinden 
h1  der  erben  vur  lidig  eigen  frilich  ze  niessenne  und  rüwclich  ze 
äÜMnne  mit  allem  dem  rechte  als  ichs  da  bar  unz  an  disen  hnti- 
B  tag  gevertgot  han  an  min  und  allr  minr  erben  widen^ahe.  Ich 
Kich  mich  och  in  disem  briefe  vür  mich  und  min  erben  allr  der 
^tunge,  vorder  und  ansprahe,  so  wir  iemer  k&nden  oder  m&chten 
daz  Yorgenand  gAt  gegen  der  selben  Berchten  ir  kinden  vorge- 
inbenr  und  der  erben  gewinnen  vor  geistlichem  oder  weltlichem 
richte.  Ich  sol  och  der  selben  gAtem  ir  und  ir  kinden  und  der 
len  rechter  wer  sin  vur  lidig  eigen  von  mir  und  minen  erben  ge- 
Q  monlichem  an  allen  den  btetten  da  sie  werschafl  bedürfen.  Und 
r  umb  ze  einem  Urkunde  und  gewerer  gezügsami  allr  dir  vorge- 
bribnen  dingen,  henck  ich  der  vorgenande  herr  Heinrich  vur  mich 
id  min  erben  min  ingesigel  an  disen  brief. 

Dir  dingen  gezüg  sint:  her  Uolrich  lüppriester  ze  Ejlch- 
)rg,  her  Heinrich  von  Ölten,  kappelan  ze  Arowe,  her  Hein- 
chyon  Rore,  ritter,  JohansSteinwürch,  ChünradKappellery 
»hans  sin  brAder,  RAdolf  von  Zürich  und  Rudolf  sin  sun, 
^bans  Ebis,  ChAnzi  Zimberman,  Uolrich  von  Zovingen 
on  6&skon,   RAdolf  Dieme  und  ander  erber  lute  genAge. 

Dir  brief  wart  geben  ze  Arowe  an  allr  heiigen  abende, 

0  man  von  gottes  geburte   zalte  driizenhundert    jar   dar 
ich  im  ein  und  zweinzgosten  jaro. 

Siegel  des  Ritters  hängt 

Das  gesperrt  gedruckte  ist  mit  anderer  Tinte  geschrieben. 
«  FQr  die  Initiale  A  ist  ein  leerer  Raum  gelassen. 

34.  Johann  von  Hertenstein,  Edelknecht,  verkauft  dem  Heinrich  von 
Holdem  von  Aarau  sein  Eigenthum  zu  Buchs  um  31  Mark 
Silber.    Aarau  1322  Oktober^. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder  hfirent  lesen,  kiund 
:n  Johans  von  Hertenstein  ein  edelknecht,  daz  ich  han  verk5fet 
od  gegeben  in  rechtes  |  k&fes  namen  von  mir  und  minen  erben 
[einrich  von  Holdem  burger  ze  Arowe  und  sinen  erben  vier  schA- 
)8seQ  mins  lidigen  eigens,  gelegen  ze  |  Buchse  in  dem  banne,  dero 
einrich  Kolher  buwet  drithalbe  und  RAdolf  Grovo  buwet  ander- 
übe,  umb  ein  und  drissig  marck  Silbers  |  ,  des  ich  ze  minen  n6ten 
od  dürften  bin  gar  und  ganzlich  gewert.  Die  selben  schApossen 
i  der  gnand  Heinrich  von  Holdem  und  sin  erben  niessen  und  he- 
tzen mit  aller  ehaftigi  und  in  allem  dem  rechte,  als  och  ichs  unz 
ur  gehebt  han  frilich  und  fridlich  vur  lidig  eigen  an  min  und 
Ir  minr  erben  widersprahe.  Ich  sol  och  der  vorgenand  Johans 
r  selben  schApossen  rechter  wer  sin  von  mir  und  minen  erben 
ir  lidig  eigen  an  allen  den  stetten   da  der  vorgenant  Heinrich  ald 

1  erben   es  notdurftig  sint.     Und  dar  umb  ze  einem  Urkunde  dir 

Aanaer  Urkundenbnch.  3 


1 


34  [\m 

Yorgeschribnen  dingen  henck  ich  viir  mich  und  min  erben  min  ing»- 
sigel  an  disen  brief.     Das  aber   di»u   vorgeschriben   dingk    ma  knft 
und  Sicherheit  haben,  so  lian  ich  gabelten  minen  &bein  bem  Bure* 
hard  von  Liebegge,  daz  er  sin  ingesigel  hencket  an  disen  brief,  Wflr> 
Schaft  und  gezügsanii  ze  leistenne   mit  mir  vor  sich  und  sin  erben   \ 
des  vdrgenanten  gutes   vur  lidig  eigen   an   allen   den  stett«n,  da  es 
dem    vorgenanten    Heinrich    und  sinen    erben  notdürftig  wiri.     leb 
her  Burchard  von  Liebegge  vorgenand  dur  bette  Johans  von  HerteD- 
stein   mins  fiheims  vordren  andes  verbind  mich   an  disem  gegen wnrteo   j 
briefe  wer  ze  sinne  des  vorgenanden  gutes  von  mir  und  minen  erben   1 
vur  lidig  eigen  an  den  stetten,  da  es  der  vorgenant  Heinrich  Ton  Holdem    ] 
und  sin  erben  notdürftig  sint  und  henck  dar  umbe  min  ingesigel  m 
einer  gezügsami   und  Sicherheit  der  selber  werschaft   an  disen  briet 
Der   geben   wart   ze   Arowe   an  san    Leudegarien  tag,    do  man 
zalte  von  unsers  herren  gebürte  druzenhundert  jar  dar  nach  im  im 
und  zweinzgosten  jare. 

Siegel  des  J.  von  Hertenstein  und  B.  von  Liebegg  hilngen. 

35.  Johann  von  Anwilo  verkauft  eine  Schuposfle  in  Ober-G5skon  dem 
Ulrich  Wagner  von  Aarau  um  27  S*  Pfennige.  1322  No- 
vember 19. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder  hjrent  lesen  kiand 
ich  Johans  von  Anwile,  daz  ich  han  verk6fet  und  gegeben  in  rechtet 
k6fes  namen  |  von  mir  und  minen  erben  mit  gunst  und  giltem  willen 
mins  herren  her  Marekwarts  von  G6skon  ein  schüposse  mins  lidigen 
eigens,  gelegen  ze  |  obern  G6skon  und  butz  Chünrad  Hürwiler  und 
gilt  jerglich  ze  zin^^  zwei  maltor  dinkeln  und  achtzehen  viertel  habenr 
und  drü  hünr  |  ,  Uolrich  dem  Wagner  burger  ze  Arowe  und  sinen 
erben  umb  siben  und  zweinzig  pfund  pfenning,  dero  ich  ze  minen 
n6ten  und  durften  bin  gar  und  ganzlich  gewert..  Die  selben  schA- 
possen  sol  der  selb  Uolrich  und  sin  erben  frilich  und  fndlich  niessen 
und  besitzen  vur  lidig  eigen  an  min  und  allr  minr  erben  wider- 
sprahe  und  sol  ir  och  rechter  wer  sin  vur  lidig  eigeu  von  mir  und 
min  erben  an  allen  den  stetton,  da  es  der  vorgenand  Uolrich  ald  sin 
erben  notdurftig  sint.  Und  bit  dar  umb  den  vorgenanden  min 
herren  hei'n  March warten  von  Göskon,  daz  er  ze  einr  gezügsami  und 
Sicherheit  allr  dir  vorgeschribenr  dingen  lienck  sin  ingesigel  vur  mich 
und  min  erben  an  disen  brief.  Ich  her  March  ward  von  G6skoa 
vorgenand  dur  bette  Johans  von  Anwile  mins  dieners  han  ze  einer 
gezügsami  und  Sicherheit  dis  vorgenanten  kofes,  so  er  geben  het  vor 
mir  mit  mim  guten  willen  und  gunste  Uolrich  dem  Wagner  vorge- 
nand als  da  vorgeschriben  stat,  min  ingesigel  vur  in  und  sin  erben 
an  disen  brief  geheuket. 

Dir  dinge  gezügo  sint :  her  Jacob  und  her  Uolrich  von  Kienberg, 
sin  brüder,  rittre,  Heinrich  von  Kienberg  genant  von  Kiungstein,  ein 


deUmecht,    ChAnrad   von  Wiggen,    Schultheis  ze  Arowe,  Johans  der 
fftuwerscbi  von  Arowe  und  ander  erber  lüte  genüge. 

Dir  brief  wart  geben  an  dem  necbsten  fritage  nach  sant  Othmai-s 
^gb,  do  man  zalte  von  gottes  gebürte  druzenhundert  jar,  dar  nach 
XL  zwei  und  zweinzgosten  jare. 

Siegel  des  M.  von  Göskon,  Bitters,  hängt. 
vgU  Kopp,  IV,  2,  255  Anmerkung  1. 

36.  Bestzo  von  Diessenhqven,  Burger  von  Aarau,  schenkt  der  Samnun? 
in  Aarau  einen  jährlichen  Zins  von  zwei  Viertel  Kernen  und 
zwei  Hühnern  von  der  Hofstatt  beim  Brunnen  aJs  NothpfHlnde 
für  seine  Tochter  Tylien,  Schwester  in  der  Samnunff.  Aarau 
1323  Mai  25. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder  h&rent  lesen  kiund 
th  Bentzo  von  Diezsenhoven  burger  ze  Arowe,  daz  ich  mit  be- 
cheidenr  |  luten  rate  Tjlien  min  tochter  getan  han  ze  den  erberen 
rowen  in  den  sanmung  bi  uns  gelegin  nidnen  bi  der  |  Aren,  da  si 
[otte  in  dienm*  sol  unz  uf  ir  ende,  mit  eim  gnanden  gute,  als  wir  über 
an  komen  sin.  Daz  aber  |  du  selb  min  tochter  ir  notpfründe  dest 
iiibaszer  haben  muge,  so  han  ich  ir  gegeben  und  gib  och  an  disem 
Segenwurtigen  briefe  zwei  viertel  kernen  geltes  und  zwei  h&nr,  du 
d  ieiglicii  nemen  sol  von  der  hofistat  bi  dem  brunnen  da  Heinrich 
^wab  uf  gehuset  hat,  du  si  zinse  giltet,  und  sol  si  niezsen  nach  ir 
vOlen  die  wil  si  lebt  ald  geben  swem  si  wil  an  min  und  ander 
omr  erben  widersprahe.  Und  swenne*  si  nit  ist,  so  sullen  du  selben 
xwei  viertel  geltes  iidglich  gevallen  sin  dien  andern  frowen,  die  da 
ist,  die  SU  dar  nach  ewclich  haben  und  niezsen  sullon  dur  iinser 
vd  OBser  vordem  sele  willen  unversprert  von  mir  oder  minen  erben 
iU  ioder  ieman.  Und  dar  umb,  daz  diz  vorgenand  ding  war  und 
statte  belibe,  so  han  ich  gebetten  den  .  .  Schultheis  und  die  .  . 
boi^ger  von  Arowe,  daz  si  ir  stat  ingesigel  ze  einer  gezugsami  der 
selben  dingen  hencken  an  disen  brief. 

Wir  .  .  der  Schultheis  und  die  burger  iezgenande  dur  bette- 
Bentzen  von  Diezsenhoven  unsers  bürgers  vorgenanden  han  unser 
M  ingesigel  gehenckt  an  disen  brief  ze  einem  Urkunde  und  gezüg- 
auni  allr  der  vorgeschribenr  dingen. 

Dir  brief  wart  geben  ze  Arowe  an  sant  Urbans  tage  do  von 
Sottee  geburte  waren  druzenhundert  jar  dar  nach  im  drü  und  zweinz- 
gosten jare. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt 

*  Das  Pergament  ist  an  dieser  »Stelle  ausgerissen. 

36.«  Arow  1323  August  31. 

Herzog  Leopold  kauft  von  Herrn  Walter  von  Hunwil  das  Amman- 
ot  in  Luzem. 

Kopp,  Geechichtsbi.  U  171.   Böhmer,  Reg.  1246—1313,  1  Erj^Snzh.  518- 


36  [1323.  m 

37.  Johann  von  Herthenstcin  verkauft  dem  Kitter  Berchtold  von  Ri- 
nach  einige  Güter  um  25  Mark  Silber.  Aarau  1323  Septem- 
ber 8. 

Allen  dien  die  disen  brief  selient  older  horrent  lesen  vergien  ich 
Johans  von  Herthenstcin  und  tun  kunt,  daz  ich  mütwilleklich  |  und 
umbetwungen  zc  köfenne  han  gegeben  dem  bescheiden  ritter  ben 
Berchtolde  von  Kinnach  den  hof  halben  ze  Kubiswile  und  |  ein  (ichfl- 
posse,  da  uffe  gei>esscn  ist  H.  Sniit,  der  mir  galt  1 1  '/s  stuk  ver  lidig 
eigen,  um  25  mark  silbers  und  ich  dero  gewert  bin  |  und  in  min 
nüze  bekeret  han.  Ich  vergien  6ch,  daz  ich  dis  k6fs  für  mich  und  far 
alle  min  erben  recht  wer  sei  sin  des  vorgenanden  ritters  herr  Berch- 
toldess  von  Kinnacli  und  allen  sinen  erbun  an  allen  den  steten,  di 
si  sin  bedürfen  older  nottürftig  sint  an  weltlichem  older  an  geislichen 
und  daz  dis  stete,  vest  und  war  belibe,  so  gib  ich  disen  brief  be- 
sigelt  mit  minem  eigen  ingesigel  und  mis  guten  fründes  hern  B.  von 
Liebegge  ritters  ze  einem  rechten  Urkunde  der  vorgescriben  dingen. 

Dis  sint  die  gezüge,  die  hie  bi  waren,  da  dis  beschach:  dar 
.  .  von  Warthenvelths  ein  frio,  her  Jacob  und  her  Uolrich  von 
Kienberg,  ritter  und  gebrüder,  .  .  der  schultheze  von  Ar&w,  Niclaos 
Stieber,  H.  von  H61dern,  Rubi  Thennwile  und  ander  erberre  Kit 
genüge. 

Dis  beschall  ze  Arbw  an  unser  vrown  tag  ze  herbest,  do  man 
zalt  von  gotes  gebiirte  drüzehen  hundert  jar,  darnach  in  dem  drn 
und  zewenzigosten  jare. 

Siegel  defl  J.  v.  Horthonstein  imd  dos  H.  von  Liebegg  hängen. 

37.*  Arow  1323  November  0. 

Herzog  Leopold  von  Oost reich  schenkt  dem  Rudolf  von  Arboig 
um  seiner  Dienste  willen  80  Mark  <»1c. 

Kopp,  Ueschichtsbl.  U  174.  Böhmer,  K«'gost.  12443—1313,  1.  Krj^«h. 
p.  518. 

37.^  Küdffor  der  Schenke  von  Scheukon  borg  und  »eine  Frau  Ann» 
sciienkou  dem  Kloster  KünigHi'eldon  ein  (Jut  zu  Suhr.  Aarta 
1329  März  15. 

Allen  den  die  disen  brief  anst^liejit  lesont  oder  hfirent  lesen, 
künden  wir  Heinrich  von  Köre,  ritter,  schultheisse  ze  Arowe  |  und 
die   burger   ze    der   selben  stat,    daz  vür  uns  kam  an  offen  gerichte 


und  Anua 
jrüder  und 


der  edel  man  Küdger  der  Schencko  von  Schenkenberg 
sin  elich  wirtin  mit  Chünraden  des  Schultheissen  ire 
vertgoten  und  verzigen  sich  mit  minr  des  gnanden  |  schultheissen 
hant  mit  gcvallenr  urtoilde  uf  den  eit  acht  stucken  körn  geltes,  ge- 
legen ze  Sur  in  dem  banne,  die  Chünzi  lilonche  buwet,  in  Dietrichs 
hant  von  Lenzburg,  schatfner  der  erwirdigen  frowen  in  gotte  der 
ebtischin  und  des  couventz  des  klosters  ze  Küngsveldeu  ze  ire  banden 


in  k6fes  wis,  der  under  inen  recht  und  redlich  was  boschehen.  Und 
dar  nmbe  ze  einem  steten  Urkunde  und  wiirer  gezügsaiui  der  selben 
Tertgnnge  und  verzichenge,  wan  si  vor  uns  beschach  als  vorgeschriben 
«tat,  hein  wir  dur  ir  aller  der  vorgenanden  bette  unser  stat  inge- 
sigel  gehenckt  an  disen  brief. 

Dirr  dingen  gezüge  sint,  die  si  Sachen  und  horten:  Niclaus 
der  Stieber ,  Heinrich  der  Sumer ,  Chünrade  von  Schaflfusen,  Fritschi 
TOD  Albers,  Wemher  Schultheis,  Wem  her  zem  Löwen,  Ulrich  Frid- 
richs:  barger  ze  Arowe  und  ander  erber  lüte  genüge. 

Dir  brief  wart  g^eben  ze  mittem  merzen  do  man  zalte  von 
gottes  gebürte  druzenhundert  und  zweinzig  jar  dar  nach  im  nünden 
jaro. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 

Staatsarchiv  Aarau;  Königsfelden  Nr.  ^.  Copie  in  Burekarts  von 
Flick  Copialbuch  foL  48  Nr.  Ol. 

Abgedruckt  (ungenau)  Argovia  V  }k  45.  vgl.  Kopp  V,  1.  315.  IV,  1, 
27P,  1. 

38.  Ulrich  von  Zofingen  verkauft  sein  Gut  und  Hcinc  Matte  der  Frau 
Margreth  Wagner.    Aarau  1329  Juni  2. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  hSreut  lesen,  kund  ich 

rolrich    von   Zovingen  sezhaft   ze  (i6zkon,   daz  ich  mit  guter  gunst 

and  willen  des  |  edeln  mines  herren  hei-n  Marchwardes    von  G6zkon 

frien,  des  diener   ich  bin,  verkofet  han  und   hingegeben  in  rechtes 

kjfes  wis  von  mir  und  |  minen  erben  der  erberen  frowen  vro  Mar- 

gtethen   Uolrich   Wagners  seligen   wirtin  und  ir  erben  ein  gö.t'mins 

lidigen  eigens,  lit  ze  Oberngöskon  |  in  dem  banne,  buwt  Merchi  von 

Gbkon  und  gilt  jerglich  eins  malter  dinckeln  und  ein  malter  habern, 

zwei  h&nr,    eins    ze    herbsten    und    eins   zer   vasnacht,   und    drizsig 

wr  ze  zinse,  umb  sibenzehen  pfund  pfenning,  und  ein  matten,  lit  ze 

Lostorf  in  dem  banne  6ch  mins  lidigen  eigeas,  buwt  Johans  genant 

Ebis  and    gilt  jerglich  nun  Schilling  pfenning  ze  zinse,  umb  siben 

|Aud  pfiBnning,  der  pfenning  ich  aller  von  ir  gar  und  genzlich  bin 

gewert.     Dis  selb   gftt  und   matten   gib   ich  ire   und  ir  erben  von 

mir  and  rainen  erben  vür  lidig'  eigen  frilich  ze  niezsenne  und  rüclich 

xe  besitzenne  mit  allr  ehaftdgi  und  mit  allem  dem  rechte  so   der  zu 

hBret  and   och   ich  si   da  har  gehebt  han  an  min,  minr  erben  und 

menliclis  widersprahe  und   verzieh   mich  an  disem  selben  briefe  vür 

mieh  and   min  erbon  gegen  der  gnanden  Margrethen  und  ir  erben 

aller  vorder  und  ansprahe,  so  ich  oder  min  erben  oder  jeman  ander 

SA  onser  stat  var  baz  jemer  han  mfichten  an  daz  gnant  gut  und 

iBittteQ  mit  dekeinem  rechte,  geschribem  oder  ungeschribem  vor  geLst- 

fichem   oder    weltlichem   gerichte.     Und    dar    umb   ze   einem  waren 

mUnda  vnd  gezogsami  dirr  vorgeschribenr  dingen  han  ich  gebetten 

^  vorgenanten   hern  Marchward    von  Gözkon  min  herren,  daz  er 


38  [Wt    j 

sin  ingesigel  hencket  an  disen  brief.     Ich  herr  Marchward  von  6ii-    ^ 
kon  vorgenant  dar  bette  Uolrich  von  Zovingen  obgnandes  han  min 
ingesigel  gehenckt  an  disen   brief  ze  einem  waren  Urkunde  und  ge- 
zugsami    des   vorgeschriben   k6fes ,   wan  er  mit  minem  gftten  wilki 
und  gunst  beschach  als  da  vorgeschriben  stat. 

Dirr  dingen  gezüge  sint:  berr  CbAnrade  und  üolricb,  des  t(n>    \ 
genanden    Uolricb  siine,  Welti  Swab  sinr  tocbter  nian,  Yelwor  t«   | 
G6zkon,  Burgi  Meiers,  Chünzi  Chan,  Heinrieb  der  Wagner  von  Arowe,    ' 
Welti  Kramer,  Johans  der  Scbriber  von  WalzhAt,  Heini  Bebmn  and 
ander  erber  lüte  genüge. 

Dirr  brief  wart  gegeben  ze  Arowe  momendes  nach  der  nffiiri 
unsers  herren  do  man  zalte  von  gottes  gebürte  druzenhunderi  jar 
und  zweinzig,  dar  nach  im  nünden  jare. 

Siegel  des  M.  von  Giwgen  hängt. 
•  Ha.  üdid. 

od,  Peter  der  Weber  Bürger  von  Aarau  verkauft-  den  Frauen  dir 
SamuuDg  in  Aarau  einen  Acker  um  7  Vi  Pfund  Pfennig 
Aarau  1329  August  7. 

Allen  den  die  disen  brief  ansebent  oder  hörent  lesen  kund  ich  Foter 
der  Weber  burger  ze  Arowe,  daz  ich  dien  erberen  frowen  |  in  dem 
samnuDge  bi  der  Aren  und  ir  nachkomen  verk&fet  han    und  b]Og^ 
geben    in   rechtes  kofes    wis  von   mir   und   minen  |  erben  ein  acker, 
lit    hinder  Chünrade^;    matten,    des  Si-hultheissen,    bi    dem  Hostresie, 
mins    lidigen  eigens,    unib    achtodhalb    pfund  |  ptenning,  dero  ich  te 
minen   uöton  und  dürften  gjir  und  genzlich  bin  gewert.     Den  selben 
ncker    gib    ich    in«'n    und    ir   nachkomen    vür    lidig    eigen    frilich  le 
niezsonne    und    rüclich    ze    l>esitzenne   an    min    und   allr  minr  erben 
widersprahe   und    ver/icli    mich    och    uu    disem    gegeuwürtigen  briefe 
vür   mich    und   min   erl»en    allr    der  vorder,  rechtunge  und  ansprahe, 
so    ich    otler    min    erl>en  oder  jemnn  ander  an  miser  stat  vürbaz  an 
den   vorgenanden  acker  gegen    dien    obgnanden   frowen  oder  ir  nach- 
komen jomer    haben   oder  gewinnen    möchten  mit  dekeim  rechte  ge- 
schriben  oder  ungeschribem,  vor  geistlichem  oder  weltlichem  gericbte. 
Ich    vergich   och  au   disem   selben   briefe,    daz  ich  des  selben  ackers 
rechter   wer   sin    sol    von    mir   und   minen    erben  vür  lidig  eigen  an 
allen  den  stetteu,    da  sin  die  vorgenanten  frowen  und   ir  nachkomen 
notdürftig  sint.      und  dar  umbe  ze  einer  gezügsami  und  warem  ur- 
kiinde  dirr  vorgeschribenr  dingen  und  kl^fes  han  ich  gebetten  Uolrich 
Trutmann  Schultheis  ze  Arowe  und  ander  die  burger,  daz  si  ir  stat 
ingesigel  hencken  an  disen  brief,  wen  dirr  selb  kif  des  vorgenanten 
ackers  vor    inen  mit   des  selben  schulthoissen    haut  wart  den  vorge- 
nanten frowen  gevergot. 

Ich  Uolrich  Trutman  Schultheis  ze  Arowe  und  ander  die  burger 
vorgenande  dur  bette    Peters   des  Webers  unsers  burgers  obgenandes 


t»11  39 

heb  disen  brief  besigelt  mit  nnser  stat  ingesigel  ze  einer  gezügsami 
lud  warem  Urkunde  des  vorgeschrieben  kofes,  wan  er  vor  uns  dien 
egnanden  frowen  mit  minr  des  selben  schultheisseu  liant  wart  ge- 
Torigot 

Dirr  dinge  gezugi  sint  die  ze  gegin  waren:   herr  Heinrich  von 

Rore,    NiclauB   der  Stieber,   Wemher  zem  Löwen,  Rudolf  übelman 

Brandon,  Küdolf  Rorafib  und  ander  erber  lüte. 

Dirr  brief  wart  gegeben  ze  Arowe  an  sant  Afron  tage  do  man 

alte  von  gottes  geburte  dnizenhnndert  und  zweinzig  jar  dar  nach  im 

nonden  jare. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 

40.  Ubrich    Freidige    von  Aarau    kauft   seine  Stieftochter    Anna  im 
Frauen kloster  zu  Aarau  ein.    Aarau  133 1  April  8. 

Allen  die  disen  brief  ansehent  oder  hfirent  lesen  kund  ich  Uol- 
rich  Freidige  burger  ze  Arowe,  daz  ich  |  den  erberen  frowen  bi  uns 
in  dem  samnuug,  z&  dien  ich  Annen  miner  wirtin  kint,  daz  si  bi  ir 
enen  |  manne  seligem  Chünzen  von  Stocke  hatte,  getan  und  geswostrot 
loD,  mit  ein  teil  gutes,  so  im  der  selb  sin  |  vutter  selig  lie,  hau  sechs 
itacke,  vier  in  kernen  und  zwei  in  habern  geltes,  mins  lidigen  eigens, 
gelegen  ze  Kulmbe  in  dem  banne,  an  eim  gute,  daz  Chänrad  am 
WolfbAle  buwet,  g^eben  vür  zwei  und  fünfzig  pfund  pfenningen, 
nntl  gib  ins  und  ir  nachkomen  an  disem  gegenwärtigen  briete  von 
nur  and  minen  erben  frilich  ze  niezsenne  und  rüclich  ze  besitzzenne 
TOT  lidig  eigen  an  miner  und  allr  minr  erben  widersprahe.  Und 
enxich  mich  an  disem  selben  briete  vur  mich  und  min  erben  vurbaz 
aller  ansprahe  und  rechtes,  so  wir  oder  jeman  ander  an  unser  stat 
an  daz  selb  g&t  jemer  haben  oder  gewunnen  möchten,  wider  die  ob- 
goanden  frowen  oder  ir  nachkommen  mit  dekeinem  rechte,  geschribem 
oder  nngeschribem ,  vor  geistlichem  oder  weltlichem  gorichte.  Ich 
lob  öch  an  disem  selben  briefe  vür  mich  und  min  erben  den  ge- 
lumden  frowen  und  ir  nachkomen  recht  werschaft  ze  leist«nue  umb 
du  genand  g&t,  als  ichs  inen  g^eben  hau  vür  lidig  eigen  an  allen 
deo  stetten  wenne  und  wie  dicke  sis  notdurftig  sint.  Und  har 
nnibe,  wan  ich  eigens  ingesigels  nicht  hau  und  6ch  dis  selb  ding  an 
offimem  gerichte  vor  .  .  dem  schultheissen  und  andern  den  burgern 
beBchach,  so  han  ich  si  gebetten,  daz  sie  der  stat  ingesigel  ze  einer 
waren  gezügsami  dis  selben  diuges  haut  gehenckt  an  disen  brief. 

Der  gegeben  wart  ze  Arowe  mornendes  an  dem  mentag  nach 
uxgender  ost^rwuchen,  do  man  zalt«  von  gottes  gebürte  drüzenhun- 
dert  and  drizsig  jar  dar  nach  im  ersten  jare. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 


40  [un 

41.  Heinrich  von  Rore,  Ritter,  and  Agncti  seine  Frau  verkaufen  im 

Samnung  ein  (rut  zu  Edliswil  um  :^)  ff  Pfennige.  1331  Mitte 
April. 

Allen  die  disen  brief  onselient  oder  horent  lesen  kund  ich  Heü- 
riüh  von  Bore  ritter  und  ich  Agnese  sin  elich  wirtin  |  ,  das  wir  ve^ 
k&fet  hein  und  hingegeben  in  rechtes  köfes  wis  von  uns  und  uuBni 
erben  den  erberen  frowen  in  dem  |  samnunge  bi  uns  gesessen  lüdfli 
bi  der  Aren  und  ir  nacbkonien  ein  gut  unsers  lidigen  eigens,  lit  » 
Edliswile  in  |  dem  banne,  daz  ChAnrad  Banwart  buwt  und  jeiglick 
giltet  drie  müt  kernen  und  zwei  viertel  bonen,  vier  hftnr,  imi 
herbstig,  und  zwei  vasnachtig,  und  zweinzig  eier  ze  zinse,  umb  diinig 
pfund  Pfenningen,  dero  wir  ze  unsem  nfiten  und  dürften  gar  und  gem- 
lich  sin  gewert.  Daz  selb  gut  geben  wir  inen  und  ir  nachkooMD 
vür  lidig  eigen,  frilich  ze  niezsenne  und  rüclich  ze  besitzenne  in  alkn 
dem  rechte,  als  wir  es  unz  har  gehebt  hein  an  unser  und  allr  umv 
erben  widersprahe.  Wir  enzichen  uns  ^t-h  an  disem  selben  hntb 
vur  uns  und  unser  erben  allr  der  vorder,  ansprahe  und  rechtallg^ 
so  wir  oder  si  oder  jenian  ander  an  unser  stat  an  daz  vorgeschribflD 
gut  wider  die  ol^nanden  frowen  und  ir  nachkomen  vurboz  jemer 
haben  oder  gewunnen  möchten  mit  dekeim  recht«,  geschribem  od« 
ungeschribem,  vor  geistlichem  oder  weitlichem  gerichte.  Wir  lobea 
inen  ouch  an  disem  selben  briefe  von  uns  und  unsem  erben  xecbt 
werschaft  ze  leistenne  umb  daz  selb  gAt  als  wir  es  verk&fet  hdn  an 
allen  den  stetteii.  da  si  oder  ir  nachkomen,  wenne  und  wie  dicke 
es  notdurftig  wcrdent.  Und  dar  uuib  han  ich  der  selb  Heinrich 
vür  mich,  die  vorgonant  Agiieson  und  unser  erben  min  ingesigel  ge- 
henckt  an  disou  brief  zc  einer  waren  gezügsami  und  Sicherheit  allr 
der  vorgoschril>enr  dingen.  Des  mich  die  selben  Agnesen ,  wan  ich 
eigens  ingesigels  nicht  hau,   wol  benüget  in  dirr  sache. 

Dirr   briof  wart   gegeben   ze   mittem  abrellon  do  man  zalte  von 

gottes  gebürte    dn'izenhundert    und   drizsig  jar,   dar   nach    im  ersten 

jare. 

Siegel  des  H.  von  Koiv  hängt. 

42.  Johaim  der   Pro]»Ht    und  da«  Kapitel  von  Zotingen  verkaufen  der 

Kirche  in   Aarau  ein  (lut   in  Ix)8torf  filr  25  ff  Pfennige.    Zo- 
iingen  1331  April  11>.  ■ 

Nos  Johannes  pn'positus  totumque  capitulum  ecclesie  Zovingenss 
notum  facimus  presenciuiu  insi^ctoribus  seu  auditoribus  universis, 
<luod  nos  I  provida  et  matura  deliberacione  prehabita  et  tractatu 
unanimi  voluntate  et  consensu  pro  utilitate  dicte  nostre  ecclesie  pre- 
dium  seu  boniim  nostrum  situm  in  villa  Losdorf,  quod  \Vernherus 
dictus  Meier  colit  et  inhabitat,  reddens  annuatim  duas  vierencellas 
Spelte  et  unam  vieroncellam  avene,  vendidimus  ac  presenübus  nostro 
et  dicte  ecclesie  nostre  nomine  vendimus  rite  et  legittime  ac  iusto 
vendicionis  titulo  tradidimus  et  tradimus  a   nobis  nostrisque   succes- 


«1  41 

ribns  Tiniyersis  ecclesie  in  Arowe  suisque  procuratoribus  qui  pro  tem- 
16  existont  cum  omni  iure  nobis  in  eodeni  predio  seu  bono  pertinente 
sto  et  iibero  proprietatis  titulo  possidendura  ac  in  usus  suos  prout  dicti 
ocuratores  yolaerint,  convertendum  pro  viginti  quinque  libi'is  dena- 
}nim  monete  OKualis,  quos  denarios  fatemur  nos  presentibus  recepisae 
losqiie  in  utilitatem  prefate  nostre  ecclesie  convertisse.  Renunciantes 
.presse  et  ex  oerta  sciencia  omni  juri  et  juris  auxilio  canonici,  civilis, 
nnicipalis,  consoetadinarii,  scripti  et  non  scripti  et  specialiter  legi 
joenti  renunciacionem  in  genere  non  valere  universisque  et  singulis 
«saetadinibus,  statuÜs,  exceptionibus  tarn  juris  quam  facti,  per  que 
redictos  contractns  per  nos  vel  successores  nostros  vel  dicte  ecclesie 
Ofitre  nomine  posset  anullari  vel  aliqualiter  retrahi  vel  cassari. 
tomittentes  eciam  pro  nobis  et  nostra  ecclesia  prefata  nostrisque 
looeesoribns  universis  dicte  ecclesie  in  Arowe  et  suis  procuratoribns 
oibnscrnnque  plenam  de  proprietate  dicti  predii  seu  boni  prestare 
nrandiam  coram  quocumque  judicio  tam  seculari  quam  ecciesiastico, 
»cmdnm  quod  de  jure  vel  consuetudine  fuerit  faciendum  et  ad 
ec  omnia  nos  ecclesiam  nostram  nostrosque  successores  presentibus 
btigamus.  Sciendum  est  tarnen,  quod  predicta  ecclesia  in  Arowe  vel 
ins  procuratores  qui  pro  tempore  fuerint  tenentur  singulis  aonis 
Mxare  et  dare  de  predictis  possessionibus  et  bono  in  Losdorf  duo 
oartalia  spelte  ecclesie  sancti  Martini  in  Losdorf  et  tenentur  similiter 
Annatim  dare  unum  solidum  denariorum  ecclesie  in  Göskon.  In 
onun  omnium  evidenciam  et  finnitatem  sigilla  nostra  videlicet  .  . 
npoäti  et  .  .  capituli  predictoram  presentibus  ap|)endente8. 

Datum  et  actum  in  Zovingen  anno  domini  millesimo  trecentesimo 
ricesimo  primo  13  kalendas  maii  indictione  14. 

Siegel  des  Propstes  und  Kapitels  hängen. 


43.  BeromOnster  1331  Mai  21. 

Herr  Jakob  von  Reinach,  Propst  zu  Münster  urkundet,  dass 
^  Ita  von  Beinwil,  Frau  Margaret h  die  Truchsetzin,  Frau  Anna 
^on  Beinwil,  ihre  Tochter,  und  Jolians  und  Peter,  ihre  Söhne,  mit 
^Den  dee  Herrn  Ulrich  von  Reinach  Ritters,  und  Johans  von  Hall- 
ril,  deren  Vögte,  dem  Bruder  Johann  Abt  von  Kappel  einige  Güter 
•^  einer  Jahrzeit  für  Herrn  Peter  sei.  von  Beinwil  und  demselben 
^U  zu  Händen  des  Gotteshaus  Frauenthal,  dessen  Pfleger  er  ist, 
inigB  Güter  zu  Subr  geschenkt  haben. 

Siegel  des  Propstes  von  Münster,  [Ilrichs  von  Ueinach  Ritters  und 
lohtBBes  von  Hallwil,  Rittears  hängen. 


42  [m 

44.  Rudolf  von  Zürich,  Bürger  von  Aarau,  verkauft  den  Frauen  in 
der  SamnuD^  zu  Aarau  ein  Gut  in  Kulm  und  eins  in  Maha 
um  zwei  und  secbszig  Pfund  Pfennige.    Aarau  1331  Juli  17. 

Allen    die   dieen    brief  ansebent,    lesent  oder  hfirent  lesen  Ironi  \ 
ich  Rudolf  von  Zürich,  burger  ze  Arowe,  daz  ich  verk&fet  han  und 
hingegeben  |  in  rechtes  k6fes  wis  von  mir  und  minen  erben  den  er- 
beren  frowen  .  .  in  dem  samnunge  niden  bi  der  Aren  gesessen  und 
ir  nachkomen  |     ein  g&t,  lit  ze  Kulmbe  in  dem  banne,  buwt  Johan 
am    Wolfsb&le,   gilt  jerlich    vünf  stucke  kernen   und  ein  gut,  lit  » 
Muchein  in  dem  banne  |  ,  buwt  Hemma  an  dem  Sinder,  gilt  jerglich 
siben  viertel  kernen  ze  zinse,  vür  lidig  eigen  ze  niezsenne  frilich  and 
fridlich,  mit  den  rutineu  so  der  z&  höret  und  mit  aller  ehaftigi  und 
rechte  so  der    zu   hören   mag  und  als  och  ichs  unz  bar  gehebt  hm 
und  rüwclich  ze   besitzenne  an  min  und  allr  minr  erben  widerspralM^ 
umb  zwei   und   sechzig  pfund  pfenningen,   dero  ich  ze  minen  nfitn 
und  dürften  gar  und  genzlich  bin  gewert.    Und  enzich  mich  an  disMi 
selben  briefe  vür  mich  und  min  erben  allr  der  vorgenanter  anspnlw 
und  rechtunge,  so  ich  oder  si  oder  jeman  ander  an  unser  stat  an  d& 
vorgeschriben  guter  wider  die  obgnanden   frowen  und  ir  nacbkonM 
jemer  haben  oder  suchen  möchten  nu  oder  hie  nach  mit  dekeim  rechte 
geschribem  oder  ungeschribem,  vor  geistlichem  oder  weltlichem  geridit«. 
Und    lob   ouch   inen   und   ir    nachkomen   von   mir  und  minen  erben 
recht  wersehaft  ze  loistenne  umb  du  selben  guter,  als  ich  si  verköffat 
han,  an  allen  den  statten,  wonne  und  wie  dicke  si  es  notdürftig  ßint 
Wan  aber  die  selben  frowen  umb  disen  selben  köf  offenunge  vor  ge- 
richte  bogerten,   do   gieng   ich  der  selb  Rudolf  in  offen  gerichte  vur 
Uolrichen  Trutman  schulthoiss  und  vür  ander  die  burger  ze  Arowe 
und  bat  ze  ervarnde  mit  urteild,   ob   ich  den  selben  köf  den  selben 
frowen  wol  tun  mochte,  daz  er  hie  nach  inen  unschedlich   und  un- 
versprechlig  were.  l.>iiz  wai't  mir  erteilet,  daz  ich  es  wol  tun  m&cbte 
und    hie   nach    kraft   bette.      Und    do  mir  daz  selb  erteilet  wart,  do 
onzech  ich  mich  der  vorgeschriben r  gütern  au  der  selben  frowen  priolin 
haut,  du  ze  gegin  waz,  vro  Bola  von  Tenwile,  ze  ir  aller  der  selben 
frowen  banden   und  ir  nachkomen   und  vertgot  si  inen  mit  allr  der 
gewarsami  und  Sicherheit  so  ich  tun  mochte  und  als  mir  urteil  gab. 
Und  han  dar  umb  gebetten  den  obgnanden  schultheiss  und  die  burger, 
won    ich    eigens    ingesigels   nicht    han,   daz    si   disen   brief  besigellen 
mit  der  stat  ingcsigel    ze   einem    Urkunde    und  warer  gezügsami  des 
selben  kufes. 

Ich  Uolrich  Trutman  schultheiss  ze  Arowe  und  wir  die  burger 
ze  der  selben  stat  vorgenand  veriehen  an  disem  gegen würtigen  briefe, 
daz  vür  uns  kam  im  offen  gerichte  Rudolf  von  Ziirich  vorgenander 
luid  vergot  den  erl>eren  frowen  in  dein  samnimge  bi  uns  und  ir 
nachkomen  du  obgevsohribcn  guter,  du  er  inen  verköfet  hat,  als  mit 
rechter  urteild  erteilet  wart  als  vorgeschril^en  ist,  dar  umb  wir  dar 


m]  43 

sin  bette  unser  stat  ingesigel  hein  gehenckt  an  disen  brief  ze  einem 
waren  Urkunde  und  gezugsami  der  selben  dingen. 

Der  gegeben  wart  ze  Arowe  an  sant  Alexien  tage  do  man  zalte 
Ton  gottes  gebnrte  dnizenhundert  und  drizsig  jar,  dar  nach  im 
eisten  jare. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 

44.*  Gilg  von  Rupperschwil  verpfilndet  seiner  Frau  Greta  alle  Rechte 
und  Güter  zu  Otwiszingen  und  HirRchthal.  Aarau  1332  Ja- 
nuar 28. 

Allen  den  die  disen  brief  an  sehent  oder  hfirent  lesen  tAn  kunt 
und  vergihen  ich  Uolrich  Trutman  Schultheis  ze  Arowe,  daz  fiir  mich 
offenlicb  |  in  gerihtes  wise  und  vor  gerihte  kam  der  wolbescheiden 
edder  knecht  Gilge  von  Rubiswile  ze  einem  teile  und  vro  Greta  sin 
efrowe  xe  dem  andren  |  teile  und  bat  da  offenlich  der  selb  Gilge  mit 
furq>rechen  ze  ervarende  mit  rehte,  ob  er  wol  der  egenanten  siner 
e  frowen  einen  vogt  erl6ben  |  iind  geben  m6hte  über  ezlichü  guter 
and  hantgift,  so  er  ir  und  Iren  erben  ze  rehtem  phande  versetzen 
wolie  und  wart  dar  umb  offenlich  von  biderben  lüten  erteilet  üf  den 
ot^  das  er  daz  wol  mit  rehte  tun  mfihte,  und  sol  man  dar  umb 
vinen,  daz  der  egedaht  Gilge  wol  bedahtlich  vor  gerihte  der  vorge- 
naiiten  siner  e  frowen  gab  und  erlobte  ze  einem  rehten  vogte  den 
firnmigen  ritere  hern  Johans  von  Hnlwile  phleger  in  Sünggowe,  den 
oeh  du  selbu  yro  Greta  erkos  und  benamzete  als  do  erteilt  wart 
iber  du  g&ter  und  hantgift  als  hie  nah  geschriben  stat.  Da  bi  sol 
Bin  och  wissen,  daz  der  vorgeschriben  Gilge  offenlich  siner  e  frowen 
ud  irem  vorgenanten  vogte  an  ir  stat  vor  gerihte  mit  banden  und 
■onde  üf  gab  und  versazte  in  rehtem  phandes  wise  allü  rehter  und 
gtter,  so  er  ze  Otwissingen  und  ze  Eyi*ztal  in  den  beiden  dSrfren, 
twingen  und  bennen  hette  an  lüten,  gütren,  an  holze,  an  velde,  an 
akereD  und  matten  und  gemeinlich  an  allen  den  nüzzen  und  rehten, 
wie  die  sint  genant,  als  och  er  si  unz  an  den  tag  har  gebraht  hette. 
Und  beschah  daz  dar  un:be,  wand  du  selbü  sin  e  frow  zu  im  von 
ir  ratter  vnd  iren  erben  braht  hatte  drissig  mark  und  hundert  mark 
dbers  l&tiges  Züricher  gewihtes,  die  dem  selben  irem  e  wirte  gar 
und  genzlich  worden  sint,  als  er  veriach  und  ist  och  dis  beschehen 
Biit  disen  nah  geschribenen  gedingen,  also  daz  du  egenanten  vro  Greta 
Qid  ir  rehten  erben  ze  dien  selben  d6rfren  allü  du  rehter  und  nüzze 
wie  die  genant  sint,  so  der  selb  Gilge  da  hatte,  niessen,  besitzen  und 
baben  sol  für  ein  reht  phant  und  in  phandes  wise  alle  die  wile  so 
n  oder  ir  erben  niht  gewert  sint  der  drissig  und  hundert  marken 
dbers.  Swenne  oder  sweles  tages  aber  iemer  der  selb  Gilge  oder  sin 
erben  die  vorgenante  sin  e  frowen  oder  ir  erben  ermanten  mit  dris5ii;^r 
nurkei  und  hundert  marken  Silbers  lötiges  und  luters  Züricher  <^'c- 
wihtes,  80  sol  si  oder  ir  erben  im  oder  sinen  erben  die  vorgeschriben 


44  [1%^.  13 

guter  nüzze  und  rebte  ze  beiden  dorfren  gar  und  genzlich  geben 
Ifiäente  umb  drissig  mark  und  hundert  mark  silbers  ane  alle  wid 
rede.  Ocb  hat  der  egenant  Gilge  mit  sinen  erben  gelobt  der  €| 
nanten  g&tren,  nüzzen  und  rehten  ze  beiden  vorgeseiten  dftrfrai  i 
ze  sinde  in  phandes  wise  nah  rehte  vor  geislichen  und  weltlichen  n 
an  allen  steten,  da  es  der  selben  siner  e  frowen  oder  ir  erben  ien 
notdurfb  gescliebe. 

Hie  bi  warend  und  sint  gezüge:  her  Markvrart  von  G6zk< 
frige,  her  Heinrich  von  Küngstein,  her  Johans  der  phafife,  her  He 
rieh  von  Roro,  rittere,  Nycolans  der  Stieber,  ChAnradus  von  Seh; 
husen,  Nycolaus  von  Holdren,  Wemhcr  zom  LSwen,  Heinrich  < 
Summer,  Wemher  Schultheis,  Uellin  Fredinger:  bui^gere  ze  Aro 
und  andere  erbere  liite  genüg. 

Har  umb  und  alle  die  vorgeschribenen  ze  einem  steten  wai 
Urkunde  so  habent  wir  der  .  .  Schultheis,  der  .  .  rat  und  die  hwr^ 
von  Arowe  von  redelicher  betto  willen  der  vorgeschriben  beider  teil 
unserre  stette  insigel  gehenket  an  disen  offenen  brief.  und  ich  Gl 
von  Rubiswile  vorgenunder  vergihen  och  aller  der  voi^geschribenen  ti 
geloben  si  stote  ze  hnnde  ane  alle  geverde.  Und  ze  merer  sicherii 
der  vorgeschribenen  so  hab  och  ich  disen  bricf  mit  minem  eigei 
intdgel  besigelt. 

Der  brief  ist  geben  ze  Arowe  an  dem  nehsten  zinstage  vor  < 
liehttnes  des  iares  do  man  zalte  von  gottes  geburte  druzehen  hnnd 
iar,  drissig  iar  und  dai*  nah  in  dem  anderen  iare. 

Das  Stadtniegel  i^t  abf^fallen,  da8  des  G.  v.  Uubiswil  hängt. 
Staatsarchiv  Aarau,  Köiügsfeldun  nr.  124. 

44.*»  Baden  VM\  Juli  20. 

Fünfjähriges  Landfriedensbtludniß  zwischen  den  Amtleuten  v 
Städten  der  Herzoge  von  Oestreich  im  Aargau,  Thurgau,  Breis^ 
und  Elsaß ,  den  Grafen  von  Xidau ,  Kjburg  und  Fürstenberg  v 
den  Städten  Basel,  Zürich,  Constanz,  S.  Gallen,  Bern  und  Solothu 
Unter  den  aargauischen  Stlidteu  wird  auch  Arau  genannt. 

Eidg.  Abschiede  I,  ('2.  Aufl.)  p.  17. 

il.***  Aarau  13134  März  3.  (Donnerstag  vor  niittfasten.) 

Egidie  von  Hubiswile  vergleicht  sich  mit  dem  Kloster  Koni 
felden  wogen  der  Güter  zu  Eudfelden.     „ze  Arowe". 

S.  h. 
Staatsarchiv  Aarau,  Königsfelden  nr.  i:J8. 

45.  Wässenin^rsrochte.    Aarau  133^^1  April  1. 

Ich  Uolrich  Trutman  Schultheis,  wir  der  rat  und  die  burj 
gemeinlich  von  Arowe  tüin  kunt  allen  die  disen  brief   ansehent  o< 


im] 


4 


r 


btrent  lesen,  daz  wir  einhelliges  |  sinnes  und  williges  mütes  von  der 
not,  du  uns  angieng  von  des  buwes  wegen,   den  wir  taten  die  lant- 
Testi  unser  brugge  an  der  Aren  ze  beschirmenne  und  ze  versebenne  |  , 
du  si  gestünde,   uberein  komen   sin  und   kamen  des  jores,  do  man 
alte  von  gottes  gebürte  druzenbundert  und  drizsig  jar  dar  nach  im 
Tierden  jare,  daz   ¥rir   etzwie  |  vil  veldes  in  unser  Owe  hie  oben  bi 
dem  alten  Turne  und  ze  nidrost  bi  der  Telchi,  als  wir  uzgcscheiden 
ban,  daz  in  bolz  ein  teil  stund  und  wir  abslügen,  verk6fet  hein  und 
te  kofenne    hingegeben  recht  und   redlich    vür   lidig  eigen  von  uns 
und  unsem   nachkomen  etzlichen   unsem  bürgern   als  si  genemmet 
smt  und  ir  erben  umb  sechszig  pfund  und  zweihundert  pfund  pfenning, 
dero  wir  och  gewert  und  berichtet  sin  gar  und  genzlich  und  in  den 
oatz   der    vorgenanten   unser  lantvesti  komen  sint  und  ein  teil  umb 
Inder  velt  der  in   der  selben  Owe  gelegen,    daz  wir  geköfet  hein  ze 
einer  almende  von  dien   der  eigen  es  was.     Und  sin  och  wer  von 
Q»  und  unsem  nachkomen  an  disem  selben  briete  des  selben  veldes 
so  wir  verk&fet  hein  viir  lidig  eigen  an  allen  den  stetten,  da  sin  die 
Torgeschriben   burger,    die  es   gek6fet   haut  ald  ir  erben,  notdürftig 
ani     Wir  sin  och  in  disem  köfe  dirr  nachgeschribenr  gedingen  mit 
dien  die  gek&fet  haut  einhelleclich   uberein  komen:   des  ersten,    daz 
wir  wellen,  daz  si  daz  gnand  velt  der  Owe  ze  matten  invahen  suUen 
mit  eim  fride  alnmbe  noch,  nüt  je  der  man  sunderlich  daz  sin  friden 
nnd  och  die    wfiri   ze  den  selben  matten  machen,  den  schaden  und 
kosten  beide  der  zum   und  würi  si,   die   da  geköfet  haut,  swenn  es 
notdürftig  iät,  gemeinlich  und  glichlich  tragen  sullen  nach  den  man- 
werchen  als  je  der  man  hat.     Und  daz  wazser  uf  die  matten  wisen 
und  leiten  mit  graben  kleinen  und  grozsen  jechlicher  dur  des  andern 
matten  an  swel  stette  er  wil  und  im  notdurftig  ist  an  geverde  und 
ib  och  den  merteil  des  rates  ziemlich  duncket,   also  daz  ire  enkene 
dem  andern  daz  werren  sol  noch  der  wider  sin.    Doch  also,   daz  du 
weori,  als  si  mit  graben  dur  die  matten  geteilet  wirt  nach  den  man- 
werchen,  du  oneinandem  gelegen  sint,  geuomen  sol  werden  des  ersten 
iwein  tage  uf  du  ersten  manwerch,  dar  nach  zwein  tage  uf  du  an- 
^  und  aber  danne  zwein  tage  uf  du  dritten  manwerch.     Ist  daz 
du  manwerch    in  dni   geteilet   werdent,  werdent  aber  si  vürbaz  ge- 
teüet  ze  der  wessri  ob  es  notdurftig  wirt,  dar  nach  .sol  man  och  in 
der  selben    wise  als  jez   Vorbescheiden    ist  mit  tagen  och  die  wessri 
Mmeo  und  teilen.     Wir  sin  och  ubereui  komen  umb  den  kosten  des 
Iridens  und  der  wessri   ob  daz  were  daz  ire  dekeine  der  in  han  sol, 
äIs  im  ze  gebenne  gezücht  nach  den  manwerchen,   nüt  geben  wftlde, 
wa  dann  .  .  der  Schultheis  ald  der  weibel  an  sinr  stat  im  einest  ge- 
tutet sin   teil  des  selben  schaden  und  kosten  ze  berichtenne.     Uber- 
sitz  er  daz  gebott,  so  ist  er  ze  büzse  gevallen  vünf  Schilling;  vordert 
man  die  vünf  Schilling  mit  dem   vordem  schaden  und  kosten  so    er 
m  jmI  an  in  zem  andern  male,  git  crs  nüt,  so  ist   er  aber  vünf 


48  [ttH 

baut  in  ir  hofe,  den  die  lute  in  unser  stat  teglich  reichteo  und 
namen  ze  .ir  diirfben,  dur  ir  gemaches  willen  |  und  dur  unser  stat 
nutz  und  ere  mit  ir  guten  willen  hein  genomen  von  dem  Ursprünge 
in  tuchle  und  rfiren  und  in  geleitet  in  ir  liof  in  ein  stock  und  odi 
in  die  Halden  vxir  IJolrichs  unsers  zolners  hus,  also  mit  dem  gedinge, 
daz  wir  ane  ir  schaden  und  kosten  daz  selb  wasser  wa  es  brestea 
gewunno  in  den  selben  töcheln  und  rAren  beide  die  ze  ir  stocke  und 
unserm  leitent,  daz  es  nüt  gan  machte,  sullen  wider  6yerren  and 
machen,  wenne  und  wie  dicke  der  selb  breste  keme,  es  were  sander- 
lich ze  ir  stocke  oder  ze  beiden  glichlich.  so  verre  daz  si  w&bnt 
vfillclich  haben.  Och  sullen  si  die  sellven  frowen  ir  wasser  in  ir  hdb 
frilich  und  fridlich  han,  daz  si  dar  umbe  uz  unser  stat  nieman  alM^ 
16fen  sol,  wan  mit  ir  guten  willen.  Und  har  umbe  daz  dis  stote 
belibe  eweclich  nnvcrwcrzalet  und  unbekrcncket  von  ieman,  so  heb 
wir  ze  einer  Sicherheit  und  offennem  Urkunde  dirr  selben  dingen  unser 
stat  ingesigel  gchenckt  an  disen  brief. 

Der  gegeben  wart  ze  unser  frowen  liechtmes  do  man  zalte  voo 
gottes  gebürte  dnizenhundert  find  drizsig  jar  darnach  im  sechsten 
jare. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hangt. 

48.  Schiedsspruch  in  der  Sache  des  Walther  Kramer  und  seiner  Fna 
und  der  Margaretha  Wagner.    Aarau  133<i  Mai  17. 

Allen    die    disen   brief  ansehent  oder  hurent   lesen    vergich   ich 
Walther  Kramer  bnrger  ze  Arowe  und  icli  Katherina  sin  elich  wir- 
tin,   daz    wir    von  |  unsprahe   erbes,   estüi-e,   morgengabe,  gulte,  Ton 
gelübde  und  von  sweler  ander  dingen  wegen  es  were,  die  wir  hatten 
hin  ze  Margarethen  der  |  W'agnerin  unser  swester  und   si  har  wider 
gegen  uns,  dero  wir  uf  die  erbercn  manne   Berwarten  von  Kienherg 
und    Uolrich   den    meier   von    Küttingen  |  als   uf  schidlüte  ze  beiden 
teiln  uz  zcrichtenne  komen  waren,  du  selb  uzrichtunge  in  dem  nechsien 
fritage  vor  pfingstem,  do  man  zuite  von  gottes  gebürte  dnizenhundert 
und    drizsig   jar   dar    nach  im  sechsten  jare  beschehen  solte  und  do 
wir  des.^lben  tages  ze  beiden  teiln  vür  kamen  in  Heinrichs  des  Sumeß 
hus  vur  den   bescheiden   man  Uolrichon  Trutman  den  schul theissen, 
da  ze  gegin  waren  dis  erberen  lüte:  hen*  Uolrich  von  Kienberg,  herr 
Heinrich  von   Küugstoin  rittrc,  (.'hünrad  von  Schaffusen,  Niclaus  von 
Holdern,    Weruhcr  Zürcher,    Jolians  des  Schult heissen ,  ChC^rad  der 
Sniit  von  Münster,   Lütold  der  Sniit  und  ander  erber  lüte  ze  Arowe. 
Do  hatten  wir  der  vorgenande  Walther  und  Katherina  etzwas  logens 
in   der   vorgenanden   ansprahe,    des    wir    *    *    komen    solten    sin   uf 
die  vorgenanden  schidlüte  als  wir  sprachen,  dar  umb  die  selben  schid- 
lüt«  swüren  ze  den  heiligen,  daz  wir  der  vorgcschriben   dingen  aller 
sament  uf  si  komen  waren.     Und  dar  nach  schieden  si   uns   also  ze 
beiden  iciln,  daz  du  vorgcschriben  ansprahe  die  wir  gegen  einandern 


M]  49 

itten  als  Vorbescheiden  ist  unz  nf  den  selben  tag,  da  under  unser 
02  waz,  dar  umb  wir  si  satzten  uf,  die  selben  schidlüte  ellü,  ab 
ere  lidig  und  gar,  daz  wir  si  niemer  gegen  einandern  nüwern  noch 
iderrordem  s61den  mit  dekeiner  siindrunge,  dekeiner  der  vorgeschri- 
ar  dingen  oder  mit  dekeiner  usziechunge,  dekeines  rechtes,  geschri- 
1»  oder  ungeschribens,  vor  geistlichem  oder  weltlichem  gerichte,  daz 
ir  beidenthalb  verhängten  und  do  zA  liezsen  gan  unsers  guten  willen 
id  dankes  und  daz  selb  och  tAn  an  disem  selben  briefe  einmfiteclich 
m  uns  und  unsem  erben,  und  hein  dar  umbe  gebetten  den  vor- 
nanten  .  .  Schultheis  und  ander  die  burger  ze  Arowe,  daz  si  ze 
Dem  offennen  Urkunde  und  waren  gezügsami  allr  dirr  vorgeschribenr 
Ingen  der  stat  ingesigel  hencken  an  disen  brief.  Wir  .  .  der  ob- 
naod  Schultheis  und  ander  die  burger  ze  Arowe  dur  bette  der  vor- 
enanden  unser  bürgern  Walthers  Kramers,  KatheriDen  sinor  elichen 
rirtin  und  Margarethen  sinr  swester  hein  unser  stat  ingesigel  ge- 
enckt  an  disen  brief  ze  einem  offennen  Urkunde  und  waren  gezüg- 
uni  allr  der  vorgeschribenr  dingen, .  wan  si  vor  uns  als  Vorbescheiden 
ft  sint  beschehen. 

Der  gegeben  wart  ze  Arowe  des  vorgesehriben  tages  und  jares. 

S.  h. 

49.  Johans  von  Seon,  Bflrger  von  Aar  au,  verkauft  den  Frauon  d(.>r  Sam- 
nong  in  Aarau  eme  Hofstat  um  18  S  neuer  Pfenninge.  Aarau 
138(5  December  20. 

Allen  die  disen  brief  ansehent  oder  h6rent  lesen  küiid  ich  Johans 
o&  Seon  burger  ze  Arowe,  daz  ich  verköfet  han  |  und  ze  köfenne 
iogcgeben  recht  und  redlich  von  mir  und  minen  erben  den  erberen 
rowen  in  dem  samnunge  niden  |  bi  der  Aren  gesessen  und  ir  nach- 
omen  die  hofstat,  dar  uf  Uolrich  Murer  sitzet  und  swaz  von  der 
dbea  hofstat  |  lit  ungebuwen,  es  si  daz  hfifli  vor  des  selben  Uolrichs 
0«  oder  daz  inrhalb  der  mure  lit  unz  an  ir  hus,  da  etzwenne 
loliaen  uf  gebnwen  waren  mit  den  niuren  die  dar  uf  stand  und 
lit  der  mure  du  har  uz  got  unz  an  den  weg,  da  du  tor  an  sint, 
IX  si  daz  alles  niessen  und  besitzen  sullen  vür  lidig  eigen  frilich 
ad  r&clich  und  dar  uf  buwen,  swaz  si  wen,  an  alleine,  daz  »i  da 
okein  rad,  daz  nch  tribe,  setzen  sullen,  noch  es  &ch  ienian  andren 
Dirnen  ze  tünne  oder  es  ander  ieman  dar  umb  ze  kofenne  geben, 
tu  mit  minem  willen  und  minr  erben.  Und  han  dar  umbe  von 
MQ  enphangen  achzehen  pfund  nüwer  Pfenningen,  die  ich  in  minen 
Qtz  ban  bekeret.  Ouch  han  ich  inen  und  ir  nachkomen  an  disem 
^ben  köfe  gegeben  an  der  hofstat  da  der  vorgenand  üolrich  Muror 
f  sitzet  nüt  viirbaz  wan  die  rechtunge,  die  ich  und  min  erben  da 
f  bein,  mit  dem  gedinge,  daz  der  müt  kernen  geltes,  den  ich  inen 
Tlich  zinste,  ab  sin  sol  lidig  und  1er  und  si  da  wider  nemen  und 
iezsen  den  zins,  der  ierlich  von  der  selben  hofstat  gat.    Wer  ouch, 

.Aarmuer  ürkmidenbiich.  4 


50  [un 

daz  si  oder  ir  nacbkomen  uf  dirr  vorgenandeD  hofstat  dekeinen  bu 
ieten,  den  si  gerne  mit  einr  mure  inviengen,  so  mugen  si  wol  ob  a 
wen  den  gewalt  han  von  der  mure  des  vorgenanten  Uolricbs  an  dero 
der  Sidleiin  bus  stat  bar  dan  ein  mure  slan  an  die  obgenande  mme» 
du  an  weg  bar  us  gat,  die  si  onch  wol  abrechen  mögen  ob  si  wao 
oder  bober  uf  triben,  also  ob  ieman  der  lüten  die  in  dem  hofe  sitnai 
in  die  selben  mure  tremel  legen  wellen,  daz  si  daz  wol  tAn  nmgea 
Ane  allein,  daz  si  über  die  selben  mure  uz  nüt  buwen  suUen  noch 
dekein  tremel  schiessen.  Si  sullen  &ch  .  .  die  selben  frowen  und  ir 
nacbkomen  den  weg  den  du  buser  bant  in  dem  hofe  niezsen  als  si  le 
allen  den  dingen  so  inen  notdürftig  mag  sin.  Und  har  umb  daz  disa 
ding  ellü  vorgescbriben  mit  ir  gedingen  war  und  stete  beliben,  so 
han  ich  der  vorgenande  Jobans  von  Seon  vur  mich  und  min  erben 
min  ingesigel  gebenckt  an  disen  brief. 

Der  gegeben  wart  ze  Arowe  an  sant  Thomans  abende  do  maa 
zalte  von  gottes  gebürte  druzen hundert  und  drizsig  jar  dar  nach  in 
dem  sechsten  jare. 

Siegel  den  Jobans  von  Seon  hängt. 

50.  Herzog  Albrecht  von  Oestreich  bewilligt   Aarau  das  Recht  Ton 

der  Almende  der  Brod-  und  Fleischbänke  und  des  Schlacht- 
hauses Steuern  zu  beziehen.   Brugg  1337  August  11. 

Wir  Albrecht  von  gots  gnaden  hertzog  ze  Oesterrich,  ze  Steyr 
und  ze  Chernden,  herre  ze  Chrayn,  auf  der  |  Maricb  und  ze  Porte- 
now,  graf  ze  Habspurch  und  ze  Kjburch,  lantgraf  in  Elsazz  und 
graf  ze  Phyrth,  tun  chunt  offeniich  mit  disem  prief,  daz  wir  unsem 
getruwen  liben  bürgern  ze  Arowe  von  besundem  gnaden  |  die  gnad 
getan  haben  und  tdn  ouch  mit  disem  prief,  waz  seü  geltes  gepawen, 
gemachen  und  gestiften  mügen  auf  der  almeiude  der  protpenkchen,  dff 
fleischpenkchen  und  der  schalen,  das  seü  daz  mit  unserm  gutem  willen 
und  gunst  tun  mugent  und  süHent,  also  waz  geltes  davon  ge  oder 
gent  werde,  das  seü  daz  an  die  stat  legen  und  si  da  mit  bezzeren, 
als  si  dez  notdurftig  sei  und  als  si  best  mAgen  und  chunnen.  Und 
geben  in  dez  ze  urchünde  disen  prief  besigelten  mit  unserm   insigel. 

Der  geben  ist  ze  Prukk  an  mentag  nach  sant  Laurentzen  tag 
anno  domini  millesimo  trecentesimo  tricesimo  septimo. 

S.  b. 
Copic  im  Copialbuch  p.  25. 

51.  Steuerbewilligung  durch  Herzog  Albrecht  von  Oestreich.    Brugg 

13:37  August  11. 

"Wir  Albrecht  von  gots  gnaden  hertzog  ze  Oesterrich,  ze  Steyr 
und  ze  Kernden  tun  |  chunt  otfenlich  mit  disem  brief,  daz  wir  unsem 
getruwen  bürgern  ze  Arow    die   genad  |  getan  haben  von  besundem 


m.  1338]  51 

enadi*n.   daz  alle  edel  lüt,    die  ietz  hftser  in  der  stat  habent  |  oder 

irbaz  darinn  kouffent,  da  von  stüreu  and  dienen  snllen  in  aller  der 

lazze,  als  ander  purger  von   ir  h&ser  tuend,  wir  über  heben  dann 

en  edel  man   der  stiur  von  dem  hus  von  besundern  genaden.     Es 

)l  onch  die  burch  in  der  stat  so  Heinrich  von  Ror  von  uns  besitzet 

rie  und  ledig  sin  und  dhein  stiür  geben.     Daz  dise  gnnd  stet  belib 

V  aber  so   geben   wir   disen  brief  zu  einem  urchunde  mit  unserm 

isigel. 

Der   geben   ist   ze  Brugg    an   sand  Tyburtien  tag  anno  domini 

liilesimo  300  tricesimo  septimo. 

S.  h. 

Abschrift  im  Copialbiich  p.  39. 

'V2.  Heinrich  von  Rore,  Ritter,  verkauft  aua  Noth  der  Samnung  in 
Aarau  ein  Gütchen  zu  Edliswil  für  16  u  neuer  Pfennige. 
Aarau  1337  Oktober  28. 

Allen  die  disen  brief  ansehent  oder  hßrent  lesen  vergich  ich  herr 
ieinrich  von  Rore  ritter,  daz  ich  verkofet  han  und  |  ze  köfenne  hin- 
;pgeben  recht  und  redlich  von  mir  und  minen  erben  den  erberen 
rowen  niden  in  dem  samnunge  bi  der  Aren  .  .  der  priolin  und 
£m  .  .  convent  und  ir  nachkomen  ein  gutli  mins  lidigen  eigens, 
it  ze  Edliswile  in  dem  banne  und  buwt  |  es  Heinrich  Vogt  und  gilt 
rlicb  zwein  müt  kernen,  zwei  viertel  bonen,  ein  herbsthün  und  ein 
asnacht  h&n  und  zweinzig  eier  ze  zinse,  umbe  sechzehen  pfund  nü- 
er  Pfenningen,  dero  ich  ze  minen  nöten  und  dürften  bin  gewert 
ir  und  genzlich.  Daz  selb  gütli  gib  ich  den  selben  frowen  und 
.  .  nachkomen  vür  lidig  eigen  ze  nieszenne  und  besitzenne  frilich 
nd  fridlich  mit  allr  ehafti  und  rechte  so  der  zd  h6ret  oder  hören 
lag  an  min  und  aller  miner  erben  Widerrede  und  bin  ouch  des 
'Iben  gftUis  also  vur  lidig  eigen  ir  rechter  wer  von  mir  und  minen 
"ben  an  allen  den  stetten  da  si  oder  ir  .  .  nachkomen  sin  notdürf- 
g  sint,  es  si  vor  geistlichem  oder  weltlichem  gerichte.  Und  har 
mbe  ze  einer  waren  gezügsami  und  Sicherheit  dis  vorgeschriben  köfes 
so  ich  der  vorgenande  herr  Heinrich  von  Rore  vtir  mich  und  mine 
rben  min  ingesigel  gehenckt  an  disen  brief. 

Der  gegeben  wart  ze  Arowe  an  der  zwei  zwulfbotten  tage  sant 
ymons  und  sant  Judas  do  man  zalte  von  gottes  gebürte  druzen- 
luidert  und  drizsig  jar  darnach  im  sibenden  jare. 

Siegel  des  Ritters  Heinrich  von  Rore  hängt. 

53.  Wcmher  Höwenstein  von  Aarau  gibt  dem  Heinrich  dem  Scherer 
und  seiner  Frau  Margarethe  von  Aarau  zwei  Jucharten  Aecker 
als  Erblehen.    1338  August  27. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehend  oder  hörend  lesen  tun  kunt 
od  Tergihe  ich  Wernher  H  ewnstein  burger  ze  Arowe,  das  ich  ver- 
hen  habe  |  ze  rehtem  erbe  zwo  juchei*ten  akkers,  sint  gelegen  in  dem 


•  S' 


52  um 


banne  ze  Aröwe,  den  man  spnht  Blanken  akker,  Heinrich  dem  Scberer 
und  Margai'eten  siner  elichen  wirtinne  6ch  barger  ze  Ariwe  und  in 
beider  erben ,  also  das  si  mir  und  minen  erben  iergelich  von  des 
I  selben  zwein  jucherten  sulend  geben  und  entwurten  ze  sant  Martiss 
mes  ze  rehtem  zins  zehen  viertel  keinen  Ar5wer  mes,  und  sol  ich 
der  vorgenant  Wemher  H&wenstein  und  min  erben  die  vorgescbri- 
benen  Heinrich  den  Scherer,  Margareten  sin  wirtinne  und  ir  erbco 
niemer  gesumen  oder  irren  oder  bekumbem  in  deheinen  weg  an  dem 
vorgeseiten  eibe,  das  inen  schedlich  m6hte  sin  oder  werden.  Be* 
schehe  aber,  das  si  mir  oder  minen  erben  das  vorgenant  erbe  wfiltn 
uneben  oder  willeklich  wider  lassen  also  das  si  es  nüt  me  wfilteo 
buwen  oder  han,  so  sulend  si  mir  das  selb  erbe  uf  gen  ane  alle  g^ 
verde  und  sulend  mir  oder  minen  ei'ben  ze  abzins  geben  ein  phönt 
guter  und  gemeiner  Zovinger  phenning,  die  denne  geng  und  gebe  sint 
und  sulend  dannan  hin  mit  mir  ob  es  beschehe  und  mit  minen  erben 
dar  umb  uüt  ze  schaffend  han  von  des  erbes  wegen  und  sulend  6eb 
von  uns  denne  ledig  sin.  Beschehe  &ch ,  das  ich  der  vorgemnt 
H&wenstein  und  min  erben  oder  der  vorgenant  Heinrich  Scherer  oder 
sin  erben  welre  von  dem  erbe  gan  wilte  und  verk6feny  das  sei  letr- 
wedere  dem  andern  bi  dem  ersten  bieten  ze  k&fen  und  sol  im  es 
fünf  Schilling  naher  gen  denne  ob  es  ein  andre  k6fti.  Ouch  sol  mu 
wissen,  verk6fti  der  vorgenant  Heinrich  Scherer  oder  sin  erben  das 
selb  erbe,  so  sol  er  schaffen,  wer  es  kifti,  das  mir  und  minen  erboi 
der  selb  gebunden  si  aller  der  dinge,  so  mir  der  selbe  Heinrieb  an 
disem  brief  gelobt  hat  und  gebunden  ist.  Und  ze  einem  waren  w- 
kund  der  vorgeseiten  dinge,  so  heind  der  rat  und  die  burger  von 
Ar5we  dur  unser  beider  bette  ir  stette  insigel  gehenket  an  disen  brief. 
Der  wart  gegeben  und  beschah  an  dem  donrstag  vor  sant  Verenen 
tag  do  man  zalte  von  gottes  gebürte  druzehenhundert  und  drissig  jai 
dar  nah  in  dem  ahtonden  jare. 

Siegel  der  Stadt  Anrau  abgefallen. 

54.  Heini  Mutscheller,  Bürger  von  Aarau,  kauft  seine  Tochter  Agnei 
in  die  Samiiung  in  Aarau  ein.    Aarau  13t^  September  3. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  h5rent  lesen  tun  konl 
und  vergihe  ich  Heini  Mutscheller  burger  ze  Arowe,  das  ich  dex 
erbem  |  frowen  in  der  samnung,  die  ze  Arowo  bi  der  Arun  geeessa 
sint  und  uch  burger  ze  Arowe  sint,  han  geben  die  matten  und  die  akke: 
I  für  reht  eigen ,  die  hie  nah  geschriben  stant  für  aht  und  vierxi( 
phunt  nüwer  Zovinger  phenning,  die  ich  den  vorgenanden  |  frowei 
in  der  samnunge  hatte  gelobt  ze  gebeune  ze  niiner  tohter  Agneson 
die  si  in  ir  samnunge  enphangen  heint,  das  si  da  got  dienen  s{ 
und  ir  notdurft  mit  inen  die  wil  ft  lebt  als  och  die  andern  in  de 
samnunge  haben  sol.     Und  sind  dis  die  malten  und  die  akker,   di 


W]  53 

ih  inen  geben  han  für  die  vorgeseiten  ahi  und  vierzig  phunt:  An* 
niudb  manwerk  matten,  sint  gelegen  in  den  nüwen  matten  ze  Wile ; 
n  manwetk  matten,  ist  gelegen  ze  Erlisbach  in  der  Owe;  vierdhalb 
icbart  akkers,  ligent  enhalb  der  Arun  an  dem  Stade;  und  fünf 
ichart  akkers,  ligent  an  dem  Telsbach.  Dise  selben  matten  und 
sker  han  ich  den  vorgenanten  frowen  in  der  samnunge  geben  frilich 
Dd  willeklich  fui'  reht  eigen,  also  das  die  selben  frowen  in  der 
imnnng  diu  selben  gflter  niessen,  besitzen  und  besetzen  sulent  fdr 
M  eigen  als  andru  g&ter  diu  ir  eigen  sint.  Ich  sol  6ch  und  min 
ben  der  vorgenanten  guter  gen  den  vorgenanten  frowen  in  der 
imnung  und  gen  ir  nahkomenden  were'  sin  nah  reht  an  allen 
nstliehen  und  weltlichen  gerihten,  nah  geschribenem  reht  und  nah 
Dgeschribenem  und  an  allen  andren  stetten,  da  si  des  in  deheinen 
reg  bedurfent  und  notdurftig  sint.  Ich  han  inen  diu  vorgenanten 
&ter  uneben  den  vorgenanden  frowen  in  der  samnung  und  gib  su 
i  mit  disem  brief,  also  das  si  do  mit  tän  mugent  und  sulent  hin- 
an hin  was  si  went.  Und  umb  ein  war  urkiind  aller  der  dinge 
)  hie  voi^geschriben  sint,  so  heint  .  .  die  burger  von  Arowe  dur 
ün  bette  ir  stette  insigel  gehenket  an  diesen  brief. 

Wir  .  .  der  Schultheis  und  .  .  der  rat  von  Arowe  dur  bette 
les  vorgenanten  Heinins  Mutschellers  ünsers  burgers  so  hein  wir  ünserre 
tat  msigel  ze  einem  urkünd  gehenket  an  disen  brief. 

Der  wart  geben  und  beschah  an  dem  donrstag  nah  sant  Verenun 
ag  do  man  zalt  von  gottes  geburt  druzehen  hundert  und  drissig 
BT  dar  nach  in  dem  ahtoden  jar. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 
'Hb.  weren, 

55.  LeibgediBgbrief^  aosgestellt  von  Heini  Mutscheller  von  Aarau  für 
seine  Tochter  Agnes,  Schwester  der  Samnung  in  Aarau.  1333 
September  3. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  h6rent  lesen  t&n  kunt 
ind  vergihe  ich  Heini  Mutscheller  burger  ze  Arowe,  das  ich  han 
;<eben  |  Agnesun  miner  tohter,  diu  in  der  samnung  ze  Arowe,  diu 
)i  den  andren  frowen  begebenlich  mir  wesend  ist,  dru  stuk  geltes 
tf  I  disen  gfltem,  diu  hie  nah  geschriben  stant  ze  einem  rehten  lib- 
ledinge  ze  niessend  und  ze  habend,  die  wil  si  lebt,  dar  umb  das 
i  ir  I  notdurft  dest  bas  han  mug  in  der  vorgenaoten  samnimge.  Und 
^ne  diu  selb  Agnes  enist,  so  sulent  diu  selben  nahgeschribenen  g&ter 
iah  ir  tode  Valien  und  eigen  sin  genzlich  der  vorgeseiten  frowen 
Q  der  samnung  ze  Arowe,  und  sol  ich  und  min  erben  dannan  hin 
oit  disen  selben  g&tem  niht  me  ze  schaffen  han,  won  das  die  selben 
rowen  nah  miner  tohter  tot  diu  vorgenanten  g&ter  niessen,  besitzen 
iod  besetzen  sulent,  wie  si  went,  als  och  andni  ir  g&ter.  Und 
int  dis  diu  g&ter,  diu  min  tohter  niessen  sol  unz  an  ir  tot  und 
aooan  hin  der  vorgenanten  samnung  sulent  sin:  ein  halb  manwerk 


54  U» 

matten,  lit  enhalb  der  Arun,  hincler  dem  Gervvid ;  anderhalb  jucbart 
akkers,  lit  bi  dem  selben  Gerwid ;  und  aber  anderhalb  jnchart  akkers, 
lit  Öch  bi  dem  Gerwid;  und  ein  juchart  akkers,  lit  bi  dem  Hob- 
stresse in  dem  banne  ze  Arowe.  Und  ze  einem  waren  urkond  der 
vorgeseiteo  dinge  so  heint  .  .  der  schultheiss  und  .  .  der  rat  von 
Arowe  ir  stat  insigel  dur  min  bette  gehenket  an  disen  brief. 

Der  wart  geben  und  beschah  an  dem  donrstag  nah  sant  Yerenn» 
tag,  do  man  zalt  von  gottes  geburt  druzehen  hundert  und  diisflig 
jar,  darnah  in  dem  ahtoden  jar. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 

5G.  Metzi  Surina  verkauft  den  Frauen  in  der  Samnuns.  zu  Aarau  iwei 
Viertel  Kernen  Geldes  für  drei  und  ein  halb  rfund  neuer  2^ 
finger  Pfennige.    Aarau  1839  Januar  18. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  hfirent  leeen  tAn  kost  ] 
und  vergich  ich  Metzi  |  Surina.  dns  ich  mit  gunst,  willen  and  hento 
Heini  Suren,  der  min  wissenthaffter  |  vogt  ist,  han  gegeben  ze  kot 
fenne  zwei  viertal  kernen  geltes  für  recht  eigen  ab  drin  |  stukkn 
akkers,  sint  gelegen  an  den  Steinen,  und  ab  zwein  stukken  akken^ 
ligent  hinder  den  hüsem  enhalb  der  Arun,  den  erberen  vrowen  in 
der  saminung  ze  Arowe  bi  der  Arun ,  umb  drithalb  phunt  nüwir 
Zowinger  pfenning,  die  ich  von  inen  gentzlich  enpfangen  han  lUii 
gewert  bin.  Und  ist  och  dirr  k6ff  geschehen  mit  willen  und  gunst 
Johansen  Suren  mines  sunes  und  Verenen  miner  tochter  und  ir  eUcbeo 
wirtes  des  Zieglers.  Und  hein  wir  die  vorgenanten  ellü  sament  Ü 
vorgeseitun  zwei  viertal  kernen  geltes  uff  gegeben  und  gevertigot 
ofTenlich  vor  dem  schultheissen  und  vor  den  bui'gem  ze  Arowe  vor 
gericht,  alz  mit  urteil  erteilit  wart  und  recht  ist,  den  vorgenanten 
vrowen  in  der  samnung  und  ir  nach  komen  mit  aller  der  gewarsama 
und  Sicherheit  worten  und  werken  so  noturfftig  was.  Ich  du  vor- 
geseit  Metzi  Surina  und  min  erben  s61en  och  recht  weren  sin  nach 
recht  gen  den  vorgeseiten  vrowen  in  der  samnung  und  gen  iren  nach- 
komen  der  vorgenanten  zweier  viertel  kernen  geltes  an  allen  geistlichen 
und  weltlichen  gerichteD  und  an  allen  andren  steten,  da  si  des  he- 
dürffen  und  noturfftig  sint.  Und  ze  einem  waren  ui*künd  der  vor- 
geseiten dingen,  so  heint  der  schultheiss  und  die  burger  von  Arowe 
durch  unser  aller  bet  ir  statt  ingsigel  gehenket  an  disen  brief. 

Wir  der  schultheiss  und  die  burger  von  Arow  durch  bctt  der 
vorgenanten  Metzin  Surin,  Heinis  Suren  ir  vogtes,  Johannses  Surinen 
sun  und  Verenen  ir  tochter  so  hein  wir  unser  stat  ingsigel  ze  einem 
urkund  gehenket  an  disen  brief. 

Der  wart  geben  und  beschach  an  dem  mentag  vor  sant  Agnesen 
tag,  do  man  zalt  von  gotes  geburt  druzehenhunclert  jar  und  drisäg 
Jar  darnach  in  dem  nünden  jar. 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 


m]  .    55 

56.*  Radolf  von  Wicken  von  Aarau  verkauft  dem  Kloster  Konigsfelden 
157,  Stack  Geldes  für  33  Mark  Silbers.  Aarau  1340  Februar  3. 

Ich  Rudolf  von  Wicken  bnrger  ze  Arowe  tun  chunt  allen  dien 
die  disen  brief  senhent  oder  hdrent  lesen,  das  ich  reht  und  |  redelicb 
mit  gutem  willen  unbetwungenlich  ze  k6£fenne  han  gegeben  den  er- 
wirc%en  geistlichen  frowen  .  .  der  epthissenne  und  |  dem  convente 
d^  chlosters  zq  Chungesfelt  sant  Ciaren  ordens  in  Costentzer  bistüm 
mines  lidigen  eygens  sechzehent|halb  stuck  geltes,    die  in  dem  banne 

dorfes  ze  Obemendefelt  gelegen  sint,  umb  dri  und  drizig  mareh 
und  lotiges  silbers,  der  ich  von  inen  gar  und  gentzlich  gewert 
und  bereitet  bin  und  in  minen  nutz  bekeret  han.  Du  selben  guter 
kh  miner  frowen  und  müter  £r&  Agathen  reht  lipgedingen  von  mi- 
nem  vatter  Ch&nrat  von  Wicken  ir  elichem  wirte  gewesen  sint,  dü- 
selbe  frb  Agathe  min  müter  disen  k5f  mit  ir  vogtes  hant  Nyclaus 
TOD  Holdem,  der  do  ze  male  ir  wissenthafter  vogt  was,  ufgegeben 
und  gevertiget  hat  mit  mir  in  gerihtes  wis  an  Walthers  von  Rübis- 
wile  hant  an  der  vorgenanten  epthisne  und  cuuventes  stat,  uud  haben 
ich  wir  nns  beidü  verzigen  und  verzihen  uns  mit  disem  gegenwir- 
tigen  brief  aller  der  rehten  und  rehter  ansprahe,  so  wir  oder  unser 
erben  zft  dem  vorgnanten  gelte  iemer  mere  m&hten  gehaben  oder  ge- 
winnen an  geistlichem  oder  an  weltlichem  gerihte  oder  usserhalb  ge* 
rihtes  oder  in  deheincn  weg,  da  mit  dirre  k6f  ververwet  oder  geirret 
XD^te  werden  in  deheinen  weg  an  alle  geverde.  Wir  loben  den  ege- 
Hauten  eptissene  und  convente  der  vorgeschribener  guter  und  geltes 
wier  ze  sinne  für  lidig  eygen  nach  reht  swa  und  swenne  sie  sin  not- 
dürftig sint.  Ich  Agatha  Chunratz  von  Wicken  seligen  wilent  schult- 
lieiasen  ze  Arowe  witebe  und  ich  Nyclaus  von  Holdern  zu  den  ziten 
ir  Togt  vergehen  aller  der  rede  und  der  dinge  so  da  vor  von  uns 
Ycrschriben  stat.  und  das  ze  einem  urchiinde  so  geben  >vir  .  .  der 
epthJSBenne  und  dem  convente  disen  brief  besigelt,  ich  der  egenant 
Bftdolf  von  Wicken  mit  minem  ingesigel  und  ich  Agatha  mit  niines 
Yogtes  Nyclaas  von  Holdem  ingesigel  und  setzen  si  in  nutzlich  gewer 
der  vorgenanten  gftter  und  gulte.  Und  dur  mer  Sicherheit  so  han 
wir  gebetten  die  erbem  lute  .  .  den  schultheissen  und  die  burger  ze 
Arowe,  das  si  ir  ingesigel  gehencket  hant  an  disen  brief  ze  einem 
waren  offenne  urchunde  aller  der  dinge  so  da  obnan  verschriben  stant. 
^ir  Uolrich  Trutmann,  Schultheis  und  die  burger  ze  Arowe  ver- 
gehen, das  für  uns  kam  ingerichtes  wis  R&dolf  von  Wicken  unser  burger 
i>nd  fr5  Agathe  sin  müter  mit  Nyclaus  von  Holdem  irem  wissent- 
Men  vogt  und  hant  vor  uns  einen  rehten  köf  gevertiget  und  ge- 
gebea  den  geistlichen  frowen  der  epthissenne  und  .  .  dem  convente 
des  chloetera  ze  Chüngesvelt  du  guter  du  da  obnan  verschriben  stant 
^d  ist  6ch  du  vertegunge  geschehen  und  uf  gegeben  von  Rudolfs 
^en  des  egnanten  nach  siner  eigenschaft  und  von  &o  Agathen  wegen 
^h  dem  lipgedinge  so  si  dar  uf  hatte,  mit  urteil  nach  der  stat  reht 


56    •  [IM 

und  gcwonheit.  Und  dar  bette  der  egnanten  Rudolfe  von  Wtcktt, 
fr6  Agathen  siner  m&ter  and  Njclaas  von  Holdem  ir  vogtes,  so  bu 
wir  anaer  stat  ingesigel  gebencket  an  disen  brief. 

Dis  beschach  do  ze  gegen  waren:  Cbanrat  von  Sofaafhasen,  Wen' 
her  Schultheis,  Rddolf  Schultheis,  Hebrioh  SehnlUieis,  WenÜM 
Züricher,  Johans  Züricher,  Fridrich  von  Albis,  Heinrich  Swebdii 
Uolrich  der  Freidiger,  üolrich  von  Kyembeig,  Joh.  von  Hanwii 
Büdegw  der  Schencke  vnd  ander  erber  lute  gnAg. 

Dirre  brief  wart  gegeben  ze  Arowe  an  sant  Blasien  tag  in  den 
jare  do  man  zalte  von  Christes  gebarte  drdcehenhundert  jar  dar  nad 
in  dem  vierzigostem  jar. 

Siegel  des  Rudolfs  von  Wicken,  des  Rathes  und  Niclaus  von  Holden 
hängen. 

Staatsarchiv  Aorau;  Königsfelden  nr.  183. 

57.  Rudolf  und  Johans  Huter,  Bürger  von  Aarau,  verkaufen  an  Nidu 
von  Holdern,  Bdrffer  von  Aarau,  eine  Matte  in  Nider-£ntfeUa 
welche  sie  als  Leaen  der  Herzoge  von  Oesterreich  besitWD,  ni 
zwanzig  Pfund  Zofinger  Müntze.    Aarau  1341  Januar  7. 

Allen  den  die  disen  brief  anaechent  oder  hSrent  lesen,  veriedM 
wir  Rudolf  und  Johans  die  Hüter  gebr&dre,  burger  le  Arowe,  dn 
wir  beide  unverscheidenlich  von  uns  und  unsem  erben  verk  ffst  h« 
und  in  rechtes  k6ffez  wiz  hingeben  Niclausen  von  Holdern  |  bnrgf 
ze  Arowe  und  sinen  erben  ein  matten  gelegen  ze  nidem  Endveit  l 
der  Suren,  du  unser  lochen  waz  von  unsern  herreu  |  von  Oesterriok 
von  dien  öch  wir  oder  unser  erben  im  und  sinem  erben  die  s^b0 
matten  fiir  sin  lochen  vertgunge  erwerben  sullen,  und  hein  dar  umb 
von  dem  selben  Niclause  enphaugen  zwentzig  phunt  nüwer  Zovinge 
böschen.  die  gentzlich  in  unser  nutz  komen  sint,  dez  wir  veria'htf 
an  disem  brieöe.  Ouch  geloben  wir  von  uns  und  unsem  erben  der 
genuuden  Niclausen  und  sinen  erben  unsern  brüder  Wolthern  i 
underwisenne.  alz  balde  alz  er  ze  lande  kunt  den  selben  koff  mit  ui 
stet  ze  bände  und  da  wider  niemer  ze  tünue  weder  mit  worten  noc 
mit  werken  au  alle  geverde.  Wer  aber  daz  der  genand  Niclaus  odc 
fiin  erben  üb  er  enwere  an  der  vorgeuauden  matten  kein  gebrest« 
gewunen  mit  der  egenanden  vertgimge  beide  an  unsem  herren  yo 
Oestefrich  und  och  an  Walthern  xuserm  brüder,  so  sullen  wir  od< 
unser  erben,  im  oder  sinen  erben,  wen  er  es  vordtre  und  sin  di 
enbcrn  vnU  die  vorgenanden  zwentzig  phunt  Zovinger  bSschen  wid 
geben  oder  aber  alz  mengen  guten  guldin,  alz  die  zwentzig  phiintg 
bürrent,  ieklicheu  guldin  für  vier  und  einlif  Schilling  der  selben  münt? 
und  sullen  dar  nach,  als  wir  goweren,  wir  und  unser  erben  die  selb 
matten  wider  han  in  allem  dem  rechte  alz  wir  si  och  verköffet  hatt 
an  allermouliches  wider  rede,  und  hein  dar  umbe  allez  daz  vorg 
achriben  stat  ze  volfQrenne  ze  bürgen  und  ze  giseln  dem  selben  N: 


IHl]  57 

Iiose  oder  sinen  erben  geben  von  ans  und  unsern  erben  Wernhem 
Scholtheisaen  unsem  &heim  mit  der  bescheidenheit,  wcnne  der  genand 
Kiclaas  oder  sin  erben  üb  er  enwere  der  vorgenanden  vert^unge  beide 
1Ü0  unsem  herren  von  Oesterrich  und  6ch  von  Walthem  unserm 
kflder  nüt  enbem  wil,  so  sol  im  der  yorgenand  Wernher  recht  gisel- 
achaSt  leisten  an  einem  offennem  wirte  ze  veilera  gute  und  ze  rechten 
aalen  nach  Arow  der  stat  recht  und  gewonheit  oder  ein  an  sin  stat 
legen,  der  alz  vil  zerre,  alz  üb  er  selber  leiste;  darnach  in  acht  tagen 
«Ix  er  gemant  wirt  von  dem  vorgenanden  Niclause  oder  von  sinen 
erben  oder  von  ir  gewissen  hotten  nieraor  us  der  giselschaffl  ze  ko- 
menne,  e  der  ietzgenande  Niclaus  oder  sin  erben  gentzlich  unklagber 
werdent;  da  loben  wir  die  vorgenanden  Rudolf  und  Johans  gebrfldre 
TOD  ans  und  unsem  erben  den  genanden  Wernhem  und  sin  erben 
Ton  aUem  schaden  ze  wisenne,  dar  in  er  komen  mag  von  dir  burg- 
achafft  wegen  in  keinen  weg.  Ich  der  genand  Wemher  vergich  einr 
varbeit  aller  der  dingen  so  vor  von  mir  geschri1)en  stit  und  loben 
«  stet  ze  Lande  bi  guten  triuwen  an  geverde  und  han  dar  umbe  ze 
eliier  giBzügsame  min  eigen  ingesigel  gehenket  an  disen  brief. 

Aber  wir  die  vorgenanden  Rudolf  und  Johans  gebrüdre,  wan  wir 
«gener  ingeeigeln  nüt  enhein,  so  han  wir  beide  mit  dem  vorgenanden 
Kidansen  von  Holdem  gebetten  den  Schultheis  und  den  rnt  von  Arowe, 
4az  sie  dar  unser  aller  bette  willen  und  ein  ewig  bestetunge  dirre 
dingen  ir  stat  ingesigel  gehenket  hant  an  disen  brieff. 

Der  geben  wart  ze  Arowe  do  man  zalte  von  gottez  gebürte 
Mtaachenbundert  und  vierzig  jar  darnach  im  ersten  jare  momendez 
Bich  dem  zw61fften  tage. 

Siegel  des  Wernher  SchiiltheixAen  hängt;  da«  der  Stadt  ist  abgerissen. 

58.    Ulrich   Freidi^  von  Aarau  kauft   seine  Tochter  Gerdrut  in   die 
Samnung  ein.    1341  März  16. 

Allen  den  die  disen   brief  ausehcnt  oder   hcVent  lesen  kund  ich 

Dolrich  Freidig  burger  ze  Arowe,  |  duz  ich  han  gegeben  und  gib  an 

diaem  gegenwurtigen   brief  den    erberen   geistlichen  vrowen  in  der  | 

ftmnunge  ze  Arowe  seshafL  bi  der  Arun,  die  och  barger  sint  ze  Arowe, 

A&  schfippos,  ist  gelegen  | ,  ze  obern  Endivelt  in  dem  banne,  mins  rechten 

ogens  mit  bolz,  mit  velde,  mit  wonne,  mit  weide  und  mit  aller  ehafti  so 

iu  zu  huret,  die  iezo  Wernher  Cristan  Iknwart  von   obern  Endivelt 

bawet,    du  jerlich   gilt  iunf  stuck  an   körn,    dnzsig  eiger  und  drü 

bibre,  für  driszig  phunt  pfennig  Zovinger  müntze,  die  ich  inen  schuldig 

was  von  Gerdrut  miner  tochter  wegen,   die  si  durch  got  und  miner 

bett  willen  in  ir  sanmunge  enpfangen  hant.    Ich  der  vorgenand  üol- 

rich  Freidig  und  min  erben  sülleu  6ch  rocht  wer  sin  noch  recht  gen 

den  egnanden  vrowen  in  der  samnunge  und  gen  ir  nachkomen  der  egnanden 

scbüppos  mit  aller  der  ehafti    so   diu*    zu    höret  an    allen   geistlichen 


58  ^       [IUI 

und  weltlichen*  gerichte  und  an  allen  andren  steilen,  da  si  des  be- 
dürfen und  notdurftig  sin  und  da  wir  es  durch  recht  tun  sollen. 
Und  harumb  ze  einem  offenne  Urkunde  und  meren  Sicherheit  din» 
Yorgeschribner  dingen,  so  hon  ich  der  vorgnand  üolrich  Freidig  um. 
eigen  ingesigei  gehencket  an  disen  brief  für  mich  und  min  erben. 

Dirre  brief  wart  gegeben  an  sant  Gerdrut  abcnt  ze  mittem  menei 
do  man  zalt  von  gottes  gebiirt  druzehenhundert  und  vierzig  jar  dir 
nach  in  dem  ersten  jar. 

S.  h. 

'  Hb.  veltichen. 

59.  Ulrich  Freidig,  Bürger  von  Aarau,  schenkt  seiner  Tochter  Gerdnit 
in  der  Samnang  in  Aarau  ein  Leibgedinge.    1341  April  Ih. 

Allen  den    die   disen  brief  ansehent  oder  hörent  lesen  kund  ich 
üolrich  Freidig  burger   ze  Arowe,    daz   ich  |  han    gegeben  und  gib 
mit  disem  gegen wurtigen  brief  Gerdrut  miner  tochter,  du  in  der  sam- 
nunge  in  |  der  selben  stat  Arowe  wonend  ist,  du  gelegen  ist  bi  der 
Arun  in  der  vorgenanten  stat  Arowe,  dru  |  stucke  kernen  geltes  jo^ 
lieh  ab  minem  akker,  der  gelegen  ist  uf  BAchlirein,  des  siben  juchart 
sint,  durch  daz  si  dest  baz  ir  notdurft  han  muge  in   der  egenanten 
samnunge,  ir  ze  habenne  und  ze  niessen  ze  einem  rechten  lipgedinp 
die  wil*  si  lept,  und  nach  ir  tode  so  süllen  du  selben  dru  stucke  ker- 
nen geltes  ewenclich  beliben  der  priolin   und   dem  convent  der  ege* 
nanten  samnunge    und    ir   nachkomen  ane  min  und    menlichs  wider- 
spräche.   Und  han  daz  getan  mit  dem  gedinge,  wa  daz  were,  daz  ich 
oder  min  erben  dii  egenant  dru  stucke  kernen  geltes  koften  ab  andren 
gÄtem,    daz    die   gnanden    vrowen  oder  ir  nachkomen    benügte  nach 
erberr  lüte  rat  und  bescheidenbeit,  so  sol  mir  und  minen  erben  der 
egenant  akker  ledig    beliben   des  egenanten  zins  ane  der  vorgenanten 
vroweu  oder  ir  nachkomen  und  menlichs  wider  rede.  Und  bar  umV 
so  han  ich  der  egnand  Üolrich  Freidig  für  mich  und  min  erben  disen 
brief  besigelt  mit  minem  ingesigei  ze  einer  meren  Sicherheit  und  waren 
gezügsami  der  vorgeschribner  dingen. 

Dirr  brief  wart  gegeben  ze  mitton  abrellen  do  man  zalt  von 
gottes  gebürt  drüzehen  hundert  und  vierzig  jar  dar  nach  in  dem 
ersten  jar. 

Siegel  des  Clrich  Freidig  hängt. 
'  Hs.  vil. 

59.*   Königsfelden  1341  Juni  27.  (Mitwochun  nach  sant  Johans  tag»» 
siingichten.) 

Das  Kloster  Königsfelden  tauscht  mit  Wernher  dem  Schultheissen, 
Bürger  von  Aarau,  zur  Verhütung  weiterer  üebergriffe  desselben,  aeinft 
Matte  zu  Buchs  gegen  die  des  Letztem  zu  Suhr. 

Zeugen:    herr  Heinrich  von  Köre,   ritter,  Büdeger  der  Schenke^ 


M]  59 

Schultheis  ze  Brugg,  Johans  Stieber,  kilchherr  ze  OtteDbach^ 

Niciaus  von  Holdem  burger  ze  Arowe. 

Siegel  des  ConveDtes  hängt 
Staatearohiv  Aarau,  Eönigsfelden  nr.  192. 

60.  Aar  au  1S44  Januar  7.  (mornendes  nach  dem  zwölften  tage). 

Rudolf  von  Büttikon  Commenthur  des  s.  Johanniterordens  zu 
Gngnau  und  Biberstein  verkauft  dem  Ritter  Berchtolt  von  Rinach 
in  halben  Theil  des  Hofes  von  Rupperschwil ,  welchen  er  von  den 
indem  des  Johannes  von  Hertenstein  für  das  Haus  Biberstein  er- 
ünft  hatte,  um  30  Mark  Silber. 

Zeugen:    Dietrich  der   kaplan  ze  Biberstein,    brüder  Araolt  der 
Wiaso,    Wemher   Züricher,     Wernher   Felsch    und   Johans 
Marschal. 
S.  des  R.«v.  Büttikon  hängt. 

61.  Schwester  Gerdrat  die  Wagnerin  von  Aarau  schenkt  dem  Spital 

zu  Aarau   ihr  Haus  und    eine  Mühle  zu  Mittel-Muhen.    1344 
Januar  15. 

Allen  den  die  disen  brieff  ansechent  oder  h5rent  lesen  nu  oder 
IT  nach  vergich  «VA  swester  Gerdrut  die  Wagner  burgerin  ze  Arowe  | , 
t  ich  wolbcdachtlich  gesunt  libes  und  sinnen  mit  Johanscn  Züricher 
inem  wissenthaften  vogte  kam  für  den  erberren  man  Johansen  |  von 
on  Schultheis  ze  Arowe,  do  er  offenlich  ze  gerihte  sas  ze  Arowe 
der  stat,  und  vergab  da  offenlich  mit  willen  und  henden  |  des  ge- 
oden  mins  vogtes  alz  urteilde  gab  und  recht  waz  dem  spital  ze 
rowe  und  Niclausen  von  Holdem  des  selben  spitals  pfleger  ze  des 
iialz  banden  in  sin  haut  luterlih  dur  got  ze  einem  ewigen  ahnüsen 
IT  miner  und  aller  miner  vordem  sele  willen  min  hus,  da  ich  inne 
)Dbaft  bin,  gelegen  zwischen  Heinrichs  hus  von  Tengen  und  Rudolfs 
IS  von  Suro  burgerren  ze  Arowe,  und  ein  müli  gelegen  ze  mittel 
Qcbein,  giltet  jerlich  drü  stuk ,  also  daz  die  phleger  des  selben  spitalz 
e  TOgteyg  ab  der  selben  müli  wenne  ich  enbin  iemer  me  rihten 
illen  minen  erben  unschedelich,  und  han  die  obgenant  gift  beidü  des 
ises  und  der  müli  dem  obgenanten  Niclausen  von  Holdern  ze  des 
«ialz  banden  uf  geben  vor  gerihte  rmd  5ch  gevertgot  lidig  und  1er 
it  aller  der  rechtunge  so  ich  oder  min  vordem  ie  dar  zä  gewinnen 
ler  min'  erben  von  mines  erbes  wegen  iemer  gewinnen  möchten  mit 
iisHchem  oder  mit  weltlichem  gerichte  oder  mit  keinem  gerichte,  und 
b  dem  selben  Niclause  und  allen  sinen  nachomen  phlegem  dez  ege- 
uiten  spitalz  gewalt  das  obgenant  hus  und  6ch  die  müli  zu  be- 
^uie  und  ze  entsetzende  ze  hande  und  ze  niesende  alz  des  spitalz 
&t  ane  min  und  aller  miner  erben  Widerrede.  Und  dar  umbe  daz. 
is  alles  war  und  stet  und  unl&genhaft  belibe  nu  und  hie  nach,  so 
^  ich  du  vorgenant  swester  Gerdrut  mit  dem  obgenanten  Johanse 


1 


60  Diu  ^ 

Züricbern  mineni    vogte  gebetten   den   egenanten  Johansen  von  Seat 
scholtbeissen  ze  Arowe,  wan  es  vor  im  in  gerichte  beschaeh,  woita   , 
und  werken,  mit  aller  ebafte  so  dar  zu.  horte,  daz  er  ze  einer  gn%- 
same  diire  saobe  sin  eigen  ingesigel  gehenket  hat  an  disen  brirf.  DÜi  J 
6ch  ich  der  vorgenand  Jobans  von  Seon  Schultheis  vergich  getan  ha  ' 
dur  bette  der  vorgenanten  swester  Grerdmt  der  Wagneren  und  Johanaei 
Zürichers   ir  vogtes,    wan  es  &ch  alles  vor  mir  in  gerihte  bewkadv 
Worten  und  werken,  alz  vor  gescbriben  stat.    Daz  aber  dis  alles  noch 
mere  Sicherheit  und  gezügsame  habe,  so  han  ich  der  obgenant  Johaai 
Züricher  ze  einem  Urkunde,  daz  es  alles  mit  minem  g&ten  willen  mi 
henden  beschecben  ist,  6ch  min  ingesigel  gehenket  an  disen  brieC 

Der  geben  wart  do  man  zalte  von  gottes  geburte  druzenhandfft    . 
und  vier  und  viertzig  jar  am  nechsten  donrstag  vor  sant  Agnesen  bg,  I 

S.  h. 
'H.  mim. 


61.«  1344  Januar  2u. 

Jobans  von  Seon  Schultheis  von  Aarau  urkundet,  dass  Agaea 
von  Rore,  Witwe  dos  Heinrich  von  Boi-e  sei.,  an  Herrn  Rodrif  vm 
Buttikon,  Commentbur  des  s.  Johanniterordens  zu  Klingnau  und  B* 
berstein,  für  40  Mark  Silber  Güter   in  und  um  Rore  verkauft  fall* 

Siegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 
Staatdarchiv  Aarau,  Biber^tein  iir.  11. 


(Ä.   Niklaua 

Schwester 


von  Holdem ,  Pflegr*r  des  Spitals  in  Aarao ,  gewährt  der 
'ster  ilenlrut  ein  Leibgedinge.     liU4  April  24. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansechent  oder  b6rent  lesen  kund  ich 
Niclaus  von  Holdem,  burger  ze  Arowe  und  5cb  phleger  des  |  spitals  0 
Arowe,  das  ich  mit  guni>te  vnd  geheisse  der  burgerren  ze  Arowe  vw- 
lichoii  bau  \on  mir  und  allen  minon  nachomen  phlegem   des  selbok 
Spitals   swester  Gerdruten    der  Wagneren   ze  einem   rechten    lipdinge 
unt:c   an    ir    iot  die    götor  |  von  dien  jerlicb  zinset  Johans  von  Ho^ 
hein  nun  müt  dinkeln  und  ein  malter   habern,    Heigina    von    Bftkoft 
drig  mut  dinkol  und  zwen  müt  habern,  Chüntzi  Hürbeler  von  obern 
Güzkon  zwüi  malter  dinkeln  und  fünf  müt  liabern  und  Amolt  flaber- 
sticb  von  Muchein   zwui    nialter   dinkeln,    ze   bände  und  ze  niesende 
fridlich  vnd  rüweklieb  uutz  au  ir  tot  ierlicb  umb   ein  vasnacbt  Wto 
da  von  ze  gebende  in  rechtes  zinses  wise  mir  oder  minen   nachom6ii 
pblegern  des  obgonanten  spitales.     Und    dar  umbe  so    gelob  ich  dff 
vorgenant  Niclaus  von  Holdern  für  mich  und  min  nachomen  des  ege- 
nanten Spitals  die  vorgenant  swester  Gerdruten  die  Wagneren  an  dien 
obgenantcn  g&tem  und  nutzen  und  (Vb  zinsen  niemer  ze  beswerende, 
ze  sumende  noch  ze  binderende  weder  mit  geislichem  noch  mit  wcüt- 
lichem  gerihte  noch  mit  keinem  gerihte  alle  die  mle  si  lebet  bi  g&ten 


UM]  61 

träwen  an  alle  geverde.  Und  bar  umbe  daz  dis  alles  war  nnd  stet 
und  iuil6genbaft  belibe  du  und  bar  nacb,  so  ban  icb  der  dik  genant 
Hidaus  von  Holdern  für  micb  und  alle  min  nachonien  pblcgrer  des 
qätals  ze  Arowe  min  ingesigel  gebenket  an  disen  brief. 

Der  geben  wart  do  man  z^te  von  gottes  gebürto  drüztnbundert 
und  vier  und  vierzig  jar  am  necbsten  samstag  nacb  sant  Georien  tage. 

S.h. 


$).  Schwester  Gerdrut 
Niclaus  von 


rut  Wagner  schenkt  dem   Pflpcer  dor  Samnung 
Holdern  einige  Güter.    Aaran  1344  April  1. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansechent    oder   b6rent  lesen  vergich 
ich  svester  Gerdrut  die  Wagner,   daz  icb  wolbedabtlicb  gesunt  libes 
nsd  I  sinnen  mit  Jobansen  Züricher  minem  yogte  kam  für  den  erberren 
man  Jobansen  von  Seon  Schultheis  zo  Arowe,  do  er  in  gerihte  sas  zo 
Arow  I  in  der  stat,  und  vergab  da  otifenlicb  mit  willen  und  benden 
des  egenanten  mines  vogtes  alz  ui-teilde  gab  und  recht  was  der  erbern 
gddichen  frowen  |  swester  Verenen  von  Tenwile  pryolin  im  samnunge 
tt  des  conTonts  banden  und  Niclausen  von  Holdern   irem   trager  ze 
ir  bänden  in  sin  hant  vierzechen  viertel  roggen  geltes  ab  gutem  ge- 
legen ze  Endveit,  du  da  buwet  klein  Jobans  von  Endvclt,  und  acht 
sdülling  phennig   geltes  ufen   zwein  garten,    stossent   an    Zinginen 
garten  ze  Arowe,  und  min  teil  an  eim  wingarten,  lit  am  Ilungerberg, 
bawet  du   zem  Lftwen ,   luterlich    dur  got  ze  einem  iemer  werenden 
almüsen,  also  daz  die  vorgenanten  frowen  im  samnunge  und  Niclaus 
von  Holdem  ir  trager  du  egenanten  guter  ban  und  niessen  sullen  als 
ir  eigen  gut  mit  aller  der  rechtunge  alz  min  vordem  und  &ch  Ih  si 
bar  bracht  hein.  Dar  zu  entzech  ich  mich  vor  gerihte  mit  gütom  w^illen 
nnd  geheisse  Jobans  Zürchers  mins  vogtes  aller  der  i-ecbtunge,    vor* 
dmnge  und  anspräche,  so  ich  oder  min  erben  iemer  gewinnen  möchten 
»  dien  vorgeschriben  gfitem  mit  geislicbem  oder  mit  weltlichem  ge- 
rihte oder  mit  keinem  gerihte  und  entwurte  mich  aller  der  gewer  so 
ick  ie  gewan  zu  dien  voigenanden  gütern  und  nützen  und  salte  die 
Torgenant  swester  Verenen  pryolin  im  samnunge  imd  Niclausen  von 
EoÜem  trägem  der  frowen  im  samnunge  ze  der   frowen  banden  in 
antzlich  gewer  der  egenanten  gutem  und  nützen  ruweklich  /o  nies- 
sende,  ze  besetzende  und  ze  entsetzende  alz  ir  gut  an  allermenlicbea 
viderrede.     Und  dar  umbe  daz  dis  alles  war  und  stet  und  unl6gen- 
laft  belibe  nu  und  bar  nach  so  bau  ich  du  vorgenante  swester  Ger- 
dmt  die  Wagnere  mit  dem  obgenanten  Jobansen  Züricher  minem  yogte 
gebetten  den  egenanten  Jobansen  von  Seon  Schultheis  ze  Arowe,  wan 
ts  vor  im  in  gerihte  beschach  alz  vor  goschriben  stat,  daz  er  ze  einer 
gtt^^gsame  dirre  sache  sin  eigen  ingesigel  henke  an   disen   brief,   das 
och  ich  der  rorgenant  Jobans  von  Seon  vergib  getan  ban   dur  bette 
der  vorgenanten  swester  Gerdruten,  Jobans  Zürichers  ir  vogtes.    Daz 


62  [IUI 

aber  dis  alles  noch  mere  Sicherheit  und  gezugsame  habe,  so  han  ich 
der  dikgenant  Johans  Zürcher  ze  einem  waren  nrkände  daz  es  alte 
mit  einem  guten  willen  beschechen  ist  5ch  min  eigen  ingesigel  g»- 
henket  an  disen  brief. 

Der  geben   wart   ze    Arowe   do    man    zalte  von   gottes  geb^rta 
drüzenhundert  und  vier  und  viei-tzig  jar  ze  ingendem  abreiten. 

8.  h. 

64.   Schwedter  Gerdrut  Wagner  vermacht  dem  Spital  in  Aarau  einige 
Güter.    13U  April  1. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansechent  oder  hörent  lesen  kCindich 
Johans  von  Seon  Schultheis  ze  Arowe,  daz  für  mich  |  kam,  do  ich  in 
genhte  sas  ze  Arowe  in  der  »tat,  swester  Gerdinit  die  Wagnerin  mit 
Johunsen  Züricher   irem  rechten  |  vogte  und  gab  da  offenlicb  alz  nr- 
teilde   gab   und   recht   was    uf  ledig  und   1er   von  iro  und  ir  erben 
luterlich  |  dur  got,  dur  iro  und  aller  iro  vordren  sele  wilen  unserm 
Spital  ze  Arowe  und  Niclausen  von  Holdem  phleger  des  selben  spitalz 
in  sin  band  ze  des  spitalz  banden  disu  guter  du  hie  nach  geschribeo 
staut  mit  aller  der  rechtunge  so  si  oder  ir  vordem   ie   gewinnen  9 
dien  selben  g&tern:    zem  ersten  zw6i  malt«r  dinkeln  geltes  und  fünf 
müt  habern  geltes  uf  gutem  buwet  Chüntzi  Hürbler  von  obera  OSikon, 
uf  eim  gAte,  buwet  Arnolt  Haberstich,  zw6i  malter  dinkeln  und  em 
hall>es  hus  den  hindern  teil,  da  Walther  Kramer  ir  5heinnine  ist,  nfin 
müt  dinkeln  und  ein  malter  habern  uf  eim  gute,  buwet  Johans  von 
Horhein,    drig  mütte    dinkeln  und  zwen  müt    habem  geltes,    uf  eim 
gute,  buwet  Heigina  von   BJnkon.     Disü  voi-genanten    g&ter  ellü  gib 
si  mit   willen,  gunste  und  henden  Johans  Zürichers  ir  vogfces  uf  mit 
aller  ir  rechtunge  in  Niclaus  haut  von  Holdern  ze  des  spitals  banden 
und  entzech   sich  aller  der  gewer  so  si  oder  ir  vordem  ie    gewunen 
ze  dien  vorgenanten  gAtern  und  6ch  gelte  und  salte  den  vorgenanten 
phleger  Niclaus  von  Holdem  ze  des  spitalz  banden  in  nutzlich  gewer 
der  genauden  gAtern  und    geltes   fridlich  und  rAweklich    ze   niesende 
ze  des  selben  spitalz   nützeu  und  dürften  alz  des  spitals  gAt  an  aller- 
menlichs   Widerrede.      Dar    zA    entzech   sich    du    vorgenante    swesier 
<}erdrut  mit   Johansen  Züricher  irem  wissenthaften  vogte  an  des  vor- 
genanten Niclaus   haut  von  Holdern  ze  des  Spitales  banden  aller  der 
vordrunge  und  ansprahe  so  si  oder  ir  erben  iemer  gewinnen  m&chten 
ze  dien  egeschriben  gAtern  mit  geislichem  oder  mit  weltlichem  gerichte 
oder  mit  keinem  gerichte.    Und  dar  umbe  daz  dis  alles  war  und  stet 
und  unl^genhaft:    belibe   nu  und  har  nach,    so  bat  mich  den  vorge- 
nanten Schultheis   du   egenante  swester  Gerdrut  die  Wagner  mit  Jo- 
hansen Zürichern  irem  vogt«  disen  brief  besigeln  mit  minem  eigenen 
ingesigel  ze  einer  gezugsame  dirre  Sache,  daz  och  ich  dur  iro  beider 
bette  willen  getan  han.     Daz  aber  dis  noch  mere  Sicherheit  und  ge- 
zugsame  habe,    so    bat  die  vorgenant  Gerdrut  du  Wagner  mich  den 


1144]  63 

<len  egenanten  Johansen  Zürichern  disen  brief  beslgeln  mit  minem 
«igenen  ingasigel  ze  einem  urköode.  daz  es  alles  mit  minem  guten 
vÖIea  nnd  geheisse  bescbechen  ist.  Ich  die  vorgenant  swester  Ger- 
drat  du  Wagnere  vergich  6ch  mit  disem  briefe  offenlich,  daz  mich 
dirre  vorgenant  zweiier  ingesigeln  wol  benaget  in  din'e  sache,  wan  ich 
eigens  ingesigelz  nät  enhau. 

Dirre  brief  wart  geben  do  man  zalte  von  gottes  gebürte  drüzen- 
handert  und  vier  und  viertzig  jar  ze  ingendem  abreiten. 

S.  h. 

fö.  Leibgedingbrief  für  die  Schwester  Gerdrut  Wagner,  ausgestellt 
von  der  Priorin  und  dem  Convent  der  Samnung  in  Aarau. 
Aarau  1344  April  2.i 

AUen  dien  die  disen  brief  ansechent  oder   h5rcnt   lesen  kuuden 

wir  ich  swester  Verena  von  |  Tenwile   pryolin  in   dem  samnunge   ze 

Arowe   und   Wir   die  swestem  alle   des  selben  samnunges  I ,  daz  wir 

«nhelieklih  unsers  guten  willen  verlucheu  hein  von  uns   und  unsern 

üachomen    unsers  |  samnunges   swester   Gerdruten    der   Wagneren    ze 

«isem   rechten   lipdinge    ein   gut,    buwet    klein    Hans   von    Endveit, 

gütet  jerlich  yiertzechen  viertel  roggen,  und  zwen  garten,  stossent  an 

Zifiginen  garten ,   geltend   jerlich  acht  Schilling   phenningen,    und  ein 

teil  eins  wingarten,  lit  an  dem  Hungerberge,  buwet  du  zem  L&wen, 

u  hande  und  ze  niessende  fr id lieh  und  r&weklich    untz  an  iren   tot 

tt  unser  und  aller  unser  nachomen  Widerrede,  also  daz   si    die  wile 

ti  lebet  jerlich  ein  hAn  richten  und  weien  sol  in  rechtes  zinses  wise 

von  dien  vorgeschriben  gfltem  zer  vasnacht  uns  oder  unsern  nachomen 

tue  allennenlichee  Widerrede.     Wir   du  egenant   swester  Verena  von 

Tenwile  und  wir  die  andern  swestem  in  dem  samnunge  geloben  öch 

Ton  uns  und  unsern  nachomen  üb  wir  enweren'  die  egenanten  swester 

iiodruten  die  Wagneren  die  wile  si  lebet  an  dien  vorgenanten   gfitem 

iioch  &eh  an  dien  nützen  und   zinsen  so    von  dien  gütern  gant  oder 

giDt  werdent  niemer  ze  besweren,  ze  sinnende  noch  ze  in*ende  weder 

mit  geislichem   noch  mit    weltlichem    gerichte   noch  mit  keinem  ge- 

nhte  und  hein    dar  umbe   ze  einer   gezügsame   für   uns   und  unser 

nachomen  disen   brief  besigelt  mit  unsers  huses  ingesigel.     Das  aber 

&  alles  noch  mere  Sicherheit  und  gezügsami  habe,  so  hein  wir   die 

^gntnt  pryolin  und    wir    die^  andern    swestem    in   dem    samnunge 

gebetten  brftder  Heinrich  von  Sarne  pr6diier  ordens   unsern  phleger, 

^  er  &ch   ze   einer  gezügsame    dirre  sache  sin    ingesigel   henke  an 

^ittn  brief,    daz   &ch  ich   der  ietzgenant  bi^üder  Heinrich  von  Same 

dtir  bette   der    vorgenanten  swestern  getan  han,   wan  es   alles   mit 

oiDem  gAten  willen  und  geheisse  bescbechen  ist. 

Dirre  brief  wart  geben  ze  Arowe  do  man  zalte  von  gottes  ge- 
borte drüzenhundert  und  vier  und   viertzig  jar  an  sant  Georientag. 

Das  Siegel  der  Samnung,  das  einzige,  welches  wir  besitzen,  ist  leider 
•Urk  beich&<Sgt. 

'Hs.  enwere.      ^  Hs.  dien. 


64  [IM 

(>3.  Niklaiis  von  Uoldern,  Siätalpfleger  in  Aarau,  gelobt  nach  Ableben 
der  hfchwester  Gerdrut  der  Wagner  zu  Gunsten  Dürftiger  im 
Spital  zwei  Mütt  Kernen  geben  zu  wollen.  Aaran  1344April30L 

Allen  dien  die  disen  brief  onsechent  oder  hfircnt  lesen  vergich  ich 
Niclans  von  Holdem  burger  und  phleger  des  spitals  ze  |  Arowe,  dai 
ich  mit  gunste  und  geheisso  der  bürgern  ze  Arowe  gelopt  han  von 
mir  und  allen  minen  nachomcii  pblogem  |  des  selben  spitals,  swenne 
s  wester  Gerdrut  du  Wagner  ei'stirbet,  j  er  lieh  ze  gebende  elm  priestere^ 
üb  keiner  ze  dem  vorgenanten  |  spital  wirdet  bewidmet  und  besietet 
über  kurtz  oder  ül)er  lang,  zwen  niüt  kernen  ab  gdtern,  du  Chihtn 
Hürbler  von  ober«  GSskon  und  Aniolt  Haberstich  buwent.  Alle  die 
wile  daz  nüt  l)eschehen  ist,  so  süllen  die  egenauten  zwen  müt  kernen 
dienen  und  werden  den  dürftigen  in  dem  vorgenanten  spital  alz  die 
biief  stant  die  dar  über  geben  sint  an  allermenliches  Widerrede.  Und 
bar  um1)e  daz  dis  alles  war  und  stet  und  unl6genhaft  belibe  na  ood 
har  nach,  so  hau  ich  der  vorgenant  Niciaus  von  Holdem  für  mich 
und  alle  min  nachomen  phleger  des  selben  spitals  disen  brief  beägeÜ 
mit  mineni  eigen  ingesigel*. 

Der   geben    wart  ze  Arowe  do  man   zalte   von  gottes   geborlt    ; 

drüzenhundert  und  vier  und  viertzig  jar  ze  usgendem  abrellen. 

S.  h. 

•Hs.  ingesigehi. 


dorn.  SpitiilpflfH^er  in  Aaran,  celobt  nach  Ableben 
tor    Cxenlrut  \Viigner    den  Schwestern    im   Spital 


07.  Nikiaus  von  Holdorn, 

der    Scliwestr 

12  Mütt  Dinkel  und   5  Mütf  Halber  geben  zu  wolh?n.    Aa«» 

1:MI  Mai  1. 

Allen  den  die  disen  brief  ansecHeut  oder  liorent  lesen  kund  ich 
Niciaus  von  Holdern  burger  und  phleger  des  spitals  ze  Arowe  |  ,  da» 
ich  gelopt  han  für  mich  und  min  nacbomen  phleger  des  vorgenanten 
spitals,  swenne  swester  Gerdrut  du  Wagnere  erstirbet,  jerlich  |  ze  ge- 
l>ende  dien  swestem  oben  in  dem  spital,  iro  si  vil  oder  wenig,  jerlich 
ze  sant  Martis  tag  ze  iro  notdürften  war  umbe  si  |  wellen  zw61f  mdt 
dinkeln  und  sechs  müt  habern  von  dien  gutem,  die  jerlich  buwent 
Johann  von  H(^rhein  und  Heigina  von  ß6nkon,  dur  der  vorgenanten 
swester  Gerdrut  der  Wagneren  sele  willen  und  aller  ir  vordem  heil« 
willen.  Und  dar  umbe,  daz  dis  war  und  stet  und  unlogenhaft 
belibe  nu  und  har  nach,  so  han  ich  der  vorgenant  Niciaus  von  Hol- 
dern burger  und  phleger  des  obgenanten  spitals  ze  Arowe  für  mich 
und  alle  min  nnehomen  phleger  dee  selben  spitals  mit  gunste  nnd 
geheisse  der  burgern  von  Arowe  disen  brief  besigelt  mit  minem  eigenen 
ingesigel. 

I)er  gel)en  wart  ze   Arowe   do  man   /alte   von    gottes   gebnrte 
dnizenhundert  und  vier  und  vioiizig  jar  /.e  ingendeni  meiien. 

8.  h. 

Ni*H.  60- -^)7  sind  vom  nelbon  Schreiber  geechrieben. 


H.  1U8]  65 

67.*  1346  Oktober  14.    (Samstag  vor  sant  Gallen  tag.) 

Johans  Stieber  Schultheis  von  Aarau  urkundet,  daß  Barzlina 
m  Aarau,  deren  Vogt  Niclaus  von  Holdem  von  Aarau  ist,  dem 
lobter  Königsfelden  verschiedene  Güter  verkauft  habe. 

Zeugen:  Uolrich  Trutman,  Heinrich  Trutman,  Chünrad  vonSchaf- 
Qaen,  Johans  Fridrich  Lüti  der  smit,  Ueli  Scherer  und  der  SchüU- 
leiäter:  burger  ze  Aröwe. 

Siegler:  Johann  von  Seon  und  Nikiaus  von  Holdem. 

Staatsarchiv  Aarau,  KOnigsfelden  nr.  214. 

B8.  Oberkulm  1348  Februar  13.    (Mitwoch  vor  sant  Vallentins  tage). 

Marquart  von  BMa  Edelknecht  urkundet,  daß  Rudolf  Velsche 
m.  Aarau  von  R&din  der  Frowen,  mit  Zustimmung  dessen  Familie, 
«in  Haus  und  Hof  zu  Oberkulm  bei  der  obem  Mühle  etc.  um 
17  t  neuer  Zofinger  Pfennige  gekauft  habe. 

Zeugen:  Uolrich  von  Büttikon  der  jünger,  Uolrich  von  Gelt- 
Behingen ,  edelknecht,  Johans  der  Frowen,  Heinrich  der  Frowen, 
^oUi  Kramer,  Peterman  dez  Wiiiz,  Johans  zer  Gassen. 

8.  h. 

ß8.«  1348  März  17.  (S.  Gerdnittag.) 

Johans  Schultheis  Bürger  zu  Aarau  verkauft  dem  Klostei*  Köuigs- 
iden  10  Stück  Geldes  für  107  tf  5  yf  Pfennige  Zofinger  Münze. 

Zeugen :  her  Heinrich  von  Kungstein  riter,  Ch&nrad  von  Schouf- 
ono,  Niclaus  von  Holdem,  RAdolf  von  Wiken,  Johans  Züricher, 
liiui  Vere,  Johans  Knüllenbrot:  burger  ze  Arowe. 

Siegler:  Johans  Schultheis  und  Johans  von  Seon,  Schultheis  von 
Ann. 

Staatsarchiv  Aaran,  KOnigsfelden  Nr.  218. 

09.  Rudolf  Felsche  schenkt  den  Frauen  der  Saninnng  in  Aarau  ein 

Gütchen  zu  Oberkulm.    1348  August  9. 

Allen  den  die  discn  brief  ansehent  oder  hfirent  lesen,  künde  ich 
Addf  Felsche  burger  ze  Arowe,  daz  ich  geben  han  dur  |  got  und 
ibe  mit  disem  gegenwärtigen  brief  von  mir  und  minen  erben  lideklich 
Bd  nrbarlich  ein  rechte  ewige  gäbe,  ein  |  gfttlin,  Ist  gelegen  ze  obem 
nlme  bi  der  müli,  gilt  jerlich  zwein  müt  kernen,  buwet  Rddi  der 
t)wen  und  Welti  sin  brüder,  |  den  wolbescheidnen  geistlichen  frowen 
r  .  .  priolin  und  dem  .  .  convente  der  samnunge  ze  Arowe,  und 
n  mich  dez  selben  gütlins  und  geltes  verzigen  mit  disem  brief  vur 
ch  und  min  erben  und  lobe  ^ch  an  disem  brief  vür  mich  und  min 
»en  nienier  da  wider  ze  t&nde  weder  mit  Worten  noch  mit  werken 

AAnoer  Urkunde  nbnch.  ^ 


60  [ttig 

an  geistlichem  noch  an  weltlichem  gerichte  noch  aoe  gericht  ane  alle 
geverde.  Ich  der  vorgenant  R&di  Falsche  loben  6ch  an  diaem  brief 
vür  mich  iind  min  erben  der  selben  gäbe  und  yerzichunge  rechi» 
wer  ze  sinde  an  allen  den  steten,  da  sin  die  vorgenanten  firowen  und 
ir  nachkomen  bedürfen  oder  notdürftig  werdent  an  alle  geverde.  Und 
dez  ze  einem  offenne  nrknnde  and  Sicherheit  so  han  ich  der  voig^ 
nant  Rudolf  Felsche  viir  mich  and  min  erben  min  ingesigel  gebendet 
an  disen  brief. 

Der  geben  i^-art  an  sant  Laarencien  abent  do  man  zalt  toi 
gotes  gebart  druzehenhundert  and  viertzig  jar  dar  nach  im  achi- 
oden  jar.  ^ 

S.  h. 


70.  Ulrich  Freidig,  Bürger  von  Baden,  verzichtet  ffegen  die  Abfindnofi- 
summe  von  12  S  Zofinger  Münze  auf  alle  Rechte,  wekshs  m 
an  eine  Schuposse  und  4  Jucharten  Aecker,  die  der  Samsnif 
in  Aaran  gehören,  hat.    l:M8  Dezember  2. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  h&rent  lesen  konde  nal 
vergich  ich  Uolrich  Freidig  |  burger  ze  Baden,  daz  ich  mich  emign 
han  and  entzihe   mit   disem   brief  von  mir  und  1  minen  erben  aÖir 


der  rechtange  and  anspräche  so  ich  han  oder  gehan  m&chte  an  anj 
sch&pposse  gelegen  ze  Buchen,  buwet  Heinis  san  von  Buchen,  niA 
an  vier  juchart  akkers  mit  der  satt,  so  dar  af  stat,  gelegen  xt 
Büchlirein  ze  Arowe  in  der  zeige,  an  der  erberen  geistlichen  frowoi 
hande  der  .  .  priolinen  und  der  samnunge  ze  Arowe  und  ir  naeb- 
komen,  alz  si  6ch  vor  von  mir  brief  haut  über  die  selben  ^chAppoMB 
und  akker.  Und  hau  daz  getan  umb  zwelf  phunt  pfenning  Zovingor 
müntze,  dero  ich  vo|i  den  selben  frowen  bin  gewert  gar  und  gentslick 
Und  loben  6ch  an  disem  brief  vür  mich  und  min  erben  die  vorger 
nanten  frowen  und  ir  nachkomen  umb  die  selben  reehtunge  nieme- 
an  zesprechen  weder  mit  worten  noch  mit  werken,  an  geistlichflD 
noch  an  weltlichem  gcriohte  noch  ane  gerichte.  Und  dar  umbe  tf 
einem  offenen  urküude  der  selben  vergicht,  so  han  ich  der  vorgenant 
Uolrich  Freidig  gebetten  den  erberen  man  Rudolf  von  Wiken  Schult- 
heis ze  Arowe  und  Johannen  von  Seon  burger  ze  Arowe,  daz  si  ir 
ingesigel  gcheucket  haut  an  disen  brief  vür  mich  und  min  erben* 
wan  ich  eigens  ingesigelz  nicht  enhan.  Daz  wir  der  selbe  R&dolf 
von  Wiken  und  ich  Jolians  von  Seon  getan  haben  dur  siuer  beti 
willen  alz  wir  vergechen  an  disem  brief. 

Der  geben  wart  au  dem  nechsten  zinstag  nach  sant  Andres  tag« 
do  man  zalt  von  gottes  gebüil.  druzehenhundert  und  viei-zig  jmr  dar 
nach  im  achtoden  jar. 

Siegel  des  Rudolf  vou  Wicken  und  Johannea  von  Seon  hängen. 


U9]  67 

71.  Claus  und  Johans  Küne  von  Kölliken,  Bürger  zu  Lenzburg,  ver- 
kaufen der  Samnung  in  Aarau  eine  Schuposse  una  zwei 
Aecker  zu  £ntfelden  um  56  S  Zofinger  Müntze.  1S49  Sep- 
tember 16. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  hfirent  lesen  künde  und 
ergich  ich  Claus  Küne  und  ich  Johans  K&ne  gebr&der  von  Kollikon, 
»orger  |  ze  Lentzburg,  daz  wir  verkfifb  haben  und  ze  k&fen  hinge- 
jBben  recht  und  redelich  von  uns  und  unsem  erben  den  erberen 
leistlichen  frowen  der  .  .  |  priolinen  und  convente  der  samnunge  ze 
Irowe  und  ir  nachkomen  ein  schüpposse  und  zwein  akker,  gelegen 
le  Eodvelt  in  dem  banne  und  buwet  |  Greta  Selem  und  geltent 
iechzthalb  stücke  an  roggen  und  an  habern  jerlich  ze  zinse  und  eiger 
md  h&nr  als  gewonlich  ist,  umb  sechz  und  fünfzig  phunt  pfenning 
Sovinger  muntz,  dero  wir  von  den  selben  frowen  ze  unsem  n&ten 
ud  durften  gewert  sien  gar  und  gentzlich.  Die  selben  schüpposse 
nd  akker  geben  wir  den  egenanten  frowen  und  ir  nachkomen  vür 
igen  von  uns  und  unsem  erben  frilich  ze  niesenne  und  trüwenclich 
)  besetzenne  und  ze  entsetzenne  ane  menliches  Widerrede  mit  holtz, 
lit  velde,  mit  wunne,  mit  weide,  mit  stege,  und  mit  aller  ehafti 
nd  rechte  so  dar  zu  h6ret  oder  gehSren  mag,  und  setzen  si  und  ir 
ichkomen  in  nutzlich  gewer  und  entziehen  uns  unser  gewer  alz  wir 
ontz  bar  bracht  haben  und  an  uns  komen  ist,  ane  unser  und 
ler  unser  erben  Widerrede.  Wir  entziehen  uns  &ch  an  disem  brief 
m  uns  und  unsem  erben  aller  vorder  und  ansprach  so  wir  oder 
Bser  erben  oder  ieman  von  unser  oder  unser  erben  wegen  an  die 
Kgeschriben  schüpposse  und  akker  gehan  mSchten  suchen  oder  ge- 
tanen wider  die  vorgenanten  frowen  und  ir  nachkomen  mit  dekeim 
seilte  oder  mit  dekeinen  vunden  geschribnen  oder  ungeschribnen  vor 
MUichem  oder  weltlichem  gericht.  Wir  lob^n  6ch  an  disem  brief 
QU  uns  und  unsern  erben  recht  weren  ze  sinne  an  geistlichem  und 
A  wdtlicheni  gericht  der'  obgeschriben  schüpposse  und  akker 
or  eigen  und  an  allen  den  stetten  da  die  vorgenanten  frowen  und 
r  nachkomen  werschaft^  bedürfen  und  notdurftig  werdent.  Und  har 
unbe  daz  dirre  vorgenant  k&f  war  si  und  stet  belibe  mit  sinen  ge- 
ii^[en  nu  und  hienach,  so  haben  wir  die  vorgenanten  Claus  und 
^ohans  gebetten  den  erberen  man  Gerung  von  Altwise  Schultheis  ze 
4iitzlmrg  und  Rudolf  von  Wicken  Schultheis  ze  Arowe,  daz  si  iru 
ageaigelü  gehencket  hant  an  disen  brief  vur  uns  und  unser  erben ,  wan 
rir  eigner  ingesigel  nicht  enhaben,  ze  einem  offenen  Urkunde  aller 
er  dingen  so  da  vorgeschriben  stat.  Daz  wir  der  selbe  Gerung  von 
iltwise  und  Rudolf  von  Wicken  haben  getan  dur  ir  bet  willen  alz 
V  veriechen  an  disem  brief. 

Der  geben  wart  an  der  nechsten  mitwochen    nach  dez  heiligen 

raees  tag  ze  herbst  do  man  zalt  von  gotes  geburt  drüzehenhundert 

od  vierzig  jar  dar  nach  im  nünden  jar. 

S.  h. 

*  der  steht  zweimal.    ^  Hs,  verschalt« 


M 


68  [13M.  Dil 

72.  Herzog  Albrecbt  von  Oestreich  verleiht  dem  Johannes  von  Seon 

von  Aarau  die  Hofstatt  zu  8uhr.    Wien  1350  Deoember  19. 

Wir  Albrecht  von  gotee  gnaden  hertzog  ze  Osterricb,  ze  St«jr 
und  ze  Kemden  tun  chund,  daz  |  uns  unser  getruwer  Johans  tob 
Rinach  hat  aufgesant  mit  seinem  brief  die  hofstat  gelegen  |  ze  Sftn, 
die  man  nennet  di  alt  mulstat,  die  von  uns  zelehen  ist  und  pat  nni^ 
daz  I  wir  diselben  hofstat  Hhen  unserm  getruwen  Johans  von  San 
purger  ze  ArSwe,  wan  er  im  die  verchouft  hat.  Das  haben  wir  g^ 
tan  und  haben  dem  vorgenanten  Johans  von  Seon  und  seinen  ertwa 
diselben  hofstat  und  swaz  dartzü  gehört  gelihen  und  leihen  euch  swv 
wir  in  zerecht  daran  leihen  suUen,  also  daz  si  uns  und  nnsem  erbei 
die  vorgenant  hofstat  ierlich  verdienen  als  ez  von  alter  hercbonNt 
ist,  mit  urchftnd  ditz  briefs. 

Geben  ze  Wienn  an  sftnntag  vor  sand  Thomas  tag  nach  Ohriit 
gepurd  dreutzehen  hundert  iar  dar  nach  in  dem  fumftekisten  iar. 

Siegel  abgefallen. 

73.  Margret  von  Kienberff  verkauft  dem  Peter  Volmar  von  AaiM  10 

Stück  Kernen  Geldes  und  10  Hühner  j&hrUchen  Zinses  am  IIO 
Florentinergulden.    Aarau  1351  August  5. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  h&rent  lesen  vergiA 
ich  Rudolf  von  Wikon  Schultheis  ze  Arowe,  daz  für  mich  kam  to 
ich  ingericht  sas  in  der  selben  stat  |  ze  Arowe  fro  Margrete  von  Kin- 
berg,  her  üolrichs  s&ligen  von  Kienberg  elichü  wirtene  mit  her 
Heinriehen  von  Küngstein  ritter  ir  wissenthafter  vokt  und  |  offnot  di 
mit  fursprechon,  daz  si  ze  koffend  geben  hat  recht  und  redlich  dem 
erljeren  manne  Peter  Volmar  eini  burger  ze  Arowe  und  sinen  erben  | 
zehen  stuk  kernen  geltes  und  zehon  hünrn,  die  ir  rechtu  widerlegoog 
gewesen  sind  von  doni  w)rgenant<'n  her  Uolrichen  von  Kienberg  ir  elichea 
manne,  die  gelegen  sint  ze  nidern  Aerli8})ach  und  ze  obem  Aerlispach 
und  ze  Egliswilo  in  den  b/inuen,  der  Katherine  von  Wintersingeo 
buwet  ein  schübeis,  gilt  dni  stuk  kernen  und  zwei  herbsthiünm  und 
ein  vasenachthün,  und  .l&nni  Strustler  och  ein  schübeis,  gilt  vier 
stuck  kernen  und  dru  herbsthünni  und  ein  vasenachthün,  und  eil 
schübeis  heisset  Rüdins  Notklogers  gut,  ist  noch  nit  verlüh^,  d» 
giltet  drü  stuk  kernen  und  zwei  herbsthunrn  und  ein  vasenachthAn. 
Und  hat  im  und  sinen  erlK?n  daz  vorgenant  gut  gelten  für  lidig  eigen 
umb  zehen  und  hundert  guldin  guter  und  gen&nier  Florentiner  mit 
voller  gewigde,  der  ich  vorgenante  fro  Margarete  von  Kienberg  ganii" 
lieh  gewert  bin  und  in  minen  redlichen  nutz  komen  sint  und  han 
och  im  und  sinen  erben  die  vorgenant  zehen  stuk  kernen  geltes  und  zehCB 
h&nm  uf  geben  imd  gevertigot  ze  Arowe  vor  gericht  als  urteil  dar 
umb  geben  wert  und  als  recht  ist  mit  wunne,  mit  weide,  mit  holU» 
mit  velde,  mit  aker,  mit  matten  und  mit  aller  ehafti  so  dar  sA  ge^ 
h6ret,  und  enziche  mich  och  mit  disem  brief  aller  der  reehtung,  80 


ßl]  69 

h  ald  min  erbon  an  dem  vorgenant  gut  gehept  hahint  und  setz  den  vor- 
iunien  Peter  Volmar  und  sin  erbon  in  nutzlich  gewer  und  süllent 
.^h  ich  und  min  erbon  sin  und  siuer  erbon  des  weren  sin  wa  si  sin 
mer  notdürftig  wurdent  an  geistlichem  oder  an  weltlichem*  gericht. 
h  Jacob  von  Kienberg  der  vorgenanten  fro  Margareten  von  Kienberg 
icber  sun  vergicb  och  an  disen  brief,  daz  der  kof  umb  die  vorge- 
int  zehen  stuk  kernen  geltz  und  zeben  hünm  mit  minem  guten 
illen  und  wissend  beschehen  ist  und  enziche  mich  och  mit  disem 
rief  aller  der  rechtung  so  ich  an  dem  vorgenanten  gut  gehept  han 
Id  noch  gewinnen  mSchte  und  sol  och  des  vorgenanten  Peters  Vol- 
nn  und  öner  erben  wer  sin  umb  daz  genante  g&t,  wa  si  sin  iemer 
loid&rftig  wurdint  an  geistlichem  oder  an  weltlichem  gericht.  Und 
■r  nmb  ze  einer  merre  Sicherheit  alles  des  hie  vorgeschriben  stat, 
fOB  ich  obgenanter  Heinrich  von  Kungstein  ritter,  der  dikbenempten 
ro  Margareten  von  Kienberg  wissenthaftcr  vokt  bin,  so  han  ich  min 
flgeogel  in  vc^^  wise  gehenket  an  disen  brief.  Und  won  dis  alles 
ror  uns  ze  Arowe  in  gericht  beschehen  ist,  so  habent  wir  och  unser 
Me  insigel  ze  einer  best&tung  gehenket  an  disen  brief.  Ich  vorge- 
HDter  Jacob  von  Kienberg  han  och  ze  einer  merre  Sicherheit  alles 
b  hie  vor   von   mir   gescriben   stat  min  insigel  gehenket  an  disen 

NlBf. 

Der   geben   ist  ze  Arowe  in  der  stat  do  man  zalte  von  gottes 

IBbuii  dxTUEehenhundert  jar  in  dem  ein  und  fünfzegosten  jare  an  dem 

jchstcn  fiitag  vor  sant  Laurencientag. 

S.  h. 

•  Ha.  veltiichem. 

74.  Johannes  von  Bfittikon,  iiector  der  Kirche  von  Suhr,  bestätigt  die 
Or&ndang  und  Dotierung  eine«  Altars  in  der  Kirche  zu  Aarau 
dnrdi  Margaretha  und  Anna  von  Kienberg.  1351  September  2. 

Noa  Johannes  de  Buttikon  rector  ecclesie  in  Suro  Constantiensis 

focasis  ad   omnium    quorum  interest  ac   intererit  noticiam    tenore 

rasentimn  cupimus  pervenire,   quod  cum  bone  memorie  Margaretha 

i  Kieabei^   de   salute   anime   sue  |  provide   cogitans    ac  salubriter 

unadvertens  illud  apostoli  dicentis,  quod  omnes  stabimus   ante  tri- 

nnal  Christi  recepturi  prout  in  corpore  gessimus  sive  bonum  fuerit 

ife  malum  et  propter  hoc  oportet  nos  diem  messionis  extreme  mise-| 

iooidie  qperibus  prevenire   ac  etemorum   intuitu  Seminare  in  terris, 

Bod   reddente  domino   cum   multiplicatu   6:uctu  in  celis  recolligere 

ihamaa  firmam  spem  fiduciamque  tenentes,  quod  qui  parte  seminat 

via  ei  metet  et  qui  seminat  |  in  benedictionibus,  in  benedictionibus 

metet   vitam   etemam,  prudenter    etiam   considerans   et  attendens 

dem  Margaretha,  quod  opus  bonum  et  nobile  deoque  placidum  et 

eepium  pie  perficimus  dum  hüs  quos  conununis  fatalitatis  lex  segre- 

i  ab   bac  vita  pro  suis  abluendis  reatibus  et  etema  beatitudine 

tinenda  demodnamm  nostrarum  largitionibus  subsidium  inpertimur, 


70  [m 

preinissorum  in    quam  i\ys&  quondam   Margaretha   pya  conäideratkm 
mota  pro   sue   necnon   progenitorum  suomm   animanun   remedio  ae 
saluüs  memoria  sempitema  consensu  et  voluntate  pro  tunc  herednm 
suomm  expresse  intervenientibus  prout  ad  nos  perduxit  iestimoniom 
fidedignum,    iu   ultima    sua    voluntate  pro  augmento   cultus  dim 
ac    fnndacione   et    dotacione    unins   altaris   et  prebende   in    ecdfl^i 
parrochiali    oppidi   in    Arowe  edificandi   et   construendi  de  novo  ob 
honorem  sancte  et  individue  trinitatis  ac  beate  Marie  Magdalena  do- 
naverit,    deputaverit  et  l^verit   bona   et  redditos  inf rascriptos :  et 
primo  domum  suam  sitam  in  oppido  Aröwe  antedicto  juxta  domnm 
dicti   Tachnagel.      Item   redditus  annuos   quinque    modiorum  tritiä 
solvendos  et  levandos  singulis  annis   de  et  super  domo  Conradi  de 
Scafnsa  sita  in  prefato  oppido  juxta  domum  Johannis  Ar6we  et  quem 
ideni  Conradus  comparavit  a  Johanne  Styeber.    Item  redditus  qxünqai 
modiorum  tritici   de  et  super   domo  Nicolai   dicti  Zender  siiä  juzii 
domum  predictam.     Item  redditus  quinque  modiorum  tritici  de  bona 
suis  sitis  in  bannis  villarum  Erlispach  et  EdLswile,  que  bona  cdimt 
Johannes    Walther   et   Heinrich  Inihof.     Dictaque  Margaretha  iproA 
deo    placuit  viam   universe   camis   ingressa  Anna  de  Kienberg  soior 
einsdem  Margarethe  ac  heres  proximior  eiusdem  ratificans  omnia  snpn- 
dicta   ac   ipsa  salutemque   anime  sue   pie    ac   salubriter   considerans 
et  attendens  pro  augmento  suprascripte  prebende   de  et  super  omm- 
bus  et  singulis  suis  bouis  mobilibus  et  immobilibus  ubicumque  loco- 
rum  sitis  et  iiuomodolibet  nuncuj-Kitis  donaverit,  legaverit   et  depnti-  ] 
verit  vigijiti  marcas  argnnti  puri  et  legalis  ponderis  Basiliensis,  voleni  r 
et  ordinans,    ([uod   i{>sa   Anna   sublata    de  incdio   dicte  viginti  maroe 
argen ti   de   prefatLs   suis  bonis    pro  augmento  prebende  memorate  et  ' 
pro  redditibus  i)cq)etuis  coniparandis  recipiantur  princijialiter  et  sol- 
vantur    coniradictione    liereduni    suorum    quorumcumque    aliqualiter 
non  obstante.    Pi-efata  ociani  Anna  absolute  et  libore  donaverit,  lega- 
verit   et    deputaverit    predicto  aliari   domos  suas  sitas  in    ioeo  dicti 
Am  Stade  proi)e  prefatum  oppidum  Arowe  cum  ortis,  pratis,  pomeriis 
et  agris    sitis   apud    prefatits    domos   in  loco  dicto  Am  Stade.     Item 
ortum  sive  iwmeriuni  situm  in  loco  in  der  Gassen  juxta  ortum  Pctri 
V61mis   volens   expresse   et   ordinaus ,   quod    exnunc   directum  doim- 
nium    bonorum    per    ipsam    Annam    altari    prelibato   ut    premittitur 
collatorum   ad    idem   altare   i)enitus  sit    translatum   ipsai^ue   demedio 
sublata  ad   idem   altare   dictorum    bonorum  ac  omnium  premissorum 
eciam    utile    dominium   totaliter  transeat   cum   effoctu   et  int^raliter 
devolvatiir.     Premissisquo(iue   sie   peractis  Anna  suprascripta  bona  et 
redditus    prelibatos  et    per  ijjsam    ac  dictani  quondam  sororem  suam 
pro  fundacione  et  dotacione  altaris  et  prebende  de  quibus  premittitur 
deputAtos  ad    manns  nostras   tamquani    rectoris   ecclesie    prelibate  ac 
vice  et   nomine  omnium  (Quorum  interest  ac  interesse  poterit  in  fu- 
turum et  specialiter  ut  voluntates  et  ordinaciones  suprascripte  efifoc- 


11  71 

1  debitain  coosequantur  absolute  et  libere  resignarit  oraniaque  sna 
la  mobilia  et  immobilia  pro  viginti  marcis  argenti  ypothecaverit 
obligaverit  antedictis  nosque  sibi  bona  et  redditos  memoratos  re- 
iTerimus  quo  snpra  nomine  pro  anntio  oensu  unins  libre  cere  sol- 
de  ad  candelam  elevationis  corporis  Jheea  Christi  in  ecclesia  me- 
niia  habendos  et  tenendos  dunitaxat  pro  tempore  vite  sue.  Ita 
id  eadem  Anna  de  medio  sablata  ad  usum  ad  quem  sunt  ut  pre- 
Ütor  deputati  ac  deputata  absolute  et  libere  revertantur  ac  eciam 
olvantar  et  de  cetero  permaneant  inconcusse.  Prefataquoque  Anna 
ns  sapplicaverit  humiliter  et  instanter  quatenus  dotationem  et  fun* 
ionem  altaris  et  prebende  suprascriptomm  ita  quod  insequentibus 
nibuB  et  srnguHs  yacacionibus  eiusdem  altaris  et  prebende  jt^spa- 
natus  et  presentandi  seu  instituendi  capellanum  ad  dictum  altare 
i  in  eodem  ad  rectorem  ipsius  ecclesie  in  Ar6we  debeat  perpetuo 
iinere  contradictione  quarumlibet  non  obstante  tamquam  is  cuius 
erest  admittere  et  concedere  dignaremur.  Nos  eiusdem  Anna  pre- 
08  annuentes  premissa  omnia  et  singula  admisimus,  ratificavimus 
approbavimus ,  ratificamus,  approbamus  et  quantum  in  nobis  est 
icedimus  per  presentes  salva  condicione  suprascripta  et  aliis  con- 
ionibtis  snbnotatis :  primo  videlicet  quod  omnis  sacerdos  vel  capella- 
B  dicti  altaris  qui  pro  tempore  fuerit  tantum  debet  recipere  et 
inere  pro  se  terciam  partera  oblacionum,  sacriiiciorum  et  secretalium 
)i  qualitercumque  eiusdem  altaris  intuitu  oblatorum,  reliquas  vero 
as  partes  incurato  prefate  ecclesie  in  ArSwe  tradere  et  assignare 
bet  ac  fideliter  presentare  sub  debito  juramenti  per  ipsum  capella- 
m  tempore  sue  institucionis  super  hoc  specialiter  et  corporaliter 
stiti  et  prestandi.  Item  quod  idem  capellanus  qui  pro  tempore 
srit  incurato  suprascripto  propter  negocia  rectoris  eiusdem  ecclesie 
[  eciam  sua  propria  legitime  impedito  ipsum  incuratum  interdum 
pplendo  vices  suas  ac  subditis  ministrando  ecclesiastica  sacramenta 
D  tarnen  ut  sodus  sub  debito  fidei  per  ipsum  eciam  hoc  super 
xnaliter  prestite  et  prestande  debeat  supportare.  Item  quod  idem 
iipellanus  qui  pro  tempore  fuerit  omnibus  horis  canonicis  et  missis 

dicta  ecclesia  celebrandis  et  specialiter  illis  que  cum  nota  celebran- 
r  sine  dolo  et  fraude  debeat  interesse  et  hoc  promittat  eciam  sue 
{titationis  tempore  bona  fide.  Item  quod  dictus  capellanus  in  pre- 
io  800  altari  missam  non  debeat  celebrare  nisi  postquam  offertorium 

maiori  alteri  memorate  ecclesie  in  Aröwe  cantatum  fuerit  sive 
him  nisi  hoc  procederet  de  ipsius  incurati  seu  plebani  licencia 
iciali.  Item  quod  idem  capellanus  tres  missas  in  dicto  altari  omni 
itimana  cessante  impedimento  legitime  videlicet  feria  secunda  unam, 
ia  quarta  nnam  et  feria  sexta  vel  sabbato  unam  celebret  dolo  et 
ide  penitos  circumscriptis  et  hoc  eciam  promittat  sue  institu- 
tis  tempore  bona  fide.  Et  ut  premissa  rata  firma  et  perpetua 
laoerent,  supplicavit  Anna  sepedicta  suppliciter  et  instanter  nobis 


72 


[1»1 


necnon  sapieutibus  et  discreüs  .  .  scalteto  et  .  .  consuUbus  oppidi 
in  Arowe  quatenus  nos  et  ipsi  nostra  sigiila  veUemns  pendere  ad 
presentes.  Unde  nos  in  testimonium  evldens  omniom  premiasomm 
sab  appensione  sigilli  nostri  presentes  litteras  fecimas  Gommmiiri. 
Nosquoque  .  .  scultetus  et  .  .  consules  oppidi  antedicti  sigilhim 
eiusdem  nostri  oppidi  eciam  pendi  fecimus  ad  presentee  in  manu 
testimonium  omnium  preniissornm  supplicantes  com  hoc  humiliiflr 
et  devote  reverendo  in  Christo  patri  ac  domino  nostro  domino  üoirioo 
dei  gracia  episcopo  Constanciensi,  quatenus  et  ipse  omnia  et  siiigula 
suprascripta  dignetur  sua  aactoritate  ordinaria  confirmare. 

Datum  anno  domini  millesimo  trecentesimo  quinqnagesimo  primo 
feria^sexta  ante  festum  naüvitatis  beate  Marie  virginis  gloriose. 

Siegel  des  J.  v.  Bflttikon  und  der  Stadt  Aarau  hängeu. 

75.  Herzog  Albrecht  von  Oestreich  bestätigt  die  Errichtung  und  Do* 

tation  eines  Altars  in  der  Kirche  zu  Aarau.    Königsfeldea  1351 
Oktober  4. 

Nos  AIbi*echt  dei  gracia  dux  Austrie,  Styrie  et  Karin tbie  pro- 
fitemur  et  constore  cupimus  universis  |  ,  quod  nobis  ex  parte  hono- 
rabilis  Anne  de  Kyenberg  extitit  humiJiter  supplicatuui,  ut  cum  ip» 
de  I  boni.s  a  deo  sibi  coUatis  et  de  rebus  eciam  sororis  sue  quoDdam 
Margarete  de  Kyen1>erg  novum  |  altare  in  ecclesia  in  Aräw  filiaii 
paiTot'biali.s  t'crlesie  in  Sure  Constancienis  diocesis  cuius  juspatronatiu 
nobis  i»eriinet  ilevoeiüiiLs  motu  fuudaverit  et  perpetuam  prebendam 
unius  sucerdotis  in  eodeni  alüu'i  dotavent  dilecti  nostri  Johannis  de 
Butykun  rcctoris  dicte  parrocbialis  occlesie  in  Sure  pro  se  et  eadem 
ecclesia  sua  s[)ecialiter  accendente  consensu  eidem  fundacioui  et  dota- 
cioni  benignius  annuere  dignaremur.  Nos  huiusuiodi  supplicacionibus 
tum  raeiunibilibus  quam  devotLs  favorabiliter  inelinati  fundacionem 
et  dotacioncm  eandcm  ratam  habemus  et  gratam  et  iuxta  continen- 
ciain  littei-arum,  quus  antedictus  rector  in  Sure  »uper  eo  tradidit, 
consensum  nostrum  adhibuimus  et  prcsentibus  adhil)emus. 

Datum  in  Camporegis  4  non&s  octobris  anno  domini  1300  quin- 
quagesimo  primo. 

S.  h- 

76.  Ht.Tzog   Albrecht   von    (.)eotrcich   erlaubt   den    Klotitterfrauen  der 

Saranung  in  Aarau,  dafS  dio  Ka))elle,  welche  sie  auf  ihrer 
Hofstatt  erbaut  halK?n,  g<!weiht  werden  mag.  Könisrsfelden 
i:i51  Oktober  lü. 

Wir  Albrecht  von  gotcs  gnaden  hcrtzog  ze  Oosterrich,  ze  Steyr 
und  ze  Keniden  tun  |  chunt,  daz  wir  von  sundem  gnaden  günt  haben 
und  giinnen  owch  mit  disem  brief  |  ,  daz  die  chapelle,  die  die  geist- 
lichen chlostervrown  die  priorinn  und  der  |  convent  der  samnung  u 


ii.  1352]  73 

-ow  gebowen  hant,  uf  irr  hofstat,  gewihet  mag  werden  und  daz  si 
r  iime  gotes  dienst  hegen  und  haben ,  also  daz  ez  der  lewtkylicben 
adbs  se  Arow,  di  wir  ze  leihen  haben  unschediicb  sei  an  allen 
IQ  nutzen  und  rechten  mit  ürchond  ditz  brifs. 

Der  geben  ist  ze  Konigsfelden  an  sand  Gallen  tag  nach  Kristes 
ibArd  drewtsftehen  hundert  iar  darnach  in  dem  ains  und  fumf- 
ikstem  jar. 

S.  h. 
Copialbnch  p.  181. 

77.  KOnigsfelden  1351  November  21.   (Mentag  vor  s.  Katherinen  tag). 

Die  Brüder  Kitter  Heinrich  von  Kienberg  genannt  von  Kting- 
ein,  Burkart  uiid  Wernher  von  Kienberg  von  KUngstein,  Edelknechte, 
itter  Jacob  von  Kienberg  und  Hartmann  von  Kienberg  sein  Bruder, 
e  Gebruder  Dlrich,  Hermann  und  Nikiaus  von  Kienberg,  Edelknechte, 
*rkanfen  mit  Zustimmung  ihres  Lehenherren  Herzog  Albrecht  von 
esireich  an  das  Kloster  Königsfelden  um  825  Florentinergulden  ver- 
ihiedene  Rechte  und  Gefälle  zu  Erlisbach. 

Zeugen:  der  edel  herre  Graf  Ymer  von  Strasberg,  dar  nach  die 
bem  herren  brüder  Peter  Stofflen,  comentür  ze  Tannenfels  des 
otfichen  ordens  und  her  Hug  von  Gütenburg  ein  fryer  herre,  her 
einrieb  von  Rinach  ritter,  horr  Wernher  der  Truchsäss  von  Rin- 
tUen,  thümherre  uff  der  stift  zc  Hinfelden,  her  Johans  kilcherre  ze 
mctt  8terien,  Claus  von  Holdren,  burger  ze  Aröw. 

Kegler:  die  Verkäufer. 

Copie  auf  Papier  aus  dem  XV.  Jahrhundert. 

78.  Rudolf  Roraffe  von  Aarau  übergibt  seinem  Sohne  Lütin  einige 

Güter.    1352  Februar  1. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  hArent  lesen  vergich  ich 
iödolf  von  Wikon  schultheisse  ze  Arowe,  daz  für  mich  kam  do  ich 
t  gerijcht  sas  in  der  selben  stat  ze  Arowe  Rudolf  Roraffe  burger  ze 
iTOwe  und  offhot  mit  fürsprechen,  daz  er  LüUn  sinem  sune  geben 
^olte  I  ein  aker,  gelegen  ze  Lentzburg  bi  der  müli,  der  Rogglins  des 
lutz  wilent  waz,  giltet  järlich  fünf  viertal  kernen  und  ein  müt  kemj- 
3  geltz  ab  einer  halben  schübbeis,  gelegen  ze  Huntzlinswile,  die  Rü- 
oUs  Wirts  buwet,  und  zwene  müt  kernen  geltz  ab  einer  schübbeis 
*'  Sibeotzriedem  gelegen,  die  Waldnerin  von  Schafhusen  buwet,  und 
reinzig  pfunt  guter  und  gnämer  pfennig  Zofinger  müntz  ab  sinem 
ue  da  er  inne  wonend  ist ,  daz  einhalb  stosset  an  Cüntzins  Zeigers 
ts  und  anderhalp  an  Cestlinen  hus.  Und  bat  zervarenne  an  einer 
teil,  wie  er  daz  vorgenant  gut  geben  mScht  Lütin  sinem  sune, 
I  recht  were,  dar  umb  fragt  ich,  do  wart  erteilet  mit  gesamnoter 


74  [IS5? 

urteil,  daz  er  sich  des  obgenanlen  gütz  alles  enzihen  soll  in  min 
haut  des  obgenanten  schultheissen.  Do  enzecb  sieb  der  vorgenante 
RAdolf  Roraf  des  obgenanten  gütz  alles  in  min  hant  des  vorgoianteii 
scbultheissen,  also  daz  icb  es  vertgoti  dem  voi^nonten  Lntin  sinem 
sune  in  sin  hant.  Dar  nach  do  vertgot  ich  daz  vorgenant  gut  alks 
dem  Yorgenanten  Lütin  sinem  sune  in  sin  hant  mit  aller  gewarsimi 
Worte  und  werche  so  dar  z&  gehorte  oder  geh&ren  mochte.  Dar 
nach  wart  aber  do  vor  mir  erteilet,  daz  du  vorgenante  gäbe  nnd 
vertegunge  beschehen  were  also  daz  es  kraft  solti  han  nu  und  hie 
nach  an  gev&rde.  Und  har  umb  won  dis  alles  geschehen  ist  vor 
mir  in  gericht ,  so  han  ich  obgenanter  Schultheis  durch  bette  des 
vorgenanten  Rudolfs  Roraffon  min  insigel  ze  einer  merre  bestetong 
gehenket  an  disen  brief. 

Der  geben  ist  ze  Arowe  in  der  stat  nach  gotz  gebürte  druzehen- 
hundert  jar  und  in  dem  zwei  und  fünfzegosten  jare  an  unser  frowen 
abent  ze  Hechtmisz. 

Hie  bi  warent:  Johans  von  Seon,  Wernher  Zürcher,  Nicisos 
vom  Holder,  burger  ze  Arowe  und  ander  erber  lüte. 

S.  h. 

78.*  Aufnahme  der  Klosterfraaen  zu  Königsfelden  in  das  BQrgerrecht 
der  Stadt  Aarau.    Königsfelden  12o2  August  27. 

Wir  der  .  .  schultbeisze  und  der  .  .  rat  und  die  burger  ge- 
meiulich  ze  Arow  tun  kunt  allen  den  die  disen  brief  |  ansechent  oder 
hörent  lesen  nu  oder  hie  nach,  das  wir  die  hoch  erbomen  unser 
gnedigen  frowen  fron  Agnesen  |  wilent  küngin  ze  Ungern  und  die 
erwirdigen  frowen  die  .  .  eptischin  und  daz  kloster  ze  Küngsvelt, 
den  I  lutpriester  und  den  meiger  ze  Ernlispach,  die  nu  sint  oder  hie 
nach  da  werdent,  ze  bürgern  empfangen  haben  von  geheiszes  wegen 
ünsers  gnedigen  herren  herzog  Albrechtes  mit  dien  gedingen,  daz 
uns  die  vorgenanten  eptischin,  du  denne  ist,  von  des  klosters  wegen 
ierlich  geben  sol  ze  saut  Martis  tag  fünf  Schillinge  phenningon  Zo- 
vinger  müntze  für  stüre  und  für  alle  dienste,  und  süllen  da  mit  ir 
aller  burkrecht  verstüret  und  berichtet  sin  beide  der  vorgenanten 
unser  frowen  der  königin,  des  klosters,  des  lütpriesters  und  des 
meigers,  und  süllen  inen  allen  genieinlich  noch  ir  ieklichem  in  son* 
ders  nüt  fürbas  uflegen  noch  muten  in  keinen  weg,  des  wir  ver- 
iec'hen  mit  disem  briefe.  Ouch  geloben  wir  inen  allen  gemeinlicl) 
und  ieklichem  in  sunders  ze  helfende  imd  ze  ratende  ze  allen  iren 
Sachen,  noten  und  dürften  mit  gantzen  trüwen,  als  wir  unsem  bor- 
gern  von  rechte  behulfen  sin  süllen  ane  alle  Widerrede  und  ane  all( 
geverde.  Und  des  ze  einem  waren  oflfenen  Urkunde  so  geben  wii 
inen  disen  brief  offen  besigelt  mit  unser  stat  ingesigel. 

Der  geben   wart  ze  Küngsvelt  des  iares  do  von  gottes  gebürt( 


\m  75 

waren  druzechen   hundert    und   fünfzig  iar  dar  nach  in  dem  andern 
iare  an  dem  nechsten  mentag  vor  sant  Pelagyen  tag. 

Siegel  von  Aarau  hängt. 

Staataarchiv  Aarau,  Könissfelden  nr.  245 ;  abgedruckt  (ungenau  nach 
einer  Copie)  Argovia  V,  p.  119  f. 

▼gl.  C.  Brunner,  Königsfeldens  Schick.sale  aus  seinem  Urkundenschatze. 
FeaUcDrifb  zur  Feier  des  aVI.  Jahrestages  der  hist.  Gesellschaft  des  Kan- 
tons Aargau  1875.  Druck  von  H.  R.  Sauerländer  in  Aarau.  8°  SS.  37, 
p.  25,  Anmerkung  49. 

79.  Otto  von  Rinegg,  bischöflich  Coustanzischer  General vikar,  be- 
stätigt die  Gründung  und  Dotierung  eines  Aliars  in  der  Kirche 
zu  Aarau  und  ernennt  Nikiaus  Schreiber  zum  Caplan«  Constanz 
1352  September  10. 

Otto  de  Hinegg  vicarius  reverendi  in  Christo  patris  domini  electi 
et  confirmati*  ecclesie  Constanciensis  in  spiritualibus  et  temporalibus 
[generalis  universis  Christi  fidelibus  ad  quos  presentes  littere  perve- 
nerint  et  specialiter  decano  in  Steifen  salutem  et  sinceram  in  |  do- 
mino  caritatem.  Cum  Anna  de  Kienberg  ducta  pie  intencionis  pro- 
posito  ob  remedium  et  salutem  anime  sue  et  quondam  Margarethe  { 
5ororis  sue  et  aliorum  progenitorum  suorum  animarum  de  propriis 
suis  focultatihus  de  novo  altare  in  honore  sancte  et  individue  trini- 
tatig  ac  sancte  Mariemagdnlene  in  ccclesia  in  Arow  Constanciensis 
djrocesis  de  consensu  illustris  principis  domini  Alberti  ducis  Austrie 
patroni  ecclesie  parrochialis  in  Sure,  cuius  filia  est  ecclesia  in  Arow 
predicta,  et  honorabilis  viri  Johanuis  de  Büttikon  rectoris  ecclesie  in 
Sare  predicte  erexerit  et  construxerit  ac  idem  altare  redditibus  suffi- 
cientibus  pro  congrua  sustentatione  unius  sacerdotis,  qui  imperpetuum 
idem  altare  inofßciet,  sub  certis  condicionibus  congruis  et  rationabi- 
libos  dotaverit  prout  premissa  onmia  in  litteris  seu  instrumentis  pa- 
tentibus  et  sigillis  horum  quorum  interest  pendentibus  sigillatis  plenius 
vidimuB  contineri  nobisque  prefata  Anna  humiliter  et  devote  suppli- 
caverit,  ut  predicte  fundacioni  et  dotacioni  consensum  nostrum  ordi- 
narium  adhibere  ipsasque  auctoritate  nostra  ordinaria  confirmare  digna- 
remnr.  Nos  preamandum  cultum  divinum  nostris  temporibus  augeri 
capieotes,  quia  inspectis  diligenter  litteris  super  dicta  dotacione  con- 
feciis  et  sigillis  prefati  rectoris  ac  sculteti  et  civium  oppidi  in  Arow 
psodentibus  sigillatis  invenimus  dictas  erectionem.  fundacionem  et  do- 
tadonem  rite  et  legitime  fore  peractas  et  sacerdotem,  qui  ad  dictum 
*ltare  institutus  fuerit,  congrue  sustentari  posse  de  redditibus  ipsi 
i^tari  ^yplicatis  et  unitis.  Idcirco  prefatis  fundacioni  et  dotacioni  con- 
^eosom  nostrum  ordinarium  adhibentes  ipsas  cum  omnibus  articulis 
et  condicionibus  in  predictis  litteris  dotacionis  contentis  tamquam  ra- 
cionahilibos  et  iuri  consonis  auctoritate  nostra  ordinaria  presentibus 
^D  nomine  domini  confinnamus  et  Nycolaum  Schriber  de  Arow  sacer- 
dotem nobis  per  dictam  Annam  dotantem,    ad    quam    iuspresentandi 


76 

ipdos  altaris  ad  preseos  dinoscitnr  pertinere,  ad  ipsum  altar 
primo  cappellano  prenentatum  de  dicto  altari  investivimos  et 
presencium  investimuä  sine  omni  tarnen  preiudicio  eccksie  parro 
sapradicte,  mandantes  tibi  decano  supradicto  qoatenns  ipanm  Nie 
in  possessioneni  dicti  altaris  iariuni  et  pertinentianun  tms  dnca 
poralem,  fociens  illios  debitores  eidem  de  redditibus  proventibus  e 
bu8  suis  aniyersis  integre  responderi. 

Datum  Constancie  anno   domini    millesimo  350  secundo  i 
septembris  indictione  quinta. 

S.  h.  Bohön  erhalten. 

*  et  conßrmati  int  zweimal  geachrieben. 

80.  Mechthilt  Ströiriii  Priorin  und  der  Convent  des  Klosters  am  < 
bach  in  Zürich  verkaufen  dem  Johann  Züricher  von  Aa: 
sieben  Pfund  Zürcher  Pfenning  eine  Qülte  vom  zehen  8c 
Zürcher  Pfenning.    Zürich  1H53  December  30. 

Allen  die  disen  brief  sehent  oder  hfirent  leeen  künden  wir  s 
Mechthilt  Stroirin  priorin  und  der  convent  gemeinlich  |  desc 
an  Oetembach  in  der  stat  Zürich  predier  ordens  in  Gostentzer  1 
und  yeriehen  offenlich  für  uns  und  für  |  alle  unser  nachkomei 
wir  die  zehen  Schilling  Züricher  pfenning  jerlicher  gülte  nf  den  { 
die  gelegen  sint  ze  Aröwe  |  zwischent  Johans  Zürichers  und  de 
liSwen  garten,  mit  allem  dem  rechte  so  zu  den  egeseiten  sehen  sc 
geltz  geh5ret,  ze  kuffenne  geben  haben  recht  und  redelich  dem 
Johans  Züricher  und  sinen  erben  umb  siben  pfunt  Züricher  pfe 
dero  wir  gantzlich  von  im  gewert  sin  und  <!^ch  in  unsem  de 
^jeiten  conventes  nutz  komen  und  l)ewendet  sint,  und  haben  ui 
ims  und  für  alle  unser  nach  komen  die  wir  hie  zu  binden  ve 
aller  der  rechtung«  vordrung  und  ansprahe,  so  wir  nach  der 
^witen  zchen  Schilling  geltz  mit  allem  dem  rechte  so  dar  zu  g 
iemer  dekeine  wise  möchten  gewinnen  vor  geistlichen  und  vor 
liehen  gerichten.  Und  haben  och  globt  für  uns  und  für  alle 
nachkomen  der  egenanten  zehen  Schilling  jerlicher  gülte  mit 
dem  rechte  so  dar  zu  gehöret  uf  den  egeseiteu  garten  i*echto  W' 
sinne  des  egeseiten  Johans  Zürichers  burgers  ze  Ar6we  und 
erben  umb  den  vorgeseiten  köf  nach  rechte  swa  oder  swenn 
sin  bedarf  ane  alle  gcverde.  Und  hier  über  ze  einem 
Urkunde  so  haben  wir  disen  brief  für  uns  und  für  unser  nachl 
mit  unsern  der  priorin  und  des  conventes   insigeln  oflBsnlich  bc 

Dis   l>eschach    und    wart   och    dlser  brief  geben  Zürich  ai 
nehsten    mentag   nach    der    kindlin    tag   do  von  gottes  gebürt 
drüzehenhundert  und  fünfzig  jar  und  dar  nach  in  dem  drittel 

Siegel  der  Priorin  und  des  Convente«  hängen. 


tm  77 

81.  Bath  und  Schultheis  von  Aarau  erklären,  dass  der  Twing  von 
Hunzenschwil  dem  Ritter  ßerchtold  von  Rinach  sei.,  dem  Hein- 
rich SohultheiB  von  Aarau  sei.  und  deren  Kindern  gehöre.  Aarau 
1356  Mai  12. 

Allen  die  diaen  brief  sehent  oder  h&rent  lesen,  vergehen  wir  Johans 
TcnSeonschnltheis,  Johans  Stieber,  Rudolf  von  Wiggen,  Johans  |  ZAricher, 
Heioricb  Schultheis,  Peter  Vftlmi,  Hans  Fridrich  und  Heinrich  Suro 
rit  se  Arow,  OAnrat  von  Schaf  husen,  Heinrich  |  Trutman,  Uolrich 
Zeiger,  Heinrich  Berwart,  KAdolf  Bader,  Rudolf  Roraf,  Rudolf  Trienger, 
Hannch  Bobli,  Rudolf  |  Kuchiman,  Arnold  Krieg,  Johans  Brachot, 
Jacob  üebelman,  Heinrich  von  Holdem  bnrger  ze  Arow  und  sprechen 
bi  dem  eid  so  wir  getan  haben  änserm  gn&digen  herren  dem  herzogen 
Ton  Oesterrich  und  der  statt  ze  Arowe,  das  wir  für  war  wissen,  das 
der  twing  ze  Huntzliswile  ie  und  ie  gewesen  ist,  sid  wir  gedenken, 
des  vronoien  ritten  herr  Berhtolds  s&ligen  von  Rinach  und  Heinrich 
Selnütheis  p&ligen  von  Arowe  und  ir  beder  kinden  und  besatzten  und 
entttsten  mit  gerichten  und  andren  dingen  den  selben  twing  als  untz 
bir  dtt  und  gewonlich  ist  in  disen  landen.  Har  umb  ze  einem  offenn 
vfcond  der  warheit  haben  wir  der  Schultheis  und  rat  vorgenemt  unsers 
ntes  insigel  gehenkt  an  disen  brief.  Under  dem  selben  insigel  wir 
die  TorgeBchribenn  burger  von  Arow  vergehen  alle  gemeinlich  einer 
warheit  alles  des  so  vor  von  uns  gescriben  stat. 

Der  brief  ist  geben   ze  Arow   an    der  n&hsten  mitwochen  vor 

mitten  meyen  des  iares  do  nian  von  gottes  geburt  zalt  drüzehenhundert 

vnd  fdnbig  iar  dar  nach  in  dem  sechsten  jare. 

8.  h. 

Hier  erscheint  zum   ersten  mal  das  kleine  Rathssiegel  mit  der  Um- 
idurifl:  t  S.  CX)NSVLVM  .  IN  .  ARO  WA  . 

S2.  Heinrich  von  Vilmaringen,  Bürger  von  Aarau,  verkauft  au  Ni- 
colaus Schreiber,  Dekan  in  Aarau,  zwei  Mut  Kernen  Geldes  ab 
seinem  Haus  und  Hofstat  in  der  Halden  um  20  S^  10  /9  neuer 
Pfenninge,  mit  dem  Rechte  der  Ablösung.  Aarau  1350  Ok- 
tober 14. 

Allen  die  disen  brief  sehent  oder  h6rreut  lesen  künde  ich  Heinrich 
TQo  Tihnaringen  burger  ze  Arow  und  |  vergich  offenlich  für  mich 
Qod  ttda  erben,  das  ich  recht  und  redlich  ze  k6ffenn  geben  han  dem 
crtwm  I  herren  herm  Nicolaus  Scriber  techan  ze  Arow  und  sinen 
^boQ  ob  er  enw&r  zwein  müt  kernen  |  geltes  ab  minem  hus  und  hofi- 
itttt  gelegen  ze  Arow  in  der  Haldun  zwüschent  Ueli  Smitz  und  Göl- 
te hnser,  i&rlich  an  sant  Martis  tag  ze  werenn  unverzogenlich,  umb 
tweinzig  phunt  und  zehen  Schilling  nüwer  pfenniug,  der  ich  gantzlieh 
S^ert  bin.  Die  selben  zwein  müt  kernen  geltes  han  ich  dem  ob« 
S^ribnen  her  Nicolaus  Scriber  techan  ze  Arow  gevertgot  mit  Johans 
TOQ  Seon  band  Schultheis  ze  Arow,  doch  mit  solioher  bescheidenheit, 
^Qne  ich  oder  min  erben  ob  ich  enw&r  dem  obgenanden  hern  Ni- 
Scriber  oder  sinen  erben  ob  er  enw&r  koffe  zwein  mül  kernen 


78 

geltes  uff  gütern,  da  er  des  kernen  geltes  als  sicher  sig  als  ui 
obgnanden  hns,  die  gelegen  sigent  inrent  einer  halben  mil  weg: 
Arow,  so  sol  n^ir  oder  minen  erben  das  obgnemt  hus  und  l 
ledig  sin  gantzlich  und  gar.  Das  dis  alles  war  sig  und  st&t 
nu  und  hie  nach  won  ich  eignes  insigels  nüt  han,  so  han  ii 
betten  den  bescheidenn  man  Johans  Stieber  burger  ze  Arow  i 
sigel  für  mich  henken  au  disen  brief.  Das  6ch  ich  Johans  i 
vorgnand  durch  siner  bett  willen  getan  han. 

Dirre  brief  ist  geben  ze  Arow  an  dem  nächsten  fritag  v( 
Gallen  tag  do  man  zalt  von  gottes  gcburt  druzehenhundert  und  j 
jar  darnach  in  dem  sechsten  jar. 

Siegel  des  Johans  Stieber  hängt. 

83.   Ulrich  fi^enant  Schmit  ,  Bürger  von  Luzem ,  verkauft  an  1 
den  Schreiber,  Dekan  in  Aarau,  zu  Händen  des  Mariei 
dalenen  Altars  einige  Güter  um  fClnfzig  Pfund  Zofinger 
Aarau  1356  November  2. 

Allen  die  disen  brieff  ansehent  oder  h6rent  lesen,   vergi 
Uolrich  I  dem  man  sprichet  Smit  burger  ze  Lucerren,  daz  ich  ze 
geben  |  han  recht  und  redlich  von  mir  und  minen  erben  dem  er 
man  |  hern  Niclaosen  dem  Schriber,  techan  ze  Arowe,  ze  des 
banden,  den  Anna  von  Kienberg  sin  müme  gewidmet    hat  ze 
in  der  kjlchen  in  der  ere  minr  frowen  sant  Marien  Magdaleuc 
sehüposs  gelegen  ze  Reitnow  in  dem  V)anne,  buwet  Johans  Iten, 
ierlich    ein  malter    dinkeln  und  ein  malter    habeni;    in    die  sc 
höret  ein  aker  nempt  man  der  Krieg  aker,  und  ein  gut,  lit 
Reitnow  in  dem  banne,  buwet  Hartman  ob  Kylchberg,  giltet 
nun  viertel  kernen,  umb  füntzig  phunt  phenninge  genger  und 
2iOviuger    miintze,    der   genanden   phenningen  ich  gentzlich  ze 
noten    und    dürften   gewert   bin.      Dos  ich  vergich  mit  disem 
und  han  im  das  vorgenand  gut  geben  für  eigen  mit  aller,  der  reo 
so    ich   ie    dar    zu   gewan   und    entzieh  micli   aller  miner  rech 
so  ich  ie  gewan  zu  dem  vorgeschriben  gute  und  setze  den  vorgei 
lierr  Niclausen  ze  des  alters  banden  in  nutzlich  gewer  der  ege 
gütern    und    loben    im    und    sinen  nachomen  ze   des  genanden 
banden  der  vorgeschriben  gütern  recht  wer  ze  siude  für  eigen  a 
dien  stetten,  da  ich  es  von  recht  tun  sol  und  och  si  sin  not( 
sint  nach  rechte  bi  guten  triuwen  an  alle  ge verde.      Und  bar 
daz  dis  allez  war  und  stett  und  unlögenhaft  belibe,  nu  und  hu 
80    han    ich    der    vorgenant  Uolrich    für    mich  und  min  erben 
brieff  besigelt  mit  minem  eigen  mgesigel. 

Der  geben  wart  ze  Arowe  des  jares  do  man  zalte  von 
gcbürte  drüzehnhundert  und  fünfzig  jar  dar  nach  in  dem  st 
jar  mornendes  nach  aller  heiligen  tag. 

S.  h. 


m  79 

84.  Heinrich  Im   hoff  und  Peter  Schertleib,  Pfleger  des  Gotteshauses 

in  Suhr,  verkaufen  mit  Einwilligung  der  Kirchgengssen  von 
,  8nhr  dem  Nidaus  Schreiber,  Dekan  in  Aarau,  vier  und  ein  halb 
'  Viertel  Kernen  Gelds  ab  Gütern  in  Suhr  fär  13  S*  3  ^  neuer 

Zofinger  Münze.    Aarau  1857  Juli  11. 

Allen  die  disen  brief  sehent  oder  hfirent  lesen  kiänden  wir 
[einrich  Im  hoff  und  Peter  |  Scherüeib  pfieger  des  gotzhns  ze  Sur 
od  vergehen  offenlich,  das  wir  durch  meren  |  nutz  und  notdurft  des 
dbeD  gotzhus  ze  Sur  ze  k&ffenn  geben  haben  reht  und  redlich  mit  { 
illen,  gnnst  und  heissenn  aller  der  undertan  so  gehfirent  zu  dem 
orgescribnen  Anserm  gotzhus  ze  Sur  dem  erbem  herren  hem  Ni- 
olaos  Scriber  techan  ze  Arow  und  sinen  erben  so  er  enist  fünfthalb 
iertd  kernen  gelts  ab  gAtern  gelegen  ze  Sur  in  dem  bann,  buwet 
i^emher  Meyer,  die  selben  guter  geteilid  sint  des  vorgescribenn  Peter 
ehertleibe  gAtern,  umb  drizehen  pfunt  und  drig  Schilling  nüwer 
taming  Zovinger  müntz,  der  wir  gantzlich  gewert  sint,  als  wir  ver- 
filieo  an  disem  brief.  Die  selben  guter  geben  wir  dem  obgescribnen 
em  Niclauseo  techan  ze  Arow  fdr  eigen  und  loben  6ch  für  uns 
od  die  undertan  gemeinlich  ünsers  obgenemten  gotzhus  ze  Sur  des 
Kht  weren  ze  sinn  an  allen  stetten,  da  der  obgescriben  her'  Niclaus 
chan  ze  Arow  oder  sin  erben  ob  er  enw&r  werschaft  notdurftig  ist, 
I  sig  vor  geistlichen  oder  weltlichen  gerihten  an  all  gev&rd.  Ha- 
unb  das  dis  alles  war  sig  und  st&t  belib  nu  und  hie  nach,  so  haben 
ir  mit  den  undertan  ünsers  gotteshus  ze  Sur  gebetten  den  beschei- 
Bnn  man  Cftnrat  Ribinn  schultheissen  sin  ingesigel  für  uns  henken 
1  disen  brief,  wan  wir  eigner  ingesigel  nit  haben.  Das  &ch  ich 
Anrät  Ribi  Schultheis  ze  Lentzburg  iezgnant  durch  der  obgescribnen 
ieinrichs  Im  hoff,  Peter  Schertleibs  und  der  undertan  gemeinlich  des 
bgoonten  gotzhus  ze  Sur  bett  willen  getan  han. 

Dirr  brief  ist  geben  ze  Arow  an  dem  n&hsten  zinstag  nach  sant 

^odabricus   tag  des  jares   do  man    von   gottes  gebart  zalt  drüzehen- 

undert  und  fünfzig  jar  dar  nach  in  dem  sibenden  jare. 

Siegel  des  Konrad  Ribi  hängt. 
'  Hs.  hem. 

85.  Bürren.    1357  August  29  (Zistage  vor  s.  Verenen  tage). 

Tbeilnngsbrief  zwischen  Rudolf  und  Lütold  von  Arbarg  um 
^,  Herrschaft  und  Leute. 

Chftni  Zögenner  der  ze  Arö  ist. 
Siehe  im  Anhang. 

86.  Bischof  Heinrich   von  Constanz   gestattet   den  Frauen  der  Sam- 

nung  in  Aarau  auch  zu  Zeiten  des  Interdictes  gottesdienstliche 
Handlungen  vornehmen  zu  lassen.    Baden  1357  Oktober  21. 

Ueinricus  dei  gracia  episcopus  Constanciensis  dilectis  in  ChrLsto  •  • 
pnoii^  et  conventus  oppidi  in  Arowe  salutem  et  in  domino  '  caritatem. 


80  [iin 

Cum  vos,  bona,  possessioneB  et  res  vestre  sab  protectione,  defensiooe, 
tuicione  nostra  iiostrorumque  predecessorum  duduni  sitis  |  recepte,  nee 
non  sub  regula,  statutis  ac  consuetudinibus  ordinis  sancti  Augustim 
l)erpetue  sitis  viventes  auctoritate  ordinaria  approbate  |  ,  dedaramos 
ac  iuaücia  exigente  decemimus  et  presentibus  indulgemas,  vos  merito 
privilegio  iuris  ecclesiis  collegiatis  concessis  gaudere  debere  qnodqw 
divina  officia  voce  submissa  clausis  ianuLs  non  pulsatis  campanis  ex- 
communicatiti  et  interdictis  exclusis  interdicti  tem|)ore  licite  posaüs 
audire  et  ecclesiastica  percipere  sacramenla  ab  hiis  a  quibus  faec  pri- 
niituB  recipere  conswevistis  nee  noo  in  vestris  cimiterüs  vel  alibi  abi 
sepulturam  eligeritis  licite  eodem  ten]i>ore  interdicti  sepelliri.  lo 
cuius  rei  testinionium  sigillum  nostrum  presentibus  est  appensum. 

Datum  in  Baden  anno  domini  millesimo  tricentesimo  quhiqn»- 
gosimo  septimo  indictione  decima  die  sabbati  proxima  post  feston 
beati  Galli. 

Siegel  des  BiHchofs  hängt. 

87.    Ulrich  Mcllinger  von  Aarau  übergibt  seiner  Muhme  Schwester 
Mellinger  emige  Wiesen.    1357  Oecember  1. 

Allen  die  disen  brief  sehent  oder  hfirrent  lesen,  künde  ich  Uolrich 
Mellinger  burger  ze  Arow  und  vergib  offenlich  |  für  mich  und  mia 
erben  umb  die  matten,  gelegen  bi  dem  inwasser  zwüschent  Sw&blincB 
und  Rüdines  |  von  Sur  matten,  die  min  eigen  ist,  die  ich  Rudolf 
Hal)er  und  sinen  erl>en  verlühen  hatt  ze  einem  st-aten  |  erb  iÄrlich  umb 
drissig  Schilling  pfenning  Zovinger  müntz  und  umb  ein  hün  ze  sant 
Martistag  ze  weren  und  uflzerichton  unverzogenlich ,  vergib  ich,  das 
ich  die  selben  matten  mit  dem  zins  und  was  ich  rehtes  hat  oder 
daran  gehan  moht  gel>en  han  und  gib  mit  urkünd  dis  brieves  da: 
geistlichen  frowen  miner  mümen  swester  M/ihthild  Mellingerinun  und 
ir  erben  fftr  siben  und  drissig  gnldin  giiter  und  vollen  svv&rer,  die  ich 
ir  schuldig  wjls  und  gelten  seit  von  redlicher  sach  wegen  dero  si  mich 
nu  dar  umb  ledig  gelazzen  hott  gantzlich  und  gar,  die  vorbenemten 
matten  mit  allem  dem  rcht^n,  so  ich  dar  an  hatt  oder  gehan  moht, 
gib  ich  der  obgenemten  swester  Mahthild  Mellingerinun  in  der  sam- 
nung  ze  Arow  und  Nicolans  von  Holdem  ir  pfloger  zu  ir  banden, 
niemer  si  noch  ir  erben  ob  si  enwar  dar  au  ze  beswilrenn  noch  le 
l)ekümborren  mit  deheinen  machen  weder  mit  geriht  noch  an  geriht, 
riü  sigen  geistlich  oder  weltlich  an  all  gevard.  Und  loben  6ch  für 
mich  und  min  erben  ob  ich  enwär  reht  wer  ze  sinn  alles  des  so  vor- 
gescriben  stat  an  allen  stetten,  da  die  obgenant  swester  Mdhthild 
Mellinger  in  "oder  ir  erben  werschaft  notdurftig  sint  und  ich  es  von 
reht  tun  soll  an  all  gevard.  Har  umb  das  dis  alles  war  sig  und 
st&t  belib  nu  und  hie  nach  won  ich  eignes  ingesigels  nit  han,  so 
han  ich  gel)etten  den  erbern  man  Rftdolf  von  Wiggen  Schultheis 
ze  Arow  sin  ingesigel  für  mich  henken  an  dlsen  brief  und  dem  selben 


M]  81 

igeogel  ich  Tergih  einer  warheit  alles  des  so  vor  von  mir  geschriben 
it  Ich  Büdoif  yon  Wiggeo  yorgenant  vergib,  das  ich  durch  bett 
es  obgeBcribnen  üobdch  Mellingers  min  ingesigei  gehenket  han  an 
im  brieff. 

Der  geben  ist  an  dem  n&chsten  fritag  nach  sant  Andres  tag  des 
ires  do  man  von  gottes  gebnrt  zalt  drdzehenhnndei*t  und  fumfsig 
ir  dar  nach  in  dem  sibenden  jare. 

8.  h. 

88.  Henog  Rudolf  von  Oestreich  belehnt  den  Job.  Zürcher  von  Aaran 
mii  den  zwei  Mühlen  in  Aarau  und  einer  in  Suhr.  ßrugg  1358 
April  7. 

Wir  RAdolf  von  gottes  gnaden  hertzog  ze  Oesterrich,  ze  Styr 
ind  se  Kemden,  herre  ze  Chrayn,  uff  |  der  Windischen  march  und 
e  PortnoWy  graf  ze  Habspurg,  ze  Phirt  und  ze  Ejburg  |  ,  lanigraf 
B  obem  £lsazz  und  marchgraf  ze  Burgow  tun  kunt,  daz  für  uns 
am  unser  getruwer  |  Johans  von  Seon  von  Arow  und  veriach  offen- 
ich  und  erkante  sich,  daz  er  die  zwo  mülinen  ze  Arow  und  ein 
Boliho&tatt  gelegen  in  dem  dorfe  ze  Sure,  die  von  uns  leben  sint, 
üt  allen  den  nutzen  und  rechten,  firiheiten,  guten  gewonheiten,  zu* 
aUrden  und  ehafti,  die  darzü  gehArent,  verkoufet  bette  recht  und 
edlkh  eins  steten  ewigen  kouffes  dem  erbem  unserm  lieben  Johans 
micher  purger  ze  Arow  in  namen  und  an  statt  Berchtolts  und 
M6ih  Zürichern  gebrftdem  wilent  elicher  sunen  Wemher  Zürichers 
sügen  sins  brftders  und  gab  uf  an  unser  haut  die  selben  zwo  mu- 
noi  und  die  mülihofstatt  mit  den  vorgenanten  zügebdrden  und  batt 
ni,  daz  wir  si  von  siner  u^bunge  und  des  kouffes  wegen  zu  einem 
Khten  steten  lehoi  gerechten  lihen  als  eim  trager  dem  selben  Johans 
orieher  in  namen  und  an  statt  der  selben  sins  brüders  seligen  sunen 
nd  der  erben,  und  also  durch  sin  bette  und  u%ebunge  haben  wir 
tti  sundern  gnaden  gelühen  und  lihen  mit  disem  brief  die  egenanten 
wo  mulinen  und  die  müliho&tatt  mit  allen  den  nützen,  rechten,  fri- 
«iteD,  guten  gewonheiten,  zügebArden  und  ehafti  die  darzü  geh6rent 
ind  si  herbracht  haut  und  waz  wir  daran  lihen  sullen  oder  mugen 
ini  vorgenanten  Johans  Züricher  als  eim  trager  in  namen  und  an 
Ut  der  egenanten  Berchtolts  und  Rudolfs  gebrüdem  und  ir  erben, 
u»  und  unsem  erben  unschedlich  an  allen  den  rechten  die  wir  bü- 
idi  daran  haben  sullen,  mit  urkund  ditz  briefes. 

Der  geben  ist  ze  Brugg  an  dem  sibenden  tage  des  manodes 
'^KiSka  nach  gots  geburt  tusent  drühundert  und  fünftzig  jaren  und 
'inacb  in  dem  achtoden  jare. 

S.1l 


Aanatr  ürkVDdtnbiicIi. 


«2  U 

89.  Johans  von  Seon,  von  Zürich,  yerkauft  seinem  Oheim  Joham 
richer  die  Möhlen  ssu  Aarau,  Buchs  und  Suhr  nnd  iwei  Mai 
um  2125  fl.   1858  September  35. 

Ich  Johans  von  Seon  burger  Zürich  tun  kont  allen  die  di 
brieff  sehent  oder  hfirrent  lesen ,  als  ich  Johans  Znrichem  |  mii 
4heim  ze  k&fifonn  geben  han  reht  und  redlich  die  mnlinen  nnd  m 
slett  ze  Arow,  ze  Sur  und  ze  Buchs  |  zft  Bertholds  und  Rudolf ! 
richer,  Wernhers  Zürichers  s&ligen  kinden  banden,  der  wissenthai 
YOgt  er  ist,  umb  |  zwei  tusent  guldin  und  fünf  und  zwanzig  i 
hundert  guldin,  der  ich  gantzlich  von  im  gewert  bin,  vergih  ich  o9 
lieh  für  mich  und  min  erben,  das  ich  dem  selben  Johans  Ixim 
zu  der  vorbenemten  kinden  banden  in  den  vorgescribnen  k6ff  gel 
han  zwü  matten,  sint  gelegen  an  dem  Surengpraben ,  ein  nemt  n 
Swiri  matt ,  die  andern  die  Nüwen  matten,  und  darzü  die  müli  v 
mulistatt,  gelegen  nid  wendig  dem  dorff  ze  Sur,  die  ich  vormals  \ 
hatt  von  den  von  Einach.  Dis  nach  gescribnen  zwü.  matten  und  < 
die  müli  han  ich  dem  vorgenemten  Johans  Züricher  zu  der  ob 
scribnen  kinden  banden  geben  für  eigen  und  loben  &ch  dis  rehti 
ze  sinn  an  allen  den  stetten ,  da  er  oder  die  selben  kinden  werBdi 
bedurfent  an  all  gev&rd  und  entzih  mich  &ch  aller  reht  und  anspn 
so  ich  an  den  selben  matten  und  der  muli  hatt  oder  min  erboi 
nach  von  minen  wegen  gewinnen  m6hten  und  setz  den  obgenem 
Johans  Züricher  zA  der  vorgesribnen  kinden  banden  in  nutzlich  n 
rfiwlich  gewer  der  dikgnanden  matten  und  6ch  der  müli,  niemer 
noch  die  selben  kind  noch  ir  erben  ob  si  enw&ren  dar  an  ze  1 
sw&renn  noch  ze  bekumberren  mit  debeinen  Sachen  weder  mit  geri( 
noch  in  gericht,  si  sigent  geistlich  oder  weltlich  &n  all  gevard.  l 
lunb  dz  dis  alles  war  sig  und  st&t  belibe  nu  und  hie  nach  so  1 
ich  min  ingesigel  offenlich  gehenkt  an  disen  brieff. 

Der  geben  ist  an  dem  n&hsten  zinstag  vor  sant  Michahels  1 
des  jares  do  man  von  gottes  geburt  zalt  druzehenhundert  und  fiinf 
jar  darnach  in  dem  ahtenden  jare. 

S.  h. 

90.  Vergabun£[  des  Nikolaus  Schreiber,  Kirchherr  zu  Oeschgen,  an  ( 
^.  Manen-Magdalenen  Altar  in  der  Kirche  zu  Aarau.  Aa; 
1358  December  14. 

Allen  die  disen  brieff  sehen  oder  h6rent  lesen  künden  wir  Job 
Stieber  Schultheis,  Günrat  von  Schaffhusen  |  ,  Nicolaus  von  Holde 
Johans  Schultheis,  Heinrich  Trutman ,  Johans  Züricher ,  Rudolf  ^ 
Wiggen,  Heinrich  Sumer  |  und  Peter  Völmi,  r&t  ze  Arow,  als  der  er 
herre  herr  Nicolaus  Schriber  kilchenherr  ze  Eschkon  luterlich  |  dtu 
gott,  durch  sine  und  sinr  vordem  sele  heiles  willen  geben  hett 
min  des  obgescribnen  schultheissen  band  zu  des  altares  banden  in  • 
kilchen  ze  Arowe,  der  gewidmot  ist  von  vro  Margareten  und  Am 


m  83 

ligeo  von  Kienberg  sinen  mftmen  in  der  ere  sant  Mariien  Magda- 
lUQ,  swelf  stak  körn  gelts  ab  und  uff  gutem  die  gescriben  stand 
i  dem  brieff«  den  er  uns  zft  des  selben  altars  banden  geben  hett 
id  uch  sin  hos  und  bof^tt,  da  er  innne  wonbaft  ist,  gelegen  ze 
row  swöschend  Bl&yers  und  Hocbdorfe  buser,  verieben  wir  offenlich 
it  nrkünd  dis  brieves,  das  wir  dem  selben  berm  Nicolaus  gelühen 
.ben  und  lihen  ze  einem  rebten  lipding  die  wile  er  lebt  die  selben 
(ter,  ab  den  die  zwelf  stuk  korns  j&rlich  zins  vallent  und  6cb  den  nutz 
r  gftter  und  darzfi  das  obgcscriben  bus  und  hofstatt,  da  er  ietzz 
oe  wonhaft  ist,  i&rlich  umb  ein  h&n,  das  er  einem  scbultbeis  der 
Hin  sehultheis  ist  geben  sol  in  zins  wise  ze  sant  Martis  tag  zu  des 
)ge8cribnen  altars  banden,  also  das  in  denn  nieman  furbasser  kum* 
Iren  noch  ierren  sol  an  den  selben  gutem  und  dem  gelt  und  och 
\  dem  obgesciibnen  hof  und  hofstatt,  die  wile  er  lebt  als  vorge- 
riben  stat  an  all  gev&rd.  Har  umb  das  dis  alles*  war  sig  und  st&t 
^lilie  nu  und  hie  nachi  so  haben  wir  der  obgescribuen  Johans  Stieber 
haltheis  und  wir  der  obgenemt  rat  ze  Arow  unser  statt  gemein 
igesigel  offenlich  gehenkt  an  disen  brieff. 

Der  geben  ist  an  dem  n4hsteQ  fritag  vor  sant  Thomas  tag  eins 
reifbotten  des  jares  do  man  von  gottes  geburt  zalt  druzehenhundert 
nd  fünfzig  jar  darnach  in  dem  achtoden  jare. 

S.  h. 

*  Hs.  aller. 

91.  (Jlrich  zem  Löwen,  Bürger  von  Aarau,  verkauft  an  Niclaus  dem 
Schreiber,  Kirchherr  zu  Oeschgen,  zu  Händen  des  Marien-Mag- 
dalenen  Altars  in  der  Kirche  zu  Aarau,  fünf  Mut  Kernen  Geldes 
ab  einem  Haus  in  Aarau  uro  5  ff  neuer  Pfennige,  mit  dem 
Rechte  der  Ablösung  des  Zinses  von  dem  Hause.  Aarau  1359 
Januar  15. 

Allen  den  die  disen  brief  ansechend  oder  hSrend  lesen  kund  ich 
drich  zem  L6wen  burger  ze  Arow,  das  ich  ze  k6ffen  geben  |  hau 
)cht  und  redlich  von  mir  und  minen  erben  ob  ich  enwere  herm 
iclausen  dem  Schriber  kjlcbherreu  ze  Oescbkon  ze  |  des  altars  han- 
si,  den  Margaretba  und  Anna  selige  von  Kiemberg  geswestern  sine 
lAmen  gewidmet  band  ze  Arow  in  |  der  kilchen  in  der  ere  sant 
Jirien  Magdalenen,  und  allen  den  die  den  selben  altar  von  recht  be- 
Dgend  nu  oder  hie  nach,  fünf  müt  kernen  geltes  ab  minem  huse, 
tt  gelegen  ist  ze  Arow  in  der  stat  zwuschend  Lütolds  Russikons 
od  Uolrichs  Velwers  husern,  also  daz  ich  iind  min  erben  ime  oder 
er  den  vorgenanten  altar  besinget  und  hat  die  selben  fünf  müt 
kam  gelte  jerlich  weren  sullen  in  zinses  wise  uff  sant  Martis  tag 
it  disen  gedingen,  wenn  ich  oder  min  erben  inwendig  einer  mile 
egs  fdnf  müt  kernen  gelts  anderswa  k6ffen  die  eigen  sint  uff  bo- 
mbten gutem,  da  ein  schultbeisze  und  ein  rat  ze  Arow  sprechend, 
^  der  altar  besorget  si,  wenne  denne  dem  altar  und  dem  der'  den 


84  [im 

altar  inne  bat  daz  selb  gut  und  gelt  gevertgot  wirt  ze  des  altin 
banden  als  recbt  ist,  so  sol  denne  dem  vorgonanten  Uolrich  nnd 
sinen  erben  dz  vorgenand  bus  lidig  gin  ane  aller  menlichs  Widerrede, 
leb  der  vorgenante  üolrich  zem  LSwen  ban  ucb  dem  TorgenantBB 
berr  Niclansen  daz  vorgescbriben  kernen  gelt  gevertgot  ze  des  obge-^ 
nanten  altars  banden  mit  Jobans  Stiebers  band  scbtütbeisze  ze  Arow 
ab  dem  egenanten  minem  buse  und  5cb  bo&iat.  und  ban  bar  umb 
empbangen  fünf  und  fünfzig  pbund  nüwer  pbenningen  von  dem  dik* 
genanden  ber  Niclausen,  die  gentzlicb  in  minem  nutz  komen  sintf 
des  icb  vergicb  an  disem  brief.  Und  bar  nmb  das  dis  alles  wir 
und  stet'  nnd  nnl6genbafb  belibe  na  und  bie  nacb  so  ban  ich  dtr 
vorgenand  Uolricb  zem  LAwen  gebetten  den  erberen  man  JobaBsn 
Stieber  schul tbeiszen  ze  Arow,  dos  er  ze  einer  gezugsami  dirre  nd» 
für  micb  und  min  erben  disen  brief  besigell  mit  sinem  eigen  ingesigel,  ds 
mieb  wol  benfiget  in  dirre  sacbe,  wan  ich  eigens  ingesigel  nut  hai. 
Das  &cb  icb  der  vorgenand  Jobans  Stieber  dnr  des  vorgenanten  UoW 
riebe  zem  LAwen  bette  willen  getan  ban,  des  icb  vergicb  an  disen 
brief. 

Der  geben  wart  ze  Arowe  des  jares  do  man  zalte  von  gottei 
geburte  druzebenhundert  und  fünfzig  jar  dar  nacb  in  dem  nuadea 
jare  an  dem  necbsten  zinstag  nach  sant  Hilarien  tag. 

Siegel  des  Jobans  Stieber  hängt, 
'der  steht  zweimal. 

^.  Anna  Ton  Busnach,  Aebtif^sin,  nnd  der  Convent  des  Klosters  Kteigi- 
fclden  vertauschen  dem  Frauenkloster  in  Aarau  eine  Jocbut 
Keben.    Königsfelden  1^59  März  6. 

Allen  den  die  disen  brief  ansechent  oder  hörent  lesen  vergich  ich 
Anna  von  Busnach  |  eptischin  und  wir  der  convent  gemeinlich  d« 
klostcrs  ze  Küngsvelt  sant  Klai*en  ordens  |  ,  das  wir  mit  guter  vor- 
betracAtung  und  durch  meren  nutx  des  vorgenanten  unsers  klosteis 
verbenget  |  ban,  dz  Heinrich  Küttinger  von  Ernlispacb  gewechselt  hat 
und  in  rechtes  wechseis  wis  hingeben  hat  mit  ünserm  willen  xaA 
gebiusse  ein  jucherten  rebcn,  ist  gelegen  bi  dem  Mdrispache,  die  in 
des  genanten  Heinrichs  Küttingers  vierdling  untz  bar  gebftrz  hat,  der 
selb  vierdling  unser  eigen  ist,  die  selben  jucherten  roben  er  geben 
bat  den  erbei*n  geislichen  fr&wen  der  priolinen  und  den  fr&wen  g^ 
meinlich  in  dem  samnung  ze  Arow,  also  dz  si  den  selben  wingariai 
eweklicb  haben  sullen  und  mugen  für  ir  eigen  an  unser  und  aller  anser 
nacbkomen  Widerrede.  Und  har  umb  ze  uiner  steten  und  waren  ge- 
zugsami dirr  sacbe  so  haben  wir  ich  du  vorgenant  eptischin  fvr 
micb  selben  und  wir  der  vorgenaiit  convent  für  uns  und  unser  nach- 
komen  disen  brief  besigelt  mit  unseni  ingcsigeln,  des  wir  veriechea 
An  disem  briefe. 

Der  geben  wart  ze  Küngsvelt  do  man  zalto  von  got*»  gehurt» 


i 


m  85 

nuehenhundert  jar  dar  nach  in  dem  nunden  und  fdoftzigosten  jare 
1  der  nechsten  mitwachen  Yor  sant  Gregorien  tag. 

Si^el  der  Aebtiasin  und  des  Conventes  von  Eönigsfelden,  sehr  be- 
ikftdigi,  hingen. 

93.  Conrad  von  Schafhusen  von  Aarau  schenkt  seiner  Tochter  Ita 
einige  Güter.    1359  Mai  24. 

Allen  die  disen  brief  sehent  oder  hörent  lesen  kund  ich  Ohün* 
kt  Ton  Schafhusen  burger  ze  Arow  und  vergich  offenlich  fdr  mich 
od  I  min  erben,  dz  ich  geben  han  litklich  und  lär  Iten  von  Schaf» 
vsesk  miner  elichen  tochter  disü  gdter  mit  den  nutzen  die  hie  nach 
ncriben  |  stand,  sint  gelegen  ze  obren  GSskon  in  den  twingen:  des 
rsten  ein  gAt,  buwz  Burgi  Meier,  giitz  j&rlich  zwo  vierdentzal  din- 
d,  ein  |  vasnacht  hün  und  drisig  eier;  ein  gät,  buwz  Torso,  |pltz 
irlich  ein  malter  dinklen,  ein  vasnacht  hün  und  zweintzig  euer;  ein 
üi,  buwz  Werne  Neuo,  giltz  j irlich  zwo  vierdentzal  dinkeln,  ein 
ierdentzal  haben) ,  zwei  herbsthdnr ,  ein  vasnacht  hün  und  drisig 
ier;  ein  gut,  buwz  Richi  Meiierin,  giltz  j&rlich  sechs  müt  dinkeln, 
rig  müt  habern,  zwei  herbst  hünr,  ein  vasnacht  hün  und  drisig 
i0r;  dar  zA  ein  gut  lit  ze  Tennikon  in  dem  getwing,  buwz  Wemi 
[nller  und  Welti  Gerinon,  giltz  j&rlich  ein  malter  dinkeln,  ein  malter 
abem;  dar  zu  ein  gut,  lit  ze  Tullikon  in  dem  getwing,  buwz  C&ntzi 
fiflter.  giltz  j&rlich  zwei  malter  habern ;  dar  zu  ein  g&t,  lit  ze  Hennen- 
&1  m  dem  getwing,  buwz  RAdi  Brunnen,  giltz  j&rlich  ein  malter 
ftbem  und  zehen  Schilling  pfennig  ZoviDger  miintz ;  dar  zd  ein  matt, 
t  ze  Sure,  buwz  Zwiko  von  Grenkon ,  giltz  j&rlich  ein  müt  kernen ; 
urz&  ein  gut,  lit  ze  Safenwile,  buwz  Berwart,  giltz  j&rlich  zwei  vier- 
^1  habem.  IHsü  vorgenemten  gdter  gib  ich  der  vorgescriben  Iten 
liner  tochter  xmd  ir  erben  für  eigen  frilich  ze  niessenn,  rdwklich  ze 
asetzenn  und  ze  entsetzenn  mit  holtz,  mit  veld,  mit  akker,  mit 
latteu,  mit  steg,  mit  weg,  mit  wasser,  mit  wasser  rünsen  und  usge- 
3menlich  mit  aller  zu  gehfird  als  ich  si  gehebt  hin  untz  uff  disen 
otügen  tag  und  entzih  mich  wissentlich  und  bedachtlich  aller  reht 
od  ansprach,  so  ich  hatt  oder  gehan  moht  an  den  vorgenanten 
^*^m.  und  dem  gelt  so  dar  zu  h6i*et,  und  setzz  die  selben  Iten  in 
ützlich  and  rAwklieh  gewor  derselben  gutem  imd  den  nützen  die 
irlich  da  von  vallent  als  obgescriben  stat,  niemer  si  noch  ir  erben 
BT  an  ze  besw&renn  noch  ze  bekumberrenn  noch  nieman  hellen,  der 
dar  an  sumen  oder  ierren  wölte  mit  deheinen  sachen  weder  mit 
Briht  noch  an  geriht  si  sigent  geistlich  oder  weltlich  &n  alle  gev&rd. 
^h  vergich  ich,  dz  ich  der  obgenemteu  Iten  über  disü  vorscriben 
Äter  ze  rehtem  vogt  geben  hän  minen  6hein  Rudolf  von  Wiggen, 
'^uger  ze  Ar&w,  won  ich  mich  der  vogtj  in  dirr  Sache  entzihen  han. 
^  amb  dz  dis  alles  war  sig  und  st&tt  belib  nu  und  hie  nach,  so 
1^  ich  min   ingesigel   für  mich  und  min  erben  gehenkt  an  disen 


86  [tl 

brieff,  daraü  ich  Rudolf  von  Wiggen  vorgenant  min  insigel  henke 
einer  vergicht  allez  dez  so  vor  von  mir  gescriben  statt. 

Dirr  brieff  ist  geben  an  dem  n&chsten  fritag  vor  sant  Drbi 
tag  dez  jares  do  man  von  gottes  geburt  zalt  drozehenhundert  u 
funtzig  jar  dar  nach  in  dem  nünden  jare. 

Ö.  h. 

'94.  Heinrich  Snro  von  Aarau  verkauft  dem  NiclansSchreiberyKirchhe 
zu  Oeschgen,  einen  Acker  zu  Krlisbach  um  35  S  Zofin; 
Münze.    Aarau  1859  September  20. 

Allen  die  disen  brieff  sehent  oder  h^rrent  leeen ,  künde 
Heinrich  Snro  burger  ze  Arow  Und  vergich  offenlich  für  mich  n 
min  I  erben,  das  ich  reht  und  redlich  ze  k&ffenn  geben  hin  in  reli 
kSffes  wise  und  gib  mit  urkünd  dis  brieves  dmn  erbern  |  man  bei 
Nicolans  dem  Scriber  kilchenherren  ze  Eschkon  und  sinen  erben 
er  enw&re  einen  akker,  ist  gelegen  ze  |  Erlisbach  in  dem  twiiige 
der  obren  Gille,  buwet  Büdolf  von  Owe,  giltet  j&rlich  sechs  viei 
kernen  und  zwei  hönr,  und  ein  matten,  ist  gelegen  ze  Arow  in  d 
twing  hinder  Bfitzachers  hus,  buwet  .  .  L6w  der  webcr,  gilts  j 
lieh  fünf  viertal  kernen.  Dis  vorgescriben  gut  und  gelt  gib  ich  d 
obgenanten  herm  Nicolaus  für  eigen  und  enzih  mich  aUer  rehti 
so  ich  dar  an  hatt  oder  min  erben  von  minen  wegen  hie  nach  dar 
gewinnen  mühten  und  setzen  in  und  sin  erben  in  nutzlich  und  ri 
lieh  gewer  des  obgescribnen  gutes  und  geltes  und  gelob  für  mich  i 
min  erben  des  obgenanten  gutes  reht  wer  ze  sinn  für  eigen 
allen  stetten,  da  der  obgescriben  herr  Nicolaus  oder  sin  erben  v 
Schaft  bedurfent,  es  sig  vor  geistlichem  oder  wclllichem  geriht  &o 
gev&rd.  Und  han  umb  dis  obgescribnen  gut  und  gelt  enpfangen 
dem  vorgenanten  herm  Nicolaus  fünf  und  drissig  pfunt  pfennig 
vinger  müntz,  der  ich  gantzlich  von  in^  gewert  bin.  Har  umb 
dis  alles  war  sig  und  st&t  belibe  nu  und  hie  nach  won  ich  ei( 
ingesigel  niht  hin,  so  han  ich  gebeften  die  wolbescheidonn  Jol 
Stieber  Schultheis  und  Nicolaus  von  Holdem  burger  ze  Arow 
insigel  für  mich  und  min  erben  ze  einer  zügsami  alles  so  vorgcscri 
stat  henken  an  disen  brieff.  Das  öoh  wir  Johans  Stieber  schult! 
und  Nicolaus  von  Holdem  vorgenant  durch  siner  bett  willen  ge 
haben. 

Dirr  brieff  wart  geben  ze  Arow  an  dem  n&hsten  fritag  vor  i 
Ifatheus  tag  des  jares  do  man  von  gottes  geburt  zalt  drüzehenh 
dert  und  fünfzig  jar  dar  nach  in  dem  nünden  jare. 

Siegel  des  J.  Stieber  abgefallen,  das  des  N.  v.  Holdem  hängt. 


IM]  87 

95.  JoibsameB  von  Bdttikoii,  Kirchherr  in  Suhr,  arkundet,  daß  Johannes 
Zfiricher,  Bürger  von  Aarao,  in  der  Filialkirche  in  Aaran  einen 
neuen  Altar,  welcher  der  h«  Katharina,  Margaretha  und  Verena 

S weiht  werden   soll,    mit  einer    CAplaneipfründe    gestiftet 
ibe.    Zofingen  1359  Oktober  3. 

No8  Johannes  de  Bütticon  rector  ecclesie  in  Sur  Constanciensia 
focesis  ad  omniom  quorom  interest  aut  intererit  noticiam.  Tenore 
icsenciom  capimos  pervenire ,  quod  cum  Johannes  dictns  Züricher 
j^ndanus  in  Arow  |  do  salatc  anime  sne  provide  cogitans  ac  sala- 
riter  animadvertens  iUnd  apostoli  dicentis,  qnod  omnes  stabimos  ante 
ibanal  Chnsti  recepturi  prout  in  corpore  gessimns  sive  bonum  faerii 
?e  malum  et  propter  |  hoc  opportet  nos  diem  messionis  extreme 
isericordie  operibos  prevenire  ac  etemorum  intoitu  Seminare  in  terris^ 
lod  reddente  domino  cum  multiplicato  fructu  in  celis  recolligere 
ileamus  firmam  |  spem  fiduciaroque  tenentes,  quod  qui  parte  semi* 
it  parte  et  metet  et  qui  seminat  in  benedictionibus,  in  benedictioni- 
18  et  metet  vitam  etemam,  prudenter  eciam  considerans  et  attendens 
ma  Johannes,  quod  opus  bonum  et  nobile  deoque  placidum  et  accep- 
m  pie  perfidmus  dum  hüs  quos  communis  fatalitatis  lex  segregat 
i  hac  vita  pro  suis  ublueaJis  reatibus  et  eteroa  beatitudine  obti- 
oda  elemosinarum  nostrarum  largitionibus  subsidium  inpartimur  pre- 
isBonun.  Itaque  ipee  Johannes  pia  consideracione  motus  pro  sui 
Kaion  progenitorum  suorum  animarum  remedio  ac  salutis  memoria 
Dpitema  et  pro  augmento  cultus  divini  ac  fundacione  et  dotacione 
dos  altaris  ac  probende  in  ecclesia  parrochiaU  oppidi  in  Arow, 
le  filialis  est  ecclesie  matricis  in  Sur,  predicte  edißcandi  et  constru- 
di  de  novo  ob  honorem  sancte  et  individue  trinitatis  nee  non 
nctarum  Katherine,  Margarete  ac  Verelie  virginum  et  martirum  do- 
vit,  deputavit,  legavH  et  legat  per  presentes  bona  et  redditus  infra* 
rqvtos:  primo  videlicet  bona  sita  in  banno  yille  dicte  Muchein, 
16  colunt  C&nradus  dictus  Tr&chsler  et  dictus  Brengis,  ibidem  red- 
ntes  singulis  annis  quinque  modios  cum  duobus  quartalibus  sili- 
nis  et  maltrum  avene.  Item  in  eodem  banno  bona  reddentes  sex 
lartalia  siliginis  cum  duobus  solidis  denariorum  Zovingensium.  Item 
•08,  que  oolunt  Hemma  Blankin  et  filiaster  ipsius,  reddentes  singulis 
JUS  sex  modios  cum  duobus  quartalibus  tritici  et  duo  maltera 
ese.  Jtem  quatuor  modios  tritici  de  et  super  domo  et  curti  Wal- 
«ri  dicti  Esch  sito  in  Arow  iuxta  portam  superioram.  Item  quin- 
le  modios  tritici  de  et  super  domo  et  curti  sua  propria  quam  nunc 
bbitat  et  quinque  modios  tritici  de  et  super  domo  et  curti  sua 
t>pria  annexa  iam  dicte  domui  et  domui  Nicolai  de  Holdem.  Item 
nun  medium  tritici  de  et  super  domo  et  curti  Johannis  dicti  Si- 
istea  sita  in  Arow  iuxta  domos  fratrum  predicatorum  et  dicti 
kertleibs.  Item  duas  vineas  continentes  duo  jugera,  unam  dictam 
sittiingers  reban,  aliam  vero  dictam  im  Boden,  contigue  vineis  Ni- 


88 

colai  de  Holdern,  de  qaibns  vineis  singulis  annis  nomine  oei 
dunt  strenuo  militi  Johanniwernhero  vor  Küchen  dao  modii 
Hiis  igitur  sie  peractis  prescriptos  Johannes  Züricher  volnit  * 
et  ordinavit,  quod  ex  nunc  direotiuu  dominium  preecriptoruE 
nun  et  reddituum  altari  prelibato  ut  premittitnr  collatonim  i 
altai-e  penitus  sit  tranalatnm  et  cum  effectu  integndiiei-  dey 
et  de  cetero  permancant  in  concnsse.  Prefatus  quoqne  Johann 
supplicayit  humiliter  et  instanter,  quod  dotacionem  et  fand 
altaris  et  prebende  supra  scriptorum,  ita  quod  in  sequentibu 
bus  et  singulis  vacacionibus  eiusdem  altaris  et  prebende  ios  coi 
preeentandi  seu  eciam  instituendi  cappellanum  ad  dictum  alt 
in  eodem  ad  nos  tamquam  ad  rectorem  ipsius  ecdesie  in  I 
succeesores  nostros  in  eadein  debeat  perpetuo  pertinere  contra 
quarumlibet  non  obstante  tamquam  is,  cuius  interest  admi 
concedere  dignaremur.  Nos  igitur  Johannes  de  Buiticon  ] 
voluntatem  et  ordinacionem  dicti  Johannis  Züricher  estimant« 
nabilem  et  discretam  deoque  laudabilem  eiusdem  precibus  an 
preniissa  omnia  et  singula  modis  et  formis  suprascriptis  adn 
ratificayimus  et  approbamus,  ratificamus  et  approbamus,  et  q 
in  nobis  est  concedimus  per  presentes  salvis  condicionibus  sub 
primo  videlicet  quod  persona  quocuiuque  pio  tempore  fueri 
tuenda  io  cappellanum  dicti  altaris  actu  sit  sacerdos.  Item  qu< 
cappellanus  qui  pro  tempore  fuerit  tantum  debet  pro  se  rec: 
retinere  terciam  partem  oblacionuni,  sacrificiorum  et  secretalii 
quftlitercumque  et  nbionmniie*  eiusdem  altaris  infuitu  obljitor 
quas  voro  duas  partes  incurato  prefato  ecclesie  in  Arow  tra 
assiguare  debet  ac  iideliter  prcsentare  sub  debito  iuramenti  per 
cappellanum  temjyore  sue  institucionis  $u])er  hoc  spocialiter  et  c 
liter  preetiti  et  prestandi.  Item  quod  idem  cappellanus  insti^ 
recturi  qm  protunc  fuerit  obediat  in  licitis  et  honestis  et  bo( 
promittat  sue  institucionis  tempora  bona  fide.  Item  quo< 
cappellanus  qui  pro  tempore  fuerit  incui-ato  suprascripto 
negocia  rectoris  eiusdem  ecclesie  vol  eciam  sua  propria  legiti 
pedito  ipsum  iiicuratum  interdum  suppieiiuo  vices  suas  iic  j 
ministrando  ecclesiastica  sacramenta  non  tarnen  ut  socius  su 
fidoi  per  ipsum  eciam  &uper  lioc  bpecialiier  prestlte  et  pre^tai 
beat  subix)rtare.  Itom  quod  idem  cappellanus  qui  pro  tempc 
Omnibus  boris  canonicis  et  missis  in  dicta  ccclesia  celebrandis  c 
aliter  illis  qui  cum  nota  celebrantur  sine  dolo  et  Traude  debeä 
esse  et  hoc  promittat  eciam  sue  institucionis  temiwre  bona  fide. 
quod  dtctus  cappellanus  in  prefato  suo  altari  missam  non  deb 
brare  nisi  postr|uam  oifertorium  in  maiori  altari  memorate 
in  Arow  cantatum  fuerit  sive  lectum  nisi  hoc  procederot  de 
curati  seu  plebaai  licencia  speciali.  Item  quod  cap[)ellanus  < 
missas  in    dicto   altari  omni  septimana  ce^santo  impedimento  1 


UM]  89 

fidelicet  die  dominico  unam,  feria  secunda  unam,  feria  quarta  unaiu 

4i  feria  aezta  yel  sabbato  unam  celebret  dolo  et  fraude  penitus    cir- 

cuDflcriptis   et    hoc   eciam   promittat   sue   institutionis  tempore  bona 

fide.     Et  ut  pr^nissa  oninia  et  singula  perpetuo  rata  et  firma  per- 

naneant,  nos  Johannes  de  Butticon  rector  predictus  sigillum  noatrum 

piwentibns  dosimus  appendendum  in  robnr  evidens  atque  testimonium 

evundem   sappUcantes    cum   hoc   homiliter  et  devote   reverendo   in 

Qinsto  pati-i  ac  domino  domino  Heinrico  dei  gracia  cpiscopo  Constan- 

dcDsis,  ut  et  ipse  omnia  et  singula  suprascripta  dignetur  sua  autori- 

tite  ordinaria  confirmare. 

Datum  in  oppido  Zovingen  feria  quinta  proxima  post  festum  beati 

IGchafaelis  archangcli  anno  domini  1300  quinquagesimo  nono. 

Si^l  stark  beschädigt.  Vgl.  in  Betreff  der  Form  und  des  Inhaltes 
^üeier  Lrkunde  nr.  74. 

•  Es.  yibicumqae. 

9d.  Johann  Stieber,  Schultheiß  von  Aaran  ur kündet,  daß  Johann  ZG- 
richer,  Bürger  von  Aarau,  dem  Altar  der  Kirche  zu  Aarau,  welcher 
dem  h.  Petras,  h.  Michael  und  h.  Leonhard  geweiht  ist,  eine 
Anzahl  Guter  vergabt  habe.    Aarau  1^9  Oku)ber  18. 

Allen  die  disen  brieff  sehent  oder  hörrent  lesen  künde  ich  Johaus 
ftisber  schnltheiss  ze  Arow,  das  ich  ze  geriht  sazz  ze  Arow  in  der 
statt  und  kam  für  mich  der  erber  man  Johans  Züricher  |  burger  ze 
Arowe  und  offhot  mit  Heinrich  Sumer  sinem  fursprechen,  das  er 
hterlicfa  durch  gott,  dui*ch  siner  vro  Annen  siner  elichen  husfrowen 
Qsd  snder  siner  vordem  seile  heiles  |  willen  geben  wolte  lidklich  und 
Urs  allü  die  guter  mit  den  nützen  die  hienach  an  disem  brieff  ge- 
<6nben  stand  an  den  aitar  in  der  kilchen  ze  Arow,  der  gewidmet 
iii  nod  gewicht  tverden  sol  in  ere  |  der  gnadrichen  heiligen  sant  Peters 
fliiKS  zwelfbotten,  sant  Michahels  und  sant  Leonhards,  und  batt  mich 
tt  ervarenn  an  einer  urteild,  wie  er  sich  dei'solben  nachgescribnen 
fto  mit  den  nützen  enzihen  solte  in  des  erberu  herren  herr  Peter 
Vioners  hand  sft  des  vorgenanden  altars  banden,  das  es  kraft  und 
bestatung  haben  s61t  und  m6ht  nu  und  hie  nach,  wen  öch  dem  ietz- 
Sttnden  herr  Peter  Wanner  der  selb  altar  geliben  was  von  dem  er- 
^inligea  herren  herrn  Johans  von  Butticon  brobst  ze  Zovingen  und 
Uchenherr  ze  Sur  und  ze  Arow.  Des  vragt  ich  der  vorgenant  schult- 
.^ittaB.  Do  ward  erteilt  mit  gesamnoter  urteilde,  das  er  disü  nach- 
^BBcribnen  gdter ,  die  minen  herren  von  Oesterrich  zinshaft  w&ren, 
^^rtgon  solte  mit  miner  band  von  des  gerihts  wegen,  die  aber  niht 
'iuhaft  w&ren  minen  herren  von  Oesterrich  und  sin  eigen  w&ren, 
ttt  sin  selbes  band,  und  die  erb  w&ren,  mit  dero  banden  von  den  si 
«b  sint  dem  obgescribnen  herr  Peter  Wanner  zu  des  vorbenemten 
*^  banden,  und  es  denn  billich  nu  und  hie  nach  kraft  und  ewig 
bvtttong  haben  sAite  in  all  gev&rd.  Das  tett  und  vollfürt  5ch  der 
^^^^KBicriben  Johans  Züricher  gesundes  libes  und  sinnen  in  aller  wise 


90  [t 

als  vor  gescriben  etat  uod  als  urteild  gab,  also  das  Ton  allen 
die  in  geriht  waren  und  gefragt  wurden,  erteilt  ward,  das  es 
schehen  w&r  als  reht  ist  und  billich  nu  und  hie  nach  kraft  nnd 
st4tang  haben  s6lt  und  m6ht  &n  all  gevlrde.  Dis  sint  die  gft 
des  ersten  zwii  juchart  reban,  sint  gelegen  an  dem  Uongerberg,  & 
man  den  Benner,  st&zent  einhalb  an  min  dee  obgescribnen  schi 
heissen  reban,  anderhalb  au  Swäblinen  reban  ;  darzd  drig  schftppoa 
sint  gelegen  ze  TSffendal  in  dem  twing,  buwet  Richin  Widme 
geltend  j&rlich  zinse  sehs  müt  kernen,  zwei  malter  kaber  und  ' 
hAnr ;  dar  zA  vier  müt  kernen  gelts  ab  einem  hus  and  hof&tat, 
gelegen  ze  Arow  zwuschent  R6rlis  und  der  von  Sissacb  hüser  da 
zemal  Rettenfucbs  inne  wonnet  und  sin  int ;  darzü  ein  gAt^  bn 
Haso  von  Tullicon,  giltet  j&rllch  vierzehen  viertal  roggen;  dar 
ein  gAt,  buwet  Büsin  im  Grode,  giltet  jüLrlich  drig  müt  dinkel,  ( 
müt  haber  und  zwein  Schilling  pfenniDg  Zovinger  müntz;  dar  sü 
gut,  ist  gelegen  im  Grode ,  buwet  M&bthild  Stegerin ,  giltet  jftr 
zwein  müt  dinkel  und  zwein  müt  haber;  darzü  ein  gut  buwet  C 
rat  Bischoff  und  Tumler  von  A,  giltet  j&rlich  zins  sehs  mCit  äh 
und  einen  müt  kernen;  dar  zu  zwein  müt  kernen  gelts  ab  dem 
und  hof&tatt  und  dem  ges&zz,  da  der  wirt  von  Sure  inn  ist; 
zu  zwein  müt  kernen  gelts  ab  einer  hoffstatt  lit  ze  Grenchon,  bn 
Rudolf  Genwis;  darzü  ein  gut,  nemet  man  am  Bdl,  ist  gelegei 
Staffelbach,  buwet  Johans  im  Wile,  giltet  j&rlich  sehs  müt  dinl 
dar  zu  ein  gut,  buwet  Vio  von  Sch6fftlan,  giltet  j&rlich  zinse 
viertal  roggen ;  darzü  einen  garten,  ist  gel^n  ze  Arow  zwüscl 
Johans  Roren  und  Bl&yers  garten  in  der  Gassnn. 

Har  umb  won  dis  alles  vor  geriht  beschah  und  mit  urteildc  volll 
ward,  so  han  ich  der  obgenant  schult heiss  der  statt  ze  Arow  gemein 
sigel  von  heissens  wegen  aller  der  burger  die  in  geriht  waren  zu  mii 
insigel  von  des  gerihtes  wegen  durch  bett  des  obgescribnen  Jol 
Zürichers  offen  lieh  gehenkt  an  disen  brieff.  Darzü  ich  Johans  Z 
eher  ietzgenant  min  insigel  henke  zu  einem  offenn  und  warem  urk 
alles  des  so  vor  von  mir  gescriben  stat. 

Der  brieff  ist  geben  ze  Arow  an  dem  n&hsten  fritag  nach  s 
GaUen  tag  des  jares  do  man  von  gottes  geburt  zalt  drüzehenhunc 
und  fünfzig  jar  darnach  in  dem  nünden  jare. 

Siegel  der  Stadt  Aaran ,  des  SchultheisaeD  Johann  Stieber  und 
Johann  ZQrcher  hängen. 


97.  Schultheis  J.  Stieber  nrkundef,  daß  Joh.  Zürcher  zum  Seelenl 
seiner  Frau  dem  Altar  s.  Katharina,  s.  Mai^garetha  nnd  i. 
rena  in  der  Kirche  zu  Aarau   einige  Güter  ireschenkt  hi 
Aarau  Wy9  Oktober  1«. 

Allen    die   disen    brief  sehent    oder    hfirrent    lesen     künde 
Johans  Stieber  schultheiss  ze  Arow,  das  ich  offanlich   ze  geriht  i 


IW]  91 

le  Arow  in  der  statt  und  ward  vor  mir  in  geribte  |  gelesen  ein  briefiT 
B  mgg  besigelt  mit  des  erwirdigen  berren  bem  Jobans  von  Bütti- 
COD  probst  ze  Zovingen  kilcbenberre  ze  Sur  und  ze  Arow  ingesigel, 
dis  der  selbe  berr  Jobans  |  von  Bötticon  vollen  gewalt  gab  an  dem 
nlben  briaff,  won  er  selber  do  ze  mal  zegegni  niht  gesin  mobt,  den 
erbem  berren  bem  Nicolaus  Scriber  kilcberr  ze  Escbkon  und  bem 
Johans  |  Morbart,  lutpriester  ze  Arow,  in  ze  nemmen  an  sin  statt  ällu 
die  gftter,  die  der  erber  man  Jobans  Züricber  burger  ze  Arow  müt 
hett  ze  gebenne  durcb  gott  an  den  altar  in  der  kilchen  ze  Arow^ 
der  gewidmot  ist  und  gewicbt  werden  sol  in  ere  der  heiligen  mägden 
saunt  Katberinen,  sant  Margareten  und  sant  Verenen,  und  mit  den 
niben  gAtein  ze  tünde  alles  das  er  selber  tun  m6bte  ob  er  zegegen 
w&re  in  all  gev&rd.  Dar  nach  offnot  der  obgescriben  Jobans  Züricber 
in  geribt  mit  fursprecben,  dz  er  luterlich  durcb  gott,  durcb  siner 
Tro  Annen  siner  elichen  busfrowen  und  ander  siner  vordem  seile 
WQes  willen  geben  wolte  lidklicb  und  l&r  &llu  die  g^ter  mit  den 
Biktxen  die  bie  nach  gescriben  stand  an  den  obgenemten  altar  und 
batt  micb  ze  ervarenn  an  einer  urteild  wie  er  sich  dei'  selben  nach- 
g(8(!riben  guter  mit  den  nützen  enziben  solte  in  der  obgenanden  bem 
Nicokus  Scribers  und  berr  Jobans  Morhartz  banden  zu  des  vorbe- 
wmten  bem  Jobans  von  Bütticon  und  des  vorgescriben  altars  banden» 
das  es  nu  und  bie  na<^;b  kraft  haben  s61t  und  miht.  Des  vragt  ich 
der  obgenant  Schultheis.  Do  ward  erteilt  mit  gesamnoter  urteilde, 
dtt  er  disu  nachgescriben  gftter,  die  minen  berren  von  Oesterrich 
nnsbaft  wären,  vertgon  solte  mit  miner  band  von  des  geribtes  wegen» 
die  aber  niht  minen  berren  von  Oesterrich  zinsent  und  sin  eigen 
wiren,  mit  sin  selbes  band,  die  aber  erb  w&ren,  mit  der  laten  banden 
Ton  den  si  erb  sint  in  der  vorbenemten  bem  Nicolaus  Scribers  und 
Wr  Johans  Morhartz  banden  z&  des  obgenanten  herr  Jobans  von 
Bdtticons  und  6ch  des  vorgescriben  altars  banden  und  es  denn  billich 
knft  nnd  best&tung  haben  s^lt  und  mAht  &n  all  gev&rd.  Das  tett 
inid  vollf&rt  6ch  der  dikgenant  Johans  Züricher  in  aller  wise  als 
ob  gescriben  st^t  und  als  gemein  urteild  gab,  also  das  von  allen  den 
die  mgeriht  waren  und  gefragt  wurden  erteilt  ward  uff  den  eid,  das 
^  beschehen  w&r  als  recht  ist  und  billich  nu  und  hie  nach  kraft 
^  best&tung  haben  s&lt  und  m6bt  an  all  gev&rd.  Dis  sint  die 
gtter:  des  ersten  die  gAter  die  gelegen  sint  ze  Muchein  in  den 
twiogeD,  buwent  Cünrad  Tr&cbsel  und  Brenger  von  Muchein,  gelteni 
iMch  zins  fünf  müt  und  zwei  viertal  roggen  und  ein  malter  haber. 
J^Ktä  ein  gut,  ist  gelegen  in  dem  selben  twing,  giltet  j&rlich  sebs 
^vrtal  roggen  und  zwein  Schilling  pfenning  Zovinger  müntz.  Darzü 
^  gilt  bawet  Hemma  Blankin  und  ir  tohterman,  giltet  j&rlich 
Abendbalben  müt  kernen  und  zwei  malter  haber.  Darzü  vier  müt 
hnmi  geltes  ab  und  uff  Walthers  bus  und  hofstatt  von  Aesoh,  ge* 
hgen  bi  dem  obera  Tor  an  fleinricb  Rebers  hus.     Darzü  fCinf  müt 


1 


92  IM» 

kernen  gelts  ab  sinem  hus  und  ho£&tatt,  da  er  selber  iiuie  wonhaft 
ist,  und  fünf  mat  kernen  geltes  ich  ab  sinem  hus  and  hofbiit,  di 
Jeuni  Smidli  nu  ze  mal  inne  wonhaft  ist,  stozzet  an  mcohuu  m 
Holdem  hus.  Darzft  einen  müt  kernen  geltes  ab  Johons  Sigriitni 
hus,  ist  gelegen  zwuschent  der  Breidier  und  Schertleib  hoaar.  Danl 
zwü  jucbart  reban,  sint  gelegen  an  dem  Hungerberg,  ein  nemst  mia 
Wenslingers  reban,  die  andern  nemt  man  im  Boden,  stozet  an  NiMh 
laus  von  Eoldern  reban ,  yon  disen  zwein  jucharten  sol  man  jblid 
zins  geben  der  si  inne  hett  dem  fromen  ritter  herr  Johans  Wenh« 
vor  Küchen  zwein  müt  kernen  Zürich  mess.  Harumb  won  dis  alki 
vor  geriht  beschah  und  mit  urteild  volfArt  ward,  so  han  ich  der 
obgenant  Schultheis  der  statt  zeArow  gemein  ingesigel  von  heisnai 
wegen  aller  der  burger  die  in  geriht  waren  zu  minem  ingengel  durch  bMt 
der  ol)genemten  herr  Nicoiaus  Scribers,  herr  Johans  Morhartx  und  Johani 
Zürichers  offenlich  gehenkt  an  disen  brieff.  Wir  die  ietzgenemten  her 
Nicolaus  Schiiber,  herr  Johans  Morhart  und  Johans  Züricher  verieta 
einer  gantzen  warheit  alles  des  so  vor  von  uns  gescriben  atat  Dv 
ze  warem  und  st&tem  urkünd  haben  wir  dnser  i^licher  iDSnnte 
sin  eigen  ingesigel  offenlich  gehenkt  an  disen  brieff. 

Der  geben  ist  ze  Arow  in  der  siatt  an  dem  n&hsten  fni>ig  udi 
sant  Gallen  tag  des  jures  do  man  zalt  von  gotte«  geburt  drdzebaif 
hundert  und  fünfzig  jar,  darnach  in  dem  n&nden  jare. 

Die  fnnf  Siegel  hängen. 

96.  Nichius  Schreiber,  Kirch  herr  zu  Oe.'*chgen,  und  Job.  Moriiart, 
Leutpriester  in  Aarau,  se^tatten  dem  J.  Zürcher  von  Aarau 
die  Nutznießung  seiner  dem  Altar  s.  Katherinen,  s.  Maiga- 
r<.'then  und  a.  Vorenen  vermachten  Güter.  Aarau  1359  Ofk- 
tober  28. 

Allen  die  disen  brieff  sehent  oder  hArrent  lesen,  künde  ich  JobaDS 
Stieber,  schultheiss  ze  Arow,  das  ich  offenlich  ze  geriht  sazz  ze  Arow 
in  der  statt  |  und  kamen  für  mich  die  erbem  herren  her  NicoUus 
Scriber,  kilchenherr  ze  Eschkon  und  her  Johans  Morhart  lutpriester 
ze  Arow  und  öffneten  |  uiit  füi  sprechen,  aL>  Johans  Züricher  burger 
ze  Arow  vormals  in  geriht  luterlich  durch  gott,  durch  siner  vro 
Annen,  siner  clichen  husfro'von  |  uud  ander  sincr  vordem  seile  heilea 
willen  geben  hett  in  ir  beider  hand  zfl  des  altai*s  banden  m  der 
kilcheu  ze  Arow  der  gewidmet  ist  und  gewicht  werden  sol  in  er« 
der  heiligen  inagden  sant  Katherlnen,  sant  Margaretheu  und  flaut 
Verenen,  die  guter  mit  den  nützen  die  an  dem  brieff  gescriben  stand 
und  benenit  sint ,  der  dar  umb  geben  und  versigolt  ist  mit  minsB 
herren  hem  Johans  von  Bütticons  brobst  ze  Zovingen  und  kilchhot 
ze  Sur  und  ze  Arow  insigel,  das  si  dem  selben  Johans  Züricher  dis 
liebü  und  gnad  tun  weiten  von  dem  gewalt,  den  inan  der  obgenemt 
herr   Johans  von  IJütticon  geben  hette,   des  si  einra  offenn  besigdten 


]  93 

vieff  i6gteii  Tor  geriht  and  6ch  do  ze  mal  gelesen  ward,  das  si  im 
10  salben  gflter  mit  den  nützen  liben  wollen,  alle  die  wile  er  lebte 
&  smer  penone,  j&rlicb  umb  zwei  yasnacbt  bünr  und  baten  micb 
a  errarom  an  einer  nrteild,  wie  si  das  tun  s61ten,  das  der  selb 
oliana  Züricher  daran  habend  w&r,  die  wile  er  lebte.  Des  yragt 
^  der  Yorgenant  scbaltheiss.  Do  ward  erteilt  mit  gesamnoter  urteilde, 
las  tt  es  tdn  sAlten  mit  miner  band  von  des  gerihtes  wegen  und 
ich  mit  ir  beider  handen  von  des  vorbenemten  berr  Johans  von 
Sotiicon  and  och  des  altars  w^en  in  des  vorgescriben  Johans  Zu- 
ichers  band  xmd  es  denne  billich  kraft  und  best&tung  haben  s61t 
ra  und  hienach.  Das  taten  und  volf&rten  5ch  die  vorgenemten  herr 
Rioolaas  Schriber  und  herr  Johans  Morhart  in  aller  wise  als  abge- 
Mriben  stat,  als  urteild  gab,  also  das  von  allen  den  die  in  geriht 
vino  und  gefragt  wurden,  das  erteilt  ward,  das  es  beschehen  w&r, 
ab  reht  ist  und  billich  nu  und  hie  nach  kraft  und  best&tung  haben 
lUt  und  mAht  in  alle  gev&rd.  Uar  umb  won  dis  alles  vor  offem 
priht  beschah  und  mit  urteild  vollfArt  ^vard,  so  han  ich  der  oli^e- 
aaat  scbultheiss  der  statt  ze  Arow  gemein  ingesigel  von  heissens 
wogen  aller  der  burger  die  in  geriht  waren  zu  minem  ingesigel  von 
dea  gerihtes  wegen  durch  bett  der  vorbenemten  herr  Nicolaus  Schriber, 
bor  Johans  Morhartz  und  6ch  Johans  Zürichers  offenlich  gehenkt 
tu  disen  brieff.  Wir  die  ietzgenemten  herr  Nicolaus  Scriber  und 
herr  Johans  Morhart  veriehen  einer  gantzer  warheit  alles  des  so  vor 
TOD  uns  gescriben  stat  an  disem  brieif.  Des  ze  warem  und  offem 
uirande  haben  wir  unser  ietweder  in  sunder  sin  eigen  ingesigel 
(AnHch  gehenkt  an  disen  brieff. 

Der  geben  ist  ze  Arowe  an  dem  n4hsten  mentag  vor  aller  heiligen 
iig  des  jares  do  man  von  gottes  geburt  zalte  druzehenhundert  und 
hafög  jar  darnach  in  dem  nünden  jare. 

Die  Siegel  des  Rathea,  J.  Stieber,  N.  Schreiber  und  J.  Morhart  hängen. 

99.  Amolt  Bäarich  und  seine  Frau  Anna,  von  Safenwil,  verkaufen  dem 
Nikiaus  Schreiber,  Kirchherr  zu  Oeschgen,  eine  Schupoese  zu 
Lostorf  um  (>4  S*  Zofinger  Münze.    13^  März  24. 

Allen  die  disen  brief  sehent  oder  h6rent  lesen  kund  ich  Johans 
iKieber  Schultheis  ze  Arow,  dz  ich  offenlich  ze  |  geriht  sazz  ze  Arow 
^  dar  statt  und  kamen  für  mich  Amolt  B&srich  von  Savenwile  und 
^  Anna  sin  elichü  |  husfrow  und  offhoten  mit  fürsprechen ,  dz  si 
{vondss  libes  und  sinnen  ze  k&ffBun  geben  betten  recht  und  red- 
icb  I  far  eigen  dem  erbem  hem  Nicolaus  Schriber  kilchenher  ze 
itthkon  ein  schApposz,  ist  gelegen  ze  Losdorff  in  dem  twing,  buwz 
IttkU  Oriessenbcrg ,  giltz  jftrlich  drithalb  malter  dinkeln  und  ein 
ttlter  haber,  drü  h&nr  und  drissig  eiier,  umb  vier  und  sechtzig 
Amt  Zovinger  müntz,  der  si  gewert  w&ren  von  im  als  si  offenlich 
mJmd.     und  baten  mich  ze  ervarenn  an  einer  urteild  wie  si  die 


\H  11 

s^ibea  ^«.büi  pi.'«^  mic  ^i^In  gell  so  si  jirlieh  giltz  als  obgescribea  M 
ver^gon  und  uif  gehen  iöiten  dem  obgesciibnen  hem  Nicokus  Scfarihs, 
jido  dz  er  dar  jui  habend  wir  na  and  hie  nach.  Des  vngt  ich, 
do  ward  erteLt  mit  »^essamnoter  arteüd.  dz  si  es  t&n  s51ten  mit  ir 
beider  banden  in  dez  obgeschboen  hem  NicoLaos  Schribers  band  nd 
eä  denn  bülioh  kraJfl  azid  bestlmag  haben  äilt  and  m6cht.  •Du  tat« 
und  voltur:en  ö>:h  die  obgescriben  Amolt  Haarich  and  tto  Arn 
?in  eiichu  hvi»trow  mit  ir  beider  banden  in  des  dikgenanten  hn 
Nikolaus  Schrlber?  band  als  aneild  gab  and  reht  wz  and  Ubta 
•Vb  diser  ^hü^>(>>!ä  rehr  wer  ze  sinne  far  eüien  für  :dch  nnd  aUi 
ir  erl>eu  an  illeu  ^vtr^ec  d:i  der  selb  berr*  Nicolaos  od«*  sin  erba 
wei'scbact  noTd.irfTia:  sin:  und  bed orten t  an  geislichen  nnd  an  «ettr 
Ii>;bea  &??r;bte;i  in  Lklie  cevlri.  Hu-  umb  wen  diz  alles  Tor  gerillt 
bes<.-hacLi  und  i:  it  ur:e:ld  volfürt  WLird.  so  han  ich  der  obgeuiit 
scbulthi^Ls  :t:iQ  eii:ec:  uuresLc«!  von  dez  geribtes  wegen  ze  einer  gBOf' 
sk:*.::  diri*  5^10 he  uud  o<.'c  dur'.'h  bett  der  vorgenanten  Amolt  BSokk 
und  vp>  A::r.e::  sin-fr  blieben  husfrowen  gehenkt  an  disen  brieff.  Di 
aWr  diz  i:*vu  luecvr  Sicherheit  und  bestäcung  bab,  so  han  ich  te 
dikgenaut  Arr.oli  Hilsnch  üiin  eigen  ingeeigel  für  mich  and  die  t(V- 
gt?;k'ribeu  vr'  Auiieu  uix  ehchen  husirowen  der  wissenthafter  fogt 
::i  jin  /e  ein^t::  o5fna  urkund  alles  dez  s*.^  vor  geschriben  stat  g^ 
henk:  ;in  diser   brief. 

IVr  iTelvu  is'  jiü.  ic:'.:  iilvibsren  z in 5 rag  vor  dem   palmmtag  da 
; .1  "x's  ^l 0    ".  .1  :\    :  i ". '.    v ..^ a  j'; V es   gy l u r:    1  r.: £»? hen h uadert  j ar  dar  nach 

•  ris.   .:■  r  ■ 


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!'•■.  l^rl*r.or  ■..::'.:  di.-*  ^r  i-l-er  ies  ^io'::«L*si:aa*  von  S von  verkaufen  ftoi 
N.v:-  ^;  r  Wi-.:V.i.:  Aiin-i  v,n  HoMem  tu  d«  Altars  s.  Nidwi 
•.u   irr  KvA-ii«:  v.-.  A-kr-ü  ju:il-.:i  eiaigt  «.i-ilien  um  ÄJffZo- 

AI!-?:-.  .l>*  i-.s.*:*.  Vri-f:^'  se!:??i::  oder  h^rrent  lesen  künden  wir 
b r u  iei"  He*r.  r ■. . ::  H  .i i »^ ::  s  :il  v  r  :■. ".  \il:  .1  d i -:  b  rü'ier  gemeinl io h  des  goti- 
:v,;s  v.^a  >\  vi  :■:  v.V.>:en:^Ter  '. isVwLli:  ^ele^er.  ze  ;  Clinsienow  SMit 
\V-.ia::ei-v.-*.^'.ie:is  ■,;::■.:  ^;:'r-.'f':cL'  .■iVii.i.h  :ur  uls  uad  all  unser  nach- 
k.^a-.-eu  des  sellvu  '.viciis,  -.liis  wn-  ■:•.::::  :^"i".:jl:  i::;:  gü'er  vorbetrahtang 
■^r.i  dur'. h  :iwv':i:  uu'.z.  :i;:'i.:r:"i  un.':  lesrung  des  obgescribn« 
unier?  g":zi:.;<.  '.%oc  iis  IfL-I;?r  i:-  ie  u^jl,  sciiidÜ'jh  verbrunnen  ist 
-e  ijfesi:  jT-:':»;;-.  iw,.'-:^.  r-!.i:  '.ml  ri-.:!:.-:  :u  rehtos  koffes  wise  und 
^Ven  :•:::  -.ir'x ■.::'..;  d>  '.'r:-:v^?>  i^r  rTCcrre^  :r:".vea  \to  Annen  wüand 
N  :•:  c  La  .IS  s.l '. :,:  t;-.  \  0 11  ri .  *.  1-;  l'  h  e  1:-.  !:•:  -  1:  .:s:".'.-  '.v  fr:  zu  des  ;ütars  banden 
'^  der  ki.^I:.:-.  :-.  Ar-  •*.  .::'r  ^\a\:\".  >:  Li:  i'L-e  ies  uu^idriübeu  henen 
:md  n : :  iir?  [  :'•? i-  <  >;i :: :  N : .  ■  . . .  v. <  -.' : : -. e?  ',  .>:'...  f-f s ,  '. : >u  -[-i :er  =iit  den  nübea 
?•:  ?i  -^["e:::.  .:::  "i-e  !:a...  ^t\scL:.cL  smu.:.  u'Lid  li^Wr.  darumb  von 
ir  ^^nr-jÄüi:-.*^   :.V'.»;  1  •.:-.;-;;:   /.Lid   Iri>s\^  :. ruu:  j« tennig   alles  Zoringöf 


um  95 

nantx,  dero  wir  gantzlich  von  ir  gewert  sigent  und  si  in  ünsers 
ptilnues  nuts  und  bessning  bewent  und  bekert  haben,  und  sint  dis 
fit  gUer,  die  gelegen  sint  in  disen  nach  gescriben  twingen  und  bennen : 
to  ersten  in  den  twingen  ze  Ediswile  ein  göt,  buwet  Walther  Anshelm, 
pKz  j&rlichen  zwein  niüt  kernen,  fünf  müt  haber,  zwei  herbsthfinr, 
BB  yasnacht  h&n  und  zweinadg  eyer ;  Heini  von  Hertznach  git  j&rlich 
dra  viertel  kernen  von  einem  g&t,  dz  er  buwet,  ein  herbst  h&n,  ein 
viaiiacht  hün  undzeben  eyer;  ein  gut  buwet  Geri  Lüghart  Ban wartin, 
gOiet  drn  viertal  kernen,  ein  herbsthüu,  ein  vasnacht  hün  nnd  zehen 
efor;  ein  sch&ppoas  buwet  Heinrich  Im  hoff,  giltet  j&rlich  zwein  müt 
keraeo,  drü  berbsthfinr,  drü  vasnacht  h&nr  und  fünfzig  eyer ;  ze  Er- 
Unch  üolrich  Binker  buwet  ein  schüpposz,  giltet  j&rlich  drig  müt 
knrnen,  zwelf  Schilling  pfenning  Zovinger  müntz,  sechs  hünr ;  ze  Los- 
dorf ein  gftt,  buwet  Claus  von  Märchen,  giltet  järlich  vier  vierdenzal 
dinkd,  zwü  vierdenzal  haber,  drig  Schilling  pfenning  der  vorgescriben 
uantt,  dar  zu  hünr  und  eyer.  Disü  vorgescriben  guter  mit  den 
utceo  geben  wir  der  obgenemten  vro  Annen  zu  des  vorgescribnen 
iltars  banden  für  eigen  und  entzihen  uns  aller  reht,  vordrung  und 
oiprKh,  80  wir  oder  jeman  ander  von  unser  wegen  dar  an  hatten 
oder  unser  nachkomen  dar  an  gewinnen  mdhten  imd  setzen  sie  zu 
dtt  obgenemten  altars  banden  in  nutzlich  und  rüwlich  gewer  der 
lelben  guter,  niemer  si  noch  ander  lüt  die  die  selben  guter  inne  band 
dar  an  ze  besw&renn  noch  ze  bekümberren  noch  nieman  ze  hellen, 
der  si  dar  an  sumun  oder  ieren  weite  mit  deheinen  Sachen  weder 
nit  geriht  ald  in  gericht,  si  sigent  geistlich  oder  weltlich,  in  all  ge- 
ybä.  Wir  loben  6ch  diser  vorgescriben  guter  reht  wer  ze  sinn  für 
«geo  an  allen  stetten  da  man  sin  bedarf  und  es  notdürftig  ist  und 
Uiden  barzü  all  unser  nachkomen,  es  sig  vor  geistlichen  oder  welt- 
lichen gerichten  in  all  gev&rd. 

Hie  bi  waren:  Johans  Stieber,  Schultheis  ze  Arow,  Johans  Trül- 
kreye  von  Schafhusen,  Nicolaus  Zehender,  Heinrich  Sumur,  Peter  Völmi, 
hfugn  ze  Arow  und  ander  erber  lüt  genüg. 

Har  umb  das  dis  alles  war  sig  und  st&t  belibe  nu  und  hie  nach 
•0  han  ich  der  obgenuit  priol  min  ingesigel  für  mich  und  min  nach- 
komen gehenkt  an  disen  brieff*  Das  aber  dis  alles  so  vor  gescriben 
M  noch  merer  kraft,  Sicherheit  und  bestätung  habe,  so  haben  wir 
fii  •  •  br&der  des  obgescribnen  gotzhuses  ze  Klingenow  ünsers  huses 
pmein  ingesigel  für  uns  und  alle  unser  nachkomen  des  selben  Ordens 
gAenkt  an  disen  brief. 

Der  geben  ist  samstag  nach  sant  Gallen  tag  des  jares  do  man 
tOD  gottes  geburt  zalt  drüzehenhundert  jar,  dar  nach  in  dem  sech- 
cfgOBten  jare. 

Die  Si^el  sind  stark  beschädigt. 

;  Die   Nomem  82,  84,  87,  89,  90,  94,  9(5,  97,  98  und    100   sind  vom 
^ehen  Schreiber  geschrieben. 


■    4 


98  m 

1U5.   Uudolf,  Erzherzog  von  Oestreich,  ertbeilt  den  Bürgern  Ton  Auaa 
ein  Stadtrecht.    Baden  1963  Juni  21. 

Wir  K&dolf  von  gots  gnaden  ortzhertzog  ze  Oesterrich,  le  Styr 
und  ze  Kernden,  herre  ze  Chrayn,  uff  der  Windischen  march  und  | » 
PortnoWy  graf  ze  Halispurg,  ze  Tyrol,  ze  I^i-t  and  ze  Kyburg,  marek- 
graf    ze   Burguw   und    lantgraf    in    Elsazz    allen   |  gottes    geiraim 
ewiklich  unseru  gr&zz  mit.  erknntnuzze  diser  nachgeschribener  dinge. 
Es  ziint  wo!  fürstlicher  wirdikeit  ze  besorgende  |  alle  zit  ir  getrawei 
undertancn  nach  notdurft  und  gelegenheit  ir  16iffen ,    dar  ambe  wa ' 
die   erbcm    unser   lieben    getruwen  der  Schultheis,    der  rat  und  die 
burger  genieinlich  unser  statt  zc  Arow  nach  gemeinem  und  einhdkm 
rate  über  ein  komen  sint  und  für  uns  bracht  habent,    daz  si  etzlich 
ir   alte   fryheit,    gewonhcit   und   recht,    die    si  von  unaem  Yordfln 
habent,  bedurtfen  mit  unsem  gnaden  an  disen  nachgeschriben  stokea 
ze  yerendrenne,  ze  bezzerende,    ze  luterende  und  verstandenlicher  n 
machende,    haben    wir  nach   gutem  rate  wizzentlich  mit  kejaerlichflr 
mechte  volkomenheit,    die  wir  haben  in  unsern  landen,    alz  ein  ünr- 
treSenlich  gelid  des  keyserlichen  houptes  von  dem  alle  g&tliche  TBcbt 
in  weltlichen  sachen  vliezzent,  uzzer  solichen  rechten,    firyheiten  Tiiid 
gnaden,  die  alle  unser  vordem  hertzogen  ze  Oesterrich  von  allen  fil- 
mischen kejrsern  und  kungen  in   rechter  gewer  und  alter  gewonhät 
rüwcklich  harbracht  und  besezzen  haben,  also  daz  wir  in  allen  unsern 
landen  und  stetieu  alz  wol  alz  der  ke3'^ser  selber  in  des  richs  gebieten 
alle  weltliche  recht,  fryheit  und  gowonheit  stiften  und  st6ren,  mlnren 
und  niereu,    lüterren  und  bezzem  mugen,  den  vorgenauteu  buiTgem 
von  Arow  und  allen  iren  erben  und  nachkomen  ewiklich  etzliche  stuk 
in  iren  alten  rechten,  fryheiten  und  gewonheiten  verendert,  gebezzert, 
gelütort  und  von  nüwen  dingen  ze  fryheit  und    rechte   gegeben,  «li 
hie  nach  geschriben  ötat:  Des  ersten,  daz  ein  ieklich  bui-ger  ze  Arow 
und   wer  in  unser  stat  daselbs  sezhaft  und  wonhaft  ist,  sin  gut  alles 
hall>es  oder  an  t€»ilcn,  wening  oder  vil,  mit  unsers  schultheisen  haut 
von  Arow,  wellier  der  ie  zc  den  ziten  ist,  offeulich  vor  gerichte  machen 
und    fugen    mag    mit  gesundem    libe,    wem  er  wil  und  daz  er  ouih 
darnach  dasselb  gemecht  ob  er  wil  vor  gerichte  oifenlich  widerr&ffea 
mag  mit  gesundem  libe  ane  geverde.     Ouch   geben  wir  inen  ze  fry- 
heit und  rechte  in  dem  nauien  alz  da  vor,  daz  man   ieklichon  bui^ 
und  selduer  ze  Arow  umb  ein  iekliohc  sarlie  wol  ci*tzugen  mag  mit 
zwein  erl)ern  unversprochen  mannen,  es  were  denno  ein  solich  sache, 
die  einem  burger  oder  einem  seidner  zc  Arow  an  den  lip  gienge  oder 
an  sin  eigen  oder  sin  erblich  gut ,    dar  umbe  sol  man  einen  burger 
mit  andern  ingesezzen  burgern  ze  Arow  ertzügeu,  alz  si  das  von  iren 
alten  rechten  und  gewonheiten  harbracht  haut  ane  geverde.     Dar  «ü 
geben  wir  inen  ouch  ze  fryheit  und  ze  rechte,  daz  mau  kein  urteilde 
von  dem  gerichte  ze  Arow  ziehen   sol   gen  l'invelden,    die   bi   zehen 
phuuden    ist   oder  dar  under,    denne   waz  solicher  urteilden  ist  und 


«S]  99 

Sxzig  werdent,  daz  man  die  ziehen  sol  für  unsem  scholtheissen  und 
n  rat  ze  Arow  und  sol  ouch  bi  den  beliben  und  usgetragen  werden 
le  alle  geverde.  Niemanne  da  von  under  allen  luten  si  erloubet 
ad  werde  euch  nieman  alz  getnrstig,  daz  er  die  vorgenanten  unser 
^heit,  recht  und  gnade,  die  wir  so  durnechtiklich  den  egenanten 
isem  burgern  gegeben  haben,  ubervare,  verbreche  oder  in  dheinen 
ag  verirre.  Wer  aber  da  widertete  mit  freveler  geturstikeit,  der 
izze  dar  umbe  vervallen  swerlich  in  unser  fürstlich  Ungnade  und 
ich  in  pene  und  b&zze  fünfzig  marken  goldes,  der  zwentzig  mark 
ui»»r  fanrtüch  kamer,  zehen  mark  in  unser  kantzlye  und  zwentzig 
arch  dem  oder  den,  der  oder  die  merklichen  schaden  davon  em- 
kogen  hetten,  gevalleai  snilen  nach  unser  gnaden  ane  geverde. 

Und  dar  über  ze  warem  vesten  urknnd  haben  wir  unser  eigen 
igemgel  offenlich  gehenkt  an  disen  brief,  der  durch  hende  des  er- 
irdigen  unsers  lieben  getruwen  pischof  Johansen  von  Gurk,  unsers 
mtzlers  und  lantvogtes  ze  Swaben  und  im  Elsazz,  gegeben  ist  ze 
feden  im  Ergew  an  mitwuchen  vor  sant  Johans  tag  ze  sungichten 
ftch  gots  gebnrt  tusent  druhundert  und  sechtzig  jaren  und  dar 
ich  in  dem  dritten  jare. 

S.h. 

Abachrifl  im  Copialbuch  p.  21. 

106.  Heinrich^  Bischof  von  Constanz,  bestätigt  auf  die  Bitte  Rüdgers 
die  Stiftung  des  Johannes  Züricher.  Constanz  13G3  Novem- 
ber 5. 

Nos  Hainricus  dei  gracia  episcopus  Constanciensis  notum  facimus 
niversis  presentes  litteras  intuentibus.  Nos  litteras  sigillo  |  eius 
iUQ8  esse  dicitur  litteris  in  eisdem  sigillatas  quibus  hec  presentes 
ntre  littere  per  modum  transfixi  sunt  afBxe  nobis  |  pro  parte  hono- 
thilis  in  Christo  domini  B&dgeri  rectoris  ecclesie  in  Sur  et  Johannis 
icü  Züricher  civis  in  Arow  presentatas  sanas  |  ,  integras  et  illesas 
OD  cancellatas,  non  rasas  nee  in  aliqua  sui  parte  vitiatas  vidisse  et 
9  verbo  ad  verbum  perlegisse  ac  in  eisdem  contenta  diligenter  con- 
densse  nobisque  post  huiusmodi  litterarum  presentacionem  humiliter 
qüicatnm  fuisse,  quatenus  omnibus  et  singulis  in  dictis  litteris  con- 
ntis  consensnm  nostrum  ordinarium  adhibentes  omnia  et  singula 
i  eisdem  litteris  contenta  et  expressa  auctoritate  nostra  ordinaria  ap- 
"obare  et  confirmare  dignaremur.  Nos  huiusmodi  suplicacionibus 
mqnam  rationem  consonis  inclinati  cultumque  divinum  adaugere 
ipientes  omnia  et  singula  in  prescriptis  litteris  quibus  presentes  nostre 
iere  per  modum  transfixi  sunt  affixe,  contenta  et  expressa  et  quem- 
tmodnm  continentur  et  exprimuntur  litteris  in  eisdem,  in  dei  no- 
ine  auctoritate  nostra  ordinaria  approbamus  et  confirmamus  presen- 
un  per  tenorem.  Et  in  premissorum  evidens  testimonium  sigillum 
strum  episcopale  presentibus  est  appensum. 


100  [IM 

Datum  Constancie  anno  doniini  inillesimo  360  tercio  nonas  no- 
vembris  indictione  prima. 

Diese  Urkunde  ist  durch  den  Perininientstreifen ,  au  welchem  du  lir 
Rchöfliche  Siegel  hängt,  mit  nr.  103  verbunden. 

107.  Rüdger,  Kirchherr  in  Suhr,  gestattet  den  Kranicen  undWftrten 
des  Spitals  in  der  Vorstadt  von  Aaraa,  anstatt  in  der  Kircbe, 
in  der  s.  Niklau8-Kai)elle  im  Spital  Messe  hören  zu  düito. 
Aarau  1304  Juni  G. 

Ego  Rildgeras  natus  Schultheisi  de  Lentzburg  rector  ecclesie  piur- 
rochialis  in  Suro,  cuius  filia  ecclesiaest  opidi  in  Arow  Constanciensisdyo- 
cesis,  ad  omnium  et  singulorum  |  quorum  interest  ac  intererit  noticiam. 
Presencium  cupio  pervenire,  quod  cum  consules  ac  tota  univenitis 
dieti  opidi  Arow  altare  sancti  Nicolai  situm  in  hospitali  extra  |  mnros 
in  suburbe  antedicti  oppidi  fundato  construxerunt  et  fondaveront 
altari,  ut  in  eodem  certis  vicibus  cum  id  comode  fieri  possit  saltim 
missa  egris  ibidem  deciunjbentibus  necnon  famulis  ac  famolaboa  äh 
dem  aniministrantibus,  celebraretur  vel  etiam  legeretur  per  aliquem 
sacerdotem  ydoneum  michique  tamquam  rectori  ecclesio  prefate  in  Arow 
iam  alicjuamdiu  et  sepius  ex  et  pro  parte  iamdicti  hospitaüs  de- 
cumbencium  eisque  ammin istrancium ,  ut  premittitur  sit  suplicatum, 
ut  cum  preiibati  dccumbentes  suas  propter  infirmitates  et  eomm  &- 
inuli  propt«r  labores  et  occupnciones  sibi  ab  ipsis  langnentibus  coo- 
tinue  inpensos  necnon  propter  distanciam  pretacti  hospitalis  ab  ecclesia 
memoraia  in  Arow,  que  baptisterium  habere  dinoscitur  ac  ecclesiasti- 
cam  scpultumni,  ad  oandem  ecclesiam  comode  accedere  nou  posnot 
ad  divinn  officia  audiendum,  unde  in  prefato  altari  habere  missam 
valeant  et  audire  per  aliquem  sacerdotem  ydoneum  cui  dominus  gW" 
ciam  de  hoc  dederit,  exnunc  in  antoa  temix)ribus  oportunis  vellem  ex 
eausis  premissis  ac  ociam  divine  piotatis  intuitu  favorabiliter  consen- 
tiro.  Ego  ex  eausis  prelibatis  dictorum  precibus  inclinatus,  ut  de 
cetoro  in  dicto  allari  prenotati  hospitalis  egri  in  eodem  decumbentes 
ac  eorum  anmiinistrantos  missam  habere  valeant  et  audire  quandoet 
([uociens  ad  id  obtulerit  so  facultas,  dum  modo  aliud  canonicum  non 
übsistat,  consensum  meum  voluntarium  adhibeo  \)er  presentes  delibe- 
raciono  pluriniorum  pnidentium  virorum  prehabifa  diligenti.  Ita  tameu 
(luod,  quicunicjue  est  vel  erit  pro  tempore  vicarius  seu  viceplebanus 
in  sepedicta  ecclesia  in  Arow,  pcrcipore  ei  habere  debeat  diniidiani 
partim  secret^ilium  et  oblacionum,  quis  et  qui  sacerdoti,  qui  in  supi"*" 
scripto  altari  in  autea  missam  legerit  vel  celebraverit,  occasiono  talw 
misse  obvenerint  qnovismodo  et  quamdiu  ibidem  non  est  certus  cap" 
pellanus  in  gracia  eiusdem  que  est  ei  erit,  promittere  debeat  per  fidem 
nomine  iuramenii,  quod  ipso  eandem  dimidiam  partem  supradicto  ple- 
bano  seu  viceplebano  i)refato  ecclesie  in  Arow  siugulis  vicibus  inter- 
graliter(!)  et  iideliter  assignabit  dolo  et  fraude   in   premissis    penitus 


m]  101 

;ircamspectis.  Postquam  vero  in  eodem  lütari  certus  cappellanus  fuerit 
lepataios  ex  tone  inantea  idem  cappellanus  quicumque  erit  pro  tein- 
30Fe  de  tradendo  et  fideliter  assignando  suprascriptam  diniidiam  par- 
em  prefato  plebano  seu  viceplebano  prestabit  corporale  tactis  sacris 
'TangeliiR  ianuuentum.  Est  eciam  in  et  super  preuiissis  in  con- 
«osa  raeo  de  quo  premittitur  condictum  et  si)ecialiter  adiectuin, 
[ood  ante  offertorium  publice  misse  celebrande  in  prefata  ecclesia  in 
\row  nulla  missa  in  altari  prelibato  unquam  celebrari  debeat  sive 
egi.  Et  promitto  presentibus  bona  fide  quod  contra  preniissa  non 
kiam  nee  procurabo  quoyisniodo.  In  quorura  testiinonium  evidens 
itque  robur  sigillum  meum  presentibus  est  ap|>eusuu). 

Datum  et  actum  in  sepedicto  opido  Arowe  anno  doniini  millesinio 
licentesimo  sexagesimo  quarto  octavo  ydus  mensis  junii  indictione 
ieconda. 

S.  h. 

108.  1364  Oktober  29  (zinstag  vor  aller  heiligen  tag). 

Ulrich  von  Butikon,  Ritter,  verkauft  dem  Johann  Velsche  drei 
Scha[X)68en  zu  Suhr  „uf  dem  hof,  die  Peter  Meiger  buwet  und  ierlich 
S^ten  secbsthalben  müt  kernen,  zwei  malter  roggen  und  \ier  lualter 
tubern,  dru  vasnacht  h&nr  und  sechs  stuffel  hünr  und  nünzig  eiger  . ." 
am  1897«  Florentbergulden. 

Silier:  ü.  von  Bütükon,  Johans  von  Büttikon,  Propst  zu 
^hOoenwerd  und  Hartmann  von  Büttikon,  Chorherr  zu  Schönen- 
»erd. 

109.  Heinrich  GQrtler  und  sein  Sohn,  von  Aarau,  verkaufen  dem  Jakob 

Zürcher^  Caplan  des  8.  Marien-Magdalenenaltars  in  der  Kirche 
zu  Aaran,  einen  Müt  Kernen  um  13Va  Gulden.  Aarau  1364 
November  23. 

Allen  die  disen  brief  ansehent  oder  hSrent  lesen  kund  ich  Johans 
Ueber  Schultheis  ze  Arow,  daz  ich  offenlich  ze  |  gericht  sa/z  ze  Arow 
Q  der  statt  und  kamen  für  mich  Heinrich  Gürtler  der  alt  und  Heinrich 
>QrUer  der  |  inng,  sin  elicher  sun,  burger  ze  Arow,  und  voriahen 
falich,  daz  si  recht  und  redlich  ze  k6ffen  geben  hotten  |  herr  Jacob 
^her,  capplan  sant  Marien  Magdalenen  altars  ze  Arow  in  der  kilchen, 
A  dez  ietz  genanten  altars  banden  ein  müt  kernen  geltes  i^rliches 
6  not  Martis  tag  jze  werenn  im  oder  sinen  nachkomen  des  vorge- 
ttten  altars  ab  und  uff  dem  halbteil  ir  huses  und  hofstatt  gelegen 
D  dem  kilchhoff ,  umb  vier  zehent  halben  guldin ,  dero  si  gar  und 
i&telich  gewert  weren  von  dem  vorgenanten  herr  Jacob  Züricher,  und 
tien  mich  ze  ervarenn  an  einer  urteil,  wie  sie  sich  der  vorgenanten 
^Qt  kernen  geltes  entzihen  sölten  daz  der  vorgenant  herr  Jacob  Zü- 
£l>er  und  sin  nachkomen  dez  obgenanten  altars  dar  an  habent  w^en 
Q  und  hie  nach.    Dez  vragt  ich  der  obgenant  Schultheis.    Do  wart 


1 


102  m 

erteilet  mit  gesamnoter  urteil,  daz  si  es  tun  sSlten  mit  ir  selben 
handen  in  min  band  von  dez  gerichtee  wegen  und  ich  es  vertgote  dem 
obgenanten  berr  Jacob  Zuricber  z&  dez  vorgenanten  altars  bandeo. 
Daz  icb  do  ze  mal  t&t  mit  aller  gewai'sami  woiien  und  werken,  dai 
alle  die  in  geriebt  waren  und  gefragt  wurden  erteilten  uff  den  eid, 
daz  es  bescbäben  w&re  als  recbt  ist  und  billicb  nu  und  hie  ludi 
kraft  und  best&tung  haben  s51t  und  roficht  an  alle  gev&rd.  Har  mnb 
won  diz  in  gericht  bescbah  und  mit  urteil  volffirt  wart,  so  han  ich 
der  vorgenant  Jobans  Stieber  Schultheis  ze  Arow  min  ingesigel  Ton 
dez  gerichtes  wegen  und  5ch  dur  ir  beider  teil  bett  willen  gehenkt 
an  disen  brief. 

Der  geben  ist  an  dem  nfichsten  samstag  vor  sant  Katherinen  tag 
dez  iares  do  man  zalte  von  gottes  geburta  druzehenhundert  und 
sechtzig  jar,  dar  nach  in  dem  vierden  jare. 

S.  h. 

110.  Berchtold  Züricher  von  Aarau  verkauft  seinem  Vetter  Jakob 
Zürcher,  Caplan  des  r.  Marien-Magdalenenaltani  in  der  Kirche 
za  Aarau  eine  Schuposse  zu  Nieder-Entfelden  um  30  Florentiner* 
gülden.    13r)4  November  30. 

Allen  die  disen  brief  sehent  older  bfirent  lesen  kund  ich  Berch- 
told Züricher  burger  ze  Arow  und  |  vergich  offenlich  mit  disem  brief, 
daz  ich  recht  und  redlich  ze  ki^ffenn  geben  han  berr  Jacob  Züricher 
!  minem  vett^r,  eapplan  sant  Marien  Magdalenen  altars  in  der  kilchen 
ze  Arow  zu  des  iezgenauten  |  altars  banden  ein  schüpposs,  ist  gelegen 
/o  nidern  Endveit  in  dem  getwinge,  buwz  Jenni  Göseröwile,  giltz  i&r- 
lich  zins  drig  iiiüt  roggen  und  sechs  vieiiel  babern,  umb  drissig  gnldin 
guter  von  Florentz  und  mit  voller  gewicht,  der  ich  gar  und  gantzlich 
von  im  gewerl  bin.  Dar  iiinb  entziehe  icb  mich  für  mich  und  min 
erben  aller  eigenschaft,  aller  ehafti  und  dar  zu  aller  der  recbtung  so 
ich  oder  min  erl>en  zu  der  vorgenanten  scbüpi>oss  hatten  oder  hie 
nach  gewünncn  mochten  und  setzzen  den  obgenanten  berr  Jacob  und 
sin  nacbkomen  dez  vorgenanten  altars  in  nützlich  gewer  zu  dez  selben 
altars  banden  die  obgenanten  schüpposs  und  ir  zügeh6rde  ze  besetzenn 
und  ze  entzsetzzeim  und  ze  babenn  ungevarlicb  als  ander  sin  eigen 
gut.  Oucb  loljen  icb  für  mich  und  min  erben  der  obgenanten  schÄp- 
\)Oss  recbt  were  ze  sin  für  eigen  an  allen  den  gerichten  und  an  allen 
den  stetten ,  da  es  dez  obgenanten  altars  eapplan  dürft  beschiht  »n 
alle  gev&rd.  Und  bar  umb  ze  einem  waren  und  stAtten  urkünd,  so 
han  icb  min  eigen  ingesigel  für  mich  und  min  erben  offenlich  ge- 
benket  an  disen  brief. 

Der  geben  ist  an  dem  nächsten    samstag    nach   sant  Katherinen 

lag  dez   jares   do   man   zalt  von  gottes  gobürt  druzehenhundert  und 

sechtzig  jar,  dar  nach  in  dem  vierden  jare. 

S.  h. 

Der  Schreiber  dieser  Urkunde  ist  auch  der  der  Urkunde  nr.  109. 


.  1366]  103 

111.  Bischof  Heinrich  von  Constanz  gewährt  den  Krauen  der  Samnune 

in  Aaran  das  Recht,  in  ihrer  Kapelle  gottesdienstliche  Hand- 
lungen vomehuien  zu  lassen.    Constanz  1864  December  30. 

Hainricas  dei  gracia  episcopus  Constanciensis  devotis  in  Christo 
)ribus  residentibus  in  suburbio  opidi  Ar5  iuxta  |  fluvium  dictum 
sab  regiuiine  predicatorum  viventibus  |  salutem  in  domiao.  Ut 
abos  vestris  salabrius  provideatur  devocioni  vestre  auctoritate 
laria  concedimus  quatenus  in  vestra  capella  liceat  vos  a  quolibet 
dote  jdoneo  graciam  sedis  apostolice  et  sui  ofticii  execucionem 
ate  sacramentum  eucaristie  tempore  licito  prout  vobis  dominus 
raverit,  exceptis  festivitatibus  videlicet  natalis,  pasche  domini,  pen- 
)3tes  et  gloriose  virginis  Marie ,  videlicet  assumptionis,  sumere 
tis  prehabitis  et  servatis  circa  hoc  debite  servandis,  videlicet  cor- 
ontradictione,  ons  confessione  et  operis  satisfactione  iuxta  discretio- 
vestre  confessoi-is  de  consensu  et  voluntate  rectoris  et  plebani 
sie  vestre  parrochialis  pro  tempore  nunc  dicie  ecclesie  rectoris. 
Datum  Constancie  anno  domini  1360  quarto  3  kaiendas  januarii. 

Siegel  des  Bischofs  hängt. 

Die  Schrift  ist  ungewöhnlich  verkümmert 

112.  Der  Generalvikar  des  Bischofs  Heinrich   von  Constanz  ernennt 

den  Priester  Rudolf  zum  Leutpriester  der  Pfarrkirche  in  Aarau. 
Kaiserstuhl  1366  Januar  26. 


—     —     —     —     —     —     —     —     —     —     —       dinoj- 

r  pertinere  presencium  de  circa  vicarii  sine  prebenda  auc- 
ite  ordijnaria  invesiimus  per  presentes  sine  preiudicio  dicte  ecclesie 
icbialis  et  alterius  viri  (?)  alieni  instituentes  eum  vicarium  seu 
lanum  in  dicta  filiali  ecclesia  more  solito  et  ibidem  consueto 
antiqua    et    consueta    prebenda    sibi    annis  singulis   de  proven- 

ipsius  ecclesie  sine  diminutione  qualibet  ministrandum.  Man- 
ts  tibi  quatenus  ipsum  in  possessionem  vicarie  seu  probende  predicte 
m  ac  pertinenciarum  eins  ducas  corporalem   facientes  illius  sub- 

eodem  more  solito  intendere  (?)  in  spiritualibus  et  eum  a  confra- 
s  redpi  in  confratrem. 

Datum  in  Kaisterstul  anno  domini  1360  sexto  feria  secunda 
Ängnetis.  Committimus  iam  Rudolfo  sacerdoti  supradicto  curam 
irum  subditorum  prelibate  ecclesie  in  Arö  prout  moris  est  ibi- 
similiter  per  presentes.     Datum  ut  supra. 

Das  Vikariatssiegel  hängt. 

Der  obere  Theil  der  Urkunde  (etwa  4  Zeilen)  ist  weggeschnitten.  Die 
(t  ist  von  der  gleichen  Hand  wie  bei  Nr.  111,  hier  auer  kaum  mehr 
itziiferu.  Der  Name  des  Ausstellers  geht  aus  dem  wohlerhaltenen 
1  hervor,  vgl.  nr.  79. 


•1 


104  [UN 

113.  Aarau  1360  April  27  (mantag  vor  ingandero  iiieyen). 

Johuis  Stieber,  Schultheis  yod  Aarau  urkondet,  dass  „GreU 
Heinrichs  Varwanks  eliche  husfrow  mit  dem  selben  Heinrich  ir  elidm 
man  und  wizzenthaften  vo^"  —  ihrer  Mutter  „Katherins  Eri» 
pachin  mit  Rudolf  RiSblin  ir  elichen  man  und  wiasentbaflen  vogte* 
alle  Hechte,  Forderungen  und  Ansprüche,  welche  sie  hatten  ^it  den 
hus,  zu  der  hofstatt  und  zu  dem  garten,  dar  uff  die  egenant  Kath^ 
rina  und  ir  man  sezzhaft-  sint  und  sint  gelegen  ze  Arow  vor  den 
ior  gen  der  13adstuben  hinab,  rfirent  einhalb  an  der  von  Holdem 
hus  und  ander  halb  an  Heinrich  Kebers  hus**  um  8  flf  EYenningi 
Zotinger  Münze  „die  man  nennet  Stehler **  verkauft  habe. 

Siegler:  J.  SlielK?r. 

114.  Arow  13G6  Mai  6  (mittwuchen  nach  dem  meiien  tag). 

Johans  Vorkilchen  Edelknecht  verkauft  dem  Johans  Zflridier 
von  Aarau  für  180  Gulden  folgende  Oüter: 

1.  ein  gut  buwz  Hans  Glaser  von  Ernlisbach,  giltz  iirlich  ani 
zwei  malter  dinkeln  und  drige  niüt  liabem. 

2.  ein  <rüt  buwz  Heintz  Notkleger  von  £2mlispach,  giltz  i&rlich 
Zins  silien  müt  dinkeln  und  zwein  müt  habem. 

3.  ein  gut  buwz  KAdi  Müller,  giltz  iiirlich  zins  siben  müt  dinkdfl 
und  zwoiu  müt  lialK»rn. 

4.  ein  gut  buwz  horr  Jacob  Schulmeister  ze  Werde,  giltz  iÄrlith 
zins  drithalb  viertel  kernen. 

5.  ein  ^It  buwz  vro  Adclheit  von  Gf>skon,  giltz  ijrlich  zini 
zwei  viertel  kernen. 

6.  ein  gut  buwz  herr  Johuns  Hiltprant  der  seugor  von  Werde, 
giltz  iarlirh  zins  ein  vierlel  kernen  und  einen  vierdung  kernen. 

7.  ein  gütli  buwz  Heinrich  Meiger  von  Ernlis|>ach,  giltz  i&rlich 
zins  ein  viertel  kernen  und  einen  vierdung  kernen. 

8.  ein  mntton  buwz  riaas  Sohroto,  giltz  iArlich  zins  ein  müt 
kernen. 

9.  zwo  juharten  ix?l)en  gelegen  an  dem  Hunger berg,  da  nennet 
man  die  einen  juharten  der  Wenslinger  und  die  andern  der  Boden, 
buwz  der  obgenant  Johans  Züricher,  geltend  ii\rlicli  zins  zwein  müt 
kernen. 

10.  ein  mülLstatt  und  dz  dar  zu  gehöret,  gelegen  ze  Stüsslingen 
in  dem  getwing,  het  Cüntzi  Hündli,  ^rlltz  i/Lrlich  zins  nun  viertel 
dinkeln  und  dar  zu  hünr  und  eiger,  die.  zu  dien  vorgenanten  gdten 
gehfirent. 

f^.  h. 


W]  105 

115.  Ulrich  MeUinger  von  Aarau  schuldet  den  Frauen  der  Samnung 

zu  Aarau  jänrlich  4()  Masz  weissen  Weines.  1367  Februar  26. 

Allen  den  die  disen  brief  sehen t  oder  hfirent  lesen  knnd  ich 
Jolrich  Mellinger  barger  ze  Arow  und  vergich  offenlich  |  mit  disem 
rief,  dz  ich  und  min  erben  ob  ich  enwär  i&rlich  schuldig  sin  ze 
eben  and  ze  richten  den  erberu  geisli  elien  fr^wen  dien  frowen  in 
em  samnuDg  ze  Arow  und  ir  nachkomen  viert/.ig  inusse  wiases  wines 
e  hearhst  |  iu  der  trotten  ab  einem  wingarten,  gelegen  an  dem  Hunger- 
«g,  der  da  beissot  Koppinger  und  ich  inne  han  als  die  marstein 
ruent,  die  zwuschent  mir  und  Johans  Züricher  stand,  es  si,  da  wachse 
?m  an  dem  selben  wingarteu  oder  nüt,  umb  ir  rechtung  dez  vor- 
leoanten  wingarten,  die  si  mir  und  minen  erl)en  dar  umb  geben 
ttnt,  als  min  brief  wol  bewiset,  den  ich  von  inen  dar  umb  han. 
Cnd  dez  ze  einem  waren  und  st&tten  urkünd  so  han  ich  min  eigen 
ogesigel  offenlich  für  mich  und  min  erben  gehenkt  an  disen  brief. 
[Jod  ze  merer  Sicherheit  han  ich  geV>etten  den  wolbescheiden  man 
lohans  SÜeber  Schultheis  ze  Arow,  dz  er  sin  ingesigel  ze  einer  ge- 
ngnnsse  henk  an  disen  brief.  Dz  och  ich  Johans  Stiel)er  Schult- 
heis ze  Arow  ietzgenant  dur  siner  bette  willen  getan  han. 

Dirr  brief  ist  geben  an  dem  nechsten  fritag  nach  sant  Mathjres 
tig  dez  zwelfbotten  dez  jares  do  man  zalt  von  gottes  gebürt  druzehen- 
hnadert  jar  und  sechtzig  jar,  dar  nach  in  dem  sibenden  jare. 

S.h. 

116.  Stiftung  eines  Schwesternhauses  in  Aarau  durch  Frau  Anna  von 

Holdem  und  ihre  Schwiegersöhne  TrilUerey.  Aarau  1B67  Juni  1. 

Allen  die  disen  brief  ansehent  oder  hfirent  lesen,  kund  ich  Johans 
^ber  Schultheis  ze  Arow  und  vergich  offenlich  mit  disem  brief, 
iv  des  tages  und  des  jares  als  |  diser  brief  geben  ist,  da  ich  offenlich 
V  gericht  sazz  ze  Arow  in  der  statt,  für  mich  kaniont  in  gericht  die 
rber  frow  Anna  wilint  Niclaus  von  Holdern  seligen  |  eliche  husfrow 
iiit  Heinrichen  Trutman  ir  wizzenthafton  vogte,  Johans  und  Jacob 
Wdlerey  gebrüder,  ir  tochter  sün,  ze  einem  teyl,  und  swöster  Verena  | 
'OB  Bitzach  und  swSster  Greta  von  Hegondorf  zft  ir  selbs.  zu  Metzinen 
^  Lostorf,  zu  Greten  und  Iten  von  Tennikon  und  zd  Katherinen 
Pytschlinen  der  swftstem  aller  banden,  ze  dem  andern  teyl,  und  off- 
M)t«Dt  die  egenant  frow  Anna  und  ir  tochter  sün  mit  fürsprechen, 
ta  n  durch  got,  durch  ir  vordem  und  durch  irselbs  sele  heil  willen 
fen  vorgenanien  sechs  swSsteren  gemeinlich  und  unverscheidenlich  für 
öch  und  ir  erben  geben  wolten  die  zwei  holtzine  hüser,  gelogen  ze 
^row  vor  dem  obem  tor  uffen  dem  Graben  obrent  der  Bad- 
itaben, under  einem  tach,  und  den  garten  darhinder,  rürrent  ein  halb 
^  R&dis  Böblis  hus  und  anderhalb  an  der  obgenanton  von  Hol  dorn 
!*niareten  hüser,  mit  allen  rechten  und   zügehdrden  ze  einem  steten 


} 


crhc  ierlifh  nnil)  zwoi  va.siiacht  hfmr,  also  und  mit  den  gedingea  als 
liie  nach  gescbriben  stat:  Des  ersten,  dz  die  egenanien  sechs  äw5siereii 
die  wil  si  lel>ent  in  den  vorgeschriben  hiisem  sezzhafl  und  wonhaft 
suUen  sin.  Und  sol  ouch  der  swöstem  in  den  selben  hüsem  niemer 
minder  weseii,  dann  sechs.  Und  wanne  ein  swÄster  von  todes  wegen  ab« 
gat  oder  sust  von  andern  sachon  wegen  ussen  den  husem  kamt,  also  dai 
si  darinne  nicht  mer  sin  wil  oder  ir  nicht  ffiglich  ist  furbazzer  dsiinoe 
zo  beliben,  so  sol  ouch  dieselb  sw^ster  dannanhin  enkein  rechtaog 
noch  ansprach  mer  haben  zu  den  egenanten  hüsem  und  zCl  dem  garten, 
als  ob  si  nie  in  die  huser  komen  wer  ane  geverde.  Und  scdln 
aber  die  andern  swusleren  die  dannocht  lebent  und  in  den  hüsem  siut 
an  der  swöster  statt  die  dann  ab  ei-storben  oder  usser  den  bnsern 
komen  ist  ane  aller  verziehen  ein  ander  erber  sw&ster  er  wellen  und 
orkyesen,  die  inen  fuglich  sy,  und  weihe  swöster  danne  also  erwellet 
und  erkosen  wirt.  von  den  andci*en  swftsteren  allen  in  den  egenanten 
hüsern  oder  von  dem  meren  teyl  undor  inen,  die  selben  swSster  snllen 
dann  die  vorgenannte  frow  Anna  und  ir  tochter  sun  oder  ir  erben 
nemon  und  enphahen  in  die  egenanten  hüser,  also  das  ouch  dannan- 
hin dieselb  swoster  in  erbes  >vis  teyl  und  gemein  hab  an  den  vo^ 
geschnben  hüsern  und  an  dem  garten  in  aller  der  wis  und  in  allen 
dem  rechten  als  davor  von  den  andern  s>v8stern  geschriben  stat  ane 
alle  geverde.  Es  ist  ouch  beredt  und  bedingot,  das  die  voi^genant 
frow  Anna  von  Holdeni  und  Hie  egenanten  Tnillerey  ir  tochter  son 
und  ir  erben  und  nachkomen  die  egeiumten  sechs  swösteren  und  ir 
nathkomen  nicht  furbazzer  suUen  trengen  noch  twingen  dohein  swöster 
oder  ieman  anders  in  die  vorgeschriben  hüser  ze  nemen  und  ze  en- 
phahen wider  der  egenanten  swösteren  oder  ir  nachkomen  gunst  nnd 
willen,  und  sullen  ouch  si  und  ir  erben  dieselben  swSsteren  und  ir 
nachkomen  in  deheineu  andern  weg  nic-ht  beküml^eren  noch  trengen 
dann  als  vorgeschriben  stat  ane  alle  geverde.  Ouch  ist  beredt  und 
bedingot,  als  dik  es  ze  scliuldcn  kumt,  das  in  den  obgeschriben  hüsem 
eui  swcVster  abstirbet  oder  darus  kumt,  als  dik  sol  man  ein  ander 
swoster  darin  emphaheri  nach  den  gedingen  als  vorgeschriben  stat. 
Und  lie/z  die  vorgcnant  von  Hoblern  und  ir  tochter  sün  an  recht 
wie  si  die  obgeschriben  hüser  und  den  garten  den  vorgenanten 
swosteren  vertgen  solten ,  das  si  und  ir  nachkomen  daran  habent 
werent,  do  ward  erteilet  mit  gemeiner  urteilde,  das  die  vorgenante 
frow  Anna  mit  ir  und  mit  des  egenanten  ir  vogtes  henden  und  ouch 
die  egenante  Trüllerey  mir  ir  henden  die  vertgunge  tun  solten  mit 
miner  band  in  der  egenanten  swoster  Verenen  und  in  swÄster  Greten 
von  Hegendorf  hende  zu  der  anderen  swosteren  aller  banden.  Das 
tatent  und  voUeffirtent  die  vorgenanten  frow  Anna  unÄ  ir  tochter 
sün  als  inen  erteilet  ward  und  gabont  uf  und  enzigeu  sich  da  in  ge- 
richt  für  sich  und  ir  erben  und  ir  nachkomen  der  obgeschriben 
zweyer   hüser  und   des  garten   darhinder  die  egenanten    frow  Anna 


167]  107 

on  Holdem  mit  ir  und  mit  des  obgenanten  Heinrichs  Trutmans  ir 
izzenthafteu  vogtes  henden  und  die  egenanten  Johans  und  Jacob 
rdUerey  mit  ir  henden  in  min  des  obgenanten  Schultheis  band  und 
nigot  ich  do  von  des  gerichtes  wegen  mit  miner  band  dieselben 
äser  und  den  garten  mib  aller  zügehörd  den  egenanten  swfister 
erenen  von  BAtzach  und  swöster  Greten  von  Hegendorf  in  ir  hend 
!  ir  selbs  and  zu  der  obgenannten  anderen  sw6steren  aller  banden 
3  einem  steten  erbe  ierlich  umb  zwei  vasnacht  hünr  nach  den  ge- 
ingen  als  vorgeschriben  stat.  Und  beschach  das  mit  aller  ehafti 
rorten  und  werken  so  von  recht  und  von  gewonheit  deheins  wegs 
V  s&  gehöret,  also  das  nach  miner  urfrag  erteilet  ward  uffen  den 
U  von  allen  die  in  gericlit  warent,  das  die  vertgung  beschehen  w^ 
Is  66  kraft  und  macht  het  und  billich  haben  solte  nu  und  hie  nach. 
Tnd  harumb  wan  dis  vor  mir  in  gericht  beschehen  ist  als  gericht 
lad  nrteilde  gab,  hab  ich  vorgenanter  Schultheis  von  des  gerichtes 
ve^  ze  urkünd  min  eigen  insigel  offenlich  gehenkt  an  discn  brief. 
W  wir  obgenante  Anna  von  Holdern,  Johans  und  Jacob  Trüllerey 
r  tochter  snn  veriehen  einer  gantzen  warheit  alles  des  so  an  disem 
»rief  von  uns  geschriben  stat  und  loben  6ch  bi  guten  truwen  für  uns 
md  unser  erben,  das  alles  stet  ze  haben  und  dawider  niemer  ze  t&nd 
ut  Worten  noch  mit  werken  noch  mit  deheinen  Sachen  ane  alle 
BTerde.  und  harumb  ze  urkünd  hab  ich  vorgenant  Anna  erbetten 
üQ  egenanten  Heinrichen  Trutman  minen  wizzenthafteii  vogte,  das 
für  mich  in  vogtes  wis  sin  eigen  insigel  hat  offenlich  gehenkt  an 
sen  brief,  das  ouch  ich  der  selb  Trutmann  vergich  durch  der  ege- 
«ien  frow  Annen  bette  willen  in  vogtes  wis  getan  han,  wan  ouch 
ies  das  an  disem  brief  von  ir  geschriben  stat  mit  minem  gunst, 
iUffli  und  mit  miner  band  beschechen  ist.  Und  ich  vorgenanter  Johans 
rullerey  vergich,  das  ich  ze  urkünd  aller  vorgeschriben  ding  für 
ich  und  für  den  egenanten  Jacoben  minem  brüder,  wan  er  nicht 
gen  insigel  hat,  und  ouch  für  unser  erben  min  eigen  insigel 
va  (^enlich  gehenkt  an  disen  brief.  Des  ouch  ich  derselb  Jacob 
rdllerej  den  egenanten  minen  brüder  gebetten  han,  wan  ich  eigen 
lagel  nicht  han. 

Diser  brief  ist  geben  ze  Arow  an  dem  Uclchsten  zinstag  nach 
Awrs  herren  uffart  tag  nach  gottes  gebürt  tusent  drühundert  und 
echadg  jaren  darnach  in  dem  sibenden  jare. 

S.  h. 

117.   Johans  von  Hunwil  der  jüngere  Übermacht  seiner  Tochter  Anna 
100  Gulden.    Aarau  13(57  Juli  20. 

Allen  die  disen  brief  ansehent  oder  hdrent  lesen  kund  ich  Johans 
^»ber,  Schultheis  ze  Arow,  und  vergich  offenlich  mit  disem  |  brief, 
^  for  mich  kament,  da  ich  offenlich  ze  gericht  sazz  ze  Arow  in  der 
Statt f  Johans  vou  Hunwil  der  junger  einhalb  |  und  Anna  sin  tochter 


1 


HO  [ittiim 

eigen,   umb   zweihundert  und  vier  und  zweintzig  pfant  pfemüngSD  ! 

steblem  genger  und  g&ber,  dero  er  öch  gar  und  gantzlich  gewert  wIn  ^ 

von  den  vorgenanten  fröwen  etc.'  ] 

Diz    beschah    und    wart    diser   brief  geben   ze   Ar5w   ao  dn  ^ 

nechsten  zinstag  nach  der  alten  vasnaeht  dez  jares  do  man  zaltevoi  ] 

gottes  gebürte  drüzehenhundert  jar  und  sechtzig  jar  dar  nach  in  dm  i 
uünden  jare. 

Siegel  des  J.  Stiel)er  hängt. 

.  Folgt  die  gewöhnliche  Fertigungsformel. 
Staatsarchiv  Aaran;  Gnadenthal. 

122.  134)0  März  7  (mitiwuchen  vor  mittervasten). 

Johans  Stieber,  Schultheis  von  Aarau,  nrkundet,  daß  CAvbi  ^ 
Blfiwer  von  Aaräu  dem  Johans  Zäricher  von  Aaran  einen  Hut  Keniai 
jährlichen  Geldes  „ab  sinem  hus  und  hofstatt  gelegen  ze  Arow,  iM 
einhalb  an  dez  vorgenanten  Johans  Zürichers  hus  und  anderhalb  aa 
Claus  Kupfersmitz  schQre,^  für  13Vs  fH  Stehler  Pfennige  verinoft 
habe. 

Zeugen:  Steffan  Verro,  Heinrich  Sumer,  B&dolf  Grsvo:  bmg« 
ze  Arow. 

Siegler:  J.  Stieber. 

123.  Herzog  Leopold  von   Oestreich   bestätigt  den  Klosterfrauen  dar 

Samnung  in  Aarau  ihre  Freiheiten.    Aarau  1369  Oktober  SfJ. 

Wir  Lüppolt  von  gots  genaden  hertzog  ze  Oesterrich,  ze  Styre,  iB 
Kernden  und  ze  Cbrain,  grafe  ze  Tyrol  etc.  tun  |  kunt,  swaz  hantveBteo, 
briefe  und  urkünd  die  geistlichen  chlosterfr6wen  der  samnöng  ze  ArSw 
Prediger    ordens  |  von    unsern    vordem    haben t    wie   die  genant  sint, 
daz    wir   die    lur   den    hochgebornen    fürsten    unsern    lieben    brüder  \ 
herizog  |  Albrechten  für  unssolber  und  unser  erben  bestett  haben  und  j 
bestetten   die  mit   kraft  diz  gegenwürtigen   unsers  briefs  und  wellen  ' 
ernstlich,  daz  dieselben  geistlichen  fröwen  beliben  bi  allen  den  wird«  -. 
und  eren,   rechten,   genaden,    fryheiten   und  guten  gewonheiten,  di«  '■ 
ir  obgonanten    briefe   und   hantvesten   sagent   und   wisent  und  die  ä 
von  alter  harbracht  und  gehebt  habent  an  gevfer,    und  daz  si  darffl 
niemant  iire  noch  krenkch  in  dheinen  wege  mit  urkünt  ditz  brieft. 

Geben  ze  Arow  an  samztag  vor  sant  Symous  und  sant  Judtf 
tag  der  zwelifboten  nach  Kristes  gepurt  tusent  drühundert  iar  und 
darnach  in  dem  nun  und  sechtzigistem  jare. 

Siegel  abgefallen. 

124.  Vormächtnißbrief  der  Mechthild  Zeuderin.    1370  März  29. 

Allen  den  die  disen  biief  anseheut  oder  boren t  lesen  kund  ich 
Johans  Stieber,  Schultheis  ze  Aruwe,  daz  ich  ofienlich  ze  gericht  sazx 


1  111 

^r5we  in  der  statt  und  kam  für  mich  Mechtjhilt  Zenderin  ze 
Q  teil  and  herr  Rudolf  von  Endveit  unser  lütpriester  ze  Arowe 
em  andern  teil  und  bevogtet  sich  selber  die  egenante  Mecbthilt 
erin  vor  gericht  über  diz  nacbge3cbri|ben  sacbe  mit  Marchwart 
nder  burger  ze  Arowe  mit  miner  band  als  geriebt  und  urteil 
Dar  nach  offhot  die  selb  Mecbthilt  Zenderin  mit  fursprechen, 
si  machen  wolte  |  nach  unser  statt  ze  Ar6we  recht  nach  irem 
dur  ir  sele  willen  iärlich  diz  ordnunge  als  hie  nachgeschriben 
:  Dez  ersten  unserm  gotzhus  ein  viertel  kernen  und  an  daz 
it  ein  viertel  kernen,  dem  lötpriest^r  ein  viertel  kernen,  dem 
bermesser  ein  viertel  kernen,  dien  capplan  sant  Marien  Magdalenen 
'S,  sant  Katherinen,  sant  Peters,  sant  Nicolaus  ieklichem  ein  viertel 
en,  also  daz  der  lütpriester,  der  frichermesser  und  der  egenant 
»lan  ieklicher  sol  han  einen  gesellen  zu  der  messe  und  zA  dem 
iss  ze  ir  jartzit ;  dien  frfiwen  in  dem  samnung  ein  viertel  kernen, 
die  gemeinen  spende  ein  viertel  kernen ,  dem  spital  zwei  viertel 
len.  Und  s&lte  der  kerne  aller  gan  järlich  ab  ir  hus  und  hofstatt, 
B;en  ze  Aröwe  zwuschent  Schinhütz  und  Rüdgerinen  hüser.    Item 

gotzhus  ze  Sure  einbalb  juharten  akkers,  wäre  gelegen  bi  dem 
eo,  ab  dem  selben  akker  bch  vormals  gienge  vier  pfenning  dem 
m  gotzhus  ze  Sure.     Item  dem  gotzhus  ze  Endveit  einen  schil- 

pfenningen  ab  ir  akker  ze  Swiren  matten.  Item  dem  gotzhus 
^erde  zwein  Schilling  pfenningen  ab  dem  selben  akker  ze  Swiren 
ten.  Item  einen  Schilling  pfenningen  dien  fr6wen  gen  Englaberg 
dem  vorgenantem  irem  bus  und  hofstatt.  Und  zehen  pfunt 
ningen   angster  armen  lüten,   dien   si  es  gemeinet  uff  allem  irem 

so  si  liesse  nach  irem  tode.  Und  bat  mich  ze  erfarenn  an 
r  urteil,  wie  si  sich  dez  vorgeschriben  geltes  entzihen  und  machen 
),  daz  die  vorgenanten  gotzhuser,  der  lütpriester,  die  capplan  und 
andern,  dien  es  geordnot  und  gesetzzet  ist  als  vorgeschriben  stat, 
in  Habent  w&ren  nu  und  hie  nach.  Dez  fragt  ich  der  obgenant 
ütheis.  Do  wart  erteilet  mit  gemeiner  gesam noter  ui'teil,  daz  si 
tän  sdlte  mit  ir  selbs  band  und  mit  dez  vorgeschriben  March- 
tz  Zehenders  ir  vogtes  band  in  min  band  von  dez  gerichtes  wegen 

ich  es  vertgotte  in  gemachtes  wise  nach  unsrer  statt  recht  dem 
^[eschribnen  herr  B&dolf  von  Endvelt  üuserm  lütpriester  zu  ir  aller 
den,  dien  es  gesetzzet  und  geordnet  ist  als  vorgeschriben  stat,  daz 
6ch  do  ze  mal  t&tt  mit  aller  gewai*sami  worten  und  werken  so  da 
^horte  oder  gehSrenmocht,  daz  alle  die  in  gericht  waren  und  gefragt 
rden  erteilten  uff  den  eid,  daz  es  bescliehen  wdr  als  recht  ist  und 
ich,  nu  und  hie  nach  kraft  und  bestdttung  haben  s61t  und  m6cht 

alle  gev&rd.     Har  umb  won  diz  alles  in  gerichte  beschach  und 

urteil  volfÄrt  wai*t,  so  han  ich  der  vorgeschriben  Johans  Stieber 
oltheis  ze  Ar6we  min  ingesigel  von  dez  gericht^  wegen  und  5ch 

ur  beider  teil  bette  willeji  offeulich  gehenkt  an  disen  brief.    Ich 


112  Ittll 

der  vorgeschnl>cn  Marchwart  Zehender,  vergicb,  daz  diz  aXle»  so  vor 
an  disem  brief  geschriben  stat  uiit  minem  gilteu  willen  gunist  md 
^erbengnusse  bescboben  ist.  Und  dez  ze  urkünd  won  ich  eigai 
ingesigels  nüt  ban,  so  bau  icb  gel)etten  Nicolaus  Zehender  hurgst  u 
Aröwe  uiinen  vatter,  daz  er  sin  ingesigel  für  mich  in  vogtes  wm 
henke  an  disen  brief.  Daz  och  ich  der  ietzgenante  Nicolaus  Zehender 
dur  siner  bette  willen  getan  ban. 

Hie  bi  wai'cn  und  sint  gezüge:  Steffan  Verro,  Heinrich  Samer, 
Hans  Bleicher,  Heini  Wernber,  C^nrat  Blöwer,  Heinrich  der  Smii 
von  Haiderwank:  burger  ze  Aröwe  und  ander  erber  lüten  vil,  d« 
diz  sahen  und  horten. 

Diz  beschach  und  wart  diser  brief  geben  an  dem  nechsien  fritiig 
nach  niitter  vasten  dez  jares  do  man  zalte  von  gottes  gebürte  drt- 
zehenhundert  jar  dar  nach  in  dem  sibentzigosten  jare. 

S.  h. 

125.  Heinrich  R<'l>er  und  seine  Frau  Agnes  von  Aarau  verkaufen  der 
Cecilia  von  Diessenhofen,  Priorin  der  Samnung  in  Aarau,  leebi 
Viertel  Kernen  Geldes  um  2:i  S  Stebler  Pfennige.    1370  No- 

veml)or  28, 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  hArent  lesen  k6nd  uk 
Johans  Stieber  Schultheis  ze  Arow,  daz  ich  offenlich  |  ze  geriebt  flni 
ze  Arow  in  der  statt  und  kamen  für  mich  Heinrich  Reber  bnrger 
ze  Aruw ,  Aguesa  dez  ietzj^euanten  Hein  richs  elichü  busfrow  mit 
Cünrat  Züricher  ireiu  wissen thaften  vogte,  über  diz  nachgeschriben 
Sache,  ze  eiueni  teil  |  und  Cecilia  von  Diesseuhoven  priorin  in  dem 
aunnuiig  ze  An>w  mit  Johans  Bleicher  burger  ze  Arow  irem  wissent- 
haften vogte  ze  dem  andern  teil,  und  offnoten  die  vorgenanten  Hen- 
rich Keber  und  Agnes  sin  elichü  hustW)W  mit  fursprechen,  daz  si 
recht  und  redlich  ze  kotlenn  geben  betten  der  egenanten  Cecilien 
von  Diessenhnveii  der  priorin,  zu  ir  und  der  Irowen  gemoinlich  ban- 
den dez  vorgenanten  sjimnung&s,  sechs  viertel  kernen  i&rlichs  gelt« 
ze  sant  Martis  tag  ze  werenn  un  verzogen  lieh  ab  sinem  bus  und  hof- 
statt  und  dem  garten  derhinder,  gelegen  ze  Aruw  in  der  vorstatt 
zwüschent  Rndis  Hirtzellers  und  Uudis  Koblis  hüser  bi  dem  brnnnen, 
ab  dem  selben  hns  und  hol'statt  und  dem  gasender  hinder  di« 
egenanten  frowen  in  dem  ob^'cnanten  samnung  vor  mals  betten  zw« 
viertel  kernen  ifirlich  geltz  und  zwei  slulTcl  hiinr,  umb  zweintjug 
pfunt  und  drü  plünt  pfenninge,  die  man  nemmet  Stebler  genger  und 
g&ber,  dero  si  ucli  veriahen  gnntzlicb  gewert  sin  von  der  vorgeuan- 
ten  priorin.  Tnd  lieasen  die  egenant  Heinrich  und  Agnes  an  recht, 
wie  si  sich  der  vorgeimnten  sechs  viertel  kernen  iSrlich  geltes  ab 
dem  egenanten  has  und  iiot'statt  und  dem  garten  derhinder  eotzihen 
und  vei-tgen  solten,  das  die  vorgenanto  priorin  und  die  fröwen  ge- 
meiulich  dez  egenanten  samnunges  und  ir  nachkomen  dar  an   haben 


ini]  113 

werm  and  es  kra£Ft  hette  nu  und  hie  nach.  Do  wart  erteilet  mit 
pmeiner  gesamnoter  urteilde,  dz  si  die  entzihung  und  vertgunge  t&n 
lUtflo  der  Tox^genante  Heinrich  mit  siner  hand  und  die  egenante 
igDtt  mit  ir  selbes  und  dez  obgenanten  C&nratz  Zürichers  ir  wissent- 
luAen  vogtes  h&nden  in  der '  vorgeschriben  Cecilien  der  priorin  und 
Johans  Bleichers  ir  wissenthaften  vogtes  hende.  Daz  taten  und  vol- 
fi&rten  die  obgenanten  Heinrich  und  Agnes  Keberin  als  inen  erteilet 
Rvt  und  gaben  uff  und  entzihen  sich  da  in  gericht  der  vorgeschriben 
»ehs  viertel  kernen  i&rlichs  geltes  ab  dem  obgenanten  hus  und  hof* 
itett  und  dem  garten  derhinder  der  vorgenanten  Heinrich  mit  sin 
lelbes  hand  und  die  egenant  Agnes  mit  ir  selbes  und  dez  vorge« 
unten  C&nratz  Zürichers  ir  wissenthaften  vogtes  henden  in  der  ob- 
^hriben  Cecilien  der  priorin  und  JoLans  Bleichers  ir  wissenthaften 
rogtes  Landen  zft  der  ietzgenanten  priorinen  banden  und  der  fr5wen 
Kemeinlich  des  selben  samnungs  und  ir  nachkomen.  Und  beschach 
)iz  mit  aller  ehafU  worten  und  werken  so  von  recht  und  von  ge- 
ironbeit  deheins  w^es  dar  zu  gehöret  und  als  gericht  und  urteile 
ph.  Und  har  umb  ze  urkund  aller  vorgeschriber  ding  hab  ich  ob- 
Unanter  Schultheis  von  dez  gerichtes  wegen  und  6ch  dur  ir  beider 
teil  bette  willen  min  ingesigel  offenlich  gehenkt  an  disen  brief.  Ich 
ier  vorgeschriben  C&nrat  Züricher  vergich  6ch  einer  gantzen  warheit^ 
iu  alles  daz  so  vor  an  disem  brief  geschriben  stat  mit  minem  guten 
tiilen,  gunst  und  verhengnusse  beschehen  ist.  Und  dez  ze  urkünd 
ktb  ich  min  ingesigel  ofienlich  für  die  vorgenant  Agnesen  in  vogtes 
m  gehenkt  an  disen  brief. 

Der  geben  ist  an  dem  nechsten  donrstag  nach  sant  Katherinen 
tig  des  jares  do  man  zalte  von  gottes  gebürte  drüzehenhundert  jar 
fa  nach  in  dem  sibentzigosten  jare. 

&  h. 

126.  Cuntzmann  Müliverli  und  seine  Frau  Cierdrut  verkauten  dem 
Johann  Züricher  von  Aarau  eine  Juchart  Acker  in  Erlinsbach 
um  3  S*  10  ß  Steblerpfennige.    Aarau  1371  Januar  14. 

In  nomine  domini  amen.  Anno  eiusdem  millesimo  trecentesimo 
cptoagesimo  primo  crastina  die  beati  Hylarii  episcopi,  que  fuit  quar- 
idacima  dies  mensis  januarii,  {  pontificatus  sanctissimi  in  Christo 
•tris  ac  domini  domini  Gregorii  digna  dei  providencia  pape  unde- 
imi,  anno  primo,  hora  ipsius  diei  paulo  post  nonam,  in  opido  Ar<Sw  \ 
loQstanciensis  diocesis,  videlicet  prope  domum  dicte  R&dgerin  consti- 
iti  in  mei  notarii  publici  et  testium  presencia  subscriptorum  Cüntz- 
aimus  dictus  Müliverli  et  Oerjdrudis  uxor  eiusdem  ex  una  et  Jo- 
Bine  dicto  Züricher  opidano  (!)  antedicti  opidi  Arow  ex  parte  altera^ 
ledieta  Gerdrudis  et  Cüntzraannus  eins  maritus  legittinius  confessi 
antut  publice  recognoscentes  se  vendidisse  iusto  titulo  vendicionis 
0  se  suis  et  heredibus  Jobanni  Züricher  predicto  suis  et  heredibus 

V   -    i  >  -  /  f  lc  i    ndonb  noh.  8 


114  [t 

aea  successoribus  aniversb  nnum  juger  agri  situm  in  banno  sea  ti 
torio  ville  dicte  Erlispach  sub  eo  jure  qao  iidem  conjugeB  ipsom  agi 
possidebant  perpetuo  possidendom  et  habendom  pro  tribos  libnB  ( 
decem  solidis  bacalariorum  quos  memorati  conjoges  confessi  fun 
publice  se  a  predicto  Jobanne  Zdrieber  in  bona  pecunia  nnmc 
recepisse  et  in  usus  suos  necessarios  evidenter  convertisse.  Et  ut  ( 
▼endicio  debitom  sordator  effectom  promiseront  sepedicti  ooig 
ad  manne  mei  notarii  pnblici  subscripti  vice  et  looo  omniom  quo 
interest  seu  intererit  soUempniter  stipulantis  bona  fide  ipsam  tc 
cionem  pro  se  suis  et  heredibus  seu  successoribus  univeras  n 
habere  perpetuo  atque  firmam  incontrarium  nullatenus  faeiendo  qv 
quesito  ingenio  vel  colore.  Verum  edam  eidem  Johanni  de  m 
rata  vendicione  contra  quoslibet  bonam  et  efficacem  warandiam  eibi 
presente  discreto  viro  domino  Heinrico  filio  antelate  Oerdrudis  disi 
et  in  vendicionem  pretactam  exprease  consencientem  atque  de  ral 
bicione  ipsius  vendicionis  ad  manus  mei  notarii  subscripti  bona 
-quo  ad  se  et  suos  heredes  promittentem.  Super  quibus  omnibv 
singulis  prefatus  Johannes  Züricher  petivit  sibi  per  me  notai 
publicum  io&ascriptum  fieri  publicum  instrumentum  unum  vel  pl 
Datum  et  actum  in  antedicto  opido  Arow  anno,  die,  m( 
indictione,  pontificatu,  hora  et  loco  quibus  supra  presentibus  disc 
yiris  Nicoiao  dicto  Stieber,  Johaone  dicto  Schulthessen,  alio  noi 
Rippinezz,  testibus  ad  premissa  vocatis  pariter  et  rogatis. 

[Nourutsieichen.]  Et  ego   Rüdolfus   dictus   de  Hasel   clei 

Constancieosis  djocesis   publicus    auctoritate    imperiali    notarius 
premLssis    omnibus   et   singulis   dum    ut  premittitur  per  dictos 
trahentes  fierent  et  agerentur  una  cum  predictis  testibus  presens 
terfui   et    ea   sie    fieri  vidi   et  audivi,   idcirco  hoc  presens  publi 
instrumentum  manu  mea  propria  scripsi  signoque  meo  solito  sig 
rogatus  et  requisitus. 

127.  Aarau  1371  Januar  31  (an  dem  nächsten  fritag  vor  unser  firo 

tag  zc  der  liechtmisz). 

Johans  Stieber ,  Schultheis  von  Aarau ,  urkundet ,  daß  U1 
Benoer  von  Aarau  dem  Johans  Bleicher,  Pfleger  des  Spitals  in  Aa 
zu  Händen  des  Spitals,  einen  Mut  Kernen  jährlichen  Geldes  „ab  si 
hus  und  siner  hofstatt,  gelegen  ze  Arow  in  der  statt  zwuschent 
dines  Bleichers  hus  und  Weltis  von  Hochtorf  hus,*  um  15  ff  Sie 
Pfennige  verkauft  habe. 

Siegler:  J.  Stieber. 

128.  Aarau  1371  Februar  20.    (donstag  vor  s.  Mathis  tag). 

Johans  Stieber,  Schultheis  zu  Aarau,  urkundet,  daß  Jegli  BU 
von  Aarau  dem  Heinrich  Zeltner  von  Aarau  zwei  MUt  Kernen  j 


W]  115 

dum  Geldes  „ab  sinem  hos  und  sioer  hofstatt,  gelegen  ze  Arow  in 
BT  statt,  einhalb  an  Jennis  Wipfen  hus  und  andrenthalb  an  Jennis 
iSnkers  hns,*^  um  30  !f  Stebler  verkauft  habe. 

Zeugen:  Rudolf  Hflter,  der  weibel,  Heiniwember,  Jenni  Bader, 
leuwi  Kuphersmit,  Rfltschman  Spru,  Heini  Bader:  burger  ze  Arow. 

S^ler:  J.  Stieber. 

129.  Aarau  1371  Mftrz  10  (mentag  vor  s.  Gregrioen  tag). 

Johans  Stieber,  Schultheis  von  Aarau,  urkundet,  daß  Peter  Sdsse 
OD  Aaraa  dem  Johans  Bleicher,  Pfleger  des  Spitals  in  Aarau  zwei 
lertd  Kernen  jährlichen  Geldes  „ab  sinem  hus  und  siner  hofstatt, 
dagen  ze  Arow  in  der  statt  zwuschent  Lucien  Schultheissen  huse 
nd  Uobrichs  dee  Sniders  von  Küttingen  hus,^  für  8  ff  Stebler  ver- 
laft  habe. 

Silier:  J.  Stieber. 

Diese  Urkunde  ist  von  der  gleichen  Hand  geschrieben  wie  nr.  127. 

130.  Berthold  ZQricher  von  Aarau  verkauft  seinem  Vetter  Jacob  Zü- 

richer, Kiichherm  lu  Bremgarten,  einen  Mflt  Kernen  Geldes 
um  14  ff  Stebler.    1371  September  30. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  hfirent  lesen  künde 
ik  Berchtold  Zuri|cher  burger  ze  Ar6w  und  vergich  offenlich  mit  disem 
mi,  daz  ich  recht  und  |  redlich  ze  k6ffenne  gegeben  han  und  gib 
nt  Urkunde  dis  brieves  von  |  mir  und  minen  erben  herr  Jacob  Zu- 
dier  kilcherren  ze  Bremgarten  minem  vetter  und  sinen  erben  so 
r  eoist  einen  müt  kernen  geltes  ab  und  uff  miner  schüre  und  dem 
Myrten  derhinder,  gelegen  ze  ArSwe  vor  dem  Bentzen  tore  und 
bat  einhalb  an  R&dines  von  Sure  garten  und  bunten,  j&rlich  ze 
nt  Martis  tag  ze  werenn  unverzogenlich,  umb  vierzehen  phunt 
Moningen  genant  Stebler  genger  und  g&ber,  dero  ich  &ch  gar  und 
utzUch  gewert  und  bezalt  bin  von  dem  egenanten  herr  Jacob  minem 
Ater  als  ich  vergich  mit  disem  brief.  Ouch  sol  man  wissen,  daz 
b  disen  vorgeschriben  k&ff  getan  han  mit  solicher  bescheidenheit 
id  mit  dien  gedingen,  ni^enne  und  welhes  iares  ich  oder  min  erben 
im  vorgenanten  herr  Jacob  oder  sinen  erben  einen  müt  kernmi 
iltes  k&flfe  uff  einem  gftte*,  da  zeinen  müt  kernen  geltes  i&rlich  wol 
(Ingen  und  gelten  mag  und  gelegen  ist  in  wendig  einer  halben 
üe  weges  umb  die  statt  ze  ArSwe,  so  sol  mir  oder  minen  erben 
)  ich  enw&r  die  vorgenanten  schüre  und  der  bongarten  wider 
Üg  sin  ane  alle  gev&rde.  Har  umb  daz  dis  alles  war  si  st&tt  und 
lUgenhaft  belibe  nu  und  hienach,  so  han  ich  min  eigen  ingesigel 
finlich  gehenkt  für  mich  und  min  erben  an  disen  brief. 

DA*  geben  ist  an  dem  nechsten  zinstag  nach  sant  Mychahels  tag 


116  [mi.  im 

dee  jares  do  man  zalte  von  gottes  gebarte  dräzehenhnndert  jar  «lA 
äbentzig  jar  dar  nach  in  dem  ersten  jare. 

8.  h.  ^         ^ 

*  Hs.  u(F  einen  guten  gute. 

131.  Lenzburg  1371  November  22  (saniatag  vor  8.  Katherinen  ta^ 

Elisabeth  Halbberrin  verkauft  mit  Beistand  ihres  Vogtes  WaUMr 
Meier  von  Lenzbarg  dem  Hans  F&lschen  von  Grftwenstein  am  190  $] 
Stehler  Pfennige,  weniger  10  ß:  1)  V/t  Schapossen,  „buwet  BU|; 
Smidinen  von  Kalme,  gilt  i&rlich  ze  zinse  achtzehen  viertel  kemo^ 
ein  m alter  haber,  drissig  euer,  zwei  herbsthfinr  and  ein  vasnacht  Unj^ 
2)  ein  schüpposs,  bawz  Wi£8o  der  Schnider,  gilt  i&rlich  ze  zinse  vier 
mut  kernen,  drissig  euer,  zwei  herbst  hftnr  nnd  ein  yasnacht  Ub;^ 
8)  einhalb  schüpposs,  bawet  Ueli  Blancho,  gilt  iftrlich  ze  zinse  cni 
mr.t  kernen,  zwcin  irut  habem  und  dritthalbcn  Schilling  phenmngM:^ 
gewonlicher  Zoyinger  müntz.** 

Siegler:  Walther  Meier. 

132.  Lenzburg  1371  November  22  (samstag  vor  s.  Katherinen  ti^ 

Chiknrat   Schaltheis  za   Lenzbnrg,    da  er   „ze  gericht  sau  s 
Lentzbarg   vor   der   statt   ander   dem   Sarbach ,  **    bestätigt  öm  i& 
Toriger  Urkande  gemeldeten  Verkauf. 

Zeugen:  Heinrich  Schultheis,  Heinrich  von  Vilmeringen,  Bflfck» 
told  Eitenberg,  Wemher  von  Lo,  Rudolf  Zülli,  Welti  von  Schnsrfr^ 
wile,  Hans  Henfeller:  burger  ze  Lentzburg. 

Siegler:  Ch.  Schultheis. 

Diepe   und    die   vorige    Urkunde   sind   vom  gleichen  Schreiber  ge 
schrieben. 

183.  Johans  Stieber,  Schultheiß  von  Aarau,  verleiht  den  BrQdem 
Wemher  und  Hans  uss  dem  Surhart  einen  Wald.  1372  F^ 
bruar  3. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  hSrent  lesen  känd  xai 
Tergich  ich   Johans  Stieber  Schultheis   ze  Ar6w,  daz  ich  |  für  mick 
und    min   erben   den   bescheidnen    knechten  Wemher   und  Hans  VB 
dem  Surhart  gebrüdem  und  iren  |  liberben  die  si  nü   hant  oder  U| 
nach  gewinnent  ein  holtz,  lit  zwischent  den  Jagmatten  und  der  Habv* 
6we  I  und  gehört   zu  dem  hoff  ze  Wile,  recht  und  redlich  zu  eiiMD 
rechten  erbe  verlühen  han  und  lihe  öch  mit  urkünd  diz  briefes  alMV 
daz  si  und  ir  liberben  daz  ietzgenant  gut  hinnan  hin  rftweklich  isae^ 
haben  und  niessen  sollen  alz  ir  gut  anc  min,  minre  erben  and  altera 
menliehes  sumunge  und  Widerrede  ane  geverde.    Mit  solicher  ge&|^ 
daz   si  oder  ir  liperben  mir  oder  minen  erben  dni  phant  pheniugft 
Zovinger    müntz    und    drü  fasnacht  hiünre'  ierliches  zinsce  Von  denk 


D7&  U7S]  117 

«argenAnten  holtze  weren  und  richten  s511ent  aae  geverde.  Und 
mn  du  ä  oder  ir  liberben  von  dem  diggenanten  holtze  gaa  und 
ir  rachtang  die  si  dar  an  faant  verk5ffen  w61ten,  so  sfiUent  si  es 
aür  oder  minen  erben  dcz  ersten  veil  bioton  und  wero  daz  wir  do 
H  beliben  wölten,  so  sullent  si  uns  ir  rechtang  die  si  dar  an  hant 
fonf  Schillinge  pfonning  der  egenanten  mdniz  neher  geben  den  ieman 
aoe  geverde.  Beschehe  6chy  daz  ich  oder  min  erben  von 
rechtung  dez  obgeuanten  holt^es  gon  wolten,  so  sullent  wir 
h  dez  selben  wider  amb  gebunden  sin  ze  gelicher  wise  alz  hie  vor 
jBKhiiben  ist  ane  geverde.  Und  har  nmb  daz  diz  alles  war  und 
iM»  balibe  hab  ich  obgenanter  Stieber  min  ingesigel  fiir  mich  and 
■da  erben  an  disen  brief  gehenket. 

Der  geben  wart  an  dem  nehesten  zistag  nach  unser  frowen  tag 
•  fiechtmesse  dez  iares  do  man  zalte  von  gottes  geburt  druzehen- 
fandert  iar  sibenzig  und  zwei  jar. 

8.  h. 

*  „nnd  dni  tasnacht  hunre"  steht  auf  einer  Basar. 

134.  1372  November  27  (samstag  vor  s.  Andres  tag). 

CAniat  Schulthesse  zu  Lenzburg  urkundet,  daß  UelU  Peters  seL 
ftkn  in  der  Borg  von  Hallwil  dem  Johans  Velsche  von  Qowenstein 
«uro  halb  achüpoasen  ze  obern  Kulme  gelegen,''  um  60  flf  Stehler 
Ihuüge  verkauft  habe.  Dieser  Kauf  geschah  mit  Einwilligung  des 
km  Hans,  Leutpriester  zu  Yilmaringen,  Margarethen  und  Landen, 
Geschwister  des  Uelli  Peters  and  Heinrich  Schulthessen,  des  Mannes 
4«r  Margaretiie. 

Zeugen:  Hentzine  von  Vilmaringen,  Welti  von  Scherentz,  Hans 
Cino,  Buxgi  z&  der  A,  Welti  von  Snartwile:   bürgere  ze  Lentzburg. 

Silier:  C.  Schultheis  und  Johannes  in  der  Burg,  Leutpriester 
tn  Vilmaringen. 

135.  Aarau  1373  Jani  3  (fritag  vor  den  pfingaten). 

Graf  Radolf  von  Habsburg  (•Lanfenburg)  verpfändet  der  Fraa 
feinbeth,  des  Johannes  Stieber  Schultheißen  von  Aarau  sei.  Frau» 
tau  die  ihm  von  ihr  geliehene  Summe  von  600  Gulden  Güter  im 
bsnne  ,ie  Wilere". 

Borgen:  Johans  von  Kungstein,  chorherre  ze  Werde,  Walther 
tat  Battikon,  kilchere  ze  Oberwile,  Wernher  von  Buttikon,  Johans 
nm  HaUwile,  rittere;  Nicolaus  von  Kienberg,  Nicolaus  von  Rinvelden, 
Diittmar  von  Trostbei^,  Johans  Kriech,  Johans  von  B&bendor£f,  edel- 
HBtebte;  Ulrich  Firreabent,  vogt  ze  Louffenburg,  Hans  E^ggli  von 
fHnow  und  Wernher  Vriman  von  Wile. 


118  [isn.  mi 

Siegler :  Graf  Rudolf  und  die  Bürgen ,  außer  H.  Egglin  imd 
Wemher  Vriman,  für  welche  Berthold  Saltzman  siegelt. 

Dieee  Urkunde  ist  in  einem  Tom  Rathe  von  Aarau  liSO  M&n  4  •» 
seBtellten  Vidimua  enthalten ;  femer  im  Hallwirschen  Cofpialbuch  nr.  WIk 
&ite  34. 

136.  Albrecht  und  Leopold,  Herzoge  von  Oestreich,  erklären  den  Thm 
und  das  Haus  Rore  in  Aarau  als  eine  Freistfttte.  Wien  187t 
September  6. 

Wir  Albrecht  und  Lenpolt  brAder  von  got8  gnaden  hert»^ 
ze  Oesterreich,  ze  Steyr  |  ,  ze  Kemden  und  ze  Krain,  grafen  m 
Tjrol  etc.  tiin  chunt  umb  den  tum  and  |  das  haus  genant  fion, 
umgeben  mit  ringmuren  und  graben  in  unser  stat  ze  Arow  |  ,  das 
als  wir  chuntlich  underweiset  sein  solich  freyheit  und  recht  von  altflr 
her  gehebt  hat,  daz  man  nyeman  darinne  verpieten  noch  yeman,  der 
umb  erber  sach  gevangen  were  und  darin  entrinnet,  darauz  zichoi 
noch  im  frevenlich  darin  nachvolgen  sol.  Darüber  doch  vor  etttieh» 
Zeiten  durch  haizzen  und  gebotte  unsers  lantvogts  in  Ergöw  die  erbem 
unser  lieben  getruwen  die  purger  ze  Arow  frevenlich  darauz  genomea 
und  getzogen  habent  die  erbem  gevangen  leut  von  Straszbuig,  di» 
durch  schirmung  willen  darin  geflochen  und  entrannen  waren.  Dk 
wir  manen  und  wellen  ernstlich  und  leutem  ouch  wissentlidi  mit 
disem  brief,  daz  diselbe  handlung  und  getat  dem  vorgenanten  ha» 
und  gesezze  und  dem  edeln  unserm  lieben  getruwen  RAdolffen  voB 
Halwil  und  seinen  erben,  die  es  von  uns  ze  lehen  habent,  an  den  altai 
freyhaiten  und  gnaden,  rechten  und  gewonheiten,  die  es  von  altir 
gehebt  hat,  chainen  gepresten  noch  schaden  pringen  sol,  besunder  es  sol 
beleiben  fürbazz  eweiklich  als  ouch  vor  der  egenanten  getat  völlddick 
und  gentzlich  bey  allen  seinen  alten  freyhaiten  und  rechten  ane  £dto- 
menlichs  invall  und  irrung  ungevarlich.  Dar  umb  gepicten  wir 
unserm  lantvogt  in  Erg6w  und  .  .  dem  schulthezzen ,  .  .  dem  rate 
und  .  .  den  purgem  gemainlich  ze  Arow,  welich  die  ye  ze  d« 
Zeiten  sint,  daz  si  den  vorgenanten  von  Halwil  und  sein  erben  dabij 
halten  und  schirmen  eweiklich  mit  urchCmd  ditz  briefs. 

Geben  ze  Wienn  an  dem  necbstcn  zinstag  vor  unser  frown  tag 
ze  herbst  nach  Krists  gepurt  dreutzehenhundert  jar  darnach  in  den 
dreu  und  sibentzigisten  jare. 

S.  h. 
Die  Urkunde  ist  mit  grüner  Tinte  geschrieben. 
Abschrift  im  Copialbuch  p.  145  f. 

137.  1374  April  21  (fritag  vor  «.  üeorüen  tag). 

Henman  Trüllerey,  Schultheis  zu  Ar6w,  ,)da  ich  in  namen  nsA 
an   statt  miner  gnedigen   herren  von  Oesterrich  offenlich  ze  geiiüsk 


mi  11» 

m,'*  nrkandei,  daß  C&ntzi  von  Kriens  von  Werde  und  Anna  seine 
)nxL  dem  Jobans  Züricher  von  Aarau  vier  Mut  Kernen  Geldes  „ab 
OB  bog  und  der  bo&tatt  Ricbentzen  wilent  Heinrichs  Sweblis  sei. 
liebe  bnsfirAw  und  Boi^gkarts  ir  elichen  sunes,  die  selben  vier  mQt 
Brnen  i&rlicbs  geltes  ab  dem  egenanten  hns  und  hofstatt  die  vorge- 
inte  Annen  von  Kriens  ankörnen  und  an  gevallen  w&ren  von  Jo«»^ 
men  sei.  von  Honwile  irem  vatter  ....  und  were  daz  vorge-^ 
uoit  bnfi  nnd  bofistatt  gelegen  ze  Ar&w  in  der  statt  nnd  r&rte  ein- 
ulb  an  Rentszen  tor  und  anderhalb  an  Rippezzinen  hus*'  um  4^ 
Mdfln  verkanft  haben. 
8.  h. 

138.  Herzog  Leopold  von  Oestreich  verleiht  dem  Hartmann  Andres  voa 
Rmnburg  und  seiner  Frau  Clara  Schultheis  die  Veste  Neu- 
Rotenburg.    Brizen  1874  Jiüi  23. 

Wir  Leapolt  von  gotes  genaden  hertzog  ze  Oesterreich,  ze  Stejr^ 

M  Kemden  und  ze  Erain,   graf  ze  Tyrol  etc.  |  tun   kunt,   daz  wir 

lie  veste  genant  die  ndwe  Rotembnrg,  gelegen  ob  der  Swande  off* 

kn  Rotpaehe  in  nnserm  lande  |  ze  Eigfiw   und   was  darz&  gehöret^ 

ÜB  uns  ledig  ward  von  Uolrichen  seligen  von  Rotemburg  hievor  in^ 

iai  xiten,  |  do  wir  lagen  vor  der  veste  ze  Elicort  in  Burgönne  bi 

IbiDpelgart  von  des  hochgebomen  fürsten  unsers  lieben  brüders  her- 

Kg  Albrechis  von  Oesterreich  und  unserselbs  wegen,  mit  unser  baider 

ToUem  gewalte  verlihen  haben  und  üben  ouch  aber  wizzentlich  mit 

Imm  briefe  nnserm  lieben  getrewn  Hartmann  Andresen  von  Rotem» 

targ  nnd    der  erbein  Ciaren  Schultheizzinne   von    Lent^burg   siner 

ilichea  wirtinne  und  ir  beider  erben.    W&re  aber  daz  si  mit  einander 

licU  lipliche  erben  gewinnen,  welichs  denne  undor  inen   beiden  das- 

fukx  überlebt,  uff  des  oder  der  erben  sol  die  egenante  veste  nüwe 

Eotembuig    mit  akchern ,    matten ,  garten ,   poumgarten ,  hofstetten^ 

koflem,  schären,  gevilden,  wilden,  hftltzem  und  Übern,  wanne  und 

lade,  wegen  und  stegen,  wazzem  und  wazzerriinsen  erben  und  ge- 

TiUen  recht  und  redlich  in  lehens  wise,  wan  wir  dos  in  dem  namen 

ib  davor  von  besundem  genaden  also  gunnen  und    verbeugen  an» 

iDa  gever  mit  urchünde  ditz  briefs. 

.      Geben    ze   Brichsen  an  sunnendag  vor  sante  Jacobs  tage  nach 

Kristes  geburte  drutzehenhundert  jaren  und  darnach  in  dem  vier  und 

ftbeatzigisten  jare. 

Heinrich  Gessler,    magister  camere  et 

Gfitfridus  Maller  de  Turego. 
S.  h. 

139.  Herzog  Leopold  von  Oestreich  verleiht  Aarau  das  Geleite  (Zoll) 
auf  fünf  Jahre.    Schaffhausen  1376  April  17. 

Wir  L^ipolt  von  gots  gnaden  hertzog  ze  Oesterich,  ze  Steyr,  z» 

[emden,  ze  Krain,  graf  ze  Tyrol  etc.  |  tun  kunt  offenlich  mit  diaem 


136  [UM 

poiuit  quomodolibet,  iia  quod  omnibus  videbatur  in  jadido  exigtea* 
tibus  factum  fore  prout  exnunc  inantea  merito  permaneret  in  sno  robon 
et  vigore.     Hiis  factis  atque  peractis  dicta  doraina  Anna  com  maan 
et  auctoritate  Berchtoldi  Zürchers  sui  tutoris   resiguavit  prescriptoffl 
t^tamentum  necnon  oniniu  et  singala  sua  bona  cum  articulis,  penis  it 
condicionibus  bniprasciiptis  pro  se  et  suis  beredibus  in  manus  mei  notarii 
publici  subscripti  resignacione  sollempni  nichilque  sibi  nee  suis  hero- 
dibus  juris  vel  questionis  retinuit  in  pi-edictis  bonis  et  testamenio  »> 
cundum   verba  prescripta  promisitque  niichi  notario  subscripto  bona 
fide  cum  manu  sua  propria  et  auctoritate  sui   tutoris   quo  supra  ae 
perpetue  ratam  et  gi*atam  habituram  dicta  l^ata  et  resignata  absqofl 
dolo  et  fraude.     Kenuneiaus  se  omnibus  privilegüs,  papalibus  et  im- 
perialibus,  scriptis  et  non  scriptis,  inyentis  et  inveniendis  et  specialitor 
jurediceuti  nullam  renuuciacionem  valere  generalem  cui  non  precesaerit 
specialis  et  juridiceuti  nullam  renunciacionera  valere  que  ait  coram  süo 
non  judice  necnon  alicui  consentire  tacite  vel  occulte  nee  alicui  occaaonfim 
dare  contra  predicta  vel  contra  predictorum  quodlibet  facere  volenti  opa 
quorum  sei>edictum  testamontum  vel  aliquis  articulus  prescriptus  poaset 
anullari.   Devcstiens  se  predicta  domina  Anna  et  suos  heredes  omnes 
et  singulos  de  predictis  bonis  et  Icgatis  secunduin  condiciones  et  verba 
prescriptas  et  investiens  scpodictum  scultetum  de  eisdem   legaüs  cum 
Omnibus  sui>s   juribus  et  i)ertinentii8  et   inducens  eura    in  corporalem 
possessionem  eorundem  loco  et  nomine  omnium  quorum  interest  vide- 
licet   consulum   predicti   opidi  Arow    et   suorum  successonun  necnon 
aliorum  quorumcumquc  quibus  conveuit  testamentum  prescriptum.   Ii 
quorum  omnium  et  singulorum  robur  et  efficaciam  ego  sepedictns  Jo- 
bannes Trulli  sciütetu.s    predicti    opidi  Arow  fateor  omnia  et  singok 
prescripta    coram   me    in  foro  judicü  et  sentencialiter  ut  prescriUtor 
acta  fuisse,  quare  sigillum  meum  proprium  tamquam  judex  presentibna 
appendi  et  ob  pcticionem  prescripte  domine  Anne.     Et  ego  jamdicta 
Anna  Zürcberin  rogavi  diligenter  et  devote  pi-edictos  scultetum,  con- 
sules  necnon  burgonses  ipsius  opidi  Arow,  ut  sigillum  eiusdem  opidi 
Arow  pro  me    liiis  scriptis  apposuerunt.    Quod  et  nos   jaindicti  acnl- 
tetus,    consules   necnon    burgenses    ipsius   domine  Anne   precibns  noa 
fecisse  fatemur  in  signuni  et  testimonium  omnium  et  singulorum  pre- 
scriptorum,  que  omnia  et  singula  promittimus  üdeliter  adimplere  ddo, 
fraude  et  exceptionibus  postpositis.    »Sed  ego  Bercbtoldus  Zürcher  prt* 
dictus  sigillum  meum  proprium  tamquam  tutor  et  provisor  memoiate 
domine  Anne  presentibus   apposui    in   maiorem  efßcacmm  et  signunu 
quod  omnia  prescripta  meo  consensu  et  favore  sunt  facta,  que  omiul 
tamquam  tutor  presentibus  coniirmo. 

Acta  sunt  hec  amio  domini,  indictione,  die,  mense,  bora  et  locc 
quibus  supra,  presentibus  providis  et  discretis  domino  Rudolfe  de  End* 
veld,  decano  in  Arow,  domino  Johanne  dicto  Bieger ,  domino  Petrc 
dicto  Wanner:    prespitens   necnon  cappellanis  ecclesie  Arow;    CftotE- 


rn  121 

lians  Schaltheizzen,  Berchiod  Zäricher,  Johans  Bleicher,  Büdolf 
1^  BAdolf  von  Velthein  und  |  Johans  Wiph,  r&t  der  statt  ze  Arow, 
d  Teriehen  offenlich  mit  disem  brief,  das  für  uns  brachtent  die 
berea  swAster  Verena  von  B&tzach  imd  ander  svöstren,  sezzhaft  und 
3iihaft  in  der  swöstren  hüs  gelegen  ze  |  Arow  in  der  vorstatt  uff 
|A  Oraben,  and  zeigtent  und  liezzent  uns  verhfiren  ein  brief  ver- 
f^  mit  des  hochgebornen  fairsten  bei-zog  Lupolts  ze  Oesterich 
isers  gnedigen  berren  anhangendem  insigel.  Derselb  brief  |  gantz 
id  geb  aa  schrifb  und  an  dem  insigel  lutet  als  von  wort  ze  wort 
«nach  geachriben  stat: 

Wir  Lupolt  von  gots  gnaden  hertzog  ze  Oesterich,  ze  Stejr, 
ze  Kemden  und  ze  Krayn,  Graf  ze  Tjrol  etc.  veriehen  und 
tftn  kunt,  das  g&t  und  andechtig  ]iit  klosner  und  klosner* 
inn  für  uns  brachtent  ein  hantfest,  die  in  der  hochgebom 
fürst  wilent  bertzog  RAdolf  unser  lieber  brüder  selig  gedecht- 
näzz  gegeben  hat  und  die  also  von  wort  ze  wort  hienach 
geschriben  stat: 

Wir  Rudolf  dei'  vierde  von  gots  gnaden  hertzog  ze  Oeste- 
rich, ze  Stefr  und  ze  Kemden,  herre  ze  Krayn,  uff  der  Win- 
dischen  manch  und  ze  Portnow,  graf  ze  Habspurg,  ze  Phirt 
und  Kjburg,  marggraf  ze  Burgow  und  lanigraf  ze  Elsazz  be- 
kennen offenlich  mit  disem  brief,  das  wir  in  namen  und  an 
stat  unser  selbe,  Fridrichs,  Albrechts  und  Lupolts  Cinser  brüder, 
der  aller  vollen  gewalt  wir  als  der  eltist  under  lins  ietzund 
Aren,  und  für  unser  aller  erben  lutterlich  durch  got  und  durch 
beti  willen  der  hochgebom  furstinn  frown  Agnesen,  wilent 
kuniginn  ze  üngem,  unserm  hertzen  lieben  peseln,  alle  gegen- 
wärtig und  künftig  klosner  und  klosnerinn  und  ir  aller  vor- 
genger  und  vorgengeriun,  die  in  allen  ünsern  gepieten  ze 
Ergow,  ze  Turgow,  ze  Elsazz  oder  in  Suntgow,  in  stetten  oder 
uff  dem  land,  in  gottes  dienst  ietzund  sezzhaft  sind  oder  hie- 
nach wonent  werdent,  gefryet  haben  und  fryen  euch  mit  disem 
brief  von  sundem  gnaden,  daz  dieselben  personen  alle  gemein- 
lich und  ir  ieklich  sunderlich  bi  gosundem  Übe  an  dem  tod- 
bette ir  gewant,  bett,  gewet,  husrat  oder  ander  varende  g&t, 
das  si  hat  geben  und]  geschiken  mag  durch  ir  sele  willen 
«inem  andern  armen  menschen,  wem  si  wil,  und  ensol  si  kein 
unser  vogt,  undervogt,  amptman,  weibel  noch  ieman  andrer 
von  unsem  wegen  vor  ir  tod  noch  darnach  daran  irren,  su- 
men  oder  bekrenken,  noch  mit  irm  gut  ichtes  ze  schaffende 
haben  dheins  weges  ane  gevdrde.  Das  gebieten  wir  in  dem 
namen  als  da  vor  allen  linsern  gegenwiirtigen  und  künfftigen 
«mptlüten  und  andern  lüten,  den  diser  brief  gezeigt  wird, 
vestiklich  bi  ünsern  hulden.  Ouch  begern,  meinen  und  wellen 
«mstlich,  das  alle  die   voigenanten  gegenwiirtigen  und  künf- 


132  [isn 

tigen  klosner  und  klosnerinn  und  ir  yorgei^[er  und  TOigengerinB 
gememlich  and  ir  ieklich  sunderlich  dem  «llmMitigiBD  gott» 
ze  lobe  und  nnsre  hertzen  lieben  hertzogin  und  aller  taut 
geewistergid  und  der  egenanien  peaeln  von  Torgenant  ml 
allen  oneem  vordem  nnd  erben  seien  ze  beile  und  le  troib 
sprechen  alle  tag  einist  flknff  pater  noeter  und  fiknf  ave  ManL 
Und  ze  warem  nrkünde  aller  Torgeschriben  gnaden  ond  SMte 
geben  wir  disen  brief  in  dem  namen  als  da  tot  ▼tnogoHs 
mit  nnserm  anhangendem  insigel.  Der  geben  ist  ze  Bng 
1361  in  Ergow  an  fritag  vor  u^gander  ostorwachen  nach  gote 
April  2.  gepürde  drüzehenhundert  nnd  sechtzig  jaren  nnd  damadi  ia 
dem  ersten  jare,  unsere  alters  in  dem  zwei  und  Fwwniigirtfn 
und  unsers  gewaltes  in  dem  dritten  jare. 

Da  haben  wir  vorgenant  hertzog  Löpolt  angesehen  und  ht- 
bracht,  daz  der  egenant  unser  brikder  und  die  durchlücli% 
hochgebom  Fürstin  frow  Agnes  wilent  kungin  ze  ungern  iam 
liebe  pesel  silich  lat  durch  irs  guten  lebens  willen  in  groom 
gnaden  und  fürdrungen  gehebt  habeni,  und  wan  wir  pillidi 
denselben  ünsem  vordem  daran  nach  volgen  und  gAter  bt 
gepet  dürftig  sien  und  uns  irer  hilfft  gen  Anserm  henengot 
trösten,  haben  wir  für  den  hochgebomen  fürsten  Ansem  liebea 
brAder  hertzog  Albrechten,  unsselbs  und  unser  erben  die  ?or^ 
genant  hantfest  bestM  und  bestetten  ouch  wizzenlich  mit 
disem  brief  und  wellen  ernstlich,  das  die  obgenant  klosner 
und  klosnerinen  beliben  und  gehalten  werden  bi  allen  gnaden, 
friheiten  und  jmnten,  die  in  der  obgenanten  hantfest  begriini 
sind.  Ouch  haben  wir  in  die  genad  hinzAgctan,  da^  gemdB* 
lieb  alle  geistlich  menschen,  &i  sin  brAder  oder  swfistreD,  ii- 
gesegnet  oder  nicht,  wa  die  in  ünsem  landen  ze  Ergow,  i» 
Turgow,  ze  Elsazz  oder  in  Santgaw  sitzen!  oder  wonent  in 
stetten  oder  ufT  dem  land,  in  einoden,  in  weiden  oder  uff  dem 
velde,  snllen  die  vorgenant  fryung  haben,  also  was  sie  hinder 
in,  wenn  sie  abgand  lazzent,  es  sie  gewant,  petgewant,  hnsrst 
oder  ander  varents  gAt,  das  sol  nicht  anderswo  gevallen  dena 
an  die  stet  da  si  es  hinschikent  oder  ordent.  und  sol  si  keis 
unser  vogt,  undervogt,  amptman,  weibel  noch  yemant  ander 
daran  irren  noch  ichs  mit  derselben  hab  ze  schaffen  noch  » 
tAn  haben  in  deheinen  weg.  DarzA  meinen  wir  und  wellen» 
daz  niemant  in  silicher  lut  hab  von  sippschaft  und  erbsckaft 
wegen  vallen  sulle,  das  ist,  wenn  ein  klosner  oder  klosneriim 
mit  dem  tod  abging  und  denn  iemant  für  kern  und  sprecht 
derselb  mensche  wer  sin  geboraer  fründe  gewesen  und  woH 
in  damit  erben,  des  suUen  unser  lantv6gt  und  ander  unser 
amptlüt  nicht  gestatten,  wan  derselben  i)ersonen  hab  an  kein 
ander  statt  komen  sol,  denn  da  si  hin  geschikt  und  geordeot 


m  123 

wirdt,  als  da  vor  geschriben  etat  an  alles  geverde.     Und  des 

BS  «rkund  hiezsen  wir  unser  insigel  henken  an  disen  brief,  der 

geben  ist  ze  Rynyelden  an  samtztag  nach  sand  Lncientag  nach 

1874    Cristes  geporde   druzehenhondert   iar,    darnach   in    dem  vier 

ü  21*  und  sibenzigistem  jare. 

Und  hammb  wan  wir  vorgenant  der  Schultheis  und  die  ret  der 
tatt  le  Arow  die  obgenant  hantfest  gesehen  und  verhfirt  haben  als 
«I  wort  ze  wort  vorgeschriben  stat,  so  haben  wir  ze  urkünd  der- 
dbn  statt  ze  Arow  rats  insigel  gehenkt  an  disen  brief. 

Der  geben  ist  ze  Arow  an  dem  nehsten  donrstag  vor  sant  üolrichs 
lg  nach  Cristes  gepurt  druzehenhundert'  und  sibenzig  jaren  darnach 
B  dem  siboxden  jare. 

Das  Bathssiegel  h&ngi 

142.  Stiftung  eines  Schwestemhausee  in  Aarau  durch  Claus  Hohdorf. 
Aarau  1378  Februar  22. 

AUen  die  disen  brief  ansehent  oder  hörent  lesen  ktUid  ich  Johans 
Mlkrey  Schultheis  ze  Arow  und  vergich  offenlich  mit  disem  brief, 
its  des  tags  und  jares  |  als  dirr  brief  geben  ist,  do  ich  in  namen 
tnd  an  statt  der  hohgebomen  fürsten  der  hertzogen  von  Oesterich 
oiaer  gnedigen  herren  offenlich  ze  gericht  |  sazz  ze  Arow  in  der  statt 
D  der  ratstuben  ze  Arow,  und  kament  für  mich  in  gericht  Claus 
iohdorf  bnrger  ze  Arow  ze  einem  teil  und  sw6ster  Gerdrud  |  6ö- 
oanm  und  swister  Mechthild  von  Huntzliswile  sezzhaft  ze  Arow  ze 
in  andern  tejl,  und  nament  die  ietzgenanten  swSster  Gerdrud  und 
wister  Mechthild  Johannsen  Bleicher,  burger  ze  Arow,  ze  einem 
ogt  und  schirmer  über  dis  nachgeschriben  sach,  und  beschah  die  be- 
"ogtiuig  da  vor  gericht  von  des  gerichts  wegen  mit  mmer  band  als 
Sericht  und  urteil  gab.  Darnach  ott'net  der  egenante  Claus  Hohdorf 
nit  forsprecben,  gesund  lips  und  sinnen,  das  er  ze  meren  gotsdienst 
tod  euch  Balis  Hohdorf  siner  sw6ster  seligen  und  ander  siner  vor- 
ieni  aale  heil  willen  nach  gewonheit  und  recht  der  egenanten  statt 
e  Arow  machen  und  fügen  wolte  den  egenanten  sw6stren  Gerdruden 
ind  Mechthilden  sin  hüser  und  hofstatt,  gelegen  ze  Arow  in  der 
W,  rürent  ein  halb  an  den  kilchof  und  andcrhalb  an  herr  Hein- 
iebs  Hilderiis  frümessers  hus,  und  darzü  alles  das  varend  gut,  das 
r  bat  und  nach  sinem  tod  verlat,  bett,  gulter,  linlachen,  hefen,  kessi 
Ad  wie  es  genemt  ist,  mit  den  gedingen  als  hienach  geschriben  und 
oMtert  stat:  Des  ersten  wenn  der  vorgenant  Claus  Hohdorf  abgat 
OB  todes  wegen,  so  suUent  nach  sinem  tod  die  vorgeschriben  hüser 
dd  hofstatt  mit  ir  zügehfirden  und  alles  sin  varend  gut,  das  er  nach 
lum  tod  yeriat,  ane  menglichs  sinnen  und  irren  vallen  und  werden 
»  obgenanten  swfistren  Gerdruden  und  Mechthilden,  also  das  denn 
«alben  8w6stren  oder  ein  under  inen  ob  die  ander  aberstorben  wer 


124  IUI 

und  der  vogt  der  dann  ze  den  ziten  in  dirr  sach  ir  YOgt  und  schimK 

ist  flehs  arme  sw&stren  sallent  erteilen  und  in  die  ^genanten  hit^ 

nemen.     Diet^elben  acht  swAstren  suUeut  alle  glich  teil   gemeio  ob 

rechfung  l^pben  sn  den  vorgcscbribnon  hüsern,   an   der  faofetaU  m 

an  dem  varendeu  g&t,    die  wil  si   in  denselben  hüsem  wellent  woi 

baft  und  sezzhaft  sin.    Wer  aber,  das  dehein  swAsier  über  kurtz  od( 

iiber  lang  von  den  andern  swfistren  uss  den  egenanten   hösem  ni| 

in  der  melnung,  das  si  nit  wolle  förbas  in  denselben   hüsern  bi  de 

swfistren  wonbaft  sin,   als  bald  si  dann  uss  denselben  hüsem  kam* 

so   sol   si   dannenhin  an   den   voxgeschriben  hüsem,  an  der  hoftbi 

und   an    das  varend  g&t  enkein  rechtung,   vordrung  noch  anqvnc 

haben   ze   gelicber  wis  als  ob  si   nie    rechtung  daran  gewunn  tu 

alle    geverd.     Und   als    dik   es   ze  den   schulden  kumt,    das  nndc 

den   acht  swfistren    ein  abstirbet  oder   uss  den  hüsem  zühet  in  de 

meinung   als    vorgeschriben    stat,    derselben    swfister    rechtung,  di 

si  an  den  hüsem,  an  der  hofiitatt  und  an  dem  varenden  gut  hatu 

sullent  den  andem  sw6stren  ledig  und  los  sin  und  sullent  dann  yie 

swfistren,  die  dann  aller  langest  zits  in  den  dikgcnanten   hüsem  gc 

weeen  sint  oder  der  mer  teil  under  den  vieren  ein  ander  sw&ster,  di 

inen  gevallet  und  füglich  ist  und  dunket,  in  die  hüser  zu  inen  neme 

in  allen  dem  rechten  als  die  andem  in  den  hüsem  sint  ane  geverdi 

Wer  aber  das  die  vier  sw&stren   in   dem   erwellen  misshell   wozdei 

xwo  gen  zwein,  so  sol  der  erber  man,  der  dann  ze  den  ziten  ir  vog 

und  schirmer  ist,  eintwederm   teil   gehellen   und   dewederm   teil  de 

gebilt*,  desselben  teils  erwellung  sol  ein  fürgang  hau,    also  das  di 

andem  swjstren  dieselben  swSster,  die  dann  von  den  vieren  oder  vo 

den  zwein  und  ir  vogt  oder  von  dem**  mer  teil  under  den  vieren  erwelle 

ist,  sullent  zu  inen  in  die  egeschriben  hüser  nemen  mit  den  gedinge 

und  in  dem  rechten  als  vorgeschriben  stat.    Und  sol  dis  vorgeschribe 

Ordnung  hinnanhin  also  iemer  me  stet  und  vest  beliben,  und  liezz  d( 

vorgenant  Claus  Hohdorf  an  recht,    wie  er  die  vorgeschriben  hüse 

die  hofslatt  und  sin  varend  gut  den    egenanten   swostren  Gerdrade 

und  Mechtbilden  vertgen  sol  in  gemechtes  wis,  das  es  kraft  het  o 

und  hienach.     Do  ward  erteilt  mit  ffemeiner  urteilde,  das  er  die  ver 

gung  tun  solle  mit   siner   band  und    von   des  gerichtes   wegen  m 

miner  band  in  der  vorgenanden  swSstreu  und  in  ir  vogts  hcnd.    Dj 

tet  und  vollefürt  der  dikgeuant  Claus  Hohdorf,   als  im    erteilt  wai 

und  gab  uf  und  euzch  sich  da  in  gericht  und  mit  siner  band  der  vo 

gescbriben  buser  und   liofsiatt  und   alles  sins   varenden   güts  in  g 

mechtes  wis  in  min  band  nach  den  gedingen   als   vorgeschriben  st 

und  vertget  ich  do  von  des  gericLles  wegen  mit  miner  band  die  eg 

schriben  huser,  die  hofstatt  und  alles  sin  varend   gut  als  vorbenen 

ist  den  egenanten  sw6sti*en  Gef-druden  und  Mechtbilden  und  Johansc 

Bleicher  ir  vogt  in  ir  hend  in  gemechtes  wis  mit  den   gedingen  a 

vorgeschriben   und   gelütert   ist.      Und   beschabe  die  entzihung   uz 


178)  125 

ertgnng  mit  aller  ehafti  Worten  nnd  werken  so  von  recht  und  von 
swoDheit  darzA  gehört,  also  das  nach  miner  urfrag  erteilt  ward  uff 
m  nd  Ton  den  die  in  gericht  warent,  das  die  enzihung  und  vert- 
BDg  beecbehftn  werent  in  gemechts  wis,  als  es  kraft  und  macht  hett 
nd  billich  haben  solte  nu  und  hienach.  Und  harumb  ze  urkünd 
Her  Torgescbriber  ding,  han  ich  vorgenanter  Schultheis  durch  der 
jeoanten  beider  teil  bett  willen  und  ouch  von  des  gerichtes  wegen 
lin  insigel  gehenkt  an  disen  brief.  Ich  yorgenant  Claus  Hohdorf 
ergih  einer  gantzen  warheit  alles  des,  so  an  disem  brief  von  mir 
flsckriben  stat  Und  des  ze  merer  Sicherheit  han  ich  erbetten  den 
orgenanten  Schultheis  und  die  fromen  wisen  Heinrichen  Schultheizzen, 
m  man  nemt  Senftli,  Johansen  von  Wiggen ,  Berehtolden  Züricher, 
ohmsen  Bleicher,  Rftdolfen  Grafen,  Johansen  Arow,  Johansen  Fuhs 
iid  Johansen  Uetcher:  rat  der  egenanten  statt  ze  Arow,  das  si  ze  mei-em 
ikund  der  vorgeschriber  ding  derselben  statt  rats  insigel  hant  gehenkt 
n  diaen  brief.  Das  ouch  wir  die  ietz  genanten  Schultheis  und  r&t 
«riehen  durch  des  egenanten  Claus  Hohdorfs   bett  willen  getan  han. 

Hie  bi  warent  in  gericht  die  vorgenanten  Johans  von  Wiggen 
lod  Johans  Arow  und  darzA  Stephan  Yerro,  Cünrat  Stiebe,  Jacob 
iVollerey,  Jacob  Blfiwer,  Johans  Springinsack  und  ander  erber  lut, 
)Uger  ze  Arow. 

Dirr   brief  ist  geben  ze  Arow  an  dem  nehsten  mentag  vor  sant 

fatbie   tag  des  zwelfbotten   nach  Cristes    gepurt   tusent  drühundert 

Q)d  sibenzig  jaren  darnach  in  dem  achtenden  jare. 

Siegel  des  Schultheissen  und  das  kleine  Rathssiegel  hängen. 
■  „gehilt**  steht  anf  einer  Basur.   *  Hs.  den,   •  Hs.  erwelleBt. 

143.  Die  Schwestern  Gerdrud  66mann  und  Mechthild  von  Hunzen- 
schwil  gestehen  dem  Claus  Hohdorf  von  Aarau  das  freie  Ver« 
f&guDgsrecht  über  sein  ihnen  ausgestelltes  Vermächtniß  zu. 
Aarau  1878  März  1. 

Allen  die  disen  brief  ansehent  oder  hörent  lesen  künden  wir 
vJBter  Gerdrud  Gfimanin  und  swöster  Mechthild  von  Huntzliswile 
^hafb  ze  Arow  und  verleben  offenlich  mit  disem  brief,  als  Claus 
lobdorf  burger  ze  Arow  uns  gefügt  und  gemachet  hat  in  |  gemechtes 
ns  sin  huser  und  ho&tatt,  gelegen  ze  Arow  in  der  statt,  rArent  ein 
alb  an  den  kilchof  und  anderhalb  an  herr  |  Heinrichs  H61derlia 
Ümessers  hus,  und  darzA  alles  sin  varend  gAt,  als  der  brief  wiset, 
^  wir  darüber  haben ,  wie  das  si  das  er  nach  der  statt  recht  ze 
n>w  dasselb  gemocht  wol  widerrAffen  m6cht,  wenn  er  wolte.  Doch 
oreh  merer  Sicherheit  so  haben  wir  uns  mit  gunst  und  willen  Jo- 
ns Bleichers  burgers  ze  Arow,  der  in  denselben  Sachen  unser  vogt 
id  schirmer  ist,  gen  im  verbunden  und  verbinden  uns  mit  disem 
ki  für  uns  und  unser  nachkomeu ,  das  der  vorgenant  Claus  mit 
sondern  oder  mit  krankem  lip  oder  in  dem  todbett  die  vorgeschriben 
ser  und  ho&tatt  und  das  varende  gAt',   alles   so  er  uns  gemachei 


i 


hat,   oder  ein  teil  derselben  hüser   und  des  varenden   g&ts   venetieB 

oder  verkouffen  oder  in  ander  weg  hingeben  mag,  wenn  er  wil,  danih 

got  oder  in  ander  wis,  und  was  ouch  er  der  egeschriben  hüsnr  nad 

hofstatt  oder  des  varenden  güts  versetzt  oder  verkon£Pk  oder  in  aadar 

weg  von  im  git  oder  ordnet  nach  sinem  tod  ze  geben,   es  si  wodg 

oder   vil,    bi   gesundem   oder  mit  krankem  lip  oder  in  dem  todbttt, 

das  sullen  wir  und  unser  nachkomen  stet  haben  im  and  dem^,  dem  * 

das  gut  versetzt  oder  ze  kouffen  git  oder  in  ander  wis  git  und  ordiek    j 

ze  geben  an  demselben  gut,  nit  sumen  noch  irren  noch    in  dehoav    " 

weg  bekrenken  mit  gricht  noch  ane  gricht  noch  mit  deheinen  smIm 

ane  geverde.    Und  harumb  ze  urkünd  aller  voi^geschriber  ding  hiban 

wir  vorgenant  swt^stren  erbetten    den  vorgenanten  Johansen  Bkiehar 

unsern  vogt,    das   er    für   uns  in  vogtes  wis  sin  insigel  hat  gehenkt 

an    äiaen   brief.     Das  ouch   ich  derselb  Bleicher  vergich  dar  ir  bekt 

willen  in  vogtes  wis  getan  han,   wan  ouch   alles  das  an  disem  biirf 

von  den   egenanten  äW(^stern  geschriben  stat  mit  minem  gpinst,  wilkD 

und  verhengnüzz  beschehen  ist.    Darzü  haben  wir  vorgenant  swMff 

Gerdrud,    swfister  Mechtbild   und    Johans   Bleicher   ir  vogt  erbettm 

den  bescheiden  Johansen  Trullerej  Schultheis  ze  Arow,  das  er  le  dm- 

reni    urkünd   aller    vorgeschriber   ding   sin    insigel   hat    gekeokt  in 

disen   brief,   das   ouch    ich   derselbe  Schultheis  vergich  durch  ir  M 

willen  getan  han. 

Dirr  brief  ist   geben  ze  Arow  an    dem   ersten   tag  des  mioodi 

merzen    nach    Cristes    geburt   tusent   drühundert  und  sibenzig  jiriB 

darnach  in  dem  achtenden  jare. 

Siegel  des  Schultheissen  Joh.  TniUerey  und  des  J*  Bleicher  hingen. 
"Ha,  varenden,    ^  Hs.  in  und  den. 

144.  Heinrich  Murer  von  Aaraii  vorpfsindot  dem  8.  Marien-Magdalenen 
Altar  für  einen  jährlichen  Zins  von  einem  Mut  Kernen  sein  Haus. 
137K  April  2J». 

Allen  den  die  disen  brief  ansehen!  oder  h5rent  lesen  künd  und 

vergich  ich  Heinrich  Murer  burger  ze  Arow  für  mich  und  min  erben! 

von  des  müt  kernen  geltes  wegen ,    so   i&rlich   gat   ab    und   uff  dem 

Harde  akker,  gelegen  vor  dem  Surhart  an  dem  Hardewege,  und  ab 

dem  Juhe,  gelegen  an  dem  kilchweg,    da  man  gen  Sur  gat,  an  san- 

Marien  Magdalenen  altar ,  als  der  brief  wol  wiset  und  seit ,  so  |  dar 

umb  geben  ist,  doz  ich  den  selben  niüt  kernen  geltes  iArlich  mit  wülen« 

gunst,    wissende  und  verhengnusse  herr  Heinrichs  Hebers  caplan  des 

egenanten   altars   und   mit   willen,    gunst    und   verhengnusse  des  .  • 

schultheissen  und  des  .  .  rates  ze  Ar6w  gesetzzet  und  geschlagen  han 

und  setzzen  und  schlahe  mit  disem    briefe  ab  und  uff  min  hus  und 

hofstatt,  gelegen  ze  Ar5w  zwüschent  Hans  Bleichers  und  Hans  Springinr 

sakkes  hüser,  da  von  nu  hinnanthin  i&rlich  ze  geben,  ze  richtenne  und 

ze  werenne  ze  sant  Martistag  unverzogenlich   ane  geverde.     und  sol 

aber   nu    hinnanthin   der    vorgenante    Hardakker    und  daz    egenants 


178.  1379]  127 

ihe  gantslich  ledig  and  los  sin  des  obgenanten  müt  kernen  geltes 
riich  so  dar  ab  gieng  als  yorgeschriben  stat  ane  alle  geverde.  Und 
r  nmb  daz  dis  alles  war,  statte  und  unlSgenhaft  belibe  nu  and  hie 
leh,  won  icb  eigens  ingesigels  nät  han,  so  han  ich  der  yorgeschriben 
Norich  Morer  gebeiten  die  obgenanten  den  .  .  schaltheissen  and 
n  .  .  rat  ze  Ar6w,  daz  si  des  rates  ingesigel  für  mich  und  min 
ben  offisnlich  henken  an  disen  brief.  Daz  &ch  wir  die  ietzgenanten 
r  .  .  Schultheis  und  die  .  .  r&te  ze  Ar&w  dur  siner  ernstlichen 
(tte  willen  getan  haben,  won  dis  so  yor  an  disem  brief  geschriben 
it  alles  mit  des  obgenanten  hern  Heinrichs  Rebers  caplan  des  ege- 
tttea  altars  und  &ch  mit  ünserm  g&ten  willen,  gunst,  wissende  und 
vhengnusse  beschehen  ist. 

Diser  brief  ist  geben  an  dem  nächsten  donrstag  yor  dem  meiien 
lg  des  iares  do  man  zalte  yon  gottes  geburte  druzehenhundert  iar 
ad  sibentrig  iar  dar  nach  in  dem  achtoden  iare. 

Das  Bathssiegel  h&ngt. 

145.  Aaraa  1378  September  17  (fritag  nach  des  h.  kruces  tag  ze 

herbste). 

Johans  TrCÜlerej,  Schultheis  in  Aarau,  urkundet,  dass  Heinrich 
Ittumt  yon  Kienberg  und  seine  Frau  Anna,  deren  Vogt  Peter  Im 
WV9  ist,  dem  Priester  Herrn  Johansen  Bleuer,  Kaplan  des  sant  Nidaus 
ütirs  in  Aarau,  zwei  yiertel  Kernen  Geldes  Zürcher  Masz  „ab  irem 
HB  und  ho&tatt,  das  gelegen  ist  ze  Arow  in  der  Halden,  gelegen 
anhalb  an  Johans  Fuchs  hus  und  rAret  anderhalb  an  Heintzen  Murers 
108*,  ftlr  7  fl»  Stehler,  Zofinger  Münze,  verkauft  haben. 

8.  h. 

146.  Bischof  Heinrich  von  Gonstanz  schützt  die  Frauen  der  Samnnng 

in  Aarau,  welchen  g^tattet  ist,  durch  einen  Priester  in  ihrer 
Kapelle  Messe  lesen  zu  lassen,  gegen  jede  Einsprache.  Kling- 
nau  1379  März  7. 

Hainricus  dei  gracia  episcopus  Constanciensis  dilectis  in  Christo 
Diabas  priorisse  et  conyentui  in  Arow  |  sub  cura  fratrum  predi- 
atonun  degendum  salutem  in  eo  qui  est  omnium  vera  salus.  Ut 
Mi  obetantibus  |  summis  et  processibus  a  nobis  vycariis  yel  officiali- 
NH  nostris  latis  yel  ferendis  de  et  super  dotacionibus,  inye|stituris, 
utitacionibns  et  inoffidadonibus  ecclesiarum  et  cappellarum  nostre 
^vitatis  et  dyooesis  Constanciensis  et  penis  contra  non  investitos,  non 
vtitatos  auctoritate  ordinaria  et  inoffidantes  huiusmodi  cappellas, 
cdesiis  vel  altaria,  yos  in  cappella  yeetra  seu  yestri  conyentus  per 
ieodotes  ydoneoe  missas  yobis  celebrari  facere  et  ordinäre  possitis 
Bodqne  iidem  sacerdotes,  quos  ad  huiusmodi  misse  officium  deputa- 
eritisy  missas  quascumque  inibi  celebrare  valeant  atque  possint,  dum- 
lodo  aliud  canonicum  non  obsistat,  vobis  tenore  presentium  absque 
DMBD  preindido  ecdesie  parrochiidis,  tamdiu  et  donec  presentem 
»kam  conoessionem  et  indulgenciam  spedaliter  et  expresse  &ciendo 


128  m 

de  presenti  indtilto  mentionem  duxerimus  scienter  revocandam  deoer^ 
nentes  sumnias,  processus  et  penas  quascnmqae  incontrarinm  efflii 
vel  edendas  nullins  esse  roboris  vel  momenti. 

Datnm  in  Castro  nostro  Clingnow  anno  domini  millesimo  370 
nono  nonas  mensis  marcii  indictione  seconda. 

Das  hinten  aufgedrückte  Siegel  des  Bischofs  ist  zertrQmmert. 

147.  Claus  Knoph  von  Aarau  tritt  seiner  Frau  Richi  und  seinen  Kib- 
dem  Cleuwin,  Gretlin  und  £11  in  sein  Haus  und  Hofstatt  ind« 
Halden  ab.    1379  Mai  16. 

Allen  den  die  disen  brief  ausehent  oder  hfirent  lesen  knnd  ick 
Johans  Tnillerej  Schultheis  ze  Arow,  daz  ich  offenlich  ze  gericht  tm 
ze  Ar6w  in  der  statt  und  kam  |  für   mich  Clans  Knoph   sisshaft  le 
Arow  ze  einem  teile  und  Richi  Kuöphin  des  egeuonten  Claus  Knqtai 
elichü  husfröw  mit  Cleuwin,    Gretlin   und  Ellin  ir  beider  eüchekiat 
<  ze  dem  andern  teile,   und  entzeh   sich   der  vorgenante  Claus  Knoph 
der  vogtey  der  vorgenanten  Richin  siner  elichen  husfr&wen  und  der 
egenanten  siner  kindern  mit  siner  band  in  min  band  und  bevogtteten 
j  do  sich    selben   die  vorgenante  Richi   und  die  obgenanten  kint  mit 
Claus  Furer  burger  ze  Ar6w   über  dis   nachgeschriben    sache.    und 
beschach  daz  alles  mit  miner  band  als  gericht  und  urteil  gab.  Du- 
nach   offnot   der  vorgenante  Claus   Knoph    mit  fursprechen,   du  ff 
geben  wolte  der  egenanten  Richinen  siner  elichen  husMwen  und  d« 
obgenannten  Cl^uwin,  Gretlin  und    Ellin  ir    beider  elichen  kinden  sa 
si  nu  bi  einander  hetten  oder  den  kinden   so    inen    beiden  noch  bar 
nach  mals  iemer  bi  einander  wurden    und   gewunnen,    sin    hns  nnd 
hofstatt,    gelegen    ze  Arow   in  der  Halden,    rürte  einhalb  an  Jennis 
Tistels    hus    und  ander  halb  an  daz   tiirli    in   der  Halden,    zwei  betii 
und  waz  dar  zA  horte,  driie  hefen,  fünf  kessi    und  dar  zu  alles  daz 
gut,  so  er  ietze  bette,  es  were  ligendes  oder  farendes  gut,  benemtes 
oder  uobenemtes  oder  er  iemer  gewunne,    wie  es  geheissen  oder  ge- 
nant were  und  wa  oder  an  weihen   stetten  es  gelegen  were  ane  alle 
geverde.    Und  batt  mich  ze  erfarenne  an  einer  urteil,  wie  er  sieh  des 
vorgeechribcn   gutes   alles   genieinlich    und  unverscheidenlich  entzihen 
solte,    daz    die    voi-genante  Richi    sin   eliche  husfrow  die  obgenanten 
kint  Cleuwi,  Gretli  und  Elli ,    so  si  nu  hatten  oder  inen  noch  iemei 
beiden  bi  einander  wurden  und  gewunnen,   daran    habent    w^ren  nu 
und  hie  nach.     Dez  fragt  ich  der  obgenant  Schultheis.     Do  wart  «p* 
teilet   mit   gemeiner  gesamnoter  urteil,    daz    er  es  tun  solte  mit  sii 
selbs  band  in  min  band  von  des  gerichtes  wegen  und  ich  es  vertgotif 
der  obgenanten  Richinen  und  den  egenanten  kinden  Q^uwin,  Gretüi 
und    Ellin ,    so    si   ietze   bi   einander  band ,    zu  ir  selbs  banden  rai 
zu  der  kinden  banden ,  so  si  beide  noch  iemer  bi  einander  gewünnei; 
oder  inen  wurdent,  daz  ich  och  do  ze  male  tdtt  mit  aller  gewarauni 
Worten    und    werkken.     Daz  alle   die   in   gericht  waren  und  gefrig 


7t]  129 

irden  erteilten  nff  den  eid,  daz  es  beschehen  w&re  als  recht  ist  und 
lieh,  nn  und  hie  nach  kraft  und  bestdttung  haben  solte  und  mochte 
B  alle  geverde.  Har  umb  woo  dis  alles  vor  mir  in  gericht  beschach 
d  mit  urteilde  volfftrt  wart,  so  han  ich  der  vorgeschriben  Johans 
dllerej  Schultheis  ze  Ar&w  min  ingesigel  von  des  gerichtes  wegen 
d  5ch  von  der  obgenanten  beider  teilen  ernstlichen  bette  willen 
snlich  gehenkt  an  disen  brief. 

Hie  bi  waren  Johans  Schultheis,  Berchtold  Züricher,  Jacob  Trul- 
ey,  Wemherr  Ariw,  Claus  Kuphcrsmit,  Peter  von  Holdem,  Rudolf 
üihein,  burger  ze  Ar6w  und  ander  erbrer  läten  vil,  die  dis  alles* 
len  und  horten. 

Dia  beschach  und  wart  diser  brief  geben  an  dem  n^hsten  mßn- 
{  vor  der  uffiirt  unsers  herren  des  iares  do  man  zalte  von  gottes 
bärte  druzehen  hundert  jar  und  sibentzig  jar,  dar  nach  in  dem 
ndifiQ  jare. 

S.h. 

*  Hs.  allen. 

148.  1379  Angust  24. 

Johans  Trullerey,  Schul theiss  von  Aarau,  urkundet,  dass  Jenni  Im 

>ff  von  Aarau  dem  Jenni  Sigerswil  daselbst  einen  Mut  Kernen  jfthr- 

iben  Geldes  „ab  und  uff  sinem  hus  und  hofstatt  gelegen  ze  Arow 

der  statt  zwischent  üelis  Venners  und  Wcltis  von  Hochdorf  hüsem", 

n  14  ff  Pfenning  verkauft  habe. 

Zeugen:  CAntzli  Arow,  Wemli  Ar^w,  Mark  wart  Zehender,  Hans 
kicher,  O&ni  Bleicher,  Heini  Wemher,  Eberli  Spru. 

S.h. 

149.  Stadtrecht.    König  Wenzel  befreit  Aarau  von  allen  fremden  Ge- 

richten.   Prag  1379  Oktober  16. 

Wir  Wentzlaw  von  gotes  gnaden  Romischer  kunig  zu  allen  zciten 
cnr  des  reichs  und  kunig  zu  Beheim  bekennen  und  tun  kunt  offen- 
:h  mit  disem  brive  allen  den  die  yn  sehen  |  oder  hören  lesen,  das 
ir  haben  angesehen  stete,  lautere  trowe  und  auch  nutze  dienste,  die 
v  und  dem  reiche  die  burgermeister ,  schultheisze  und  die  burger 
meiolichen  der  |  stat  zu  Ar&w,  unser  lieben  getrowen,  offte  nuczlich 
tan  haben  und  noch  tun  sullen  und  niugen  in  kunfftigen  zeiten, 
i  haben  si  darumb  mit  woll)edachtem  mute,  rate  |  unsrer  und  des 
cht  forsten  und  lieben  getrewen  gefreyet  und  begnadet,  freyen  und 
piaden  de  auch  mit  crafft  dicz  brieves,  also  das  si  nyemants  fur- 
nier, ewiclich,  wer  er  sey  und  in  welichen  eren  und  wirden  er 
h  sey,  die  egenanten  burger  miteynander  oder  besunder  'furtreiben, 
dem,  beclagen,  ansprechen,  bekümmern,  urteilen  oder  achten  sulle 
r  möge  für  unser  kuniglich  hofEgericht  oder  an  den  lantgerichten 


130 

zu  Hotwil   oder   an  keynen  andern  lanigerichten  oder  gerichte 

die  ligen,  gelegen  und  wie  die  genant  sein.     Beennder  wer  d< 

nanten  burgern  allen  ir  eynem  oder  me,  er  sey  man  oder  w« 

sprechen,   zu  clagen  oder  vordi-unge  hat  oder  gewinnet,   der  i 

tun  vor  dem  richter  und  dem  rate  daseibist  und  recht  yon  yn 

und  nyrgent  anderswo,    es  wer  denn,    das  dem  cleger   oder 

rynn  kuntlich   und  offenlich  recht  versagt  wurde  von  den  ege 

richter  und  rate  in  derselben   stat  zu  Arfiw.     Auch  wollen  w 

besundem  gnaden  das  dieselben  burger  mugen  echter  husen  und 

und  mit  yn  alle  gemeinschaffb  haben.     Also   wer,    das  yeman 

selben  echter  eynen  oder  czwen,  vil  oder  wenig  in  irer  stat  zu 

anfeilet,  dem  sol  man  eyn  unverczogen  recht  tun  nach  der  sl 

wonheit  und  als  offte  si  in  die  egenante  stat  kumen  und  wider  ( 

das  sie  nyemant  ansprichet  mit  dem  rechten,  das  sol  den  Yorge 

bürgern  keynen  schaden  bringen  von  der  gemeinschafft  wegen. 

gebieten  dorumb   allen  fursten,   geistlichen  und  werltlichen,  g 

freyen,  herren,  dienstluten,  rittem,  knechten,  stetteii,  gemeindei 

lantrichter   zu   Kotweil   und   allen   andern   lantrichtern  und  ri 

und   den,    die   an  den    lantgerichten   und   gerichten  zu  den  i 

sitzen  und  urteil  sprechen ,  die  yczunt  sein  oder  in   kunfiligen 

werden,  unsem  und  des  heiligen  reichs  lieben  getrewen  emstli« 

yesteclich  bey  unsem  und  des  reichs  hulden,  das  si  fnrbasmei 

lieh  keynen  der  egenanten  burger,   eynen  oder  me,    man  oder 

nicht  für  das  egenaut  lantgericht  oder  ander  gericht  eyschen, 

furtreiben,  beclageu,  ansprechen,  urteilen  oder  achten  sullen  oder  i 

in  dheiueweis  oder  auch  urteil  über  ir  leip  oder  über  ir  gut  sp 

und  wo  das  geschehe,  wider  diese  obgenanten  unser  gnade  un< 

heit  und  gnade,  die  in  unserni  brieve  seyu,    so  ueinen  und  ti 

ab    mit  rechtem  wissen   und    kuniglicher   mechte   volkomenheit 

schulde,  laduDg,  eyschung,  vordrung,  ansprach ,  urteil  und  di 

und    entscheiden,    leutern,  eieren  und  sprechen,  das  sie  miteyi 

und  besunder  alle  unkrefftig  und  untugelich   sein    sullen  und 

ab  und    auch    vernichten   sie   genczlich   und    gar   an   allen   in 

griffungen,    meynungen  und  punten,    wie  sie  darkomen,    gebet 

sprochen  oder  geurteilt  werden  oder  wurden,  und  ob  yemant  wc 

were,    der   also    wider   diese    obgenanten    unser   gnade    und    fi 

frevelichen  tete,  der  und  die  sullen  in  unser  und  des  heiligen 

Ungnade  und  darzu  eyner  i-echton  pene  funffczig  mark   lotiges 

verfallen  seyn,  als  offte  der  dawider  tut,  die  halb  in  unser  m 

reichs  camer  und  das  ander  halbteil    den    offtgenanten    bürgen 

also   uberfaren    werden,   genczlich  und  an   alles   mynnernuzze 

gevallen.     Mit    urkunt  dicz    brieves    versigelt   mit    unser    Ron 

kuniglicher  maiestat  insigel. 

Der  geben  ist  zu  Präge  nach  Crists  geburte  dreyczenhund< 
domach  in  dem  newnundsibenczigstem  jare  au  sant  Gallen  tage, 


M]  131 

iche  des  Beheimschen  in  dem  sibenezehenden  und  des  Romischen  in 
m  Yierden  jaren. 

Das  Siegel  hieng  an  gelbseidener  Schnur. 

Auf  der  Bückseite  steht  mit  gleicher  Tinte  geschriben:  B.  Wilh ei- 
ns de  Kortelangen. 

Auf  dem  uzngeschlagenen  Pergament  rechts  mit  anderer  Tinte:  per 
)minum  magistrum  curie  P.  Janren. (?) 

.Hs.  solle  oder  mujro. 

Abschrift  im  Copialouch  p.  9(11 

Dasselbe  Privilegium  verüeh  Wenzel  der  Stadt  Brcmgarten,  vgl.  Ar- 
ma  X  p.  101  £. 

150.  Vermfichtnükbrief  der  Anna  Züricherin.    Aarau  (in  der  Baths- 
Stube)  1380  April  11. 

In  nomine  domini  nostri  Jhesu  Christi  amen.  Per  hoc  presens 
stromentam  cnnctis  pateat  evidenter,  quod  sab  anno  a  nativitate 
isdem  1300  octagesimo,  indictione  tercia,  undecima  die  aprilis  mensis, 
n  meridiei  yel  quasi,  in  stupa  consolum  opidi  Arowa  |  CJonstan- 
iiais  dyooesis,  in  mei  notarii  publici  et  testium  subscriptorum  pi-e- 
icia  personaliter  constitata  discreta  domina  domina  Anna  Züricherin, 
Beta  quondam  Johannis*  dicti  Zurchers,  burgensis  ipsios  opidi  Arow, 
coon  coram  Johanne  dicto  Trolli  scnlteto  iam  dicti  opidi  Arow, 
iens  I  pro  tribunali  et  tamquam  in  foro  judicii  secularis  vice  et 
mioe  illustrioris  principis  domini  Lüppoldi  dncis  Austrie,  eademqae 
mina  Anna  moniens  se  ac  recipiens  com  sentencia  judicii  proat 
eretam  et  sentenciatom  fuit  jure  mediante  et  cum  manu  auctoritate 
proyisione  dicti  judicis  |  Berchtoldom  dictum  Zürcher  burgensem  ante- 
cti  oppidi  Arow  in  tutorem  ac  provisorem  ipsios  domine  Anne  vidue 
cnon  Margkwardum  dictum  Sionder  in  advocatum  ac  prolocutorem 
BOB  ibiqne  profitens  manifeste,  non  vi  coacta  non  metu  inducta  nee 
iquo  dolo  circuaiventa  ipsa  asserente  sed  libere,  sana  mentis  et  cor- 
m  animo  deliberato,  monicione  divina  et  spiritu  sancto  inducta  ac 
huninata,  quod  aliquo  tempore  transacto  predictus  Johannes  Zürcher 
na  maritoa  felicis  recordacionis  dum  adhuc  in  huinanis  exstitei*at 
b  salutem  ipsios  anime  et  dicte  sue  coujugalis  necnon  animarum 
fttrum  et  mairum  suorum  amborum  ac  aliorum  suorum  predecesso- 
UD,  attendens  illud  dictum  apostoli,  quod  omnes  stabimus  ante  tri- 
nnal  Christi  recepturi  prout  in  corpore  gessimus  sive  bonum  sive 
ühm;  qoare  necessarium  est  pauperibus  et  amicis  dei  elifnosinas 
rac^y  ordinaverit  ac  pro  vero  et  perpetuo  testamento  legaverit  coram 
Nionis  fidedignis  ac  auctenticis  septuaginta  modios  tritici  et  unom 
nartale  tritici  mensore  Thoricensis,  necnon  tres  libras  denariorum 
f  qoatoordecim  solides  denariorum  usualium  monete  Zovingensis  an- 
itUs  redditus,  videlicet  in  hone  modom  et  penis  subscriptis:  Primo 
nun  Jibram  denaiiorum  pro  refectione  dominorum  sacerdotum  missas 
lebrantiam  in  die  aniversarii  ii^sorum  conjugum.  Plebano  6  ß,  Ca^)- 
Danis  altariom  videlicet  sancti  Petri,  sancte  Katheriue,  sancte  Marie 


132 

Mogdalene,  sancti  Johannis  ewangeliste  et  sancti  Nicolay  cuilibet  ip- 
sorum  quin<iuo  solidos.   licin  cappellano  in  hospitali  qainqne  ß,  tx^ 
pcllano   dominanim    convcntualiuin    quinque  ß   et  ipsis  dominis  ooBf 
ventualibus  qnatuor  ß,     Ecelosie   in  Arow   et    Inmini  ipsios  eceleM 
tres  ß  et  unuin  (|uaHalo  tritici  pro  candeUs   ardentibus   in  miaaa  «t 
in    vigilia  su|)er   scpulcrum    in   die  aniversarii  et  omni  feria  quirti 
singuliä  jejuniis  quatuor  tem()oruin  niiuistrantibus  ad  pnblicam  misBun 
duos  ß.     K«ctori  Scolari  um  duos  ß.     Sacriste   duos  ß>     Ad   laigui 
conimuneni  duos  modios  tritici.    Que  omnia  dari  et  expedire  debeotv 
in  die  aniversarii  prcdictorum  conjugum.    Item  omni  feria  qnartaÖB- 
gulis  jejunii»   quatuor  temi>orun]   ad    largam  si)ecialom  sex  qoartifia 
tritici,  tali  condiciono  adiceta,  quod  plebanns  in  Arow  unacuin  cap- 
pellanis  prodictis  et  doctor  pueronim  cam  scolaribos,  qui  pro  tempofi 
fuerint,   in  die  aniversarii  ipsorum  habeant  et  cantent  vigiliam  dmv- 
tuoruni ,    sero   cuni   nota    qua  finita  solleniniter  cantent  yesperam  de 
beata  virgine,  qui1)us  horis  conventnales  debent  interesse  et  viaitaeidBi 
sepulcri  tarn   in   vespera   quam  mane    cnm   predictis  saoerdotibiiB'it 
crastino   cantent   primam    uiissam    pro    defanctis,    qua  finita  cautant 
publicain  missain  festive  et  sollempniter  com  ministrantibus  de  bedi 
virgino.    Insu|>er  plebnnus  et  quilibet  cappellanorom  predictorum  ipflun 
n)iäsani  celebi-et  die  in  suo  altari  vel  saltem  in  ecelesia    predicta  pff 
»0  vcl   ])er  alium  dolo  et  fraude  penitus  remotis;    quicumqua  aatem 
her.  neglcxerit  \v\  aliquod  conini  et  vigilie,    misse   ac    visitacioni  b^ 
])ul<'ri  non  prosens  fuorit,    sua   poi*tione   penitus   cai'ebit  et    (»rs  ilU 
sibi  debitu  intor  prcscripi<.>s  sacordotos  sie  missas  r^lebrantes  equalüer   ' 
dividetur,  et  isacrista  debet  ciiani  interesse  Omnibus  horis  predictia  in 
suis  ofiiciis  niinisti-nndis.    luäuper  plebnnus,  capi)ellani  et  conventuakB 
prescripti  debent  et  tcneutur  singulis  quurtis  feriis  oiunium  jejuniorom 
quatuor  teniporuni  sopukruin   predictorum  Johannis  Zürcbers  et  do- 
mine  Anne   sue   conjuj^alis  visitare.     Scienduin    eciam    quod    predicti 
düuiina  Anna  quanidiu  vixerit  debet  et  vult  recii>ere  prodictam  libram 
denarioruni,  quo  portinol  sncerdotibus  niissain  celebrantibus  in  die  ani* 
vers'iri  iiworuni  pro  n-tett inne ,    ita   tanion  quod  ij^sa  Anna  quamdia 
vixerit  dnrc  debet  reibet ioneni  ipsis  sacerdotibus  missam  celebrantibus 
il>sa  die ;  post  mortem  vero  ipsius  düininc  Anna  ipsi  sacerdotes  debent 
reciiKTe   predictain    libram    denariorum    de    infraseriptis    bonis    et  in 
prandiu  invicem  expendero  nomine  reiectionis  vel  peccuniam  equaliiar 
intor  sc  dividerc.     (*ctcrini  notandum    est,    (juod    ipsa   domina  Ann« 
Zürcberin  etiam  debet  reciporo  predictos  (|uinqae  ß  denariorum  cap- 
|)ellano  altaris  .saucte  Kathcrino  pcrtinentibus  quousc[ue  dictum  altare 
capi^llanuiii  habeat  ydoncum  et  contirmatum.  Itom  predictos  <|uinque)J 
denariorum  cap}>clhino  conventualium  pcrtinentibus  i^>sa  domina  Anna 
vult  et  debet  rceiiMire  (juamdiu  in  humanis  exstiterit  quousque  dicte 
conventnales  ipsi  uliari  de  cai)[iellano  ydoneo  providerint.     l*ost  mor- 
tem vero  ipöias  Zürcberin  ip.se  conventnales  antodictos  quinque  ß  re- 


«]  133 

nie  debent  et  dare  pro  piscibus  in  die  aniversarii  prescripti  tam- 
proat  diclo  altari  de  cappellano  pro  visu  m  fuerit.  Item  pretactos 
nqae-  ß  denariorura  cappellano  hospitalis  pertinentibus  pauperes 
OB  hospitalis  recipere  debent  et  equaliter  inter  se  dividere  omni 
pore  quo  dictum  altare  de  cappellano  carueiit.  Itetn  predictus 
aimes  Zürcher  bone  memorie  legavit  et  ordinavit  quinquaginta 
s  iDodios  tritici  in  bunc  modum  videlicet,  ut  per  circulum  anni 
li  8eptimana  secunda  vel  quai*ta  foria  decurrentis  onus  modius 
ici  Omnibus  pauperibus  advenientibus  ad  largam  specialem  in  pane. 
scolteto  et  consulibus  opidi  Arow  qui  pro  tempore  fuerint  decem 
iios  tritici,  quibus  antedictns  Zürcher  antescnptum  testamentum 
liter  ad  implendum  commisit,  quosquidem  decem  modios  tritici 
»  scultetus  et  consules  annuatim  recipere  debent  post  mortem  pre- 
iie  domine  Anne  et  inter  se  dividere  parimodo  pro  suis  laboribus 
ezpensis,  ut  antedicium  testamentum  ßdeliter  expediri  procurent 
que  mora  et  neglectione,  cum  penis,  formis  et  articulis  prescriptis 
0  et  fraude  penitus  postergatis.  Sed  ipsa  domina  Anna  predictos 
Bginta  duos  modios  tritici  debet  et  vult  recipere  eo  tempore  quo 
erit  et  dictam  largam  expedire.  Sed  post  mortem  ipsius  domine 
ne  predictum  testamentum  necnon  instrumentum  presens  cum  om«- 
08  et  singulis  suis  articulis,  formis  et  penis  in  suo  robore  debent 
manere  absque  contradictione  quorumlilset.  Quod  videlicet  testa- 
ntum  antedicta  domina  Anna  volens  ad  implere  et  salubriter  per- 
inare  recordans  dictum  sacri  ewangelii :  omnis  qui  rolinquit  domum 
firatres  aut  sorores  aut  patrem  aut  matrem  aut  filios  aut  agros 
tpter  nomen  meum,  centuplum  accipiet  et  vitam  eternam  possi» 
nt  Quapropter  antedictus  prolocutor  loquebatur  nomine  antedicte 
Bine  Anne,  quod  ipea  testamentum  prescriptum  cum  articulis  et  con- 
ionibns  supradictis  vellet  et  cuperet  assignare  et  tradere  de  suis 
US  inmobilibus  infrascriptis :  Primo  de  bonis  sitis  in  banno  Em- 
lach  superiori,  que  colit  Rüdolfus  de  Seon,  reddentes  singulis  annis 
an  fimsta  tritici,  octo  pullos  et  quadraginta  ova.  Item  de  bono 
)  in  territorio  ville  Emlispach  inferiori,  quod  colit  Johannes  dictus 
«er  ibidem  residens,  quod  singulis  annis  reddit  duo  maltra  spelte 
tra  modios  avene,  pullos  et  ova.  Item  de  bonis,  que  colit  Herdi 
41d^^,  reddentes  singulis  annis  Septem  modios  spelte,  tres  modios 
ne,  pullos  et  ova.  Item  de  bono  sito  in  Emlispach,  quod  colit 
rtmannus  dictus  Müller,  quod  singulis  reddit  annis  tres  modios 
Ite  et  duos  modios  avene.  Item  de  quadam  vinea,  quam  colit 
Btma  Meierin  de  inferiori  Ernlispach,  que  solvit  smgulis  annis  unum 
uiale  tritici  cum  verdone.  Item  de  vineto  siio  in  monte  dicto 
Dgerberg  jnxta  vineam  dicte  Cristine,  quod  possident  domini  ca- 
lci ecciesie  Werdensis  enphjteotico  nomine,  quod  videlicet  vinetum 
Boit  ad  eosdem  dominos  a  domino  Hi/tbrando  olim  cantore  eiusdem 
m  nomine  iestamenti,  quod  solvit  singulis  annis  unum  quartale 


134  [1 

tritici  cum  verdone  et  non  plus  nomine  hereditario.  Item  de  1 
sito  in  territorio  Stuszlingen,  quod  colit  dictus  Hundli,  quod  rc 
Bingulis  annis  novem  quartalia  spelte.  Item  de  prato  sito  in  a 
Ernlisbach,  quod  est  tonsionis  tiium  dietarum,  quod  vulgo  dk 
dm  manwerk.  Item  de  prato  sito  ante  augeam  Ernlispach  n 
dem  Rein,  quod  est  dimidium  manwerk.  Item  de  uno  agro  yinee 
sito  am  Hungerberg  inter  agros  dicti  Einfalten  et  Widmers,  q 
colit  Wernherus  Karrer,  qui  reddit  singulis  annis  unum  modium 
tici.  Item  de  uno  vineto  sito  in  ptedicto  monte  Hungerberg  j 
vinetum  dicti  Bleichers,  quod  colunt  Lütinus  Rnasikon,  Riüd« 
Wegelli,  Heniggi  et  Uolricus  de  Veithein  de  Werde,  de  quo  yi 
quilibet  eorum  dat  annuatim  decem  ß  denariorum  et  unum  pul 
Item  de  vineto  quodam  sito  in  predicto  monte  Hungerberg,  qui 
tur  der  Müller,  juxta  vinetum  dictum  Lufar,  quod  colunt  d 
Knoph  et  Nicolaus  Purer  de  Arow.  Item  de  agro  quodam 
earum,  quem  colit  Knopf,  qui  vocatur  der  Zolner,  sito  juxta  t 
Johannis  dicti  Baders.  Item  de  vineto  quod  vocatur  der  Mv 
Item  de  vineto,  quod  vocatur  der  Koppinger,  quod  est  dimidium 
gerum,  situm  juxta  vineas  dicte  Meder.  Item  de  vineto,  quod 
catur  Meder,  sito  inter  vineas  Rüdolfi  Grafen  et  üolrici  dicti 
lingers.  Que  vineta  omnia  sita  sunt  in  prescripto  monte  Hunger 
in  territorio  ville  EmlLspach.  Item  de  torculari,  prato  et  pon 
suis  juxta  vineas  prescriptas.  Item  de  domo  et  curti  Wemheri 
Kechers  sitis  ante  portam  superiorem  Arow  juxta  domura  Joha 
dicti  K{\3is,  quo  reddunt  singulis  annis  unam  libnun  denarioi 
Item  de  duobus  ortis  quos  colit  dictus  Leinbach  reddentes  sini 
annis  sex  ß  absque  censibus,  quos  idem  dat  et  persolvit  de  prec 
ortis  ecclesie  in  Arow  et  dominio.  Item  de  orto,  quem  colit  Nic( 
dictus  E^genhein ,  qui  solvit  annuatim  sex  ß  denariorum.  Iten 
horreo  suo  et  orto  retro  sitis  juxta  horreum  dicti  Veitheins, 
de  i^isius  orto  sito  juxta  portam  Rentzentor  exteriorem.  Iter 
duabus  doniibus  ipsius  sitis  in  opido  Arow  inter  domum  ante 
Johannis  Tnillis  et  horrouni  Johannis  Bleichei-s  necnon  de  omi 
suis  bonis  inmobilibus,  que  nunc  habet  et  possidet  sive  sint  ir 
Strumen to  presenti  comprehensa  et  scripta  vel  non  ubicumque  locc 
sint  sita  vel  quocumque  nomine  censeantur  exceptis  suo  prato  sil 
der  Bleichi,  dimidia  domo  sita  in  Arow  juxta  cimiterium,  que 
Uolrici  dicti  Roten  necnon  redditus  et  bona  pertincncia  ad  altare  st 
Katherme  virginis,  que  bona  sibi  et  altari  jamdicto  preservavit, 
tarnen,  quod  ipsa  Anna  dum  in  humanis  exstiterit  sibi  ij)8i  potest 
retinuit,  quod  potest  et  debet,  si  sibi  placuerit,  bona  inmobilia 
purare  ubicumque  looorum  voluerit  infra  spacium  unius  miliar 
opido  Arow  predicto  et  tale  bonum  sie  emptum  assignare  et  tn 
predictis  sculteto  et  consulibus  loco  et  nomine,  quibus  testamei 
pretactum  convenit  et   redimere   quodcumque    de  prescriptis  vol 


IM]  135 

0t  hoc  in  parte  vel  in  toto,   ita  tarnen ,    quod   bonum  vel   bona  sie 

«nta  et  mntnata  dnt  melioris  valoris  vel  tanti  ad  minus  prout  sunt 

bona,  qne  mutaare  proponit,  super  quibus  dicti  scultetus  et  consules 

kbent  disoemere  et  nomine  omnium  quorum  interest  acceptare  quam 

dMumlam  suis  beredibus  minime  preservavit.   Ceterum  sciendum  est, 

qnod  ä  predicta  bona  buic  testamento  ascripta  melioris  fuerint  valons 

poBi  mortem  predicte  dorn  ine  Anne  in   redditibus  annualibus,    quam 

iflrtamento  sit  ascriptum  illud  residuum  et  redditus  excellentes  disti-ibui 

<i  pcmi  debentur  in  augmentum  predicte  large,  que  singulis  septimanis 

diri  debetur.    Et  si  predicta  bona  minoris  sunt  valoris  in  redditibus 

ttmalibas  quam  testamento  ascriptum  sit,   videlicet   quod  annuatim 

Ml  aolvere  valent  tantos  census  prout  scriptum  est  quo  supra  post 

Bortem    ipsius  domine  Anne,    tunc   sui   heredes   expedire   debent  et 

ooDplere  tot  et  tantos  redditus  annuales  quanti  deficiunt  in  quantum 

bom  ipous  domine  Anne  post  suam  mortem  mobilia  et  inmobilia  se 

ttteodere  valent,  donee  compleatur  numerus  reddituum  supradictorum 

ni  que   omnia  et   singula  suos  beredes  presentibus  astringit  absque 

dolo  et  frande.     Quare  dictus  prolocutor   in  jure   proposuit  qualiter 

pndicta  domina  Anna  hoc  facere  deberet  ut  nunc  inantea  non  eclipsim 

pttereiur.     Deinde   sepedictus   scultetus    interrogans    eundem    prolo- 

entorem  sen  advocatum  antedicte  domine  Anne,    quid  sibi  juris  vi- 

dirator,  ipsam  boc  perficere  et  quo  modo  facere  ut   inposterum   fir- 

imim  et  inviolabiliter  permaneret,  qui  videlicet  advocatus  respondit  et 

madiuite  jure  decrevit,    quod   ipsa   domina  Anna   predicta   bona    et 

tcsUmentnm  cum  articiilis,  penis  et  condicionibus  prescriptis  resignaret 

et  resigDare  deberet  cum  manu  propria  et  cum  manu  et  auctoritate 

pradicti   Bercbtoldi  Zürchers   sui  tutoris   in   manus   pretacti  sculteti 

vice  et  nomine  omnium  quorum  interesset  seu   quibus  jus  nunc  vel 

h  poeterum  competeret  nomine  testamenti  sive  essent  ecclesiastice  sive 

aaenlares  persone    et  specialiter  loco   et  nomine  sculteti  et  consulum 

corandem  et  ipsorum  successorum    quibus  ipsa   domina  Anna   eciam 

JBndictum  testamentum  amicabiliter   ad    implendum   commisit  prout 

i»  antedicto  Johanne  Zürcher  superius  est  expressum.     Ita   tamen 

qood  ipsi  scultetus  et  consules  eznunc  inantea  qui  pro  tempore  fue- 

lint  debent  et  tenentur  post  mortem  ipsius   domine  Anne  annuatim 

neuere  predictos  redditus  annuales  et    fideliter  expedire   locis  tem- 

poribns  et  personis  prescriptis,   quiquidem  scultetus  et  consules,   qui 

pnsentes  fuemnt,   pro  se,  aliis  consulibus  absentibus  et  suis  succes- 

aoribug  michi  notario  subscripto  promiserunt  bona  fide  effectualiter  et 

perpetae  adimplere  absque  mora,  fraude  et  dolo  penitus  postergatis, 

quod  omniiun  astancinm  in  judicio  sentencia  fuit  necnon  judicatum 

ib  omiiibas   et  sentencialiter   conclusum  nullo  discrepante,    quod  et 

|M  domina  Anna  cum  manu  et  auctoritate  predicti  Berchtoldi  Zürchers 

Ol  iatoris  oomplevit  et  resignavit  in  manus  pretacti  sculteti  ea  cau- 

1000,  reverencia  et  tutamine,  verbo  et  facto,  quibus  debuit,  valuit  et 


136  [m 

l)otuit  quomodolibet,  ita  (juod  oninibus  videbatnr  in  jadicio  exiatei- 
tibus  factum  fore  prout  exnunc  inantea  inerito  permaneret  in  suo  robon 
et  vigore.     Hiis  factis  atque  i)eraciis  dicta  doniina  Anna  cum  maiiB 
et  auctoritate  ]3orchtoldi  Ziircbers  sui  tntons   resignavit  prescriptom 
testaiiientum  necuon  oninia  ot  siugula  sua  bona  cum  articulis,  penis  it 
condicionibus  suprasciiptis  pro  se  et  suis  heredibus  in  manus  mei  notuü 
publici  subscripti  resignaeione  sollenipni  nichilque  sibi  nee  suis  ha»' 
dibus  juris  vol  questionis  retinuit  in  pi^ctis  bonis  et  teätamento  s^ 
eundum   verba  prescripia  promisitque  michi  notario  subscripto  bona 
fide  cum  manu  sua  propria  et  auctoritate  sui   tutoris    quo  supra  n 
perpetue  ratam  et  gratam  kabituram  dicta  l^ata  et  resignata  absquA 
dolo  et  fraude.     HenuiR-iaus  se  omnibus  privilegüs,  papalibus  et  im- 
perialibus,  scripiis  et  non  seriptis,  inventis  et  inveniendis  et  specialiter 
juredicenti  nuUam  renuuciacionem  valere  generalem  cui  non  preoesBerit 
specialis  et  juridiceuti  nullam  renunciacionem  valere  que  sit  coram  sno 
non  judicc  necnon  alieui  consent ire  tacite  vel  occulte  nee  alicai  occasionem 
dare  contra  predid^i  vel  ccmtm  predictorum  (|Uodlibet  facere  volenti  ope 
quorum  sei)edictum  iesianientum  vel  aliquis  articulus  prescriptus  poBnt 
anullari.   Devestiens  se  predicia  domina  Anna  et  suos  heredes  omiM 
et  singulos  de  predictis  bonis  et  legatis  secundum  condiciones  et  verbi 
prescriptas  et  investiens  seiiedictum  scultetum  de  eisdem   legatis  com 
omnibus  suis  juribus  et  ix?rtineniiis  et   inducens  eum    in  ccNrporalem 
possessionem  eorundem  loco  et  nomine  omnium  quorum  interest  vide- 
licet  consuluin    predicti   opidl  Arow    et   suorum  successonim  necnOB 
aliorum  quorumcumque  quibus  convenit  testameutum  prescriptum.   b 
quorum  oiiiniuin  et  sinj^uloruiii  robur  et   ofticaciam  ego  set^edictos  Jo- 
bannes Trülli  si'ulletus    predicti    opidi  Aruw  fateor  iminia  et  singaU 
prescripta    coram    mo    in  foro  Judicii  et  .sontencialiter  ut  prescribitur 
acta  fuissc,  «{uure  sigillum  mtMiin  proprium  ümiquam  judex  presentibos 
api^endi  et  ob  j>eticioiioin  pri»scripte  domiue  Anne.      Et  ego  jamdici» 
Anna  ZürcluMin  rogavi  diligenter  ot  devote  predictos  scultetum,  con- 
sules  necnon   burgenses  ip^ius  opidi  Arow,  ut  sigillum  eiusdem  opidi 
Arow  pro  nie    liiis  scriptis  apposueruiit.    Quod  et  nos   jamdicti  3cul« 
tetus,    cousule.s    ne«non    burgensers    ipsius   domine  Anne   precibus  noe 
fecisse  fatenmr  in  signum  et  toi<timonium  omnium  et  siugulorum  pre* 
scriptorum,  que  onmiu  et  singula  [»romittinms  iidoliter  adimplere  dolo, 
fraude  et  exceptionibus  i>ostpo.sitis.    Sed  ego  Bcrcbtoldus  Zürcber  pre- 
dictus  sigillum  meum  proprium  tamquam  tutor  et  provisor  memorate 
domine  Anne  i>rescntibus    np[X)sui    in    maiorem  efßcacLim  et  signum, 
quod  omnia  prescripta  meo  cousensu  et  favore  sunt  facta,  que  omnia 
tamquam  tutor  presentibus  confiniio. 

Acta  sunt  hec  anno  domini,  indictione,  die,  mense,  hora  et  loco 
quibus  supra,  presentibus  providis  et  discrotis  domino  Rüdolfo  de  End- 
veld,  decano  in  Arow,  domino  Johanne  dicto  Bieger ,  domino  Petro 
dicto  Wanner:    prespiteris   necnon  cappellanis  ecclesie  Arow;    Cüntz- 


►  "=. 


ItMl  137 

maimo  dicto  Stieber,  Johanne  dicto  Schultheis,  Burgkardo  dicto  Vogt, 
Johanne  dicto  Arow,  Petro  de  Holdren,  Johanne  dicto  Bader  et  Petro 
hn  hof:  burgensibus  antedicti  opido  Arow  ac  aliis  fidcdignis  ad 
premisBa  pro  testibus  vocatis  pariter  et  rogatis  in  evidenciain  testi- 
noniam  et  robnr  omninm  prehabitorum. 

Et  ego  Rodolfns  Völmi   de  Arow  dicte  CJon- 
IDm  VoUrUtueichen]  stanciensis  dyocesis  clericus  auctoritate  imperiali  no- 

tarius  publicus  dum  premissis  ordinacioni,  legacioni, 
reragnacioni  ac  oinnium  et  singulorum  proat  de 
predicta  domina  doniina  AnnaZürcherin  prescriptum 
est  unacum  prenoniinatis  testibus  presens  interfui 
eaque  sie  fieri  vidi  et  audivi  et  in  hanc  publicam 
formam  redegi  manu  propria  scrii^si  signoque  meo 
solito  et  consucto  signavi  re([uisitus  pariter  et  ro- 
gatus  in  testimoniuni  omnium  et  singulorum  pre- 
Übatorum. 

Sig^el  des  J.  TrQllerey,    das  große  Stadtsiegcl  (beschädigt)  and   dtis 
Siegel  RZürchers  hängen. 

151.  Ulrich  von  Vilmeringen,  Bürger  von  T^enzburg,  verkauft  im  Namen 
seiner  Neffen  Hcmrich  und  Wenilin  der  Priorin  Cccilia  von 
Diessenhofen  und  dem  Convcnte  der  Samuuug  in  Aarau  ein 
Gut  in  Seon  für  24  Gulden.    1380  Juli  20. 

Allen  den  die  disen  brief  ansohent  oder  hfirent  lesen  kund 
ich  B&dolf  von  Schnartwile  von  Seon  und  vergich  offenlich  mit  disem 
bcief,  das  ich  des  jares  und  des  tages  als  diser  bnef  |  geben  ist  in 
ttmen  und  an  statt  des  fromen  wisini  mines  jungherren  Marchwartz 
vm  Baldegg  edel  knechtes  offenlich  ze  gerichto  sazz  ze  Seon  in  dem 
dorfe  vor  dem  kilchhoffe  |  ze  Seon  an  offen  ner  Strasse  und  kam  für 
Äich  der  wolbescheiden  man  Uolrich  von  Vilnieringen  burger  ze  Lentz- 
Img  le  einem  teile  und  die  erber  geisliche  frowe  swcster  |  Ceciliia 
Toa  Diessenhofen  priorin  des  conventes  und  des  samnunges  ze  Ar6w, 
gdegen  in  Coetentzer  bjstüm,  prediier  ordens,  zu  ir  selbes  und  der 
friwen  gemeinlich  des  selben  conventes  haudon  ze  dem  andern  teile, 
ud  offhote  der  vorgenante  Uolrich  von  Vilmeringen  mit  fur- 
^neben,  daz  er  wolbedachtlich  und  mit  guter  vorbetrachtung  in 
Bunen  und  an  statt  Heinrichs  und  Wernlis  von  Vilmeringen  ge- 
Mdem  Heinrichs  seligen  von  Vilmeringen,  burger  ze  Leutzburg,  sines 
Irtders  elichü  kint,  der  wissenthaftor  vogt  er  were,  und  mit  ander 
der  selben  kinden  fruuden  rat  von  ir  not  wegen  und  irem  schaden 
dl  mit  ze  verkomende  und  ze  wendenne  recht  und  redlich  ze  kiffenne 
geben  hette  der  obgenanten  swcster  Ceciliion  der  priori n  und  den  fr&wen 
gemeinlich  des  egenanten  conventes  ze  Arow  und  iren  nachkomen  so 
fü  enweren  ein  gut,  were  gelegen  zc  Seon  in  dem  twing  und  wero  der 
Torgenanten  kinden  und  horte  in  den  hoff  ze  Schaf husen  in  dorn  dorfe 
and  buwte  Ueli  Oltinger  von  Seon  und  gulte  jerlich  zweu  müt  ker- 


ir^8  [11» 

nen  ze  zinse  mit  allen  rechten ,  nützzen ,  Zinsen  und  zflgeh(rden  lo 
dar  zu  gehorten  oder  geli6ren  möchten  deheins  weges  nu  oder  lue 
nachy  umb  vier  und  zweintzig  guldin  guter  und  genemer  an  gold  und 
an  gewicht,  der  selben  vier  und  zweintzig  guldin  der  vorgenant  Uolrich 
von  Vilmeringen  zu  der  egenanten  Heinrichs  und  Wemlis  sines  kfl- 
ders  seligen  kinden  banden  gar  und  gantzlich  gewert  und  benlt^ 
bewendet  und  bekeret  bette,  des  er  vor  mir  in  gericht  offisnlich  Te^ 
iach.  Und  Hess  der  vorgenant  Uolricb  von  Vilmeringen  mit  fürsprechM 
an  recht,  wie  er  in  namen  und  an  statt  der  egenanten  Heinrichs  tml 
Wemlis  sines  brüders  seligen  kinden  daz  vorgeschriben  g&t  mit  allei 
rechten,  nützzen,  zinsen,  friheiten,  gewonheiten  und  ziigehfirden  so 
dar  zu  gehorten  oder  gehören  möchten  deheins  weges  nu  oder  iu0 
nach  vertgen,  enizihen  und  uffgeben  sölte,  daz  die  vorgenant  swester 
Ceciliia  die  priorin  und  die  fröwen  gemeinlich  des  egenanten  oonventeB 
ze  Aröw  und  ir  nachkomen  dar  an  habent  weren  und  es  kraft  und 
macht  bette  nu  und  hie  nach.  Des  fragt  ich  der  vorgenant  RAdölf 
von  Schnartwile  uff  den  eid,  do  wart  erteilet  mit  gemeiner  gesaninoter 
urteil,  daz  er  die  vertgung,  dz  entzihen  und  daz  uffgeben  tAn  sSHe 
mit  sin  selbes  hand  in  min  band  von  des  gerichtes  wegen  und  ich 
denne  daz  obgenant  gut  mit  allen  rechten,  nützzen,  zinsen,  friheitan, 
gewonheiten  und  zügehörden  so  dar  zA  gehorten  oder  gehören  möchta 
mit  minei'  band  verfgotte  der  egenanten  swester  Ceciliien  der  priorio 
in  ir  hand  zu  ir  selbes  und  der  frowen  gemeinlich  des  obgenanten 
conventes  ze  Aröw  und  ir  nachkomen  banden  und  nach  des  obge- 
nanten hoffes  rocht  ze  Schafhusen.  Daz  töit  der  vorgenant  Uolrich 
von  Vilmeringen  und  volfürte  als  im  erteilet  wart  und  gab  uff  und 
entzoch  sich  in  namen  und  an  statt  der  egenanten  Heinrichs  und 
Wemlis  sine^  brüders  seligen  kinden,  der  wissenthafter  vogt  er  was, 
des  obgenanten  gutes  mit  allen  nützzen,  zinsen,  rechten,  friheiten, 
gewonheiten  und  zftgehörden  so  dar  zu  gehorten  oder  gehören  mochten 
als  vorgeschriben  stat  mit  sin  selbs  hand  in  min  band  von  des  ge- 
rieb tz  wegen.  Und'  verlgotte  ich  es  do  mit  miner  hand  der  vorge- 
nanten swester  Ceciliien  der  priorin  in  ir  hand  zd  ir  selbs  und  der 
frowen  gemeinlich  des  obgenanten  conventes  ze  Arow  und  ir  nach- 
komen banden  nach  des  hoffes  recht  ze  Schafhusen  ane  alle  geverde. 
Dar  nach  Hess  die  obgenant  swester  Ceciliia  die  priorin  mit  fürsprechen 
an  recht  zu  ir  selbs  und  der  obgenanten  frowen  gemeinlich  des  ege- 
nanten conventes  ze  Arow  banden,  ob  dis  alles  so  vor  an  disem  brief 
geschriben  stat  beschehen  were  als  recht  ist.  Des  fragt  ich  der  ob- 
genant Rudolf  von  Schnartwile  uff  den  eid.  Do  wart  erteilet  mit 
gemeiner  gcsaminnoter  urteil  von  allon  den  die  in  gericht  waren 
und  gefragt  wurden  uff  den  eid,  d&s  es  beschehen  were  als  recht 
ist  und  billich  nu  und  hie  nach  kraft  und  bestettung  haben 
sölte  und  möchte  ane  alle  geverde.  Dar  nach  Hess  aber  die  vor- 
genant  swester  Ceciliia   die   priorin   mit   fiirsprechen   an  recht  zt,  ir 


UM]  189 

kIIm  nxid  der  egenanten  fröwen  gemeinlich  des  obgenanten  conventes 
»  Ar5w  handen,  ob  man  inen  nicbt  billich  des  gcricbtes  brief  dar 
ober  geben  s&lte;  des  fragt  icb  der  obgenant  Rudolf  von  Scbnartwile 
off  den  eid.  Do  wart  erteilet  mit  gemeiner  gesamnoter  urteil,  daz 
ch  inen  billich  des  gerichtes  brief  dar  über  geben  s61te,  den  ich 
ieh  geben  han.  Und  harumb  won  dis  alles  vor  mir  in  gericlit  be- 
chach  und  mit  urteil  volf&rt  wart,  so  ban  ich  der  vorgenant  Rudolf 
tm  Schnartwile  gebetten  den  vorgescliriben  minen  jungherren  March- 
rart  von  Baldegg,  das  er  sin  ingesigel  von  des  gerichtes  wegen  und 
'on  der  obgenanten  beider  teilen  ernstlicher  bette  wegen  offenlich 
Mike  an  dieen  brief,  won  ich  eigens  ingesigels  nit  han.  Das  6ch 
eh  der  ietagenant  Marchwart  von  Baldegg  dur  siaer  bette  willen  und 
im  des  gerichtes  wegen  und  öch  von  der  obgenanten  beider  teilen 
nntlichen  bette  willen  und  och  von  dos  obgenanten  hoffes  wegen  ze 
kbafhusen  getan  han. 

Hie  bi  waren  RAdi  Zoger,  Hans  ze  dem  Bache,  Jenni  Walther, 
lomi  Hunno,  Jogli  Ffini,  Burgi  Meiier,  Peter  Ffiui,  Rudi  von  Schnart- 
wile von  Seon  und  ander  erber  lüten  vil,  die  dis  alles  sahen  und 
horten. 

Dis    beschach    und    wart    diser    brief  geben   an    dem   nechsten 

nmnentag  nach  sant  Jacobs   tag  des  heiligen   zwfilfbotten  des   iares 

do  man  zalte  von   gottes   geburte  druzehenhundort   jar    darnach    in 

dem  achtzigosten  jare. 

8.  h. 
.  „von  des  gerichtz  wegen.    Und''  oteht  aui  einer  Rasur. 

152.  Jobans  von  Wiken  von  Aaruu  schenkt  seiner  Schwester  Marga- 
retha,  Klosterfrau  zu  Gnadenthal,  einige  Güter  zu  KQttingcn. 
1380  Oktober  21. 

Allen  den  die  disen  brieff  an  sehent   oder    hSrent   lesen,  kund 

Qid  vergich  ich  Johans  von  Wiken,    burger  zu  Arow,  |  dz  ich  mit 

volbedachtem  müt  und  gesundem  lib  geben  han  und  gib  mit  urkund 

dift  brieflb  Margareten  von  Wiken  |  ,  closterfrow  zu  Gnaden  tal,  miner 

nraiter,  dise  nach  geschriben  guter:  den  hoff  ze  A,  buwet  der  TAmler, 

gut  üben  firtel  |  kernen,    darusz   gehorti  dem  gotzhus  zu  Arow  ein 

btd  an   ein  jartzit;    aber   gilt   er  einen   mut    habern  6  ß  d,  und 

S  fcsnacbi  hftner  und  4  herbst  hAner ;  ein  mAli  gelegen  ze  Kutingen, 

gut  3  mut  kernen ;  ein  gftt,  buwet  Cuni  Walter,  giltet  jerlich  3  müt 

kttn  and  4  mut   haber,    2  herbst  hüner  und  1  fasnacht  h&n;    ein 

gAt,  buwet  Eren  Krantz  von  Kutingen,  giltet  jerlich  10  firtel  kernen, 

RB  malter    haber,    4  herbst   hünr    und   3    fasnacht    hünr;    ein  g&t, 

koiret  Welti    Brugger   von    Kutingen,    giltet   jerlich    5    firtel   kern, 

j  firtel   haber   und  1  fasnacht  hün;    ein    gut,    buwet   der  Binigger, 

giltet   2   mnt    kern,    2   müt  haber,    1   fasnacht  hün   und  2  herbcst 

bnor;    ein  gut,    buwet  Oehein,   giltet  jerlich  5  firtel  kern,   r>  firtol 

aber  und  1  Cunacht  hün ;  äin  gut,  buwet  der  Geblinger,  giltet  2  firtel 


4 


1 10  [m 

kern,  2  firtel  lial>om  und  2  herbst  liiinr;  ein  güi^  bawet  der  Bmgger, 

giltet  jerlich   10  firtel  kern,    2  niiit  haber  and   2   herlist  hünr;  eil 

gut,  buwet  der  von  Wile,   giltet   5    Hrtel   baber.     Dise   vorgenaoteD 

guter  alle  die  vorgenantc  Margaret  von  Wiken,  closter  frow,  nubeSi 

niezon  und  haben  s<il  mit   allen  rechten  und  nut-zen,   als  ich  ▼org^ 

nanter  Johans  sye  untz  her  genoszen  und  gehebt  han.     Und  wenne 

myn   vorgenant   swester  abstirbet,   so  sollen t  dise  vorgenanten  guter 

alle  fallen  mit  aller   zu  gehord    an  dz  vorgenant  gotzhus  zA  Gnadea 

tal    zft    der    epiisson   und    gcnieyns  koffentz   banden   dz    yorgenanten 

gotzhiis,  umb  dz  dye  yetzgenanteu  kloster  frowen  and  ir  nachkomen 

niyn ,    miner  swester   und  niiner  vordren  jai*tzyt  jerlich  began  soUeilt 

mit  einer   vigilg   und    einer  gesnngnen  mess.     Her  umb  enzag  ich 

vorgenant  Jobans   von    Wiken  mich   aller  der  anspräche  ^   vordnmg 

und  rechtet^,  so  ich  und  myn  erben    hal)en    oder  iemer  mochten  g»-    ^ 

winnen  an  die  vorgenanten  gi'iter  und  hfiff  und  gelob  euch  bi  gAtai 

truwen    da    widder    nienier    ze   tun    noch   schaffen  get&n  in  kdoen 

weggen  an  alle  geverd.     Und  dz  ze  einem  offnen  waren  urkund  der 

vorgeschriben  Sachen   und  gedingen,    so  han  ich  vorgenanter  Johau 

von   Wiken   myn  eigen  insigel   geheukct  an  disen  brieff,   dar  wider 

ich  mich  fest  ick  lieh  verbind  vor  alle  mvn  erbe  und  nach  komen. 

]>er  geben   ist  an    der  eyltt*  tusent   megd  tag  des  jars  de  man 

zalt  von  gottes  goburd  dritzehen  hundert  und  achzig  jar. 

Siegt»!  v«»rdMrlteii,  lülngt. 

Dio  Urkuiule  hsit  Sfhr  g«'litton  und  ist  kaum  leslmr. 

153.    Hcrz«)j^    Iam»jm»1(1  gostiittet  den   Hürgorn  von  Aarau,  Kaufhäuser 
zu  bauen.     Hrugg  lo*^l  Au^uut  3n. 

Wir  Lujwlt  von  gi>t.s  gnaden  bei*tzog  ze  Oesterrich,  ze  Styr,  ze 
Kern  den  und  ze  Krain,  gi-af  ze  Tyrol  |  ,  marggraf  ze  Temis  etc. 
tiin  kunt,  daz  wir  unsern  gctruweu  lieben  .  .  den  bürgern  ze  Arow 
von  suudorn  |  gnaden  erlnubt  und  gegunet  hal>en,  erlouben  und 
guiien  oueh  mit  «liseni  brief,  daz  si  da-^elbs  in  unsrer  |  statt  ze  Arow 
iif  der  fryon  strazz,  wa  in  das  aller  best  füget,  koufbüscr  an  menk- 
lieh  irrung  und  liindenmss  gemachen  mügen  und  was  nütz  davon 
gevallent,  duz  die  zi\  der  egenanten  stat  gevallen  und  komen  sullen 
anc  gev6rde,  mit  urkund  ditz  briefs. 

(ieben  ze  Brugg  in  Ergow  an  frilag  vor  Verone  anno  domini 
millehimo  trccentesinio  üotuagesimo  primo. 

Schenk  de  Bremgarten. 

Siegel,  sehr  benchiidigt,  hängt. 
AbHchrift  im  Co]nalbuch  p.  37. 

151.  Herzog  Leopold  b(.>Htätigt  den  Aarauern,  daß  sie  dem  Petermann 
Agstcin  von  Rwel  eine  Kente  von  loU  (iulden  fUr  1800  Gulden 
verkauft  haben.     Brugg  13^1  Oktober  17. 

Wir  Leupolt  von  gots  gnaden  hertzog  ze  Oesterroich,  ze  Steyer, 
ze  K^rnden  und    ze  Krain,    graf  ze  Tyrol  und  marggraf  |  ze  Terms 


81]  141 

2.  tAn  kniit,  als  unser  •  lieben  getrnwen  .  .  der  rat  und  .  .  die 
Tger  ze  Arow  for  sich  und  all  ir  nach  komen  anderthalb  hundert 
Idflin  gelts  verkauft  und  ze  kauffen  geben  haben  unserm  lieben  ge- 
iwen  Peterman  |  Agstein  purger  ze  Basel,  der  nu  ze  NAwenburg 
oet,  nmb  achtzehen  hundert  guidein  g&ter  und  swerer,  nach  sag 
i  haabtbrie£i,  den  derselb  Peterman  Agstein  von  den  vorgenanten 
D  Aiow  darumb  hat.  Sol  man  wizzen,  daz  alles  das  so  an  dem 
rgenanten  haubtbrief  geschriben  stet  mit  unserm  gutem  willen  und 
nst  bescbeben  und  zugegangen  ist.  Und  geloben  auch  von  unsem 
"sUachen  gnaden  f&r  uns  und  unser  erben  dis  auch  stet  ze  habend 
td  dawider  niemer  ze  tAnd  noch  ze  komen  in  dhainen  weg  an  ge- 
rd,  mit  urcb&nd  ditz  briefs. 

Geben  ze  Pruk  in  Ergöw  an  donrstag  nach  sand  Gallen  tag 
ch  Krists  gebArt  drAtzehenhundert  iar  darnach  in  dem  ainem  und 
htugistein  jar. 

Pincerna  de  Bremgarten. 

S.  h. 

ISS,  Herzog  Leopold  schuldet  der  Stadt  Aarau  2600  Gulden,  wofür 
er  mr  den  Zoll  und  die  Steuern  der  Städte  Baden,  Waltzhut, 
Meilingen,  Brugg,  Aarau  und  Zofingen  verpfUndet.  Brugg 
1381  Oktober  18. 

Wir  Lupoid  von  gotts  gnaden  hertzog  ze  Oesterrich,  ze  Styr, 
i  Kemden  und  ze  Krain,  gräf  ze  Tyrol,  niargraf  ze  Ternis  etc.  tun 
ont,  dz  wir  ünsem  getruwen  lieben  dem  schul theissen,  dem  rät  und 
en  bürgern  gemeinlich  unser  stat  ze  Arow  und  ir  nachkomen  schul- 
ig sjen  sechs  und  zwentzig  hundert  guldin,  der  sy  uns  von  Petorn 
igltein  achtzecbenhundert  guldin  und  von  Cünraten  Schopfhein  bur- 
on  ze  Basel  achthundert  guldin  ufgenoraen  und  uns  die  bereit  zu 
naarn  notdurften  geliehen  habent.  Und  dar  umb  haben  wii*  in 
eneiit  und  setzen  ouch  wissentlich  mit  disem  brief  unser  geleit 
ad  nutz  unser  stett  Baden,  Waltzhüt  und  Mellingen  und  dar  z& 
)  merer  Sicherheit  geben  wir  in  ouch  ze  pfant  die  geleit  und  nutz 
Qser  stett  ze  Brugg,  ze  Ar6w  und  ze  Zofingen,  also  mit  der  be- 
Udenheit,  wenne  sich  die  selben  unser  stett,  die  vormals  von  gelt- 
ifanld  wegen  dar  uf  gcwiset  und  geschaft  sind,  gcricht  und  bezalt 
'crdent  nach  der  brief  sag,  die  si  dar  umb  habent,  dz  denne  die 
Ngonanten  unser  burger  und  stat  ze  Arow  die  obgenanten  geleit, 
Hz  nnd  gelt  dar  uff  haben  und  sich  denne  des  zinses  von  den  ege- 
Uiten  sechs  und  zwentzig  hundert  guldin  vor  allermeuklich  da  von 
Dtzücfa  richten  und  weren  sullen  als  hie  nach  geschriben  stat: 
a  eisten  dz  unser  getrüwer  Wernher  Schenk  von  Bremgarten, 
zent  unser  inn&mer,  unser  geleit  und  nütz  in  ünseru  obren  landen 
d  wer  der  ist,  der  also  der  geleit  und  nütz  unser  inn&mer  ist, 
d  oncfa  die  burger  in  den  stetten,  die  von  sinen  oder  eins  andern 
tmer  emphelhens  wegen  ie  demie  geleit  und  nütz  innäment,  swereu 


u2  mi 

st^Uent  der  vorgenanten  stat  ze  Arjw  unverscheidenlich  die  voi^genaotn 
sechs  und  zwentzig  hundert  guldin  und  den  zins  und  was  schadeu 
si  des  nement  von  den  geleiten  und  nutzen  ze  Baden,  ze  Waltzlitt, 
ze  Mellingen ,  ze  Brugg ,  ze  Ar&w  und  ze  Zofingen  j&rlichs  vor  ib 
menklich  ze  richten  und  ze  weren,  und  süUen  wir  noch  unser  erim 
noch  kein  unser  aroptman  noch  iemand  von  unser  wegen  die  voig»* 
nanten  geleit  und  nütz  gentzlich  noch  einen  teil  nieman  noch  men- 
dert  anderswa  versetzen,  vei-schaffen  noch  verkümberren  noch  u 
den  stetten  mit  keiner  enderung  nicht  legen,  untz  dz  die  obgenanta 
unser  burger  und  stat  ze  Ar6w  umb  houptgüt,  zins  und  schad» 
gentzlich  erlöst  werdent.  Were  ouch  dz  die  vorgenanten  unser  bniger 
und  statt  ze  Ar6w  nu  oder  har  nach  enkeinest  über  kurtz  oderliqg 
dar  an  gehindert  oder  gesumpt  wurden,  also  dz  wir  oder  iam 
amptlüt  von  ünsein  wegen  die  zinse  und  ouch  schaden  ob  debflim 
dar  uf  gienge  nicht  richtend  oder  weretend  ze  den  ziten  als  & 
houptbrief  wisent  iärlich,  so  sullent  die  vorgenanten  unser  bmgff 
und  statt  ze  Ar6w  von  uns  und  ünsem  erben  urlob  und  vollen  ge- 
walt  haben  die  vorgeschriben  geleit  und  nütz  ze  besetzen  unti  dia 
ie  denne  umb  zins  und  schaden  gentzlich  erlöset  werden,  war  omb 
si  ie  denne  ze  mal  erlöset  sind,  und  versprechent  by  ünsem  funtr 
liehen  trüwen  und  gnaden  für  uns  und  unser  erben  die  obgenantes 
unser  burger  und  statt  ze  Ar&w  da  by  ze  habenoe  und  ze  bdiba 
lassen  ane  inföU  und  beküml)ei*nüs  aller  sach  und  eniphelhen  dnsen 
lieben  getrüwcn  allen  lantvögtcn  wer  denn  ie  ze  den  ziten  sind,  dz 
si  da  by  ouch  halten  und  schirmen  by  ünsern  bulden.  Crewuaoen 
ouch  die  vorgenanten  unser  burger  und  statt  ze  Aröw  nu  oder  b«r 
nach  dhcinen  gebreäten  an  den  obgonanten  geleiten  und  nutzen,  es 
were  von  krieg  wegen  oder  wie  sich  der  gebrest  f&gte,  da  versprechen 
wir  für  uns  und  unser  erben  by  ünsern  trüwen  und  fürstlichen  gnaden 
die  zinse  und  schaden  iiirlicli  uss  unser  kamer  ze  richten  und  die 
vorgonanten  unser  burger  und  statt  ze  Arow  dar  zu  also  ze  lösen 
gentzlich  ze  gclicber  wise  als  von  den  geleiten  und  nützen  vorge- 
schriben stat  ane  geverde,  mit  iirkünd  disz  briefes. 

Geben  ze  Brugg  in  Ergöw  an  fritag  nach  santt  Gallen  tag  naeb 
Crists  gebürt  drizcchenliundert  jar  dar  nach  in  dem  einen  und  acht- 
zigosten  jai-e. 

Copio  auf  I*ai)if*r  aua  dem  Anfaiij?  dos  XV.  Jahrhiinderls.  Diei*eC^lMe 
eutliält  außer  dieser  l'rkuude  noch  zwei  Schuld verschreibungen  Henogs 
Lt^opold  aus  dem  Jahre  14(>»  Juli  «l  und  14(4  April  14. 

15<5.    Quittung  und  VersicheninK  des  Johaiis   Schultheis  von  Aarao 
w(»gcn  Abtretimg  eines  Erbe«.     13S1  Dccember  7. 

Allen  den  die  dison  brief  ansehent  oder  hörent  lesen  küud  und 
vergich  ich  Jolians  ScliiUtlieis  burger  ze  Arow,  als  ich",  Luciia  Öchult- 
heizzin  selig  min  müter,  Cleuwi  Schultheis  min  brüder,  von  einander 


m  143 

tauten  j  und  geteilt  haben  das  erbe  und  g&t,  so  Johans  Schultheis 
iflig  min  vatter  uns  nach  sinem  tod  verlassen  hatte  und  unser  iek- 
khem  sin  teil  sunderbar  benemt  und  geben  wart.  Da  aber  die 
genant  Lucüa  sälig  min  raüter  iren  |  teil  uod  daz  g&t,  so  ir  an  dem 
»bgenanten  teil  gezogen  was  gab  und  machte  ze  Ar5w  vor  offennem 
jericht  Johans  Züricher  seligen  burger  ze  Ar6w  irem  brüder  minem 
ibeim  als  gericht  und  urteil  gab,  daz  ^lir  da  fr&  Anna  Züri|cherin 
les  vorgenanten  Johans  Zürichers  seligen  wilent  elichü  husfrfiw  die 
iebü«  frdntschaft  und  gnade  getan  hat  und  hat  mir  gantzlich  geben 
md  gewert  minen  teil,  so  mir  gezoch  an  dem  selben  gut  und  erbe, 
D  die  obgenante  Lucüa  min  müter  nach  irem  tod  verlassen  hat, 
ind  BBgeo  si  und  ir  erben  für  mich  und  min  erben  des  obgenanten 
^tes  und  erbes  gantzlich  quit,  ledig  und  los  mit  urkünd  dis  briefes. 
Ouch  hat  si  vormals  der  egonanten  Lucüen  seligen  miner  müter  geben 
und  gewert  bi  ir  leben  drissig  guldin  gAter  und  genemer  an  gold 
und  an  gewicht.  Dar  zu  hat  mir  die  egenante  Zuricherin  min  mAm 
kb  gar  und  gantzlich  geben  und  gewert  den  erbteil  und  das  gut, 
Bo  dem  obgenanten  Cleuwin  minem  brüder  gezoch  zu  sinem  teile  an 
dem  vorgenanten  erb  und  gut,  so  die  egenante  Lucüa  selig  min  müter 
oaeh  irem  tod  verlassen  hat  zu  desselben  mines  brüders  Cleuwis 
banden,  won  er  ietzz  in  lande  nicht  ist.  Und  ist  mir  zu  des  egenanten 
CUnwis  banden  mines  brüder  worden  als  im  gezoch  zu  sinem  teüe 
diiBsig  guldin  und  achtodhalb  guldin  alles  guter  und  genemer  an 
gold  und  an  gewicht  und  an  husrat,  so  im  gezoch,  vier  phunt  stebler 
pbenninge  wert  genger  und  geber,  als  derselb  husrat  do  ze  male  ge- 
idietizet  wart  von  disen  nachgeschriben :  Heinrich  Schultheissen  minem 
Tetter,  Johans  Wipf,  Cünrad  B16wer,  Heinrich  Smit  von  Halder- 
iiiik  und  Peter  Im  hofif,  weibel  ze  Ar6w,  also  daz  die  obgenante 
tri  Anna  Züricherin  daz  erb  und  daz  gut,  so  die  obgenant  Lucüa 
Mg  min  müter  nach  irem  tod  verlassen  hat,  alleküch  und  ganzlich 
Bor  geben^  und  in  geantwurt  hat  von  iren  gnaden  und  in  minen 
guten  nutzz  und  fromen  bewendet  und  bekeret  han,  des  ich  vergich 
mit  disem  brief.  Und  han  aber  ich  der  vorgenanten  fird  Annen  Zü- 
ricberin  verheissen  und  gelobt  für  mich  und  min  erben  mit  gutem 
btiren,  wenne  der  obgenant  Cleuwi  min  brüder  ze  land  kunt  oder 
fr  oder  sin  erben  an  mich  oder  min  erben  vordrent  den  egenanten 
crbteO  und  daz  gut  so  im  gezogen  ist  als  vorgeschriben  stat,  so  sol 
^  oder  nun  erben'  im  oder  siuen  erben  denne  unverzogenlich  den 
^Iben  erbteil  und  gut  so  im  gezogen  ist  und  ich  ingenomen  han 
2ft  anen  banden  als  Vorbescheiden  ist  geben  und  richten  gar  und 
Santdich  ane  alle  geverde.  Tutte  aber  ich  oder  min  erben  des  nicht 
Oiid  die  obgenant  frd  Anna  Züricherin  min  müm  oder  ir  erben  de- 
^leinest  bekümbert  oder  angriffen  oder  beswert  wurden  von  des  vor- 
[enanten  erbteüs  und  gutes  wegen,  so  dem  obgenanten  Cl&uwin 
linem  brüder   gezogen,  ist  von    der  egenanten  Lucüen  seligen  miqer 


144  [1)81 

müter  orb  und  ich  ingeDomen  han  zu  sinen  banden  als  vorgscbriben 
stat,   es   worc   von  dem   selben   niineni   brüder  oder  von  sinen  erbea 
ald   von    ienmn   andern    von    sinen  wegen,    es  w^-re  mit  gericht  oder 
ane  gericht,  geislicbon  oder  well  lieben,  da  sol  ich  oder  min  erben  ob 
ich  enwere   si    oder   ir   erben    alwegent  verspr«ichen    und   verstan  in 
niinem  kosten  als  dik  es  ze  schulden  kunt  ane  iren  schaden.    Were 
aber  daz   si  oder   ir   erben   sin  ze  deheinen    schaden  kernen  oder  ge- 
wunnen  mit  zerung,  ritend  oder  gand  mit  botten  oder  mit  briefen  oder 
wie  und  welhes  weges  es  sich  fügte  oder  hiescbe,  den  schaden  allen  sol 
ich  oder  min  erben  ob  ich  enwere  ir  oder  ir  erben  gantzlich  abl^ 
und  uffrichten   iren    einfalten    worten   umb  den  schaden  allen  ze  ge- 
lobenne  ane  eid   und    ane  ander  bewisung,   als    dike  es  ze  schulden 
kunt   mit  güien  tiniwen  ane  alle  geverde.     Und   ze  merer  sieberfaeit 
so   han    ich   der    vorgenant    fro    Annen  Zuricherin  miner  mflmen  zft 
merer**   Sicherheit  und  ze  bürgen  imd  ze  giseln  geben  unverscheiden- 
lich  dis  nachgeschribcn  fromen  wisen  :   Rudolf  Grafen,  Claus  Kapher- 
smit,  Peter  von  Holdern,  und  Heinrich  Smit  von  Haiderwank,  bniger 
ze  Art^w,  die   alle    gelobt   band  mit  guten  trüwen  und  des  ofifenlich 
ze  den  heiligen  geswoi*en  band  gelert  eide'   mit   ufi^ehebten   handoi 
und  mit  gelerten  worten.     Wt^re  daz  si    oder  ir  erben    dehönest  !«• 
kümbert,     angriffen   oder   besw^rt  wurden    als  vorl>escheiden  ist  nad 
geschri1)en   stat ,    wenne  denne  die  obgenanten  bürgen  und   gisel  dar 
umb   gemant    werdcnt    ze    hus,   ze    hoff  ald    under  c)gen  mit  botten 
oder  n)it  briefen  von  der  obgenanten  iVo  Annen  Zürichenn  oder  von 
ir  erben  ald  von  ir  gewissen  botten,  so  sullent  si  alle  und  ir  ieklicher 
in    sunders  nach  der  manung  uiornendes  nnverzogenlich  recht   gisel- 
schaft  leisten  ze  Arow  in  der  statt  in  oflennor  wirten  hüser  ze  veileni 
gut  unverdingct  nach  der  selben  statt  recht  und  gut  gewonheit  und 
sullent  och  diser  giselsrbaft  nützz  sin  ol)  es  zo  schulden  kunt,  also  daz 
si  enkein  ander  giselsebafl  sunie,  sehirnie  noch  friste  an  diser.    Und 
sullent  öeli  von  diser  gi>elsehafl  nicht  komen  noch  lassen  bi  den  obge- 
schriben  eiden  ane  der  egenanten  fr6  Annen  Zünclierineu  willen  und  e 
daz  ich  oder  min  erben  si  oder  ir  erben  versprechen  und  verstanden 
in  unserm  kosten  ane  iren  scha«len  und  och  allen  den  schaden  in  den 
si  denne  komen  sint   (jder  gehebt  liand  von  des  egenanten  erbteil8  und 
gutes  wegen  als  Vorbescheiden   ist   gantzlich  abgelegen  und  uffgerichten 
iren  einfalten   wortiMi  umb  den  schaden  allen  ze  geloben  ane  eid  und 
ane   ander   bewisung   als   dike  es  zo  schulden  kunt  ane  alle  gevcrde. 
Wore  (ich  daz  der  obgenant  bürgen    und  giseln  deheiner   breche  und 
nicht  leiste,   da  vor  got  si,  dar  nach  so  si  geiriant  werdent  von  der 
obgenanten  frö  Annen  Zur  icher  in  oder  von  ir  erben,  daz  sol  die  an- 
dern  nicht   schirnieu   noch   fristen  an  debeinen  rechten,    won   daz  fii 
leisten  sullent   als  vorgeschriben  stat  an  alle  geverd.      Wure  och  daz 
der    obgenant    bürgen    und  giseln  deheiner  abgieng  von  todes  wegen 
oder    in    weihen    weg  ir    deheiner   bar   zu  unuützz  wurde  ze  leisten, 


IMI]  145 

weime   ich  oder  min  erben  ob  ich  enwere  denne  umb  einen  andern 
bargen  nnd  gisel  gemant  werden  von  der  obgenanten  fr6  Annen  Zü- 
richerin oder  von  ir  erben  mit  hotten  oder  mit  briefen,   so  sol  ich 
oder  min  erben   ir  oder  ir  erben  dar  nach  in  wendig  den  nächsten 
acht  tagen    einen  g&ten  und  nützzen   bürgen  und   gisel  an  des  un- 
nätxzen  statt  geben,  der  sich  verbind  und  gelobe  mit  sinem  geswor- 
nem  eide  und  mit  sinem  brief  und  ingesigel  stette  ze  haltenne  und 
u  Yolffirren  alles  des  sich  der  abgangen  unnützz  bürge  oder  gisel  an  des 
statt  er  geben  wirt  gelobt,  gesworen  und  verbunden  hat   als  dik  es 
ze  schulden   kunt  ane  alle   geverde.     Tette  ich  oder  min  erben  des 
nicht,  so  sullen    die  andern   bürgen   und   gisel    leisten,   wenne  si  des 
YOii  ir  oder  ir  erben  ermant  werdent,  als  lang  untz  daz  ein  nützzer 
und  guter   bürge  und   gisel   an   des  unnützzen  statt  geben  wirt  in 
«Her  der  wise  als  Vorbescheiden  und  geschriben  stat  umb  den  schaden 
ak  dik  es  ze  schulden  kunt  ane  alle  geverde.    Ouch  sol  man  wissen, 
du  ich  mit  der  vorgenanten  fr6  Ann  Züricherin  miner  mümen   gar 
imd  gantzlich,    lieplich   und  tugentlich  bericht  bin  umb  alle  st6s8e, 
oiaBheUung,    rechtung,    vorderung   und  anspräche,   so  ich  zä  ir  ze 
sprechen  hatte  oder   gehaben  mochte  deheins  weges,  es  si  sunderbar 
oder  gemeinlich  und  unverscheidenlich  untz  uff  disen  hüttigen  tag  als 
dieer  brief  geben   ist.     Und  loben  8ch  für  mich  und  min  erben  bi 
geewomem  eid,  so  ich  dar  umb  gesworn  han  liplich  ze  den  heiligen, 
dieselben  fr6  Annen  Züricher  in  min  münien  noch  ir  erben  umb  alle 
die  sUsse,  misshellung,  rechtung,  vorderung  und  anspräche,  so  ich 
z&  ir  ze  sprechen   han  oder  gehaben  mag  deheins  weges,  es  si  sun- 
derbar oder   gemeinlich,    untz  uff  disen   hüttigen   tag  als  diser  brief 
pben  ist,  niemer  fürbasser  noch  me  ze  bekümberren  noch  ze  beswerren 
veder  mit  worten  noch  mit  werkken  noch  mit  gericht  noch  ane  ge- 
neht,  si  sigen  geislich  oder  weltlich,  noch  mit  enkeinen  Sachen,  die 
VDMtt  erdenken   kan   oder   mag,   noch  nieman   gehellen,    der  es  tun 
wdte  ane  alle  geverde.     Und  sunderlich  von  Roten  huses  und  hof- 
stitt  wegen   sol  ich  noch  min  erben  si  nicht   twingen,   mäten  noch 
vordren   ze   buwen  weder  mit  gericht   noch   ane  gericht,   si   tuge  es 
denne  gerne  und  mit  ir  mütwillen  ane  alle  geverde.     Ich  der  vorge- 
sekriben  Johans  »Schultheis  loben  och  für  mich  und  min  erben  bi  guten 
^wen  und  bi  dem  eide,  so  ich  darumb  gesworen  han  liplich  ze  den 
keiligen  mit  uffgebebter  band  und  mit.  gelerten  woiien,  die  vorgenan- 
^  bürgen  und  gisel  von  allem  schaden  ze  wisen  und  ledig  ze  machen 
^  den  si  oder  ir  erben  koinent  von  diser  burgschaft  und  giselschaft 
^^Cgen  ane   alle   geverde.     Har   umb  das  dis  alles  war  si  stette  und 
^UJigenhaft  belibe  nu  und  hie  nach,  so  han  ich  der  vorgenante  Jo- 
'^^os  Schultheis  min  eigen    ingesigel   für   mich  und  min  erben  offen- 
'ich  gehenkt  an  disen  brief.     Wir  die  vorgeschriben  bürgen  und  gisel 
lüdolf  Graf,   Claus   Kuphersmit,   Peter   von  Holdem    und  Heinrich 
hat  von  Haiderwank  burger  ze  Aröw  verleben   einer  gantzen  war- 

AM»aer  Urkundenbucb.  Iv 


-\ 


146  [1S81.  118! 

heit  alles  des  so  vor  von  uns  an  diseni  brief  geschriben  stat  und  föben 
es  6ch  alle  unverschoidenlich  stette  ze  haltenne  und  sse  volf&rreniie 
bi  den  eiden  so  wir  alle  liplicb  ze  den  heiligen  dar  amb  gesworen 
haben  mit  uff  gehebtan  lianden  und  mit  gelerten  Worten  ane  alle 
geverde.  Und  dez  ze  einem  waren  stetten  urkünd  so  haben  vir 
alle  und  icklicher  in  sunder  sin  eigen  ingesigel  offenlich  gehenkt  an 
disen  brief. 

Der  gel)en  ist  an  dem  neohsten  samstag  nach  sant  Nicolaus  tag 
des  heiligen  byschoffs  des  iares  do  man  zalte  von  gottes  geh  Arte  dri- 
zehen  hundert  iar  und  achtzig  iar  dar  nach  in  dem  ersten  jare. 

Die  tünf  Siegel  hängen. 

*  ,^l8  ich*'  steht  auf  einer  Rasur.  ^  ,,mir  geben"  steht  auf  einer 
Rasur.  •  „oder  min  erben'*  steht  auf  einer  Rasur.  '  Us.  mir  ze.  t  Nach 
„eide"  steht  nochmals:  „ze  den  heiligen/' 

157.    1381  Dccem1)er  9  (mentag  nach  sant  Nicolaus  tag). 

Johans  TrUllerey  Schultheis  von  Aarau  urkundet,  daß  Johans 
Aröwe  von  Aarau  und  seine  Frau  Margaretha,  deren  Vogt  sein  Schwagff 
Johans  Schultheis  von  Aarau  ist,  der  Schwester  Cecilia  von  Diessen- 
hofen,  Priorin,  und  dem  Convent  in  Aarau  folgende  Güter  zu  ünte^ 
und  Obererlisbach  und  zu  Edliswil  verkauft  halben:  „des  ersten eio 
schi^pposs,  buwte  Wint«rsinger  von  ober  Emlispach,  gulte  ierlich  drüe 
müt  kernen,  zwei  herbst  hunr  und  ein  vasnacht  hün;  ein  schApposs, 
buwte  Jenni  Trusohli,  gulte  ierlich  vier  niiit  kernen ,  drn  herl>sthÄnr 
und  ein  vasnacht  hün;  und  aber  denne  ein  schüpposs,  buwte  derselb 
Jenni  Tn'ischli,  heisse  Rudis  Notklegers  gut,  gulte  ierlich  sechs  viertd 
kernen,**  welche  Güter  der  Frau  Margaretha  Morgengabe  waren. 
Dieser  Kauf  geschah  um   llOYa   Gulden. 

Zeugen:  Iferchtold  Züricher,  Heinrich  Suiner,  Johans  Bleicher, 
Cünrat  Aruw,  Wernhor  Arow,  Heinrich  Wernher,  Jacob  Blöwer, 
Bürger  von  Aarau. 

Siegler:  .1.   TrUllerey,  Johans  Arow  und  Johans  Schultheis. 

ir>8.    lUMnach   1J^2  Juni  IG  (montaj?  vor  der  zehen    tiü»ent  ritteren 
tilg). 

Jenni  zeni  Sewo  von  Rvnacli  urkundet  an  statt  des  Heinri<:b^ 
Schultheissen  von  Len/.burg  zc  Rynach  an  offenner  Strasse,  daß  Jenni 
Sniit  hin  eichen  von  Rinach  der  Meclithilt  von  Baden,  Ehefrau  des 
Rudolfs  sei.  Von  Baden,  Bürgers  von  Aarau,  eine  Matte  zu  Keinaoh« 
genannt  Pfaffenmatte,   um    10  tt  St^bler  verkauft  habe. 

Zeugen :  Hans  der  Kinden,  Hans  Snider,  Heini  der  Muli,  Werne 
Li'itold,  Erni  Katherinen,  Jenni  Smit,  Werne  Blatter  von  U^-nach  der 
vorster. 

Siegler:   Heinrich  Schultheis. 

Nr.  156 — 158  scheinen  von  der  gleichen  Hand  geschrieben  zu  seifl« 


»]  147 

159.  Heinrich,  Bischof  von  Constanz,  befiehlt  dem  Rüdger  Kirchherm 
von  Suhr  und  Johannes  Trüllerei,  Schultheiß  von  Aarau,  in 
ihrem  Streite  über  das  Besetzungsrecht  der  Pfarrpfründe  der 
Filialkirche  in  Aarau  bis  zur  Ankunft  des  Herzogs  Leopold 
von  Oestreich  stillzustehen  und  bestellt  fQr  die  Zwischenzeit 
Heinrich  Hölderli  zum  Pfarrverweser  in  Aarau.  Schloß  Gott- 
lieben 1382  September  12. 

Hainricus  dei  gracia  episcopus  Constanciensis  dilectis  in  Christo 
cano  et  camerario  singulisque  confratribus  decanatus  in  Arow  nostre 
rocesis  salutem  |  in  domino.  Conparuerunt  coram  nobis  anno  domini 
illesimo  380  seeundo  feria  sexta  ante  festum  exaltacionis  sanete 
ucis  proxima  dilectus  in  |  Christo  Rüdgerüs  rector  parrochialis  ece- 
sie  in  Sur  nostre  dyocesis^  cui  parrochiali  ecclesie  capella  seu  filialis 
clesia  in  Arow  diete  nostre  dyocesis  subesse  |  dinoscitur  ex  una, 
.  dificretus  vir  Johannes  Trülleray  scultetus  opidi  in  Axow  diete 
osire  dyocesis  suo  et  opidanorum  eiusdem  opidi  nomine  ex  parte 
tera,  super  eo,  quod  R&dgerus  rector  diete  parrochialis  ecclesie  pre- 
Iqs  asserit  sibi  ins  presentandi  vicarium  ad  ecclesiam  filialem  in 
row  prefatam  auctoritate  ordinana  investiendum  nomine  diete  sue 
iclesie  in  Sur  pertinere,  Johanne  vero  predicto  nomine  quo  supra 
Dponente  et  allegante,  quod  scultetus  et  opidani  opidi  in  Arow  pre- 
*ti  de  consuetudine  antiqua  et  approbata  immo  a  tanto  tempore  et 
ar  ipsum  tempus,  cuius  inicii  seu  contriurii  hominum  memoria  non 
ustit,  observata  firmiter  in  possessione  pacifica  vicarium  ydoneum 
1  dictam  ecclesiam  filialem  in  Arow  quociens  vacaverit  eligendi,  quem 
nun  vicarium  per  ipsos  scultetum  et  opidanos  dicti  opidi  pro  tem- 
ore  existentes .  electum  rector  prefate  parrochialis  ecclesie  in  Sur  pro 
anpore  existens  loci  ordinario,  investiendum  et  null  um  alium  pre- 
mtare  consuevit  et  presentavit ;  quibus  allegacionibus  et  altercacioni- 
Qs  per  dictas  partes  sicut  premittitur  coram  nobis  factis  nos  neuter 
arciam  predictarum  in  suo  iure  derogare  volentes  huiusmodi  nego- 
ium  de  consensu  predictarum  parcium  usque  ad  adventum  et  pre- 
tnciam  illustris  principis  domini  Lupoldi  ducis  Austrye  patroni 
arrochialis  ecclesie  in  Sur  prefate,  cuius  etiam  domini  ducis  cogni- 
bni  et  voluntati  in  et  super  premissis  diete  partes  hinc  et  inde  se 
t»re  et  obtemperare  velle  asseruerunt,  presentibus  continuamus  et  pro- 
t)g&mas,  attamen  ne  opidani  prefati  opidi  in  Arow  divinis  officiis  et 
KlesiasUcis  sacramentis  propter  premissa  medio  tempore  destituantur, 
K  hiis  et  certis  aliis  causis  nobis  expeditis  et  nos  ad  hoc  moventi- 
M  curam  animarum  et  regimen  opidanorum  sepedicti  opidi  dilecto 
i  Christo  Hainrico  dicto  Hölderli  sacerdoti  in  divinis  ex  officio  nostro 
fo  tempore  prescripto  committimus  presencium  per  tenorem,  vobis 
^  cailibet  vestrum  precipiendo  mandantes,  quatenus  premissa  sicut 
fescnbitur  per  nos  facta  fore  publicetis  et  observari  faciatis  et  ob- 
8rvetis. 


U8  [1)8S.  ItM 

Datum  in  Castro  nostro  Gotliebm  anno  domini  et  die  suprar 
scriptis  indictione  quinta. 

Daa  hinten  aufgedrückte  Siegel  des  Bischofs  ist  abgefallen. 

100.  Aarau  1383  August  28  (fritag  nach  s.  Bartholomeos  tag). 

Burkhart  Vogt,  Schultheis  von  Aarau,  urkundet,  daß  Jacob  To- 
tinker  von  Aarau  dem  Herrn  Johans  Bloier,  Kaplan  des  s.  Niclaus  Altan 
in  der  Kirche  zu  Aarau,  zu  Gunsten  dieses  Altars  einen  Mut  Kernoi 
Geldes  „ab  und  uff  zwein  jucharten  akers,  sin  lidig  eigen,  sind  ge- 
legen ussrenthalb  Varwanks  böngarten,  gelegen  einhalb  an  Johans 
Wiphen  burgers  und  rurend  anderhalb  an  Heinrichs  Endveits  sesbaft 
ze  Arow  aker,''  um  11  Gulden  verkauft  habe. 

Zeugen:  Hans  Schultheis,  Henman  Trüllerei,  Hans  Bleicher, 
Markwart  Zehender,  Rudolf  Graf  und  Nyclaus  Kupferschmit:  barger 
ze  Arow. 

Siegler:  der  Schultheiss. 

161.  1384  Juli  24  (samstag  vor  s.  Jacobstag). 

Burkhart  Vogt,  Schultheis  von  Aarau,  urkundet,  daß  Mechtiiilt 
von  Baden,  seshaft  zu  Aarau,  deren  Vogt  Johans  Bleicher  von  Aana 
ist,  der  Schwester  Cecilia  von  Diessenhofen,  Priorin  und  dem  Gonveat 
zu  Aarau  4Ya  Mut  Kernen  Geldes  von  einem  Kapital  von  54  If 
Stehler,  welche  Me<:hthilt  den  Frauen  der  Samnung  für  ihre  Auf- 
nähme  in  den  Convent  schuldete,  gegeben  habe  und  zwar:  „zwen 
müt  kernen  geltes  jerlich  ab  und  uff  üolrichs  Tubeis  hus  und  hof- 
statt,  gelegen  ze  Arow  in  der  statt,  einhalb  an  Wemhers  Aröws 
seligen  hus,  und  zwen  müt  kernen  geltes  jWich  ab  und  uff  üolrichs 
von  Sissachs  hus  und  hofstatt',  gelegen  ze  Arow  in  der  statt,  zwöschent 
Hans  Sniders  seligen  und  Jüriios  hüser  und  zwei  viertel  kemeo 
geltes  jerlich  ab  und  uff  Jennis  Springensaks  hus  und  hofstatt,  ge- 
legen ze  Arow  in  der  Halden  zwüschent  Wissen  und  Nolliogers 
hüser. " 

Zeugen:  Hitter  Kuman  von  Kungstein,  Walther  von  Hunwil, 
Edelknecht,  Herr  CH'inrat  Benner  Kaplan  in  der  Samnung  zu  Aarau, 
Hans  Ueli  Stieber,  Heinrich  Sumer,  Clau.s  Kupfersniit,  Paulus  flug 
der  Goldschmid,  Hans  Ucriman,  Hans  Brächet,  Heinrich  Wember: 
Bürger  von  Aarau. 

Siegler :  B.  Vogt. 

•  „und  hofsstatt"  steht  über  der  Zeile. 

1G2.  1384  August  22  (nientag  vor  s.  Bartholouieus  tag). 

Walther  von  Hunwile  Edelknecht.  Kirchherr  zu  üertkon,  ver- 
kauft dem  Paulus  Hug,  Goldschmid,    von  Aarau,  ein  Gut  zu  KöIli* 


M]  149 

Q,  „heisset  Radis  Banwariz  gut,  und  buwet  J^ni  Seiler  von 
llliken  und  gilt  jerlich  ze  zinse  ein  malter  roggen,  ein  malter 
ikeln,  ein  phant  phenningen,  hünr  und  euer*/  femer  sechs  Saum 
ein  jährlichen  Geldes,  Aarauer  Maß,  ^ab  und  uff  zwein  juharten 
it  reben,  gelegen  ze  Ar6w  an  dem  Hungerberg  und  wilent  waren 
emhers  Schul theissen  seligen,  und  ab  der  trotten  und  hofetatt,  ge- 
^n  niderhalb  den  selben  reben,  die  min  ist,  und  ab  und  uff  zwein 
harten  mit  reben,  gelegen  ze  Emlispach  in  dem  twing  binder 
irge  zwuschent  Heinrichs  Zeltners  und  Rindermans  reben**,  um  150 
olden. 

Siegler:  W.  von  Hunwile. 

Die  Schrift  der  nrs.  161,  162  trägt  denselben  Charakter  wie  bei  nrs. 

i6ff. 

163.  £berli  HirtzoUer  zu  Aarau  verkaufb  dem  Berchtold  Zürcher, 
Pfleffer  der  Kirche  in  Aarau,  ein  S  Pfennige  Zinses  um 
20  Ä"  Haller  Zofinger  Münze.    Aarau  1384  November  27. 

Allen  den  die  disen  brief  ansechent  oder  hörend  lesen  kund  ich 
berli  Hirtzeller  seshaft  ze  Arow  und  vergich  offenlich  an  disem 
riefe,  das  ich  verk6ffet  han  und  ze  köffenne  |  gegeben  von  mir  und 
ioen  erben  ob  ich  enwere  recht  und  redlich  dem  wolbescheidenen 
aone  Berchtold  Zürcher  burger  und  gotzhus  manne  des  gotzhus 
Arow  I  ze  des  selben  gotzhus  banden  und  allen  sinen  nachkomen 
hhvß  phlegern  des  obgenanten  gotzhus  ze  Arowe  ein  phund  phenningen 
itee  genger  und  geber  müntze  ze  Zovingen  |  ierlichs  ze  sant  Martis 
g  Z8  werenne  ze  zinse  ime  oder  sinen  nachkomen  gotzhus  phlegern 
i  obgenanten  gotzhus  ze  Arow  ab  und  uff  minem  hus  und  hof- 
li  dar  binder  und  dar  vor  gelegen  ist  ze  Arow  in  der  vorstat, 
Bkalb  an  Heinrichs  Zeltners  mines  swechers  hofstat  und  rAret  an- 
ffthalb  an  Jennis  L6wen  hus,  umb  zwentzig  phund  haller  genger 
)d  geber  mnntze  ze  Zovingen,  die  er  mir  dar  umb  gegeben  hat 
)d  ich  von  ime  gewert  bin  gar  und  gentzlich  und  ich  si  in  min 
genen  redlichen  notwendigen  nütze  bekeret  han,* des  ich  vergich  an 
Km  brief.  Und  han  ime  es  da  für  ze  k6ffenne  gegeben,  das  dem 
beren  beecheidenen  manne  Johans  von  Wiggen  burger  ze  Arow  da 
Ml  vor  ab  gat  ein  gans  jerlichs  geltes  vor  allen  zinsen,  die  ich 
M  oder  sinen  erben  ob  er  enwere  ierlichs  weren  sol  ze  sant  Martis 
B[  ze  zinse  von  der  eigenschaft  wegen  der  selben  hofstat,  wand  du 
te  ttgeUret  Dar  nach  dem  erwirdigen  gotzhus,  dem  gotzhus  ze 
erde,  gand  &ch  sechs  Schilling  phenningen  genger  und  geber  der 
genanten  müntze  ze  Zovingen  ab  und  ,uff  dem  obgeschriben  minem 
3  und  hofstat  ierlichs  ze  sant  Martis  tag  ze  zinse,  die  ich  öch 
tichs  weren  und  geben  sol  oder  min  erben,  ob  ich  enwere.  Ouch 
es  beret,  were  das  ich  oder  min  erben  ob  ich  enwere  keinest 
len  und  das  vorgenand  phund  phenningen  geltes  ab  köffen  wölten, 


150  [IM 

das  da  vorgeschriben  uff  minem  hus  und  hofstat  stat,  das  sol  ms 
mir  wol  gunnen  mit  solicher  bescheidenheit ,  das  ich  ee  andern 
k5ffen  so),  da  die  gotzhus  phleger  und  das  gotzhus  an  habend  si  i 
einem  gute,  das  gelegen  ist  inwendig  dien  krutzen ,  du  har  zft  ; 
unser  stat  gehörend  und  der  .  .  Schultheis,  der  .  .  rat  und  die  goi 
hus  ]üte  ze  Arow  dunke,  das  das  dikgenant  gotzhus  an  habend 
und  wol  versorget  si  nu  und  hie  nach.  Were  aber  das  ich  d 
vorgenant  phund  phenningen  geltes  nüt  also  bi  einander  veil  fuii' 
oder  k6ffen  machte,  so  mag  ich  funfzechen  Schilling  phenningen  gdt 
der  obgenanten  müntze  bi  ein  ander  ki\ffen ,  die  von  des  erber 
priesters  her  Johans  Morharts  seligen  jartzit  gand  ab  und  ufifeine 
gAte,  das  gelegen  ist  inwendig  dien  obgeschribenen  zilen,  als  uch  e 
schultheisze,  der  .  .  rat  und  die  gotzhus  lüte  ze  Arow  dunke,  d 
das  obgenant  gotzhus  dar  an  habend  si  und  wol  versorget  nn  tu 
hie  nach.  Were  och  das  ich  die  übrigen  fünf  Schilling  phenniiig 
geltes  ab  keifen  und  16scn  wSlti  oder  mfichti,  das  mag  ich  öch  fj 
tun  in  aller  der  wise,  worten  und  werken,  als  umb  das  obgeschrib 
phund  phenningen  oder  die  fünfzechen  Schilling  phenningen  g^i 
als  vor  geschriben  stat,  und  wenne  dz  alles  bescheche,  so  sol  m 
mir  6ch  das  vorgenant  min  hus  und  hofstat  lidig  machen  von  d( 
obgenanten  phund  phenningen  geltes  gar  und  gentzlich  oder  m 
weihen  teil  ich  oder  min  erben  denne  losten  oder  gelesen  mSchi 
ane  alle  geverde.  Und  har  umb  das  dis  alles  war  si  und  stet  u 
vest  und  unlogenliaft  belibe  nu  und  hie  nach,  so  han  ich  gebet! 
den  vorgenanten  .lohanson  von  Wiggen,  burger  ze  Arowe,  das  er  i 
eigen  ingesigel  für  mich  und  für  alle  min  erl)en  henke  an  dis 
brief  ze  einem  waren  offenen  Urkunde  aller  der  dingen  so  hie  ^ 
von  mir  gesrhriben  stand,  da  mitte  mich  in  dirre  sache  wol  l>eniig 
wan  ich  eigens  ingosigols  nüt  han,  das  hah  ich  der  vorgenant  .lohj 
von  Wiggen  getan  han  durch  bette  willen  des  vorgeschriben  Ebei 
Hirtzellers,  mir  und  n)inen  erben  unschedlich,  wan  es  öch  alles  r 
minem  willen,  gunst  und  verhengnusse  beschechen  ist,  des  ich  v< 
gich  an  disem  brieve. 

Hie  bi  waren  und  sind  dirre  dingen  gezüge  die  erl>eren  lüte  < 
hienach  geschriben  stand :  der  erber  priester  herr  Johans  Blei 
Kapplan  sant  Nyclaus  altar,  Hurkhart  Vogt  der  schultheisze,  He 
rieh  Sumer,  Johans  Bleicher  burger  und  Peter  in  dem  Hove,  der  weil 
ze  Arowe  und  ander  erber  lute  genüg,  dien  wol  ze  gelobenne  ist. 

Dis  geschach  und  wart  dirre  brief  gegeben  ze  Arowe  des  ja 
do  man  zalte  von  gottes  gebürte  drüzechen  hundert  und  achtzig . 
dar  nach  in  dem  vierden  jare  an  dem  nechsten  mentag  vor  & 
Andres  tag  dos  heiligen  zw61fbotten. 

S.  h. 

Die  Schrift  ist  die  nämliche  wie  bei  nr.  160,  weniger  fcüt  und  seh 
als  bei  den  vorherigen  Nummern, 


ms]  151 

l&l.  Grafschaft  ze  Thurgew  uff  dem  lantgerichto  daz  man  nemmet 
zer  Louben.  1385  April  11  (zinstag  nach  usgander  oster- 
wuchen). 

Freiherr  Albrecht  von  Bußnang,  Landrichter  Herzogs  Leopold 
?0D  Oestreich  in  der  Grafschaft  Thurgau,  gibt  der  Stadt  Aarau  ein 
Vidimns  des  ihr  von  König  Wenzel  1379  Oktober  16  ertheilten 
Frivilegioms. 

Das  Siegel  des  Landgerichts  hängt,  etwas  beschädigt. 
Abschrift  im  Copialbuch  p.  45. 

164.*  Aarau  verkauft  dem  Heinrich  Attelwiler  eine  Matte  ftir  38  ff 
Pfennige  Zofinger  Münze.    1385  August  25. 

Wir  der  .  .  Schultheis,  die  .  .  rete  und  die  .  .  burger  gemein- 
lich der  statt  ze  Aröw  künden  und  veriehen  offenlich  mit  disem  brief, 
d»  wir  einhelklich  wolbedachtlich  und  mit  |  guter  vorbetrachtung 
recht  und  redlich  ze  k5ffenne  geben  haben  und  geben  6ch  ze  k6ffenne 
offimlich  mit  disem  brief  in  eines  rechten  ewigen  k6ifes  wise  für  uns 
Qsd  nnser  nachkomen,  die  |  wir  festeklich  har  zu  binden,  dem  wol- 
bescheiden  manne  Heinin  Attelwile  burger  ze  Ar6w  und  sinen  erben 
w  er  enist  ein  matten  für  eigen ,  gelegen  in  den  Tagmatten  ze 
Ar5w,  rdret  einhalb  |  an  Jennnis  Attelwiles  matten  von  Sur  und 
aoderhalb  an  der  burger  Ouwe  ze  Arow  und  als  lange  niden  und 
obnen  als  des  egenanten  J^nnis  Attelwiles  matte  ist,  umb  viertzig 
phaot  phenningen  zweiier  phunt  phenningen  minder  genant  haller 
ZoTinger  muntzz  genger  und  geber,  dero  wir  gar  und  gantzlich  von 
dem  selben  Heinin  Attelwile  gewert  und  bezalt  sin  und  in  der  ege- 
unten  unser  statt  ze  Ar6w  gemeinen  nutzz  und  notdurft  komen 
•Bt  und  bewendet  haben,  des  wir  veriehen  mit  disem  brief.  Und 
geben  dem  voi^enanten  Heinin  Attelwile  oder  sinen  erben  ob  er  en- 
were  die  obgenanten  matten  mit  den  nützzen  und  zinsen,  so  j^rlich 
giltst  und  da  von  vallet,  für  eigen  frilich  ze  niessenne,  rüwklich  ze 
beaetzzenne  und  ze  entzetzzenne,  ze  habenne,  ze  lichenne  und  ze 
oiessenne  als  sin  eigen  g&t  mit  steg,  mit  weg,  mit  wasser  und  wasser 
ransen  und  ussgenomenlich  mit  aller  zügehörde  so  do  zu  gehöret  oder 
gshSren  mag,  und  entzihen  uns  aller  recht  und  ansprach  so  wir  haben 
^  unser  nachkomen  hie  nach  gewunnen  möchten  an  der  vorgenanten 
Otttten  und  den  nützzen  so  ierlich  da  von  vallet.  Und  setzzen  den 
^gBoanten  Heinin  Attelwile  und  sin  erben  in  nutzlich  und  rüwklich 
gBwer  der  vorgenanten  matten  und  der  nützzen  so  jerlich  da  von 
^Uet,  niemer  in  noch  sin  erben  dar  an  ze  besw^rrenne  noch  ze  be- 
Umberrenne  weder  mit  Worten  noch  mit  werkken  noch  mit  gericht 
noch  ane  gericht,  si  sigen  geislich  oder  weltlich,  noch  mit  keinen 
^hen  die  ieman  erdenken  kan  oder  mag,  noch  nieman  gehellen,  der 
yider  disen  k6ff  tun  wolte  ane  alle  geverde.  Wir  loben  öch  für 
^  und  unser  nachkomen  dis  köffes  recht  were  ze  sin  für  eigen  an 


1 


152  [1SR$ 


allen  den  stctten,  da  der  dikgenante  Heini  Attelwile  oder  sin  erben 
werseliafl  notdurftig  sint  ane  alle  ge verde.  Har  umb  da»  dis  alles 
war  si  statte  und  unlijgenhaft  belib  nu  und  bie  nach,  so  haben  wir 
die  vorgeschrilien  .  .  Schultheis.  .  .  rete  und  .  .  burger  gemeiDlich 
der  statt  ze  Arow  unser  statte  ze  AnW  gemein  ingesigel  für  nns 
und  unser  naohkonien  offenlich  gehenkt  an  disen  brief.  \ 

Der  geben  ist  an  dem  nechsten  fritag  nach   sant    Bartholomeos    \ 
ta^  des   heiligen    zwoll'botten    des  iares  do  man  zalte  von  gottes  ge* 
bürt  drüzehen hundert  iar  und  achtzig  iar  darnach  in  dem  fünften  jan. 

S.  h. 

Staatflarchiv  Aaran,  Biberstein  nr.  *^5. 

1^)5.  Burkhart  Vogt  Schultheib  von  Aarau  urkundet,  daß  Rudolf  Böll^, 
Bürger  von  Lenzburg  seiner  Tochter  Riehinen,  Schwester  ifl 
der  Saiunung  in  Aarau,  ein  Leil^edinge  vermacht  habe.  AAnn 
l.iSö  September  27. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  horent  lesen  kund  ich 
Burkhart  Vogt  Schultheis  ze  Arow  und  vergioh  offenlich  mit  dinm 
brief,  das  ich  des  jares  und  des  tages  als  |  diser  brief  geben  ist  in 
namen  und  an  statt  des  durchluchtigen  hocherbomen  ffirsten  mines 
gnedigen  herren  hertzog  Li'jiK)ltz  von  OesteiTich  offenlich  ze  gericht 
sazz  ze  Arow  in  der  statt  |  an  offenner  Strasse  und  kam  fiur  mich 
der  wollM\sclieidcn  mnii  Ixüdolf  Boiler  burger  ze  Lentzburg  ze  einem 
teil,  und  die  ov\*ev  u'ei>lii'be  fruwe  swe.ster  i'eciliia  von  l ^iessenhoten, 
priorin  |  des  lonvt'ntes  und  do>  saninunges  ze  Aruw.  gelten  in 
r'ostentzcr  bistüni,  piedii«rr  onlens,  zu  ir  selbes  und  iler  frowen  ge- 
nieinlich  dis-clbfu  conv*'iitc&  lianden  mit  Hans  Bloiclier  burger  ib 
Arow  ironi  st-hatlncr  und  wiNsentliafton  voijte  zo  dem  andern  teil,  und 
offnot  der  vorgcnant  litulolf  Buller  mit  !'in-spre<lien  als  die  egenante 
swest^M-  l'tviliia  von  Pipssenlmfen  pn(»rin  und  die  frowen  gouieinlich 
des  übgenantmi  wonvonte-  Hii-hineu  siner  elicben  tocliter  die  liebü 
und  gnade  getan  lietten  und  ira  lutorlieh  dur  got  ein  phronde  geben 
hotten  in  dem  obL'enanten  «onvent  ze  Arow  und  dar  umb  so  weite  er 
inen  och  hin  wider  umb  die  liobii  und  gnade  tun  und  wolte  inen  lu- 
terlicb  dur  gut  roeht  und  redlieli  geben  ein  schüpiK>ssen,  were  ge- 
legen ze  Huutzli.-'Wile  in  dem  twinge,  für  eigen  und  buwte  die  selben 
sehnp|K>ssen  Keli  ze  Obrost  und  gulte  ierlieh  ze  /.inse  fünf zehen  vier- 
tel roggen  und  ein  vapinaelil  liün  uml  wolte  inen  und  ir  nachkonien 
die  egenanten  s^•l^lpJM)^^Jen  geben  für  eigen  mit  den  nützzen  und  zinsen 
so  si  ierlicli  gulle  als  Vorbescheiden  were  und  mit  akker,  matten,  mit 
holtz.  mit  veld,  mit  wunne.  mit  weid.  mit  steg,  mit  weg,  mit  wasser 
und  wassr;r  ri'insen  und  ussgenonienli«h  mit  allen  rechten,  friheiten 
und  gewonlieiten  und  mit  jdlen  zügehftrden  so  dar  zu  gehorten  oder 
geboren  mochten  deheins  Aveges  nu  oder  liie  nach  riiwklich  ze  be- 
setzzen  und  ze  entsezzen,  ze  hal>en,  ze  lihenne  und  ze  niessenne  als 


PS]  153 

r  eigen  gAt.  und  dar  z&  wolte  er  inen  nnd  ir  nachkomen  5ch 
«eben  einen  mtit  kernen  geltes  ierlich  ab  und  uff  einer  schAppossen, 
rere  gelegen  ze  Seon  in  dem  twing  und  buwte  Metzzi  Amoldes  und 
r  sön,  doch  also  mit  der  bescheidenheit,  das  der  frome  veste  jungher 
liarcbwart  von  Baldegg  edel  knecht  oder  des  erben  den  vorgenanten 
Düt  kernen  geltes  von  den  obgenanten  fröwen  des  egenanten  con- 
rentes  oder  von  ir  nachkomen  wol  l&sen  und  wider  k5ffen  mfichte 
mit  fisDhdhen  phunt  phenningen  hie  ze  laude  genger  und  geber,  wenne 
and  wdbes  jares  er  oder  sin  erben  wölten  vor  sant  Johans  tag  ze 
sangichten  mit  dem  zinse  so  des  jares  vallet  und  nach  sant  Johans 
tag  £6  sungichten  ane  den  zinse  so  des  jares  vallet,  als  hie  ze  lande 
sitt  und  gewonlich  were.  Und  Hess  der  vorgenant  Rudolf  Böller 
mit  forsprechen  an  recht,  wie  er  sich  und  sin  erben  der  vorgenanten 
aeh&ppos»en  und  des  egenanten  müt  kernen  geltes  ab  und  uff  der 
obgüiuiten  schüppossen  ze  Seon  mit  der  bescheidenheit  als  vorgelu- 
M  und  bescheiden  were  entzihen,  uffgeben  und  vertgen  sölte,  das 
die  obgenante  swester  Ceciliia  von  Diessenhofen  die  priorin  und  die 
friweo  gemeinlich  des  egenanten  conventes  ze  Ar6w  und  ir  nach- 
komen daran  habent  weren  und  es  kraft  und  macht  hette  nu  und 
ki»  nach.  Des  fragt  ich  der  obgenante  Schultheis  uff  den  eid.  Do 
nrt  erteilet  mit  gemeiner  gesamnoter  urteil,  das  er  das  entzihen, 
die  ofll^ben  und  die  vertgung  tun  s61te  mit  sm  selbes  band  in  min 
kttd  Y(m  des  gerichtes  wegen  mit  der  bescheidenheit  als  vorgelütert 
were.  Und  ich  es  denne  vertgotte  mit  miner  band  der  egenanten 
swester  Ceciliien  von  Diessenhofen  der  priorin  in  ir  und  in  des  ob- 
geDuten  Hans  Bleichers  ir  Schaffners  und  wissenthaften  vogtes  band 
rii  ir  selbs  und  der  fr6wen  gemeinlich  des  vorgenanten  conventes 
V  Ar&w  jund  ir  nachkomen  banden.  Dar  nach  Hess  die  vorge- 
■nt  swester  Ceciliia  von  Diessenhofen  die  priorin  mit  fiirsprechen 
«ü  recht  zft  ir  selbes  und  der  frowen  gemeinlich  des  egenanten  con- 
Vtttes  ze  Ar6w  banden ,  ob  dis  alles  so  vor  an  disem  brief  ge- 
sduiben  stat  besehehen  were  als  recht  ist.  Des  fragt  ich  der  obge- 
gfloant  schultheiss  uff  den  eid.  Do  wart  erteilet  mit  gemeiner  gesam- 
noter urteil  von  allen  den  die  ingericht  waren  und  gefragt  wurden 
off  den  eid,  das  es  besehehen  were  als  recht  ist  und  billich  nu  nnd 
Uenach  kraft  und  bestetung  haben  sölte  und  möchte  ane  alle  geverd. 
fcr  nach  liess  aber  die  vorgenant  swester  Ceciliia  von  Diessenhofen 
fc  (Hriorin  mit  fursprechen  an  recht  zu  ir  selbes  und  der  fröwen 
SKoanlich  des  obgenanten  conventes  banden,  ob  man  inen  nicht 
dlich  des  gerichtes  brief  dar  über  geben  s6lte.  Des  fragt  ich  der 
^bgeoant  Schultheis  uff  den  eid.  Do  wart  erteilet  mit  gemeiner  ge- 
umioter  urteil,  das  ich  inen  billich  des  gerichtes  brief  dar  über 
eben  solle,  den  ich  6ch  geben  hab.  Und  harumb  won  dis  alles 
or  mir  ingericht  beschach  und  mit  urteil  volfÄrtwart,  so  han  ich  der 
otgeschriben  Burkhart  Vogt  Schultheis  ze   Ar6w  min  ingesigel  von 


154  m 

des  gerichtes  wegen  und  öch  von  der  obgenanten  beider  teilen  ernst- 
lichen bette  willen  offenlicb  gehenkt  an  di^>en  brief. 

Hie  bi  waren:  Rudolf  Graff,  üans  Ueriman,  Claus  V61mi,  üdi 
üetker,  Hans  von  Baden,  Rudolf  Veithein :  burger  ze  Ar6w,  Peter  Im 
hoff  weibel  ze  Arow  und  ander  erber  lüten  vil  die  dis  alles  sahen 
und  horten. 

Dis  besehach  und  wart  diser  brief  gelten  an  der  nechsten  mittr 

Wochen  vor  sant  Mychahels  tag  dos  jares  do  man  zalte  von  Christus 

gebürte   drüzehen    hundert   jar    und   achtzig  jar   dar    nach    in  dem 

fünften  jare. 

Siegel  des  Schultheißen  hängt 

Die  Schrift  dieser  und  der  folgenden  Urkunde  trägt  den  gleichen 
Charakter  wie  bei  nr.  15» »  ff. 

im.   13S«)  Mai  !♦>. 

Burkhart  Vogt,  Schultheis  von  Aarau,  urkundet,  daß  Haos 
Velsche  von  RubL^wile  seiner  Schwester  Bisa  Vfelsche,  deren  Vogt 
Hans  Bleicher  von  Aarau  ist,  ein  Lei1>gedinge  vermacht  habe  und 
zwar:  „zwo  schüpix)ssen,  weren  gelegen  ze  obem  Kulmein  dem  twing, 
dersell>en  schüppossen  eine  buwete  Jenni  Hecht  von  obem  Kalmei 
gilt  j^rlich  ze  zinse  zwen  müt  kernen,  ein  malter  habem,  zwei  berbflt- 
hdnr,  ein  vasnacht  hün  und  drissig  euer,  und  die  ander  schftpposB 
buwte  aber  ('üni  Müller  und  Heini  sin  sun  von  obern  Kulme  nod 
gulte  jerlich  vier  mut  kernen,  ein  malter  habern  ze  zinse,  zwei  herhst- 
hiinr,  ein  vasnachthün  und  dri.ssig  euer." 

Zeugen:  Claus  Kuphcrsniit.   reternian   von  Holdern,    Hans  von 

Baden,    Cünrat    Bit*» wer,    Küt/schman    Sprü,    Kberli    Spni,    Uolrich 

üetker,  Rudolf  Wasmer:  burger  ze  An\w. 

S.  h. 

Die  Urkunde  hat  durch  Insekten  gelitten. 

107.  Herzog  Lcoi»ol(l,  welcher  das  Krbe  der  Züricherin  zu  Aarau  ein- 
gezogen hat,  erklärt  die  Stadt  jjegen  alle  Recht Haiisprüche 
achützeu  zu  wollen.     13ruj»g  l;J8G  August  28. 

Wir  Leupolt  von  gots  gnaden  hertzog  ze  Oesterrich,  ze  Steyr. 
ze  K(?rnden  und  zc  Krain,  graf  ze  Tyrol  etc.  tun  kunt  |  für  uniser 
lieben  bruder,  uns  und  unser  erben,  als  wir  uns  der  hab,  die  wilent 
die  ZÄrieherin  ze  Arow  ge  lassen  hat ,  underwunden  und  die  w 
unsern  banden  get/.ogen  haben,  also  haben  wir  gelobt  und  verhaissen, 
geloben  |  und  verhaissen  ouch,  wer  daz  die  erbern  unser  Helfen  ge- 
trewn  der  sehultheizz,  der  rat  und  die  )mi*ger  daselbs  ze  Ar5w  in 
gegen würtigen  oder  künftigen  zeiten  dar  umb  kamen  zusprach  ge- 
wannen von  der  egenanten  Zöricherin  erl)en  oder  von  ander  jemand, 
die  zu  der  egenanten  hab  niainten  recht  ze  haben  mit  gaistlichen 
oder  weltlichen  rechten,  daz  wir  die  vorgonanten  unser  burger  von 
Arow  darunib  vertrctien  siillen  und  wellen  und  si  des  nicht  lazzen 
/e  kainem  schaden  komen  aue  geverd  mit  urkund  ditz  briefs. 


\m]  155 

Geben  ze  Pnik  in  Ergow  an  zinstag  vor  sand  Verenen  tag  nach 
Crists  gepArd  drewtzehen  hundert  iar,  dar  nach  in  dem  sechs  und 
achtzigistem  iare.  d.  d.  in  consilio  et 

presente  R.  Wehinger. 

Siegel  h&ngt,  etwas  beschädigt. 

168.  Hans  von  Wiggen  tritt  dem  Johans  TrüUerey,  Schultheißen  von 
Aaran,  den  Herrschafbszins  gegen  ein  ihm  zu  bezahlendes  Leib- 
gedinge ab.     1386  December  i4. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  hfirent  lesen  kund  ich 
Heinrich  Schultheis  genant  Seinftli,  burger  ze  Aröw,  und  vergich  oflfen- 
lich  mit  disem  brief,  das  ich  des  iares  und  des  tages  als  diser  brief 
g8;ben  ist  in  namen  und  an  statt  des  fronien  wisen  Johans  TröUereys, 
schultheissen  ze  Ar6w  mines  Oheims ,  und  von  sines  heissens  und  von 
aaer  b^tte  w^en  ofTenlich  ze  gericht  sazz  ze  Ar6w  in  der  statt  |  und 
kim  für  mich  Hans  von  Wiggen,  burger  ze  Aröw  min  6hein,  ze 
«inem  täl,  und  der  obgenante  Johans  TrAllerey  Schultheis  ze  Ar6w 
le  dem  andern  teile,  und  offnot  der  vorgenante  Hans  von  Wiggen  mit 
ftnprdchen,  als  er  ze  etlichen  ziten  siner  swester  und  andern  sinen 
guten  frönden  etwas  gemechtes  getan  und  gemacht  hefte  in  ge- 
nechtes  wise  nach  unser  statt  recht  ze  Ar6w,  das  selb  gemecht  alles 
nnd  ieklichs  besunder  aber  er  sidmals*  widcrtan  und  wideiTufFet  hettie 
M  Aröw  vor  offennem  gerichte  nach  der  statt  recht  ze  Aröw  und 
als  gericht  und  urteil  geben  bette  als  der  brief  wol  wiste,  der  von 
^  gericht  dar  über  geben  were,  und  das  er  nu  gesundes  libes  und 
Ainen  wolbedachtlich  und  mit  guter  vorbetrachtung  recht  und  redlich 
»  köffen  geben  bette  dem  obgenanten  Johans  Trüllerey  schultheissen 
»  Ar6w  sinem  Aheim  zehen  phunt  phenningen  ierlichs  geltes,  so  er 
wtte  ze  ArSw  in  der  statt  und  umb  die  statt  uff  hofstett  zinsen 
und  zehen  möt  kernen  geltes  ierlich  uff  akkem,  die  bi  der  statt  und 
nmb  die  statt  ze  Aröw  gelegen  weren  und  genemt  weren  der  herr- 
schaft  zins  und  sin  phand  weren,  für  fünf  und  viertzig  march  silbors 
von  nnsrer  gnedigen  herrscbaft  von  Oesterrich,  als  die  brief  wol 
wisten  und  selten,  so  er  dar  umb  bette.  Und  dar  zä  bette  er  öch 
ten  selben  Johansen  Trüllerey  ze  köffen  geben  alle  die  leben  so  er 
Ktte  von  der  egenanten  unser  herrscbaft  von  Oasterrich,  von  Arburg 
und  von  Halwile,  und  bette  aber  der  vorgenante  Johans  Trüllerey 
im  dar  umb  in  köffes  wise  verheissen  und  gelobt  ierlich  ze  rich- 
ten und  ze  geben  uff  sant  Martis  tag  ze  einem  rechten  libgeding, 
die  wile  er  lebte  und  ze  ende  siner  wile,  zweintzig  stuk  an 
kernen,  zehen  stuk  an  roggen  und  fünf  phunt  phenningen  öch  für 
leben  stuk,  als  der  houptbrief  wol  wiste,  so  er  dar  umb  hette.  Und 
also  mit  rechten  gedingen,  wenne  der  egenant  Hans  von  Wiggen  ab- 
gieng  von  todes  wegen  und  abgesturbe,  das  denne  der  vorgenante 
Johans  Trüllerey  und  sin  erl)en  furbasser  mit  enkeinem  sinem  erben 


156  [m 

noch  mit  nieman  andern  von  der  obgenanien  viertzig  stukken  ier- 
lichs  geltes  der  zinsen  und  des  lipgedings  wegen  nicht  ze  schaffen 
haben  s61ten  und  gantzlich  derselben  viertzig  stukken  deslipgedingi 
quit,  ledig  und  los  sin  s61t«n.  Were  och,  das  denne  ze  male  icM 
von  versessen  Zinsen  des  egenanten  lipgedings  dennoch  uff  st&Dden, 
dieselben  versessen  zinse  selten  6ch  denne  dem  obgenanten  Johans 
Trdllerey  oder  sinen  erben  ob  er  enwere  beliben  und  werden  ane 
des  vorgenanten  Hans  von  Wiggen  erben  ald  iemans  sumung,  irrang 
und  wider  rede  ane  alle  geverde.  Und  sölte  5ch  der  houptbrief,  so 
der  obgenante  Hans  von  Wiggen  von  des  egenanten  lipgedings  wegen 
hette,  denne  nach  sincm  tod  gantzlich  unnutzz,  kraftlos  und  unschad- 
haft  dem  vorgenanten  Johans  Trfillerey  und  sinen  erben  förbasser 
sin  ane  alle  geverde.  Und  hetto  der  obgenant  Hans  von  Wiggen  von 
des  egenanten  lipgedings  wegen  die  vorgeschritten  zehen  phunt  phen- 
ningen  jerlichs  geltes  und  die  zehen  müt  kernen  jerlichs  geltes  geben 
in  eines  rechten  werenden  phandes  wise  ane  abschlahen  der  nätzzen 
für  ftinf  und  viertzig  march  sill^rs  von  der  egenanten  unser  herr- 
schaft  von  Oesterrich  in  aller  wis,  mass  und  forme,  als  es  sin  phand 
were  und  als  die  brief,  so  er  dnrunib  bette,  wisten  und  Seiten,  die 
selben  briefe  aber  nu  der  obgenante  Johans  Trfillerey  inne  hette. 
Und  liess  der  vorgenante  Hans  von  Wiggen  mit  fUrsprechen  an  recht, 
wie  er  sich  und  sin  erben  der  vorgeschri]>en  zehen  phunt  phenningen 
ierlichs  geltes  und  der  zehen  müt  kernen  ierlich  geltes  in  phandes 
wise  als  Vorbescheiden  were  und  M\  der  egenanten  leben  so  er  bette 
von  der  ubgenanten  unser  herrschaft  von  Oesterrich,  von  Arburg  und 
von  Halwile  entzihen,  uff  geben  und  vertgen  S(Mt,  das  der  vorge- 
nante Johans  Tn'illerey  und  sin  erl>en  daran  habent  weren  und  es 
kraft  und  macht  hetto  nu  und  hie  nach.  Des  fragt  ich  der  obge- 
nant Heinrich  Schultheis  uff  den  cid.  Do  wart  erteilet  mit  gemeiner 
gesuunottn*  urteil,  das  er  sich  und  sin  erl)on  der  vorgeschril>en  zeben 
phuni  i^henningen  geltes  ierlichs  und  der  egenanten  zehen  müt  kernen 
ierlichs  geltes  entzihen  snlte  in  i)handos  wise  als  vorl)escheiden  were 
mit  sin  selbs  band  in  min  band  von  des  gericlit.es  wegen  und  ich 
si  denne  vertgotte  mit  miner  band  dem  obgenanten  Johans  Trüllerey 
in  sin  band  in  phandes  wise  als  vorgelütert  were.  Al)er  die  vorge* 
schriben  leben  solle  der  selb  Hans  von  Wiggen  dem  obgenanten  Jo- 
hans Trülloroy  fugen  von  den  obgeschriben  leben  herren ,  dannen  si 
leben  weren.  Das  t^tt  und  volfürte  der  vorgenant  Hans  von  Wiggen, 
als  im  erteilet  wart  und  gab  utf  und  entzech  sich  und  sin  erben  der 
vorgeschriben  zehen  phunt  phenningen  ierlichs  geltes  und  der  obge- 
schriben zehen  mut  kernen  ierlichs  geltes  in  phandes  wise  als  Vorbe- 
scheiden ist  mit  sin  selbs  band  in  min  band  von  des  gerichtes  wegen 
und  vertgotte  ich  si  do  mit  miner  band  dem  egenanten  Johans  Trüllerey 
in  sin  band  in  phandes  wise  als  vorgelütert  ist.  Und  lobte  6cb  der 
obgenante  Hans  von  Wiggen  do  ze  male  vor  mir  in  gericht  die  vor* 


»6]  157 

eschribea  leben  dem  vorgenanten  Johans  Trüllerey  ze  fAgen  von  den 
bgeschribnen  leben  Herren ,  dannen  si  leben  sdnt  ane  alle  geverde. 
>ar  nacb  Hess  der  vorgenant  Jobans  Trdllerey  mit  fürsprecben  an 
»ht,  ob  dis  alles  so  vor  an  disem  brief  gescbriben  stat  bescbeheu 
'tfre  als  recbt  ist.  Des  fragt  icb  der  obgenante  Heinrieb  Scbultbeis 
ff  den  eid.  Do  ward  erteilet  mit  gemeiner  gesamnoter  urteil  von 
Uen  den  die  in  geriebt  waren  und  gefragt  wurden  ufi'  den  eid,  das 
8  bescbehen  were  als  recbt  ist  und  billieb  nu  und  bie  nacb  kraft 
ind  bestettung  baben  s6lte  und  mficbte  ane  alle  geverd.  Dar 
lacb  liess  aber  der  vorgenant  Jobans  Ti-üllerey  mit  fürprecben  an 
"echt,  ob  man  im  nicbt  billieb  des  gericbtes  brief  dar  über  geben 
i6lte.  Des  fragt  icb  der  obgenante  Heinrieb  Scbultbeis  uff  den  eid. 
Do  wart  erteilet  mit  gemeiner  gesamnoter  ui'teil,  das  icb  im  billieb 
lies  gericbtes  brief  dar  über  geben  sAlte.  Den  icb  6cb  geben  ban. 
Dnd  bar  umb  won  dis  alles  vor  mir  in  geriebt  bescbacb  und  mit 
arteil  volf&rt  wart,  so  ban  icb  der  vorgescbriben  Heinrieb  Scbult- 
beis genant  Seinftli  burger  ze  Ar5w  min  ingesigel  von  des  gericbtes 
wegen  und  &cb  von  der  obgenanten  beider  teilen  ernstlicben  bette 
wegen  offenlicb  gebenkt  an  disen  brief.  Icb  der  vorgescbriben  Hans 
Too  Wiggen  burger  ze  Ar6w  vergicb  einer  gantzen  warbeit  alles  des 
80  vor  von  mir  an  disem  brief  gescbriben  stat.  und  loben  es  öcb 
mit  guten  truwen  für  micb  und  min  erben  stttte  ze  baltenne  und 
da  wider  niemer  ze  tünde  nocb  scbaffen  getan  werden  nocb  nieman 
geheUen,  der  da  wider  t&n  wolte,  weder  mit  werten  nocb  mit  werkken 
noch  mit  geriebt  nocb  ane  geriebt,  si  sigen  geislicb  oder  weltlicb, 
floch  mit  keinen  sacben  so  ieman  erdenken  kan  oder  mag  ane  alle  ge- 
verde. Und  des  ze  einem  stetten,  offennen  urkiind,  so  ban  icb  der 
vorgescbriben  Hans  von  Wiggen  min  eigen  ingesigel  für  micb  und 
nun  erben  &ch  offenlicb  gebenkt  an  disen  brief. 

ffie  bi  waren  die  erberren  berren  berr  Arnolt  von  Jestetten, 
Wr  Peter  Wanner,  capplan  ze  Ar6w,  Bercbtold  Züricber,  Hans 
Bleicher,  Hans  Ar&w,  Waltber  Kupbersmit,  Claus  Kupbersmit,  Peter- 
Quu)  von  Holdern ,  Hans  von  Baden ,  KtLtzscbman  Sprü ,  Heinrieb 
Seglet,  Heinrich  Smit  von  Haiderwank,  Peter  Imboff,  Peter  Si)orer, 
Dolrich  Tubel:  burger  ze  Aröw  und  andrer  erber  lüten  vil,  die 
dis  alles  sahen  und  borten. 

Dis  bescbacb  und  wart  diser  brief  geben  an  dem  necbsten  fritag 
itteh  sant  Luciien  tag  der  heiligen  megde  des  jares  do  man  zalte 
von  Cristus  gebürt  drüzebenhundert  iar  und  acbtzig  iar  darnach  in 
dem  sechsten  jare. 

Siegel  bangen. 

•  „sid"  steht  auf  einer  R^sur. 

Abschrift  im  Copialbuch  p.  115 — 121. 

Die  Schrift  dieser  Urkunde  und  der  folgenden  nrs.  169  und  170  ist 
Uuüich  wie  bei  nrs.  156  ff. 


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/VT-:*    .  .  j"  ^-.j.- :.:    r.:^    ::..-.    :.  >-i".     v-rv   j-!- „■ ::   :'^   Ai-'^iv   in  «J;*!" 

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L.ri'J  •".!'•  ir.k-;-  -.i..'.  rill  i..^".e,  -!■'  K:^:.-".'.  l-uweto  mi'i  von  "»^ 
ei.i.i.;ii.M''.-ii    ii •--■.:•;.   iJu^Ua    ivr.i.L  le  ziL-e    zeLeii    viertel   rüiiu'eii  uu*i 


B1]  15Ö 

ren  möt  habern.  Dnd  hetie  dar  timb  in  koffes  wise  von  mir  und 
Q  egenanten  reten  enpbangen  anderhalb  hundert  und  fünf  guldin* 
ter  und  genemer  an  gold  und  an  gewicht  und  dero  er  6ch  gar 
id  gantslich  gewert  und  bezalt  were  von  mir  und  den  obgenanten 
t^  ze  Ar&w  und  in  sinen  guten  nutzz  und  fromen  bewendet  und 
keret  bette,  des  er  vor'  mir  ingericht  offenlich  veriach  etc.* 

Hie  bi  waren:  Hans  von  Baden,  Biidi  Bleicher,  Heinrich 
ernher,  Cüntz  Studer,  Peter  Im  hoff,  Bertschi  Ruber,  Riitzschi 
1  hoff  von  Sur:  burger  von  Ar6w,  und  ander  erbrer  luten  vil,  die 
8  alles  sahen  und  horten. 

Dis  beschach  und  wart  diser  brief  geben  an  sant  Agnesen  tag 
ir  heiligen  mftgde  des  iares  do  man  zalte  von  Cristus  geburt  drü- 
benhundert  iar  und  achtzig  iar  dar  nach  in  dem  sibenden  jare. 

Siegel  des  J.  Trüllere^  und  Hans  von  Wigsen  hängen. 

•  An  dieser  Stelle  ist  das  Pergament  ourchlöchert.  ^  „ze"  steht 
leimal.  *  „entgangen  . . .  guldin"  steht  auf  einer  Rasur.  *  Hs.  von.  *  Es 
%t  die  sewuhnliche  Ferti^n^sformel  wie  bei  nr.  168. 

Die  Urkunde  ist  sehr  verblaßt. 

170.  Aarau  1387  April  20  (sam-stag  vor  sant  Georiien  tag). 

Heinrich  Human  Bürger  von  Ölten  verkauft  mit  Einwilligung 
niies  Sohnes  Arnolt  Buman  und  seines  Tochtermannes  Berchtolt 
Dreher  dem  Schultheis  und  Rath  von  Aarau  zu  des  Jahrzeites  und 
Jmosens  Händen,  welche  Johans  Züricher  und  seine  Frau  gestiftet 
abeo,  folgende  Güter:  „des  ei-sten  ein  matte,  ist  gelegen  ze  Stüss- 
ngen  in  dem  twing  unden  an  der  kilchen  ze  Stüsslingcn  und  lit  für 
ibeo  manwerch  und  hat  die  selben  matten  Dietzschi  Küng  und  Peter 
üttnSver  von  Gfiskon  und  gilt  jerlich  ze  zinse  sechs  mal  ter  dinkeln 
•orich  messes  und  s^hs  stuffei  hünr ;  aber  ein  matten,  ist  zwei  man- 
rereh,  gelegen  in  dem  selben  twing  ze  StüssUngen,  niden  an  dem 
orf  ze  Stusslingen ,  hat  Heini  Flogertzi  von  Giskon,  gilt  jerlich  ze 
inae  zwei  malter  dinkeln  Zürich  messes  und  zwei  stuffei  hünr ;  und 
in  schAppossen,  i^t  gelegen  ze  Rore  in  dem  twing  in  Basler  bystüni, 
■nwet  Rftdi  Kleffelberg,  gilt  jerlich  driie  müt  dinkeln  Zovingers  messes 
i  zinse  und  ein  vasnacht  hün.** 

Dieser  Kauf  geschah  um  150  Guldiu. 

Silier :  Heinrich  Buman,  Cünrat  Folo  von  Ölten  und  Berchtold 
oricher,  burger  ze  Ar6w. 

170.*    1387  Mai  24. 

J.  Trüllerey,  Schultheis  von  Aarau,  urkuudet  im  Stieber  Hof 
i  Aarau,  dass  Frau  Verena  von  Iffendal  und  Frau  Elsbet  von  Hünen- 
erg, deren  Vogt  Peter  von  Holdem  ist,  dem  Rudolf  Rag^rli  von 
ofingen  ihr  Haus  und  Hofeta tt  etc.  in  Zi  fingen  für  105  Goldgulden 
erkaoft  haben. 

Zeugen:  Hans  Bleicher,  Hans  von  Baden,  Claus  F5lmi  von  Aarau. 

Siegler:  J.  Trüllerey  und  P.  von  Holdem. 

Staatsarchiv  Aarau,  Zofingun  nr.  169, 


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"^zi  'z.z.Utz.zi^  -1  i..--  :-:  i-.»^  i.t  t.  Lt  zil'^  L*r  h^l^nd  pracht 
::->.h.  irr  .'■.■^rZj.:.'rz.  .:-.:  '.r.-zi  ..zr-  zz-l  svj.  I-iTin  ecii-belbcQ  wir 
-.'-T^rr.  l.r  •:::  j-".-"-'  _.-::.  zz-^.-z.  .^'-'^rz.  jr^iVn.  irien.  henm 
rr'tn.  --n:  äI.-  r.-r- .  i..-~  _-_>jTr7. .  '-.zji^zt^^zl.  V urcermeistefD, 
v-.-^-*i:.  T.  1  ,.'i-.?-^i.  z-.'rz  •;.-.":  "  :ir^Trz  iz:  ;:i.h  iüen  andern  unäfflj 
a::.r*.rr^L  ii-i  r.  iTr.---.  l^z  \j^:  '  r.rz  z-''.i^:<r.  wirt  und  wfU« 
eix.-*..:  L.  -ii/  -ir  lr-  r-j-L:r"ci  -.  L  Ar^^  :i-*i-:-=r  «ibaii:  irnu^noeh 
r^-.-Ä-e-r'ir.j  'Tir,  z-.rz  ^:.1-^t  '.rr^ir.    "lr,  -is^ri  in  -iLÄis  wetr,  mit  w» 

«r*:"  rn    ^r    '^■..:^.   -^      .1    i'.'-j    1.       -.1.'.   Mirein-    Viij  naili 


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Wi-.f-u  •■th-n.'iL  -.vir  .l.,j.  .:>  V: -.■..;.  Tr.:.:.iL-ir.-  :■■  .Vjui:'.-:On  und  IJiiM 
'''A-.\'\  j'.'Liii/,  >V|.i  liji,.^.  j.-'r -.'>■■!■.  ^iri'i  K;i..::""rtL  V.v^^/idin  ir  W-ider 
./.«.it^j-i.  un«:  \N-.;rV..u  -.  n  K-i';-;.';  ..'.h.  • -Iv-kiKvlit,  ir  olicher  nu^n 
ijiiil  'A-i-,-^iiM,Mt>ro-  v'.L'T.  ii.^  .l.l.ii.s  v.-!i  \Vi_i:-r:.  ein  l»ur^».T  >:e  Ai-o^^- 
un-'-r  Ii«-br.r  rHji'n  -oii-.-,  roi.i:-  und  r»-d'.i-.!i  zh  kt»tt>-ii  irelK?n  hat  «i«'"^ 
hii-i<  liti- r-n  wi-»^/j  .?<;}:.ii)- Truil'-n/v  --iiuiilu-i^s^-n  ze  An"k\v  und  sin^" 
'•rli'fri  //-h^-n  idiniiT  j>loi;iii^'  i».Tli<di<  ir"lT»?<.  ^o  or  hatt  ze  Arow  iß 
t]i:r  .-t;ii  uri'l  umVj  die  sr,iT  uf  lioM*>T  /in-ni.  und  zehen  niut  kernen 
if'rli';li-  ^.'olti-h  uf  ;ij/;.'fM'ii.  dio  M  der  -^t.ii  und  und.»  die  stat  zo  AruW 
^f*'|#.j.fr-ii  :..ijii  und  ^'»-njMiipt  d»r  lu^rsthatl  zin^  und  sin  pfaud  waren 
lur  fiml'  lind  vior/i.L.'  man  li  sill'"r>  vi»n  unser  i:nedi«reii  h^rresLljan 
von  U«;.-;türri<:L,  und  och  darzü  alle  die  lehen,  su  er  hall  von  der  jeU- 


m  161 

enanten  unser  gnedigen  herrschaft  von  Oesierrich  und  von  Arbarg 
od  von  Hallwile,  alz  der  vertgung  brief,  der  dem  egenanten  Johans 
rollerej  umb  den  selben  kof  und  die  vertgung  der  vorgen&ten 
Dsen  und  leh^n  von  dem  gericht  ze  Arow  geben  ist,  diz  alles  gentzlich 
iset  und  seit.  Da  veriehen  ofifenlich  mit  disem  brief  wir  die  vor- 
»anten  Jobans  Vasold  tünberre  ze  Seggingen  und  Rudolf  Vasold  ge- 
int Studenruss,  gebrftder,  und  Elizabeth  Vasoldin  ir  swester  und 
Wran  von  Keppenbacb  ir  elicher  man  für  uns  und  imser  erben, 
iz  derselbe  vorgenante  kof  unser  aller  und  jeglicbs  besunder  gAt  will 
nd  ganst  ist  und  loben  och  wir  alle  bi  guten  trjkwen  für  uns  und 
Dser  erben'  wider  den  selben  egenanten  kof  niemer  ze  tünd  noch  ze 
)recliend  noch  schaffen  getan  werden  noch  ieman  gehellen,  der  da 
ider  reden  oder  tun  weite,  noch  den  obgenanten  Johans  Trullerej 
der  sin  erben  dar  an  ze  irrend  noch  bekrenken  oder  in  die  egenanten 
ekoften  g&ter  iemer  ze  sprechend  oder  icht  da  von  ze  vordren  weder 
Uli  geriebt  noch  in  gericht,  geistlichem  noch  weltlichem,  sust  noch 
0  mit  keinen  Sachen  &n  alle  geverd.  Dez  alles  ze  einem  warem  und 
imem  urkund,  so  haben  wir  die  vorgenanten  Johans  Vasolt  tünberr 
»  Seggingen  und  Rudolf  Vasolt  genant  Studenruss,  gebrüder,  unser 
etwederer  sin  eigen  ingesigel  für  sich  und  sin  erben  offenlich  gehengt 
Bi  disen  brief.  Won  aber  ich  der  vorgenant  Wolfram  von  Keppen- 
tMch  edelknecht  min  eigen  ingesigel  uf  die  zit  bi  mir  nit  haben  mocht, 
K)  haben  ich  und  Elizabeth  min  elich  wib,  die  vorgenanten,  gebetten 
nineii  lieben  vetter  Dietrich  von  Eeppenbaeh  edelknecht,  daz  er  sin 
Rgen  ingesygel  für  uns  und  unser  erben  offenlich  henk  an  disen  brief. 
Äi  vergich  ich  der  selb  ietzgenant  Dietrich  von  Keppenbacb,  daz  ich 
von  ir  beider  ernstlicher  bet  wegen  min  eigen  ingesigel  offenlich  also 
gehenkt  han  an  disen  brief. 

Der  geben  ist  nach  Cristus  geburt  druzehen  hundert  achzig  und 
*cht  jare  uf  den  nechsten  fritag  vor  sant  Mattis  des  heiligen  zwelf- 

botten. 

Siesel  des  Job.,  R.  Vasolt  und  des  Dietrich  von  Keppenbacb  hängen; 
letztere  beide  beschädigt. 

Abschrift  im  Copialbuch  p.  123  ff. 


I?3.  Heintz  Willinen  von  Aarau  verkauft  dem  Peter  Wanner,  Kaplan 
in  Aarau,  einen  Mut  Kernen  jährlichen  Zinses  um  WU  üulden« 
1388  März  26. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  h&rent  lösen  kund  ich 
7o)rich  von  Hirtzstal  meiier  ze  Ernlisbach  und  vergich  offenlich  mit 
lisem  brief,  das  ich  des  jares  und  tages  als  diser  brief  geben  ist,  |  in 
<unen  und  an  statt  der  erwirdigen  geislicben  miner  gütigen  fröwen 
0r  ebtischin  von  Küngsvelt,  offenlich  ze  gericht  sazz  ze  Elmüspach  in 
Bm  dorb  vor  dem  kilchoff  under  der  linden  an  offenner  Strasse  |  und 

Aartaer  Urkandenbucb.  Xi 


162  [U88 

kam  für  mich  Heintz  Willinen  barger  ze  Ar&w  mit  Annen  Lunginao 
einer  elichen  husfröwen,  Hduslin  und  Gretlin  sinen  elichen  kinden,  u 
sinem  tei],  and  Lerr  Peter  Wanner,  ein  priester,  caplan  ze  Arov,  u 
dem  I  andern  teile,  und  offnot  der  vorgenant  Heintz  WiJlinen  mit  f&p- 
sprühen,  das  er  wolbedacbtlich  and  mit  gAter  vorbetrachtong  recht 
und  redlich  ze  koÖ'en  geben   bette   in   eines  ewigen   k&ffies  wiae  dem 
obgenanten  herr  Peter  Wanner  und  des  erben  so  er  enwere  einen  innt 
kernen   geltes  j^rlich   ab  und  uff   anderhalben  juharten    akker  mit 
reben,  so  Heinis  Notklegers,  sesshafb  ze  Ar6w,  weren  und  gelegen  wem 
ze  Emlisbach  in  dem  twing,  genant  Hinder  b^rg,  und  rArten  onhslb 
an   Heinis   Wirtz   von    Ernlisimch    reben    und   anderhalb    an  Boigii 
Sw^rtzis,  an  Jennis  Emis  und  an  Uelis  Stangiis  von  Emlispach  du 
eitern  reben,    und   der  vorgenant  Heini  Notkl^r  und   der   egeoMA 
Ueli  Stangli  buwten  für  eigen  Arower  messes  j&rlich  ze  sant  Mahii 
tag   ze  weren  unverzogenlich    und    also    daz    ab    den  selben   aode^ 
halben  juharten  akker  mit  reben  vormals  kein  zinse  gange  denn  m 
oder  fünf  phenning  an  daz  gotzlms  ze  Emlispach  und  den  egenanin 
müt  kernen  geltes  ab  und  uff  den  obgenanten  anderhalben  juhartn 
akker  mit  reben  hette  er  6ch  recht  und  redlich  geköffl  also  als  v(x^ 
bescheiden    were   von    dem   egenanten  Heinin  Notkleger   und   Anneo 
Züricherin   siner   elichen  husfrowen,  und  hMten  och  die  vorgenant« 
Heini  Notkleger  und  Annen  sin  elichü  husfrow  den  selben  mdt  kernen 
geltes  üb  und  uff  den  obgenanten  juharten  akker  mit  reben  also  ich 
uff^'eben    und  gevertget  dem  egenanten  Heiutzen  Willinen  vor  mir  ifl 
Emlispach  vor  offenneiu  gorichte  mit  ir  beider  elichen    kinden  nach 
des    hoffeä   ze  Emiiäpach    recht    und    gewonheit  und  also  urteil  und 
recht    do    ze   male   geben    hette    und   suuderlich    die  egenante  Amü 
Züricherin  willcklich  und  unbetwungcnlich  mit  willen,  gunst  und  ver- 
hengnu^^se  des  obgenanten  Heinis  Notklegers   ir   elichen    mannes  and 
wissenthaften  vogtes.  wen  si  ir  morgengabe  uff  den  selben  anderhalben 
juharten  akker  mit  reben  geliebt  hette.     Und  hotte  darumb  in  kofe 
wise  der  st>lb  Heintz  Willinen  von  dem  vorgenanten  herr  Peter  Wanner 
enphangon  cinlift  halben  guldin  guter  und  genemer  an  gold  und  vollen 
swerer  an  der  gewicht ,    dero  er  och   gar   und  gantzlich  gewert  und 
bezalt  were  von  dem  selben  herr  Peter  Wanner  und  in    sinen  guten 
nutzz  und  fronien  bewendet  und  bekeret  hette,  des  er  vor  mir  in  ge- 
richt  offen  lieh  veriacli.    Und  Hess  der  vorgenante  Heintz  Wiilinen  mit 
fürspn'chen  an  reicht,  wie  er   sich    und  sin   erben    des  vorgeschriben 
müt    kernen    geltes   jörlich    ab    und  uff  den  obgenanten  anderhalben 
juharten  akker  mit  reben  für  eigen  entzihen,  uffgeben  und  vertgen  sfilte, 
das  der  vorgenante  lierr  Peter  Wanner  und  sin  erben  daran    habent 
weren  und  es  kraft  und  niavht  hhiie  nu  und    hie  nach.      Des   fragt 
ich  der  obgenunt  Uolrich  von  Hirtzstal,  nieiier,  uff  den  eid.    Do  wart 
erteilet  mit  gemeiner  gesaninoter  urteil,    das    er    sich   und  sin  erben 
des  vorgenanten  müt  kernen  geltes  j6rlich  ab  und  uff  den  egenanten 


HS]  16S 

nderhalbeii  jnharten  akker  mit  reben  für  eigen  entzihen,  u%eben  und 
ortgen  sAlte  mit  sin  selbs  band  und  mit  der  vorgenanten  Annen  Lun- 
inen  siner  elichen  husfriwen  und  Hdnslis  und  Gretlis  siner  elichen 
inden  banden  in  min  band  von  des  gericbtes  wegen,  und  icb  in  denne 
ertgotte  mit  miner  band  dem  obgenanten  herr  Peter  Wanner  in  sin 
md.  Das  tdtte  und  volfArte  der  egenante  Heintz  Willinen  als  im 
rieiit  wart  und  gab  uff  und  entzecb  sieb  und  sin  erben  des  vorge- 
Aoten  mut  kernen  geltes  für  eigen  jdrlicb  ab  und  uff  den  obgenanten 
oderiuüben  jubarten  akker  mit  reben  mit  sin  selbs  band  und  mit 
kr  yorgenanten  Annen  Lunginen  siner  elicben  busfrowen  und  H^nslis 
od  Gretlis  siner  elicben  kinden  banden  in  min  band  von  des  gericbtes 
mgen  und  vertgotte  icb  in  do  mit  niiner  band  dem  egenanten  berr 
Peter  Wanner  in  sin  band  ane  alle  geverde  nacb  des  boffs  ze  Ernlis- 
pich  recbt  und  gewonbeit.  Oacb  lobte  der  vorgenante  Heintz  Willinen 
vor  mir  &cb  offenlicb  in  gericbte  des  vorgesebriben  müt  kernen  geltes 
jlrlich  ab  und  uff  den  obgenanten  ander bulben  jubarten  akkem  mit 
reben  für  eigen  recbt  were  ze  sin  nacb  recbt  au  allen  den  stetten 
ia  der  dikgenante  berr  Peter  Wanner  und  sin  erben  werscbafb  not- 
duflig  weren  ane  alle  geverde.  Dar  nacb  Hess  der  egenant  berr 
Pebor  Wanner  mit  fürspruchen  an  recbt,  ob  dis  alles  so  vor  an  disem 
hrirf  gesebriben  stat  bescbdben  were  als  recbt  ist.  Des  fragt  icb  der 
obgenante  üolricb  von  Hirtzstal,  meiier,  uff  den  eid.  Do  wart  erteilet 
Bit  gemeiner  gesamnoter  urteil  von  allen  den  die  in  geriebt  waren 
lud  gefragt  wurden  uff  den  eid,  das  es  bescheben  were  als  recbt  ist 
and  billich  nu  und  bie  nacb  kraft  und  besidttung  haben  s61te  und 
ntehte  ane  alle  geverde.  Dar  nacb  Hess  aber  der  vorgenante  berr 
Mer  Wanner  mit  fdrspr^cben  an  recbt,  ob  man  im  nicbt  billicb  des 
gericbtes  brief  dar  über  geben  s61te.  Des  fragt  icb  der  obgenante 
üokieb  von  Hirtzstal  meiier  uff  den  eid.  Do  wart  erteilet  mit  ge- 
Bwiner  gesamnoter  urteil,  das  icb  im  billicb  des  gericbtes  brief  dar 
über  geben  sAlte,  den  icb  och  geben  ban.  Icb  der  vorgesebriben 
IFofaricb  von  Hirtzstal  meiier  ze  Ernlisimch  vergich  6ch  offenlicb  mit 
ftem  brief,  daz  der  vorgesebriben  müt  kernen  geltes  für  eigen  jerlich 
A  and  uff  den  egenanten  anderbalben  jnharten  akkem  mit  reben 
vor  mir  in  geriebt  do  icb  offenlicb  ze  geweht  sazz  ze  Ernlispacb  in 
dem  dorfe  an  offenner  Strasse  in  dem  nechsten  jare  so  nu  bin  und 
är  ist  als  diser  brief  geben  ist  gevertget  wart  dem  obgenanten 
Beiotxeii  Willinen  von  den  vorgenanten  Heinin  Notkleger,  Annen 
ifarieherin  siner  elicben  busfrowen  und  ir  beider  elichen  kinden  und 
muderlich  die  ietzgeuaute  Anna  Züricherin  tt^tt  und  volfürte  die 
dben  vertgung  willeklich  und  unbetwungenlich  und  mit  willen,  gunst 
lad  verhengnusse  des  egenanten  Heinis  Notkl^ers  ir  elicben  mannes 
nd  wissenthaften  vogtes  nach  des  boffes  ze  Ernlispacb  recbt  und  als 
rteil  und  recht  do  ze  male  in  gericht  vor  mir  gab,  won  si  ir  morgen- 
ihe  uff  den   selben   anderhalben  jubarten    akker  mit  reben   hatte. 


164  [US 

Und  hartunb  won  dis  alles  vor  mir  ingericht  beschacfa  und  mit  nrte 
TolfArt  wart,  so  han  ich  der  vorgeschriben  Uolrich  von  Hirtsstal  mäk 
ze  Emlispach  min  insigel  von  des  gerichtes  wegen  und  ich  yon  di 
obgenanten  beider  teilen  ernstlichen  bette  willen  und  och  yon  sondi 
bette  w^gen  der  vorgeschriben  Heinis  Notklegers  and  Annen  Zonoheri 
siner  elichen  husfr6wen  ofienlich  gehenkt  an  disen  brief,  won  ich  d 
selben  Heini  Notkleger  und  Anna  Züricherin  sin  eliche  basfr6we  all 
des  so  vor  von  inen  an  disem  brief  geschriben  stat  vor  mir  ofhuäk 
und  gantzlich  vergichtig  gewesen  sint. 

Hie  bi  waren  Claus  Ringli,  Claus  Erbo,  Jenni  zer  Muli,  De 
Stangli  der  alte,  Ueli  Stangli  der  jung,  Werne  Karrer,  Jenni  Wägesl 
Rudi  Seiler,  Bddi  Mullor,  Hans  Soider  von  Ernlispach,  CAnrat  Pfii 
von  Aröw  und  ander  erber  lüten  vil,  die  dis  alles  sahen  und  horta 

Dis  beschach  und  wart  diser  brief  geben  an  dem  nechsten  smuM 
tag  nach  sant  Agnesen  tag  der  heiligen  m^de  des  jares  do  mi 
7idte  von  Cristus  gebürt  druzehen  hundert  jar  und  achtzig  jar  di 
nach  in  dem  achtoden  jare. 

S,  h. 


174.  Schultheiss,  Elath  und  Bürger  von  Aarau  verkaufen  dem  Beid 
told  Züricher  von  Aarau,  Pfleger  des  Gotteshausea  £a  Aaiw 
für  ViO  Gulden  den  Zins  von  11  Mut  Kernen  Geldea  ab  di 
8tä<iti«chen  Brotlaube,  der  Metzg  und  der  Ahnend.  Aara 
1388  September  3. 

Wir  der  .  .  Schultheis,  die  .  .  rete  und  die  .  .  bui^ger  g( 
meinlich  der  statt  zo  Aruw  tun  kunt  und  verleben  ofienlich  mit  disei 
brief  für  uns  und  unser  nachkomen,  daz  wii*  dur  meren  nutz  un 
fromen  |  dor  egenanten  unser  statt  ze  Ar^w  und  6ch  dur  notdur 
und  künftigen  schaden  zc  verkomende  recht  und  redlich  ze  köffe 
geben  haben  und  geben  fich  in  eines  rechten  kofies  wiäe  von  üi 
und  üusern  nachkomen  |  mit  urkund  dis  briefes  dem  bescheiden  m% 
Berchtold  Züricher  burger  ze  Aröw  zu  sines  vetters  Johans  Züricha 
seligen  jartzites  und  ünsers  gotzhus  ze  Ar8w  banden,  won  er  Äc 
innenier  und  pbleger  des  selben  jartzites  |  und  gotzhus  ze  Ar6w  ietu 
ze  disen  ziten  ist,  einlifi*  müt  kernen  ierlicher  gülte  uS  sant  Mart: 
tag  ze  geben  und  ze  weren  ierlich  unverzogenlich,  also  mit  der  b( 
scheidenheit ,  daz  dem  obgenanten  jartzit  von  den  egenanten  einli 
müt  kernen  geltes  i^rlich  werden  und  vallen  sullent  nündhalb  mi 
kernen  geltes  und  aber  dein  vorgenanten  gotzhus  di'itthalb  müt  kerne 
geltes  ierlich  werden  und  vallen  sol  ab  und  uff  unser  statt  ze  Aru^ 
brotlüben,  nietziien  und  almenden,  so  zu  der  selben  unser  statt  g< 
hfirent.  Und  har  umb  haben  wir  in  kößes  wise  von  dem  vorgeoante 
Berchtold  Züricher  sunderlich  zu  des  egenanten  jartzites  banden  ei 
phangen  hundert  guldin  und  aber  zu  des  obgenanten  gotzhus  handc 


m%]  165 

drisag  guldin,  alles  guter  und  genAmer  an  gold  und  an  gevncbt  und 
dero  wir  &ch   gar   and   gantzlich   gewert  and  bezalt  sigen  von  dem 
Beiben  Berchtold  Zaricher  zu  des  obgenanten  jartzites   and   des  ege- 
Buten  gotzhos  banden  and  in  unser  statt  gemeinen  nutzz  and   not- 
daift  bewendet  and   bekeret   baben,    des  wir  offenlicb  verieben  mit 
disem  brief.    Und  ze  merer  sicberbeit  so  baben  wir  dem  vorgenanten 
Berchtold  Zaricher   dar   amb   zu   des    obgenanten  jartzites   and  des 
egenanten  gotzhas  banden  ze  rechten  bargen  geben  anverscheidenlicb 
disDachgeschriben  fromen  wisen:  Heinrieb  SchuUheissen,  genant  Seinfüi, 
Hans  Bleicher,  Walther  Kaphersmit,  Hans  von  Baden,  Claus  Kupher- 
smit  und  Paulus  Hugen  den  goldsmit,  burger  ze  Ar5w,  die  alle  ge- 
lobt und  gesworen  habent  gelert  eide  liplich  ze  den  heiligen  mit  uff- 
gebebten  banden  und  mit  gelerten  werten,   were  das  es  ze  schulden 
Urne,  das  wir  oder  Cinser  nacbkomen  deheines  jares  uff  sant  Martis 
iig  die   vorgenanten   eiuliff  müt  kernen   dem  obgenanten  Berchtold 
Zaricher,   oder  wer   denne   ie   ze   den  ziten  innemer  des  obgenanten 
jartzites  oder  phleger  und  gotzhus  man   des    vorgenanten  gotzbuses 
»  Ar&w  ist,  nicht  richten  noch  warten  als  Vorbescheiden  und  gelütert 
vif  wenne  die  vorgenanten  bürgen  denne  dar  umb   gemant  werdent 
fon  dem  voi^genanten  Bercbtold  Züricher  oder  von  dem  oder  dien  die 
denne  ie  ze  den  ziten  innemer   des   egenanten  jartzites  oder   phleger 
ond  gotzhus  man  des  vorgenanten  gotzhus  sint  oder  von  ir  gewissen 
botten  ze  bus,  ze  hoff  ald  under  &gen,  so  sullent  si  nach  der  manung 
alle  und  ieklicher  besonder  in  acht  tagen  den  nächsten  recht  giselschaft 
losten  ze  Ar6w  in  der  statt  in  offenner  wirten  hflser  ze  veilem  gut 
nnverdinget  nach   der   selben   statt   recht  und    guter  gewonheit  und 
nDent  diser  giselschaft  nützze  sin,  ob  es  ze  schulden  kunt,  also  das 
fi  enkein  ander  giselschaft  sume,  irre  noch  friste  an  diser,  und  sullent 
kh  von  diser   giselschaft   nicht  komen   nocb   lassen  aue  des  vorge- 
nnten  Berchtoldes  Zürichers  willen  oder  eins  innemers  oder  eins  gotz- 
htt  pblegers  des  obgenanten  jartzites  und   gotzhus,  weihe    denne  ze 
dm  ziten  ie  innemer  oder  phleger  sint,  wilen*  und  e  das  si  gantzlicb 
gewart  und    bericht  werdent  des  gutes  oder  der  zinsen ,    darumb  si 
demie  ze  male  ie  gemant  babent  und  darumb   sieb  daz  zil  verlMen 
bt,  ab  dik  das  ze  schulden   kunt  ane  alle   geverde.     Weiher  aber 
Inder  den  egenanten  bürgen  mit  sin  selbs  lib  nüt  leisten  wolte  oder 
QiScht,   der  sol,   mag  und   hat  gewalt  einen  andern   erbren  knechte 
in  lin  statt  ze  leggen,  der  leiste  in  aller  der  wise,   als  ob  er  selber 
Ufle  und  als  tur  kome,  als  ob  er  selb  t^tte  ane  alle  geverd.    Wbre 
och  daz  deheiner  under  den  obgenanten  bürgen  breche  und  nut  leiste, 
di  vor  got  si,  dar  nach  so  si  gemant  werdent  umb  die  egenanten  zinse 
Dod  gut,  das  sol  die  andern  nicht  schirmen  nocb  fristen  an  deheinen'' 
nehten«  won  daz  si  leisten  sullent  als  vorgeschriben  stat  ane  alle  ge- 
nerde.     Wer  6cb  das  der  vorgenanten  bürgen  debeiner  abgieng  oder 
immtiz  wurd  ze  leisten,   so  sollen  wir  oder  unser  nacbkomen  dem 


16^  l!W 

i'V-genan'ec  B^ri^iic'A  Zdr:?hw  "-ier  welk'?  denne  ie  ze  den  v^m  in- 
nemer  --ier  ijorzho?  phlejer  «int  «i«  wcantrc  jartdtes  oder  gotzbu 
zu  des  wlben  ;ar*zi**s  un-i  gotzLi«  hangen  ie  einen  andern  gfltoi 
und  nu'zzen  bursreE  >ir^>'en  Le  a.:hr  ti^ren  des  nfchsten.  wenne  irir 
des  T-i'Zi  inen  <>ier  von  ir  bottec  ermant  werdent.  als  dik  daz  n 
schulden  Ircnt,  aM  die  äcdem  birjen  mllent  aber  leisten  ze  gdkhff 
wiäe  als  umb  den  •^Urenantcn  kernen  und  zinae,  wenne  si  damnb 
emsact  werden t.  alle  die  wile  ein  acder  börve  nicht  geben  ist  ante 
unnutzzer.  st^tt.  als  «Üke  das  ze  scbuMen  kunt  ane  alle  ge verde.  Oeeh 
ift  ze  wissende,  das  wir  •iisen  vorcessii-hnben  k£ff  getan  haben  doeh 
mit  der  bes4.'beidenheit  und  mir  re«;hten  gedingen:  wenne  und  wellMl 
jares  wir  oder  unser  na«  h können  gel«n  und  richten  einon  inoBMr 
des  ol^nanten  jart/ires»  zu  des  selben  jartzites  banden  hondert  gnldn 
guter  und  geni^nier  an  g<>ld  und  gewicht  und  einem  phleger  nnd  gob- 
hus  man  des  egenanten  gotzhus  ze  Ar' w  zA  des  selben  gotihos  h» 
den  geben  und  richten  dnssig  guldin  guter  und  gen^mer  an  gold  ml 
an  gewicht .  a<j  Sßyl  nna  uad  unsem  oachkomen  die  obgenanten  iam 
brotlube.  metziie  und  ahnende  gantzlich  quit.  ledig  und  k»  an  dar 
egenanten  einiiff  müt  kernen  ierlicher  giilte  und  &oh  denne  mit  da 
obgenanten  jartzit  und  'ieni  vi-^rgenanten  gotzhos  nicht  furbiaa' 
ze  schaffen  von  der  rieil^n  einiiff  müt  kernen  geltes  wegen,  doch  alio: 
diä  jares  so  nu  alier  ntrchst  künftig  ist  vor  ostren  ane  den  nnsemd 
nach  Östren  mit  dem  zinse  und  denne  darnach  alwegent  vor  ant 
Johanstag  ze  stm.u'ichten  ane  den  zinse  sc»  des  jares  vallet  und  aber 
nach  sant  Joliansrair  ze  stingii.-hten  mit  dem  zinse  so  des  jares  vsllM, 
als  hie  /e  latd»*  sitr   nnd  j;e\v.niiiLh  ist  ane  alle  goverd. 

Wir  «iie  -•We-rhhl-.ii  .  .  -i-hiiltbeis.  .  .  rMe  und  .  .  burger  ge- 
meinlich ZH  An'w  !oN>n  mcIi  für  un<  und  unser  naohkomen  die  ob- 
peschribf?n  biiru'»^!!  und  jvkli'.lien  in  runder  und  ir  erl^n  gantzlich  le 
ledigen  und  ze  luipu  unvl  vt>u  allem  schaden  ze  wisen  und  ledig  le 
machen  in  den  si  «'der  ir  »-rben  k«anent  o«ler  komen  mochten  deheins 
weges  von  diser  burgs-'-haft  und  gi5e/«.cbaft  wegen  an  alle  geverd- 
Har  unib  das  di>  alle>  war  >i.  statte  und  unlogenhaft  Wlibe  nu  und 
hie  nach,  so  haben  wir  ilic  v^ruf'^ihrilien  .  .  schultheiss,  .  .rdteund 
.  .  burger  geiiieinlich  dor  >tutt  zp  Arnw  ün^er  statt  gemein  insigd 
für  uns  und  unser  na«  hk««nuMi  otfenlicli  gehenkt  an  disen  brief.  Wir 
die  vorgescbril>en  bürgen  Heinri«  h  .ShulTlieis>  genant  Seinftli,  Hans 
Bleicher.  Walt  her  Ku]  •herein  it .  Hans  von  Baden ,  Claus  Kuphersmit 
und  Paulus  Hugo  der  ^'«Mdsnüt.  Vmr^'cr  ze  An'w.  veriehen  einer  gantz» 
warheit  alles  dps  so  vor  von  uns  an  diseni  brief  geschriben  «tat 
und  loben  es  och  alle  unverfe<'heidenlicli  statte  ze  haltene  und  ze  vol- 
fürrenne  bi  den  eiilen.  so  wir  dar  umb  gesworen  haben  liplich  ze  den 
heiligen  mit  uffgehebten  banden  und  mit  gelerten  worten  an  alle  ge- 
verd.  I)es  ze  einem  waren  statten  offennen  urkünd  haben  wir  alle 
und  ieklicher  l)esunder  sin  eigen  ingesigel  oifcnlich  gehenkt  an  disen  brief« 


»•]  167 

Der  geben  ist  an  dem  nechsien  donrstag  nach  sant  Verenen  tag 

er  heiligen  m^de  des  jares  do  man  zaite  von  Cristas  gebürte  drü* 

»hnihandert  jar  und  acht^g  jar  darnach  in  dem  achtoden  jare. 

Die  neben  Siegel  hänffen. 
•  H«.  willen.    *  Ha.  deneinem. 

Die  Schrift  der  nrs.  17J  und  174  trägt  den  selben  Charakter  wie  bei 
ra.  159  ff. 

175.  Hensli  Zehender  von  Aarau  yerkaufb  den  Schwestern  am  Kirch- 
hof sein  hinderes  Oberhaus  um  55  Gulden.  Aarau  1389  Januar  12. 

Allen  den  die  disen  brief  ansefaent  oder  hSrent  lesen  kund  und 
ergich  ich  Johans  TruUerej  Schultheis  rs  Ar&w,  dz  ich  des  jares 
nd  des  tages  als  dirre  brief  geben  ist  offenlich  ze  gerichte  |  sas  ze 
.row  in  der  stat  und  kam  fdr  mich  in  gerichte  Hensli  Zechender, 
lAwis  Zecbenders  seligen  sun,  mit  Peter  Sporer,  burger  ze  Aröw, 
n*  wussenthafter  vogt ,  ze  einem  teil ,  und  die  |  erbem  swestren 
itrin  Tytscblin  und  ich  Ita  Cünin,  an  stat  und  in  namen  der 
«rastren  gemeinlich  und  ir  nachkomen,  die  da  wonhaft  sint  in  Claws 
foebdoris  seligen  hus,  mit  Johans  |  Bleycher  burger  ze  Ar5w  ir  wiissent- 
ifter  vogt,  ze  dem  andren  teile,  und  offhate  der  vorgenant  Hensli 
eehender  mit  fursprechen,  dz  er  den  obgenanten  swestren  gemeinlich 
nd  ir  nachkomen  recht  und  redlich  ze  k6ffen  geben  hette  in  eines 
i^  ewigen  k&ffes  wise  für  sich  und  sin  erben  sin  hinder  oberhus 
üd  hofstat,  so  dar  zö  gehöret,  gelegen  ze  Ar6w  in  der  stat,  zwischent 
em  küchof  und  her  Heinrichs  Hölderlis  hus,  da  Katrin  und  Nesa 
<m  Swertzstat  geswestren  ze  disen  ziten  inne  wonhaft  warent,  und 
uijwti  dz  selb  hus  von  der  hindren  virst  nider  untz  uf  den  kelr 
3id  ein  kamer  langet  von  der  hindren  virst  her  fär  in  das  vorder 
ns  drizechen  schAch  und  von  der  mur  an  dem  kylchhofe  har 
1  ob  81  w6iten  und  mit  der  st^en  in  den  kylchof ,  als  si  Claws 
[ocbdorf  selig  von  den  bürgern  von  Ar5w  gekoft  hat.  und  hette 
Mn  dz  ietzgenante  hus  und  hofstat  mit  allen  zügeh&rden  geben  für 
igen  und  hette  dar  umb  von  den  vorgenanten  swestren  gemeinlich 
\  kSfies  wise  fünf  und  fünfzig  guldin  enphangen  alles  guter  und 
BDbner  an  gold  und  vollen  swerer  an  gewicht  und  der  5ch  er  gantz- 
ek  gewert  und  bezalt  wer!  von  den  egenanten  swesteren  gemeinlich 
nd  in  sinen  guten  nutz^  und  fromen  bewendet  und  bekeret  hette, 
a  er  vor  mir  ingerichte  offenlich  veriach  etc.'  Und  har  umb  won 
B  alles  vor  mir  ingericht  beschehen  ist  und  mit  urteil  volfjüert  wart, 
han  ich  der  obgenant  Johans  TrAllerej  Schultheis  ze  Aröw  min 
sigel  von  des  gerichtes  wegen  und  5ch  von  der  obgenanten  beider 
jrlen  ernstlicher  bette  wegen  offenlich  gehenkt  an  disen  brief. 

Hie  bi  waren:  Ulrich  Sumer,  Peter  von  Holdren,  Claws,  Wal- 
sr  und  Johans  genant  Kupfersmid,  gebrAder,  Johans  von  Baden: 
Igor  z6  Ar6w  und  ander  erber  lüten  vil,  die  dis  alles  Sachen  und 
rtmi. 


168  [13« 

Dis  bescbacb  und  ufari  dirr  brief  geben  an  dem  neebsten  xinsUig 
nach  dem  zw&lfben  tag  der  heiligen  wienne<'hien  des  jares  do  mn 
zalte  von  Cristus  geburt  drdzehenhundert  jar  und  achtzig  jar  mi 
dar  nach  in  dem  nunden  jare. 

S.  h. 

*  Ha.  siner.  k  Ha.  mutz. 

*  Folgt  die  gewöhnliche  Fertigungaformel. 

176.  Heinrich  Kitzy  von'Aarau  verkauft  dem  Paulua  Hug  einen  Mä 

Kernen  Geldes  um  14  Gulden.    1389  Juli  8. 

Ich  Johans  Tnillerey  schultbeiz  ze  Arow  tun  kunt  und  vergicl 
offenlich  mit  disem  brief,  dz  ich  in  namen  und  an  stat  der  hochge* 
bomen  durlühten  Fürsten  miner  gnMigen  herschaft  der  herzogen  i 
Oesterrich  offenlich  ze  gerillt  sazz  ze  Arow  in  der  stat  an  offiie 
straz  I  ,  da  für  mich  in  offen  geriht  kament  die  erbem  Heii 
Kitzi,  barger  ze  Arow,  ze  einem  teil,  und  Paalus  Hug,  ze  dem  ander 
teil  und  offnot  und  veriach  do  der  egenant  Kitzj  mit  fursprechoi 
wie  er  mit  guter  williger  vorbetrachtung  durch  merren  schaden  i 
verkomen  verkoft  und  ze  kofen  gegeben  hett  für  sich  und  sin  erbe 
eins  rehten  ewigen  und  unwiderr&flichs  kofs  dem  vorgenanten  Panln 
Hug  und  allen  sinen  erl>en  einen  niüt^  ierliches  kernen  geltes  a 
sinem  hus  und  hofstat  mit  aller  zügehörd  ze  Arow  in  der  stat  ent 
zwüschen  Böblins  und  Peters  von  Rüda  hüser  gelegen,  für  frjg  lidi; 
und  unl)ekuml>eri,  usgenoinen  siben  Schilling  pfenning,  die  dem  gotz 
hus  dar  ab  ziiisent,  unib  fierzeheu  guUlin  gut  genera  und  voUswe 
an  gold  und  an  gewiht,  dero  er  gar  und  gentzlich  von  im  gewert  we 
und  in  sinen  guten  nutz  gezogen  het,  des  er  oflfenlich  in  geriht  be 
kande  sich  etc." 

Und  won  nö  diss  vor  mir  in  geriht  bescliechen  ist  und  ei 
brief  bar  umb  ze  geben  erteilt  wart,  so  han  ich  vorgenanter  schult 
heiz  min  insigel  offenlich  von  des  gerichtz  wegen  gehenkt  an  disc 
brief.  Hie  by  warent  gezügon  die  erbern  Peter  von  Holdem,  Har 
von  Baden,  Jenni  Arow:  burger  ze  Arow  und  ander  erl>er  lüt  gnüj 

Diss  beschach  und  ward  diser  brief  geben  an  dem  nehsten  doit 
stag  nach  sant  Uolrichs  tag,  do  man  zalt  von  gots  geburt  drüzehen 
hundert  jar  darnach  in  dem  alitzigoston  und  nunden  jare. 

S.  h. 

*  Folgt  die  gewöhnliche  Fortigiingstbrmol. 

177.  Heinrich  Z«ltn(»r  von  Aiirau  schenkt  der  Schwester  Cecilia  vo 

Diojssenhofen,  Priorin,  und  der  Samnung  in  Aurau  drei  Mi 
Kernen  Geldeö  zum  Dank,  das«  sie  seine  Tochter  Anna  in  d 
Samnung  aufgenommen  haben.     1381»  August  5. 

Allen  den  die  disen  brief  an  sehen!  uder  horent  lesen  tun  kun 
und  vergich  ich  Johans  Trüllerey  schultheiz  ze  |  Arow,  dz  ich  in  name 
und  an  statt  der  hochgebornen  durlühten  fürsten  miner  gnedigen  herscba 


m]  169 

der  herzogen  ze  |  Oesterrich  offenlich  ze  gericht  sazz*  des  iares  und  des 
ti^,  als  dirre  brief  geben  ist,  ze  Arow  in  der  stat  an  offner  straz 
und  kam  da  for  mich  der  wolbescheidenn  Heinrich  Zeltner  burger  ze 
Arow,  ze  einem  teil,  und  die  erber  geistlich  frow  swester  Ceciliia  von 
Diessenhofen,  priorin  des  conventz  und  sanmunges  ze  Arow,  gelegen 
in  Costentzer  bistum,  predier  ordens,  zu  ir  selbs  und  der  frowen 
gemeinlich  des  selben  conventz  banden,  mit  Hansen  Bleicher  burger 
le  Arow,  Schaffner  und  wissenhafter  vogt,  ze  dem  andern  teil,  und 
öffnet  der  vorgenant  Heinrich  Zeltner  mit  fürsprechen,  als  die  egenant 
sweeter  Cjecilia  von  Diessenhofen  priorin  und  die  frowen  gemeinlich 
des  obgenanten  conventes  Annen  siner  tohter  die  liebe  und  gnade 
getan  betten  und  ira*  luterlich  durch  got  eyn  pfründe  geben  in  dem 
o^^enanten  convent  ze  Arow  hotten.  Und  har  umb  so  wolte  er  in 
och  hin  wider  umb  die  liebe  und  gnade  tun  und  wolte  iimen  luter- 
lich durch  got  reht  und  redlichen  geben  drig  mütt  kernen  geltes 
iarlichen  ab  und  uff  den  nachbenempten  hüsern  ze  Arow  in  der  stat 
gelegen:  des  ersten  einen'  mütt  kernen  geltes  uff  Eberlin  Wasmers 
hos  enzwüschen  des  Sprils  und  Bankers  hüser  gelegen ;  so  denn  einen 
matt  ab  Clausen  Furers  hus,  enz wischen  liüt&chin  Im  hof  von  Sura  und 
der  schul  gelegen ;  item  einen  mütt  kernen  geltes  ab  sinem  des  vor- 
genanten  2^1tner  hus,  gelegen  einhalb  an  der  Tröllerey  und  anderhalb 
u  Hofienlins  hüser,  für  frjg  lidig  und  unbekOmbert,'  doch  also  und 
mit  der  bescheidenheit ,  dz  er  oder  sin  erben  die  vorgenanten  drig 
mntt  kernen  geltes  alle  und  samenthaft  oder  ie  einen  an  den  andern, 
weders  si  wellent  wol  widerlösen  und  koffen  möhten ,  ieclichen  mütt 
bnen  geltes  umb  zwelf  pfund  pfenning  genSmer  Zofinger  muntz, 
der  ie  ein  pfund  einen  guldin  tünt,  oder  aber  mit  zwelf  guldin  guter 
genemer  und  vollswerer  an  gold  und  an  gewiht,  weders  in  füclicher 
ist,  wenne  oder  welles  jares  oder  tages  er  oder  sin  erben  wolten,  vor 
sant  Johans  ze  sungihten  mit  dem  zinse,  so  des  jares  vallet,  und  nach 
ttnt  Johans  tag  ze  sungihten  an  den  zinse,  so  des  jares  vallet,  als  hie 
ä»  lande  sitt  und  gewonlichen  w^re  &n  gevörd  etc.' 

Und  won  nü  diss  vor  mir  ingeriht  beschechen  ist  und  ein  brief 
hr  nmb  ze  geben  erteilt  wart,  so  han  ich  vorgenanter  schultheiz 
min  insigel  von  des  gerihtes  wegen,  och  yon  beider  vorgenanter 
teilen  ernstlicher  bett  willen  offenlich  gehenkt  an  disen  brief.  Hie  bi 
'^aren:  Bertschtolt  Zürcher,  Marquart  Zehender,  Peterman  von  Holder, 
Hans  von  Baden  und  ander  erber  lüt  gnüg. 

Dias  beschach  und  wart  diser  brief  geben  an  dem  nehsten  doms- 
|>S  vor  sant  Laurencins  tag  nach  Cristus  geburt  drüzehenhundert 
)^  darnach  in  dem  achtzigosten  und  nünden  jare. 

S.  h. 

'  Ha.  ze  sazz.    *  Hs.  inne.    •  Hd.  einein.    *  Die  Worte:   »item  einpn 

mütt  .  .  .  unbekiimberot  <    sind    später  wieder  ausgestrichcu 

worden.    "  Folgt  die  Fertk^ungsformel. 
Dieae  und  die  vorige  Urkunde  sindTvom  gleichen  Schreiber  geschrieben. 


1 70  IM». 


179.  uffdem  bof  u  der  EkM  InZdriefa.  13»  Noreabcr 3 (Mitvc 
nach  aJler  heiligen  tsg), 

Freiherr  Rudolf  too  Arborg,  Hofrichior,  «od  das  Ho^^oridit 
7MnA^  artheileii  der  Stadt  Aarau  ein  Vidimi»  des  VMheilifanefBi 
K9nig  Wemel  rem  Jahre  1379  Oktober  16. 

Siegel  des  Holgerichtes  hängt,  etwaa  bescfaldigt. 
Abaehnit  im  Copialbiich  p.  51  iL 


178.*  1389  NoTember  29  (uff  s.  Andres  abentV 

Hans  Kopfersmid,  BQrger  von  Aarau,  Terkaalt  seinem  Bi 
Walther  Knpiemiiid  yoo  Aarao  zwei  Mfit  Kernen  Geldes  Ai 
Mftss,  ^ab  and  of  minem  hos  and  bofstat  mit  siner  iflgehArd, 
da  gelegen  ist  ze  Arow  af  dem  platz  zwoschent  den  ringmnren  n 
an  mines  brAders  Claws  Kupfersmidz  has",  am  24  Golden. 

Siegel  abgefallen. 

Staatsarchiv  Solothnm«  Schdnenwerd. 


179.  Rotweil  1390  Juni  7  (zinstag  nach  nnsers  herren  fironlidiami 

Graf  Rudolf  von  Sultz,  Hofricbter  des  Königs  Wenzel,  „a 
offenen    fiygen    strazze    uf  dem    bofe  ze  Rotwil^,   ertbeiit  der 
Aarau  ein  Vidimas  des  Freiheitsbriefes  von  Konig  Wenzel  vom  < 
1379  Oktober  16. 

Siegel  de^  Hofgerichtes  hängt,  etwas  beschädigt. 
Abschrift  im  Copialbuch  p.  57  ff. 


179.»   1390  Mai  20. 

Johans  Trullerey,  Schaltheis  von  Aarau,  urkundet,  dass  I 
Henlerin  dem  Hans  Suter  von  Biberstein  eine  Matte  „in  den  N 
matten  gelegen,  stosset  einbalb  uff  die  Sur  neben  an  Büdins  Vell 
matten    und    anderthalb   an  Rüdins   Suren   sei.  matten**,    ftir 
Pfenninge  Zotinger  M.  verkauft  habe. 

Zeugen :  Peterman  von  Holdem,  Heinrich  Smit  von  Halden 
Heinrich  Senftli,  Hans  Schultheiz,  Jenni  Kupfersmit,  WSlti  Kupfei 

Siegel  abgefallen. 

Staatsarchiv  Aarau,  Biberstein  nr.  27. 


H]  171 

180.  Wemher  Velsche,  Kaplan  zu  Lcnzburg,  schenkt  der  Schwester 
Cecilia  von  Diessenhofen,  Priorin,  und  dem  Convente  zu  Aarau 
eine  Schuposse  zu  Hunzenschwil ,  zum  Dank  dafür,  dass  die 
Saoinunf^  seiner  Schwester  Elsa  eine  Pfründe  verliehen  hat. 
1390  August  19. 

Allen  den  die  disen  brief  an  Bebent  oder  hSrent  lesen  kund  ich 
idolf  Tzulli,  weibel  ze  Aröw  und  vergich  oflfenlich  mit  disem  brief, 
ich  des  jares  und  tages  |  als  dirre  brief  geben  ist  in  namen  und 
stat  des  firomen  wisen  Johansen  TröIIerej  schulibeiz  ze  Ar6w  und 
IS  enpfelbentz  wegen  offenlich  ze  geriht  sazz  ze  Ar5w  in  der  stat  |  an 
her  striz,  da  kam  für  mich  der  erber  herr  berr  Wemher  Völsche 
pplan  uff  Lentzburg  mit  Uolrichen  Zeltner  burger  ze  Aröw  sinem 
BBhaften  vogt,  der  im  umb  diss  nach  |  geschriben  sach  mit  geriht 
id  urteil  ze  vogt  geben  und  erteilt  wart,  zu  einem  teil,  und  die 
i)er  geistlich  fr&we  swester  Cecilia  von  Diessenhofen,  priorin  des  con- 
ntes  und  des  samnunges  predier  ordens  ze  Ar6w  gelegen,  zu  ir 
bs  und  der  frowen  gemeinlich  des  selben  convents  banden,  mit 
uisen  Bleicher  burger  ze  Ar6w  irem  Schaffner  und  wisshaften  vogt, 
dem  andern  teil,  und  offnot  der  vorgenant  herre  Wemher  Volsch 
it  dem  egenanten  sinem  vogt  und  fiirsprechen ,  als  die  vorgenant 
iorin  und  die  frowen  gemeinlich  des  obgenanten  conventes  siner 
^ester  Elsen  Välschinen  luterlich  durch  got  die  liebe  und  gnade  ge- 
Q  betten,  daz  si  ira  ein  pfrflnde  geben  betten  in  dem  obgenanten 
mnung  ze  Aröw,  harumb  so  wolle  er'  in  och  hin  wider  die  gnade 
id  fruntschaft  tön  und  wolte  innen  och  luterlich  durch  got  reht 
id  redlichen  geben  ein  schApossen  für  eigen,  were  gelegen  ze  Huntz- 
wil  in  dem  twing,  buwet  Ueini  Schnider  von  Huntzliswil  und  sol 
Iten  den  vorgenanten  frowen  in  dem  samnung  hinnachin  ibrlichen 
id  ir  nacbkomen  nön  fiertel  roggen  vor  allermenclichs  ze  rechtem 
)se;  darnach  die  selb  schüposs  och  giltet  dru  fiertel  roggen  an 
"ziti  und  wolte  innen  und  ir  nachkomen  die  egenanten  schüpossen 
ben  für  eigen  mit  den  ietzgenanten  nun  fiertel  roggen,  mit  akker,  mit 
itten,  mit  holtz,  mit  veld,  mit  wun,  mit  weid  und  gemeinlich  mit 
m  rehten,  ehafton,  frigheiten,  gewonheiten  und  zügehörden  so  darzA 
horten  oder  in  dehein  wis  gehören  möhten,  und^  die  rfiwenclichen  ze 
heoüf  ze  besetzen  und  ze  entzetzen,  ze  lihen  und  ze  niessen  als  ir 
5en  gÄt  etc.*  und  won  nü  diss  alles  vor  mir  also  in  geriht  be- 
bechen ist  und  ein  brief  bar  umb  ze  geben  erteilt  wart,  so  han  ich 
»rgmanter  Zulli',  won"  ich  eigens  insigels  nit  enhan,  och  beid  vor- 
turnt teil  gebetten  den  obgenanten  schultheiz,  dz  er  sin  insigel  von 
6  gerichtes  wegen  henk  an  disen  brief,  dz  och  ich  vorgenanter  schvdt- 
nz  also  von  des  gerihtes  och  von  beider  teil  bett  wegen  getan  han. 
Hie  bi  warent:  üolrich  Sumer,  B6di  Schultheiz,  Hans  von  Baden, 
Jr  alt  Veithein,  Eberli  Sprüw  und  ander  erber  lüt  gnüg. 

Diss   beschach  und    wart    diser    brief  geben   an   dem    nbhsten 


1 72  [l»l 

fritag  vor   sant  Bariboloineus  tag  do   man   zalt   von   Cristos  gebort 
drüzehen  hundert  jar  darnach  in  dem  nüntzigosten  jare. 

Siegel  des  J.  Trüllerey  hängt. 

*  Hh.  ir.    ^  H».  in.    «  Folgt  die  Fertigungsformel.  '  Hb.  von. 

181.  Johannes  Sundli  von  Aaraii  verkauft  dem  Johannes  Bl&ger,  KaD> 
lan  in  Aarau,  4Vi  Viertel  Kernen  Zinses  um  13  ff  14  B. 
Aarau  1391  Februar  3. 

Ich  Johans  Tnilierey  schultheiz  ze  Ar&w  iftn  kunt  und  vergicfa 
offenlich  mit  disem  brief,  dz  ich  des  jares  und  des  tages,  als  |  ^m 
brief  geben  ist  in  nameo  und  an  stat  der  hochgebornen  durlnktn 
Fürsten  miner  gnedigcn  herschaft  der  herzogen  ze  Oesterrich  |  offenlich 
ze  geriht  sazz  ze  Ar6w  in  der  stat  an  offner  striz,  da  für  mich  in 
geriht  komen  die  erbern  Johans  Sundly  burger  ze  Arow,  ze  |  eiiMm 
teil,  und  her  Johans  Dleger,  caplan  ze  sant  Nicolaus  alt&r  des  goU- 
hus  ze  Ar6w,  ze  dem  andern  teil,  und  offnot  und  verlach  der  ieti- 
genant  Johans  Sundly  mit  fursprechen,  wie  er  mit  gftter  willigv 
vorbetrahtung  durch  sins  pesers  nutzes  willen  für  sich,  sin  erben 
und  alr  sin  nachkomen  verkoft  und  ze  kofen  gegeben  het  eins  ewigen 
unwiderrüfcliches  kofes  mit  aller  der  Sicherheit  da  mit  diser  kof 
vestenclicher  nach  reht  oder  gewonheit  bestan  mag,  fnnfthalb  fiertal 
kernen  geltes  iörlichen  uff  sant  Martis  tag ,  dem  vorgenanten  hern 
Johan-sen  lil^ger  und  sinen  erben  ze  gcl)ende  ab  und  uff  sinem  bos 
und  hofstat  mit  aller  zügehörden  ze  Arow  in  der  stat  entzwüschen 
Hansen  Kuppfersniits  und  Peter  Blüniensieins  hüser  gelegen  mit  reht€ffl 
geding,  dz  ab  dem  selben  hus  und  hofstat  nit  me  gienge  noch  in 
künftigen  ziten  gan  sölte,  dann  die  vorgenanten  fünfthalb  fiertel  kernen 
geltes  und  der  von  Küssnach  im  samnung  drig  guldin  lippdings  mit 
dem  gewonlichen  herschaft  zinse.  Und  were  der  kof  bechechen  umb  drü- 
zehen  pfund  und  vierzehen  Schilling  pfenning  gonemer  Zofinger  mänz, 
der  och  er  gar  und  gentzlich  von  dem  vorgenanten  hern  Johansen  Bieger 
gewert  wer  und  in*  sinen  wisshaften  nutz  gezogen  het  etc.**  Und  won 
nü  dLss  vor  mir  in  geriht  beschechen  ist  und  ein  brief  har  umb  ze 
gebende  erteilt  wart,  so  han  ich  vorgenanter  schultheiz  min  insigel 
yon  des  gerihtes  und  durch  beider  teil  ernstlicher  bett  willen  gehenkt 
offenlich  an  discn  brief. 

Hie  by  warent:  Heinrich  Schultheiz  genempt  Senftli,  Berch^olt 
Zürcher,  Uolrich  Sumer,  der  alt  Bleicher,  Jenni  Kuppfersmit,  RÄdoli 
Schultheiz,  Hans  Springensak  und  ander  erber  lüt  vil. 

Diss  beschach  und  wart  disor  brief  geben  an  dem  nächsten  fritag 
nach  unser  frowen  tag  ze  der  liehtmess,  do  man  zalt  von  Cristos 
gebürt  drüzehen  hundert  jar  dar  nach  in  dem  ein  und  nüntzigosten  jare 

8.  h. 

«  Hd.  sin,    ^  Folgt  die  Fertigungsformel. 


111  1 73 

182.  Walch  Kupferschmid  yon  Aarau  verkauft  dem  Johannes  Trüllerey, 
8chulthei88  von  Aarau,  zu  Händen  einer  Jahrzeit  einen  Mut 
Kernen  Geldes  um  12  Qulden.    1391  Oktober  13. 

Ich  Walch  Knpfersmid  barger  ze  Ar6w  tdn  knnt  und  vergicb 
fenlich  mit  disem  brief  allen  den  die  inn  |  an  sehent  oder  hörent 
»n,  das  ich  wolbedachtJich  gesundes  libes  und  sinnen  für  mich  und 
in  erbeo  dem  |  fromen  wisen  Johans  Trullerey  schultheissen  ze  Ar6w 
Hans  Zörchers  seligen  jartzitz  und  Annan  sinor  elichen  |  husfr6wen 
nden  recht  und  redlich  ze  k6ffen  geben  han  in  eines  rechten  ewigen 
»ffes  wise  einen  raüt  kernen  geltz  jerlichs  an  des  genanten  Hans 
irichers  seligen  jarzit  und  Annan  siner  husfr6wen  ze  sant  Martis 
g  26  geben  und  ze  weren,  ab  und  uf  disen  nachgeschriben  dry 
£berten  akkers:  ein  juchert  akkers,  gelegen  usrent  St&ffenmatten 
roachent  CAnis  Pfafien  akker  und  Heinrichs  Atterwilis  akker;  die 
kder  juchert  akkers  ist  gelegen  uf  dem  veld,  de  man  hinnen  gen 
ir  ushin  got,  r&ret  ein  halb  an  Berchtoldz  Zurchers  akker,  andern 
1  Rabers  akker;  die  drit  juchert  akkers  ist  gelegen  uf  Steffiänsberg 
»n  vordren,  rftret  einhalb  an  Hans  Bleichers  akker,  andern  an  Jürie 
(ker.  Und  han  6ch  dar  umb  in  k&ffes  wise  enphangen  von  dem 
ilbea  Johans  Trullerey  Schultheis  ze  Ar6w  umb  den  egenanten  müt 
arnen  geltz  zw6lf  guldin  guter  genemer  und  vollen  swer  an  der  ge* 
icht.  Won  öch  der  selb  müt  kernen  geltz  vormals  gieng  ab  des 
jenantea  Johans  Trullerey  garten,  den  er  köft  hat  von  den  r&ten 
)  Ar6w,  der  vormals  Hans  Zurchers  seligen  was,  gelegen  bi  dem 
ffen  Bentzentor,  und  h&ret  der  selb  mut  kernen  jerlichs  an  des 
HeDanteu  Hans  Zürichers  seligen  jarzit  und  Annan  siner  elichen  hus- 
liwen,  als  vorgeschriben  stat,  als  er  och  vormals  gieng  ab  dem 
dben  garten,  der  nu  des  vorgenanten  schultheissen  ist.  Ouch  ist  der 
&f  bescbehen  mit  der  bescheidenheit  und  mit  den  gedingen ,  wenne 
h  den  egenanten  mut  kernen  geltz  köffen  uf  andren  als  g&ten  gAtren 
%eQ  inrent  den  gerichten  ze  Arow,  da  inn  Schultheis  und  r&t 
Bment,  so  sont  mir  die  genanten  guter  gentzJich  lidig  sin.  Were 
)er,  das  ich  abgiengi  von  todes  wegen,  e  das  ich  den  vorgenanten 
itit  kernen  geltz  abloste,  so  sol  der  egenante  mut  kernen  geltz  uf 
91  obgenanten  minen  g&tren  ewklich  beliben  ane  ablosung  und  aller 
iner  erben  und  aller  menlichs  sumung,  irrung  und  Widerrede,  und 
4  man  öch  minen  erben  keiner  losung  gehorsam  sin,  won  das  min 
ben  oder  nachkomen  den  obgenanten  müt  kernen  jerlichs  gelts  ewk- 
:b  weren  und  geben  sont  an  sant  Martis  tag  ze  zins  an  Hans  Zurchers 
ligen  und  Annan  siner  husfrowen  jarzit  und  spend,  ane  alle  wider- 
d  und  furzug.  Und  loben  och  ich  für  mich  und  min  erben 
B  egenanten  köfs  recht  wer  ze  sinne  an  allen  den  stetten,  da  man 
erschaft  notürftig  were,  als  dik  das  ze  schulden  kemi  von  des  ^fe- 
inten* köfs  und  gütz  wegen  mit  der  bescheidenheit  und  mit  den 
dingen  als  vorgeschriben  stat  ane  alle  geverd.     Und   des   ze  einem 


1 74  [IM 

waren  staten  offenen  urkund  aller  vorgeschriben  dingen  so  vor  tob 
mir  geschriben  »tat,  so  han  ich  der  obgenant  Walther  Kapienmid 
bnrger  ze  Arow  min  insigel  för  mich  und  min  erben  offenlich  ge- 
henkt an  disen  brief. 

Der  geben  ist  ze  Arow  an  dem  nechsten  fritag  Tor  sant  OaDeo 
tag  des  jares  do  man  zalte  von  Cristus  gebdrte  drüzechenhondert  uod 
nuntzig  jar,  darnach  in  dem  ersten  jare. 

S.  b. 

*  »Ton  des  egenantenc  steht  zweimal 

183.  1391  Oktober  la  (mitwuchen  nach  itant  (lallen  tag). 

Berchtold  Zürcher  von  Aaraa  nrkundet  im  Namen  des  Scholt- 
heissen  Johans  Trullerey,  dnss  Hans  Arow  von  Aaraa  dem  Jobaos 
Trüllerey  „sinü  rechtung  und  anteil  des  gesess,  das  er  und  BütimaB 
Sprü  kofbend  von  Claws  V&lmm,  rürte  an  Rftdis  Schultheis  garten  usA 
an  Hans  Wipfen  garten  und  rArie  vornan  an  die  strass  gegen  Marir- 
wartz  Zechender  garten **,  um  7  Gulden  verkauft  habe. 

Zeugen:  Uolrich  Sumer,  Hans  Bleicher,  KAdi  Schultheis,  Feier 
von  Holdren,  Hans  Kupfersmid,  Hans  Springinsak  und  Henman  toi 
Habkense. 

Silier:  B.  Zürcher  und  H.  Ar6w. 

184.  1391  Oktober  27  (fritag  vor  Symonis  et  Jude). 

Berchtold  Zürcher  von  Aarau  urkundet  im  Namen    des  Scholt- 
heisseu  Johannes  Trüllerey,  dass  Kützinan  Sprü  von  Aarau   dem  Jo- 
hans Trüllerey  zu  Händen  der  JahrzeiUstiftung  des  Hans  Zürchers  sei 
und  seiner  Frau  Anna  zwei  Mut  Kernen  Geldes  ab  folgenden  Gütern 
um    18  ff  l^fennige  Zofinger  Münze    und    7   Gulden   verkauft   habe: 
„des  ersten  ab  und  uf  dem  gesess,  das  Glavvs  Vfjlmis  was,  das  er  und 
Hans   Arow    koftend    von    dem    selben    Claws  Volmin,   des   der  selb 
Rützman  Spru  das  halb  gesess  halber  ze  einem  erb  hat,  er   und  sin 
erben,  von    dem    selben  Haus  Arow,    unib   zwei    viertel    kernen  gelte 
und  umb  ein    vasnacht  hön,    die    selben    rechtung  5ch    der   egenant 
Johans  Trüllerey  k^ft  hat  von  dem  egenautcn  Hans  Ar5w  umb  siben 
guldin,  und  gelegen  were  an  Rudis  Schultheis  garten  und  Hans  WipfcD 
garten  und  vornan  an    die   strcosz    riirte   gegen  Markwart  5^heuders 
garten,  und  ab  und  uf  einem  garton,  den  er  koft  hat"  von  Hans  Üetker 
seligen,  binden''  an  dem  selben   geses  gelegen  und  6ch  rürte   hindnen 
an  Hans  Wipfen  garten,    da  aber  da-s  selb   gesess  alles   gentzlich  sin 
lidig  eigen  were,  won  das  <ler  herschaft  zins  dar  ab  gieugi,    und  ab 
und  uf  zwoin  jucherten  akkers  gelegen  an  dem  mitlisten  Steffans  berg, 
riVct  ein  halb  an  Hans  Bleichers  akkcr,  andren  an  Jürioz  akker,  aber 
ub  und  uf  einer  jucherten  akkers.  gelegen  uti'  dem  Hochgesti-ess  bi  der 


m  IMS]  175 

ieeheo  hua.  und  het  die  vorgenanten  zwen  müt  kernen  jerlichs  geltz 
od  das  Torgenant  yaanacbthün  geben  für  frj  lidig  eigen  unverkum- 
xi  und  unansprecbig  vor  aller  menlicb,  usgenommen  3  Schilling 
feoning  genger  Zoyinger  müntz,  die  vorab  ab  dem  selben  akker 
fdem  HochgestresB  giengen  an  das  gotzhos  ze  Arow.** 

Zeugen:  Dolricb  Sumer,  Hans  Bleicher,  RAdi  Schaltheis,  Peter 
OD  Holdren,  Hans  Knpfersmid,  Hans  Springinsak  und  Henman  von 
iabkense. 

Skgler:  B.  ZOrcher  und  R.  Sprü. 

•  »den  er  k6ft  hat«  sieht  zweimal«   ^  Ha.  hinder. 

186l    1302  Januar  15.  (mentag  nach  8.  Hylarien  tag). 

Berchtold  Zürcher  von  Aaran  nrkondet  an  Stelle  des  Johans  Trul- 
njr,  Schnltbeissen  von  Aaran,  dass  Herr  Nyclaos  Meyer  von  Aaran, 
M  den  siten  leizner",  mit  Beistand  von  Hans  Knpfersmid  von  Aarau 
Im  J.  Trnllerej,  zn  Händen  der  Jahrzeitstifbong  von  Hans  und  Anna 
Archer,  einen  Mflt  Kernen  Geldes  verkauft  habe,  „ab  des  egenanten 
obans  TrAllereys  garten,  den  er  koft  bette  von  den  raten  ze  Arow, 
er  Tormals  Hans  Zürichers  seligen  was,  gelegen  bi  dem  usren  Rentzen- 
Mr,  ab  und  uf  einem  akker,  sint  zwo  jucherten,  gelegen  uf  dem  Snr- 
dd,  stosset  obnan  an  min  des  genanten  Berchtoldz  Zärchers  akker, 
ndnan  an  Petermans  von  Holdren  akker,  doch  mit  der  bescheiden- 
rit,  das  vor  ab  dem  selben  akker  jerlichs  giengi  ein  viertel  kernen 
)  herschaft  zins**.    Der  Kauf  geschah  um  12  Gulden. 

Zengen:  Hans  Bleicher,  Petermann  von  Holdren,  RAdi  Schult- 
BB,  Hans  Wipf,  Hans  Velthein,  C&ni  Pfaff  und  Eberli  Spru:  burger 
>  Ariw. 

S^er:  B.  Zürcher. 

Die  nrs.  180 — 185  sind  vom  gleichen  Schreiber  geschrieben. 

185.^  Ulrich  Sumer  von  Aarau  verkauft  dem  Gotteshaus  in  Aarau 
4  Mfit  Kernen  Geldes  um  48  Gulden  1393  Mai  23. 

Allen  den  die  disen  brief  ansenhend  oder  h&rend  lesen  känd  ich 
ahans  Trnllerej  Schultheis  ze  Arow,  daz  ich  des  jares  |  und  tages 
i  diire  brief  geben  ist  offenlich  ze  gencht  sasz  ze  Arow  in  der  stat 
I  offiier  Strasse  und  kam  |  do  für  mich  in  gericht  der  frome  erber 
obich  Sumer  burger  ze  Arow  und  offnot  der  do  mit  fursprechen  |  , 
i  er  eins  rechten  steten  k6fies  ze  k6ffenn  geben  bette  dem  gotzhuse 
Arow  und  den  erberren  her  Gerhart  Kenler  firümesser  und  Berch- 
Id  SSoricher  burger  ze  Arow  einen  phlegern  zd  des  selben  gotzhuses 
öden  die  vier  mCit  kernen  geltz,  die  er  bette  und  im  giengen  jer- 
hen  uf  mitvasten  ab  Hans  VN'ernhers  von  Küngstoin  huse  und  hof- 
t,  gelegen  ze  Arow  in  der  stat  zwischent  Jennis  vor  dem  Surhart 


176  [IM 

und  schAlmeisters  von  Sinvelden  hnsem,  und  ab  des  selben  Ton  Kdog- 
stein  garteD,  gelegen  ze  Arow  vor  der  stat  bi  der  Borg,  da  das  tub- 
hus  inne  stend  were,  mit  ir  beider  rechten  und  zügebArden  für  lidig 
und  unverkümbert  und  in  aller  der  wiso  und  bescheidenheit  alz  er 
dz  egenaot  kernen  gelt  vor  mal  es  k&fl  bette  und  im  6ch  nach  onser 
stat  recht  gevertgot  wei*e  von  dem  wisen  erben  Heinrich  Tripseber 
gesessen  ze  Arow  und  aber  der  selbe  Heinrich  Tnpscher  da  vor  ge- 
koft  hette  und  im  5ch  nach  unser  stat  recht  gevertgot  were  von  dem 
^nanten  Hnns  Wernher  von  Küngstein  alz  der  brief  dar  über  ge- 
geben wer  wiste  und  seite;  und  were  der  hiegoschriben  k6ffe  beschecheo 
umb  viertzig  und  acht  guldin  gAter  und  genemer,  der  er  aller  her 
umb  in  sinen  nutz  von  dem  obgenanten  gotshuse  und  sinen  phlegem 
gewert  und  bezalt  w^ere.  Und  alzo  liesz  der  obgenante  Uolrich  Snmei 
vor  mir  an  recht  mit  sinem  fursprochen,  wie  er  sich  und  sin  erhen, 
des  obgenanten  kernen  geltz  gentzlichon  entzihen  und  dem  vorgenandeo 
gotzhuse  und  sinen  phlcgern  zu  sinen  banden  disen  hiegeschriben  k&lft 
ufrichten  und  vertgen  s61te,  daz  es  kraft  hette  und  sie  dar  an  habend 
weren  nu  und  hienach  i^n  geverd.  Des  fragt  ich  obgenanter  schaK- 
heis  umb  uf  den  eid,  do  ward  nach  miner  frag  erteilt  von  gemäner 
und  gesainnoter  urteil ,  dz  die  entzihung,  ufgebung  und  vertgnngge- 
schenhen  sfilt  mit  des  selben  egenanten  Uolnch  Sumers  band  in  ndn 
band  von  des  genchtz  wegen  und  denn  mit  miner  band  den  obge* 
nanten  gotzhus  phlegern  zu  des  gotzhus  banden  in  ir  beider  heode. 
Das  alles  gescluich  och  do  ze  stunde  vor  mir  in  goricht  alz  urteil  gab 
mit  aller  Ordnung  und  gewarsami  wort  und  werch  so  darzö  gebortti 
Sült,  also  dz  aber  do  nach  niiner  frag  uf  den  eid  erteilt  wart,  dz  es 
alles  beschehen  were  alz  recht  were  und  och  billich  kraft  und  be- 
stetung  haben  sult  und  m6cht  nu  und  hienach  an  all  geverd. 

Des  sint  gezuge:  Marqwart  Zenhender,  Hans  von  Haden,  Rddolf 
Schultheis,  Uolrich  Zeltner,  Hans  Kusy,  Hensli  Bleicher,  Kddi  Spru: 
burger  ze  Arow  und  ander  erber  lüten  gnüg. 

Und  des  allez  ze  warem  urkünd  so  hau  ich  obgenanter  Schult- 
heis alz  uch  urteil  und  recht  gab  geben  disen  brief  von  des*  gerichtes 
wegen  besigelt  mit  niinem  ingesigel  und  ze  mcrer  geziignüst  han  och 
ich  obgenanter  Uolrich  Sanier  min  ingesigel  offenlich  gehenkt  an  diaen 
brief,  der  geben  ist  nach  Cristz  geburt  drüzehnhundert  mintzig  und 
üch  drü  jare  uf  fritag  neclist  vor  dem  heiligen  plingst  tage. 

Sicijel  des  S.  Tnillerey  und  U.  Sunier  häu^j^en. 

«des  zweimal. 
»Staatsarchiv  Aarau.  ßiljcrotein  nr.  30. 


»)  177 

186.  Rudolf  Villigers,  Kirchherr  von  Suhr,  zeigt  dem  Bischof  Heinrich 
yon  ConstBJiz  an,  daß  Anna  Züricherin,  Priorin  der  Samnung 
in  Aarau,  ihm  die  Privilegien  der  Herzoge  von  Oestreich  vor- 
gelegt ,  worauf  er  der  Samnung  das  Recht  gottesdienstliche 
Handlungen  vornehmen  zu  laRsen,  bestätigt  hane.  Aarau  1S93 
Juli  28. 

Reverendo  in  Christo  patri  ac  domino  domino  Heinrico  dei  ac  apo- 
)Iice  aedis  gracia  episcopo  Elettensi  amministratori  perpetuo  ecclesie 
nstaDciencis  vel  eins  in  ecclesia  Constonciensi  vicario  Rädolfus  { Villici, 
cardos,  rector  parrochialis  ecclesie  in  Sur  pi-edicte  ecclesie  Constan- 
msas  dyocesis,  obedienciam  cum  reverencia  et  honore  debitis  et 
ndignis.  Moverit  vestra  venerabilis  paternitas  |  ,  quod  quondam 
osirissioias  princeps  Albertos  dux  Austrie,  Stirie,  Karinthie  etc., 
inc  illastrissimi  principis  Lüpoldi  ducis  Austrie,  Styrie,  Karinthie 
OS,  I  religiosis  in  Christo  dominabus  prioiisse  et  conventui  seu 
ngregacionis  in  oppido  Arow  de  gracia  speciali  indulsit  ac  con- 
ttt,  ut  ci^ypellam  in  oi^ido  Arow,  quod  in  parrachia  mea  sitaatum 
iitit,  per  ipsas  in  ipsamm  anea  in  predicto  oppido  situata  constmctam 
linare  sea  procurare,  consecrari  per  loci  ordinarium  possint  divina 
liibi  offieia  habende,  que  eciam  gracia  per  quondam  illustrissimum 
beipem  ducem  Ltipoldum  predicti  quondam  ducis  Alberti  filium 
ac  ducis  LOpoldi  moderni  genitorem  exstat  confirmaia  prout  in 
teris  desaper  confectis  et  sigillis  predictorum  quondam  principum 
[illatis  plenius  continetur,  quas  eciam  litteras  religiosa  domina 
ina  Zurcberin  priorissa  conventus  et  congr^acionis  predicto  coram 
)  producentes  mich!  humiliter  supplicarunt ,  ut  premissis  meum 
iim  consensum  dignarer  omnipotentis  intuitu  adhibere.  Ego  igitur 
Idolfus  rector  ecclesie  prefate  prefatus  consecracioni  predicte  cappelle 
dotacioni  probende  pro  sustentacione  congrua  sacerdotis  predictam 
l^nam  inoffidantis  facte  seu  faciende  propter  divini  cultus  augmen- 
nonem,  quem  meo  ac  *  *  «'  tempore  in  mea  |)arrochia  augeri 
sidero,  pro  nie  et  succcssoribus  meis  universis  consensum  meum 
ixi  plenarie  ac  integraliter  adhibendum  necnon  irrevocabiliter  adhibeo 
r  presentes,  cum  eciam  quondam  RAdigerus  Sculteti  de  Lentzburg 
BUS  inmediatos  in  predicta  ecclesia  predecessor  suum  adpremissa 
Ihibuerit  consensum,  prout  in  littens  patentibus  eiusdem  RAdigeri 
^k)  sigillatis  lucidius  continetur,  liac  tarnen  adiecta  condicione, 
lod  sacerdos  in  predicta  cappella  celebrans  vel  ipsani  cappellam  pro 
mpore  inofHcians  mediani  partem  tam  oblacionum  et  secretalium 
um  eciam  aliarum  obvencionum  quarumcumque  michi  et  meis 
iccessoribus  sacerdotibus  in  ecclesia  Sur  residenciam  facientibus  per- 
oalem  seu  eorum  in  ecclesia  Sur  vicariis  pro  tempore  existentibus 
Irere  teneantur  et  debeant  exsolvere  atque  presentare  dolo  et  fraude 
libuslibet  circumscriptis  penitus  et  semotis.  Quamobrem  ego  Rü- 
•Ifus  rector  in  Sur  prenarratus  unacum  priorissa  conventu  seu  con- 
Bgacione  prescriptis  vestre  reverende   patemitati  pretacte  humilime 

AaniMr  Urkunde  Dbuoh.  12 


I7ä  [IM 

duxi  supplicandom  etiani  predictorum  quondam  priDcipum  mdque 
predecessoris  predicti  et  meam  pias  intentiones  dignemisi  ob  diTini 
cultus  augiDentum  auctoritate  vestra  ordioaria  confirmare  ipos  con- 
sensum  yesimm  ordinarium  adhibendo,  sie  profecto,  quod  sine  noU 
vel  cum  nota  possint  in  eadein  cappella  divina  ofHcia  celebrari,  qood- 
que  eligere  possint  ydonenm  sacerdotem  religiosum  vel  seculanm, 
qui  ipsanini  audiat  confessiones  ipsisque  possit  ecclesiastiea  aaltim 
contritis  et  confessis  dummodo  nulliim  canonicum  obdstat  ministnn 
sacramenta  et  quod  nichilominus  valeant  loci  ordinario  pro  tempon 
existenti  aliquem  ydoneum  sacerdorem  ad  prebendam  eiusdem  cappeDe, 
si  que  dotata  fuerit  vel  si  quam  dotari  in  futurum  contingat,  tam- 
quam  vere  patroue  presentare  per  eundem  loci  ordinarium  institiieD- 
dum,  dummodo  id  de  consensu  illorum  quoruin  interest  aeu  intetarit 
fore  dinoscatur.  In  cuius  rei  testimonium  sigillum  meum  preaoititms 
est  appensum. 

Datum  et  actum  in  oppido  Arow  in  proxima  feria  secunda  poit 
festum  beati  Jacobi  apostoli  anno  domini  millesimo  trecentesimo  bou- 
gesimo  tercio. 

Siegel  des  Rudolf  Villigers  von  Hegglingen  hängt. 
•  Hb,  mgi. 

187.  Der  Vikar  des  BiHchofs  Heinrich  von  Constanz  bestätigt  dtt 
Frauen  der  Samnunff  in  Aarau  das  Recht,  gottesilienstliche 
Handlungen  in  ihrer  Kirche  vornehmen  zu  lassen.  Neuenbug 
1393  November  26. 

Vicarius  reverendi  in  Christo  [3atns  ac  domini  domini  Heinrici 
episcopi  Elettensis  adniinistratorisque  et  perpetui  gubernatoris  ecdesie 
Constaneiensis  in  spiritualibus  et  temporalibus  generalis  |  omniboa 
presencium  inspectoribus  subscriptorum  noticiam  cum  salute.  Codi 
prideni  recolende  inemorie  quondani  revorendus  [later  et  dominus  do- 
minus Nicolaus  I  predicte  Constaneiensis  ecdesie  episcopus  religiosis 
in  Christo  priorisse  et  conventui  domus  congregacionis  opldi  Arof 
Constaneiensis  diocesis  de  graeia  special i  concesserit  et  indulserit,  ut 
ordincm  et  regulam  beuti  Augustini  sibi  assumcre  et  in  eodem  altis- 
sinio  perpetuo  famulari  possent,  prout  eciam  ordinein  et  regulam 
iatiidietos  sibi  assunipserunt,  cuius  quideiii  concessionis  et  indulti  vur- 
tuto  priorissa  et  sue  convcntuales  in  earum  conveutu  augmentaotes 
Oratorium  sive  capellam  in  qua  deficiebat  de  bonis  sibi  a  deo  collatis 
iutervcniente  consensu  expresso  horum  quorum  interest ,  presertim 
rectoris  ecclesie  parroehialis  in  Sur,  infra  cuius  liiuites  domus  congre- 
gacionis predicta  dinoscitur  fore  situata,  erexerint  et  editicarint  pre- 
bendamque  sacerdotalem  pro  sustentatione  congrua  sacerdotis  eandem 
pro  tempore  inofficiantis  eertis  redditibus  pro  parte  ad  presens  do- 
tatam  et  auxiliaute  domino  in  antea  Christi  fidelium  suffragiis  uberius 


ISM]  179 

lotandam  ad  landein  Christi  Jhesn  divinique  cultus  ob  augmentum 
]e  consensa  eciam  rectoris  antedicti  et  sub  condicionibus  infra  no- 
iatis  fundarint,  prout  premissa  et  alia  in  certis  litteris  super  hoc 
»nfectia  et  nobis  ostensis  clarius  et  lucidius  vidimiis  contineri  no- 
bisqiie  homiliter  snpplicarint ,  quatenns  erectionem,  dotacionem  et 
fondacionem  buiusmodi  sub  forma  que  sequitur  auctoritate  ordinaria 
Mofirmare  dignaremur.  ünde  nos  quia  prehabita  solerti  inquisicione 
fidedigDOnun  testimonio  reperimus  omnia  et  singula  in  buiusmodi 
iotacionoin  litteri»  content»,  veritate  fore  fulscita  ipsamque  prebendam 
de  qua  premittitnr  pro  sustentacione  competeuti  sacerdotis  eandem 
jtro  tempore  inofficiantis  fore  dotatam  redditibus  sufficientibus  com- 
petenter  divinmnque  cultum,  quem  nostris  temporibus  adaugeri  siti- 
rnus  ardenter  ■  per  dotacionem  ,  ordinacionem  et  fundacionem  predictas 
impliari  speramns.  Idcirco  nos  vicarius  antedictus  erectionem,  ordi- 
nacionem, dotacionem  et  fundacionem  prescriptas,  sicut  iaste,  provide 
«t  canonice  facta  sunt ,  approbamus  j  ratifieamus  et  corroboramus, 
Totentes,  quod  dicta  prebenda  beneHcium  ecclesiasticum  sit  et  in 
posterum  pro  beneficio  ecclesiastico  habeatur  et  reputetur  absque  par- 
rochialis  ecclesie  supradicte  preiudicio.  Servata  tarnen  convencione 
facta  inter  rectorem  et  priorissam  et  conventum  predictos,  ut  vide- 
iicet  quilibet  sacerdos  ipsam  prebendam  pro  tempore  inofficians  mediam 
partem  oblacionum  secretalium  et  aliarum  obvencionum  qnarumcumque 
pre^cte  ecclesie  parrochialis  rectori  et  suis  in  eadera  successoribus  pro 
tempore  existentibus  fideliter  assignetur  et  ad  satisfactionem  earundem 
ipeis  obligetur,  quam  quidem  convencionem  antedictam  ordinaria  auc- 
toritate presentibus  contirmamus  et  approbamus,  quodque  sacerdos  seu 
prebendarius  predicte  prebende  eandem  pro  tempore  inofficians  tempore 
eoDgmo  alta  vel  submissa  voc«  divina  prout  sibi  placuerit  et  visum 
iberit  expedire  in  eadem  capella  celebrare  et  celebrari  facere,  dum 
tarnen  nullum  obsistat  canonicum,  possit  ofHcia  et  quod  cedente  vel 
decedente  prebendario  dicte  prebende  alius  sacerdos  ydoneus  tociens 
qnociens  ipsam  vacare  contigerit  pt*ebondam  nobis  aut  prefato  do- 
mino  nostro  administrat-ori  vel  suis  in  eadem  Constanciensi  ecclesia 
saocessoribus  pro  tempore  existentibus  per  pnorissam  et  conventum 
dicte  domus  ad  instituendum  et  investiendam  ipsum  de  eadem  legi- 
time presentetur  et  nichilominus  ut  priorissa  singularesque  ipsius  con- 
rentus  sorores  nunc  et  pro  tempore  existentes  eidem  prebendario  vel 
npdlano  sie  ut  premittitur  insütuto  confiteri  valeant  ipseque  earum 
xmfesBiones  audire,  penitentias  injungere,  absolucionisque  beneficium 
Mem  impartiri  et  ecclesiastica  prefatis  priorisse  et  conventus  soro- 
ibos  minisirare  valeat  sacramenta,  plenani  ac  plenariam  auctoritate 
iredicta  tenore  presencium  concedimus  facuitatem.  Eo  nequaquam 
»bfitante  qaod  recolende  memorie  dominus  Nicolaus  quondam  Con- 
tändensis  episcopus  predictis  priorisse  et  conventus  sororibus  con- 
eeeerit  et  indulserit,    ut  fratribus  predicatoribus  domus  Thuncensis 


T! 


IRO  [ilK 

sepefate  Constanciens  diocesis  confiteri  possent  et  tenerentur  dictiqoe 
predicatorum  fratres  premissas  priorissam  et  conveutus  sorores  in  spi- 
ritnallbus  regere  et  gubemare  valercnt  et  deberent  prout  in  ipau 
domini  Kicolay  episcopi  privilegio  plenius  contineiar.  Qaod  quidem 
Privilegium  ]ier  presencia  tolJere  vel  revocare  in  toto  vel  in  parte 
non  int^ndinms,  quin  ymmo  illud  et  alia  privilegia  seu  gracias  eisdon 
priorisse  et  conventui  concessa  vel  concessas  tarn  a  Constanciensibiu 
episcopis  quam  ab  illustrissimis  principibus  Austrie  ducibus  preso- 
tibus  ampliamus,  augmentanms,  ratificamus,  approbamus  et  aactori- 
tate  nostra  ordinnria  profata  in  dei  nomine  confirmamus  per  presentei. 
In  quorum  omnium  et  singulorum  evidens  testimoniam  atqae  robnr 
firmum  nostri  vicariatus  sigillum  presenfibns  duximus  appeudendom. 
Datum  in  Novocadii*o  anno  domini  millesimo  tricentesimo  nosi- 

gesimo  tercio  G  kalendas  deeembris  indictione  prima. 

Siegel  des  bischöfliclioii  Vicars  hängt. 

Abschrift  im  Copialbiich  p.  159  if.  (sehr  ungenau);  Ueberseizung  <bp 
selbst  p.  4G8<^/4  ft*. 

1h8.    Uei*zo^  Leouold   von  Oestreich   bekennt  der  Stadt  Aaraa  WßD 
Gulaeu  sctmldig  zu  sein.    Wint«rthur  13d5  Januar  11. 

Wir  Lupolt  von  goies  genadeu  hertzog  zu  Oesterricb,  zu  Sfcyr, 
zu  Kemden  und  zu  Krain,  gravo  ze  |  Tyrol  etc.  tnn  kunt,  als  annr 
getruwon  dem  schultliaizzon,  dem  rate  und  den  burgern  geraainlich 
,  unser  etat  zu  Arow  von  uns  verplicndet  sind  die  gelait  und  nuii 
unser  stetten  zu  landen ,  zu  Walt/  hüt  und  zu  ^lellingCD  und  ouch 
die  gelait  und  nutz  unser  stctten  zu  Hrugg,  zu  Arow  und  zu  Zo- 
vingen  umb  sechs  und  zwaintzig  hundert  guldin,  die  si  unserm 
lielwn  hcrren  und  vatter  seligen  hertzog  Lupolten  uspracht  haben, 
von  Petor  Agstcin  achtzehen  hundert  guldin,  von  Chünraten  Sihof- 
hein,  bui*gi'r  ze  Ha.sel,  acht  hundert  guldin,  als  das  desselben  unser» 
herren  und  vatter  sc^ligen  phantbrief,  den  er  im  darüber  geben  hat 
aigenlichen  wol  wiset.  Also  haben  wir  für  die  hochgebonien  fursten 
unsern  lieben  herren  und  vettern  hertzog  Albrechten  unser  brüder 
unsselb  und  unser  erben  denselben  von  Arow  durch  irer  flizziger  belt 
willen  gegunnet  und  gunnen  ouch  wissentlich  mit  disem  brief,  dai 
si  dieselben  sechs  und  zwaint/ig  hundert  j^uldin  von  unserm  getruwen 
lieben  Hansen  Orynmie  vcm  Grünnberg  oder  andei-swo  wo  in  dö 
füget,  ufpringen  und  eutneinen  mugen  an  irrung  und  das  si  mit  dem 
selben  gelt  von  dem  obgenanten  Pot^r  Agstein  und  Chunraten  Schof- 
hein  ablosen  und  ouch  uns  die  zins  geringert  werden  als  vor,  von 
zwollf  guldin  ainer  geben  ist,  also  sol  nu  von  funfftzehen  guldin  vi 
zins  ainer  ^eben  werden  und  das  ouch  desselben  unsers  herren  und 
vatter  seligen  pfantbrief  dennoch  belib  by  sinen  kreft-en  umb  dax 
ander  ungeverlichen,  mit  urkund  dity.  briefs. 


m]  181 

Geben  zu  Winterthur  an  möntag  vor  sant  Hylatien  tag  nach 
)Mb  geburt  dnvtzehen  hundert  jar,  dar  nach  in  dem  funff  und 
irntogisten  jare. 

S.  h. 

Abschrift  im  Copialbuch  p.  175. 

188.*  Scholdbrief  des  Herzogs  Lcoi)old  von  Oest reich  zu  Gunsten  der 
Stadt  Aiurau.    Winterthur  1395  Januar  11. 

Wir  Lupolt  von  gotes  gnaden  hertzog  zu  Oestnch,  z&  Styr,  zu 
[ernden  und  zu  Krain,  grave  zu  Tyrol  etc.  tun  kunt,  als  unser  ge- 
rowoi  der  Schultheis,  der  rate  und  die  burger  gemeinlich  zu  Ar6w 
on  nnserm  lieben  getmwcn  Hansen  dem  Grymmcn  von  Grännen- 
eig  off  ze  bringen  and  entnemen  manent  etwievil  gelts  von  wegen 
er  sechs  und  zwaintzig  hundert  guldin,  die  wir  in  schuldig  syen 
Ad  darumb  in  die  gelait  und  nut-z  zu  Baden,  zu  Waltzhüt  und  zu 
lelliogen  und  ouch  die  gelait  und  nutz  zu  Prugg,  zu  Arow  und  zu 
byingen  versetzt  sind  fCkr  die  sechs  und  zwentzig  hundert  guldin, 
ie  ä  unserm  lieben  herren  und  vatter  hertzog  Lupolten  seligen  uf- 
fachten  von  Peter  Achstein  und  Cünraten  Schofifhein,  burger  ze 
it«!,  nach  ir  pfantbrieff  lut  und  sag,  so  sy  darumb  von  dem  selben 
naenn  lieben  herren  und  vatter  hertzog  Lupolten  seligen  haben,  daz 
nr  ftr  die  hochgebornen  Fürsten  unsem  lieben  vettern,  hertzog  Al- 
reehten  unser  lieb  br&der,  uns  selb  und  unser  erben  darzü  unser 
IQiut  und  willen  geben,  sunder  das  si  damitte  ablösen  und  das 
ttnach  selben  pfantbrieff  beliben  bi  iren  krefften  und  ouch  uns  an 
iBser  losung  onschedlich  an  geverd,  mit  urkund  ditz  briefs. 

Geben  zu  Winterthur  an  mentag  vor  sant  Hylarientag  nach 
Ufts  gebürt  druzehen  hundert  jar  darnach  in  dem  funff  und  nün- 
Dgosten  jare. 

Copie  im  Bathsmanual  1395^1426.  nr.  23  p.  25. 

189.  Sprnchbrief  des  Rathes  von  Aaran  wegen  streitiger  drei  MOt 
Kernen,  zwischen  der  Samnung  in  Aarau,  Mechthilt  von  Baden 
und  Ulrich  Zeltner  von  Aarau.    1395  Mai  26. 

Wir  der  Schultheis  und  der  rat  der  stat  Ar&w  veriehen  und 
b  kuit  menglichen  mit  disem  brief,  daz  uf  den  |  tag,  alz  diser 
rief  geben  ist  tdr  uns  komen,  alz  uf  ein  offenen  tag  die  erbern 
Owen  die  priorin  und  |  des  convents  ein  teil  an  gemeins  convents 
at  des  samnnngs  ze  Ariw  in  der  Halden  an  der  Aren  |  gelegen, 
id  sanderbar  frow  Mechthilt  von  Baden  des  selben  conventz,  ze 
Dem  teil,  und  Uolrich  Zeltner  burger  ze  Arow  ze  dem  andern  teile, 
o  der  Mea  und  miszhellung  wegen,  so  sie  mit  einander  hatten  von  der 
yer  mAt  kernen  wegen,  gint  ab  Jennis  Grenchers  hus  ze  Arow  in 
r  Halden  gelegen  und  vormales  Kaginen  was.  Und  komen  da  vor 
18  die  egenanten  beid  teile  willenklicb  und  einhellenklich  der  selben 


182  UM 

bt&s8  und  missbellung  für  sie  und  ir  erben  und  nachkommen  nf  um 
und  lopten  vesieklich  ze  halten,  da  bi  ze  beliben  und  da  wider  nieiuer 
ze  komen,  wie  wir  in  den  stössen  uns  erkantin  und  us  sprechin,  ih 
uns  fruntlich  und  nach  niinn  und  recht  d&chti  besser  getin  denn 
vermitten.  Da  haben  6ch  wir  nach  beider  teil  fQrlegang  uns  alic 
erkennet  und  6ch  zem  teil  mit  ir  wissi*n  sie  über  ein  bricht  und 
u^jgesprochen  und  sprechen  mit  disf^m  brief,  dz  der  obgenant  Colrick 
Zeltner  und  sin  erben  iotzo  äugendes  haben  und  niessen  sont  fdn 
sich  iemer  mor  zwein  müt  kernen  geltz  und  die  obgenanten  frowei 
und  ir  nachkoinen  des  vorgenanten  samnungs  und  conventz  nach  dei 
vorgenanten  frow  Mechthilten  von  Baden  tode  ein  müt  kernen  gelt 
och  iemer  mer  haben  und  niassen  sont  gelichlichen,  de  weder  täl  ?oi 
noch  nach  der  vorgeschribencn  dryer  müt  kernen  geltz  ab  dem  egenant« 
Grenchers  hus  und  aber  die  obgenante  frow  Mechthilt  von  Bad« 
den  selben  ein  mät  kernen  geltz  ze  end  ir  wile  haben  und  niesm 
sol.  Darzü  der  egenante  Uolrich  Zeltner  und  sin  erben  ob  er  en* 
were  der  ietzgenanten  Mechthilten  von  Baden  siner  basen  geben  soni 
bisz  ze  end  ir  wile  und  niemand*  furor  zwein  müt  kernen  ierlich  u 
sant  Martinstag  und  ir  die  weren  und  si  dar  Hmb  versorgen,  ab 
der  brief  wist,  der  ir  dar  umb  geben  ist,  alles  in  menglichs  inning 
und  wider  rede  und  in  alle  geverde.  Und  des  alles  ze  warem  s\i\M 
urkünd,  so  haben  wir  von  des  vorgeschriben  satzz  wegen  und  hh 
durch  beider  teil  Iwtte  willen  unsers  rätes  ingesigel  offenlich  gehencht 
an  disen  brief. 

Der  gel>en  ist  nach  Ciistz  gebürt  druzehen  hundert  nüntzig  uod 
fünf  jare  uf  mitwochen  nechst  vor  dem  heiligen  ptingstage. 

Das  kleine  Stadtsiegel  hängt. 

'  Vielleicht  verschriebeii  für  nieueiid. 

UH).   Ulrich  lileioher,  der  Aeltere,  von  Aarau,  verspricht  uur  in  Aanw 
Rocht  uehiiien  und  fordern  zu  wollen.     13ft5  Juli  5. 

Ich  Uolrich  Bleicher  von  Aarau  der  elter  vergich  offenlich  und 
tun  kunt  nienglichcni  mit  discm  brief,  duz  ich  mit  den  erbern  wiset 
dem  schultheissen  und  rat  der  stat  ze  Arow  willeklich  unbetwangei 
und  mit  gutem  rat  und  wol bedach tem  müt  recht  und  redlichen  obe 
ein  komen  bin,  dz  |  ich  noch  ieman  andei-s  von  minen  wegen  fü 
sich  iemer  ewenklich  hin  weder  die  vorgenanten  gemeinen  stat  Avoyi 
noch  iemiin  frowen  oder  |  man,  einen  oder  mer,  er  si  Schultheis,  rki 
burger  oder  scMdner,  wer  da  wonhaft  oder  gesessen  ist  oder  zu  ine 
gehöret,  sunder  noch  sament  mit  deheinen  ussren  oder  fremden  g( 
richten,  geistlichen  noch  weltlichen,  niemer  ustriben,  laden,  angriffe 
oder  deheins  wegs  bekumbern  sol,  weder  lützel  noch  vil,  wond  wi 
ich  zu  inen  zc  sprechen  und  ze  vordren  hän  oder  gewinn  nu  od< 
hienach,  wa  ich  wonhaft  oder  gesessen  bin,  das  sol  ich  oder  wi 
von    minen    wegen    tun    wil    vordren   und   dar  umb    recht   nemei 


IM]  183 

lAchen  und  halten,  vor  dem  schultheissen  und  rät  oder  vor  dem 
oflenn  gericht  der  stat  ze  Arow  und  sol  5ch  ich  noch  ieman  anders 
fon  mineii  wegen  die  vorgenanten  von  Arow  sunder  noch  sament 
TOD  deheiner  sach  noch  ansprach  wegen  mit  deheinen  andren  Sachen 
oder  aogriSungen  denn  alz  Vorbescheiden  ist  niemer  besweren,  scha- 
digen noch  bekümbem.  Ich  sol  6ch  allen  den  von  Arow  sunder 
oder  sament,  die  des  rechien  6ch  bed6rfend  und  begerend  von  mir, 
das  halten  und  rechtes  gehorsam  sin  ze  Arow  der  stat.  ümb  dis 
dies  war  und  stete  ze  halten,  hin  ich  einen  rechten  gelerten  eid 
gesworen  ze  den  heDigen  mit  ufgehepten  banden  und  mit  gelerten 
«orten,  alles  In  alle  geverde.  und  des  alles  ze  warem  offenen  ur- 
klod  bin  ich  min  ingesigel  offenlich  gehencht  an  disen  brief.  und 
»  merer  gewarsami  hän  ich  erbetten  minen  lieben  vatter  Johansen 
BWeher,  dz  er  sin  ingesigel  für  mich  gehencht  hatt  offenlich  an 
dimi  brief. 

Der  geben  ist  nach  Cristz  gebürt  druzehen  hundert  nüntzig  und 
fimf  jare  uf  mentag  vor  sant  sant  Kylianus  tage. 

8.  h. 

19L  Sprach  des  Rathes  von  Basel  in  dem  Rechtsstreite  zwischen  der 
Stadt  Aarau  und  den  Erben  des  Ulrichs  Rot  sei.  von  Aaraa. 
1395  Oktober  26. 

Wir  Johans  Puliant  von  Eptingen,  ritter,  burgermeister  und  der 
it»  dar  statt  Basel  t&nd  kunt  menglichem  mit  disem  briefe,  das  fAr 
^  karoent  da  wir  ze  rate  saszent  uff  disen  nachgeschribenen  tag, 
sb  dirre  brief  geben  ist,  der  erber  und  wise  |  man  Johans  Trullerey, 
^nttheiB  der  statt  Arowe,  Coslentzer  bistümes,  in  namen  und  an 
^tt  sin  selbs,  des  rates,  der  bürgere  und  der  gemeynde  gemeinlich 
der  statt  Arowe  vorgenant,  fAr  die  er  ouch  tröste  und  versprach  dise 
nachgeschribenen  Sachen  stete  und  |  veste  ze  habende,  ze  eimteil, 
uad  der  bescheiden  Albrecht  Spirer  von  Ettenhein,  ein  procurator, 
oder  Verweser  der  bisch&flichen  gerichten  ze  Costentz  und  ze  Basel, 
in  ounen  und  an  statt  Jegklin  Bogers  von  Sunthofen  und  Katherinen 
Otleman  Oltingera  eliche  |  wirtin,  siner  swester  Agnesen  seligen,  die 
wa  nampt  ESngeltrut,  Dietrichs  seligen  von  Lingolfshein  wilent  elichen 
wirtin  Straszbni^ger  bistümes  kinden  und.  erben,  von  den  er  ouch 
vollen  gewalt  vor  uns  zougt  zA  diser  nachgeschribener  sachen,  für  die 
V  ouch  vertroet  und  versprach  dise  nachgeschribenen  sachen  ze  hal- 
tende und  ouch  by  sinem  eyde  den  er  darumb  vor  uns  tett  liplichen 
tfl  den  heiligen  mit  ufgehebter  hand  und  gelerten  worten,  seyt  das 
ier  selbe  sin  gewalt  nyt  wider  ruft  were  von  den  egenanten  ge- 
Awuflterden  und  dz  ouch  dehein  ander  erben  sient  der  egenanten 
kgoesen  seligen  zA  disen  ziten,  denne  die  egenanten  geschwusterde^ 
nmd  a  ander  elicher  kinden  nit  gelassen  habent,  daf&r  er  ouch  ge- 


184  [IW 

trost  und  versprochen    liat  by  dem  egenaiiten  sinem    eyde ,  zit  dem 
andei-en  teil.     Und  venahent  vor    uns   offenlicben    gesunt  von   goties 
gnaden  libes  und  der  sinnen  unbetwungen  und  ane  alle  hinderlrame- 
nisse  als  ei  sprachen!  denne  frilich  und  willeklichen  and  mit  rechtem 
wissen  unib  alle  saclien  und  /üsprücho,  so  die  egenante  Agnes  selige, 
dar  nach  die  vorgenatiten  ire  kinde  als  nechst  erben  der  selben  und 
der  Yorgedacht  Ettenhein  von  iren  und  sin  selbs  wegen  an  den  schiiK> 
heissen,  rate  und  gemeynde  genieinlichen  der  vorgenanten  statt  Arows 
oder  dehein  ^jersonen  dasei bs  in  suiiders  untz  uff  dis  zit  gehebt  haod, 
haben    ui5cbten  und   niogenf    von  Uolrich  Roten   von  Arowe  aetign 
wegen  wilent  burger  ze  Arowe  und  des  wybes  seligen  der  vorgenantfln 
Agneseu  seligen  swester  und  der  evXten  ufei*standen  und  kernen  ant, 
es  sie  unib  houbtsiicheii,  schulden,  gcrichte,  geistliches  und  weltlicbeg, 
dahar  verloffeu.    Item  von  kosten,  arbeit,  briefen  und  schaden  wegeo, 
wie  sich  die  dahar  ouch  verlofTen  band  und   gehebt    sint    wider  die 
egenanten  von  Arowe  und  ouch  umb  alle  ander  züspruche  und  flachen, 
wie  die  komen  und  gewesen  sint.    Item  und  umb  alle  züspruche  tuui 
schaden,    so   die    vorgenanten    Schultheis,    rete   und   die    gemeinde  n 
Arowe  w^idcr  die  vurgodachteii  pai*tyeu  Agnesen  seligen,  Jegklin  nnd 
Katherinen  geswüsterd(^  und  ouch  wider  Ettenhein  geliebt  band,  haben 
m5chten   und    mögen ,    als  si  meynent  vor  der  recht  geschediget  ein 
und  ze  grossem  kosten  und  schaden  bracht  und  in  ander  wege,  wie 
der  komen  ist   und  verloflen  und  aller  vergangenen  invallenden  Sachen 
tVuntlichen  und  mit   »lütem  rate  durch  nutz,  willen  In^dcrteilen  grossen 
kosten,  schaden,  ^cbrosten  und  vicntscliatl  ze  versehende,   wand  einbel- 
keit  früiitscluift  und  liebe  bringet,  und  widersetz  unfrüntschaft,  schaden 
und  vientschaft  spiset,  über  komen  sient  einhclklichen  umb*  die  Sachen 
alle  und  yeglicher   in  aller  we<(c,   wise  und  forme,  so  das  von  recht 
oder  von  gewonheit  bestun  mag  und  kreftig  ist,  der  cgenant  Schult- 
heis in  namen  als  vorb<»griflfen  ist  und  der  vorgedacht  Ettenhein  für 
die  als  vor  stat,  sich  selben  und  alle  ir  erben  und  nachkomen,  gesetit 
band  und  komen  sint,  vor  uns  kamcnt  und  satztent  uff  den  erberen, 
bescheiden  Hartman  von  Ereiifels  unsern  burger  ze  Basel  als  uff  einen 
gemeinen  man,    den  wir    inen   von  ir  bette  wegen  darzü  gabent  und 
geben    band  und    der   sich    ou<h  von    unser    l>ette   wegen  der  Sachen 
annam,  umb  das  die  Sachen  ze  ende  und  usztrag  in  gutem  k^e  und 
l)edeteil  kosten,  arl>eit  und  schaden  überhebt  wurdent.     Und   gabent 
ouch    die    vorgenanten    teyle    in    namen    als    vor    begriffen    ist    vor 
uns  dem  egenanten  Hartman  mit  Worten  und  werken  die   darzA  ge- 
hortent  vollen  gewalt  und  macht  ir  Sachen  beder  teilen  verlüffen,  lü- 
sprüche,  rede,  wider  rede,  briefe  und  kuntschaft  in  zenemmende  uff 
viertage  oder  werkt^o  ze  verhörende  und  darumb  us/esprecbende  nach 
recht  oder  minne  als  verre    in   sin  verstauten isso  und    bescheidenheit 
darinnc  wisel,  und  was  ouch  von  dem  selben  Hartman  umb  die  selben 
Sachen  samment  oder  in  sunders  nach  recht   oder  mynne  gesprochen 


q  185 

t,  da  by  sol  es  deime  bestan,  beliben  iind  von  beden  teilen  im« 
brochenlichen  gebalten  werden  ane  wider  rede  nnd  geverde.  Oucb 
)bte&t  die  vorgenanten  Jobans  scbultheis  in  namen  als  vor  statt 
gftten  truwen  und  der  vorgedacht  Ettenhein  by  sinem  eyde,  den 
darximb  vor  ans  tett  in  sunders  liplicben  zd  den  heiligen  mit  uf- 
ebter  band  nnd  gelerten  woi*ten  in  namen  der  egenanten  Jegklin 
gers  und  Katherin,  der^  swester,  Dietrichs  Oltiogers  husfrowen,  als 
den  und  erben  der  egenanten  Agnesen  von  Lingolfsbein  seligen, 
m  anlasz  nnd  überkomnunge  und  des  egenanten  Hartmans  uszspruch, 
geschehe  nach    recht   oder   mynne  und   alles  das  an  disem  briefe 

und  nach  begriffen  ist  und  euch  hinnanthin  von  niemandes  w^en 
ler  die  selben  von  Arowe  von  deheiner  sache  w^en  in  gericht  noch 
wendig  mit  worten  oder  werken  ze  tünde  ane  geverde,  stete  und 
ie  ze  bände  ewiklichen  und  da  wider  niemer  ze  t&nde  noch  ze 
nende,  heimlich  noch  offenlich,  in  gerichte  noch  uszwendig,  mit 
rten  oder  werken,  in  dehein  wise,  durch  sich  selbe  noch  ander, 
:h  Dyemant  gehellen  noch  geraten  da  wider  zetünde.  Ouoh  ver- 
id  sich  der  egenant  Ettenhein  und  versprach  vor   uns   und  satzte 

ach  ze  rechter  pene,  &b  das  were,  das  er  oder  yemand  von  sinen 
gen  in  dehein  wise  oder  wege  kerne  oder  tete  wider  dehein  ding 
r  nnd  nachgescliriben,  das  er  denne  s611e  sin  und  heissen  ein  ver- 
ter  man  und  sin  lip  und  gut  denen  von  Arowe  vervallen  sin  ze 
;hter  pene  und  die  und  der  helffer  ouch  in  und  sin  gut,  wo  und 

weihen  stetten  si  die  haben  mögent  oder  vindent,  es  si  in  stetten, 
'  Wasser  oder  uff  dem  lande ,  angriffen,  von  ime  als  von  eim  ver- 
teil manne  richten  sin  gut,  vertriben  und  damitte  ze  tdnde  und  ze 
aeode  nach  irem  willen,  alle  friheit,  recht  und  gewonheit  hie  wider 
iftnde  uszgenommen  und  hingeleit,  der  er  sich  gentzlichen  vor  uns 
bogen  hat  und  entzecht.  Der  selbe  Albrecht  ouch  z&  allen  vor 
d  nachgeschribenen  dingen  die  vorgenant  Jegklin  und  Katherinen 
twnsterde  der  erben  und  nachkomen  sich  und  sin  erben  band  vest- 
ich  ze  haltende,  von  den  er  ouch  desselben  vollen  gewalt  vor  uns 
Igte  nnd  ensol  die  vorgenanten  teyle  ouch  insunders  die  vorge- 
irihenen  geswüsterde    ir    erben     und     nachkomen    und    Ettenheim 

erben  und  nachkomen  in  disen  Sachen  allen  und  y^licher  nützit 
innen  noch  fristen,  dehein  friheit,  recht  noch  gericht,  geist- 
18  noch  weltliches,  geschribens  noch  ungeschribens ,  stettrecht, 
trecht,  &yrecht  noch  dehein  gewonheit  noch  gesetzt  der  stetten 
or  des  landes  dehein  sache  helffe  schirmung  noch  uszug  rechter 
nr  geteten  mit  den  die  vorgenanten  von  Arowe  ir  nachkomen 
klin  und  Katherin  vorgeschriben  ir  erben  oder  nachkomen,  AI- 
cht  Ettenhein  oder  sin  erben  zä  deheiner  zit  gereden  oder  get&n 
iden  oder  möchtent  wider  dehein  ding  vorgeschriben  in  dehein  wise 
r  wege  mit  rechte  oder  getat,  des  sich  die  vorgenanten   bedeteile 

sich  und  die  als  vor  stat  gentzlichen  eatzigen  band  und  enlzi^ent 


186  [IM 

eich  (les  vor  uns  mit  dirre  gescbrift.  Der  selbe  Ettenbein  hat  oach 
vor  uns  by  dem  egenanten  sitiem  eide  und  pene  gelobt  und  verbeisaeii, 
were  das  er  yemer  debein  sache  oder  anspräche  gewunne  an  die  T0^ 
genanten  von  Arowe  sament  oder  in  sunders  oder  dehein  persones 
daselbs,  das  er  denne  das  recht  niergant  s&chen  noch  nemen  sol, 
denne  vor  dem  gerichte  ze  Arowe,  das  ouch  ime  ane  veni^Mii 
geschehen  sol  und  was  da  umb  sin  Sachen  erkent  wirt,  da  by  8ol 
es  ouch  beliben  und  bestan  und  nit  da  wider  zet&nde,  es  were  deone^ 
das  er  daselbs  rechtlosz  gelassen  würde  oder  ein  Schultheis  ime  xur- 
loub  gebe,  so  m&chte  er  wol  recht  anderswa  sftchen  ane  geverde. 
Ouch  sol  der  vorgedacht  Ettenhein  by  dem  egenanten  sinem  eydi 
hinnanthin  die  briefe,  so  ze  Steyne  vor  gericht  von  sinen  wegen  g^ 
sint  gegen  den  egenanten  von  Arowe,  getruwlich  halten  und  da  wider 
nit  tun  in  deheinen  wege  by  dem  egenanten  sinem  eyde  und  pene  ud 
sollent  ouch  die  egenanten  briefe  hinnanthin  in  gantzer  kraft  belibtt 
nach  uszwisunge  derselben  briefen  ane  geverde.  Item  und  stat  der 
gewaltzbriof  Ettenheims  von  worte  ze  worte  in  latin  alsust: 

In  dei  nomine  amen.  Nos  ofÜcialis  curie  Basiliensis  notum  fBOr 
mus  universis  et  singulis,  quos  nosce  fuerit  opportunum,  quommqoB 
inierest  vel  intererit  quodmodolibet  in  futuram  per  hoc  presens  pabE- 
cum  instrumentum ,  quod  sub  anno  a  nativitate  eiusdem  millesimo 
trecentesimo  nonagesimo  t«rcio  pontificatus  sanctissimi  in  Christo  patris 
HC  domini  nostri  domini  Bonifocii  divina  providencia  pape  noni  anno 
quurto  indictione  prima  feria  sexta  seu  die  veneris  post  festum  sancti 
Urbnni  jmpe  trecesima  et  i)enu1tinia  nien^is  maii  (1393  Mai  30)  hora 
quasi  primaruui  Hasilee  in  domo  inhabitacionis  notarii  publici  snb- 
scripti  imncupata  Zdm  swartzcn  rAden  prope  pontem  nuncupatam 
Menlinstege  in  nostri  ac  notarii  publici  tamquam  publicarum  et  aat- 
tenticarum  ])ersonarum  ac  t^tium  inferius  noniinatorum  presencia 
personaliter  constituti  Jegklinus  dictus  Borger  de  Sunthofeu  et  Ka- 
therina uxor  legitima  Ottonis  de  Oltingen  commorantis  in  Columbaria 
ßaäiliensis  diocesis  liberi  et  heredes  quondam  Agnese  dicte  de  Lingolfs- 
hein  olim  mulieris  Argentinensis  diocesis  omni  via  jure  nostro  causa 
atque  fonna  quibus  melius  et  efQcacius  potuerunt  et  debuerunt  in 
causa  seu  causis  quam  vel  quas  contra  discretos,  providos  et  sapientes 
viros  scultetum,  consulcs  et  universitatem,  masculini  sexus  annos  dis« 
cretionis  habentes  in  genere  et  si>ecie  opidi  Arow  Constanciensis  dio- 
cesis coram  delegatis,  subdolegatis,  ordinariis,  extraordinariis  judicibus 
sancte  sedis  Maguntinensis  et  eciam  judi(^  curie  regalis  in  Rotwilr  pre- 
dicte  Constanciensis  diocesit?  et  arbitris  arbitratoribus  seu  amicabilibns 
compositoribus  vel  aliis  judicibus  quibuscunique  prosequuntur  seu  pro- 
sequi  intendunt  communiter  vel  divisum  unacum  cause  seu  caufournm 
hujusmodi  dependentibus,  incidentibus,  emergentibus  et  connexis  dis- 
cretuni  virum  Albertum  dictum  Spyrer  de  Ettenhein  procuratorem 
curiarum  nostre  ac  Constanciensis  preeentem  et  omnis   mandati   pro- 


I]  187 

itorii  subscripti  in  se  sponte  suscipieDtis  summi  unius  et  legitimum 
mratorem,  actorem,  factoram  negotioruinque  gestorem  ac  nunciuin 
aaleiDy  fecemnt  constituerunt,  creaverimt  ac  eciam  ordmayeruni. 
ites  et  concedentes  tenore  presentium  eidem  suo  procuratori  plenam 
iberam  potestatem  suo  nomine  et  pro  ipso  hujusmodi  causam  seu 
SAB  onacum  ipaarum  dependentibus,  iiicidentibus  emergentibus  et 
aezis  componendi  amicabiliter  et  complanandi  ac  in  arbitros,  arbi- 
x>reB  seu  amicabiles  compositores  partiales  et  etiam  communes  et 
eriores  unum  yel  plures  compromitteudi  via  juris  amicicie  et  equitaüs 
ipeum  comproinissum  pena  et  juramento  vallandi  propositionibus, 
icionibos,  allegacionibus  et  probacionibus  coram  ipsis  arbitris,  arbi- 
boribos  seu  amicabilibus  compositoribus  eciam  communibus  et 
erioribus,  propositis,  petitis,  allegatis  et  deductis  ac  probatis  pro- 
atiationem  seu  pronuntiationes  et  decreta  juris  amicicie  vel  equitatis 
limdi  ipeasque  servandi  et  standi  ac  perendi  eisdem  necnon  uni- 
«i  et  singula  debita  ipsorum  constituentium  communiter  vel  divisim 

eisdem  sculteto,  consulibus  et  universitate  ac  penas  quascumque 
r  partem  non  servantem  debendas  recipiendi  et  actiones  quascumque 
periendi  et  exigendi  ac  debitores  de  solutis  et  receptis  qnittandi, 
erandi  et  absolvendi  ac  quittos  liberos  et  absolutos  dimittendi  pac- 
m,  finem,  refutacionem  de  non  ulterius  petendo  faciendi,  promit- 
adi  per  fidem  nomine  juramenti  de  rato  et  observancia  ac  ipeos 
ostitoentes  et  eorum  heredes  et  successores  ad  ratibabitionem  et 
iervanciam  obligandi  et  asstringendi  ac  renunciandi  universis  et 
igolis  renunciacionibus  in  biis  necessariis  et  debitis  et  conswetis. 
&  a  necesse  fuerit  in  et  super  premissis  omnibus  et  singulis  agendi 
t)  eisdem  consütuentibus  et  eorum  quolibet  ipsosque  defendendi, 
£i[)iendi,  replicandi,  duplicandi,  triplicandi,  quadruplicandi  prote- 
idones  quaslibet  verbo  vel  in  scriptis  faciendi  libellum  seu  libellos 

eciam  petidones  quascumque  eciam  summarias  dandi  offerendi, 
nigoidi,  petendi  et  recipiendi  litem  seu  Utes  contestandi  juramen- 
m  calampnie,  malicie  vitande  et  veritatis  dicende  seu  alterius  cuius- 
let  generis  sacramentum  in  aniinas  dictorum  constituentium  pre- 
lodi,  deponendi,  ponendi,  articulandi  et  interrogandi*  posicionibus 
ticnUs  et  interrogatorüs  «  «  «  testes,  instrumenta,  munimenta, 
teras  et  alia  quecumque  probacionum  genera  in  modum  probandi, 
odacendi  et  per  partem  adversam  fieri  produci  et  testes  jurare  vi- 
odiy  prodnctos  et  producta  atque  factas  impungnandi  moniciones  et 
08  Processus  quoscumque  similiter  verbo  et  in  scriptis  interpellandi 
lomm  copias  dandi,  petendi  et  recipiendi  crimina  et  defectus  op- 
Qendi  absolncionis  et  in  integrum  restitucionis  beneficia  eciam  co- 
n  judice  regali  dicte  curie  regalis  in  Rotwiir  vulgariter  dicendo 
m  aberacht  seu  alias  principaliter  et  incidentaliter  eciam  simpliciter 
ad  cautelam  petendi,  impetrandi  et  obtinendi,  proponendi,  couclu- 
idi  sommae  interlocutorias  et  diffinitas  fieri  petendi  et  audiendi  ab 


] 


188  [IM 

ipaifi  et  quolibet  ulio  gravamine  quod   ad  appellanduiii   suffiKerit  esn 
sufficore  vidol)itiir  eciam  verbo  vel  in  scriptis  appollandi  appellacionen 
seu  appellaciones  inier})onendi,  legendi,  insinnandi,  intimandi,  innovandi 
et  prosequendi  epistolas''  seu  litteiiis  teetimoniales  petendi  et  recipiendi 
expensas  quascumque  petendi,  taxandi,  declarandi.  obtinendi  et  recipieDdi 
et  si  necesse  fuerit  super  ipsU  in  animas  constituentium  et  cujnslibei 
eorum  jurandi  aliuni    vel    alios    procuratorem  seu  procuratores  sab- 
siituendi  substitutum  aeu  substitutos  revocandi  et  onus  procoradonis 
huiusmodi,  quando  et  quociens  ipsi  procuratori  visum  fuerit  expedire  in 
sc  resumendi  presente  procuratorio  in  suo  robore  nichilominus  dnn- 
turo.     Et  geueraliter  oinnia  alia  faciendi,    gerendi  et  exercendi,  qne 
vero  et  legitimo  procuratori  a  lege  vel  canone  sunt   concessa,   edaro 
si  mandatuni  aliud  quodeuiuque  exigat  ripecialo  et  si  qua  maiora  aat 
graviora  sint  superius  expressa  et  quolibet  eorundem  promiserunt  pre- 
noininati  constiiuentcs  ac  quilibet  ipsorum  per  fideni  suam  in  mamu 
eiusdem  notarii  publici  ))ersonanique  nostram  similiter  representant« 
tainquam  publice  et  autiontice  persone  recipientes  ac  sollempniter  sti- 
pulantis  vice  et  nomine  omnium  et  singulorum   quorum    interest  xA 
interorit  prestitam  nomine  juramenti  corporaliter  ab  eisdem  et  eoniDi 
([uolibet  se  ratuni  et  gratum  habituros  totum  et  quicquid  per  dicioffl 
suum  procuratorem  constitutum  vel  ab  eo  substitutum  aat  substitatoi 
in  premissis  et  circa  ea   actum,    factum,    gestum    procuratum   fuerit 
sivo  gestum  ipsosqiie  procuratores  et  eorum  quemlibet  ab  omni  oaece 
sutis  dandi  relevare.    Caventes  expresse  pro  eisdem  suis  procuratoribns 
constituto  seu  constitutis  vel  substituto  ab  eodem  judicio  sisti  et  ju- 
dicatum  solvi  sab  rorum  et  bonorum  suorum  omnium  et  singolonim 
obligacioiie    et  ypotheca.     In   «Quorum    onmium    et    singulorum   pre- 
missorum    tcstimonium    ovidens   atque   robur    nos  ofßcialis  curie  Ba- 
siliensis  prediotus  sigillum  dicte  curie  nostre  Basiliensis  huic  appeodi 
fecimus  instruinento  publico  ad  i*equisicionem  constituentium  et  con- 
stituti,  ut  ipsis  unum  vel  plura  publicum  seu  publica  instrunientum 
et  instrumenta  conBceret  et  traderet  de  premissis  notarium  publicum 
subscriptum  requircutium  per  ipsum  notarium  subscriptum    confeoto. 
Acta  sunt  hoc  anno  domini,  poutificatu,  indictione,  mense,  die« 
hora  et  loco  quibus  supra   presentibus    discretis    viris  Johanne   dicto 
Löubolor  de  Fryburgo  notario  ciirie  Constanciensis  et  Johanne  AmoWi 
))aganu'  de  Twiele,  scolare  dicto  Constanciensis  diocesis  testibus  ad  pre- 
missa  in  eorum  testimonium  vocatis  specialiter  et  rogatis   et  nie  Al- 
berto   Ebe    de    Ebersperg  elerico  Herbipolensi    diocesis  Basiliensis  in 
civitate  commorante  publico  auctoritate  imperiali  ac   curie  Basiliensis 
notario  jurato  personamque  venerabilis  et  circiunspecti  viri  ac  doinini 
niei  domini  ofticialis  curie  Basiliensis  pretacti  representante  hoc  presens 
publicum  instrumentum  ex  premissis  confoctum  manu  mea  me  hie  in 
eodem  i)cr  alium  ineo  de  mandato  scriptum  subsc.ribendo    publicant^ 
et  in  hanc  publicam  formam  redigente  signumque  meum   solitam  et 


m.  13M1  18d 

ODSwetom   mia   cum   appensione   dicti   sigiüi   cnrie  Bamliensis   facta 

resantibna  apponente.     In  testiinoiiium  omniom  et    siogulonmi  pro- 

iHBomm  ab  eisdem  constituentibns  et  constitatis  eciani  vocato  perito 

t  requisito. 

Dia  allea   ze   urknnd    and  warheit   so  habent    wir  darch  bette 

rilkn  bederteilen  vorgenanter  unser  statt  ingeeigel  gehenket  an  diaen 

rief,   der   geben  ist  da  man   zalt    nach  Cristi  geburt  tbusent  dru- 

nndert  nöntaig  und  fanf  jare  am  nächsten  zinstag  vor  aller  heiligen  tage. 

Siegel  der  Stadt  Basel  hängt. 

*  Hs.  und.  ^  Ha.  des.  *  ü»,  intergogaudi.  '  Hs.  apostolos.   '  Hs.  paganL 

192.  Qni  Radolf  von  Sultz  befreit  den  Schultheissen,  Rath  und  die 
Borger  der  Stadt  Aarau  aus  der  Acht.  Rotweil  1395  December  7. 

Ich  griff  RAdolff  von  Solts  hofrichter  von  mins  gnedigen  herren 
\m  Bfimachen  kung  Wentzlaus  gewalt  |  an  siner  stat  af  sinem  hof 
I»  Rotwil  vergioh  offenlich  und  tun  kunt  menglichem  mit  disem  brieff, 
iu  ich  I  die  firomen  wisen  den  schultheissen,  den  rite  und  die  burger 
Semainlich  der  statt  ze  Ar&we,  alle  die  man  sint  |  und  zu  iren  tagen 
konieii  sint,  usser  der  auhte  und  aber  auhte  gelassen  hin ,  darin  si 
getJn  hatt  fr&  Agnes  selig  Dietrichs  von  Lingolfshain  seligen  von 
Strasibnrg  wilant  elichü  husfr&we,  und  hin  die  egeoanten  von  Ar&we 
dams  gelan  mit  willen  und  gunst  Jacob  Borgers  und  Katherinen 
geswostergit  von  Snnthofen,  der  egenanten  frow  Agnesen  seligen  kinde 
und  nehst  erben,  wan  si  frunUich  mit  inen  geriht  sint,  lin  und  künd 
OQch  si  darus  und  sint  ouch  die  selben  von  Ar&we  alle  ab  dem 
taktUkch  des  hofa  ze  Rotwil  getilget  und  abgeschriben,  und  darumb 
10  kund  ich  die  selben  von  Arowe  alle  gemainlich  und  insunders 
▼OB  mins  gnedigen  herren  des  RAmsclien  küngs  gewalt  von  der  obge- 
Moten  auhte  wegen  usser  dem  unfrid  wider  in  den  friden  und  er- 
hob si  iren  frunden  und  verbüt  si  iren  vigenden  mit  urkünd  und 
bift  dis  briefis.  und  herumb  ze  offem  Urkunde  hin  ich  des  hofs 
K  Rotwil  insigel  offenlich  getin  hencken  an  disen  brieff. 

Der  ze  Rotwil  geben  ist  an  dem  nehsten  zinstag  nach  sant  Ny- 
ooIaos  tag  nach  Cristz  gebürte  di-uzehenhundert  jare  und  in  dem 
Kif  und  nuntzigestem  jare. 

Siegel  des  Hofgerichtes  hängt. 

198.  Schultheis  und  Rath  von  Aarau  erkennen,  dass  Mark  wart  Zechen- 
der dem  Johans  Trüllerev  den  Hcrrschattssins  zu  befahlen  habe. 
1896  Mai  3. 

Ich  Uolrich  Sumer  Schultheis  und  die  ret  gemeinlich  der  statt 
>B  Ar&w  tflnd  offenlich  kunt  und  veriechent  allermenlichen  mit  disem 
^vief  I  ,  als  von  der  züspruch  und  stfiss  wegen,  so  Johans  Trullerej 
^üsot  unser  Schultheis  %e  Ar6w  und  Markwart  Zechender  unser 
^Yg6r  mit   einander  |  hatten! ,    als   von    hersclmft    zins   wegen    und 


190  [IM 

sonderlich  als  der  egenant  Johans  TruUerey  dem  obgenanten  Haii- 
wart  zusprach  uinb  herschaft  |  zios ,  so  er  im  jerlichs  geben  stlt,  ee 
were  an  phenningen  oder  an  kernen  von  diE«n  nach  geschriben  gfttera: 
Item  des  ersten  zwen  und  zwentzig  phenning  von  dem  bömgarten, 
den  er  k&ffc  von  Fryenberg  Ar6win  erben,  ist  gelegen  nebent  Eberiis 
Sprus  garten  und  Steffen  Verren  vormals  was ;  item  fonfzechen  phen- 
ning von  sinem  hus  und  sechs  phenning  von  sinem  nebent  hos,  di 
Wacherboltz  was;  item  vierthalben  Schilling  von  sinem  grossen  b5m- 
garten,  gelegen  nebent  der  alten  Arfiwin  b&ragarten ;  item  dry  phen- 
ning von  dem  hus  vor  dem  ober  tor,  das  des  Sporers  was;  item  aber 
sechzechen  phenning  von  der  Hegginer  bonigarten,  stosset  an  der  von 
Goldenberg  bomgarten;  item  aber  vier  phenning  von  dem  garten 
hinder  CAntzis  Arows  schür  gelegen,  hinder  Springinsaks  schür;  item 
aber  fiinfzechen  phenning  von  den  garten,  die  Uekerin,  Cfintzis  Arows, 
Heinrichs  Maris  warent,  da  der  spichor  und  dz  häsli  uf  etat,  gelegen 
nebent  Claws  Kupfersmidz  schür  bi  dem  Rentzentor ;  item  zwej  viertel 
kernen  von  dien  akren  uf  der  Leingrüben,  sint  vier  jucherten ;  itan 
ein  halb  viertel  kernen  von  dem  akker  in  dem  Gerüte;  item  aberem 
viertel  kernen  von  einem  akker  uf  dem  Büchlerrein,  wart  kift  TOn 
Peter  von  Hedingen;  item  aber  einhalb  vierteil  kernen  von  einem 
akker,  lit  uf  dem  Büchlerrein,  wart  k&ft  von  Küdin  Schertleib;  itan 
aber  einhalb  viertel  kernen  von  einem  akker  uf  dem  Büchlerrein  ge 
legen  in  den  vorgenanten  akkren  und  was  Heinrichs  Wemas.  Die 
selben  guter  er  6cli  vormals  me  vei*zinset  hotte  und  sini'  vatter  selig 
Claws  Zechender  in  das  hersohaft  zins  buch  also  och  vermeldet  und 
verschriben  werew  umb  die  egenanten  zins  ab  und  uf  den  vorbenempten  • 
gutem  und  getmwte,  dz  er  im  die  gftter  verzinsen  sÖlte,  won  sich 
üch  die  ret  vormals  darumb  erkont  hettont.  Do  antwurt  der  ob- 
genant  Mark  wart  Zechender,  er  bette  der  egenanten  gutem  ein  teil 
da  von  er  6ch  gern  den  herscbaft  zins  geben  w61te,  aber  umb  etliche 
guter  wüste  er  nit  und  hette  ir  och  nit  und  getn'iwte  nit,  dz  er  ütz 
da  von  gel)en  sAlte.  Do  antwurt  aber  der  vorgenant  Trüllerej,  er 
getruwte  got  und  dem  rechten,  sid  sin  vatter  selig  in  dem  herscbaft 
zins  buch  verschriben  stund  und  die  guter  bch  verzinset  liett,  di  er 
si  och  billich  hinnanthin  verzinsen  s6lt,  er  wiste  inn  denn  der  guter 
wer  si  hett,  dz  er  dem  herschaft  zins  nach  konien  niöcht.  Nach 
clegt  und  widerred  so  bed  teil  für  uns  bracht  hant  und  einaudcr 
vor  uns  verrechtet  hant,  so  hant  wir  uns  dar  umb  bekönt  einhelklich, 
das  der  vorgenant  Markwart  Zechender  und  sin  erben  dem  egenanten 
.lohans  Trüllerey  und  sinen  erben  jerlich  die  egenanten  herschaft  zins 
geben  sont  von  den  vorl>enemp<en  gutem  allen,  er  wi?t  inn  oder  sin 
erben  denn  uf  die  guter,  wer  si  hab  oder  buw,  wenne  er  oder  sin 
erben  das  tetint,  so  sol  der  obgenant  Johans  Trüllei-ey  oder  sin  erben 
die  zins  haben  uff  den  gütern  und  von  den  so  er  inn  bewisent  ist 
und  och   so   da  von  jerlichs  vieli,  als  sin  herschaft    zins    buch  wi^ 


Ml  191 

id  seit  ane  geverd.    Und  des  ze  urkänd  aller  vorgeschriben  dingen, 
hant  wir  obgenant  schulthei«  and  ret  der  stat  ze  Ar6w  des  rates 
agel  offenlich  gehenkt  an  disen  brief. 

Geben  tind  beschechen  uff  des  heiligen  crütz  tag,  als  es  fanden 
irt,  dee  jares  do  man  zalt  von  Christas  gebart  dr&zechenhandert  and 
intzig  jar  dar  nach  in  dem  sechsten  jare. 

Das  kleine  Rathasiegel  hängt 
Abechrift  im  Gopialbach  p.  127  ff. 
•  Hs.  sin. 

194.  Rudolf  Villigers  von  Hegglingen,  Kirchherr  von  Sahr,  verleiht 
der  Samnung  in  Aarau  das  begräbnissrecht  in  und  bei  ihrer 
Kapelle.    Aarau  1396  Oktober  10. 

RAdolfos  Villid  de  Hegglingen  sacerdos  rector  ecciesie  parro- 
üalis  in  Sore  dyocetds  Constanciensis  omnibus  et  singalis  presentes 
toas  intaentibus  vel  |  aadiendibas  notam  facio  per  presentes.  Cnm 
m  dadam  religiosis  in  Christo  dominabas  prioiisse  et  conventai  sea 
mgregadoni  in  opido  Arow  ordinis  predicatorum  |  in  parrochia  mea 
Bgentibos  et  devote  deo  fiEunalantibas  concessam  et  indaltam  sit  ac 
urit  per  me  meoeqae  predecessores  ac  etiam  reverendos  in  Christo 
atres  pontificee  |  ecciesie  et  dyocesis  Constanciensis  vel  eorum  vicarioa 
1  spiritaaUbos  et  temporalibas  generales  nee  non  per  illastrissimos 
lincipes  duces  Aastrie  dominos  meos  generosos  veros  ecciesie  mee 
relibate  patronos,  qaod  in  cappella  per  easdem  priorissam  et  conven- 
am  iaxta  cenobinm  earandem  constractam  et  consecratam  per  illos, 
[oi  debebant  et  potaerant  divina  officia  per  cappellanum  vel  preben- 
larinm  per  easdem  priorissam  et  conventum  ordinario  presentandam 
d  qoemlibet  aliam  presbiterum  honestum  et  ydoneum  divina  ibidem 
«lebrare  volentem  canonice  haberi  vel  celebrari  possent  ac  alia  sacra- 
nanta  eodesiastica  eisdem  dominabas  amministrare  proat  in  litteris 
lesaper  confectis  plenios  continetar.  Ipsisque  tarnen  dominabas  prio- 
isBe  et  conventai  hacasque  concessam  vel  indaltum  non  faerit,  qaod 
1  eadem  cappella  et  cimiterio  iaxta  cappellam  consecrandam  per  epis- 
opom  chatolicam  graciam  et  commemoracionem  sedis  apostolice  ha- 
rtem, qaod  ipse  conventuales  et  alii  Christi  fideles  sepaltaram  ibi- 
am  pie  et  devote  eligentos  possent  vel  deberent  canonice  seppeliri. 
laare  predicte  priorissa  et  conventas  sea  congregacio  cenobii  predicti 
lichi  homiliter  et  devote  sapplicarant,  cam  ipsis  non  sit  commo- 
Qsnm  (!)  sed  pocias  onerosam  eoram  corpora  mortaa  extra  cenobiam 
eferri  vel  sepelliri,  qaatenas  ipeis  pure  propter  deam  et  sepaltaram 
>ro  ipsis  alÜBqae  Christi  fidelibus  apad  ipsas  sepalturam  caritative 
ligentibas  canonice  et  legitime  habere  possent  concedere  graciosius  dig- 
arer.  Ego  vero  attendens,  qaod  jasta  potentes  divinum  cultomque 
mgmentare  cupientes,  quem  digne  omni  tempore  augmentare  et  in 
aiwlius  reformare   ardenter    desidero,    debeant    graciose    et    hamiliter 


1 


192  [IM 

exaudiri ,  unde  predicte  |)eticioni  dominamm  priorisse  ac  conveotos 
ut  sepnlturam  in  eamm  cappella  et  cimiterio  iuxtA  eapellam  ipam 
consiecrando  prout  premittitur  pro  ip:Siis  aliisque  Christi  fidelibas  ae- 
ptütaram  ibidem  eligentibiis  pro  me  nieisqne  successoribns  coDsenaun 
adhibeo  presentibus  1>enivoIam  et  expressum.  8it  tarnen  profecto  qnod 
Corpora  sepulturam  ibidem  eligencinm  in  cappella  vel  cimiterio  pr^- 
libatis  antequam  in  eodeni  loco  tradantnr  ecclesiostice  sepnltnre  id 
eoclesiam  filialem  in  Arow  defernntur  et  canonice  presententur  com 
oblacionibus  aliisque  sollenitatibus  iuxta  morem  et  consaetudinem  patrie 
fideliter  observanduni  corporibus  tainen  predictaruni  priorisse  et  aoro- 
rum  dicti  conventus  ac  faniiliarum  dumtaxat  penitus  exemptis,  sc 
eciam  quod  de  universis  obvencionibus  et  proventibns ,  evenientibiu 
de  funeribus  seu  funeralibus  eligencium  sepulturam  in  loco  prelibato 
niichi  rectori  predicte  vel  successoribus  meis  in  ecclesia  Sur  residenti* 
bu8  qnarta  niichi  et  ecclosie  a  jure  reservata  legittime  et  cum  effecta 
per  eosdem  celebrantes  divina  inibi  fideliter  exsolvatur  medietate  Ten 
oblacionum  vel  obvencionum  seu  secretalium  per  celebrantem  ibidem 
aliis  temporibos  solvenda  miehi  yel  successoribus  proat  prescrilnhir 
eisdem  diebus  depositionum  per  ipsam  quartam  expedita  et  pemtu 
soluta.  In  cuius  rei  testimonium  evidens  atque  robur  presens  tnms- 
fixum  sigilli  niei  proprii  appensione  fideliter  commaniri. 

Datum  et  actum  in  opido  Arow  anno  domini  1396  feria  ferda 
proxima  ante  festum  beaii  Dyonisii  martiris  gloriosi. 

Siegel  des  K.  Villigern  hängt. 

Diese  Urkuiitlo  hängt  durch  einen  Pergaiucnti*t reifen  mit   nr.  W  zu- 
sammen. 


Wh  Spnich  dos  Engelhart  von  Winsperg,  Landvogt  der  Herrschaft 
Oestreich,  in  dem  ^^treite  zwischen  Lcnzburg  und  Aara"* 
Brugg  l:^^  Oktober  LV. 

Ich  Engelhart  herre  7ai  Winsi)erg,  miner  gnädigen  horschaft  von 
Oesterrich  etc.  lantvogt,  tun  kunt  menklichem   mit  disem    brief,  als 
von  der  stosz  und  misshellung  wegen,  so  gewesen  sint  tzwischend  dem 
crl)em  knecht  Hansen  Vogt  Schultheis  zu  Ix*ntzburg    zft    einem   teil. 
nnd  den  erbern  wysen  dem  schul theb^sen,  rat  und  burgern  der  statt 
zu  Arow  zö  dem  andern  teil,  die  selben  stöss  aber   dar    rftrend  von 
des  holtzes  und  waldes  wegen,  genant  der  Surhart,  so  der  obgenaiit 
Hans  Vogt  meint  und  spricht,  das  er  im  zügehore  mit  sanipt  andern 
stucken  in  sin  pfandt  und  ampt  ze  Lentzburg,  so  er  von  der  obgenanten 
mincr  herschaft   wegen  iu  pfandes  wyse  inne    hatt    und  darumb  ich 
nach  rat  miner  herschaft  rM  dem*  erbern  wysen  Hansen  Kriechen  dem 
eitern,  miner  hersrhaft  rat,  und   R&dgern   Meyer  undorvogt  ze  Baden 
enjdiolhen  hatt   der  obgenanten    l)eider   teil    kuntschaft  von  desselben 
holtzes   und    waldes    wegen    ze   verhören,    die   selben    zwen   och    der 


M]  193 

agenanten    beider    teil    kantschaft    von    erbem    l6ten   verb6rt    und 

genomen    band  und  die    in   scbrift    eigenlicb    für    micb    und    disz 

ichgoecbriben  miner   berscbaft  r&t   bracht,   und  nach  dem  verhören 

id  sagen  der  yorgenanten   beider  teil   kuntschaft    red    und    wider- 

dy    80  habend   ich    und  miner    herschaft   r&t  gemeinlich   und  ein- 

iUenklich   erkendt   und  gesprochen,    erkennent   und    sprechend  och 

issentlich  mit  disem  brief,  das  die  obgenanten  von  Arow  noch  nye- 

in  von  ir  wegen  kein    holtz  in  dem  vorgenanten  wald  genant  der 

urhart   howen    noch   dannen  füren   s&llent   und   den  selben  Hansen 

3gt  och  an  der  weyd,  so  man  nempt  die  Eicheln,  mit  irem  vich  nit 

ikumbem  noch  sch&digen  und  in  dem  bach,    genant   die  Sur,   mit 

■keinen  ungewonlichen  dingen  vischen  noch  w&sien,  denne  mit  willen, 

iasen  und  gunst  des   obgenanten  Hansen  Vogtz   oder    eines  andren 

fgtes  oder  amptmans,   der  denne  das  obgeschriben  ämpt  und  vogty 

Lemtzburg  von  miner  obgenanten  herschaft  wegen  inne  hatt.    Und 

ad  disz  die  r&t:    die   edeln  wolgebornen   herren   graf  Heinrich  von 

ontfort,    herre  ze  Tettnang  in  Thurg6w,   Walther  von  der  hochen 

Kiigen,  Ulrich  von  Prandisz  und  Kftdolffen  von  Arburg,  fryen  hem, 

lenman  von  Grünenberg,  hem  Eppen  von  Hadtstatt,  hem  Hans  Truch- 

Inen  genant  Brack  und  hem  Henman  von  Binach,  ritter,  Henman 

on  BAbendorff,  Hans  Kriech  der  elter  und  Hans  Segenser,  schultheissen 

B  Hellingen.     Und  des  ze  warem  offenen  urkund  und  rechter  verriebt 

lnn8  sach  so  hab  ich  der  obgenant  lantvogt  nach  erkandtnusz  der  obge- 

tmten  miner  herschafl  r&t  min  insigel  o£fenlich  gehenkt  an  disen  brief. 

Der   geben   ist   ze   Brugg   an   dem   n&chsten    frytag  nach  sant 

jaUen  tag  des  jares  do  man  zalt  von  Cristus  gepürt  drüzechenhundert 

md  nuntzig  jar,  dar  nach  in  dem  sechsten  jare. 

Diese  Urkunde  ist  nur  in  einem  von  der  Stadt  Boden   1460  Januar  7 
«^gestelltem  Vidimus  erhalten. 

*  Hs.  den. 

Abschrift  im  Copialbuch  p.  201  f[. 

196.  Herzog  Leopold  bestätigt  der  Samnung  in  Aarau  das  Hecht, 
eine  Kapelfe  mit  einem  Kirchhofe  zu  bauen,  sowie  die  übrigen 
Freiheiten  des  Klosters.    Brugg  1396  Oktober  21. 

Wir  Leupolt  von  gotes  gnaden  hertzog  ze  Oesterreich,  ze  Steyr, 
a  Kernden  und  zeKrain,  graf  |  ze  Tyrol  etc.  tuen  kunt:  Als  wei- 
lot  unser  lieber  urön  k&nig  Rudolf  und  unser  lieber  een  hertzog  { 
ihrecht  seliger  gedechtiiAsse  den  erbern  gaistleichen  unsem  lieben 
idfchtigen  der  priorinn  und  |  dem  convent  der  samnung  ze  Araw 
gönnet  und  erlaubet  habcnt  ein  kapell  und  kilchhof  mit  des  kilich- 
»Tsn  ze  Sur  willen  und  gunst  ze  buwen  und  die  mit  einem  capplan 
stiften  und  ze  besetzen,  also  haben  wir  dartzu  auch  unser  günst 
id  willen  gegeben  ze  gleicher  weis,  als  unser  vor  vordem  und  die 
lef  die  sy  darumb  und  auch  all  ander  brief,  recht,  gnad,  freyhait 
id  gute  gewonhait,   die  sy  von  unsem   egenanten  vordem  gehebt 

Aftrsusr  Urkundenbocli.  13 


'1 


194  iUN 

und  untz  her  bracht  habent,  von  sundern  gnaden  bestett  und  be- 
statten auch  wissen tleich,  was  wir  in  ze  recht  daran  bestetten  soUeii 
oder  mftgen,  also  daz  sy  furbasser  gjntzleich  dabej  beleihen  an 
inenkleichs  irrung  und  hindem&sse  an  geverde  mit  urkand  ditz  brie&. 

Geben  ze  Brugg  in  Ergaw  an  samstag  nach  sand  Gallen  tag 
nach  Christs  geburde  drcwtzehenhundert  jar  darnach  in  dem  sechs 
und  newnt^egisteni  jare. 

Siegel  des  Herzogs  hängt. 

197.   Lehenbrief  Herzogs  Leopold  von  Oestreich  lu  Gunsten  deiHaoi 
Triillercy  von  Aarau.    Brugg  1390  Oktober  21. 

Wir  Leupolt  von  gots  gnaden  hertzog  ze  Oesterreich,  ze  Stejr, 
ze  Kernäen  und  ze  Krain,  graf  ze  Tirol  etc.  tun  kunt,  als  ¥r]r  tob 
der  I  ordenung  wegen  unsrer  lande,  so  wir  und  unser  lieber  bmder 
hertzog  Wilhalm  nach  unsers  lieben  vettern  hertzog  Albrechts  seligeo 
tode  uberein  |  worden  sein ,  die  lehen  der  lande  unsi'er  Verwesung  von 
newen  dingen  verliehen,  also  kam  für  uns  unser  getrewer  lieber 
Hanns  TruUerey  |  von  Arow  und  bat,  daz  wir  im  verleihen  gemchtai 
die  nachgeschribenn  gfiter ,  wan  die  sein  lehen  von  uns  weren :  Des 
ersten  den  layen  zehend,  der  aus  dem  grossen  zehend  der  kirchea  tf 
Sursee  geet  und  j&rlich  giltet  ainlif  malter  dinkhel,  ainHf  malbr 
habem ,  ein  malter  gersten  und  zwen  mCit  bonen  und  zwen  mit 
arbaiz.  Item  ainen  zehenden,  gelegen  ze  Huntzliswil,  den  jdib 
nennet  den  veltzehend.  Item  ein  matten,  gelegen  ze  Nider-EntTvit 
und  gilt  drey  niüt  kernen.  Item  den  zcheuden,  der  da  geet  ans 
dem  grossen  zehend  der  kirchen  ze  Surse,  der  järleich  gilt  zwelif 
malter.  Item  zwo  schoppossen ,  gelegen  ze  Ilasenhusen  und  gelte&t 
ein  malter  dinkhcl  und  ein  malter  haberu.  Item  ein  hofstat  gelegen 
ze  Arow  in  der  vorstat,  die  i4rlich  gilt  sechzehen  Schilling  gd\&. 
Item  das  lioltz  und  die  &kker  an  dem  Göurein.  Item  ein  gut  ge- 
legen ze  Urtekun,  gilt  zwen  mut  rokhen.  Item  ainen  hof  ze  Chulben, 
der  da  gilt  acht  stukh  gelts;  mit  allen  iren  zugehfirungen.  Daz  haben 
wir  getan  und  haben  dem  egenanten  Tnillerey  und  seinen  erben  die 
vorgenanten  guter  verlihen  und  lechen  oueh  wissentlich  was  wir  in 
zerechte  daran  lechen  sullen  oder  mugen,  oie  nach  laut  und  sag  irr 
brief,  die  sy  von  unsern  vordem  vormals  darumb  habent,  von  uns, 
unsern  lieben  brudeni,  unserm  vettern  und  erben  in  lehens  weise 
inuezehaben  und  ze  niessen  als  lehens  und  landt's  recht  ist,  doch 
vorbehebt  unserr  rechten,  ob  wir  der  ichtes  daran  hietteu  und  ouch 
also,  daz  sy  uns  davon  tun  und  getrew  und  gewertig  sein  als  leheo»- 
manne  irn  lehen herren  pilleich  tun  sullen  und  gepunden  sein  unge- 
verlich,  mit  urkund  ditz  briefs. 

Geben    ze   Prug«,'  in  Ergow   an    samtztog   nach  sand  Gallen  tag 
nach    Kiiste  go])urde   drcwtzehenhundert  jar   dar  nach  in  dem  sechs 
und  newntzigsten  jare. 
S.  h. 


*t]  195 


198.  Der  Vicar  des  Bistumsverwesers  Heinrich  von  Constanz  gewährt 
der  Samnunff  in  Aarau  das  Beffräbnißrecht  bei  und  m  ihrer 
Kapelle.    Zofingen  1397  Januar  17. 

Vjcarius  reverendi  in  Christo  patris  ac  domini  domini  Heinrici 
iscopi  Eletiensis  administratorisque  perpetui  ecclesie  Coostanciensis 
iversis  Christi  fidelibus  presencium  inspectoribas  subscriptorum  | 
tidam  cum  salate.  Meminimus  nos  jamdudum  religiosis  in  Christo 
orisse  et  conventoi  domus  congrogationis  oppidi  Arow  ordinis  sancti 
igostini  Constanciensis  |  dyocesis  pro  augmentacione  divin  1  cultas 
iciosius  concessisse,  ut  Oratorium  seu  capellam  edifBcare  pi-eben- 
nque  sacerdotalem  dotare  possent,  quod  j  talis  concessionis  yirtute  per 
denn  priorissam  et  conventum  extitit  adimpletum  per  nosque  auc- 
itate  ordinaria  de  consensu  rectoris  parrochialis  ecclesie  in  Sur, 
ra  cxiius  parrochie  limites  idem  locus  situatus  existit,  sab  certis 
Den  condidonibus  seu  pactis  extitit  confirmatum,  ut  in  litteris  nostris 
niper  confectis,  ad  quas  nos  referimus,  plenius  continetur.  Nunc 
ro  ez  parte  earundem  dominarum  priorisse  et  conventus  nobis  hu- 
liter  est  supplicatum ,  quatenus  eisdem  priorisse  et  conventui  ut 
nüerium  et  sepulturam  ecclesiasticam  aactoritate  nostra  ordinaria 
naecrandum  prope  capellam  earundem  dominarum  et  in  capella  pro 
Kunun  sepultura  ncc  non  aliorum  Christi  fidelium  in  ibi  sepelliri 
igendum  habere  licite  possint,  concedere  dignaremur,  nos  sperantes 
sr  hoc  divini  nominis  cultum  augmentari,  quem  nostris  temporibus 
Igen  sitimus,  ardenter  eisdem  priorisse  et  conventui)  ut  cimiterium 
rope  capellam  ipsarum  et  in  eadem  habere  valeant  pro  ipsarum  alio- 
nnque  premissorum  sepultura  per  episcopum  catholicum  graciam  et 
mnunionem  sedis  apostolice  habentem  consecrandum  de  consensu 
iftdolfi  Villici  de  Hegglingen  i'ectoris  prefate  ecclesie  in  Sur,  infra 
imu  limites  ut  premissum  est  idem  locus  situatus  existit,  vive  vocis 
ncolo  in  nostri  precencia  interveniente ,  presentibus  auctoritate 
ostra  ordinaria  in  dei  nomine  concedimus  et  de  specialis  dono 
rede  indulgemus;  volumus  tarnen,  quod  corpora  eligencium  sepul- 
nnm  in  capella  vel  cimiterio  prelibatis  antequam  ecclesiastico  in 
idem  loco  tradantur  sepulture  ad  ecclesiam  parroehialem  deferantur 
blarionibus  et  aliis  sollempnitatibus  juxta  morem  patrie  primitus  fiendis 
I  eadem,  corporibus  priorisse  et  sororum  dicti  conventus  dumtaxat 
Eoeptis,  Dostre  quoque  intencionis  existit,  quod  de  universis  obven- 
onibas  evenientibus  de  funeribus  seu  funeralibus  eligencium  sepul- 
tnun  in  loco  prelibato  ecclesie  parrochiali  quarta  de  jure  eidem  de- 
ta  rationaliter  persolvatur  cum  efifectu  quadam  composicione  de 
edietate  obveniencium  in  dicta  capella  ecclesie  parrochiali  solvenda 
aliquo  non  obstante  quam  de  consensu  dicü  rectoris  ad  alia  preter 
nendia  huiusmodi  censemus  referendam. 

Datum  in  Zovingen  sub  sigillo  nostri  vycariatus  die  17  mensis 


196  [MI 

januarii  anno  domini  millesimo  trecentesimo  nonagemmo  sefytimo,  io- 
dictione  quinta. 

VicariatsGegel  hängt. 
Sehr  verblaßte  Schrift. 


199.  Hermann,  Bischof  von  Castoria,  Generalvikar  des  Bischofii 

rieh  von  Constanz,  verleiht  allen  Besuchern  des  KirchhoJBi 
beim  Franenkloster  in  Aaran  und  der  Kapelle  daselbst  ebwi 
Ablaß.    1397  xMärz  18. 

No8  Hernianus  dei  et  sancte  sedis  gracia  episcopus  Oastorimii 
reverendi  in  Christo  patris  ac  domini  domini  Heinrici  eadera  |  gndt 
Elettensis  episcopi  ac  amministratoris  ecclesie  Constanciensis  perpetd 
vicarins  in  pontiiicalibue  generalis  universis  Christi  fidelibos  |  preseniei 
litteras  inspecturis  salutem  in  eo  qai  est  omnium  vera  salns.  Co- 
pientes  quoslibet  Christi  fideles  ad  devocionis  et  pietatis  |  opera  invi- 
tare,  ut  non  solum  ex  eo  presentis  vite  subsidium,  sed  eteme  retribncioiiii 
premia  consequantur,  ut  autem  cimiterium  conventus  religioflanun  m* 
dinum  predicatonim  in  Ar6w  Constanciensis  dyocesis  per  nos  dedicatoa 
et  consecratum,  situm  iuxta  cappellam  earundem,  eo  frequencius  vin* 
tentur  et  congniis  hononbus  honorentur  cappellam  et  cimiterianiy  bm 
de  onmipotenüs  dei  misericordia  et  beatonmi  Petri  et  Pauli  aposlo- 
lorum  eius  auctoritate  confisi  omnibus  Christi  fidelibus  confeBOS  ä 
contritis,  qui  ipsam  cappellam  et  altare  causa  devocionis  accesseriot, 
in  dedicacione  ipsius  cappelle  ac  in  quatuor  festis  anni  sollempniti- 
tibus  ac  per  octavos  festoi*um  eorundem  aut  in  festivitate  patronaram 
earundeni  in  diebus  apostolorum  et  oetavas  earundem  omnibus  sab* 
batis  diebus  omni  die  quo  id  fecerint  aut  alias  de  facultatibus  sab 
aliquid  dando  yel  legando  manus  suos  porrexerint  adiutrices,  40  dies 
criminalium  nee  non  100  dies  veuialium  de  iuiuncto  sibi  penitentia 
misericorditer  in  domino  relaxamus,  barum  testimonio  litterarom  si- 
gilli  nostri  appensione  consignatorum. 

Datum  15  kalendas  aprilis  anno  domini  millesimo  300  nona- 
gesimo  septimo. 

S.  h. 

200.  Beli   Sporerin  und  Heinrich  Sporor,  ihr  Sohn,    verkaufen  dem 

Heinrich  Tripachcr.  dem  Aeltero,  zu  Aarau,  einen  Mut  Kernen 
und  2  Schilling  Pfennige  jährlichen  Zinses  um  14  Gulden. 
1397  Juli  14. 

Allen  den  die  discu  brief  ansehent  oder  hörend  lesen  kund  ich 
üolrich  Sumer,  Schultheis  ze  Arow,  dz  |  ich  des  tages  alz  diser  brief 
^eben  ist  offenlich  daselbs  an  offner  Strasse  ze  gerioht  sass  und  komen 
do  für  mich  ingericht  die  erber  frow  Beli  Sporerin  und  Heinrich 
Sporer  ir  elicher  sun  und  öch  |  ir  und  der  nachgescbril>en  siner  ge- 
swistergiden    erborner   und    wissenthafter  vogt,    und   Adelheit,    FJ«, 


tW]  197 

Inne,  Grethe  and  Peter,  alle  ire  elichen  kinde.  und  Hans  Veithein 
n  Grethen  sins  elichen  wibs  und  der  egenanten  müier  elichen  dochter 
tat,  ze  einem  teil,  and  Heinrich  Tripscher,  der  elter,  gesessen  ze 
Lrow,  ze  dem  andern  teil,  and  offnoten  mit  Fürsprechen  die  vorge- 
anten  frow,  ire  kind  und  ir  dochterman,  dz  si  alle  gemeinlich  and 
^chs  besunder  fiür  sich  und  ir  erben  und  Nicola win  Sporer  iren 
an  nnd  brAder,  der  in  lande  nit  were,  und  sanderbar  der  egenante 
[einrieb  Sporer  in  yogts  wisz  für  die  egenante  müter  und  geswister- 
ide  und  der  vorgenante  Hans  Veithein  in  vogtes  wise  für  die  ege- 
ante  am  wibe,  alle  einhelleklich  eins  rechten  steten  k&ffes  ze  k&ffen 
eben  bettin  dem  egenanten  Heinrich  Tripscher  and  sinen  erben,  wenn 
r  enwere,  einen  mat  kernen  und  zwein  ß  phening  alles  jerlichs  zins 
B  geben  and  ierlich  ze  sant  Martins  tag  nach  rechtem  zins  gelt 
edit  le  richten  uf  und  ab  irem  hus  und  hofstat  mit  allen  iren 
echten  and  siner  zAgehArden  gelegen  ze  Arow  in  der  stat  an  dem 
nien  stokke  an  dem  ort  an  Jennis  von  Küttingen  huse,  mit  sSlicher 
lesobeidenheit,  dz  ab  dem  egenanten  hus  vormales  nit  anders  noch 
Der  gienge  ierlichs  zinses,  denn  siben  Schilling  phenning  ze  iarziten 
n  das  gotzhas  ze  Arow  and  dry  phening  herschaft  zins,  wond  si 
He  nben  ß  pbening,  die  Eberlin  Spru  vor  dar  ab  gangen  weren,  von 
fli  abgelöst  bettln,  alz  ich  der  selbe  Eberli  Spru  sich  und  sin  erben 
So  ze  m&l  iogericht  der  selben  siben  ß  phening  mit  mund  und  banden 
■oech,  alz  do  dar  umb  urteil  und  recht  gab  und  den  brief,  so  er 
kr  nmb  bat,  hin  tett  und  brach,  üod  were  der  k6ffe  alz  beschenhen 
amb  vierzehen  guldin  guter  and  genemer,  dere  si  in  ir  aller  nutz 
wd  gewert  and  bezalt  weren.  CTnd  also  nach  diser  offnuDg  do  vert- 
gotten  die  obgenante  frow,  ire  kinde  und  ir  dochter  man  dem  ege- 
MBten  Heinrich  Tripscher  disen  kiffe  und  das  kernen  und  phening 
grit,  in  aller  wise  alz  vorgeoffnot  was  und  geschach  &ch  das  mit 
rechter  entzichang  mit  mund  und  mit  banden  und  mit  aller  ehafti 
Worten  and  werchen  und  Sicherheit,  so  denn  dar  zA  gehören  solt, 
ifao  dz  nach  miner  frag  uf  den  eide  erteilt  ward,  dz  es  alles  recht 
geflchenhen  were  und  &ch  billich  kraft  bette  nu  und  hienach  nach 
onaer  stat  recht  ze  Arow  in  all  geverd. 

Hie  bi  weren :  Claus  Kupferschmit,  üolrich  Zeltner,  Jacob  Tot- 
tiker,  Eberli  Spru,  RAdi  Jungling,  Heini  Kennler,  Heintzman  Am- 
äader  and  ander  bürgere  ze  Arow  und  erber  lüten  gnftg. 

Und  des  alles  ze  warem  steten  urkund  han  ich  der  obgenant 
Schultheis  ich  mit  rechter  urteil  geben  disen  brief  mit  minem  inge- 
^gri  von  des  gerichtz  wegen  besigelt,  uf  samstag  vor  sant  Marga- 
ruilMo  tag  nach  Cristz  gebürt  drdizehen  hundert  nüntzig  und  siben 
itte. 

8.  h. 


198  [tW 


1 

j 


201.   Herzog  Leopold  von  OeHtreich  belehnt  Hans  Trüllerey  7on  Aaiu 
mit  dem  Thurm  Rore.    Baden  1397  September  2. 

Wir  Leupolt  von  gottes  genaden  bertzog  ze  Oesterreicb,  ze  Stieyr, 
ze  Kemden  and  ze  Krain,  graf  ze  Tyrol  etc.  tuen  kunt,  daz  |  fiii 
uns  konien  unser  lieben  getrewen  Hudolf  und  Cbunrat  gebrftder  to& 
Hallwil  und  gaben  uns  auf  den  turn  und  gesezze  |  genant  Ror,  g^ 
legen  in  der  stat  ze  Arow,  mit  allen  den  gutern  und  rechtungen,  in- 
wendig und  auswendig'  |  der  genanien  stat  ze  Arow,  und  dartza  & 
gAter,  die  ze  Sure  und  ze  Buchs  gelegen  sind  mit  allen  nützen,  gAlten, 
freyheiten  und  gnaden,  so  von  alter  dartzu  gehöret,  der  ir  lehen  tou  1 
uns  were  und  baten  uns,  daz  wir  den  geruchten  ze  verleihen  UDsenn  j 
lieben  getrewen  Hannsen  Trülleray  von  Arow,  wan  sy  im  den  ver- 
kauft bieten.  Daz  bal)en  wir  getan  und  haben  den  egenanten  tarn 
und  gesezze  mit  aller  siner  obgenanten  zugehorung  demselben  Hanaen 
TrAlleray  und  sinen  erben  verlihen  und  leihen  auch  wissentlich,  im 
wir  in  ze  recht  daran  leihen  sullen  oder  mugen  den  forbasser  von 
uns,  unsern  br Adern,  uuserm  vettern  und  erben  in  lehens  weis  im» 
ze  haben  und  ze  niessen  als  lehens  und  landes  recht  ist.  Doch  also, 
daz  das  unser  offen  haus  sein  sol  ze  allen  unsern  notdorften  und  audi 
daz  sy  uns  davon  gehorsam  und  gewertig  sein,  als  lehensmannen  irea 
lehenshcrren  billich  tuen  sullen  an  geverde,  mit  urchand  ditz  hriefc 

Geben  ze  Baden  in  Ergow  an  suntag  nach  sand  Verenen  tag 
nach  Christs  geburde  drewtzehen hundert  jar  dar  nach  in  dem  siben 
und  newntzegistem  jare. 

S.  h. 

•  „und  auswendig"  .steht  zweimal. 


202.  Herzog  Leopold  von  Oestreich  verleiht  den  Gebrüdern  Ulrich 
und  Chuntzman  Sumer  von  Aarau  einige  (lüter.  Ensisheim  131*7 
December  28. 

Wir  Leupolt  von  gots  gnaden  hertzog  ze  Oesterrich,  ze  Steyr, 
ze  Kernden  und  ze  Krain  |  ,  graf  ze  Tyrol  etc.  tun  kunt,  als  wir 
von  ordenung  wegen  unserr  laude,  so  wir  und  |  unser  lieber  bmder 
hei-tzog  Wilhelm  nach  uusers  lieben  lierren  und  vettern  hertzog  Al- 
brecht söligen  |  tode  uberain  worden  sein,  die  lehen  der  lande  unserr 
Verwesung  und  ausriclitung  von  newen  dingen  leihen,  also  haben  wir 
unsern  getrewen  Ulreichen  und  Cbüutzman  Sumer  gebrudem  von 
Arow  die  nachgeschriben  leben  verlihen,  wan  die  ir  lehen  von  uns 
sind  als  si  furlegen :  von  erst  drey  matten,  gelegen  hinder  dem  Gonn- 
roy,  gelten  ain  malter  rokken ;  item  ain  schupposs,  gelegen  ze  Sure, 
pawet  W^ernher  Toderb  und  giltet  zwen  mutt  kern,  sechs  virteil  rokken, 
ain  malter  habem ;  und  ainen  zehenten ,  gelegen  ze  Arow  ze  den 
Hussem,  giltet  zwelf  stukh.     Und  leihen  ouch  wissentlich,    was  wir 


»81  199 

ze  recht  daran  leiben  »allen  oder  mugen,  also  daz  sy  und  ir  erben 
e  vorgenanien  leben  mit  iren  zugeborungen  furbasser  innehaben 
id  niessen  snllen  als  lehens  und  landes  recht  ist,  doch  vorbebebt, 
»  wir  yeht  rechten  daran  hietten  und  daz  sy  uns  dayon  getrew 
id  dienstper  sein  als  lehensman  iren  lehenherren  billich  tun  an  ge- 
rde,  mit  urkund  ditz  briefs. 

Geben  ze  Ensishaim  an  aller  heiligen  kindlin  tag  ze  weichnachten 
cb  Kristi  gepurde  dreutzehen  hundert  jar  und  dar  nach  in  dem 
)en  und  newntzigisten  jare.  * 

8.  h. 

Die  nrs.  196,  197^  201  und  202  sind  vom  gleichen  Schreiber  geschrieben, 

208.  Emlispach  1398  Februar  14  (s.  Valentis  tag). 

Ulrich  von  Hirtzstal  genant  Meyer,  sesshaft  ze  Erlisbach,  ur- 
ladet  im  Namen  der  Aebtissin  von  Königsfelden,  dass  Cl&ws  Ringly, 
shaft  ze  Erlisbach,  Margaret,  seine  Frau,  Jacob,  sein  Sohn  und  Jenni 
in  Tochtermann,  der  im  Namen  seiner  Frau  Adelheid  Ringli  handelt, 
m  Rudolf  Velchen  von  Aarau  einen  halben  Mtlt  Kernen  Geldes 
ib  und  uff  einer  jucherten  akkers  mit  reben,  gelegen  an  dem  berg 
£mlispach,  genant  Steinmarsruty,  rdrte  obnan  an  her  Hans  Bleyers 
ligen  reben  und  einhalb  an  CAnbsis  Schenkers  reben",  um  4  Gulden 
«tanft  haben. 

Zeugen:  Jacob  Meyger,  Heinrich  Kupfer,  Hentz  Hürme,  Cünrad 
iatter,  Jacob  Hertzog. 

Siegler:  ü.  v.  Hirtzstal. 

204.  Ulrich  von  Hertenstein,  Edelknecht,  verleiht  dem  Heinrich  Schult- 
heis von  Aarau  und  Imer  von  Siengen,  von  Bremgarten,  den 
Stadtbach  in  Aarau.    1398  Juli  26. 

Ich  üolrich  von  Hertenstein  edelknecht  vei^gich  offenlich,  dz  ich 
einrieb  |  Schultheissen  burger  ze  Arow  und  Imern  von  Siengen,  von 
remjgarten  geliehen  hän  und  liehen  mit  disem  brief  ze  rechten 
»jtneinen  maniechen  den  bache,  der  ze  Arow  dur  die  stat  rinnet, 
Demmene  zwuschent  der  selben  stat  ringmure  und  der  mäli  oder 
rischent  der  muli  und  der  blöwen  und  ze  fArende  dur  den  garten 
der  müli  und  dur  den  b6ngarten  bi  dem  turne,  uf  dem  ertrich 
er  dar  inne  und  w^  dar  und  dannen,  alz  si  bedürfen,  also  dz  es 
ischedlicb  sie  an  der  selben  mftlin  und  bldwen.  Des  ze  urkünd  han 
I  der  obgenant  Uolrich  von  Hertenstein  min  ingesigel  offenlich  ge- 
seht  an  disen  brief. 

Der  geben  ist  nach  Cristz  gebürt  drüzehenhundert  nüntzig  und 
)t  jare  uf  fritag  nach  sant  Jacobs  tage. 

S.  h. 

Die  Urkimde  ist  mit  grüner  Tinte  geschrieben. 


1 


200  [ISM.  IM».  UM 

204*.  Arow  1398  Juli  26  (tVitag  nach  s.  Jacobs  tag). 

Uolrich  Tnillerey  urkundet  im  Namen  seines  Vaters,  Jobsu 
Tnillerey,  Schulthoissen  von  Aarau,  dass  Walther  Kupfersmid  m 
Aarau  dem  Hans  Strub,  Chorherrn  zu  Schönen werd,  als  Vertreter  dias 
Stifts,  zwei  MUt  Kernen  Goldes,  Aarauer  Mass,  „dh  dem  hos  nd 
hofstatt  mit  siner  zAgehord,  das  da  were  Hans  Kupfersmidz  im 
br&ders,  das  selb  hus  och  gelogen  were  ze  Ar&w  äff  dem  {datsxwA- 
schont  den  riugniui'en  an  Claws  Kupfersmidz  hus  sines  brAders,  ml 
giengi  ab  dem  selben  hus  und  hofstatt  vor  ab  zins  jerlich  dry  pheoDing 
herschaftzins*' ,  um  26  ff  Pfennige  Zoünger  Münze  verkauft  habe. 
Auch  lasten  auf  dem  Hause  10  Gulden,  welche  die  Morgengabe  der 
Agnes  Kupfersmid,  Ehefrau  des  W.  Kupfersmid,  bilden.  Doch  eoUen 
die   zwei  MUt  Kernen  Zinses  den  Vorrang  haben. 

Zeugen :  Uolrich  Sumer,  Cüntzman  Sumer,  Markwart  Zechender, 
Claws  Kupfersmid,  El)erly  Spru ;  burger  ze  Aröw. 

Siegel  abgefallen. 

Staatsarchiv  Solothiiru,  Schönenwenl. 

205.  Aröw  1^1^  Februar  7  (tritag  vor  der  phaffen  vasnacht). 

Ulrich  Tnillerey  von  Aarau  urkundet  an  statt  seines  Veten 
Johans  Trulleroy,  Schulthoissen  in  Aarau,  dass  Hans  Schenk  Ton 
Oösgen  d^m  Rudolf  Schultheis,  sesshaft  zu  Aarau,  zwei  viertel  Geld« 
um  50  fT  Zotiiigor  Pfennige  verkauft  habe.  Und  das  „ein  viertel 
kernen  jerliclis  geltes  und  zinses  ab  der  fröwen  in  der  samnung 
reben,  gelogen  an  Walthers  von  Hunwil  rel>en ,  die  gelegen  sint  in- 
wendig siner  inren  trotten,  und  das  ander  viertel  geltz  ab  des  ieti- 
genanten  Walthers  von  Hiinwil  rel^n,  die  gelegen  sint  an  der  ege- 
nanten  frowen  in  der  samnung  reben,  die  Wernher  Schultheis  warent". 

Siegler:  J.  Trillloroy ;  S.  a]»gefallen. 

2(H).  Arow  llUl)  März  4. 

Johans  TrüUerey,  Schulthei^<  von  Aarau,  urkundet,  dass  Walther 
und  Hans  Kupfersmid,  Gebrüder.  Bürger  von  Aarau  und  Adelheid 
von  Baden,  des  Hans  von  Baden  sei.  von  Aarau  Ehefrau,  deren  Vogt 
Jacob  Totiker  von  Aarau  ist,  den  S.  hwestem  der  Samnung  in  Aarau 
Miurgaret  Satlerin  von  Brenigarten,  Subpriorin  und  Gerdrut  Totiker 
zu  Händen  der  Samnung  ein  Gut  zu  Muhen,  welches  jührlich  14  Viertel 
Hoggen   Aarauer  Maß  giltet,  um  20  Gulden  verkauft  haben. 

Zeugen:  Paulus  Hug,  Uolrich  Zeltner,  Hans  Sigriswil,  L^rad 
Schroter,  Rudolf  Veithein,  Hans  Limgeröchen :  burger  ze  Ar6w. 

Siegler:  J.  Trüllerey,  Walther  und  Hans  Kupferscbmid  und 
Jacob  Totiker. 


IN]  201 

207.  Ai^w  1400  Mai  14. 

Ulrich  Trdllerey  urkundet  im  Namen  seines  Vaters  Johans  Trul- 
fey,  Schaltheissen  von  Aai-an»  daas  Rudolf  Züricher  von  Aaraa  und 
m  85hne  Herr  Fridrich  ein  Priester  und  Conrad ,  den  Schwestern 
BT  Samnung  in  Aarau,  Margaret  Sattlerin  von  Bremgarten,  Snbpriorin 
id  Anna  Eggenhemmin,  zu  Händen  der  Samnung »  deren  Schaffner 
hrkwart  Zechender  von  Aarau  ist,  Guter  zu  Dürrenäsch  bei  Trost- 
efg  gelegen,  um  78  Gulden  verkauft  haben. 

Zeugen:  Hans  Zürcher,  Paulus  Hug,  Uolrich  Zeltner,  Henman 
on  Habkense,  Walther  Kupferschmid:  von  Ar&w. 

Siegler:*  J.  Trüllerej,  Rudolf  Züricher,  Heinrich  Bitterkrut  und 
flrich  Sumer. 

Die  Schrift  ist  die  gleiche  wie  bei  nr.  1K)6. 

208.  1400  Mai  25  (sand  Urbans  tag). 

Graf  Johannes  .  (IV.)  von  Habeburg  (-Laufenburg)  wandelt  das 
^en  des  Heinrich  Imhag,  Kaplan  zu  Aarau,  in  freies  Eigenthum  um. 

Siegel  h&ngt 

Abgedruckt  (nicht  mustergiltig)  in  Argovia  X  p.  298. 

209.  Schuldverschreibung  Herzogs  Leopold  von  Oestreich  um  2600  Gnl- 

den.    Thann  1400  Juli  6. 

Wir  Lüpolt  von  gotts  gnaden  hertzog  ze  Oesterrich,  ze  Steyr, 
e  Eemden  und  ze  Krajn,  graf  ze  Tjrol  etc.  tun  kunt  für  uns  unser 
>rAder  und  erben,  als  ünserr»  lieben  getruwen  dem  schultheissen,  dem 
tt  und  den  bürgern  gemeinlich  unser  stat  ze  Ar&w  von  wilent  s&liger 
vdAchtnAsse  ünserm  lieben  vatter  hertzog  Lupoiden  für  zwei  tusent 
fid  sechs  hundert  guldin  mit  sinem  brief  unser  geleit  und  nutz  unser 
iett  Baden,  WaltzhAt  und  Mellingen  verschriben  und  verschaft  sind 
ad  ze  merer  Sicherheit  in  ouch  in  pfands  wis  verschriben  ist  die 
itz  der  geleit  ze  Brugg,  ze  Aröw  und  ze  Zofingen  und  die  nütz 
tr  selben  in  von  den  vorgenanten  ünsern  stetten  ze  Baden,  Waltz- 
it,  Brugg  und  Mellingen  langzit  nit  gericht  noch  gefallen  sind  nach 
vorgenanter  brief  sag,  also  haben  wir  den  egenanten  Onsem  bürgern 
n  Ar&w  von  des  selben  irs  abganges  und  ussligens  wegen  die  gnad 
tan  und  tun  ouch  wissentlich  mit  dem  brief,  in  s&licher  mass,  dz 
nu  hinfur  i&rlich  uff  unser  fr&wen  tag  ze  der  lieAtmiss  besunder 
'  dem  vorgenanten  unserm  geleit  ze  Brugg  haben  und  da  von  niessen 
Heu  hundert  guldin  vor  allen  den  so  denn  nach  des  genanten 
sers  vatter  brief  dar  uff  geschaft  sind,  mit  sampt  den  geleiten  ze 
&w  und  ze  Zofingen,  die  sy  vor  mals  inne  gehebt  habent.  Und 
len  ouch  die  geleiter,  die  ietzunt  sint  oder  hienach  künftig  wer- 
st|   da  selbs  ze  Brugg  den  egenanten  von  Arow  swerren  die  vor- 


202  [\m 

genanten  hundert  gnldin  also  uff  den  egenanten  tag  ze  richten  nnd 
ze  bo/«a1en  und  in  da  mit  gewertig  ze  sin  als  vorgeschriben  stet.  Und 
wenn  ouch  die  vorgenanten  stett  ])aden,  Waltzbüt  und  Mellingen  der 
schuld  gericht  sind,  dar  umb  sy  hinder  uns  gen  den  von  Ramstein  sUnd 
nach  unser  brief  sag,  dz  denn  die  egenanten  von  Ar&w  in  die  selben 
geleit  tretten  und  inn&mcn  sullen,  besetzen  und  ze  endsetzen  als  ?em 
und  als  lang,  untz  dz  sy  der  vorgenanten  zwei  tusent  und  secbs- 
hundert  guldinen  kfinftiger  zins  und  ouch  der  schaden  nach  sag  des 
egenanten  ünsers  vatters  briefs  usgericht  und  bezalt  sind ;  doch  iu- 
genomen  der  hundert  und  sechszig  guldin,  so  sy  in  dem  nechstYe^ 
gangnen  jar  ze  zins  gegeben  habent,  die  sy  ouch  abmessen  sollint 
mit  dem  obgenanten  gelt,  was  in  des  dannocht  usslit,  und  süllen  uns 
ouch  i&rlich  dar  umb  rechnung  tun,  wz  in  da  von  gevellet,  wann 
wir  des  begem.  Ouch  süUen  die  vorgenanten  dry  stett  Baden,  Walt^ 
hüt  und  Mellingen  den  vorgenanten  von  Ar6w  mit  den  selben  ge- 
leiten färbasser  gehorsam  und  gewertig  sin,  als  vor  geschriben  stet. 
Da  von  emphelhen  wir  üosern  liehen  getrüwen  allen  ünsem  lantvogten, 
vogten,  herren,  rittem  und  knechten,  amptlüten  und  andern  unsem 
undertan ,  den  diser  brief  gezSigt  wirt  und  wellent  ernstlich ,  dx  sy 
die  egenanten  unser  burger  und  die  stat  ze  Aröw  by  der  vorgenanten 
unser  gnad  vestklich  halten  und  schirmen  und  nicht  gestatten,  dz  in 
jemand  kein  infi^ll  noch  irrung  dar  an  t&,  won  dz  gcntzlich  änser 
meynung  ist,  mit  urkünd  disz  briefs. 

Gel)en  ze  Tann  an  zistag  nach  sant  Uolrichs  tag  nach  Cristi  ge- 
bürt  in  dem  vierzechenhundertosten  jar. 

Co|)ic  auf  Papior  aus  dorn  vierzehnten  Jahrhundert;  vgl.  nr.  155. 

210.  Nikiaus  von  Rüti.  Kaplan  dos  Altars  s.  Michel  nnd  8.  Peter  in 
der  Kirciie  von  Aarau.  schenkt  der  Samnung  in  Aarau  zwei 
Viertel  KiTnen.     lllM)  Juli  24. 

Ich  Niclaus  von  Ri'ili,  capplan  des  altare  sant  Michels  und  sant 
Peters  in  der  kilrhen  zo  Arow,  tun  offeulich  kunt  und  vergich  ich 
aller  |  menlicheni  mit  disem  brietf  für  mich  und  min  erben,  dz  ich 
eigenlich  \vr)l])e<laciitlich  gesundes  libes,  guter  sinnen  und  gedenken 
hin  I  geben  han  und  giljen  och  hin  mit  urkünd  diss  briefes  für  mich 
und  all  min  erben  zwen  viertel  kernen  jArlichs  geltes  und  zinses  |  uff 
simt  Martis  t^ig  ze  geben  und  ze  weren  den  erberen  geistlichen  frSwen 
der  priolin  und  convent  gemeinlich  in  dem  samnung  ze  Arow  in  der 
Hald<?n  gelegen  an  der  Aren  und  iren  nachkomen.  Und  giengi  dz 
ein  viertel  kernen  geltes  ab  der  selben  frowen  im  samnung  reben, 
gelegen  an  dem  inren  Hungerberg,  an  Walthers  von  Hunwil  reben; 
und  dz  ander  viei*tel  ab  des  selben  Waltliers  von  Hunwil  reben,  ge- 
legen an  der  egenanten  frowen  in»  sanmung  reben,  und  werent  erb 
von  dem  gotzhus  ze  Küngsveld.     Doch    mit    der    l)escheidenheit  und 


»]  203 

t  gediog  han  ich  inen  dz  ein  viertel  kernen  geltz  geben  fiir  dni  phunt 
snningen,  so  ich  inen  schuldig  was;  dz  ander  viertel  kernen  geltz 
ib  dz  selb  sont  sy-  und  ir  nacbkomen  durch  rainer  sei  heil  willen 
d  durch  aller  miner  fründen  und  vordren  sei  heil  willen  ewklich 
'  sambstag  ze  vesper  und  durch  nacht  ein  brunnend  liecht  haben 
einer  ampellen  in  ir  kor  bj  dem  obristen  venster  ze  der  linggen 
BD  vor  unser  frfiwen,  gott  ze  lob  und  zen  eren  und  ÜDser  frfiwen 
d  allen  helgen,  in  iren  kosten.  Dz  selb  sy  mir  gelobt  band  -ze 
od  by  guten  truwen  für  sy  und  ir  nacbkomen,  und  han  öch  mich 
r  mich  und  min  erben  gegen  inen  entzigen  der  obgenanten  zwey 
ertel  kernen  geltz  mit  aller  der  Sicherheit,  so  ich  dz  tun  solt  und 
ur  zfi  gebort.  Und  des  ze  einem  waren  steten  offennen  urkünd 
les  des  so  vor  von  mir  geschiiben  stät,  so  han  ich  obgenanter  von 
Inti  min  insigel  für  mich  und  all  min  erben  offenlich  gehenkt  an 
isen  brieff. 

Der  geben  ist  uff  sant  Jacobs  abend  der  heiligen  zwölf  hotten 
es  jares  do  man  zalt  von  Cristus  gebürt  tusung  und  vierhun- 
«rt  jar. 

8.  h. 


211.  Johann  von  Lupfen,  Landvogt  zu  Stülingen,  urkundet,  daß  Imor 
von  Siengen  von  seinen  in  Aarau  liegenden  Qütern  der  Stadt 
Aaraa  zu  steuern  hätte.    Baden  1400  December  19. 

Ich  Johans  von  Lupphen  lantgraf  zu  StAlingen,  herr  zu  Hohen- 
ufk,  landvogt  etc.  tun  kunt,  daz  uf  hütigen  tag  für  dise  |  nachge« 
cbriben  miner  herschaft  r&te  und  mich  zem  rechten  komen  sind  die 
fbern  mine  besunder  lieben  Marquard  Zebender  |  von  Arow  und 
^olrich  TrÄllerey  in  namen  und  an  stat  derselben  stat  Arow,  einsit, 
iQd  der  erber  bescheiden  Imer  |  von  Siengen,  andersit,  und  offenote 
'a  vor  uns  der  jetzgenant  Imer  von  Siengen  also :  wie  das  er  daselbs 
e  Arow  etwas  guter  ererbet  het  von  Heinrich  Schultheissen  genant 
enfUin  seligen,  daruf  sy  im  stur  geleit  hettent,  darumb  in  aber 
Achte,  daz  das  nit  billich  sin  s&lt,  wan  er  diiselbs  nit  sessehaft 
ere.  Dawider  aber  die  vorgeschriben  der  von  Arow  botschaft  ant- 
urtend  und  sprachend,  wie  das  dasselbe  erb  und  gut  by  inen  und 
iren  gerichten  gelegen  were  und  och  mit  inen  alwegend  untzher 
Arbar  gewesen  sy  nach  dem  und  ir  geswomen  sturer  daruff  geleit 
fttent  und  getruwtent  och,  daz  sy  by  der  stür  beliben  söltend. 
ad  nach  beiderteilen  offenung,  red  und  Widerrede,  band  dise  nach- 
schriben  miner  herschaft  r&te  und  ich  herum b  erkent  und  ge- 
rochen: Wir  erkennen  und  sprechen  in  disem  brief  also,  daz  der 
»rgeschriben  Imer  von  Siengen  nu  zemal  die  stür  geben  sol  und  das 
h  dieselben  von  Arow  nu  hynnanthin  wol  stiir  uf  dieselben  guter 
jen  sftUend  und   mögend,    als   denn  zitlich  und   bescheidenlicb  ist. 


204  [HM 

So  denn  von  der  stAsse  wegen,  so  dieselben  von  Arow  und  Imer 
von  Sengen  och  saraend  gehept  hand  von  einer  matten  wegen,  ge- 
nant Senftlis  owe,  die  der  egenempte  Imer  von  Sengen  och  Ton 
dem  obgeschriben  Heinrich  Scbultheissen  s&ligen  geerbet  hat  Duv 
umb  haben  wir  uns  och  erkent  und  gesprochen,  erkennen  nnd 
sprechen  och  in  disem  brief  also:  das  Imer  von  Sengen  dieselbea 
matten  haben  und  niessen  sol  mit  invengen  und  begriffen  in  aOor 
wise  und  masse,  als  si  der  obgeschriben  Heinrich  Schnltheisse  slUig 
und  ander  von  sinen  wegen  inne  gehebt  hand  ungesumpt  und  nngo- 
irret  derselben  von  Arow  halb.  Und  sind  dis  die  r&te:  die  eddea 
herren  mine  lieben  6hainen  und  g&ten  frQnde  grauf  Ott  von  Thier- 
stein,  Rükdolff  von  Arburg,  Uolrich  Thüring  von  Prandis,  Diethehn 
von  Krenckingen,  her  Hanman  von  Gr&nenberg,  her  Heinrich  Qeaseler, 
her  Rudolf  von  HalwiK  her  Hanman  von  Rynach,  Herman  von  Lan- 
denberg  genant  Sclmdi,  Hans  Kriech  von  Arbui^,  Hans  Segenser, 
schultheisse  ze  Meilingen  und  Herman  Qremlich.  Mit  urkiüid  dii 
briefs,  der  nach  erkantoOsse  der  jetzgenanten  miner  herschaft  rtian 
mit  minem  ingesigel  offen  besigelt  und  hieran  gehenkt  ist 

Geben   ze  Haden   uf  suntag   vor  saud  Thomas   tag  eins  swSlf- 
botten  nach  Crists  gebürt  in  dem  viertzehenhundertisten  jar. 

S.  h. 

212.  Die  Brüder  Hans,  Wernhcr,  Priester  imd  Kirchherr  zu  Riscb, 
Hiirtmaun  und  Ulrich  von  flerteustoin  verkanten  an  Imer  von 
Sengen  in  MoUinjjon  einen  Theil  des  Stadtbaches  in  Aarau 
um  o()<)  (inlden.     Örenij^arten  1400. 

Allen  den  die  disen  brieff  ansechend  oder  h6rent  lesen ,  kund  ich 
Hans  von  Hertenstein,  ich  Wenihor  von  Hertenstein,  priester,  kilch- 
her  I  ze    Hisch,    ich    Hartman   von   Hortenstein    und  ich  Uolrich  von 
Hertenstein   geV)rruler,    Uolriclis    von    Hertenstein   selig  wilent  elichen 
sün,  verjechend  |  alle  vier  uiiverscheidonlicli,  daz  wir  wolbedachtklich, 
recht   und   redlich   für  uns   und  für  alle  unser  erben  eins  hantvesten 
köffs    verkofl  |  und    ze   koffen    geben    habent   dem    erberu    bescheidea 
Ymar  von  Seiij^en,  so^slmft  und  burger  ze  Bremgarton,  und  fro  Annan 
siner  elichen  frowen  den  bacli,  der  ze  Aröw  durch  die  statt  rünnet, 
zwuschend  der  statt  und  der  niüli  oder  zwuschent  der  muli  und  der 
plöwen,  der  von  uns  leclien  ist,  dz  sy  den  bach  fi^ren  mögent  durch 
den    garten   by   der   muH  und  durch   den  bongarton  by  dem  Thurn, 
uf   dem    ertrich    oder  dar  inne  und  weg  dar  und  dannan  haben  ab 
sy  bedorfent  ungevarlich,  doch  der  obgenanten  müli  und  der  pl6wen 
unschedlich.     Die    obj^onante  lechenschaft    dez   bachs   und    alle  unser 
rechtung   daran,    wie    dz   von   alters   bar  komen  ist,    hand  wir  inen 
ledklich  ze  koffen  gel>en  fi'ir  fry  eigen  umb  dry  hundert'  guldin  guter 
und  geber  an  gold  und  an  gewicht,  dero  wir  6ch  gentzlich  von  inen 
bezalt  sint,  darumb  wir  uns  enzichend  dez  obgenanten  bachs  far  uns 


4#n  205. 

ind  unser  «rbeii  nod  band  ich  alle  unser  rechtang  dar  an  ufgeben 
iem  Torgenanten  Tmar  von  Sengen,  fr5  Annan  siner  elichen  fr&wen 
ind  ir  erben  in  eins  stetten  ewigen  handvesten  k6fes  wise  und  en- 
ichend  6ns  och  dez  lecbens  und  der  lechenscbafk  an  dem  selben  bach 
jid  gebent  ez  inen  af  eigenlich  mitt  disem  brieff.  Were  6ch  dz 
.em  obgenanten  Tmar  von  Sengen,  fr6  Annan  oder  iro  erben  in  dem 
bgenanten  k&ff  dbein  insprucb  bescbecbe,  von  wem  dz  were  oder 
h  der  bach  füi'bas  von  jemau  lecben  were,  dz  si  bekümbert  wurdent, 
la  send  wir  und  unser  erben  si  und  iro  erben  da  lidigen  und  ent- 
chadigen,.  wie  und  weles  wegs  si  dez  ze  schaden  koment.  Were  aber 
I2  wir  die  obgenanten  stuck  übersecbend  und  niit  gnüg  Utend,  ez 
vere  ein  stuck  oder  me,  wenne  wir  die  obgenanten  von  Hertenstein 
äaane  von  dem  obgenanten  Tmar  von  Sengen,  fro  Annan  siner  elichen 
Uwen  oder  ir  erben  oder  unser  erben  ermant  werdent  ee  hus,  ze 
hoi^  oder  under  6gen,  mitt  botten,  brieffen  oder  von  munde,  so  sont 
wir  Ans  in  den  nechsten  ach  tagen  nach  der  manung  alle  vier^  und 
welcher  gemant  ist  antwürten  gon  Bremgarten  in  die  statt  und  V9n 
der  statt  niemer  ze  komen  untz  dz  doch  gnüg  beschicht  darumb 
denne  gemant  ist,  allez  by  den  eiden,  so  wir  alle  vier  liplich  zfi  gott 
Tind  den  heiligen  gesworen  band  und  daaer  jecki icher  insunder  mitt 
n^ebten  henden  und  gelerten  werten.  Har  umb  ze  vestem  ur- 
bind  80  hant  wir  die  obgenanten  Hans  von  Hertenstein,  Wernher 
von  Hertenstein,  priester,  kilcberre  ze  Risch,  Hartman  von  Hertenstein 
und  Uobrich  von  Hertenstein  gebrüder  für  uns  und  unser  erben  6nsre 
eigen  insigel  offenlich  gehenkt  an  disen  brieff. 

Da  by  sint  gesin  die  edlen,  fromen  junkher  Heinrich  von 
Bteegg,  frye,  Walther  von  Heidegg,  Wernher  von  Schenken,  chorberr 
le  Mänster,  Pentelli  Brunner,  Heinrich  Bürren,  schdlmeister  ze  Brem- 
gvten,  Jenni  Megger  und  Clewi  Spengler :  bürgere  ze  Bremgarten. 

Geben  in  dem  jar  do  man  zalt  von  Cristus  gepürt  vierzechen- 
hundert  jar. 

Die  vier  hängenden  Siegel  sind  alle  mehr  oder  weniger  beschädigt. 
Die  Urkunde  ist  sehr  schlecht  geschrieben  und  schlecht  erbalten. 
•  „hundert"  ist  Über  die  Zeile  hinein  corrigirt 
^  ,,vier"  steht  auf  einer  Rasur. 

213.  Spruchbrief  zwischen  Jobannes  Trüllerey  und  dem  Ratbe  von 
Aarau  wegen  schuldiger  Steuern  vom  Haus  Rore.  1401  No- 
vember loT 

Es  ist  ze  wissend  von  der  st^ss  und  missbellung  wegen  so  ge- 
wesen sint  zwüschent  den  erberen  wisen  |  dem  scbultbeissen  und  den 
tmrgem  gemeinlich  der  statt  ze  Ar6w  ze  einem  teil,  und  dem  |  wolbe- 
scbeidnen  Johans  Trullereyen  irem  mitburger  da  selbe  ze  dem  andren  teil, 
Üe  selben  st&ss  und  missbellung  dar  rärent  von  des  tums  wegen  ze  Ar&w, 
len  man  nempt  Rore,  alz  der  egenant  Trüllereye  meinet,  wie  der  selb 


1 


206  [UM 

tum  von  unser  gnedigen  herschafft  von  Oesterrich  etwas  frjhak 
habe,  des  aber  die  von  Ar6w  nät  gehüllig  noch  gichtig  sint.  Zwtehent 
den  ietzgenanten  stdssen  und  misshellungen  wir  Hans  Kriech  yon 
Arburg,  Henman  von  Liebegk  und  Johans  Segenser  von  MelHngan 
früntlichen  beredt  und  get&dinget  haben,  also  daz  der  vorgenant  Jo- 
hans Trülleroye  den  zwentzigosten  phening  von  der  Schätzung  wegen 
mit  dem  zinsc  geben  und  richten  sol  uff  dem  zil  und  tag,  als  die 
cgenanten  von  Arow  gemeinlich  geben  niAssent  und  angeleit  hki 
Dar  zu  süUent  die  vorgenanien  der  schuUheisse  und  rit  ze  Ariv 
den  selben  Trüllereyen  und  Kfldgern  sben  sun  sturen  und  inen  sttr 
uff  legen  här  ze  jar  alz  sy  denn  zitlich  und  bescheidenlich  danket, 
die  seilen  stüre  sy  den  ouch  nebten  und  weren  süllent  uff  dem  tag 
alz  ander  burger  ze  Arow  tun  mflssent  und  geswom  babent.  Diti 
alles  unser  gnedigen  hcrrschaft  von  Oesteirich  und  den  egeoanten 
beiden  teiln  und  nienglichcm  an  iren  rechten  und  fiyheyten  1lnTe^ 
griffen  und  unschedlich  an  all  geverd.  Und  mugent  die  ietzgeoanteB 
beid  teil  ir  Sachen  für  bas  werben  an  die  obgenanten  unser  gnedigeD 
herrschafft  oder  an  iren  lantvogt,  daz  sy  denn  dunket,  das  es  inen 
fAgklich  sye.  Und  des  alles  ze  urkünd  haben  wir  obgenanten  Hans 
Kriech  von  Arburg,  Heuman  von  Liebegg  und  Johans  Segenser  unser 
iecklicher  sin  ingesigel  offenlich  gehenkt  an  disen  brieff.  Ich  der  ob- 
genant  Johans  Trüllercye  vergich  ouch  ditz  alles  aLto  geschehen  an 
und  ze  urkund  han  ich  min  ingesigel  ouch  offenlich  gehenkt  an  disen 
brieff. 

Der  geben  wurd  an  niitwuchen  uecbst  nach  sant  Martis  tag 
in  dem  jaro  do  man  zult  von  Cristz  gepurte  vierzehen  hundert  jar 
dar  nach  in  dem  ersten  jare. 

S.  h. 

Abschrift  im  Copialbuch  y.  131. 

214.   1401  Oecombcr  10  (an  montag  vor  Thomas  tag). 

Marquart  Zehender  von  Aarau  urkundet  im  Namen  des  Schult- 
heissen  Ulrich  Summer,  daß  Adelheit  von  I^aden,  des  Hans  von  Baden 
sei.  Frau,  mit  Beistand  ihres  Vogtes  Jacobs  Tottiker  von  Aarau, 
und  ihre  Tochter  Eisbeth  mit  ihrem  Vogte  Ulrich  Zeltner,  do: 
die  Stelle  ihres  eigentlichen  Vogtes  Peters  Oiten  Küti  von  Luzem 
vertritt,  der  Fi  au  Anna  Züriehcrin,  Priorin  und  dem  Convent  des 
Klosters  zu  Aarau  gelegen  an  der  Aare  zehen  Schilling  Stehler  Pfen- 
nige ,ab  und  uff  einer  halben  jucharten  rebakkers,  gelegen  ze  Arow 
an  dem  Hungerberg,  einhalb  an  Claus  Knöpfen  seligen  reben  und 
buwet  si  Gerhart  Henige,  und  ouch  einen  halben  müt  kernen  geltz 
und  ein  hün  geltes  ouch  jdrlichs  zinses  ab  und  uff  einer  halben 
jucharten  rebakkei-s,  gelegen  nebent  den  egenanten  reben,  so  Gerhart 
Henigi  buvvot,  und  buwet  sy  Claus  Knöpfen  seligen  wib,"  um  13 
Guldon  verkauft  haben. 


n]  207 

Zeugen :  Bans  Züricher,  Beinrich  Scbiilmeister  von  Boröw,  Bans 
oberer  yon  Kalm,  Bans  Springinsak,  Beinricb  Zeltner,  CAnrat  Schröter, 
laus  Zdricher,  weibel  ze  Ar5w :  alle  bürgere  ze  Ar6w. 

Siegel  des  M.  Zebender,  J.  Tottiker  und  U.  Zeltner  hängen. 

215«   1402  Februar  18  (samstag  nach  der  alten  vassnacht). 

Marqwart  Zebender  urkundet  im  Namen  des  Scbiütbeissen  Ul- 
ich  Sommer,  daß  Rudolf  Wintznöwer,  seßhaft  zu  Aarau,  der  Schwester 
[atherina  Ditschlin  „an  statt  der  swestern  hus  und  aller  swestern 
ar  inn ,  gelegen  ze  Ar6v7  an  dem  kilebhoffe ,  einhalb  an  des  lüt- 
riesters  huse**,  zwei  Schilling  Geldes  „ab  und  uff  sinem  huse,  ge- 
sgen  ze  Ar6w  in  der  Bälden  zwuschent  Benmans  von  Babkose  und 
irester  Mechtilden  Dullikers  büsern,  und  gienge  ab  dem  selben  huse 
onnals  nit  mer  ze  zinse,  denn  ein  mütt  kernen  j&rlichen  Bansen 
Ipringinsak  und  ouch  zwein  phonning  ze  herschafft  zinse,*'  um  2  fC 
hhlec  Pfennige  verkauft  habe. 

Zeugen:  Rudolf  Schultheis,  Paulus  Bugo,  Beinricb  Bitterkrut, 
iWolf  Zülli,  Jacob  Tottiker,  Bans  Veithein,  Claus  Vfilmi  und  Bein- 
ifih  Bassler:  alle  bürgere  ze  Ar6w. 

Siegel  des  M.  Zebender  hängt. 

216.  Baden  1402  April  13  (donstag  nach  dem  suntag  als  man  in  der 

heiligen  Cristenheit  singet  misericordia  doiumi). 

Jobannes  von  Lupfen,  Landgraf  zu  Stülingen  etc.  gestattet  dem 
hm  Werli  von  Küngstein,  sesshafb  zu  Aarau,  die  Uebertragung  einer 
istreichischen  Pfandschaft  von  6  fif  Pfennigen  Geldes  auf  dem  Burg- 
•mt  zu  Baden  an  Bans  Segenser  von  Mellingen. 

Siegel  des  Landvogtes  hängt. 

217.  1402  April  17  (mentag  vor  s.  Georyen  tag). 

Ulrich  Summer  Schultheis  von  Aarau  urkundet,  daß  Frau  Gerdrut 
cholthessin,  des  Bans  Scbultheissen  sei.  Frau,  mit  Beistand  ihres  Toch- 
ennanns  RtLdolf  B6ler  von  Baden,  der  Frau  Anna  Züricherin,  Pi-iorin 
ind  dem  Convent  des  Klosters  zu  Aarau,  dessen  Schaffner  Marqwart 
iahender  ist,  ein  Gut  zu  Lostorf,  das  sie  von  Bans  Arow  ihrem 
bider  sei.  geerbt  hatte,  „und  bette  es  der  Br6we  vor  ziten  ge« 
nweo  und  bute  es  nu  Claus  Scherer  von  Lostorff  und  gult«  ze  zinse 
Irlicbs  achtzehen  viei*tel  dingkel  und  drye  müt  habern,"  um  23 
inlden  verkauft  habe. 

Zeugen:  Paulus  flugo,  Beinricb  Schulmeister  von  Boröw,  Uol- 
ich  Zeltner,  Waltherr  Kuppfei-smit,  Eberli  Spni,  Jenni  Basler,  Bans 
Ssger,  Uolrich  und  Bentz  Endveit:  alle  bürgere  ze  Aröw. 

Siegel  des  U.  Summer  hängt. 


^. 


1 


208  [1412.  IM 

218.  1402  Juni  9  (fritag  vor  s.  Barnabaa  tag). 

Peter  .Wipf  von  Aarau,  Anna  seine  Frau  und  Hentzman  sein 
Sobn  verkaufen  an  Marquart  Zehender  von  Aarau  ein  Stück  Ackv, 
„gelegen  ze  Ar6w  by  der  Liengrdben,  zwüschent  des  ietzgenaDtea 
Zehenders  ackern^,  um  4  3>  Stebler  Pfennige. 

Siegler:  P.  Wipf. 

219.  1402  Juli  26  (mittwuchen  nach  s.  Jacobs  tag). 

Ulrich  Summer  Schultheis  von  Aarau  urkundet,  daß  Hans  Wemher 
von  KuDgstein,  seßhaft  zu  Aarau,  dem  Priester  Heinrich  Imhag,  Kaplan 
zu  Aarau  und  Gotteshanspfleger,  einen  Mut  Kernen  Geldes,  „des  der 
halb  teil  genge  ab  Rudolfs  Bleichers  wingarten,  des  ein  juchart  were, 
gelegen  ze  Erulispach,  zwuschent  Uolrich  Zeltners  und  Nollingen 
reben,  der  ander  halb  teil  genge  ab  einer  halben  jucharten  rebacker 
so  Glaser  were  von  Emlispach,  gelegen  an  der  Girshalden  zwuscheat 
Claus  Ringlis  und  des  egeuanten  Uolrich  Zeltners  reben,**  um  9  Goldeo 
verkauft  habe. 

Zeugen:  Rudolf  Veithein,  Heinrich  Schulmeister  von  Horiw, 
Uolrich  Zeltner,  Jacob  Tottiker,  Rudolf  Zülli,  Jacob  Bremgarter,  Haas 
Scherer  von  Kulm,  Eberli  Spru  und  R&dolf  Jüngling:  alle  bargen 
ze  Arow. 

Siegel  des  U.  Snmmor  und  Hans  Wemher  von  Küngstein  hängen. 

220.  1402  Oktober  15  (s.  Gallen  abend). 

Ulrich  Zeltner  bestätigt  die  Schenkung  von  drei  Mut  Kernen 
Geldes,  nämlich  „ein  müt  ab  und  uf  Claws  Furers  hus  und  ein  mat 
ab  dem  hus,  dz  der  von  Baden  was  und  nu  min  ist  und  ein  müt  ab 
Sigriswils  hus,  das  Wasmers  wars,"  welche  sein  Vater  Heinrich  dai 
Frauen  der  Samnung  vermacht  hatte. 

S.  h. 


221.  Vergleich  zwischen  dem  Kirchherrn  von  Suhr  und  denen  toü 
Aarau  in  dem  Streite  über  die  Besetzung  der  Leutpriesterei 
zu  Aanui.    1403  Juli  7. 

Es  ist  ze  wissend,  daz  LeiT  Rudolf  Meyger  von  Hegglingen  kilcbherre 
ze  Sure  mit  den  wiseu  wol bescheidnen,  dem  schultheissen,  dem  rät  und 
den  burgern  genieiulich  der  statt  ze  |  Ar6w  und  sy  mit  im  gentzlich 
urab  all  stoss,  so  sy  mit  enandeni  gehebt  haben  alz  |  von  der  lüt- 
prestyo  wegen  ze  Arow  früntlich  und  tugentlich  verriebt  und  ver- 
slicht sint  mit  der  besi beiden heit,  daz  der  egenante  kilchherr  riten 
sol  gen  Costentz  darnach  in  acht  tilgen  den  nechsten,  wenne  er*  des 
von    den    egeuanten    von    Aröw    ermant  wirt,  und  süllent  sy  inie  ir 


Ml  209 

rber  botschaft  zugeben  und  mit  ime  schiken  und  sol  da  bitten 
mstlichen  den  byscboff  ze  Costentz  und  sin  bestes  darzü  tun,  das 
r  denselben  von  Ar6w  alle  ir  frybeit  so  sy  habent  von  der  ege- 
anten  lütprestye  wegen  bestetge,  und  was  kosten  darüber  git  von 
er  zerung  wegen,  den  sol  der  egenant  kilchherre  abtragen  und  be- 
alo,  es  were  denne,  daz  der  zerung  ze  vil  und  der  kost  ze  gross 
rerden  wAlt,  so  sol  es  stän  an  Jobansen  Segenser  und  an  Heinrichen 
rrippscher  bürgere  ze  Aröw,  weder  teil  es  bezaln  sülle.  Were  aber 
laz  ein'  brief  darüber  geben  und  gemacbet  wurde,  die  sullent  die 
xmAr&w  bezaln  und  dannan  ziecben,  alz  sy  denne  gedeugken  recht 
e  tftnde.  Onch  sol  der  vorgenant  kilchherre  den  lütprester,  den 
ie  vorgenanten  von  Aröw  erweit  haut  nach  ir  gewonheit,  presen- 
ieren  und  im  ein  presentacion  geben  an  den  byscboff  ze  Costenz  und 
)it  meister  Walthem  Fritag  von  lientzburg,  der  die  obgenante  lüt- 
vestje  ansprkhig  hatt,  verschaffen  und  inn  alzlich  halten,  daz  er 
idi  entziehe  aller  ansprach,  so  er  hatt  zu  der  seihen  lütprestie  ze 
Lröw,  und  sol  euch  von  im  bringen  einen  guten  versigelten  brieff, 
innant  zu  sant  Verenan  tag  so  nechst  komet,  der  wise  und  sag, 
tt  er  sich  der  egenanten  lutpreistie  gentzlich  entzigen  hab,  und  ouch 
enpreche  in  dem  selben  bneff  für  sich  und  die  sinen  die  egenanten 
tm  Ar&w  noch  ir  nachkomen  von  der  egenanten  lütprestie  wegen 
iemer  me  ze  bekümbem  noch  ze  bekrenken  noch  schaffen  getlin  in 
iebein  wise  in  alle  geverde.  Ich  der  obgenant  Rudolf  Meiger,  kilch- 
lerr  ze  Sure  vergich,  daz  dise  richtung  also  geschehen  ist  und  han  sy 
^h  gelopt  by  minre  trüwe  und  priesterlichem  ampt  war  und  stete 
6  halten  und  gentzlich  ze  vollfAren  und  da  wider  niemer  ze  tünde 
odi  schaffen  getan  durch  mich  noch  durch  ander,  heimlich  noch 
Mich,  in  dehein  wise  an  all  geverd.  Und  das  alles  ze  warem 
fkond  h&n  ich  min  eigen  ingesigel  offenlich  gehenkt  an  disen  brieff. 

Der  geben  ist  an  samstag  nechst  nach  sant  Uolrichs  tag  in  dem 
ir  do  man  zalt  von  Cristz  gepürt  vierzehenhundert  jar  dar  nach  in 
em  dritten  jare. 

S.  h- 

Abschrift  im  Copialbuch  p.  183  f. 
'  Hs.  es.    ^  Hs.  kein. 

222.    1403  August  27  (mentag  vor  s.  Verenan  tag). 

Marqwart  Zehender  urkundet  an  Stelle  des  Ulrich  Summer, 
buHheißen  von  Aarau,  daß  Adelheit  von  ßaden,  des  Hans  von  Baden 
l.  Frau  und  ihre  Tochter  Eisbett  dem  Convente  des  Frauenklosters 
Aarau  einen  Juchart  Rebacker,  „gelegen  ze  Ar5w  an  dem  Hunger- 
!rg,  einhalb  an  Hentzman  Binkers  rebacker  und  anderhalb  an  des 
txgenanten  conventz  rebacker,  und  ouch  einen  invall  genant  Getzen- 
iti,  gelegen  ebnen  uff  dem  selben  acker,  darab  ze  zinse  gienge  jer- 

Atttner  Urkundenbocb,  l^ 


210  [14M.  m 

liehen  vier  siebler  pfenniDg  dem  gotzbuse  ze  Emlispach,^  am  20  Golden 
verkauft  haben. 

Zeugen :  Heinrich  Trippscher,  üolricb  Trullerey,  Heinrich  Schftl- 
meister  von  Horöw,  üolricb  Zeltner,  Heinrich  Bitterkrut,  Hans  S- 
gerswil  und  üolricb  Weber:  alle  bürgere  ze  Ar&w. 

Siegel  des  M.  Zehender  hängt. 
Vgl.  Urkunde  nr.  214. 

223.  1403  November  10  (samstag  vor  s.  Martins  tag). 

Oäntzman  Meyger  von  Köttingen  verkauft  dem  Johansen  Spring- 
insack  Schulmeister  zu  Aarau  eine  Matte,  genannt  die  hangent  Matte, 
„und  ein  bl&tzli^,  .  .  .  gelegen  zu  Bönken,  um  6  flf  Stehler  Pfemiioge. 

Siegel  des  C.  Meyger  hängt;   das  des  Ulrich  Summer  Sdiultheui«! 
von  Aarau  ist  zertrümmert. 

224.  Schuldbrief  Herzogs  Leopold  zu  Gunsten  Aaraus.    Wien  140i 

April  14. 

Wir  Lüpolt  von  gotts  gnaden  hertzog  ze  Oesterrich,  ze  Stsjr, 
ze  Kemden  und  ze  Krajn,  grif  ze  Tyrol  etc.  t&n  kunt,  als  wir  da 
erberen  wisen  ünsern  lieben  geirüwen  dem  schultheissen,  dem  rit  und 
den  bürgern  gemeinlich  unser  stat  zu  Ar&w  vermalen  mit  toserm  bnd 
solich  gnad  getan  haben,  dz  sy  die  zweitusent  und  sechs  hnodert 
giildin,  die  in  von  wilent  linserm  Heben  vatter  hertzog  Lupoiden 
s&ligen  gedechtni&se  uff  die  geleit  und  nütz  unser  stett  Baden,  Walti- 
Lüt ,  Mellinj^en ,  Zofingen ,  Arow  und  Brugg  verschaft  wurden ,  mit 
sinem  briof  abniessen  solton.  Doch  wenn  die  selben  unser  stett  ge- 
richt  wurden  der  schuld  dar  urab  si  hinder  uns  gen  den  von  Bam- 
stein  standen  und  wan  aber  den  vorgeuanten  liusern  stetten  BadeOf 
Waltzhüt  und  Mellingen  noch  der  selben  schuld  usgestanden  ist  sechs 
hundert  und  acht  und  drissig  guldin,  dar  umb  die  vorgenanten  voo 
Arow  si  abgetragen  und  unser  houptbrief  zu  ünsern  banden  har  us 
bracht  habent  und  ouch  zu  den  geleiten  und  nützen  getretten  sind, 
also  liaben  wir  darzü  ünsern  willen  und  gunst  gegeben  und  in  die 
selben  sechshundert  und  acht  und  drissig  guldin  uf  die  obgenanten 
geleit  unser  stet  Baden ,  Waltzhüt  und  Mellingen  und  darzü  uff  die 
geleit  Zofingen,  Arow  und  Brugg  geschlagen  in  sßlicher  mass,  dz  a 
die  ouch  dar  uff  haben  und  da  von  niessen  süUent  in  aller  inass, 
als  sy  die  vorgenanten  zwei  tusent  und  sechs  hundert  guldin  da  von 
innernen  und  niessen  nach  ünsers  briefs  sag,  den  si  dar  umb  von  ans 
haben,  und  wann  si  also  obgenanten  zwo  summ  abgeuossen  habent, 
so  süllent  uns  denn  die  geleit  lidig  sin  ungevarlich.  Ouch  süllen  die 
egenanten  von  Arc)W  uns  oder  wen  wir  dar  zu  schaffent  j&rlich 
rechnung  tun ,  was  in  von  den  selben  geleiten  gevallet  ine  geverd, 
mit  urkünd  ditz  briefs. 


i04]  211 

Geben  ze  Wienn  an  mentag  nach  dem  Sonnentag  misericordia 
3mini  nach  Cristus  gebürt  vierzechenhundert  jar  dar  nach  in  dem 
ierden  jar. 

Copie  aaf  Papier ;  s.  nrs.  155  mid  209. 

225.  Herzog  Leopold  von  Oeetreich  bestätigt  Aarau  alle  seine  Privi- 

legien.   Wien  1404,  April  14. 

Wir  Leupolt  von  gots  gnaden  hertzog  ze  Oesterreich,  ze  Steyr, 
)Kdmden  und  ze  Krain,  graf  ze  Tyrol  et<5.  tun  kunt,  dz  |  für  uns 
}m  die  erbem  weisen  unser  lieben  getrewn  der  Schultheis,  der  rat  und 
ie  burger  gemainlich  unser  stat  zu  Arow  und  hatten  uns  diemAtik- 
ich,  daz  wir  in  geruchten  zu  bestetten  all  ir  freyhait,  gesetzt,  |  recht 
tid  gut  gewonheit,  die  sy  von  unsern  vordem  her  bracht  betten 
1  brieven  und  alten  rodeln  und  besunder  von  der  lutpriestrey  wegen 
iselbe;  haben  wir  angesehen  und  betracht  die  lauter  trew  und  willig 
nst,  die  dieselben  unser  burger  gemeinlich  unsern  vordem  lobleicher 
)dechtnuss  und  ouch  uns  und  unsern  brudem  getan  habent  stetik- 
ich  mit  beraitem  willen  und  noch  hinfur  wol  tun  mügen  und  sollen, 
8  wir  des  zu  in  ein  wolgetrawn  gentzleich  und  an  allen  zweyfel 
iben,  und  haben  in  dadurch  all  ir  recht,  gesetzt,  freihayt  und  gut 
9wonhait,  die  sy  von  unsern  vorgenanten  vordem  seligen  nach  iren 
tieven,  rodeln  und  hantvesten  laut  und  sag  her  bracht  habent  und 
Bsnnderleich  solh  recht  so  sy  von  der  lutpriestrey  wegen  habent, 
Ib  sy  stetikleich  ainen  lutpryester  daselbs ,  wer  in  dartzu  gevellet, 
stien  und  erwelen  mAgen  und  sollen,  veraewt  und  bestett,  vemewen 
nd  bestetten  auch  wissentleich  mit  dem  brief  in  sollicher  mass,  daz 
Q  ir  brief,  alte  rodel,  die  sy  darumb  habent,  bey  allen  iren  krefiPten, 
mitten,  artikeln  und  begreiffungen  gantz  und  unzerbrochen  stet  und 
Bit  beleihen  sollen  und  gehalten  werden  an  alles  geverde,  mit  ur- 
imd  dits  briefe. 

Geben  ze  Wyenn  an  montag  nach  misericordia  domini  nach  Kristi 
IBborde  in  dem  viertzehenhundertisten  und  dem  vierden  jare. 

d.  d.  in  consilio. 
Siegel,  etwa«  beschädigt,  hängt. 
Abschrift  im  Copialbuch  p.  185. 

226.  1404.  April  28.  (mentag  vor  dem  meygen  tag). 

Ulrich  Summer,  Schultheiss  von  Aarau,  urkundet,  daß  Hentz- 
lann  SSelemp  von  Ölten,  seine  Frau  Nesa  Zäricherin  und  Hans  Zü- 
cher  von  Aarau,  dessen  Schwester  Anna  Züricherin  Priorin  der  Sam- 
ing  in  Aarau  ist,  um  ihretwillen  der  Samnung  in  Aarau  einen 
ichart  Rebacker,  am  äußern  Hungerberg  gelegen,  genannt  Zoller, 
•schenkt  haben. 

S^eugen :  Rudolf  Schultheis,  Paulus  Hugo,  Walther  Kuppferschmid, 


212  [m 

Claus  Züricher,  Hans  Springiiisak,  Ueli  Endveit  und  Hans  U^:  alle 
bürgere  von  Aröw. 

S.  h. 


227.  Ulrich  Simior,  SchultheiAS  von  Aarau,  urkandet,  daß  Rudolf  Hof- 
meister, Edelknecht,  Hürser  von  Bern,  der  Samnung  in  Auu 
einige  Güter  filr  63  Gulden  verkauft  hat.    1404,  Juli  7. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  hörent  lesen  kund  kb 
Uolrich  Sumer  Schultheis  ze  Arow  und  vergich  offenlich  mit  disem 
brief,  daz  ich  des  |  tages  alz  er  geben  ist,  ofiPenlich  ze  gerichte  sitt 
ze  Ar5w  in  der  statt  in  namen  und  an  statt  des  durchluchtigen  boeh- 
gebornen  fursten  herzog  |  Lüpoltz  herzog  ze  Oesterrich  etc.  nuDes 
gnedigen  herren,  und  kam  do  für  mich  der  veste  Bfldolf  Hoffineister, 
edelknecht,  burger  |  und  gesessen  ze  Deme,  und  oflfnet  mit  sinem  &r- 
sprechen,  daz  er  mit  g&tem  willen  und  wolbedacht  durch  siner  oÜ- 
dürfb  und  bessers  nutzes  willen  eines  steten  werenden  koufes  ewoik- 
lich  verkouft  und  ze  kouffen  geben  hette  recht  und  redlich  für  ach 
und  alle  sin  erben  den  erbem  geistlichen  fröwen  der  priorin  und  dem 
cönvent  genieinlich  des  samnungs  ze  Arow  an  der  Aren  gelegen  in 
Costentzer  byst&m  preidyer  ordens  und  allen  iren  nachkonien  diae 
nachgeschribnen  gAter  mit  holtz,  mit  veld,  mit  acker,  mit  matten,  mit 
wunne,  mit  weid,  mit  wasser,  mit  wasserrunsen,  mit  usfart,  mit  in- 
fart,  mit  allen  iren  nützzen,  zinsen,  rechten  und  zügehfirden,  benempten 
und  unbeneiiipten ,  funden  und  unfunden ,  nützit  usgenomen ,  für 
lidig  fry  und  bewert  eygen,  für  unverkümljert  und  unansprechig  guter, 
gelegen  in  dem  twing  und  banne  ze  Losstorff:  des  ersten  ein  gut, 
buwet  GÄnterli,  gilt  sibenthalb  mütt  dinkeln,  fünff  niütt  habern,  zwej 
stuffei  hünr,'  und  funff  und  zwentzig  eyger;  und  ein  gut,  buwet  Wernli 
von  Marcbel  der  elter,  gilt  sechs  müt  dinkeln,  zwein  miit  habern,  ein 
vassnacht  bün  ,  ein  stuffelhün  und  zwentzig  eyger ;  sodenne  ein  gut, 
buwet  Ueli  (iroysonborg,  giltet  sechs  viertel  dinkeln.  Und  were  diser 
kouff  geben  und  beschehen  umb  sechtzig  und  drye  gut  guldin,  dero 
er  ouch  von  dem  obgenanten  convent  in  sinen  guten  nutzze  gentzlich 
gewert  und  bezalt  were.  Und  lies  an  recht  der  selb  Rddolf  Hofmeister, 
wie  er  sich  und  sin  erben  der  vorgenanten  gütern  aller  und  ir  ieck- 
lichs  l)esunder  und  aller  vordrung  und  ansprach  so  er  und  sin  erben 
ie  dar  zu  gehattent  oder  lYirer  ienier  gehaben  oder  gewännen  möcbten  ; 
entziehen  s61t  und  wie  er  sy  mit  allen  iren  nützzen,  rechten  und  zii-  ; 
gebärden  und  den  kouff  gentzlich  alz  vorgeschriben  statt  dem  convent 
vertgen  sölt ,  daz  der  convent  und  die  frowen  des  selben  conventi 
und  ir  nachkonien  dar  an  habend  werent  und  gut  kraft  und  vestuug 
hett.  und  wol  haben  niocht  nu  und  hie  nach.  Des  fragt  ich  obge-  , 
nanter  richter  unib  urteil,**  und  ward  do  nach  miner  frag  erteilt  uf 
den  eyd  von  gemeiner  besajnnoter  urteil,  das  dit2'  entziehen  und  die 


IM]  213 

'ertgnng  geschechen  s61t  mit  des  vorgenanten  Rudolfs  Hofmeisters 
land  in  min  des  ricliters  band  von  des  gerichtz  wegen  und  denne 
nit  miner  band  der  erbern  geistlicben  fröwen  s wester  Annan  Eggen- 
leimin  subpryorin  und  dem  bescbeidnen  Marquart  Zebender  pbleger 
les  egenanten  conventz  in  ir  beider  bende  zu  des  conventz,  der  pryorin 
md  der  fr6wen  gemeinlicb  und  ir  nacbkomen  banden.  Ditz  alles 
lüch  do  ze  stund  vor  mir  ingeriebt  vollf&rt  ward  mit  mimd,  mit 
land  und  mit  aller  ebafti  so  nacb  unser  statt  Ar6w  recbt  oder  ge- 
ronbeit  in  debein  wise  dar  zu  geboret  und  alz  geriebt  und  urteil 
leben  batt  und  recbt  was  und  also  daz  aber  do  nocb  miner  urfrag 
;emein  urteil  gab  uff  den  cyd ,  daz  es  alles  recbt  gesebeben  were  und 
«lUcb  kraft  bett  und  wol  baben  mScb/,  nu  und  bie  nacb,  &n  all  irrung 
ind  invell  und  &n  all  geverd. 

Hie  by  warent  Heinrieb  Trippscber,  üolricb  Zeltner,  Heinrieb 
tch&lmeister  von  Horöw,  Waltber  Kuppferscbmid ,  Rudolf  Veitbein, 
acob  Tottiker  und  Hans  Scb^rer  von  Kulm:  oucb  alle  bürgere  ze 
irhw  und  ander  erber  lüt  genüg. 

Und  wand  nu  ditz  alles  also  vor  mir  in  geriebt  mit  urteil  be- 
cbehen  ist  und  ein  brief  barumb  ze  gebende  erteilt  ward,  so  ban 
2h  obgenanter  ricbter  min  ingesigel  von  des  gericbtz  und  beider  ob- 
lenanter  teil  bette  wegen  offenlicb  gebenkt  an  disen  brief. 

Der  geben  ist  an  mentag  nach  sant  Uolricbs  tag  in  dem  jar  do 
aan  zalt  von  Cristz  gepurte  vier/ebenbundert  und  vier  jar. 

S.  h. 

•  Hs.  bum.    b  Ha.  urteil  umb.    ,  Hs.  ditz  das. 

228.  Rndolf  Hofmeister,  Edelknecbt,  Burger  von  Bern,  verkauft;  der 
Samnung  in  Aarau  für  63  Gulden  einige  GQlten  zu  Lostorf, 
wobei  der  Convent  der  Kartbäuser  zu  Tborberg  auf  seine  Kecbte 
Verzicbt  leistet.    1404  Juli  30. 

Jch  Büdolf  Hofmeister,  edelknecbt,  burger  und  gesessen  ze  Beme 
&n  kunt  menglicbem  mit  disem  brief,  daz  icb  mit  gütet  zitlicber  vor- 
etracbtong  willencklicb  und  |  wolbedacb^  durcb  mines  nutzzes  willen 
k  umb  secbtzig  und  drye  guldin  guter  an  golde  und  vollen  swerer 
1  rechter  gewicht,  so  mir  die  erbern  geistlicben  fr6wen  |  die  priorin 
od  der  convente  des  samnungs  ze  Ar6w  predier  ordens  baut  gentz- 
'h  gewert  and  bezalt,  die  ich  in  minen  nutzze  bekert  bau,  daran 
ich  wol  I  begnAget,  den  selben  geistlicben  fr6wen  der  pryorin  und 
m  convente  des  samnungs  ze  Ar6w  vorgenant  ich  recbt  und  red- 
h  yerkoufft  und  hingegeben  ban,  verkouffen  und  geben  bin  ze  be- 
»rtem  fryem  lidigem  eigen  mit  kraft  und  urkund  ditz  briefs  für 
ch  und  alle  min  erben :  Dez  ersten  ein  schüpossen,  heisset  G&nterlis 
t,  bnwet  Wemli  von  Marben,  gilt  jdrlicbs  sechs  müt  dinkel,  zwen 
it  haber,  zwentzig  eyger,  ein  sumer  bün  und  ein  vassnacht  bün. 
ome  anderbalb  schüppossen,  buwet  Oflnterli,  giltet  sibenthalben  müt 


214  [im 

dinkel,  fünf  mvit  halber ,  fünf  und  zwenizig  eiger  and  zwey  somer 
h&nr.  S^3  denne  ein  gut,  buwct  Griesenberg«  gilt  sechs  viertel  dinkel 
zc  zinse.  Die  obgenanten  scbükpossen  und  g&ter  alle  gelegen  sint  in 
dem  gericbty  Iwing  und  ban  ze  Losstorff,  von  dishin  förwert  die  vor- 
genanten  scliäpiiossen  und  g&ter  alle  und  iegklichs  besunder  mit  hit- 
som,  hofstetten,  ackcr,  matten,  boltz,  veld,  wunne,  weide,  wasser, 
waäserriinsen,  mit  :jteg,  mit  weg,  mit  usfart,  mit  infart,  mit  allflm 
recht,  nutz  und  ebafti  und  mit  allen  den  dingen,  so  von  recht 
oder  gewonbeit  in  dehein  wi:«e  dar  zä  geb&ret,  den  egenanten  gast- 
lichen frowen  der  priurin  und  dem  convente  des  samnungs  ze  Ärow 
und  iren  ewigen  naclikomen  für  ir  bewert  frj  lidig  eigen  ze  banne, 
ze  besitzenne  und  ze  niessende,  ze  besetzenne  und  ze  entsetzenne  fri- 
lieb,  ewenclicb  und  rAwenklich  ane  kumber;  und  entweren  mich  und 
min  crl>cn  der  vorgenanten  verkouften  gutem  aber  mit  aller  zftge- 
horde  und  beweren  dero  al^er  die  ^^nanten  frowen  und  den  oonvent 
und  setzen  si  des  ze  ir  und  ir  nacbkomen  banden  in  r&wig  gewer, 
in  vollen  nutze  und  in  liplirh  besitzung  mit  disem  brief  und  behan 
mir  und  minen  erl>en  daran  kein  rei-ht,  teil,  vordrung  noch  ansprach 
nie.  Har  zu  loben  ich  Küdolf  Hofmeister  vorgenant  für  mich  und 
alle  min  erl>en  den  egenanten  frowen  der  priorin  und  dem  convente 
des  samnungs  zc  Arow  und  iren  ewigen  nacbkomen  der  vorgenanten 
verkouften  scbüp|K>sseii  und  gAtern  mit  aller  zügehfii'de  für  ir  frv 
lidig  eigen  ro<*ht  werou  ze  sinde  und  gut  sicher  ewig  und  volkonien 
wcrschaft  /.e  leistoiine  an  allen  stetten  und  gerichten,  geistlichen  und 
weltlicben.  und  ussroiil  Berichtes,  allonthall»en  und  g(*gen  aller  inen- 
liehen  in  unser  kost,  an  ir  schaden,  wo,  wenne  und  wie  digk  sy  de* 
bedorfont  und  uius  liaruriil»  onnanent  by  guten  trüwen  an  geverd. 
l'nd  unil»  dis  alles  sl<*t«  und  vest  ze  banne,  verbinden  ich  Kidolf 
Hofiueistor  voiyenant  mit  h  und  alle  min  erl>eu  unverscheidenlich  den 
vnrgenantcn  tVowon  dt-r  pryorin  und  dem  convent  des  sanmungs  w 
Arow  und  iron  ewi^'on  narlikonicn  ouch  unverst:heideulii-h  mit  disom 
briotf  mit  willen  und  jjcliellon  der  andethtigon  in  got  des  priors  und 
convents  der  (arthuser.  rlostor  ze  TorlxTg,  mit  der  giinste  und  urlol) 
ich  disen  verkoull  getan  lian.  Hie  l»y  «int  gesin  die  disen  kouff  bereit 
und  getedingüt  lian:  der  erbor  pri«\ster  herr  Hug  Satler,  capplan  w 
►Seckingen,  der  vestv  Hentznian  Zielompp  von  Ölten  inlelknecht.  Hen- 
man  Kibur;i:er  srliübnelstfr  /o  Scrkingen,  Maripiard  Zebender  und 
Jacob  Tottikor  bürgere  zc  Arow.  l'nd  dirre  dingen  aller  ze  mererer 
gczügsiuni  und  ze  warcm  stiften  imd  offnem  urkund  han  ich  der  ol^ 
genant  Küdolf  Hofmeister  min  ingcsigol  für  mich  und  alle  min  erben 
otTenlich  gehenkt  an  dis(»n  brief.  Und  wir  der  prior  und  convente 
der  Carthuser  closter  ze  Torberg  vergechen,  daz  dirre  verkouff  und 
alle  vorgenanten  ding  und  gedinge  mit  unsenn  willen  und  gunst  be- 
.schechen  sint,  darunib  wir  uns  ouch  für  uns  und  alle  unser  nacb- 
komen alles  des  rechten,  aller  vordrung  und  ansprach,  so  wir  uff  und 


4.  14«]  215 

den  vorgenanten  schüppossen  und  gAtern  und  ufif  aller  zügehSrde 
ten  oder  hie  nach  gehaben  oder  gewannen  möchten,  verziehen  und 
[eben  and  die  ledig  und  quit  sagen  und  lassen  in  die  hende  des 
Danten  convent«  des  samnungs  ze  Ar6w  und  ir  nachkomen  mit 
nind  ditz  brie&.  Harumb  ze  warem  Urkunde  haben  wir  uusers 
lYoits  des  closters  ze  Torberg  vorgenant  ingesigel  gehenkt  an  disen 
eff  fAr  uns  und  alte  unser  nachkomen. 

Der  geben  ist  an  mitwuchen  nach  sant  Jacobstag  nach  Cristi 
)örte  vierzehenhundert  und  vier  jar. 

Siegel  des  Radolf  Hofmeister  and  des  Conventes  der  Karthäuser  zu 
orberg  h&ngen. 

•  Hs.  mit. 

229.    1404  September  (uff  s.  Verenen  tag). 

üolrich  SchrAt  von  Emlispach,  Berchta  seine  Frau,  Hensli  und  üol- 
h,  seine  Söhne  verkaufen  der  Samnung  in  Aarau  zwei  Schilling 
)bler  Pfennige  Zofinger  Münze,  ab  einem  Acker  mit  Reben,  „ge- 
9n  an  dem  nsren  Hungerberg  am  Bettenrein,  zwüschent  Peter 
rmans  und  Jennis  Suters  akkem,  buwet  Heini  Zing  von  Aröw,** 
i  2  tf  Pfennige. 

Siegel  des  Jacobs  Meyger  von  Erlisbach  hängt. 

2.30.    1404  Oktober  17  (fritag  nach  s.  Gallen  tag). 

Ulrich  Summer,  Schultheis  von  Aarau,  urkundet,  daß  WUti 
nnler,  ein  Metzger,  seßhaft  zu  Aarau,  und  Verena  seine  Frau  von 
rieh  2ieltner  von  Aarau  sein  Haus  und  Hofstatt,  „ze  Ar6w  in  der 
tt  gelegen  an  Hans  Langei*6chens  hus",  um  28  Sf  Pfennige  und 
t  zwei  Schupossen  zu  Ltitwil  gekauft  haben. 

Zeugen:  Marqwart  Zehender,  B&dolf  Schultheis,  Rudolf  Veithein, 
!ob  Tottiker,  Rudolf  Zülli,  Hans  Liebegger,  Hans  Rore,  üeli  und 
Qtz  Endveit:  alle  bürgere  ze  Arow. 

S.  h. 

231.   1405  März  2  (mentag  nach  s.  Mathis  tag). 

Heinrich  Notkleger,  Weibel  zu  Aarau,  urkundet  an  statt  des 
ich  Summer,  Schultheißen  von  Aarau,  daß  Anna  Schultheißin,  des 
lolf  Bäler  sei.,  Schultheißen  von  Baden,  Frau  mit  Beistand  ihres 
anes  Johans  Vellwer,  Schulmeister  zu  Baden,  der  Schwester  Anna 
ichmn,  Priorin  und  dem  Convent  in  Aarau  einen  Mut  Roggen 
des  und  einen  halben  Mut  Keinen  Geldes  um  13  S^  Stehler  Pfen- 
e  verkauft  habe. 


1 


216  [141$.  UM 

Zeugen:  Rudolf  Schultheis,  Uolrich  Zeltner,  Jacob  Tottiker,  HaiB 
Scherer  von  Kulm,  Jacob  Bremgarter,  Küdolf  Veithein  und  üdi 
Wagner:  alle  bürgere  ze  Arow. 

Siegel  den  U.  Summer  hängt. 

232.    Ar<3w  1405  Juli  G  (mentag  nach  s.  Uolrichs  tag).  - 

Heinrich  No/klegor,  Weibel  von  Aarau,  urkundet,  daß  Rudolf 
Schultheis  von  Aarau  dem  Altar  s.  Michael  und  s.  Peter  in  der 
Kirche  zu  Aarau  zwei  MUt  Kernen  Geldes,  „ab  und  uff  Glewis 
Eggenheims  hus,  gelegen  ze  Aröw  in  der  statt  an  der  Kilchgasae, 
zwuschent  herr  Hans  Bleygers  seligen  hus  und  herr  Heinrich  Imhag 
hus,"  um  20  Gulden  verkauft  habe,  welche  die  Herren  Uolrich  Sa- 
nier, Schultheis  von  Aarau,  Mark  wart  Zechender  und  Heinrich  Schal- 
meister, von  Horöw  von  den  100  Gulden,  die  Herr  Peter  Wanner  sd., 
Ka])lan,  dem  Altar  vormals  gegeben  hatte,  bezahlt  haben.  Kaplan  dieses 
Altars  ist  Herr  Nicolaus  von  Rüti. 

Zeugen:  Paulus  Hug,  Jacob  Totiker,  Heinrich  Scbulmosier, 
Jacob  von  Rüti,  Rudolf  ZüUi:  burger  ze  Arow. 

Siegel  doH  U.  Sumer  und  K.  Schultheis  hängen. 

^2*6^^,  Vortrag  betreftVml  die  Matten  unter  der  Burg,  genannt  Senftli« 
Matten.     IHM)  Juni  21. 

Allen  den  die  diseii  brief  ansehent  oder  hureut  lesen  kiiud  ich 
Uolrich  Sumer  sihulthei.s  ze  Arow  und  vergich  otfenlich  mit  disem 
brief,  daz  ieli  des  tages  iilz  |  er  geben  ist  otfenlich  ze  gerichte  sass 
ze  Arow  in  der  statt  und  kanunii  do  für  uiich  ingericht  der  l>escheiden 
Ymer  von  Senj^en  burger  ze  Bremgurten  |  min  lieber  öcben,  zi\  einem 
teil,  und  diss  naelibenenipten :  Henmun  von  Habkose.  Jeuni  Ebi,  Col- 
rich  Krämer,  der  Hieiilier  ze  Arow,  Jenni  Blaneh,  Heini  |  Basler, 
Wema  Sittli  und  Hans  Kromüt,  alle  von  Arow,  ze  dem  andern  teil, 
und  veriaelient  ottentlich  lunl  unbetwungenlieh,  alz  die  jctzgenanten 
Henman  Mm  Ilabkose,  Jenni  Kbi  und  Uolrich  Kramer  von  Ymer 
von  Sengtiu  minem  odion  enpliangen  hettent  sin  obren  matten,  ge- 
legen ze  Arow  under  der  bürg,  genant  des  Scnftlis  seligen  matten, 
und  aber  Jenni  Blancli,  Heini  Basler,  Wema  Sittli  und  Hans  Froniöt 
von  ime  die  nidren  matten  daselbs  gelegen  enphangen  hettent,  cla 
werent  sy  beid  teil  alle  uut  enandern  einhellenklich  ulnjrkomen  ^vser 
nachgeschribnen  gedingen :  des  ersten  so  solt  der  ietzgenant  Ymer  von 
Sengen  noch  sin  erben  sy  noch  ir  erben  von  den  egeuanten  matten 
nit  triben  noch  in  deheineu  weg  da  von  stos^en  solt,  es  were  denne, 
daz  er  selbs  oder  sin  erben  gen  Arow  ziehen  und  die  matten  selber 
inne  haben  und  buwon  wöltent,  so  sollent  sy  von  den  matten  stan. 
Were  ouch  dz  er  oder  sin  erben  die  ietzgenanten  matten  verköfftent 


«6]  217 

ind  der  selb  sy  ouch  da  bi  nit  wfilte  lassen  beliben,  dem  sulJent  sy 
)ach  wichen  und  inn  die  matten  lassen  besetzzen  and  entzetzzen  alz 
ff  wil  und  ime  fdgklich  ist.  Were  ouch  dz  der  ietzgenanten  per- 
»nen,  so  die  egenanten  matten  enpbnngen  band,  debeine  oder  ir  erben 
ir  recbtung  der  selben  matten  deheinest  verköffen  wditent,  daran 
sSlte  sy  der  obgenant  Imer  von  Sengen  nocb  sin  erben  nit  sumen, 
denne  so  vil,  daz  sy  inen  einen  andeiii  lecben  man  geben  s6ltent,  den 
jy  genement.  Ouch  werent  sy  uberkoraen,  daz  sy  alle,  weihe  denne 
die  obgenanten  matten,  es  sient  die  nidreu  oder  die  obren,  enphangen 
bant,  den  bach  gemeinlich  von  der  ri.üli  untz  uf  den  kenel  rumen 
ond  in  eren  haben  s6]tent  und  ouch  den  kenel  gemeinlich  machen 
und  in  eren  haben  an  Widerrede.  Und  weihe  die  obren  matten  betten, 
die  sftltent  den  graben  rumen  vier'  schÄch  witt  von  den  nidren  matten 
bin  uff  untz  an  den  kenel.  Und  s6lteut  ouch  alle  also  die  matten 
nberal  in  guten  eren  haben.  Weiher  aber  under  inen  haran  sumig 
were,  es  were  den  bach  von  der  muli  ze  rumen,  den  kenel  ze  machen, 
oder  den  graben  ze  rumen,  in  der  masz  alz  ietzo  bescheiden  ist,  da 
s61td  der,  der  denne  des  ietzgenanten  Tmer  von  Sengen  inn^mer 
were,  siner  zinsen  uff  desselben  sumigen  schaden  ander  knecht  ge- 
wonnen, den  ietzgenanten  buwe  und  das  werch  ze  verbringend,  und 
was  kosten  und  schaden  also  daruff  gienge,  daz  s6lte  der  selb,  der 
also  haran  sumig  were,  gentzlich  abtragen  und  bezaln  alles  an  ge- 
verd.  Und  diser  vergicht  batent  inen  die  obgenanten  beid  teil  diser 
gedingen  ein   urkund    von  dem   gerichte   ze  gebende,    ward  inen  er- 

Hie  by  warent:  Heinrich  Trippscher,  Marqwart  Zelioiider,  Ru- 
dolf Schultheis,  Jacob  Tottiker,  R&dolf  Zulli,  Hentzman  Wlpf ,  Hans 
Scherer  von  Kulm  und  Hans  L6ppi  alle  bürgere  ze  Ar6w  und  ander 
erber  lät  genüg.  Und  wond  nu  ditz  alles  also  vor  mir  in  gericht 
geoffiiet  ist  und  ein  urkund  harumb  ze  gebend  erteilt  ward  alz  vor 
Btatt,  so  hkn  ich  obgenanter  richter  min  ingcsigel  von  des  gerichtes 
ond  beider    obgenanter   teil   bette    wegen   offenlich  gehenkt  an  disen 


Der  geben   ist  an  donrstag   vor  sant  Paulus  tag,   alz  er  bekert 
ward  nach  Cristz  gepürte  vierzehenhundert  und  sechs  jar. 

S.  h. 

'  Hs.  wier. 

234.  urkundliche  Erklärung,  daß  der  bigchöfliche  Vikar  Heinrich  von 
Constanz  am  28.  Januar  1406  den  linken  Altar  in  der  Kapelle 
des  Frauen klosters  in  Aarau  zu  Ehren  der  h.  Trinitiit,  der 
Jungfrau  Maria,  der  h.  Dorothea  und  aller  Heiligen  geweiht 
habe  und  daß  derselbe  Vikar  allen  Besuchern  dieses  Altars 
am  Weihetag  einen  Ablaß  von  40  Tagen  gewähre.  1406  Januar  28. 

Noverint  universi  quod  sub  anno  domini  millesimo  qiiadringon- 
^^0  sexto  altare  ad  sinistrum  |  latus  maioris  altaris  capelle  soroi*uni 


2  IS  [UM 

pre'licatoruin  in  conventa  oppi«li  Arow  Constanciensis  dyooesis  a  re- 
vorendo  |  in  Thristo  pati-e  doniino  Heinrioo  opiscopo  Zefeliensi  vicario 
rcverendi  in  Christo  patris  ac  doniini  domini  Marqaardi  |  episropi 
Omstanciensis  in  pontificali  ofHcio  dedicatum  fait  in  octava  äancte 
Agnctis  virginis  et  niartiris  in  honore  sancte  trinitatis,  beate  Marie 
Virginia ,  sancte  Dorothee  et  omni  um  sanctonun ,  et  erit  dedicacio 
eiusdem  altaris  in  festo  .sancte  Dorothee  predicte.  Idemqne  dominus 
e]>iscopiis  Omnibus  predictam  dedicacionem  singniis  annis  visitantibas 
contritis  et  confessis  quadraginta  dierum  indulgencias  dedit  criminaliaia. 
In  cnius  rei  testinionium  prefutus  episcopas  duxit  sigillum  sumn  pro- 
prium presentibus  api)endendum. 

Datum   ut  supra. 

Das  Siegel  dcK  bischöflichen  Vikars  hängt. 

2'ir».    14<Jt5  Juli  7  (mitwuchon  nach  s.  üolrichs  tag). 

Ulrich  Summer,  Schultheiss  von  Aarau,  urkundet,  dass  Rudolf 
Schultheis  von  Aarau  dem  Altar  s.  Michael  und  s.  Peter  in  der 
Kirche  zu  Aarau  zwei  Mut  Kernen  Geldes,  „ab  und  uff  Colrichs 
Zeltners  has  und  hof statt  und  uff  aller  zA^^ehftrdo  gelegen  ze  Arow 
in  der  statt  bv  der  Flevschal,  zwuschent  Rödis  Kennlers  und  Hentx 
Murors  hüser,"   um   22  Gulden  verkauft  hat. 

Zeugen:  Marquai*t  Zehonder,  Cüntzmann  Summer,  Hans  Zürcher^ 
Uolrich  Zf'ltncr,  .lacob  Tottikcr,  RAdolff  Ziilli,  Clewi  Zürcher:  burger 
ze  Arow. 

S.  h. 

Jl]«i.  l.'rkiindlichos  Verz(.Mchni^^9  d«'r  IJrüder  und  Schwestern  vom 
dritt<Mi  ()rd«Mi  (Ich  h.  Kran/iscus  innerhalb  dcsü  Pfarrsprongels 
von  Aarau.     1-I'»l5  .luli  1*5. 

In  nomine  patris  et  tilii  et  Spiritus  sancti.  Amen.  Isti  sunt 
frat n*s  et  sorun^s  tcrtium  ordineni  sancti  Francisci  profossi  infra  limitas 
|wirr(n  liialis  oiclesie  in  Arow  signaic  et  notate  ab  anno  domini  1400 
sexto  et  die  l»)  niensis  julii  in  prescnti  littera  publica  sigillat<i  sigillo 
]>ciidcnti  vicarii  custodis  ordinis  niinorum  suj^er  lacum  in  evideiis 
testinionium   protessionis  fratrum  et  sororum  infrascriptarum : 

fratrcH:  sorores  de  colloirio:  .^^^^'*^*      .    . 

"  seoraim  habitantes : 

In  parrnchia  EndvHd:     soror  Katharina  Titschlin.     aoror  Ita  de  Lentzl»urg. 

trat«»r  INjtrus  Ta/Hpcr^.  soror  Margaret  ha  TitHschlin.    soror  Mehtbild  Kunin. 

lrat«'r  .lohaniics  Scliiint  soror  Ita  Küriin.  soror  Verena  Bart ussin. 

de  Sur-Jf.  soror  Mchthild  Huntzcawilr. 

fratcrWerniinusStiflwT.Roror  Nesa  Koiffin. 

soror  Anna  du  I^ntzburg. 

soror  Anna  Basier! n. 

poror  V«»r»^na  de  Ij«?ngnach.        In  |)arrochia  Bii-wil' 

soror  Elizabeth  Sjirnrin.         soror  Anna  de  Tennwil, 

In  inclusorio : 

soror  Margartjtha, 

S.  h. 


(MI  219 


237.   1406  August  9  (an  sant  Laurcncyen  abend). 

Ulrich  Samer,  Schultheis  von  Aarau,  urkundet,  dass  Ulrich 
leitDer  von  Aaran  dem  Gotteshaus  in  Aarau,  dessen  Schaffner  Herr 
Seriiard  Kenler,  Priester,  ist,  zwei  Schupossen  zu  Lütwil,  genant 
ttdis  Fuchs  Schupossen,  um  42  Sf  Stehler  Pfenninge  verkauft  habe. 

Zeugen :  Marqwart  Zehender,  Kfidger  Trullerey,  Claus  Züricher, 
ians  Scherer  von  Kulm,  Gaus  Eggenhein,  Hans  L6pi  und  Hans 
lechti:  alle  bürgere  ze  Ar6w. 

S.h. 


238.  Bischof  Marquard  von  Constanz  nimmt  die  Frauen  des  Frauen* 
klosters  in  Aarau  in  seinen  Schutz  und  bestätigt  alle  deren 
Freiheiten.    Constanz  1406  September  20. 

Marquardus  dei  et  apostolice  sedis  gracia  episcopus  Constanciensis 
rriigiosis  in  Christo  dominabus  priorisse  et  sororibus  domus  |  congre- 
i;acio]ii8  seu  collegii  siti  in  opido  Ar&w  nostre  Constanciensis  dyocesis 
ahitem  in  eo  qui  est  omnium  vera  salus.  Qüamvis  |  cunctis  in  re- 
ligioae  sacre  fidei  militantes  in  eorum  piis  propositis  confovere  te- 
nauniir,  illos  tarnen  quos  niaiori  ardore  in  |  divinis  laudibus  conspici- 
Du  vigilare  amplioribus  favoribus  prosequi  debere  dignum  et  con- 
Smnm  arbitramur.  Sane  cum  sicut  pro  parte  vesfrn  qui  hactenus  ex 
90iic68sione  et  indulto  predecessorum  nostrorum  eccKsie  Constanciensis 
pontificum  sab  regula  sancti  Augustini  et  regimine  fratruni  predicatorum 
be  tarnen  velo  omnipotenti  deo  servivistis,  nobis  expoisitiim  existit, 
fOB  sab  sollempniori  statu  dicte  regule  vivere  et  sacrum  volum  as- 
Ronere  desideretis  et  afiectetis  et  obinde  nobis  supplicaveritis  humiliter 
!t  devote,  ut  ipsum  sacrum  velum  assumere  cum  sollempnitate  debita 
I  Gonsueta  et  sub  eodem  incedere  publice  valeatis  vobis  concedere 
Kasqoe  vos  in  nostram  protectionem  specialem  recipere  juraque 
KvO^ia  et  libertates  vobis  a  nostris  predecessoribus  concessa  et  con- 
^Mus  approbare  et  confu'mare  aliasque  vobis  in  submissis  defectibus 
lienie  subvenire  dignaremur  graciose.  Nos  igitur  attendentes*  huius- 
lodi  vestram  peticionem  ex  fönte  puri  cordis  et  bonarum  men- 
nm  procedere  ac  eciam  deo  beate  Marie  virgini  totique  celesti  curie 
99  gratam  cupientesque  vestrum  statum  quantum  cum  deo  possimus 
ctoUere  et  vobis  in  submissis  paterno  amore  providere,  ut  igitur 
lenun  velum  a  firatribus  dicti  ordinis  predicatorum  seu  illis  quibus 
36  ant  noetri  successores  hoc  duxerint  committendum  suseipere  et 
mi  eodem  publice  incedere  valeatis,  auctoritate  ordinaria  tenore  pre- 
ndum  conoedimus  et  indulgemus  vosque  cum  pei^onis  et  rebus  in 
»tram  et  ecclesie  nostre  Constanciensis  protectionem  recipimus  S|)e- 
ilem  iuraque  privil^a,  libertates  quecumque  et  quascumque  et 
ndabilee  consuetudines  prout  vobis  vestre  domui  et  personis  a  nostris 


1 


220  [un 


prodocossoribus  rito  et  cnnonice  sunt  concessa  et  indulta  ac  profe»- 
sioncä  per  vos  facttu«  aiiüioriiato  ordiiiaria  rata  et  ratas  atqne  grit« 
et  grata  liabentes  eaque  nc  eas  ratiticamus,  confiriuamus  et  approb»- 
mus  profossionesque  per  vos  iam  factas  ac  eciam  m  aotea  fiiciendM 
sollciiipnes  decementcs  per  presentes  et  nichilominus  de  nberiori  doao 
gracie,  ut  vos  et  quelibet  sororuni  dicte  domus  tempore  qno  cappei- 
lanus  vester  proprius  abesset  idenique  cappellanns  aut  alias  firater  de 
oixliiie  prodicatoruni  in  dida  vpstra  domo  sive  ecclesia,  qoam  ibidem 
hal>etis,  ex  quacum(}iie  causa  divina  officia  celebrare  non  posset  ut 
non  celebraret.  in  occiesia  seu  ea[»pclla  üliali  in  ArSw  diviois  astare  et 
Interesse  ac  verbum  dci  ibidem  aiidire  quocumque  tempora  eciam  si 
locus  ei^set  auctoritat«»  ordinär ia  ecclesiastice  suppositus  interdicte  dam 
tarnen  occasionem  vol  causam  huiusmodi  interdicte  non  dederitis  et  ili» 
id  vobis  de  iui-e  liceat  «[uodque  tenqmre  necessitatis  vel  dum  alias  n 
observancia  ordinis  aut  devociono  confiteri  et  comraunicare  volueritifl 
absentibus  fratxibus  dicti  ordinis  roctori  parrochie  vel  suis  socüa  in 
divinis  aut  capi)clIano  vestro  proprio  i)eccata  vostra  confiteri  et  ab 
eisdem  ecclesiastica  sacranienta,  eciani  cxtremam  unctionem  redpeif 
valesitis,  et  quelibet  sororuni  valeat  auctoritate  ordinaria  tenore  prt- 
senciuni,  iieriKjtuo  conccdiiiius  et  indu]<;enius  ceteruni  convendooem 
et  ordinacionem  inter  vos  et  rectorem  eive  plebanum  ecclesie  in  Sur, 
infra  cuius  limites  dictum  oppiduni  Arow  est  situatum,  factam  eeo 
initaiii,  in  quantum  cancmice  et  Icgitinio  facta  oxistit,  et  in  ipsa  aliqni 
synionia  vel  pactio  illicitji  non  intervenit  ac  in  ii)sa  notari  non  pot«st, 
difta  auctoritate  ordinaria  de  sj^ciali  gi-acia  ratiticamus,  confirmamus, 
prt>scnciuni  per  tenore: n.  Kt  in  premissorum  omnium  et  singulornm 
evidons  testimoniuni  et  robur  firmnni  sigillum  nostrum  episcopale  pre- 
s»?utibas  duximus  appendcndum. 

Datum  et  actum   Constancic  anno  a  nativitate  domini  millesimo 
«juadringcntesimo  sexto   12   kalendas  octobris  iudiotione   14. 
Sip>j<'l  des  Hisohofs  hängt . 
Auf  (Irr  Kii.ksrit.'  >lrlil:  J.  HindiT. 

hriHT  sind  (las.'lliM  .Si.un'n   eines  aiit'^'tHlrückt«»n  Sieg«'!«   »»enuTkl'ar. 
H.inmter  st.'lit :  M.  cpi.Mopus  C«)nMtanr.  \  aponditiim  e«t   sisjillura. 

*J>1».    U(»7  Fel^ruar  7  (montag  muh    unser  froweu   taff  zu  der  Hecht- 

Marqwart  Zehender  urkundet  anstatt  des  Sclmltheissen  Ulricli 
Sumer  von  Aarau,  dass  Rudolf  Schultheis  seinem  Oheim  Johans  Trül- 
mey  „sin  rechtung  gel)on  hett,  so  er  hette  by  dem  Gönrein  xaA 
mnder  daran  und  ouch  an  dem  Tistelberg,  es  were  Wemhere  Schult- 
Mwscn  Si-hgen  n.kor  by  dem  brunnen  imd  alle  die  acker.  die  er  Iwtt 
vor  und  hmdcr  an  dorn  cgenanten  (iiurcin,  es  were  in  von  Hegginen 
sengen  ald  wie  es  von  sinen  vordren    an    inne    komen  were   und  er 


m  221 

rbracht  hett,  n6tzit  usgenomen,  *  und  sunder  6ch  all  die  acker, 
Its  und  Ydd,  so  er  von  dem  von  Hertenstein  oder  sin  vordem  von 
m  ze  leben  gehept  hett^nt  .  .  .  Und  hette  dem  vorgenanten  Jo- 
Qsen  Trülkrejen  diss  gilt  geben  für  fry  lidig  eigen  nmb  z¥^  ja- 
irien  ackerSy  gelegen  ze  Ar6w  inwendig  dem  galgen,  die  Jenni 
m  bnwte.  Doch  mit  den  gedingen,  daz  er  und  Anastasya  sin 
'&w,  die  wil  sj  in  lebend  werent,  niessen  und  haben  solt^nt  das 
Itx  so  vor  und  hinder  dem  Witweg  hinuss  lege  und  darus  holtzen  in 
hus  ze  brennen,  gert  und  rebst^kken  darinne  nach  ir  notdurftung 
id  ze  iren  nützzen  ze  howende  an  geverd ;  doch  also  daz  sy  nützit 
XUS  holtzzen  sfiltent  ze  verköffenne.  Were  aber  daz  sy  in  dem 
tzgenanten  holtz  under  dem  Witweg  nützit  fundent  ze  holtzzen,  so 
Itent  und  mfichtent  er  und  sin  wib  da  obnan  hfiltzen,  doch  unge- 
irlich,  daz  sy  das  holtz  nit  ze  yaste  wustent  und  da  sy  zu  beiden 
tan  das  dficht  gut  ze  sinde  an  all  geverd. '^ 

Zeugen:  üolrich  Zeltner,  Claus  Züricher,  Rudolf  Zülli,  Uolrich 
lore,  Ueli  und  Hentz  Endveit  gebr&dere  und  Jacob  von  Rüti:  alle 
Qi^re  ze  ArÖw. 

Si^el  des  M.  Zehender  ist  abgefallen. 

Abechriffc  im  Copialbuch  p.  305  ff. 

240.  1407  Oktober  25  (zinstag  vor  aller  heiligen  tag). 

Marqwart  Zehender  urkundet  an  statt  Ulrichs  Sumers,  Schult- 
eiasen  von  Aarau,  daß  Bertschi  Wasmer  von  Huntzliswile  dem  Hans 
iTolf,  Sattler,  sesshaft  zu  Aarau,  zwei  Jucharten  Acker,  um  25  ff 
tebler  Pfenninge,  weniger  5  Schillinge,  verkauft  habe. 

Zeugen:  Rudolf  Schultheis,  Heinrich  Sch&lmeister  von  Hor6w, 
laus  Züricher,  Hans  Wacherbold,  Rudolf  Schellenberg,  Claus  Furer 
od  Hentzman  Am  sinder:  alle  bürgere  von  Ar&w. 

Siegel  des  M.  Zehender  hängt. 

241.  CJebergabe   eines  Briefes   der  Klosterfrauen  zu  Cappel  an  das 

Frauenkloster  in  Aarau.    Bern  1407  November  3. 

Wir  die  meisteiin  und  die  closterfröwen  gemeinlich  dez  frowen 
osters  ze  Cappel  sant  Augustinus  ordens,  gelegen  in  Losner  bystum 
ind  kunt  menlichem  mit  disem  brieff,  als  die  geistlich  unser  closter  | 
&w  swester  Rosa  von  Rümlingen  selig  irem  6chen  her  Heinrichen 
ioeropt  von  Küngstein  durch  liebi  willen  einen  irer  briefer  gegeben 
ktte  ze  sinem  leben  in  den  werten,  wenn  er  abgienge,  dz  der  selb 
lefer  denne  wider  vallen  sSlt  an  unser  gotzhus,  daz  wir  den  vor- 
tnanten  briefer  lidenklich  für  eigen  ze  koufien  geben  band  dem  vor- 
nanten  her  Heinrich  und  dem  gotzhus  ze  Aröw  in  der  statt  urab 
y  schilt  franken,    die  uns  ouch  gentzlich  und  bar  bezalt  sint  und 


.1 


222  [1411.  1408 

in  dnsern  nutz  gekert.  Dar  umb  so  sagent  wir  die  meisteiin  md 
die  closterfröwen  gemeiDÜch  sy  der  yorgenanten  schulen  qoit  Mig 
und  loss  und  enzichent  uns  und  unser  nachkomen  ewenklich  der  eigen- 
schaft  und  unsers  rechten,  so  wir  z&  dem  obgenanten  briefier  too 
recht  haben  selten  und  setzent  sy  dez  in  rechte  gewerd  und  in 
liplich  besitzuDg  mit  kr&ft  dises  briefes.  Und  dez  ze  einer  steter  und 
ewiger  gezügsami  so  band  wir  die  yorgeschribenen  fr6wen  ze  Cappel 
unsers  gotzhus  ingesigel  gehenkt  an  disen  brieff. 

Der  geben  ist  ze  Bern  an  dem  nechsten  donstag  nach  aller  hei- 
ligen tag  in  dem  jar  do  man  zait  yon  gottes  gebürt  thusent  vier- 
hundert und  siben  jar. 

S.  h. 

242.  Ar&w  1407  December  20  (af  a.  Thomas  abend> 

Peter  Siegrist,  sesshaft  zu  Aarau,  und  seine  Frau  Margaret  Ter- 
kaufen  dem  Niclaus  yon  Rüti,  ChorheiTen  zu  Schönenwerd,  drd 
Schilling  Pfennige,  Stehler,  ab  einer  Juchart  Acker,  ,» gelegen  ze 
Aruw  uf  dem  veld  ob  sant  Niclaus  häsli  ushin  under  dem  TiBtelbeig* 
zwüschent  der  von  Ifental  und  des  Meyers  von  Endveld  akker  ood 
anwandat(!)  uf  Hans  Springinsaks  akker,  ietz  Schulmeister  ze  ArowS 
um  3  flf  Stehler  Pfennige. 

Siegel  des  Ulrich  Zeltner  von  Aarau  hängt. 

243.  Arow  1408  Januar  7  (sambtttag  nach  der  helgen  driig  küngen  tag)« 

Ulrich  Zeltner  von  Aarau  und  seine  Frau  Verena  verkaufen 
der  Samnung  in  Aarau  zwei  Viertel  Kernen  jährliehen  Geldes,  r^^ 
und  ufl'  Peter  Paulus  hus  och  in  der  Halden  geh^eu,  zwüschent 
Kindermans  des  eitern  und  Gerliartz  Henigis  huser,"    um  6  Gulden. 

Siegler :  U.  Zeltner  und  Markwart  Zechender. 

244.  1408  September  24  (mentag  vor  s.  Michels  tag). 

Rüdger  Tnillerey,  Schultheis  von  Aarau,  urkundet,  dass  Cle^ 
Trippscher,  des  Heinrich  Trippscher  sei.  Sohn,  mit  Einwilligung  seines 
Bruders  Heinrich  Trippscher  von  Luzern,  dem  Niclaus  von  Ruti, 
Chorherrn  zu  Srhönenwerd  und  Pfleger  des  Gotteshauses  zu  Aarau, 
zu  Händen  desselben,  „ein  man  weich  matten,  gelegen  ze  Arow  in 
den  Nüwen  matten,  rurte  einlialb  die  lenge  an  Hans  TrüUereyen  und 
ander  halb  Küdis  Trippscliers  matten ;  einen  acker  gelegen  daselbs  le 
Arow  vor  sant  Nycolaus  husli,  hein  über  by  dem  wege  gen  Endveit, 
stiesse  einhalb  an  Uolrichs  Suniers  acker;  und  einen  halben  mut 
kernen  geltz  ab  und  uf  Heinrichs  Sporers  des  weibels  hus  und  bof- 


■■«■"^ 


M.  1410]  223 

itt,  gelegen  ze  Aröw  in  der  statt  an  Jennis  ScbDiders  von  Küttingen 
is/  um  48  Golden  verkauft  habe. 

Zeugen:  Üolrich  Trullerey,  Hans  Züricher,  üolrich  Zeltner, 
idolf  Veithein,  Üolrich  Wagner,  Hans  Sager  und  Rudolf  Trippscher : 
irgere  ze  Ar5w. 

Siegler:  R.  Trullerey  und  Heinrich  Trippscher  von  Luzem. 

245.  1409  Februar  26  (zinstag  nach  der  alten  vassnacht). 

Rftdger  Trullerey,  Schultheis  zu  Aarau,  urkundet,  dass  Rudolf 
filmi,  Chorherr  zu  Schönen werd,  mit  Beistand  seines  Vogtes  Peter 
^ipf  von  Aarau  dem  Nicolaus  von  Rüti,  Chorherren  zu  Schönen- 
^erd,  ein  Gesäss,  welches  Anna  Bürgenderin,  des  Rudolf  Borgender 
j1.  Frau,  baut,  um  14  fl»  Stehler  Pfenninge  verkauft  habe. 

Zeugen:  C&nrat  Spül,  Rudolf  Schultheis,  Hans  Kuppferschmid, 
[entzman Wipf,  Eberli  Spru,  Hans  Oristein  und  Welti  Kenler:  alle 
urgere  ze  Ar6w. 

Siegler:  R.  Trullerey  und  R.  VölmL 

246.  Graf  Hermann  von  Sultz,  Landgraf  im  Elettgau,  genehmigt  den 

Verkauf  einer   östreichischen   Pfandschaft  um  3  S  Pßnnige 
Geldes.    Baden  1410  April  25. 

Ich  grauf  Herman  von  Sultz  lantgrauf  im  Kleggfiw,  miner  gne- 
igen  herschaft  von  Oesterrich  lantvogt,  tun  kund,  |  das  mir  der 
rber  herr  her  Heinrich  Im  hag,  techen  der  techny  ze  Ar5w,  uff  sant 
ut  sinem  offnem  versigoltem  |  brief  die  drü  pfund  pfenning  gelts,  so 
r  uff  dem  burgampt  ze  Baden  hatt,  und  die  gelegen  sint  ze  |  Gebi- 
torff  in  pfandes  wis,  inne  hat  von  der  obgenanten  miner  gnedigen 
erschafb  nach  wisung  des  h6p/briefs,  der  darumb  geben  ist,  die  ime' 
on  erbs  wegen  angefallen  sint  von  wilent  bruders(?)  Peters  seligen 
OQ  KCingstein.  Und  batt  mich,  das  ich  die  egenanten  drü  pfund 
elts  nu  hin  fiirbz  giind  dem  erbern  HaDSz  dem  Segenser  ietz  sess- 
aft  ze  Arow  und  sinen  erben  inne  ze  haben  und  ze  messen,  won 
r  im  die  ouch  ze  kouffenne  geben  hette.  Also  hab  ich  des  ege- 
uiten  her  Heinrichs  Im  hag  bett  erh6rt  und  von  des  gewalts  wegen, 
)  ich  von  der  egenanten  miner  herschafb  hab  in  s61ichen  und  in 
leren  Sachen,  also  hab  ich  zu  dem  selben  kouff  minen  gunst  und 
illen  gegeben **  an  statt  und  in  namen  der  egenanten  miner  herschaft 
}ü  Oesterrich  und  gib  ouch  wissentlich  mit  kraft  dis  brief,  also  dz 
)r  obgenant  Segenser  und  sin  erben  die  obgeschribnen  dru  pfund 
ilts  uff  dem  obgenanten  ampt  fürbaz  in  pfandes  wiz  von  miner  her- 
haft inn  hab,  nutz  und  niess,  besetz  und  entsetze,  ane  absleg  der 
itz,  so  lang  und  alle  die  wile  untz  dz  die  obgenant  min  lierschaft 
)n  Oesterrich  die  selben  dru  pfund  gelts  wideruiub  erlast  von  dem 


1 


224  [IUI 

vorgßnauten  Segenser  oder  sinen  erben  uinb  die  sum  gelts  als  der 
vorgeschribcn  houptbriof  von  rainer  hei-schaft  vriset,  den  der  selbe 
Segenser  daruml»  iime  het ,  mit  urkuud  dis  briefs«  der  mit  rninem 
des  obgoncinten  lautvogts  insigel,  das  ich  an  disen  brief  hab  getan 
henken,  besigelt  ist. 

Geben  zc  Baden  an  dem  uechsten  fritag  nach  sant  Geryen  iig 
in  dorn  jar  do  man  zalt  von  Crists  gel>urt  vier7.echenhundcrt  jar  ond 
darnach  in  dem  zechenden  jare. 

S.  h. 
.'  IIs.  iuu.    ^  Hs.  gebegcn. 

247.   1111  Fobruar  17  (zinstag  vor  s.  Mathyaa  tag). 

Rudolf  Schultheis,  Schultheis»  von  Aarau,  arkundet,  dass  Hensli 
Koch  genannt  Kgghart,  Knecht  der  Herren  von  Rossnegg,  den  Fnnea 
^largarett  von  Brenigarten,  Subpriorin  der  Samnung  in  Aaraa,  dar 
Schwester  Anna  Kggenhoiuiiu  und  dem  Marqwart  Zehender,  Convents- 
schaffner,  um  27  Gulden  verkauft  habe:  „ein  gütli,  gelegen  in  don 
twing  und  banne  ze  Loi>storf,  das  inne  hette  und  buwte  Clfewi  Seherer 
und  vorm  alz  sin  vatter  s^lig  lang  zit  inne  gehept  hett,  gulte  nn  tf 
niule  acht  zehen  viertel  dingkeln ;  an  das  selb  gfitli  gehörte  ein  liof« 
statt,  hette  Ueli  Brotbek,  gälte  nun  viertel  dingkeln  und  ein  vassnicbt 
hün.  Ouch  gehoHont  in  das  ietzfjcnant  gntli  ein  matbletz,  gelegen 
ze  nidorst  in  dem  Slatt,  siiesse  an  den  weg,  als  man  gat  in  den 
BÜL'hrein;  ein  akkor,  j.n'l«*gen  in  don  Teilen,  langote  ushin  an  das 
Gt'heido,  <xojj[en  d»*r  L(jingrülK>n  inhar;  ein  akker  gelogen  uff  Tustinen, 
alz  der  oIht  wojiro  «j:rit  ^(nv  .Stusslinjicii;  ein  acker,  geleiten  inwendig 
den  Biitzzen  matten,  die  lAnj^e  hcMin  an  die  Gobreit«;  ein  acker,  ge- 
logen binder  dorn  ittzjienaiiten  akk(»r  bin  us  by  dem  Ihisen  brunoen; 
ein  malbloiz,  goloiron  hin<lor  dom  Lowren.  ze  vorderst  an  Diken;  und 
einen  kleinen  akker,  j^'ologen  liinder  .Tennis  Mullers  hofstatt,  hiuab 
gegen  dem  brunnen,  der  mitton  in  das  dorff  ze  Losstorf  gat.  Oueh 
hotte  er  vor  ziten  kotft  von  Hansen  Solienken  von  Chur  ein  hofstatt, 
gelegen  ze  Losstorff,  oinlialb  an  Ilointzmau  Rubels  hus  und  ander- 
halb an  die  llof^fatt,  dio  Oswaltz  Müllers  was,  gulte  nu  dni  viertel 
dinkelu  und  gionj;!;o  dar  ab  zinses  jarliclien  zwein  Schilling  «pfenniDg 
der  l^artüson  klo^tor  Zürich   und  sesse  daruff  .lenni  Müller." 

Zoiigon :  rolri»-h  Zoltnor,  Hontzman  Wipf,  Rudi  Trippscher.  Kü- 
dolf  Hüllor,  Küdolf  Sprinj,'inf>ak,  Han.^  Hecht  und  Hentzman  Nollinger: 
alle  bürgere  zo  Arow. 

Sioglor :  R.  Scliultliois^,  Hoinrich  von  Kossnoi'ir,  Ritter  und  üein 
Bruder  Hans  von   Hossnegg,   Freiherren. 


411]  225 


248.  Verena  von   Ifental  verkauft  der  Stadt  Aarau  den  Twincr   zu 
Nider-Endfelden.    1411  April  15. 

Allen  den  die  disen  brief  ansecbent  oder  hfirent  lesen  kund  ich 
erena  von  Ifental  wilent  Hemans  von  Ifentals  seligen  eliche  |  hus- 
ow  und  vergicb  offenlicb  mit  disein  brief,  daz  ich  mit  guter  zit- 
:ber  yorbetrachtnng  willenklicb  und  wolbedacht  durch  |  mines  bessern 
itzzes  willen  mit  url6b  und  wissende  Walthers  von  Hunwil  mines 
iben  ftchens  und  wüssenthaften  vogtes  |  in  din-e  sach  und  ouch  uach 
te  miner  guten  frunden  Hans  von  Valkensteins  und  Adelheiden  von 
ilberg,  Heinrichs  von  Wilbergs  elicben  husfröwen,  und  6ch  mit 
issend  und  willen  desselben  Heinrichs  von  Wilbergs,  eines  steten 
rigen  kouffo  verköft  hin  recht  und  redlich  für  mich  und  alle  min 
ben  mit  aller  ehafti,  so  ein  offner  ewiger  koff  von  recht  oder  ge- 
onheit  kräftig  ist,  sin  sol  und  bestan  mag  in  dehein  wise,  und  ze 
iflfenne  geben  den  wisen  wolbescheiden  dem  schulfheissen,  dem  rilt, 
o  bürgern  und  der  statt  getueinlich  ze  Arc>w  und  iren  nachkomen 
inen  twing  und  bann  ze  Nidern-Endvelt  mit  holtz,  mit  veld,  mit 
uon,  mit  weid,  mit  wasser  und  wasser  runsen,  mit  usfart,  mit  in- 
rt  und  mit  allen  sinen  nüt7.zen,  zinsen,  rechten  und  zügehfirden, 
«h  mir  vorbehept  den  hoff  ze  Roggenhusen  mit  sinen  hfiltzem  und 
[tuen,  den  twing  hdrigen  aber  unschedlich,*  fiir  lidig  fry  eigen  un- 
rkumbert  und  unansprechig  g&t  und  alz  er  von  alter  bar  komen 
t  und  ich  in  untzhar  inne  gehept  und  genossen  hän  und  mit  aller 
lafli  als  min  vordren  inn  vor  ziten  koufft  hant  von  dem  edlen  wol- 
bomen  herren  giiff  Rudolfen  von  Habsburg  seliger  gedächtnuss, 
leh  Int  und  sag  des  köff1)rie&  darüber  geben.  Und  hän  inen  darzü 
k&ffen  geben  die  Sagenhofstatt  och  mit  aller  zügeh6rde  da  selbs 
Nidem-Endvelt  gelegen  bi  der  müli  hofstatt  und  hin  die  ietz- 
nanten  zwey  verk6ften  stugk  gewerdet  und  gesetzzet  für  sechtzig 
kd  vier  guldin  und  hin  sj  genomen  an  und  uff  den  dritten  teil 
id  g&t  und  &ch  uff  den  zwein  hundert  guldin  und  us  allem  andern 
iaem  gAt,  so  ich  mir  selben  vorbehept  Yikn ,  da  mitte  ze  wandleu 
id  ae  tftnde  nach  minem  willen,  in  gcsuntheit  oder  in  dem  todbett, 
dem  verschaffen  so  ich  get&a  han  Adelheiden  von  Wilberg  und 
ODrichen  irem  elicben  man,  Hansen  von  Valkenstein,  minem  lieben 
heo,  Eisbeinen  von  Uünenberg  und  Marqwart  Zehendern  irem  elicben 
an,  nach  wisung  und  sag  der  hoptbriofen  darüber  geben  und  yer- 
ipelt.  Und  ist  dirre  k6ff  beschechen  in  sfilicher  m6sz,  daz  mich  dar- 
nb  die  ietzgenanten  von  Aruw  lidig  geseit  und  gelassen  hant  aller 
iren  und  diensten,  so  ich  inen  hinan thin^  jivrlichen  und  teglich  tun 
h  und  müste,  es  sye  von  tagwan,  von  reisen,  von  wachen  oder 
fl  andern  diensten,  usgenome  ob  min  gnedige  herrschaft  von  Oester- 
;h  dehein  stur  oder  schatzzung  uff  die  von  Ar6w  leite  oder  ander 
'  setceii  tMe,  daz  ist  nit  bar  inn  begriffen.     Darzd  so  richten  mir 

▲artner  Urkondenbaoh«  13 


226  [tili 

die  Yorgenanten  von  Ar6w  ns  j&rlichen  uff  sant  Martinstag,  diewüe 
ich  in  lebend  bin  und  nit  fürer,  vier  guldin  zinses,  die  ich  rw- 
bnnden  bin  ze  gebende  Heinrichen  Trippechern  von  Latzem  und  sinea 
erben.  Und  harumb  so  entzieh  ich  die  obgenante  von  Ifental  mieh 
und  alle  min  erben  der  eigenschaft  und  aller  unser  rechtung,  vordniDg 
und  ansprachen  des  obgenanten  twings  und  bannes  und  aller  aom 
nützzen,  zinsen,  rechten  und  zügeh6rden  und  &ch  der  Sagenho&Uii 
und  ir  zügehfirde  und  setzen  die  egenanten  von  Ar6w  und  ir  Daeh- 
komen  an  nutzlich ,  r&wig  gewer  derselben  zweyer  stuken,  sj  Ton 
disshin  inne  ze  habende,  ze  niessende,  ze  besetzzen,  ze  entsetnea 
und  da  mitte  ze  wandlen  und  ze  t&nde,  alz  mit  irem  lidigen  eigen 
bewerten  gut  an  min,  aller  miner  erben  und  menlichs  widentde. 
Und  hän  öch  gelopt  by  guten  truwen  für  mich  und  alle  min  erben 
den  ietzgenanten  twing  und  bann  noch  sin  zAgeh&rde,  in  der  masi 
alz  vor  begriffen  ist,  die  obgenante  Sagenhofstatt  noch  dero  zügehjrde 
niemer  ine  anzesprechen  noch  ze  vordren,  die  egenanten  von  Araw 
noch  ir  nachkonien  darnmb  noch  daran  niemer  me  bekümbern  noch 
bekrenken  mit  Worten  noch  mit  werken,  in  gericht  noch  uswendig,  noch 
schaffen  getan  zu  deheinen  ziten  durch  uns  noch  durch  ander,  heimlick 
noch  offenlich  in  dehein  wise,  und  entzieh  5ch  harumb  mich  imd  aUi 
min  erben  aller  hilf,  geistlicher  und  weltlicher,  lüt  und  geiicht,  alk 
uszügen,  fünden  und  geverd  und  alles  des  so  uns  oder  unser  heUar 
gegen  den  egenanten  von  Ar6w  wider  disen  k5ff  und  brieff  gehdfoi  j 
m6cht  und  ine  schaden  bringen,  alles  an  geverd.  Des  alles  ze  wanm 
urkimd  hän  ich  die  obgenante  Verena  von  Ifental  min  eigen  ingeogii 
offenlich  gehenkt  an  disen  biief,  mir  und  allen  minen  erben  zfl  einer 
vergicht  aller  vorgeschriben  dingen.  DarzA  han  ich  erbetten  den  ob- 
genanten von  Hunwil  minen  6chen  und  vogt  in  dirre  sach,  daz  er 
6ch  sin  ingesigel  für  mich  alz  in  vogtes  wise  gehenkt  hat  an  disen 
brief.  Alz  ich  der  selb  also  in  vogtes  wise  vergich  willenklich  geda 
han.  Und  wir  die  obgenanten  Hans  von  Valken&iein  und  Heinrii^i 
von  Wilberg  veriechen  ouch,  daz  diser  verköff  alz  hie  vorgeschriben 
stat  mit  unserm  willen  beschechen  ist  und  haben  och  gelopt  für  ov  , 
und  unser  erben  ine  in  hre  ze  halten  und  da  wider  niemer  ze  ko* ' 
mende  noch  ze  tünde.  Des  ze  urkund  haben  wir  och  unsere  inge- 
sigel offenlich  gehenkt  an  disen  brief. 

Der  geben  ist  an  mitwuchen  in  den  virtagen  ze  ostran  in  deo 
jare  do  man  zalt  von  Cristz  gepürte  vierzehen hundert  und  eiQlifjtf* 

Alle  vier  Siegel  fehlen. 

Die  Urkunde  ist  »ehr  achlecht  erhalten. 

•  „doch  mir unschedlich"  stehen  auf  einer  Rasur. 

**  Hs.  hiunaiithein. 


m.  1412]  227 

249.  IUI  Noyember  30. 

O&nrat  Swederos,  Bürger  von  Freiburg  im  Breisgau,  verkauft 
m  Johans  ZCiricher  von  Aarau  zwei  SchilÜDg  Stehler  Pfennige  jäbr- 
han  2än8e8  ^ab  und  ufi*  der  hofstatt,  gelegen  ze  Aröw  in  der  vor- 
itt  bj  der  obem  muH,  stfisset  biuder  an  R&dis  Bleichers  seligen 
rteii  und  hus,  hofstatt,  und  ab  der  müstwurß  in  dem  hoffe,  rArei 
thalb  an  Peter  Rieders  schüre.  Dieselben  zwein  Schilling  pfenuing 
tz  untz  har  Annan  miner  elichen  husfrowen  und  mir  von  ira 
igen  verfangen  warent  und  aber  Elsl)etten  Swederin  miner  swigerin 
dinges  wise  zügeh6rent  nach  recht  und  gewonheit  der  statt  ze 
hw,*^     Der  Kauf  geschah  um  2  tf  Stehler  Pfennige. 

Siegler:  RAdger  Trullerej  von  Aarau. 

250.    Ze  Fribuig  in  der  rdtestuben  1412  Februar  11  (donrstag   vor 
8.  Valentinus  tage). 

Paulus  von  Ryehen,  Schultheiss  zu  Freiburg,  urkundet,  dass  Claws 
ttaehj  von  Freiburg,  als  Vogt  der  Frau  Elisabeth  Schultheissin, 
aster  Swederus  sei.  Ehefrau,  und  ihrer  Kinder  StSfelin,  Gretlin,  KAdolff 
d  Swederus,  dem  Johans  Springinsack ,  Schulmeister  und  Stadt- 
ireiber  von  Aarau,  als  Vertreter  der  Stadt  Aarau,  ein  Haus,  Hof 
id  G^esäss  zu  Aarau  „einsit  an  R^ntzenthor  und  andersit  an  Johans 
(grsers  hnse  [gelegen]"  um  208  Guldin  verkauft  habe. 

Zeugen:  Egnolffe  KAchlin,  H^nni  L&rmundelin,  Peter  Verler, 
Inaslin  Nüwmeyster  und  Clewy  Myller. 

Siegler:  P.  yon  Ryehen,  Elisabeth  Schwederus  und  Ol.  RUtschy. 


251.  1412  Februar  19  (fritag  vor  der  alten  vassnacht). 

Hans  ZAricher  von  Aarau  verkauft  den  Pflegern    des  Spitals  in 

«au,    Ulrich  Trullerey   und    Peter  llieder,  „die  Swiren  matt  und 

so  acker  dahinder  gelegen  by  dem  kilchwcg  hin  us  gen  Sure,  stosset 
IT  den  bach,"  um  54  Oulden. 

S.  h. 


252.    Herzog  Friedrich  von  Oestreich  verleiht  dem  Hans  Züricher  die 
Mühlen  in  Aarau  und  Suhr.    Baden  1412  Mai  18. 

Wir  Fridrich  von  gois  gnaden  hertzog  ze  Oesterrich,  ze  Steyr, 

Kemden   und   ze  Krain,    graf  |  ze  Tyrol  etc.  tun  kunt,    als  wir 

laere  leben  beruft  haben  ze  verleihen,  also  haben  wir  unserm  |  ge- 

(wen  Hansen  Züricher  von  Arow  ain  mullin,    gelegen    ze  Arow  in 

-  vorsiat,  und  den  {  müllitiech  und  bach  daselbs,  item  ain  müllin  under 


228  [Uti 

dem  dorf  ze  Sur  gelegen,  verlihen  wissenklich  mit  disem  brief,  ym 
wir  im  duran  zerclit  verleiben  mugen,  daz  er  und  sein  erben  die  mit 
seinen  zügeborungou  inu  Iiaben  und  niessen  als  lehens  und  landen 
reht  ist  und  Süllen  uns  davon  dientzstiich  sein  und  gewertig,  als 
lehenieut  irem  Icbenherren  pblicbtig  seind  und  gepunden  getrewlich 
an  ge verde,  mit  urkünd  ditz  briefs. 

Geben  ze  Buden  an  mittwuchen  vor  pbingsten  anno  douiioi  etc. 
quadringenteäimo  duodecimo. 

S.  h. 

253.   Herzog  Fridrich  vorleiht  dem  lludi  und  CAntzman  Zilriclier  eine 
Mühle  in  Aaraii.    Baden  1412  Mai  18. 

Wir  Frideriuh  von  gots  gnaden  bertzog  ze  Oest^rich,  ze  Steyr, 
ze  Kerudcn  und  ze  Krain  |  ,  graf  ze  Tyrol  etc.  tun  kunt,  als  wir 
unsere  leben  bci-ufb  haben  zo  verlihen,  also  haben  wir  unsemn  ge* 
trewcn  Kddi  Züricher  und  C&ntzman  sein  sun  ain  niülly  |  ,  gel^ 
ze  Arow  zwischen  der  statt  und  dem  wasser,  verleihen  wissenklich 
mit  disem  brief,  was  wir  inen'  daran  zereht  verleihen  mugen,  das  9 
und  ir  erben  dise^  mit  aller  zflgehorungen  inn  haben  und  nieasen, 
als  lehens  und  landes  reht  ist,  und  sülIen  uns  davon  dintzstlieh  sein 
und  gewertig  als  lelu-nleut  irem  lehenhen*en  phlichtig  sein  und  ge- 
punden getrewlich  ungevcrde,  mit  urkund  ditz  briefs. 

Gol>on  ze  Baden  an  mittwuchen  vor  pbingsten  anno  doniini  etc.  j 
(juadriiig(  ntesiniü  duodecimo. 

s.  h.  ; 

Hh.  im.     '*   Hs.  dio  si.  " 

*Jöl.    Herz(»g  Kridriuh  hololint  den  Conrad  Sumer  mit  dri*i  .Matten  ninl    k 
einer  SchujiosHC  etc.     liadtfn  1412.     Mai  18.  2 

Wir  rVidreic-li  von  gots  gnaden  hertzog  ze  Oesterrich,  ze  Steyr, 
ze  Kerndon  und  ze  Krain,  graf  |  ze  Tyrol  etc.  tun  kunt,  als  wir 
unsro  lolittii   bcriifi  haV»en   ze  verleicben,  also  haben  wir  |  nnsenn  g^ 

trevven  Cliiniradcn   dem  Sumer  an  S(»iner  und  Kiidolfs  dez  Suraer  seine  i 

vettern  |  stat  veililien  wissentleich   mit  dem  briet*  von  erst   drey  niaten,  ^ 

gele{jeii    hiiidor   dem  (iunrein,    gelten    ain    malter   roggen;    iteui  ain  ^ 

scbfippos,    ^'elc^^eii  ze  »Sure,    buwt  Wenili  Haberstieb,    gilt   ain  müt  rs, 

kernen  und  serlis  viertal  ro<,'^'en    und    ain  malter    haberu ;    item  ain  f 
zehend'n,    p»lej.r«'n    ze  Araw  zu  den   Huseu,  gilt  zwelitf  stii^'k.     Wiis 

wir  inm     daran   ze  recht  verleihen  mugen,  das  si  und  ir  erWn  die  mit  ' 

aller  zü;;elioiungeii   iiinliaben  und  niessen   als  lehens  und  landes  recht  \ 

ist,   und   sullcn   uiis  davon  dinstleich  und  gewertig  sein  als   lehensiat  ' 

irem  lehenherren   phliflilig  imd  gepunden  getrewlich  an  geverde,  mit  ■ 

lukuni  ditz  brief^;.  : 

Geben  ze  Baden  an  mittwuchen^  vor  phinj^sten  anno  doniini  etc.  -j 

qnadringentosimo  duodetiiiio.  J 

l>.  h.  '•; 

*  Ild.  inj.    ^   H.S.  luiticlicii. 


255.    Herzo>(  Fridrich  bofltätifft  d^Mii  Huns   TrülhMi'y    den  H».'rrschartd- 
zina.    Baden  1412  Mai  2i». 

Wir.Friderich  von  gots  gnadon  herrtzog  ze  Oest^rrich,  ze  Steyr, 
Kernden  und  ze  Krain,  graf  |  ze  Tyrol  etc.  tun  kunt,  als  wir  all 
iser  lehen  und  setz  beruffb  haben  ze  vernewen,  also  haben  |  wir 
werra  getrewen  Hansen  Tnillerey  best&t  die  zehen  phunt  heller  und 
ben  mut  kernen  |  geltz,  die  er  uss  unserm  zins  ze  Arow  hat%  die 
I  pfant  von  uns  seind,  umb  viertzig**  und  fünf  mark  Silbers,  das  er 
)  egenant  pfantschafb  nach  begriffung  seiner  brief  innhab  und  dabj 
lib  in  aller  der  mas,  als  ob  die  von  wort  ze  wort  hie  inn  geschribon 
Iran  angeyerde,  mitt  urkund  ditz  briefs. 

Geben  ze  Baden  an  fritag  vor  phingsten  nach  Krists  geburt 
Brtiefaenhundert  jar  darnach  in  dem  zwelifben. 

6.h. 

•  Ha.  liant.    ^  Steht  auf  einer  Rasur. 
Abschrift  im  Copialbuch  p.  133. 


256.   Herzog  Fridrich  beRtätigt  dem  Hans  S^gonnpr  d(?n  Besitz  einer 
P&ndschaft.    Baden  1412  Mai  22. 

Wir  Fridreich  von  gots  gnaden  hortzog  ze  Oeslerreich,  ze  Steyr, 
Kernden  und  ze  Krain,  graf  |  ze  Tyrol  et«,  tun  kunt,  als  wir  yetz 
1  unser  lehen  und  phandschaft  beruft  haben  ze  ver!newen,  also  haben 
ir  unserm  lieben  getrewen  Hannscn  Sogenser  l>e8t^tet  zwelf  phund  | 
ilts  in  dem  burgkamt  ze  Baden,  diis  er  kauft  hat  von  den  von 
onigstain  umb  viertzig  markh  Silbers,  item  dritthalb  phund  phennig 
if  der  stewr  des  dorffis  ze  Munster,  die  im  stetend  zweu  und  dreyssig 
dden,  das  er  da  bey  beleih  nach  seiner  phandbrief  begreiffung  in 
la  des  mass,  als  ob  die  von  wort  ze  wort  hie  inn  gcschriben  wern 
i  geverde,  mit  nrkunt  ditz  briefs. 

Geben   ze   Baden   am    heiligen    phingstag   nach   Erists    gepurde 
ertsehmhondert  jar  darnach  in  dem  zwölften  jare. 
ah. 
Die  (Jrkunde  ist  am  obem  Rande  ausgerissen. 


£7.  Henog  Fridrich  belehnt  den  Ulrich  von  Ilortensiein  mit  der  Veste 
KOngttein.    Baden  1412  Mai  23. 

Wir  Fridreich  yon  gots  gnaden  hertzog  ze  Oesterreich,  ze  Steyr, 
>  Kernden  und  ze  Krain,  graf  |  ze  Tyrol  etc.  |  tun  kunt,  als  wir 
ifti  nnsre  le£en  von  newn  dingen  beruft  haben  ze  verleihen,  als 
m  für  uns  |  unser  lieber  getrewer  Ulreich  von  Hertenstain  und  bat 
18,  das  wir  im  als  ain  lehentrager  und  in  lehenjtragers  weise  Hain- 
hs  und  ülreicbs  von  Kunigstain  geruchten  ze  verleihen  die  vesten 


230  m 

Kunigstain  bej  Arawr,  item  das  dorf  ze  Kuttingen  und  das  dorf  ze 
Aerlispach,  wan  das  von  uns  zelohen  war.  Das  haben  wir  getan 
und  haben  also  dem  egenanten  Ulreichen  von  Hertenstain  als  ain 
lehentrager  Heinrichs  und  ülreichs  von  Kungstain  und  irer  erben  die 
egeuante  veste  Kunigsiain  mit  den  obgeschriben  dorffen  mit  alle  irer  sflge- 
hfirung  in  all  der  weis  und  mas  als  weilant  Hanns  Wemher  von  Kiui^ 
stain,  dez  vorgenanten  Heinrichs  und  Ülreichs  vater,  weilant  yon  gnf 
Hannsen  von  Habspurg  vortzeiten  ze  lehen  gehebt  und  genossen  hst, 
verlihen  und  leihen  auch  wissentlich  mit  dem  brief  j  was  wir  in  »• 
recht  daran  leihen  sulien  oder  mAgen,  die  nu  furbazzer  von  uns  und 
unsem  erben  in  lehentragers  weis  innzehaben,  ze  nAtzen  und  ze  meeseQ 
als  lehens,  lehentragers  und  landes  recht  ist,  und  suUen  uns  und  nnsem 
erben  die  egenante  vesten  offen  halten  wider  menikleich  und  uns  aacb 
davon  und  von  andern  obgeschriben  lehen  gehorsam  und  geweriig 
sein,  als  lehenslut  und  lehentrager  irem  lehenherren  schuldig  und  ge- 
punden  sind  getrewlich  angeverde,  mit  urkund  ditz  briefs. 

Geben  ze  Baden  an  montag  nach  phingsten  nach  Krists  gebärde 
viertzehenhundert  jar  darnach  in  dem  zwelflen. 

Siegel,  etwas  beschildigt,  hängt« 
*     Die  nrs.  252—257  sind  vom  gleichen  Schreiber  geschrieben. 

Anmerkung.  Heber  die  Veste  Küngstein  findet  sich  eine  mir  g&tigrf 
durch  Herrn  Staa^archivar  Th.  von  Liebenau  aus  dem  Archive  von  Bero- 
müDster  mitgetheiltt^,  Tiicht  unwichtige  Stelle,  welche  lautet:  ^ 

1280  Februar  2S,  (proxima  feria  quarta  post  Math  je  apostoli.)  -   ^ 
Rulmbe. 

Intendit  probare  H.  de  sancto  Ursicino,  canonicus  et  syndicus  ecciesie  • 
iSeronensis  nomine  ipsius  ecclesie,  quod  JacobuH  miles  de  K!ieDl)er^  extornt  j 
et  extorquit  ab  hommibua  predicte  ecclosie  tallias,  servicia  indebita  et  in-  j 
consueta  tarn  terre  quam  personarum  in  Kiuttingen  et  alibi . . .  Item  aaod  . 
cantrum  Kiungestein  constructum  est  super  fondo  et  territorio  ecclesie.  Iteii  ■. 
quod  possessiones  eccleaic  circumiacentes  castri,  que  wlgo  dicuntur  Gemeis" 
nierche,  concessit  pro  annwo  censu  C.  dicto  Chagen.  Item  quod  posseetionei 
ecclesie  circumiacentes  castro  deva8tat(!). 

Wal.  villicus  de  Kiuttingen ,  testis  iuratus  dicit  •  .  •  quod  castruB 
Kiun^estein  edificatum  est  in  fundo  ac  territorio  ecclesie,  quod  wlgo  dicitur 
Gemeinmerche,  quod  iure  proprietatis«  ad  curtem  eorum  luuttingen  spedit 
et  pertinet  etc. 

258.   1412  Juni  17  (fritug  vor  s.  Johans  tag  ze  süngicliten). 

HAdolf  Graff  von  Uertkon  und  Hentzman  Buchse,  beide  se&ishaft 
zu  Suhr  und  Pfleger  des  Gotteshaus  daselbst,  verkaufen  mit  Willen 
der  Bauersame  von  Suhr  der  Schwester  Eisbett  Velschin,  Klosterfrta 
in  Aarau,  einen  Mut  Kernen  jährlichen  Zinses  ab  einer  Matte  » 
Huntzliswile,  im  Gundlisi)ül,  um   12  g  Stehler  Pfennige, 

Silier:  Johans  Schultheis,  Vogt  zu  Lenzburg, 


n.  UlS]  231 

859.   1412  Oktober  27. 

Heintsman  ünder  der  eych  von  Lenzbarg  urkundet  an  Statt 
8  Jankers  Hans  Schultheis;,  Vogtes  von  Lenzburg,  dass  Schwester 
ina  Zuricherin.  Priorin  der  Samnung  in  Aarau,  von  Peter  Graf 
n  Hontziswile  für  20  fi»  10  /?  Pfennige  folgende  Güt^r  gekauft 
he:  9 des  ersten  uff  zwein  juharten  ackern  gelegen  an  Pfaffen  acker 
bent  Bertschi  Wasmers  ackern,  darab  vorgiengend  nun  pfenning  gen 
"enken;  item  uff  einer  juharten,  ist  gelegen  im  bann  und  stost  an 
8  stnua  so  da  gat  gen  Zovingen;  item  uff  einer  juharten,  ist  ge- 
^  ob  dem  brunnen;  item  uff  zwein  juharten,  sint  gelegen  am 
itten;  item  uff  einer  juharten,  ist  gelegen  an  Wannen,  zwfitschent 
^asmers  und  Hensli  da  obnan  ackern;  item  uff  einer  juharten,  ist 
liegen  bi  .dem  nidren  Liebegger;  item  uff  einem  bletzz,  ist  gelegen 
der  HagenbAchenstuden ;  item  uff  einer  juharten,  ist  gelegen  ob 
m  Lindacker  bjm  Rekbrunnen;  item  und  uff  einer  matten,  ist  ein 
annwerk ,  gelegen  im  Krömblispach ,  darab  vor  zwen  Schilling 
eniung  giengent  an  daz  vorsten  gen  Sur.'^ 

Zeugen:  Erni  Hettlinger,  Jenni  von  Lo,  Egli  der  Vassbinder, 
ertschy  Prytag,  Peter  Jung,  Bertschi  Pfister,  Jenni  von  Seiden, 
idi  Hirsli,  Hug  Scherer:  burger  ze  Lentzburg,  und  R&di  In  der 
tten  von  Huntziswile. 

Siegler:  Junker  Hans  Schultheis. 

260.  1413  Januar  9  (mentag  vor  sant  Hylariyen  tag). 

Rfidger  Trullerey,  Schultheis  von  Aarau  urkundet,  das  Rudolf 
lialtheis  von  Aarau  dem  Wernan  Seilern  von  Aarau  anderhalb 
icharten  Acker,  „gelegen  ze  Arow  by  der  Liengrübcn,  stiessent  ein- 
Ib  an  des  jungen  Schulmeisters  acker  und  herrin  an  den  acker, 
n  er  dem  spital  ze  kSffen  geben  hett,^  um  16  Gulden  verkauft 
ibe. 

Zeugen:  Uolrich  Zeltner,  Hans  Scherer  von  Kulm,  Jenni  Ebi, 
Bnman  von  Habkonse,  Peter  Paulus,  Claus  Refel,  Welti  Kennler  und 
nni  B16wer:  alle  bürgere  ze  Ar6w. 

S.  h. 

261.  1418  Januar  9  (mentag  vor  s.  Hylaryen  tag). 

Rftdger  Trullerey,  Schultheis  zu  Aarau,  urkundet,  dass  Rudolf 
hultbeis  dem  Spital  in  der  Vorstadt  vier  jucharten  Acker,  „gelegen 
ArSw  inwendig  der  Leingrüben  hinder  sant  Nicolaus  häsli  ob  dem 
Ige  gen  Endveit  und  stiesse  hin  us  an  den  acker,  den  er  Wernan 
iler  ze  k5ffen  geben  hette,^  um  1  !f  4  ^  Stehler  Pfennige  ver- 
oft  habo. 


232  [m 

Zriigen :  Uolricb  Zeltner,  Huns  Sch(*rer  von  Kulm,  Rudolf  Jüng- 
ling, tJenni  Ebi,  Hennmn  von  Habkonsc,  Claus  Refel,  Welii  Kaonler 
und  Werna  Seiler:  alle  bürgere  ze  Ar6w. 

8.  h. 


262.   InduIgeoKbriet'  de»  Bischofs  Otto  von  Constanz  für  da«  s.  ümift- 
kloster  in  Aarau.    Constanz  1413,  April  26. 

Otto  dei  et  apostolice  sedis  gracia  electos  confinnatas  ConsUn- 
ciensis  religiosiä  in  Christo  deo  devotis  sororibus  claustri*  senoenoibii 
sancte  Ursale,  situm  in  oppido  Arowe,  nostre  diocesis  ordinis  sancti 
Dominici  fratrum  predicatoruni  salutem  in  eo,  qni  religionis  est  autor 
et  I  director  quorumlibet  devotorum  sacre  religionis,  sab  caios  ombn 
ut  docemur  devot uin  et  sedulum  exhibere  consuestis  domino  |  £Euniik- 
tuui.  Pronieretur  honestas,  ut  votis  vestris  in  hüs  presertim  per  qoe 
laudabile  devocionis  vestre  proposituni  succossu  temporis  potest  adangeri 
favorabilit-er  et  graciose  anuuamus.  Saue  pro  parte  vestra  nunc  inta> 
liellati  seriosa  voce  et  lil)eneiuä  convicti  quaslibet  indulgencias,  immani- 
tates,  privilegia,  gracias  et  coucessiones  ipsi  vestro  cenobio  et  illud  visitan- 
tibua  ac  vobis  servientibus  altissimo  in  eodem  a  summis  sancte  Romaae 
et  universalis  ecolesie  ^^ontificibus,  archiepiscopis  et  episeopis  presertim 
nostris  prederes,soribus,  (juibus  nunc  cerniniur  ordinario  i)e<le  successis«, 
datas  hiutonus  contessiis  et  indultas  signanter  velaininis  Privilegium 
et  induJtuni  u  recolende  iiiemorie  oliui  domino  Marquardo  episcopo 
C'onstancieii>i,  ccinni  vobLs  ordinarii  juris  anipla  manu  imixirtituui,  quo 
liodie  vos  tVui  tertiticamur  consuetudine  inconcussa  ratificamus,  auc- 
torizamus,  et  in  (juantum  hev  premissi  iuste  et  caoonice  concessa  sunt 
indulta  ot  servata  ae  jx^le  subsistere  liabent  et  ix)8sunt  roboris  appro- 
bamus  et  ordinaria  iiostra  aiictoritato  tonore  prcsentiuui  in  dei  nomine 
contirmamus.  Kl  ut  foiitluentibus  ad  ecnobium  iiwuni  et  tamulantibua 
in  eo  vir^'iuum  (Imniiio  iiiibi  maius  uccrescat  devocionis  et  meriti  in- 
crementum,  nos  de  nmnipoteiitis  «lei  miserieordia  beatorumque  Petri 
et  Pauli  aivostolnnim  eiu^>  aurtoritate  oontisi  om)ii])us  vere  jienitenti- 
bus  contritis  et  i()nfes.sis.  (jui  in  nativitatis.  circumeisionis,  epiphanie, 
resurrectionis,  asi-ensiunis,  penthecostes  et  cor[)oris  domini  nostri  Jhaju 
C'hristi  necnoii  in  nativitatis,  puriiu-ationis,  annunciacionis  beate  Marie 
ac  sancte  Ursule  et  sodalium  eins  et  presertim  deilicacionis  ipsius 
ccnobii^  ac  ui^stolorum  festivitatibus  et  eelebritate  omniuui  sanctomm 
ac  octavarum  festivitatum  predictarum  memoriLs  et  diebus  ipsura 
conobium,  si  i)ersone  sint  utriusque  sexus  »  ♦  #*,  devote  visitaverint 
vel  i^ersone  cultui  divino  ibidem  et  iu  eo  dedite  diviuis  officiis  pleniter 
interfuerint  et  sibi  invicem  in  hiis  fuerint  cooperate,  tociens  quociens 
diebus  et  festivitatibus  predictis  quosierint  premomorata  vice  qualibet 
quadraginta  dies  criminalium  et  unum  annum  venialium  peccatorum  de 


4(3]  233 

Qunctis  eis  penitentiis  in  domino  misericordiier  elargimur  et  relaxamos 
iresentibus  perpetuo  duratoris. 

Datum  CoDstancie  sub  episcopalis  sigilli  no8tri  appensione  anno 
^omini  millesimo  quadringentesimo  tercio  decimo  7  kalendas  maii  in- 
ictione  sexta. 

Siegel  des  Bischofs,  beschädigt,  hängt.  Die  Urkunde  ist  durch  Insecten 
ehr  verdorben. 

*  claustri  steht  auf  einer  Rasur. 

^  acionis  ipsius  cenobii  steht  auf  einer  Rasur. 

*  Das  Wort  ist  ausgelöscht. 

263.  Bruder  Gisbertus,  Provinzial  des  Predigerordens  in  Deutschland, 
gewährt  den  Fiauen  des  s.  Ursulaklosters  in  Aarau  Theil nähme 
an  allen  guten  Werken  innerhalb  des  Ordens.  ZQrich  1413 
Mai  13. 

Religiofiis  et  in  Christo  sibi  dilectis  priorisse  ceterisque  sororibus 
Donasterii  sanete  Urstüe  in  Arowia  Constancieusis  |  dyoceeis  frater 
lisbertos  provincialis  Theutonie  ordinis  predicatomm  ac  heretice  pra- 
itatis  inqnisitor  |  salutem  et  gaudiis  perfrui  sempiternis.  Quia  gra- 
iartun  dona  largiflua  a  copioäa  clemencia  redemptoris  largios  |  di^n- 
ontor,  dum  suffragant  eorum  merita,  qui  terrenis  affectibus  et  ille- 
ibris  abdicatis  in  custodieudis  preceptis  divinis  et  consiliis  inceesanter 
iTigüant  secandum  gi*aciam  a  deo  sibi  datam;  hinc  est,  quod  atten- 
9B8  Yestre  devocionis  affectum,  quem  ad  nostrum  ordinem  in  multi- 
ticibas  obsequiis  et  famularibus  habere  vos  audivi,  exigencia  digna 
iqmrit  beneficia  nostro  collata  ordini  vobis  graciosiu:^  impartiri. 
lu^nroptw  vobis  omnium  missarum,  oracionum,  pi-odicacionum,  jeju- 
iorom,  abstinenciaram,  vigiliarum,  laborum  ceterorumque  bonorum, 
06  per  fratree  nostri  ordinis  in  dicta  provincia  dominus  noster 
Imsos  Christus  iieri  dederit  universos  participacionem  concedo  tenore 
reeenciom  specialem  in  vita  pariter  et  in  morte,  ut  multiplici  suf* 
agiorum  presidio  et  hinc  augmentum  gracie  et  in  futuro  eterne 
ite  premium  mereamini  [lossidere;  volo  insuper,  ut  anime  vestre 
nü  decessus  vestros  fratrum  nostre  provincie  oracionibus  recommen- 
BDtar  in  nostro  capitulo  provinciali,  si  veetri  obitus  ibidem  fuerint 
iWoiatL  In  cuius  concessionis  testimonium  sigillum  officii  mei  pre- 
QÜbas  duxi  appendendum. 

Datum  Thuregi  in  nostro  capitulo  provinciali  in  festo  beati  Ser- 
MÜ  episcopi  et  confessoris  id  est  13  die  mensis  maii  celebrati  anno 
)mini  millesimo  quadringentesimo  tereiodecimo. 

Siegel  des  Provinzialen  an  einem  grünseidenen  Bändchen,  hängt. 


234  m 


d&4.    1413  Jali  U  imenU^  Tor  s.  JmeolwUg]L 

BAdger  TroUerej,  Schultheis  t<mi  Aarsn,  orkandei,  daß  Rudolf 
Schultheis  dem  Gotteshaus  in  Aanu  )8  ^  Stehler  Pfennige  Geldes 
am  13  9f  Stehler  P&nnige  Terkauft  habe  und  zwar  ab  folgendeo 
Gütern:  „des  ersten  ab  und  uff  Jongling  schären  und  garten,  gulie 
Tierzehen  Schilling  pfenning  zinse;  ab  und  uff  Blflmistein  garten, 
gülte  sechs  Schilling  pfenningen  zinses;  ab  und  uff  Heinis  Kitzis 
s wester  seligen  garten,  gölte  sechs  Schilling  pfenningen  zinses;  ab  und 
uff  Jennis  von  Küttingen  garten,  gulte  acht  Schilling  zinses;  die  alle 
drye  gelegen  werent  ze  Ar6w  die  gasaen  hinin  ob  Marquart  Zehen- 
ders  schären  inwendig  Jüngling  schüren.  So  denne  ab  und  uff  Ge- 
rinen garten  sines  brdders  seligen  tochter,  gelegen  an  Hentzmaos  Am 
sinder  garten,  gulte  och  sechs  Schilling  zinses;  und  uff  des  Hoogers 
garten,  gelegen  an  Blanken  garten,  gulte  fünf  Schilling  j^rlichs  ziaseg.'' 

Zeugen:  Marqwart  Zehender,  Hans  Züricher,  Dolrich  Zeltneff 
Heinrich  Schulmeister  von  Horöw,  Claus  Züricher,  Heinrich  Schmid 
von  Krenken,  Uobrich  Schmid  sin  brüder  und  Rudolf  Jüngling:  tSk 
bürgere  ze  Ar6w. 

S.  h. 


2*55.   Hans  Diidel  mid  Hansli  Reber  empf^nffen  von  Rüdger  Trüllerej 
einen  Kebacker  als  Erblehen.    1413  Dezember  20. 

Allen  den  die  disen  brief  ansechent  oder  hflrent  lesen  künden  wir 
Hans  Distel  und  |  Hansli  Beber  beide  von  Ar5w  und  veriechen  ofies- 
lich  mit  disem  brief,    daz  wir  beid  |  unverscheidenlich  uns  und  od- 
sem  erben  zu  einem  rechten  steten  erbe  enphangen  |  haben  und  Seh 
enphachen  wissentlich  mit  disem  brief  von  dem  wolbescheiden  RAd- 
gem   Trüllerejen,  schultheisen   ze  Ar6w   und   von    sinen  erben  xwü 
jucharten  rebackers  mit  aller  zügehjrde,    gelegen   by  Ar6w  an  dem 
Wurmberg  unden  an    des   Rfislis  acker,  den  er   Janhen   Matzzendarf 
zinset,   und   obnan   an    minem    des   egenanten  Distel  acker,    den  icb 
Zinsen  Jennin  Vassant   von  A,  j&rlichen  umb    einlifthalben   schilHog* 
stebler  pfening  zinses  järlichen  uff  sant  Martins  tag  ze  werende,  und 
were  daz   wir  oder  unser  erben  unser  rechtung  des  egenanten  ackeis 
deheinest  verkoffen  wölten,  das  süllen  wir  dem  vorgenanten  RAdgem 
Trüllereyen    des  ersten  kunt  tun  und    fänf  Schilling  stebler  pfeoiag 
n^her  geben,  denne  iemand    anders    in  köffes  wise.     Des  gelich  sol 
er  und  sin  erben  uns  herwiderumb  gebunden  sin  ze  tAnd,  ob  sv  if 
rechtung  deheinest  verkoffen   w61tent,   alles  an  geverd.     Haruber  x« 
warem   urkund   haben    wir   die   obgenanten    Hans   Distel  und  Hensti 
Reber  erbetten   den    wolbescheiden  R&dolf  Schultheissen   bürgern  i^ 
Ar6w,  daz  er  sin  ingesigel  für  uns  und  unser  erben  ofifonlich  gehenkt 


will  235 

Mt  an   disen    brief,   alz   ich  derselb  Rfldolf  Schultheis  von  ir  bette 
wegen  getln   hin,  doch  mir  und  minen  erben  unsch^ich. 

Geben  an  sant  Thomas   abend   nach  Cristz  gepurie  vierzehen« 
hundert  und  drizehen  jar. 

8.  h. 

*  „einlifthalben  Schilling"  steht  auf  einer  Rasur. 

266.  Spruch  des  Schultheißen  und  Ratbes  von  Aarau  in  einer  Streit- 
sache zwischen  den  Pflegern  des  Gotteshauses  in  Aarau  und 
Walther  von  Hunwil,  Edelknecht,  wegen  eines  Zinses  von 
4  Schilling  und  einem  Pfund  zu  Gunsten  des  Gotteshauses. 
1414  Januar  31. 

Wir  der  Schultheis  und  der  rat  ze  Aröw  'tun  kunt  menlichera 
mit  disem  brief,  daz  für  uns  komen  |  sint  uff  disem  hüttigen  tag 
alz  dirre  brief  geben  ist  der  erber  priester  herr  Rudolf  Gregman  j 
nad  üolrich  Zeltner  z&  den  ziten  Schaffner  und  phleger  des  gotzhuses 
M  Ariw,  zu  einem  |  teil,  und  der  from  veste  Walther  von  Hunwil 
adelknecht,  zA  dem  andern  teil,  von  stössen  wegen  so  die  egenanten 
phl^er  von  des  gotzhus  wegen  und  der  ietzgenant  von  Hunwil  mit 
emandem  hattent  alz  umb  &nf  Schilling  und  ein  phunt  geltz  j&rlichs 
zinaes,  und  6ch  umb  etzwas  hünr  geltz,  so  j&rlichen  ze  zinse  fallent 
von  den  garten  und  hofstetten  ze  Ar6w  by  den  Husen  gelten,  ge- 
nant des  Gärtners  gut.  Darumb  6ch  die  egenanten  phldger  erber 
kuntschaft  vor  uns  leiten  und  nach  der  selben  kuutschaft  und  6ch 
nach  lut  des  jartzit  büchs  ze  Ar5w  haben  wir  die  obgenanten  der 
scholtheiss  und  der  r&t  ze  Ar&w  uns  umb  die  obgenanten  stiss  er- 
bnt  und  erkennen  uns  &ch  mit  disem  brieff,  wend  öch  beid  teil  der 
adben  st&ssen  uff  uns  komen  warent,  daz  das  obgenant  gotzhus  ze 
Ariw  nach  wisung  des  jartzit  büchs  die  vorgenanten  fünf  Schilling 
nnd  ein  phunt  geltz  j&rlichs  zinses  billich  uff  den  obgenanten  garten 
und  hofstetten  genant  des  Gärtners  gut  billich  haben  und  da  von 
j&rlichen  messen  sol  und  öch  die  hünr  geltz  so  da  von  j&rlichen  ze 
zinse  fallent,  sunderlich  von  des  wegen  alz  die  phleger  sprechen ,  daz 
9j  darumb  j&rHchen  achtzehen  pfenning  ze  herschafb  zinse  geben 
mAssent  und  6ch  also  ob  inen  Heinrich  von  Wilburg  das  obgenant 
gut  gentzlich  ufgeben  h&t,  alles  an  geverd.  Haruber  ze  warem 
orkund  haben  wir  die  obgenanten  der  Schultheis  und  der  r&t  ze 
Ar&w  unsers  rites  ingesigel  offenlich  gehenkt  an  disen  brief. 

Der  geben  ist  an  raitwuchen  vor  unser  lieben  fröwen  tag  zu 
der  üechtmesse  nach  Ciistz  gepürte  vierzehenhundert  und  vierzehen  jar. 

Das  Bathssiegel  von  Aarau  hängt. 

267.   1414  December  20. 

Oünrat  Spül,  Schultheis  von  Aarau,  urkundet,  daß  Adelheid  von 
Jadeoi  dee  Hans  von  Baden  sei.  yon  Aarau  Frau,  mit  Wissen  ihres 


236  m 

Vogtas  Rudin  Spai'er  und  ihres  Tochtermanns  Walther  Wild  von 
Sekingen,  der  Anna  Züricherin  Priorin  des  s.  Ursulakloeters  in  Aann, 
2u  Händen  des  Klosters,  fünf  Schilling  Stehler  Pfennige  Zinses  „ab 
and  uf  irem  hos  und  hofstatt  gelegen  ze  Ar&w  in  der  statt  by  dem 
Rentzen  tor,  ein  halb  an  Jost  Kiburtz  hus/  um  5  Gulden  verkaofl 
habe. 

Zeugen :  Marqwart  Zehender^^  R&dolf  Schultheis,  üolrich  Zeltoer^ 
Rudolf  Yelthein,  Jacob  Brerogarter,  Luü  Russikon  und  R&dolf  Roller: 
alle  bürgere  ze  Aröw. 

S.  h. 

Die  nrs.  214,  215,  217—219,  221,  222,  226-228,  230,  231,  233,237,239, 
240,  244,  245,  247,  249,  251,  258,  2G0,  261,  264-267  sind  sämmtlich  vom 
gleichen  Schreiber  geschrieben. 

268.  Bern  bestätigt  der  Stadt  Aarau  ihre  Privilegien.  1415,  April  20. 

Wir  der  Schultheis,  der  rat,  die  zweyhundert  und  die  gante  ge- 
meinde der  stat  zö.  Bern  in  Oechtland  vergechen  und  tun  kant  allen 
denen  die  disen  brief  ansechent  |  lesen  oder  hörent  lesen  nu  oder  bie- 
nach,  als  die  wisen  wolbescheidnen  der  Schultheis,  rat  und  die  gaotx 
gemeinde  der  stat  von  Arow  in  Ergöw   gelegen  uns  in  |  namen  des 
heiligen  Römischen  riches  und  ouch  als  unser  offen  hus  und  stat  zu 
allen  unsern  n6ten  gehuldet   und  geschworen    hant  gantz  tröw  und 
warheit  ze  leisten,  |  ünsren  schaden  ze  wendend  und  nütz  ze  furderent, 
alles  nach  sag,  lut  und  wisung  der  briefen,    so   si  uns  darumb  von 
ir  statt  wol  versigelt  geben  hant,  und  sider  das  dieselben  von  Arow 
das  obgenante  hulden  einhellen  dich  als  des  heiligen  Römischen  riches 
und  unser  lieben  getruwen  und  gehorsamen  getan  und  verbrieft  hant: 
Hai'umb  so  geloben  wir  Schultheis,  r&t,  die  zweyhundert  und  die  gantz 
gemeinde  der  stat  Bern  vorgenant  für  (ms  und  alle  unser  ewigen  nach- 
komen  die  egenanten  Schultheis,   rat  und  die  burger   gemeinUch  der 
stat  von  Arow  und  all  iro  ewigen  nachkomen  gegenwürtig  und  künf- 
tig als  unser  lieben  getruwen  und  g&te   fi'und    laszen    ze    beliben  bj 
allen  iren   fryheiten,    gnaden,  handvestinen ,  briefen,  privilegyen  nßd 
guten  alten  gewonheiten,  die  sy  von  keyssern,  kunigen  oder  von  der 
herrschaft  von  Oest^rich  erworben,  gehebt,   genossen  und   redhchen 
herbracbt  hant  und  das  sy  und  all  iro  nachkomen  sich  derselben  bj' 
heiten  und  gnaden,    die  sy  jet-z  erworben   und   herbracht  hant  and 
ouch  dero,  die  si  noch,  uns  und  ünsem  nachkomen  unschädlich,  von 
kunigen  oder  keysren  erwerben  möchten,  wol  frdwen  söllent  und  mü- 
gent,  wand  wir  und  unser  nachkomen  sy  und  iro  nachkomen  daby 
schirmen  und   hanihaft^n    w6llen   mit  gantzen    truwn   und   sy  daran 
weder  nu  oder  in  künftigen  zitten  nicht   trengen,   bekrenken,    noch 
dar  in  brechen  in  deheins  wisz  und  disz  alles  stet  und  vest  zehalten 
noch  dawider  niemer  zetünde  mit  worten  noch  mit  werken,  mit  rat 
noch  mit  getat,  mit  gerichten,  geistlichen  noch   weltlichen  noch  mit 


m  237 

lernen  fanden  noch  geverden.  Setzen  und  verbinden  wir  die  vor- 
genante  von  Beme  6ns  nnd  unser  nachkomen  den  obgenanten  schult- 
lieissen,  rat  und  burgeiii  der  stat  Arow  und  iro  nachkomen  ewenklicb 
26  rechten  gelten  und  bürgen  vestenklich  mit  disem  brief.  Und 
diser  Sachen  alle  zu  einer  ewigen  kraft  und  steter  gezögsomi  haben 
irir  Schultheis,  rat,  die  zweyhundert  und  die  gantz  gemeinde  der  stat 
Seme  unser  stat  grosz  ingesigel  beidü  für  ans  und  all  Qnser  nach- 
komen getan  henken  an  disen  brief. 

Der  geben  ist  an  dem  nechsten  samstag  vor  sant  Georyen  tag 
in  dem  jar  do  man  von  Cristus  gebürte  zalt  thusung  vierhundert  und 
fdnftzechen  jar. 

Siegel  hängt  an  rothschwarzseidencr  Schnur. 
Abschrift  im  Copialbuch  p.  221  if. 

268.*    Aarau  ergibt  sich  an  Bern.    Aarau  1415  April  20. 

In  gottes  namen  amen.  Wir  der  Schultheis,  der  rat  und  die 
gttlz  gemeinde  der  statt  Ar6w,  gelegen  in  Ergfiw,  verjechen  und 
tftn  kant  allen  den  die  disen  brief  unsechent  oder  hfirent  lesen,  als 
&  I  wisen,  fursichtigen,  der  Schultheis,  der  r&t,  die  zweyhundert  und 
die  barger  gemeinlich  der  statt  von  Beme  in  Oechtland  und  ouch 
ton  Solpttren  unser  gnedigen  herren  mit  alier  macht  und  vyentlichem 
I  geznge  vor  uns  gelegen  sint  und  uns  mit  hei-es  kraft  besessen  hatten 
TUid  an  Üb  und  an  gute  begerten  übel  ze  tünde,  und  daz  von  sun- 
derem  gebott,  geheisz  und  geschöpftes  wegen  des  allrhochgelobtesten 
>Iln:ri|stanlichesten  und  durchlüchtigosten  iürsten  und  herren  herr  Sig- 
montz  von  gottes  gnaden  Römischen  kungcs,  zu  allen  ziten  merer 
des  riches,  zu  ungern,  Dalmatyen,  Croatien  etc.  künges,  von  der  zu- 
sprachen und  Übergriffes  und  grossen  frefells  und  smacheit  wegen,  so 
der  durchlüchtend  fürst  und  herre  hertzog  Fridrich  von  Oesterrich, 
luieer  gnediger  herre,  zu  dem  wir  an  alles  mittel  von  alter  bar  ge- 
Uret  haben,  an  der  gemeinen  Cristanheit,  an  dem  heiligen  concilii  ze 
Costentz  und  an  der  küng liehen  maiestat  leider  begangen  solle  haben, 
^  von  wir  und  alle  desselben  unsers  herren  von  Oesterrich  stett., 
knder  und  diener  liplich  not  und  arbeit  gebebt  haben  und  in 
&  imgnad  der  Römischen  keyvserlichen  krou  müssen  gevallen  sin, 
^  den  Ungnaden  und  ouch  von  dem  grossen  mochtigen  und  gewal- 
%eii  her  und  heres  kraft  uns  leider  nieman  eutschütten  mocht  noch 
gelidiget  h&t.  Hamm  wir,  als  die  so  in  krancken  muren  mit  keinen 
Glichen  Sachen  gewarnet  und  aoe  allen  trost  besessen/  belegen, 
griffen  und  gefangen  waren,  uff  den  sicherlichesten  weg  nach  ge- 
legenbeit  der  sachen  uns  eigenlich  betrachtet  haben  und  mit  den  ob- 
K^anten  unsern  lieben  herren  von  Berne  und  von  Solottren,  die  uns 
^  swerlich  umbiegen  hatten ,  daz  wir  uns  in  keinen  weg  anders 
^tschüiten   noch   erretten  konden  noch  euniochteu,    in  früntlich  gut 


238  [1415 

und  danekber  teyding   komen  sin,    dannn   sy  uns   gro9z  gnad  und 
früntschaft  erziMgt  hant.     Dieselbi  teyding  und  beredung  nfgenomen 
und  bescbechen   ist,    als   hie  nach  luter  geschriben  stat:     Des  ersten 
haben  wir  die  vorgenanten  von  Arc)W  für  uns  und  alle  unser  ewigen 
nachkomen    unverscheidenlich   mit    wolbediichtem  müt   und  einbellem 
r&te   in  dem  nanien  des   vatters,    des    sunes  und  des  heiligen  geisies 
gesworn    mit   uferhabnen    henden    und  gelerten    Worten,    und  sweren 
ouch  liplich  dem  heiligen  Römischen  rieh  als  für  ein  gerecht  firy  and 
unbetwungen   richstatt,    darnach   der  statt  von  Herne  und  ouch  der 
statt  von  Solottren  gautz  truw  und  warheit  ze  leisten,  iren  schaden 
ze  wenden  zu  aller  zit  und  nutz  ze  fiirderen  ane  widersprechoi  and 
geverde,  also  daz  die  statt  Ari)w  nu  und  iemer  ewenklichen  zfi  dem 
heiligen  Römischen  rieh  gehören  sol  und  der  vorgenanten  unser  gne- 
digen  herren  von  Beine  und  von  Solottren  und  aller  iro  nachkomen 
offen   hus   und   statt   sin  sol    wider  menglichen,   nieman  usgenomen. 
Doch   wenne  dieselben   unser  lieben  herren  von  Berne  oder  von  So- 
lotti'en  in  unser  statt  ziechende  wui*din,  daz  si  denn  ane  ungern  berlicben 
und  gevarlichen  schaden  ziechen  söllent.  Und  inen  in  allen  iren  nSten 
beraten  und  beholfen  sin  sollen  und  wellen  mit  gantzen  tniwen  ouch 
wider  menglichem  in  unserem  kosten,  wond  wir  hie  mitte  alle  ejde, 
oll  bünde  und  gelübde,  so   wir  vormalen  getan  und  gemacht  haben, 
geutzlich  absprechen  und  vernichten  mit  kraft  dis   briefes.     Wir  die 
jetzgenanten  von  Arow  noch  unser  nachkomen   sollen   noch  enwellen 
die  jeizgenante   statt    Aruw  nienier    nie  von  dein  heiligen  Römischen 
rieh    noch    von    den    ej^^enauten    stetton    beiden    Berne    und   Solottreu 
empfrömden,  ufgeben,  noch  von  banden  lassen  ane  gunst,   wüssent  aud 
willen    der    obj^enanten    unser   lieben  herren  von  Berne  und  von  So- 
lottren und  iro  nachkoinon,  doch  also,  daz  diser  artigkel  allein  unser 
gemein  statt  und  keinen  insunders  berüren  sol,  wond   ein  jegklicher 
unser  statt    insetz   nach    der  selben  unser  statt  friheit  und  alter  ge- 
wonheit   gut   recht    vollen  gcwalt  und  macht  haben  sol  mit  lib  und 
gut  von   unser  statt  zefarent  ane  der  herreschaft  widersi)rechen,  nach 
dem    als   duz    von  alter  harkonjen    ist   und  nach  dem  als  wir  jetzent 
gesworn    haben.      Dieselben    cyde    söllent   und    wellen    wir    und  alle 
unser  ewigen  nachkomen  für  wert  hin  gen  den  obgenanten   unsem  gne- 
digen  herren  von  Berne  und  von  Solottren  iemer  ewenklich  von  fünf 
juren   ze  fünfen ,    nemlich   uff  sant  Jöriien  tag  des  heiligen  martrers 
ernüweren.  alles  du/,  so  hie  vor  oder  hi<*nach  geschriben  st&t  danekber 
und  mit  gantzen  trüwen  stet  ze  halten  ane  bekrencken.     Were  aber 
daz  dieselben   eyde   in  dheinon   künftigen  jaren  von  suchen  oder  von 
verges^enlichi  wegen  ubersessen  wurden,    daz  sol  disen  unsern  eyden 
und  briefen  mit  allen  iren  puncten  und  articklen  gentzlich  unsched- 
lich    und    nnvergriffenlich  sin,    noch    dis  unser  cyde  da  mit  ab  noch 
kraftlos,   di^ni   sunder   ewenklich  stet  und  in  macht  beliben  nue  alle 
var.   Lud  wenn  wir  oder  unser  nachkomen  darnach  so  sich  die  füuf 


U51  2äd 

r  verldfien  und  in  dem  zit  als  vor  stat  nit  geswom  hetten  von  den 
>genaaten  onsem  herren  von  Berne  und  von  Solottren  gemant  werden, 
mne  sollen  und  wellen  wir  allzit  gehorsam  sin  ze  sweren  und  die 
rde  ze  emüweren  in  allen  den  Worten  als  vorstat.  Darzü  ist  mit 
inderheit  bereti,  daz  alle  die  rechtung,  so  unser  herrschaft  von 
esterrich  an  und  in  unser  statt  Ar5w  gehebt  hatt  beide  usz  und 
in,  e6  sy  an  zinsen,  gleiten,  sturen  oder  an  deheiner  ander  rechtung 
ichtzit  usgenomen  noch  vorbehept,  da  mit  sollen  und  wellen  wir 
nd  unser  nachkomen  der  statt  von  Berne  als  unsem  gnedigen  herren 
nd  iro  nachkomen  alleine  gehorsam  sin  und  nieman  anders,  wond 
f  daz  in  diser  beredunge  allein  inen  selber  und  nieman  anders  vor- 
«hebt  haben.  Die  obgenanten  unser  lieben  herren  von  Berne  und 
on  Solottren  und  alle  iro  nachkomen  sAllent  ouch  weder  von  iren 
iben  noch  von  irem  eigennen  gute  kein  geleite  in  unser  statt  geben 
veder  usz  noch  inn,  nemlich  waz  gleites  der  herrschaft  von  Oester- 
ich  zügeh6ret,'  und  wond  dasselbe  gleit  beide  in  unser  statt  und 
mch  von  andren  stetten  in  dem  Ergöw  uns  den  obgenanten  von 
ir6w  in  phandes  wise  verhfiftet  und  vernetzet  ist,  harum  ist  berett, 
wenne  wir  daz  houptg&t  als  daz  egenant  gleit  versetzet  ist  abgeniessen 
imd  wir  des  gewert  und  bezalt  werden,  von  deshin  sol  dasselbe  gleit 
mit  aller  z&gehArde  vallen  und  gevallen  sin  an  die  obgenanten  statt 
roQ  Herne  und  an  nieman  anders.  Ouch  hant  uns  die  obgenanten 
Qoser  lieben  herren  von  Berne  und  von  Solottren  von  ir  sundem 
gnaden  und  fL*untschaft  gelobt  und  versprochen  für  sich  und  ir  nach- 
komm  uns  und  alle  unser  nachkomen  und  unser  statt  iemer  ewenk- 
üch  lassen  beliben  by  allen  unsern  friheiten,  hantvestinen,  briefen, 
gnaden  und  alten  g&ten  gewonheiten,  die  wir  vormalen  von  klingen,  key- 
8em  oder  von  der  herrschaft  von  Oesterrieh  erworben,  genossen  und 
redlichen  herbracht  haben  und  sSUent  uns  da  von  nicht  drengen, 
daran  bekümberren  noch  darin  brechen  oder  uns  bekrencken  in  de- 
l^b  wise ,  besunder  uns  und  unser  nachkomen  daruff  schirmen  und 
banthaften  mit  gantzen  truwen,  des  wir  inen  ouch  wol  geträwen. 
Were  ouch,  daz  wir  nu  oder  hienach  dehein  nüwe  friheit  erwürben 
Ton  unserm  gnedigen  herren  dem  Kömischen  küng  oder  von  sinen 
nachkomen  Komischen  küngen  und  keysem,  sfillent  uns  die  obge- 
nanten stett  beide  wol  gSnnen  und  uns  daruff  schirmen,  doch  in 
dieselben  nüwen  friheiten ,  ob  wir  deheine  erwürben,  und  allen  ünsem 
iiheiten,  gnaden  und  g&ten  alten  gewonheiten,  allen  iren  rechtungen 
0  ei  uff  uns  hant  gentzlich  unschedlich.  Ouch  sfillent  uns  die  ob- 
[eoanten  unser  lieben  herren  von  Berne  und  von  Solottren  in  allen 
insern  niten  und  kriegen  beholfen  und  beraten  sin  wider  meng- 
chem  als  den  iren,  doch  daz  wir  keinen  offennen  tätlichen  und 
idersaglichen  krieg,  da  durch  land  und  lüt  verw&st  möchte  werden, 
Qvachen  sollen  noch  enwellen  ane  der  jetzgenanten  unser  gnedigen 
wren   von    Berne    und    von    Solottren  rat  und    wüssent.     Ob  aber 


240  m 

unf^r    gemeiDen   statt   oder  deheiiien    under  uns  in  besunder  jemiB 
angriffe  mit   roub,  brand  oder  desglicben  Sachen  und  wir  dem  nach 
iltin.    angriffin   oder  straftin,    waz  joch  darnach  gienge,  sol  uns  vor- 
behebt sin   aue   geverde.     ^Vir   und   unser  nachkommen   snillen  euch 
geutzlich  beliben  by  allen  ünsern  lechnon  und  phantschaften  als  wir 
die  von  der  herrschaft  von  Oesterri(*h  empfangen  oder  verpfant  haben 
nach  wysung  der   briefen,    so  darüber  gemachet   sint,    doch  mit  der 
wussent,    daz    wir    alle    die    ünsern    und    unser  nachkomen   alle  die 
lechen,  so  von  der  herrschaft  von  Oestenich  dar  rftrent  und  in  der 
obgenanten  imserer  gnedigen  herren  von  Beme  gebieten,  twingen  oder 
bennen  gelegen   sint,    von  einem    schultheissen    von    Beme    untz  uiT 
einen  künftigen  küng  ze   lochen  in   namen   des    heiligen   RSmiscben 
ricbes  empfachen  und  bekennen  sollen  und  wellen  und  um  die  selben 
lochen  nach  lechens  recht  gehorsam  sin  ane  alles  widersprechen,  woim 
wir  darum  vermant  werden,  ane  alle  geverde,  wond  sich  die  band  der 
herrschaft    halb   gewandlet  h&t,   als  vor   stat.     Ouch    ist  lierett  und 
versprochen,  daz  wir  die  jetzgenanten  von  Ar«W  noch  nieman  der  zu 
uns  gehöret   die   vorgeseiten   unser  gnedigen  herren   von    Berne  and 
von  Solottren  noch  die  iren  so  zu  inen  gehörent  mit  keinen  frAmden 
geistlichen  noch  weltlichen  gerichten  bekümberen,    laden  noch  echten 
süllen    noch   en wellen,    denn  daz  sich  jederman  von  dem  andren  mit    > 
dem  rechten   sol   l&ssen   benügen   au  denen   gerichten  und  enden,  di    ' 
der  anspreehig  gesessen  ist,  ufsgenomen  und  vorbehebt  die  Sachen  der 
heilichen    e,    wücher    und    semlich    saclien.    die  von  blossem    recbt«i 
ane  alles  mittel  an   gei.sllich  gcricht  gelu^rent,    desglich  ouch  uns  die 
vorgeuaiiten    unser   lieben    herren    von    Herne    und  Solott ren  für  sieb 
und  die  iren  gen  uns  und  den  ünsern  vorsi-^rochen  haut  ze  halten  an  be- 
krencken.     Darnach    haut    die    vorgesciten    unser    liel>en    herren   V'in 
Berne  und  von  Solott  ren  für  sich  und  ir  nachkomen  gegen  uns  und 
ünsern  nachkomen   harinne  mit  rechter    wiissent  vorbehebt  daz  heilii? 
Kömische   rieh    und   alle   die,    so  vor  discn  Sachen  zu  inen  haft  und 
verbunden    waren    und   ouch  .siiit,    —  und  aber  wir  die  jetzgenanten 
von  Arow  allein  daz  heilig  Huinische  rieh  und  nieman  anders.    Und 
dis    alles   in   den   werten  und  articklen  als  vor  stat,  st^t  und  vest  ze 
halten   noch    hiewi«ler   nionier    ze   iünde    noch    schaffen  getan  werden 
heimlich  noch  otlonlich ,    woder  mit   worton   noch   mit   \\ercken,   noch 
nieman  gehollen,   der  hiewidor  tun  wolt,  nieman  rat,  stimm  noch  getM 
ze  geben,   noch   nieman  ufzewisent   mit  schrift  noch  von  munde,  damit 
unser   statt    oder    wir   von    discn   eyden    go/ogen  werden,    setzen  und 
verbinden   wir  uns  und   alle  unser  ewigen  nachkomen   den  obgenanten 
ünsern  Hoben  herron  von  Berne  und  von  Solottren  und  ir  nai'hkomen  zft 
iro   und  des    rirhes   banden    liplich    und   vestenklich  mit  disem  brief. 
Und   diser    dingen    aller   zu  einer  ewigen  kraft   und  steter  gezugsanii 
haben   wir  die  obgenanten  Schultheis,   rat  und  burger  gemeinlich  von 
Arow  für  uns  und  unser  ewigen  nachkomen  unser  statt    grosz  iuge- 


16)  241 

el  gebenckt  an  disen  brief,  under  dem  iogesigel  wir  rmd  unser 
abkommen  zu  allen  den  puDcien  und  artigklen  als  vorstat  ver- 
iden  ane  alles  widerrAffen. 

Geben  und  bescbecben  ze  Aröw  am  samstag  vor  sant  J^riien 
:  in  dem  jare  do  man  von  Cristi  geburte  zalt  tusung  vierbundert 
d  fdnfieecben  jar. 

Das  große  Stadtsiegel  bangt. 

*  Hs,  besessessen. 
Staatsarcbiy  Aarau. 
Abscbrift  im  Copialbucb  p.  213  ff. 

Anmerkung.  Ueber  diesen  Gapitulationsbrief  vgL  H.  Frey,  die  £r- 
erunjr  des  Aargaus  1415  in:  Beiträge  zur  vaterl.  Geschiebte,  basel  1870. 
p.  SS  ff.  Die  Briefe  von  Lenzburg  (20.  April)  und  von  Brugg  (29.  April) 
mmen  wörtlich  mit  dem  Aarauer  üoerein.  Auch  der  Brief  von  Zofingen 
L  April)  stimmt  im  wesentlichen  mit  den  obigen  überein,  ausgenommen 
ß  sieb  Zofingen  nur  an  Bern  ergibt.  Abweichend  von  den  Bestmimungen 
den  andern  Briefen  ist  folgender  Satz : 

Oucb  ist  berett  und  eigenlicb  versprocben,  daz  alle  die  recbtung, 
die  herscbaft  von  Oesterricb  in  oder  an  der  vorgenanten  statt 
fingen  an  lüt,  an  gftt  oder  an  debeiner  andern  recbtunge  bat  ge- 
bt, daz  alles  sol  uns  beliben  und  weder  berren,  stetten,  lendren 
ch  nieman  anders  zu  banden  stossen,  wond  uns  die  vorgenanten  von 
me  in  namen  und  an  statt  des  heiligen  ricbes  des  wol  gfinnen 
nty  doch  usgenommen  und  vorbebebt  daz  gleit,  so  in  unser  statt 
Uet. 

Sämmtlicbe  vier  Briefe  sind  vom  gleichen  Schreiber  geschrieben« 


269.    Spruch  des  Ratbes  von  Aarau  zu  Gunsten  des  s.  Ursulaklosters 
m  Aarau.   1416  Juni  3. 

Wir  dis  nacbbenemten :  Peter  Segenser,  Schultheis,  Markwart 
nhender,  (^ünrat  Spül,  Hans  Züricher,  |  Jacob  Trullerey,  Uolricb 
•öllerey,  üolrich  Zeltner,  Heinrich  Schälmeister,  Heinrich  Schmit  und 
aintz  Wipf,  die  r&t  der  |  statt  Arow  tun  kunt  menglicbem  mit  disem 
bf,  dz  uf  den  tag  alz  diser  brief  geben  ist  |  für  uns  komen  alz  uf 
10  dritten  tag  zu  dem  rechten,  die  erbem  und  geistlichen  frowen 
ma  Züricher  priorin'  und  Elsa  V&lwschin  klosterfrowen  des  klosters 
sant  ürsellen  ze  Arow  in  der  stat  gelegen,  in  namen  und  an  statt 
*  priorin  und  des  conventz  gemeinlich  des  ietzgenanten  gotzhus  und 
sters,  and  offnoton  mit  ir  fursprechen  zu  dem  fromen,  vesten  Hein- 
iien  von  Wilb^rg  edeln  knecbt  sesshaft  ze  Arow,  der  do  dar  umb 
legen  under  ogen  stund,  wie  das  frow  Verena  von  Jfental  selig 
rch  ir  seil  heiles  willen  geben  und  verbeissen  bette  vier  mCit  kernen 
kee  uszerichten  uf  ire  ligende  guter,  daran  sie  habend  weren  an 
Torgenanten  frowen  und  klosters  capplan  pfründ  und  an  die  messe, 

▲tmier  UrkundeDbacb.  16 


J"»7 


242 

und  dag  heUcnt  a  an  den  jetagouaitflD  Heiiirioh  toh  Wilbaig  l 
Qiid  gerordroty  woiid  er  do  ir  gfti  geerbt  und  beeowaa  lietti. 
bette  inen  eboet  nnd  androst  tot  erbem  Inten  dar^  nmb  geaot 
das  er  daa  lieber  nnd  me  beesren  den  eweicbm  nnd  bette  Seb 
Von  dee  wegen  ein  mU  f&r  ein  nne  geben  nnd  nigeriebk  mr 
kernen  nnd  bette  fieb  inen  gebotten  die  Tier  mtt  daa  TOigen 
kernen  gritee  leechfaudien  nf  einen  bof  nnd  geaftn  an  Gwnag  So 
bna  in  der  etat  Arow  geigen  oder  nf  den  kileben  aatn  le  8 
Die  aOee  »gen  ei  in  an«  inen  bammb  gieht  oder  Ugnqg  ae  g 
nnd  eatiten*  dae  liin  sA  nne  an  lecbt  Dee  antwftrt  do  rar  na 
fnnpceeben  der  eetbe  Heinrieb  Ton  ^Hlbeig,  er  wieto  nii  nn 
tmwete  nit^  di  er  den  Tocgenanten  frowen  nmb  die  anaprach 
aftbnldig  were,  wond  rin  mtm  um  Ifiutal  eel%  inen  dae  tgaauki  k 
.  gelt  nit  geben  nocb  Teredbaffot  bette,  ale  recbt  were  nadi  der 
recht  »  Arowy  nnd  eatite'  daa  Scb  bin  sA  nna  nf  reebt  Und 
diaer  ofirnng,  anepracb  nnd  anag,  red  nnd  wider  rede  nnd  an 
fragt  ieb  obgenant  acbnltheis  nmb  den  eid.  Do  ward  einbeUei 
geeproeben  nnd  erkennet  Ton  den  obgenanten  rlten ,  das  der  i 
nant  Honricb  Tim  Wilbeig  bülieben  antworte,  gicbt  oder  ISgm^ 
deee  ao  er  angengen  wae  ah  TOigwobriben  etit  Da  ftnr  er  abc 
aatwnrteni  reden,  eweren  noeb  tftn  wolt  Do  ward  aber  einbeU 
erkennet  nnd  geeprocben  T<m  allen  Torgenanten  r&ten,  ds  Heinrid 
Wilberg  Torgenant  den  Torgenanten  frowen  nnd  kloeter  ze  aanl 
seilen  an  die  obgenanten  messe  der  egenanten  vier  mdt  kernen 
gevallen  were  und  ei  dar  nmb  nsricbten  nf  sine  ligende  gAter,  * 
si  habend  weren,  scblachen  nnd  bewisen  eilt.  Des  baten  micl 
obgenanten  firowen  inen  urkAnd  ze  geben. 

Haromb  so  haben  wir  geben  disen  brief  mit  unsers  rites 
sigel  besigelt  nf  mitwochen  nechst  vor  dem  heiligen  pfingsttag 
Cristz  gei)ürt  vierzehen  hundert  und  sechzehen  jare. 

Das  Rath98ii^l  h&n^« 

*  »Anna  Züricher  pnorinc  steht  auf  einer  Rasur. 

^  »dar«  steht  auf  einer  Basar.    .  Hs.  sasten.    '  Hs.  saste. 


270.  Der  Generalvikar  yon  Constanz  meldet  der  Dechanei  AaraOj 
in  der  Kapelle  des  s.  Ursulaklosters  in  Aarau  jeder  geei 
Priester  Gottesdienst  halten  düri'e.    Constanz  1416  Sept 

Vicarins  reverendi  in  Christo  patris  et  domini  domini  0 
dei  gracia  electi  confirmaii  Constanciensis  in  spiritoalibus  genei 
dilectis  in  Christo  decano,  camerario  singulisque  confratribus  decs 
in  Ar6w  et  presertim  plebano  |  oppidi  et  ecclesie  parrochiaüs  in 
Constanciensis  diocesis  salutem  in  domino.  Pro  parte  religiosami 
devotamm  |  in  Christo  priorisse  et  sororum  domus  aen  collegii  ( 


16]  243 

rsale  dicii  oppidi  Ar6w  nobis  innoiaii  ex  relatu,  quod  quamvis  ab 
im  domino  Marquardo  recolende.memorie  episcopo  Constanciensi  dic- 
qae  domino  nosiro  electo  eius  successoris  eisdem  priorisse  et  sorori- 
18  ex  ctLUSOB  et  deliberate  dudum  sit  indultum,  ut  mandatis  et  procoes- 
JUB  ordinarüs  subscnptis  in  contrarium  emissis  et  etuittendis  non 
«tantibas  qnilibet  sacerdos  religiosus  vel  secularis,  apostolice  sedis 
aciam  et  officü  sui  habens  execucionem,  in  dicto  ipsarom  oratorio  et 
tari  eiusdem,  si  foret  consecratum  . . .  ;*  sin  autem  in  ara  mobili,  quo- 
ms]  eamm  exigeret  devocionis  affectus,  divina  licite  peragere  poeset 
Bcia  et  alia,  prout  in  litteris  desuper  confectis  et  sororibos  eisdem 
Aditis  lacidias  vidimus  contineri.  Yos  tamen  huinsmodi  non  attentis 
doltis  et  eoncessionibns  presbit^ros  a  sororibos  predictis  electos  ad 
emissa  ab  haiasmodi  repuleritis  inofficiacione,  ex  eo  quod  ad  hec 
mqnarn  ad  perpetuum  beneficium  unus  ex  eis  non  presentatur 
Ms  aat  dicto  domino  nostro  electo  investiendus  aut  alias  de  tem- 
ire  in  tempus  induciandos,  sie  pro  parte  earundem  humiliter  inter- 
Uati  et  convicti  vobis  omnibus  et  cuilibet  vestrom  in  solidom  et 
eseiüm  plebano  in  Ar&w  districte  eciam  sab  pena  excommnnicadoms 
t»  ginera  in  ea$  rebellere  ex  vobis  trium  tamen  dierum  canonica  pre- 
iasa  monicione  mandamos,  ut  eo,  quod  dicti  presbiteri  a  prefatis  so- 
ribus  qoalibet  vice  nobis  et  dicto  domino  nostro  electo  ad  premissa 
m  presentantor,  non  obstante  omnia  et  quelibet  in  dictorum  quon- 
im  domini  Marquardi  et  nunc  domini  nostri  electi  litteris  contenta 
ique  indulta  et  concessa  integre  et  ad  plenum  observetis  nee  de 
itero  dictas  sorores  in  et  pro  premissis  aut  eorum  occasione  impe- 
iatis,  molestetis  nee  perturbetis  nee  alter  yestrum  eas  molestet,  im- 
Bdiat  nee  perturbet,  prout  dictas  excommunicationis  summas  et  si 
leus  in  premissis  fiEu;eretis,  effugere  yolueritis  censuras  graviores.  Da- 
im  Ck)nstancie  anno  domini  1416,  12  kalendas  octobris  indictione  nona. 

Das  hinten  aufgedrückte  Siegel  ist  abgefallen. 

*  Der  Satz  ist  unvollständig. 

Die  Urkunde  ist  schlecht  stilisirt  und  undeutlich  geschrieben« 

271.  Anna  Zürcherin,  Priorin  des  s.  ürsulaklosters  in  Aarau,  vergleicht 
sich  mit  Heinrich  vun  Wilbers,  Edelknecht,  über  das  Ver- 
mach tniß  der  Verena  von  Iffental.    1416  December  10. 

Ich  üolricli  2ieltner  burger  und  gesessen  zA  Aröw  vergich  offen- 
eh  und  t&n  kunt  menglichem  mit  disem  brief,  das  ich  des  jares 
od  I  tages  als  er  gegeben  ist  ofienlich  ze  gericht  sasz  ze  Arow  in 
nr  statt  in  namen  und  an  statt  des  fromen  Peterman  S&gensers  | 
haltheissen  daselbs,  und  kam  für  mich  ingericht  Heinrich  von  Wil- 
lig, edelknecht,  gesessen  ze  Aröw,  ze  einem  teil,  und  die  |  erwirdig 
rasier  Anna  Züricherin  priorin  des  conventes  ze  santt  ürsellen  ge- 
^gpa  daselbs  mit  Marquarten  Zechender  burger  ze  Aröw,  der  ob- 
mnten   priorin  und  der  klosterfröwen  des  egenanten  conventes  ge- 


244  [Uli 

gebnen  vogt,  ze  dem  andern  teil,  und  öffnet  da  der  egenaut  Heinrich 
von  Wilberg  mit  sinen  fiirsprechen,  als  fröw  Verena  von  Iffendal  sauge 
vorziten  gemacht  und  geordneit  hetti  den  klosterfr6wen  des  klosten 
oder  conventes  ze  santt  Ursellen  vorgenant  vier  mut  kernen  gdtei 
jurlicher  zinse  und  gulte  durch  got  und  ira  sele  heil  willen,  und  aber 
inen  dieselben  vier  müt  kernen  geltz  etzwas  zites  nüt  von  dem  ege- 
nanien  von  Wilberg  noch  den  sinen  gewert  werin  und  aber  geweret  sin 
suitin.  Dar  umb  were  er  mit  denen  egenanten  klosterfrowen  fräntlichen 
überkomen  in  semlicher  wis  und  masz  als  hie  nach  geschriben  stit: 
N&mlich  dz  der  selb  von  Wilberg  den  obgenanten  klosterfr&wen  u 
santt  Ursellen  und  iren  nachkomen  für  die  obgenanten  vier  mut  kernen 
geltz  j&rlicher  zinse  und  gult  und  für  die  ol^enanten  versessnen  zinse, 
so  inen  von  im  ussgestandin  werin,  und  ouch  umb  sibenzechen  pfant 
guter  Steblcr  phcnnig,  die  sy  im  bar  be'/alt  hettin,  des  er  ouch  offim- 
lich  vor  mir  veriach,  dera  er  ouch  die  obgenanten  klosterfrowen  und 
ir  nachkomen  hie  mit  quittierti  gentzlich  und  gar,  wilti  geben  und 
geben  5ch  oiTenlich  rocht  und  redlich  zwo  sin  schüppossen,  so  gelegen 
werin  ze  Nidren  -  Kndfeld  für  fry  lidig  eigen  mit  allen  iren  zfige- 
hdrden  und  harkomen,  nütz  usgcnomeu  so  ieman  erdenken  kan  nn 
und  hie  nach,  mit  denen  ze  t&nde  und  ze  wandlende  nach  allem  irem 
nutz  und  willen  als  mit  ander m  der  obgenanten  closter  frowen  eignem 
gute,  an  sines,  sincr  erben  und  menlichs  von  sinen  wegen  widerred 
und  irrunj^e.  Und  liiosse  die  ein  schüp|)osz  Aeppenbergs  gut  und 
buwti  nu  ze  ni;il  Ueli  goneiupt  meistor  Moyer  und  hetti  im  galten 
und  gulii  ouch  noch  iarliihs  ein  inaltor  liaber,  sechs  viertel  roggen, 
einen  müt  kornon ,  zwei  stntleljiunr  und  ein  yasnacht  hün  iärlicber 
Zinsen ;  und  d(»nn  aber  r-in  scliüposMcn,  ouch  genempt  nieister  Meyeß 
gut,  die  ouch  buwti  der  ogonant  Ucli  nieister  Äleyer  und  hetti  im 
gulten  und  gulti  oiidi  noch  iarlichs  drithalbcn  müt  kernen  iärliches 
zinses.  Und  lies  al.so  nach  diser  olfnung  an  recht,  wie  er  der  egenanten 
zwcyor  schüppossen  mit  allen  iren  zügoh^rden,  so  er  oder  sin  erben 
oder  ienian  von  sinen  we<rcn  an  den  S(»lben  zwein  schüppossen  un- 
verscheidenlicli  oder  an  ir  einen  hettin,  haben  und  ewenklich  ge- 
winnen niuditin,  sicli  für  sich,*  sine  erben  und  inenlichen  von  ir 
wegen  entziehen  und  uf^'cbcn  Soll  als  recht  were  gegen  denen  ob- 
genanten klosterfrowen  des  klosters  ze  santt  Ursellen  und  allen  iren 
na(jhkoinen,  dz  sy  au  infall,  irrung  oder  gebresten  an  denen  vor- 
genanten .scliü[>possen  habent  werin  nu  und  hio  nach,  und  daz  es 
kraft  und  vestung  ewenklich  haben  Soit  und  niochti.  Do  ward  nach 
miner  frag  ulf  den  eid  von  gemeiner  urteil  erteilt,  daz  die  entzichung 
und  dz  utf  gelten  der  vor^^enanten  zweyer  schüi>p()ssen  beschechen  solt 
mit  des  obgenanten  Heinriches  von  Wilberg  hand  für  sich,  sin  erben 
und  menlichs  von  ir  wiegen  in  min  hand  von  des  gtu'ichtes  wegen,  und 
das  ich  denn  die  selben  schüpiK>sscn  vortigen  und  geben  solt  in  der 
obgenanten  s wester  Annen  des  obgenanten  conventes  priorin  hand  und 


17]  245 

des  egenanten  Marquartz  Zechenders  band  als  in  vogtes  wise  des 
enanten  klosters  zu  der  obgenanten  closterfröwen  banden  und  ira 
chkomen  banden  nacb  ünsers  berren  und  ünsers  statt  recbt.  Dz 
jch  do  alles  vor  mir  in  geriebt  gescbacb  mit  aller  gewarsami  worten 
id  werken  und  geberden,  so  dar  z&  geborten  und  also  dz  aber 
cb  minev  urfrig  uff  den  eid  gemein  urteil  gab,  dz  es  alles  recbt 
scbecben  wen  und  oucb  billicb  nu  und  bie  nacb  kraft  und  vestung 
ben  s&lt  und  möcbt  an  alle  inf&U  und  gebresten  ka  geverd.  Und 
lobt  bie  der  obgenante  von  Wilberg  für  sieb  und  sin  erben  und 
snglicbs  von  sinen  wegen  der  obgenanten  priorin  und  des  conventes 
gebnem  vogt  vorgenantem  und  iren  nacbkomen,  der  egenanten  zwejer 
büppossen  unverscbeidenlicb  und  ietwedrer  in  sunders  reebter  were 
linde  nacb  dem  recbt  in  alle  geverde. 

Gezügen  disz  dinges  sind:  Hentzman  Zielemp,  edelknecbt,  Rüd- 
T  Trullerey,  RAdi  Scbultbeis,  der  Scbülmeister  von  Horow,  Cl&wi 
iricber,  Hentzman  Wipff,  Ueli  W&ber  und  ander  löten  genüg.  Und 
einem  Urkunde  und  warer  gezügsami  so  bab  icb  der  egenant  2ielt- 
tr  ricbter  mit  reebter  urteil  min  eigen  ingesigel  von  des  gericbtz 
ad  beider  teil  bette  wegen  offenlicb  gebenkt  an  disen  brief.  Und 
h  der  dickgenempt  Heiuricb^  von  Wilberg  edelknecbt  ban  oucb  ze 
erer  gezügsami  und  vergicbt  aller  vorgeschribner  dingen  min  eigen 
igesigel  zA  des  egenanten  Zeltners  ingesigel  für  mieb,  min  erben  und 
lenglicbs  von  ünsem  wegen  oucb  offenlicb  gebenkt  an  disen  brief. 

Der  geben  ist  an  dem  neebsten  donstag  nacb  santt  Nicolaus  tag 
es  heiligen  byschofs  in  dem  jar  do  man  zalt  nacb  Cristus  geburt 
nisent  vierhundert  und  secbszecben  jar. 

S.  b. 

*  »sieb«  atebt  auf  einer  Rasur.    ^  Ha.  Heinricber. 
Die  Schrift  dieser  Urkunde  und  von  nr.  269  gleicht  der  von  nr.  267. 

272.  König  Sigmund  bestätigt  der  Stadt  Aarau  ihre  Freiheiten.   Con- 
stanz  1417  März  20. 

Wir  Sigmund  von  gotes  gnaden  Römischer  kunig,  zu  allentzyten 
lerer  des  richs  und  zu  Ungern,  Dalmacien,  Croacien  etc.  kunig  |  be- 
»nen  und  tun  kunt  offembar  mit  disem  briefe  allen  den  die  in 
ihen  oder  boren  lesen,  wann  wir  dortzu  von  gotlicber  miltikeit 
satzet  und  er  weit  sin,  |  daz  wir  alle  und  igliche  unserer  und  des 
ßhs  undertane  und  getruen  bj  iren  rechten,  friheiten  und  guten 
iwonbeiten,  die  si  von  unsern  vorfam  an  dem  riebe  und  dem  hei- 
len Römischen  riebe  behalten,  erworben  und  redlich  herbracht  baut, 
mthaben  und  beschirmen.  Des  haben  wir  angesehen  soliche  true 
id  willige  dienste,  die  uns  und  unsern  vorfam  an  dem  riebe,  Ro- 
iscben  keisem  und  kunigen  die  scbultbeiszen ,  burgermeistere,  itite 
id  bni^re  gemeinlich  der  statt  zu  Araw  im  Ergowe  willielicb  ge- 
n   bant  und   uns   und  dem  riebe  noch  tun  sollen  und  mögen  in 


} 


246  \m 

knnfbigen  izjten,  und  haben  dorumb  mit  wolbedaclitem  mute,  gutem 
rate  unserr  fursten  nnd  herren  und  rechter  wissen   den  vorgenaDtea 
schultheiszen,  burgermeistere ,    rate  und  bürgern  gemeinlich  der  ^ 
nanten  stat  zu  Araw  und  iren  nachkomen  alle  und  jgliche  ire  «b1 
derselben  stat  gnade,  friheite,  rechte,  briefe,  privilegia  und  hantvestOi 
wie  die  von  wort  tzu  wort  lutend  und  b^riffen  sind,  die  ai  tod  fa 
vorgenanten  Romischen  keisem  und  kunigen  unsem  vor&m  an  iaä 
riebe  und  der  herschaft  von  Oesterrich  behalten  und  redlich  herbndt 
haben,  gnediclich  bestetigt,  bevestnet  und  confirmirt,  bestetigeo,  b»* 
vestnen    und    confirmiren    in    die   euch    von  Romischer   kuniglidiBr 
macht  in  krafft  disz  brieffe.    und  gebieten  darumb  allen  und  ighchen 
fursten,  geistlichen  und  werntlichen,  grafen,  ffryen,  herren,   ritteni, 
knechten,    amptluten,    und   sust   allen  andern  unsem  und  des  richs 
undertanen  und  getruen,  daz  si  die  vorgenanten  schultheiszen,  bniger- 
meistere,    rat  und    bürgere  gemeinlich  zu  Araw  und  ire  nachkomen 
by  den  vorgenanten  iren  gnaden,  flriheiten,  rechten,   briefen,  Privi- 
legien und  handvesten  gerulich   beliben   lassen  und  si   dorynne  nicht 
hindern  oder  irren  in  dheinwisze,  als  lieb  in  sy  unser  und  des  rid» 
sware  Ungnaden  tzuvermyden.     Mit  arkund  disz  briefis  versigelt  mit 
unserr  kuniglichen  maiestat  insigel. 

Geben  ze  Costentz  nach  Crists  geburt  viertzechenhundert  jan 
und  darnach  in  dem  sibentzehenden  jare  des  nechsten  samptztags  Tor 
dem  suntag  letare  in  der  vasten  imserr  riebe  des  Ungrischen  etc.  in 
dem  drissigisten  und  des  Romischen  in  dem  sibenden  jare. 

Siegel  hängt  sehr  schön  erhalten  an  rothblau  seidener  Schnur. 

Auf  dem  umgeschlagenen  Pergament  steht  auf  der  rechten  Seite: 

Ad  relationem  domni  Conradi 
domni  de  Winsperg.    Johannes  Gersze. 

Al>8chrift  im  Copialbuch  p.  13  f. 

Dasselbe  Privileg  erhielt  Bremgarten  (s.  Argovia  X  p.  107  f),  «Dei> 
in  jener  Urkunde  stimmt  diis  Datum  nicht  mit  den  tha&ftch liehen  Ve^ 
hältnissen. 


273.   Rotwil  1417  April  20  (zinstag  nach  dem  sunnentag  quasimod^ 
geniti). 

Freiherr  Egloft  von  Warteraberg  genannt  von  Wildenstein,  i» 
Namen  des  Grafen  Hermann  von  Sultz,  ertheilt  am  Ho^richt  n 
Rotweil  der  Stadt  Aarau  ein  Vidimus  der  Privilegien  von  K5ttif 
Wenzel  (1379  Oktober  16)  und  von  Sigismund  (1417  März  20). 

Das  Siegel  des  üofgerichtes  zu  Rotweil  hängt. 
Abschrift  im  Copialbuch  p.  63  ff. 


117]  247 

274.  1417  April  29  (donstag  nach  s.  Marcus  tag). 

Marqnart  Zechender  orkundet  im  Namen  des  RAdger  Trüllerey, 
ehnltbeissen  von  Aarau,  doss  Hans  Hennan  und  Adelheit  Trippscher 
er  Anna  Zürcher,  Priorin  des  s.  ürsulaklosters  in  Aarau,  zu  Banden 
ieses  Klosters  die  Morgengabe  der  Adelheit  Trippscher,  nämlich  ein 
[annwerk  Matten,  um  35  Gulden  verkauft  haben« 

Zeugen:  Heinrich  von  Wilberg,  üeli  Zeltner,  Claus  Züricher, 
enman  von  Happkeshein,  J&kli  von  Räti,  Ueli  Täli,  Welti  Kennler: 
arger  ze  Ar5w. 

S.  h. 


275.  1417  Mai  5  (mitwuchen  nach  dem  meyen  tag). 

RAdger  Trullerey,  Schultheiss  zu  Aarau,  urkundet,  doss  CAntz- 
lan  Sumer  von  Aarau  der  Anna  S^rcherin,  Priorin  des  s.  Ursula- 
iosters  in  Aarau,  für  58  Gulden  Güter  verkauft  habe. 

Zeugen:  Rudolf  Schultheis,  Heinrich  Schmit  von  Horow,  üeli 
eltner,  Clewi  Züricher,  Hentzman  Am  sinder,  Ueli  W&ber  und  Hans 
[afiier:  burger  ze  Ar6w. 

Siegler:  R.  Trüllerei  und  Cuntzman  Sumer. 


276.  Hans  Ziegler  verkauft  dem  Hans  Jauch  ein  Haus  in  Aarau  unter 
gewissen  Bedingungen.    1417  Juni  18. 

Ich  Marquart  Zechender  burger  ze  Ar6w  tAn  kunt  und  vergich 
lenlichem  mit  disem  brief ,  das  ich  des  jares  und  tages  als  er  |  ge- 
lben* ist  ofTenlich  ze  gericht  sasz  ze  Ar6w  in  der  etat  an  offiier 
risz  in  namen  und  an  statt  des  bescheidnen  Rfidgers  TruUereys 
bultheissen  da  selbs,  und  kamen  do  für  mich  in  gericht  der  erber 
ans  Ziegler  burger  ze  Aröw,  ze  einem  teil,  und  |  Hans  J6ch  von 
(Igen  sesshaft  ze  Aröw,  zA  dem  andern  teil,  und  öffnet  da  der  ege- 
nt  Ziegler  mit  fürsprechen,  wie  er  durch  sines  nutzes  und  notdurft 
Ilen  recht  und  redlich  verkouft  und  ze  kouffen  geben  hetti  für  sich 
d  alle  sin  erben  dem  egenanten.  Hans  Jouche^  und  sinen  erben  sin 
s  und  hofstatt,  gelegen  in  der  Halden  by  der  alten  brugg,  und 
en  b6mgarten,  gelegen  ennet  der  Aren  by  Rindermans  und  R&fels 
«rn  an  her  Heinrichs  Imhag  bomgarten,  für  fry  lidig  eigen,  us- 
lomen  so  giengin  j&rlich  ab  denen  fünf  mut  kernen  geltz  an  dz 
zhoa  ze  Aröw  und  ein  Schilling  phenning  an  dz  gotzhus  ze  Kilch- 
■g  und  zwen  phenning  herschaft  zins.  Denn  hett  er  dem  obge- 
lien  Jouchen  fiir  sich  und  sine  erben  ze  kouffen  geben  dru  vierteil 
nen  j&rlicher  galt,  so  er  hett  von  und  ab  einem  rebacker,  stosset 


248  [1418 

an  den  Ranbach  und  an  der  frowen  g&t  ze  santt  ürsellen.  Mit  denen 
gedingen  und  beredung  als  bie  nach  geschriben  stat:  Nemlich  das  der 
egenante  Ziegler  und  sin  euch  wib  ze  end  ur  wil  messen  und  ubm. 
sSlten  die  ietzgenanten  dni  vierteil  kernen  und  wenn  a  beidi  nit  ine 
leben,  denn  so  s61tin  die  selben  dru  vierteil  kernen  geltz  an  den  vor- 
genanten Hans  Jouchen  und  sin  erben  gefallen  sin  und  nQt  e.  Oncli 
sölti  der  obgenante  Hans  Jouch  oder  sin  erben  die  egenante  g^ 
mechide  by  im  obnan  in  dem  obgenanten  hus  ze  end  ir  wile  beliben 
laiasen,  ob  dz  komlich  sin  mSchti;  'were  inen  das  aber  nit  komlich, 
so  solt  er  si  doch  nidnan  in  dem  hus,  die  wil  ir  dewUers  lebti,  be- 
liben und  sitzen  lassen.  Und  were  diser  kouf  geben  und  beschecheo 
unverscheidenlich  umb  zwentzig  pfunt  und  nun  pfunden  stebler  pheo- 
ning  gen^mer  in  dem  lande,  der  er  im  j&rlich  geben  und  böalen 
solt  fünf  pfunt,  untz  er  der  egenanten  zwentzig  und  nun  pfänden 
gar  bezalt  wurdi  von  dem  obgenanten  Jüchen  etc.^ 

Gezügen  disz  dingcs  sint  die  bescheidnen  Rudolf  Schultheis, 
Cünrat  SpAl,  Ueli  Zeltner,  Hentzman  Wipff,  Claus  Züricher,  Jacob 
Bremgarter,  Jacob  Denker:  burger  ze  Arow  und  andrer  gnüg.  Und 
des  zä  einem  waren  ürkund,  so  hab  ich  obgenanter  richter  mit  rechter 
urtel  min  eigen  ingesigel  von  des  gerichtz  und  von  beider  teil  bitt 
wegen  offenlich  gehenkt  an  disen  brief. 

Der  geben  ist  an  fritag  vor  Johannis  ze  süngichten  anno  domini 
millesinio  400  decimo  septimo. 

S.  h. 

•  IN.  ^<'gogol)Cii.    ^  Folgt  die  gcwöhDlichc  Fertigungsforniel. 
Nr:?.  '274 — 270  tind  vom  gleichen  Schreiber  geschriebeu. 


277.    König  Siffuiiind  verleiht  der  Stadt  Aarau   den    Blutbann.   Con- 
rttauz  iTlS  .laniiar  21). 

Wir  Sigmund  von  gotes  j^'nadcn  Römischer  kung,  zu  allen  zyten 
morer  des  richs  und  zu  Ungern,  Dal  mac-ien,  (.'roacion  etc.  kung,  be- 
kennen und  tun  kund  offenibar  mit  disem  brief  allen  den  die  in  | 
sehen  oder  hören  lesen,  das  wir  den  reten  gemeinlich  der  stat  Arow 
unsern  und  des  richs  lie  ben  getruen  belblhen  und  gewalt  gegeben 
haben,  bevelhen  und  geben  in  craft  disz  briefs  und  Romischer  kung- 
licher  mäht,  das  sy  einem  iglichen  irem  schultheissen  den  ban  über 
das  blut  zu  rihten  verlihen  mögen,  als  oft  des  not  ist  und  sich  das 
geburet,  als  lang  und  wir  oder  unser  nachkomen  an  dem  riche  das 
nit  widerrüffen.  Mit  nrkund  disz  briefs  versigelt  mit  unserm  kung- 
lichon  ufgedrucktem  iusigel. 

Geben  ze  Costentz  nach  l'ristus  geburt  viertzehenhundert  jar 
und  dornach    in  dem    achtzeheuden   jar    dos   nehst'On   sampstags  vor 


6]  249 

srer  frowentag  purüicacionis ,    unsrer  riche  des  üngrischen  etc.  in 
n  31.,  und  des  Rotniscben  in  dem  achten  jaren. 

Per  dominum  C.  de  Winsperg. 

Camerarium  Johannem   Kirchen. 

Das  hinten  aufgedrückte  Si^el  iat  abgefallen. 
Abschrift  im  Copialbuch  p.  oS, 
Vgl.  Argovia  X  p.  133  f. 


277.*  König  Sigmund  bestätigt  den  Verkauf  des  Bur^tallee  Küns- 
stein  bei  Aarau,  welchen  der  Vogt  von  Heinrich  und  Ulridi 
von  Kün^stein  der  Stadt  Aarau  verkauft  hat.  Constanz  1418 
Januar  30. 

Wir  Sigmund  von  gotes  gnaden  Komischer  kunig,  tzu  allentzyten 
9rer  des  richs  und  tzu  Ungern,  Dalmacien,  Croatien  |  etc.  kunig  be- 
nnen  und  tun  kunt  offembar  mit  disem  brief  allen  den  die  in 
ben  oder  hören  lesen,  wann  uns  furbracht  |  hat  Ulrich  von  Herten- 
na  unser  lieber  getruer,  wie  daz  er  dise  nacbgeschriben  leben,  die 
n  uns  und  dem  riche  zu  leben  |  ruren,  mit  namen  des  burgstals 
ingstein  by  Ai'ow  gelegen  mit  den  dorffem  Kuttingen,  obem  und 
iern  Erlispach  mit  gerichten,  twingen,  bennen,  luten  und  gutern 
id  mit  allen  und  iglichen  iren  rechten  und  tzugehorungen ,  als  ein 
gt  Heinrichs  und  Ulrichs  von  Kungstein,  siner  swester  kinder,  dem 
loltheissen,  rat  und  bürgern  der  stat  zu  Arow  und  iren  nachkomen 
isers  und  des  richs  lieben  getruen  recht  und  redlich  verkoufFt  habe, 
d  wann  er  uns  dorumb  soUche  vorgenanten  leben  in  sinem  offem 
iefe  uffgesant  und  ufgegeben  und  uns  ouch  demuticlich  gebeten  hat 
ser  gunst  und  verhengnusz  tzu  dem  vorgenanden  verkouff  tzugeben 
d  die  vorgenanten  leben  den  itzgenanden  von  Arow  zuverlihen,  und 
nn  uns  des  dieselben  von  Arow  ouch  gebetten  und  Rudiger  Trul- 
9y  unsern  und  des  richs  lieben  getruen  tzu  irem  lehentrager  uns  vnd 
n  rieh  gegeben  haben,  des  haben  wir  angesehen  der  vorgenanten 
richs  und  von  Arow  demutige  und  redliche  bete  und  ouch  ir  willig 
1  getrue  dienste,  die  sy  uns  und  dem  riche  alltzyt  tzutund  willig 
1  bereit  sind,  und  haben  dorumb  tzu  dem  vorgenanten  verkouffen 
$er  gunst  und  verhengnusz  geben  und  die  vorgenanten  leben  mit- 
ipt  iren  rechten  und  tzugehoiiingen  dem  vorgenanten  Rudger  als 
lem  lehentrager  der  vorgenanten  .von  Arow  gnediclich  verüben,  was 
'  im  dann  doran  von  rechts  wegen  lihen  solten,  die  furbasz  mere 
i  uns  und  dem  riche  in  tragers  weise  tzu  rechten  mannlehen  tzu 
)en,  tzuhalten  und  zu  messen  als  dann  soUcher  leben  recht  und 
'komen  ist  und  allermenniglich  ungehindert,  und  die  ouch  alsoflPte 
1  das  geburet  tzu  empfahen.  Wenn  aber  der  vorgenant  Rudiger 
1  todes  wegen  abget,  so  sollen  die  vorgenanten  von  Arow  uns, 
sem  nachkomen  Romischen  keisern  und  kungen  einen  andern  lehen- 
ger  der  vorgenanten  leben  geben,  der  Wappens  genosz  ist,  und  da^ 


f 


1 


■^ 


250  [IUI 

8ol   alsofft   bescheen   als   offt  sich  das  gebart  und  des  not  Isi    Wir 

haben  onch  hyerinne  uszgenomen  unser  und  des  richs  unserer  manne 

und  eins  yeglichen  rechte.    Und  hat  ouch  der  yorgenant  Rudiger  von 

der  vorgenanten  von  Arow  wegen  getruwlich  gelubd  und  ejde  doraff 

getan  uns  und  dem  riche  getrue,  gehorsam  und  gewertig  znsin  und 

zutund   und   tzudienen,    alsdann   ein   lehentrager   von  soiicher  leben 

wegen  pflichtig  zutun  ist  on  geverde.     Mit  urkund  disz    briefi  Ta> 

sigelt  mit  unser  kunglichen  anhangendem  insigel. 

Geben  zu  Costentz  nach  Crists  geburt  viertzehenhundert  jare  und 

domach  in  dem  achtzehenden   jare   am  suntag  vor  unser  frowen  tag 

lichtmesse,  unserer  riche  des  Hungrischen  etc.    in   dem    31   und  des 

Romischen  in  dem  achten  jaren. 

S.  h.  Unterschrift: 

Per  dominum  C.  de  Winsperg. 

Camerarium  Johannem  Kirchner. 
Staatsarchiv  Aarau,  Biberstein  nr.  30. 

278.  Papst  Martin  V.  bestätigt  dem  Kloster  8.  Ursula  in  Aaran  seine 
Freiheiten.    Constanz  i418  März  11. 

Martinus  episcopus  servus  servorum  dei  dilectis  in  Christo  filiabiK 
priorisse  et  conventui  monasterii  |  sancte  Ursule  in  Arow  ordinis  saiicti 
Augustini  per  jpriorissam  soliti  gubernari  Ck)nstantiensi8  diocesis  a* 
lutem  et  apostolicam  benedictioDem.  |  Cum  a  nobis  peütur,  quod  iustom 
est  et  honestum  tani  rigor  equitatis  quam  ordo  exigit  rationis,  ut  id  per 
solicitudinem  |  officii  nostri  ad  debitum  perducatur  eflfectum,  eapropter 
dilecte  in  doniino  filie  vestris  iustis  postulationibus  grato  concurrentes 
assensu  personas  vestras  et  monosterium  vestrum  in  quo  divino  estis 
obsequio  mancipate  cum  onmibus  bonis,  que  inipresentiarum  rationa- 
biliter  possidetis  aut  in  futurum  iustis  modis  prestante  domino  po- 
teritis  adipisci,  sub  beati  Petri  protectione  suscipimus  atque  nostra 
omnesque  libertates  et  immunitates  a  predecessoribus  nostris  Komanis 
pontificibus  sive  per  privilegia  vel  alias  indulgentias  vobis  et  dicto 
monasterio  concessas  necnon  libertates  et  exemptiones  secularium  ex- 
actionum  a  regibus,  principibus  et  aliis  Christi  fidelibus  rationabiliter 
vobis  et  prcfato  monasterio  vestro  indultas  sicut  eas  iuste  et  pacifice 
jwssidetis,  vobis  et  per  vos  eidem  monasterio  auctoritate  apostolica 
confirmamus  et  preseotis  scripti  patrocinio  comunimus.  Nulli  ergo 
omnino  hominum  lic^at  hanc  paginnm  nostre  confirmationis  et  comma- 
nitionid  infringere  vel  ei  ausu  temerario  contraire.  Si  quis  autem 
hoc  attemptare  presumpserit  indignationem  onmipotentis  dei  et  bea- 
torura  Petri  et  Pauli  apostolorum  eius  se  noverit  incursurum. 

Datum  Constantie  5  idus  martii  pontificatus  nostri  anno  priino. 

Auf  dem  umgeschlagenen  Pergam(?ut,  rechts,  steht: 

Johannes  de  Montcpoliciano« 
Auf  der  Rückseite  steht:  C.  Bileveld. 

Bleisiegel  an  rothgelb  seidener  Schnur  hängt. 


118]  251 

279.  Die  Kardinäle  erteilen  dem  s.  Ursulakloater  in  Aarau  einen  In- 
diilgenzbrief.    Constanz  1418  April. 

üniversis  et  singulis  |  presentes  litteras  visuris  et  audituris  nos 
nihonins  miseracione  divina  episcopus  Portuensis,  cardinalis  Bono- 
ifiDsis,  Johannes  tituli  sancti  Sixti,  Antonius  tituli  sancte  Susanne, 
labriel  tituli  sancti  Clementis,  |  Antonius  tituli  sanctorum  Petri  et 
[arcellini,  Thomas  tituli  sanctorum  Jobannis  et  Pauli,  Petrus  tituli 
mcti  Stephani  in  Celio  monte,  prespiteri  ac  Ludowicus  |  sancti  Adriani 
iacoDus,  sancte  Kon^e  ecclesie  cardinales  salutem  in  domino'  sempi- 
Jrnam.  Splendor  pateme  glorie  qui  sua  mundum  illuminat  in  ef- 
ibili  claritate  pia  vota  fidelium  de  clemencia  ipsius  maiestatis  spe- 
mciom  tunc  benigno  favore  prosequitur,  precipue  cum  de  vota  ip- 
)rum  humilitas  sanctorum  precibus  adiuvatur.  Cupientes  igitur 
lonasterium  monialium  situm  prope  opidum  Arow,  ordinis  sancti 
Qgostini  Constanciensis  djocesis  in  honorem  sancte  Ursule  dedicatum 
iiqnibus  gracie  donis  decorare  et  quibusdam  specialibus  indulgenciis 
Qperpetuum  illuminare  quodque  monasterium  ipsum  congruis  fre» 
oenter  honoribus  et  a  Christi  fidelibus  jugiter  veneretur  et  ut  fideles 
isi  60  libendus  devotionis,  orationis  aut  peregrinationis  causa  ad  illud 
)Qflaant  et  ad  ipsius  sustentationem,  conservationem  manus  promptius 
)rrigant  adiutrices,  quo  ex  hoc  dono  celestis  gratie  uberius  inspexerint 
refectos,  omnibus  vere  penitentibus  confessis  et  contritis,  qui  ipsum 
onasterium  in  ipsius  sancte  Ursule  sui  patrone  ac  sanctorum  Au- 
istini,  Dominici  confessorum  et  eiusdem  dedicationis  festivitatibus 
cnon  in  omnibus  et  singulis  festivitatibus  infrascriptis  utpote:  na- 
itatis  domini  nostri  Jhesu  Christi,  circumcisionis,  epyphanie,  pa- 
lo&wes,  pasche,  ascensionis,  penthecostes,  trinitatis,  corporis  domini 
jtri  Jhesu  Christi,  in  omnibus  festivitatibus  gloriose  virginis  Marie, 
ivitatis  et  decollationis  sancti  Johannis  baptiste,  beatorum  Petri  et 
nli  apostolorum  omniumque  aliorum  apostolorum  et  ewangelistarum, 
^efntionis  et  exaltationis  sancte  crucis,  sanctorum  Stephani,  Jeronimi, 
obrosii,  Gregorii,  Martini,  Nicolay,  sanctarum  Anne,  Marie  Magdalene, 
iherine,  Agnetis,  Margarethe,  Agathe,  Lucio,  Barbare,  undecim  mi- 
ni yirginum,  Elizabeth,  virginum  et  viduarum,  in  celebritate  om- 
im  sanctorum  et  commemoracione  animarum  et  predictarum  festi- 
atnm  octavis  octavas  habentium  devotionis,  orationis  aut  peregri- 
bionis  causa  visitaverint,  necnon  ad  fabricara,  luminaria,  ornamenta 
l  quevis  alia  ipsi  monasterio  necessaria  manus  porrexerint  adiutrices; 
qui  in  eorum  testamentis  vel  extra  ipsi  monasterio  aliquid  carita- 
nm  subsidium  donaverint,  legaverint  aut  donari  et  legari  procura- 
rint,  quocienscumque  premissa  seu  premissorum  aliquid  devote  ege- 
it,  singuli  nostrorum  cardinalium  de  omnipotentis  dei  misericordia 
beatorum  Petri  et  Pauli  apostolorum  eins  auctoritate  confisi  centum 
38  indulgentiarum  in  domino  misericorditer  impartimur  presentibu^ 


252  {1418.  IUI 

perpetnis  temporibns  daraturis.  In  quorum  omninm  et  singuloram 
fidem  et  testimonium  presentes  litteras  fieri  fecimas  nostronimqne  si- 
gillorum    iossimus  appensione  communiri. 

Datum  CoDstancie  provincie  Maguntinensis  sab  anno  a  nativitBte 
domini  nostri  Jhesu  Christi  niUlesimo  quadringentesimo  decimo  octaro 
indictione  undeclma,  die  vero  mensis^  aprilis,    pontificatiu 

sanctissiini  in  Christo  patris  et  domini  nostri  domini  Mai-tini  pape  V 
anno  eius  primo. 

Die  sehr  gut  erhaltenen  prachtvollen  Siegel  der  acht  Cardinäle  hängen 
an  hänfenen  Scnnüren. 

'  Diese  Stelle  ist  reich  verziert.  ^  Für  das  Monatsdatnm  ist  eine  L5cke 
gelasRen. 

Die  Län^e  der  Urkunde  beträgt  78  Cm.,  die  Breite  50  Cm.  Die  eit^ 
Zeile  ist  verzierte  Kai^italschrift  von  7  Cm.  Höhe ;  insbesondere  ist  der  &:tk 
Buchstabe  reicht  verziert.    Die  Schrift  ist  schön,  doch  stark  verbUssi 


270.*    Constanz  1418  Mai  1. 

König  Sigismand  verpfändet  der  Stadt  Bern  auf  Wiederlösang 
um  500  fl.  die  dem  Herzog  Fridrich  von  Oestreich  abgenommeniD 
und  zu  des  Reiches  Händen  gezogenen  Städte  2^fingen,  Aran  and 
Lenzbui*g  nebst  den  darum  liegenden  Aeintem,  sowie  das  Schloß 
Brück. 

Eidg.  Abschiede  I.  (2.  Aufl.)  p.  11M5  f. 


280.   1418  N()voml)er  24  (an  s.  Katherinen  abeut). 

Hentzman  Ziolomp,  Edelknecht,  Schultheiss  zu  Aarau,  urkundet, 
dass  Ueli  Bader  von  Aarau  der  Anna  Züricherin,  Priorin  des  s.  Ur- 
sulaklosters in  Aarau,  und  dem  Convente,  einen  Mut  Kernen  Geldes, 
„uflf  und  ab  sinem  huse,  so  gelegen  were  ze  Aröw  in  der  statt  an 
der  Milchgassen  und  ze  einer  sitte  stiessi  an  RAdi  Baslers  hus  und 
ändert  halb  an  der  Totikerin  hus,"  um  14  rheinische  Gulden  ver- 
kauft habe,  ferner  einen  Garten,  „gelegen  ze  Arow  n&bent  des  Kindes 
von  Zofingen  und  Cl/iwi  Seilers  garten",  um  8  iff  Stebler  Pfennige. 

Zeugen:  Rudolf  Schultheis,  Uolrieh  Zeltner,  Magister  von  floroff, 
Rudolf  Veithein,  Claus  Züricher,  Peter  Rioder,  Jacob  von  Kiiti: 
Bürger  von  Aarau. 

S.  h. 


281.   1419  Mai  4  (donstag  nach  dem  ineyen  tag). 

Rudger  Tnillerey,    Schultheiss  zu  Aarau,  urkundet,    daß  Wilti 
Basler  von  Aarau  der  Frau  Anna  Zürichoriu,  Priorin  und  dem  Con- 


m  253 


des  s.  ürsalaklosters  in  Aarau  eine  Schnposse  zn  Nieder-End- 
)lden  mn  27  fl.  verkauft  habe. 

Zeugen:  Peter  Sägenser,  Rudolf  Schultheis,  üeli  Zeltner,  Rudolf 

^Itheim,  Magister  von  Horow,  Peter  Haberstich,  CJeli  W&ber,  Ueli 

iNihArt:  burger  ze  Ar6w. 

S.  h. 

Nn.  280,  281  aind  vom  gleichen  Schreiber  geschrieben;  Schrift  wie 
ei  nr.  274ff. 

282.  Bern  bestätigt  dem  Hans  Trüllerey  von  Aaraa  den  Besitz  des 
verpfändeten  Herrschaftszinses.     1419  Juni  26. 

Wir  der  Schultheis  und  der  rat  der  stat  Bern  tun  kunt  offenlich 
lit  disem  brief,  daz  för  öns  komen  ist  der  bescheiden  Hans  TrüUerej 
on  Arow,  hat  Ans  furbracht,  wie  daz  er  etzwas  |  Pfandbrief  von  der 
erschaft  von  Oeeterich  inn  hab,  nemlich  zechen  pfunt  pheoigen  und 
echen  mAt  kernen  geltz  ze  Arow,  heisset  der  herschaftzins  und  syen 
me  von  der  obgenanten  |  herschaft  von  Oesterich  best&t  worden,  be- 
leret  und  bittet,  im  dazselbe  pfand  ouch  ze  best&ten.  Har  umb 
laben  wir  die  vorgenanten  von  Bern  angesechen  trüwe  dienst,  die 
108  der  egenant  |  Trüllerey  wol  tun  mag  und  sol,  und  haben  im  den 
orgenanten  pfandbrief  bestätiget  und  bestätigen  ouch  den  in  krafb 
isz  briefs,  doch  unserm  rechten  daz  selbe  pfand  ze  lösen  unschädlich. 

Greben  under  unser  stat  gemeinem  angebengktem  insigel  ufif  men- 
ag  vor  sant  Peters  und  sant  Paulus  tag  in  dem  jare  do  man  von 
^risti  geburt  zalt  viertzehenhundert  und  nüntzehen  jar. 

S.  h.;  wenig  beschädigt. 
Abschrift  im  Gopialbuch  p.  135. 

282.*    Bern  1419  Juli  7  (fritag  nach  s.  Ulrichs  tag.) 

Schultheiss  und  Rath  von  Aarau  klagen  vor  dem  Rathe  von 
fem,  daß  Ritter  Hans  von  Falkenstein  fremde  Leute  und  Bastarde, 
reiche  sich  im  Gebiete  der  Aarauer  niederlassen,  auf  sein  Gebiet 
unQbemCthige.  Bern  entscheidet,  die  von  Aarau  hätten  auf  die  ein- 
l^wanderten  Leute  volles  Recht,  falls  diese  dem  von  Falkenstein  nie 
Seholdigt  haben. 

Staatsarchiv  Aarau,  Biberstein  nr.  41. 

282.*»    1419  Juli  7  (fritag  nach  s.  Ulrich). 

Hans  von  Falkenstein,  Freiherr  und  Ritter,  beschwert  sich  vor 
^  von  Rudolf  Hofmeister,  Schultheiß  von  Bern,  gehaltenem  Gerichte, 
fe  von  Aarau  forderten  von  seinen  Eigenleaten  Hühner  und  Twing- 
%ht,  während  dieselben  doch  weder  ihnen  noch  andern  Herrschafts- 
^^rren  je  Twinghtihner  gegeben  haben  und  „über  lantzgewer  ielicher 


1 


254  m 

recbtungen  lidig  gewesen  sin^.  Die  von  Aarau  erwiederten :  Weil 
jene  in  ihren  Twingen  und  Bannen  sesshaft  seien,  so  hätten  dieselben, 
ebenso  wie  andere  Leute,  Twingesrecht  zu  thun,  es  sei  mit  Hühnen, 
Haber  oder  Fi'ohnden  („tagwanen^);  auch  in  andern  GerichtsbeziiieQ 
halten  die  Beisassen  („umsotzen")  die  dort  geltenden  Recbtungen. 

Das  Gericht  in  Bern  urteilt:  Können  die  von  Aarau  nacbwdsen, 
dass  die  genannten  Leute  innerhalb  der  nächstvergangenen  zehn  Jahre 
denen,  welche  den  fraglichen  Twing  innehaben,  solche  Twinghtthner 
gegeben  haben,  dann  sollen  sie  auch  femer  denen  von  Aarau  der- 
gestalt verpflichtet  sein.  Aarau  erklärt  sich  zur  Beweisleistung  be- 
reit und  zwar  nach  Berner  Stadtrecht  durch  zwei  unbescholtene 
Männer. 

S.  h. 

Staatsarchiv  Aarau,  Biberstein  nr.  42. 


283.  Spmchbrief  des  Rathes  zu  Gunsten  des  s.  Ursnlaklosters.   1420 
Juni  2. 

Wir  der  Schultheis  und  der  r&t  der  statt  Ar6w  veriechent  und 
tünd  kunt  mcnlicheni  mit  diseni  brief,  das  in  dem  jar  und  tag  |  als 
diser  brief  geben  ist  für  tins  offenlich  kamen  in  den  Hit  die  geistlicb 
fr6w  s wester  Anna  Züricherin,  priorin  des  |  conventes  ze  santt  Ursalen, 
ze  einem  teil,  und  Heinrich  von  Wilborg,  edelkn&cht,  zu  dem  andern 
teil,  und  klogt  da  die  egenante  {  priorin  in  namen  des  obgenanten 
conventes  uff  Heinrichen  von  Wilberg,  wie  dz  er  sumpti,  irti  und 
hindreti  an  ira  gruntfelli,  so  gelegen  were  oben  an  irem  robacker,  so 
gelegen  were  an  dem  Hungerberg,  stiessi  einsitt  an  des  vorgenanten 
von  Wilberg  rebacker  und  ze  der  andern  siten  an  her  Hans  von 
Hochdorf  reben,  ül>er  dz  das  si  nützet  mit  imm  ze  schaffen  hettin. 
Dar  urab  so  begerti  sy  rechtz  zu  im.  Da  wider  stalt  sich  der  vor- 
genant von  Wilberg  dar  und  verantwürt  sich  und  sprach,  wie  dz 
die  oV>genanten  furfelli  oder  gruntfelli  von  recbtz  vv&gen  zu  sinem 
acker  gehöre  und  das  getriiw  or  wol  kuntlich  ze  machen.  Die  selb 
kuntschaft  im  ze  legen  von  uns  einhelleclich  erkent  ward,  und  als  er 
die  kuntschaft  geleit  zu  den  tagen  als  recht  was  und  sy  von  nns 
verhört  ward,  da  liessent  beide  obgenanten  teil  nach  i*ed  und  wider- 
red an  recht,  was  uns  recht  dar  in  bediichti.  Und  als  das  beschach, 
do  wart  einhelleklich  von  uns  uff  den  eid  orkent  und  erteilt,  das 
dem  übgenantc'U  von  Wilberg  sin  gezügen  nutzet  geseit  hettiud,  dar 
umb  er  utzet  rechtes  an  der  vorgenauten  gruntfelli  oder  furfelli  hetti 
oder  haben  solt  von  deheine^  rechten  oder  gewonheit  wagen,  und  di 
er  und  sin  erben  die  obgenante  priorin  und  iren  convent  an  der  dick 
genanten  gruntfelli  solt  ungesumpt  und  ungeirret  lassen  nu  und 
har  nach.  Und  als  das  geschach,  do  stalt  sich  aber  die  egenante 
priorin  in  namen  als  vor  und  Hess  an  r^cht,   ob    man  ir  ütz  billicli 


f.  14211  255 

3  ein  ark6nd  geben  sfilt,  das  ir  onch  von  ans  gemeinlich  under 
sers  ritas  ingesigel  erkent  ward  ze  geben.  Und  har  über  ze  einem 
iren  offnen  orkünd  aller  dingen  har  inn  geschriben,  so  haben  wir 
genant  von  Ar&w  ünsers  rates  ingesigel  offenlich  geheissen  henken 
disen  brief. 
Der  geben  ist  an  dem  n&chsten  sunnentag  nach  dem  heiligen 
ingsttag  nach  Cristi  gebärt  vierzechenhundert  und  zwentzig  jar. 

Das  Rathfisigel  hängt  wohl  erhalten. 
Schrift  wie  bei  nr.  281. 

283.*  1420  Juni  15. 

Sprach  des  Rathes  von  Aarau  in  der  Streitsache  zwischen  der 
adt  Aaraa  und  Freiherr  Joh.  von  Falkenstein,  Ritter,  in  Betreff 
>r  Eigenleute  und  Bastarde  zu  Kttttingen,  Ober-  nnd  Nieder-Erlis- 
ich,  zu  Gunsten  Aaraus. 

S.  h. 

Staatsarchiv  Aarau,  Biberstein  nr.  45. 


284.  Vergleich  zwischen  dem  Kloster  Köni^sfelden  und  der  Stadt  Aarau 
über  die  Gerichtsbarkeit  zu  Erlisbach.    1421  September  27. 

Wir  Elisabeth  von  Lyningen  &btischin  des  closters  ze  Kängsvelt 
intt  Ciaren  ordens  in  Cbstantzer  bjstüm  gelegen  und  wir  der  con* 
mt  gemeinlich  |  da  selbs  ze  einem  teil,  und  wir  der  Schultheis,  der 
it  und  bürgere  gemeinlich  der  statt  Ar6w  ze  dem  andren  teil,  tAnd 
Qverscheidenlich  kunt  |  menlichem  mit  disem  brief  als  von  der  spenn, 
ossen  und  Zuspruch  wugen,  so  wir  egenanten  beid  teil  ze  samen  ge- 
)bt  band  von  des  twinges  und  |  bannes  wegen  und  euch  von  der 
richten  und  fr&veln  wegen  ze  Erlispach,  so  verre  nämlich,  das  wir 
e  Yorgenanten  von  Küngsvelt  meintend  und  sprechent,  das  umb  alle 
&vel  da  selbs  uns  zAgehorti  ze  richten ,  usgenomen  umb  tub  und 
mb  das  blüt  nach  (inser  briefen  lut  und  wisungen  so  wir  dar  über 
nhettind.  Und  aber  wir  die  vorgenanten  von  Ar&w  da  wider 
flintend  und  sprachent,  das  uns  ze  Erlispach  ze  richten  zA  gehorti 
nb  tub  umb  das  blöt  und  umb  alle  fr&vel,  und  wenn  ein  fr&vel 
)n  einem  kleger  ze  Erlispach  an  dem  gericht  von  der  vorgenanten 
Qser  fr5wen  mejer  geöffnet  und  geklagdt  wurd,  das  denn  ir  meyer 
neu  Stab  mit  urtel  und  recht  uss  siner  band  in  unsers  vogtz  band 
sben  s51t,  der  ouch  an  unser  statt  dar  umb  richten  sfilt,  nach  dem 
nd  das  an  uns  von  den  von  Kyenberg  von  einem  an  den  andren 
arkomen  were,  so  verre  das  nieman  furd&chti  und  ouch  furer  denn 
ewerd  recht  hetti  oder  notdürftig  were  harbracht  hettind  einer  nach 
em  andren.  Und  veriechent  ouch  ze  beiden  teilen  unverscheidenlich 
nd  ietwedrer  teil  insunder  für  sich  und  alle  sin  nachkomen,    das 


256  tu» 

wir  nml)  alle  die  selben  stSss,  spenn  ixni  züspnicli  und  oucb  nmb 
alle  die  aiLspraeh,  so  wir  zcsamcn  gebebt  haben!  von  der  egenanten 
twinges,  bannes,  gerichten  und  früveln  wt>gen  ze  Erlispach  mit  allen 
iren  zügehArdcn  oder  in  deheinem  whg  zesamen  haben  mOchtend  bjs 
uflf  den  tag  als  diser  bricf  geben  ist  mit  unser  der  obgenanten  beider 
teilen  wissen,  willen,  geheisz  und  gunst  gentzlich  vereinbert,  Terricht 
und  verschlicbt  sind  von  denen  fromen  vesten  her  Henman  von  Bi- 
nach,  ritter,  Henman  von  Liebegg,  edelknacht,  and  Hansen  Nä^ 
hofmelster,  ünscrn  besundcm  lieben  und  guten  frunden,  in  der  bere- 
dang  und  worten,  als  das  alles  eigenlich  hie  nach  gesehriben  stat: 
Zem  ersten  vericchent  wir  die  obgenanten  von  Küngsveld,  das  die 
vorgennnten  von  Arow  und  ir  nachkonien  furbasshin  ewenklich  ze 
ErlisimL'h  unib  tüb,  umb  dz  blüt  und  umb  alle  frevel  wie  die  genant 
sind  richten  sfillent  und  mugent  ungesumpt  von  uns  and  unsem 
nachkoinen  und  an  sumsilli  menliehs  von  unsem  w^gen,  und  mngent 
dar  zA  fütterhaber,  tagwau  luid  hfinr  von  den  lüten  in  dem  twing 
ze  Erlispach  gesll&seu  utuc\men  als  inen  das  fügt,  ftne  alle  unser  und 
ünsier  nachkomon  irning  oder  hindrung.  Dar  nach  veriechent  wir 
obgeiiante  von  Arow,  das  der  vorgenanten  önsrer  frowen  von  Kungs- 
velt  und  ir  nachkonien  ineycr  und  Statthalter  ze  ErlisiMch  richten 
sol  umb  alle  pfnnd,  eiiiung,  umb  geltschuld  und  alle  kleiny  geiicht, 
die  nit  Iravel  gclieisscn  sint,  vol bringen  mag  und  sei  an  unser  der 
yoigenanlen  von  Aruw  und  ün  nllor  ünsrer  nat-.hkomen  sumnist  oder 
hindrung,  mi<l  si'illoiit  wir  si  und  iron  niover  da  by  Imlten  und  be- 
schirmen als  verro  uns  ziniliili  und  niuglich  Ist  nach  wisung  ir  koiif- 
briefs,  so  sv  uIkt  «hm  nK^vorlnW  von  don  von  Kvenbcrg  besiijelt  iun 
band  ,  und  sollcnt  sy  narli  di.scr  ricbtung  als  vor  disen  stössen 
unsem  gcin'iwcn  niitl)urg<?rinen  belilnui  lassen  und  wider  omphaehen, 
alles  an  geverd.  Oucb  ist  bciodt,  wcllier  von  Arow  raben,  ackcr 
oder  niaiien  hat  f*nn<?i  dem  bilrlilin  im  bann  von  Erli^paeh  und  die 
nüt  fridei,  so  das  notdürftig  ist  und  er  des  orniani  wirt  ze  friden. 
das  man  iiÜ'  dos  kostt-n  das  *iiit.  iVidcn  mag  und  im  das  sin  dar 
umb  vcrlid'tcn,  l»ys  er  dem  m«'v<T  /.c  l>li:>i)a«'h  den  eynuug  und  lieu 
kosten  zc  fridon  ab;j;cloit.  Ze  glidior  wis,  wo) her  uss  dem  twing  von 
Krlisparli  in  dorn  bann  von  Arnw  hio  dislialb  dem  baililin  an  dem 
Hungfvbcrg  rabon,  ackcr  oder  malten  hcti  und  die  nit  fridet  so  er 
des  frmant  wiit,  mag  man  oucli  in  sinom  kosten  friden  und  das  sin 
vorlieft on  l.>ys  er  das  aV»geleit  als  dz  ze  Arow  gewonlich  ist.  In  de- 
wx^lreni  bann  oucli  viili  ze  schaden  g«t  und  da  crgritlon  wirt,  in 
dem  selben  bnn  so!  es  liin^etriben  werden  und  da  zem  roehten  stän 
den  Schaden  abzelegen  alles  ane  geverd.  Oucb  sol  man  uss  ietwedrem 
bann  und  gctwing  von  zeclicn  jaren  ze  ze<*lien  jaren  die  marken  der 
twingen  und  bermen,  li»'')ltzeni  und  veldeni  usgan  und  Sullent  ietwe<lrem 
teil  sine  lioltz  und  veM  belil>en  micli  wisung  der  marken  und  des 
obgedachten  koutl)riefs,  des  wir  obgenant  lieid  teil  alles   offenlich  ver- 


«Ml  257 

»hent  in  krafb  disz  briefs.  und  won  dise  vereinnng  und  richtung 
dt  unser  obgenanter  beider  teilen  wissen ,  willen  und  gebeiss  ge- 
rh&chen  ist  als  vor  bescheiden  ist,  haruinb  so  haben  ouch  wir  ob- 
enant  beid  teil,  nämlich,  wir  die  obgenanten  von  Küngsvelde  far  uns 
nd  alle  unser  nachkomen  nnd  wir  die  obgenanten  von  Ar6w  für  und 
nd  all  unser  nachkomen  unverscheidenlich  gelobt  bj  guten  trüwen  und 
»bent  ouch  mit  disem  brief  die  vorgeschribnen  vereinung  und  richtung 
egen  enander  st&t  und  vest  ze  haltenn,  ze  volbringen  und  niemer 
a  wider  ze  koment  noch  ze  tAnd  in  dehein  wis,  und  enzichent  ouch 
ns  ze  beiden  teilen  alles  des  mit  dem  wir  oder  unser  nachkomen  hie- 
rider  kernen  oder  getAn  möchtent,  alles  6n  geverd,  und  loben  enan- 
,em  wie  wir  das  loben  sollent  und  mugent  by  den  obgeschribnen 
lingen  nnd  stucken  ze  hanthaben  und  ze  beschirmen,  als  verre  das 
etwedrem  teil  zimlich  oder  muglich  ist,  alles  äne  geverd.  Und  bar 
iber  ze  einer  st&ten  vergicht  und  ewiger  handvesti  aller  dingen  bar 
Dtt  geschriben,  so  haben  wir  die  vorgenanten  &btischin  unser  inge- 
igel  und  wir  der  vorgenant  convent  gemeinlich  ünsers  conventes  in- 
l^esigel  für  Ans  und  alle  änser  nachkomen  offenlich  getan  henken  an 
iisen  brief.  Und  z&  noch  merer  gezügsami  diser  richtung  so  haben 
wir  dikgenant  von  Ar5w  ouch  für  uns  und  unser  nachkomen  unser 
ibit  gemein  ingesigel  gehenkt  an  disen  brief,  der  zwen  glich  ge- 
Khriben,  versigelt  und  geben  sint  uff  samstag  vor  sant  Michahels 
tag  des  heiligen  ertzengels  nach  Cristi  gebürt  vierzechenhundert  und 
an  und  zwentzig  jar. 

Siegel  der  Aebtissin  (stark  beschädigt),  des  Conventes  nnd  das  große 
Hadt^egel,  welches  hier  zum  letztenmal  gebraucht  wird,  hängen. 

Stadtarchiv  Aaraa  nr.  356  und  Staatsarohiv  Aarau,  Königsfelden  nr.  537, 
nit  geringfügigen  Abweichungen. 

Abechrift  im  Copialbuch,  p.  187  ff. 


285.   Eudi  Schmit  von  Baden  und  seine  Frau  Katharina  Zeltner  stiften 
im  s.  (Jrsulakloster  in  Aarau  eine  Jahrzeit.  1421  Nov.  25. 

Ich  BAdi  Schmit  burger  ze  Baden  und  ich  Kathrin  a  Zeltnerin 
VOQ  Arow  sin  eliche  |  husfr6w  veriechent  für  uns  und  alle  unser  erben 
ond  tAn  kunt  offenlich  mit  disem  brief,  |  dz  wir  durch  gottes  lob 
ond  ere  unser  lieben  fr6wen  und  aller  heiligen  ünsem  seien  unser  | 
beider  v&tter  und  müter  und  aller  unser  vordem  seien  ze  trost  und 
w  hQf  gegeben  habent  und  gebeut  ouch  wüssentlich  mit  disem  brief 
ftasere  sechs  viertel  roggen  jerlichs  und  ewigs  gelts,  so  wir  bisher 
^Aept  band  uff  und  ab  ünserm  gut  ze  nidem  Endveld  in  dem  ge- 
^wing  gelegen,  buwte  Haberstich  von  Endveld,  giltet  jerlich  die  selben 
^hs  viertel  roggen  gelts  und  ouch  uns  noch  ein  malter  haber  und 
lAnr  und  eiger  nach  eins  briefs  sag,  so  darüber  ist,  den  ersamen 
ttisüichen  fr6wen  des  closters  ze  sant  Ursellen   ze  Arow,  genant  in 

Aanner  Urknodenbucb.  17 


1 


2r>8 


[ittl 


der  samnung,  uüt  sfiliubcr  Ordnung,  dz  die  selben  fr&wen  so  jetzent 
da  sind  oder  hcniach  cwklich  da  sin  wei'dent  uns  und  unser  Tltber 
und  müter  seligen  in  ira  jarzitbuch  schribinti  darinn  ewklich  ge- 
schrtben  haltint  und  unser  jarzit  jarlich  begangint,  an  dem  abest  { 
des  jarzitä  mit  einer  vigilig  gesungen  und  uiornendes  mit  einer  nl- 
niess  und  über  die  grcber  gangint,  den  seien  ze  trost  und  le  hDt 
und  unser  seien  sus  über  jar  gedenkint  in  irem  gebett,  als  dena  ge* 
wonlich  ist,  den  vorgenauten  frowen  und  allen  iren  nachkomen  dii 
vorgeschribenen  sechs  viertel  roggen  uff  und  ab  dem  yoigeschriba 
gut  jerlicli  in  ze  nement,  ze  nutzent  und  ze  niessent,  als  rechte  xini* 
gült  in  allen  dem  herbrachten  rechten,  als  wir  die  genossen  usA 
herbracht  band,  und  entzichent  wir  mit  Urkunde  dises  brie&  uns  ani 
alle  unser  erlien  der  vorgeschriben  sechs  viertel  roggen  geltes  mit 
band  und  mit  munde  und  setzent  die  selben  vorgenanten  fr&wen  und 
alle  ire  nachkomen  in  recht  nutzlieh  und  rAwig  gewer  in  alle  die  mh% 
als  ob  wir  inen  die  gevertiget  betten  vor  offiem  gericht  in  dem  getwiag 
ze  Endvold,  da  hin  wir  doch  vor  alter  und  bifidekeit  nut  f&klick 
komen  könnent  und  habent  doch  dis  bescheiden  selger&t  g^ien  ü 
den  ziten,  do  wir  es  mit  vemunft  getün  mSchten.  Und  des  ze  dkm 
Urkunde  haben  wir  beide  disen  brief  besigelt  geben  mit  minem  in 
vorgenandon  Rudis  Smids  ingesigel  für  uns  beide  an  sant  KathriiB 
tag  des  jares  do  man  zalte  von  Cristi  geburt  tusent  vierhundert  vd 
eins  und  zwenzig  jar. 

S.  h. 


28^).  Die  ('idgcnÜHsischen  Boten  nehmen  die  Rechnung  ül>er  das  rpB 
der  Herrschaft  Üestroich  der  Stadt  Aarau  verLituudete  Geleit« 
7.11  Biuleu,  Mellingen,  Aarau,  Zofingcn  und  Walddhut  eutgeg^Q- 
Bilden  U21  Dew'niber  2. 

Wir  dis  naclibenempten  Felix  Maness  und  Hans  Brunner,  botten 
der  statt  Zuiicli,  (Maus  von  Giselstein  und  Peter  Wen t^nschatz,  bott« 
der  stallt  I  Bern ,  Heinrich  von  Mos,  amman  und  bott  der  statt  le 
JiUtzern,  Wernher  Honn,  bott  des  landes  ze  Svvitz,  Walther  Hentilii 
amnian  des  landes  und  |  bott  Ob  dem  wald,  Arnold  von  Steinen,  bott 
des  landes  Nid  dem  wald  ze  Unterwaiden,  Burkart  Müliswand,  bott 
der  siatt  und  des  amptz  Zuge  |  und  Jos  Schiessor,  amman  und  bölt 
des  landes  /.e  (Jlarus,  tünd  kuut  und  veriechent  offenlich  mit  disem  brirf. 
als  die  fromen  wisen  der  Schultheis,  der  rat  und  gemein  bui-ger  tf 
AroNv  etwe  lang  zit  die  geleit,  es  si  ze  Baden,  ze  Mellingen,  ze  Aro*. 
Zotingen  und  ze  W'jiltzhüt,  ingenonien  haut,  als  in  die  von  der  her- 
schalt  von  Oesterrich  versetzet  waren  nach  der  brief  sag,  so  si  ^" 
umb  inn  hatten,  das  da  der  egenanton  von  Arow  erberu  }>otten,  vd 
iiamen  Hans  Zuriclier,  Schultheis  und  Hentzman  Zielempp,  bui]gert 
ze  Arow,    uff  disen   hültigon  tag,    als  diser  brief  geben  ist,   für  ütf 


VBt]  259 

m  Baden  komen  sind  und  habend  uns  da  an  statt  der  egenanten 
m  Arow  von  alles  des  gütz  wegen,  so  si  von  den  egenanten  geleiten 
genomen  oder  ussgeben  hant  nntz  uff  disen  hüttigen  tag  nach  der 
ief  wisang,  so  si  von  der  herschaft  von  Oesterrich  darumb  inn 
iUen,  gantz  und  vollkomen  rechung  getan  und  och  uns  die  satz- 
lef,  so  si  von  der  herschaft  über  die  geleit  inn  hatten,  gentzlich 
r.us  geben,  da  mit  och  die  geleit  zu  unsem  banden  komen  sind. 
id  wan  die  egenanten  von  Arow  uns  an  der  egenanten  unser  stetten 
id  lender  statt  und  in  irem  namen  von  der  geleiten  wegen  untz 
r  disen  büttigen  tag  genüg  getan,  uns  die  brief,  so  si  darüber 
tten,  her  us  geben  und  verrechnet  hant  nach  unserm  benügent, 
mmb  so  sagen  wir  obgenanten  hotten  all  gemein  lieh  und  jeklicher 
sonders  fAr  die  obgenanten  statt  und  lender  und  all  ir  nach- 
»men,  der  vollen  gewalt  wir  her  umb  hant,  die  egenanten  den  schult- 
dseen,  den  raut  und  gemein  burger  ze  Arow  und  all  ir  nachkomen 
m  des  egenanten'  geleitz  des  innemens  und  ussgebens  wegen  gentz- 
:h  und  gar  quit  ledig  und  los  mit  disem  brief.  und  darumb  ze 
Der  meren  Sicherheit  und  warem  urkünd,  so  haben  wir  der  vorge- 
mte  Felix  Manessen,  Peter  Wentenschatzes  und  Walther  Hentzlis 
ihangenden  insigel  offenlich  getan  henken  an  disen  brief  von  unser 
1er  wegen  und  och  in  namen  und  an  statt  der  egenanten  unser 
ett  und  lender  und  aller  unser  nachkomen. 

Geben  ze  Baden  an  zinstag  nach  sant  Andres  tag  in  dem  jar 
0  man  zalt  von  Oiistus  gepürt  vierzechenhundert  und  in  dem  einen 
nd  zwentzigosten  jar. 

8.  h. 


286.«   1422  April  26.   (fritag  nach  s.  Marcus  tag.) 

Budolf  Hofmeister,  Schultheis  von  Bern,  urkundet,  daß  der 
pian  zwischen  der  Stadt  Aai-au  und  Hans  von  Falkenstein,  Freiherr 
od  Bitter,  dahin  entschieden  worden  sei,  daß  die  hohen  und  niedem 
erichte  zu  Kflttigen,  Ober-  und  Nieder-Erlisbach  der  Stadt  Aarau 
sbleiben  sollen. 

&  h. 

Staatsarchiv  Aarau,  Biberstein  nr.  44. 

887.   Bischof  Otto  von  Constanz  verleiht  dem  s.  Ursulakloster  in  Aarau 
einen  Indulgenzbriet.    Consianz  1422  September  15. 

Otto  dei  gracia  episcopus  Constanciensis  univorsis  Christi  fide- 
ma  nunc  superstitibus  et  futuris  noticiam  subscriptorum  I  cum  sä- 
te in  domino  sempiterna.  Quia  precelse  genitricis  dei  Marie  virginis 
Mriose   laudi  haue   pro  |  nosse  dilatando   continuo   tenomur,    motu 


2G0  [im 

cordis  et  animi  asswrgere,  ea  propter  omnibns,  ut  hanc  eo  crebrins 
in  presenti  suo  vcnercnlur ,    obsequio  persuademus ,    quo    illam  apw 
suum  üliuni    volucrint   lial)crc  galutis   sue  celerem  dii'ectricem  in  fa- 
turo.     Et  ut  Hdeles  Christi  ad  excitaudum  labia  8ua  in  laudem  vir- 
ginis  ciasdoni   ferventius  exciteutur,  universis  eisdem  et  omnibus,  qoi 
dum  et  quoricns  scro  et  iiiane  incep.ri)erpetuo  in  monasterio  sancte  ürsöle 
sanctiiiionLiliuin  in  Arow  ordinis  sancti  Augustini  nostre  diocesis  sab 
cui*a  frairuin  predicatorum  altissimo  fatnulaueinm  ad  trinam  campBiie 
sonituni,  qui  vulgo  ave  Maria  ab  omnibus  appellatur,  hunc  audiento, 
flexis  geuibuSy  ob  revercnciam  virginis  prctacte  angelicam  salutacionem 
tiibus   vi(ribus    devote    prooraverint    quique  exnunc  in  antea  dum  et 
(piantuni  i|)so  in  monasterio  verbum   dei    publice  in  ambone  eiiudem 
seminatur  presentes  fiieriut  et  illud  audieriut    eiusdemque   monasterii 
cimit^erium  i)ertranscundo  pater  uoster  et  ave  Maria  pro  fideübos  inibi 
dcfunctis  semel  orando  ad  dcum  devote  fuderint,  tociens  quociens  hoc 
fecerint,  qui  eciam  singulis  diebus  dominicis  per  anni  circulum  oocor* 
rentibus  omnibus  eciam   tarn  fcstivis  quam  privatis  diebus  tociiis  ad- 
ventus  domiiii   et  qiiadragesime  dictum  monasterium  devote  v]sitav^ 
rint  et  ad  cius   fabricam    ac    lumina    manus  suas  porrexeriat    aan- 
liares,  qualibct  vice  confessis  et  contritis  de  omnipotentis  dei  misei'icordia 
bcatorumque  Petri  et  Pauli  apostolorum  eius  auctoritate  confisi  qna- 
draginta  dies  criniinalium  et  uuum  annum  venialium    peccatoram  de 
iniunctis    eis   i>eniien1iis    in   domino    misericoi-diter  elargimur   preswi- 
tibus  jM^rpotuo  diiniiuri^. 

l.)atuiii  Coustamie  sab  «ij^illi  nostri  epis('Oi>alis  appensioue  anno 
doinini  millesimo  quadrin^'enleftiiino  vicosimo  secundo  17  kalendas  w 
tolnis  imlktione  quinta  ileciina. 

Si«*^»'l  doH  nischuls  Otto,  boscliiidij^t,  hün^t. 

2h^7.*    U'2'2  Oktober  :J1.    (-amstaj,'  aller  hoil.  aboud.) 

(Icriilit^\vrlian<llung  in  IWrn  iu  dem  Streite  ZAviscbeu  Bitter  Hans 
von   Falkrnsiriii   und   diMii   Hatlie  von   Anrau. 

1.  Kalk»Mi-:t»Mn  klaj^t :  die  von  Aarau  fordern  von  meinen  Leuten 
zu  Krlisla«  li  und  Küttinj^'cn  Hühner  und  Futtorliabor  und  lial>en  sie 
darum  j^feptandot.  wülu-cnd  docli  diese  Leute  v«m  Alters  her  nie  daia 
ptlirhti*,'   wanMi. 

Aarau  antwortet:  Dios  Hecht  ist  uns  vun  IJcrn  zugestanden 
worden. 

(.lerii'litsrrkanninirM   stimmt   Aarau  l)ei. 

2.  Falk(?nstein  kla^^t:  Wenn  meine  im  Aarauer  Twing  sitzenden 
Ii«'at<»  sich  ;^'«^^'en.soit ig  anZiLuncin,  Hecken  etc.  schädigen,  ohne  daß 
der   lJe'ic]iiidi;ite  kla^4..  so  verlangen  die  von   Aarau   dennoch  üeriiin. 

(lcricht^erkanntni(>:  Uie  Aarauer  hal)en  io  solchen  Füllen  kein 
Klagrecht. 


»]  261 

8.  Falkenstein  klagt:  Wenn  die  von  Aarau  zu  Erlisbach  richten 
lleo,  so  nehmen  sie  ihre  Bürger,  die  selbst  „Secher''  sind,  zu 
;hiem;  ebenso  die  von  Eüttingen  etc.,  wodurch  meinen  Leuten  Un- 
bt  geschieht.  Wird  ein  Urtheil  „stößig",  dann  zieht  der  Richter 
1  Aarau  das  ürtheil  zur  Entscheidung  an  sich. 

Aarau  antwortet:  Wir  sprechen  in  keinerlei  Sache  ürtheil  außer 
an  fjiner  der  ünsrigen  zum  Püraprech  erwählt  wird.  Wahr  ist  es 
asegen,  wenn  es  vorkommt,  daß  die  ünsrigen  von  den  Leuten  des 
Ikensteins  überstimmt  (uberlutet)  werden  möchten,  da  senden  wir 
renmftnner  aus  der  Stadt  oder  auch  Nachbaren  vom  Lande  an  das 
rieht.  Stößige  Urtheile  entscheiden  wir  nie,  sondern  bringen  sie 
r  den  Twingherren. 

Gericbtserkanntniß:  Wo  Falkenstein  sein  Anrecht  auf  einen  Eigen- 
uin  beweisen  kann,  da  soll  ihm  dasselbe  ungeschmälert  bleiben, 
iben  die  von  Aarau  irgend  einen  Eigenmann  Falkensteins  in  ihr 
irgerrecht  aufgenonunen,  so  sollen  sie  denselben  loslassen.  Bestehe 
nschen  Aarau  und  dem  Amte  Werd  Freiztigigkeit,  so  hätten  solche, 
a  von  Werd  nach  Aarau  kommen,  unbestritten  das  Recht  in  Aarau 
i  verbleiben. 

S.  h. 

Staatsarchiv  Aarau,  Biberstein  nr.  48. 


288.  Spruch  des  Rathes  von  Bern  in  Bezug  aiif  das  streitige  Zugrecht 
zwischen  der  Stadt  Aarau  und  dem  Amte  Werd.  1422  No- 
vember 7. 

Ich  BAdolf  Hofmeister,  edelknecht,  Schultheis  ze  Bern,  vergich 
iid  t&n  kunt  offenlich  mit  disem  brief,  das  an  dem  samstag  nechst 
ftch  aller  heiligen  tag  in  dem  jar  als  man  von  Cristi  geburt  zalt 
iertzechenhundert  |  zweintzig  und  zw5i  jar  für  mich  und  den  rat  ze 
lenie  geleit  und  Erbracht  wurden  die  kleg,  stfisz  und  ansprachen, 
)  da  lang  zit  gewesen  sint  zwuschent  dem  edlen  her  Hansen  von 
alkenstein,  fryen  und  ritter,  unjserem  lieben  mitburgere,  in  einem 
d,  und  den  bescheidnen  schultheissen  und  rat  der  statt  Arow  in 
imen  der  gemeinen  statt  unsem  lieben  getruwen,  zu  dem  andren 
fl,  und  wiset  der  jetzgenanten  von  Arow  ansprach  |  wider  den  ob- 
ttianten  von  Valkenstein  also:  das  er  die  jetzgenanten  von  Arow 
imet  und  irret  an  den  lüten,  so  us  dem  ampt  von  W6rd  gern  in 
)  statt  Arow  zugen,  dieselben  lüt  er  in  ge£S.ngnAsse,  in  eyd  und 
Inptde  genomen  hat  und  in  der  mäsz  handelt,  das  si  in  iro  statt 
t  gedurrent  ziechen,  sunderlich  an  Hündlis  s&Iigen  von  Stusslingen 
D,  des  vatter  bi  dnsig  jaren  iro  burger  gewesen  sy.  Item  das 
ch  der  ietzgenant  von  Valkenstein  etlichen  luten  stur  anmüttet,  die 
sechzechen  jaren  und  dar  ob  us  dem  ampt  von  Wßrd  in  ir  statt 
sogen  sint.     Die  zwü  stuk  die  jetzgenanten  von  Arow  gar  unbil- 


1 

\ 


2(^2  [im 

liehen  niinpi  ze  lAnde  sin,  von  des  wegen,  das  die  selben  von  Arow 
mit  dem  anipt  von  Wfird  und  das  ampt  mit  inen  von  alterhar  also 
körnen  sin,  weder  teil  zu  dem  anderen  z5ch,  das  denn  entweder  tdl 
nachjagt,  weder  bi  des  von  Valkenstein  anen  ziten  noch  under  ber 
Wernher  seligen  von  Büttikon,  under  her  Romman  von  Knngzstdn, 
under  her  Hans  Wernher  säligen  von  Kungzstein,  die  doch  all  das  nrnpi 
inne  gehebt  und  si  doch  an  sfilichen  zögen  nie  gehindert  haben.  Ke 
zw6i  stuk  hat  der  egenante  von  Valkenstein  also  verantwdrt:  Des 
ersten  umb  die  zäg,  wie  das  ampt  Wfird  mit  hohen  und  nidren  g»- 
richten,  mit  lüten  und  mit  gAtren  ime  zftgeh&r,  me  denn  zechen  jar 
von  den  von  Arow  un versprochen  inn  gehebt  habe,  getröw  oudi 
nach  der  statt  von  Bein  fribeit  in  der  mfisz  des  zegeniessen,  das  er 
inen  füror  darumb  nit  ze  antwürtenne  haben  s611.  Da  wider  sprachen 
al>er  die  jetzgenanten  von  Arow,  das  si  an  vorgeseiten  von  Valktt- 
stein  umb  das  ampt  ze  W5rd  nit  angesprochen  haben,  wond  wie  m 
inn  ankörnen  sy  oder  ob  es  sin  oder  nit  sin  sj,  ist  inen  nit  empholhen 
ze  erluteren,  denn  allein  haut  si  gesprochen,  das  die  lüt  usz  dem 
ampt  ze  Wfird  in  ir  statt  wol  ziechen  mfigent  and  ouch  die  inn 
US  der  statt  hin  us  in  das  ampt,  an  alles  nachjagen,  mn  ouch  abo 
hiirkomen,  haben  ouch  das  versprochen  an  üellin  Winterhaider,  an 
Cüntzen  Iten  sun  von  Eppemberg  und  ouch  an  andren,  wann  das» 
schulde  kam.  Al>cr  um  Hündlis  sun  antwurt  der  egenante  Ton 
Valkenstein,  wie  das  sin  vatter  in  dem  ampt  ze  Word  allwend  ge- 
sessen sy,  gostürot,  ^'(Mliciinet  und  ouch  darinne  abgestorben  sy.  Dar- 
um!) gctn'iwot  er  nil,  das  er  inen  von  des  sunes  w^^en  ötzet  ze  ant- 
würtenne lialx'u  Soll;  und  als  si  ouch  fi'ir/iecbent,  das  inen  bi  siner 
.•\neQ  ziten  un<l  andren  so  da  vor  gemeldet  stand  darin  nie  gesprochea 
sy,  hat  der  von  Valkenstein  verantwurt,  wie  das  ein  herschaft  von 
Oesterricli  sinor  anen  sinor  müter  und  ireni  brAder,  die  zu  den« 
ziten  kind  woren.  das  ampt  Word  mit  gewalt  und  ane  i'echt  g»* 
nonien  bab,  gotn'iw  ouch  das  fnr  zebringen,  ob  es  notdürftig  würde. 
Und  harunib  jxetrüw  er  ouch  fürer,  das  im  sölicher  gewalt  an  sinen 
alten  liarkonionhoifen  keinen  schaden  bringen  soll,  oder  das  die  vjgt, 
die  das  anipt  mit  gewalt  inngebebt  bant,  sSliche  überkomnüsse  mit 
den  von  Arow  machen  mochten.  Das  verantwortend  aber  die  obge- 
nanton  von  Arow  und  sprachen,  das  ein  berscbaft  von  Oesterrich  in 
solicher  wirdikeit  harkomen  sy,  das  si  nit  getruwen,  das  si  ein  sSlichs 
jenian  unvorschultor  sache  getan  haben,  und  si  ouch  bi  der  obgeschribner 
vAgtten  ziten  vor  und  nach  mit  dem  ampt  züg  gehebt  haben  und 
hab  ouch  nioinan  den  andi-en  dar  an  gesumet,  noch  gebindret.  Und 
nach  klegt,  fnrlot^ung,  antwurt,  red  und  widerred  ist  in  dem  obge- 
nfinton  rat  ze  Bern  unih  die  vorgemelten  stuk  einhellenklich  erkcnt: 
Des  ersten  uml)  die  ziig,  daran  ouch  die  züspriich  zö  dem  gr'isten 
teil  geio^'on  sint,  mügend  die  von  Arow  fürbringen  und  mit  ünsren 
lüten,  s(i  die  such  nit  l)erAret,  gewisen  als  einen  rat  von  Beme  recht 


nZl  268 

ledangket,  das  die  lüt  us  dem  ampt  von  WArd  in  die  statt  Arow 
ind  die  lut  ns  der  selben  statt  hinwider  in  das  egcnante  ainpt  ziechen 
a&gai  ane  nachjagen  und  das  von  alter  also  harkomen  sy,  des  s611ent 
i  geniessen  und  der  egenant  von  Valkenstein  angelten,  als  aber  denn 
urteil   gebende   wirt.    Aber    von   des   jungen  Hündlis   wegen  ist  ge- 
prochen,  mag  her  Hans  von  Valkenstein  kuntlich  gemachen  als  aber 
inen    rat   von  Beme  recht   bedungket,    das  sin  vatter  und  der  sun 
mch  hü  dem  selben  von  Valkenstein  oder  sinen  vordren  gest^ret  und 
jedienet   haben  als  iär  eigen   lut,    des   sol  er  geniessen  und  die  von 
Irow  engelten,  als  aber  denn  einen  rat  von  Beme  recht  bedunkgende 
irirt    Die  selben  zwo  kuntAchaften  die  jetzgenanten  beid  teile  legken 
ind   für   einen   rat   bringen   soUent   hinnan   untz  zu  disen  nechsten 
Mnftigen  Östren  uf  einen  gewüssnen  tag,    den   si  beider  sidt  mitein- 
Ukder  ansetzen  sollend,  grftssren   kosten  und  arbeit  zevermident,  und 
weder  teil  das  vorgenante  zit  der  fistren  über  s&sse  und  die  kunt«* 
Khafb  nit  leite,  als  vorst&t,  der  sol  denn  von  sinem  rechten  in  dem 
irtikel  gevallen   sin,    an   all   geverde.     Item    als   aber  denn  die  von 
Arow  meinend,    wie  d&s  si  gotzhus  lute  wol  ze  bürgeren  enphachen 
migen  nach  iro  statt  fiiheit,  da  wider  aber  der  von  Valkenstein  ge- 
aprochen   hat,   das  er  nit  getruw,    das  ir  friheit  das  wise  oder  sag, 
du  si  gotzhus  lüie  ze  bürgeren  emphahen  sAllen,  begeret  darumb  ir 
fryheit  ze  verhören  laszen.  Uf  disen  artikel  ist  aber  gesprochen,  das 
£e  von  Arow   ir   friheit   billich  erzögen  und  fiir  einen  rat  ze  Bern 
Vringen   sollend    ir  recht   da   mit  erscheinen,    ob  si  sAlliche  gotzhus 
lot  ze  bürgere  nemen  sollen  oder  nit,  ouch  hinnan  zu  disen  nechsten 
Mren,  als  vorstät.     Damach  und  zelest  haut  aber  die  nungenanten 
▼on  Arow  geklagt,  wie  der  obgeschriben  von  Valkenstein  si  beküm- 
bere  und  irre  an  Jost  Kyburtzen  und  Hennslin  Müller  und  inen  stür 
^  ^SK^f   über  das  so  die  selben  knecht,  ir  bri\der,    vatter  und  all 
ir  vorder  in  die  herrschafl  Kungzstein  gehöret  haben,  getrüwen  dar- 
umb noch  zu  denselben  knecht  recht  zehabenn.    Das  verantwurt  der 
jfltigenant  von  Valkenstein  und  meint,  wie  das  ime  dieselben  knecht 
»  Bom  in   dem  rat  vor  ziten  zugesprochen  worden  sin.     Da  wider 
(pichen   aber  die  dikgenanten  von  Arow,    wie  das  si  getrüwen,  das 
fo  von  Valkenstein  wol  ingedenk  sin  söU,  das  er  in  der  rät  stuben 
M  Bern  kein  kuntschaft  geleit  hatt,  denn  das  er  an  der  Crutzgassen 
ÖMB   brief  uszC^e  und    do    zemal   min   herren   von  Bern  sprechen, 
tv  si  uf  das   zit  umb   die   zwen    knecht   ützet  erkennen  möchten, 
denn  das  die  sach  fürer  z&  dem  rechten  gestän  sölt,  jetweders  teiles 
liebten  unschedlich.    üf  disen  letzten  artikel  ist  bekent  worden,  mag 
ler  von  Valkenstein  aber  fürbringen   und  kuntlich  gemachen  hinnan 
ft  disen  nechsten  künftigen  Östren,  das  die  vorbenempten  knecht  ime 
Sgehören  und   die  besetzen  mag,    als  einen  rat  von  Bern  recht  be- 
ongket,   des   sol   er   billich   geniessen   und  die   von  Arow  engelten, 
is  aber  denn  das  urteil  gebende  wird.     Und  in  disen  urteilen  allen 


264  [1423.  Ittl 

ist  mit  sundren  gedingen  vorbehebt,  were  das  omb  dehein  sach,  ao 
io  disem  urkCinde  geschribeo  stat,  yormalen  in  dem  rat  ze  Bern  nr- 
teil  geben  wer,  das  denn  dise  nachgende  unser  urteil  den  vordrigoi 
keinen  schaden  bringen  sol  in  dehein  wise.  Und  wond  dis  in  dem 
obgenanten  rat  also  einbellenklich  erkennet  worden  ist,  harumb  faib 
ich  der  obgenante  Schultheis  den  vorgenanten  von  Arow  dis  orkind 
mit  minem  angehengktem  ingesigele  geben  versigelt,  wond  das  ouch  also 
in  dem  obgenanten  rat  erkennet  worden  ist  zegebende. 

Und  sind  dis  dinges  gezügen  die  fromen  wisei^  Peter  toi 
Krouchtal,  alt  Schultheis,  Frantz  von  Schamatal,  Hans  von  Erbicb, 
Bernhart  Balmer,  RAdolf  Zigerli,  £ntz  Matter,  Peter  Pbister,  An- 
thoni  Gugla,  Niclaus  von  Gisenstein,  Ital  Hetzel  von  Lindnach,  Pet«r 
Wentschatz,  Peter  von  Hüremberg,  Niclaus  Subinger,  Peter  Brüggler: 
bürgere  und  des  rates  ze  Bern. 

Geben  des  tages  und  jares  als  vorstät. 

S.  h. 

Abschrift  im  Copialbuch  p.  193  ff. 


289.   1423  Mai  25. 

RM\  Trl])scher  von  Aarau  verkauft  dem  Altar  s.  Michel  und 
s.  Peicr  in  drr  Kirche  zu  Aarau  zwei  Viertel  Kernen  jährÜtbeB 
Goldes,  „iil>  und  uff  fleinis  Kiirsenners  hns  und  hofsiat  mit  an« 
zAgohord ,  ^'til'Lron  ze  Arow  in  der  staft,  ist  ein  orthus  und  rflret 
an  Langii  ]\uni-  lius  und  rftrot  binden  au  Wilhelms  Kiirsenners  hns 
an  der  Scliirii«1;^'ju5scn",  um   7  Gulden. 

Riegler:  Hans  Zürcher,  Schultheis  von  Aarau. 


2«0.*    Kültingon  142t  Februar  25.  (s.  Matbis  tag.) 

Freiherr  Hans  von  Falkonsüiin  Ritter  urkundet,  daß  er  zur  Be 
8f»itiguug  der  Mißhelli;,'koiten  zwischen  Horrn  Thüring  von  Arhurg, 
Propst,  zu  Münster  im  Aargau  einerseits,  und  denen  von  Aarau  an- 
derei^seits,  nach  Kültin^'en  und  Erlisbach  gekommen  sei,  um  von 
ehrbaren  alten  Leuten  von  Küttingon,  von  Biberstein  und  Erlisbach 
zu  erfuhren,  wie  Twing,  Bann  und  Gericht  zu  Küttingen  ehedem 
gehalten  worden  sei.  Aus  den  Aussagen  ergab  sich,  daß  l>ei  Ge- 
richten zu  Küttingen  bis  dahin  der  Prü|)st  zu  Münster  zwei  Tbale 
der  Gerichtsbußen  bezogen,  der  Vogt  aber  im  Namen  der  Stadt 
Aarau  stetes  nur  bei  Freveln  den  dritten  Theil. 

Sehr  iHJBchädi^te  Pupierurkunde. 
Ötaatsarchiv  Aarau,  Bibcntcin  nr.  50* 


M]  265 

290.  Schaufhasen  by  den  linden  1424  März  10  (frytag  nach  der  pfaffen 
vaaznacht). 

Cübrat  üff hofer,  freier  Landrichter  im  Kleggfiw,  an  statt  des 
afen  Rudolf  von  Sultz,  des  Jungen,  Landgrafen,  ertheilt  der  Stadt 
uran  ein  Vidimus  ihrer  von  König  Wenzel  16.  Oktober  1379  und 
D  Sigiamund  21.  Mai  1417  erhaltenen  Privilegien. 

Siegel  des  Landgerichts  im  Klettgau  hängt,  sehr  schön  erhalten. 
Abschrift  im  Copialbuch  p.  71  ff. 

29L  Spruch  des  Rathes  von  Bern  in  der  Streitsache  zwischen  Aaran 
und  Rudolf  von  Hallwil  wegen  Weidfahrt  der  Schweine. 
1424  November  17. 

Wir  der  achultheis  und  der  rat  der  statt  Bern  bekennen  und 
in  kunt  offenlich  mit  didem  brief,  das  an  dem  nechsten  fritag  nach 
int  Mariistag  des  heiligen  bischofe,  in  dem  jar  als  man  |  von  Cristi 
)burt  zalt  viertzechenhundert  zweintzig  und  vier  jar,  für  uns  komen 
st  der  from  streng  ritter  her  Rudolf  von  Hallwil,  unser  lieber 
uger,  zu  eim  teil,  und  der  wisen  |  bescheidnen  schultheissen  und 
ktes  der  statt  Arow  unser  lieben  getniwen  erbere  bottschaft  in 
ftoen  ir  gemeinen  statt,  zu  dem  andren  teil ,  als  inen  beider  sit  um 

0  Zuspruch  I  ,  missheUung  und  spenn  für  uns  tag  verkündet  und 
Bgesetzet  was,  und  erclagten  sich  die  jetzgenanten  botten  von  Arow 
QU  ir  gemeinen  statt  und  ouch  von  sunder  igen  lüten  wegen,  wie  das 
>r  ohgenant  her  Rudolf  von  Hallwil  inen  iro  klein  vich,  das  si  denn 

1  ir  eigne  höltzere  mit  guter  hüt  getriben  und  villicht  durch  eines 
berloufes  willen  mit  sinen  starkgen  botten  genomen  mit  gewalt  fre- 
enlichy  unervolget  des  rechten,  gen  Hallwil  getriben  hette,  zwölfß 
ider  geslagen  und  die  übrigen,  nemlich  bi  zwöinhundertten,  habe  zwen 
lg  und  ein  naoht  ane  tringken  und  essen  gestan  laszen,  da  durch 
)lich  vich  zemal  ser  geswechert  worden;  sy  getruwen,  das  der  von 
lallwil  inen  sölichen  schaden,  smach  und  frevel  bessren  und  ablegen 
HL  Das  hat  der  ietzgenant  her  RAdolff  von  Hallwil  verantwürt 
sd  zoch  usz  des  ersten  einen  spruch  und  richtung  brieff  under  her 
arkarten  seligen  von  Mansperg,  ritter,  do  zemal  der  herreschaft  von 
sterrich  lantvogt  geben,  der  da  wiset,  wie  das  die  selben  von  Arow 
)  klein  vich  in  die  hAltzer  ze  Ober-Endveit  nit  triben  sölten,  denn 
Ü  sinem  willen;  wider  den  selben  spruth  die  dikgenanten  von  Arow 
tan,  vil  und  dik  in  die  egenanten  holtzer  getiiben  haben,  über  sin 
irnflsen  botten,  so  er  zu  inen  gesant  hab  ze  bittend,  inn  und  die  sinen 
iliches  kumberß  ze  überheben;  und  also  sy  war,  do  si  da  von  nit 
Ben  wAlten ,  das  er  si  gepfendet,  sölich  vich  gen  Hallwil  getriben, 
'ichs  geslagen  und  ouch  den  meren  teil  hin  wider  umb  laszen 
Den ;  getruw  ouch  dar  zu  nach  ergangnen  Sachen  gut  recht  f^ehept 
len.     Und  also  nach  beider  teilen  rede,    Widerrede  und  furlegung 


] 


266  [m 

wurden  uns  die  vorgemeldette  beid  teil  und  die  voi'genanten  z&sprncb 
vollen  gewalt  gel)en  bcidü  der  minn  und  des  rechte  da  bi  in  gantxai 
guten  truweu  gelopt,  sunderlich  die  egenanten  botten  von  Arow  far 
sich  und  ir  gemeine  statt  und  für  alle  die  so  dar  z&  hafb  sint,  teil 
oder  gemein  bant,  und  der  von  Halhvil  für  sich  und  alle  die  sinen 
war  und  ewengklich,  stiU  und  vest  zehaltend,  was  wir  zwüschent  inoi 
US  sprechen  werden.  Und  sid  dem  mal  das  wir  von  beiden  teileD 
vollen  gewalt,  kraft  und  macht  haben,  uns  ouch  beider  sit  zügehSreod, 
haben  wir  uns  der  sach  angenonien  und  sprechen  zwüschent  inen  na 
in  der  minn,  der  wir  ouch  vollen  gewalt  haben  als  vorstat:  Des  ersten 
das  der  Spruch,  so  under  dem  von  Mansperg  seligen  vor  tziten  xwn- 
schent  dem  von  Hallwil  und  denen  von  Arow  geben  ist,  gentzlich 
in  siner  kraft  so!  beliben ;  ouch  mit  solicher  lutrung,  were  das  die 
vorgennnten  unser  liel>en  getruwen  von  Arow  fürwerthin  ir  klon 
vidi  nemlich  iro  swin  in  den  twing  und  holtz  ze  Oberentveld  triben 
und  vor  semlichem  iiberlouf  nit  hüt«n  wolten  ze  denen  ziten,  so  dft 
selbs  eichlen  und  achrem  stunden,  das  si  denn  ze  gelicber  wisz  hott^ 
haber  geben  sollend,  als  ander  lüt,  die  iro  vich  dar  in  getribeo  oder 
das  holtz  enpDingcn  betten .  an  all  simder  geverd.  Da  wider  sol  aber 
der  dikgenant  her  H&dnlif  von  Hallwil  den  egenanten  von  Arow  fnr 
die  swin.  die  er  denn  nu  ze  mal  geslagen  und  in  sinen  nut7.  gezQgn 
hat.  fiirdcrlich  und  ze  stund  ge})en  und  bezalen  viertzig  guter  Rinsdtfr 
«^uldin  in  der  werschaft  und  bezalung  als  denn  daselbs  gemeiner  lonf 
ist  ze  jxc^bonno,  und  lüo  mit  sollend  ou(rh  alle  frevel,  sniach,  kost  und 
arUMi  liegen  einander  und  beider  sit  quit,  lidig  und  dis  stisz  gar 
und  j^entzlich  verrichl  und  absiii  und  von  entwederem  teil  niemer  me 
goatVrt  noch  jvn«:o7.«>^on  werden  bi  der  gelüpt,  so  si  uns  beider  sit  hie 
inn  <jrttau  und  golopt  haut,  an  allen  ursfteh.  Und  diser  dmgen  ri 
einer  ewit^'on  kraft  luibrn  wir  jctwedcrem  teil  einen  Spruch  in  gelicher 
form  niii  unser  statt  gemeinem  angohenktom  ingesigelle  geben  ver- 
sijjjolt   in  d«^in    jar  und  tag  als  vorgeschrilwn  stat. 

S.  h. 

I)i<'  Urknndo,   schön  geschrieheii,  hat  durch  Feuchtigkeit  gelitten. 

Alisehrilt  im  ('o]aalbnch  p.  241  f. 


21*2.  Bisoliof  .TohannoH  von  Basel  belehnt  den  Rüdger  Trüllerey  und 
ncinc  Hrüdcr  Ulrich  und  Jakob  mit  der  Quart  des  Bischofs. 
ir2»3  Mai  12. 

Wir  Johans  von  gottes  gnaden  byschoff  ze  Basell  bekennen  und 
dun  kunt  allornienglich  |  mit  dissem  brieffe,  das  wir  dem  bescheiden 
Hudi;^er  Trollerroy  in  namen  sin  selbes,  siner  bruder  |  mit  namen 
Ulrichs  und  Jacoben,  und  yrcn  Wiens  erben  geliehen  babent  zu  rei'htem 
manlclicn  |  don  zchonden  ze  Lintzenach  und  ze  Felterin,  den  man 
nennet  den  quart  und  den   byschoff/iehenden ,    als    das  ir  vatter  und 


W]  267 

"dem  von  nns  und  unsern  vorfaren  gehebt  tzu  leben  getragen  und 
aossen  bant,  docb  uoscbedelicb  uns,  unser  stifft  und  mannen  irs 
»hten.  Und  batt  uns  oucb  daramb  gelobt  und  gesworen  gewertig  ze 
:  und  ze  tünde  alles  das,  daz  ein  man  sime  berren  von  lehens  wegen 
a  solle.  Des  zu  Urkunde  so  babent  wir  unser  ingesigel  an  dissen 
ieff  tun  bencken. 

Datum  et  actum  anno  domini  millesimo  quadringentesimo  vice- 
DO  sexto  dominica  proxima  post  ascensionis  domini. 

Das  Siegel  ist  abgescbnitten. 

293.  Steuerfreiheit  des  Hauses  Rore.    Bern  1427  Juli  5. 

Ich  R&dolf  Hofmeister,  edelknecbt,  Schultheis  z&  Bern,  vergich 
id  bekenn  offenlich  mit  disem  brieff,  das  ufF  dem  samstag  momodes 
ich  sant  Uolrichs  tag  des  jares  do  man  von  der  geburt  Cristi  zalt 
MTzechenbundert  |  zweintzig  und  siben  jar  für  mich  und  den  rat  ze 
Bnie  kamen  unser  lieben  getruwen  scliultbeissen,  rates  und  bürgeren 
m  Arow  erberi  bottschaft  in  namen  ir  gemeinen  statt,  als  fiir  einen 
il,  und  I  RAdiger  TrüUerey,  ouch  von  Arow,  z&  dem  andren,  als 
lea  umb  iro  züsprüch  und  spenn  für  den  rat  tag  geben  was,  und 
agt  der  jetzgenante  Rädiger  uff  die  vorgenanten  von  Arow  und  fürt  sin 
Iflgdt  I  also :  das  war  were,  das  Hanns  Trüllerej  selig  sin  vatter  vor 
(toi  ein  bns  und  hoff,  gelegen  daselbs  ze  Arow  nu  zemal  in  der 
tatt,  genempt  Rore,  mit  allem  dem,  so  zu  dem  hus  gehöret,  es  were 
rihdt,  rechttung  oder  ander  ding,  von  den  von  Hallwil  gekouffet 
labi,  etwan  vil  zites  ouch  inngeliept  und  bes&ssen,  das  selbe  hus  von 
anderen  genaden  von  ir  alten  herschaften  har  also  gefi'jef  und  be- 
gnadet sy  gewesen,  das  alle  die,  sa  das  hus  inn  hatten  und  in  lechens 
vise  bee&ssen,  als  ouch  dos  von  der  herrschaft  lechen  ist  und  von 
ler  statt  von  Bern  derselbe  Trullerey  zelechen  enpfangen  hat,  weder 
^  noch  ander  dienst  von  dem  selben  hus  noch  von  deheinem  sinem 
Ute  der  statt  von  Arow  tun  noch  gewertig  sin  solt,  sunder  fri  und 
dig  sin  aller  sdlicber  Sachen,  wand  ouch  dasselbe  hus  in  ander  wisz 
Bfryet  und  in  sAlicher  gewonheit  harkomen  ist,  wer  umb  erlich  sach 
i  dasselbe  hus  entrünne,  das  den  nieman  darus  ziechen  noch  darinne 
arbietten  sol,  were  ouch  das  einer  einen  todslag  t&tte  und  in  das 
lonante  hus  entrQnne,  der  sol  an  der  berschaft  genad  stan  und  von 
eman  anders  gestraffet  noch  darusz  gezogen  werden.  Über  das 
ies  so  meinen  die  obgenanten  von  Arow  stür  und  sfilicbe  Sachen 
m  ime  zebabend,  wenn  er  bi  inen  in  dem  obgenanten  hus  sesshaft 
Ire,  nemlich  von  allem  sinem  gute,  wa  das  gelegen  oder  wie  da^ 
heiaeen  were,  als  von  andren  iren  ingesessnen  bürgeren.  Liesz  oucb 
mmb  ettwan  menigen  brieff  verhören  die  sach  antreffend,  die  wisten, 
3  die  selben  züsprüche  für  einer  hen*schaft  von  Oesterrich  r&te  vor 

gezogen  waren  und   doch  usti'ag    nit  gehept   hatten;    geirüwe 


208  [im 

a})er  mx-h  liüt  by  tag  sdUcher  sines  hnses  friheit  in  der  masz  u  ge- 
uiessent.  das  er  anc  stiir  und  allen  last  in  der  egenanten  statt  Arow 
und  in  sinem  husc  wol  sitzen  und  wonhafb  niAge  sin.  Das  Terant- 
wurtten  die  vilgenanten  von  Arov^  durch  ir  erberen  bottschaft,  nem- 
liuh  Peter  Segenser,  uff  dis  zit  iren  schultheissen  und  iren  alten  schU- 
nicister,  und  S[)racben  mit  fQi*sprechen,  wie  das  Hans  Trüllerej,  dsi 
obgenanten  Kftdigers  vatter,  mit  den  von  Arow  durch  from  win  lAfei 
über  komen  und  vertAdinget  were,  das  er  von  allem  sinem  gftte  u- 
genomen  Köre  als  vor  stut  mit  siner  zAgehfirung  als  ander  ir  bnigff 
stur  geben  solt.  Getriiwen  ouch,  das  er  desgelich  ittn  solle,  alles 
nach  das  richtungbrieffes  sag,  den  si  darumb  uszugen  und  ofifonlieh 
gelesen  ward.  Dar  zu  nugten  si  euch  einen  andren  brieff  vor  langen 
ziten  von  hertzog  Albrecbten  geben,  der  ouch  wiset,  wie  das  vilgenaotB 
hus  Köre  für  stüre  gefryet  ist  gewesen,  darinn  aber  nützit  anden» 
denn  allein  die  bur«;  Höre  gemeldet  und  verschriben  ist.  Harumb 
getrüwen  si,  das  der  ob^^enante  Trülleroy,  wenn  er  in  dem  dikgenantei 
buse  bv  inen  sesshaft  ist.  er  suUe  ouch  mit  inen  sturen  und  dioMB 
als  ander  ir  ingesessnen.  Da  wider  sprach  aber  RAdiger  Trüllenj, 
das  die  richtung,  so  zwiLsehent  den  vorgenanten  yon  Arow  und  sinem 
vatter  seligen  beseheclien  were  allein  den  selben  sinen  vatter  und 
keinen  sinen  erl)en  l>erüre,  zoch  ouch  das  an  den  erstgenanten  richttong- 
brietTe,  der  aber  darumb  verhftret  und  gelesen  wart.  Und  also  satztoi 
ouch  beid  teile  t\\e  saoh  nm^h  an  red,  clegt  und  wideired  hin  zö  dem 
reell ttcu  and  harumb  nach  beider  teilen  anclag  red  und  antwurt  und 
()U(th  iKK'h  dorn  du  }>t.»i»lcr  teilen  bri»»ff  eigenlich  gelesen,  verhöret 
und  j^ciTicrkjL'et  wurden  und  die  lofl'  der  sacli  nach  beider  teilen  under- 
wisunj^  ent.standen,  do  wart  in  dem  obgenanten  rat  einhellenclich  er- 
kennet:  Dos  orston,  das  der  Spruch  und  richttungbrieff,  so  zwiischent 
den*  nie;;enan1on  von  Arow  und  Hannsen  Trullerey  soligen  gemachel 
was  und  vor^onieldet  ist,  dem  obgerÄrtien  Hüdigor  Trullerey  in  diser 
sa«h  kpinon  sriiaden  bringen  noch  inn  binden  sol.  Darnach  ist  ouih 
bekennt ,  das  Kü'liger  Trullerey  by  des  buses  friheit,  wie  das  von 
alter  liar  konion  i.st.  sol  beliWn,  also  diis  derselbe  Trüllerev  und  em 
iogliclioi',  dem  da>:  hus  zugehöret  und  von  der  statt  von  Bern  z4 
lochen  onplianifou  hat  und  darinno  sitzet  mit  allem  dem  gut,  das  zu 
dorn  solbon  hus  Höre  jrehoret  und  ouch  mit  allem  anderem  sinem 
gute,  SM  ussrunt  dor  von  Arow  twingen  und  bennen  gelten  ist,  fry 
und  voll  inon  unbekümberi  sitzen  sol  und  mag;  was  aber  er  oder 
ein  and«  r  des  liuses  l>esitzer  an  die  gütere  in  iren  twingen  und  l>cnnen 
ligen  hat,  da  von  sol  er  sturen  nach  marchzal,  als  ander  ir  ingesessnen, 
OS  sy  denn  sach.  das  die  vorgcmeldetten  von  Arow  mögen  wLsen  und 
fiubringi-n  als  rorht  ibi,  daz  deheiner  so  die  egenanten  bürg  und  bns 
Ixore  vor  Hannsen  Trüllorey  hat  besessen,  inne  gohept  und  von  der 
horschaft  onphangrn,  von  sondichen  sinen  gfitren,  die  ussrunt  der  statt 
von  Arow  twingen  luid  bennen  sint  gelegen,  s6 liehe  stör  geben  hab, 


Wl  269 

s  aollent  si  geniessen,  als  aber  recht  ist.  Üff  die  urteil  sprachen 
I  Ton  Arow,  si  getrawetten  sAlichi  kuiitschaft  wol  zehabent  mit 
tan  oder  mit  briefien,  als  recht  were,  baten  inen  darüber  tag  ze 
bent  und  nampten  auch  uff  die  selben  kuntschafb  Hüdin  Schult- 
Issen,  den  Zeltner  und  ander  genüg.  Darnach  wuiden  inen  tag 
kennt  z&  drin  vierzechen  tagen  uff  dem  samstags  alles  nach  der 
ktt  recht  von  Bern.  Und  wand  dis  in  dem  obgenanten  rat  also 
ihellenkJicb  volgangen  und  mit  urteil  gesprochen  worden  ist,  har- 
ab  han  ich  der  erstgenante  Schultheis  dem  vilgemeldetten  R&digem 
'Oilerey  dis  urknnd  mit  minem  angehenktem  ingesigelle  von  erkant- 
8se  wegen  des  rates  geben  versigelt. 

Und  sint  dis  dinges  gezügen:  Frantz  von  Scharnachthal,  Hanns 
id  Rüdolff  von  Ringgolttingen,  Bern  hart  Balmer,  Euiz  Matter, 
aihoni  Gugla,  Niclaus  von  Gisenstein,  Ital  Hetzel  von  Linnach,  Peter 
^entttchatz,  Niclaus  von  Wattenwil,  Röff  Im  wil,  Feter  Bruggler, 
anns  von  Mülerron,  Peter  Schoppfer,  Peter  von  Utzingen:  bürgere 
nd  des  rates  zu  Bern.    Geben  des  jares  und  tages  als  vor  stat  etc.  etc. 

S.  h. 

*  Hs.  dem. 

Das  Original  ist  in  doppelter  Ausfertigung  erhalten. 

294.  Rüdger  TrÜllerev  bestreitet  der  Stadt  Aarau  seine  Steuerpflicht. 
1427  JuH  5. 

Ich  Rüdolff  Hofmeister,  edelknecht,  Schultheis  zu  Bern,  vergich 
nd  bekenn  offenlich  mit  disem  brieff,  das  uff  samstag  mornodes  nach  | 
iDt  üolrichs  tag  in  dem  jar  als  man  von  der  geburt  Cristi  zalt 
ienechenhundert  zweintzig  und  siben  jar  für  mich  und  den  rat  |  ze 
lerne  kamen  unser  lieben  getrüwen  schultheissen,  rates  und  der  bur- 
eren  von  Arow  erberi  bottschaft  in  namen  ir  gemeinen  |  Stadt,  als 
ir  einen  teil,  und  Rüdiger  Trüllerej,  ouch  von  Arow,  zu  dem  andren, 
nd  clagt  der  jetzgenante  Rüdiger  Trüllerej  mit  sinem  fürsprechen  uff 
ie  vorgenonten  von  Arow,  umb  das  si  im  stur  angeleit  haben  uff 
er  herrschaft  zinsz,  da  er  doch  getröwe,  das  solicher  zinsz,  so  der 
srrschafb  zügehöret,  von  dem  rechten  frj  solle  sin  und  weder  die 
m  Arow  noch  nieman  anders  stür  daruff  zelegende  haben,  wand  ime 
X  selbe  herrschaft  zinsz  von  der  herrschaft  in  pfandcs  wise  versetzet 
e  worden  nach  der  brieffen  sag,  die  er  darumb  inne  hat.  Das  ver- 
.twärtten  die  erstgenanteu  von  Arow  mit  ir  erberen  bottschaft, 
mlich  Peter  Segenser  und  irem  alten  Schulmeister  und  sprachen 
i  fibrsprechen :  das  war  sy,  das  si  ettwas  stür  uff  des  vorgenanten 
ollereys  barhab  und  nit  uff  der  herrschaft  zinsen  haben  geleit ;  ge- 
iwen  ouch  das  si  darzü  recht  haben,  wand  ein  ieglicher  burger  von 
"OW  sin  ligend  und  farend  gut  verstüren  müsse,  wftlten  auch  nit 
m  der  herrschaft  recht  mit  deheinen  Sachen  beladen.  Da  wider 
räch  aber  Rüdiger  Trüllerey  vorgenant:  sid  dem  mal,  das  er  sülich 


1 


270  (litt 

herrschaft  zinsz  von  der  herrschaft  inne  hab,  er  s6Ile  auch  des  geticli 
recht  haben  und  von  denen  von  Arow  uiibekümbert  beliben.  Und 
nach  beider  teilen  für  legung,  red  und  widerred  ward  in  dem  obge- 
nanten  rat  einhellenklich  erkennet,  wenn  Rödiger  Trullerey  io  der 
statt  Arow  sesshaft  ist,  denn  sol  er  die  l>tii'enhab  so  er  uff  dem  pfuid* 
Schilling  hat  versturen,  als  ander  ir  ingescs^nen  ;  wenn  er  aber  tu- 
wendig  und  nit  in  ir  statt  ist  gesessen,  sol  er  von  dem  vorgenantea 
pfandschilling  keiner  st^r  gebunden  sin  zegcbend,  es  sy  denn,  das  die 
von  Arow  mSgen  wisen  und  kuntlich  machen,  als  recht  ist,  das  andv 
usser  hite  von  s61ichem  g&te  stur  geben  haben ;  doch  in  disen  sacliai 
ist  der  vorgenante  Trullerey  scmlich  stur  von  der  selben  barenbab, 
die  er  uff  dem  pfandschilling  hat,  gehüllig  worden  ze  gebend.  Forer  ist 
in  diser  sach  ansprach  und  urteil  der  herrschaft  recht  und  wider- 
losung  vorbehalten,  also  wenn  die  herrschaft  ablosung  tut  oder  den 
selben  herrschaft  zinsz  für  eigen  verkoufti,  das  denn  kein  sAlich  stir 
dar  uff  sol  geleit  werden.  Und  wand  dis  in  dem  obgenanten  rat  ako 
einhellenklich  erkennet  worden  ist,  harumb  han  ich  der  erstgeiMuiti 
Schultheis  dem  megenanten  Rfidigern  Trullerey  dis  urkünd  mit  minem 
angehengkten  ingesigelle  geben  versigelt,  wan*  das  also  erkennet  ward 
zegebent. 

Und  sind  dis  dinges  gezügen:  Frantz  von  Schamachthal,  Hama 
und  Rudolf  von  Ringgolttingen,  Bernhart  Balmer,  Entz  Matter,  An- 
thonin  Gugla,  Niclaus  von  Gisenstein,  Itelhetzel  von  Linnac-b,  Peter 
Went schätz ,  Niclaus  von  Watten wil,  Rüff  Im  wil,  Peter  Bruggler, 
Hans  von  Mülerron,  Peter  Schoppfer,  Peter  von  ützingen:  bürgere 
und  des  rates  zu  Bern.    Geben  des  tages  und  jares  als  vorstat  etc.  etc. 

S.  h. 

'  11s.  was. 

Abschrift  im  Copialbuch  p.  137  Ü'. 

295.   Pro/:es8  dor  Stadt  Aarau  goj^en  KüJger  IVüUorey  wegen  verwei- 
gt.Ttor  Ötpuerpflicht.   Hern  1427  August  30. 

Ich  Rudolf  Hofmeister,  edelknecht,  Schultheis  ze  Bern,  vergich 
mit  diuem  brief,  daz  uff  samstag,  waz  der  drissigost  tag  igsten.  do 
man  von  Cristi  gburt  zalt  viertzehenhundert  zwentzig  und  siben  |  jar, 
do  ich  ze  Bern  ze  gericht  sas,  für  mich  in  gericht  kamen  Rüdiger 
Trullerey  von  Arow,  ein  sit,  und  Petcrman  Segenser,  Schultheis  tt 
Arow  und  Rudi  Schultheis  von  Arow,  hotten  |  der  selben  stat.  zem 
andren  teil  |  und  öffnet  der  egenant  Tnillerey  mit  fürsprechcn,  daz 
er  wartete  der  kunt^chaft,  so  sich  die  wisen  Petemian  Segoiiser, 
obgennnt,  und  der  alt  Schulmeister  von  j  Arow  in  namen  der  selben 
stat  Arow  wider  inn  erwegen  betten  ze  legen,  mit  namen:  als  die  von 
Arow  meiiiden ,  er  solt  sturen  von  der  hersehaft  zinsen,  wond  daz 
barhal)  hiesse,  darum,   wond  der  selb  herschaft  zins  allein  sin  pfant- 


Ittll  271 

Schilling  were.  Da  wider  aber  er  tneinde,  der  berschaft  zins  were 
als  fry,  daz  die  von  Arow  noch  ieinan  andei'S  dar  uff  kein  sture 
legen  solten.  Dar  inn  inen  erkennt  sy,  mögen  si  wisen,  daz  ander 
nsser  Ifiite,  so  nit  in  der  stat  sesbaftig  syn,  von  s61icbem  gut  stur 
geben  haben,  solten  si  gemessen,  wölt  er  gern  wussen,  ob  si  soliche 
kuntachaft  legen  wolten  nach  wisong  des  urkundes,  so  vonnalen  dar 
mn  in  dem  rat  ze  Bern  erkent  were.  Da  wider  autwiirten  der  ob- 
genanten  von  Arow  hotten  vorgenant  mit  fursprechen  und  sprachen : 
si  wolten  nm  die  sach  kein  kuntschaft  legen  und  sprachen  dar  um 
knntschaft  ze  legen  ab.  Und  wond  disz  vor  mir  dem  obgenanten 
lichter  also  ergangen  ist,  dar  umb  so  hab  ich  disz  urkünd  von  er- 
kantnuss  des  gerichtes  dem  vorgonanten  Trullei*ey  mit  mineiu  ingesigel 
geben  hesigelt. 

Dnd  sint  disz  dings  gezugen:  Burkart  Tornian,  Peter  Hetzel 
von  Lindnach,  der  junger,  Peter  Sunnonfro,  Hans  Kramer,  Cüntzman 
von  Selsach,  Imer  Graf,  Hans  und  Peter  Brogli:  bürgere  ze  Bern. 
Geben  als  vorstat. 

S.  h. 


296.   Steuerfreiheit  des  Thurmes  Bore.    Bern  1427  September  1. 

Ich  Lienhart  von  Müleron,  groszweibel  ze  Bern,  vergich  offenlich 
niit  disem  brief,  daz  uf  mentag,  waz  der  erste  tag  des  ersten  herbst- 
feanodeSy  genemt  septem|ber,  do  man  von  Cristi  gehurt  zalt  viertzehen- 
hiodert  zwentzig  und  siben  jar,   do  ich  ze  Bern  ze  gericht  sas  und 
itii  hielt  des  fromen  notvesten  |  jungherre  Rudolfen  Hofmeisters,  edel- 
faiecht,    schultheissen  ze  Bern,    für  mich  und  daz  gerichte  kam  der 
wise  man  Burkart  Torman  burger  und  des  rates  ze  |  Bern  und  öffnet, 
dai  für  gericht  komen  weren  die  wisen  Peterman  Segenser,  jetz  Schult- 
heis ze  Arow  und  Bftdi  Schultheis,  burger  und  gesessen  dnselbs,  in 
Hamen  und  als  hotten  der  stat  Arow,  ein  sit,  und  Rüdger  Tiüllerey 
Von  Arow,  ander  sit,  und  öffnete  der  ietzgenante  Rddiger  TrüUerey, 
dz   er  wartete  der   kuntschaft,    als   uff  sineni    gewüssen  und  letsten 
kontacbaft  tag  gegen  den  obgenanten  sinen  herren  von  Arow,  so  sich 
die  wider  inn  erwogen  betten  ze  legen  nach  wisung  des  urkundes  dar 
Um   Tor  schultheissen   und   reten  ze  Bern  erkent  und  geben,    so  da 
wist  in  der  urteil,  also  dz  Rüdiger  Trüllerey  bi  des  huses  und  turn 
Bore,    gelegen  ze  Arow,  fryheit,  wie  denn  die  von  alter  bar  komen 
ist,  solle  beliben,  also  daz  der  selbe  Trüllerey  und  ein  jegkl icher,  dem 
das  hus  zügeh6rt  und  von  der  stat  Bern  ze  leben  empfangen  hat  und 
dar  inn  sitzet  mit  allem  dem  gut,  daz  zu  dem   selben  hus  Rore  ge- 
hAret  und  euch  mit  allem  andrem  sineni  gute,  so  uszrunt  dero  von  Arow 
twingen  gelegen  ist,    fry  und  von   inen  unbekümbert  sitzen  sol  und 
mag;    waz  aber  er  oder  ein  ander  des  huses  besitzer  andri  guter  in 


] 


272  [im 


iren   iwingen    und    lionnen    ligond  linf .   da  von  sSlle  er  sturen  nacli 
marelizal,  als  andor  ir  ingesessnen,  es  sj  denn  sach,     daz  die  vorge- 
melten  von  Arow  ni&gcu  wisen  und    fürbringen,    als   recht  ist,   dn 
deheinre,  so  die  e^renante  bürg  und  hus  Rore    vor  Hansen  Tnbllerej 
hab  besessen,  inngeliebt  und  von  der  licrscbaft  empfangen,  von  aem- 
licben   sinen    gutren ,   die   uszrunt   der   stat  von  Arow   twingen  und 
l>ennen  »int  gelegen,  siMiclie  stur  geben  hab  etc.     W61t  er  gern  voo 
inen  wissen,  ob  si  dchein  kuntsi'haft  legen  w61t6n  oder  nit.    Da  wid«r 
sprechen  Peter   Segenser   und    Rfidi   Schultheis   vorgenant   in  namen 
und  an  stat  dero  von  Arow.  duz  si  getruwten  semlich  kuntschaft  ze 
legen  und  t&ten  ein  schrift  lesen,  darinn  der  obgenant  Rfidi  Schultheis, 
Ifüdi  Basler,  Ciüni  von  Langn^w,  Peter  Rinach,  Claus  R&vel,  Jenni  lo 
der  mang  und  der  Zcltner  etwaz  kuntschaft  von  der  obgenanten  sach 
wegen  vor  Petem  von  Hüremberg,    vogt  ze  Arburg  an  dem  gericht 
ze  Sur  geseit  und  dar  umb  ir  eid  erbotten  hatten,  darinn  onch  dei- 
selben  Itüdigers  wideri-ed  uff  jegklichs  kuntschaft  red  euch  begriffiaa 
waz.    Und  als  der  vogt  von  Arburg  obgenant  und  ouch  die  schrifla 
daz   urküud   obgeinclt    verhurt    wui-den   und    si  ir  Sachen   beider  sit 
ouch  von  mund  erzalten  und  zem  rechten  gesastan,  ward  er  des  ersten 
urteil   gefragt  ze   s]irechen,    ob   die    von  Arow   ir   kuntschaft  geldt 
betten  oder  nit,  nem  er  sich  des  für  min  herren  Schultheis  und  rete 
zo  Bern  ze  bedenken,  für  die  er  ouch  ])racht  hab  die  sache.    Und  tli 
si   daz  obgeniclie  urkünd,  ouch  dero  von  Arow  kuntschaft  imd  Rü- 
digors Trullcrf^ys  widfirod,  insrhrift  ui\<\  «»urli  inn  fürer  umb  red  und 
wider    red,    als    si    gegeneinander    '_'('1:mi    litHieu    und    mit    inschrift 
gelcii  wcre,    erb^>rt  hal>on,    so  sy  ijn   l:«  niten  ze  sprechen,    bedungk 
ouch    inn,    daz    dio    von  Arow  mit  d»'i"  vorgomelt^n  j>ersonen  red  ir 
kuntschaft  nit  gelcit  haben  nach  wisung    di>s    urkündes,    sunder  das 
Rüdiger  Tn'illerey   und  die  so  von  liin  daz   hus  und  turn  Rore  inn- 
hand    und    von    einr   hcrscliafi    von   Hern  ze    leben  empfangen  band, 
fry  und  unboki'unbort  l)cliben  imd  sin  sollen  mit  allen  den  gütren.  so  rf 
dem   liiis  und  turn  Koro  gehören t   und  onch   mit  allen  denen  gAtren, 
so  si  liant  und  nszrunt   der  stat   von  Arow  twingen  und  bennen  ge- 
legen sini   und  bi  allen  andren  dos  obgonanten    hus  und   bui-g  Kore 
fryhciten.      Paruinb  wond  dei*solbon    kuntschaft  sagern    keinr  in  sinr 
kuntschaft  goseit  noch  eioffnot  hait,  daz  delioinr  so  vor  Hansen  Trül- 
Icroy  daz  hus  und  bürg  Horo  inn  gelielft  und   von  einr  herscbaft  ze 
lohen  empfangen  band,  von  den  gutren,  so  zu  der  bürg  und  hus  Rore  ge- 
hurt liand,  oder  v«»n  <lon  gütren,  so  die  uszrunt   der  stat  Arow  twiugen 
und  Ifonnon  gelo^<'n  L^elioiit  hand,  goslnrot  hal)en.     Des  sell>en  urteil  an 
dem  gericht  oinliellenklicth  gevolget  und  orkent  ward  in  kraft  ze  l>e3tand. 
Und   wond    disz    vor    mir   dem  obgenanten  rirhter  also  ergangen  ist, 
dar  umb  so  hab    ich   disz  urknnd    dein   en^enanten   Rudigor  Tnillerey     j 
mit  des   vorgenanten,   niines  lierren  des  schultheissen  insigel  von  miner     ^ 
bitt  und  erkantnusz  dos  gerichtos  geben  besigelt. 


M.  143S1  273 

Und  sint  disz  dinges  gezugen:    die  wisen  Jacob  von  Bollingen, 

älknechty  Burkart  Torman,    obgenant,  Peter  Hetzel  von  Lindnach, 

r  jnngeFy    Peter   SonnenfrOy    Ludwig  Oryers,   Hensli  Seman,  Otto 

tz,  Imer  Oraf,  Hans  und  Peter  Brogli:    bürgere  ze  Bern.     Geben 

Yorstat. 

S.  h. 

Abschrift  im  Copialbuch  p.  147. 

297.  By  Qisingen  under  den  linden  1429  Oktober  19  (mittwoch  nach 
8.  Gallen  tag). 

Jacob  Majle^  Schultheis  zu  FUrstenberg,  freier  Liandrichter  zu 
r,  ertheilt  im  Namen  des  Grafen  Hainrich  zu  Fürstenberg ,  Land- 
ftfen  daselbst,  der  Stadt  Aarau  ein  Vidimus  ihrei*  Freiheitsbriefe 
Q  KOnig  Wenzel  (1379  Oktober  16)  und  von  König  Sigismund 
417  März  21). 

Das  Siegel  des  Landgerichtes,  beschädigt,  hängt. 
Abschrift  im  Copialbpch  p.  79  ff. 


296.  Rudolf  Hofmdster,  Schultheiss  von  Bern,  belehnt  die  Stadt  Aarau 
mit  den  swei  Mühlen  in  Aarau  und  einer  Mühle  in  Suhr. 
1433  Man  31. 

Ich  Bftdolff  Hofmeister,  edelknecht,  Schultheis  zA  Bern,  vergich  und 
a^kunt  offenlich  mit  disem  brieff,  das  ich  an  statt  und  in  namen  miner 
ben  herren  von  Bern  |  nach  dem  und  die  selbe  statt  von  Bern  von 
mischen  ktogen  und  keyseren  begnadet  und  gefryet  ist  worden  in 
olicher  wis,  das  ein  Schultheis  von  Bern,  so  je  zA  ziten  |  schult- 
s  ist,  alle  die  lochen,  so  von  dem  heiligen  rieh  darrärent,  von  der 
nd  wol  liehen  mag,  nach  innehält  der  keyserlichen  briefen,  so  die 
tt  Bern  darüber  |  inne  halt.  Darumb  sol  man  wussen,  das  ich  also 
statt  und  in  namen  der  statt  von  Bern  von  heissens  und  enpfelens 
g8D  der  ^nanten  miner  herren  von  Bern  z&  einem  fryen  lechen  hin 
rlichen  ban  und  liehen  hin  mit  disem  brieff  für  mich  und  min  nach- 
men  den  wibon  bescheidenen  schultheissen  und  rat  zft  Arow  unser 
ben  getruwen  zA  iro  statt  banden  und  nemlich  dem  ersamen  Peter- 
la  Segenser*  burger  daselbs,  als  der  jetzgenanten  statt  Arow  ge- 
äaer  und  träwer  vortrager,  mit  namen  und  des  ersten  ein  müli, 
legen  ze  Arow  an  der  ringgmur  zwöschent  derselben  statt  und  der 
m;  item  aber  ein  müli,  gelegen  ze  Ar5w  in  der  vor  statt  mit  dem 
lUüicb  und  bach ;  so  denn  ein  ander  müli ,  gelegen  ze  Sur  under 
m  dorff ;  jeclichs  der  selben  stugken  mit  siner  ehaftigi  und  rechtung, 
I  die  von  alterhar  komen  und  gelegen  sint.  Und  liehen  ouch  inen 
6  wtesentlich  mit  di»em  brief  nach  lechens  und  landes  recht,  wand 
ich  die  benempten  von  Arow  und  besunder  Peterman  Segenser  als 

Urkundenbaeh«  18 


274  [] 


\ 


ein  vorirager  gelopt  und  versprochen  hat  der  statt  von  Bern  ge 
und  wertig  ze  sin  in  allen  Sachen,  als  ein  lechenman  sinem  lac 
herren  pflichtig  und  verbunden  ist  ze  tAn.  Ze  urkAnd  haa  ieh 
obgenante  Schultheis  min  eigen  ingesigel  gehenkt  an  disen  briefi 
Der  geben  ist  an  dem  lesten  tag  raertzen  des  jares  do 
Cristus  gebürte  waren  vierzechen  hundert  drissig  and  drA  jar. 

S.  h.  am  Rande  beschädigt. 

•   Hs.  Segenaers. 
Schön  gesclmebene  Urkunde. 

2U9.    Kaiser  Sigisinund   bestätigt  der  Stadt  Aarau  ihre  Freihc 
Bern  14^1  Februar  5. 

Wir  Sigmund   von   gotes  genaden   Romischer  kejser,  zu  a 
tziten  nierer  des  reichs  und  zu  Hungern,  zu  Behein,   Dalmacien, 
acien  etc.  k&nig,  bekennen  j  und  tun  kunt  offembar  mit  disero  l 
allen  den  die  in  sehen  oder  hören  lesen,  wann  wir  dartzn  von 
lieher    miltikeit    gesatzet  und  erweit  sin,    das  wir    alle   und  yg 
un|ser  und  des  richs  undertanen  und  getraen  bej  iren  rechten, 
heiten  und  guten    gewonheiten,   die   sj  von  unsem  vorfam  an 
riebe   und  dem    heyligen  Romischen  riebe  |  behalten,    erworben 
redlich  herbracht  haut,    hanthaben  und  beschirmen.     Des  haben 
angesehen  solliche  true  und  willige  dienste,  die  uns  und  unsem 
farn    an    dein    riebe    Römischen    keysern    und    kunigen    die    sc 
hcissen,    rato  und  bürgere  gemeinlich  der  stat  zu  Araw  im  Er 
willielieh    ^^eian    bant    und   uns  und  dem  riebe  noeh  tun  sollen 
mögen    in    kuntl^igen    ziten ,    und    haben    darumb   mit  wolbedac 
mute,  gutem   rate  unserr  fursten   und  herren  und  rechter  wissen 
vnrgenanten  sehultheisst'n,   rate  und  bürgeren  gemeinlich  der  egew 
stat   t/u   Araw  und  iren  naehkomen    alle   und    ygliehe    ire    und 
selben  stat  gnade,   freyheite,  rechte,  briefe,  privilegia  und  hautve 
wie  dit?  von   wort  zu   wort  lutend  und  begriffen   sind,  die  sy  vod 
vorgonanten   Ronii^ehen  keysern  und  kunigen  uusern  vorfarn  an 
rielie  und  der  herrscbafft  von  Oesterreich  l)ebalten  und    redlich 
braclit  halK3n,    genedielich  bestetigt,    bevestnet  und  eontirmieri, 
stetigen,    bevestnen    und    eontirmieren    in    die   ouch    von    Bomii 
keysorliclier  in  acht  in  kraft  dlsz  briefFs.      Und  gebieten  darumb  i 
und  yglirhou   fursten,    geistlieben    und    werntliehen,    grafen,  fre 
herreu,   rittern,   knechten ,  amptluten  und  sunszt  allen  andern  un 
und  des  richs  undertanen  und  getruen,  das  sy  die  vorgenanten  sei 
heissen,  rate  und  bürgere  genieiulieh  zu  Araw  und  ire  naehkomen 
den   vorgenanten  iren    genaden,    frey heiten,    rechten,    brieffen,  p 
legien  und  bandvesten  geruli«h   belil>en    lassen    und  sy  darinne  tt 
hindern  oder  irren   in  dheinwisze,  als  lieb  in  sey  unser  und  desri 
swere  ungnad  zu  vermeiden.     Mit   urkund    disz    briefi^    versigelt  . 
unserr  keyserlieheu  maiestat  iusigel. 


n]  275 

Geben  zu  Basel  nach  Crists  geburde  viertzeheabundert  jare  und 
rnacb  in  dem  vierunddrissigistein  jar  an  sant  Agathen  tag  der  heyligen 
ackfrawen,  onserr  riebe  des  Hungrischen  etc.  im  sybenundviertzi- 
item,  des  Romischen  im  vier  und  tz  wein  tzigistem,  des  Behemischen  im 
srtzehendem  und  des  kaisertumbs  im  ersten  jaren. 

Auf  dem  umgeschlagenen  Pergament,  rechts,  steht: 

Ad  mandatum  domini  imperatoris 

Caspar  Slick  cancellarius. 

Auf  der  Rückseite  steht:  Marquardus  Brisacher. 

Das  große  Majestätssiegel  hängt  in  kupferner  Kapsel  an  einer  schwarz- 
nü  seidenen  Schnur. 

Abschrift  im  Copialbuch  p.  17. 

Vgl.  Argovia  X  p.  112. 


900.    Vertrag  zwischen  Aarau  und  £ndfelden  betreffend  die  Holz- 
nutzung im  Twing  Endfelden.    1437  August  11. 

Ich  Rüdolff  Hoffineister,  ritter,  Schultheis  ze  Bern,  bekennen  und 
in  kunt  meniglichem  mit  disem  brieff,  als  lang  zitt  |  stAsz  und  mis- 
)Uj  sint  gewesen  zwuschent  den  wisen  bescheidnen  schultheissen  und 
kü  zu  Arow,  eins  teiles,  und  den  erbern  |  lütten  des  dorffes  zu  Nider- 
ndfeld  gemeinlich,  anders  teiles,  beid  unser  lieben  getruwen,  sem- 
»he  spenn  dar  rürent  von  |  der  holtzeren  und  weiden  wegen  in  dem 
ring  und  bann  zu  Nider-Endfeld  vorgenant  gelegen,  do  die  be- 
smpten  von  Arow  sprachen»  daz  twing  und  bann  daselbs  inen  zu* 
ih&re  von  kouffes  wegen,  als  si  vor  zitten  von  der  yon  Ifental  haben 
ilio,  nach  der  brieffen  sag,  die  si  darumb  inn  haben,  davon  si  ouch 
itrawen  gewalt  und  g&t  recht  ze  habend,  die  holtzer  und  weld  zu 
eetsKend  und  zu  entsetzend  umb  holtzhaber  oder  umb  gelt,  wenn 
i  achi*am  vallet  zu  liebend  und  iren  nutz  damit  ze  verschaffent, 
icb  dem  und  ir  vordren  ouch  haben  getan.  Dawider  sprachent 
ler  die  vorgenanten  von  Nider-Endfelt,  wie  daz  niemand  in  solichem 
hram  denn  ir  gemein  dorff  recht  haben  sol,  sin  ouch  also  herkomen, 
a  81  die  holtzer  zu  denen  zitten  als  eichlen  da  warent  haben  besetzt 
Li  irem  kleinen  gut  ane  holtzhaber ,  darin  gefaren,  von  allen  twing- 
nren  daselbs  ungehindert.  Von  solicher  tzwjtrecht  und  spönnen 
9gBa  hatten  ouch  uane*  herren  von  Bern,  umb  das  jeweders  teiles 
leht  dester  eigenlicher  mocht  gemergket  werden,  empfolen  dem  from- 
Aa  Heinrichen  von  Bübenberg  vogt  zu  Arburg  beider  partyen  kunt- 
dtaffb  z&  verhiren  und  die  in  schriffl  ze  nemend  und  all  denn  für 
na  z&  bringen t,  als  er  hatt  getan  und  semliche  kuntschafb  uff  hüt 
atom  disz  brieffs  in  schrifft  von  beiden  teilen  für  mich  den  erst- 
(onnten  schultheissen  und  den  ratt  gebracht,  da  ouch  der  benempten 
Döder  partyen  g&ttj  bottschaft  under  ougen  ist  gewesen,  iro  anred 
ond  widerred  haut  erofihet  und   sunderbar  die  ^nanten  von  Arow 


276  m 

etwaz  brieffen  und  oach  versigelte  Icnniachafiten  ouch    fdrgeben  baut 
und  die  gebetten  verlesen  werden,  and  als  iro  und  oach  die  andern 
kuntscbafften,  die  Heinrich  von  B&benberg  hatt  ingenonimen,  alle  ge- 
lesen  and  gar  eigen  lieh  wurden!  gemerckt     Do  wart  in  dem  obg^ 
nanten   ratt   als   gewonlich  ist  unib    kuntschaftan  zft  richtend  äxMr 
lenclich  mit  urteil  gesprochen,  daz  der  digkgenanten  von  Arow  ktint- 
schafft  die  besser  und  die  fümemer  ist,    doch    mit  dem   unterscbeid 
als  hie  nach  statt :  L>e3  ersten  daz  die  von  Arow  als  twinghexren  dff 
nidrcsten    büü^n    mit  namen    dry  Schilling  zA  Nider-Endveld  bodo, 
semlichen  twing  und  nach  die  holtzer,  mit  vorstern  and  andern  ampt- 
lütten  sollent  besetzen  und  versorgen,  in  der  wisz  and  form  als  du 
von  alter  har   gewonlich  ist    gewesen.     Aber  amb  daz  achram  nadi  ; 
innhalt  der  kuntschafi^  ist  gesprochen,  wenn  achram  da  vallent,  dai 
denn  die  von  Nider-Endfeld  mit  irem  kleinen  gftt  in  die  holtzer  nnd 
weld,    waz  si  gewintret  band,    m&gent  varen  and  keinen  holtzhate 
davon  geWn  :  doch  daz  ein  keiner  under  inen  semlich  klein  gAt,  den 
als  vil  er  zi\  sinem  husz  bedurffe.  kouffe  noch  verdinge,  es  were  dorn 
daz   einer .    der    keinf«  in  sinem  hus    hat  ertzogen ,    der  mScbte  wol 
semliche  swin .    als  er  in  sinem  husz  koaflfen  beddrfft,  in  die  boIiMr 
trilien  und  sich  ouch  damit  halten  zA  glicher  wisz,  als  die  anderai, 
alles  ane  geverd.     Wery  aber  sach  daz  zft  deheinen  kanfftigen  jani 
die  holtzer  mit  eichlen  also  geladen  wurden,  daz  ander  klein  gftt  da- 
sei bs    liWr   der    nidren  von  Endfeld    vich   nützlich    m&chte  gwnesW 
werdon.  uiub  daz  si  denn  beider  sitt  dester  fridl icher  mögen  gelebei, 
sollent  l«eid  partyen  zi\  semliohen   jaren    an   unsem  vogt  von  Lentt 
bürg,  der  je  zu  zitton  daist.  soHche  sacben  bringen,  und  dersolina 
denn  dry  siner  iindervogten  unser  amptlütte   daselbs  gelvn,   siEA 
holtzer  zii  krosoliowend  und  nach  der  diyer  Schätzung  und  erkantno» 
mu^ont  die  von   Arow  uWr  der  megenanten  Nider-Endfeld  klein  git 
die  weld  lieset/en  und  den  holtzha}>er  von  dem  übrigen  vicb  riech« 
und   in  iren  nui/  keren ,    ane   der    von  Nider-Endfeld  widerspreche». 
Es   sol    inuh    enlwtHler    teil    ane   des  andren  wissen  und  willen  keia 
eiclilon  .Mluitl«Mi  n»»rh  losen  mit  geding.     Die  benempten  von  Nider- 
Endtold  Sollent  oul  1)  kein  buwholtz  nemen  noirh  h6wen,  denn  zu  im 
uoturthen  und  doch  den  weiden  unwi'istlich.  ane  geverd.    Ouch  solW 
die  vorLrenioldettm   von  Arow  in  den  digkgenanten  h&ltzern  und  fd- 
den  zu  ir  licnieinen  statt  nutz  und  noturtft  huwen,  doch  in  semüeb* 
inajüz,  d;i/  si  zu  sundron  buwen  holz  da  nit  nemen  noch  erloaben  tf 
howend,  alle  i:everd  barinn  vermitten.     Und  wand  disz  in  dem  vflf" 
genanten  ratt  also  l»ogangen  ist ,    harumb    han    ich   disz   nrknnt  bA 
niinem  anirebenirkten  ince^igel  geben  versigelt. 

Und  sint  disz  dinges  cetzügen:  Hans  von  Erlach,  Rudolf  wa 
Kinp^ltinpm.  Italhotzel  von  Lindnach.  Peterman  von  Wahren,  Haas 
von  VillVr-?.  Niclaus  von  Wat  ton  will.  Hans  von  Mülleren.  Wilhe/jn  W 
Roll,    IWrnhart  Weutzsthatz,    Hans   Zipper,    Peter   &h6pffi?r,  Bat 


I 


S8.  144«]  277 

senstein,  Heintzman  TschachtlaD,  Hans  Kiental,  Heym  Andres, 
mon  Archer,  Hans  Kramer,  Peter  Hagys,  Niclaus  Oberholtz:  barger 
id  des  raties  zu  Bern. 

Geben  momend  nach  sant  Laurencyen  tag  des  jares  do  man  zalt 
n  der  geburte  Cristi  vierzechenhundert  drissig  and  siben  jar. 

S.  h. 

Die  Urknnde  ist  in  doppelter  Ausfertigung  erhalten,  aber  beide  mit 
ir  Terblasster  Schrift  und  kaum  zu  lesen. 

Abechrift  im  Copialbuch  p.  245  ff. 

*  Hb.  minen. 

9D1.  Ze  Rinow  uff  der  Halden  1438  März  19  (mitwuchen  vor  mitter- 
vasten). 

GAnrat  Matzinger,  ^ier  Landrichter  im  Kleggfiw,  ertheilt  im 
imen  des  Landgrafen  Johannes  von  Sultz  der  Stadt  Aaraa  ein  Vi- 
mnfl  ihrer  von  dem  König  Wentzel  1379  Oktober  16  und  von 
m  Kaiser  Sigmand  1434  Februar  5  erhaltenen  Privilegien. 

8.  h. 

Abschrift  im  Ck>pialbuch  p.  87  ff. 

902.  Steuerfreiheit  des  Thurmes  Roro.    1440  Mai  6. 

Ich  RAdolff  Hoffmeister,  ritter,  Schultheis  zA  Bern,  vergich  offen- 
h  und  bekenn  mit  disem  brieff,  das  uff  fritag,  was  der  sechste  tag 
ijan  in  dem  jar,  do  man  von  Cristi  geburt  zalt  viertzechenhnndert 
d  viertsig  jar,  do  ich  ze  Bern  in  dem  nit  z&  gerichte  sass,  für 
eh  and  den  rit  |  kamen  Peter  Segenser  und  Heinrich  Schmit  bur- 
ie  and  gesessen  ze  Ar&w,  volmechtig  botten  unser  lieben  getruwen 
loltheiasen  and  r&ten  ze  Aröw,  eins  teils,  und  Jacob  Trullerey, 
ßh  barger  and  gesessen  ze  Ar&w,  andei*steils ,  als  inen  beider  sit 
ib  dis  nachgeschribnen  ir  spenn  und  st&sz  |  für  den  rat  zem  rechten 
»tzt  was,  und  hAben  der  benempten  der  von  Arow  botten  ir  stat 
gelegnen  kumber  und  clegt  wider  den  obgenanten  Jacoben  Trul- 
ey  an  also :  das  ir  stat  mit  sweren  jerlichen  sturen  bekumbert  und 
lidm,  wer  inen  aber  an  treffenlich  abgangen,  es  wer  von  |  dis 
legfrags  oder  das  die  hebendisten  usz  und  von  ir  stat  gezogen 
tmkf  heiten  ouch  vil  es  wer  an  brüggen  odre  andren  enden  ze 
wen,  semlich  buw  und  ander  iren  costen  si  ane  hilff  nit  abgetragen 
sh  osgerichten  kAnden,  die  si  ouch  an  die  iren  s&chen  und  er- 
täna  moasen,  da  si  denn  gedengken  die  mit  recht  zA  finden,  haben 
0  an  den  ^genanten  Jacoben  Trullerey  ouch  stür  ervordrett,  der 
n  aber  damit  nit  gehorsam  sin  well,  sich  damit  schirmen,  das  er 
dem  has  Bor  sy  wonhafft  und  gesessen,  well  ouch  weder  zA  ir 
cht  noch  rat  gan,  noch  inen  in  ander  vnse  hilfiAich  sin,  getruwten 
r  got  and  dem  rechten,  sid  er  in  der  stat  gesessen  wer,  er  solt 


278  [1441 

mit  inen  stnren,    sin  bilff  und  anzal  geben  nacb  sinr  hab,    als  oneh 
ander  erber  lut  ir  ingesessnen  täten,  sid  oucb  ander  sin  vordren  das 
getan  betten,  es  wer  sin  vatter  oder  andere;  und  liessent  oacb  damff 
etzwie  mengen  verkomnnsz  und  todings  briefib  lesen,  so  wisien,  wie 
denn  sin  vatter  mit  inen  ze  sturen  verkomen  was  und  besunder  ein 
deinen  brieff  von  dem  bocbgebomnen  bertzog  Albrecbten  von  Oester- 
ricb  seliger  gedechtnusz  geben,  der  allein  innhalt  das  hus  Ror  sturai 
gefryet  sin,  und   sid   er   ander  gAt  denn  Ror  bab,    so  getruwten  A 
gott  und  dem  rechten,  er  solt  inen  mit  dem  andren  sim  gAt  zestoren 
bilfilicb  sin  von  des  wegen,  denn  sin  vatter  selig  oucb  im  tum  ge- 
sessen und  doch  nutzit  dester  minr  ir  scbultbeis   und   oucb  ir   rites 
gewesen   sy.     Denn    so   eix;lagten   sieb   aber  die  benempten  der  von 
Arow  botten  von  Jacoben  Trullerey  also,  das  der  selbe  Jacob  dienst 
bab,  syen  erberen  luten  schuldig,  die  wil  so  nu  die  bi   im   in  Ror 
syen,  so  well  er  nit,  das  man  si  da  inn  pfende,  wellen  oucb  für  gricht 
nit  zu  recht  komen,  syen  inen  also  pfendren  und  rechtes  vor,  das  si 
oucb  unzitlich  nem,   denn  sie  furchten,    das  inen  davon  knmber  nff 
erstan  mficht,  denn  soUent  si  im  hus  Ror  fry  sin,    also  das  man  si 
darinn  nit  tür  pfenden,  anvallen  noch  für  gricht  mugen  bringen,  so 
trAg  einr   dem  andren  vor  sin   schuld  ze  bezaln  mit  unbilliche.    h 
dem  stugk  si  oucb  dem  rechten  getruwten,  das  eiuntweder  Jacob  si 
im  hus  pfenden  oder  aber  fiir  gericht  zu  recht   stan    lassen   oder  er 
sÄll  Hl»er  für  si  ^ulg  tun.     Zu    disen    clegten  ze  antwürten  un<l  die 
ze  verredcn  liesz  der  benempte  Jacob  Trullerey  zu  dem  ersten   Iftjen 
ein  gi^t  wolvcrsigelt  urkund  vor  rat  ze  Bern  vor    ziten    hekent  und 
von  mir  «leni  egenanten  Schultheis  besij^elt  gelten,  hielt  inn  und  wist, 
wie  der  ej,'enant  schultheissen ,    raten  und  bürgeren  von  Arow  erber 
botten    cinsitt,    und    Hudger   Trullerey    selig    des    egenanten    Jacobs 
brüder,    andersit  vor   nit    gewesen  werent,    da  sich   derselbe  Rudger 
von  den  von  Arow  erclagt  hat,  das  die  von  Arow  über  solich  erlich 
fryheit,  als  denn  das  hus  gefryet  und  die  so  darinn  bisher   gesessen 
werent  und  das  1ms  zu  lechon  von  einr  herscliaft  betten,  das  die  s6- 
licher    stur,    anderer    diensten    und  gewerfFon  fry  solten  sin  und  ge- 
wesen weren,  stür  und  ander  dienst  ervordret  betten.      Darinn  nach 
red  und  widerred   und  verh6rung  vil  briefen  den  von  Ariiw  ein  knnt- 
schafft    zu  nämlichen  tagen  erkent  wer  ze  legen,  die  kuntächafft  ouch 
die  von   Arow  nit  geleit  hett/?n,  zoi^  und  t/ltt  ouch  darumb  ein  ur- 
kund under  Lienharten  von  Müloren  grosweibel  zu  Bern  geben  lesen, 
wist  nach  vil  red,  als  denn  Rfidgor  Trullerey  soliche  kuntschafft  als 
denen  von  Aruw  ze  legen  erkent  was,  als  uff  sini  losten  tag  wartete. 
Dawider  aber  Peter  Segenser  und  Rudi  Schultheissen  meinten  ir  kunt- 
schafft ze  logen,  ouch  das  etzwas  kuntschaft  für  leitin.      Und  daruff 
nach  red  und  widorred  erkent   wer,  das  die  von  Arow  ir  kuntsi'hafll 
nit  gleit  betten  und  das   darumb  Rödgor  Trullerey    und    all    die   so 
von  dannenhin  das  hus  und  tiirn  Rore  inn  betten  und  von  einr  her- 


»]  279 

Afl  TOD  Bern  z&  lechen  enpfangen  betten,  fry  und  nnbekuuibcrt 
ben  and  sin  sSlIen  mit  allen  den  gfttren  etc.  Als  und  nach  er- 
img  der  Urkunden  do  antwurt  der  egenante  Jacob  Trullerey  mit 
aprecfaen  und  sprach  also:  das  war  were,  das  er  denen  von  Arow 
n  tan  wolt,  was  inen  dangkber  und  lieb  wer,  ouch  das  jewelten 

wile  er  in  der  stat  Ar&w  usserhalb  Kor  gesessen  wer,  getan  hett ; 

wer  das  hus  Bor  an  inn  komen  und  gevallen ,  das  er  ouch  zu 
[lea  von  miuen  herren  empfangen  hett  und  sid  er  das  hus  also 
leont  und  z&  lechen  empfangen  hett,  so  getruwte  er  ouch  bi  allen 
I  frybeiten   als  das  hus   da  harkomen  wer  ze   bliben.     Denn   als 

von  Ar6w  furwanten,  das  sin  vatter  selig  ir  Schultheis  und  rat, 
s  doch  er  ouch  in  Ror  gesesi^en  gewesen  wer  und  ouch  etwas  todings 
eflf  da  Yerhfiren  lassen  hette",  sprach  Jacob:  das  sin  vatter  die 
liog  far  sich  selbs  gemacht  und  getan  hett,   weie  ouch  sin  erben 

den  briefen  nienen  vergriffen,  getruwte  harumb  gott  und  dem 
^hten,  nit  das  inn  darumb  die  brieff  ütz  binden  solten ;  so  wer  ouch 
rmalen  do  sin  br&der  selig  Rudger  umb  soliche  Sachen,  sturen, 
nst  and  anders,  von  den  von  Arow  lidig  erkent,  und  wer  do  ouch 
rtzog  Albrechtz  brieff  lesen  verhört  gewesen,  getruwt  dem  rechten, 
s  die  Sachen  bi  innhalt  des  urkundes  bestan  und  er  by  den  har- 
mnen  firyheiten  des  huses  Ror  als  denn  das  vormalen  urteilen  geben 
ti  bliben  solt,  sid  er  doch  das  hus  Ror  zu  lechen  von  minen  herren 
n  Bern  empfangen  hett;  säst  also  zem  rechten  ob  die  selben  urteil, 
iaff  and  urkund  in  krafft  bestan  und  von  den  von  Arc)W  umb  so- 
ll zAspruch  unbekümbert  bliben  und  sin  solt.  So  denn  von  der 
igjL  wegen  ^  so  die  von  Aröw  von  Jacoben  diensten  wegen  wider 
eoben  getan  hetten,  antwurt  Jacob  Trullerey  und  sprach  also:  das 
;  hos  Ror  sin  lechen  und  minr  herren  eigen  wer,  also  da  harkomen, 
iB  nuui  nieman  darinn  pfenden,  anvallen,  verbieten,  noch  die  so  in 
an  hos  dienten,  vor  der  von  Ar6w  stab  ze  recht  stan  s&lten  noch 
standen  weren,  darinn  er  ouch  kein  endrung  tun  wolt  noch  solt, 
itl  ouch  des  an  min  herren  nit  macht  und  getruwte,  man  liasz  das 
18  Ror  bi  sinen  fryheiten  bliben.  Doch  wie  min  herren  die  sach 
irlittidleten  darwider  weit  er  nit  sin.  Und  also  nach  anclag  und 
dwart,  an  red  und  widerred,  nach  clag  und  beschliossen  und  nach 
hArang  beider  teilen  briefen,  fryheiten  und  Urkunden,  und  als  die 
ch  mit  vi]  red  und  mderred  eigentlich  verstanden  und  gemerket 
arty  do  wart  in  dem  rat  eiuhellenclich  erkent  und  erteilet,  das  die 
ieil  brieff  vormalen  zwuschent  R&dger  Trullerey  und  den  von  Arow 
»r  nt  nnd  gricht  von  des  huses  Ror  und  dero  so  darinn  gesessen 
Dt  fiybeiten  wegen  erkent  und  geben  in   krafft   bestan  sollen  nach 

innhalt,  und  sider  Jacob  Trullerey  in  dem  egonanten  hus  Ror  ge- 
■en  sy  nnd  das  von  minen  herren  zu  lehen  empfangen  hab,  das 
ir  selb  Jacob  nnd  alle  die  so  das  hus  Ror  besilsent,  darinn  hus- 
Mich  sint  nnd  es  von  minen  herren  von  Bern  zu  lechen  hant,  von 


■  ■  ■■  ■  ■.  =^ 


280  [IUI 

dem  hos  und  turn  Ror  und  dem  so  ei  darinne  baot  and  den  g&tnn, 
so  z&  dem  hus  und  tum  Ror  gehArent  und  lecken  sint,  si  syeni  n 
oder   uswendig    der  etat  Ar6w   glegen,    und   ooch  Tcm  allen  andni 
gAtren  so  si  uswendig  der  stat  Arovr  twingen  und  bennea  ligen  hn^ 
kein  stur  geben  noch  ander  gewerff  noch  dienst  tftn  aoUenty  da  mil 
bi  allen  den  fryheiten  desselben  huses  beliben  und  Ton  den  Ton  Arov 
und  iren  nachkomen  umb  vorgemelt  zusprach,  die  wile  and  si  in  im 
hus  und  tum  Bor  gesessen  sbt  und  das  zelechan  hant«  lidig,  qnS 
und  unbekumbert  sin;    waz   gfttren  si  aber  inwendig  der  siat  Aite, 
grichten,  twingen  und  bennen  glegen  habent  und  nit  sft  dam  ledM 
und  huse  geh&rig   sint,   davon   sollent  si  sturen  und  dienst  t&a  ab 
ander  ingesessen  ze  Ar&w.    Aber  von  der  dienaten  w^gen,  so  in  da« 
egenanten  hus  Ror  dienent,   wart  erkent,   das  die  dienst,   es  sfait 
denn  fr&wen  oder  man,  bi  desselben  huses  Bor  frjheiten  belibeo  asd 
sich  dero  von  hin  ak  bisz  har  friwea  sollent,   also  das   ä  in  dan 
hus  Bor  nieman  pfenden  noch  verbieten  sol.    Ist  aber  einr  jeniaa  ds* 
heinr  schuld  gichtig  und  der  usserhalb  das  hus  und  die  bruggen  kmfk, 
des  lib  und  gut  mugent  die,  dem  denn  der  dienst  schuldig  ist,  giMbi 
und  dar  an  pfenden,   bisz  das  der  dienst  im  gnAg  tut  und  inn  uf 
gericht.   Aber  umb  ungichtig  schuld  sol  man  die  dienst  für  der  toi 
Ar&w  stab  und  gericht  wiaen,  untz  das  der  da  gichtig  oder  nngicli% 
gemacht  wird  ergichtig,   denn  so   sol  er  iry  unts  wider  in  das  Ina 
Ror  gan  und  denn  der  fiyheit  des  huses  Ror  als  vor  stat  geniesBes, 
die  wil  er  darinn  dieut;  mag  der  angesprochen  dienst  aber  denn  nh 
gichtig  mit  recht  ginacht  wei-den,  so  gniesz  er  denn  ouch  des  als  recht 
und  urteil  git.     Und  wand  dis  vor  mir  dem   egenanten    richter  Zu- 
gängen und  erkcDt  ist,    darumb   so   ban    ich  dis  urkund  dem  vilge- 
nanten  Jacob  Tmllerey  mit  minem  eigennem  insigel  von  erkantnnsse    ] 
des  rat  OS  geben  versigelt. 

Und  sint  dis  dinges  gezügen :  her  Heinrich  von  Bübenbeig. 
ritier,  Uolrich  von  Erlacb,  der  alt,  Uolrich  von  E^rlach,  der  jong, 
edelknecht,  Rüdolff  von  Ringgoltingen,  Hetzel  von  Lindnach,  Pdiff 
von  HCirenberg,  Hans  Grüber,  Hans  von  Kiental,  Peter  von  Omyeis, 
Peter  Hechler,  Hentzman  Tscbiicbtlan ,  Gilian  Joser,  Peter  Im  hag, 
Anthoui  Sch6ni,  Rüff  Schindler  und  Raff  Glugki:  bürgere  und  das 
rates  ze  Bern. 

Geben  des  tages  und  jares  als  vor  geschriben  stat. 

S.  h. 

*  Hs.  hetten. 

a03.     Stadtrecht.     Vcrhältniß    der   VorstAdt    zur    Stadt     1441  No- 
vember 1*). 

Ich  Rüdolff  Hofmeister,  ritter,  Schultheis  zu  Bern,  vergich  oad 
tfin  kunt  inengclichem  mit  diseni  brieff,  das  uff  mitwuchen,  was  der 
nundzechende  tag  novembris  in  dem  jar,  do  man  zalt  von  der  geburt 


41]  281 

risii  Yierdzechenhandert  viertzig  uud  ein  jar,  für  mich  und  den  | 
\i  ze  Bern  kamen  der  erberen  wisen  des  scbultheissen ,  der  r4ten 
dd  der  burger  von  Ar6w  in  der  stat  erberen  und  volmecbtigen 
itten  Büdolff  Sumer,  scbultz,  Hans  Uolricb  Zechender,  Peter  Se- 
uaer  und  Ludwig  Zecbender,  eins  teils,  und  der  usz  der  vorstat 
i  Ar&w  erjberen  und  volmecbtigen  botten  Hensli  Wigant,  Hensli 
ewig,  Hentzman  Neff,  Bemhart  Müller,  Heini  Endveld,  Rudi  von 
MeUf  £ftdi  Im  graben  und  Wemli  Tescher,  anders  teils,  als  denn 
611  umb  disz  ir  nacbgeschriben  stösz  für  den  rat  tag  geben  und 
»etzet  was.  Und  erclagtten  |  sieb  die  benempten  botten  usz  der 
irstat  ze  Arow  in  ir  und  in  ir  nacbgeburen  allr  dero  in  der  vor- 
at  gesessen  namen  von  den  benempten  von  Arow  also:  Zu.  dem 
sten  das  als  sieb  der  stosz  zwuscbent  den  von  Zurieb  eins  teils, 
neu  von  Switz,  andren  Eidgnossen  und  uns  ander  sit,  uff  vern  in 
lassen  gemacbet  bett,  das  man  darunib  ze  velt  gezogen  und  si  in* 
»Ig,  das  ir  zebeb&ten  komen  werent,  betten  die  benempten  von  Ar6w 
len  usz  der  vorstat  hinin  in  die  stat  gebotten  die  nacht  ze  wachen 
nd  den  tag  underm  tor  ze  hüten,  dz  aber  si  usz  der  vorstat  nit 
illenclich  getan  betten  noch  des  fürer  getrüwten  gebunden  ze  sind, 
>  die  sorg  hie  disshalb*  der  Ar  wer,  denn  si  in  der  vorstat  vor  der  stat 
ii&w  l^en,  und  was  hüt  uffgieng  si  billicher  bi  dem  iren  in  der 
oistat  weren;  denn  wenn  die  vorstat  wol  versorgt  were,  so  wer 
och  die  stat  wolbehüt.  Und  wand  si  in  der  vorstat  also  etwas 
rider^nnig  weren  in  der  stat  ze  hütent,  wand  si  ouch  das  vor 
lit  me  getan  betten,  so  hübent  die  von  Arow  inen  für  und  sprächen, 
i  heiien  ir  stat  gesworen  und  sunder  eim  schultbeissen  und  rat  ge- 
lonam  ze  sind,  wenn  si  aber  solicbs  nit  täten,  so  beducht  si,  wie 
i  irem  eid  nit  gnüg  teten.  Und  umb  das  die  von  Ar6w  si  dester- 
Msz  umb  sSlicbe  widerred  gestraffen  und  uff  si  komen  künden,  so 
wttent  si  einen  usz  der  vorstat  gezwungen  ze  sweren  und  den  ze 
QMldent,  so  daran  schuldig  gewesen  were,  und  wand  si  das  an  uns 
bncbt  betten,  so  bassetten  die  von  Ar6w  si,  lassen  si  des  engelten, 
wand  si  keinen  usz  der  vorstat  dis  jares  inn  den  rat  zu  inen  gesetzet 
haben,  als  aber  voimals  alweg  geschechen  sj,  denn  si  ouch  bürgere 
tt  Ariw  sjent.  Und  liessent  von  solicbs  ir  burgrechtz  und  das  si 
^Ue  die  recht  so  die  in  der  stat  ze  Ar6w  betten  und  das  si  als  in- 
»Bsen  von  Aröw  weren  ir  frybeit  brieff  inen  von  der  herschafft  von 
Oesterrich,  vormalen  ir  herschafft,  geben,  h6ren;  getrüwten  das  die 
von  Ar5w  si  von  hin  als  biszhar  bi  iren  raten  ouch  sit-zen  lau  und 
daizA  nemen  selten.  Denn  so  teten  die  von  Aröw  inn  der  stat  inen 
OQw  uffsetz,  die  ouch  vormalen  nie  beschecben  weren,  sunder  ver- 
Wtten  si  inen  das  si  keinerlei  ding  in  der  vorstat  kouffen  getürren 
iHich  sollen,  es  kom  denn  vor  und  e  hinin  inn  die  stat,  das  inen  aber 
toi  f^  noch  eben  sy.  Getrüwten  ouch,  si  solten  von  soliclien  nuwen 
dbetien   und  botten  lassen.    So  habent  si  inen  aber  denn  gebotten, 


282  [Ittl 

sunder  an  an<;ers  berren  fronlichamstag,  bnw  nss  zefAreot  mid  ze 
zierent  an  dien  sti*asscn,  goi  ze  lob  und  eren,  das  si  oucb  geiaa 
halben  als  billicbe  si;  da  baben  na  die  von  Ar&w  si  getan  pfeDden 
von  des  wegen,  das  si  nit  den  bnw  nsgef&rt  haben  an  allen  endeoi 
da  jocb  das  sacrament  nit  hingieng.  Soliche  pfender  haben  si  inen 
angemutet  ze  widerkeren  und  si  bi  iren  alten  gwonheiten  ervordret 
ze  boliben  lan ;  das  aber  die  von  Ar&w  nit  tftn  wolten  nnd  m^ten, 
die  pfender  ze  verkoufFen.  So  denn  wandten  ouch  die  osz  der  v<n> 
stat  für,  das  die  stiit  von  Arow  not  angienge  von  wussenden  und 
des  heimlichen  gcrichtes  wegen,  des  die  stat  mnb  gros  gftt  komen 
wer,  da  einr  gefangen,  do  man  nu  von  des  schuld  wegen  rat  haben 
sol,  wie  man  sin  abkomen  solt;  do  treten  iro  funff  des  rates  ?om 
rat,  die  ouch  wüssent  warcnt  und  sprachen,  si  getfirstent  inen  eren 
halb  nit  raten,  dis  si  ouch  unzitlich  nem;  und  hievon  so  wurden 
si,  ncmlich  die  bürgere,  ze  rat,  das  man  ein  rat  meren  solt,  das  si 
ouch  verheben  und  nit  zügan  lassen  wellen.  Item  wandten  si  onch 
für,  dz  si  die  stat  zd  costen  komen  lassen  und  davor  nit  syen,  als 
si  doch  billich  tun  solten  und  dz  also,  es  were  RAdolff  Schulmeister 
ir  segkelmeister  gwesen,  der  wer,  do  sin  jar  uskem,  ir  stat  funftzig 
pfunt  Pfenningen  schuldig;  den  satzten  si  ze  statschriber,  und  esich 
der  des  amptes  annemen  weit,  do  müstent  si  im  ouch  den  segkel 
dartzü  lassen;  der  schlug  sovil  daruff,  das  er  inen  bi  hundert  goldin 
schiiMig  l»leib,  dz  si  billich  versechen  betten,  nachdem  und  si  notig 
und  mit  grossen  sturen  überladen  wcren,  wand  si  doch  wol  wusten, 
dz  alles  des  egenanton  Ri\<lolifs  gut*"  l>eide  sinr  swester  und  sim 
wi})  verbriofft  wz.  Aber  denn  und  ze  lest  clagten  sich  die  usz  der 
vorstat  von  ir  stoj^kbrunnon  wegen,  dz  si  den  in  iren  costen  in  eren 
haben  mustent  und  die  in  der  stat  inen  daran  kein  stur  geben  weiten, 
über  das  si  doch  si  au  alle  bnich,  so  die  stat  von  Arow  bestünden, 
ir  anziil  j^'eben  müsten,  getrüwten  hievon,  das  si  inen  den  brunnen 
ouch  usz  der  stat  segkel  helffen  machen  und  versorgen  solten,  sider 
si  doch  mit  den  von  Arow  als  ein  stat  weren. 

Zu  disen  clogten  als  um  daz  erste  stügk  von  des  hötens  wegen, 
antwürten  die  benenipien  hotten  uss  der  stat  Arow  und  sprachent, 
dz  als  der  vorgenielte  stosz  mit  den  von  Zürich  uflF  gieng,  wurd 
inen  von  uns  gebotten  ir  schlosz  ze  hüten,  das  si  ouch  getan  betten 
und  gcflissen  dartzA  gwcsen  wcren  beide  nachtz  uff  den  thurnen  ouch 
in  der  stat  und  under  den  toren,  darzü  oucb  si  denen  usz  der  vor- 
stat gfbotten  betten  inen  hilfHich  zevSind,  beide  mit  hüt  und  wacht, 
als  ouch  das  von  alterhar  ir  gewonhcit  gewesen  wer.  Getrüwten  nit 
daran  unrecht  getan  han,  denn  des  gbotz  wol  mechtig  ze  sind ;  denn 
wenn  die  stat  versorgt  und  beliüt  sy,  so  sy  ouch  die  vorstat  behüt, 
wand  die  uss  der  vorstat  ir  flucht,  wenn  es  übel  gieng,  hinin  li 
inen  betten;  und  wand  si  der  stat  Arow  truw  und  warheit,  ir  schaden 
ze  wenden  und  nutz  ze  fürdren  gesworen  haben,  so  getruwen  si  inen 


«n  288 

meh  8olich  gbott  ze  tAnd  han,  beide  ze  wachen  und  ze  hfiten ;  solten 
)aeh  darwider  eim  scbnltheissen  und  rat  gehorsam  sin ;  hetten  si 
Mich  darumb  für  rat  besent  ze  erfragen,  ob  si  inen  in  solichen  n6ten 
^(^rsam  sin  wellen  oder  nit,  spreche  Heintzman  Ne£f:  ja;  damit  be- 
oAgte  si  von  dem ;  die  andren  Seiten  aber  weder  ja  noch  nein  und 
Dement  si  ze  bedengkend  und  sider  si  eim  schul theissen  und  rat 
geiworen  hetten  gehorsam  ze  sind,  so  getrüwten  si  ouch,  dz  die  in 
der  vorstat  dz  iükn  solten  und  ouch  si  die  daran  wider  spenig  weren 
di»  26  straffen  han.  Als  denn  die  in  der  vorstat  gesprochen  und 
fir  g0went  h&tten,  das  die  von  Ar6w  die  in  der  vorstat  darumb, 
das  die  ir  Sachen  an  uns  br&chten,  hassetten  und  Hessen  si  darumb 
Bit  kA  Iren  r&ten  komen,  noch  gesetzt  werden  etc. :  Antwurten  die 
roo  Arow  und  sprachen t,  das  sich  niemer  erfinden  s61t,  das  si  de- 
bein  hasz  darumb,  das  si  ir  Sachen  an  uns  brachten ,  an  si  geleit 
letten  oder  das  si  die  usz  der  vorstat  darumb  jenant  hindortin  z& 
'&ten  oder  an  ander  end  zA  setzen,  das  dabi  zo  mergkent  wer,  wenn 
i  iren  schnitzen  und  ander  ir  empter  besatzten,  so  werent  ir  bürgere 
md  die  drissig  bi  einander,  under  und  bi  denen  ouch  die  usz  der  vor- 
hat werent,  und  bettend  ein  solich  gewonheit  ir  r^t  ze  setzen,  das 
nao  von  den  bürgern  vier  nem,  so  nement  die  bürgere  vier  von 
Icoen  80  des  ratz  gewesen  weren,  und  die  er  walten  denn  ein  rat; 
lette  sich  da  in  der  wal  gemacht,  das  ir  deheinr  an  rat  komen  wer, 
wr  inen  lieb  gesin  ;  sider  aljer  die  usz  der  vorstat  selber  bi  solichen 
iiandhingen  sitzen,  die  helffen  heben  und  legen,  so  trüwon  si  inen 
amb  solich  ir  clag  färer  nutz  ze  antwurten  han,  denn  man  lasse  si 
beüben,  als  sich  denn  die  Sachen  mit  der  meren  volg  machen,  als  si 
cmob  von  alter  komen  syen.  Item  von  des  gebottes  wegen  des  kouf- 
6bd8  und  verkouffens,  antwurten  die  botten  von  der  stat  ze  Ar6w 
9^1  als  si  leider  mit  sturen  vast  beladen  sin  und  ouch  ir  statt 
Uoder  sich  nem ,  dz  si  und  dz  ir  stat  gebessret  und  ir  sturen 
dester  baaz  bezalt  mugent  werden,  so  haben  si  ein  kouffhus  mit 
costen  gemacht  und  darinn  geordnet  ze  fiiren,  das  man  denn  in  ir 
^t  ze  merit  bringt,  es  sy  körn,  saltz,  isen,  da  man  von  jedem 
mot  ein  phenning  nem;  also  hab  ein  weibel  da  etzwan  ein  pfunt 
oder  drissig  Schilling  uffgnomen ;  und  als  nu  die  ture  wer,  kement 
die  in  der  vorstat  si  an,  von  dem  ze  stan  umb  dz  der  mergkt  dester 
l^Qflr  ward ,  dz  si  ouch  t&ten ;  habent  ouch  dz  widergesetzt ,  sider 
«  wolveil  worden  sy;  getrüwten  ouch  des  wol  macht  ze  han  und 
g^tten  nit  über  si*  allein  denn  über  ein  gemeind,  das  nioman 
Q^  konff  noch  verkouff,  denn  in  ir  stat  und  an  denen  enden,  als 
^6on  das  g^onlich  ist,  als  visch  am  vischbangk ;  getruwen  ouch  an 
dem  gebott  nit  unrecht  getan  han ;  si  ernüwren  ouch  s61ichs  mit  ge- 
schrej  and  in  offenem  raff  und  dz  man  wüsz,  dz  man  solichs  halten 
sill  bi  solicher  büsz,  als  si  denn  daruff  setzen.  Aber  von  des  buwes 
^egen  sprachent  die  von  Ar6w,  das  si  die  Strassen  got  ze  lob  hetton 


284  [1441 

gebottoD  zc  ramon  und  ze  zierent,  nit  allein  da  dz  sacrament  gat, 
denn  dar  gegen  über  an  der  selben  gasz;  wer  nu  dz  nit  getan  hal, 
den  hubent  si  darunib  gestrafft,  es  si  denn  indem  oder  usx',  doch 
haben  si  darinu  alweg  ein  mittel  gebept,  damacli  und  des  verachiü- 
dens  glegenbeit  und  gestalt  gesin  ist,  daran  si  ouch  nit  unrecht  ga- 
trüwten  gtan  han,  sunder  getrüwten  si,  das  ein  schul theiz  und  nt 
soliche  und  andi*e  gl>ott  wol  inechtig  syen  und  sullent  sin  zetAnd^ 
wand  si  doch  aUein  durch  gmeines  nutzes  und  der  stat  willen  be- 
schechen.  Item  als  denn  die  in  der  vorstat  die,  so  in  iren  riteo 
wussent  weren,  verunglinipfetten,  dz  si  zu  ir  stat  saeben  nit  rfttea 
noch  ouch  den  rat  nit  mereu  lassen  w&lten,  antwürten  die  von  Ar5w,  ] 
das  einr  gnempt  Lux  si  gen  sanistag  ze  Westval  verantwurten  sSIi, 
der  si  aber  verkurt/.t  hett ,  darumb  si  zu  im  griffen  ;  also  meinteD 
nu  die  von  Arow  ab  im  zu  sini  lip  zu  richten ;  do  giengent  si  too 
inen  hiuusz  und  si  wol  war,  si  S[>rechent,  si  konden  eren  halb  nit 
da  bi  sin,  und  wer  dz  sach,  si  betten  hie  und  d&rt  gesworen  die 
eid,  weiten  si  ouch  halten,  aber  nützit  dester  minder  geben  si  inea 
gnüg  ze  verstand ,  wnnd  si  sprechen ,  si  betten  inn  in  ir  gefongnuB 
und  machten  inn  nach  sinen  schulden  halten,  als  si  gedechten  inen 
gut  und  eben  sin ;  darzü  so  wurden  si  ouch  nit  gmant  iren  rat  ib 
geben.  Aber  umb  die  merung  der  r&ten  si  war,  dz  ir  jewelten  aUeia 
acht  gewesen  sin,  denn  ze  einem  mal  wurden  ir  zwfilff  gmacht,  die 
wurden  ouch  darnach  widor  geiuinret  nach  ir  gwonheit ;  weit  ouch 
J<?man  burger  wonlen ,  den  nem  man  ouch,  ob  er  sovil  hett,  als  er 
sol  und  4)1)  er  tut,  dz  er  tun  sol,  wenn  ouch  die  burger  und  die 
drissig  wend,  so  mü^cnt  si  den  besetzen,  mindren  und  meren  nach 
irem  willen.  Als  denn  die  in  der  vorstat  si  von  Rüdolffs  Schdl- 
meisters  wo<^on  verunglimpfetten,  dz  si  der  nit  bezalt  hab  etc.,  spra- 
chen die  botton  von  Arow,  das  si  nit  wustent,  das  Rüdolff  also  ver- 
schult were  und  dz  sin  also  stund;  darzil  m5cht  er  wol  dz  sin  ao 
vil  enden  versetzen  und  verbriefen,  da  si  nienant  bi  werent,  das  man 
si  ouch  da  für  het,  das  si  gewust  sollen  han,  dz  er  also  verschult 
gewesen  sy  und  si  daz  verswigen  haben  und  dz  si  nit  dz  ir  an  im 
verlorn  haben;  dz  inou  dz  als  leid  als  denen  in  der  voi*stat,  sy  merge- 
lich  da  bi,  wand  si  mo  denn  andere  ze  stur  geben;  so  werent  ouch 
si  selbs  dabi,  do  Uiidolff  gan  Westval  gevertiget  und  wie  die  sach 
da  verhandlet  wurd.  Aber  von  des  brunnen  wegen  verantwurten  si 
sich  also,  das  in  der  vorstat  nit  von  alterhar  ein  brunnen  gewesen 
denn  nüw  gemacht  sy,  und  als  si  den  machen  wolten,  kernen  si  für 
rat,  bftten  si  inen  darinn  hiltFlich  ze  sind  und  ein  stur  daran  ze  geben, 
denn  so  er  gmatht  wurd,  weiten  si  inn  in  iren  costen  dannenhin  in 
eren  han,  getriiwten  die  von  Arow,  das  die  inn  der  vorstat  ouch 
dem  gnüg  tun  und  ob  si  den  brunnen  haben  wellen,  si  ouch  den 
an  gemeiner  stat  schaden  beheben  sullen.  Item  denn  erclagten  sich 
die  von  Aröw  wider  die  in  der  vorstat  also,  als  die  in    der  vorstat 


lUi]  285 

a  fargeben,  daz  si  ir  stat  Aruw  verderben,  dz  si  solich  red  unbil- 
Kch  nem,  wand  es  ouch  nit  sy  denn  me  die  in  der  vorstat;  es  sy 
wtr,  das  die  huser  in  der  stat  leider  ergangen,  darumb  si  ouch  ein 
ocdnnng  getan  haben,  die  hnser  in  der  stat  ze  besechen  und  weles 
bAsx  aj,  daz  man  die  gehütet  und  ordnet  ze  bessren.  Es  ist  aber 
dmA  leider  komen,  dz  ein  gut  stein  hus  in  der  stat  hundert  guldin 
kam  gelt ;  stAnd  es  in  der  vorstat,  es  gult  zweyhundert  guldin ;  dz 
i  sacfay  dz  si  den  gewirb  in  der  vorstat  band,  sunder  syent  dasselbs 
in  der  vorstat  mer  herbrigen,  denn  in  der  stat,  denn  in  der  stat 
koioe  sy»  luid  sunder  wer  vor  ziten  in  der  vorstat  nur  allein  Oren- 
iteiiis  herbrig,  die  man  ouch  darumb  allein  da  liesz,  so  ein  gast 
kam,  der  nit  in  die  stat  komen  möcht,  dz  der  da  herbrig  hett;  so 
gBt&rst  ouch  yor  ziten  in  der  vorstat  nieman  me  win  schengken, 
denn  allein  sin  gewechst  und  umb  dz  die  stat  wider  eruffert*  wurd 
und  nit  ergieng.  So  getruwten  si,  man  tete  die  herbringen  vor  der 
stat  ab  und  hiesse  man  si  in  der  stat  sin,  denn  ouch  mergclich  wer, 
dt  sich  da  durch  die  stat  uffote  und  nit  abneme.  Denn  so  wanten 
si  aber  für,  dz  die  rechte  lantstrasz  unverr  harin  gang  zu  R&ntzentor ; 
gatrawen  ouch,  das  wir  verschaffen  solten,  dz  man  die  furwerthin 
aber  varen  und  die  obren  strasz  für  dz  Siechenhus  hin  ab  tun  und 
allein  für  ein  f&s  pfad,  als  es  ouch  yor  ziten  gwesen  were,  halten 
s&H,  dadurch  onch  ir  stat  gebessret  wurd;  begerten  inen  ouch  z& 
sUicher  bessrung  hilfflich  ze  sind.  Purer  me  wandten  die  von  Ar6w 
for,  das  wir  inen  ein  Ordnung  über  die  weidny  der  vischer  empfolen 
hotten,  ouch  die  ussren  gebrochen,  getruwten  ouch  die  büsz  ze  ziehende 
haben.  Solich  der  von  Ar6w  clegten  die  hotten  usz  der  vorstat  ver- 
antwArten,  dz  war  wer,  dz  vor  ziten  in  der  vorstat  wenig  herbrigen 
were»  und  betten  ouch  alweg  die  von  Aröw  gwert,  dz  man  da  kein 
herbrig  haben  sAlt,  si  mfichtent  inen  es  aber  nit  me  erweren  und  lassen 
dl  stogk  färer  ir  fryheiten  verantwürten.  Von  der  strasz  wegen  re- 
dent  si  also,  si  getruwten  man  Hesse  bliben  als  si  ouch  die  jetz^enanf ' 
menig  jar  dahar  geöbet  betten.  Von  der  vischentzen  wegen  sprachent 
si,  das  da  vil  s wanger  fruwen  werent,  die  kernen  biswil*  an  inen  ze 
erlouben  mit  der  wellen^  ze  vischeu,  dz  si  ouch  t&t^n',  und  hie  von 
80  getruwten  si  nit  ütz  gbott  getan  oder  ab  zelogen  han. 

Und  also  als  beid  teil  ir  clag  und  antwurt  in  den  vorgemelten 
stoßen  wider  ein  ander  gnr  cigcnlichen  mit  vil  red  die  gar  ze 
schriben  xe  lang  wer  erlütertcn  und  ouch  die  all  mit  ir  gelegonheit, 
^impff  und  unglimpff  gar  mergclichen  vei*standen  wurden,  do  wart 
in  dem  rat  einhellenclich  erkent,  zem  rechten  gesprochen  und  erteilt : 
ZA  dem  ersten  dz  sider  mergclich  ist,  dos  vor  ziten  allein  in  der 
Tontat  ein  herbrig  gesin  ist,  denen  ze  uffonthalt,  so  sich  verspetet 
hatten,  in  massen,  dz  si  nit  in  die  stat  komen  möchten,  dz  ouch 
denn  noch  vor  hin  in  der  vorstat  nit  me  denn  ein  wirthus  und  tafernen 
geste  ze  empfachen  und  ze  herbrigen  sin  sol  und  die  solle  ouch  Oren- 


286  D442 

stein  lierbrig  sin,  uls  ouch  die  von  alter har  daselbs  gewesen  ist  Und 
dz  ouch  in  der  vorstat  fürwerthin  nieman  kein  win  denn  sin  eigen 
gewechst  schengken  sol.  Und  sider  das  die  vorstat  nach  wisnng  ir 
fryheiten  barger  recht  in  der  stut  Ar6w  haben  siillen  und  aUr  der 
rechten  und  fryheiten  niessen  als  ingesessen  barger  ze  Ar6w  und 
ouch  von  altorhar  also  komen  sind;  dz  sy  eim  schultheizzen  andnt 
zu  Arow  geswoi*en  haud  gehorsam  ze  sin,  dz  ouch  denn  färwertbJB 
dieselben  in  der  vorstat  von  Aruw  und  ir  nachkomen  dem  schult- 
heizzen, r&t^n  und  drissigen  ze  ArSw  süUent  gehorsam  und  gewerÜg 
sin,  iren  gbotten  und  Ordnungen,  es  sy  mit  Strassen  ze  söferreD,  le 
varen,  wachten  uffen  tiirnnen,  scharwach t^n  in  der  stat  und  ander  den 
toren,  so  dz  notdürftig  ist,  und  andren  iren  Ordnungen,  so  si  too 
ir  gemein  stat  nutzes  und  eren  wegen  über  sich  und  die  iren  aebeo, 
mit  veil  haben,  ze  merit  fAron  und  tragen  an  soliche  end  nnd'Xii 
denen  ziten,  als  denn  dz  ir  Ordnungen  wisent,  ane  widerred;  sonder 
s61]e  man  die  undren  und  nit  die  obren  strasz  varen,  denn  die  obieo 
lassen  ein  füspfad  sin,  als  ouch  si  von  alterhar  gewesen  ist.  Färer 
me  ist  erkent,  dz  ouch  der  brunuen  in  der  vorstat  us  gemeiner  stit 
costen  vonhin  in  eren  ghept  werden  sol.  Wer  ouch  sach,  ds  dem 
wirt  so  in  der  vorstat  von  dishin  sin  wirdet,  ein  gast  oder  me  kemoi 
und  gen  solicheu  gcsten  uugowarnnet  wer,  denn  mag  der  selbe  wirt 
von  amen  uachgebiiren  visch ,  hünr  und  andere  ding  kouffen ,  wa  er 
dz  fint,  denn  ze  mal  ane  straff,  alles  ane  geverd. 

Und  wand  dis  vor  nur  dem  egenant^n  schultheizzen  in  dem  rat 
oft'enlicben  zügjingon  und  erkent  ist,  darumb  so  haa  ich  dis  urkund 
den  obgonauteii  von  Arow  zu  iren  süit  banden  mit  minem  insigel 
nngoliongkt  geben  versigclt,  und  gezügen  ilis  dingos  sint :  her  Hein- 
rich von  Hüben  borg,  riltore,  Uolrich  von  Erlach  der  elter,  edelknecht, 
RüdolÜ*  von  Uiiiggoltingen,  Hot/el  von  Lindnach,  Peter  von  Wabreo, 
Hans  Ori\l)er,  Hans  von  Müleron,  Benihart  Wentsehatz ,  Burkart 
Tonnan,  Peter  Ihuggler,  (Jiiian  .Joser,  VeU.*x'  Tmhag,  Haus  Matcjtetter, 
i*eter  Subinger  und  Kütl*  Schindler:  bürgere  und  des  rates  zu  Bern. 
(Juben  als  vor  geschi  iben  stat. 

S.  h. 

•  Hm.  tlirtlialb.  »•  11s.  ^'ut  stund  beide  t'tc.  '  IIa.  nit  über  si  daa-^z 
alb'iii  etc.  J  Hh.  „indem  (»der  usy/-  ist  nicht  verntiindlich.  •  Hs.  erkuffert. 
'  Die  Schiift  ist  liiev  aii>}4elöf<ilit.  •  Hh.  birwil.  *>  Hh.  „wellen"  nicht  ver- 
Htiindlicli;  muh  vielleicht  „watteu"  heissen.  '  Hh.  dz  ouch  der  stdt. 

VAH.     KrmijT    Kriihich    bestiitij^t    der    Stadt     Aaniu    ihre    Freilieiti»!!. 
Frankfurt  1112  Juli  ',){). 

\Vir  Fridrich  von  gots  gnaden  Ifoniischer  kunig  ze  allenczeiten 
nierer  des  reichs,  hertzog  ze  Oesterreich,  ze  Steir,  ze  Kernden  und  ^ 
Krain,  grave  ze  Tirol  etc.  ]>ekennen  und  tun  |  kunt  offembar  mit 
dibem    brievo    allen  den  die    in  sehen  oder  hören  lesen,    daz  fui"  um 


1442]  287 

komen  ist  unser  lieben  getrewen  der  schultbeissen ,  rate  und  burger 
gemejmiklich  der  stat  Araw  im  Ergow  |  erbere  botscbaft  und  bat  uns 
diemüiiklich ,  daz  wir  denselben  scbultessen,  rate  und  bürgern  und 
der  stal  Araw  alle  und  iegliche  ire  gnade,  freybeit,  rechte,  brieve, 
priTilegia,  hanntJYeBten,  alt  herkomen  und  gute  gewonbeit,  die  sy  von 
Bomischen  keysern  und  kunigon,  auch  von  den  berczogen  zu  Oster- 
reich, unsem  vorfam  und  yordern  allen  loblicber  gedecbtnusse  er- 
worben und  redlich  berbracht  haben,  zuvernewen,  zubestetten  und 
XU  confirmiren  genediklich  geruchten,  haben  wir  angesehen  solh  ir 
diamütige  und  fleissige  bete,  auch  willig  und  getrewe  dinste,  die  sy 
und  ir  vordem  unsem  obgemelten  vorfarn  und  vordem  offt  und 
dikche  getan  haben  und  sy  und  ir  nachkomen  uns  und  unsem 
oachkomen  am  reich  und  und  unsem  erben  hinfur  tun  suUen  und 
mugen,  und  haben  darumb  mit  wolbedachtem  mute,  gutem  rate 
und  rechter  wissen  den  obgenanten  scbultessen,  rate  und  burger 
und  der  stat  zu  Araw  und  iren  nachkomen  alle  und  jegliche 
ir  gnade,  freiheit,  rechte,  brive,  priyilegia,  hanntvesten,  alt  her- 
komen und  gute  gewonheit,  die  sy  von  Römischen  keysern 
und  kunigen  und  ouch  hertzogen  zu  Osterreich  unsem  vorfarn  und 
vordem  erworben  und  redlich  herbracht  haben,  wie  die  von  wort 
xu  Worte  lauten  und  begriffen  sind,  gnediklich  vernewet,  bestett  und 
oonürmiret,  vernewen,  bestetten  und  cunfirmiren  in  die  ouch  von 
Komischer  kunigUcher  macht  in  kraft  ditzs  brieves  und  meynen,  setzen 
und  wellen,  das  sy  der  gebrau ''hen  und  geniessen  sullen  und  mügen 
an  meniklichs  irrung  und  hindernusse.  Und  wir  gebieten  darumb  allen 
nnd  yeglichen  fursten,  geistlichen  und  weltlichen,  graven,  freyen, 
herren,  rittem,  knechten,  lantvogten,  vogten,  schulteyssen ,  burger- 
meiHtem,  reten,  gemeynden  und  allen  andren  unsem  amptleuten, 
undertann  und  getrewn,  daz  sy  die  vorgenanten  scbultessen,  rat  und 
biuger  zu  Araw  und  ir  nachkomen  bey  den  obgemelten  iren  gnaden 
und  freyheiten  gerablich  bleiben  lassen  und  sy  darynne  nicht  hin- 
dern, irren  noch  beswern,  noch  das  yemanden  zutun  gestatten  in 
dhein  weise,  als  lieb  in  sey  unser  und  des  reichs  swere  Ungnade  zu- 
yermeiden.  Mit  urkundt  des  brieves  versigelt  mit  unsr  k uniglichen 
maiestat  anhanngunden  insigel. 

Geben  zu  Frankchfort  am  Meyn  nach  Krists  geburde  tausent 
vierhundert  und  im  zway  und  viertzigisten  jare  am  montag  vor  sant 
Peters  tag  ad  vincula. 

Auf  dem  umgeschlagenen  Pergament  rechts  steht: 

Ad  mandatum  domini  reffis 
d.  Wilhelmus  marchio  de  Hochberg  refer. 

Das  prachtvoll  erhaltene  Majestätssiegel  hängt  an  grünvioletter  sei- 
dener Schnur,  in  kupferner  Kapsel. 

Abschrift  im  Copialbuch  p.  29  ff. 


28S  [14a.  im 

30i>,   zom  rieht brunnen  hj  .Stülin^tMi  144^3  Februar  ^  (donrstBg  nadi 
H.  Mnthin  ini^). 

HciDfich  }k?ren$chciKkel,  freier  Ijandrichter,  ort  heilt  im  Namen 
deä  Landgrafen  El)erhart  von  Luppfen  der  Stadt  Aaraa  ein  Vidimos 
der  Privilegien  des  Königs  Wenzel  1379  Oktober  16  nnd  KCnigs 
Fridrich  111.   1442  Juli  30. 

Siegel  des  Liindgerichtcs  hängt. 
Abschrift  im  Copialbiich  p.  05  ff. 

3(Hj.    Aarau  verwahrt  sich  gogeuüber  Bern  in  Betreff  seiner  Stena^ 
ireihcit.    144U  März  12. 

Wir  der  srhuHliesz,  der  rate  und  die  bürgere  der  statt  Bern 
verjecbent  otTcnnlich  und  tun  kund  niengliehom  mit  disem  briefT,  als 
wir  I  denn  d.nhar  ettwas  jaren  in  swt-ren  kriegen  gewesen  pint  tod 
ün&er  Eydgnossen  von  Svvitz  und  ander  unser  Eydgnossen  mannigen 
wegen  |  und  denn  ouch  von  des  durt'hlürhtendcn  hochgebomen  fdrstm 
und  lierrcn  wegen  des  hertzogen  von  Safoy,  unsei-s  gnedigen  berren 
und  Hellen  |  Kytlgnossen,  von  derselben  kriegen  wegen  wir  kriegklichen 
gezögf  es  sye  büolis^n,  oueh  bik'hsenbultfer  und  anders  ze  konflienf 
utnb  daz  wir  unser  schlosz,  land  und  lüt  dester  bas  enthalten  md 
(»uch  den  l)ononipton  unscrn  Kydgnosson  trostlichen  sin  möchten,  in 
sülithe  j^olt  sihuM  kuinen  siiit,  daz  uns  die  zfi  bezalen  ze  bartt  uff- 
gelcgcn  was,  wusston  ouch  nit  koinlirhern  weg,  denn  daz  wir  alle 
die  un?orn  anriiftiii  uns  dar  iiin  liiltIThben  ze  sind;  also  sint  wir 
den  srbuHlu'issfMi ,  die  rate  und  dio  biiriron^  genieinlichen  zu  Arow 
bittlirlion  aiikonwMi,  da/,  si  uns  ourli  liiliriicben  sin  wollen  unser  ob- 
^'oniclten  scluildo  zt»  l»ozal<Mi.  und  yo  daz  nien^rh.  daz  zu  sinen  tagen 
konien  ist,  niansiKiin  vieri'z»Vlien  jar  alt  und  danibor,  fruvvennain 
zwultr  jar  alt  und  diuubor,  wocliliclicn  einen  an^^^ster  ^eben  sol,  bisi: 
daz  wir  usz  snliihcr  s<'luild  kuuMMi,  die  denn  des  kriegsz  halb  uff 
uns  i^clouft'n  ist.  Als  wir  daz  l»y  uns  und  in  andern  unsern  stettcn 
und  lendern  anLje.'"'lH'n  liant,  also  wie  wol  die  benenipten  von  Afuw 
unstT  sundor  lielM'ti  j^otrnwon  in  ander  weg  mit  stur  und  brüihen 
und  mit  ^n-ossen  kosten  sw»'rlirli  beladen  sint,  so  lial)ent  si  doi'li 
\m>or  bitt  ;mj4''>Mi«'n  und  sint  \i\\<  jilso  zii  biltl*  konien,  wie  wol  si 
duz  mit  rcrlit  /.o  tund  nit  scbuMi^,'  noch  pHirhtig  warend,  nach  inn- 
balt  und  barkumenbeit  ir  frvboiton  und  ourb  der  ul>erkoninüss  brit-ff. 
So  wir  von  inon  und  si  von  uns  baut.  Vnd  bal>rut  i'ins  funtf  jar 
nc'rlist  nach  cinandiT  zu  und  an^osoit  den  an«^ster  ze  geben,  docb 
mit  den  tVu'worttMi  und  ;^<'dini,'on  baut  die  benampten  von  Arow  inen 
solbs  vor  bebalt  «»n.  daz  si  den  angst  er  nit  lenger  gelK»n  snllen,  denn 
die  bon»Miij»tfn  t'imtl  jar.  Woyo  ouch  sarb ,  daz  wir  in  unser  statt 
oder  sust   u>sertball)  in   unsern  stetten  oder  utf  dem  lande  genieiulich 


lei]  289 

odor  in  sanders  den  angster  ablieesent,  dann  so  sol  er  den  egenanten 
fon  Ar&\Kr  oach  gantz  hin  und  ab  sin.  Were  ooch  daz  wir  mit 
jemand  zft  kriege  ktoent  und  in  den  selben  fänff  jaren  ze  velde  ligen 
mirden  und  die  benempten  yon  Ar6w  bj  und  mit  Cins  ze  velde  legen, 
üe  sitt  so  si  also  von  ir  statt  tuaweren  so  lang  daz  ist,  so  sint  si 
nit  gebunden  den  angster  ze  geben,  sid  dem  mal  si  in  irem  eigennen 
kosten  gebunden  sind  mit  uns  uns  ze  reisen,  semlicb  ir  uszwesend  zitt 
neu  in  den  fi&nff  jaren  nützit  dester  minder  abgan  sol,  in  aller  masse, 
ds  werent  si  daheim  gesin.  Wir  und  unser  nachkomen  sSUent  und 
fellent  ouch  die  egenanten  von  Ar5w  und  ir  nachkomen  Alirwerthin 
n  deheinen  weg  semlicber  Schätzungen  oder  ander  beswerungen  nit 
ner  an  ervordem  noch  also  bekAmberen,  wenig  noch  vil,  wider  Iren 
Villen,  sunder  sy  bi  iren  fryheiten  und  harkomenheiten  und  by  den 
>rieffen,  so  wir  von  inen  und  si  von  uns  haut  lassen  beliben.  und 
lack  dem  sich  die  benempten  der  schultheiz,  die  r&te  und  die  bür- 
gere gemeinlich  zu  Ar5w  in  Erg6w  har  inn  durch  unser  bitte  willen 
rdntlicben  bewisen  hant  als  vorstat,  harumb  so  geloben  und  ver- 
ipcechen  wir  bj  g&ten  trtiwen  fär  (ins  und  unser  nachkomen,  daz 
fin  den  egenanten  von  Ar&w  und  iren  nachkomen  dekeinen  schaden 
in  iren  fryheiten  und  harkomenheiten,  so  si  denn  jetzent  hant  oder 
bieiiAch  erwerben  m&chtend  und  ouch  an  den  dberkomnüsz  briefifen, 
M  wir  von  inen  und  si  von  uns  band,  beren  noch  bryigen  sol,  dann 
nmder  dieselben  brie£Ee  gantz  in  iren  krefften,  puncten  und  artickeln 
beliben  und  bestan  sollen  nu  und  hienach,  und  sollen  und  wellen 
wir  inen  und  iren  nachkomen  die  bessern  und  nit  schwechem,  si 
da  hy  schirmen  und  hanthaben,  wo  wir  des  von  inen  ermant  wer- 
dait^  alle  geverd  und  arglist  har  inn  uszgeschlossen. 

Mit  urktind  und  in  kraft  disz  briefi^,  den  wir  inen  darumb  mit 
VNsr  statt  secrett  ingesigel  geben  versigelt  uff  sant  Oregoryen  tag 
in  dem  jar  do  man  von  Cristi  gep(irt  zalt  viertzdchenhundert  viertzig 
vad  nun  jare. 

8.h. 

Abschrift  im  Gopialbuch  p.  225  ff. 

807.   Indulg^nzbrief  für  die  Frauen  vom  s.  Franciskus-Orden  in  Aaracu 
KOnig^felden  1451  Mai  1. 

In  Christo  sibi  devotis  sororibus  tercie  regule  sancti  Francisci 
^onntibus  in  Ar6w  frater  Johannes  sacre  theologie  professor  ac  custos 
^Q<todie  Laci  fratrum  minorum  |  salutem  et  pacem  in  domino  sempi- 
^^f&am.  Cum  divina  lex  ymo  legislator  tanto  fervencius  aniraarum 
^ute  provideat  quanto  deponendis  ergastulnm  camis  sub  jugo  |  sacre 
^l^^gionis  ac  obediencie  Romane  ecclesie  perseverantes  ad  coronam  fe- 
^tatis  appropinquare  prospiciat,  hbc  est  quod  sanctissimus  pater 
*0ainu8  noeter  Nicolaus   divina  providencia  |  papa  quintus ,   qui  or* 

▲iraaer  Urkondenbuch.  19 


290  [t4Si 

dini  nostro  ac  sancte  Cläre  de  fönte  profundissime  ac  dolcissime  pe- 
tatis  plenariam  remissionem  omninm  peccatorum  frataribas  et  sororibos 
predicatoram  ordinum  pronanc  in  eisdem  existentibos  nuper  lug» 
manu  indulsit  in  articulo  mortis,  hanc  similiter  graciam  de  scrinio 
superhabundantis  sue  misericordie  fratribus  et  sororibus  tercie  regnle 
sancti  Francisci  sive  alias  de  presencia  nuncupatarum  tocias  proTincie 
Argentine  sive  Alamanie  superioris  ubilibet  constitutaram  generosB 
impertiri  dignatus  est,  cum  gaudio  igitur  spirituali  et  graciamm  atten- 
cione  tale  et  onum  divinum  et  apostolici  muneris  donam  amplectanta 
perpetuo  corda  vestra  domino  ut  graciam  in  futurum  in  fine  vite, 
cum  perhcnne  felicitatis  fructum  effectualiter  adipisci  valeatis  et  qoia 
breve  domini  apostolici  propter  Lacinensis  provbcie  ad  singula  loca 
vestra  deferri  non  valet,  tenorem  supplicationis  ac  concessionis  snb- 
necto,  qui  talis  est: 

Beatissime  pater  sanctitas  vestra  pro  parte  devotarum  oratioQi 
eiusdem  sanctitatis  sororum  tercii  ordinis  sancti  Francisci  seu  de  pn- 
sencia  alias  nuncupatarum  per  totam  provinciam  Argentine  si?6  AI»* 
nianie  superioris  ubilibet  constitutarum.  Quoniam  cum  qoidem  ex  eö- 
dem  teneritudine  juventutis  retente  quadam  senectute  confecte  oeten 
vero  nimia  paupertate  irretite  ac  plurime  ex  eisdem  conventibns  ia 
collegiis  coUocate,  ita  quod  propter  diversa  discrimina  viarom  ac  sandi 
obetliencie  jugo  constitute  personaliter  Uomam  pro  sacns  anni  jnbildi 
indulgenciis  proficisci  nequant,  ut  animarum  suarum  saluti  salubniB 
consületur ,  (juaieiius  confessor  ydoneus ,  qui  duxerint  eligendum 
aar  um  confessioue  diligenter  audita  ea^  ab  omnibus  et  singulis  pec- 
catis,  criiniDibus  et  cxcessibus,  eciam  in  casibus  sedi  apostolice  n- 
servatis,  seiiiel  dumtaxat  in  mortis  articulo  absolvere  ac  eis  m  sia- 
ceritate  fidci  et  unitate  sancte  Gomaue  ecclesie  ac  sanctitatis  vestre  et 
aliorum  sumnioruni  pontificum  obodieneia  porsistentium  omnium  pecca- 
torum plonariain  rciinssionom  indulgere  possit,  concedere  digneminl 
Ita  tanien  quod  singulis  sextis  feriis  per  annum  jejunare  teneantar 
aut  si  in  firniitatc  vel  alia  causa  fuerint  impcdite  alia  die  loco,  «  «* 
quo  ad  jejunium  voto  vel  regula  non  sint  astricte,  jejunent;  quod  S 
in  tot  um  vel  in  i>artem  dictum  jejunium  adiniplere  non  poterint, 
confessor  ut  premittitur  illud  in  alia  opera  pietatis  comnmtare  possit,* 
prout  saluti  animarum  suarum  videbitur  expedire. 

Concessuni  est  pro  prcsentibus  tarnen,  datum  Spoleti  idibus  oc- 
tobris  anno  poutificatus  quiu-to: 

Et  quia  de  biis  scripta  egregii  doctoris  sacre  theologie  fratris  Jo- 
hannis  Guib  niinistri'  provincialis  Alamanie  superioris  ac  per  info^ 
macionem  venerendi  magistri  ejusdem  facultatis  fratris  Uolrici  Omayer 
procuratoris  ordinis  sufticienter  certiticatus  sum,  idcirco  in  fine  Serien 
barum  litterar  um  sigillo  ofiicii  quo  utor  duxi  consignandam. 


U]  291 

Datum  in  Camporegio  in  festo  aposiolorom  Philipi  et  Jacobi 
na  domini  1451. 

Siegel  av^i^edrackt 

•  Hb.  jollorum.    ^  Hb.  possint.    •  Hs.  minister. 

P^j^enirkunde.  Wasserzeichen:  ein  Hirsch.  Die  Schrift  ist  schön, 
loch  nicht  leserlich ,  mit  ungewöhnlich  starken  Abkürzungen ;  schlecht 
litiert. 


308,  Si^ch  des  Rathes  von  Aarau  gegen  den  Leutpriester  Meister 
Rudolf  Mentte  und  zu  Gunsten  des  s.  Ursulaklosters  in  Betreft 
des  Begr&bnißrechtes.    Aarau  1451  Mai  5. 

Wir  der  schultbeisz  und  rat  der  statt  Arow  tünd  ktmt  aller- 
eogklichem  mit  disem  brieffe  |  als  ettwas  spenn  nnd  misshell  gewesen 
d  äff  erstanden  sint  zwnschent  den  erwirdigen  und  geistlichen 
mea  priorin  nnd  convent  des  klosters  zu  sant  ürsnlen  in  der  statt 
'ow  gel^;en,  an  einem,  nnd  dem  ersamen  gelerten  meister  Rüdolffen 
mtten  unser  statt  lutpriester,  an  dem  andern  teil,  von  wegen  das 
rr  Hans  Sumer  selig  capplan  nnsers  spittals  und  onch  der  vorge- 
Qten  frowen  sin  begrebt  gerücht  nnd  erweit  hatt  ze  ligent  by  den« 
ben  frowen  nnd  in  irem  kilchhoff,  da  wider  aber  der  vorgenant 
«ster  B&dolf  sich  satzte  nnd  das  w&rte  nnd  nit  vertragen  wfilte 
d  meinte,  das  die  egenanten  frowen  des  nit  also  gefriet  weren 
d  behAb  also  die  bare  by  nnser  lütkirchen,  die  sacbe  wir  in  frünt- 
lafft  ihr  uns  genomen  nnd  beider  ieil  red  nnd  widerred,  onch  der 
rgenanten  frowen  nnd  irs  gotzhns  fryheit  nnd  genade  besehen  nnd 
rhftrt  band,  also  nü  bestan  sol  nnd  wenn  es  me  ze  schulden  k&m, 
8  jemand,  er  were  geistlich  oder  weltlich,  frow  oder  man,  sin  be- 
Ate  by  dem  egemelten  kloster  und  by  den  frowen  oder  iren  nach- 
men  benempt  oder  erweit,  derselben  personen  lichamen  sol  man  by 
m  kloster  bestatten  und  vergraben  ane  des  egenanten  meister  Hft- 
Ub  und  aller  anderer  siner  nacbkomen  unser  lätpriestem  und  aller- 
SDgklichs  von  iren  wegen  intrag,  snmen  und  irren,  doch  mit  der 
acheidenheit,  das  die  frowen  so  yetzo  sind  und  alle  ir  nachkomen 
m  egenanten  meister  Rüdolffen  und  allen  sinen  nachkomen  unsern 
kpriestem  volgen  und  werden  lassen  sullent  ane  alle  furwort  und 
iderred  ire  rechten,  so  inen  von  unser  lötkircben  wegen  und  nach 
isnng  der  frowen  gnadbrieff  zugehört  ungevarlich.  und  des  alles 
gestern  urkund  haben  wir  unser  statt  secret  ingesigel  uns  und 
len  unsern  nachkomen  in  allweg  ane  schaden  offenlich  lassen  hencken 
i  disen  brieff. 

Der  geben  ist  an  der  n&chsten  mitwoch  nach  der  heiligen  zwfilff- 
rtUn  sant  Philippus  und  Jacobs  tage,  der  da  was  der  funffte  tag 
%  manodts  meyen  des  jars  als  man  zalt  von  Christa  gepürt  tusent 
»rhnndert  funfftzig  und  ein  jar. 

Secretaiegel  der  Stadt  Aarau  hängt. 


292  [Ittl  UM 


308  *   1453  Oktober  18. 

Aaran  verkauft  den  Boi^gstall  Küngstein  dem  Hans  Amolt  Se- 
genser  um  540  fl.  rhein.  mit  dem  Vorbehalt,  daß  ihnen  erlaubt  so, 
im  ganzen  Umkreis  des  Hnngerbergee  Reb-  und  Zannstecken  la 
hauen. 

S.  h. 

Staatsarchiv  Aarau,  Biberstein  nr.  68. 

308.**   1453  Oktober  18. 

Aarau  zeigt  dem  Kaiser  Fridrich  IIL  an,  daß  «de  den  Bnrg- 
stall  Küngstein  dem  Hans  Arnold  Segenser  am  540  rh.  fl.  verkiaft 
haben. 

Staatsarchiv  Aaran,  Biberstein  nr.  69. 

308.»**   1454  Februar  4. 

Hans  Amolt  Sägenser  Altschultheis  von  Aarau  bietet  dem  Com* 
menthur  des  Johanniterhauses  zu  Biberstein  den  Burgstall  Kfingsion 
um  550  fl.  rhein.  an. 

Papierurkunde. 

Staatsarchiv  Aarau.  Biberstein  nr.  70* 


308.****  1454  Februar  24. 

Hans  Arnold  S^nser  von  Aarau  bittet  Kaiser  Friedrich  IIL  vm 
Bestätigung  des  Verkaufes  des  Burgstalles  Ktingstein  an  den  Com- 
menthur  des  Johanniterhauses  zu  Biberstein  Hans  Wittich.  Der  Buig» 

stall  ist  „ein  klein  abgand  ding**. 

Staatsarchiv  Aarau,  Biberstein  nr.  71. 

308.****»  1454  Mai  25. 

Johannes  Wittich  Commenthur  zu  Biberstein  verkauft  dem  Fr» 
herrn  Thomas  von  Falkenstem  aUe  die  Rechtunge,  welche  er  biabtf 
als  Lehen  vom  Reiche  gehabt,  so  namentlich  das  Recht  der  hota 
und  niedern  Gerichtsbarkeit  zu  Erlisbach  „oben  herab  langent  n 
den  Ertzbach,  demnach  obsich  hinuff  untz  an  den  Qugen  und  njd- 
sich  herab  untz  an  die  Are**,  mit  Vorbehalt  des  andern  Theils  te 
hohen  und  niedern  Gerichte  die  zum  Burgstale  Küngstein  gefalM 
nuyden  heruff  und  gegen  der  stat  Arow  bitz  an  den  Ertzbach  nod 
demnach  obsich  bitz  an  den  Gugen*'. 


SS]  293 

2Seageii :  Conrat  Mürsel»  Propst  zu  Werd»  und  Ludwig  Zehender, 
holtheis  zu  Aarau. 

Siegler:  Joh.  Wittich,  Joh.  Siosol,  Johanuiterordens- Meister, 
nrat  Mflrsel  und  Ludwig  Zehender. 

Staatsarchiv  Aarau,  Biberatein  nr.  72. 

909.  1455  August  18  (des  nechsten  mentags  nach  unser  lieben  frowen 
uffiuttage). 

Ludwig  Hetzeil,  Venner,  und  Peter  Schopffer,  der  alt,  Mitglied 
8  Rathes  von  Bern,  beauftragt  von  Schultheiß  und  Rath  von  Bern 
n  an  diesen  zur  richterlichen  Entscheidung  gelangten  Wässerungs- 
"eit  zwischen  der  Stadt  Aarau  und  der  Dorfgemeinde  von  Suhr  zu 
rmitteln,  haben  in  Verbindung  mit  den  hiefUr  Abgeordneten:  O&ntz- 
an  Blast,  Venner  von  Solothum,  Hans  Martin,  Schultheiß  von  Ze- 
igen, Jos  Holtzach  von  Baden,  Henslin  Cnstan  von  Bremgarten, 
ans  Kilchmann,  Schultheiß  von  Mellingen,  R&tschmann  Gerwer, 
ihultheiß  zu  Lenzburg,  und  Ulrich  Gnilicb,  alt  Schultheiß  zu  Brugg, 
Igeode  rechtsgültige  Vermittelung  zu  Stande  gebracht: 

Die  Dorfgemeinde  Suhr  soll  für  immer  das  alte  „Wür^  der  Stadt 
iirau,  welches  zwischen  dem  Suhrer  Wur  und  dem  neuen  Bach 
jgt,  „und  der  statt  Arow  bach  und  wasser  treyt",  machen  und  gut 
iterhalten  und  zwar  soweit  entlang  deren  von  Suhr  neue  Wässerung 
id  neue  Wur  gehen,  ohne  jeglichen  Kosten  und  Schaden  der  Stadt 
Krau,  und  ebenso  soll  sie  (die  Dorfgemeinde  Suhr)  die  neuen  „Ni- 
nrlassungen  und  us^enge  des  wassers  in  glicher  nidiy  und  wage 
k>  leiten  und  füren, ^  daß  das  Wasser  an  den  beiden  Enden  imd 
Iseitig  gleich  hoch  steht  bei  den  „Wären**  wie  auch  sonst  anderswo; 
)  soll  ferner  der  Mühle  in  Suhr  beständig,  also  bei  Tag  und  Nacht, 
slänglich  zu  vier  Bttdem  bis  zu  dem  hiefÜr  gemachten  Sidchen 
asser  zukommen  lassen;  dann  sollen  zwei  Männer  von  der  Stadt 
trau  und  zwei  von  der  Dorfgemeinde  Suhr  für  letztere  50  Jucharten 
hrer  Boden  zum  bewässern  „nach  Schuppossen  Recht**  bestimmen, 
loch  ohne  irgend  welchen  Schaden  der  erstem;  sollte  der  Stadt 
T^n  durch  diese  neue  Wässerung  wirklich  Schaden  oder  Abbruch 
lend  wie  entstehen,  so  soll  dieselbe  gemäß  den  alten  Rechten  Aaraus 
^eich  eingeschränkt  werden.  Die  Kosten  hat  jede  Partei  für  sich  zu 
igeo  und  sollen  alle  Anfeindungen  und  Schimpfereien  von  nun  an 
terUeiben.  Jeder  Theil  hat  vorstehende  Vermittelung  in  einem  gleich 
lienden  „CJedel**  erhalten,  die  beide  von  einander  geschnitten  sind, 
>  wenn  sie  mit  Siegeln  versichert  wären. 

ünterecbrift:  Johannes  Hentzler  Notarius  in  Zofingen  scripsii 


294  [IIM.  Wt 

310.  1456  JuU  4. 

Schultheiß  und  Rath  von  Bern  entscheiden  den  Streit,  Ini 
welchem  die  Stadt  Aarau  wegen  Schädigung  ihrer  Mühlen  klagt,  ind» 
die  Gemeinde  Sahr  den  dortigen  Dorfhach  zor  Bewässening  ihrer  n 
Wiesen  umgewandelten  Aecker  benutze,  durch  ihre  zur  üntersuchmg 
an  Ort  und  Stelle  und  Verhörung  der  Zeugen  abgeschickten  Bithh 
mitglieder  Peter  Schopffer  den  alten  und  Ludwig  Hetzel  Vennermü 
Zuziehung  von  Unparteiischen  von  Solothum  und  den  aaiganisdMi 
Städten  Zofingeo,  Baden,  Bremgarten.  Meilingen,  Lenzbuiig  und  ftragg 
in  folgender  Weise:  Die  Gemeinde  Suhr  darf  50  Jucharten  Ackerlud, 
welche  durch  vier  ehrenhafte  Männer,  je  zwei  von  jeder  Pttrtei,  nadi 
„Schuposenrechf*  bezeichnet  werden,  in  Wiesland  verwandeln  und  be- 
wässern, dagegen  ist  sie  pflichtig  den  alten  Damm  (Wur)  der  Stidt 
Aarau,  welcher  zwischen  ihren  „wttren  und  nüwen  buch  ist  und 
der  statt  Arow  bach  und  wasser  treit  von  Birwils  hns  hinuf  bb 
an  den  ablaß  und  darob'',  dreissig  Schritt  ungefähr,  erstellen,  nod 
in  stets  gutem  Stand  erhalten ;  ferner  hat  die  Gemeinde  Suhr  dafür  n 
sorgen,  daß  die  Mühle  der  Stadt  Aarau  in  Suhr  stets  Tag  und  Nadit 
für  vier  Räder  genug  Wasser  habe,  nöthigenfalls  hat  sie  hiefür  dm 
gesammten  Bach  durch  die  alte  „Buns^  der  Mühle  zuzuleiten  und  gir 
nicht  zu  wässern.  Schultheiß  und  Rath  von  Bern  und  ihre  Rechti* 
nachfolger  behalten  sich  vor,  dies  anmit  gewährte  Wässerungsrecht 
ganz  oder  tbcilwcise  aufzuheben  oder  auch  dasselbe  und  die  Zahl  der 
Jucharten  zu  vcniiehren. 

Die  Prozesskosten  sind  wett  geschlagen. 

Siegel  der  Stadt  Hern  hängt,  ist  aber  beschädigt.  \ 

311.  Spruch  des  Niclaus  Gundelfinger,  Propst  zu  Beromünster,  in  einer 
StreitBurhewcKen  einer  Schuposse  zu  Hunzcn-schwil  zwischen  der 
Saninun^  zu  Aarau  und  den  Kirchgenossen  der  Kirchhöri  n 
Suhr  zu  (iunsten  der  erstem.    1461  Januar  24. 

Wir  Niclaus  Gundelffinger  vicary  ze  Costentz  und  probst  u 
Münster  iu  Ergow  veriechcnt  und  tänd  kund  menklichem  mit  |  disem 
brieff,  als  st(Vss  und  spenn  gewesen  sind  zwüschent  den  ersamen  geist- 
lichen frowen  einer  priolin  und  den  convent  frowen  gemein  lieh  d« 
closters  ze  Arow  im  samnung  an  eim,  und  den  kilchgnossen  der  kikh- 
heri  ze  Sur  ander  teils.  dieson)on  st6ss  dar  rurent  sind  als  |  von  eins 
gütz  wegen,  ist  ein  schüposs  ze  Huntzliswil  gelegen,  uff  dem  selben 
gut  die  kilch  ze  Sur  gehebt  hat  icrlicli  dru  Hertel  kernen  geltz  an 
ein  jartzit  gesetzt,  so  inen  vor  ziten  geben  und  gesetzt  h&t  Hans  Febch 
selig,  als  daz  ir  jarzitbüch  inn  hit,  und  aber  die  vorgenanten  frowen 
in  dem  samnung  uff  dem  selben  gut  ouch  gehebt  band  nun  fiertel 
roggen  geltx,  dar  zu  die  eigenschaffb  desselben  gütz  ouch  ir  gewesen 
ist,  als  die  inen  ouch  vor  ziten  geben  ist  von  her  Wernher  Felschen 


14611  295 

leligen  des  YorbeDempten  Hansen  Yelschen  snn ,  ouch  nach  innhalt 
r  brieff  so  sy  dammb  inne  band;  da  nu  ietweder  teil  tmwet  und 
neint  der  gmnd  zins  der  sftlte  sin  sin  und  er  hette  das  gut  ze  be- 
leinen  und  ze  entsetzen.  Semlicber  stSss  sy  nu  ze  beider  syt  ze  minn 
md  recht  uff  uns  komen  sind,  band  ouch  beid  teil  die  sacben  en- 
ifblen,  äff  ze  geben  und  dar  zu  gesandt:  die  frowen  her  Hansen  Meyer 
»pplazi  te  Arow,  und  die  kilchgnossen  ze  Sur  ir  kilchenpfleger  Wer- 
lam  Gr&ffen,  Heinin  Am  sinder,  Heinin  Suter  und  Heinin  Zobristen 
ron  Rubiswil,  dieselben  ouch  von  beider  teil  wegen  die  Sachen  an  unser 
land  off  geben  band  in  semlicber  m&ss,  was  wir  bar  inn  sprechent, 
m  sye  ze  minn  oder  ze  recht,  daz  ouch  beid  teil  daz  halten  sAilent. 
Dnd  also  band  wir  besecben  beider  teil  brieff  und  bftcher  so  sy  fbr 
■DB  geleit  band  und  findent  also,  daz  die  eigenschafft  den  frowen  ztl- 
gBhftrt  nach  ir  briefis  innhalt  und  harumb  so  sprechen  wir  also  in 
Brnatschaffb  und  in  der  minn,  das  ouch  die  eigenschaffb  der  vorge- 
nanten  scfaftposs  nach  ir  bnefiä  sag  den  frowen  beliben  und  z&  ge- 
hören sol  und  die  versessnen  zinse  so  da  noch  ussftendig  sind  den 
firowen  ouch  beliben  und  zft  gehören  sSllent,  doch  also  und  mit  der 
beKheidenheit,  wenn  daz  ist  das  sy  das  selb  gut  besetzen  wend ,  so 
icmd  ay  das  tftn  mit  wussen  und  willen  der  kilchgenossen  ze  Sur, 
abo  das  sy  ir  bottschafft  ein  kilchenpfleger  oder  iemant  anders  daby 
lukben  s&llent,  sid  mals  und  ir  jarzit  ouch  von  Yelschen  her  Wembers 
leligen  vatter  des  ersten  dar  komen  ist.  Und  was  denn  davon  uff 
enrtan  mag  und  das  gftt  zinses  gelten  mag  alle  jar,  der  selb  zinse 
ad  denn  alle  jar  ietwederm  teil  halber  werden,  also  das  den  frowen 
der  halb  teil  zft  gehAren  und  werden  sol  und  der  ander  halb  teil 
der  kilchen  ze  Sur  für  ir  jarzit  als  vor  st&t,  eim  teil  als  vil  als  dem 
andern,  und  sond  Ach  beid  teil  hie  mit  als  umb  die  obgenanten  ir 
Mss  Yerricht  und  verslicht  sin  in  m&ssen  als  denn  vor  stat  und  disen 
mmm  spruch  also  gegen  einander  trüwlich  halten  und  volfüren  und 
da  wider  niemer  get&n  noch  schaffen  getan  werden  weder  mit  worten 
noch  mit  werken  noch  in  dbein  ander  wys,  alle  arge  list  hindan  ge- 
setzt und  als  denn  vor  alten  ziten  die  von  Lentzburg  und  ouch 
die  von  Ck)wenstein  uff  dem  obgenanten  gut  ouch  etwasz  zinses  ge- 
bebt band,  die  nu  in  langen  ziten  von  entwederm  teil  nie  erfordert, 
denn  das  sy  also  versessen  und  verschinnen  sind,  da  sprechent  wir 
oncfa,  ob  das  wer,  das  hienach  mals  also  von  ir  wegen  iemant  keme, 
die  ibo  an  sy  ze  erfordren,  es  were  an  die  frowen  im  samnung  oder 
an  die  von  Sur,  weders  da  were,  das  sy  dem  danmib  nutzit  pflichtig 
noch  verbunden  sin  sAlten,  wond  wir  dieselben  hie  mit  also  hin  und 
abgesprochen  band,  sid  dem  mal  und  sy  in  langen  zit  nie  erfordret 
und  als  gar  verschinnen  sind.  Und  des  ze  einem  waren  und  steten 
orkAnd  so  band  wir  der  obgenant  vicary  und  probst  ze  Münster 
mser  probsiye  insigel  offenlich  tftn  henken  an  disen  obgenanten  unsem 
fmchy  doch  uns  und  unser  probstye  an  schaden. 


296  [14«.  WS 

Der  geben  ist  uff  samstag  necbst  vor  sant  Paulas  bekerong  in 
dem  jar  do  man  zalt  nacb  Cristi  geb6rt  vierzecbenbuudert  und  dar- 
nacb  in  dem  ein  und  sechzigosten  jare. 

Siegel  der  Propstei  Beromflnster  hängt 

312.  1462  Februar  8  (An  mentag  nechat  nach  sant  Dorotheen  tag.) 

Ludwig  von  Mülheim,  Hans  Erhart,  von  Bjnacb,  beide  Ritter^ 
Heinrich  Beger  von  Geyspitzhein,  Berchtold  von  Wildsperg  und  Clans 
Zorn  von  Bülach  hatten  eine  ursprünglich  die  Herrschai't  von  Oester- 
reich  betreffende  („darrürenf*)  Haupisehuldforderung  („Gült")  mit 
77472  Oulden  jährlichen  Zinses  an  den  Städten  „Zoffingen,  Aaran 
Ix>ntzburg,  Surse  und  Sempach^.  Nach  vielfachen  Streitigkeitei 
(„Spenni"),  ob  und  wie  diese  Geldschuld  abzulösen  sei,  wird  durd 
Schiedsspruch  der  Bischöfe  Johannes  von  Basel  und  Heinrich  vm 
CoDstanz  und  der  Stadt  Basel  erkannt,  es  könne  je  obgenannte  Stidt 
ihren  Schuldantheil  in  der  Weise  abtragen,  daß  sie  für  einen  Onlien 
Zins  14  Gulden  für  die  Hauptschuld  zu  entrichten  habe.  Obgenannte 
Gläubiger  quittiren  nun  der  Stadt  Aarau,  welche  jährlich  206  Guid«n 
und  ein  Ort  (V4  Gl.)  Zins  zu  bezahlen  hatt«,  für  3300  Gulden, 
nemlich  412^2  Gl.  für  verfallene  Zinsen  und  2887Vs  Gl.  für  die 
Hauptschuld,  und  erklären  sich  für  ihre  Schuldanforderung  an  die  i 
Stadt  Aarau  für  vollständig  befriedigt.  I 

Es  hängen  die  fünf  Siej^el  der  quittirenden  Gliiubigor. 

313.  Niclaus  Gundelfiiiffer,  Propst  zu  Boroniünster,  entbindet  die  Prae 

beudarii  und  Kapläne  der  Parrochialkircbe  in  Aarau  von  dem 
(leliorsani  ge^en  das  Landka]»itel  von  Aarau,  stellt  aie  unter 
dit'  Autsicht  u«;8  Stiftes,  gibt  ihnen  diu*  Hecht  einen  Superior 
zu  präsentieren  und  bestätigt  als  solchen  den  Kaplan  J.  Lüti. 
14(^3  November  2!). 

Nos  Nicolaus  Gundelffinger  decretorum  licenciatus  prepositus  eccleeie  ] 
collegiate  sancti  Michaelis  JJeronensis  Constanciensis  diocesis  ac  vicarius  I 
reverendissiini  in  Christo  patris  et  doniiui  nostri  domini  Burkardi  epis- 
copi  Constancien.-jis  in  spiritualibus  generalis.  Notum  facimus  tarn  pre- 
.sentibus  quam  posieris,  quod  nos  ut  prepositus  dicte  ecclesie  Beronensis 
pro  nobis  et  nostris  in  eadeni  ecclesia  et  pre^msitura  successoribus  pro 
tempore  prepositis  ex  tcrta  seiencia  |  et  n>atura  prehabita  deliberacione 
honorabiles  viros  dominos  prel^Midarios  et  cappellanos  ecclesie  parro- 
chialis  in  Arow  et  infra  illius  septa  residentes  dicte  Constanciensis 
diocesis  j»ridem  per  nos  ut.  viearium  supradictum  certis  tarnen  et  le- 
gitim is  ex  causis  oniniuru  nostnim  ad  hoc  merito  movoutibus  ab  obe- 
diencia  capituli  et  confratrum  decanatus  ruralis  in  Arow  a  potestate 
exemptos  humilit^^r  instantes  et  potentes  in  nostras  protectionem  et 
tuicionem  ac  defensionem  potissime,  ex  eo  quod  ecclesia  eadeni  in  Arow 


IMS]  297 

Bi  illios  ac  singnlaruni  prebendaniin  ibidem  coUatio  atque  decime  eius- 
km  ad  no8  et  capitulum  ecclesie  Beroneusis  spectare  et  pertinere  dinos- 
dtor  et  eciam  alüs  bonis  respectibus  recipiendum  duximus  et  recepinms, 
proat  recipimus  per  presentes  et  prout  queinadmodum  ipsi  preben- 
äarii  qaondam  ante  tempora  eciam  ab  eoruin  obediencia  exempti  et 
sab  jorisdictione  nostrorum  antecessoram  faisse  dinoscuntor.  Sab  hiis 
tarnen  modis  et  formis  yidelicet,  qaod  iidem  domini  cappellani  et 
prebendarii  residentes  at  premittitur  jam  ad  prebendas  in  dicta  ecclesia 
fandatas  et  fandandas  atqäe  ezigendas  institatas  et  in  faturam  in- 
Btitaendas  sab  nostris  tuicione,  defensione,  protectione  et  presidio  sint 
oonstituti  et  nichilominns  singulis  statutis  et  priyilegiis  gratiisqae  et 
eoncessionibas  eciam  presentibus  et  fataris  nti,  frai  et  gaadere  possint 
et  valeant,  proat  fruebantur  et  gaudebant  et  usi  fuerunt  antedictam 
exemptionem.  Adiecto  tarnen  eciam,  quod  alia  statata  illicita  et  ho- 
nesta bonaqne  et  atilia  per  eosdem  confratres  et  cappellanos  eoramqae 
po^iteros  sea  saccessores  edita  et  edenda  per  quemlibet  ipsonun  in 
lolidam  medio  suo  juramento  prestito  et  prestando  inconcusse  et  in- 
Tiolabiliter  observari  volamus  atque  niandamus.  Et  quia  nos  cor- 
fedioni  et  alüs  nobis  in  hiis  et  circa  ea  sapra  incumbentibus  nequa- 
mns  assidae  intendere  et  personaliter  interesse,  quare  ne  nos  de  negli- 
genda  incalpemar,  sanguisqae  eorum  de  nostris  requiratur  manibas, 
&06  eisdem  cappellanis  et  beneficiatis  in  eorum  post  nos  superiorem 
0t  correctorem  honorabilem  videiieet  virum  dominum  Jobannem  Lüti 
confratrem  et  cappellanum  diele  ecclesie  in  Arow  constitaimus  et  as- 
aignamus,  hanc  sibi  tamquam  nostras  vices  gereutes ,  dantes  auctori- 
tatem  plenam  eosdem  cappellanos  suosque  confratres  in  causis  et  casi- 
bos  levibas  et  minoribus  cum  et  quociens  se  casus  correctioois  ob- 
talerit  corrigendi  et  emendandi  juxta  tarnen  saniorem  partem  voces- 
lae  maiores  suorum  confratrum  semper  procedentes  aliaque  faciendi 
et  ezigendi  in  ea  forma  et  modo  uti  in  statutis  eorundem  confratrum 
et  cappellanorum  editis  et  edendis  lucidius  continetur  et  prout  sue 
ooosciencie  expedire  videbitur,  in  quo  suam  oneramus  et  nostram  deo- 
naramns  conscionsias ,  corrigendi  vero  auctoritatem  in  maioribus  et 
oiminalibus  causis  et  excessibus  nobis  expresse  reservamus.  Quo  vi- 
delicet  domino  Johanne  Lüti  vices  nostras  gerente  aut  alio  superiore 
id  hoc  deputato  et  electo  de  hac  iuce  decedeute  aut  alias  juxta 
statutonun  teuerem  dictorum  confratrum  et  prebendariorum  se  non 
regente  et  gubemante  minusque  honeste  et  irreverenter  gerente  facul- 
tatem  habent  et  habebunt  ipsi  cappellani  et  prebendarii  prefati  aÜum 
inter  se  in  illius  locum  eligendi,  qiii  et  similem  habebit  auctoritatem 
proat  ipee  dominus  Johannes  LuÜ  in  sua  babuit  vita  aut  vice  pro 
eadam  dum  superior  extitit,  sine  dolo  et  fraiide.  Su|)er  hoc  nos  pre- 
poaituB  sopradictus  de  habendo  nos  in  preniissis  prudenter  et  agendo 
at  fideliter  protector  et  defeusor,  dictis  dominis  cappellanis  et  preben- 
dariis  bona  fide  promisimus  et  viceversa  ipsi  nobis  debitam   hdelita- 


298  [im 

tem  et  obedienciam  pret^iternnt  et  eciam  promisemnt,  quare  nog  in- 
Signum  tesiimoDinm  premissorum  presens  scriptum  sigilli  nostre  pre- 
positure  appensionem  duiimns  roborandum  et  eisdem  cappellanis  assig- 
nandom  sub  anno  domini  millesirao  quadringentesimo  sexagesimo  terdo 
die  penoltima  mensis  novembris  indictione  ondecima. 

S.  h. 

Anmerkunff.  Die  Statuten  des  PärrochialkapitelB  in  Aaraa  vom 
selben  Datum  sind  in  einer  Papierhandschrift ,  4*,  l3  geschriebene  Seitei, 
unter  nr.  493  des  Urkundenarcnivs  der  Stadt  Aaraa  eingereiht,  erhalten. 


314  Bnrckard,  Bischof  Ton  Constanx,  befiehlt  dem  Lentpriester  ?oii 
Aarau,  ^egen  fehlbare  Kleriker  mit  Hilfe  der  Stadtknechte  ein- 
zuschreiten.   Constanx  1463  December  21. 

Burckardos  dei  et  apostolice  sedis  gracia  episcopos  CoDstancieiiw 
dilecto  in  Christo  rectori  seu  plebano  parrochialis  ecclesie  opdi  Aitnr 
nostre  diocesis  salatem  in  domino  cum  |  debita  soUicitadine  in  com* 
missis.  C\im  sicut  pro  parte  providomm  sculteti  et  consolam  qndi 
eiusdem  accepimns  plerumque  eveniat  |  presbiteros  et  clerioos  aliosin 
opido  ipso  et  eius  finibus  insaltus  et  excessus  graves  et  acandalons 
laxatis  honestatis  habenis  diumo  |^  edam  noctarno  tempore  com- 
mittere  et  perpetrare  iropudenter,  ex  qnibus  nisi  per  eos  Bedarentnr 
et  interciperentur  pericula  plura  inter  ipsos  et  volgum  exurgere  pos- 
sent  et  pro  venire,  quodque  presbiteri  et  clerici  buiusmodi  in  privi- 
legiis  clericalibus  ac  in  statutis  provincialibus  et  sinodalibus  in  &vo- 
rem  et  defensionem  clericalem  editis  spem  reponentes  ad  desistendum  a 
talibus  insolent iis  et  presumpcionibus  tctnerarüs  nequeant  eorum  laicali 
potestate  compesci,  mandata  ipsorum  minus  curantes,  propter  quod 
invasiones  clericorum  huiusmodi  et  alii  eventus  Hebiles  et  perniciosi 
formidentur,  interdum  temporibus  maus  cootingere  posse  et  sequi; 
quare  supplicari  fecerunt  prefati  scultetus  et  consules  eis  per  nos 
super  hoc  nunc  provideri.  Nos  itaque  votis  eorum  in  hac  parte  fe- 
vorabiliter  annuontes,  tibi  ad  obviandum  malis  pcriculis  et  scandalis 
huiusmodi  auctoritate  nastra  ordinaria  presentibus  committimus  et 
mandanius,  quatenus  presbiteros  et  clericos  quoslibet  in  opido  predicto 
graves  et  enormes  ac  in  clorio  et  populo  scandalosos  insultus  et  ex- 
cessus committentes  et  ad  te  pro  parte  dictorum  sculteti  et  consulum 
perlatos  assumptis  ad  hoc  presbiteris  et  laicis  honestis  vel  si  opus 
fuerit  famulis  rei  publice,  quos  pro  tempore  commode  habere  poteris, 
apprehendere  et  ad  custodiam  absque  gravi  et  euormi  offensa  recipere, 
<(uanio  honest  ius  fieri  poterit,  et  deinde  nobis  vel  nostro  in  spiritoa- 
libus  vicario  eorum  porsonas  pro  correctione  digna  recipienda  presen- 
tare  cum  effectu  eures,  ad  que  eciam  singula  tibi  licenciara  conce- 
dimus  et  plcnam  facultatem,  attencius  provisurus,  ne  concessione  nostra 
huiusmodi  abutariis  et  presbiteros  et  clericos    tales    inhoneste    tractari 


641  299 

nnittas,  ne  libeat  nos  si  secos  actum  fuerit  illam  revocare  et  irri- 
re.     Saper  qnibos  duximus  tuam  industriam  onerandam. 

Datum  in  aala  nostra  Constanciensi  anno  domini  millesimo  qua- 
ingentesimo  sexagesimo  tercio  die  vicesima  prima  mensis  decembris 
diciione  undecima. 

Auf  dem  umgeschlagenen  Pergament  steht : 

Jo.  Luck  scripsit. 

8.  h. 

Abecbrift  im  Ck>pialbnch  p.  163  f.    Uebersetznng  daselbst  468  llf4  ff. 


815.   1464  M&rz  15  (uff  domstag  nach  mittenrasten). 

Peterman  von  Erlach,  Edelknecht,  Statthalter  ftir  Niclaus  von 
ihamachthal,  und  der  Hath  von  Bern,  nach  Anhörung  der  Klage 
8  Chorherm  Meisters  Nikiaus  Trüllerey  zu  Schönenwerd,  und  des 
b-Schultheisaen  Ludwig  Zechender  von  Aarau,  daß  der  von  der  Herr- 
baft  im  Anfange  der  Stadt  Aarau  erhobene  und  mehrmals  und  zu- 
bst  an  Rudolf  Trüllerey  laut  Urkunden  verpfändete  sog.  Herrschafts- 
08  von  den  Hftusem  und  Hofstätten  in  Aarau,  welcher  sowohl  von 
ssterreich  als  nun  auch  von  Bern  demselben  bestätigt  worden  sei, 
o  Aarau  nicht  bezahlt  werden  wolle,  wodurch  auch  Berns  Ober- 
^thomsrechte  verloren  gingen,  und  dann  nach  Einvernahme  der 
n  Aarau  abgeordneten  Schultheiß  Ulrich  Sumer  und  Hans  Baseler, 
liehe  erklären,  daß  die  Stadt  Aarau  die  bisherigen  Zinsen  gerne  be» 
hie,  nicht  aber  von  Häusern  und  Hofstätten,  die  bisher  nichts  be- 
blt  hätten,  und  daß  sie  hiefÜr  die  bezüglichen  Urkunden  und  B<ödel 
igelegt  wünschen,  entscheiden  alsdann,  es  könne  Rudolf  Trüllerey 
it  seinen  Urkunden  und  Rodeln  und  namentlich  zufolge  der  Be- 
itigung  von  Bern  den  Häuser-  und  Hofstättenzins  im  Betrage  von 
in  Pfund  Pfenningen  und  zehn  Mütt  Kernen  beziehen;  der  Stadt 
)he,  fidls  sie  finde,  daß  er  mehr  beziehe  an  Zinsen  als  ihm  gebühre, 
,  gegen  ihn  beim  Gericht  Erläge  zu  erheben.  Nach  schriftlicher  Aus- 
ügang  dieses  Urtheils  wird  auf  Bitte  beider  Parteien  in  der  Ver- 
ndlnng  fortgefahren  und  erkennt,  es  solle  die  Stadt  Aarau  den 
nrachaftszins  wie  von  Alters  her  entrichten,  auch  wenn  sie  mit 
idolf  Trüllerey  und  seinen  Rechtsnachfolgern  in  Streit  wäre;  bei 
jchtentrichtung  soll  sie  der  Eintreibung  durch  den  Weibel  mittelst 
andnehmen  und  Versteigern  desselben  freien  Lauf  lassen;  dagegen 
ben  die  Häuser  dem  Graben  nach  („die  bj  inen  an  dem  graben  ge- 
|en  sint")  keinen  Herschaftszins  zu  entrichten.  Die  Kosten  soll  jede 
rtei  selbst  tragen.  Die  gegenseitigen  Beschimpfungen  werden  von 
nie  wegen  au%ehoben. 

Anwesende  Mitglieder  des  Rathes  zu  Bern :  Alt-Schultheiß  Hein- 
h  von  Bübenberg,  Ritter,  Alt-Schultheiß  Thüring  von  Ringgoltingen, 
ms  Heinrich  von  Balmos,  Peterman  von  Wabron,  Venner  Niclaus 


300  [IIN 

von  Wattenwil,  Peter  Schoppfer  der  alt,  Niclaos  von  Dießbach,  Ur- 
ban  von  Müleren,  Venner  Peter  Brüggler,  Venner  Peter  Kistler, 
Seckelmeister  Flans  Frenckli,  Hans  Sch5ni,  Peter  Syman,  Syman  Dor> 
man,  Benedikt  Krumo  und  Jakob  Lombach. 

Siegel  Petcrmant)  von  Erlach  hängt. 

Die  aehr  weitläufige  Urkunde  liegt  in  doppelter  Ausfertigung  vor. 


316.   Bern  spricht  Aarau  von  seiner  Verpflichtunff  ffegen  Solothurn  kn 
1464  Mai  13. 

Wir  Thüring  von  Ringgoltingen,  jetz  Schultheis,  Peter  Schopifor, 
der  alt,  und  Peter  Kistler,  venr,  alle  dos  rates  ze  Bern,  tAn  knnt 
mit  diesem  brieve«  als  denn  |  die  strengen  fürsichtigen  wisen  Schult- 
heis und  rat  der  statt  Bern  unns  usgefertiget  und  bcvolhen  gebept 
haut ,  die  gehoi-sanü ,  eide  und  geläpt  |  ,  damit  die  ersamen  wisoi 
unnser  lieben  gilbten  fiiind  schultheissen ,  rete,  bürgere  und  gemon 
der  statt  Arow  in  Erguw  gelogen  denselben  |  unnsem  gn&digen  herren 
von  Bern  verpflicht  und  gewandt  sind  in  irem  namen  und  ze  banden 
der  statt  Berne  mit  denselben  von  Arow  zeemüwem  und  si  von  Dft- 
wem  uff  inhalt  der  brieven,  die  der/it.  als  die  stat  Arow  zu  der  stitt 
von  Bern  handen  komen  ist,  darumb  geben  und  durch  si  besigelet 
worden  sind,  wider  in  eide  zenemend,  als  denn  die  langzit  unva> 
nuweret  anpostaiiden  wArcnt,  bekennen  wir  un:ä  gegen  mengelichem. 
djis  wir  in  namen  und  durch  bevelhcn  unnser  herren  von  Bern  uff 
hüt  djituin  dis  brieves  dieselben  unser  guten  fn'ind  schul thei&seD,  rele, 
bur«,'er  und  gantz  geincind  ze  Arow  alle  in  eid  genomen  und  solkh 
gehorsanii  mit  inen  durch  ir  eide  ernüweret  hal)cn  uff  wi^z  und  mev- 
nung,  als  das  harnach  erlütert  wirdet:  Zu  dem  ersten  so  liabent  die- 
sol]»en  von  Arovv  ane  alles  mittel  unverscheidenlich  mit  wolbedacbtem 
mut  einhelligclich  in  dem  namen  des  vatters,  süns  und  des  heiligen 
geisies  ^esworn  mit  ufferhabnen  handen  und  gelerten  Worten  vorab 
dem  hoili<,'en  Konischen  rieh  als  ein  fry  unbetwungen  riohstatt  |  nnd 
darnach  der  statt  von  Bern  gantz  trüw  und  warheit  zeleistcn,  M 
schaden  ze  wenden,  beid  nacht  und  tag,  und  iren  nutz  ze  furdern,  an 
alle  gevei<le,  also  das  die  statt  Arow  nu  und  iomer  me  ewigclich  unnser 
herren  von  Bern  und  all'-r  ir  nachkomen  offen  hus  und  statt  sin  sol 
wider  menglich  und  inen  in  allen  iren  nAten  beraten  und  beholflfen 
sin  wuilend,  »rantz  nieman  usgenomen  noch  vorbehept.  Darzü  das 
si  und  ir  naclikomen  by  allem  dem  Vdiben  und  das  stete  halten  wol- 
lend, wes  denn  sich  ir  vordem  selig  vorhin  in  allen  Sachen  gegen 
den  selben  unsern  herren  von  Bern  verschriben  und  verbriefet  liant, 
der/it  als  si  wie  vorstat  zu  iren  handen  komen  sind,  alles  ungevarlich. 
Ob  aber  sich  by  kurlz  oder  langem  begeben  wurde,  das  dieselben 
unnser  guten  fniride  von  Arow  von  einer  statt  von  Solot^rn,  denen 
si   domi  wilent.  mit   dem   vügonanten   unsern    herren  von  Bern  euch 


m  301 

»haldet  gdiept  faant,  sfilicher  eiden  und  gehorsaroi  halp  dbeins  weges 
Tftcht  wnrdenty  so  siUend  die  yilgODaiiten  uDnser  herren  von  Bern 
i  iiem  eignen  costen  dieselben  von  Arow  gegen  denen  von  Solotem 
»licher  Sachen  and  besAchs  halp  vertretten,  verstan  und  nach  dem 
ssten  verantwurten.  Ob  ouch  die  von  Solotem  denselben  unnsem 
Iten  frAnden  von  Arow  oder  nnsem  herren  von  Bern  nu  oder  nach- 
lalen,  solicher  holdang  und  eiden  halp,  so  vorziten  als  vorstat 
dreh  dieselben  von  Arow  beschechen  sind,  titzit  anbehalten  wurdent, 
18  aol  doch  denen  von  Arow  und  iren  nachkomen  an  disem  irem 
stanen  eid  anvergriffen  sin  und  dhein  schaden  bringen  an  geverde. 
las  alles  wir  inen  innainen  unnser  herren  von  Bern  gütlich  verwü- 
gent.  und  des  z&  warem  Urkunde  han  ich  erstgenanter  Thnring  von 
Ünggoltingen  Schultheis  und  aber  ich  Peter  Kistler,  venr,  von  wegen 
lyn  and  des  obgenanten  Peter  Schopffers,  bresten  halp  sins  ingesigels 
pid  von  fidner  bitt,  wegen  wir  beide  unnser  eigen  insigel  innamen 
br  genanten  unnser  herren  von  Bern  doch  unns  anvergriffen  ge- 
MDcket  an  disen  brieff. 

Der  geben  ist  uff  den  nechsten  sondag  nach  der  heiligen  uffiurt 
DUiBers  herren,  als  man  zalt  von  Christi  jgebürt  viertzechenhundert 
»chtzig  and  vier  jar. 

S.h 

Abechrifb  im  Gopialbuch  p.  229  ff 

Anmerkung*  Der  unterm  gleichen  Datum  und  mit  dem  Secretsiegel 
teniegelte,  von  der  Stadt  Aarau  ausgestellte  Reversbrief  liegt  im  Staats- 
vchiv  Aanto,  Aargauische  Städte;  eine  Gopie  desselben  im  Argeuw-Buch 
p.a)f. 


317*  Bnrckard,  Bischof  von  Constanz,  bestätigt  das  von  Bischof  Mar- 

Suard  1406  September  20  dem  s.  Ursulakloster  in  Aarau  ver- 
ehene  Ihivileg.    Constanz  1466  März  5. 

Barchardus  dei  et  apostolice  sedis  gracia  episcopus  Constanciensis 
^ligiosis  in  Christo  priorisse  et  conventui  domus  congregacioms  seu 
oUegii  I  opidi  Arow  nostre  diocesis  salutem  in  domino.  Devocionis 
inceritas,  zeli  puritas  et  vite  pudicia  super  quibus  vos  testimonio 
idedigno  apud  nos  |  plurimum  reddunt  comendatas  non  iudigne  pro- 
oerentar,  at  votis  vestris  hiis  precipue  que  ex  contemplacionis  ardore 
irodire  conspicimus  et  per  que  |  divino  obsequio  inteute  sitis  ac  salus 
i  qaies  animarum  vestrarum  uberius  pro  venire  sperantur,  quantum 
nm  deo  possumus  favorabiliter  annuamus  ac  ea  que  vobis  a  nostris 
nnedecessoribus  ipsis  indulta  sunt  firmiori  subsistencia  stabiliamus  et 
atificemas  et  tanto  propeusiori  caritatis  studio  vestras  sinceritates  pro- 
eqaamur,  quanto  maiori  propter  sexus  fragilitatem  vos  novimns  pre- 
idio  indigere.  Sane  itaque  vestra  pro  parte  nobis  oblate  peticionis 
eries  continebat,  quod  olim  felicis  memorie  quondam  dominus  Mar- 
jnardus  predecessor  noster  episcopus  vos  special!  gracia   prosequendo 


802  [14N 

et  statuin  yestre  religionis  extollendo  certis  coDcessioDibas  et  indultii 
in  litteris  pergameneis  eiusdem  doinini  Marquardi  sigOlo  pontificali 
appendendo  sigillatis  et  coram  nobis  exhibitis  ac  inferios  per  eamm 
principium  et  ÜDem  pro  sufticienti  specificacione  descriptis  lucalentiiu 
comprehensis  y  prcdicaverit  prout  in  eisdem  litteris  clarius  dinoscitor 
contineri.  Sed  quia  ut  dicta  peticio  subiungebat  buiasmodi  concei* 
sione  et  indulta  oe  temporis  tractu  ab  aliquo  iDvalidari  possint  pro 
firmiori  subsistencia  per  nos  ut  legittimum  successorem  prefati  qaon- 
dam  domini  Marquardi  approbari  et  gratificari  desideretis,  eapropter 
officium  nostrum  pastorale  humiliter  implorando  vobis  super  hoc  per 
nos  misericorditer  provideri  postulastis.  Nos  itaque  litteris  predictis 
visis,  lectis  et  cum  diJigencia  matura  ezaminatis,  quia  concessione  et 
indulta  huiusmodi  ad  devocionis  et  salutis  incrementa  tendere  pro^- 
cimus,  idcirco  ne  ea  que  predecessorum  admisit  auctoritas  reprobare 
videamur,  illas  cum  singulis  punctis  et  clausulis  prout  in  litteris  ipn 
complectitur  auctoritate  nostra  ordinaria  pro  perpetua  subsistends 
ratiticandas  duximus  et  approbandas  atque  presentis  scripti  patrocinio 
ratificamus  et  approbamus.  In  quorum  omnium  fidem  et  robur  pre- 
missorum  litteras  nostras  presentes  exinde  fieri  et  sigilli  nostri  poo- 
tificalis  iussimus  et  fecimus  appensione  communiri. 

Datum  in  aula  nostra  Coustanciensi  anno  domini  noillesiino 
quadringentesimo  sexagesimo  sexto  die  quinta  mensis  marcii  indio- 
tione  quartadec-ima.  Tenor  itaque  litterarum  de  quibus  supra  mes- 
tionatum  exLstit  sie  ineipit: 

Marquardus  etc.  (vgl.  nr.  238). 

Auf  dem  umgeachlagoncn  Pergamont  steht: 

Conradus  Armbroster  Bcripsit 

DaH  große  bischöfliche  Siegel  hängt  wohlerhalten. 

318.    Aarau    wählt   den    Joh.  GunJellinger  zum   Leutprieater.    1466 
Oktober  17. 

Nos  schulihetus,  consulcs  totaque  civium  communitas  opidi  Arow 
Consianciensis  dyocesis  notum  faciinus  tenore  preseucium  ex  quo  houo- 
rabiiis  vir  dominus  Küdolirus  |  Molitoiis  quoudam  plebanus  n03ter  be- 
nefit'iuni  et  i>rebendaiii  plebenatus  jam  dicti  opidi  nostri  sibi  olim  per 
nos  collatuni  die  luiie,  (jue  fuil  |  tredeeima  mensis  octobris  pure  et 
libere  sine  omni  prejuditio  et  contradictione  in  et  ad  manus  coram 
Omnibus  nobis  honorabilis,  legalis  |  et  i)eriti  viri  domini  Rüdolfri  Ment 
arcium  liberalium  magisiri  tamquam  iiotarii  publici  resiguavit.  Sed 
quia  ipsuni  jus  eligendi  plebanum  et  vicarium  prefate  ecclesie  tociens 
quociens  fuerit  oportunum  a  nostris  predecessoribus  ad  nos  et  nostroä 
successores  pleno  diuoscitur  jure  pertinere,  quod  ipsa  die  veneris, 
que  fuit  decima  septima  mensis  eiusdem  nos  prefati  schultetus,  con- 
sules  et  cives  tamquam  super  certam  et  prefixam  diem  eligendi  altemm 


«1  803 

ibanum  et  pasiorem  looo  et  nomine  prefati  domini  R&dolffi  Moli- 
is fiiimtis  congi*^gati  et  pluribus  honestis  et  discretis  viris  et  do- 
018  nobis  pro  eisdem  beneficio  et  prebenda  plebenatus  predicti  ut 
yacantibtis  per  resignacionem  prefatam  snpplicantibns  nos  super 
8  maturis  deüberadonibus  habitis  nostrisque  in  hüs  consciencüs 
noratis  inter  ipeos  vires  et  dominos  sapplicantes  honorabilem  virom 
ninam  Jobannem  Oundeliinger  arcium  liberaliam  magistrum  jam 
;u  in  opido  Bremgarten  plebannm  prefate  dyocesis  jnxta  et  penes 
ooritatem  vocum  nobis  in  plebanum  seu  vicarium  perpetunm  ecclesie 
)&te  elegimus  et  deputaviiniis.  Sed  quia  verum  est  juxta  predicta, 
od  ipsum  jus  elegendi  sed  non  presentendi  babemus  ipsumque  jus 
»entandi  vicarium  seu  plebanum  ecclesie  predicte  perpetuum  ad 
rerendos  circumspectos  providoeque  viros  et  dominos  videlicet  pre- 
litum  et  capitulum  ecclesie  colegiate  sancti  Michabelis  Beronensis 
romqoe  successores  pleno  eciam  jure  tociens  quociens  fuerit  oportunum 
loacitar  pertinere,  nos  itaque  suprafati  scbultetus,  consules  et  cives 
mquam  eundem  magistrum  Jobannem  per  noe  ut  sie  electum 
bis  jam  dictis  dominis  Beronensibus  preaentantes  rogamus  vos  et 
pplicamus  vobis  una  et  cum  eodem,  quatenus  ipsum  per  nos  electum 
litis  ulterius  ducere  per  nos  presentandum  et  per  eos  quorum  interest 
iper  eisdem  beneficio  et  prebenda  plebenatus  predicti  agere  investi- 
ndum  pleno  cum  effectu.  In  quorum  quidem  omnium  et  singu- 
rum  testimonium  presentem  litteram  sigillo  noetri  consulatus  sigi- 
tam  huic  magistro  Jobanni  dedimus. 

Anno  domini  1466  prefata  die  veneris  indictione  decima  quarta. 

&h. 

319.  Propst  und  Kapitel  zn  Beromünster  gestatten  dem  Jeoki  Steger 
von  Aarau  und  nacb  dessen  Tode  dem  Schultheis  und  Bath 
von  Aarau,  einen  Priester  für  die  von  ihm  am  Frauen kloster 
in  Aarau  gestii'tete  Kaplaneipfründe  zu  w&hlen.  1466  Novem- 
ber 24. 

Wir  Niclaus  von  Gundelfingen  probst  und  das  capittel  gemeinlicb 
)r  stifift  Munster  in  Ergowe  thünd  kund  |  menglichem  und  verjehend 
E9nlicb  mit  disem  briefe,  nach  dem  der  fromm  und  ersamm  Jecki 
«ger  burger  ze  Arowe  |  durch  sines  vatters»  siner  mdter,  sin  und 
ler  vorderen  seligen  seien  heil  und  vorab  durch  gottes  willen  und 
k  durch  der  |  dienste  gottes  gemeret  und  all  gloibig  seien  getröstet 
Brden  zu  einem  ewigen  almüsen  setzen,  ordnen,  stifften  und  euch 
(gaben  wil  ein  capplan  pfrunde  in  dem  frowen  closter  prediger 
dens  ze  Arow  indert  der  muren  in  Costentzer  bistüm  gelegen  in 
licher  masse:  das  soliche  pfrunde  mit  einem  erberen  priester,  der 
ich  denselben  frowen  zimlich  und  gem^  sige,  versorget  werde  und 
s  er  alle  wochen  verbunden  sie  fünf  messen  daselbs  zehaben,  da 
m  euch  derselb  caplan  und  priester  wol  nach  zimlikeit  mit  jerlicher 
die  versorget  werden  s&lle.     Das  nu  also  uns  obgenanten  probst 


304  [im 

und  capitiel  uls  kilehlieiTen  der  kilchere  ze  Sur  nnd  onch  ze  Arow 
der  obgenant  J^ki  St«gei  demAteoklich  angerfifil  und  gebetten  hstt 
die  lehenscbaffte  der  selben  capplanie,  so  er  willen  hatt  ze  begaben 
und  stifften.  im  sin  lebtagte  und  darnach  einem  schuitbeiss  und  rate 
der  statt  Arow  gemeinlit-b  und  samcntbafftig  gönnen  und  inen  die 
zusagen  wellen  also  mit  einlielligem  rate  und  willen,  da  mit  oach 
gottcs  dienste  sunderlichen  ze  fürderen  und  ze  meren.  So  band  wir 
für  uns  und  all  uns«T  nacbkommcn  dem  selben  Jecki  St^r  sin  kb- 
tage  und  nach  sinem  tode  einem  ycckl  leben  schul tbeisz  ze  ziten  und 
rate  gemeinlich  und  sammentbaflFtig  ze  Arow  sollicbe  pfründe  ze  Ter* 
lihen,  besorgen  und  ze  besetzen  mit  einem  erberen  priester  nach  irem 
willen  gantzlich  gcgonnet  und  alle  gerecbtikeit  so  wir  dar  zu  betten 
oder  haben  mochten  Regelten,  gönnend  und  gebend  inen  ouch  sollicbs 
lebenschafft  urlterlicli  uff  in  kratft  disz  biiefes  und  entzibend  oach 
bar  iun  für  uns  und  alle  unser  nachkommen  alles  rechten,  frihät, 
gnade  und  alles  desz  da  mit  wir  hiewider  jemer  furbassbin  getliun 
konden  oder  möchten  nu  und  hienach  in  dehein  wiae  ane  gererde, 
doch  der  kilchen  ze  Sure  und  ouch  ze  Arow  an  iren  rechten  nnd 
harkomcnheiten  unvorfangen  nnd  gantz  ane  schaden.  Und  desz  n 
Urkunde  so  hand  wir  obrrenanter  probst  und  capittel  bede  der  probstie 
und  capittel  insigel  oftenlicb  gebenckt  an  disen  bricfe. 

Der  geben  ist  an  sant  Katheiinen  aben  desz  jares    da  man  zilt 
von  ( 'hristi  geburt  vierzehenhundert  scehtzig  und  sechs  jar. 

Sifgcl  ii«»s  l'rop-tt'M  und   des  Kaiiit«?lri  von  Münster,  stark  bescbä*ligt, 
häng«'n. 

o20.    .lakub  St.ijj«T  von   Aaraii   Htift«;t    fiir  da»  s.  Ursulaklost^r  ein* 
nt'U«?  PriÜM'ndf.     14«j«)  Dozciubor  3. 

Novcriut  univprsi  prosontem  pa^jinam  inspetturi  sou  audituri  pre- 
pcnfes  paritrr  et  iuiuri,  (|in»d  ej^o  Jju-obus  Stilgor  civis  opidi  Arow 
Coiisstancionhi:-»  dyoi't'>is  «.'racia  divina  iiisli^atus  uc  divina  pietate 
nintus,  quia  dum  in  corpore  sobriotas  et  in  nionte  n'<jnios  est  ca  que 
etcrnam  .>aluloni  ro-pitiunl,  siilubrius  proourantur  mente  sollerter  me 
morituruni  revulvi  no(jUO  vx  Ikmj  nunido  j  pauia  bona  nisi  que  pre- 
niitt(.»  nie  sequi  ( o^niovi,  ceiain  in  prctoxtii  nientis  habui  solam  nüse- 
ricordiam,  «{uani  lionio  sibi  iiq)endit  coniit«Mn  mortuorum  Heri.  Ea 
pro]»tcr  nli  animaruni  moi  ip>ius  |  nor  non  usorLs  nie--  legitime  om- 
niunique  prciUar.v.nrum  et.  bonelactonnn  moorum  amicorunKiue  omnium 
lidftliiim  dot'mictori.m  indi^'^ncium  s:dutom  dci,  honorem  eeclesie  lui- 
litantis,  utiliiatcm  v\  juvamon  triunidiantis.  leliciam  et  exult^unom'in 
in  hos  atr».'('tiiin  et  volunlatern  di've:ii,  quu«l  in  mone.stt;rio  samtimo- 
nialium  sancto  l.'r.<»M]»'  inlVa  nn^nia  pretati  üjüdi  Ajow  s^itualiV  or- 
dinif^  prodicatonini  preb»'n'lam  uiiam  no\am  de  novo  fundavi  eandeinqtie 
a<l  prescns  dum  et  in  huni.niis  ero  «um  qiiindocim  floreiiis  Uononsibus, 
qui  empti  ^unt  pro  trocentis  et  recmendi  pro  totidem  juxta  teiioivm 


UM]  805 

littenmin  cksnper  confectamm^  jam  acta  dotavi,  qnos  qnidem  flo- 
nenos  huno  in  modam  ut  sequitor  specificavi :  Item  de  et  super 
prabto  opido  Arow  quinque  florenos  Renenses  super  diem  sancti* 
rhome;  itom  duos  florenos  a'  Henslino  Mejer  de  Eglischwil  super 
Intiim  aasampcionis  Marie ;  item  a  Henslino  üolrich  de  Eglischwil 
ioofloranos  eciam  super  eodem  festo  assumpcionis ;  item  a  Cünrado  Oeri- 
iWn  duoB  florenos  super  festum  pasce;  item  a  Rftdolffo  Seiler  unum 
laranun  super  festum  purificacionis ;  item  a  Rftdino  Wolff  deBiber- 
iWn  duoB  florenos  super  festum  sancti*  Martini;  item  a  Heinrico 
Bpani  de  Talheim  medium  florenum  super  festum  Georii';  item  a 
Bemrioo  Meyer  de  Biberstein  medium  florenum  super  festum  Martini. 
Bik  quidem  quindecim  florenis  Renensibus  ipse  domine  prefiEite  con- 
mitos  sancte  Urselle  in  opem  et  subsidium  ad  sustentandum  capel- 
knmn  usque  post  vite  mee  terminum  super  addent  suis  de  reddi- 
ttnu  quinque  florenos  Renenses  et  quindecim  modios  tritici.  Me  autem 
ii  hacus  non  existente  ad  ipsos  quindecim  prefatos  florenos  viginti 
florenos,  qui  pro  omni  modo  pro  quadringentis  sunt  empti  et  pro 
toiidem  cum  censu  desuper  emerse  sunt,  redimendi  florenis  de  et 
iqpor  taxu  omnium  bonorum  meorum  mobilium  et  immobilium  dedi 
st  allocavi,  qui  quidem  valor  rerum  et  bonorum  meorum  ad  hos  flo- 
naoB  et  ult^iores  valebit  extendi,  quibus  florenis  ut  sie  post  obitum 
mei  ad  manus  prefiäte  probende  devolutis  prefati  modi  tritici  et  quin- 
que floreni  ab  ipsis  dominabus  ut  prefertur  dandi  erunt,  sie  quitti 
H  ulterius  non  solvendi,  tali  ordinacione,  quod  ins  collacionis  ipsins 
prebeode  ad  me  pro  tempore  vite  yel  ad  hos  quibus  faveo  et  con- 
Oedo,  debebit  pertinere  prout  et  id  ipsum  jus  michi  ab  honorabilibus 
et  circumspectis  yiris  et  dorainis  preposito  et  capitulo  ecclesie 
sancti  Michahelis  ville  Beronensis  per  certam  litteram  duobus 
KigiUis  prepositi  et  capitnli  colegii  eiusdem  sigillatam  .indaltum  et 
Qoncessum  est,  necnon  post  a  vita  meum  recessum  providis  et  cir- 
cumspectis yiris  sculteto  et  consulibus  opidi  predicti  teuere  eiusdem 
littere  indultum  existit,  quod  jus  collacionis  prebende  eiusdem  ad 
eoidem  ei  eorum  successores  debebit  pertinere.  Item  quod  ipsis  do- 
iniiiabiui  pre&tis  debebit  dari  a  me  necnon  a  prefatis  sculteto  et 
consolibas  post  me  capelanus  honestus  et  ipsis  dominabus  licitus  et 
inzta  eanim  habitudines  congruus,  qui  quidem  capelanus  tenebitur 
quinque  missas  sine  dolo  et  fraude  in  eodem  monesterio  et  ebdomodatim 
odebrare.  Item  et  si  quivis  capelanus  deo  iuvante  quod  absit  ipsas 
denunas  vel  aliquam  ipsarum  dehonestaverit  seu  inpregnacionem  feoerit 
Ben  aiiquem  excessum  notorium  ipsis  dominabus  seu  communitati 
Arwensiam  necnon  injuriam*  intoUerabilem  commiserit,  ille  idem  per  me 
tea  per  prefatos  scultetum  et  consules  debet  deponi  et  destitui  et 
iMsrdoB  honeste  vite  in  locum  illius  institui.  Item  debebit  capelanus 
ipse  ipsamm  dominarnm  confessor  existere  eiusque  necessaria  sacramenta 
nunirtnre,  aepnlturas  et  aniversaria  peragere  et  tempore  congruo  et 

AusiMr  UskiindenbuolL  2Q 


ß06  lim 

opportuno  ipsis  dominabus  necnon  alüs  personi?  causa  devodoms 
affluentibus  Terbum  dei  Seminare,  sine  tarnen  prejudirio  et  graYamiiM 
ipsius  parrocbialis  ecclesie  ipsios  opidi  Arow.  Item  et  ex  quo  ipram 
mono&terium  extra  septa  parrocbialis  ecclesie  Arow,  in  quo  ipsa  pr»- 
benda  fundata  est,  existit,  debebit  merito  et  ipse  capellanos  pro  tooh 
pore  existens  ab  omni  onore  sive  plebani  sive  capellanonun  ecdflsie 
opidi  predicti  necnon  decani  et  capituli  raralLs  Arow  Über  et  qnietui  i 
esse  nisi  sub  tuicione  decani  et  capituli  prefotonmi  daretur  et  tames  1 
ad  capitulares  congregacioncs  seu  couvocociones  nou  artaretur.  lUm 
ipse  capelanus  debebit  omnibus  priviiegiis  nta,  quibus  utontor  in 
prefata  ecclesia  capelani  prebendati.  Item  debebunt  jam  acta  pi^ 
&ti  scultetus  et  consules  sua  activitate  ad  hoc  agere  et  hcere,  ^aoi 
pro  incolatu  et  babitacione  unius  cuiusque  capelani  pre&te  prebeodt 
domus  antiqui  rectoris  scolarium  felicis  memorie  recommandati  Vh 
mine  Jobannes  Glasser  ad  ipsam  caplaniam  devolvator  et  deducatnr. 
Item  debebit  prebenda  ipsa  in  quam  estimacionem  pro  tribusmait|i 
argenteis  ut  caplanie  in  ipsa  ecclesia  Arow  situate  taxatim  et  pv 
capelanum  quivis  de  eisdem  marcys  sex  solidi  denominatomm  mooflb 
usualis  dumtaxat  bemel  in  anno  reverendo  domino  Constandensi  Mt 
eins  collatori  pro  consulacionibus,  juxta  et  quod  alii  prebendarii  pnbto 
ecclesie  Arow  solent  facere,  tribui  debent  et  dari.  Item  debebit  qnivii 
capelanus  solam  haue  prebendam  et  nullam  aliam  habere  ne  haue 
meo  tempore  sine  scitu  mei  nee  post  me  sine  scitu  ipsorom  scoltflti 
et  coDSuIum  prefatorum  cum  aliqua  permutacione.  Qua  ordinacioiM 
ut  sie  insi)ecto  ego  prefatus  Jacobus  roverendo  in  Christo  patri  ig 
domino  domino  HermuDno  de  Landenberg  episcopo  Constanciensi  seo 
eiuä  in  spiritualibus  vicario  generali  diligenter  suplico,  quatenus  mefis 
hos  fundaciones  et  ordinar:ioDes  ut  sie  factas  benigne  susripiant,  de- 
vote pertractent,  misericorditer  admittent,  quod  quidem  in  paribos 
et  niaioribns  deservire  omni  tempore  paratus  cuperem.  In  cuius  quidem 
ordinacionis  et  fundacionis  testimonium  evidensque  robur  reique  per- 
petuam  memoriani  ego  prelibatus  Jacobus  sigillum  meum  propriam 
duxi  prcsentibus  appendendum. 

Anno    doinini    1466  die  mercurii,  qui  fuit  3  mensis  deoembriä 
indictione  decima  quarta. 

S.  h. 

•  IIs.  situatum.  ^  Nach  „coufcctaruni"  steht:  sunt  florenia,  wai 
keinen  Sinn  ^ibt.  *  Hs.  Kancte.  ••  Ha.  an.  «jis.  aancte.  '  Georii  steht  aut 
einer  Rasur.     *  Hh.  jure. 

Die  Urkunde  ist  sehr  schlecht  stiliairt  und  geschrieben. 

321.  Bischof  Hermann  von  Constanz  bestätigt  die  Stiftung,  welche 
Jakob  Stäger  von  Aarau  im  s.  Ursulaklotitcr  gemacht  lui* 
Constanz  1167  Juni  15. 

Hormannus  doi  et  a}X)stolic6  sedis  gracia  episcopus  Constandeniii 
uuiversis  et  singulis  has  nostras  litieras  Iccturis  et  audituris  salutem  et  sib- 


7t]  807 


nm  in  domino  caritatem.    Pastoralis  |  nobis  inmbens  cora  salutis  et  de- 
eionis   sabiectorom   propagacionam  solicitndine   indefessa  ezqairens 

que  in  divine  landis  ampliadonem  et  fidelium  salutem  pie  inspecta  | 
nt  ei  salubriter  ordiaata,  nt  temporis  tracta  non  deficiant,  sed  in 
um  perdorent  inconvnlsa  libenter  auctoritatis  sue  presidio  stabilire 
I0L  Hinc  est  quod  nos  devotis  |  Jacobi  St^r  opidani  opidi  Arow 
otre  diocesis  supplicadonibus  inclinati  erectionem,  dotacionem  et  fan- 
cionem  beneficii  ecclesiastici  in  monasterio  sancte  ürsule  dicti  opidi 
row  modo,  forma,  condicionibos  et  articolis  atque  redditibus,  fructibus 
proventibndinlitteris  desaper  confectis,  quibus  presentes  pertransfixum 
necinntor  specifice  descriptis  per  prefiitam  Jacobum  de  rebus  et  bonis 
A  a  deo  collatis  in  sue  ac  progenitoram  et  successonim  suorom 
imamm  salutem  salubriter  factas  cum  omnibus  et  singulis  punctis, 
ndiciooibas  et  arüculis  bonorum,  censuum  et  reddituum  applica- 
Mus  necnon  iurispatronatus  dispositionis  et  aliis  in  eisdem  litteris 
eoificaiis  ex  oerta  nostra  sciencia  auctoritate  nostra  ordinaria  appro- 
ndas  doximus  et  presentis  scripti  patrocinio  roboramus,  approbamus 

oommnnimus  supplentes  quantum  in  nobis  est  omnes  et  singulos 
fecinSy    si  qui  forsan  intervenerint  in  premissis.     In  quorum  fidem 

tertimonium  premissorum  litteras  presentes  inde  fieri  et  dictis  litteris 
(tacionifl  et  fandacionis  pertransfixum  annecti  sigilli  quoque  officii 
«tri  ponüficalis  iussimus  et  fecimus  appensione  communirL 

Datum  in  aula  nostra  Constanciensi  anno  domini  millesimo  qua- 
ingentesimo  sexagedmo  septimo  die  quintadecima  mensis  junii  in- 
ctkme  qointa  decima. 

Oonradus  Armbroster  scripsit. 

Dos  große  bischöfliche  Siegel  h&ngt  wohlerhalten. 

Diese  Urkunde  ist  mit  der  vorigen  durch  den  Pergamentstreifen,  an 
■I  das  bischöfliche  Siegel  hängt,  verbunden. 

323.  Hermann,  Bischof  von  Constanz,  setzt  den  Magister  Johannes 
Bonis,  Dekan  in  Aarau,  zum  Vikar  des  s.  Ursulakloeters  ein. 
1471  März  13. 

Hermannus  dei  et  apostolice  sedis  gracia  episcopus  Constandensis 

Hiorabili  nobis   smcere   in   Christo    dilecto  magistro  Johanni  Bonis 

icano  decanatus  in  Arow  salutem  in  domino  |  et  diligenciam  in  com* 

issis    fidelem.     Pastoralis  nobis  imminentis   eure   exigit  sollicitudo, 

;  canctarum   regularium  et  secularium  ecclesiarum  et  monasteriorum 

gijmini  intendamus,  ut  provide  gubemata   in   spiiitualibus  et  tem- 

Tiilibas  suscipiant  incrementa  et  a  noxiis  preserventur.  Quamvis  itaque 

tecium   in    Christo  |  Uolricum    Im    graben   plebanum    io  Gr&nchen 

votis   in   Christo   priorisse  et  conventui  monasterii  sanctimonialium 

lAi  Arow  ordinis  predicatorum  vicarium  nostrum  per  certas  nostras 

teras  deputaverimus  et  ex  causis  tunc  nobis  expositis  deputaverimus, 

oausis  tarnen  aliis  coram  nobis  nunc  allegatis  et  animum  nostrum 

Bte  moventibus  predictum  Uolricum  ab  ofBcio  huiusmodi  vicarintus  ab- 


808  [Mit 

solvendum  duximus  ot  absolvinms  per  presentes.  Ne  igitnr  dictom 
nionnsterinm  nobis  im  mediale  subiectum  in  statu  ac  enra  et  regimine 
suis  propter  yicarii  carenciam  perieUtetur ,  te  de  cuius  providencia  et 
legalitato  in  liac  parte  confidimus,  in  vicariam  nostrum  ad  regendnm 
et  gubemanduiu  idem  monasterium  constituinius  et  preseotium  tenore 
dqmtamuSy  curaiii  et  i'egiuien  eiusdem  tibi  committentes,  in  virtate 
sancte  obediencie  districte  inandantes,  quatenus  onus  huinsmodi  nto 
assuinns,  que  pro  conservacione  et  reformacioue  spiritualium  et  ton* 
poraliam  ipsius  iiionnätcrii  et  |)er3onarum  eins  nominis  expedire  £&- 
gcncia  et  conatu  dobitis  procurando.  Nos  enim  tibi  nionasteriom  pn* 
dictum  eiusque  priorissam  conventum  et  personas  in  hüs  que  statam 
religionis  et  perfectionem  concernimus  regendi,  gubemandi  et  dm 
spiritualium  et  temporalium  regimcn  ac  commodum  vice  nostra  dis- 
ponendi,  excessus  delinquencium  personarum  inquirendi,  corrigendi, 
emendaudi,  excedcuies  incarcerandi,  puniendi  et  coercendi  et  ab  ilGi 
salubriter  absolvendi  aliasquoque  ad  regulärem  vitam  inducendi  et 
movendi  omniaque  et  singula  üociendi  in  hüs  et  circa  ea  neceasaria  et 
oix)rtuna  et  quo  nos  faccremus  et  facei*e  possemus  pro  ipsius  mo* 
nasterii  cominodo  et  utilitate  prout  de  hiis  deo  et  nobis  reddere  to- 
lueris  racionem  Ui^que  ad  revocacionem  nostram  specialem  preseD- 
tibus  conocdiiiiuä  auetoritatem.  Quocirca  dicte  priorisse  et  conventoi 
singulisquo  [)crsoniä  dicti  monasterii,  quatenus  tibi  ut  nostro  mea  parte 
in  i[KS0  inonastorio  vicario  tuisquo  salubribus  monitis  et  mandatis 
obediiiiit  cum  effoctu  districte  prccipicndo  mandamus,  prout  omnipo- 
toiitis  dci  iiostraiiKjuc  ot  ranonicam  efl'ugere  voluerint  ultionem. 

Datum  Constaruie  anno  domini  millesimo  quad ringen tesinio  sep- 
tuage^inio  pvinio  die  tredecinui  mensis  mai*tii  indictione  quarta  sul) 
sigillo  nostro  poiitilicali  presentibus  api)en30. 

Conrad  US  Armb  roster  scripsit 

l)as  <^roüu  bischüf liehe  »Siej^cl  hängt  wohlerlialtcn. 


fV2''U    Anna  Trüllorey,  Chorirau  zu  Schännis,  stiitc*  in  der  Kirche  von 
Aarau  einen  neuen  Altar.    1473  Oktober  3U. 

In  dem  nainon  der  liaili^en  drivaltikait  gottes,  des  vatters,  dö 
suns  und  des  hailigen  gaistes  amen!  Dem  hoch wirdigen  fürsten  und 
herreu  licrn  Ilernian  bisclioti'  zu  Costenntz  niiucm  gni\i]igen  herren  o^ef 
siner  |  gnaden  vicaryen  in  gai:3tlichen  Sachen  embüt  ich  Anna  TrüUfr 
rayen ,  chorlVow  dos  gutzhus  Scheuuis,  Churer  bistumbs,  was  ich 
üweru  gnaden  zu  cren,  zi\  dangknanikait  und  gcfallnusz  vermag  alltzit 
zuvor  borait.  Gnädiger  |  lürst  und  herr,  sid  und  ich  die  blodikait 
menschlicliS  geschl.lchtz,  dits  das  dem  tod  underworffen  und  der  dem 
nichtz  gewisseis  und  aber  nicht  ungewissers  denn  sin  stund  ist,  rii 
hertzen  genonien  und  daby  bedaucht  hab  die  kurtzi  (  und  zeigeogk- 
iichait  disz  zitz,  das  das  ads  der  schatt  hinschlicht,  und  nach  wisoog 


1  809 

gescbriffty  das  die  lettste  zit  so  sich  himel  und  erd  et^ben  erschrog- 

ich  dn,  und  wir   alle  ston   werden   vor  dem  gerichtz  stül  Gristi 

gerechten  richters,   zu  enpfahen  den  Ion  nach  unserm  verdienen, 

sig  arg  oder  g&t,  darumb  wir  den  tag  unsers  lettsten  schintz  mit 

ftiten  fürkomen  s611en  und  s&yen  hie  uff  erden,  das  wir  dos  von 

dem  herren  mit   hundertfaltiger  nutzung  in  dem  himel  wider 

iden  und    samlen  werden,   und  das  ouch   das  alm^Lsen  die  sund 

bei,  als  das  wasser  das  für,  insondei'S  so  das  zä  dem  dienst  gottes 

dem   ampt  der  hailigen  mesz,  darinn  der  sun  der  jungkfrowen 

ie  fükr  all  gl6ubig  seien  uff  geopffert,  angelait  wirdet.    Won  dann 

der  allm&chtig  Rftdolffen    Trülleray   minen   lieben  vatter  s&ligen 

frow  Gretha  von  Castel  sin  elich  husfrow  min  liebi  mdter  s&ligen 

sampt  vil  ir   kinden   minen   geswistergiten  usser  disem  jamertal 

lem  brutloufy  dartzü  wir  danne  alle  geladen  und  gehaischen  sind, 

ift  haut,  und  ich  irs  zitlichen  verlassen  erbs  und  gfttz  ain  ainiger 

worden  bin,  und  beger  desselben  gütz  mir  von  got  verlihen  und 

minrai  vatter  und   mAter  verlassen,  ain  getrüwe  schaffnerin  zu 

and    das  irdisch   in  das   himelsch   und  das  zergengklich  in  das 

l  zA  bewenden,  harumb  zu  lob  und  zu  eren  gott  dem  allmechtigen, 

hochgelopien  müter  und  magt  Maria    und  allen  gottes   haiigen, 

umb  merung  willen  des  gotzdienst  und  ouch  mins  vatters,  miner 

er,    miner  geswistergiten,   ouch   miner  und  aller  miner  fründen, 

'  miner  vordem  und  nachkomen,  desglich  ouch  allen  Cristen  gl&u- 

n  seien  toter  und   lebender  zA   trost  und  zu  hau,   so   hab  ich 

rechter  wissen  und  gAter  zitlicher  vorbetrachtung  gesund  mins 

und  miner  sinnen,  insonders  mit  urlob  der  wirdigen  frowen  frow 

Ihaiten  Trdllerayn,  fibbtissin  des  obgenanten  gotzhus  z&  Schennis 

ir  lieben  frowen  basen  und  obem,  desglichen  mit  raut  und  wissen 

vesten  Hannsen  Trftllerays  zA  Arow,  Ludwig  Zehenders,  schulthaisz 

Ibe,  Uolrich  Trnllerays,  burgermaisters  zA  Schaffhusen,  Hannsen 

lerajs,    sins  brAders   und   Marquart  Zehenders  zA  Arow,    miner 

m    vetter   und   nechsten  fi'ünden,    in  der  pfarrkilchen   zA  Arow 

1  nuwen  althar  machen  und  uffiichten  lassen,  daruff  noch  kain 

nd  gestifft  ist  und  der  in  er  unser  lieben  frowen  der  himelkAngin 

t  Marien  und  in  ainer  gemaind  allen  gottes  hailigen    zum    för- 

cbosten  gewicht  werden  sol.    Und  uff  den  selben  althar  ain  nüwe 

nd  und  capolany  mit  offner  kuntlicher  verwilgung  der  erwirdigen 

en  des  brobstz  und  gemains  cappittels  des  stifftz  des   erzengels 

t  Michels  zA  Münster  in  Erg&w  gelegen,  als  lehenherren  der  ge- 

en   kilchen  zA  Arow,   und   ouch   insunders   des  ersamen  herren 

lier   Hannsen    Gundeltinger  des   jetzigen  lütpriesters   der  selben 

len,  doch  der  kilchen  und  ainem  jeglichem  herren  ir  pßlrlichen 

i  darinn  vorbehalten  und  inn   daran   unschädlich,  zA   fundieren, 

loiieren,   zA  stifften,   zA   ordnen,   zA  setzen   und   zA   begauben 

nomoi,    die   ich    ouch  hiemit  also  fundier,  dotier,   setz,  stifft, 


310  [un 

ordnen  und  beganb,  wie  ich  das  tun  sol  und  mag,  das  es  jetx  und 
hienach  im  rechten  wirig  sin  und  bi  krefften  beliben  und  beston  lol 
und  mag  ane  menglichs  widertriben.  Mitt  sAlichen  fürworien  und  ge* 
dingen  ouch  disen  gdten,  nutzen  und  gülten,  so  hienach  geschribaB 
stand,  dem  ist  also:  Des  ersten  das  die  selb  capolonje  und  p&rftnd 
jetzo  hem  Petem  TrAlleray,  ainem  priester  6wer  gnaden  bistnmbi, 
gelihen  sin,  der  ouch  daruff  ordenlichen  investiert  und  die  nun  hinftr 
inoficieren  und  versehen  und  die  nütz  des  nechstkünftigen  sandt  Maria 
tag  innemen.  Und  demnach  so  digk  und  die  pfrftnd  vaderen  nad 
ansetz  sin  wurde,  die  lehenschafft  und  jus  patronatos  der  Belbes 
pfr&nd  minem  namen  und  stammen  TrAlleray  zügehAren  und  zflstoi 
und  die  allweg  von  dem  eltosten  desselben  namens  und  stamens  War 
leray  manns  person  elich  gebom  gelihen  werden  sfiUe.  Und  ob  m 
sich  fügt,  das  dehain  maus  person  desselben  namens  und  staman 
were,  so  sol  dannethin  die  lehenscha£ft  und  jus  patronatns  der  gh 
melten  pfrftnd  den  obgenanten  herren  dem  brobstund  dem  cappitU 
zu  Munster  zfigeh6ren  und  zfiston,  also  das  die  selb  pfrftnd  hin  &r 
so  digk  und  das  notdurftig  sin  wird  et,  ainer  erbem  x^^rson,  so  dam 
in  priesterlicher  wirdo  oder  dartzft  geschigkt  und  ainer  silichoi 
pfrftnd  enfengklich  ist,  gelihen  werden  und  dann  derselb  als  ift 
ainem  caplon  der  selben  pfrftnd  verrer  presentiert  werden  s&Ile,  du 
daruff  zft  investieren  und  zft  best&tigen,  als  sich  das  nach  ordnnog 
des  rechton  gepürt.  Der  obgenant  herr  Peter  TrüUeray  und  ain  jeg- 
licher caplan  dergemelten  pfr&nd  soll  ouch  alle  die  fryhait  und  recht  haben, 
so  ander  caplon  in  der  kilchen  zft  Arow  band  und  dero  gemessen; 
desglichen  zft  den  göttlichen  ziten,  so  in  der  selben  kilchen  gehaltm 
werden^  allweg  koren  und  d<ibi  sin  als  ander  caplon ,  und  mit  son- 
dern Worten  zft  jeder  wochen  vier  messen  uff  dem  obgemelteu  althar, 
mitt  nanien  uini  uff  den  sonntag  und  uff  den  sambstag,  aini  von  unaer 
lieben  frowen,  es  sye  dann  ain  grfiser  vest,  und  die  andern  zwo  uff 
zwen  ander  tag  in  der  wochen,  uff  die  er  dann  aller  geschigktest 
ist,  sprechen  und  halten  under  dem  ampt,  so  ander  caplon  mea 
band,  es  wero  dann,  das  inn  daran  irrte  krangkhait  oder  redlich  nr- 
soch,  doshalb  er  das  nit  verin6cht.  Es  sol  ouch  ain  jeglicher  capli» 
uff  der  gonielien  pfrftnd  personlich  residieren  und  sitzen,  es  were 
dann  das  er  an  sincm  lehen herren  welher  der  were  urlob  gehaben 
niöcht  an  ainem  andern  end  zft  sin.  Und  ob  er  sfilich  urlob  erlangte 
oder  die  pfrftnd  dehains  mals  ainem  gelihen  wurde,  der  nit  priester 
were,  so  s5Hen  doch  nit  desterminder  wöchentlich  die  vier  messen 
one  abgang  wie  vorstaut  gehalten  und  gesprochen,  bestelt  und  ge- 
schafft werden,  bi  verlierung  der  pfrftnd,  dem  so  si  dann  geUhen  were. 
Und  sulich  jetzgemelt  artigkel  und  für  wort  sol  ain  jeglicher  caplon, 
wenn  er  die  pfi-ünd  enpfaucht,  zft  halten  und  dem  nachzftkomen  globen 
und  sweren.  Und  sind  disz  die  gftt,  zinsz ,  nütz  und  galt,  so  ich 
der  obgemelten  pfrftnd  zft  enthaltnusz  ains  caplons  geben  und  damit 


itni  Sil 

dieselben  pfir&nd  beganbet,  gestifft  und  dotiert  hab  und  gib  inn  die 
oach  also  fibr  mich  und  min  erben  wissentlicb  in  krafft  disz  briefs 
far  lidig  aigen  mengkiichs  halb  unverkümbert  und  unanspräehig : 
Mitt  Damen  and  des  ersten  fAnftzehen  guldin  ewigs  zins  und  geltz  ab 
der  fltiftt  Mtinster  vorgenant.  Item  zehen  pfund  haller  jerlichs  zins 
Znrieher  werung,  git  Wigand  Zoller  von  Zürich  nach  innhalt  der 
briefai  darüber  geben.  So  dann  usser  und  ab  dem  hof  zu  Buchs, 
den  Dobrich  und  Hanns  die  Frigker  von  Buchs  innhaben  und  buwen, 
sehen  matt  kernen,  funff  malter  haber  und  fünff  stugk  geltz  an 
roggmi  Arower  messesz  und  mit  namen  jerlichs  des  ersten  vorusz 
nnd  Tor  andern  zinsen,  so  derselb  hof  mer  giltet.  Und  dartzA  ain 
amlich  bebusung  und  ainen  krutgarten  zft  Arow.  S61ich  jetzgemelt 
ans»  galt  und  gut  mit  aller  gerechtikait  und  zügeh&rd  nun  hinfür 
ain  jeglicher  caplon  der  vorgemelten  pfründ  zu  der  selben  pfrftnd 
banden  innhaben  und  die  zins  innemen,  inziohen,  nutzen  und  messen 
nnd  damit  handeln,  tun  und  lassen,  als  sich  dann  in  sftlichem  zütün 
gep6rt,  von  mir,  minen  erben  und  menglichem  ungesumpt.  Denn 
ich  mich  für  mich  und  min  erben  der  obgeschribnen  gdt,  zins,  nütz 
nnd  galt  mit  aller  aigenscha£ft,  gerechtikait,  vordrung,  zAspruch 
nnd  ansprach,  so  ich  bishar  zu  und  an  den  selben  gAten,  zinsen, 
nfitzen  nnd  gülten  g^hept  hab  oder  hinfür  ich  oder  min  erben  dartzA 
oder  daran  jemer  gehaben  oder  gewinnen  k&nden  oder  mSchten  und 
dartzA  aller  fryhaiten,  rechten,  schirms,  uszüg  oder  gev&rd,  damit 
ich  oder  min  erben  wider  disz  slifftung  oder  begaubung  jemer  getan, 
die  geawechem ,  mindern  oder  abgetün  m&chten,  gentzlich  und  gar 
entiigen  und  b^ben  hab,  entzieh  und  b^ib  mich  des  in  krafft  dis 
IriefiB,  nnd  insonders  des  rechten  das  da  spricht :  ain  gemain  verzihen 
vei&he  nit,  ain  sündrung  gang  dann  vor,  arglist  und  gev&rd  hierinn 
gentilich  vermitten.  Und  umb  deswillen  das  dann  dise  obgemelte 
itiiltnng  und  begaubung  und  alles  das  so  hievor  geechriben  staut  dester 
krefftäger  nnd  bestentlicher  syen  nun  und  hienach,  so  bitt  ich  üwer 
(IhnUich  gnad  mit  demütigem  vlisz  ernstlich  dis  obgemelt  min  stiff- 
tnng  nnd  begaubung  der  obgemelten  pfründ  mit  sampt  den  obge- 
aehribnen  gAten,  zinsen,  nützen  und  gülten  und  allen  vorgeschribnen 
fikrworten,  puncten,  atugken  und  artigkeln  mit  üwer  bischofflichen 
ge.waltBami  und  oberkait  umb  gottes  und  der  seien  hail  willen  und 
memng  des  gotzdienst  gn&diclich  zu  confirmieren,  zu  ratificieren,  zu 
krefitigen  und  zu  mächtigen  und  zu  best&ten,  und  zu  ervollen  all  mangel 
oder  gebresten,  ob  villicht  ainich  hierinn  begriffen  weren,  und  üwer  gnad 
well  sich  hiemit  tailhaftig  machen  des  guten,  so  hievon  ob  gott  wil 
komen  wirdet;  zu  dem  so  beger  ich,  das  gen  gott  und  in  zit  umb 
icwnt  fürstlich  gnad  zu  verdienen.  Und  aller  obgeschribner  dingen 
sA  waram  nnd  vestem  urkünd  so  hab  ich  obgenante  Anna  Trüllerayn 
erbeuten  die  obgenanten  frow  Adelhaiten  äbbtissin  zu  Schennis,  min 
frowen    basen    und    obern,    Hannsen  Trülleraj  zu  Arow,    Ludwigen 


312  [WS 

Zehendern  und  Uolrichen  Trölleray  min  veiter  vorgeDant,  das  n  in 
ingesigel  z&  gezugknusz  dirr  ding  für  mich  und  min  erben  gebengkt 
hand  an  disen  brief.  Wir  Adelhait  von  gottes  gnaden  ibbtisBia  im 
gotzhus  Schennis  obgenant  bekennen,  das  unser  chorfrow  und  bw 
Anna  Trülleray  vorgenant  dis  stifftung  und  b^ubung  wie  die  hmv 
geschriben  staut,  mit  unserm  urlob,  gunst,  wissen  und  willen  getoi 
haut,  und  des  zu  urkünd  so  haben  wir  unser  abbtye  insigel  tod  ir 
bett  w^n  für  si,  ir  erben,  doch  uns  und  unserm  gotzhus  in  ander 
weg  unsch&dlich  gehengkt  an  disen  brief.  Desglich  wir  die  obgenantn 
Hanns  Trülleray,  Ludwig  Z&hender  und  Uolrich  Trülleray  unser  in- 
sigel von  bett  wegen  der  selben  unser  basen  für  si  und  ir  erben  oach 
hieran  gehengkt  hand. 

Geben  uff  sambstag  vor  aller  hailigen  tag  nach  Cristns  gepori 
viertzechenhundert  sibentzig  und  dru  jare. 

Die  vier  Siegel  hängen. 

Die  Urkunde  ist  sehr  schön  geschrieben. 

324.    Der  bischofliche  Vikar  von  Constanz  bestätifft  die  Stiftung  der 
Anna  Trüllerey.    Constanz  1473  December  18. 

Vicarius  reverendi  in  Christo  patris  et  domini  domini  Hemuumi 
dei  et  apostolice  sedis  gracia  episcopus  Constanciensis  |  in  spirituaHbus 
generalis  omnibus  presencium  ins[)ectoribus  noticiam  subscriptonim  cum 
Salute.  Noveritis  |  noverintque  uuiversi  et  singuli  quos  nosse  fuerit 
oportunum  quorunique  nunc  interest  aut  interesse  |  potent,  quo- 
modolibet  in  futurum,  quod  nos  anno  et  die  quibus  presencium  data 
subscribitur  fundacionem ,  crectionem,  dotacionem  et  ordinacionem 
misse  peri)etue  ad  altare  uovuni  in  ecclesia  parrochiali  Arow  situm 
Constanciensis  diocesis,  in  bonore  gloriosissinie  dei  genitricis  virginis 
Marie  et  omnium  sanctorum  dedicatum  \^r  religiosam  dominam  Annam 
TruUerayn,  canoiiissam  nionasterii  in  Schennis  Curiensis  diocesis,  ma- 
tura  cum  delil>eracione  })ro  dei  omnipotentis  sueque  jamdicte  piissime 
matris  virginis  Marie  ac  tocius  celestis  curie  laude  et  gloria  necDon 
suorum  pai-entuni,  predecessorum,  sueoessorum  et  germanorum  ac  om- 
nium Christi  fidelium  animarum  salute  et  remedio  factas  ac  omnia 
et  singula  per  eandcm  dominam  Annam  ordinata,  prout  in  litieris 
dotacionis,  quibus  presentes  nostre  littere  sunt  et  apparent  transfixim 
api)ensate  coutiuetur  et  exprimitur,  juste  et  canonice  invenimus  facta 
et  ordinata,  consensu  eciam  quorum  interest  ad  hec  })atenter  acee- 
dente.  Ea  proptor  huniili  pro  confinnacione  premissorum  suppli- 
caciouiä  facte  annuentcs  huiusmodi  fundacionem,  erectionem,  dota- 
cionem et  ordinacionem,  sine  tarnen  eccicsie  i)arrochiaIis  in  Arow  supra- 
dicte  prejudicio  et  detrimento,  duximus  auctorizandum,  approbandom, 
ratificandum  et  conRrmandum  et  in  dei  nomine  auctoritate  ordinaria 
approbamus,    auctorisamus,    ratüicamus  et  conßrmamus  hanun  serie 


n.  141«]  413 

teranun,  sapplentes  eciam  omnes  defectus  si  qtd  forte  impi*eiiii88i8 
tflrvvnisBe  noBcnntor  adhibitis  sollempDitatibos  debiiis  et  consaeiüu 
cniiui  ra  testunoniuiii  et  robar  perpetae  firmitatis  «gillam  vica- 
Aqs  Bostri  preseniibus  doximos  sabappendendum. 

IMom  Constoncie  anno  domini  millesimo  qoadringentesimo  wp- 
ngmasDO  tercio  die  vero  dedma  octava  mensis  deoembris  indictione 
cta. 

Auf  dem  umgeschlagenen  Pergament  steht:     Conrad!  nomine 

Bartholomens  scripsii. 

Anf  der  Rückseite:  Johannes  Vest. 

Die  Urkunde  ist  durch  den  Pergamentstreifen,  an  dem  das  Vicariats- 
igel  hängt,  mit  der  vorigen  verbunden. 

An  m erku  nsr.  Die  Aebtissin  von  Schännis,  Adclheti,  bestätigt  schon 
1  23.  Juni  1473  aas  von  der  Anna  Trüllerey  vor  dem  Rathe  von  Aarau 
1  19.  Mai  1473  gemachte  Vermächtniß.  Ueber  das  Erbe  dieser  Anna 
tfltand  ein  lan£;er  Streit,  worüber  uns  viele  Urkunden  Zeugniß  geben, 
;1.  femer  die  folgende  Nummer. 

32&.  1474  Mai  9  (mentag  nach  des  helgen  crütz  tag  im  mejen). 

Hemi  Basler,  des  Rathee  von  Aarau,  urkundet  an  Stelle  des 
inkers  Ludwig  Zehender,  Schultheissen  von  Aarau,  vor  dem  großen 
id  kleinen  Rathe,  daß  Frau  Enelli  Trdllerejin,  Chorfrau  von  Schennis, 
rem  Vettern  Junker  Hans  Trüllerey,  „sesshafil  alhie  in  dem  fryen 
m,*'  Junker  Ludwig  und  Mark  wart  Zehender,  Junker  Ulrich  und 
ms  Trdllerey  von  Schaffhausen  und  Walther  Kastler  von  Kaiser- 
il  Legate  vermacht,  sowie  in  der  Leutkirche  in  Aarau  eine  Pfründe 
stiftet  habe. 

Zeugen:  Junker  Hans  Trüllerey,  Junker  Ludwig  und  Markwart 
hender  und  Walther  Kastler. 

Urtheilssprecher :  Uolrich  T&tzschler,  fursprech,  Hensli  Buchsser, 
WS  Bemhart,  Hans  Gewis,  CAntz  Kristan,  Jacob  Schmid,  Thoman 
B^LeoTf  Heini  Herman,  Burekart  Schnegans,  Hans  Hündli. 

8.  h. 


996.    Bern  verspricht  der  Stadt  Aarau,  nicht  mehr  Mannschaft  aus- 
heben zu  wollen,  als  Orts-Betreffniß  ist.    1476  August  29. 

Wir  achulthes,  r&tt  und  einteil  der  burger  zu  Bern  bekennen 
Gaolich  mit  disem  brieff,  das  die  ersamen  uunser  lieben  getruwen  | 
holtfaes  und  r&tt  zu  Arow  von  gemeiner  ir  statt  w&gen  uff  hütt 
s  briafis  datum  durch  ir  erber  bottschafft  an  unns  |  haben  lassen 
logen,  wie  sy  dann  von  altter  har  z&  zitten  der  kriegsUffen,  in 
Udrtgen,  ISgrungen  und  sns  gewont  haben  |  ir  uff  gelegten  zal  in 
sifttt  den  st&cken  nach  uszzüziehen,  und  also  für  und  für  z&  nisten, 
18  inn  euch  niemans,   wer  der  sjre  in  ir  statt  ges&ssen,  geschonnt 


314  [un 

« 

wird;  alls  aber  wir  dabar  zum  dickem  mal  ettiicb  reisig  beM»der 
von  inn  über  ir  geordnetien  zal  beschriben  haben  mit  anns  zA  xiehoi, 
bring  dens&lben  mercklicben  Unwillen,  deshalb  sj  dann  meinen,  mit 
inn  nit  zft  reisen  noch  kosten  zu  liden,  dann  sy  also  miti  zwüaltter 
beschw&rd,  ro&gg,  kost  und  arbeitt  beladen  worden,  sonder  acli 
ee  von  inn  zA  ziehen,  dar  dorch  sy  aber  dann  witter  an  lib  nnd 
g&tt  bekr&nckt  wurden,  onns  dester  minder  wenn  sich  das  b^b 
trostlich  mögen  sin.  Und  nach  l&ngrem  darlegen  daroff  mit  gar  de- 
mfittiger  bitt  an  kome»,  vonsAlichem  nnnsrem  besondren  beschriben 
gn&deklich  zA  stand  ond  si  by  iren  harbrachten  gewonbeitten  der 
anlegong  der  lötten  beliben  z&  lassen.  Und  wand  wir  dann  ir  bitt 
zimlich  ond  irhalb  notturfftig  sin  erkennt,  so  haben  wir  inn  mit 
einheligem  ratt  zugesagt,  verwilgett  ond  gönnen,  das  sy  non  hin&r 
in  allen  kriegsAbongen  jedenzal  so  innen  von  onns  ofl^legt  wirtt 
den  sticken  nach,  alls  sy  das  von  alltershar  g^wontt  band  ze  thAnd, 
s&llen  ond  mögen  oszziehen,  deshalb  von  ons  ombekomrett  ond  nn- 
versAcht,  ond  meinen  sy  ouch  solcher  sonderlicher  beschribong  hiofar 
gAttlichen  zA  vertragen.  Ob  wir  aber  jemannt  darober  von  inenbe 
schriben  worden,  sol  inen  an  ir  zal  dienen  ond  dennoch tt  nach  billi- 
keitt  anges&hen  w&rden,  omb  das  sy  byenander  dester  forer  ond  bat 
mögen  beharren  ond  zA  rAwen  beliben,  alle  gev&rd  her  inn  hindan- 
gesetztt.  Und  sind  wir  von  r&ten  daby  gew&sen :  Fetter  von  Was- 
bren,  Schultheis,  Adryan  von  BAbenberg,  beid  ritter,  Hans  RAdolff 
von  Erlach,  Fetter  Schoppflfer,  Hans  Fr&nckly,  Bendichtt  Tschachttlan, 
Anthonny  Archer,  Hanns  Kuttler,  venner,  Gilgen  Achslialm,  Fetter 
Simon,  CAnratt  KiettwU,  Hanns  Wanner,  Fetter  Iraney.  Und  des 
zA  urkünd  haben  wir  inn  des  bekannttnusz  mit  unnser  statt  an* 
hangendem  insigel  versiglett. 

Geben  uff  donstag  vor  sant  Verenen  tag,  do  man  zaltt  nach  der 
geburtt  Cristi  tusend  vierhundertt  sibenzig  imd  sechs  jar. 

S.  h. 

Abschrift  im  Copialbuch  p.  833  ff. 


327.    Der  Gencralvicar  von  Constanz  weiht  in  der  Kirche  von  Aaraa 
zwölf  Altaro.    Constanz  1479  Oktober  2. 

A'os  Daniel  dei  et  apos/o/tre  sedis  gracia  episcopos  Bellinensis  re- 
verondi  in  Christo  patris  ei  domini  \  dotnini  Ottonis  eadem  gracia  electi 
et  de  •  •  •  sanctissinii  domini  nostri  pape  et  sei'enissimi  domini  nostri 
Jhesu  Christi  \  s«/ratoris  in  verum  pastorem  ecclesie  Canstanciensis  provin- 
cia  »  »  riciirius  in  pontificalibus  generalis  r^co^oscimus,  |  »  ♦  quod 
sub  anno  domini  1479  die  20  mensis  iulii  in  qua  agebatur  cele- 
bratio  sancti  Jacohi  apostoli  et  soquentibus  immediate  tribos  dielm 
•  »  »  consecravimus  ecclesiam  parrochialem  in  Arow  cum  omnibos 
suis  altaribus  et  «  •  «  «  «  es  differencias  extunc  extitit  ampliatnm 


Hit]  315 

intronisando  quo  ad  ecclesiam  et  p*  *  •  •  •  vidDaliter  saos  quos- 
tfna  paironos  et  anniversarios  dies  dedicacionom  caiasqae  «  #  «tun 
ei  Of^nein  proot  sequitur,  scilicet:  Ecclesiam  principalem  in  hono- 
rem glorioeiflsime  virginit  Marie  ponentes  eins  dedicacionem  in  domi- 
Bicam  proximam  post  Philippi  et  Jacobi.  Altare  summum  in  hono- 
rtm  eiosdem  beatissime  virgiois  Marie,  sanctorum  Maoricii,  trinm 
regum,  Joannis  baptiste,  Martini,  Dyonisii,  Ursi  et  sociomm,  Agnetia 
et  GeoriL  Altare  primum  prope  janoam  chori  ad  dextram  latus 
aockaie  in  honorem  Marie  Magdcdene,  Ursule  et  sodalinm  innocencium, 
ürbaniy  Silvestri,  Georii,  Ludoici,  Lazari,  Marthe  et  Othilie;  dedica- 
eimem  eins  in  dominicam  proximam  post  festom  Marie  Magdalene. 
Seeiuidmn  altare  eiusdem  lateris  in  honorem  sanctorum  Johannis  ewan- 
griista,  Petri  et  Jacobi  apostolorum,  Christofen,  Francisci,  Alexü, 
Crispim,  Crispiniani ;  dedicacionem  eius  dedicaciont  ecciesie  infingentes. 
Sequens  in  angulo  in  honorem  beate  virginis,  sanctorum  Nicolai, 
Andrea,  Blasii,  quatvor  eyangelistarum,  Dorothee,  Cosme  et  Damiani; 
dedicacionem  eius  etc.  superiori  annectentes.  Altare  quartum  in  ho- 
norem sancte  trinitatis,  beate  virginis,  Valentini,  Francisci,  Jacobi, 
Ambrosii,  Christofen,  Aguetis,  Dorothee,  Galli  et  Anthonii;  dedica- 
cionem eius  dominica  post  Valentiui  celebrandam  statuentes.  Altare 
aKnd  ad  statuam  situm  in  eodem  latere  in  honorem  sancte  virginis, 
sanctorum  Felids  et  Regule,  Wolfgangi,  Sebastiani  et  Anne;  dedi- 
cacionem «t'us  in  dominicam  post  exaltationem  sancte  crucis  locantes. 
Altäre  vero  in  alio  latere  situm  ad  chori  januam  ^nsecravimus  in 
honorem  sancti  Michahelis  et  omnium  angelorum,  Petri  et  Pauli  apo- 
itolonim,  Leonardi,  Appollinaris,  decem  milium  martirum,  Fridlini, 
Jaoobi ;  dedicacionem  eius  in  dominicam  post  Michahelis  ponentes.  Se- 
quens in  honorem  individue  trinitatis,  Katherine,  Mai<garethe,  Appolonie 
ai  Agjathe,  Chrisogoni,  Arbogasti,  Erasmi,  Yerene  et  Bartholomei; 
iedicacionem  eius  dominice  post  Katherine  adjungentes.  Tercium  in 
angulo  in  honorem  beate  virginis,  sanctorum  Barbare,  Johannis  bap- 
üste,  Sebastiani,  OnoMi,  Dorothee,  Laurencii,  Rüperti;  dedicacionem 
eins  in  donÜDicam  secundam  post  Barbare  ordinautes  celebrari.  Se- 
quens altare  ante  id  situm  in  honorem  omnium  sanctorum;  dedica- 
cionem eius  dominice  post  omnium  sanctorum  applicantes.  Quintum  ad 
statuam  situm  in  honorem  beate  virginis,  sanctorum  Petri  et  Pauli 
apostolorum,  Laurencii,  Vincencii,  Steffimi,  Uodalrici,  Johannis  evan- 
geliste,  Nicolai,  Silvestri,  Yerene,  Feronice,  Rose  et  Ursi;  dedicacionem 
6108  dominice  post  Petri  et  Pauli  appendontes.  Altare  super  can- 
oellnm  vel  in  basilica  in  honorem  sancte  virginis,  decem  milium  mi- 
litiUD,  sanctorum  Ambrosii  et  omnium  doctorum,  Erhardi,  CAnradi, 
Panthaleonis,*  Bemardi  et  Lucie  virgiois  et  martiris;  dedicacionem 
eins  dominica  post  decem  mUium  mUitum  sanctientes  celebrandum. 
Gopöentes  autem,  ut  prefata  ecclesia  cum  suis  altaribus  a  Cliristi  fi- 
defiboa  devocius  visitatur  et  congruis  honoribus  veneretur.     Nos  dei 


316  [IM 

misoricordia  omnipoientis  et  beatonim  Peiii  et  Pauli  apostolonun  anc- 
toritate  confisi  oninibus  Christi  fidelibus  vere  confeesis  et  oontritis, 
qui  dictam  ecclesiam  vel  sna  altaria  devote  visitaverint  ac  in  eadflm 
oraverint  in  diebus  dedicacionis  eins  et  altarium  nee  non  festivitatibv 
patronorum  et  patronarum  eonmdem  aut  in  singuliu  festivitatibos 
Christi  ac  inteinerate  Marie  dei  genitncis  et  in  festivitatibus  omninm 
apostolorum  et  qui  ad  fabricam  eiusdem  ecclesie  manus  porrexerint 
adiutrices  pro  reparacione,  conservacione  et  innovadone  omamentomm, 
calcium,  librorum  aut  alias  qiiidpiam  de  facultatibus  suis  donaverint, 
quadraginta  dies  criminalium  et  unum  annum  venialium  de  iniuncÜs 
eis  penitenciis  misericorditer  in  domino  relaxaraus.  In  quorum  om- 
nium  premissorum  evidens  Signum  testimonium  atque  robur  sigillum 
nostrum  presentibus  duximus  appendendum. 

Datum  Constancie  anno  quo  supra  die  vero  secunda  mensLs  oc- 
tobris  indictione  secunda. 

Das  Siegel  hängt;  die  Umschrift  lautet:  S.  Danielia  episcopi  BeUineoRi 
ordinis  minonun« 

•  Nach  Panthalconis  steht  noch  einmal:  sanctonim  Ambrosii  et  om- 
nium  doctonim. 

Die  Urkunde  ist  sehr  stark  beachädifft,  sie  hat  mehrere  große  Löcher 
und  das  Pergament  ist  zum  Theil  verkaln,  so  daß  die  Schrift  nur  mühiain 
entziffert  werden  konnte. 


328.    Stiftung  einor   Kaplanoipfründe  in  der  Kirche  zu  Aarau.  1-W) 
Oktober  li)  (uf  Galli  confosaoris). 

Ulrich  Jung  genannt  Kitzi,  Bürger  von  Aarau,  stiftet  mit  Zu- 
stimmung des  Propstes  Jost  von  Sil  inen  und  des  Chorherrenstiftes 
von  Münster  für  den  Muttergottes-  und  s.  Peter  und  Paul-Altar  in 
der  Pfarrkirche  zu  Aarau  eine  Kaplaneipfründe  und  widmet  hiefür 
folgende  Zinso  zu  deren  Einkommen :  Zwanzig  Gulden  von  der  Stadt 
Aarau,  drei  von  Brugg,  drei  zu  Tegerveld,  zwei  Gulden  zu  Klingnau 
und  zwei  Gulden  zu  Baden.  Dagegen  verpflichtet  sieb  der  betreffende 
Kaplan,  das  Knplaneihaus  stets  in  gutem,  baulichen  Zustande  zu  er- 
halten, zur  Zufriedenheit  des  Chorher renstiftes  in  Münster  xmd  von 
Schultheiß  und  Kath  in  Aarau ;  gleichzeitig  keine  andere  Pfründe  zu 
versehen  noch  für  sich  versehen  zu  lassen,  auch  diese  Pfründe  nicht 
zu  vertauschen,  sondern  sie,  wenn  er  sie  nicht  mehr  will,  dem  Pa- 
tronatsherren  aufzukünden ;  nach  seinem  Tode  l)eziebcn  seine  Erben 
sein  marchzabliges  Guthaben ;  wöchentlich  soll  er  vier ,  oder  minde- 
stens drei  ^Messen  lesen  oder  lesen  lassen,  dem  Leutpriester  (Stadi- 
pfarrer) gehörige  Aushilfe  leisten,  wie  ein  anderer  Kaplan  und  dafür 
auch  am  Opfer  den  gebührenden  Antheil  haben.  Bei  Erledigung  der 
Pfründe  haben  B(>wcrber  aus  seinen  Verwandten  den  Vorzug,  ist  ein 
solcher  noch  nicht  Prit*ster,  so  soll  man  die  Pfründe  bis  zu  zwei 
Jahren  durch  eioen  andern  Priester  vei*sehon  lassen,  bis  jener  ein  Priester 


IttS]  S17 

ist  Der  Stifter  ist  Patronatsherr  und  nach  ihm  seine  allfUlligen 
Söhne  und  sonst  die  seiner  Brüder/  nemlich  der  Werna  und  Hans 
von  Ror  und  dann  das  Chorherrenstift  zu  Münster.  Der  Stifter  be- 
hftlt  sich  vor,  die  Pfründe  im  Erledigungsfalle  erst  nach  einem  Jahre 
la  besetzen,  inzwischen  aber  die  Messen  lesen  zu  lassen;  dagegen 
sollen  seine  Brüder  und  Söhne  sie  schon  nach  einem  Monat  besetzen, 
sonst  wfthlt  das  Chorherrenstift  zu  Münster. 

Eb  hängen  die  Siegel  des  Propstes  und  des  Chorherrenstiftes  zu  Münster 
und  des  Stinen. 


929.  Der  Nmicius,  Bischof  Bartholomäus  von  Castelli,  erlaubt  den 
Aarauem  in  der  Fastenzeit  den  Genuß  der  Butter.  Zürich  1483 
August  5. 

Bartolomeus  episcopus  civitatis  Castelli  ad  Almaniam  ac  uni- 
et  singula  provincias  |  ,  civitates,  terras  et  loca  Germanie  sacro 
Romano  imperio  illinsque  electoribus  subiecta  apostolice  sedis  cum  plena 
potsstate  legati  |  de  latere  nuncius  et  orator.  Dilectis  nobis  in  Christo 
I^bano  capellanis  et  clericis  pertinentibus  sub  parrochia  parrochialis  | 
eccksie  opidi  Arow  Constantiensis  diocesis.  Sincere  devotionis  affectus, 
quam  ad  Romanam  geritis  ecclesiara  promeretur,  ut  petitionibus  vestris 
quantum  cum  deo  possumus  favorabiliter  annuamus;  cum  itaque  ex- 
hibita  nobis  nuper  pro  parte  vestra  peticio  continebat  pro  eo,  quod 
servitores  et  domestici  vestri,  qui  ex  indulto  apostolice  laicis  utriusque 
sexus  incolis  opidi  Arow  Constantiensis  diocesis  concesso  quadragesi- 
malibus  et  alüs  diebus,  quibus  esus  lacticiniorum  est  prohibitus,  in 
habitationibus  vestris  in  vestra  presentia  butiro  utuntur,  grave  vobis 
Bt|  com  arbores  olivarum,  que  olivas  producunt  ad  conficiendum 
oleom,  apud  vos  non  crescant,  huiusmodi  butiro  etiam  uti  non  posse. 
Nos  quibus  sanctissimas  in  Christo  pater  et  dominus  noster  dominus 
ffixios  divina  providencia  papa  lY.  desuper  specialem  per  suas  litteras 
oonoeesit  facultatem,  ut  eo  vos  sedi  apostolice  devotiores  exhibeatis 
quo  noveritis  vos  amplius  illius  gratie  ubertate  foveri  huiusmodi  sup- 
plicadonibus  inclinari  vobis,  ut  quadragesimalibus  et  alüs  diebus, 
quibus  esus  butiri  de  iure  vel  de  consuetudine  est  prohibitus,  butiro 
ipso  liberi  vesci  absque  conscientie  scrupulo  valeatis,  constitutionibus 
et  ordinationibus  in  contrarium  facientibus  nequaquam  obstantibus, 
fiMmltatfa  predicte  vigore  auctoritate  apostolica  indulgemus.  In  quo« 
mm  fidem  presentee  litteras  üeri  fecimus  et  nostri  sigilli  appensione 
oonununiri. 

Datum  Thuregü  Constantiensis  diocesis  anno  incamationis  domi- 
moe  millesimo  quadringentesimo  octuagesimo  tertio  nonas  augusti, 
pontificatus  prefati  sanctissimi  domini  nostri  anno  duodecimo. 

Auf  dem  umgeschlaffenen  Pergament  steht:  G.  Eint« 

Siegel  hängt  an  rotnseidener  Schnur. 


S18  [UM 


830.    Der  Elath  von  ÄArau  bestätigt  die  Süftunflr  des  Ulricfa  Jung. 
1489  Oktober  26. 

Zewüssent  das  uff  hüt  als  datum  disz  briefb  wiaet  vor  oims  schalt* 
beissen  und  rät  z&  Arow  usz  bevelchen  and  gebeisz  gemeiner  bnrgeren 
in  bywesen  und  gegen  wir tikeytt  |  des  erwirdigen  wolgelertan  meister 
Ambrosio  Meyer,  der  zitt  unserni  lüpriester,  und  der  edlen  strengen 
herren  her  Hannsen  von  Hallwilr  und  her  Hanns  Rftdol£Rui  |  von 
Luternow,  rittern,  erschinen  sind:  Uolrich  Junng  genannt  Kitd  mit 
her  Bernharten  Telsperg,  der  zitt  sinem  capplan  des  altares  unnsar 
lieben  frowen,  sannt  |  Peter  und  Paulus  von  der  löblichen  mesz  onnier 
frowen  uff  ettliche  tag  als  hernoch  bestimpt  werdent  ze  singeo,  halt 
sich  derseib  her  Bernbartt  Telsperg  mit  g&tter  vorbetrachtung  und 
wolerwognem  rate  für  sich  und  sine  ewigen  nachkomen  capplann 
der  vorbestimpten  pfrAnd  so  furhin  jemer  und  x&  ewigen  nttn 
capplan  werdent,  verbeissen  und  z&gesagt  hinfiir  yemer  ewenklichen  alle 
Samstag  und  all  unser  frowen  tag  angentz  uff  die  frftchmesz  uff  sinem  altar 
in  der  cappell  ein  loblich  mesz  von  unnser  lieben  frowen  singen,  da  by  and 
mitt  sin  sond  der  sch&lmeister  selbander  grosser  stimmen  mitt  dxyea 
schfdem  kleiner  stimmen  darzü  geschickt  Darumb  der  vorgenaot 
stjffter  Uolrich  Jung  sinem  capplan  geben  und  nszwisen  sol  dryg 
guldin  g^ltz  jerlicher  gullt,  dem  sch&lmeister  von  yettlicher  mesi  m 
Schilling,  dem  andren  mitt  der  grossen  stimm  sechs  haller,  jettlichem 
Schüler  dryg  haller,  dem  gotzhosz  pfleger  zechen  Schilling,  umb  das 
er  dem  Schulmeister  und  schülem  die  selben  tag  bar  uszwisi 
und  bezall,  einem  sigristen  zechen  Schilling,  der  da  by  sin  sol  Z6 
alltar  dienen  und  wasz  darzü  zierlichen  hörtt  bereitten,  dem  gotzhns 
zwen  guldin  geltz  ouch  yerlicher  gullt,  umb  das  dise  beluchtung  de8 
altars  erlichen  mog  gehalten  werden.  Und  nach  des  genannten  Uol- 
riehen  Jungen  tod  und  abgang  sol  der  selb  capplan  und  sine  nach- 
komen alle  suutag  und  all  zwfilff  hotten  tag  aber  ewenklich  wie  ob- 
statt  ein  niesz  uff  die  bestirapteu  zitt  von  unnser  lieben  frowen  in  der 
cappell  singen,  darvon  aber  dem  capplan  werden  und  dienen  sond 
dryg  guldin  geltz  jerlicher  gült,  so  die  mesz  angatt,  einem  scbftl- 
meister  ein  Schilling,  den  Schülern  als  vor  dryg  haller,  dem  andren 
mitt  der  grossen  stimm  sechs  haller,  dem  gotzhus  man  zechen  Schil- 
ling und  dem  sigristen  zechen  Schilling,  yett liebem  in  der  gesetzt  und 
Ordnung  wie  obgelüttret  ist,  doch  mitt  dem  underscbeid,  ob  der  ge- 
nant caplnn  oder  andre  sin  nachkomen  ungeschickt  wurdent  ze  singen 
vor  alter  oiler  krankheitt  irs  libs  oder  ob  sy  zu  den  helgen,  ald  gang 
Baden  furent,  wie  sich  das  hyenach  begeben  möcht,  so  sol  der  selb 
capplan  die  voigesetzten  messen  ane  alle  fürzög  mit  einem  andren 
verscchen  gesungen  werden,  und  wenn  der  so  ye  capplan  uff  der 
pfründ  ungeschickt  wurd,  das  gott  alle  zitt  wend,  so  sol  er  die  be- 
stimpten  gült  nitt   innemen,  besunders  der  so  die  messen  singen  ward, 


)%.  14»1]  819 

n  8ol  87  dieneD.  und  bjeruff  halt  sich  der  genant  capplan  föo* 
b  and  fiine  nachkomen  verziehen  und  begeben  aUer  £ryheitten, 
Uen,  brieffein,  brivileygen,  »o  sy  hyewider  gehellflfen  m&chteriy  sy 
renf  von  bapeten,  kftngen,  keyseren  oder  andren  prelaten  erworben, 

geverd  vermuten,  und  des  zt  vester  ewiger  sicherheitt  haben 
r  obgenanten  Schultheis  und  ratt  disen  brieff  zu  der  dotadon  des 
ars  mitt  durchgestochnem  angehencktem  unnser  rattes  secret  insigel 

kastvogt,  försecher  und  schirmer  der  pfr&nd  und  usz  bitt  des^  ge- 
onten  stiffters  und  capplans  verwarett. 

Uff  mentag  nechst  nach  sannt  Crispinus  und  Crispintanus  tag  als 
m  zallt  von  der  geburtt  unnsers  herren  tusennt  vierhundertt  achtzig 
d  nun  jare. 

Diese  Urkunde  ist  durch  den  Pergamentstreifen,  an  dem  das  Secrets- 
gel  bflngt,  mit  nr.  828  verbanden. 
*  Hs.  verent    ^  Hb.  der. 

4.  881.  1490  Februar  1. 

Schultheiß  und  Rath  von  Bern  vidimiren  auf  die  Bitte  des 
tters  Hans  Arnold  Sftgenser  das  yon  Herzog  Budolf  (IV.)  am  2. 
»il  1861  (in  diesem  Vidimus  steht  fölschlich  1381)  den  Klausnern 
bheilte  und  von  Herzog  Leopold  1374  Oktober  21  bestätigte  Pri- 

8.  h. 

Vgl.  nr.  141. 

832.  VerhftltniO  des  Besitsers  des  Alten  Thnrms  vor  der  Stadt  Aaran 
sur  Stadt  in  Bezuff  auf  die  Wehrpflicht  1491  Januar  24 
(mendag  nach  sanct  Yincentzentag). 

Schultheiß  und  Bath  von  Bern  entscheiden,  es  habe  Heinrich 
ififdrier  froher  im  Besitze  von  Wildenstein,  als  jetziger  Besitzer 
r  vor  der  Stadt  Aarau  gelegenen,  von  Schultheiß  Sebastian  von 
itemow  gekauften  Burg  und  der  dazu  geh(^rigen  Matte  bei  einem 
uppenaufgebote  an  die  Stadt  Aarau  und  auch  an  ihn,  entweder 
it  letzterer  oder  auch  mit  der  Zunft  zu  „Tistellzwang  und  Narren** 
Bern,  auszuziehen,  falls  nicht  etwa  besonders  über  ihn  verfügt 
rde;  bei  einem  „  Landskriege  ^  solle  er  seine  Burg  durch  zwei 
ri^^dcnechte  bewachen  lassen,  und  wenn  hiefür  mehr  Mannschaft 
ithig,  sei  ihm  dieselbe  von  Aarau  unentgeltlich  zu  stellen,  Geschütz 
id  Munition  „Gezüg**  dazu  stelle  er  aber  selbst;  die  von  Aarau  ge- 
rderte  jährliche  Steuer  von  fünf  rheinischen  Gulden  habe  er  gemäß 
r  frühem  schriftlichen  Vereinbarung  an  Aarau  zu  entrichten.  Hein- 
sh  Haßforter  hatte  zu  seinen  Gunsten  vorgebracht,  die  Burg  seie 
I  eiii  Lehen  von  Bern  und  als  vor  der  Stadt  Aarau  gelegen  der- 
Iben  nicht  kriegsdienstpflichtig;  in  einem  Kriege  sei  er  nicht  mächtig 
oug  die  Burg  zu  bewachen ;  dies  müsse  und  zwar  zu  ihrem  eigenen 


820  [Utt 

Vortbeil  durch  dio  Aarauer  geschehen,  da  er  die  Barg  gat  gebaat 
und  wohl  mit  Geschütz  versehen  habe,  auch  die  Stadt,  an  dieser 
Stelle  ungedeckt,  nun  dadurch  geschützt  sei;  femer,  Hans  Ul- 
rich von  Lnternow  und  dessen  Sohn  Sebastian  haben  jShrlich  onr 
zwei  Gulden  Steuer  eutrichtet,  er  habe  in  der  Stadt  sonst  keinen 
Besitz,  lasse  schon  jetzt  und  später  noch  mehr  seine  Kinder  io  der 
Stadt  wohnen,  durch  deren  Ehesteuer  sie  Nutzen  habe.  Darauf  ent- 
gegneten dio  Abgeordneten  von  Aarau:  Arnold  Sägenser,  Ritter, 
Schultheiß  Sebastian  Lutemow  und  Ulrich  Kind  des  Raths,  es  seien 
die  Bedingungen  über  seine  Niederlassung  in  Aarau  mit  seinen  „Bei- 
ständen!^ Ritter  Hans  von  Hallwil,  Burger  von  Bern  und  Marqoait 
Zechender  schriftlich  und  gesiegelt  festgestellt  und  von  ihm  geneh- 
migt worden,  sie  hofften,  er  werde  wie  seine  Vorfahren  in  der  Boig 
dabei  bleiben,  in  deren  Bewachung  sie  in  inländischen  Kriegen  übrigeni 
immer  ausgeholfen  haben,  was  sie  auch  künftighin  thun  wollen« 
Darauf  verneinte  Heinrich  Haßfurter  jene  Bedingungen  angenomnMB 
zu  haben;  er  habe  übrigens  keine  Copie  davon  erhalten  um  sie  g^ 
hörig  überdenken  zu  können.  Auch  stehe  ihm  nicht  zu  das  Lehn 
seiner  Herren  von  Bern  mit  neuen  Lasten  zu  beschweren  oder  mit 
andern  als  mit  ihnen  in  den  Krieg  zu  ziehen.  Ihrer  firtlhem  Ent- 
gegnung fügen  die  Abgeordneten  von  Aarau  noch  bei,  es  sei  die  gB- 
forderte  Steuer  seinem  VonnÖgen  nicht  angemessen,  da  er  in  Aam 
selbst  bei  fünfzig  Gulden  angelegt  und  mancher  Aarauer,  der  nicht 
soviel  Verniügen  bo;?it/.e,  steiiro  mehr  als  er.  Si-bließlich  berufen  sie 
sich  auf  ihre  anerkannten  Rechte  und   Freiheiten. 

Die  Rathsniilglicder:  Wilhelm  von  Diesbach,  Ritter,  Schultheis 
Adrian  von  Bubenberg  (der  jüngere),  Ritter,  Herr  zu  Spiez;  Hudolf 
von  Krlach,  Ali  Schultheiß;  Jörg  vom  Stein;  Urban  von  Müllcren; 
Casper  Hetzel,  Vänner ;  Benedikt  Tsohachtlan ;  Anthoni  Archer,  Sekel- 
meister;  Sulpieius  Briiggler;  Nikiaus  Zurkinden,  Vänner;  Peter  Boum- 
garter;  Oilian  von  Rümlingcu;  Urss  Werder;  Anthoni  Schöne;  Peter 
Strub;  Nikiaus  Thorman;  Rudolf  Huber;  Ludwig  Tillier;  Peter  von 
Wingarten;  Bonedikt  Sporer;  Michel  Utinger. 

S.  h. 

333.    1402  xMärz  2. 

Lienhari  Frytag  von  Burgdorf  und  seine  Gattin  Elise  Krampf 
bezeugen  dein  Rittor  Hans  Arnold  Sogenser,  als  einem  Vogt  „der 
andächtigen  geistli».lien  swustern  sannt  Ciaren  regel  zu  Arow,**  den 
Empfang  von  20   Gulden. 

Siegel  des  Berchtold  Michel,  Venner  und  Bürgermeister  von  Burgdorf, 
hüngt. 


IS.    1818]  321 

831  1518  Oktober  18  (donstag  Tor  sant  Gallen  tag). 

Bern  bestätigt  den  1415  April  20  den  der  Stadt  Aarau  ertheilten 
viheitsbrief. 

8.  h. 

Abechrift  im  Copialbuch  p,  236. 

885.  ZOrich  1515  Jmd  6.  (dat.  Tnrregii   Constant.  dioc  anno  incam. 

dominice  millesimo  quingentesimo  decimo  quinto,  octavo  idos 
jonü,  pontificatns  domini  nostri  domini  Leonis  pape  decimi 
anno  tertio). 

Bischof  Ennios  Phjlonardos  von  Veroli  päpstlicher  Nuntius  in 
r  Bchweiz  bestätigt  dem  Leutpriester  Jakob  Heylmann,  Licenciat 
r  Theologie,  und  Heinrich  Megger,  Magister  der  Philosophie,  den 
ipellanen  und  Mitbrttdem  der  Bruderschaft  der  Kapellane  der  Püeut- 
rche  in  Aarau  Gonstanzer  Diöcese,  Provinz  Mainz,  die  Satzungen 
nannter  Bruderschaft,  kraft  päpstlicher  Vollmacht,  und  nimmt  sie 
säum  Schutz ;  auch  verleiht  er  zur  Hebung  derselben,  allen  denen, 
dehe  an  deren  Festen  in  den  Tagen  von  Epiphania  und  der  Zehn- 
aaend  Märtyrer,  sowie  an  den  Gedächtnißtagen  und  andern  ihren 
sflien  andächtig  ihrem  Gottesdienste  und  Gebetsilbungen  beiwohnen, 
liben  Jahre  und  40  Tage  Ablaß,  ebenso  denen,  welche  in  gleicher 
eiae  dem  Begräbnißgottesdienste  eines  Mitgliedes  und  dem  Siebenten 
id  Dreißigsten  beiwohnen,  40  Tage  für  TodsUnden  und  ein  Jahr 
r  läßliche  Sünden  Ablaß.  Auch  überträgt  er  einem  von  ihnen  hiefür 
ireilen  gewählten  Beichtvater  die  Macht,  sie  einmal  im  Leben  und 
if  dem  Sterbebette  von  solchen  Sünden  zu  absolviren,  deren  Abso- 
tion  sonst  nur  dem  Papste  zukömmt.  Ferner  können  da  auch  die 
dübde  einer  Wallfahrt  zu  den  Aposteln  St.  Peter  und  Paul  in  Rom, 
.  Jakob  in  Compostella  und  nach  Jerusalem  gelöst  werden;  zur 
dt  eines  Interdikts  können  sie  den  Gottesdienst  und  die  kirchlichen 
eilamittel  haben  und  den  Leichen  ohne  feierliches  Begräbniß  ein 
rchliches  Begräbniß  gewähren ;  an  allen  Fasttagen  auf  den  fiath  des 
astlichen  und  weltlichen  Arztes,  Eier,  Butter,  Käse  und  andere 
ilcherzeugnisse  wie  auch  Fleisch  genießen. 

Unten,  rechts  und  links  steht:  N.  Geronins. 

Aof  dem  umgeschlagenen  Pergament  rechts:        Jo.  Aug.  Ritius. 

Das  in  einer  Blechkapsel  hängende  Siegel  ist  stark  verletzt. 

Die   schön   geschriebene   weitläufige   Urkunde  ist  mehrfach   durch- 
hnxtten. 

886.  Begräbnißrecht.    Zürich   1515  Juni  23  (dat.  Turregii  Constan. 

aioc  anno  incam.  millesimo  q^uingentesimo  decimo  quinto. 
nono  kaL  julii.  pont.  dorn.  Leonis  pape  X.  anno  tertio). 

Bischof  Ennius  Phylonardus  von  Veroli,  päpstlicher  Nuntius  in 
nr  Schweiz,  gestattet  der  Stadt  Aarau  unter  der  Herrschaft  der 

Amvtr  ürkimdenbaeh.  21 


822 

Herren  von  Bern,  in  der  Diöoese  Constanz  und  Provinz 
ibre   Verbrecher,    deren    viele  Christglfiubige   in    ihren   Oeßbigi 
wegen  Vergehen  und   todeswürdigen  Verbrechen  sich  befinden, 
Papst  ans  die  Befagniß,  daß  sie  dieselben,  wenn  sie  zum  Tode 
artheilt  sich  renmüthig  zeigen  und  es  wünschen,  kirchlich  begraben '. 

Auch  hier  stehen  die  Namen:   N.  Ceronius  und  J.  Aug.  Ri 
Siegel  des  Bischofea  Ennios  h&ngt  wohlerhalten  in  einer  Blechk 

837.   Bern  entzieht  dem  Thurm  Rore  in  Aarau  die  Eigenschaft 
gefreiten  Stätte.    1517  Februar  9. 

Wir  der  schnithes  und  r&t  zft  Bern  tAnd  kandt  mit  dii 
brieff,  das  wir  äff  demAtig  bit  der  |  ersamen  unser  lieben  getr 
schalthessen  und  r&t  zA  Arouw  den  selben  und  iren  nachkome 
frjheit  des  |  tums  daselbs  zu  Arouw  in  der  statt  gel&gen,  gens 
Ror,  so  inen  hievor  zA  sampt  den  gAtteren  darzA  gejhArig  von 
zA  l&chen  geliehen  ist,  abgestelt  und  hingethan  und  s&lich  hu 
ander  hüser  zA  Arouw,  so  deheln  fryheit  biszh&r  gehept,  geachtet  hi 
also  das  die  genanten  von  Arouw  sAlich  obbem&lt  hus  in  all 
schw&rd  und  beladtnus  der  frjheit  besitzen,  bruchen,  nutzen 
messen  mögen,  wie  sich  irem  willen  und  gefallen  und  der  not( 
nich  wirdt  geburen,  doch  uns  an  unser  ger&chtigkeit  und  zAgi 
des  IScbens  unabbnichig  und  ine  schaden.  Und  diewil  nun  s^ 
also  von  uns  gehandlet,  bewilliget  und  nachgelassen,  so  ist  d( 
bekandtuus  diser  brietf  under  unserem  anhangendem  sigel  ver 
uffgericht  und  den  genanten  von  Arouw  g&ben  uff  mentag  nich 
Dorotheen  tag  nach  Christi  unsers  herren  geburt  gezalt  thui 
fünffhundert  und  sibentz&chen  jare. 

S.  h. 


Das 


iarauer  Stadtrecht  nebst  den  Handwerkerstatuten. 


Yorbexnerkang.  Die  Ghnindlage  des  Aaraaer  Stadtrechtes 
ildfii  bekanntlich  die  Urkunde  nr.  14.  Durch  das  Budolfische  Pri- 
Beg  wurde  der  Stadt  das  Bheinfeldner  und  Eolmarer,  beziehungs- 
RMse  das  Freiburger  Stadtrecht  verliehen.  Aber  eine  urkundliche 
Snmmg»  fthnlich  wie  bei  Bremgarten,  Bheinfelden  etc.  liegt  nicht 
or»  sondern  das  Stadtrecht  ist  allein  in  einer  von  der  deutschen 
*as8ong  des  Freiburger  Bechtes  wesentlich  abweichenden  und  be- 
eatend  jüngeren  Form  erhalten,  üeber  die  Yerwandtschaftsverhält- 
oBse  des  Aarauer  Stadtrechtes  mit  den  übrigen  der  Aargauischen 
Ittdte  und  über  den  Inhalt  desselben  vgl.  die  trefflichen  ünter- 
uchungen  von  E.  Welti,  Argovia  IV,  p.  202  ff.  und  die  common- 
ierten  Ausgaben  des  Bheinfeldner  Stadtrechtes  und  des  Badener 
tfcadtbuches,  herausgegeben  von  £•  L.  Bochholz  und  E.  Welti,  in 
1er  Argovia  I,  p.  17  ff  und  p.  38  ff. 

Df^  Aarauer  Stadtrecht  ist  in  einem  Sammelband  des  Stadt- 
iiehives  enthalten,  unter  der  Bubrik:  Stadtrechte  nr.  1.  Folio> 
Pergamenthandschrift  in  modernem  schwarzem  Ledereinband;  die 
Ss.  enthalt: 

1.  Dis  sind  die  Ordnung  und  Satzungen  einer  loblichen 
statt  Arow,  euch  einer  gantzen  gemeind,  so  ein  schult- 
heisz,  dein  und  grosz  rätt  und  gemein  bürgere  an  ge- 
lechen  band,  durch  eines  gemeinen  nutzes  willen. 

Der  Schrift  nach  aus  der  zweiten  Hälfte  des  XV.  Jahrhunderts; 
(4  beschriebene  Seiten;  die  Schrift  ist  ziemlich  nachlässig;  die  An- 
Suigszeilen  jedes  Abschnittes  sind  grün  unterstrichen;  zahlreiche, 
iedoch  roh  ausgeführte  Initialen.  Abgedruckt  daraus  ist  allein  die 
)ffhung  von  Nieder-Entfelden,  Argovia  IV,  p.  261  ff. 

2.  Der  statt  Arouw  n6we  Ordnung  unnd  satzungeUi 
irie  hernach  volgett. 


324 

54  Seiten;  schöne  Schrift  mit  sehr  reich  verziertem  Titelblatt 
Es  ist  dies  eine  gleichzeitige  Copie  des  durch  den  Schultheissen  mri 
Rath  von  Bern  am  19.  April  1572  bestätigten  nnd  besiegelten  neoei 
Stadtrechtes,  Pergamenths.  nr.  728 ;  abgedruckt  in :  Zeitschrift  ftr 
Schweiz.  Recht  XVIII,  p.  66 — 100,  nach  einer  spätem  Copie. 

3.  Ist  ein  von  Bern  1579,  August  15,  genehmigter  und  be- 
siegelter Nachtrag  zum  Erbrecht;  2  Blätter,  Pergament. 


Das  Aaraaer  Stadtreeht. 

1.  Es  sol  enkein  mensch  noch  diensthafft^r  in  der  statt  wxt 
hafft  sin,  noch  da  burgerrecht  han,  dann  mit  gemeinem  willen  d«r 
bürgeren ,  um  das  akein  burger  mit  ir  zügnisz  mSge  beschwert 
werden,  der  herr  der  statt  lasz  inn  dann  frjg.' 

2.  Ist  das  burger  undereinandren  kriegend,  die  sol  man  lut 
zwingen  ze  clagen  und  weder  der  herr  der  statt  noch  der  richttf 
sdlend  sy  sftnen*.  Wer  aber  einer  under  inen,  der  dem  herrender 
statt  oder  richter  der  statt  klagt,  so  sol  der  herr  oder  rieht« 
heimlich  richtung  dün  und  das  inclagt  ist  mAgend  sy  bewisen.' 

'  IIa.  rvSroii. 

3.  Enkein  ussnian  mag  züg  sin  über  ein  burger,  nund  ein  burger 
über  ein  burger.  * 

4.  Ein  yettlioh  zügnisz  ist  mit  zweyen  unversprochnen  ze  !)•• 
wisen  und  das  von  gesiebt  und  gehörd.* 

5.  Ist  das  under  den  bürgeren  dhein  misshelling  uffstatt  ?0B 
gewöhnlichem  oder  gesalztem  recbten,  das  sol  ein  ustrag  nemen  nach 
fryer  statt  recht  und  sunderlich  nach  der  statt  ze  Köln.* 

G.  Ein  burger  mag  verkouffen  und  hingeben,  dwil  sin  wib 
lept,  was  es  bat ;  ist  aber  das  sin  wib  abstirbt  und  sun  oder  doch* 
teren  hat,  so  mag  er  es  dann  nit  dAn,  dann  mit  der  kinden  willen, 
ob  sy  zu  iren  tagen  sind  komen.  Wer  aber  das  er  redlich  sacben 
niücht  fürziechen  und  das  mit  eid  und  siner  band  berufte,  so  mag 
er  wül  verkuul'en  ;  ist  aber  das  er  darnach  zur  ee  kam,  mag  ersin 
kein  wegs  nit  dun.* 

7.  Ob  einer  dhein  uff  siner  eignen  bofstatt  frevenlich  angrift, 
was  im  der  düt,  des  die  bofstatt  ist,  da  gat  einkein  büsz  nach.' 

8.  Akein  uäsn)an  mag  mit  keim  burger  akein  kämpf  bestaa. 
wann  nach  willen  des  burgers. " 


»  Vgl.  Freiburgor  Stadtreeht,  Schreibor,  Urkundeubuch  I,  p.  3ff.  §.  Sd.     J 
§37.    3§3ö.    *g3y.    «^$40.    •§41.    »§42.    «§43.  J 


325 

9.  Ist  das  dheiner  mit  zornigem  m&t  inwendig  der  statt  eins 
gg  wandet  und  derselb  mit  zweyen  unversprochen  zögen  des  be- 
ist  wirty  so  sol  man  im  die  hand  abschlachen.  Stirbt  der  wund 
in,  sol  man  im  das  hopt  abschlachen.     Beschicht  es  nachtz   oder 

eim  winhns  tags  oder  nachtz,  so  sol  man  in  mit  dem  kämpf  be- 
Aen.  und  ist  das  darum,  ein  winhus  glichen  wir  der  nacht,  von 
r  drtmkenheit  wegen.' 

10.  Ist  das  der,  der  da  geschuldiget  wirt,  die  zugnis  nit  of- 
mpt,  80  sol  er  mit  dem  cleger  oder  mit  eim  der  zügen  in  ein 
mpf  dretten.'^ 

11.  Ist  das  einer  der  ein  ze  tod  schlecht  hinflächt,  des  husz  sol 
in  ze  gmnd  zerstören  und  sol  das  ein  jar   ungebuwen  beliben; 

das  jar  yerloufft,  so  mSgent  sin  erben  das  hus  wider  buwen,  ob 
wellend,  und  besitzen  da^  hus  fryglich,  als  dan  dem  herren  vor- 
üs  sechszig  Schilling  geben.     Ob  aber  der  manschlacht  darnach 
▼angen  wirt  in  der  statt,  so  sol  er  die  gesatzten  büsz  liden.^' 

12.  Ob  ein  burger  sin  mitburger  in  der  statt  haret  oder  schlecht 
er  frevenlich  zu  sim  hus  gat  oder  wa  er  in  vacht  ald  schaffet  ge- 
mgeD,  der  hat  sins  herren  huld  verloren;  die  andern  recht  sind 
8  richtersJ* 

13.  Ob  zwen  burger  ein  andren  harend,   der  es  anvacht,  wirt 
ein   mit  nnversprochnen  zogen  bewist,   der  selb  besseret,   der 

ider  nÄt.*" 

14.  Ob  ein  burger  eim  usman  schlecht  oder  haret,  der  besseret 
it  sechszig  Schillingen.*^ 

15.  Ob  zwen  burger,  die  ein  andren  fränd  sind,  uss  der  statt 
lad,  mit  einandren  krjegend,  der  des  kriegs  anheber  ist,  der  besseret 
)Bi  ric&ter  mit  dryg  Schillingen.*^ 

16.  Ist  aber  das  sy  einandren  vient  sind,  so  sy  uss  der  stat 
lad  und  dann  einer  den  andren  haret  oder  schlecht  oder  fellig 
aeht,  mag  es  bewist  werden  mit  unversprochen  zögen,  so  sol  er 
6  bdsz  iiden,  als  ob  es  in  der  statt  beschächen  wer.*^ 

17.  Ob  zwen  burger  die  einandren  frönd  sind  uss  der  statt 
lad  nnd  dann  mit  einandren  kriegend  und  ane  s&n  gescheiden 
«daat  nnd  darnach  ee  das  sy  in  die  statt  koment,  einer  dem 
idren  frevel  d&t,  den  sol  man  buösen,  als  ob  es  in  der  statt  be- 
li&cben  w&re.'^ 

16.  Wer  zu  der  statt  kumpt,  der  sol  fryg  sitzen,  er  sig  dann 
ejrgen  und  sins  herren  gichtig  sig,  so  sol  in  der  herr  lidig 
oder  er  sol  in  hin  fAren.  Ist  aber  das  der  eygen  man  sins 
»ma  longnet,  so  sol  der  herr  mit  süben  siner  n&chsten  vattermagen 
miaukf  das  er  sin  eygen  man  sig,  vor  dem  herren  der  statt,  so 
»hebt  er  in.'" 


•»44.     »•§44.     "§45.     »§46,     "§47.     "«47.     '»§48.     "§49. 


Bsa  "§51. 


326 

19.  Ob  ein  nflouf  bescbichi,  ob  dheiner  von  geschieht  gewafiMt 
darzft  kumpt,  darin  sol  er  kein  büLsz  liden.  Loaft  er  sber  hmm 
und  bringt  wafen  und  des  bewist  wirt,  der  hat  sins  herren  hnU 
verloren.** 

20.  Ob  ein  bnrger  sin  mitbnrger  mit  firAmbden  gericht  nffibibt^ 
was  er  vor  dem  frSmbden  riehter  verlort,  sol  im  yener  wider  geben 
nnd  sol  dar  slm  riehter  mit  dryg  Schilling  besseren  und  ob  er  ii 
gevangen  schaffet,  hat  er  sins  herren  hold  verloren.** 

21.  Ob  ein  ossman  ein  barger  flöchtig  macht  oder  wandet,  ob 
der  barger  dem  riehter  das  vormals  kant  dftt,  ob  darnach  der  aas- 
man  in  die  statt  kampt,  was  im  dann  der  bnrger  ubels  d&t,  daran 
sol  der  barger  von  dem  riehter  kein  büsz  liden.'* 

22.  Ob  ein  barger  ein  ussman  om  geltschald  für  gericht  zAchti 
so  soll  in  der  riehter  sechs  wachen  behalten,  ob  der  geltscholdBr 
nit  leagnet,  and  nach  den  sechs  wachen  sol  der  riehter  den  nssmn 
dem  burger  antworten,  also  das  er  im  dryg  schillig  geb,  doch  also 
das  der  barger  dem  riehter  trostang  gebe,  das  er  dan  n^tnan  niebti 
Abels  dftg." 

23.  Ist  das  eins  andren  [g&t]  in  gewett  lit  nnd  der  selb  ander 
oagen  ist,  des  das  gut  ist,  and  es  nit  wider  rett,  der  mag  es  dar- 
nach nit  mer  Widerreden.'* 

24.  Wie  eim  sin  gut  genomen  wirt,  der  mag  es  nit  in  sin  ge- 
walt  bringen,  er  bewis  dann  mit  dem  eyd,  das  es  im  mit  diebstel 
oder  mit  roub  entpfrSmbdet  sige.'^  Ist  aber  das  der,  in  des  gewaK 
es  fanden  wirt,  spricht,  das  er  es  an  einem  offen  gericht  koofte, 
nit  für  küppig  oder  röubig,  von  eim  den  er  nit  erkent,  oach  sin  hus 
nit  weiszy  und  das  mit  sinem  eyd  bewert,  der  sol  akein  bAsz  liden. 
Ist  aber  das  er  vergicht,  das  er  von  eim  den  er  erkent  es  koofl 
hab,  dem  ist  erloupt,  das  er  fierzechen  tag  such  durch  onsy  graf- 
schafb,  ob  er  den  nicht  vindt,  noch  werschaft  nit  haben  mag,  der 
sol  eins  Schachers  biisz  liden.'^ 

25.  Wer  der  ist,  ein  riehter  oder  ein  ander  barger,  der  dheio 
ane  urtel  an  nimpt  ze  vachen,  er  find  dann  dabstal  oder  falsch 
möntz  by  im,  der  hat  des  herren  huld  verloren.'^ 

26.  Ein  burger  der  ein  eygnen  herren  hat,  des  er  vergicbt 
eygen  ze  sin,  stirbt  er  ab,  sin  wib  git  dem  herren  nüt.'^ 

27.  Ob  dheiner  sins  herren  huld  verlürt,  der  sol  inwendig  nnd 

uswendig  der  statt  sechs  wuchen  an   Üb  und  an   g&t  frid  han  and 

mag  uff  sim  gut  ordnen,  was  er  wil,  aber*  sin  husz  mag  er  nit  ver- 

kouffen  nach  versetzen.   Ob  er  in  dem  egenanten  zil  sins  herren  hold 

nit  gewinnet,  so  mag  in  der  herr  allein  mit  dem  has  and  mit  dem, 

das  er  in  der  statt  hat,  zwingen;    ist    aber  das  der  herr  aber  das 

gebirg  vart,  so  sol  er  frid  han,  imtz  der  herr  wider  kumpt." 
.Hb.  an. 

"  S  53.    «>  §  54.    "  S  55.    "  §  56.     '•§  57.    "  g  58.    »»§59.    »§  ÖO. 
»»§61.    ••§62. 


327 

2S.  Die  borget  sind  nit  gebunden  mit  irem  herren  zu  reisen, 
dum  ein  tag  weid ;  doch  also  das  ir  jetlicher  an  der  andren  nacht 
hmm  mftg  komen.** 

29.  Ist  das  oach  dhein*'den  andren  in  der  reis  verserte,  den 
aol  man  b&sen,  als  ob  es  in  der  statt  dabeiman  beschächen  w&re.*® 

30.  Wenn  man  oach  die  reis  gemeinlich  und  oszag  gebotten 
wirt*  welher  bnrger  das  hSrt  and  nit  as  gat,  er  züoh  dann  redlich 
neben  fdr,  des  has  sol  man  zegrand  zerstören." 

31.  Wer  barger  ist  and  enweg  wil  züchen,  des  lib  and  gut 
m1  sicher  gleit  haben  mit  yerhengnis  des  herren,  bis  enmitten  äff 
den  Bin  und  darch  allen  kreisz  das  er  ze  bieten  hat." 

32.  Es  sol  der  herr  von  im  selbs  kein  priester  er  wellen,  wan 
dn  dfr  mit  der  barger  aller  gemein  willen  erweit  ist  und  im  geant- 
wnrt." 

33.  Der  lätpriester  sol  akein  sigristen  han,  dann  mit  der  bar- 
gieren  gemein  willen.'^ 

34.  Den  schulthessen  und  weibel,  den  die  barger  alle  jar  wel- 
knd,  sol  der  graf  danknem  han  und  bestatten.*^ 

35.  Wer  eigen  unverktimret  einer  marck  wert  in  der  statt  hat, 
der  ist  barger.'* 

36.  Wer  nit  rechter  erben  hat,  stirbt  er  ab,  alles  sin  gut  sollen 
die  rftt  jar  und  tag  in  ir  gewalt  han,  und  kumpt  in  dem  selbigen  zil 
dheiner  einer  erben  mit  zögnisz,  der  sol  das  g&t  alles  han,  kumpt 
aber  akeiner  für  erb,  so  sol  man  ein  teil  geben  durch  siner  sei  heil 
wQlen«  ein  teil  dem  herren  und  ein  teil  an  gemeinen  buw  der  statt.*' 

37.  Ein  jettlicher  mejnejder  ist  ze  bewisen  mit  sähen  unver- 
qiroclien  redlichen  zogen,  als  recht  ist,  von  eim  meinejd. 

38.  Ein  jettlich  wib  glichet  sich  eim  man  und  ein  man  eim 
wib|  also  das  ein  man  sins  wibs  erb  ist  und  ein  wib  irs  maus.*" 

39.  Ein  man,  dwil  sin  wib  lebt,  mag  us  sim  gut  ordnen,  das 
er  wil ;  dweders  stirbt,  es  du  dann  hungersnot  und  die  not  mit  dem 
eyd-bewis,  us  sim  eigen  und  us  sim  erb  mag  es  nät  dün;  ist  aber 
das  dheiner  siner  erben  im  sin  noturft  geben  wil,  so  hat  es  akein 
gwaU^  das  zeordnen;*'  dweders  euch  zur  ö  kumpt,  da  mag  entweders 
US  dem  ejgen  und  erb  nit  dün. 

40«  Als  menig  wib  ein  burger  hett,  da  besitzt  jettlichs  kind 
siner  m&tter  gdt^^ 

41.  Ob  ein  burger  abstirbt  oder  sin  wip  und  kind  verlast  und 
daiaaefa  der  kinden  eins  abstirbt,  das  ander  gat  an  des  erb,  es  wer 
dum,  das  das  gut  vormals  geteilt  were,  so  besitzt  vatter  und  m&tter 
das  erb.^^ 


»J  63.     »164.     "|65.     "§7.     "J8.     •*§9.     ••  |  10.    "§23. 
"JÄI.    "§25.    ^$2».    *»S31.    «§29. 


\ 


328 

42.  Ein  sun  der  under  siner  vatter  und  mütter  kost  nach  isi, 
der  mag  sin  gut  mit  spil  oder  mit  andren  Sachen  nit  verendrea; 
d&t  er  es  aber,  man  sol  von  recht  vatter  und  mütter  es  wider  gebeit 
Und  wer  im  licht,  das  sol  im  von  recht  nit  mer  gelten.^' 

43.  Ein  keiner  under  zwfilf  jaren  mag  zügnis  geben  noch  mag 
sim  selbs  nach  andren  schad  nach  gut  sin  und  mag  ouch  der  itaft 
recht  nit  brechen.** 

44.  Wer  an  sinem  tod  sine  kind  yeman  empfilt  und  der  dnroh 
nutzes  willen  den  kinden  unrecht  dAt  und  des  mit  zögen  bewiat  wirt, 
des  lib  sol  [man]  den  bürgeren  und  sin  gut  dem  herren  erteilen,  und 
wer  nach  im  von  dem  vatter  der  n&chst  ist,  der  aol  der  selben  kinden 
pfleg  han  und  sol  der  selb  pfleger  untz  an  zwAlf  jar  und  als  lang 
das  sy  sin  nit  me  begeren  die  kind  in  siner  pfleg  ban/^ 

45.  Welcher  burger  dheines  wib  mit  scheltworten  erzAmet»  dsr 
sol  mit  zechen  pfunden  besseren,  ob  er  sin  bewist  [wirt].^* 

46.  Ob  dheiner  vor  dem  richter  zQgen  leit  und  dero  dheiner 
oder  all  verworfen  wurden,  der  mag  us  dem  selben  zit  und  an  der 
selben  statt  ander  zügen  da  leiten,  ob  er  sy  hat.** 

47.  Ein  kein  Scheltwort  besseret  man  dann  mit  dryg  Schilling.** 

48.  Akeiner,  der  in  sim  bett  siech  lit,  mag  an  siner  erben  haiid 
yemant  nützig  geben  dann  fünf  Schilling  oder  dero  wert.** 

49.  Ob  einer  stirbt  und  einer  kumpt  und  uf  des  erben  olegt 

vor  dem  richter  um  geltschuld  und  die  erben  lougnent,  so  sol  er  sj 
bewisen  mit  zügen  oder  er  sol  sy  mit  frid  lassen.*' 

50.  Wer  eines  andern  gut  in  der  statt  verbüt  um  geltschuld,  der 
sol  die  geltschuld  bewisen  imd  um  die  selben  geltschuld  mag  er  die 
pfand  in  fiertzechen  tagen  verkouflien,  als  das  zwen  stattman  darbj 
sigent.'° 

51.  Wer  dem  andren  ein  gewett  dütt  um  geltschuld,  um  daa 
gewett  hett  er  um  die  geltschuld  iierzechen  tag,  wil  der  s&cher  das 
gewett,  so  sol  im  yener  das  gelt  geben  oder  die  geltschuld  vor  der 
nacht.'* 

52.  Man  sol  oucb  dem  sUchcr  und  dem  der  angesprochen  wirt 
ein  abgoschrift  dis  briefs  geben,  ob  sy  es  über  ir  recht  an  dem  ge- 
richt  erfordren.^* 

Amen! 


*=*  §  :32.  *^  S  :):;».  "  §  31.  **  §  35.  **  Aeltestes  Freiburger  Stadtrecht 
büi  Genialer,  Stadtrochte  pag.  125  ff.  §  60.  «  Aeltestes  Stadtrecht  S  6L 
"dto.§<J2.    *«  dto.  §  63.    ^  die.  S  64.    "  dto.  §  65.    *•  dto.  §  65. 


329 

Dis  ist  der  eid  eines  schul thessen,  so  er  einer  statt  schwert: 

Her  Bchnlthesz  ir  werdend  sweren  der  statt  er,  ir  frjgheit,  ge- 
sbtikeit  und  alter  harkomenheit  zu  behalten,  ir  fromen  und  nutz 
forderen  und  iren  schaden  ze  wenden ;  ein  gemeiner  amptman 
id'  richter  ze  sind,  dem  armen  als  dem  rijchen,  und  richten  weder 
jch  frnntschafk,  liebj,  gunst,  nach  gab,  nach  durch  keinerley 
zbf  dann  allein  was  recht  sig.  Des  glichen  alle  gesatzte  gericht 
jrbf  aia  oder  einen  Statthalter  haben. 

Der   eid  der  rätten,    so  järlichen    in    der    statt   Arow   gesetzt 
werdent  von  gemeinen  bürgeren  uf  den  zwentzgisten  tag  jvni. 

Ir  rfttt  wärden  schweren  der  statt  Arow  er,  ir  frygheit  und 
ber  harkomenheit  zu  behalten,  ir  fromen  und  nutz  ze  förderen,  iren 
bftden  ze  wenden  und  alles  so  ir  s&chend  oder  hörend  das  ein 
lialthessen  und  rätt,  drysig  und  gemeind  purgere  anges&chen  band, 
td  aber  ir  yerbott,  es  sig  bim  eyd,  by  der  büsz,  das  alles  zeleiden, 
I  die  einiger  bim  eyd,  so  yr  schwerend,  und  wenn  nüw  oder  alt, 

yets  gemacht  sind  oder  nach  mSchtend  gemacht  w&rden,  ouch  all 
itwnchen  in  rat  ze  gand,  so  ir  die  gloggen  hArrend,  und  dar- 
fdaohen  so  vil  und  dick  ir  von  eim  schulthessen  oder  sinem  statt- 
Iter  beruöft  werdend ;  Ouch  raten  und  richten  was  üch  billich  dunckt, 
ider  angesächen  fruntschaft,  fyentschaft,  gunst,  lieby,  miet,  gab, 
dl  Yorcht    Und  ob  ir  etwas  borten,  so  wider  ein  statt  w&re,  das 

ttn  schulthessen  oder  sinen  Statthalter  ze  bringen ;  ouch  einen  rat 
UUen,  der  ze  hälen  ist. 

Der  eyd  so  die  secler  schwerend  einer  statt  Arow: 

Ir  werdent  schweren  alle  sunnentag  umzegand  und  die  vasz, 
87  in  der  tafelen  verzeichnet  band,  ze  besächend,  und  welches  vasz 
geschänkt  ist,  den  wirt  heissen  an  die  sinne  legen,  und  wenn  es 
sinnet  wirt,  so  send  sy  eim  yeclichen  soum  zu  umgelt  uflegen, 
n  einem  yettlichen  heller  ein  Schilling,  wie  dann  das  von  alterhar 
uoht  und  komen  ist.  und  sond  auch  daran  nüt  schenken,  dann 
18  ein  vasz  an  der  sinne  hat,  sond  sy  gestrax  nach  gan  und  das 
Igelt  von  inen  ztüchen,  oder  aber  silberin  pfand  oder  guldine  all 
laot  Ton  inen  zöcben,  die  des  geltz  wol  wert  sind,  und  wenn 
r  swentzgist  tag  kumpt,  das  dann  die  secler  ein  statt  mit  barem 
It»  ouch  mit  silberin  oder  guldinen  pfänden  bezalend. 

Der  eyd  der  sturherren,  so  j&rlich  gesetzt  werden: 

Die  störer  sollend  schweren  da  sitzen,  ratten  und  anlegen, 
ich  anstehen  uffgang,  abgang,  gwerb,  richtum,  arm&t,  wittwen, 
»yeen,  weder  durch  miet,  gab,  nieman  ze  lieb  nach  ze  leid,  dann 
18  Ach  recht  dunckt  und  harinn  niemans  schonen. 

Die  einiger  schwerend  was  für  sy  kum  das  anzeschriben  und 
einem  manot  den  einig  von  inen  züchen,  wie  von  alterhar  brucht  ist. 


330 

Der  bnwmeister  Tei?pricfat: 

Ir  «prichend  bv  üwer  iräw  an  eines  geschworaen  eid  statt  kwa 
best  nnd  wagst  2e:biind  nsd  üwer  ampt  als  öch  wol  ze¥ertrawen  ist 
nach  nottuzft  und  awenn  rermugen  zu  Tersorgen  und  kein  hotts 
dings  geben,  sunder  un:  bargelt,  und  all  manot,  wenn  die  secler  von 
den  Wirten  das  xungelt  ziecbend.  d^  so  ir  os  holtz  hant  gelSst,  dai 
selbig  auch  in  der  statt  seokel  antwnrten. 

Der  weibel  scbwert :  ein  eemein  knecht  zA  sin  dem  armen  ab 
dem  riehen,  eim  >chuiibesM:n  und  rat  nnd  allen  amptlüten  gehorsan 
zesin,  nnd  ob  er  ze  ge rieht  sitzen  wurde  ein  gemeiner  riehter  ze  da 
dem  armen  als  dem  neben,  und  richten  durch  keinerley  dann  wai 
recht  ist :  ouch  einen  mt  ze  h^len.  der  ze  h&len  ist.  Onch  das  thor 
uff  und  zA  thün  nach  dem  imd  von  alter  har  bracht  ist,  des  glichet 
nieman  nsz  noch  in  zelasen.  an  eines  scholtfaessen  oder  sinas  Statt- 
halters wissen  oder  willen. 

[Der  weibel  so!  ouch  schweren,   so  er  sinnet,    kein   vass  naek 

oogen  mesz  za  besechen,  wenn  der  win  damsz  knmpt,    sonders  diB 

sinnen  mit  miner  herren  sinne.]* 

*  Der  vorige  Satz  ist  ausgestrichen  und  an  dessen  Stelle  der  eht- 
geklammerte  Satz  gesetzt. 

Welicher   zu  einem   burger  erweit   wirt,     der  aol    disen  qU 
schweren : 

Die  burger  sollend  schweren,  das  eim  jeden  nit  anden  w 
wiissen  sig.  dann  das  er  von  vatter  und  mütter  elichen  erbom  sig, 
ouch  keine?  herren  eyjen  sij,  darzü  keinem  herren  nach  stetten  mit 
burgrecht  ▼erwant  si-:  nach  verpriichl,  demnach  der  statt  Arow 
recht  und  tVviiheit.  yedem  nach  sinem  verm.'»gen,  beschirmen  und  ze- 
behalten,  der  statt  nutz  turderen  und  iren  schaden  zewenden,  ouch 
einem  schnlthe<>en  und  nitt  und  zu  allen  Smpteren  gew&rtig  sin 
und  gehorsam,  ouch  rat'.'U  und  urteilen,  niemans  zu  lieb  nach  zfl 
leid,  nach  tVünt Schaft .  vorcbt.  miet,  nach  gab,  dann  allein  was  och 
recht  danckt  und  barin  niemans  schonen,  alles  nach  dem  bruch  und 
recht  der  statt  Arow.  Oiioh  zu  ge rieht  und  ratt  gan,  so  vil  und  dick 
üch  das  gebot ten  wirt  und  ihr  die  glogen  h6rend,  und  einen  rat  ze 
hälen,  der  zehulen  ist. 


Dis  ist   der  eid.    so  ein   vettlicher  so  dann  zu  der  zit  in 
der  statt  Arow  ist.  der  statt  schweren  sol: 

1.  Des  ersten  sol  man  >cb\veren  unseren  gnädigen  herren  von 
Bern  iren  gnaden  nutz  und  vr  zu  iiirden.-n  imd  schaden   zewenden. 

2.  Des  andren  sol  man  schweren  der  statt  Arow  trüw  und 
warheit  zu  leisten,  iren  nutz  ze  türdei'en  und  schaden  in  allen  Sachen 
ze  wenden  und  darby  einem  schulthessen  und  ratt  gehorsam  und 
gewertig  zesin.  imd,  ob  yeman  ützig  gehorti,  das  ein  schulthessen,  ein 


331 

t  oder  ein  gemeini  statt  Arow  antr&fiTe,  das  an  einen  schulthessen, 
1  rat,  samenthaft  oder  sonders  zebringen.  Desglich  ob  dheiner 
lig  horte,  das  unser  gn&digen  herren  von  Bern  oder  ein  gemeine 
Ignoechaft  antr&ffe,  onch  an  die  obgenanten  ort  zebringen. 

3.  Wenn  euch  immgen  oder  gelSuff  werdent,  das  die  16t  ein- 
dren  schlachend,  darzü  louffend  und  scheident  und  in  friden  züL 
men,  und  wer  der  ist,  der  den  friden  zum  dritten  mal  verseit,  der 

komen  um  fünf  8f  an  gnad.    Das   sol  man  euch  an  ein  schnit- 
tt und  rat  bringen,  wie  obstat. 

4.  Wenn  ouch  ein  heimscher  und  ein  frfimbder  oder  zwen 
tmbd  mit  einandren  in  friden  komen,  so  sol  man  denselben  oder 

bed  ob  sj  frSmbd  ann&men,  das  sy  trostung  und  büsz  und  ouch 
recht  verspr&chend,  und  ob  sj  nit  trostung  habend,  so  sol  man 
f&r  ein  schulthessen  bringen  und  im  die  antwurten.  Und  wer 
*  ein  firAmbden  der  trostung  halb  verspricht,  s61ichs  ouch  von 
mden  an  an  ein  schulthessen  oder  sin  Statthalter  z&  bringen  oder 
a;en,  darmit  man  wüssi  den  einig  oder  b&sz  von  dem  frfimbden  zA 
ichen. 

5.  Und  wenn  zwen  miteinandren  uneins  sind  und  die  in  friden 
nomen  werden,  das  dann  alle  ir  fräntschaft  und  gut  gönner  sfil- 
id  friden  haben,  als  ob  der  inen  mit  mund  und  band  gebotten 
tre,  und  welher  das  nun  hinfdr  nit  halten  wurde,  das  derselbig 
dbrCu^hig  sin  sol,  als  ob  er  den  mit  der  band  gebrochen  bette, 
mm  wir  in  ouch  als  ein  fridbrQchigen   halten  und   an  alli  gnad 

üb  und  gut  strafen  wend. 

6.  Und  wenn  ouch  irrungen  werden,  das  die  lut  einandren 
Ida4diend,  darzü  loufend  und  scheiden,  und  wenn  einer  zu  eim  spricht: 
I  b6t  dir  friden,  das  dann  derselb  friden  halten  sol,  und  weler 
h  darwider  erhufibe  und  witter  zu  eim  schluöge,  den  wend  min 
rren  strafen  als  ein  fridbrüchigen. 

7.  Wenn  ouch  für  uszgieng,  da  gott  vor  sig,  in  der  statt,  in 
r  halden,  in  der  vorstatt,  so  sol  nieman  nützig  ustragen,  bisz  das 
'  an  das  dritt  hus  an  in  kumpt,  und  ob  yeman  von  mansnamen 
t  darzü  lüffe  und  sich  das  erfunde,  den  selbigen  wil  man  strafen 

lib  und  an  gut,  und  soi  das  menglicher  bj  dem  eid  ruögen. 

8*  und  welche  zu  den  thoren  hörend,  die  sond  zu  den  thoren 
ifien  mit  iren  gweren  und  hamist,  bis  man  erkenne,  wie  es  ein 
sialt  habe. 

9.  Es  sol  ouch  nieman  kein  liecht  an  kein  sorgklich  statt  ane 
I  latemen  tragen,  als  in  schüren  und  stall,  bj  eim  pfund  zu  bftsz. 

10.  Es  sol  ouch  nieman  kind  nach  für  schicken,  denn  die  zt 
n  tagen  komen  sind,  by  eim  U  zu  b&sz. 

11.  Wer  ouch  fachen  usz  dem  ofen  nimpt,  der  sol  die  nien- 
rthiii  schütten,  er  wüssi  dann,  das  die  gl&t  erlöschen  sig,  by  eim 
zebAas. 

12.  Es  sol  ouch  kein  schmid  nach  Schlosser  nach  hamerschmid 


332 

kein  kol  in  sin  huBz  tun,  es  sig  dann  dryg  tag^usserthalb  der  kol- 
grüben  gelegen  und  wol  erldschen,  by  eim  8f  zu  b&sz. 

13.  In  welches  husz  für  usz  gat  und  er  das  nit  selbs  beachrygi, 
der  ist  komen  um  ein  Ü  an  gnad. 

14.  Und  was  uFgelöufs  und  was  gescbreygs  und  gestürms  kompt, 
80  band  min  herren  lüt  geordnet  uff  die  niuren,  zu  den  thoren,  ooeh 
uff  die  werinen  zu  den  büchsen,  das  dieselben  dann  sond  lonffen  bj 
Iren  eyden,  so  sy  schweren,  dahin  yetlicher  geordnet  ist  mit  siner 
gwer  und  hamist  und  da  dannen  nit  komen,  bis  sftlichs  galfinf  und 
gestürm  zergat,  on  ein  urlob  eines  scbulthessen ,  und  welcher  du 
d&t-te,  den  selbigen  ungehorsamen  wend  min  herren  strafen  an  Üb 
und  an  gAt  und  als  ein  meineiden. 

15.  Und  die  da  nit  geordnet  sind  uff  die  muren  oder  zft  den 
thoren,  die  selbigen  sond  louffen  an  den  marckt  zu  der  statt  paner 
mit  iren  gwerinen  und  barnist,  by  dem  eyd  so  ir  scfawerend,  nad 
welcher  das  nit  dätte  und  sich  das  erfunde,  den  wend  min  her« 
strafen  an  lib  und  gut  und  als  ein  meineiden,  und  sond  von  der 
paner  nit  komen  bis  er  witter  geordnet  wirt  von  einem  scbulthessen. 

16.  Es  sol  oucb  niemant  nützig  für  sich  selbs  anheben  nach 
louffen  und  kein  gestürm  noch  gelfiuf  nit  machen,  euch  nit  zft  den 
thoren  usz  louffen  an  urlob  eines  schulthessen ,  and  welcher  silichs 
gestürm,  uflonf  für  sich  selbs  machte  oder  anfienge  und  nf  brech  and 
sich  das  erfunde,  den  selbigen  ungehorsamen  wend  min  herren  strafen 
an  lib  und  gut  und  als  ein  meineiden. 

17.  Und  ob  nun  fürhin  yemant  frömbder  herzuge  und  sich  hie 
hushublich  machte  und  der  wider  hinweg  ziechen  wolte,  wer  das 
vemumo,  der  sol  das  an  ein  scbulthessen  und  rat  bringen,  damit 
der  statt  ir  gerecbtikeit  werde,  es  wer  stür  oder  anders,  das  einer 
statt  verfolge  und  w^erde. 

18.  Wer  von  unser  statt  zücbt  oder  hinw^eg  kumpt,  es  sige 
dienstknilcbt  oder  ander,  darmit  ist  diser  eyd  hin  und  ab. 

19.  Es  sol  oucb  ein  yettlieber  an  dem  die  wacht  ist,  selbs 
wachen  und  das  mit  keinem  kmlcbt  versüicben,  es  werd  im  dann 
erloupt  von  einem  scbultbessen  l»y  dem  eid,  so  ir  werdend  schweren. 
Und  wer  der  ist,  der  utf  der  wacht  sol  wachen,  der  sol  wachen  in 
sinem  baniist  und  mit  sinem  gwer. 

20.  Wer  nun  hinfür  tVombder  in  unser  statt  zücbt,  der  sol 
minen  herrn  fier  ff  ;^eben.  K^;  sol  oucb  nieman  huslüt  enpfachen 
an  miner  herren  wüssen  und  willen  und  eines  scbulthessen,  by  fier 
pfunden  zu  büsz.  Es  sol  oucb  nieman  bettler  oder  landvarer  über- 
nacht  beherbergen,  sunders  die  in  ein  spittal  wisen,  by  eim  pfund 
ze  büsz. 

21.  Als  dann  bisbur  meniges,  es  sigend  wib  oder  man,  ein 
andren  zu  retten  um  nützig  willen,  das  eim  oder  einer  sin  glimpi 
und  ör  berürt,  dar  durch  min  herren  vornabin  bekümret  und  inen  leid 
gewesen  ist  und  vil  muog  und  arbeit  gehebt,  das  nun  abzestellen, 
damit  semlichs  hinfür  vermitten  belib  und  werde,  so  hant  schulthess, 


333 

rftt  und  drissig  ein  Ordnung  anges&chen  der  ding  balb,  die  hinför 
gehalten  sole  werden,  und  wellend  oach  dero  gestrax  nach  gan  an 
alle  gnad. 

Und  ist  dem  also:  wer  hinftir,  er  sig  edel,  nnedel,  man  oder 
wiby  rieh  oder  arm,  niemans  usgenomen,  der  dem  andren  zA  rett, 
das  im  sin  glimpf  und  eer  brnurt,  und  nit  off  in  bringen  mag,  der 
mftsi  ein  manot  ron  der  statt,  und  wenn  er  wider  in  die  statt  wil, 
io  mflsz  er  vorhin  zft  büsz  geben  dry  flf;  doch  so  m6cht  die  sach  in 
mmnon  sin,  er  maSst  ein  halb  jar  von  der  statt  sin,  und  wölt  er  wider 
berin,  so  mnfist  er  zechen  8f  geben  oder  nach  mer,  alles  an  gnad, 
Bach  gestalt  nnd  gelegenheit  der  Sachen  wellend  min  herren  strafen; 
darnach  wüsse  sich  j^er  ze  halten. 

22.  üf  mitwachen  n&chst  nach  sant  Sebastians  tag  im  dr6  nnd 
aehzigisten  jar  (1483  Janoar  22)  der  minder  R6mer  zal  band  schalt- 
h&n  nnd  rfttt  gemein  bürgere  anges&chen  und  zu  ratt  worden,  wer 
der  ist,  er  sige  barger,  heimsch  oder  irömbd,  der  den  andren  als 
hie  für  nimpt  mit  recht  um  eygen  und  erb  und  das  nit  bezogen 
mag  nach  unser  statt  recht,  der  ist  an  gnad  um  fünf  Ü  komen,  die 
er  angentz  geben  sol  und  sei  das  binför  ewenklich  beliben. 


Uff  mittwuchen  vor  unser  frowentag  der  liechtmesz  im  83.  jar 
(Janaar  29)  der  minder  zal  band  schulthess  und  rätt  gegfinnet  den 
gesellen  Zu  dem  narren,  das  sy  mögend  under  inen,  wenn  einer 
stirbt  oder  sin  hnsfrow,  fierkertzen  z&  irer  begräbnis  haben  und 
die  setzen  and  stellen  anderthalb  den  kertzen,  die  z&  der  bar  h6rend, 
nnd  ob  es  zieh  fuogti  über  kurtz  oder  lang,  das  ein  schulthesz  und 
ratt  bedancken  wfilt,  das  es  dem  gotzhus  schädlich  sin  wölt,  so 
mAgend  sy  das  widerum  abtun  und  absagen. 


Bäckerordnung. 

Dis  ist  der  pfisteren  Ordnung,   die  sy  alle  jar  schweren  sfillend, 
oach  mit  inen  die  busfürer  uf  ein  tag. 

l.  Die  pfister  sSllend  schweren,  wenn  die  brotscbower  um  gand 
und  das  brot  wellend  scbowen,  so  sond  sy  keins  verhalten,  dann 
das  alles  lassen  bes&chen  und  das  nit  schaffen  durch  nieman  getan 
werde;  sollend  oucb  kein  brot  uff*  das  land  nach  in  der  statt  un- 
bes&eben  nit  verkouffen.  Und  wenn  die  brotscbower  das  brot  zu 
ktsin  schetzen,  so  soll  einer  zechen  Schilling  verfallen  sin.  Und  wie 
die  brotscbower  das  brot  schetzen,  zwey  um  dryg  haller,  eins  um 
eia  haller,  so  sSllend  sy  das  selbig  verkouffen,  wie  es  geschätzt 
Wirt,  bim  eid. 


VA 

2.  ^mi  -^^mr  int  Jrrjtf  bis  bnc  ns  bis  i&  YMpcdh,  der  kt 
{..mea  im  »la.  ff  lecdai.  sv  iciiii  mÜL  aa  isoL  brofifasadk  biot 
aac^ax  t".-'';  jxi  ^nnisier  7:a  Amwwi  bis  m  liehnem.  im  wiater  fOi 
a«£iic«a  flu  £i  b^ftai'^ 

.).    Ea  mamZ  j^cz  TsaierüLia  ndieii  «q  «r  wil»  bä  kai&raRB  odv 

4.  Die  br;u«!scw»r  KÜfliui  «iiw«im  aUs  saBBesCBg  am»gii 
oad  30  «Litk  nxii  il  17  T-^.n  ioi  pdaseroi  ben^  vcrdea  md  du 
hr-^t  vibcw^xL  niemaa  xd  iieo  ua^ih,  id  listd.  omd  wo  sj  liehflAd  du 
brr.t  zd  ^'.wn  iia.  >iu  aeudoi  7<srko>iiieB.  iwej  vm  3  Inlkr,  eiat  m 
eis  bjL..er.  iiaii:a  ^m  :m'i  sj  'wArisuMZ,  des  g^^^^—  tj  aagehwii  alv 
sj  da&3  7.i«^lf»ii«»s  -Z3ii  ir  :riaiiu  widC 

5.  I»  h:"^rxr»r  a«!ll-isd  Khw)siai  biiierb^  lAteB  das  ixen  ift 
aatz  zB^hisa  ^md  ▼•»«iermAa  -iu  «in  nun  crtvIkhistcB  bacbea  wd 
nejn  f<»c«n  i£<i  ir<ii«r  ovA  aacb  mei  darron  alaieB,  daui  allai 
TOB  einmal  ä«r:eL  ein  krnzer.  U&«i  äoCeai  ooch  ait  awejaa  ods 
dz7»a  :dääffl«B  ia  ein  mdldea  sdukoen.  snadbr  «j  sAUoid  eiaeni  jili- 
Ectoem  dAA  iia  besonder  knettea  nad  hebkn. 


MUleroriBSB^. 

Du  13t  der  m:ilkren  ordnaag.  so  st  alle  jar  sehweraed: 

1.    hl  man  zd  ntt  worien.  das  jederman  mag  malen,  wo  er  wfl. 

'j.  I/r:  rL.i..-:r  T*l!eni  keinen  kiii..ht  cäc«n  ober  einen  manot, 
dann  ö-^n  'r..,.^'tn    in    dex  zLan^:  einen:   schaltheääen  und  rat  pre- 

3.  Der  ET.  *..-:r  I.a  i.^t  v:n  einem  m-it  kernen  ein  jmi  zft  malfiD 
un-i  von  ^i  ♦;:/.  cr.ä/.er  kjrn  zu  r^.;en  :ind  zemalen  drö  ymi,  tob 
e.nrrci  .o*r.  L.rsz.  ^er-iien  "iL-i  wasz  t^miiz  da.^  iit.  ze  Ion  ac^chs  hallfir 
ze  Htarfipr-^fD   -ni  -!;.-/.  nützij. 

4.  It'^m  ein  n^i  ;iler  ^>A  nit  mer  haben  denn  ein  rosz,  das  msg 
f;r  f-Az/tn  u>/.  -ler  m''ii  von  dem  a.-iz  und  spriiwer,   so  die  lüt  lassend 

5.  YWxi  nriüller  inaü'  haben  zwey  schwin  und  mag  die  verkoufen 
od';r  -.eii;T  in  sin  hi^  .--injutfen;  wil  er  aber  die  verkoufen,  so  sei  er 
d'jM  j;ir>,   kein  anlere  küutfen. 

0.  Kf:in  mw.ler  sol  kein  gensz  noch  huSner  haben,  sy  mögend 
zwo  kfi  un<]  nit  mer  haben,  aUz  verr,  das  sj  die  nit  osa  der  müii 
etzen. 

7.  Di»;  rniiller  und  ir  knacht  Sullend  hinfur  kein  nachkom  üs 
der  wannen  in  die  tütter  standen  mer  schwingen,  sj  b&llen  das 
niu;hkorn  /.u  den  kleinen  .-tpruweren  wannen  und  von  demselbigen 
asz  von  einem  nialter  ein  ynii  namen;  ob  aber  der  des  kom  ist 
wider  r,elb.s  i.^t,  su  mag  er  selbä  dem  müiler  geben,  was  im  gut 
dunckt. 


> 


335 

8.  Die  müUer  sSllend  die  mülinen  nfheben  sovil  and  dick  sj 
ds  danckt  not  sin  und  die  zargen  mit  krüscb  wider  erfi]illen  und  nit 
mit  kernen. 

9.  Die  müller  sSllend  keinen  Ion  n&men  von  einem,  dem  sy 
nmlend  oder  rillend,  denn  sy  send  im  des  ersten  rüffen^  ist  er  anders 
gegenwirtig,  so  send  sy  dann  iren  Ion  nämen  und  in  iren  costen  ze 
itAnd  an  schatten  und  sonst  in  kein  ander  geschir;  wer  aber  sach, 
das  sy  dheinem  fr6mbden  müolen  oder  rölleten,  der  nit  hie  were,  Ton 
dam  mftgend  sy  iren  Ion  n&men,  der  inen  zu  sehfirt,  by  dem  eyd. 

10.  Die  müller  rellent  eym  oder  nit,  so  sollend  sy  davon  nützig 
mIob  n&men  und  wenn  sy  eim  rollend,  so  sond  sy  das  krüsch  durch 
ein  büttel  schlachen  by  zechen  pfunden. 

11.  Die  müller  sSllend  kein  geschir  nach  seck  haben  by  der 
rAllen  nach  in  der  müli  überal,  das  er  kernen,  mel  oder  krüsch  da- 
rin da6ge,  das  im  zu  Ion  wirt,  dann  die  fütterstanden. 

12.  Dnd  wenn  die  müller  einem  gerdlend,  es  sig  wenig  oder 
fily  oder  malend  der  in  der  müli  ist,  so  sollend  sy  im  rufii'en  und 
in  das  lassen  bes&chen  e  er  einem  andren  uiBf  schüttet;  wölt  denn 
einer  nit  darzü  gan  und  das  bes&chen,  so  mag  er  einem  andren  uf- 
schütten  ze  rdlen  oder  ze  malen  ane  abstossen  des  wassers. 

13.  Die  müller  sollend  hinfür  kein  wismel,  krüsch,  asz,  sprüwer, 
nach  keinerley  verkoufen  und  sollend  schaffen,  das  sdlichs  von  den 
iren  nit  besch&che,  by  eim  pfund  ze  büsz. 

14.  Die  müller  sollend  nützig  in  der  müli  verkoufen,  dann  das 
alles  in  das  koufhus  fu6ren  oder  tragen  und  dasselbig  verkonfen, 
by  lachen  pfunden  zu  büsz;  und  sollend  dasseibig  den  unseren  ze 
koofen  geben  und  keinem  frömbden  und  ob  ein  frfimbder  oder 
heimscher  kernen  oder  körn  in  die  müli  brechti  und  den  verkoufen 
wftlti,  den  sond  ir  heissen  in  das  kouthusz  fuSren  imd  nit  lassen  in 
dar  müli  verkoufen,  und  ob  min  herren  im  koufhus  eiü  pfanten,  als 
daa  sin  kernen  ze  truSb  were  und  nit  werschaft  were,  und  einer  den 
kamen  in  die  müli  d&tti  zu  süberen,  den  sond  sy  euch  nit  in  der 
mtii  lassen  verkoufen. 

15.  Die  müller  und  ire  kn&cht  sfiUend  hinfür  in  der  statt  noch 
nswandig  nützig  koufen,  by  zechen  pfänden,  an  gnad. 

16.  Sy  sollend  die  rollen  in  der  massen  haben,  das  der  stoub 
in  die  sprüwer  kum  und  nit  hinder  der  rollen  ushin. 

17.  Die  müller  sollend  die  mülinen  haben  bed&ckt,  also  das 
dar  stein  und  die  zarg  von  ein  andren  syn  sond,  nach  müli  recht 
QBgevarlich  und  gewonheit. 

1&  Die  müller  und  ir  kn&cht  sollend  alle  jar  dise  Ordnung  vor 
ond  nach  schweren  ze  halten,  dem  nach  zegand,  ungevarlich. 

19.  Die  müUer  sollend  güti  sib,  zitteren,  büttel  haben,  das  sy 
bidarben  lüten  ir  gut  ze  eren  züchen. 

20.  Und  ob  ein  heimscher  oder  frSmbder  ein  malter  kom  oder 
sway  in  die  müli  br&chti  und  das  eim  heimschen  ze  koufen  gebe, 
mag  er  wol  tun ;  koufte  iros  aber  einer  ab  uff  fürkouf,  der  sols  ins 
koafhus  tragen.   Ouch  mögend  die  müller  einem  heimischen  wol  ein 


fierteU  zwej  oder  dn'i  von  irem  müli  kom  geben  in  der  müli,  ob  sj 
aber  zäsamen  gesamlet  heiten  ein  müt  oder  fünf,  send  sy  nit  in  der 
müli  «amenth;i!'t  verkoufen.  sollend  oach  keim  af  fiirkonf  konÜBB; 
wol  m>'.rend  sv  eim  im  koutbus  ein  liertel  zwey  oder  fieri  koafti 
und  üb  ein  fromMer  ein  wagen  mit  kom  in  die  müli  brichti  md 
rSlIen  wolti.  sond  $y  nit  unbesacben  lan  hinfaren.  bym  eyd. 


Ordnung  der.  Wirthe. 

Dis   ist    die  Ordnung   so    die  wirt  oder  winscbenk  j&rlicb  sSlloid 
schweren : 

1.  Des  ersten  werden  ir  schweren  Elsußsser  f&r  EIsuSsBer, 
Brisguwer  für  ßrisgower,  lantwin  für  lantwin  zÄ  schenken  nnd  lol 
akeiner  zwüyerley  Kisesäer,  er  were  gesüret  oder  gedrebret,  odc 
sobleohten  zw&yeriey  Bnsg6weroder  lantwin  in  einem  keller  schenckei, 
es  were  denn  alten  oder  nüwen  oder  wyssen  nnd  rotten.  Oach  861- 
lend  ir  kein  lantwin  in  El^esser  oder  Brisguwer,  des  glichen  wedff 
Wasser  noch  l'üllwin  in  dheinen  win  thAn,  nach  dem  nnd  die  ▼an 
in  den  keller  koment.  nach  durch  yemant  schaffen  nach  gehelen  n- 
thünd  durch  die  iiweren  nnch  durch  yemand.  Wol  m&gend  ir  El- 
sesser  o-ler  Bri^gower  in  lantwin  ihün  und  den  für  lantwin  schencken. 
Oueh  wenn  ir  die  win  uff  die  ligering  legend,  so  m&gend  ir,  ob  es 
not  diit,  ein  inas/.  oder  zwo  t'üllwins  in  ein  vasz  d&n. 

'2.  Ir  ^viionil  ouch  kein  schädlich  ding  in  den  win  dün  als 
weid'iseheii  «'diM-  aiiler>  so  sehiVllich  wäre,  noch  mit  üwerem  gesind 
noch  mir  yeiiuin  jid«!»'!-»  schaffen  p?than  werde ;  und  wer,  das  einer 
SL'licbeu  ^eiiKichien  wiu  hotte,  «ler  sol  den  zu  Arow  nit  schencken, 
ob  er  da-i  wiisz.  l^'>  ;^'iicheu  sollend  ir  ouch  keinen  win,  es  sige 
El.'?iiü>^er  otlor  iinder  win.  so  der  uss  deip  vasz  kunipt  nit  schrencken 
nach  miM-hlen,  nach  da^  ^^'e^tatten  gethan  werde,  mit  keinerley  wiUr 
simder  die  or«iniinL:  halieu.  Üb  aber  ein  gast  begerte  den  win  le* 
schreuken,  >o  uiuv^ciid  ir  in  lassen  seibs  schrenken  oder  ir  in  under 
sineu  uiii^eii  «las  dun;  kam  aber  einer  in  keller  und  begerte  ein  ma32 
oder  ein  iiall  i  Li>e^>«rs  iinil  des  irlicheu  lantwin  in  ein  kannen  und 
den  hiiiiisz  trauct-n   wüit,  iiiö_;end  ir  im  den  wol  geben. 

li.  Ir  >Uiientl  ouch  kein  win  schencken,  ir  habend  denn  den  vör 
bin  la.-'jeu  rnuteri  l»v  d.MU  eid,  >o  ir  werdeu  schweren.  Es  soll  ouch 
kein  wirt  O'l,  r  wiu-clienck  akcin  vas/.,  es  sige  klein  oder  grosz  nit 
in  ilie  keller  ni/ch  in  die  hn-er  lo^en,  die  umgelter  sigend  dann  vor 
dar/.ü  i»»'rii«'^'ti  und  haben«!  die  vasz  ange/.eichuet  und  besiglet.  Des 
glichen  kein   vvin  in  den  keller   legen  und  wider  darusz  verkoufen. 

4.  Und  wenn  sy  ouch  ein  vasz  usgcschenckend,  das  der  win 
nit  Hier  werM-h.itl  ist  einem  ga>t  oder  ander  luten  ze  geben,  so  sond 
ir  von  stund  an  die  va^z  16?en  und  die  vasz  bim  eid  an  die  sinni 
legen  imd  wenn  ir  pt'and  ie^'end,  so  sond  ir  die  in  achtagen  l6öen 
bym  eyd,  ao  ir  werdeu  schweren. 


3ST 

6.  Docb  Bo  ist  ttob  Torbehalten,  wonn  dor  herbst  angat,  wu 
wm  wins  ir  dann  nämend  aa  Bwer  Bchnld  von  dweren  knnden, 
Igead  ir  in  die  keller  legen  bis  nff  sant  Hartis  tag,  nnd  was  ir 
10  darin  geleit  band,  sollend  ir  lassen  anschriben  and  besiglan. 
td  was  ir  aber  nach  sant  Martls  tag  win  koofend  oder  an  öwer 
bald  n&mend,  aSllend  ir  lassen  anzeichnen,  in  der  obgesobribnen 
ita- 

6.  Was  wins  ir  onch  hie  in  Arow  koufend,  es  sige  BrisgAwer 
er  Elatsser  und  flcb  darfdr  se  koafen  geben  wirt,  sollend  ir  mit 
nen,  so  beb  den  win  za  koafen  gebend,  reden  and  fragen,  wofttr  sj 

tkcb  gebend,  das  sy  äoh  werschaft  döiend,  Elsesser  fbr  Elsesser, 
isgAwer  filr  BriagAwer,  lantwin  für  lantwin;  darmit  band  ir  gnAg 
tfaan.  Wer  aber  sach,  das  ir  anders  vemämend  von  denen,  so 
h  den  wia  ze  koafen  geben  hotten,  sAllend  ir  by  aweren  eiden  Bu 
1  eehalthessen  oder  sinen  Statthalter  bringen  und  ob  ir  das  mit 
baen  verschwigend,  mögend  Och  mia  herren  darum  strafen. 

7.  Ir  sollend  ouch  schweren  kein  scbwin  fainfClr  mexgen,  das 
uiig  eyg,  onch  in  Aweren  faAseren  nlt  etzen,  oach  kein  ander  fieisch, 
ftt  in  die  wärst  sit  dfin,  denn  das  von  den  schwinen  kampt. 

8.  Welcher  eim  win  verseit  am  faargelt,  der  ist  am  ein  ff 
mm  sft  bflsz.  Es  sol  oach  dbeiner  nebenwirt  keinerley  spis  anders 
ju  wis  nnd  brot  eim  in  siaem  bngz  geben,  by  eim  pfund  tfl 
M,  BO  dick  es  geschiebt. 

9.  und  welcher  eim  herbrig  verseit,  der  bargelt  hat  nnd  g^ 
nts  Hbs  ist,  der  ist  komen  um  ein  Ü  lebAsz. 

10.  Es  sol  oacb  kein  wirt  kein  vieoh  in  anseren  geriobten  noch 
itt  koafen,  dann  an  offnem  visohbaak  oder  merkt;  wenn  sy  ein 
whir  oder  vil  konfend  nnd  ein  ander  wirt  oder  burger  in  der  statt 
eh  begert,  halber  sol  er  im  die  lasaeo,  by  eim  8^  KebAsz, 

11.  Es  sol  kein  wirt  noch  winscbenk  frAmbden  wirt  noch  lAtea 
lerthalb  der  statt  in  sim  hast  noch  keller  oder  den  fftriüten  nAt 
halten,  sonders  allein  sinen  win  and  ingeding  als  obgeecbriben  stat, 
d  onch  einen  win  in  den  keller  legen  und  snost  nit  in  das  buss, 
n  eid  so  ir  scbwerend.  Es  sol  euch  kein  wirt  nach  winscbenk 
in  moat  in  sim  hos  nit  han,  nach  darin  nit  legen,  bim  eid,  so  ir 
hwennd. 

12.  Dnd  darby  sol  oacb  der  weibel  schweren  kein  vasz  zft  be> 
äua,  wenn  der  win  darnss  kumpt,  sonders  sol  er  die  sinnen  nnd 
i  von  ongen  mesz  zft  besecben. 

13.  Und  sAllend  oacb  die  secler  alle  sannen  tag  amgan,  wia 
is  in  irem  eid  statt,  and  die  vasz  x&  bes&chen.  0nd  weler  ein 
n  in  sim  keller  ansticht,  der  sols  vernrngelten,  er  gebe  liitzel  oder 
1  daraas.  und  sol  kein  vasz  in  sin  keller  legen,  es  sigen  dann  die 
ngslter  oder  ein  atattschriber  oder  weibel  dar  by,  das  es  besiglet  und 
iflsuichnet  werde,  und  wena  eia  wirt  an  sinem  eid  vBld,  sol  ein 
uer  by  sim  eid  an  ein  schalthessen  bringen. 

14.  Und  weler  ein  gantz  vasz  verkoaft,  er  sige  ein  wirt  oder 
iben  wirt ,    äff  das  land ,   sol  von  eim  sonm  der  statt  geben  ein 


888 

lehilliiig.    Und  wenn  ers  eim  lieimischen  in  naser  stfttt  gibt»  to 
er  de8  Bcfaillings  ledig  sin. 

15.  Und  weler  ein  vasz  nsz  dem  keller  verkonfeii  welle,  * 
•ol  das  nit  nss  dem  keller  geben,  es  sige»  dann  die  umgelterdai 
oder  ein  stattschriber  oder  statt  kn&cht. 


Metigerordniuig. 

sind  Ordnung,  so  anges&cben  sind  von  echnlthessen  und  i 
einer  statt  Arow  mit  den  mexgeren  daselbs.  SAliche  oidw 
sond  sy  nun  hinfdr  alle  jar  j&rlich  schweren : 


1.  Des  ersten  sond  die  mezger  schweren  spinnwiderin 
für  spinnwiderin  und  sch&fis  fKkr  scb&fis  zegeben.  Und  das  m 
lamber  zen  hat,  mfigen  sy  euch  f&r  spinnwideris  geben,  osgena 
das  hoden  hatt,  sol  all  lamber  zen  hau,  mSgen  sy  onch  f(kr  Bfi 
widris  geben.  Und  das  sch&ffin  ein  pfund  eins  hallers  nfther  d 
das  spinnwiderin. 

2.  Sy  sond  das  best  rindfleisch  ein  pfund  um  acht  haller  ge 
und  sust  das  beste  stier,  kalbalan,  knSgen  um  f6nf  oder  sechs»  ] 
gend  die  schetzer  schetzen  und  darnnder,  als  sy  dann  dunckt. 

3.  Weder  langen  nach  leberen  sond  sy  zA  dem   rindfleiadi 
wegen,   dann  allein   das   hertz.     Sy  sond  ouoh   die  sdiluchbra 
nach  die  schilt  iinder  den  bftgen  us  den  rindern  nit  n&men,  dann 
darvon   howen,   by   einem  flf  zebüsz.     Und    was  rindvech   sy  eii 
manot  hie  band,  sond  sy  euch  nit  binus  verkoufen,  dann  mit  wi« 
und  willen  eines  scbultheösen  und  ratt  und  dien  als  hie  mexgen, 
dem  obgeroelten  einig. 

4.  Die  8ou>i;kalber  sond  sy  geben  in  der  masz  alsz  die  sehet 
scbetzend,  ein  pfund  um  sechs  baller  und  darunder,  als  sy  danci 
Die  kalbäkftpf  und  die  grye  sond  sy  nit  zu  dem  kalbsfieisch  w&gf 

5.  Sy  sond  die  nieren  nit  erheben  und  kein  netz  über  kc 
kalb  spannen,  sunders  sond  sy  von  eim  yetlicben  tier,  was  d 
sige,  die  nieren  lassen  vailen  von  in  selbs  und  die  in  keinen  w 
nit  bewegen,  oucb  kein  netz  nach  anders  under  die  nieren  verstopft 
bim  eyd  so  ir  swerend. 

6.  Sy  sond  oucb  nieman  kein  fleisch  ein  pfund  oder  mer  i 
versaj^en  by  eim  flf  ze  einig,  doch  mögend  »y  das  abbowen  n 
allerunscb&dlicbisten.  Sy  sond  oucb  uff  allen  fleischtagen  fleisch  hab 
ein  notdurft  den  lüten;  ob  sy  das  nit  d&ten,  w&re  ir  yetlicber  n 
ein  ff  ze  einig  verfallen.  Sy  sond  oucb  keins  fleisch  verkoufen, 
sige  dann  vorgesch&tzt,  keins  usgenomen,  by  eim  tt  ze  einig. 

7.  Sy  sond  das  unscblitt  nit  ab  den  spinnwiderin  und  scbifi 
nieren  n&men ;  wol  mftgend  sy  die  nierstuck  mit  der  leberen  hei 
howen,  mit  dem  knoden  darzü,  in  ire  büser  ze  &ssen,  ouch  nit  ftr 
als  sy  gewonlich  einem  andren  gebend. 


389 

8i  Es  8ol  oneh  nnn  hinf6r  kein  maxger  mar  danii  hondert 
laff  in  unser  statt  oder  in  nnsere  weid  koufen  und  triben  nnd  die 
Iben  nieman  Ton  unser  statt  geben  nach  verkoofen,  dann  die  all- 
I  mexgen  bim  eid,  so  ir  schwerend.  Und  wo  die  selbigen  sebaf 
i  w&rscbaft  w&rend,  wellend  min  berren  von  der  statt  triben  nnd 
i  hie  lassen  mexgen.  Sy  send  oach  die  genanten  zal  der  schafen 
sxgen  nnd  kein  andere  darzwäschen  nit  koafen,  bis  sy  die  ver- 
lolend,  an  ein  nrlob  eines  scholtbessen  oder  sins  Statthalters. 

9.  Sy  sond  ein  lid  rindfleisch  an  den  bank  hencken  und  nit 
sr  nnd  denselbigen  lid  howen  und  ein  fierteil  vom  köpf  darzft,  und 
t  Ton  dem  lid  wider  in  das  schinthusz  hencken  und  denselbigen 
I  giEur  verfaowen,  bis  uff  zechen  oder  fünfzechen  pfnnd  angevarlicb. 
id  denn  also  ein  lid  dem  andren  nach  wie  vorgemelt  ist  mit  dem 
ffteü  des  hoptz,  bim  eyd. 

10.  Sy  sfillend  euch  all  daruf  s&chen  was  nit  mercktz  w&rt  ist 
ar  tost  unr&chtz  ges&chend,  also  dasz  einer  vom  andren  gesftohi 
n  einer  diser  vor  oder  nach  gender  Ordnung  articlen  einen  oder 
nr  ttbersich,  by  iren  eiden  bringen  an  ein  schnlthessen ,  r&t,  ge- 
un  odersnnders. 

IL  Dtts  schwinin  fleisch  sol  man  inen  euch  sch&tzen,  uszge- 
oen  die  ersten  f&r,  was  sy  da  koufend  von  pfisteren  oder  von  den 
Uleren,  m&gend  sy  des  um  sähen  haller  geben  und  sond  kein 
iwin  verkonfen  unbes&chen. 

12.  Sy  sond  euch  keim  kein  fleisch  behalten,  by  eim  S>  zebfisz, 
d  wenn  sy  eim  wirt  ein  halb  lamb,  schaf  oder  kalb  gend,  so  sond 

das  ander  halb  keim  wirt  mer  geben,  sunders  under  ein  gemein 
ilen  by  eim  S>  ze  bAsz. 

13.  Und  wenn  ein  swin  nit  sch&n  ist,  das  sond  sy  an  dem 
nbanck  feil  han  und  verkoufen  und  sunst  an  keim  andren  end,  es 
^  flbiseh  oder  würst.  Sy  sond  euch  nüt  in  die  w6rst  d&n,  dann 
19  von  den  schwinen  kampt,  es  sige  speck,  leberen  oder  blAt. 

14.  Sy  sond  kein  rind  nach  kalb  nit  stechen,  die  fleischschower 
{ead  dann  vor  darby  nnd  inen  das  lebendig  zSugen,  by  eim  tf  z& 
lig.  Und  sfiliend  dann  die  fleischower  das  so  inen  lebendig  nit 
ogt  wii*t,  nit  schetzen,  sunder  den  oder  dieselbigen  den  einigeren 
1  ein  tt  angeben,  by  iren  eiden. 

15.  Wenn  sy  eim  wirt  fleisch  gebend,  der  da  nimpt  zwentxig 
er  drisig  pfund  minder  oder  mer  und  er  das  nimpt  am  federstuck 
er  mm  hochrug^en,  so  sol  er  im  den  halbenteil  ab  dem  federstuck 
ier  hoehruggen  howen  nnd  den  andren  halbteil  ab  der  lapfen  oder 
Je  oder  uf  den  stotzen,  by  eim  tt  ze  bftäz. 

16.  Sy  sSllend  onch  kein  lehren  von  schafen  mer  zum  fleisch 
Igen,  snnders  sy  sSllend  die  spisen,  welche  gftt  ist,  und  sond  euch 
lio  lehren  mer  nss  den  schaflen  howen,  sunders  die  fleischower  lassen 
kfoea  howen,  und  wen  die  lehren  nit  gut  ist,  sond  sy  die  hinweg 
srfen«  und  ob  ein  leber  halb  gAt  ist,  sond  sy  die  gantz  hinweg 
erbn« 


340 

17.  Sy  Bond  onoh  rem  rindyecli  kein  köpf  mer  howeii,  daa 
allein  die  zwen  kinbaggen  and  dann  das  Abrig  als  hinweg  werfaE. 
alles  bj  eim  tf  zu  einig. 

18.  Inen  ist  euch  harin  nachgelassen,  das  sy  das  beste  rind* 
fleisch  mfigend  um  n6n  baller  geben  and  das  lembrin  um  nun  haller, 
das  scb&ffis  um  acht  haller,  das  latter  anschlitt  um  18  haller  vd 
das  grob  um  16  haller. 

19.  Sy  s6Uend  oach  die  kuttlen  nit  mer  dann  ein  tag  feil  hai 
dar  zA  weder  fuAsz,  dein  nach  grosz. 

20.  Weler  ein  lamberis  oder  sch&fQs  hSuptli  in  sim  hosz  iast 
der  sol  darnach  die  fuAsli  nach  das  himi  nit  Terkoufen,  sunders  e 
sol  das  houpt  und  f  uSsz  zesamen  verkoufen  und  nit  eins  an  das  inda 

21.  und  ein  kalbs  fi&sz  send  sy  nit  thärer  geben,  denn  « 
2  haller,  by  eim  S>  zeb&sz. 

22.  Sy  sAllend  kein  blüt  von  geisen  mer  enpfachen  and  wmi 
darusz  machen,  weder  in  ire  hüser  nach  uff  den  merckt. 

23.  Wie  sy  ein  pfond  soh&fis  oder  l&mbris  fleisch  gebenti  all 
send  sy  die  ingeweidli  und  kSpf  euch  geben  and  die  foSas  danfl 
by  eim  tt  zA  büsz. 

24.  Wo  das  Tech  vallt  oder  stirbt,  send  sy  in  einem  maaot  d 
kein  fleisch  koufen,  by  dem  eyd,  so  sy  schwörend. 

25.  Welen  sy  nSten  der  ein  lid  eines  kalbs  nimpt,  ein  kofi 
krSsz,  grye  dai'zü  zen&men,  der  ist  um  ein  tf  zA  einig  Teriailen. 

26.  Und  send  nun  fürhin  das  schmal  rindfleisch  nit  mit  A 
andren  gemein  haben,  sunders  yettlicher  fürsich  selbs,  wol  was  ge 
speckler  ochen  sind,  mögend  sy  wol  gemein  haben,  by  eim  tf  zebAa 

27.  Disy  Ordnung  send  die  mexger  alle  jar  schweren  und  ob 
das  dbeinest  nit  besebäcb,  so  sol  es  by  dem  eid  beliben,  alsz  obstat, 
alle  dwil  der  eyd  nit  ernöweret  wirt;  euch  die  stück,  so  den  eid 
beru6rent  s&Uend  darby  beliben;  die  so  den  einig  beruft rend  sSUeod 
darby  beliben. 


Nachträge  und  Berichtigungen. 


ILt    Brogg  1272  November  18. 

mrioh  der  jüngere  von  Staufen  und  Adelbeit,  Tochter  des  Kon- 
id  an  der  Halden  von  Bremgarten,  seine  Frau,  Bürger  von  Aaraa 
mrgenses  in  Arowa),  verkaufen  an  Propst  Heinrich  von  Klingen- 
■g  und  das  Kapitel  der  Kirche  von  Zürich  ein  Eigengat  zu 
preitenbach. 

Siegel  des  Grafen  Rudolf  von  Habsburg  hängt. 
HsRgott,  Geo.  n  483.    Kopp  II,  1  p.  577  nr.  4. 

]2L^  In  civitate  Arowe  1276  Januar  13. 

Die  Freien  Oerhard  und  Kunrad  von  Göskon  verkaufen  ein 
Egeuut  in  Notwile  um  14  Vi  tf  an  die  Spitalbrüder  zu  Hohenndn. 

Mögen:  Her  Walter,  ein  Ritter  von  Rore;  Konrad  genannt 
Fikor;  Ulrich  genannt  Stieber;  H.  genannt  Wienner,  .  .  .  genannt 
pSriBf  Bflrger  von  Aarau:  und  H.  von  Notwile« 

ab. 

v|^  Kopp  II,  ly  p.  576  nr.  3  und  404  nr.  4.    G^eschichtsfreund  XX,  87. 


12,***  Propst  Hugo  von  Embrach,  päpstlicher  Bevollmächtigter,  be- 
anfbMt  den  Lentpriester  und  den  Viceleutpriester  von  Aarau 
und  Kirchberg,  dem  Rector  der  Kirche  £mmen,  Werner,  sowie 
beiden  Hartmann  und  Jacob  von  Kienberg  zu  befehlen,  im 
Streite  gesen  das  Stift  Beromünster  auf  Mittwoch  nach  s.  Bar- 
tholomänstag  vor  ihm  in  Zürich  zu  erscheinen.  Zürich  1278 
JuU26. 

Hngo  prepositus  Ymbriacensis,  judex  a  sede  apostolica  delegatus, 
ilectis  in  Christo  plebanis  sen  viceplebanis  in  Arowa  et  in  Kien- 
)rg  salatem  in  domino.  Noveritis  nos  litteras  apostolicas  recepisse 
i  hec  verba:  Nicolaus  episcopus  servus  servorum  dei  dilecto  filio.. 
teposito  Ymbriacensi  Constantiensis  dioceseos  salutem  et  apostolicam 
medictionem.  Conquesti  sunt  nobis  . .  prepositus  et  capitulum  ec- 
sm  Beronensis,  quod  Wer.  rector  ecclesie  in  Bmmun,  Hart,  dictus 
I  Kianberg,  clericus.  Hart,  frater  eiusdem  clerici.  Ja.  et  H.  de 
iaaberg  milites,  Constantiensis  et  Basiliensis  dioceseos,  super  decimis 
(iis  debitis  possessionibns  et  rebus  aliis  ad  ecclesiam  Beronensem 
wtantibas  ininriantur  eisdem.  Ideoque  discretioni  tue  per  apo- 
dica  lorqpta  mandamus,  quatenus  partibus  convocatis,  audias  caa- 


342 

sam,  et  appellatione  remota,  debito  fine  decidas,  faciens  qnod  detv* 
minatis  per  cendnram  ecclesiasticam  firmiier  cibservari.  Testes  antem 
qni  faerint  nominati  Ri  se  gratia,  odio  vel  timore  sabtrazerinty  eot- 
snra  simili,  appellatione  cessante,  compellas  veritati  tesümoninm 
perbibere.  Datum  Rome  aput  sanctum  Petnun,  3  noiias  maitü, 
pontificatus  nostri  anno  primo.  Haius  igitnr  aactoritate  mandafi, 
Yobis  precipiendo  mandamus,  quatenus  predictos  Wer.,  Hart,  et  Hart, 
Ja.  et  H.  citetis  peremptorie  coram  nobis  in  cfaomm  Tnricensis  pr^ 
positare  proxima  feria  4  post  üartbolomei  querimonie  predictomm . . 
prepositi  et  capitnli  ecclesie  Beronensis  finaliter  responsaroe. 

Datum  Turegi  crastino  Margarete,  indictione  6. 

Stiftaarchiv  BeromOnster. 


12.**^  Waltber  und  Anna  von  Rore  Terkaufen  dem  Wemher  vm 
Rheinfelden  Schapoesen  su  ZoÜikofen  und  Zozweil  um  ISO  f • 
1279  Oktober  16. 


Ze  wflssen  bj  menglicbem,  das  ich  Walther  von  Bore  und 
min  hnsfrow  mit  gutem  willen  und  rate  miner  frdnden  und  mit  haai 
und  gunst  unsers  lieben  herren  graf  Eberharts  von  Habsparg  nad  Yoa 
Eyburg  nun  schnpossen  im  dorf  ZoUikoven  und  swo  sft  Zoswil'  ge- 
legen mit  allen  iren  zftgebArden,  es  s j  in  matten,  achem,  wildio^ 
weyden,  wasser,  wasserrunsen,  gebuwen  und  ungebuwen  and  mit 
aller  nutzbarkeit  und  geracbtsame  der  vorgenanten  schuposseny  ver- 
kouft  und  hingeben  Wemhern  von  Rinvelden,  burgern  se  Bern,  f&r 
recht  fry  erbgüt  ewigklich  fürhin  fridlich  zu  besitzen,  ze  niessen, 
ze  habende,  umb  welches  g^t  mit  siner  zügehord  wie  obstat  ick 
Walther  von  Rore  und  Anna  min  busfrow  und  unser  erben  dem  ge- 
nanten Wernber  von  Rinfelden  und  sinen  erben  wider  mengklicben, 
es  sy  geistlicben  oder  weltliehen  personen,  wa  und  wann  es  im  not 
t&t,  rechte  w&rschaft  schuldig  sind  ze  tragen,  wann  uns  der  vorge- 
nante W.  von  Rinfelden  umb  das  obgemelt  gut  hundert  und  20  S 
Berner  müntz  geben  und  gentzlicb  bezait  hat,  und  entwerent  ons 
sAlicbs  gütz  wie  vorstat,  setzent  si  euch  des  in  lipiich  besitzung,  in 
kraft  disz  briefs. 

GezUgen  sind:  her  Uolrich  von  Bübenberg,  her  Niclaus  von 
Münsingen,  her  Wemher  Kerra,  Johannes  von  Uunwil  und  ander. 
Und  ist  diser  brief  besigelt  mit  des  vorgenanten  graven  von  Habs- 
purg  und  mit  minem  sigel  besigelt  ufif  Galli  anno  etc.  1279. 

•  Hs.  Rotzwyl.    8.  nr.  12.*»*»* 
Archiv  Reicbcnbach,  Dokumenieubuch  (XV.  und  XVI.  Jahrhundert). 

12.^^**^  Anna  verkauft  mit  Cinwilligune  ihres  Mannes  Walther  von 
Rore  dem  Wernber  von  HbeinfelaeQ  Schupossen  in  Zollikofen 
und  Zuzweil.    Aarau  1279  Deccmber  11. 

Noverint  universi  presentium  inspectores  vel  auditores,  quod  ego 
Anna,  uxor  Waltheri  de  Rore,  bona  voluntate,  et  cum  consensu  et 
consiJio  ipsius  Waltheri  mariti  mei  ac  filiarum  nostrarum,  scüicet 


34S 

ae,  Itina«  Agneae  et  Mechtildis,  novem  Bchopozas,  eilas  in  villa 
Ucnchafen»  et  duas  in  Zozewile,  qne  ad  me  Annam  predictam  spe- 
liter  pertinebant,  cum  unlversis  dictaruni  scbopozamm  attinentiis, 
licet  in  pratis,  silvis,  pascbais,  agris,  decnrsibus  aquaram,  cultis 
mealtia,  et  cum  omni  utilitate  et  inrisdictione,  sicat  easdem  bac- 
PM  haboimas  et  possedimus,  vendidimas  et  tradidimas  Wemhero 
Binfeiden,  borgensi  in  ßerno,  pro  iasto  libero  et  approbato  al* 
liOy  ammodo  pacifice  et  qtiiete,  in  perpetaum  possidendas,  nttendaa« 
riter  et  babendas,  saper  qno  allodio  et  suis  attinentiis  oniversis 
sapra  dicto  Wembero  de  Kinfelden  et  sais  beredibas  egq  Anna, 
althems  de  Rore,  maritus  mens,  et  predicte  filie  nostre  ac  nostri 
redes,  nt  de  iure  tenemur,  iustam  ferre,  fide  data  nomine  iura- 
ntif  quam  loco  ipsius  Wemberi  de  Binfeiden  et  snorum  berednm, 
Arowa,  in  manibas  nobilis  viri  domini  Gonradi  de  Wediswile 
dimiis  et  fecimos,  loco  doni  assignationis,  et  totias  alienationifl 
per  allodio  prenotato,  warandiam  promisimas  et  tenemor  ubi 
Bqne  vel  qoantumcanque  babnerint  necesse.  Quia  nobis  idem 
endieme  de  Binfeiden  pro  sepedicto  allodio  centnm  et  yiginti 
ne  Bemensiam  denariomm  tradidit  et  totaliter  persoloit,  de- 
ittentes  nos  et  nostros  beredes  de  omni  iure,  quod  in  diotisscbo- 
m  cum  suis  attinenciis  nniversis  bactenns  babaimas  Tel  habere 
beramns,  ipsom  aatem  Wembemm  de  Binfeiden  et  suos  berede« 
eodem  ammodo  corporaliter  investientes. 

Honim  testes  snnt  Marcbwardus  et  Amoldns  domicelli  de  Wedis- 
le,  Wembems  de  Hetlingen,  Badolfas  scnltetus  de  Arowa,  Wem- 
rot  an  dem  Grunde,  CbAno  de  Horbein*  et  alii.  Quia  Tero  pro- 
^nm  sigillum  non  babuimus,  ego  Anna,  Waltherus  maritus  mens 
predicte  filie  nostre  rogavimus  unanimiter  et  concorditer  com- 
ndtatem  de  Arowa,  quod  pro  nobis  et  ad  petitionem  nostram« 
im  sigillum  presentibus  appenderent  in  testimonium  omnium  pre- 
seomm,  quod  nos  communitas  de  Arowa,  ad  petitionem  predio- 
um  oonfitemur  nos  Toluntarie  fecisse. 

Datum  et  actum  in  loco  nostro  Arowa  in  tercia  feria  post  festum 
lii  Nicolai  episcopi,  anno  domini  1270  nono. 

8.  h. 

•  Es.  Hezhein. 
Reicbenbach. 


13.   Eitäolß  ist  im  Druck  aus  Irrthum  unterstrichen  worden. 

16.^   Zofingen  1289  Juni  10. 

Zeugen:  dominus  üolricus  de  Arowe. 

teatsarobiv  Aarau,  Zofingen  nr.  24. 

19.*    €k>n8tanz  1902  Mai  15. 
Lentpriester  in  Aarau. 
MuitsiMrohiT  Aarau,  Zofingen  nr«  89. 


344 

20.^  Rudolf,  der  Meier  Ton  Entfelden,  genannt  in  dem  Eooe,  f« 
Aaran,  bekennt  daß  er  Ton  dem  Stift  SchOnenwerd  ein  Öiit  n 
Entfelden  su  Zinalehen  habe.    1307  Juli  4. 

Allen  dien  die  disen  brief  ansehent  oder  hfirent  lesen  kinnd  kk 
Bfldolf  der  meiger  von  Endvelt,  gebeissen  |  ze  dem  Bosse,  bnrgerM 
Arowe,  das  ich  das  gut  und  die  schApossen  gelegen  in  dem  baam 
le  Endveit,  |  das  min  vatter  selige  hat,  umbe  ein  ierglicher  nns  wm 
dem  gotzhus  unser  frowen  von  Werde  und  |  ich  nu  von  dem  selb« 
gotzhus  und  capitle  enpfangen  han.  Da  vergich  ich  offenlieh  u 
disem  briefe,  das  ich  das  selb  gftt  weder  han  ze  erbe  noch  le  erblAN, 
wan  ze  rechtem  zinslöne.  und  dar  umbe  ze  einer  gewaren  gesn^ 
sami  und  steter  Sicherheit  dirr  vergicht  hat  ChAnrad  der  schnltbäi 
von  Arowe  sin  ingesigel  dur  min  bette  gehenckt  an  disen  brieL 
Dirr  dingen  geziuge  sint:  Hug  von  Schennis,  der  Schultheis,  NiehMi 
der  Stieber,  burger  ze  Arowe  und  ander  erber  IQte  genAge. 

Dirr  brief  wart  gegeben  ze  sant'  Uolrich  mes  do  man  zalte  voa 

gottes  gebürte  tuseng  driuhundert  jar  darnach  in  dem  sibenden  jara 

*  »sant«  sttfht  zweimal,  das  zweite  Mal  wieder  ausradiert. 
Das  Langende  Siegel  zeigt  die  obere  Hälfte  eines  Adlera    Die  C» 
Schrift  ist  beschädigt. 

£)lothuni;  SchOnenwerd. 


67  •    1846  Oktober  14. 

Der  Aussteller  der  Urkunde '  heißt  nicht  J.  Siieber,  soaden 
J.  von  Seon. 

85.   Barren  1357  August  29  s.  o  p.  79. 

Allen  den  die  disen  brief  ansehent  oder  bSrent  lesen  könde 
ich  Rudolf  von  Arburg,  frie  und  ritter,  und  vergihe  offenlicb,  das  ich 
mit  guter  betracbtunge  und  nach  rate  miner  fründen  und  wiser 
lüten  dur  fridcs  willen  und  ze  verkomende  misähelli,  stösse  and 
widerdries  mit  Lütuld  von  Arburg,  minem  liplichen  und  elichen 
brftdere,  geteilt  han  alle  unser  lüte,  die  bürg  ze  Bürron,  wingarten, 
bimgarten,  knitgarten,  die  scbüre,  die  wigere,  b6ltzer  und  matten, 
so  zu  der  egenantcn  bürg  geb6rent,  und  du  zwei  hüser,  der  eiu 
stat  bi  den  witteren  und  das  ander  in  dem  eichboltz,  das  uns  von 
erbe  ankörnen  ist  und  wir  da  bar  gemein  gebebt  haut.  Und 
ist  dem  vorgenanten  Lutolt  minem  brüder  mit  dem  lose  gevallen 
und  ze  teile  worden  an  den  Inten  dis  nacbgesebribenen  personen: 
Ita  Müllerin  und  drü  ir  kind;  Metzi  Töuberin  und  zwei  ir  kint; 
Jenni  Riidgers  sin  wip  und  zwei  ir  kint;  Greta  Eglina,  CAnzins 
Eglis  wip  und  ein  kint;  Ita  im  üerüte;  Jenni  im  Ried  und  sin  wip; 
Heintz  Beli  Annon  und  sin  wip;  Swartz  sin  wip  und  ein  kint>  und 
ein  knabe,  boisset  Heini  Virabent;  Heini  Knüllo;  Heini  von  Welni 
sin  wib  und  drü  kint ;  Peter  ze  Obrest  und  sin  wib ;  Chftni  Hesse 
sin  wib  du  gemein  ist  und  sine  kint;  Jans  von  Langaton  sin 
wip    und   ein    kint;    Uelli    Herman    sin  wip  und  zwei  kint;    G&ti 


S4S 

üffikon  und    ir  tochter;    Heini    von    Uffikon;    Waltber    yon 

on;    Heini  Adelberg  sin  wip  und  drü  kint;    Elli  von  Hditwil 

fttnf  kint,    RAdi  Berner   sin  wip   nnd   zwei   kint   und  Clans 

er,   GAntzi  Benedicton   und    sin    wib;     Bddi    von    Eych    mit 

.  kinden  selb  sechste;    Dyetschi  Nukom  sin  wib  und  vier  kint; 

ober  Scbocho  sin  wib,  zwei  kint  und   sm  müter;  Jenni  Ntikom 

iin  wip;  Cfintzi  Färbas  sin  wib  und  zwei  kint;    Heini  Hemer 

ilto;   Beli  von  Wile,  du  ze  Mowense   ist;  Greta  Hiita;   Chflni 

Dner,  der  ze  Ar&  ist;    Geri  GAltzi  und  vier  kint;   Jenni  von 

n  nnd  sin  wip;   Chflni  Zagelleder  und  sin  wib  und  Elli  Bene- 

d;  lietzi  von  Hutwil;  Jenni  Benedicton  sin  wip  und  drtt  kint; 

i  Webers  Zenggers  tochter  mit  zwein  kinden;    Cäntzi  Stalder, 

e  Friburg  ist;  Rfldi  Ziler,   der  ze  Brugg  ist;    Rftdi  im  Holtz; 

'  Lütolt;  Heintz  ze  Obrest;   Heini  LQtolt  sin  wib  und  ein  kint; 

ichi  von  Wisen   sin   wib   und   drü  kint.     Jenni  Göltzi  sin  wib 

sin  kint;  Emi  von  Wiggen  und  sin  müter ;  Jans  üelli  im  Bache 

rib  und  vier  kint.     Rudi   von  Arburg   sin  wib  und  drü  kint; 

von  Arbarg  und  zwene  ir  süne  und  ein  kint;  Heini  von  Ar- 

sin  wib  und  ein  kint;    Chflni  von  Eich;    Heini  von  Eich  und 

rib ;  Rfldi  Köfmann  und  zwen  ir  süne ;  Rudi  Wilnhelm  sin  wib 

vier  kint ;    Metzi  Holtzach  und  zwen  ir  süne ;   R&di  Binde  von 

;;  üelli  im  Bache  und  sin  wib;  Burgi  Dyetemberg;  Beli  Her- 

;    üelli  von  Wiggen  und  sin  swester;    Welti  Hartmans;   R&di 

Baltzenwile  sin  wib  und  fünf  kint;    Heini  Sumli   sin  wip  und 

kint;  Beli  Halterra  und  zwen  ir  sune.     Jans  Iluswirt,  sin  wib 

lin  tochter;  Chflntzi  Gesello  von  Gundoltzwil ;  Cäntzi  Frieso  sin 

ind  sine  kint;  Jenni  Suter,  Emi  Suters  seligen  sun;  Bürgi  Art; 

Goltpach  von  Sch6tz;    üeli  Wesemli  von  Gundoltzwyl;   Metzi 

lielns,   du  ze  Birwil  ist,  mit  drin  kinden;   Elsa  Nükomin   mit 

kinden,  ist  äh  ze  Birwil;  Jans  Witcho,  sin  wip  und  drü  kint; 

Snider  und  sin  wip;  Heiniman  Vischer  sin  wip  und  fünf  sine 

Sumli  sin  wip  und  zwei  kint;   Jans  Valcho  sin  wip  und  drü 

Heini  Claus  sin  wip  und  siben  kint;    Cflntzi  Brechi   und  sin 

GAntzi  Snider  und  drü  kint;  Metzi  Heintzen  und  zwfl  tochteren; 

Suter  sin  wip  und  sine  kint;    Heini  Oerli  sin   wip   und  zwei 

Krinnendalin  und  ein   kint;    der  Müller,   sin   wip  und   zwei 

Schickiis  wip  des  rebers  und  ir   kint;    Jans  Zobrost  sin  wip 

drü  kint;    Jans  Zobrost   mflter;    Uolrich  von  Welni   sin  wip, 

kint  und  sin  swiger;  Uolrich  Metzger  und  sin  wip;  Katherina 

»hartin  und  zwei  ir  kint;  Jenni  Vischer  sin  wip  und  ein  kint; 

Müller  sin   wip  und   zwei  kint;   Heini  von  Sch6tz  nnd  zwei 

Heini  Hugs ;  Jenni  Kerecho  sin  wip  und  drü  kint ;  Wfllfli  von 

nsuitz  sin  wip  und  drü  kint ;  Hemma  sin  tochter  und  ir  kint; 

ELiri  sin  wip  und  zwei  kint ;    Heini  Smitz,  heist  Peter  Berch- 

leligen  tochtersun,    sin  wip  und  ein  kint;   Greta  Karrers  wip 

wei  kint;    Metzi  ir  swester;    Wernher   ir  swester  sun;    Cflntz 

ichaft    und    des    tochter   Ita;    Heini    Fuchs;    Heini    Schenker 

ins  brflders  sun;  Elsa  Kramerin;  Heini  im  Ried  und  sin  wip, 


M6 

sint  z6  Brnffi;  Jeckli  Zengger;  Jenni  Rege ;  Peter  Hennans  sm  wip 

sine  geBwisterde  und  sin  Ana ;  üolrich  Swager  sin  wip,  sine  kint  und 

sin   mftter;   Welti   von   Scbdtz  sin    wip,    sine   kint  nnd    Hornbad. 

Wurden!  ich  bie  nach  mere  luten  funden,  die  ietzent  ntüt  geteilt  sint» 

an  den  sol  ich  dem  egenanten  minem   brflder  und  er  mir  gemeind 

und  teiles  gehorsam  sin.     An   der  bürg  Hinach   du  l&be  gar  nnder 

und  oben  von  den  marksteinen  als  die  gesetzet  sint  dnr  abe  nnti 

in  den  graben,  von  den  marsteinen  nitHich  das  hinder  hns  gar  mit 

den  zwein  türlon  und  mit  stege  und  wege  so  dar  zA  h&ret,  tob  dem 

marstein  hinderumb  untz  an  die  vordem  marstein  die  gesetzet  sint; 

als  dd  gemerke  gant,  an  den  marstein  hinder  üeintziis  Kellen  hat 

und  dannent  uf  untz  an  die  zinne  nebent  dem  grossen  erggel;  von 

der  sinne  an  das  tor,   als  das  tUlle  begriffen  hat.    Der  vorgenanta 

min  brüder  soll  ich  einen  weg  machen  von  dem  tdlle  har  ns  gegen 

dem   sode    uf  das   gemein,   als   die   marstein  gesetzet  sint.    Oveh 

gehiret   darzü   du   ober   l&be,    von  dem  alten    turne   hinder   umb 

untz  an  das  vorder  hus.     Es  sol  ich  das  usrost  tor   und    der  weg 

vor  dem  tore  und  inwendig  dem  tore  zwOschent  den  muren  gemein 

sin  und  unser  enwedere  den  andern  da  irren,  untz  an  die  zinnen, 

da  es  bezeichnet  ist,  ane  geverde.  Der  sod  und  das  tor  bi  dem  sodei 

als  es  mit  marsteinen  usgezeichent  ist,  süllent  ich  gemein  ein  und 

süllent  ich  bede  gemeiniich  den  sod  versehen  als  im  notdoritig  ist 

Was  ich  zwüschent  den  zwein  sOlen    inrunt  der  bürg  ist,  sol   ick 

gemein  sin.     Die  Aberschütze  süllent  ich  beliben  als  sie  ietzent  sint 

und  sol  enweder  teil  die  i'ürbas  ü herseh iessen   nu    noch   keinest  hie 

nach.     Wir   süllent  och   gemeiniich   den    agtot   versehen,    daz    das 

Wasser  sinen  Aus  und  UKgang  haben  muge  under   der  erde   dur  die 

usrosten  mure  und  sol  iet weder  teil  dem  andern  dar  zu  beholfen  sin 

inrunt  dem  nechsten  manode  darnach,  so  es  einr  an  den  andern  vor- 

dert  ane  geverde.     An  dem  wingarten  der  hinderteil,    der   anvahet 

bi  dem  stocke  mit  dem  krutze  und   gat   an    den  marstein  in  mittel 

des  wingarten,    der  die  wingarten    scheidet  und   gat   untz   an  den 

marstein  bi  dem  Zürich  -  birböm ,    von    dem    marstein    untz    uf   die 

helle,   als  der  alt  hag  uf  gat,    untz  ob  den  wingarten  an  dem  zun 

und    den    zun    uf  untz   au    den   stock    mit   dem    krütze    und    der 

vorder  teil  des  hindern  wingarten   bi   dem   hag  uf,    als   die  mark* 

stein  usserhalb  begriffen   haut,   untz   an  den  obem  hag.     An  dem 

bimgarten  der  nider  teil,  vahet  an  bi  der  schüre  ort,  als  der  mark- 

stein  stat,  der  teil  wider  die  trotten,  der  da  gat  untz  in  den  graben 

des  alten  garten  und  von  dem  garten  in  den   nüwen   bimgarten  uf 

den  nechsten  markstein  und  von  dem  markstein  dur  den  bimgarten 

und  über  die  bunten  an  den  markstein.    der  bi  dem  bim  stat  mit 

dem  krütze,  und  von  dem  marstein  hinder  in  den  wingarten,  als  das 

gut  ein  ende  hat.     An  der  schüre   der  nider   teil,   der    gelegen   ist 

wider  den  wingarten  als  die  marstein  bewiaent,   die   bi  den  stüden 

staut  mit  den  krützen,  beide  hinder  und  vor  und  mit  dem  hove  der 

darzü  gehöret.     Man   sol    ich   von    dem  selben  teil  der  schüre  nüt 

nebent  sich  buwen  uf  die  Strasse.  An  dem  hofgarten  der  teil,  der  da 


847 

gat  wider  cHe  spicher  als  die  marstein  begriffen  hast,  der  einr  etat 
vor  der  tob  Irflikon  schOre  in  dem  orte,  der  da  scheidet  af  den 
marstein  af  dem  reine  bi  dem  bnntler,  ab  dem  marstein  uf  den 
maratein  der  du  gat  in  scberwis  in  den  zun,  als  der  marstein  be- 
wiaet.  An  den  matten  der  niderteil  der  matten  von  Eriswil,  mit 
nrain  Schillingen  phenningen  ze  erbzins  dem  gotzhas  ze  Zovingen 
und  mit  halbem  fride,  der  ober  teil  der  nöwen  matten  als  si  in 
tiomswia  geteilt  ist  6ch  mit  halbem  fride,  der  nider  teil  der  matten 
ob  dem  eichholtz  die  Wemher  Brenen  nässet^  der  ober  teil  des  eich- 
hdtseB  als  es  (geteilt  ist,  an  dem  müslin,  StaJders  matt,  Rebers  matt 
und  Snters  matt  hinder  daran.  An  den  wigeren  nnd  an  dem  so  dar 
dk  b&ret,  der  grosse  wiger  mit  dem  spracbbus  nnd  die  hindersten 
iwene  wiger  die  minsten,  mit  witi,  stegen  und  wegen,  als  si  not- 
dArftig  sint,  die  böme  bi  dem  hindersten  wiger  dar  daz  mos  uf  in 
den  Bun  nnd  bi  dem  zune  uf  in  das  ort  zu  der  rechten  hant  bi  dem 
raaa  abe,  als  der  marstein  bewiset  mit  dem  zune  als  es  notdürftig 
iaXt  nnd  von  dem  selben  marstein  bi  dem  zun  uf  den  rein  als  &ch 
da  der  marstein  bewist,  von  dem  selben  marstein  über  abe  zft  dem 
wiger  als  der  marstein  bewist.  Ein  holtz  marcb,  so  man  uf  hin  gat 
ift  der  lenggen  hant  oben  in  dem  orte  als  der  marstein  bewist  zA 
der  lenggen  hant  an  den  zun  und  bi  dem  zune  uf  untz  in  das  ort, 
bi  dem  zune  abe  als  der  marstein  bewist  und  von  dem  marstein  dur 
die  rekkolter  wider  abe  an  dem  marstein  bi  der  buchen  mit  dem 
kr^tae.  Jetweder  teil  sol  &ch  zünen  und  fride  geben  das  ime  ge- 
lAfaet,  als  ie  die  marsteine  bewisent.  An  welen  stetten  aber  wir 
gemeinlich  zAnen  und  friden  süllent,  sol  ietweder  teil  gehorsam  nnd 
beholfen  sin  nnverzogenlich,  wenne  es  der  ander  teil  an  in  vordert  ane 
geverde.  An  den  hAfen  das  nOwe  hns  in  dem  eichholtze.  An  den 
hAltiem  der  teil,  der  bi  dem  sacke  anvahet  und  bi  dem  bache  uf  gat 
mita  an  die  weg  scbeidung,  als  der  marstein  bewiset,  ein  teil  in 
mittel  der  halden  zer  lenggen  hant,  so  man  ufbin  gat,  da  der  stein 
in  der  halden  stat,  bi  der  buchen  mit  dem  krütze,  von  dem  selben 
tfcein  bar  wider  abe  aber  den  weg  an  den  nechsten  stein,  der  bi 
dem  graben  stat,  da  die  b&che  mit  dem  krütze  stat,  von  dem  selben 
marstein  harwider  abe  in  mittel  des  moses  uf  den  stein,  der  in  dem 
bmimen  stat,  als  der  marstein  bewiset,  ab  dem  selben  marstein  vor 
in  das  holtz  bi  dem  aker  von  Irflikon  an  die  buchen  mit  dem  krütxe, 
so  denne  an  dem  so  in  den  bacb  hanget,  der  teil  der  da  gat  von 
der  bftchen  mit  den  zwein  krützen  dem  wege  nach  zu  der  lenggen 
haat  nntz  nf  den  bfigen  hinder  in  dem  gibel,  da  der  stein  stat  bi 
der  bAchen  mit  dem  kratze,  der  selbe  stein  scheidet  die  riebt!  abe 
in  den  bach.  An  dem  gibel  der  teil,  der  da  gat  bi  dem  selben  weg 
har  wider  abe  vor  us  ze  holtze  an  die  eich  mit  dem  kratze  bi 
swagers  acker,  von  der  selben  eich  vor  dien  ackern  uf  an  den  stein 
der  vor  in  den  gibel  gesetzet  ist,  da  du  buche  mit  dem  krütze  stat, 
von  dem  selben  marstein  dur  dasselbe  holtz  uf  in  mitten  in  den 
gibel  da  der  stein  stat  bi  der  bftchen  mit  dem  krütze,  von  dem 
Mben  marstein  unts  nf  den  grat  da  der  gros  stein  lit  mit  dem  krütze, 


348 

von  dem  selben  stein  hinder-  in  den  gibel  da  der  stein  «tat  U 
der  bftchen  mit  dem  krütze ,  von  der  selben  buchen  die  richti  dir 
das  boltz  abe  uf  den  we^  da  du  buchen  stat  mit  dem  krütie  dam 
man  da  spricht  der  Kat/enellenbo^en.  An  der  welschen  breit  dar 
teil  der  da  vachet  an  uf  dem  selben  stein  der  da  stat  vor  Jim 
Elsen  rüte  und  gat  uf  bofuren  uf  den  stein,  der  gesetzet  ist  ob 
Brunners  rüti  bi  der  eich  mit  dem  krütze ,  der  selbe  teil  gat  von 
dem  marstein  in  das  Egmos  da  der  stein  stat,  als  der  marstein  bo* 
wiset,  von  dem  selben  marstein  uf  den  grat  da  der  groe  stein  lit 
bi  der  eichen  mit  dem  krütze,  bi  dem  alten  kilchweg,  von  dem  selboi 
marstein  die  richti  hinder  us  zu  dem  holtz  da  der  stein  stat  bi  dir 
buchen  mit  dfun  krütze.  An  dem  Lengimos  der  teil  der  da  gttt 
uf  den  stein  bi  dem  grossen  stein  bi  der  Phaffen  ruti  als  der  mar- 
stein bewiset,  von  d»Mn  selben  stein  ii^eVich  dur  das  holtz  nf,  da  dio 
eichen  staut  mit  den  krützen,  sunder  lieh  in  die  eiche  die  da  in  mittat 
in  den  studen  .stat  mit  zwein  krützcu,  von  der  selben  eich  oben  in 
zft  dem  holt/e  genant  Valkt'n  rüti,  da  der  stein  stat  nebent  dam 
brunnen  bi  d«^m  hage.  An  der  hindern  Egge  der  teil,  der  da  an- 
vacht  bi  dem  brunnen  und  gat  an  Kramerin  acker  uf  den  stein  U 
der  eich  die  daz  krütz  hat  als  der  marstein  bewiset,  von  dem  saJbao 
stein  in  tromswis  dur  das  holtz  gegen  dem  Ebnit  nf  den  stein  In 
der  eich  mit  den  zwein  krützen,  der  ober  teil  des  nidroeten  reins 
wider  den  wiger  als  er  mit  marsteinen  underscheiden  ist,  der  teil 
des  hinderen  reins  der  an  dem  vorgenanten  zun  lit,  ist  geteilt  in 
tromswis  dur  den  ^'rat  von  dem  l>irboni  mit  den  zwein  krützen  bi 
dem  der  pros  stein  lit,  in  truniswis  abe  in  den  grünt,  da  der  stein 
«tat,  bi  der  a>pen  n)it  dem  knilze  und  zu  dem  vordem  teil  gehSrt 
des  reines  ort  us?^erh:ill»  ileni  zune  uf  d(?m  reine  dur  nebent.  An 
dem  gesw(?nke  der  ol»er  teil  vacliet  an  bi  dem  marstein  hinder  in 
der  eiclihalten  uml  gat  dur  ns  an  diu  eich  mit  den  dricn  krützeo 
imd  gat  ül»sirh  uf  an  die  buchen  mit  tlen  zwein  krützen  bi  eim 
steine,  von  dem  selben  .stoiu  der  oImt  teil  von  vornent  untz  hinder  ns. 
Ich  der  vür;^'enante  Hüilolf  von  Arburg  lobe  och  an  disem  brief 
für  mich  und  min  erl)en  tli^on  teil  und  was  da  Vorbescheiden  stat, 
mit  guten  trüwen  >tet  zi-  liande  uud  dar  wider  niemor  ze  tünde  noch 
schaffen  getan  mit  irerichro  noch  ane  gerichte  in  kein  weg,  und  den 
vorgenanten  minen  l)rüd»*r  nucli  sin  erben  an  dem  vorbescheidenen 
aim  teil,  beide  der  e^'en;iriten  lüten  und  der  so  von  inen  gebom 
werdent,  noch  der  «,'ütern.  r»Mht.ung,  zü,rehorden  und  ehafti  so  dar 
zu  gehurent  und  an  dem  teile  us^iescheiden  und  benemet  bint  und 
6ch  duvor^'eschriben  stant,  nifiin*r  /e  bekumberende,  ze  irrende  noch 
ze  beswerend«;  ane  alle  ;:rvor.l»'.  und  veizilie  mich  6ch  mit  guter 
wissend  wilUfklich  tVilich  uutl  uuilnjtwun.L^enlich  für  mich  und  mm 
erben  gegene  dem  e^enautcn  minem  b rüder  und  sinen  erben  der 
vorgenanten  lutcu  und  güten-n,  so  ime  ze  teil  worden  und  gevallen 
sint  und  aller  d^r  rc.  liLung  so  ich  daran  hatte  oder  haben  niochta, 
wand  ich  die  luie  und  teile  der  e^'enanten  gütern,  so  gegen  dem 
vorbescheidenen  teile  Lütult^  miua  l>ruderä  geteilt  sint,  fär  mine  be- 


1 


S4d 

nut  and  genomen  ban,  iine  alle  geverde.  &a  ist  Seh  berat,  wen 
t  ich  oder  min  erben  icht  des  DUseren  verkoffen  oder  Teraetien 
lt«a,  daz  sullen  wir  dest  erat«n  bieten  dem  e^enanten  minem 
Ider  oder  sinen  erben,  ob  er  uüt  wen;  fflgt«  aber  inen  nicht, 
r  sft  ze  körnende,  eo  mügent  wir  es  andern  lüten  versetzen  oder 
rkfiSen,  doch  inen  nnw&aüich  und  an  dem  iren  unschedeÜcb.  Diu 
b  süllent  si  bar  wider  tAn  gegen  uns  £e  glicher  wise  ane  •nüer- 
la  nnd  gevei'de. 

Dirre  dinge  eint  gezüge  nnd  warent  bie  bi  her  Ifarqwart  too 
id^g,  her  Heinrich  von  Rjnach  der  elter,  her  Marqwart  Ton 
ida,  her  Jobans  Ton  Binach,  der  elter,  rittere  und  ander  erber 
«tt  gnfige.  Ze  urkände  die  teilea  nnd  ze  Sicherheit  das  er  Tests 
übe  nnd  stete  gehebt  werde,  ban  ich  RAdolf  Ton  Arburg  der  Tor- 
aante  min  eigen  ingesigel  f&r  mich  nnd  tnin  erben,  die  ich  6oh 
den  Torgeschribenen  dingen  allen  nnd  zfi  ir  ieklichem  binde,  ge- 
oket  an  disen  brief  und  han  darzft  erbetten  die  vorgenantea  rittere, 
od  dirr  teil  nach  ir  rate  nnd  ordenunge  bescbehen  ist,  daz  si  tfl 
trer  geiügnisse  und  Sicherheit  alles  des  so  da  vorgescbriben  stat, 
iagesigele  öch  henken  an  disen  brief.  Wii-  Uarqwart  von  ßaid- 
g,  Heinrich  von  Rtnauh,  Mnrqwart  von  Bftda  nnd  Jobans  TOD 
oacb,  rittere,  die  vorgenanteu  verieben  offenlich  daz  wir  ze  nr- 
nde  einr  warbeit  dis  teile»  und  der  vorbeacheidenen  dingen,  bi 
a  allen  wir  ze  gegene  gewesen  sint,  und  6cb  dur  bette  willen  her 
IdoKs  nnd  jnngher  Lütoltz  von  Ärbnrg  gebrAderen  der  egenanten 
Bri  ingesigele  6ch  hant  gehenket  an  disen  brief. 

Dia  beschach  und  wart  dirr  biief  gegeben  ze  Bürren  des  jars 
man  zalte  von  gotz  geburt  drüzeheo  hundert  und  fünfzig  jar  dar- 
eh  in  dem  eibeuden  jare  an  dem  nechsten  zistage  vor  sant  Verenen 
^  der  megde. 

Alle  5  Siegel  wohl  erbalten. 

123.*    Aaran  1369  Oktober  27. 

Herzog  Ijeopold  ertheilt  der  Vorstadt  von  Aaran  das  BUrger- 
eht  Aaraua. 

Diese  Urkunde  ist  in  Rvchner'a  Chronik  abgetcbrieben ,  ist  ervfthnt 
[  Kurz  und  Weisseobach,  Beitrüge  (1847)  p.&tö  und  abot^druckt  bei  üel- 
Ebd,  Chronik  (1&40)  p.  üit.;  ollem  aaa  Original  fand  iiidi  im  Arcfaiv  nicht 
Ai  vor. 

149.   Die  Dnterscbritleii  beissen: 

R.  Wilh.  d.  Kortelangen. 
Petrns  Janrenais. 


299.   Der  Ausatollnngsort  ist  Basel  und  nicht  wie  fUschlicb  gl- 
uckt steht:  Bern. 


1 


Orts*  und  Personenregister. 


Die  Zahkn  wiiwn  «of  die  Nmnnieni  hin.     Die  ea^jekleiiiinerta 
Jehreenhlen  bedeaten  das  jeweilige  erste  Torkommeo. 


▲  Ifi8. 

A,  BOigi  sa  der  134. 

AaittOy  Aiowa,  Arowe,  Ardw. 
Allmende  sa  174. 
fiadstahe  US.  Ue. 
Bettenbraimeii  14. 
Bettenrein,  am  Hangerberg. 


BlaDken-acker  53. 

—  — hos  14. 
Bleiche,  die  l(fi. 
im  Boden   97.  114. 
Bötzachenhaus  94. 
Brodbank,  Brodlaube  50.  174. 
Bruderschaft  der  Kapläne  313. 

335. 
Brücke,  alte  276. 

—  4.^.  ;302. 
Brunnen  47.  125. 

—  in  der  Vorstadt  303. 
Büchlirein  .S9.  70.  19). 
Fiscbk'ink  303. 

Flci.sch>»a'»k,  Fleischfchale  50. 
Galgen  239.  ['^35. 

Ga^.'teii,  in  der  74.  Ii6. 
Gerüte  193. 

Gönrein  197.  202.  239.  254. 

Götz  nrüti  2*^ 

Graben,  am  116. 

Grode,  im  96. 

Halden  21.  47.   P2    145.  147, 

161.  189.  243.  276. 
Hardackor  ll4. 
Hardweg  144. 
Hochgfs'r&'ize,  Höstresie  39. 

55.  184 
HQsern.  hinter  den,  enhalb  der 

Arun  56. 
HOiern«  se  den  S03.  264.  %&. 


Aemi,  Hmugerberg  68.  4B.  9&  97. 
101.  114.  116.   150.  IQ. 
8ia  814.  2S:«L  »äw  306.^ 
Johe  144. 

JnriosHäoiier  and  Aeeker  16L 
182.  184. 

KaQfhtem  15a  308. 

Kirche  2&  74. 79. 83.90. 91.95- 
98.  97  98.  100.  101.  108. 
109.   Ua  124.  144.  Uk 

150.  lea  16.^  1X1.  210. 

232.  234.  2t9.  323.  324. 
327.  328.  ZiO. 

—    Altäre  :  327. 
1.  8.  Maria. 
2   9.  Maria  Magdalena. 

3.  S.Johannes  evang«. li^ti. 

4.  8,  Nicolaus 

5.  h.  Dreiiultiffkeit. 

6.  8.  Felix  und  Regula. 

7.  p.  Michael 

8.  8.  Katharina  und  Ma^ 

praretha. 

9.  8.  Barbara, 

1'»    alior  Heiligen. 
11.  8.  P«t«T  und  Paulas. 
12   10«iÜÜ  Ritter. 
Kirchgasjie  231 
KirchiiOt   109.    142    150.  175. 

215. 
Kirchweg  144. 
Koppinger,  der  115.  150. 
Laurenzen! hör    (Rentieithor) 
117.   IM).    137.   1^2.  193. 
250.237.  303. 
Laurenzetilhor,  äußeres    150. 

185. 
Lt'ingruben ,  Liengruben  193. 

218.  d60.  a^i. 


3S1 


Mwa,  Lentpriester  ▼.  A»  12.*^*  19.* 
MalalshuB,    Siechenhaas    14. 

184.80a. 
Meder,  der  (ein  Weinberg)  150. 
Milchgasse  280. 
Mühlen  88.  89.  204.  252.  258. 

298.  310. 
MOhle,  obere  20. 
Mfinoh,  der  (ein  Weinberg)  150. 
1.  Niklashüsle  242.  244.  261. 
NQwenmatten,  die  l(j9.  244. 
Naszbäamen,  sn  den  14. 
Oberthor  95.  97.  116. 150. 195. 
Oerensteins   Herberg  (in  der 

Vorstadt)  8U3. 
Owe  45.  164.* 
Fiats,  der»  swisohent  den  ring- 

müren  17&*  204.* 
Predisermönche,  Haus  der  95. 

Bathsstnbe  142.  150. 
BOrlishus  96. 

Bore,  der  Thurm  (zuerst  er- 
wähnt 18:37)  5L  186.  201. 

213.  293  290.  302.  837. 
Samnung  2—13.  20    27.  36. 

89-41.  44.  46.  47.  49.52. 

54--56.  5a  59.  63.  65.  69. 

bis  TL  76.86  87.92.101 

102.    104.   lll.   115.  123. 

125.   146.    mi    151.  157. 

161.    Iü5.   177.   180.  186. 

187.  (ordinis  8.  August  ini). 

189.  194.   196.    198.  199. 

2ü5— :^7.  210    214.  217. 

222.   22'i-229.  281.   231. 

238.  248.  247.  259.  (con- 

ventu«    6.    Jrsuie).    2*>2. 

2ü3.   267.  2t>9— 271.  274. 

275.   278—281.  2*53.  285. 

286.       ^-i.      311.      317. 

319 '822. 
Samnung,  Priorinen: 
Adelheit  Gürtler  ri27«0  6. 
Beta  von  Tenwii  (1331)  44. 
Marg«ureth  ze  den  Winsen  we- 
gen, (im  Jahre  1334  noch 

als  Nonue  erwähut,  wird 

im  Aarauer  Jabrzeitbuch, 

Argovia  Vi,  418  priorissa 

genannt.)  4'>. 
Verena  von  Tenwii  (1344) 

63.  65. 
C&cilia     von   Diesseuhofen 

(137Ü)  125.  151.  157.    161. 

165.  177.  180. 
Anna  Zürcherin  (1836)  186. 

214.  217.  226.  2.il.  25^. 
267.  269.  271.  274.  275. 
280.  261. 2da. 


Aaran,  Margreth  Sattlerin,  von  Brem- 
l^ten.  Snbpriorin  (1400) 

Anna  Eggenheim,  Subpriorin 

(1404)  227. 
Schinh&tshus  124. 
Schinthüsz,  p.  339,  §  12. 
Sohlachthaus,  Metig  60.  174. 
Schmidgasse  289. 
Schule,  die  177. 
Schultheissen  von  Aarau: 
Budolf  (Schultheiß)  (1270)  8. 8. 

4.  6.  7.  12.  12.*^** 
Konrad  Ton   Wiggen   C1801) 

19.  ita*  20.**  21.*  21*  26. 

31.  32.  35. 
Heinrich    von    Bore,    Bitter 

n87.* 
rutmann  (1829)  44. 

44.*  45.  47.  48.  56.* 
Johann   von   Seon  (1344)  61. 

61.*  63.  64.  67.*  68.* 
Budolf    von   Wiggen    (1348) 

70.  71.  73.  7? 
Johannes  von  S^m  (1855)  81. 

82. 
Budolf  von  Wiggen  (1357)  87. 
Johannes   Stieber  (1358)   9a 

91.94.96—100.  109.  lia 

115—117.  121. 
Henmann  TrttUerev  (1374)  21. 

121.*   122.   124    125.  127 

bis    129.   133.    135.  187. 

141—144.  147.    148.  150. 

157.  159. 
Burkart  Vogt  (1383)  160.  161. 

163.  165  166. 
Johannes    Trüllerey     (18S6) 

168.   169.  17a*   172.  175 

bi«  177.  179»— 185.*  191. 
Ulrich  Sumer  (1396)  193.  200. 
Johannes     Trüllerey     (1398) 

2«  4*— 207. 
Ulrich  Sumer  (1401)  214. 215. 

217.   219.   222.  226.  227. 

230-233.  235.  287.  239. 

24(). 
Büdger  TraUerey  (1408)  244. 

215. 
Budolf  Schultheiss  ( 1411)  247. 
Büdger  Trüllerey  (1413)  260. 

261.  264.  2i£ 
Eoni-ad  Spul  (1414)  267. 
Pe  er  Segenser  (1416 j  269. 271. 
Büdger  Trüllerey  (1417)    274 

bis  276. 
Hentzmann  Zielemp  (1418)  280. 
Büdger  IVüllerey  (1419)  281. 
Hans    ZOxober    (1421)    866, 

289. 


S&2 


Aana,  Scbultheissen  tod  Aarau: 

Peter  ^:iPIreoäer  (1427 )  293  bis  I 

29f5. 
Rudolf  Sumer  (H41)  30:3. 
Hans  Arnold  Segenser  3(Ä.*** 
Ludwig  Zehender       (1454) 

Ulrich  Sumer  (1464)  315. 
Ludwig  Zehender  (1473)  323. 

32». 
Seba-itian  Ton  Luternow  (1491) 

332 
8chw(8'ernhau8    142.  143.  175 

215.  23  i.  »JT. 
8chwe>ternh.iu8 ,   s.    Clara    Re- ! 

g>>l  333. 
Schwester  II  haus      am     Graben 

116   141. 
Schwin^nniatten  ,  die  160.  251. 
SenftÜHmattcn,  die  233. 
SL^sach  Häuser,  der  von  96. 
SpiUl    61.  62.  ti4.   6b.  67.  127. 

129.  IIA).  26ü.  261.  308. 
Spital  H.  Niklau>kapelle    107. 
Stade,  an  dem  ^4-  74. 
Stadt  bach,   der   fl2<»2)  17.  201. 

212. 25i.  252  2  -8  'MK  31U. 
SteffauslxT^,    jet/.t    Hu^enborg 

genannt  1^2.  184. 
Steinen,  an  den  56. 
Stiel. erhof  17a* 
8lirlt.-li.Mliii8  2t). 
Stock.  er.sTi-  'JOO. 
Sloulli-Minalteu   1S2. 
Suririd  18,'). 
Surh.ml  141. 
Tagiuatu?[i,  lii»*  1^1.* 
Te.li.  (  relvlii  J31i0  31.  -15. 
Thurui,     <1*T    iih<'     (il  e     Hnr«;) 

(i:;31)  4.').  ls5.*  204.  23o. 

3;;j. 

—  da.H  tul^huH  IK').* 
TiMtellxM«r  2:;.»,  2l2. 
Trott..',  (Ho  lir». 
Varw.inks  Baiim^^'art^Mi  !♦)(). 
Vorbtadt.     «Jio     107.    12  i  *   li-V) 
Hl.    163.    1»>1».    1!.)7.   ü;j2. 
2  ;i.  3  3. 
Wf*nsliti;;»'rs  Uebcu  97.  114. 
WitwcLT  2  9. 
Wurmbori;.  der  265. 
Zoller  ,     »Irr  ,     am  ilungerbrrg 

22«;.  229. 
Zolin« •^^'  Hciu.H  47. 
Aarburg.  Liitold  von  S.'». 

Uu'lolf  vou  37.*  >^r>. 

Ku'.loit  von.  liülVicIiter  178.  | 

Ü'f).  211. 
Thünn«;  von,  Prop-t  zu  lie- 
romüu%)tcr  289.* 


Aare  2-4.  14.  20.  S4.  308  oic 
Achshelm,  Gilg  326. 
Agne."«,  Königin  von  (Jogam  78*.  141. 
Ag.x'tein,  Petermann,  von  Basel   IM. 

155.  1S8.  It48.* 
Alber».  Fr it sehe  von  37.* 
AI  bis,  Fridrich  von  5Ö-» 
.\ltpürron,  Burchardus  de  8 — i, 
.Altwis,  Gerun)£  von,  Schultheis^  tob 

Lenzburg  <I. 
Amuierswil  (Ombrechtswil  1313)  Jo* 

hannes  von,  Kirchherr  von  SL* 
Amsinder,  Heini  311. 

—  —    IleinTzmann  200.  Ml  279i 
Andres,  Ilejm  30U. 

Anwil,  Joliaime^  von  35. 
Archer,  Anthon  1^36.  ;^. 

—  Simon  3oü 
Armbroster,  Konrad   317.   321.  Sä 

:i2l. 
Arnold.  Job.  von  Twiel  19L 
Arow,  Fryenberg  193. 
-~     UanH  21.  74.  142. 150. 157. 168L 
1^3    184.  217. 

—  Jenni  176. 

--     Kourad  148.  157.  193. 

—  Margretli  l."»7. 

—  Weri.her  147.  143.  157.  16L 
Attelwile,  Heinrich  164.*  1^ 

—        Jenni  164.* 

Bache,  ze  dem,  Hans  151. 

baden    2!».     I4  *    86.    iU5.    165.    1*^ 

188.*   2nl.    2Ö0.  211.  216.  224. 

216.  252  bis  257.  2:^6.  31ü. 

Adt'liieit  von    2U6.   214.  222. 

2.;7. 

l■:l^befh  von  2H.  222. 

—  Haiia  v(.n  21.  165.  166.  164 
WJ.  I7n.»174— 177  IbO.  Ibö.' 
2<m;.  214.  '^21.  267. 

—  Mtvl.thild  vou  118.  119.  158» 
161.   \^K 

—  Hudolt  von  118.  158. 
Bader,  H«ini  12s. 

—  .l.'nui  128. 
Job.  ir»o. 

—  limlolf  81. 

—  Coli  280. 

HiUrich,  .Vüna.  von  Safenwil  99. 
Arnold,      —     —        99. 
Halilcj^^,  Hartnuinn  vou  14. 

—        Ma  ich  wart  von  85.  151. 165, 
Balni.'r,  K-nihart  2"!8.  203.  294. 
JKLlnio^,    Hans  Heinrich  von  315. 
liarharit,  U.  1. 
harzlina,  (iortrud  67.* 
Ua..el  IUI.  2'^»9.  312. 

—  Meillinasteg  191. 

—  Zum  swartzen  rüden  191« 


358 


Bischöfe  Tön : 

Johannes  von  Fleckenstein  (1428 

faia  1486)  292. 
Johannes  von  Venniniren  (1458 

bis  1478)  812. 
sa,  Wernherus  de  20.* 
r,  Hans  815. 
Heinrich  215.  233.  325. 
Jenni  217. 
ßodi280.  296. 
Welti  281. 
garter,  Peter  332. 
;  Heinrich  von  Geyspitzheim  812. 
n,  Heini  38. 
in,  (Bönken)  825. 
ar,  (Bönker)  177. 
Hentzmann  222. 
Jakob  276« 
Jenni  128. 
sr,  Konrad,  Kaplan  in  der  Sam- 
nung  161. 
Ulrich  127. 
ü,  Anna  von  43. 
Ita  von  43. 
Peter  von  14.  43. 
aehenkel,  Heinrich,  Landrichter 

805. 
«41.  268.  268.»  279.*  282— 283.* 
286.  286.*  287*— 289.*  291. 
293—296.  298.  300.  802.  303. 
806.  815.  316.  826.  331.  332. 
334.  387. 
lart,  Hans  325. 

ifinster,  Münster  im  Aargau  1.* 
12.»*»  18.*  311.  313. 319.  320. 
323.  328. 
irt,  Heinrich  81. 
Otto  296. 

stein  289.*  306*«-«».***« 
Dietrich  von,  .Kaplan  von 
60. 
jld,  C.  278. 
r,Joh.  238. 
1,  Gerung  118. 
krut,  Heinrich  207.  215.  222. 
Joh.  Schultbeiss  zu  Mel- 
lingen  121.» 
h,  Jenni  2i3. 

Cuntzmann,  Venner  von  Solo- 
lom  309. 

»r,  Werne,  der  Förster  von  Rei- 
sush  158. 

r   (Bleyer,   Bleier,   Blöwer  ist 
aa  gleiche  Geschlecht)  96. 
ler.  Cüni  148. 

Hans  21.  124.  125. 127.  129. 
141—144.  148.  15«).  157. 
160.  161.  163. 165.  166. 168. 
169.  170.»  174.  i;6. 180  bis 
185. 

4Ar*ii*r  rrkundftnbnoh. 


Bleicher,  Hensli  185.* 

—  Rüdin  127.  169. 

—  Rudolf  219.  849. 

—  Uhrich  190. 

Bleier  (Blorer),  Joh.,   Kaplan   145 

150.  160.  163.  181.  203.  282. 
Blöwer,  Cuntd  122.  124. 

—  Jäckli  128. 

—  Jakob  142.  157. 

—  Jenni  260. 

—  Konrad  156.  166. 
Blumenstein,  Peter  181. 
Böller,  Bichi,  von  Lenzbarg  165, 

—  Rudolf,       —    —         165. 
Bötzach,  Verena  von  116.  141. 
Bolle,  Otto,  an  dem  12. 
Bollingen,  Jakob  von  296. 
Bongarten,  Hartmann  von  101. 
Bonis,  Johannes,  Dekan  322. 
Borger,   Boger,   Jftcklin,  von   Sunt- 

hofen  19L  192. 

—  Katherina.  s.  Otteman  191. 
Brachot,  Johannes  81.  16L 
Brand,  Rudolf  Uebelman  39. 
Bremgarten  310.  818. 
Bremgarter,  Jakob 219. 231.  267.276. 
Brittnau,  Henricus  de  6. 

Brixen  138. 

Brogli,  Brüggler.  Hans  295.  296. 

—  Peter  288.  293-296.  303. 315. 

—  Sulpicius  332. 

Brugg,  11.  12.f  22.  50.  51.  59.»  88. 
141. 153-155.  167. 188.  188.* 
195—197.  209.  224. 279.*  310. 

Brunner,  Hans  286. 

—  PentelU  212. 

Brunwart,  Chunrad  von  Laufenbunr 
26. 

Bubenberg,  Adrian  von  328.  332. 

—  —      Heinrich  von,  Vogt  von 

Aarburg.   300.  30?  803. 
315. 

—  —      Ubich  von  12.»*** 

Bubendorf,  Johannes  von  135.  195. 

Buchen  46,  70. 

Bachs  31.  34.  59.*  89.  201.  823. 

Buchse,  Hentzmann,  von  Suhr  258. 

Buchser,  Hensli  325. 

Büler,  auch  Böler,  Rudolf  von  Baden 

217.  231. 
Büren,  die  Herrschaft  (s.  Anhang)  85. 
Bürren,    Heinrieb,    Schulmeister   zu 

Bremgarten  212. 
Büttikon,  Hai%nann    von,    Chorherr 

zu  Schönenwerd  108. 

—  —    Johannes  von,    Kirchherr 

zu  Suhr  74.  75.  79.  95—98. 

—  —    Joh.  von,  Propst  zu  Schö- 

nenwerd 108. 


354 


Büitikon,  Rudolf  von,  Comtfaur   der! 
Johanniter  60.  61.*  i 

—  —    Ulrich  von  68.  108. 

—  —    Walther  von  14. 

—  —    Walther  von,  Kirchherr  zu  I 

Oberwil  135- 

—  —    Wemher  von  135.  288. 
ßumann,  Arnold,  von  Olten  170. 

Heinrich,  von  Olten  170. 

Burgdorf,  Cünradus  de  5. 

Burkart,  Rudi  118. 

Busnach,    Anna   von,  Aebtissin    zu 

Köni^f^felden  92. 
Busnang,  Albrecht  von,  Landrichter 

im  Thurgau  120.  164. 
Buttensultz,  M.  de  1. 

—  —      Rüdolfu«  de  1. 


Üonstanz,  Generalvikare,  von: 

NicL  Gandelfinger,  Propik 

zn  Mfinster  ^3. 
Daniel  episeopns  Bellinen- 
bis  327. 
Cün,  Ita  175. 
Cuno,  Hans  134. 
Criatan,  Henslin  von  Bremgarten  309. 


Oarnifex  (s.  Macellator),  Gertmd  IL* 

Ludwig  IL* 

Castel,  Grethe  von  823 

Gaste  lli,  Bartholom&us.  Bischof  von 

329. 
Chön,  Chüntzi  38. 
Chur,  Heinrich,  Bischof  von  10. 
Ceronins  N.  335.  336. 
Claus,  Johannes  32. 
Constan*  9.    19.*   79.   106.  111.  238. 
262.  268.*  270.  272.   277. 
277.*   279.  279.»  287.  314. 
317.  321.  322.  324.  327. 
--   Bischöfe  von: 

Eberhard    (1248-1274)  9. 

27. 
Gerhard  (1:306—1318)  27. 
Heinrich  ( l:k">7— 1303)    86. 
95.    102.    106.    111.  112. 
14t).  159. 
Heinrich  von  A1»H,  Admi- 
nistrator    (l;lH7  — 1400) 
18»;.  1«7.  1H8.  199. 
NicolaiiB(13<4- 1.^87)  187. 
Marquard  (l:)9.^— Ut6)  2-34. 

21^.  20)2.  270.  317. 
Otto  (1411—1431)21)2.270. 

287 
Heinrich  (1430-1462)  312. 
Burkhard  ( 14()2  -  14» W)  313. 

314.  317. 
Heniiaiin  (1460—1474)  320 

bis  .'i2L 
Otto  (1474-1401)  327. 
Weihbischof:  112. 
Johannes  epi^copufl  Valla- 
mensis  2/. 
Generalvikare:  112  270.32^1. 
Hermann,  Bischof  von  Ca- 

storia  109. 
lleinricus   episcopua  Zefe- 
liensis  234. 


Dänikon  93. 

Da  üiz,  Werne  119. 

Deutschland,  Könige: 

Rudoli  L  12.*  13—16. 196. 
Wenzel  149.  164.  178. 1». 
273.  290  S97.  30L  aOS. 
Sigismnnd  268.*  .272.  271 
§77.  279.*  290.  297.  2». 
301. 
Fridrich    m.     304.    Sft 
808.**  808.**^ 
Dieme,  Rudolf  33. 
Diesbach,  Niclaus  Ton  315. 
—    —     Wühelm  von  332. 
Dieesenhofen,  Bentio  von  36. 

—  —      Cftcilia  von    125.    151. 

157.  165  177.  180. 

-  —      Tylia  von  86. 
Diessenhofen,  Heinrich  von  6. 
Distel,  Hans  265. 
Ditschlin  s.  Titschlin. 
Dürenäsch  207. 

Dulliker,  Mechthild  215. 
DuUikon  93. 

Eberli,  der  Jude  von  Zürich  169. 
Ebersberg,  Albert  Ehe  von.  Kleriker, 

191. 
Ebi,  Jenni  23:3.  260,  261. 
Ebis,  Johann  33. 

Edliswil  20.*  41.  52.  74.  100.  157. 
Egge,  Jenni  an  der,  von  Egliswil  119. 

—  Ulrich,      —        _        _    iij». 
Eggenheim,  Anna  2Ö7.  227.  247. 

-  —      Clewi  2:32  237. 
Egli,  Hans,  von  Witnow  135. 
Egliäwil,  Hans  Ulrich  von  119. 
Eglischwil  26*  73. 
Einsicdi'ln  140. 

Eitenberg,  Berhthold  132. 
Elicurt  s.  Häricourt. 
Embrach,  Huc.  Propst  von  12.*** 
—    —      T^idolfiis  de  14. 
Engelberg,  Fraueukloster  124. 
Engländer,  EngÜHcher  Krieg  139. 
Ensisheini  2t)2. 

Entfelden  7.  44.*»*  Cy3.  71.  124.  '2ii 
261.  28r>. 

-  —    Ober-  56.*  5a  73.  291. 

—  -    Nieder-    20.**   26.  57. 73. 

110.  248.  3Ü0. 


855 


M  (EiidiT&lt),  Johann  von  18. 

Biidolfas  de  2.  3.  ;4.  6.  7. 

RAdolfns  de,  Leatpriester  zu 
Aarau  112.  121.  150. 

(Jolricos  Faber  de  2.  4.       ' 

Walterns  de  2. '4. 

Wernherus  de  2.  4.  24.* 

Heinrich  160. 

Heini  303. 

Heintz  217.  230.  289. 

Peter.  Leatpriester  von   26.* 

Audolf,  der  Meier  von,  ge- 
nannt ze  dem  Rosse,  von 
Aarau  20,** 

Ulrich  217.  226.  230.  239. 
agen,  Johannes  Püliant  von,  Bfir- 

W^ermeister  von  ßasel  191. 
alther  von  14. 
,  Claoa  178. 

fels.  Hartmann  von  191. 
2h,  Hans  von  288.  300. 
Hans  Rndolf  von  826. 
Petermann  von  315. 
Rudolf  von  332. 
Ulrich  von  302.  308. 
Ulrich  von»  der  jung  302. 
ibach    (filrndesbach ,     Krdesbach 
1310)    22.  24   74.  77.  78.* 
100.  114  126. 150. 157. 162. 
169.  197. 203.  219.  222.  257. 
271.  277.»  281.  283.*  284. 
286.*  287.*  289.*  308.*»*** 

—  in  der  obem  Gille  94. 

—  Girshalden  219. 

—  Gugen  308.'**** 

—  Hinderberg  173. 

—  vor  dem  Kilchhof  173. 

—  Lehenmatt«  22. 

—  in  der  Uwe  54.  150. 

—  unter  dem  Rein  150. 

—  Steinmarsrüti  203. 

,  J^ni  von  Erlisbach  173. 

lach  308.***** 

lenbach,  Berchtold  von  14. 

—      W.  von  1. 
nheim,  Albrecht  Spirer  von  191. 

.  auch  unter  V. 

che,  Felsche,  Velsche,  Velche. 

Elsa  166.  180.  258.  269. 

Hans  von  Rupperschwil  166. 

Hans  von   Gowenstein   131. 
134. 

Johann  108.  31L 

Budolt'  68.  69.  203 

Wernher,  Kaplan  zu  Lenz- 
burg 180. 

Wemher  60.  311. 
erin  8.  Veltheim. 
hbach  121.« 


Fineabent,  Ulrich,  Vogt  in  Laofen- 

burg  135. 
FGni,  Jäckü  151. 
—     Peter  151. 
Folo,  Konrad  17a 
Fr&nkli,  Hans  315.  826. 
Frankfurt  304. 
Frauenthal,  Kloster  48. 
Fredinger,  üoli  24.* 
Freiburg  i.  Br.  12.*  15. 
Freidige,  Anna  40.  46. 

-  Gertrud  58.  59. 

—  Ida46. 

-  Ulrich  40.  46.  56 .•  68.  59. 

70. 
Fridrich,  Jakob  82. 

-  Ulrich  87.* 

Fritag,  Bertschv  von  Lenzbnrff  259. 

—  Lienhard  von  Burgdon  338. 

—  Walther,  Meister,  von  Leni- 

burg  221. 
Frodenrich,  Peter  18. 
Frombeis,  Johannes  82. 
Fromüt,  Hans  233. 
Frowen,  Heinrich,  der  68. 

—  Johann,  der  68. 

—  R&din,  der  68. 
Fürstenberg,  Heinrich,  Graf  zu  297. 
Fachs,  Joh.  142.  145. 

Furer,  Claus.  147.  177.  220.  240. 

Gassen,  Johannes,  zur  68. 
Gauwersche,  Johannes,  der  26.  32. 35. 

—  —    Rudolf,  der  82. 

—  —    Wemher,  der  82. 
Gebisdorf  29.  246. 
Gelterkinden  (Geltrechingen),  Ulrich 

von,  Edelknecht  68. 

Gensli,  Andres  119. 

Gerße,  Joh.  273. 

Gerwer,  Rutschman,  Schultheiss  von 
Lenzbnrg  309. 

Geßler,  Heinrich  138.  211. 

Gewis,  Hans  825. 

Gisbertus,  Provinzial  des  Prediger- 
ordens in  Deutschland  263. 

Giselstein,  Claus  286. 

Gisenstein,  Hans  von  300. 

—  —      Niclaus  von  288. 293. 294. 
Gisingen  297. 

Glarus  286. 

Glaser  von  Erlisbach  219. 

Glugki,  Rüff  302. 

Gn^enthal,  Frauenkloster  121.*  152. 

Göman,  Gerdrut  142.  143. 

Gösgen  35.  39.  42.  93. 

GösKon,  Adelheit  von  114. 

—  Gerhard  von  1.**  1.  12.** 

—  Johannes  von  30. 

—  Konrad  von  12,** 


^5« 


Q(S0kon.  MarqoArd  roo  90. 35.  S8.  4i.* 

—  Velwer  von  88. 
Uoldenberg  ld3. 
Golder  b2. 
Gottlieben  159. 
Gowenstein  311. 
Graber,  Heinrich  :26. 
Gräff,  Werna  311. 

Grftnichen  (Grenkon)  18.  l^*  93.  96. 

259. 
Graf,  Imer  295.  296. 

—  Peter  von  Huniensohwil  259. 

—  Rudolf  141.  142.  15t>.  160.  165. 

—  Rudolf  von  Uerkheim  258. 
Gravo,  Rudolf  122. 
Gre^mann,  Rudolf,  Priester  266. 
Greifensee  8. 

Gremiich,  Hermann  211. 
Grencher,  Jenni  189. 
Gruber,  Hans  3U2.  303. 
Grülicb.  Ulrich  von  Brugg  309. 
Grünenberff,  Henman  von  195.^211. 
Gnmde,  Wernherus,  anldem  2.  3.  6. 

7.  12.  12.*»**» 
Grjrers,  Ludwig  von  29& 

—  Peter  von  302. 

Grvmmc  von  Grünberg,   Hans    188. 

188.* 
Gürtler,  Adelheit  6. 

Gertrud  7. 

Hfilwie  7. 

Heinrich  2-4.  6.  7.  109. 

—  Heinrich  lUO. 

—  Kon  nid  2 — 4.  H.  7. 


Hagys,  Peter  800. 
Halbherrin.  Elisabeth  181. 
Halden,  Konrad  an  der,  Tom  Bmb* 

garten  ll.f 
HallwiL  die  Borg  184.  - 

—  Herren  von  119. 

"       Berchtdd  von  1.  14. 

—  Hans  von,  Ritter,  830l  832. 
Johann  von.  Ritter.  43.  44* 

1:35. 

—  Konrad  von  201. 

—  Rudolf  von  S&.  186. 

—  Rudolf  von  201.  211. 

—  Rudolf  von,  Ritter,  891. 

—  Walther  von.  Ritter,  119. 
Hapenstil,   Heinrich,   Prior  so  Svon 

100,  ^ 

Hasel,  Rudolf,  Notar  126. 
Hasenhusen  197. 
Hassfurter,  Heinrich  388. 
Hechler,  Peter  802. 
Hechti,  Hans  887.  247. 
Hedingen,  Johannes  von  14. 

—    —    Peter  von  198u 
Hegendorf,  Gretha  von  116. 


He^gina  198. 
Heioef 


idegg,  Walther  von  212. 
Heinncus,  Prior  der  Prediser  ioZ&- 

rieh  6.  la  65l 
Henfeller,  Hans  132. 
Henigis,  Gerbart  243. 
Hennenbühl  93. 

Hentzler,  Job.,  Notar  in  Zofimren  309. 
Hentzli,  Walther  286. 
Herder.  Lucia  179.» 
Hericourt  138. 


Gngla.  Anthon  2k><.  21'3.  294. 
Guib.  Job.  Dr.   Iheol.  3U7. 

(lundeltin^^er.  Niciaus,  IVopat  zu  I^- 1  Hernian,  Heini  325. 
roniü.i.-<ter  311.  ;.U3.  ,       —        Peter  229. 

üundelliDi:er.    ,Ioli.,  Leutpriester    in  i  Hertenstein,  Hans  von  212. 


Aarau  'M^.  3J3. 
IJnrk.  Johann  von  105. 
GuteulK'r^,  II n^^  von  77. 


1. 


Habkense,  Honniaun  von     183.    l>^4. 

2»)7.  -21.').  2:J;i.  'J«U).  2G1.  274. 
Haber,  Uiuiulf  S7. 
Haberowe  l'U. 
Habsburg,  Kl)erhard,     Clraf    von 

—  —      (luttfried.  Graf  von  1. 

Hans,  Graf  von  2ö7. 

—  —      Johannas  (IV)   (inif  von 


—  —      Hartmann  von  212. 

—  —      Jobannes  von  34  37  6ü. 

—  -      Ulrich  von  2ü4.  212. 

~       -      Ulrich  von  212. 257. 277.» 

—  —      Wernher  von  21*1 
Hetlingen,  Wernher  von  12.**»** 
Hettlinger,  Erni  i.59. 

I  Hetzel,  Caspar  332. 


—  Ludwig,  Venner,  309.  310. 
Hetze]  von  Lindnacb,  s.  Lindnach. 
Hertzog,  Jakob.  2i3. 
Heylmann,  Jakob.  Leutpriester  33^ 
Hiltbrant,  Jobannes  24.*  31. 

—  —    Ulrich  24.» 


Rudolf,  (inif  von  1.*  \.**    Hirschthal  (Hyrztalj  44.* 
1.  l.***  11.  II.»  ll.t    Hirsli.  Rudolt  259. 


II.**  12.* 

—  -       Kudoit;  (iraf  von  26. 

—  -      Rudolf,  Grat  von  IST). 
Hadstatt,  Eppe  von  U'5. 
tiafuer,  Hami  275. 


llirtzeler,  Eberli  163. 

-     -    Rudi  125. 
Hirastal,  Rudolf  von  21.* 

—        Ulrich  von,  M^ier  tu  Erüh 
bach  21.«  178*  208. 


lerg,   WUhelcn   Ton,  Hukgntf 


—  Hans  von  S»a 

—  WolÜ  TOB  127,  US. 

rli,   Beinrioh,  PrOhmewer    14S. 

13.  159.  176. 

oitein,  Wernber  bS. 

ilin  177. 

ijater ,     Rndolf ,     Edelknecht , 

shnltheiu    ■»  Bern    227.    228. 

W.*  2X8.  298.  9»(.  S95.  296.  298. 

n.  802.303. 

inin,  Johumiterhaoi  12.** 

tu,  Aniu  von  100.  116. 

Heinrich  von  31.  84. 37.  81. 
Niclaui    von    U.*  48.  M* 

57,  59.'  61-84.  66-67.* 

68."  17.  87.  90. «.  96,  97. 

100.  11«. 
Petn  von  147. 130. 156. 189. 

170.«  175,  176.  188.  184. 
Petermvin  von    166.    168. 

177.  179.'  185. 
cb,  Job  von  Baden  309. 
«her,  duit  118. 
,  Wemhei  S86. 

sim.  Cüno  de  2—4.«.  7. 12.'"" 
Igen,  B.  de  1. 
r,  Rudolf  832. 
li,  CantB  114. 


Dber^,  Elubeth  Ton  170.*  348. 
—       (Hnuabero)  P.  de  1. 
nbcTK,   Peter  y<m,    Vogt    von 
Artmrs  388.  296.  302. 
e,  Haas  203. 

r,  Wemher,  Oraßkellnet  von 
t  ürban  21.' 

Pknl,  der  Uoldxchmid  161. 162. 
74.  176.  206.  207.  315.  217.  226. 
». 

D,  Jenni  161. 
ii.  Aosa  TOD  117. 

Johanne«  Ton  12.***" 
Jobannea  von  S6.*  117. 137. 
Watther  von    86.*  161.  162. 
205.  210.  248.  366. 
nuchiril    26.  78.  81.  165.  180. 
197.  258.  311. 
—       MechthUd   von    »2. 
US. 
,  Johanne!  31.  67. 
Rndolf  57.  131.  128. 
Walther  57. 


(Jwiok),! 


867 

Jmwt  (Janrenaii),  Joluuiiia«  von  149. 

Ibenmooi  1.* 

Jeatetten,  Arnold  von  168. 

Ifentbal  (Ifendal),  Hennuuin  von  248. 

—  Marquard  von  14.  18. 

—  Verena  von  17a*  248.  269. 

271. 

—  Wemher  von  14. 
Imgnben,  Rudolf  303. 

—         Ulrich ,     von   Grftniohen, 
Priecter  S8S. 
Imhag,  Heinrich,   KapUn    308.  319. 
246.276. 

—  Peter  S02.  806. 
Imhot  Heinrich  84. 

—  Jenni  148. 

—  Peter,  der  Weibel,    131.  146. 

150.  166.  163.  166.  168. 169. 

—  RntucfamtuiEL^  von  Suhr,  169. 

177. 
Im  «nl,  RAS  393.  394. 
In  der  gassen,  Rnedj,  von  Hnatun- 

Khwil  260. 
In  der  mang,  Jenni  296. 
Johanne«,  Bnider,  Custo«  der  Minori- 

ten  307. 
Joeer,  Oilian  SOS.  303. 
Iraner,  Peter  836. 
Iten,  Cnntz  von  Eppemberg;38S. 
JQnglinK,  Uüdi  206.  219-  861.  964. 
Jong,  Peter  259. 
—     Ulrich,    genannt    Eitsi,    398. 


K.  a.  auch  C. 

Käüs,  Jobonnee  160. 

Sagin  189. 

KaiserBtuhl  113. 

Eappel,:inoet«r,  Abt  Jobann  von  43. 

—  Ftaaenklorter,  Angnttuerin- 

Den  241. 

—  Niedei-  24. 
Kappeller,  JohaDoee  33. 

—        Sonrad  33. 
Eaatler,    Walther,  von    Rajsentabl 


Kenler,  Gerbart,  i  FrOhmeiMr    186.* 
237. 

—  HeiDi  900. 

—  Rödi  285. 

—  Verena  230. 

—  Welti    230.   346.    260.  Ml. 

274. 
Keppenbai^,  Dietrich  von  172, 

—  —        Wolfram    von,     Bdsl- 

kneoht  172. 
Kern,  Wemher  IS.**"* 
Kibuig,  BerrHlaft  14. 


35^ 


Kibnrg,  Grafen  von  L 

—  Anna  yon  1.  II.** 

—  Eliaabeth  Ton  5. 

—  Hartmann  von  l.  8. 
Eiburger,  Henmanni  Schulmeister  zu 

S&ckingen  228. 
Kibnrtz,  Jost  267. 

Kienberg,  Anna  von  74.  75.  79.  83. 
90.91. 

—  —    Anna  von  145. 

—  --    Berwart  von  48. 

—  —    Hartmann  von   12.***  18.* 

77. 

—  —    Hartmann  von  12.**« 

—  —    Heinrich  von  145. 

—  —    Hermann  von  77. 

—  —    Jakob  von  12.***  13.*  25. 

35.  87.  73.  77.  257. 

—  ^    Johannes  von  24.  24.*  81. 

32. 

—  —    Margreth  von   78—75.  79. 

90.  91. 

—  —    Niclaus  von  77.  135. 

—  -    Ulrich  von  37.  48.  56.*  73. 

77. 

—  —  Wemher  von  25. 
Kiental,  Hans  von  800.  302. 
Kilchmann,    Hans,   Schultheiss   von 

Hellingen  309. 
Kind,  Ulrich,  332. 
Kinden,  Hans,  der  158. 
Kindes,  des,  von  Zofingen,  280. 
Kint,  ö.  329. 
Kirchberg  12.*** 

—  —    ü  1  rieh,  Leutpriester  von  33. 
Kirchner  Johannes  277.  277.* 
Kistler,  Peter  315.  31«. 

Kita.  8.  Jung 

-     Heini  17(5. 
Klingen,  Walther  von  14. 

von  der  hohen,  105. 

Klingenberg,  Heinrich   von,    Propst, 

Tl.t 
Klingnau,  Burg  14G. 

—  —    Kloster  Sion  100.  102. 
Knoph,  Claus  147.  214. 

—  Cleuwi  147. 

—  EUi  147. 

—  Grethü  147. 

—  Richi  147. 
Knüllenbrod,  Johannes  68.* 
Knüsel  169. 

Koch,  Hensli,  genannt  Egghart  247. 

Kölliken  71.  102. 

Königsfelden  26.*  37.*  44.***  56.*  59.* 

67.*  68.*  75  -77.  78.* 
92.  173.  210.  284.  ^307. 

—  —      Aebtissinen : 

Hedwig  26.* 


KOnigsfelden,  Aebtitsinett: 

Eüsabeth  von  Lyniagei 

Kösy,  Hans  185.* 
Kolmar  14.  191. 
Kortelangen,  Wilhelm  von  149. 
Ejramer,  Uans  295.  30a 

Margreth  48. 

Uli  68. 

Ulrich  233. 

Welti  38.  4a 

Krampf,  Elise  333. 
Krenchingen,  Diethelm  von  211. 
Kriech.  Hans,  von  Aarbuxg  195i  Sil. 
213. 

Johannes  185.  195. 

Krieg,  Arnold  81. 
Kriens,  Anna  von  137. 

Cäntzi,  von  SchOnenwerd  187. 

Kristan,  Cöntz  325. 
Kristinen,  Jenni  119. 
Krouchthal,  Peter  von  888L 
KrumOy  Benedict  815. 
Knchiman,  Rudolf  81. 
Kuchmannin,  Katharina  32. 
Küchlin.  E^nolf  250. 
KQne,  Claus  71. 

—  Johann  71. 

—  Lanffa  289.  ,       . 
Küngstein,  iCüniflstein ,    KOnigstein, 

Schloß  und  Herrschaft. 
256.     257.   277.*  308* 
bis  308.***** 

—  —      Hans  Wemher  von  185.' 

216.  219.  257.  288. 

—  —      Heinrich    von    Kienber« 

26.   29.   30,    35.    44? 
48.  68.*  73.  77. 

—  -      Heinrich    von    241.    257. 

277.* 

—  —      Job.    von,     Chorherr   m 

SchOnenwerd  135. 

—  —      Peter  von  246. 

—  —      Ruman  von,  Ritter,    161- 

28KB 

—  -      Ulrich  von  257.  277.* 

—  —      Wemher  von  77. 
Kupfer,  Heinrich  2Cß. 
Kürsner,  Heini  289. 

-    —   Wilhelm  289. 
Küssnacht,  die  Samnung  in  181. 
Küttingen  152.  257.  277.*  28a*  286.* 
287.*  -^9.* 

—  --     Jenni  von  200. 

—  —     Ulrich,  der  Meier  von  48. 
Küttinger,  Heinrich,    von    Erlisbach 

92 
Kubk  (Ghulbe,  Chulmbe)  40.  44.  iSi- 
197. 


Anna  von  Bnsnach   92.  |   —      Ober-  68.  $9.  166. 


Claut 


iiu  122.  128.  117. 
156.  löü.  166. 168. 
174.  n».'  liö,  axfc 

Jenni  179.»  181. 
JobanneB    175.  178.* 

181.  188.  184.  185. 

20i.*  20S.  245. 
Kudolf  24.* 
Wftlch  182. 
Waltber  21. 16&  169. 

174.176. 178.»'20*.' 

20(}.  207. 217.  226. 

227. 
Welti  179.« 


lAndenbenr,  Hcnnana  von,  inaunnt 

Schudi  211. 
lAndrecbter,  Dietrich,  von  Erlubach 

H. 
UngerQch«ii,  Ila.m  306.  23ü. 
LangDOw.  Cimi  von  296. 
Lauben  (Loubcn),   »u  der  (ThurgRu) 

V^).   ttH. 
LMttbnrg,  U."  25.  7a  103.  131. 132. 
184.  195  279.*  810-312. 

—  —    in  der  Hftlden  25. 

—  —    luiter  dem  Sarbacb  182. 

—  —    Andieaa  von  2 — 4,  i 

—  —    Dietrich  von  26.«  AI.* 

—  —    Ludwig:  Ttm  2-4. 
LarmfindtfÜii,  Henni  260. 

LMtwass?. 

LiBbegga,  A.  de  l. 

—  —    Bnrkbud  von  18.  34.  37. 

—  —    C6iio  von  1. 

—  —    Elabetb  Ton  18, 

—  —    Henmann  vou  213.  Üöi. 

—  —    Jafaob  von  lö. 

—  —     Ludwig  von  I.  14. 

—  —     Wercher  von  18. 

—  —     Wilburg  von  18. 
IJaVggat.  Uaiu  "all. 
Lienhut,  Uli  2SL 
Iiinri""*'!  ■•  HetseL 

—  —    Ital  Hoteal  von    288.  298. 

294.  300.  302.  303. 

—  —    Petw  Hetiel  von  295.  296. 
LiagoUbheim,  Agnea,  (genannt  Eogel- 

trut,  TOD  191.  193, 

—  —      Dietrich  Töü.vonStrMH- 

burg  191.  192. 
Uotaaob   venchrieben  filr    Scbin^ 

BMob  ».  d. 
La,  Jnni  von  269. 
—    Wenher  von  132. 
Upfi.  Haiw  296.  888.  287, 


LCnbeler,  Jok,  Notar  von  Freibni^ 

im  Breissan.  191. 
LCwen.  Jenni  Kern  163.  Iß9. 
-'       Dlrich  lem  91. 
-      Wernher  tarn    37.»    39.    U.» 


247. 

—  Heinrieb  von  18.  18.» 
-~      Johannes  von  18.* 

—  Metzi  von  116. 

—  Rudolf  von  la* 
Lübeck  12.* 

Lüti,  Johann,   Pridrich.    der  Schmid 

67.* 
LOtold,  Werne  158. 
Lnpfen,  Eberh^rt  von,    Landvogt  in 
Stülingen  3Ü5. 
—       JohiLmi    von,    Landvogt    m 
StüliiigfQ  211.1216. 
Lutemow.   Flans  Rudolf  von  330. 

—  —     Hans  Ulrich  von,    Ritter, 

—  —    Sebastian  von  332. 


MansperK,  Burkait  von,  Bitter  291. 

MarochaL  Johann  60. 

Martin,    Hans.    Schultheiw    von    Zo- 

angen  300. 
NfatBtetter,  Elans  303. 
Matter,  Entz  288.  29a  29«. 

—      Eonrad  203. 
Mat/.ingtr,   Ki)nrad,    [.andricbter   im 

KlettKuu  301. 
Uayk.  Jakob,  SchultheiM'in  Füntan- 

berg,  Landrichter  fli  Bar  397. 
Müggei,  äeinriuh.  ILaptan  336. 

-      Jenni  aiü. 
Meier,  Me jer,  Ambrosiun.  Lentprieiter 

—  Bawi'aa  i5i. 

—  Cüntzmann,  von  Kftttiogen  223. 

—  Hans,  Kaplan,  311. 

—  Jakob  203. 

—  Niklaua,  Letiner  185. 

—  Rüdger,   Untorvogt   su  Baden 

19S. 

—  Rudolf  von  Hegglingen,  Kiloh- 

hcrr  zu  ^uhr  221. 

—  Waltber,  von  Len/bu™  181. 
Meüingon  ll."  155.  188.  m»  309. 

224.  286.  310. 

Eonrad  von  6. 

Hellineer,  Mechthild  87. 
; Ulrich  87.  115. 


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Bnäolf   IT.   dB.   105.  lil. 

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12"i»  1^.  138.  139.141. 
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i^.  IS*.  ISS.*  a».  2«. 

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141.  2T1.  19S- 
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861 


ftch,  Berchtold  tob  S5.  87. 00. 81. 

—  Clara  toxi  25. 

—  Hans   Erhart   von.   Ritter 

312. 

—  Heinrich  von,  Bitter  14.  77. 

85. 

—  Henmann  Ton  195. 211. 284. 

—  Jakob  Ton  14.  25. 

—  Jakob  von,  Propst  su  Bero- 

münster  43. 

—  Johannes  von  72.  85. 

—  Johannes  von  89. 

—  Kono  von  14. 

—  Peter  von  296. 

—  mrich  von,  Ritter  14.  43. 
Bwa,  Beitenowa  88. 

—  Wemher  von  la*  19. 
sU,  Rudolf  20.* 
enftichs  96. 

ig,  Hensli  308. 

nan,  uff  der  Halden  301- 

nfelden  14.  105.  14L 

—  .  Nicolaus  von  135. 

•^     der     Schulmeister    von 
185.» 

—  Wemher     von     12.**»* 

er,  Bieter,  Peter  249.  251.  280. 
sril,  Ronrad  326. 
ermann  21.  162.  243.  276. 
m,  Otto  von,  Generalvikar  79. 
:K  Adelheit  203. 

Claus  von  Erlisbach  203. 219. 
Claus  173. 
Jakob  203. 
Margreth  203. 
oltingen,  Hans  von  293.  294. 
->     Rudolf  von    293.  294. 

300.  302.  303. 
—      Thüring  von  315.  316. 
ts,  J.  August  335.  336. 
i.  Heinrich  PI. 
lii.  Katherina  113. 

Rudolf  113.  116.  125. 
sr,  Rudolf  21.  247.  267. 
,^n,  Rudolf  32. 
»nhueen  169.  248. 
61.*  170, 

Wilhelm  von  300. 
12.***  192.  273. 
Päpste; 

iNicolaus  m.  12.*** 
BoniÜEicius  IX.  191. 
Martin  V.  27a  279. 
Nicolaus  V.  307. 
Sixtus  IX.  829. 
Cardinäle: 

Antonius  episcopus  Poituen- 
aift,  cardinalis  Bononiensis 
«9. 


Rom,  Cardinftle: 

Johannes  tituli  s.  Sixti  279. 
Antonius  t.  s.  Susanne  279. 
Gabriel  t.  s.  Clementis  279. 
Antonius  t.  s.  Petri  et  Mar- 

ceUini  279. 
Thomas  t.  s  Johannis  et'Pteili 

279. 
Petrus  t.  s.  8tephani  in  CobU 

monte  279. 
Lndwicus  sancti  Adriani  dia- 
oonus  279. 
Rombaeh,  der  270. 
Ror,  Hans  von  328. 

—  Johannes  96. 

—  ,Wema  von  828. 
Roraffe,  Lfiti  78. 

Rudolf  89.  78.  81. 
Rore,  Agnes  von  12.***^  41.  61.* 

—  Anna  von  12.****  12.**^* 

—  Anna  von  12.****» 

—  Heinrich  von,  Ritter    18.*  26. 

30.  31.  33.  37.*  39.  41.  44.* 
51.  52.  59.*  61.* 

—  Itina  von  12.***** 

—  Mechthild  von  12.**»»*. 

—  Walther    von,    Ritter,    !«.•• 

12.****  12.***** 

—  Walther  von,  Pfiiff  IS. 

—  Hans  230. 

—  Ulrich  239. 
Rosinvält,  Hugo  von  6. 
Roßnegg,  Hans  von  247. 

Heinrich  von  247. 

Rot,  Ulrich  150.  191. 
Rotbach  138. 

Rotemburg,  Rotenburg,   neu,  ob  der 

Swande,  die  Veste  188. 

—  —       Arnold  von  14. 

—  —       Clara  von  138. 

—  —       Hartmann   Andres    von 

138. 

—  —       Ulrich  von  138. 
Rotweü  179.  192. 

—  Ho%ericht  su  191. 192.  278. 
Rubegga,  Ü.  de  L 

Ruber,  Bertschi  169.  182. 
Rubi,  Rudolf  2ß*  31. 

—  Ulrich  7. 
Ruda,  Bablin  von  176. 

—  E.  von  1. 

—-     Marquard  von«  Edelknecht  68. 
85. 

—  Peter  von  176. 
BudolfoB,  scolasticus  7. 

decanus  in'Arowa  18.* 

Rächi,  Dietrich  von,  Bittter  5. 
Bfimlingen,  Gilian  von  832. 

—  —     Bosa  von  241. 
Büskol,  Walther  von  2.  4.  7. 


3M 


Rflti,  Jakob  von  232.  299.  274.  280.   ;  Scherer,  Hüg  SS9. 

—  Nikiaus  tod,  Kaplan,  Chorherr  |       —       Margreth  53. 

zu   Schönenwerd    210.    232.        —       üoli  67.» 

242.  244.  245.  !  Schertleib,  Peter,  Pfleger  der  Kiichfl 

—  Peter  Otto,  von  Luzern  214.     |  zu  Suhr  84.  96.  97. 
Rütschy,  Claus  250.                              |     _    —      Rfidi  198. 
Bupperschwil,  (Rubi8will312)  25.  37.  Schertlieb,  Rudolf  18.* 


ÖO. 

—  —      Egidie  von  44.»** 

—  —      Gug  von,  Edelknecht  44.* 

—  —      Gretha  von  44.* 

—  —      Walther  von  56.* 
Rasegge,  Heinrich  von  212. 

—    —     Ulrich  von  14. 
Russikon,  Lüti  267. 

—  —    Lutold  91. 

Rychen,    Paul    von,   Schultheisi '  zu 
Freiburg  i./B.  250. 

Gelängen  28. 
Safenwü,  Savenwil  93. 

Rudolf  von,  von  Bmgg  26.* 

Sager,  Hans  217.  244. 

Saltzmann«  Berthold  135. 

Samen,    Heinrich   von,    Pfleger  der 

Samnung  in  Aarau  65. 
Sattler,  Huff,  Kaplan  zu  Säckingen  228. 
Savoyen,  Herzog  von  306. 
Schännis,  Schennis,  Augustinerinen- 
kloster  2.   3.  4.    8.  323. 
325. 

Hupr  von  20.** 

Konrad  117. 

Schafifliaueen  139.  171. 

—  —       by  den  linden  290. 

—  —       8.  Schaftisheim. 
Schafhusa,  (Schaffisheim) ,     Heinrich 

von  18. 

—  —       Ida  von  *.^I3. 

—  —       Konrad  von  37  *  44.*  48. 

.56.*  67.*    68.*   74.    81. 
iH).  93. 

—  -         Walthor  von  12. 
SchaffiHheim,  (s.  SchaifhauHen)  IM. 
Scharnachtal,  Franz  von  28S.  293.294. 

—  —      Nikiaus  von  315. 
JSchellenlKirg,  Rudolf  240. 
Schenk,  Anna  37.* 

—  Han3,  von  Chur  247. 

—  Hans  von,  Göskon  205. 
Rüdpjer,    von  Sehen keuherg 

37.*  56.*  59.* 

—  Wernhor,    von   Brcragarten 
153-100.  212. 

Schenker,  Cnntz  203. 

Scheren tz,  Welti  von  134. 

Schere r,    Hans,   von  Kulm    214.  219. 

227.    231.  233.   2:37.    260. 

261. 
_      Heinrich  53. 


Schieber,  Jos.  286. 
Schindler,  Rüff  302.  308. 
Schinznach  (in  der  Orknnde  filsdi- 

lieh  Lintzenach)  292. 
Schmid,  Smid,  Smit,  Beriha  33. 

—  —  Chüntzi,  von  Baed  22. 

—  —  Heinrich  269. 

—  —  Heinrich,    von    Holderbuk 

124.  156.  168.  179.* 

—  —  Heinrich,  von  Gr&nichen  264. 

—  —  Heinrich,  von  Horow  275. 

—  —  Heinrich  302. 

—  —  Jakob  8:3. 

—  —  Jakob  S2b. 

—  —  Jenni,  von  Binaoh  158. 

—  —  Katherine  33. 

—  —  Konrad  33. 

—  —  Konrad,  von  MOnster  48. 

—  —  Lütold  48. 

—  —  Rudi,  von  Baden  285. 

—  —  Ueli,  Ton  Luxem  82.  83. 

—  —  Ulrich  264. 
Schmidli,  Jenni  97. 
Schnartwile,  R&di  von  151. 

—  —     Rudolf   von,    von  Seen 
I  151. 

I     —        —     Welti  von  132.  134. 

j  Schne^ms,  Burkart  325. 

!  Schneider,  Snider,  Hans  158.  161. 

—  —    Hans  von  Erlisbach  173. 

—  —     Jenni,  von  Küttingen  244. 

—  -      Ulrich,  der,  von  Küttingen 

129. 
Schüftland,  (Schöflanc),    Rudolf,   der 

Ammann  von  18. 
Schönenwerd,  Werd,  das  Klostor  1  .*• 

20.**  124.  163. 
das  Amt  288. 

—  -        H.  de  1. 

—  —       Jakob,  Schulmeister  lu 

114. 

—  —        Johannes      Hiltprant, 

der  Sänger  zu  114. 

—  -         Johannes,  Schulmeister 

zu  26.* 
Scliöni,  Anton  302.  332. 

—  ^Hans  315. 

Schongow,  Ulrich  von  4.  6.  7.  12. 
Schopfer,    Peter    293.  294.*  300.. 309. 

310.  315.  316.  326. 
Schopfheim,  Konrad,  von  Basel  155. 

188.  188.* 


SohreibeT,  NiUaiu ,  Kaplan  79.  fflbia 

84.  90  91.  94.  97—90. 
Schrot,  Bertba,  von  Erliabacb  229. 

—  fieuali.    —      —    _     2ü9. 

—  Ulrich,  —      —    —     229. 

—  Ulrich,  —      -    —     229. 
Schröter,  Konnid  206.  214. 
Schnlmeiater,  der  von  Atirau  t>7.* 

—  —      Heinrich,  diT,  von  Ho- 

row  214. 217. 219  2-22. 
2'27.a32.240.2iH.2Ö9. 
271.  2ä0.  281. 

—  —      Rudolf,  der,  Stadtachrei- 

ber  von  Aarau  80a. 
SchultheiH  (von  Aarau). 

—  —     Anna  2S1, 

—  —      Qeuwi  löe. 

—  —      Gerdrut  217. 

—  —      Hedwig  31. 

—  —      Heinrich    19.  21.  30.  31. 

32.  M.'  81. 

—  —      Heinrich,  genannt  Senftli 

141.  142.  IK  168.  169. 
174.  179.*181,2W.211. 

—  —      JobanneH  48.  C8.*9ü.  141. 

147.  ISa  156.  157. 

—  —     Johannea    15ö.  160,  179.' 

217. 

—  —      Johannea,  Vogt  eu  LenB- 

buiw258.  ®9. 

—  —      Koimfl  30.  37.*  39. 

—  —      Lucia  129.  166. 

—  —      Meohthüd  31. 

—  —      Eadolf    2-4.   6.    7.    12. 

12.«*»" 

—  —      Eadolf  31.  56.* 

—  —      Endoir.    Rudi    18ü.    181. 

183-  1S5.  205.  21.').  226. 
830.  bis  233.  235.  237. 
239  245.  247.  2m.  261. 
264.  265.  267.  271.  275. 
276.  280.  2S1.  296.  302. 

—  —      Wernher    87.*   4-1.*  5Ö.* 

57.  69  -  162.  205   239. 

—  —      genannt  Ribi,  (von  Lenz- 

Cla^Sa. 

—  —  Heinrich  118. 132.134.158. 

—  —  Johannes  126. 

—  —  Konrad  84,  132.  134, 

—  —  Eüdgei,     Kirchherr    von 

SnTjr  103,  lOi.  106.  107. 
159.  186. 
Schwab,  Swab,  Chünz,  der  18 
-    —  Welti  88. 
8dbnrKblin,8w&blin,BnrkhartlI7.137. 

—  —      Heinrich  32.  M.*  137. 

—  —      Bicheni  137. 
Sohwertzi,  Swertii  BOrsi,  von  Erlia- 

UOt  178. 


SfiS 

SchiriE  38G. 

ScolaaticuB,  Johannea  Sl.*  26.* 
Sccke,  Beintzo,  der  18. 
Segeiiaer.SegiMPr,  HanaAmilt,  Bitter 
308»-308.""  381-333. 

—  —    Hana,  Schultheias  Ton  Mei- 
lingen 1!)5.  211.  213.  216. 

—  —    Johannes  221.246. 250,256. 

—  -    Peter  2ti9.271.  281.  293  bia 
296.  298.  802.  308. 

Seiler,  Clewi  28a 

Rudolf  173. 

Wema  260.  261. 
Seiden,  Rudi  von  303. 
Selsach,  Cüntzmann  von  205 . 
Semann,  Henali  296. 
Sempach  312. 
Seon  12.  151.  165 

—  Gertrud  von  24." 

—  Johannea  von,  von  Zürich    89. 

—  Johannea  von  2  -  4  18.  18.»  19. 
20.  24.»  30.  Sl.  49.  61.  61  • 
63.   67.*  68.»  70.   72.  81.  82. 


Wember  v 
31. 


i  Bremgarten 


t.  24.'  26."  80. 

Sewe,  Jenni  ze,  von  Reinach  168. 
Siengen,  Anna  v 

2U4.  211,  212- 1_ 
Sigerawil,  Jenni  148. 
SigriBwil  Eana  2Ü6.  822. 
Sigriat,  Johann  95.  97. 
Maigreth  242. 
Peter  242. 
Silinen,  Joxt  von,  Propat  328. 
Sissach,  Ulrich  von  161. 
Sittli,  Werna  233. 
Slick,  Kaspar,  Reich elcan Eier  299. 
Sliengen,  Heinrich  von  33. 
Slögsel,    .Tohann,    Johanoiterordena- 

meiater  3U8."»»' 
Solothum  2i)H."310.3I6. 
Spengler,  Clewi  212. 
Spirer,  Albrecht  von  Ettenheim,  Fro- 
curator  191. 
ri  12." 


Beli  200, 
Benedict  332. 
KiM  200. 
Oretbe  200. 
Heinrich  20O.  244. 
Peter  168.  175,  200 
19S. 


366 


Unterwalden  S86. 
8.  ürban  II.»  18.*  20.»  21.*  24.» 
ünibacli,  Hugo  von  12. 
Utinger,  Michel  332. 
Utzinger,  Peter  von  2d3.  2d4. 

V.  8.  auch  unter  F. 
Valkenetein,   Hans,   Graf  von    248. 
282.**  283.*  286.*  287.' 
288.  289.* 
—       —      Thomas ,      Graf     von 
308  .•^•^ 
Varwang,  Gretha  113. 
-      —    Heinrich  113. 
Vasold,  Eliaabeth  172. 

—  Johann,  Domherr  zu  Säckin- 

Ssn  172. 
elf,   genannt  Studenrusz 
172. 
Vaßbinder,  Egli  der  259. 
Velsche,  s.  Felache. 
Yeltheim,  (in  der  L^rkunde  Nr.  292. 

lUlschlich  Feltcrin)  30.  292. 
Veitheim,  Hans  von  185.  200.  215. 

—  —    Rudolf  von  141.  147.  ll>5. 

169.  179.*  180.  206.  219. 
227.  230.  231.  244.  267. 
280.  281. 

Velwer,  Johannes,   Schulmeister  'za 
Baden  231. 
—      Ulrich  91. 
Vennor,  Ueli  148. 
Vere,  Stephan  68.* 
Verler,  Peter  250. 
Veroli,    Phylouardus,    Bischof    von 

335.  330. 
Vcrro.  Stephan  122.  124.  142.  193. 
Vitfers,  Haus  von  300. 
Villiger  (Villicij.  Rudolf,   Kirchherr 

zu  Suhr  l^i>.  li)4.  198. 
Vilmaringen  (Viliin'ij^'en)  134. 
Vilmariiigeu,  Cuno  vun  l. 

—  —      Heinrich  von  82. 

—  —       U.  von  1. 

—  —      Weriih»T  von  18. 
VilmerinKCn,  Heinrich  von,  von  Leuz- 

hurcr  1IJ2.  151. 

—  —      H«*inrich  von  151. 

—  —       llentzi  von  134. 

—  —      11 1  ruh  von  151. 

—  Wonili  von  151. 

Viltrösch.  Ulrich  2-4.  12. 

Viver«,  Petor  von  5. 

Vögeii,  Ulrich  '^6. 

Vülmi,  Claus  Klo.  170*  183.  184.215. 

—  Peter  74.  81.  9(1.   100. 

—  KuiloU,  Notar  150. 

—  Rudolf,  Chorherr  zu  Schönen- 

werd  246. 


Vogt,  finrkart    150.    160.  161.  10 
165.  166. 
—    Hans,  Sohultheiß  zu  Lenihon 
195. 


!     —    RÄdi  118. 

—  Sigfrid  118. 
Volmar,  Peter  73. 

Vorkiichen,  Johann  Wemher,  Edel- 
knecht 97.  114. 

Wahem,  Petermann   von    900.  SOS. 

315.  326. 
Wacherbold,  Hana  240. 

—  —     193. 
Wädenschwü,  Arnold  von  12.^ 

—  —      Marquard  Ton  12. 
Wägenli,  Jenni  151. 
Wagner,  Gertrud  61—67. 

~    —    Heinrich  88. 

—  —    Margreth  ^. 

—  —    Ueli  231.  244. 

—  —    ühich  30-32. 
Waldihnt    155.   188.  188.*  209.  29i 

236. 

—  —  Johann,  derSclireiberv<»i88. 
Walther,  Jenni  151. 
Wangen,  H.  von  1.* 
Wanuer,  Hans  326. 

—  —    Peter  96. 
-^    —    Peter,  Kaplan  150. 168. 178. 

232. 
Wartenberg,  Egloff,  Freiherr  von  273. 
Wartenfels,  Johannes  von,  Ritter  22. 

—  —        von,  ein  Freier  37. 
Wasmer,  Bert^^chi,  von  Hunienschwil 

240. 

Eberli  177. 

Rudolf  1Ö6. 

Wattenwil,    Nikiaus   von    293.  294. 

3<J0.  315. 
Wober,  Heini  169. 

—  Poter  39. 

—  Ulrich  222.  271.  275.  281. 
Weinslingen,  Heinrich  von  22. 
Went8chatz,  Peter  280.  288.  293. 294. 

300.  md. 

Werden  borg,  Hugo,  Graf  von  8. 

Werder.  Urs  332. 

Werna,  Heinrich  193. 

Wernher,  Heini     124.   128.  148.  157. 

161.  109. 
Wesseuberg,  Bcrchtold  von,  Domherr 

zu  Basel  25. 

—  —     Hartmann  von  25. 

—  —     Johannes  von  25. 
WestfiUidch  Gericht  3U3. 
Widmer.  Rudi  119. 
Wien  72.  13 J.  224.  225. 
Wiener,  H.  12.** 
Wigaud,  Heusli  303. 


867 


Wiggen,  Affathe  von  S6.* 

^       Johannes  von  142. 152. 163. 
168.  169.  172. 

—  Könrad  von    2-4.  7.  12.** 

19.  20.*  20.**  22.  24.  24.* 
26.  31.  32.  35.  56.* 

—  Margareiha    von,    Kloster- 

frau lu  Gnadenthal   152. 

—  Rudolf  von  56.»  68.*  70.  71. 

73.  78,  81.  87.  90.  93. 
Wil,  Wilere  54.  133.  135. 
Wilberg,  Adelheit  von  248. 

—     Heinrich  von  248.  266.  269. 

271  274  283 
Wild,  Waltheri  von  Säckingen  267. 
Wildenstein  832. 
Wildsberg,  Berchtold  von  312. 
Willinen,  Anna  173. 

—  —    Gretli  173. 

—  —    Heintz  173. 

—  —    fiensli  173. 
Willisau,  Peter  von,  Priester  6. 
Wiman,  Wemher  30-32. 
Windisch,  Walther  von,  Dekan  26.* 
Windmess,  Jakob  von  5. 
Winc^rten,  Peter  von  332. 
Winphen,  Diether  von  12. 
Winsperg,    Eonrad    von    272.    277. 

277.* 

—  —     Engelhart  von,  Landvogt 

195. 
Wintcrhalder,  Ueli  288. 
Winterthur  16.  17.  188.  188.* 
Wintznower,  Rudolf  215. 
Wipf,  Anna  218. 

—  Hentzmann  218.  233.  245.  247. 

269.  271.  276. 

—  Jenni  128. 

—  Johannes  141.  156.  16a  183  bis 

185. 

—  Peter  218. 

—  Peter  245. 

Wirts,  Heini  von  Erlisbach  173. 

—  Petermann  68. 
Wil«  161. 

Wissen  wegen,  Margreth  46. 

Wisao,  Arnold  60. 

Wittich,  Hans,  Ck)mthur  zu  Biberstein 

^  308***-308.***** 
Witwile,  Wemher  von  18.* 
Wolf,  Hans,  Sattler  240. 
Wohlen  121.* 

Wolhuffen,  Peter  von,  Abt  von  Ein- 
siedeln 140. 
Wolon,  Wemher  von  25.  26.* 

Zeiger,  Ulrich  81. 

Zehnder,  Zechender,  Cleuwi  175. 

—  —    Hans  Ulrich  303. 

—  —    Hensli  175. 


Zehnder,  Ludwig  308.  308.**»**  816. 
323.  325. 

—  —    Marquard    124.    148.    150. 

160.  169.  177.  183.  184. 
185.*  193.  204.*  207.  211. 
214.  215.  217.  218.  222. 
227.  228.  230.  2:32.  233. 
235.  237.  239.  240.  243. 
217.  248.  264.  267.  269. 
271.  274.  276. 

—  —    Marquard  323.  325.  332. 

—  —    Mechthild  124. 

—  —    Nikiaus    74.  100.  124.  141. 

193. 
Zeltner,  Anna  177. 

—  Heinrich  128.  162.  168.  177. 

220. 

—  Katharina  285. 

—  Ulrich    180.  186  *  189,  20a 

206.  207  214.  217.  219. 
220.  222.  227.  2i0.  231. 
235.  2Sd.  242-244.  247. 
260.  201.  2(>4— 267.  269. 
271.  274-276.  280.  281. 

—  Verena  243. 
Ziegler,  Hans  276. 

—  Heinrich  168. 

—  Thomas  325. 

—  56. 

Zielemp ,  Hentzmann,  von  Ölten, 
Schultheiß  von  Aarau  226.  228. 
271.  280.  286. 

Zigerli,  Rudolf  288. 

Zimbermann,  Chünzi  83. 

Zipper  Hans  300. 

Zoorist,  Heini,  von  Rupperschwil 
311. 

Zofingeu  15.*  95. 155. 170.*  188. 188.» 
198.  209.  224.  2ßS*  279.* 
286.  310.  312. 

—  —    Stifk  42. 

—  —    Elisabeth  von  101.     v 

—  —    Franz  von  6. 

—  —    Heinrich  von,  Dekan  20.* 

—  —    Johannes,  Propst  zu  42. 

—  —    Konrad  von  38. 

—  —    Rudolf  von  5.  18.* 

—  —    Ulrich  von  12. 

—  —    Ulrich  von,  von  GR^sgen  38. 

38. 
Zoger,  Rudi  151. 
Zollikofen  12.**»*  12.***»* 
Zorn,  Claus,  von  Bülach  312. 
Zülli  (Tzülli),  Rudolf    132.  180.  215. 

219.  230   232.  233.  235.  239. 
Zürich  12.»*^  169.  178.  262.  286.  808. 
329.  335.  3J6. 

—  Barmßerkloster  247. 

—  uff  dem  hof  an  der  Klos  178. 

—  Oetembach,  Kloster  31 .  80, 


368 


Zfirich,  Pradigerklofter  6.  12.  187. 

—  PropSei  11 1 

—  Rudolf  von  7.  20.*  21.*  24.* 

82.  33. 
Zflrcher,  Anna    150.   156.   169.  170. 
182.  184.  185. 

—  Anna  96—98. 

—  Anna  (Notkleger)  173. 

—  Anna  (Priorin)    186.    214. 

226.  231.  2S9.  269  271. 
274.  275.  280.  281  283. 
^  Berchtold  21.  88.  89.  110. 
121.*  130.  141.  142.  147. 
150.  157.  163.  168.  170. 
174.  177.  181-185.» 

—  Clans    214.    226.   235.  237. 

239.  2i0.  264.  271. 274  bis 
276.  280. 

—  Cnntzmann  253- 

—  Fridrich,  Priester  207, 

—  Hans   214.    226.   235.    249. 

25L  252. 864. 269. 286. 289. 


Zflrcher,  Jakob,  Kaplan  100.  110. 288. 

—  Johannes    56.^   6L  6&  64. 

68.«  80.  81.  88  89.90. 
95-98.  103.  106  114. 115. 
121.  122.  126.  137.  14a 
15a  156.  169.  170.174. 
182.  184.  185.  207. 

—  Konrad  125. 

—  Konrad  207. 

—  Ne8a226. 

—  Rudi  253. 

—  Rudolf  81.  44.  88.  89. 

—  Rudolf  207. 

—  Wemher  48.  56.*.  88.  89. 

—  die  167. 
Zoff  286. 

Zurkinden,  Niklaü«  832. 
ZuEwü  12.'*^»  12.*** 


"»AAAAAAAAAAAAA^* 


•    1        • 


Glossar 

mit 

der  Materien  und  tantologischen  Beohtsformeln 

von 

E.  L.  Rochhob. 


VorbemerkuDg«  Jede«  in  dem  nachfolgenden  Verzeichnisse  gesperrt 
edmckte  Leitwort  verweist  mit  seiner  erstCtehenden  Zahl  auf  die  jeweilige 
eite,  mit  seiner  zweiten  auf  die  Zeile;  ein  beigefügtes  v.  u.  besagt:  yon 
er  untersten  Zeile  an  gezählt.  Die  al^leiteten  Wörter  stehen,  der  Baum- 
rapamiß  halber,  ihrem  entsprechenden  Stammworte  beigeordnet  und  sind 
bo  unter  diesem  aufzusuchen.  Das  Wortmaterial  ist  auf  Grund  der  sprach- 
«schichtlichen  Formen-  und  Lautlehre  behandelt  und  mit  den  bezüglichen 
'ormen  der  jetzigen  Mundart  gelegentlich  zusammengestellt.  Dies  Ver- 
üiren  findet  seine  Rechtfertigung  in  dem  Material  selbst  und  erklärt  sich 
littels  der  hier  nachfolgenden  Thatsachen.  Im  VocaUsmus  nemlich  der 
argauer  Mundart  wird  langes  d  zum  dumpfen  d,  Beispiele:  Rath  {äenatus,  con- 
uQ  lautet  Roth ;  Gabe  {donu^)  Gobe;  Graf  (cotii««)  Grof ;  Straße  {via)  Stroße. 
itatt  dieses  dumpfen  &  sprach  und  schrieb  man  im  14.  Jahrhundert  aUt 
reiches  jedoch  nicht  doppellautig  (a'U)^  sondern  als  einheitlicher  Laut  i 
'on  gleichem  Zeitwerthe  ausgesprochen  wurde.  Darum  steht  nun  in  den 
der  mitfolgenden  Urktmden:  rät  {senattu)  206,  7  t.  u.;  begäben,  be« 
r&bung  (309,  2  v.  u;  311,  24);  grhf,  lantgrdf  233,  20.  Büdölf  Qrovo  33, 
.0  ▼.  u.  8tr&e  247,  15.  Dieses  Lautverhältniß  dauert  mundartlich  bis  heute 
ku.  Der  kleine  Grenzbach  z.  B.,  welcher  die  zwei  Nachbargemeinden  Aarau 
ind  Küttingen  scheidet,  heißt  jetzt  Rom b ach,  jedoch  in  unserer  Urkunde 
l.  248,  1:  Känbach,  und  noch  früher  im  älteren  Aarauer  Jahrzeitbuch, 
der  in  allein  richtiger  Form:  Bdnbach;  denn  adj.  ran  bezeichnet  den 
tehm&chtigen ,  schmalen  Gegenstand,  für  unsere  Oertlichkeit  den  dünnen 
^asser&den  des  Waldbächleins.  Dieses  au,  schon  seit  dem  13.  Jahrhundert 
n  Schwaben  einheimisch,  später  durch  die  schwäbischen  Reichskanzleien 
ireithin  verbreitet ,  machte  sich  in  der  aargauer  Amtsfprache,  namentlich 
M>eh  durch  den  Einfluß  der  bischöflich -konstanzischen  Gerichte  geltend, 

▲SMOtr  Urka]|d«abaob.  24 


370 

untor  d^nen  man  hier  tax  Lande  hin  in  das  jetzige  Jahrhnndert  keran  m 
Bpiritualihus  gestanden  hat.  Anderes  A  entspringt  auA  Btammhaftem,  vor 
Terstärkter  Konsonanz  stehendem  a,  vne  folgendes  Beispiel  lehrt:  HeinM 
Schtdtheizzy  dm  man  nemt  SenftH  (125.  12)  wird  155,  10  Seinftli  ge- 
nannt. Dieser  sein  Beiname  leitet  ab  vom  mhd.  ade.  senftr,  willfthrig.  Da» 
ü  dieses  Stammes  diphthongirt  sich  mittels  des  darauf  folgenden,  aber  duich 
Nasalining  schwindenden  ?«,  und  aus  eben  diesem  letzteren  Grande  spricht 
nun  die  narg.  Muudart:  es  got  shft,  es  geht  santl  und  leicht.  Statt  dieiei 
sbfl  spricht  das  Berner  Kanderthal  eachasäftsi:  es  ist  leichtwohl  mOglicb. 

Gleichialls  uralt  ist  die  oberdeutsche  Mißform,  welche  ein  etammhaftei 
e  und  %  in  unorganisches  ei  diphthongisirt-.  seilder  st«ht  hart  neben  sei- 
der (17,  4  und  5j  :  schubeis  neben  schüppis  (68|  11);  b  weichem  (242,4) 
entspricht  dem  mhd.  surcherit  mindern.  Die  Form  breidier  (92,  ftl,  Pi^ 
digermönche,  gilt  noch  in  der  Appenzeller  Mundart,  wo  breia  neben  pnäig» 
besteht.  Tobler,  Sprachfch.  75.  seile  (91,  15)  lebt  in  Niedersehwabeo 
fort:  naäigf  sailUceü.  Birlinger.  schwäb.  Wörterb.  248.  Seit  dem  14.  Jlh^ 
hundert  wandelt  sich  in  substantivischen  A^jektiyen  auch  die  Endsilbe  -k 
und  'lic  zu  -eic  und  'leich ,  und  ganz  besonders  reichlich  erscheinen  die« 
Formen  in  den  aus  den  herzoglichen  Kanzleien  zu  Wien  nnd  Intbruck  in 
die  ostroichiHcben  Vor  laude  ergangenen  Urkunden.  ClnserBuch  hat  zuTe^ 
zeichnen:  (fulth'in,  htatt^u/diu  141,  5.  hinnathein^Q^,  !▼.  n;  ühreich  230,4; 
gemrifileichf  Iteatundcrleich,  lobteichy  stetxkleich  211  usw. 

Zu  den  spi-achlich(*n  Alterthamem  gehOrt  das  verb.  salen  (61,  13;  62, 
16  V.  u.)  als  Bezeif.'hnung  gerichtlicher  Zufertigung  eines  Gutes,  da  dasselbe 

in  der  bekannten  Sohcnkunjjsurkundc  de»»  Augsburger  Bischofs  Embricbo 
V.  J.  lnG3  iiultrilt.  (ileirhfallH  zu  dic-^en  ältesten  Resten  zählen  die  tauto- 
logischen  droi-  und  nnbrgliodrigen  Hechtsformeln.  die  zu  Gnde  des  QloitfAn 
zusammengiToiht  stehen. 


al^ent,   Vorabend  des  anbcM-auniten  fierichtstermins  oder  ein»?8  Festtage*- 

'258,  4. 
abe rächt,  zwf'itfolf^ende,  verschärfte  Achforklilrung.     187.  3  v.  u. 
jibL'enie><seu  «Iji:^  houptput,  ein  Kapitaldarlehen  voll  wieder  erlanjjer. 

'2.^9,  YX 
abs  laben,  hTjwe  oder  ein  de.  die  l>eideu  Henemten.    46.  18. 

abtye,  Abtei.    'U2.  7. 

abzins,  Ziuö  ab  Zins.    V2,  i:^. 

aehrem.  Kichrl weide.  2»J0,  17.  an  der  tceißh  f<o  man  nempt  die  Eichdn: 
VX^.  10.  j^oth.  nkronj  Frucht,  sc.  der  Buche  und  Eiche,  nhd.  Ecker 
iiiui  Büehpl:  »ehwei/.  mhrum,  eichnim  (Stalder  1,  87)  ,.So  eicJden  oder 
nr.herunn  ti'onhn  ^  sdrn  dir  von  WnrnditHjtn  in  den  wald  pefaren. 
und  so  ubt'rflit>y{if  arkrrrf  irordm,  hahn\  sie  frömbde  tichtcin  darin  rer- 
tllvdt't.'-  Manuiit.'  «I--^  li,id«>iier  riaudvojrtes  Nabbolz,  p.  108.  MS.  der 
liililtb.  d»T  jiaiy.  hi^t.  (Jesellsehal't. 

achten,  in  die  Acht  bringen.     129.  2  v.  u;  130,  25. 


371 

sbtodhalb,  15,  19  v.  u;  38,  21  v.  u.  Die  echte  alte  Form  der  Ordinal- 
zahl von  8  ist  ahtodo,  —  ahtodhalha  und  seefufig  phunt  phenningen 
Ib,  19  y.  n.  Die  kleinere  Zahl  wird  gewöhnlich  der  größeren  yoran- 
gestellt.  fünf  und  zweinzic  und  hundert  giddin:  82  19.  im  ahtondem 
jare  (52,  14  y.  u);  im  achtenden  j.  (82»  13  y.  u.);  im  achigigosten 
(139,  23);  im  achtzigisten.  141,  14. 

gtot,  der,  aqusedactus.    346,  23  y.  u. 
h,  auch.    345,  19  y.n;  346,  4. 
kein,  statt  enkein.  324,  11;  2  y.  u. 

il  adj.,  pl.  neutr,  tßUiu,    19,  7.  &llü.    91,7.    alir.    25,  18  y.  u. 

11  od,  Eiffoiu^t  im  Gegensatz  zu  Lehengnt,  daher  ludeigener  Betits.    16, 

llwend,  dativ-adv^  immer.  262,  23.  Schweiz:  cdbet,  älme,  contrah.  aus 
äOewegent. 

Imeinde,  die,  der  vfO\r  und  fleischpenken  und  der  schalen,  50,  5  y.  u; 
164»  4  y.  n.  Das  ^hlachthaus  sammt  den  Brod-  und  Fleischläden  des 
Ortes  sind  kein  ursprünglicher  Priyatbesitz ,  sondern  grundherrliches 
Erblehen  und  gehören  darum  zusammen  zu  der  Gemeinde  Almend- 
gütem. 

U  —  als,  canj:  da  •«-  so.    229,  5  und  4  y.  u. 

Isoft  —  alsoft,  €090:  so  oft  als.    250,  1. 

Is  lang  untz,  so  lange  bis.    145,  12. 

Isyil  — als,  gleichviel  als  wie.  295,  19  y.  u.  äizgiU,  gleiohgut.  29,  23. 
alz  lieh,  als  zu  solchem  Zwecke.    209,  15. 

.Iters,  gen^  des  Altars.    78,  24  und  10  y.  u. 

.mt,  nachjagendes,  Gerichtsbezirk  ohne  Freizügigkeit  der  Unterthanen. 
262,  4 ;  263,  1. 

»Uf  prap,,  erscheint  in  den  meisten  Fällen  unaccentuirt  statt  äne,  ohne. 

bn  alleine,  eines  ausgenommen.  49,  11  y.  u. 

^nderhalb,  des  andern  Theiles.    106,  1. 

ingster  (288,  6  v.  u.),  kleinste  Scheidemünze,  wird  ao.  1449  im  Aargau 
5  Jahre  Uuig  wöchentl.  als  Kopfsteuer  an  Bern  bezahlt,  männlicher  Seits 
vom  14.  Altersjahre  an,  weiblicher  Seits  vom  zwölften.  Diese  Steuer  hieß 
der  Wochenangster  (Chronik  der  St.  Zofiujgen  U,  59).  Obrigkeitlich 
war  1487  ein  »guter«  Angster  auf  zwei  Heller  tarifirt.  £idg.  Abschiede 
m  1,  S.  258. 

karlLhen,  pr€es:  anvächt,  Streithändel  beginnen.    325,  21. 

knlegen  (329.  6  y.  u,)»  den  Ortseinwohner  nach  dem  lokalen  Steuerfuße 
besteuern;  i>r<s<:  angeleit    206,  8.    anlegung,  der  lütten^  314,  11. 

knsets,  amtsweise  pro  insUtuendo  parocho  erledigt.    310,  10. 

kntwurten,  ab-  und  überliefern.  330,  7.  geantwurt,  zur  Wahlbe- 
•tätigung  präsentirt.  827,  13.  entWurten  sich,  reflexiv  mit  genit,, 
sich  einer  Sache  begeben.    61,  14  v.  u. 

kn  yäre,  ohne  Gefährdung.    82,  16. 

kDsal,  die  dem  Ortsbürger  auferlegte  VermOgensCteuer-Quote.  278,  1. 

kB  sie»  Anzeihung,  Vorbringen.    242,  16.    angezigen,  gerichtlich  einer 
-    Sache  geziehen.    242,  2U. 

»rbais,  Erbsen.    194,  22. 

»rbeit  (237.  11  v.  u.),  Mühsale;  vgl.Kib.  Strophe  1:  vonheUdenkM}4erenj 
wn  grözer  arebeü. 

aaMe  und  aberauhte,  Acht  und  Aberacht    189,  18.  aahtbüch,  ibid. 


372 


in,  aun,  ohne.    326,  13;  245,  8. 

asz,  1)  Spreuer  als  Viehfutt«r.    2)  sog.  Mahligat,  Mischel-  oder  Kachkom 
als  aßige  Speise.    334,  13  und  3  v.  u. 

awandat,  die  Anwand  des  Ackerfeldes.  222,  19;  zu  lesen  ist  hier  iedocb 
anioandaJ ,  jetzt  noch  spricht  die  Mundart  Awandel  und  AnwenoeL 


Baden  faron,  f?en,  ald  zu  den  helgetiy  hier  des  Meßprietters  Wali&hrt 
und  übliche  bommerfahrt  gen  Baden,  beides  als  Verhindemngsgnnd 
seines  Meßdienstes.    318,  5  v.  u. 

bedaucht,  bedacht.    d<)8,  2  v.  u. 

begauben,  begaben,  doiiren.    309,  2  v.  u;  begaubang  311,  24. 

begebenlich,  (?</r.,  in  klösterlicher,  der  Welt  sich  begebender  Zurück- 
gezogen he  it.    53,  12  V.  u. 

er  behüb  die  bare  (201,  22).  Die  fragliche  Stelle  handelt  von  dem 
Aarauer  Stadtpfarrer  und  seinem  llechte,  alle  btädtiiH:hen  Leidien  wn- 
schließlich  in  seiner  Kirche  zu  begral>en  und  die  üblichen  Opter  und 
Gefälle  dafür  zu  beziehen.  Als  nun  1451  eine  Frau  nach  letatwilliger 
Vorfiigung  nicht  bei  ihm,  sondern  im  UrfularKloster  deB  Ortes  bg^mues 
sein  wollte,   hielt  er  die  aufgebahrte  Leiche  im  Vorüberzuge  Gei  der 


giltig  gewesen  und  die  Vorstellung 
sanikoit  beschilft  igt«  diecßutschen  Dichterund  firzfthler  noch  im  14  Jakr 
hundert. 

behübtegiitcr,  ptlugbegangene  Hubgüter.    83,  2  ▼.  u. 

behugdo,  Erinnerungsvermögen.    17,  17. 

bekennen  das  hüs,  es  als  rechtliches  Eigenthum  erklären.    279,  9. 

bekereu,  verwenden.    41»,  Ü  v.  u. 

bekomen,  zuvürkominni,  verhüten.    20,  22. 

bekrenken,  Verrin»^»»ning  und  Abschwächung.    2:38,  7  v.  u;    vgl.   kravk, 

belöj^eu,  unibK'gen,  prcut.,  l)ela*;c»rt.    237,  6  und  2  v.  u. 

benügen,  f;(?nügeii,  von  mhd.  nühte,  Fülle,  mit  abhüngigem  genU.   84.15. 

beren,  Ertrug  oder  Mißertnig  horvorbring^^n.    289,    22  v.  u.    her  lieber 
echadon,  otl'enburor  Nacntlieil.    23S,  17. 

bpsc  hei  den  holt,  mit  der:  ea  conditiime.  23,  Ö;  202,  1  v.u.  beschei- 
den man:  vir  discreiHs.    22,  1  v.  u ;  28,  7. 

beHohril)ou,  das  Tnippencontiii^ont  durch  Couscribirung  ergänzen. 
\\\\,  2  und  !>.  Dii'stir  gnicralisirenden  beschribung  (iö.  17)  ge^en- 
iil»or  l)ohauptete  sich  der  ältere  Lundosbraiich,  die  neue  MannscDaft 
nrtlich  und  quartif-rwoi^e  ulz  zu  ziehen  (313.  2v.  u;  und  314,  \h),  und 
davon  stammt  dor  noch  treltendo  Auszug,  erstes  Aufgebot.  Eine  hier 
einschlägi^^e  roxtwtflle  (31 1,  18):  oh  wir  tdjer  jeniunnt  daniher  am  iitf^ 
hpsrhril'cn  irunh')/.  sol  inot  tut  ir  zal  diehfh  —  heibt  correoter:  Wenn 
wir  (LJoriirr)  <(loichwohl  ir<^«»nd  einmal  (itna)it)  über  ihre  (der  Aarauer) 
roütiuijfMit/alil  hinaus  n.'krutiron  würden,  ao  soll  ihn^n  uies  am  Ojb- 
tingent  wii'ih'r  al^gt.'n'chnet  werden. 

beschryen,  das  t'u'r.  au8lirechenden  Hmnd  mittelH  Feuerjo-Rufes  raeldMi. 
JWJ,  1.  Uhi  VKiJor  nttiuf  illuslrior  inculit  r*'s,  clamore  per  agros  regtM» 
que  siijHifiaiKt.    Cn^s.  Ji,  G.    VII,  3. 

besingen,  a)  I)ie  Uonn  aU-^ingon:  horar  que  cum  nota  celebrantur:  71, 
12  V.  u;  b)  ein  kirchlichoB  .SeelKedächtniß  mit  mehrstimmigen  Bespon* 
sorien  unter  Almingung  des  Liüera  celebriren.  83,  Ö  v.  u;  dicifia  alta 
VQC€  expeäire:  179,  18  v.  u. 


373 

beGeserun  nach  der  belzerunge,  die  nach  Rechtsratzung  fixirto  Straf- 

Bunime  erlegen.    12,  20. 
bei  Ach,  feindlicher  Anfall.    301,  4. 
betunderleich,  .vorzugsweise.    211,  22. 

bete.  Bitte,  Petition.  249,  14  v.  u;  287,  10.  b&tt:  248,  20.  bittliohen 
einen  ankörnen,  ersuchsweise  angehen.  288,  18  v.  u. 

beweren  und  entwereu,  rechtlich  in  oder  außer  Besitz  setzen.  214,  13 
und  15;  vgl.  wer. 

bewidmen  und  besteten,  mit  einem  k irchlichen  Besitzthum  begaben. 
64,  9.  gewidmet,  mit  einem  geistlichen  Amte  bekleidet  82,  10  v.  u. 

pi  11  eich,- der  Billigkeit  gemäß.    194,  6  v.  u. 

blyangen,  offne  Güter  einhegen,    31,  8.  v.  u. 

bletzli,  ein  Mattenstflck.    210,  11.    ein  mathletz.    224,  21. 

blödikeit,  Hinfälligkeit,  Altersfehwäche.    258,  17;  308,  5  v.  u. 

bfltohen,  Zofinger  Münze;  ein  S'Böschen  ist  gleich  einem  guten  Gulden 
SU  15  Schillmg.    56,  17  und  5  v.  u ;  169,  19  v.  u. 

bongarten,  ßaumgarten.    115,  17  v.  u;  Hartman  von  Bongarten.   96,  5. 

bott,  Tagsatzungsgesandter;  258,  15  v.  u.  stark ge  hotten,  Gewalts- 
boten. 265,  2n;  gewüsse  botten,  beglaubigte  Anschicksmänner. 
265,  6  V.  u. 

brSoht,  gebracht.    210,  13  v.  n. 

breidier  (92,  5),  Predi^ormönche  oder  Dominikaner  im  preidjerorden. 
212,  19.  Der  hier  diphthon^irte  Stammvokal  erklärt  sich  aus  dem  zu 
Grunde  liegenden  lat.  pradicare.    pr&diier  orden.    63,  9,  v.  u. 

bresten,  Mangel.    301,  14. 

briefer,  masc,  sing,,  Verkaufsurkuude,  Kaufbrief.    221,  4  und  3  v.  u. 

brfich  (382.  17  v.  n.),  stü*r  und  brüch  (288,  11  v.  u.),  expensa,  der  Ge- 
meindesteuer-Betrag; vgl.  Hunziker,  Aargau.  Wörterb.  39. 

brvffgen,  die  vom  Thurm  Roi*e  in  die  Aarauer  Stadtstraße  mündende 
Scnloßbrücke,  an  welcher  des  Schlosses  Freiung  endigte.    280,  17. 

brfttloaf,  der,  wörtlich  der  Wettlauf  der  Freier  um  die  Braut,  anst: 
brfitlouft,  Verlobung.    309,  14. 

bftw  üsfüren,  die  Düngerstätten  in  den  Stadtstraßeu  auf  Magistratsbefehl 
entfernen.    282,  1 ;  283,  2  v.  u. 


danjgkn&mkait,  aus  dem  adj.  dankntßme^  dankbar.  308,  6  v.  u.   dank- 
bete,  zu  Dank  verpflichtend,  annehmbar.    238,  1;  279,  5. 

darrflrent,  betreffend,  herkommend.    296,  9.  vgl.  rüren, 

da  seinen  (115,  8  v.  u.)  lies:  dae  einen, 

de  kein,  kein.    12,  21  und  13  v.  u;  das  Wort  bezeichnet  in  affirmativen 
GAtsen  ullus.  in  negativen  nuUus.    de  h  eines  weges,  all  weg.  113,  17. 

deme  (IS,  24)  lies:  dennCy  all  wo. 

denn,  alsdann,  femers.  247,  3  v.  u;  248,  5.  denne,  in  Zukunft.  74, 14  v.  u. 

derkinder,  dahinter,  113,  10;  115,  17  v.  u. 

deweder,  einer  oder  eins  von  beiden;  mit  Negation:  keiner  von  beiden. 
Sl,  14.    enwedere,  346,  19. 

dienet,  Dienstbote.    278,  13.    dienstleich,  dienstbereit  228,  5  v.  u. 

dicke  (40,  22v.u.),  dikche  (287,  12),  zum  dickern  mal  (314,  1)  oft,  zu 
wiederholten  malen;  dikgnand,  wiederholt  erwähnt.    82,  20  ▼.  u. 


374 

ding,  caußOt  iudicmm,    248,  16.    din^s  ffeben,  aot  Bors.    390^  5. 
dirre,  contrah.  aus  diaere,  steht  gewöhnüch  in  obliquen  Fillen;  67,  14: 

84,  13  und  U,  sowie  noch  an  weitereu  Stellen, 
dorn 8 tag,  Donnerstag.    169,  7  y.  u. 

drl  (55,  9),  Zahlwort;  Flexionsformen:  dreu,  118,  7.  dryg,  318,  20  imd 
28.  drig,  169,  15.  driie,  159,  14  v.  u.  driu,  13.  &.  17.  Zw.jl 
drin,  18,  6  und  12. 

dum  Seht  iklich,  reichlich.    99,  5. 

dürren,  contrah.  aus  dürfen.    13,  12. 


A,  comparatives  adverö.,  contrah.  ans  diend,  und  diese«  aus  6r.  848,  6.  ee, 
314,  6.    erre,  comp,  eher,  aus  ahd.  eriro,   39,  17. 

6,  die  heilige,  contrah.  aus  ahd.  etco,  Gesetz,  gesetsm&ßiffer  Ehebud. 
240,  24.  »  -» 

een,  Großvater.    193,  9  v.  u. 

echter,  Geächteter.    13U.  9  v.  u. 

eiger,  pl^  Eier.  57,  7  v.  u;  212,  17  ▼.  u;  213,  2  v.  o;  eijer.  116.  lOud 
12;  vgl.  drig,  90,  14.    meiger,  74,  17  ▼.  u. 

^hafti,  Gesetzlichkeit.    125,  1. 

eihaftigi,  die;  Ehafte  bezeichnet  die  auf  einem  Einzelgnte  haftendsD 
Gerechtsamen  und  Servitute.  22,  28;  23,  4  v.  u;  25,  21;  »),  4;  83,  6  v.v; 
37,  10  V.  u. 

einhelligi,  subst.  fern,^  Uebereinstimmnng.    31,  3. 

ein  ist,  eines,  einmal.  122,6.  Zahladv.  mit  unechtem  ^ ;  vgl.  tmfml,  hänai. 

ein  keiner,  gar  niemand.    276,  16. 

einliff,  eilf.    24,  2;  164,  10  v.  u;  eiulifthalb,  162,  13  v.  u. 

einest  und  androst,  das  ein  und  andere  mal.    242.  3. 

eintweder  und  dewedf»r,  jeder  und  welcher  von  beiden.     124,  24. 

einung,  der,  1)  ortspolizeilichc  Satzung;  2)  GeldCtrafe ,  welche  neben  d«r 
mitlaufimden  gerichtliche n  und  dom£rCatze  des  verursiichten  Schadew 
zu  bez;iblen  ist.  17,  ^  v.  u;  18,  8.  einig,  der,  329,  l  v.  u;  der 
einiger,  Polizeimeister.    029,  2  v.  u. 

ei  sehen,  eischun^,  gericlitliche  Vorladung.  öÜ'entiiche  .\usrufung.  130. 
22  und  16  v.  u. 

ellü,  adj.  pl.f  alle.    49,  2. 

euch  ein,  keiner.     12.  18.    eiiheiu.  13,  i>;  15,  9. 

ende,  in  ellü  ende,  in  jeder  Beziehung,  bis  auts  Letzte.     18,  36. 

onhalb,  ürtsadv.,  gleiclibedeuteud  mit  auderhalb ,  d.  i.  jenseits.  53,4; 
54,  1;  ffebildet  aus  dem  Demon8trati\\/e«<»r,  das  alemannisch  sein  an- 
lautendes^' abwirft;  vgl.  die  Ortsnamen  Kuueta,  Ennetbaden. 

»*niöt,  das  mittels  der  Partikel  in  negirte  ist. —  ^ioenn  ni  enist  (47,14): 
Hwenne  si  nit  ist  (35,  24);  s^wtune  daz  ist,  das  wir  nit  ensin  (31,  12); 
oh  ichenwäTy  nicht  mehr  am  Theben  wUre,  77,  2  v.  u. 

enphahen  und  üfgeben,  iuvestire  et  devestire.  19,  13v.  u;  21,2. 
enphahen.  Jemand  häuslich  zu  sich  nehmen.  106,  19  v.u.  enpfaucbt. 
empfängt.    310,  3  v.  u. 

entöchtttten,  befreien,  der  Belagerung  entsetzen.    237,  ^  v.  u. 
entwurten,  überantworten.    52,  4. 

entziehen  sich,  impf:  e  n  t  z  e  c  h  (74,  2) ,  sich  einer  Sache  bogeben. 
Erbrecht:    Ky  burger  -  Lehen    erbt    auf   Töchter,    die   ohne  Brüder  sind 
12,  2  V.  u. 


^ren,  ze  ein  od,  substantivisch,  zu  einer  Ehrenrettung.  18,  10.  in  dren 
haben,:  baulich  in  Stand  halten.    282,  19  v.  u. 

ergangen,  ^r<E^:  iwperf.  conj:  ergieng;  zergehen,  verfallen,  von  baulos 
gewordenen  Häusern.    285,  3  und  15. 

erggel,  Thorerker  und  Bastion.    S46,  12. 

ergichtig,  selber  eingeständig,    280,  22;  siehe  oergehen. 

erkennen  sich,  sich  wofür  und  wozu  bekennen.  81,  17. 

erkiesen,  prat.  erkosen,  erwählen.    106,  14  und  15. 

ersucht  werden,  schuldiger  Verpflichtung  wegen  rechtlich  heimgesucht. 
301,  2.  besuch,  feindselige  Heimsuchung,  BOl,  4.  der  s&cher,,der 
Ansprecher,  Anforderer.    B28,  7  und  4  v.  u. 

ertzdgen,  durch  gerichtliche  Zeugen  überführen.    98,  9  v.  u. 

erwägen  sich,  prtet.  erwogen,  sich  entschließen.   270,  3y.'u;  271,  10 v.  u. 

etlicher,  jeglicher.    13,  24;  18,  6.    ezliohiu,  plwr.,  einige,  43,  16. 

etzeo,  füttern.    337,  18. 

etzwenne,  vormals.  49,  15  v.  u.  etzwie,  gar,  sehr.  278,  4.  etzwie 
▼  il,  ziemlich  viel.    45,  6. 

dverren,  etwas  schon  Beendigtes  wieder  anregen,  in  Frage  stellen.  48,  8. 
Sverunge,  widereverunge,  gehässige  uegenforderung.  24,  3  v.  u. 
mundartlich:  afere^  unbebautes  Land  anbauen.  Himziker,  Aargau. 
Wörterb.  6. 

ftweiklich,  ewiglich.    118,  16  und  10  v.  u. 

6wirt,  Gemahl.    43,  11  v.  u.    dlich  wirtin,  Hausfrau.    40,  5. 

▼achen,  fangen,  gefangen  nehmen.    326,  11  v.  u. 

fasmife,  334,  17  v.  u.,  Fesenmus,  gilt  von  der  kleinsten  Sorte  Hülsenfrüchte. 
»Von  erbsen,  linsen  und  anderem  fftßmuß  beziehen  die  Lastiaräger  für 
Auf-  und  Abladen  per  Sack  1  Kr.  Lidlohn.«  .^urauer  Stadtordnung 
von  1679,  MS. 

vaterm&c,  von  Vatersfeite  verwandt.    325,  3  v.  u. 

vir,  &n  väre  (82,  16),  Nachstellung,  Gefahr;  äne  gevserde,  ohne  Re- 
servation und  Hinterlist. 

varen  (286,  11  und  16),  bezeichnet  hier  die  ortspolizeiliche  Bestimmung 
über  Wege  mit  oder  ohne  allgemeines  Fahrrecht. 

vh,  das,  Weidevieh.  46, 12.   Mundartlich  fe  und/<$c/i.   Hunziker,  Wörtb.  77. 

federstock,  das  Feder-  oder  Lendenstück.    339,  10  v.  u. 

feil  ig  m  achen,  den  Gegner  bodenfällig  machen.    325,  14. 

▼erbieten,  Person  oder  Sache  mit  gerichtlicher  Haft  belegen.  267,  10 v.  u. 

verbrunnen,  prcet.  von  hrinnen,    94,  8  v.  u. 

verdienen,  dem  Lehenshreren  das  Lehen  theils  durch  Dienstleistung  ver- 
gelten, theils  baar  verzinsen.    68,  12. 

veryanclioh,  von  veroahmiy  gesetzlich  verfangen  sein,  d.  i.  als  eigen  ver- 
pflichtet   17,  9  V.  u ;  227,  9. 

verfaren,  hinscheiden.    13,  3. 

vervfirwet,  eigentlich  entfärbt;  bildlich:  entstellt,  bezüglich  des  Wort* 
lautes  einer  Kaufsurkunde.  55,  22.  nuHaUnus  quimis  quesito  ingetUo  vel 
eolore:  114,  12. 

vergehen  (yonjehenf  laiein.  <no)  bekennen.  55, 18  v.  u;  verjehen,  20, 10; 
veriecnen,  67,  6  ▼•  u.  Präsentialformen :  vergechen,  66,  5  v.  u; 
vergich,  25,  2;  vergibe,  43,  11;  61,  2  v.  u.  Impf:  verjaoh,  86,4, 
BnbiSaativa:  gicht  oder  ligung,  Zngestftndniß  oder  Einrede,  242,  9. 
▼  ergicht,  die,  öffentliche  &klbung,  66,  U;  226,  16  v.  u.    bihte. 


376 

contrah.  au8  hi-^ihte,  die  Beichte.  Adv:  vergichtig.  eingeftiBdig. 
164,  9.  ergichtig  und  ungichtig,  zu- und  ungestftndig.  8§0,  Sniä 
24  y.  u. 

v6rgon,  gerichtlich  aus-  und  zufertigen«    42,  3  v.  u.     vertgon,  tniif. 
vertgote:  163,  5;  vertgoti,  74,  4. 

▼erhengnuß,  Einstimmung.    112,  3. 

verhelftet,  unterpfandlich  verhaftet.    239,  18. 

verschaffen,  das,  testamentarisches  Verm&chtniß.    225,  11. 

verschinen,  in  der  Zeit  erloschen.    295,  10  v.  u. 

verzalter  man,  mit  Leib  und  Gut  verfallen:  mhd.  sei  an,  vogelfrei  e^ 

klären.    185,  21. 
verzigen,  priet.  von  verzihefiy  verzichten.    76,  16  v.  u. 

verziehenge,  Entschlagun^.  37, 8.  Weil  eine  ganz  allgemeine  EBtachkffong 
rechtlich  anfechtbar  bleibt,  wie  es  das  nechtsCprichwort  bekräftigt: 
Gemein  Verzicht  Verfahet  nicht  —  so  kommt  die  Chorfran  Aima 
Trüllerey  in  ihrer  Vergabung  v.  J.  1473  auch  jener  Gefahr  zuror.  Sie 
begiebt  sich  für  alle  Zukunft  aller  allgemeinen  und  besondeni  An- 
iq^ruchs-  und  Einspruchsrechte  auf  ihre  gemachte  Stiftung,  umi  m- 
sunekrs  dett  recJUeti,  das  da  spricht:  ain  |Miain  varxIlMfl  verfalle  «tt,  ak 
tdndrung  |an|  dann  vor.    311,  19  v.  u. 

vestung,  Rechtsbeständigkeit.    244,  7  v.  n;  245,  7  v.  o. 

vich  das  ze  schaden  g&t  (256,  7  v.  u.),  sog.  ül^erweidiges,  Saatfeld  und 
Jungholz  schädigendes  Weidevieh. 

vierdeuzal,  da8  KommaO  Viemzel.  32.  3  v.  u;  85.  12;  mlat:  viren- 
ccUa,  40,  3  V.  u. 

vi  gentlich,  feindlich.    17,  1  v.  u. 

Vio  (90,  21  V.  u.)  ist  Wto,  der  noch  bestehende  aargau.  Ps,  N.  Wey. 

vischen  mit  der  wellen  (285,  12  v.  u.),  d.  h.  mittels  Kiesbarren,  quer 
durch  das  Rinnsal  dea  Gewässers  ^edilmmt.  Es  verbieten  ao.  1539  di*» 
Städte  HtiHel  und  Solothurn  gemeinsam  ihren  FiachiTU  den  CJebrauch 
der  steiuwell«Mi,  durch  weTclie.  namentlich  in  der  Birs,  dem  lÄcb- 
strich  d«.'r  freie  üau^  versperrt  und  der  Laich  vertilgt  werde.  Eidg. 
Abschiede  IV  1,  lOTi»  und  11  IG. 

viunf,  Zahlwort.  31,  \K  fiunfzeheii  (23.  1»;  v.  u.).  im  f ünfz«*j^03teu 
j  a  r  e  (Gl*,  23),  i  ui  Tu  im  f  t  z  k  i  h  t  e n .  <i8,  15. 

flevHchal,  Fleischbank.    2lH,  19.    siehe  !:>chai 

florentin  er,  ein  (Julden  des  Gepiäges  von  Floren/.   68,  ><  v.  u;  ein  solcher 

wird  14 lü  von  der  ««diweiz.  Tagsatzun^  zu  31  Schilling  2  Pfenn.  tarifin. 

Eidj^.  Ahschif'de  1.  (Au«j^.  2)  IGU. 
vogtman,  Unterthan  eiu*«r  Vogtei.    13,  Ti.     voj^t,  w  is  Hen  thafter:  tu- 

tor  conscl}(a.     137 .   8. 
volg  ,  die  Hier«',  Stiinmenuiehrheit.    2>^,  Ä)  v.  u. 
vollenswer,   richtiges  Loth    der  Münz.*«orten.     '213,    1*2   v.  u.     von  hin. 

von  d  iah  in.  von  jetzt  au  in  Zukuuft.  28G..  10  und  '20. 

vor  behellt,  vorlxOialtiJii.    194.  H  v.  u. 

vorgernaut  (GG,  15  v.u.),  vorerwähnt.   Dan  unorganiKche  r  entsteht  hier 

aus  dem  r  des  Präfixes, 
vorheben,  vorhalten,  einwerfen,  281.  25. 
fride,  zeitweilige  Einfriedung  offner  Landstücke.    45,  24  v.  u;  dsgl.  verbal 

t'riden,  nach  ort  spolizeilicher  Verfügung  Güter  einzäunen.  256.  15  v.  u. 

in  fridcn  konien,  ndmen.  Jemanden.   331,  7  und  11  v.  u. 
fri  orf/.,  gemt:  iriien,  2G.  20.    fryg,  324,  12. 
frier  bur^ er  heißt  derjenige  Städter,  de8.sen  Wohnhaus  demOmndherm 

allein  zinsh^t  ist,    18,  13  v.  n. 


3T7 

riffe,  keines  Andern  Dienstmann,  Freiherr.  44,  9.  Das  inlautende jr;  steht 
nier  als  Bildungsconsonant  an  Stelle  von  j\  dagegen  frto,  86,  &. 

ryheit,  Asyl,  Freiung  eines  Hauses  oder  Platzes«    322,  13. 

rilich,  Tersehen  mit  allen  politischen  Freiheiten.  22,  24.  frifflich, 
825,14.  ^ 

rSohermesser,  der  Frühmessner.    111,  11. 

romen,  mctsc,  Gewinn.    329,  2. 

rö  (37,  24);  vrön,  contrah.  aus  vrouwen,  sing,,  steht  als  ßetitelung  vor 
dem  Eigennamen.    32,  7. 

rowen,  Nonnen«    38,  14  v.  u. 

mm  ig,  rechtschaffen,  v.  adj,  vrom,  förderlich.  42,  22;  hier  als  epithtton 
omana:  tapfer.    43,  22. 

rund  einander  sin,  gegenseitig  sich  verwandt.    325,  18  y.  n. 

dri»azzer,  fernerhin.    Comparativ-Adv.  aus  ^a^.    106,  7. 

ürgeben  einen.  Jemanden  wofür  ausgeben.    285,  1. 

lirküppig,  durch  mrkouf,  Vorkauf,  wucherisch  erwerben.    236,  18  v.  u. 

üraprech,  197,  4;  prolocutor,  131,  19  v*  u. 

örstleich,  fEirstlich.    141,  10. 

drwerthin,  fürohin.    266,  14;  289,  10. 

utterhaber,  Steuer  für  Weide-  und  Waldnutznng.    256,  16. 

'^^St  prtep.  statt  gdn.    318,  6  t.  u. 

an  8 ,  e  i  n  e ,  eine  Martinsgans  als  Jahreszins  einer  Aarauer  Hofstatt«  158, 3  r.u. 

antz  nieman,  gar  niemand.    300,  8  v.  u.    gantz  und   geh  (121,  8) 

Sit  von  der  Unversehrtheit  einer  Urkunde,  also:  ganz  und  annehmlich, 
ie  mundartliche  Formel  ist  gimg  und  gab. 

artender  hin  der  ni2,  10  v.  u«).  lies:  garten  derhinder. 
anwerschi,  Geldmakler,   Lombajrden  aus  Caorsa;  hier  bereits  Aarauer 
Geschlechtsnamen.    25,  1  v.  u;  32,  19  v.  u. 

ebirg,  varenüber  das,  die  Heimat  verlassen,  eine  Homfahrt  thun. 
326,  1  V.  u. 

ebresten,  Abbruch  an  einer  Sache.    142,  18  v.  u. 

egni,  ze  der  burger  gegni  gemeinlich,  in  der  Mitbürger  gemeinsamer  An- 
wesenheit   12,  15  und  ä3. 

eheide,  das  (224,  17  v.  u.),  coUectiv,  sämmtUches,  mittels  Gräben  und 
Schutzwehren  eingehegte  Gemeindeland,  Schonung. 

eh  eilen,  einhellig  sein,  beistimmen.  124,  22  v.  u;  z40,  9  v.  u.  —  mis* 
hell,  uneins,  mi(5hellig.  124. 22.  m  i  s  h  e  1  ly ,  /»/.,  Streitigkeiten.  275, 18. 
gehillt,  prips.  von  hellen,  12^,  21  v.  u.  —  nit  genüllig  noch 
gichtig;  nicht  eingeständig.  206,  2.  —  einhellenklicn ,  ein- 
stimmig.   242,  17. 

ehen,  was  joch  darnach  gi6nge(240,  3),  was  auch  daraus  entstünde; 


andere  Conj  uncti vform :  g  e  n  g  e ,  208 ,  11 .  g  ä  n  t ,  pras»  pl.  und  infinitiv» 
63,  16  V.  u. 

eizlich,  geistlichen  Standes.  59,  7  v.  u;  61,  16.  g^slich,  dasselbe. 
15,  13  V«  u;  gestlich,  96.  16.  Wie  hier,  wird  ei  alemannisch  in  «ver- 
engt: helgen,  Heilige. 

•€lte ,  Bürge.    237,  3. 

emdchide,  die,  p/. (248, 7),  sogen.  »Aush&lter  oder  Schlyßer«,  die  gegen 
ein  lebenslängliches  Leibgedinge,  bestehend  in  freier  Wohnstatt  und 
theilweisem  ^nsengenuß,  dem  sie  Aufnehmenden  Hab  und  Gut  erblich 
vermachen,    gemachter  wis,  vermAchtnißweis.    124,  13  v,  v. 

lemeien,  mähen.    46,  2Q. 


376 

gemeinleich,  gemeiniglich.    211. 

gemeinmerche,  die  gemeinsame  Mark.    230,  9  und  14  v.  u. 

gemeine  stat,  (vesammtheit  der  Ortsburger.  240,  1;  261,  11  ▼.  n;  ge> 
mein  bürgere,  323«  19  v.  u;  tota  ciTium  communitas,  3(ä.  13 
v.u.  gemeiner  amptman,  ein  unparteiischer.  329,4.  sin  wip 
du  gemein  ist,  eine  iwinchen  zwein  Herren  ungethcüte  Leibeigene. 
344,  2  v.u.    gemeiner  man.  Ob-  und  Schiedsmann.    184,  12  v.  u. 

genssme  münze,  annehmbaren  Curses.  20,  13v. u:  genges  und q^ks t3ber. 

23,  10. 
gentzleich,  des  Gänzlichen.    194«  3;  211. 

gepunden  (228,  5  und  21).  Der  Vasal  und  Gnmdholde  hatte  dem  L^ns- 
herren  den  I^elienKeid  also  abzuleisten,  daü  er  beide  Hände  in  die  des 
Herrn  legte,  zum  Zeichen  der  Unterwürfigkeit  und  des  peraGnlicben  Ge- 
bundcnneins.  Dies  hieß  feudum  ligium^  alfrz. homa^e  lipewunt,  Ugatit 
manihud.  Daher  die  urkundliche  Vertragäformel :  wir  binden  uns  wid 
all  unser  nachkometi  Juirzü.  95,  18  v.  u.  Noch  jetzt  dankt  man  f&i 
Empfangenen  mittels  der  Phrase  des  Obligirt-  oder  Verbunden-seins ; 
letzteres  erscheint:  274,  3. 

gericht  heimliches,  die  westfälische  Vehme.    282,  10. 

gericht  kleine  (25ü,  21).  behandeln  Goldschulden,  Pfandnahme  und  jene 
kleinen  Polizeiialle,  bei  denen  es  sich  nicht  um  »Frevel«,  sondern  um 
Muth willen  handelt.    In  Basel  Unterzüchtergericht  genannt. 

gern  blich,  ruhvam.  287,  14  v.  u.  Kine  mundartliche,  jetzt  veraltende 
Form  ist  ruewig,    Hunziker,  Aarg.  VVörtb.    212. 

geschenhen,  geschehen.  176,  20;  197,  10  v.  u.  —  vgl.  die  Infinitivform 
Hcnhen,  seuen.  —  von  geschieht,  in  Folge  der  Begebenheit   326,  1. 

geschicken.  testamentlich  vermachen.    121,  10. 

geschöpftes  wegen  (237,  23),  anstatt:  geschephede,  Verschaffung,  Ver- 
ordnung. 

(rewolirey  (*J><:>.  4  v.  u.),  VerküuJunj?  durch  den  öffentlichen  Ausrufer. 

geso'Hon  im  turn,  wulmhaft  im  S«hloß  Rore.  278,  10.  gesezze,  8eß- 
hiiu8.     118.23. 

gcschwistergit,  «lenciiwidterte.  15.  16. 

ge 8p eckte  ochs«Mi.  Mastvieh.    MO,  14  v.  u. 

geswünke,  das,  die  Abbit'^uug  einer  Miirkenliuie.    348,  20  v.  u. 

ge«weatrot,  als  Kloc^terHcliwe.^tiT  ein>^»*kleidet.    39,  17. 

getan,  getliun.    2ti5.  11  v.  u. 

geteilid  guter,  unter  zwein  gemoinsamen  Besitzern,  einer  Sippschatt  und 

einerlei  Zinslohafr,  bti^iendo  (luter.    79,  13. 
geturstik,  waghalHi^,'.  9^^  4.    gtjturstikeit,  frevelhafte  Keckheit.  99,  7. 

getürreu,  dürfen.    281,  4  v.  u. 

getwing  (109,  1  v.  u.)     v^'l.  Tiv'nuh 

gewaltsami,  Volhuächtigkoit.    311,  10  v.  u. 

gewärnet,  gerüatet.    2:57,  1  v.  u. 

gewarsami,  amtliche  Sicherung.    245,  4. 

prew»Td  recht  hetti,  25ö,  8  v.  u.  Um  dieöe  handschriftlich  corrumpirte 
Stelle  zu  bessern  und  die  hier  foli^ende  Kmendation  zu  rechtfertigen,  be- 
«larf  es  inner  Darlegunpj  dtrs  l'aktiHchon.  Die  Stadt  Aarau  und  das  Kloster 
König.sfelden  streiten  «ich,  wem  das  Freveljjericht  im  Twing  zu  Erlins- 
buch  zustehr.  {Vw  Stadt,  aU  oherrtte  (k't*ichtsbarkeit  daselbst,  eignet 
HJch  da*»f»elbe  zu  und  verlangt,  dali  des  Klostt'ry  dortiger  Statthalter  oder 
üofnieier  beim  jewi-ilitren  Frevelgerichte  den  Uichterstab  aus  seiner 
Hand  in  die  des  städtiüchen  Vogtes  lege  und  diesem  damit  den  Ur- 
theiliCprueh  übeilai'se.    Die  Begründung   diescj*  Begehrens   lautet  fol- 


379 

fsiidermaßen :  Nachdem  und  weil  dienea  Recht  von  den  Kienberger 
win£[herren  an  uns  und  so  von  dem  einen  an  den  andern  gekommen 
ist,  seit  so  langer  2^it  schon,  daß  es  Niemand  zu  denken  vermöchte; 
und  weil  wir  sodann  fernerhin  (das  Entdcheidungsrecht).  wer  je  Recht 
h&tte  oder  dessen  bedürfte  (>furer  den  geicerd  recht  hetH  oder 
notdürftig  were*),  einer  nach  dem  andern  hergebracht  hätten. 

gewerff,  Umlage  und  Steuerbeitrag.    278.  13  v.  u;  280,  5. 

gewirb,  Verkehr  und  Erwerb.    285,  8. 

gew6rt,  von  ir^e»i,  entrichtet,  bezahlt.    244,  7. 

gewet  (121,  11),  mhd.  gewtste,  bezeichnet  hier  das  auigerflstete  Bett;  in 
demselben  Ssiohzusammenhange  dieser  Urkunde  heißt  es  (122,  13  v.u.) 
petgewant. 

gewett,  das,  (Jnterp&nd,  Verpfändung.    826,  19.    328,  8  v.  u. 

getüg,  Geschats  und  Munition.    319,  7  v.  u;  287,  21. 
gift,  die,  Vergabung.    59,  12  v.  u. 

gille,  in  der  obren^  ze  Erlinsbach  (86,  16).  G5lle,  als  Flurname  noch  häufig, 
bezeichnet  tiefer  gelegene  nasse  Grundstücke,  in  denen  das  Regenwasser 
versitzt 

giselschaft  leisten,  als  MitbOrge  sich  leiblich  und  örtlich  haftbar 
machen,  Einlager  auf  eigne  Kosten  zu  halten  in  vorbestimmten  Her- 
bergen bis  zur  gänzlichen  BürgBchafts-Erledigung.  29,  20;  57, 5;  144,  22. 
en  gisel  und  in  bürden  wtse:  29,  16.  Ueber  dieses  jtM  cMagii: 
Grimm,  Rechts-Alterth.  2,  26a 

gotzhüsman,  Kirchenpfleger.    318,  10  und  22  v.  u. 

graufy  lantgrauf,  comeSy  königl.  Landrichter.    228,  20. 

gulter,  mlat.  culcitra,  Bankpolster.   123,  8  v.  u. 

gült,  Hauptschuldforderung.   296,  9. 

gruntfelli,  ftm.  sifig.  (254,  21)  eine  Bodenrutschung  im  steil  gelegenen 
Rebberge,  die  man  darum  in  Mattenstücke  umwandelt.  Gutspamellen 
auf  dem  gleichen  Berge ,  wie  die  citirte ,  wenn  nicht  ganz  dieselbe, 
werden  im  Aarauer  Wochenblatt  v.  J.  1799  käuflich  auflgeboten:  »Eine 
Juchart  Reben  an  der  Egg  (bei  Erlinsbach)  sammt  einer  guttun  Grund- 
fiUle  dazu.« 

grye,  die,  pl^  Griebe,  ausgebratne  SpeckwOrfelchen.  338,  16^ v.  u;  jg^t 
pluraliter  als  das  Fettnetz,  welches  zusammen  mit  dem  Fleische  nicht 
ausgewogen  werden  darf. 

habenr,  Inversion,  statt  Habern.    34  19  v.  u. 

halde.  ge  Arow  in  der  Halden.  20,  18  v.  u;  in  Buhurhio  iuxta  flu^ 
vium  Ararin,    97,  16  v.  n. 

h&len,  verhehlen.    329,  24. 

hftn,  haben.  Conjugationsformen  des  verb;  Pra!;§.  sing:  hin,  habe.  85, 
14  V.  u;  209,  16  v.  u ;  226.  13;  217,  15.  —  haut,  hat.  309,  15.  —  Pr$. 
jß:  hein,  hieu.  17,  15.  —  Prs.  coni:  heiffe.  46,  7;  15,  6  v.  u;  dies 
steht  statt  heüfege,  hahege,  —  Imperf.  conj:  nietten.  199,  4.  —  Por- 
ticip:  habent  sin,  tiheilhaftig  an  etwas;  106,  10  v.  u;  daraus  die 
Superlativform:  die  hebendisten,  die  behäbigsten  Burger.  277, 
10  V.  u«  —  ze  hande,  anstatt  ze  habende,  zu  behalten.  57,  17;  59, 
4  T.  XL.  —  ze  habenne,  Jemanden  im  Besitze  behaupten.  142,  22. 

hand.  mit  band  und  mund  üfgeben:  43,  19  v.u.  —  renuncio  viva 
voce:  16,  7  v.  u.  —  von  der  band  liehen,  aus  freier  Hand  be- 
lehnen. 273,  16  V.  u.  —  die  band  hat  sich  gewandlet  (240,  15), 
der  Aargau  ist  aus  des  herzog].  Lehensherren  Hand  an  die  des  Reiches 
gefallen. 

hantvester  kouf,  ein  vor  Gerieht  duroh  Handschlag  bekräftigter.  204, 
14  V.  u. 


382 


k amber,  Ueberla»t    265,  6  v.  n.    finp  knmbcr,  ohne  Verhafhiiig  eine» 
Gutes.    äl4,  13.   uoTerkumbert,  nnbelastet  nnd  unbelftatigt.  176»! 


maiestat,  287,  11  v.o. 
kflnftic  R!n.  anwesend  sein.    18.  21  ▼.  n. 

lamberis,  von  Laramfleiiich.  840,  10.  Hier  steht  d&s ansendende  -is,  wie 
auch  in  schwinis,  schöffis  (statt  schdBfins),  als  Endang  des  sabstantiTisch 
zu  nehmenden  Neutrums  -ins. 

lantgarbe,  Vogtsteuer.    24,  19  ▼.  n;  vgl  £idg.  Abschiede  IV  la.  8.641. 

lantvesti  der  Arenbrugge,  die  ßrückenwiderlager.    46^  2. 

lantzgcwer  (253,  1  v.  n.)  steht  wohl  statt  kmdetgewerf,  landidiaftlicbe 
Steuerumlage. 

lapfen,  pl^  die  Laffen  des  Rindes,  vom  Schulterblatt  zu  den  VorderbeineD 
niederhangend.    339,  8  v.  u. 

lassen  an  recht,  etwas  ins  Recht  legen.    112,  5  t.  n. 

lissen,  lin,  überlassen,  ab-  und  entlassen.    189,  23;  216,  8;  217.  2. 

lebend,  das,  subgU  (226,  2),  das  Leben. 

legken,  vorlegen.  203,  11.  stür  ufleggen^  263,  17  T.  u.  Noch  betoat 
also  die  Mundart:  i  legge,  mer  legge,  Hunsaker,  Aargaaer  Wdrtb.  163L 

letzner,  Subdiakon.  dem  obliegt  die  kirchlichen  Lectionen  absnleaeSi 
175.  14. 

Lewtkylichen  in  Arow  (73,  2)  filia  ecclesies  est  in  Snro  (100,  10)l 
Von  der  Stadt  aus  ftlhrtaer  kilchweg  hiuÜ9  gen  Sure  (227, 10  v.u.) 
Die  aargauischen  Dörfer  sind  kirchlicn  älter,  als  die  aargan.  Stidte. 
Denn  da  die  Letzteren  meist  nur  Burgstftdte  waren,  so  waren  sie  aoi 
ihrem  Nachhardorte  eingepfarrt;  Aarau  in  Sulir,  Lenzbnrg  inStäufen, 
ßru^i^g  in  Windiöch.     E^hjuso  Hern  7m  Könitz,  Hasel  zu  Hi'iningen. 

libdinge.  Leibrente.    15,  16. 

Hb,  von  Iren  üben  kein  geleite  geben  (239,  14).  einen  örtlichen 
Personalzoll  entrichten. 

lichamen,  Leichnnin.  291,  17  v.  u.  froulichams'tag, /fs^tim  eorporu 
ChrM.    262,  1. 

liehen,  belehnen;  prs.  \ind  jirfvt:  liehen:  273.  11,  12  und  16  v.  u.  —  lü 
liebend:  275,  10  v.  u.  —  lienhe:  13,  5. 

lid,  das  Vierthfil  des  nusgerschlachteten  Kiodes.    339,  9. 

lidig,  erledigt.  84.3.  —  lidigs  eigen,  frei  lediges  Grundeigenthum,  15.  21» 

Hecht,  daz,  dai»  (?wi;^'i*  Licht  am  Altar.  111.  10.  ein  brünnend  liecht 
in  einer  anipelltMi  vor  l'nser  Frowen.    203,  5. 

liengriiben.  Lt'hmgriihp.  2«'S,  4.  die  leingruhen  ze  Arow  hinter  Sant 
Nioolaus  hiisli  ob  dorn  \v».'ge  ^cn  KndvelU    231,  4  v.  u. 

linde,  als  Gerichtähaum.     161,  1  v.  u;  273,  8. 

loben,  angeloben;  lobt,  an ^t -lobt.  12,  7.  loben  einander,  gegenseitig 
sich  v(»ri)Hicht«'n.    257,  11. 

lobe,  du,  an  der  huY\:^  Riuach,  der  hölzerne  Umgang  auf  der  Ringmauer. 

lobleich',  löblich.    211,  15. 

logens  etzwa.«».  etwas  Widcrapruches.    48,   6  v.  u.    nnl6(i^enhaft,  an- 

widcrsprerhlioh.    5l),  2  v.  u ;  61.  2. 
löher.  plur.  von  loh,  Hain.    111*,  14  v.  u. 
Iüprie8ter,  plebanun  oppidi.    242,  3  v.  u;  318,  6. 
liitprGstye,  Leutprie«terei.    208,  4  v,  u. 


383 

malazhüs,  dsn  Leprosen*  oder  Sonderfliechenhaus  auMerhalb  Aarau,  eeit 
ao.  1288  zugleicn  ein  Orenzpunkt  des  städtischen  Blutbannes.    12,  16. 

m&l,  mal.    224,  19.    Torm&lz,  ibid.  18. 

mang,  die  Glatt  walke  der  Barchentweber  und  Zeugfärber.    272,  13. 

manod,  Monat    29,  23;  271,  22. 

maus-  und  fröwennam,  die  Gesammtbevölkerung  nach  beiden  Qe- 
Bchlechtern.    288,  16  v.  u. 

man  werk,  Ackermaß»  gleich  Tagwerk:  >quod  est  UmHonis  trium  dieiarum.« 
134,  4. 

roanschlacht,  der,  der  Totschläger.    325,  15. 
marchzal,  rata  poriio.    268,  6  v.  u. 

marstein,  Gutsmarke.  105,  9.  Das  analautende  c/^des  ersten  Wortftammes 
ist  abffeworfen;  dasselbe  geschieht  ietzt  im  Namen  des  groüen,  ober* 
halb  Lostorf  gelesenen  Bergfaofes  Marren;  unsere  Urkimde  S.  95,  14 
nennt  ihn  noch:  Clans  von  Märchen;  212,  16  y.  u:  Wemlivon  Mar* 
chel;  213,  3  ▼.  u:  Wemli  von  Marhen. 

massen  (23,  15),  eine  Münzeinheit  jiach  Zofinger  Münzfuß. 

mifis,  in  der,  dermaßen.    225,  7  t.  u;  226,  14. 

meiger,  der  Meier  und  Schaffiier  eines  Herren-  oder  Klostefrhofes.  17» 
21  ▼.  u;  74,  17  V.  u. 

mankleich.  Jedermann.    160,  14;  194,  4. 

mensch,  das,  Menschenkind,  Individuum.    288,  17  v.  u. 

merit  (283,  13v.  u;  286,  14),  mergkt  (283,  10  v.u.),  Stadtmarkt,  stammt 
aus  lat.  mercatua,  ahd.  marhat,  und  lautet  alemannisch  jetzt  noch  märü 
und  märt. 

meiiie,  mezlie,  Fleischbank,  metziien,  pl;  ahd.  meUie,  Metzge.  164, 
4  V.  u;  166,  18.  Das  Wort  ist  mit  mlat.  Ableitungsßlbe  'ia  gebildet, 
wie  probstyef  abtye,  caplame,  welcherlei  Formen  hier  unter  ihrem  Buch- 
staben verzeichnet  stehen,  mezgen  (337,  17),  mexger  (338,  8)  sind 
jetzt  noch  übliche  Formen. 

miet,  die,  Geldbest^chung.    320,  21. 

mts,  meines.  36,  15.  Das  vor  8  stehende  n  wird  mundartlich  nasalirt, 
wodurch  der  Schein  ent-steht.  Letzteres  sei  fl^nzlich  ausgestoßen.  Schon 
der  bemische  Fabeldichter  Boner  schreibt  27,  14:  mls. 

mittel,  an  alles,  unmittelbar.  237,  15  v.  u;  unmittelbare,  bedingungs- 
lose Unterwerfung:  300,  17. 

mornendes,  genitivisches  Adverb:  des  Morgens  am  anberaumten  Ge- 
richts- oder  Kirchentage.  33, 11;  39,  4  v.  u;  258,  5.  mor nodos,  267, 12. 

von  mund  erzelen,  mündlich  vortragen.    272,  19. 

müt  han,  willens  sein.  91,  8.  mutwillen,  guter  Wille.  145,  12  v.  u; 
mAtwilleklich,  aus  freiem  Entschluße.    36,  5. 

mfillitiech,  Mühlenteich.    227,  1  v.  u;  273,  6  v.  u. 

müitwürfi  (227,  6),  Düngerstätte  in  der  Stadt,  wird  1411  als  Zinsgut  mit 
anderem  verkauft. 

mtislin,  das,  kleine  Moosftrecke.    847,  10. 


Aaeh,  anstatt  noch.    337,  15  und  14  v.  u;  usw.  auf  S.  338. 

aacbjagen  (262,  4  und  19;  203,  3),  die  aus  dem  nicht  freizügigen  Amte 
eines  Twingherren  in  ein  freizügiges  übergesiedelten  Eigenleute  zurück 
n5thigen. 

naehomen,  jpoften,  häufige  Assimilationsform.    63,  16. 


384 

naher  sen,  52,  23t.ii;  noher  geben,  117,  6;  einem  beim  Qüteriouif  dia 
Vornand  und  damit  einen  wohlfeileren,  noBoheren,  Kanffnreit  ge- 
statten. 

im  namen  alsvor:  in  der  vorgemeldeten  Rechtspartei  Namen.  254, 1  v.  o. 

narren,  zu  dem.  kirchlich  örtliche  Bruderschaft  mit  eigener  Znnft- 
stube.    333.  19. 

Neuo  (85,  15),  nepoa;  HenUfnum  Neff,  281,  7. 

netz,  das,  die  Fetthaut,  welche  die  Ged&rme  bedeckt    838,  15. 

nichtzit,  nichts.  239,  8;  die  negative  Form  von  idUtsüU^  contrah.  tcAM, 
etwas. 

nidnan,  ahd.  tttdamin,  unterhalb,  in  der  Unterstube.  248, 10.  nidwendig, 
ai\\  bachabwärt«.    82,  15.    nitsich,  346,  8:  848,  22. 

nienant,  niemals,  nirgend«    284,  15  v.  u. 

niemand  f&rer,  182,  18.  In  dieser  verderbten  Textstelle  soll  die  testa- 
mentarische Clause!  l>ctOTit  werden ,  womach  man  der  Erblasserin  eis 
lebenslängliches  bestimmtes  Betreffniß  auszurichten  habe,  aber  nicht 
weiter.  Die  Formel  muß  daher  lauten:  hiss  eeend  ir  wUe,  nnd  nie- 
nant fArer.  Das  dativisch«negative  Adv.  niemmi  steht  gegen  affir- 
matives ienant 

niendert  anders wa,  nirgend  anderswo.    142,  7. 

noch  (57,  8  v.  u.),  statt  tiocA,  eine  sehr  oft  begegnende  Lant-Verdnmpfuiig. 

nund,  contrah.  aus  nummen,  dieses  assimilirt  aus  ahd.  nmwan,  aonden, 
bloß  allein.    324,  19. 

nutze,  der,  Jahresertrag  eines  landwirthschafklichen  Gntes.    24,  6  v.  u. 

ntttzit  dester  minr,  nichtR  desto  weniger.  278,  11;  289,  8.  nfltzig, 
nichts.  332,  17  und  7v.  u.   nütdann,  nichts  andres  alt.  839, 18  v.o. 

niuzig,  neunzig.    16,  10;    im  nüntsigosten  jare  (172,  2),   im  newnt- 

zegisten,  194,  7. 

ober,  ül>or.    V2,  IS.    obrent,  oberhalb.     105.  4  v.  u. 

^chen,  Oheim  (MO.  8  v.  u;  2U>,  17  v.  u.),  wird  zum  Geschlechtsnamen: 
Hans  Lmujc lochen,    2<M),  :\  v.  u. 

older,  oder  (;ii).  4  und  18;  102.  20),  eine  Trübung  des  Anlautes  der  Par- 
tikel ahlcr^  die  von  aJja,  ander,  sbimmt. 

ort,  eiii  Viertt'ls^ulden.  2l>0,  18. 

orthftH,  Erkhiius.  2öl,  IT  v.  u;  bi  der  scharre  ort,  an  der  Scheunen- 
ecke.    34«>,  11  V.  u. 

ougen,  vor  Aui;»^n  lcj::«'n,  cräuj^eii.    268,  12. 

pene,  von  lat.  pcrna,  Kiijü^aUtrafe.     185,  19, 
poHol,  Hiiae.  (JrolMnubme.     121,  19  v.  n. 
plilegoror,  pL  von  ]*llo<^er,  Verwalter.    Gl,  3. 

pfrün.l  (:'4K\  12),  i>t'rün(l<>  (;^3,  5  v.  u.).  prspbenda  ^303,  3;  304,  8  v.  u.) 
ad  fi<(st''vfa>}iinm  cajipvihtniim.     3(>5,  13. 

plAw.Mi.  />//»..  ilie  lileue,    Stampf-  nnd  Walkmühle.    204,  9  v.  u. 
priol,  l'rinr.     :U,  13  v.  u:  priolin,  Conventoberiii.     51,  18. 
probstve,  I*iol>Ht«'i.     205,  2  v.  u. 
piintten   (211,  !♦>  v.  u.)  und  piinteu,    IMuralform  vou  punctt   Vertrags- 

Kinzelhcit.     122,  20  v.  u. 
pfund  Zo/inqtr  phentihnfy    der  ie  ein  pfutui  eimn  g uldin  t%U  an  gold, 

ürk.  V.  13Ö9,  S.  lOy,  aij  v.  u. 


385 

^Qftft-  und  bysohoffssehenden  id  BobintseiiAeh  tiHd  Felthein 

if&lschlich  schreibt  die  bischöfl.  Urkunde  Lintßenaeh  und  Fälerin),  266, 
y.  n.  Nach  der  quaria  pars  dedmarum  wurde  von  den  Basler-  ona 
Konstanzer  Bischöfen  je  alle  vier  Jahre  der  Gesammtiebnten  anf  den 
Kirehengütern  ihrer  Sprengel  erhoben;  spftterhin  snr  je  der  vierte 
TheiL  Nach  diesem  letzteren  Steuersystem  gab  es  sog.  QuartpfJEureien, 
deren  eine  Schinznach  war.  Im  lAÖer  Quarta/mm  der  DiOoese  Kon- 
stanz heißt  es  zum  Jahre  1342:  Jn  deeanatu  (XUme  eedesia  8ur  et 
Gränkon  est  quafiaiis.    Freiburger  DiöceB.-Archiy,  4.  39. 

Binbach  (2I8|  1),  verwildert  diphthongirt  anstatt:  Bdn&oc^,  jetzt  der 
Rombach,  die  Gemeindegrenze  bildend  zwischen  Aarau  und  Küttingen. 

ihi,  eenatus  et  eoneuUHf  206,  7  v.  u;  235,  12.  raut,  senatus  (259,  15),  Bei- 
rath  3u9, 18.  — in  der  ratstuben  (129, 21):  in  stupa  oonsolnm,  181, 17. 

reichen  den  brunnen,  Wasser  holen.    48,  1. 

reisen,  im  Aufgebot  ausmarschieren.    2&,  4;  289,  7. 

richten  umb  tüb  und  umb  das  blüi  und  umb  alle  fr&yel  (255,  10). 
bezeichnet  die  obere  und  niedere  Gerichtsbarkeit  in  £iner  Hand  und 
Einer  Vogtei.  —  richten  umb  alle  fr&vel,  (Vaffenomeu  umb  tüb  und 
unb  das  blfkt,  ist  Sache  der  niedem  Gerichtsbarseit  (Polizei)  und  ihres 
Statthalters  oder  Dorfmeiers.    255.  14  v.  u. 

Bia.  enmitten  uf  den  (327,  11);  nicht  das  Ufer,  sondern  die  Mitte  des 
mndschafUichen  Grenzstromes  ist  Grenze  des  Bechtsgebietes  xl  -8chutzes. 
Medium  Ueni,  als  Grenze  der  bürgerlichen  Abzugsfreiheit,  ist  ge- 
nannt im  Stadtrecht  von  Bremsarten  v.  J.  1287.  siene  Aargau.  Beiür. 
von  Kurz  und  Weißenbach,  213. 

T'hchen t  prat.  geri&oht,  begehren.    291,  18» 

rtelioh,  ruhiglich.    37,  11;  38,  18  v.  u. 

rans,  Bachrinnsal.    294,19. 

rftren,  angrenzen.    96,  9. 

rvAren,  einen  Friedbrüchigen  belangen,  an^ifen.  324,  19.  Das  in  der 
Handschrift  stehende  verb.  rvfiren  ist  im  Drucke  unrichtig  durdi 
sünen  ersetzt. 

nitinen,  pl,  von  riuU,  mundartlich  rüH,  novdle.    42,  12. 

•aoke,  bt  dem,  ein  Flurname.    347,  20  v.  u. 

•acrament,  da  daz  g&t:  wo  man  das  Hochw.  Gut  in  Proxesskm  vorüber 

trägt  284,  1. 
sag,  Wortlaut;  nach  der  briefen  sag,  laut  urkundlicher  Bestimmung.   269, 

9  v.  u. 
sagen hof statt,  mit  einer  Sägemühle.    225,  18  v.  n. 

s&yen,  säen.    309,  5. 

salte,  impf,  von  ahd.  saljan,  gerichtlich  zufertigen  und  übergeben.  61,13; 
62,  16  v.  u. 

samnung,  der,  genü,  sanmunges  (112, 14  v.  u.),  ahd.  samanunaa,  Nonnen- 
convent.  19,  1;  35,  16.  saminung,  die,  54,  20;  oonventus  sororum 
in  Christo  dt  Schewnis  in  Arow.    2,  14  v.  u. 

samstag  ze  Westval  (284,  12),  ein  comimpirter  westföl.  Ortsname. 

sarbach,  Schwarzpappel,  als  Gerichtsbaum.    116,  19. 

satt,  die  Saat.    66,  23. 

satzbrief,  Pfandurkunde.    259,  5;  pL  setz,  Pfandschaften.    229,  5. 

Schacher,  mhd.  sthctchare,  der  BAuber.    826, 13  v.  u. 

seh  Äff  is,  anstatt  sch^efins,  von  Schaffleisch.    340,  10. 

schalen,  die  Fleischbank.    50,  5  v.  u;  164,  4  v.  u;  fley schal,  218,  19. 

kMXVMt  Ufkundtabvoh.  25 


38« 

Den  Metzffern,  ebenso  auch  den  städtischen  Becken,  war  ursprünffUeh 

eine  mit  Brettern  verschalte  Marktbude  zum  Auslegen  ihrer  feilen  Wtizff 

obrigkeitlich  miethweise  angewiesen, 
richerwis,  adv.,  in  nchiefer  Richtung.    347,  4. 
schilten  (222,  2).   schiltfranken.    221,  1  v.  u.    Et»  ist  im  J.  1416  ein 

Schiltfranken  gleich  einem  Gulden  und  hält  M  Schilling,  3  Pfenninge. 

Eidg.  Abbch.  I  (Ausg.  2),  IGO. 

schin,  lettster.  das  Erscheinen  beim  Jüngsten  Gericht   309,  4. 

schinthüs,  jener  Theil  der  Metzgo,  wo  das  Thier  abgehäutet  wird.  839, 11. 

schlachen,  Recht  darschlagen.    242,  17  ▼.  u. 

schloz,  bezeichnet  j^/Mra/t7fr  Schlösser  und  Burgflecken.    288,  19. 

schluchbraten  (338,  20).  Wurstfleisch. 

schrenken,  den  win,  ihn  fälschen,  zweierlei  Weingattungen  in  eineai 
Gefäße  vonietzen.   33Ö,  18  v.  u. 

rtchAbbeis  (G8,  11  v.  n;  73,  8  v.u.)  entwickelt  sich  aus  schuppis,  dieses  lui 
schüpjnuf  und  schuppoz  (30,  18  t.  u.),  ein  ansebaut^r  Landcompkx. 
dessen  MaÜ  auf  3o(J00  Schuh  bestimmt  ist.  Georucktes  Wettinger  Ar 
chiv,  pg.  1350. 

schulden,  als  dik  es  ze  den  schuldtft  kumt,  so  oft  als  I'^älle  der  tori- 
wähnten  Art  eintreten,  totuns  quotiena.    124,  13;  144.  8  v.  u. 

Schulmeister  (27,  2;  17^,  1)  bezeichnet  in  unsem  vorreformatorischen 
Urkunden  stets  den  maghter  puerorum  cum  scolaribus  (132. 13),  der  nebit 
tler  Klosterschule  auch  den  Cantorsdienst  versieht  und  die  Knaben  auf 
Latein  und  Kirchengesang  einübt. 

Schultz,  Stadtschul theiß  Aarau^s,  2S1,  4;  283,  17;  eine  hier  Landes  unge- 
wöhnliche Verkürzung  dieses  Titels. 

schützen,  rerh.y  synonym  von  werfen,  schießen.    331»  ^  ▼•  u. 
schwören  mit  f^elerten  Worten,  nach  dem  Wortlaute  einer  IdrchlicheD 
Ei(h»sf'ormel  zu  den  Heiligen.    145,  10;  183,  9:  238,  7. 

HechiT,  Mitlmtlioiligt**r  in  einem  Klaghandel.    261,  2. 

Hccli/'^hen  (212,  13  v.  u.):    spohszehen  (24f).  19  v.  u.n    im  Hechtzig- 

Osten  jari'.  i»4,  21. 
HC  der,  ^^ta^JtM^'l.'kelm(MHtt•r.    )i29,  IH  v.  u. 

Heile.  Seele.     '.>1,  15;  211,  ^  v.  u:   adj,  srt/7tc/i  .schon   in  Griej?haber8  Pw- 

dij^ten  au.s  dem  13.  Jahrhundert.    1,  18.    45. 
Mcilder,  solder,  der  Beisasse.     17,  S  und  4  v.  u;  !»öldnor,    182,  7  v.u. 
Helgerdt,  kirclilirheir  Vermüchtnili  zu  Ruhe  und  Kath  der  abgeschiedenen 

SeeltMi.    lW.  IS. 

-eil heil.  SL'hi-n.  .'>''i.  1.  I>a.-  in  den  Stamui  eiugedchobene  n  ist  eine  Ad- 
(leutnn^r  dtT  hier  inundartli'.!h  stattfindenden  -Na.-«alirunp;  ähnliehe  Falk 
zeii^t  NVeinlmldfi  Alemann,  (iramm.,  S.  170. 

»eu.  pron.  nom.  pL,  anstatt  sie.    f)<),  IG  und  14  v.  u. 

Hid   dem   mal.   später  entstellt  in  sintemal.    281»,   t>.    bidmal».    »either. 

l.V),  21. 
8  iee  ii  en  h  üy ,  Ah-ondernng^hi'u,-*  d.  .Sondersieehen  oder  Ausfätzigen.  285,  Ä». 

8  im,  seiiiem.    \\b\.  7. 

ze  sind,  zu  Hein.     'JSl,  11»  und  27;  238.  2)5. 

«indine  (12.  :;2)  liier  i>t  zu  be^^sern:  itdendes  i>indenv :  Inlandcä  anwesend 
Heieiid.  siiideue  ini  jtVfi s.  part.  vom  verb.  sin:  inlendes  »teht  &I« 
}.'('!. iti\i.-ches  Adverl»  in  nneehter  Präj»o^ilions-Flexion. 

ainni.  die  ChJi;.  :'»  v.  n..,  neben  (337.  11  v.  u.)  dem  rerh.  sinnen,  die 
r.hri^'keitlieli  dureh  das  Sinuamt  und  Sinnthum  beaufsichtijjte  Eichung 
alles  Troeken-  und  Klüßäigkeita  Gemäßes.    32i).  15  v.  u. 

slaht.  Art.  13.  10. 


387 

smalfleisch,  vom  ungemästeten  Tbiere.    340,  16  v.  u. 

8 od,  der  Zieh-  und  Schöpfbrunnen.    846,  15. 

Span,  |)/.  Hpenn,  epenni,  Streitigkeiten.  291,  12;  296,  12. 

Hpiez.    mit  viertzig  spizzen,  Lanzenträger.    120,  2. 

spinn widris  fleisch,  Hammelfleisch  von  inngen,  aber  der  Mutterzitze 
(spun)  sich  bereits  widernden  Lämmern.  338, 10.  Kine  Sinnvermischung 
von  widerins,  Widderfleisch  (gebildet  wie  schtefins,  lamberins  340, 10), 
und  von  sich  widern,  recusare. 

spisen,  verb,^  Leber  und  Infferäuscbe  des  geschlachteten  lliieres  an  höl- 
zernen Spießchen  ( Wurstoom)  an  der  Fleischbank  zum  Kauf  aushangen. 
3ö9,  h  V.  u. 

■t»b«  Gerichtsftab,  Tribunal.    279,  16  v.  u.  (ahd.  bistäböfty  argitere), 

■  taut»  steht    311,  16  v.  u. 

■tebler  pfennige,  solidi  baculariorum.  114,  4;  zubenannt  nach 
dem  darauf  eepriigten  BischofsCtabe  des  Landespatrons.  Der  Stäbler 
war  im  Wertue  dem  Angster  gleich,  ihrer  Zwölf  gingen  auf  einen 
Schilling. 

ze  Stevne  Vorgericht  (186,  12j.  Auf  dem  Rheinschloß  St^ein  zu  Rhein- 
feloen  war  die  herzogl.  Österreich.  Obergerichts-Instanz  für  den  Aargau 

fewesen;  Aarau  wira  des  Appells  dahm  enthoben  in  Fällen,  welche  bis 
0  ff  betragen.    98,  2  v.  u. 

steti  kl  eich,  beständig.    211,16. 

stock,  Brunnenstock.    48,  4  und  7. 

den  Stöcken  nach,    nach  der  Reihenfolge  der  Stadtviertel.    418,  2  v.  u. 

■  pT&chhüs,  fatrina.    347,  12.    Ahd.  Glossen  übersetzen  das  Wort  mitse- 

erekiriumt  sella  curulib-.  Graif,  Sprachsch.  1,  1057.  Der  Begriff  der  Ver- 


bor^er  „      ,  ^    

latr^na.  *8ecrefum  naturae,  fxoneraiio  alvij  vel  ipsa  latrina,*  Ducange^ 
mit  Verweisung  auf  Acta  SS..  Tom.  3.  .Tun.  p.  XXVllL  Französich 
parloir  bezeichnet  1)  das  Besuchs-  und  Sprachzimmer  in  Nonnen- 
klOstem,  2)  reUrade^  la  commodite.  Laut  Ork.  v.  14:33,  Sonnt  vor  Simon- 
Judä,  erscheinen  vor  Schultheiß  und  Rath  zu  ßremgarten  der  Ehrw. 
Herr  Jörg,  v.  G.  Gn.  Abt  des  Gotteshauses  Muri,  und  Rutschmaii 
Meyenberg  von  Bremgarteu;  letzterer  erklärt:  Sein  am  Schweinemarkt 
mit  Hofstatt  gelegenes  Haus  sei  vom  Abt  und  Convent  Muri's  (als 
Sdiaffiierei)  benutzt  und  er  erlaube  hiemit,  »daß  Sie  imd  ihre  Nach- 
kernen  und  Meniglicher  von  Ihrenwegen,  so  Inhalter  dieses  Wohnhauses 
ist,  mit  Vrlaub  zu  reden,  ein  spracnhüßlin  oder)  pracet,  wie  dann  es 
benannt  wurde,  durch  die  Mu*r  des  Huses  uf  sin  Hofstatt  richtend  und 
brachen  möchtend  nach  jr  willen  und  notturft.  Und  wolle  er  ein  Mür- 
li&  ald  anderß  haben  für  den  Vnlust.«  Archiv  Muri.  Scrinium  Brem- 
garteu, 0  1. 

gprechen,  dem  man  sprichet  (78,  18),  dessen  Name  lautet. 

Btoz,  Zwist  (49,  2),  Kriegsausbruch.  281,  13. 

stoß  ig  (261,  4)  ^t  von  klagbar  werdenden  Geffnem,  sowie  von  Urtheilen 
des  Niedergencht^s,  die  weiter  gezogen  werden. 

tttotzen,  pL,  die  Kenle  geschlachteten  Schmalviehes.    339,  7  v.  u. 

•trift,  Straße.    247,  15. 

•trouffen,  das  Abhäuten  des  geschlachteten  Viehes.    334,  11. 

•tuck  (frttstum  tritici).  30,  14  etc.  v.  u;  138,  14  v.  u;  ein  Kornmaß  als 
Steuertheil  des  Zehnten  und  Bodenzinses.  Laut  Tagsatzunffsabschied 
von  1639  werden  je  1  Matt  Kernen,  VL  Mütt  Roggen  und  1  Malter 
Haber,  jedes  för  ein  Stuck  gerechnet.   Kfoster  Muri^  Dokumentenbuch 


h 


388 

Q  1,  S.  89.  Im  Jahre  1340  werden  «u  Aarau  15Vi  Stück  Geldei  för 
38  Mark  Silbers  verkauft  (55,  8);  im  J.  1436  halt  1  Stttck  Geld 
32  Golden.    Kidg.  Abschiede  II,  108. 

8tuden  und  maratein,  Pfahl  und  Stein  als  Feldmarke.    46,  17. 

ftuffelhüener,  junge,  noch  nngekielte  Küchlein.    244,  90. 

sttir,  fem^  Steuer.    288,  11. 

HiSferren  die  straGen,  die  Dttngerft&tten'au»  den  Stadtgasaen  eDtfBnM&. 

aOOf    lü. 

Büms&li,  Saumseligkeit.    256,  lö. 

sun,  contrah.  aus  suttun,  sollen.    12,  20  und  23. 

sanderbar,  im  Einzelflüle.    145,  19. 

sundrige  lüte,  Privatleute.    265  22. 

sungichten,  Sonnenwende,  d.h.theils  Pfingsten,  theils  Weihnachten.  99,17. 

snst,  sonst.    246,  13. 

swa  und  swenne,  wo  und  wann.  5&,  21.    swaz,  so  viel  als.  29,  Sv.o. 

swar,  schwer.    246,  19. 

Mweichern  (242,4),  geswechern  (811,  21  v.  u.)  schwachem  u.  minden. 

swerren,  schwören.    201,  1  v.  u. 

swirimatt  (82,  14),  das  an  einem  Damm  gelegene,  mit  Pfählen  (Schwireo) 
auH  Eibenholz  abgezäunte  Grundstück.  Ahd.  sutron,  firmare,  farsuirön, 
injmte  Hrmare.  üx  Bajuc.  15,  11:  17,  1.  »In  dem  selbigen  krieg  ward 
der  Hot  (zu  Luzem)  mit  rinffmuren.  thümen  und  9chwiren  (PaUssden 
im  See^  umgeben...  wan  Sie  wasser  gefallen  warent.  so  mochtend 
die  schiff  nit  über  die  schwiren  gon.«  Melch.  Ruß,  Chronik,  31  nnd  36. 

swösteren  in  der  swöstrcn  hüs,  Nonnen  im  Conventhause.  121,  4 
und  5. 

tag  wan,  a)  Fromlienst  lür  den  Leib-  und  Grundherren.  25H,  IH;  b)  ge- 
bot^Mic  Dienstleistung  im  bürgerlichen  (Tpnieindewerk.    225.  \  v.  u. 

tagwfid.  eine  Taj^reiHH.    I<27.  2. 

tedinf^s briet.  Vertra^'surkuude  bei  einem  Watt'eustiilstand.  279,  11 
teydinj;,  Krie;?ncapituliiti<>Ti.  23>S.  1.  ^et&diuget,  rechtlich  aiur 
ge^licLeri.    2ü6.  ö. 

teil,  Tbeiluni^svertraj,'.    .*iiy.  12. 

teilen,  /j/.,  0}ius  talliarum,  1.  S;  taliias  extortsitt  230,  27  v.  m.  heut  zc 
Tafjje  fiif  teil,  (leiiifiiitlesteuer.  Hievon  btsirnm-  und  begriif 3 verschieden. 
akker  in  dm  Ttllen,  224,  18  v.  u;  dies  ist  «1er  dnt.  pl.  von  tal;  akker 
an  dtm  Telshnrh.  .V?,  5:  dies  ist  der  die  Güter  abtheilende  Back 
'l'heil,  portin,  lautet  iUirgauiseh  tel .  JJeniti\i^3eh  und  adverbial:  f«i*: 
fels  —  tels  :  partim  pnrtiminie.  Hunziker.  Wörtb.  48.  —  in  der  otpf  hi  der 
Ttlchi  ze  nidrvsf  ({^t,  i)  bezeichnet  dnn  Aarauer  Turni)latz  Telli  tu 
der  Aarnied'Tuiiü^  grle^eu.  r)i»*8»'  aus  der  inner»  und  iUiberen  Telli  be- 
stehende h]b».Mie  wird  in  einer  Aarauer  KautHurkunde  von  133i  pluralit^r 
die  thelehin:   die  beiden    Tbälchen  genannt. 

todesfreiiz,  TodefüCchrecken  (zur  Pe^taeit).    277,  10  v.  u. 

trager,  des  Orundherrn  Steucreinsamuiler  als  dessen  ei*8ter  Lehensträger 
und  Zin^mann.  ('>1,  20  v.  u;  81,  7  v.  u.  Ein  Namen«>  Aarau*s  an  deren 
neuen  Lehensherrn  zur  Fluldi^un^  und  Belehnung  AbgeKaiidier  ist 
darum  der  Stadt  vortraj^er  ;^euannt.  273,  ^v.  u;  274,  1.  Das  a  diese» 
WortHtamnie^  l>b'ibt  alemannisch  ohne  Umlaut:  le  hon  trager,  249, 16; 
in  lebentra*,'er»  weise,  221^  2  v.  u;  gleichwie:  sagenhof^tatt, 
225,  18  V.  u.  Dasselbe  ljautj]fe9etz  l>eBteht  .Schweiz,  fort;  man  spricht 
srigi  (Sägmühle);  g' saget  (gesägt);  g'larbet  (geförbt),  und  selbst 
in  den  Zeituugsuunouct^n  üest  man:  gcifirbte  ^idenbRader. 


389 

tr^mel  schieHsen,  ßalkepköpfe  Über  uiid  iq  eine  Mauer  einlasseii.  50,  9. 
aiehe  über8d%ie8setL 

tromswis  geteilte  Matten,  nach  der  Quere.  347,  8;  und  wiederholt:  848; 
heute  gilt  adv.  iramu.    Hunziker,  W6rtb.  60. 

trösten,  vertrösten,  gerichtlich  verbargen.  183,  16  und  7  v.  u. 
t rostung,  Bargschaft.    326,  17. 

tubhüs,  das  aus  tubstein  (tofus)  erbaute  Selihaus  t»  der  bürg  wr  der  sM 
ze  Arovo.    176,  2. 

tachle,  plur^  Teuchel,  hölzerne  Wasserrohre  (nihd.  tad^.    48,  4  und  7. 

tülle,  das,  iabulatum,    346,  13;  hier  Palisaden  um  die  Burg. 

tult,  Kirchenfest,  zugleich  Oerichtstermin  und  Jahrmarkt.    25»  6.    29,  18. 

tun.  unbillichen  ze  tände  stn,  rechtswidrig  gethan  sein.  262,  1. 
impf,  t&t,  102,  4.  getat,  sübsi.,  119,  22.  Die  Stelle  229,  16  ▼.  u: 
die  im  steten d,  m  zu  bessern:  die  im  tetend;  d.  h.  dritthalb  Pfund 
Pfenninge  versetzter  Amtssteuer  taten  (erbrachten)  dem  Gl&ubiger  j&hrl. 
32  Gl. 

türe,  die,  Theuerung.    283,  11  v.  u. 

tüsiung,  tausend.  19,  19.  —  tüsung,  26,  4;  tüseng,  343,  5  v.  u.  Auch 
die  heutige  Mundart  setzt  für  abschließendes  nd  gerne  ein  ng:  bling, 
King,  Hängli,  Hüngli,    Stalder,  Dialectologie  45. 

winzund  badn  (254,  1;  255,  VI),  bezeichnen  Dorf  und  Feld.  Die  Grund- 
fläche des  Twinges  wird  durch  den  Hof-  oder  Dorfzaun  begrenzt,  und 
das  daraber  hinauslie^ende  C^meindeland  ebenso  durch  den  Bannzaun. 
Wer  hier  auf  des  Twingherren  Boden  sitzt  und  baut,  gibt  ihm  zur 
Fasnachtzeit  das  Rauchnuhn,  zum  Herbst  das  Leibhuhn,  beides  die 
twinghüner  (^4, 8),  oder  die  hflner  geltes  (23i,  13  v.u.),  und  leistet 
tagwanen  (2^4,  4),  Frondienste. 

Hb,  eoi^*.,  ob,  wenn.    56,  11.    57,  S. 

überschietien,  fiberdaohen.    946,  25. 

flb«r schätze,  fH^  über  die  Brustwehren  reichende  Dadrangen.    346,  24. 

fleh,  ichtes,  etwas.    49,  10  v.  u. 

flfbrech,  conj.  vom  verb,  üfbrechen,  ausrücken.    332,  22. 

flferst&n,  mittels  Bodenertrages  gewonnen  werden.  295,  23.  Dagegen  gilt 
ftfst&n  von  versessen  und  verschollen  gewesenen,  nachmals  wieaer 
zum  Vorschein  gebrachten  Zinsen.    1^,  5. 

flf  f e  n ,  prap.  statt  üffe.    108,  8  und  so  oft  wiederholt. 

flffete,  conj.  imprf;  erüffert  (statt  eritffnet),  pnBt.  (286,  14  und  17)  von 
üffnen.  heute  äufnen,  etwas  in  Auf-  und  Zunahme  bringen.  Stalder, 
1,  118. 

Affflets,  nüwe  (281,  Ö  und  1  v.  u«),  hinterlistige  Neuerungen  im  Land- 
rechte,   üfsatz,  impositio. 

ftflegen,  besteuern.    74,  8  v.  u. 

nmbe  Betten brunne  (12,  18),  lies  unze:  bis  zur  Einzeimarke  bei  diesem 

Brunnen, 
umsetze,  der  Beisasse.    254,  5. 

nd  steht  häufig  conjunctionell.  mo  digk  und  (so  oft  als)  die  pfr^nd  va- 
ewtn  wurde,*  310,  9.  harumb  und,  nachdem  und,  steht  pleo- 
nastisch.    44,  14. 

vngewarneter  wirt  (286,  21)  ist  ein  auf  Gastempfeuig  nicht  vorgesehener 
{geuxxren)  Herbergswirth. 

nnts  daz,  bis  daß.    28,  1  v.  u;  29,  21.    untzhar,  bisher.    33,  6. 
nnverscheidenlich,  auspahms-und  bedingungslos:  29.  6v.  \\\  eiuhellig: 
3«,  12;  255,  19  v.  u. 


390 

aiiTersprert,  35.  18  t.  u:  statt  -nperri^  uiiTerhindert,  unTerwohrt. 

nnverwerzalct  (48,  14),  pr<pt.  des  FrequeDtativB  verwtrzalon^  ableitend 
von  verwerten,  schlecht  machen.  Das  Wintertburer  Stadtrecht  ▼.  J.  1297 
sagt,  die  verlieheuen  Rechte  zum  iSchluße  bekräftigend:  u  ndint  Me 
hcliben  und  tiüt  venrerzalnt  wei'den.  Bluntschli,  Zürch.  Rechtsgesch. 
1,  481. 

un  wirr  ig,  kurzwährend.     17,  18b 

urberlich  (304,  14),  zinstragend;  aus  urbarlich,  ab-  und  einträglich  be- 
züglich des  Baulandes,    urbar  uf  der  erdefu    Nib.  1001. 

urän,  proarmt.    193,  9  v.  u. 

urfrag,  richterliche  Umtrage  (Erfragung)  unter  den  Gescbwomen.  20, 1  v.u. 

urhab,  Anlaß.    17,  6  v.  u;  18,  4. 

urlob,  Erlaubniß.  32,  26  v.  u.  urloub  geben,  einen  ungehdrt  vor  (Be- 
richt abweisfm.    18ö,  10. 

üsgewinnen  kost,  den  Kostenaufwand  vorschußweise  bestreiten.  15X),3. 

uzgenomenlich,  vorzugä weiche,  absonderlich.    85,  15;  151,  12  v.  u. 

üfis wendig,  außer  Ortes  wohnhaft.    270,  6;  185,  13. 

ufisrnnt,  außerhalb.  268,  9  und  2  v.  u;  271,  3  v.  u;  ein  mit  dem  Suffix 
-r>nf,  -ent  gebildetes  Ortsadverb,  häufig  in  den  Urkunden  der  Urkantone, 
siehe  z.  B.  iSege^iser»  Luzern.  Rechtsgesch.  2,  121. 

<\fisziohunge,  exceptio,  Oeltendmachunj^  einer  Rechtsausnahme.  4Q,  5. 
<3li£zug,  gerichtliche  Einrede.    185,  <  v.  u;  311,  23. 

urteild,  fem,,  der  gerichtliche  UrtheilsCpruch.  90.  1.  In  obliquen  FUlen 
sing:  urtei  Id«  (91,  23  v.u;  124,  I2v.u.);  p?.^r.  urteilden,  98,lv.u. 

wachen,  pl.^  Scharwachtsdienste.    225,  4  v.  u. 

wan,  ableitend  vom  alten  Substantiv,  drückt  als  Adverb  stets  Mangel  und 
Hoschränkunj?  aus.  als  Conjunction  jo  nach  seiner  Stellung  im  Satze. 
Stoht  ein  Genitiv  \m  trän,  so  ist  dies  eine  Nachwirkung  feines  alt«n 
Su>istantivcharakterH.  Es  outwickelt  folgende  Formen  u.  Bedeatnngen 
weil:  17,  1<) :  jLUHjronommen,  allein:  17,  12;  2''i,  24:  dac^gen  aber  dab : 
141.  4  V.  u;  wand,  12,  ^;  wun,  21,  11;  wond,  239,  10  und  16: 
242,  2;  wend,  2:55,   IS  v.  u. 

Wappen penofz  (219,  l  v.  u.).  durch  edle  Abkunft  berechtigt  ein  Adel»- 
wappeii  zu  führt'n. 

wad.  impf;  «tiitt  war.    28Ö.  2  v.  u;  281,  10. 

wegHt ,  superhif.  von  inhd.  ivftgc  tüchtig.    ''^\  3. 

we  il)'*l,  dor  {Vl\,  8  v.  u.)  als  Amtsdienor:  faynulus  reipuhliree  (29?*,  7  v.  u.); 
als  ötfentlieher  Ausrui*«T  (2K^»,  1  u.  o  v.u.):  aU  Scuuldenbote  u- Pfand- 
versteif^orer  (2l»9,  Sund  9  v.u.);  als  des  Stadtschultheißen  Stellvertreter 
und  iierielitM-SuppN'ant  (4.'>,  ;">  v.  u;  171,  10);  seine  Wahlbestätigung 
«lurch  den  Landgrafen  {"IM,  17):  sein  Amtst'id  (330,  ^);  als  Großweibel 
271,  20. 

weidny  der  vinelier,  dw- Fischeuzenrtatut  der  Fischerzunft.  285.  22  v.u. 

w#ld,  pL,  AVillder;  genit    w  elden.    275.  2o  und  18. 

w^n.  eontrdh.  aus  pnes.  pl,  ivcVcnf.     12.  22  v.  u;  ob  «i  wen.     ;'>•,  3n    •>. 

wening  odnr  vil.    98.  \f>  v.  u. 

wCr,  einer  Hesitziibernahnic  oder  -ITebertraji^ung  gerichtl.  Gewahrleiater, 
(tarant,  dalx^i  zu<,'leich  Selbst  bürge,     lo,  13  v.  u;  21»  7. 

werben,  einen  Crtheilfilpruch  an  eine  weitere  Instanz  ziehen.    206,  17. 

wem t lieh,  auf^tati  utrUUi:h,  weltlich.    24ti.  12. 

wirren,  irarnridiam  pnvstan*,  exhihere,  warandarr.  1,  12  v.  u:  114,  13. 
pllichtige  Grundzinse  selb&l    abtragen   oder    xie  durch  Bürgschaft   jja- 


391 

mntiren.  77,  7  ▼.  n;  115,  15.  entwerren,  sich' eines  Hesitzihumd 
rechteförmlich  begeben.  214,  13.  w erschuft,  Bürffsohafk.  33,  11: 
19, 11  V.  u ;  41,  16. 

werschaft»  Münzwährnng.    266,  21. 

wessri,  die,  das  Berieselungswasser  fQr  die  Matten.    45,  15  v.  a. 

wert  ig,  gewärtig.    274,  2. 

Widerlegung,  Morgengabe.    121,  14  v.  u. 

widerdriez,  Verdruß.    S44,  16  v.  u. 

widmen,   eine  Stiftung  machen  zur  Aeufnung  des  dem  Kirchenbau  und 
dem  Priesterunterhalt  dienenden  Widumsgntes.    78,  21. 

wiger,  pl.,  die  Weier.    344,  14  v.  u. 

Wirtin  (39,  16),  die  Ehefrau,  gegenüber  dem  6wirt,  43,  11  *¥.  u. 

wissen tleich,  mit  Vorbedacht.    194,  2;  211. 

wfiri,  Damm,  Schutzwuhrung  der  Ufer.    45,  !28  v.  n. 

wüssende,   wüssentsin,    Mitglieder  der  westfUischen  Vehme.    288,  9 
und  13 ;  284,  10. 

wtnhüs,   wird    vom  Freiburger-  und  Aarauer  Stadtrecht  mit  der  Nacht 
Terglichen:  von  der  drunkenheit  wegen,    825,  6. 

wtlint  (105,  14)  adv.,  statt  wüunij  wüent,  vergangener  Zeit.! 


sarge,  hölzerne  EinÜEissung  des  Mühlsteines  oder  Läufers.  335,  2u.l0y.  u. 

selge,  der  dritte  Theil  des  der  Dreifelderwirthschaft  unterzognen  Gemeinde- 
Baulandes.    66,  23. 

zieren  andenstraßen,  Maienbäume  vor  den  Häusern  festlich  aufstellen. 
282,  2. 

zigen^pL  prtet,  von  eihen,  zeihen,  beschuldigen  (242.  9).  angezigen, 
ib.  20,  gerichtlich  angeschuldigt,  anzig,  lo.  Ib,  Anzeihung.  Dies  mit 
dem  trennbaren  adv.  an  gebrauchte  wrb,  ist  eine  Verwedislung  mit 
anzeigen ,  das  jedoch  gleichfalls  den  hier  bezweckten  Sinn  hat :  einem 
gegnerisch  etwas  vorrücken. 

z in 8 tag,  Dienstag.  44,  22;  66,  4  v.  u.  Das  n  ist  nasalirend  und  ein- 
geschoben, darum  heute  eietig  und  ebenso  349,  28:  zistag. 

zng  haben,  in  gegenseitigem  Freizügigkeitsverhältnisse  stehen.  262,  9; 
ib.  7  und  3  v.  u. 

ztten,  göttliche,  die  Feste  des  Kirchenjahres.  310,  20.  •- aller  langest 
zits  (124,  18)  steht  adverbial:  die  längste  Zeit  über.  —  unzittlich, 
gegen  Recht  und  Brauch,  ungelegen.  282,  14.  —  u&wendig  z!t, 
die  ausserhalb  des  Heimatsortes  im  Kriegsaufgebot  verbrachte  Zeit.  289, 7. 

zürn,  plur,t  steht  wiederholt  statt  zun,  Verzäunungen.    46,  3. 

zik Spruch,  pl  zusprüt^,  Anklage.    237,  26;  265,  20;  267,  2  v.  u. 

zwei,  Zahlw.  30,  14  v.  u.  —  ofn.  der  zweier  schöpoßen,  215,  11.  — 
dat,  üff  den  zwein  hundert  guldin,  225,  14  v.  n.  —  accus,  zwü 
82,  16;  zwo  gen  zwein,  vier  sich  streitende  Weiber.  124,  28.  — 
zweine,  31,  5  und  4.  v.  u;  zwen  mütte,  19,  5;  gilt  zwein  müt 
habern,  116,  14.  —  zwöi,  261,  16  v.u.  —  bi  zwfiinhunderten, 
265,  17  V.  u.  —  im  zweinzgosten  jare  (33,  23);  im  drü  und 
zewenzigostenjare  (86,24);  zweinzig(37,  11);  zwenzig  (255,7). 
elifboten,  110,  6  v.  u. 


S98 

tt«f htuformeliiy  tavtologtoelie^ 

a)  dreigUedrige. 
aUe  freyheü^  gewonheit  und  recht.    98,  IdL 
äüe  eigenschaft,  ehafti  und  rechtung,    102,  17  t.  a. 

als  in  der  offnung  begriffen  ist,  als  oeh  wteä  gab  wnd  reht  moM.  90,  9  ?.  i. 
an  dlUn  begriffungen,  meynungen  und  pun(c}t€n,    130;  IS. 
dne  mtft,  minrt  erben  %tnd  dUermenlidies  tfumw^e.    116,  4  ▼.  a. 
admissimus,  ratificwimue  et  approbavinmsM    71,  17. 
ad  edificandum,  hdbitandum  et  permameiifdmm,    4,  11  t.  ü. 
begeren^  uteinen  und  wifUen.    121,  2  ▼.  il 

bi  gesundem,  oder  mit  krankem  Up,  oder  in  dem  todbett.    126,  0. 
bekumbem,  laden  wtd  echten.  840,  90. 
eontulimui,  resignavimus  et  ceesimus.    4«  7  ▼.  n. 

devestiens  se  de  predictis  bonis,  et  investiens  scultetum  de  eisdem  legätii  ä  m- 
dueens  eum  in  corporalem  passessionem,    136,  19. 

dewftionie,  orattonis  aui  peregrinationis  eauea.    951,  19. 

der  spenn,  stässen  und  eüeprüch  wegen.    2&5,  19. 

wiHeklich,  frilieh  und  utnbetwungenlich.    348,  6  y.  n. 

dedij  alienani  et  tradidi.    16,  19  v.  u. 

dise  genade,  dise  recht  und  diee  vriheit.    12,  9. 

die  distn  brief  ansehenty  lesen  oder  hörent  lesen.    42,  4. 

daß  dis  aiUs  war,  stete  und  unldgenhaft  beiibe.    59,  9. 

dur  got,  dur  iro  und  aller  iro  vordren  sde  wQJen»    62,  15. 

donanierü,  deputaverit  et  legaverü,    70,  9. 

dedaramuSj  decemimus  et  indulgemus.    80,  4. 

vereinberty  rerricht  und  verschlicht.  256,  6. 

eines  rehtait  ewigen  und  unwiderrüfeliches  kofes  xe  kofen  geben.    90,  9^ 

yraciam  factam  ratam  et  graiam  habemus,  coneedimus  et  eonfirmamus.  14,  S. 

ganz,  stete  und  umerbrodien.    13,  8. 

gesümen,  irren  oder  bekumbem.    54,  15. 

harwidi'r  niemen  gereden,  noch  getün,  noch  schaffen  getan  werden.   21,  9. 

haben,  nützen  u7id  nie^sen.    23.  7.    43,  7  v.  u. 

mit  aller  gewarsame,  icorten  und  teerchen.    21,  3. 

mit  gunttt,  willen  und  henden,    54,  15. 

mit  Worten,  werken  und  mit  aller  ehafti,  so  darzü  hört.    ÖO,  2. 

mit  geizliche jn  oder  weltlichem  oder  mit  keinem  geriehie.    61,  15. 

niesxefi,  besetzen  untl  evt^etzen.    (U,  9  v.  u. 

nach  ansprach  unl  anzig,  red  und  Widerrede  und  antwurt.    942,  16. 

niemer  ze  beswerende,  ze  sumendr,  noch  ze  hifidemde.  60,  3  v.  u ;  63,  16  v.  u. 

niemer  ze  tünd  mit  warten,  noch  mit  werken,  noch  mit  deheinen  Sachen.  107,  21 

nieman  rat,  stimm,  noch  geiat  gelten.    240,  9  v.  u. 

renuncians  omni  iuri,  actioni  et  petitiofii  müti  jjertinenti.    21,  8  t.  u. 

rite  et  legitime  ac  juato  iitulo.    40,  2  v.  u. 

recht  nemen,  suchen  und  halten.    182,  1  v.  u. 

renuncians  se  omnihus  prirüepiLs,  papalibus  et  imperiaiibut ,   sCriptis  et  nou 
scriidis,  inventis  et  invenlendis,    136,  12. 

sponte,  publice  et  ejcpresse.    2,  9  v.  u ;  3,  12. 

$in€  gravamtne,  detrimento  et  prewdicio.    27»  7  ? .  ik 


393 

stiften  und  stören,  niinren  und  meren,  lüteren  und  besseren,    98,  24. 

suh  protectume,  defensUmet  tuicione,    80,  1, 

suh  regula,  statutia  et  consuetudinibus.    80,  3. 

traderr,  assigfiare  et  fideliter  presentare.    71,  22  v,  u. 

ühenaren,  verbrechen  oder  verirren.    99,  6. 

ufffjebefif  vertgen  und  enpfahen,    21,  2. 

vrnn  ich  zegegin  ioas,  es  nach  und  horte,    15,  3  v.  u. 

quin  huic  resignationi  interfui,  vidi  et  audivi.    21,  3  v.  u. 

weätr  empfrömden,  üfgeben,  noch  von  handen  lassen,    238,  20  v  \l 

b)   Vier~  vnd  mehrgiiedrige. 

amplinmusj  augmentamust  ratißcamus,  approbamiis  et  confirmamus,  18n,  9. 

aller  der  vorder,  rehtunge,  eigenschefte  oder  anspräche  emich  ich  mich.  2-,  22  v.  u. 

besfsifen,  belegen,  begriffen  und  gevangen,    237,  6  v.  u. 

ctmpos  wentia,  corpore  sanus,  non  coactus,  sed  bona  et  libera  voluntate.  21, 14  v.  u. 

cor  am  delegatis,  siibdelegatis,  ordinär  ii^  et  extraordinariis  judicibus.  186,  8  y,  u, 

dignum  et  juaiam  est,  (Bquum  et  scUutare.    1U,  22  v.  o. 

de  et  super  dotationibus,  investititris,  intttitutionibus  et  inofßciacionibus.    127, 
11   V.  u. 

entscheidet!,  leutern,  deren  und  sprechen.    IM),  15  v.  u. 

erworben,  gehebt,  genossen  und  herbracht,    23'>,  11  v,  u. 

fundntio,  erectio,  dotatio  et  ordinatio.    312,  19  v    u. 

fecerunt,  con.stituerunt,  creaverunt  ac  etiam  orditiaverunt.    187,  2. 

gar  umi  gantzlich  gewert,  bezalt,  bewendet  und  bekereL    13S,  6. 

geinant  werden  ze  hüs,  ze  hof,  ald  und^r  ougen  mit  botten  oderbriefen,    144, 
2.i  V.  u. 

in  htteris  seu  instrumentis,  patentibus  et  sigillis.    75,  17. 

in  virguUo  et  cespite,  in  poaco  et  in  piano,    lü,  2o  v.  u. 

indulgencio',  immuniUites,  privilegia,  gracia  et  concessiones.    2J2,  16. 

ligemles  oder  farendes  gut,  benemtes  oder  unl)enemtes.     128,  1^  v.  u. 

litteraa  integras  et  Hlesas,  non  canceUatas,  non  rasas  nee  vitiatas,  99,  19  v.  u. 

mit  wissen,  willen,  geheisz  und  gunst     25»),  6. 

mit  miner  band,  gunst,  willen  und  verhengnuss.    21,  16. 

mit  allen  rechten,  nutzen,  Zinsen  und  zügehörden,    138,  1. 

fnit  aller  der  gewarsami,  Sicherheit,  warten  und  werken,    f>4,  17. 

niemer  ustriben,  laden,  angrifen  oder  bekumbem.    182,  5  v.  u. 

mit  antwurten,  reden,  sweren,  nocli  tun,    242,  21. 

non  vi  coacta,   non  metu  inducta  nee  aliquo  dolo  circumventa;    sed  l^)ere, 
sancB  mentis  et  corporis,  animo  deliberato,    lil,  18  v.  u. 

jyrocurator  legitimus,  actor,  gestor  ac  nuncius.    l^,  2. 

protida  et  matura  deliberatione  j^>reliabita  et  tractata,  unanimi  voluntate  et 
consensu.    40,  7  v.  u. 

recht,  gnad,  freyhait  und  gute  gewonhait.    193,  2  v.  u. 

setzen,  ordnen,  stiften  und  begaben,    3  »3,  8  v.  lu 

wie  sie  darkomen,  geben,  gesprochen  oder  geurteilt  werden,    130,  12. 

willeklich,  unbetwungen,  mit  gutem  r<k  und  müt,    182,  12  v.  u. 

ze  Ergow,  ze  Turgow,  ze  Elsazz  oder  in  Suntgow.    121,  16  v.  u. 

Je  setzende  un*i  ze  entsetzende,  ze  hdnde  und  ze  nieszende,    59,  4  y.  o. 

se  cerendrtnne,  ze  bezzemde,  ze  lütemde  und  verstandücher  ze  machende.  89, 15. 

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