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600075478.
P
r
UßKüNDENBUCH
DER
Stadt Aarau
HERAUSGEGEBEN
YON
D^ H. BOOS
PBIVATDOCENTEN IN BASEL.
AARAU
ORUCK UND VERLAG VON H. R. SAUERLÄNDER
1880.
r f
2 vi.
^v7-
HERAÜ8JEGEBEN MH'
dntecstCtzdng eines 35öBr.. jStadträthes von %A\{
UND DER
CESCHICHTF0B8CHENDEN flESELLSCHAFT
DES "^ÄNTOKS ^[ARGÄU.
Inhalt
Vorwort 5
I. Geschichte d» Stadt Äarau von den AnAofteD bji xm Refor-
matioa (Untergang der Stadtfreiheit) I
1. Einleitung in
2. Ge«chicfata Aaraus im Hittetalter XIU
i. Das Zeitalter der RefonuatioD XLIV
U. L'rkQndenbuch (1269—1517) 1
III. Aeltest«!! Stadtrecht 333
Ordanogen der Bandwerker 333
IV. Nachtrilge und Berichti^iigeu 341
V. Orts- nnd PerMneni^Tieter ........ 850
VI. Uloasar, bearbeitet von E. L. UochholE 369
Hirtoriscbe Karte der Stadt Aiiraa vom XIV — XVII Jahrhundert,
bearbeitet von F. Allemann, Ingenieur.
f
Vorwart
Herr Profeuor H. Batmgarlen in Slrattburg hat in dem pretum-
ache» Jahrbächera XXXVHS7S p. I)2>i-6S4 mit wamurn UHd zu be-
hertigendai Worten auf den rergchiedetien Zustand der Archive,
iiubeKmdere der Gemeindearchice, i» Frankreich und PeuUchiand
aufmerksam gemacht und betont, das» namenllich ßr die Arehioe
der Reichatädte etwas geschehen miisse und swar von Reiches leegen.
Ob dieser Nothschrei viel gettiitit hat, ob überhaupt in solchen
Dingen viel vom Staate zu hoffen sei, ob nicht oiebnelir, wenn diese
Städte ihrer glorreichen Vergangenheit sich würdig erzeigen tcollen,
tie nicht selbst Band ans Werk legen sollen, das zu erörtern ist
hier nicht am Platte. Jedenfalls gelten die Klaijrn über den ver-
lotlerten Zustand vieler städtischer Archice auch con der Schweiz
und hier gewähren vxder die Einsicht der Gemeiudrhörden noch
der Mangel an Mitteln für einen solchen Lvxiis, irie es ein Arc/äv ist,
Raum auf Hoffnung. Doch haben icenigslent die Staatsarchive
twneist eigene Fachbeamte und alfmälilich dämmert die Erkenntniss
auf, dass die Archive nicht ntir kostbare Vermächtnisse der Vor-
fahren, sondern auch, insofern sie geordnet and richtig aufgestellt
sind, der Verwaltung mclU unwesentliche Dienste leisten können.
Der Kanton Aargau besitzt nun vor allen andern Kantonen der
Schweiz einen grossen Reichthum an Arckiren. Die ehemalige»
Klosterarchive, die Archive der Herrschuß Sehenkenberg , Lens-
Imrg etc. sind nun im Slaatsarchive in Aaraa aufgestellt und die
wissensehaßUche Bearbeitung dieses grossartigen Urkundenmata^als
rückt unter der rüstigen Hand des Slaatsarchivars , Herrn C.
Brmuur, rasch vorwärts. ' Laut Regterungsbeschluss vom Jahr tS60
* Bereinigt und hin jettt:l)diinA den AriAiear X. Bronmr das ait-eidgen.
ArdUv und das Ardtiv der Herradtaft Schmkenberg ; 2) dunA C. Brunner
die .ArMve von Btbtntein, Zofingen, Leaggem, KänigsfcIdeH und tum qrö^trm
neu r* ■
9oaim auch die zahlreicßien und iutn l'heil recht tcerthvoUen Archive
der Städte und Gemeinden repertorisirt werden, cUlein die Aus-
fühnmg scheiterte an der Kargheit des Grossen Rathes, Nur die
Hauptstadt Aarau folgte dem gegebenen Impulse tmd übertrug zu-
nächst die Registrirung der Urkunden dem Herrn Prof. Hidber in
Bern, Da^die Arbeit nur langsam vorrückte und der Beschluss ge-
fasst wurde, eine vollständige Neuorganisirung des Archives vor-
nehmen zu lassen, so betraute der Stadtrath von Aarau im Jahr
1877 den Herausgeber mit dieser mühevollen Arbeit, welche ich in
den Jahren 1878 und 1879 durchführte. Es ist hier nicht der Ort,
auf diesen Punkt und auf den Inhalt des Archives * näher einzu-
gehen, hier haben wir es nur mit dem von uns veröffentlichten
Theil des Archives zu thun.
Der grösste Theil des in diesem Bande enthaltenen Urkunden-
materials ist gjfUizlich unbekannt. Einen flüchtigen Ueberblick über
den Bestand des Archives gibt PL Weissenbach in: Kurz und
Weissenbach, Beiträge zur Geschichte und Literatur des Kantons
Aargau I p. 545 ff. Einzelne Urkunden sind bei Kopp, Eidgen.
Bünde etc. theils abgedruckt, theils angeführt, andere im Geschichts-
frennd, im Solothtrner Wochenblatt und in der Argovia, aber selten
nach dem Original, sondern nach Abschriften der im Copialbuch ■
eingetragenen zutn Theil sehr ungenauen Urkundencopien. Und doch
erwies sich beim Ordnen des Archives der Urktindenvorrath als ein
viel bedeutenderer. Die Zahl der Urkunden beträgt gegen 2000.
Der zugänglichste Theil befand sich im sogenannten Waisen-
archiv im Thurm Höre. Diese Urkunden, meist rechtsgeschichtUchen
In/ialts, die Privilegien der Könige , der Herzoge und der Stadt
Bern, waren sorgfältig gefaltet und im Ganzen wohl erhalten. Diese
sind auch zumeist in das Copialbuch eingetragen worden, was wir
am Fuss der jeweiligen Urkitnde angemerkt haben. Die übrigen
Urkunden lagen in verschiedenen Räumen zerstreut; ein grosser
Theil, danmter viele auf die ^Samnung^ bezügliche wichtige Urkunden,
war mit Akten zusammen schon im vorigen Jahrhundert in graue
grosse Papierpackete verpackt worden, mit der Aufschrift: nihil
^ 8. meinen Aufsatz im Anzeiger für Schweiz. Geschichte, 1879 Nr. 3.
* Urbarium über diejenigen Freyheitshrieffen , so eine statt Arow sotool
von dem hausz üestreich alsz unsem gn. herm und obem der statt Bern er-
langet, auch andere Vertrag, DocumetUa und Schriff'ten, verfasset im, fahr etc.
1692 durch Jacob Gysi, Stattschreiber^
r-iv^i-'j^-- '■ ■■ . ■'■:■- -V.: ' • '■■;
^
momenti, toesshalbjie völlig unbeachtet blieben. Diese ürhmden
waren alle gerollt. AU der Beschluss gefasst wurde, die wichtig-^
sten Denkmäler zur Geschichte der Stadt herauszugeben, handelte
es sich von vorneherein um eine Auswahl 'des Stoffes. Ah Zeit--
gränze wurde die Reformation angesetzt. Es wurden sodann alle
Urkunden weggelassen, welche sich eniweder gar nicht oder nur
sehr entfernt auf Aarau beziehen; eine Ausnahme bildet Urkunde
Nr. 85 im Nachtrag, ihres unchtigen Inhaltes wegen. Femer wur^
den die meisten Lehenurkunden von der Aufnahme ausgeschlossen,
darunier die zahlreichen Hallwir sehen ; sodann cUe Urfehdebriefe
u. a. m. Bei solchen Urkunden, too nur ein Orts- oder Personen-
namen van Bedeutung war, oder wo das Formelhafle allzusehr
überwog, ohne ein neues Moment sachlicher oder sprachlicher Er-
kenntniss zu bieten, genügte ein blosses Regest; namentlich trat
dieses Verfahren bei den sehr zaIUreichen Vidimusertheihmgen durch
die Hofgerichte ein, und natürlich im XV. Jahrhtmdert öfters als
im XIV. Jahrhundert.
Indessen genügte es nicht, tcollte man anders ein vollständiges
Bild von der geschichtlichen und rechtlichen Entwicklung der Stadt
geben, blos die zußUig im städtischen Archive befindlichen Ur-
kunden abzudrucken, sondet^ es mussten auch die Archive der Orte,
wohin Aarau besondere Beziehungen hatte, durchforscht werden.
Zu diesem Zwecke habe ich mit der treuen Hilfe meines Freundes
Herrn Archivar Brunner den Urkundenschatz im Staatsarchiv Aarau
durchsucht und diese Mühe wurde durch eine reiche Ausbeute be-
lohnt. Ebenso schickte mir Herr Dr. Theodor von Liebenau, Staats-
archivftr in Luzem, Beiträge, und Herr J. J. Amiet, Staatsarchivar
in Solothurn, überliess mir mehrere Urkunden aus dem Stift Schönen-
werd, das mit Aarau besonders enge Verbindungen hatte^ wie schon
ein Blick in die bis in den Anfang des XIV. Jahrhtmderts hinauf-
reichenden Stiftsrechnungen zeigt. Da das aus dem Stadtarchiv
geschöpfte Material schon druck fertig vorlag, als die erwähnten
Beiträge eingingen, so wurden alle Urkundennummern, welche aus
andern Archiven und während des Druckes zukamen, mit einem *
bezeichnet; ein Theil mussle in den Nachtrag verwieset^ werden,
so die Nummern 11 f, 12^, 12*"^, /2****, y^*«*«»^ /j*^
19*, 20** und 123*. Die Gesammtzahl der hier abgedruckten
Urkunden beträgt 395 Nummern, und zwar vertheilen sich diese auf:
Aus Drucken genommen 12 nrs.
Aus dem Stadtarchiv, Urkundenarchit Sil ^
T
Aui dem Stadtarchit, Raihsmanual nr. 13 i nn.
Äu» der Ryhiner*schen Chronik (s. Einleitung) i „
Aus dem Slaattarchiv Aarau:
Aargauische Städte 3 ^
Königsfelden 9 ,
Zofinge» 4 ^
Gnadenthai 1 „
Biberstein 16 „
Aus dem Staatsarchiv Ludern:
«. Urban 5 ,
Aus dem Archiv Beramunsier 1 ^
Aus dem Archiv Schönenwerd (in Sofothum) 3 ,
Aus dem Archiv Reichenbach (Ct, Bern) 2 „
Die Drucknacliweise sind nicht ganz vollständig. Es kann mir
nämlich entgangen sein, dass die eine oder andere Urkunde schon
im Solothw^ner Wochenblatt oder im Geschichtsfreund abgedruckt ist,
da mir diese Sammelwerke nicht immer zur Hand waren; indessen
sind die Drucke daselbst nicht immer correct und diese Werke nur
wenig verbreitet.
Was nun die Grundsätze betrifft, denen ich bei der Bearbei^
tung der Texte gefolgt bin, so sind es die allgemein in fachwissen^
schaftlichen Kreisen üblichen. Ich verweise bezüglich der deutschen
Texte insbesondere auf Weissäcker* s Ausführungen in den: Reichs^
iagsakten I, p. LXIV -^ LXXXIV. Wo nichts bemerkt ist, sind
Pergamenturkunden gemeint; Urkunde und Siegel wohl erhallen, die
Schrift ohne Abweichung, Dieses trifft namentlich bei den Urkunden
aus der königlichen und herzoglichen Kanzlei zu, während die Ur^
künden der bischöflich^constanzischen Kanzlei meist sehr flüchtig
geschrieben und zum Theil schwer beschädigt sind. Eine Reihe van
Urkunden lassen sich jeweilen auf den gleichen Concipisten und
Schreiber zurückßhren. Vom XIV. Jahrhundert an uArd auch in
Aarau der Einfluss der schwäbischen Kanzlei itbermächtig, vgl, das
Glossar. Durclischnilllich lässt sich constatiren, dass die Schrift
der in Aarau geschriebenen Urkunden im VerhäUniss zu den
am Rhein ausgestellten Urkunden einen spätem etwas zurück^
gebliebenen Charakter zeigt , wie es ja bei solchen abseits vom
grossen Verkehr liegenden Städten nur natürlich erscheint.
im Allgemeinen bin ich dem von Sichel neumrdings wieder auf
§eiprockenen Gfimdsati* gefolgt, die Texte so diplomaHsch getrem
§b es im Druck möglich und wünschbar isi^ zu geben, d. h, nicht
etwa, wie es so oft in Pubtikatianen historischer Vereine geschieht,
fliti Wiedergabe aller Abkürzungen, grosser und kleiner Buchstaben
des Originals, der Interpunction desselben etc., sondern indem ick
wach den Verfockmigen zu Textverbesserungen soviel als mögHck,
such wenn offenbare Verschreibungen vorlagen, wie z. B. p, li,
Mmbe Betten brunne für nnze Betten brunne u. s. w.,
tersdüoss. Freilich bei der im XIV. imd XV. Jahrhundert immer
wiekr überhand nehmenden Verwilderung der Schrift und Sprache
musste die leise verbessernde Band dem Versländniss des Lesers
w Hilfe kommen. Alle Ergänzungen meinerseits sind cursiv ge--
drucki. Gesperrte Schriß wurde angewendet, wenn in einer Ur^
bmde sich des bestimmtesten eine andere Hand bemerkUch macht;
es sind dies die von Ficker^ Beiträge zur Urkundenlehre ausfuhr^
ick besprochenen Fälle über die zeitlich und räumliche Verschieden-
keit des Actum und J)atun$. Wenn im Original ein leerer Baum
gelassen war oder anstatt der Namen . . gesetzt wurden, so haben
i6tr dies gleichfalls mit . . bezeichnet. Bisse oder sonstige Be^
sckUSgungen des Pergaments wurden, wenn nur Buchstaben fehlen,
aui ♦ ♦ bezeichnet, wenn aber ganze Zeilen fehlen mit — — . In
Bezug auf das Stadirecht und die Bandwerksordnungen trat eine
freiere Bekandbmgsweise des Textes ein^ im Sinne der Verein^
psckuug der Consonantenhäufung, namentlich im Auslaut, also mit
für mitt, nüt für null etc. Die Correctur wurde jeweilen noch--
mab mit dem Original coUaiionirt und Herr C. Brunner hatte die
Güte, eine Reihe der Urkundenabschriften^ wo ick Bedenken kalte,
wnl dem Original zu vergleichen. Auch Herr Professor Rockhoh
halle die Güte, die Correcturbogen in sprachlicher Hinsicht durchs
sulesem. Trotz aller Sorgfalt sind einige Versehen stehen geblieben^
wie z. B. p. l/S. Zeile 8 v. u. da z einen, für daz einen; so
sollte p. S6 die Urkunde 1329, März 15 mit i7«* statt mit 37*
bezeiekttet sein. Das WickUgere ist in den Berichtigungen, im Be^
gister und Glossar verbessert tcorden. Zu diesen Versehen gehören
* Mmtumenta Oermanue historieaf Diplomata /, I, p. VI: In der ge*
Biproduetion der Worte bin tcA souteU gegangen , daß tcA audi aüe
fdder im Abdrucke wiederhcU habe. Idi finde nämlich, daß der bisher vor-
^ursAemdeBrauek, dieTeaieder Ursd^rifün tuverbessem, su tnand^erteilu'
mssgiuensen fUkrt und dem Leser unrkhtige Vorstdlungen von der Besehaffm-^
hat dm' Ori§finale beibrmgt etc.
miek die an chroiuAtgiteh unrichtige Stelle geraAetun Vrkmtäen
m-, tS vnd nr. 62. In Besug auf da» Regiiter verweise ich auf-
die COR Weizsäcker I. c. caiagetprochenen GrundsiUie; unter Aarait
ist alles darauf bezügliche eingereiht , also die Lokaiitäten, die
fVton'nfli, die Sckuüheissen etc.; unter Deutschland die Könige;
unter Rom die Päpste und KardtHäle; unter Oestreick die Her-
zoge u. s. w. Ausgeschlossen blieben rwn der Aufnakme in das
Register die Tanten der Hörigen. Die Bearbeilting des Glossars
hat mil Uebensww-diger BereitiDiliigkeil und grosser Hingebung Herr
E. L. Rochhob übemonuuen, toar er doch dazu als feiner Kenner
des Dialektes rorzüglich berufen.
Die Einleitung unll keineswegs den hier gebotenen Stoff er-
scköpfen; sie ist auf ein weiteres Fublikum berechnet and desshalb,
sowie des Raummangels halber, mussten eine Reihe wichtiger Fragen,
wie itber das Stadtrecbl ' und sein VerhiUlniss su den brigen aar-
' Das Aarauer Sladtreehl igt, mir p. 33.3 eröriart leurde, nur in späterer
Vaitang eihcüten ; daß diese aber auf etiler altern, früher im Ärdtiv vorhält'
de» gewetenen Jtedaction beruht, betceist wuweifelhafl da^ Surseer Stadtredn,
Dieses üit nach gefi. WUtheüum} roit Herrn Th. ixm JÄäienau in S Redac-
tionen vorhanden:
/) Text A, PergameniK: int tiuneer Stadlarckin, klnn H", S BIL; MitU
de* XIV. Jh. gesthrid/en; Artikel 1—13 das Rudolf sdie Ihivüeg, 14— B3 das
StaätrKht und am Schluß das Ütatul.
■ 2) Text B, Papierhs. i» Surtee, kurz nark 14TH geschriehen, enthält die
63 AHikA
3) Text V ist die um li2IS von Ounsntann Zimmermann, ScAuUheißen
«OH Sunee, seitter Chronik naerirte Ahsehrifi der nichtigsten ArUkd, im
A. Lmem.
Dieses Surseer Stadtrecht vst nun einfaiA eine auf den A'anvn König
Rudolfs I. übertragene Zusammenstopptlung:
1) Des JiudolfscAen Privilegs ßr Aarau wnt 1383, Märt 4, nr. 14, und
die Naieitäi de» FäUchers ging aoaeit, für Sursee. den Friedkreis von
Aaraw obeusehreAen.
3) Des Aaraiter Stadtrechtes und tiaar mil dem Frtiburger Stadlrechl
vergluAen i» genau dersdben Reihenfolge der Artikel, als« :
Aar. Sladtrteht t—31 = Frtib. StaäüreAt 37-6S.
. 35—33= » . 7-10.
> > .1$— 43= > >. 35—35(niii Auslassung
und Unuieüung
einiger Artikel.)
, 4$—63 = Frnbiirger aUestes Stadtneht 60—65.
QenoM so etU^ri^i .
Surseer Stadtrecht l4l=ldesAarauer)-4&:=tMb.Studtreda37— SS
fgKtdkcfi Stadtreckien , zum Winierihurer Stadirechi, saune simi
M0errechie Freibwg; über die EnUlekung des Ralhes, über dessem
OrgamsatioH^ über das Steuerwesen, über den Sckultheissen, über
ä$ rickierUche Gewali, über den Herrschaftssins,^ über die Ce-
stüdUe der Geschlechter etc. unbesprochen bleiben. Die Erzählung
wwde bis zum Abschluss der Reformation geführt, weil damit auch
äe weitere Entwicklung der Stadt au/hörte.
Der beigefiigte Plan wurde von Herrn Ingenieur Allemann amf
Qnmd von äüerm Material und vielfacher Besprechungen mit dem
tauusgeber mit grosser Sorgfalt ausgearbeitet.
Schliesslich sage ich allen denen, welche tneine Arbeit unterstüUt
ssd gefordert haben^ meinen besten Dank, vomämlich den Herren
C. Brusmer, £. L. Rochholz, Th, von Liebenau, J. J. Amiet, G.
CM Wyss^ Schmidt-Hagnauer, Prof Baebler,
Surseer Stadtrecht 46-^9^ Freib. Stadreeht 7—10.
> > 50—58=^ » * 28—35 (mü AustMSung
und ümsUllung
einiger ArtiktL)
« > ö9'-63 =. AßUestes Freib. Stadtrecht 60^64.
S) Des Statutes vom Jahr 1301, nr, 19 , too gleichfaüs der Abschreiber
gedankenlos den Namen Arow stehen ließ.
Es ist nun sehr wahrscheinlich^ daß die alte Itedaction des Aarauer
Siadtrechtes gleiehfaUs diese drei BestandtheHe hatte und möglicher-
weise war sie lateinisch abgefaßt (s. Kurs und Weissenbach L c. p. 547).
üdfer die engen Beziehungen Aaraus zu Snrsee s. Segesser, Bechtsge-
schichte von Luzem I, p. 746.
^ UAer den Herrschaftszins oder die Vogtsteuer vgl,, außer unsem Ur-
hmden und Kopp, namentlich Segesser, Kechtsgeschichte von Luzem I, p, 75$,
Basel, Wethnachten 1879.
H. Boos.
ti
Geschichte der Stadt Aabaü
vo»
DEN ANFÄNGEN BIS ZUM XYI. JAHBEÜITDEBT.
Geschichte der Stadt Aabaü
vo»
DEN ANFÄNGEN BIS ZUM XYI. JAHBHÜNDEBT.
4m H§M AANin.
Einleitung.
Itdtufeimc <i«r OeMhioht« der Stadt Aantu. U«b«rbliok über die Qnellen rar
GtMhielite der Stadt Aer«a. GraüMshAft Bore. Chroniken und Urkunden.
[nser Kanton bat nicht, wie unsere Nachbaren Zttrich oder Bern eine
ögene politische Landesgeschichte. Was er seit Jahrhunderten
an Gut und Blut geopfert hat, ist bloß zur Verherrlichung und
am Nutzen seiner BegenteD geschehen, steht nicht auf seinen Namen,
«mdein auf ihren in die Geschichtsbücher eingetragen. ** So lautet
nit einigem Rechte die wehmüthige Klage der Herausgeber des I. Bandes
der Argovia, denn bis zum heutigen Tage machen sich die Nach-
m^nea der yerhftngniOvoUen Schicksale, welche über das so schöne
und räche Land dahingegangen sind, fühlbar, indem die einzelnen
Landschaften, aus denen der Kanton zusammengefügt ist, mit ihrem
einer jeden eigenthümlichen Charakter, eben das Product einer anders-
gMfadtigen Vergangenheit, noch immer nicht sich innig zusammen-
ftgen wollen.
und doch haben sie alle einmal eine gemeinsame Geschichte
gehabt, namentlich kann dies mit vollem Fug und Recht von den aar-
gnischen Städten gesagt werden, bis eben der für die Landschaft
voelige Krieg der Eidgenossen gegen Oestreich im Jahre 1415 das einst
losunmengeh&rige Land in verschiedene Stücke zerriß, und wie reich
ist nicht dieee Geschichte. Kaum eine Landschaft der Schweiz und
Deotschlands kann sich so vieler ereignißreicher Stätten, so vieler Denk-
mäler einer langen Vergangenheit rühmen, wie der Kanton Aaigan.
Schon in amer Zeit, wohin kanm ein erhellender Stnhl der Er-
kenatniD dringt, wohnte hier ein arbeitsames Volk, dessen Sporen $a
vielen Orten beim liefern Nncbgrnhen sichtbar werden. Es bedarf
sodann nnr des leichten SchUrfens mit dem Karate, um aaf die Üeber-
reste des großen Knltnrvolkefi, der RSmer, za stoOeo. Fast jeder
Hügel ist mit einem Thurme bekrSot, der Zeugnifl von der HenRchen-
flllle, welche die frucbfhitren Fluren bewohnte, ablegt. Der noch
heute im Volke spnkeml'' Aberglaube i^t nralt. manche noch jetit
geübte Sitte reicbt in -lahrhunderte zurük.-k; unser Recht und unsre
Sprache wurzeln im nlteu Recht und in der alten S))racbe. die Lieb-
lingsfeate des hentigen I ipscblecbtes wurden schon vor Hunderten von
Jfthren gefeiert, kurz, tausendfältige PHden verknüpfen die Gegenwart
mit der Vergangenbeit. Wirft nicht jeder Mensch, mag sein Leben
noch so einiftch dahinfließen, von Zeit ku Zrit nnen Rtickblick
auf sein vergangenes Leben, dch des Gelungenen freuend oder neos
VonKtxe fDr die Zukunft fassend, warum MÜts da nicht ein Gemein-
wesen, welches ober ein halbes Jahrtausend hinter sieb hat, nat
Bückschao halten und sich's Eum Bewnßtgain bringen dürfen, daß dai
SchSne und Onte, dessen sich die Gegenwart erfreut, schließlich doch
ein Product der Arbeit von Generationen sei.
Die Städte haben im Mittelalter eine so außerordentliche Beden-
tODg ftlr das wlrthschafUicbe, politische nnd geistige Leben der Nation
gehabt, daß jeder Beitrag cur Städtogeschichte . wenn er auch nur
«ine verhKltnißmUßig kleine SUdt beti-ifft. von grSßtem Werthe ist.
Denn im Mittelalter handelt es sich nicht um ungeheure Massen, wie
in den asiatischen Reichen oder in der Neuzeit.. „Nicht die Massen
nnd ihre Handlungen sind e8 ja," bemerkt ein neuerer Historiker gmst-
reich, „die als solche in der Geschichte der Menschheit unser Interesse
erregen, sondern die Individuen, welche auf die höhere Entwicklung
des Menschen gcistes nnd des VSIkerlebene «inen Einfluß übten, und die
Gemeinwesen, deren Geschichte den Foriaihritt zu höhern DaseinD-
formen, zu einem hShem Culturleben ihrer Angehörii^en zeigt."'
Die aargauischen Stfidte haben sämmtlich eine gleichartige Ent-
wicklungsgeschichte, nur daQ die eine Stadt vor der andern infolge gün-
stigerer Lage und glücklicherer Umstände zu einer bessern Stellung
' Schttnberg, Finanzge schichte der Stadt Basel, p. 521; vgl. auch Segeüser.
RechtsgeKhichte von Laxem. IV, p. 761.
geliogeo konnte. Aarau« welches vermöge der Regsamkeit, seiner
Bewühner und vermöge der günstigen Lage zur 2^it der Helvetik zur
Haaptstadt der EHdgenosRenschaft und später des neugebildeien Kantons
Igeirlhlt wurde, hat schon früh vor andern Städten eine bevorzugte
SteUnng eingenommen, wie die zahlreichen Privilegien beweisen. Allein
die Weiterentwicklung wurde jäh durch die Eroberung des Aargaues
ihgebrochen. Noch erfreute man sich seiner frühem Privilegien, allein
Bern, welches innerhalb seines Machtgebietes keinerlei Selbständigkeit
tofkommen ließ, machte seine straffe Herrschaft diesen freien Städten
iomer mehr bemerkbar. Die Städte verarmten unter ihren schweren
Usten, die Bev5lkei-ung nahm infolge eines von Bern begünstigten,
oKgarcbischen, kurzsichtigen und übelwollenden Stadtregimentes immer
mahr ab, so daß diese Städte im XVIII. Jahrhundert zu todten, un-
bedeotenden MunicipalstUdtchen herabgesunken waren, welche sorgfältig
alle Krebeübel eines zerrotteten Geschlechtes, das keiner echten Leidenschaft
fiüiig war, in sich hegten und pflegten. Erst g^en Ende des vorigen
Jahrhunderts offenbarte sich in Aarau ein frischer lebensvoller Geist,
erweckt dur^h die ungeheure geistige Strömung, welche in Frankreich
^ Deutschland an den alten morschen Zuständen zerstörend nagte.
Mit Schmerz und bitterm Groll empfand man die Schmach der gegen-
«frtigen Zustände, mit Knirsclien ertrug man die bernische Herrschaft,
bis die frohe Stunde schlug, wo man jubelnd die Ketten zerbrach.'
In dem langen Zeitraum der beruischen Herrschaft erlosch die
finDDening an die Zustände vor derselben fast gänzlich, nur Weniges
und Dürftiges davon blieb im Gedächtniß des Volkes haften, ^ und
weh die Gelehrten wußten nicht viel über die Geschichte ihrer Stadt
za berichten. Während wir von einer gi'oßen Anzahl selbst kleiner
Stidte die kostbarsten Chroniken aus dem XIV. — XVI. Jahrhundert
besitzen , wissen wir nicht ob in Aarau jemals einer der zahlreichen
(iostlichen oder der Stadtschreiber die Schicksale ihrer Vaterstadt
mit treuem einfältigem Gemüthe aufgezeichnet haben. Erst in der
bittere und feindselige Stimmung Aaraus gegen Bern findet
neh tzefflich ausgedrückt in der wohl selten gewordenen: Denkschrift über
die letzten Begebenheiten in der Bemerischen Munizipalstadt Aarau im
Aargan, von J. G. Fisch, zweiter Pfarrer von Aarau. Basel, bei Wilh.
Haaa, 1798. 12«. SS. 7a
' s. bei BochhobE, Schweizersagen aus dem Aargau 1 p. 19 ff. p. 83,
p. 141 ft II p. 7 ff: 230 f. 262 ff. Taschenbach der hist. GesellBchaft des
KantoBt Aaigau, 1862, p, 63 (L
TT
höchst schätzenswerthen Chronik des Joh. Stumpf (Zürich 1546)
findet sich ein kurzer, jedoch nicht fehlerloser Bericht üher die
Geschichte Aaraus. Ihn haben alle Spätem ausgeschrieben, so auch
Leu in seinem helyet. Lexikon, der jedoch einiges Neue beibringt.
Erst aus dem vorigen Jahrhundert kennen wir mehrere größere Ar-
beiten über die Geschichte Aaraus, denn die von Rochholz, Aargauer
Geßler p. 77 angeführte Chronik: „der statt Aarouw freyheiten*' ,
verfaßt vom Stadtschreiber Berchtold Saxer 1578, (gegenwärtig im
Besitz des pensionirten Herrn Professor Hagnauer), welche ich nicht
einsehen konnte, ist wie mir scheint keine eigentliche Chronik, son-
dern eher ein Copialbuch.
Die inhaltsreichste und wichtigste Arbeit ist:
Wilhelmi Ryhineri med. Dr. Einleitung in die Jahresge-
schichten der Stadt Aarau 1728 — Handschrift H 69 der vater-
ländischen Bibliothek in Basel; jedenfalls nicht Autograph; Fol.
129 Seiten sind von einer säubern Hand geschrieben und enthalten
die (beschichte der Stadt von Anfang bis zum Jahi' 1787; bis zum
Jahr 1787 ist die Chronik von Jakob Hächler, Helfer in Aarau,
fortgeführt und bis 1803 von Markus Lutz, Pfarrer in Läufel-
fingen, in dessen Besitz die Chronik kam. Eingeheftet sind noch
Zusätze und Anmerkungen zu dieser Chronik und: Merkwürdigkeiten
der stat Aarau, die sich im Lauf des achzehenden Jahrhunderts zu-
getragen, gleichfalls von J. Hächler verfaßt. Ferner ist eingeheftet
die schon erwähnte Denkschrift von Fisch. Was nun die eigent«
liehe Chronik von Ryhiner anbetrifft, so besteht ihr Werth in der
theils yollständigen, theils auszugsweisen Mittheilung der bedeutendsten
Urkunden, so weit sie die rechtsgeschichtliche Entwicklung der Stadt
berühren. Die Erzählung ist eine annalist.iscbe, knappe. Beim Wechsel
des Schultheißenamts wird jeweilen die Geschichte des Geschlechts des
betreffenden Inhabers des Amtes erzählt, und sein Wappen erklärt. Wahres
und Falsches ist bunt durcheinander gewürfelt. Selbständigeren Werth
gewinnt die Erzählung erst vom XVL Jahrhundert an. Besonders
ausführlich ist der große Bauernkrieg und der Vilmergner Krieg
erzählt.
Die zweite handschriftliche Arbeit ist die viel benutzte: Be-
schreibung etlicher freyheiten der statt Arauw und
anderen alten geschichten, so sich von vielen jähren her
zugetragen, außgezogen und in diß Libell eingetragen
vn
dareh Johannes Fisch, Notar. I. Theil, 4^ 332 Seiten, Hs. 2
des Stadtarchives, auch sonst noch mehrfach verbreitet. Dieser Band
nihait: 1) 68. 1 — 56 Abschriften von Urkunden über Weidgang-
Tttbältnisse, meist ans dem XVI. Jahrhundert; 2) SS. 57 — 62 eine
Oopie der Urkunde Nr. 306 unserer Sammlung; 3) SS. 63 — 71' eine
hne auf einer altern Quelle beruhende Geschichte der Stadt, — 1515 ;
4)88. 72 — 96 Au&ählung der wichtigsten Geschlechter ' Aarau's, der
Bogen um Aarau, der Schultheißen, Pfarrer, lateinischen Schul-
neister, Provisoren und der Helfer; 5) SS. 97 — 147: Von den
frvjheiten der statt Araw, Regestmi und vollständige Abschriften
städtischer Urkunden, jedoch wie bei Byhiner nicht nach den, Ori-
gioalai, sondern höchst wahrscheinlich nach dem |Copialbuch, mit
ßiiscliiebungen, wie z. B. folgende Verse, p. 108 f.:
Fama.
Wer haben will gotts gnad und gunst,
Fleiß sich der gottsforcht tugend kunst,
Weisheit, verstand er üeben soll,
So wirdt sein nam erschallen wohl
An allen orthen weit and sehr,
Ze erlangen gunst, lob, preiß und ehr.
Mein poeaun gute resonanz
Soll geben zu dem ehren krantz,
Der sein hanpt soll billich zieren,
Wie auch an Rudolffo war zu spüren.
Der war von Habspurg lobesam,
Der durch sein ritterliche Thaten
An das Römische reich gerathen,
Auch solchs mit lob erlanget hatt,
Hernach befreyet Arauw die statt,
Daß man ihm billich danckbahrkeit
Zu erzeigen soll sein bereit.
Ewig floriert guter namen.
Wer den erlangt, wirdt g'ehret, Amen!
6) 88. 148 — 332. Annalistische Erzählung, zuerst kurz, später aus-
ftüirlicher, namentlich haben die Berichte über den großen Bauem-
Weg und den Vihnergner Krieg eigenen Werth. Mit dem Jahr 1731
endigt der Band, und der zweite Theil, auf den verwiesen wird, ist
im Archiv nicht mehr erhalten.
Die bei Oelhafen (s. u.) angeführte Chronik von Hauptmann
Ernst konnte ich nicht einsehen. — Die handschriftliche Chronik
te Daniel Bichner (ein Exemplar im Besitz der Erben des ver-
Btorbenen Geschichtsfreondes Bahnhofinspector Roihpletz) igt eis« üabar-
arbeitang der hier erwähnten Chroniken. Schließlich ist noch zu
erwähnen:
Christian Oelhafen, Hauptmann, Chronik der Stadt Aarau,
von deren Ursprung bis 1798. Aarau, 1840. gedruckt bei 8. Lan-
dolt 8<> SS. 224.
Das. Buch enthält chronologisch zusammengestellte Auszüge aus
den angefilhrten Chroniken , aus dem Copialbuch und aus den Man-
datenbOchem, kritiklos und zusammenhangslos aneinandergereihL
Wo den Erzählern keine Urkunden vorlagen, tappen sie im
Finstem und ihre Erzählung ist ohne alle Kenntniß der wirklichen
Verhältnisse, wie z. B. die Erzählung über die Entstehung Aaraus,
so z. B. bei Fisch p. 66 ff.
„Vom Ursprung und Aufgang der Statt* Arauw.
Arauw ein lustige wohlerbauene kleine reichsstatt (äc!) auf der
rechten Seiten an der Aren, ein 1 7s große meil under Arburg gelegen ; auf
ihrem platz ist vormahls gestanden die uralt veste Rore, hatt vor
Zeiten graffen gehebt, sind vor langen jähren abgestorben. In wel-
cher zeit die statt Arauw er bau wen, wirdt zwar in keinen cronicken
gefunden, dieweil aber die graffen von Köre alda ihr Kit^^und wdi-
nung gehebt, ist scheinbahr und glaubwürdig, daß auch die statt eines
zimlichen alters seye. Dann anno domini 860 hatt gelebt und ge-
reiohsnet Laudolus, ein graff von Rore, von denen die statt gestiftet
und ange&ngen, und ist dieser gesagt« graff der letzte diesei-s stams
gewesen. Nach abgang aber dieser graffen ist die statt an die alten
fürstlichen graffen von Habspurg und Ältenburg kommen under Con-
oeilivo anno domini 948. Uemach aber under Rudolffo dem Ersten
diß namens, Römisch keyser, graffen ku Habspurg, dem Römischen
reich zugeeignet worden, ohngefehr um«; jähr Christi 1280 , ist also
die statt ein lange Zeit dem hausz Oesterreich und Habspurg zuge-
than gewesen, ward auch von ihnen beßer erbauen und ist herrlich
und wohl befreyet worden.
Dir Graa&chaft Rore hatt tdch nebend die Reuß hinauff erstreckt,
also dasz auch die abtey Muri volgender zeit darin gebauwen ist,
wie desz die bestähtigung der dotation durch weyland keißor Heinrichen
anno domini 1114 gegeben, klariche anzeigung gibt mit solchen Worten :
monasterium sitnm est in provincia scilioet Burgundia, ^in episoopatu
Gostantiensi, in pago Argoia» in cmnitatu Bore, d. i. ein doster ist gffl'tgen
TX
in der bodschafR; Bargand, im bistum Constentz, im Aergaow, in der
gnafichaft Rore, das ist genent Mai*i.
An diesem uralten vesten schlosz Rore ist die statt Arauw ge-
hmiwen, aber zu welcher zeit sölicher liau angefangen hab, find ich
nmr nit, etliche wollen die statt Arauw seige nit alt, aber wie vorgemelt
iQist sie gar alt, dann die uralt bürg Rore ist schon vor Christi geburth
B sönam wftsen geseyn und ist der stiffteren geschlecht schon ver-
tfMhen anno 860. Es ist aber die uralt bürg Rore nichts desto-
ffloiger bej der statt in wesen geblieben und durch die fürsten yon
avterreich ein freyheit und flucht der miszethäter darein gelegt und
dvroQ nachmalils genent der freyhooff etc.^
So weit der Chronist. Hier wie auch in allen Erzählungen über
& Stadt spielt der Tburm Rore eine große Rolle, denn danach soll
& Burg Bore der Sitz der Grafen von Rore und an dieser Stätte
die Ifalstatt der Grafschaft Bore gewesen sein.
Bekanntlich zerfiel nach der Karolingischen Reichsverfassung das
gnie Land in Gaue und die Gaue wieder in Untergane, die spätem
Lmdgra&cbaften ; allein wir sind über die wenigsten Gaue und Unter-
pm genau genug unterrichtet, um tiberall die Grenzen bestimmt an-
gAcD zu können, weil die Quellen gar zu dürftig fliessen. Insbesondere
gOt dies für den Aargau und trotz manchen scharfsinnigen Unter-
totbuDgen wissen wir über die Zersetzung des Aargaues, zur Zeit des
Vttfidb der Karolingischen Reichsverfassung, in seine Theile, den
AngStgau, Sisgau, Frickgau, die Grafschaften Lenzburg, Baden, den
Slriebgaa etc., nichts Gewisses. Was nun speciell die Grafschaft
Rore^ anbetrifft, sind wir besonders übel daran, weil der Name einer
GnfiKhaft oder Gerichtsstätte Rore in Urkunden nur dreimal vor-
kommt,
1. In der Urkunde des Grafen Ulrich (von Lenzburg) vom Jahr
1036 fbr dae Stift Beromünster wird als Ort der Verhandlung ange-
geben: in publioo mallo Rore: vgl. Hidber, Urkundenregister nr. 1304.
2. und 3. in den beiden Urkunden für Muri, vom Jabr 1027,
des JKeehoft Wemher angebliche Stiftungsurkunde, (vgl. Hidber, nr.
1289) und vom Jahr 1114 von Kaiser Heinrich V., (vgL Hidber,
BT. 1578), wird der in pago Argoia gelegene comitatus Rore erwähnt.
* Db0 Folgende beruht auf einer freundlichen Mittheilung de«» Hf»rra
hefeiH G. von Wyß in Zürich, welche ich bestens vurdanke.
Die Urkunde vom Jahr 1027 ist eutschieden eine spätere Fäl-
schung und auch die dritte Urkunde vom Jahr 1114 ist zum min-
desten stark interpoliert (vgl. Stumpf, die Kaiserurkunden nr. 3106).
Eine eingehendere Untersuchung ttber diese Urkunde wird durch das
Fehlen des Originals im Archiv Muri bedeutend erschwert. Der Inhalt
dieser beiden Urkunden ist in die Acta Murensia übergegangen, welche
bekanntlich im XIV. Jahrhundei-t fabriciert wurden. Auch die erste
Urkunde von Beromttnster ist nicht im Original, sondern nur in einer
Abschrift im sogenannten über erinitus des Stiftes erhalten. Jeden&lls
dürfen wir aus diesem Dokument, das keinen Familiennamen des Donators
nennt (irrig ist ein solcher im Regest bei Hidber eingefügt) und schon
darum kaum erst eine Fälschung des zwölften Jahrhunderts sein kann,
mit Sicherheit folgern, daß es im XI. Jahrhundert in der von den
Grafen von Lenzburg verwalteten Graüschaft einen publicus mallus
Köre gab, zugleich Stätte des Cent- und des gräflichen Gferichtes. Und
vom häufigen Gebrauch dieser Stätte für das gräfliche Grericht mag
der Ausdruck eomäatus Rore angekommen sein, den freilich die beiden
Murenser Urkunden (welche beide wahrscheinlich im XII. Jahrhundert
entstanden sind) in einer auffallenden Weise gebrauchen.
Wo lag nun diese Gerichtsstätte Rore? Tschudi: I. p. 14 denkt
an Rordorf (Kanton Zürich). Allein das liegt zu weit von Lenzburg
und von Beromünster ab und überdieß östlich von der Reuß, die
damals vielleicht noch den comitatus Zürichgovia vom Lenzburgischen
Aargau schied. Neugart, Fttßlin und J. von Müller vermuthen das
Dorf Rohr bei Aarau und auch 6. von Wyß findet diese Vermuthung
ganz ansprechend, zumal wenn „das Dorf in sehr alter Zeit an einer
begangnen Straße mit Aarübergang (Lutz, Lexikon s. v. Rohr) lag.^
Gegen die von Mülinen, Greschichte der Grafen von Lenzburg (Geschichts-
forscher IV. 15) ausgesprochene Ansicht, daß dießurg Rore in Aarau
gemeint sei, wendet G. von Wyß ein: „wäre die Stadt auf der alten
Gerichtsrtätte . die einst selbst einer Gra&chaft den Namen gegeben,
erbaut worden, so hätte sie wohl auch den alten Namen bebalten.
Mir kömmt wahi'scheinlicher vor, daß die Burg oder der Thurm Rore
an der Stelle des jetzigen Rathhauses in Aarau von Erbauung und
Besitz durch das (habsburgische) Ministerialengeschlecht der von Rore
(und diese mögen eben aus dem einstigen mallus, dem Dorf Rohr
stammen) seinen Namen empfangen habe.'' Allein gewichtige Gründe
sprechen doch für die von Mülinen ausgesprochene Vermuthung. Denn
XI
gendfi bei Aan&u kreuzten sich schon in Römischer Zeit mehrere
wichtige Straßen und schon damals kann Hhnlich wie bei Bmgg eine
Arfieke Aber die Aare geführt haben, welche durch den festen Thurm
TOftfaddigt und gedeckt wurde. Die Bauart dieses Thurmes weist auf
vid frohere Zeiten hin, als G. von Wyß anzunehmen geneigt ist. Im
nn. Jahrhundert waren die von Bore in der Stadt Leheninhaber der
Bug Bore in der Stadt und sie besaßen allerdings Grundbesitz im
Bbh des Dorfes Bohr. Allein das Dorf Bohr hat nie eine Bedeutung
gihabt Suhr^ Buchs und Bohr bildeten eine große Mark genossen*
idiaft ; da nun Bohr meines Wissens in den so zahlreichen Urkunden
des largauiechen Staatsarchives vor dem XIII. Jahrhundert nie vor-
kSmmt und auch im XIII. Jahrhundert nur spärlich, da wie gesagt
Rohr im Markgenossenschaftsverband mit Suhr verblieb, so ist die
Aauhme nicht unbegründet, daß Bohr jgleich Buchs sich erst im
XIL Jahrhundert, infolge der bedeutenden Bevölkerungszunahme, von
Suhr als besonderes Dorf abgelöst hat * Den Namen erhielt das Dorf
nadi dem größten Grundbesitzer daselbst und das waren eben die von
Bore. Auf der Straße von Aarau nach Bohr, eine Viertelstunde von
Aifiu, stand noch in diesem Jahrhundert eine uralte Linde, die Fehren-
fiade^ von welcher der Volksmund erzählt, daß hier das Oentgericht
ilgehalteD worden sei.^
Von weniger Bedeutung für uns ist die Frage, ob es wirklich
eme Gra&chaft Bore gegeben habe, d. h. ob die den Lenzburgern
ngehörige Landschaft einmal Bore hieß? Gerade daß die Urkunden
fUschenden Murenser Mönche diesen Ausdruck gebraucht haben, deutet
darauf hin. Zu dieser, früher Bore, später Lenzburg genannten Graf-
schaft gehören nach von Mülinen (Geschichtsforscher IV, 19) die De-
kanate Bremgarten, Hochdorf, Mellingen, Aarau und Sursee, allein die
genaoen Grenzen der Grafschaft sind noch unbestimmt. Das aber ist
jedenfalls sicher, daß es niemals Grafen von Bore gegeben hat.
Den oben berührten Mangel an gutem chronikalischem Mateiial
können die Urkunden, auch wenn sie noch so zahlreich sind, nicht
eisrtzen. Denn Urkunden sowohl als Akten sind keine historischen
Qndlen im eigentlichen Sinne, sondern sie sind eben Ausflüsse des
politischen und des Bechts-Lebens, sie constatiren lediglich Thatsachen,
^ vgL V. Miaskowski, Agrar-, Alpen* und ForBtverfassung der deutschen
Schweix eto. Basel, 1878. p. 2 f.
* s. Bochholx, Schweiaeraagen aua dem Aargau 1., 83; IL, 114 f.
aufi heidnischer d. h. Römischer Zeit und jede Stadt will zum mindt-
sten schon za Augustus Zeiten bestanden haben. Dennoch ist an
eine directe Uebertragong der Römischen Kultur auf die spftter« nicht
zu denken und die auf Römischem Boden entstandenen Stftdte, wie
Baden, Brugg etc. haben mit den Römischen Ansiedlungen oft kaum
nur den Namen gemein. Denn die ganze Römische Herrlichkeit ging
für die nachkommenden Geschlechter spurlos zu Grunde und die Keime^
die die Römer in den Boden gesenkt hatten, gingen nicht wieder oof^
sondern eine ganz andere Kultur, auf andern Grundlagen beruhendi
bildete sich hier. Die Römer besaOen ja die Nordwestschweiz nicbt
so lange, daß ihre Kultur hätte festen Fuß fassen können; eine
eigentliche Romanisierung wie in der Westschweiz fand nicht statt,
die alten Bewohner, die Helvetier, blieben nach wie vor Barbaren,
da eben Helvetien lediglich als ein militttrischer Vorposten zur Deckung
der Grenze betrachtet wurde. Die Römischen Ansiedlungen in Hd-
veüen hatten daher wesentlich einen militttrischen Charakter, es ¥rar8n
theils große befestigte Lager, Standquartiere, theils Sommerlager und
Postenketten. Alle diese Ansiedlungen waren durch gute gepflasterte
Straßen mit einander verbunden. Eine solche Straße führte von Solo-
thum über Schönenwerd dicht an Aarau vorbei nach Yindonissa.
Noch jetzt kann man die Ueberreste dieser Straße im Rupperschwikr«
wald verfolgen ; weitere Spuren zeigen sich am obern Thor der Stadt und
am Rain. Eine Abzweigung dieser Straße nach den Römischen Sommer*
lagern in Entfelden und Muhen fand man 1863 beim Bau der Frei-
maurerloge. Ob ein weiterer Straßenzug über die Aare und Stafieleck
nach Frick ging, wo eine bedeutende Römische Ansiedlung war, ist
nicht sicher nachweisbar. Aber unleugbar hatten sich die Römer
in Aarau selbst häuslich niedergelassen. Nicht daß wir behaupten
möchten, die ältesten Theile des Thurmes Rore oder des alten Thurmes
vor der Stadt stammten schon aus Römischer Zeit und seien Wacht-
thürme zum Schutze des Aarüberganges und der Straßen gewesen;
aber als der Gasthof zum Rößli 1819 umgebaut wurde, fand man ein
Römisches Bad mit Wasserleitung und einem wohlerhalteuen Mosaikboden,
der leider von den Arbeitern zerschlagen wurde. Aber die im IV.
und V. Jahrhunderl über das Römische Weltreich hereingebrochene
Katastrophe vernichtete fast alles Theben. Das Land verödete infolge
der unablässig plündernden und mordenden Einfälle der Alamannen
•und es vergingen Jahrhunderte, bis das Land auch nur dürfkig wieder
berölkert und bebaut wurde. Alles Bömische und Keltische Wesen
wir gründlich weggefegt worden, so daß oft kaum nur ein yerstOm-
melter Ortsnamen Kunde von den frühem Bewohnern gibt.
Ueber die Schicksale unserer G^end zur Zeit des früheren Mittel-
alters bis ins XIII. Jahrhundert wissen wir nur Weniges. Denn die
Qndlen fließen für diesen Zeitraum äußerst spärlich und erst die großen
Kk)8tei^gründungen von Muri und Wettingen bringen einiges Licht
io das Dunkel. Namentlich über die Art und Weise, wie die Be-
äeddong des Landes durch die Alamannen erfolgt ist, möchten wir
gerne Näheres wissen, allein hier kann nur die eingehendste For-
adrang über die Ortsnamen Aufschluß verschaflfen.
Noch im Xld. Jahrhundert beschatteten das Land große dichte
WUdsr, darunter viele Eichenwälder, welche den Heerden zur
Ewhdmast dienten. Die Bevölkerung war noch dünne, die 2^hl der
Dörfer noch viel geringer als im XIV. Jahrhundert, wo erst die
Bevölkerung massenhaft anwuchs, infolge dessen die Wälder sich
immer mehr lichteten. Die Besiedlung war eine dorfweise, seltener eine
Mweise, und der Dorfgenossen waren es nicht gar viele. Die Ver-
theilnng des Grundes und Bodens hatte wahrscheinlich nach dem
Loose stattgefunden und auf jeden Dorfgenossen war, wie es auch
. aodi bei spätem Aufbheilungen der gemeinen Mark stattfand, ein
^ch großer Antheil gefallen. Allein schon in der Lex Alamanorum
finden wir Ständeunterschiede, welche eng mit dem Unterschied im
Beätx zusammenhängen, und im Laufe der Zeit nahm die üngleich-
beit des Besitzes durch weitere Theilungen, durch Erbe etc., immer
mehr zu. Die Zahl der freien Bevölkerung minderte sich rasch unter
dem Druck der gräflichen Gewalt und durch Ergebung, so daß im
XIII. Jahrhundert nur noch wenige Geschlechter im Besitz der vollen
Freiheit waren. Andere hatten zwar ihre persönliche Freiheit noch
bewahrt, saßen aber auf abhängigem Boden und in Folge dessen trat
bei ihnen leicht eine Assimilirung mit den unfreien Elementen der
Bevölkerung ein. Für diese noch vorhandenen freien Elemente war
die Bildung und das Aufblühen der Städte die Rettung, und vor-
iflglich den Städten ist es zu verdanken, daß nicht das ganze Land
in völlige Knechtschaft versank, ähnlich wie es bei den Slaven oder
in Mecklenburg wirklich eingetreten ist.
Der fränkische Staat war ein wohlorgauisiertes Gebilde, das sich
«ibtf unter dem zerstörenden Einfluß des Lehnrechtes in ein wahres
XVI
Chaos Ton Oewalten auflötete. Die Grundlage des fränkischen Staates,
dem ja seit dem Vlll. Jahrhundert auch Alamannien einverldbt war»
bildete der ünterthaoenverband. Das ganze Land war in Regierungs*
kreise, die Gaue eingetheilt, denen staatliche absetzbare Beamte, die
Gaugrafen, vorstanden, welche die volle richterliche und vollziehende
Gewalt besaßen. Die Gaue oder Grafschaften zerfielen wieder in
Hundertschafben oder Centenen, denen der Centenarios oder Tribunus,
oder auch Schultheiß genannt, als ünterbeamte der Grafen vorstanden.
Allein diese wohlgegliederte Organisation wurde im Verlaufe der Zeit
immer mehr zerstört, so daß im XIII. Jahrhundert nur noch sp&r-
liehe Trümmer vorhanden waren. Die Zahl der ünterthanen, d. h.
der unmittelbar dem Reiche untergebenen, verringerte sich durch E2r*
gebung in die Hörigkeit immer mehr, die Amtsbezirke wurden durch
zahlreiche Exemtionen, durch die Immunitätsverleihungen au Kirchen,
Klöster und Weltliche durchbrochen. Das Amt der Grafen wurde
erblich und die nunmehrigen Landgrafen suchten die aus ihrem Amte
herfließenden, ursprünglich öffentlichen Rechte in herrschaftliche um-
zuwandeln, was ihnen auch meist gelang.
Der Aargau, von den großen Strömen Rhein, Aare und Reuß
eingesäumt und im Süden bis in die Alpen reichend, zerfiel schon
früh in zahlreiche Untergaue, welche sich völlig selbständig ent-
wickelten und welche unter sich jeden Zusammenhang verloren. Die
Gegend um Aarau gehörte zur Grafschaft Lenzburg, so genannt, weil
die Grafen von Lenzburg seit der Mitte des XII. Jahrhunderts das
Amt eines Gaugrafen erblich in Besitz gebracht hatten. Früher
scheint die Grafschaft wenigstens im Volksmund Rore geheißen su
haben, da in der Nähe der alten Veste Rore das Gaugericht abge-
halten wurde. Nach dem Ausrterben der Lenzburger fiel die Graf-
schaft wieder an das Reich zurück. Im Jahre 1239 besaßen die
Grafen von Habsburg die Grafschaftsrechte, und das Allodialgnt der
Lenzburger war durch Erbschaft in die Hände der Kyburger und
der Habsburger übergegangen. Als auch die Kyburger ausftarben,
beerbten die Habsburger deren ganzen Besitz, wozu auch Aarau ge-
hörte. Das Ertrfigniß der Kyburgischen Herrschaft ans ihrem eigenen
Besitz um und bei Aarau war aber nur unbedeutend; von Aeckem
10 Mütt Kernen, von einer Schuposse zu Gonrein, genannt des
Grunders Acker, bezog die Herrschaft zur Zeit gar nichts, früher
aber als die Schuposse noch bebaut wurde, einen Mütt Kernen; von
xvn
Ho&tttten, Gärten und Aeckem auf dem Gönrein und dem Wal-
pacb bez<^ sie 10 ff Pfenninge.
Vor dem Jahre 1259, in welchem Graf Rudolf von Habsbarg
ia Aarau urkundete, wird der Name Aaraus nirgends erwähnt, denn
die Mittheilung Tschudys, daß Graf Budolf Landgraf im Elsaß seinem
Bruder Badbot, dem Erbauer der Habsburg, im Jahre 1007 die
Stidte Aarau und Brück zerstört habe, verdient keinen Glauben,
ae ist wie überhaupt die ganze Entstehungsgeschichte der Habsburger,
«dehe durch den bösen Willen der fachenden Murenser Mönche
rODig entstellt wurde, sagenhaft.
Wie im Jahre 1259, so hielt Graf Budolf auch im Jahre 1265
am 31. August in Aarau Hof. Aber erst im Jahre 1267 treten
die Bfiiger Aaraus (cives de Arowe) handelnd auf und erst von dem
Momente an, wo Bürger genannt sind, kann eigentlich von einer
Stadt gesprochen werden. Die Grafen von Habsburg, Budolf, der
l^ndgrof im Elsaß, Gottfrid und Eberhard verkaufen nämlich am
25.. Januar 1267 zu Aarau den Bürgern von Aarau, aus großer
und dringender Noth der Herrschaft Kiburg, einige im Aarauer Felde
gd^gene Aecker, welche einen jährlichen Ertrag von 37 und zwei
Viertel Kernen ergeben, um die Summe von 58 Mark Silbers, und
sie leisten Btlrgschaft für dieselbe, bis Anna, die Tochter des ver-
dorbenen Hartmann von Kiburg der jüngeren Linie, zu ihren Jahren
g^uuunen sei und mit eigener Hand und Zustimmung ihres Vogtes
den Kauf bestätige. Sttlrbe sie aber vorher, so geloben die Grafen
denn Nachlaß so lange in ihrer Gewalt zu behalten, bis die Erben
den Bürgern den Kauf bekräftigt hätten.
So sah Aarau in semen Mauern das glänzende Gefolge des mäch-
tigsten Herren Süddeutschlands, der sich bald darauf nicht für zu
gerii^ hielt, nach der deutschen Köuigskrone zu greifen. Budolf von
Hibebuxg waren alle Mittel geziemend, welche ihn zu dem vorge-
steckten 2äele, der Gründung einer einheitlichen Hausmacht, zu der
Wiederherstellung des ehemaligen Herzogthums Schwaben führten.
Durch seinen Impuls ist das östreichische Urbar entstanden, worin
ille Bechte und Einkünfte der kiburgisch-habsburgischen Herrschaft
verzeichnet sind. Budolf war in ganz Süddeutschland der populärst»
Mann und wußte durch seine Leutseligkeit, sein mehr bürgerliches
ab edelmännisches Benehmen, sich die Herzen der Städter zu gewinnen.
Dann er erkannte mit klarem Blicke, wie wenige, die Bedeutung der
GeKhldbte der 8Udi A.Anii. JI
Si&dte und er wußte sich später als König deren Steuerkräfte im
höch&ten Grade zu Nutzen zu machen. Er war eä auch, der den
zahlreichen Keimen des städtischen Lebens im Aargau zum blühen-
den Wachsthnm verhalf, denn diese aargauischen Städte, so klein sie
auch waren . wurden ftir ihn und die östreichi^ehc Herrschaft die
Tnilitärischen Stützpunkte ihrer Macht. Die Bürgerschaften dieser
Städte, Aarau, Brück, Bremgarten, Meilingen, Sarsee etc. bestanden
liauptbachlich aus habsburgischen Ministerialen und bildeten die Be-
satzung dieser Städte, wie wir bei Aarau insbesondere sehen werden.
Aarau verdankt gleich so vielen andern Stielten seine Existenz
cler volk&wirtbi!chaftlichen Bewegung des XII. und XIII. Jahrhunderts.
In jeuer Zeit wandelte sich nicht allein die Reichs Verfassung voll-
ständig um, indem nun das Lehn- und Feudalwcsen an Stelle der
fränkisch-kurolingischen Keichsverfiidsung getreten war : es ist auch
zugleich die Zeit der Bildung der Territorien. Die Herzoge, Grafen
nnd geistlichen Fürsten schufen sich , nachuem ea ihnen iai Verein
mit dem Papstthum gelungen war, das Königthum bis aufs äußerste
zu schwächen, die Landeshoheit. Zur Stützung derselben und nament-
lich zur Hebung der Finanzen legten 2>ie in richtiger ErkenniniG,
wo ein Platz dafür geeignet schieu, Städte an oder beförderten die
K'hon vorhandenen Anlagen. So entstanden in rascher Folge die
beiden Freiburg, Bern und viele andere. Die Grundlagen der volks-
wir thschaft liehen Zustände Deutschlands wurden im XII. und XIIL
Jahrhundert bis in die Grund vesten erschüttert. Man verließ das
einfache kindliche Wirthschaftsystem und ging zu entwickelteren Formen
über. An Stelle der uralten Natural wirthschaft trat nun allmählich
die Geldwirthschaft mit all ihren gewaltigen Folgen. Während früher
die Städte im nationalen Leben so gut wie keine Bedeutung hatten,
spielten sie nun die erste Kolle. „Erst im XIIL Jahrhundert gewann
das städtische Leben einen beherrschenden Eintiuß auf die ganze Volks-
wirthschaft: die Land wirthschaft, der Verkehr auf den kleinen Märkten,
wie der Handel im Ganzen, die Gewerbe wurden mit andern Mitteln
und anderm Erfolg als früher betrieben; die Technik und Arbeits-
theilung schritt außerordentlich rasch vorwärts, die sociale Gliederung
und Klassen bildung nahm andere Formen an. Das städtische Haus
schied erst im XIII. sich vom ländlichen Bauernhaus; die Bedürf-
nisse in Haus und Hof, an Tisch und Bett wurden größere, künst-
lichere und künstlerischere, wurden jetzt erst die eines Kulturvolkes.
Ans der kirchlichen Baukunst und der ritterlichen Dichtkunst er-
UQhte ein verklärtes höheres Kulturleben auf allen Gebieten des
Lebens. Und was im XIII. Jahrhundert im engeren Kreise begann,
»ttte sich im XIV. und XV. im weiteren fort, von Süden nach
Norden, von Westen nach Osten, von den großen Städten nach den
kleinen, von den kleinen aufs platte Land, von den Fdrstenhöfen in
& bürgerlichen und zuletzt in die bäuerlichen Kreise. Der idealen
BHlihe deutscher Poesie gegen 1200 war gegen 1300 die materielle
Lost am 'Besitz und Genuß gefolgt. Vor allem in den Städten er-
wachte ein Luxus, eine Ueppigkeit, eine Verschwendung, die einer-
seits von Vielen beklagt, doch andererseits der unentbehrliche Be-
•/leiter des höheren Wohlstandes, der nothwendige Vorgänger jenes
Oleichgewichtes der Gesittung war, das dann in der deutschen Malerei,
in der ganzen deutschen Kunst, in dem Wohlstande und dem Geistes-
ilben der Reformationszeit von 1450 — 1550 sich uns in so schöner
Weise zeigt. « '
Die hier angeführten Factorea waren also auch beim Entstehen
und Entwickeln der Stadt Aarau maßgebend. Die Entstehnngs- und
Entwicklungsgeschichte Aaraus ist keine andere als die bei Sursee,
ftvmgarten und andern aargauischen Städten. Wie dort, war auch
Uer ebe Burg der Anknüpfungspunkt zum Entstehen der Stadt, oder
vielmehr nicht eine Burg, sondern drei mit Graben oder Mauern
gBKhOtzte ThOrme. Noch heute ragen diese hoch über die Giebel
dir Hänser und geben der Stadt und der Landschaft ihr charakterist-
iscbes Gepräge. Es sind viereckige aus Aarkieseln und Findlingen
gebaute Thfirme oder sogenannte Bergfride (von balfredus), die Mauer-
Hichen rauh und uneben und nur die QuaderstQcke an den Kanten
ngdmäßig behauen, völlig gcschwllrzt von hohem Alter. Zwei von
iknen, der sogenannte Stieberthurm beim obem Thor und der Thurm
Bore wurden in den Mauerring der Stadt miteingeschlossen; der
Glitte, der alte Thurm genannt, steht östlich von der Stadt auf
einein Felsen am Abhänge gegen die Aare und die Chronik erzählt
oehr von ihm, er sei im Jahre 36 vor Christus erbaut worden. Alle
dien drei Butten sind feste WachthUrme, ^ der Eingang war hoch
> G. Schmoller , Die Straßburger Tnch - und Weberzunft. Straßburg,
IWa. 4» p. 407 £.
' Die Dicke der Thurme sind nach den Angaben des Bahnhofainspek-
•<*i Rothplets folgende: 1) Thurm Uore: die Mauern im Erdgeschoß haben
XX
über der Erde und nur durch eine aufziehbare Leiter erreichbar.
Die untern Bäume dienten als Vorrathskammern oder Get^ngnisee.
Die innere Einrichtung war so ein&ch als möglich und der Aufent-
halt im Winter jedenfalls nicht gerade angenehm. Die Bewohner
dieser Burgställe, kiburgisch-habsburgische Ministerialen, waren aber
auch keines w^ an ein bequemes und behagliches Leben gewöhnt^
sondern sie waren rauhe Kriegsleute, welche ihr Leben im Waffisn-
dienste ihrer Herren zubrachten. Diese Burgen deckten den Ueber*
gnng über die Aare und die Straßen, denn hier münden das Suhren-
und Wynenthal ein, eine uralte Straüe führt von Solothurn über
Aarau nach Zürich, so den Westen der Schweiz mit dem Osten ver-
bindend, eine wichtige alte Straße führte über die Schafmatt nach
Basel und über die Staffeleck in das fruchtbare Frickthal, wobei maa
natürlich nicht an unsei-e Kunststraßen denken darf, sondern es warea
bloße Saumwege, und die Waaren wurden seltener mit zweiräder^qii
Karren transportirt , als vielmehr gesäumt. Früh schon mag eine
Brücke über die verschiedenen Arme der Aare geführt haben; sie
befand sich etwa 5 Minuten oberhalb der jetzigen Brücke. Beim
Abbruch des Klosters in der Halden im Jahr 1786 fand man eichene
Brückenpfeiler und eiserne Stiefel. Die untere Brücke ist wahrscheiu'-
lieh im XV. Jahrhundert erbaut worden.
Unter dem Schutze dieser Thürme bildete sich schon frühe eine
dörfliche Ansiedlung, welche Antheil an der großen Markgenossen-
schaft hatte, deren Mittelpunkt Suhr war, eines der ältesten Dörfer
des Aai-gaues, wie schon die auf einem hohen, die Landschaft weit-
beherrschenden Hügel thronende Kirche beweist, von welchem Dorf
sich im Laufe des XII. und XIII. Jahrhunderts in Folge der ver-
mehrten Bevölkerung die ehemaligen Höfe Buchs und Bohr als selb-
ständige Dor^enoesenschaften ausgeschieden haben. Mit der Schöpfung
eines eigenen Friedkreises trat Aarau aus der Markgenossenschaft aas,
allein dessenungeachtet erhoben die Aarauer auch fortan noch An-
spruch auf die gemeine Mark der Markgenossenschaft Suhr, Bucbs-
und Rohr, namentlich in Bezug auf die Weidfahrt, was die Suhrer
«ine Dicke von 9' 7"; im Innern 15' Länge und 15' Breite. Der Thurm ist
in das Rathhans hineingebaat und enthält das Waisenarchiv. 2) Süeber-
thorm: die Mauer ist zu unterst 14' 7" dick. Dos oberste Stockwerk wurde
erst im X VI. Jahrhundert aufgesetzt. 3) Der alte Thurm: Dicke der Mauer
12* 2", die Höhe iat 85'.
XXI
io ihrer Offnnng energisch zurUckwieeen. Bis zum Ende des vorigen
Jihrhunderis dauern wegen dieses frühern Verhältnisses die Streitig-
keiten Aaraus mit Suhr, wozu noch kam, daß die Suhrer den Aarauem
deren Recht an den Stadtbach, der innerhalb des Twinges von Suhr
ent^ringt, streitig machten. ^ Dieser Stadtbach floß wohl lange bevor
die Stadt Aarau bestand in großem Bogen der Aare zu und diente
zur Bewässerung der Wiesen und zum Betrieb der Mühlen, die un-
weit vom Stieberthurm als Lehen der Herrschaft geschäftig klap{>er-
tcD, gegen Angriffe durch starke Mauern geschützt. Diesem segen-
^)eBdenden Bache wurde von den Bewohnern Aaraus beinahe gött-
liche Verehrung gezollt und alljährlich zu seinen Ehren eine Feier
abgehalten, an welcher sich alt und jung betheiligte. Alljährlich,
wenn im Hochsommer der Stadtbach zur Reinigung abgestellt und
dann wieder la«:ge]assen wird, ist flir die Bewohner Aaraus ein großer
Festtag, an welchem die Geschäfte ruhen, die Schulen geschlossen*
and and in jedem Hause Kuchen gebacken werden, n J^^^S ^^^ ^^^
xidit sonntäglich geputzt, mit Maien und Ruthen geschmückt, unter
Trommelschlag dem Bache bis zu seinem Ursprünge entgegen und
mmchirt Abends dann mit den wiederkehrenden Wellen in militäri-
scher Ordnung zum Thor (herein. Nach dem Trommeltakte rufen
^idi dann die Abtheilungen des Zuges folgenden Reim wechselweise zu:
Der Bach chunnt, der Bach chunnt,
Sin mine Buebe-n-alli g'sundV
Jo -— jo — jo!
Der Bach isch cho, der Bach isch che,
Sin mine Buebe-n-alli doV
Jo — jo — jo!
Die Knaben, vor denen ein halbes Dutzend ihrer eigenen Schul-
tambooren hertrommelt, tragen lange grüne Zweige, auf welche aus-
gehöhlte beleuchtete Kürbisse gesteckt sind, auch brennende Werg-
bOsehel ließ man mit dem Wasser herabschwimmen; und eine An-
epielang auf diese außergewöhnliche Beleuchtung, sowie zugleich ein
^ott auf die zwei nächstgelegenen Dörfer soll es sein, wenn maa
^•zii singt:
Füeijo, der Bach brinnt,
D'Surer händ-e-n äzündt,
D*Aarauer händ-ne g'Iösche,
D'Chüttiger rite-n-üFde Frösche.»*
* Vjfl. die Proceßakten im Stadtarchiv.
'3. Rochholz, Schweizeraagen I p. 19 ff.
XXII
Noch heute dauert dieser Gebrauch mit wenigen VerüDdemngeD.
Aach in kirchlicher Beziehung stand Aarau in ältester Zeit io
einem Abhängigkeitsverhältniß zu Suhr. Die Kirche von Aarau war
die Tochterkii*che Yon Suhr. Schon im Jahr 1278 wird ein Priester
erwähnt und im Jahre 1315 verlieh Herzog Leopold der Stadt Aarau
das Recht der freien Wahl ihres Geistlichen. Der Kirchensatz zu
Suhr und Aarau gehöi-te der Herrschaft und betrug 60 Mark Silber
und die Kollatur über beide Kirchen besaß das Stift Beromttnster.
Mit dem steigenden Verkehr wuchs diese Ansiedlung und die
Grafen von Habsburg erkannten bald mit dem ihnen eigenen Scharf-
blick die für eine StadtgrUndung günstige Lage des Ortes. Die
Deutschen hatten auf ihren Zügen nach dem h. Ijande und nach dem
slavischeu Osten gelernt Städte zu bauen. Alle diese im Verlauf des
XII. und XIII. Jahrhunderts gegründeten Städte sind höchst zweck-
mäßige Anlagen, vortrefflich den Verhältnissen und dem Terrain an-
gepaßt,^ so auch hier. Auf dem rechten Ufer der Aare erhebt sich
ein mäßig großes Plateau, das Raum genug für eine Stadt bot. Es
wurde ein beinahe kreisrundes Stück Land abgesteckt, mit Mauern
und Graben umgeben, wobei die schon vorhandenen Vesten, der
Thurm Rore und der SUeberthurm, als vortreffliche Bollwerke der Be-
festig ungsliuic, und das Schloß vor der Stadt, der alte Tliurm, als
Außenfort diente. Denn die Ost- und Nordseite mußten stärker be-
festigt werden, als die Süd- und Westseite, wo die Aare und der
Abhang genügende Deckung gewährten. Drei durch Thürme flan-
kirte Thore, von denen zwei doppelt waren, führten in die Stadt,
nämlich das Oberthor, durch den Stieberthurm geschützt, mit dop-
peltem Thorbogen, dann das Laurenzenthor, ebenfalls ein doppeltes, inneres
und äußeres, durch den alten Thurm gedeckt, und das Hilbrantsthor.
später Haldenthor genannt, mit der Schindbrücke. Das Aarethor wurde
erst später beim Bau der neuen Brücke errichtet. Natürlich wurde diese
Befestigung erst im Laufe der Jahi-hunderte vollendet, und vorerst
wird man sich mit Wall und Graben, oder sogenannten Tüllen, Letzen
begnügt haben. Dieses also eingesäumte Land theilte man durch
zwei senkrecht aufeinander stehende Durchmesser in vier Theile. Di»
Straßen wurden von vorneherein sehr breit und geradlinig angelegt^
^ ^ 8. auch die interessante MonograDhie von Dr. J. H. Hotz, hiBtorisch-
jnristische Beiträge zur Geschichte der Stadt Winterthur, des Gemeindgute»
und der Nutzungen, Winterthur 1868, 4^ p. 22 ff.
xxni
im Gegensatz zn den engen, buckligen und krummen Gbssen in den
nnr langsam und planlos entstandenen Städten, wie Straßburg, Frank-
furt, Basel oder Zürich. Ein weiterer innerer S^irkel bildete wieder-
um eine Straßenlinie; so entstanden als Kern der Stadt vier Häuser-
quartiere, die sogenannten Stöcke und vier Viertel, die drei Circuli
and die Halden, welche Eintheilung der militärischen und steuerrecht-
licben Organisation der Stadt zu Grunde gelegt wurde. Durch dies»
breiten Straßen floß, in zwei Strömungen getheilt, der Stadtbach, welcher
TQgleich das Wasser für die Brunnen lieferte. Vor der Kirche, welche
natürlich anfänglich nur ein kleiner unansehnlicher Bau war, wurde
ein leerer Platz freigelassen, auf dem eine Linde stand, unter welcher
der Schultheiß Gericht hielt. Die meisten Häuser waren aus Holz er-
baut, nicht sehr von denen der Bauern verschieden, denn die Mehr-
zahl der Bürger bebaute das Land und auch die Handwerker, ins-
besondere die zahlreich vorhandenen Metzger, Müller, Bäcker und Wirthe
Terbanden ihr Geweibe mit der Landwirthschaft. Den Namen Aarau^
in älterer Zeit Arowe genannt, erklärt uns dos im Jahr 1270 zuerst
Torkommende Stadtsi^el, worauf ein Adler, dessen Schwanz eine drei-
Ulttrige Blume bildet, zu erblicken ist und so symbolisch die Ver-
biDdong der beiden Worte Ar und Au ausdrückt. Aarau war ein
belebter Marktplatz, der rasch sich mit thUtigen Menschen bevölkerte.
Wie sehr die Bedeutung dieses Platzes in kurzer Zeit gestiegen war,
leigt die erste Ijel)ensäußerung des Rathes von Aarau, indem dieser
den Klosterfrauen von Schännis (im Kanton St. Gallen) eine Hofstatt
•n der Halden, zwischen der Mauer der Stadt (castellum) und dem
Aareflusse gelegen (der dicht an der Halden vorbeifloß), f'chenkte, mit
der Bedingung, daß sich die Frauen hier dauernd niederlassen sollten.
Es war eine Klostergründung in aller gehörigen Form, indem über
diesen Akt nicht weniger als 10 Urkunden vorhanden sind. Im Mittel-
alter war PS für eine Stadt von großer Bedeutung, ein Kloster auf
seinem Gebiete zu hegen, es galt für eine große Ehre und als Zeichen
mcbt geringen Wohlstandes. Die Geschichte der Stadt steht auch bis
znr Reformationszeit in engster Beziehung mit den Schicksalen dieses
Klosters, ja wir würden oft völlig im Dunkeln tappen, wären uns
oirbt eine so große Anzahl von Urkunden dieses Klosters (sie bilden
beinahe den dritten Theil unserer Sammlung) durch ein seltenes Ge-
schick erhalten« Welcher Art gerade die wichtigsten Einwohner des Ca-
stells oder der Stadt Aarau waren , zeigen uns eben diese Urkunden.
XXIV
Das Matterkloster Schännis im Gasterlande war ein altes adliches
welÜicbes Fränleinstiffc nach der Regel des heiligeD Aogostiniis, das
große Besitzungen im Aargau besaß. Ebenso gehörmi die Namen der
Klosterfrauen an der Halden in Aarau dem benachbarten and in der
Stadt ansässigen Adel an. Denn wie schon bemerkt, bildeten die ki«
burgisch-habsburgischen Ministerialengeschlechter mit ihren zahlreichen
Leuten den vornehmsten Theil der Bevölkerung, wozu noch Freie und
Hörige kamen, die in die Stadt zogen, weil sie hier theils besser ihre
Freiheit bewahren und erhalten konnten, theils größeren Verdienst und
sichern Schutz zu finden hofften. Die Stadtluft machte frei.
Die Städte im Mittelalter bilden jede für sich ein wirthschaft-
liches Ganzes, welches wo möglich alles zum Leben nöthige innerhalb
seiner Bannmeile selbst zu produciren und zu consumiren bestrebt war;
der Handel wurde gewissermaßen nur als Regulator zugelassen, um
das, was fehlte, einzuführen und den üeberschuß der Production aus-
zuführen. Die Städte erwuchsen durch besondere RechtsvergOnsti-
gungen, man verlieh ihnen Vorrechte aller Art und richtete zwischen
Stadt und I^nd Schranken auf. Neben dem Marktrecht, das Aarau
schon früher besaß, erhielt es im Jahre 1283 von König Rudolf L das
Stadtrecht, welches bis zur Gründung des Kantous Aargau die Grund-
lage des öffentlichen und privaten Rechtes geblieben ist. Dieses Aarauer
Stadtrecht ist eine Uebertragung des Rheinfoldner Stadtrechts und geht
wie die meisten aargauischen Stadtrechte auf das Freiburger Stadt-
recht zurück. Durch diese Privilegierung wurde dem Rath und der
Gesammtheit der Bürgerschaft von Aarau ein Theil der öffentlichen
Gewalt übertragen; der Rath erhielt gewisse Regieningsrechte und die
i^erichtsgewalt; diese Functionen übten Schultheiß und l^ath im Na-
men der Herrschaft, welche die Grafschaftsreehte besaß, aus. Aarau
war demgemüß eine habsburgiscb-Östreichische Landstadt mit Gerichts-
gewalt und beschränkten Regierungsrechten. Eine völlige £mancipa-
tion der Stadt von der Herrschaft trat nie ein , weil der Haupttheil
der Bevölkerung, die östreichischen Dienstleute, vermöge ihres Interesse
an die Herrschaft gebunden war, weil femer die Kaufleute und Hand-
werker nie so sehr erstarkten, daß sie die Gewalt dem Adel aus den
Händen hätten reißen können, und weil schließlich, außer dem soge-
nannten Jus de non evocando und dem Blutbann, Aarau von den
Königen keine weitern Privilegien und damit eine Vermehrung seiner
Rechte erhielt, sondern sich meist nur mit den Bestätigungen der ton
XXV
Badolf, Wenzel und Sii^isinund erhaltenen Privilegien begnügte. SchlieG-
Uch schnitt die Eroberung des Aargaues durch Bern jede Möglich-
köt einer weitero Entwicklung ab.
K5nig Rudolf errang im Osten über seine Gegner einen Sieg
nach dem andern und gründete hier für sein Geschlecht eine Haus-
macht, wie sie kein Djnastengeschlecht Deutschlands mehr besaß. Das
Sebwergewicht der habsburgischen Herrschaft wurde nun von ihrem
Stammsitz nach dem Osten verlegt und infolge eines eigenen Geschickes
ward ihnen ihr nltes Gebiet immer mehr entfremdet, während sie dort
im Osten immer festern Fuß zu fassen wußten. Hand in Hand mit
dem Aufblühen der Städte in der Schweiz ging die Bildung der Eid-
goosseDScbafi am Fuße der Alpen vor sich, wo ein trotziges freies
(i«chlecht seine ererbte UnabhängigkeH gegenüber den gerechten und
ongcrechten Ansprüchen Oestreichs zu bewahren wußte. Denn wie
bei den StädUm. so beruhte bei den eidgenössischen Bünden ihre Exi-
stenz auf dem Anspruch, keiner , Landeshoheit , sondern unmittelbar
dem Reiche anzugehören. Gegenüber der immer mehr anwachsenden
jogendkräftigen Macht der Eidgenossenschaft waren die Ostreich ischen
B«rzoge stets im Nachtheil, wie auch ilire stolzen aber schwerfälligen
Bitlerheere wenig g^enüber der furchtbaren Wucht des schweizerischen
Ftfvolkes vermochten. Die treuesten Anhänger und die l)esten Stützen
der österreichischen Herrschaft in diesen Jjanden .varen die herrschaft-
behen Städte, schon weil sie ihre ganze Existenz, ihren Wohlstand
oad Gedeihen den Habsburgern verdankten und dann weil ja ein
großer Theil ihrer Bevölkerung in unmittelbarer Abhängigkeit von
den Herzogen stand. Die Herzoge wußten auch diese Anhänglichkeit
vofal zu würdigen und zu belohnen. Die Söhne Königs Rudolf, Her-
tog Rudolf II. und Albrecht I. bestätigten, jener am 22. November
1283 zu Freiburg, dieser am 31. Oktober 1292 zu Winterthur das
von ihrem Vater der Stadt verliehene Privilegium. Herzog Rudolf
eriieG zudem zum Seelenheile seiner Mutter den Frauen des Klosters
b der Halden einen jährlichen Zins von 9 ^ 6 d von Aeckern, (}ärten
mid Häusern, aU er am 15. Januar 1288 in Aarau Hof hielt, und
Albrecht gewährte am 31. Oktober 1292 Aarau das wichtige Recht
(wahrscheinlich in Folge von Angriffen der Suhrer), daß sie aus dem
neben der Stadt vorbeifiießenden Bache (Suhr) ihre Wiesen wässern
dOrften. Denn der Bach war noch keineswegs Eigenthum der Stadt,
aoftdem als östreichisches Lehen im Besitz von östreichischen Dienst-
XXYl
leaten tind erst im Jahre 1483, M&rz 31 verlieh der Schultheiß Ru-
dolf Hofmeister im Namen Berns den Bach der Stadt Aaraa.
W'ie sehr die Herzoge auf die Treue nnd Anhänglichkeit der
Bürger dieser aargauischen Städte angewiesen waren, ja, wie sie in hohem
Maße von dem . guten Willen derselben abhängig waren , zeigen die
zahlreichen Fälle, in denen sie zu Einzelnen oder zu der Stadt im
Verhältniß eines Schuldners standen. Denn wie noch heutzutage in
Oestreich, war das Finanzwesen die schwache Seite ihrer Begierungs-
kunst. Wie oft fehlte ihnen nicht gerade in den entscheidenden Mo-
menten das Geld — und durch wie mancherlei Verpflichtungen waren
sie nicht in ihrem Handeln gehemmt. So ging schon die kiburgische
Erbschaft nicht ungeschmälert in die Hände der Habsburger über, denn
während der Minderjährigkeit Anna's von Kiburg und zu König Ru-
dolfs Zeiten wurde vieles versetzt. Als König Rudolf am 1. April
1281 im Hause des Schultheißen von Aarau, dem die ganze Verwal-
tung des Amtes Lenzburg oblag, abrechnen ließ, fand sich der größte
Theil des Amtes in fremden Händen ; davon besaß der genannte Schult-
heiß zu Suhr 9 Stuck Geld und 2 Mütt Haber, und Aarau 50 Stttck
Geld. So war aucli gleich am Anfange der GescbicLte unserer Stadt
Herzog Leopold der Glorreiche, der öfters in Aarau Hof hielt, dem
Schultheißen von Aarau den Preis für ein Roß schuldig im Betrag
von 35 Mark Silber. Dafür versetzt er ihm am 22. Oktober 1310
sieben f( Geldes von Hofstätten und 10 Mütt Kernen von Aeckem
bei Aarau, bis die 35 Mark bezahlt seien. Und einem andern Be-
wohner Aaraus, dem Edelknechte Heinrich von KUngstein von Kien-
berg, war er für KriegslÖhnuug 10 Mark schuldig, wofür er ihm am
7. August 1316 den jährlichen Zins von 3 fif versetzte. In Folge
von Verpftlndung erhielt Aarau am 17. April 1376 von Herzog Leo-
pold dem Frommen das Geleite (Zoll) von Aarau, auf fünf Jahre.
Derselbe Leopold, einer der glänzendsten und tüchtigsten Fürsten Oest-
reichs, der das habsburgische Reich durch Elroberung und Kauf im
Osten und Westen namhaft vergrößerte, der Freiburg i. B. in seine
Gewalt gebracht hatte und dem es beinahe gelungen wäre, Basel zu
unterjochen, der natürlich zu allen diesen weitläufigen und kostspie-
ligen Unternehmungen Geld brauchte, suchte sich die Mittel zu ver-
schaffen, wo er sie eben bekam. Schon damals war Basel der Haupt«
geldmarkt, wo die Fürsten und Städte ihren Geldbedarf erhoben. Da
das Zinsleihen nach kanonischen Gesetzen verboten war, so schloß man,
xxvn
am das Verbot za umgehen , Rentenkaufe ab , d. h. man verkaafle
Leibrenten, um ein bestimmtes Kapital zu erbalten. Im Namen Leo-
yMs verkaufte Aarau an Petermann Agstein von Basel, der aWr nach
Neuenbürg a« Kb. gezogen war, eine Rente von 150 Gulden. Euie
weitere Summe von 1800 Gulden nabm Aarau bei Konrad Schopf-
heim von Basel auf. Am 18. Okt. 1381 stellte Leopold der Stadt
Aarau eine Scbuldurkunde für die 2600 Gulden aus und versetzte
ihr zur Sicberbeit die Zölle und sonstigen berr.schaft lieben Nutzen
io den Städten Baden, Waldsbut, Reilingen, Brugg, Aarau und Zo-
fingen, wobei er dem Einnehmer der herrschaftlichen GeHille, Werner
Schenk von Bremgarten, einem der getreusten Rätbe Leopolds, der
Mch an seiner Seite in der Scblacbt bei Sempach fiel , die Weisung
gab, aus dem £rtrag dieser Nutzungen an Aarau den Zins und die
sonstigen Unkosten auszurichten. Reiche der Ertrag dazu nicht hin,
oder wQrde durch Krieg oder anderes die Ausrichtung des Zinses ver-
nmnoglicht, so soll den Aaraue rn ihr Guthaben aus der herzoglichen
Kimmer bezahlt werden. Leopolds Sohn, Leopold der Dicke, erkannte
am 11. Januar 1395 diese Schuld an und gab Aarau die Weisung,
«ne Convertirung der Schuld vorzuoelimen, da der Zinsfuß gegen Ende
d« XIV. Jahrhunderts rasch gesunken war, von 12% auf 6%, j*
scgir auf 5 und 4 72 %. Aarau nahm also von Hans Gryme von
tirflnenberg in Basel 2C00 Gulden zu 6,6 % auf und löste mit dem
aufgenommenen Gelde die alte zu 8,3 ^/o verzinsbare Schuld ab. Leoi)ol(]
stellte ftir die neue Geldschuld am gleichen Tag einen neuen Schuld-
schein aus. Allein trotz des frühem Verspi'echens , daß Aarau aus
dem Ertrag der verpftlndcten Nutzungen die Zinsen entrichtet werden
sollten, geschah das nicht, denn die Geleite von Baden, Waldshut und
MelÜDgen waren zu gleicher Zeit noch an Andere verpfändet. Darum
wies ihnen Leopold am 6. Juli 1400 insbesondere den Ertrag dos Ge-
leits von Bmgg, zu 100 Gulden jährlich gerechnet, außer den Zöllen
T<m Zofingen und Aarau an und in weiterer Linie die Nutzungen zu
BadeUr Waldshut und Mellingen. Um sicherer zu sein, hatte Aarau
die Scbuldforderung des von Ramstein von Basel im Betrage von 638^
Gulden auf den Nutzungen von Baden, Waldshut und Mellingen an
sich gekauft, worauf Herzog Leopold am 14. April 1404 die Ver-
sebmelzung der beiden Schuldpoeten von 2600 Gulden und 636 Gul-
den guthieß. Die Sache fand erst am 2. Dezember 1421 auf den zu
Baden von den eidgenössischen Boten gehaltenen Tage ihren Abschluß.
XXTIH
Waren also dergestalt die Bezieiiangen Aaraus zur Herrschaft
Oestreich zuweilen etwas kostspieliger Art, so erfreute sich dagegeo
die Stadt im hohen Maß der Gunst der Herzoge. Abgesehen daroii,
daß die Herzoge, wie es ja schon im Geist der Zeit liegt, sehr reieh-
lieh die kirchlichen Stiftungen der Stadt, die Kirche, Samnung und
Beginenstiftungen begabten, so verliehen sie auch der Sladt selbst
namhafbe Rechte. So bewilligte Herzog Albrecht II am 11. August
1337 der Stadt das Recht, die Gefälle der Almende, der Brod- und
Fleischbänke und des Schlachthauses, welche vorher der Herrschaft
gehörten, zum Nutzen der Stadt, namentlich zum Bau der Mauern
zu verwenden. Im selben Sinne ist das am gleichen Tage ungemein
folgenreiche Recht gegeben, wonach die Stadt alle Edelleute, welche
Häuser in der Stadt haben oder solche kaufen würden, gleich den
BtSrgern besteuern und zum Dienste anhalten dürfe. Viele der in
der Umgegend angesessenen Edelleute und Herren, wie die von Küng-
stein, von Hallwil u. a., besaßen in dem Stadtgebiete bedeutenden
Grundbesitz und wohnten auch oft während des Winters in ihren
«Stadthäusern. Es schien den Bürgern aber unbillig, daß diese,
weiche wie die Bürger den Schutz der Stadt genossen , gleichwohl
zu den großen Lasten, welche immer mehr wuchsen, nichts beitragen
sollten. Wie in Basel waren solche AusbUrger oft gefährliche Freunde,
was sich vornämlich im Falle der Noth zeigte.
Nur die Burg in der Stadt, der Thurm Rore, genoß völlige
Btouer&eiheit. Diese Steuerfreiheit der Burg Rore und die Weigerung
vieler Adlichen, die Steuern zu bezahlen, veranlaßte fortwährende
Streitigkeiten und führte schließlich dazu, daß eine Anzahl der vor-
nehmsten Familien die Stadt verließen.
Daß die Stadt auf Befehl des Herzogs Albrecht am 27. August
1352 die Frauen des Klosters Königsfelden, den Jjeutpriester und
Meier zu Erlisbach in das Bürgerrecht aufnehmen mußte, war weniger
eine Gunstl>ezeugung für Aarau ab; für das Kloster, welches noch
mit einer Anzahl anderer Städte verburgrochtet war. Doch stand
Aarau 7u Königsfelden in enger Beziehung, denn nicht nur schenkten
die Bürger Aarane keinem andern Kloster so viel als Königsfelden,
sondern beide hatten an dem Dorf Erlisbach einen gemeinsamen Besitz,
woraus freilich auch wieder mannigfacher Zwist entstand. Es war
zwar Aarau niemals geglückt, sein Gebiet dauernd zu erweitern, doch
erwarb es die Dörfer Unter- Bntfelden und Erlisbach, letzteres ge-
weinsam mit Königsfelden.
XXIX
Nieder-Entfelden geborte zum Amte Lenzbarg und die Herrscbaft
besaß daselbüi eine Matte, welcbe als Östreichisches Lehen in die
Binde der Familie Hüter von Aarau und später 1341 des Niolaos
nm Holdem von Aarau überging, sowie das Gericht über Diebstahl
and Frevel.
Im Jahr 1312 am 4. Oktober verkaufte Graf Rudolf von
Habsburg (-Laufenbarg) an Ubrich Trutmann von Aarau den Twing
and Bann von Nieder-Entfelden mit allen Rechten um lb^/% Mark
SUber. Das Geschlecht der Trutmann verschwindet in der zweiten
H&lfte des XIV. Jahrhunderts aus den Annalen Aaraus. Nieder-Ent-
felden kam an die von Ifenthal, welche sowohl in Zofingen als in
Aarau begütert und mit denen von Hunwil verschwägert waren.
Schließlich verkaufte im Jahr 1411, April 15, Verena von Ifenthal
der Stadt Aarau den Twing und Bann von Nieder-Entfelden unter
eimgen Vorbehalten, namentlich indem sich Verena von Kenthal die
Freiheit von Steuern und Diensten vorbehielt. Um die Verhältnisse
zwischen Aarau und Nieder-Entfelden klarzustellen, namentlich in
Bezug der Ansprüche Aaraus an den Gemeiudewald, und um weitere
Streitigkeiten zwischen Aarau und Nieder-Eotfelden zu verhüten,
wurde, nachdem schon 1437, August 11, der Schultheiß in Bern
ii dieser Sache einen Spruch gefällt hatte, die Dorfoffnung von
Sieder-Entfelden aufgesetzt und als Anhang des Aarauer-Stadtrechtes
in das Stadtbuch sowie in das RathsprotokoU eingetragen.
Ebenso erwarb Aarau den Twing und Bann von Nieder-Erlisbach
dnrch Kauf. Nieder-Erlisbach, am linken Aarufer gelegen, von Ober-
Ertisbach durch den Erzbach geschieden, die uralte Grenze der
Bisthümer Basel und Constanz, später auch die Grenze zwischen
Bern und Solothum, gehörte zum Besitz des habsburgischen Mini-
sterialengeschlechtes von Küngstein, welches zu Rheinfelden und noch
mehr zu Aarau seit altersher mannigfache Besitzungen hatte. Die
Herren von Kienberg standen mit denen von Küngstein in engster
fiesiehung, bis gegen Ende des XIV. Jahrhunderts ihr Besitz in andere
Blöde, namentlich an die Thiersteiner überging. Gegen An&ng
des XV. Jahrhunderts verdorrte auch der Zweig derer von Küngstein.
Dmt Burgstail Küngstein oder Königstein, welcher schon im Jahr
1454 als ein „klein abgand ding^ bezeichnet wird und von dem
heatzotage nur noch wenige Trümmer sichtbar sind, liegt nördlich
von Aarau upweit der Bergstraße über das Benkenjoch nach Frick» Den
<vrund und Boden beanspruchten noch in späterer Zeit die Chorherren
Ton BeromUnster als ihr Eigen thum. Zu dem Burgstall gehörten
die wein reichen Dörfer K tittigen und Eriisbach und dieser ganze
Besitz war östreichiäches Lehen. Noch im Jahr 1412 belehnte Herzog
Fridrich den Ulrich von Hertenstein, welcher Vogt seiner Schwester-
kinder Heinrich und Ulrich war, mit der Herrschaft Kttngstein.
Allein durch den Conflict, in welchen Herzog Tridrich mit dem
König gerieth, ging jener seiner Besitzungen verlustig und sie fielen,
soweit sie nicht die Eidgenossen in Beschlag genommen hatten, dem
iteiche zu. Als daher Ulrich von Hertenstein die Herrschaft Küng-
5tein an Aarau verkaufte, mußte er die Einwilligung des Königs
einholen (30. Januar 1418). Durch diesen Kauf wurde aber Aaran
der Nachbar des Ritters Hans von Falkenstein, dessen Leumund
nicht der beste war. Dieser verleidete der Stadt bald genug seine
Nachbarschaft, indem er sie durch Chikanen aller Art quälte, die
Kigenleute Aaraus fing, den freien Zug verweigerte etc., so daß Aarau
schon im Jahr 1453, Okt. 18, dieses dornenreiche Besitzthum an
Hans Arnold Segenser, Schultheiß von Aarau, um 540 Gulien abtrat.
Auch dieser behielt KUngstein nicht lange, sondern verkaufte es 1454
an die Jobannitercomthurei Biberstein um 550 Gulden, welche es
endlich mit allen Rechten an Thomas von Falkenstein verkaufte.
Königsfelden besaß nun den Kirchensatz zu Eriisbach und sprach
aus diesem Grunde das Recht an, über alle Frevel zu richten. Das
Kloster kam daher, als Aarau Eriisbach erworl>en hatte, in Streitig-
keiten mit der Stadt , welche durch den Vertrag , geschlossen am
27. September 1421 zwischen Elisabeth von l^einingen, Aebti^in von
Königsfelden und dem Rathe der Stadt Aarau, durch Vermittlung
des Ritters Henman von Rinach, Henman von Liebogg und Hans
Nägeli, Hofmeisters zu Königsfelden, beseitigt wurden. Darnach er-
kennt Königsfelden an, daß der Stadt das Recht gebdhre, in P]rlis-
bach über Diebstahl und Frevel zu richten. Dagegen gesteht Aarao
dem Meier von Eriisbach das Gericht über Bagatellsachen, Pfand,
£inang und Geldschuld zu. Ebenso einigte mau sich über die hof-
rechtlicheu Bestimmungen. Dann ging Eriisbach, wie erwähnt, für
Aarau verloren und letzteres blieb für immer auf den von König
Rudolf eng genug gezogenen Friedkreis beschränkt. *
Bin wirklich herzogliches Geschenk war dagegen das von Herzog
fiodolf IV. am 21. Juni 1363 zu Baden der Stadt verliehene Stadt*
twbt» welches eine Bestätigaag and Erweiterung des Rudolf sehen
AiTilef(8 ist. Rudolf IV., der älteste Bruder des ruhmbegierigen
Leopold, war gleich diesem einer der begabtesten Fürsten aus dem
H«tte Oestreich. Er hielt mit xfther Consequenz an dem Gedanken
^r Aufrichtung einer einheitlichen Hausmacht in Süddeutschlaad
fmi. Welch gesteigertes Selbstgefühl, das er namentlich dem Kaiser
gegenttber herauszukehren beliebte, in ihm wohnte, zeigt auch unsere
Urkunde, wo er sagt; „also daz wir in allen unsern landen und
«tetten alz wol alz der keyser selber in des richs gebieten alle
welÜiche recht, fryheit und gewonheit stiften und stören , minren
lud meren, lüterren und bezzern mugen." Auch er erkannte die große
Bedeutung der Städte für die Verwirklichung seines Lieblingbgedankeus
und er suchte sie so viel als möglich zu fördern und ihre Interessen
gegenüber dem den Städten abgeneigten Adel zu wahren. Denn das
«gratliche gedeihenbringeude lieben war zu jener Zeit nur in den Städten
za hoden, während der Adel infolge der veränderten Zeitverhältnisse
immer mehr verarmte und nur mit begehrlichem Haß und Neid auf
die gefüllten Kästen der Städter schielte. Es war um jene Zeit, da
^ auf Leben und Tod geführte Kampf zwischen Städtern und Adel,
nrisehen der Stadt- und Landesfreiheit, ausbrach, welchen Kampf
die Eidgenossen mit so hervorragendem Antheil mitfochten , daß der
Adel völlig erschöpft daraus hervorging. Rudolf IV. wurde mitten
«OS seinen Plänen herausgerissen, zählte er doch erst 26 Jahre, und
der tollkühne Leopold setzte das bisher mühsam Zusammengehaltene
and Erworbene auf öine Karte, so daß die Frucht vieljäbrigeu Mühens
bbnen wenigen Stunden verloren ging.
Ganz in dem Sinne Rudolfs zur Kräftigung und Stärkung der
Stadt war die Urkunde vom Jahr 1369, Oktober 27, welche Leopold,
der um jene Zeit in Aarau Hof hielt, der Stadt verlieh. Unter dem
Sebatte der Stadt, namentlich dem Bache entlang, welcher die Mühlen
und andere Gewerke trieb, hatte sich schon früh eine Ansiedlung
gebildet, welche aber bis jetzt völlig rechtlos, keinen Antheil am
Stadtgut und der Stadtverwaltung hatte, dafür aber auch keine
Steoem und Dienste leistete. Leopold verschmob nun diese länd-
liche Außengemeinde, die Vorstadt, wie jenes Quartier noch heute
beißt, mit der Stadt und übertrug sämmtliohe Rechte der Stadt auch
auf die Vorstadt. Doch sahen die Altb ärger auf die Vorstädter,
welche zum größten Theii geringere Leute waren, Kleinbauern, Tag-
TXXU
löbner, Kundworker, mit ^ioringschätzung herab und suchten i
viel aJs möglich vom Käthe fernzuhalten. Da die Vorstadt ni
in den Maueriin<>: der >St:%ut hineingezogeu wuide und immer
festigt blieb, ^«j ivai* ste auch Jollen Unbilden dieser wilden Zeiten
laäEen, meh^'i^als wurden die Häuser von den Feinden eingeäschei
die Gärten vcr^ üi,tet , während die Vorstädter die Mauern der
bewachen mußten. Dieses und andere Reibungen steigerte die g
seitifjj Erb:'t:rung immer mehr, bis die Vorstädtcr sich klagei
Bern wandten, vvclchtü sie beide in Minne verglich. Nicht ohn
deutung war auch dxs Kecht, Kaufhäuser erbauen zu dürfen
liCopuld am 30. Ar.gust 1331 Aarau ertheilte, da dadurch nacl
damaligen VerkcLisvernältni^sen Ai\rau zu einem Stapelplatz (s(
iür Getreide^ ge^i.iiclit wurde. DieL war das letzte Privilegium,
ches Aarau vc^n Cestreich erhielt, denn die Privilegien von Albrech
und Leopold dem Dicken waren bloße BestUtigungeu und Le
ertheilungen.
Alle diese Gnadenbe weise waren wie gesagt Vergeltungen fä
leistete und noch zu leistende Dienste. Allein Näheres wissen
hierüber nichts. Aarau lebte eben die Geschichte der Herzoge
Oestreich mit; alle die zahlreichen Kriege, welche Oestreich wäl
des ganzen Jahrhunderts mit den füdgenossen führte, fanden
lebhaften Wiederhall in der Stadt Aarau. In wie weit die gel
Strömung des Jahrhunderts sich in Aarau geltend machte, wissei
noch weniger. Keine Zeile des Archives läßt ahnen, ob auch in A
die untern Klassen, begehrlich gemacht durch den steigenden L
der Reichen, sich gegen die Obrigkeit empörten; ob man auch
die Juden, infolge der abscheulichsten und Ulppischsten Anklage;
Wahrheit aber aus schnöder Habsucht, verbrannte und beraubte
auch hier die fürchterliche Pest gewüthet hat, welche Früchte zeil
vor denen uns Spätem noch heute graut; ob auch hier Alt
Jung, Groß und Klein, Reich und Arm von jener religiösen Eli
ergriffen wurde, so daß man allenthalben Land auf, Land ab tarn
Volksmassen sab, welche unter Absingung von Liedern, wie z.
0 we ir armen wüoherere,
Dem lieben got sind ihr unmere.
Du lihest ein marg al omb ein pfunt,
Das zühet dich in der helle grünt,
Des bistu iemer me verlorn,
Daz& wo bringet dich gottes zom.
Dovor behüt um, herre got.
xxxm
Die erde bidemet, oach klQbent die stein,
Ir herten hertueD, ir aullent weineD,
Weioent tongen
Mit den oogen.
Schlahent üch sere
Durch Christus ere
Durch in vergieszen wir unser blut,
Daz s! uns für die sünde gut
Dez hilf uns, lieber herre gott etc.
ach erbarmtinglos den Rücken geiselten; oder ob auch hier, in An-
betracht der ftlrchterlich ernsten Zeitlage, da Erdbeben, Seuchen, Hun-
ger and Krieg die Menschheit von der Erde zu vertilgen schienen»
ab eindringliches Strafgericht des erzürnten Gottes, ernst« Menschen
ia heißem Ringen nach einer reineren Auffassung der christlichen
lisbre, als sie die enf^rtete Kirche bot, strebten ; nichts von alle dem
wissen wir.
Aarau nahm natürlich an den verschiedenen Friedensfchlüssen
Qod Bündnissen der Herrschaft Antheil, so an dem den 10. Juli 133S
zwischen den Landvögten und Amtleuten der Herzoge im Aargau,
Tbaigan, Sundgau, Elsaß und Breisgau, und den dazu gehörigen
Sttdten (darunter Aarau) einerseits und anderseits den Städten Basels
Zürich, Konstanz, St. Gallen, Bern und Solothum, sowie den Grafen
i^odolf von Nidau, Heinrich von Fürstenberg und Eberhart von Ki-
Wg, auf fünf Jahr abgeschlossenen Landfrieden; sodann 1407 an
^ Bund, den Bern mit dem östreichischen Landvogt zu Baden^
6rd Hermann von Sultz schloß, und schließlich'» an dem BündniO,
welches am 10. Januar 1410 zwischen den östreichischen Städten und
Herren geschlossen wurde. Auch in den Münzkonventionen, welche
^ie Herzoge mit andern Herren und Städten schlössen, war Aarau
miünbegriffen.
Im Jahr 1365 brachen die sogenannten Engelländer oder Gugler
Ulier der AnfiOhrung des Erzpriesters Arnold von Gervola über das
Ittd herein und das noch halb in Trümmern liegende Basel wurde
nur durch die rasche und treue Hilfe Berns vor der Plünderung
dieser schrecklichen Horden bewahrt Herzog Leopold mit seinen Zu-
zfigen aus den aargauischen Städten trieb sie zurück. Auf der Heim-
&hrt entstand Streit zwischen den Auszügem von Bremgarten und
Bmgg, wobei mehrere Bremgarter erschlagen wurden. Johannes
Stieber, Schultheiß von Aarau, und Andere stellten aher den Frieden
ßMehickt« Amt Stodt kanm. m
-wieder her. Zehn Jahre spBter arschiensn diese Räaberbftndeu nocb-
mais im Lande, indem ihr Anfllhrer Engerraod tod Concj, denn
Matter die Herzogin Katbarioa von Oestreich war, Anbrüche Aof die
mQtterllcbe Erbschaft erhob. Leopold barg sich in wenig rltterlicber
V!fäB6 in dem schein Breisach, wie ee im Lied heißt:
Von Oesteruich, von Peierland,
Von Wirtenberg herren nod rteteti tiI,
Die «chucbteo vant der viendm zil,
Si logent jeoent dem Bine
Sicher ab in einem Bchrioe,
Inen wa» xeu Tienden nit fait gucb ,
Si kamcnt inen nit ze nach
Und lieuent verderben lilt und Und.
Das rieh uiid arm wol bebod.
Entsetzen ergriff das Land und ohne Widerstand wälEten rieh
die Englischen Über den Hauenstein iu dos Aarthal,
Die Gngelschcn allgemi^ine
Kament Ober den Howentti^ine.
In dem land si lagen.
Sie dehnten ihre Keubzüge bis an die ZUrchergrenze aus und be-
TKobten K3nig«felden. Uie bei Fraubrunnen erlittene Niederlage nnd
noch mehr der Mangel an Lebensmitteln trieb sie aus dem Land.
Auch die Aarauer hatten unter dem Befehl des Grafen Heinrich von
Hontfort mit vierzig Spießen an diesen Kämpfen gegen die Engliachen
theilgeoommen und erhielten, zur Deckung ihrer Kosten , den ZoU
von Aarau auf fünf Jahre verpfändet- Ihre alt« Treue und Anhanf^
liebkeit an das Ostreicliiscbe Hans erwiesen dann die Äarauer in der
darauf erfolgenden Katastrophe, welche die Qstreichische Herrschaft bis
auf die Orundfesten erschütterte. Die Verhältnisse spitzten sich nach
und nach immer mehr zu, der Haß des Adels gegen die Städte wurde
immer glühender, und da seit der Thronbesteigung dee elenden Wenid
die Reicfasgewalt völlig erloschen war, so mußte der Ausbruch der
Leidenschaften unaufhaltsam sein. Leopold bemühte nch anfänglich,
eine neutrale Stellung zwischen den beiden Parteien einzunehmen and
hielt so viel als möglich den Thorberger Frieden, den Albrecht 1368
mit den Eidgenossen abgeacblossen hatte und wonach der statns quo
anerkannt wurde, aufrecht, allein die stetigen Aufroizungen, die viel-
bcben Klagen, welche man sich gegeaseitig vorwarf, so z. B. die La*
Remer den Aarauern. daß sie einen Luzemer Bürger ausgeraubt h&tteo,
und schließlich der plötzliche Ueberfall des eidgeofissisch gesinnten Solo-
ÜNBriis durch den Grafen von Kibnrg, maßten den Herzog auf die
Säte des Adele drängen. Die Eidgenossen ergriffen die Oflidusive»
SM twlockten Herren nnd Städte zam Oebertritt auf ihre Seite, die
Verträge worden gebrochen, nnd plötzlich, ehe Herzog Leopold, der
indem mit seinem Bruder haderte, seine ganze Macht henmziehen
konnte, loderte der Krieg in hellen Flammen auf. Frohlockend, deft
lachten Sieges gewiß, versammelte sich bei Baden das aus den Va-
nUen und Znzflgem der aargauischen Städte und Herren gebildete
Hesr, so glänzend wie nur eines, welches aber beim ersten Zu-
«ramenstoß mit den Bauern bei Scmpach am 9. Juli 1886 schmach-
voll auseinanderstob. Das Blut der Edelsten, darunter des Herzogs
selbst, benetzte den Boden. Der Schultheiß Ton Aarau, Burkart
Vogt, nebet 13 seiner Mitbürgern, starben den Heldentod.
Die Schbicht bei Serapach war ein Sieg der freien Städte und
Bsiiemschaflen Aber das Fürstenthum und den Adel. Oestreich mußte
aof alle aeine Rechte in d^n eidgenössischen Landen Verzicht leisten,
ttad seine wiederholten Versuche, die alte Herrschaft wieder herzu-
sMlen, hatten eben so viele Niederlagen zur Folge.
Die Appenzeller, aufgemuntert durch das Beispiel ihrer Nach-
Vm, suchten sich des Joches des Abtes von St. Gallen zu entledigen.
& schloesen ein Bfindniß mit Schwyz und bestanden am 15. Mai
1403 am Speichef glücklich die erste Feuerprobe ihrer Freiheit. Darauf
mf der Abt den Herzog Fridrich zu Hilfe, der dann auch begierig
sflgriff, in der Hoffnung sich ein Gebiet erobern zu können. Im Vrtihr
jib 1405 rief er seine Vasallen und die Städte zur Heeresfolge auf
und Asrau rüstete sich demgemäß, indem die Bürgerschaft in vier
Sotten getheilt wurde, so daß ein jeder Theil nach einer bestimmten
Zeit abgelöst werden konnte.
Am Sonntag den 3. Mai wurde der erste Theil der Bürger aus-
gehiei; der zweite Theil um Pfingsten, der dritte Theil zog unter dem
Sehnltiieißen Rfldger TrüUerej bis nach Mellingen und der vierte
vtr nach Altatetten bestimmt. Dieses wurde nämlich von den Appen-
seflem seit Anfang Juni hart bedrängt. Deßhalb zog das östreichische
Heer durch das Rheinthal und entsetzte Altätetten. Die Appenzeller
zogen sich über ihre Landesgrenze zurück und legten am Stoß den
sorglos nachziehenden einen Hinterhalt, so daß das östreichische Heer
mit großem Verluste in die Flucht gejagt wurde. Dies ist die sagen-
herflhmte Schlacht am Stoß.
XXX VI
Oestreicli erlitt durch diese Niederlage neue Einbuße an Lai
und Macht und Herzog Fridrich mußte, um die Kriegskosten deck
zu können, Verpfandungen über Verpfändungen machen. Die Stöc
des Thui'gaus und Aargau» nahmen in Folge der Versumpfung d
Ost reichischen Herrschaft und gegenüber dem stetigen Umsichgreif
der Eidgenossen immer mehr an Bedeutung ab, indem namentlich 6
früher bestandene Zusammenhang zerrissen war. Der verarmte A(
zog aus den Mauern dieser abnehmenden StHdte, die Bevölkerung d(
selben verringerte sich zunehmend, und doch wuchs ihre Last imu
mehr an in Folge der Verschuldung der Herrschaft. Es war für
ein Zustand, der nicht mehr lange zu ertragen war. Als daher Herz
Fridrich die Alleinherrschaft der vordem Lande erhielt, lud er ;
Jahr 1411 die Abgeordneten der Städte nach Baden, damit sie il
ihre Beschwerden vorlegen könnten. Die Klageschriften dar Städte zeig
uns aufs deutlichste die BedrUngniß dieser Lande, es handelte si
meist um Klagen über verweigertes Recht, Uebervortheilung u. s.
Aarau klagte: Die Efringer von Basel hätten drei ihrer Bürger ^
fangen, worauf sie einen Basler mit seinem Knechte und Pferde, d
bei jener Gefangennahme betheiligt war, als er durch Aarau reis
wollte, in Haft genommen und zum Geständniß gebracht hätten. AI
Graf Otto von Thierstein, Landvogt der östreichischen Herrschaft, ha
ihnen befohlen, den Basler freizugeben, mit dem Versprechen, il
Bürger zu ledigen, was aber nicht geschehen sei. Sodann erhoben
Klage gegen den Junker Hans von Falkenstein, der das Amt
Schönen werd als Pfand der Herrschaft besaß. Dieser weigere den Lc
ten aus dem Amt Werd den alten freien Zug in die Stadt, indem
von denen, welche in die Stadt zögen, gleichwohl Steuern erhebe.
Allein eine wirkliche Abhilfe all dieser Nöthen und Bedrückung«
welche den Städten der Herrschaft das Leben versauerten, koni
Oestreich nicht mehr gewähren, denn kurz darauf ging der gaz
Aarjgau vollends für die Herrschaft verloren. Herzog Fridrich ha
thörichter Weise dem auf dem Concil zu Constanz abgesetzten Pa]
Johannes XXUI. zur Flucht verholfen, worauf König Sigismund, <
schon längst mit den Habsburgem in Feindschaft lag, die Gelegenh
ergriff und die Eidgenossen zum Beichskriege g^en den geächtet
Herzog aufrief. Bern, mit dem sich der König schon vorher vi
ständigt hatte, das yon jeher eine selbständige Politik verfolgte u
\or allem darauf bedacht war, sein Gebiet zu vermehren, was al
xxxni
nur gegen den Norden hin geschehen konnte, griff rasch za, auch Zürich,
gedachte sich hier eine Beute zu holen, allein die Länder zögerten»
w«fl sie Theilong des Eroberten forderten, worauf Bern nicht eingehen
wollte. Schließlich verständigte man sich.
Die Herren und Städte des bedrohten Gebietes ließen aber die
dareh die Verhandlungen ihnen gewährte Frist verstreichen. Die
Stidter schlugen ein BOndniß mit den Eidgenossen vor, wodurch
natflrlich ihre Lage eine viel bes'^re geworden wäre, als sie nachher
dorch die Eroberung wurde, allein die Herren verwarfen diesen Vor-
sehlag auf dem Tag zu Sursee. So war der Aargau wehrlos den
Eidgenossen preisgegeben und eine Stadt nach der andern, eine Burg
nach der andern fiel den Siegern zu. Von Aarburg rückten die Bemer
und Solothurner vor Aarau und beschossen die Stadt, wie der biedere
Jastinger erzählt : darnach zugent die von Bern vor Arow und Schüssen
mit der großen bQchsen in die statt ; si Schüssen ouch harus, doch am
letzten suchten sie ouch gnade. Und wond die vorgenant stette alle
im &gOw an der missetat ires henen unschuldig warent, darumb
so hat man erbermde über die stette und über land und lüte. Also
^ben sich die von Arow an die von Bern, und sworen den ge-
Wauu ze sinde mit allen diensten, herlicheit und rechtungen, alz
ä ir herschaft von Oesterich gehorsam und dienstig warent.
Und der Dichter klagt:
In minem sinn ea übel hillt,
Wojeman die von ErgGw schilt;
Des adels pris, des adels-port
Hie und dort an mengem ort
Ist das Ergöw lang gewesen;
Gestorben oft und ouch genesen,
Gefiangen und ouch worden wund,
Das was den alten herm wol kund.
Obs n&n ein anders worden ist,
Das hat nit gtan ir arger list:
Künig Sigmund und ouch sin rat
Und von Friburggraf Känrat,
Die wiszent wol, wie der adler
Für Zofingen zoch und der berl
Wer mocht sich solcher macht erwern ?
Fürsten g^ven frien und herren
Hatend herzog Fridrich abgeseit,
Das was im Ergöw menglich leid.
Aller hilfe stund das Ergöw blosz,
Der überlast was inen zgrosz;
Wer ftber da* nit glonbeo wil,
Der fnige Wuiberg und Hallwill
ZA A T o w Ktaoai man dnrah die mnr,
Dw beren glicht «u also rar,
Dau uiemaii kun w hilf noch itHMt,
Dem andern niemui raten torat.
Vtä am SohloBss preist der Dichter den Aai^u :
Hiebi mag man gar wol vervtan,
Das ErgOw allweg hat &oniklich tan
Der hernchaft vorhar in aller sit
In itUnnen reisen und in itrit,
Und lind allwetf erlich bestanden.
Qot bhüt si noch alliit tot achandeol
Si band gehebt grosz angemach
Am Mofgart, Kevelii und Sempach.
Was sol«, dasB ich groii ding erzell,
Alt schlachten und reisen gen.Appentell,
Am Stots, gen sant GMlen ouob danä.
Das ErgOw was willig spat und frä,
Das wiszend noch wol witwen und weisen;
hren, schätien, geben und reiten
Ist alles nf das firgOw gfallen ,
Noch hart ich nie kein widerkallen,
Dasz sich das ErgifOw drum bab geroeben.
Si hetind niemer trilw gebrochen,
Uetend si hilf und trost gehebt,
8i betind bisz in tod gestrebt,
Man bat si funden uf der bau.
Als si vonuals me band tan.
E si iren berren hetind verlon , «•
E w&r ira beint nit kou daron.
Hen^fer nfs Ei^w nnglimpf sagt,
Der selbs den pfawen rupft und jagt.
Derselben mengcr nam ein kü
Und welti, das sin berr darEd
Verltlr das übrig, das er hat.
0 edler (Qrsl, tc]2 nit <lero rat!
HilQw and schwach, konnten die Aarauer nicht hoffen, Wider-
stand luBten an kOnnen, da ihr« Mauern, wie m salbst Bagten, krank
waren. Sie ergaben sich am 18. April 1415 an Bern. Der KapitolaÜom-
briaf, welchen Aaraa am 20. April ausstellte, laatet mit geringen Ab-
weichungen wie die Briefe von Zofingen (13. April). Lenzburg (20. April)
und Brogg (29. April). Aaraa achwttrt ab eine freie and unbe-
Bwnngene Beichastatt dem Beiche, Bern and Solothom Treoennd
JliUe in allen N&then. Die Stadt soll immer dem Beiche angdiBno
XXXIX
und den Bernern und Solothumem stets ein offenes Haus sein, doch
sollen diese beim Einzag in die Stadt allen Schaden und Kosten tragen.
Aarau verspricht die Stadt nimmermehr dem Reiche, den Bernern und
dolotbumem entfremden zu wollen; doch soll dieser Artikel nur fQr
ilie Stadt, nicht aber ftir die Bewohner Geltung haben, indem jedem.
Ebwobner gestattet sein soll, mit Hab und Gut davonzugehen. Dieser
Eid soll den Herren von Bern und Solothum alle ftlnf Jahr ani
ä. Georgstage geschworen werden; aber auch wenn dies unterblii^be,,
so soll dieser Vertrag dennoch foi-tdauem. Der nachfolgende Artikel
ist von besonderer Wichtigkeit. In Zofingen erhielt die Stadt di»
Rechtange der Herrnchafk mit Ausnahme des Geleites, in Aarau aber
behielt sich Bern den Besitz der Östreichischen Bechtunge an Zinsen,.
Geleiten, Steuern etc. allein vor ; freilich waren diese herrschaftlichen.
Rechte nicht mehr sehr bedeutend, indem ja die meisten an die Stadt
oder dritte Personen (wie der Herrschafkszins an die Trttllerey) ver-
pHladet waren, nur die östreichischen Ijehen gingen nun an Bern über ;
so war das Lehen der Veste Rore in der Stadt von großer Bedeutung.
Bern und Solothum sollten in Aarau geleitsfrei sein ; Bern behielt
sich al)er vor, das an Aarau verpfändete Geleite auszulösen. Denn.
^ Geleite in allen den Städten war fQr Bern eine reiche Geldquelle.
Bern und Solothurn versprochen der Stadt Aarau, sie im Besitz ihrer
bisherigen und der noch zu erwerbenden Freiheiten und Privilegien
za schirmen. Bern und Solothurn sollen Aarau in Kriegsgefahr helfen,,
der Stadt aber wurde untersagt, von sich aus einen offnen tödtlichen
Krieg, dadurch Land und Leute verwüstet werden möchten, anzufangen;.
wenn aber die Stadt oder ein Bürger durch Raub, Mord etc., ge-
schädigt würde, so könnten sie von sich aus die Angreifer verfolgea
Qnd bestrafen. Aarau solle im Besitze aller seiner Lehen verbleiben^
doch nimmt Bern dos Hecht in Anspruch, alle Lehen, welche im
bemischen Gebiete liegen und von der Östreichischen Herrschaft her-
iHbren, im Namen des Reiches zu verleihen. Sodann folgen Zusiche-
nnigen in Betreff der Gerichtsbarkeit. Während also Aarau sich in.
des Schirm von Bern und Solothum aufnehmen ließ, behielt sich Bern
alle Hoheitsrechte allein vor. Die Erneuerung des Eides, wie er in
diesem Vertrag vorgeschrieben ist, geschah indeO nicht alle fünf Jahre,,
waßbalb im Jahr 1464, Mai 13, Bern die Stadt von Neuem in Eid
Qod Pflicht nahm; zugleich löste Bern die Stadt von seiner Yer-
pffichimig gegenttber Solothum loe. Bern ertheilte unterm gleichen
XL
Datum, wie ihn der Kapitolationsbrief der Stadt Aarau trägt, der
Stadt einen Beversbrief, worin ihr namentlich der ungestörte Fortgenoß
ihrer Privil^en zugesichert wurde.
Die Eidgenossen eroberten den ganzen Aargau; am 18. Mai er^
folgte die üebergabe der Yeste Baden, der Schlußstein der Eroberung,
und darauf zogen die Truppen wieder heim. Was die Berner, La-
zemer und Zürcher je allein erobert hatten, nahmen sie auch alku
für sich in Anspruch, während die Gra&chaft Baden und das freie
Amt zur gemeinen Herrschaft erklärt wurde. Sigismund forderte zwar
das Eroberte wieder heraus, da die Eroberung im Namen des Rochs
geschehen sei, und um die Städte in ihren bisherigen Rechten sa
schützen, bestätigte er ihnen ihre Freiheiten, so der Stadt Aarau am
20. März 1417; ja einigen verlieh ei* sogar noch neue, weitergehende
Rechte, so am 29. Januar 1418 der Stadt Aarau das Recht über
Blut zu richten, allein die Eidgenossen, am wenigsten Bern, warai
nicht geneigt auf seine Intention einzugehen. Der leichtlebige Kön%
benutzte indeß diese Sachlage, um von den Eidgenossen Geld zu er-
pressen. Bern hatte ihm 5000 fl. geliehen; nun verpfändete er für
diese Summe am 1. Mai 1418 die Städte Zofingen, Aarau, Lenzbuig
sammt den dazu gehörigen Aemtern, sowie dos Schloß Brugg, und am
3. Mai zeigte er den Schultheißen dieser Städte die Verpfändung an.
Die Ansprüche Solothurns aaf die Miteroberung kaufte Bern mit 2000
Golden ab. Herzog Fridrich wurde zwar vom König wieder zu Gnaden
angenommen und in seine Rechte eingesetzt, allein das von den Elid-
genoesen Eroberte erhielt er nicht wieder. Das Haus Oestreich ver-
zichtete aber keineswegs auf die Wiedererwerbung des Aargaus und
diese rückte in den Jahren des Zürcherkriegs nahe genug. Erst 1474
durch die ewige Richtung entsagte Herzog Sigismund allen Ansprüchen
auf die der Herrschaft entfremdeten Gebiete.
Im vorigen Jahrhundert, als Bern seine Herrschaft die kleinen
Städte immer schärfer fühlen ließ und ihnen eines ihrer Rechte nach
dem andern bestritt, berief sich Aarau auf seine Eigenschaft als freie
Beichsftadt. Auch die Chronisten thun sich auf diesen Titel viel zu
Gute. Allein in Wirklichkeit dauerte die Reichsherrlichkeit nicht länger
als vom Tage der in die Achterklärung Herzogs Fridrich bis zur £r^
oberung, also nur wenige Wochen. Denn durch die Verpfändung an
Bern wurde die Stadt Eigentbum der Stadt Bern, da ja an eine Aus*
lösung Niemand glaubte. Keiner wird nun wähnen, die Städte hätten
xr.i
tffl Weubsel ihrer Oberherrschaft große Freude gehabt. Oestreich war
den Bürgern immer ein milder gabenspendender Herr gewesen, der
freilich in hohem Maße ihre Wehrkraft in Anspruch genommen, aber
im Uebrigen sich nicht um ihre innern Angelegenheiten bekümmert
hatte, da dies bei dem weit ausgedehnten zersplittertem Gebiete un-
mlSglich gewesen wäre. Bern hingegen übte eine stramme und oft wenig
liebenswürdige Herrschaft über seine Unterthanenlande aus, bekümmerte
sich auch um die innersten Angelegenheiten der Städte, mischte sich
sogar in die Streitigkeiten der Bürger untereinander ein und griff un-
aufhörlich in die städtische Verwaltung ein, da hiezu die Streitigkeiten
Arnos mit seinen Nachbarn , den Falkensteinern , welche als Pfand-
infaaber des Amtes Werd den freien Zug wehrten, was für die Städte
fSK Lebensfrage war, da sie nur durch stetigen frischen Zufluß aus
dem Lande ihrer Aufgabe gewachsen sein konnten; ferner mit der
Bauernschaft von Suhr. mit den Besitzern der Schlösser Rore und des
alten Thurmes, welche Steuerfreiheit beanspruchten, Anlaß genug dazu
boten. 'Mit Recht war daher die Stadt über ihre Vorstädter ergrimmt,
eis diese ihre Klagen vor Bern brachten.
Bern war in diesem Jahrhundert in steter Bewegung, un verrückt
lach dem vorgesteckten Ziele strebend, sich ein möglichst ausgedehntes,
abgerundetes Gebiet zu erwerben. Niemals ruhten die Waffen, weßhalb
^ie Steuerkraft des Volkes immer höher geschraubt werden mußte.
Bern hatte aber nach dem Kapitulationsbrief kein Recht, in Aarau
irgfiid welche Steuern einzuziehen. Dennoch erhob es, durch die
Itoth gezwungen, um die im Zürcherkrieg und im Krieg gegen Sa-
voyen gemachten Schulden zu decken, im Jahre 1449 auf fünf Jahre
in Aarau eine Steuer, und zwar sollte jeder Manu von über 14 Jahre
Qud jede Frau von über 12 Jahre einen Angster geben. Die Aaraüer
strSabten sich ernstlich gegen weitere Zumuthungen dieser Art und
bedangen sich aus, daß wenn innerhalb der fünf Jahre Krieg ausbräche,
iarau nicht mehr zur Zahlung verpflichtet wäre. In Folge der vielen
Kriege, welche Bern führte, wurde die Bürgerschaft auch in Bezug
eof die Dieustpflicht Über Gebühr ange3i)annt ; gewöhnlich stellte Aarau
svei Fähnlein zu je 60 Mann, nebst den Hauptleuten, allein Bern
hfk bisweilen bis zu drei Fähnlein aus, wogegen sich Aarau im Jahr
1476, August 29, energisch verwahrte.
Eine besonders warme Anhänglichkeit für Bern konnte daher
Aarau nie hegen, vielmehr stieg die Abneigung mit der Zeit zum bittersten
IUI
HbO. Wie in Bremgart«ii, Bragg and andern Stfidten, gab ea anoh
in A»nin eine Sdtreichiacb gesinnte Partei, welche stets auf einen
Wechsel der Herrschaft hofile und heimlich nnd offen dafBr warb.
Bb ist anch nicht an wahrscheinlich, daß in den Zeiten des Zflrcber-
krieges Hans von Rechberg and Hans von Falkenstein mit einzelneii
Borgern Verrath plante, wenigstens denten darauf die Worte hin,
welche Bern am 6. Dezember 1446 an Lnzem richtete, daß »die
wamnng komen ist, das ein anschlag geschehen ay wider Och, oneh
Qwer nnd anaer ejtgnoasen und nns , also das man Baden , Arow,
Bnigg nCtbigen und besechen weile nff der heiligen nacht jetz kOnft^
oder aber uffem heiligen abent ....<' Dagegen ist die Erz&blnng
von der Mordnacbt Ton Aaraa (1444) ganz nichtig. Jede schweizeritcbs
Stadt will ihre Mordnacht haben, welche von Allen stets mit den gleioheo
Worten encBhIt wird. Die einzige Quelle, welche diesen Falkensteinisoben
Deberfall Aaraas erxäfalt, ist die Stadtchronik von Brngg (Rothei
Bach V.), deren Bericht Ober die Mor<Inacht von Brngg aber gleiok-
fallfl vor der Kritik nicht Stand hält.*
Doch auch noch später liefen Gerüchte um, daß die Stadt Aaraa
bedroht sei. So sagte vor dem Gerichte zn Ölten am 2. Oktober 1454
ein Heinrich von LCracb aus, er habe von Kunz von Uffikon im
Hanse des Hans MUlter in Ölten gehOrt, wie dieser erzAhlt habe:
■wie das er in Niderland sige geain und von einem wirt gehOrt,
derselb wirt zu Ktinzen von UfGkon sprach: lieber Kunz, ich sag
dir für war, das unser ritter er hein sind komen und habend nn
bochen zorn uffgericht nnd meindent gantz, das sie nu in das ErgO
wellend und wellend über Schaffmatt in, da ich nit weis, wo Ata
ist, und wellend Über die Aren durch ein schloß, heisaet Aren,
ich weis aber nUt wo das ist, wen ich kam nie in die ort, das sOllta
inen offen sin, wen sie kernen. Da ging Kunz von Dffikon heroK
Da vemem er auch desgelichen ze Kalmar in der statt . . .<* Nocb
tbOrichter wurde aber gesprochen, indem seltiBt Luzem einer solchen
feindseligen Absicht aof Aaraa beschuldigt wurde, wie Bern an La*
* HittheilQng von Th. von Liebenao aus dem Luumer St. A.
* vgl. J. J. Mbler, Thomas von Falkenstein und der Ueber< von Brugg.
Aaraii 1867. 8°. lieber die MordnOchte, s. Rochholz, Schweizenagen, II p.
371 ff.
* Luiemrr St. A.
XLin
wra den 19. Mai 1457 schrieb: »So sie ttch aber diser necbsten:
tigen darcb ein erbem knecbt gesagt worden, dz unser vogt von
Ärwangen mit im geredt habe, er habe vernommen, dz ir üwer
paner in den bmnnen gestossen und uffgestellt hettind, ouch mut
gen Arow zu ziehen und die vorstadt ze verbrennen . . .«^
um die Stadt vor einem plötzlichen Üeberfall zu bewahren, traf der
Ba^ folgende Anordnungen:'
Item diss ist die Ordnung alz die statt und die vorstatt züsamene
geordnet sint uff die letzze und zu andern werineu, was iSffen uff-
kerne, daz denne iederman wttsse zu weihen werennen und an weihe
ttett und zu welshen hfiptlüten er 15ffen solle und was hamuss sie
bftben sullent. Item des ersten so ist Johans Segenser paner herr
und soll haben 5 hämisch und gehöret diss zu ime under die paner:«
Es folgen dann die Namen der Ansgehobenen nebst Angabe ihrer
Wafien in den vier Aushebnngsbezirken.
Mochten die Aarauer die Bemische Herrschaft gern oder un-
gern leiden, genug sie thaten ihre Pflicht und wie sie unter den
Herzogen tapfer mitgestritten hatten, so kämpften sie auch zur Seite
der ßeraer todesmuthig die Schlachten mit. In dem Kriege um
Kheinfelden, dem sogenannten s. Jak oberkrieg, welchen Basel und
seine Verbündeten die Bemer gegen Oestreich und den Adel führten,
ein Nachspiel des Zürcherkrieges, wurde das Fähnlein der Aarauer,
ah sie den Bernem in Kheinfelden zu Hilfe kommen wollten, am 6. Mai
1449 bei Wölfliswil vom Feinde überfallen und folgende getödtet:
9
Rödi Birrwil; Heini Nef; Hans Satler; Hans Gouch; ßrni F&sen;
Hans Bind; Hans Egg; Hans Zobrist und Heini sein Bruder; Peter
Steiner; Heini Heidelberg; Heinrich Langenhart; Hemman Enderli;
Hans Imgraben; Heini Endfeld; Cristen Hamerschmid; Heinrich
Wdrman; Hans Hemmicker; Schwarzhans; — meist Bewohner der Vor-
stadt Aaraus. Namentlich nahmen sie an den Burgunderkriegen
rühmlichen Antheil. In der Schlacht bei Granson fiel der Junker
Kcmrad dumer und bei Einnahme dieses Städtchens durch die Burgunder
wurden fünf Bürger von Aarau : Johannes Senger, Hansüli Christian,
fiodolf l|gg, Jacob Hechler und Heinrich Lang nebst einem Söldner
' Lnzerner St. A.
* Rathsmanual Hs. nr. 23 p. 190 ff.
XLIT
der Stadt aufgehenkt. Auch hier wurde der große Sieg bei Murten
in der Kirche gefeiert. Ebenso nahm Aarau an den Schwabenkriegen
Antheil, doch wissen wir nichts Näheres.
HL
Aarau zur Zeit der Reformation.
Zust&nde der SidgenoMeniohaft um die "Wende des XV. und XVI. JAhr-
hundart«. Vorbedingungen der Beformation ; HumaniBmuB. Luther, Zwin^
und IBnuunus. Zustande in Bern. Zust&nde in Aarau. Anf&nge der Be«
formation in Aarau. Die Parteien. Das Maohtgebot Berns fuhrt in Aarau
die Beformation ein. Antheil Aaraus an den politischen K&mpfen im XVZ.
Jahrhundert. Umwandlung der Sitten und des Volksoharacters in Folge der
Beformation. Lage der Stadt Aarau gegen Bnde des XVI. Jahrhunderts.
[|ie Folgen, welche die Burgunderkriege für die Bidgenosstenschaft
mit sich brachten, sind bekaunt genug. Die Eidgenossen traten ans
ihrer bishengen Abgeschiedenheit heraus auf die große Weltbühne,
wo sie während einiger Jahrzehnte die erste Holle spielten. Die armen,
in tiefster Unwissenheit aufgewachsenen Bergbewohner überstiegen in
großen Schaaren die Alpen und lernten in jenem von der Natur so
reich gesegneten Lande das üppige Leben einer überreifen Kultur
kennen. Ihre Sitteneinfalt vertauschten sie mit arger Weltkenntniß,
ihre Armuth mit geraubten Reichthümern ; viele von ihnen wurden
eitle und wüste Prasser, welche, wenn sie in der Heimat den schnell
erworbeneu Reichthum durchgebracht hatten, als Mordgesellen raubend
durchs Land zogen. In Rom hatten sie das gottesfchänderische Pfaffen-
wesen in seiner üppigsten Blüte kennen gelernt, sie hatten gesehen, wie
doi-t am Hofe des Papstes das Heidenthum in frechstem Hohne über
das Christen thum triumphirte. Wahrlich jene W^elt war reif eiim
Untergänge. Denn kaum jemals, selbst nicht zur Zeit des römischen
Kaiserthums geberdete sich das Laster riesenhafter, stolzirten die Men-
schen in frecherem Uebermuthe einher, mit ruchlosem Trotze auf ihre
ungebändigte Kraft, als um die Wende des XV. und XVI. Jahrhun-
derts. Zahllos flogen die Pamphlete, Schmählieder und Hiegende Drucke
XLV
aus den Centren des geistigen Lebens auf das Land, erfüllt von einem
Hohne, der sich vor nichts scheute, am allerwenigsten vor den Pfaffen
und dem Adel. Unerträglich war in Deutschland die Bedrückung des
gemeinen Mannes, des Bauern geworden ; mit wahrhaft ekelhafter Ver-
achtung wird der Bauer von den Städtern, zum Beispiel in den Fass-
nachtsf^len behandelt. Aber dieser verachtete, bedrückte Bauer hatte
dem stolzesten Fürsten der christlichen Welt den Kopf heruntergeschlagen,
er fQhrte als Landsknecht dem Kaiser die Kriege und zurückgekehrt
in seine heimischen Fluren sah er mit Knirschen das unmenschliche
Gebahren der Grundherren, das gottlose aller Sitte Hohn sprechende
Leben der Geistlichen. Ein dumpfes Grollen lief durch das Land.
Alte ehiliastische Gedanken, der Glaube an die Ankunft des Antichristes,
erfüllten die erhitzten KOpfe. Mit der Verbreitung der neuen Bildung
wurde endlich auch der Bauer als Mensch angesehen, ja, er figurirt in
manchen Liedern geradezu als der Held der Zukunft.
Da bedurfte es nur wenig, den Stein zum Rollen zu bringen.
Die Reformation wurde namentlich durch den Humanismus, die
treue Arbeit ^der Gelehrten, vorbereitet. Man lese z. B. in dem vor-
trefllicben Werke von K. Schmidt, histoire litt^raire de TAlsace nach;
wie schwer es diesen wackern Männern, einem Wimpheling, Geiler,
Bnmi u. 8. w. geworden ist, die verknöcherte scholastische Bildung,
io der sie aufgewachsen und erzogen waren, abzuwerfen; wie harter
Arbeit es bedurfte, bis es ihnen gelang, ihren Geschmack so umzu-
bilden, daß sie sich mit wirklichem Genuß und klarem Verständniß
am Urquell aller menschlichen Kultur, den gp:iechischen und lateinischen
Kkasikem laben konnten. Wir bemerken nun einen nicht unbedeu-
tesden Unterschied zwischen de» deutschen und schweizerische Refor-
loation. Dort ist es ein allgewaltiger Mann, der alle ihm begegnen«
te Geister in seine Kreise bannt ; doi-t ist die Reformation viel tiefer,
aus dem innersten Gemüthe des Menschen entsprossen. Welch über-
manschliche Gemüthskämpfe hat nicht Luther in seiner Jugend im
lüoster SU bestehen gehabt. Wie rang er, seine Zweifel zu überwin-
den ; und als er mit sich einig war, mit welch überzeugender Wucht
Tertritt er nicht seine Ideen rücksichtslos gegen jeden Widersprach.
Ihm gegerüber erscheinen die schweizerischen Reformatoren, vor allem
Zwingli, viel menschlicher und heiterer. Durch die Gründung der
Dniversität wurde Basel das geistige Centrum der Schweiz and 8üd-
deatscblands. Gleich von Anfang an fand hier der Humanismus eine
XLTI
* -— ^— — ^— — —
gescbütxte Stätte; hier wurde zuerst ia DeaUchknd griechisch gelekr
hier arbeiteten Beachiin und Pellikan die ersten hebr&iscfaen Gramin
tiken ans. Man braucht nicht die lange Reihe der berQhmten Mftnni
aufzuzählen, welche angezogen durch die Universität und nameaÜtc
die zahlreichen Druckereien, hier ihre Bildung empfingen, es genügt sehe
Zwingli und Calvin. Allen hier Weilenden drückte eben ein Mai
seinen geistigen Stempel auf, der wohl einer der größten Gelehrti
aller Zeiten genannt werden darf: Erasmus von Rotterdam. Wer <
entweder in Basel oder im Louvre sein von Hoibeins Meisterhai
mit aller Feinheit und Geist gemaltes Portrait gesehen bat, wer wäre (
nicht angezogen worden, von dieser milden sinnenden Miene? fi
hageres ungemein feingeschnittenes Gesicht, namentlich Mund und Na
von edler Bildung; die leis gefurchte hohe Stirn scheint uns seine G
danken errathen zu lassen ; prüfend, mit der Feder in der Hand, blic
er auf ein Buch. So stand sein Bild allen Zeitgenossen gegen wärti
Er war kein kühner Streiter wie Luther, der meisterhaft die volk
thümliche Sprache zu handhaben wußte und mit dieser Waffe au(
manchen Gegner niederschlug; Erasmus war allem rohen Wesen a
geneigt, denn er war ein Stubengelehrter, welcher jede grobe Berü'
rung mit der Außenwelt scheute. Seine Sprache war die Gelehrte
spräche, das Latein. Aber wie weiß er diese zu handhaben; sei
Schriften und Briefe können den Vergleich mit den besten franzöi
sehen aushalten, so fein und graciös ist der Stil. Mächtig in die Wei
und Tiefe diingend, waren seine Werke. Er und seine Schüler ve
achteten die verrottete, der Bildung abgeneigte Kirche , sie spottet«
der Kleriker, nicht ihres lasterhafken Lebens, sondern ihrer großen U
wissenheit halber. Erasmub grub den verschütteten Quell der reim
Lehre wieder auf; er reinigte den Urtext des neuen Testamentes ui
sein Freund, der große Buchdrucker Frohen verbreitete in tausend
von zierlich gedruckten Exemplaren, mit prachtvollen von Künstle
band gezeichneten Holzschnitten geziert , seine Schriften. Hand
Hand mit diesen Bestrebungen arbeiten auch die Künstler jener Ze
Betrachte man die in Basel befindlichen Werke von Nikiaus Manu
Urs Graf und namentlich von Hans Holbein, so wird man leicht d
tendenziöse in all ihren Zeichnungen herausfinden. Es sind sob
moderne Menschen, welche sie durch ihren Stift verewigt haben. W
man wissen, wie in der Schweiz die neue Lehre um sich griff, i
sie in die untersten Schichten des Volkes drang, wie die Umwaa
lang des Denkens fast unmerklich und den Menschen oft onbewoßt
eiatrat, so lese man die wanderbare Geschichte des Thomas Platter,
des armen Hirtenknaben, des fahrenden Schttlers, des Seilergesellen
und Schulmeisters.^
FOr Aarau waren die Vorgänge in Bern maßgebend.* Es ist
f&r die Zustände des Kantons Bern geradezu bezeichnend, wie ktthl
och die ganze BevClkerung diesen religiösen und geistigen Kämpfen
gf^genfiber im Ganzen benahm, wie sehr gerade die Vornehmen und
bildeten geneigt waren, die Streitigkeiten der Theologen als Pfaflfen-
go&nk zu verachten. In Aarau kann man nie eine besondere reli-
giöse Stimmung wahrnehmen, wie sie in Basel, dem Sitze der Mystik,
voD jeher heimisch war; man stiftete für die Todten reichlich Jahr-
xeiten, man ging in die Kirche, doch nicht allzuhäufig und war dabei
lästig und guter Dinge. Trat man etwa noch in eine der Bruder-
sdiaAen, — es gab deren mehrere, wie die der h. Anna, der Schutz-
ptirooin gegen die Blattern, des 8. Antonius, s. Sebastian, s. Severus
Q. a. m. — und ließ sich durch seine Genossen einen Schatz der guten
Werke sammeln, ' so hatte man ein Uebriges gethan. Das Kloster trug
jedenfiidls nicht zur Beförderung und Erweckung einer religiösen Stim-
rnoDg bei. Man hat die Bemerkung gemacht, daß, wo Klöster waren,
^ Keformation viel leichtem Eingang fand, als da wo keine oder
wenig waren, wie z. B. in den Urkantonen. Die Frauen der Sam-
ttUBg oder des s. Ursulaklosters waren keine Heilige. Das Kloster war
ftgtich nicht viel anderes als eine wohldotirte Versorgungsanstalt
flbr die Töchter reicher Aarauer- Familien und des umwohnenden
Adels. Das CMübde bannte sie nicht ewig in die Mauern des Klosters,
fioidem sie konnten wieder in das Leben hinaustreten. Tiefe geistige
Shidien wurden hier nicht getrieben, darauf weisen schon die nach-
nuds zerschnittenen Bücher der Klosterbibliothek hin, sie sind meist
'Ken heraasgegeben von H. Boos. Leipzig, Hirzel, 1878.
'Außer auf den Abachieden und der Aktensammlung von Strickler
Wnht diese Darttellung auf: £. Lüthi, die Bernische Politik in den Kappeler-
kriegen. Zweite Auflage, Bern 1879. Für Aaraa spec. sind die Kathsmanuale
m&ßgebend, weniger ergiebig die Missiven.
' S. den Rodel der s. Anna Braderijchaft 1509 : item so sond gemein
Ivaodar halten ein firtag bis nach dem ampt der helgen mess, so alli güti
v^rt und werk und namlioh das höchst opfer der Ampter der helgen mess
lebendigen und dotten verdienlich und gütt sind etc.
XLVIIl
liturgischen lohalt^-, urifl nur rlie Fragmente eines klassischen Baches^
der Sftüren des Jnvenals in einer Handschrift aus dem Anfange des
XI. Jahrhunderts, deuten auch auf die Pflege klassischer Stadien hin.'
Die verschiedenen Begharden- und Beginensamnungen sind vollends fBr
ein tieferes religiöses und geistiges Lehen ohne Bedeutung. Die zahl-
reiche Priesterschaft (1 Leutpriester und 9 Kapläne) zankte sich unter-
einander und gab den Btirgern kein Beispiel christlicher Liebe, so daG
der* Rath mehrmals einschreiten und Ordnung schaffen mußte.
Im Jahre 1507 Hei nun in Bern ein Skandal vor, der allent-
halben das ungeheuei-ste Aufsehen erregte und auch dem Gläubigsten
über die ruchlose Versunkenheit der Ordensgeistlichkeit die Augen
öffnete. Bern ^alt damals ftlr eine bigotte Stadt, ^da wenig gelert»
und ein schlecht yolk wäre, aber so das beredt ward, mftchtig und
handfest die sache ze schirmen und ze halten^. Bekanntlich hegten
die Franziskaner und Dominikaner schon seit ihrem Bestehen einen
heftigen Concurrenzneid g^eneinander. Die Barfüßer waren beim Volk»
beliebt und besonders angesehen , weil ihr Stifter die Wundmale dei
Herrn an sich trug. Desselben Vortheüs wollten die Prediger gleioh-
falls theilhaftig werden und führten deßhalb in Bern mit einem ein-
fältigen Schneidergesellen aus Zurzach, Hans Jetzer, dem sie gräßliche
Wundmale einätzten, eine Comöflie auf, welche selbst die Langmuth
der Gleichgültigen in Wallung brachte. Der heftige Streit zwischen
diesen beiden Orden setzt« sich natürlich überall da fort, wo Nieder-
lassungen derselben waren, so daß das elende wüste Gezanke in allen
Städten zu den Ohren der Bürger kam. Auch in Aarau besaßen beide
Orden ihre Häuser ; die Dominikaner waren die Beichtiger der Nonnen
in der Halden und die BarfUL^r bildeten eine Bruderschaft, welche
ihre Behausung beim Laurenzenthor, wo jetzt der Gasthof zum Ochsen
steht, hatte. ^
^Nach der Auflösung des Kloeteni und der Bruderschaft der K&plane
wurden die Bücher derselben auf die Rathskanzlei geschaift und xa Um-
schlägen der Akten verwendet. Unter diesen Fragmenten finden sich drei
Stücke aus Juvenal; Pgths. sec. XL in. mit Glossen, welche von den von Jahn
mitgetheilten etwas abweichen. Ueber die Bibliothek der Kaplanei s. das
Jahrzeitbuch, Argovia VI, p. 459.
' Außer unsem Urkunden, 8. Jahrzeitbuch Argovia VI, 377 f. Im
Volksmund vrird der Gasthof zum Ochsen als ehemaliges Kapuzinerkloster
Bum hL Lorenz gestempelt, s. die Erzählung von Bochholz in: Ta^chenbudi
der bist. Gesellschaft des Kantons Aargau 1861 und 1862. Aarau 1862, 16» p. 63 ff.
IL
I
In Bdrn verh'alf Niklans Manuel mehr als die Predigten es zu:
tbnn yennochten, der neuen Lehre zum Siege, indem er durch höchst
witzige aber derbe Schauspiele mit unerbittlichem Hohne die Schäden
der Kirche, die Versunkenheit des Klerus geiselte, freilich in einer Weise^
ilie ftr unaem Geschmack meist abstoßend wirken muß. Manuel hatt^
in Basel zu den Füßen des Hans Holbein gesessen und dort eine freiere
Anschauung und feinere Bildung, als sie Bern bieten konnte, in sich
eingesogen. Er übte dann seine Kunst in Bern aus; allein hier war
kein Boden f&r einen Künstler; er lief in den Krieg, wie so viele an-
dere auch. Zurückgekehrt wurde er Landvogt in Erlach. Er gewann
immer mehr an Ansehen und gelangte in den Rath, der in sich ge-
spaltet, keine feste Meinung gegen die immer kecker auftretenden Neuerer
bitte. Man begnügte sich vorläufig, den Schein der Ruhe zu wahren.
Der Kath gestattete den Prädikanten nur, dem Volk die Bibel aus-
zulegen, alles Schimpfen auf die Pfaffen, die Messe etc., das Unter-
laffien der alten Gebräuche wurde strenge geahndet, während dagegen
in Zürich der Feuergeist eines Zwingli, alles mit sich fortreißend, Herr
der Lage geworden war.
Noch im Mai des Jahres. 1526 ließ der Rath von Aarau in der
Kirche nach dem Inibis alle Mannsbilder schwüren, dem alten Glauben
treableiben zu wollen, mit der angehängten Ülausel, jeder könne glau-
ben, was er wolle. Aber mehrfach wurden solche, welche zu dem
Prädikanten nach Suhr liefen, oder welche die Fastengebote über-
Schotten, überhaupt äußerlich eine Mißachtung gegen die Kirche zur
Schan tragen» mit Thürmung bestraft; besonders mißfällig war dem
Rathe das Singen deutscher Psalmen auf der Straße. Denn der Rath
war der Neuerung abhold, und hätte gern, wenn nur die Städte Brügge
liBoabarg und Zofingen einen Rückhalt geboten hätten, auch gegen
den Willen der Bevölkerung beim Alten beharrt. Allein auf Befehl
des Bathes von Bern mußte im ganzen Lande abgestimmt werden, ob
mtn- beim . alten Glauben bleiben oder den neuen annehmen wolle.
Im Mai 1527 kamen alle Männer von über 14 Jahren in der Kirche
voo Aarau zusammen, und es ergab sich nach der Abstimmung für den
neuen Glauben eine Mehrheit, mit der Motivirung: sie wollten nach
'rem willen leben und sunst üf niemer losen. Darüber waren nament-
üch die Altbürger erbittert und sie warfen den andern, welche sich
ßern so willfthrig erzeigten, vor: sie hätten der Stadt frjgheit hin-
w^ gemeret. Unter den ja stimmenden scheinen sich viele Neubürger
Sctehicbto der SUdt Awsu. IT
und Niedergelassene befanden zu haben, denn Ueli Seman schrie einen
solchen an : wan ir Schwaben oder die, so ein tag oder zwen by uns
und ander uns gewonet, wollend da ein mer gemacht, so es blib«i
sölt, möcht uns und unsern kinds kinden übel erschiessen. Selbst
die Rathsherren schnaubten einander mit zornigen Worten an and
ziehen sich gegenseitig des Verraths, so daß, als solches in den Nachbar*
fiUldten ruchbar wurde, diese eine Botschaft nach Aaran schickten,
'vvelche sich als gut tädingslüt und mittler anboten, wa^ aber Aaraa
dankend ablehnt«. Bern übte einen starken Drack auf den Rath ani
und schützte den Prädikanten Heinrich Kiburtz gegen die Cebelrede
einiger übereifriger Rathsherren, welche den Pfarrer der Ketzerei
beschuldigten. Heinrich Kiburtz hatte in der Kirche eine Predigt ge-
balten, worauf ihm Jakob Scha Jner, Niclaus Ryhiner und Hans Seenger
am 2. Februar 1528 folgenden Brief schrieben:^
„Wüszt, dasz wir, als auf gestern, da du gepredigt hast, an deiner
predigt sind geseyn, in welcher du erstlichen dos amt der heüigea
mesz angezogen und geuennet hast, so sie doch (als) ein lästerong des
allerheiligston leiden Christi Jesu erfanden ist worden durch das gotti-
wort, in anserr herrn stadt Bern; hast da es nicht erfaren, so ist 61
dein schuld, dasz da nicht hinauf bist gangen. Ueber das bist du
doch noch mehr herfür gebrochen und gesagt, du wellest mit dem
hellem gottswort beybringen, dasz die brennenden kertzen-liecht wer-
den mit seinen dreyen eygenschaften Christi verglichen, das wadia
dem leib Christi, der docht der seel Christi, das feür der gottheit;
diftrgegen hast du nun gschrifb anzogen, welche, als warhaft sie and,
als wenig mögen dahin dienen, zu welchem du sie gebraucht haai
Denn es ist wahr, dasz sich Christas ein Hecht der weit genennt hat
und dasz gott ein fräszig fear sey ; wiltu aber darum leren ein kertiaii-
liecht haben ? So ermbz, wie es folgen werde. Deszgleichen ist auch
wahr, dasz der leib Christi rein sey, one alle sündempfong; wiltn
d&s wachs, von den bienen tragen, solle an kertzen zum gottsdienst
gebraucht werden? das ist aber falsch und ein gottslästerang, so du
' In Ryhiner*8 Chronik, p. 82 ff. ist der Brief »vom Originale abgeschrie-
ben. Das Original selbst hat sich im Arohiv nicht gefunden; daß aber der
Brief echt ißt, abgesehen von Modemiiirungen des Abschreibers , beweist
das Rathsmanual 1526^1537 (nr. 25) p. (>3 u. 65; wo auf Aenßerungen im
Brief Bezug genommen ist.
u
^ seel dem dochten verglichen hast uuä die gottheit auch an Iren
venert sey und erldschen, gleich wie das liecht an docht. Dann da
«r q»rach: vater, in deine hände empfehl ich meinen geist, hastu ge-
sagt, die gottheit seje an ime erlöschen. Lieber! Zeig uns doch an,
"von welchen propheten oder apostelu ist solche gleichheit gebraucht,
wie du sie einhar gezogen hast? wiewol du den gantzen tag, als du
sdbs gesagt, gesucht hast in der schrifb, ehe du die oerter zasammen-
bnchtest, so du anzogest, glauben wir, wann du noch zwen tag oder
mar suchtest, wurdest kein gschrift darum finden , die Christum ein
solcher gleichnisz anzeigend; es sey, es wäre also, dasz da sie gefun-
te hattest, dasz Christus einem brennenden wachsliecht vergleichet
sey, als es nicht ist, noch nimmer wird: woltesta darum leren, das
noD wachsliechter in der kilchen brennen soll? So wurden auch billig
folgen, Christus ist vergleichet einem hirten der schafen, darum sol
mm in der kilchen der schafe httten. Er hat sich vergleichet dem
rebstock, darum sol man auch rebstöck in kilchen tragen; thut so
fid. Item einer thür zum leben, dai*um soll man thüren in kilchen
tragen ; und so viel mehr folgte disz , dann die kertzen zu haben ;
wie viel mehr ihrer in der gschnfb sind. Und aber diese gleichnisz
der kertten nur ein menschen gedieht ist; so es aber nicht zimmet
solche obgemeldte stück in die kirchen zu tragen, noch zu dem gotts-
dieosl brauchen, die doch in der eclirift verglichen werden; wie viel
miiider gesimmet sich zu haben und zu gottesdienst brauchen, das kein
gnud in göttlichem wort hat? Deßhalben mögen wir wol sprechen
wie Hieronimus: Herr, alle die verlaszen, werden geschendt, die von
dir weichen, werden in die erde geschrieben, denn sie haben verlaszen
die adem des lebendigen wassers, den herm Jesum ; als an dir auch
geepOrt wird, dann hättest du das wäre liecht des göttlichen worts
Torkszen als wenig, als menschen gsetz und lehre, zweifelt uns nicht
dann, du wärest in solche thoriiche lehr gegen dem volk nicht gefallen.
Darum «t unser bitt und begehr, du wollest solcher lehr und
iiMiiseheii dichten abstehn an den cantzlen auszuspreiton , welche du
nicht änderst beweisen magst aus dem wort gottes, dan die bewiesen
ist, and di^ nicht von unsertwegen, dann wir wol wissen, dasz wir dich
ünanrer personen halb nicht zu machen haben, aber von gottes wegen,
daez das wort ist, damit es nicht von im abgeführt werd. So du
*ber goit nicht entsitzen willt, welchen man doch vor allen dingen
«ntaitzen soll, so lasz dich doch bewegen das mandat unsrer herrea
LH
Ton Bern , welche als ein Werkzeug gottes gebotten bend , dasz
an allen cantzlen nicht anders predigen soll, dann das gründet aeyiii
gotteswort. Wo sich mehr aber solches erfinden wird aus mennchlicha»
lehren aus deim predigen, solt du wissen, dasz wir ans liebe, die wir.
zu einer christlichen gemeind haben, erzeigen werden roäniglichen vor
dir zu wahren y als vor eim falschen lehrer, und dir dess urbietig sq
antworten seyu vor einer obrigkeit unsern herren von Bern.
Hiemit bist gott befohlen. Geben auf Montag den 2. Homoiig
im jar 1528."
Kiburtz beklagte sich hierauf in Bern, worauf dieses ihn aaf*
munterte „für zefaren und dapppferlich (!) das Wort gottes zA predh
gen.** Auf die Ermahnung Borns hin, zur Ruhe, beschloß der Ratb
„dem lütpriester zA zelassen zu predigen, doch das er bescheiden m
und die jarzit verkünden sampt den virtagen. ** Aber von den Jahr-
zeiten wollte Kiburtz nichts wissen.
Der Grund, warum man sich in Aarau so mißtrauisch g^gen dift
neue Lehre oder vielmehr gegen die Reformationsmandate von Bern ver^
hielt, lag in der mißlichen Stellung, in der sich die Stadt Aarau, Ben
gegenüber, befand. Aarau hatte sich Bern unterworfen mit dem Vor-
behalt aller Freiheiten und Recht«, welche es unter Oestreich genonea
hatte. Allein die Reformation erschütterte die früheren Rechtszuständ»;
überall erhielten die reformirten Regierungen namentlich durch die
Sekularisation der Klöster und Kirchen eine verstärkte Machtstellaiig,
und überall gab sich die Tendenz zur Concentrirung der RegiemngH
gewalt kund, welche keine Sonderrechte duldete. ' Darum waren dift
Aarauer Rathsherren jeder Veränderung, die ihre Rechte bedrolMn
konnte, abgeneigt, während hingegen die Landschaft leidenschafÜich der
neuen Lehre anhing, weil die Bauern davon mancherlei Befreiung ibiir
Lasten hofften. Zudem standen die Nachbarn Aaraus schon seit altenlMr
mit der Stadt auf einem kleinen Kriegsfuß ; Jahrhunderte lang dauerte
die Grenzstreitigkeiten wegen des Stadtbaches, wegen Weidganges, des GOn*
hardwaldes u. s. w. Auch sahen die Aarauer, von denen doch viele währ
rend des Tages selbst Bauern und nur am Abend und Feiertagen Stttdtar
waren , mit Hohn auf die groben Bauern herab und sangen Spott*
lieder auf sie. Deßhalb fehlte es nicht an mannigfaltigen Reiberaok
zwischen Aarau und diesen Dörfern, und mit Grinun vermerkt der
' vgl. die treffliche Ausführung bei Segester, Rechtsgeschichte der Stadt
und Republik Luzem. 111, 1, p. 18 ff.
mi
tadiscbreiber im Rathsmannai, der MoUer von Suhr habe gesagt:
es flj niemaos yetsmaLs wider rnine herren von Bern, dan die drj
jtt (-IiLoth-)-8iättli,^ worunter Aaran, Brngg nod Lenzbarg ver^
Juden sind.
Das Jahr 1528 war für die Reformation entscheidend. Vom
.—20. Jan aar fand in Bern die berühmte Dispatation statt, an der
ich namentlich der kühne Zwingli und der ebenso gelehrte als humane
lekolompad aus Basel betheiligten und der Reformation zum Sieg
erhalfen. Am 2. Januar war Zwingli in Begleitung von 200 Bewaff-
eten in Aarau eingerückt und ebenso verweilte er bei der Rückkehr
ine Nacht daselbst. Sein Erscheinen mochte die Anhänger der neuen
ehre nicht wenig ermuthigen. Schon am 7. Januar befahl Bern
arch ein Mandat die Beseitigung der Messe und Bilder, am
3. Februar fand im ganzen Lande eine Abstimmung über die Kirchen-
iform statt nnd zwar in Aarau derart, daG die Anhänger des alten
laobena in die obere Stube des Rathhauses (seit 1517 war der
hurm Rore dazu eingerichtet) traten, die Anhänger der neuen Lehre
)er in die untere. Es erfand sich, daß 125 für das Verbleiben
iim Alten stimmten, 146 aber dem Neuen zufielen. Aehnlich war
A Stirn menverhältniü im ganzen Kanton. Die Folge davon war
A Anfhören der Messe, welche Nikiaus Manuel noch kurz zuvor in
lern Pasqaill verhöhnt hatte. Wahrlich betrübend und schmerzlich
oßte es für die noch immer zahlreichen Altgläubigen sein, als sie
hen, wie der rohe P5bel in die Kirchen eindrang, wie die
mderbar gestickten Meßgewande im Staube der Straße herumge-
iüeppt wurden, wie sie die heiligen Kirchengeräthe mit ihren un-
inea Händen entweihten und wie die schönen Gemälde und Statuen
boBongslos heruntergerissen und entehrt worden, ein Anblick»
eleher den kunstsinnigen Nikiaus Manuel zur Verfassung der Klag-
d der armen Götzen antrieb.*
In Aarau selbst sorgte der Bath dafür, daß alle Ausfchreitungeu
)rbütet würden. Ganz in aller Stille wurde der Altar entfernt, die
ilder worden vorläufig geborgen und erst später vernichtet, die
rgel verkauft , die Wände der Kirche wurden übertüncht und dia
^ Nikiaus Manuel, ed. Bächtold, p. 237 ff.
UV
nicht eben architektonisch aoägestattete Kirche,' welche vielmehr noi
dorch ihre Größe imponirt, erhielt den kahlen nflchieman Charakter,
wie er der reformirten Confession eigen ist. Die Mißigong, welche dei
Bath bewies, war eben hier doppelt geboten, da ja eine große IGoo-
ritAt, oamentlich mächtig im Rath und anter dem Adel, der Refor-
mation abhold war. Man beschuldigte sich gegenseitig auf das
bitterste and im Rathhause ging es bisweilen wild genng her. Wie
ernst and drohend für Aaiaa die Lage, wie feindselig die OesinnoBg
der Landschaft war, zeigt die Aeaßerang des Müllers von Schints«^
nach: die von Arow, so sie nit anders wend, mOssend sj ein vogt
han, oach band sj lOt im ratt, die nit eren wert sind. In der That
erschien aach im September 152d vor dem Bath eine bemische Ge-
sandtschaft mit der Drohang. der Stadt einen Amtmann setzen n
wollen, wenn der Rath nicht bessere Gesinnung bezeige. DieM
Gelegenheit kam bald genug.
Obgleich die Lage des gemeinen Mannes, des Bauern, im
Bemerbiet nicht so schlimm war, wie in Deutschlands und hatte doch der
schreckliche Bauernaufstand des Jahres 1525 hier keinen genOgen-
den Zündstoff vorgefunden: so hoffte er doch von jeder Neuerong
auf eine Besserung und Erleichterung seiner Lasten. Daher und
viel weniger aus innerem Gemüthsdrange und Ueberzeugungstrena
fielen die Bauern der neuen Lehre zu. Aber Bern war nicht ge-
willt, nur eines seiner Rechte preiszugeben. Die Kloster wurden zwar
aufgehoben und sekularisirt, aber der Kirchenzehnten nach wie vor
eingefordert. Die Bauern von Interiaken waren daher arg enttäuscht
und murrten rebellisch. Einige Hetzer schürten das Feuer der
Zwietracht; Unterwaiden versprach, einen Rückhalt bieten zu wollen;
das ganze Oberland fiel wieder dem katholischen Glauben zu und
die Bauern drohten vor Bern ziehen zu wollen. Schmählich und
^ 8. die dürftige Notiz bei Rahn, Geschichte der bildenden Künste etc.
p. 506. MehrfiEbche Notizen finden sich außer in unsem Urkunden (s. Re-
gister) im Jahrzeitbuch der Lentkirche von Aarau L c. Darnach wurde dei
Qior der Kirche im XIV. Jahrhundert erbaut Der Hauptbau stammt aber aoi
den Jahren 1471—1479. Die Steine wurden aus den Trümmern der Borg
Obergöegen genommen. Die Baumeister waren Sebastian Gisel (Lapicida'
und sein Bruder Hans, von Laufen. Das zierliche Thürmchen (der Reiter]
stammt aus dem XVII. Jahrhundert Von dieser Zeit an sind die Baurech-
nungen im Archiv erhalten.
LV
Tfirrfttherisch war das Benehmen der V katholischen Orte ; sie gingen
mit dem Gedanken um, das Oberland von Bern abzureißen und
IQ einem besondem Kanton Oberhasli zu machen, ein Plan, der w&hrend
der Helvetik in der That auf kurze Zeit verwirklicht wurde. Bern,
rasch entschlossen, bot alle Kräfte auf, diesem Handel ein Ende zu
machen. Am 14. Oktober erschienen zwei Berner Ratbsherren in Aarau
und fragten an : wesz sj sich zu uns versehen sAllen. Der Rath
' beeilte sich, seinen guten Willen zu zeigen, bat aber, man möge den
Krieg vermeiden. Allein es kam der Befehl zur Hilfeleistung und
am 1. November zog das Aarauer F&hnlein von 60 Mann unter dem
Befehl des Venners Jakob im Graben nach Thun. Rasch wurde der
Aofetand unterdrückt und die Rädelsführer hingerichtet.
Wo die Leute zusammen kamen, gab es Zank und Streit. Die
Schimpfreden flogen hin und wieder, zumal der Gegensatz nicht
allein religiöser, sondern auch politischer Natur war. Einer au»
licstorf äußerte sich in Aarau: möchten doch die nach Thun gezo-
genen nicht wieder heimkehren! Im Januar 1529 an einem Abend
aaGen etliche gute Gesellen beim Wein im Wildenmann zusammen;
man sprach zuerst von gleichgtütigen Dingen, bis zuletzt auch di&
, Fragen, welche allen am Herzen lagen, zur Sprache kamen. Einer
ans Schönenwerd that die Aeußerung : wysz und rott (Solothum) ist
yetz uffrecht ; der ber ist in katt gelegen, die kA (Unterwalden) hat
in ab der weid gejagt. Ein anderer Gleichgesinnter rief höhnend :
hie Berendreck, der ber ist in dreck gefallen ! Worauf ein Dritter
entgegnete : hie rott und schwarz ! so tönten die Worte hin und
wieder, bis der Streit in eine wüste Rauferei ausartete.
Diese kleinen Streitigkeiten waren ein untrügliches Zeichen
der gegenseitigen Erbitterung. In Zürich herrschte Zwingli fast
unamschränkt und duldete keinen Widerspruch. Zwingiis Chai*akter
zeigt ein eigenthümliches Gemisch eines praktischen, nüchternen
Sinnes und hochstrebenden, phantastischen Idealismus. Er ist wie
Luther ein Doctrinär und zwar ebenso sehr ein religiöser als ein
politischer. Zürich hat von jeher seine Pläne verfolgt und von Zeit
ZQ Zeit erhoben sich dort gewaltige Charaktere, welche mit einem
unumschränkten Machtgefühl und tyrannischer Willkür ihre Ideen
itt Leben zn rnfen versuchten , dabei aber regelmäßig zu Grunde
gingen ; man erinnere sich nur an Brnn, Stüßi und Waldmann. Auch
LVI
jetzt wieder dachte Zürich vor allem an Vergrößerung seines Ge-
bietes. Man wollte den Thargan ganz allein für sich besitzen , aie
occapirten das s. Gallische. Welche hochstrebende, die realen Ver-
hftltntsse außer Acht lassende politischen Ideen Zwingli hatte, zeigt
«in (ihm wenigstens zugesprochenes) Memorial, worin er die wttnaoh-
bare Umgestaltung der Eidgenossenschaft erörtert. Bern und Zflrioh
sollten die erste maßgebende Stelle im Bunde erhalten, die Lttnder,
die innem Kantone ihres bisherigen Einflusses beraubt werden, Basel
und Schaff hausen würden bloß als Außenkantone, ohne Sitz and
Stimme, betrachtet werden u. s. w.
Zürich drängte mit Hast zum Kriege, w&hrend Bern immer
zurückhielt. Am 26. Mai 1529 erschienen die Boten von Ben.
Zürich und Basel in Aarau, um wegen der freien Aemter zu unter-
handeln. Zürich wollte nicht leiden, daß Unterwaiden in Baden
einen Vogt setze und sich dessen Erscheinen mit gewaffneter Hand
erwehren ; Bern aber ermahnte zur Milde. Seine Sorge erkennt man
aus einem Briefe Berns an Aarau : die von Unterwaiden bewisend
inen groszen schmach und tratz, deshalb si in sorgen, es nit mAgen
dulden. So dan habend die lender einen pnndt mit den Oesterichi-
schen gemacht und dorin ein unlidlichen artikel vergriffen, was si
in einer eidgnoschaft gewünnend, solle inen dienen nnd wah
über userthalb, solle den Oesterichischen belieben. Das inen alles
gar unlidlich sampt andren eidgnoszen. ZA dem habend si zA Un-
terwaiden inen über ir zeichen einen galgen gemacht und dobi ge-
sagt, alle die so dem göttlichen wort anhangend, nit für eidgnoszen
20 haben. Dorum wir gerüst sein sollend und ze erwarten. — Sin
weiterer Eintrag eines Briefes von Bern an Aarau im Rathsmanual
lautet: Unser gn. herren habend uns aber zu geschriben , die von
ünterwalden einen vogt w6llen gen Baden setzen, nach der Ord-
nung, das inen gar widrig , dewyll die von Unter walden sy nit für
eidgnoszen haben wfillend. Darum unser gn. herren inen das recht
€rbotten. Und ob sie darüber den vogt gen Baden setzend*» wollend
•i mit gwalt weren; darum wir mit ernst gerüst sin sollend nnd
all stund warten und sfillend zwen uszzüg thün, jeden mit 60 mannen«
Noch einmal suchte Bern Zürich zum Frieden zu bewegen.
-Am 4. Juni hielt Nikiaus Manuel, der Maler, Dichter und Staats-
mann, ein Mann, wie ihn nur die Antike und die Renaissance her*
LVU
▼orbringen konnte, seine schöne, überzeugende Rede, worin er
IL a. die trefflichen Worte sprach: die Eidgnossen sjent hertköpfig
«id eb ei gelt usgebend, sie liessint e ein Eidgnoschaft undergon . . .
Wahrlich man mag mit spiesis und halbarten den gloaben nit in-
f»ben. — Vergebens. Am 8. Juni erließ Zürich die Kriegserklärung
aad drang gegen Kappel vor. Da durfte auch Hern nicht länger
zfigenL Es bot zwei Fähnlein von Aarau auf, am 12. Juni
rückte das Hauptbanner von Bern in Aarau ein und wurde in der
Knute einquartiert; die übrigen Kontingente in die verschiedenen
Wirthshäuser : zum Ochsen, zum Hecht, zum Schwert, zum Wilden-
nann and in die Privathäuser. Stunde auf Stunde, Tag auf Tag
4iierte der Ein- und Durchmarsch; noch am Montag rückten
die Basler» 600 Mann, ein. Am Mittwoch brachen alle auf und
rtekten gegen Bremgarten vor. Der Bath sorgte für gehörigen
Proviant, da das Heer von hier aus verpflegt werden mnüte.
Der Bath traf seine Anordnungen, Aarau gegen einen Handstreich
xa schätzen. Am obem Thor führten Hans Megger und Marquart
Inhoff den Befehl ; bei den Büchsen auf dem hoben Turm comman-
«lirten Wendili Keßler und Hans Arnold Heilmann ; beim Rentzen-
thor: Hans Pfister und Michel Ulrich; bei den Büchsen auf dem
Rentzenthor : Rudolf Buchser , Ueli Vytt und Caspar Scherer ; beim
iarenthor : Hans üeli Seman und Marquart Zender ; bei den Büch-
sen zum Gugenhürli : Hans Buchser, Hans Im Hammer und Heini
Trog; bei der Schindbrücke: Hans Oettli, Bollinger und Hans Wernli;
beim Nüwenthurm:'Alt Hans Hammerschmid , Adrian Haffner und
Budolf Zobrist; beim Ankenkübel: Rudolf Seman, Rudi Hutmacher
and alt Hans Trog. Die fremden Bettler wurden ausgewiesen und
ail« verdächtigen Personen bei den Thoren angebalten.
Der Verlauf des Krieges ist bekannt, und wie es den Vermittlem
gelang den Frieden wieder herzustellen. Als man in Aarau die
Freudenschflsse von Brugg und Lenzbnrg hörte , ließen auch sie ihre
Bembarden spielen. Begierig sog man jede Nachricht, die aus dem
Lager inkam, ein, und ausführlich weiß der Stadtschreiber über all
^eie Vorgänge zu berichten. Es war ein fauler Frieden und schon
ia September drohte der Krieg vo|i Neuem auszubrechen, da die
^ Orte sich weigerten, die Kriegskosten zu. bezahlen. Defihalb bot
Btn von Neuem 12000 Mann auf, darunter l20.Aarauer. Dieber-
Lvni
nische Regiemog yerlangte vom Rath von Aarau seine MeinnngB*
äaßemng; worauf die Dreißiger erwiderten: Der Tordning halb
dea nszühens si man willig und gefliszen, yets und bienach gewerlig
und unserem yermSgen nach unterth&niklich zA zestan, wie woU ir
getrun genlich und ernstlich bitt, ir gnad so wytt es mit eren f«r-
antwurden mdcbt, all mittel one kriegerisch angriff an die hand i»
nemen. Dan wir uff die zit mit groszer thüre und allen des» m>
man brnchen soll klein getrengt werden , auch m&cht hamai. ein
großer nacbteil unserem verstand noch erwachsen, dan das ir ersam
wysheit bas verstau und erwegen mag dan wir, hie bi bittende an
uns nttt ze verargen. — So urtheilten auch die andern Stftdte. Die
Aufmerksamkeit Berns wurde aber auf andere Dinge gelenkt. Im
Herbst griff der Herzog von Savoyen Genf an, worauf Bern di^
ganze Mannschaft, 150 Mann von Aarau, aufbot und den AngreÜer
in die Flucht jagte. Die Aarauer schrieben von Genf nach Hanse:
das es inen glücklich gange und zA Genf in der statt mit der paner
ligend und das man zwüschent inen um einen frieden handle, dan
vill botten von Eidgenossen darin handlend etc. Auch zu dem Am*
zug der Berner nach dem Veltlin gegen den Castellan von Musso
1531 schickte Aarau seine 150 Mann.
Die V Orte weigerten die Hilfeleistnng zu diesem Zug, ein
neuer Grund der Erbitterung. Noch immer hatten sie die Kriegs-
kosten nicht bezahlt, weßhalb Bern, die Sanraseligen zu zwingen,
die Verhängnng einer Frucbtsperre gegen sie vorschlug. Oefter
fanden deßwegen in Aarau Verhandinngen statt, so am 13. Mai»
13. Angast, im September und am 4. Oktober. Der Stadtschreiber
machte an diesem Tage mit einigen seiner Gäste einen Ausflug anf
die Giselaflnh; sie aßen und tranken dort oben und genossen die
schOne AusEicht, welche ein Maler aus Zürich, Hans L5w, der in
Aarau mit der Bemalung des Thurmes beschäftigt war, abzeichnete.
In Zürich war die Aufregung so hoch gestiegen, daß ein Ads*
bruch der empörten Gemüther unausbleiblich war. Auch die V Orte
konnten diesen Zustand nicht länger ertragen, denn sie waren doreh
die Fruchtsperre in die bitterste Noth gerathen. Das Unseligste»
der Bürger- und Religionskrieg, welcher die Schweiz auf Jahrfaun*
derte zerklüftete und bleibend schwächte, brach los, von Seiten der
Katholiken mit dem Gefühl des bitter erlittenen Unrechts geführt.
ux
Ton der andern Seite stürmisch , unordentlich , ohne Begeisterung«
DftB ZOrcher Heer wurde, da alle Vorsichtsmaßregeln unterblieben
waren y umgangen, die Führer, darunter Zwingli, erschlagen, die
üeberlebenden in die schmfthlichste Flucht gejagt. Nun rief Zürich
Bern zu Hilfe und überhftufte dieses mit Vorwürfen. Allein die
Bevölkerung war dem Kriege abgeneigt und nur mühsam brachte
Bern ein Heer zusammen. Am 10 Oktober sandte der Vogt von
Lenzburg die Botschaft, die Luzerner seien aufgebrochen, Aarau
möge ihm eiligst 90 Mann schicken. Dies geschah und schon um
zwei Uhr rückten die Aarauer aus. Am Freitag den 13. Oktober
Ueh das bernische Heer in Aarau seinen Einmarsch, am Samstag
die Bundesgenossen. Bin Theil des Heeres rückte am Montdg vor
Mari, wo sie alle Götzen und Kirchenzierden zerstörten, der andere
Tbeil stieß bei Baar zu den Zürchern. Die V Orte bezogen um
Zogerberg ein festes Lager und erwarteten in sehr günstiger Stel-
lung die Feinde. Allein das Heer der Verbündeten war trotz der
SQDierischen Stärke in sich uneinig, wenig kriegslustig, schlecht ge-
rüstet und noch schlechter geführt. Als sie am 23. Oktober einen
Angriff wagten, wurden sie noch auf dem Vormarsch von den er-
bitterten Bauern jämmerlich in die Flucht geschlagen. Das berni-
nische Heer zog sich darauf hin nach Bremgarten zurück und ein
Theil nach Zofingen, aber in der kläglichsten Verfassung.
Das Zürcher Landvolk unterhandelte auf eigene Faust mit den
Ländern. Am 20. November kam der Friede zu Stande , welcher
den Statusquo bestätigte, nämlich, daß man jeden' bei seinem Glau-
ben lasse, die Bünde halte und in den gemeinen Herrschaften nicht»
Neues einführe. So gingen die 'freien Aemter zum Unheil des
Vaterlandes für die Reformation verloren, was namentlich noch heute
im Hinblick auf die verworrenen Zustände im Kanton Aargau zu
beklagen ist.
Der Friede brachte im ganzen Lande eine unruhige Bewegung
benror. Das Volk war müde und verurtheilte die kopflose Politik,
leiaer Führer. In Zürich schloß die Regierung mit dem Volk eine
Uebereinkunft, der Kappelerbrief, worin der Rath versprechen mußte,
Aor friedfertige Prädikanten anzustellen. Ueberall erhob die Re-
aetion ihr freches Haupt. Auch in Bern wühlten die Anhänger dea
.^ten Glaubens, darunter die vornehmsten des Rathes« Sebastian von
LX
Dießbach a. a. Schon beim Abschluß des Friedeiis hatten äich dii
Hanptleute and Rottmeister des bernischen Heeres zu Aaraa Ter
^mmelt nnd eine Reihe yon Beschwerden aufgesetzt. Sie wwtäen
aber yon der Regierung abgewiesen. Nach dem Frieden Tersnobtei
Thun und Burgdorf einen einmüthigen Beschluß aller Aemter gegen
Bern durchzubringen. Auch Aarau wurde zu einem Tag nioii
Bern auf den 4. Dezember eingeladen und schickte den Janker too
Heydeck und Marquart Zender. Man forderte strenge Maßregein
gegen unruhige Prediger, Schutz der alten Freiheiten, Verantwor-
tung der Regierung wegen der verhängten Sperre und des Krieges,
Entfernung der Geistlichen aus dem Ehegericht, Theilnng der Kloster-
güter, freien Kauf und Handel, Erleichterung der Gerichtskoeten,
Aufhebung des kleinen Zehntens und Amnestie fdr die Urheber dieser
Forderungen. Da aber nicht alle mitmachten, so fielen die weit-
gehenden Hoffnungen, Vertretung der Länder und der Städte im
Rathe u. a. ins Wasser. Bern antwortete am 6. Dezember auf die
Forderungen mit Wttrde und gab namentlich darin den Volks-
wünschen, ähnlich wie in Zürich nach, indem es yei*sprach, soviel als
möglich nur Einheimische, keine Fremden, zu Geistlichen zu wäbkn,
diesen die Schmähungen zu verbieten und , was das Wichtigste ist,
keinen Krieg mehr anzufangen und kein Bündniß mehr zu schließen
ohne Anfrage beim Volke.
Die hochgehenden Wogen verliefen sich allmählich und es trat
Ruhe ein. Das Hauptaugenmerk der Regierang war nun auf 'die
innere Organisation des Staates und der Kirche gerichtet. Die Chor-
gerichte wurden nun allenthalben eingeführt; sie hatten Competenz
in allen Glaubensfacben und ihnen stand die Ueberwachung der
Sittengesetze zu. Ein stattlicher Folioband des Stadtarchives ent-
hält die Satzungen des Oborgerichbes in Aarau aus jener Zeit. Sie
documentieren den allem frischen Leben und jeder freien Bewegung
abholden finstern Geist der kleriKalen Gesetzgeber. Abgesehen von
ärgern Verbrechen, wie das verpönte Zutrinken, Vergehen gegen
die Sittlichkeit, wurde jede noch so barm lose weltliche Freude, wie
Singen, Tanzen, Spielen strenge geahndet. Peinliche Gesetze be-
atimmen die Art der Kleidung, die Zahl der Gedecke bei Gast-
gelagen etc. Mit bewußter Absicht wird der frische, sinnliche Trieb
im Volksleben, dem die katholische Kirche von jeher Vorschub ge-
Lxr
lektet hat, anterdrttckt. Wie in der Kirche kein Bild, keine leb-*
luUle Farbe, keine Mnsik auch dem Gemüthe der Menschen Nahrung
bieten durfte, die kahle nüchterne, mit bissigen Ausfällen gegen
Andersdenkende reichgespickte Predi gt allein dem religiösen Bedfirf-
nift genfigen sollte, so sollte auch im Privatleben die Phantasie mög«
liehst unterdrückt werden. Die Reformation unterdrückte das fröh-
liche Volksleben mit seinen zahlreichen heitern Festen und alten
Gebr&uehen , sie verbannte die bunten Farben ; das Leben erhielt
einen grauen , dfistem Anstrich. Nicht daß dies gleich mit einem
Schlag eingetreten wäre. Im Gegentheil, im Anfang des XVI. Jahr-
boaderts weht ein fröhlicher Geist durch das Land. An mancherlei
Gelegenheiten sich gütlich zu thun, fehlte es nicht; Schützenfeste,
gegenseitige Einladungen der Nachbarstädte mit gewaltigen Schmau-
senien, Jugendfeste und Schauspiel Vorstellungen , ausgeführt von
den 'Jünglingen der Stadt unter großem Zulauf der Nachbarschaft
Q. B. w. wechselten ab. Zahllos sind die Bestrafungen wegen Bruches
der Sittengesetze, ein Beweis, wie wenig Wurzel diese noch gefaßt
liaftten; sie beweisen auch, wie sehr der Luxus gegenüber der frü-
hem Zeit gestiegen war, denn die erste Hälfte des XVI. Jahrhun-
derts ist zugleich eine Zeit eines außerordentlich wirthschaftlichen
Anfocbwunges. »^Wie die Städte durch schöne Bathhäuser und
reiche Kommagazine, ktlnstliche Wasserleitungen und herrliche Brunnen
sich auszeichneten, so prangten die Kirchen mit ihren überreichen
Gold- und Silberkronleuehtem und andern Schätzen, so glänzten die
Adels- und Kaufinannshäuser mit ihren kunstvollen Oefen, ihren schön
getäfelten Wänden, ihren reich geschnitzten Tischen und Stühlen,
imd bis hinunter in das Bauernhaus drang die breitere behaglichere
Ub^nsweise; schöne Krüge und Gläser, gute Betten und Schränke,
feidier Linnenvorrath , blankes Zinngeschirr waren weit verbreitet.
Die neuen Genußmittel, die fremden Gewürze wurden in solch stei-
gendem Maße verzehrt, daß die Lobredner der guten alten Zeit
nicht Worte genug finden, über diese Verschwendung zu klagen.
IKq Kleidung Wurde gerade gegen 1500 eine viel reichere, üppigere.
Die honten Farben und feineren Stoffe drangen bis in die untern
fassen. Sebastian Frank klagt über die elsässischen Bauern, daß
sie nicht mehr Zwilch tragen mögen, sondern lündisch und mechlisch
'I'scb verlangen. Die Ansprüche an die Feinheit und Zubereitung
LXII__
der Gewebe wurden ganz andere. Man trug viel mehr Seide und
Sammt. Nicht nrnsonst rdgt der Reichsabachied von 1530/ daft
dnrch die gdlden Tttcher, Sammet, Damast, Atlas, fremd Tneh aad
köstliche Bireten ein ttber!>cbwllnglich Geld ans dem Land geflUirt
werde. Luther meint, das unordentliche Wesen mit Kleidang und
Fracht, so jetxund im Schwang gehe, mUsse fromme Leate sehr ärgern/'*
Gerade dieser Beschränkung nnd Bevormundong wegeilt wie sie
die reformirten Regierungen ausznttben pdegten, waren Viele dem
Keuen abhold. Die Stadt hatte durch die Umwülzung gegenflber
Bern wiederum an Selbständigkeit eingebüßt. Auch traten in Folge
<ler Trennung der Schweiz in eine katholische und eine reformirte
allerlei Verkehrsftörungen ein, welche Aarau stark berührten. Ins-
besondere der Adel in Aarau war der Reformation und dem bemi-
sehen Regiment abgeneigt. Zudem gab sich in der Stadt eine
populäre oder, wie wir sagen würden, demokratische Bewegung kund,
welche den Adel ganz aus dem Rathe entfernen wollte. Dies geschah
im Jahr 1534 in Folge eines wunderlichen Vor^Ules. Die Bürgerschaft
beschloß den Auslchluß aus dem Rathe und den Dreißigern: in
ansächen das sy um angliche ires Standes euch mit irem absandren
dem gemeinen man viel glägen und snndeilich euch, das sj diser
zit nit gar göttlichem wort anhengig etc. Infolge dessen wanderten
viele Familien aus, wie ja überhaupt von den Geschlechtem des
Xm., XIV. und XV. Jahrhunderts, von den Schultheßen, Wiggen,
Rore, Trutmann, Seon, Stieber, Trülierej, Sumer, Zürcher, Segenaer
etc., welche der Stadt ihre Schultheißen geliefert hatten, keines mehr
vorhanden war, vielmehr neue an ihre Stelle getreten sind. Vom
Adel blieben nur die von Lutemow und Heidegg, welche beide dem
Gemeinwesen als Schultheißen und Bäthe getreue Dienste geleistet
hatten nnd nun jenen Aus Weisungsbeschluß mit Recht als Beleidigung
empfanden. Sie drohten im Jahre jl 539 die Stadt deswegen in Bern
verklagen zu wollen, worauf der Rath jenen Beschluß wieder xnrück
nahm.
Wir müssen verzichten, ftnf die Schicksale der Stadt im Verlauf
des XVI. Jahrhunderts näher einzugehen und wollen uns begnügen,
^ I. übrigeDB die drastischen Schildenmgen der überhandnehmenden
Prunksucht bei Valerius Anshelm, Bemerchronik.
* 8. Scbmoller 1. c. p. 498 f
LXin
iwei Momente von Bedentong näher za beleuchten nnd zwar mit den
eigenen Worten des Berichterstatters. Im Jahre 1657 erhielt Aaraa
Oekigenheit seinen christlichen Glauben und Menschenfreundlichkeit
in foUem Lichte zn erweisen, denn durch die Verfolgungen der blu-
tigsn Maria in England ergoß sich ein ganzer Strom armer Exu-
knten Ober die protestantische Schweiz und fand überall die
«ofopfernngsvoUste Theilnahme ; so auch in Aarau. Hans Dür erzählt :
flienaeh volgent die namen, geburt, stet, gebiet und herrschafben
tller deren umb des CTangelions willen vertriebnen Engellenderen,
10 Yon einem ersamen schultheisz und rhat, sampt einer gmeind der
«Utt Arouw uffgenommen und beherb&rget sind worden mentag nach
Jacobi anno 1557.
Mileus Coverdal, geboren in einer stat, heist uff englisch Jörg,
latine Bboracum, diser ist Eziserenser biscbof gsin; mit einem wib
und 2 kindt
Thomas und Johannes LeFenis, gebrflder, geboren uff eim hoff,
kist Lerer, ligt in Lancastrenser herschafb; sy habent gestudiert zA
Guitabrigia. Thomas ist der Engellendischen gmeindt zu Arouw
predicant gsin und bj mir in minem husz anderthalb iar und sin
Mder Johannes 40 wuchen zA herb&rg gsin.
Johannes Pretti, geboren in eim dorf heist Grawenest, nit feer
von der »tat Bedfort in Härfordenser herschaft gelägen, diser hat zA
London an kAnig Eduarden hof gedient, ist 30 wuchen by mir zher-
Ui^ gsin nnd ze disch gangen; sin wib, ein kindt.
Johannes Arodleua, von edlem stammen geboren in der herschaft
Somerset, hat zA London an des kflnigs hof gewonet; sin wib, 2 kindt,
ein junpfirow.
Thomas Allyn, geboren zA Canterbery, hat gewonet in einem
^ heist Dower; sin wib, ein kindt, sin sphwftster ein kindt.
Bychardt Prowdt geboren zA Canterbery, hat in einem dorf ge-
wonet heist Feuersam.
Bobert Potonal, geboren in der hei-schaft Dorset« aber er hat
^ Cales gewonet; sin wib, 3 kindt.
Thomas Tnrpyn, geboren und gewonet zA Cales; sin wib, 2 kindt.
Rychart Lochern, natos in Wocesterenser herschaft, aber wonet
in Cales; sin wib, 7 kindt, ein junpfrow.
I
Walter Kelley, geboren in Dewonenser gebiet, aber wonet in
Cales; sin wib, 2 kindt.
Philip Nicols, geboren in eim dorf heist Ilfarcam, in Dewoneiifier'
herschaft; sin wib.
Wilhelm Bettes, geboren in Suffolcenser herschaft, bat gewonei
in eira dorf heist Hadelea ; sin wib.
Wilhelm Gheston, natus in SufTölcenser herschaft, aber gewonet
zu Hadelea.
Richart Ooock | sindt in Saffolcenser herschaft geboren und ge-
Rychart Plesto ) wonet in Haddelea, mit ihren wibern.
Thomas Uepchier, natos in der herligkeit Essex, aber gew<met
in der statt Bokinge; sin wib, 2 kindt.
Antboni Rabson, geboren und gewonet in eim Dorf, heist Gheni-
fort, sin wib, 6 kindt.
Georgias Cheston, geboren in dem dorf Chensfort.
■Heinricas Wud, gewonet in dem dorf Dower, dise herschaft
heist Cantia, nff englisch Kent; sin wib, 3 kindt.
Edmondt Barcker, geboren in eim dorfHasting genant, . Kgi ia*
der herligkeit Sassex; sin wib, ein kindt.
Roger Hart, diser ist von w&gen siner lang w&renden kranek»
heit^ ouch den laft z& endren gen Basel gezogen, daselbs gestorben;
sin wib und ein manbaren sun.
Anthoni Wolmer, geboren in eim dorf heist Schwinshet, ligt in
der herligkeit Lingkon; diser ist edel gsin der gebart halb, aber
das sin vor der Verfolgung als verthon, ist also von der englischen
gmeindt ern&rt worden, dergägen ist er inen gelonffen und gedienet
mit arbeiten.
Thomas | Dibney, sindt geboren in eim dorf heist Colcester;
Wydow i 2 kindt.
Richart Tetersal ) ,. , . . . r . « j^
^, xir 1. X f dise dry smdt m Lancastrenser hersehaft
Thomas Warberton > "^
Rychart Unsworth \ K«*^""' '^■" «»•»•"•
Rowland Wilkinson ein iunger gsel, hat kein wib, kindt noch
früntschaft ghan, alhie gestorben.
Thomas Hopkins, hat zft Basel gewonet, ist nit &i^ staridk biebar
komen, die gmeindt zA besuchen^ und alhie gestorben«
Robert Harleston.
Boger Aston, ein alter man, geboren in der herscbaft Oantia,
ftt zu Cales gewont.
Motber Warden, ein alte wytwen, ist des obgmUten Thomas
epchiers frowen mütter gsin.
Adams Wydoo, ein wjtwen.
Alice Roo, ein gstandene manbare docbter.
Samma aller deren, so in Aroaw beherberget worden, als ob-
mildet 93 personen.
Als nun dise obemempten personen erfaren, dasz ir yenrolgerin
ad künigin Maria (welche wol mag gnempt w&rden die ander bl&t-
Qntige nnd grnsame tyrannisch Yesabel) gestorben w&re, handt sj
[q hoffaong empfangen, die thftr ires vatterlandts sftl inen widemmb
San stan, habent sj also hiemff angfangen yon Aronw zescheiden,
ie ersten nf dem 16. tag jenner im 1559 jar, die andren aber, die
7 ]»j von vile w&gen der kindern nit mögen in einem hoffen hüben,
ladt sy gmachsam ein andren nach von Aronw verrackt , also das
ie letsten, als nemlich die wolw&ber, am ersten fasten zystag nnd
lorndes am mitwochen oach in disem 59. jar von hinnen gscheiden.
lot 8ye ir gleitsman, g&be inen ein glückliche frftliche heimfart nnd
riuüte sy und uns in warem beständigem glonben. Amen! Amenl
Yetz volgent die, so von der Engell&ndischen gmeindt hie z&
ürouw gestorben sindt:
Bowland Wükinson; Jftrg und Hans üpchier gebrdder, sindt
Choman üepchiers sAn gsin.
Eleasar Pownold, ist Robert Pownolds sun gsin.
Eleazar Wood, ist Heinrichen Woods sun gsin.
Thomas Turpin, der jung, ist des alten Thoman Turpins sun gsin.
Thomas Hopkins.
Also sindt deren, so von den EngelUnderen alhier in Aronw ir
iben geendet, 8 person.
(Jeher die große Pest des Jahres 1564 berichtet derselbe Hans Dür :
Hienach volget die fiil deren, so got der her in der zyt siner
Bomsflchung zu Arouw mit pestilentz von diser zyt beruft:
Dm liechtm&sz desz 64. jars hat uns der almächtig gütig got
Uigiangen in Arouw mit pestilentz heimsuchen und sindt von gnempter
tyt bisz ongf&rlich gägen sanct Bartolomeustag nit mer gestorben
^ 22 personen.
4tv Stodt AaMn. T
Lxvm
ligen zyt osz diser atigstgrAben and ellendt diser wftlt goftdigkHdi
erlftsen und dise sin yetzerzOIte heimsAcbong uns zur büsz und bes-
serung leite und diene. Dan wir ye nacbmals bekennen mttaeDt,
die wyl so yU junger unschuldiger kindlin (der begangen und dStt-
licben sündt halber) hingnon sindt , dasz es umb unsert willen ge-
scb&ben sye und got uns als den Iftuwen disere unschuldige limhle
vorgeschlagen habe. Doch so ist ouch hiemit disere jogent aller
not und beschwärden, so sy noch hettent erlyden mflssen, entladen
worden und zerftwen gesetzt, damit kein bosheit iren verstand fer*
rücken mftge. Got wAl uns sin gnadt, liebe und gheimnus sft er-
khennen gäben. Fiat ! fiat ! Wyter ist ouch zewOssen , das in di-
sem obemempten st&rbent von einanderen gescheiden sind 114 ee-
mftntschen. Doch sindt in diser zal 18 ee, beide man und wyb)
hingnon und vergraben. Gott verlyhe inen allen ein frShliche ood
s&lige uferst&ndtnusz. Amen!
0 her, du hast mit yets gmaltem todd
Manchen erl68t usz iamer und nott
Und sy begabt mit ewiger fioadt,
Ouch entladen aller hartsäligkeit.
flilf, dz wir ouch salig mogent starben
Und nit mdOent ewigklich verdarben.
Dan ich hoffen die ewige bannhertzigkeit.
Obglich dem löuwen dz l&mble vorgeschlagen,
Wil ich doch an diner gute nit verzagen.
Durch din gute und getruwen bistandt
Wollest mir helfen ins rächt vatterlandt,
Ouch erlosen udz diser nodt und zyt,
Dan ich hoffen es sye nit mer wyt,
Und samlen zur gläubigen schar.
0 her hilf! dasz es warde war!
Und gib ouch minen wyb und kinden,
Das sy din rych hie m6gent finden
Sampt allen mdntschen, ouch minen fründen.
Ouch wollest sy dir hie also inlyben,
Dasz sy in diner huldt mogent belyben.
W611est uns hiemit gn^digklich bewaren,
« Und in dinem friden lassen von hinnen faren,
Ouch samlen zu der englischen schar.
Diese Pest, verschiedene Brände, die Stockung des Verkehrs,
die immer drückender werdende Herrschaft Berns, alles das trog
dazu bei, die Stadt zu schädigen und zurück zu bringen. Welcho»
Eindruok aber Aarau noch gegen Ende des XVL Jahrhunderts auf d«^
LXIX
Gremdeii Wanderer machte, mtige der Bericht des weitgere'sten, viet^
erfahrenen Basler Bathsherren Andreas Ryff* zeigen:
Ein gute meil wegs unter Arburg hinab ligt auf der rechteii
Seiten der Aren die zierlich und wolerbaute statt Arauw; sie ist
nicht gar überaus alt, aber so gar mächtig, wohl und lustig erbauwen,
als axtgpfahr eine in Helvetia erfanden wird, nach irer große. Darzu
bef&rderet sie auch die natur desz lieblich landts und gelegenheit
und der 8ch5n durchlaufend bach. Sie stehet auf dem platz der gar
uralten vestnng Bore. Die statt Arow ist an und neben der vestung
Bore gebauwen worden, welche veste noch ^a verblieben ist und
ward von den fCirsten von Oesterreich zu einem fluchthaus der misse-
titem gemacht und befrejet, deswegen auch der freyhof genandt
worden.
Es hat dise statt ein herrliche policey, was einer statt gebttret;
sie bat ir eigen paner und ist der drei gefrejten statten im Ergöw
eine. Sie wird geregiert durch einen Schultheißen und rat aus irer
eigenen burgerschaft, hat gdt gericht und recht, ist aber der statt
Bern undertan.
Dise statt ligt gar in einer lustigen und güteu glegenheit lands
ifflErgOw; sie hat fleisch, fisch, gvögell, käsz und ancken, wein und
bm ein gntig, gesunden lufts, ein hübsch grad imd freudig volk,
^ fremden lenten vil ehrliche geselschaft leistet.*
* Zirckel der Eidgenossenschaft, Hb. der vaterländischen Bibliothek in
Baiel fol. p. 98 ff.
* Am Bande diese« Abschnittes steht: Aranw ein schmal tzgrüben.
» I
UßKüNDENBUCH
DER STADT ÄARÄU
1259—1517.
1.* Arrowe 1259 November 4.
Graf Rudolf von Habsburg genehmigt den Verkauf eines Gutes
in Ibenmose seitens seines Dienstmannes H. von Wangen an das Gottes-
haus Beromünster.
Herrgott Geo. II. 356. vgl. Böhmer, 1 . Ergänzungshefb zu den tteceaten
de« Kaiserreiches von 1246-1313 p. 464.
1.** ze Arow 1265 August 31.
Graf Rudolf von Habsburg macht eine Richtung zwischen dem
Kloster SchOnenwerd und dem Herrn Gerhard von Goeskon.
Neugart Cod. Alem. II, 257. Soloth. Wochenblatt 1821 p. 379. vgl.
Böhmer 1. c. p. 466.
1. Die Grafen von Habsburg Rudolf der Landgiaf im £l8aCz , Gotirid
und Eberhard verkaufen aus dringender Noth der Herrschaft
Kiburg den Bürgern von Aarau Aecker im Aarauer Felde um
58 Mark Silber. Aarau 1267 Januar 25.
Nos R^dolfiu Alsacie lantgravius et nos Gotfiridus et "Eherhardus
comites de Habisburc notum facimus uni|versis presentes litteras in-
^eetoris, qöod nos civibus de Arowe propter magnam et evidentem
ueeessi ■ tatem dominii de Kiburc dedimus et vendidimus quosdam agros
atos in campo Arowe, quiannu | atira reddunt 37 modios tritici et
Iqo quarta]ia^<f)ro quadam summa pecunie in utilitatem et usus dominii
uanifeste conversam, videlicet pro quinquaginta et octo marcis argenti
flbi et suis heredibus proprietatis titulo quiete et pacifice perj^etuo
possidendum et de dictis agris et eorum venditione seu traditione
tenemur dictis civibus et suis heredibus legittimam prestare warandiam
^uoasque Anna pupilla filia inclite recordationis Hartmanni comitis
iünioris de Kiburc ad annos pervenerit pubertatis. Cum autem dicta
Papilla pubertatis annos conscenderit , procurare tenemur bona fide»
qwd dicta pupilla sponte non coacta dictorum agrorum venditionem
*tt traditionem dic^s civibus a nobis factam, ratam habeat atque
finnam et propria manu cum consensu advocati sui, qui tunc pro tem-
pore iuerit, omnia faciat, que dictis civibus ad emptionem dictorum
»grorum visa fnerint ezpedire, ne dicta venditio seu traditio valeat
"Titan vel aliquatenus impediri. Insuper profitemur nos seraoto quolibet
^ttdis scrupulo dictis civibus promisisse, quod si dictam pupillam
"^ contingeret, quod absit, ante quam dictorum agrorum venditio seu
Aarauer ürknndenbnch. 1
2 [ItM
traditio ezpediretur dictis civibus prout superios est ezpressam, quod
omnia bona quo reliquerit in nostra lenebimor potestate usqae dim
heredes dicte papille dictonun agroram venditioneni aeu
dictis civibus fieu^tam ratificent et confirment, sicat de pnpilla
£ata est superius annotatmn.
Testes sunt hü: dominus Wal. de Eschibach, dominus Ger. de
Gozincon nobiles; P. de Hunaberc, E. de BAda, üol. de Rubegga,
L. de liebegga, B. Barhant, H. de Sch&nenw«:iy B. de Hailewil,
üol. et Cftno de Vilmeringin, B. de Hottiagin, mifites ; GAno et Ar.
de liiebegga, M. et Rdde de Battensoltz, Hartmanus de Trostberc et
alii quam plares. Et in huios rei testimoniom presentes littens de-
dimus dictis civibus sigilloram nostromm munimine roboratas.
Datum Arowe anno domini 1267 in oonversione beati PlatilL
Siegier: die drei Grafen; Siegel hängen.
Copialbnch d. 109 ff. Uebersetrang daselbst p. 461M/4 ff.: abgedmckl
im Solothumer Wochenblatt 1827 p. 421 ungenau; vffL Kopp II, X
p. 575 f: Kurz und WeiOenbach , Beiträge zur Geschichte und Literatur,
Aarau 1846, I p. 547. Böhmer 1. c. p. 467. Fontes rer. Bemens. II 675
nr. 615.
1.*** Arow 1267 August 28.
Graf Rudolf von Habsburg nrkundet in Aarau.
Herrgott Genealogia II 403, vgl. Böhmer 1. c. p. 467.
2. Schultheiß, Rath und Gemeinde von Aarau schenken den Frauen
von Schännis eine ihnen gehörige Hotstatt, um daselbst eine
Ansiedlung zu errichten. Aarau (in are\) 1270 Februar 26.
Universis Christi fidelibus Rüdolfus scultetus, consules et uni-
versitas civium in Arow salutem et rei sub | Scripte noticiam. N(
gesta hominum in tempore simnl cum tempore a memoria hominun
excidant, | necesse est ea per scripture testimonium ad^, iiosterorun
noticiam pervenire. Qua propter omnibus et singulis innotescat, | quod
nos ad honorem dei et propter nostrarum remedium animarum con-
ventui devotamm in Christo sororum dictarum de Schennis aream
comunitatis nosti*e sitam inter mumm castelli nostri memorati ei
fluvium Ararim ad faciendam in ea habitadonem conpetentem eisdem
cum omni iure, quod in ipsa habuimus, libere contulimus unanimiter,
sponte, publice et expresse, ut ibi ÜEunulentur doniino Jhesu Christc
et ut nos participes simus omnium bonorum, que per eas üunt do«
mino concedente. In cuius rei testimonium presens instrumentum
dedimus eisdem sigiUi nostri munimine roboratum.
Acta sunt hec in area supradicta anno domini 1270 in die cinerom
indictione terciadecima presentibus quorum nomina sunt hec: RA-
dolfus scultetus, Rüdolfus de Endivaelt, Johannes de Seon» Heinricus
GürÜaer, üolricus Stiebaer, Wemhei'us an dem Grunde, Burchardm
de Altpürron, üolricus Viltrdsch, Ludwicus de liCnzburc: consules;
Itl«] 8
CftDrsdufi de Wiggen, Cünradtis Sierkin, Cdaradns Ourtlaer, Andreas
^Loubark, Cünradus Samer, Chiino de Horheim, Uolricos Faber
d» Ikidv^lt, üolricnfi de Sch&ngSv, Walthems de Rdsckol, Waltheros
de fodraalt, Wemhems de Endivelt: cives, et alii qnam plurimi
fide digni.
Siegel der Stadt Aarau hängt
3. Schaltbeiß , Rath und Gremeinde von Aaran Terleihen dem nenen
Convent in Aarau Steuerfreiheit« In area (Aarau) 1270 Fe-
bruar 26.
Universis Christi fidelibus R&dolfus scnltetos, | consules et uni«
wsitas dTinin in Arow salatem | et rei geste noticiam. Solent fiaota
modemorom per scrijpture testimonium transmitti ad noticiam poste-
rorom. Proinde noveritis aniversi et singuli, quod nos pro nobis et
tiniverns poeteris et heredibus nostris imperpetunm renunciamos libere,
{Miblioe et expresse omni actioni sive impeticioni nobis et eisdem quo*
camqne iure sea quacumque consuetudine conpetenti in area sita
inter c&stellum nostrum predictum et fluviam Ararira, quam unanimiter
et Toluntarie contnlimus sororibus dictis de Schennis cum omni iure
quo ad nos antea pertinebat. In cuios rei testimonium presentes
littens ipsis dedimus sigilli nostri munimine roboratas.
Acta sunt hec in prefata area anno domini 1270 in die cine-
ram, indictione 13, presentibus quonun nomina sunt hec: BüdoN
ins scaltetas, Rüdofus de Endivaelt, Johannes de Seon,
Heoricns Gurtlaer, Uolricus Stiebaer, Wemhems an dem
Grunde, Bnrchardus de Altpürron, Uolricus YiltrSsch,
Ludwicus de Lenzburk: consules; Conradus de Wigge, Con-
r&dus Sterkoy Conradus Gürtlaer, Andreas de Lenzburg^
Conradus Sumer, Ch&no de Horheim et alii quam plurimi
fide digni.
Siegel der Stadt hängt.
Dm gesperrt gedruckte ist mit anderer Tinte, offenbar später, ge-
echrieben.
4. Schultheiß, Rath und Gemeinde in Aarau nehmen die Klosterfrauen
yon fifchännia in Aarau in ihren Schutz und gewähren ihnen
Steuerfreiheit. Aarau 1270 März 25.
Universis Christi fidelibus RÄdolfus scultetus et universitas ci«
nmn in Arow salutem et rei geste noticiam. Quoniam ea | que in
tempore agontor simul cum tempore dilabuntur, necesse est ipsa per
Kn{yture testimonium ad noticiam transmittere | posterorum. Noveritis
igitor, quod nos de nnanimi consensu et voluntario conventum so-
Tonm dictamm de Schennis, quibus | aream conmunitatis nostre sitam
inter castellom nostrum prefatum et fluvium Ararim cum omni iure,
qiio antea ad nos pertinebat, contulimus, in defensionem nostram
i^imus com personis suis et rebus mobilibus et immobillbus, ha*
l
4 [«71
bitis et habendis et conmxmicaviinus eis omnes aquas et vias nostm
stratas et semitas, vada et moleadina , pascua et nemora , iura nosir
et fora et quecumqae ad nsum nostrum comuneni pertineiit, n
atantnr illis sicut et alii cives nostn. Et quia a deo famolantibD
nee honeslnm est, nee consuetum, aliquid extorquei*e, iddrco easder
sorores et aream ipsarum et bona earundem mobilia et immobilia a
ipeamm, familiam, liberas esse volauius et abeolutas ab omni imposi
tione exactionis et onere talliarum nee non a similibus gravaminibiu
qne civibns solent imponi, nt tanto Hberius, purius et sepias de
vacare possint pro suarum et nostrarum remediis animarum. £
bomm omnimn predictomm protestationem et. warrandiam presentibii
exbibemos. Ad maiorem autem bomm ürmitatem preeene instm
inentnni sepedictis sororibns dedimus sigilli nostri munimine robo
ratmn.
Acta sunt hec in Arow anno domini 1270 in annuntiatione de
mini, indictione terciadecima, presentibus: HAdolfo sculteto, Rftdolf
de Endivelt, Johanne de Seon, Heinnco Gürtlaer, üolrico Stiebaei
Wemhero an dem Grunde, Burchardo de Altpürron, Uolrico VitrSscli
Ludwico de Lenzburc: consulibus; C&nrado de Wiggen, CAnrad
Sterkin, O&nrado Gürtlaer, Andrea de Lenzburc, OAnrado Sumei
O&none de Horheim, Uolrico Faber de Endvaelt, üolrico de SchongAiv
Walthero de Rüsckol, Waltbero de Endvaelt, Wernbero de Endvaelt
civibus et aliis quam pluiimis fide dignis.
Siegel der Stadt Aaraii hän^t.
Die Schrift dieser Urkunde ist dieselbe wie bei nr. 2.
Ueber den Inhalt vgl. Kopp II, 2 p. 304, 1 und 57G, 5.
5. Die Gräfin Elisabeth von Kyburg verzichtet auf all ihre Rechte a
die von den Bürgern von Aarau dem neuen Convent geschenkt
Hofstatt IVachselwald 1270 Juli 15.
Elyzabeth comitissa junior de Kyburk universis Christi lide
libus I salutem in domino. Dignum et iustum est, ut nos i^ersona
deo dicatas et | iugiter famulantes omni favore et benivolencia pro
sequamur, quatenus | vero propria nobis merita non sufficiant carur
mereamur suffragiis adiuvari. Proinde noveritis, quod nos sororibu
deo dilectis et devotis conventus de Arow libere consensimus ad edi
licandum, habitandum et insimul in dei servicio iiermancndum i
area eisdem sororibus a civibus de Arowe assignata et quicquid nc
in eadem area iuris habuimus seu habere debuimus pro tempore vit
nostre memoratis sororibus contulimus, resignavimus et cessimus propte
deum renunciantes omni actioni et irai)eticioni, que nobis aut nostri
beredibus de iure canonico aut civili, directe sive indirecte, pos^
conpetere in futurum. In cuius rei testimonium presentes littera
eis dedimus nostri sigilli m\inimine roboratas.
Acta sunt hec in Traclisilwalt anno domini 1270 in die sanct
Margarethe, indictione 13, pi^sentibus quonun nomina sunt hec
nti] 5
fratnt predicatores Rftdolfas de Zovingen, Conradus de Barkdorf,
^omiiioB Dieterious mües de Rüchi, dominus Jacobos miles de Wmd-
mm, Fstms de Vivers et alii quam plura?.
Siegel der Qrftfin Elisabeth Ton Kyburg hängt wohlerhaltexL
tiw Rudolf der Schultheiß von Aarau über^bt dem Ck)nvent in Aarau
die ihm von Adelheid G^ürtler und ihren BrOdern übertragenen
Haus und Grundstücke. Aarau (in domo) 1270 Oktober 21.
Universis Christi fidelibus präsentes litteras inspecturis Rftjdol&is
leultetns de Arowa salutem et rei geste notioiam. | Novaritis qaod
Adilheidis dicta Gürtlaeria cupiens domaro | suam sitam apad portam
com areis adiaceniibus et ad ipsam pertinentibus et qnicquid habuit
infira moroe prelati castelli ad sorores conventus ibidem habitantis,
qoe ipsam et suum reoeperunt consorcium propter deum devolvere
«dam b<»A in maons tutorum suorom videlirät fratrum saonini
Coaradi et Henrici dviam de Arowa publice reslgnavit cum omni
iure qne iu ipais habebat et statim iidem tutores bona eadem eodem
iBodo in manus meas libere reagnarant. Ego igitur cupiens aatis-
ia&tte dettiderio snpradicte domine Adüheidis secundom jus et con-
«naindioem nostri casteUi in Arowa loco dominii cuius vicem gero
ia terra sorori Adilheidi prioriase et conventui sororum eiusdem
€istelli aepedicta bona ^gittime contuli et publice assignayij, salvo
iore civium et castelli eiusdem ac dominii, quod de ipsis bonis hac-
tesus exigi consuevit. In cuius rei testimonium presentss litteras
^em äororibus dedi sigülo* meo iideliter roboratas.
Acta scunt bec in domo supradicta anno domini millesimo 270
ia die 11 milium virginom, iadictione 13, presentibus quorum no-
oina sunt hec: fratres Henricus prior, Conradus de Mellingen, Hugo
^ Kosinvaelt, Henricus de Diezinhoveu, ordinis predicatorum Tun-
tensiom; dominus Petrus sacerdos de Willisow, dominus Henricus
^ Britnowo, dmninus Franz civis ZoTingensis, Rädolfus de Endiyaelt,
Conradus Stercbo, üolricufi Stieber, Wemherus Grund&r, Conradus
^ HeoricQS Gurtlaerü, Ludwicus Maoellator, Chün de Horbeim, Uolricua
de 8chong6v et alii fide digni. Ad maiorem et firmitatem et eviden-
Wn iMredictorum Qgo frater Henricus prior fratrum ordinis predi-
catorum Taricensium presenübus litteris sigillum meum apponere
^bcravi.
Sie^l der Stadt Aarau und des Prior Heinrichs hängen.
* Nach aigillo ist das Wort comunicatis ausgestrichen«
7. Schultheiß und Rath von Aarau erklären, daß Heinrich genannt
Gürtler unter bestimmten Bedingungen ein ihm gehöriges Gut
seiner Tochter Gertrud, wenn sie in die Samnunff trete, als
Leibgedinge vermacht habe. Aarau 1270 Oktober 27.
üniversis Christi fidelibus presentes litteras inspecturis Rftdolfus
Kultetus et consujles castelli in Arowa salutem in domino et rei
« [ItTI
geste noticiam. Que in tempore gertmtur | cnm tempore dilabimtnr,
idcirco necesse est facta hominum per scriptare testimomam ad poete-
rorum | noticiam pervenire. Noveritis igitur, quod Henricns dictiu
Gortlaer concivis noster poeseesionem saam propriam sitam in ▼iili
Endvaelt ante superiorem pontem reddentem singnlis annis 17 qnar-
talia süiginis et 16 quartalia avene cum omni iure proprietatis, qnod
in ipea habebat , reeignatione prins facta in manns soas a domina
Ita nxore sua et Henrico fiüo suo et Heilwigi filia sna libere et
expresae donavit filie sae Gerdrudi Conrado fratre ipsins Henrid coo-
cive nostro ei coram nobis super eadem bona tntore l^üme asägnat»
et de ipsis bonis taliter ordinavit, quod a memorata fiHa sna Ger>
trudis in conventum sororum de Arowa recipietur, ipsa bona into-
graliter secum ducet et conventus idem ea per manum eiuadem t«*
toris sibi resignata et coUata deincepe libere poesidebit Si autom
memorata filia prius obierit vel in ipeum conventum yenire noluiaü
sen non potuerit, soror eins Heiiwigis secxmdum similem formam ia
locum eins succedet et prefata bona sine diminutione et firaude tih
tore eodem sibi tunc legitime assignando secum ducet a couTenta
sepedicto decetero possidenda. Si autem sepedicta filia GerdrudiB ia
eundem conventum pervenerit et postmodum soror eins Heiltvipi
prefEita illuc intrare voluerit, parentes eins de aliis bonis ei provi-
deant secundum quod tunc videbitur expedire. Si vero sepedictofi
tutor obierit aut in tutela predicta defecerit, pater earundem filiaron
staüm alimn substituet sine ^ude cuius auctoritate predicte ordi-
nationes procedant, alioquin totus iste tractatus sit irritus et inanu
nee sorores antedicte unam nee alteram nee utramque teneantoi
redpere nisi provisum eis fuerit secundum formam prefatam de susten-
tatione congrua et honesta et nisi ipsarum filiarum consensus ad ho<
fuerit et voluntas. Insuper predictus pater ipsarum memorato con
ventui tenebitur ad warandiam de bonis prefatis sub obligaeione bo
norum equalencium secundum arbitrium discretorum. In horon
omnium testimonium presentes litteras sepedicto conventui tradidimu
ad petitionem supradicti patris filiarum earundem nostri sigilli muni
mine roboratas.
Acta sunt hec in Arowa infra domum üolrici de SchongAw ann
domini 1270 in vigilia apostolorum Symonis et Jude indictione 13
presentibus quorum nomina sunt hec: Rudolf us scultetus de Arow
et consules eiusdem loci , scilioet Henricus pater earundem puellaruni
dictus GürÜaer, Conradus frater suus, Conradus Stercho, Ludwicu
Macellator, Büdolfus de Tur^o, Waltherus de Rüsckol ; item Rüdolfb
scolasticus, filius Conradi Gürtlaerii ; Rüdolfus de Endvaelt, UolricQ
Stieber, Conradus Wigger, Wemherus Grunder, üolricus Rubi, Chün
4e Horheim, üolricus de Schongdw et alii fide digni.
Siegel der Stadt Aarau hfingt«
!«•. mt] 7
8, Graf Huffo von Werdenberg verleiht dem neuen Convent zu Aarau
im Namen seiner Münael der Gräfin von Kjburg jüngere linie
Steuerfreiheit. In castello Grifense 1270.
Hugo comes de Werdinberc universis Christi fidelibns salutem
ia I domino. Licet personaliter pauca bona ad honorem dei et eccleeie
&|ciamas tarnen intendimus Christi iidelibus et devoüs consensum be-
nivoliim | impertiri. Quocirca noveritis omnes et singoli, quod tran-
sitas soromm de Schennis in aream sitam iuxta Arowa int^r fluviam
et murom castelli prefati de no8ti*a conivencia et libei*a voluntate
processit et qoantam ad nos ratione iuris tutele predilecte consan-
gninee nostre . . . filie bone memorie illustris comitis Hartmanni
jnnioris de Kyburk nostri quondam avunculi, cuius tutor jure pro-
pinquitatis existimus pertinere dinoscitur, voluntarie consentimus assen-
som piom et favorem ezpressum eisdem auctoritate presencium
impendendo, in hoc enim memorate consanguinee nostre ins in bonis
suis non deteriorari sed utique meliorari dinoscitur, quia cultus di-
tinus augetur et castellum prefatum ad ipsam ex successione patema
pertinens honoratur et certissime communitur. Ratam igitur et gra-
tam habemua earundem sororum edificationeni et habitationem in
ana memorata decementes et statuentes eam deinceps esse ab omni
genere census et exactionis liberam penitus et immunem, renunciantes
presentibas omni actioni et impeticioni, si qua de iure canonico aut
tivili sea quacumque consuetndine contraria nobis aut sepedicte con-
sanguinee nostre pos^t ullatenus conpetere in futurum in area supra-
dicta. In cuius rei testimonium et perpetuam firmitatem presentes
litteras antedictis sororibus concessimus sigilli nostri munimine ro-
boratas.
Datum in castro Grifense anno domini 1270. . . . indic-
tkme 13.
Siegel des Grafen von Werdinberc hängt.
Für den Namen der Gräfin und das Tagesdatum ist eine Lücke ge-
lassen«
9. £(berhard) Bischof von Constanz nimmt die Priorin und den Con-
vent der neuen Ansiedlung in Aarau in seinen Schutz und ge-
stattet ihnen die Erbauung der nöthigen Gebäude. Constans
1271 Januar 28.
E. dei gracia Constantiensis episcopus Omnibus Christi fidelibus
pnmtium inspectoribns salutem in domino. | Zelo moti pietatis bo-
Bamm mentium pia desideria affectu patemo prosequi cupimus, ut
JQxta piam cordis | intentionem animarum salus et cultus divini no-
Bii&is fdiciter augeatur. Cum igitur religiöse femine | priorissa et
ecnventus novelle plantaüoms in Arowe, que se de novo ad locum
predictum a Curiensi dyocesi transtulerunt , volint ibidem inhabitu
^ttntoali domino jugiter famulari, nos ipsamm devotionis intentio-
1^ salubrit^r intuentes easdem in nostre protectionis tuitionem tan«
quam alias personas ecclesiasticaä nostre dyooesifi recipiinos per pres
ipais indulgentes, utin loco predicto in area ipaa Oratorium sive cape
officiuas ac alia edificia ipsis necesäaria construere raleant de i
liceatia spirituali.
Datum Constantie anno domini 1271, 10 kal. febmarü.
Siegel abgeiallen.
10. Bischof Heinrich von Chur yerleiht dem neuen OouTent in J
einen Indulgenzbrieü In Castro Mnro 1271 Mai 20.
Henricus dei gracia episcopus Curiensis universis Christi 1
bus ad quos präsentes littere pervenerint salutem in domino Jh
Christo. Noverit universitas vestra, quod nos ad petitionem
rendi et religiosi fratris H. prioris fratrum | predicatorum et
ventus eiusdem cupientes eos semper in onmibus honorare, ad ii
üam etiam religio|sarum sororum* de conventu novo et civiu
Arowa eis sub ratihabitione dyocesani venerabilis domini episcopi
stansiensiB haue gratiam fiacimus spiritnalem, quod videlioet uni
qui dictum conventum promoverint aut predictis sororibns in ^bsi
memorati conventus manum porrexerint adiutricem, 20 dies crimin^
peccatorum dei et beate Marie ae beatorum apostolorum Petri et
nee non sanctorum confessorum Lucii et Florini eonfisi suflIVag
domino relaxamus et misericorditer indulgemus de hiis crimL
scilicet de quibus veram egerint penitentiam de commissis.
Datum in Castro Muro anno domini 1271, 12 die exeonte i
madii, indictione 14. In cuius rei notitiam presens scriptum r
sigillo fecimus roborari.
Siegel des Bischofs, beschädigt, hängt.
'Nach sororum »ind die Worte et civium durchgestrichen.
11. Graf (Kudolf) von Habsburg bestätigt die ürQndunj? des neuer
ventes in Aarau und nimmt die Klosterfrauen m seinen S
ßrugg 1271 Juni 4.
B. comes de Habspurk et de Kyburk, lantgravius Alsacie,
versis hanc litteram | inspecturis salutem et oinne bonum. Cui
a deo, qui est omnium distributor digni|tatum, maiorem pre
suscepimus ix)testatem , dignum est , ut divine famulantibus mai
fajvorem et consensum debitum impendamus. Quocirca noveritis,
nos sororibus apud Arowa conveutualiter habitare volentibus qua
ad nos pertinet ad id favemus et voluntarie consentimus et ben^
BObis, ut ibi sicut eis expedire videbitur domino serviant incesa
facientes mansionem sive habitationem in area ips]& ab uuiversitai
vium donata sine contradictione qualibet ab eisdem de cetero ;
denda, personas igitur earundem et res tam mobiles quam immo
aream quoque predictam et quicquid in ea edificaverint et coli
in nostram protectionem et defensionem suscipimus propter deum voL
ini] 9
vi deo vacent libere et secare. ut et nos participes simus omniom
boDomiD, que per easdem dei famulas fient domino cönoedente. Prohi-
Iwiias insuper omnibus ad nostnim dominium pertinentibus , ne
aliquis audeat i^isas ullateniis molesUre. Si quis aatem contrarium
feceritf indignadonem dei et nosiram m noverit incursurum. In cuius
ra testimoniom presentes litteras eisdem dedimus sigilli nostri muni-
nine roboratas.
Datum in Bruggo anno domini millesimo ducentesimo 71,
pridie nonas junii indictione 14.
Sehr beschädigtes Siegel des Grafen lludolfs von Habnburg hängt.
Das geq>errt ^druckte ist mit anderer Tinte geschrieben.
11*. Ludwig Camifex und Gerdrut seine Frau von Aarau schenken
6ü&r zu Totinkou dem Kloster St. Urban, empfangen sie
als Lehen zurück und wählen ihr begräbniB dasselbst. 1271
August 15-22.
Noverint universi presentiom inspectores, quod Ludewicus Car-
nifex et Gerdrndis uxor eius bnrgenses in Arowe [K)S8essiones | suas,
qoas habent in villa Totinchon, que possessiones ad dictam Gerdrudim
iure hereditario devolute fuerant, dedejrunt libere et absolute in puram
«lemoginam domui sancii Vrbani et fratribus ibidem domino famu-
lantibas, taU condictiO|ne apposita, quod abbas et frairee dicte domus
wum fractom dictArum possessionum concesserunt ipsis ad vitam ipso*
nua, y«l etiam alteri eorum, qui uno eorum mortuo supersters (!)
iiinit uec non et pueris eorum, si quos forte siniul genuerint, pro
•anao censa videlizet 2 modiis siliginis dicte domui ab ipsis vel
ipsorum, ut dictum est l^ttimitj heredibus annis singulis in festo
beati Androe apostoli persolvendid. Si vero di(.ti L. et uxor ipsius
si&e legittimiä heredibus, quos ut dictum est ex se genuerint, de hac
Tita decesserint, tunc predict« bona cum omnibus proventibus, iuribus
^ pertinenciis eorumdem libera et absoluta prediete domui remanebunt.
Hac tarnen condicione nicbilominus ap(x>sita , ut si dicti L. et G.
«ttrema necessitate paupertatis, seu captivivitatis (I) compulsi, suam
Qflcessitatem sine alienatione seu distractione relevare non possent, tunc
^•bent id quod iuris habent in dictis bonis, si vendere voluerint pre-
diete domui venale piimitus exhibere, ac deinde si predicti fratres
k)c eoMre nolumnt, tunc poterunt ius suum alias ubicunque vo-
httriat rendere, reserrato tamen iure proprietdtis et census supra-
£eti domoi prelibate. Ceterum quia predicti burgenses devotionis
iatnita dicta bona sua memoratis fratribus contulerunt et sepulturam
^d ipsos elegenmt, predicti fratres ipsis devote et fideliter promi-
<Bnuit, quod ubicunque ipsos mori contigerit, quod eos tenentur accipere
tt floclesiastice tradere sepulture apud sanctum Vrbauum et quod i{isos
^Abeat facere participes omnium bonorum que aput ipsos tiunt, in
^ ipsorom pariier et in morte, sicut pro fnitribus ipsorum fieri con-
10 [1273. 1274
Buevit. In cuius rei testimoDinm presens scriptum sigillo dicte domnB
6t sigillo communitatis in Arowe est fideliter communitom«
Actum anno domini 1271 infra octavam assumptionis Tirgiiii
gloriose.
An der Urkxmde hängt in grünem Wachs dos ovale Ck)nvent8iegel ?0i
St. Urban, abgebildet im Geachichtsfrennd XVI, Tafel I, Fig. 1. nnd ii
gelbem Wachse das Rundsiegel der Stadt Aaran, abgebildet als Fig. 1
Tafel III der Abhandlung von Fl. Weißenbach : die Siegel der St&dte,dM
Kantons Aargan (in den Mittheilungen der antiq. Qesellschaft von ZOriehJL
Die Urkunde ist abgedruckt im Solothumer Wochenblatt 1831 p. SIL
vgl. Kopp II, 1, 677 Anmerkung 2 und 3.
II.»* 1273 (11 Januar — 12 Mai.)
Ein bneff wie greffe Anne von Ejburg .... gab graff Bor
dolff von Habspurg für viertzehn tosend mark silbers Lentzburg, V3-
maringen, Sar, Arowe, Mellingen etc.*'
Briefe der Veste Baden bei Kopp II, 1, 741. II, 2, 3L IV, 1, 107.
12. Ulrich genannt Stieber von Aarau verkauft der Samnung in Aaaa
ein (jut in Seon för 7 Mark Silber und versichtet zu Guiutea
seiner Tochter, damit sie unter gewissen Bedingungen in dia
Samnung eintreten könne , auf ein anderes Gut in Seon.
Aarau 1274.
Dniversis Christi fidelibns presentem paginam inspectaris JJcAnen
dictoB Stieber civis in Aröwa noticiam rei geste. | Vere dignnm ei
jnstum est, equum et salutare, propter maliciam hominum maUgpiri
volentium gesta presentis temporis litteranim | memoria perfaennari.
Noverint igitur quos nosse foerit oportonum, quod ego possesaiinem
qoandam sitam in villa Seon ad me | iure proprietatis hactenos per-
tinentem, reddentem annuatim quatuor modios tritici, vendidi sororibn»
in conventu ioxta mamm opidi nostri in Ar&wa restdentibafi pro
Septem marcis argenti usualis ponderis quas me profiteor presentibus
i^ecepisse, preterea omnem actionem quam contra predictas habui siv»
ins quod mihi competebat aut competere videbatur occasione fiUarum
mearum super i)os8e8sione qtiadam sita in predicta villa Ston reddonte
annuatim sex modios tritici et dimidium, collata prenotatis sororibui
a Hedewige bone memorie sorore ibidem dicta Sterchina r^nitto libera-
liter, totalitär et expresse. Insuper omnem actionem in agris aut alüs
rebus iuxta Ar6wa sive alibi sitis ad predictas sorores pertinoitibuB
qne mihi aiiquo iure competebat vel competere videbatur me profiteor
presentibus remisisse. Nolo et vos ignorare, quod sepedicte sorores
post mortem Adelheidis filie mee quam modo in sunm consorcium
receperunt, si eam ante legittimam etatem mori contigerit, aliam filiam
meam iuniorem nomine Gerdrudim, si postquam ad annos legittimos per-
venerit et ad eas intrare volaerit recipere tenebuntnr ; quod si adeaa veniri
noluerit, sorores a promissione ista erunt penitus absolute. Si autecc
vta. itss. 1281] 11
pradicta Adilheidis filia mea jam recepta tantam uno die yel
duobuB ultra annos legittimc« vixerit et tone decesserit de hac vita,
A reo^tione secnnde filie nomine Gerdrudis debent esse simpliciter
filterate.
Acta sunt hec in Ariwa anno domini 1274 indictione secunda.
Testes autem qui hüs oninibus* interfuerunt sunt hü: Uolricus
de Zoyisgen, Bftdolfus de Emberracb, Dietberus de Winphen , Wal-
tbems de Schafusa, fratres ordinis predicatorum in Turego ; K&dolfüs
Koltetus, Wemherus de Grunde, uolricus Viltr&scbe, Hugodeürsibach,
Uolricus de Sohong&we, Otto dicto (!) an dem Bolle.
Ui autnn hec maiorem habeant et perpetuara firmitatem procu-
nii haue litteram sigillo universitatis civium nostrorum in Ar6wa
pBtnter insignirL
Siegel der Stadt Aarau h&ngt
* Omnibus steht zweimal.
12.» apud Arouwe 1275 Juli 15-23.
KOnig Rudolf ertheilt Lübeck und Freiburg Privilegien.
B^Oimer Regesten 1246—1313 p. 71.
18. Harsog Rudolf Yon Oestreich erlftOt dem Convent in Aarau einen
^Zins; bei Aarau 1288 J^uar 16.
Rftdolfus dei gracia Austrie et Stirie, dux Kamiole et Marchie
dominus, eomes | de Habspurch et de Kiburch, Alsacie lantgravius,
senuisBinii domini Ewiofß RomsMorum | regis filius universis presentes
Ktieras ioqiectaris noticiaitf subscriptorum. Attenjdentes immo oertum
kbentes, quod beneficia, que personis religiosis locisque deo dicatis
iispendimus, graciam in presenti et gloriam impetrant in futuro.
^tur nosse Tolumus universos, quod nos religiosis dominabus in
conTentn aeu in eongregacione apud Arowe existentibus ob remedium
«dme domine regine Romanorum felicis recordacionis matris nostre
filecte banc (JEusimus graciam spiritnalem, quod de ortis suis, domibus
et areis, de quibus nobis novem solidos et sex denarios census anno
^Hbet tradiderunt, nihil nobis dare ulterius teneantnr ipsas a dicta
eoiBU peniius et perpetuo absolventes inhibentes omnibus officialibus
voetris, qui |Mro tempore fuerint, ne quis eorum contra istam graciam eis
fictam venire audeat vel eas in aliquo moleetare, dantes has nostras
Btteras in tesämonium super eo.
Batmn apuA Arowe feria quinta post festum beaii Ylarii anno
. lomini 1280 octava
Siegel des Herzogs, etwas beschädigt, hängt.
13.* Lnzeni 1281 December 16.
Vergleich zwischen dem Kapitel Beromünster und Herrn Jacob
raKienberg^ Ort derVersammlungder sechs Schiedsmänner: Arowe.
Nengart. Codex dipl. ü, 305 ff.
12 IWI
U. EtBiea Aarauer Stadtrecht. Kouifar Kudolft) Freiheiisbrief. Lunm
128a März 4.
Wir Rndolf von gottis genaden RSnischer kunnich und immir
inerer des richis enbiedeii allen des richis getrinwen die disen Wif
4iehent oder hArent lesen onse | genade und alles goet. Unser genade
dunket billicb, dz wir uns neigen genedenclige gegen der beÜiche be-
-girde, dia uns lobt und impülit uzgenAmelich getruwer dienai nt
«teten | willen. Want nu dix ofißdnber ist aq unser lieben goliimi
bürgern von Arowa, so han wir nah ir bete diese genade und da»
recht und dlse vriheit gese/zet und gegeben die bemach geschriba
«tant: | Zo deui ei*sten male han wir in gesetzet unde zA rechte ge-
geben, dz ir vridekreiz invanc hinnan hin iemer eweclige marcfates le^t
liaben sol nach der stat sitte unde gewonheit. Daz selbe recM aol
ban, swaz die Imrger die inrhalb dem vridekreize gesezzen sint der
herscheft eigens ]>eäeszen hunt umbe rechten und gesatzten zins. Dn
vrido kreiz linu wir in geschepphet von dem Malaz hus unz an Blanken
hos, von Blanken hus über Arun zu den Nuspoumen, von den Nu»-
poumen umbe Betten brunue, von Betten brunne wider ober Anu
an duz Malaz hui>. Oueh han \i4r in gesetzet und zu rechte g«*gebea
iemer eweclige, dz siu nieman ze rechte sun stan, der siu umbe ir
eigen alder umbe dekeiu ander sagche an sprichet, dien wir burgreeht
unde marchtez recht haben gegeben anderswa dan vor ir schultheizen
ze der burger gegni gemeinlich und aber recht vordren sun nads
nemen ob si wen vor eim etliche rirhter und deine der gesezaen ilt
den sie ans])rechent. Ouch hand wir in gesezzet und ze rechte ge-
geben, swer irs herrcn hulde verlieret, der sol beszerun nach der
l>eszerungc diu die zu Kinvelden, zu Kolmer alder in anderen vrien steten
ätat. Ouch han wir in gesetzet und ze rechte gegeben, dz enchein herre
erben ü-ol siure eigem liuten eigen dz inrehalp dem vridecreixe Het
und marchtes recht hant. Ouch han wir in gesetzet und zerediie
gegeben, swer ir burger ist ald wirt und in der stat veriarit und
vertaget au sins herren anspräche inn landez sindine des eigen er ist,
der bol dar nah decheim herren dienstes gebunden sin, wand der
stat honen. I^ch sun siu enhein zu burger entfahen, der kriech in
die stat brengit mit ime. Ouch han wir in gesetzet und zerechte
gegelten , swer under in ir einen mit gewafender hant wundet, der
fH)l viunf phunt geben, ald man sol im die hant abe slahen zA be^
zerunge. Swer under in ouch ein vrevel tot, die man gerichten sol,
der sol driu i)hnnt geben n\ beszerunge ald er sol diu stat ein iar
miden und sol man in in diu stat nut nemen, er euhabe alre erst
driu pliuut gege))en ze beszerunge. Ouch hand wir in gesetzet und
ze rechte gegeben leben recht nach anderen vrien stete recht. Ouch
han wir in gesetzet und ze rechte gegeben, dz diu leben, diu si hant
▼on der herschaf^ von Kiburch, sun ir tochteren erben, ob siu nicht
sAne enbaben. Ouch han wir in ze i-echte gegeben, hete ir deheiner
Ittt] IS
da lehen von einie edelinge^ er si ritter oder knecht, der dz selbe
kiien von der herschefle von Kiburch hat und der selbe edelinch
aae erben ververt:, so sol er dz selbe leben von nieman anderem han,
waad von der heiTschefte und sol enbein unser erbe gewalt han dz
selbe lehen einan anderin zä lienhe. Oueh han ^ir in zu rechte ge-
geben, dz siu ein eiligen vogtnian niügin zu burgor entpbahen, also
dE er sinie herren doe, dz ei- zu rechte t5n sol. Unde daz die vor-
genante satzunge und recht eweliche ganz stete und unzebroggen
blibe, 90 verbieden wir, daz enheinre furste, geistlich oder weltlich,
graven oder vrihen noh deheiner slahte Hute die sen)en Satzungen
und recht unsem vorgenanten bürgeren von Arowe verstören oder
z& bre^en dorre. Und swer daz t6t, der inhat nicht unser hulde
Boch des richis nut. Und dz daz stete blibe, so band wir unser
inägel «in disen brief gehenkit.
Die gezüge die hie bi waren han wir her nah t6n setzen, daz
übt: WaJther von Clingen , Bertholt von Eschebach, Arnold von
Roienburch, Uolrich von Husecko, Hartman von Baldecke, ]3ertold
Ton Halewile, Marquard von Itindal, Lude wich von Liebecke, Uolnch
tqh Rinachy Kono sin broder, Jacob von Kinach und Heinrich «dn
broder. Walther von Eptingen und Wemher von Ifindal, Walter von
Butinkon, Peter von Benwile und Johans von Hedinge und noch
mer ander unser und des richis getiiwen.
Diser brief wtirt gegeben zu Luzerne an dem dunre.stage angande
der vasten, do man bete von Cristis geburt zwelf hundert iar unde
im und ahzich iar an dem zehendcm iare do wir gekr6nct waren.
Das Königssiegel hängt an rothgrün seidener Schnur.
Abschrift Gopialbuch p. 1 fF.
Abgedruckt bei: Gerbert Cod. Epiat. Auctar. Diplom, p. 247. ungenau ;
Geschichtefreund I, 62 ff. vgl. Kopp II, 1 p. 578 u. Urkunden 1, 28. Höhmer,
Reg. 12*6—1313 p. 119.
15. Stadtrecht. Bestätigung dcH Kudolf^schen Privilegiums durch
Herzog Hudolf von Oerttreich. Freiburg (i./lL) 128:3 No-
vember 22.
Rüdolphus dei gracia Austrie et Styrie dux, C'ai^niolü et Marchie
dcHninos, conies | de Habispurc et de Kyburc, Alsacie lantgi*avias, scre-
lusinii doniini Rvdolfl Roinauoruni regis | filiu!>, univei-sis prescntes
lüiens inspecturisnoticiani subsci'iptoruni. Benigna gracie nostre provisio,
({oam sab quodani humane dilectionis eifectu dementer aniplectimur
saloectonim nostrorum comnioditatibus condescendit , tanto libencius
ad fideles nostros se naturali «juadam necessitate debet protendere,
qvanto niagis eos obsequiorum exhibitione precipuos invenimus et
tun devotione quam opere clariores. Ad universoinim igiiur et singu-
lorom noüciAm tenore presentium cupimus pervenire, quod nos graciam
toam seu privilegia collata dilectis et fidelibus civibus nostris in
Arowe a serenissimo domino Rudolfo dei gracia Romanorum rege patre
14 [«Kh
nostro prout in ipsias littera |)er singalos articulos plenioA conüiietitf/
ratam et gratam habemos, eamdem graciam seu pririlegia eiaden
civibua concedimus et tenore preaentiam confirmamua. Itt euinsiv:
teatimonium et roboris finnitatem qoia nondtim sigillam prinmpatavB**'
noatronun habuimus sigillo comitatua nostri dedimiis eiadem preseutwi '
litteram sigillatam.
Datam Friburgi in vigilia beati Clementis anno domini 1280*'
tercio.
r
I>a8 Siegel bangt.
8. Copialbuch p. 7 f. Uebersotzung p. 467. Soloth. Wochenblatt 1827
p. 427. Kopp, Urkunden 2. p. 1^. Tgl. Kopp U, 1, p. 57d. Tgl. Bölima^
Regest 1240-1313, 1. Erg. p. 41H>.
16. Herzog Albert Ton Oeatreich lieatatigt das Radolfache Privilegium.
Winterthur 1292 Oktober 31.
Albeiiins dei gracia dux Austrie et Stirie, doininos Carniole, Mar^
chie ac Portnsudonis | univeraLs presentes litteras conspecturis notidna
aubscriptorum. Benigna gracie noetre provisio. quam | aub quodim
humane dilectionis aflFectu dementer ampleetimur aabiectonun noiir
ronim commoditatibus con|descendit, tanto libencias ad fidelea nostroi
se naturali quadiun necessitate debet protendere , qoanto magis eoi
obsequiorom exhibiiione precipnoa invenimus, tarn devocione qnim'
opere clariores. Ad universomm igitur et singuloioim noticiam tenort
presentium cupimus |)ervenire, quod nos graciam factam seu privilegia
collata dilectis et fidelibus civibus nostris in Arowe a aerenissimo do-
niino et genitore nostro karissimo Budoifo quondam Romonorum rege
prout in ipsius iitteris plenius eontinetur ratam et gratam habenms
et eandem graciam aeu pririlegia eisdem civibus concedimus et aucto-
ritate presencium confirmamus. In cuius rei testimonium has litteras
conscribi et sigillo nostro iussimus comnmniri.
Datum apud Wintertur in vigilia omnium sanctorum anno do-
mini millesimo ducentesimo nonagesimo secundo.
Siegel beschädigt, hängt.
Al)schrift iin Copialbuch )). 5 f. L'eberaetzung daselbst p. 465.
Kopp im Archiv für öatr. Geschicht^iqucllen VI, 145. BGbmer, Regeates
1246-1313. 1. Ergänzh. p. 489.
17. Herzog Albert gewährt den Aarauem daa Recht, ihre Aeckeruod
Wiesen aus derSuhr zu wässern. Winterthur 1292 Oktober 31
Nos Albertus dei gracia dux Austrie et Stirie, dominua Camiole,
Marchie ac Portusnaonis, de | Habspurch et Kyburch comea, necnon
lantgravius Alsacie, universis ad quos presentes pervenerint | declara«
mus, quod nos tideles nostros dilectos univorsos cives m Arowe spe-
cialis affectiLs pleuitudine | prosequentes ipsorumque intendentea favora*
biliter profectibus comodis et honori eisdem ex habundancia gracie noetre
concedimus et presentibus indulgemus pro suorum profectuum incre»
m 15
HBQto, ut flaviom dictum Sor decurrentem prope civitatem in Arow
ipar agros suos irrigandos et pascua derivare possint et tradaoere
coat froctilms ipeomm uberios viderint expedire, proviso tarnen et
inio qood^ si ex hoc xüli aiiqaod dampnom inferri contingeret, pro*
ücä ciyes dampnificato defectom boismodi vel iacturam ioxta probo-
nun Tironun arbitriom recompensent. In coius rei testimonimn evi-
fa» has litteras nostras sigilli nostri appensione fecimus communiri.
Datum in Wintertar pridie kalendas novembris anno domini mil-
Umo dacentesimo nonagesimo secnndo.
Siegel zerbrochen, hängt.
Kopp im Archir für Gstr. Gesch. 1. c. p. 146. Böhmer 1. c. p. 489.
18. Ritter Burchard von Liebegg verkauft der Frau MechtUd der ße-
berron von Aarau und ihrem Sohne Johann vier Schupossen
zu Gränichen tür 67^/, S Pfennige. Aarau 1292 November 19«
In gottes namen amen. Dia menschiulicbiu krancheit, diu so
lel ist ze kriege, da von manig iubel mag uf stan, diu manot und
nst, daz diu gedinge, diu zwischen erberen liuten geschehent, daz
an diu also versicherre, daz | dar nah zwischen inen gevallen miuge
ihein missehellunge. Dar über wissen und si kund allen dien die
sen I brief ansehent oder h6rent lesen, daz ich herr Burchard von
ebe^, ritter, han verk&ffet und gegeben vro Mechthild der RebeiTon
0 Arowa und Johanse ir sune und allen ir rechten erbon vier
hüppoaien lidigs eigens ze Grenkon in dem dorf , die bouwent ChAnze
r Swap, Peter der junge Widmer, Henrich von Schaf husen imd
to Frddenrich, um achtodhalbs und sechzig pfunt pfenningen ge-
öner münze, der ich bin ganzlic gewert. Und han in daz selbe
kt gevertget und g^ben mit vro Wilburg miner müter band, der
)dinge es waz, und mit miner geswistergit haut, Wemhers, Jacobs
od Elsbeton, der vogt ich bin, in allen dem rehte und gewonheit
' niessenne frilich und r&weclich iemer eweclich , als ez mich von
inem vater angerbet ist, und bin sin, ir wer vor geslichem und
etlichem gerichte.
Ich Wilburg dar vorgenandon kindon müter vergich offenlich
1 dissem briefe, daz ich mit mins* brüders band herm Marcwarz
on Ifendaly der min vogt ist von rechte, enziuche aller der vorder,
Bsprache und rechtes, so ich solte ald möchte han an die vorge-
?rocben schftppossen. Daz dirre k5f warhaft und stete belibe, darzü
iad ich mich mit minem ingesigele. Das er aber mere kraft beige,
) han ich gebetten den erberen ritter hem Marchwarten von Ifendal
nn (hein, daz er sin ingesigele hencke an disen brief.
Ich herr Marcward von Ifendal vorgenand, wan ich ze gegin
^ disen k&f sach und horte, von ir beider bette ze einem steten
irkonde und ze einer geziuzaroi henk ich min ingesigele an disen brief.
16 [IW
Diss koffes ge/iuge sint: Herr Wernher von Liebegga und hen
Walther von Rore pfaffen ; Burchard von Liebega, Wernher von W
meringen nnd der Secke, Beinzo, Johann von Endveld, Johann der
Rebere und Rudolf sin bi-üder, Henrich von LottorT und Jocob rm
Menzkon: bürgen« von Arowa. Johann von Seon der schriber, B6>
dolf der amman von Schfiflanc und Peter der Walch und ante
erberre ]iute genüge, die ez Sachen und hoHon.
Dis geschac ze Arowa an der nehston mitwuchon nah ttnt
Othmars nies dÄ man zalte von goites gebiurte 1200 zwei und
niuzig jar.
Sioj^el hängen, beschädigt.
* mtmid steht auf einer Kusur.
^ Ia>8 ist eine Ra.sur und da? geschriebene nicht zu erkennen.
18*. Mechdild Reber vo:^ Aarau verkauft dem Kloster St. Urban eiae
Schupos8e zu (iränichen fiir 16 Pfund Pfennige. Aarau 129S
November 24.
Noverint presentiiun inspectores et auditores universi, quod <^
Mechdildis dicta Rebbera, uxor Heinrici de Lostorf pistoris, burgensis j
in Arowa, diligenti deliberationc prehabita, unani sco|X)6am allodS
mei sitain in Grenkon, (juani Rüdolfiis dictus Schert'lieb excolit,
annuatiin unuin niodiani tritiei, unuiii maldmm avene et porcom
decem solidos vJilentem, reddeutem, in virgulto et cespite, in posco
et in piano, cum suis api)endiciis omnibus, dedi, alioDavi et adhibita
cautela quam leges vel canones in huius modi contractibus exigunt
l^er manmii propriam et per mnnum Heinrici mariti mei, Rüdolti et
Johannis filioram meorum, nee non per manuin . . iilie mee nomine
libere venditionis tradidi habendam et iwssidendam in peqietuum domai
sancti Urbani, C^^sterciensis ordinis, Coiistantiensis dyocesis, pro sede-
cim libris denariorum luonete cun-entis, quas me a monachis predici«
domus accepisse et in meam utilitatem convertisse pi'esentibus protestor.
Devestivi autem me, meosque heredes de re supradicta et eandem
domum sancti Vrbani de ii>sa investivi, obligando me ad tenendam
warandiam scojwse prelibate in iudicio ecclesiastico secularive, vd
extra, quociens fuerit necesse, vel etiam requisituni. Ad niaiorem
etiam huiusmodi contractiis firraitatem renuncio viva voce et in hii?
scriptis pro me ipsa meisque heredibus univei'sis omni iiatrocinio
iuris tarn canonici quam civilis, quam consuetudinarii ix»r quod h«c
vendicio posset in i)arte vel in toto ad presens vel in posterum re-
vocari,
Testes huius rei sunt: dominus Rüdolfus, decanus in Arowa,
Hartmannus de Kyenberch, domicellus, Henricus de Rore, domicello«,
Wl] 17
obaones de Seoo, Wemherns de Beitenowa, Wernherns de Witwile
4 Rndolfofi de ZoTingen burgenseB in Arowa et alii plnrimi fide
lignL la premiaBonun edam testixaoaiiim et robur, quia sjgillnm
proprium non habeo, sigillo viri licmorabilifl domixii Radolphi decam
i& Arowa haue ütteram petii eonmiuiiri. Nos vero decanos prediotus
td peütionem pre&te Meohdildis et mariti soi , nee non filiomm snomm
prescriptomm hoc scriptum nostri sigilli caractere consignavi.
Datum et actum Arowa anno domini 1290 sexto in Tigilia
beate Eatherine Tirginis.
An der Urkunde hängt ein wohl erhaltenes ovales Siegel in weißem
Wachs, das einen stehenden, nach links gewendeten Engel zeigt, der in der
Hand eine Blume hält. Die Siegelinschrift laatet: t S. RVDOLPHI - DECANI
LNAROWA.
Archiv s. Urban
19. Zweites Stadtrecht (Statut) vom Jahre 1301 Februar 2.
In gottes namen amen. Wan diu menschlich kranckheit ist so
soel ze kriege y da von manmg übel mag ufstan und diu behügde
der I liuten von naturlichem gebresten ist so unwirig und so kurz,
da von manont uns die vrisen unde lerend, das wir stetiu recht und
! ii%e8aztdiu gedinge mit schrift also versicherren und bestricken,
das dar nach weder krieg noch misshelli müge gevallen. Dar | über
wiase maniglich und si kunt getaut allen dien die disen brief ansehend
oder hfirent lesen, das vrir Chünrad von Wiggen der schultheisse,
Johans von Seen und Johans der Schulmeister sin brüder, Heinric
des Schultheissen , Wemher von Reitnowe der Meiger, Henrich der
Snmer und Johans der Bebere: der rat, und dar zu gemeinlich alle
die bnrger von Arowa sin einhelleclich komen über ein, das wir über
HOS selben und über alle die mit uns icht ze schaffonne wellent
liahen und in unsem stat recht vordront und süchent dur gemaches
Bnd indes willen unserr und der fremdon disiu recht, diu hie nach
g^hriben staut, hien geordnet und uf gesezt: [§ 1.] Des ersten hein
wir uf gesezzet und uns ze recht gegeben, das ein ieclicb biderman
gezdch wo] sulle wesen über die sache, die er hat gesehen und ge-
boret, wan alein über die, da es eime burger an sin lib gat, ald
num im sin eigen oder sin erbe, das in disem getwinge und gerichte
Üt, weite abgewinnen, da sol enkein gezüch wan alein burgerr umbe
Sügen und vervanchüch wesen. [§ 2.] Wir hein euch gesezzet wil-
leclich über uns selben und die fremden ze rechte, swa ein seilder
oder ein usman mit einem burger gestosset, das si ein ander slahent,
^nSmt oder schamlich bescheltent, ist der urhab des usman nes an
schulde oder des selders an dem kriege, daz der burger mit zwein
i&aolien vor gerichte er zugon mag, so sol im der seilder oder der usman
out drin pfundeo besrunge tun und dar zi!i alle die einunge geben
^d alle die besrungen die ieman mag oder kan von des burgera
Wege an dem kriege mit werten, weichen oder vigeDtlichen geberden
t
18 [ISM
Ton ime oder von andren, die dar in in den krieg vallent, in keine wifl
Terschtdden ganzlich abl^n und g^gen der etat und dem gerichte
in und die sin von allem schaden ziehen. let aber das der boign
an dem urhabe des krieges schulde hat in keine wis, das onch ein
mit zwein erzugon sol vor gerichte, so sol er dem seilder oder den
usmanne mit drin schiOingen besron als unsu gfttd gewohnheit und
unser recht har komen ist und dem richter driu pfund uf genadc
und dar zu der stat ir beider einunge berichten da mitte. Wen
aber das dekein burger seilder oder usman mit dam selben burgei
ime ze schirme oder ze hilfe und der stat cze einen eron in deo
selben krieg geviele, der sol ouch dem seider und dem usmanne mit
drin Schillingen besrunge tfin und sol ouch des einunges gegen da
stat und der bAsse gegen dem richter ledig wesen. [§ 3.] Dar ubei
sezzen wir, es si burger, seilder oder usman, swer mit sinen Unzuchten
den ander an schulde in schaden wiset, das er in ouch swen ers erzogoi
mit zwein mannen in eliü ende da von wise und gar unschadhaü
machen. [§ 4.] Wir sezzen ouch über die gezuchsami unserr einungen
das wir mit einem biderben man, ob wir nieman me haben mögen
wol unser einunge erzugon sullen oder mit zwein frowon ob bi den
kriege nicht mannen ist gewesen. [§ 5.] Hie über hein wir geseszei
umbe unser gerichte, swen man des ersten under ougen vurgebute
oder zu huse und ze hove, ob der selbe Schuldner in der stat is
oder bi der selbon tag zit in dis stat künftig ist, kumet er nich
vur gerichte, so sol er ein Schilling ze einunge geben an alle gnade
Und swen man im dar nach aber ze rechten ziln und gerichten vur
gehütet, er si bi der stat oder nicht, kumt er nicht vurgerihte, s
sol er den scllx^n einung geben und gant ouch des klegers gericht
vürsih zu dien drin tagon us. Dirre selbe einung stat ouch übe
den kleger ob er nicht vurgerihte kumet, so er iemanne ze sin selbe
klage het ze gerichte gebotten. [§ 6.] Dar über hein wir uns selbea
ze recht gegeben, daß ein ieclicher wol ein frier burger heisen sol
des hus niemanne wan unserr herschaft zinshaft ist.
Hec presens pagina concepta et ordinata fuit anno domini millesim*
trecentesimo primo in die purificationis Marie.
Das städtische Siegel hängt.
Zwischen den Wonen »zinshaft istc und »Hec presens« ist ein leere
Kaum gelassen. Das Protokoll steht auf dem umgefalzten Pergameni
Das Prooemium stimmt im Wesentlichen mit dem in Nr. 18 flberem.
20. Vergleich zwischen Johann von Seon und seinen Söhnen Wemhe
und Johann, Bürger von Aarau, und den Frauen der Ramnnni
in Aarau. (Aarau) 1304 März 1.
Allen dien die disen brief ansehent oder horent lesen kiund icl
Johans von Seon burger ze Arowe und ich Wemher sin sun und
mt] 19
ich Johans sin son, daz wir mit dien frowen nss dem samnunge sin
kommen willeclich und gfitlich aber ein onibe den schaden und | den
gebrosten so si clagton von uns nmbe die müli, so wir hein bi der
Aron gebuwen zft zir hose, daz wir and anser erben sallen geben |
und antwarten dien selben frowon und im erbon zwen matte kernen
Züricher mess von unserm achre, sechs jucherten, gelegen ze der obron
moli bi Stirtellis huse, aelliu jar ze zinse untz wir ald unser erben
dien voi^genanden frowon oder iron erbon ein g&t gekoufen lidigs
eigens, daz inen jerglich zwen matte kernen gelte ze zinse. Were
aber, daz wir ein gut lidigs eigens in koufes wis fundin, daz driu
oder vierdhalbs stucke gulte an geverde, daz Süllen die selben frowen,
swaz nnz an sechs viertel ist über diu zwei stucke, an uns gelten
in dem selben koufe. Und sol dar nach der vorgenande acker uns
und anseien erbon lidig iemer und unzinshafb wesen an menglichs
iridersprache. Und dar umbe ze einer gezüchsame und Urkunde dirr
Torgmandon dingen henckent der schultheisse und diu gemeinde von
Aroire dar onser bette ir ingesigel an disen brief.
Dirr brief wart gegeben ze ingendem merzen do von gottes ge-
borte waren tusiung driuhnndert jar darnach in dem vierden jare.
Siegel der Stadt hängt.
20.* Ulrich vonTennwil. Bürger von AarauJ verkauft dem Kloster s.
Urban 15 Viertel Kernen Züricher Maß um 17 S. Aarau 1306
Mai 14.
Noverint presentium inspectores et auditores universi, quod ego
üolricos de Tenwile borgensis in Arowa allodium | meum in EdUswile,
tonoatim quindedm quartalia tritici mensure Turicensis reddens, quod me
iure ptoprietario | contingebat, dedi, alienavi et de consensu omnium quo-
nim iütererat nomine libere venditionis tradidi venerabilibus | in Christo
domino • . abbati et conventui domus sancti Yrbani Gysterciensis or-
dius, Constantiensis djecesis, pro decem et septem libris monete
correntis, quas me ab eis accepisse et in meam utilitatem convertisse
coofiteor per presentes. Devestivi autem me ac meos heredes de re
supra dicta et domum sancti Yrbani de ipsa investio, ipsam in cor-
pondem possessionem inducendo et nichilominus ad tenendam waran-
diam dictorum bonorum quam cum omnibus suis appendicüs vendidi,
OK com meis heredibus reddo presentibus obligatum.
Testes huios rei sunt dominus Cünradus scultetus in Arowa, Jacobus
de Menzkon, Rudolfus de Turego, Rudolfus Renszli, Heinricus Basor et
Wemheros de Basilea et Uolricus dictus Trillunc et alii plurimi fide digni.
h piemissoram etiam testimonium et robur, quia sigillum proprium non
bbeo, vinun honorabilem dominum . . decanum in Zovingen petii,
nt sao sigillo nomine meo hanc litteram consignaret. Nos vero Hen-
ne« decanos predictus de rogatu Uolrici de Tenwil prelibati hoc
leriptom sigilli nostri caractere roboramus.
22 [ttü
Testes huius rei sunt Johannes Scolasücus de Arowe, Nicdaua
dictuB Stieber et Rudolfus de Thurego, burgenses oppidi in Arowe.
Datum et actum Arowe, anno domini milleeimo 300 dtcimo^
2 kalendas aprilis.
Das kleine, zerbrochene Knndsie^l in grünem Wachse seigi in iir
obemHftlite des wagrecht getheilten Spitzschildes einen nach rechts schanoK
den Adler mit erhobenenen Flflgeln, die mitere H&lfte des Schildes iii
perpendicalftr schraffiert. Von der um den Schild sich siebenden Insdirift
sina nur noch die Buchstaben . . D . SCLT . IN . . , erhalten.
Archiv r. Urban.
22. Johannes von Wartenfek Ritter verkauft aas Noth dem Ghünmi
Schmid vonIRuda, Bürger von Aarau, zwei Schupoasen sa obem
Erdesbach (Erlisbach) am 26 ff Pfenninge. Aarau 1810 Msi e.
Allen dien die disen brief ansehent oder hSrent lesen kinnd ich
berr Johans von Wartenfels | ritter, daz ich dur die not die mich
angieng von gelte han verk6fet und gegeben in | rechtes k&fes namen
Chunzin dem Smit von RAda burger ze Arowe und sinen erbon | vod
mir und minen erbon zwo schüpossen mis lidigen eigms, gelegen ic
obem Erdesbach in dem banne, geheissen an der Lenmatten, die
Heinrich von Weinslingen buwet, umb sechs und zweinzig pfoxri
Pfenning, dero ich ze minen nfiten und dürften bin gar und ganzlid
gewert, das selb gut mit stegen, mit wegen, mit holze, mit veld<
und mit allr eihaftigi vur lidig eigen rüwclich ze besizzenne unc
frilich ze niessenne an min und menglichs widersprahe. Und enzicl
mich willeclich an disem gegenwürtigen briefe allr der vorder, rechtunge
eigenschefte oder ansprahe, so ich oder dekein min erbo nach sittei
oder gewohnheit des landes an daz vorgenande gAt kSnden ode
ni Sehten gewinnen in keine wis vor geisliches oder weltlichem g(
richte. Und geloben bi gAten minen truwen dem vorgenanden Chünzi
und sinen erbon von mir und minen erbon des vorgenanden gute
rechten wern ze sinne vür lidig eigen an allen dien stetten, da i
werschefte bedürfen an alle vare. Und dar umb ze einer geware
gezügsami und steten Urkunde allr dirr vorgeschribnon dingen henc
ich vür mich und minen erbon min ingesigel an disen brief.
Dirr brief wart gegeben ze Arowe an dem sechsten tage i
meiien do man zalte von gottes gebürte tusung drühundert jor dt
nach in dem zehenden jare.
Siegel des Ritters J. von Wartenfels, beschädigt, hängt
83. Herzoff Leoi>old von Oestreich verpfändet dem Conrad von Wicke
Scnultheissen von Aarau far 85 Mark Silber, die er ihm u
ein Roß schuldig war, sieben Pfund Geldes. Brugg 131
Oktober 22.
Wir Lüpolt von gotz gnaden herzog ze Osterrich und ze Sti
grave ze Habsburg und ze Kyburg ] und lantgrave in Elsazze veriehc
«n disem gegenwirtigen briefe, daz wir dem erbem und dem be8chei|d€
IUI] * 23
manne Conrate von Wicken nnserm schnltheiszen ze Arowe vur die
fonf und dreiszig | mark Silbers, die wir schuldig sint worden nmb
6m ro6, daz wir von im kofet haben, gesetzet haben siben pfant
geltez of den hovestet, cinsen ze Arowe und zehen mut kernen
geltes of nnsem ackern, die bi der stat ze Arowe ligent, mit splicher *
beseheidenheit , daz er oder sin erben daz gelt von den zinsen
imd von den ackern sollent haben, nützen und nieszen als lange
untz daz wir unsere brAdere oder unsere und unsere br&dere erben
dis siben pfont pfenning geltes und die zehen mut kernen geltes mit
fonf und driszig marken Silbers erlosen genges und gebes und die
siben pfund pfenninge und die zehen mut kernen, die der vorgenante
Conrat oder sin erben nieszent alle jar von den cinsen und von den
aekem, sullent niht ab^gan an den fanf und driszig marken Silbers.
Und ze einem Urkunde der vorgescriben dinge ist diser brief be-
sigelt mit unserm ingesigel.
Der ist geben ze Brücke an dem dunrstag nach sand Gallen
tag, do man zalte von gotz gebürte dritzehenhundert jar und da nach
in dem zehenden jar.
Siegel Herzogs Leopold mit dem Schilde, hängt.
Abschrift im Copi^buch p. 113 f. abgedr. Soloth. Wochenblatt 182S
p. 84. Kopp, Qeachichtsblätter II, 149. Böhmer, Reg. 1246—1313, 1 Ergh.
p. 510.
21. Dietrich Lantrechter von Emdesbach verkauft dem Johann von
Kienbers die U&lfte seiner Habe för 15 »Massen«. 1311 Mitte
Man.
Allen dien die disen brief ansehent oder h6rent lesen kiund ich
Dietrich Lantrechter von Emdesbach, | de ich han verköft und gegeben
in rechtes köfes namen Johans von Kienberg und sinen erben von
mir und | minen erben als de ich han ze dem halbenteile, es si hus,
liot ackre, matten, holz oder velt, | swa es gelegen ist, umb viunf-
zehen masden, dero ich ze minen nfiten und dürften bin gar und
ganzlich gewert, daz selb g&t vur lidig eigen ze beaizzenne, wan so
Terre, de ich von dem selben mim gftte über al zwei viertel kemoi
8ol geben minem herren hern Jacob von Kienberg ierglich ze vogt-
ndite. Und were daz ich oder dekein min erbe daz selb gtd mag
widerk6fen nmb die vorgenanden viunEsehen massen inwendig dien
iiechsten drin jaren von sant Martins mes hin, so sol der vorgenande
Johans und sin erben mir und minen erben de selb g&t wider ze
gebenne in k6fes wis gebunden sin. Ist aber de ich und miji erben
dea widerköf in dem gnanden zil nicht teten, so sol der vorgenande
Johans und sin erben daz gnand gAt vur lidig eigen rowclich besizzen
iukI frilich niessen an min und allr minr erben widersprach!. Und
dar nmb ze einer gezügsami und Sicherheit diss k&fes und dirr ge-
dingt &encket min herre herr Jacob von Kienberg vorgenander dur
Tm bette vur mich und min erben sin ingesigel an disen brief.
24 {U
Dirr brief wart gegeben ze mit^ merzei do man «die f<
gottes gebarte drdzebenhmidert jar dar nocb in d«n einlifteii jm
Siegel des Jacobs von Kienberg hängt.
24.* Aarau 1312 Juni 5.
Wember und Gertrad von Seon verkaufen an s. ürbaa 0
Out in Nieder-Cappeln.
Segler: Conrad von Wiggen, Scbultbeis von Aarau.
Zeugen: Job. von Seon, der jüngere, Johann von Kienberg, R
dolf von ZOricb, ülricb und Job. Hillprant, Heinrich Suterii, Ba
.Kupferschmid und Wember von Endveit.
Archiv r. Urban.
25. Jacob von Binach Chorherr zu Münster und sein Bruder Arne
verkaufen ihrer Schwägerin Clara von Binach einige Gtüter f
60 Mark Silber Zürcher Münie. Lensbnrg 1812 Juni 29.
Allen die disen brief sebent alder hArent lesen künden wir h
Jacob von Binach chorherre ze Munster im Ex^twe und Amolt v«
Binach | sin brüder, das wir verk&ft haben und se kAfenne geh
haben reht und redelich für reht eigen mit unsers vater hem Jaco
von Binach güt«m | willen und gunst fron Ciaren hem Berchto!
von Rinach elicher wirtin unsers brüders disu nahgeschribenen gftte
ze Bubiswile ein gut, von dem git Barten hein 7 viertel roggi
Swab 7 viertel roggen, Ita von Endveit 6 mut roggen, Chüni
Kapphenrein 5 müt roggen, Wemher Negelli 6 niüt roggeo, Heinri
US der Owa 6 mut roggen, BAdolf Zobrost 4 müt roggen, Heinri
sin bruder vier müt roggen von lantgwbeo, 7 malter habem;
Huntziswile Büdolf Hartmannes 2 mut roggen, 1 müt habem; v
ß pbenningen , Büdolf Winman 6 müt roggen , 1 0 viertel hab
10 y^, Rudolf Suter 3 müt roggen, 6 fiertel habem, G yf, Büd
Chuchiman 4 müt, 1 viertel roggen, 6 vieiiel habem, 6 ß, Heinri
im Anger 4 müt roggen von lantgarben, 2 müt roggen, 6 fier
habem, 6 ß, Heinrich Suter 5 müt roggen, 18 ß; ze Lenzbuig
der Haldun Barchard Snider 2 müt ehernen, umb sechzig mai
gifttes und genemes silbers Züricher gewiht und sin 6ch des silb
vmi ir alleklich gewert. Wir son 6ch der voi'gesdiribenen guter al
für reht eigen ir wem sin an geistlich^i und an weltlichen gerihte w
8wa sis bedarf nah rehte. Wir haben ir 6ch du vorgescbribei
g&ter ze kofenne geben umb das vorgenande silber mit allem refa
.#hafti und nutze als &ch wir sü untz har braht haben und mit al
vertignnge so dar zu notdürftig ist und haben uns entzigen an
hant und entziben uns willeklich an disem brieve aller anspräche u
wider everunge so wir an du vorgeschribenen guter deheinen ^
möhten gehabeu an geistlichem und an weltlichem gerihte. U
«einem offenen steten und geweren Urkunde des vorgeschribenen al
tut.] 25
M» haben wir disen brief besigolt mit unser beider ingeeigeln offenlich,
tDido' den ich her Jacob von Rinach ritter der vorgenanden yergien,
Im das vorgeschriben ein warheit alles ist.
Dis beschach ze Lentzbnrg und wart dierre brief geben do man
alte von gottes goburt druzehenh ändert iar, dar nah in dem zwölften
m, an dem nehsten donrstage nah sant Johans tult ze sungihten
^ Kgegen waren erbere lüte : her Berchtold von Wessemberg, chorherre
»Basela, her Jacob von Rinach, her Jacob von Kiemberg, her Rudolf
dar elter Malner von Zürich, her Berchtolt von Rinach, her R&dolf
TOD Halwile, her R&dolf von Trostbei^, her Wemher von Wolon, her
Wernher von Kiemberg, rittere, Hartman von Wessemberg, Johans
TOD Wessemberg und ander erbere lute.
Kor das Siegel des Chorherrn Jacobs von Rinach hängt noch.
86. Graf Rudolf von Habsborg verkauft an Ulrich Trutmann von
Aarau die Gerichtsbarkeit von Nieder-Entfelden um 15Vt Mark
Silber. Aarau 1312 Oktober 4.
In gottes namen amen. Allen dien die disen brief ansehent oder
Umt lesen kund wur graf R&dolf von Habsburg, | daz wir hein ver-
kifet und gegeben in rechtes k6fes namen von uns und unsren erben
Ddrich Tmtmanne burger ze Arojwe und sinen erben unsem getwing
od ban ze nidem Endveit mit aller rechtunge und ehaftigi als er uns |
ao geerbt ist von unsren vordem, umb sechzehend halb marck gutes
lilbers, des wir ze unsren nöten und dürften sin gar und ganzlich
gnrert. Den selben getwing und ban geben wir dem vorgenanden
Tratmanne and sinen erben von uns und unsren erben vür lidig
oigm r&wclich ze besizzenne und frilich ze niessene an unser und allr
vuer erben widerspräche und geloben bi guten unsren truwen vür
Vtt und unser erben dem voi^nanden Uolrich und sinen erben des
wölben getwinges und bannes vür lidig eigen wem ze sinne an allen
^ stetten , da es im oder sinen erben dürftig ist , es si vor
gnslichem oder weltlichem gerichte und entziechen uns wilUclich
QDd gerne an disem gegenwürtigem briefe vür uns und unser erben
>llr der rechtunge, vorder oder anspräche, so wir nu oder hie nach
<i dem vorgenanden getwing und ban so wir von eigenschefte oder
^ erbschefte nach sitte oder gewonheit des landes iemer k6nden oder
Biftehten in keine wis gewinnen. Und dar umbe ze einer gewaren
gtt^gsami and stetem Urkunde geben wir dem vorgenanden Uolrich
imd sinen erben von uns und unsren erben disen brief mit unserm
ögengel besigelten.
Dir gedingen gezüge sint: Chünrad von Wiggen Schultheis se
Arowe, Heinrich von Rore, Heinrich Küngstein von Kienberg, Arnold
Mn Turne, Johans der Schulmeister von Arowe, Chünrad Brun-
^vt von Lofenberg, Johans der Gauwerschi, Johans der Refoer,
26 (Uli
Uolrich VJgeli, Heinrich der Graber vnd Cbünrad der Keiner m
Mettowe.
DLs geschach ze Arowe an der nechsten mitwncben nacb mi
Leodegarien mes do man von gottes gebarte zalte tnsung drabondMt
jar dar nacb in dem zwölften jare.
Siegel Rudolfs mit dem Löwen hängt.
Kopp, Eidg. Urkk. 11, 196. vgl. Böhmer, 1 £rgänzgb. zu den Regest»
1246—1313 ]). 474.
26.* Ulrich von Tenwil der jüngere, von Aarau, verkauft dem Henr
Walther von Windisch, Dechan und Rudolf von Safenwil von
Brugg, Namens des Klosters in Köniffsfelden, sein Gut zu £gli>-
wil um 2() Mark Silber. Aarau 1313 Januar 24.
In gottes namen amen. Allen dien die disen brief ansehest od«
hdrent lesen kiind ich Uolrich von Tenwile, der junger, burger | ii
Arowe, daz ich han verk6fet und gegeben in rechtes köfes nameo
hem Walther von Windesch, dem Techan, und RAdolf | von Sayen-
wile, burger ze Brügge, zu der erwirdigen frowen banden Hedwigee
von gottes gnaden ebtischinon des | klosters ze Küngsvelt und dem con*
vente des selben gotzhus sant Ciaren ordens min g&t gelegen so EgUs-
wile in dem banne siben stucke kernen geltz, mis lidigen und bvm
eigens, daz Uolrich von Altwis buwet, und dru stucke kernen geHi
mis eigens, daz Rudolf am Burchv^^e buwet, und minem herren dni
herzogen zinshaft ist, umb vünf Schilling jerglichs ze vogtrechte uIm
du vorgenanden dru stucke, umb sechs und zweinzig mark sübeiB,
die ich ze minen nSten und dürften bin gar und ganzlich gewert,
die selben zehen stucke kernen geltz ze besizzenne frilich und ze nieassniM
rüwlich in allem dem i*echte, als es mich von minen vordren angerbet
ist an min und allr minr erben widerspräche. Und bin 6cb des vtv*
genanden gutes des gnanden convenz rechter were vur eigen nnd
vogteige als da vorgeschriben stat an allen dien statten, da si wer-
scheft bedürfen von mir oder minen erben. Und enziehe mich will-
clich und gerne an disem gegenwürtigen briefe vur mich und min
erben allr der vorder, anspraho und rechtungo, so ich oder dekein auii
erbe iemer kfinden oder mochten nach sitte ald gewohnbeit des landeE
an daz vorgenand gut gewinnen vor geislichem oder weltlichem ge-
richte. Und daz dir köf war und btete belibe, so han ich gebetioB
Chünrad den schultheissen, den rat und min burger gemeinlich v(n
Arowe, daz si ir stat ingesigel ze einer gezügsami dis köfes bani g»
henckt an disen brief. Wir der Schultheis, der rat und du gemeint
vorgenande, wan dir kouf vor uns beschach und mit urteilde g»
vertgot wart nach unser stat gewonheit und rechte mit allen diei
gedingen als da vor ge-schriben stat, dur bett<e des vorgenanden Uolridu
unsers burgers, han wir gehencket unser stat ingesigel ze einer ge-
zügsami dis k^)fes und enkeinr werschafb anders sunderlicb an disBD
brief.
IIB] 27
Dir selben k&fes und verigunge geznge sint : herr Johans kylch-
herre von Ombrechtzwile, herr Johans Schulmeister von Werde, herr
Ätwr lüppriester ze Endveit, herr Wemher von Wolon ritter, Nyclans
der Stieber, Uolrich Trutman, Heinrich sin brüder, Wernher von Seon,
R&dolf Rubi, Uolrich von Tenwile min vetter: burger ze Arowe;
Dietrich von Lenzbarg und ander erber lüte genüge.
Dirr brief wart geben ze Arowe an sant Paulus bekerde abende
do man von gottes gebürte zalte tusung drühundert jar dar nach in
dem drizenden jare.
Siegel der Stadt Aarau hängt.
Staatsarchiv Aarau; Eönigsfelden nr. 28.
27. Johannes, Vicar des Bischofs Gerhard von Constanz, j^estattet den
Frauen der Samnuns in Aarau in ihrer Kapefle durch die
Bett^mönche oder durch den Leutpriester gottesdienstliche
Handlungen vomehmeif zu lassen. Aarau 1315 Januar 2.
Frater Johannes dei gracia Valamensis episcopus venerabilis in
Christo patris ac domini 6. eadem gracia Constanciensis ecclesie epis-
oopi vicarins goaeralis nniversis | Christi fidelibus presentium inspec-
toribns sea auditoribus salntem in domino sempitemam. Nos moti
j pietate patema religiosamm soronim . . priorisse et | . . conventus
i^md Arowe devotionis attentionem salubriter intuentes litteras a venera-
bOi in Christo patre ac domino E. dei gracia Constanciensis episcopo
faUeis I memorie ipsas traditas anctoritate nobis conmissa presentium
eerie eonfirmamus. Dantes eisdem, ut possint habere divina in capella
ibidem constmcta per religiosos . . Ä^tres terminarios et alios sub
quorom regola vigent, necnon per . . plebanura loci vel socium sibi
sabstitiitam in primitiva die sororis vel sororum in ipsarum consortium
x^eceptanim ac alicnius sororis vel sororum ibidem defunctarum seu
tempore interdicti a curia Constanciensi lati generalis contra ecclesiam
ei snbditos parrochiales, dum modo ipse sorores huius interdicti non
sbi causam dantes et in tempore cum ipsas pie devolionis affectus ad
leeipienduu corpus dominicum invitaret vel etiam sollempnitafibud
•Kcepfo qoibus non est usum et consuetum ab ecclesia recedere sue
pUTochie et proviso, quod hec omnia prenotata üant sine gravamine,
debrimento et preiudicio sacerdotum, qui ibidem in ecclesia Arowe
fro tempore fuerint parrochiales. In cuius rei testimonium et roboris
fionitatem presentes litteras predictis sororibus dantes nostri sigilli
iBommine roboratas.
Datum Arowe anno domini miUesimo 315 quarto nonas januarii.
Siegel des bischöflichen Yikars hängt.
28 [131S. 1
28. Herzog Leopold ron Oestreich ffestattet Ajurau die Errichtniig
8. Katharinenaltard in der Kirche zu Aarau, die Stütonff ei
damit verbundenen Pfründe und die Wahl eine« GeiflBiol
Säckingeu 1315 Oktober 30.
Lüpoldus dei gracia dux Austrieet Styrie, dominus Oamiole, Mttvi
ac Portusnaonis, | comes in Habspurch et Chyborch, näGnon kirii
vius superioris Alsacie generalis. Prudentibus et diacretis | Tiris
seulteto . . conBolibos et universis civibiui in Arowe fideübw s
dilectis graciam | suam et omne bonnnu Exhibüa nobis ▼eetra
vocionis peticio continebat, quod nos fundacionem prebende altark
honore beate Katherine virginis dedicati^ bonorum yestroram laigicü
dotatam, in ecclesia Arowe cuius patroni et domini temponkB eü
mos, dignareniur benignitate solita confirmare. Nos jnstis ves^
piis precibus pro divino caltu feliciter adaugendo benivolnm prebei
assensom, fundacionem pi^ictam et institucionem eaoerdoti« ad ips
in noetre et progenitorum noetrorum animanun remediom et sahit
auctoritate noetra in qnantum in pobis est vd esse potent libendi
approbamus i[isasque presentis scripti patrocinio communimos. Et
universitatem vestram uberiori proveniamus gracia et favore, 9pa
proniittimus et 8|)ondemus, quod saoerdote qui ipsam altsre ellli
verit pro tempore cedente vel decedente nos prespiterum a Tobis
ab aliquibus ex vobis ad hoc electis aut eligendis nostre benifoki
presentandum ad offidandum altare prefatum, dommodo alias id
Sit ydoneus, sine difficultate qualibet admittemus. In quorom oonw
ei cuiuslibet de premissis evidens testimonium atque robur sigüh
nostmm duximus preaentibus appendenduni.
Datum in Sechingen 3 kalendas oovembris anno domini miliesl
trec^ntesimo quintodecimo.
Siegel den Herzogs Leoi)old, mit dem Schilde h&ngt.
• universitatem vestram steht auf einer Rasur.
Copic im Copialbuch p. 157 f. Ucborsetzunff 1. c. p. 468^/4. Abge
Kopp IV, 451). vkI. Kopp II, 1, 575 Anm. 4. Böhmer. Reg. 1246—13
1. Ergsh. 511.
2t1. Herzo<» T/eoi>old von Oestreicli verpfändet seinem Dienstnu
HeTurich Küngstein von Kienberg für 10 Mark schuldi
Kricgslöhnung einen jähilicheu Zins von drei Pfimd« Um
i;U6 AuguHt 7.
Wir Lu]>olt von gotz gnaden hertxug ze Osterrich und se St
herre ze Krein | , uf der Marich und ze Portenowe, graf ze Ha
purg uud ze Kyburg und laut grave iu obern EUsasäe, veriehen 11
tun kunt allen den die disen brief an:sehent oder horent lesen, <
wir dem erbern knechte Heinrich Kunigsteiu von Kyenberg unse
lieben geiruwen vur di zehen march sibers, der wir im schuldig
umb die dienst, di er uns getan hatte und noch t&n sol, verset
haben dni phunt geltes ze Gebisdorf au sechs swinen , di i
phunt so lange ze haben und ze niezzcnne untz daz wir oder um
in 29
bn im oder einen erben di vorgenanten zehen march Silbers gents-
:k «nd gar verrichten. Mechthilt vor dem tor ze Gebisdorf 8ol dem
nrgenanten Heinrich KAnigstein geben ierlich zehen Schilling vür
B fwine. Im sei euch geben Mechthilt ab dorf ierlich * » *
tfaflliiige. Im 90l euch geben Ulrich ab dorf viir zwei » » »
Ibnninge. Im sol onch geben Cünrad ab Letten vur ein » * *
■ sol ouch geben Johans ab Letten vür ein swine zehen » » » en
neb, das wir dem vorgenanten Heinrich K&nigstein» » » drissig
Mrck silberSy der wir im nmb die dienst di* » » noch tun sol
iholdig Bin versetzet haben nun pfant* » » nge ierlich ze nemen
1 der herbest sture umb di* » * wir oder unser erben im oder
im erben di vorgenan* * * * s gentzlich und gar vergelten. Und
urch das er dester* * * en nun pfunt ze nemen von der vorge-
rnten sture veriehen it * * tigem brief, daz wir an siner stat den
'bcni ritter * * * Cünrad dem Müsli mit Heinrich von Rüti, mit
fernher * * * igen und mit Berchtold dem Segler en gisel und in
argen wiae * * » n gedingen die hie nach geschriben stant. Di
»genanten » * * geben ze sand Gallen dult dem vorgenanten Ku-
i^tein oder » » * di vorgeschriben nun phunt phenninge. Teten si
BZ nicht, so sullen si sich in di p » » Baden antwurten recht gisel-
diaft da ze leisten untz daz der selbe KAnigstein siner nun pfunden
(Iklich gewert werde. Stürbe ouch der b&rgen einer, so sollen wir
B oder sinen erben geben ein alz guten inrund ein manod ane geverde.
'etoi wii- dez nicht, so sullen sich di andern b&rgen ze Baden ant*
mrten und laisten untz daz ez bescheche. Und der dingen aller di
1 vorgeschriben stant ze eim offen urkflnde, veriehen wir, daz wir
loser insigel gehenket haben an disen gegenwurtigen brief.
Der gegeben ist ze Baden an dem samstag nach ingenndem
igsten dez jares do man zalt von gotz geburde druzehenhundert und
eehkehen jar.
Siegel des Herzogs LeoDold, mit dem Schilde, hängt, etwas beschä-
ligt Die Urkunde ist stark beschädigt.
SO. Ritter March ward von Göskon und sein Bruder Johannes verkaufen
dem Johannes von Schaffhausen genannt Trillorei von Aarau
ihren Zehnten zu Thalheini lehensweise für 82 Mark Silber.
Aarau 1317 Januar 8.
Allen dien die disen brief ansehent oder hSrent lesen kund ich
lerr March ward von GSskon ritter und ich Johans von G6skon | sin
dlder, daz wir unverscheidenlich hein verkofet und geben in rechtes
ofes namen von uns und unsren erben Johans | von Schafhusen
^hassen Trillorei burger ze Arowe und sinen erben unsem zehenden
idegen ze Veithein und der in dem | selben tale swaz 'dar zu h6rt,
an Wember und Johans von Seon geteilet ist, umb an zwo achzig
uirk gutes Silbers, des wir von im gar und ganzlich sin gewert,
30 [in«
deii selben zehcndeti rüwiich und frilich ze besitzenne von uns und
unfiern orben in lebens wis sin und sinr erben an menglichfi wider*''
spracbe. Und veriehen 6ch an disem briefe vür uns und unser erbM-
des vorgcnanden zebenden mit allr ebaftigi vür unser recht leben inir'
ze sinne des vorgenanden Jobanses und sinr erben vor geislichem und'
weltlichem gericbte.
Dir dingen gozüg sint her Heinrich von Steine, herr Heinridi
von Köre, rittre; Heinrich von Küngstein, Cbftnrad der schukbeis,
Heinrich des Scbultbeisen, Njclaus der Stieber, Wernher und Jobau'
von Seon, Wornber Wiman und ander genüge.
Das al>er dise bantvesti rae kraft und Sicherheit habe, so baa',
ich der vorgenand berr Marcbward vür mich, Johan min brAder
vorgenander und unser erben min iugesigel ze einer gezügsami ml
Urkunde dis kofes gobenekt an disen brief, des mich Johans von
Goskon vorgenander, wan ich ingesigels nicht enhan, wo] benfigetin
dlrr Sache.
Dir brief wart geben ze Arowe an sant Erhards tage nachdem,
zwölften tage do man zalte von gottes gebürte drüzehnhundert jar
dar nach in dem sibeuzcbndcn jare. .^
Siegel dcH M. 7011 (ionkon. Kitters hängt-
31. Hoinrich des Schult beis8<*n und »eine Krau Mechtild von Aana
vormachen ihren Töchtern iui Kloster Oetenbach in Zürich eil-
Leibgedingo. Aarau 1311» März 25.
In gottes namen amen. Allen dien die disen brief ansehend oder
bereut lesen kiund ich Heinrich des Schultbeissen bnrger ze Arowe
und I ich vro Mochtbild sin elich wirtin, daz wir ein gut, acht scbft
posäcn, gelegen ze Buchse in dem banne, die wir und Johans Trillord
von Scbafliusen unser tocbterman gemeinen k^ffcen und si buwent
Heinrich von Birwile, der von der selben schüpossen zwein git uns
ze dem balbteile ierglicb ze zinse zwei stucke in kernen, zwei in
roggen und eins stuck in habern, I^üdolf der Sutor von Hunzliswile
der uch von zwein scbüiK)ssen der vorgenander git uns ze unserm
teile ierglicbs och zwei stuck in kernen, zwei in roggen und eins in
babem ze zinse, und Cbünrad der Lango von Suro, der aber von
vier scbüpossen der vorgenanden uns ze unserm teile jerglich ver-
zinset drü stucke in kernen, drü in roggen und zwei in babem und
uns och die selben ze unserm teile gemeinen geben suUn ierglicbe
vier vasnachtbAnr , sechs berbstbönr und vünfzig eier ze zinse von
dien selben gütern ; und dar zu vier manwerch matten gelegen of
Telchi, die wir 6cb und der vorgenand Johans unser tochter man ge-
meinen koften von Uolricb Trutman, die der vorgenand Heinrich von
Birwile und Jacob von Köre buwent und uns ir ietweder git jerglicbl
von unserm teile siben viertel roggen ze zinse. Hein den selben unsers
i
•1 31
1 der gutem, ee si swaz er nu giltet oder hie noch iemer gelten
iokU, geben und gemachet mit des vorgenanden Johans g&ter gondt
kd willen und mit einhelligi unsers sinnes und mütes ze einem lib-
dinge Hedwigen und Mechthilden unsem tochtern, die Zürich in
m kloster an Oethenbach wonent dnt. Und geben inen dar über
idausen den Stieber unser tochter man ze yogte und ze phleger
it eim aolichen gedinge, daz wir dis selb gut wider hein enphangen
m dien Torgenanden unsem tochtem Hedwig und Mechthüd umb
1 jerglichen zins viunf Schilling pfenning, die wir inen gen sullen
IT mnby daz wir daz selb g&t besetzen und frilich niessen, die wil
ir leben an ir und menlichs widersprahe. Und swenne daz ist,
X wir nit ensin, so sullen die vorgenanden unser tochtern Hedwig
id Mechthild daz selb gut messen unz uf ir beider ende, also
it dem gedinge, ob deweder stürbe, daz es du ander niesse, die wil
lebe, an allr unser erben und menlichs widersprahe. Wir wellen
h, swenn die selben unser tochtem nit enlsint, daz diu selben gflter
h an menglichs Widerrede unsem erben lidig sin und frilich ge-
Uen.
Dir dinge gezuge sint: her Heinrich von Bore ritter, Ch. von
Iggen der Schultheis, Uolrich Trutman, Wemher und Johans von
Km gebrüdre, Heinrich und Rudolf unser süne, Johans von Kienberg,
üdolf Zürcher, Heinrich Süterli, Heinrich von Holdem, Bädolf Rubi,
»haus der Hüter, Jacob von Menzkon, Johans Hiltprant, Wemher
Iman und ander erber lüte genüge.
Daz aber dis gemechte me kraft und Sicherheit habe, so haut
e barger gemeinlich von Arowe dur unser bet willen ir stat inge-
^ ze einer merer gezügsami dir vorgeschribnen dingen gehencket
1 disen brief. Der gebent wart ze Arowe an unser frowen tage
i Tasten , do man von gottes gebürte zalte drüzenhundert jar, dar
ich im nünzehenden jare.
Siegel der Stadt Aarau hangt.
38. Heinrich der Schultheis von Aarau belehnt mehrere Bürger von
Aarau mit Oärten. Aarau 1319 Norember 11.
Allen dien die disen brief sehent oder h6rent lesen künd ich
anrieh der Schultheis burger ze Ar6w, das ich han verlüchen von
ir und minen erben min garten, die ich bivangete | uff minen ackern,
i^gn enhalb dem bongarten Rudolfe von Zürich, ze einem statten
be minen bürgern, die hie nach geschriben stand und ir erben:
icobs Fridriebs zwein | garten, Johans Glauses zweine und Heinrich
f^lin zweine an einer ziele ; dar nach der ander zile : Rudolf dem Reber
idertialben, Rudolf Utker anderhalben und | Johans Frombeis ander-
klbem; an der dritten zile: Katherinen Kuchimanninen driie, Rudolf
oggea ein und üolrich Wagner zweine, jirlich umb ein gnandea
I
32 [tttL
zins vier Schilling phenning ie von dem garten le werenne und se
bericbtemie mir nnd niinen erben von inen und ir erben vor BMit
Martins mes oder dar nach in siben tag den nfchsten ald aber die
selben garten oder schüren ald swas si da machicny sollen mir vaä.
niinen erben von inen und ir erben, ob si nicht den gnandea üb
berichten jerlichs als da gcschriben ist mit rechtem gedinge, ob idi
wil lidig sin, die selben garten ze behebenne von dien vorgenandfla
minen bürgern und ir erben mit i-echtem gedinge fünf iar die ndchstm
in g&tem buwe und werde umb den gnanden zins niemer uff se g^
beune mir ald minen erben oder von sich ziehenne, e du gnande jar
zal gar und gantzlich us kumet. Und w^re dar nach, dar der vor^ j
genanden miner burger oder ir erben dokeiner dur sin notdurft oder j
von ander sache wegen der gnanden garten dekein sins teils verkSfie 4
wolde, so sol er mim oder minen erl)en des ersten bieten in kSib !
wiso und ist das er uns füget und wir im geben wellen, das im eil \
ander 60h dar umb gebe in k^ffes wise an vare, so sol er uns lasM ^
mit gedinge. Ist aber, das der selb k&ff mir und minen erben niebt
füget, so sol er und sin erben von uns lidig und fries urlob hnk
ze verkoffenne swa si welleu. Und dar umb ze einer gezügsami nnd
Sicherheit aller dir vorgeschribnen dingen hencket> der Schultheis md
die burger gemeinlich von der statt dur min bette ir ingesigel ob
disen brief.
Dir dinge gezü^ sint die ze g<^n waren: Ohümtit von WiggMi
der Schultheis vor genandor, Xicolaus der Stiel^r, Üolrich TrutmaOf
Johans Trüllerey, Julians von Kienberg, Johans der Gauwerschi, Wem-
her und Rudolf min siine, Wornher Wiman, Uolrich von Tennwile
und ander erber lüte geniige.
Dir brief wart gelH}n ze Arow ze saut Martins mes do ina&;
zalte von gottes gebiirte dinizeheiihundert jar, dar nach in dem noB-
zehenden jaro.
Siegel der Stadt beachPidigt, hängt.
33. Ucinrich von Slieiigen, Hitter, verkauft der Wittfrau Berchta Smid
von Aarau ein (iul zu Loatorf um 13V. ^lark Silber. Aaraa
1321 Oktober :31.
Allen* dien die diseu bnef ansehent oder h5rent lesen, kiimd
ich herr Heinrich von Sliengen, ritter, daz ich hau | verköfet oad
gegeben in i-echtes kofes namen von mir und niinen erben vron
Bcrchten Ohünrads seligen des Smids | von Arowe elicher wirtin und
ir kinden Jacoben und Katherinen und der erben ein gut, gelegen tf
Lostorf in dem | banne, daz Ilddolf von Märchen und Heinrich sin
bruder buwent und ze zinso giltet jerglich vier vierdenzal dincke!«
zwo vierdenzal habem und drie Schilling pfennig, umb ein genant gdt
vierzehend halb marck Silbers, dero ich ze minen n£ten und diirften
Uni 33
bin gar und ganzlich gewert. Daz selb gut gib ich ir und ir kinden
und der erben vur lidig eigen friiich ze niessenne and rüwclich ze
bttitienne mit allem dem rechte als ichs da bar unz an disen hdti-
gBQ tag gevertgot han an min und allr minr erben widersprahe. Ich
oudch nodch och in disem briefe vür mich und min erben allr der
rechtunge, vorder und ansprahe, so wir iemer kinden oder mächten
iB das YOTgenand gut gegen der selben Berchten ir kinden vorge-
schribenr und der erben gewinnen vor geistlichem oder weltlichem
gerichte. Ich sol och der selben gutem ir und ir kinden und der
erben rechter wer sin vur lidig eigen von mir und minen erben ge-
gen menlichem an allen den btetten da sie werschafl bedürfen. Und
dir umb ze einem Urkunde und gewerer gezugsami allr dir vorge-
tthribnen dingen, henck ich der vorgenande herr Heinrich vur mich
and min erben min ingesigel an disen bricf.
Dir dingen gezüg sint: her Uolrich lüppriester ze Kylch-
bergy her Heinrich von Ölten, kappelanze Arowe, her Hein-
rieh von Rore, ritter, JohansSteinwürch, ChünradKappeller,
Johans sin brAder, Rudolf von Zürich und Rudolf sin sun,
Johans Ebis, Chftnzi Zimberman, Uolrich von Zovingen
▼on GSskon, Rudolf Dieme und ander erber lüte genüge.
Dir brief wart geben ze Arowe an allr heiigen abende,
^0 man von gottes gebürte zalte drüzenhundert jar dar
nach im ein und zweinzgosten jare.
Hiegel des Ritters hängt.
Das gesperrt gedruckte ist mit anderer Tinte geschrieben.
, Ffir die Initiale A ist ein leerer Raum gelassen.
34. Johann von Hertenstein, Edelknecht, verkauft dem Heinrich von
Holdem von Aarau sein Eigentbum zu Buchs um 31 Mark
Silber. Aarau 1322 Oktober 2.
Allen dien die disen brief ansehent oder hjrent lesen, kiund
Kh Johans von Hertens tein ein edelknecht, daz ich han verköfet
Qftd gegeben in rechtes | k5fes namen von mir und minen erben
Heinrich von Holdern burger ze Arowe und sinen erben vier schü-
posaen mins lidigen eigens, gelegen ze | Buchse in dem banne, dero
Heinrich Kolher buwet drithalbe und Rudolf Grovo buwet ander-
lulbe, umb ein und drissig marck Silbers | , des ich ze minen niten
Uid dürften bin gar und ganzlich gewert. Die selben schüpossen
^ der gnand Heinrich von Holdern und sin erben messen und be-
>tien mit aller ehaftigi und in allem dem rechte, als och ichs unz
kv gehebt han friiich und fridlich vür lidig eigen an min und
aOr minr erben widersprahe. Ich sol och der vorgenand Johans
% selben schüpossen rechter wer sin von mir und minen erben
m lidig eigen an allen den stetten da der vorgenant Heinrich ald
^ erb^ es notdurftig sint. Und dar umb ze einem Urkunde dir
Aanner Urknndenbaoh. 3
1
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T'jr^täczr.LiLrrL Lar*=n lirn-:* :• 2 Tir zii'.n nnd min erbeo min ing«-
äi;/«! m ■:i?er -r.rf. L**«.? i-.»»r ■iisu T.:rrwohriü*n dingk me knft
und iiohi^riirri* .:.i'r»rc . •• -laji L«_h *-?c«^fli miom oIkid faem Barr-
hard tos Lie':^^. Ll: er «iz. iczc^sürei henoket an disen brief, mr-
ächaft »in'i jezuir-ja.::: le Ifls'-^cn»» ii::t aiir TÜr dich und sin erb«
d« vor^nar.^en ri*«*s T-^r 'id:-^ *i;^!i .la allen den stettcn, di es
dem v.jriprnüVn H-?iz.: h iZ'i -«icea erben notdorftig wirL Id
her Baroh.ir»: von Li--'"v^e T-ir^eaand dar tecte Johans ron HcTieo-
stein mins i^keiTTa T-r.-eT:.u:'le9 verbind rcioh an disem gegoiwnrta
briete wer ze ?Li:re ■•■< vorcemcdea irdtes Ton mir and minen erben
vuT lidig ei:^a ic d*% s''frtea. da es der Torgenant Heinrich Ton Holdem
and sin err^^c Ei«.cl.irf:Lr sin*, and bi»ck *2ar ombe min ingesigd le
einer 2ezu:r>aiEi and äioherbeit der äeiber wersohaft an diaen briet
Der geWc «rurt zc Ar'.'-sre an san Leadegarien tag. do nua
Zaire vun ansers herren ;^ebar*e druzenhondert jar dar nai-h im nm
and zweinzgostrD j^re.
:^iegpl dei .1. von H^-rtczKeic nnJ B. voa Liebegg hingen.
■''^*. Joh^krn von An vi!»" verkjiGft »ri:.e Schu^^M«e in Ober-CiC«kon den
Ulrich Wj^^er von A;iniu um 2t S Pfennige. 1322 No*
vemrj^r IH.
Alien dien iiie di'^n i-net" ani^'hent oder h^rent lesen kinnl
i' L .T'jhan.s v< n Anwür^. d^ v h ban verküfet und gegeben in reckttt
k<jt'e>. Ti:tiiien ' v-c uiir und einen erben mit ganst and götem willen
HiLriS herren her MaD.kwart?: vun Ou^kon ein 9chü|)0äse mins lidigeD
eieren-. ^'ele>:en 7.e ■•^■ern liuj'kon und bulz Chünrad Hürwiler nnd
^filt jer;ili<:h ijc zirL>e zwei maiier dinkeln und achtzeben viertel habenr
nnd drü h&nr | . L'olricb <Ie:ii Wa^er bur&rer ze Arowe nnd siuea
erben umb biben und zweinzig piund pfennin^, dero ich ze minea
n/jten und durften bin ^^at im^l gänzlich >:ewert. Die selben sehA-
jiossen ^ol d»'r >*A\^ l'olrich und sin erben frilicb und fridlich niessen
und Vre-^it/en \ür lidii; eigen an min und allr niinr erben wider-
sprahe und -sol ir och rfKrliter wer sin viir lidig eigen von mir nnd
ruin erben an allen den stetten, da es der vorgenand Uolricb ald sin
fT\ff'.n notdürftig sint. Und bit dar umb den vorgenanden min
hf-rren hern Man.h warten von Guskon, «laz er ze einr gezügsami und
Sicherheit alir dir vorgoschribenr dingen henck äiu ingesigel vür niicb
und min erben an disen brief. Ich her Marchward von Göskon
vftr^^nand dur l>ette Johans von Anwile mins dieners bau ze einer
grr/ugHftifii und Sicherheit dis vorgenanten kofes, so er geben het vor
mir mit mim guten willen und gunste Uolrich dem Wagner vorge-
nand als da vorgeschriben stat, min ingesigel vür in und sin erben
an disen brief gchcnket.
Dir dinge gezüge sint: her Jacob und her Uolrich von Kienbeigi
bin brüdor, rittro, ilciiu-icli von Kienberg genant von Kiungsteini ein
n 35
knecbty Cb&nrad von Wiggen, Schultheis ze Arowe, Johans der
iwerschi von Arowe und ander erber lüte genüge.
Dir brief wart geben an dem nechsten fritage nach sant Othniars
i, do man zalte von gottes geburte druzenhundert jar, dar nach
zwei und zweinzgosten jare.
Siegel des M. von Göskon, Ritters, hängt,
vgl. Kopp, lY, 2, 255 Anmerkung 1.
36. Bentzo von Diessenhoven, Bärgor von Aarau, schenkt der Samnuns
in Aarau einen jährlichen Zins von zwei Viertel Kernen und
zwei Hühnern von der Hofstatt beim Brunnen als Nothp£ründe
für seine Tochter Tylien, Schwester in der Samnung. Aarau
1323 Mai 25.
Allen dien die disen brief ansehent oder härent lesen kiund
t Bentzo von Diezsenhoven burger ze Arowe, daz ich mit be-
leidenr | hiten rate Tylien min tochter getan han ze den erberen
)wen in den sanmung bi uns gelegHn nidnen bi der | Aren, da si
tte in ift>nen* sol unz uf ir ende, mit eim gnanden gute, als wir über
1 kernen sin. Daz aber | du selb min tochter ir notpfründe dest
rbaszer haben muge, so han ich ir gegeben und gib och an disem
j^eowurtigen briefe zwei viertel kernen geltes und zwei h&nr, du
ieiglich nemen sol von der hofstat bi dem brunuen da Heinrich
'2h uf gebuset hat, du si zinse giltet, und sol si niezsen nach ir
llen die wil si lebt ald geben swem si wil an min und ander
nr erben widersprahe. Und swenne' si nit ist, so sullen du selben
rei viertel geltes lidglich gevallen sin dien andern frowen, die da
it, die SU dar nach ewclich haben und niezsen sullon dur unser
td unser vordem sele willen unversprert von mir oder minen erben
3 aoder ieman. Und dar umb, daz diz vorgenand ding war und
)tie belibe, so han ich gebetten den . . Schultheis und die . .
iiger von Arowe, daz si ir stat ingesigel ze einer gezugsami der
Iben dingen hencken an disen brief.
Wir . . der Schultheis und die burger iezgenande dur bette-
entzen von Diezsenhoven unsers bürgers vorgenanden han unser
at bgesigel gehenckt an disen brief ze einem Urkunde und gezug-
imi allr der vorgeschribenr dingen.
Dir brief wart geben ze Arowe an sant Urbans tage do von
ottas geburte waren druzenhundert jar dar nach im dru und zweinz-
«ten jare.
Siegel der Stadt Aarau hängt.
* Das Pergament ist an dieser Stelle ausgerissen.
36.* Arow 1323 August 31.
Herzog Leopold kauft von Herrn Walter von Hunwil das Amman-
<ttt in Luzem,
Kopp, Geschichtsbl. U 171. Böhmer, Reg. 1246—1313, 1 Er^änzh. 518-
86 [1323. tm
37. Johann von iJerthenstein vorkauft dem Ritter Berchtold von Ri-
nach einige Güter um 25 Mark Silber. Aarau 1323 Septem-
ber 8.
Allen dien die di»iien brief sehent older hfirrent lesen vergien ich
Johans von HerMienstein und tun kunt, daz ich mfltwilleklich | nod
umbetwungen zc k6fenne han gegeben dem bescheiden ritter heni
Berchtolde von li in nach den liof halben ze Kabis wile und | ein schfl-
posse, da ufie gesessen ist H. Smit, der mir galt 11 '/s stuk ver lid%
eigen, um 25 mark silbers und ich dero gewert bin | und in min
nüze bekeret han. Ich vergien 6ch, daz ich dis k&fs für mich und für
alle min erben redit wer sol sin dos vorgenanden ritters herr Berch*
toldess von Kinnaeh und allen sinen erbun an allen den steten, dt
si sin bedürfen older nottürftig sint an weltlichem older an geislichem
und daz dis stete, vest und war belibe, so gib ich disen brief be-
sigelt mit minem eigen ingesigel und mis guten fründes hern B. von
Liebegge ritters ze einem rechten Urkunde der vorgescriben dingen.
Dis sint die gezüge, die hie bi waren, da dis beschach: der
. . von Warthenvelths ein frio, her Jacob und her Uolrich von
Kienberg, ritter und gebrüder, . . der schulthezo von Ar6w, Niclaitt
Stieber , H. von H61dem, Rubi Thennwile und ander erberre Idt
genüge.
Dis beschall ze Ar5w an unser vrown tag ze herbest, do men
zalt von gotes gebürte drüzehcn hundert jar, darnach in dem drn
und zewenzigosten jare.
Siegel defl .1. v. Herthoimtoin und dt^d H. von Liebegg hängen.
37.* Arow 1323 Noveml>er (>.
Herzog Le()iK)ld von Ocstreich schenkt dem Rudolf von Arbuig
um seiner Dienste willen 80 Mark et«.
Kopp, (iHSchichtsbl. 11 174. Böhmer, Kogont 12443—1313, 1. Erg&nih.
p. 518.
37.* Rüd^or der Schenke von Schenken borg und »eine Frau Anna
sciieukeu dem Kloster Künigsfelden ein iJut zu Suhr. Aaria
1329 März 15.
Allen den die disen brief ansclioiit lesont oder h&rent lesen,
künden wir Heinrich von Rore, ritter, schultheijsso ze Arowe | und
die burger ze der selben stat, daz vür un.s kam an offen gericbie
der edel man Küdger der Schencko von Schenkenberg und Ann»
sin elich wirtiii mit Chünraden des Schulthcissen ire brüder und
vertgoten und verzigen sich mit minr des gnanden | schultheissen
hant mit gevallenr urteilde uf den eit acht stucken kern geltes, ge-
legen ze Sur in dem banne, die Chünzi blanche buwet, in Dietrichs
hant von Lenzburg, schatfner der erwirdigen frowen in gotte der
ebtischin und des conventz des klosters ze Küngsveldeu ze ire banden
W»] 37
in kSfes wis, der under inen recht und redlich was beschehen. Und
dar ombe ze einem steten Urkunde und warer gezügsanii der selben
Tartgange und verzichenge, wan si vor uns beschach als vorgeschriben
st^t, hein wir dur ir aller der vorgenanden bette unser stat inge-
sigel gehenckt an disen brief.
Dirr dingen gezüge sint, die si Sachen und horten: Niclaus
der Stieber , Heinrich der Sumer y Chünrade von Schaffasen, Fritschi
TOD Älbers, Wemher Schultheis, Wernher zem LSwen, Ulrich Frid-
ricbs: burger ze Arowe und ander erber lüte genüge.
Dir brief wart g^eben ze mittem merzen do man zalte von
goties gebürte druzenhundert und zweinzig jai* dar nach im nünden
jare.
Siegel der Stadt Aarau hängt.
Staatsarchiv Aarau; Königsfelden Nr. 99. Coiiie in ßurckarts von
Frick Copialbuch fol. 48 Nr. 91.
Abgedruckt (ungenau) Argovia V p. 45. vgl. Kopp V, 1, 3i5. IV, 1,
37P, l.
38. Ulrich von Zofingen verkauft sein Gut und »eine Matte der Frau
Margreth Wagner. Aarau 1329 Juni 2.
AUen den die disen brief ansehent oder h6rent lesen, kund ich
rolrich von Zovingen sezhaft ze Gözkon, daz ich mit guter gunst
nnd willen des | edeln mines herren hern Marchwardes von GSzkon
frien, des diener ich bin, verk6fet han und hingegeben in rechtes
kjfes wis von mir und | minen erben der erberen frowen vro Mar-
greihen Uolrich Wagners seligen wirtin und ir erben ein g&t'mins
Kdigen eigens, lit ze Oberngftskon | in dem banne, buwt Merchi von
Gts&on und gUt jerglich eins malter dinckeln und ein malter habern,
zwei hAnr, eins ze herbsten und eins zer vasnacht, und drizsig
ttn* te zinse, nmb sibenzehen pfund pfenning, und ein matten, lit ze
Uistorf in dem banne 6ch mins lidigen eigens, buwt Johans genant
Ebb nnd gilt jerglich nun Schilling pfenning ze zinse, umb siben
phod pfenning, der pfenning ich aller von ir gar und genzlich bin
S^wert Dia selb gftt und matten gib ich ire und ir erben von
nur nnd minen erben vur lidig* eigen frilich ze niezsenne und rüclich
K benizenne mit allr ehaftigi und mit allem dem rechte so der zu
Uret und och ich si da har gehebt han an min, minr erben und
ttolttbs widersprahe und verzieh mich an disem selben briefe viir
noch und min erbon gegen der gnanden Margrethen und ir erben
>hr vorder imd ansprahe, so ich oder min erben oder jeman ander
*& unser stat vur baz jemer han mfichten an daz gnant gftt und
nttten mit dekeinem rechte, geschribem oder ungeschribem vor geist-
JwAem oder weltlichem gerichte. Und dar umb ze einem waren
inUnda vnd gezügsami dirr vorgeschribenr dingen han ich gebetten
vorgenanteo hern Marchward von Gfizkon min herren, daz er
38 [im
sin ingesigel hencket an disen brief. Ich herr Marchward von 6ix-
kon vorgenant dur bette Uolrich von Zovingen obgnandes han min
ingesigel gehenckt an disen brief ze einem waren Urkunde und ge>
zugsami des vorgescbriben k6fes , wan er mit minem gAtra wilin
und gunst beschacb als da vorgeschriben stat.
Dirr dingen gezüge sint: herr Chünrade und üolrich, des tov-
genanden Uolrich sune, Welti Swab sinr tochter man, Velwer vm
G6zkon, Bürgi Meiers, Chünzi Ch&n, Heinrich der Wagner von Arom^
Welti Kramer, Johans der Schriber von Walzhflt, Heini Behein and
ander erber lute genüge.
Dirr brief wart gegeben ze Arowe momendes nach der niut
unsers herren do man zalte von gottes geburte druzenhundert jar
und zweinzig, dar nach im nunden jare.
Siegel des M. von Gösgen hängt.
' Hb. lidid. 1
i
'319. Veier der Weber Bürger von Aarau verkauft den Frauen der i
SamuuDg in Aarau einen Acker um 7 Vi Pfund lYennige* !.
Aarau 1329 August 7. |
Allen den die disen brief ansehent oder hörent lesen kund ich Feier
der Weber burger ze Arowe, daz ich dien erberen frowen | in dem
samnunge bi der Aren und ir nachkomen verk&fet han und hinge-
geben in rechtes köfes wis von mir und minen | erben ein adnr,
lit hinder Chünrades matten, des Schultheissen, bi dem H&stresse,
mins lidigen eigens, umb achtodhalb pfund | pfenning, dero ich le
minen ufiton uud dürften gar und genzlich bin gewert. Den sdben
acker gib ich inen und ir nachkomen vür lidig eigen frilich te
niezsenne imd ruclich ze l^esitzenne an min und aÜr minr erheo
widersprahe und verzieh mich och an disem gegen würtigen briefo
vür mich und min erl)en allr der vorder, rechtunge und ansprahe,
so ich Oller min erl>en oder jeman ander an unser stat vürbaz an
den vorgenauden acker gegen dien obgnanden frowen oder ir nach-
komen jemor haben oder gewinnen möchten mit dekeim rechte ge*
schriben oder ungeschribem, vor geistlichem oder weltlichem gericbte.
Ich vergich och an disem selben briefe, daz ich des selben ackws
rechter wer sin sol von mir und minen erben vur lidig eigen an
allen den stetten, da sin die vorgenanten frowen und ir nachkomen
notdürftig sint. Und dar umbe ze einer gezügsami und warem Ur-
kunde dirr vorgeschribenr dingen und köfes han ich gebetten üolrich
Trutmann Schultheis ze Arowe und ander die burger, daz si ir ?t«t
ingesigel hencken an disen brief, wen dirr selb k6f des vorgenanten
ackers vor inen mit des selben schultheissen haut wart den vorge-
nanten frowen gevergot.
Ich Uolrich Trutman Schultheis ze Arowe und ander die burger
vorgenande dur bette Peters des Webers unsers burgers obgenandee
11 39
n disen brief besigelt mit UDser stat ingcsigel ze einer gezügsami
d warem Urkunde des vorceschrieben kofes, wan er vor uns dien
landen frowen mit minr des selben schul theissen haut wart ge-
rtgot.
Dirr dinge gezugi sdnt die ze gegin waren: herr Heinrich von
►re, Niclaus der Stieber, Wemher zem Löwen, Rudolf übelman
'andon, Rudolf Roraffo und ander erber lüte.
Dirr brief wart gegeben ze Arowe an sant Afren tage do man
Ite von gottes gebürte druzenhandert und zweinzig jar dar nach im
inden jare.
Siegel der Stadt Aarau hängt.
40. Ulrich Freidice von Aarau kauft seine Stieftochter Anna im
Frauen klos^r zu Aarau ein. Aarau 1331 April 8.
Allen die disen brief ansehent oder hSrent lesen kund ich Uol-
eh Kreidige bui^er ze Arowe, daz ich | den erberen frowen bi uns
dem samnung, zu dien ich Annen miner wirtin kint, daz si bi ir
ren | manne seligem Chünzen von Stocke hatte, getan und geswestrot
uii mit ein teil gutes, so im der selb sin | vatter selig lie, han sechs
acke, vier in kernen und zwei in habern geltes, mins lidigen eigens,
biegen ze Kulmbe in dem banne , an eim gdte , daz Chünrad am
olfbfile buwet, gegeben vür zwei und fünfzig pfund pfenningen,
)d gib ins und ir nachkomen an disem gegenwiirtigen briefe von
ir und minen erben frilich ze niezseune und rüclich ze besitzzenne
ur lidig eigen an miner und allr minr erben widersprahe. Und
izich mich an disem selben briefe vür mich und min erben vurbaz
ier ansprahe und rechtes, so wir oder jeman ander an unser stat
[ daz selb gut jemer haben oder gewünnen möchten, wider die ob-
laoden frowen oder ir nachkommen mit dekeinem rechte, geschribem
Ier ungeschribem , vor geistlichem oder weltlichem gerichte. Ich
b 6ch an disem selben briefe vur mich und min erben den ge-
mden frowen und ir nachkomen recht werschaft ze leistenne umb
iz genand göt, als ichs inen gegeben han vür lidig eigen an allen
B stetten wenne und wie dicke sis notdurftig sint. Und har
übe, wan ich eigens ingesigels nicht han und 6ch dis selb ding an
lenem gerichte vor . . dem schultheissen und andern den burgern
Schach, 80 han ich si gebetten, daz sie der stat ingesigel ze einer
uren gezügsami dis selben dinges haut gehenckt an disen brief.
Der gegeben wart ze Arowe mornendes an dem mentag nach
igender osterwuchen, do man zalte von gottes gebürte drüzenhun-
)rt und drizsig jar dar nach im ersten jare.
Siegel der Stadt Aarau hängt.
40 [IMi
41. Heinrich von Höre, Ritter, and Agnof «eine Frau verkaufen der
Samnung ein Out zu Edlinwil um '^) S Pfennige. 1331 Mitte
April.
Allen die disen brief ansclieut oder h6rent lesen kiind ich Hein-
rich von Rore ritter und ich Agnese sin elich wirtin | , das wir Ye>
k6fet hein und hingegeben in rechtes k^fes wia von uns und onaen
erben den erberen frowen in dem | samnange bi uns gesessen nidflB
bi der Aren und ir nachkonien ein gut unsers lidigen eigens, lit n
Edliswile in | dem banne, daz Oh&nrad Banwart buwt und jeigUdi
giltet drie müt kernen und zwei viertel bonen, vier hünr, zwei
herbstig, und zwei vasnachtig, und zweinzig eier ze zinse, umb driaig
pfund Pfenningen, dero wir ze unsem nfiten und durften gar und geoi-
lich sin gewert. Daz selb gut geben wir inen und ir nachkomen
vür lidig eigen, frilich ze niezsenne und rüclich ze besitzenne in allfD
dem rechte, als wir es unz har gehebt hein an unser und allr aoser
erben widersprahe. Wir cnzichen uns och an disem selben blieb
vür uns und unser erben allr der vorder, ansprahe und rechtooge,
so wir oder si oder jeman ander an unser stat an daz vorgeschribM
gut wider die obgnanden frowen und ir nachkomen viirbaz jemer
haben oder gewunnen mochten mit dekeim recht«, geschribem oder
ungeschribem, vor geistlichem oder weltlichem gerichte. Wir loben
inen ouch an disem selben briefe von uns und unsem erben reckt
werschaft ze leistenne umb daz selb gut als wir es verk^fet hein an
allen den stoiton, da si oder ir nachkomen, wenne und wie dicke
es notdurftig werdent. \h\ü dar umb han ich der selb Heinrich
viir mich, die vorgonant Agne^K!n und unser erben min ingesigel ge-
henckt an distni briof ze einer waren gezügsami und sicherhät allr
der vorgescliribonr dingen. Des mich die selben Agnesen , wan ich
eigens ingosigcls nicht han, wol beiiüget in dirr sache.
Dirr bri('f wart gegebüu ze mittem abrellon do man zalte von
gotles gebürte dn'i/.enl mildert und drizsig jar, dar nach im ersten
jare.
SicKel des H. von I<on> iiängt.
42. Johanu der Propst und dHM Kapitel von ZoÜngen verkaufen der
Kirche in Aaniu ein (iut in lx)8torf für 25 S Pfennige. Zo-
tinj?oii 1331 April 11».
Nas Johannes pn*|x>situ8 totumque capitulum ecclesie Zovingensis
notmn facimus i)resencium insi»ectoribu8 seu auditoribus universiB,
cjuod nos I provida et matura deliberacione prehabita et tractatu
unanimi voluntate et consensu pro utilitate dicte nostre ecclesie pre-
dium seu Iwnuin nostrum situm in villa Losdorf, quod Wernherus
dictus Meier colit et inhabitat, redden.s annuatim duas vierencellas
S[X)lte et unam vieroncellam avone, vendidimus ac presentibus nostro
et dicte ecclesie nostre nomine vendinms rite et legittime ac iusto
vendicionis titulo tradidimus et tradimus a nobis nostrisque succes-
in 4t
ribns tuiiyersis ecclesie in Arowe suisque procuratoribus qui pro tem-
re existant cum omni iare nobis in eodeni predio seu bono pertinente
sto et libero proprietatis titulo possidendum ac in usus suos prout dicti
ocuratores Yoluerint, convertendum pro viginti quinque libris dena-
}nim monete utmalis, quos denarios fatemur nos pi^esentibns recepisse
Bosqne in utilitatem prefate noetre eccleeie convertisee. Renunciantes
preBse et ex certa sciencia omni juri et juris auxilio canonici, civilis,
anicipalis, consaetadinarii, scripti et non scripti et specialiter legi
centi renunciacionem in genere non valere universisque et singulis
osaetadinibus, statutis, exceptionibus tarn juris quam facti, per que
redictos contractos per nos vel snccessores nostros vel dicte ecclesie
Dfitre nomine posset anullari vel aliqualiter retrabi vel cassari.
tomittentes eciam pro nobis et nosti*a ecclesia prefata nostrisque
lOGeesoribus aniyersis dicte ecclesie in Arowe et suis procuratoribns
nibtiscmnque plenam de proprietate dicti predii seu boni prestare
nrandiam coram qaocumque judicio t«m seculari quam ecclesiastico,
eeondum quod de jure vel consaetudine fuerit faciendum et ad
ec omnia nos ecclesiam nostram nostrosque successores presentibus
bbgamus. Sciendum est tarnen, quod predicta ecclesia in Arowe yel
los procoratores qui pro tempore fuerint tenentur singulis annis
sddere et dare de predictis possessionibus et bono in Losdorf duo
[nartalia spelte ecclesie sancti Martini in Losdorf et tenentar similiter
imiiatim dare unum solidum denariorum ecclesie in G6skon. In
wmm omnium evidenciam et firmitatem sigilla nostra videlicet . .
vepositi et . . capituli predictoram presentibus apiiendentee.
Datum et actum in Zovingen anno domini millesimo trecentesimo
tricesimo primo 18 kalendas maii indictione 14.
Siegel des Propstes und Kapitels hängen.
43. BeromOnster Vm Mai 21.
Herr Jakob von Reinach, Propst zu Münster urkundet, dass
Pnm Ita von Beinwil, Frau Margareth die Truchsetzin, Frau Anna
fo& Beinwil, ihre Tochter, und Johans und Peter, ihre Söhne, mit
Vfülen des Herrn Ulrich von Reinach Ritters, und Johans von Hall-
^ deren Vögte, dem Bruder Johann Abt von Kappel einige Güter
ui einer Jahrzeit für Herrn Peter sei. von Beinwil und demselben
^bt zu Händen des Gotteshaus Frauenthal, dessen Pfleger er ist,
Äugß Güter zu Suhr geschenkt haben.
Siegel des Propstes von Münster , Ulrichs von Ueinach Ritters und
^ohtMBw von Hallwil, Ritters hängen.
42 [W
44. Rudolf von Zürich, Bürger von Aarau, verkauft den Frauen i
der Samnun^ zu Aarau ein Gut in Kulm und eins in Mnhe
um zwei und sechaxig Pfund Pfennige. Aarau 1331 Juli 17.
Allen die disen brief ansehent, lesent oder hfirent lesen Irani
ich Rudolf von Zürich, burger ze Arowe, daz ich Yerk6fet han nni
hingegeben | in rechtes kufes wis von mir und minen erben d^ er
beren frowen . . in dem samnunge niden bi der Aren gesessen nnc
ir nachkomen | ein g&t, lit ze Kalmbe in dem banne, buwt Johau
am Wolfsbule, gilt jerlich vünf stucke kernen und ein gut, lit u
Muchein in dem banne | , buwt Hemma an dem Sinder, gilt jerglidi
siben viertel kernen ze zinse, vür lidig eigen ze niezsenne frilich und
fridlich, mit den rutineu so der zÄ höret und mit aller ehaftigi tmd
rechte so der zu hören mag und als och ichs unz bar gehebt hn
und rüwclich ze besitzenne an min und allr minr erben widerspnhBi
umb zwei und sechzig pfund pfenningeu, dero ich ze minen n&ta
und dürften gar und genzlich bin gewert. Und enzich mich an dism
selben briefe vür mich und min erben allr der vorgenanter anspnh
und rechtunge, so ich oder si oder jeman ander an unser stat an Ü
vorgeschriben gilter wider die obgnanden frowen und ir nacbkonNi
jenier hal)en oder suchen möchten nu oder hie nach mit dekeim rechtft
geschribeni oder ungeschribem, vor geistlichem oder weltlichem gerifiht«
Und lob ouch inen und ir nachkomen von mir und minen erb«
recht werschaft ze leistenne umb du selben guter, als ich si verk61W
han, an allen den st^^iten, wenne und wie dicke si es notdürftig sint
Wan aber die selben frowen umb disen selben köf offenunge vor ge
richte begerten, do giong ich der selb Rudolf in offen gericbte TUi
Uolrichen Trutnian schultheiss und vür ander die burger ze Arowi
und bat ze ervarnde mit urteild, ob ich den selben köf den selb«
frowen wol tun möchte, daz er hie nach inen unschedlich und un
versprechlig were. I)az wart mir erteilet, daz ich es wol tun möchti
und hie nach kraft hette. Und do mir daz selb erteilet wart, d<
enzech ich mich der vorgeschriben r gütern au der selben frowen priolii
hant, du ze gegin waz, vro Bela von Tenwile, ze ir aller der selber
frowen banden und ir nachkomen und vertgot si inen mit allr dei
gewarsami und Sicherheit so ich tun mochte und als mir urteil gab
Und han dar umb gebetten den obgnanden schultheiss und die burger,
won ich eigens iugesigels nicht han, daz si disen brief besigelle»
mit der stat ingesigel ze einem Urkunde und warer gezügsami d«
selben kofes.
Ich Uolrich Trutman schultheiss ze Arowe und wir die burgei
ze der selben stat vorgenand veriehen an disem gegen würtigen briefe,
daz vür uns kam an offen gerichte Rudolf von Zürich vorgenandei
und vergot den erberen frowen in dorn samnunge bi uns und n
nachkomen du obgosc^hribon guter, du er inen verköfet hat, als mü
rechter urteild erteilet wart als vorgcscliril>en ist, dar umb wir dar
t] 43
1 bette ODser stat ingesigel heiu gebenckt an disen brief ze einem
iren Urkunde und gezugsami der selben dingen.
Der gegeben wart ze Arowe an sant Alexien tage do man zalte
n gottes geburte dnizenbundert und drizsig jar, dar nach im
sien jare.
Siegel der Stadt Aarau hängt.
44.* Gilg von Rupperschwil verpfändet seiner Frau Greta alle Rechte
und Güter zu Otwiszingen und Hirschthal. Aarau 1332 Ja>
nuar 28.
Allen den die disen brief an sehent oder h6rent lesen tun kunt
sd vergihen ich üolrich Trutman Schultheis ze Arowe, daz für mich
feohch I in gerihtes wise und vor gerihte kam der wolbescheiden
Ider knecht Gilge von Rubiswile ze einem teile und vro Greta sin
Towe ze dem andren | teile und bat da offenlich der selb Gilge mit
irspreehen ze ervarende mit rehte, ob er wol der egenaDt«n siner
firowen einen vogt erl&ben | und geben möhte über ezlichü guter
od hantgift, so er ir und iren erben ze rehtem phande versetzen
die und wart dar urab offenlich von biderben lüten erteilet üf den
t) daz er daz wol mit rehte tun möhte, und sol man dar umb
issen, daz der egedaht Gilge wol bedahtlich vor gerihte der vorge-
anten siner e frowen gab und erlobte ze einem rehten vogte den
imigen ritere hern Johans von Halwile phleger in Sünggowe, den
cb du selbu vro Greta erkos und benamzete als do erteilt wart
ber du gdter und hantgift als hie nah geschriben stat. Da bi sol
tu och wissen, daz der vorgeschriben Gilge offenlich siner e frowen
ad irem vorgenanten vogte an ir stat vor gerihte mit banden und
Honde üf gab und versazte in rehtem phandes wise allü rehter und
ftter, so er ze Otwissingen und ze Hyi^ztal in den beiden dörfren,
inngen und bennen hette an lüten, gütren, an holze, an velde, an
keren und matten und gemeinlich an allen den nüzzen und rehten,
ne die sint genant, als och er si unz an den tag bar gebraht hette.
Jod beschah daz dar unibe, wand du selbü sin e irow zu im von
r ratter vnd iren erben braht hatte drissig mark und hundert mark
Übers l&tiges Züricher gewihtes, die dem selben irem e wirte gar
uid genzlich worden sint, als er verlach und ist och dis beschehen
Bit disen nah geschribenen gedingen, also daz du egenanten vro Greta
lad ir rehten erben ze dien selben dörfren allü du rehter und nüzze
vie die genant sint, so der selb Gilge da hatte, uiessen, besitzen und
^ben sol für ein reht phant und in phandes wise alle die wile so
a oder ir erben niht gewert sint der drissig und hundert marken
ölbers. Swenne oder sweles tages aber iemer der selb Gilge oder sin
'rtwii die vorgenante sin e frowen oder ir erben ermanten mit drissiir
*Dwkea und hundert marken Silbers 16tiges und luters Züricher ge-
ltes, 80 sol si oder ir erben im oder sinen erben die vorgeschriben
14 11339. im
guter nüzze und rehle ze beiden dorfren gar und genzlich geben le
ISsente unib drissig mark und hundert mark silbers ane alle Wider-
rede. Och hat der egenant Gilge mit sincn ei*ben gelobt der egB»
nanten gutren, nuzzen und rehton ze beiden vorgeseiten dSrfren wer
ze sinde in phaiides wise nah rchte vor geislichen und weltlichen und
an allen sieten, da es der selben »iner e frowen oder ir erben iemer ,
notdurft geschehe. j
Hie bi warond und sint gezüge: her Markwart von GAzkon, !
frige, her Heinrich von Küngstein, her Johans der phaffa, her Hein- !
rieh von Köre, rittere, Nycolaus der Stieber, Chünradus von Schaf- ■
husen, Nycolaus von Holdren, Wernher zem LA wen, Heinrich der
Summer, Wernher Schultheis, Uellin Fredinger: bürgere se Aro«e :
und andere erbere liite gen flg.
Har umb und alle die vorgeschri1x)nen ze einem steten warn
Urkunde so habent wir der . . Schultheis, der . . rat und die bai]gert
von Arowe von redelicher lietto willen der vorgeschriben beider trilel
unserre stettc insigel gchcnkot an disen offenen brief. Und Ich Gilgt
von Kubiswile vorgenander vergihen och aller der vorgeschribenen vnl
gelolien si stete ze hnnde nno alle geverde. Und ze merer sicherM
der vorgeschribenen so hab och ich disen bricf mit minem eigenen
insigel besigelt.
Der bripf ist. geben ze Arowe an dem nehsten zinstage vor der
liehtmes des iai*0!> do man zalte von gottes gebürte drfizehen hundert
iar, d rissig iar und dai* nnli in dem anderen iare.
DaA Stadtsiogel int abgefallen, das des G. v. RubiDwil hängt.
StaatRarchiv Auraii, KönigHfeldtm nr. 12'!.
■14.** Baden i:W:J .luli 2t).
Fünfjähriges Landfriedensbündniß zwischen den Amtleuten odI
StÜdten der Herzoge von Ocst reich im Aargau, Thurgau, Brei^gta
und Elsaß , den Grafen von Nidau , Kyburg und Fürstenberg und
den Städten Basel, Zürich, Constanz, S. Gallen, Bern und Solothnni.
Unter den aargauischen Städten wird auch Arau genannt.
Eidg. Abschiede I, {2. Aufl.) p. 17.
11.*** Aaraii i^M März 3. (Donnerstag vor mittfosten.)
Egidie von Kubisw^ile vergleicht sich mit dem Kloster König*"
Felden wegen der Güter zu Endfelden. ^ze Arowe".
S. h.
Staatsarchiv Aaraii, Königsfelden nr. V^S,
4.5. Wäitiionm^srochte. Aarau 1334 April 1.
Ich Uolrich Trutman Schultheis, wir der rat und die burgW
gemeinlich von Arowe ti\n kunt allen die disen brief ansehent odff
41
4
r
rent lesen, daz wir einhelliges | sinnes und williges mütes von der
t, du uns angieng von des buwes wegen, den wir taten die lant-
sti unser brugge an der Aren ze beschirmenne und ze versehenne | ,
X si gestände, uberein komen sin und kamen des jares, do man
Ite von gottes gebürte druzenbundert und drizsig jar dar nach im
erden jare, daz wir etzwie | vil veldes in unser Owe hie oben bi
im alten Turne und ze nidrost bi der Telchi, a]s wir uzgescheiden
nn, daz in holz ein teil stund und wir abslügen, verk6fet hein und
• k&fenne hingegeben recht und redlich vür lidig eigen von uns
ad unsem nachkomen etzlichen unsem bürgern als si genemmet
nt und ir erben umb sechszig pfund und zweihundert pfund pfenning,
BTO wir och gewert und berichtet sin gar und genzlich und in den
atz der vorgenanten unser lanivesti komen sint und ein teil umb
oder velt der in der selben Owe gelegen, daz wir geköfet hein ze
iser almende von dien der eigen es was. Und sin och wer von
[D8 nnd unsem nachkomen an disem selben briefe des selben veldes
0 wir verk&fet hein vur lidig eigen an allen den stetten, da sin die
vrgescbriben burger, die es gek6fet haut ald ir erben, notdürftig
i&i Wir sin och in disem k6fe dirr nachgeschribenr gedingen mit
lien die gek&fet haut einhelleclich uberein komen: des ersten, daz
nr wellen, daz si daz gnand velt der Owe ze matten invahen sullen
nit eim fride alnmbe noch, nüt je der man sunderlich daz sin friden
md och die wflri ze den selben matten machen, den schaden und
mosten beide der zum und würi si, die da geköfet haut, swenn es
lotdorftig lat, gemeinlich und glichlich tragen sullen nach den man-
irerchen als je der man hat. Und daz wazser uf die matten wisen
und leiten mit graben kleinen und grozsen jechlicher dur des andern
i&atten an swel stette er wil und im notdurftig ist an geverde und
)is och den merteil des rates ziemlich duncket, also daz ire enkene
faß andern daz werren sol noch der wider sin. Doch also, daz du
wasri, als si mit graben dur die matten geteilet wirt nach den man-
werchen, du oneinandem gelegen sint, genomeo sol werden des ersten
Ewon tage uf du ersten manwerch, dar nach zwein tage uf du an-
dern und aber danne zwein tage uf du dritten manwerch. Ist daz
te manwerch in dni geteilet werdent, werdent aber si vürbaz ge-
teilet ze der wessri ob es notdurftig wirt, dar nach sol man och in
fe selben wise als jez Vorbescheiden ist mit tagen och die wessri
Mmen und teilen. Wir sin och uberein komen umb den kosten des
fridens und der wessri ob daz were daz ire dekeine der in han sol,
^ im ze gebenne gezücht nach den manwerchen, nüt geben w8lde,
^ dann . . der Schultheis ald der weibel an sinr stat im einest ge-
l>utet an teil des selben schaden und kosten ze berichtenne. Uber-
^te er daz gebott, so ist er ze büzse gevallen vünf Schilling; vordert
^oan die vünf Schilling mit dem vordem schaden und kosten so er
S^l^Q sol an in zem andern male, git ers nüt, so ist er aber vünf
48 [IM
hant in ir hofe, den die lüte in unser stat teglich reichten und
namen /e .ir diirfben, dur ir gemaches willen | und dar unser stat
nutz UDd ere mit ir guten willen hein genomen von dem Ursprünge
in tüchle und rfircn und in gleitet in ir liof in ein stock und och
in die Halden vür Uolrichs unsers zolners hus, also mit dem gedinge,
daz wir ane ir schaden und kosten daz selb wasser wa es brestoi
gewunnc in den selben tAcheln und rSren beide die ze ir stocke and
unserm leitcnt, daz es nüt gan mfichte, sullen wider everren und
machen, wenne und wie dicke der selb breste kerne, es were 8aiidfl>
lieh ze ir stocke oder ze beiden glichlich. so verre daz si wasser
vAllclich haben. Och sullen si die sell)en frowen ir wasser in ir hofe
finlich und fridlich han, daz si dar uml>e uz unser stat nieman uber-
liüfen sol, wan mit ir guten w^illen. Und bar umbe daz dis sieto
belibe eweclich imvcrwcrzalet und unbekrcncket von ieman, so hm
wir ze einer Sicherheit und offennem Urkunde dirr selben dingen niuer
stat ingesigel gehenckt an disen brief.
Der gegeben wart ze unser frowen liechtmes do man zaite voi
gottes gebürto drüzenh ändert ^d drizsig jar daniach im seehsteo
jare.
Siegel der Stadt Aai-au hängt.
4«. Schiedsspruch in der Sache des Walther Kramer und seiner Fna
und der Miirgaretha Wagner. Aarau 133<> Mai 17.
Allen die disen brief ansehent oder liorent le^n vergich ich
Walt her Kramer burger zo Arowe und ich Katherina sin dich wi^
tin, daz wir von | ansprahe erl)es, estüre, morgengabe, gulte, von
gelübde und von sweler ander dingen wegen es were, die wir hattea
hin ze Margaret hen der | Wagner in unser s wester und si har wider
gegen uns, dero wir uf die orberen manne Berwarten von Kienbeig
und Uolrich den meier von Küttingen [ als uf schidlüte ze beiden
toiln uz zerichtenne konien waren, du selb uzrichtunge in dem necb^
fritage vor ptingstcni, do man zalte von gottes gebürte druzenhundert
und drizsig jar dar nach im sechsten jare beschehen solte und do
wir desselben tages ze beiden teiln vür kamen in Heinrichs des Sumers
hus vur den bescheiden man Uolrichen Trutmnn den schul theissen,
da ze gegin waren dis erberen lüte: heiT Uolrich von Kienberg, herr
Heinrich von Küngstein rittre, Chünrad von Scliaffusen, Niclans von
Holdem, Wernlicr Zürcher, Johans (Ics Schultheisseu , Chünrad der
Sniit von Müiister, Lütold der Sniit und ander erber lüte ze Arowe.
Do hatten wir der vorgenande Walther und Katherina etzwas logen*
in der vorgenanden ansprahe, des wir ♦ ♦ komen solten sin uf
die vorgenanden schidlüt« als wir si)rachen, dar umb die selben schid-
lüt« swüren ze den heiligen, daz wir der vorgeschriben dingen alter
sament nf si koinen waren. Und dar nach schieden si uns also i^
beiden teiln, daz du vorgcscliriben ansprahe die wir gegen einandem
m 49
tten als Yorbescheiden ist unz uf den selben tag, da under unser
\z waz, dar umb wir si satzten uf, die selben schidlüte ellü, ab
36 lidig und gar, daz wir si niemer gegen einandern nüwern noch
derrordem sSlden mit dekeiner sundrunge, dekeber der vorgeschri-
or dingen oder mit dekeiner usziechunge, dekeines rechtes, geschri-
08 oder uDgeschribens, vor geistlichem oder weltlichem gerichte, daz
ir beidmthalb verhängten und do zu liezsen gan unsers guten willen
id dankes und daz selb och tAn an disem selben briefe einmAteclich
m uns und unsem erben, und hein dar umbe gebetten den vor-
nanten . . Schultheis und ander die burger ze Arowe, daz si ze
Dem ofiennen Urkunde und waren gezügsami allr dirr vorgeschribeor
logen der stat ingesigel hencken an disen brief. Wir . . der ob-
naad Schultheis und ander die burger ze Arowe dur bette der vor-
eoanden unser bürgern Walthers Kramers, Katherinen siner elichen
irtin und Margarethen sinr swester hein unser stat ingesigel ge-
enekt an disen brief ze einem offennen urkiinde und waren gezüg-
uni allr der vorgeschribenr dingen, . wan si vor uns als Vorbescheiden
i sint beschehen.
Der gegeben wart ze Arowe des vorgesehriben tages und jares.
S. h.
49. Johiins von Seon, B&r^er von Aarau, verkauft den Frauon der Sam-
nang in Aarau eme Hofstat um l>i S neuer Pfenninge. Aarau
13d<r December 20.
Allen die disen brief ansehent oder h6rent lesen kund ich Johans
on Seon burger ze Arowe, daz ich verk6fet han | und ze köfenne
bgcgeben recht und redlich von mir und minen erben den erberen
mren in dem samnunge niden | bi der Aren gesessen und ir nach-
omen die hofstat, dar uf Uolrich Murer sitzet und swaz von der
dbea hofstat | lit ungebuwen, es si daz hSfli vor des selben Uolrichs
lue oder daz inrhalb der mure lit unz an ir hus, da etzwenne
lülinen uf gebuwen waren mit den muren die dar uf stand und
lit der mure du har uz got unz an den weg, da du tor an sint,
•z si daz alles niessen und besitzen sullen vür lidig eigen frilich
üd rüclich und dar uf buwen, swaz si wen, an aUeine, daz si da
okein rad, daz uch tribe, setzen sullen, noch es 6ch ieman andren
lunen ze tAnne oder es ander ieman dar umb ze köfenne geben,
'in mit minem willen und minr erben. Und han dar umbe von
UQ enphangen achzehen pfund nüwer Pfenningen, die ich in minen
ütz hau bekeret. Ouch han ich inen und ir nachkomen an disem
dben k6fe gegeben an der hofstat da der vorgenand Uolrich Murer
f sitzet nüt vürbaz wan die rechtunge, die ich und min erben da
^ beb, mit dem gedinge, daz der mut kernen geltes, den ich inen
^fich zinst«, ab sin 8ol lidig und 1er und si da wider nemcn und
liezsen den zins, der ierlich von der selben hofstat gat. Wer ouch,
.^«raiier Uricnodenbnch. 4
iN.
ußKUHi:.:
DER STAI-
■.iJentem
.iiiiii iigroä
■■ ii-iti^-i et
ii^'ti'j dniniiiii
^MMfds iiri^'f-nti
.II- -iOH tniiiitionc
in-o-laro waraii'li^iiii
? Ilarlmiinni tomitis
f. l.'nm imloiii liiiti»
tonfiii'-' '-■!■■'. fMi',
.- innim agi''»ri'.'
■ udvocati siii.
- civibuR atl
■licta Tpni':
Insuiierprotli
..iilo «luaiii •]'
!.* Arrowe 1359 NoTeniber 4.
Graf Radotf von Habsborg genehmigt den Verkauf eines Gut«a
in Ibeomose seitens seines Dienstmaanes H. von Wangen an das Gottes-
bus Berointlnsta'.
Herrgott Gen. 11. dbG. vgl. Böhmer, ] , Ergänzuneeheft *u den Hegerten
do KainerreichM von 1246-ßl3 p. 464.
1." *e Arow 1265 August 31.
(in{ Rudolf von Habsbni^ macht eine Richtung zwischen dem
Kt«ter ScbSnenwerd und dem Berrn Gerhard von Goeskon.
Neugart Cod. Alem. II, 257. Soioth. Wochenblatt lt*2l u. 379. vgl.
BMimer 17 c. p. 466.
1< Die Uraren von Habsburg Rudolf der Landgraf im ElsaCi, (iotlrid
nnd Eberhard verkaufen ans dringender Noth der Herrschaft
Kiburg den BOrgem von Aarau Aecker im Aarauer Felde um
58 Uark Silber. Aaran 1267 Januar 25.
N'oa RArfoZ/iw Alsacie lantgravias et nos Gotfridvt et EberAofdus
UDjites de Habiebnrc notam facimoa onilversis presentes littems in-
^cetariü, qnod nos civiboB de Arowe propter magnam et evidentem
Hnm I tatem dominii de Kibnrc dedimas et vendidimns quosdain »gros
Bbx in campo Arowe, qni annn | atiin i'eddunt 37 modios tritici et
bo qnartalifti^iro qoadam samma pecunic in utilitateni et usns dominii
WuSbAx conTersam, videlicet pro qninqu^nta et octo marcis argeuti
■Ü et snifl hendibns proprietatia titulo quiet« et pacifice p^r|)etuo
padundiim et de dictis- agris et eonim venditione aeu traditione
iMmm: dictia dvibos et suis heredibus legittimnm prei^re wnrandiam
inotwqne Anna pupilla tilia indite recordationis Hartmanni coinitis
BDior« de Siburc ad annM pervenerit puberlatis. Cnm antem dicta
»pilk pabertatis annos <:on8Cenderit , procurare tenemnr Ixina fide,
[nod dida popilla sponfe non eoacta dictonim agi-orum vendilionem
m Iroditionem dictis uiribos a nobis factam, ratnm habeat ntqne
irmain et propria mann ctun oonsensn advocati Bui, qui tnnc pro tem-
<an foerit. oninia faciat, qoe dictis civibus ad einptioneni dictorum
ponuu visB fuerint eipedire, ne dietn venditio seu traditio valeat
Titari ?el aUqaatenns irnj)«diri. Insuper profitemnr nos scinoto <iTiolibet
■müss ecmpnlo dictis einbog promiaisse, quod si dictam puptllam
B garet, quod abdt, ante quam dictoruni agronim vendilio sett
2 [1179
traditio expediretar dictis civibos pront superios est expressum, qood
omnia bona que reliquerit in nostra lenebimar poiestate usqne dum
heredes dicte papille dictomm agroram venditionem seu traditionem*
dictis civibns £Eu;tam ratificent et confinnent, sicat de pupilla aepe-
£äta est superios annotatum.
Testes sunt hii: dominus Wal. de Eschibach, dominus Ger. de
Oozincon nobiles; P. de Hunaberc, E. de BAda, üol. de Rubegga^
L. de liebegga, B. Barhant, H. de Sch&nenwert, B. de HaUewilf
üol. et Cüno de Vilmeringin, B. de Hottingin, mitites ; OAno et Ar.
de liebegga, M. et BAde de Buttensultz, Hartmanus de Trostberc et
alii quam plores. Et in huius rei testimonium presentes litten^ de-
dimus dictis civibus sigillorum nostromm munimine roboratas.
Datum Arowe anno domini 1267 in converanone beati Pauli.
Siegler: die drei Grafen; Siegel h&ngen.
Copialbuch p. 109 ff. Uebersetrong daselbtt p. ißS^U ff*' abgedruckt
im Solothumer Wochenblatt 1827 p. 421 ungenau; vffL Kopp II, 1,
p. 575 f: Kurz und WeiGenbach , Beiträge zur Geschichte und Litexator,
Aarau 1846, I p. 547. Böhmer 1. c. p. &7, Fontes rer. Bemens. II 675
nr. 615.
!*•* Arow 1267 August 28.
Graf Budolf von Habsbuig nrkundet in Aarau.
Herrgott Genealogia II 403, vgl. Böhmer I. c. p. 467.
2. Schultheiß, Rath und Gemeinde von Aarau schenken den Frauen
von Schännis eine ihnen gehörige Hotstatt, um daselbst eine
Ansiedlung zu errichten. Aarau (in are\) 1270 Februar 26b
Universis Christi fidelibus Rüdolfus scultetus, consules et uni-
versitas civium in Arow salutem et rei sub j Scripte noticiam. Ne
gesta horainum in tempore simul cum tempore a memoria hominum
excidant, | necesse est ea per scripture testimonium ad^. posterorum
noticiam pervenire. Qua propter omnibus et singulis innotescat, | quod
nos ad honorem dei et propter nostrarum remedium animarum con-
ventui devotarum in Christo sororum dictarum de Schennis aream
comunitatis nosti'e sitam inter mumm castelli nostri memorati et
fluvium Ararim ad faciendam in ea habitacionem conpetentem eisdem
cum omni iure, quod in ipsa habuimus, libere contulimus unanimiter,
sponte, publice et expresse, ut ibi fiämulentur domino Jhesu Christo
et ut nos participes simus omnium bonorum, que per eas ßunt do-
mino concedente. In cuius rei testimonium presens instrumentum
dedimus eisdem sigilli nostri munimine roboratum.
Acta sunt hec in area supradicta anno domini 1270 in die cinerum
indictione terciadecima presentibus quorum nomina sunt hec: B&-
dolfus scultetus, Rüdolfus de Endivaelt, Johannes de Seon, Heinricus
GürÜaer, Uolricus Stiebaer, Wemherus an dem Grunde, Burchardus
de Altpurron, Uolricus Viltr&sch, Ludwicus de I«enzburc: consules;
im 8
O&nndiis de Wiggen, C&nrados Sierkin, C&nradas Gdrtlaer, Andreas
4a Lenzbark, GAnradus Samer, ChAno de Horheim, üolricns Faber
da fisdTilty UolricüS de Sch&ngftv, Waltheras de Rosckol, Waltheras
^ Eadvaelt, Wemhems de Endiyelt: cives, et alii quam plurimi
fide digni.
Kegel der Stadt Aarao hängt
3. Bchnltbeiß , Rath und Gemeinde von Aarau verleihen dem nenen
Gonvent in Aarau Steuerfreiheit. In area (Aarau) 1270 Fe-
bruar 26.
Universifl Christi fidelibos Rddolfus scultetus, | consules et iini-
Ysrsitas ciTiam in Arow salatem | et rei geste noticiam. Solent i&ßta,
fflodemomm per scrijptiire testimonium transmitti ad noticiam poste-
ronun. Proinde noveritis universi et singuli, quod nos pro nobis et
univdrÖB poeteris et heredibus nostris imperpetuum renunciamos libere,
pablioe et erpresse omni actioni aive impeticioni nobis et eisdem quo*
cnmqne iare sea qnacumque consnetudine conpetenti in area sita
inter castellum nostrum predictum et fluviam Ararim, quam unanimiter
et Toluntarie contulimus sororibus dictis de Schennis cum omni iure
quo ad nos antea pertinebat. In cuius rei testimonium presentes
littenis ipsis dedimus sigilli nostri munimine roboratas.
Acta sunt hec in prefata area anno domini 1270 in die cine-
ram, indictione 13, presentibus quorum nomina sunt hec: Rüdol-
fos scaltetus, R&dofus de Eudivaelt, Johannes de Seon,
Henricas Gurtlaer, Uolricus Stiebaer, Wernherus an dem
Orande, Burchardus de Altpürron, Uolricus Viltrösch,
Ludwicus de Lenzburk: consules; Conradus de Wigge, Con-
tadns Sterko, Conradus Gürtlaer, Andreas de Lenzburg«
Oonradus Sumer, Chüno de Horheim et alii quam plurimi
fide digni.
Siegel der Stadt h&ngt.
Da« gesperrt gedruckte ist mit anderer Tinte, offenbar später, ge-
schrieben.
4. Schultheiß, Rath und Gemeinde in Aarau nehmen die Klosterfrauen
Ton Sichännis in Aarau in ihren Schutz und gewähren ihnen
Steuerfreiheit. Aarau 1270 März 25.
üniversis Christi fidelibus Rüdolfus scultetus et universitas ci-
vinm in Ajrow salutem et rei geste noticiam. Quoniam ea | que in
tempore agnntor simnl cum tempore dilabuntur, necesse est ipsa per
3cri^re testimonium ad noticiam transmittere | posterorum. Noveritis
igitnr, qnod nos de nnanimi consensu et voluntario conventum so»
rorom dictaram de Schennis, quibus | aream conmunitatis nostre sitam
inter castellom nostrum prefatum et fluvium Ararim cum omni iure,
po antea ad nos pertinebat, contulimus, in defensionem nostram
recepimna com personis suis et rebus mobilibus et iramobilibus, ha*
4 [127»
bitis et habendis et conmonicavimus eis omnes aquas et vias nostra^
stratas et semitas, vada et molendina, pascua et nemora, iura noetm
et fora et quecumqae ad usum nostrum comunem pertinent, vi
utantur Ulis sicut et alii cives nostri. Et quia a deo fairnüantibn»
nee honesium est, nee consuetum, aliquid extorquere, idcirco easdem
sorores et aream ipsarum et bona earundem mobilia et immobilia ac
ipsarum, familiam, liberas esse volumus et absolntas ab omni imposi-
tione exactionis et onere talliarum nee non a similibus gravaminibns^
qiie dvibüs solent imponi, nt tanto liberins, purius et sepins dea
vacare possint pro suarum et nostrarum reniediis animarum. Et
homm omninm predictorum protestationem et warrandiam pi'eeentibns
exhibemos. Ad maiorem autem honim firmitatem preeens instrn*
mentnni sepedictis sororibns dedimus sigilli nostri munimine robo»
ratum.
Acta sunt hec in Arow anno domini 1270 in annantiatione do^
mini, indictione terciadecima, presentibus : RAdolfo scnlteto, Rüdolfo
de Endiyelt, Johanne de Seon, Heinrico Gürtlaer, Uolrico Stiebaer,
Wemhero an dem Grunde, Burchardo de Altpürron, üolrico VitrSsch,
Ludwico de Lenzburc: consulibus; CAnrado de Wiggen, Cünrado
Sterkin, C&nrado Gurtlaer, Andrea de Lenzburc, Cftnrado Sumer,
Cünone de Horheim, Uolrico Faber de Endvaelt, Uolrico de Schongdw,
Walthero de Rusckol, Walthero de Endvaelt, Wemhero de Endvaelt:
civibus et aliis quam plurimis fide dignis.
Siegel der Stadt Aarau liäofi^
Die Schrift dieser Urkunde ist dicfiolbe wie bei nr. 2.
Ueber den Inhalt vgl. Kopp II, 2 p. 304, 1 und 57G, 5.
5. Die Gräfin Elisabeth von Kyburg verzichtet auf all ihre Rechte an
die von den Bürgern von Aarau dem neuen Convent geschenkte
Hofstatt. Trachselwald 1270 Juli 15.
Elyzabeth comitissa junior de Kyburk universis Christi lide-
libus I salutem in domino. Dignum et. iustuni est, ut nos ^>ei-sona5
deo dicatas et | iugiter famulantes omni favore et benivolencia pro-
sequamur, quatenus | vero propria nobis merita non sufficiant earum
mereamur suffragiis adiuvari. Proinde noveritis, quod nos sororibus
deo dilectis et devotis conventas de Arow libere consensimus ail edi-
iicandum, habitandum et insimul in dei servicio iiennanendum in
area eisdem sororibus a civibus de Arowe assignata et quicc|uid nos
in eadem area iui-is habuimus seu habere debuimus pro temporo vite
Dostre memoratis sororibus contulimus, resignavimus et cessimus propter
deum renunciantes omni aetioni et im^^eticioni, que nobis aut nostris
heredibns de iure canonico aut civili, directe sive indirecte, pod^set
conpetere in futurum. In cuius rei testimonium presentes litteras
eis dedimus nostri sigilli munimine roboratas.
Acta sunt hec in Trachsilwalt anno domini 1270 in die sancte
Mai*garethe, indictione 13, presentibus quormn nomina sunt heci
mt]
5
fratret predieatores R&dolfns de Zovingen, Conrados de Barkdorf,
Dominos Die4eriou8 milee de Rüchi, dominus Jaoobos miles de Wind-
■MB, Feims de Vivers et alii quam plaree.
Siegel der UrSfia Elisabeth von Kybarg b&ngt wohlerbalten.
6w Rudolf der Bohultheiß Ton Aarau über^bt dem Convent in Aarau
die ihm toii Adelheid Gürtler und ihren BrOdern übertragenen
Hau« und Grundstücke. Aarau (in domo) 1270 Oktober 21.
üniversid Christi fiddibus presentes litteras inspectoris R&idolfos
tcoltetns de Arowa salutem et rei geste noticiam. | Noveritis qnod
Adilhddis dicta Gürtlaeria capiens domam | suam sitam apud portam
com areis adiacentibus et ad ipeam pertioentibus et quicquid habuit
infra moros prebti castelli ad sorores convantus ibidem habitantis,
4)06 ipsam et suam receperant consorcium propter detun devolvere
«dam bona in maoos tatorum suorum videlicet fratrum saomm
Connidi et Henrici ciyiam de Arowa publice resignavit cum omni
iure qne in ipeis habebat et statim iidem tutores bona eadem eodem
modo in manos meas libere resignamnt. Ego igitur cupiens satis-
iaoere deadderio snpradicte domine Adüheidis secundom jus et con-
«Mtndioem nostri castelli in Arowa loco dominii cuius vicem gero
in terra sorori Adilheidi priorisse et conventui soi-orum eiusdem
castelli sepedicta bona legittime contuli et publice assignayij, salvo
ioie civium et castelli eiusdem ac doininii, quod de ipsis bonis hac-
teaus exigi consoevit. In cuius rei testimoniuin presentes litteras
«adem sororibus dedi sigilio' meo üdeliier roboratas.
Acta sunt hec in domo supradicta anno domini millesimo 270
ifl die 11 milxum virginum, indictione 13, presentibus quorum no-
mina sunt hec : fratres Henricus prior, Conradus de Mellingen, Hugo
de Bosinvaalt, Henricus de Diezinhoveu, ordinis predicatorurn Turi-
cenaiom; dominus Petrus sacerdos de Willisow, dominus Henricus
4e Britnowo, dominus Franz civis Zovingensis, R&dolfus de Endiyaelt,
Conradus Stereho, Uolricus Stieber, Wemherus Grunder, Conradus
•tHeorieos GurUaerü, Ludwicus Maoellator, Chün de Horbeim, Uolricus
de SchongSv et alii (ide digni. Ad maiorem et finnitatem et eviden-
tiim predictorum ego frater Henricus prior fratrum ordiniii predi-
catorurn Turicensium presentibus litteris sigillum meum apponei'e
Siegel der Stadt Aarau und des Prior Heinrichs hängen.
* Nach sigillo ist das Wort comunicatis ausgestrichen.
7. Schultheiß und Rath von Aarau erkl&ren, daß Heinrich genannt
Gürtler unter bestimmten Bedingungen ein ihm gehöriges Gut
seiner Tochter Gertnid, wenn nie m die Samnung trete, als
Leibgedinge vermacht habe. Aarau 1270 Oktober 27.
Unirersis Christi fidelibus presentes litteras inspecturis R&dolfus
^oltetos et consujles castelli in Arowa salutem in domino et rei
« u
geste notidam. Qne in tempore genintur | cum tempore dilaboi
idcirco necesse est facta hominum per scripture testunonium ad p<
rormn | notidam pervenire. Noyeritis igitnr, quod Henricns di
GorÜaer concivis noster possessionem snam propriam sitam in
Bndvaelt ante snperiorem pontem reddentem singolis annis 17 q
talia siliginis et 16 quartalia avene com omni iure proprietatis, (
in ipsa habebat, resignatione prius fiacta in manus suas a doi
Ita nxore sua et Henrico fiiio suo et Hdlwig^ filia sua libex
ezpresse donavit filie sne Gerdradi Conrado fratre ipsius Henrid
dye nostro d coram nobis super eadem bona tutore legitime assig
et de ipsis bonis taliter ordinayit, quod si memorata filia sna
tmdis in conventum sororom de Arowa recipietur, ipsa bona
graliter secum ducet et conventus idem ea per manom eiusdem
toris sibi resignata et collata deineeps libere possidebit. % ai
memorata filia prins obierit vel in ipsum conventum venire nol
sea non potuerit, soror das Heilwigis secandom similem formai
locam eins succedet et prefieita bona sine diminutione et fraudc
tore eodem sibi tune legitime assignando secum ducet a conv
sepedicto decetero possidenda. Si autem sepedicta filia Oerdrud
eondem conventum pervenerit et postmodum soror eins Heil'
pie&ta üluc intrare voluerit, parentes eins de aliis bonis d p
deant secundum quod tunc videbitur expedire. Si vero seped
tutor obierit aut in tutela predicta defecerit, pater earundem filic
statim alium subsütaet sine fraude cuius auctoritate predicte
nationes procedant, alioquin totus iste tractatus sit irritus et i]
nee sorores antedicte unam nee alteram nee utramque tenea
redpere nisi provisum eis fuerit secundum formam prefatam de su
tatione congrua et honesta et nisi ipsarum filiarum consensus ad
fuerit et voluntas. Insuper predictus pater ipsarum memorato
ventui tenebitur ad warandiam de bonis prefatis sub obligacion«
nomun equalencium secundum arbitrium discretorum. In h<
omnium testimonium presentes litteras sepedicto conventui tradid
ad petitionem supradicti patris filiarum earundem nostri sigilli n
mine roboratas.
Acta sunt hec in Arowa infra domum Uolrici de Schongdw
domini 1270 in vigilia apostolorum Symonis et Jude indictionc
presenübus quorum nomina sunt hec: Büdolfus scoltetus de A
et consules dusdem loci , scilicet Henricus pater earundem puella
dictus GürÜaer, Conradus frater suus, Conradus Stercho, Ludi
Macellator, Büdolfus de Turego, Waltherus de Rüsckol ; item Rüc
scolasticus, filius Conradi Gürtlaerii; Rddolfus de Endvaelt, Uoi
Stieber, Conradus Wigger, Wemherus Grunder, üolricus Rubi, C
4e Horheim, Üolricus de Schong6w et alii fide digni.
Siegel der Stadt Aarau hängt«
in». tt7t] 7
8. Graf Hugo von Werdenberg yerleiht dem neuen Convent zu Aarau
im Samen seiner Mündel der Gräfin von Rjburg jüngere Linie
Steuerfreiheit In castello Grifense 1270.
Hugo comes de Werdinberc oniversis Christi fidelibus salatem
in I domino. Licet personaliter pauca bona ad honorem dei et ecclesie
fajciainas tarnen intendimus Christi fidelibus et devotis consensum be-
myolnm | impertiri. Qaocirca noveritis omnes et singali, quod tran-
sitiis soromm de Scheonis in aream sitam iuxta Arowa inter fluvinm
et mumm castelli prefati de nostra conivencia et libera volontate
procesat et qnantom ad nos ratione iuris tutele predilecte consan-
guinee nostre . . . filie bone memorie illustris comitis Hartmanni
junioris de Kyburk nostri quondam avunculi, cuius tutor jure pro-
pinquitatis existimus perjLinere dinosdtur, voluntarie consentimus assen-
sam pium et favorem expressum eisdem auctoritate presencium
impendendOy in hoc enim memorate consanguinee nostre ins in bonis
suis non deteriorari sed utique meliorari dinoscitur, quia cultus di-
Tinus angetnr et castellum prefatum ad ipsam ex successione patema
pertinens honoratur et certisinme communitur. Hatam igitur et gra-
tam habemus earundem sororum edificationem et habitationem in
ana memorata decementes et statuentes eam deinceps esse ab onmi
geoere oensus et exactionis liberam penitus et immunem, renuneiantes
presentibus omni actioni et impeticioni, si qua de iure canonico aut
dvili sen quacumque consuetudine contraria nobis aut sepedicte con-
sanguinee nostre po^t ullatenos conpetere in futurum in area supra-
dicta. In coina rei testimonium et perpetuain firmitaiem presentes
Ihteras antedictis sororibus concessimus sigiili nostri munimine ro-
boratas.
Datnm in castro Grifense anno domini 1270. . . . indic-
tione 13.
Siegel des Grafen von Werdinberc hängt.
Für den Namen der Gräfin und das Tagesdatum ist eine Lücke ge-
lassen.
9. £(berhard) Bischof von Constanz nimmt die Priorin und den Con-
vent der neuen Ansiedlung in Aarau in seinen Schutz und ge-
stattet ihnen die ErlMinnng der nöthigen Gebäude. Constans
1271 Januar 28.
E. dei gracia Constantiensis episcopos omnibus Christi fidelibus
presantinm inspectoribus salutem in domino. | Zelo moti pietatis bo-
aaram mentium pia desideria affectu patemo prosequi cupimus, ut
jnxia piam cordis | intentiodem animarum salus et cultus divini no-
minis feliciter augeatur. Cum igitur religiöse femihe | priorissa et
conventos noyelle plantatioms in Arowe, que se de novo ad locum
predictum a Curiensi djocesi transtulerunt , volint ibidem inhabitu
spiritoali domino jngiter famulari, nos ipsarum devotionis intentio-
9^ salubriter intuentes easdem in nostre protectionis tuitionem tan-
8 im
quam alias personas ecclesiasticas noske djocesis recipimas per prasenttt
ipsis indolgentes, utin loco predicto in area ipsa Oratorium äve capeUam
ofiSciuas ac alia edificia ipsis neoessaria construere valeant de nostn
liceatia spirituali.
Datum Constantie anno domini 1271, 10 lad. febmarii.
Siegel abgeiallen.
10. Bischof Heinrich von Chur verleiht dem neuen Convent in Aarai
einen Indulgenzbriet In Castro Mnro 1271 Mai 20.
Henricus dei gracia episcopus Curiensis imiversis Christi fideH
bus ad quos präsentes littere pervenerint salutem in domino Jhesu
Christo. Noverit universitas vestra, quod nos ad petitionem reve
rendi et religiosi fratris H. prioris fratrum | predicatorum et eon
ventus eiusdem cupientes eos semper in omnibus honorare, ad instan
üam etiam religio sarum sororum* de conventu novo et civium d
Arowa eis sub ratihabitione dyocesani venerabilis domini episcopi Con
stansiensis hanc gratiam focimus spiritualem, quod videlicet univeisi
qui dictum conventum promoverint aut predictis sororibns in äubsidina
memorati conventus mantun porrexerint adiutricem, 20 dies criminafion
peccatorum dei et beate Marie ae beatorum apostolorum Petri et Panl
nee nou sanctorum confessorum Lucii et (lorini confisi suflfhigÜB t
domino relaxamus et misericorditer indulgemus de hiis criminiban
scilicet de quibus veram egerint penitentiam de commissis.
Datum in Castro Muro anno domini 1271, 12 die exeunte mens
madii, indictione 14. In cuius rei notitiam presens scriptum nostn
sigillo feciraus roborari.
^Siegel des Bischofs, beschädigt, hängt.
'Nach sororuro sind die Worte et civiuiu durchgestrichen.
11. Graf (Rudolf) von Habsburg bestätiaft die Gründung des neuen Cor
ventes in Aarau und nimmt die Klosterfrauen in seinen Schut
Brugg 1271 Juni 4.
K. comes de Habspurk et de Kyburk, lantgravius Alsacie, uni
versis hanc litteram | inspecturis salutem et omne bonum. Cum nc
a deo, qui est omnium distributor dignijtatum, maiorem pre alü
sascepimus {>otestatem , dignum est , ut divine famulantibus maiesta'
fajvorem et eonsensum debitimi impendamus. Quocirca noveritis, quo
nos sororibus apud Arowa conveutualiter liabitare volentibus quautui
ad nos pertinet ad id favemus et voluntarie consentimus et beneplao
BObis, ut ibi sicut eis expedire videbitur domino serviant inces^antc
facientes mansionem sive habitationem in area i[)sis ab univeraitate c
vium donata sine contradictione qualibet ab eisdem de cetero poas
denda, personas igitur earundem et res tarn mobiles quam immobile
aream quoque predictam et quicquid in ea edificaverint et coluerüc
in nostram protectionem et defensionem suscipimus propter deum volente
ttll] 9
nt deo vacent libere et secure, nt et nos participes simas omnium
boDomm, que per easdem dei famulas fient domino cönoedente. Prohi-
tonuis insaper omnibuB ad nostrum dominium pertineatibus , ne
«liqais audeat ipsas ullatenus molestare. Si quis aatem contrarium
fKerit, indignacionem dei et nostnun se noverit incursuram. In cuius
rei testimonium presentes litteras eisdem dedimus sigilli nostri moni-
mine roboratas.
Datum in Bruggo anno domini millesimo ducentesimo 71,
pridie nonas junii indictione 14.
Sehr beschädigtes Siegel des Grafen Rudolfs von Habnbuix hängt.
IHw gesperrt ^druckte ist mit anderer Tinte gesclirieben.
11^ Lndwitf Camifex und Gerdrut seine Frau von Aarau Hchenkeu
Gfltor zu Totinkon dem Kloster St. L'rban, empfangen sie
als Lehen zurück und wählen ihr Begrabnib dasselbst. 1271
August 15-22.
Noverint universi presentium inspectores, quod Ludewicus Car-
nifiex et Gerdrudis uzor eins burgenses in Arowe possessiones | suas,
qoae habent in villa Totinchon, que posseesiones ad dictum Gerdrudim
iure htreditario devolute fuerant, dede^runt libere et absolute in puram
«lemoeinam domui sancti Vrbani et fratribus ibidem domino famu-
Ittttibns, tali condictiojne apposita, quod abbas et fratres dicte domus
vom fructom dict«rum possessionum concesserunt ipsL^ ad vitani ipso*
nun, v«l etiam alten eorum, qui uno eorum mortuo superstera (!)
fonit nee non et pueris eorum, si quos forte siniul genueriot, pro
ttnoo censu videlizet 2 modus äiliginis dicte domui ab ipsis vel
ipBorom, ut dictum est legittimis heredibus aunis äingulis in festo
beati Andrea apostoli persolvendis. Si vcro di(.ti L. et uxor ipsius
sine legittimis heredibus, quos ut dictum est ex se genuerint, de hac
Tita decesserint, tunc predicta bona cum omnibus proventibus, iuribus
^ p^nanciis eorumdem libera et absoluta prediete domui remanebunt.
Hac tarnen condicione nichilominus ap|)osita, ut si dicti L. et 6.
«itrema necessitate paupertatis, seu captivivitatis (I) compulsi, suam
flecessitatem sine alienatione seu distractione relevare non possent, tunc
itbeai id quod iuris habent in dictis bonis, si vendere voluerint pre-
ßte domoi venaie primitus exhibere, ac deinde si predicti fratres
koe emere nolu«rint, tunc poterunt ius suum alias ubicunque vo-
loeriat vendere, reservato tamen iure proprietatls et census supra-
&ti domui prelibate. Ceterum quia predicti burgenses devotionis
iaimtu dicta bona sua memoratis fratribus contulerunt et sepulturam
^ud ipsQS elegerunt, predicti fratres ipsis devote et iideliter promi-
Mimt, quod ubicunque ipsos mori contigerit, quod eos tenentur accipere
^ eoclesiastice tradere sepulture apud sanctum Vrbaiium et (|Uod i^isos
^bent fecere participes omniunL bonorum que aput ipsos tiunt, in
vüa ipeonim pariter et in morte, sicut pro fratiibus ipsorum fieri con-
10 [1»3. It14
suevit. In cuius rei testimoninm presens scriptum sigillo dicte domQ
et sigillo communitatis in Arowe est fideliter communitam«
Actum anno domini 1271 infra octavam asBumptionis Tirgxii
gloriose.
An der (Jrlrande hängt in grünem Wachs das ovale Conventsiegel toi
St. Urban, abgebildet im Geschichtsirennd XVI, Tafel I, Fig. 1. und h
ßbem Wachse das Rundsiegel der Stadt Aaraa, abgebildet als C^ !
Tel III der Abhandlung von PI. Weißenbach: die Siegel der Städte de
Kantons Aargau (in den Mittheilnngen der antiq. Gesellschaft von Züzieh]
Die Urkunde ist abgedruckt im Solothumer Wochenblatt 1831 p. 81]
vgL Kopp II, I, 577 Anmerkung 2 und 3.
n** 1273 (11 Januar — 12 Mai.)
Ein brieff wie greffe Anne von Kyburg .... gab graff Ba
dolff von Habsparg für viertzehn tosend mark silbers Lentzbarg, VH
maringen, Sur, Arowe, Mellingen etc.**
Briefe der Veste Baden bei Kopp II, 1, 741. II, 2, 31. IV, 1, 107.
12. Ulrich genannt Stieber von Aarau verkauft der Samnung in Aanu
ein Gut in Seen für 7 Mark Silber und verzichtet zu Ghuuta
seiner Tochter, damit sie unter gewissen Bedingungen in di<
Samnung eintreten könne, auf ein anderes Gut in 8eoD
Aarau 1274.
Universis Christi fidelibns presentem paginam inspecturis üohriea
dictos Stieber civis in Aröwa noticiam rei geete. | Vere dignum e
jastnm est, equum et salutare, propter maliciam hominam maUgDü
volentium gesta presentis temporis litterarom | memoria perhennari
Noverint igitur qnos nosse faerit oportunum, quod ego possessioner
quandam sitam in villa Seon ad nie | iure proprietatis hactenos pei
tinentem, reddentem annuatim qaatuor modios tritici, vendidi sororibn
in conventu iuxta mumm opidi nostri in Ar6wa residmitibos pi
Septem marcis argenti nsualis ponderis quas me profiteor preeentibc
recepisse, preterea omnem acüonem quam contra predictas habui sii
ius quod mihi competebat aut competere videbatur occasione filianu
mearum super possessione quadam sita in predicta villa Seon reddenl
annuatim sex modios tritici et dimidium, collata prenotatis sororibt
a Hedewige bone memorie sorore ibidem dicta Sterchina remitto liben
liter, totaliter et expresse. Insuper onmem acüonem in agris aut ali
rebus iuxta Aröwa sive alibi sitis ad predictas sorores pertinentibi
que mihi aiiquo iure competebat vel competere videbatur me profite<
presentibus remisisse. Nolo et vos ignorare, quod sepediete soron
poet mortem Adelheidls filie mee quam modo in suum consorcinj
receperunt, si eam ante legittimam etatem mori contigerit, aliam filiaj
meam iuniorem nomine Gerdrudim, si postquam ad annos legittimos pe:
venerit et ad eas intrare volnerit recipere tenebuntur ; quod si ad eas Yenii
noluerit, sorores a promissione ista erunt penitus absolute. 81 autei
tm. 1288. 1281] 11
predicta Adilheidis filia mea jam recepta tantam luo die vel
dnobus ultra annoe legittimos vizerit et tunc decesserit de hac yita,
a reoeptione secnnde filie nomine Gerdrudis debent esae simpliciter
fiberate.
Acta sunt hec in Aröwa anno domini 1274 indiotione secunda.
Testes autem qui hüs omnibns* interfuerunt sunt hü: Uolricus
de Zovingen, RAdolfos de Emberrach, Dietberos de Winphen , Wal-
tiienis de Schafiisa, fratres ordinis predicatoram in Tarego ; Küdolfus
«mltetos, Wemhems de Grande, üolricos VütrAscbe, Hngodeürsibacb,
üohicos de Sohong&we, Otto dicto (!) an dem Bolle.
üt aotnn hec maiorem habeant et perpetuam firmitatem procu-
rm haue litteram sigillo oniversitatis civiam nostroram in Ar6wa
patspter insignirL
Si^l der Stadt Aaran h&nfft
• omnibns steht zweimal.
12.* apud Aronwe 1275 Juli 15-23.
König Radolf ertheilt Lübeck and Freibarg Privilegien.
Böhmer Regesten 1246—1313 p. 71.
18. Henog Rudolf Ton Oestreich erl&ßt dem Convent in Aarau einen
|ZinB; bei Aarau 1288 Januar 16.
RüdoUas dei gracia Anstrie et Stirie, dax Kamiole et Marchie
domiooSf comes | de Habspnrch et de Kiborch, Alsade lantgravius,
seremMimi domini Budoffi Romanorum | regis filias aniyersis presentes
Etterts inqiectaris notidani sabscriptorum. Attenjdentes immo oertom
Inbentes, qaod benefida, qae personis religiosis locisque deo dicatis
impendimos, graciam in presenti et gloriam impetrant in fataro.
^tor nosse Tolamos aniversos, qaod nos religiosis dominabas in
conYentii aea in congregacione apad Arowe existentibus ob remediam
mime domine regine Romanoram felicis reeordacionis matris nostre
dSecte hanc fisusimas graciam spiritaalem, qaod de ortis suis, domibas
et arsiSy de qoibos nobis novem solidoe et sex denarios census anno
qnolibet tradideront, nihil nobis dare alterias teueantar ipsas a dicto
eaisa penitos et perpetuo absolventes inhibentes omnibns officialibus
aostris, qoi pro tempore fuerinti ne qais eoram contra istam graciam eis
bfdun venire aadeat vel eas in aliqao molestare, dantes bas nostras
littaras in testimoniam saper eo.
Batnm apad Arowe feria qainta post festam beati Ylarii anno
domini 1280 octayo.
Siegel des Herzogs, etwas beschädigt, h&ngt.
13.* Losem 1281 December 16.
Vergleich zwischen dem Kapitel Beromünster and Herrn Jacob
YOB Kienberg. Ort der Versammlang der sechs Schiedsmänner: Arowe.
Neugart. Codex dipl. II, 305 ff.
12 it»r
14. Erstes Aarauer Stadtrecht. Kouiu: Kudolfs Freiheitabrief. Lnmn
1283 März 4.
Wir Rado]f von gottis genaden Romscher kunnieh und imnKr
roerer dee lichis enbieden allen des richis getriawen die diaeii Mit
4iehent oder h&rent lesen onse | genade und alles goet. Unser genadft
dunket billicb, dz wir uns neigen genedenelige gegen der beüiche be-
^rde, diu uns lobt und impfilit uzgenSmelieh getruwer dienst nit
«teten | willen. Want nu diz offonber ist an unMr lieben geMim
bürgern von Arowa, 80 han wir nah ir bete diese genade und diiB
recht und dlse vriheit gesezzet und gegeben die hernach geschribea
staut: I Zo dem ersten male han wir in gesetzet unde zA rechte ge-
geben, dz ir vridekreiz invanc hinnan hin iemer eweclige marchtBS reebt
haben sol nach der stat sitte unde gewouheit. Daz selbe recht sol
han, swaz die burger die inrhalb dem vridekreize gesezzen sint dar
herscheft eigens Iveseszen hant umbe rechten und gesatzten zins. Dea
vrido kreiz Itan wir in geschepphet von dem Malaz hus unz an Blanken
hus, von Blanken lius über Arun zu den Nuspoumen, von dfiQ No8-
poumen umbe Betten brunne, von Betten brunne wider ober Aitm
an daz Malaz hus. Ouch han wir in gesetzet und zu rechte gegeben
iemer eweclige, dz siu nieman ze rechte sun stau, der siu umbe ir
eigen alder umbe dekcin ander sagche an sprichet, dien wir burgrecht
unde marchtcz recht haben gegeben anderswa dan vor ir schultheizen
ze der burger gegni gemeinlich und aber recht vordron sun nade
nemen ob si wen vor eim etliche rirhter und deme der gesezzen ist
den sie Hnsi)rechent. Ouch band wir in gesezzet und ze rechte ge-
geben, swer irs herren hulde verlieret, der sol beszerun nach der
beszerungc diu die zu Kinvelden, zu Kolmer alder in anderen vrien steten
stat. Ouch han wir in gesetzet und ze rechte gegeben, dz enchein herre
erben .sol siure eigem Hüten eigen dz inrehalp dem vridecreize liet
und marchtes recht hant. Ouch han wir in gesetzet und zerechte
gegeben, swer ir burger ist ald wirt und in der stat veriarit und
vertaget an dins herren anspräche inn landez sindine des eigen er ist,
der bol dar nah decheim herren dienstes gebunden sin, wand der
«<tat herren. Doch sun siu enhein zu bui-ger entfaben, der kriech in
die stat brengit mit ime. Ouch han wir in gesetzet und zerechte
gegeben , swer under in ir einen mit gewafender hant wundet, der
f9ol viunf phunt geben, ald man sol im die hant abe slahen z& bes-
zerunge. Öwer uuder in ouch ein vrevel tot, die man gerichten sol,
der sol driu phunt geben '/i\ lieszerunge ald er sol diu stat ein iar
miden und sol man in in diu stat nut nemen, er euhabe alre erst
driu phunt gegel)en ze beszerunge. Ouch band wir in gesetzet und
ze rechte gegeben leben recht nach anderen vrien stete recht, Ouch
han wir in gesetzet und ze rechte g^elien, dz diu lehen, diu si hant
▼on der herschaft von Kiburch, sun ir tochtei-en erben, ob siu nicht
sAne enbaben. Ouch han wir in ze i*echte gegeben, bete ir deheiner
Ittt] 1»
en lehen von eime edelinge, er si ritter oder knecht, der dz selbe
kben von der herschefte von Kiburch hat und der selbe edelinch
aae erben ververt, so sol er dz selbe leben von nieinan anderem han,
wand von der heiTschefte und so! enbein unser erbe gewalt han dz
selbe leben eman anderm zu lienbe. Ouch han wir in zu rechte ge-
geben, dz sin ein etligen vogtinan uiügin zu burger entpbaben, also
dz er sime herren doe, dz er zA rechte tc5n sol. Unde daz die vor-
geoante satzunge und recht eweliche ganz stete und unzebroggen
blibe, so verbieden wir, daz enheinre furstc, geistlich oder weltlich,
graven oder vrihen noh deheiner slabte Hute die sell»en Satzungen
xmä recht nnsem vorgenanten bürgeren von Arowe verstören oder
zA bre^en dürre. Und swer daz t£t, der inhat nicht unser hulde
noch des richis nut. Und dz daz stete blibe, so band wir unser
iofflgel an disen brief gehenkit.
Die gezüge die hie bi waren han wir her nah t6n setzen, daz
ünt: Walther von CHngen , Bertholt von Eschebach, Arnold von
Rotenburch, üolrich von Kusecke, Hartman von Baldecke, 13ertold
Ton Halewile, Marquard von Itindal, Ludewich von Liebecke, Uolrich
von Rinach, Kono sin broder, Jacob von Rinach und Heinrich sin
broder, Walther von Eptingen und Wemher von Jfindal, Walter von
Bntinkon, Peter von Benwiie und Johans von Hedinge und noch
luer ander unser und des richis getiiwen.
Diser brief wart gegeben zu Luzerne an dem dunrcstage angande
(ier vastcn, do man bete von Cristis geburt zwelf hundert iar unde
^m und ahzich iar an dem zehendem iaro do wir gekr6net waren.
Da« Königasiegel hängt an rothgrün seidener Schnur.
Abschrift Copialbuch p. 1 fF.
Abgedruckt bei : Gerbert C\xl. Epist. Auctar. Diplom, p. 247. un<x('nau ;
Gochichtsfreund 1, 62 ff. vgl. Kopp II, 1 p. 578 ii. Urkunden 1, 28. Höhnior,
Reg. 1216-1313 p. 111).
15. Stadtrecht. Bestätigung de» Kudoirschcn Privilccnunis durch
Herzog Rudolf von Oestreich. Freiburj? (i./U) 12^3 No-
vember 22,
Rüdoipbus dei gracia Austrie et Styrie dux, Carniole et Marchie
^inns, comes | de Habispurc et de Kyburc, Alsacie lantgravius, sere-
sisimi domini Rudoifi Romanorum regis | filius, universis presentes
liUaraa inspectorisnoticiam subscriptorum. Benigna gi*acie i nostre provisio,
qnani sab quodam humane dilectionis effectu clementer ami)lectimur
sobiectomm noBtrorum commoditatibus condesccndit , ianto libencius
ad fiddes nostros se naturali «juadam necessitate debet protendere,
qoanto niagis eos obsef|uiorum exhibitione preci))uos invenimus et
tsm devotione quam opere clariores. Ad universorum igitur et singu-
Warn noticiaro tenore presentium cupimus pervenire, (juod nos graciam
betttm seu privilegia eollata dilectis et fidelibus civibus nostris in
Arowe a serenissimo domino Rvdalfo dei gracia Romanonim rege patre
14 [tni^
nostro proat in ipsius littera per singalos articnlos plenius contiiiebiifi
ratam et gratam habemos, eamdem graciam sea priTÜegia eiadenr'
<;iyibu8 concedimas et tenore preseBiiam cotifirmamus. Itt caiusiv^
testimoniiim et roboris finnitatem quia Dondum sigillum prineipataQm**'
nostronun habuimus sigilio comitatus nostri dedimus eisdem preaentem '
litteram sigfllatam. '^■
Datum Friburgi in vigilia beati Clementis anno domini 1280'^
tercio.
Das Siegel hängt.
I. Copialbuch p. 7 f. Uebersetzung p. 467. Soloth. Wochenblatt 18S7
p. 427. Kopp, Urkunden 2. p. 139. vgl. ICopp II, 1, p. 579. ▼ffl. Böhmer^
Regest 12i4u-1813, 1. Erg. p. 496.
10. Herzog Albert yon Oeatreich IjestAtigt das Radolf *8che Privilegium.
Winterthur 1292 Oktober 31.
Albertus dei gracia dux Austrie et Stirie, dominus Camiole, Mar-
chie ac Portusudonis | universis präsentes litteras conspecturis noticiain
subscriptorum. Benigna gracie noetre provisio, quam | sub quodam ^ .
humane dilectionis affectu clementer amplectimur subiectorum n«t-
rorum commoditatibus conjdescendit, tanto libencins ad fideles ncstroi
se naturali quadam necessitate debet protendere, quanto magis eoi
obsequiorum exhibitione precipuos invenimus , tarn deyocione quam ' ii
opere clariores. Ad universorum igitur et singulorum noticiam tenoie !
presentium cupimus pervenire, quod nos graciam factam seu privilegia
collata diloctis et fidelibus eivibus nostris in Arowe a serenissimo do*
mino et genitore nostro karissimo Yiudolfo quondam Romonorum rege
prout in ipsius litteris plenius continetur ratam et gratara babemos
et eandem graciam seu privilegia eisdem eivibus concedimus et aucto-
ritate presencium confirmamus. In cuius rei testimoniura has litterai
conscribi et sigilio nostro iussimus comniuniri.
Datum apud Wintertur in vigilia omnium sanctorum anno do-
mini millesimo ducentesimo nonagesimo seeundo.
Siegel beschädigt, hängt.
Abschrift im Copialbuch p. 5 f. L'ebersetzung daselbst p. 465.
Kopp im Archiv für östr. Geschichtsquellen VI, 145. Böhmer, Regesten
1246-1313. 1. Erganzh. p. 489.
17. Herzog Albert gewährt den Aarauem das Hecht, ihre Aecker und
Wiesen aus derSuhr zu wässern. Winterthur 1292 Oktober 31.
Nos Albertus dei gracia dux Austrie et Stirie, dominus Camiole,
Marchie ac Portusnaonis, de | Habspurch et Kyburch comes, necnon
lantgravius Alsacie, universis ad quos presentes pervenerint | declara*
muSy quod nos tideles nostros dilectos universos cives in Arowe spe-
cialis affectus plenitudine | prosequentes ipsorumque intendentes &Yora-
biliter profectibus comodis et honori eisdem ex habundancia gracie noetre
concedimus et presentibus indulgemus pro suorum profectuuiu incre-
m 15
anto, at flaviam dictom Sar decarrentem prope civitaiem in Arow
iper agros suoa irngandos et pascua denvare possint et traduoere
mit fructibus ipeonim uberios yiderint expedire, proviso tarnen et
into qnody ä ex hoc nlli aliquod dampnom inferri contingeret, pro*
icti ci^es dampnificato defectom hoismodi vel iacturam iuxta probo-
im Yiromm arbitriom recompensent. In coius rei testunoniom evi-
BBS has litteras nostras sigilli nostri appensione fecimus conununiri.
Datum in Wintertor pridie kalendas novembris anno domini rail«
simo dacentesimo nonagesimo secundo.
•
Siegel zerbrochen, hängt.
Kopp im Archiv für 59tr. Gesch. 1. c. p. 146. Böhmer 1. c. p. 489.
18. Ritter Burchard von Lieb^^ verkauft der Frau Mechtild der Re-
berron von Aarau und ihrem Sohne Johann vier Schupossen
zu Gränichen tür 67Vt 8 Pfennige. Aarau 1292 November 19.
In gottes namen amen. Dia menschiulicbiu krancheit, diu so
lel ist ze kriege, da von manig iubel mag uf | stan, diu manot und
rat, daz diu gedinge, diu zwischen erberen liuten geschehent, daz
an diu also versicherFe, daz | dar nah zwischen inen gevallen miuge
ÜMin miaBefaellange. Dar aber wissen und si kund allen dien die
MO I brief ansehent oder h6rent lesen, daz ich herr Burchard von
iAegga, ritter, han verk&ffet und gegeben vre Mechthild der Reberron
m Arowa and Johanse ir sune und allen ir rechten erbon vier
hiippoasen lidigs eigens ze Grenkon in dem dorf , die bouwent ChAnze
!r Swap, Peter der junge Widmer, Henrich von Schaf hosen und
eter Fr&denrich, um achtodhalbs und sechzig pfunt pfenningen ge-
öner münze, der ich bin ganzlic gewert. Und han in daz selbe
it gevert^t und gegeben mit vro Wilburg miner müter band, der
i>dinge es waz, und mit miner geswistergit haut, Wemhers, Jacobs
Bd Elsbeton, der vogt ich bin, in allen dem rehte und gewonheit
niessenne frilich und rAweclich iemer eweclich , als ez mich von
inem vater angerbet ist, und bin sin, ir wer vor geslichem und
^üichem gerichte.
Ich Wilburg der voi^enandon kindon m&ter vergich offenlich
1 dissem briefe, daz ich mit mins* brüdei's band herm Marcwarz
tti Ifendal, der min vogt ist von rechte, enziuche aller der vorder,
iqnache und rechtes, so ich solte ald mfichte han an die vorge-
rochen schftppossen. Daz dirre k6f warhaft und stete belibe, darzA
od ich mich mit minem ingesigele. Das er aber mere kraft beige,
han ich gebetten den erberen ritter hem Marchwarten von Ifendal
in fihein, daz er sin ingesigele hencke an disen brief.
Ich herr Marcward von Ifendal vorgenand, wan ich ze g^n
6, disen k5f sach und horte, von ir beider bette ze einem steten
knnde und ze einer geziuzami henk ich min ingesigele an disen brief.
16 [««
Diss köffes gelinge sint: herr Wemher von Liebegga und her
Walther von Rore pfaffen ; Burchard von Liebega, Wernher von Vil
meringen nnd der Secke, Beinzo, Johann von Endveld, Johann de
Rebere und Ri^dolf sin brÄder, Henrich von Lastorf^ und Jocob va
Modzkon: bürgen^ von Arowa. Johann von Seon der schriber, BA
dolf der amman von Sch6flanc und Peter der Walch und aodfl
erberre Hute genüge, die ez Sachen und hoi-ton.
Dis geschac ze Arowa an der nehston mitwuchon nah aan
Othmars mes du man zalte von goites gebiurte 1200 zwei un<
niuzig jar.
Siegel hängen, beschädigt.
* mtiiiis steht auf einer Rasur.
^ Xos iflt eine Rasur und das geschriebene nicht zu erkennen.
18*. MechdiJd Reber vor» Aarau verkauft dem Klotüter St. Urban du
Schupossc zu Granichen für 10 Pfund Pfennige. Aarau 129
November 24.
Noverint presentium inspectores et auditores universi, quod eg>
Mechdildis dicta Rebbera, uxor Heinriei de Lostorf pistoris, burgensis
in Arowa, diligenti deliberatione prehabita, unäiii sco|)08ain allodi
mei sitam in Grenkon, quam Rüdolfas dictus Schei*t;lieb excolil
annuatim unum modium tritici, unum maldrum avene et porccui
decem solidos valentem, reddeutem, in virgulto et cespite, in posC'
et in piano, cum suis appendiciis omnibus, dedi, alienavi et adhibit
cautela quam ieges vel canones in liuius modi eontractibns exigun
per manum propriam et per m.anum Heinriei mariti mei, Rüdolfi e
Johannis filiorum meorum, nee non per manum . . filie mee nomin
libere venditionis ti'adidi habendam et possidendam in peri>etuuni domi
sancti ürbani, Cysterciensis ordinis, Constantiensis dyocesis, j)ro sedc
cim libris denariorum monete cun-entis, quas me a monachis predici
domus accepisse et in meam utilitatem convertisse j)resentibus protestoi
Devestivi autem me, meosque heredes de re supradicta et eander
domum sancti Vrbani de ipsa investivi, obligando me ad tenendar
warandiam scoix)se prelibate in iudicio ecclesiastico secularive, v(
extra, quociens fuerit necesse, vel etiam requisitum. Ad niaiorei
etiam huiusmodi contractus firraitatem renuncio viva voce et in hü
scriptis pro me ipsa meisque heredibus universis omni iiatrocini
iuris tarn canonici quam civilis, quam consuetudinarii per quod hc
vendicio posset in i>arte vel in toto ad presens vel in posterum re
vocari,
Testes huius rei sunt: dominus Rüdolfus, decauus in Arowj
Hartmannus de Kyenberch, domicellus, Henricus de Rore, domicellui
UM] 17
Johannes de Seon, Wernhems de Reiienowa, Wemberns de Witwile
rt Rndolfns de Zovingen boi^ensee in Arowa et alii plurimi fide
digni. In premiaBorum eciam testimoniam et robur, qnia sigillam
proprium non habeo, sigillo viri bonorabilis domini Rudolph! decam
in Arowa haac litteram petii oonmuniri. Nos vero decanus predictua
ad peütionem prefate Mechdildis et mariti sui , nee non filiorom snornm
preicriptorum hoc scriptum nostri sigilli caractere consignavi.
Datum et actum Arowa anno domini 1290 sezto in Tigilia
beate Katherine virginis.
An der Urkunde hängt ein wohl erhaltenes ovales Siegel in weißem
Wachs, das einen stehenden, nach links gewendeten Kngel zeigt, der in der
Hand eine Blume h< Die Siegelinschrift lautet: t S. K^OLPHI • DECANI
IN. AROWA.
Archiv 8. l-rban
19. Zweites Stadtrecht (Statut) vom Jahre 1301 Februar 2.
In gottes namen amen. Wan diu menschlich kranckheit ist so
soel ze kriege , da von mannig übel mag ufstan und diu behügde
der I liuten von naturlichem gebresten ist so unwirig und so kurz,
dB von manont uns die vrisen unde lerend, das wir stetiu recht und
Q^esaztdiu gedinge mit schrift also yersicherren und totricken,
das dar nach weder krieg noch misshelli müge gevallen. Dar | über
wisse maniglich und si kunt getaut allen dien die disen brief ansehend
oder hftrent lesen, das wir Chünrad von Wiggen der schultheisse,
Johans von Seon und Johans der Schulmeister sin brüder, Heinric
des Schultheissen , Wemher von Reitnowe der Meiger, Henrich der
Snmer und Johans der Rebere: der rat, und dar zA gemeinlich alle
die Imrger von Arowa sin einhelleclich komen über ein, das wir über
uns selben und über alle die mit uns icht ze schaffonne welleut
kben und in unsern stat recht vordrout und sAchent dur gemaches
und Indes willen unserr und der fremden disiu recht, diu hie nach
geschriben stant, hien geordnot und uf gesezt: [§ 1.] Des ersten hein
vir nf geseszet und uns ze recht gegeben, das ein ieclich bideniian
gexQch wol sulle wesen über die sache, die er hat gesehen und ge-
Uret, viran alein über die, da es eime burger an sin lib gat, ald
man im sin eigen oder sin erbe, das in disem getwinge und gerichte
üt, weite abgewinnen, da sol enkein gezüch wan alein burgerr umbe
sigen und venranchlich wesen. [§ 2.] Wir hein euch gesezzet wil-
leclich über uns selben und die fremden ze rechte, swa ein seilder
oder ein usman mit einem burger gestosset, das si ein ander slahent,
ronfent oder schamlich bescheltent, ist der urhab des usmannes an
schulde oder des seiders an dem kriege, daz der burger mit zwein
maniien vor gewichte er zngon mag, so sol im der seilder oder der usman
mit driu pfunden besrunge tun und dar zu alle die einunge geben
^ alle die besrungen die ieman mag oder kan von des burgers
Wege an dem kriege mit wortcn, werchen oder vigentlichen geberden
t
18 LM«
Yon ime oder von andren, die dar in in den krieg vallent, in keine wii
Terscholden ganzlich ablegen und g^en der stat und dem gerichii
in und die sin von allem schaden ziehen. Ist aber das der bnigei
an dem urhabe des krieges schulde hat in keine wis, das euch eil
mit zwein erzugon sol vor gerichte, so sol er dem seilder oder den
usmanne mit drin Schillingen besron als unsd g&td gewohnheit xmi
unser recht har komen ist und dem richter driu pfund uf genad
und dar zu der stat ir beider einunge berichten da mitte. Wer
aber das dekein burger seilder oder usman mit dem selben bürge
ime ze schirme oder ze hilfe und der stat cze einen eron in da
selben krieg geviele, der sol ouch dem seider und dem usmanne mi
drin Schillingen besrunge tun und sol ouch des einunges gegen de
stat und der büsse gegen dem richter ledig wesen. [§ 8.] Dar übe
sezzen wir, es si burger, seilder oder usman, swer mit sinen unzüchtei
den ander an schulde in schaden wiset, das er in ouch swen ers erzugo
mit zwein mannen in ellu ende da von wise und gar unschadhal
machen. [§ 4.] Wir sezzen ouch über die gezuchsami unserr einungei
das wir mit einem biderben man, ob wir nieman me haben mugen
wol unser einunge erzugon sullen oder mit zwein frowon ob bi dei
kriege nicht mannon ist gewesen. [§ 5.] Hie über hein wir gesezze
umbe unser gerichte, swen man des ersten under ougen vurgebutc
oder zu huse imd ze hove, ob der selbe Schuldner in der stat k
oder bi der selbon tag zit in dis stat künftig ist, kumet er nicl:
vur gerichte, so sol er ein Schilling ze einunge geben an alle gnad<
Und swen man im dar nach aber ze rechten ziln und gerichten tui
gehütet, er si bi der stat oder nicht, kumt er nicht vurgerihie, s
sol er den selben einung geben und gant ouch des klegers gerichl
vürsih zu dien drin tagon us. Dirre selbe einung stat ouch ub<
den kleger ob er nicht vurgerihte kumet, so er iemanne ze sin selb«
klage het ze genchte gebotten. [§ 6.] Dar über hein wir uns selbe
ze recht gegeben, daß ein ieclicher wol ein frier burger heisen so!
des hus niemanne wan unserr herschaft zinshaft ist.
Hec presens pagina concepta et ordinata fuit anno domini millesim
trecentesimo primo in die purificationis Marie.
Das städtische Siegel hängt
Zwischen den Wonen »zinshaft istc und »Hec presens« ist ein leere
Kaum gelassen. Das Protokoll steht auf dem umgefalzten Pergamen
Das Piooemiiuu stimmt im Wesentlichen mit dem in Nr. 18 überem.
20. Vergleich zwischen Johann von Seon und seinen Söhnen Wemhe
und Johann, Bürger von Aarau, und den Frauen der Samnon
in Aarau. (Aarau) 1304 März 1.
Allen dien die disen brief ansehent oder horent lesen kiund ic
Johans von Seon burger ze Arowe und ich Wemher sin sun und
IM] 19
icfa Johans sin son, daz wir mit dien frowen oss dem samnunge sin
kommeo willeclich ODd gfltlicli über ein umbe den schaden und | den
gebresteo so d clagton von uns umbe die müli, so wir hein bi der
Aron gebuwen zft zir buse, daz wir und unser erben sullen geben [
und antwurten dien selben frowon und im erbon zwen mütte kernen
Zäricher mess von unserm acbre, sechs jucherten, gelten ze der obron
moli bi Stirtellis huse, aelliu jar ze zinse untz wir ald unser erben
dien vorgenanden frowon oder iron erbon ein g&t gekoufen lidigs
eigens, daz inen jerglich zwen mütte kernen gelte ze zinse. Were
«ber, daz wir ein gilt lidigs eigens in koufes wis fundin, daz driu
oder vierdhalbs stucke gulte an geverde, daz dullen die selben frowen,
swaz nnz an sechs viertel ist über diu zwei stucke, an uns gelten
m dem selben koufe. Und sol dar nach der vorgenande acker uns
und unseren erbon lidig iemer und unzinshaft wesen an menglichs
widerspräche. Und dar umbe ze einer gezüchsame und Urkunde dirr
Torgenandon dingen henckent der schultheisse und diu gemeinde von
Arove dnr unser bette ir ingesigel an disen brief.
Dirr brief wart gegeben ze ingendem merzen do von gottes ge-
barte waren tusiung driuhundert jar darnach in dem vierden jare.
Siegel der Stadt hängt.
20.* Ulrich von Tennwil , Bürger von Aarau, 1 verkauft dem Kloster s.
Urban 15 Viertel Kernen Zäricher Maß um 17 ff. Aarau 1306
Mai 14.
Noverint presentium inspectores et auditores universi, quod ego
Üolricos de Tenwile burgensis in Arowa allodium | meum in Edliswile,
innoatim quindedm quartalia tritici mensure Turicensis reddens, quod me
ioreproprietario | contingebat, dedi, alieiuivi et de consensu omnium quo-
nun intererat nomine libere venditionis tradidi venerabilibus | in Christo
domino • . abbati et conventui domus sancti Vrbani Cysterciensis or-
diais, Constantiensis dyecesis, pro decem et septem libris monete
carreatis, quas me ab eis accepisse et in meam utilitatem convertisse
coaüteor per presentee. Devestivi autem me ac meos heredes de re
^pra dicta et doraum sancti Vrbani de ipsa investio, ipsam in cor-
poralem possessionem inducendo et nichilominus ad tenendam waran-
diam dictorum bonorum quam cum omnibus suis appendiciis vendidi,
tte cum meis heredibus reddo presentibus obligatum.
Testes huins rei sunt dominus Cünradus scultetus in Arowa, Jacobus
de Menzkon, Rudolfus de Turego, Rudolfus Renszli, Heinricus Basor et
Wemhems de Basilea et Uolricus dictus Trillunc et alii plurimi fide digni.
In premissomm etiam testimonium et robur, quia sigillum proprium non
bbeo, vinim honorabilem dominum . . decanum in Zovingen petii,
üt soo sigillo nomine meo hanc litteram consignaret. Nos vero Hen-
ricQs decanns predictus de rogatu Uolrici de Ten w 11 prelibati hoc
scriptum sigilli noetri caractere roboramus.
20 [
Datum et acttun Arowa anno domini 1800 sexto, 2 idtu i
indiciioDe 4.
Vom Rundsiegel, das SU Martin mit dem Bettler zeigt-, ist nocl
Fragment vorhanden ; von der Inschrift sind noch die Buchstaben su U
t S CANi . E EN.
Archiv s. Urban.
21. Anna von Tennwil verkauft dem Johann Trüllerey, Schulthei
von Aarau, einen Mut Kernen iährlichen Zinses um 13 S
finger Plennige. Aarau 1800 November 17.
Ich Bercholt Zürcher burger ze Ar6w tun kunt und ver
offenlich mit disem brief allermenclich, dz ich des jaris und des | ti
$iB dirre brief geben ist in namen und an stat des fromen v
Jobansen Trullerey schultheiz ze Aröw offenlich ze goriht | saz ze i
in der stat an ofiher striz^ da für mich in o&en geriht komen
erberen Anna von Tennwil mit Hansen | Arowen bui^er ze A
irem wisshaften vogt, der ira umb diss nachgeschriben sache mi
riht und urteil ze yogt geben und erteilt wart und och mit fnrsprec
ze einem teil, und der obgenant Johans Trullerey ze dem an
teil, und offnot und veriach da vor mir in geriht die ebenempt I
von Tenwil mit dem vorgenanten Hansen Ardw ir vogt und
fursprechen, wie si mit guter williger vorbetrahtung durch m
schaden ze bekomende verkoft und ze kofen gegeben habe für
und al ir erben eins rehten ewigen und unwiderrAfeliches kofes
aller der Sicherheit, da mit dieser kof nach reht oder gewoi
yestenclicher bestan mag, dem vorgenanten Johansen Trullerey
sinen erben einen müt kernen geltes ierlichen im und sinen e
uff sant Martins tag ze ge])ende an all widerred ab und uff irem
und hofstat mit aller zügeh^rd , gelegen ze Ar6w in der Ha
entzwüschen Rudolfs Rollers und Rindermans hüser gelegen, für
lidig eigen unverkümbert und unanspr^hig vor allermenclich, vu
nomen drig Schilling, die vor ab dem selben hus giengent an di
mess ze Arow. Und w^re der kof beschechen umb zwelf pfunt pfe
gen^mer Zofinger müntz, der och si gar und gentzlich von dem
genanten schultheiz gewert wer und in iren wisshaften nutz imd
turft gezogen het, des si sich offenlich vor mir in geriht beka
Und gienge och dar do ze mal frilich und unbetwungenlich die
genant Ann von Tennwil und gab uff und enzech sich für
und ir erben mit ira selbs und mit des vorgenanten iren vc
bände des vorgenanten mütt kernen geltes ab und uff dem vc
nanten iren hus, hofstat und aller zügehord offenlich in nun
Yorgenanten Zürchers band von des gerihtes wegen und als n
gab und vei*tgot ich in do ze gelicher wis wider mit miner hi
in hande des obgenanten Johansen Trullerey und siner erben ze
lieber wis als ob in der offnung begriffen ist als och urteil gab
reht waz, also dz nach miner urfrag einhellenclich uff den eid ei
m] 21
«irt von allen den, die in genht waren und gefragt worden, dz dz
Torgenant ufl^ben, yerigen and enpfahen mit miner hand als reht
ud redlichen mit aller gewarsame, werten and werchen so dar c&
Jiottarftig WZ beschechen sig, dz es bilUcli kraft mäht haben und
itett beliben sol n(L und hienach ewendich. Und gelopt och die vor-
genant Ann von Tennwil für sich und ir erben mit hant des tqt-
ynantffli iren vogtes des vorgenanten kofes wer ze sinde nach mbt
gHi allermaDclich und an allen den stetten, da si des bedurfent and
och har wider niemen gereden noch getün noch schaffen getan werden
mit deheinen rihtem noch gerihten, geistlichen noch weltlichen noch
«oder geriht in dhein wis an gevdrd. Und won nu diss vor mir
in geriht beschechen ist und ein brief har umb ze gebeii erteilt wart,
so ban ich yorgenanter Zürcher von des gerihtes och von beider teil
«nstüfihen bett w^n min insigel gehenkt offenlicb an djsen brief.
Ich Yorgeoanter Hans Arow vergich diser vorgenanten YOgty und dz
« och also mit miner hand gunst, vrillen und verhengnüss beschechen
ist, und des z& merer Sicherheit han ich och dur der ietzgenaftten
ton Tennwil bett veillen min insigel gehenkt o&nlich an di^en brief.
Hie bi warent: Heinrich Schultheiz genant Senptly, Hans Blaiehar,
Peter von Holdem, Hans Springinsak, Walther Kupp&rsmit, H«os von
Baden und ander erber lüt genüg.
Dt98 beschach und ward diser brief geben an dem nehsten mentag
nach sant Martins tag des jares do man zalt von Cristus geburt drusehen-
Sondert jar darnach in dem nunden jare.
Siegler • Berhtolt Zürcher und Hans Arow; Siegel hängen.
Schrift und die Namen des Schultheisaen und der Zeugenreihe weben
aof du letzte Viertel des XIV. Jahrhunderts.
21.* Ulrich, Sohn des Ulrichs, Meiers vonHirzstaL übergibt seine vom
Vater ererbten Güter dem KJoater s. Ürban. Aarau 1^10
März 31.
Noverint universi presentium inspectores seu auditores, quod iSgo
Üolricus filius quondam üolriei | villici de Hirzstal, conpos meaüs,
corpore sanus, non coactos, sed bona et libera voluntate, | omnia et
ttngnla bona in quibuscunque locis seu villis sita, que ego iure
liereditario | post deceesum Büdolii fratris mei felicis memorie solus
possedi, a domo seu monasterio sancti Vrbani Cysterciensis ordwB»
ad manus honorabilis viri, fratris Wemheri dicti Hüsler maioris celle-
nurii eiusdem donius duid liberaliter resignandum, renuncians omni
inri, actioni et petitioni mihi iuxta consuetudinem terre in p^edictis
lunis, quibuscunque nominibus censeantur, coram iudice spirituali
vel seculari quomodolibet pertinenti. In cuius rei testimonium et ro-
boris firmitatem duxi sigillum discreti viri Chunradi sculteti de Arowe
presentibus apponendum. Ego C. scultetus memoratus, quia huic resi-
gnationi inteifui, vidi et audivi ad petitionem predicti üolriei dusd
ttgülam meum in evidens testimonium presentibus apponendum.
22 ItStt
Testes huius rei sunt Johannes Scolasücus de Arowe, Nicd«]&
dictus Stieber et Rndolfus de Thurego, burgenses oppidi in Arowt.
Datum et actum Arowe, anno domini milleeimo 300 daoimo^
2 kalendas aprilis.
Das kleine, zerbrochene Randsiegel in grünem Wachse zeigt in dir
obem Hälfte des wagrecht getheilten Spitzschildes einen nach rechts schaoen-
den Adler mit erhobenenen Flflgeln, die untere H&lfle des Schildes iii
pernendicnlftr schraffiert. Von der nm den Schild sich ziehenden Inschrift,
aina nur noch die Buchstaben . . D . SCLT . IN . . . erhalten.
Archiv h. ürban.
22. Johannes von Wartenfels Ritter verkauft aus Noth dem ChünziB
Schmid vonlRuda, Bürger von Aarau, zwei Schupoasen zu obere
Erdesbach (Erlisbach) um 26 ff Pfenninge. Aarau 1310 Mai 6.
Allen dien die disen brief ansehent oder hfirent lesen kiund icb
herr Johans von Wartenfels | ritter, daz ich dur die not die mich
angieng von gelte han verköfet und gegeben in | rechtes k6fes rmnea
Ohunzin dem Smit von RAda burger ze Arowe und sinen erbon | vod
mir und minen erbon zwo schüpossen mis lidigen eigens, gelegen u
obem Erdesbach in dem banne, geheissen an der Lenmatten, die
Heinrich von Weinslingen buwet, umb sechs und zweinzig pfond
Pfenning, dero ich ze minen nfiten und dürften bin gar und ganzlicli
gewert, das selb g&t mit Stegen, mit wegen, mit holze, mit veld(
und mit allr eihaftigi tut lidig eigen rüwclich ze besizzenne un^
fnlich ze niessenne an min und menglichs widersprahe. Und enzicl
mich willeclich an disem gegenwürtigen briefe allr der vorder, rechtunge,
eigenschefte oder ansprahe, so ich oder dekein min erbo nach sitter
oder gewohnheit des landes an daz vorgenande gut k Anden odei
machten gewinnen in keine wis vor geisliches oder weltlichem ge
richte. Und geloben bi guten minen truwen dem vorgenanden Chünzii
und sinen erbon von mir und minen erbon des vorgenanden gute
rechten wern ze sinne vür lidig eigen an allen dien stetten, da 8
werschefte bedürfen an alle vare. Und dar umb ze einer gewarei
gezügsami und steten Urkunde allr dirr vorgeschribnon dingen hencl
ich vür mich und minen erbon min ingesigel an disen brief.
Dirr brief wart gegeben ze Arowe an dem sechsten tage ii
meiien do man zalte von gottes gebürte tusung drühundert jar da
nach in dem zehenden jare.
Siegel des Ritters J. von Wartenfels, beschädigt, hängt.
23. Herzog Leoi>oid von Oestreich verpfändet dem Conrad von Wickei
Scnultheissen von Aarau itlr 85 Mark Silber, die er ihm ui
ein Roß schuldisr war, sieben Pfund Geldes. Bnxae 13K
Oktober 22.
Wir Lüpolt von gotz gnaden herzog ze Osterrich und ze Süi
grave ze Habsburg und ze Kyburg | und lanigrave in Elsazze veriehei
an disem gegenwirtigen briefe, daz wir dem erbem und dem be8chei|de]
m * 23
ffiaime Conrate von Wicken nnserm schultheiszen ze Arowe vur die
fonf and dreiszig | mark Silbers , die wir schuldig sint worden nmb
m roe, daz wir von im kofet haben, gesetzet haben ^ben pfant
gehes nf den hovestet, cinsen ze Arowe und zehen mut kernen
geltes uf nnsem ackern, die bi der stat ze Arowe ügent, mit splicher *
bescbeidenheit , daz er oder sin erben daz gelt von den zinsen
ood von den ackern sullent haben, nützen und nieszen als lange
OQ^ daz wir unsere br&dere oder unsere und unsere brddere erben
die siben pfont pfennii^ geltes und die zehen mut kernen geltes mit
fanf und driszig marken Silbers erlosen genges und gebes und die
siben pfdnd pfenninge und die zehen mut kernen, die der vorgenante
Conrat oder sin erben nieszent alle jar von den cinsen und von den
ackern, sullent niht abegan an den fanf und driszig marken Silbers.
Und ze einem Urkunde der vorgescriben dinge ist diser brief be-
sigelt mit unserm ingesigel.
Der ist geben ze Brücke an dem dunrstag nach sand Gallen
tag, do man zalte von gotz gebürte dritzehenhundert jar und da nach
in dem zehenden jar.
Siegel Herzogs Leopold mit dem Schilde, hänst.
Abschrift im Copialbuch p. 113 f. abgedr. Soioth. Wochenblatt I842S
p. 34. Kopp, Geachichtsblätter II, U9. Böhmer, Reg. 1246—1313, 1 £rgh.
p. 510.
24. Dietrich Lantrechter von Emdesbach verkauft dem Johann von
Kienberar die Hälfte seiner Habe für 15 >Mas9en«. 1311 Mitte
März.
Allen dien die disen brief ansehent oder hfirent lesen kiund ich
Dietrich Lantrechter von Emdesbach, | de ich han verköft und gegeben
in rechtes k5fes namen Johans von Kienberg und sinen erben von
mir und | minen erben als de ich han ze dem halbenteile, es si hus,
liof, ackre, matten, holz oder velt, | swa es gelegen ist, umb viunf-
lefaen massen, dero ich ze minen n6ten und dürften bin gar und
guuJich gewert, daz selb g&t vur lidig eigen ze besizzenne, wan so
ferre, de ich von dem selben mim gute über al zwei viertel kernen
80I geben minem herren hern Jacob von Kienberg ierglich ze vogt-
lechte. und were daz ich oder dekein min erbe daz selb gti mag
widerk5fen umb die vorgenanden viunfiaehen massen inwendig dien
nächsten drin jaren von sant Martins mes hin, so sol der vorgenande
Johans und sin erben mir und minen erben de selb gut wider ze
gebenne in k6fes wis gebunden sin. Ist aber de ich und min erben
den widerk&f in dem gnanden zil nicht teten, so sol der vorgenande
Johans und sin erben daz gnand gAt vur lidig eigen rowclich besizzen
und frilich niessen an min und allr minr erben widersprach!, und
dar umb ze einer gezügsami und Sicherheit diss k6fes und dirr ge-
dingen iiencket min herre herr Jacob von Kienberg vorgenander dur
inm bette Yur mich und min erben sin ingesigel an disen brief.
24 {IStt
Dirr brief wart gegeben ze mitte merzei do man udte vm
gottes gebarte druzehenhnndert jar dar nach in dem einliften jmt'
Siegel dea Jacobs von Kienberg häng^.
24.* Aarau 1312 Juni 5.
Wemher und Gertrud von Seon verkaufen an s, ürban «ii
Gut in Nieder-Cappeln.
Siegler: Conrad von Wiggen, Schultheis von Aarao.
Zeugen: Job. von Seon, der jüngere, Johann von Eienbeig, Ru-
dolf von Zürich, Ulrich und Job. Hiltprant, Heinrich Suterli, Bnd.
.Kupferschmid and Wemher von Endveit.
Archiv a. Urban«
25. Jacob von Rinach Chorherr zu Münster und sein Bruder Arnold
verkaufen ihrer Sdiwägerin Clara von Rinach einige Güter Ar
60 Mark Silber Zürcher Münie. Lenzburg 1312 Juni 89.
Allen die disen brief sehent alder h6rent lesen konden wir her
Jacob von Rinach chorherre ze Monster im Eigftwe and Amolt von
Rinach | sin brüder, das wb: verk6ft haben and le k&fenne geben
haben reht und redelich fdr reht eigen mit ansers vater hem Jaöobi
von Rinach gutem | willen and gunst fron Ciaren hem Berchtolti
von Rinach elicher wirtin ünsers brflders disu nahgeschribenen gflter:
SBO Rabiawile ein gut, von dem git Barten hein 7 viertel roggen,
Swab 7 viertel roggen, Ita von Endvelt 6 mat roggen, ChAnrat
Kapphenrein 5 raüt roggen, Wemher Negelli 6 niüt roggen, Heinrich
as der Owa 6 nitit roggen, RAdolf Zobrost 4 mVit roggen, Heinrich
sin bruder vier müt roggen von lantgarben, 7 malter habera; M
Hontziswile Rudolf Hai*tmannes 2 müt roggen, l mut habem; vior
ß phenningen , Rudolf Winman 6 raüt roggen, 10 viertel haber,
10 ^, RÄdolf Suter 8 müt roggen, 6 fiertel habern, 6 ß, Rudolf
Chuchiman 4 müt, 1 viertel roggen, 6 vieiiel habera, 6 ß^ Heinrich
im Anger 4 müt roggen von lantgarben, 2 müt roggen, 6 ßertd
habera, 6 ß, Heinrich Suter 5 müt roggen, 13 ß; ze Lenzbarg in
der Haldiin Durchard Snider 2 müt ehernen, iimb sechzig mardi
gutes und genemes silbers Züricher gewiht und sin och des Silben
von ir alleklich gewert. Wir son 6ch der voi'geschribenen g&ter alkr
für reht eigen ir wem sin an geistlichen und an weltlichen gerihte oder
swa sis bedarf nah rehte. Wir haben ir 6ch du vorgescbribenea
g&ter KC kofenne geben amb das vorgenande silber mit allem rehte,
.#hafti and nutze als «Vh wir sü untz bar brüht haben und mit aller
vertigunge so dar zu notdürftig ist und haben uns entdgen an ir
bant und cntzihen uns willeklich an dixem brieve aller anspräche and
wider everunge so wir an du vorgeschribenen guter deheinen weg
mfihten gehaben an geistlichem and an weltlichem gerihte. Und
meinem offenen steten und geweren urkünde des vorgeschribenen aHtt
.] 25
I biben wir diaen brief beBigelt mit unser beider ingesigeln offenlich,
ider den ich her Jacob von Rinach ritter der vorgenanden vergien,
M das Torgeschriben ein warheit alles ist.
Dis beschach ze Lentzborg und wart dierre brief geben do mau
Ite Yon gottes gebnrt drdzehenh ändert iar, dar nah in dem zwelften
r«, an dem nehsten donrstage nah aant Johans tult ze sungihten
i xegegen waren erbere lüte : her Berchtold von Wessemberg, chorherre
Bagela, her Jacob von Rinach, her Jacob von Kiemberg, her Rudolf
r elier Malner von Zürich, her Berchtolt von Rinach, her Rudolf
n Halwile, her Rudolf von Trostbeiig, her Wemher von Wolon, her
'einher von Kiemberg, rittere, Hartman von Wessemberg, Johans
ya Wessemberg and ander erbere lute.
Nur das Siegel des Chorherm Jacobs von Rinach hängt noch.
86. Qraf Rudolf von Habsburg verkauft an Ulrich Trutmann von
Aarau die Gerichtsbarkeit von Nieder-Entfelden um 15Vt Mark
Silber. Aarau 1312 Oktober 4.
In gottes munen amen. Allen dien die disen brief ansehent oder
Srsnt lesen kund wir graf Rudolf von Habsborg, | daz wir hein vsr-
to und gegeben in rechtes k6fes namen von ims und unsren erbmi
oirich Tratmanne barger ze Arojwe und sinen erben unsem getwing
id ban ze nidern Endveit mit aller rechtunge und ehaftigi als er uns |
1 geerbt ist von ansren vordem, amb sechzehend halb marck g&tes
Ibns, des wir ze ansren n&ten und dürften sin gar und ganzlich
nrert. Den selben getwing und ban geben wir dem vorgenanden
mtmanne und sinen erbra von uns und unsren erben vur lidig
gaa r&wdich ze besizzenne und frilich ze niessene an unser und aUr
Bser erben widerspräche und geloben bi guten unsren truwen vur
Ds und unser erben dem voi^nanden Uolrich und sinen erben des
ilben getwinges und bannes vur lidig eigen wem ze sinne an allen
iea stetten , da es im oder sinen erben dürftig ist , es si vor
nslichem oder weltlichem gerichte und entziechen uns williclioh
ad gerne an diaem gegenwurtigera briefe vür uns und unser erben
Ib: der rechtunge, vorder oder anspräche, so wir nu oder hie nach
i dem vorgenanden getwing und ban so wir von eigenschefte oder
OD erbschefte nach sitte oder gewonheit des landes iemer künden oder
lichten in keine wis gewinnen. Und dar umbe ze einer ge waren
BB^gsami und stetem Urkunde geben wir dem vorgenanden Uolrich
od sinen erben von uns und unsren erben disen brief mit unserm
ipnigel besigelten.
Dir gedingen gezuge sint: Chünrad von Wiggen Schultheis le
rowe, Heinrich von Rore, Heinrich Küngstein von Kienberg, Arnold
MD Tome, Johans der sch&lmeister von Arowe, Chünrad Brun-
vt von Ufenberg, Johans der Gauwerschi, Johans der Reber ,
^
26 (IM
üolrich VJgeli, Heinrich der Graber vnd Chünrad der Keiner ?»
Mettowe.
Dis geschacfa ze Arowe an der nechsten mitwachen nach nd i
Leodegarien mes do man von gott^s gebarte zalte tasong drdhtmdKt \
jar dar nach in dem zwölften jare. J
Siegel Rudolfs iiüt dem Löwen hängt. 1
Kopp, Eidg. Urkk. II, 1%. vgl. Böhmer, 1 £r^z8h. su den Regwln 1
1246—1313 p, 474.
■
26.* Ulrich von Tenwil der jüngere, von Aarau, verkauft dem Hot
Wolther von Windisch, Dechan und Rudolf von Safenwil v«
Brugg, Namens des Klosters in Königsfelden, sein Gut zu £^
wil um 2<> Mark Silber. Aarau 1313 Januar 24.
In gottes namen amen. Allen dien die disen brief ansehest ed«
hfirent lesen kiind ich Uolrich von Tenwile, der junger, burger | »
Arowe, daz ich han verk5fet and gegeben in rechtes k&fes namei
hem Walther von Windesch, dem Techan, and Rftdolf | von Savoo-
wile, burger ze Brügge, zu der erwirdigen frowen banden Hedwign
von gottes gnaden ebtischinon des | klosters ze Kungsvelt und dem con-
Tente des selben gotzhus sant Ciaren ordens min g&t gelegen ze Bgüs»
wile in dem banne siben stucke kernen geltz, mis lidigen und fröfli
eigens, daz Uolrich von Altwis buwet, und dru stucke kernen gdk
mis eigens, daz Rudolf am Burchwege buwet, und minen herren dn
herzogen zinshaft ist, umb vünf Schilling jerglichs ze vogtrechte nto
du vorgenanden dni stucke, umb sechs und zweinzig mark silben,
die ich ze minen nAten und durften bin gar und ganzlich gewert^
die selben zehen stucke kernen geltz ze besizzenne frilich und ze niessenne
rüwlich in allem dem i*echte, als es mich von minen vordren angerbei
ist an min und allr minr erben widerspräche. Und bin och des tot-
genanden gi^tes des gnanden convenz rechter were vür eigen und
vogteige als da vorgeschriben stat an allen dien stetten, da si wcr-
scheft bedürfen von mir oder minen erben. Und enziehe mich will-
clich und gerne an disem gegen würt igen briefe vor mich und min
erben allr der vorder, anspraho und rechtunge, so ich oder dekein bub
erbe iemer kfinden oder möchten nach .sitte ald gewohnheit des land»
an daz vorgenand gut gewinnen vor geislichem oder weltlichem ge»
richte. Und daz dir kof war and stete belibe, so han ich gebettra
ChAnrad den schul theissen, den rat und min burger gemeinlioh ym
Arowe, daz si ir stat ingesigel ze einer gezügsami dis k6fe8 hani ge>
henckt an disen brief. Wir der Schultheis, der rat und du gemeinde
vorgenande, wan dir kouf vor uns beschach und mit urteiide ge»
vertgot wart nach unser stat gewonheit und rechte mit allen din
gedingen als da vor geschriben stat, dur bett« des vorgenanden Uolrich»
unsers burgers, han wir gehencket unser stat ingesigel ze einer ge>
zugsami dis k6fes und enkeinr werschaft anders sunderlich an disen
brief.
IUI] 27
Dir selben k&fes und verigunge gezüge sint : berr Johans kylch-
erre von Ombrechtzwile, herr JohaDS Schulmeister von Werde, herr
leter Inppriester ze Endveit, herr Wemher von Woloo ritter, Nyclans
9r Stieber, Uolrich Tmtman, Heinrich sin brüder, Wernher von Seon,
ftdolf Rubi, Uolrich von Tenwile min vetter: burger ze Arowe;
ietrich von Lenzbnrg und ander erber lute genüge.
Dirr brief wart geben ze Arowe an sant Paulus bekerde abende
) man von gottes gebürte zalte tusung druhundert jar dar nach in
an drizenden jare.
Siegel der Stadt Aaran hängt.
Staatsarchiv Aarau; KOnigsfelden nr. 28.
27. Johannes, Vicar des Bischofs Gerhard von Constanz, j^estatt^t den
Frauen der Samnunff in Aarau in ihrer Kapelle durch die
BettelmOnche oder durch den Leutpriester gottesdienstliche
Handlungen vomehmeif zu lassen. Aarau 1315 Januar 2.
Frator Johannes dei gracia Valamensis episcopus venerabilis in
brisio patris ac domini 6. eadem gracia Constanciensis ecciesie epis-
npk vicarins generalis universis | Christi fidelibns presentium inspec-
tribns sen aaditoribus salutem in domino sempitemam. Nos moti
btate patema religiosamm sororum . . priorisse et | . . conventus
nid Arowe devotionis attentionem salubriter intuentes iitteras a venera-
Ih in Christo patre ac domino E. dei gracia Constanciensis episcopo
Ueis I memorie ipsas traditas anctoritate nobis conmissa presentium
trie eonfirmamus. Dantes eisdem, nt possint habere divina in capella
^id«m constmcta per religiöses . . (Vatres terminarios et alios sub
Bonun regola vigent, necnon per . . plebanara loci vel socium sibi
ibsÜtutam in primitiva die sororis vel sororum in ipsarum consortium
seeptamm ac alicnins sororis vel sororum ibidem defunctarum seu
anpove interdicii a curia Constanciensi lati generalis contra ecclesiam
i subditos parrochiales, dum modo ipse sorores huius interdicti non
ni caosam dantes et in tempore cum ipsas pie devoiionis affectus ad
Mpiendum corpus dominicum invitaret vel etiam sollempnitatibud
Kceptis quibus non est usum et consuetum ab ecclesia recedere sue
arroehie et proviso, quod hec omnia prenotata fiant sine gravnmine,
etrimento et preindicio sacerdotum, qui ibidem in ecclesia Arowe
ro tempore fuerint parrochiales. In cuius rei testimonium et roboris
nnitatem presentes Iitteras predictis sororibus dantes nostri sigilli
inmmine roboratas.
Datum Arowe anno domini millesimo 315 quarto nonas januarii.
Siegel des bischoflichen Vikars hängt.
30 [Mi
den selben zebenden rüwlicb und frilich ze besitzenne von uns mA
unsem erben in lebens wis sin und sinr erben an menglicha wUbN'
spräche. Und veriehen <Sch an disem briefe vur uns und unfler erbM'
des vorgenanden zehenden mit alh: ehafligi vur unser recht kheo wtt»
ze sinne des vorgenanden Johanses und sinr erben vor gnsliclieiii ud''
weltlichem grerichte. ^
Dir dingen gezüg sint her Heinrich von Steine, herr Heisridl''
von Rore, rittre; Heinrich von Küngstein, Chünrad der schultbeii,*
Heinrich des Schultheisens Njclaus der Stieber, Wernher und Johanr'
von Seon, Wernher Wiman und ander genAge. '*
Das aber dise hantvesti me kraft und Sicherheit habe, so han'
ich der vorgenand herr Marchward vur mich, Johan min brflder
vorgenander und unser erben min ingesigel ze einer gezugsami uid
Urkunde dis köfes gehenckt an disen brief, des mich Johans von
OSskon vorgenander, wan ich ingesigels nicht enhan, wo] benfigetia^
dirr sache.
•
Dir brief wart geben ze Arowe an sant Erhards tage nach den^ ,
zwölften tage do mau zalte von gottes gebürte druzehnhundert jar
dar nach in dem sibenzehnden jare. .^
Siegel dcd M. von (i58kon, Ritters hängt.
31. Heinrich dea Schultheissen und seine Frau Mechtild von Aans-
vormachen ihren Töchtern im Kloster Oetenbach in Zürich eia*
Leibgedinge. Aarau 1319 März 25.
In gottes nanien amen. Allen dien die disen brief ansehend oder •
h^rent lesen kiund ich Heinrich des Schultheissen burger ze Arowe
und I ich vro Mechthild sin euch wirtin, daz wir ein gut, acht schft-
possen, gelegen ze Buclise in dem banne, die wir und Johans Trillorei
von Schafhusen unser tochterman gemeinen k^ften und si buweo ;
Heinrich von Birwile, der von der selben schüpossen zwein git uns |
ze dem halbteile ierglich ze zinse zwei stucke in kernen, zwei in
roggen und eins stuck in haberu, Rudolf der Sutor von Hunzliswile
der 6ch von zwein schüpossen der vorgenander git uns ze unserm
teile ierglichs och zwei stuck in kernen, zwei in roggen und eins in
habem ze zinse, und Chünrad der Lango von Suro, der aber von
vier schüpossen der vorgenanden uns ze unserm teile jerglich ver-
zinset dru stucke in kernen, dni in roggen und zwei in habern und
uns och die selben ze unserm teile gemeinen geben suUn ierglicliB
vier vasnachthünr, sechs herbsthünr und vünfzig eier ze zinse von
dien selben gutem ; und dar zu vier manwerch matten gelegen uf
Telchi, die wir 6ch und der vorgenand Johans unser tochter man g»*
meinen k5Üen von Uolrich Trutman, die der vorgenand Heinrich von
ßirwile und Jacob von Rore buwent und uns ir ietweder git jergUcba
von unserm teile siben viertel roggen ze zinse. Hein den selben unsen
HtJ 31
ü der g&tem, ee si swaz er nu giltet oder hie noch iemer gelten
Mitoy geben und gemacbet mit des vorgenanden Jobans g&ter gonat
nd willen und mit einbelligi unsere Sinnes and mfttes ze einem lib-
dinge Hedwigen und Mecbthilden unsem tochtern, die Zürich in
na kloster an Oethenbach wonent sint. Und geben inen dar aber
ielaaden den Stieber unser tochter man ze yogte und ze phleger
ii om solichen gedinge, daz wir dis selb g&t wider hein enphangen
m dien vorgenanden unsem tochtem Hedwig und Mechthild umb
a jerglichen zins viunf Schilling pfenning, die wir inen gen suUen
ir umb, daz wir daz selb g&t besetzen und frilich niessen, die wil
ir leben an ir und menlichs widersprahe. Und swenne daz ist,
tt wir nit ensin, so sollen die vorgenanden unser tochtern Hedwig
nd Mechthild daz selb gut messen unz uf ir beider ende, also
lit dem gedinge, ob deweder stürbe, daz es du ander niesse, die wil
. lebe, an allr unser erben und menlichs widersprahe. Wir wellen
ch, swenn die selben unser tochtem nit ei&int, daz diu selben gfiter
ch an menglichs Widerrede unsem erben lidig sin und frilich ge*
iDen.
Dir dinge gezuge sint: her Heinrich von Bore ritter, Ch. von
ITiggen der Schultheis, Uolrich Trutman, Wemher und Johans von
Seoi gebrüdre, Heinrich und R&dolf unser süne, Johans von Kienberg,
Sftdolf Zürcher, Heinrich SüterU, Heinrich von Holdem, Rädolf Rubi,
lohttis der Hüter, Jacob von Menzkon, Johans Hiltprant, Wemher
Wiman und ander erber lüte genüge.
Daz aber dis gemechte me kraft und Sicherheit habe, so hant
b barger gemeinlich von Arowe dur unser bet willen ir stat inge-
>Sel ze einer merer gezügsami dir yorgeschribnen dingen gehencket
iB disea brief. Der gebent wart ze Arowe an unser frowen tage
i& nsten , do man von gottes gebürte zalte drüzenhundert jar, dar
neh im nünzehenden jare.
Siegel der Stadt Aarau hängt.
32. Heinrich der Schultheis von Aarau belehnt mehrere Bürger von
Aarau mit Gärten. Aarau 1319 November 11.
Allen dien die disen brief sehent oder h&rent lesen künd ich
:«inricli der Schultheis burger ze Arfiw, das ich han verlüchen von
ir und minen erben min garten, die ich bivangete | uff minen ackern,
riegea enhalb dem bongarten Rudolfe von Zürich, ze einem statten
be nuDfln buigera, die hie nach geschriben stand und ir erben:
loobs Fridricbs zwein | garten, Johans Clauses zweine und Heinrich
fi^fin zweine an einer ziele ; dar nach der ander zile : Rudolf dem Reber
darbalben, Rudolf Utker anderhalben und | Johans Frombeis ander*
Ibe«; an der dritten zile: EAtherinen Kuchimanninen driie, Rudolf
jggeii ein and Uolrich Wagner zweine, j&rlich umb ein gnanden
32 [ttIL
zins vier Schilling phenning ie yon dem garten ze werenne and u ^
bericbtenne mir und minen erben von inen und ir erben vor mi :
Martins mes oder dar nach in siben tag den ndcbsten ald ab« im
selben garten oder schüren ald swas si da machten, sollen mir wai
minen erben von inen und ir erben, ob si nicht den gnanden ni
berichten jerlichs als da geschriben ist mit rechtem gedinge, ob ick
wil lidig sin, die selben garten ze behebenne von dien vorgenandn
minen bürgern und ir erben mit rechtem gedinge fünf iar die ndchsto
in gutem buwe und werde umb den gnanden zins niemer uff se gl»
benno mir ald minen erben oder von sich ziehenne, e du gnande jar
zal gar und gantzlich us kumet. Und wäre dar nach, dar der vcr-
genanden miner burger oder ir erben dekeiner dur sin notdurftod«
von ander sache wegen der gnanden garten dekein sins teils verkifii
wolde, so sol er mim oder minen erben des ersten bieten in kAAs
wise und ist das er uns f&get und wir im geben wellen, das im em
ander 6ch dar umb gebe in kfiffes wise an vare, so sol er uns laoci J
mit gedinge. Ist aber, das der selb kftff mir und minen erben nicht "
ffiget, so sol er und sin erlien von uns lidig und fries urlob h«
ze verki^ffenne swa si wellen. Und dar umb ze einer gezügsami und
acherheit aller dir vorgeschribnen dingen hencket der Schultheis odI
die burger gemeinlich von der statt dur min bette ir ingefflgel ib
disen brief.
Dir dinge gezü^o sint die ze g<^n waren: Chünrat von Wiggei
der Schultheis vor genandor, Nicolaus der Stieljer, Uolrich Trutman,
Johans Trüllerey, Jobans von Kienberg, .Tohans der Ciauwerschi, Wem-
her und Küdolf min süne, Wornher Wiraan, Uolrich von Tennwile
und ander erber lüte gem\ge.
Dir brief wart gel)en ze Aröw ze sant Martins mes do man.
zalte von gottes gebürte dinizehenhundert jar, dar nach in dem non-
zehenden jare.
Siegel der Stadt beschädigt, hängt.
33. Heinrich von Sliengen, Kitter, verkauft der Wittfrau Berchta Smid
von Aarau ein Gnt zu Lostort um 13 V. Mark Silber. Aatau
13*21 Okto}>er 31.
Allen' dien die disen brief ausehent oder hSrent lesen, kinnd
ich herr Heinrich von Sliengen, ritter, daz ich han | verkofet und
gegeben in rechtes k6fes namen von mir und minen erben vron
Bcrchten Chünrads seligen des Smids | v(m Arowe elicher wirtin und
ir kinden Jacoben und Katherinen und der erben ein giU, gelegen 20
Lostorf in dem | banne, daz B&dolf von Märchen und Heinrich sin
brüder buwent und ze zinse giltet jerglich vier vierdcnzal dinckd,
zwo vierdenzal habem und drie Schilling pfennig, umb ein genant g&t
vierzehend halb marck Silbers, dero ich ze minen nfiten und durften
K] 33
n gar and gänzlich gewert. Daz selb gAt gib ich ir und ir kinden
h1 der erben vur lidig eigen frilich ze niessenne und rüwclich ze
äÜMnne mit allem dem rechte als ichs da bar unz an disen hnti-
B tag gevertgot han an min und allr minr erben widen^ahe. Ich
Kich mich och in disem briefe vür mich und min erben allr der
^tunge, vorder und ansprahe, so wir iemer k&nden oder m&chten
daz Yorgenand gAt gegen der selben Berchten ir kinden vorge-
inbenr und der erben gewinnen vor geistlichem oder weltlichem
richte. Ich sol och der selben gAtem ir und ir kinden und der
len rechter wer sin vur lidig eigen von mir und minen erben ge-
Q monlichem an allen den btetten da sie werschafl bedürfen. Und
r umb ze einem Urkunde und gewerer gezügsami allr dir vorge-
bribnen dingen, henck ich der vorgenande herr Heinrich vur mich
id min erben min ingesigel an disen brief.
Dir dingen gezüg sint: her Uolrich lüppriester ze Ejlch-
)rg, her Heinrich von Ölten, kappelan ze Arowe, her Hein-
chyon Rore, ritter, JohansSteinwürch, ChünradKappellery
»hans sin brAder, RAdolf von Zürich und Rudolf sin sun,
^bans Ebis, ChAnzi Zimberman, Uolrich von Zovingen
on 6&skon, RAdolf Dieme und ander erber lute genAge.
Dir brief wart geben ze Arowe an allr heiigen abende,
0 man von gottes geburte zalte driizenhundert jar dar
ich im ein und zweinzgosten jaro.
Siegel des Ritters hängt
Das gesperrt gedruckte ist mit anderer Tinte geschrieben.
« FQr die Initiale A ist ein leerer Raum gelassen.
34. Johann von Hertenstein, Edelknecht, verkauft dem Heinrich von
Holdem von Aarau sein Eigenthum zu Buchs um 31 Mark
Silber. Aarau 1322 Oktober^.
Allen dien die disen brief ansehent oder hfirent lesen, kiund
:n Johans von Hertenstein ein edelknecht, daz ich han verk5fet
od gegeben in rechtes | k&fes namen von mir und minen erben
[einrich von Holdem burger ze Arowe und sinen erben vier schA-
)8seQ mins lidigen eigens, gelegen ze | Buchse in dem banne, dero
einrich Kolher buwet drithalbe und RAdolf Grovo buwet ander-
übe, umb ein und drissig marck Silbers | , des ich ze minen n6ten
od dürften bin gar und ganzlich gewert. Die selben schApossen
i der gnand Heinrich von Holdem und sin erben niessen und he-
tzen mit aller ehaftigi und in allem dem rechte, als och ichs unz
ur gehebt han frilich und fridlich vur lidig eigen an min und
Ir minr erben widersprahe. Ich sol och der vorgenand Johans
r selben schApossen rechter wer sin von mir und minen erben
ir lidig eigen an allen den stetten da der vorgenant Heinrich ald
1 erben es notdurftig sint. Und dar umb ze einem Urkunde dir
Aanaer Urkundenbnch. 3
1
34 [\m
Yorgeschribnen dingen henck ich viir mich und min erben min ing»-
sigel an disen brief. Das aber di»u vorgeschriben dingk ma knft
und Sicherheit haben, so lian ich gabelten minen &bein bem Bure*
hard von Liebegge, daz er sin ingesigel hencket an disen brief, Wflr>
Schaft und gezügsanii ze leistenne mit mir vor sich und sin erben \
des vdrgenanten gutes vur lidig eigen an allen den stett«n, da es
dem vorgenanten Heinrich und sinen erben notdürftig wiri. leb
her Burchard von Liebegge vorgenand dur bette Johans von HerteD-
stein mins fiheims vordren andes verbind mich an disem gegen wnrteo j
briefe wer ze sinne des vorgenanden gutes von mir und minen erben 1
vur lidig eigen an den stetten, da es der vorgenant Heinrich Ton Holdem ]
und sin erben notdürftig sint und henck dar umbe min ingesigel m
einer gezügsami und Sicherheit der selber werschaft an disen briet
Der geben wart ze Arowe an san Leudegarien tag, do man
zalte von unsers herren gebürte druzenhundert jar dar nach im im
und zweinzgosten jare.
Siegel des J. von Hertenstein und B. von Liebegg hilngen.
35. Johann von Anwilo verkauft eine Schuposfle in Ober-G5skon dem
Ulrich Wagner von Aarau um 27 S* Pfennige. 1322 No-
vember 19.
Allen dien die disen brief ansehent oder hjrent lesen kiand
ich Johans von Anwile, daz ich han verk6fet und gegeben in rechtet
k6fes namen | von mir und minen erben mit gunst und giltem willen
mins herren her Marekwarts von G6skon ein schüposse mins lidigen
eigens, gelegen ze | obern G6skon und butz Chünrad Hürwiler und
gilt jerglich ze zin^^ zwei maltor dinkeln und achtzehen viertel habenr
und drü hünr | , Uolrich dem Wagner burger ze Arowe und sinen
erben umb siben und zweinzig pfund pfenning, dero ich ze minen
n6ten und durften bin gar und ganzlich gewert.. Die selben schA-
possen sol der selb Uolrich und sin erben frilich und fndlich niessen
und besitzen vur lidig eigen an min und allr minr erben wider-
sprahe und sol ir och rechter wer sin vur lidig eigeu von mir und
min erben an allen den stetton, da es der vorgenand Uolrich ald sin
erben notdurftig sint. Und bit dar umb den vorgenanden min
herren hei'n March warten von Göskon, daz er ze einr gezügsami und
Sicherheit allr dir vorgeschribenr dingen lienck sin ingesigel vur mich
und min erben an disen brief. Ich her March ward von G6skoa
vorgenand dur bette Johans von Anwile mins dieners han ze einer
gezügsami und Sicherheit dis vorgenanten kofes, so er geben het vor
mir mit mim guten willen und gunste Uolrich dem Wagner vorge-
nand als da vorgeschriben stat, min ingesigel vur in und sin erben
an disen brief geheuket.
Dir dinge gezügo sint : her Jacob und her Uolrich von Kienberg,
sin brüder, rittre, Heinrich von Kienberg genant von Kiungstein, ein
deUmecht, ChAnrad von Wiggen, Schultheis ze Arowe, Johans der
fftuwerscbi von Arowe und ander erber lüte genüge.
Dir brief wart geben an dem necbsten fritage nach sant Othmai-s
^gb, do man zalte von gottes gebürte druzenhundert jar, dar nach
XL zwei und zweinzgosten jare.
Siegel des M. von Göskon, Bitters, hängt.
vgU Kopp, IV, 2, 255 Anmerkung 1.
36. Bestzo von Diessenhqven, Burger von Aarau, schenkt der Samnun?
in Aarau einen jährlichen Zins von zwei Viertel Kernen und
zwei Hühnern von der Hofstatt beim Brunnen aJs NothpfHlnde
für seine Tochter Tylien, Schwester in der Samnunff. Aarau
1323 Mai 25.
Allen dien die disen brief ansehent oder h&rent lesen kiund
th Bentzo von Diezsenhoven burger ze Arowe, daz ich mit be-
cheidenr | luten rate Tjlien min tochter getan han ze den erberen
rowen in den sanmung bi uns gelegin nidnen bi der | Aren, da si
[otte in dienm* sol unz uf ir ende, mit eim gnanden gute, als wir über
an komen sin. Daz aber | du selb min tochter ir notpfründe dest
iiibaszer haben muge, so han ich ir gegeben und gib och an disem
Segenwurtigen briefe zwei viertel kernen geltes und zwei h&nr, du
d ieiglicii nemen sol von der hofistat bi dem brunnen da Heinrich
^wab uf gehuset hat, du si zinse giltet, und sol si niezsen nach ir
vOlen die wil si lebt ald geben swem si wil an min und ander
omr erben widersprahe. Und swenne* si nit ist, so sullen du selben
xwei viertel geltes iidglich gevallen sin dien andern frowen, die da
ist, die SU dar nach ewclich haben und niezsen sullon dur iinser
vd OBser vordem sele willen unversprert von mir oder minen erben
iU ioder ieman. Und dar umb, daz diz vorgenand ding war und
statte belibe, so han ich gebetten den . . Schultheis und die . .
boi^ger von Arowe, daz si ir stat ingesigel ze einer gezugsami der
selben dingen hencken an disen brief.
Wir . . der Schultheis und die burger iezgenande dur bette-
Bentzen von Diezsenhoven unsers bürgers vorgenanden han unser
M ingesigel gehenckt an disen brief ze einem Urkunde und gezüg-
auni allr der vorgeschribenr dingen.
Dir brief wart geben ze Arowe an sant Urbans tage do von
Sottee geburte waren druzenhundert jar dar nach im drü und zweinz-
gosten jare.
Siegel der Stadt Aarau hängt
* Das Pergament ist an dieser »Stelle ausgerissen.
36.« Arow 1323 August 31.
Herzog Leopold kauft von Herrn Walter von Hunwil das Amman-
ot in Luzem.
Kopp, Geechichtsbi. U 171. Böhmer, Reg. 1246—1313, 1 Erj^Snzh. 518-
36 [1323. m
37. Johann von Herthenstcin verkauft dem Kitter Berchtold von Ri-
nach einige Güter um 25 Mark Silber. Aarau 1323 Septem-
ber 8.
Allen dien die disen brief selient older horrent lesen vergien ich
Johans von Herthenstcin und tun kunt, daz ich mütwilleklich | und
umbetwungen zc köfenne han gegeben dem bescheiden ritter ben
Berchtolde von Kinnach den hof halben ze Kubiswile und | ein (ichfl-
posse, da uffe gei>esscn ist H. Sniit, der mir galt 1 1 '/s stuk ver lidig
eigen, um 25 mark silbers und ich dero gewert bin | und in min
nüze bekeret han. Ich vergien 6ch, daz ich dis k6fs für mich und far
alle min erben recht wer sei sin des vorgenanden ritters herr Berch-
toldess von Kinnacli und allen sinen erbun an allen den steten, di
si sin bedürfen older nottürftig sint an weltlichem older an geislichen
und daz dis stete, vest und war belibe, so gib ich disen brief be-
sigelt mit minem eigen ingesigel und mis guten fründes hern B. von
Liebegge ritters ze einem rechten Urkunde der vorgescriben dingen.
Dis sint die gezüge, die hie bi waren, da dis beschach: dar
. . von Warthenvelths ein frio, her Jacob und her Uolrich von
Kienberg, ritter und gebrüder, . . der schultheze von Ar&w, Niclaos
Stieber, H. von H61dern, Rubi Thennwile und ander erberre Kit
genüge.
Dis beschall ze Arbw an unser vrown tag ze herbest, do man
zalt von gotes gebiirte drüzehen hundert jar, darnach in dem drn
und zewenzigosten jare.
Siegel defl J. v. Horthonstein imd dos H. von Liebegg hängen.
37.* Arow 1323 November 0.
Herzog Leopold von Oost reich schenkt dem Rudolf von Arboig
um seiner Dienste willen 80 Mark <»1c.
Kopp, Ueschichtsbl. U 174. Böhmer, K«'gost. 12443—1313, 1. Krj^«h.
p. 518.
37.^ Küdffor der Schenke von Scheukon borg und »eine Frau Ann»
sciienkou dem Kloster KünigHi'eldon ein (Jut zu Suhr. Aarta
1329 März 15.
Allen den die disen brief anst^liejit lesont oder hfirent lesen,
künden wir Heinrich von Köre, ritter, schultheisse ze Arowe | und
die burger ze der selben stat, daz vür uns kam an offen gerichte
und Anua
jrüder und
der edel man Küdger der Schencko von Schenkenberg
sin elich wirtin mit Chünraden des Schultheissen ire
vertgoten und verzigen sich mit minr des gnanden | schultheissen
hant mit gcvallenr urtoilde uf den eit acht stucken körn geltes, ge-
legen ze Sur in dem banne, die Chünzi lilonche buwet, in Dietrichs
hant von Lenzburg, schatfner der erwirdigen frowen in gotte der
ebtischin und des couventz des klosters ze Küngsveldeu ze ire banden
in k6fes wis, der under inen recht und redlich was boschehen. Und
dar nmbe ze einem steten Urkunde und wiirer gezügsaiui der selben
Tertgnnge und verzichenge, wan si vor uns beschach als vorgeschriben
«tat, hein wir dur ir aller der vorgenanden bette unser stat inge-
sigel gehenckt an disen brief.
Dirr dingen gezüge sint, die si Sachen und horten: Niclaus
der Stieber , Heinrich der Sumer , Chünrade von Schaflfusen, Fritschi
TOD Albers, Wemher Schultheis, Wem her zem Löwen, Ulrich Frid-
richs: barger ze Arowe und ander erber lüte genüge.
Dir brief wart g^eben ze mittem merzen do man zalte von
gottes gebürte druzenhundert und zweinzig jar dar nach im nünden
jaro.
Siegel der Stadt Aarau hängt.
Staatsarchiv Aarau; Königsfelden Nr. ^. Copie in Burekarts von
Flick Copialbuch foL 48 Nr. Ol.
Abgedruckt (ungenau) Argovia V }k 45. vgl. Kopp V, 1. 315. IV, 1,
27P, 1.
38. Ulrich von Zofingen verkauft sein Gut und Hcinc Matte der Frau
Margreth Wagner. Aarau 1329 Juni 2.
Allen den die disen brief ansehent oder hSreut lesen, kund ich
rolrich von Zovingen sezhaft ze (i6zkon, daz ich mit guter gunst
and willen des | edeln mines herren hei-n Marchwardes von G6zkon
frien, des diener ich bin, verkofet han und hingegeben in rechtes
kjfes wis von mir und | minen erben der erberen frowen vro Mar-
gtethen Uolrich Wagners seligen wirtin und ir erben ein gö.t'mins
lidigen eigens, lit ze Oberngöskon | in dem banne, buwt Merchi von
Gbkon und gilt jerglich eins malter dinckeln und ein malter habern,
zwei h&nr, eins ze herbsten und eins zer vasnacht, und drizsig
wr ze zinse, umb sibenzehen pfund pfenning, und ein matten, lit ze
Lostorf in dem banne 6ch mins lidigen eigeas, buwt Johans genant
Ebis and gilt jerglich nun Schilling pfenning ze zinse, umb siben
|Aud pfiBnning, der pfenning ich aller von ir gar und genzlich bin
gewert. Dis selb gftt und matten gib ich ire und ir erben von
mir and rainen erben vür lidig' eigen frilich ze niezsenne und rüclich
xe besitzenne mit allr ehaftdgi und mit allem dem rechte so der zu
hBret and och ich si da har gehebt han an min, minr erben und
menliclis widersprahe und verzieh mich an disem selben briefe vür
mieh and min erbon gegen der gnanden Margrethen und ir erben
aller vorder und ansprahe, so ich oder min erben oder jeman ander
SA onser stat var baz jemer han mfichten an daz gnant gut und
iBittteQ mit dekeinem rechte, geschribem oder ungeschribem vor geLst-
fichem oder weltlichem gerichte. Und dar umb ze einem waren
mUnda vnd gezogsami dirr vorgeschribenr dingen han ich gebetten
^ vorgenanten hern Marchward von Gözkon min herren, daz er
38 [Wt j
sin ingesigel hencket an disen brief. Ich herr Marchward von 6ii- ^
kon vorgenant dar bette Uolrich von Zovingen obgnandes han min
ingesigel gehenckt an disen brief ze einem waren Urkunde und ge-
zugsami des vorgeschriben k6fes , wan er mit minem gftten wilki
und gunst beschach als da vorgeschriben stat.
Dirr dingen gezüge sint: berr CbAnrade und üolricb, des t(n> \
genanden Uolricb siine, Welti Swab sinr tocbter nian, Yelwor t« |
G6zkon, Burgi Meiers, Chünzi Chan, Heinrieb der Wagner von Arowe, '
Welti Kramer, Johans der Scbriber von WalzhAt, Heini Bebmn and
ander erber lüte genüge.
Dirr brief wart gegeben ze Arowe momendes nach der nffiiri
unsers herren do man zalte von gottes gebürte druzenhunderi jar
und zweinzig, dar nach im nünden jare.
Siegel des M. von Giwgen hängt.
• Ha. üdid.
od, Peter der Weber Bürger von Aarau verkauft- den Frauen dir
SamuuDg in Aarau einen Acker um 7 Vi Pfund Pfennig
Aarau 1329 August 7.
Allen den die disen brief ansebent oder hörent lesen kund ich Foter
der Weber burger ze Arowe, daz ich dien erberen frowen | in dem
samnuDge bi der Aren und ir nachkomen verk&fet han und b]Og^
geben in rechtes kofes wis von mir und minen | erben ein acker,
lit hinder Chünrade^; matten, des Si-hultheissen, bi dem Hostresie,
mins lidigen eigens, unib achtodhalb pfund | ptenning, dero ich te
minen uöton und dürften gjir und genzlich bin gewert. Den selben
ncker gib ich in«'n und ir nachkomen vür lidig eigen frilich le
niezsonne und rüclich ze l>esitzenne an min und allr minr erben
widersprahe und ver/icli mich och uu disem gegeuwürtigen briefe
vür mich und min erl»en allr der vorder, rechtunge und ansprahe,
so ich otler min erl>en oder jemnn ander an miser stat vürbaz an
den vorgenanden acker gegen dien obgnanden frowen oder ir nach-
komen jomer haben oder gewinnen möchten mit dekeim rechte ge-
schriben oder ungeschribem, vor geistlichem oder weltlichem gericbte.
Ich vergich och au disem selben briefe, daz ich des selben ackers
rechter wer sin sol von mir und minen erben vür lidig eigen an
allen den stetteu, da sin die vorgenanten frowen und ir nachkomen
notdürftig sint. und dar umbe ze einer gezügsami und warem ur-
kiinde dirr vorgeschribenr dingen und kl^fes han ich gebetten Uolrich
Trutmann Schultheis ze Arowe und ander die burger, daz si ir stat
ingesigel hencken an disen brief, wen dirr selb kif des vorgenanten
ackers vor inen mit des selben schulthoissen haut wart den vorge-
nanten frowen gevergot.
Ich Uolrich Trutman Schultheis ze Arowe und ander die burger
vorgenande dur bette Peters des Webers unsers burgers obgenandes
t»11 39
heb disen brief besigelt mit nnser stat ingesigel ze einer gezügsami
lud warem Urkunde des vorgeschrieben kofes, wan er vor uns dien
egnanden frowen mit minr des selben schultheisseu liant wart ge-
Torigot
Dirr dinge gezugi sint die ze gegin waren: herr Heinrich von
Rore, NiclauB der Stieber, Wemher zem Löwen, Rudolf übelman
Brandon, Küdolf Rorafib und ander erber lüte.
Dirr brief wart gegeben ze Arowe an sant Afron tage do man
alte von gottes geburte dnizenhnndert und zweinzig jar dar nach im
nonden jare.
Siegel der Stadt Aarau hängt.
40. Ubrich Freidige von Aarau kauft seine Stieftochter Anna im
Frauen kloster zu Aarau ein. Aarau 133 1 April 8.
Allen die disen brief ansehent oder hfirent lesen kund ich Uol-
rich Freidige burger ze Arowe, daz ich | den erberen frowen bi uns
in dem samnuug, z& dien ich Annen miner wirtin kint, daz si bi ir
enen | manne seligem Chünzen von Stocke hatte, getan und geswostrot
loD, mit ein teil gutes, so im der selb sin | vutter selig lie, hau sechs
itacke, vier in kernen und zwei in habern geltes, mins lidigen eigens,
gelegen ze Kulmbe in dem banne, an eim gute, daz Chänrad am
WolfbAle buwet, g^eben vür zwei und fünfzig pfund pfenningen,
nntl gib ins und ir nachkomen an disem gegenwärtigen briete von
nur and minen erben frilich ze niezsenne und rüclich ze besitzzenne
TOT lidig eigen an miner und allr minr erben widersprahe. Und
enxich mich an disem selben briete vur mich und min erben vurbaz
aller ansprahe und rechtes, so wir oder jeman ander an unser stat
an daz selb g&t jemer haben oder gewunnen möchten, wider die ob-
goanden frowen oder ir nachkommen mit dekeinem rechte, geschribem
oder nngeschribem , vor geistlichem oder weltlichem gorichte. Ich
lob öch an disem selben briefe vür mich und min erben den ge-
lumden frowen und ir nachkomen recht werschaft ze leist«nue umb
du genand g&t, als ichs inen g^eben hau vür lidig eigen an allen
deo stetten wenne und wie dicke sis notdurftig sint. Und har
nnibe, wan ich eigens ingesigels nicht hau und 6ch dis selb ding an
offimem gerichte vor . . dem schultheissen und andern den burgern
beBchach, so han ich si gebetten, daz sie der stat ingesigel ze einer
waren gezügsami dis selben diuges haut gehenckt an disen brief.
Der gegeben wart ze Arowe mornendes an dem mentag nach
uxgender ost^rwuchen, do man zalt« von gottes gebürte drüzenhun-
dert and drizsig jar dar nach im ersten jare.
Siegel der Stadt Aarau hängt.
40 [un
41. Heinrich von Rore, Ritter, and Agncti seine Frau verkaufen im
Samnung ein (rut zu Edliswil um :^) ff Pfennige. 1331 Mitte
April.
Allen die disen brief onselient oder horent lesen kund ich Heü-
riüh von Bore ritter und ich Agnese sin elich wirtin | , das wir ve^
k&fet hein und hingegeben in rechtes köfes wis von uns und uuBni
erben den erberen frowen in dem | samnunge bi uns gesessen lüdfli
bi der Aren und ir nacbkonien ein gut unsers lidigen eigens, lit »
Edliswile in | dem banne, daz ChAnrad Banwart buwt und jeiglick
giltet drie müt kernen und zwei viertel bonen, vier hftnr, imi
herbstig, und zwei vasnachtig, und zweinzig eier ze zinse, umb diinig
pfund Pfenningen, dero wir ze unsem nfiten und dürften gar und gem-
lich sin gewert. Daz selb gut geben wir inen und ir nachkooMD
vür lidig eigen, frilich ze niezsenne und rüclich ze besitzenne in alkn
dem rechte, als wir es unz har gehebt hein an unser und allr umv
erben widersprahe. Wir enzichen uns ^t-h an disem selben hntb
vur uns und unser erben allr der vorder, ansprahe und rechtallg^
so wir oder si oder jenian ander an unser stat an daz vorgeschribflD
gut wider die ol^nanden frowen und ir nachkomen vurboz jemer
haben oder gewunnen möchten mit dekeim recht«, geschribem od«
ungeschribem, vor geistlichem oder weitlichem gerichte. Wir lobea
inen ouch an disem selben briefe von uns und unsem erben xecbt
werschaft ze leistenne umb daz selb gAt als wir es verk&fet hdn an
allen den stetteii. da si oder ir nachkomen, wenne und wie dicke
es notdurftig wcrdent. Und dar uuib han ich der selb Heinrich
vür mich, die vorgonant Agiieson und unser erben min ingesigel ge-
henckt an disou brief zc einer waren gezügsami und Sicherheit allr
der vorgoschril>enr dingen. Des mich die selben Agnesen , wan ich
eigens ingesigels nicht hau, wol benüget in dirr sache.
Dirr briof wart gegeben ze mittem abrellon do man zalte von
gottes gebürte dn'izenhundert und drizsig jar, dar nach im ersten
jare.
Siegel des H. von Koiv hängt.
42. Johaim der Pro]»Ht und da« Kapitel von Zotingen verkaufen der
Kirche in Aarau ein (lut in Ix)8torf filr 25 ff Pfennige. Zo-
iingen 1331 April 11>. ■
Nos Johannes pn'positus totumque capitulum ecclesie Zovingenss
notum facimus presenciuiu insi^ctoribus seu auditoribus universis,
<luod nos I provida et matura deliberacione prehabita et tractatu
unanimi voluntate et consensu pro utilitate dicte nostre ecclesie pre-
dium seu boniim nostrum situm in villa Losdorf, quod \Vernherus
dictus Meier colit et inhabitat, reddens annuatim duas vierencellas
Spelte et unam vieroncellam avene, vendidimus ac presenübus nostro
et dicte ecclesie nostre nomine vendimus rite et legittime ac iusto
vendicionis titulo tradidimus et tradimus a nobis nostrisque succes-
«1 41
ribns Tiniyersis ecclesie in Arowe suisque procuratoribus qui pro tem-
16 existont cum omni iure nobis in eodeni predio seu bono pertinente
sto et iibero proprietatis titulo possidendura ac in usus suos prout dicti
ocuratores yolaerint, convertendum pro viginti quinque libi'is dena-
}nim monete OKualis, quos denarios fatemur nos presentibus recepisae
losqiie in utilitatem prefate nostre ecclesie convertisse. Renunciantes
.presse et ex oerta sciencia omni juri et juris auxilio canonici, civilis,
nnicipalis, consoetadinarii, scripti et non scripti et specialiter legi
joenti renunciacionem in genere non valere universisque et singulis
«saetadinibus, statuÜs, exceptionibus tarn juris quam facti, per que
redictos contractns per nos vel successores nostros vel dicte ecclesie
Ofitre nomine posset anullari vel aliqualiter retrahi vel cassari.
tomittentes eciam pro nobis et nostra ecclesia prefata nostrisque
looeesoribns universis dicte ecclesie in Arowe et suis procuratoribns
oibnscrnnque plenam de proprietate dicti predii seu boni prestare
nrandiam coram quocumque judicio tam seculari quam ecciesiastico,
»cmdnm quod de jure vel consuetudine fuerit faciendum et ad
ec omnia nos ecclesiam nostram nostrosque successores presentibus
btigamus. Sciendum est tarnen, quod predicta ecclesia in Arowe vel
ins procuratores qui pro tempore fuerint tenentur singulis aonis
Mxare et dare de predictis possessionibus et bono in Losdorf duo
oartalia spelte ecclesie sancti Martini in Losdorf et tenentur similiter
Annatim dare unum solidum denariorum ecclesie in Göskon. In
onun omnium evidenciam et finnitatem sigilla nostra videlicet . .
npoäti et . . capituli predictoram presentibus ap|)endente8.
Datum et actum in Zovingen anno domini millesimo trecentesimo
ricesimo primo 13 kalendas maii indictione 14.
Siegel des Propstes und Kapitels hängen.
43. BeromOnster 1331 Mai 21.
Herr Jakob von Reinach, Propst zu Münster urkundet, dass
^ Ita von Beinwil, Frau Margaret h die Truchsetzin, Frau Anna
^on Beinwil, ihre Tochter, und Jolians und Peter, ihre Söhne, mit
^Den dee Herrn Ulrich von Reinach Ritters, und Johans von Hall-
ril, deren Vögte, dem Bruder Johann Abt von Kappel einige Güter
•^ einer Jahrzeit für Herrn Peter sei. von Beinwil und demselben
^U zu Händen des Gotteshaus Frauenthal, dessen Pfleger er ist,
inigB Güter zu Subr geschenkt haben.
Siegel des Propstes von Münster, [Ilrichs von Ueinach Ritters und
lohtBBes von Hallwil, Rittears hängen.
42 [m
44. Rudolf von Zürich, Bürger von Aarau, verkauft den Frauen in
der SamnuD^ zu Aarau ein Gut in Kulm und eins in Maha
um zwei und secbszig Pfund Pfennige. Aarau 1331 Juli 17.
Allen die dieen brief ansebent, lesent oder hfirent lesen Ironi \
ich Rudolf von Zürich, burger ze Arowe, daz ich verk&fet han und
hingegeben | in rechtes k6fes wis von mir und minen erben den er-
beren frowen . . in dem samnunge niden bi der Aren gesessen und
ir nachkomen | ein g&t, lit ze Kulmbe in dem banne, buwt Johan
am Wolfsb&le, gilt jerlich vünf stucke kernen und ein gut, lit »
Muchein in dem banne | , buwt Hemma an dem Sinder, gilt jerglich
siben viertel kernen ze zinse, vür lidig eigen ze niezsenne frilich and
fridlich, mit den rutineu so der z& höret und mit aller ehaftigi und
rechte so der zu hören mag und als och ichs unz bar gehebt hm
und rüwclich ze besitzenne an min und allr minr erben widerspralM^
umb zwei und sechzig pfund pfenningen, dero ich ze minen nfitn
und dürften gar und genzlich bin gewert. Und enzich mich an disMi
selben briefe vür mich und min erben allr der vorgenanter anspnlw
und rechtunge, so ich oder si oder jeman ander an unser stat an d&
vorgeschriben guter wider die obgnanden frowen und ir nacbkonM
jemer haben oder suchen möchten nu oder hie nach mit dekeim rechte
geschribem oder ungeschribem, vor geistlichem oder weltlichem geridit«.
Und lob ouch inen und ir nachkomen von mir und minen erben
recht wersehaft ze loistenne umb du selben guter, als ich si verköffat
han, an allen den statten, wonne und wie dicke si es notdürftig ßint
Wan aber die selben frowen umb disen selben köf offenunge vor ge-
richte bogerten, do gieng ich der selb Rudolf in offen gerichte vur
Uolrichen Trutman schulthoiss und vür ander die burger ze Arowe
und bat ze ervarnde mit urteild, ob ich den selben köf den selben
frowen wol tun mochte, daz er hie nach inen unschedlich und un-
versprechlig were. l.>iiz wai't mir erteilet, daz ich es wol tun m&cbte
und hie nach kraft bette. Und do mir daz selb erteilet wart, do
onzech ich mich der vorgeschriben r gütern au der selben frowen priolin
haut, du ze gegin waz, vro Bola von Tenwile, ze ir aller der selben
frowen banden und ir nachkomen und vertgot si inen mit allr der
gewarsami und Sicherheit so ich tun mochte und als mir urteil gab.
Und han dar umb gebetten den obgnanden schultheiss und die burger,
won ich eigens ingesigels nicht han, daz si disen brief besigellen
mit der stat ingcsigel ze einem Urkunde und warer gezügsami des
selben kufes.
Ich Uolrich Trutman schultheiss ze Arowe und wir die burger
ze der selben stat vorgenand veriehen an disem gegen würtigen briefe,
daz vür uns kam im offen gerichte Rudolf von Ziirich vorgenander
luid vergot den erl>eren frowen in dein samnimge bi uns und ir
nachkomen du obgevsohribcn guter, du er inen verköfet hat, als mit
rechter urteild erteilet wart als vorgeschril^en ist, dar umb wir dar
m] 43
sin bette unser stat ingesigel hein gehenckt an disen brief ze einem
waren Urkunde und gezugsami der selben dingen.
Der gegeben wart ze Arowe an sant Alexien tage do man zalte
Ton gottes gebnrte dnizenhundert und drizsig jar, dar nach im
eisten jare.
Siegel der Stadt Aarau hängt.
44.* Gilg von Rupperschwil verpfilndet seiner Frau Greta alle Rechte
und Güter zu Otwiszingen und HirRchthal. Aarau 1332 Ja-
nuar 28.
Allen den die disen brief an sehent oder hfirent lesen tAn kunt
und vergihen ich Uolrich Trutman Schultheis ze Arowe, daz fiir mich
offenlicb | in gerihtes wise und vor gerihte kam der wolbescheiden
edder knecht Gilge von Rubiswile ze einem teile und vro Greta sin
efrowe xe dem andren | teile und bat da offenlich der selb Gilge mit
furq>rechen ze ervarende mit rehte, ob er wol der egenanten siner
e frowen einen vogt erl6ben | iind geben m6hte über ezlichü guter
and hantgift, so er ir und Iren erben ze rehtem phande versetzen
wolie und wart dar umb offenlich von biderben lüten erteilet üf den
ot^ das er daz wol mit rehte tun mfihte, und sol man dar umb
vinen, daz der egedaht Gilge wol bedahtlich vor gerihte der vorge-
naiiten siner e frowen gab und erlobte ze einem rehten vogte den
firnmigen ritere hern Johans von Hnlwile phleger in Sünggowe, den
oeh du selbu yro Greta erkos und benamzete als do erteilt wart
iber du g&ter und hantgift als hie nah geschriben stat. Da bi sol
Bin och wissen, daz der vorgeschriben Gilge offenlich siner e frowen
ud irem vorgenanten vogte an ir stat vor gerihte mit banden und
■onde üf gab und versazte in rehtem phandes wise allü rehter und
gtter, so er ze Otwissingen und ze Eyi*ztal in den beiden dSrfren,
twingen und bennen hette an lüten, gütren, an holze, an velde, an
akereD und matten und gemeinlich an allen den nüzzen und rehten,
wie die sint genant, als och er si unz an den tag har gebraht hette.
Und beschah daz dar un:be, wand du selbü sin e frow zu im von
ir ratter vnd iren erben braht hatte drissig mark und hundert mark
dbers l&tiges Züricher gewihtes, die dem selben irem e wirte gar
und genzlich worden sint, als er veriach und ist och dis beschehen
Biit disen nah geschribenen gedingen, also daz du egenanten vro Greta
Qid ir rehten erben ze dien selben d6rfren allü du rehter und nüzze
wie die genant sint, so der selb Gilge da hatte, niessen, besitzen und
baben sol für ein reht phant und in phandes wise alle die wile so
n oder ir erben niht gewert sint der drissig und hundert marken
dbers. Swenne oder sweles tages aber iemer der selb Gilge oder sin
erben die vorgenante sin e frowen oder ir erben ermanten mit dris5ii;^r
nurkei und hundert marken Silbers lötiges und luters Züricher <^'c-
wihtes, 80 sol si oder ir erben im oder sinen erben die vorgeschriben
44 [1%^. 13
guter nüzze und rebte ze beiden dorfren gar und genzlich geben
Ifiäente umb drissig mark und hundert mark silbers ane alle wid
rede. Ocb hat der egenant Gilge mit sinen erben gelobt der €|
nanten g&tren, nüzzen und rehten ze beiden vorgeseiten dftrfrai i
ze sinde in phandes wise nah rehte vor geislichen und weltlichen n
an allen steten, da es der selben siner e frowen oder ir erben ien
notdurfb gescliebe.
Hie bi warend und sint gezüge: her Markvrart von G6zk<
frige, her Heinrich von Küngstein, her Johans der phafife, her He
rieh von Roro, rittere, Nycolans der Stieber, ChAnradus von Seh;
husen, Nycolaus von Holdren, Wemhcr zom LSwen, Heinrich <
Summer, Wemher Schultheis, Uellin Fredinger: bui^gere ze Aro
und andere erbere liite genüg.
Har umb und alle die vorgeschribenen ze einem steten wai
Urkunde so habent wir der . . Schultheis, der . . rat und die hwr^
von Arowe von redelicher betto willen der vorgeschriben beider teil
unserre stette insigel gehenket an disen offenen brief. und ich Gl
von Rubiswile vorgenunder vergihen och aller der voi^geschribenen ti
geloben si stote ze hnnde ane alle geverde. Und ze merer sicherii
der vorgeschribenen so hab och ich disen bricf mit minem eigei
intdgel besigelt.
Der brief ist geben ze Arowe an dem nehsten zinstage vor <
liehttnes des iares do man zalte von gottes geburte druzehen hnnd
iar, drissig iar und dai* nah in dem anderen iare.
Das Stadtniegel i^t abf^fallen, da8 des G. v. Uubiswil hängt.
Staatsarchiv Aarau, Köiügsfeldun nr. 124.
44.*» Baden VM\ Juli 20.
Fünfjähriges Landfriedensbtludniß zwischen den Amtleuten v
Städten der Herzoge von Oestreich im Aargau, Thurgau, Breis^
und Elsaß , den Grafen von Xidau , Kjburg und Fürstenberg v
den Städten Basel, Zürich, Constanz, S. Gallen, Bern und Solothu
Unter den aargauischen Stlidteu wird auch Arau genannt.
Eidg. Abschiede I, ('2. Aufl.) p. 17.
il.*** Aarau 13134 März 3. (Donnerstag vor niittfasten.)
Egidie von Hubiswile vergleicht sich mit dem Kloster Koni
felden wogen der Güter zu Eudfelden. „ze Arowe".
S. h.
Staatsarchiv Aarau, Königsfelden nr. i:J8.
45. Wässenin^rsrochte. Aarau 133^^1 April 1.
Ich Uolrich Trutman Schultheis, wir der rat und die burj
gemeinlich von Arowe tüin kunt allen die disen brief ansehent o<
im]
4
r
btrent lesen, daz wir einhelliges | sinnes und williges mütes von der
not, du uns angieng von des buwes wegen, den wir taten die lant-
Testi unser brugge an der Aren ze beschirmenne und ze versebenne | ,
du si gestünde, uberein komen sin und kamen des jores, do man
alte von gottes gebürte druzenbundert und drizsig jar dar nach im
Tierden jare, daz ¥rir etzwie | vil veldes in unser Owe hie oben bi
dem alten Turne und ze nidrost bi der Telchi, als wir uzgcscheiden
ban, daz in bolz ein teil stund und wir abslügen, verk6fet hein und
te kofenne hingegeben recht und redlich vür lidig eigen von uns
und unsem nachkomen etzlichen unsem bürgern als si genemmet
smt und ir erben umb sechszig pfund und zweihundert pfund pfenning,
dero wir och gewert und berichtet sin gar und genzlich und in den
oatz der vorgenanten unser lantvesti komen sint und ein teil umb
Inder velt der in der selben Owe gelegen, daz wir geköfet hein ze
einer almende von dien der eigen es was. Und sin och wer von
Q» und unsem nachkomen an disem selben briete des selben veldes
so wir verk&fet hein viir lidig eigen an allen den stetten, da sin die
Torgeschriben burger, die es gek6fet haut ald ir erben, notdürftig
ani Wir sin och in disem köfe dirr nachgeschribenr gedingen mit
dien die gek&fet haut einhelleclich uberein komen: des ersten, daz
wir wellen, daz si daz gnand velt der Owe ze matten invahen suUen
mit eim fride alnmbe noch, nüt je der man sunderlich daz sin friden
nnd och die wfiri ze den selben matten machen, den schaden und
kosten beide der zum und würi si, die da geköfet haut, swenn es
notdürftig iät, gemeinlich und glichlich tragen sullen nach den man-
werchen als je der man hat. Und daz wazser uf die matten wisen
und leiten mit graben kleinen und grozsen jechlicher dur des andern
matten an swel stette er wil und im notdurftig ist an geverde und
ib och den merteil des rates ziemlich duncket, also daz ire enkene
dem andern daz werren sol noch der wider sin. Doch also, daz du
weori, als si mit graben dur die matten geteilet wirt nach den man-
werchen, du oneinandem gelegen sint, geuomen sol werden des ersten
iwein tage uf du ersten manwerch, dar nach zwein tage uf du an-
^ und aber danne zwein tage uf du dritten manwerch. Ist daz
du manwerch in dni geteilet werdent, werdent aber si vürbaz ge-
teüet ze der wessri ob es notdurftig wirt, dar nach .sol man och in
der selben wise als jez Vorbescheiden ist mit tagen och die wessri
Mmeo und teilen. Wir sin och ubereui komen umb den kosten des
Iridens und der wessri ob daz were daz ire dekeine der in han sol,
äIs im ze gebenne gezücht nach den manwerchen, nüt geben wftlde,
wa dann . . der Schultheis ald der weibel an sinr stat im einest ge-
tutet sin teil des selben schaden und kosten ze berichtenne. Uber-
sitz er daz gebott, so ist er ze büzse gevallen vünf Schilling; vordert
man die vünf Schilling mit dem vordem schaden und kosten so er
m jmI an in zem andern male, git crs nüt, so ist er aber vünf
48 [ttH
baut in ir hofe, den die lute in unser stat teglich reichteo und
namen ze .ir diirfben, dur ir gemaches willen | und dur unser stat
nutz und ere mit ir guten willen hein genomen von dem Ursprünge
in tuchle und rfiren und in geleitet in ir liof in ein stock und odi
in die Halden vxir IJolrichs unsers zolners hus, also mit dem gedinge,
daz wir ane ir schaden und kosten daz selb wasser wa es brestea
gewunno in den selben töcheln und rAren beide die ze ir stocke und
unserm leitent, daz es nüt gan machte, sullen wider 6yerren and
machen, wenne und wie dicke der selb breste keme, es were sander-
lich ze ir stocke oder ze beiden glichlich. so verre daz si w&bnt
vfillclich haben. Och sullen si die sellven frowen ir wasser in ir hdb
frilich und fridlich han, daz si dar umbe uz unser stat nieman alM^
16fen sol, wan mit ir guten willen. Und har umbe daz dis stote
belibe eweclich nnvcrwcrzalet und unbekrcncket von ieman, so heb
wir ze einer Sicherheit und offennem Urkunde dirr selben dingen unser
stat ingesigel gchenckt an disen brief.
Der gegeben wart ze unser frowen liechtmes do man zalte voo
gottes gebürte dnizenhundert find drizsig jar darnach im sechsten
jare.
Siegel der Stadt Aarau hangt.
48. Schiedsspruch in der Sache des Walther Kramer und seiner Fna
und der Margaretha Wagner. Aarau 133<i Mai 17.
Allen die disen brief ansehent oder hurent lesen vergich ich
Walther Kramer bnrger ze Arowe und icli Katherina sin elich wir-
tin, daz wir von | unsprahe erbes, estüi-e, morgengabe, gulte, Ton
gelübde und von sweler ander dingen wegen es were, die wir hatten
hin ze Margarethen der | W'agnerin unser swester und si har wider
gegen uns, dero wir uf die erbercn manne Berwarten von Kienherg
und Uolrich den meier von Küttingen | als uf schidlüte ze beiden
teiln uz zcrichtenne komen waren, du selb uzrichtunge in dem nechsien
fritage vor pfingstem, do man zuite von gottes gebürte dnizenhundert
und drizsig jar dar nach im sechsten jare beschehen solte und do
wir des.^lben tages ze beiden teiln vür kamen in Heinrichs des Sumeß
hus vur den bescheiden man Uolrichon Trutman den schul theissen,
da ze gegin waren dis erberen lüte: hen* Uolrich von Kienberg, herr
Heinrich von Küugstoin rittrc, (.'hünrad von Schaffusen, Niclaus von
Holdern, Weruhcr Zürcher, Jolians des Schult heissen , ChC^rad der
Sniit von Münster, Lütold der Sniit und ander erber lüte ze Arowe.
Do hatten wir der vorgenande Walther und Katherina etzwas logens
in der vorgenanden ansprahe, des wir * * komen solten sin uf
die vorgenanden schidlüte als wir sprachen, dar umb die selben schid-
lüt« swüren ze den heiligen, daz wir der vorgcschriben dingen aller
sament uf si komen waren. Und dar nach schieden si uns also ze
beiden iciln, daz du vorgcschriben ansprahe die wir gegen einandern
M] 49
itten als Vorbescheiden ist unz nf den selben tag, da under unser
02 waz, dar umb wir si satzten uf, die selben schidlüte ellü, ab
ere lidig und gar, daz wir si niemer gegen einandern nüwern noch
iderrordem s61den mit dekeiner siindrunge, dekeiner der vorgeschri-
ar dingen oder mit dekeiner usziechunge, dekeines rechtes, geschri-
1» oder ungeschribens, vor geistlichem oder weltlichem gerichte, daz
ir beidenthalb verhängten und do zA liezsen gan unsers guten willen
id dankes und daz selb och tAn an disem selben briefe einmfiteclich
m uns und unsem erben, und hein dar umbe gebetten den vor-
nanten . . Schultheis und ander die burger ze Arowe, daz si ze
Dem offennen Urkunde und waren gezügsami allr dirr vorgeschribenr
Ingen der stat ingesigel hencken an disen brief. Wir . . der ob-
naod Schultheis und ander die burger ze Arowe dur bette der vor-
enanden unser bürgern Walthers Kramers, KatheriDen sinor elichen
rirtin und Margarethen sinr swester hein unser stat ingesigel ge-
enckt an disen brief ze einem offennen Urkunde und waren gezüg-
uni allr der vorgeschribenr dingen, . wan si vor uns als Vorbescheiden
ft sint beschehen.
Der gegeben wart ze Arowe des vorgesehriben tages und jares.
S. h.
49. Johans von Seon, Bflrger von Aar au, verkauft den Frauon d(.>r Sam-
nong in Aarau eme Hofstat um 18 S neuer Pfenninge. Aarau
138(5 December 20.
Allen die disen brief ansehent oder h6rent lesen küiid ich Johans
o& Seon burger ze Arowe, daz ich verköfet han | und ze köfenne
iogcgeben recht und redlich von mir und minen erben den erberen
rowen in dem samnunge niden | bi der Aren gesessen und ir nach-
omen die hofstat, dar uf Uolrich Murer sitzet und swaz von der
dbea hofstat | lit ungebuwen, es si daz hfifli vor des selben Uolrichs
0« oder daz inrhalb der mure lit unz an ir hus, da etzwenne
loliaen uf gebnwen waren mit den niuren die dar uf stand und
lit der mure du har uz got unz an den weg, da du tor an sint,
IX si daz alles niessen und besitzen sullen vür lidig eigen frilich
ad r&clich und dar uf buwen, swaz si wen, an alleine, daz »i da
okein rad, daz nch tribe, setzen sullen, noch es &ch ienian andren
Dirnen ze tünne oder es ander ieman dar umb ze kofenne geben,
tu mit minem willen und minr erben. Und han dar umbe von
MQ enphangen achzehen pfund nüwer Pfenningen, die ich in minen
Qtz ban bekeret. Ouch han ich inen und ir nachkomen an disem
^ben köfe gegeben an der hofstat da der vorgenand üolrich Muror
f sitzet nüt viirbaz wan die rechtunge, die ich und min erben da
f bein, mit dem gedinge, daz der müt kernen geltes, den ich inen
Tlich zinste, ab sin sol lidig und 1er und si da wider nemen und
iezsen den zins, der ierlich von der selben hofstat gat. Wer ouch,
.Aarmuer ürkmidenbiich. 4
50 [un
daz si oder ir nacbkomen uf dirr vorgenandeD hofstat dekeinen bu
ieten, den si gerne mit einr mure inviengen, so mugen si wol ob a
wen den gewalt han von der mure des vorgenanten Uolricbs an dero
der Sidleiin bus stat bar dan ein mure slan an die obgenande mme»
du an weg bar us gat, die si onch wol abrechen mögen ob si wao
oder bober uf triben, also ob ieman der lüten die in dem hofe sitnai
in die selben mure tremel legen wellen, daz si daz wol tAn nmgea
Ane allein, daz si über die selben mure uz nüt buwen suUen noch
dekein tremel schiessen. Si sullen &ch . . die selben frowen und ir
nacbkomen den weg den du buser bant in dem hofe niezsen als si le
allen den dingen so inen notdürftig mag sin. Und har umb daz disa
ding ellü vorgescbriben mit ir gedingen war und stete beliben, so
han ich der vorgenande Jobans von Seon vur mich und min erben
min ingesigel gebenckt an disen brief.
Der gegeben wart ze Arowe an sant Thomans abende do maa
zalte von gottes gebürte druzen hundert und drizsig jar dar nach in
dem sechsten jare.
Siegel den Jobans von Seon hängt.
50. Herzog Albrecht von Oestreich bewilligt Aarau das Recht Ton
der Almende der Brod- und Fleischbänke und des Schlacht-
hauses Steuern zu beziehen. Brugg 1337 August 11.
Wir Albrecht von gots gnaden hertzog ze Oesterrich, ze Steyr
und ze Chernden, herre ze Chrayn, auf der | Maricb und ze Porte-
now, graf ze Habspurch und ze Kjburch, lantgraf in Elsazz und
graf ze Phyrth, tun chunt offeniich mit disem prief, daz wir unsem
getruwen liben bürgern ze Arowe von besundem gnaden | die gnad
getan haben und tdn ouch mit disem prief, waz seü geltes gepawen,
gemachen und gestiften mügen auf der almeiude der protpenkchen, dff
fleischpenkchen und der schalen, das seü daz mit unserm gutem willen
und gunst tun mugent und süHent, also waz geltes davon ge oder
gent werde, das seü daz an die stat legen und si da mit bezzeren,
als si dez notdurftig sei und als si best mAgen und chunnen. Und
geben in dez ze urchünde disen prief besigelten mit unserm insigel.
Der geben ist ze Prukk an mentag nach sant Laurentzen tag
anno domini millesimo trecentesimo tricesimo septimo.
S. b.
Copic im Copialbuch p. 25.
51. Steuerbewilligung durch Herzog Albrecht von Oestreich. Brugg
13:37 August 11.
"Wir Albrecht von gots gnaden hertzog ze Oesterrich, ze Steyr
und ze Kernden tun | chunt otfenlich mit disem brief, daz wir unsem
getruwen bürgern ze Arow die genad | getan haben von besundem
m. 1338] 51
enadi*n. daz alle edel lüt, die ietz hftser in der stat habent | oder
irbaz darinn kouffent, da von stüreu and dienen snllen in aller der
lazze, als ander purger von ir h&ser tuend, wir über heben dann
en edel man der stiur von dem hus von besundern genaden. Es
)l onch die burch in der stat so Heinrich von Ror von uns besitzet
rie und ledig sin und dhein stiür geben. Daz dise gnnd stet belib
V aber so geben wir disen brief zu einem urchunde mit unserm
isigel.
Der geben ist ze Brugg an sand Tyburtien tag anno domini
liilesimo 300 tricesimo septimo.
S. h.
Abschrift im Copialbiich p. 39.
'V2. Heinrich von Rore, Ritter, verkauft aua Noth der Samnung in
Aarau ein Gütchen zu Edliswil für 16 u neuer Pfennige.
Aarau 1337 Oktober 28.
Allen die disen brief ansehent oder hßrent lesen vergich ich herr
ieinrich von Rore ritter, daz ich verkofet han und | ze köfenne hin-
;pgeben recht und redlich von mir und minen erben den erberen
rowen niden in dem samnunge bi der Aren . . der priolin und
£m . . convent und ir nachkomen ein gutli mins lidigen eigens,
it ze Edliswile in dem banne und buwt | es Heinrich Vogt und gilt
rlicb zwein müt kernen, zwei viertel bonen, ein herbsthün und ein
asnacht h&n und zweinzig eier ze zinse, umbe sechzehen pfund nü-
er Pfenningen, dero ich ze minen nöten und dürften bin gewert
ir und genzlich. Daz selb gütli gib ich den selben frowen und
. . nachkomen vür lidig eigen ze nieszenne und besitzenne frilich
nd fridlich mit allr ehafti und rechte so der zd h6ret oder hören
lag an min und aller miner erben Widerrede und bin ouch des
'Iben gftUis also vur lidig eigen ir rechter wer von mir und minen
"ben an allen den stetten da si oder ir . . nachkomen sin notdürf-
g sint, es si vor geistlichem oder weltlichem gerichte. Und har
mbe ze einer waren gezügsami und Sicherheit dis vorgeschriben köfes
so ich der vorgenande herr Heinrich von Rore vtir mich und mine
rben min ingesigel gehenckt an disen brief.
Der gegeben wart ze Arowe an der zwei zwulfbotten tage sant
ymons und sant Judas do man zalte von gottes gebürte druzen-
luidert und drizsig jar darnach im sibenden jare.
Siegel des Ritters Heinrich von Rore hängt.
53. Wcmher Höwenstein von Aarau gibt dem Heinrich dem Scherer
und seiner Frau Margarethe von Aarau zwei Jucharten Aecker
als Erblehen. 1338 August 27.
Allen den die disen brief ansehend oder hörend lesen tun kunt
od Tergihe ich Wernher H ewnstein burger ze Arowe, das ich ver-
hen habe | ze rehtem erbe zwo juchei*ten akkers, sint gelegen in dem
• S'
52 um
banne ze Aröwe, den man spnht Blanken akker, Heinrich dem Scberer
und Margai'eten siner elichen wirtinne 6ch barger ze Ariwe und in
beider erben , also das si mir und minen erben iergelich von des
I selben zwein jucherten sulend geben und entwurten ze sant Martiss
mes ze rehtem zins zehen viertel keinen Ar5wer mes, und sol ich
der vorgenant Wemher H&wenstein und min erben die vorgescbri-
benen Heinrich den Scherer, Margareten sin wirtinne und ir erbco
niemer gesumen oder irren oder bekumbem in deheinen weg an dem
vorgeseiten eibe, das inen schedlich m6hte sin oder werden. Be*
schehe aber, das si mir oder minen erben das vorgenant erbe wfiltn
uneben oder willeklich wider lassen also das si es nüt me wfilteo
buwen oder han, so sulend si mir das selb erbe uf gen ane alle g^
verde und sulend mir oder minen ei'ben ze abzins geben ein phönt
guter und gemeiner Zovinger phenning, die denne geng und gebe sint
und sulend dannan hin mit mir ob es beschehe und mit minen erben
dar umb uüt ze schaffend han von des erbes wegen und sulend 6eb
von uns denne ledig sin. Beschehe &ch , das ich der vorgemnt
H&wenstein und min erben oder der vorgenant Heinrich Scherer oder
sin erben welre von dem erbe gan wilte und verk6feny das sei letr-
wedere dem andern bi dem ersten bieten ze k&fen und sol im es
fünf Schilling naher gen denne ob es ein andre k6fti. Ouch sol mu
wissen, verk6fti der vorgenant Heinrich Scherer oder sin erben das
selb erbe, so sol er schaffen, wer es kifti, das mir und minen erboi
der selb gebunden si aller der dinge, so mir der selbe Heinrieb an
disem brief gelobt hat und gebunden ist. Und ze einem waren w-
kund der vorgeseiten dinge, so heind der rat und die burger von
Ar5we dur unser beider bette ir stette insigel gehenket an disen brief.
Der wart gegeben und beschah an dem donrstag vor sant Verenen
tag do man zalte von gottes gebürte druzehenhundert und drissig jai
dar nah in dem ahtonden jare.
Siegel der Stadt Anrau abgefallen.
54. Heini Mutscheller, Bürger von Aarau, kauft seine Tochter Agnei
in die Samiiung in Aarau ein. Aarau 13t^ September 3.
Allen den die disen brief ansehent oder h5rent lesen tun konl
und vergihe ich Heini Mutscheller burger ze Arowe, das ich dex
erbem | frowen in der samnung, die ze Arowo bi der Arun geeessa
sint und uch burger ze Arowe sint, han geben die matten und die akke:
I für reht eigen , die hie nah geschriben stant für aht und vierxi(
phunt nüwer Zovinger phenning, die ich den vorgenanden | frowei
in der samnunge hatte gelobt ze gebeune ze niiner tohter Agneson
die si in ir samnunge enphangen heint, das si da got dienen s{
und ir notdurft mit inen die wil ft lebt als och die andern in de
samnunge haben sol. Und sind dis die malten und die akker, di
W] 53
ih inen geben han für die vorgeseiten ahi und vierzig phunt: An*
niudb manwerk matten, sint gelegen in den nüwen matten ze Wile ;
n manwetk matten, ist gelegen ze Erlisbach in der Owe; vierdhalb
icbart akkers, ligent enhalb der Arun an dem Stade; und fünf
ichart akkers, ligent an dem Telsbach. Dise selben matten und
sker han ich den vorgenanten frowen in der samnunge geben frilich
Dd willeklich fui' reht eigen, also das die selben frowen in der
imnnng diu selben gflter niessen, besitzen und besetzen sulent fdr
M eigen als andru g&ter diu ir eigen sint. Ich sol 6ch und min
ben der vorgenanten guter gen den vorgenanten frowen in der
imnung und gen ir nahkomenden were' sin nah reht an allen
nstliehen und weltlichen gerihten, nah geschribenem reht und nah
Dgeschribenem und an allen andren stetten, da si des in deheinen
reg bedurfent und notdurftig sint. Ich han inen diu vorgenanten
&ter uneben den vorgenanden frowen in der samnung und gib su
i mit disem brief, also das si do mit tän mugent und sulent hin-
an hin was si went. Und umb ein war urkiind aller der dinge
) hie voi^geschriben sint, so heint . . die burger von Arowe dur
ün bette ir stette insigel gehenket an diesen brief.
Wir . . der Schultheis und . . der rat von Arowe dur bette
les vorgenanten Heinins Mutschellers ünsers burgers so hein wir ünserre
tat msigel ze einem urkünd gehenket an disen brief.
Der wart geben und beschah an dem donrstag nah sant Verenun
ag do man zalt von gottes geburt druzehen hundert und drissig
BT dar nach in dem ahtoden jar.
Siegel der Stadt Aarau hängt.
'Hb. weren,
55. LeibgediBgbrief^ aosgestellt von Heini Mutscheller von Aarau für
seine Tochter Agnes, Schwester der Samnung in Aarau. 1333
September 3.
Allen den die disen brief ansehent oder h6rent lesen t&n kunt
ind vergihe ich Heini Mutscheller burger ze Arowe, das ich han
;<eben | Agnesun miner tohter, diu in der samnung ze Arowe, diu
)i den andren frowen begebenlich mir wesend ist, dru stuk geltes
tf I disen gfltem, diu hie nah geschriben stant ze einem rehten lib-
ledinge ze niessend und ze habend, die wil si lebt, dar umb das
i ir I notdurft dest bas han mug in der vorgenaoten samnimge. Und
^ne diu selb Agnes enist, so sulent diu selben nahgeschribenen g&ter
iah ir tode Valien und eigen sin genzlich der vorgeseiten frowen
Q der samnung ze Arowe, und sol ich und min erben dannan hin
oit disen selben g&tem niht me ze schaffen han, won das die selben
rowen nah miner tohter tot diu vorgenanten g&ter niessen, besitzen
iod besetzen sulent, wie si went, als och andni ir g&ter. Und
int dis diu g&ter, diu min tohter niessen sol unz an ir tot und
aooan hin der vorgenanten samnung sulent sin: ein halb manwerk
54 U»
matten, lit enhalb der Arun, hincler dem Gervvid ; anderhalb jucbart
akkers, lit bi dem selben Gerwid ; und aber anderhalb jnchart akkers,
lit Öch bi dem Gerwid; und ein juchart akkers, lit bi dem Hob-
stresse in dem banne ze Arowe. Und ze einem waren urkond der
vorgeseiteo dinge so heint . . der schultheiss und . . der rat von
Arowe ir stat insigel dur min bette gehenket an disen brief.
Der wart geben und beschah an dem donrstag nah sant Yerenn»
tag, do man zalt von gottes geburt druzehen hundert und diisflig
jar, darnah in dem ahtoden jar.
Siegel der Stadt Aarau hängt.
5G. Metzi Surina verkauft den Frauen in der Samnuns. zu Aarau iwei
Viertel Kernen Geldes für drei und ein halb rfund neuer 2^
finger Pfennige. Aarau 1839 Januar 18.
Allen den die disen brief ansehent oder hfirent leeen tAn kost ]
und vergich ich Metzi | Surina. dns ich mit gunst, willen and hento
Heini Suren, der min wissenthaffter | vogt ist, han gegeben ze kot
fenne zwei viertal kernen geltes für recht eigen ab drin | stukkn
akkers, sint gelegen an den Steinen, und ab zwein stukken akken^
ligent hinder den hüsem enhalb der Arun, den erberen vrowen in
der saminung ze Arowe bi der Arun , umb drithalb phunt nüwir
Zowinger pfenning, die ich von inen gentzlich enpfangen han lUii
gewert bin. Und ist och dirr k6ff geschehen mit willen und gunst
Johansen Suren mines sunes und Verenen miner tochter und ir eUcbeo
wirtes des Zieglers. Und hein wir die vorgenanten ellü sament Ü
vorgeseitun zwei viertal kernen geltes uff gegeben und gevertigot
ofTenlich vor dem schultheissen und vor den bui'gem ze Arowe vor
gericht, alz mit urteil erteilit wart und recht ist, den vorgenanten
vrowen in der samnung und ir nach komen mit aller der gewarsama
und Sicherheit worten und werken so noturfftig was. Ich du vor-
geseit Metzi Surina und min erben s61en och recht weren sin nach
recht gen den vorgeseiten vrowen in der samnung und gen iren nach-
komen der vorgenanten zweier viertel kernen geltes an allen geistlichen
und weltlichen gerichteD und an allen andren steten, da si des he-
dürffen und noturfftig sint. Und ze einem waren ui*künd der vor-
geseiten dingen, so heint der schultheiss und die burger von Arowe
durch unser aller bet ir statt ingsigel gehenket an disen brief.
Wir der schultheiss und die burger von Arow durch bctt der
vorgenanten Metzin Surin, Heinis Suren ir vogtes, Johannses Surinen
sun und Verenen ir tochter so hein wir unser stat ingsigel ze einem
urkund gehenket an disen brief.
Der wart geben und beschach an dem mentag vor sant Agnesen
tag, do man zalt von gotes geburt druzehenhunclert jar und drisäg
Jar darnach in dem nünden jar.
Siegel der Stadt Aarau hängt.
m] . 55
56.* Radolf von Wicken von Aarau verkauft dem Kloster Konigsfelden
157, Stack Geldes für 33 Mark Silbers. Aarau 1340 Februar 3.
Ich Rudolf von Wicken bnrger ze Arowe tun chunt allen dien
die disen brief senhent oder hdrent lesen, das ich reht und | redelicb
mit gutem willen unbetwungenlich ze k6£fenne han gegeben den er-
wirc%en geistlichen frowen . . der epthissenne und | dem convente
d^ chlosters zq Chungesfelt sant Ciaren ordens in Costentzer bistüm
mines lidigen eygens sechzehent|halb stuck geltes, die in dem banne
dorfes ze Obemendefelt gelegen sint, umb dri und drizig mareh
und lotiges silbers, der ich von inen gar und gentzlich gewert
und bereitet bin und in minen nutz bekeret han. Du selben guter
kh miner frowen und müter £r& Agathen reht lipgedingen von mi-
nem vatter Ch&nrat von Wicken ir elichem wirte gewesen sint, dü-
selbe frb Agathe min müter disen k5f mit ir vogtes hant Nyclaus
TOD Holdem, der do ze male ir wissenthafter vogt was, ufgegeben
und gevertiget hat mit mir in gerihtes wis an Walthers von Rübis-
wile hant an der vorgenanten epthisne und cuuventes stat, uud haben
ich wir nns beidü verzigen und verzihen uns mit disem gegenwir-
tigen brief aller der rehten und rehter ansprahe, so wir oder unser
erben zft dem vorgnanten gelte iemer mere m&hten gehaben oder ge-
winnen an geistlichem oder an weltlichem gerihte oder usserhalb ge*
rihtes oder in deheincn weg, da mit dirre k6f ververwet oder geirret
XD^te werden in deheinen weg an alle geverde. Wir loben den ege-
Hauten eptissene und convente der vorgeschribener guter und geltes
wier ze sinne für lidig eygen nach reht swa und swenne sie sin not-
dürftig sint. Ich Agatha Chunratz von Wicken seligen wilent schult-
lieiasen ze Arowe witebe und ich Nyclaus von Holdern zu den ziten
ir Togt vergehen aller der rede und der dinge so da vor von uns
Ycrschriben stat. und das ze einem urchiinde so geben >vir . . der
epthJSBenne und dem convente disen brief besigelt, ich der egenant
Bftdolf von Wicken mit minem ingesigel und ich Agatha mit niines
Yogtes Nyclaas von Holdem ingesigel und setzen si in nutzlich gewer
der vorgenanten gftter und gulte. Und dur mer Sicherheit so han
wir gebetten die erbem lute . . den schultheissen und die burger ze
Arowe, das si ir ingesigel gehencket hant an disen brief ze einem
waren offenne urchunde aller der dinge so da obnan verschriben stant.
^ir Uolrich Trutmann, Schultheis und die burger ze Arowe ver-
gehen, das für uns kam ingerichtes wis R&dolf von Wicken unser burger
i>nd fr5 Agathe sin müter mit Nyclaus von Holdem irem wissent-
Men vogt und hant vor uns einen rehten köf gevertiget und ge-
gebea den geistlichen frowen der epthissenne und . . dem convente
des chloetera ze Chüngesvelt du guter du da obnan verschriben stant
^d ist 6ch du vertegunge geschehen und uf gegeben von Rudolfs
^en des egnanten nach siner eigenschaft und von &o Agathen wegen
^h dem lipgedinge so si dar uf hatte, mit urteil nach der stat reht
56 • [IM
und gcwonheit. Und dar bette der egnanten Rudolfe von Wtcktt,
fr6 Agathen siner m&ter and Njclaas von Holdem ir vogtes, so bu
wir anaer stat ingesigel gebencket an disen brief.
Dis beschach do ze gegen waren: Cbanrat von Sofaafhasen, Wen'
her Schultheis, Rddolf Schultheis, Hebrioh SehnlUieis, WenÜM
Züricher, Johans Züricher, Fridrich von Albis, Heinrich Swebdii
Uolrich der Freidiger, üolrich von Kyembeig, Joh. von Hanwii
Büdegw der Schencke vnd ander erber lute gnAg.
Dirre brief wart gegeben ze Arowe an sant Blasien tag in den
jare do man zalte von Christes gebarte drdcehenhundert jar dar nad
in dem vierzigostem jar.
Siegel des Rudolfs von Wicken, des Rathes und Niclaus von Holden
hängen.
Staatsarchiv Aorau; Königsfelden nr. 183.
57. Rudolf und Johans Huter, Bürger von Aarau, verkaufen an Nidu
von Holdern, Bdrffer von Aarau, eine Matte in Nider-£ntfeUa
welche sie als Leaen der Herzoge von Oesterreich besitWD, ni
zwanzig Pfund Zofinger Müntze. Aarau 1341 Januar 7.
Allen den die disen brief anaechent oder hSrent lesen, veriedM
wir Rudolf und Johans die Hüter gebr&dre, burger le Arowe, dn
wir beide unverscheidenlich von uns und unsem erben verk ffst h«
und in rechtes k6ffez wiz hingeben Niclausen von Holdern | bnrgf
ze Arowe und sinen erben ein matten gelegen ze nidem Endveit l
der Suren, du unser lochen waz von unsern herreu | von Oesterriok
von dien öch wir oder unser erben im und sinem erben die s^b0
matten fiir sin lochen vertgunge erwerben sullen, und hein dar umb
von dem selben Niclause enphaugen zwentzig phunt nüwer Zovinge
böschen. die gentzlich in unser nutz komen sint, dez wir veria'htf
an disem brieöe. Ouch geloben wir von uns und unsem erben der
genuuden Niclausen und sinen erben unsern brüder Wolthern i
underwisenne. alz balde alz er ze lande kunt den selben koff mit ui
stet ze bände und da wider niemer ze tünue weder mit worten noc
mit werken au alle geverde. Wer aber daz der genand Niclaus odc
fiin erben üb er enwere an der vorgeuauden matten kein gebrest«
gewunen mit der egenanden vertgimge beide an unsem herren yo
Oestefrich und och an Walthern xuserm brüder, so sullen wir od<
unser erben, im oder sinen erben, wen er es vordtre und sin di
enbcrn vnU die vorgenanden zwentzig phunt Zovinger bSschen wid
geben oder aber alz mengen guten guldin, alz die zwentzig phiintg
bürrent, ieklicheu guldin für vier und einlif Schilling der selben münt?
und sullen dar nach, als wir goweren, wir und unser erben die selb
matten wider han in allem dem rechte alz wir si och verköffet hatt
an allermouliches wider rede, und hein dar umbe allez daz vorg
achriben stat ze volfQrenne ze bürgen und ze giseln dem selben N:
IHl] 57
Iiose oder sinen erben geben von ans und unsern erben Wernhem
Scholtheisaen unsem &heim mit der bescheidenheit, wcnne der genand
Kiclaas oder sin erben üb er enwere der vorgenanden vert^unge beide
1Ü0 unsem herren von Oesterrich und 6ch von Walthem unserm
kflder nüt enbem wil, so sol im der yorgenand Wernher recht gisel-
achaSt leisten an einem offennem wirte ze veilera gute und ze rechten
aalen nach Arow der stat recht und gewonheit oder ein an sin stat
legen, der alz vil zerre, alz üb er selber leiste; darnach in acht tagen
«Ix er gemant wirt von dem vorgenanden Niclause oder von sinen
erben oder von ir gewissen hotten nieraor us der giselschaffl ze ko-
menne, e der ietzgenande Niclaus oder sin erben gentzlich unklagber
werdent; da loben wir die vorgenanden Rudolf und Johans gebrfldre
TOD ans und unsem erben den genanden Wernhem und sin erben
Ton aUem schaden ze wisenne, dar in er komen mag von dir burg-
achafft wegen in keinen weg. Ich der genand Wemher vergich einr
varbeit aller der dingen so vor von mir geschri1)en stit und loben
« stet ze Lande bi guten triuwen an geverde und han dar umbe ze
eliier giBzügsame min eigen ingesigel gehenket an disen brief.
Aber wir die vorgenanden Rudolf und Johans gebrüdre, wan wir
«gener ingeeigeln nüt enhein, so han wir beide mit dem vorgenanden
Kidansen von Holdem gebetten den Schultheis und den rnt von Arowe,
4az sie dar unser aller bette willen und ein ewig bestetunge dirre
dingen ir stat ingesigel gehenket hant an disen brieff.
Der geben wart ze Arowe do man zalte von gottez gebürte
Mtaachenbundert und vierzig jar darnach im ersten jare momendez
Bich dem zw61fften tage.
Siegel des Wernher SchiiltheixAen hängt; da« der Stadt ist abgerissen.
58. Ulrich Freidi^ von Aarau kauft seine Tochter Gerdrut in die
Samnung ein. 1341 März 16.
Allen den die disen brief ausehcnt oder hcVent lesen kund ich
Dolrich Freidig burger ze Arowe, | duz ich han gegeben und gib an
diaem gegenwurtigen brief den erberen geistlichen vrowen in der |
ftmnunge ze Arowe seshafL bi der Arun, die och barger sint ze Arowe,
A& schfippos, ist gelegen | , ze obern Endivelt in dem banne, mins rechten
ogens mit bolz, mit velde, mit wonne, mit weide und mit aller ehafti so
iu zu huret, die iezo Wernher Cristan Iknwart von obern Endivelt
bawet, du jerlich gilt iunf stuck an körn, dnzsig eiger und drü
bibre, für driszig phunt pfennig Zovinger müntze, die ich inen schuldig
was von Gerdrut miner tochter wegen, die si durch got und miner
bett willen in ir sanmunge enpfangen hant. Ich der vorgenand üol-
rich Freidig und min erben sülleu 6ch rocht wer sin noch recht gen
den egnanden vrowen in der samnunge und gen ir nachkomen der egnanden
scbüppos mit aller der ehafti so diu* zu höret an allen geistlichen
58 ^ [IUI
und weltlichen* gerichte und an allen andren steilen, da si des be-
dürfen und notdurftig sin und da wir es durch recht tun sollen.
Und harumb ze einem offenne Urkunde und meren Sicherheit din»
Yorgeschribner dingen, so hon ich der vorgnand üolrich Freidig um.
eigen ingesigei gehencket an disen brief für mich und min erben.
Dirre brief wart gegeben an sant Gerdrut abcnt ze mittem menei
do man zalt von gottes gebiirt druzehenhundert und vierzig jar dir
nach in dem ersten jar.
S. h.
' Hb. veltichen.
59. Ulrich Freidig, Bürger von Aarau, schenkt seiner Tochter Gerdnit
in der Samnang in Aarau ein Leibgedinge. 1341 April Ih.
Allen den die disen brief ansehent oder hörent lesen kund ich
üolrich Freidig burger ze Arowe, daz ich | han gegeben und gib
mit disem gegen wurtigen brief Gerdrut miner tochter, du in der sam-
nunge in | der selben stat Arowe wonend ist, du gelegen ist bi der
Arun in der vorgenanten stat Arowe, dru | stucke kernen geltes jo^
lieh ab minem akker, der gelegen ist uf BAchlirein, des siben juchart
sint, durch daz si dest baz ir notdurft han muge in der egenanten
samnunge, ir ze habenne und ze niessen ze einem rechten lipgedinp
die wil* si lept, und nach ir tode so süllen du selben dru stucke ker-
nen geltes ewenclich beliben der priolin und dem convent der ege*
nanten samnunge und ir nachkomen ane min und menlichs wider-
spräche. Und han daz getan mit dem gedinge, wa daz were, daz ich
oder min erben dii egenant dru stucke kernen geltes koften ab andren
gÄtem, daz die gnanden vrowen oder ir nachkomen benügte nach
erberr lüte rat und bescheidenbeit, so sol mir und minen erben der
egenant akker ledig beliben des egenanten zins ane der vorgenanten
vroweu oder ir nachkomen und menlichs wider rede. Und bar umV
so han ich der egnand Üolrich Freidig für mich und min erben disen
brief besigelt mit minem ingesigei ze einer meren Sicherheit und waren
gezügsami der vorgeschribner dingen.
Dirr brief wart gegeben ze mitton abrellen do man zalt von
gottes gebürt drüzehen hundert und vierzig jar dar nach in dem
ersten jar.
Siegel des Clrich Freidig hängt.
' Hs. vil.
59.* Königsfelden 1341 Juni 27. (Mitwochun nach sant Johans tag»»
siingichten.)
Das Kloster Königsfelden tauscht mit Wernher dem Schultheissen,
Bürger von Aarau, zur Verhütung weiterer üebergriffe desselben, aeinft
Matte zu Buchs gegen die des Letztem zu Suhr.
Zeugen: herr Heinrich von Köre, ritter, Büdeger der Schenke^
M] 59
Schultheis ze Brugg, Johans Stieber, kilchherr ze OtteDbach^
Niciaus von Holdem burger ze Arowe.
Siegel des ConveDtes hängt
Staatearohiv Aarau, Eönigsfelden nr. 192.
60. Aar au 1S44 Januar 7. (mornendes nach dem zwölften tage).
Rudolf von Büttikon Commenthur des s. Johanniterordens zu
Gngnau und Biberstein verkauft dem Ritter Berchtolt von Rinach
in halben Theil des Hofes von Rupperschwil , welchen er von den
indem des Johannes von Hertenstein für das Haus Biberstein er-
ünft hatte, um 30 Mark Silber.
Zeugen: Dietrich der kaplan ze Biberstein, brüder Araolt der
Wiaso, Wemher Züricher, Wernher Felsch und Johans
Marschal.
S. des R.«v. Büttikon hängt.
61. Schwester Gerdrat die Wagnerin von Aarau schenkt dem Spital
zu Aarau ihr Haus und eine Mühle zu Mittel-Muhen. 1344
Januar 15.
Allen den die disen brieff ansechent oder h5rent lesen nu oder
IT nach vergich «VA swester Gerdrut die Wagner burgerin ze Arowe | ,
t ich wolbcdachtlich gesunt libes und sinnen mit Johanscn Züricher
inem wissenthaften vogte kam für den erberren man Johansen | von
on Schultheis ze Arowe, do er offenlich ze gerihte sas ze Arowe
der stat, und vergab da offenlich mit willen und henden | des ge-
oden mins vogtes alz urteilde gab und recht waz dem spital ze
rowe und Niclausen von Holdem des selben spitals pfleger ze des
iialz banden in sin haut luterlih dur got ze einem ewigen ahnüsen
IT miner und aller miner vordem sele willen min hus, da ich inne
)Dbaft bin, gelegen zwischen Heinrichs hus von Tengen und Rudolfs
IS von Suro burgerren ze Arowe, und ein müli gelegen ze mittel
Qcbein, giltet jerlich drü stuk , also daz die phleger des selben spitalz
e TOgteyg ab der selben müli wenne ich enbin iemer me rihten
illen minen erben unschedelich, und han die obgenant gift beidü des
ises und der müli dem obgenanten Niclausen von Holdern ze des
«ialz banden uf geben vor gerihte rmd 5ch gevertgot lidig und 1er
it aller der rechtunge so ich oder min vordem ie dar zä gewinnen
ler min' erben von mines erbes wegen iemer gewinnen möchten mit
iisHchem oder mit weltlichem gerichte oder mit keinem gerichte, und
b dem selben Niclause und allen sinen nachomen phlegem dez ege-
uiten spitalz gewalt das obgenant hus und 6ch die müli zu be-
^uie und ze entsetzende ze hande und ze niesende alz des spitalz
&t ane min und aller miner erben Widerrede. Und dar umbe daz.
is alles war und stet und unl&genhaft belibe nu und hie nach, so
^ ich du vorgenant swester Gerdrut mit dem obgenanten Johanse
1
60 Diu ^
Züricbern mineni vogte gebetten den egenanten Johansen von Seat
scholtbeissen ze Arowe, wan es vor im in gerichte beschaeh, woita ,
und werken, mit aller ebafte so dar zu. horte, daz er ze einer gn%-
same diire saobe sin eigen ingesigel gehenket hat an disen brirf. DÜi J
6ch ich der vorgenand Jobans von Seon Schultheis vergich getan ha '
dur bette der vorgenanten swester Grerdmt der Wagneren und Johanaei
Zürichers ir vogtes, wan es &ch alles vor mir in gerihte bewkadv
Worten und werken, alz vor gescbriben stat. Daz aber dis alles noch
mere Sicherheit und gezügsame habe, so han ich der obgenant Johaai
Züricher ze einem Urkunde, daz es alles mit minem g&ten willen mi
henden beschecben ist, 6ch min ingesigel gehenket an disen brieC
Der geben wart do man zalte von gottes geburte druzenhandfft .
und vier und viertzig jar am nechsten donrstag vor sant Agnesen bg, I
S. h.
'H. mim.
61.« 1344 Januar 2u.
Jobans von Seon Schultheis von Aarau urkundet, dass Agaea
von Rore, Witwe dos Heinrich von Boi-e sei., an Herrn Rodrif vm
Buttikon, Commentbur des s. Johanniterordens zu Klingnau und B*
berstein, für 40 Mark Silber Güter in und um Rore verkauft fall*
Siegel der Stadt Aarau hängt.
Staatdarchiv Aarau, Biber^tein iir. 11.
(Ä. Niklaua
Schwester
von Holdem , Pflegr*r des Spitals in Aarao , gewährt der
'ster ilenlrut ein Leibgedinge. liU4 April 24.
Allen dien die disen brief ansechent oder b6rent lesen kund ich
Niclaus von Holdem, burger ze Arowe und 5cb phleger des | spitals 0
Arowe, das ich mit guni>te vnd geheisse der burgerren ze Arowe vw-
lichoii bau \on mir und allen minon nachomen phlegem des selbok
Spitals swester Gerdruten der Wagneren ze einem rechten lipdinge
unt:c an ir iot die götor | von dien jerlicb zinset Johans von Ho^
hein nun müt dinkeln und ein malter habern, Heigina von Bftkoft
drig mut dinkol und zwen müt habern, Chüntzi Hürbeler von obern
Güzkon zwüi malter dinkeln und fünf müt liabern und Amolt flaber-
sticb von Muchein zwui nialter dinkeln, ze bände und ze niesende
fridlich vnd rüweklieb uutz au ir tot ierlicb umb ein vasnacbt Wto
da von ze gebende in rechtes zinses wise mir oder minen nachom6ii
pblegern des obgonanten spitales. Und dar umbe so gelob ich dff
vorgenant Niclaus von Holdern für mich und min nachomen des ege-
nanten Spitals die vorgenant swester Gerdruten die Wagneren an dien
obgenantcn g&tem und nutzen und (Vb zinsen niemer ze beswerende,
ze sumende noch ze binderende weder mit geislichem noch mit wcüt-
lichem gerihte noch mit keinem gerihte alle die mle si lebet bi g&ten
UM] 61
träwen an alle geverde. Und bar umbe daz dis alles war nnd stet
und iuil6genbaft belibe du und bar nacb, so ban icb der dik genant
Hidaus von Holdern für micb und alle min nachonien pblcgrer des
qätals ze Arowe min ingesigel gebenket an disen brief.
Der geben wart do man z^te von gottes gebürto drüztnbundert
und vier und vierzig jar am necbsten samstag nacb sant Georien tage.
S.h.
$). Schwester Gerdrut
Niclaus von
rut Wagner schenkt dem Pflpcer dor Samnung
Holdern einige Güter. Aaran 1344 April 1.
Allen dien die disen brief ansechent oder b6rent lesen vergich
ich svester Gerdrut die Wagner, daz icb wolbedabtlicb gesunt libes
nsd I sinnen mit Jobansen Züricher minem yogte kam für den erberren
man Jobansen von Seon Schultheis zo Arowe, do er in gerihte sas zo
Arow I in der stat, und vergab da otifenlicb mit willen und benden
des egenanten mines vogtes alz ui-teilde gab und recht was der erbern
gddichen frowen | swester Verenen von Tenwile pryolin im samnunge
tt des conTonts banden und Niclausen von Holdern irem trager ze
ir bänden in sin hant vierzechen viertel roggen geltes ab gutem ge-
legen ze Endveit, du da buwet klein Jobans von Endvclt, und acht
sdülling phennig geltes ufen zwein garten, stossent an Zinginen
garten ze Arowe, und min teil an eim wingarten, lit am Ilungerberg,
bawet du zem Lftwen , luterlich dur got ze einem iemer werenden
almüsen, also daz die vorgenanten frowen im samnunge und Niclaus
von Holdem ir trager du egenanten guter ban und niessen sullen als
ir eigen gut mit aller der rechtunge alz min vordem und &ch Ih si
bar bracht hein. Dar zu entzech ich mich vor gerihte mit gütom w^illen
nnd geheisse Jobans Zürchers mins vogtes aller der i-ecbtunge, vor*
dmnge und anspräche, so ich oder min erben iemer gewinnen möchten
» dien vorgeschriben gfitem mit geislicbem oder mit weltlichem ge-
rihte oder mit keinem gerihte und entwurte mich aller der gewer so
ick ie gewan zu dien voigenanden gütern und nützen und salte die
Torgenant swester Verenen pryolin im samnunge imd Niclausen von
EoÜem trägem der frowen im samnunge ze der frowen banden in
antzlich gewer der egenanten gutem und nützen ruweklich /o nies-
sende, ze besetzende und ze entsetzende alz ir gut an allermenlicbea
viderrede. Und dar umbe daz dis alles war und stet und unl6gen-
laft belibe nu und bar nach so bau ich du vorgenante swester Ger-
dmt die Wagnere mit dem obgenanten Jobansen Züricher minem yogte
gebetten den egenanten Jobansen von Seon Schultheis ze Arowe, wan
ts vor im in gerihte beschach alz vor goschriben stat, daz er ze einer
gtt^^gsame dirre sache sin eigen ingesigel henke an disen brief, das
och ich der rorgenant Jobans von Seon vergib getan ban dur bette
der vorgenanten swester Gerdruten, Jobans Zürichers ir vogtes. Daz
62 [IUI
aber dis alles noch mere Sicherheit und gezugsame habe, so han ich
der dikgenant Johans Zürcher ze einem waren nrkände daz es alte
mit einem guten willen beschechen ist 5ch min eigen ingesigel g»-
henket an disen brief.
Der geben wart ze Arowe do man zalte von gottes geb^rta
drüzenhundert und vier und viei-tzig jar ze ingendem abreiten.
8. h.
64. Schwedter Gerdrut Wagner vermacht dem Spital in Aarau einige
Güter. 13U April 1.
Allen dien die disen brief ansechent oder hörent lesen kCindich
Johans von Seon Schultheis ze Arowe, daz für mich | kam, do ich in
genhte sas ze Arowe in der »tat, swester Gerdinit die Wagnerin mit
Johunsen Züricher irem rechten | vogte und gab da offenlicb alz nr-
teilde gab und recht was uf ledig und 1er von iro und ir erben
luterlich | dur got, dur iro und aller iro vordren sele wilen unserm
Spital ze Arowe und Niclausen von Holdem phleger des selben spitalz
in sin band ze des spitalz banden disu guter du hie nach geschribeo
staut mit aller der rechtunge so si oder ir vordem ie gewinnen 9
dien selben g&tern: zem ersten zw6i malt«r dinkeln geltes und fünf
müt habern geltes uf gutem buwet Chüntzi Hürbler von obera OSikon,
uf eim gAte, buwet Arnolt Haberstich, zw6i malter dinkeln und em
hall>es hus den hindern teil, da Walther Kramer ir 5heinnine ist, nfin
müt dinkeln und ein malter habern uf eim gute, buwet Johans von
Horhein, drig mütte dinkeln und zwen müt habem geltes, uf eim
gute, buwet Heigina von BJnkon. Disü voi-genanten g&ter ellü gib
si mit willen, gunste und henden Johans Zürichers ir vogfces uf mit
aller ir rechtunge in Niclaus haut von Holdern ze des spitals banden
und entzech sich aller der gewer so si oder ir vordem ie gewunen
ze dien vorgenanten gAtern und 6ch gelte und salte den vorgenanten
phleger Niclaus von Holdem ze des spitalz banden in nutzlich gewer
der genauden gAtern und geltes fridlich und rAweklich ze niesende
ze des selben spitalz nützeu und dürften alz des spitals gAt an aller-
menlichs Widerrede. Dar zA entzech sich du vorgenante swesier
<}erdrut mit Johansen Züricher irem wissenthaften vogte an des vor-
genanten Niclaus haut von Holdern ze des Spitales banden aller der
vordrunge und ansprahe so si oder ir erben iemer gewinnen m&chten
ze dien egeschriben gAtern mit geislichem oder mit weltlichem gerichte
oder mit keinem gerichte. Und dar umbe daz dis alles war und stet
und unl^genhaft: belibe nu und har nach, so bat mich den vorge-
nanten Schultheis du egenante swester Gerdrut die Wagner mit Jo-
hansen Zürichern irem vogt« disen brief besigeln mit minem eigenen
ingesigel ze einer gezugsame dirre Sache, daz och ich dur iro beider
bette willen getan han. Daz aber dis noch mere Sicherheit und ge-
zugsame habe, so bat die vorgenant Gerdrut du Wagner mich den
1144] 63
<len egenanten Johansen Zürichern disen brief beslgeln mit minem
«igenen ingasigel ze einem urköode. daz es alles mit minem guten
vÖIea nnd geheisse bescbechen ist. Ich die vorgenant swester Ger-
drat du Wagnere vergich 6ch mit disem briefe offenlich, daz mich
dirre vorgenant zweiier ingesigeln wol benaget in din'e sache, wan ich
eigens ingesigelz nät enhau.
Dirre brief wart geben do man zalte von gottes gebürte drüzen-
handert und vier und viertzig jar ze ingendem abreiten.
S. h.
fö. Leibgedingbrief für die Schwester Gerdrut Wagner, ausgestellt
von der Priorin und dem Convent der Samnung in Aarau.
Aarau 1344 April 2.i
AUen dien die disen brief ansechent oder h5rcnt lesen kuuden
wir ich swester Verena von | Tenwile pryolin in dem samnunge ze
Arowe und Wir die swestem alle des selben samnunges I , daz wir
«nhelieklih unsers guten willen verlucheu hein von uns und unsern
üachomen unsers | samnunges swester Gerdruten der Wagneren ze
«isem rechten lipdinge ein gut, buwet klein Hans von Endveit,
gütet jerlich yiertzechen viertel roggen, und zwen garten, stossent an
Zifiginen garten , geltend jerlich acht Schilling phenningen, und ein
teil eins wingarten, lit an dem Hungerberge, buwet du zem L&wen,
u hande und ze niessende fr id lieh und r&weklich untz an iren tot
tt unser und aller unser nachomen Widerrede, also daz si die wile
ti lebet jerlich ein hAn richten und weien sol in rechtes zinses wise
von dien vorgeschriben gfltem zer vasnacht uns oder unsern nachomen
tue allennenlichee Widerrede. Wir du egenant swester Verena von
Tenwile und wir die andern swestem in dem samnunge geloben öch
Ton uns und unsern nachomen üb wir enweren' die egenanten swester
iiodruten die Wagneren die wile si lebet an dien vorgenanten gfitem
iioch &eh an dien nützen und zinsen so von dien gütern gant oder
giDt werdent niemer ze besweren, ze sinnende noch ze in*ende weder
mit geislichem noch mit weltlichem gerichte noch mit keinem ge-
nhte und hein dar umbe ze einer gezügsame für uns und unser
nachomen disen brief besigelt mit unsers huses ingesigel. Das aber
& alles noch mere Sicherheit und gezügsami habe, so hein wir die
^gntnt pryolin und wir die^ andern swestem in dem samnunge
gebetten brftder Heinrich von Sarne pr6diier ordens unsern phleger,
^ er &ch ze einer gezügsame dirre sache sin ingesigel henke an
^ittn brief, daz &ch ich der ietzgenant bi^üder Heinrich von Same
dtir bette der vorgenanten swestern getan han, wan es alles mit
oiDem gAten willen und geheisse bescbechen ist.
Dirre brief wart geben ze Arowe do man zalte von gottes ge-
borte drüzenhundert und vier und viertzig jar an sant Georientag.
Das Siegel der Samnung, das einzige, welches wir besitzen, ist leider
•Urk beich&<Sgt.
'Hs. enwere. ^ Hs. dien.
64 [IM
(>3. Niklaiis von Uoldern, Siätalpfleger in Aarau, gelobt nach Ableben
der hfchwester Gerdrut der Wagner zu Gunsten Dürftiger im
Spital zwei Mütt Kernen geben zu wollen. Aaran 1344April30L
Allen dien die disen brief onsechent oder hfircnt lesen vergich ich
Niclans von Holdem burger und phleger des spitals ze | Arowe, dai
ich mit gunste und geheisso der bürgern ze Arowe gelopt han von
mir und allen minen nachomcii pblogem | des selben spitals, swenne
s wester Gerdrut du Wagner ei'stirbet, j er lieh ze gebende elm priestere^
üb keiner ze dem vorgenanten | spital wirdet bewidmet und besietet
über kurtz oder ül)er lang, zwen niüt kernen ab gdtern, du Chihtn
Hürbler von ober« GSskon und Aniolt Haberstich buwent. Alle die
wile daz nüt l)eschehen ist, so süllen die egenauten zwen müt kernen
dienen und werden den dürftigen in dem vorgenanten spital alz die
biief stant die dar über geben sint an allermenliches Widerrede. Und
bar um1)e daz dis alles war und stet und unl6genhaft belibe na ood
har nach, so hau ich der vorgenant Niciaus von Holdem für mich
und alle min nachomen phleger des selben spitals disen brief beägeÜ
mit mineni eigen ingesigel*.
Der geben wart ze Arowe do man zalte von gottes geborlt ;
drüzenhundert und vier und viertzig jar ze usgendem abrellen.
S. h.
•Hs. ingesigehi.
dorn. SpitiilpflfH^er in Aaran, celobt nach Ableben
tor Cxenlrut \Viigner den Schwestern im Spital
07. Nikiaus von Holdorn,
der Scliwestr
12 Mütt Dinkel und 5 Mütf Halber geben zu wolh?n. Aa«»
1:MI Mai 1.
Allen den die disen brief ansecHeut oder liorent lesen kund ich
Niciaus von Holdern burger und phleger des spitals ze Arowe | , da»
ich gelopt han für mich und min nacbomen phleger des vorgenanten
spitals, swenne swester Gerdrut du Wagnere erstirbet, jerlich | ze ge-
l>ende dien swestem oben in dem spital, iro si vil oder wenig, jerlich
ze sant Martis tag ze iro notdürften war umbe si | wellen zw61f mdt
dinkeln und sechs müt habern von dien gutem, die jerlich buwent
Johann von H(^rhein und Heigina von ß6nkon, dur der vorgenanten
swester Gerdrut der Wagneren sele willen und aller ir vordem heil«
willen. Und dar umbe, daz dis war und stet und unlogenhaft
belibe nu und har nach, so han ich der vorgenant Niciaus von Hol-
dern burger und phleger des obgenanten spitals ze Arowe für mich
und alle min nnehomen phleger dee selben spitals mit gunste nnd
geheisse der burgern von Arowe disen brief besigelt mit minem eigenen
ingesigel.
I)er gel)en wart ze Arowe do man /alte von gottes gebnrte
dnizenhundert und vier und vioiizig jar /.e ingendeni meiien.
8. h.
Ni*H. 60- -^)7 sind vom nelbon Schreiber geechrieben.
H. 1U8] 65
67.* 1346 Oktober 14. (Samstag vor sant Gallen tag.)
Johans Stieber Schultheis von Aarau urkundet, daß Barzlina
m Aarau, deren Vogt Niclaus von Holdem von Aarau ist, dem
lobter Königsfelden verschiedene Güter verkauft habe.
Zeugen: Uolrich Trutman, Heinrich Trutman, Chünrad vonSchaf-
Qaen, Johans Fridrich Lüti der smit, Ueli Scherer und der SchüU-
leiäter: burger ze Aröwe.
Siegler: Johann von Seon und Nikiaus von Holdem.
Staatsarchiv Aarau, KOnigsfelden nr. 214.
B8. Oberkulm 1348 Februar 13. (Mitwoch vor sant Vallentins tage).
Marquart von BMa Edelknecht urkundet, daß Rudolf Velsche
m. Aarau von R&din der Frowen, mit Zustimmung dessen Familie,
«in Haus und Hof zu Oberkulm bei der obem Mühle etc. um
17 t neuer Zofinger Pfennige gekauft habe.
Zeugen: Uolrich von Büttikon der jünger, Uolrich von Gelt-
Behingen , edelknecht, Johans der Frowen, Heinrich der Frowen,
^oUi Kramer, Peterman dez Wiiiz, Johans zer Gassen.
8. h.
ß8.« 1348 März 17. (S. Gerdnittag.)
Johans Schultheis Bürger zu Aarau verkauft dem Klostei* Köuigs-
iden 10 Stück Geldes für 107 tf 5 yf Pfennige Zofinger Münze.
Zeugen : her Heinrich von Kungstein riter, Ch&nrad von Schouf-
ono, Niclaus von Holdem, RAdolf von Wiken, Johans Züricher,
liiui Vere, Johans Knüllenbrot: burger ze Arowe.
Siegler: Johans Schultheis und Johans von Seon, Schultheis von
Ann.
Staatsarchiv Aaran, KOnigsfelden Nr. 218.
09. Rudolf Felsche schenkt den Frauen der Saninnng in Aarau ein
Gütchen zu Oberkulm. 1348 August 9.
Allen den die discn brief ansehent oder hfirent lesen, künde ich
Addf Felsche burger ze Arowe, daz ich geben han dur | got und
ibe mit disem gegenwärtigen brief von mir und minen erben lideklich
Bd nrbarlich ein rechte ewige gäbe, ein | gfttlin, Ist gelegen ze obem
nlme bi der müli, gilt jerlich zwein müt kernen, buwet Rddi der
t)wen und Welti sin brüder, | den wolbescheidnen geistlichen frowen
r . . priolin und dem . . convente der samnunge ze Arowe, und
n mich dez selben gütlins und geltes verzigen mit disem brief vur
ch und min erben und lobe ^ch an disem brief vür mich und min
»en nienier da wider ze t&nde weder mit Worten noch mit werken
AAnoer Urkunde nbnch. ^
60 [ttig
an geistlichem noch an weltlichem gerichte noch aoe gericht ane alle
geverde. Ich der vorgenant R&di Falsche loben 6ch an diaem brief
vür mich iind min erben der selben gäbe und yerzichunge rechi»
wer ze sinde an allen den steten, da sin die vorgenanten firowen und
ir nachkomen bedürfen oder notdürftig werdent an alle geverde. Und
dez ze einem offenne nrknnde and Sicherheit so han ich der voig^
nant Rudolf Felsche viir mich and min erben min ingesigel gebendet
an disen brief.
Der geben i^-art an sant Laarencien abent do man zalt toi
gotes gebart druzehenhundert and viertzig jar dar nach im achi-
oden jar. ^
S. h.
70. Ulrich Freidig, Bürger von Baden, verzichtet ffegen die Abfindnofi-
summe von 12 S Zofinger Münze auf alle Rechte, wekshs m
an eine Schuposse und 4 Jucharten Aecker, die der Samsnif
in Aaran gehören, hat. l:M8 Dezember 2.
Allen den die disen brief ansehent oder h&rent lesen konde nal
vergich ich Uolrich Freidig | burger ze Baden, daz ich mich emign
han and entzihe mit disem brief von mir und 1 minen erben aÖir
der rechtange and anspräche so ich han oder gehan m&chte an anj
sch&pposse gelegen ze Buchen, buwet Heinis san von Buchen, niA
an vier juchart akkers mit der satt, so dar af stat, gelegen xt
Büchlirein ze Arowe in der zeige, an der erberen geistlichen frowoi
hande der . . priolinen und der samnunge ze Arowe und ir naeb-
komen, alz si 6ch vor von mir brief haut über die selben ^chAppoMB
und akker. Und hau daz getan umb zwelf phunt pfenning Zovingor
müntze, dero ich vo|i den selben frowen bin gewert gar und gentslick
Und loben 6ch an disem brief vür mich und min erben die vorger
nanten frowen und ir nachkomen umb die selben reehtunge nieme-
an zesprechen weder mit worten noch mit werken, an geistlichflD
noch an weltlichem gcriohte noch ane gerichte. Und dar umbe tf
einem offenen urküude der selben vergicht, so han ich der vorgenant
Uolrich Freidig gebetten den erberen man Rudolf von Wiken Schult-
heis ze Arowe und Johannen von Seon burger ze Arowe, daz si ir
ingesigel gcheucket haut an disen brief vür mich und min erben*
wan ich eigens ingesigelz nicht enhan. Daz wir der selbe R&dolf
von Wiken und ich Jolians von Seon getan haben dur siuer beti
willen alz wir vergechen an disem brief.
Der geben wart au dem nechsten zinstag nach sant Andres tag«
do man zalt von gottes gebüil. druzehenhundert und viei-zig jmr dar
nach im achtoden jar.
Siegel des Rudolf vou Wicken und Johannea von Seon hängen.
U9] 67
71. Claus und Johans Küne von Kölliken, Bürger zu Lenzburg, ver-
kaufen der Samnung in Aarau eine Schuposse una zwei
Aecker zu £ntfelden um 56 S Zofinger Müntze. 1S49 Sep-
tember 16.
Allen den die disen brief ansehent oder hfirent lesen künde und
ergich ich Claus Küne und ich Johans K&ne gebr&der von Kollikon,
»orger | ze Lentzburg, daz wir verkfifb haben und ze k&fen hinge-
jBben recht und redelich von uns und unsem erben den erberen
leistlichen frowen der . . | priolinen und convente der samnunge ze
Irowe und ir nachkomen ein schüpposse und zwein akker, gelegen
le Eodvelt in dem banne und buwet | Greta Selem und geltent
iechzthalb stücke an roggen und an habern jerlich ze zinse und eiger
md h&nr als gewonlich ist, umb sechz und fünfzig phunt pfenning
Sovinger muntz, dero wir von den selben frowen ze unsem n&ten
ud durften gewert sien gar und gentzlich. Die selben schüpposse
nd akker geben wir den egenanten frowen und ir nachkomen vür
igen von uns und unsem erben frilich ze niesenne und trüwenclich
) besetzenne und ze entsetzenne ane menliches Widerrede mit holtz,
lit velde, mit wunne, mit weide, mit stege, und mit aller ehafti
nd rechte so dar zu h6ret oder gehSren mag, und setzen si und ir
ichkomen in nutzlich gewer und entziehen uns unser gewer alz wir
ontz bar bracht haben und an uns komen ist, ane unser und
ler unser erben Widerrede. Wir entziehen uns &ch an disem brief
m uns und unsem erben aller vorder und ansprach so wir oder
Bser erben oder ieman von unser oder unser erben wegen an die
Kgeschriben schüpposse und akker gehan mSchten suchen oder ge-
tanen wider die vorgenanten frowen und ir nachkomen mit dekeim
seilte oder mit dekeinen vunden geschribnen oder ungeschribnen vor
MUichem oder weltlichem gericht. Wir lob^n 6ch an disem brief
QU uns und unsern erben recht weren ze sinne an geistlichem und
A wdtlicheni gericht der' obgeschriben schüpposse und akker
or eigen und an allen den stetten da die vorgenanten frowen und
r nachkomen werschaft^ bedürfen und notdurftig werdent. Und har
unbe daz dirre vorgenant k&f war si und stet belibe mit sinen ge-
ii^[en nu und hienach, so haben wir die vorgenanten Claus und
^ohans gebetten den erberen man Gerung von Altwise Schultheis ze
4iitzlmrg und Rudolf von Wicken Schultheis ze Arowe, daz si iru
ageaigelü gehencket hant an disen brief vur uns und unser erben , wan
rir eigner ingesigel nicht enhaben, ze einem offenen Urkunde aller
er dingen so da vorgeschriben stat. Daz wir der selbe Gerung von
iltwise und Rudolf von Wicken haben getan dur ir bet willen alz
V veriechen an disem brief.
Der geben wart an der nechsten mitwochen nach dez heiligen
raees tag ze herbst do man zalt von gotes geburt drüzehenhundert
od vierzig jar dar nach im nünden jar.
S. h.
* der steht zweimal. ^ Hs, verschalt«
M
68 [13M. Dil
72. Herzog Albrecbt von Oestreich verleiht dem Johannes von Seon
von Aarau die Hofstatt zu 8uhr. Wien 1350 Deoember 19.
Wir Albrecht von gotee gnaden hertzog ze Osterricb, ze St«jr
und ze Kemden tun chund, daz | uns unser getruwer Johans tob
Rinach hat aufgesant mit seinem brief die hofstat gelegen | ze Sftn,
die man nennet di alt mulstat, die von uns zelehen ist und pat nni^
daz I wir diselben hofstat Hhen unserm getruwen Johans von San
purger ze ArSwe, wan er im die verchouft hat. Das haben wir g^
tan und haben dem vorgenanten Johans von Seon und seinen ertwa
diselben hofstat und swaz dartzü gehört gelihen und leihen euch swv
wir in zerecht daran leihen suUen, also daz si uns und nnsem erbei
die vorgenant hofstat ierlich verdienen als ez von alter hercbonNt
ist, mit urchftnd ditz briefs.
Geben ze Wienn an sftnntag vor sand Thomas tag nach Ohriit
gepurd dreutzehen hundert iar dar nach in dem fumftekisten iar.
Siegel abgefallen.
73. Margret von Kienberff verkauft dem Peter Volmar von AaiM 10
Stück Kernen Geldes und 10 Hühner j&hrUchen Zinses am IIO
Florentinergulden. Aarau 1351 August 5.
Allen den die disen brief ansehent oder h&rent lesen vergiA
ich Rudolf von Wikon Schultheis ze Arowe, daz für mich kam to
ich ingericht sas in der selben stat | ze Arowe fro Margrete von Kin-
berg, her üolrichs s&ligen von Kienberg elichü wirtene mit her
Heinriehen von Küngstein ritter ir wissenthafter vokt und | offnot di
mit fursprechon, daz si ze koffend geben hat recht und redlich dem
erljeren manne Peter Volmar eini burger ze Arowe und sinen erben |
zehen stuk kernen geltes und zehon hünrn, die ir rechtu widerlegoog
gewesen sind von doni w)rgenant<'n her Uolrichen von Kienberg ir elichea
manne, die gelegen sint ze nidern Aerli8})ach und ze obem Aerlispach
und ze Egliswilo in den b/inuen, der Katherine von Wintersingeo
buwet ein schübeis, gilt dni stuk kernen und zwei herbsthiünm und
ein vasenachthün, und .l&nni Strustler och ein schübeis, gilt vier
stuck kernen und dru herbsthünni und ein vasenachthün, und eil
schübeis heisset Rüdins Notklogers gut, ist noch nit verlüh^, d»
giltet drü stuk kernen und zwei herbsthunrn und ein vasenachthAn.
Und hat im und sinen erlK?n daz vorgenant gut gelten für lidig eigen
umb zehen und hundert guldin guter und gen&nier Florentiner mit
voller gewigde, der ich vorgenante fro Margarete von Kienberg ganii"
lieh gewert bin und in minen redlichen nutz komen sint und han
och im und sinen erben die vorgenant zehen stuk kernen geltes und zehCB
h&nm uf geben imd gevertigot ze Arowe vor gericht als urteil dar
umb geben wert und als recht ist mit wunne, mit weide, mit holU»
mit velde, mit aker, mit matten und mit aller ehafti so dar sA ge^
h6ret, und enziche mich och mit disem brief aller der reehtung, 80
ßl] 69
h ald min erbon an dem vorgenant gut gehept hahint und setz den vor-
iunien Peter Volmar und sin erbon in nutzlich gewer und süllent
.^h ich und min erbon sin und siuer erbon des weren sin wa si sin
mer notdürftig wurdent an geistlichem oder an weltlichem* gericht.
h Jacob von Kienberg der vorgenanten fro Margareten von Kienberg
icber sun vergicb och an disen brief, daz der kof umb die vorge-
int zehen stuk kernen geltz und zeben hünm mit minem guten
illen und wissend beschehen ist und enziche mich och mit disem
rief aller der rechtung so ich an dem vorgenanten gut gehept han
Id noch gewinnen mSchte und sol och des vorgenanten Peters Vol-
nn und öner erben wer sin umb daz genante g&t, wa si sin iemer
loid&rftig wurdint an geistlichem oder an weltlichem gericht. Und
■r nmb ze einer merre Sicherheit alles des hie vorgeschriben stat,
fOB ich obgenanter Heinrich von Kungstein ritter, der dikbenempten
ro Margareten von Kienberg wissenthaftcr vokt bin, so han ich min
flgeogel in vc^^ wise gehenket an disen brief. Und won dis alles
ror uns ze Arowe in gericht beschehen ist, so habent wir och unser
Me insigel ze einer best&tung gehenket an disen brief. Ich vorge-
HDter Jacob von Kienberg han och ze einer merre Sicherheit alles
b hie vor von mir gescriben stat min insigel gehenket an disen
NlBf.
Der geben ist ze Arowe in der stat do man zalte von gottes
IBbuii dxTUEehenhundert jar in dem ein und fünfzegosten jare an dem
jchstcn fiitag vor sant Laurencientag.
S. h.
• Ha. veltiichem.
74. Johannes von Bfittikon, iiector der Kirche von Suhr, bestätigt die
Or&ndang und Dotierung eine« Altars in der Kirche zu Aarau
dnrdi Margaretha und Anna von Kienberg. 1351 September 2.
Noa Johannes de Buttikon rector ecclesie in Suro Constantiensis
focasis ad omnium quorum interest ac intererit noticiam tenore
rasentimn cupimus pervenire, quod cum bone memorie Margaretha
i Kieabei^ de salute anime sue | provide cogitans ac salubriter
unadvertens illud apostoli dicentis, quod omnes stabimus ante tri-
nnal Christi recepturi prout in corpore gessimus sive bonum fuerit
ife malum et propter hoc oportet nos diem messionis extreme mise-|
iooidie qperibus prevenire ac etemorum intuitu Seminare in terris,
Bod reddente domino cum multiplicatu 6:uctu in celis recolligere
ihamaa firmam spem fiduciamque tenentes, quod qui parte seminat
via ei metet et qui seminat | in benedictionibus, in benedictionibus
metet vitam etemam, prudenter etiam considerans et attendens
dem Margaretha, quod opus bonum et nobile deoque placidum et
eepium pie perficimus dum hüs quos conununis fatalitatis lex segre-
i ab bac vita pro suis abluendis reatibus et etema beatitudine
tinenda demodnamm nostrarum largitionibus subsidium inpertimur,
70 [m
preinissorum in quam i\ys& quondam Margaretha pya conäideratkm
mota pro sue necnon progenitorum suomm animanun remedio ae
saluüs memoria sempitema consensu et voluntate pro tunc herednm
suomm expresse intervenientibus prout ad nos perduxit iestimoniom
fidedignum, iu ultima sua voluntate pro augmento cultus dim
ac fnndacione et dotacione unins altaris et prebende in ecdfl^i
parrochiali oppidi in Arowe edificandi et construendi de novo ob
honorem sancte et individue trinitatis ac beate Marie Magdalena do-
naverit, deputaverit et l^verit bona et redditos inf rascriptos : et
primo domum suam sitam in oppido Aröwe antedicto juxta domnm
dicti Tachnagel. Item redditus annuos quinque modiorum tritiä
solvendos et levandos singulis annis de et super domo Conradi de
Scafnsa sita in prefato oppido juxta domum Johannis Ar6we et quem
ideni Conradus comparavit a Johanne Styeber. Item redditus qxünqai
modiorum tritici de et super domo Nicolai dicti Zender siiä juzii
domum predictam. Item redditus quinque modiorum tritici de bona
suis sitis in bannis villarum Erlispach et EdLswile, que bona cdimt
Johannes Walther et Heinrich Inihof. Dictaque Margaretha iproA
deo placuit viam universe camis ingressa Anna de Kienberg soior
einsdem Margarethe ac heres proximior eiusdem ratificans omnia snpn-
dicta ac ipsa salutemque anime sue pie ac salubriter considerans
et attendens pro augmento suprascripte prebende de et super omm-
bus et singulis suis bouis mobilibus et immobilibus ubicumque loco-
rum sitis et iiuomodolibet nuncuj-Kitis donaverit, legaverit et depnti- ]
verit vigijiti marcas argnnti puri et legalis ponderis Basiliensis, voleni r
et ordinans, ([uod i{>sa Anna sublata de incdio dicte viginti maroe
argen ti de prefatLs suis bonis pro augmento prebende memorate et '
pro redditibus i)cq)etuis coniparandis recipiantur princijialiter et sol-
vantur coniradictione liereduni suorum quorumcumque aliqualiter
non obstante. Pi-efata ociani Anna absolute et libore donaverit, lega-
verit et deputaverit predicto aliari domos suas sitas in ioeo dicti
Am Stade proi)e prefatum oppidum Arowe cum ortis, pratis, pomeriis
et agris sitis apud prefatits domos in loco dicto Am Stade. Item
ortum sive iwmeriuni situm in loco in der Gassen juxta ortum Pctri
V61mis volens expresse et ordinaus , quod exnunc directum doim-
nium bonorum per ipsam Annam altari prelibato ut premittitur
collatorum ad idem altare i)enitus sit translatum ipsai^ue demedio
sublata ad idem altare dictorum bonorum ac omnium premissorum
eciam utile dominium totaliter transeat cum effoctu et int^raliter
devolvatiir. Premissisquo(iue sie peractis Anna suprascripta bona et
redditus prelibatos et per ijjsam ac dictani quondam sororem suam
pro fundacione et dotacione altaris et prebende de quibus premittitur
deputAtos ad manns nostras tamquani rectoris ecclesie prelibate ac
vice et nomine omnium (Quorum interest ac interesse poterit in fu-
turum et specialiter ut voluntates et ordinaciones suprascripte efifoc-
11 71
1 debitain coosequantur absolute et libere resignarit oraniaque sna
la mobilia et immobilia pro viginti marcis argenti ypothecaverit
obligaverit antedictis nosque sibi bona et redditos memoratos re-
iTerimus quo snpra nomine pro anntio oensu unins libre cere sol-
de ad candelam elevationis corporis Jheea Christi in ecclesia me-
niia habendos et tenendos dunitaxat pro tempore vite sue. Ita
id eadem Anna de medio sablata ad usum ad quem sunt ut pre-
Ütor deputati ac deputata absolute et libere revertantur ac eciam
olvantar et de cetero permaneant inconcusse. Prefataquoque Anna
ns sapplicaverit humiliter et instanter quatenus dotationem et fun*
ionem altaris et prebende suprascriptomm ita quod insequentibus
nibuB et srnguHs yacacionibus eiusdem altaris et prebende jt^spa-
natus et presentandi seu instituendi capellanum ad dictum altare
i in eodem ad rectorem ipsius ecclesie in Ar6we debeat perpetuo
iinere contradictione quarumlibet non obstante tamquam is cuius
erest admittere et concedere dignaremur. Nos eiusdem Anna pre-
08 annuentes premissa omnia et singula admisimus, ratificavimus
approbavimus , ratificamus, approbamus et quantum in nobis est
icedimus per presentes salva condicione suprascripta et aliis con-
ionibtis snbnotatis : primo videlicet quod omnis sacerdos vel capella-
B dicti altaris qui pro tempore fuerit tantum debet recipere et
inere pro se terciam partera oblacionum, sacriiiciorum et secretalium
)i qualitercumque eiusdem altaris intuitu oblatorum, reliquas vero
as partes incurato prefate ecclesie in ArSwe tradere et assignare
bet ac fideliter presentare sub debito juramenti per ipsum capella-
m tempore sue institucionis super hoc specialiter et corporaliter
stiti et prestandi. Item quod idem capellanus qui pro tempore
srit incurato suprascripto propter negocia rectoris eiusdem ecclesie
[ eciam sua propria legitime impedito ipsum incuratum interdum
pplendo vices suas ac subditis ministrando ecclesiastica sacramenta
D tarnen ut sodus sub debito fidei per ipsum eciam hoc super
xnaliter prestite et prestande debeat supportare. Item quod idem
iipellanus qui pro tempore fuerit omnibus horis canonicis et missis
dicta ecclesia celebrandis et specialiter illis que cum nota celebran-
r sine dolo et fraude debeat interesse et hoc promittat eciam sue
{titationis tempore bona fide. Item quod dictus capellanus in pre-
io 800 altari missam non debeat celebrare nisi postquam offertorium
maiori alteri memorate ecclesie in Aröwe cantatum fuerit sive
him nisi hoc procederet de ipsius incurati seu plebani licencia
iciali. Item quod idem capellanus tres missas in dicto altari omni
itimana cessante impedimento legitime videlicet feria secunda unam,
ia quarta nnam et feria sexta vel sabbato unam celebret dolo et
ide penitos circumscriptis et hoc eciam promittat sue institu-
tis tempore bona fide. Et ut premissa rata firma et perpetua
laoerent, supplicavit Anna sepedicta suppliciter et instanter nobis
72
[1»1
necnon sapieutibus et discreüs . . scalteto et . . consuUbus oppidi
in Arowe quatenus nos et ipsi nostra sigiila veUemns pendere ad
presentes. Unde nos in testimonium evldens omniom premiasomm
sab appensione sigilli nostri presentes litteras fecimas Gommmiiri.
Nosquoque . . scultetus et . . consules oppidi antedicti sigilhim
eiusdem nostri oppidi eciam pendi fecimus ad presentee in manu
testimonium omnium preniissornm supplicantes com hoc humiliiflr
et devote reverendo in Christo patri ac domino nostro domino üoirioo
dei gracia episcopo Constanciensi, quatenus et ipse omnia et siiigula
suprascripta dignetur sua aactoritate ordinaria confirmare.
Datum anno domini millesimo trecentesimo quinqnagesimo primo
feria^sexta ante festum naüvitatis beate Marie virginis gloriose.
Siegel des J. v. Bflttikon und der Stadt Aarau hängeu.
75. Herzog Albrecht von Oestreich bestätigt die Errichtung und Do*
tation eines Altars in der Kirche zu Aarau. Königsfeldea 1351
Oktober 4.
Nos AIbi*echt dei gracia dux Austrie, Styrie et Karin tbie pro-
fitemur et constore cupimus universis | , quod nobis ex parte hono-
rabilis Anne de Kyenberg extitit humiJiter supplicatuui, ut cum ip»
de I boni.s a deo sibi coUatis et de rebus eciam sororis sue quoDdam
Margarete de Kyen1>erg novum | altare in ecclesia in Aräw filiaii
paiTot'biali.s t'crlesie in Sure Constancienis diocesis cuius juspatronatiu
nobis i»eriinet ilevoeiüiiLs motu fuudaverit et perpetuam prebendam
unius sucerdotis in eodeni alüu'i dotavent dilecti nostri Johannis de
Butykun rcctoris dicte parrocbialis occlesie in Sure pro se et eadem
ecclesia sua s[)ecialiter accendente consensu eidem fundacioui et dota-
cioni benignius annuere dignaremur. Nos huiusuiodi supplicacionibus
tum raeiunibilibus quam devotLs favorabiliter inelinati fundacionem
et dotacioncm eandcm ratam habemus et gratam et iuxta continen-
ciain littei-arum, quus antedictus rector in Sure »uper eo tradidit,
consensum nostrum adhibuimus et prcsentibus adhil)emus.
Datum in Camporegis 4 non&s octobris anno domini 1300 quin-
quagesimo primo.
S. h-
76. Ht.Tzog Albrecht von (.)eotrcich erlaubt den Klotitterfrauen der
Saranung in Aarau, dafS dio Ka))elle, welche sie auf ihrer
Hofstatt erbaut halK?n, g<!weiht werden mag. Könisrsfelden
i:i51 Oktober lü.
Wir Albrecht von gotcs gnaden hcrtzog ze Oosterrich, ze Steyr
und ze Keniden tun | chunt, daz wir von sundem gnaden günt haben
und giinnen owch mit disem brief | , daz die chapelle, die die geist-
lichen chlostervrown die priorinn und der | convent der samnung u
ii. 1352] 73
-ow gebowen hant, uf irr hofstat, gewihet mag werden und daz si
r iime gotes dienst hegen und haben , also daz ez der lewtkylicben
adbs se Arow, di wir ze leihen haben unschediicb sei an allen
IQ nutzen und rechten mit ürchond ditz brifs.
Der geben ist ze Konigsfelden an sand Gallen tag nach Kristes
ibArd drewtsftehen hundert iar darnach in dem ains und fumf-
ikstem jar.
S. h.
Copialbnch p. 181.
77. KOnigsfelden 1351 November 21. (Mentag vor s. Katherinen tag).
Die Brüder Kitter Heinrich von Kienberg genannt von Kting-
ein, Burkart uiid Wernher von Kienberg von KUngstein, Edelknechte,
itter Jacob von Kienberg und Hartmann von Kienberg sein Bruder,
e Gebruder Dlrich, Hermann und Nikiaus von Kienberg, Edelknechte,
*rkanfen mit Zustimmung ihres Lehenherren Herzog Albrecht von
esireich an das Kloster Königsfelden um 825 Florentinergulden ver-
ihiedene Rechte und Gefälle zu Erlisbach.
Zeugen: der edel herre Graf Ymer von Strasberg, dar nach die
bem herren brüder Peter Stofflen, comentür ze Tannenfels des
otfichen ordens und her Hug von Gütenburg ein fryer herre, her
einrieb von Rinach ritter, horr Wernher der Truchsäss von Rin-
tUen, thümherre uff der stift zc Hinfelden, her Johans kilcherre ze
mctt 8terien, Claus von Holdren, burger ze Aröw.
Kegler: die Verkäufer.
Copie auf Papier aus dem XV. Jahrhundert.
78. Rudolf Roraffe von Aarau übergibt seinem Sohne Lütin einige
Güter. 1352 Februar 1.
Allen den die disen brief ansehent oder hArent lesen vergich ich
iödolf von Wikon schultheisse ze Arowe, daz für mich kam do ich
t gerijcht sas in der selben stat ze Arowe Rudolf Roraffe burger ze
iTOwe und offhot mit fürsprechen, daz er LüUn sinem sune geben
^olte I ein aker, gelegen ze Lentzburg bi der müli, der Rogglins des
lutz wilent waz, giltet järlich fünf viertal kernen und ein müt kemj-
3 geltz ab einer halben schübbeis, gelegen ze Huntzlinswile, die Rü-
oUs Wirts buwet, und zwene müt kernen geltz ab einer schübbeis
*' Sibeotzriedem gelegen, die Waldnerin von Schafhusen buwet, und
reinzig pfunt guter und gnämer pfennig Zofinger müntz ab sinem
ue da er inne wonend ist , daz einhalb stosset an Cüntzins Zeigers
ts und anderhalp an Cestlinen hus. Und bat zervarenne an einer
teil, wie er daz vorgenant gut geben mScht Lütin sinem sune,
I recht were, dar umb fragt ich, do wart erteilet mit gesamnoter
74 [IS5?
urteil, daz er sich des obgenanlen gütz alles enzihen soll in min
haut des obgenanten schultheissen. Do enzecb sieb der vorgenante
RAdolf Roraf des obgenanten gütz alles in min hant des vorgoianteii
scbultheissen, also daz icb es vertgoti dem voi^nonten Lntin sinem
sune in sin hant. Dar nach do vertgot ich daz vorgenant gut alks
dem Yorgenanten Lütin sinem sune in sin hant mit aller gewarsimi
Worte und werche so dar z& gehorte oder geh&ren mochte. Dar
nach wart aber do vor mir erteilet, daz du vorgenante gäbe nnd
vertegunge beschehen were also daz es kraft solti han nu und hie
nach an gev&rde. Und har umb won dis alles geschehen ist vor
mir in gericht , so han ich obgenanter Schultheis durch bette des
vorgenanten Rudolfs Roraffon min insigel ze einer merre bestetong
gehenket an disen brief.
Der geben ist ze Arowe in der stat nach gotz gebürte druzehen-
hundert jar und in dem zwei und fünfzegosten jare an unser frowen
abent ze Hechtmisz.
Hie bi warent: Johans von Seon, Wernher Zürcher, Nicisos
vom Holder, burger ze Arowe und ander erber lüte.
S. h.
78.* Aufnahme der Klosterfraaen zu Königsfelden in das BQrgerrecht
der Stadt Aarau. Königsfelden 12o2 August 27.
Wir der . . schultbeisze und der . . rat und die burger ge-
meiulich ze Arow tun kunt allen den die disen brief | ansechent oder
hörent lesen nu oder hie nach, das wir die hoch erbomen unser
gnedigen frowen fron Agnesen | wilent küngin ze Ungern und die
erwirdigen frowen die . . eptischin und daz kloster ze Küngsvelt,
den I lutpriester und den meiger ze Ernlispach, die nu sint oder hie
nach da werdent, ze bürgern empfangen haben von geheiszes wegen
ünsers gnedigen herren herzog Albrechtes mit dien gedingen, daz
uns die vorgenanten eptischin, du denne ist, von des klosters wegen
ierlich geben sol ze saut Martis tag fünf Schillinge phenningon Zo-
vinger müntze für stüre und für alle dienste, und süllen da mit ir
aller burkrecht verstüret und berichtet sin beide der vorgenanten
unser frowen der königin, des klosters, des lütpriesters und des
meigers, und süllen inen allen genieinlich noch ir ieklichem in son*
ders nüt fürbas uflegen noch muten in keinen weg, des wir ver-
iec'hen mit disem briefe. Ouch geloben wir inen allen gemeinlicl)
und ieklichem in sunders ze helfende imd ze ratende ze allen iren
Sachen, noten und dürften mit gantzen trüwen, als wir unsem bor-
gern von rechte behulfen sin süllen ane alle Widerrede und ane all(
geverde. Und des ze einem waren oflfenen Urkunde so geben wii
inen disen brief offen besigelt mit unser stat ingesigel.
Der geben wart ze Küngsvelt des iares do von gottes gebürt(
\m 75
waren druzechen hundert und fünfzig iar dar nach in dem andern
iare an dem nechsten mentag vor sant Pelagyen tag.
Siegel von Aarau hängt.
Staataarchiv Aarau, Könissfelden nr. 245 ; abgedruckt (ungenau nach
einer Copie) Argovia V, p. 119 f.
▼gl. C. Brunner, Königsfeldens Schick.sale aus seinem Urkundenschatze.
FeaUcDrifb zur Feier des aVI. Jahrestages der hist. Gesellschaft des Kan-
tons Aargau 1875. Druck von H. R. Sauerländer in Aarau. 8° SS. 37,
p. 25, Anmerkung 49.
79. Otto von Rinegg, bischöflich Coustanzischer General vikar, be-
stätigt die Gründung und Dotierung eines Aliars in der Kirche
zu Aarau und ernennt Nikiaus Schreiber zum Caplan« Constanz
1352 September 10.
Otto de Hinegg vicarius reverendi in Christo patris domini electi
et confirmati* ecclesie Constanciensis in spiritualibus et temporalibus
[generalis universis Christi fidelibus ad quos presentes littere perve-
nerint et specialiter decano in Steifen salutem et sinceram in | do-
mino caritatem. Cum Anna de Kienberg ducta pie intencionis pro-
posito ob remedium et salutem anime sue et quondam Margarethe {
5ororis sue et aliorum progenitorum suorum animarum de propriis
suis focultatihus de novo altare in honore sancte et individue trini-
tatig ac sancte Mariemagdnlene in ccclesia in Arow Constanciensis
djrocesis de consensu illustris principis domini Alberti ducis Austrie
patroni ecclesie parrochialis in Sure, cuius filia est ecclesia in Arow
predicta, et honorabilis viri Johanuis de Büttikon rectoris ecclesie in
Sare predicte erexerit et construxerit ac idem altare redditibus suffi-
cientibus pro congrua sustentatione unius sacerdotis, qui imperpetuum
idem altare inofßciet, sub certis condicionibus congruis et rationabi-
libos dotaverit prout premissa onmia in litteris seu instrumentis pa-
tentibus et sigillis horum quorum interest pendentibus sigillatis plenius
vidimuB contineri nobisque prefata Anna humiliter et devote suppli-
caverit, ut predicte fundacioni et dotacioni consensum nostrum ordi-
narium adhibere ipsasque auctoritate nostra ordinaria confirmare digna-
remnr. Nos preamandum cultum divinum nostris temporibus augeri
capieotes, quia inspectis diligenter litteris super dicta dotacione con-
feciis et sigillis prefati rectoris ac sculteti et civium oppidi in Arow
psodentibus sigillatis invenimus dictas erectionem. fundacionem et do-
tadonem rite et legitime fore peractas et sacerdotem, qui ad dictum
*ltare institutus fuerit, congrue sustentari posse de redditibus ipsi
i^tari ^yplicatis et unitis. Idcirco prefatis fundacioni et dotacioni con-
^eosom nostrum ordinarium adhibentes ipsas cum omnibus articulis
et condicionibus in predictis litteris dotacionis contentis tamquam ra-
cionahilibos et iuri consonis auctoritate nostra ordinaria presentibus
^D nomine domini confinnamus et Nycolaum Schriber de Arow sacer-
dotem nobis per dictam Annam dotantem, ad quam iuspresentandi
76
ipdos altaris ad preseos dinoscitnr pertinere, ad ipsum altar
primo cappellano prenentatum de dicto altari investivimos et
presencium investimuä sine omni tarnen preiudicio eccksie parro
sapradicte, mandantes tibi decano supradicto qoatenns ipanm Nie
in possessioneni dicti altaris iariuni et pertinentianun tms dnca
poralem, fociens illios debitores eidem de redditibus proventibus e
bu8 suis aniyersis integre responderi.
Datum Constancie anno domini millesimo 350 secundo i
septembris indictione quinta.
S. h. Bohön erhalten.
* et conßrmati int zweimal geachrieben.
80. Mechthilt Ströiriii Priorin und der Convent des Klosters am <
bach in Zürich verkaufen dem Johann Züricher von Aa:
sieben Pfund Zürcher Pfenning eine Qülte vom zehen 8c
Zürcher Pfenning. Zürich 1H53 December 30.
Allen die disen brief sehent oder hfirent leeen künden wir s
Mechthilt Stroirin priorin und der convent gemeinlich | desc
an Oetembach in der stat Zürich predier ordens in Gostentzer 1
und yeriehen offenlich für uns und für | alle unser nachkomei
wir die zehen Schilling Züricher pfenning jerlicher gülte nf den {
die gelegen sint ze Aröwe | zwischent Johans Zürichers und de
liSwen garten, mit allem dem rechte so zu den egeseiten sehen sc
geltz geh5ret, ze kuffenne geben haben recht und redelich dem
Johans Züricher und sinen erben umb siben pfunt Züricher pfe
dero wir gantzlich von im gewert sin und <!^ch in unsem de
^jeiten conventes nutz komen und l)ewendet sint, und haben ui
ims und für alle unser nach komen die wir hie zu binden ve
aller der rechtung« vordrung und ansprahe, so wir nach der
^witen zchen Schilling geltz mit allem dem rechte so dar zu g
iemer dekeine wise möchten gewinnen vor geistlichen und vor
liehen gerichten. Und haben och globt für uns und für alle
nachkomen der egenanten zehen Schilling jerlicher gülte mit
dem rechte so dar zu gehöret uf den egeseiteu garten i*echto W'
sinne des egeseiten Johans Zürichers burgers ze Ar6we und
erben umb den vorgeseiten köf nach rechte swa oder swenn
sin bedarf ane alle gcverde. Und hier über ze einem
Urkunde so haben wir disen brief für uns und für unser nachl
mit unsern der priorin und des conventes insigeln oflBsnlich bc
Dis l>eschach und wart och dlser brief geben Zürich ai
nehsten mentag nach der kindlin tag do von gottes gebürt
drüzehenhundert und fünfzig jar und dar nach in dem drittel
Siegel der Priorin und des Convente« hängen.
tm 77
81. Bath und Schultheis von Aarau erklären, dass der Twing von
Hunzenschwil dem Ritter ßerchtold von Rinach sei., dem Hein-
rich SohultheiB von Aarau sei. und deren Kindern gehöre. Aarau
1356 Mai 12.
Allen die diaen brief sehent oder h&rent lesen, vergehen wir Johans
TcnSeonschnltheis, Johans Stieber, Rudolf von Wiggen, Johans | ZAricher,
Heioricb Schultheis, Peter Vftlmi, Hans Fridrich und Heinrich Suro
rit se Arow, OAnrat von Schaf husen, Heinrich | Trutman, Uolrich
Zeiger, Heinrich Berwart, KAdolf Bader, Rudolf Roraf, Rudolf Trienger,
Hannch Bobli, Rudolf | Kuchiman, Arnold Krieg, Johans Brachot,
Jacob üebelman, Heinrich von Holdem bnrger ze Arow und sprechen
bi dem eid so wir getan haben änserm gn&digen herren dem herzogen
Ton Oesterrich und der statt ze Arowe, das wir für war wissen, das
der twing ze Huntzliswile ie und ie gewesen ist, sid wir gedenken,
des vronoien ritten herr Berhtolds s&ligen von Rinach und Heinrich
Selnütheis p&ligen von Arowe und ir beder kinden und besatzten und
entttsten mit gerichten und andren dingen den selben twing als untz
bir dtt und gewonlich ist in disen landen. Har umb ze einem offenn
vfcond der warheit haben wir der Schultheis und rat vorgenemt unsers
ntes insigel gehenkt an disen brief. Under dem selben insigel wir
die TorgeBchribenn burger von Arow vergehen alle gemeinlich einer
warheit alles des so vor von uns gescriben stat.
Der brief ist geben ze Arow an der n&hsten mitwochen vor
mitten meyen des iares do nian von gottes geburt zalt drüzehenhundert
vnd fdnbig iar dar nach in dem sechsten jare.
8. h.
Hier erscheint zum ersten mal das kleine Rathssiegel mit der Um-
idurifl: t S. CX)NSVLVM . IN . ARO WA .
S2. Heinrich von Vilmaringen, Bürger von Aarau, verkauft au Ni-
colaus Schreiber, Dekan in Aarau, zwei Mut Kernen Geldes ab
seinem Haus und Hofstat in der Halden um 20 S^ 10 /9 neuer
Pfenninge, mit dem Rechte der Ablösung. Aarau 1350 Ok-
tober 14.
Allen die disen brief sehent oder h6rreut lesen künde ich Heinrich
TQo Tihnaringen burger ze Arow und | vergich offenlich für mich
Qod ttda erben, das ich recht und redlich ze k6ffenn geben han dem
crtwm I herren herm Nicolaus Scriber techan ze Arow und sinen
^boQ ob er enw&r zwein müt kernen | geltes ab minem hus und hofi-
itttt gelegen ze Arow in der Haldun zwüschent Ueli Smitz und Göl-
te hnser, i&rlich an sant Martis tag ze werenn unverzogenlich, umb
tweinzig phunt und zehen Schilling nüwer pfenniug, der ich gantzlieh
S^ert bin. Die selben zwein müt kernen geltes han ich dem ob«
S^ribnen her Nicolaus Scriber techan ze Arow gevertgot mit Johans
TOQ Seon band Schultheis ze Arow, doch mit solioher bescheidenheit,
^Qne ich oder min erben ob ich enw&r dem obgenanden hern Ni-
Scriber oder sinen erben ob er enw&r koffe zwein mül kernen
78
geltes uff gütern, da er des kernen geltes als sicher sig als ui
obgnanden hns, die gelegen sigent inrent einer halben mil weg:
Arow, so sol n^ir oder minen erben das obgnemt hus und l
ledig sin gantzlich und gar. Das dis alles war sig und st&t
nu und hie nach won ich eignes insigels nüt han, so han ii
betten den bescheidenn man Johans Stieber burger ze Arow i
sigel für mich henken au disen brief. Das 6ch ich Johans i
vorgnand durch siner bett willen getan han.
Dirre brief ist geben ze Arow an dem nächsten fritag v(
Gallen tag do man zalt von gottes gcburt druzehenhundert und j
jar darnach in dem sechsten jar.
Siegel des Johans Stieber hängt.
83. Ulrich fi^enant Schmit , Bürger von Luzem , verkauft an 1
den Schreiber, Dekan in Aarau, zu Händen des Mariei
dalenen Altars einige Güter um fClnfzig Pfund Zofinger
Aarau 1356 November 2.
Allen die disen brieff ansehent oder h6rent lesen, vergi
Uolrich I dem man sprichet Smit burger ze Lucerren, daz ich ze
geben | han recht und redlich von mir und minen erben dem er
man | hern Niclaosen dem Schriber, techan ze Arowe, ze des
banden, den Anna von Kienberg sin müme gewidmet hat ze
in der kjlchen in der ere minr frowen sant Marien Magdaleuc
sehüposs gelegen ze Reitnow in dem V)anne, buwet Johans Iten,
ierlich ein malter dinkeln und ein malter habeni; in die sc
höret ein aker nempt man der Krieg aker, und ein gut, lit
Reitnow in dem banne, buwet Hartman ob Kylchberg, giltet
nun viertel kernen, umb füntzig phunt phenninge genger und
2iOviuger miintze, der genanden phenningen ich gentzlich ze
noten und dürften gewert bin. Dos ich vergich mit disem
und han im das vorgenand gut geben für eigen mit aller, der reo
so ich ie dar zu gewan und entzieh micli aller miner rech
so ich ie gewan zu dem vorgeschriben gute und setze den vorgei
lierr Niclausen ze des alters banden in nutzlich gewer der ege
gütern und loben im und sinen nachomen ze des genanden
banden der vorgeschriben gütern recht wer ze siude für eigen a
dien stetten, da ich es von recht tun sol und och si sin not(
sint nach rechte bi guten triuwen an alle ge verde. Und bar
daz dis allez war und stett und unlögenhaft belibe, nu und hu
80 han ich der vorgenant Uolrich für mich und min erben
brieff besigelt mit minem eigen mgesigel.
Der geben wart ze Arowe des jares do man zalte von
gcbürte drüzehnhundert und fünfzig jar dar nach in dem st
jar mornendes nach aller heiligen tag.
S. h.
m 79
84. Heinrich Im hoff und Peter Schertleib, Pfleger des Gotteshauses
in Suhr, verkaufen mit Einwilligung der Kirchgengssen von
, 8nhr dem Nidaus Schreiber, Dekan in Aarau, vier und ein halb
' Viertel Kernen Gelds ab Gütern in Suhr fär 13 S* 3 ^ neuer
Zofinger Münze. Aarau 1857 Juli 11.
Allen die disen brief sehent oder hfirent lesen kiänden wir
[einrich Im hoff und Peter | Scherüeib pfieger des gotzhns ze Sur
od vergehen offenlich, das wir durch meren | nutz und notdurft des
dbeD gotzhus ze Sur ze k&ffenn geben haben reht und redlich mit {
illen, gnnst und heissenn aller der undertan so gehfirent zu dem
orgescribnen Anserm gotzhus ze Sur dem erbem herren hem Ni-
olaos Scriber techan ze Arow und sinen erben so er enist fünfthalb
iertd kernen gelts ab gAtern gelegen ze Sur in dem bann, buwet
i^emher Meyer, die selben guter geteilid sint des vorgescribenn Peter
ehertleibe gAtern, umb drizehen pfunt und drig Schilling nüwer
taming Zovinger müntz, der wir gantzlich gewert sint, als wir ver-
filieo an disem brief. Die selben guter geben wir dem obgescribnen
em Niclauseo techan ze Arow fdr eigen und loben 6ch für uns
od die undertan gemeinlich ünsers obgenemten gotzhus ze Sur des
Kht weren ze sinn an allen stetten, da der obgescriben her' Niclaus
chan ze Arow oder sin erben ob er enw&r werschaft notdurftig ist,
I sig vor geistlichen oder weltlichen gerihten an all gev&rd. Ha-
unb das dis alles war sig und st&t belib nu und hie nach, so haben
ir mit den undertan ünsers gotteshus ze Sur gebetten den beschei-
Bnn man Cftnrat Ribinn schultheissen sin ingesigel für uns henken
1 disen brief, wan wir eigner ingesigel nit haben. Das &ch ich
Anrät Ribi Schultheis ze Lentzburg iezgnant durch der obgescribnen
ieinrichs Im hoff, Peter Schertleibs und der undertan gemeinlich des
bgoonten gotzhus ze Sur bett willen getan han.
Dirr brief ist geben ze Arow an dem n&hsten zinstag nach sant
^odabricus tag des jares do man von gottes gebart zalt drüzehen-
undert und fünfzig jar dar nach in dem sibenden jare.
Siegel des Konrad Ribi hängt.
' Hs. hem.
85. Bürren. 1357 August 29 (Zistage vor s. Verenen tage).
Tbeilnngsbrief zwischen Rudolf und Lütold von Arbarg um
^, Herrschaft und Leute.
Chftni Zögenner der ze Arö ist.
Siehe im Anhang.
86. Bischof Heinrich von Constanz gestattet den Frauen der Sam-
nung in Aarau auch zu Zeiten des Interdictes gottesdienstliche
Handlungen vornehmen zu lassen. Baden 1357 Oktober 21.
Ueinricus dei gracia episcopus Constanciensis dilectis in ChrLsto • •
pnoii^ et conventus oppidi in Arowe salutem et in domino ' caritatem.
80 [iin
Cum vos, bona, possessioneB et res vestre sab protectione, defensiooe,
tuicione nostra iiostrorumque predecessorum duduni sitis | recepte, nee
non sub regula, statutis ac consuetudinibus ordinis sancti Augustim
l)erpetue sitis viventes auctoritate ordinaria approbate | , dedaramos
ac iuaücia exigente decemimus et presentibus indulgemas, vos merito
privilegio iuris ecclesiis collegiatis concessis gaudere debere qnodqw
divina officia voce submissa clausis ianuLs non pulsatis campanis ex-
communicatiti et interdictis exclusis interdicti tem|)ore licite posaüs
audire et ecclesiastica percipere sacramenla ab hiis a quibus faec pri-
niituB recipere conswevistis nee noo in vestris cimiterüs vel alibi abi
sepulturam eligeritis licite eodem ten]i>ore interdicti sepelliri. lo
cuius rei testinionium sigillum nostrum presentibus est appensum.
Datum in Baden anno domini millesimo tricentesimo quhiqn»-
gosimo septimo indictione decima die sabbati proxima post feston
beati Galli.
Siegel des BiHchofs hängt.
87. Ulrich Mcllinger von Aarau übergibt seiner Muhme Schwester
Mellinger emige Wiesen. 1357 Oecember 1.
Allen die disen brief sehent oder hfirrent lesen, künde ich Uolrich
Mellinger burger ze Arow und vergib offenlich | für mich und mia
erben umb die matten, gelegen bi dem inwasser zwüschent Sw&blincB
und Rüdines | von Sur matten, die min eigen ist, die ich Rudolf
Hal)er und sinen erl>en verlühen hatt ze einem st-aten | erb iÄrlich umb
drissig Schilling pfenning Zovinger müntz und umb ein hün ze sant
Martistag ze weren und uflzerichton unverzogenlich , vergib ich, das
ich die selben matten mit dem zins und was ich rehtes hat oder
daran gehan moht gel>en han und gib mit urkünd dis brieves da:
geistlichen frowen miner mümen swester M/ihthild Mellingerinun und
ir erben fftr siben und drissig gnldin giiter und vollen svv&rer, die ich
ir schuldig wjls und gelten seit von redlicher sach wegen dero si mich
nu dar umb ledig gelazzen hott gantzlich und gar, die vorbenemten
matten mit allem dem rcht^n, so ich dar an hatt oder gehan moht,
gib ich der obgenemten swester Mahthild Mellingerinun in der sam-
nung ze Arow und Nicolans von Holdem ir pfloger zu ir banden,
niemer si noch ir erben ob si enwar dar au ze beswilrenn noch le
l)ekümborren mit deheinen machen weder mit geriht noch an geriht,
riü sigen geistlich oder weltlich an all gevard. Und loben 6ch für
mich und min erben ob ich enwär reht wer ze sinn alles des so vor-
gescriben stat an allen stetten, da die obgenant swester Mdhthild
Mellinger in "oder ir erben werschaft notdurftig sint und ich es von
reht tun soll an all gevard. Har umb das dis alles war sig und
st&t belib nu und hie nach won ich eignes ingesigels nit han, so
han ich gel)etten den erbern man Rftdolf von Wiggen Schultheis
ze Arow sin ingesigel für mich henken an dlsen brief und dem selben
M] 81
igeogel ich Tergih einer warheit alles des so vor von mir geschriben
it Ich Büdoif yon Wiggeo yorgenant vergib, das ich durch bett
es obgeBcribnen üobdch Mellingers min ingesigei gehenket han an
im brieff.
Der geben ist an dem n&chsten fritag nach sant Andres tag des
ires do man von gottes gebnrt zalt drdzehenhnndei*t und fumfsig
ir dar nach in dem sibenden jare.
8. h.
88. Henog Rudolf von Oestreich belehnt den Job. Zürcher von Aaran
mii den zwei Mühlen in Aarau und einer in Suhr. ßrugg 1358
April 7.
Wir RAdolf von gottes gnaden hertzog ze Oesterrich, ze Styr
ind se Kemden, herre ze Chrayn, uff | der Windischen march und
e PortnoWy graf ze Habspurg, ze Phirt und ze Ejburg | , lanigraf
B obem £lsazz und marchgraf ze Burgow tun kunt, daz für uns
am unser getruwer | Johans von Seon von Arow und veriach offen-
ich und erkante sich, daz er die zwo mülinen ze Arow und ein
Boliho&tatt gelegen in dem dorfe ze Sure, die von uns leben sint,
üt allen den nutzen und rechten, firiheiten, guten gewonheiten, zu*
aUrden und ehafti, die darzü gehArent, verkoufet bette recht und
edlkh eins steten ewigen kouffes dem erbem unserm lieben Johans
micher purger ze Arow in namen und an statt Berchtolts und
M6ih Zürichern gebrftdem wilent elicher sunen Wemher Zürichers
sügen sins brftders und gab uf an unser haut die selben zwo mu-
noi und die mülihofstatt mit den vorgenanten zügebdrden und batt
ni, daz wir si von siner u^bunge und des kouffes wegen zu einem
Khten steten lehoi gerechten lihen als eim trager dem selben Johans
orieher in namen und an statt der selben sins brüders seligen sunen
nd der erben, und also durch sin bette und u%ebunge haben wir
tti sundern gnaden gelühen und lihen mit disem brief die egenanten
wo mulinen und die müliho&tatt mit allen den nützen, rechten, fri-
«iteD, guten gewonheiten, zügebArden und ehafti die darzü geh6rent
ind si herbracht haut und waz wir daran lihen sullen oder mugen
ini vorgenanten Johans Züricher als eim trager in namen und an
Ut der egenanten Berchtolts und Rudolfs gebrüdem und ir erben,
u» und unsem erben unschedlich an allen den rechten die wir bü-
idi daran haben sullen, mit urkund ditz briefes.
Der geben ist ze Brugg an dem sibenden tage des manodes
'^KiSka nach gots geburt tusent drühundert und fünftzig jaren und
'inacb in dem achtoden jare.
S.1l
Aanatr ürkVDdtnbiicIi.
«2 U
89. Johans von Seon, von Zürich, yerkauft seinem Oheim Joham
richer die Möhlen ssu Aarau, Buchs und Suhr nnd iwei Mai
um 2125 fl. 1858 September 35.
Ich Johans von Seon burger Zürich tun kont allen die di
brieff sehent oder hfirrent lesen , als ich Johans Znrichem | mii
4heim ze k&fifonn geben han reht und redlich die mnlinen nnd m
slett ze Arow, ze Sur und ze Buchs | zft Bertholds und Rudolf !
richer, Wernhers Zürichers s&ligen kinden banden, der wissenthai
YOgt er ist, umb | zwei tusent guldin und fünf und zwanzig i
hundert guldin, der ich gantzlich von im gewert bin, vergih ich o9
lieh für mich und min erben, das ich dem selben Johans Ixim
zu der vorbenemten kinden banden in den vorgescribnen k6ff gel
han zwü matten, sint gelegen an dem Surengpraben , ein nemt n
Swiri matt , die andern die Nüwen matten, und darzü die müli v
mulistatt, gelegen nid wendig dem dorff ze Sur, die ich vormals \
hatt von den von Einach. Dis nach gescribnen zwü. matten und <
die müli han ich dem vorgenemten Johans Züricher zu der ob
scribnen kinden banden geben für eigen und loben &ch dis rehti
ze sinn an allen den stetten , da er oder die selben kinden werBdi
bedurfent an all gev&rd und entzih mich &ch aller reht und anspn
so ich an den selben matten und der muli hatt oder min erboi
nach von minen wegen gewinnen m6hten und setz den obgenem
Johans Züricher zA der vorgesribnen kinden banden in nutzlich n
rfiwlich gewer der dikgnanden matten und 6ch der müli, niemer
noch die selben kind noch ir erben ob si enw&ren dar an ze 1
sw&renn noch ze bekumberren mit debeinen Sachen weder mit geri(
noch in gericht, si sigent geistlich oder weltlich &n all gevard. l
lunb dz dis alles war sig und st&t belibe nu und hie nach so 1
ich min ingesigel offenlich gehenkt an disen brieff.
Der geben ist an dem n&hsten zinstag vor sant Michahels 1
des jares do man von gottes geburt zalt druzehenhundert und fiinf
jar darnach in dem ahtenden jare.
S. h.
90. Vergabun£[ des Nikolaus Schreiber, Kirchherr zu Oeschgen, an (
^. Manen-Magdalenen Altar in der Kirche zu Aarau. Aa;
1358 December 14.
Allen die disen brieff sehen oder h6rent lesen künden wir Job
Stieber Schultheis, Günrat von Schaffhusen | , Nicolaus von Holde
Johans Schultheis, Heinrich Trutman , Johans Züricher , Rudolf ^
Wiggen, Heinrich Sumer | und Peter Völmi, r&t ze Arow, als der er
herre herr Nicolaus Schriber kilchenherr ze Eschkon luterlich | dtu
gott, durch sine und sinr vordem sele heiles willen geben hett
min des obgescribnen schultheissen band zu des altares banden in •
kilchen ze Arowe, der gewidmot ist von vro Margareten und Am
m 83
ligeo von Kienberg sinen mftmen in der ere sant Mariien Magda-
lUQ, swelf stak körn gelts ab und uff gutem die gescriben stand
i dem brieff« den er uns zft des selben altars banden geben hett
id uch sin hos und bof^tt, da er innne wonbaft ist, gelegen ze
row swöschend Bl&yers und Hocbdorfe buser, verieben wir offenlich
it nrkünd dis brieves, das wir dem selben berm Nicolaus gelühen
.ben und lihen ze einem rebten lipding die wile er lebt die selben
(ter, ab den die zwelf stuk korns j&rlich zins vallent und 6cb den nutz
r gftter und darzfi das obgcscriben bus und hofstatt, da er ietzz
oe wonhaft ist, i&rlich umb ein h&n, das er einem scbultbeis der
Hin sehultheis ist geben sol in zins wise ze sant Martis tag zu des
)ge8cribnen altars banden, also das in denn nieman furbasser kum*
Iren noch ierren sol an den selben gutem und dem gelt und och
\ dem obgesciibnen hof und hofstatt, die wile er lebt als vorge-
riben stat an all gev&rd. Har umb das dis alles* war sig und st&t
^lilie nu und hie nachi so haben wir der obgescribuen Johans Stieber
haltheis und wir der obgenemt rat ze Arow unser statt gemein
igesigel offenlich gehenkt an disen brieff.
Der geben ist an dem n4hsteQ fritag vor sant Thomas tag eins
reifbotten des jares do man von gottes geburt zalt druzehenhundert
nd fünfzig jar darnach in dem achtoden jare.
S. h.
* Hs. aller.
91. (Jlrich zem Löwen, Bürger von Aarau, verkauft an Niclaus dem
Schreiber, Kirchherr zu Oeschgen, zu Händen des Marien-Mag-
dalenen Altars in der Kirche zu Aarau, fünf Mut Kernen Geldes
ab einem Haus in Aarau uro 5 ff neuer Pfennige, mit dem
Rechte der Ablösung des Zinses von dem Hause. Aarau 1359
Januar 15.
Allen den die disen brief ansechend oder hSrend lesen kund ich
drich zem L6wen burger ze Arow, das ich ze k6ffen geben | hau
)cht und redlich von mir und minen erben ob ich enwere herm
iclausen dem Schriber kjlcbherreu ze Oescbkon ze | des altars han-
si, den Margaretba und Anna selige von Kiemberg geswestern sine
lAmen gewidmet band ze Arow in | der kilchen in der ere sant
Jirien Magdalenen, und allen den die den selben altar von recht be-
Dgend nu oder hie nach, fünf müt kernen geltes ab minem huse,
tt gelegen ist ze Arow in der stat zwuschend Lütolds Russikons
od Uolrichs Velwers husern, also daz ich iind min erben ime oder
er den vorgenanten altar besinget und hat die selben fünf müt
kam gelte jerlich weren sullen in zinses wise uff sant Martis tag
it disen gedingen, wenn ich oder min erben inwendig einer mile
egs fdnf müt kernen gelts anderswa k6ffen die eigen sint uff bo-
mbten gutem, da ein schultbeisze und ein rat ze Arow sprechend,
^ der altar besorget si, wenne denne dem altar und dem der' den
84 [im
altar inne bat daz selb gut und gelt gevertgot wirt ze des altin
banden als recbt ist, so sol denne dem vorgonanten Uolrich nnd
sinen erben dz vorgenand bus lidig gin ane aller menlichs Widerrede,
leb der vorgenante üolrich zem LSwen ban ucb dem TorgenantBB
berr Niclansen daz vorgescbriben kernen gelt gevertgot ze des obge-^
nanten altars banden mit Jobans Stiebers band scbtütbeisze ze Arow
ab dem egenanten minem buse und 5cb bo&iat. und ban bar umb
empbangen fünf und fünfzig pbund nüwer pbenningen von dem dik*
genanden ber Niclausen, die gentzlicb in minem nutz komen sintf
des icb vergicb an disem brief. Und bar nmb das dis alles wir
und stet' nnd nnl6genbafb belibe na und bie nacb so ban ich dtr
vorgenand Uolricb zem LAwen gebetten den erberen man JobaBsn
Stieber schul tbeiszen ze Arow, dos er ze einer gezugsami dirre nd»
für micb und min erben disen brief besigell mit sinem eigen ingesigel, ds
mieb wol benfiget in dirre sacbe, wan ich eigens ingesigel nut hai.
Das &cb icb der vorgenand Jobans Stieber dnr des vorgenanten UoW
riebe zem LAwen bette willen getan ban, des icb vergicb an disen
brief.
Der geben wart ze Arowe des jares do man zalte von gottei
geburte druzebenhundert und fünfzig jar dar nacb in dem nuadea
jare an dem necbsten zinstag nach sant Hilarien tag.
Siegel des Jobans Stieber hängt,
'der steht zweimal.
^. Anna Ton Busnach, Aebtif^sin, nnd der Convent des Klosters Kteigi-
fclden vertauschen dem Frauenkloster in Aarau eine Jocbut
Keben. Königsfelden 1^59 März 6.
Allen den die disen brief ansechent oder hörent lesen vergich ich
Anna von Busnach | eptischin und wir der convent gemeinlich d«
klostcrs ze Küngsvelt sant Klai*en ordens | , das wir mit guter vor-
betracAtung und durch meren nutx des vorgenanten unsers klosteis
verbenget | ban, dz Heinrich Küttinger von Ernlispacb gewechselt hat
und in rechtes wechseis wis hingeben hat mit ünserm willen xaA
gebiusse ein jucherten rebcn, ist gelegen bi dem Mdrispache, die in
des genanten Heinrichs Küttingers vierdling untz bar gebftrz hat, der
selb vierdling unser eigen ist, die selben jucherten roben er geben
bat den erbei*n geislichen fr&wen der priolinen und den fr&wen g^
meinlich in dem samnung ze Arow, also dz si den selben wingariai
eweklicb haben sullen und mugen für ir eigen an unser und aller anser
nacbkomen Widerrede. Und har umb ze uiner steten und waren ge-
zugsami dirr sacbe so haben wir ich du vorgenant eptischin fvr
micb selben und wir der vorgenaiit convent für uns und unser nach-
komen disen brief besigelt mit unseni ingcsigeln, des wir veriechea
An disem briefe.
Der geben wart ze Küngsvelt do man zalto von got*» gehurt»
i
m 85
nuehenhundert jar dar nach in dem nunden und fdoftzigosten jare
1 der nechsten mitwachen Yor sant Gregorien tag.
Si^el der Aebtiasin und des Conventes von Eönigsfelden, sehr be-
ikftdigi, hingen.
93. Conrad von Schafhusen von Aarau schenkt seiner Tochter Ita
einige Güter. 1359 Mai 24.
Allen die disen brief sehent oder hörent lesen kund ich Ohün*
kt Ton Schafhusen burger ze Arow und vergich offenlich fdr mich
od I min erben, dz ich geben han litklich und lär Iten von Schaf»
vsesk miner elichen tochter disü gdter mit den nutzen die hie nach
ncriben | stand, sint gelegen ze obren GSskon in den twingen: des
rsten ein gAt, buwz Burgi Meier, giitz j&rlich zwo vierdentzal din-
d, ein | vasnacht hün und drisig eier; ein gät, buwz Torso, |pltz
irlich ein malter dinklen, ein vasnacht hün und zweintzig euer; ein
üi, buwz Werne Neuo, giltz j irlich zwo vierdentzal dinkeln, ein
ierdentzal haben) , zwei herbsthdnr , ein vasnacht hün und drisig
ier; ein gut, buwz Richi Meiierin, giltz j&rlich sechs müt dinkeln,
rig müt habern, zwei herbst hünr, ein vasnacht hün und drisig
i0r; dar zA ein gut lit ze Tennikon in dem getwing, buwz Wemi
[nller und Welti Gerinon, giltz j&rlich ein malter dinkeln, ein malter
abem; dar zu ein gut, lit ze Tullikon in dem getwing, buwz C&ntzi
fiflter. giltz j&rlich zwei malter habern ; dar zu ein g&t, lit ze Hennen-
&1 m dem getwing, buwz RAdi Brunnen, giltz j&rlich ein malter
ftbem und zehen Schilling pfennig ZoviDger miintz ; dar zd ein matt,
t ze Sure, buwz Zwiko von Grenkon , giltz j&rlich ein müt kernen ;
urz& ein gut, lit ze Safenwile, buwz Berwart, giltz j&rlich zwei vier-
^1 habem. IHsü vorgenemten gdter gib ich der vorgescriben Iten
liner tochter xmd ir erben für eigen frilich ze niessenn, rdwklich ze
asetzenn und ze entsetzenn mit holtz, mit veld, mit akker, mit
latteu, mit steg, mit weg, mit wasser, mit wasser rünsen und usge-
3menlich mit aller zu gehfird als ich si gehebt hin untz uff disen
otügen tag und entzih mich wissentlich und bedachtlich aller reht
od ansprach, so ich hatt oder gehan moht an den vorgenanten
^*^m. und dem gelt so dar zu h6i*et, und setzz die selben Iten in
ützlich and rAwklieh gewor derselben gutem imd den nützen die
irlich da von vallent als obgescriben stat, niemer si noch ir erben
BT an ze besw&renn noch ze bekumberrenn noch nieman hellen, der
dar an sumen oder ierren wölte mit deheinen sachen weder mit
Briht noch an geriht si sigent geistlich oder weltlich &n alle gev&rd.
^h vergich ich, dz ich der obgenemteu Iten über disü vorscriben
Äter ze rehtem vogt geben hän minen 6hein Rudolf von Wiggen,
'^uger ze Ar&w, won ich mich der vogtj in dirr Sache entzihen han.
^ amb dz dis alles war sig und st&tt belib nu und hie nach, so
1^ ich min ingesigel für mich und min erben gehenkt an disen
86 [tl
brieff, daraü ich Rudolf von Wiggen vorgenant min insigel henke
einer vergicht allez dez so vor von mir gescriben statt.
Dirr brieff ist geben an dem n&chsten fritag vor sant Drbi
tag dez jares do man von gottes geburt zalt drozehenhundert u
funtzig jar dar nach in dem nünden jare.
Ö. h.
'94. Heinrich Snro von Aarau verkauft dem NiclansSchreiberyKirchhe
zu Oeschgen, einen Acker zu Krlisbach um 35 S Zofin;
Münze. Aarau 1859 September 20.
Allen die disen brieff sehent oder h^rrent leeen , künde
Heinrich Snro burger ze Arow Und vergich offenlich für mich n
min I erben, das ich reht und redlich ze k&ffenn geben hin in reli
kSffes wise und gib mit urkünd dis brieves dmn erbern | man bei
Nicolans dem Scriber kilchenherren ze Eschkon und sinen erben
er enw&re einen akker, ist gelegen ze | Erlisbach in dem twiiige
der obren Gille, buwet Büdolf von Owe, giltet j&rlich sechs viei
kernen und zwei hönr, und ein matten, ist gelegen ze Arow in d
twing hinder Bfitzachers hus, buwet . . L6w der webcr, gilts j
lieh fünf viertal kernen. Dis vorgescriben gut und gelt gib ich d
obgenanten herm Nicolaus für eigen und enzih mich aUer rehti
so ich dar an hatt oder min erben von minen wegen hie nach dar
gewinnen mühten und setzen in und sin erben in nutzlich und ri
lieh gewer des obgescribnen gutes und geltes und gelob für mich i
min erben des obgenanten gutes reht wer ze sinn für eigen
allen stetten, da der obgescriben herr Nicolaus oder sin erben v
Schaft bedurfent, es sig vor geistlichem oder wclllichem geriht &o
gev&rd. Und han umb dis obgescribnen gut und gelt enpfangen
dem vorgenanten herm Nicolaus fünf und drissig pfunt pfennig
vinger müntz, der ich gantzlich von in^ gewert bin. Har umb
dis alles war sig und st&t belibe nu und hie nach won ich ei(
ingesigel niht hin, so han ich gebeften die wolbescheidonn Jol
Stieber Schultheis und Nicolaus von Holdem burger ze Arow
insigel für mich und min erben ze einer zügsami alles so vorgcscri
stat henken an disen brieff. Das öoh wir Johans Stieber schult!
und Nicolaus von Holdem vorgenant durch siner bett willen ge
haben.
Dirr brieff wart geben ze Arow an dem n&hsten fritag vor i
Ifatheus tag des jares do man von gottes geburt zalt drüzehenh
dert und fünfzig jar dar nach in dem nünden jare.
Siegel des J. Stieber abgefallen, das des N. v. Holdem hängt.
IM] 87
95. JoibsameB von Bdttikoii, Kirchherr in Suhr, arkundet, daß Johannes
Zfiricher, Bürger von Aarao, in der Filialkirche in Aaran einen
neuen Altar, welcher der h« Katharina, Margaretha und Verena
S weiht werden soll, mit einer CAplaneipfründe gestiftet
ibe. Zofingen 1359 Oktober 3.
No8 Johannes de Bütticon rector ecclesie in Sur Constanciensia
focesis ad omniom quorom interest aut intererit noticiam. Tenore
icsenciom capimos pervenire , quod cum Johannes dictns Züricher
j^ndanus in Arow | do salatc anime sne provide cogitans ac sala-
riter animadvertens iUnd apostoli dicentis, qnod omnes stabimos ante
ibanal Chnsti recepturi prout in corpore gessimns sive bonum faerii
?e malum et propter | hoc opportet nos diem messionis extreme
isericordie operibos prevenire ac etemorum intoitu Seminare in terris^
lod reddente domino cum multiplicato fructu in celis recolligere
ileamus firmam | spem fiduciaroque tenentes, quod qui parte semi*
it parte et metet et qui seminat in benedictionibus, in benedictioni-
18 et metet vitam etemam, prudenter eciam considerans et attendens
ma Johannes, quod opus bonum et nobile deoque placidum et accep-
m pie perfidmus dum hüs quos communis fatalitatis lex segregat
i hac vita pro suis ublueaJis reatibus et eteroa beatitudine obti-
oda elemosinarum nostrarum largitionibus subsidium inpartimur pre-
isBonun. Itaque ipee Johannes pia consideracione motus pro sui
Kaion progenitorum suorum animarum remedio ac salutis memoria
Dpitema et pro augmento cultus divini ac fundacione et dotacione
dos altaris ac probende in ecclesia parrochiaU oppidi in Arow,
le filialis est ecclesie matricis in Sur, predicte edißcandi et constru-
di de novo ob honorem sancte et individue trinitatis nee non
nctarum Katherine, Margarete ac Verelie virginum et martirum do-
vit, deputavit, legavH et legat per presentes bona et redditus infra*
rqvtos: primo videlicet bona sita in banno yille dicte Muchein,
16 colunt C&nradus dictus Tr&chsler et dictus Brengis, ibidem red-
ntes singulis annis quinque modios cum duobus quartalibus sili-
nis et maltrum avene. Item in eodem banno bona reddentes sex
lartalia siliginis cum duobus solidis denariorum Zovingensium. Item
•08, que oolunt Hemma Blankin et filiaster ipsius, reddentes singulis
JUS sex modios cum duobus quartalibus tritici et duo maltera
ese. Jtem quatuor modios tritici de et super domo et curti Wal-
«ri dicti Esch sito in Arow iuxta portam superioram. Item quin-
le modios tritici de et super domo et curti sua propria quam nunc
bbitat et quinque modios tritici de et super domo et curti sua
t>pria annexa iam dicte domui et domui Nicolai de Holdem. Item
nun medium tritici de et super domo et curti Johannis dicti Si-
istea sita in Arow iuxta domos fratrum predicatorum et dicti
kertleibs. Item duas vineas continentes duo jugera, unam dictam
sittiingers reban, aliam vero dictam im Boden, contigue vineis Ni-
88
colai de Holdern, de qaibns vineis singulis annis nomine oei
dunt strenuo militi Johanniwernhero vor Küchen dao modii
Hiis igitur sie peractis prescriptos Johannes Züricher volnit *
et ordinavit, quod ex nunc direotiuu dominium preecriptoruE
nun et reddituum altari prelibato ut premittitnr collatonim i
altai-e penitus sit tranalatnm et cum effectu integndiiei- dey
et de cetero permancant in concnsse. Prefatus quoqne Johann
supplicayit humiliter et instanter, quod dotacionem et fand
altaris et prebende supra scriptorum, ita quod in sequentibu
bus et singulis vacacionibus eiusdem altaris et prebende ios coi
preeentandi seu eciam instituendi cappellanum ad dictum alt
in eodem ad nos tamquam ad rectorem ipsius ecdesie in I
succeesores nostros in eadein debeat perpetuo pertinere contra
quarumlibet non obstante tamquam is, cuius interest admi
concedere dignaremur. Nos igitur Johannes de Buiticon ]
voluntatem et ordinacionem dicti Johannis Züricher estimant«
nabilem et discretam deoque laudabilem eiusdem precibus an
preniissa omnia et singula modis et formis suprascriptis adn
ratificayimus et approbamus, ratificamus et approbamus, et q
in nobis est concedimus per presentes salvis condicionibus sub
primo videlicet quod persona quocuiuque pio tempore fueri
tuenda io cappellanum dicti altaris actu sit sacerdos. Item qu<
cappellanus qui pro tempore fuerit tantum debet pro se rec:
retinere terciam partem oblacionuni, sacrificiorum et secretalii
quftlitercumque et nbionmniie* eiusdem altaris infuitu obljitor
quas voro duas partes incurato prefato ecclesie in Arow tra
assiguare debet ac iideliter prcsentare sub debito iuramenti per
cappellanum temjyore sue institucionis $u])er hoc spocialiter et c
liter preetiti et prestandi. Item quod idem cappellanus insti^
recturi qm protunc fuerit obediat in licitis et honestis et bo(
promittat sue institucionis tempora bona fide. Item quo<
cappellanus qui pro tempore fuerit incui-ato suprascripto
negocia rectoris eiusdem ecclesie vol eciam sua propria legiti
pedito ipsum iiicuratum interdum suppieiiuo vices suas iic j
ministrando ecclesiastica sacramenta non tarnen ut socius su
fidoi per ipsum eciam &uper lioc bpecialiier prestlte et pre^tai
beat subix)rtare. Itom quod idem cappellanus qui pro tempc
Omnibus boris canonicis et missis in dicta ccclesia celebrandis c
aliter illis qui cum nota celebrantur sine dolo et Traude debeä
esse et hoc promittat eciam sue institucionis temiwre bona fide.
quod dtctus cappellanus in prefato suo altari missam non deb
brare nisi postr|uam oifertorium in maiori altari memorate
in Arow cantatum fuerit sive lectum nisi hoc procederot de
curati seu plebaai licencia speciali. Item quod cap[)ellanus <
missas in dicto altari omni septimana ce^santo impedimento 1
UM] 89
fidelicet die dominico unam, feria secunda unam, feria quarta unaiu
4i feria aezta yel sabbato unam celebret dolo et fraude penitus cir-
cuDflcriptis et hoc eciam promittat sue institutionis tempore bona
fide. Et ut pr^nissa oninia et singula perpetuo rata et firma per-
naneant, nos Johannes de Butticon rector predictus sigillum noatrum
piwentibns dosimus appendendum in robnr evidens atque testimonium
evundem sappUcantes cum hoc homiliter et devote reverendo in
Qinsto pati-i ac domino domino Heinrico dei gracia cpiscopo Constan-
dcDsis, ut et ipse omnia et singula suprascripta dignetur sua autori-
tite ordinaria confirmare.
Datum in oppido Zovingen feria quinta proxima post festum beati
IGchafaelis archangcli anno domini 1300 quinquagesimo nono.
Si^l stark beschädigt. Vgl. in Betreff der Form und des Inhaltes
^üeier Lrkunde nr. 74.
• Es. yibicumqae.
9d. Johann Stieber, Schultheiß von Aaran ur kündet, daß Johann ZG-
richer, Bürger von Aarau, dem Altar der Kirche zu Aarau, welcher
dem h. Petras, h. Michael und h. Leonhard geweiht ist, eine
Anzahl Guter vergabt habe. Aarau 1^9 Oku)ber 18.
Allen die disen brieff sehent oder hörrent lesen künde ich Johaus
ftisber schnltheiss ze Arow, das ich ze geriht sazz ze Arow in der
statt und kam für mich der erber man Johans Züricher | burger ze
Arowe und offhot mit Heinrich Sumer sinem fursprechen, das er
hterlicfa durch gott, dui*ch siner vro Annen siner elichen husfrowen
Qsd snder siner vordem seile heiles | willen geben wolte lidklich und
Urs allü die guter mit den nützen die hienach an disem brieff ge-
<6nben stand an den aitar in der kilchen ze Arow, der gewidmet
iii nod gewicht tverden sol in ere | der gnadrichen heiligen sant Peters
fliiKS zwelfbotten, sant Michahels und sant Leonhards, und batt mich
tt ervarenn an einer urteild, wie er sich dei'solben nachgescribnen
fto mit den nützen enzihen solte in des erberu herren herr Peter
Vioners hand sft des vorgenanden altars banden, das es kraft und
bestatung haben s61t und m6ht nu und hie nach, wen öch dem ietz-
Sttnden herr Peter Wanner der selb altar geliben was von dem er-
^inligea herren herrn Johans von Butticon brobst ze Zovingen und
Uchenherr ze Sur und ze Arow. Des vragt ich der vorgenant schult-
.^ittaB. Do ward erteilt mit gesamnoter urteilde, das er disü nach-
^BBcribnen gdter , die minen herren von Oesterrich zinshaft w&ren,
^^rtgon solte mit miner band von des gerihts wegen, die aber niht
'iuhaft w&ren minen herren von Oesterrich und sin eigen w&ren,
ttt sin selbes band, und die erb w&ren, mit dero banden von den si
«b sint dem obgescribnen herr Peter Wanner zu des vorbenemten
*^ banden, und es denn billich nu und hie nach kraft und ewig
bvtttong haben sAite in all gev&rd. Das tett und vollfürt 5ch der
^^^^KBicriben Johans Züricher gesundes libes und sinnen in aller wise
90 [t
als vor gescriben etat uod als urteild gab, also das Ton allen
die in geriht waren und gefragt wurden, erteilt ward, das es
schehen w&r als reht ist und billich nu und hie nach kraft nnd
st4tang haben s6lt und m6ht &n all gevlrde. Dis sint die gft
des ersten zwii juchart reban, sint gelegen an dem Uongerberg, &
man den Benner, st&zent einhalb an min dee obgescribnen schi
heissen reban, anderhalb au Swäblinen reban ; darzd drig schftppoa
sint gelegen ze TSffendal in dem twing, buwet Richin Widme
geltend j&rlich zinse sehs müt kernen, zwei malter kaber und '
hAnr ; dar zA vier müt kernen gelts ab einem hus and hof&tat,
gelegen ze Arow zwuschent R6rlis und der von Sissacb hüser da
zemal Rettenfucbs inne wonnet und sin int ; darzü ein gAt^ bn
Haso von Tullicon, giltet j&rllch vierzehen viertal roggen; dar
ein gAt, buwet Büsin im Grode, giltet jüLrlich drig müt dinkel, (
müt haber und zwein Schilling pfenniDg Zovinger müntz; dar sü
gut, ist gelegen im Grode , buwet M&bthild Stegerin , giltet jftr
zwein müt dinkel und zwein müt haber; darzü ein gut buwet C
rat Bischoff und Tumler von A, giltet j&rlich zins sehs mCit äh
und einen müt kernen; dar zu zwein müt kernen gelts ab dem
und hof&tatt und dem ges&zz, da der wirt von Sure inn ist;
zu zwein müt kernen gelts ab einer hoffstatt lit ze Grenchon, bn
Rudolf Genwis; darzü ein gut, nemet man am Bdl, ist gelegei
Staffelbach, buwet Johans im Wile, giltet j&rlich sehs müt dinl
dar zu ein gut, buwet Vio von Sch6fftlan, giltet j&rlich zinse
viertal roggen ; darzü einen garten, ist gel^n ze Arow zwüscl
Johans Roren und Bl&yers garten in der Gassnn.
Har umb won dis alles vor geriht beschah und mit urteildc volll
ward, so han ich der obgenant schult heiss der statt ze Arow gemein
sigel von heissens wegen aller der burger die in geriht waren zu mii
insigel von des gerihtes wegen durch bett des obgescribnen Jol
Zürichers offen lieh gehenkt an disen brieff. Darzü ich Johans Z
eher ietzgenant min insigel henke zu einem offenn und warem urk
alles des so vor von mir gescriben stat.
Der brieff ist geben ze Arow an dem n&hsten fritag nach s
GaUen tag des jares do man von gottes geburt zalt drüzehenhunc
und fünfzig jar darnach in dem nünden jare.
Siegel der Stadt Aaran , des SchultheisaeD Johann Stieber und
Johann ZQrcher hängen.
97. Schultheis J. Stieber nrkundef, daß Joh. Zürcher zum Seelenl
seiner Frau dem Altar s. Katharina, s. Mai^garetha nnd i.
rena in der Kirche zu Aarau einige Güter ireschenkt hi
Aarau Wy9 Oktober 1«.
Allen die disen brief sehent oder hfirrent lesen künde
Johans Stieber schultheiss ze Arow, das ich offanlich ze geriht i
IW] 91
le Arow in der statt und ward vor mir in geribte | gelesen ein briefiT
B mgg besigelt mit des erwirdigen berren bem Jobans von Bütti-
COD probst ze Zovingen kilcbenberre ze Sur und ze Arow ingesigel,
dis der selbe berr Jobans | von Bötticon vollen gewalt gab an dem
nlben briaff, won er selber do ze mal zegegni niht gesin mobt, den
erbem berren bem Nicolaus Scriber kilcberr ze Escbkon und bem
Johans | Morbart, lutpriester ze Arow, in ze nemmen an sin statt ällu
die gftter, die der erber man Jobans Züricber burger ze Arow müt
hett ze gebenne durcb gott an den altar in der kilchen ze Arow^
der gewidmot ist und gewicbt werden sol in ere der heiligen mägden
saunt Katberinen, sant Margareten und sant Verenen, und mit den
niben gAtein ze tünde alles das er selber tun m6bte ob er zegegen
w&re in all gev&rd. Dar nach offnot der obgescriben Jobans Züricber
in geribt mit fursprecben, dz er luterlich durcb gott, durcb siner
Tro Annen siner elichen busfrowen und ander siner vordem seile
WQes willen geben wolte lidklicb und l&r &llu die g^ter mit den
Biktxen die bie nach gescriben stand an den obgenemten altar und
batt micb ze ervarenn an einer urteild wie er sich dei' selben nach-
g(8(!riben guter mit den nützen enziben solte in der obgenanden bem
Nicokus Scribers und berr Jobans Morhartz banden zu des vorbe-
wmten bem Jobans von Bütticon und des vorgescriben altars banden»
das es nu und bie na<^;b kraft haben s61t und miht. Des vragt ich
der obgenant Schultheis. Do ward erteilt mit gesamnoter urteilde,
dtt er disu nachgescriben gftter, die minen berren von Oesterrich
nnsbaft wären, vertgon solte mit miner band von des geribtes wegen»
die aber niht minen berren von Oesterrich zinsent und sin eigen
wiren, mit sin selbes band, die aber erb w&ren, mit der laten banden
Ton den si erb sint in der vorbenemten bem Nicolaus Scribers und
Wr Johans Morhartz banden z& des obgenanten herr Jobans von
Bdtticons und 6ch des vorgescriben altars banden und es denn billich
knft nnd best&tung haben s^lt und mAht &n all gev&rd. Das tett
inid vollf&rt 6ch der dikgenant Johans Züricher in aller wise als
ob gescriben st^t und als gemein urteild gab, also das von allen den
die mgeriht waren und gefragt wurden erteilt ward uff den eid, das
^ beschehen w&r als recht ist und billich nu und hie nach kraft
^ best&tung haben s< und m6bt an all gev&rd. Dis sint die
gtter: des ersten die gAter die gelegen sint ze Muchein in den
twiogeD, buwent Cünrad Tr&cbsel und Brenger von Muchein, gelteni
iMch zins fünf müt und zwei viertal roggen und ein malter haber.
J^Ktä ein gut, ist gelegen in dem selben twing, giltet j&rlich sebs
^vrtal roggen und zwein Schilling pfenning Zovinger müntz. Darzü
^ gilt bawet Hemma Blankin und ir tohterman, giltet j&rlich
Abendbalben müt kernen und zwei malter haber. Darzü vier müt
hnmi geltes ab und uff Walthers bus und hofstatt von Aesoh, ge*
hgen bi dem obera Tor an fleinricb Rebers hus. Darzü fCinf müt
1
92 IM»
kernen gelts ab sinem hus und ho£&tatt, da er selber iiuie wonhaft
ist, und fünf mat kernen geltes ich ab sinem hus and hofbiit, di
Jeuni Smidli nu ze mal inne wonhaft ist, stozzet an mcohuu m
Holdem hus. Darzft einen müt kernen geltes ab Johons Sigriitni
hus, ist gelegen zwuschent der Breidier und Schertleib hoaar. Danl
zwü jucbart reban, sint gelegen an dem Hungerberg, ein nemst mia
Wenslingers reban, die andern nemt man im Boden, stozet an NiMh
laus von Eoldern reban , yon disen zwein jucharten sol man jblid
zins geben der si inne hett dem fromen ritter herr Johans Wenh«
vor Küchen zwein müt kernen Zürich mess. Harumb won dis alki
vor geriht beschah und mit urteild volfArt ward, so han ich der
obgenant Schultheis der statt zeArow gemein ingesigel von heisnai
wegen aller der burger die in geriht waren zu minem ingengel durch bMt
der ol)genemten herr Nicoiaus Scribers, herr Johans Morhartx und Johani
Zürichers offenlich gehenkt an disen brieff. Wir die ietzgenemten her
Nicolaus Schiiber, herr Johans Morhart und Johans Züricher verieta
einer gantzen warheit alles des so vor von uns gescriben atat Dv
ze warem und st&tem urkünd haben wir dnser i^licher iDSnnte
sin eigen ingesigel offenlich gehenkt an disen brieff.
Der geben ist ze Arow in der siatt an dem n&hsten fni>ig udi
sant Gallen tag des jures do man zalt von gotte« geburt drdzebaif
hundert und fünfzig jar, darnach in dem n&nden jare.
Die fnnf Siegel hängen.
96. Nichius Schreiber, Kirch herr zu Oe.'*chgen, und Job. Moriiart,
Leutpriester in Aarau, se^tatten dem J. Zürcher von Aarau
die Nutznießung seiner dem Altar s. Katherinen, s. Maiga-
r<.'then und a. Vorenen vermachten Güter. Aarau 1359 Ofk-
tober 28.
Allen die disen brieff sehent oder hArrent lesen, künde ich JobaDS
Stieber, schultheiss ze Arow, das ich offenlich ze geriht sazz ze Arow
in der statt | und kamen für mich die erbem herren her NicoUus
Scriber, kilchenherr ze Eschkon und her Johans Morhart lutpriester
ze Arow und öffneten | uiit füi sprechen, aL> Johans Züricher burger
ze Arow vormals in geriht luterlich durch gott, durch siner vro
Annen, siner clichen husfro'von | uud ander sincr vordem seile heilea
willen geben hett in ir beider hand zfl des altai*s banden m der
kilcheu ze Arow der gewidmet ist und gewicht werden sol in er«
der heiligen inagden sant Katherlnen, sant Margaretheu und flaut
Verenen, die guter mit den nützen die an dem brieff gescriben stand
und benenit sint , der dar umb geben und versigolt ist mit minsB
herren hem Johans von Bütticons brobst ze Zovingen und kilchhot
ze Sur und ze Arow insigel, das si dem selben Johans Züricher dis
liebü und gnad tun weiten von dem gewalt, den inan der obgenemt
herr Johans von IJütticon geben hette, des si einra offenn besigdten
] 93
vieff i6gteii Tor geriht and 6ch do ze mal gelesen ward, das si im
10 salben gflter mit den nützen liben wollen, alle die wile er lebte
& smer penone, j&rlicb umb zwei yasnacbt bünr und baten micb
a errarom an einer nrteild, wie si das tun s61ten, das der selb
oliana Züricher daran habend w&r, die wile er lebte. Des yragt
^ der Yorgenant scbaltheiss. Do ward erteilt mit gesamnoter urteilde,
las tt es tdn sAlten mit miner band von des gerihtes wegen und
ich mit ir beider handen von des vorbenemten berr Johans von
Sotiicon and och des altars w^en in des vorgescriben Johans Zu-
ichers band xmd es denne billich kraft und best&tung haben s61t
ra und hienach. Das taten und volf&rten 5ch die vorgenemten herr
Rioolaas Schriber und herr Johans Morhart in aller wise als abge-
Mriben stat, als urteild gab, also das von allen den die in geriht
vino und gefragt wurden, das erteilt ward, das es beschehen w&r,
ab reht ist und billich nu und hie nach kraft und best&tung haben
lUt und mAht in alle gev&rd. Uar umb won dis alles vor offem
priht beschah und mit urteild vollfArt ^vard, so han ich der oli^e-
aaat scbultheiss der statt ze Arow gemein ingesigel von heissens
wogen aller der burger die in geriht waren zu minem ingesigel von
dea gerihtes wegen durch bett der vorbenemten herr Nicolaus Schriber,
bor Johans Morhartz und 6ch Johans Zürichers offenlich gehenkt
tu disen brieff. Wir die ietzgenemten herr Nicolaus Scriber und
herr Johans Morhart veriehen einer gantzer warheit alles des so vor
TOD uns gescriben stat an disem brieif. Des ze warem und offem
uirande haben wir unser ietweder in sunder sin eigen ingesigel
(AnHch gehenkt an disen brieff.
Der geben ist ze Arowe an dem n4hsten mentag vor aller heiligen
iig des jares do man von gottes geburt zalte druzehenhundert und
hafög jar darnach in dem nünden jare.
Die Siegel des Rathea, J. Stieber, N. Schreiber und J. Morhart hängen.
99. Amolt Bäarich und seine Frau Anna, von Safenwil, verkaufen dem
Nikiaus Schreiber, Kirchherr zu Oeschgen, eine Schupoese zu
Lostorf um (>4 S* Zofinger Münze. 13^ März 24.
Allen die disen brief sehent oder h6rent lesen kund ich Johans
iKieber Schultheis ze Arow, dz ich offenlich ze | geriht sazz ze Arow
^ dar statt und kamen für mich Amolt B&srich von Savenwile und
^ Anna sin elichü | husfrow und offhoten mit fürsprechen , dz si
{vondss libes und sinnen ze k&ffBun geben betten recht und red-
icb I far eigen dem erbem hem Nicolaus Schriber kilchenher ze
itthkon ein schApposz, ist gelegen ze Losdorff in dem twing, buwz
IttkU Oriessenbcrg , giltz jftrlich drithalb malter dinkeln und ein
ttlter haber, drü h&nr und drissig eiier, umb vier und sechtzig
Amt Zovinger müntz, der si gewert w&ren von im als si offenlich
mJmd. und baten mich ze ervarenn an einer urteild wie si die
\H 11
s^ibea ^«.büi pi.'«^ mic ^i^In gell so si jirlieh giltz als obgescribea M
ver^gon und uif gehen iöiten dem obgesciibnen hem Nicokus Scfarihs,
jido dz er dar jui habend wir na and hie nach. Des vngt ich,
do ward erteLt mit »^essamnoter arteüd. dz si es t&n s51ten mit ir
beider banden in dez obgeschboen hem NicoLaos Schribers band nd
eä denn bülioh kraJfl azid bestlmag haben äilt and m6cht. •Du tat«
und voltur:en ö>:h die obgescriben Amolt Haarich and tto Arn
?in eiichu hvi»trow mit ir beider banden in des dikgenanten hn
Nikolaus Schrlber? band als aneild gab and reht wz and Ubta
•Vb diser ^hü^>(>>!ä rehr wer ze sinne far eüien für :dch nnd aUi
ir erl>eu an illeu ^vtr^ec d:i der selb berr* Nicolaos od«* sin erba
wei'scbact noTd.irfTia: sin: und bed orten t an geislichen nnd an «ettr
Ii>;bea &??r;bte;i in Lklie cevlri. Hu- umb wen diz alles Tor gerillt
bes<.-hacLi und i: it ur:e:ld volfürt WLird. so han ich der obgeuiit
scbulthi^Ls :t:iQ eii:ec: uuresLc«! von dez geribtes wegen ze einer gBOf'
sk:*.:: diri* 5^10 he uud o<.'c dur'.'h bett der vorgenanten Amolt BSokk
und vp> A::r.e:: sin-fr blieben husfrowen gehenkt an disen brieff. Di
aWr diz i:*vu luecvr Sicherheit und bestäcung bab, so han ich te
dikgenaut Arr.oli Hilsnch üiin eigen ingeeigel für mich and die t(V-
gt?;k'ribeu vr' Auiieu uix ehchen husirowen der wissenthafter fogt
::i jin /e ein^t:: o5fna urkund alles dez s*.^ vor geschriben stat g^
henk: ;in diser brief.
IVr iTelvu is' jiü. ic:'.: iilvibsren z in 5 rag vor dem palmmtag da
; .1 "x's ^l 0 ". .1 :\ : i ". '. v ..^ a j'; V es gy l u r: 1 r.: £»? hen h uadert j ar dar nach
• ris. .:■ r ■
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!'•■. l^rl*r.or ■..::'.: di.-* ^r i-l-er ies ^io'::«L*si:aa* von S von verkaufen ftoi
N.v:- ^; r Wi-.:V.i.: Aiin-i v,n HoMem tu d« Altars s. Nidwi
•.u irr KvA-ii«: v.-. A-kr-ü ju:il-.:i eiaigt «.i-ilien um ÄJffZo-
AI!-?:-. .l>* i-.s.*:*. Vri-f:^' se!:??i:: oder h^rrent lesen künden wir
b r u iei" He*r. r ■. . :: H .i i »^ :: s :il v r :■. ". \il: .1 d i -: b rü'ier gemeinl io h des goti-
:v,;s v.^a >\ vi :■: v.V.>:en:^Ter '. isVwLli: ^ele^er. ze ; Clinsienow SMit
\V-.ia::ei-v.-*.^'.ie:is ■,;::■.: ^;:'r-.'f':cL' .■iVii.i.h :ur uls uad all unser nach-
k.^a-.-eu des sellvu '.viciis, -.liis wn- ■:•.:::: :^"i".:jl: i::;: gü'er vorbetrahtang
■^r.i dur'. h :iwv':i: uu'.z. :i;:'i.:r:"i un.': lesrung des obgescribn«
unier? g":zi:.;<. '.%oc iis IfL-I;?r i:- ie u^jl, sciiidÜ'jh verbrunnen ist
-e ijfesi: jT-:':»;;-. iw,.'-:^. r-!.i: '.ml ri-.:!:.-: :u rehtos koffes wise und
^Ven :•::: -.ir'x ■.::'..; d> '.'r:-:v^?> i^r rTCcrre^ :r:".vea \to Annen wüand
N :•: c La .IS s.l '. :,: t;-. \ 0 11 ri . *. 1-; l' h e 1:-. !:•: - 1: .:s:".'.- '.v fr: zu des ;ütars banden
'^ der ki.^I:.:-. :-. Ar- •*. .::'r ^\a\:\". >: Li: i'L-e ies uu^idriübeu henen
:md n : : iir? [ :'•? i- < >;i :: : N : . ■ . . . v. < -.' : : -. e? ', .>:'... f-f s , '. : >u -[-i :er =iit den nübea
?•: ?i -^["e:::. .::: "i-e !:a... ^t\scL:.cL smu.:. u'Lid li^Wr. darumb von
ir ^^nr-jÄüi:-.*^ :.V'.»; 1 •.:-.;-;;: /.Lid Iri>s\^ :. ruu: j« tennig alles Zoringöf
um 95
nantx, dero wir gantzlich von ir gewert sigent und si in ünsers
ptilnues nuts und bessning bewent und bekert haben, und sint dis
fit gUer, die gelegen sint in disen nach gescriben twingen und bennen :
to ersten in den twingen ze Ediswile ein göt, buwet Walther Anshelm,
pKz j&rlichen zwein niüt kernen, fünf müt haber, zwei herbsthfinr,
BB yasnacht h&n und zweinadg eyer ; Heini von Hertznach git j&rlich
dra viertel kernen von einem g&t, dz er buwet, ein herbst h&n, ein
viaiiacht hün undzeben eyer; ein gut buwet Geri Lüghart Ban wartin,
gOiet drn viertal kernen, ein herbsthüu, ein vasnacht hün nnd zehen
efor; ein sch&ppoas buwet Heinrich Im hoff, giltet j&rlich zwein müt
keraeo, drü berbsthfinr, drü vasnacht h&nr und fünfzig eyer ; ze Er-
Unch üolrich Binker buwet ein schüpposz, giltet j&rlich drig müt
knrnen, zwelf Schilling pfenning Zovinger müntz, sechs hünr ; ze Los-
dorf ein gftt, buwet Claus von Märchen, giltet järlich vier vierdenzal
dinkd, zwü vierdenzal haber, drig Schilling pfenning der vorgescriben
uantt, dar zu hünr und eyer. Disü vorgescriben guter mit den
utceo geben wir der obgenemten vro Annen zu des vorgescribnen
iltars banden für eigen und entzihen uns aller reht, vordrung und
oiprKh, 80 wir oder jeman ander von unser wegen dar an hatten
oder unser nachkomen dar an gewinnen mdhten imd setzen sie zu
dtt obgenemten altars banden in nutzlich und rüwlich gewer der
lelben guter, niemer si noch ander lüt die die selben guter inne band
dar an ze besw&renn noch ze bekümberren noch nieman ze hellen,
der si dar an sumun oder ieren weite mit deheinen Sachen weder
nit geriht ald in gericht, si sigent geistlich oder weltlich, in all ge-
ybä. Wir loben 6ch diser vorgescriben guter reht wer ze sinn für
«geo an allen stetten da man sin bedarf und es notdürftig ist und
Uiden barzü all unser nachkomen, es sig vor geistlichen oder welt-
lichen gerichten in all gev&rd.
Hie bi waren: Johans Stieber, Schultheis ze Arow, Johans Trül-
kreye von Schafhusen, Nicolaus Zehender, Heinrich Sumur, Peter Völmi,
hfugn ze Arow und ander erber lüt genüg.
Har umb das dis alles war sig und st&t belibe nu und hie nach
•0 han ich der obgenuit priol min ingesigel für mich und min nach-
komen gehenkt an disen brieff* Das aber dis alles so vor gescriben
M noch merer kraft, Sicherheit und bestätung habe, so haben wir
fii • • br&der des obgescribnen gotzhuses ze Klingenow ünsers huses
pmein ingesigel für uns und alle unser nachkomen des selben Ordens
gAenkt an disen brief.
Der geben ist samstag nach sant Gallen tag des jares do man
tOD gottes geburt zalt drüzehenhundert jar, dar nach in dem sech-
cfgOBten jare.
Die Si^el sind stark beschädigt.
; Die Nomem 82, 84, 87, 89, 90, 94, 9(5, 97, 98 und 100 sind vom
^ehen Schreiber geschrieben.
■ 4
98 m
1U5. Uudolf, Erzherzog von Oestreich, ertbeilt den Bürgern Ton Auaa
ein Stadtrecht. Baden 1963 Juni 21.
Wir K&dolf von gots gnaden ortzhertzog ze Oesterrich, le Styr
und ze Kernden, herre ze Chrayn, uff der Windischen march und | »
PortnoWy graf ze Halispurg, ze Tyrol, ze I^i-t and ze Kyburg, marek-
graf ze Burguw und lantgraf in Elsazz allen | gottes geiraim
ewiklich unseru gr&zz mit. erknntnuzze diser nachgeschribener dinge.
Es ziint wo! fürstlicher wirdikeit ze besorgende | alle zit ir getrawei
undertancn nach notdurft und gelegenheit ir 16iffen , dar ambe wa '
die erbcm unser lieben getruwen der Schultheis, der rat und die
burger genieinlich unser statt zc Arow nach gemeinem und einhdkm
rate über ein komen sint und für uns bracht habent, daz si etzlich
ir alte fryheit, gewonhcit und recht, die si von unaem Yordfln
habent, bedurtfen mit unsem gnaden an disen nachgeschriben stokea
ze yerendrenne, ze bezzerende, ze luterende und verstandenlicher n
machende, haben wir nach gutem rate wizzentlich mit kejaerlichflr
mechte volkomenheit, die wir haben in unsern landen, alz ein ünr-
treSenlich gelid des keyserlichen houptes von dem alle g&tliche TBcbt
in weltlichen sachen vliezzent, uzzer solichen rechten, firyheiten Tiiid
gnaden, die alle unser vordem hertzogen ze Oesterrich von allen fil-
mischen kejrsern und kungen in rechter gewer und alter gewonhät
rüwcklich harbracht und besezzen haben, also daz wir in allen unsern
landen und stetieu alz wol alz der ke3'^ser selber in des richs gebieten
alle weltliche recht, fryheit und gowonheit stiften und st6ren, mlnren
und niereu, lüterren und bezzem mugen, den vorgenauteu buiTgem
von Arow und allen iren erben und nachkomen ewiklich etzliche stuk
in iren alten rechten, fryheiten und gewonheiten verendert, gebezzert,
gelütort und von nüwen dingen ze fryheit und rechte gegeben, «li
hie nach geschriben ötat: Des ersten, daz ein ieklich bui-ger ze Arow
und wer in unser stat daselbs sezhaft und wonhaft ist, sin gut alles
hall>es oder an t€»ilcn, wening oder vil, mit unsers schultheisen haut
von Arow, wellier der ie zc den ziten ist, offeulich vor gerichte machen
und fugen mag mit gesundem libe, wem er wil und daz er ouih
darnach dasselb gemecht ob er wil vor gerichte oifenlich widerr&ffea
mag mit gesundem libe ane geverde. Ouch geben wir inen ze fry-
heit und rechte in dem nauien alz da vor, daz man ieklichon bui^
und selduer ze Arow umb ein iekliohc sarlie wol ci*tzugen mag mit
zwein erl)ern unversprochen mannen, es were denno ein solich sache,
die einem burger oder einem seidner zc Arow an den lip gienge oder
an sin eigen oder sin erblich gut , dar umbe sol man einen burger
mit andern ingesezzen burgern ze Arow ertzügeu, alz si das von iren
alten rechten und gewonheiten harbracht haut ane geverde. Dar «ü
geben wir inen ouch ze fryheit und ze rechte, daz mau kein urteilde
von dem gerichte ze Arow ziehen sol gen l'invelden, die bi zehen
phuuden ist oder dar under, denne waz solicher urteilden ist und
«S] 99
Sxzig werdent, daz man die ziehen sol für unsem scholtheissen und
n rat ze Arow und sol ouch bi den beliben und usgetragen werden
le alle geverde. Niemanne da von under allen luten si erloubet
ad werde euch nieman alz getnrstig, daz er die vorgenanten unser
^heit, recht und gnade, die wir so durnechtiklich den egenanten
isem burgern gegeben haben, ubervare, verbreche oder in dheinen
ag verirre. Wer aber da widertete mit freveler geturstikeit, der
izze dar umbe vervallen swerlich in unser fürstlich Ungnade und
ich in pene und b&zze fünfzig marken goldes, der zwentzig mark
ui»»r fanrtüch kamer, zehen mark in unser kantzlye und zwentzig
arch dem oder den, der oder die merklichen schaden davon em-
kogen hetten, gevalleai snilen nach unser gnaden ane geverde.
Und dar über ze warem vesten urknnd haben wir unser eigen
igemgel offenlich gehenkt an disen brief, der durch hende des er-
irdigen unsers lieben getruwen pischof Johansen von Gurk, unsers
mtzlers und lantvogtes ze Swaben und im Elsazz, gegeben ist ze
feden im Ergew an mitwuchen vor sant Johans tag ze sungichten
ftch gots gebnrt tusent druhundert und sechtzig jaren und dar
ich in dem dritten jare.
S.h.
Abachrifl im Copialbuch p. 21.
106. Heinrich^ Bischof von Constanz, bestätigt auf die Bitte Rüdgers
die Stiftung des Johannes Züricher. Constanz 13G3 Novem-
ber 5.
Nos Hainricus dei gracia episcopus Constanciensis notum facimus
niversis presentes litteras intuentibus. Nos litteras sigillo | eius
iUQ8 esse dicitur litteris in eisdem sigillatas quibus hec presentes
ntre littere per modum transfixi sunt afBxe nobis | pro parte hono-
thilis in Christo domini B&dgeri rectoris ecclesie in Sur et Johannis
icü Züricher civis in Arow presentatas sanas | , integras et illesas
OD cancellatas, non rasas nee in aliqua sui parte vitiatas vidisse et
9 verbo ad verbum perlegisse ac in eisdem contenta diligenter con-
densse nobisque post huiusmodi litterarum presentacionem humiliter
qüicatnm fuisse, quatenus omnibus et singulis in dictis litteris con-
ntis consensnm nostrum ordinarium adhibentes omnia et singula
i eisdem litteris contenta et expressa auctoritate nostra ordinaria ap-
"obare et confirmare dignaremur. Nos huiusmodi suplicacionibus
mqnam rationem consonis inclinati cultumque divinum adaugere
ipientes omnia et singula in prescriptis litteris quibus presentes nostre
iere per modum transfixi sunt affixe, contenta et expressa et quem-
tmodnm continentur et exprimuntur litteris in eisdem, in dei no-
ine auctoritate nostra ordinaria approbamus et confirmamus presen-
un per tenorem. Et in premissorum evidens testimonium sigillum
strum episcopale presentibus est appensum.
100 [IM
Datum Constancie anno doniini inillesimo 360 tercio nonas no-
vembris indictione prima.
Diese Urkunde ist durch den Perininientstreifen , au welchem du lir
Rchöfliche Siegel hängt, mit nr. 103 verbunden.
107. Rüdger, Kirchherr in Suhr, gestattet den Kranicen undWftrten
des Spitals in der Vorstadt von Aaraa, anstatt in der Kircbe,
in der s. Niklau8-Kai)elle im Spital Messe hören zu düito.
Aarau 1304 Juni G.
Ego Rildgeras natus Schultheisi de Lentzburg rector ecclesie piur-
rochialis in Suro, cuius filia ecclesiaest opidi in Arow Constanciensisdyo-
cesis, ad omnium et singulorum | quorum interest ac intererit noticiam.
Presencium cupio pervenire, quod cum consules ac tota univenitis
dieti opidi Arow altare sancti Nicolai situm in hospitali extra | mnros
in suburbe antedicti oppidi fundato construxerunt et fondaveront
altari, ut in eodem certis vicibus cum id comode fieri possit saltim
missa egris ibidem deciunjbentibus necnon famulis ac famolaboa äh
dem aniministrantibus, celebraretur vel etiam legeretur per aliquem
sacerdotem ydoneum michique tamquam rectori ecclesio prefate in Arow
iam alicjuamdiu et sepius ex et pro parte iamdicti hospitaüs de-
cumbencium eisque ammin istrancium , ut premittitur sit suplicatum,
ut cum preiibati dccumbentes suas propter infirmitates et eomm &-
inuli propt«r labores et occupnciones sibi ab ipsis langnentibus coo-
tinue inpensos necnon propter distanciam pretacti hospitalis ab ecclesia
memoraia in Arow, que baptisterium habere dinoscitur ac ecclesiasti-
cam scpultumni, ad oandem ecclesiam comode accedere nou posnot
ad divinn officia audiendum, unde in prefato altari habere missam
valeant et audire per aliquem sacerdotem ydoneum cui dominus gW"
ciam de hoc dederit, exnunc in antoa temix)ribus oportunis vellem ex
eausis premissis ac ociam divine piotatis intuitu favorabiliter consen-
tiro. Ego ex eausis prelibatis dictorum precibus inclinatus, ut de
cetoro in dicto allari prenotati hospitalis egri in eodem decumbentes
ac eorum anmiinistrantos missam habere valeant et audire quandoet
([uociens ad id obtulerit so facultas, dum modo aliud canonicum non
übsistat, consensum meum voluntarium adhibeo \)er presentes delibe-
raciono pluriniorum pnidentium virorum prehabifa diligenti. Ita tameu
(luod, quicunicjue est vel erit pro tempore vicarius seu viceplebanus
in sepedicta ecclesia in Arow, pcrcipore ei habere debeat diniidiani
partim secret^ilium et oblacionum, quis et qui sacerdoti, qui in supi"*"
scripto altari in autea missam legerit vel celebraverit, occasiono talw
misse obvenerint qnovismodo et quamdiu ibidem non est certus cap"
pellanus in gracia eiusdem que est ei erit, promittere debeat per fidem
nomine iuramenii, quod ipso eandem dimidiam partem supradicto ple-
bano seu viceplebano i)refato ecclesie in Arow siugulis vicibus inter-
graliter(!) et iideliter assignabit dolo et fraude in premissis penitus
m] 101
;ircamspectis. Postquam vero in eodem lütari certus cappellanus fuerit
lepataios ex tone inantea idem cappellanus quicumque erit pro tein-
30Fe de tradendo et fideliter assignando suprascriptam diniidiam par-
em prefato plebano seu viceplebano prestabit corporale tactis sacris
'TangeliiR ianuuentum. Est eciam in et super preuiissis in con-
«osa raeo de quo premittitur condictum et si)ecialiter adiectuin,
[ood ante offertorium publice misse celebrande in prefata ecclesia in
\row nulla missa in altari prelibato unquam celebrari debeat sive
egi. Et promitto presentibus bona fide quod contra preniissa non
kiam nee procurabo quoyisniodo. In quorura testiinonium evidens
itque robur sigillum meum presentibus est ap|>eusuu).
Datum et actum in sepedicto opido Arowe anno doniini millesinio
licentesimo sexagesimo quarto octavo ydus mensis junii indictione
ieconda.
S. h.
108. 1364 Oktober 29 (zinstag vor aller heiligen tag).
Ulrich von Butikon, Ritter, verkauft dem Johann Velsche drei
Scha[X)68en zu Suhr „uf dem hof, die Peter Meiger buwet und ierlich
S^ten secbsthalben müt kernen, zwei malter roggen und \ier lualter
tubern, dru vasnacht h&nr und sechs stuffel hünr und nünzig eiger . ."
am 1897« Florentbergulden.
Silier: ü. von Bütükon, Johans von Büttikon, Propst zu
^hOoenwerd und Hartmann von Büttikon, Chorherr zu Schönen-
»erd.
109. Heinrich GQrtler und sein Sohn, von Aarau, verkaufen dem Jakob
Zürcher^ Caplan des 8. Marien-Magdalenenaltars in der Kirche
zu Aaran, einen Müt Kernen um 13Va Gulden. Aarau 1364
November 23.
Allen die disen brief ansehent oder hSrent lesen kund ich Johans
Ueber Schultheis ze Arow, daz ich offenlich ze | gericht sa/z ze Arow
Q der statt und kamen für mich Heinrich Gürtler der alt und Heinrich
>QrUer der | inng, sin elicher sun, burger ze Arow, und voriahen
falich, daz si recht und redlich ze k6ffen geben hotten | herr Jacob
^her, capplan sant Marien Magdalenen altars ze Arow in der kilchen,
A dez ietz genanten altars banden ein müt kernen geltes i^rliches
6 not Martis tag jze werenn im oder sinen nachkomen des vorge-
ttten altars ab und uff dem halbteil ir huses und hofstatt gelegen
D dem kilchhoff , umb vier zehent halben guldin , dero si gar und
i&telich gewert weren von dem vorgenanten herr Jacob Züricher, und
tien mich ze ervarenn an einer urteil, wie sie sich der vorgenanten
^Qt kernen geltes entzihen sölten daz der vorgenant herr Jacob Zü-
£l>er und sin nachkomen dez obgenanten altars dar an habent w^en
Q und hie nach. Dez vragt ich der obgenant Schultheis. Do wart
1
102 m
erteilet mit gesamnoter urteil, daz si es tun sSlten mit ir selben
handen in min band von dez gerichtee wegen und ich es vertgote dem
obgenanten berr Jacob Zuricber z& dez vorgenanten altars bandeo.
Daz icb do ze mal t&t mit aller gewai'sami woiien und werken, dai
alle die in geriebt waren und gefragt wurden erteilten uff den eid,
daz es bescbäben w&re als recbt ist und billicb nu und hie ludi
kraft und best&tung haben s51t und roficht an alle gev&rd. Har mnb
won diz in gericht bescbah und mit urteil volffirt wart, so han ich
der vorgenant Jobans Stieber Schultheis ze Arow min ingesigel Ton
dez gerichtes wegen und 5ch dur ir beider teil bett willen gehenkt
an disen brief.
Der geben ist an dem nfichsten samstag vor sant Katherinen tag
dez iares do man zalte von gottes geburta druzehenhundert und
sechtzig jar, dar nach in dem vierden jare.
S. h.
110. Berchtold Züricher von Aarau verkauft seinem Vetter Jakob
Zürcher, Caplan des r. Marien-Magdalenenaltani in der Kirche
za Aarau eine Schuposse zu Nieder-Entfelden um 30 Florentiner*
gülden. 13r)4 November 30.
Allen die disen brief sehent older bfirent lesen kund ich Berch-
told Züricher burger ze Arow und | vergich offenlich mit disem brief,
daz ich recht und redlich ze ki^ffenn geben han berr Jacob Züricher
! minem vett^r, eapplan sant Marien Magdalenen altars in der kilchen
ze Arow zu des iezgenauten | altars banden ein schüpposs, ist gelegen
/o nidern Endveit in dem getwinge, buwz Jenni Göseröwile, giltz i&r-
lich zins drig iiiüt roggen und sechs vieiiel babern, umb drissig gnldin
guter von Florentz und mit voller gewicht, der ich gar und gantzlich
von im gewerl bin. Dar iiinb entziehe icb mich für mich und min
erben aller eigenschaft, aller ehafti und dar zu aller der recbtung so
ich oder min erl>en zu der vorgenanten scbüpi>oss hatten oder hie
nach gewünncn mochten und setzzen den obgenanten berr Jacob und
sin nacbkomen dez vorgenanten altars in nützlich gewer zu dez selben
altars banden die obgenanten schüpposs und ir zügeh6rde ze besetzenn
und ze entzsetzzeim und ze babenn ungevarlicb als ander sin eigen
gut. Oucb loljen icb für mich und min erben der obgenanten schÄp-
\)Oss recbt were ze sin für eigen an allen den gerichten und an allen
den stetten , da es dez obgenanten altars eapplan dürft beschiht »n
alle gev&rd. Und bar umb ze einem waren und stAtten urkünd, so
han icb min eigen ingesigel für mich und min erben offenlich ge-
benket an disen brief.
Der geben ist an dem nächsten samstag nach sant Katherinen
lag dez jares do man zalt von gottes gobürt druzehenhundert und
sechtzig jar, dar nach in dem vierden jare.
S. h.
Der Schreiber dieser Urkunde ist auch der der Urkunde nr. 109.
. 1366] 103
111. Bischof Heinrich von Constanz gewährt den Krauen der Samnune
in Aaran das Recht, in ihrer Kapelle gottesdienstliche Hand-
lungen vomehuien zu lassen. Constanz 1864 December 30.
Hainricas dei gracia episcopus Constanciensis devotis in Christo
)ribus residentibus in suburbio opidi Ar5 iuxta | fluvium dictum
sab regiuiine predicatorum viventibus | salutem in domiao. Ut
abos vestris salabrius provideatur devocioni vestre auctoritate
laria concedimus quatenus in vestra capella liceat vos a quolibet
dote jdoneo graciam sedis apostolice et sui ofticii execucionem
ate sacramentum eucaristie tempore licito prout vobis dominus
raverit, exceptis festivitatibus videlicet natalis, pasche domini, pen-
)3tes et gloriose virginis Marie , videlicet assumptionis, sumere
tis prehabitis et servatis circa hoc debite servandis, videlicet cor-
ontradictione, ons confessione et operis satisfactione iuxta discretio-
vestre confessoi-is de consensu et voluntate rectoris et plebani
sie vestre parrochialis pro tempore nunc dicie ecclesie rectoris.
Datum Constancie anno domini 1360 quarto 3 kaiendas januarii.
Siegel des Bischofs hängt.
Die Schrift ist ungewöhnlich verkümmert
112. Der Generalvikar des Bischofs Heinrich von Constanz ernennt
den Priester Rudolf zum Leutpriester der Pfarrkirche in Aarau.
Kaiserstuhl 1366 Januar 26.
— — — — — — — — — — — dinoj-
r pertinere presencium de circa vicarii sine prebenda auc-
ite ordijnaria invesiimus per presentes sine preiudicio dicte ecclesie
icbialis et alterius viri (?) alieni instituentes eum vicarium seu
lanum in dicta filiali ecclesia more solito et ibidem consueto
antiqua et consueta prebenda sibi annis singulis de proven-
ipsius ecclesie sine diminutione qualibet ministrandum. Man-
ts tibi quatenus ipsum in possessionem vicarie seu probende predicte
m ac pertinenciarum eins ducas corporalem facientes illius sub-
eodem more solito intendere (?) in spiritualibus et eum a confra-
s redpi in confratrem.
Datum in Kaisterstul anno domini 1360 sexto feria secunda
Ängnetis. Committimus iam Rudolfo sacerdoti supradicto curam
irum subditorum prelibate ecclesie in Arö prout moris est ibi-
similiter per presentes. Datum ut supra.
Das Vikariatssiegel hängt.
Der obere Theil der Urkunde (etwa 4 Zeilen) ist weggeschnitten. Die
(t ist von der gleichen Hand wie bei Nr. 111, hier auer kaum mehr
itziiferu. Der Name des Ausstellers geht aus dem wohlerhaltenen
1 hervor, vgl. nr. 79.
•1
104 [UN
113. Aarau 1360 April 27 (mantag vor ingandero iiieyen).
Johuis Stieber, Schultheis yod Aarau urkondet, dass „GreU
Heinrichs Varwanks eliche husfrow mit dem selben Heinrich ir elidm
man und wizzenthaften vo^" — ihrer Mutter „Katherins Eri»
pachin mit Rudolf RiSblin ir elichen man und wiasentbaflen vogte*
alle Hechte, Forderungen und Ansprüche, welche sie hatten ^it den
hus, zu der hofstatt und zu dem garten, dar uff die egenant Kath^
rina und ir man sezzhaft- sint und sint gelegen ze Arow vor den
ior gen der 13adstuben hinab, rfirent einhalb an der von Holdem
hus und ander halb an Heinrich Kebers hus** um 8 flf EYenningi
Zotinger Münze „die man nennet Stehler ** verkauft habe.
Siegler: J. SlielK?r.
114. Arow 13G6 Mai 6 (mittwuchen nach dem meiien tag).
Johans Vorkilchen Edelknecht verkauft dem Johans Zflridier
von Aarau für 180 Gulden folgende Oüter:
1. ein gut buwz Hans Glaser von Ernlisbach, giltz iirlich ani
zwei malter dinkeln und drige niüt liabem.
2. ein <rüt buwz Heintz Notkleger von £2mlispach, giltz i&rlich
Zins silien müt dinkeln und zwein müt habem.
3. ein gut buwz KAdi Müller, giltz iiirlich zins siben müt dinkdfl
und zwoiu müt lialK»rn.
4. ein gut buwz horr Jacob Schulmeister ze Werde, giltz iÄrlith
zins drithalb viertel kernen.
5. ein ^It buwz vro Adclheit von Gf>skon, giltz ijrlich zini
zwei viertel kernen.
6. ein gut buwz herr Johuns Hiltprant der seugor von Werde,
giltz iarlirh zins ein vierlel kernen und einen vierdung kernen.
7. ein gütli buwz Heinrich Meiger von Ernlis|>ach, giltz i&rlich
zins ein viertel kernen und einen vierdung kernen.
8. ein mntton buwz riaas Sohroto, giltz iArlich zins ein müt
kernen.
9. zwo juharten ix?l)en gelegen an dem Hunger berg, da nennet
man die einen juharten der Wenslinger und die andern der Boden,
buwz der obgenant Johans Züricher, geltend ii\rlicli zins zwein müt
kernen.
10. ein mülLstatt und dz dar zu gehöret, gelegen ze Stüsslingen
in dem getwing, het Cüntzi Hündli, ^rlltz i/Lrlich zins nun viertel
dinkeln und dar zu hünr und eiger, die. zu dien vorgenanten gdten
gehfirent.
f^. h.
W] 105
115. Ulrich MeUinger von Aarau schuldet den Frauen der Samnung
zu Aarau jänrlich 4() Masz weissen Weines. 1367 Februar 26.
Allen den die disen brief sehen t oder hfirent lesen knnd ich
Jolrich Mellinger barger ze Arow und vergich offenlich | mit disem
rief, dz ich und min erben ob ich enwär i&rlich schuldig sin ze
eben and ze richten den erberu geisli elien fr^wen dien frowen in
em samnuDg ze Arow und ir nachkomen viert/.ig inusse wiases wines
e hearhst | iu der trotten ab einem wingarten, gelegen an dem Hunger-
«g, der da beissot Koppinger und ich inne han als die marstein
ruent, die zwuschent mir und Johans Züricher stand, es si, da wachse
?m an dem selben wingarteu oder nüt, umb ir rechtung dez vor-
leoanten wingarten, die si mir und minen erl)en dar umb geben
ttnt, als min brief wol bewiset, den ich von inen dar umb han.
Cnd dez ze einem waren und st&tten urkünd so han ich min eigen
ogesigel offenlich für mich und min erben gehenkt an disen brief.
[Jod ze merer Sicherheit han ich geV>etten den wolbescheiden man
lohans SÜeber Schultheis ze Arow, dz er sin ingesigel ze einer ge-
ngnnsse henk an disen brief. Dz och ich Johans Stiel)er Schult-
heis ze Arow ietzgenant dur siner bette willen getan han.
Dirr brief ist geben an dem nechsten fritag nach sant Mathjres
tig dez zwelfbotten dez jares do man zalt von gottes gebürt druzehen-
hnadert jar und sechtzig jar, dar nach in dem sibenden jare.
S.h.
116. Stiftung eines Schwesternhauses in Aarau durch Frau Anna von
Holdem und ihre Schwiegersöhne TrilUerey. Aarau 1B67 Juni 1.
Allen die disen brief ansehent oder hfirent lesen, kund ich Johans
^ber Schultheis ze Arow und vergich offenlich mit disem brief,
iv des tages und des jares als | diser brief geben ist, da ich offenlich
V gericht sazz ze Arow in der statt, für mich kaniont in gericht die
rber frow Anna wilint Niclaus von Holdern seligen | eliche husfrow
iiit Heinrichen Trutman ir wizzenthafton vogte, Johans und Jacob
Wdlerey gebrüder, ir tochter sün, ze einem teyl, und swöster Verena |
'OB Bitzach und swSster Greta von Hegondorf zft ir selbs. zu Metzinen
^ Lostorf, zu Greten und Iten von Tennikon und zd Katherinen
Pytschlinen der swftstem aller banden, ze dem andern teyl, und off-
M)t«Dt die egenant frow Anna und ir tochter sün mit fürsprechen,
ta n durch got, durch ir vordem und durch irselbs sele heil willen
fen vorgenanien sechs swSsteren gemeinlich und unverscheidenlich für
öch und ir erben geben wolten die zwei holtzine hüser, gelogen ze
^row vor dem obem tor uffen dem Graben obrent der Bad-
itaben, under einem tach, und den garten darhinder, rürrent ein halb
^ R&dis Böblis hus und anderhalb an der obgenanton von Hol dorn
!*niareten hüser, mit allen rechten und zügehdrden ze einem steten
}
crhc ierlifh nnil) zwoi va.siiacht hfmr, also und mit den gedingea als
liie nach gescbriben stat: Des ersten, dz die egenanien sechs äw5siereii
die wil si lel>ent in den vorgeschriben hiisem sezzhafl und wonhaft
suUen sin. Und sol ouch der swöstem in den selben hüsem niemer
minder weseii, dann sechs. Und wanne ein swÄster von todes wegen ab«
gat oder sust von andern sachon wegen ussen den husem kamt, also dai
si darinne nicht mer sin wil oder ir nicht ffiglich ist furbazzer dsiinoe
zo beliben, so sol ouch dieselb sw^ster dannanhin enkein rechtaog
noch ansprach mer haben zu den egenanten hüsem und zCl dem garten,
als ob si nie in die huser komen wer ane geverde. Und scdln
aber die andern swusleren die dannocht lebent und in den hüsem siut
an der swöster statt die dann ab ei-storben oder usser den bnsern
komen ist ane aller verziehen ein ander erber sw&ster er wellen und
orkyesen, die inen fuglich sy, und weihe swöster danne also erwellet
und erkosen wirt. von den andci*en swftsteren allen in den egenanten
hüsern oder von dem meren teyl undor inen, die selben swSster snllen
dann die vorgenannte frow Anna und ir tochter sun oder ir erben
nemon und enphahen in die egenanten hüser, also das ouch dannan-
hin dieselb swoster in erbes >vis teyl und gemein hab an den vo^
geschnben hüsern und an dem garten in aller der wis und in allen
dem rechten als davor von den andern s>v8stern geschriben stat ane
alle geverde. Es ist ouch beredt und bedingot, das die voi^genant
frow Anna von Holdeni und Hie egenanten Tnillerey ir tochter son
und ir erben und nachkomen die egeiumten sechs swösteren und ir
nathkomen nicht furbazzer suUen trengen noch twingen dohein swöster
oder ieman anders in die vorgeschriben hüser ze nemen und ze en-
phahen wider der egenanten swösteren oder ir nachkomen gunst nnd
willen, und sullen ouch si und ir erben dieselben swSsteren und ir
nachkomen in deheineu andern weg nic-ht beküml^eren noch trengen
dann als vorgeschriben stat ane alle geverde. Ouch ist beredt und
bedingot, als dik es ze scliuldcn kumt, das in den obgeschriben hüsem
eui swcVster abstirbet oder darus kumt, als dik sol man ein ander
swoster darin emphaheri nach den gedingen als vorgeschriben stat.
Und lie/z die vorgcnant von Hoblern und ir tochter sün an recht
wie si die obgeschriben hüser und den garten den vorgenanten
swosteren vertgen solten , das si und ir nachkomen daran habent
werent, do ward erteilet mit gemeiner urteilde, das die vorgenante
frow Anna mit ir und mit des egenanten ir vogtes henden und ouch
die egenante Trüllerey mir ir henden die vertgunge tun solten mit
miner band in der egenanten swoster Verenen und in swÄster Greten
von Hegendorf hende zu der anderen swosteren aller banden. Das
tatent und voUeffirtent die vorgenanten frow Anna unÄ ir tochter
sün als inen erteilet ward und gabont uf und enzigeu sich da in ge-
richt für sich und ir erben und ir nachkomen der obgeschriben
zweyer hüser und des garten darhinder die egenanten frow Anna
167] 107
on Holdem mit ir und mit des obgenanten Heinrichs Trutmans ir
izzenthafteu vogtes henden und die egenanten Johans und Jacob
rdUerey mit ir henden in min des obgenanten Schultheis band und
nigot ich do von des gerichtes wegen mit miner band dieselben
äser und den garten mib aller zügehörd den egenanten swfister
erenen von BAtzach und swöster Greten von Hegendorf in ir hend
! ir selbs and zu der obgenannten anderen sw6steren aller banden
3 einem steten erbe ierlich umb zwei vasnacht hünr nach den ge-
ingen als vorgeschriben stat. Und beschach das mit aller ehafti
rorten und werken so von recht und von gewonheit deheins wegs
V s& gehöret, also das nach miner urfrag erteilet ward uffen den
U von allen die in gericlit warent, das die vertgung beschehen w^
Is 66 kraft und macht het und billich haben solte nu und hie nach.
Tnd harumb wan dis vor mir in gericht beschehen ist als gericht
lad nrteilde gab, hab ich vorgenanter Schultheis von des gerichtes
ve^ ze urkünd min eigen insigel offenlich gehenkt an discn brief.
W wir obgenante Anna von Holdern, Johans und Jacob Trüllerey
r tochter snn veriehen einer gantzen warheit alles des so an disem
»rief von uns geschriben stat und loben 6ch bi guten truwen für uns
md unser erben, das alles stet ze haben und dawider niemer ze t&nd
ut Worten noch mit werken noch mit deheinen Sachen ane alle
BTerde. und harumb ze urkünd hab ich vorgenant Anna erbetten
üQ egenanten Heinrichen Trutman minen wizzenthafteii vogte, das
für mich in vogtes wis sin eigen insigel hat offenlich gehenkt an
sen brief, das ouch ich der selb Trutmann vergich durch der ege-
«ien frow Annen bette willen in vogtes wis getan han, wan ouch
ies das an disem brief von ir geschriben stat mit minem gunst,
iUffli und mit miner band beschechen ist. Und ich vorgenanter Johans
rullerey vergich, das ich ze urkünd aller vorgeschriben ding für
ich und für den egenanten Jacoben minem brüder, wan er nicht
gen insigel hat, und ouch für unser erben min eigen insigel
va (^enlich gehenkt an disen brief. Des ouch ich derselb Jacob
rdllerej den egenanten minen brüder gebetten han, wan ich eigen
lagel nicht han.
Diser brief ist geben ze Arow an dem Uclchsten zinstag nach
Awrs herren uffart tag nach gottes gebürt tusent drühundert und
echadg jaren darnach in dem sibenden jare.
S. h.
117. Johans von Hunwil der jüngere Übermacht seiner Tochter Anna
100 Gulden. Aarau 13(57 Juli 20.
Allen die disen brief ansehent oder hdrent lesen kund ich Johans
^»ber, Schultheis ze Arow, und vergich offenlich mit disem | brief,
^ for mich kament, da ich offenlich ze gericht sazz ze Arow in der
Statt f Johans vou Hunwil der junger einhalb | und Anna sin tochter
1
HO [ittiim
eigen, umb zweihundert und vier und zweintzig pfant pfemüngSD !
steblem genger und g&ber, dero er öch gar und gantzlich gewert wIn ^
von den vorgenanten fröwen etc.' ]
Diz beschah und wart diser brief geben ze Ar5w ao dn ^
nechsten zinstag nach der alten vasnaeht dez jares do man zaltevoi ]
gottes gebürte drüzehenhundert jar und sechtzig jar dar nach in dm i
uünden jare.
Siegel des J. Stiel)er hängt.
. Folgt die gewöhnliche Fertigungsformel.
Staatsarchiv Aaran; Gnadenthal.
122. 134)0 März 7 (mitiwuchen vor mittervasten).
Johans Stieber, Schultheis von Aarau, nrkundet, daß CAvbi ^
Blfiwer von Aaräu dem Johans Zäricher von Aaran einen Hut Keniai
jährlichen Geldes „ab sinem hus und hofstatt gelegen ze Arow, iM
einhalb an dez vorgenanten Johans Zürichers hus und anderhalb aa
Claus Kupfersmitz schQre,^ für 13Vs fH Stehler Pfennige verinoft
habe.
Zeugen: Steffan Verro, Heinrich Sumer, B&dolf Grsvo: bmg«
ze Arow.
Siegler: J. Stieber.
123. Herzog Leopold von Oestreich bestätigt den Klosterfrauen dar
Samnung in Aarau ihre Freiheiten. Aarau 1369 Oktober SfJ.
Wir Lüppolt von gots genaden hertzog ze Oesterrich, ze Styre, iB
Kernden und ze Cbrain, grafe ze Tyrol etc. tun | kunt, swaz hantveBteo,
briefe und urkünd die geistlichen chlosterfr6wen der samnöng ze ArSw
Prediger ordens | von unsern vordem haben t wie die genant sint,
daz wir die lur den hochgebornen fürsten unsern lieben brüder \
herizog | Albrechten für unssolber und unser erben bestett haben und j
bestetten die mit kraft diz gegenwürtigen unsers briefs und wellen '
ernstlich, daz dieselben geistlichen fröwen beliben bi allen den wird« -.
und eren, rechten, genaden, fryheiten und guten gewonheiten, di« '■
ir obgonanten briefe und hantvesten sagent und wisent und die ä
von alter harbracht und gehebt habent an gevfer, und daz si darffl
niemant iire noch krenkch in dheinen wege mit urkünt ditz brieft.
Geben ze Arow an samztag vor sant Symous und sant Judtf
tag der zwelifboten nach Kristes gepurt tusent drühundert iar und
darnach in dem nun und sechtzigistem jare.
Siegel abgefallen.
124. Vormächtnißbrief der Mechthild Zeuderin. 1370 März 29.
Allen den die disen biief anseheut oder boren t lesen kund ich
Johans Stieber, Schultheis ze Aruwe, daz ich ofienlich ze gericht sazx
1 111
^r5we in der statt und kam für mich Mechtjhilt Zenderin ze
Q teil and herr Rudolf von Endveit unser lütpriester ze Arowe
em andern teil und bevogtet sich selber die egenante Mecbthilt
erin vor gericht über diz nacbge3cbri|ben sacbe mit Marchwart
nder burger ze Arowe mit miner band als geriebt und urteil
Dar nach offhot die selb Mecbthilt Zenderin mit fursprechen,
si machen wolte | nach unser statt ze Ar6we recht nach irem
dur ir sele willen iärlich diz ordnunge als hie nachgeschriben
: Dez ersten unserm gotzhus ein viertel kernen und an daz
it ein viertel kernen, dem lötpriest^r ein viertel kernen, dem
bermesser ein viertel kernen, dien capplan sant Marien Magdalenen
'S, sant Katherinen, sant Peters, sant Nicolaus ieklichem ein viertel
en, also daz der lütpriester, der frichermesser und der egenant
»lan ieklicher sol han einen gesellen zu der messe und zA dem
iss ze ir jartzit ; dien frfiwen in dem samnung ein viertel kernen,
die gemeinen spende ein viertel kernen , dem spital zwei viertel
len. Und s<e der kerne aller gan järlich ab ir hus und hofstatt,
B;en ze Aröwe zwuschent Schinhütz und Rüdgerinen hüser. Item
gotzhus ze Sure einbalb juharten akkers, wäre gelegen bi dem
eo, ab dem selben akker bch vormals gienge vier pfenning dem
m gotzhus ze Sure. Item dem gotzhus ze Endveit einen schil-
pfenningen ab ir akker ze Swiren matten. Item dem gotzhus
^erde zwein Schilling pfenningen ab dem selben akker ze Swiren
ten. Item einen Schilling pfenningen dien fr6wen gen Englaberg
dem vorgenantem irem bus und hofstatt. Und zehen pfunt
ningen angster armen lüten, dien si es gemeinet uff allem irem
so si liesse nach irem tode. Und bat mich ze erfarenn an
r urteil, wie si sich dez vorgeschriben geltes entzihen und machen
), daz die vorgenanten gotzhuser, der lütpriester, die capplan und
andern, dien es geordnot und gesetzzet ist als vorgeschriben stat,
in Habent w&ren nu und hie nach. Dez fragt ich der obgenant
ütheis. Do wart erteilet mit gemeiner gesam noter ui'teil, daz si
tän sdlte mit ir selbs band und mit dez vorgeschriben March-
tz Zehenders ir vogtes band in min band von dez gerichtes wegen
ich es vertgotte in gemachtes wise nach unsrer statt recht dem
^[eschribnen herr B&dolf von Endvelt üuserm lütpriester zu ir aller
den, dien es gesetzzet und geordnet ist als vorgeschriben stat, daz
6ch do ze mal t&tt mit aller gewai*sami worten und werken so da
^horte oder gehSrenmocht, daz alle die in gericht waren und gefragt
rden erteilten uff den eid, daz es bescliehen wdr als recht ist und
ich, nu und hie nach kraft und bestdttung haben s61t und m6cht
alle gev&rd. Har umb won diz alles in gerichte beschach und
urteil volfÄrt wai*t, so han ich der vorgeschriben Johans Stieber
oltheis ze Ar6we min ingesigel von dez gericht^ wegen und 5ch
ur beider teil bette willeji offeulich gehenkt an disen brief. Ich
112 Ittll
der vorgeschnl>cn Marchwart Zehender, vergicb, daz diz aXle» so vor
an disem brief geschriben stat uiit minem gilteu willen gunist md
^erbengnusse bescboben ist. Und dez ze urkünd won ich eigai
ingesigels nüt ban, so bau icb gel)etten Nicolaus Zehender hurgst u
Aröwe uiinen vatter, daz er sin ingesigel für mich in vogtes wm
henke an disen brief. Daz och ich der ietzgenante Nicolaus Zehender
dur siner bette willen getan ban.
Hie bi wai'cn und sint gezüge: Steffan Verro, Heinrich Samer,
Hans Bleicher, Heini Wernber, C^nrat Blöwer, Heinrich der Smii
von Haiderwank: burger ze Aröwe und ander erber lüten vil, d«
diz sahen und horten.
Diz beschach und wart diser brief geben an dem nechsien fritiig
nach niitter vasten dez jares do man zalte von gottes gebürte drt-
zehenhundert jar dar nach in dem sibentzigosten jare.
S. h.
125. Heinrich R<'l>er und seine Frau Agnes von Aarau verkaufen der
Cecilia von Diessenhofen, Priorin der Samnung in Aarau, leebi
Viertel Kernen Geldes um 2:i S Stebler Pfennige. 1370 No-
veml)or 28,
Allen den die disen brief ansehent oder hArent lesen k6nd uk
Johans Stieber Schultheis ze Arow, daz ich offenlich | ze geriebt flni
ze Arow in der statt und kamen für mich Heinrich Reber bnrger
ze Aruw , Aguesa dez ietzj^euanten Hein richs elichü busfrow mit
Cünrat Züricher ireiu wissen thaften vogte, über diz nachgeschriben
Sache, ze eiueni teil | und Cecilia von Diesseuhoven priorin in dem
aunnuiig ze An>w mit Johans Bleicher burger ze Arow irem wissent-
haften vogte ze dem andern teil, und offnoten die vorgenanten Hen-
rich Keber und Agnes sin elichü hustW)W mit fursprechen, daz si
recht und redlich ze kotlenn geben betten der egenanten Cecilien
von Diessenhnveii der priorin, zu ir und der Irowen gemoinlich ban-
den dez vorgenanten sjimnung&s, sechs viertel kernen i&rlichs gelt«
ze sant Martis tag ze werenn un verzogen lieh ab sinem bus und hof-
statt und dem garten derhinder, gelegen ze Aruw in der vorstatt
zwüschent Rndis Hirtzellers und Uudis Koblis hüser bi dem brnnnen,
ab dem selben hns und hol'statt und dem gasender hinder di«
egenanten frowen in dem ob^'cnanten samnung vor mals betten zw«
viertel kernen ifirlich geltz und zwei slulTcl hiinr, umb zweintjug
pfunt und drü plünt pfenninge, die man nemmet Stebler genger und
g&ber, dero si ucli veriahen gnntzlicb gewert sin von der vorgeuan-
ten priorin. Tnd lieasen die egenant Heinrich und Agnes an recht,
wie si sich der vorgeimnten sechs viertel kernen iSrlich geltes ab
dem egenanten has und iiot'statt und dem garten derhinder eotzihen
und vei-tgen solten, das die vorgenanto priorin und die fröwen ge-
meiulich dez egenanten samnunges und ir nachkomen dar an haben
ini] 113
werm and es kra£Ft hette nu und hie nach. Do wart erteilet mit
pmeiner gesamnoter urteilde, dz si die entzihung und vertgunge t&n
lUtflo der Tox^genante Heinrich mit siner hand und die egenante
igDtt mit ir selbes und dez obgenanten C&nratz Zürichers ir wissent-
luAen vogtes h&nden in der ' vorgeschriben Cecilien der priorin und
Johans Bleichers ir wissenthaften vogtes hende. Daz taten und vol-
fi&rten die obgenanten Heinrich und Agnes Keberin als inen erteilet
Rvt und gaben uff und entzihen sich da in gericht der vorgeschriben
»ehs viertel kernen i&rlichs geltes ab dem obgenanten hus und hof*
itett und dem garten derhinder der vorgenanten Heinrich mit sin
lelbes hand und die egenant Agnes mit ir selbes und dez vorge«
unten C&nratz Zürichers ir wissenthaften vogtes henden in der ob-
^hriben Cecilien der priorin und JoLans Bleichers ir wissenthaften
rogtes Landen zft der ietzgenanten priorinen banden und der fr5wen
Kemeinlich des selben samnungs und ir nachkomen. Und beschach
)iz mit aller ehafU worten und werken so von recht und von ge-
ironbeit deheins w^es dar zu gehöret und als gericht und urteile
ph. Und har umb ze urkund aller vorgeschriber ding hab ich ob-
Unanter Schultheis von dez gerichtes wegen und 6ch dur ir beider
teil bette willen min ingesigel offenlich gehenkt an disen brief. Ich
ier vorgeschriben C&nrat Züricher vergich 6ch einer gantzen warheit^
iu alles daz so vor an disem brief geschriben stat mit minem guten
tiilen, gunst und verhengnusse beschehen ist. Und dez ze urkünd
ktb ich min ingesigel ofienlich für die vorgenant Agnesen in vogtes
m gehenkt an disen brief.
Der geben ist an dem nechsten donrstag nach sant Katherinen
tig des jares do man zalte von gottes gebürte drüzehenhundert jar
fa nach in dem sibentzigosten jare.
& h.
126. Cuntzmann Müliverli und seine Frau Cierdrut verkauten dem
Johann Züricher von Aarau eine Juchart Acker in Erlinsbach
um 3 S* 10 ß Steblerpfennige. Aarau 1371 Januar 14.
In nomine domini amen. Anno eiusdem millesimo trecentesimo
cptoagesimo primo crastina die beati Hylarii episcopi, que fuit quar-
idacima dies mensis januarii, { pontificatus sanctissimi in Christo
•tris ac domini domini Gregorii digna dei providencia pape unde-
imi, anno primo, hora ipsius diei paulo post nonam, in opido Ar<Sw \
loQstanciensis diocesis, videlicet prope domum dicte R&dgerin consti-
iti in mei notarii publici et testium presencia subscriptorum Cüntz-
aimus dictus Müliverli et Oerjdrudis uxor eiusdem ex una et Jo-
Bine dicto Züricher opidano (!) antedicti opidi Arow ex parte altera^
ledieta Gerdrudis et Cüntzraannus eins maritus legittinius confessi
antut publice recognoscentes se vendidisse iusto titulo vendicionis
0 se suis et heredibus Jobanni Züricher predicto suis et heredibus
V - i > - / f lc i ndonb noh. 8
114 [t
aea successoribus aniversb nnum juger agri situm in banno sea ti
torio ville dicte Erlispach sub eo jure qao iidem conjugeB ipsom agi
possidebant perpetuo possidendom et habendom pro tribos libnB (
decem solidis bacalariorum quos memorati conjoges confessi fun
publice se a predicto Jobanne Zdrieber in bona pecunia nnmc
recepisse et in usus suos necessarios evidenter convertisse. Et ut (
▼endicio debitom sordator effectom promiseront sepedicti ooig
ad manne mei notarii pnblici subscripti vice et looo omniom quo
interest seu intererit soUempniter stipulantis bona fide ipsam tc
cionem pro se suis et heredibus seu successoribus univeras n
habere perpetuo atque firmam incontrarium nullatenus faeiendo qv
quesito ingenio vel colore. Verum edam eidem Johanni de m
rata vendicione contra quoslibet bonam et efficacem warandiam eibi
presente discreto viro domino Heinrico filio antelate Oerdrudis disi
et in vendicionem pretactam exprease consencientem atque de ral
bicione ipsius vendicionis ad manus mei notarii subscripti bona
-quo ad se et suos heredes promittentem. Super quibus omnibv
singulis prefatus Johannes Züricher petivit sibi per me notai
publicum io&ascriptum fieri publicum instrumentum unum vel pl
Datum et actum in antedicto opido Arow anno, die, m(
indictione, pontificatu, hora et loco quibus supra presentibus disc
yiris Nicoiao dicto Stieber, Johaone dicto Schulthessen, alio noi
Rippinezz, testibus ad premissa vocatis pariter et rogatis.
[Nourutsieichen.] Et ego Rüdolfus dictus de Hasel clei
Constancieosis djocesis publicus auctoritate imperiali notarius
premLssis omnibus et singulis dum ut premittitur per dictos
trahentes fierent et agerentur una cum predictis testibus presens
terfui et ea sie fieri vidi et audivi, idcirco hoc presens publi
instrumentum manu mea propria scripsi signoque meo solito sig
rogatus et requisitus.
127. Aarau 1371 Januar 31 (an dem nächsten fritag vor unser firo
tag zc der liechtmisz).
Johans Stieber , Schultheis von Aarau , urkundet , daß U1
Benoer von Aarau dem Johans Bleicher, Pfleger des Spitals in Aa
zu Händen des Spitals, einen Mut Kernen jährlichen Geldes „ab si
hus und siner hofstatt, gelegen ze Arow in der statt zwuschent
dines Bleichers hus und Weltis von Hochtorf hus,* um 15 ff Sie
Pfennige verkauft habe.
Siegler: J. Stieber.
128. Aarau 1371 Februar 20. (donstag vor s. Mathis tag).
Johans Stieber, Schultheis zu Aarau, urkundet, daß Jegli BU
von Aarau dem Heinrich Zeltner von Aarau zwei MUt Kernen j
W] 115
dum Geldes „ab sinem hos und sioer hofstatt, gelegen ze Arow in
BT statt, einhalb an Jennis Wipfen hus und andrenthalb an Jennis
iSnkers hns,*^ um 30 !f Stebler verkauft habe.
Zeugen: Rudolf Hflter, der weibel, Heiniwember, Jenni Bader,
leuwi Kuphersmit, Rfltschman Spru, Heini Bader: burger ze Arow.
S^ler: J. Stieber.
129. Aarau 1371 Mftrz 10 (mentag vor s. Gregrioen tag).
Johans Stieber, Schultheis von Aarau, urkundet, daß Peter Sdsse
OD Aaraa dem Johans Bleicher, Pfleger des Spitals in Aarau zwei
lertd Kernen jährlichen Geldes „ab sinem hus und siner hofstatt,
dagen ze Arow in der statt zwuschent Lucien Schultheissen huse
nd Uobrichs dee Sniders von Küttingen hus,^ für 8 ff Stebler ver-
laft habe.
Silier: J. Stieber.
Diese Urkunde ist von der gleichen Hand geschrieben wie nr. 127.
130. Berthold ZQricher von Aarau verkauft seinem Vetter Jacob Zü-
richer, Kiichherm lu Bremgarten, einen Mflt Kernen Geldes
um 14 ff Stebler. 1371 September 30.
Allen den die disen brief ansehent oder hfirent lesen künde
ik Berchtold Zuri|cher burger ze Ar6w und vergich offenlich mit disem
mi, daz ich recht und | redlich ze k6ffenne gegeben han und gib
nt Urkunde dis brieves von | mir und minen erben herr Jacob Zu-
dier kilcherren ze Bremgarten minem vetter und sinen erben so
r eoist einen müt kernen geltes ab und uff miner schüre und dem
Myrten derhinder, gelegen ze ArSwe vor dem Bentzen tore und
bat einhalb an R&dines von Sure garten und bunten, j&rlich ze
nt Martis tag ze werenn unverzogenlich, umb vierzehen phunt
Moningen genant Stebler genger und g&ber, dero ich &ch gar und
utzUch gewert und bezalt bin von dem egenanten herr Jacob minem
Ater als ich vergich mit disem brief. Ouch sol man wissen, daz
b disen vorgeschriben k&ff getan han mit solicher bescheidenheit
id mit dien gedingen, ni^enne und welhes iares ich oder min erben
im vorgenanten herr Jacob oder sinen erben einen müt kernmi
iltes k&flfe uff einem gftte*, da zeinen müt kernen geltes i&rlich wol
(Ingen und gelten mag und gelegen ist in wendig einer halben
üe weges umb die statt ze ArSwe, so sol mir oder minen erben
) ich enw&r die vorgenanten schüre und der bongarten wider
Üg sin ane alle gev&rde. Har umb daz dis alles war si st&tt und
lUgenhaft belibe nu und hienach, so han ich min eigen ingesigel
finlich gehenkt für mich und min erben an disen brief.
DA* geben ist an dem nechsten zinstag nach sant Mychahels tag
116 [mi. im
dee jares do man zalte von gottes gebarte dräzehenhnndert jar «lA
äbentzig jar dar nach in dem ersten jare.
8. h. ^ ^
* Hs. u(F einen guten gute.
131. Lenzburg 1371 November 22 (saniatag vor 8. Katherinen ta^
Elisabeth Halbberrin verkauft mit Beistand ihres Vogtes WaUMr
Meier von Lenzbarg dem Hans F&lschen von Grftwenstein am 190 $]
Stehler Pfennige, weniger 10 ß: 1) V/t Schapossen, „buwet BU|;
Smidinen von Kalme, gilt i&rlich ze zinse achtzehen viertel kemo^
ein m alter haber, drissig euer, zwei herbsthfinr and ein vasnacht Unj^
2) ein schüpposs, bawz Wi£8o der Schnider, gilt i&rlich ze zinse vier
mut kernen, drissig euer, zwei herbst hftnr nnd ein yasnacht Ub;^
8) einhalb schüpposs, bawet Ueli Blancho, gilt iftrlich ze zinse cni
mr.t kernen, zwcin irut habem und dritthalbcn Schilling phenmngM:^
gewonlicher Zoyinger müntz.**
Siegler: Walther Meier.
132. Lenzburg 1371 November 22 (samstag vor s. Katherinen ti^
Chiknrat Schaltheis za Lenzbnrg, da er „ze gericht sau s
Lentzbarg vor der statt ander dem Sarbach , ** bestätigt öm i&
Toriger Urkande gemeldeten Verkauf.
Zeugen: Heinrich Schultheis, Heinrich von Vilmeringen, Bflfck»
told Eitenberg, Wemher von Lo, Rudolf Zülli, Welti von Schnsrfr^
wile, Hans Henfeller: burger ze Lentzburg.
Siegler: Ch. Schultheis.
Diepe und die vorige Urkunde sind vom gleichen Schreiber ge
schrieben.
183. Johans Stieber, Schultheiß von Aarau, verleiht den BrQdem
Wemher und Hans uss dem Surhart einen Wald. 1372 F^
bruar 3.
Allen den die disen brief ansehent oder hSrent lesen känd xai
Tergich ich Johans Stieber Schultheis ze Ar6w, daz ich | für mick
und min erben den bescheidnen knechten Wemher und Hans VB
dem Surhart gebrüdem und iren | liberben die si nü hant oder U|
nach gewinnent ein holtz, lit zwischent den Jagmatten und der Habv*
6we I und gehört zu dem hoff ze Wile, recht und redlich zu eiiMD
rechten erbe verlühen han und lihe öch mit urkünd diz briefes alMV
daz si und ir liberben daz ietzgenant gut hinnan hin rftweklich isae^
haben und niessen sollen alz ir gut anc min, minre erben and altera
menliehes sumunge und Widerrede ane geverde. Mit solicher ge&|^
daz si oder ir liperben mir oder minen erben dni phant pheniugft
Zovinger müntz und drü fasnacht hiünre' ierliches zinsce Von denk
D7& U7S] 117
«argenAnten holtze weren und richten s511ent aae geverde. Und
mn du ä oder ir liberben von dem diggenanten holtze gaa und
ir rachtang die si dar an faant verk5ffen w61ten, so sfiUent si es
aür oder minen erben dcz ersten veil bioton und wero daz wir do
H beliben wölten, so sullent si uns ir rechtang die si dar an hant
fonf Schillinge pfonning der egenanten mdniz neher geben den ieman
aoe geverde. Beschehe 6chy daz ich oder min erben von
rechtung dez obgeuanten holt^es gon wolten, so sullent wir
h dez selben wider amb gebunden sin ze gelicher wise alz hie vor
jBKhiiben ist ane geverde. Und har nmb daz diz alles war und
iM» balibe hab ich obgenanter Stieber min ingesigel fiir mich and
■da erben an disen brief gehenket.
Der geben wart an dem nehesten zistag nach unser frowen tag
• fiechtmesse dez iares do man zalte von gottes geburt druzehen-
fandert iar sibenzig und zwei jar.
8. h.
* „nnd dni tasnacht hunre" steht auf einer Basar.
134. 1372 November 27 (samstag vor s. Andres tag).
CAniat Schulthesse zu Lenzburg urkundet, daß UelU Peters seL
ftkn in der Borg von Hallwil dem Johans Velsche von Qowenstein
«uro halb achüpoasen ze obern Kulme gelegen,'' um 60 flf Stehler
Ihuüge verkauft habe. Dieser Kauf geschah mit Einwilligung des
km Hans, Leutpriester zu Yilmaringen, Margarethen und Landen,
Geschwister des Uelli Peters and Heinrich Schulthessen, des Mannes
4«r Margaretiie.
Zeugen: Hentzine von Vilmaringen, Welti von Scherentz, Hans
Cino, Buxgi z& der A, Welti von Snartwile: bürgere ze Lentzburg.
Silier: C. Schultheis und Johannes in der Burg, Leutpriester
tn Vilmaringen.
135. Aarau 1373 Jani 3 (fritag vor den pfingaten).
Graf Radolf von Habsburg (•Lanfenburg) verpfändet der Fraa
feinbeth, des Johannes Stieber Schultheißen von Aarau sei. Frau»
tau die ihm von ihr geliehene Summe von 600 Gulden Güter im
bsnne ,ie Wilere".
Borgen: Johans von Kungstein, chorherre ze Werde, Walther
tat Battikon, kilchere ze Oberwile, Wernher von Buttikon, Johans
nm HaUwile, rittere; Nicolaus von Kienberg, Nicolaus von Rinvelden,
Diittmar von Trostbei^, Johans Kriech, Johans von B&bendor£f, edel-
HBtebte; Ulrich Firreabent, vogt ze Louffenburg, Hans E^ggli von
fHnow und Wernher Vriman von Wile.
118 [isn. mi
Siegler : Graf Rudolf und die Bürgen , außer H. Egglin imd
Wemher Vriman, für welche Berthold Saltzman siegelt.
Dieee Urkunde ist in einem Tom Rathe von Aarau liSO M&n 4 •»
seBtellten Vidimua enthalten ; femer im Hallwirschen Cofpialbuch nr. WIk
&ite 34.
136. Albrecht und Leopold, Herzoge von Oestreich, erklären den Thm
und das Haus Rore in Aarau als eine Freistfttte. Wien 187t
September 6.
Wir Albrecht und Lenpolt brAder von got8 gnaden hert»^
ze Oesterreich, ze Steyr | , ze Kemden und ze Krain, grafen m
Tjrol etc. tiin chunt umb den tum and | das haus genant fion,
umgeben mit ringmuren und graben in unser stat ze Arow | , das
als wir chuntlich underweiset sein solich freyheit und recht von altflr
her gehebt hat, daz man nyeman darinne verpieten noch yeman, der
umb erber sach gevangen were und darin entrinnet, darauz zichoi
noch im frevenlich darin nachvolgen sol. Darüber doch vor etttieh»
Zeiten durch haizzen und gebotte unsers lantvogts in Ergöw die erbem
unser lieben getruwen die purger ze Arow frevenlich darauz genomea
und getzogen habent die erbem gevangen leut von Straszbuig, di»
durch schirmung willen darin geflochen und entrannen waren. Dk
wir manen und wellen ernstlich und leutem ouch wissentlidi mit
disem brief, daz diselbe handlung und getat dem vorgenanten ha»
und gesezze und dem edeln unserm lieben getruwen RAdolffen voB
Halwil und seinen erben, die es von uns ze lehen habent, an den altai
freyhaiten und gnaden, rechten und gewonheiten, die es von altir
gehebt hat, chainen gepresten noch schaden pringen sol, besunder es sol
beleiben fürbazz eweiklich als ouch vor der egenanten getat völlddick
und gentzlich bey allen seinen alten freyhaiten und rechten ane £dto-
menlichs invall und irrung ungevarlich. Dar umb gepicten wir
unserm lantvogt in Erg6w und . . dem schulthezzen , . . dem rate
und . . den purgem gemainlich ze Arow, welich die ye ze d«
Zeiten sint, daz si den vorgenanten von Halwil und sein erben dabij
halten und schirmen eweiklich mit urchCmd ditz briefs.
Geben ze Wienn an dem necbstcn zinstag vor unser frown tag
ze herbst nach Krists gepurt dreutzehenhundert jar darnach in den
dreu und sibentzigisten jare.
S. h.
Die Urkunde ist mit grüner Tinte geschrieben.
Abschrift im Copialbuch p. 145 f.
137. 1374 April 21 (fritag vor «. üeorüen tag).
Henman Trüllerey, Schultheis zu Ar6w, ,)da ich in namen nsA
an statt miner gnedigen herren von Oesterrich offenlich ze geiiüsk
mi 11»
m,'* nrkandei, daß C&ntzi von Kriens von Werde und Anna seine
)nxL dem Jobans Züricher von Aarau vier Mut Kernen Geldes „ab
OB bog und der bo&tatt Ricbentzen wilent Heinrichs Sweblis sei.
liebe bnsfirAw und Boi^gkarts ir elichen sunes, die selben vier mQt
Brnen i&rlicbs geltes ab dem egenanten hns und hofstatt die vorge-
inte Annen von Kriens ankörnen und an gevallen w&ren von Jo«»^
men sei. von Honwile irem vatter .... und were daz vorge-^
uoit bnfi nnd bofistatt gelegen ze Ar&w in der statt nnd r&rte ein-
ulb an Rentszen tor und anderhalb an Rippezzinen hus*' um 4^
Mdfln verkanft haben.
8. h.
138. Herzog Leopold von Oestreich verleiht dem Hartmann Andres voa
Rmnburg und seiner Frau Clara Schultheis die Veste Neu-
Rotenburg. Brizen 1874 Jiüi 23.
Wir Leapolt von gotes genaden hertzog ze Oesterreich, ze Stejr^
M Kemden und ze Erain, graf ze Tyrol etc. | tun kunt, daz wir
lie veste genant die ndwe Rotembnrg, gelegen ob der Swande off*
kn Rotpaehe in nnserm lande | ze Eigfiw und was darz& gehöret^
ÜB uns ledig ward von Uolrichen seligen von Rotemburg hievor in^
iai xiten, | do wir lagen vor der veste ze Elicort in Burgönne bi
IbiDpelgart von des hochgebomen fürsten unsers lieben brüders her-
Kg Albrechis von Oesterreich und unserselbs wegen, mit unser baider
ToUem gewalte verlihen haben und üben ouch aber wizzentlich mit
Imm briefe nnserm lieben getrewn Hartmann Andresen von Rotem»
targ nnd der erbein Ciaren Schultheizzinne von Lent^burg siner
ilichea wirtinne und ir beider erben. W&re aber daz si mit einander
licU lipliche erben gewinnen, welichs denne undor inen beiden das-
fukx überlebt, uff des oder der erben sol die egenante veste nüwe
Eotembuig mit akchern , matten , garten , poumgarten , hofstetten^
koflem, schären, gevilden, wilden, hftltzem und Übern, wanne und
lade, wegen und stegen, wazzem und wazzerriinsen erben und ge-
TiUen recht und redlich in lehens wise, wan wir dos in dem namen
ib davor von besundem genaden also gunnen und verbeugen an»
iDa gever mit urchünde ditz briefs.
. Geben ze Brichsen an sunnendag vor sante Jacobs tage nach
Kristes geburte drutzehenhundert jaren und darnach in dem vier und
ftbeatzigisten jare.
Heinrich Gessler, magister camere et
Gfitfridus Maller de Turego.
S. h.
139. Herzog Leopold von Oestreich verleiht Aarau das Geleite (Zoll)
auf fünf Jahre. Schaffhausen 1376 April 17.
Wir L^ipolt von gots gnaden hertzog ze Oesterich, ze Steyr, z»
[emden, ze Krain, graf ze Tyrol etc. | tun kunt offenlich mit diaem
136 [UM
poiuit quomodolibet, iia quod omnibus videbatur in jadido exigtea*
tibus factum fore prout exnunc inantea merito permaneret in sno robon
et vigore. Hiis factis atque peractis dicta doraina Anna com maan
et auctoritate Berchtoldi Zürchers sui tutoris resiguavit prescriptoffl
t^tamentum necnon oniniu et singala sua bona cum articulis, penis it
condicionibus bniprasciiptis pro se et suis beredibus in manus mei notarii
publici subscripti resignacione sollempni nichilque sibi nee suis hero-
dibus juris vel questionis retinuit in pi-edictis bonis et testamenio »>
cundum verba prescripta promisitque niichi notario subscripto bona
fide cum manu sua propria et auctoritate sui tutoris quo supra ae
perpetue ratam et gi*atam habituram dicta l^ata et resignata absqofl
dolo et fraude. Kenuneiaus se omnibus privilegüs, papalibus et im-
perialibus, scriptis et non scriptis, inyentis et inveniendis et specialitor
jurediceuti nullam renuuciacionem valere generalem cui non precesaerit
specialis et juridiceuti nullam renunciacionera valere que ait coram süo
non judice necnon alicui consentire tacite vel occulte nee alicui occaaonfim
dare contra predicta vel contra predictorum quodlibet facere volenti opa
quorum sei>edictum testamontum vel aliquis articulus prescriptus poaset
anullari. Devcstiens se predicta domina Anna et suos heredes omnes
et singulos de predictis bonis et Icgatis secunduin condiciones et verba
prescriptas et investiens scpodictum scultetum de eisdem legaüs cum
Omnibus sui>s juribus et i)ertinentii8 et inducens eura in corporalem
possessionem eorundem loco et nomine omnium quorum interest vide-
licet consulum predicti opidi Arow et suorum successonun necnon
aliorum quorumcumquc quibus conveuit testamentum prescriptum. Ii
quorum omnium et singulorum robur et efficaciam ego sepedictns Jo-
bannes Trulli sciütetu.s predicti opidi Arow fateor omnia et singok
prescripta coram me in foro judicü et sentencialiter ut prescriUtor
acta fuisse, quare sigillum meum proprium tamquam judex presentibna
appendi et ob pcticionem prescripte domine Anne. Et ego jamdicta
Anna Zürcberin rogavi diligenter et devote pi-edictos scultetum, con-
sules necnon burgonses ipsius opidi Arow, ut sigillum eiusdem opidi
Arow pro me liiis scriptis apposuerunt. Quod et nos jaindicti acnl-
tetus, consules necnon burgenses ipsius domine Anne precibns noa
fecisse fatemur in signuni et testimonium omnium et singulorum pre-
scriptorum, que omnia et singula promittimus üdeliter adimplere ddo,
fraude et exceptionibus postpositis. »Sed ego Bercbtoldus Zürcher prt*
dictus sigillum meum proprium tamquam tutor et provisor memoiate
domine Anne presentibus apposui in maiorem efßcacmm et signunu
quod omnia prescripta meo consensu et favore sunt facta, que omiul
tamquam tutor presentibus coniirmo.
Acta sunt hec amio domini, indictione, die, mense, bora et locc
quibus supra, presentibus providis et discretis domino Rudolfe de End*
veld, decano in Arow, domino Johanne dicto Bieger , domino Petrc
dicto Wanner: prespitens necnon cappellanis ecclesie Arow; CftotE-
rn 121
lians Schaltheizzen, Berchiod Zäricher, Johans Bleicher, Büdolf
1^ BAdolf von Velthein und | Johans Wiph, r&t der statt ze Arow,
d Teriehen offenlich mit disem brief, das für uns brachtent die
berea swAster Verena von B&tzach imd ander svöstren, sezzhaft und
3iihaft in der swöstren hüs gelegen ze | Arow in der vorstatt uff
|A Oraben, and zeigtent und liezzent uns verhfiren ein brief ver-
f^ mit des hochgebornen fairsten bei-zog Lupolts ze Oesterich
isers gnedigen berren anhangendem insigel. Derselb brief | gantz
id geb aa schrifb und an dem insigel lutet als von wort ze wort
«nach geachriben stat:
Wir Lupolt von gots gnaden hertzog ze Oesterich, ze Stejr,
ze Kemden und ze Krayn, Graf ze Tjrol etc. veriehen und
tftn kunt, das g&t und andechtig ]iit klosner und klosner*
inn für uns brachtent ein hantfest, die in der hochgebom
fürst wilent bertzog RAdolf unser lieber brüder selig gedecht-
näzz gegeben hat und die also von wort ze wort hienach
geschriben stat:
Wir Rudolf dei' vierde von gots gnaden hertzog ze Oeste-
rich, ze Stefr und ze Kemden, herre ze Krayn, uff der Win-
dischen manch und ze Portnow, graf ze Habspurg, ze Phirt
und Kjburg, marggraf ze Burgow und lanigraf ze Elsazz be-
kennen offenlich mit disem brief, das wir in namen und an
stat unser selbe, Fridrichs, Albrechts und Lupolts Cinser brüder,
der aller vollen gewalt wir als der eltist under lins ietzund
Aren, und für unser aller erben lutterlich durch got und durch
beti willen der hochgebom furstinn frown Agnesen, wilent
kuniginn ze üngem, unserm hertzen lieben peseln, alle gegen-
wärtig und künftig klosner und klosnerinn und ir aller vor-
genger und vorgengeriun, die in allen ünsern gepieten ze
Ergow, ze Turgow, ze Elsazz oder in Suntgow, in stetten oder
uff dem land, in gottes dienst ietzund sezzhaft sind oder hie-
nach wonent werdent, gefryet haben und fryen euch mit disem
brief von sundem gnaden, daz dieselben personen alle gemein-
lich und ir ieklich sunderlich bi gosundem Übe an dem tod-
bette ir gewant, bett, gewet, husrat oder ander varende g&t,
das si hat geben und] geschiken mag durch ir sele willen
«inem andern armen menschen, wem si wil, und ensol si kein
unser vogt, undervogt, amptman, weibel noch ieman andrer
von unsem wegen vor ir tod noch darnach daran irren, su-
men oder bekrenken, noch mit irm gut ichtes ze schaffende
haben dheins weges ane gevdrde. Das gebieten wir in dem
namen als da vor allen linsern gegenwiirtigen und künfftigen
«mptlüten und andern lüten, den diser brief gezeigt wird,
vestiklich bi ünsern hulden. Ouch begern, meinen und wellen
«mstlich, das alle die voigenanten gegenwiirtigen und künf-
132 [isn
tigen klosner und klosnerinn und ir yorgei^[er und TOigengerinB
gememlich and ir ieklich sunderlich dem «llmMitigiBD gott»
ze lobe und nnsre hertzen lieben hertzogin und aller taut
geewistergid und der egenanien peaeln von Torgenant ml
allen oneem vordem nnd erben seien ze beile und le troib
sprechen alle tag einist flknff pater noeter und fiknf ave ManL
Und ze warem nrkünde aller Torgeschriben gnaden ond SMte
geben wir disen brief in dem namen als da tot ▼tnogoHs
mit nnserm anhangendem insigel. Der geben ist ze Bng
1361 in Ergow an fritag vor u^gander ostorwachen nach gote
April 2. gepürde drüzehenhundert nnd sechtzig jaren nnd damadi ia
dem ersten jare, unsere alters in dem zwei und Fwwniigirtfn
und unsers gewaltes in dem dritten jare.
Da haben wir vorgenant hertzog Löpolt angesehen und ht-
bracht, daz der egenant unser brikder und die durchlücli%
hochgebom Fürstin frow Agnes wilent kungin ze ungern iam
liebe pesel silich lat durch irs guten lebens willen in groom
gnaden und fürdrungen gehebt habeni, und wan wir pillidi
denselben ünsem vordem daran nach volgen und gAter bt
gepet dürftig sien und uns irer hilfft gen Anserm henengot
trösten, haben wir für den hochgebomen fürsten Ansem liebea
brAder hertzog Albrechten, unsselbs und unser erben die ?or^
genant hantfest bestM und bestetten ouch wizzenlich mit
disem brief und wellen ernstlich, das die obgenant klosner
und klosnerinen beliben und gehalten werden bi allen gnaden,
friheiten und jmnten, die in der obgenanten hantfest begriini
sind. Ouch haben wir in die genad hinzAgctan, da^ gemdB*
lieb alle geistlich menschen, &i sin brAder oder swfistreD, ii-
gesegnet oder nicht, wa die in ünsem landen ze Ergow, i»
Turgow, ze Elsazz oder in Santgaw sitzen! oder wonent in
stetten oder ufT dem land, in einoden, in weiden oder uff dem
velde, snllen die vorgenant fryung haben, also was sie hinder
in, wenn sie abgand lazzent, es sie gewant, petgewant, hnsrst
oder ander varents gAt, das sol nicht anderswo gevallen dena
an die stet da si es hinschikent oder ordent. und sol si keis
unser vogt, undervogt, amptman, weibel noch yemant ander
daran irren noch ichs mit derselben hab ze schaffen noch »
tAn haben in deheinen weg. DarzA meinen wir und wellen»
daz niemant in silicher lut hab von sippschaft und erbsckaft
wegen vallen sulle, das ist, wenn ein klosner oder klosneriim
mit dem tod abging und denn iemant für kern und sprecht
derselb mensche wer sin geboraer fründe gewesen und woH
in damit erben, des suUen unser lantv6gt und ander unser
amptlüt nicht gestatten, wan derselben i)ersonen hab an kein
ander statt komen sol, denn da si hin geschikt und geordeot
m 123
wirdt, als da vor geschriben etat an alles geverde. Und des
BS «rkund hiezsen wir unser insigel henken an disen brief, der
geben ist ze Rynyelden an samtztag nach sand Lncientag nach
1874 Cristes geporde druzehenhondert iar, darnach in dem vier
ü 21* und sibenzigistem jare.
Und hammb wan wir vorgenant der Schultheis und die ret der
tatt le Arow die obgenant hantfest gesehen und verhfirt haben als
«I wort ze wort vorgeschriben stat, so haben wir ze urkünd der-
dbn statt ze Arow rats insigel gehenkt an disen brief.
Der geben ist ze Arow an dem nehsten donrstag vor sant üolrichs
lg nach Cristes gepurt druzehenhundert' und sibenzig jaren darnach
B dem siboxden jare.
Das Bathssiegel h&ngi
142. Stiftung eines Schwestemhausee in Aarau durch Claus Hohdorf.
Aarau 1378 Februar 22.
AUen die disen brief ansehent oder hörent lesen ktUid ich Johans
Mlkrey Schultheis ze Arow und vergich offenlich mit disem brief,
its des tags und jares | als dirr brief geben ist, do ich in namen
tnd an statt der hohgebomen fürsten der hertzogen von Oesterich
oiaer gnedigen herren offenlich ze gericht | sazz ze Arow in der statt
D der ratstuben ze Arow, und kament für mich in gericht Claus
iohdorf bnrger ze Arow ze einem teil und sw6ster Gerdrud | 6ö-
oanm und swister Mechthild von Huntzliswile sezzhaft ze Arow ze
in andern tejl, und nament die ietzgenanten swSster Gerdrud und
wister Mechthild Johannsen Bleicher, burger ze Arow, ze einem
ogt und schirmer über dis nachgeschriben sach, und beschah die be-
"ogtiuig da vor gericht von des gerichts wegen mit mmer band als
Sericht und urteil gab. Darnach ott'net der egenante Claus Hohdorf
nit forsprecben, gesund lips und sinnen, das er ze meren gotsdienst
tod euch Balis Hohdorf siner sw6ster seligen und ander siner vor-
ieni aale heil willen nach gewonheit und recht der egenanten statt
e Arow machen und fügen wolte den egenanten sw6stren Gerdruden
ind Mechthilden sin hüser und hofstatt, gelegen ze Arow in der
W, rürent ein halb an den kilchof und andcrhalb an herr Hein-
iebs Hilderiis frümessers hus, und darzü alles das varend gut, das
r bat und nach sinem tod verlat, bett, gulter, linlachen, hefen, kessi
Ad wie es genemt ist, mit den gedingen als hienach geschriben und
oMtert stat: Des ersten wenn der vorgenant Claus Hohdorf abgat
OB todes wegen, so suUent nach sinem tod die vorgeschriben hüser
dd hofstatt mit ir zügehfirden und alles sin varend gut, das er nach
lum tod yeriat, ane menglichs sinnen und irren vallen und werden
» obgenanten swfistren Gerdruden und Mechthilden, also das denn
«alben 8w6stren oder ein under inen ob die ander aberstorben wer
124 IUI
und der vogt der dann ze den ziten in dirr sach ir YOgt und schimK
ist flehs arme sw&stren sallent erteilen und in die ^genanten hit^
nemen. Diet^elben acht swAstren suUeut alle glich teil gemeio ob
rechfung l^pben sn den vorgcscbribnon hüsern, an der faofetaU m
an dem varendeu g&t, die wil si in denselben hüsem wellent woi
baft und sezzhaft sin. Wer aber, das dehein swAsier über kurtz od(
iiber lang von den andern swfistren uss den egenanten hösem ni|
in der melnung, das si nit wolle förbas in denselben hüsern bi de
swfistren wonbaft sin, als bald si dann uss denselben hüsem kam*
so sol si dannenhin an den voxgeschriben hüsem, an der hoftbi
und an das varend g&t enkein rechtung, vordrung noch anqvnc
haben ze gelicber wis als ob si nie rechtung daran gewunn tu
alle geverd. Und als dik es ze den schulden kumt, das nndc
den acht swfistren ein abstirbet oder uss den hüsem zühet in de
meinung als vorgeschriben stat, derselben swfister rechtung, di
si an den hüsem, an der hofiitatt und an dem varenden gut hatu
sullent den andem sw6stren ledig und los sin und sullent dann yie
swfistren, die dann aller langest zits in den dikgcnanten hüsem gc
weeen sint oder der mer teil under den vieren ein ander sw&ster, di
inen gevallet und füglich ist und dunket, in die hüser zu inen neme
in allen dem rechten als die andem in den hüsem sint ane geverdi
Wer aber das die vier sw&stren in dem erwellen misshell wozdei
xwo gen zwein, so sol der erber man, der dann ze den ziten ir vog
und schirmer ist, eintwederm teil gehellen und dewederm teil de
gebilt*, desselben teils erwellung sol ein fürgang hau, also das di
andem swjstren dieselben swSster, die dann von den vieren oder vo
den zwein und ir vogt oder von dem** mer teil under den vieren erwelle
ist, sullent zu inen in die egeschriben hüser nemen mit den gedinge
und in dem rechten als vorgeschriben stat. Und sol dis vorgeschribe
Ordnung hinnanhin also iemer me stet und vest beliben, und liezz d(
vorgenant Claus Hohdorf an recht, wie er die vorgeschriben hüse
die hofslatt und sin varend gut den egenanten swostren Gerdrade
und Mechtbilden vertgen sol in gemechtes wis, das es kraft het o
und hienach. Do ward erteilt mit ffemeiner urteilde, das er die ver
gung tun solle mit siner band und von des gerichtes wegen m
miner band in der vorgenanden swSstreu und in ir vogts hcnd. Dj
tet und vollefürt der dikgeuant Claus Hohdorf, als im erteilt wai
und gab uf und euzch sich da in gericht und mit siner band der vo
gescbriben buser und liofsiatt und alles sins varenden güts in g
mechtes wis in min band nach den gedingen als vorgeschriben st
und vertget ich do von des gericLles wegen mit miner band die eg
schriben huser, die hofstatt und alles sin varend gut als vorbenen
ist den egenanten sw6sti*en Gef-druden und Mechtbilden und Johansc
Bleicher ir vogt in ir hend in gemechtes wis mit den gedingen a
vorgeschriben und gelütert ist. Und beschabe die entzihung uz
178) 125
ertgnng mit aller ehafti Worten nnd werken so von recht und von
swoDheit darzA gehört, also das nach miner urfrag erteilt ward uff
m nd Ton den die in gericht warent, das die enzihung und vert-
BDg beecbehftn werent in gemechts wis, als es kraft und macht hett
nd billich haben solte nu und hienach. Und harumb ze urkünd
Her Torgescbriber ding, han ich vorgenanter Schultheis durch der
jeoanten beider teil bett willen und ouch von des gerichtes wegen
lin insigel gehenkt an disen brief. Ich yorgenant Claus Hohdorf
ergih einer gantzen warheit alles des, so an disem brief von mir
flsckriben stat Und des ze merer Sicherheit han ich erbetten den
orgenanten Schultheis und die fromen wisen Heinrichen Schultheizzen,
m man nemt Senftli, Johansen von Wiggen , Berehtolden Züricher,
ohmsen Bleicher, Rftdolfen Grafen, Johansen Arow, Johansen Fuhs
iid Johansen Uetcher: rat der egenanten statt ze Arow, das si ze mei-em
ikund der vorgeschriber ding derselben statt rats insigel hant gehenkt
n diaen brief. Das ouch wir die ietz genanten Schultheis und r&t
«riehen durch des egenanten Claus Hohdorfs bett willen getan han.
Hie bi warent in gericht die vorgenanten Johans von Wiggen
lod Johans Arow und darzA Stephan Yerro, Cünrat Stiebe, Jacob
iVollerey, Jacob Blfiwer, Johans Springinsack und ander erber lut,
)Uger ze Arow.
Dirr brief ist geben ze Arow an dem nehsten mentag vor sant
fatbie tag des zwelfbotten nach Cristes gepurt tusent drühundert
Q)d sibenzig jaren darnach in dem achtenden jare.
Siegel des Schultheissen und das kleine Rathssiegel hängen.
■ „gehilt** steht anf einer Basur. * Hs. den, • Hs. erwelleBt.
143. Die Schwestern Gerdrud 66mann und Mechthild von Hunzen-
schwil gestehen dem Claus Hohdorf von Aarau das freie Ver«
f&guDgsrecht über sein ihnen ausgestelltes Vermächtniß zu.
Aarau 1878 März 1.
Allen die disen brief ansehent oder hörent lesen künden wir
vJBter Gerdrud Gfimanin und swöster Mechthild von Huntzliswile
^hafb ze Arow und verleben offenlich mit disem brief, als Claus
lobdorf burger ze Arow uns gefügt und gemachet hat in | gemechtes
ns sin huser und ho&tatt, gelegen ze Arow in der statt, rArent ein
alb an den kilchof und anderhalb an herr | Heinrichs H61derlia
Ümessers hus, und darzA alles sin varend gAt, als der brief wiset,
^ wir darüber haben , wie das si das er nach der statt recht ze
n>w dasselb gemocht wol widerrAffen m6cht, wenn er wolte. Doch
oreh merer Sicherheit so haben wir uns mit gunst und willen Jo-
ns Bleichers burgers ze Arow, der in denselben Sachen unser vogt
id schirmer ist, gen im verbunden und verbinden uns mit disem
ki für uns und unser nachkomeu , das der vorgenant Claus mit
sondern oder mit krankem lip oder in dem todbett die vorgeschriben
ser und ho&tatt und das varende gAt', alles so er uns gemachei
i
hat, oder ein teil derselben hüser und des varenden g&ts venetieB
oder verkouffen oder in ander weg hingeben mag, wenn er wil, danih
got oder in ander wis, und was ouch er der egeschriben hüsnr nad
hofstatt oder des varenden güts versetzt oder verkon£Pk oder in aadar
weg von im git oder ordnet nach sinem tod ze geben, es si wodg
oder vil, bi gesundem oder mit krankem lip oder in dem todbttt,
das sullen wir und unser nachkomen stet haben im and dem^, dem *
das gut versetzt oder ze kouffen git oder in ander wis git und ordiek j
ze geben an demselben gut, nit sumen noch irren noch in dehoav "
weg bekrenken mit gricht noch ane gricht noch mit deheinen smIm
ane geverde. Und harumb ze urkünd aller voi^geschriber ding hiban
wir vorgenant swt^stren erbetten den vorgenanten Johansen Bkiehar
unsern vogt, das er für uns in vogtes wis sin insigel hat gehenkt
an äiaen brief. Das ouch ich derselb Bleicher vergich dar ir bekt
willen in vogtes wis getan han, wan ouch alles das an disem biirf
von den egenanten äW(^stern geschriben stat mit minem gpinst, wilkD
und verhengnüzz beschehen ist. Darzü haben wir vorgenant swMff
Gerdrud, swfister Mechtbild und Johans Bleicher ir vogt erbettm
den bescheiden Johansen Trullerej Schultheis ze Arow, das er le dm-
reni urkünd aller vorgeschriber ding sin insigel hat gekeokt in
disen brief, das ouch ich derselbe Schultheis vergich durch ir M
willen getan han.
Dirr brief ist geben ze Arow an dem ersten tag des mioodi
merzen nach Cristes geburt tusent drühundert und sibenzig jiriB
darnach in dem achtenden jare.
Siegel des Schultheissen Joh. TniUerey und des J* Bleicher hingen.
"Ha, varenden, ^ Hs. in und den.
144. Heinrich Murer von Aaraii vorpfsindot dem 8. Marien-Magdalenen
Altar für einen jährlichen Zins von einem Mut Kernen sein Haus.
137K April 2J».
Allen den die disen brief ansehen! oder h5rent lesen künd und
vergich ich Heinrich Murer burger ze Arow für mich und min erben!
von des müt kernen geltes wegen , so i&rlich gat ab und uff dem
Harde akker, gelegen vor dem Surhart an dem Hardewege, und ab
dem Juhe, gelegen an dem kilchweg, da man gen Sur gat, an san-
Marien Magdalenen altar , als der brief wol wiset und seit , so | dar
umb geben ist, doz ich den selben niüt kernen geltes iArlich mit wülen«
gunst, wissende und verhengnusse herr Heinrichs Hebers caplan des
egenanten altars und mit willen, gunst und verhengnusse des . •
schultheissen und des . . rates ze Ar6w gesetzzet und geschlagen han
und setzzen und schlahe mit disem briefe ab und uff min hus und
hofstatt, gelegen ze Ar5w zwüschent Hans Bleichers und Hans Springinr
sakkes hüser, da von nu hinnanthin i&rlich ze geben, ze richtenne und
ze werenne ze sant Martistag unverzogenlich ane geverde. und sol
aber nu hinnanthin der vorgenante Hardakker und daz egenants
178. 1379] 127
ihe gantslich ledig and los sin des obgenanten müt kernen geltes
riich so dar ab gieng als yorgeschriben stat ane alle geverde. Und
r nmb daz dis alles war, statte und unlSgenhaft belibe nu and hie
leh, won icb eigens ingesigels nät han, so han ich der yorgeschriben
Norich Morer gebeiten die obgenanten den . . schaltheissen and
n . . rat ze Ar6w, daz si des rates ingesigel für mich und min
ben offisnlich henken an disen brief. Daz &ch wir die ietzgenanten
r . . Schultheis und die . . r&te ze Ar&w dur siner ernstlichen
(tte willen getan haben, won dis so yor an disem brief geschriben
it alles mit des obgenanten hern Heinrichs Rebers caplan des ege-
tttea altars und &ch mit ünserm g&ten willen, gunst, wissende und
vhengnusse beschehen ist.
Diser brief ist geben an dem nächsten donrstag yor dem meiien
lg des iares do man zalte yon gottes geburte druzehenhundert iar
ad sibentrig iar dar nach in dem achtoden iare.
Das Bathssiegel h&ngt.
145. Aaraa 1378 September 17 (fritag nach des h. kruces tag ze
herbste).
Johans TrCÜlerej, Schultheis in Aarau, urkundet, dass Heinrich
Ittumt yon Kienberg und seine Frau Anna, deren Vogt Peter Im
WV9 ist, dem Priester Herrn Johansen Bleuer, Kaplan des sant Nidaus
ütirs in Aarau, zwei yiertel Kernen Geldes Zürcher Masz „ab irem
HB und ho&tatt, das gelegen ist ze Arow in der Halden, gelegen
anhalb an Johans Fuchs hus und rAret anderhalb an Heintzen Murers
108*, ftlr 7 fl» Stehler, Zofinger Münze, verkauft haben.
8. h.
146. Bischof Heinrich von Gonstanz schützt die Frauen der Samnnng
in Aarau, welchen g^tattet ist, durch einen Priester in ihrer
Kapelle Messe lesen zu lassen, gegen jede Einsprache. Kling-
nau 1379 März 7.
Hainricus dei gracia episcopus Constanciensis dilectis in Christo
Diabas priorisse et conyentui in Arow | sub cura fratrum predi-
atonun degendum salutem in eo qui est omnium vera salus. Ut
Mi obetantibus | summis et processibus a nobis vycariis yel officiali-
NH nostris latis yel ferendis de et super dotacionibus, inye|stituris,
utitacionibns et inoffidadonibus ecclesiarum et cappellarum nostre
^vitatis et dyooesis Constanciensis et penis contra non investitos, non
vtitatos auctoritate ordinaria et inoffidantes huiusmodi cappellas,
cdesiis vel altaria, yos in cappella yeetra seu yestri conyentus per
ieodotes ydoneoe missas yobis celebrari facere et ordinäre possitis
Bodqne iidem sacerdotes, quos ad huiusmodi misse officium deputa-
eritisy missas quascumque inibi celebrare valeant atque possint, dum-
lodo aliud canonicum non obsistat, vobis tenore presentium absque
DMBD preindido ecdesie parrochiidis, tamdiu et donec presentem
»kam conoessionem et indulgenciam spedaliter et expresse &ciendo
128 m
de presenti indtilto mentionem duxerimus scienter revocandam deoer^
nentes sumnias, processus et penas quascnmqae incontrarinm efflii
vel edendas nullins esse roboris vel momenti.
Datnm in Castro nostro Clingnow anno domini millesimo 370
nono nonas mensis marcii indictione seconda.
Das hinten aufgedrückte Siegel des Bischofs ist zertrQmmert.
147. Claus Knoph von Aarau tritt seiner Frau Richi und seinen Kib-
dem Cleuwin, Gretlin und £11 in sein Haus und Hofstatt ind«
Halden ab. 1379 Mai 16.
Allen den die disen brief ausehent oder hfirent lesen knnd ick
Johans Tnillerej Schultheis ze Arow, daz ich offenlich ze gericht tm
ze Ar6w in der statt und kam | für mich Clans Knoph sisshaft le
Arow ze einem teile und Richi Kuöphin des egeuonten Claus Knqtai
elichü husfröw mit Cleuwin, Gretlin und Ellin ir beider eüchekiat
< ze dem andern teile, und entzeh sich der vorgenante Claus Knoph
der vogtey der vorgenanten Richin siner elichen husfr&wen und der
egenanten siner kindern mit siner band in min band und bevogtteten
j do sich selben die vorgenante Richi und die obgenanten kint mit
Claus Furer burger ze Ar6w über dis nachgeschriben sache. und
beschach daz alles mit miner band als gericht und urteil gab. Du-
nach offnot der vorgenante Claus Knoph mit fursprechen, du ff
geben wolte der egenanten Richinen siner elichen husMwen und d«
obgenannten Cl^uwin, Gretlin und Ellin ir beider elichen kinden sa
si nu bi einander hetten oder den kinden so inen beiden noch bar
nach mals iemer bi einander wurden und gewunnen, sin hns nnd
hofstatt, gelegen ze Arow in der Halden, rürte einhalb an Jennis
Tistels hus und ander halb an daz tiirli in der Halden, zwei betii
und waz dar zA horte, driie hefen, fünf kessi und dar zu alles daz
gut, so er ietze bette, es were ligendes oder farendes gut, benemtes
oder uobenemtes oder er iemer gewunne, wie es geheissen oder ge-
nant were und wa oder an weihen stetten es gelegen were ane alle
geverde. Und batt mich ze erfarenne an einer urteil, wie er sieh des
vorgeechribcn gutes alles genieinlich und unverscheidenlich entzihen
solte, daz die voi-genante Richi sin eliche husfrow die obgenanten
kint Cleuwi, Gretli und Elli , so si nu hatten oder inen noch iemei
beiden bi einander wurden und gewunnen, daran habent w^ren nu
und hie nach. Dez fragt ich der obgenant Schultheis. Do wart «p*
teilet mit gemeiner gesamnoter urteil, daz er es tun solte mit sii
selbs band in min band von des gerichtes wegen und ich es vertgotif
der obgenanten Richinen und den egenanten kinden Q^uwin, Gretüi
und Ellin , so si ietze bi einander band , zu ir selbs banden rai
zu der kinden banden , so si beide noch iemer bi einander gewünnei;
oder inen wurdent, daz ich och do ze male tdtt mit aller gewarauni
Worten und werkken. Daz alle die in gericht waren und gefrig
7t] 129
irden erteilten nff den eid, daz es beschehen w&re als recht ist und
lieh, nn und hie nach kraft und bestdttung haben solte und mochte
B alle geverde. Har umb woo dis alles vor mir in gericht beschach
d mit urteilde volfftrt wart, so han ich der vorgeschriben Johans
dllerej Schultheis ze Ar&w min ingesigel von des gerichtes wegen
d 5ch von der obgenanten beider teilen ernstlichen bette willen
snlich gehenkt an disen brief.
Hie bi waren Johans Schultheis, Berchtold Züricher, Jacob Trul-
ey, Wemherr Ariw, Claus Kuphcrsmit, Peter von Holdem, Rudolf
üihein, burger ze Ar6w und ander erbrer läten vil, die dis alles*
len und horten.
Dia beschach und wart diser brief geben an dem n^hsten mßn-
{ vor der uffiirt unsers herren des iares do man zalte von gottes
bärte druzehen hundert jar und sibentzig jar, dar nach in dem
ndifiQ jare.
S.h.
* Hs. allen.
148. 1379 Angust 24.
Johans Trullerey, Schul theiss von Aarau, urkundet, dass Jenni Im
>ff von Aarau dem Jenni Sigerswil daselbst einen Mut Kernen jfthr-
iben Geldes „ab und uff sinem hus und hofstatt gelegen ze Arow
der statt zwischent üelis Venners und Wcltis von Hochdorf hüsem",
n 14 ff Pfenning verkauft habe.
Zeugen: CAntzli Arow, Wemli Ar^w, Mark wart Zehender, Hans
kicher, O&ni Bleicher, Heini Wemher, Eberli Spru.
S.h.
149. Stadtrecht. König Wenzel befreit Aarau von allen fremden Ge-
richten. Prag 1379 Oktober 16.
Wir Wentzlaw von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zciten
cnr des reichs und kunig zu Beheim bekennen und tun kunt offen-
:h mit disem brive allen den die yn sehen | oder hören lesen, das
ir haben angesehen stete, lautere trowe und auch nutze dienste, die
v und dem reiche die burgermeister , schultheisze und die burger
meiolichen der | stat zu Ar&w, unser lieben getrowen, offte nuczlich
tan haben und noch tun sullen und niugen in kunfftigen zeiten,
i haben si darumb mit woll)edachtem mute, rate | unsrer und des
cht forsten und lieben getrewen gefreyet und begnadet, freyen und
piaden de auch mit crafft dicz brieves, also das si nyemants fur-
nier, ewiclich, wer er sey und in welichen eren und wirden er
h sey, die egenanten burger miteynander oder besunder 'furtreiben,
dem, beclagen, ansprechen, bekümmern, urteilen oder achten sulle
r möge für unser kuniglich hofEgericht oder an den lantgerichten
130
zu Hotwil oder an keynen andern lanigerichten oder gerichte
die ligen, gelegen und wie die genant sein. Beennder wer d<
nanten burgern allen ir eynem oder me, er sey man oder w«
sprechen, zu clagen oder vordi-unge hat oder gewinnet, der i
tun vor dem richter und dem rate daseibist und recht yon yn
und nyrgent anderswo, es wer denn, das dem cleger oder
rynn kuntlich und offenlich recht versagt wurde von den ege
richter und rate in derselben stat zu Arfiw. Auch wollen w
besundem gnaden das dieselben burger mugen echter husen und
und mit yn alle gemeinschaffb haben. Also wer, das yeman
selben echter eynen oder czwen, vil oder wenig in irer stat zu
anfeilet, dem sol man eyn unverczogen recht tun nach der sl
wonheit und als offte si in die egenante stat kumen und wider (
das sie nyemant ansprichet mit dem rechten, das sol den Yorge
bürgern keynen schaden bringen von der gemeinschafft wegen.
gebieten dorumb allen fursten, geistlichen und werltlichen, g
freyen, herren, dienstluten, rittem, knechten, stetteii, gemeindei
lantrichter zu Kotweil und allen andern lantrichtern und ri
und den, die an den lantgerichten und gerichten zu den i
sitzen und urteil sprechen , die yczunt sein oder in kunfiligen
werden, unsem und des heiligen reichs lieben getrewen emstli«
yesteclich bey unsem und des reichs hulden, das si fnrbasmei
lieh keynen der egenanten burger, eynen oder me, man oder
nicht für das egenaut lantgericht oder ander gericht eyschen,
furtreiben, beclageu, ansprechen, urteilen oder achten sullen oder i
in dheiueweis oder auch urteil über ir leip oder über ir gut sp
und wo das geschehe, wider diese obgenanten unser gnade un<
heit und gnade, die in unserni brieve seyu, so ueinen und ti
ab mit rechtem wissen und kuniglicher mechte volkomenheit
schulde, laduDg, eyschung, vordrung, ansprach , urteil und di
und entscheiden, leutern, eieren und sprechen, das sie miteyi
und besunder alle unkrefftig und untugelich sein sullen und
ab und auch vernichten sie genczlich und gar an allen in
griffungen, meynungen und punten, wie sie darkomen, gebet
sprochen oder geurteilt werden oder wurden, und ob yemant wc
were, der also wider diese obgenanten unser gnade und fi
frevelichen tete, der und die sullen in unser und des heiligen
Ungnade und darzu eyner i-echton pene funffczig mark lotiges
verfallen seyn, als offte der dawider tut, die halb in unser m
reichs camer und das ander halbteil den offtgenanten bürgen
also uberfaren werden, genczlich und an alles mynnernuzze
gevallen. Mit urkunt dicz brieves versigelt mit unser Ron
kuniglicher maiestat insigel.
Der geben ist zu Präge nach Crists geburte dreyczenhund<
domach in dem newnundsibenczigstem jare au sant Gallen tage,
M] 131
iche des Beheimschen in dem sibenezehenden und des Romischen in
m Yierden jaren.
Das Siegel hieng an gelbseidener Schnur.
Auf der Bückseite steht mit gleicher Tinte geschriben: B. Wilh ei-
ns de Kortelangen.
Auf dem uzngeschlagenen Pergament rechts mit anderer Tinte: per
)minum magistrum curie P. Janren. (?)
.Hs. solle oder mujro.
Abschrift im Copialouch p. 9(11
Dasselbe Privilegium verüeh Wenzel der Stadt Brcmgarten, vgl. Ar-
ma X p. 101 £.
150. Vermfichtnükbrief der Anna Züricherin. Aarau (in der Baths-
Stube) 1380 April 11.
In nomine domini nostri Jhesu Christi amen. Per hoc presens
stromentam cnnctis pateat evidenter, quod sab anno a nativitate
isdem 1300 octagesimo, indictione tercia, undecima die aprilis mensis,
n meridiei yel quasi, in stupa consolum opidi Arowa | CJonstan-
iiais dyooesis, in mei notarii publici et testium subscriptorum pi-e-
icia personaliter constitata discreta domina domina Anna Züricherin,
Beta quondam Johannis* dicti Zurchers, burgensis ipsios opidi Arow,
coon coram Johanne dicto Trolli scnlteto iam dicti opidi Arow,
iens I pro tribunali et tamquam in foro judicii secularis vice et
mioe illustrioris principis domini Lüppoldi dncis Austrie, eademqae
mina Anna moniens se ac recipiens com sentencia judicii proat
eretam et sentenciatom fuit jure mediante et cum manu auctoritate
proyisione dicti judicis | Berchtoldom dictum Zürcher burgensem ante-
cti oppidi Arow in tutorem ac provisorem ipsios domine Anne vidue
cnon Margkwardum dictum Sionder in advocatum ac prolocutorem
BOB ibiqne profitens manifeste, non vi coacta non metu inducta nee
iquo dolo circuaiventa ipsa asserente sed libere, sana mentis et cor-
m animo deliberato, monicione divina et spiritu sancto inducta ac
huninata, quod aliquo tempore transacto predictus Johannes Zürcher
na maritoa felicis recordacionis dum adhuc in huinanis exstitei*at
b salutem ipsios anime et dicte sue coujugalis necnon animarum
fttrum et mairum suorum amborum ac aliorum suorum predecesso-
UD, attendens illud dictum apostoli, quod omnes stabimus ante tri-
nnal Christi recepturi prout in corpore gessimus sive bonum sive
ühm; qoare necessarium est pauperibus et amicis dei elifnosinas
rac^y ordinaverit ac pro vero et perpetuo testamento legaverit coram
Nionis fidedignis ac auctenticis septuaginta modios tritici et unom
nartale tritici mensore Thoricensis, necnon tres libras denariorum
f qoatoordecim solides denariorum usualium monete Zovingensis an-
itUs redditus, videlicet in hone modom et penis subscriptis: Primo
nun Jibram denaiiorum pro refectione dominorum sacerdotum missas
lebrantiam in die aniversarii ii^sorum conjugum. Plebano 6 ß, Ca^)-
Danis altariom videlicet sancti Petri, sancte Katheriue, sancte Marie
132
Mogdalene, sancti Johannis ewangeliste et sancti Nicolay cuilibet ip-
sorum quin<iuo solidos. licin cappellano in hospitali qainqne ß, tx^
pcllano dominanim convcntualiuin quinque ß et ipsis dominis ooBf
ventualibus qnatuor ß, Ecelosie in Arow et Inmini ipsios eceleM
tres ß et unuin (|uaHalo tritici pro candeUs ardentibus in miaaa «t
in vigilia su|)er scpulcrum in die aniversarii et omni feria quirti
singuliä jejuniis quatuor tem()oruin niiuistrantibus ad pnblicam misBun
duos ß. K«ctori Scolari um duos ß. Sacriste duos ß> Ad laigui
conimuneni duos modios tritici. Que omnia dari et expedire debeotv
in die aniversarii prcdictorum conjugum. Item omni feria qnartaÖB-
gulis jejunii» quatuor temi>orun] ad largam si)ecialom sex qoartifia
tritici, tali condiciono adiceta, quod plebanns in Arow unacuin cap-
pellanis prodictis et doctor pueronim cam scolaribos, qui pro tempofi
fuerint, in die aniversarii ipsorum habeant et cantent vigiliam dmv-
tuoruni , sero cuni nota qua finita solleniniter cantent yesperam de
beata virgine, qui1)us horis conventnales debent interesse et viaitaeidBi
sepulcri tarn in vespera quam mane cnm predictis saoerdotibiiB'it
crastino cantent primam uiissam pro defanctis, qua finita cautant
publicain missain festive et sollempniter com ministrantibus de bedi
virgino. Insu|>er plebnnus et quilibet cappellanorom predictorum ipflun
n)iäsani celebi-et die in suo altari vel saltem in ecelesia predicta pff
»0 vcl ])er alium dolo et fraude penitus remotis; quicumqua aatem
her. neglcxerit \v\ aliquod conini et vigilie, misse ac visitacioni b^
])ul<'ri non prosens fuorit, sua poi*tione penitus cai'ebit et (»rs ilU
sibi debitu intor prcscripi<.>s sacordotos sie missas r^lebrantes equalüer '
dividetur, et isacrista debet ciiani interesse Omnibus horis predictia in
suis ofiiciis niinisti-nndis. luäuper plebnnus, capi)ellani et conventuakB
prescripti debent et tcneutur singulis quurtis feriis oiunium jejuniorom
quatuor teniporuni sopukruin predictorum Johannis Zürcbers et do-
mine Anne sue conjuj^alis visitare. Scienduin eciam quod predicti
düuiina Anna quanidiu vixerit debet et vult recii>ere prodictam libram
denarioruni, quo portinol sncerdotibus niissain celebrantibus in die ani*
vers'iri iiworuni pro n-tett inne , ita tanion quod ij^sa Anna quamdia
vixerit dnrc debet reibet ioneni ipsis sacerdotibus missam celebrantibus
il>sa die ; post mortem vero ipsius düininc Anna ipsi sacerdotes debent
reciiKTe predictain libram denariorum de infraseriptis bonis et in
prandiu invicem expendero nomine reiectionis vel peccuniam equaliiar
intor sc dividerc. (*ctcrini notandum est, (juod ipsa domina Ann«
Zürcberin etiam debet reciporo predictos (|uinqae ß denariorum cap-
|)ellano altaris .saucte Kathcrino pcrtinentibus quousc[ue dictum altare
capi^llanuiii habeat ydoncum et contirmatum. Itom predictos <|uinque)J
denariorum cap}>clhino conventualium pcrtinentibus i^>sa domina Anna
vult et debet rceiiMire (juamdiu in humanis exstiterit quousque dicte
conventnales ipsi uliari de cai)[iellano ydoneo providerint. l*ost mor-
tem vero ipöias Zürcberin ip.se conventnales antodictos quinque ß re-
«] 133
nie debent et dare pro piscibus in die aniversarii prescripti tam-
proat diclo altari de cappellano pro visu m fuerit. Item pretactos
nqae- ß denariorura cappellano hospitalis pertinentibus pauperes
OB hospitalis recipere debent et equaliter inter se dividere omni
pore quo dictum altare de cappellano carueiit. Itetn predictus
aimes Zürcher bone memorie legavit et ordinavit quinquaginta
s iDodios tritici in bunc modum videlicet, ut per circulum anni
li 8eptimana secunda vel quai*ta foria decurrentis onus modius
ici Omnibus pauperibus advenientibus ad largam specialem in pane.
scolteto et consulibus opidi Arow qui pro tempore fuerint decem
iios tritici, quibus antedictns Zürcher antescnptum testamentum
liter ad implendum commisit, quosquidem decem modios tritici
» scultetus et consules annuatim recipere debent post mortem pre-
iie domine Anne et inter se dividere parimodo pro suis laboribus
ezpensis, ut antedicium testamentum ßdeliter expediri procurent
que mora et neglectione, cum penis, formis et articulis prescriptis
0 et fraude penitus postergatis. Sed ipsa domina Anna predictos
Bginta duos modios tritici debet et vult recipere eo tempore quo
erit et dictam largam expedire. Sed post mortem ipsius domine
ne predictum testamentum necnon instrumentum presens cum om«-
08 et singulis suis articulis, formis et penis in suo robore debent
manere absque contradictione quorumlilset. Quod videlicet testa-
ntum antedicta domina Anna volens ad implere et salubriter per-
inare recordans dictum sacri ewangelii : omnis qui rolinquit domum
firatres aut sorores aut patrem aut matrem aut filios aut agros
tpter nomen meum, centuplum accipiet et vitam eternam possi»
nt Quapropter antedictus prolocutor loquebatur nomine antedicte
Bine Anne, quod ipea testamentum prescriptum cum articulis et con-
ionibns supradictis vellet et cuperet assignare et tradere de suis
US inmobilibus infrascriptis : Primo de bonis sitis in banno Em-
lach superiori, que colit Rüdolfus de Seon, reddentes singulis annis
an fimsta tritici, octo pullos et quadraginta ova. Item de bono
) in territorio ville Emlispach inferiori, quod colit Johannes dictus
«er ibidem residens, quod singulis annis reddit duo maltra spelte
tra modios avene, pullos et ova. Item de bonis, que colit Herdi
41d^^, reddentes singulis annis Septem modios spelte, tres modios
ne, pullos et ova. Item de bono sito in Emlispach, quod colit
rtmannus dictus Müller, quod singulis reddit annis tres modios
Ite et duos modios avene. Item de quadam vinea, quam colit
Btma Meierin de inferiori Ernlispach, que solvit smgulis annis unum
uiale tritici cum verdone. Item de vineto siio in monte dicto
Dgerberg jnxta vineam dicte Cristine, quod possident domini ca-
lci ecciesie Werdensis enphjteotico nomine, quod videlicet vinetum
Boit ad eosdem dominos a domino Hi/tbrando olim cantore eiusdem
m nomine iestamenti, quod solvit singulis annis unum quartale
134 [1
tritici cum verdone et non plus nomine hereditario. Item de 1
sito in territorio Stuszlingen, quod colit dictus Hundli, quod rc
Bingulis annis novem quartalia spelte. Item de prato sito in a
Ernlisbach, quod est tonsionis tiium dietarum, quod vulgo dk
dm manwerk. Item de prato sito ante augeam Ernlispach n
dem Rein, quod est dimidium manwerk. Item de uno agro yinee
sito am Hungerberg inter agros dicti Einfalten et Widmers, q
colit Wernherus Karrer, qui reddit singulis annis unum modium
tici. Item de uno vineto sito in ptedicto monte Hungerberg j
vinetum dicti Bleichers, quod colunt Lütinus Rnasikon, Riüd«
Wegelli, Heniggi et Uolricus de Veithein de Werde, de quo yi
quilibet eorum dat annuatim decem ß denariorum et unum pul
Item de vineto quodam sito in predicto monte Hungerberg, qui
tur der Müller, juxta vinetum dictum Lufar, quod colunt d
Knoph et Nicolaus Purer de Arow. Item de agro quodam
earum, quem colit Knopf, qui vocatur der Zolner, sito juxta t
Johannis dicti Baders. Item de vineto quod vocatur der Mv
Item de vineto, quod vocatur der Koppinger, quod est dimidium
gerum, situm juxta vineas dicte Meder. Item de vineto, quod
catur Meder, sito inter vineas Rüdolfi Grafen et üolrici dicti
lingers. Que vineta omnia sita sunt in prescripto monte Hunger
in territorio ville EmlLspach. Item de torculari, prato et pon
suis juxta vineas prescriptas. Item de domo et curti Wemheri
Kechers sitis ante portam superiorem Arow juxta domura Joha
dicti K{\3is, quo reddunt singulis annis unam libnun denarioi
Item de duobus ortis quos colit dictus Leinbach reddentes sini
annis sex ß absque censibus, quos idem dat et persolvit de prec
ortis ecclesie in Arow et dominio. Item de orto, quem colit Nic(
dictus E^genhein , qui solvit annuatim sex ß denariorum. Iten
horreo suo et orto retro sitis juxta horreum dicti Veitheins,
de i^isius orto sito juxta portam Rentzentor exteriorem. Iter
duabus doniibus ipsius sitis in opido Arow inter domum ante
Johannis Tnillis et horrouni Johannis Bleichei-s necnon de omi
suis bonis inmobilibus, que nunc habet et possidet sive sint ir
Strumen to presenti comprehensa et scripta vel non ubicumque locc
sint sita vel quocumque nomine censeantur exceptis suo prato sil
der Bleichi, dimidia domo sita in Arow juxta cimiterium, que
Uolrici dicti Roten necnon redditus et bona pertincncia ad altare st
Katherme virginis, que bona sibi et altari jamdicto preservavit,
tarnen, quod ipsa Anna dum in humanis exstiterit sibi ij)8i potest
retinuit, quod potest et debet, si sibi placuerit, bona inmobilia
purare ubicumque looorum voluerit infra spacium unius miliar
opido Arow predicto et tale bonum sie emptum assignare et tn
predictis sculteto et consulibus loco et nomine, quibus testamei
pretactum convenit et redimere quodcumque de prescriptis vol
IM] 135
0t hoc in parte vel in toto, ita tarnen , quod bonum vel bona sie
«nta et mntnata dnt melioris valoris vel tanti ad minus prout sunt
bona, qne mutaare proponit, super quibus dicti scultetus et consules
kbent disoemere et nomine omnium quorum interest acceptare quam
dMumlam suis beredibus minime preservavit. Ceterum sciendum est,
qnod ä predicta bona buic testamento ascripta melioris fuerint valons
poBi mortem predicte dorn ine Anne in redditibus annualibus, quam
iflrtamento sit ascriptum illud residuum et redditus excellentes disti-ibui
<i pcmi debentur in augmentum predicte large, que singulis septimanis
diri debetur. Et si predicta bona minoris sunt valoris in redditibus
ttmalibas quam testamento ascriptum sit, videlicet quod annuatim
Ml aolvere valent tantos census prout scriptum est quo supra post
Bortem ipsius domine Anne, tunc sui heredes expedire debent et
ooDplere tot et tantos redditus annuales quanti deficiunt in quantum
bom ipous domine Anne post suam mortem mobilia et inmobilia se
ttteodere valent, donee compleatur numerus reddituum supradictorum
ni que omnia et singula suos beredes presentibus astringit absque
dolo et frande. Quare dictus prolocutor in jure proposuit qualiter
pndicta domina Anna hoc facere deberet ut nunc inantea non eclipsim
pttereiur. Deinde sepedictus scultetus interrogans eundem prolo-
entorem sen advocatum antedicte domine Anne, quid sibi juris vi-
dirator, ipsam boc perficere et quo modo facere ut inposterum fir-
imim et inviolabiliter permaneret, qui videlicet advocatus respondit et
madiuite jure decrevit, quod ipsa domina Anna predicta bona et
tcsUmentnm cum articiilis, penis et condicionibus prescriptis resignaret
et resigDare deberet cum manu propria et cum manu et auctoritate
pradicti Bercbtoldi Zürchers sui tutoris in manus pretacti sculteti
vice et nomine omnium quorum interesset seu quibus jus nunc vel
h poeterum competeret nomine testamenti sive essent ecclesiastice sive
aaenlares persone et specialiter loco et nomine sculteti et consulum
corandem et ipsorum successorum quibus ipsa domina Anna eciam
JBndictum testamentum amicabiliter ad implendum commisit prout
i» antedicto Johanne Zürcher superius est expressum. Ita tamen
qood ipsi scultetus et consules eznunc inantea qui pro tempore fue-
lint debent et tenentur post mortem ipsius domine Anne annuatim
neuere predictos redditus annuales et fideliter expedire locis tem-
poribns et personis prescriptis, quiquidem scultetus et consules, qui
pnsentes fuemnt, pro se, aliis consulibus absentibus et suis succes-
aoribug michi notario subscripto promiserunt bona fide effectualiter et
perpetae adimplere absque mora, fraude et dolo penitus postergatis,
quod omniiun astancinm in judicio sentencia fuit necnon judicatum
ib omiiibas et sentencialiter conclusum nullo discrepante, quod et
|M domina Anna cum manu et auctoritate predicti Berchtoldi Zürchers
Ol iatoris oomplevit et resignavit in manus pretacti sculteti ea cau-
1000, reverencia et tutamine, verbo et facto, quibus debuit, valuit et
136 [m
l)otuit quomodolibet, ita (juod oninibus videbatnr in jadicio exiatei-
tibus factum fore prout exnunc inantea inerito permaneret in suo robon
et vigore. Hiis factis atque i)eraciis dicta doniina Anna cum maiiB
et auctoritate ]3orchtoldi Ziircbers sui tntons resignavit prescriptom
testaiiientum necuon oninia ot siugula sua bona cum articulis, penis it
condicionibus suprasciiptis pro se et suis heredibus in manus mei notuü
publici subscripti resignaeione sollenipni nichilque sibi nee suis ha»'
dibus juris vol questionis retinuit in pi^ctis bonis et teätamento s^
eundum verba prescripia promisitque michi notario subscripto bona
fide cum manu sua propria et auctoritate sui tutoris quo supra n
perpetue ratam et gratam kabituram dicta l^ata et resignata absquA
dolo et fraude. HenuiR-iaus se omnibus privilegüs, papalibus et im-
perialibus, scripiis et non seriptis, inventis et inveniendis et specialiter
juredicenti nuUam renuuciacionem valere generalem cui non preoesBerit
specialis et juridiceuti nullam renunciacionem valere que sit coram sno
non judicc necnon alieui consent ire tacite vel occulte nee alicai occasionem
dare contra predid^i vel ccmtm predictorum (|Uodlibet facere volenti ope
quorum sei)edictum iesianientum vel aliquis articulus prescriptus poBnt
anullari. Devestiens se predicia domina Anna et suos heredes omiM
et singulos de predictis bonis et legatis secundum condiciones et verbi
prescriptas et investiens seiiedictum scultetum de eisdem legatis com
omnibus suis juribus et ix?rtineniiis et inducens eum in ccNrporalem
possessionem eorundem loco et nomine omnium quorum interest vide-
licet consuluin predicti opidl Arow et suorum successonim necnOB
aliorum quorumcumque quibus convenit testameutum prescriptum. b
quorum oiiiniuin et sinj^uloruiii robur et ofticaciam ego set^edictos Jo-
bannes Trülli si'ulletus predicti opidi Aruw fateor iminia et singaU
prescripta coram mo in foro Judicii et .sontencialiter ut prescribitur
acta fuissc, «{uure sigillum mtMiin proprium ümiquam judex presentibos
api^endi et ob j>eticioiioin pri»scripte domiue Anne. Et ego jamdici»
Anna ZürcluMin rogavi diligenter ot devote predictos scultetum, con-
sules necnon burgenses ip^ius opidi Arow, ut sigillum eiusdem opidi
Arow pro nie liiis scriptis apposueruiit. Quod et nos jamdicti 3cul«
tetus, cousule.s ne«non burgensers ipsius domine Anne precibus noe
fecisse fatenmr in signum et toi<timonium omnium et siugulorum pre*
scriptorum, que onmiu et singula [»romittinms iidoliter adimplere dolo,
fraude et exceptionibus i>ostpo.sitis. Sed ego Bcrcbtoldus Zürcber pre-
dictus sigillum meum proprium tamquam tutor et provisor memorate
domine Anne i>rescntibus np[X)sui in maiorem efßcacLim et signum,
quod omnia prescripta meo cousensu et favore sunt facta, que omnia
tamquam tutor presentibus confiniio.
Acta sunt hec anno domini, indictione, die, mense, hora et loco
quibus supra, presentibus providis et discrotis domino Rüdolfo de End-
veld, decano in Arow, domino Johanne dicto Bieger , domino Petro
dicto Wanner: prespiteris necnon cappellanis ecclesie Arow; Cüntz-
► "=.
ItMl 137
maimo dicto Stieber, Johanne dicto Schultheis, Burgkardo dicto Vogt,
Johanne dicto Arow, Petro de Holdren, Johanne dicto Bader et Petro
hn hof: burgensibus antedicti opido Arow ac aliis fidcdignis ad
premisBa pro testibus vocatis pariter et rogatis in evidenciain testi-
noniam et robnr omninm prehabitorum.
Et ego Rodolfns Völmi de Arow dicte CJon-
IDm VoUrUtueichen] stanciensis dyocesis clericus auctoritate imperiali no-
tarius publicus dum premissis ordinacioni, legacioni,
reragnacioni ac oinnium et singulorum proat de
predicta domina doniina AnnaZürcherin prescriptum
est unacum prenoniinatis testibus presens interfui
eaque sie fieri vidi et audivi et in hanc publicam
formam redegi manu propria scrii^si signoque meo
solito et consucto signavi re([uisitus pariter et ro-
gatus in testimoniuni omnium et singulorum pre-
Übatorum.
Sig^el des J. TrQllerey, das große Stadtsiegcl (beschädigt) and dtis
Siegel RZürchers hängen.
151. Ulrich von Vilmeringen, Bürger von T^enzburg, verkauft im Namen
seiner Neffen Hcmrich und Wenilin der Priorin Cccilia von
Diessenhofen und dem Convcnte der Samuuug in Aarau ein
Gut in Seon für 24 Gulden. 1380 Juli 20.
Allen den die disen brief ansohent oder hfirent lesen kund
ich B&dolf von Schnartwile von Seon und vergich offenlich mit disem
bcief, das ich des jares und des tages als diser bnef | geben ist in
ttmen und an statt des fromen wisini mines jungherren Marchwartz
vm Baldegg edel knechtes offenlich ze gerichto sazz ze Seon in dem
dorfe vor dem kilchhoffe | ze Seon an offen ner Strasse und kam für
Äich der wolbescheiden man Uolrich von Vilnieringen burger ze Lentz-
Img le einem teile und die erber geisliche frowe swcster | Ceciliia
Toa Diessenhofen priorin des conventes und des samnunges ze Ar6w,
gdegen in Coetentzer bjstüm, prediier ordens, zu ir selbes und der
friwen gemeinlich des selben conventes haudon ze dem andern teile,
ud offhote der vorgenante Uolrich von Vilmeringen mit fur-
^neben, daz er wolbedachtlich und mit guter vorbetrachtung in
Bunen und an statt Heinrichs und Wernlis von Vilmeringen ge-
Mdem Heinrichs seligen von Vilmeringen, burger ze Leutzburg, sines
Irtders elichü kint, der wissenthaftor vogt er were, und mit ander
der selben kinden fruuden rat von ir not wegen und irem schaden
dl mit ze verkomende und ze wendenne recht und redlich ze kiffenne
geben hette der obgenanten swcster Ceciliion der priori n und den fr&wen
gemeinlich des egenanten conventes ze Arow und iren nachkomen so
fü enweren ein gut, were gelegen zc Seon in dem twing und wero der
Torgenanten kinden und horte in den hoff ze Schaf husen in dorn dorfe
and buwte Ueli Oltinger von Seon und gulte jerlich zweu müt ker-
ir^8 [11»
nen ze zinse mit allen rechten , nützzen , Zinsen und zflgeh(rden lo
dar zu gehorten oder geli6ren möchten deheins weges nu oder lue
nachy umb vier und zweintzig guldin guter und genemer an gold und
an gewicht, der selben vier und zweintzig guldin der vorgenant Uolrich
von Vilmeringen zu der egenanten Heinrichs und Wemlis sines kfl-
ders seligen kinden banden gar und gantzlich gewert und benlt^
bewendet und bekeret bette, des er vor mir in gericht offisnlich Te^
iach. Und Hess der vorgenant Uolricb von Vilmeringen mit fürsprechM
an recht, wie er in namen und an statt der egenanten Heinrichs tml
Wemlis sines brüders seligen kinden daz vorgeschriben g&t mit allei
rechten, nützzen, zinsen, friheiten, gewonheiten und ziigehfirden so
dar zu gehorten oder gehören möchten deheins weges nu oder iu0
nach vertgen, enizihen und uffgeben sölte, daz die vorgenant swester
Ceciliia die priorin und die fröwen gemeinlich des egenanten oonventeB
ze Aröw und ir nachkomen dar an habent weren und es kraft und
macht bette nu und hie nach. Des fragt ich der vorgenant RAdölf
von Schnartwile uff den eid, do wart erteilet mit gemeiner gesaninoter
urteil, daz er die vertgung, dz entzihen und daz uffgeben tAn sSHe
mit sin selbes hand in min band von des gerichtes wegen und ich
denne daz obgenant gut mit allen rechten, nützzen, zinsen, friheitan,
gewonheiten und zügehörden so dar zA gehorten oder gehören möchta
mit minei' band verfgotte der egenanten swester Ceciliien der priorio
in ir hand zu ir selbes und der frowen gemeinlich des obgenanten
conventes ze Aröw und ir nachkomen banden und nach des obge-
nanten hoffes rocht ze Schafhusen. Daz töit der vorgenant Uolrich
von Vilmeringen und volfürte als im erteilet wart und gab uff und
entzoch sich in namen und an statt der egenanten Heinrichs und
Wemlis sine^ brüders seligen kinden, der wissenthafter vogt er was,
des obgenanten gutes mit allen nützzen, zinsen, rechten, friheiten,
gewonheiten und zftgehörden so dar zu gehorten oder gehören mochten
als vorgeschriben stat mit sin selbs hand in min band von des ge-
rieb tz wegen. Und' verlgotte ich es do mit miner hand der vorge-
nanten swester Ceciliien der priorin in ir hand zd ir selbs und der
frowen gemeinlich des obgenanten conventes ze Arow und ir nach-
komen banden nach des hoffes recht ze Schafhusen ane alle geverde.
Dar nach Hess die obgenant swester Ceciliia die priorin mit fürsprechen
an recht zu ir selbs und der obgenanten frowen gemeinlich des ege-
nanten conventes ze Arow banden, ob dis alles so vor an disem brief
geschriben stat beschehen were als recht ist. Des fragt ich der ob-
genant Rudolf von Schnartwile uff den eid. Do wart erteilet mit
gemeiner gcsaminnoter urteil von allon den die in gericht waren
und gefragt wurden uff den eid, d&s es beschehen were als recht
ist und billich nu und hie nach kraft und bestettung haben
sölte und möchte ane alle geverde. Dar nach Hess aber die vor-
genant swester Ceciliia die priorin mit fiirsprechen an recht zt, ir
UM] 189
kIIm nxid der egenanten fröwen gemeinlich des obgenanten conventes
» Ar5w handen, ob man inen nicbt billich des gcricbtes brief dar
ober geben s<e; des fragt icb der obgenant Rudolf von Scbnartwile
off den eid. Do wart erteilet mit gemeiner gesamnoter urteil, daz
ch inen billich des gerichtes brief dar über geben s61te, den ich
ieh geben han. Und harumb won dis alles vor mir in gericlit be-
chach und mit urteil volf&rt wart, so ban ich der vorgenant Rudolf
tm Schnartwile gebetten den vorgescliriben minen jungherren March-
rart von Baldegg, das er sin ingesigel von des gerichtes wegen und
'on der obgenanten beider teilen ernstlicher bette wegen offenlich
Mike an dieen brief, won ich eigens ingesigels nit han. Das 6ch
eh der ietagenant Marchwart von Baldegg dur siaer bette willen und
im des gerichtes wegen und öch von der obgenanten beider teilen
nntlichen bette willen und och von dos obgenanten hoffes wegen ze
kbafhusen getan han.
Hie bi waren RAdi Zoger, Hans ze dem Bache, Jenni Walther,
lomi Hunno, Jogli Ffini, Burgi Meiier, Peter Ffiui, Rudi von Schnart-
wile von Seon und ander erber lüten vil, die dis alles sahen und
horten.
Dis beschach und wart diser brief geben an dem nechsten
nmnentag nach sant Jacobs tag des heiligen zwfilfbotten des iares
do man zalte von gottes geburte druzehenhundort jar darnach in
dem achtzigosten jare.
8. h.
. „von des gerichtz wegen. Und'' oteht aui einer Rasur.
152. Jobans von Wiken von Aaruu schenkt seiner Schwester Marga-
retha, Klosterfrau zu Gnadenthal, einige Güter zu KQttingcn.
1380 Oktober 21.
Allen den die disen brieff an sehent oder hSrent lesen, kund
Qid vergich ich Johans von Wiken, burger zu Arow, | dz ich mit
volbedachtem müt und gesundem lib geben han und gib mit urkund
dift brieflb Margareten von Wiken | , closterfrow zu Gnaden tal, miner
nraiter, dise nach geschriben guter: den hoff ze A, buwet der TAmler,
gut üben firtel | kernen, darusz gehorti dem gotzhus zu Arow ein
btd an ein jartzit; aber gilt er einen mut habern 6 ß d, und
S fcsnacbi hftner und 4 herbst hAner ; ein mAli gelegen ze Kutingen,
gut 3 mut kernen ; ein gftt, buwet Cuni Walter, giltet jerlich 3 müt
kttn and 4 mut haber, 2 herbst hüner und 1 fasnacht h&n; ein
gAt, buwet Eren Krantz von Kutingen, giltet jerlich 10 firtel kernen,
RB malter haber, 4 herbst hünr und 3 fasnacht hünr; ein g&t,
koiret Welti Brugger von Kutingen, giltet jerlich 5 firtel kern,
j firtel haber und 1 fasnacht hün; ein gut, buwet der Binigger,
giltet 2 mnt kern, 2 müt haber, 1 fasnacht hün und 2 herbcst
bnor; ein gut, buwet Oehein, giltet jerlich 5 firtel kern, r> firtol
aber und 1 Cunacht hün ; äin gut, buwet der Geblinger, giltet 2 firtel
4
1 10 [m
kern, 2 firtel lial>om und 2 herbst liiinr; ein güi^ bawet der Bmgger,
giltet jerlich 10 firtel kern, 2 niiit haber and 2 herlist hünr; eil
gut, buwet der von Wile, giltet 5 Hrtel baber. Dise vorgenaoteD
guter alle die vorgenantc Margaret von Wiken, closter frow, nubeSi
niezon und haben s<il mit allen rechten und nut-zen, als ich ▼org^
nanter Johans sye untz her genoszen und gehebt han. Und wenne
myn vorgenant swester abstirbet, so sollen t dise vorgenanten guter
alle fallen mit aller zu gehord an dz vorgenant gotzhus zA Gnadea
tal zft der epiisson und gcnieyns koffentz banden dz yorgenanten
gotzhiis, umb dz dye yetzgenanteu kloster frowen and ir nachkomen
niyn , miner swester und niiner vordren jai*tzyt jerlich began soUeilt
mit einer vigilg und einer gesnngnen mess. Her umb enzag ich
vorgenant Jobans von Wiken mich aller der anspräche ^ vordnmg
und rechtet^, so ich und myn erben hal)en oder iemer mochten g»- ^
winnen an die vorgenanten gi'iter und hfiff und gelob euch bi gAtai
truwen da widder nienier ze tun noch schaffen get&n in kdoen
weggen an alle geverd. Und dz ze einem offnen waren urkund der
vorgeschriben Sachen und gedingen, so han ich vorgenanter Johau
von Wiken myn eigen insigel geheukct an disen brieff, dar wider
ich mich fest ick lieh verbind vor alle mvn erbe und nach komen.
]>er geben ist an der eyltt* tusent megd tag des jars de man
zalt von gottes goburd dritzehen hundert und achzig jar.
Siegt»! v«»rdMrlteii, lülngt.
Dio Urkuiule hsit Sfhr g«'litton und ist kaum leslmr.
153. Hcrz«)j^ Iam»jm»1(1 gostiittet den Hürgorn von Aarau, Kaufhäuser
zu bauen. Hrugg lo*^l Au^uut 3n.
Wir Lujwlt von gi>t.s gnaden bei*tzog ze Oesterrich, ze Styr, ze
Kern den und ze Krain, gi-af ze Tyrol | , marggraf ze Temis etc.
tiin kunt, daz wir unsern gctruweu lieben . . den bürgern ze Arow
von suudorn | gnaden erlnubt und gegunet hal>en, erlouben und
guiien oueh mit «liseni brief, daz si da-^elbs in unsrer | statt ze Arow
iif der fryon strazz, wa in das aller best füget, koufbüscr an menk-
lieh irrung und liindenmss gemachen mügen und was nütz davon
gevallent, duz die zi\ der egenanten stat gevallen und komen sullen
anc gev6rde, mit urkund ditz briefs.
(ieben ze Brugg in Ergow an frilag vor Verone anno domini
millehimo trccentesinio üotuagesimo primo.
Schenk de Bremgarten.
Siegel, sehr benchiidigt, hängt.
AbHchrift im Co]nalbuch p. 37.
151. Herzog Leopold b(.>Htätigt den Aarauern, daß sie dem Petermann
Agstcin von Rwel eine Kente von loU (iulden fUr 1800 Gulden
verkauft haben. Brugg 13^1 Oktober 17.
Wir Leupolt von gots gnaden hertzog ze Oesterroich, ze Steyer,
ze K^rnden und ze Krain, graf ze Tyrol und marggraf | ze Terms
81] 141
2. tAn kniit, als unser • lieben getrnwen . . der rat und . . die
Tger ze Arow for sich und all ir nach komen anderthalb hundert
Idflin gelts verkauft und ze kauffen geben haben unserm lieben ge-
iwen Peterman | Agstein purger ze Basel, der nu ze NAwenburg
oet, nmb achtzehen hundert guidein g&ter und swerer, nach sag
i haabtbrie£i, den derselb Peterman Agstein von den vorgenanten
D Aiow darumb hat. Sol man wizzen, daz alles das so an dem
rgenanten haubtbrief geschriben stet mit unserm gutem willen und
nst bescbeben und zugegangen ist. Und geloben auch von unsem
"sUachen gnaden f&r uns und unser erben dis auch stet ze habend
td dawider niemer ze tAnd noch ze komen in dhainen weg an ge-
rd, mit urcb&nd ditz briefs.
Geben ze Pruk in Ergöw an donrstag nach sand Gallen tag
ch Krists gebArt drAtzehenhundert iar darnach in dem ainem und
htugistein jar.
Pincerna de Bremgarten.
S. h.
ISS, Herzog Leopold schuldet der Stadt Aarau 2600 Gulden, wofür
er mr den Zoll und die Steuern der Städte Baden, Waltzhut,
Meilingen, Brugg, Aarau und Zofingen verpfUndet. Brugg
1381 Oktober 18.
Wir Lupoid von gotts gnaden hertzog ze Oesterrich, ze Styr,
i Kemden und ze Krain, gräf ze Tyrol, niargraf ze Ternis etc. tun
ont, dz wir ünsem getruwen lieben dem schul theissen, dem rät und
en bürgern gemeinlich unser stat ze Arow und ir nachkomen schul-
ig sjen sechs und zwentzig hundert guldin, der sy uns von Petorn
igltein achtzecbenhundert guldin und von Cünraten Schopfhein bur-
on ze Basel achthundert guldin ufgenoraen und uns die bereit zu
naarn notdurften geliehen habent. Und dar umb haben wii* in
eneiit und setzen ouch wissentlich mit disem brief unser geleit
ad nutz unser stett Baden, Waltzhüt und Mellingen und dar z&
) merer Sicherheit geben wir in ouch ze pfant die geleit und nutz
Qser stett ze Brugg, ze Ar6w und ze Zofingen, also mit der be-
Udenheit, wenne sich die selben unser stett, die vormals von gelt-
ifanld wegen dar uf gcwiset und geschaft sind, gcricht und bezalt
'crdent nach der brief sag, die si dar umb habent, dz denne die
Ngonanten unser burger und stat ze Arow die obgenanten geleit,
Hz nnd gelt dar uff haben und sich denne des zinses von den ege-
Uiten sechs und zwentzig hundert guldin vor allermeuklich da von
Dtzücfa richten und weren sullen als hie nach geschriben stat:
a eisten dz unser getrüwer Wernher Schenk von Bremgarten,
zent unser inn&mer, unser geleit und nütz in ünseru obren landen
d wer der ist, der also der geleit und nütz unser inn&mer ist,
d oncfa die burger in den stetten, die von sinen oder eins andern
tmer emphelhens wegen ie demie geleit und nütz innäment, swereu
u2 mi
st^Uent der vorgenanten stat ze Arjw unverscheidenlich die voi^genaotn
sechs und zwentzig hundert guldin und den zins und was schadeu
si des nement von den geleiten und nutzen ze Baden, ze Waltzlitt,
ze Mellingen , ze Brugg , ze Ar&w und ze Zofingen j&rlichs vor ib
menklich ze richten und ze weren, und süUen wir noch unser erim
noch kein unser aroptman noch iemand von unser wegen die voig»*
nanten geleit und nütz gentzlich noch einen teil nieman noch men-
dert anderswa versetzen, vei-schaffen noch verkümberren noch u
den stetten mit keiner enderung nicht legen, untz dz die obgenanta
unser burger und stat ze Ar6w umb houptgüt, zins und schad»
gentzlich erlöst werdent. Were ouch dz die vorgenanten unser bniger
und statt ze Ar6w nu oder har nach enkeinest über kurtz oderliqg
dar an gehindert oder gesumpt wurden, also dz wir oder iam
amptlüt von ünsein wegen die zinse und ouch schaden ob debflim
dar uf gienge nicht richtend oder weretend ze den ziten als &
houptbrief wisent iärlich, so sullent die vorgenanten unser bmgff
und statt ze Ar6w von uns und ünsem erben urlob und vollen ge-
walt haben die vorgeschriben geleit und nütz ze besetzen unti dia
ie denne umb zins und schaden gentzlich erlöset werden, war omb
si ie denne ze mal erlöset sind, und versprechent by ünsem funtr
liehen trüwen und gnaden für uns und unser erben die obgenantes
unser burger und statt ze Ar&w da by ze habenoe und ze bdiba
lassen ane inföU und beküml)ei*nüs aller sach und eniphelhen dnsen
lieben getrüwcn allen lantvögtcn wer denn ie ze den ziten sind, dz
si da by ouch halten und schirmen by ünsern bulden. Crewuaoen
ouch die vorgenanten unser burger und statt ze Aröw nu oder b«r
nach dhcinen gebreäten an den obgonanten geleiten und nutzen, es
were von krieg wegen oder wie sich der gebrest f>e, da versprechen
wir für uns und unser erben by ünsern trüwen und fürstlichen gnaden
die zinse und schaden iiirlicli uss unser kamer ze richten und die
vorgonanten unser burger und statt ze Arow dar zu also ze lösen
gentzlich ze gclicber wise als von den geleiten und nützen vorge-
schriben stat ane geverde, mit iirkünd disz briefes.
Geben ze Brugg in Ergöw an fritag nach santt Gallen tag naeb
Crists gebürt drizcchenliundert jar dar nach in dem einen und acht-
zigosten jai-e.
Copio auf I*ai)if*r aua dem Anfaiij? dos XV. Jahrhiinderls. Diei*eC^lMe
eutliält außer dieser l'rkuude noch zwei Schuld verschreibungen Henogs
Lt^opold aus dem Jahre 14(>» Juli «l und 14(4 April 14.
15<5. Quittung und VersicheninK des Johaiis Schultheis von Aarao
w(»gcn Abtretimg eines Erbe«. 13S1 Dccember 7.
Allen den die dison brief ansehent oder hörent lesen küud und
vergich ich Jolians ScliiUtlieis burger ze Arow, als ich", Luciia Öchult-
heizzin selig min müter, Cleuwi Schultheis min brüder, von einander
m 143
tauten j und geteilt haben das erbe und g&t, so Johans Schultheis
iflig min vatter uns nach sinem tod verlassen hatte und unser iek-
khem sin teil sunderbar benemt und geben wart. Da aber die
genant Lucüa sälig min raüter iren | teil uod daz g&t, so ir an dem
»bgenanten teil gezogen was gab und machte ze Ar5w vor offennem
jericht Johans Züricher seligen burger ze Ar6w irem brüder minem
ibeim als gericht und urteil gab, daz ^lir da fr& Anna Züri|cherin
les vorgenanten Johans Zürichers seligen wilent elichü husfrfiw die
iebü« frdntschaft und gnade getan hat und hat mir gantzlich geben
md gewert minen teil, so mir gezoch an dem selben gut und erbe,
D die obgenante Lucüa min müter nach irem tod verlassen hat,
ind BBgeo si und ir erben für mich und min erben des obgenanten
^tes und erbes gantzlich quit, ledig und los mit urkünd dis briefes.
Ouch hat si vormals der egonanten Lucüen seligen miner müter geben
und gewert bi ir leben drissig guldin gAter und genemer an gold
und an gewicht. Dar zu hat mir die egenante Zuricherin min mAm
kb gar und gantzlich geben und gewert den erbteil und das gut,
Bo dem obgenanten Cleuwin minem brüder gezoch zu sinem teile an
dem vorgenanten erb und gut, so die egenante Lucüa selig min müter
oaeh irem tod verlassen hat zu desselben mines brüders Cleuwis
banden, won er ietzz in lande nicht ist. Und ist mir zu des egenanten
CUnwis banden mines brüder worden als im gezoch zu sinem teüe
diiBsig guldin und achtodhalb guldin alles guter und genemer an
gold und an gewicht und an husrat, so im gezoch, vier phunt stebler
pbenninge wert genger und geber, als derselb husrat do ze male ge-
idietizet wart von disen nachgeschriben : Heinrich Schultheissen minem
Tetter, Johans Wipf, Cünrad B16wer, Heinrich Smit von Halder-
iiiik und Peter Im hofif, weibel ze Ar6w, also daz die obgenante
tri Anna Züricherin daz erb und daz gut, so die obgenant Lucüa
Mg min müter nach irem tod verlassen hat, alleküch und ganzlich
Bor geben^ und in geantwurt hat von iren gnaden und in minen
guten nutzz und fromen bewendet und bekeret han, des ich vergich
mit disem brief. Und han aber ich der vorgenanten fird Annen Zü-
ricberin verheissen und gelobt für mich und min erben mit gutem
btiren, wenne der obgenant Cleuwi min brüder ze land kunt oder
fr oder sin erben an mich oder min erben vordrent den egenanten
crbteO und daz gut so im gezogen ist als vorgeschriben stat, so sol
^ oder nun erben' im oder siuen erben denne unverzogenlich den
^Iben erbteil und gut so im gezogen ist und ich ingenomen han
2ft anen banden als Vorbescheiden ist geben und richten gar und
Santdich ane alle geverde. Tutte aber ich oder min erben des nicht
Oiid die obgenant frd Anna Züricherin min müm oder ir erben de-
^leinest bekümbert oder angriffen oder beswert wurden von des vor-
[enanten erbteüs und gutes wegen, so dem obgenanten Cl&uwin
linem brüder gezogen, ist von der egenanten Lucüen seligen miqer
144 [1)81
müter orb und ich ingeDomen han zu sinen banden als vorgscbriben
stat, es worc von dem selben niineni brüder oder von sinen erbea
ald von ienmn andern von sinen wegen, es w^-re mit gericht oder
ane gericht, geislicbon oder well lieben, da sol ich oder min erben ob
ich enwere si oder ir erben alwegent verspr«ichen und verstan in
niinem kosten als dik es ze schulden kunt ane iren schaden. Were
aber daz si oder ir erben sin ze deheinen schaden kernen oder ge-
wunnen mit zerung, ritend oder gand mit botten oder mit briefen oder
wie und welhes weges es sich fügte oder hiescbe, den schaden allen sol
ich oder min erben ob ich enwere ir oder ir erben gantzlich abl^
und uffrichten iren einfalten worten umb den schaden allen ze ge-
lobenne ane eid und ane ander bewisung, als dike es ze schulden
kunt mit güien tiniwen ane alle geverde. Und ze merer sieberfaeit
so han ich der vorgenant fro Annen Zuricherin miner mflmen zft
merer** Sicherheit und ze bürgen imd ze giseln geben unverscheiden-
lich dis nachgeschribcn fromen wisen : Rudolf Grafen, Claus Kapher-
smit, Peter von Holdern, und Heinrich Smit von Haiderwank, bniger
ze Art^w, die alle gelobt band mit guten trüwen und des ofifenlich
ze den heiligen geswoi*en band gelert eide' mit ufi^ehebten handoi
und mit gelerten worten. Wt^re daz si oder ir erben dehönest !«•
kümbert, angriffen oder besw^rt wurden als vorl>escheiden ist nad
geschri1)en stat , wenne denne die obgenanten bürgen und gisel dar
umb gemant werdcnt ze hus, ze hoff ald under c)gen mit botten
oder n)it briefen von der obgenanten iVo Annen Zürichenn oder von
ir erben ald von ir gewissen botten, so sullent si alle und ir ieklicher
in sunders nach der manung uiornendes nnverzogenlich recht gisel-
schaft leisten ze Arow in der statt in oflennor wirten hüser ze veileni
gut unverdingct nach der selben statt recht und gut gewonheit und
sullent och diser giselsrbaft nützz sin ol) es zo schulden kunt, also daz
si enkein ander giselsebafl sunie, sehirnie noch friste an diser. Und
sullent öeli von diser gi>elsehafl nicht komen noch lassen bi den obge-
schriben eiden ane der egenanten fr6 Annen Zünclierineu willen und e
daz ich oder min erben si oder ir erben versprechen und verstanden
in unserm kosten ane iren scha«len und och allen den schaden in den
si denne komen sint (jder gehebt liand von des egenanten erbteil8 und
gutes wegen als Vorbescheiden ist gantzlich abgelegen und uffgerichten
iren einfalten wortiMi umb den schaden allen ze geloben ane eid und
ane ander bewisung als dike es zo schulden kunt ane alle gevcrde.
Wore (ich daz der obgenant bürgen und giseln deheiner breche und
nicht leiste, da vor got si, dar nach so si geiriant werdent von der
obgenanten frö Annen Zur icher in oder von ir erben, daz sol die an-
dern nicht schirnieu noch fristen an debeinen rechten, won daz fii
leisten sullent als vorgeschriben stat an alle geverd. Wure och daz
der obgenant bürgen und giseln deheiner abgieng von todes wegen
oder in weihen weg ir deheiner bar zu unuützz wurde ze leisten,
IMI] 145
weime ich oder min erben ob ich enwere denne umb einen andern
bargen nnd gisel gemant werden von der obgenanten fr6 Annen Zü-
richerin oder von ir erben mit hotten oder mit briefen, so sol ich
oder min erben ir oder ir erben dar nach in wendig den nächsten
acht tagen einen g&ten und nützzen bürgen und gisel an des un-
nätxzen statt geben, der sich verbind und gelobe mit sinem geswor-
nem eide und mit sinem brief und ingesigel stette ze haltenne und
u Yolffirren alles des sich der abgangen unnützz bürge oder gisel an des
statt er geben wirt gelobt, gesworen und verbunden hat als dik es
ze schulden kunt ane alle geverde. Tette ich oder min erben des
nicht, so sullen die andern bürgen und gisel leisten, wenne si des
YOii ir oder ir erben ermant werdent, als lang untz daz ein nützzer
und guter bürge und gisel an des unnützzen statt geben wirt in
«Her der wise als Vorbescheiden und geschriben stat umb den schaden
ak dik es ze schulden kunt ane alle geverde. Ouch sol man wissen,
du ich mit der vorgenanten fr6 Ann Züricherin miner mümen gar
imd gantzlich, lieplich und tugentlich bericht bin umb alle st6s8e,
oiaBheUung, rechtung, vorderung und anspräche, so ich zä ir ze
sprechen hatte oder gehaben mochte deheins weges, es si sunderbar
oder gemeinlich und unverscheidenlich untz uff disen hüttigen tag als
dieer brief geben ist. Und loben 8ch für mich und min erben bi
geewomem eid, so ich dar umb gesworn han liplich ze den heiligen,
dieselben fr6 Annen Züricher in min münien noch ir erben umb alle
die sUsse, misshellung, rechtung, vorderung und anspräche, so ich
z& ir ze sprechen han oder gehaben mag deheins weges, es si sun-
derbar oder gemeinlich, untz uff disen hüttigen tag als diser brief
pben ist, niemer fürbasser noch me ze bekümberren noch ze beswerren
veder mit worten noch mit werkken noch mit gericht noch ane ge-
neht, si sigen geislich oder weltlich, noch mit enkeinen Sachen, die
VDMtt erdenken kan oder mag, noch nieman gehellen, der es tun
wdte ane alle geverde. Und sunderlich von Roten huses und hof-
stitt wegen sol ich noch min erben si nicht twingen, mäten noch
vordren ze buwen weder mit gericht noch ane gericht, si tuge es
denne gerne und mit ir mütwillen ane alle geverde. Ich der vorge-
sekriben Johans »Schultheis loben och für mich und min erben bi guten
^wen und bi dem eide, so ich darumb gesworen han liplich ze den
keiligen mit uffgebebter band und mit. gelerten woiien, die vorgenan-
^ bürgen und gisel von allem schaden ze wisen und ledig ze machen
^ den si oder ir erben koinent von diser burgschaft und giselschaft
^^Cgen ane alle geverde. Har umb das dis alles war si stette und
^UJigenhaft belibe nu und hie nach, so han ich der vorgenante Jo-
'^^os Schultheis min eigen ingesigel für mich und min erben offen-
'ich gehenkt an disen brief. Wir die vorgeschriben bürgen und gisel
lüdolf Graf, Claus Kuphersmit, Peter von Holdem und Heinrich
hat von Haiderwank burger ze Aröw verleben einer gantzen war-
AM»aer Urkundenbucb. Iv
-\
146 [1S81. 118!
heit alles des so vor von uns an diseni brief geschriben stat und föben
es 6ch alle unverschoidenlich stette ze haltenne und sse volf&rreniie
bi den eiden so wir alle liplicb ze den heiligen dar amb gesworen
haben mit uff gehebtan lianden und mit gelerten Worten ane alle
geverde. Und dez ze einem waren stetten urkünd so haben vir
alle und icklicher in sunder sin eigen ingesigel offenlich gehenkt an
disen brief.
Der gel)en ist an dem neohsten samstag nach sant Nicolaus tag
des heiligen byschoffs des iares do man zalte von gottes geh Arte dri-
zehen hundert iar und achtzig iar dar nach in dem ersten jare.
Die tünf Siegel hängen.
* ,^l8 ich*' steht auf einer Rasur. ^ ,,mir geben" steht auf einer
Rasur. • „oder min erben'* steht auf einer Rasur. ' Us. mir ze. t Nach
„eide" steht nochmals: „ze den heiligen/'
157. 1381 Dccem1)er 9 (mentag nach sant Nicolaus tag).
Johans TrUllerey Schultheis von Aarau urkundet, daß Johans
Aröwe von Aarau und seine Frau Margaretha, deren Vogt sein Schwagff
Johans Schultheis von Aarau ist, der Schwester Cecilia von Diessen-
hofen, Priorin, und dem Convent in Aarau folgende Güter zu ünte^
und Obererlisbach und zu Edliswil verkauft halben: „des ersten eio
schi^pposs, buwte Wint«rsinger von ober Emlispach, gulte ierlich drüe
müt kernen, zwei herbst hunr und ein vasnacht hün; ein schApposs,
buwte Jenni Trusohli, gulte ierlich vier niiit kernen , drn herl>sthÄnr
und ein vasnacht hün; und aber denne ein schüpposs, buwte derselb
Jenni Tn'ischli, heisse Rudis Notklegers gut, gulte ierlich sechs viertd
kernen,** welche Güter der Frau Margaretha Morgengabe waren.
Dieser Kauf geschah um llOYa Gulden.
Zeugen: Iferchtold Züricher, Heinrich Suiner, Johans Bleicher,
Cünrat Aruw, Wernhor Arow, Heinrich Wernher, Jacob Blöwer,
Bürger von Aarau.
Siegler: .1. TrUllerey, Johans Arow und Johans Schultheis.
ir>8. lUMnach 1J^2 Juni IG (montaj? vor der zehen tiü»ent ritteren
tilg).
Jenni zeni Sewo von Rvnacli urkundet an statt des Heinri<:b^
Schultheissen von Len/.burg zc Rynach an offenner Strasse, daß Jenni
Sniit hin eichen von Rinach der Meclithilt von Baden, Ehefrau des
Rudolfs sei. Von Baden, Bürgers von Aarau, eine Matte zu Keinaoh«
genannt Pfaffenmatte, um 10 tt St^bler verkauft habe.
Zeugen : Hans der Kinden, Hans Snider, Heini der Muli, Werne
Li'itold, Erni Katherinen, Jenni Smit, Werne Blatter von U^-nach der
vorster.
Siegler: Heinrich Schultheis.
Nr. 156 — 158 scheinen von der gleichen Hand geschrieben zu seifl«
»] 147
159. Heinrich, Bischof von Constanz, befiehlt dem Rüdger Kirchherm
von Suhr und Johannes Trüllerei, Schultheiß von Aarau, in
ihrem Streite über das Besetzungsrecht der Pfarrpfründe der
Filialkirche in Aarau bis zur Ankunft des Herzogs Leopold
von Oestreich stillzustehen und bestellt fQr die Zwischenzeit
Heinrich Hölderli zum Pfarrverweser in Aarau. Schloß Gott-
lieben 1382 September 12.
Hainricus dei gracia episcopus Constanciensis dilectis in Christo
cano et camerario singulisque confratribus decanatus in Arow nostre
rocesis salutem | in domino. Conparuerunt coram nobis anno domini
illesimo 380 seeundo feria sexta ante festum exaltacionis sanete
ucis proxima dilectus in | Christo Rüdgerüs rector parrochialis ece-
sie in Sur nostre dyocesis^ cui parrochiali ecclesie capella seu filialis
clesia in Arow diete nostre dyocesis subesse | dinoscitur ex una,
. dificretus vir Johannes Trülleray scultetus opidi in Axow diete
osire dyocesis suo et opidanorum eiusdem opidi nomine ex parte
tera, super eo, quod R&dgerus rector diete parrochialis ecclesie pre-
Iqs asserit sibi ins presentandi vicarium ad ecclesiam filialem in
row prefatam auctoritate ordinana investiendum nomine diete sue
iclesie in Sur pertinere, Johanne vero predicto nomine quo supra
Dponente et allegante, quod scultetus et opidani opidi in Arow pre-
*ti de consuetudine antiqua et approbata immo a tanto tempore et
ar ipsum tempus, cuius inicii seu contriurii hominum memoria non
ustit, observata firmiter in possessione pacifica vicarium ydoneum
1 dictam ecclesiam filialem in Arow quociens vacaverit eligendi, quem
nun vicarium per ipsos scultetum et opidanos dicti opidi pro tem-
ore existentes . electum rector prefate parrochialis ecclesie in Sur pro
anpore existens loci ordinario, investiendum et null um alium pre-
mtare consuevit et presentavit ; quibus allegacionibus et altercacioni-
Qs per dictas partes sicut premittitur coram nobis factis nos neuter
arciam predictarum in suo iure derogare volentes huiusmodi nego-
ium de consensu predictarum parcium usque ad adventum et pre-
tnciam illustris principis domini Lupoldi ducis Austrye patroni
arrochialis ecclesie in Sur prefate, cuius etiam domini ducis cogni-
bni et voluntati in et super premissis diete partes hinc et inde se
t»re et obtemperare velle asseruerunt, presentibus continuamus et pro-
t)g&mas, attamen ne opidani prefati opidi in Arow divinis officiis et
KlesiasUcis sacramentis propter premissa medio tempore destituantur,
K hiis et certis aliis causis nobis expeditis et nos ad hoc moventi-
M curam animarum et regimen opidanorum sepedicti opidi dilecto
i Christo Hainrico dicto Hölderli sacerdoti in divinis ex officio nostro
fo tempore prescripto committimus presencium per tenorem, vobis
^ cailibet vestrum precipiendo mandantes, quatenus premissa sicut
fescnbitur per nos facta fore publicetis et observari faciatis et ob-
8rvetis.
U8 [1)8S. ItM
Datum in Castro nostro Gotliebm anno domini et die suprar
scriptis indictione quinta.
Daa hinten aufgedrückte Siegel des Bischofs ist abgefallen.
100. Aarau 1383 August 28 (fritag nach s. Bartholomeos tag).
Burkhart Vogt, Schultheis von Aarau, urkundet, daß Jacob To-
tinker von Aarau dem Herrn Johans Bloier, Kaplan des s. Niclaus Altan
in der Kirche zu Aarau, zu Gunsten dieses Altars einen Mut Kernoi
Geldes „ab und uff zwein jucharten akers, sin lidig eigen, sind ge-
legen ussrenthalb Varwanks böngarten, gelegen einhalb an Johans
Wiphen burgers und rurend anderhalb an Heinrichs Endveits sesbaft
ze Arow aker,'' um 11 Gulden verkauft habe.
Zeugen: Hans Schultheis, Henman Trüllerei, Hans Bleicher,
Markwart Zehender, Rudolf Graf und Nyclaus Kupferschmit: barger
ze Arow.
Siegler: der Schultheiss.
161. 1384 Juli 24 (samstag vor s. Jacobstag).
Burkhart Vogt, Schultheis von Aarau, urkundet, daß Mechtiiilt
von Baden, seshaft zu Aarau, deren Vogt Johans Bleicher von Aana
ist, der Schwester Cecilia von Diessenhofen, Priorin und dem Gonveat
zu Aarau 4Ya Mut Kernen Geldes von einem Kapital von 54 If
Stehler, welche Me<:hthilt den Frauen der Samnung für ihre Auf-
nähme in den Convent schuldete, gegeben habe und zwar: „zwen
müt kernen geltes jerlich ab und uff üolrichs Tubeis hus und hof-
statt, gelegen ze Arow in der statt, einhalb an Wemhers Aröws
seligen hus, und zwen müt kernen geltes jWich ab und uff üolrichs
von Sissachs hus und hofstatt', gelegen ze Arow in der statt, zwöschent
Hans Sniders seligen und Jüriios hüser und zwei viertel kemeo
geltes jerlich ab und uff Jennis Springensaks hus und hofstatt, ge-
legen ze Arow in der Halden zwüschent Wissen und Nolliogers
hüser. "
Zeugen: Hitter Kuman von Kungstein, Walther von Hunwil,
Edelknecht, Herr CH'inrat Benner Kaplan in der Samnung zu Aarau,
Hans Ueli Stieber, Heinrich Sumer, Clau.s Kupfersniit, Paulus flug
der Goldschmid, Hans Ucriman, Hans Brächet, Heinrich Wember:
Bürger von Aarau.
Siegler : B. Vogt.
• „und hofsstatt" steht über der Zeile.
1G2. 1384 August 22 (nientag vor s. Bartholouieus tag).
Walther von Hunwile Edelknecht. Kirchherr zu üertkon, ver-
kauft dem Paulus Hug, Goldschmid, von Aarau, ein Gut zu KöIli*
M] 149
Q, „heisset Radis Banwariz gut, und buwet J^ni Seiler von
llliken und gilt jerlich ze zinse ein malter roggen, ein malter
ikeln, ein phant phenningen, hünr und euer*/ femer sechs Saum
ein jährlichen Geldes, Aarauer Maß, ^ab und uff zwein juharten
it reben, gelegen ze Ar6w an dem Hungerberg und wilent waren
emhers Schul theissen seligen, und ab der trotten und hofetatt, ge-
^n niderhalb den selben reben, die min ist, und ab und uff zwein
harten mit reben, gelegen ze Emlispach in dem twing binder
irge zwuschent Heinrichs Zeltners und Rindermans reben**, um 150
olden.
Siegler: W. von Hunwile.
Die Schrift der nrs. 161, 162 trägt denselben Charakter wie bei nrs.
i6ff.
163. £berli HirtzoUer zu Aarau verkaufb dem Berchtold Zürcher,
Pfleffer der Kirche in Aarau, ein S Pfennige Zinses um
20 Ä" Haller Zofinger Münze. Aarau 1384 November 27.
Allen den die disen brief ansechent oder hörend lesen kund ich
berli Hirtzeller seshaft ze Arow und vergich offenlich an disem
riefe, das ich verk6ffet han und ze köffenne | gegeben von mir und
ioen erben ob ich enwere recht und redlich dem wolbescheidenen
aone Berchtold Zürcher burger und gotzhus manne des gotzhus
Arow I ze des selben gotzhus banden und allen sinen nachkomen
hhvß phlegern des obgenanten gotzhus ze Arowe ein phund phenningen
itee genger und geber müntze ze Zovingen | ierlichs ze sant Martis
g Z8 werenne ze zinse ime oder sinen nachkomen gotzhus phlegern
i obgenanten gotzhus ze Arow ab und uff minem hus und hof-
li dar binder und dar vor gelegen ist ze Arow in der vorstat,
Bkalb an Heinrichs Zeltners mines swechers hofstat und rAret an-
ffthalb an Jennis L6wen hus, umb zwentzig phund haller genger
)d geber mnntze ze Zovingen, die er mir dar umb gegeben hat
)d ich von ime gewert bin gar und gentzlich und ich si in min
genen redlichen notwendigen nütze bekeret han,* des ich vergich an
Km brief. Und han ime es da für ze k6ffenne gegeben, das dem
beren beecheidenen manne Johans von Wiggen burger ze Arow da
Ml vor ab gat ein gans jerlichs geltes vor allen zinsen, die ich
M oder sinen erben ob er enwere ierlichs weren sol ze sant Martis
B[ ze zinse von der eigenschaft wegen der selben hofstat, wand du
te ttgeUret Dar nach dem erwirdigen gotzhus, dem gotzhus ze
erde, gand &ch sechs Schilling phenningen genger und geber der
genanten müntze ze Zovingen ab und ,uff dem obgeschriben minem
3 und hofstat ierlichs ze sant Martis tag ze zinse, die ich öch
tichs weren und geben sol oder min erben, ob ich enwere. Ouch
es beret, were das ich oder min erben ob ich enwere keinest
len und das vorgenand phund phenningen geltes ab köffen wölten,
150 [IM
das da vorgeschriben uff minem hus und hofstat stat, das sol ms
mir wol gunnen mit solicher bescheidenheit , das ich ee andern
k5ffen so), da die gotzhus phleger und das gotzhus an habend si i
einem gute, das gelegen ist inwendig dien krutzen , du har zft ;
unser stat gehörend und der . . Schultheis, der . . rat und die goi
hus ]üte ze Arow dunke, das das dikgenant gotzhus an habend
und wol versorget si nu und hie nach. Were aber das ich d
vorgenant phund phenningen geltes nüt also bi einander veil fuii'
oder k6ffen machte, so mag ich funfzechen Schilling phenningen gdt
der obgenanten müntze bi ein ander ki\ffen , die von des erber
priesters her Johans Morharts seligen jartzit gand ab und ufifeine
gAte, das gelegen ist inwendig dien obgeschribenen zilen, als uch e
schultheisze, der . . rat und die gotzhus lüte ze Arow dunke, d
das obgenant gotzhus dar an habend si und wol versorget nn tu
hie nach. Were och das ich die übrigen fünf Schilling phenniiig
geltes ab keifen und 16scn wSlti oder mfichti, das mag ich öch fj
tun in aller der wise, worten und werken, als umb das obgeschrib
phund phenningen oder die fünfzechen Schilling phenningen g^i
als vor geschriben stat, und wenne dz alles bescheche, so sol m
mir 6ch das vorgenant min hus und hofstat lidig machen von d(
obgenanten phund phenningen geltes gar und gentzlich oder m
weihen teil ich oder min erben denne losten oder gelesen mSchi
ane alle geverde. Und har umb das dis alles war si und stet u
vest und unlogenliaft belibe nu und hie nach, so han ich gebet!
den vorgenanten .lohanson von Wiggen, burger ze Arowe, das er i
eigen ingesigel für mich und für alle min erl)en henke an dis
brief ze einem waren offenen Urkunde aller der dingen so hie ^
von mir gesrhriben stand, da mitte mich in dirre sache wol l>eniig
wan ich eigens ingosigols nüt han, das hah ich der vorgenant .lohj
von Wiggen getan han durch bette willen des vorgeschriben Ebei
Hirtzellers, mir und n)inen erben unschedlich, wan es öch alles r
minem willen, gunst und verhengnusse beschechen ist, des ich v<
gich an disem brieve.
Hie bi waren und sind dirre dingen gezüge die erl>eren lüte <
hienach geschriben stand : der erber priester herr Johans Blei
Kapplan sant Nyclaus altar, Hurkhart Vogt der schultheisze, He
rieh Sumer, Johans Bleicher burger und Peter in dem Hove, der weil
ze Arowe und ander erber lute genüg, dien wol ze gelobenne ist.
Dis geschach und wart dirre brief gegeben ze Arowe des ja
do man zalte von gottes gebürte drüzechen hundert und achtzig .
dar nach in dem vierden jare an dem nechsten mentag vor &
Andres tag dos heiligen zw61fbotten.
S. h.
Die Schrift ist die nämliche wie bei nr. 160, weniger fcüt und seh
als bei den vorherigen Nummern,
ms] 151
l&l. Grafschaft ze Thurgew uff dem lantgerichto daz man nemmet
zer Louben. 1385 April 11 (zinstag nach usgander oster-
wuchen).
Freiherr Albrecht von Bußnang, Landrichter Herzogs Leopold
?0D Oestreich in der Grafschaft Thurgau, gibt der Stadt Aarau ein
Vidimns des ihr von König Wenzel 1379 Oktober 16 ertheilten
Frivilegioms.
Das Siegel des Landgerichts hängt, etwas beschädigt.
Abschrift im Copialbuch p. 45.
164.* Aarau verkauft dem Heinrich Attelwiler eine Matte ftir 38 ff
Pfennige Zofinger Münze. 1385 August 25.
Wir der . . Schultheis, die . . rete und die . . burger gemein-
lich der statt ze Aröw künden und veriehen offenlich mit disem brief,
d» wir einhelklich wolbedachtlich und mit | guter vorbetrachtung
recht und redlich ze k5ffenne geben haben und geben 6ch ze k6ffenne
offimlich mit disem brief in eines rechten ewigen k6ifes wise für uns
Qsd nnser nachkomen, die | wir festeklich har zu binden, dem wol-
bescheiden manne Heinin Attelwile burger ze Ar6w und sinen erben
w er enist ein matten für eigen , gelegen in den Tagmatten ze
Ar5w, rdret einhalb | an Jennnis Attelwiles matten von Sur und
aoderhalb an der burger Ouwe ze Arow und als lange niden und
obnen als des egenanten J^nnis Attelwiles matte ist, umb viertzig
phaot phenningen zweiier phunt phenningen minder genant haller
ZoTinger muntzz genger und geber, dero wir gar und gantzlich von
dem selben Heinin Attelwile gewert und bezalt sin und in der ege-
unten unser statt ze Ar6w gemeinen nutzz und notdurft komen
•Bt und bewendet haben, des wir veriehen mit disem brief. Und
geben dem voi^enanten Heinin Attelwile oder sinen erben ob er en-
were die obgenanten matten mit den nützzen und zinsen, so j^rlich
giltst und da von vallet, für eigen frilich ze niessenne, rüwklich ze
beaetzzenne und ze entzetzzenne, ze habenne, ze lichenne und ze
oiessenne als sin eigen g&t mit steg, mit weg, mit wasser und wasser
ransen und ussgenomenlich mit aller zügehörde so do zu gehöret oder
gshSren mag, und entzihen uns aller recht und ansprach so wir haben
^ unser nachkomen hie nach gewunnen möchten an der vorgenanten
Otttten und den nützzen so ierlich da von vallet. Und setzzen den
^gBoanten Heinin Attelwile und sin erben in nutzlich und rüwklich
gBwer der vorgenanten matten und der nützzen so jerlich da von
^Uet, niemer in noch sin erben dar an ze besw^rrenne noch ze be-
Umberrenne weder mit Worten noch mit werkken noch mit gericht
noch ane gericht, si sigen geislich oder weltlich, noch mit keinen
^hen die ieman erdenken kan oder mag, noch nieman gehellen, der
yider disen k6ff tun wolte ane alle geverde. Wir loben öch für
^ und unser nachkomen dis köffes recht were ze sin für eigen an
1
152 [1SR$
allen den stctten, da der dikgenante Heini Attelwile oder sin erben
werseliafl notdurftig sint ane alle ge verde. Har umb da» dis alles
war si statte und unlijgenhaft belib nu und bie nach, so haben wir
die vorgeschrilien . . Schultheis. . . rete und . . burger gemeiDlich
der statt ze Arow unser statte ze AnW gemein ingesigel für nns
und unser naohkonien offenlich gehenkt an disen brief. \
Der geben ist an dem nechsten fritag nach sant Bartholomeos \
ta^ des heiligen zwoll'botten des iares do man zalte von gottes ge*
bürt drüzehen hundert iar und achtzig iar darnach in dem fünften jan.
S. h.
Staatflarchiv Aaran, Biberstein nr. *^5.
1^)5. Burkhart Vogt Schultheib von Aarau urkundet, daß Rudolf Böll^,
Bürger von Lenzburg seiner Tochter Riehinen, Schwester ifl
der Saiunung in Aarau, ein Leil^edinge vermacht habe. AAnn
l.iSö September 27.
Allen den die disen brief ansehent oder horent lesen kund ich
Burkhart Vogt Schultheis ze Arow und vergioh offenlich mit dinm
brief, das ich des jares und des tages als | diser brief geben ist in
namen und an statt des durchluchtigen hocherbomen ffirsten mines
gnedigen herren hertzog Li'jiK)ltz von OesteiTich offenlich ze gericht
sazz ze Arow in der statt | an offenner Strasse und kam fiur mich
der wollM\sclieidcn mnii Ixüdolf Boiler burger ze Lentzburg ze einem
teil, und die ov\*ev u'ei>lii'be fruwe swe.ster i'eciliia von l ^iessenhoten,
priorin | des lonvt'ntes und do> saninunges ze Aruw. gelten in
r'ostentzcr bistüni, piedii«rr onlens, zu ir selbes und iler frowen ge-
nieinlich dis-clbfu conv*'iitc& lianden mit Hans Bloiclier burger ib
Arow ironi st-hatlncr und wiNsentliafton voijte zo dem andern teil, und
offnot der vorgcnant litulolf Buller mit !'in-spre<lien als die egenante
swest^M- l'tviliia von Pipssenlmfen pn(»rin und die frowen gouieinlich
des übgenantmi wonvonte- Hii-hineu siner elicben tocliter die liebü
und gnade getan lietten und ira lutorlieh dur got ein phronde geben
hotten in dem obL'enanten «onvent ze Arow und dar umb so weite er
inen och hin wider umb die liobii und gnade tun und wolte inen lu-
terlicb dur gut roeht und redlieli geben ein schüpiK>ssen, were ge-
legen ze Huutzli.-'Wile in dem twinge, für eigen und buwte die selben
sehnp|K>ssen Keli ze Obrost und gulte ierlieh ze /.inse fünf zehen vier-
tel roggen und ein vapinaelil liün uml wolte inen und ir nachkonien
die egenanten s^•l^lpJM)^^Jen geben für eigen mit den nützzen und zinsen
so si ierlicli gulle als Vorbescheiden were und mit akker, matten, mit
holtz. mit veld, mit wunne. mit weid. mit steg, mit weg, mit wasser
und wassr;r ri'insen und ussgenonienli«h mit allen rechten, friheiten
und gewonlieiten und mit jdlen zügehftrden so dar zu gehorten oder
geboren mochten deheins Aveges nu oder liie nach riiwklich ze be-
setzzen und ze entsezzen, ze hal>en, ze lihenne und ze niessenne als
PS] 153
r eigen gAt. und dar z& wolte er inen nnd ir nachkomen 5ch
«eben einen mtit kernen geltes ierlich ab und uff einer schAppossen,
rere gelegen ze Seon in dem twing und buwte Metzzi Amoldes und
r sön, doch also mit der bescheidenheit, das der frome veste jungher
liarcbwart von Baldegg edel knecht oder des erben den vorgenanten
Düt kernen geltes von den obgenanten fröwen des egenanten con-
rentes oder von ir nachkomen wol l&sen und wider k5ffen mfichte
mit fisDhdhen phunt phenningen hie ze laude genger und geber, wenne
and wdbes jares er oder sin erben wölten vor sant Johans tag ze
sangichten mit dem zinse so des jares vallet und nach sant Johans
tag £6 sungichten ane den zinse so des jares vallet, als hie ze lande
sitt und gewonlich were. Und Hess der vorgenant Rudolf Böller
mit forsprechen an recht, wie er sich und sin erben der vorgenanten
aeh&ppos»en und des egenanten müt kernen geltes ab und uff der
obgüiuiten schüppossen ze Seon mit der bescheidenheit als vorgelu-
M und bescheiden were entzihen, uffgeben und vertgen sölte, das
die obgenante swester Ceciliia von Diessenhofen die priorin und die
friweo gemeinlich des egenanten conventes ze Ar6w und ir nach-
komen daran habent weren und es kraft und macht hette nu und
ki» nach. Des fragt ich der obgenante Schultheis uff den eid. Do
nrt erteilet mit gemeiner gesamnoter urteil, das er das entzihen,
die ofll^ben und die vertgung tun s61te mit sm selbes band in min
kttd Y(m des gerichtes wegen mit der bescheidenheit als vorgelütert
were. Und ich es denne vertgotte mit miner band der egenanten
swester Ceciliien von Diessenhofen der priorin in ir und in des ob-
geDuten Hans Bleichers ir Schaffners und wissenthaften vogtes band
rii ir selbs und der fr6wen gemeinlich des vorgenanten conventes
V Ar&w jund ir nachkomen banden. Dar nach Hess die vorge-
■nt swester Ceciliia von Diessenhofen die priorin mit fiirsprechen
«ü recht zft ir selbes und der frowen gemeinlich des egenanten con-
Vtttes ze Ar6w banden , ob dis alles so vor an disem brief ge-
sduiben stat besehehen were als recht ist. Des fragt ich der obge-
gfloant schultheiss uff den eid. Do wart erteilet mit gemeiner gesam-
noter urteil von allen den die ingericht waren und gefragt wurden
off den eid, das es besehehen were als recht ist und billich nu nnd
Uenach kraft und bestetung haben sölte und möchte ane alle geverd.
fcr nach liess aber die vorgenant swester Ceciliia von Diessenhofen
fc (Hriorin mit fursprechen an recht zu ir selbes und der fröwen
SKoanlich des obgenanten conventes banden, ob man inen nicht
dlich des gerichtes brief dar über geben s6lte. Des fragt ich der
^bgeoant Schultheis uff den eid. Do wart erteilet mit gemeiner ge-
umioter urteil, das ich inen billich des gerichtes brief dar über
eben solle, den ich 6ch geben hab. Und harumb won dis alles
or mir ingericht beschach und mit urteil volfÄrtwart, so han ich der
otgeschriben Burkhart Vogt Schultheis ze Ar6w min ingesigel von
154 m
des gerichtes wegen und öch von der obgenanten beider teilen ernst-
lichen bette willen offenlicb gehenkt an di^>en brief.
Hie bi waren: Rudolf Graff, üans Ueriman, Claus V61mi, üdi
üetker, Hans von Baden, Rudolf Veithein : burger ze Ar6w, Peter Im
hoff weibel ze Arow und ander erber lüten vil die dis alles sahen
und horten.
Dis besehach und wart diser brief gelten an der nechsten mittr
Wochen vor sant Mychahels tag dos jares do man zalte von Christus
gebürte drüzehen hundert jar und achtzig jar dar nach in dem
fünften jare.
Siegel des Schultheißen hängt
Die Schrift dieser und der folgenden Urkunde trägt den gleichen
Charakter wie bei nr. 15» » ff.
im. 13S«) Mai !♦>.
Burkhart Vogt, Schultheis von Aarau, urkundet, daß Haos
Velsche von RubL^wile seiner Schwester Bisa Vfelsche, deren Vogt
Hans Bleicher von Aarau ist, ein Lei1>gedinge vermacht habe und
zwar: „zwo schüpix)ssen, weren gelegen ze obem Kulmein dem twing,
dersell>en schüppossen eine buwete Jenni Hecht von obem Kalmei
gilt j^rlich ze zinse zwen müt kernen, ein malter habem, zwei berbflt-
hdnr, ein vasnacht hün und drissig euer, und die ander schftpposB
buwte aber ('üni Müller und Heini sin sun von obern Kulme nod
gulte jerlich vier mut kernen, ein malter habern ze zinse, zwei herhst-
hiinr, ein vasnachthün und dri.ssig euer."
Zeugen: Claus Kuphcrsniit. reternian von Holdern, Hans von
Baden, Cünrat Bit*» wer, Küt/schman Sprü, Kberli Spni, Uolrich
üetker, Rudolf Wasmer: burger ze An\w.
S. h.
Die Urkunde hat durch Insekten gelitten.
107. Herzog Lcoi»ol(l, welcher das Krbe der Züricherin zu Aarau ein-
gezogen hat, erklärt die Stadt jjegen alle Recht Haiisprüche
achützeu zu wollen. 13ruj»g l;J8G August 28.
Wir Leupolt von gots gnaden hertzog ze Oesterrich, ze Steyr.
ze K(?rnden und zc Krain, graf ze Tyrol etc. tun kunt | für uniser
lieben bruder, uns und unser erben, als wir uns der hab, die wilent
die ZÄrieherin ze Arow ge lassen hat , underwunden und die w
unsern banden get/.ogen haben, also haben wir gelobt und verhaissen,
geloben | und verhaissen ouch, wer daz die erbern unser Helfen ge-
trewn der sehultheizz, der rat und die )mi*ger daselbs ze Ar5w in
gegen würtigen oder künftigen zeiten dar umb kamen zusprach ge-
wannen von der egenanten Zöricherin erl)en oder von ander jemand,
die zu der egenanten hab niainten recht ze haben mit gaistlichen
oder weltlichen rechten, daz wir die vorgonanten unser burger von
Arow darunib vertrctien siillen und wellen und si des nicht lazzen
/e kainem schaden komen aue geverd mit urkund ditz briefs.
\m] 155
Geben ze Pnik in Ergow an zinstag vor sand Verenen tag nach
Crists gepArd drewtzehen hundert iar, dar nach in dem sechs und
achtzigistem iare. d. d. in consilio et
presente R. Wehinger.
Siegel h&ngt, etwas beschädigt.
168. Hans von Wiggen tritt dem Johans TrüUerey, Schultheißen von
Aaran, den Herrschafbszins gegen ein ihm zu bezahlendes Leib-
gedinge ab. 1386 December i4.
Allen den die disen brief ansehent oder hfirent lesen kund ich
Heinrich Schultheis genant Seinftli, burger ze Aröw, und vergich oflfen-
lich mit disem brief, das ich des iares und des tages als diser brief
g8;ben ist in namen und an statt des fronien wisen Johans TröUereys,
schultheissen ze Ar6w mines Oheims , und von sines heissens und von
aaer b^tte w^en ofTenlich ze gericht sazz ze Ar6w in der statt | und
kim für mich Hans von Wiggen, burger ze Aröw min 6hein, ze
«inem täl, und der obgenante Johans TrAllerey Schultheis ze Ar6w
le dem andern teile, und offnot der vorgenante Hans von Wiggen mit
ftnprdchen, als er ze etlichen ziten siner swester und andern sinen
guten frönden etwas gemechtes getan und gemacht hefte in ge-
nechtes wise nach unser statt recht ze Ar6w, das selb gemecht alles
nnd ieklichs besunder aber er sidmals* widcrtan und wideiTufFet hettie
M Aröw vor offennem gerichte nach der statt recht ze Aröw und
als gericht und urteil geben bette als der brief wol wiste, der von
^ gericht dar über geben were, und das er nu gesundes libes und
Ainen wolbedachtlich und mit guter vorbetrachtung recht und redlich
» köffen geben bette dem obgenanten Johans Trüllerey schultheissen
» Ar6w sinem Aheim zehen phunt phenningen ierlichs geltes, so er
wtte ze ArSw in der statt und umb die statt uff hofstett zinsen
und zehen möt kernen geltes ierlich uff akkem, die bi der statt und
nmb die statt ze Aröw gelegen weren und genemt weren der herr-
schaft zins und sin phand weren, für fünf und viertzig march silbors
von nnsrer gnedigen herrscbaft von Oesterrich, als die brief wol
wisten und selten, so er dar umb bette. Und dar zä bette er öch
ten selben Johansen Trüllerey ze köffen geben alle die leben so er
Ktte von der egenanten unser herrscbaft von Oasterrich, von Arburg
und von Halwile, und bette aber der vorgenante Johans Trüllerey
im dar umb in köffes wise verheissen und gelobt ierlich ze rich-
ten und ze geben uff sant Martis tag ze einem rechten libgeding,
die wile er lebte und ze ende siner wile, zweintzig stuk an
kernen, zehen stuk an roggen und fünf phunt phenningen öch für
leben stuk, als der houptbrief wol wiste, so er dar umb hette. Und
also mit rechten gedingen, wenne der egenant Hans von Wiggen ab-
gieng von todes wegen und abgesturbe, das denne der vorgenante
Johans Trüllerey und sin erl)en furbasser mit enkeinem sinem erben
156 [m
noch mit nieman andern von der obgenanien viertzig stukken ier-
lichs geltes der zinsen und des lipgedings wegen nicht ze schaffen
haben s61ten und gantzlich derselben viertzig stukken deslipgedingi
quit, ledig und los sin s61t«n. Were och, das denne ze male icM
von versessen Zinsen des egenanten lipgedings dennoch uff st&Dden,
dieselben versessen zinse selten 6ch denne dem obgenanten Johans
Trdllerey oder sinen erben ob er enwere beliben und werden ane
des vorgenanten Hans von Wiggen erben ald iemans sumung, irrang
und wider rede ane alle geverde. Und sölte 5ch der houptbrief, so
der obgenante Hans von Wiggen von des egenanten lipgedings wegen
hette, denne nach sincm tod gantzlich unnutzz, kraftlos und unschad-
haft dem vorgenanten Johans Trfillerey und sinen erben förbasser
sin ane alle geverde. Und hetto der obgenant Hans von Wiggen von
des egenanten lipgedings wegen die vorgeschritten zehen phunt phen-
ningen jerlichs geltes und die zehen müt kernen jerlichs geltes geben
in eines rechten werenden phandes wise ane abschlahen der nätzzen
für ftinf und viertzig march sill^rs von der egenanten unser herr-
schaft von Oesterrich in aller wis, mass und forme, als es sin phand
were und als die brief, so er dnrunib bette, wisten und Seiten, die
selben briefe aber nu der obgenante Johans Trfillerey inne hette.
Und liess der vorgenante Hans von Wiggen mit fUrsprechen an recht,
wie er sich und sin erben der vorgeschri]>en zehen phunt phenningen
ierlichs geltes und der zehen müt kernen ierlich geltes in phandes
wise als Vorbescheiden were und M\ der egenanten leben so er bette
von der ubgenanten unser herrschaft von Oesterrich, von Arburg und
von Halwile entzihen, uff geben und vertgen S(Mt, das der vorge-
nante Johans Tn'illerey und sin erl>en daran habent weren und es
kraft und macht hetto nu und hie nach. Des fragt ich der obge-
nant Heinrich Schultheis uff den cid. Do wart erteilet mit gemeiner
gesuunottn* urteil, das er sich und sin erl)on der vorgeschril>en zeben
phuni i^henningen geltes ierlichs und der egenanten zehen müt kernen
ierlichs geltes entzihen snlte in i)handos wise als vorl)escheiden were
mit sin selbs band in min band von des gericlit.es wegen und ich
si denne vertgotte mit miner band dem obgenanten Johans Trüllerey
in sin band in phandes wise als vorgelütert were. Al)er die vorge*
schriben leben solle der selb Hans von Wiggen dem obgenanten Jo-
hans Trülloroy fugen von den obgeschriben leben herren , dannen si
leben weren. Das t^tt und volfürte der vorgenant Hans von Wiggen,
als im erteilet wart und gab utf und entzech sich und sin erben der
vorgeschriben zehen phunt phenningen ierlichs geltes und der obge-
schriben zehen mut kernen ierlichs geltes in phandes wise als Vorbe-
scheiden ist mit sin selbs band in min band von des gerichtes wegen
und vertgotte ich si do mit miner band dem egenanten Johans Trüllerey
in sin band in phandes wise als vorgelütert ist. Und lobte 6cb der
obgenante Hans von Wiggen do ze male vor mir in gericht die vor*
»6] 157
eschribea leben dem vorgenanten Johans Trüllerey ze fAgen von den
bgeschribnen leben Herren , dannen si leben sdnt ane alle geverde.
>ar nacb Hess der vorgenant Jobans Trdllerey mit fürsprecben an
»ht, ob dis alles so vor an disem brief gescbriben stat bescbeheu
'tfre als recbt ist. Des fragt icb der obgenante Heinrieb Scbultbeis
ff den eid. Do ward erteilet mit gemeiner gesamnoter urteil von
Uen den die in geriebt waren und gefragt wurden ufi' den eid, das
8 bescbehen were als recbt ist und billieb nu und bie nacb kraft
ind bestettung baben s6lte und mficbte ane alle geverd. Dar
lacb liess aber der vorgenant Jobans Ti-üllerey mit fürprecben an
"echt, ob man im nicbt billieb des gericbtes brief dar über geben
i6lte. Des fragt icb der obgenante Heinrieb Scbultbeis uff den eid.
Do wart erteilet mit gemeiner gesamnoter ui'teil, das icb im billieb
lies gericbtes brief dar über geben sAlte. Den icb 6cb geben ban.
Dnd bar umb won dis alles vor mir in geriebt bescbacb und mit
arteil volf&rt wart, so ban icb der vorgescbriben Heinrieb Scbult-
beis genant Seinftli burger ze Ar5w min ingesigel von des gericbtes
wegen und &cb von der obgenanten beider teilen ernstlicben bette
wegen offenlicb gebenkt an disen brief. Icb der vorgescbriben Hans
Too Wiggen burger ze Ar6w vergicb einer gantzen warbeit alles des
80 vor von mir an disem brief gescbriben stat. und loben es öcb
mit guten truwen für micb und min erben stttte ze baltenne und
da wider niemer ze tünde nocb scbaffen getan werden nocb nieman
geheUen, der da wider t&n wolte, weder mit werten nocb mit werkken
noch mit geriebt nocb ane geriebt, si sigen geislicb oder weltlicb,
floch mit keinen sacben so ieman erdenken kan oder mag ane alle ge-
verde. Und des ze einem stetten, offennen urkiind, so ban icb der
vorgescbriben Hans von Wiggen min eigen ingesigel für micb und
nun erben &ch offenlicb gebenkt an disen brief.
ffie bi waren die erberren berren berr Arnolt von Jestetten,
Wr Peter Wanner, capplan ze Ar6w, Bercbtold Züricber, Hans
Bleicher, Hans Ar&w, Waltber Kupbersmit, Claus Kupbersmit, Peter-
Quu) von Holdern , Hans von Baden , KtLtzscbman Sprü , Heinrieb
Seglet, Heinrich Smit von Haiderwank, Peter Imboff, Peter Si)orer,
Dolrich Tubel: burger ze Aröw und andrer erber lüten vil, die
dis alles sahen und borten.
Dis bescbacb und wart diser brief geben an dem necbsten fritag
itteh sant Luciien tag der heiligen megde des jares do man zalte
von Cristus gebürt drüzebenhundert iar und acbtzig iar darnach in
dem sechsten jare.
Siegel bangen.
• „sid" steht auf einer R^sur.
Abschrift im Copialbuch p. 115 — 121.
Die Schrift dieser Urkunde und der folgenden nrs. 169 und 170 ist
Uuüich wie bei nrs. 156 ff.
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ei.i.i.;ii.M''.-ii ii •--■.:•;. iJu^Ua ivr.i.L le ziL-e zeLeii viertel rüiiu'eii uu*i
B1] 15Ö
ren möt habern. Dnd hetie dar timb in koffes wise von mir und
Q egenanten reten enpbangen anderhalb hundert und fünf guldin*
ter und genemer an gold und an gewicht und dero er 6ch gar
id gantslich gewert und bezalt were von mir und den obgenanten
t^ ze Ar&w und in sinen guten nutzz und fromen bewendet und
keret bette, des er vor' mir ingericht offenlich veriach etc.*
Hie bi waren: Hans von Baden, Biidi Bleicher, Heinrich
ernher, Cüntz Studer, Peter Im hoff, Bertschi Ruber, Riitzschi
1 hoff von Sur: burger von Ar6w, und ander erbrer luten vil, die
8 alles sahen und horten.
Dis beschach und wart diser brief geben an sant Agnesen tag
ir heiligen mftgde des iares do man zalte von Cristus geburt drü-
benhundert iar und achtzig iar dar nach in dem sibenden jare.
Siegel des J. Trüllere^ und Hans von Wigsen hängen.
• An dieser Stelle ist das Pergament ourchlöchert. ^ „ze" steht
leimal. * „entgangen . . . guldin" steht auf einer Rasur. * Hs. von. * Es
%t die sewuhnliche Ferti^n^sformel wie bei nr. 168.
Die Urkunde ist sehr verblaßt.
170. Aarau 1387 April 20 (sam-stag vor sant Georiien tag).
Heinrich Human Bürger von Ölten verkauft mit Einwilligung
niies Sohnes Arnolt Buman und seines Tochtermannes Berchtolt
Dreher dem Schultheis und Rath von Aarau zu des Jahrzeites und
Jmosens Händen, welche Johans Züricher und seine Frau gestiftet
abeo, folgende Güter: „des ei-sten ein matte, ist gelegen ze Stüss-
ngen in dem twing unden an der kilchen ze Stüsslingcn und lit für
ibeo manwerch und hat die selben matten Dietzschi Küng und Peter
üttnSver von Gfiskon und gilt jerlich ze zinse sechs mal ter dinkeln
•orich messes und s^hs stuffei hünr ; aber ein matten, ist zwei man-
rereh, gelegen in dem selben twing ze StüssUngen, niden an dem
orf ze Stusslingen , hat Heini Flogertzi von Giskon, gilt jerlich ze
inae zwei malter dinkeln Zürich messes und zwei stuffei hünr ; und
in schAppossen, i^t gelegen ze Rore in dem twing in Basler bystüni,
■nwet Rftdi Kleffelberg, gilt jerlich driie müt dinkeln Zovingers messes
i zinse und ein vasnacht hün.**
Dieser Kauf geschah um 150 Guldiu.
Silier : Heinrich Buman, Cünrat Folo von Ölten und Berchtold
oricher, burger ze Ar6w.
170.* 1387 Mai 24.
J. Trüllerey, Schultheis von Aarau, urkuudet im Stieber Hof
i Aarau, dass Frau Verena von Iffendal und Frau Elsbet von Hünen-
erg, deren Vogt Peter von Holdem ist, dem Rudolf Rag^rli von
ofingen ihr Haus und Hofeta tt etc. in Zi fingen für 105 Goldgulden
erkaoft haben.
Zeugen: Hans Bleicher, Hans von Baden, Claus F5lmi von Aarau.
Siegler: J. Trüllerey und P. von Holdem.
Staatsarchiv Aarau, Zofingun nr. 169,
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■rl;*r:: ^^ ..f- •:-7 * z zz- z:'*:z'.. :--" ii- ri •iib'ej gentzüeb
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"^zi 'z.z.Utz.zi^ -1 i..-- :-: i-.»^ i.t t. Lt zil'^ L*r h^l^nd pracht
::->.h. irr .'■.■^rZj.:.'rz. .:-.: '.r.-zi ..zr- zz-l svj. I-iTin ecii-belbcQ wir
-.'-T^rr. l.r •::: j-".-"-' _.-::. zz-^.-z. .^'-'^rz. jr^iVn. irien. henm
rr'tn. --n: äI.- r.-r- . i..-~ _-_>jTr7. . '-.zji^zt^^zl. V urcermeistefD,
v-.-^-*i:. T. 1 ,.'i-.?-^i. z-.'rz •;.-.": " :ir^Trz iz: ;:i.h iüen andern unäfflj
a::.r*.rr^L ii-i r. iTr.---. l^z \j^: ' r.rz z-''.i^:<r. wirt und wfU«
eix.-*..: L. -ii/ -ir lr- r-j-L:r"ci -. L Ar^^ :i-*i-:-=r «ibaii: irnu^noeh
r^-.-Ä-e-r'ir.j 'Tir, z-.rz ^:.1-^t '.rr^ir. "lr, -is^ri in -iLÄis wetr, mit w»
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'''A-.\'\ j'.'Liii/, >V|.i liji,.^. j.-'r -.'>■■!■. ^iri'i K;i..::""rtL V.v^^/idin ir W-ider
./.«.it^j-i. un«: \N-.;rV..u -. n K-i';-;.'; ..'.h. • -Iv-kiKvlit, ir olicher nu^n
ijiiil 'A-i-,-^iiM,Mt>ro- v'.L'T. ii.^ .l.l.ii.s v.-!i \Vi_i:-r:. ein l»ur^».T >:e Ai-o^^-
un-'-r Ii«-br.r rHji'n -oii-.-, roi.i:- und r»-d'.i-.!i zh kt»tt>-ii irelK?n hat «i«'"^
hii-i< liti- r-n wi-»^/j .?<;}:.ii)- Truil'-n/v --iiuiilu-i^s^-n ze An"k\v und sin^"
'•rli'fri //-h^-n idiniiT j>loi;iii^' i».Tli<di< ir"lT»?<. ^o or hatt ze Arow iß
t]i:r .-t;ii uri'l umVj die sr,iT uf lioM*>T /in-ni. und zehen niut kernen
if'rli';li- ^.'olti-h uf ;ij/;.'fM'ii. dio M der -^t.ii und und.» die stat zo AruW
^f*'|#.j.fr-ii :..ijii und ^'»-njMiipt d»r lu^rsthatl zin^ und sin pfaud waren
lur fiml' lind vior/i.L.' man li sill'"r> vi»n unser i:nedi«reii h^rresLljan
von U«;.-;türri<:L, und och darzü alle die lehen, su er hall von der jeU-
m 161
enanten unser gnedigen herrschaft von Oesierrich und von Arbarg
od von Hallwile, alz der vertgung brief, der dem egenanten Johans
rollerej umb den selben kof und die vertgung der vorgen&ten
Dsen und leh^n von dem gericht ze Arow geben ist, diz alles gentzlich
iset und seit. Da veriehen ofifenlich mit disem brief wir die vor-
»anten Jobans Vasold tünberre ze Seggingen und Rudolf Vasold ge-
int Studenruss, gebrftder, und Elizabeth Vasoldin ir swester und
Wran von Keppenbacb ir elicher man für uns und imser erben,
iz derselbe vorgenante kof unser aller und jeglicbs besunder gAt will
nd ganst ist und loben och wir alle bi guten trjkwen für uns und
Dser erben' wider den selben egenanten kof niemer ze tünd noch ze
)recliend noch schaffen getan werden noch ieman gehellen, der da
ider reden oder tun weite, noch den obgenanten Johans Trullerej
der sin erben dar an ze irrend noch bekrenken oder in die egenanten
ekoften g&ter iemer ze sprechend oder icht da von ze vordren weder
Uli geriebt noch in gericht, geistlichem noch weltlichem, sust noch
0 mit keinen Sachen &n alle geverd. Dez alles ze einem warem und
imem urkund, so haben wir die vorgenanten Johans Vasolt tünberr
» Seggingen und Rudolf Vasolt genant Studenruss, gebrüder, unser
etwederer sin eigen ingesigel für sich und sin erben offenlich gehengt
Bi disen brief. Won aber ich der vorgenant Wolfram von Keppen-
tMch edelknecht min eigen ingesigel uf die zit bi mir nit haben mocht,
K) haben ich und Elizabeth min elich wib, die vorgenanten, gebetten
nineii lieben vetter Dietrich von Eeppenbaeh edelknecht, daz er sin
Rgen ingesygel für uns und unser erben offenlich henk an disen brief.
Äi vergich ich der selb ietzgenant Dietrich von Keppenbacb, daz ich
von ir beider ernstlicher bet wegen min eigen ingesigel offenlich also
gehenkt han an disen brief.
Der geben ist nach Cristus geburt druzehen hundert achzig und
*cht jare uf den nechsten fritag vor sant Mattis des heiligen zwelf-
botten.
Siesel des Job., R. Vasolt und des Dietrich von Keppenbacb hängen;
letztere beide beschädigt.
Abschrift im Copialbuch p. 123 ff.
I?3. Heintz Willinen von Aarau verkauft dem Peter Wanner, Kaplan
in Aarau, einen Mut Kernen jährlichen Zinses um WU üulden«
1388 März 26.
Allen den die disen brief ansehent oder h&rent lösen kund ich
7o)rich von Hirtzstal meiier ze Ernlisbach und vergich offenlich mit
lisem brief, das ich des jares und tages als diser brief geben ist, | in
<unen und an statt der erwirdigen geislicben miner gütigen fröwen
0r ebtischin von Küngsvelt, offenlich ze gericht sazz ze Elmüspach in
Bm dorb vor dem kilchoff under der linden an offenner Strasse | und
Aartaer Urkandenbucb. Xi
162 [U88
kam für mich Heintz Willinen barger ze Ar&w mit Annen Lunginao
einer elichen husfröwen, Hduslin und Gretlin sinen elichen kinden, u
sinem tei], and Lerr Peter Wanner, ein priester, caplan ze Arov, u
dem I andern teile, und offnot der vorgenant Heintz WiJlinen mit f&p-
sprühen, das er wolbedacbtlich and mit gAter vorbetrachtong recht
und redlich ze koÖ'en geben bette in eines ewigen k&ffies wiae dem
obgenanten herr Peter Wanner und des erben so er enwere einen innt
kernen geltes j^rlich ab und uff anderhalben juharten akker mit
reben, so Heinis Notklegers, sesshafb ze Ar6w, weren und gelegen wem
ze Emlisbach in dem twing, genant Hinder b^rg, und rArten onhslb
an Heinis Wirtz von Ernlisimch reben und anderhalb an Boigii
Sw^rtzis, an Jennis Emis und an Uelis Stangiis von Emlispach du
eitern reben, und der vorgenant Heini Notkl^r und der egeoMA
Ueli Stangli buwten für eigen Arower messes j&rlich ze sant Mahii
tag ze weren unverzogenlich und also daz ab den selben aode^
halben juharten akker mit reben vormals kein zinse gange denn m
oder fünf phenning an daz gotzlms ze Emlispach und den egenanin
müt kernen geltes ab und uff den obgenanten anderhalben juhartn
akker mit reben hette er 6ch recht und redlich geköffl also als v(x^
bescheiden were von dem egenanten Heinin Notkleger und Anneo
Züricherin siner elichen husfrowen, und hMten och die vorgenant«
Heini Notkleger und Annen sin elichü husfrow den selben mdt kernen
geltes üb und uff den obgenanten juharten akker mit reben also ich
uff^'eben und gevertget dem egenanten Heiutzen Willinen vor mir ifl
Emlispach vor offenneiu gorichte mit ir beider elichen kinden nach
des hoffeä ze Emiiäpach recht und gewonheit und also urteil und
recht do ze male geben hette und suuderlich die egenante Amü
Züricherin willcklich und unbetwungcnlich mit willen, gunst und ver-
hengnu^^se des obgenanten Heinis Notklegers ir elichen mannes and
wissenthaften vogtes. wen si ir morgengabe uff den selben anderhalben
juharten akker mit reben geliebt hette. Und hotte darumb in kofe
wise der st>lb Heintz Willinen von dem vorgenanten herr Peter Wanner
enphangon cinlift halben guldin guter und genemer an gold und vollen
swerer an der gewicht , dero er och gar und gantzlich gewert und
bezalt were von dem selben herr Peter Wanner und in sinen guten
nutzz und fronien bewendet und bekeret hette, des er vor mir in ge-
richt offen lieh veriacli. Und Hess der vorgenante Heintz Wiilinen mit
fürspn'chen an reicht, wie er sich und sin erben des vorgeschriben
müt kernen geltes jörlich ab und uff den obgenanten anderhalben
juharten akker mit reben für eigen entzihen, uffgeben und vertgen sfilte,
das der vorgenante lierr Peter Wanner und sin erben daran habent
weren und es kraft und niavht hhiie nu und hie nach. Des fragt
ich der obgenunt Uolrich von Hirtzstal, nieiier, uff den eid. Do wart
erteilet mit gemeiner gesaninoter urteil, das er sich und sin erben
des vorgenanten müt kernen geltes j6rlich ab und uff den egenanten
HS] 16S
nderhalbeii jnharten akker mit reben für eigen entzihen, u%eben und
ortgen sAlte mit sin selbs band und mit der vorgenanten Annen Lun-
inen siner elichen husfriwen und Hdnslis und Gretlis siner elichen
inden banden in min band von des gericbtes wegen, und icb in denne
ertgotte mit miner band dem obgenanten herr Peter Wanner in sin
md. Das tdtte und volfArte der egenante Heintz Willinen als im
rieiit wart und gab uff und entzecb sieb und sin erben des vorge-
Aoten mut kernen geltes für eigen jdrlicb ab und uff den obgenanten
oderiuüben jubarten akker mit reben mit sin selbs band und mit
kr yorgenanten Annen Lunginen siner elicben busfrowen und H^nslis
od Gretlis siner elicben kinden banden in min band von des gericbtes
mgen und vertgotte icb in do mit niiner band dem egenanten berr
Peter Wanner in sin band ane alle geverde nacb des boffs ze Ernlis-
pich recbt und gewonbeit. Oacb lobte der vorgenante Heintz Willinen
vor mir &cb offenlicb in gericbte des vorgesebriben müt kernen geltes
jlrlich ab und uff den obgenanten ander bulben jubarten akkem mit
reben für eigen recbt were ze sin nacb recbt au allen den stetten
ia der dikgenante berr Peter Wanner und sin erben werscbafb not-
duflig weren ane alle geverde. Dar nacb Hess der egenant berr
Pebor Wanner mit fürspruchen an recbt, ob dis alles so vor an disem
hrirf gesebriben stat bescbdben were als recbt ist. Des fragt icb der
obgenante üolricb von Hirtzstal, meiier, uff den eid. Do wart erteilet
Bit gemeiner gesamnoter urteil von allen den die in geriebt waren
lud gefragt wurden uff den eid, das es bescheben were als recbt ist
and billich nu und bie nacb kraft und besidttung haben s61te und
ntehte ane alle geverde. Dar nacb Hess aber der vorgenante berr
Mer Wanner mit fdrspr^cben an recbt, ob man im nicbt billicb des
gericbtes brief dar über geben s61te. Des fragt icb der obgenante
üokieb von Hirtzstal meiier uff den eid. Do wart erteilet mit ge-
Bwiner gesamnoter urteil, das icb im billicb des gericbtes brief dar
über geben sAlte, den icb och geben ban. Icb der vorgesebriben
IFofaricb von Hirtzstal meiier ze Ernlisimch vergich 6ch offenlicb mit
ftem brief, daz der vorgesebriben müt kernen geltes für eigen jerlich
A and uff den egenanten anderbalben jnharten akkem mit reben
vor mir in geriebt do icb offenlicb ze geweht sazz ze Ernlispacb in
dem dorfe an offenner Strasse in dem nechsten jare so nu bin und
är ist als diser brief geben ist gevertget wart dem obgenanten
Beiotxeii Willinen von den vorgenanten Heinin Notkleger, Annen
ifarieherin siner elicben busfrowen und ir beider elichen kinden und
muderlich die ietzgeuaute Anna Züricherin tt^tt und volfürte die
dben vertgung willeklich und unbetwungenlich und mit willen, gunst
lad verhengnusse des egenanten Heinis Notkl^ers ir elicben mannes
nd wissenthaften vogtes nach des boffes ze Ernlispacb recbt und als
rteil und recht do ze male in gericht vor mir gab, won si ir morgen-
ihe uff den selben anderhalben jubarten akker mit reben hatte.
164 [US
Und hartunb won dis alles vor mir ingericht beschacfa und mit nrte
TolfArt wart, so han ich der vorgeschriben Uolrich von Hirtsstal mäk
ze Emlispach min insigel von des gerichtes wegen und ich yon di
obgenanten beider teilen ernstlichen bette willen und och yon sondi
bette w^gen der vorgeschriben Heinis Notklegers and Annen Zonoheri
siner elichen husfr6wen ofienlich gehenkt an disen brief, won ich d
selben Heini Notkleger und Anna Züricherin sin eliche basfr6we all
des so vor von inen an disem brief geschriben stat vor mir ofhuäk
und gantzlich vergichtig gewesen sint.
Hie bi waren Claus Ringli, Claus Erbo, Jenni zer Muli, De
Stangli der alte, Ueli Stangli der jung, Werne Karrer, Jenni Wägesl
Rudi Seiler, Bddi Mullor, Hans Soider von Ernlispach, CAnrat Pfii
von Aröw und ander erber lüten vil, die dis alles sahen und horta
Dis beschach und wart diser brief geben an dem nechsten smuM
tag nach sant Agnesen tag der heiligen m^de des jares do mi
7idte von Cristus gebürt druzehen hundert jar und achtzig jar di
nach in dem achtoden jare.
S, h.
174. Schultheiss, Elath und Bürger von Aarau verkaufen dem Beid
told Züricher von Aarau, Pfleger des Gotteshausea £a Aaiw
für ViO Gulden den Zins von 11 Mut Kernen Geldea ab di
8tä<iti«chen Brotlaube, der Metzg und der Ahnend. Aara
1388 September 3.
Wir der . . Schultheis, die . . rete und die . . bui^ger g(
meinlich der statt zo Aruw tun kunt und verleben ofienlich mit disei
brief für uns und unser nachkomen, daz wii* dur meren nutz un
fromen | dor egenanten unser statt ze Ar^w und 6ch dur notdur
und künftigen schaden zc verkomende recht und redlich ze köffe
geben haben und geben fich in eines rechten kofies wiäe von üi
und üusern nachkomen | mit urkund dis briefes dem bescheiden m%
Berchtold Züricher burger ze Aröw zu sines vetters Johans Züricha
seligen jartzites und ünsers gotzhus ze Ar8w banden, won er Äc
innenier und pbleger des selben jartzites | und gotzhus ze Ar6w ietu
ze disen ziten ist, einlifi* müt kernen ierlicher gülte uS sant Mart:
tag ze geben und ze weren ierlich unverzogenlich, also mit der b(
scheidenheit , daz dem obgenanten jartzit von den egenanten einli
müt kernen geltes i^rlich werden und vallen sullent nündhalb mi
kernen geltes und aber dein vorgenanten gotzhus di'itthalb müt kerne
geltes ierlich werden und vallen sol ab und uff unser statt ze Aru^
brotlüben, nietziien und almenden, so zu der selben unser statt g<
hfirent. Und har umb haben wir in kößes wise von dem vorgeoante
Berchtold Züricher sunderlich zu des egenanten jartzites banden ei
phangen hundert guldin und aber zu des obgenanten gotzhus handc
m%] 165
drisag guldin, alles guter und genAmer an gold und an gevncbt und
dero wir &ch gar and gantzlich gewert and bezalt sigen von dem
Beiben Berchtold Zaricher zu des obgenanten jartzites and des ege-
Buten gotzhos banden and in unser statt gemeinen nutzz and not-
daift bewendet and bekeret baben, des wir offenlicb verieben mit
disem brief. Und ze merer sicberbeit so baben wir dem vorgenanten
Berchtold Zaricher dar amb zu des obgenanten jartzites and des
egenanten gotzhas banden ze rechten bargen geben anverscheidenlicb
disDachgeschriben fromen wisen: Heinrieb SchuUheissen, genant Seinfüi,
Hans Bleicher, Walther Kaphersmit, Hans von Baden, Claus Kupher-
smit und Paulus Hugen den goldsmit, burger ze Ar5w, die alle ge-
lobt und gesworen habent gelert eide liplich ze den heiligen mit uff-
gebebten banden und mit gelerten werten, were das es ze schulden
Urne, das wir oder Cinser nacbkomen deheines jares uff sant Martis
iig die vorgenanten eiuliff müt kernen dem obgenanten Berchtold
Zaricher, oder wer denne ie ze den ziten innemer des obgenanten
jartzites oder phleger und gotzhus man des vorgenanten gotzbuses
» Ar&w ist, nicht richten noch warten als Vorbescheiden und gelütert
vif wenne die vorgenanten bürgen denne dar umb gemant werdent
fon dem voi^genanten Bercbtold Züricher oder von dem oder dien die
denne ie ze den ziten innemer des egenanten jartzites oder phleger
ond gotzhus man des vorgenanten gotzhus sint oder von ir gewissen
botten ze bus, ze hoff ald under &gen, so sullent si nach der manung
alle und ieklicher besonder in acht tagen den nächsten recht giselschaft
losten ze Ar6w in der statt in offenner wirten hflser ze veilem gut
nnverdinget nach der selben statt recht und guter gewonheit und
nDent diser giselschaft nützze sin, ob es ze schulden kunt, also das
fi enkein ander giselschaft sume, irre noch friste an diser, und sullent
kh von diser giselschaft nicht komen nocb lassen aue des vorge-
nnten Berchtoldes Zürichers willen oder eins innemers oder eins gotz-
htt pblegers des obgenanten jartzites und gotzhus, weihe denne ze
dm ziten ie innemer oder phleger sint, wilen* und e das si gantzlicb
gewart und bericht werdent des gutes oder der zinsen , darumb si
demie ze male ie gemant babent und darumb sieb daz zil verlMen
bt, ab dik das ze schulden kunt ane alle geverde. Weiher aber
Inder den egenanten bürgen mit sin selbs lib nüt leisten wolte oder
QiScht, der sol, mag und hat gewalt einen andern erbren knechte
in lin statt ze leggen, der leiste in aller der wise, als ob er selber
Ufle und als tur kome, als ob er selb t^tte ane alle geverd. Wbre
och daz deheiner under den obgenanten bürgen breche und nut leiste,
di vor got si, dar nach so si gemant werdent umb die egenanten zinse
Dod gut, das sol die andern nicht schirmen nocb fristen an deheinen''
nehten« won daz si leisten sullent als vorgeschriben stat ane alle ge-
nerde. Wer 6cb das der vorgenanten bürgen debeiner abgieng oder
immtiz wurd ze leisten, so sollen wir oder unser nacbkomen dem
16^ l!W
i'V-genan'ec B^ri^iic'A Zdr:?hw "-ier welk'? denne ie ze den v^m in-
nemer --ier ijorzho? phlejer «int «i« wcantrc jartdtes oder gotzbu
zu des wlben ;ar*zi**s un-i gotzLi« hangen ie einen andern gfltoi
und nu'zzen bursreE >ir^>'en Le a.:hr ti^ren des nfchsten. wenne irir
des T-i'Zi inen <>ier von ir bottec ermant werdent. als dik daz n
schulden Ircnt, aM die äcdem birjen mllent aber leisten ze gdkhff
wiäe als umb den •^Urenantcn kernen und zinae, wenne si damnb
emsact werden t. alle die wile ein acder börve nicht geben ist ante
unnutzzer. st^tt. als «Üke das ze scbuMen kunt ane alle ge verde. Oeeh
ift ze wissende, das wir •iisen vorcessii-hnben k£ff getan haben doeh
mit der bes4.'beidenheit und mir re«;hten gedingen: wenne und wellMl
jares wir oder unser na« h können gel«n und richten einon inoBMr
des ol^nanten jart/ires» zu des selben jartzites banden hondert gnldn
guter und geni^nier an g<>ld und gewicht und einem phleger nnd gob-
hus man des egenanten gotzhus ze Ar' w zA des selben gotihos h»
den geben und richten dnssig guldin guter und gen^mer an gold ml
an gewicht . a<j Sßyl nna uad unsem oachkomen die obgenanten iam
brotlube. metziie und ahnende gantzlich quit. ledig und k» an dar
egenanten einiiff müt kernen ierlicher giilte und &oh denne mit da
obgenanten jartzit und 'ieni vi-^rgenanten gotzhos nicht furbiaa'
ze schaffen von der rieil^n einiiff müt kernen geltes wegen, doch alio:
diä jares so nu alier ntrchst künftig ist vor ostren ane den nnsemd
nach Östren mit dem zinse und denne darnach alwegent vor ant
Johanstag ze stm.u'ichten ane den zinse sc» des jares vallet und aber
nach sant Joliansrair ze stingii.-hten mit dem zinse so des jares vsllM,
als hie /e latd»* sitr nnd j;e\v.niiiLh ist ane alle goverd.
Wir «iie -•We-rhhl-.ii . . -i-hiiltbeis. . . rMe und . . burger ge-
meinlich ZH An'w !oN>n mcIi für un< und unser naohkomen die ob-
peschribf?n biiru'»^!! und jvkli'.lien in runder und ir erl^n gantzlich le
ledigen und ze luipu unvl vt>u allem schaden ze wisen und ledig le
machen in den si «'der ir »-rben k«anent o«ler komen mochten deheins
weges von diser burgs-'-haft und gi5e/«.cbaft wegen an alle geverd-
Har unib das di> alle> war >i. statte und unlogenhaft Wlibe nu und
hie nach, so haben wir ilic v^ruf'^ihrilien . . schultheiss, . .rdteund
. . burger geiiieinlich dor >tutt zp Arnw ün^er statt gemein insigd
für uns und unser na« hk««nuMi otfenlicli gehenkt an disen brief. Wir
die vorgescbril>en bürgen Heinri« h .ShulTlieis> genant Seinftli, Hans
Bleicher. Walt her Ku] •herein it . Hans von Baden , Claus Kuphersmit
und Paulus Hugo der ^'«Mdsnüt. Vmr^'cr ze An'w. veriehen einer gantz»
warheit alles dps so vor von uns an diseni brief geschriben «tat
und loben es och alle unverfe<'heidenlicli statte ze haltene und ze vol-
fürrenne bi den eiilen. so wir dar umb gesworen haben liplich ze den
heiligen mit uffgehebten banden und mit gelerten worten an alle ge-
verd. I)es ze einem waren statten offennen urkünd haben wir alle
und ieklicher l)esunder sin eigen ingesigel oifcnlich gehenkt an disen brief«
»•] 167
Der geben ist an dem nechsien donrstag nach sant Verenen tag
er heiligen m^de des jares do man zaite von Cristas gebürte drü*
»hnihandert jar und acht^g jar darnach in dem achtoden jare.
Die neben Siegel hänffen.
• H«. willen. * Ha. deneinem.
Die Schrift der nrs. 17J und 174 trägt den selben Charakter wie bei
ra. 159 ff.
175. Hensli Zehender von Aarau yerkaufb den Schwestern am Kirch-
hof sein hinderes Oberhaus um 55 Gulden. Aarau 1389 Januar 12.
Allen den die disen brief ansefaent oder hSrent lesen kund und
ergich ich Johans TruUerej Schultheis rs Ar&w, dz ich des jares
nd des tages als dirre brief geben ist offenlich ze gerichte | sas ze
.row in der stat und kam fdr mich in gerichte Hensli Zechender,
lAwis Zecbenders seligen sun, mit Peter Sporer, burger ze Aröw,
n* wussenthafter vogt , ze einem teil , und die | erbem swestren
itrin Tytscblin und ich Ita Cünin, an stat und in namen der
«rastren gemeinlich und ir nachkomen, die da wonhaft sint in Claws
foebdoris seligen hus, mit Johans | Bleycher burger ze Ar5w ir wiissent-
ifter vogt, ze dem andren teile, und offhate der vorgenant Hensli
eehender mit fursprechen, dz er den obgenanten swestren gemeinlich
nd ir nachkomen recht und redlich ze k6ffen geben hette in eines
i^ ewigen k&ffes wise für sich und sin erben sin hinder oberhus
üd hofstat, so dar zö gehöret, gelegen ze Ar6w in der stat, zwischent
em küchof und her Heinrichs Hölderlis hus, da Katrin und Nesa
<m Swertzstat geswestren ze disen ziten inne wonhaft warent, und
uijwti dz selb hus von der hindren virst nider untz uf den kelr
3id ein kamer langet von der hindren virst her fär in das vorder
ns drizechen schAch und von der mur an dem kylchhofe har
1 ob 81 w6iten und mit der st^en in den kylchof , als si Claws
[ocbdorf selig von den bürgern von Ar5w gekoft hat. und hette
Mn dz ietzgenante hus und hofstat mit allen zügeh&rden geben für
igen und hette dar umb von den vorgenanten swestren gemeinlich
\ kSfies wise fünf und fünfzig guldin enphangen alles guter und
BDbner an gold und vollen swerer an gewicht und der 5ch er gantz-
ek gewert und bezalt wer! von den egenanten swesteren gemeinlich
nd in sinen guten nutz^ und fromen bewendet und bekeret hette,
a er vor mir ingerichte offenlich veriach etc.' Und har umb won
B alles vor mir ingericht beschehen ist und mit urteil volfjüert wart,
han ich der obgenant Johans TrAllerej Schultheis ze Aröw min
sigel von des gerichtes wegen und 5ch von der obgenanten beider
jrlen ernstlicher bette wegen offenlich gehenkt an disen brief.
Hie bi waren: Ulrich Sumer, Peter von Holdren, Claws, Wal-
sr und Johans genant Kupfersmid, gebrAder, Johans von Baden:
Igor z6 Ar6w und ander erber lüten vil, die dis alles Sachen und
rtmi.
168 [13«
Dis bescbacb und ufari dirr brief geben an dem neebsten xinsUig
nach dem zw&lfben tag der heiligen wienne<'hien des jares do mn
zalte von Cristus geburt drdzehenhundert jar und achtzig jar mi
dar nach in dem nunden jare.
S. h.
* Ha. siner. k Ha. mutz.
* Folgt die gewöhnliche Fertigungaformel.
176. Heinrich Kitzy von'Aarau verkauft dem Paulua Hug einen Mä
Kernen Geldes um 14 Gulden. 1389 Juli 8.
Ich Johans Tnillerey schultbeiz ze Arow tun kunt und vergicl
offenlich mit disem brief, dz ich in namen und an stat der hochge*
bomen durlühten Fürsten miner gnMigen herschaft der herzogen i
Oesterrich offenlich ze gerillt sazz ze Arow in der stat an offiie
straz I , da für mich in offen geriht kament die erbem Heii
Kitzi, barger ze Arow, ze einem teil, und Paalus Hug, ze dem ander
teil und offnot und veriach do der egenant Kitzj mit fursprechoi
wie er mit guter williger vorbetrachtung durch merren schaden i
verkomen verkoft und ze kofen gegeben hett für sich und sin erbe
eins rehten ewigen und unwiderr&flichs kofs dem vorgenanten Panln
Hug und allen sinen erl>en einen niüt^ ierliches kernen geltes a
sinem hus und hofstat mit aller zügehörd ze Arow in der stat ent
zwüschen Böblins und Peters von Rüda hüser gelegen, für frjg lidi;
und unl)ekuml>eri, usgenoinen siben Schilling pfenning, die dem gotz
hus dar ab ziiisent, unib fierzeheu guUlin gut genera und voUswe
an gold und an gewiht, dero er gar und gentzlich von im gewert we
und in sinen guten nutz gezogen het, des er oflfenlich in geriht be
kande sich etc."
Und won nö diss vor mir in geriht bescliechen ist und ei
brief bar umb ze geben erteilt wart, so han ich vorgenanter schult
heiz min insigel offenlich von des gerichtz wegen gehenkt an disc
brief. Hie by warent gezügon die erbern Peter von Holdem, Har
von Baden, Jenni Arow: burger ze Arow und ander erl>er lüt gnüj
Diss beschach und ward diser brief geben an dem nehsten doit
stag nach sant Uolrichs tag, do man zalt von gots geburt drüzehen
hundert jar darnach in dem alitzigoston und nunden jare.
S. h.
* Folgt die gewöhnliche Fortigiingstbrmol.
177. Heinrich Z«ltn(»r von Aiirau schenkt der Schwester Cecilia vo
Diojssenhofen, Priorin, und der Samnung in Aurau drei Mi
Kernen Geldeö zum Dank, das« sie seine Tochter Anna in d
Samnung aufgenommen haben. 1381» August 5.
Allen den die disen brief an sehen! uder horent lesen tun kun
und vergich ich Johans Trüllerey schultheiz ze | Arow, dz ich in name
und an statt der hochgebornen durlühten fürsten miner gnedigen herscba
m] 169
der herzogen ze | Oesterrich offenlich ze gericht sazz* des iares und des
ti^, als dirre brief geben ist, ze Arow in der stat an offner straz
und kam da for mich der wolbescheidenn Heinrich Zeltner burger ze
Arow, ze einem teil, und die erber geistlich frow swester Ceciliia von
Diessenhofen, priorin des conventz und sanmunges ze Arow, gelegen
in Costentzer bistum, predier ordens, zu ir selbs und der frowen
gemeinlich des selben conventz banden, mit Hansen Bleicher burger
le Arow, Schaffner und wissenhafter vogt, ze dem andern teil, und
öffnet der vorgenant Heinrich Zeltner mit fürsprechen, als die egenant
sweeter Cjecilia von Diessenhofen priorin und die frowen gemeinlich
des obgenanten conventes Annen siner tohter die liebe und gnade
getan betten und ira* luterlich durch got eyn pfründe geben in dem
o^^enanten convent ze Arow hotten. Und har umb so wolte er in
och hin wider umb die liebe und gnade tun und wolte iimen luter-
lich durch got reht und redlichen geben drig mütt kernen geltes
iarlichen ab und uff den nachbenempten hüsern ze Arow in der stat
gelegen: des ersten einen' mütt kernen geltes uff Eberlin Wasmers
hos enzwüschen des Sprils und Bankers hüser gelegen ; so denn einen
matt ab Clausen Furers hus, enz wischen liüt&chin Im hof von Sura und
der schul gelegen ; item einen mütt kernen geltes ab sinem des vor-
genanten 2^1tner hus, gelegen einhalb an der Tröllerey und anderhalb
u Hofienlins hüser, für frjg lidig und unbekOmbert,' doch also und
mit der bescheidenheit , dz er oder sin erben die vorgenanten drig
mntt kernen geltes alle und samenthaft oder ie einen an den andern,
weders si wellent wol widerlösen und koffen möhten , ieclichen mütt
bnen geltes umb zwelf pfund pfenning genSmer Zofinger muntz,
der ie ein pfund einen guldin tünt, oder aber mit zwelf guldin guter
genemer und vollswerer an gold und an gewiht, weders in füclicher
ist, wenne oder welles jares oder tages er oder sin erben wolten, vor
sant Johans ze sungihten mit dem zinse, so des jares vallet, und nach
ttnt Johans tag ze sungihten an den zinse, so des jares vallet, als hie
ä» lande sitt und gewonlichen w^re &n gevörd etc.'
Und won nü diss vor mir ingeriht beschechen ist und ein brief
hr nmb ze geben erteilt wart, so han ich vorgenanter schultheiz
min insigel von des gerihtes wegen, och yon beider vorgenanter
teilen ernstlicher bett willen offenlich gehenkt an disen brief. Hie bi
'^aren: Bertschtolt Zürcher, Marquart Zehender, Peterman von Holder,
Hans von Baden und ander erber lüt gnüg.
Dias beschach und wart diser brief geben an dem nehsten doms-
|>S vor sant Laurencins tag nach Cristus geburt drüzehenhundert
)^ darnach in dem achtzigosten und nünden jare.
S. h.
' Ha. ze sazz. * Hs. inne. • Hd. einein. * Die Worte: »item einpn
mütt . . . unbekiimberot < sind später wieder ausgestrichcu
worden. " Folgt die Fertk^ungsformel.
Dieae und die vorige Urkunde sindTvom gleichen Schreiber geschrieben.
1 70 IM».
179. uffdem bof u der EkM InZdriefa. 13» Noreabcr 3 (Mitvc
nach aJler heiligen tsg),
Freiherr Rudolf too Arborg, Hofrichior, «od das Ho^^oridit
7MnA^ artheileii der Stadt Aarau ein Vidimi» des VMheilifanefBi
K9nig Wemel rem Jahre 1379 Oktober 16.
Siegel des Holgerichtes hängt, etwaa bescfaldigt.
Abaehnit im Copialbiich p. 51 iL
178.* 1389 NoTember 29 (uff s. Andres abentV
Hans Kopfersmid, BQrger von Aarau, Terkaalt seinem Bi
Walther Knpiemiiid yoo Aarao zwei Mfit Kernen Geldes Ai
Mftss, ^ab and of minem hos and bofstat mit siner iflgehArd,
da gelegen ist ze Arow af dem platz zwoschent den ringmnren n
an mines brAders Claws Kupfersmidz has", am 24 Golden.
Siegel abgefallen.
Staatsarchiv Solothnm« Schdnenwerd.
179. Rotweil 1390 Juni 7 (zinstag nach nnsers herren fironlidiami
Graf Rudolf von Sultz, Hofricbter des Königs Wenzel, „a
offenen fiygen strazze uf dem bofe ze Rotwil^, ertbeiit der
Aarau ein Vidimas des Freiheitsbriefes von Konig Wenzel vom <
1379 Oktober 16.
Siegel de^ Hofgerichtes hängt, etwas beschädigt.
Abschrift im Copialbuch p. 57 ff.
179.» 1390 Mai 20.
Johans Trullerey, Schaltheis von Aarau, urkundet, dass I
Henlerin dem Hans Suter von Biberstein eine Matte „in den N
matten gelegen, stosset einbalb uff die Sur neben an Büdins Vell
matten und anderthalb an Rüdins Suren sei. matten**, ftir
Pfenninge Zotinger M. verkauft habe.
Zeugen : Peterman von Holdem, Heinrich Smit von Halden
Heinrich Senftli, Hans Schultheiz, Jenni Kupfersmit, WSlti Kupfei
Siegel abgefallen.
Staatsarchiv Aarau, Biberstein nr. 27.
H] 171
180. Wemher Velsche, Kaplan zu Lcnzburg, schenkt der Schwester
Cecilia von Diessenhofen, Priorin, und dem Convente zu Aarau
eine Schuposse zu Hunzenschwil , zum Dank dafür, dass die
Saoinunf^ seiner Schwester Elsa eine Pfründe verliehen hat.
1390 August 19.
Allen den die disen brief an Bebent oder hSrent lesen kund ich
idolf Tzulli, weibel ze Aröw und vergich oflfenlich mit disem brief,
ich des jares und tages | als dirre brief geben ist in namen und
stat des firomen wisen Johansen TröIIerej schulibeiz ze Ar6w und
IS enpfelbentz wegen offenlich ze geriht sazz ze Ar5w in der stat | an
her striz, da kam für mich der erber herr berr Wemher Völsche
pplan uff Lentzburg mit Uolrichen Zeltner burger ze Aröw sinem
BBhaften vogt, der im umb diss nach | geschriben sach mit geriht
id urteil ze vogt geben und erteilt wart, zu einem teil, und die
i)er geistlich fr&we swester Cecilia von Diessenhofen, priorin des con-
ntes und des samnunges predier ordens ze Ar6w gelegen, zu ir
bs und der frowen gemeinlich des selben convents banden, mit
uisen Bleicher burger ze Ar6w irem Schaffner und wisshaften vogt,
dem andern teil, und offnot der vorgenant herre Wemher Volsch
it dem egenanten sinem vogt und fiirsprechen , als die vorgenant
iorin und die frowen gemeinlich des obgenanten conventes siner
^ester Elsen Välschinen luterlich durch got die liebe und gnade ge-
Q betten, daz si ira ein pfrflnde geben betten in dem obgenanten
mnung ze Aröw, harumb so wolle er' in och hin wider die gnade
id fruntschaft tön und wolte innen och luterlich durch got reht
id redlichen geben ein schApossen für eigen, were gelegen ze Huntz-
wil in dem twing, buwet Ueini Schnider von Huntzliswil und sol
Iten den vorgenanten frowen in dem samnung hinnachin ibrlichen
id ir nacbkomen nön fiertel roggen vor allermenclichs ze rechtem
)se; darnach die selb schüposs och giltet dru fiertel roggen an
"ziti und wolte innen und ir nachkomen die egenanten schüpossen
ben für eigen mit den ietzgenanten nun fiertel roggen, mit akker, mit
itten, mit holtz, mit veld, mit wun, mit weid und gemeinlich mit
m rehten, ehafton, frigheiten, gewonheiten und zügehörden so darzA
horten oder in dehein wis gehören möhten, und^ die rfiwenclichen ze
heoüf ze besetzen und ze entzetzen, ze lihen und ze niessen als ir
5en gÄt etc.* und won nü diss alles vor mir also in geriht be-
bechen ist und ein brief bar umb ze geben erteilt wart, so han ich
»rgmanter Zulli', won" ich eigens insigels nit enhan, och beid vor-
turnt teil gebetten den obgenanten schultheiz, dz er sin insigel von
6 gerichtes wegen henk an disen brief, dz och ich vorgenanter schvdt-
nz also von des gerihtes och von beider teil bett wegen getan han.
Hie bi warent: üolrich Sumer, B6di Schultheiz, Hans von Baden,
Jr alt Veithein, Eberli Sprüw und ander erber lüt gnüg.
Diss beschach und wart diser brief geben an dem nbhsten
1 72 [l»l
fritag vor sant Bariboloineus tag do man zalt von Cristos gebort
drüzehen hundert jar darnach in dem nüntzigosten jare.
Siegel des J. Trüllerey hängt.
* Hh. ir. ^ H». in. « Folgt die Fertigungsformel. ' Hb. von.
181. Johannes Sundli von Aaraii verkauft dem Johannes Bl&ger, KaD>
lan in Aarau, 4Vi Viertel Kernen Zinses um 13 ff 14 B.
Aarau 1391 Februar 3.
Ich Johans Tnilierey schultheiz ze Ar&w iftn kunt und vergicfa
offenlich mit disem brief, dz ich des jares und des tages, als | ^m
brief geben ist in nameo und an stat der hochgebornen durlnktn
Fürsten miner gnedigcn herschaft der herzogen ze Oesterrich | offenlich
ze geriht sazz ze Ar6w in der stat an offner striz, da für mich in
geriht komen die erbern Johans Sundly burger ze Arow, ze | eiiMm
teil, und her Johans Dleger, caplan ze sant Nicolaus alt&r des goU-
hus ze Ar6w, ze dem andern teil, und offnot und verlach der ieti-
genant Johans Sundly mit fursprechen, wie er mit gftter willigv
vorbetrahtung durch sins pesers nutzes willen für sich, sin erben
und alr sin nachkomen verkoft und ze kofen gegeben het eins ewigen
unwiderrüfcliches kofes mit aller der Sicherheit da mit diser kof
vestenclicher nach reht oder gewonheit bestan mag, fnnfthalb fiertal
kernen geltes iörlichen uff sant Martis tag , dem vorgenanten hern
Johan-sen lil^ger und sinen erben ze gcl)ende ab und uff sinem bos
und hofstat mit aller zügehörden ze Arow in der stat entzwüschen
Hansen Kuppfersniits und Peter Blüniensieins hüser gelegen mit reht€ffl
geding, dz ab dem selben hus und hofstat nit me gienge noch in
künftigen ziten gan sölte, dann die vorgenanten fünfthalb fiertel kernen
geltes und der von Küssnach im samnung drig guldin lippdings mit
dem gewonlichen herschaft zinse. Und were der kof bechechen umb drü-
zehen pfund und vierzehen Schilling pfenning gonemer Zofinger mänz,
der och er gar und gentzlich von dem vorgenanten hern Johansen Bieger
gewert wer und in* sinen wisshaften nutz gezogen het etc.** Und won
nü dLss vor mir in geriht beschechen ist und ein brief har umb ze
gebende erteilt wart, so han ich vorgenanter schultheiz min insigel
yon des gerihtes und durch beider teil ernstlicher bett willen gehenkt
offenlich an discn brief.
Hie by warent: Heinrich Schultheiz genempt Senftli, Berch^olt
Zürcher, Uolrich Sumer, der alt Bleicher, Jenni Kuppfersmit, RÄdoli
Schultheiz, Hans Springensak und ander erber lüt vil.
Diss beschach und wart disor brief geben an dem nächsten fritag
nach unser frowen tag ze der liehtmess, do man zalt von Cristos
gebürt drüzehen hundert jar dar nach in dem ein und nüntzigosten jare
8. h.
« Hd. sin, ^ Folgt die Fertigungsformel.
111 1 73
182. Walch Kupferschmid yon Aarau verkauft dem Johannes Trüllerey,
8chulthei88 von Aarau, zu Händen einer Jahrzeit einen Mut
Kernen Geldes um 12 Qulden. 1391 Oktober 13.
Ich Walch Knpfersmid barger ze Ar6w tdn knnt und vergicb
fenlich mit disem brief allen den die inn | an sehent oder hörent
»n, das ich wolbedachtJich gesundes libes und sinnen für mich und
in erbeo dem | fromen wisen Johans Trullerey schultheissen ze Ar6w
Hans Zörchers seligen jartzitz und Annan sinor elichen | husfr6wen
nden recht und redlich ze k6ffen geben han in eines rechten ewigen
»ffes wise einen raüt kernen geltz jerlichs an des genanten Hans
irichers seligen jarzit und Annan siner husfr6wen ze sant Martis
g 26 geben und ze weren, ab und uf disen nachgeschriben dry
£berten akkers: ein juchert akkers, gelegen usrent St&ffenmatten
roachent CAnis Pfafien akker und Heinrichs Atterwilis akker; die
kder juchert akkers ist gelegen uf dem veld, de man hinnen gen
ir ushin got, r&ret ein halb an Berchtoldz Zurchers akker, andern
1 Rabers akker; die drit juchert akkers ist gelegen uf Steffiänsberg
»n vordren, rftret einhalb an Hans Bleichers akker, andern an Jürie
(ker. Und han 6ch dar umb in k&ffes wise enphangen von dem
ilbea Johans Trullerey Schultheis ze Ar6w umb den egenanten müt
arnen geltz zw6lf guldin guter genemer und vollen swer an der ge*
icht. Won öch der selb müt kernen geltz vormals gieng ab des
jenantea Johans Trullerey garten, den er köft hat von den r&ten
) Ar6w, der vormals Hans Zurchers seligen was, gelegen bi dem
ffen Bentzentor, und h&ret der selb mut kernen jerlichs an des
HeDanteu Hans Zürichers seligen jarzit und Annan siner elichen hus-
liwen, als vorgeschriben stat, als er och vormals gieng ab dem
dben garten, der nu des vorgenanten schultheissen ist. Ouch ist der
&f bescbehen mit der bescheidenheit und mit den gedingen , wenne
h den egenanten mut kernen geltz köffen uf andren als g&ten gAtren
%eQ inrent den gerichten ze Arow, da inn Schultheis und r&t
Bment, so sont mir die genanten guter gentzJich lidig sin. Were
)er, das ich abgiengi von todes wegen, e das ich den vorgenanten
itit kernen geltz abloste, so sol der egenante mut kernen geltz uf
91 obgenanten minen g&tren ewklich beliben ane ablosung und aller
iner erben und aller menlichs sumung, irrung und Widerrede, und
4 man öch minen erben keiner losung gehorsam sin, won das min
ben oder nachkomen den obgenanten müt kernen jerlichs gelts ewk-
:b weren und geben sont an sant Martis tag ze zins an Hans Zurchers
ligen und Annan siner husfrowen jarzit und spend, ane alle wider-
d und furzug. Und loben och ich für mich und min erben
B egenanten köfs recht wer ze sinne an allen den stetten, da man
erschaft notürftig were, als dik das ze schulden kemi von des ^fe-
inten* köfs und gütz wegen mit der bescheidenheit und mit den
dingen als vorgeschriben stat ane alle geverd. Und des ze einem
1 74 [IM
waren staten offenen urkund aller vorgeschriben dingen so vor tob
mir geschriben »tat, so han ich der obgenant Walther Kapienmid
bnrger ze Arow min insigel för mich und min erben offenlich ge-
henkt an disen brief.
Der geben ist ze Arow an dem nechsten fritag Tor sant OaDeo
tag des jares do man zalte von Cristus gebdrte drüzechenhondert uod
nuntzig jar, darnach in dem ersten jare.
S. b.
* »Ton des egenantenc steht zweimal
183. 1391 Oktober la (mitwuchen nach itant (lallen tag).
Berchtold Zürcher von Aaraa nrkundet im Namen des Scholt-
heissen Johans Trullerey, dnss Hans Arow von Aaraa dem Jobaos
Trüllerey „sinü rechtung und anteil des gesess, das er und BütimaB
Sprü kofbend von Claws V&lmm, rürte an Rftdis Schultheis garten usA
an Hans Wipfen garten und rArie vornan an die strass gegen Marir-
wartz Zechender garten **, um 7 Gulden verkauft habe.
Zeugen: Uolrich Sumer, Hans Bleicher, KAdi Schultheis, Feier
von Holdren, Hans Kupfersmid, Hans Springinsak und Henman toi
Habkense.
Silier: B. Zürcher und H. Ar6w.
184. 1391 Oktober 27 (fritag vor Symonis et Jude).
Berchtold Zürcher von Aarau urkundet im Namen des Scholt-
heisseu Johannes Trüllerey, dass Kützinan Sprü von Aarau dem Jo-
hans Trüllerey zu Händen der JahrzeiUstiftung des Hans Zürchers sei
und seiner Frau Anna zwei Mut Kernen Geldes ab folgenden Gütern
um 18 ff l^fennige Zofinger Münze und 7 Gulden verkauft habe:
„des ersten ab und uf dem gesess, das Glavvs Vfjlmis was, das er und
Hans Arow koftend von dem selben Claws Volmin, des der selb
Rützman Spru das halb gesess halber ze einem erb hat, er und sin
erben, von dem selben Haus Arow, unib zwei viertel kernen gelte
und umb ein vasnacht hön, die selben rechtung 5ch der egenant
Johans Trüllerey k^ft hat von dem egenautcn Hans Ar5w umb siben
guldin, und gelegen were an Rudis Schultheis garten und Hans WipfcD
garten und vornan an die strcosz riirte gegen Markwart 5^heuders
garten, und ab und uf einem garton, den er koft hat" von Hans Üetker
seligen, binden'' an dem selben geses gelegen und 6ch rürte hindnen
an Hans Wipfen garten, da aber da-s selb gesess alles gentzlich sin
lidig eigen were, won das <ler herschaft zins dar ab gieugi, und ab
und uf zwoin jucherten akkers gelegen an dem mitlisten Steffans berg,
riVct ein halb an Hans Bleichers akkcr, andren an Jürioz akker, aber
ub und uf einer jucherten akkers. gelegen uti' dem Hochgesti-ess bi der
m IMS] 175
ieeheo hua. und het die vorgenanten zwen müt kernen jerlichs geltz
od das Torgenant yaanacbthün geben für frj lidig eigen unverkum-
xi und unansprecbig vor aller menlicb, usgenommen 3 Schilling
feoning genger Zoyinger müntz, die vorab ab dem selben akker
fdem HochgestresB giengen an das gotzhos ze Arow.**
Zeugen: Dolricb Sumer, Hans Bleicher, RAdi Schaltheis, Peter
OD Holdren, Hans Knpfersmid, Hans Springinsak und Henman von
iabkense.
Skgler: B. ZOrcher und R. Sprü.
• »den er k6ft hat« sieht zweimal« ^ Ha. hinder.
186l 1302 Januar 15. (mentag nach 8. Hylarien tag).
Berchtold Zürcher von Aaran nrkondet an Stelle des Johans Trul-
njr, Schnltbeissen von Aaran, dass Herr Nyclaos Meyer von Aaran,
M den siten leizner", mit Beistand von Hans Knpfersmid von Aarau
Im J. Trnllerej, zn Händen der Jahrzeitstifbong von Hans und Anna
Archer, einen Mflt Kernen Geldes verkauft habe, „ab des egenanten
obans TrAllereys garten, den er koft bette von den raten ze Arow,
er Tormals Hans Zürichers seligen was, gelegen bi dem usren Rentzen-
Mr, ab und uf einem akker, sint zwo jucherten, gelegen uf dem Snr-
dd, stosset obnan an min des genanten Berchtoldz Zärchers akker,
ndnan an Petermans von Holdren akker, doch mit der bescheiden-
rit, das vor ab dem selben akker jerlichs giengi ein viertel kernen
) herschaft zins**. Der Kauf geschah um 12 Gulden.
Zengen: Hans Bleicher, Petermann von Holdren, RAdi Schult-
BB, Hans Wipf, Hans Velthein, C&ni Pfaff und Eberli Spru: burger
> Ariw.
S^er: B. Zürcher.
Die nrs. 180 — 185 sind vom gleichen Schreiber geschrieben.
185.^ Ulrich Sumer von Aarau verkauft dem Gotteshaus in Aarau
4 Mfit Kernen Geldes um 48 Gulden 1393 Mai 23.
Allen den die disen brief ansenhend oder h&rend lesen känd ich
ahans Trnllerej Schultheis ze Arow, daz ich des jares | und tages
i diire brief geben ist offenlich ze gencht sasz ze Arow in der stat
I offiier Strasse und kam | do für mich in gericht der frome erber
obich Sumer burger ze Arow und offnot der do mit fursprechen | ,
i er eins rechten steten k6fies ze k6ffenn geben bette dem gotzhuse
Arow und den erberren her Gerhart Kenler firümesser und Berch-
Id SSoricher burger ze Arow einen phlegern zd des selben gotzhuses
öden die vier mCit kernen geltz, die er bette und im giengen jer-
hen uf mitvasten ab Hans VN'ernhers von Küngstoin huse und hof-
t, gelegen ze Arow in der stat zwischent Jennis vor dem Surhart
176 [IM
und schAlmeisters von Sinvelden hnsem, und ab des selben Ton Kdog-
stein garteD, gelegen ze Arow vor der stat bi der Borg, da das tub-
hus inne stend were, mit ir beider rechten und zügebArden für lidig
und unverkümbert und in aller der wiso und bescheidenheit alz er
dz egenaot kernen gelt vor mal es k&fl bette und im 6ch nach onser
stat recht gevertgot wei*e von dem wisen erben Heinrich Tripseber
gesessen ze Arow und aber der selbe Heinrich Tnpscher da vor ge-
koft hette und im 5ch nach unser stat recht gevertgot were von dem
^nanten Hnns Wernher von Küngstein alz der brief dar über ge-
geben wer wiste und seite; und were der hiegoschriben k6ffe beschecheo
umb viertzig und acht guldin gAter und genemer, der er aller her
umb in sinen nutz von dem obgenanten gotshuse und sinen phlegem
gewert und bezalt w^ere. Und alzo liesz der obgenante Uolrich Snmei
vor mir an recht mit sinem fursprochen, wie er sich und sin erhen,
des obgenanten kernen geltz gentzlichon entzihen und dem vorgenandeo
gotzhuse und sinen phlcgern zu sinen banden disen hiegeschriben k&lft
ufrichten und vertgen s61te, daz es kraft hette und sie dar an habend
weren nu und hienach i^n geverd. Des fragt ich obgenanter schaK-
heis umb uf den eid, do ward nach miner frag erteilt von gemäner
und gesainnoter urteil , dz die entzihung, ufgebung und vertgnngge-
schenhen sfilt mit des selben egenanten Uolnch Sumers band in ndn
band von des genchtz wegen und denn mit miner band den obge*
nanten gotzhus phlegern zu des gotzhus banden in ir beider heode.
Das alles gescluich och do ze stunde vor mir in goricht alz urteil gab
mit aller Ordnung und gewarsami wort und werch so darzö gebortti
Sült, also dz aber do nach niiner frag uf den eid erteilt wart, dz es
alles beschehen were alz recht were und och billich kraft und be-
stetung haben sult und m6cht nu und hienach an all geverd.
Des sint gezuge: Marqwart Zenhender, Hans von Haden, Rddolf
Schultheis, Uolrich Zeltner, Hans Kusy, Hensli Bleicher, Kddi Spru:
burger ze Arow und ander erber lüten gnüg.
Und des allez ze warem urkünd so hau ich obgenanter Schult-
heis alz uch urteil und recht gab geben disen brief von des* gerichtes
wegen besigelt mit niinem ingesigel und ze mcrer geziignüst han och
ich obgenanter Uolrich Sanier min ingesigel offenlich gehenkt an diaen
brief, der geben ist nach Cristz geburt drüzehnhundert mintzig und
üch drü jare uf fritag neclist vor dem heiligen plingst tage.
Sicijel des S. Tnillerey und U. Sunier häu^j^en.
«des zweimal.
»Staatsarchiv Aarau. ßiljcrotein nr. 30.
») 177
186. Rudolf Villigers, Kirchherr von Suhr, zeigt dem Bischof Heinrich
yon ConstBJiz an, daß Anna Züricherin, Priorin der Samnung
in Aarau, ihm die Privilegien der Herzoge von Oestreich vor-
gelegt , worauf er der Samnung das Recht gottesdienstliche
Handlungen vornehmen zu laRsen, bestätigt hane. Aarau 1S93
Juli 28.
Reverendo in Christo patri ac domino domino Heinrico dei ac apo-
)Iice aedis gracia episcopo Elettensi amministratori perpetuo ecclesie
nstaDciencis vel eins in ecclesia Constonciensi vicario Rädolfus { Villici,
cardos, rector parrochialis ecclesie in Sur pi-edicte ecclesie Constan-
msas dyocesis, obedienciam cum reverencia et honore debitis et
ndignis. Moverit vestra venerabilis paternitas | , quod quondam
osirissioias princeps Albertos dux Austrie, Stirie, Karinthie etc.,
inc illastrissimi principis Lüpoldi ducis Austrie, Styrie, Karinthie
OS, I religiosis in Christo dominabus prioiisse et conventui seu
ngregacionis in oppido Arow de gracia speciali indulsit ac con-
ttt, ut ci^ypellam in oi^ido Arow, quod in parrachia mea sitaatum
iitit, per ipsas in ipsamm anea in predicto oppido situata constmctam
linare sea procurare, consecrari per loci ordinarium possint divina
liibi offieia habende, que eciam gracia per quondam illustrissimum
beipem ducem Ltipoldum predicti quondam ducis Alberti filium
ac ducis LOpoldi moderni genitorem exstat confirmaia prout in
teris desaper confectis et sigillis predictorum quondam principum
[illatis plenius continetur, quas eciam litteras religiosa domina
ina Zurcberin priorissa conventus et congr^acionis predicto coram
) producentes mich! humiliter supplicarunt , ut premissis meum
iim consensum dignarer omnipotentis intuitu adhibere. Ego igitur
Idolfus rector ecclesie prefate prefatus consecracioni predicte cappelle
dotacioni probende pro sustentacione congrua sacerdotis predictam
l^nam inoffidantis facte seu faciende propter divini cultus augmen-
nonem, quem meo ac * * «' tempore in mea |)arrochia augeri
sidero, pro nie et succcssoribus meis universis consensum meum
ixi plenarie ac integraliter adhibendum necnon irrevocabiliter adhibeo
r presentes, cum eciam quondam RAdigerus Sculteti de Lentzburg
BUS inmediatos in predicta ecclesia predecessor suum adpremissa
Ihibuerit consensum, prout in littens patentibus eiusdem RAdigeri
^k) sigillatis lucidius continetur, liac tarnen adiecta condicione,
lod sacerdos in predicta cappella celebrans vel ipsani cappellam pro
mpore inofHcians mediani partem tam oblacionum et secretalium
um eciam aliarum obvencionum quarumcumque michi et meis
iccessoribus sacerdotibus in ecclesia Sur residenciam facientibus per-
oalem seu eorum in ecclesia Sur vicariis pro tempore existentibus
Irere teneantur et debeant exsolvere atque presentare dolo et fraude
libuslibet circumscriptis penitus et semotis. Quamobrem ego Rü-
•Ifus rector in Sur prenarratus unacum priorissa conventu seu con-
Bgacione prescriptis vestre reverende patemitati pretacte humilime
AaniMr Urkunde Dbuoh. 12
I7ä [IM
duxi supplicandom etiani predictorum quondam priDcipum mdque
predecessoris predicti et meam pias intentiones dignemisi ob diTini
cultus augiDentum auctoritate vestra ordioaria confirmare ipos con-
sensum yesimm ordinarium adhibendo, sie profecto, quod sine noU
vel cum nota possint in eadein cappella divina ofHcia celebrari, qood-
que eligere possint ydonenm sacerdotem religiosum vel seculanm,
qui ipsanini audiat confessiones ipsisque possit ecclesiastiea aaltim
contritis et confessis dummodo nulliim canonicum obdstat ministnn
sacramenta et quod nichilominus valeant loci ordinario pro tempon
existenti aliquem ydoneum sacerdorem ad prebendam eiusdem cappeDe,
si que dotata fuerit vel si quam dotari in futurum contingat, tam-
quam vere patroue presentare per eundem loci ordinarium institiieD-
dum, dummodo id de consensu illorum quoruin interest aeu intetarit
fore dinoscatur. In cuius rei testimonium sigillum meum preaoititms
est appensum.
Datum et actum in oppido Arow in proxima feria secunda poit
festum beati Jacobi apostoli anno domini millesimo trecentesimo bou-
gesimo tercio.
Siegel des Rudolf Villigers von Hegglingen hängt.
• Hb, mgi.
187. Der Vikar des BiHchofs Heinrich von Constanz bestätigt dtt
Frauen der Samnunff in Aarau das Recht, gottesilienstliche
Handlungen in ihrer Kirche vornehmen zu lassen. Neuenbug
1393 November 26.
Vicarius reverendi in Christo [3atns ac domini domini Heinrici
episcopi Elettensis adniinistratorisque et perpetui gubernatoris ecdesie
Constaneiensis in spiritualibus et temporalibus generalis | omniboa
presencium inspectoribus subscriptorum noticiam cum salute. Codi
prideni recolende inemorie quondani revorendus [later et dominus do-
minus Nicolaus I predicte Constaneiensis ecdesie episcopus religiosis
in Christo priorisse et conventui domus congregacionis opldi Arof
Constaneiensis diocesis de graeia special i concesserit et indulserit, ut
ordincm et regulam beuti Augustini sibi assumcre et in eodem altis-
sinio perpetuo famulari possent, prout eciam ordinein et regulam
iatiidietos sibi assunipserunt, cuius quideiii concessionis et indulti vur-
tuto priorissa et sue convcntuales in earum conveutu augmentaotes
Oratorium sive capellam in qua deficiebat de bonis sibi a deo collatis
iutervcniente consensu expresso horum quorum interest , presertim
rectoris ecclesie parroehialis in Sur, infra cuius liiuites domus congre-
gacionis predicta dinoscitur fore situata, erexerint et editicarint pre-
bendamque sacerdotalem pro sustentatione congrua sacerdotis eandem
pro tempore inofficiantis eertis redditibus pro parte ad presens do-
tatam et auxiliaute domino in antea Christi fidelium suffragiis uberius
ISM] 179
lotandam ad landein Christi Jhesn divinique cultus ob augmentum
]e consensa eciam rectoris antedicti et sub condicionibus infra no-
iatis fundarint, prout premissa et alia in certis litteris super hoc
»nfectia et nobis ostensis clarius et lucidius vidimiis contineri no-
bisqiie homiliter snpplicarint , quatenns erectionem, dotacionem et
fondacionem buiusmodi sub forma que sequitur auctoritate ordinaria
Mofirmare dignaremur. ünde nos quia prehabita solerti inquisicione
fidedigDOnun testimonio reperimus omnia et singula in buiusmodi
iotacionoin litteri» content», veritate fore fulscita ipsamque prebendam
de qua premittitnr pro sustentacione competeuti sacerdotis eandem
jtro tempore inofficiantis fore dotatam redditibus sufficientibus com-
petenter divinmnque cultum, quem nostris temporibus adaugeri siti-
rnus ardenter ■ per dotacionem , ordinacionem et fundacionem predictas
impliari speramns. Idcirco nos vicarius antedictus erectionem, ordi-
nacionem, dotacionem et fundacionem prescriptas, sicut iaste, provide
«t canonice facta sunt , approbamus j ratifieamus et corroboramus,
Totentes, quod dicta prebenda beneHcium ecclesiasticum sit et in
posterum pro beneficio ecclesiastico habeatur et reputetur absque par-
rochialis ecclesie supradicte preiudicio. Servata tarnen convencione
facta inter rectorem et priorissam et conventum predictos, ut vide-
iicet quilibet sacerdos ipsam prebendam pro tempore inofficians mediam
partem oblacionum secretalium et aliarum obvencionum qnarumcumque
pre^cte ecclesie parrochialis rectori et suis in eadera successoribus pro
tempore existentibus fideliter assignetur et ad satisfactionem earundem
ipeis obligetur, quam quidem convencionem antedictam ordinaria auc-
toritate presentibus contirmamus et approbamus, quodque sacerdos seu
prebendarius predicte prebende eandem pro tempore inofficians tempore
eoDgmo alta vel submissa voc« divina prout sibi placuerit et visum
iberit expedire in eadem capella celebrare et celebrari facere, dum
tarnen nullum obsistat canonicum, possit ofHcia et quod cedente vel
decedente prebendario dicte prebende alius sacerdos ydoneus tociens
qnociens ipsam vacare contigerit pt*ebondam nobis aut prefato do-
mino nostro administrat-ori vel suis in eadem Constanciensi ecclesia
saocessoribus pro tempore existentibus per pnorissam et conventum
dicte domus ad instituendum et investiendam ipsum de eadem legi-
time presentetur et nichilominus ut priorissa singularesque ipsius con-
rentus sorores nunc et pro tempore existentes eidem prebendario vel
npdlano sie ut premittitur insütuto confiteri valeant ipseque earum
xmfesBiones audire, penitentias injungere, absolucionisque beneficium
Mem impartiri et ecclesiastica prefatis priorisse et conventus soro-
ibos minisirare valeat sacramenta, plenani ac plenariam auctoritate
iredicta tenore presencium concedimus facuitatem. Eo nequaquam
»bfitante qaod recolende memorie dominus Nicolaus quondam Con-
tändensis episcopus predictis priorisse et conventus sororibus con-
eeeerit et indulserit, ut fratribus predicatoribus domus Thuncensis
T!
IRO [ilK
sepefate Constanciens diocesis confiteri possent et tenerentur dictiqoe
predicatorum fratres premissas priorissam et conveutus sorores in spi-
ritnallbus regere et gubemare valercnt et deberent prout in ipau
domini Kicolay episcopi privilegio plenius contineiar. Qaod quidem
Privilegium ]ier presencia tolJere vel revocare in toto vel in parte
non int^ndinms, quin ymmo illud et alia privilegia seu gracias eisdon
priorisse et conventui concessa vel concessas tarn a Constanciensibiu
episcopis quam ab illustrissimis principibus Austrie ducibus preso-
tibus ampliamus, augmentanms, ratificamus, approbamus et aactori-
tate nostra ordinnria profata in dei nomine confirmamus per presentei.
In quorum omnium et singulorum evidens testimoniam atqae robnr
firmum nostri vicariatus sigillum presenfibns duximus appeudendom.
Datum in Novocadii*o anno domini millesimo tricentesimo nosi-
gesimo tercio G kalendas deeembris indictione prima.
Siegel des bischöfliclioii Vicars hängt.
Abschrift im Copialbiich p. 159 if. (sehr ungenau); Ueberseizung <bp
selbst p. 4G8<^/4 ft*.
1h8. Uei*zo^ Leouold von Oestreich bekennt der Stadt Aaraa WßD
Gulaeu sctmldig zu sein. Wint«rthur 13d5 Januar 11.
Wir Lupolt von goies genadeu hertzog zu Oesterricb, zu Sfcyr,
zu Kemden und zu Krain, gravo ze | Tyrol etc. tnn kunt, als annr
getruwon dem schultliaizzon, dem rate und den burgern geraainlich
, unser etat zu Arow von uns verplicndet sind die gelait und nuii
unser stetten zu landen , zu Walt/ hüt und zu ^lellingCD und ouch
die gelait und nutz unser stctten zu Hrugg, zu Arow und zu Zo-
vingen umb sechs und zwaintzig hundert guldin, die si unserm
lielwn hcrren und vatter seligen hertzog Lupolten uspracht haben,
von Petor Agstcin achtzehen hundert guldin, von Chünraten Sihof-
hein, bui*gi'r ze Ha.sel, acht hundert guldin, als das desselben unser»
herren und vatter sc^ligen phantbrief, den er im darüber geben hat
aigenlichen wol wiset. Also haben wir für die hochgebonien fursten
unsern lieben herren und vettern hertzog Albrechten unser brüder
unsselb und unser erben denselben von Arow durch irer flizziger belt
willen gegunnet und gunnen ouch wissentlich mit disem brief, dai
si dieselben sechs und zwaint/ig hundert j^uldin von unserm getruwen
lieben Hansen Orynmie vcm Grünnberg oder andei-swo wo in dö
füget, ufpringen und eutneinen mugen an irrung und das si mit dem
selben gelt von dem obgenanten Pot^r Agstein und Chunraten Schof-
hein ablosen und ouch uns die zins geringert werden als vor, von
zwollf guldin ainer geben ist, also sol nu von funfftzehen guldin vi
zins ainer ^eben werden und das ouch desselben unsers herren und
vatter seligen pfantbrief dennoch belib by sinen kreft-en umb dax
ander ungeverlichen, mit urkund dity. briefs.
m] 181
Geben zu Winterthur an möntag vor sant Hylatien tag nach
)Mb geburt dnvtzehen hundert jar, dar nach in dem funff und
irntogisten jare.
S. h.
Abschrift im Copialbuch p. 175.
188.* Scholdbrief des Herzogs Lcoi)old von Oest reich zu Gunsten der
Stadt Aiurau. Winterthur 1395 Januar 11.
Wir Lupolt von gotes gnaden hertzog zu Oestnch, z& Styr, zu
[ernden und zu Krain, grave zu Tyrol etc. tun kunt, als unser ge-
rowoi der Schultheis, der rate und die burger gemeinlich zu Ar6w
on nnserm lieben getmwcn Hansen dem Grymmcn von Grännen-
eig off ze bringen and entnemen manent etwievil gelts von wegen
er sechs und zwaintzig hundert guldin, die wir in schuldig syen
Ad darumb in die gelait und nut-z zu Baden, zu Waltzhüt und zu
lelliogen und ouch die gelait und nutz zu Prugg, zu Arow und zu
byingen versetzt sind fCkr die sechs und zwentzig hundert guldin,
ie ä unserm lieben herren und vatter hertzog Lupolten seligen uf-
fachten von Peter Achstein und Cünraten Schofifhein, burger ze
it«!, nach ir pfantbrieff lut und sag, so sy darumb von dem selben
naenn lieben herren und vatter hertzog Lupolten seligen haben, daz
nr ftr die hochgebornen Fürsten unsem lieben vettern, hertzog Al-
reehten unser lieb br&der, uns selb und unser erben darzü unser
IQiut und willen geben, sunder das si damitte ablösen und das
ttnach selben pfantbrieff beliben bi iren krefften und ouch uns an
iBser losung onschedlich an geverd, mit urkund ditz briefs.
Geben zu Winterthur an mentag vor sant Hylarientag nach
Ufts gebürt druzehen hundert jar darnach in dem funff und nün-
Dgosten jare.
Copie im Bathsmanual 1395^1426. nr. 23 p. 25.
189. Sprnchbrief des Rathes von Aaran wegen streitiger drei MOt
Kernen, zwischen der Samnung in Aarau, Mechthilt von Baden
und Ulrich Zeltner von Aarau. 1395 Mai 26.
Wir der Schultheis und der rat der stat Ar&w veriehen und
b kuit menglichen mit disem brief, daz uf den | tag, alz diser
rief geben ist tdr uns komen, alz uf ein offenen tag die erbern
Owen die priorin und | des convents ein teil an gemeins convents
at des samnnngs ze Ariw in der Halden an der Aren | gelegen,
id sanderbar frow Mechthilt von Baden des selben conventz, ze
Dem teil, und Uolrich Zeltner burger ze Arow ze dem andern teile,
o der Mea und miszhellung wegen, so sie mit einander hatten von der
yer mAt kernen wegen, gint ab Jennis Grenchers hus ze Arow in
r Halden gelegen und vormales Kaginen was. Und komen da vor
18 die egenanten beid teile willenklicb und einhellenklich der selben
182 UM
bt&s8 und missbellung für sie und ir erben und nachkommen nf um
und lopten vesieklich ze halten, da bi ze beliben und da wider nieiuer
ze komen, wie wir in den stössen uns erkantin und us sprechin, ih
uns fruntlich und nach niinn und recht d&chti besser getin denn
vermitten. Da haben 6ch wir nach beider teil fQrlegang uns alic
erkennet und 6ch zem teil mit ir wissi*n sie über ein bricht und
u^jgesprochen und sprechen mit disf^m brief, dz der obgenant Colrick
Zeltner und sin erben iotzo äugendes haben und niessen sont fdn
sich iemer mor zwein müt kernen geltz und die obgenanten frowei
und ir nachkoinen des vorgenanten samnungs und conventz nach dei
vorgenanten frow Mechthilten von Baden tode ein müt kernen gelt
och iemer mer haben und niassen sont gelichlichen, de weder täl ?oi
noch nach der vorgeschribencn dryer müt kernen geltz ab dem egenant«
Grenchers hus und aber die obgenante frow Mechthilt von Bad«
den selben ein mät kernen geltz ze end ir wile haben und niesm
sol. Darzü der egenante Uolrich Zeltner und sin erben ob er en*
were der ietzgenanten Mechthilten von Baden siner basen geben soni
bisz ze end ir wile und niemand* furor zwein müt kernen ierlich u
sant Martinstag und ir die weren und si dar Hmb versorgen, ab
der brief wist, der ir dar umb geben ist, alles in menglichs inning
und wider rede und in alle geverde. Und des alles ze warem s\i\M
urkünd, so haben wir von des vorgeschriben satzz wegen und hh
durch beider teil Iwtte willen unsers rätes ingesigel offenlich gehencht
an disen brief.
Der gel>en ist nach Ciistz gebürt druzehen hundert nüntzig uod
fünf jare uf mitwochen nechst vor dem heiligen ptingstage.
Das kleine Stadtsiegel hängt.
' Vielleicht verschriebeii für nieueiid.
UH). Ulrich lileioher, der Aeltere, von Aarau, verspricht uur in Aanw
Rocht uehiiien und fordern zu wollen. 13ft5 Juli 5.
Ich Uolrich Bleicher von Aarau der elter vergich offenlich und
tun kunt nienglichcni mit discm brief, duz ich mit den erbern wiset
dem schultheissen und rat der stat ze Arow willeklich unbetwangei
und mit gutem rat und wol bedach tem müt recht und redlichen obe
ein komen bin, dz | ich noch ieman andei-s von minen wegen fü
sich iemer ewenklich hin weder die vorgenanten gemeinen stat Avoyi
noch iemiin frowen oder | man, einen oder mer, er si Schultheis, rki
burger oder scMdner, wer da wonhaft oder gesessen ist oder zu ine
gehöret, sunder noch sament mit deheinen ussren oder fremden g(
richten, geistlichen noch weltlichen, niemer ustriben, laden, angriffe
oder deheins wegs bekumbern sol, weder lützel noch vil, wond wi
ich zu inen zc sprechen und ze vordren hän oder gewinn nu od<
hienach, wa ich wonhaft oder gesessen bin, das sol ich oder wi
von minen wegen tun wil vordren und dar umb recht nemei
IM] 183
lAchen und halten, vor dem schultheissen und rät oder vor dem
oflenn gericht der stat ze Arow und sol 5ch ich noch ieman anders
fon mineii wegen die vorgenanten von Arow sunder noch sament
TOD deheiner sach noch ansprach wegen mit deheinen andren Sachen
oder aogriSungen denn alz Vorbescheiden ist niemer besweren, scha-
digen noch bekümbem. Ich sol 6ch allen den von Arow sunder
oder sament, die des rechien 6ch bed6rfend und begerend von mir,
das halten und rechtes gehorsam sin ze Arow der stat. ümb dis
dies war und stete ze halten, hin ich einen rechten gelerten eid
gesworen ze den heDigen mit ufgehepten banden und mit gelerten
«orten, alles In alle geverde. und des alles ze warem offenen ur-
klod bin ich min ingesigel offenlich gehencht an disen brief. und
» merer gewarsami hän ich erbetten minen lieben vatter Johansen
BWeher, dz er sin ingesigel für mich gehencht hatt offenlich an
dimi brief.
Der geben ist nach Cristz gebürt druzehen hundert nüntzig und
fimf jare uf mentag vor sant sant Kylianus tage.
8. h.
19L Sprach des Rathes von Basel in dem Rechtsstreite zwischen der
Stadt Aarau und den Erben des Ulrichs Rot sei. von Aaraa.
1395 Oktober 26.
Wir Johans Puliant von Eptingen, ritter, burgermeister und der
it» dar statt Basel t&nd kunt menglichem mit disem briefe, das fAr
^ karoent da wir ze rate saszent uff disen nachgeschribenen tag,
sb dirre brief geben ist, der erber und wise | man Johans Trullerey,
^nttheiB der statt Arowe, Coslentzer bistümes, in namen und an
^tt sin selbs, des rates, der bürgere und der gemeynde gemeinlich
der statt Arowe vorgenant, fAr die er ouch tröste und versprach dise
nachgeschribenen Sachen stete und | veste ze habende, ze eimteil,
uad der bescheiden Albrecht Spirer von Ettenhein, ein procurator,
oder Verweser der bisch&flichen gerichten ze Costentz und ze Basel,
in ounen und an statt Jegklin Bogers von Sunthofen und Katherinen
Otleman Oltingera eliche | wirtin, siner swester Agnesen seligen, die
wa nampt ESngeltrut, Dietrichs seligen von Lingolfshein wilent elichen
wirtin Straszbni^ger bistümes kinden und. erben, von den er ouch
vollen gewalt vor uns zougt zA diser nachgeschribener sachen, für die
V ouch vertroet und versprach dise nachgeschribenen sachen ze hal-
tende und ouch by sinem eyde den er darumb vor uns tett liplichen
tfl den heiligen mit ufgehebter hand und gelerten worten, seyt das
ier selbe sin gewalt nyt wider ruft were von den egenanten ge-
Awuflterden und dz ouch dehein ander erben sient der egenanten
kgoesen seligen zA disen ziten, denne die egenanten geschwusterde^
nmd a ander elicher kinden nit gelassen habent, daf&r er ouch ge-
184 [IW
trost und versprochen liat by dem egenaiiten sinem eyde , zit dem
andei-en teil. Und venahent vor uns offenlicben gesunt von goties
gnaden libes und der sinnen unbetwungen und ane alle hinderlrame-
nisse als ei sprachen! denne frilich und willeklichen and mit rechtem
wissen unib alle saclien und /üsprücho, so die egenante Agnes selige,
dar nach die vorgenatiten ire kinde als nechst erben der selben und
der Yorgedacht Ettenhein von iren und sin selbs wegen an den schiiK>
heissen, rate und gemeynde genieinlichen der vorgenanten statt Arows
oder dehein ^jersonen dasei bs in suiiders untz uff dis zit gehebt haod,
haben ui5cbten und niogenf von Uolrich Roten von Arowe aetign
wegen wilent burger ze Arowe und des wybes seligen der vorgenantfln
Agneseu seligen swester und der evXten ufei*standen und kernen ant,
es sie unib houbtsiicheii, schulden, gcrichte, geistliches und weltlicbeg,
dahar verloffeu. Item von kosten, arbeit, briefen und schaden wegeo,
wie sich die dahar ouch verlofTen band und gehebt sint wider die
egenanten von Arowe und ouch umb alle ander züspruche und flachen,
wie die komen und gewesen sint. Item und umb alle züspruche tuui
schaden, so die vorgenanten Schultheis, rete und die gemeinde n
Arowe w^idcr die vurgodachteii pai*tyeu Agnesen seligen, Jegklin nnd
Katherinen geswüsterd(^ und ouch wider Ettenhein geliebt band, haben
m5chten und mögen , als si meynent vor der recht geschediget ein
und ze grossem kosten und schaden bracht und in ander wege, wie
der komen ist und verloflen und aller vergangenen invallenden Sachen
tVuntlichen und mit »lütem rate durch nutz, willen In^dcrteilen grossen
kosten, schaden, ^cbrosten und vicntscliatl ze versehende, wand einbel-
keit früiitscluift und liebe bringet, und widersetz unfrüntschaft, schaden
und vientschaft spiset, über komen sient einhclklichen umb* die Sachen
alle und yeglicher in aller we<(c, wise und forme, so das von recht
oder von gewonheit bestun mag und kreftig ist, der cgenant Schult-
heis in namen als vorb<»griflfen ist und der vorgedacht Ettenhein für
die als vor stat, sich selben und alle ir erben und nachkomen, gesetit
band und komen sint, vor uns kamcnt und satztent uff den erberen,
bescheiden Hartman von Ereiifels unsern burger ze Basel als uff einen
gemeinen man, den wir inen von ir bette wegen darzü gabent und
geben band und der sich ou<h von unser l>ette wegen der Sachen
annam, umb das die Sachen ze ende und usztrag in gutem k^e und
l)edeteil kosten, arl>eit und schaden überhebt wurdent. Und gabent
ouch die vorgenanten teyle in namen als vor begriffen ist vor
uns dem egenanten Hartman mit Worten und werken die darzA ge-
hortent vollen gewalt und macht ir Sachen beder teilen verlüffen, lü-
sprüche, rede, wider rede, briefe und kuntschaft in zenemmende uff
viertage oder werkt^o ze verhörende und darumb us/esprecbende nach
recht oder minne als verre in sin verstauten isso und bescheidenheit
darinnc wisel, und was ouch von dem selben Hartman umb die selben
Sachen samment oder in sunders nach recht oder mynne gesprochen
q 185
t, da by sol es deime bestan, beliben iind von beden teilen im«
brochenlichen gebalten werden ane wider rede nnd geverde. Oucb
)bte&t die vorgenanten Jobans scbultheis in namen als vor statt
gftten truwen und der vorgedacht Ettenhein by sinem eyde, den
darximb vor ans tett in sunders liplicben zd den heiligen mit uf-
ebter band nnd gelerten woi*ten in namen der egenanten Jegklin
gers und Katherin, der^ swester, Dietrichs Oltiogers husfrowen, als
den und erben der egenanten Agnesen von Lingolfsbein seligen,
m anlasz nnd überkomnunge und des egenanten Hartmans uszspruch,
geschehe nach recht oder mynne und alles das an disem briefe
und nach begriffen ist und euch hinnanthin von niemandes w^en
ler die selben von Arowe von deheiner sache w^en in gericht noch
wendig mit worten oder werken ze tünde ane geverde, stete und
ie ze bände ewiklichen und da wider niemer ze t&nde noch ze
nende, heimlich noch offenlich, in gerichte noch uszwendig, mit
rten oder werken, in dehein wise, durch sich selbe noch ander,
:h Dyemant gehellen noch geraten da wider zetünde. Ouoh ver-
id sich der egenant Ettenhein und versprach vor uns und satzte
ach ze rechter pene, &b das were, das er oder yemand von sinen
gen in dehein wise oder wege kerne oder tete wider dehein ding
r nnd nachgescliriben, das er denne s611e sin und heissen ein ver-
ter man und sin lip und gut denen von Arowe vervallen sin ze
;hter pene und die und der helffer ouch in und sin gut, wo und
weihen stetten si die haben mögent oder vindent, es si in stetten,
' Wasser oder uff dem lande , angriffen, von ime als von eim ver-
teil manne richten sin gut, vertriben und damitte ze tdnde und ze
aeode nach irem willen, alle friheit, recht und gewonheit hie wider
iftnde uszgenommen und hingeleit, der er sich gentzlichen vor uns
bogen hat und entzecht. Der selbe Albrecht ouch z& allen vor
d nachgeschribenen dingen die vorgenant Jegklin und Katherinen
twnsterde der erben und nachkomen sich und sin erben band vest-
ich ze haltende, von den er ouch desselben vollen gewalt vor uns
Igte nnd ensol die vorgenanten teyle ouch insunders die vorge-
irihenen geswüsterde ir erben und nachkomen und Ettenheim
erben und nachkomen in disen Sachen allen und y^licher nützit
innen noch fristen, dehein friheit, recht noch gericht, geist-
18 noch weltliches, geschribens noch ungeschribens , stettrecht,
trecht, &yrecht noch dehein gewonheit noch gesetzt der stetten
or des landes dehein sache helffe schirmung noch uszug rechter
nr geteten mit den die vorgenanten von Arowe ir nachkomen
klin und Katherin vorgeschriben ir erben oder nachkomen, AI-
cht Ettenhein oder sin erben zä deheiner zit gereden oder get&n
iden oder möchtent wider dehein ding vorgeschriben in dehein wise
r wege mit rechte oder getat, des sich die vorgenanten bedeteile
sich und die als vor stat gentzlichen eatzigen band und enlzi^ent
186 [IM
eich (les vor uns mit dirre gescbrift. Der selbe Ettenbein hat oach
vor uns by dem egenanten sitiem eide und pene gelobt und verbeisaeii,
were das er yemer debein sache oder anspräche gewunne an die T0^
genanten von Arowe sament oder in sunders oder dehein persones
daselbs, das er denne das recht niergant s&chen noch nemen sol,
denne vor dem gerichte ze Arowe, das ouch ime ane veni^Mii
geschehen sol und was da umb sin Sachen erkent wirt, da by 8ol
es ouch beliben und bestan und nit da wider zet&nde, es were deone^
das er daselbs rechtlosz gelassen würde oder ein Schultheis ime xur-
loub gebe, so m&chte er wol recht anderswa sftchen ane geverde.
Ouch sol der vorgedacht Ettenhein by dem egenanten sinem eydi
hinnanthin die briefe, so ze Steyne vor gericht von sinen wegen g^
sint gegen den egenanten von Arowe, getruwlich halten und da wider
nit tun in deheinen wege by dem egenanten sinem eyde und pene ud
sollent ouch die egenanten briefe hinnanthin in gantzer kraft belibtt
nach uszwisunge derselben briefen ane geverde. Item und stat der
gewaltzbriof Ettenheims von worte ze worte in latin alsust:
In dei nomine amen. Nos ofÜcialis curie Basiliensis notum fBOr
mus universis et singulis, quos nosce fuerit opportunum, quommqoB
inierest vel intererit quodmodolibet in futuram per hoc presens pabE-
cum instrumentum , quod sub anno a nativitate eiusdem millesimo
trecentesimo nonagesimo t«rcio pontificatus sanctissimi in Christo patris
HC domini nostri domini Bonifocii divina providencia pape noni anno
quurto indictione prima feria sexta seu die veneris post festum sancti
Urbnni jmpe trecesima et i)enu1tinia nien^is maii (1393 Mai 30) hora
quasi primaruui Hasilee in domo inhabitacionis notarii publici snb-
scripti imncupata Zdm swartzcn rAden prope pontem nuncupatam
Menlinstege in nostri ac notarii publici tamquam publicarum et aat-
tenticarum ])ersonarum ac t^tium inferius noniinatorum presencia
personaliter constituti Jegklinus dictus Borger de Sunthofeu et Ka-
therina uxor legitima Ottonis de Oltingen commorantis in Columbaria
ßaäiliensis diocesis liberi et heredes quondam Agnese dicte de Lingolfs-
hein olim mulieris Argentinensis diocesis omni via jure nostro causa
atque fonna quibus melius et efQcacius potuerunt et debuerunt in
causa seu causis quam vel quas contra discretos, providos et sapientes
viros scultetum, consulcs et universitatem, masculini sexus annos dis«
cretionis habentes in genere et si>ecie opidi Arow Constanciensis dio-
cesis coram delegatis, subdolegatis, ordinariis, extraordinariis judicibus
sancte sedis Maguntinensis et eciam judi(^ curie regalis in Rotwilr pre-
dicte Constanciensis diocesit? et arbitris arbitratoribus seu amicabilibns
compositoribus vel aliis judicibus quibuscunique prosequuntur seu pro-
sequi intendunt communiter vel divisum unacum cause seu caufournm
hujusmodi dependentibus, incidentibus, emergentibus et connexis dis-
cretuni virum Albertum dictum Spyrer de Ettenhein procuratorem
curiarum nostre ac Constanciensis preeentem et omnis mandati pro-
I] 187
itorii subscripti in se sponte suscipieDtis summi unius et legitimum
mratorem, actorem, factoram negotioruinque gestorem ac nunciuin
aaleiDy fecemnt constituerunt, creaverimt ac eciam ordmayeruni.
ites et concedentes tenore presentium eidem suo procuratori plenam
iberam potestatem suo nomine et pro ipso hujusmodi causam seu
SAB onacum ipaarum dependentibus, iiicidentibus emergentibus et
aezis componendi amicabiliter et complanandi ac in arbitros, arbi-
x>reB seu amicabiles compositores partiales et etiam communes et
eriores unum yel plures compromitteudi via juris amicicie et equitaüs
ipeum comproinissum pena et juramento vallandi propositionibus,
icionibos, allegacionibus et probacionibus coram ipsis arbitris, arbi-
boribos seu amicabilibus compositoribus eciam communibus et
erioribus, propositis, petitis, allegatis et deductis ac probatis pro-
atiationem seu pronuntiationes et decreta juris amicicie vel equitatis
limdi ipeasque servandi et standi ac perendi eisdem necnon uni-
«i et singula debita ipsorum constituentium communiter vel divisim
eisdem sculteto, consulibus et universitate ac penas quascumque
r partem non servantem debendas recipiendi et actiones quascumque
periendi et exigendi ac debitores de solutis et receptis qnittandi,
erandi et absolvendi ac quittos liberos et absolutos dimittendi pac-
m, finem, refutacionem de non ulterius petendo faciendi, promit-
adi per fidem nomine juramenti de rato et observancia ac ipeos
ostitoentes et eorum heredes et successores ad ratibabitionem et
iervanciam obligandi et asstringendi ac renunciandi universis et
igolis renunciacionibus in biis necessariis et debitis et conswetis.
& a necesse fuerit in et super premissis omnibus et singulis agendi
t) eisdem consütuentibus et eorum quolibet ipsosque defendendi,
£i[)iendi, replicandi, duplicandi, triplicandi, quadruplicandi prote-
idones quaslibet verbo vel in scriptis faciendi libellum seu libellos
eciam petidones quascumque eciam summarias dandi offerendi,
nigoidi, petendi et recipiendi litem seu Utes contestandi juramen-
m calampnie, malicie vitande et veritatis dicende seu alterius cuius-
let generis sacramentum in aniinas dictorum constituentium pre-
lodi, deponendi, ponendi, articulandi et interrogandi* posicionibus
ticnUs et interrogatorüs « « « testes, instrumenta, munimenta,
teras et alia quecumque probacionum genera in modum probandi,
odacendi et per partem adversam fieri produci et testes jurare vi-
odiy prodnctos et producta atque factas impungnandi moniciones et
08 Processus quoscumque similiter verbo et in scriptis interpellandi
lomm copias dandi, petendi et recipiendi crimina et defectus op-
Qendi absolncionis et in integrum restitucionis beneficia eciam co-
n judice regali dicte curie regalis in Rotwiir vulgariter dicendo
m aberacht seu alias principaliter et incidentaliter eciam simpliciter
ad cautelam petendi, impetrandi et obtinendi, proponendi, couclu-
idi sommae interlocutorias et diffinitas fieri petendi et audiendi ab
]
188 [IM
ipaifi et quolibet ulio gravamine quod ad appellanduiii suffiKerit esn
sufficore vidol)itiir eciam verbo vel in scriptis appollandi appellacionen
seu appellaciones inier})onendi, legendi, insinnandi, intimandi, innovandi
et prosequendi epistolas'' seu litteiiis teetimoniales petendi et recipiendi
expensas quascumque petendi, taxandi, declarandi. obtinendi et recipieDdi
et si necesse fuerit super ipsU in animas constituentium et cujnslibei
eorum jurandi aliuni vel alios procuratorem seu procuratores sab-
siituendi substitutum aeu substitutos revocandi et onus procoradonis
huiusmodi, quando et quociens ipsi procuratori visum fuerit expedire in
sc resumendi presente procuratorio in suo robore nichilominus dnn-
turo. Et geueraliter oinnia alia faciendi, gerendi et exercendi, qne
vero et legitimo procuratori a lege vel canone sunt concessa, edaro
si mandatuni aliud quodeuiuque exigat ripecialo et si qua maiora aat
graviora sint superius expressa et quolibet eorundem promiserunt pre-
noininati constiiuentcs ac quilibet ipsorum per fideni suam in mamu
eiusdem notarii publici ))ersonanique nostram similiter representant«
tainquam publice et autiontice persone recipientes ac sollempniter sti-
pulantis vice et nomine omnium et singulorum quorum interest xA
interorit prestitam nomine juramenti corporaliter ab eisdem et eoniDi
([uolibet se ratuni et gratum habituros totum et quicquid per dicioffl
suum procuratorem constitutum vel ab eo substitutum aat substitatoi
in premissis et circa ea actum, factum, gestum procuratum fuerit
sivo gestum ipsosqiie procuratores et eorum quemlibet ab omni oaece
sutis dandi relevare. Caventes expresse pro eisdem suis procuratoribns
constituto seu constitutis vel substituto ab eodem judicio sisti et ju-
dicatum solvi sab rorum et bonorum suorum omnium et singolonim
obligacioiie et ypotheca. In «Quorum onmium et singulorum pre-
missorum tcstimonium ovidens atque robur nos ofßcialis curie Ba-
siliensis prediotus sigillum dicte curie nostre Basiliensis huic appeodi
fecimus instruinento publico ad i*equisicionem constituentium et con-
stituti, ut ipsis unum vel plura publicum seu publica instrunientum
et instrumenta conBceret et traderet de premissis notarium publicum
subscriptum requircutium per ipsum notarium subscriptum confeoto.
Acta sunt hoc anno domini, poutificatu, indictione, mense, die«
hora et loco quibus supra presentibus discretis viris Johanne dicto
Löubolor de Fryburgo notario ciirie Constanciensis et Johanne AmoWi
))aganu' de Twiele, scolare dicto Constanciensis diocesis testibus ad pre-
missa in eorum testimonium vocatis specialiter et rogatis et nie Al-
berto Ebe de Ebersperg elerico Herbipolensi diocesis Basiliensis in
civitate commorante publico auctoritate imperiali ac curie Basiliensis
notario jurato personamque venerabilis et circiunspecti viri ac doinini
niei domini ofticialis curie Basiliensis pretacti representante hoc presens
publicum instrumentum ex premissis confoctum manu mea me hie in
eodem i)cr alium ineo de mandato scriptum subsc.ribendo publicant^
et in hanc publicam formam redigente signumque meum solitam et
m. 13M1 18d
ODSwetom mia cum appensione dicti sigiüi cnrie Bamliensis facta
resantibna apponente. In testiinoiiium omniom et siogulonmi pro-
iHBomm ab eisdem constituentibns et constitatis eciani vocato perito
t requisito.
Dia allea ze urknnd and warheit so habent wir darch bette
rilkn bederteilen vorgenanter unser statt ingeeigel gehenket an diaen
rief, der geben ist da man zalt nach Cristi geburt tbusent dru-
nndert nöntaig und fanf jare am nächsten zinstag vor aller heiligen tage.
Siegel der Stadt Basel hängt.
* Hs. und. ^ Ha. des. * ü», intergogaudi. ' Hs. apostolos. ' Hs. paganL
192. Qni Radolf von Sultz befreit den Schultheissen, Rath und die
Borger der Stadt Aarau aus der Acht. Rotweil 1395 December 7.
Ich griff RAdolff von Solts hofrichter von mins gnedigen herren
\m Bfimachen kung Wentzlaus gewalt | an siner stat af sinem hof
I» Rotwil vergioh offenlich und tun kunt menglichem mit disem brieff,
iu ich I die firomen wisen den schultheissen, den rite und die burger
Semainlich der statt ze Ar&we, alle die man sint | und zu iren tagen
konieii sint, usser der auhte und aber auhte gelassen hin , darin si
getJn hatt fr& Agnes selig Dietrichs von Lingolfshain seligen von
Strasibnrg wilant elichü husfr&we, und hin die egeoanten von Ar&we
dams gelan mit willen und gunst Jacob Borgers und Katherinen
geswostergit von Snnthofen, der egenanten frow Agnesen seligen kinde
und nehst erben, wan si frunUich mit inen geriht sint, lin und künd
OQch si darus und sint ouch die selben von Ar&we alle ab dem
taktUkch des hofa ze Rotwil getilget und abgeschriben, und darumb
10 kund ich die selben von Arowe alle gemainlich und insunders
▼OB mins gnedigen herren des RAmsclien küngs gewalt von der obge-
Moten auhte wegen usser dem unfrid wider in den friden und er-
hob si iren frunden und verbüt si iren vigenden mit urkünd und
bift dis briefis. und herumb ze offem Urkunde hin ich des hofs
K Rotwil insigel offenlich getin hencken an disen brieff.
Der ze Rotwil geben ist an dem nehsten zinstag nach sant Ny-
ooIaos tag nach Cristz gebürte di-uzehenhundert jare und in dem
Kif und nuntzigestem jare.
Siegel des Hofgerichtes hängt.
198. Schultheis und Rath von Aarau erkennen, dass Mark wart Zechen-
der dem Johans Trüllerev den Hcrrschattssins zu befahlen habe.
1896 Mai 3.
Ich Uolrich Sumer Schultheis und die ret gemeinlich der statt
>B Ar&w tflnd offenlich kunt und veriechent allermenlichen mit disem
^vief I , als von der züspruch und stfiss wegen, so Johans Trullerej
^üsot unser Schultheis %e Ar6w und Markwart Zechender unser
^Yg6r mit einander | hatten! , als von hersclmft zins wegen und
190 [IM
sonderlich als der egenant Johans TruUerey dem obgenanten Haii-
wart zusprach uinb herschaft | zios , so er im jerlichs geben stlt, ee
were an phenningen oder an kernen von diE«n nach geschriben gfttera:
Item des ersten zwen und zwentzig phenning von dem bömgarten,
den er k&ffc von Fryenberg Ar6win erben, ist gelegen nebent Eberiis
Sprus garten und Steffen Verren vormals was ; item fonfzechen phen-
ning von sinem hus und sechs phenning von sinem nebent hos, di
Wacherboltz was; item vierthalben Schilling von sinem grossen b5m-
garten, gelegen nebent der alten Arfiwin b&ragarten ; item dry phen-
ning von dem hus vor dem ober tor, das des Sporers was; item aber
sechzechen phenning von der Hegginer bonigarten, stosset an der von
Goldenberg bomgarten; item aber vier phenning von dem garten
hinder CAntzis Arows schür gelegen, hinder Springinsaks schür; item
aber fiinfzechen phenning von den garten, die Uekerin, Cfintzis Arows,
Heinrichs Maris warent, da der spichor und dz häsli uf etat, gelegen
nebent Claws Kupfersmidz schür bi dem Rentzentor ; item zwej viertel
kernen von dien akren uf der Leingrüben, sint vier jucherten ; itan
ein halb viertel kernen von dem akker in dem Gerüte; item aberem
viertel kernen von einem akker uf dem Büchlerrein, wart kift TOn
Peter von Hedingen; item aber einhalb vierteil kernen von einem
akker, lit uf dem Büchlerrein, wart k&ft von Küdin Schertleib; itan
aber einhalb viertel kernen von einem akker uf dem Büchlerrein ge
legen in den vorgenanten akkren und was Heinrichs Wemas. Die
selben guter er 6cli vormals me vei*zinset hotte und sini' vatter selig
Claws Zechender in das hersohaft zins buch also och vermeldet und
verschriben werew umb die egenanten zins ab und uf den vorbenempten •
gutem und getmwte, dz er im die gftter verzinsen sÖlte, won sich
üch die ret vormals darumb erkont hettont. Do antwurt der ob-
genant Mark wart Zechender, er bette der egenanten gutem ein teil
da von er 6ch gern den herscbaft zins geben w61te, aber umb etliche
guter wüste er nit und hette ir och nit und getn'iwte nit, dz er ütz
da von gel)en sAlte. Do antwurt aber der vorgenant Trüllerej, er
getruwte got und dem rechten, sid sin vatter selig in dem herscbaft
zins buch verschriben stund und die guter bch verzinset liett, di er
si och billich hinnanthin verzinsen s6lt, er wiste inn denn der guter
wer si hett, dz er dem herschaft zins nach konien niöcht. Nach
clegt und widerred so bed teil für uns bracht hant und einaudcr
vor uns verrechtet hant, so hant wir uns dar umb bekönt einhelklich,
das der vorgenant Markwart Zechender und sin erben dem egenanten
.lohans Trüllerey und sinen erben jerlich die egenanten herschaft zins
geben sont von den vorl>enemp<en gutem allen, er wi?t inn oder sin
erben denn uf die guter, wer si hab oder buw, wenne er oder sin
erben das tetint, so sol der obgenant Johans Trüllei-ey oder sin erben
die zins haben uff den gütern und von den so er inn bewisent ist
und och so da von jerlichs vieli, als sin herschaft zins buch wi^
Ml 191
id seit ane geverd. Und des ze urkänd aller vorgeschriben dingen,
hant wir obgenant schulthei« and ret der stat ze Ar6w des rates
agel offenlich gehenkt an disen brief.
Geben tind beschechen uff des heiligen crütz tag, als es fanden
irt, dee jares do man zalt von Christas gebart dr&zechenhandert and
intzig jar dar nach in dem sechsten jare.
Das kleine Rathasiegel hängt
Abechrift im Gopialbach p. 127 ff.
• Hs. sin.
194. Rudolf Villigers von Hegglingen, Kirchherr von Sahr, verleiht
der Samnung in Aarau das begräbnissrecht in und bei ihrer
Kapelle. Aarau 1396 Oktober 10.
RAdolfos Villid de Hegglingen sacerdos rector ecciesie parro-
üalis in Sore dyocetds Constanciensis omnibus et singalis presentes
toas intaentibus vel | aadiendibas notam facio per presentes. Cnm
m dadam religiosis in Christo dominabas prioiisse et conventai sea
mgregadoni in opido Arow ordinis predicatorum | in parrochia mea
Bgentibos et devote deo fiEunalantibas concessam et indaltam sit ac
urit per me meoeqae predecessores ac etiam reverendos in Christo
atres pontificee | ecciesie et dyocesis Constanciensis vel eorum vicarioa
1 spiritaaUbos et temporalibas generales nee non per illastrissimos
lincipes duces Aastrie dominos meos generosos veros ecciesie mee
relibate patronos, qaod in cappella per easdem priorissam et conven-
am iaxta cenobinm earandem constractam et consecratam per illos,
[oi debebant et potaerant divina officia per cappellanum vel preben-
larinm per easdem priorissam et conventum ordinario presentandam
d qoemlibet aliam presbiterum honestum et ydoneum divina ibidem
«lebrare volentem canonice haberi vel celebrari possent ac alia sacra-
nanta eodesiastica eisdem dominabas amministrare proat in litteris
lesaper confectis plenios continetar. Ipsisque tarnen dominabas prio-
isBe et conventai hacasque concessam vel indaltum non faerit, qaod
1 eadem cappella et cimiterio iaxta cappellam consecrandam per epis-
opom chatolicam graciam et commemoracionem sedis apostolice ha-
rtem, qaod ipse conventuales et alii Christi fideles sepaltaram ibi-
am pie et devote eligentos possent vel deberent canonice seppeliri.
laare predicte priorissa et conventas sea congregacio cenobii predicti
lichi homiliter et devote sapplicarant, cam ipsis non sit commo-
Qsnm (!) sed pocias onerosam eoram corpora mortaa extra cenobiam
eferri vel sepelliri, qaatenas ipeis pure propter deam et sepaltaram
>ro ipsis alÜBqae Christi fidelibus apad ipsas sepalturam caritative
ligentibas canonice et legitime habere possent concedere graciosius dig-
arer. Ego vero attendens, qaod jasta potentes divinum cultomque
mgmentare cupientes, quem digne omni tempore augmentare et in
aiwlius reformare ardenter desidero, debeant graciose et hamiliter
1
192 [IM
exaudiri , unde predicte |)eticioni dominamm priorisse ac conveotos
ut sepnlturam in eamm cappella et cimiterio iuxtA eapellam ipam
consiecrando prout premittitur pro ip:Siis aliisque Christi fidelibas ae-
ptütaram ibidem eligentibiis pro me nieisqne successoribns coDsenaun
adhibeo presentibus 1>enivoIam et expressum. 8it tarnen profecto qnod
Corpora sepulturam ibidem eligencinm in cappella vel cimiterio pr^-
libatis antequam in eodeni loco tradantnr ecclesiostice sepnltnre id
eoclesiam filialem in Arow defernntur et canonice presententur com
oblacionibus aliisque sollenitatibus iuxta morem et consaetudinem patrie
fideliter observanduni corporibus tainen predictaruni priorisse et aoro-
rum dicti conventus ac faniiliarum dumtaxat penitus exemptis, sc
eciam quod de universis obvencionibus et proventibns , evenientibiu
de funeribus seu funeralibus eligencium sepulturam in loco prelibato
niichi rectori predicte vel successoribus meis in ecclesia Sur residenti*
bu8 qnarta niichi et ecclosie a jure reservata legittime et cum effecta
per eosdem celebrantes divina inibi fideliter exsolvatur medietate Ten
oblacionum vel obvencionum seu secretalium per celebrantem ibidem
aliis temporibos solvenda miehi yel successoribus proat prescrilnhir
eisdem diebus depositionum per ipsam quartam expedita et pemtu
soluta. In cuius rei testimonium evidens atque robur presens tnms-
fixum sigilli niei proprii appensione fideliter commaniri.
Datum et actum in opido Arow anno domini 1396 feria ferda
proxima ante festum beaii Dyonisii martiris gloriosi.
Siegel des K. Villigern hängt.
Diese Urkuiitlo hängt durch einen Pergaiucnti*t reifen mit nr. W zu-
sammen.
Wh Spnich dos Engelhart von Winsperg, Landvogt der Herrschaft
Oestreich, in dem ^^treite zwischen Lcnzburg und Aara"*
Brugg l:^^ Oktober LV.
Ich Engelhart herre 7ai Winsi)erg, miner gnädigen horschaft von
Oesterrich etc. lantvogt, tun kunt menklichem mit disem brief, als
von der stosz und misshellung wegen, so gewesen sint tzwischend dem
crl)em knecht Hansen Vogt Schultheis zu Ix*ntzburg zft einem teil.
nnd den erbern wysen dem schul theb^sen, rat und burgern der statt
zu Arow zö dem andern teil, die selben stöss aber dar rftrend von
des holtzes und waldes wegen, genant der Surhart, so der obgenaiit
Hans Vogt meint und spricht, das er im zügehore mit sanipt andern
stucken in sin pfandt und ampt ze Lentzburg, so er von der obgenanten
mincr herschaft wegen iu pfandes wyse inne hatt und darumb ich
nach rat miner herschaft rM dem* erbern wysen Hansen Kriechen dem
eitern, miner hersrhaft rat, und R&dgern Meyer undorvogt ze Baden
enjdiolhen hatt der obgenanten l)eider teil kuntschaft von desselben
holtzes und waldes wegen ze verhören, die selben zwen och der
M] 193
agenanten beider teil kantschaft von erbem l6ten verb6rt und
genomen band und die in scbrift eigenlicb für micb und disz
ichgoecbriben miner berscbaft r&t bracht, und nach dem verhören
id sagen der yorgenanten beider teil kuntschaft red und wider-
dy 80 habend ich und miner herschaft r&t gemeinlich und ein-
iUenklich erkendt und gesprochen, erkennent und sprechend och
issentlich mit disem brief, das die obgenanten von Arow noch nye-
in von ir wegen kein holtz in dem vorgenanten wald genant der
urhart howen noch dannen füren s&llent und den selben Hansen
3gt och an der weyd, so man nempt die Eicheln, mit irem vich nit
ikumbem noch sch&digen und in dem bach, genant die Sur, mit
■keinen ungewonlichen dingen vischen noch w&sien, denne mit willen,
iasen und gunst des obgenanten Hansen Vogtz oder eines andren
fgtes oder amptmans, der denne das obgeschriben ämpt und vogty
Lemtzburg von miner obgenanten herschaft wegen inne hatt. Und
ad disz die r&t: die edeln wolgebornen herren graf Heinrich von
ontfort, herre ze Tettnang in Thurg6w, Walther von der hochen
Kiigen, Ulrich von Prandisz und Kftdolffen von Arburg, fryen hem,
lenman von Grünenberg, hem Eppen von Hadtstatt, hem Hans Truch-
Inen genant Brack und hem Henman von Binach, ritter, Henman
on BAbendorff, Hans Kriech der elter und Hans Segenser, schultheissen
B Hellingen. Und des ze warem offenen urkund und rechter verriebt
lnn8 sach so hab ich der obgenant lantvogt nach erkandtnusz der obge-
tmten miner herschafl r&t min insigel o£fenlich gehenkt an disen brief.
Der geben ist ze Brugg an dem n&chsten frytag nach sant
jaUen tag des jares do man zalt von Cristus gepürt drüzechenhundert
md nuntzig jar, dar nach in dem sechsten jare.
Diese Urkunde ist nur in einem von der Stadt Boden 1460 Januar 7
«^gestelltem Vidimus erhalten.
* Hs. den.
Abschrift im Copialbuch p. 201 f[.
196. Herzog Leopold bestätigt der Samnung in Aarau das Hecht,
eine Kapelfe mit einem Kirchhofe zu bauen, sowie die übrigen
Freiheiten des Klosters. Brugg 1396 Oktober 21.
Wir Leupolt von gotes gnaden hertzog ze Oesterreich, ze Steyr,
a Kernden und zeKrain, graf | ze Tyrol etc. tuen kunt: Als wei-
lot unser lieber urön k&nig Rudolf und unser lieber een hertzog {
ihrecht seliger gedechtiiAsse den erbern gaistleichen unsem lieben
idfchtigen der priorinn und | dem convent der samnung ze Araw
gönnet und erlaubet habcnt ein kapell und kilchhof mit des kilich-
»Tsn ze Sur willen und gunst ze buwen und die mit einem capplan
stiften und ze besetzen, also haben wir dartzu auch unser günst
id willen gegeben ze gleicher weis, als unser vor vordem und die
lef die sy darumb und auch all ander brief, recht, gnad, freyhait
id gute gewonhait, die sy von unsem egenanten vordem gehebt
Aftrsusr Urkundenbocli. 13
'1
194 iUN
und untz her bracht habent, von sundern gnaden bestett und be-
statten auch wissen tleich, was wir in ze recht daran bestetten soUeii
oder mftgen, also daz sy furbasser gjntzleich dabej beleihen an
inenkleichs irrung und hindem&sse an geverde mit urkand ditz brie&.
Geben ze Brugg in Ergaw an samstag nach sand Gallen tag
nach Christs geburde drcwtzehenhundert jar darnach in dem sechs
und newnt^egisteni jare.
Siegel des Herzogs hängt.
197. Lehenbrief Herzogs Leopold von Oestreich lu Gunsten deiHaoi
Triillercy von Aarau. Brugg 1390 Oktober 21.
Wir Leupolt von gots gnaden hertzog ze Oesterreich, ze Stejr,
ze Kernäen und ze Krain, graf ze Tirol etc. tun kunt, als ¥r]r tob
der I ordenung wegen unsrer lande, so wir und unser lieber bmder
hertzog Wilhalm nach unsers lieben vettern hertzog Albrechts seligeo
tode uberein | worden sein , die lehen der lande unsi'er Verwesung von
newen dingen verliehen, also kam für uns unser getrewer lieber
Hanns TruUerey | von Arow und bat, daz wir im verleihen gemchtai
die nachgeschribenn gfiter , wan die sein lehen von uns weren : Des
ersten den layen zehend, der aus dem grossen zehend der kirchea tf
Sursee geet und j&rlich giltet ainlif malter dinkhel, ainHf malbr
habem , ein malter gersten und zwen mCit bonen und zwen mit
arbaiz. Item ainen zehenden, gelegen ze Huntzliswil, den jdib
nennet den veltzehend. Item ein matten, gelegen ze Nider-EntTvit
und gilt drey niüt kernen. Item den zcheuden, der da geet ans
dem grossen zehend der kirchen ze Surse, der järleich gilt zwelif
malter. Item zwo schoppossen , gelegen ze Ilasenhusen und gelte&t
ein malter dinkhcl und ein malter haberu. Item ein hofstat gelegen
ze Arow in der vorstat, die i4rlich gilt sechzehen Schilling gd\&.
Item das lioltz und die &kker an dem Göurein. Item ein gut ge-
legen ze Urtekun, gilt zwen mut rokhen. Item ainen hof ze Chulben,
der da gilt acht stukh gelts; mit allen iren zugehfirungen. Daz haben
wir getan und haben dem egenanten Tnillerey und seinen erben die
vorgenanten guter verlihen und lechen oueh wissentlich was wir in
zerechte daran lechen sullen oder mugen, oie nach laut und sag irr
brief, die sy von unsern vordem vormals darumb habent, von uns,
unsern lieben brudeni, unserm vettern und erben in lehens weise
inuezehaben und ze niessen als lehens und landt's recht ist, doch
vorbehebt unserr rechten, ob wir der ichtes daran hietteu und ouch
also, daz sy uns davon tun und getrew und gewertig sein als leheo»-
manne irn lehen herren pilleich tun sullen und gepunden sein unge-
verlich, mit urkund ditz briefs.
Geben ze Prug«,' in Ergow an samtztog nach sand Gallen tag
nach Kiiste go])urde drcwtzehenhundert jar dar nach in dem sechs
und newntzigsten jare.
S. h.
*t] 195
198. Der Vicar des Bistumsverwesers Heinrich von Constanz gewährt
der Samnunff in Aarau das Beffräbnißrecht bei und m ihrer
Kapelle. Zofingen 1397 Januar 17.
Vjcarius reverendi in Christo patris ac domini domini Heinrici
iscopi Eletiensis administratorisque perpetui ecclesie Coostanciensis
iversis Christi fidelibus presencium inspectoribas subscriptorum |
tidam cum salate. Meminimus nos jamdudum religiosis in Christo
orisse et conventoi domus congrogationis oppidi Arow ordinis sancti
igostini Constanciensis | dyocesis pro augmentacione divin 1 cultas
iciosius concessisse, ut Oratorium seu capellam edifBcare pi-eben-
nque sacerdotalem dotare possent, quod j talis concessionis yirtute per
denn priorissam et conventum extitit adimpletum per nosque auc-
itate ordinaria de consensu rectoris parrochialis ecclesie in Sur,
ra cxiius parrochie limites idem locus situatus existit, sab certis
Den condidonibus seu pactis extitit confirmatum, ut in litteris nostris
niper confectis, ad quas nos referimus, plenius continetur. Nunc
ro ez parte earundem dominarum priorisse et conventus nobis hu-
liter est supplicatum , quatenus eisdem priorisse et conventui ut
nüerium et sepulturam ecclesiasticam aactoritate nostra ordinaria
naecrandum prope capellam earundem dominarum et in capella pro
Kunun sepultura ncc non aliorum Christi fidelium in ibi sepelliri
igendum habere licite possint, concedere dignaremur, nos sperantes
sr hoc divini nominis cultum augmentari, quem nostris temporibus
Igen sitimus, ardenter eisdem priorisse et conventui) ut cimiterium
rope capellam ipsarum et in eadem habere valeant pro ipsarum alio-
nnque premissorum sepultura per episcopum catholicum graciam et
mnunionem sedis apostolice habentem consecrandum de consensu
iftdolfi Villici de Hegglingen i'ectoris prefate ecclesie in Sur, infra
imu limites ut premissum est idem locus situatus existit, vive vocis
ncolo in nostri precencia interveniente , presentibus auctoritate
ostra ordinaria in dei nomine concedimus et de specialis dono
rede indulgemus; volumus tarnen, quod corpora eligencium sepul-
nnm in capella vel cimiterio prelibatis antequam ecclesiastico in
idem loco tradantur sepulture ad ecclesiam parroehialem deferantur
blarionibus et aliis sollempnitatibus juxta morem patrie primitus fiendis
I eadem, corporibus priorisse et sororum dicti conventus dumtaxat
Eoeptis, Dostre quoque intencionis existit, quod de universis obven-
onibas evenientibus de funeribus seu funeralibus eligencium sepul-
tnun in loco prelibato ecclesie parrochiali quarta de jure eidem de-
ta rationaliter persolvatur cum efifectu quadam composicione de
edietate obveniencium in dicta capella ecclesie parrochiali solvenda
aliquo non obstante quam de consensu dicü rectoris ad alia preter
nendia huiusmodi censemus referendam.
Datum in Zovingen sub sigillo nostri vycariatus die 17 mensis
196 [MI
januarii anno domini millesimo trecentesimo nonagemmo sefytimo, io-
dictione quinta.
VicariatsGegel hängt.
Sehr verblaßte Schrift.
199. Hermann, Bischof von Castoria, Generalvikar des Bischofii
rieh von Constanz, verleiht allen Besuchern des KirchhoJBi
beim Franenkloster in Aaran und der Kapelle daselbst ebwi
Ablaß. 1397 xMärz 18.
No8 Hernianus dei et sancte sedis gracia episcopus Oastorimii
reverendi in Christo patris ac domini domini Heinrici eadera | gndt
Elettensis episcopi ac amministratoris ecclesie Constanciensis perpetd
vicarins in pontiiicalibue generalis universis Christi fidelibos | preseniei
litteras inspecturis salutem in eo qai est omnium vera salns. Co-
pientes quoslibet Christi fideles ad devocionis et pietatis | opera invi-
tare, ut non solum ex eo presentis vite subsidium, sed eteme retribncioiiii
premia consequantur, ut autem cimiterium conventus religioflanun m*
dinum predicatonim in Ar6w Constanciensis dyocesis per nos dedicatoa
et consecratum, situm iuxta cappellam earundem, eo frequencius vin*
tentur et congniis hononbus honorentur cappellam et cimiterianiy bm
de onmipotenüs dei misericordia et beatonmi Petri et Pauli aposlo-
lorum eius auctoritate confisi omnibus Christi fidelibus confeBOS ä
contritis, qui ipsam cappellam et altare causa devocionis accesseriot,
in dedicacione ipsius cappelle ac in quatuor festis anni sollempniti-
tibus ac per octavos festoi*um eorundem aut in festivitate patronaram
earundeni in diebus apostolorum et oetavas earundem omnibus sab*
batis diebus omni die quo id fecerint aut alias de facultatibus sab
aliquid dando yel legando manus suos porrexerint adiutrices, 40 dies
criminalium nee non 100 dies veuialium de iuiuncto sibi penitentia
misericorditer in domino relaxamus, barum testimonio litterarom si-
gilli nostri appensione consignatorum.
Datum 15 kalendas aprilis anno domini millesimo 300 nona-
gesimo septimo.
S. h.
200. Beli Sporerin und Heinrich Sporor, ihr Sohn, verkaufen dem
Heinrich Tripachcr. dem Aeltero, zu Aarau, einen Mut Kernen
und 2 Schilling Pfennige jährlichen Zinses um 14 Gulden.
1397 Juli 14.
Allen den die discu brief ansehent oder hörend lesen kund ich
üolrich Sumer, Schultheis ze Arow, dz | ich des tages alz diser brief
^eben ist offenlich daselbs an offner Strasse ze gerioht sass und komen
do für mich ingericht die erber frow Beli Sporerin und Heinrich
Sporer ir elicher sun und öch | ir und der nachgescbril>en siner ge-
swistergiden erborner und wissenthafter vogt, und Adelheit, FJ«,
tW] 197
Inne, Grethe and Peter, alle ire elichen kinde. und Hans Veithein
n Grethen sins elichen wibs und der egenanten müier elichen dochter
tat, ze einem teil, and Heinrich Tripscher, der elter, gesessen ze
Lrow, ze dem andern teil, and offnoten mit Fürsprechen die vorge-
anten frow, ire kind und ir dochterman, dz si alle gemeinlich and
^chs besunder fiür sich und ir erben und Nicola win Sporer iren
an nnd brAder, der in lande nit were, und sanderbar der egenante
[einrieb Sporer in yogts wisz für die egenante müter und geswister-
ide und der vorgenante Hans Veithein in vogtes wise für die ege-
ante am wibe, alle einhelleklich eins rechten steten k&ffes ze k&ffen
eben bettin dem egenanten Heinrich Tripscher and sinen erben, wenn
r enwere, einen mat kernen und zwein ß phening alles jerlichs zins
B geben and ierlich ze sant Martins tag nach rechtem zins gelt
edit le richten uf und ab irem hus und hofstat mit allen iren
echten and siner zAgehArden gelegen ze Arow in der stat an dem
nien stokke an dem ort an Jennis von Küttingen huse, mit sSlicher
lesobeidenheit, dz ab dem egenanten hus vormales nit anders noch
Der gienge ierlichs zinses, denn siben Schilling phenning ze iarziten
n das gotzhas ze Arow and dry phening herschaft zins, wond si
He nben ß pbening, die Eberlin Spru vor dar ab gangen weren, von
fli abgelöst bettln, alz ich der selbe Eberli Spru sich und sin erben
So ze m&l iogericht der selben siben ß phening mit mund und banden
■oech, alz do dar umb urteil und recht gab und den brief, so er
kr nmb bat, hin tett und brach, üod were der k6ffe alz beschenhen
amb vierzehen guldin guter and genemer, dere si in ir aller nutz
wd gewert and bezalt weren. CTnd also nach diser offnuDg do vert-
gotten die obgenante frow, ire kinde und ir dochter man dem ege-
MBten Heinrich Tripscher disen kiffe und das kernen und phening
grit, in aller wise alz vorgeoffnot was und geschach &ch das mit
rechter entzichang mit mund und mit banden und mit aller ehafti
Worten and werchen und Sicherheit, so denn dar zA gehören solt,
ifao dz nach miner frag uf den eide erteilt ward, dz es alles recht
geflchenhen were und &ch billich kraft bette nu und hienach nach
onaer stat recht ze Arow in all geverd.
Hie bi weren : Claus Kupferschmit, üolrich Zeltner, Jacob Tot-
tiker, Eberli Spru, RAdi Jungling, Heini Kennler, Heintzman Am-
äader and ander bürgere ze Arow und erber lüten gnftg.
Und des alles ze warem steten urkund han ich der obgenant
Schultheis ich mit rechter urteil geben disen brief mit minem inge-
^gri von des gerichtz wegen besigelt, uf samstag vor sant Marga-
ruilMo tag nach Cristz gebürt drdizehen hundert nüntzig und siben
itte.
8. h.
198 [tW
1
j
201. Herzog Leopold von OeHtreich belehnt Hans Trüllerey 7on Aaiu
mit dem Thurm Rore. Baden 1397 September 2.
Wir Leupolt von gottes genaden bertzog ze Oesterreicb, ze Stieyr,
ze Kemden and ze Krain, graf ze Tyrol etc. tuen kunt, daz | fiii
uns konien unser lieben getrewen Hudolf und Cbunrat gebrftder to&
Hallwil und gaben uns auf den turn und gesezze | genant Ror, g^
legen in der stat ze Arow, mit allen den gutern und rechtungen, in-
wendig und auswendig' | der genanien stat ze Arow, und dartza &
gAter, die ze Sure und ze Buchs gelegen sind mit allen nützen, gAlten,
freyheiten und gnaden, so von alter dartzu gehöret, der ir lehen tou 1
uns were und baten uns, daz wir den geruchten ze verleihen UDsenn j
lieben getrewen Hannsen Trülleray von Arow, wan sy im den ver-
kauft bieten. Daz bal)en wir getan und haben den egenanten tarn
und gesezze mit aller siner obgenanten zugehorung demselben Hanaen
TrAlleray und sinen erben verlihen und leihen auch wissentlich, im
wir in ze recht daran leihen sullen oder mugen den forbasser von
uns, unsern br Adern, uuserm vettern und erben in lehens weis im»
ze haben und ze niessen als lehens und landes recht ist. Doch also,
daz das unser offen haus sein sol ze allen unsern notdorften und audi
daz sy uns davon gehorsam und gewertig sein, als lehensmannen irea
lehenshcrren billich tuen sullen an geverde, mit urchand ditz hriefc
Geben ze Baden in Ergow an suntag nach sand Verenen tag
nach Christs geburde drewtzehen hundert jar dar nach in dem siben
und newntzegistem jare.
S. h.
• „und auswendig" .steht zweimal.
202. Herzog Leopold von Oestreich verleiht den Gebrüdern Ulrich
und Chuntzman Sumer von Aarau einige (lüter. Ensisheim 131*7
December 28.
Wir Leupolt von gots gnaden hertzog ze Oesterrich, ze Steyr,
ze Kernden und ze Krain | , graf ze Tyrol etc. tun kunt, als wir
von ordenung wegen unserr laude, so wir und | unser lieber bmder
hei-tzog Wilhelm nach uusers lieben lierren und vettern hertzog Al-
brecht söligen | tode uberain worden sein, die lehen der lande unserr
Verwesung und ausriclitung von newen dingen leihen, also haben wir
unsern getrewen Ulreichen und Cbüutzman Sumer gebrudem von
Arow die nachgeschriben leben verlihen, wan die ir lehen von uns
sind als si furlegen : von erst drey matten, gelegen hinder dem Gonn-
roy, gelten ain malter rokken ; item ain schupposs, gelegen ze Sure,
pawet W^ernher Toderb und giltet zwen mutt kern, sechs virteil rokken,
ain malter habem ; und ainen zehenten , gelegen ze Arow ze den
Hussem, giltet zwelf stukh. Und leihen ouch wissentlich, was wir
»81 199
ze recht daran leiben »allen oder mugen, also daz sy und ir erben
e vorgenanien leben mit iren zugeborungen furbasser innehaben
id niessen snllen als lehens und landes recht ist, doch vorbebebt,
» wir yeht rechten daran hietten und daz sy uns dayon getrew
id dienstper sein als lehensman iren lehenherren billich tun an ge-
rde, mit urkund ditz briefs.
Geben ze Ensishaim an aller heiligen kindlin tag ze weichnachten
cb Kristi gepurde dreutzehen hundert jar und dar nach in dem
)en und newntzigisten jare. *
8. h.
Die nrs. 196, 197^ 201 und 202 sind vom gleichen Schreiber geschrieben,
208. Emlispach 1398 Februar 14 (s. Valentis tag).
Ulrich von Hirtzstal genant Meyer, sesshaft ze Erlisbach, ur-
ladet im Namen der Aebtissin von Königsfelden, dass Cl&ws Ringly,
shaft ze Erlisbach, Margaret, seine Frau, Jacob, sein Sohn und Jenni
in Tochtermann, der im Namen seiner Frau Adelheid Ringli handelt,
m Rudolf Velchen von Aarau einen halben Mtlt Kernen Geldes
ib und uff einer jucherten akkers mit reben, gelegen an dem berg
£mlispach, genant Steinmarsruty, rdrte obnan an her Hans Bleyers
ligen reben und einhalb an CAnbsis Schenkers reben", um 4 Gulden
«tanft haben.
Zeugen: Jacob Meyger, Heinrich Kupfer, Hentz Hürme, Cünrad
iatter, Jacob Hertzog.
Siegler: ü. v. Hirtzstal.
204. Ulrich von Hertenstein, Edelknecht, verleiht dem Heinrich Schult-
heis von Aarau und Imer von Siengen, von Bremgarten, den
Stadtbach in Aarau. 1398 Juli 26.
Ich üolrich von Hertenstein edelknecht vei^gich offenlich, dz ich
einrieb | Schultheissen burger ze Arow und Imern von Siengen, von
remjgarten geliehen hän und liehen mit disem brief ze rechten
»jtneinen maniechen den bache, der ze Arow dur die stat rinnet,
Demmene zwuschent der selben stat ringmure und der mäli oder
rischent der muli und der blöwen und ze fArende dur den garten
der müli und dur den b6ngarten bi dem turne, uf dem ertrich
er dar inne und w^ dar und dannen, alz si bedürfen, also dz es
ischedlicb sie an der selben mftlin und bldwen. Des ze urkünd han
I der obgenant Uolrich von Hertenstein min ingesigel offenlich ge-
seht an disen brief.
Der geben ist nach Cristz gebürt drüzehenhundert nüntzig und
)t jare uf fritag nach sant Jacobs tage.
S. h.
Die Urkimde ist mit grüner Tinte geschrieben.
1
200 [ISM. IM». UM
204*. Arow 1398 Juli 26 (tVitag nach s. Jacobs tag).
Uolrich Tnillerey urkundet im Namen seines Vaters, Jobsu
Tnillerey, Schulthoissen von Aarau, dass Walther Kupfersmid m
Aarau dem Hans Strub, Chorherrn zu Schönen werd, als Vertreter dias
Stifts, zwei MUt Kernen Goldes, Aarauer Mass, „dh dem hos nd
hofstatt mit siner zAgehord, das da were Hans Kupfersmidz im
br&ders, das selb hus och gelogen were ze Ar&w äff dem {datsxwA-
schont den riugniui'en an Claws Kupfersmidz hus sines brAders, ml
giengi ab dem selben hus und hofstatt vor ab zins jerlich dry pheoDing
herschaftzins*' , um 26 ff Pfennige Zoünger Münze verkauft habe.
Auch lasten auf dem Hause 10 Gulden, welche die Morgengabe der
Agnes Kupfersmid, Ehefrau des W. Kupfersmid, bilden. Doch eoUen
die zwei MUt Kernen Zinses den Vorrang haben.
Zeugen : Uolrich Sumer, Cüntzman Sumer, Markwart Zechender,
Claws Kupfersmid, El)erly Spru ; burger ze Aröw.
Siegel abgefallen.
Staatsarchiv Solothiiru, Schönenwenl.
205. Aröw 1^1^ Februar 7 (tritag vor der phaffen vasnacht).
Ulrich Tnillerey von Aarau urkundet an statt seines Veten
Johans Trulleroy, Schulthoissen in Aarau, dass Hans Schenk Ton
Oösgen d^m Rudolf Schultheis, sesshaft zu Aarau, zwei viertel Geld«
um 50 fT Zotiiigor Pfennige verkauft habe. Und das „ein viertel
kernen jerliclis geltes und zinses ab der fröwen in der samnung
reben, gelogen an Walthers von Hunwil rel>en , die gelegen sint in-
wendig siner inren trotten, und das ander viertel geltz ab des ieti-
genanten Walthers von Hiinwil rel^n, die gelegen sint an der ege-
nanten frowen in der samnung reben, die Wernher Schultheis warent".
Siegler: J. Trillloroy ; S. a]»gefallen.
2(H). Arow llUl) März 4.
Johans TrüUerey, Schulthei^< von Aarau, urkundet, dass Walther
und Hans Kupfersmid, Gebrüder. Bürger von Aarau und Adelheid
von Baden, des Hans von Baden sei. von Aarau Ehefrau, deren Vogt
Jacob Totiker von Aarau ist, den S. hwestem der Samnung in Aarau
Miurgaret Satlerin von Brenigarten, Subpriorin und Gerdrut Totiker
zu Händen der Samnung ein Gut zu Muhen, welches jührlich 14 Viertel
Hoggen Aarauer Maß giltet, um 20 Gulden verkauft haben.
Zeugen: Paulus Hug, Uolrich Zeltner, Hans Sigriswil, L^rad
Schroter, Rudolf Veithein, Hans Limgeröchen : burger ze Ar6w.
Siegler: J. Trüllerey, Walther und Hans Kupferscbmid und
Jacob Totiker.
IN] 201
207. Ai^w 1400 Mai 14.
Ulrich Trdllerey urkundet im Namen seines Vaters Johans Trul-
fey, Schaltheissen von Aai-an» daas Rudolf Züricher von Aaraa und
m 85hne Herr Fridrich ein Priester und Conrad , den Schwestern
BT Samnung in Aarau, Margaret Sattlerin von Bremgarten, Snbpriorin
id Anna Eggenhemmin, zu Händen der Samnung » deren Schaffner
hrkwart Zechender von Aarau ist, Guter zu Dürrenäsch bei Trost-
efg gelegen, um 78 Gulden verkauft haben.
Zeugen: Hans Zürcher, Paulus Hug, Uolrich Zeltner, Henman
on Habkense, Walther Kupferschmid: von Ar&w.
Siegler:* J. Trüllerej, Rudolf Züricher, Heinrich Bitterkrut und
flrich Sumer.
Die Schrift ist die gleiche wie bei nr. 1K)6.
208. 1400 Mai 25 (sand Urbans tag).
Graf Johannes . (IV.) von Habeburg (-Laufenburg) wandelt das
^en des Heinrich Imhag, Kaplan zu Aarau, in freies Eigenthum um.
Siegel h&ngt
Abgedruckt (nicht mustergiltig) in Argovia X p. 298.
209. Schuldverschreibung Herzogs Leopold von Oestreich um 2600 Gnl-
den. Thann 1400 Juli 6.
Wir Lüpolt von gotts gnaden hertzog ze Oesterrich, ze Steyr,
e Eemden und ze Krajn, graf ze Tjrol etc. tun kunt für uns unser
>rAder und erben, als ünserr» lieben getruwen dem schultheissen, dem
tt und den bürgern gemeinlich unser stat ze Ar&w von wilent s&liger
vdAchtnAsse ünserm lieben vatter hertzog Lupoiden für zwei tusent
fid sechs hundert guldin mit sinem brief unser geleit und nutz unser
iett Baden, WaltzhAt und Mellingen verschriben und verschaft sind
ad ze merer Sicherheit in ouch in pfands wis verschriben ist die
itz der geleit ze Brugg, ze Aröw und ze Zofingen und die nütz
tr selben in von den vorgenanten ünsern stetten ze Baden, Waltz-
it, Brugg und Mellingen langzit nit gericht noch gefallen sind nach
vorgenanter brief sag, also haben wir den egenanten Onsem bürgern
n Ar&w von des selben irs abganges und ussligens wegen die gnad
tan und tun ouch wissentlich mit dem brief, in s&licher mass, dz
nu hinfur i&rlich uff unser fr&wen tag ze der lieAtmiss besunder
' dem vorgenanten unserm geleit ze Brugg haben und da von niessen
Heu hundert guldin vor allen den so denn nach des genanten
sers vatter brief dar uff geschaft sind, mit sampt den geleiten ze
&w und ze Zofingen, die sy vor mals inne gehebt habent. Und
len ouch die geleiter, die ietzunt sint oder hienach künftig wer-
st| da selbs ze Brugg den egenanten von Arow swerren die vor-
202 [\m
genanten hundert gnldin also uff den egenanten tag ze richten nnd
ze bo/«a1en und in da mit gewertig ze sin als vorgeschriben stet. Und
wenn ouch die vorgenanten stett ])aden, Waltzbüt und Mellingen der
schuld gericht sind, dar umb sy hinder uns gen den von Ramstein sUnd
nach unser brief sag, dz denn die egenanten von Ar&w in die selben
geleit tretten und inn&mcn sullen, besetzen und ze endsetzen als ?em
und als lang, untz dz sy der vorgenanten zwei tusent und secbs-
hundert guldinen kfinftiger zins und ouch der schaden nach sag des
egenanten ünsers vatters briefs usgericht und bezalt sind ; doch iu-
genomen der hundert und sechszig guldin, so sy in dem nechstYe^
gangnen jar ze zins gegeben habent, die sy ouch abmessen sollint
mit dem obgenanten gelt, was in des dannocht usslit, und süllen uns
ouch i&rlich dar umb rechnung tun, wz in da von gevellet, wann
wir des begem. Ouch süUen die vorgenanten dry stett Baden, Walt^
hüt und Mellingen den vorgenanten von Ar6w mit den selben ge-
leiten färbasser gehorsam und gewertig sin, als vor geschriben stet.
Da von emphelhen wir üosern liehen getrüwen allen ünsem lantvogten,
vogten, herren, rittem und knechten, amptlüten und andern unsem
undertan , den diser brief gezSigt wirt und wellent ernstlich , dx sy
die egenanten unser burger und die stat ze Aröw by der vorgenanten
unser gnad vestklich halten und schirmen und nicht gestatten, dz in
jemand kein infi^ll noch irrung dar an t&, won dz gcntzlich änser
meynung ist, mit urkünd disz briefs.
Gel)en ze Tann an zistag nach sant Uolrichs tag nach Cristi ge-
bürt in dem vierzechenhundertosten jar.
Co|)ic auf Papior aus dorn vierzehnten Jahrhundert; vgl. nr. 155.
210. Nikiaus von Rüti. Kaplan dos Altars s. Michel nnd 8. Peter in
der Kirciie von Aarau. schenkt der Samnung in Aarau zwei
Viertel KiTnen. lllM) Juli 24.
Ich Niclaus von Ri'ili, capplan des altare sant Michels und sant
Peters in der kilrhen zo Arow, tun offeulich kunt und vergich ich
aller | menlicheni mit disem brietf für mich und min erben, dz ich
eigenlich \vr)l])e<laciitlich gesundes libes, guter sinnen und gedenken
hin I geben han und giljen och hin mit urkünd diss briefes für mich
und all min erben zwen viertel kernen jArlichs geltes und zinses | uff
simt Martis t^ig ze geben und ze weren den erberen geistlichen frSwen
der priolin und convent gemeinlich in dem samnung ze Arow in der
Hald<?n gelegen an der Aren und iren nachkomen. Und giengi dz
ein viertel kernen geltes ab der selben frowen im samnung reben,
gelegen an dem inren Hungerberg, an Walthers von Hunwil reben;
und dz ander viei*tel ab des selben Waltliers von Hunwil reben, ge-
legen an der egenanten frowen in» sanmung reben, und werent erb
von dem gotzhus ze Küngsveld. Doch mit der l)escheidenheit und
»] 203
t gediog han ich inen dz ein viertel kernen geltz geben fiir dni phunt
snningen, so ich inen schuldig was; dz ander viertel kernen geltz
ib dz selb sont sy- und ir nacbkomen durch rainer sei heil willen
d durch aller miner fründen und vordren sei heil willen ewklich
' sambstag ze vesper und durch nacht ein brunnend liecht haben
einer ampellen in ir kor bj dem obristen venster ze der linggen
BD vor unser frfiwen, gott ze lob und zen eren und ÜDser frfiwen
d allen helgen, in iren kosten. Dz selb sy mir gelobt band -ze
od by guten truwen für sy und ir nacbkomen, und han öch mich
r mich und min erben gegen inen entzigen der obgenanten zwey
ertel kernen geltz mit aller der Sicherheit, so ich dz tun solt und
ur zfi gebort. Und des ze einem waren steten offennen urkünd
les des so vor von mir geschiiben stät, so han ich obgenanter von
Inti min insigel für mich und all min erben offenlich gehenkt an
isen brieff.
Der geben ist uff sant Jacobs abend der heiligen zwölf hotten
es jares do man zalt von Cristus gebürt tusung und vierhun-
«rt jar.
8. h.
211. Johann von Lupfen, Landvogt zu Stülingen, urkundet, daß Imor
von Siengen von seinen in Aarau liegenden Qütern der Stadt
Aaraa zu steuern hätte. Baden 1400 December 19.
Ich Johans von Lupphen lantgraf zu StAlingen, herr zu Hohen-
ufk, landvogt etc. tun kunt, daz uf hütigen tag für dise | nachge«
cbriben miner herschaft r&te und mich zem rechten komen sind die
fbern mine besunder lieben Marquard Zebender | von Arow und
^olrich TrÄllerey in namen und an stat derselben stat Arow, einsit,
iQd der erber bescheiden Imer | von Siengen, andersit, und offenote
'a vor uns der jetzgenant Imer von Siengen also : wie das er daselbs
e Arow etwas guter ererbet het von Heinrich Schultheissen genant
enfUin seligen, daruf sy im stur geleit hettent, darumb in aber
Achte, daz das nit billich sin s<, wan er diiselbs nit sessehaft
ere. Dawider aber die vorgeschriben der von Arow botschaft ant-
urtend und sprachend, wie das dasselbe erb und gut by inen und
iren gerichten gelegen were und och mit inen alwegend untzher
Arbar gewesen sy nach dem und ir geswomen sturer daruff geleit
fttent und getruwtent och, daz sy by der stür beliben söltend.
ad nach beiderteilen offenung, red und Widerrede, band dise nach-
schriben miner herschaft r&te und ich herum b erkent und ge-
rochen: Wir erkennen und sprechen in disem brief also, daz der
»rgeschriben Imer von Siengen nu zemal die stür geben sol und das
h dieselben von Arow nu hynnanthin wol stiir uf dieselben guter
jen sftUend und mögend, als denn zitlich und bescheidenlicb ist.
204 [HM
So denn von der stAsse wegen, so dieselben von Arow und Imer
von Sengen och saraend gehept hand von einer matten wegen, ge-
nant Senftlis owe, die der egenempte Imer von Sengen och Ton
dem obgeschriben Heinrich Scbultheissen s&ligen geerbet hat Duv
umb haben wir uns och erkent und gesprochen, erkennen nnd
sprechen och in disem brief also: das Imer von Sengen dieselbea
matten haben und niessen sol mit invengen und begriffen in aOor
wise und masse, als si der obgeschriben Heinrich Schnltheisse slUig
und ander von sinen wegen inne gehebt hand ungesumpt und nngo-
irret derselben von Arow halb. Und sind dis die r&te: die eddea
herren mine lieben 6hainen und g&ten frQnde grauf Ott von Thier-
stein, Rükdolff von Arburg, Uolrich Thüring von Prandis, Diethehn
von Krenckingen, her Hanman von Gr&nenberg, her Heinrich Qeaseler,
her Rudolf von HalwiK her Hanman von Rynach, Herman von Lan-
denberg genant Sclmdi, Hans Kriech von Arbui^, Hans Segenser,
schultheisse ze Meilingen und Herman Qremlich. Mit urkiüid dii
briefs, der nach erkantoOsse der jetzgenanten miner herschaft rtian
mit minem ingesigel offen besigelt und hieran gehenkt ist
Geben ze Haden uf suntag vor saud Thomas tag eins swSlf-
botten nach Crists gebürt in dem viertzehenhundertisten jar.
S. h.
212. Die Brüder Hans, Wernhcr, Priester imd Kirchherr zu Riscb,
Hiirtmaun und Ulrich von flerteustoin verkanten an Imer von
Sengen in MoUinjjon einen Theil des Stadtbaches in Aarau
um o()<) (inlden. Örenij^arten 1400.
Allen den die disen brieff ansechend oder h6rent lesen , kund ich
Hans von Hertenstein, ich Wenihor von Hertenstein, priester, kilch-
her I ze Hisch, ich Hartman von Hortenstein und ich Uolrich von
Hertenstein geV)rruler, Uolriclis von Hertenstein selig wilent elichen
sün, verjechend | alle vier uiiverscheidonlicli, daz wir wolbedachtklich,
recht und redlich für uns und für alle unser erben eins hantvesten
köffs verkofl | und ze koffen geben habent dem erberu bescheidea
Ymar von Seiij^en, so^slmft und burger ze Bremgarton, und fro Annan
siner elichen frowen den bacli, der ze Aröw durch die statt rünnet,
zwuschend der statt und der niüli oder zwuschent der muli und der
plöwen, der von uns leclien ist, dz sy den bach fi^ren mögent durch
den garten by der muH und durch den bongarton by dem Thurn,
uf dem ertrich oder dar inne und weg dar und dannan haben ab
sy bedorfent ungevarlich, doch der obgenanten müli und der pl6wen
unschedlich. Die obj^onante lechenschaft dez bachs und alle unser
rechtung daran, wie dz von alters bar komen ist, hand wir inen
ledklich ze koffen gel>en fi'ir fry eigen umb dry hundert' guldin guter
und geber an gold und an gewicht, dero wir 6ch gentzlich von inen
bezalt sint, darumb wir uns enzichend dez obgenanten bachs far uns
4#n 205.
ind unser «rbeii nod band ich alle unser rechtang dar an ufgeben
iem Torgenanten Tmar von Sengen, fr5 Annan siner elichen fr&wen
ind ir erben in eins stetten ewigen handvesten k6fes wise und en-
ichend 6ns och dez lecbens und der lechenscbafk an dem selben bach
jid gebent ez inen af eigenlich mitt disem brieff. Were 6ch dz
.em obgenanten Tmar von Sengen, fr6 Annan oder iro erben in dem
bgenanten k&ff dbein insprucb bescbecbe, von wem dz were oder
h der bach füi'bas von jemau lecben were, dz si bekümbert wurdent,
la send wir und unser erben si und iro erben da lidigen und ent-
chadigen,. wie und weles wegs si dez ze schaden koment. Were aber
I2 wir die obgenanten stuck übersecbend und niit gnüg Utend, ez
vere ein stuck oder me, wenne wir die obgenanten von Hertenstein
äaane von dem obgenanten Tmar von Sengen, fro Annan siner elichen
Uwen oder ir erben oder unser erben ermant werdent ee hus, ze
hoi^ oder under 6gen, mitt botten, brieffen oder von munde, so sont
wir Ans in den nechsten ach tagen nach der manung alle vier^ und
welcher gemant ist antwürten gon Bremgarten in die statt und V9n
der statt niemer ze komen untz dz doch gnüg beschicht darumb
denne gemant ist, allez by den eiden, so wir alle vier liplich zfi gott
Tind den heiligen gesworen band und daaer jecki icher insunder mitt
n^ebten henden und gelerten werten. Har umb ze vestem ur-
bind 80 hant wir die obgenanten Hans von Hertenstein, Wernher
von Hertenstein, priester, kilcberre ze Risch, Hartman von Hertenstein
und Uobrich von Hertenstein gebrüder für uns und unser erben 6nsre
eigen insigel offenlich gehenkt an disen brieff.
Da by sint gesin die edlen, fromen junkher Heinrich von
Bteegg, frye, Walther von Heidegg, Wernher von Schenken, chorberr
le Mänster, Pentelli Brunner, Heinrich Bürren, schdlmeister ze Brem-
gvten, Jenni Megger und Clewi Spengler : bürgere ze Bremgarten.
Geben in dem jar do man zalt von Cristus gepürt vierzechen-
hundert jar.
Die vier hängenden Siegel sind alle mehr oder weniger beschädigt.
Die Urkunde ist sehr schlecht geschrieben und schlecht erbalten.
• „hundert" ist Über die Zeile hinein corrigirt
^ ,,vier" steht auf einer Rasur.
213. Spruchbrief zwischen Jobannes Trüllerey und dem Ratbe von
Aarau wegen schuldiger Steuern vom Haus Rore. 1401 No-
vember loT
Es ist ze wissend von der st^ss und missbellung wegen so ge-
wesen sint zwüschent den erberen wisen | dem scbultbeissen und den
tmrgem gemeinlich der statt ze Ar6w ze einem teil, und dem | wolbe-
scbeidnen Johans Trullereyen irem mitburger da selbe ze dem andren teil,
Üe selben st&ss und missbellung dar rärent von des tums wegen ze Ar&w,
len man nempt Rore, alz der egenant Trüllereye meinet, wie der selb
1
206 [UM
tum von unser gnedigen herschafft von Oesterrich etwas frjhak
habe, des aber die von Ar6w nät gehüllig noch gichtig sint. Zwtehent
den ietzgenanten stdssen und misshellungen wir Hans Kriech yon
Arburg, Henman von Liebegk und Johans Segenser von MelHngan
früntlichen beredt und get&dinget haben, also daz der vorgenant Jo-
hans Trülleroye den zwentzigosten phening von der Schätzung wegen
mit dem zinsc geben und richten sol uff dem zil und tag, als die
cgenanten von Arow gemeinlich geben niAssent und angeleit hki
Dar zu süUent die vorgenanien der schuUheisse und rit ze Ariv
den selben Trüllereyen und Kfldgern sben sun sturen und inen sttr
uff legen här ze jar alz sy denn zitlich und bescheidenlich danket,
die seilen stüre sy den ouch nebten und weren süllent uff dem tag
alz ander burger ze Arow tun mflssent und geswom babent. Diti
alles unser gnedigen hcrrschaft von Oesteirich und den egeoanten
beiden teiln und nienglichcm an iren rechten und fiyheyten 1lnTe^
griffen und unschedlich an all geverd. Und mugent die ietzgeoanteB
beid teil ir Sachen für bas werben an die obgenanten unser gnedigeD
herrschafft oder an iren lantvogt, daz sy denn dunket, das es inen
fAgklich sye. Und des alles ze urkünd haben wir obgenanten Hans
Kriech von Arburg, Heuman von Liebegg und Johans Segenser unser
iecklicher sin ingesigel offenlich gehenkt an disen brieff. Ich der ob-
genant Johans Trüllercye vergich ouch ditz alles aLto geschehen an
und ze urkund han ich min ingesigel ouch offenlich gehenkt an disen
brieff.
Der geben wurd an niitwuchen uecbst nach sant Martis tag
in dem jaro do man zult von Cristz gepurte vierzehen hundert jar
dar nach in dem ersten jare.
S. h.
Abschrift im Copialbuch y. 131.
214. 1401 Oecombcr 10 (an montag vor Thomas tag).
Marquart Zehender von Aarau urkundet im Namen des Schult-
heissen Ulrich Summer, daß Adelheit von I^aden, des Hans von Baden
sei. Frau, mit Beistand ihres Vogtes Jacobs Tottiker von Aarau,
und ihre Tochter Eisbeth mit ihrem Vogte Ulrich Zeltner, do:
die Stelle ihres eigentlichen Vogtes Peters Oiten Küti von Luzem
vertritt, der Fi au Anna Züriehcrin, Priorin und dem Convent des
Klosters zu Aarau gelegen an der Aare zehen Schilling Stehler Pfen-
nige ,ab und uff einer halben jucharten rebakkers, gelegen ze Arow
an dem Hungerberg, einhalb an Claus Knöpfen seligen reben und
buwet si Gerhart Henige, und ouch einen halben müt kernen geltz
und ein hün geltes ouch jdrlichs zinses ab und uff einer halben
jucharten rebakkei-s, gelegen nebent den egenanten reben, so Gerhart
Henigi buvvot, und buwet sy Claus Knöpfen seligen wib," um 13
Guldon verkauft haben.
n] 207
Zeugen : Bans Züricher, Beinrich Scbiilmeister von Boröw, Bans
oberer yon Kalm, Bans Springinsak, Beinricb Zeltner, CAnrat Schröter,
laus Zdricher, weibel ze Ar5w : alle bürgere ze Ar6w.
Siegel des M. Zebender, J. Tottiker und U. Zeltner hängen.
215« 1402 Februar 18 (samstag nach der alten vassnacht).
Marqwart Zebender urkundet im Namen des Scbiütbeissen Ul-
ich Sommer, daß Rudolf Wintznöwer, seßhaft zu Aarau, der Schwester
[atherina Ditschlin „an statt der swestern hus und aller swestern
ar inn , gelegen ze Ar6v7 an dem kilebhoffe , einhalb an des lüt-
riesters huse**, zwei Schilling Geldes „ab und uff sinem huse, ge-
sgen ze Ar6w in der Bälden zwuschent Benmans von Babkose und
irester Mechtilden Dullikers büsern, und gienge ab dem selben huse
onnals nit mer ze zinse, denn ein mütt kernen j&rlichen Bansen
Ipringinsak und ouch zwein phonning ze herschafft zinse,*' um 2 fC
hhlec Pfennige verkauft habe.
Zeugen: Rudolf Schultheis, Paulus Bugo, Beinricb Bitterkrut,
iWolf Zülli, Jacob Tottiker, Bans Veithein, Claus Vfilmi und Bein-
ifih Bassler: alle bürgere ze Ar6w.
Siegel des M. Zebender hängt.
216. Baden 1402 April 13 (donstag nach dem suntag als man in der
heiligen Cristenheit singet misericordia doiumi).
Jobannes von Lupfen, Landgraf zu Stülingen etc. gestattet dem
hm Werli von Küngstein, sesshafb zu Aarau, die Uebertragung einer
istreichischen Pfandschaft von 6 fif Pfennigen Geldes auf dem Burg-
•mt zu Baden an Bans Segenser von Mellingen.
Siegel des Landvogtes hängt.
217. 1402 April 17 (mentag vor s. Georyen tag).
Ulrich Summer Schultheis von Aarau urkundet, daß Frau Gerdrut
cholthessin, des Bans Scbultheissen sei. Frau, mit Beistand ihres Toch-
ennanns RtLdolf B6ler von Baden, der Frau Anna Züricherin, Pi-iorin
ind dem Convent des Klosters zu Aarau, dessen Schaffner Marqwart
iahender ist, ein Gut zu Lostorf, das sie von Bans Arow ihrem
bider sei. geerbt hatte, „und bette es der Br6we vor ziten ge«
nweo und bute es nu Claus Scherer von Lostorff und gult« ze zinse
Irlicbs achtzehen viei*tel dingkel und drye müt habern," um 23
inlden verkauft habe.
Zeugen: Paulus flugo, Beinricb Schulmeister von Boröw, Uol-
ich Zeltner, Waltherr Kuppfei-smit, Eberli Spni, Jenni Basler, Bans
Ssger, Uolrich und Bentz Endveit: alle bürgere ze Aröw.
Siegel des U. Summer hängt.
^.
1
208 [1412. IM
218. 1402 Juni 9 (fritag vor s. Barnabaa tag).
Peter .Wipf von Aarau, Anna seine Frau und Hentzman sein
Sobn verkaufen an Marquart Zehender von Aarau ein Stück Ackv,
„gelegen ze Ar6w by der Liengrdben, zwüschent des ietzgenaDtea
Zehenders ackern^, um 4 3> Stebler Pfennige.
Siegler: P. Wipf.
219. 1402 Juli 26 (mittwuchen nach s. Jacobs tag).
Ulrich Summer Schultheis von Aarau urkundet, daß Hans Wemher
von KuDgstein, seßhaft zu Aarau, dem Priester Heinrich Imhag, Kaplan
zu Aarau und Gotteshanspfleger, einen Mut Kernen Geldes, „des der
halb teil genge ab Rudolfs Bleichers wingarten, des ein juchart were,
gelegen ze Erulispach, zwuschent Uolrich Zeltners und Nollingen
reben, der ander halb teil genge ab einer halben jucharten rebacker
so Glaser were von Emlispach, gelegen an der Girshalden zwuscheat
Claus Ringlis und des egeuanten Uolrich Zeltners reben,** um 9 Goldeo
verkauft habe.
Zeugen: Rudolf Veithein, Heinrich Schulmeister von Horiw,
Uolrich Zeltner, Jacob Tottiker, Rudolf Zülli, Jacob Bremgarter, Haas
Scherer von Kulm, Eberli Spru und R&dolf Jüngling: alle bargen
ze Arow.
Siegel des U. Snmmor und Hans Wemher von Küngstein hängen.
220. 1402 Oktober 15 (s. Gallen abend).
Ulrich Zeltner bestätigt die Schenkung von drei Mut Kernen
Geldes, nämlich „ein müt ab und uf Claws Furers hus und ein mat
ab dem hus, dz der von Baden was und nu min ist und ein müt ab
Sigriswils hus, das Wasmers wars," welche sein Vater Heinrich dai
Frauen der Samnung vermacht hatte.
S. h.
221. Vergleich zwischen dem Kirchherrn von Suhr und denen toü
Aarau in dem Streite über die Besetzung der Leutpriesterei
zu Aanui. 1403 Juli 7.
Es ist ze wissend, daz LeiT Rudolf Meyger von Hegglingen kilcbherre
ze Sure mit den wiseu wol bescheidnen, dem schultheissen, dem rät und
den burgern genieiulich der statt ze | Ar6w und sy mit im gentzlich
urab all stoss, so sy mit enandeni gehebt haben alz | von der lüt-
prestyo wegen ze Arow früntlich und tugentlich verriebt und ver-
slicht sint mit der besi beiden heit, daz der egenante kilchherr riten
sol gen Costentz darnach in acht tilgen den nechsten, wenne er* des
von den egeuanten von Aröw ermant wirt, und süllent sy inie ir
Ml 209
rber botschaft zugeben und mit ime schiken und sol da bitten
mstlichen den byscboff ze Costentz und sin bestes darzü tun, das
r denselben von Ar6w alle ir frybeit so sy habent von der ege-
anten lütprestye wegen bestetge, und was kosten darüber git von
er zerung wegen, den sol der egenant kilchherre abtragen und be-
alo, es were denne, daz der zerung ze vil und der kost ze gross
rerden wAlt, so sol es stän an Jobansen Segenser und an Heinrichen
rrippscher bürgere ze Aröw, weder teil es bezaln sülle. Were aber
laz ein' brief darüber geben und gemacbet wurde, die sullent die
xmAr&w bezaln und dannan ziecben, alz sy denne gedeugken recht
e tftnde. Onch sol der vorgenant kilchherre den lütprester, den
ie vorgenanten von Aröw erweit haut nach ir gewonheit, presen-
ieren und im ein presentacion geben an den byscboff ze Costenz und
)it meister Walthem Fritag von lientzburg, der die obgenante lüt-
vestje ansprkhig hatt, verschaffen und inn alzlich halten, daz er
idi entziehe aller ansprach, so er hatt zu der seihen lütprestie ze
Lröw, und sol euch von im bringen einen guten versigelten brieff,
innant zu sant Verenan tag so nechst komet, der wise und sag,
tt er sich der egenanten lutpreistie gentzlich entzigen hab, und ouch
enpreche in dem selben bneff für sich und die sinen die egenanten
tm Ar&w noch ir nachkomen von der egenanten lütprestie wegen
iemer me ze bekümbem noch ze bekrenken noch schaffen getlin in
iebein wise in alle geverde. Ich der obgenant Rudolf Meiger, kilch-
lerr ze Sure vergich, daz dise richtung also geschehen ist und han sy
^h gelopt by minre trüwe und priesterlichem ampt war und stete
6 halten und gentzlich ze vollfAren und da wider niemer ze tünde
odi schaffen getan durch mich noch durch ander, heimlich noch
Mich, in dehein wise an all geverd. Und das alles ze warem
fkond h&n ich min eigen ingesigel offenlich gehenkt an disen brieff.
Der geben ist an samstag nechst nach sant Uolrichs tag in dem
ir do man zalt von Cristz gepürt vierzehenhundert jar dar nach in
em dritten jare.
S. h-
Abschrift im Copialbuch p. 183 f.
' Hs. es. ^ Hs. kein.
222. 1403 August 27 (mentag vor s. Verenan tag).
Marqwart Zehender urkundet an Stelle des Ulrich Summer,
buHheißen von Aarau, daß Adelheit von ßaden, des Hans von Baden
l. Frau und ihre Tochter Eisbett dem Convente des Frauenklosters
Aarau einen Juchart Rebacker, „gelegen ze Ar5w an dem Hunger-
!rg, einhalb an Hentzman Binkers rebacker und anderhalb an des
txgenanten conventz rebacker, und ouch einen invall genant Getzen-
iti, gelegen ebnen uff dem selben acker, darab ze zinse gienge jer-
Atttner Urkundenbocb, l^
210 [14M. m
liehen vier siebler pfenniDg dem gotzbuse ze Emlispach,^ am 20 Golden
verkauft haben.
Zeugen : Heinrich Trippscher, üolricb Trullerey, Heinrich Schftl-
meister von Horöw, üolricb Zeltner, Heinrich Bitterkrut, Hans S-
gerswil und üolricb Weber: alle bürgere ze Ar&w.
Siegel des M. Zehender hängt.
Vgl. Urkunde nr. 214.
223. 1403 November 10 (samstag vor s. Martins tag).
Oäntzman Meyger von Köttingen verkauft dem Johansen Spring-
insack Schulmeister zu Aarau eine Matte, genannt die hangent Matte,
„und ein bl&tzli^, . . . gelegen zu Bönken, um 6 flf Stehler Pfemiioge.
Siegel des C. Meyger hängt; das des Ulrich Summer Sdiultheui«!
von Aarau ist zertrümmert.
224. Schuldbrief Herzogs Leopold zu Gunsten Aaraus. Wien 140i
April 14.
Wir Lüpolt von gotts gnaden hertzog ze Oesterrich, ze Stsjr,
ze Kemden und ze Krajn, grif ze Tyrol etc. t&n kunt, als wir da
erberen wisen ünsern lieben geirüwen dem schultheissen, dem rit und
den bürgern gemeinlich unser stat zu Ar&w vermalen mit toserm bnd
solich gnad getan haben, dz sy die zweitusent und sechs hnodert
giildin, die in von wilent linserm Heben vatter hertzog Lupoiden
s&ligen gedechtni&se uff die geleit und nütz unser stett Baden, Walti-
Lüt , Mellinj^en , Zofingen , Arow und Brugg verschaft wurden , mit
sinem briof abniessen solton. Doch wenn die selben unser stett ge-
richt wurden der schuld dar urab si hinder uns gen den von Bam-
stein standen und wan aber den vorgeuanten liusern stetten BadeOf
Waltzhüt und Mellingen noch der selben schuld usgestanden ist sechs
hundert und acht und drissig guldin, dar umb die vorgenanten voo
Arow si abgetragen und unser houptbrief zu ünsern banden har us
bracht habent und ouch zu den geleiten und nützen getretten sind,
also liaben wir darzü ünsern willen und gunst gegeben und in die
selben sechshundert und acht und drissig guldin uf die obgenanten
geleit unser stet Baden , Waltzhüt und Mellingen und darzü uff die
geleit Zofingen, Arow und Brugg geschlagen in sßlicher mass, dz a
die ouch dar uff haben und da von niessen süUent in aller inass,
als sy die vorgenanten zwei tusent und sechs hundert guldin da von
innernen und niessen nach ünsers briefs sag, den si dar umb von ans
haben, und wann si also obgenanten zwo summ abgeuossen habent,
so süllent uns denn die geleit lidig sin ungevarlich. Ouch süllen die
egenanten von Arc)W uns oder wen wir dar zu schaffent j&rlich
rechnung tun , was in von den selben geleiten gevallet ine geverd,
mit urkünd ditz briefs.
i04] 211
Geben ze Wienn an mentag nach dem Sonnentag misericordia
3mini nach Cristus gebürt vierzechenhundert jar dar nach in dem
ierden jar.
Copie aaf Papier ; s. nrs. 155 mid 209.
225. Herzog Leopold von Oeetreich bestätigt Aarau alle seine Privi-
legien. Wien 1404, April 14.
Wir Leupolt von gots gnaden hertzog ze Oesterreich, ze Steyr,
)Kdmden und ze Krain, graf ze Tyrol et<5. tun kunt, dz | für uns
}m die erbem weisen unser lieben getrewn der Schultheis, der rat und
ie burger gemainlich unser stat zu Arow und hatten uns diemAtik-
ich, daz wir in geruchten zu bestetten all ir freyhait, gesetzt, | recht
tid gut gewonheit, die sy von unsern vordem her bracht betten
1 brieven und alten rodeln und besunder von der lutpriestrey wegen
iselbe; haben wir angesehen und betracht die lauter trew und willig
nst, die dieselben unser burger gemeinlich unsern vordem lobleicher
)dechtnuss und ouch uns und unsern brudem getan habent stetik-
ich mit beraitem willen und noch hinfur wol tun mügen und sollen,
8 wir des zu in ein wolgetrawn gentzleich und an allen zweyfel
iben, und haben in dadurch all ir recht, gesetzt, freihayt und gut
9wonhait, die sy von unsern vorgenanten vordem seligen nach iren
tieven, rodeln und hantvesten laut und sag her bracht habent und
Bsnnderleich solh recht so sy von der lutpriestrey wegen habent,
Ib sy stetikleich ainen lutpryester daselbs , wer in dartzu gevellet,
stien und erwelen mAgen und sollen, veraewt und bestett, vemewen
nd bestetten auch wissentleich mit dem brief in sollicher mass, daz
Q ir brief, alte rodel, die sy darumb habent, bey allen iren krefiPten,
mitten, artikeln und begreiffungen gantz und unzerbrochen stet und
Bit beleihen sollen und gehalten werden an alles geverde, mit ur-
imd dits briefe.
Geben ze Wyenn an montag nach misericordia domini nach Kristi
IBborde in dem viertzehenhundertisten und dem vierden jare.
d. d. in consilio.
Siegel, etwa« beschädigt, hängt.
Abschrift im Copialbuch p. 185.
226. 1404. April 28. (mentag vor dem meygen tag).
Ulrich Summer, Schultheiss von Aarau, urkundet, daß Hentz-
lann SSelemp von Ölten, seine Frau Nesa Zäricherin und Hans Zü-
cher von Aarau, dessen Schwester Anna Züricherin Priorin der Sam-
ing in Aarau ist, um ihretwillen der Samnung in Aarau einen
ichart Rebacker, am äußern Hungerberg gelegen, genannt Zoller,
•schenkt haben.
S^eugen : Rudolf Schultheis, Paulus Hugo, Walther Kuppferschmid,
212 [m
Claus Züricher, Hans Springiiisak, Ueli Endveit und Hans U^: alle
bürgere von Aröw.
S. h.
227. Ulrich Simior, SchultheiAS von Aarau, urkandet, daß Rudolf Hof-
meister, Edelknecht, Hürser von Bern, der Samnung in Auu
einige Güter filr 63 Gulden verkauft hat. 1404, Juli 7.
Allen den die disen brief ansehent oder hörent lesen kund kb
Uolrich Sumer Schultheis ze Arow und vergich offenlich mit disem
brief, daz ich des | tages alz er geben ist, ofiPenlich ze gerichte sitt
ze Ar5w in der statt in namen und an statt des durchluchtigen boeh-
gebornen fursten herzog | Lüpoltz herzog ze Oesterrich etc. nuDes
gnedigen herren, und kam do für mich der veste Bfldolf Hoffineister,
edelknecht, burger | und gesessen ze Deme, und oflfnet mit sinem &r-
sprechen, daz er mit g&tem willen und wolbedacht durch siner oÜ-
dürfb und bessers nutzes willen eines steten werenden koufes ewoik-
lich verkouft und ze kouffen geben hette recht und redlich für ach
und alle sin erben den erbem geistlichen fröwen der priorin und dem
cönvent genieinlich des samnungs ze Arow an der Aren gelegen in
Costentzer byst&m preidyer ordens und allen iren nachkonien diae
nachgeschribnen gAter mit holtz, mit veld, mit acker, mit matten, mit
wunne, mit weid, mit wasser, mit wasserrunsen, mit usfart, mit in-
fart, mit allen iren nützzen, zinsen, rechten und zügehfirden, benempten
und unbeneiiipten , funden und unfunden , nützit usgenomen , für
lidig fry und bewert eygen, für unverkümljert und unansprechig guter,
gelegen in dem twing und banne ze Losstorff: des ersten ein gut,
buwet GÄnterli, gilt sibenthalb mütt dinkeln, fünff niütt habern, zwej
stuffei hünr,' und funff und zwentzig eyger; und ein gut, buwet Wernli
von Marcbel der elter, gilt sechs müt dinkeln, zwein miit habern, ein
vassnacht bün , ein stuffelhün und zwentzig eyger ; sodenne ein gut,
buwet Ueli (iroysonborg, giltet sechs viertel dinkeln. Und were diser
kouff geben und beschehen umb sechtzig und drye gut guldin, dero
er ouch von dem obgenanten convent in sinen guten nutzze gentzlich
gewert und bezalt were. Und lies an recht der selb Rddolf Hofmeister,
wie er sich und sin erben der vorgenanten gütern aller und ir ieck-
lichs l)esunder und aller vordrung und ansprach so er und sin erben
ie dar zu gehattent oder lYirer ienier gehaben oder gewännen möcbten ;
entziehen s61t und wie er sy mit allen iren nützzen, rechten und zii- ;
gebärden und den kouff gentzlich alz vorgeschriben statt dem convent
vertgen sölt , daz der convent und die frowen des selben conventi
und ir nachkonien dar an habend werent und gut kraft und vestuug
hett. und wol haben niocht nu und hie nach. Des fragt ich obge- ,
nanter richter unib urteil,** und ward do nach miner frag erteilt uf
den eyd von gemeiner besajnnoter urteil, das dit2' entziehen und die
IM] 213
'ertgnng geschechen s61t mit des vorgenanten Rudolfs Hofmeisters
land in min des ricliters band von des gerichtz wegen und denne
nit miner band der erbern geistlicben fröwen s wester Annan Eggen-
leimin subpryorin und dem bescbeidnen Marquart Zebender pbleger
les egenanten conventz in ir beider bende zu des conventz, der pryorin
md der fr6wen gemeinlicb und ir nacbkomen banden. Ditz alles
lüch do ze stund vor mir ingeriebt vollf&rt ward mit mimd, mit
land und mit aller ebafti so nacb unser statt Ar6w recbt oder ge-
ronbeit in debein wise dar zu geboret und alz geriebt und urteil
leben batt und recbt was und also daz aber do nocb miner urfrag
;emein urteil gab uff den cyd , daz es alles recbt gesebeben were und
«lUcb kraft bett und wol baben mScb/, nu und bie nacb, &n all irrung
ind invell und &n all geverd.
Hie by warent Heinrieb Trippscber, üolricb Zeltner, Heinrieb
tch&lmeister von Horöw, Waltber Kuppferscbmid , Rudolf Veitbein,
acob Tottiker und Hans Scb^rer von Kulm: oucb alle bürgere ze
irhw und ander erber lüt genüg.
Und wand nu ditz alles also vor mir in geriebt mit urteil be-
cbehen ist und ein brief barumb ze gebende erteilt ward, so ban
2h obgenanter ricbter min ingesigel von des gericbtz und beider ob-
lenanter teil bette wegen offenlicb gebenkt an disen brief.
Der geben ist an mentag nach sant Uolricbs tag in dem jar do
aan zalt von Cristz gepurte vier/ebenbundert und vier jar.
S. h.
• Hs. bum. b Ha. urteil umb. , Hs. ditz das.
228. Rndolf Hofmeister, Edelknecbt, Burger von Bern, verkauft; der
Samnung in Aarau für 63 Gulden einige GQlten zu Lostorf,
wobei der Convent der Kartbäuser zu Tborberg auf seine Kecbte
Verzicbt leistet. 1404 Juli 30.
Jch Büdolf Hofmeister, edelknecbt, burger und gesessen ze Beme
&n kunt menglicbem mit disem brief, daz icb mit gütet zitlicber vor-
etracbtong willencklicb und | wolbedacb^ durcb mines nutzzes willen
k umb secbtzig und drye guldin guter an golde und vollen swerer
1 rechter gewicht, so mir die erbern geistlicben fr6wen | die priorin
od der convente des samnungs ze Ar6w predier ordens baut gentz-
'h gewert and bezalt, die ich in minen nutzze bekert bau, daran
ich wol I begnAget, den selben geistlicben fr6wen der pryorin und
m convente des samnungs ze Ar6w vorgenant ich recbt und red-
h yerkoufft und hingegeben ban, verkouffen und geben bin ze be-
»rtem fryem lidigem eigen mit kraft und urkund ditz briefs für
ch und alle min erben : Dez ersten ein schüpossen, heisset G&nterlis
t, bnwet Wemli von Marben, gilt jdrlicbs sechs müt dinkel, zwen
it haber, zwentzig eyger, ein sumer bün und ein vassnacht bün.
ome anderbalb schüppossen, buwet Oflnterli, giltet sibenthalben müt
214 [im
dinkel, fünf mvit halber , fünf und zwenizig eiger and zwey somer
h&nr. S^3 denne ein gut, buwct Griesenberg« gilt sechs viertel dinkel
zc zinse. Die obgenanten scbükpossen und g&ter alle gelegen sint in
dem gericbty Iwing und ban ze Losstorff, von dishin förwert die vor-
genanten scliäpiiossen und g&ter alle und iegklichs besunder mit hit-
som, hofstetten, ackcr, matten, boltz, veld, wunne, weide, wasser,
waäserriinsen, mit :jteg, mit weg, mit usfart, mit infart, mit allflm
recht, nutz und ebafti und mit allen den dingen, so von recht
oder gewonbeit in dehein wi:«e dar zä geb&ret, den egenanten gast-
lichen frowen der priurin und dem convente des samnungs ze Ärow
und iren ewigen naclikomen für ir bewert frj lidig eigen ze banne,
ze besitzenne und ze niessende, ze besetzenne und ze entsetzenne fri-
lieb, ewenclicb und rAwenklich ane kumber; und entweren mich und
min crl>cn der vorgenanten verkouften gutem aber mit aller zftge-
horde und beweren dero al^er die ^^nanten frowen und den oonvent
und setzen si des ze ir und ir nacbkomen banden in r&wig gewer,
in vollen nutze und in liplirh besitzung mit disem brief und behan
mir und minen erl>en daran kein rei-ht, teil, vordrung noch ansprach
nie. Har zu loben ich Küdolf Hofmeister vorgenant für mich und
alle min erl>en den egenanten frowen der priorin und dem convente
des samnungs zc Arow und iren ewigen nacbkomen der vorgenanten
verkouften scbüp|K>sseii und gAtern mit aller zügehfii'de für ir frv
lidig eigen ro<*ht werou ze sinde und gut sicher ewig und volkonien
wcrschaft /.e leistoiine an allen stetten und gerichten, geistlichen und
weltlicben. und ussroiil Berichtes, allonthall»en und g(*gen aller inen-
liehen in unser kost, an ir schaden, wo, wenne und wie digk sy de*
bedorfont und uius liaruriil» onnanent by guten trüwen an geverd.
l'nd unil» dis alles sl<*t« und vest ze banne, verbinden ich Kidolf
Hofiueistor voiyenant mit h und alle min erl>eu unverscheidenlich den
vnrgenantcn tVowon dt-r pryorin und dem convent des sanmungs w
Arow und iron ewi^'on narlikonicn ouch unverst:heideulii-h mit disom
briotf mit willen und jjcliellon der andethtigon in got des priors und
convents der (arthuser. rlostor ze TorlxTg, mit der giinste und urlol)
ich disen verkoull getan lian. Hie l»y «int gesin die disen kouff bereit
und getedingüt lian: der erbor pri«\ster herr Hug Satler, capplan w
►Seckingen, der vestv Hentznian Zielompp von Ölten inlelknecht. Hen-
man Kibur;i:er srliübnelstfr /o Scrkingen, Maripiard Zebender und
Jacob Tottikor bürgere zc Arow. l'nd dirre dingen aller ze mererer
gczügsiuni und ze warcm stiften imd offnem urkund han ich der ol^
genant Küdolf Hofmeister min ingcsigol für mich und alle min erben
otTenlich gehenkt an dis(»n brief. Und wir der prior und convente
der Carthuser closter ze Torberg vergechen, daz dirre verkouff und
alle vorgenanten ding und gedinge mit unsenn willen und gunst be-
.schechen sint, darunib wir uns ouch für uns und alle unser nacb-
komen alles des rechten, aller vordrung und ansprach, so wir uff und
4. 14«] 215
den vorgenanten schüppossen und gAtern und ufif aller zügehSrde
ten oder hie nach gehaben oder gewannen möchten, verziehen und
[eben and die ledig und quit sagen und lassen in die hende des
Danten convent« des samnungs ze Ar6w und ir nachkomen mit
nind ditz brie&. Harumb ze warem Urkunde haben wir uusers
lYoits des closters ze Torberg vorgenant ingesigel gehenkt an disen
eff fAr uns und alte unser nachkomen.
Der geben ist an mitwuchen nach sant Jacobstag nach Cristi
)örte vierzehenhundert und vier jar.
Siegel des Radolf Hofmeister and des Conventes der Karthäuser zu
orberg h&ngen.
• Hs. mit.
229. 1404 September (uff s. Verenen tag).
üolrich SchrAt von Emlispach, Berchta seine Frau, Hensli und üol-
h, seine Söhne verkaufen der Samnung in Aarau zwei Schilling
)bler Pfennige Zofinger Münze, ab einem Acker mit Reben, „ge-
9n an dem nsren Hungerberg am Bettenrein, zwüschent Peter
rmans und Jennis Suters akkem, buwet Heini Zing von Aröw,**
i 2 tf Pfennige.
Siegel des Jacobs Meyger von Erlisbach hängt.
2.30. 1404 Oktober 17 (fritag nach s. Gallen tag).
Ulrich Summer, Schultheis von Aarau, urkundet, daß WUti
nnler, ein Metzger, seßhaft zu Aarau, und Verena seine Frau von
rieh 2ieltner von Aarau sein Haus und Hofstatt, „ze Ar6w in der
tt gelegen an Hans Langei*6chens hus", um 28 Sf Pfennige und
t zwei Schupossen zu Ltitwil gekauft haben.
Zeugen: Marqwart Zehender, B&dolf Schultheis, Rudolf Veithein,
!ob Tottiker, Rudolf Zülli, Hans Liebegger, Hans Rore, üeli und
Qtz Endveit: alle bürgere ze Arow.
S. h.
231. 1405 März 2 (mentag nach s. Mathis tag).
Heinrich Notkleger, Weibel zu Aarau, urkundet an statt des
ich Summer, Schultheißen von Aarau, daß Anna Schultheißin, des
lolf Bäler sei., Schultheißen von Baden, Frau mit Beistand ihres
anes Johans Vellwer, Schulmeister zu Baden, der Schwester Anna
ichmn, Priorin und dem Convent in Aarau einen Mut Roggen
des und einen halben Mut Keinen Geldes um 13 S^ Stehler Pfen-
e verkauft habe.
1
216 [141$. UM
Zeugen: Rudolf Schultheis, Uolrich Zeltner, Jacob Tottiker, HaiB
Scherer von Kulm, Jacob Bremgarter, Küdolf Veithein und üdi
Wagner: alle bürgere ze Arow.
Siegel den U. Summer hängt.
232. Ar<3w 1405 Juli G (mentag nach s. Uolrichs tag). -
Heinrich No/klegor, Weibel von Aarau, urkundet, daß Rudolf
Schultheis von Aarau dem Altar s. Michael und s. Peter in der
Kirche zu Aarau zwei MUt Kernen Geldes, „ab und uff Glewis
Eggenheims hus, gelegen ze Aröw in der statt an der Kilchgasae,
zwuschent herr Hans Bleygers seligen hus und herr Heinrich Imhag
hus," um 20 Gulden verkauft habe, welche die Herren Uolrich Sa-
nier, Schultheis von Aarau, Mark wart Zechender und Heinrich Schal-
meister, von Horöw von den 100 Gulden, die Herr Peter Wanner sd.,
Ka])lan, dem Altar vormals gegeben hatte, bezahlt haben. Kaplan dieses
Altars ist Herr Nicolaus von Rüti.
Zeugen: Paulus Hug, Jacob Totiker, Heinrich Scbulmosier,
Jacob von Rüti, Rudolf ZüUi: burger ze Arow.
Siegel doH U. Sumer und K. Schultheis hängen.
^2*6^^, Vortrag betreftVml die Matten unter der Burg, genannt Senftli«
Matten. IHM) Juni 21.
Allen den die diseii brief ansehent oder hureut lesen kiiud ich
Uolrich Sumer sihulthei.s ze Arow und vergich otfenlich mit disem
brief, daz ieli des tages iilz | er geben ist otfenlich ze gerichte sass
ze Arow in der statt und kanunii do für uiich ingericht der l>escheiden
Ymer von Senj^en burger ze Bremgurten | min lieber öcben, zi\ einem
teil, und diss naelibenenipten : Henmun von Habkose. Jeuni Ebi, Col-
rich Krämer, der Hieiilier ze Arow, Jenni Blaneh, Heini | Basler,
Wema Sittli und Hans Kromüt, alle von Arow, ze dem andern teil,
und veriaelient ottentlich lunl unbetwungenlieh, alz die jctzgenanten
Henman Mm Ilabkose, Jenni Kbi und Uolrich Kramer von Ymer
von Sengtiu minem odion enpliangen hettent sin obren matten, ge-
legen ze Arow under der bürg, genant des Scnftlis seligen matten,
und aber Jenni Blancli, Heini Basler, Wema Sittli und Hans Froniöt
von ime die nidren matten daselbs gelegen enphangen hettent, cla
werent sy beid teil alle uut enandern einhellenklich ulnjrkomen ^vser
nachgeschribnen gedingen : des ersten so solt der ietzgenant Ymer von
Sengen noch sin erben sy noch ir erben von den egeuanten matten
nit triben noch in deheineu weg da von stos^en solt, es were denne,
daz er selbs oder sin erben gen Arow ziehen und die matten selber
inne haben und buwon wöltent, so sollent sy von den matten stan.
Were ouch dz er oder sin erben die ietzgenanten matten verköfftent
«6] 217
ind der selb sy ouch da bi nit wfilte lassen beliben, dem sulJent sy
)ach wichen und inn die matten lassen besetzzen and entzetzzen alz
ff wil und ime fdgklich ist. Were ouch dz der ietzgenanten per-
»nen, so die egenanten matten enpbnngen band, debeine oder ir erben
ir recbtung der selben matten deheinest verköffen wditent, daran
sSlte sy der obgenant Imer von Sengen nocb sin erben nit sumen,
denne so vil, daz sy inen einen andeiii lecben man geben s6ltent, den
jy genement. Ouch werent sy uberkoraen, daz sy alle, weihe denne
die obgenanten matten, es sient die nidreu oder die obren, enphangen
bant, den bach gemeinlich von der ri.üli untz uf den kenel rumen
ond in eren haben s6]tent und ouch den kenel gemeinlich machen
und in eren haben an Widerrede. Und weihe die obren matten betten,
die sftltent den graben rumen vier' schÄch witt von den nidren matten
bin uff untz an den kenel. Und s6lteut ouch alle also die matten
nberal in guten eren haben. Weiher aber under inen haran sumig
were, es were den bach von der muli ze rumen, den kenel ze machen,
oder den graben ze rumen, in der masz alz ietzo bescheiden ist, da
s61td der, der denne des ietzgenanten Tmer von Sengen inn^mer
were, siner zinsen uff desselben sumigen schaden ander knecht ge-
wonnen, den ietzgenanten buwe und das werch ze verbringend, und
was kosten und schaden also daruff gienge, daz s6lte der selb, der
also haran sumig were, gentzlich abtragen und bezaln alles an ge-
verd. Und diser vergicht batent inen die obgenanten beid teil diser
gedingen ein urkund von dem gerichte ze gebende, ward inen er-
Hie by warent: Heinrich Trippscher, Marqwart Zelioiider, Ru-
dolf Schultheis, Jacob Tottiker, R&dolf Zulli, Hentzman Wlpf , Hans
Scherer von Kulm und Hans L6ppi alle bürgere ze Ar6w und ander
erber lät genüg. Und wond nu ditz alles also vor mir in gericht
geoffiiet ist und ein urkund harumb ze gebend erteilt ward alz vor
Btatt, so hkn ich obgenanter richter min ingcsigel von des gerichtes
ond beider obgenanter teil bette wegen offenlich gehenkt an disen
Der geben ist an donrstag vor sant Paulus tag, alz er bekert
ward nach Cristz gepürte vierzehenhundert und sechs jar.
S. h.
' Hs. wier.
234. urkundliche Erklärung, daß der bigchöfliche Vikar Heinrich von
Constanz am 28. Januar 1406 den linken Altar in der Kapelle
des Frauen klosters in Aarau zu Ehren der h. Trinitiit, der
Jungfrau Maria, der h. Dorothea und aller Heiligen geweiht
habe und daß derselbe Vikar allen Besuchern dieses Altars
am Weihetag einen Ablaß von 40 Tagen gewähre. 1406 Januar 28.
Noverint universi quod sub anno domini millesimo qiiadringon-
^^0 sexto altare ad sinistrum | latus maioris altaris capelle soroi*uni
2 IS [UM
pre'licatoruin in conventa oppi«li Arow Constanciensis dyooesis a re-
vorendo | in Thristo pati-e doniino Heinrioo opiscopo Zefeliensi vicario
rcverendi in Christo patris ac doniini domini Marqaardi | episropi
Omstanciensis in pontificali ofHcio dedicatum fait in octava äancte
Agnctis virginis et niartiris in honore sancte trinitatis, beate Marie
Virginia , sancte Dorothee et omni um sanctonun , et erit dedicacio
eiusdem altaris in festo .sancte Dorothee predicte. Idemqne dominus
e]>iscopiis Omnibus predictam dedicacionem singniis annis visitantibas
contritis et confessis quadraginta dierum indulgencias dedit criminaliaia.
In cnius rei testinionium prefutus episcopas duxit sigillum sumn pro-
prium presentibus api)endendum.
Datum ut supra.
Das Siegel dcK bischöflichen Vikars hängt.
2'ir». 14<Jt5 Juli 7 (mitwuchon nach s. üolrichs tag).
Ulrich Summer, Schultheiss von Aarau, urkundet, dass Rudolf
Schultheis von Aarau dem Altar s. Michael und s. Peter in der
Kirche zu Aarau zwei Mut Kernen Geldes, „ab und uff Colrichs
Zeltners has und hof statt und uff aller zA^^ehftrdo gelegen ze Arow
in der statt bv der Flevschal, zwuschent Rödis Kennlers und Hentx
Murors hüser," um 22 Gulden verkauft hat.
Zeugen: Marquai*t Zehonder, Cüntzmann Summer, Hans Zürcher^
Uolrich Zf'ltncr, .lacob Tottikcr, RAdolff Ziilli, Clewi Zürcher: burger
ze Arow.
S. h.
Jl]«i. l.'rkiindlichos Verz(.Mchni^^9 d«'r IJrüder und Schwestern vom
dritt<Mi ()rd«Mi (Ich h. Kran/iscus innerhalb dcsü Pfarrsprongels
von Aarau. 1-I'»l5 .luli 1*5.
In nomine patris et tilii et Spiritus sancti. Amen. Isti sunt
frat n*s et sorun^s tcrtium ordineni sancti Francisci profossi infra limitas
|wirr(n liialis oiclesie in Arow signaic et notate ab anno domini 1400
sexto et die l») niensis julii in prescnti littera publica sigillat<i sigillo
]>ciidcnti vicarii custodis ordinis niinorum suj^er lacum in evideiis
testinionium protessionis fratrum et sororum infrascriptarum :
fratrcH: sorores de colloirio: .^^^^'*^* . .
" seoraim habitantes :
In parrnchia EndvHd: soror Katharina Titschlin. aoror Ita de Lentzl»urg.
trat«»r INjtrus Ta/Hpcr^. soror Margaret ha TitHschlin. soror Mehtbild Kunin.
lrat«'r .lohaniics Scliiint soror Ita Küriin. soror Verena Bart ussin.
de Sur-Jf. soror Mchthild Huntzcawilr.
fratcrWerniinusStiflwT.Roror Nesa Koiffin.
soror Anna du I^ntzburg.
soror Anna Basier! n.
poror V«»r»^na de Ij«?ngnach. In |)arrochia Bii-wil'
soror Elizabeth Sjirnrin. soror Anna de Tennwil,
In inclusorio :
soror Margartjtha,
S. h.
(MI 219
237. 1406 August 9 (an sant Laurcncyen abend).
Ulrich Samer, Schultheis von Aarau, urkundet, dass Ulrich
leitDer von Aaran dem Gotteshaus in Aarau, dessen Schaffner Herr
Seriiard Kenler, Priester, ist, zwei Schupossen zu Lütwil, genant
ttdis Fuchs Schupossen, um 42 Sf Stehler Pfenninge verkauft habe.
Zeugen : Marqwart Zehender, Kfidger Trullerey, Claus Züricher,
ians Scherer von Kulm, Gaus Eggenhein, Hans L6pi und Hans
lechti: alle bürgere ze Ar6w.
S.h.
238. Bischof Marquard von Constanz nimmt die Frauen des Frauen*
klosters in Aarau in seinen Schutz und bestätigt alle deren
Freiheiten. Constanz 1406 September 20.
Marquardus dei et apostolice sedis gracia episcopus Constanciensis
rriigiosis in Christo dominabus priorisse et sororibus domus | congre-
i;acio]ii8 seu collegii siti in opido Ar&w nostre Constanciensis dyocesis
ahitem in eo qui est omnium vera salus. Qüamvis | cunctis in re-
ligioae sacre fidei militantes in eorum piis propositis confovere te-
nauniir, illos tarnen quos niaiori ardore in | divinis laudibus conspici-
Du vigilare amplioribus favoribus prosequi debere dignum et con-
Smnm arbitramur. Sane cum sicut pro parte vesfrn qui hactenus ex
90iic68sione et indulto predecessorum nostrorum eccKsie Constanciensis
pontificum sab regula sancti Augustini et regimine fratruni predicatorum
be tarnen velo omnipotenti deo servivistis, nobis expoisitiim existit,
fOB sab sollempniori statu dicte regule vivere et sacrum volum as-
Ronere desideretis et afiectetis et obinde nobis supplicaveritis humiliter
!t devote, ut ipsum sacrum velum assumere cum sollempnitate debita
I Gonsueta et sub eodem incedere publice valeatis vobis concedere
Kasqoe vos in nostram protectionem specialem recipere juraque
KvO^ia et libertates vobis a nostris predecessoribus concessa et con-
^Mus approbare et confu'mare aliasque vobis in submissis defectibus
lienie subvenire dignaremur graciose. Nos igitur attendentes* huius-
lodi vestram peticionem ex fönte puri cordis et bonarum men-
nm procedere ac eciam deo beate Marie virgini totique celesti curie
99 gratam cupientesque vestrum statum quantum cum deo possimus
ctoUere et vobis in submissis paterno amore providere, ut igitur
lenun velum a firatribus dicti ordinis predicatorum seu illis quibus
36 ant noetri successores hoc duxerint committendum suseipere et
mi eodem publice incedere valeatis, auctoritate ordinaria tenore pre-
ndum conoedimus et indulgemus vosque cum pei^onis et rebus in
»tram et ecclesie nostre Constanciensis protectionem recipimus S|)e-
ilem iuraque privil^a, libertates quecumque et quascumque et
ndabilee consuetudines prout vobis vestre domui et personis a nostris
1
220 [un
prodocossoribus rito et cnnonice sunt concessa et indulta ac profe»-
sioncä per vos facttu« aiiüioriiato ordiiiaria rata et ratas atqne grit«
et grata liabentes eaque nc eas ratiticamus, confiriuamus et approb»-
mus profossionesque per vos iam factas ac eciam m aotea fiiciendM
sollciiipnes decementcs per presentes et nichilominus de nberiori doao
gracie, ut vos et quelibet sororuni dicte domus tempore qno cappei-
lanus vester proprius abesset idenique cappellanns aut alias firater de
oixliiie prodicatoruni in dida vpstra domo sive ecclesia, qoam ibidem
hal>etis, ex quacum(}iie causa divina officia celebrare non posset ut
non celebraret. in occiesia seu ea[»pclla üliali in ArSw diviois astare et
Interesse ac verbum dci ibidem aiidire quocumque tempora eciam si
locus ei^set auctoritat«» ordinär ia ecclesiastice suppositus interdicte dam
tarnen occasionem vol causam huiusmodi interdicte non dederitis et ili»
id vobis de iui-e liceat «[uodque tenqmre necessitatis vel dum alias n
observancia ordinis aut devociono confiteri et comraunicare volueritifl
absentibus fratxibus dicti ordinis roctori parrochie vel suis socüa in
divinis aut capi)clIano vestro proprio i)eccata vostra confiteri et ab
eisdem ecclesiastica sacranienta, eciani cxtremam unctionem redpeif
valesitis, et quelibet sororuni valeat auctoritate ordinaria tenore prt-
senciuni, iieriKjtuo conccdiiiius et indu]<;enius ceteruni convendooem
et ordinacionem inter vos et rectorem eive plebanum ecclesie in Sur,
infra cuius limites dictum oppiduni Arow est situatum, factam eeo
initaiii, in quantum cancmice et Icgitinio facta oxistit, et in ipsa aliqni
synionia vel pactio illicitji non intervenit ac in ii)sa notari non pot«st,
difta auctoritate ordinaria de sj^ciali gi-acia ratiticamus, confirmamus,
prt>scnciuni per tenore: n. Kt in premissorum omnium et singulornm
evidons testimoniuni et robur firmnni sigillum nostrum episcopale pre-
s»?utibas duximus appendcndum.
Datum et actum Constancic anno a nativitate domini millesimo
«juadringcntesimo sexto 12 kalendas octobris iudiotione 14.
Sip>j<'l des Hisohofs hängt .
Auf (Irr Kii.ksrit.' >lrlil: J. HindiT.
hriHT sind (las.'lliM .Si.un'n eines aiit'^'tHlrückt«»n Sieg«'!« »»enuTkl'ar.
H.inmter st.'lit : M. cpi.Mopus C«)nMtanr. \ aponditiim e«t sisjillura.
*J>1». U(»7 Fel^ruar 7 (montag muh unser froweu taff zu der Hecht-
Marqwart Zehender urkundet anstatt des Sclmltheissen Ulricli
Sumer von Aarau, dass Rudolf Schultheis seinem Oheim Johans Trül-
mey „sin rechtung gel)on hett, so er hette by dem Gönrein xaA
mnder daran und ouch an dem Tistelberg, es were Wemhere Schult-
Mwscn Si-hgen n.kor by dem brunnen imd alle die acker. die er Iwtt
vor und hmdcr an dorn cgenanten (iiurcin, es were in von Hegginen
sengen ald wie es von sinen vordren an inne komen were und er
m 221
rbracht hett, n6tzit usgenomen, * und sunder 6ch all die acker,
Its und Ydd, so er von dem von Hertenstein oder sin vordem von
m ze leben gehept hett^nt . . . Und hette dem vorgenanten Jo-
Qsen Trülkrejen diss gilt geben für fry lidig eigen nmb z¥^ ja-
irien ackerSy gelegen ze Ar6w inwendig dem galgen, die Jenni
m bnwte. Doch mit den gedingen, daz er und Anastasya sin
'&w, die wil sj in lebend werent, niessen und haben solt^nt das
Itx so vor und hinder dem Witweg hinuss lege und darus holtzen in
hus ze brennen, gert und rebst^kken darinne nach ir notdurftung
id ze iren nützzen ze howende an geverd ; doch also daz sy nützit
XUS holtzzen sfiltent ze verköffenne. Were aber daz sy in dem
tzgenanten holtz under dem Witweg nützit fundent ze holtzzen, so
Itent und mfichtent er und sin wib da obnan hfiltzen, doch unge-
irlich, daz sy das holtz nit ze yaste wustent und da sy zu beiden
tan das dficht gut ze sinde an all geverd. '^
Zeugen: üolrich Zeltner, Claus Züricher, Rudolf Zülli, Uolrich
lore, Ueli und Hentz Endveit gebr&dere und Jacob von Rüti: alle
Qi^re ze ArÖw.
Si^el des M. Zehender ist abgefallen.
Abechriffc im Copialbuch p. 305 ff.
240. 1407 Oktober 25 (zinstag vor aller heiligen tag).
Marqwart Zehender urkundet an statt Ulrichs Sumers, Schult-
eiasen von Aarau, daß Bertschi Wasmer von Huntzliswile dem Hans
iTolf, Sattler, sesshaft zu Aarau, zwei Jucharten Acker, um 25 ff
tebler Pfenninge, weniger 5 Schillinge, verkauft habe.
Zeugen: Rudolf Schultheis, Heinrich Sch&lmeister von Hor6w,
laus Züricher, Hans Wacherbold, Rudolf Schellenberg, Claus Furer
od Hentzman Am sinder: alle bürgere von Ar&w.
Siegel des M. Zehender hängt.
241. CJebergabe eines Briefes der Klosterfrauen zu Cappel an das
Frauenkloster in Aarau. Bern 1407 November 3.
Wir die meisteiin und die closterfröwen gemeinlich dez frowen
osters ze Cappel sant Augustinus ordens, gelegen in Losner bystum
ind kunt menlichem mit disem brieff, als die geistlich unser closter |
&w swester Rosa von Rümlingen selig irem 6chen her Heinrichen
ioeropt von Küngstein durch liebi willen einen irer briefer gegeben
ktte ze sinem leben in den werten, wenn er abgienge, dz der selb
lefer denne wider vallen sSlt an unser gotzhus, daz wir den vor-
tnanten briefer lidenklich für eigen ze koufien geben band dem vor-
nanten her Heinrich und dem gotzhus ze Aröw in der statt urab
y schilt franken, die uns ouch gentzlich und bar bezalt sint und
.1
222 [1411. 1408
in dnsern nutz gekert. Dar umb so sagent wir die meisteiin md
die closterfröwen gemeiDÜch sy der yorgenanten schulen qoit Mig
und loss und enzichent uns und unser nachkomen ewenklich der eigen-
schaft und unsers rechten, so wir z& dem obgenanten briefier too
recht haben selten und setzent sy dez in rechte gewerd und in
liplich besitzuDg mit kr&ft dises briefes. Und dez ze einer steter und
ewiger gezügsami so band wir die yorgeschribenen fr6wen ze Cappel
unsers gotzhus ingesigel gehenkt an disen brieff.
Der geben ist ze Bern an dem nechsten donstag nach aller hei-
ligen tag in dem jar do man zait yon gottes gebürt thusent vier-
hundert und siben jar.
S. h.
242. Ar&w 1407 December 20 (af a. Thomas abend>
Peter Siegrist, sesshaft zu Aarau, und seine Frau Margaret Ter-
kaufen dem Niclaus yon Rüti, ChorheiTen zu Schönenwerd, drd
Schilling Pfennige, Stehler, ab einer Juchart Acker, ,» gelegen ze
Aruw uf dem veld ob sant Niclaus häsli ushin under dem TiBtelbeig*
zwüschent der von Ifental und des Meyers von Endveld akker ood
anwandat(!) uf Hans Springinsaks akker, ietz Schulmeister ze ArowS
um 3 flf Stehler Pfennige.
Siegel des Ulrich Zeltner von Aarau hängt.
243. Arow 1408 Januar 7 (sambtttag nach der helgen driig küngen tag)«
Ulrich Zeltner von Aarau und seine Frau Verena verkaufen
der Samnung in Aarau zwei Viertel Kernen jährliehen Geldes, r^^
und ufl' Peter Paulus hus och in der Halden geh^eu, zwüschent
Kindermans des eitern und Gerliartz Henigis huser," um 6 Gulden.
Siegler : U. Zeltner und Markwart Zechender.
244. 1408 September 24 (mentag vor s. Michels tag).
Rüdger Tnillerey, Schultheis von Aarau, urkundet, dass Cle^
Trippscher, des Heinrich Trippscher sei. Sohn, mit Einwilligung seines
Bruders Heinrich Trippscher von Luzern, dem Niclaus von Ruti,
Chorherrn zu Srhönenwerd und Pfleger des Gotteshauses zu Aarau,
zu Händen desselben, „ein man weich matten, gelegen ze Arow in
den Nüwen matten, rurte einlialb die lenge an Hans TrüUereyen und
ander halb Küdis Trippscliers matten ; einen acker gelegen daselbs le
Arow vor sant Nycolaus husli, hein über by dem wege gen Endveit,
stiesse einhalb an Uolrichs Suniers acker; und einen halben mut
kernen geltz ab und uf Heinrichs Sporers des weibels hus und bof-
■■«■"^
M. 1410] 223
itt, gelegen ze Aröw in der statt an Jennis ScbDiders von Küttingen
is/ um 48 Golden verkauft habe.
Zeugen: Üolrich Trullerey, Hans Züricher, üolrich Zeltner,
idolf Veithein, Üolrich Wagner, Hans Sager und Rudolf Trippscher :
irgere ze Ar5w.
Siegler: R. Trullerey und Heinrich Trippscher von Luzem.
245. 1409 Februar 26 (zinstag nach der alten vassnacht).
Rftdger Trullerey, Schultheis zu Aarau, urkundet, dass Rudolf
filmi, Chorherr zu Schönen werd, mit Beistand seines Vogtes Peter
^ipf von Aarau dem Nicolaus von Rüti, Chorherren zu Schönen-
^erd, ein Gesäss, welches Anna Bürgenderin, des Rudolf Borgender
j1. Frau, baut, um 14 fl» Stehler Pfenninge verkauft habe.
Zeugen: C&nrat Spül, Rudolf Schultheis, Hans Kuppferschmid,
[entzman Wipf, Eberli Spru, Hans Oristein und Welti Kenler: alle
urgere ze Ar6w.
Siegler: R. Trullerey und R. VölmL
246. Graf Hermann von Sultz, Landgraf im Elettgau, genehmigt den
Verkauf einer östreichischen Pfandschaft um 3 S Pßnnige
Geldes. Baden 1410 April 25.
Ich grauf Herman von Sultz lantgrauf im Kleggfiw, miner gne-
igen herschaft von Oesterrich lantvogt, tun kund, | das mir der
rber herr her Heinrich Im hag, techen der techny ze Ar5w, uff sant
ut sinem offnem versigoltem | brief die drü pfund pfenning gelts, so
r uff dem burgampt ze Baden hatt, und die gelegen sint ze | Gebi-
torff in pfandes wis, inne hat von der obgenanten miner gnedigen
erschafb nach wisung des h6p/briefs, der darumb geben ist, die ime'
on erbs wegen angefallen sint von wilent bruders(?) Peters seligen
OQ KCingstein. Und batt mich, das ich die egenanten drü pfund
elts nu hin fiirbz giind dem erbern HaDSz dem Segenser ietz sess-
aft ze Arow und sinen erben inne ze haben und ze messen, won
r im die ouch ze kouffenne geben hette. Also hab ich des ege-
uiten her Heinrichs Im hag bett erh6rt und von des gewalts wegen,
) ich von der egenanten miner herschafb hab in s61ichen und in
leren Sachen, also hab ich zu dem selben kouff minen gunst und
illen gegeben ** an statt und in namen der egenanten miner herschaft
}ü Oesterrich und gib ouch wissentlich mit kraft dis brief, also dz
)r obgenant Segenser und sin erben die obgeschribnen dru pfund
ilts uff dem obgenanten ampt fürbaz in pfandes wiz von miner her-
haft inn hab, nutz und niess, besetz und entsetze, ane absleg der
itz, so lang und alle die wile untz dz die obgenant min lierschaft
)n Oesterrich die selben dru pfund gelts wideruiub erlast von dem
1
224 [IUI
vorgßnauten Segenser oder sinen erben uinb die sum gelts als der
vorgeschribcn houptbriof von rainer hei-schaft vriset, den der selbe
Segenser daruml» iime het , mit urkuud dis briefs« der mit rninem
des obgoncinten lautvogts insigel, das ich an disen brief hab getan
henken, besigelt ist.
Geben zc Baden an dem uechsten fritag nach sant Geryen iig
in dorn jar do man zalt von Crists gel>urt vier7.echenhundcrt jar ond
darnach in dem zechenden jare.
S. h.
.' IIs. iuu. ^ Hs. gebegcn.
247. 1111 Fobruar 17 (zinstag vor s. Mathyaa tag).
Rudolf Schultheis, Schultheis» von Aarau, arkundet, dass Hensli
Koch genannt Kgghart, Knecht der Herren von Rossnegg, den Fnnea
^largarett von Brenigarten, Subpriorin der Samnung in Aaraa, dar
Schwester Anna Kggenhoiuiiu und dem Marqwart Zehender, Convents-
schaffner, um 27 Gulden verkauft habe: „ein gütli, gelegen in don
twing und banne ze Loi>storf, das inne hette und buwte Clfewi Seherer
und vorm alz sin vatter s^lig lang zit inne gehept hett, gulte nn tf
niule acht zehen viertel dingkeln ; an das selb gfitli gehörte ein liof«
statt, hette Ueli Brotbek, gälte nun viertel dingkeln und ein vassnicbt
hün. Ouch gehoHont in das ietzfjcnant gntli ein matbletz, gelegen
ze nidorst in dem Slatt, siiesse an den weg, als man gat in den
BÜL'hrein; ein akkor, j.n'l«*gen in don Teilen, langote ushin an das
Gt'heido, <xojj[en d»*r L(jingrülK>n inhar; ein akker gelogen uff Tustinen,
alz der oIht wojiro «j:rit ^(nv .Stusslinjicii; ein acker, geleiten inwendig
den Biitzzen matten, die lAnj^e hcMin an die Gobreit«; ein acker, ge-
logen binder dorn ittzjienaiiten akk(»r bin us by dem Ihisen brunoen;
ein malbloiz, goloiron hin<lor dom Lowren. ze vorderst an Diken; und
einen kleinen akker, j^'ologen liinder .Tennis Mullers hofstatt, hiuab
gegen dem brunnen, der mitton in das dorff ze Losstorf gat. Oueh
hotte er vor ziten kotft von Hansen Solienken von Chur ein hofstatt,
gelegen ze Losstorff, oinlialb an Ilointzmau Rubels hus und ander-
halb an die llof^fatt, dio Oswaltz Müllers was, gulte nu dni viertel
dinkelu und gionj;!;o dar ab zinses jarliclien zwein Schilling «pfenniDg
der l^artüson klo^tor Zürich und sesse daruff .lenni Müller."
Zoiigon : rolri»-h Zoltnor, Hontzman Wipf, Rudi Trippscher. Kü-
dolf Hüllor, Küdolf Sprinj,'inf>ak, Han.^ Hecht und Hentzman Nollinger:
alle bürgere zo Arow.
Sioglor : R. Scliultliois^, Hoinrich von Kossnoi'ir, Ritter und üein
Bruder Hans von Hossnegg, Freiherren.
411] 225
248. Verena von Ifental verkauft der Stadt Aarau den Twincr zu
Nider-Endfelden. 1411 April 15.
Allen den die disen brief ansecbent oder hfirent lesen kund ich
erena von Ifental wilent Hemans von Ifentals seligen eliche | hus-
ow und vergicb offenlicb mit disein brief, daz ich mit guter zit-
:ber yorbetrachtnng willenklicb und wolbedacht durch | mines bessern
itzzes willen mit url6b und wissende Walthers von Hunwil mines
iben ftchens und wüssenthaften vogtes | in din-e sach und ouch uach
te miner guten frunden Hans von Valkensteins und Adelheiden von
ilberg, Heinrichs von Wilbergs elicben husfröwen, und 6ch mit
issend und willen desselben Heinrichs von Wilbergs, eines steten
rigen kouffo verköft hin recht und redlich für mich und alle min
ben mit aller ehafti, so ein offner ewiger koff von recht oder ge-
onheit kräftig ist, sin sol und bestan mag in dehein wise, und ze
iflfenne geben den wisen wolbescheiden dem schulfheissen, dem rilt,
o bürgern und der statt getueinlich ze Arc>w und iren nachkomen
inen twing und bann ze Nidern-Endvelt mit holtz, mit veld, mit
uon, mit weid, mit wasser und wasser runsen, mit usfart, mit in-
rt und mit allen sinen nüt7.zen, zinsen, rechten und zügehfirden,
«h mir vorbehept den hoff ze Roggenhusen mit sinen hfiltzem und
[tuen, den twing hdrigen aber unschedlich,* fiir lidig fry eigen un-
rkumbert und unansprechig g&t und alz er von alter bar komen
t und ich in untzhar inne gehept und genossen hän und mit aller
lafli als min vordren inn vor ziten koufft hant von dem edlen wol-
bomen herren giiff Rudolfen von Habsburg seliger gedächtnuss,
leh Int und sag des köff1)rie& darüber geben. Und hän inen darzü
k&ffen geben die Sagenhofstatt och mit aller zügeh6rde da selbs
Nidem-Endvelt gelegen bi der müli hofstatt und hin die ietz-
nanten zwey verk6ften stugk gewerdet und gesetzzet für sechtzig
kd vier guldin und hin sj genomen an und uff den dritten teil
id g&t und &ch uff den zwein hundert guldin und us allem andern
iaem gAt, so ich mir selben vorbehept Yikn , da mitte ze wandleu
id ae tftnde nach minem willen, in gcsuntheit oder in dem todbett,
dem verschaffen so ich get&a han Adelheiden von Wilberg und
ODrichen irem elicben man, Hansen von Valkenstein, minem lieben
heo, Eisbeinen von Uünenberg und Marqwart Zehendern irem elicben
an, nach wisung und sag der hoptbriofen darüber geben und yer-
ipelt. Und ist dirre k6ff beschechen in sfilicher m6sz, daz mich dar-
nb die ietzgenanten von Aruw lidig geseit und gelassen hant aller
iren und diensten, so ich inen hinan thin^ jivrlichen und teglich tun
h und müste, es sye von tagwan, von reisen, von wachen oder
fl andern diensten, usgenome ob min gnedige herrschaft von Oester-
;h dehein stur oder schatzzung uff die von Ar6w leite oder ander
' setceii tMe, daz ist nit bar inn begriffen. Darzd so richten mir
▲artner Urkondenbaoh« 13
226 [tili
die Yorgenanten von Ar6w ns j&rlichen uff sant Martinstag, diewüe
ich in lebend bin und nit fürer, vier guldin zinses, die ich rw-
bnnden bin ze gebende Heinrichen Trippechern von Latzem und sinea
erben. Und harumb so entzieh ich die obgenante von Ifental mieh
und alle min erben der eigenschaft und aller unser rechtung, vordniDg
und ansprachen des obgenanten twings und bannes und aller aom
nützzen, zinsen, rechten und zügeh6rden und &ch der Sagenho&Uii
und ir zügehfirde und setzen die egenanten von Ar6w und ir Daeh-
komen an nutzlich , r&wig gewer derselben zweyer stuken, sj Ton
disshin inne ze habende, ze niessende, ze besetzzen, ze entsetnea
und da mitte ze wandlen und ze t&nde, alz mit irem lidigen eigen
bewerten gut an min, aller miner erben und menlichs widentde.
Und hän öch gelopt by guten truwen für mich und alle min erben
den ietzgenanten twing und bann noch sin zAgeh&rde, in der masi
alz vor begriffen ist, die obgenante Sagenhofstatt noch dero zügehjrde
niemer ine anzesprechen noch ze vordren, die egenanten von Araw
noch ir nachkonien darnmb noch daran niemer me bekümbern noch
bekrenken mit Worten noch mit werken, in gericht noch uswendig, noch
schaffen getan zu deheinen ziten durch uns noch durch ander, heimlick
noch offenlich in dehein wise, und entzieh 5ch harumb mich imd aUi
min erben aller hilf, geistlicher und weltlicher, lüt und geiicht, alk
uszügen, fünden und geverd und alles des so uns oder unser heUar
gegen den egenanten von Ar6w wider disen k5ff und brieff gehdfoi j
m6cht und ine schaden bringen, alles an geverd. Des alles ze wanm
urkimd hän ich die obgenante Verena von Ifental min eigen ingeogii
offenlich gehenkt an disen biief, mir und allen minen erben zfl einer
vergicht aller vorgeschriben dingen. DarzA han ich erbetten den ob-
genanten von Hunwil minen 6chen und vogt in dirre sach, daz er
6ch sin ingesigel für mich alz in vogtes wise gehenkt hat an disen
brief. Alz ich der selb also in vogtes wise vergich willenklich geda
han. Und wir die obgenanten Hans von Valken&iein und Heinrii^i
von Wilberg veriechen ouch, daz diser verköff alz hie vorgeschriben
stat mit unserm willen beschechen ist und haben och gelopt für ov ,
und unser erben ine in hre ze halten und da wider niemer ze ko* '
mende noch ze tünde. Des ze urkund haben wir och unsere inge-
sigel offenlich gehenkt an disen brief.
Der geben ist an mitwuchen in den virtagen ze ostran in deo
jare do man zalt von Cristz gepürte vierzehen hundert und eiQlifjtf*
Alle vier Siegel fehlen.
Die Urkunde ist »ehr achlecht erhalten.
• „doch mir unschedlich" stehen auf einer Rasur.
** Hs. hiunaiithein.
m. 1412] 227
249. IUI Noyember 30.
O&nrat Swederos, Bürger von Freiburg im Breisgau, verkauft
m Johans ZCiricher von Aarau zwei SchilÜDg Stehler Pfennige jäbr-
han 2än8e8 ^ab und ufi* der hofstatt, gelegen ze Aröw in der vor-
itt bj der obem muH, stfisset biuder an R&dis Bleichers seligen
rteii und hus, hofstatt, und ab der müstwurß in dem hoffe, rArei
thalb an Peter Rieders schüre. Dieselben zwein Schilling pfenuing
tz untz har Annan miner elichen husfrowen und mir von ira
igen verfangen warent und aber Elsl)etten Swederin miner swigerin
dinges wise zügeh6rent nach recht und gewonheit der statt ze
hw,*^ Der Kauf geschah um 2 tf Stehler Pfennige.
Siegler: RAdger Trullerej von Aarau.
250. Ze Fribuig in der rdtestuben 1412 Februar 11 (donrstag vor
8. Valentinus tage).
Paulus von Ryehen, Schultheiss zu Freiburg, urkundet, dass Claws
ttaehj von Freiburg, als Vogt der Frau Elisabeth Schultheissin,
aster Swederus sei. Ehefrau, und ihrer Kinder StSfelin, Gretlin, KAdolff
d Swederus, dem Johans Springinsack , Schulmeister und Stadt-
ireiber von Aarau, als Vertreter der Stadt Aarau, ein Haus, Hof
id G^esäss zu Aarau „einsit an R^ntzenthor und andersit an Johans
(grsers hnse [gelegen]" um 208 Guldin verkauft habe.
Zeugen: Egnolffe KAchlin, H^nni L&rmundelin, Peter Verler,
Inaslin Nüwmeyster und Clewy Myller.
Siegler: P. yon Ryehen, Elisabeth Schwederus und Ol. RUtschy.
251. 1412 Februar 19 (fritag vor der alten vassnacht).
Hans ZAricher von Aarau verkauft den Pflegern des Spitals in
«au, Ulrich Trullerey und Peter llieder, „die Swiren matt und
so acker dahinder gelegen by dem kilchwcg hin us gen Sure, stosset
IT den bach," um 54 Oulden.
S. h.
252. Herzog Friedrich von Oestreich verleiht dem Hans Züricher die
Mühlen in Aarau und Suhr. Baden 1412 Mai 18.
Wir Fridrich von gois gnaden hertzog ze Oesterrich, ze Steyr,
Kemden und ze Krain, graf | ze Tyrol etc. tun kunt, als wir
laere leben beruft haben ze verleihen, also haben wir unserm | ge-
(wen Hansen Züricher von Arow ain mullin, gelegen ze Arow in
- vorsiat, und den { müllitiech und bach daselbs, item ain müllin under
228 [Uti
dem dorf ze Sur gelegen, verlihen wissenklich mit disem brief, ym
wir im duran zerclit verleiben mugen, daz er und sein erben die mit
seinen zügeborungou inu Iiaben und niessen als lehens und landen
reht ist und Süllen uns davon dientzstiich sein und gewertig, als
lehenieut irem Icbenherren pblicbtig seind und gepunden getrewlich
an ge verde, mit urkünd ditz briefs.
Geben ze Buden an mittwuchen vor pbingsten anno douiioi etc.
quadringenteäimo duodecimo.
S. h.
253. Herzog Fridrich vorleiht dem lludi und CAntzman Zilriclier eine
Mühle in Aaraii. Baden 1412 Mai 18.
Wir Frideriuh von gots gnaden bertzog ze Oest^rich, ze Steyr,
ze Kerudcn und ze Krain | , graf ze Tyrol etc. tun kunt, als wir
unsere leben bci-ufb haben zo verlihen, also haben wir unsemn ge*
trewcn Kddi Züricher und C&ntzman sein sun ain niülly | , gel^
ze Arow zwischen der statt und dem wasser, verleihen wissenklich
mit disem brief, was wir inen' daran zereht verleihen mugen, das 9
und ir erben dise^ mit aller zflgehorungen inn haben und nieasen,
als lehens und landes reht ist, und sülIen uns davon dintzstlieh sein
und gewertig als lelu-nleut irem lehenhen*en phlichtig sein und ge-
punden getrewlich ungevcrde, mit urkund ditz briefs.
Gol>on ze Baden an mittwuchen vor pbingsten anno doniini etc. j
(juadriiig( ntesiniü duodecimo.
s. h. ;
Hh. im. '* Hs. dio si. "
*Jöl. Herz(»g Kridriuh hololint den Conrad Sumer mit dri*i .Matten ninl k
einer SchujiosHC etc. liadtfn 1412. Mai 18. 2
Wir rVidreic-li von gots gnaden hertzog ze Oesterrich, ze Steyr,
ze Kerndon und ze Krain, graf | ze Tyrol etc. tun kunt, als wir
unsro lolittii bcriifi haV»en ze verleicben, also haben wir | nnsenn g^
trevven Cliiniradcn dem Sumer an S(»iner und Kiidolfs dez Suraer seine i
vettern | stat veililien wissentleich mit dem briet* von erst drey niaten, ^
gele{jeii hiiidor dem (iunrein, gelten ain malter roggen; iteui ain ^
scbfippos, ^'elc^^eii ze »Sure, buwt Wenili Haberstieb, gilt ain müt rs,
kernen und serlis viertal ro<,'^'en und ain malter haberu ; item ain f
zehend'n, p»lej.r«'n ze Araw zu den Huseu, gilt zwelitf stii^'k. Wiis
wir inm daran ze recht verleihen mugen, das si und ir erWn die mit '
aller zü;;elioiungeii iiinliaben und niessen als lehens und landes recht \
ist, und sullcn uiis davon dinstleich und gewertig sein als lehensiat '
irem lehenherren phliflilig imd gepunden getrewlich an geverde, mit ■
lukuni ditz brief^;. :
Geben ze Baden an mittwuchen^ vor phinj^sten anno doniini etc. -j
qnadringentosimo duodetiiiio. J
l>. h. '•;
* Ild. inj. ^ H.S. luiticlicii.
255. Herzo>( Fridrich bofltätifft d^Mii Huns TrülhMi'y den H».'rrschartd-
zina. Baden 1412 Mai 2i».
Wir.Friderich von gots gnadon herrtzog ze Oest^rrich, ze Steyr,
Kernden und ze Krain, graf | ze Tyrol etc. tun kunt, als wir all
iser lehen und setz beruffb haben ze vernewen, also haben | wir
werra getrewen Hansen Tnillerey best&t die zehen phunt heller und
ben mut kernen | geltz, die er uss unserm zins ze Arow hat% die
I pfant von uns seind, umb viertzig** und fünf mark Silbers, das er
) egenant pfantschafb nach begriffung seiner brief innhab und dabj
lib in aller der mas, als ob die von wort ze wort hie inn geschribon
Iran angeyerde, mitt urkund ditz briefs.
Geben ze Baden an fritag vor phingsten nach Krists geburt
Brtiefaenhundert jar darnach in dem zwelifben.
6.h.
• Ha. liant. ^ Steht auf einer Rasur.
Abschrift im Copialbuch p. 133.
256. Herzog Fridrich beRtätigt dem Hans S^gonnpr d(?n Besitz einer
P&ndschaft. Baden 1412 Mai 22.
Wir Fridreich von gots gnaden hortzog ze Oeslerreich, ze Steyr,
Kernden und ze Krain, graf | ze Tyrol et«, tun kunt, als wir yetz
1 unser lehen und phandschaft beruft haben ze ver!newen, also haben
ir unserm lieben getrewen Hannscn Sogenser l>e8t^tet zwelf phund |
ilts in dem burgkamt ze Baden, diis er kauft hat von den von
onigstain umb viertzig markh Silbers, item dritthalb phund phennig
if der stewr des dorffis ze Munster, die im stetend zweu und dreyssig
dden, das er da bey beleih nach seiner phandbrief begreiffung in
la des mass, als ob die von wort ze wort hie inn gcschriben wern
i geverde, mit nrkunt ditz briefs.
Geben ze Baden am heiligen phingstag nach Erists gepurde
ertsehmhondert jar darnach in dem zwölften jare.
ah.
Die (Jrkunde ist am obem Rande ausgerissen.
£7. Henog Fridrich belehnt den Ulrich von Ilortensiein mit der Veste
KOngttein. Baden 1412 Mai 23.
Wir Fridreich yon gots gnaden hertzog ze Oesterreich, ze Steyr,
> Kernden und ze Krain, graf | ze Tyrol etc. | tun kunt, als wir
ifti nnsre le£en von newn dingen beruft haben ze verleihen, als
m für uns | unser lieber getrewer Ulreich von Hertenstain und bat
18, das wir im als ain lehentrager und in lehenjtragers weise Hain-
hs und ülreicbs von Kunigstain geruchten ze verleihen die vesten
230 m
Kunigstain bej Arawr, item das dorf ze Kuttingen und das dorf ze
Aerlispach, wan das von uns zelohen war. Das haben wir getan
und haben also dem egenanten Ulreichen von Hertenstain als ain
lehentrager Heinrichs und ülreichs von Kungstain und irer erben die
egeuante veste Kunigsiain mit den obgeschriben dorffen mit alle irer sflge-
hfirung in all der weis und mas als weilant Hanns Wemher von Kiui^
stain, dez vorgenanten Heinrichs und Ülreichs vater, weilant yon gnf
Hannsen von Habspurg vortzeiten ze lehen gehebt und genossen hst,
verlihen und leihen auch wissentlich mit dem brief j was wir in »•
recht daran leihen sulien oder mAgen, die nu furbazzer von uns und
unsem erben in lehentragers weis innzehaben, ze nAtzen und ze meeseQ
als lehens, lehentragers und landes recht ist, und suUen uns und nnsem
erben die egenante vesten offen halten wider menikleich und uns aacb
davon und von andern obgeschriben lehen gehorsam und geweriig
sein, als lehenslut und lehentrager irem lehenherren schuldig und ge-
punden sind getrewlich angeverde, mit urkund ditz briefs.
Geben ze Baden an montag nach phingsten nach Krists gebärde
viertzehenhundert jar darnach in dem zwelflen.
Siegel, etwas beschildigt, hängt«
* Die nrs. 252—257 sind vom gleichen Schreiber geschrieben.
Anmerkung. Heber die Veste Küngstein findet sich eine mir g&tigrf
durch Herrn Staa^archivar Th. von Liebenau aus dem Archive von Bero-
müDster mitgetheiltt^, Tiicht unwichtige Stelle, welche lautet: ^
1280 Februar 2S, (proxima feria quarta post Math je apostoli.) - ^
Rulmbe.
Intendit probare H. de sancto Ursicino, canonicus et syndicus ecciesie •
iSeronensis nomine ipsius ecclesie, quod JacobuH miles de K!ieDl)er^ extornt j
et extorquit ab hommibua predicte ecclosie tallias, servicia indebita et in- j
consueta tarn terre quam personarum in Kiuttingen et alibi . . . Item aaod .
cantrum Kiungestein constructum est super fondo et territorio ecclesie. Iteii ■.
quod possessiones eccleaic circumiacentes castri, que wlgo dicuntur Gemeis"
nierche, concessit pro annwo censu C. dicto Chagen. Item quod posseetionei
ecclesie circumiacentes castro deva8tat(!).
Wal. villicus de Kiuttingen , testis iuratus dicit • . • quod castruB
Kiun^estein edificatum est in fundo ac territorio ecclesie, quod wlgo dicitur
Gemeinmerche, quod iure proprietatis« ad curtem eorum luuttingen spedit
et pertinet etc.
258. 1412 Juni 17 (fritug vor s. Johans tag ze süngicliten).
HAdolf Graff von Uertkon und Hentzman Buchse, beide se&ishaft
zu Suhr und Pfleger des Gotteshaus daselbst, verkaufen mit Willen
der Bauersame von Suhr der Schwester Eisbett Velschin, Klosterfrta
in Aarau, einen Mut Kernen jährlichen Zinses ab einer Matte »
Huntzliswile, im Gundlisi)ül, um 12 g Stehler Pfennige,
Silier: Johans Schultheis, Vogt zu Lenzburg,
n. UlS] 231
859. 1412 Oktober 27.
Heintsman ünder der eych von Lenzbarg urkundet an Statt
8 Jankers Hans Schultheis;, Vogtes von Lenzburg, dass Schwester
ina Zuricherin. Priorin der Samnung in Aarau, von Peter Graf
n Hontziswile für 20 fi» 10 /? Pfennige folgende Güt^r gekauft
he: 9 des ersten uff zwein juharten ackern gelegen an Pfaffen acker
bent Bertschi Wasmers ackern, darab vorgiengend nun pfenning gen
"enken; item uff einer juharten, ist gelegen im bann und stost an
8 stnua so da gat gen Zovingen; item uff einer juharten, ist ge-
^ ob dem brunnen; item uff zwein juharten, sint gelegen am
itten; item uff einer juharten, ist gelegen an Wannen, zwfitschent
^asmers und Hensli da obnan ackern; item uff einer juharten, ist
liegen bi .dem nidren Liebegger; item uff einem bletzz, ist gelegen
der HagenbAchenstuden ; item uff einer juharten, ist gelegen ob
m Lindacker bjm Rekbrunnen; item und uff einer matten, ist ein
annwerk , gelegen im Krömblispach , darab vor zwen Schilling
eniung giengent an daz vorsten gen Sur.'^
Zeugen: Erni Hettlinger, Jenni von Lo, Egli der Vassbinder,
ertschy Prytag, Peter Jung, Bertschi Pfister, Jenni von Seiden,
idi Hirsli, Hug Scherer: burger ze Lentzburg, und R&di In der
tten von Huntziswile.
Siegler: Junker Hans Schultheis.
260. 1413 Januar 9 (mentag vor sant Hylariyen tag).
Rfidger Trullerey, Schultheis von Aarau urkundet, das Rudolf
lialtheis von Aarau dem Wernan Seilern von Aarau anderhalb
icharten Acker, „gelegen ze Arow by der Liengrübcn, stiessent ein-
Ib an des jungen Schulmeisters acker und herrin an den acker,
n er dem spital ze kSffen geben hett,^ um 16 Gulden verkauft
ibe.
Zeugen: Uolrich Zeltner, Hans Scherer von Kulm, Jenni Ebi,
Bnman von Habkonse, Peter Paulus, Claus Refel, Welti Kennler und
nni B16wer: alle bürgere ze Ar6w.
S. h.
261. 1418 Januar 9 (mentag vor s. Hylaryen tag).
Rftdger Trullerey, Schultheis zu Aarau, urkundet, dass Rudolf
hultbeis dem Spital in der Vorstadt vier jucharten Acker, „gelegen
ArSw inwendig der Leingrüben hinder sant Nicolaus häsli ob dem
Ige gen Endveit und stiesse hin us an den acker, den er Wernan
iler ze k5ffen geben hette,^ um 1 !f 4 ^ Stehler Pfennige ver-
oft habo.
232 [m
Zriigen : Uolricb Zeltner, Huns Sch(*rer von Kulm, Rudolf Jüng-
ling, tJenni Ebi, Hennmn von Habkonsc, Claus Refel, Welii Kaonler
und Werna Seiler: alle bürgere ze Ar6w.
8. h.
262. InduIgeoKbriet' de» Bischofs Otto von Constanz für da« s. ümift-
kloster in Aarau. Constanz 1413, April 26.
Otto dei et apostolice sedis gracia electos confinnatas ConsUn-
ciensis religiosiä in Christo deo devotis sororibus claustri* senoenoibii
sancte Ursale, situm in oppido Arowe, nostre diocesis ordinis sancti
Dominici fratrum predicatoruni salutem in eo, qni religionis est autor
et I director quorumlibet devotorum sacre religionis, sab caios ombn
ut docemur devot uin et sedulum exhibere consuestis domino | £Euniik-
tuui. Pronieretur honestas, ut votis vestris in hüs presertim per qoe
laudabile devocionis vestre proposituni succossu temporis potest adangeri
favorabilit-er et graciose anuuamus. Saue pro parte vestra nunc inta>
liellati seriosa voce et lil)eneiuä convicti quaslibet indulgencias, immani-
tates, privilegia, gracias et coucessiones ipsi vestro cenobio et illud visitan-
tibua ac vobis servientibus altissimo in eodem a summis sancte Romaae
et universalis ecolesie ^^ontificibus, archiepiscopis et episeopis presertim
nostris prederes,soribus, (juibus nunc cerniniur ordinario i)e<le successis«,
datas hiutonus contessiis et indultas signanter velaininis Privilegium
et induJtuni u recolende iiiemorie oliui domino Marquardo episcopo
C'onstancieii>i, ccinni vobLs ordinarii juris anipla manu imixirtituui, quo
liodie vos tVui tertiticamur consuetudine inconcussa ratificamus, auc-
torizamus, et in (juantum hev premissi iuste et caoonice concessa sunt
indulta ot servata ae jx^le subsistere liabent et ix)8sunt roboris appro-
bamus et ordinaria iiostra aiictoritato tonore prcsentiuui in dei nomine
contirmamus. Kl ut foiitluentibus ad ecnobium iiwuni et tamulantibua
in eo vir^'iuum (Imniiio iiiibi maius uccrescat devocionis et meriti in-
crementum, nos de nmnipoteiitis «lei miserieordia beatorumque Petri
et Pauli aivostolnnim eiu^> aurtoritate oontisi om)ii])us vere jienitenti-
bus contritis et i()nfes.sis. (jui in nativitatis. circumeisionis, epiphanie,
resurrectionis, asi-ensiunis, penthecostes et cor[)oris domini nostri Jhaju
C'hristi necnoii in nativitatis, puriiu-ationis, annunciacionis beate Marie
ac sancte Ursule et sodalium eins et presertim deilicacionis ipsius
ccnobii^ ac ui^stolorum festivitatibus et eelebritate omniuui sanctomm
ac octavarum festivitatum predictarum memoriLs et diebus ipsura
conobium, si i)ersone sint utriusque sexus » ♦ #*, devote visitaverint
vel i^ersone cultui divino ibidem et iu eo dedite diviuis officiis pleniter
interfuerint et sibi invicem in hiis fuerint cooperate, tociens quociens
diebus et festivitatibus predictis quosierint premomorata vice qualibet
quadraginta dies criminalium et unum annum venialium peccatorum de
4(3] 233
Qunctis eis penitentiis in domino misericordiier elargimur et relaxamos
iresentibus perpetuo duratoris.
Datum CoDstancie sub episcopalis sigilli no8tri appensione anno
^omini millesimo quadringentesimo tercio decimo 7 kalendas maii in-
ictione sexta.
Siegel des Bischofs, beschädigt, hängt. Die Urkunde ist durch Insecten
ehr verdorben.
* claustri steht auf einer Rasur.
^ acionis ipsius cenobii steht auf einer Rasur.
* Das Wort ist ausgelöscht.
263. Bruder Gisbertus, Provinzial des Predigerordens in Deutschland,
gewährt den Fiauen des s. Ursulaklosters in Aarau Theil nähme
an allen guten Werken innerhalb des Ordens. ZQrich 1413
Mai 13.
Religiofiis et in Christo sibi dilectis priorisse ceterisque sororibus
Donasterii sanete Urstüe in Arowia Constancieusis | dyoceeis frater
lisbertos provincialis Theutonie ordinis predicatomm ac heretice pra-
itatis inqnisitor | salutem et gaudiis perfrui sempiternis. Quia gra-
iartun dona largiflua a copioäa clemencia redemptoris largios | di^n-
ontor, dum suffragant eorum merita, qui terrenis affectibus et ille-
ibris abdicatis in custodieudis preceptis divinis et consiliis inceesanter
iTigüant secandum gi*aciam a deo sibi datam; hinc est, quod atten-
9B8 Yestre devocionis affectum, quem ad nostrum ordinem in multi-
ticibas obsequiis et famularibus habere vos audivi, exigencia digna
iqmrit beneficia nostro collata ordini vobis graciosiu:^ impartiri.
lu^nroptw vobis omnium missarum, oracionum, pi-odicacionum, jeju-
iorom, abstinenciaram, vigiliarum, laborum ceterorumque bonorum,
06 per fratree nostri ordinis in dicta provincia dominus noster
Imsos Christus iieri dederit universos participacionem concedo tenore
reeenciom specialem in vita pariter et in morte, ut multiplici suf*
agiorum presidio et hinc augmentum gracie et in futuro eterne
ite premium mereamini [lossidere; volo insuper, ut anime vestre
nü decessus vestros fratrum nostre provincie oracionibus recommen-
BDtar in nostro capitulo provinciali, si veetri obitus ibidem fuerint
iWoiatL In cuius concessionis testimonium sigillum officii mei pre-
QÜbas duxi appendendum.
Datum Thuregi in nostro capitulo provinciali in festo beati Ser-
MÜ episcopi et confessoris id est 13 die mensis maii celebrati anno
)mini millesimo quadringentesimo tereiodecimo.
Siegel des Provinzialen an einem grünseidenen Bändchen, hängt.
234 m
d&4. 1413 Jali U imenU^ Tor s. JmeolwUg]L
BAdger TroUerej, Schultheis t<mi Aarsn, orkandei, daß Rudolf
Schultheis dem Gotteshaus in Aanu )8 ^ Stehler Pfennige Geldes
am 13 9f Stehler P&nnige Terkauft habe und zwar ab folgendeo
Gütern: „des ersten ab und uff Jongling schären und garten, gulie
Tierzehen Schilling pfenning zinse; ab und uff Blflmistein garten,
gülte sechs Schilling pfenningen zinses; ab und uff Heinis Kitzis
s wester seligen garten, gölte sechs Schilling pfenningen zinses; ab und
uff Jennis von Küttingen garten, gulte acht Schilling zinses; die alle
drye gelegen werent ze Ar6w die gasaen hinin ob Marquart Zehen-
ders schären inwendig Jüngling schüren. So denne ab und uff Ge-
rinen garten sines brdders seligen tochter, gelegen an Hentzmaos Am
sinder garten, gulte och sechs Schilling zinses; und uff des Hoogers
garten, gelegen an Blanken garten, gulte fünf Schilling j^rlichs ziaseg.''
Zeugen: Marqwart Zehender, Hans Züricher, Dolrich Zeltneff
Heinrich Schulmeister von Horöw, Claus Züricher, Heinrich Schmid
von Krenken, Uobrich Schmid sin brüder und Rudolf Jüngling: tSk
bürgere ze Ar6w.
S. h.
2*55. Hans Diidel mid Hansli Reber empf^nffen von Rüdger Trüllerej
einen Kebacker als Erblehen. 1413 Dezember 20.
Allen den die disen brief ansechent oder hflrent lesen künden wir
Hans Distel und | Hansli Beber beide von Ar5w und veriechen ofies-
lich mit disem brief, daz wir beid | unverscheidenlich uns und od-
sem erben zu einem rechten steten erbe enphangen | haben und Seh
enphachen wissentlich mit disem brief von dem wolbescheiden RAd-
gem Trüllerejen, schultheisen ze Ar6w und von sinen erben xwü
jucharten rebackers mit aller zügehjrde, gelegen by Ar6w an dem
Wurmberg unden an des Rfislis acker, den er Janhen Matzzendarf
zinset, und obnan an minem des egenanten Distel acker, den icb
Zinsen Jennin Vassant von A, j&rlichen umb einlifthalben schilHog*
stebler pfening zinses järlichen uff sant Martins tag ze werende, und
were daz wir oder unser erben unser rechtung des egenanten ackeis
deheinest verkoffen wölten, das süllen wir dem vorgenanten RAdgem
Trüllereyen des ersten kunt tun und fänf Schilling stebler pfeoiag
n^her geben, denne iemand anders in köffes wise. Des gelich sol
er und sin erben uns herwiderumb gebunden sin ze tAnd, ob sv if
rechtung deheinest verkoffen w61tent, alles an geverd. Haruber x«
warem urkund haben wir die obgenanten Hans Distel und Hensti
Reber erbetten den wolbescheiden R&dolf Schultheissen bürgern i^
Ar6w, daz er sin ingesigel für uns und unser erben ofifonlich gehenkt
will 235
Mt an disen brief, alz ich derselb Rfldolf Schultheis von ir bette
wegen getln hin, doch mir und minen erben unsch^ich.
Geben an sant Thomas abend nach Cristz gepurie vierzehen«
hundert und drizehen jar.
8. h.
* „einlifthalben Schilling" steht auf einer Rasur.
266. Spruch des Schultheißen und Ratbes von Aarau in einer Streit-
sache zwischen den Pflegern des Gotteshauses in Aarau und
Walther von Hunwil, Edelknecht, wegen eines Zinses von
4 Schilling und einem Pfund zu Gunsten des Gotteshauses.
1414 Januar 31.
Wir der Schultheis und der rat ze Aröw 'tun kunt menlichera
mit disem brief, daz für uns komen | sint uff disem hüttigen tag
alz dirre brief geben ist der erber priester herr Rudolf Gregman j
nad üolrich Zeltner z& den ziten Schaffner und phleger des gotzhuses
M Ariw, zu einem | teil, und der from veste Walther von Hunwil
adelknecht, zA dem andern teil, von stössen wegen so die egenanten
phl^er von des gotzhus wegen und der ietzgenant von Hunwil mit
emandem hattent alz umb &nf Schilling und ein phunt geltz j&rlichs
zinaes, und 6ch umb etzwas hünr geltz, so j&rlichen ze zinse fallent
von den garten und hofstetten ze Ar6w by den Husen gelten, ge-
nant des Gärtners gut. Darumb 6ch die egenanten phldger erber
kuntschaft vor uns leiten und nach der selben kuutschaft und 6ch
nach lut des jartzit büchs ze Ar5w haben wir die obgenanten der
scholtheiss und der r&t ze Ar&w uns umb die obgenanten stiss er-
bnt und erkennen uns &ch mit disem brieff, wend öch beid teil der
adben st&ssen uff uns komen warent, daz das obgenant gotzhus ze
Ariw nach wisung des jartzit büchs die vorgenanten fünf Schilling
nnd ein phunt geltz j&rlichs zinses billich uff den obgenanten garten
und hofstetten genant des Gärtners gut billich haben und da von
j&rlichen messen sol und öch die hünr geltz so da von j&rlichen ze
zinse fallent, sunderlich von des wegen alz die phleger sprechen , daz
9j darumb j&rHchen achtzehen pfenning ze herschafb zinse geben
mAssent und 6ch also ob inen Heinrich von Wilburg das obgenant
gut gentzlich ufgeben h&t, alles an geverd. Haruber ze warem
orkund haben wir die obgenanten der Schultheis und der r&t ze
Ar&w unsers rites ingesigel offenlich gehenkt an disen brief.
Der geben ist an raitwuchen vor unser lieben fröwen tag zu
der üechtmesse nach Ciistz gepürte vierzehenhundert und vierzehen jar.
Das Bathssiegel von Aarau hängt.
267. 1414 December 20.
Oünrat Spül, Schultheis von Aarau, urkundet, daß Adelheid von
Jadeoi dee Hans von Baden sei. yon Aarau Frau, mit Wissen ihres
236 m
Vogtas Rudin Spai'er und ihres Tochtermanns Walther Wild von
Sekingen, der Anna Züricherin Priorin des s. Ursulakloeters in Aann,
2u Händen des Klosters, fünf Schilling Stehler Pfennige Zinses „ab
and uf irem hos und hofstatt gelegen ze Ar&w in der statt by dem
Rentzen tor, ein halb an Jost Kiburtz hus/ um 5 Gulden verkaofl
habe.
Zeugen : Marqwart Zehender^^ R&dolf Schultheis, üolrich Zeltoer^
Rudolf Yelthein, Jacob Brerogarter, Luü Russikon und R&dolf Roller:
alle bürgere ze Aröw.
S. h.
Die nrs. 214, 215, 217—219, 221, 222, 226-228, 230, 231, 233,237,239,
240, 244, 245, 247, 249, 251, 258, 2G0, 261, 264-267 sind sämmtlich vom
gleichen Schreiber geschrieben.
268. Bern bestätigt der Stadt Aarau ihre Privilegien. 1415, April 20.
Wir der Schultheis, der rat, die zweyhundert und die gante ge-
meinde der stat zö. Bern in Oechtland vergechen und tun kant allen
denen die disen brief ansechent | lesen oder hörent lesen nu oder bie-
nach, als die wisen wolbescheidnen der Schultheis, rat und die gaotx
gemeinde der stat von Arow in Ergöw gelegen uns in | namen des
heiligen Römischen riches und ouch als unser offen hus und stat zu
allen unsern n6ten gehuldet und geschworen hant gantz tröw und
warheit ze leisten, | ünsren schaden ze wendend und nütz ze furderent,
alles nach sag, lut und wisung der briefen, so si uns darumb von
ir statt wol versigelt geben hant, und sider das dieselben von Arow
das obgenante hulden einhellen dich als des heiligen Römischen riches
und unser lieben getruwen und gehorsamen getan und verbrieft hant:
Hai'umb so geloben wir Schultheis, r&t, die zweyhundert und die gantz
gemeinde der stat Bern vorgenant für (ms und alle unser ewigen nach-
komen die egenanten Schultheis, rat und die burger gemeinUch der
stat von Arow und all iro ewigen nachkomen gegenwürtig und künf-
tig als unser lieben getruwen und g&te fi'und laszen ze beliben bj
allen iren fryheiten, gnaden, handvestinen , briefen, privilegyen nßd
guten alten gewonheiten, die sy von keyssern, kunigen oder von der
herrschaft von Oest^rich erworben, gehebt, genossen und redhchen
herbracbt hant und das sy und all iro nachkomen sich derselben bj'
heiten und gnaden, die sy jet-z erworben und herbracht hant and
ouch dero, die si noch, uns und ünsem nachkomen unschädlich, von
kunigen oder keysren erwerben möchten, wol frdwen söllent und mü-
gent, wand wir und unser nachkomen sy und iro nachkomen daby
schirmen und hanihaft^n w6llen mit gantzen truwn und sy daran
weder nu oder in künftigen zitten nicht trengen, bekrenken, noch
dar in brechen in deheins wisz und disz alles stet und vest zehalten
noch dawider niemer zetünde mit worten noch mit werken, mit rat
noch mit getat, mit gerichten, geistlichen noch weltlichen noch mit
m 237
lernen fanden noch geverden. Setzen und verbinden wir die vor-
genante von Beme 6ns nnd unser nachkomen den obgenanten schult-
lieissen, rat und burgeiii der stat Arow und iro nachkomen ewenklicb
26 rechten gelten und bürgen vestenklich mit disem brief. Und
diser Sachen alle zu einer ewigen kraft und steter gezögsomi haben
irir Schultheis, rat, die zweyhundert und die gantz gemeinde der stat
Seme unser stat grosz ingesigel beidü für ans und all Qnser nach-
komen getan henken an disen brief.
Der geben ist an dem nechsten samstag vor sant Georyen tag
in dem jar do man von Cristus gebürte zalt thusung vierhundert und
fdnftzechen jar.
Siegel hängt an rothschwarzseidencr Schnur.
Abschrift im Copialbuch p. 221 if.
268.* Aarau ergibt sich an Bern. Aarau 1415 April 20.
In gottes namen amen. Wir der Schultheis, der rat und die
gttlz gemeinde der statt Ar6w, gelegen in Ergfiw, verjechen und
tftn kant allen den die disen brief unsechent oder hfirent lesen, als
& I wisen, fursichtigen, der Schultheis, der r&t, die zweyhundert und
die barger gemeinlich der statt von Beme in Oechtland und ouch
ton Solpttren unser gnedigen herren mit alier macht und vyentlichem
I geznge vor uns gelegen sint und uns mit hei-es kraft besessen hatten
TUid an Üb und an gute begerten übel ze tünde, und daz von sun-
derem gebott, geheisz und geschöpftes wegen des allrhochgelobtesten
>Iln:ri|stanlichesten und durchlüchtigosten iürsten und herren herr Sig-
montz von gottes gnaden Römischen kungcs, zu allen ziten merer
des riches, zu ungern, Dalmatyen, Croatien etc. künges, von der zu-
sprachen und Übergriffes und grossen frefells und smacheit wegen, so
der durchlüchtend fürst und herre hertzog Fridrich von Oesterrich,
luieer gnediger herre, zu dem wir an alles mittel von alter bar ge-
Uret haben, an der gemeinen Cristanheit, an dem heiligen concilii ze
Costentz und an der küng liehen maiestat leider begangen solle haben,
^ von wir und alle desselben unsers herren von Oesterrich stett.,
knder und diener liplich not und arbeit gebebt haben und in
& imgnad der Römischen keyvserlichen krou müssen gevallen sin,
^ den Ungnaden und ouch von dem grossen mochtigen und gewal-
%eii her und heres kraft uns leider nieman eutschütten mocht noch
gelidiget h&t. Hamm wir, als die so in krancken muren mit keinen
Glichen Sachen gewarnet und aoe allen trost besessen/ belegen,
griffen und gefangen waren, uff den sicherlichesten weg nach ge-
legenbeit der sachen uns eigenlich betrachtet haben und mit den ob-
K^anten unsern lieben herren von Berne und von Solottren, die uns
^ swerlich umbiegen hatten , daz wir uns in keinen weg anders
^tschüiten noch erretten konden noch euniochteu, in früntlich gut
238 [1415
und danekber teyding komen sin, dannn sy uns gro9z gnad und
früntschaft erziMgt hant. Dieselbi teyding und beredung nfgenomen
und bescbechen ist, als hie nach luter geschriben stat: Des ersten
haben wir die vorgenanten von Arc)W für uns und alle unser ewigen
nachkomen unverscheidenlich mit wolbediichtem müt und einbellem
r&te in dem nanien des vatters, des sunes und des heiligen geisies
gesworn mit uferhabnen henden und gelerten Worten, und sweren
ouch liplich dem heiligen Römischen rieh als für ein gerecht firy and
unbetwungen richstatt, darnach der statt von Herne und ouch der
statt von Solottren gautz truw und warheit ze leisten, iren schaden
ze wenden zu aller zit und nutz ze fiirderen ane widersprechoi and
geverde, also daz die statt Ari)w nu und iemer ewenklichen zfi dem
heiligen Römischen rieh gehören sol und der vorgenanten unser gne-
digen herren von Beine und von Solottren und aller iro nachkomen
offen hus und statt sin sol wider menglichen, nieman usgenomen.
Doch wenne dieselben unser lieben herren von Berne oder von So-
lotti'en in unser statt ziechende wui*din, daz si denn ane ungern berlicben
und gevarlichen schaden ziechen söllent. Und inen in allen iren nSten
beraten und beholfen sin sollen und wellen mit gantzen tniwen ouch
wider menglichem in unserem kosten, wond wir hie mitte alle ejde,
oll bünde und gelübde, so wir vormalen getan und gemacht haben,
geutzlich absprechen und vernichten mit kraft dis briefes. Wir die
jetzgenanten von Arow noch unser nachkomen sollen noch enwellen
die jeizgenante statt Aruw nienier nie von dein heiligen Römischen
rieh noch von den ej^^enauten stetton beiden Berne und Solottreu
empfrömden, ufgeben, noch von banden lassen ane gunst, wüssent aud
willen der obj^enanten unser lieben herren von Berne und von So-
lottren und iro nachkoinon, doch also, daz diser artigkel allein unser
gemein statt und keinen insunders berüren sol, wond ein jegklicher
unser statt insetz nach der selben unser statt friheit und alter ge-
wonheit gut recht vollen gcwalt und macht haben sol mit lib und
gut von unser statt zefarent ane der herreschaft widersi)rechen, nach
dem als duz von alter harkonjen ist und nach dem als wir jetzent
gesworn haben. Dieselben cyde söllent und wellen wir und alle
unser ewigen nachkomen für wert hin gen den obgenanten unsem gne-
digen herren von Berne und von Solottren iemer ewenklich von fünf
juren ze fünfen , nemlich uff sant Jöriien tag des heiligen martrers
ernüweren. alles du/, so hie vor oder hi<*nach geschriben st&t danekber
und mit gantzen trüwen stet ze halten ane bekrencken. Were aber
daz dieselben eyde in dheinon künftigen jaren von suchen oder von
verges^enlichi wegen ubersessen wurden, daz sol disen unsern eyden
und briefen mit allen iren puncten und articklen gentzlich unsched-
lich und nnvergriffenlich sin, noch dis unser cyde da mit ab noch
kraftlos, di^ni sunder ewenklich stet und in macht beliben nue alle
var. Lud wenn wir oder unser nachkomen darnach so sich die füuf
U51 2äd
r verldfien und in dem zit als vor stat nit geswom hetten von den
>genaaten onsem herren von Berne und von Solottren gemant werden,
mne sollen und wellen wir allzit gehorsam sin ze sweren und die
rde ze emüweren in allen den Worten als vorstat. Darzü ist mit
inderheit bereti, daz alle die rechtung, so unser herrschaft von
esterrich an und in unser statt Ar5w gehebt hatt beide usz und
in, e6 sy an zinsen, gleiten, sturen oder an deheiner ander rechtung
ichtzit usgenomen noch vorbehept, da mit sollen und wellen wir
nd unser nachkomen der statt von Berne als unsem gnedigen herren
nd iro nachkomen alleine gehorsam sin und nieman anders, wond
f daz in diser beredunge allein inen selber und nieman anders vor-
«hebt haben. Die obgenanten unser lieben herren von Berne und
on Solottren und alle iro nachkomen sAllent ouch weder von iren
iben noch von irem eigennen gute kein geleite in unser statt geben
veder usz noch inn, nemlich waz gleites der herrschaft von Oester-
ich zügeh6ret,' und wond dasselbe gleit beide in unser statt und
mch von andren stetten in dem Ergöw uns den obgenanten von
ir6w in phandes wise verhfiftet und vernetzet ist, harum ist berett,
wenne wir daz houptg&t als daz egenant gleit versetzet ist abgeniessen
imd wir des gewert und bezalt werden, von deshin sol dasselbe gleit
mit aller z&gehArde vallen und gevallen sin an die obgenanten statt
roQ Herne und an nieman anders. Ouch hant uns die obgenanten
Qoser lieben herren von Berne und von Solottren von ir sundem
gnaden und fL*untschaft gelobt und versprochen für sich und ir nach-
komm uns und alle unser nachkomen und unser statt iemer ewenk-
üch lassen beliben by allen unsern friheiten, hantvestinen, briefen,
gnaden und alten g&ten gewonheiten, die wir vormalen von klingen, key-
8em oder von der herrschaft von Oesterrieh erworben, genossen und
redlichen herbracht haben und sSUent uns da von nicht drengen,
daran bekümberren noch darin brechen oder uns bekrencken in de-
l^b wise , besunder uns und unser nachkomen daruff schirmen und
banthaften mit gantzen truwen, des wir inen ouch wol geträwen.
Were ouch, daz wir nu oder hienach dehein nüwe friheit erwürben
Ton unserm gnedigen herren dem Kömischen küng oder von sinen
nachkomen Komischen küngen und keysem, sfillent uns die obge-
nanten stett beide wol gSnnen und uns daruff schirmen, doch in
dieselben nüwen friheiten , ob wir deheine erwürben, und allen ünsem
iiheiten, gnaden und g&ten alten gewonheiten, allen iren rechtungen
0 ei uff uns hant gentzlich unschedlich. Ouch sfillent uns die ob-
[eoanten unser lieben herren von Berne und von Solottren in allen
insern niten und kriegen beholfen und beraten sin wider meng-
chem als den iren, doch daz wir keinen offennen tätlichen und
idersaglichen krieg, da durch land und lüt verw&st möchte werden,
Qvachen sollen noch enwellen ane der jetzgenanten unser gnedigen
wren von Berne und von Solottren rat und wüssent. Ob aber
240 m
unf^r gemeiDen statt oder deheiiien under uns in besunder jemiB
angriffe mit roub, brand oder desglicben Sachen und wir dem nach
iltin. angriffin oder straftin, waz joch darnach gienge, sol uns vor-
behebt sin aue geverde. ^Vir und unser nachkommen snillen euch
geutzlich beliben by allen ünsern lechnon und phantschaften als wir
die von der herrschaft von Oesterri(*h empfangen oder verpfant haben
nach wysung der briefen, so darüber gemachet sint, doch mit der
wussent, daz wir alle die ünsern und unser nachkomen alle die
lechen, so von der herrschaft von Oestenich dar rftrent und in der
obgenanten imserer gnedigen herren von Beme gebieten, twingen oder
bennen gelegen sint, von einem schultheissen von Beme untz uiT
einen künftigen küng ze lochen in namen des heiligen RSmiscben
ricbes empfachen und bekennen sollen und wellen und um die selben
lochen nach lechens recht gehorsam sin ane alles widersprechen, woim
wir darum vermant werden, ane alle geverde, wond sich die band der
herrschaft halb gewandlet h&t, als vor stat. Ouch ist lierett und
versprochen, daz wir die jetzgenanten von Ar«W noch nieman der zu
uns gehöret die vorgeseiten unser gnedigen herren von Berne and
von Solottren noch die iren so zu inen gehörent mit keinen frAmden
geistlichen noch weltlichen gerichten bekümberen, laden noch echten
süllen noch en wellen, denn daz sich jederman von dem andren mit >
dem rechten sol l&ssen benügen au denen gerichten und enden, di '
der anspreehig gesessen ist, ufsgenomen und vorbehebt die Sachen der
heilichen e, wücher und semlich saclien. die von blossem recbt«i
ane alles mittel an gei.sllich gcricht gelu^rent, desglich ouch uns die
vorgeuaiiten unser lieben herren von Herne und Solott ren für sieb
und die iren gen uns und den ünsern vorsi-^rochen haut ze halten an be-
krencken. Darnach haut die vorgesciten unser liel>en herren V'in
Berne und von Solott ren für sich und ir nachkomen gegen uns und
ünsern nachkomen harinne mit rechter wiissent vorbehebt daz heilii?
Kömische rieh und alle die, so vor discn Sachen zu inen haft und
verbunden waren und ouch .siiit, — und aber wir die jetzgenanten
von Arow allein daz heilig Huinische rieh und nieman anders. Und
dis alles in den werten und articklen als vor stat, st^t und vest ze
halten noch hiewi«ler nionier ze iünde noch schaffen getan werden
heimlich noch otlonlich , woder mit worton noch mit \\ercken, noch
nieman gehollen, der hiewidor tun wolt, nieman rat, stimm noch getM
ze geben, noch nieman ufzewisent mit schrift noch von munde, damit
unser statt oder wir von discn eyden go/ogen werden, setzen und
verbinden wir uns und alle unser ewigen nachkomen den obgenanten
ünsern Hoben herron von Berne und von Solottren und ir nai'hkomen zft
iro und des rirhes banden liplich und vestenklich mit disem brief.
Und diser dingen aller zu einer ewigen kraft und steter gezugsanii
haben wir die obgenanten Schultheis, rat und burger gemeinlich von
Arow für uns und unser ewigen nachkomen unser statt grosz iuge-
16) 241
el gebenckt an disen brief, under dem iogesigel wir rmd unser
abkommen zu allen den puDcien und artigklen als vorstat ver-
iden ane alles widerrAffen.
Geben und bescbecben ze Aröw am samstag vor sant J^riien
: in dem jare do man von Cristi geburte zalt tusung vierbundert
d fdnfieecben jar.
Das große Stadtsiegel bangt.
* Hs, besessessen.
Staatsarcbiy Aarau.
Abscbrift im Copialbucb p. 213 ff.
Anmerkung. Ueber diesen Gapitulationsbrief vgL H. Frey, die £r-
erunjr des Aargaus 1415 in: Beiträge zur vaterl. Geschiebte, basel 1870.
p. SS ff. Die Briefe von Lenzburg (20. April) und von Brugg (29. April)
mmen wörtlich mit dem Aarauer üoerein. Auch der Brief von Zofingen
L April) stimmt im wesentlichen mit den obigen überein, ausgenommen
ß sieb Zofingen nur an Bern ergibt. Abweichend von den Bestmimungen
den andern Briefen ist folgender Satz :
Oucb ist berett und eigenlicb versprocben, daz alle die recbtung,
die herscbaft von Oesterricb in oder an der vorgenanten statt
fingen an lüt, an gftt oder an debeiner andern recbtunge bat ge-
bt, daz alles sol uns beliben und weder berren, stetten, lendren
ch nieman anders zu banden stossen, wond uns die vorgenanten von
me in namen und an statt des heiligen ricbes des wol gfinnen
nty doch usgenommen und vorbebebt daz gleit, so in unser statt
Uet.
Sämmtlicbe vier Briefe sind vom gleichen Schreiber geschrieben«
269. Spruch des Ratbes von Aarau zu Gunsten des s. Ursulaklosters
m Aarau. 1416 Juni 3.
Wir dis nacbbenemten : Peter Segenser, Schultheis, Markwart
nhender, (^ünrat Spül, Hans Züricher, | Jacob Trullerey, Uolricb
•öllerey, üolrich Zeltner, Heinrich Schälmeister, Heinrich Schmit und
aintz Wipf, die r&t der | statt Arow tun kunt menglicbem mit disem
bf, dz uf den tag alz diser brief geben ist | für uns komen alz uf
10 dritten tag zu dem rechten, die erbem und geistlichen frowen
ma Züricher priorin' und Elsa V&lwschin klosterfrowen des klosters
sant ürsellen ze Arow in der stat gelegen, in namen und an statt
* priorin und des conventz gemeinlich des ietzgenanten gotzhus und
sters, and offnoton mit ir fursprechen zu dem fromen, vesten Hein-
iien von Wilb^rg edeln knecbt sesshaft ze Arow, der do dar umb
legen under ogen stund, wie das frow Verena von Jfental selig
rch ir seil heiles willen geben und verbeissen bette vier mCit kernen
kee uszerichten uf ire ligende guter, daran sie habend weren an
Torgenanten frowen und klosters capplan pfründ und an die messe,
▲tmier UrkundeDbacb. 16
J"»7
242
und dag heUcnt a an den jetagouaitflD Heiiirioh toh Wilbaig l
Qiid gerordroty woiid er do ir gfti geerbt und beeowaa lietti.
bette inen eboet nnd androst tot erbem Inten dar^ nmb geaot
das er daa lieber nnd me beesren den eweicbm nnd bette Seb
Von dee wegen ein mU f&r ein nne geben nnd nigeriebk mr
kernen nnd bette fieb inen gebotten die Tier mtt daa TOigen
kernen gritee leechfaudien nf einen bof nnd geaftn an Gwnag So
bna in der etat Arow geigen oder nf den kileben aatn le 8
Die aOee »gen ei in an« inen bammb gieht oder Ugnqg ae g
nnd eatiten* dae liin sA nne an lecbt Dee antwftrt do rar na
fnnpceeben der eetbe Heinrieb Ton ^Hlbeig, er wieto nii nn
tmwete nit^ di er den Tocgenanten frowen nmb die anaprach
aftbnldig were, wond rin mtm um Ifiutal eel% inen dae tgaauki k
. gelt nit geben nocb Teredbaffot bette, ale recbt were nadi der
recht » Arowy nnd eatite' daa Scb bin sA nna nf reebt Und
diaer ofirnng, anepracb nnd anag, red nnd wider rede nnd an
fragt ieb obgenant acbnltheis nmb den eid. Do ward einbeUei
geeproeben nnd erkennet Ton den obgenanten rlten , das der i
nant Honricb Tim Wilbeig bülieben antworte, gicbt oder ISgm^
deee ao er angengen wae ah TOigwobriben etit Da ftnr er abc
aatwnrteni reden, eweren noeb tftn wolt Do ward aber einbeU
erkennet nnd geeprocben T<m allen Torgenanten r&ten, ds Heinrid
Wilberg Torgenant den Torgenanten frowen nnd kloeter ze aanl
seilen an die obgenanten messe der egenanten vier mdt kernen
gevallen were und ei dar nmb nsricbten nf sine ligende gAter, *
si habend weren, scblachen nnd bewisen eilt. Des baten micl
obgenanten firowen inen urkAnd ze geben.
Haromb so haben wir geben disen brief mit unsers rites
sigel besigelt nf mitwochen nechst vor dem heiligen pfingsttag
Cristz gei)ürt vierzehen hundert und sechzehen jare.
Das Rath98ii^l h&n^«
* »Anna Züricher pnorinc steht auf einer Rasur.
^ »dar« steht auf einer Basar. . Hs. sasten. ' Hs. saste.
270. Der Generalvikar yon Constanz meldet der Dechanei AaraOj
in der Kapelle des s. Ursulaklosters in Aarau jeder geei
Priester Gottesdienst halten düri'e. Constanz 1416 Sept
Vicarins reverendi in Christo patris et domini domini 0
dei gracia electi confirmaii Constanciensis in spiritoalibus genei
dilectis in Christo decano, camerario singulisque confratribus decs
in Ar6w et presertim plebano | oppidi et ecclesie parrochiaüs in
Constanciensis diocesis salutem in domino. Pro parte religiosami
devotamm | in Christo priorisse et sororum domus aen collegii (
16] 243
rsale dicii oppidi Ar6w nobis innoiaii ex relatu, quod quamvis ab
im domino Marquardo recolende.memorie episcopo Constanciensi dic-
qae domino nosiro electo eius successoris eisdem priorisse et sorori-
18 ex ctLUSOB et deliberate dudum sit indultum, ut mandatis et procoes-
JUB ordinarüs subscnptis in contrarium emissis et etuittendis non
«tantibas qnilibet sacerdos religiosus vel secularis, apostolice sedis
aciam et officü sui habens execucionem, in dicto ipsarom oratorio et
tari eiusdem, si foret consecratum . . . ;* sin autem in ara mobili, quo-
ms] eamm exigeret devocionis affectus, divina licite peragere poeset
Bcia et alia, prout in litteris desuper confectis et sororibos eisdem
Aditis lacidias vidimus contineri. Yos tamen huinsmodi non attentis
doltis et eoncessionibns presbit^ros a sororibos predictis electos ad
emissa ab haiasmodi repuleritis inofficiacione, ex eo quod ad hec
mqnarn ad perpetuum beneficium unus ex eis non presentatur
Ms aat dicto domino nostro electo investiendus aut alias de tem-
ire in tempus induciandos, sie pro parte earundem humiliter inter-
Uati et convicti vobis omnibus et cuilibet vestrom in solidom et
eseiüm plebano in Ar&w districte eciam sab pena excommnnicadoms
t» ginera in ea$ rebellere ex vobis trium tamen dierum canonica pre-
iasa monicione mandamos, ut eo, quod dicti presbiteri a prefatis so-
ribus qoalibet vice nobis et dicto domino nostro electo ad premissa
m presentantor, non obstante omnia et quelibet in dictorum quon-
im domini Marquardi et nunc domini nostri electi litteris contenta
ique indulta et concessa integre et ad plenum observetis nee de
itero dictas sorores in et pro premissis aut eorum occasione impe-
iatis, molestetis nee perturbetis nee alter yestrum eas molestet, im-
Bdiat nee perturbet, prout dictas excommunicationis summas et si
leus in premissis fiEu;eretis, effugere yolueritis censuras graviores. Da-
im Ck)nstancie anno domini 1416, 12 kalendas octobris indictione nona.
Das hinten aufgedrückte Siegel ist abgefallen.
* Der Satz ist unvollständig.
Die Urkunde ist schlecht stilisirt und undeutlich geschrieben«
271. Anna Zürcherin, Priorin des s. ürsulaklosters in Aarau, vergleicht
sich mit Heinrich vun Wilbers, Edelknecht, über das Ver-
mach tniß der Verena von Iffental. 1416 December 10.
Ich üolricli 2ieltner burger und gesessen zA Aröw vergich offen-
eh und t&n kunt menglichem mit disem brief, das ich des jares
od I tages als er gegeben ist ofienlich ze gericht sasz ze Arow in
nr statt in namen und an statt des fromen Peterman S&gensers |
haltheissen daselbs, und kam für mich ingericht Heinrich von Wil-
lig, edelknecht, gesessen ze Aröw, ze einem teil, und die | erwirdig
rasier Anna Züricherin priorin des conventes ze santt ürsellen ge-
^gpa daselbs mit Marquarten Zechender burger ze Aröw, der ob-
mnten priorin und der klosterfröwen des egenanten conventes ge-
244 [Uli
gebnen vogt, ze dem andern teil, und öffnet da der egenaut Heinrich
von Wilberg mit sinen fiirsprechen, als fröw Verena von Iffendal sauge
vorziten gemacht und geordneit hetti den klosterfr6wen des klosten
oder conventes ze santt Ursellen vorgenant vier mut kernen gdtei
jurlicher zinse und gulte durch got und ira sele heil willen, und aber
inen dieselben vier müt kernen geltz etzwas zites nüt von dem ege-
nanien von Wilberg noch den sinen gewert werin und aber geweret sin
suitin. Dar umb were er mit denen egenanten klosterfrowen fräntlichen
überkomen in semlicher wis und masz als hie nach geschriben stit:
N&mlich dz der selb von Wilberg den obgenanten klosterfr&wen u
santt Ursellen und iren nachkomen für die obgenanten vier mut kernen
geltz j&rlicher zinse und gult und für die ol^enanten versessnen zinse,
so inen von im ussgestandin werin, und ouch umb sibenzechen pfant
guter Steblcr phcnnig, die sy im bar be'/alt hettin, des er ouch offim-
lich vor mir veriach, dera er ouch die obgenanten klosterfrowen und
ir nachkomen hie mit quittierti gentzlich und gar, wilti geben und
geben 5ch oiTenlich rocht und redlich zwo sin schüppossen, so gelegen
werin ze Nidren - Kndfeld für fry lidig eigen mit allen iren zfige-
hdrden und harkomen, nütz usgcnomeu so ieman erdenken kan nn
und hie nach, mit denen ze t&nde und ze wandlende nach allem irem
nutz und willen als mit ander m der obgenanten closter frowen eignem
gute, an sines, sincr erben und menlichs von sinen wegen widerred
und irrunj^e. Und liiosse die ein schüp|)osz Aeppenbergs gut und
buwti nu ze ni;il Ueli goneiupt meistor Moyer und hetti im galten
und gulii ouch noch iarliihs ein inaltor liaber, sechs viertel roggen,
einen müt kornon , zwei stntleljiunr und ein yasnacht hün iärlicber
Zinsen ; und d(»nn aber r-in scliüposMcn, ouch genempt nieister Meyeß
gut, die ouch buwti der ogonant Ucli nieister Äleyer und hetti im
gulten und gulti oiidi noch iarlichs drithalbcn müt kernen iärliches
zinses. Und lies al.so nach diser olfnung an recht, wie er der egenanten
zwcyor schüppossen mit allen iren zügoh^rden, so er oder sin erben
oder ienian von sinen we<rcn an den S(»lben zwein schüppossen un-
verscheidenlicli oder an ir einen hettin, haben und ewenklich ge-
winnen niuditin, sicli für sich,* sine erben und inenlichen von ir
wegen entziehen und uf^'cbcn Soll als recht were gegen denen ob-
genanten klosterfrowen des klosters ze santt Ursellen und allen iren
na(jhkoinen, dz sy au infall, irrung oder gebresten an denen vor-
genanten .scliü[>possen habent werin nu und hio nach, und daz es
kraft und vestung ewenklich haben Soit und niochti. Do ward nach
miner frag ulf den eid von gemeiner urteil erteilt, daz die entzichung
und dz utf gelten der vor^^enanten zweyer schüi>p()ssen beschechen solt
mit des obgenanten Heinriches von Wilberg hand für sich, sin erben
und menlichs von ir wiegen in min hand von des gtu'ichtes wegen, und
das ich denn die selben schüpiK>sscn vortigen und geben solt in der
obgenanten s wester Annen des obgenanten conventes priorin hand und
17] 245
des egenanten Marquartz Zechenders band als in vogtes wise des
enanten klosters zu der obgenanten closterfröwen banden und ira
chkomen banden nacb ünsers berren und ünsers statt recbt. Dz
jch do alles vor mir in geriebt gescbacb mit aller gewarsami worten
id werken und geberden, so dar z& geborten und also dz aber
cb minev urfrig uff den eid gemein urteil gab, dz es alles recbt
scbecben wen und oucb billicb nu und bie nacb kraft und vestung
ben s< und möcbt an alle inf&U und gebresten ka geverd. Und
lobt bie der obgenante von Wilberg für sieb und sin erben und
snglicbs von sinen wegen der obgenanten priorin und des conventes
gebnem vogt vorgenantem und iren nacbkomen, der egenanten zwejer
büppossen unverscbeidenlicb und ietwedrer in sunders reebter were
linde nacb dem recbt in alle geverde.
Gezügen disz dinges sind: Hentzman Zielemp, edelknecbt, Rüd-
T Trullerey, RAdi Scbultbeis, der Scbülmeister von Horow, Cl&wi
iricber, Hentzman Wipff, Ueli W&ber und ander löten genüg. Und
einem Urkunde und warer gezügsami so bab icb der egenant 2ielt-
tr ricbter mit reebter urteil min eigen ingesigel von des gericbtz
ad beider teil bette wegen offenlicb gebenkt an disen brief. Und
h der dickgenempt Heiuricb^ von Wilberg edelknecbt ban oucb ze
erer gezügsami und vergicbt aller vorgeschribner dingen min eigen
igesigel zA des egenanten Zeltners ingesigel für mieb, min erben und
lenglicbs von ünsem wegen oucb offenlicb gebenkt an disen brief.
Der geben ist an dem neebsten donstag nacb santt Nicolaus tag
es heiligen byschofs in dem jar do man zalt nacb Cristus geburt
nisent vierhundert und secbszecben jar.
S. b.
* »sieb« atebt auf einer Rasur. ^ Ha. Heinricber.
Die Schrift dieser Urkunde und von nr. 269 gleicht der von nr. 267.
272. König Sigmund bestätigt der Stadt Aarau ihre Freiheiten. Con-
stanz 1417 März 20.
Wir Sigmund von gotes gnaden Römischer kunig, zu allentzyten
lerer des richs und zu Ungern, Dalmacien, Croacien etc. kunig | be-
»nen und tun kunt offembar mit disem briefe allen den die in
ihen oder boren lesen, wann wir dortzu von gotlicber miltikeit
satzet und er weit sin, | daz wir alle und igliche unserer und des
ßhs undertane und getruen bj iren rechten, friheiten und guten
iwonbeiten, die si von unsern vorfam an dem riebe und dem hei-
len Römischen riebe behalten, erworben und redlich herbracht baut,
mthaben und beschirmen. Des haben wir angesehen soliche true
id willige dienste, die uns und unsern vorfam an dem riebe, Ro-
iscben keisem und kunigen die scbultbeiszen , burgermeistere, itite
id bni^re gemeinlich der statt zu Araw im Ergowe willielicb ge-
n bant und uns und dem riebe noch tun sollen und mögen in
}
246 \m
knnfbigen izjten, und haben dorumb mit wolbedaclitem mute, gutem
rate unserr fursten nnd herren und rechter wissen den vorgenaDtea
schultheiszen, burgermeistere , rate und bürgern gemeinlich der ^
nanten stat zu Araw und iren nachkomen alle und jgliche ire «b1
derselben stat gnade, friheite, rechte, briefe, privilegia und hantvestOi
wie die von wort tzu wort lutend und b^riffen sind, die ai tod fa
vorgenanten Romischen keisem und kunigen unsem vor&m an iaä
riebe und der herschaft von Oesterrich behalten und redlich herbndt
haben, gnediclich bestetigt, bevestnet und confirmirt, bestetigeo, b»*
vestnen und confirmiren in die euch von Romischer kuniglidiBr
macht in krafft disz brieffe. und gebieten darumb allen und ighchen
fursten, geistlichen und werntlichen, grafen, ffryen, herren, ritteni,
knechten, amptluten, und sust allen andern unsem und des richs
undertanen und getruen, daz si die vorgenanten schultheiszen, bniger-
meistere, rat und bürgere gemeinlich zu Araw und ire nachkomen
by den vorgenanten iren gnaden, flriheiten, rechten, briefen, Privi-
legien und handvesten gerulich beliben lassen und si dorynne nicht
hindern oder irren in dheinwisze, als lieb in sy unser und des rid»
sware Ungnaden tzuvermyden. Mit arkund disz briefis versigelt mit
unserr kuniglichen maiestat insigel.
Geben ze Costentz nach Crists geburt viertzechenhundert jan
und darnach in dem sibentzehenden jare des nechsten samptztags Tor
dem suntag letare in der vasten imserr riebe des Ungrischen etc. in
dem drissigisten und des Romischen in dem sibenden jare.
Siegel hängt sehr schön erhalten an rothblau seidener Schnur.
Auf dem umgeschlagenen Pergament steht auf der rechten Seite:
Ad relationem domni Conradi
domni de Winsperg. Johannes Gersze.
Al>8chrift im Copialbuch p. 13 f.
Dasselbe Privileg erhielt Bremgarten (s. Argovia X p. 107 f), «Dei>
in jener Urkunde stimmt diis Datum nicht mit den tha&ftch liehen Ve^
hältnissen.
273. Rotwil 1417 April 20 (zinstag nach dem sunnentag quasimod^
geniti).
Freiherr Egloft von Warteraberg genannt von Wildenstein, i»
Namen des Grafen Hermann von Sultz, ertheilt am Ho^richt n
Rotweil der Stadt Aarau ein Vidimus der Privilegien von K5ttif
Wenzel (1379 Oktober 16) und von Sigismund (1417 März 20).
Das Siegel des üofgerichtes zu Rotweil hängt.
Abschrift im Copialbuch p. 63 ff.
117] 247
274. 1417 April 29 (donstag nach s. Marcus tag).
Marqnart Zechender orkundet im Namen des RAdger Trüllerey,
ehnltbeissen von Aarau, doss Hans Hennan und Adelheit Trippscher
er Anna Zürcher, Priorin des s. ürsulaklosters in Aarau, zu Banden
ieses Klosters die Morgengabe der Adelheit Trippscher, nämlich ein
[annwerk Matten, um 35 Gulden verkauft haben«
Zeugen: Heinrich von Wilberg, üeli Zeltner, Claus Züricher,
enman von Happkeshein, J&kli von Räti, Ueli Täli, Welti Kennler:
arger ze Ar5w.
S. h.
275. 1417 Mai 5 (mitwuchen nach dem meyen tag).
RAdger Trullerey, Schultheiss zu Aarau, urkundet, doss CAntz-
lan Sumer von Aarau der Anna S^rcherin, Priorin des s. Ursula-
iosters in Aarau, für 58 Gulden Güter verkauft habe.
Zeugen: Rudolf Schultheis, Heinrich Schmit von Horow, üeli
eltner, Clewi Züricher, Hentzman Am sinder, Ueli W&ber und Hans
[afiier: burger ze Ar6w.
Siegler: R. Trüllerei und Cuntzman Sumer.
276. Hans Ziegler verkauft dem Hans Jauch ein Haus in Aarau unter
gewissen Bedingungen. 1417 Juni 18.
Ich Marquart Zechender burger ze Ar6w tAn kunt und vergich
lenlichem mit disem brief , das ich des jares und tages als er | ge-
lben* ist ofTenlich ze gericht sasz ze Ar6w in der etat an offiier
risz in namen und an statt des bescheidnen Rfidgers TruUereys
bultheissen da selbs, und kamen do für mich in gericht der erber
ans Ziegler burger ze Aröw, ze einem teil, und | Hans J6ch von
(Igen sesshaft ze Aröw, zA dem andern teil, und öffnet da der ege-
nt Ziegler mit fürsprechen, wie er durch sines nutzes und notdurft
Ilen recht und redlich verkouft und ze kouffen geben hetti für sich
d alle sin erben dem egenanten. Hans Jouche^ und sinen erben sin
s und hofstatt, gelegen in der Halden by der alten brugg, und
en b6mgarten, gelegen ennet der Aren by Rindermans und R&fels
«rn an her Heinrichs Imhag bomgarten, für fry lidig eigen, us-
lomen so giengin j&rlich ab denen fünf mut kernen geltz an dz
zhoa ze Aröw und ein Schilling phenning an dz gotzhus ze Kilch-
■g und zwen phenning herschaft zins. Denn hett er dem obge-
lien Jouchen fiir sich und sine erben ze kouffen geben dru vierteil
nen j&rlicher galt, so er hett von und ab einem rebacker, stosset
248 [1418
an den Ranbach und an der frowen g&t ze santt ürsellen. Mit denen
gedingen und beredung als bie nach geschriben stat: Nemlich das der
egenante Ziegler und sin euch wib ze end ur wil messen und ubm.
sSlten die ietzgenanten dni vierteil kernen und wenn a beidi nit ine
leben, denn so s61tin die selben dru vierteil kernen geltz an den vor-
genanten Hans Jouchen und sin erben gefallen sin und nQt e. Oncli
sölti der obgenante Hans Jouch oder sin erben die egenante g^
mechide by im obnan in dem obgenanten hus ze end ir wile beliben
laiasen, ob dz komlich sin mSchti; 'were inen das aber nit komlich,
so solt er si doch nidnan in dem hus, die wil ir dewUers lebti, be-
liben und sitzen lassen. Und were diser kouf geben und beschecheo
unverscheidenlich umb zwentzig pfunt und nun pfunden stebler pheo-
ning gen^mer in dem lande, der er im j&rlich geben und böalen
solt fünf pfunt, untz er der egenanten zwentzig und nun pfänden
gar bezalt wurdi von dem obgenanten Jüchen etc.^
Gezügen disz dingcs sint die bescheidnen Rudolf Schultheis,
Cünrat SpAl, Ueli Zeltner, Hentzman Wipff, Claus Züricher, Jacob
Bremgarter, Jacob Denker: burger ze Arow und andrer gnüg. Und
des zä einem waren ürkund, so hab ich obgenanter richter mit rechter
urtel min eigen ingesigel von des gerichtz und von beider teil bitt
wegen offenlich gehenkt an disen brief.
Der geben ist an fritag vor Johannis ze süngichten anno domini
millesinio 400 decimo septimo.
S. h.
• IN. ^<'gogol)Cii. ^ Folgt die gcwöhDlichc Fertigungsforniel.
Nr:?. '274 — 270 tind vom gleichen Schreiber geschriebeu.
277. König Siffuiiind verleiht der Stadt Aarau den Blutbann. Con-
rttauz iTlS .laniiar 21).
Wir Sigmund von gotes j^'nadcn Römischer kung, zu allen zyten
morer des richs und zu Ungern, Dal mac-ien, (.'roacion etc. kung, be-
kennen und tun kund offenibar mit disem brief allen den die in |
sehen oder hören lesen, das wir den reten gemeinlich der stat Arow
unsern und des richs lie ben getruen belblhen und gewalt gegeben
haben, bevelhen und geben in craft disz briefs und Romischer kung-
licher mäht, das sy einem iglichen irem schultheissen den ban über
das blut zu rihten verlihen mögen, als oft des not ist und sich das
geburet, als lang und wir oder unser nachkomen an dem riche das
nit widerrüffen. Mit nrkund disz briefs versigelt mit unserm kung-
lichon ufgedrucktem iusigel.
Geben ze Costentz nach l'ristus geburt viertzehenhundert jar
und dornach in dem achtzeheuden jar dos nehst'On sampstags vor
6] 249
srer frowentag purüicacionis , unsrer riche des üngrischen etc. in
n 31., und des Rotniscben in dem achten jaren.
Per dominum C. de Winsperg.
Camerarium Johannem Kirchen.
Das hinten aufgedrückte Si^el iat abgefallen.
Abschrift im Copialbuch p. oS,
Vgl. Argovia X p. 133 f.
277.* König Sigmund bestätigt den Verkauf des Bur^tallee Küns-
stein bei Aarau, welchen der Vogt von Heinrich und Ulridi
von Kün^stein der Stadt Aarau verkauft hat. Constanz 1418
Januar 30.
Wir Sigmund von gotes gnaden Komischer kunig, tzu allentzyten
9rer des richs und tzu Ungern, Dalmacien, Croatien | etc. kunig be-
nnen und tun kunt offembar mit disem brief allen den die in
ben oder hören lesen, wann uns furbracht | hat Ulrich von Herten-
na unser lieber getruer, wie daz er dise nacbgeschriben leben, die
n uns und dem riche zu leben | ruren, mit namen des burgstals
ingstein by Ai'ow gelegen mit den dorffem Kuttingen, obem und
iern Erlispach mit gerichten, twingen, bennen, luten und gutern
id mit allen und iglichen iren rechten und tzugehorungen , als ein
gt Heinrichs und Ulrichs von Kungstein, siner swester kinder, dem
loltheissen, rat und bürgern der stat zu Arow und iren nachkomen
isers und des richs lieben getruen recht und redlich verkoufFt habe,
d wann er uns dorumb soUche vorgenanten leben in sinem offem
iefe uffgesant und ufgegeben und uns ouch demuticlich gebeten hat
ser gunst und verhengnusz tzu dem vorgenanden verkouff tzugeben
d die vorgenanten leben den itzgenanden von Arow zuverlihen, und
nn uns des dieselben von Arow ouch gebetten und Rudiger Trul-
9y unsern und des richs lieben getruen tzu irem lehentrager uns vnd
n rieh gegeben haben, des haben wir angesehen der vorgenanten
richs und von Arow demutige und redliche bete und ouch ir willig
1 getrue dienste, die sy uns und dem riche alltzyt tzutund willig
1 bereit sind, und haben dorumb tzu dem vorgenanten verkouffen
$er gunst und verhengnusz geben und die vorgenanten leben mit-
ipt iren rechten und tzugehoiiingen dem vorgenanten Rudger als
lem lehentrager der vorgenanten .von Arow gnediclich verüben, was
' im dann doran von rechts wegen lihen solten, die furbasz mere
i uns und dem riche in tragers weise tzu rechten mannlehen tzu
)en, tzuhalten und zu messen als dann soUcher leben recht und
'komen ist und allermenniglich ungehindert, und die ouch alsoflPte
1 das geburet tzu empfahen. Wenn aber der vorgenant Rudiger
1 todes wegen abget, so sollen die vorgenanten von Arow uns,
sem nachkomen Romischen keisern und kungen einen andern lehen-
ger der vorgenanten leben geben, der Wappens genosz ist, und da^
f
1
■^
250 [IUI
8ol alsofft bescheen als offt sich das gebart und des not Isi Wir
haben onch hyerinne uszgenomen unser und des richs unserer manne
und eins yeglichen rechte. Und hat ouch der yorgenant Rudiger von
der vorgenanten von Arow wegen getruwlich gelubd und ejde doraff
getan uns und dem riche getrue, gehorsam und gewertig znsin und
zutund und tzudienen, alsdann ein lehentrager von soiicher leben
wegen pflichtig zutun ist on geverde. Mit urkund disz briefi Ta>
sigelt mit unser kunglichen anhangendem insigel.
Geben zu Costentz nach Crists geburt viertzehenhundert jare und
domach in dem achtzehenden jare am suntag vor unser frowen tag
lichtmesse, unserer riche des Hungrischen etc. in dem 31 und des
Romischen in dem achten jaren.
S. h. Unterschrift:
Per dominum C. de Winsperg.
Camerarium Johannem Kirchner.
Staatsarchiv Aarau, Biberstein nr. 30.
278. Papst Martin V. bestätigt dem Kloster 8. Ursula in Aaran seine
Freiheiten. Constanz i418 März 11.
Martinus episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabiK
priorisse et conventui monasterii | sancte Ursule in Arow ordinis saiicti
Augustini per jpriorissam soliti gubernari Ck)nstantiensi8 diocesis a*
lutem et apostolicam benedictioDem. | Cum a nobis peütur, quod iustom
est et honestum tani rigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per
solicitudinem | officii nostri ad debitum perducatur eflfectum, eapropter
dilecte in doniino filie vestris iustis postulationibus grato concurrentes
assensu personas vestras et monosterium vestrum in quo divino estis
obsequio mancipate cum onmibus bonis, que inipresentiarum rationa-
biliter possidetis aut in futurum iustis modis prestante domino po-
teritis adipisci, sub beati Petri protectione suscipimus atque nostra
omnesque libertates et immunitates a predecessoribus nostris Komanis
pontificibus sive per privilegia vel alias indulgentias vobis et dicto
monasterio concessas necnon libertates et exemptiones secularium ex-
actionum a regibus, principibus et aliis Christi fidelibus rationabiliter
vobis et prcfato monasterio vestro indultas sicut eas iuste et pacifice
jwssidetis, vobis et per vos eidem monasterio auctoritate apostolica
confirmamus et preseotis scripti patrocinio comunimus. Nulli ergo
omnino hominum lic^at hanc paginnm nostre confirmationis et comma-
nitionid infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem
hoc attemptare presumpserit indignationem onmipotentis dei et bea-
torura Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum.
Datum Constantie 5 idus martii pontificatus nostri anno priino.
Auf dem umgeschlagenen Pergam(?ut, rechts, steht:
Johannes de Montcpoliciano«
Auf der Rückseite steht: C. Bileveld.
Bleisiegel an rothgelb seidener Schnur hängt.
118] 251
279. Die Kardinäle erteilen dem s. Ursulakloater in Aarau einen In-
diilgenzbrief. Constanz 1418 April.
üniversis et singulis | presentes litteras visuris et audituris nos
nihonins miseracione divina episcopus Portuensis, cardinalis Bono-
ifiDsis, Johannes tituli sancti Sixti, Antonius tituli sancte Susanne,
labriel tituli sancti Clementis, | Antonius tituli sanctorum Petri et
[arcellini, Thomas tituli sanctorum Jobannis et Pauli, Petrus tituli
mcti Stephani in Celio monte, prespiteri ac Ludowicus | sancti Adriani
iacoDus, sancte Kon^e ecclesie cardinales salutem in domino' sempi-
Jrnam. Splendor pateme glorie qui sua mundum illuminat in ef-
ibili claritate pia vota fidelium de clemencia ipsius maiestatis spe-
mciom tunc benigno favore prosequitur, precipue cum de vota ip-
)rum humilitas sanctorum precibus adiuvatur. Cupientes igitur
lonasterium monialium situm prope opidum Arow, ordinis sancti
Qgostini Constanciensis djocesis in honorem sancte Ursule dedicatum
iiqnibus gracie donis decorare et quibusdam specialibus indulgenciis
Qperpetuum illuminare quodque monasterium ipsum congruis fre»
oenter honoribus et a Christi fidelibus jugiter veneretur et ut fideles
isi 60 libendus devotionis, orationis aut peregrinationis causa ad illud
)Qflaant et ad ipsius sustentationem, conservationem manus promptius
)rrigant adiutrices, quo ex hoc dono celestis gratie uberius inspexerint
refectos, omnibus vere penitentibus confessis et contritis, qui ipsum
onasterium in ipsius sancte Ursule sui patrone ac sanctorum Au-
istini, Dominici confessorum et eiusdem dedicationis festivitatibus
cnon in omnibus et singulis festivitatibus infrascriptis utpote: na-
itatis domini nostri Jhesu Christi, circumcisionis, epyphanie, pa-
lo&wes, pasche, ascensionis, penthecostes, trinitatis, corporis domini
jtri Jhesu Christi, in omnibus festivitatibus gloriose virginis Marie,
ivitatis et decollationis sancti Johannis baptiste, beatorum Petri et
nli apostolorum omniumque aliorum apostolorum et ewangelistarum,
^efntionis et exaltationis sancte crucis, sanctorum Stephani, Jeronimi,
obrosii, Gregorii, Martini, Nicolay, sanctarum Anne, Marie Magdalene,
iherine, Agnetis, Margarethe, Agathe, Lucio, Barbare, undecim mi-
ni yirginum, Elizabeth, virginum et viduarum, in celebritate om-
im sanctorum et commemoracione animarum et predictarum festi-
atnm octavis octavas habentium devotionis, orationis aut peregri-
bionis causa visitaverint, necnon ad fabricara, luminaria, ornamenta
l quevis alia ipsi monasterio necessaria manus porrexerint adiutrices;
qui in eorum testamentis vel extra ipsi monasterio aliquid carita-
nm subsidium donaverint, legaverint aut donari et legari procura-
rint, quocienscumque premissa seu premissorum aliquid devote ege-
it, singuli nostrorum cardinalium de omnipotentis dei misericordia
beatorum Petri et Pauli apostolorum eins auctoritate confisi centum
38 indulgentiarum in domino misericorditer impartimur presentibu^
252 {1418. IUI
perpetnis temporibns daraturis. In quorum omninm et singuloram
fidem et testimonium presentes litteras fieri fecimas nostronimqne si-
gillorum iossimus appensione communiri.
Datum CoDstancie provincie Maguntinensis sab anno a nativitBte
domini nostri Jhesu Christi niUlesimo quadringentesimo decimo octaro
indictione undeclma, die vero mensis^ aprilis, pontificatiu
sanctissiini in Christo patris et domini nostri domini Mai-tini pape V
anno eius primo.
Die sehr gut erhaltenen prachtvollen Siegel der acht Cardinäle hängen
an hänfenen Scnnüren.
' Diese Stelle ist reich verziert. ^ Für das Monatsdatnm ist eine L5cke
gelasRen.
Die Län^e der Urkunde beträgt 78 Cm., die Breite 50 Cm. Die eit^
Zeile ist verzierte Kai^italschrift von 7 Cm. Höhe ; insbesondere ist der &:tk
Buchstabe reicht verziert. Die Schrift ist schön, doch stark verbUssi
270.* Constanz 1418 Mai 1.
König Sigismand verpfändet der Stadt Bern auf Wiederlösang
um 500 fl. die dem Herzog Fridrich von Oestreich abgenommeniD
und zu des Reiches Händen gezogenen Städte 2^fingen, Aran and
Lenzbui*g nebst den darum liegenden Aeintem, sowie das Schloß
Brück.
Eidg. Abschiede I. (2. Aufl.) p. 11M5 f.
280. 1418 N()voml)er 24 (an s. Katherinen abeut).
Hentzman Ziolomp, Edelknecht, Schultheiss zu Aarau, urkundet,
dass Ueli Bader von Aarau der Anna Züricherin, Priorin des s. Ur-
sulaklosters in Aarau, und dem Convente, einen Mut Kernen Geldes,
„uflf und ab sinem huse, so gelegen were ze Aröw in der statt an
der Milchgassen und ze einer sitte stiessi an RAdi Baslers hus und
ändert halb an der Totikerin hus," um 14 rheinische Gulden ver-
kauft habe, ferner einen Garten, „gelegen ze Arow n&bent des Kindes
von Zofingen und Cl/iwi Seilers garten", um 8 iff Stebler Pfennige.
Zeugen: Rudolf Schultheis, Uolrieh Zeltner, Magister von floroff,
Rudolf Veithein, Claus Züricher, Peter Rioder, Jacob von Kiiti:
Bürger von Aarau.
S. h.
281. 1419 Mai 4 (donstag nach dem ineyen tag).
Rudger Tnillerey, Schultheiss zu Aarau, urkundet, daß Wilti
Basler von Aarau der Frau Anna Zürichoriu, Priorin und dem Con-
m 253
des s. ürsalaklosters in Aarau eine Schnposse zn Nieder-End-
)lden mn 27 fl. verkauft habe.
Zeugen: Peter Sägenser, Rudolf Schultheis, üeli Zeltner, Rudolf
^Itheim, Magister von Horow, Peter Haberstich, CJeli W&ber, Ueli
iNihArt: burger ze Ar6w.
S. h.
Nn. 280, 281 aind vom gleichen Schreiber geschrieben; Schrift wie
ei nr. 274ff.
282. Bern bestätigt dem Hans Trüllerey von Aaraa den Besitz des
verpfändeten Herrschaftszinses. 1419 Juni 26.
Wir der Schultheis und der rat der stat Bern tun kunt offenlich
lit disem brief, daz för öns komen ist der bescheiden Hans TrüUerej
on Arow, hat Ans furbracht, wie daz er etzwas | Pfandbrief von der
erschaft von Oeeterich inn hab, nemlich zechen pfunt pheoigen und
echen mAt kernen geltz ze Arow, heisset der herschaftzins und syen
me von der obgenanten | herschaft von Oesterich best&t worden, be-
leret und bittet, im dazselbe pfand ouch ze best&ten. Har umb
laben wir die vorgenanten von Bern angesechen trüwe dienst, die
108 der egenant | Trüllerey wol tun mag und sol, und haben im den
orgenanten pfandbrief bestätiget und bestätigen ouch den in krafb
isz briefs, doch unserm rechten daz selbe pfand ze lösen unschädlich.
Greben under unser stat gemeinem angebengktem insigel ufif men-
ag vor sant Peters und sant Paulus tag in dem jare do man von
^risti geburt zalt viertzehenhundert und nüntzehen jar.
S. h.; wenig beschädigt.
Abschrift im Gopialbuch p. 135.
282.* Bern 1419 Juli 7 (fritag nach s. Ulrichs tag.)
Schultheiss und Rath von Aarau klagen vor dem Rathe von
fem, daß Ritter Hans von Falkenstein fremde Leute und Bastarde,
reiche sich im Gebiete der Aarauer niederlassen, auf sein Gebiet
unQbemCthige. Bern entscheidet, die von Aarau hätten auf die ein-
l^wanderten Leute volles Recht, falls diese dem von Falkenstein nie
Seholdigt haben.
Staatsarchiv Aarau, Biberstein nr. 41.
282.*» 1419 Juli 7 (fritag nach s. Ulrich).
Hans von Falkenstein, Freiherr und Ritter, beschwert sich vor
^ von Rudolf Hofmeister, Schultheiß von Bern, gehaltenem Gerichte,
fe von Aarau forderten von seinen Eigenleaten Hühner und Twing-
%ht, während dieselben doch weder ihnen noch andern Herrschafts-
^^rren je Twinghtihner gegeben haben und „über lantzgewer ielicher
1
254 m
recbtungen lidig gewesen sin^. Die von Aarau erwiederten : Weil
jene in ihren Twingen und Bannen sesshaft seien, so hätten dieselben,
ebenso wie andere Leute, Twingesrecht zu thun, es sei mit Hühnen,
Haber oder Fi'ohnden („tagwanen^); auch in andern GerichtsbeziiieQ
halten die Beisassen („umsotzen") die dort geltenden Recbtungen.
Das Gericht in Bern urteilt: Können die von Aarau nacbwdsen,
dass die genannten Leute innerhalb der nächstvergangenen zehn Jahre
denen, welche den fraglichen Twing innehaben, solche Twinghtthner
gegeben haben, dann sollen sie auch femer denen von Aarau der-
gestalt verpflichtet sein. Aarau erklärt sich zur Beweisleistung be-
reit und zwar nach Berner Stadtrecht durch zwei unbescholtene
Männer.
S. h.
Staatsarchiv Aarau, Biberstein nr. 42.
283. Spmchbrief des Rathes zu Gunsten des s. Ursnlaklosters. 1420
Juni 2.
Wir der Schultheis und der r&t der statt Ar6w veriechent und
tünd kunt mcnlicheni mit diseni brief, das in dem jar und tag | als
diser brief geben ist für tins offenlich kamen in den Hit die geistlicb
fr6w s wester Anna Züricherin, priorin des | conventes ze santt Ursalen,
ze einem teil, und Heinrich von Wilborg, edelkn&cht, zu dem andern
teil, und klogt da die egenante { priorin in namen des obgenanten
conventes uff Heinrichen von Wilberg, wie dz er sumpti, irti und
hindreti an ira gruntfelli, so gelegen were oben an irem robacker, so
gelegen were an dem Hungerberg, stiessi einsitt an des vorgenanten
von Wilberg rebacker und ze der andern siten an her Hans von
Hochdorf reben, ül>er dz das si nützet mit imm ze schaffen hettin.
Dar urab so begerti sy rechtz zu im. Da wider stalt sich der vor-
genant von Wilberg dar und verantwürt sich und sprach, wie dz
die oV>genanten furfelli oder gruntfelli von recbtz vv&gen zu sinem
acker gehöre und das getriiw or wol kuntlich ze machen. Die selb
kuntschaft im ze legen von uns einhelleclich erkent ward, und als er
die kuntschaft geleit zu den tagen als recht was und sy von nns
verhört ward, da liessent beide obgenanten teil nach i*ed und wider-
red an recht, was uns recht dar in bediichti. Und als das beschach,
do wart einhelleklich von uns uff den eid orkent und erteilt, das
dem übgenantc'U von Wilberg sin gezügen nutzet geseit hettiud, dar
umb er utzet rechtes an der vorgenauten gruntfelli oder furfelli hetti
oder haben solt von deheine^ rechten oder gewonheit wagen, und di
er und sin erben die obgenante priorin und iren convent an der dick
genanten gruntfelli solt ungesumpt und ungeirret lassen nu und
har nach. Und als das geschach, do stalt sich aber die egenante
priorin in namen als vor und Hess an r^cht, ob man ir ütz billicli
f. 14211 255
3 ein ark6nd geben sfilt, das ir onch von ans gemeinlich under
sers ritas ingesigel erkent ward ze geben. Und har über ze einem
iren offnen orkünd aller dingen har inn geschriben, so haben wir
genant von Ar&w ünsers rates ingesigel offenlich geheissen henken
disen brief.
Der geben ist an dem n&chsten sunnentag nach dem heiligen
ingsttag nach Cristi gebärt vierzechenhundert und zwentzig jar.
Das Rathfisigel hängt wohl erhalten.
Schrift wie bei nr. 281.
283.* 1420 Juni 15.
Sprach des Rathes von Aarau in der Streitsache zwischen der
adt Aaraa und Freiherr Joh. von Falkenstein, Ritter, in Betreff
>r Eigenleute und Bastarde zu Kttttingen, Ober- nnd Nieder-Erlis-
ich, zu Gunsten Aaraus.
S. h.
Staatsarchiv Aarau, Biberstein nr. 45.
284. Vergleich zwischen dem Kloster Köni^sfelden und der Stadt Aarau
über die Gerichtsbarkeit zu Erlisbach. 1421 September 27.
Wir Elisabeth von Lyningen &btischin des closters ze Kängsvelt
intt Ciaren ordens in Cbstantzer bjstüm gelegen und wir der con*
mt gemeinlich | da selbs ze einem teil, und wir der Schultheis, der
it und bürgere gemeinlich der statt Ar6w ze dem andren teil, tAnd
Qverscheidenlich kunt | menlichem mit disem brief als von der spenn,
ossen und Zuspruch wugen, so wir egenanten beid teil ze samen ge-
)bt band von des twinges und | bannes wegen und euch von der
richten und fr&veln wegen ze Erlispach, so verre nämlich, das wir
e Yorgenanten von Küngsvelt meintend und sprechent, das umb alle
&vel da selbs uns zAgehorti ze richten , usgenomen umb tub und
mb das blüt nach (inser briefen lut und wisungen so wir dar über
nhettind. Und aber wir die vorgenanten von Ar&w da wider
flintend und sprachent, das uns ze Erlispach ze richten zA gehorti
nb tub umb das blöt und umb alle fr&vel, und wenn ein fr&vel
)n einem kleger ze Erlispach an dem gericht von der vorgenanten
Qser fr5wen mejer geöffnet und geklagdt wurd, das denn ir meyer
neu Stab mit urtel und recht uss siner band in unsers vogtz band
sben s51t, der ouch an unser statt dar umb richten sfilt, nach dem
nd das an uns von den von Kyenberg von einem an den andren
arkomen were, so verre das nieman furd&chti und ouch furer denn
ewerd recht hetti oder notdürftig were harbracht hettind einer nach
em andren. Und veriechent ouch ze beiden teilen unverscheidenlich
nd ietwedrer teil insunder für sich und alle sin nachkomen, das
256 tu»
wir nml) alle die selben stSss, spenn ixni züspnicli und oucb nmb
alle die aiLspraeh, so wir zcsamcn gebebt haben! von der egenanten
twinges, bannes, gerichten und früveln wt>gen ze Erlispach mit allen
iren zügehArdcn oder in deheinem whg zesamen haben mOchtend bjs
uflf den tag als diser bricf geben ist mit unser der obgenanten beider
teilen wissen, willen, geheisz und gunst gentzlich vereinbert, Terricht
und verschlicbt sind von denen fromen vesten her Henman von Bi-
nach, ritter, Henman von Liebegg, edelknacht, and Hansen Nä^
hofmelster, ünscrn besundcm lieben und guten frunden, in der bere-
dang und worten, als das alles eigenlich hie nach gesehriben stat:
Zem ersten vericchent wir die obgenanten von Küngsveld, das die
vorgennnten von Arow und ir nachkonien furbasshin ewenklich ze
ErlisimL'h unib tüb, umb dz blüt und umb alle frevel wie die genant
sind richten sfillent und mugent ungesumpt von uns and unsem
nachkoinen und an sumsilli menliehs von unsem w^gen, und mngent
dar zA fütterhaber, tagwau luid hfinr von den lüten in dem twing
ze Erlispach gesll&seu utuc\men als inen das fügt, ftne alle unser und
ünsier nachkomon irning oder hindrung. Dar nach veriechent wir
obgeiiante von Arow, das der vorgenanten önsrer frowen von Kungs-
velt und ir nachkonien ineycr und Statthalter ze ErlisiMch richten
sol umb alle pfnnd, eiiiung, umb geltschuld und alle kleiny geiicht,
die nit Iravel gclieisscn sint, vol bringen mag und sei an unser der
yoigenanlen von Aruw und ün nllor ünsrer nat-.hkomen sumnist oder
hindrung, mi<l si'illoiit wir si und iron niover da by Imlten und be-
schirmen als verro uns ziniliili und niuglich Ist nach wisung ir koiif-
briefs, so sv uIkt «hm nK^vorlnW von don von Kvenbcrg besiijelt iun
band , und sollcnt sy narli di.scr ricbtung als vor disen stössen
unsem gcin'iwcn niitl)urg<?rinen belilnui lassen und wider omphaehen,
alles an geverd. Oucb ist bciodt, wcllier von Arow raben, ackcr
oder niaiien hat f*nn<?i dem bilrlilin im bann von Erli^paeh und die
nüt fridei, so das notdürftig ist und er des orniani wirt ze friden.
das man iiÜ' dos kostt-n das *iiit. iVidcn mag und im das sin dar
umb vcrlid'tcn, l»ys er dem m«'v<T /.c l>li:>i)a«'h den eynuug und lieu
kosten zc fridon ab;j;cloit. Ze glidior wis, wo) her uss dem twing von
Krlisparli in dorn bann von Arnw hio dislialb dem baililin an dem
Hungfvbcrg rabon, ackcr oder malten hcti und die nit fridet so er
des frmant wiit, mag man oucli in sinom kosten friden und das sin
vorlieft on l.>ys er das aV»geleit als dz ze Arow gewonlich ist. In de-
wx^lreni bann oucli viili ze schaden g«t und da crgritlon wirt, in
dem selben bnn so! es liin^etriben werden und da zem roehten stän
den Schaden abzelegen alles ane geverd. Oucb sol man uss ietwedrem
bann und gctwing von zeclicn jaren ze ze<*lien jaren die marken der
twingen und bermen, li»'')ltzeni und veldeni usgan und Sullent ietwe<lrem
teil sine lioltz und veM belil>en micli wisung der marken und des
obgedachten koutl)riefs, des wir obgenant lieid teil alles offenlich ver-
«Ml 257
»hent in krafb disz briefs. und won dise vereinnng und richtung
dt unser obgenanter beider teilen wissen , willen und gebeiss ge-
rh&chen ist als vor bescheiden ist, haruinb so haben ouch wir ob-
enant beid teil, nämlich, wir die obgenanten von Küngsvelde far uns
nd alle unser nachkomen nnd wir die obgenanten von Ar6w für und
nd all unser nachkomen unverscheidenlich gelobt bj guten trüwen und
»bent ouch mit disem brief die vorgeschribnen vereinung und richtung
egen enander st&t und vest ze haltenn, ze volbringen und niemer
a wider ze koment noch ze tAnd in dehein wis, und enzichent ouch
ns ze beiden teilen alles des mit dem wir oder unser nachkomen hie-
rider kernen oder getAn möchtent, alles 6n geverd, und loben enan-
,em wie wir das loben sollent und mugent by den obgeschribnen
lingen nnd stucken ze hanthaben und ze beschirmen, als verre das
etwedrem teil zimlich oder muglich ist, alles äne geverd. Und bar
iber ze einer st&ten vergicht und ewiger handvesti aller dingen bar
Dtt geschriben, so haben wir die vorgenanten &btischin unser inge-
igel und wir der vorgenant convent gemeinlich ünsers conventes in-
l^esigel für Ans und alle änser nachkomen offenlich getan henken an
iisen brief. Und z& noch merer gezügsami diser richtung so haben
wir dikgenant von Ar5w ouch für uns und unser nachkomen unser
ibit gemein ingesigel gehenkt an disen brief, der zwen glich ge-
Khriben, versigelt und geben sint uff samstag vor sant Michahels
tag des heiligen ertzengels nach Cristi gebürt vierzechenhundert und
an und zwentzig jar.
Siegel der Aebtissin (stark beschädigt), des Conventes nnd das große
Hadt^egel, welches hier zum letztenmal gebraucht wird, hängen.
Stadtarchiv Aaraa nr. 356 und Staatsarohiv Aarau, Königsfelden nr. 537,
nit geringfügigen Abweichungen.
Abechrift im Copialbuch, p. 187 ff.
285. Eudi Schmit von Baden und seine Frau Katharina Zeltner stiften
im s. (Jrsulakloster in Aarau eine Jahrzeit. 1421 Nov. 25.
Ich BAdi Schmit burger ze Baden und ich Kathrin a Zeltnerin
VOQ Arow sin eliche | husfr6w veriechent für uns und alle unser erben
ond tAn kunt offenlich mit disem brief, | dz wir durch gottes lob
ond ere unser lieben fr6wen und aller heiligen ünsem seien unser |
beider v&tter und müter und aller unser vordem seien ze trost und
w hQf gegeben habent und gebeut ouch wüssentlich mit disem brief
ftasere sechs viertel roggen jerlichs und ewigs gelts, so wir bisher
^Aept band uff und ab ünserm gut ze nidem Endveld in dem ge-
^wing gelegen, buwte Haberstich von Endveld, giltet jerlich die selben
^hs viertel roggen gelts und ouch uns noch ein malter haber und
lAnr und eiger nach eins briefs sag, so darüber ist, den ersamen
ttisüichen fr6wen des closters ze sant Ursellen ze Arow, genant in
Aanner Urknodenbucb. 17
1
2r>8
[ittl
der samnung, uüt sfiliubcr Ordnung, dz die selben fr&wen so jetzent
da sind oder hcniach cwklich da sin wei'dent uns und unser Tltber
und müter seligen in ira jarzitbuch schribinti darinn ewklich ge-
schrtben haltint und unser jarzit jarlich begangint, an dem abest {
des jarzitä mit einer vigilig gesungen und uiornendes mit einer nl-
niess und über die grcber gangint, den seien ze trost und le hDt
und unser seien sus über jar gedenkint in irem gebett, als dena ge*
wonlich ist, den vorgenauten frowen und allen iren nachkomen dii
vorgeschribenen sechs viertel roggen uff und ab dem yoigeschriba
gut jerlicli in ze nement, ze nutzent und ze niessent, als rechte xini*
gült in allen dem herbrachten rechten, als wir die genossen usA
herbracht band, und entzichent wir mit Urkunde dises brie& uns ani
alle unser erlien der vorgeschriben sechs viertel roggen geltes mit
band und mit munde und setzent die selben vorgenanten fr&wen und
alle ire nachkomen in recht nutzlieh und rAwig gewer in alle die mh%
als ob wir inen die gevertiget betten vor offiem gericht in dem getwiag
ze Endvold, da hin wir doch vor alter und bifidekeit nut f&klick
komen könnent und habent doch dis bescheiden selger&t g^ien ü
den ziten, do wir es mit vemunft getün mSchten. Und des ze dkm
Urkunde haben wir beide disen brief besigelt geben mit minem in
vorgenandon Rudis Smids ingesigel für uns beide an sant KathriiB
tag des jares do man zalte von Cristi geburt tusent vierhundert vd
eins und zwenzig jar.
S. h.
28^). Die ('idgcnÜHsischen Boten nehmen die Rechnung ül>er das rpB
der Herrschaft Üestroich der Stadt Aarau verLituudete Geleit«
7.11 Biuleu, Mellingen, Aarau, Zofingcn und Walddhut eutgeg^Q-
Bilden U21 Dew'niber 2.
Wir dis naclibenempten Felix Maness und Hans Brunner, botten
der statt Zuiicli, (Maus von Giselstein und Peter Wen t^nschatz, bott«
der stallt I Bern , Heinrich von Mos, amman und bott der statt le
JiUtzern, Wernher Honn, bott des landes ze Svvitz, Walther Hentilii
amnian des landes und | bott Ob dem wald, Arnold von Steinen, bott
des landes Nid dem wald ze Unterwaiden, Burkart Müliswand, bott
der siatt und des amptz Zuge | und Jos Schiessor, amman und bölt
des landes /.e (Jlarus, tünd kuut und veriechent offenlich mit disem brirf.
als die fromen wisen der Schultheis, der rat und gemein bui-ger tf
AroNv etwe lang zit die geleit, es si ze Baden, ze Mellingen, ze Aro*.
Zotingen und ze W'jiltzhüt, ingenonien haut, als in die von der her-
schalt von Oesterrich versetzet waren nach der brief sag, so si ^"
umb inn hatten, das da der egenanton von Arow erberu }>otten, vd
iiamen Hans Zuriclier, Schultheis und Hentzman Zielempp, bui]gert
ze Arow, uff disen hültigon tag, als diser brief geben ist, für ütf
VBt] 259
m Baden komen sind und habend uns da an statt der egenanten
m Arow von alles des gütz wegen, so si von den egenanten geleiten
genomen oder ussgeben hant nntz uff disen hüttigen tag nach der
ief wisang, so si von der herschaft von Oesterrich darumb inn
iUen, gantz und vollkomen rechung getan und och uns die satz-
lef, so si von der herschaft über die geleit inn hatten, gentzlich
r.us geben, da mit och die geleit zu unsem banden komen sind.
id wan die egenanten von Arow uns an der egenanten unser stetten
id lender statt und in irem namen von der geleiten wegen untz
r disen büttigen tag genüg getan, uns die brief, so si darüber
tten, her us geben und verrechnet hant nach unserm benügent,
mmb so sagen wir obgenanten hotten all gemein lieh und jeklicher
sonders fAr die obgenanten statt und lender und all ir nach-
»men, der vollen gewalt wir her umb hant, die egenanten den schult-
dseen, den raut und gemein burger ze Arow und all ir nachkomen
m des egenanten' geleitz des innemens und ussgebens wegen gentz-
:h und gar quit ledig und los mit disem brief. und darumb ze
Der meren Sicherheit und warem urkünd, so haben wir der vorge-
mte Felix Manessen, Peter Wentenschatzes und Walther Hentzlis
ihangenden insigel offenlich getan henken an disen brief von unser
1er wegen und och in namen und an statt der egenanten unser
ett und lender und aller unser nachkomen.
Geben ze Baden an zinstag nach sant Andres tag in dem jar
0 man zalt von Oiistus gepürt vierzechenhundert und in dem einen
nd zwentzigosten jar.
8. h.
286.« 1422 April 26. (fritag nach s. Marcus tag.)
Budolf Hofmeister, Schultheis von Bern, urkundet, daß der
pian zwischen der Stadt Aai-au und Hans von Falkenstein, Freiherr
od Bitter, dahin entschieden worden sei, daß die hohen und niedem
erichte zu Kflttigen, Ober- und Nieder-Erlisbach der Stadt Aarau
sbleiben sollen.
& h.
Staatsarchiv Aarau, Biberstein nr. 44.
887. Bischof Otto von Constanz verleiht dem s. Ursulakloster in Aarau
einen Indulgenzbriet. Consianz 1422 September 15.
Otto dei gracia episcopus Constanciensis univorsis Christi fide-
ma nunc superstitibus et futuris noticiam subscriptorum I cum sä-
te in domino sempiterna. Quia precelse genitricis dei Marie virginis
Mriose laudi haue pro | nosse dilatando continuo tenomur, motu
2G0 [im
cordis et animi asswrgere, ea propter omnibns, ut hanc eo crebrins
in presenti suo vcnercnlur , obsequio persuademus , quo illam apw
suum üliuni volucrint lial)crc galutis sue celerem dii'ectricem in fa-
turo. Et ut Hdeles Christi ad excitaudum labia 8ua in laudem vir-
ginis ciasdoni ferventius exciteutur, universis eisdem et omnibus, qoi
dum et quoricns scro et iiiane incep.ri)erpetuo in monasterio sancte ürsöle
sanctiiiionLiliuin in Arow ordinis sancti Augustini nostre diocesis sab
cui*a frairuin predicatorum altissimo fatnulaueinm ad trinam campBiie
sonituni, qui vulgo ave Maria ab omnibus appellatur, hunc audiento,
flexis geuibuSy ob revercnciam virginis prctacte angelicam salutacionem
tiibus vi(ribus devote prooraverint quique exnunc in antea dum et
(piantuni i|)so in monasterio verbum dei publice in ambone eiiudem
seminatur presentes fiieriut et illud audieriut eiusdemque monasterii
cimit^erium i)ertranscundo pater uoster et ave Maria pro fideübos inibi
dcfunctis semel orando ad dcum devote fuderint, tociens quociens hoc
fecerint, qui eciam singulis diebus dominicis per anni circulum oocor*
rentibus omnibus eciam tarn fcstivis quam privatis diebus tociiis ad-
ventus domiiii et qiiadragesime dictum monasterium devote v]sitav^
rint et ad cius fabricam ac lumina manus suas porrexeriat aan-
liares, qualibct vice confessis et contritis de omnipotentis dei misei'icordia
bcatorumque Petri et Pauli apostolorum eius auctoritate confisi qna-
draginta dies criniinalium et uuum annum venialium peccatoram de
iniunctis eis i>eniien1iis in domino misericoi-diter elargimur preswi-
tibus jM^rpotuo diiniiuri^.
l.)atuiii Coustamie sab «ij^illi nostri epis('Oi>alis appensioue anno
doinini millesimo quadrin^'enleftiiino vicosimo secundo 17 kalendas w
tolnis imlktione quinta ileciina.
Si«*^»'l doH nischuls Otto, boscliiidij^t, hün^t.
2h^7.* U'2'2 Oktober :J1. (-amstaj,' aller hoil. aboud.)
(Icriilit^\vrlian<llung in IWrn iu dem Streite ZAviscbeu Bitter Hans
von Falkrnsiriii und diMii Hatlie von Anrau.
1. Kalk»Mi-:t»Mn klaj^t : die von Aarau fordern von meinen Leuten
zu Krlisla« li und Küttinj^'cn Hühner und Futtorliabor und lial>en sie
darum j^feptandot. wülu-cnd docli diese Leute v«m Alters her nie daia
ptlirhti*,' wanMi.
Aarau antwortet: Dios Hecht ist uns vun IJcrn zugestanden
worden.
(.lerii'litsrrkanninirM stimmt Aarau l)ei.
2. Falk(?nstein kla^^t: Wenn meine im Aarauer Twing sitzenden
Ii«'at<» sich ;^'«^^'en.soit ig anZiLuncin, Hecken etc. schädigen, ohne daß
der lJe'ic]iiidi;ite kla^4.. so verlangen die von Aarau dennoch üeriiin.
(lcricht^erkanntni(>: Uie Aarauer hal)en io solchen Füllen kein
Klagrecht.
»] 261
8. Falkenstein klagt: Wenn die von Aarau zu Erlisbach richten
lleo, so nehmen sie ihre Bürger, die selbst „Secher'' sind, zu
;hiem; ebenso die von Eüttingen etc., wodurch meinen Leuten Un-
bt geschieht. Wird ein Urtheil „stößig", dann zieht der Richter
1 Aarau das ürtheil zur Entscheidung an sich.
Aarau antwortet: Wir sprechen in keinerlei Sache ürtheil außer
an fjiner der ünsrigen zum Püraprech erwählt wird. Wahr ist es
asegen, wenn es vorkommt, daß die ünsrigen von den Leuten des
Ikensteins überstimmt (uberlutet) werden möchten, da senden wir
renmftnner aus der Stadt oder auch Nachbaren vom Lande an das
rieht. Stößige Urtheile entscheiden wir nie, sondern bringen sie
r den Twingherren.
Gericbtserkanntniß: Wo Falkenstein sein Anrecht auf einen Eigen-
uin beweisen kann, da soll ihm dasselbe ungeschmälert bleiben,
iben die von Aarau irgend einen Eigenmann Falkensteins in ihr
irgerrecht aufgenonunen, so sollen sie denselben loslassen. Bestehe
nschen Aarau und dem Amte Werd Freiztigigkeit, so hätten solche,
a von Werd nach Aarau kommen, unbestritten das Recht in Aarau
i verbleiben.
S. h.
Staatsarchiv Aarau, Biberstein nr. 48.
288. Spruch des Rathes von Bern in Bezug aiif das streitige Zugrecht
zwischen der Stadt Aarau und dem Amte Werd. 1422 No-
vember 7.
Ich BAdolf Hofmeister, edelknecht, Schultheis ze Bern, vergich
iid t&n kunt offenlich mit disem brief, das an dem samstag nechst
ftch aller heiligen tag in dem jar als man von Cristi geburt zalt
iertzechenhundert | zweintzig und zw5i jar für mich und den rat ze
lenie geleit und Erbracht wurden die kleg, stfisz und ansprachen,
) da lang zit gewesen sint zwuschent dem edlen her Hansen von
alkenstein, fryen und ritter, unjserem lieben mitburgere, in einem
d, und den bescheidnen schultheissen und rat der statt Arow in
imen der gemeinen statt unsem lieben getruwen, zu dem andren
fl, und wiset der jetzgenanten von Arow ansprach | wider den ob-
ttianten von Valkenstein also: das er die jetzgenanten von Arow
imet und irret an den lüten, so us dem ampt von W6rd gern in
) statt Arow zugen, dieselben lüt er in ge£S.ngnAsse, in eyd und
Inptde genomen hat und in der mäsz handelt, das si in iro statt
t gedurrent ziechen, sunderlich an Hündlis s&Iigen von Stusslingen
D, des vatter bi dnsig jaren iro burger gewesen sy. Item das
ch der ietzgenant von Valkenstein etlichen luten stur anmüttet, die
sechzechen jaren und dar ob us dem ampt von Wßrd in ir statt
sogen sint. Die zwü stuk die jetzgenanten von Arow gar unbil-
1
\
2(^2 [im
liehen niinpi ze lAnde sin, von des wegen, das die selben von Arow
mit dem anipt von Wfird und das ampt mit inen von alterhar also
körnen sin, weder teil zu dem anderen z5ch, das denn entweder tdl
nachjagt, weder bi des von Valkenstein anen ziten noch under ber
Wernher seligen von Büttikon, under her Romman von Knngzstdn,
under her Hans Wernher säligen von Kungzstein, die doch all das nrnpi
inne gehebt und si doch an sfilichen zögen nie gehindert haben. Ke
zw6i stuk hat der egenante von Valkenstein also verantwdrt: Des
ersten umb die zäg, wie das ampt Wfird mit hohen und nidren g»-
richten, mit lüten und mit gAtren ime zftgeh&r, me denn zechen jar
von den von Arow un versprochen inn gehebt habe, getröw oudi
nach der statt von Bein fribeit in der mfisz des zegeniessen, das er
inen füror darumb nit ze antwürtenne haben s611. Da wider sprachen
al>er die jetzgenanten von Arow, das si an vorgeseiten von Valktt-
stein umb das ampt ze W5rd nit angesprochen haben, wond wie m
inn ankörnen sy oder ob es sin oder nit sin sj, ist inen nit empholhen
ze erluteren, denn allein haut si gesprochen, das die lüt usz dem
ampt ze Wfird in ir statt wol ziechen mfigent and ouch die inn
US der statt hin us in das ampt, an alles nachjagen, mn ouch abo
hiirkomen, haben ouch das versprochen an üellin Winterhaider, an
Cüntzen Iten sun von Eppemberg und ouch an andren, wann das»
schulde kam. Al>cr um Hündlis sun antwurt der egenante Ton
Valkenstein, wie das sin vatter in dem ampt ze Word allwend ge-
sessen sy, gostürot, ^'(Mliciinet und ouch darinne abgestorben sy. Dar-
um!) gctn'iwot er nil, das er inen von des sunes w^^en ötzet ze ant-
würtenne lialx'u Soll; und als si ouch fi'ir/iecbent, das inen bi siner
.•\neQ ziten un<l andren so da vor gemeldet stand darin nie gesprochea
sy, hat der von Valkenstein verantwurt, wie das ein herschaft von
Oesterricli sinor anen sinor müter und ireni brAder, die zu den«
ziten kind woren. das ampt Word mit gewalt und ane i'echt g»*
nonien bab, gotn'iw ouch das fnr zebringen, ob es notdürftig würde.
Und harunib jxetrüw er ouch fürer, das im sölicher gewalt an sinen
alten liarkonionhoifen keinen schaden bringen soll, oder das die vjgt,
die das anipt mit gewalt inngebebt bant, sSliche überkomnüsse mit
den von Arow machen mochten. Das verantwortend aber die obge-
nanton von Arow und sprachen, das ein berscbaft von Oesterrich in
solicher wirdikeit harkomen sy, das si nit getruwen, das si ein sSlichs
jenian unvorschultor sache getan haben, und si ouch bi der obgeschribner
vAgtten ziten vor und nach mit dem ampt züg gehebt haben und
hab ouch nioinan den andi-en dar an gesumet, noch gebindret. Und
nach klegt, fnrlot^ung, antwurt, red und widerred ist in dem obge-
nfinton rat ze Bern unih die vorgemelten stuk einhellenklich erkcnt:
Des ersten uml) die ziig, daran ouch die züspriich zö dem gr'isten
teil geio^'on sint, mügend die von Arow fürbringen und mit ünsren
lüten, s(i die such nit l)erAret, gewisen als einen rat von Beme recht
nZl 268
ledangket, das die lüt us dem ampt von WArd in die statt Arow
ind die lut ns der selben statt hinwider in das egcnante ainpt ziechen
a&gai ane nachjagen und das von alter also harkomen sy, des s611ent
i geniessen und der egenant von Valkenstein angelten, als aber denn
urteil gebende wirt. Aber von des jungen Hündlis wegen ist ge-
prochen, mag her Hans von Valkenstein kuntlich gemachen als aber
inen rat von Beme recht bedungket, das sin vatter und der sun
mch hü dem selben von Valkenstein oder sinen vordren gest^ret und
jedienet haben als iär eigen lut, des sol er geniessen und die von
Irow engelten, als aber denn einen rat von Beme recht bedunkgende
irirt Die selben zwo kuntAchaften die jetzgenanten beid teile legken
ind für einen rat bringen soUent hinnan untz zu disen nechsten
Mnftigen Östren uf einen gewüssnen tag, den si beider sidt mitein-
Ukder ansetzen sollend, grftssren kosten und arbeit zevermident, und
weder teil das vorgenante zit der fistren über s&sse und die kunt«*
Khafb nit leite, als vorst&t, der sol denn von sinem rechten in dem
irtikel gevallen sin, an all geverde. Item als aber denn die von
Arow meinend, wie d&s si gotzhus lute wol ze bürgeren enphachen
migen nach iro statt fiiheit, da wider aber der von Valkenstein ge-
aprochen hat, das er nit getruw, das ir friheit das wise oder sag,
du si gotzhus lüie ze bürgeren emphahen sAllen, begeret darumb ir
fryheit ze verhören laszen. Uf disen artikel ist aber gesprochen, das
£e von Arow ir friheit billich erzögen und fiir einen rat ze Bern
Vringen sollend ir recht da mit erscheinen, ob si sAlliche gotzhus
lot ze bürgere nemen sollen oder nit, ouch hinnan zu disen nechsten
Mren, als vorstät. Damach und zelest haut aber die nungenanten
▼on Arow geklagt, wie der obgeschriben von Valkenstein si beküm-
bere und irre an Jost Kyburtzen und Hennslin Müller und inen stür
^ ^SK^f über das so die selben knecht, ir bri\der, vatter und all
ir vorder in die herrschafl Kungzstein gehöret haben, getrüwen dar-
umb noch zu denselben knecht recht zehabenn. Das verantwurt der
jfltigenant von Valkenstein und meint, wie das ime dieselben knecht
» Bom in dem rat vor ziten zugesprochen worden sin. Da wider
(pichen aber die dikgenanten von Arow, wie das si getrüwen, das
fo von Valkenstein wol ingedenk sin söU, das er in der rät stuben
M Bern kein kuntschaft geleit hatt, denn das er an der Crutzgassen
ÖMB brief uszC^e und do zemal min herren von Bern sprechen,
tv si uf das zit umb die zwen knecht ützet erkennen möchten,
denn das die sach fürer z& dem rechten gestän sölt, jetweders teiles
liebten unschedlich. üf disen letzten artikel ist bekent worden, mag
ler von Valkenstein aber fürbringen und kuntlich gemachen hinnan
ft disen nechsten künftigen Östren, das die vorbenempten knecht ime
Sgehören und die besetzen mag, als einen rat von Bern recht be-
ongket, des sol er billich geniessen und die von Arow engelten,
is aber denn das urteil gebende wird. Und in disen urteilen allen
264 [1423. Ittl
ist mit sundren gedingen vorbehebt, were das omb dehein sach, ao
io disem urkCinde geschribeo stat, yormalen in dem rat ze Bern nr-
teil geben wer, das denn dise nachgende unser urteil den vordrigoi
keinen schaden bringen sol in dehein wise. Und wond dis in dem
obgenanten rat also einbellenklich erkennet worden ist, harumb faib
ich der obgenante Schultheis den vorgenanten von Arow dis orkind
mit minem angehengktem ingesigele geben versigelt, wond das ouch also
in dem obgenanten rat erkennet worden ist zegebende.
Und sind dis dinges gezügen die fromen wisei^ Peter toi
Krouchtal, alt Schultheis, Frantz von Schamatal, Hans von Erbicb,
Bernhart Balmer, RAdolf Zigerli, £ntz Matter, Peter Pbister, An-
thoni Gugla, Niclaus von Gisenstein, Ital Hetzel von Lindnach, Pet«r
Wentschatz, Peter von Hüremberg, Niclaus Subinger, Peter Brüggler:
bürgere und des rates ze Bern.
Geben des tages und jares als vorstät.
S. h.
Abschrift im Copialbuch p. 193 ff.
289. 1423 Mai 25.
RM\ Trl])scher von Aarau verkauft dem Altar s. Michel und
s. Peicr in drr Kirche zu Aarau zwei Viertel Kernen jährÜtbeB
Goldes, „iil> und uff fleinis Kiirsenners hns und hofsiat mit an«
zAgohord , ^'til'Lron ze Arow in der staft, ist ein orthus und rflret
an Langii ]\uni- lius und rftrot binden au Wilhelms Kiirsenners hns
an der Scliirii«1;^'ju5scn", um 7 Gulden.
Riegler: Hans Zürcher, Schultheis von Aarau.
2«0.* Kültingon 142t Februar 25. (s. Matbis tag.)
Freiherr Hans von Falkonsüiin Ritter urkundet, daß er zur Be
8f»itiguug der Mißhelli;,'koiten zwischen Horrn Thüring von Arhurg,
Propst, zu Münster im Aargau einerseits, und denen von Aarau an-
derei^seits, nach Kültin^'en und Erlisbach gekommen sei, um von
ehrbaren alten Leuten von Küttingon, von Biberstein und Erlisbach
zu erfuhren, wie Twing, Bann und Gericht zu Küttingen ehedem
gehalten worden sei. Aus den Aussagen ergab sich, daß l>ei Ge-
richten zu Küttingen bis dahin der Prü|)st zu Münster zwei Tbale
der Gerichtsbußen bezogen, der Vogt aber im Namen der Stadt
Aarau stetes nur bei Freveln den dritten Theil.
Sehr iHJBchädi^te Pupierurkunde.
Ötaatsarchiv Aarau, Bibcntcin nr. 50*
M] 265
290. Schaufhasen by den linden 1424 März 10 (frytag nach der pfaffen
vaaznacht).
Cübrat üff hofer, freier Landrichter im Kleggfiw, an statt des
afen Rudolf von Sultz, des Jungen, Landgrafen, ertheilt der Stadt
uran ein Vidimus ihrer von König Wenzel 16. Oktober 1379 und
D Sigiamund 21. Mai 1417 erhaltenen Privilegien.
Siegel des Landgerichts im Klettgau hängt, sehr schön erhalten.
Abschrift im Copialbuch p. 71 ff.
29L Spruch des Rathes von Bern in der Streitsache zwischen Aaran
und Rudolf von Hallwil wegen Weidfahrt der Schweine.
1424 November 17.
Wir der achultheis und der rat der statt Bern bekennen und
in kunt offenlich mit didem brief, das an dem nechsten fritag nach
int Mariistag des heiligen bischofe, in dem jar als man | von Cristi
)burt zalt viertzechenhundert zweintzig und vier jar, für uns komen
st der from streng ritter her Rudolf von Hallwil, unser lieber
uger, zu eim teil, und der wisen | bescheidnen schultheissen und
ktes der statt Arow unser lieben getniwen erbere bottschaft in
ftoen ir gemeinen statt, zu dem andren teil , als inen beider sit um
0 Zuspruch I , missheUung und spenn für uns tag verkündet und
Bgesetzet was, und erclagten sich die jetzgenanten botten von Arow
QU ir gemeinen statt und ouch von sunder igen lüten wegen, wie das
>r ohgenant her Rudolf von Hallwil inen iro klein vich, das si denn
1 ir eigne höltzere mit guter hüt getriben und villicht durch eines
berloufes willen mit sinen starkgen botten genomen mit gewalt fre-
enlichy unervolget des rechten, gen Hallwil getriben hette, zwölfß
ider geslagen und die übrigen, nemlich bi zwöinhundertten, habe zwen
lg und ein naoht ane tringken und essen gestan laszen, da durch
)lich vich zemal ser geswechert worden; sy getruwen, das der von
lallwil inen sölichen schaden, smach und frevel bessren und ablegen
HL Das hat der ietzgenant her RAdolff von Hallwil verantwürt
sd zoch usz des ersten einen spruch und richtung brieff under her
arkarten seligen von Mansperg, ritter, do zemal der herreschaft von
sterrich lantvogt geben, der da wiset, wie das die selben von Arow
) klein vich in die hAltzer ze Ober-Endveit nit triben sölten, denn
Ü sinem willen; wider den selben spruth die dikgenanten von Arow
tan, vil und dik in die egenanten holtzer getiiben haben, über sin
irnflsen botten, so er zu inen gesant hab ze bittend, inn und die sinen
iliches kumberß ze überheben; und also sy war, do si da von nit
Ben wAlten , das er si gepfendet, sölich vich gen Hallwil getriben,
'ichs geslagen und ouch den meren teil hin wider umb laszen
Den ; getruw ouch dar zu nach ergangnen Sachen gut recht f^ehept
len. Und also nach beider teilen rede, Widerrede und furlegung
]
266 [m
wurden uns die vorgemeldette beid teil und die voi'genanten z&sprncb
vollen gewalt gel)en bcidü der minn und des rechte da bi in gantxai
guten truweu gelopt, sunderlich die egenanten botten von Arow far
sich und ir gemeine statt und für alle die so dar z& hafb sint, teil
oder gemein bant, und der von Halhvil für sich und alle die sinen
war und ewengklich, stiU und vest zehaltend, was wir zwüschent inoi
US sprechen werden. Und sid dem mal das wir von beiden teileD
vollen gewalt, kraft und macht haben, uns ouch beider sit zügehSreod,
haben wir uns der sach angenonien und sprechen zwüschent inen na
in der minn, der wir ouch vollen gewalt haben als vorstat: Des ersten
das der Spruch, so under dem von Mansperg seligen vor tziten xwn-
schent dem von Hallwil und denen von Arow geben ist, gentzlich
in siner kraft so! beliben ; ouch mit solicher lutrung, were das die
vorgennnten unser liel>en getruwen von Arow fürwerthin ir klon
vidi nemlich iro swin in den twing und holtz ze Oberentveld triben
und vor semlichem iiberlouf nit hüt«n wolten ze denen ziten, so dft
selbs eichlen und achrem stunden, das si denn ze gelicber wisz hott^
haber geben sollend, als ander lüt, die iro vich dar in getribeo oder
das holtz enpDingcn betten . an all simder geverd. Da wider sol aber
der dikgenant her H&dnlif von Hallwil den egenanten von Arow fnr
die swin. die er denn nu ze mal geslagen und in sinen nut7. gezQgn
hat. fiirdcrlich und ze stund ge})en und bezalen viertzig guter Rinsdtfr
«^uldin in der werschaft und bezalung als denn daselbs gemeiner lonf
ist ze jxc^bonno, und lüo mit sollend ou(rh alle frevel, sniach, kost und
arUMi liegen einander und beider sit quit, lidig und dis stisz gar
und j^entzlich verrichl und absiii und von entwederem teil niemer me
goatVrt noch jvn«:o7.«>^on werden bi der gelüpt, so si uns beider sit hie
inn <jrttau und golopt haut, an allen ursfteh. Und diser dmgen ri
einer ewit^'on kraft luibrn wir jctwedcrem teil einen Spruch in gelicher
form niii unser statt gemeinem angohenktom ingesigelle geben ver-
sijjjolt in d«^in jar und tag als vorgeschrilwn stat.
S. h.
I)i<' Urknndo, schön geschrieheii, hat durch Feuchtigkeit gelitten.
Alisehrilt im ('o]aalbnch p. 241 f.
21*2. Bisoliof .TohannoH von Basel belehnt den Rüdger Trüllerey und
ncinc Hrüdcr Ulrich und Jakob mit der Quart des Bischofs.
ir2»3 Mai 12.
Wir Johans von gottes gnaden byschoff ze Basell bekennen und
dun kunt allornienglich | mit dissem brieffe, das wir dem bescheiden
Hudi;^er Trollerroy in namen sin selbes, siner bruder | mit namen
Ulrichs und Jacoben, und yrcn Wiens erben geliehen babent zu rei'htem
manlclicn | don zchonden ze Lintzenach und ze Felterin, den man
nennet den quart und den byschoff/iehenden , als das ir vatter und
W] 267
"dem von nns und unsern vorfaren gehebt tzu leben getragen und
aossen bant, docb uoscbedelicb uns, unser stifft und mannen irs
»hten. Und batt uns oucb daramb gelobt und gesworen gewertig ze
: und ze tünde alles das, daz ein man sime berren von lehens wegen
a solle. Des zu Urkunde so babent wir unser ingesigel an dissen
ieff tun bencken.
Datum et actum anno domini millesimo quadringentesimo vice-
DO sexto dominica proxima post ascensionis domini.
Das Siegel ist abgescbnitten.
293. Steuerfreiheit des Hauses Rore. Bern 1427 Juli 5.
Ich R&dolf Hofmeister, edelknecbt, Schultheis z& Bern, vergich
id bekenn offenlich mit disem brieff, das ufF dem samstag momodes
ich sant Uolrichs tag des jares do man von der geburt Cristi zalt
MTzechenbundert | zweintzig und siben jar für mich und den rat ze
Bnie kamen unser lieben getruwen scliultbeissen, rates und bürgeren
m Arow erberi bottschaft in namen ir gemeinen statt, als fiir einen
il, und I RAdiger TrüUerey, ouch von Arow, z& dem andren, als
lea umb iro züsprüch und spenn für den rat tag geben was, und
agt der jetzgenante Rädiger uff die vorgenanten von Arow und fürt sin
Iflgdt I also : das war were, das Hanns Trüllerej selig sin vatter vor
(toi ein bns und hoff, gelegen daselbs ze Arow nu zemal in der
tatt, genempt Rore, mit allem dem, so zu dem hus gehöret, es were
rihdt, rechttung oder ander ding, von den von Hallwil gekouffet
labi, etwan vil zites ouch inngeliept und bes&ssen, das selbe hus von
anderen genaden von ir alten herschaften har also gefi'jef und be-
gnadet sy gewesen, das alle die, sa das hus inn hatten und in lechens
vise bee&ssen, als ouch dos von der herrschaft lechen ist und von
ler statt von Bern derselbe Trullerey zelechen enpfangen hat, weder
^ noch ander dienst von dem selben hus noch von deheinem sinem
Ute der statt von Arow tun noch gewertig sin solt, sunder fri und
dig sin aller sdlicber Sachen, wand ouch dasselbe hus in ander wisz
Bfryet und in sAlicher gewonheit harkomen ist, wer umb erlich sach
i dasselbe hus entrünne, das den nieman darus ziechen noch darinne
arbietten sol, were ouch das einer einen todslag t&tte und in das
lonante hus entrQnne, der sol an der berschaft genad stan und von
eman anders gestraffet noch darusz gezogen werden. Über das
ies so meinen die obgenanten von Arow stür und sfilicbe Sachen
m ime zebabend, wenn er bi inen in dem obgenanten hus sesshaft
Ire, nemlich von allem sinem gute, wa das gelegen oder wie da^
heiaeen were, als von andren iren ingesessnen bürgeren. Liesz oucb
mmb ettwan menigen brieff verhören die sach antreffend, die wisten,
3 die selben züsprüche für einer hen*schaft von Oesterrich r&te vor
gezogen waren und doch usti'ag nit gehept hatten; geirüwe
208 [im
a})er mx-h liüt by tag sdUcher sines hnses friheit in der masz u ge-
uiessent. das er anc stiir und allen last in der egenanten statt Arow
und in sinem husc wol sitzen und wonhafb niAge sin. Das Terant-
wurtten die vilgenanten von Arov^ durch ir erberen bottschaft, nem-
liuh Peter Segenser, uff dis zit iren schultheissen und iren alten schU-
nicister, und S[)racben mit fQi*sprechen, wie das Hans Trüllerej, dsi
obgenanten Kftdigers vatter, mit den von Arow durch from win lAfei
über komen und vertAdinget were, das er von allem sinem gftte u-
genomen Köre als vor stut mit siner zAgehfirung als ander ir bnigff
stur geben solt. Getriiwen ouch, das er desgelich ittn solle, alles
nach das richtungbrieffes sag, den si darumb uszugen und ofifonlieh
gelesen ward. Dar zu nugten si euch einen andren brieff vor langen
ziten von hertzog Albrecbten geben, der ouch wiset, wie das vilgenaotB
hus Köre für stüre gefryet ist gewesen, darinn aber nützit anden»
denn allein die bur«; Höre gemeldet und verschriben ist. Harumb
getrüwen si, das der ob^^enante Trülleroy, wenn er in dem dikgenantei
buse bv inen sesshaft ist. er suUe ouch mit inen sturen und dioMB
als ander ir ingesessnen. Da wider sprach aber RAdiger Trüllenj,
das die richtung, so zwiLsehent den vorgenanten yon Arow und sinem
vatter seligen beseheclien were allein den selben sinen vatter und
keinen sinen erl)en l>erüre, zoch ouch das an den erstgenanten richttong-
brietTe, der aber darumb verhftret und gelesen wart. Und also satztoi
ouch beid teile t\\e saoh nm^h an red, clegt und wideired hin zö dem
reell ttcu and harumb nach beider teilen anclag red und antwurt und
()U(th iKK'h dorn du }>t.»i»lcr teilen bri»»ff eigenlich gelesen, verhöret
und j^ciTicrkjL'et wurden und die lofl' der sacli nach beider teilen under-
wisunj^ ent.standen, do wart in dem obgenanten rat einhellenclich er-
kennet: Dos orston, das der Spruch und richttungbrieff, so zwiischent
den* nie;;enan1on von Arow und Hannsen Trullerey soligen gemachel
was und vor^onieldet ist, dem obgerÄrtien Hüdigor Trullerey in diser
sa«h kpinon sriiaden bringen noch inn binden sol. Darnach ist ouih
bekennt , das Kü'liger Trullerey by des buses friheit, wie das von
alter liar konion i.st. sol beliWn, also diis derselbe Trüllerev und em
iogliclioi', dem da>: hus zugehöret und von der statt von Bern z4
lochen onplianifou hat und darinno sitzet mit allem dem gut, das zu
dorn solbon hus Höre jrehoret und ouch mit allem anderem sinem
gute, SM ussrunt dor von Arow twingen und bennen gelten ist, fry
und voll inon unbekümberi sitzen sol und mag; was aber er oder
ein and« r des liuses l>esitzer an die gütere in iren twingen und l>cnnen
ligen hat, da von sol er sturen nach marchzal, als ander ir ingesessnen,
OS sy denn sach. das die vorgcmeldetten von Arow mögen wLsen und
fiubringi-n als rorht ibi, daz deheiner so die egenanten bürg und bns
Ixore vor Hannsen Trüllorey hat besessen, inne gohept und von der
horschaft onphangrn, von sondichen sinen gfitren, die ussrunt der statt
von Arow twingen luid bennen sint gelegen, s6 liehe stör geben hab,
Wl 269
s aollent si geniessen, als aber recht ist. Üff die urteil sprachen
I Ton Arow, si getrawetten sAlichi kuiitschaft wol zehabent mit
tan oder mit briefien, als recht were, baten inen darüber tag ze
bent und nampten auch uff die selben kuntschafb Hüdin Schult-
Issen, den Zeltner und ander genüg. Darnach wuiden inen tag
kennt z& drin vierzechen tagen uff dem samstags alles nach der
ktt recht von Bern. Und wand dis in dem obgenanten rat also
ihellenkJicb volgangen und mit urteil gesprochen worden ist, har-
ab han ich der erstgenante Schultheis dem vilgemeldetten R&digem
'Oilerey dis urknnd mit minem angehenktem ingesigelle von erkant-
8se wegen des rates geben versigelt.
Und sint dis dinges gezügen: Frantz von Scharnachthal, Hanns
id Rüdolff von Ringgolttingen, Bern hart Balmer, Euiz Matter,
aihoni Gugla, Niclaus von Gisenstein, Ital Hetzel von Linnach, Peter
^entttchatz, Niclaus von Wattenwil, Röff Im wil, Feter Bruggler,
anns von Mülerron, Peter Schoppfer, Peter von Utzingen: bürgere
nd des rates zu Bern. Geben des jares und tages als vor stat etc. etc.
S. h.
* Hs. dem.
Das Original ist in doppelter Ausfertigung erhalten.
294. Rüdger TrÜllerev bestreitet der Stadt Aarau seine Steuerpflicht.
1427 JuH 5.
Ich Rüdolff Hofmeister, edelknecht, Schultheis zu Bern, vergich
nd bekenn offenlich mit disem brieff, das uff samstag mornodes nach |
iDt üolrichs tag in dem jar als man von der geburt Cristi zalt
ienechenhundert zweintzig und siben jar für mich und den rat | ze
lerne kamen unser lieben getrüwen schultheissen, rates und der bur-
eren von Arow erberi bottschaft in namen ir gemeinen | Stadt, als
ir einen teil, und Rüdiger Trüllerej, ouch von Arow, zu dem andren,
nd clagt der jetzgenante Rüdiger Trüllerej mit sinem fürsprechen uff
ie vorgenonten von Arow, umb das si im stur angeleit haben uff
er herrschaft zinsz, da er doch getröwe, das solicher zinsz, so der
srrschafb zügehöret, von dem rechten frj solle sin und weder die
m Arow noch nieman anders stür daruff zelegende haben, wand ime
X selbe herrschaft zinsz von der herrschaft in pfandcs wise versetzet
e worden nach der brieffen sag, die er darumb inne hat. Das ver-
.twärtten die erstgenanteu von Arow mit ir erberen bottschaft,
mlich Peter Segenser und irem alten Schulmeister und sprachen
i fibrsprechen : das war sy, das si ettwas stür uff des vorgenanten
ollereys barhab und nit uff der herrschaft zinsen haben geleit ; ge-
iwen ouch das si darzü recht haben, wand ein ieglicher burger von
"OW sin ligend und farend gut verstüren müsse, wftlten auch nit
m der herrschaft recht mit deheinen Sachen beladen. Da wider
räch aber Rüdiger Trüllerey vorgenant: sid dem mal, das er sülich
1
270 (litt
herrschaft zinsz von der herrschaft inne hab, er s6Ile auch des geticli
recht haben und von denen von Arow uiibekümbert beliben. Und
nach beider teilen für legung, red und widerred ward in dem obge-
nanten rat einhellenklich erkennet, wenn Rödiger Trullerey io der
statt Arow sesshaft ist, denn sol er die l>tii'enhab so er uff dem pfuid*
Schilling hat versturen, als ander ir ingescs^nen ; wenn er aber tu-
wendig und nit in ir statt ist gesessen, sol er von dem vorgenantea
pfandschilling keiner st^r gebunden sin zegcbend, es sy denn, das die
von Arow mSgen wisen und kuntlich machen, als recht ist, das andv
usser hite von s61ichem g&te stur geben haben ; doch in disen sacliai
ist der vorgenante Trullerey scmlich stur von der selben barenbab,
die er uff dem pfandschilling hat, gehüllig worden ze gebend. Forer ist
in diser sach ansprach und urteil der herrschaft recht und wider-
losung vorbehalten, also wenn die herrschaft ablosung tut oder den
selben herrschaft zinsz für eigen verkoufti, das denn kein sAlich stir
dar uff sol geleit werden. Und wand dis in dem obgenanten rat ako
einhellenklich erkennet worden ist, harumb han ich der erstgeiMuiti
Schultheis dem megenanten Rfidigern Trullerey dis urkünd mit minem
angehengkten ingesigelle geben versigelt, wan* das also erkennet ward
zegebent.
Und sind dis dinges gezügen: Frantz von Schamachthal, Hama
und Rudolf von Ringgolttingen, Bernhart Balmer, Entz Matter, An-
thonin Gugla, Niclaus von Gisenstein, Itelhetzel von Linnac-b, Peter
Went schätz , Niclaus von Watten wil, Rüff Im wil, Peter Bruggler,
Hans von Mülerron, Peter Schoppfer, Peter von ützingen: bürgere
und des rates zu Bern. Geben des tages und jares als vorstat etc. etc.
S. h.
' 11s. was.
Abschrift im Copialbuch p. 137 Ü'.
295. Pro/:es8 dor Stadt Aarau goj^en KüJger IVüUorey wegen verwei-
gt.Ttor Ötpuerpflicht. Hern 1427 August 30.
Ich Rudolf Hofmeister, edelknecht, Schultheis ze Bern, vergich
mit diuem brief, daz uff samstag, waz der drissigost tag igsten. do
man von Cristi gburt zalt viertzehenhundert zwentzig und siben | jar,
do ich ze Bern ze gericht sas, für mich in gericht kamen Rüdiger
Trullerey von Arow, ein sit, und Petcrman Segenser, Schultheis tt
Arow und Rudi Schultheis von Arow, hotten | der selben stat. zem
andren teil | und öffnet der egenant Tnillerey mit fürsprechcn, daz
er wartete der kunt^chaft, so sich die wisen Petemian Segoiiser,
obgennnt, und der alt Schulmeister von j Arow in namen der selben
stat Arow wider inn erwegen betten ze legen, mit namen: als die von
Arow meiiiden , er solt sturen von der hersehaft zinsen, wond daz
barhal) hiesse, darum, wond der selb herschaft zins allein sin pfant-
Ittll 271
Schilling were. Da wider aber er tneinde, der berschaft zins were
als fry, daz die von Arow noch ieinan andei'S dar uff kein sture
legen solten. Dar inn inen erkennt sy, mögen si wisen, daz ander
nsser Ifiite, so nit in der stat sesbaftig syn, von s61icbem gut stur
geben haben, solten si gemessen, wölt er gern wussen, ob si soliche
kuntachaft legen wolten nach wisong des urkundes, so vonnalen dar
mn in dem rat ze Bern erkent were. Da wider autwiirten der ob-
genanten von Arow hotten vorgenant mit fursprechen und sprachen :
si wolten nm die sach kein kuntschaft legen und sprachen dar um
knntschaft ze legen ab. Und wond disz vor mir dem obgenanten
lichter also ergangen ist, dar umb so hab ich disz urkünd von er-
kantnuss des gerichtes dem vorgonanten Trullei*ey mit mineiu ingesigel
geben hesigelt.
Dnd sint disz dings gezugen: Burkart Tornian, Peter Hetzel
von Lindnach, der junger, Peter Sunnonfro, Hans Kramer, Cüntzman
von Selsach, Imer Graf, Hans und Peter Brogli: bürgere ze Bern.
Geben als vorstat.
S. h.
296. Steuerfreiheit des Thurmes Bore. Bern 1427 September 1.
Ich Lienhart von Müleron, groszweibel ze Bern, vergich offenlich
niit disem brief, daz uf mentag, waz der erste tag des ersten herbst-
feanodeSy genemt septem|ber, do man von Cristi gehurt zalt viertzehen-
hiodert zwentzig und siben jar, do ich ze Bern ze gericht sas und
itii hielt des fromen notvesten | jungherre Rudolfen Hofmeisters, edel-
faiecht, schultheissen ze Bern, für mich und daz gerichte kam der
wise man Burkart Torman burger und des rates ze | Bern und öffnet,
dai für gericht komen weren die wisen Peterman Segenser, jetz Schult-
heis ze Arow und Bftdi Schultheis, burger und gesessen dnselbs, in
Hamen und als hotten der stat Arow, ein sit, und Rüdger Tiüllerey
Von Arow, ander sit, und öffnete der ietzgenante Rddiger TrüUerey,
dz er wartete der kuntschaft, als uff sineni gewüssen und letsten
kontacbaft tag gegen den obgenanten sinen herren von Arow, so sich
die wider inn erwogen betten ze legen nach wisung des urkundes dar
Um Tor schultheissen und reten ze Bern erkent und geben, so da
wist in der urteil, also dz Rüdiger Trüllerey bi des huses und turn
Bore, gelegen ze Arow, fryheit, wie denn die von alter bar komen
ist, solle beliben, also daz der selbe Trüllerey und ein jegkl icher, dem
das hus zügeh6rt und von der stat Bern ze leben empfangen hat und
dar inn sitzet mit allem dem gut, daz zu dem selben hus Rore ge-
hAret und euch mit allem andrem sineni gute, so uszrunt dero von Arow
twingen gelegen ist, fry und von inen unbekümbert sitzen sol und
mag; waz aber er oder ein ander des huses besitzer andri guter in
]
272 [im
iren iwingen und lionnen ligond linf . da von sSlle er sturen nacli
marelizal, als andor ir ingesessnen, es sj denn sach, daz die vorge-
melten von Arow ni&gcu wisen und fürbringen, als recht ist, dn
deheinre, so die e^renante bürg und hus Rore vor Hansen Tnbllerej
hab besessen, inngeliebt und von der licrscbaft empfangen, von aem-
licben sinen gutren , die uszrunt der stat von Arow twingen und
l>ennen »int gelegen, siMiclie stur geben hab etc. W61t er gern voo
inen wissen, ob si dchein kuntsi'haft legen w61t6n oder nit. Da wid«r
sprechen Peter Segenser und Rfidi Schultheis vorgenant in namen
und an stat dero von Arow. duz si getruwten semlich kuntschaft ze
legen und t&ten ein schrift lesen, darinn der obgenant Rfidi Schultheis,
Ifüdi Basler, Ciüni von Langn^w, Peter Rinach, Claus R&vel, Jenni lo
der mang und der Zcltner etwaz kuntschaft von der obgenanten sach
wegen vor Petem von Hüremberg, vogt ze Arburg an dem gericht
ze Sur geseit und dar umb ir eid erbotten hatten, darinn onch dei-
selben Itüdigers wideri-ed uff jegklichs kuntschaft red euch begriffiaa
waz. Und als der vogt von Arburg obgenant und ouch die schrifla
daz urküud obgeinclt verhurt wui-den und si ir Sachen beider sit
ouch von mund erzalten und zem rechten gesastan, ward er des ersten
urteil gefragt ze s]irechen, ob die von Arow ir kuntschaft geldt
betten oder nit, nem er sich des für min herren Schultheis und rete
zo Bern ze bedenken, für die er ouch ])racht hab die sache. Und tli
si daz obgeniclie urkünd, ouch dero von Arow kuntschaft imd Rü-
digors Trullcrf^ys widfirod, insrhrift ui\<\ «»urli inn fürer umb red und
wider red, als si gegeneinander '_'('1:mi litHieu und mit inschrift
gelcii wcre, erb^>rt hal>on, so sy ijn l:« niten ze sprechen, bedungk
ouch inn, daz dio von Arow mit d»'i" vorgomelt^n j>ersonen red ir
kuntschaft nit gelcit haben nach wisung di>s urkündes, sunder das
Rüdiger Tn'illerey und die so von liin daz hus und turn Rore inn-
hand und von einr hcrscliafi von Hern ze leben empfangen band,
fry und unboki'unbort l)cliben imd sin sollen mit allen den gütren. so rf
dem liiis und turn Koro gehören t und onch mit allen denen gAtren,
so si liant und nszrunt der stat von Arow twingen und bennen ge-
legen sini und bi allen andren dos obgonanten hus und bui-g Kore
fryhciten. Paruinb wond dei*solbon kuntschaft sagern keinr in sinr
kuntschaft goseit noch eioffnot hait, daz delioinr so vor Hansen Trül-
Icroy daz hus und bürg Horo inn gelielft und von einr herscbaft ze
lohen empfangen band, von den gutren, so zu der bürg und hus Rore ge-
hurt liand, oder v«»n <lon gütren, so die uszrunt der stat Arow twiugen
und Ifonnon gelo^<'n L^elioiit hand, goslnrot hal)en. Des sell>en urteil an
dem gericht oinliellenklicth gevolget und orkent ward in kraft ze l>e3tand.
Und wond disz vor mir dem obgenanten rirhter also ergangen ist,
dar umb so hab ich disz urknnd dein en^enanten Rudigor Tnillerey j
mit des vorgenanten, niines lierren des schultheissen insigel von miner ^
bitt und erkantnusz dos gerichtos geben besigelt.
M. 143S1 273
Und sint disz dinges gezugen: die wisen Jacob von Bollingen,
älknechty Burkart Torman, obgenant, Peter Hetzel von Lindnach,
r jnngeFy Peter SonnenfrOy Ludwig Oryers, Hensli Seman, Otto
tz, Imer Oraf, Hans und Peter Brogli: bürgere ze Bern. Geben
Yorstat.
S. h.
Abschrift im Copialbuch p. 147.
297. By Qisingen under den linden 1429 Oktober 19 (mittwoch nach
8. Gallen tag).
Jacob Majle^ Schultheis zu FUrstenberg, freier Liandrichter zu
r, ertheilt im Namen des Grafen Hainrich zu Fürstenberg , Land-
ftfen daselbst, der Stadt Aarau ein Vidimus ihrei* Freiheitsbriefe
Q KOnig Wenzel (1379 Oktober 16) und von König Sigismund
417 März 21).
Das Siegel des Landgerichtes, beschädigt, hängt.
Abschrift im Copialbpch p. 79 ff.
296. Rudolf Hofmdster, Schultheiss von Bern, belehnt die Stadt Aarau
mit den swei Mühlen in Aarau und einer Mühle in Suhr.
1433 Man 31.
Ich Bftdolff Hofmeister, edelknecht, Schultheis zA Bern, vergich und
a^kunt offenlich mit disem brieff, das ich an statt und in namen miner
ben herren von Bern | nach dem und die selbe statt von Bern von
mischen ktogen und keyseren begnadet und gefryet ist worden in
olicher wis, das ein Schultheis von Bern, so je zA ziten | schult-
s ist, alle die lochen, so von dem heiligen rieh darrärent, von der
nd wol liehen mag, nach innehält der keyserlichen briefen, so die
tt Bern darüber | inne halt. Darumb sol man wussen, das ich also
statt und in namen der statt von Bern von heissens und enpfelens
g8D der ^nanten miner herren von Bern z& einem fryen lechen hin
rlichen ban und liehen hin mit disem brieff für mich und min nach-
men den wibon bescheidenen schultheissen und rat zft Arow unser
ben getruwen zA iro statt banden und nemlich dem ersamen Peter-
la Segenser* burger daselbs, als der jetzgenanten statt Arow ge-
äaer und träwer vortrager, mit namen und des ersten ein müli,
legen ze Arow an der ringgmur zwöschent derselben statt und der
m; item aber ein müli, gelegen ze Ar5w in der vor statt mit dem
lUüicb und bach ; so denn ein ander müli , gelegen ze Sur under
m dorff ; jeclichs der selben stugken mit siner ehaftigi und rechtung,
I die von alterhar komen und gelegen sint. Und liehen ouch inen
6 wtesentlich mit di»em brief nach lechens und landes recht, wand
ich die benempten von Arow und besunder Peterman Segenser als
Urkundenbaeh« 18
274 []
\
ein vorirager gelopt und versprochen hat der statt von Bern ge
und wertig ze sin in allen Sachen, als ein lechenman sinem lac
herren pflichtig und verbunden ist ze tAn. Ze urkAnd haa ieh
obgenante Schultheis min eigen ingesigel gehenkt an disen briefi
Der geben ist an dem lesten tag raertzen des jares do
Cristus gebürte waren vierzechen hundert drissig and drA jar.
S. h. am Rande beschädigt.
• Hs. Segenaers.
Schön gesclmebene Urkunde.
2U9. Kaiser Sigisinund bestätigt der Stadt Aarau ihre Freihc
Bern 14^1 Februar 5.
Wir Sigmund von gotes genaden Romischer kejser, zu a
tziten nierer des reichs und zu Hungern, zu Behein, Dalmacien,
acien etc. k&nig, bekennen j und tun kunt offembar mit disero l
allen den die in sehen oder hören lesen, wann wir dartzn von
lieher miltikeit gesatzet und erweit sin, das wir alle und yg
un|ser und des richs undertanen und getraen bej iren rechten,
heiten und guten gewonheiten, die sj von unsem vorfam an
riebe und dem heyligen Romischen riebe | behalten, erworben
redlich herbracht haut, hanthaben und beschirmen. Des haben
angesehen solliche true und willige dienste, die uns und unsem
farn an dein riebe Römischen keysern und kunigen die sc
hcissen, rato und bürgere gemeinlich der stat zu Araw im Er
willielieh ^^eian bant und uns und dem riebe noeh tun sollen
mögen in kuntl^igen ziten , und haben darumb mit wolbedac
mute, gutem rate unserr fursten und herren und rechter wissen
vnrgenanten sehultheisst'n, rate und bürgeren gemeinlich der egew
stat t/u Araw und iren naehkomen alle und ygliehe ire und
selben stat gnade, freyheite, rechte, briefe, privilegia und hautve
wie dit? von wort zu wort lutend und begriffen sind, die sy vod
vorgonanten Ronii^ehen keysern und kunigen uusern vorfarn an
rielie und der herrscbafft von Oesterreich l)ebalten und redlich
braclit halK3n, genedielich bestetigt, bevestnet und eontirmieri,
stetigen, bevestnen und eontirmieren in die ouch von Bomii
keysorliclier in acht in kraft dlsz briefFs. Und gebieten darumb i
und yglirhou fursten, geistlieben und werntliehen, grafen, fre
herreu, rittern, knechten , amptluten und sunszt allen andern un
und des richs undertanen und getruen, das sy die vorgenanten sei
heissen, rate und bürgere genieiulieh zu Araw und ire naehkomen
den vorgenanten iren genaden, frey heiten, rechten, brieffen, p
legien und bandvesten geruli«h belil>en lassen und sy darinne tt
hindern oder irren in dheinwisze, als lieb in sey unser und desri
swere ungnad zu vermeiden. Mit urkund disz briefi^ versigelt .
unserr keyserlieheu maiestat iusigel.
n] 275
Geben zu Basel nach Crists geburde viertzeheabundert jare und
rnacb in dem vierunddrissigistein jar an sant Agathen tag der heyligen
ackfrawen, onserr riebe des Hungrischen etc. im sybenundviertzi-
item, des Romischen im vier und tz wein tzigistem, des Behemischen im
srtzehendem und des kaisertumbs im ersten jaren.
Auf dem umgeschlagenen Pergament, rechts, steht:
Ad mandatum domini imperatoris
Caspar Slick cancellarius.
Auf der Rückseite steht: Marquardus Brisacher.
Das große Majestätssiegel hängt in kupferner Kapsel an einer schwarz-
nü seidenen Schnur.
Abschrift im Copialbuch p. 17.
Vgl. Argovia X p. 112.
900. Vertrag zwischen Aarau und £ndfelden betreffend die Holz-
nutzung im Twing Endfelden. 1437 August 11.
Ich Rüdolff Hoffineister, ritter, Schultheis ze Bern, bekennen und
in kunt meniglichem mit disem brieff, als lang zitt | stAsz und mis-
)Uj sint gewesen zwuschent den wisen bescheidnen schultheissen und
kü zu Arow, eins teiles, und den erbern | lütten des dorffes zu Nider-
ndfeld gemeinlich, anders teiles, beid unser lieben getruwen, sem-
»he spenn dar rürent von | der holtzeren und weiden wegen in dem
ring und bann zu Nider-Endfeld vorgenant gelegen, do die be-
smpten von Arow sprachen» daz twing und bann daselbs inen zu*
ih&re von kouffes wegen, als si vor zitten von der yon Ifental haben
ilio, nach der brieffen sag, die si darumb inn haben, davon si ouch
itrawen gewalt und g&t recht ze habend, die holtzer und weld zu
eetsKend und zu entsetzend umb holtzhaber oder umb gelt, wenn
i achi*am vallet zu liebend und iren nutz damit ze verschaffent,
icb dem und ir vordren ouch haben getan. Dawider sprachent
ler die vorgenanten von Nider-Endfelt, wie daz niemand in solichem
hram denn ir gemein dorff recht haben sol, sin ouch also herkomen,
a 81 die holtzer zu denen zitten als eichlen da warent haben besetzt
Li irem kleinen gut ane holtzhaber , darin gefaren, von allen twing-
nren daselbs ungehindert. Von solicher tzwjtrecht und spönnen
9gBa hatten ouch uane* herren von Bern, umb das jeweders teiles
leht dester eigenlicher mocht gemergket werden, empfolen dem from-
Aa Heinrichen von Bübenberg vogt zu Arburg beider partyen kunt-
dtaffb z& verhiren und die in schriffl ze nemend und all denn für
na z& bringen t, als er hatt getan und semliche kuntschafb uff hüt
atom disz brieffs in schrifft von beiden teilen für mich den erst-
(onnten schultheissen und den ratt gebracht, da ouch der benempten
Döder partyen g&ttj bottschaft under ougen ist gewesen, iro anred
ond widerred haut erofihet und sunderbar die ^nanten von Arow
276 m
etwaz brieffen und oach versigelte Icnniachafiten ouch fdrgeben baut
und die gebetten verlesen werden, and als iro und oach die andern
kuntscbafften, die Heinrich von B&benberg hatt ingenonimen, alle ge-
lesen and gar eigen lieh wurden! gemerckt Do wart in dem obg^
nanten ratt als gewonlich ist unib kuntschaftan zft richtend äxMr
lenclich mit urteil gesprochen, daz der digkgenanten von Arow ktint-
schafft die besser und die fümemer ist, doch mit dem unterscbeid
als hie nach statt : L>e3 ersten daz die von Arow als twinghexren dff
nidrcsten büü^n mit namen dry Schilling zA Nider-Endveld bodo,
semlichen twing und nach die holtzer, mit vorstern and andern ampt-
lütten sollent besetzen und versorgen, in der wisz and form als du
von alter har gewonlich ist gewesen. Aber amb daz achram nadi ;
innhalt der kuntschafi^ ist gesprochen, wenn achram da vallent, dai
denn die von Nider-Endfeld mit irem kleinen gftt in die holtzer nnd
weld, waz si gewintret band, m&gent varen and keinen holtzhate
davon geWn : doch daz ein keiner under inen semlich klein gAt, den
als vil er zi\ sinem husz bedurffe. kouffe noch verdinge, es were dorn
daz einer . der keinf« in sinem hus hat ertzogen , der mScbte wol
semliche swin . als er in sinem husz koaflfen beddrfft, in die boIiMr
trilien und sich ouch damit halten zA glicher wisz, als die anderai,
alles ane geverd. Wery aber sach daz zft deheinen kanfftigen jani
die holtzer mit eichlen also geladen wurden, daz ander klein gftt da-
sei bs liWr der nidren von Endfeld vich nützlich m&chte gwnesW
werdon. uiub daz si denn beider sitt dester fridl icher mögen gelebei,
sollent l«eid partyen zi\ semliohen jaren an unsem vogt von Lentt
bürg, der je zu zitton daist. soHche sacben bringen, und dersolina
denn dry siner iindervogten unser amptlütte daselbs gelvn, siEA
holtzer zii krosoliowend und nach der diyer Schätzung und erkantno»
mu^ont die von Arow uWr der megenanten Nider-Endfeld klein git
die weld lieset/en und den holtzha}>er von dem übrigen vicb riech«
und in iren nui/ keren , ane der von Nider-Endfeld widerspreche».
Es sol inuh enlwtHler teil ane des andren wissen und willen keia
eiclilon .Mluitl«Mi n»»rh losen mit geding. Die benempten von Nider-
Endtold Sollent oul 1) kein buwholtz nemen noirh h6wen, denn zu im
uoturthen und doch den weiden unwi'istlich. ane geverd. Ouch solW
die vorLrenioldettm von Arow in den digkgenanten h<zern und fd-
den zu ir licnieinen statt nutz und noturtft huwen, doch in semüeb*
inajüz, d;i/ si zu sundron buwen holz da nit nemen noch erloaben tf
howend, alle i:everd barinn vermitten. Und wand disz in dem vflf"
genanten ratt also l»ogangen ist , harumb han ich disz nrknnt bA
niinem anirebenirkten ince^igel geben versigelt.
Und sint disz dinges cetzügen: Hans von Erlach, Rudolf wa
Kinp^ltinpm. Italhotzel von Lindnach. Peterman von Wahren, Haas
von VillVr-?. Niclaus von Wat ton will. Hans von Mülleren. Wilhe/jn W
Roll, IWrnhart Weutzsthatz, Hans Zipper, Peter &h6pffi?r, Bat
I
S8. 144«] 277
senstein, Heintzman TschachtlaD, Hans Kiental, Heym Andres,
mon Archer, Hans Kramer, Peter Hagys, Niclaus Oberholtz: barger
id des raties zu Bern.
Geben momend nach sant Laurencyen tag des jares do man zalt
n der geburte Cristi vierzechenhundert drissig and siben jar.
S. h.
Die Urknnde ist in doppelter Ausfertigung erhalten, aber beide mit
ir Terblasster Schrift und kaum zu lesen.
Abechrift im Copialbuch p. 245 ff.
* Hb. minen.
9D1. Ze Rinow uff der Halden 1438 März 19 (mitwuchen vor mitter-
vasten).
GAnrat Matzinger, ^ier Landrichter im Kleggfiw, ertheilt im
imen des Landgrafen Johannes von Sultz der Stadt Aaraa ein Vi-
mnfl ihrer von dem König Wentzel 1379 Oktober 16 und von
m Kaiser Sigmand 1434 Februar 5 erhaltenen Privilegien.
8. h.
Abschrift im Ck>pialbuch p. 87 ff.
902. Steuerfreiheit des Thurmes Roro. 1440 Mai 6.
Ich RAdolff Hoffmeister, ritter, Schultheis zA Bern, vergich offen-
h und bekenn mit disem brieff, das uff fritag, was der sechste tag
ijan in dem jar, do man von Cristi geburt zalt viertzechenhnndert
d viertsig jar, do ich ze Bern in dem nit z& gerichte sass, für
eh and den rit | kamen Peter Segenser und Heinrich Schmit bur-
ie and gesessen ze Ar&w, volmechtig botten unser lieben getruwen
loltheiasen and r&ten ze Aröw, eins teils, und Jacob Trullerey,
ßh barger and gesessen ze Ar&w, andei*steils , als inen beider sit
ib dis nachgeschribnen ir spenn und st&sz | für den rat zem rechten
»tzt was, und hAben der benempten der von Arow botten ir stat
gelegnen kumber und clegt wider den obgenanten Jacoben Trul-
ey an also : das ir stat mit sweren jerlichen sturen bekumbert und
lidm, wer inen aber an treffenlich abgangen, es wer von | dis
legfrags oder das die hebendisten usz und von ir stat gezogen
tmkf heiten ouch vil es wer an brüggen odre andren enden ze
wen, semlich buw und ander iren costen si ane hilff nit abgetragen
sh osgerichten kAnden, die si ouch an die iren s&chen und er-
täna moasen, da si denn gedengken die mit recht zA finden, haben
0 an den ^genanten Jacoben Trullerey ouch stür ervordrett, der
n aber damit nit gehorsam sin well, sich damit schirmen, das er
dem has Bor sy wonhafft und gesessen, well ouch weder zA ir
cht noch rat gan, noch inen in ander vnse hilfiAich sin, getruwten
r got and dem rechten, sid er in der stat gesessen wer, er solt
278 [1441
mit inen stnren, sin bilff und anzal geben nacb sinr hab, als oneh
ander erber lut ir ingesessnen täten, sid oucb ander sin vordren das
getan betten, es wer sin vatter oder andere; und liessent oacb damff
etzwie mengen verkomnnsz und todings briefib lesen, so wisien, wie
denn sin vatter mit inen ze sturen verkomen was und besunder ein
deinen brieff von dem bocbgebomnen bertzog Albrecbten von Oester-
ricb seliger gedechtnusz geben, der allein innhalt das hus Ror sturai
gefryet sin, und sid er ander gAt denn Ror bab, so getruwten A
gott und dem rechten, er solt inen mit dem andren sim gAt zestoren
bilfilicb sin von des wegen, denn sin vatter selig oucb im tum ge-
sessen und doch nutzit dester minr ir scbultbeis und oucb ir rites
gewesen sy. Denn so eix;lagten sieb aber die benempten der von
Arow botten von Jacoben Trullerey also, das der selbe Jacob dienst
bab, syen erberen luten schuldig, die wil so nu die bi im in Ror
syen, so well er nit, das man si da inn pfende, wellen oucb für gricht
nit zu recht komen, syen inen also pfendren und rechtes vor, das si
oucb unzitlich nem, denn sie furchten, das inen davon knmber nff
erstan mficht, denn soUent si im hus Ror fry sin, also das man si
darinn nit tür pfenden, anvallen noch für gricht mugen bringen, so
trAg einr dem andren vor sin schuld ze bezaln mit unbilliche. h
dem stugk si oucb dem rechten getruwten, das eiuntweder Jacob si
im hus pfenden oder aber fiir gericht zu recht stan lassen oder er
sÄll Hl»er für si ^ulg tun. Zu disen clegten ze antwürten un<l die
ze verredcn liesz der benempte Jacob Trullerey zu dem ersten Iftjen
ein gi^t wolvcrsigelt urkund vor rat ze Bern vor ziten hekent und
von mir «leni egenanten Schultheis besij^elt gelten, hielt inn und wist,
wie der ej,'enant schultheissen , raten und bürgeren von Arow erber
botten cinsitt, und Hudger Trullerey selig des egenanten Jacobs
brüder, andersit vor nit gewesen werent, da sich derselbe Rudger
von den von Arow erclagt hat, das die von Arow über solich erlich
fryheit, als denn das hus gefryet und die so darinn bisher gesessen
werent und das 1ms zu lechon von einr herscliaft betten, das die s6-
licher stur, anderer diensten und gewerfFon fry solten sin und ge-
wesen weren, stür und ander dienst ervordret betten. Darinn nach
red und widerred und verh6rung vil briefen den von Ariiw ein knnt-
schafft zu nämlichen tagen erkent wer ze legen, die kuntächafft ouch
die von Arow nit geleit hett/?n, zoi^ und t/ltt ouch darumb ein ur-
kund under Lienharten von Müloren grosweibel zu Bern geben lesen,
wist nach vil red, als denn Rfidgor Trullerey soliche kuntschafft als
denen von Aruw ze legen erkent was, als uff sini losten tag wartete.
Dawider aber Peter Segenser und Rudi Schultheissen meinten ir kunt-
schafft ze logen, ouch das etzwas kuntschaft für leitin. Und daruff
nach red und widorred erkent wer, das die von Arow ir kuntsi'hafll
nit gleit betten und das darumb Rödgor Trullerey und all die so
von dannenhin das hus und tiirn Rore inn betten und von einr her-
»] 279
Afl TOD Bern z& lechen enpfangen betten, fry und nnbekuuibcrt
ben and sin sSlIen mit allen den gfttren etc. Als und nach er-
img der Urkunden do antwurt der egenante Jacob Trullerey mit
aprecfaen und sprach also: das war were, das er denen von Arow
n tan wolt, was inen dangkber und lieb wer, ouch das jewelten
wile er in der stat Ar&w usserhalb Kor gesessen wer, getan hett ;
wer das hus Bor an inn komen und gevallen , das er ouch zu
[lea von miuen herren empfangen hett und sid er das hus also
leont und z& lechen empfangen hett, so getruwte er ouch bi allen
I frybeiten als das hus da harkomen wer ze bliben. Denn als
von Ar6w furwanten, das sin vatter selig ir Schultheis und rat,
s doch er ouch in Ror gesesi^en gewesen wer und ouch etwas todings
eflf da Yerhfiren lassen hette", sprach Jacob: das sin vatter die
liog far sich selbs gemacht und getan hett, weie ouch sin erben
den briefen nienen vergriffen, getruwte harumb gott und dem
^hten, nit das inn darumb die brieff ütz binden solten ; so wer ouch
rmalen do sin br&der selig Rudger umb soliche Sachen, sturen,
nst and anders, von den von Arow lidig erkent, und wer do ouch
rtzog Albrechtz brieff lesen verhört gewesen, getruwt dem rechten,
s die Sachen bi innhalt des urkundes bestan und er by den har-
mnen firyheiten des huses Ror als denn das vormalen urteilen geben
ti bliben solt, sid er doch das hus Ror zu lechen von minen herren
n Bern empfangen hett; säst also zem rechten ob die selben urteil,
iaff and urkund in krafft bestan und von den von Arc)W umb so-
ll zAspruch unbekümbert bliben und sin solt. So denn von der
igjL wegen ^ so die von Aröw von Jacoben diensten wegen wider
eoben getan hetten, antwurt Jacob Trullerey und sprach also: das
; hos Ror sin lechen und minr herren eigen wer, also da harkomen,
iB nuui nieman darinn pfenden, anvallen, verbieten, noch die so in
an hos dienten, vor der von Ar6w stab ze recht stan s<en noch
standen weren, darinn er ouch kein endrung tun wolt noch solt,
itl ouch des an min herren nit macht und getruwte, man liasz das
18 Ror bi sinen fryheiten bliben. Doch wie min herren die sach
irlittidleten darwider weit er nit sin. Und also nach anclag und
dwart, an red und widerred, nach clag und beschliossen und nach
hArang beider teilen briefen, fryheiten und Urkunden, und als die
ch mit vi] red und mderred eigentlich verstanden und gemerket
arty do wart in dem rat eiuhellenclich erkent und erteilet, das die
ieil brieff vormalen zwuschent R&dger Trullerey und den von Arow
»r nt nnd gricht von des huses Ror und dero so darinn gesessen
Dt fiybeiten wegen erkent und geben in krafft bestan sollen nach
innhalt, und sider Jacob Trullerey in dem egonanten hus Ror ge-
■en sy nnd das von minen herren zu lehen empfangen hab, das
ir selb Jacob nnd alle die so das hus Ror besilsent, darinn hus-
Mich sint nnd es von minen herren von Bern zu lechen hant, von
■ ■ ■■ ■ ■. =^
280 [IUI
dem hos und turn Ror und dem so ei darinne baot and den g&tnn,
so z& dem hus und tum Ror gehArent und lecken sint, si syeni n
oder uswendig der etat Ar6w glegen, und ooch Tcm allen andni
gAtren so si uswendig der stat Arovr twingen und bennea ligen hn^
kein stur geben noch ander gewerff noch dienst tftn aoUenty da mil
bi allen den fryheiten desselben huses beliben und Ton den Ton Arov
und iren nachkomen umb vorgemelt zusprach, die wile and si in im
hus und tum Bor gesessen sbt und das zelechan hant« lidig, qnS
und unbekumbert sin; waz gfttren si aber inwendig der siat Aite,
grichten, twingen und bennen glegen habent und nit sft dam ledM
und huse geh&rig sint, davon sollent si sturen und dienst t&a ab
ander ingesessen ze Ar&w. Aber von der dienaten w^gen, so in da«
egenanten hus Ror dienent, wart erkent, das die dienst, es sfait
denn fr&wen oder man, bi desselben huses Bor frjheiten belibeo asd
sich dero von hin ak bisz har friwea sollent, also das ä in dan
hus Bor nieman pfenden noch verbieten sol. Ist aber einr jeniaa ds*
heinr schuld gichtig und der usserhalb das hus und die bruggen kmfk,
des lib und gut mugent die, dem denn der dienst schuldig ist, giMbi
und dar an pfenden, bisz das der dienst im gnAg tut und inn uf
gericht. Aber umb ungichtig schuld sol man die dienst für der toi
Ar&w stab und gericht wiaen, untz das der da gichtig oder nngicli%
gemacht wird ergichtig, denn so sol er iry unts wider in das Ina
Ror gan und denn der fiyheit des huses Ror als vor stat geniesBes,
die wil er darinn dieut; mag der angesprochen dienst aber denn nh
gichtig mit recht ginacht wei-den, so gniesz er denn ouch des als recht
und urteil git. Und wand dis vor mir dem egenanten richter Zu-
gängen und erkcDt ist, darumb so ban ich dis urkund dem vilge-
nanten Jacob Tmllerey mit minem eigennem insigel von erkantnnsse ]
des rat OS geben versigelt.
Und sint dis dinges gezügen : her Heinrich von Bübenbeig.
ritier, Uolrich von Erlacb, der alt, Uolrich von E^rlach, der jong,
edelknecht, Rüdolff von Ringgoltingen, Hetzel von Lindnach, Pdiff
von HCirenberg, Hans Grüber, Hans von Kiental, Peter von Omyeis,
Peter Hechler, Hentzman Tscbiicbtlan , Gilian Joser, Peter Im hag,
Anthoui Sch6ni, Rüff Schindler und Raff Glugki: bürgere und das
rates ze Bern.
Geben des tages und jares als vor geschriben stat.
S. h.
* Hs. hetten.
a03. Stadtrecht. Vcrhältniß der VorstAdt zur Stadt 1441 No-
vember 1*).
Ich Rüdolff Hofmeister, ritter, Schultheis zu Bern, vergich oad
tfin kunt inengclichem mit diseni brieff, das uff mitwuchen, was der
nundzechende tag novembris in dem jar, do man zalt von der geburt
41] 281
risii Yierdzechenhandert viertzig uud ein jar, für mich und den |
\i ze Bern kamen der erberen wisen des scbultheissen , der r4ten
dd der burger von Ar6w in der stat erberen und volmecbtigen
itten Büdolff Sumer, scbultz, Hans Uolricb Zechender, Peter Se-
uaer und Ludwig Zecbender, eins teils, und der usz der vorstat
i Ar&w erjberen und volmecbtigen botten Hensli Wigant, Hensli
ewig, Hentzman Neff, Bemhart Müller, Heini Endveld, Rudi von
MeUf £ftdi Im graben und Wemli Tescher, anders teils, als denn
611 umb disz ir nacbgeschriben stösz für den rat tag geben und
»etzet was. Und erclagtten | sieb die benempten botten usz der
irstat ze Arow in ir und in ir nacbgeburen allr dero in der vor-
at gesessen namen von den benempten von Arow also: Zu. dem
sten das als sieb der stosz zwuscbent den von Zurieb eins teils,
neu von Switz, andren Eidgnossen und uns ander sit, uff vern in
lassen gemacbet bett, das man darunib ze velt gezogen und si in*
»Ig, das ir zebeb&ten komen werent, betten die benempten von Ar6w
len usz der vorstat hinin in die stat gebotten die nacht ze wachen
nd den tag underm tor ze hüten, dz aber si usz der vorstat nit
illenclich getan betten noch des fürer getrüwten gebunden ze sind,
> die sorg hie disshalb* der Ar wer, denn si in der vorstat vor der stat
ii&w l^en, und was hüt uffgieng si billicher bi dem iren in der
oistat weren; denn wenn die vorstat wol versorgt were, so wer
och die stat wolbehüt. Und wand si in der vorstat also etwas
rider^nnig weren in der stat ze hütent, wand si ouch das vor
lit me getan betten, so hübent die von Arow inen für und sprächen,
i heiien ir stat gesworen und sunder eim schultbeissen und rat ge-
lonam ze sind, wenn si aber solicbs nit täten, so beducht si, wie
i irem eid nit gnüg teten. Und umb das die von Ar6w si dester-
Msz umb sSlicbe widerred gestraffen und uff si komen künden, so
wttent si einen usz der vorstat gezwungen ze sweren und den ze
QMldent, so daran schuldig gewesen were, und wand si das an uns
bncbt betten, so bassetten die von Ar6w si, lassen si des engelten,
wand si keinen usz der vorstat dis jares inn den rat zu inen gesetzet
haben, als aber voimals alweg geschechen sj, denn si ouch bürgere
tt Ariw sjent. Und liessent von solicbs ir burgrechtz und das si
^Ue die recht so die in der stat ze Ar6w betten und das si als in-
»Bsen von Aröw weren ir frybeit brieff inen von der herschafft von
Oesterrich, vormalen ir herschafft, geben, h6ren; getrüwten das die
von Ar5w si von hin als biszhar bi iren raten ouch sit-zen lau und
daizA nemen selten. Denn so teten die von Aröw inn der stat inen
OQw uffsetz, die ouch vormalen nie beschecben weren, sunder ver-
Wtten si inen das si keinerlei ding in der vorstat kouffen getürren
iHich sollen, es kom denn vor und e hinin inn die stat, das inen aber
toi f^ noch eben sy. Getrüwten ouch, si solten von soliclien nuwen
dbetien und botten lassen. So habent si inen aber denn gebotten,
282 [Ittl
sunder an an<;ers berren fronlichamstag, bnw nss zefAreot mid ze
zierent an dien sti*asscn, goi ze lob und eren, das si oucb geiaa
halben als billicbe si; da baben na die von Ar&w si getan pfeDden
von des wegen, das si nit den bnw nsgef&rt haben an allen endeoi
da jocb das sacrament nit hingieng. Soliche pfender haben si inen
angemutet ze widerkeren und si bi iren alten gwonheiten ervordret
ze boliben lan ; das aber die von Ar&w nit tftn wolten nnd m^ten,
die pfender ze verkoufFen. So denn wandten ouch die osz der v<n>
stat für, das die stiit von Arow not angienge von wussenden und
des heimlichen gcrichtes wegen, des die stat mnb gros gftt komen
wer, da einr gefangen, do man nu von des schuld wegen rat haben
sol, wie man sin abkomen solt; do treten iro funff des rates ?om
rat, die ouch wüssent warcnt und sprachen, si getfirstent inen eren
halb nit raten, dis si ouch unzitlich nem; und hievon so wurden
si, ncmlich die bürgere, ze rat, das man ein rat meren solt, das si
ouch verheben und nit zügan lassen wellen. Item wandten si onch
für, dz si die stat zd costen komen lassen und davor nit syen, als
si doch billich tun solten und dz also, es were RAdolff Schulmeister
ir segkelmeister gwesen, der wer, do sin jar uskem, ir stat funftzig
pfunt Pfenningen schuldig; den satzten si ze statschriber, und esich
der des amptes annemen weit, do müstent si im ouch den segkel
dartzü lassen; der schlug sovil daruff, das er inen bi hundert goldin
schiiMig l»leib, dz si billich versechen betten, nachdem und si notig
und mit grossen sturen überladen wcren, wand si doch wol wusten,
dz alles des egenanton Ri\<lolifs gut*" l>eide sinr swester und sim
wi}) verbriofft wz. Aber denn und ze lest clagten sich die usz der
vorstat von ir stoj^kbrunnon wegen, dz si den in iren costen in eren
haben mustent und die in der stat inen daran kein stur geben weiten,
über das si doch si au alle bnich, so die stat von Arow bestünden,
ir anziil j^'eben müsten, getrüwten hievon, das si inen den brunnen
ouch usz der stat segkel helffen machen und versorgen solten, sider
si doch mit den von Arow als ein stat weren.
Zu disen clogten als um daz erste stügk von des hötens wegen,
antwürten die benenipien hotten uss der stat Arow und sprachent,
dz als der vorgenielte stosz mit den von Zürich uflF gieng, wurd
inen von uns gebotten ir schlosz ze hüten, das si ouch getan betten
und gcflissen dartzA gwcsen wcren beide nachtz uff den thurnen ouch
in der stat und under den toren, darzü oucb si denen usz der vor-
stat gfbotten betten inen hilfHich zevSind, beide mit hüt und wacht,
als ouch das von alterhar ir gewonhcit gewesen wer. Getrüwten nit
daran unrecht getan han, denn des gbotz wol mechtig ze sind ; denn
wenn die stat versorgt und beliüt sy, so sy ouch die vorstat behüt,
wand die uss der vorstat ir flucht, wenn es übel gieng, hinin li
inen betten; und wand si der stat Arow truw und warheit, ir schaden
ze wenden und nutz ze fürdren gesworen haben, so getruwen si inen
«n 288
meh 8olich gbott ze tAnd han, beide ze wachen und ze hfiten ; solten
)aeh darwider eim scbnltheissen und rat gehorsam sin ; hetten si
Mich darumb für rat besent ze erfragen, ob si inen in solichen n6ten
^(^rsam sin wellen oder nit, spreche Heintzman Ne£f: ja; damit be-
oAgte si von dem ; die andren Seiten aber weder ja noch nein und
Dement si ze bedengkend und sider si eim schul theissen und rat
geiworen hetten gehorsam ze sind, so getrüwten si ouch, dz die in
der vorstat dz iükn solten und ouch si die daran wider spenig weren
di» 26 straffen han. Als denn die in der vorstat gesprochen und
fir g0went h&tten, das die von Ar6w die in der vorstat darumb,
das die ir Sachen an uns br&chten, hassetten und Hessen si darumb
Bit kA Iren r&ten komen, noch gesetzt werden etc. : Antwurten die
roo Arow und sprachen t, das sich niemer erfinden s61t, das si de-
bein hasz darumb, das si ir Sachen an uns brachten , an si geleit
letten oder das si die usz der vorstat darumb jenant hindortin z&
'&ten oder an ander end zA setzen, das dabi zo mergkent wer, wenn
i iren schnitzen und ander ir empter besatzten, so werent ir bürgere
md die drissig bi einander, under und bi denen ouch die usz der vor-
hat werent, und bettend ein solich gewonheit ir r^t ze setzen, das
nao von den bürgern vier nem, so nement die bürgere vier von
Icoen 80 des ratz gewesen weren, und die er walten denn ein rat;
lette sich da in der wal gemacht, das ir deheinr an rat komen wer,
wr inen lieb gesin ; sider aljer die usz der vorstat selber bi solichen
iiandhingen sitzen, die helffen heben und legen, so trüwon si inen
amb solich ir clag färer nutz ze antwurten han, denn man lasse si
beüben, als sich denn die Sachen mit der meren volg machen, als si
cmob von alter komen syen. Item von des gebottes wegen des kouf-
6bd8 und verkouffens, antwurten die botten von der stat ze Ar6w
9^1 als si leider mit sturen vast beladen sin und ouch ir statt
Uoder sich nem , dz si und dz ir stat gebessret und ir sturen
dester baaz bezalt mugent werden, so haben si ein kouffhus mit
costen gemacht und darinn geordnet ze fiiren, das man denn in ir
^t ze merit bringt, es sy körn, saltz, isen, da man von jedem
mot ein phenning nem; also hab ein weibel da etzwan ein pfunt
oder drissig Schilling uffgnomen ; und als nu die ture wer, kement
die in der vorstat si an, von dem ze stan umb dz der mergkt dester
l^Qflr ward , dz si ouch t&ten ; habent ouch dz widergesetzt , sider
« wolveil worden sy; getrüwten ouch des wol macht ze han und
g^tten nit über si* allein denn über ein gemeind, das nioman
Q^ konff noch verkouff, denn in ir stat und an denen enden, als
^6on das g^onlich ist, als visch am vischbangk ; getruwen ouch an
dem gebott nit unrecht getan han ; si ernüwren ouch s61ichs mit ge-
schrej and in offenem raff und dz man wüsz, dz man solichs halten
sill bi solicher büsz, als si denn daruff setzen. Aber von des buwes
^egen sprachent die von Ar6w, das si die Strassen got ze lob hetton
284 [1441
gebottoD zc ramon und ze zierent, nit allein da dz sacrament gat,
denn dar gegen über an der selben gasz; wer nu dz nit getan hal,
den hubent si darunib gestrafft, es si denn indem oder usx', doch
haben si darinu alweg ein mittel gebept, damacli und des verachiü-
dens glegenbeit und gestalt gesin ist, daran si ouch nit unrecht ga-
trüwten gtan han, sunder getrüwten si, das ein schul theiz und nt
soliche und andi*e gl>ott wol inechtig syen und sullent sin zetAnd^
wand si doch aUein durch gmeines nutzes und der stat willen be-
schechen. Item als denn die in der vorstat die, so in iren riteo
wussent weren, verunglinipfetten, dz si zu ir stat saeben nit rfttea
noch ouch den rat nit mereu lassen w<en, antwürten die von Ar5w, ]
das einr gnempt Lux si gen sanistag ze Westval verantwurten sSIi,
der si aber verkurt/.t hett , darumb si zu im griffen ; also meinteD
nu die von Arow ab im zu sini lip zu richten ; do giengent si too
inen hiuusz und si wol war, si S[>rechent, si konden eren halb nit
da bi sin, und wer dz sach, si betten hie und d&rt gesworen die
eid, weiten si ouch halten, aber nützit dester minder geben si inea
gnüg ze verstand , wnnd si sprechen , si betten inn in ir gefongnuB
und machten inn nach sinen schulden halten, als si gedechten inen
gut und eben sin ; darzü so wurden si ouch nit gmant iren rat ib
geben. Aber umb die merung der r&ten si war, dz ir jewelten aUeia
acht gewesen sin, denn ze einem mal wurden ir zwfilff gmacht, die
wurden ouch darnach widor geiuinret nach ir gwonheit ; weit ouch
J<?man burger wonlen , den nem man ouch, ob er sovil hett, als er
sol und 4)1) er tut, dz er tun sol, wenn ouch die burger und die
drissig wend, so mü^cnt si den besetzen, mindren und meren nach
irem willen. Als denn die in der vorstat si von Rüdolffs Schdl-
meisters wo<^on verunglimpfetten, dz si der nit bezalt hab etc., spra-
chen die botton von Arow, das si nit wustent, das Rüdolff also ver-
schult were und dz sin also stund; darzil m5cht er wol dz sin ao
vil enden versetzen und verbriefen, da si nienant bi werent, das man
si ouch da für het, das si gewust sollen han, dz er also verschult
gewesen sy und si daz verswigen haben und dz si nit dz ir an im
verlorn haben; dz inou dz als leid als denen in der voi*stat, sy merge-
lich da bi, wand si mo denn andere ze stur geben; so werent ouch
si selbs dabi, do Uiidolff gan Westval gevertiget und wie die sach
da verhandlet wurd. Aber von des brunnen wegen verantwurten si
sich also, das in der vorstat nit von alterhar ein brunnen gewesen
denn nüw gemacht sy, und als si den machen wolten, kernen si für
rat, bftten si inen darinn hiltFlich ze sind und ein stur daran ze geben,
denn so er gmatht wurd, weiten si inn in iren costen dannenhin in
eren han, getriiwten die von Arow, das die inn der vorstat ouch
dem gnüg tun und ob si den brunnen haben wellen, si ouch den
an gemeiner stat schaden beheben sullen. Item denn erclagten sich
die von Aröw wider die in der vorstat also, als die in der vorstat
lUi] 285
a fargeben, daz si ir stat Aruw verderben, dz si solich red unbil-
Kch nem, wand es ouch nit sy denn me die in der vorstat; es sy
wtr, das die huser in der stat leider ergangen, darumb si ouch ein
ocdnnng getan haben, die hnser in der stat ze besechen und weles
bAsx aj, daz man die gehütet und ordnet ze bessren. Es ist aber
dmA leider komen, dz ein gut stein hus in der stat hundert guldin
kam gelt ; stAnd es in der vorstat, es gult zweyhundert guldin ; dz
i sacfay dz si den gewirb in der vorstat band, sunder syent dasselbs
in der vorstat mer herbrigen, denn in der stat, denn in der stat
koioe sy» luid sunder wer vor ziten in der vorstat nur allein Oren-
iteiiis herbrig, die man ouch darumb allein da liesz, so ein gast
kam, der nit in die stat komen möcht, dz der da herbrig hett; so
gBt&rst ouch yor ziten in der vorstat nieman me win schengken,
denn allein sin gewechst und umb dz die stat wider eruffert* wurd
und nit ergieng. So getruwten si, man tete die herbringen vor der
stat ab und hiesse man si in der stat sin, denn ouch mergclich wer,
dt sich da durch die stat uffote und nit abneme. Denn so wanten
si aber für, dz die rechte lantstrasz unverr harin gang zu R&ntzentor ;
gatrawen ouch, das wir verschaffen solten, dz man die furwerthin
aber varen und die obren strasz für dz Siechenhus hin ab tun und
allein für ein f&s pfad, als es ouch yor ziten gwesen were, halten
s&H, dadurch onch ir stat gebessret wurd; begerten inen ouch z&
sUicher bessrung hilfflich ze sind. Purer me wandten die von Ar6w
for, das wir inen ein Ordnung über die weidny der vischer empfolen
hotten, ouch die ussren gebrochen, getruwten ouch die büsz ze ziehende
haben. Solich der von Ar6w clegten die hotten usz der vorstat ver-
antwArten, dz war wer, dz vor ziten in der vorstat wenig herbrigen
were» und betten ouch alweg die von Aröw gwert, dz man da kein
herbrig haben sAlt, si mfichtent inen es aber nit me erweren und lassen
dl stogk färer ir fryheiten verantwürten. Von der strasz wegen re-
dent si also, si getruwten man Hesse bliben als si ouch die jetz^enanf '
menig jar dahar geöbet betten. Von der vischentzen wegen sprachent
si, das da vil s wanger fruwen werent, die kernen biswil* an inen ze
erlouben mit der wellen^ ze vischeu, dz si ouch t&t^n', und hie von
80 getruwten si nit ütz gbott getan oder ab zelogen han.
Und also als beid teil ir clag und antwurt in den vorgemelten
stoßen wider ein ander gnr cigcnlichen mit vil red die gar ze
schriben xe lang wer erlütertcn und ouch die all mit ir gelegonheit,
^impff und unglimpff gar mergclichen vei*standen wurden, do wart
in dem rat einhellenclich erkent, zem rechten gesprochen und erteilt :
ZA dem ersten dz sider mergclich ist, dos vor ziten allein in der
Tontat ein herbrig gesin ist, denen ze uffonthalt, so sich verspetet
hatten, in massen, dz si nit in die stat komen möchten, dz ouch
denn noch vor hin in der vorstat nit me denn ein wirthus und tafernen
geste ze empfachen und ze herbrigen sin sol und die solle ouch Oren-
286 D442
stein lierbrig sin, uls ouch die von alter har daselbs gewesen ist Und
dz ouch in der vorstat fürwerthin nieman kein win denn sin eigen
gewechst schengken sol. Und sider das die vorstat nach wisnng ir
fryheiten barger recht in der stut Ar6w haben siillen und aUr der
rechten und fryheiten niessen als ingesessen barger ze Ar6w und
ouch von altorhar also komen sind; dz sy eim schultheizzen andnt
zu Arow geswoi*en haud gehorsam ze sin, dz ouch denn färwertbJB
dieselben in der vorstat von Aruw und ir nachkomen dem schult-
heizzen, r&t^n und drissigen ze ArSw süUent gehorsam und gewerÜg
sin, iren gbotten und Ordnungen, es sy mit Strassen ze söferreD, le
varen, wachten uffen tiirnnen, scharwach t^n in der stat und ander den
toren, so dz notdürftig ist, und andren iren Ordnungen, so si too
ir gemein stat nutzes und eren wegen über sich und die iren aebeo,
mit veil haben, ze merit fAron und tragen an soliche end nnd'Xii
denen ziten, als denn dz ir Ordnungen wisent, ane widerred; sonder
s61]e man die undren und nit die obren strasz varen, denn die obieo
lassen ein füspfad sin, als ouch si von alterhar gewesen ist. Färer
me ist erkent, dz ouch der brunuen in der vorstat us gemeiner stit
costen vonhin in eren ghept werden sol. Wer ouch sach, ds dem
wirt so in der vorstat von dishin sin wirdet, ein gast oder me kemoi
und gen solicheu gcsten uugowarnnet wer, denn mag der selbe wirt
von amen uachgebiiren visch , hünr und andere ding kouffen , wa er
dz fint, denn ze mal ane straff, alles ane geverd.
Und wand dis vor nur dem egenant^n schultheizzen in dem rat
oft'enlicben zügjingon und erkent ist, darumb so haa ich dis urkund
den obgonauteii von Arow zu iren süit banden mit minem insigel
nngoliongkt geben versigclt, und gezügen ilis dingos sint : her Hein-
rich von Hüben borg, riltore, Uolrich von Erlach der elter, edelknecht,
RüdolÜ* von Uiiiggoltingen, Hot/el von Lindnach, Peter von Wabreo,
Hans Ori\l)er, Hans von Müleron, Benihart Wentsehatz , Burkart
Tonnan, Peter Ihuggler, (Jiiian .Joser, VeU.*x' Tmhag, Haus Matcjtetter,
i*eter Subinger und Kütl* Schindler: bürgere und des rates zu Bern.
(Juben als vor geschi iben stat.
S. h.
• Hm. tlirtlialb. »• 11s. ^'ut stund beide t'tc. ' IIa. nit über si daa-^z
alb'iii etc. J Hh. „indem (»der usy/- ist nicht verntiindlich. • Hs. erkuffert.
' Die Schiift ist liiev aii>}4elöf<ilit. • Hh. birwil. *> Hh. „wellen" nicht ver-
Htiindlicli; muh vielleicht „watteu" heissen. ' Hh. dz ouch der stdt.
VAH. KrmijT Kriihich bestiitij^t der Stadt Aaniu ihre Freilieiti»!!.
Frankfurt 1112 Juli ',){).
\Vir Fridrich von gots gnaden Ifoniischer kunig ze allenczeiten
nierer des reichs, hertzog ze Oesterreich, ze Steir, ze Kernden und ^
Krain, grave ze Tirol etc. ]>ekennen und tun | kunt offembar mit
dibem brievo allen den die in sehen oder hören lesen, daz fui" um
1442] 287
komen ist unser lieben getrewen der schultbeissen , rate und burger
gemejmiklich der stat Araw im Ergow | erbere botscbaft und bat uns
diemüiiklich , daz wir denselben scbultessen, rate und bürgern und
der stal Araw alle und iegliche ire gnade, freybeit, rechte, brieve,
priTilegia, hanntJYeBten, alt herkomen und gute gewonbeit, die sy von
Bomischen keysern und kunigon, auch von den berczogen zu Oster-
reich, unsem vorfam und yordern allen loblicber gedecbtnusse er-
worben und redlich berbracht haben, zuvernewen, zubestetten und
XU confirmiren genediklich geruchten, haben wir angesehen solh ir
diamütige und fleissige bete, auch willig und getrewe dinste, die sy
und ir vordem unsem obgemelten vorfarn und vordem offt und
dikche getan haben und sy und ir nachkomen uns und unsem
oachkomen am reich und und unsem erben hinfur tun suUen und
mugen, und haben darumb mit wolbedachtem mute, gutem rate
und rechter wissen den obgenanten scbultessen, rate und burger
und der stat zu Araw und iren nachkomen alle und jegliche
ir gnade, freiheit, rechte, brive, priyilegia, hanntvesten, alt her-
komen und gute gewonheit, die sy von Römischen keysern
und kunigen und ouch hertzogen zu Osterreich unsem vorfarn und
vordem erworben und redlich herbracht haben, wie die von wort
xu Worte lauten und begriffen sind, gnediklich vernewet, bestett und
oonürmiret, vernewen, bestetten und cunfirmiren in die ouch von
Komischer kunigUcher macht in kraft ditzs brieves und meynen, setzen
und wellen, das sy der gebrau ''hen und geniessen sullen und mügen
an meniklichs irrung und hindernusse. Und wir gebieten darumb allen
nnd yeglichen fursten, geistlichen und weltlichen, graven, freyen,
herren, rittem, knechten, lantvogten, vogten, schulteyssen , burger-
meiHtem, reten, gemeynden und allen andren unsem amptleuten,
undertann und getrewn, daz sy die vorgenanten scbultessen, rat und
biuger zu Araw und ir nachkomen bey den obgemelten iren gnaden
und freyheiten gerablich bleiben lassen und sy darynne nicht hin-
dern, irren noch beswern, noch das yemanden zutun gestatten in
dhein weise, als lieb in sey unser und des reichs swere Ungnade zu-
yermeiden. Mit urkundt des brieves versigelt mit unsr k uniglichen
maiestat anhanngunden insigel.
Geben zu Frankchfort am Meyn nach Krists geburde tausent
vierhundert und im zway und viertzigisten jare am montag vor sant
Peters tag ad vincula.
Auf dem umgeschlagenen Pergament rechts steht:
Ad mandatum domini reffis
d. Wilhelmus marchio de Hochberg refer.
Das prachtvoll erhaltene Majestätssiegel hängt an grünvioletter sei-
dener Schnur, in kupferner Kapsel.
Abschrift im Copialbuch p. 29 ff.
28S [14a. im
30i>, zom rieht brunnen hj .Stülin^tMi 144^3 Februar ^ (donrstBg nadi
H. Mnthin ini^).
HciDfich }k?ren$chciKkel, freier Ijandrichter, ort heilt im Namen
deä Landgrafen El)erhart von Luppfen der Stadt Aaraa ein Vidimos
der Privilegien des Königs Wenzel 1379 Oktober 16 nnd KCnigs
Fridrich 111. 1442 Juli 30.
Siegel des Liindgerichtcs hängt.
Abschrift im Copialbiich p. 05 ff.
3(Hj. Aarau verwahrt sich gogeuüber Bern in Betreff seiner Stena^
ireihcit. 144U März 12.
Wir der srhuHliesz, der rate und die bürgere der statt Bern
verjecbent otTcnnlich und tun kund niengliehom mit disem briefT, als
wir I denn d.nhar ettwas jaren in swt-ren kriegen gewesen pint tod
ün&er Eydgnossen von Svvitz und ander unser Eydgnossen mannigen
wegen | und denn ouch von des durt'hlürhtendcn hochgebomen fdrstm
und lierrcn wegen des hertzogen von Safoy, unsei-s gnedigen berren
und Hellen | Kytlgnossen, von derselben kriegen wegen wir kriegklichen
gezögf es sye büolis^n, oueh bik'hsenbultfer und anders ze konflienf
utnb daz wir unser schlosz, land und lüt dester bas enthalten md
(»uch den l)ononipton unscrn Kydgnosson trostlichen sin möchten, in
sülithe j^olt sihuM kuinen siiit, daz uns die zfi bezalen ze bartt uff-
gelcgcn was, wusston ouch nit koinlirhern weg, denn daz wir alle
die un?orn anriiftiii uns dar iiin liiltIThben ze sind; also sint wir
den srbuHlu'issfMi , die rate und dio biiriron^ genieinlichen zu Arow
bittlirlion aiikonwMi, da/, si uns ourli liiliriicben sin wollen unser ob-
^'oniclten scluildo zt» l»ozal<Mi. und yo daz nien^rh. daz zu sinen tagen
konien ist, niansiKiin vieri'z»Vlien jar alt und danibor, fruvvennain
zwultr jar alt und diuubor, wocliliclicn einen an^^^ster ^eben sol, bisi:
daz wir usz snliihcr s<'luild kuuMMi, die denn des kriegsz halb uff
uns i^clouft'n ist. Als wir daz l»y uns und in andern unsern stettcn
und lendern anLje.'"'lH'n liant, also wie wol die benenipten von Afuw
unstT sundor lielM'ti j^otrnwon in ander weg mit stur und brüihen
und mit ^n-ossen kosten sw»'rlirli beladen sint, so lial)ent si doi'li
\m>or bitt ;mj4''>Mi«'n und sint \i\\< jilso zii biltl* konien, wie wol si
duz mit rcrlit /.o tund nit scbuMi^,' noch pHirhtig warend, nach inn-
balt und barkumenbeit ir frvboiton und ourb der ul>erkoninüss brit-ff.
So wir von inon und si von uns baut. Vnd bal>rut i'ins funtf jar
nc'rlist nach cinandiT zu und an^osoit den an«^ster ze geben, docb
mit den tVu'worttMi und ;^<'dini,'on baut die benampten von Arow inen
solbs vor bebalt «»n. daz si den angst er nit lenger gelK»n snllen, denn
die bon»Miij»tfn t'imtl jar. Woyo ouch sarb , daz wir in unser statt
oder sust u>sertball) in unsern stetten oder utf dem lande genieiulich
lei] 289
odor in sanders den angster ablieesent, dann so sol er den egenanten
fon Ar&\Kr oach gantz hin und ab sin. Were ooch daz wir mit
jemand zft kriege ktoent und in den selben fänff jaren ze velde ligen
mirden und die benempten yon Ar6w bj und mit Cins ze velde legen,
üe sitt so si also von ir statt tuaweren so lang daz ist, so sint si
nit gebunden den angster ze geben, sid dem mal si in irem eigennen
kosten gebunden sind mit uns uns ze reisen, semlicb ir uszwesend zitt
neu in den fi&nff jaren nützit dester minder abgan sol, in aller masse,
ds werent si daheim gesin. Wir und unser nachkomen sSUent und
fellent ouch die egenanten von Ar5w und ir nachkomen Alirwerthin
n deheinen weg semlicber Schätzungen oder ander beswerungen nit
ner an ervordem noch also bekAmberen, wenig noch vil, wider Iren
Villen, sunder sy bi iren fryheiten und harkomenheiten und by den
>rieffen, so wir von inen und si von uns haut lassen beliben. und
lack dem sich die benempten der schultheiz, die r&te und die bür-
gere gemeinlich zu Ar5w in Erg6w har inn durch unser bitte willen
rdntlicben bewisen hant als vorstat, harumb so geloben und ver-
ipcechen wir bj g&ten trtiwen fär (ins und unser nachkomen, daz
fin den egenanten von Ar&w und iren nachkomen dekeinen schaden
in iren fryheiten und harkomenheiten, so si denn jetzent hant oder
bieiiAch erwerben m&chtend und ouch an den dberkomnüsz briefifen,
M wir von inen und si von uns band, beren noch bryigen sol, dann
nmder dieselben brie£Ee gantz in iren krefften, puncten und artickeln
beliben und bestan sollen nu und hienach, und sollen und wellen
wir inen und iren nachkomen die bessern und nit schwechem, si
da hy schirmen und hanthaben, wo wir des von inen ermant wer-
dait^ alle geverd und arglist har inn uszgeschlossen.
Mit urktind und in kraft disz briefi^, den wir inen darumb mit
VNsr statt secrett ingesigel geben versigelt uff sant Oregoryen tag
in dem jar do man von Cristi gep(irt zalt viertzdchenhundert viertzig
vad nun jare.
8.h.
Abschrift im Gopialbuch p. 225 ff.
807. Indulg^nzbrief für die Frauen vom s. Franciskus-Orden in Aaracu
KOnig^felden 1451 Mai 1.
In Christo sibi devotis sororibus tercie regule sancti Francisci
^onntibus in Ar6w frater Johannes sacre theologie professor ac custos
^Q<todie Laci fratrum minorum | salutem et pacem in domino sempi-
^^f&am. Cum divina lex ymo legislator tanto fervencius aniraarum
^ute provideat quanto deponendis ergastulnm camis sub jugo | sacre
^l^^gionis ac obediencie Romane ecclesie perseverantes ad coronam fe-
^tatis appropinquare prospiciat, hbc est quod sanctissimus pater
*0ainu8 noeter Nicolaus divina providencia | papa quintus , qui or*
▲iraaer Urkondenbuch. 19
290 [t4Si
dini nostro ac sancte Cläre de fönte profundissime ac dolcissime pe-
tatis plenariam remissionem omninm peccatorum frataribas et sororibos
predicatoram ordinum pronanc in eisdem existentibos nuper lug»
manu indulsit in articulo mortis, hanc similiter graciam de scrinio
superhabundantis sue misericordie fratribus et sororibus tercie regnle
sancti Francisci sive alias de presencia nuncupatarum tocias proTincie
Argentine sive Alamanie superioris ubilibet constitutaram generosB
impertiri dignatus est, cum gaudio igitur spirituali et graciamm atten-
cione tale et onum divinum et apostolici muneris donam amplectanta
perpetuo corda vestra domino ut graciam in futurum in fine vite,
cum perhcnne felicitatis fructum effectualiter adipisci valeatis et qoia
breve domini apostolici propter Lacinensis provbcie ad singula loca
vestra deferri non valet, tenorem supplicationis ac concessionis snb-
necto, qui talis est:
Beatissime pater sanctitas vestra pro parte devotarum oratioQi
eiusdem sanctitatis sororum tercii ordinis sancti Francisci seu de pn-
sencia alias nuncupatarum per totam provinciam Argentine si?6 AI»*
nianie superioris ubilibet constitutarum. Quoniam cum qoidem ex eö-
dem teneritudine juventutis retente quadam senectute confecte oeten
vero nimia paupertate irretite ac plurime ex eisdem conventibns ia
collegiis coUocate, ita quod propter diversa discrimina viarom ac sandi
obetliencie jugo constitute personaliter Uomam pro sacns anni jnbildi
indulgenciis proficisci nequant, ut animarum suarum saluti salubniB
consületur , (juaieiius confessor ydoneus , qui duxerint eligendum
aar um confessioue diligenter audita ea^ ab omnibus et singulis pec-
catis, criiniDibus et cxcessibus, eciam in casibus sedi apostolice n-
servatis, seiiiel dumtaxat in mortis articulo absolvere ac eis m sia-
ceritate fidci et unitate sancte Gomaue ecclesie ac sanctitatis vestre et
aliorum sumnioruni pontificum obodieneia porsistentium omnium pecca-
torum plonariain rciinssionom indulgere possit, concedere digneminl
Ita tanien quod singulis sextis feriis per annum jejunare teneantar
aut si in firniitatc vel alia causa fuerint impcdite alia die loco, « «*
quo ad jejunium voto vel regula non sint astricte, jejunent; quod S
in tot um vel in i>artem dictum jejunium adiniplere non poterint,
confessor ut premittitur illud in alia opera pietatis comnmtare possit,*
prout saluti animarum suarum videbitur expedire.
Concessuni est pro prcsentibus tarnen, datum Spoleti idibus oc-
tobris anno poutificatus quiu-to:
Et quia de biis scripta egregii doctoris sacre theologie fratris Jo-
hannis Guib niinistri' provincialis Alamanie superioris ac per info^
macionem venerendi magistri ejusdem facultatis fratris Uolrici Omayer
procuratoris ordinis sufticienter certiticatus sum, idcirco in fine Serien
barum litterar um sigillo ofiicii quo utor duxi consignandam.
U] 291
Datum in Camporegio in festo aposiolorom Philipi et Jacobi
na domini 1451.
Siegel av^i^edrackt
• Hb. jollorum. ^ Hb. possint. • Hs. minister.
P^j^enirkunde. Wasserzeichen: ein Hirsch. Die Schrift ist schön,
loch nicht leserlich , mit ungewöhnlich starken Abkürzungen ; schlecht
litiert.
308, Si^ch des Rathes von Aarau gegen den Leutpriester Meister
Rudolf Mentte und zu Gunsten des s. Ursulaklosters in Betreft
des Begr&bnißrechtes. Aarau 1451 Mai 5.
Wir der schultbeisz und rat der statt Arow tünd ktmt aller-
eogklichem mit disem brieffe | als ettwas spenn nnd misshell gewesen
d äff erstanden sint zwnschent den erwirdigen und geistlichen
mea priorin nnd convent des klosters zu sant ürsnlen in der statt
'ow gel^;en, an einem, nnd dem ersamen gelerten meister Rüdolffen
mtten unser statt lutpriester, an dem andern teil, von wegen das
rr Hans Sumer selig capplan nnsers spittals und onch der vorge-
Qten frowen sin begrebt gerücht nnd erweit hatt ze ligent by den«
ben frowen nnd in irem kilchhoff, da wider aber der vorgenant
«ster B&dolf sich satzte nnd das w&rte nnd nit vertragen wfilte
d meinte, das die egenanten frowen des nit also gefriet weren
d behAb also die bare by nnser lütkirchen, die sacbe wir in frünt-
lafft ihr uns genomen nnd beider ieil red nnd widerred, onch der
rgenanten frowen nnd irs gotzhns fryheit nnd genade besehen nnd
rhftrt band, also nü bestan sol nnd wenn es me ze schulden k&m,
8 jemand, er were geistlich oder weltlich, frow oder man, sin be-
Ate by dem egemelten kloster und by den frowen oder iren nach-
men benempt oder erweit, derselben personen lichamen sol man by
m kloster bestatten und vergraben ane des egenanten meister Hft-
Ub und aller anderer siner nacbkomen unser lätpriestem und aller-
SDgklichs von iren wegen intrag, snmen und irren, doch mit der
acheidenheit, das die frowen so yetzo sind und alle ir nachkomen
m egenanten meister Rüdolffen und allen sinen nachkomen unsern
kpriestem volgen und werden lassen sullent ane alle furwort und
iderred ire rechten, so inen von unser lötkircben wegen und nach
isnng der frowen gnadbrieff zugehört ungevarlich. und des alles
gestern urkund haben wir unser statt secret ingesigel uns und
len unsern nachkomen in allweg ane schaden offenlich lassen hencken
i disen brieff.
Der geben ist an der n&chsten mitwoch nach der heiligen zwfilff-
rtUn sant Philippus und Jacobs tage, der da was der funffte tag
% manodts meyen des jars als man zalt von Christa gepürt tusent
»rhnndert funfftzig und ein jar.
Secretaiegel der Stadt Aarau hängt.
292 [Ittl UM
308 * 1453 Oktober 18.
Aaran verkauft den Boi^gstall Küngstein dem Hans Amolt Se-
genser um 540 fl. rhein. mit dem Vorbehalt, daß ihnen erlaubt so,
im ganzen Umkreis des Hnngerbergee Reb- und Zannstecken la
hauen.
S. h.
Staatsarchiv Aarau, Biberstein nr. 68.
308.** 1453 Oktober 18.
Aarau zeigt dem Kaiser Fridrich IIL an, daß «de den Bnrg-
stall Küngstein dem Hans Arnold Segenser am 540 rh. fl. verkiaft
haben.
Staatsarchiv Aaran, Biberstein nr. 69.
308.»** 1454 Februar 4.
Hans Amolt Sägenser Altschultheis von Aarau bietet dem Com*
menthur des Johanniterhauses zu Biberstein den Burgstall Kfingsion
um 550 fl. rhein. an.
Papierurkunde.
Staatsarchiv Aarau. Biberstein nr. 70*
308.**** 1454 Februar 24.
Hans Arnold S^nser von Aarau bittet Kaiser Friedrich IIL vm
Bestätigung des Verkaufes des Burgstalles Ktingstein an den Com-
menthur des Johanniterhauses zu Biberstein Hans Wittich. Der Buig»
stall ist „ein klein abgand ding**.
Staatsarchiv Aarau, Biberstein nr. 71.
308.****» 1454 Mai 25.
Johannes Wittich Commenthur zu Biberstein verkauft dem Fr»
herrn Thomas von Falkenstem aUe die Rechtunge, welche er biabtf
als Lehen vom Reiche gehabt, so namentlich das Recht der hota
und niedern Gerichtsbarkeit zu Erlisbach „oben herab langent n
den Ertzbach, demnach obsich hinuff untz an den Qugen und njd-
sich herab untz an die Are**, mit Vorbehalt des andern Theils te
hohen und niedern Gerichte die zum Burgstale Küngstein gefalM
nuyden heruff und gegen der stat Arow bitz an den Ertzbach nod
demnach obsich bitz an den Gugen*'.
SS] 293
2Seageii : Conrat Mürsel» Propst zu Werd» und Ludwig Zehender,
holtheis zu Aarau.
Siegler: Joh. Wittich, Joh. Siosol, Johanuiterordens- Meister,
nrat Mflrsel und Ludwig Zehender.
Staatsarchiv Aarau, Biberatein nr. 72.
909. 1455 August 18 (des nechsten mentags nach unser lieben frowen
uffiuttage).
Ludwig Hetzeil, Venner, und Peter Schopffer, der alt, Mitglied
8 Rathes von Bern, beauftragt von Schultheiß und Rath von Bern
n an diesen zur richterlichen Entscheidung gelangten Wässerungs-
"eit zwischen der Stadt Aarau und der Dorfgemeinde von Suhr zu
rmitteln, haben in Verbindung mit den hiefUr Abgeordneten: O&ntz-
an Blast, Venner von Solothum, Hans Martin, Schultheiß von Ze-
igen, Jos Holtzach von Baden, Henslin Cnstan von Bremgarten,
ans Kilchmann, Schultheiß von Mellingen, R&tschmann Gerwer,
ihultheiß zu Lenzburg, und Ulrich Gnilicb, alt Schultheiß zu Brugg,
Igeode rechtsgültige Vermittelung zu Stande gebracht:
Die Dorfgemeinde Suhr soll für immer das alte „Wür^ der Stadt
iirau, welches zwischen dem Suhrer Wur und dem neuen Bach
jgt, „und der statt Arow bach und wasser treyt", machen und gut
iterhalten und zwar soweit entlang deren von Suhr neue Wässerung
id neue Wur gehen, ohne jeglichen Kosten und Schaden der Stadt
Krau, und ebenso soll sie (die Dorfgemeinde Suhr) die neuen „Ni-
nrlassungen und us^enge des wassers in glicher nidiy und wage
k> leiten und füren, ^ daß das Wasser an den beiden Enden imd
Iseitig gleich hoch steht bei den „Wären** wie auch sonst anderswo;
) soll ferner der Mühle in Suhr beständig, also bei Tag und Nacht,
slänglich zu vier Bttdem bis zu dem hiefÜr gemachten Sidchen
asser zukommen lassen; dann sollen zwei Männer von der Stadt
trau und zwei von der Dorfgemeinde Suhr für letztere 50 Jucharten
hrer Boden zum bewässern „nach Schuppossen Recht** bestimmen,
loch ohne irgend welchen Schaden der erstem; sollte der Stadt
T^n durch diese neue Wässerung wirklich Schaden oder Abbruch
lend wie entstehen, so soll dieselbe gemäß den alten Rechten Aaraus
^eich eingeschränkt werden. Die Kosten hat jede Partei für sich zu
igeo und sollen alle Anfeindungen und Schimpfereien von nun an
terUeiben. Jeder Theil hat vorstehende Vermittelung in einem gleich
lienden „CJedel** erhalten, die beide von einander geschnitten sind,
> wenn sie mit Siegeln versichert wären.
ünterecbrift: Johannes Hentzler Notarius in Zofingen scripsii
294 [IIM. Wt
310. 1456 JuU 4.
Schultheiß und Rath von Bern entscheiden den Streit, Ini
welchem die Stadt Aarau wegen Schädigung ihrer Mühlen klagt, ind»
die Gemeinde Sahr den dortigen Dorfhach zor Bewässening ihrer n
Wiesen umgewandelten Aecker benutze, durch ihre zur üntersuchmg
an Ort und Stelle und Verhörung der Zeugen abgeschickten Bithh
mitglieder Peter Schopffer den alten und Ludwig Hetzel Vennermü
Zuziehung von Unparteiischen von Solothum und den aaiganisdMi
Städten Zofingeo, Baden, Bremgarten. Meilingen, Lenzbuiig und ftragg
in folgender Weise: Die Gemeinde Suhr darf 50 Jucharten Ackerlud,
welche durch vier ehrenhafte Männer, je zwei von jeder Pttrtei, nadi
„Schuposenrechf* bezeichnet werden, in Wiesland verwandeln und be-
wässern, dagegen ist sie pflichtig den alten Damm (Wur) der Stidt
Aarau, welcher zwischen ihren „wttren und nüwen buch ist und
der statt Arow bach und wasser treit von Birwils hns hinuf bb
an den ablaß und darob'', dreissig Schritt ungefähr, erstellen, nod
in stets gutem Stand erhalten ; ferner hat die Gemeinde Suhr dafür n
sorgen, daß die Mühle der Stadt Aarau in Suhr stets Tag und Nadit
für vier Räder genug Wasser habe, nöthigenfalls hat sie hiefür dm
gesammten Bach durch die alte „Buns^ der Mühle zuzuleiten und gir
nicht zu wässern. Schultheiß und Rath von Bern und ihre Rechti*
nachfolger behalten sich vor, dies anmit gewährte Wässerungsrecht
ganz oder tbcilwcise aufzuheben oder auch dasselbe und die Zahl der
Jucharten zu vcniiehren.
Die Prozesskosten sind wett geschlagen.
Siegel der Stadt Hern hängt, ist aber beschädigt. \
311. Spruch des Niclaus Gundelfinger, Propst zu Beromünster, in einer
StreitBurhewcKen einer Schuposse zu Hunzcn-schwil zwischen der
Saninun^ zu Aarau und den Kirchgenossen der Kirchhöri n
Suhr zu (iunsten der erstem. 1461 Januar 24.
Wir Niclaus Gundelffinger vicary ze Costentz und probst u
Münster iu Ergow veriechcnt und tänd kund menklichem mit | disem
brieff, als st(Vss und spenn gewesen sind zwüschent den ersamen geist-
lichen frowen einer priolin und den convent frowen gemein lieh d«
closters ze Arow im samnung an eim, und den kilchgnossen der kikh-
heri ze Sur ander teils. dieson)on st6ss dar rurent sind als | von eins
gütz wegen, ist ein schüposs ze Huntzliswil gelegen, uff dem selben
gut die kilch ze Sur gehebt hat icrlicli dru Hertel kernen geltz an
ein jartzit gesetzt, so inen vor ziten geben und gesetzt h&t Hans Febch
selig, als daz ir jarzitbüch inn hit, und aber die vorgenanten frowen
in dem samnung uff dem selben gut ouch gehebt band nun fiertel
roggen geltx, dar zu die eigenschaffb desselben gütz ouch ir gewesen
ist, als die inen ouch vor ziten geben ist von her Wernher Felschen
14611 295
leligen des YorbeDempten Hansen Yelschen snn , ouch nach innhalt
r brieff so sy dammb inne band; da nu ietweder teil tmwet und
neint der gmnd zins der sftlte sin sin und er hette das gut ze be-
leinen und ze entsetzen. Semlicber stSss sy nu ze beider syt ze minn
md recht uff uns komen sind, band ouch beid teil die sacben en-
ifblen, äff ze geben und dar zu gesandt: die frowen her Hansen Meyer
»pplazi te Arow, und die kilchgnossen ze Sur ir kilchenpfleger Wer-
lam Gr&ffen, Heinin Am sinder, Heinin Suter und Heinin Zobristen
ron Rubiswil, dieselben ouch von beider teil wegen die Sachen an unser
land off geben band in semlicber m&ss, was wir bar inn sprechent,
m sye ze minn oder ze recht, daz ouch beid teil daz halten sAilent.
Dnd also band wir besecben beider teil brieff und bftcher so sy fbr
■DB geleit band und findent also, daz die eigenschafft den frowen ztl-
gBhftrt nach ir briefis innhalt und harumb so sprechen wir also in
Brnatschaffb und in der minn, das ouch die eigenschaffb der vorge-
nanten scfaftposs nach ir bnefiä sag den frowen beliben und z& ge-
hören sol und die versessnen zinse so da noch ussftendig sind den
firowen ouch beliben und zft gehören sSllent, doch also und mit der
beKheidenheit, wenn daz ist das sy das selb gut besetzen wend , so
icmd ay das tftn mit wussen und willen der kilchgenossen ze Sur,
abo das sy ir bottschafft ein kilchenpfleger oder iemant anders daby
lukben s&llent, sid mals und ir jarzit ouch von Yelschen her Wembers
leligen vatter des ersten dar komen ist. Und was denn davon uff
enrtan mag und das gftt zinses gelten mag alle jar, der selb zinse
ad denn alle jar ietwederm teil halber werden, also das den frowen
der halb teil zft gehAren und werden sol und der ander halb teil
der kilchen ze Sur für ir jarzit als vor st&t, eim teil als vil als dem
andern, und sond Ach beid teil hie mit als umb die obgenanten ir
Mss Yerricht und verslicht sin in m&ssen als denn vor stat und disen
mmm spruch also gegen einander trüwlich halten und volfüren und
da wider niemer get&n noch schaffen getan werden weder mit worten
noch mit werken noch in dbein ander wys, alle arge list hindan ge-
setzt und als denn vor alten ziten die von Lentzburg und ouch
die von Ck)wenstein uff dem obgenanten gut ouch etwasz zinses ge-
bebt band, die nu in langen ziten von entwederm teil nie erfordert,
denn das sy also versessen und verschinnen sind, da sprechent wir
oncfa, ob das wer, das hienach mals also von ir wegen iemant keme,
die ibo an sy ze erfordren, es were an die frowen im samnung oder
an die von Sur, weders da were, das sy dem danmib nutzit pflichtig
noch verbunden sin sAlten, wond wir dieselben hie mit also hin und
abgesprochen band, sid dem mal und sy in langen zit nie erfordret
und als gar verschinnen sind. Und des ze einem waren und steten
orkAnd so band wir der obgenant vicary und probst ze Münster
mser probsiye insigel offenlich tftn henken an disen obgenanten unsem
fmchy doch uns und unser probstye an schaden.
296 [14«. WS
Der geben ist uff samstag necbst vor sant Paulas bekerong in
dem jar do man zalt nacb Cristi geb6rt vierzecbenbuudert und dar-
nacb in dem ein und sechzigosten jare.
Siegel der Propstei Beromflnster hängt
312. 1462 Februar 8 (An mentag nechat nach sant Dorotheen tag.)
Ludwig von Mülheim, Hans Erhart, von Bjnacb, beide Ritter^
Heinrich Beger von Geyspitzhein, Berchtold von Wildsperg und Clans
Zorn von Bülach hatten eine ursprünglich die Herrschai't von Oester-
reich betreffende („darrürenf*) Haupisehuldforderung („Gült") mit
77472 Oulden jährlichen Zinses an den Städten „Zoffingen, Aaran
Ix>ntzburg, Surse und Sempach^. Nach vielfachen Streitigkeitei
(„Spenni"), ob und wie diese Geldschuld abzulösen sei, wird durd
Schiedsspruch der Bischöfe Johannes von Basel und Heinrich vm
CoDstanz und der Stadt Basel erkannt, es könne je obgenannte Stidt
ihren Schuldantheil in der Weise abtragen, daß sie für einen Onlien
Zins 14 Gulden für die Hauptschuld zu entrichten habe. Obgenannte
Gläubiger quittiren nun der Stadt Aarau, welche jährlich 206 Guid«n
und ein Ort (V4 Gl.) Zins zu bezahlen hatt«, für 3300 Gulden,
nemlich 412^2 Gl. für verfallene Zinsen und 2887Vs Gl. für die
Hauptschuld, und erklären sich für ihre Schuldanforderung an die i
Stadt Aarau für vollständig befriedigt. I
Es hängen die fünf Siej^el der quittirenden Gliiubigor.
313. Niclaus Gundelfiiiffer, Propst zu Boroniünster, entbindet die Prae
beudarii und Kapläne der Parrochialkircbe in Aarau von dem
(leliorsani ge^en das Landka]»itel von Aarau, stellt aie unter
dit' Autsicht u«;8 Stiftes, gibt ihnen diu* Hecht einen Superior
zu präsentieren und bestätigt als solchen den Kaplan J. Lüti.
14(^3 November 2!).
Nos Nicolaus Gundelffinger decretorum licenciatus prepositus eccleeie ]
collegiate sancti Michaelis JJeronensis Constanciensis diocesis ac vicarius I
reverendissiini in Christo patris et doniiui nostri domini Burkardi epis-
copi Constancien.-jis in spiritualibus generalis. Notum facimus tarn pre-
.sentibus quam posieris, quod nos ut prepositus dicte ecclesie Beronensis
pro nobis et nostris in eadeni ecclesia et pre^msitura successoribus pro
tempore prepositis ex tcrta seiencia | et n>atura prehabita deliberacione
honorabiles viros dominos prel^Midarios et cappellanos ecclesie parro-
chialis in Arow et infra illius septa residentes dicte Constanciensis
diocesis j»ridem per nos ut. viearium supradictum certis tarnen et le-
gitim is ex causis oniniuru nostnim ad hoc merito movoutibus ab obe-
diencia capituli et confratrum decanatus ruralis in Arow a potestate
exemptos humilit^^r instantes et potentes in nostras protectionem et
tuicionem ac defensionem potissime, ex eo quod ecclesia eadeni in Arow
IMS] 297
Bi illios ac singnlaruni prebendaniin ibidem coUatio atque decime eius-
km ad no8 et capitulum ecclesie Beroneusis spectare et pertinere dinos-
dtor et eciam alüs bonis respectibus recipiendum duximus et recepinms,
proat recipimus per presentes et prout queinadmodum ipsi preben-
äarii qaondam ante tempora eciam ab eoruin obediencia exempti et
sab jorisdictione nostrorum antecessoram faisse dinoscuntor. Sab hiis
tarnen modis et formis yidelicet, qaod iidem domini cappellani et
prebendarii residentes at premittitur jam ad prebendas in dicta ecclesia
fandatas et fandandas atqäe ezigendas institatas et in faturam in-
Btitaendas sab nostris tuicione, defensione, protectione et presidio sint
oonstituti et nichilominns singulis statutis et priyilegiis gratiisqae et
eoncessionibas eciam presentibus et fataris nti, frai et gaadere possint
et valeant, proat fruebantur et gaudebant et usi fuerunt antedictam
exemptionem. Adiecto tarnen eciam, quod alia statata illicita et ho-
nesta bonaqne et atilia per eosdem confratres et cappellanos eoramqae
po^iteros sea saccessores edita et edenda per quemlibet ipsonun in
lolidam medio suo juramento prestito et prestando inconcusse et in-
Tiolabiliter observari volamus atque niandamus. Et quia nos cor-
fedioni et alüs nobis in hiis et circa ea sapra incumbentibus nequa-
mns assidae intendere et personaliter interesse, quare ne nos de negli-
genda incalpemar, sanguisqae eorum de nostris requiratur manibas,
&06 eisdem cappellanis et beneficiatis in eorum post nos superiorem
0t correctorem honorabilem videiieet virum dominum Jobannem Lüti
confratrem et cappellanum diele ecclesie in Arow constitaimus et as-
aignamus, hanc sibi tamquam nostras vices gereutes , dantes auctori-
tatem plenam eosdem cappellanos suosque confratres in causis et casi-
bos levibas et minoribus cum et quociens se casus correctioois ob-
talerit corrigendi et emendandi juxta tarnen saniorem partem voces-
lae maiores suorum confratrum semper procedentes aliaque faciendi
et ezigendi in ea forma et modo uti in statutis eorundem confratrum
et cappellanorum editis et edendis lucidius continetur et prout sue
ooosciencie expedire videbitur, in quo suam oneramus et nostram deo-
naramns conscionsias , corrigendi vero auctoritatem in maioribus et
oiminalibus causis et excessibus nobis expresse reservamus. Quo vi-
delicet domino Johanne Lüti vices nostras gerente aut alio superiore
id hoc deputato et electo de hac iuce decedeute aut alias juxta
statutonun teuerem dictorum confratrum et prebendariorum se non
regente et gubemante minusque honeste et irreverenter gerente facul-
tatem habent et habebunt ipsi cappellani et prebendarii prefati aÜum
inter se in illius locum eligendi, qiii et similem habebit auctoritatem
proat ipee dominus Johannes LuÜ in sua babuit vita aut vice pro
eadam dum superior extitit, sine dolo et fraiide. Su|)er hoc nos pre-
poaituB sopradictus de habendo nos in preniissis prudenter et agendo
at fideliter protector et defeusor, dictis dominis cappellanis et preben-
dariis bona fide promisimus et viceversa ipsi nobis debitam hdelita-
298 [im
tem et obedienciam pret^iternnt et eciam promisemnt, quare nog in-
Signum tesiimoDinm premissorum presens scriptum sigilli nostre pre-
positure appensionem duiimns roborandum et eisdem cappellanis assig-
nandom sub anno domini millesirao quadringentesimo sexagesimo terdo
die penoltima mensis novembris indictione ondecima.
S. h.
Anmerkunff. Die Statuten des PärrochialkapitelB in Aaraa vom
selben Datum sind in einer Papierhandschrift , 4*, l3 geschriebene Seitei,
unter nr. 493 des Urkundenarcnivs der Stadt Aaraa eingereiht, erhalten.
314 Bnrckard, Bischof Ton Constanx, befiehlt dem Lentpriester ?oii
Aarau, ^egen fehlbare Kleriker mit Hilfe der Stadtknechte ein-
zuschreiten. Constanx 1463 December 21.
Burckardos dei et apostolice sedis gracia episcopos CoDstancieiiw
dilecto in Christo rectori seu plebano parrochialis ecclesie opdi Aitnr
nostre diocesis salatem in domino cum | debita soUicitadine in com*
missis. C\im sicut pro parte providomm sculteti et consolam qndi
eiusdem accepimns plerumque eveniat | presbiteros et clerioos aliosin
opido ipso et eius finibus insaltus et excessus graves et acandalons
laxatis honestatis habenis diumo |^ edam noctarno tempore com-
mittere et perpetrare iropudenter, ex qnibus nisi per eos Bedarentnr
et interciperentur pericula plura inter ipsos et volgum exurgere pos-
sent et pro venire, quodque presbiteri et clerici buiusmodi in privi-
legiis clericalibus ac in statutis provincialibus et sinodalibus in &vo-
rem et defensionem clericalem editis spem reponentes ad desistendum a
talibus insolent iis et presumpcionibus tctnerarüs nequeant eorum laicali
potestate compesci, mandata ipsorum minus curantes, propter quod
invasiones clericorum huiusmodi et alii eventus Hebiles et perniciosi
formidentur, interdum temporibus maus cootingere posse et sequi;
quare supplicari fecerunt prefati scultetus et consules eis per nos
super hoc nunc provideri. Nos itaque votis eorum in hac parte fe-
vorabiliter annuontes, tibi ad obviandum malis pcriculis et scandalis
huiusmodi auctoritate nastra ordinaria presentibus committimus et
mandanius, quatenus presbiteros et clericos quoslibet in opido predicto
graves et enormes ac in clorio et populo scandalosos insultus et ex-
cessus committentes et ad te pro parte dictorum sculteti et consulum
perlatos assumptis ad hoc presbiteris et laicis honestis vel si opus
fuerit famulis rei publice, quos pro tempore commode habere poteris,
apprehendere et ad custodiam absque gravi et euormi offensa recipere,
<(uanio honest ius fieri poterit, et deinde nobis vel nostro in spiritoa-
libus vicario eorum porsonas pro correctione digna recipienda presen-
tare cum effectu eures, ad que eciam singula tibi licenciara conce-
dimus et plcnam facultatem, attencius provisurus, ne concessione nostra
huiusmodi abutariis et presbiteros et clericos tales inhoneste tractari
641 299
nnittas, ne libeat nos si secos actum fuerit illam revocare et irri-
re. Saper qnibos duximus tuam industriam onerandam.
Datum in aala nostra Constanciensi anno domini millesimo qua-
ingentesimo sexagesimo tercio die vicesima prima mensis decembris
diciione undecima.
Auf dem umgeschlagenen Pergament steht :
Jo. Luck scripsit.
8. h.
Abecbrift im Ck>pialbnch p. 163 f. Uebersetznng daselbst 468 llf4 ff.
815. 1464 M&rz 15 (uff domstag nach mittenrasten).
Peterman von Erlach, Edelknecht, Statthalter ftir Niclaus von
ihamachthal, und der Hath von Bern, nach Anhörung der Klage
8 Chorherm Meisters Nikiaus Trüllerey zu Schönenwerd, und des
b-Schultheisaen Ludwig Zechender von Aarau, daß der von der Herr-
baft im Anfange der Stadt Aarau erhobene und mehrmals und zu-
bst an Rudolf Trüllerey laut Urkunden verpfändete sog. Herrschafts-
08 von den Hftusem und Hofstätten in Aarau, welcher sowohl von
ssterreich als nun auch von Bern demselben bestätigt worden sei,
o Aarau nicht bezahlt werden wolle, wodurch auch Berns Ober-
^thomsrechte verloren gingen, und dann nach Einvernahme der
n Aarau abgeordneten Schultheiß Ulrich Sumer und Hans Baseler,
liehe erklären, daß die Stadt Aarau die bisherigen Zinsen gerne be»
hie, nicht aber von Häusern und Hofstätten, die bisher nichts be-
blt hätten, und daß sie hiefÜr die bezüglichen Urkunden und B<ödel
igelegt wünschen, entscheiden alsdann, es könne Rudolf Trüllerey
it seinen Urkunden und Rodeln und namentlich zufolge der Be-
itigung von Bern den Häuser- und Hofstättenzins im Betrage von
in Pfund Pfenningen und zehn Mütt Kernen beziehen; der Stadt
)he, fidls sie finde, daß er mehr beziehe an Zinsen als ihm gebühre,
, gegen ihn beim Gericht Erläge zu erheben. Nach schriftlicher Aus-
ügang dieses Urtheils wird auf Bitte beider Parteien in der Ver-
ndlnng fortgefahren und erkennt, es solle die Stadt Aarau den
nrachaftszins wie von Alters her entrichten, auch wenn sie mit
idolf Trüllerey und seinen Rechtsnachfolgern in Streit wäre; bei
jchtentrichtung soll sie der Eintreibung durch den Weibel mittelst
andnehmen und Versteigern desselben freien Lauf lassen; dagegen
ben die Häuser dem Graben nach („die bj inen an dem graben ge-
|en sint") keinen Herschaftszins zu entrichten. Die Kosten soll jede
rtei selbst tragen. Die gegenseitigen Beschimpfungen werden von
nie wegen au%ehoben.
Anwesende Mitglieder des Rathes zu Bern : Alt-Schultheiß Hein-
h von Bübenberg, Ritter, Alt-Schultheiß Thüring von Ringgoltingen,
ms Heinrich von Balmos, Peterman von Wabron, Venner Niclaus
300 [IIN
von Wattenwil, Peter Schoppfer der alt, Niclaos von Dießbach, Ur-
ban von Müleren, Venner Peter Brüggler, Venner Peter Kistler,
Seckelmeister Flans Frenckli, Hans Sch5ni, Peter Syman, Syman Dor>
man, Benedikt Krumo und Jakob Lombach.
Siegel Petcrmant) von Erlach hängt.
Die aehr weitläufige Urkunde liegt in doppelter Ausfertigung vor.
316. Bern spricht Aarau von seiner Verpflichtunff ffegen Solothurn kn
1464 Mai 13.
Wir Thüring von Ringgoltingen, jetz Schultheis, Peter Schopifor,
der alt, und Peter Kistler, venr, alle dos rates ze Bern, tAn knnt
mit diesem brieve« als denn | die strengen fürsichtigen wisen Schult-
heis und rat der statt Bern unns usgefertiget und bcvolhen gebept
haut , die gehoi-sanü , eide und geläpt | , damit die ersamen wisoi
unnser lieben gilbten fiiind schultheissen , rete, bürgere und gemon
der statt Arow in Erguw gelogen denselben | unnsem gn&digen herren
von Bern verpflicht und gewandt sind in irem namen und ze banden
der statt Berne mit denselben von Arow zeemüwem und si von Dft-
wem uff inhalt der brieven, die der/it. als die stat Arow zu der stitt
von Bern handen komen ist, darumb geben und durch si besigelet
worden sind, wider in eide zenemend, als denn die langzit unva>
nuweret anpostaiiden wArcnt, bekennen wir un:ä gegen mengelichem.
djis wir in namen und durch bevelhcn unnser herren von Bern uff
hüt djituin dis brieves dieselben unser guten fn'ind schul thei&seD, rele,
bur«,'er und gantz geincind ze Arow alle in eid genomen und solkh
gehorsanii mit inen durch ir eide ernüweret hal)cn uff wi^z und mev-
nung, als das harnach erlütert wirdet: Zu dem ersten so liabent die-
sol]»en von Arovv ane alles mittel unverscheidenlich mit wolbedacbtem
mut einhelligclich in dem namen des vatters, süns und des heiligen
geisies ^esworn mit ufferhabnen handen und gelerten Worten vorab
dem hoili<,'en Konischen rieh als ein fry unbetwungen riohstatt | nnd
darnach der statt von Bern gantz trüw und warheit zeleistcn, M
schaden ze wenden, beid nacht und tag, und iren nutz ze furdern, an
alle gevei<le, also das die statt Arow nu und iomer me ewigclich unnser
herren von Bern und all'-r ir nachkomen offen hus und statt sin sol
wider menglich und inen in allen iren nAten beraten und beholflfen
sin wuilend, »rantz nieman usgenomen noch vorbehept. Darzü das
si und ir naclikomen by allem dem Vdiben und das stete halten wol-
lend, wes denn sich ir vordem selig vorhin in allen Sachen gegen
den selben unsern herren von Bern verschriben und verbriefet liant,
der/it als si wie vorstat zu iren handen komen sind, alles ungevarlich.
Ob aber sich by kurlz oder langem begeben wurde, das dieselben
unnser guten fniride von Arow von einer statt von Solot^rn, denen
si domi wilent. mit dem vügonanten unsern herren von Bern euch
m 301
»haldet gdiept faant, sfilicher eiden und gehorsaroi halp dbeins weges
Tftcht wnrdenty so siUend die yilgODaiiten uDnser herren von Bern
i iiem eignen costen dieselben von Arow gegen denen von Solotem
»licher Sachen and besAchs halp vertretten, verstan und nach dem
ssten verantwurten. Ob ouch die von Solotem denselben unnsem
Iten frAnden von Arow oder nnsem herren von Bern nu oder nach-
lalen, solicher holdang und eiden halp, so vorziten als vorstat
dreh dieselben von Arow beschechen sind, titzit anbehalten wurdent,
18 aol doch denen von Arow und iren nachkomen an disem irem
stanen eid anvergriffen sin und dhein schaden bringen an geverde.
las alles wir inen innainen unnser herren von Bern gütlich verwü-
gent. und des z& warem Urkunde han ich erstgenanter Thnring von
Ünggoltingen Schultheis und aber ich Peter Kistler, venr, von wegen
lyn and des obgenanten Peter Schopffers, bresten halp sins ingesigels
pid von fidner bitt, wegen wir beide unnser eigen insigel innamen
br genanten unnser herren von Bern doch unns anvergriffen ge-
MDcket an disen brieff.
Der geben ist uff den nechsten sondag nach der heiligen uffiurt
DUiBers herren, als man zalt von Christi jgebürt viertzechenhundert
»chtzig and vier jar.
S.h
Abechrifb im Gopialbuch p. 229 ff
Anmerkung* Der unterm gleichen Datum und mit dem Secretsiegel
teniegelte, von der Stadt Aarau ausgestellte Reversbrief liegt im Staats-
vchiv Aanto, Aargauische Städte; eine Gopie desselben im Argeuw-Buch
p.a)f.
317* Bnrckard, Bischof von Constanz, bestätigt das von Bischof Mar-
Suard 1406 September 20 dem s. Ursulakloster in Aarau ver-
ehene Ihivileg. Constanz 1466 März 5.
Barchardus dei et apostolice sedis gracia episcopus Constanciensis
^ligiosis in Christo priorisse et conventui domus congregacioms seu
oUegii I opidi Arow nostre diocesis salutem in domino. Devocionis
inceritas, zeli puritas et vite pudicia super quibus vos testimonio
idedigno apud nos | plurimum reddunt comendatas non iudigne pro-
oerentar, at votis vestris hiis precipue que ex contemplacionis ardore
irodire conspicimus et per que | divino obsequio inteute sitis ac salus
i qaies animarum vestrarum uberius pro venire sperantur, quantum
nm deo possumus favorabiliter annuamus ac ea que vobis a nostris
nnedecessoribus ipsis indulta sunt firmiori subsistencia stabiliamus et
atificemas et tanto propeusiori caritatis studio vestras sinceritates pro-
eqaamur, quanto maiori propter sexus fragilitatem vos novimns pre-
idio indigere. Sane itaque vestra pro parte nobis oblate peticionis
eries continebat, quod olim felicis memorie quondam dominus Mar-
jnardus predecessor noster episcopus vos special! gracia prosequendo
802 [14N
et statuin yestre religionis extollendo certis coDcessioDibas et indultii
in litteris pergameneis eiusdem doinini Marquardi sigOlo pontificali
appendendo sigillatis et coram nobis exhibitis ac inferios per eamm
principium et ÜDem pro sufticienti specificacione descriptis lucalentiiu
comprehensis y prcdicaverit prout in eisdem litteris clarius dinoscitor
contineri. Sed quia ut dicta peticio subiungebat buiasmodi concei*
sione et indulta oe temporis tractu ab aliquo iDvalidari possint pro
firmiori subsistencia per nos ut legittimum successorem prefati qaon-
dam domini Marquardi approbari et gratificari desideretis, eapropter
officium nostrum pastorale humiliter implorando vobis super hoc per
nos misericorditer provideri postulastis. Nos itaque litteris predictis
visis, lectis et cum diJigencia matura ezaminatis, quia concessione et
indulta huiusmodi ad devocionis et salutis incrementa tendere pro^-
cimus, idcirco ne ea que predecessorum admisit auctoritas reprobare
videamur, illas cum singulis punctis et clausulis prout in litteris ipn
complectitur auctoritate nostra ordinaria pro perpetua subsistends
ratiticandas duximus et approbandas atque presentis scripti patrocinio
ratificamus et approbamus. In quorum omnium fidem et robur pre-
missorum litteras nostras presentes exinde fieri et sigilli nostri poo-
tificalis iussimus et fecimus appensione communiri.
Datum in aula nostra Coustanciensi anno domini noillesiino
quadringentesimo sexagesimo sexto die quinta mensis marcii indio-
tione quartadec-ima. Tenor itaque litterarum de quibus supra mes-
tionatum exLstit sie ineipit:
Marquardus etc. (vgl. nr. 238).
Auf dem umgeachlagoncn Pergamont steht:
Conradus Armbroster Bcripsit
DaH große bischöfliche Siegel hängt wohlerhalten.
318. Aarau wählt den Joh. GunJellinger zum Leutprieater. 1466
Oktober 17.
Nos schulihetus, consulcs totaque civium communitas opidi Arow
Consianciensis dyocesis notum faciinus tenore preseucium ex quo houo-
rabiiis vir dominus Küdolirus | Molitoiis quoudam plebanus n03ter be-
nefit'iuni et i>rebendaiii plebenatus jam dicti opidi nostri sibi olim per
nos collatuni die luiie, (jue fuil | tredeeima mensis octobris pure et
libere sine omni prejuditio et contradictione in et ad manus coram
Omnibus nobis honorabilis, legalis | et i)eriti viri domini Rüdolfri Ment
arcium liberalium magisiri tamquam iiotarii publici resiguavit. Sed
quia ipsuni jus eligendi plebanum et vicarium prefate ecclesie tociens
quociens fuerit oportunum a nostris predecessoribus ad nos et nostroä
successores pleno diuoscitur jure pertinere, quod ipsa die veneris,
que fuit decima septima mensis eiusdem nos prefati schultetus, con-
sules et cives tamquam super certam et prefixam diem eligendi altemm
«1 803
ibanum et pasiorem looo et nomine prefati domini R&dolffi Moli-
is fiiimtis congi*^gati et pluribus honestis et discretis viris et do-
018 nobis pro eisdem beneficio et prebenda plebenatus predicti ut
yacantibtis per resignacionem prefatam snpplicantibns nos super
8 maturis deüberadonibus habitis nostrisque in hüs consciencüs
noratis inter ipeos vires et dominos sapplicantes honorabilem virom
ninam Jobannem Oundeliinger arcium liberaliam magistrum jam
;u in opido Bremgarten plebannm prefate dyocesis jnxta et penes
ooritatem vocum nobis in plebanum seu vicarium perpetunm ecclesie
)&te elegimus et deputaviiniis. Sed quia verum est juxta predicta,
od ipsum jus elegendi sed non presentendi babemus ipsumque jus
»entandi vicarium seu plebanum ecclesie predicte perpetuum ad
rerendos circumspectos providoeque viros et dominos videlicet pre-
litum et capitulum ecclesie colegiate sancti Michabelis Beronensis
romqoe successores pleno eciam jure tociens quociens fuerit oportunum
loacitar pertinere, nos itaque suprafati scbultetus, consules et cives
mquam eundem magistrum Jobannem per noe ut sie electum
bis jam dictis dominis Beronensibus preaentantes rogamus vos et
pplicamus vobis una et cum eodem, quatenus ipsum per nos electum
litis ulterius ducere per nos presentandum et per eos quorum interest
iper eisdem beneficio et prebenda plebenatus predicti agere investi-
ndum pleno cum effectu. In quorum quidem omnium et singu-
rum testimonium presentem litteram sigillo noetri consulatus sigi-
tam huic magistro Jobanni dedimus.
Anno domini 1466 prefata die veneris indictione decima quarta.
&h.
319. Propst und Kapitel zn Beromünster gestatten dem Jeoki Steger
von Aarau und nacb dessen Tode dem Schultheis und Bath
von Aarau, einen Priester für die von ihm am Frauen kloster
in Aarau gestii'tete Kaplaneipfründe zu w&hlen. 1466 Novem-
ber 24.
Wir Niclaus von Gundelfingen probst und das capittel gemeinlicb
)r stifift Munster in Ergowe thünd kund | menglichem und verjehend
E9nlicb mit disem briefe, nach dem der fromm und ersamm Jecki
«ger burger ze Arowe | durch sines vatters» siner mdter, sin und
ler vorderen seligen seien heil und vorab durch gottes willen und
k durch der | dienste gottes gemeret und all gloibig seien getröstet
Brden zu einem ewigen almüsen setzen, ordnen, stifften und euch
(gaben wil ein capplan pfrunde in dem frowen closter prediger
dens ze Arow indert der muren in Costentzer bistüm gelegen in
licher masse: das soliche pfrunde mit einem erberen priester, der
ich denselben frowen zimlich und gem^ sige, versorget werde und
s er alle wochen verbunden sie fünf messen daselbs zehaben, da
m euch derselb caplan und priester wol nach zimlikeit mit jerlicher
die versorget werden s&lle. Das nu also uns obgenanten probst
304 [im
und capitiel uls kilehlieiTen der kilchere ze Sur nnd onch ze Arow
der obgenant J^ki St«gei demAteoklich angerfifil und gebetten hstt
die lehenscbaffte der selben capplanie, so er willen hatt ze begaben
und stifften. im sin lebtagte und darnach einem schuitbeiss und rate
der statt Arow gemeinlit-b und samcntbafftig gönnen und inen die
zusagen wellen also mit einlielligem rate und willen, da mit oach
gottcs dienste sunderlichen ze fürderen und ze meren. So band wir
für uns und all uns«T nacbkommcn dem selben Jecki St^r sin kb-
tage und nach sinem tode einem ycckl leben schul tbeisz ze ziten und
rate gemeinlich und sammentbaflFtig ze Arow sollicbe pfründe ze Ter*
lihen, besorgen und ze besetzen mit einem erberen priester nach irem
willen gantzlich gcgonnet und alle gerecbtikeit so wir dar zu betten
oder haben mochten Regelten, gönnend und gebend inen ouch sollicbs
lebenschafft urlterlicli uff in kratft disz biiefes und entzibend oach
bar iun für uns und alle unser nachkommen alles rechten, frihät,
gnade und alles desz da mit wir hiewider jemer furbassbin getliun
konden oder möchten nu und hienach in dehein wiae ane gererde,
doch der kilchen ze Sure und ouch ze Arow an iren rechten nnd
harkomcnheiten unvorfangen nnd gantz ane schaden. Und desz n
Urkunde so hand wir obrrenanter probst und capittel bede der probstie
und capittel insigel oftenlicb gebenckt an disen bricfe.
Der geben ist an sant Katheiinen aben desz jares da man zilt
von ( 'hristi geburt vierzehenhundert scehtzig und sechs jar.
Sifgcl ii«»s l'rop-tt'M und des Kaiiit«?lri von Münster, stark bescbä*ligt,
häng«'n.
o20. .lakub St.ijj«T von Aaraii Htift«;t fiir da» s. Ursulaklost^r ein*
nt'U«? PriÜM'ndf. 14«j«) Dozciubor 3.
Novcriut univprsi prosontem pa^jinam inspetturi sou audituri pre-
pcnfes paritrr et iuiuri, (|in»d ej^o Jju-obus Stilgor civis opidi Arow
Coiisstancionhi:-» dyoi't'>is «.'racia divina iiisli^atus uc divina pietate
nintus, quia dum in corpore sobriotas et in nionte n'<jnios est ca que
etcrnam .>aluloni ro-pitiunl, siilubrius proourantur mente sollerter me
morituruni revulvi no(jUO vx Ikmj nunido j pauia bona nisi que pre-
niitt(.» nie sequi ( o^niovi, ceiain in prctoxtii nientis habui solam nüse-
ricordiam, «{uani lionio sibi iiq)endit coniit«Mn mortuorum Heri. Ea
pro]»tcr nli animaruni moi ip>ius | nor non usorLs nie-- legitime om-
niunique prciUar.v.nrum et. bonelactonnn moorum amicorunKiue omnium
lidftliiim dot'mictori.m indi^'^ncium s:dutom dci, honorem eeclesie lui-
litantis, utiliiatcm v\ juvamon triunidiantis. leliciam et exult^unom'in
in hos atr».'('tiiin et volunlatern di've:ii, quu«l in mone.stt;rio samtimo-
nialium sancto l.'r.<»M]»' inlVa nn^nia pretati üjüdi Ajow s^itualiV or-
dinif^ prodicatonini preb»'n'lam uiiam no\am de novo fundavi eandeinqtie
a<l prescns dum et in huni.niis ero «um qiiindocim floreiiis Uononsibus,
qui empti ^unt pro trocentis et recmendi pro totidem juxta teiioivm
UM] 805
littenmin cksnper confectamm^ jam acta dotavi, qnos qnidem flo-
nenos huno in modam ut sequitor specificavi : Item de et super
prabto opido Arow quinque florenos Renenses super diem sancti*
rhome; itom duos florenos a' Henslino Mejer de Eglischwil super
Intiim aasampcionis Marie ; item a Henslino üolrich de Eglischwil
ioofloranos eciam super eodem festo assumpcionis ; item a Cünrado Oeri-
iWn duoB florenos super festum pasce; item a Rftdolffo Seiler unum
laranun super festum purificacionis ; item a Rftdino Wolff deBiber-
iWn duoB florenos super festum sancti* Martini; item a Heinrico
Bpani de Talheim medium florenum super festum Georii'; item a
Bemrioo Meyer de Biberstein medium florenum super festum Martini.
Bik quidem quindecim florenis Renensibus ipse domine prefiEite con-
mitos sancte Urselle in opem et subsidium ad sustentandum capel-
knmn usque post vite mee terminum super addent suis de reddi-
ttnu quinque florenos Renenses et quindecim modios tritici. Me autem
ii hacus non existente ad ipsos quindecim prefatos florenos viginti
florenos, qui pro omni modo pro quadringentis sunt empti et pro
toiidem cum censu desuper emerse sunt, redimendi florenis de et
iqpor taxu omnium bonorum meorum mobilium et immobilium dedi
st allocavi, qui quidem valor rerum et bonorum meorum ad hos flo-
naoB et ult^iores valebit extendi, quibus florenis ut sie post obitum
mei ad manus prefiäte probende devolutis prefati modi tritici et quin-
que floreni ab ipsis dominabus ut prefertur dandi erunt, sie quitti
H ulterius non solvendi, tali ordinacione, quod ins collacionis ipsins
prebeode ad me pro tempore vite yel ad hos quibus faveo et con-
Oedo, debebit pertinere prout et id ipsum jus michi ab honorabilibus
et circumspectis yiris et dorainis preposito et capitulo ecclesie
sancti Michahelis ville Beronensis per certam litteram duobus
KigiUis prepositi et capitnli colegii eiusdem sigillatam .indaltum et
Qoncessum est, necnon post a vita meum recessum providis et cir-
cumspectis yiris sculteto et consulibus opidi predicti teuere eiusdem
littere indultum existit, quod jus collacionis prebende eiusdem ad
eoidem ei eorum successores debebit pertinere. Item quod ipsis do-
iniiiabiui pre&tis debebit dari a me necnon a prefatis sculteto et
consolibas post me capelanus honestus et ipsis dominabus licitus et
inzta eanim habitudines congruus, qui quidem capelanus tenebitur
quinque missas sine dolo et fraude in eodem monesterio et ebdomodatim
odebrare. Item et si quivis capelanus deo iuvante quod absit ipsas
denunas vel aliquam ipsarum dehonestaverit seu inpregnacionem feoerit
Ben aiiquem excessum notorium ipsis dominabus seu communitati
Arwensiam necnon injuriam* intoUerabilem commiserit, ille idem per me
tea per prefatos scultetum et consules debet deponi et destitui et
iMsrdoB honeste vite in locum illius institui. Item debebit capelanus
ipse ipsamm dominarnm confessor existere eiusque necessaria sacramenta
nunirtnre, aepnlturas et aniversaria peragere et tempore congruo et
AusiMr UskiindenbuolL 2Q
ß06 lim
opportuno ipsis dominabus necnon alüs personi? causa devodoms
affluentibus Terbum dei Seminare, sine tarnen prejudirio et graYamiiM
ipsius parrocbialis ecclesie ipsios opidi Arow. Item et ex quo ipram
mono&terium extra septa parrocbialis ecclesie Arow, in quo ipsa pr»-
benda fundata est, existit, debebit merito et ipse capellanos pro tooh
pore existens ab omni onore sive plebani sive capellanonun ecdflsie
opidi predicti necnon decani et capituli raralLs Arow Über et qnietui i
esse nisi sub tuicione decani et capituli prefotonmi daretur et tames 1
ad capitulares congregacioncs seu couvocociones nou artaretur. lUm
ipse capelanus debebit omnibus priviiegiis nta, quibus utontor in
prefata ecclesia capelani prebendati. Item debebunt jam acta pi^
&ti scultetus et consules sua activitate ad hoc agere et hcere, ^aoi
pro incolatu et babitacione unius cuiusque capelani pre&te prebeodt
domus antiqui rectoris scolarium felicis memorie recommandati Vh
mine Jobannes Glasser ad ipsam caplaniam devolvator et deducatnr.
Item debebit prebenda ipsa in quam estimacionem pro tribusmait|i
argenteis ut caplanie in ipsa ecclesia Arow situate taxatim et pv
capelanum quivis de eisdem marcys sex solidi denominatomm mooflb
usualis dumtaxat bemel in anno reverendo domino Constandensi Mt
eins collatori pro consulacionibus, juxta et quod alii prebendarii pnbto
ecclesie Arow solent facere, tribui debent et dari. Item debebit qnivii
capelanus solam haue prebendam et nullam aliam habere ne haue
meo tempore sine scitu mei nee post me sine scitu ipsorom scoltflti
et coDSuIum prefatorum cum aliqua permutacione. Qua ordinacioiM
ut sie insi)ecto ego prefatus Jacobus roverendo in Christo patri ig
domino domino HermuDno de Landenberg episcopo Constanciensi seo
eiuä in spiritualibus vicario generali diligenter suplico, quatenus mefis
hos fundaciones et ordinar:ioDes ut sie factas benigne susripiant, de-
vote pertractent, misericorditer admittent, quod quidem in paribos
et niaioribns deservire omni tempore paratus cuperem. In cuius quidem
ordinacionis et fundacionis testimonium evidensque robur reique per-
petuam memoriani ego prelibatus Jacobus sigillum meum propriam
duxi prcsentibus appendendum.
Anno doinini 1466 die mercurii, qui fuit 3 mensis deoembriä
indictione decima quarta.
S. h.
• IIs. situatum. ^ Nach „coufcctaruni" steht: sunt florenia, wai
keinen Sinn ^ibt. * Hs. Kancte. •• Ha. an. «jis. aancte. ' Georii steht aut
einer Rasur. * Hh. jure.
Die Urkunde ist sehr schlecht stiliairt und geschrieben.
321. Bischof Hermann von Constanz bestätigt die Stiftung, welche
Jakob Stäger von Aarau im s. Ursulaklotitcr gemacht lui*
Constanz 1167 Juni 15.
Hormannus doi et a}X)stolic6 sedis gracia episcopus Constandeniii
uuiversis et singulis has nostras litieras Iccturis et audituris salutem et sib-
7t] 807
nm in domino caritatem. Pastoralis | nobis inmbens cora salutis et de-
eionis sabiectorom propagacionam solicitndine indefessa ezqairens
que in divine landis ampliadonem et fidelium salutem pie inspecta |
nt ei salubriter ordiaata, nt temporis tracta non deficiant, sed in
um perdorent inconvnlsa libenter auctoritatis sue presidio stabilire
I0L Hinc est quod nos devotis | Jacobi St^r opidani opidi Arow
otre diocesis supplicadonibus inclinati erectionem, dotacionem et fan-
cionem beneficii ecclesiastici in monasterio sancte ürsule dicti opidi
row modo, forma, condicionibos et articolis atque redditibus, fructibus
proventibndinlitteris desaper confectis, quibus presentes pertransfixum
necinntor specifice descriptis per prefiitam Jacobum de rebus et bonis
A a deo collatis in sue ac progenitoram et successonim suorom
imamm salutem salubriter factas cum omnibus et singulis punctis,
ndiciooibas et arüculis bonorum, censuum et reddituum applica-
Mus necnon iurispatronatus dispositionis et aliis in eisdem litteris
eoificaiis ex oerta nostra sciencia auctoritate nostra ordinaria appro-
ndas doximus et presentis scripti patrocinio roboramus, approbamus
oommnnimus supplentes quantum in nobis est omnes et singulos
fecinSy si qui forsan intervenerint in premissis. In quorum fidem
tertimonium premissorum litteras presentes inde fieri et dictis litteris
(tacionifl et fandacionis pertransfixum annecti sigilli quoque officii
«tri ponüficalis iussimus et fecimus appensione communirL
Datum in aula nostra Constanciensi anno domini millesimo qua-
ingentesimo sexagedmo septimo die quintadecima mensis junii in-
ctkme qointa decima.
Oonradus Armbroster scripsit.
Dos große bischöfliche Siegel h&ngt wohlerhalten.
Diese Urkunde ist mit der vorigen durch den Pergamentstreifen, an
■I das bischöfliche Siegel hängt, verbunden.
323. Hermann, Bischof von Constanz, setzt den Magister Johannes
Bonis, Dekan in Aarau, zum Vikar des s. Ursulakloeters ein.
1471 März 13.
Hermannus dei et apostolice sedis gracia episcopus Constandensis
Hiorabili nobis smcere in Christo dilecto magistro Johanni Bonis
icano decanatus in Arow salutem in domino | et diligenciam in com*
issis fidelem. Pastoralis nobis imminentis eure exigit sollicitudo,
; canctarum regularium et secularium ecclesiarum et monasteriorum
gijmini intendamus, ut provide gubemata in spiiitualibus et tem-
Tiilibas suscipiant incrementa et a noxiis preserventur. Quamvis itaque
tecium in Christo | Uolricum Im graben plebanum io Gr&nchen
votis in Christo priorisse et conventui monasterii sanctimonialium
lAi Arow ordinis predicatorum vicarium nostrum per certas nostras
teras deputaverimus et ex causis tunc nobis expositis deputaverimus,
oausis tarnen aliis coram nobis nunc allegatis et animum nostrum
Bte moventibus predictum Uolricum ab ofBcio huiusmodi vicarintus ab-
808 [Mit
solvendum duximus ot absolvinms per presentes. Ne igitnr dictom
nionnsterinm nobis im mediale subiectum in statu ac enra et regimine
suis propter yicarii carenciam perieUtetur , te de cuius providencia et
legalitato in liac parte confidimus, in vicariam nostrum ad regendnm
et gubemanduiu idem monasterium constituinius et preseotium tenore
dqmtamuSy curaiii et i'egiuien eiusdem tibi committentes, in virtate
sancte obediencie districte inandantes, quatenus onus huinsmodi nto
assuinns, que pro conservacione et reformacioue spiritualium et ton*
poraliam ipsius iiionnätcrii et |)er3onarum eins nominis expedire £&-
gcncia et conatu dobitis procurando. Nos enim tibi nionasteriom pn*
dictum eiusque priorissam conventum et personas in hüs que statam
religionis et perfectionem concernimus regendi, gubemandi et dm
spiritualium et temporalium regimcn ac commodum vice nostra dis-
ponendi, excessus delinquencium personarum inquirendi, corrigendi,
emendaudi, excedcuies incarcerandi, puniendi et coercendi et ab ilGi
salubriter absolvendi aliasquoque ad regulärem vitam inducendi et
movendi omniaque et singula üociendi in hüs et circa ea neceasaria et
oix)rtuna et quo nos faccremus et facei*e possemus pro ipsius mo*
nasterii cominodo et utilitate prout de hiis deo et nobis reddere to-
lueris racionem Ui^que ad revocacionem nostram specialem preseD-
tibus conocdiiiiuä auetoritatem. Quocirca dicte priorisse et conventoi
singulisquo [)crsoniä dicti monasterii, quatenus tibi ut nostro mea parte
in i[KS0 inonastorio vicario tuisquo salubribus monitis et mandatis
obediiiiit cum effoctu districte prccipicndo mandamus, prout omnipo-
toiitis dci iiostraiiKjuc ot ranonicam efl'ugere voluerint ultionem.
Datum Constaruie anno domini millesimo quad ringen tesinio sep-
tuage^inio pvinio die tredecinui mensis mai*tii indictione quarta sul)
sigillo nostro poiitilicali presentibus api)en30.
Conrad US Armb roster scripsit
l)as <^roüu bischüf liehe »Siej^cl hängt wohlerlialtcn.
fV2''U Anna Trüllorey, Chorirau zu Schännis, stiitc* in der Kirche von
Aarau einen neuen Altar. 1473 Oktober 3U.
In dem nainon der liaili^en drivaltikait gottes, des vatters, dö
suns und des hailigen gaistes amen! Dem hoch wirdigen fürsten und
herreu licrn Ilernian bisclioti' zu Costenntz niiucm gni\i]igen herren o^ef
siner | gnaden vicaryen in gai:3tlichen Sachen embüt ich Anna TrüUfr
rayen , chorlVow dos gutzhus Scheuuis, Churer bistumbs, was ich
üweru gnaden zu cren, zi\ dangknanikait und gcfallnusz vermag alltzit
zuvor borait. Gnädiger | lürst und herr, sid und ich die blodikait
menschlicliS geschl.lchtz, dits das dem tod underworffen und der dem
nichtz gewisseis und aber nicht ungewissers denn sin stund ist, rii
hertzen genonien und daby bedaucht hab die kurtzi ( und zeigeogk-
iichait disz zitz, das das ads der schatt hinschlicht, und nach wisoog
1 809
gescbriffty das die lettste zit so sich himel und erd et^ben erschrog-
ich dn, und wir alle ston werden vor dem gerichtz stül Gristi
gerechten richters, zu enpfahen den Ion nach unserm verdienen,
sig arg oder g&t, darumb wir den tag unsers lettsten schintz mit
ftiten fürkomen s611en und s¥ hie uff erden, das wir dos von
dem herren mit hundertfaltiger nutzung in dem himel wider
iden und samlen werden, und das ouch das alm^Lsen die sund
bei, als das wasser das für, insondei'S so das zä dem dienst gottes
dem ampt der hailigen mesz, darinn der sun der jungkfrowen
ie fükr all gl6ubig seien uff geopffert, angelait wirdet. Won dann
der allm&chtig Rftdolffen Trülleray minen lieben vatter s&ligen
frow Gretha von Castel sin elich husfrow min liebi mdter s&ligen
sampt vil ir kinden minen geswistergiten usser disem jamertal
lem brutloufy dartzü wir danne alle geladen und gehaischen sind,
ift haut, und ich irs zitlichen verlassen erbs und gfttz ain ainiger
worden bin, und beger desselben gütz mir von got verlihen und
minrai vatter und mAter verlassen, ain getrüwe schaffnerin zu
and das irdisch in das himelsch und das zergengklich in das
l zA bewenden, harumb zu lob und zu eren gott dem allmechtigen,
hochgelopien müter und magt Maria und allen gottes haiigen,
umb merung willen des gotzdienst und ouch mins vatters, miner
er, miner geswistergiten, ouch miner und aller miner fründen,
' miner vordem und nachkomen, desglich ouch allen Cristen gl&u-
n seien toter und lebender zA trost und zu hau, so hab ich
rechter wissen und gAter zitlicher vorbetrachtung gesund mins
und miner sinnen, insonders mit urlob der wirdigen frowen frow
Ihaiten Trdllerayn, fibbtissin des obgenanten gotzhus z& Schennis
ir lieben frowen basen und obem, desglichen mit raut und wissen
vesten Hannsen Trftllerays zA Arow, Ludwig Zehenders, schulthaisz
Ibe, Uolrich Trnllerays, burgermaisters zA Schaffhusen, Hannsen
lerajs, sins brAders und Marquart Zehenders zA Arow, miner
m vetter und nechsten fi'ünden, in der pfarrkilchen zA Arow
1 nuwen althar machen und uffiichten lassen, daruff noch kain
nd gestifft ist und der in er unser lieben frowen der himelkAngin
t Marien und in ainer gemaind allen gottes hailigen zum för-
cbosten gewicht werden sol. Und uff den selben althar ain nüwe
nd und capolany mit offner kuntlicher verwilgung der erwirdigen
en des brobstz und gemains cappittels des stifftz des erzengels
t Michels zA Münster in Erg&w gelegen, als lehenherren der ge-
en kilchen zA Arow, und ouch insunders des ersamen herren
lier Hannsen Gundeltinger des jetzigen lütpriesters der selben
len, doch der kilchen und ainem jeglichem herren ir pßlrlichen
i darinn vorbehalten und inn daran unschädlich, zA fundieren,
loiieren, zA stifften, zA ordnen, zA setzen und zA begauben
nomoi, die ich ouch hiemit also fundier, dotier, setz, stifft,
310 [un
ordnen und beganb, wie ich das tun sol und mag, das es jetx und
hienach im rechten wirig sin und bi krefften beliben und beston lol
und mag ane menglichs widertriben. Mitt sAlichen fürworien und ge*
dingen ouch disen gdten, nutzen und gülten, so hienach geschribaB
stand, dem ist also: Des ersten das die selb capolonje und p&rftnd
jetzo hem Petem TrAlleray, ainem priester 6wer gnaden bistnmbi,
gelihen sin, der ouch daruff ordenlichen investiert und die nun hinftr
inoficieren und versehen und die nütz des nechstkünftigen sandt Maria
tag innemen. Und demnach so digk und die pfrftnd vaderen nad
ansetz sin wurde, die lehenschafft und jus patronatos der Belbes
pfr&nd minem namen und stammen TrAlleray zügehAren und zflstoi
und die allweg von dem eltosten desselben namens und stamens War
leray manns person elich gebom gelihen werden sfiUe. Und ob m
sich fügt, das dehain maus person desselben namens und staman
were, so sol dannethin die lehenscha£ft und jus patronatns der gh
melten pfrftnd den obgenanten herren dem brobstund dem cappitU
zu Munster zfigeh6ren und zfiston, also das die selb pfrftnd hin &r
so digk und das notdurftig sin wird et, ainer erbem x^^rson, so dam
in priesterlicher wirdo oder dartzft geschigkt und ainer silichoi
pfrftnd enfengklich ist, gelihen werden und dann derselb als ift
ainem caplon der selben pfrftnd verrer presentiert werden s&Ile, du
daruff zft investieren und zft best&tigen, als sich das nach ordnnog
des rechton gepürt. Der obgenant herr Peter TrüUeray und ain jeg-
licher caplan dergemelten pfr&nd soll ouch alle die fryhait und recht haben,
so ander caplon in der kilchen zft Arow band und dero gemessen;
desglichen zft den göttlichen ziten, so in der selben kilchen gehaltm
werden^ allweg koren und d<ibi sin als ander caplon , und mit son-
dern Worten zft jeder wochen vier messen uff dem obgemelteu althar,
mitt nanien uini uff den sonntag und uff den sambstag, aini von unaer
lieben frowen, es sye dann ain grfiser vest, und die andern zwo uff
zwen ander tag in der wochen, uff die er dann aller geschigktest
ist, sprechen und halten under dem ampt, so ander caplon mea
band, es wero dann, das inn daran irrte krangkhait oder redlich nr-
soch, doshalb er das nit verin6cht. Es sol ouch ain jeglicher capli»
uff der gonielien pfrftnd personlich residieren und sitzen, es were
dann das er an sincm lehen herren welher der were urlob gehaben
niöcht an ainem andern end zft sin. Und ob er sfilich urlob erlangte
oder die pfrftnd dehains mals ainem gelihen wurde, der nit priester
were, so s5Hen doch nit desterminder wöchentlich die vier messen
one abgang wie vorstaut gehalten und gesprochen, bestelt und ge-
schafft werden, bi verlierung der pfrftnd, dem so si dann geUhen were.
Und sulich jetzgemelt artigkel und für wort sol ain jeglicher caplon,
wenn er die pfi-ünd enpfaucht, zft halten und dem nachzftkomen globen
und sweren. Und sind disz die gftt, zinsz , nütz und galt, so ich
der obgemelten pfrftnd zft enthaltnusz ains caplons geben und damit
itni Sil
dieselben pfir&nd beganbet, gestifft und dotiert hab und gib inn die
oach also fibr mich und min erben wissentlicb in krafft disz briefs
far lidig aigen mengkiichs halb unverkümbert und unanspräehig :
Mitt Damen and des ersten fAnftzehen guldin ewigs zins und geltz ab
der fltiftt Mtinster vorgenant. Item zehen pfund haller jerlichs zins
Znrieher werung, git Wigand Zoller von Zürich nach innhalt der
briefai darüber geben. So dann usser und ab dem hof zu Buchs,
den Dobrich und Hanns die Frigker von Buchs innhaben und buwen,
sehen matt kernen, funff malter haber und fünff stugk geltz an
roggmi Arower messesz und mit namen jerlichs des ersten vorusz
nnd Tor andern zinsen, so derselb hof mer giltet. Und dartzA ain
amlich bebusung und ainen krutgarten zft Arow. S61ich jetzgemelt
ans» galt und gut mit aller gerechtikait und zügeh&rd nun hinfür
ain jeglicher caplon der vorgemelten pfründ zu der selben pfrftnd
banden innhaben und die zins innemen, inziohen, nutzen und messen
nnd damit handeln, tun und lassen, als sich dann in sftlichem zütün
gep6rt, von mir, minen erben und menglichem ungesumpt. Denn
ich mich für mich und min erben der obgeschribnen gdt, zins, nütz
nnd galt mit aller aigenscha£ft, gerechtikait, vordrung, zAspruch
nnd ansprach, so ich bishar zu und an den selben gAten, zinsen,
nfitzen nnd gülten g^hept hab oder hinfür ich oder min erben dartzA
oder daran jemer gehaben oder gewinnen k&nden oder mSchten und
dartzA aller fryhaiten, rechten, schirms, uszüg oder gev&rd, damit
ich oder min erben wider disz slifftung oder begaubung jemer getan,
die geawechem , mindern oder abgetün m&chten, gentzlich und gar
entiigen und b^ben hab, entzieh und b^ib mich des in krafft dis
IriefiB, nnd insonders des rechten das da spricht : ain gemain verzihen
vei&he nit, ain sündrung gang dann vor, arglist und gev&rd hierinn
gentilich vermitten. Und umb deswillen das dann dise obgemelte
itiiltnng und begaubung und alles das so hievor geechriben staut dester
krefftäger nnd bestentlicher syen nun und hienach, so bitt ich üwer
(IhnUich gnad mit demütigem vlisz ernstlich dis obgemelt min stiff-
tnng nnd begaubung der obgemelten pfründ mit sampt den obge-
aehribnen gAten, zinsen, nützen und gülten und allen vorgeschribnen
fikrworten, puncten, atugken und artigkeln mit üwer bischofflichen
ge.waltBami und oberkait umb gottes und der seien hail willen und
memng des gotzdienst gn&diclich zu confirmieren, zu ratificieren, zu
krefitigen und zu mächtigen und zu best&ten, und zu ervollen all mangel
oder gebresten, ob villicht ainich hierinn begriffen weren, und üwer gnad
well sich hiemit tailhaftig machen des guten, so hievon ob gott wil
komen wirdet; zu dem so beger ich, das gen gott und in zit umb
icwnt fürstlich gnad zu verdienen. Und aller obgeschribner dingen
sA waram nnd vestem urkünd so hab ich obgenante Anna Trüllerayn
erbeuten die obgenanten frow Adelhaiten äbbtissin zu Schennis, min
frowen basen und obern, Hannsen Trülleraj zu Arow, Ludwigen
312 [WS
Zehendern und Uolrichen Trölleray min veiter vorgeDant, das n in
ingesigel z& gezugknusz dirr ding für mich und min erben gebengkt
hand an disen brief. Wir Adelhait von gottes gnaden ibbtisBia im
gotzhus Schennis obgenant bekennen, das unser chorfrow und bw
Anna Trülleray vorgenant dis stifftung und b^ubung wie die hmv
geschriben staut, mit unserm urlob, gunst, wissen und willen getoi
haut, und des zu urkünd so haben wir unser abbtye insigel tod ir
bett w^n für si, ir erben, doch uns und unserm gotzhus in ander
weg unsch&dlich gehengkt an disen brief. Desglich wir die obgenantn
Hanns Trülleray, Ludwig Z&hender und Uolrich Trülleray unser in-
sigel von bett wegen der selben unser basen für si und ir erben oach
hieran gehengkt hand.
Geben uff sambstag vor aller hailigen tag nach Cristns gepori
viertzechenhundert sibentzig und dru jare.
Die vier Siegel hängen.
Die Urkunde ist sehr schön geschrieben.
324. Der bischofliche Vikar von Constanz bestätifft die Stiftung der
Anna Trüllerey. Constanz 1473 December 18.
Vicarius reverendi in Christo patris et domini domini Hemuumi
dei et apostolice sedis gracia episcopus Constanciensis | in spirituaHbus
generalis omnibus presencium ins[)ectoribus noticiam subscriptonim cum
Salute. Noveritis | noverintque uuiversi et singuli quos nosse fuerit
oportunum quorunique nunc interest aut interesse | potent, quo-
modolibet in futurum, quod nos anno et die quibus presencium data
subscribitur fundacionem , crectionem, dotacionem et ordinacionem
misse peri)etue ad altare uovuni in ecclesia parrochiali Arow situm
Constanciensis diocesis, in bonore gloriosissinie dei genitricis virginis
Marie et omnium sanctorum dedicatum \^r religiosam dominam Annam
TruUerayn, canoiiissam nionasterii in Schennis Curiensis diocesis, ma-
tura cum delil>eracione })ro dei omnipotentis sueque jamdicte piissime
matris virginis Marie ac tocius celestis curie laude et gloria necDon
suorum pai-entuni, predecessorum, sueoessorum et germanorum ac om-
nium Christi fidelium animarum salute et remedio factas ac omnia
et singula per eandcm dominam Annam ordinata, prout in litieris
dotacionis, quibus presentes nostre littere sunt et apparent transfixim
api)ensate coutiuetur et exprimitur, juste et canonice invenimus facta
et ordinata, consensu eciam quorum interest ad hec })atenter acee-
dente. Ea proptor huniili pro confinnacione premissorum suppli-
caciouiä facte annuentcs huiusmodi fundacionem, erectionem, dota-
cionem et ordinacionem, sine tarnen eccicsie i)arrochiaIis in Arow supra-
dicte prejudicio et detrimento, duximus auctorizandum, approbandom,
ratificandum et conRrmandum et in dei nomine auctoritate ordinaria
approbamus, auctorisamus, ratüicamus et conßrmamus hanun serie
n. 141«] 413
teranun, sapplentes eciam omnes defectus si qtd forte impi*eiiii88i8
tflrvvnisBe noBcnntor adhibitis sollempDitatibos debiiis et consaeiüu
cniiui ra testunoniuiii et robar perpetae firmitatis «gillam vica-
Aqs Bostri preseniibus doximos sabappendendum.
IMom Constoncie anno domini millesimo qoadringentesimo wp-
ngmasDO tercio die vero dedma octava mensis deoembris indictione
cta.
Auf dem umgeschlagenen Pergament steht: Conrad! nomine
Bartholomens scripsii.
Anf der Rückseite: Johannes Vest.
Die Urkunde ist durch den Pergamentstreifen, an dem das Vicariats-
igel hängt, mit der vorigen verbunden.
An m erku nsr. Die Aebtissin von Schännis, Adclheti, bestätigt schon
1 23. Juni 1473 aas von der Anna Trüllerey vor dem Rathe von Aarau
1 19. Mai 1473 gemachte Vermächtniß. Ueber das Erbe dieser Anna
tfltand ein lan£;er Streit, worüber uns viele Urkunden Zeugniß geben,
;1. femer die folgende Nummer.
32&. 1474 Mai 9 (mentag nach des helgen crütz tag im mejen).
Hemi Basler, des Rathee von Aarau, urkundet an Stelle des
inkers Ludwig Zehender, Schultheissen von Aarau, vor dem großen
id kleinen Rathe, daß Frau Enelli Trdllerejin, Chorfrau von Schennis,
rem Vettern Junker Hans Trüllerey, „sesshafil alhie in dem fryen
m,*' Junker Ludwig und Mark wart Zehender, Junker Ulrich und
ms Trdllerey von Schaffhausen und Walther Kastler von Kaiser-
il Legate vermacht, sowie in der Leutkirche in Aarau eine Pfründe
stiftet habe.
Zeugen: Junker Hans Trüllerey, Junker Ludwig und Markwart
hender und Walther Kastler.
Urtheilssprecher : Uolrich T&tzschler, fursprech, Hensli Buchsser,
WS Bemhart, Hans Gewis, CAntz Kristan, Jacob Schmid, Thoman
B^LeoTf Heini Herman, Burekart Schnegans, Hans Hündli.
8. h.
996. Bern verspricht der Stadt Aarau, nicht mehr Mannschaft aus-
heben zu wollen, als Orts-Betreffniß ist. 1476 August 29.
Wir achulthes, r&tt und einteil der burger zu Bern bekennen
Gaolich mit disem brieff, das die ersamen uunser lieben getruwen |
holtfaes und r&tt zu Arow von gemeiner ir statt w&gen uff hütt
s briafis datum durch ir erber bottschafft an unns | haben lassen
logen, wie sy dann von altter har z& zitten der kriegsUffen, in
Udrtgen, ISgrungen und sns gewont haben | ir uff gelegten zal in
sifttt den st&cken nach uszzüziehen, und also für und für z& nisten,
18 inn euch niemans, wer der sjre in ir statt ges&ssen, geschonnt
314 [un
«
wird; alls aber wir dabar zum dickem mal ettiicb reisig beM»der
von inn über ir geordnetien zal beschriben haben mit anns zA xiehoi,
bring dens&lben mercklicben Unwillen, deshalb sj dann meinen, mit
inn nit zft reisen noch kosten zu liden, dann sy also miti zwüaltter
beschw&rd, ro&gg, kost und arbeitt beladen worden, sonder acli
ee von inn zA ziehen, dar dorch sy aber dann witter an lib nnd
g&tt bekr&nckt wurden, onns dester minder wenn sich das b^b
trostlich mögen sin. Und nach l&ngrem darlegen daroff mit gar de-
mfittiger bitt an kome», vonsAlichem nnnsrem besondren beschriben
gn&deklich zA stand ond si by iren harbrachten gewonbeitten der
anlegong der lötten beliben z& lassen. Und wand wir dann ir bitt
zimlich ond irhalb notturfftig sin erkennt, so haben wir inn mit
einheligem ratt zugesagt, verwilgett ond gönnen, das sy non hin&r
in allen kriegsAbongen jedenzal so innen von onns ofl^legt wirtt
den sticken nach, alls sy das von alltershar g^wontt band ze thAnd,
s&llen ond mögen oszziehen, deshalb von ons ombekomrett ond nn-
versAcht, ond meinen sy ouch solcher sonderlicher beschribong hiofar
gAttlichen zA vertragen. Ob wir aber jemannt darober von inenbe
schriben worden, sol inen an ir zal dienen ond dennoch tt nach billi-
keitt anges&hen w&rden, omb das sy byenander dester forer ond bat
mögen beharren ond zA rAwen beliben, alle gev&rd her inn hindan-
gesetztt. Und sind wir von r&ten daby gew&sen : Fetter von Was-
bren, Schultheis, Adryan von BAbenberg, beid ritter, Hans RAdolff
von Erlach, Fetter Schoppflfer, Hans Fr&nckly, Bendichtt Tschachttlan,
Anthonny Archer, Hanns Kuttler, venner, Gilgen Achslialm, Fetter
Simon, CAnratt KiettwU, Hanns Wanner, Fetter Iraney. Und des
zA urkünd haben wir inn des bekannttnusz mit unnser statt an*
hangendem insigel versiglett.
Geben uff donstag vor sant Verenen tag, do man zaltt nach der
geburtt Cristi tusend vierhundertt sibenzig imd sechs jar.
S. h.
Abschrift im Copialbuch p. 833 ff.
327. Der Gencralvicar von Constanz weiht in der Kirche von Aaraa
zwölf Altaro. Constanz 1479 Oktober 2.
A'os Daniel dei et apos/o/tre sedis gracia episcopos Bellinensis re-
verondi in Christo patris ei domini \ dotnini Ottonis eadem gracia electi
et de • • • sanctissinii domini nostri pape et sei'enissimi domini nostri
Jhesu Christi \ s«/ratoris in verum pastorem ecclesie Canstanciensis provin-
cia » » riciirius in pontificalibus generalis r^co^oscimus, | » ♦ quod
sub anno domini 1479 die 20 mensis iulii in qua agebatur cele-
bratio sancti Jacohi apostoli et soquentibus immediate tribos dielm
• » » consecravimus ecclesiam parrochialem in Arow cum omnibos
suis altaribus et « • « « « es differencias extunc extitit ampliatnm
Hit] 315
intronisando quo ad ecclesiam et p* * • • • vidDaliter saos quos-
tfna paironos et anniversarios dies dedicacionom caiasqae « # «tun
ei Of^nein proot sequitur, scilicet: Ecclesiam principalem in hono-
rem glorioeiflsime virginit Marie ponentes eins dedicacionem in domi-
Bicam proximam post Philippi et Jacobi. Altare summum in hono-
rtm eiosdem beatissime virgiois Marie, sanctorum Maoricii, trinm
regum, Joannis baptiste, Martini, Dyonisii, Ursi et sociomm, Agnetia
et GeoriL Altare primum prope janoam chori ad dextram latus
aockaie in honorem Marie Magdcdene, Ursule et sodalinm innocencium,
ürbaniy Silvestri, Georii, Ludoici, Lazari, Marthe et Othilie; dedica-
eimem eins in dominicam proximam post festom Marie Magdalene.
Seeiuidmn altare eiusdem lateris in honorem sanctorum Johannis ewan-
griista, Petri et Jacobi apostolorum, Christofen, Francisci, Alexü,
Crispim, Crispiniani ; dedicacionem eius dedicaciont ecciesie infingentes.
Sequens in angulo in honorem beate virginis, sanctorum Nicolai,
Andrea, Blasii, quatvor eyangelistarum, Dorothee, Cosme et Damiani;
dedicacionem eius etc. superiori annectentes. Altare quartum in ho-
norem sancte trinitatis, beate virginis, Valentini, Francisci, Jacobi,
Ambrosii, Christofen, Aguetis, Dorothee, Galli et Anthonii; dedica-
cionem eius dominica post Valentiui celebrandam statuentes. Altare
aKnd ad statuam situm in eodem latere in honorem sancte virginis,
sanctorum Felids et Regule, Wolfgangi, Sebastiani et Anne; dedi-
cacionem «t'us in dominicam post exaltationem sancte crucis locantes.
Altäre vero in alio latere situm ad chori januam ^nsecravimus in
honorem sancti Michahelis et omnium angelorum, Petri et Pauli apo-
itolonim, Leonardi, Appollinaris, decem milium martirum, Fridlini,
Jaoobi ; dedicacionem eius in dominicam post Michahelis ponentes. Se-
quens in honorem individue trinitatis, Katherine, Mai<garethe, Appolonie
ai Agjathe, Chrisogoni, Arbogasti, Erasmi, Yerene et Bartholomei;
iedicacionem eius dominice post Katherine adjungentes. Tercium in
angulo in honorem beate virginis, sanctorum Barbare, Johannis bap-
üste, Sebastiani, OnoMi, Dorothee, Laurencii, Rüperti; dedicacionem
eins in donÜDicam secundam post Barbare ordinautes celebrari. Se-
quens altare ante id situm in honorem omnium sanctorum; dedica-
cionem eius dominice post omnium sanctorum applicantes. Quintum ad
statuam situm in honorem beate virginis, sanctorum Petri et Pauli
apostolorum, Laurencii, Vincencii, Steffimi, Uodalrici, Johannis evan-
geliste, Nicolai, Silvestri, Yerene, Feronice, Rose et Ursi; dedicacionem
6108 dominice post Petri et Pauli appendontes. Altare super can-
oellnm vel in basilica in honorem sancte virginis, decem milium mi-
litiUD, sanctorum Ambrosii et omnium doctorum, Erhardi, CAnradi,
Panthaleonis,* Bemardi et Lucie virgiois et martiris; dedicacionem
eins dominica post decem mUium mUitum sanctientes celebrandum.
Gopöentes autem, ut prefata ecclesia cum suis altaribus a Cliristi fi-
defiboa devocius visitatur et congruis honoribus veneretur. Nos dei
316 [IM
misoricordia omnipoientis et beatonim Peiii et Pauli apostolonun anc-
toritate confisi oninibus Christi fidelibus vere confeesis et oontritis,
qui dictam ecclesiam vel sna altaria devote visitaverint ac in eadflm
oraverint in diebus dedicacionis eins et altarium nee non festivitatibv
patronorum et patronarum eonmdem aut in singuliu festivitatibos
Christi ac inteinerate Marie dei genitncis et in festivitatibus omninm
apostolorum et qui ad fabricam eiusdem ecclesie manus porrexerint
adiutrices pro reparacione, conservacione et innovadone omamentomm,
calcium, librorum aut alias qiiidpiam de facultatibus suis donaverint,
quadraginta dies criminalium et unum annum venialium de iniuncÜs
eis penitenciis misericorditer in domino relaxaraus. In quorum om-
nium premissorum evidens Signum testimonium atque robur sigillum
nostrum presentibus duximus appendendum.
Datum Constancie anno quo supra die vero secunda mensLs oc-
tobris indictione secunda.
Das Siegel hängt; die Umschrift lautet: S. Danielia episcopi BeUineoRi
ordinis minonun«
• Nach Panthalconis steht noch einmal: sanctonim Ambrosii et om-
nium doctonim.
Die Urkunde ist sehr stark beachädifft, sie hat mehrere große Löcher
und das Pergament ist zum Theil verkaln, so daß die Schrift nur mühiain
entziffert werden konnte.
328. Stiftung einor Kaplanoipfründe in der Kirche zu Aarau. 1-W)
Oktober li) (uf Galli confosaoris).
Ulrich Jung genannt Kitzi, Bürger von Aarau, stiftet mit Zu-
stimmung des Propstes Jost von Sil inen und des Chorherrenstiftes
von Münster für den Muttergottes- und s. Peter und Paul-Altar in
der Pfarrkirche zu Aarau eine Kaplaneipfründe und widmet hiefür
folgende Zinso zu deren Einkommen : Zwanzig Gulden von der Stadt
Aarau, drei von Brugg, drei zu Tegerveld, zwei Gulden zu Klingnau
und zwei Gulden zu Baden. Dagegen verpflichtet sieb der betreffende
Kaplan, das Knplaneihaus stets in gutem, baulichen Zustande zu er-
halten, zur Zufriedenheit des Chorher renstiftes in Münster xmd von
Schultheiß und Kath in Aarau ; gleichzeitig keine andere Pfründe zu
versehen noch für sich versehen zu lassen, auch diese Pfründe nicht
zu vertauschen, sondern sie, wenn er sie nicht mehr will, dem Pa-
tronatsherren aufzukünden ; nach seinem Tode l)eziebcn seine Erben
sein marchzabliges Guthaben ; wöchentlich soll er vier , oder minde-
stens drei ^Messen lesen oder lesen lassen, dem Leutpriester (Stadi-
pfarrer) gehörige Aushilfe leisten, wie ein anderer Kaplan und dafür
auch am Opfer den gebührenden Antheil haben. Bei Erledigung der
Pfründe haben B(>wcrber aus seinen Verwandten den Vorzug, ist ein
solcher noch nicht Prit*ster, so soll man die Pfründe bis zu zwei
Jahren durch eioen andern Priester vei*sehon lassen, bis jener ein Priester
IttS] S17
ist Der Stifter ist Patronatsherr und nach ihm seine allfUlligen
Söhne und sonst die seiner Brüder/ nemlich der Werna und Hans
von Ror und dann das Chorherrenstift zu Münster. Der Stifter be-
hftlt sich vor, die Pfründe im Erledigungsfalle erst nach einem Jahre
la besetzen, inzwischen aber die Messen lesen zu lassen; dagegen
sollen seine Brüder und Söhne sie schon nach einem Monat besetzen,
sonst wfthlt das Chorherrenstift zu Münster.
Eb hängen die Siegel des Propstes und des Chorherrenstiftes zu Münster
und des Stinen.
929. Der Nmicius, Bischof Bartholomäus von Castelli, erlaubt den
Aarauem in der Fastenzeit den Genuß der Butter. Zürich 1483
August 5.
Bartolomeus episcopus civitatis Castelli ad Almaniam ac uni-
et singula provincias | , civitates, terras et loca Germanie sacro
Romano imperio illinsque electoribus subiecta apostolice sedis cum plena
potsstate legati | de latere nuncius et orator. Dilectis nobis in Christo
I^bano capellanis et clericis pertinentibus sub parrochia parrochialis |
eccksie opidi Arow Constantiensis diocesis. Sincere devotionis affectus,
quam ad Romanam geritis ecclesiara promeretur, ut petitionibus vestris
quantum cum deo possumus favorabiliter annuamus; cum itaque ex-
hibita nobis nuper pro parte vestra peticio continebat pro eo, quod
servitores et domestici vestri, qui ex indulto apostolice laicis utriusque
sexus incolis opidi Arow Constantiensis diocesis concesso quadragesi-
malibus et alüs diebus, quibus esus lacticiniorum est prohibitus, in
habitationibus vestris in vestra presentia butiro utuntur, grave vobis
Bt| com arbores olivarum, que olivas producunt ad conficiendum
oleom, apud vos non crescant, huiusmodi butiro etiam uti non posse.
Nos quibus sanctissimas in Christo pater et dominus noster dominus
ffixios divina providencia papa lY. desuper specialem per suas litteras
oonoeesit facultatem, ut eo vos sedi apostolice devotiores exhibeatis
quo noveritis vos amplius illius gratie ubertate foveri huiusmodi sup-
plicadonibus inclinari vobis, ut quadragesimalibus et alüs diebus,
quibus esus butiri de iure vel de consuetudine est prohibitus, butiro
ipso liberi vesci absque conscientie scrupulo valeatis, constitutionibus
et ordinationibus in contrarium facientibus nequaquam obstantibus,
fiMmltatfa predicte vigore auctoritate apostolica indulgemus. In quo«
mm fidem presentee litteras üeri fecimus et nostri sigilli appensione
oonununiri.
Datum Thuregü Constantiensis diocesis anno incamationis domi-
moe millesimo quadringentesimo octuagesimo tertio nonas augusti,
pontificatus prefati sanctissimi domini nostri anno duodecimo.
Auf dem umgeschlaffenen Pergament steht: G. Eint«
Siegel hängt an rotnseidener Schnur.
S18 [UM
830. Der Elath von ÄArau bestätigt die Süftunflr des Ulricfa Jung.
1489 Oktober 26.
Zewüssent das uff hüt als datum disz briefb wiaet vor oims schalt*
beissen und rät z& Arow usz bevelchen and gebeisz gemeiner bnrgeren
in bywesen und gegen wir tikeytt | des erwirdigen wolgelertan meister
Ambrosio Meyer, der zitt unserni lüpriester, und der edlen strengen
herren her Hannsen von Hallwilr und her Hanns Rftdol£Rui | von
Luternow, rittern, erschinen sind: Uolrich Junng genannt Kitd mit
her Bernharten Telsperg, der zitt sinem capplan des altares unnsar
lieben frowen, sannt | Peter und Paulus von der löblichen mesz onnier
frowen uff ettliche tag als hernoch bestimpt werdent ze singeo, halt
sich derseib her Bernbartt Telsperg mit g&tter vorbetrachtung und
wolerwognem rate für sich und sine ewigen nachkomen capplann
der vorbestimpten pfrAnd so furhin jemer und x& ewigen nttn
capplan werdent, verbeissen und z&gesagt hinfiir yemer ewenklichen alle
Samstag und all unser frowen tag angentz uff die frftchmesz uff sinem altar
in der cappell ein loblich mesz von unnser lieben frowen singen, da by and
mitt sin sond der sch&lmeister selbander grosser stimmen mitt dxyea
schfdem kleiner stimmen darzü geschickt Darumb der vorgenaot
stjffter Uolrich Jung sinem capplan geben und nszwisen sol dryg
guldin g^ltz jerlicher gullt, dem sch&lmeister von yettlicher mesi m
Schilling, dem andren mitt der grossen stimm sechs haller, jettlichem
Schüler dryg haller, dem gotzhosz pfleger zechen Schilling, umb das
er dem Schulmeister und schülem die selben tag bar uszwisi
und bezall, einem sigristen zechen Schilling, der da by sin sol Z6
alltar dienen und wasz darzü zierlichen hörtt bereitten, dem gotzhns
zwen guldin geltz ouch yerlicher gullt, umb das dise beluchtung de8
altars erlichen mog gehalten werden. Und nach des genannten Uol-
riehen Jungen tod und abgang sol der selb capplan und sine nach-
komen alle suutag und all zwfilff hotten tag aber ewenklich wie ob-
statt ein niesz uff die bestirapteu zitt von unnser lieben frowen in der
cappell singen, darvon aber dem capplan werden und dienen sond
dryg guldin geltz jerlicher gült, so die mesz angatt, einem scbftl-
meister ein Schilling, den Schülern als vor dryg haller, dem andren
mitt der grossen stimm sechs haller, dem gotzhus man zechen Schil-
ling und dem sigristen zechen Schilling, yett liebem in der gesetzt und
Ordnung wie obgelüttret ist, doch mitt dem underscbeid, ob der ge-
nant caplnn oder andre sin nachkomen ungeschickt wurdent ze singen
vor alter oiler krankheitt irs libs oder ob sy zu den helgen, ald gang
Baden furent, wie sich das hyenach begeben möcht, so sol der selb
capplan die voigesetzten messen ane alle fürzög mit einem andren
verscchen gesungen werden, und wenn der so ye capplan uff der
pfründ ungeschickt wurd, das gott alle zitt wend, so sol er die be-
stimpten gült nitt innemen, besunders der so die messen singen ward,
)%. 14»1] 819
n 8ol 87 dieneD. und bjeruff halt sich der genant capplan föo*
b and fiine nachkomen verziehen und begeben aUer £ryheitten,
Uen, brieffein, brivileygen, »o sy hyewider gehellflfen m&chteriy sy
renf von bapeten, kftngen, keyseren oder andren prelaten erworben,
geverd vermuten, und des zt vester ewiger sicherheitt haben
r obgenanten Schultheis und ratt disen brieff zu der dotadon des
ars mitt durchgestochnem angehencktem unnser rattes secret insigel
kastvogt, försecher und schirmer der pfr&nd und usz bitt des^ ge-
onten stiffters und capplans verwarett.
Uff mentag nechst nach sannt Crispinus und Crispintanus tag als
m zallt von der geburtt unnsers herren tusennt vierhundertt achtzig
d nun jare.
Diese Urkunde ist durch den Pergamentstreifen, an dem das Secrets-
gel bflngt, mit nr. 828 verbanden.
* Hs. verent ^ Hb. der.
4. 881. 1490 Februar 1.
Schultheiß und Rath von Bern vidimiren auf die Bitte des
tters Hans Arnold Sftgenser das yon Herzog Budolf (IV.) am 2.
»il 1861 (in diesem Vidimus steht fölschlich 1381) den Klausnern
bheilte und von Herzog Leopold 1374 Oktober 21 bestätigte Pri-
8. h.
Vgl. nr. 141.
832. VerhftltniO des Besitsers des Alten Thnrms vor der Stadt Aaran
sur Stadt in Bezuff auf die Wehrpflicht 1491 Januar 24
(mendag nach sanct Yincentzentag).
Schultheiß und Bath von Bern entscheiden, es habe Heinrich
ififdrier froher im Besitze von Wildenstein, als jetziger Besitzer
r vor der Stadt Aarau gelegenen, von Schultheiß Sebastian von
itemow gekauften Burg und der dazu geh(^rigen Matte bei einem
uppenaufgebote an die Stadt Aarau und auch an ihn, entweder
it letzterer oder auch mit der Zunft zu „Tistellzwang und Narren**
Bern, auszuziehen, falls nicht etwa besonders über ihn verfügt
rde; bei einem „ Landskriege ^ solle er seine Burg durch zwei
ri^^dcnechte bewachen lassen, und wenn hiefür mehr Mannschaft
ithig, sei ihm dieselbe von Aarau unentgeltlich zu stellen, Geschütz
id Munition „Gezüg** dazu stelle er aber selbst; die von Aarau ge-
rderte jährliche Steuer von fünf rheinischen Gulden habe er gemäß
r frühem schriftlichen Vereinbarung an Aarau zu entrichten. Hein-
sh Haßforter hatte zu seinen Gunsten vorgebracht, die Burg seie
I eiii Lehen von Bern und als vor der Stadt Aarau gelegen der-
Iben nicht kriegsdienstpflichtig; in einem Kriege sei er nicht mächtig
oug die Burg zu bewachen ; dies müsse und zwar zu ihrem eigenen
820 [Utt
Vortbeil durch dio Aarauer geschehen, da er die Barg gat gebaat
und wohl mit Geschütz versehen habe, auch die Stadt, an dieser
Stelle ungedeckt, nun dadurch geschützt sei; femer, Hans Ul-
rich von Lnternow und dessen Sohn Sebastian haben jShrlich onr
zwei Gulden Steuer eutrichtet, er habe in der Stadt sonst keinen
Besitz, lasse schon jetzt und später noch mehr seine Kinder io der
Stadt wohnen, durch deren Ehesteuer sie Nutzen habe. Darauf ent-
gegneten dio Abgeordneten von Aarau: Arnold Sägenser, Ritter,
Schultheiß Sebastian Lutemow und Ulrich Kind des Raths, es seien
die Bedingungen über seine Niederlassung in Aarau mit seinen „Bei-
ständen!^ Ritter Hans von Hallwil, Burger von Bern und Marqoait
Zechender schriftlich und gesiegelt festgestellt und von ihm geneh-
migt worden, sie hofften, er werde wie seine Vorfahren in der Boig
dabei bleiben, in deren Bewachung sie in inländischen Kriegen übrigeni
immer ausgeholfen haben, was sie auch künftighin thun wollen«
Darauf verneinte Heinrich Haßfurter jene Bedingungen angenomnMB
zu haben; er habe übrigens keine Copie davon erhalten um sie g^
hörig überdenken zu können. Auch stehe ihm nicht zu das Lehn
seiner Herren von Bern mit neuen Lasten zu beschweren oder mit
andern als mit ihnen in den Krieg zu ziehen. Ihrer firtlhem Ent-
gegnung fügen die Abgeordneten von Aarau noch bei, es sei die gB-
forderte Steuer seinem VonnÖgen nicht angemessen, da er in Aam
selbst bei fünfzig Gulden angelegt und mancher Aarauer, der nicht
soviel Verniügen bo;?it/.e, steiiro mehr als er. Si-bließlich berufen sie
sich auf ihre anerkannten Rechte und Freiheiten.
Die Rathsniilglicder: Wilhelm von Diesbach, Ritter, Schultheis
Adrian von Bubenberg (der jüngere), Ritter, Herr zu Spiez; Hudolf
von Krlach, Ali Schultheiß; Jörg vom Stein; Urban von Müllcren;
Casper Hetzel, Vänner ; Benedikt Tsohachtlan ; Anthoni Archer, Sekel-
meister; Sulpieius Briiggler; Nikiaus Zurkinden, Vänner; Peter Boum-
garter; Oilian von Rümlingcu; Urss Werder; Anthoni Schöne; Peter
Strub; Nikiaus Thorman; Rudolf Huber; Ludwig Tillier; Peter von
Wingarten; Bonedikt Sporer; Michel Utinger.
S. h.
333. 1402 xMärz 2.
Lienhari Frytag von Burgdorf und seine Gattin Elise Krampf
bezeugen dein Rittor Hans Arnold Sogenser, als einem Vogt „der
andächtigen geistli».lien swustern sannt Ciaren regel zu Arow,** den
Empfang von 20 Gulden.
Siegel des Berchtold Michel, Venner und Bürgermeister von Burgdorf,
hüngt.
IS. 1818] 321
831 1518 Oktober 18 (donstag Tor sant Gallen tag).
Bern bestätigt den 1415 April 20 den der Stadt Aarau ertheilten
viheitsbrief.
8. h.
Abechrift im Copialbuch p, 236.
885. ZOrich 1515 Jmd 6. (dat. Tnrregii Constant. dioc anno incam.
dominice millesimo quingentesimo decimo quinto, octavo idos
jonü, pontificatns domini nostri domini Leonis pape decimi
anno tertio).
Bischof Ennios Phjlonardos von Veroli päpstlicher Nuntius in
r Bchweiz bestätigt dem Leutpriester Jakob Heylmann, Licenciat
r Theologie, und Heinrich Megger, Magister der Philosophie, den
ipellanen und Mitbrttdem der Bruderschaft der Kapellane der Püeut-
rche in Aarau Gonstanzer Diöcese, Provinz Mainz, die Satzungen
nannter Bruderschaft, kraft päpstlicher Vollmacht, und nimmt sie
säum Schutz ; auch verleiht er zur Hebung derselben, allen denen,
dehe an deren Festen in den Tagen von Epiphania und der Zehn-
aaend Märtyrer, sowie an den Gedächtnißtagen und andern ihren
sflien andächtig ihrem Gottesdienste und Gebetsilbungen beiwohnen,
liben Jahre und 40 Tage Ablaß, ebenso denen, welche in gleicher
eiae dem Begräbnißgottesdienste eines Mitgliedes und dem Siebenten
id Dreißigsten beiwohnen, 40 Tage für TodsUnden und ein Jahr
r läßliche Sünden Ablaß. Auch überträgt er einem von ihnen hiefür
ireilen gewählten Beichtvater die Macht, sie einmal im Leben und
if dem Sterbebette von solchen Sünden zu absolviren, deren Abso-
tion sonst nur dem Papste zukömmt. Ferner können da auch die
dübde einer Wallfahrt zu den Aposteln St. Peter und Paul in Rom,
. Jakob in Compostella und nach Jerusalem gelöst werden; zur
dt eines Interdikts können sie den Gottesdienst und die kirchlichen
eilamittel haben und den Leichen ohne feierliches Begräbniß ein
rchliches Begräbniß gewähren ; an allen Fasttagen auf den fiath des
astlichen und weltlichen Arztes, Eier, Butter, Käse und andere
ilcherzeugnisse wie auch Fleisch genießen.
Unten, rechts und links steht: N. Geronins.
Aof dem umgeschlagenen Pergament rechts: Jo. Aug. Ritius.
Das in einer Blechkapsel hängende Siegel ist stark verletzt.
Die schön geschriebene weitläufige Urkunde ist mehrfach durch-
hnxtten.
886. Begräbnißrecht. Zürich 1515 Juni 23 (dat. Turregii Constan.
aioc anno incam. millesimo q^uingentesimo decimo quinto.
nono kaL julii. pont. dorn. Leonis pape X. anno tertio).
Bischof Ennius Phylonardus von Veroli, päpstlicher Nuntius in
nr Schweiz, gestattet der Stadt Aarau unter der Herrschaft der
Amvtr ürkimdenbaeh. 21
822
Herren von Bern, in der Diöoese Constanz und Provinz
ibre Verbrecher, deren viele Christglfiubige in ihren Oeßbigi
wegen Vergehen und todeswürdigen Verbrechen sich befinden,
Papst ans die Befagniß, daß sie dieselben, wenn sie zum Tode
artheilt sich renmüthig zeigen und es wünschen, kirchlich begraben '.
Auch hier stehen die Namen: N. Ceronius und J. Aug. Ri
Siegel des Bischofea Ennios h&ngt wohlerhalten in einer Blechk
837. Bern entzieht dem Thurm Rore in Aarau die Eigenschaft
gefreiten Stätte. 1517 Februar 9.
Wir der schnithes und r&t zft Bern tAnd kandt mit dii
brieff, das wir äff demAtig bit der | ersamen unser lieben getr
schalthessen und r&t zA Arouw den selben und iren nachkome
frjheit des | tums daselbs zu Arouw in der statt gel&gen, gens
Ror, so inen hievor zA sampt den gAtteren darzA gejhArig von
zA l&chen geliehen ist, abgestelt und hingethan und s&lich hu
ander hüser zA Arouw, so deheln fryheit biszh&r gehept, geachtet hi
also das die genanten von Arouw sAlich obbem< hus in all
schw&rd und beladtnus der frjheit besitzen, bruchen, nutzen
messen mögen, wie sich irem willen und gefallen und der not(
nich wirdt geburen, doch uns an unser ger&chtigkeit und zAgi
des IScbens unabbnichig und ine schaden. Und diewil nun s^
also von uns gehandlet, bewilliget und nachgelassen, so ist d(
bekandtuus diser brietf under unserem anhangendem sigel ver
uffgericht und den genanten von Arouw g&ben uff mentag nich
Dorotheen tag nach Christi unsers herren geburt gezalt thui
fünffhundert und sibentz&chen jare.
S. h.
Das
iarauer Stadtrecht nebst den Handwerkerstatuten.
Yorbexnerkang. Die Ghnindlage des Aaraaer Stadtrechtes
ildfii bekanntlich die Urkunde nr. 14. Durch das Budolfische Pri-
Beg wurde der Stadt das Bheinfeldner und Eolmarer, beziehungs-
RMse das Freiburger Stadtrecht verliehen. Aber eine urkundliche
Snmmg» fthnlich wie bei Bremgarten, Bheinfelden etc. liegt nicht
or» sondern das Stadtrecht ist allein in einer von der deutschen
*as8ong des Freiburger Bechtes wesentlich abweichenden und be-
eatend jüngeren Form erhalten, üeber die Yerwandtschaftsverhält-
oBse des Aarauer Stadtrechtes mit den übrigen der Aargauischen
Ittdte und über den Inhalt desselben vgl. die trefflichen ünter-
uchungen von E. Welti, Argovia IV, p. 202 ff. und die common-
ierten Ausgaben des Bheinfeldner Stadtrechtes und des Badener
tfcadtbuches, herausgegeben von £• L. Bochholz und E. Welti, in
1er Argovia I, p. 17 ff und p. 38 ff.
Df^ Aarauer Stadtrecht ist in einem Sammelband des Stadt-
iiehives enthalten, unter der Bubrik: Stadtrechte nr. 1. Folio>
Pergamenthandschrift in modernem schwarzem Ledereinband; die
Ss. enthalt:
1. Dis sind die Ordnung und Satzungen einer loblichen
statt Arow, euch einer gantzen gemeind, so ein schult-
heisz, dein und grosz rätt und gemein bürgere an ge-
lechen band, durch eines gemeinen nutzes willen.
Der Schrift nach aus der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts;
(4 beschriebene Seiten; die Schrift ist ziemlich nachlässig; die An-
Suigszeilen jedes Abschnittes sind grün unterstrichen; zahlreiche,
iedoch roh ausgeführte Initialen. Abgedruckt daraus ist allein die
)ffhung von Nieder-Entfelden, Argovia IV, p. 261 ff.
2. Der statt Arouw n6we Ordnung unnd satzungeUi
irie hernach volgett.
324
54 Seiten; schöne Schrift mit sehr reich verziertem Titelblatt
Es ist dies eine gleichzeitige Copie des durch den Schultheissen mri
Rath von Bern am 19. April 1572 bestätigten nnd besiegelten neoei
Stadtrechtes, Pergamenths. nr. 728 ; abgedruckt in : Zeitschrift ftr
Schweiz. Recht XVIII, p. 66 — 100, nach einer spätem Copie.
3. Ist ein von Bern 1579, August 15, genehmigter und be-
siegelter Nachtrag zum Erbrecht; 2 Blätter, Pergament.
Das Aaraaer Stadtreeht.
1. Es sol enkein mensch noch diensthafft^r in der statt wxt
hafft sin, noch da burgerrecht han, dann mit gemeinem willen d«r
bürgeren , um das akein burger mit ir zügnisz mSge beschwert
werden, der herr der statt lasz inn dann frjg.'
2. Ist das burger undereinandren kriegend, die sol man lut
zwingen ze clagen und weder der herr der statt noch der richttf
sdlend sy sftnen*. Wer aber einer under inen, der dem herrender
statt oder richter der statt klagt, so sol der herr oder rieht«
heimlich richtung dün und das inclagt ist mAgend sy bewisen.'
' IIa. rvSroii.
3. Enkein ussnian mag züg sin über ein burger, nund ein burger
über ein burger. *
4. Ein yettlioh zügnisz ist mit zweyen unversprochnen ze !)••
wisen und das von gesiebt und gehörd.*
5. Ist das under den bürgeren dhein misshelling uffstatt ?0B
gewöhnlichem oder gesalztem recbten, das sol ein ustrag nemen nach
fryer statt recht und sunderlich nach der statt ze Köln.*
G. Ein burger mag verkouffen und hingeben, dwil sin wib
lept, was es bat ; ist aber das sin wib abstirbt und sun oder doch*
teren hat, so mag er es dann nit dAn, dann mit der kinden willen,
ob sy zu iren tagen sind komen. Wer aber das er redlich sacben
niücht fürziechen und das mit eid und siner band berufte, so mag
er wül verkuul'en ; ist aber das er darnach zur ee kam, mag ersin
kein wegs nit dun.*
7. Ob einer dhein uff siner eignen bofstatt frevenlich angrift,
was im der düt, des die bofstatt ist, da gat einkein büsz nach.'
8. Akein uäsn)an mag mit keim burger akein kämpf bestaa.
wann nach willen des burgers. "
» Vgl. Freiburgor Stadtreeht, Schreibor, Urkundeubuch I, p. 3ff. §. Sd. J
§37. 3§3ö. *g3y. «^$40. •§41. »§42. «§43. J
325
9. Ist das dheiner mit zornigem m&t inwendig der statt eins
gg wandet und derselb mit zweyen unversprochen zögen des be-
ist wirty so sol man im die hand abschlachen. Stirbt der wund
in, sol man im das hopt abschlachen. Beschicht es nachtz oder
eim winhns tags oder nachtz, so sol man in mit dem kämpf be-
Aen. und ist das darum, ein winhus glichen wir der nacht, von
r drtmkenheit wegen.'
10. Ist das der, der da geschuldiget wirt, die zugnis nit of-
mpt, 80 sol er mit dem cleger oder mit eim der zügen in ein
mpf dretten.'^
11. Ist das einer der ein ze tod schlecht hinflächt, des husz sol
in ze gmnd zerstören und sol das ein jar ungebuwen beliben;
das jar yerloufft, so mSgent sin erben das hus wider buwen, ob
wellend, und besitzen da^ hus fryglich, als dan dem herren vor-
üs sechszig Schilling geben. Ob aber der manschlacht darnach
▼angen wirt in der statt, so sol er die gesatzten büsz liden.^'
12. Ob ein burger sin mitburger in der statt haret oder schlecht
er frevenlich zu sim hus gat oder wa er in vacht ald schaffet ge-
mgeD, der hat sins herren huld verloren; die andern recht sind
8 richtersJ*
13. Ob zwen burger ein andren harend, der es anvacht, wirt
ein mit nnversprochnen zogen bewist, der selb besseret, der
ider nÄt.*"
14. Ob ein burger eim usman schlecht oder haret, der besseret
it sechszig Schillingen.*^
15. Ob zwen burger, die ein andren fränd sind, uss der statt
lad, mit einandren krjegend, der des kriegs anheber ist, der besseret
)Bi ric&ter mit dryg Schillingen.*^
16. Ist aber das sy einandren vient sind, so sy uss der stat
lad und dann einer den andren haret oder schlecht oder fellig
aeht, mag es bewist werden mit unversprochen zögen, so sol er
6 bdsz iiden, als ob es in der statt beschächen wer.*^
17. Ob zwen burger die einandren frönd sind uss der statt
lad nnd dann mit einandren kriegend und ane s&n gescheiden
«daat nnd darnach ee das sy in die statt koment, einer dem
idren frevel d&t, den sol man buösen, als ob es in der statt be-
li&cben w&re.'^
16. Wer zu der statt kumpt, der sol fryg sitzen, er sig dann
ejrgen und sins herren gichtig sig, so sol in der herr lidig
oder er sol in hin fAren. Ist aber das der eygen man sins
»ma longnet, so sol der herr mit süben siner n&chsten vattermagen
miaukf das er sin eygen man sig, vor dem herren der statt, so
»hebt er in.'"
•»44. »•§44. "§45. »§46, "§47. "«47. '»§48. "§49.
Bsa "§51.
326
19. Ob ein nflouf bescbichi, ob dheiner von geschieht gewafiMt
darzft kumpt, darin sol er kein büLsz liden. Loaft er sber hmm
und bringt wafen und des bewist wirt, der hat sins herren hnU
verloren.**
20. Ob ein bnrger sin mitbnrger mit firAmbden gericht nffibibt^
was er vor dem frSmbden riehter verlort, sol im yener wider geben
nnd sol dar slm riehter mit dryg Schilling besseren und ob er ii
gevangen schaffet, hat er sins herren hold verloren.**
21. Ob ein ossman ein barger flöchtig macht oder wandet, ob
der barger dem riehter das vormals kant dftt, ob darnach der aas-
man in die statt kampt, was im dann der bnrger ubels d&t, daran
sol der barger von dem riehter kein büsz liden.'*
22. Ob ein barger ein ussman om geltschald für gericht zAchti
so soll in der riehter sechs wachen behalten, ob der geltscholdBr
nit leagnet, and nach den sechs wachen sol der riehter den nssmn
dem burger antworten, also das er im dryg schillig geb, doch also
das der barger dem riehter trostang gebe, das er dan n^tnan niebti
Abels dftg."
23. Ist das eins andren [g&t] in gewett lit nnd der selb ander
oagen ist, des das gut ist, and es nit wider rett, der mag es dar-
nach nit mer Widerreden.'*
24. Wie eim sin gut genomen wirt, der mag es nit in sin ge-
walt bringen, er bewis dann mit dem eyd, das es im mit diebstel
oder mit roub entpfrSmbdet sige.'^ Ist aber das der, in des gewaK
es fanden wirt, spricht, das er es an einem offen gericht koofte,
nit für küppig oder röubig, von eim den er nit erkent, oach sin hus
nit weiszy und das mit sinem eyd bewert, der sol akein bAsz liden.
Ist aber das er vergicht, das er von eim den er erkent es koofl
hab, dem ist erloupt, das er fierzechen tag such durch onsy graf-
schafb, ob er den nicht vindt, noch werschaft nit haben mag, der
sol eins Schachers biisz liden.'^
25. Wer der ist, ein riehter oder ein ander barger, der dheio
ane urtel an nimpt ze vachen, er find dann dabstal oder falsch
möntz by im, der hat des herren huld verloren.'^
26. Ein burger der ein eygnen herren hat, des er vergicbt
eygen ze sin, stirbt er ab, sin wib git dem herren nüt.'^
27. Ob dheiner sins herren huld verlürt, der sol inwendig nnd
uswendig der statt sechs wuchen an Üb und an g&t frid han and
mag uff sim gut ordnen, was er wil, aber* sin husz mag er nit ver-
kouffen nach versetzen. Ob er in dem egenanten zil sins herren hold
nit gewinnet, so mag in der herr allein mit dem has and mit dem,
das er in der statt hat, zwingen; ist aber das der herr aber das
gebirg vart, so sol er frid han, imtz der herr wider kumpt."
.Hb. an.
" S 53. «> § 54. " S 55. " § 56. '•§ 57. " g 58. »»§59. »§ ÖO.
»»§61. ••§62.
327
2S. Die borget sind nit gebunden mit irem herren zu reisen,
dum ein tag weid ; doch also das ir jetlicher an der andren nacht
hmm mftg komen.**
29. Ist das oach dhein*'den andren in der reis verserte, den
aol man b&sen, als ob es in der statt dabeiman beschächen w&re.*®
30. Wenn man oach die reis gemeinlich und oszag gebotten
wirt* welher bnrger das hSrt and nit as gat, er züoh dann redlich
neben fdr, des has sol man zegrand zerstören."
31. Wer barger ist and enweg wil züchen, des lib and gut
m1 sicher gleit haben mit yerhengnis des herren, bis enmitten äff
den Bin und darch allen kreisz das er ze bieten hat."
32. Es sol der herr von im selbs kein priester er wellen, wan
dn dfr mit der barger aller gemein willen erweit ist und im geant-
wnrt."
33. Der lätpriester sol akein sigristen han, dann mit der bar-
gieren gemein willen.'^
34. Den schulthessen und weibel, den die barger alle jar wel-
knd, sol der graf danknem han und bestatten.*^
35. Wer eigen unverktimret einer marck wert in der statt hat,
der ist barger.'*
36. Wer nit rechter erben hat, stirbt er ab, alles sin gut sollen
die rftt jar und tag in ir gewalt han, und kumpt in dem selbigen zil
dheiner einer erben mit zögnisz, der sol das g&t alles han, kumpt
aber akeiner für erb, so sol man ein teil geben durch siner sei heil
wQlen« ein teil dem herren und ein teil an gemeinen buw der statt.*'
37. Ein jettlicher mejnejder ist ze bewisen mit sähen unver-
qiroclien redlichen zogen, als recht ist, von eim meinejd.
38. Ein jettlich wib glichet sich eim man und ein man eim
wib| also das ein man sins wibs erb ist und ein wib irs maus.*"
39. Ein man, dwil sin wib lebt, mag us sim gut ordnen, das
er wil ; dweders stirbt, es du dann hungersnot und die not mit dem
eyd-bewis, us sim eigen und us sim erb mag es nät dün; ist aber
das dheiner siner erben im sin noturft geben wil, so hat es akein
gwaU^ das zeordnen;*' dweders euch zur ö kumpt, da mag entweders
US dem ejgen und erb nit dün.
40« Als menig wib ein burger hett, da besitzt jettlichs kind
siner m&tter gdt^^
41. Ob ein burger abstirbt oder sin wip und kind verlast und
daiaaefa der kinden eins abstirbt, das ander gat an des erb, es wer
dum, das das gut vormals geteilt were, so besitzt vatter und m&tter
das erb.^^
»J 63. »164. "|65. "§7. "J8. •*§9. •• | 10. "§23.
"JÄI. "§25. ^$2». *»S31. «§29.
\
328
42. Ein sun der under siner vatter und mütter kost nach isi,
der mag sin gut mit spil oder mit andren Sachen nit verendrea;
d&t er es aber, man sol von recht vatter und mütter es wider gebeit
Und wer im licht, das sol im von recht nit mer gelten.^'
43. Ein keiner under zwfilf jaren mag zügnis geben noch mag
sim selbs nach andren schad nach gut sin und mag ouch der itaft
recht nit brechen.**
44. Wer an sinem tod sine kind yeman empfilt und der dnroh
nutzes willen den kinden unrecht dAt und des mit zögen bewiat wirt,
des lib sol [man] den bürgeren und sin gut dem herren erteilen, und
wer nach im von dem vatter der n&chst ist, der aol der selben kinden
pfleg han und sol der selb pfleger untz an zwAlf jar und als lang
das sy sin nit me begeren die kind in siner pfleg ban/^
45. Welcher burger dheines wib mit scheltworten erzAmet» dsr
sol mit zechen pfunden besseren, ob er sin bewist [wirt].^*
46. Ob dheiner vor dem richter zQgen leit und dero dheiner
oder all verworfen wurden, der mag us dem selben zit und an der
selben statt ander zügen da leiten, ob er sy hat.**
47. Ein kein Scheltwort besseret man dann mit dryg Schilling.**
48. Akeiner, der in sim bett siech lit, mag an siner erben haiid
yemant nützig geben dann fünf Schilling oder dero wert.**
49. Ob einer stirbt und einer kumpt und uf des erben olegt
vor dem richter um geltschuld und die erben lougnent, so sol er sj
bewisen mit zügen oder er sol sy mit frid lassen.*'
50. Wer eines andern gut in der statt verbüt um geltschuld, der
sol die geltschuld bewisen imd um die selben geltschuld mag er die
pfand in fiertzechen tagen verkouflien, als das zwen stattman darbj
sigent.'°
51. Wer dem andren ein gewett dütt um geltschuld, um daa
gewett hett er um die geltschuld iierzechen tag, wil der s&cher das
gewett, so sol im yener das gelt geben oder die geltschuld vor der
nacht.'*
52. Man sol oucb dem sUchcr und dem der angesprochen wirt
ein abgoschrift dis briefs geben, ob sy es über ir recht an dem ge-
richt erfordren.^*
Amen!
*=* § :32. *^ S :):;». " § 31. ** § 35. ** Aeltestes Freiburger Stadtrecht
büi Genialer, Stadtrochte pag. 125 ff. § 60. « Aeltestes Stadtrecht S 6L
"dto.§<J2. *« dto. § 63. ^ die. S 64. " dto. § 65. *• dto. § 65.
329
Dis ist der eid eines schul thessen, so er einer statt schwert:
Her Bchnlthesz ir werdend sweren der statt er, ir frjgheit, ge-
sbtikeit und alter harkomenheit zu behalten, ir fromen und nutz
forderen und iren schaden ze wenden ; ein gemeiner amptman
id' richter ze sind, dem armen als dem rijchen, und richten weder
jch frnntschafk, liebj, gunst, nach gab, nach durch keinerley
zbf dann allein was recht sig. Des glichen alle gesatzte gericht
jrbf aia oder einen Statthalter haben.
Der eid der rätten, so järlichen in der statt Arow gesetzt
werdent von gemeinen bürgeren uf den zwentzgisten tag jvni.
Ir rfttt wärden schweren der statt Arow er, ir frygheit und
ber harkomenheit zu behalten, ir fromen und nutz ze förderen, iren
bftden ze wenden und alles so ir s&chend oder hörend das ein
lialthessen und rätt, drysig und gemeind purgere anges&chen band,
td aber ir yerbott, es sig bim eyd, by der büsz, das alles zeleiden,
I die einiger bim eyd, so yr schwerend, und wenn nüw oder alt,
yets gemacht sind oder nach mSchtend gemacht w&rden, ouch all
itwnchen in rat ze gand, so ir die gloggen hArrend, und dar-
fdaohen so vil und dick ir von eim schulthessen oder sinem statt-
Iter beruöft werdend ; Ouch raten und richten was üch billich dunckt,
ider angesächen fruntschaft, fyentschaft, gunst, lieby, miet, gab,
dl Yorcht Und ob ir etwas borten, so wider ein statt w&re, das
ttn schulthessen oder sinen Statthalter ze bringen ; ouch einen rat
UUen, der ze hälen ist.
Der eyd so die secler schwerend einer statt Arow:
Ir werdent schweren alle sunnentag umzegand und die vasz,
87 in der tafelen verzeichnet band, ze besächend, und welches vasz
geschänkt ist, den wirt heissen an die sinne legen, und wenn es
sinnet wirt, so send sy eim yeclichen soum zu umgelt uflegen,
n einem yettlichen heller ein Schilling, wie dann das von alterhar
uoht und komen ist. und sond auch daran nüt schenken, dann
18 ein vasz an der sinne hat, sond sy gestrax nach gan und das
Igelt von inen ztüchen, oder aber silberin pfand oder guldine all
laot Ton inen zöcben, die des geltz wol wert sind, und wenn
r swentzgist tag kumpt, das dann die secler ein statt mit barem
It» ouch mit silberin oder guldinen pfänden bezalend.
Der eyd der sturherren, so j&rlich gesetzt werden:
Die störer sollend schweren da sitzen, ratten und anlegen,
ich anstehen uffgang, abgang, gwerb, richtum, arm&t, wittwen,
»yeen, weder durch miet, gab, nieman ze lieb nach ze leid, dann
18 Ach recht dunckt und harinn niemans schonen.
Die einiger schwerend was für sy kum das anzeschriben und
einem manot den einig von inen züchen, wie von alterhar brucht ist.
330
Der bnwmeister Tei?pricfat:
Ir «prichend bv üwer iräw an eines geschworaen eid statt kwa
best nnd wagst 2e:biind nsd üwer ampt als öch wol ze¥ertrawen ist
nach nottuzft und awenn rermugen zu Tersorgen und kein hotts
dings geben, sunder un: bargelt, und all manot, wenn die secler von
den Wirten das xungelt ziecbend. d^ so ir os holtz hant gelSst, dai
selbig auch in der statt seokel antwnrten.
Der weibel scbwert : ein eemein knecht zA sin dem armen ab
dem riehen, eim >chuiibesM:n und rat nnd allen amptlüten gehorsan
zesin, nnd ob er ze ge rieht sitzen wurde ein gemeiner riehter ze da
dem armen als dem neben, und richten durch keinerley dann wai
recht ist : ouch einen mt ze h^len. der ze h&len ist. Onch das thor
uff und zA thün nach dem imd von alter har bracht ist, des glichet
nieman nsz noch in zelasen. an eines scholtfaessen oder sinas Statt-
halters wissen oder willen.
[Der weibel so! ouch schweren, so er sinnet, kein vass naek
oogen mesz za besechen, wenn der win damsz knmpt, sonders diB
sinnen mit miner herren sinne.]*
* Der vorige Satz ist ausgestrichen und an dessen Stelle der eht-
geklammerte Satz gesetzt.
Welicher zu einem burger erweit wirt, der aol disen qU
schweren :
Die burger sollend schweren, das eim jeden nit anden w
wiissen sig. dann das er von vatter und mütter elichen erbom sig,
ouch keine? herren eyjen sij, darzü keinem herren nach stetten mit
burgrecht ▼erwant si-: nach verpriichl, demnach der statt Arow
recht und tVviiheit. yedem nach sinem verm.'»gen, beschirmen und ze-
behalten, der statt nutz turderen und iren schaden zewenden, ouch
einem schnlthe<>en und nitt und zu allen Smpteren gew&rtig sin
und gehorsam, ouch rat'.'U und urteilen, niemans zu lieb nach zfl
leid, nach tVünt Schaft . vorcbt. miet, nach gab, dann allein was och
recht danckt und barin niemans schonen, alles nach dem bruch und
recht der statt Arow. Oiioh zu ge rieht und ratt gan, so vil und dick
üch das gebot ten wirt und ihr die glogen h6rend, und einen rat ze
hälen, der zehulen ist.
Dis ist der eid. so ein vettlicher so dann zu der zit in
der statt Arow ist. der statt schweren sol:
1. Des ersten sol man >cb\veren unseren gnädigen herren von
Bern iren gnaden nutz und vr zu iiirden.-n imd schaden zewenden.
2. Des andren sol man schweren der statt Arow trüw und
warheit zu leisten, iren nutz ze türdei'en und schaden in allen Sachen
ze wenden und darby einem schulthessen und ratt gehorsam und
gewertig zesin. imd, ob yeman ützig gehorti, das ein schulthessen, ein
331
t oder ein gemeini statt Arow antr&fiTe, das an einen schulthessen,
1 rat, samenthaft oder sonders zebringen. Desglich ob dheiner
lig horte, das unser gn&digen herren von Bern oder ein gemeine
Ignoechaft antr&ffe, onch an die obgenanten ort zebringen.
3. Wenn euch immgen oder gelSuff werdent, das die 16t ein-
dren schlachend, darzü louffend und scheident und in friden züL
men, und wer der ist, der den friden zum dritten mal verseit, der
komen um fünf 8f an gnad. Das sol man euch an ein schnit-
tt und rat bringen, wie obstat.
4. Wenn ouch ein heimscher und ein frfimbder oder zwen
tmbd mit einandren in friden komen, so sol man denselben oder
bed ob sj frSmbd ann&men, das sy trostung und büsz und ouch
recht verspr&chend, und ob sj nit trostung habend, so sol man
f&r ein schulthessen bringen und im die antwurten. Und wer
* ein firAmbden der trostung halb verspricht, s61ichs ouch von
mden an an ein schulthessen oder sin Statthalter z& bringen oder
a;en, darmit man wüssi den einig oder b&sz von dem frfimbden zA
ichen.
5. Und wenn zwen miteinandren uneins sind und die in friden
nomen werden, das dann alle ir fräntschaft und gut gönner sfil-
id friden haben, als ob der inen mit mund und band gebotten
tre, und welher das nun hinfdr nit halten wurde, das derselbig
dbrCu^hig sin sol, als ob er den mit der band gebrochen bette,
mm wir in ouch als ein fridbrQchigen halten und an alli gnad
üb und gut strafen wend.
6. Und wenn ouch irrungen werden, das die lut einandren
Ida4diend, darzü loufend und scheiden, und wenn einer zu eim spricht:
I b6t dir friden, das dann derselb friden halten sol, und weler
h darwider erhufibe und witter zu eim schluöge, den wend min
rren strafen als ein fridbrüchigen.
7. Wenn ouch für uszgieng, da gott vor sig, in der statt, in
r halden, in der vorstatt, so sol nieman nützig ustragen, bisz das
' an das dritt hus an in kumpt, und ob yeman von mansnamen
t darzü lüffe und sich das erfunde, den selbigen wil man strafen
lib und an gut, und soi das menglicher bj dem eid ruögen.
8* und welche zu den thoren hörend, die sond zu den thoren
ifien mit iren gweren und hamist, bis man erkenne, wie es ein
sialt habe.
9. Es sol ouch nieman kein liecht an kein sorgklich statt ane
I latemen tragen, als in schüren und stall, bj eim pfund zu bftsz.
10. Es sol ouch nieman kind nach für schicken, denn die zt
n tagen komen sind, by eim U zu b&sz.
11. Wer ouch fachen usz dem ofen nimpt, der sol die nien-
rthiii schütten, er wüssi dann, das die gl&t erlöschen sig, by eim
zebAas.
12. Es sol ouch kein schmid nach Schlosser nach hamerschmid
332
kein kol in sin huBz tun, es sig dann dryg tag^usserthalb der kol-
grüben gelegen und wol erldschen, by eim 8f zu b&sz.
13. In welches husz für usz gat und er das nit selbs beachrygi,
der ist komen um ein Ü an gnad.
14. Und was uFgelöufs und was gescbreygs und gestürms kompt,
80 band min herren lüt geordnet uff die niuren, zu den thoren, ooeh
uff die werinen zu den büchsen, das dieselben dann sond lonffen bj
Iren eyden, so sy schweren, dahin yetlicher geordnet ist mit siner
gwer und hamist und da dannen nit komen, bis sftlichs galfinf und
gestürm zergat, on ein urlob eines scbulthessen , und welcher du
d&t-te, den selbigen ungehorsamen wend min herren strafen an Üb
und an gAt und als ein meineiden.
15. Und die da nit geordnet sind uff die muren oder zft den
thoren, die selbigen sond louffen an den marckt zu der statt paner
mit iren gwerinen und barnist, by dem eyd so ir scfawerend, nad
welcher das nit dätte und sich das erfunde, den wend min her«
strafen an lib und gut und als ein meineiden, und sond von der
paner nit komen bis er witter geordnet wirt von einem scbulthessen.
16. Es sol oucb niemant nützig für sich selbs anheben nach
louffen und kein gestürm noch gelfiuf nit machen, euch nit zft den
thoren usz louffen an urlob eines schulthessen , and welcher silichs
gestürm, uflonf für sich selbs machte oder anfienge und nf brech and
sich das erfunde, den selbigen ungehorsamen wend min herren strafen
an lib und gut und als ein meineiden.
17. Und ob nun fürhin yemant frömbder herzuge und sich hie
hushublich machte und der wider hinweg ziechen wolte, wer das
vemumo, der sol das an ein scbulthessen und rat bringen, damit
der statt ir gerecbtikeit werde, es wer stür oder anders, das einer
statt verfolge und w^erde.
18. Wer von unser statt zücbt oder hinw^eg kumpt, es sige
dienstknilcbt oder ander, darmit ist diser eyd hin und ab.
19. Es sol oucb ein yettlieber an dem die wacht ist, selbs
wachen und das mit keinem kmlcbt versüicben, es werd im dann
erloupt von einem scbultbessen l»y dem eid, so ir werdend schweren.
Und wer der ist, der utf der wacht sol wachen, der sol wachen in
sinem baniist und mit sinem gwer.
20. Wer nun hinfür tVombder in unser statt zücbt, der sol
minen herrn fier ff ;^eben. K^; sol oucb nieman huslüt enpfachen
an miner herren wüssen und willen und eines scbulthessen, by fier
pfunden zu büsz. Es sol oucb nieman bettler oder landvarer über-
nacht beherbergen, sunders die in ein spittal wisen, by eim pfund
ze büsz.
21. Als dann bisbur meniges, es sigend wib oder man, ein
andren zu retten um nützig willen, das eim oder einer sin glimpi
und ör berürt, dar durch min herren vornabin bekümret und inen leid
gewesen ist und vil muog und arbeit gehebt, das nun abzestellen,
damit semlichs hinfür vermitten belib und werde, so hant schulthess,
333
rftt und drissig ein Ordnung anges&chen der ding balb, die hinför
gehalten sole werden, und wellend oach dero gestrax nach gan an
alle gnad.
Und ist dem also: wer hinftir, er sig edel, nnedel, man oder
wiby rieh oder arm, niemans usgenomen, der dem andren zA rett,
das im sin glimpf und eer brnurt, und nit off in bringen mag, der
mftsi ein manot ron der statt, und wenn er wider in die statt wil,
io mflsz er vorhin zft büsz geben dry flf; doch so m6cht die sach in
mmnon sin, er maSst ein halb jar von der statt sin, und wölt er wider
berin, so mnfist er zechen 8f geben oder nach mer, alles an gnad,
Bach gestalt nnd gelegenheit der Sachen wellend min herren strafen;
darnach wüsse sich j^er ze halten.
22. üf mitwachen n&chst nach sant Sebastians tag im dr6 nnd
aehzigisten jar (1483 Janoar 22) der minder R6mer zal band schalt-
h&n nnd rfttt gemein bürgere anges&chen und zu ratt worden, wer
der ist, er sige barger, heimsch oder irömbd, der den andren als
hie für nimpt mit recht um eygen und erb und das nit bezogen
mag nach unser statt recht, der ist an gnad um fünf Ü komen, die
er angentz geben sol und sei das binför ewenklich beliben.
Uff mittwuchen vor unser frowentag der liechtmesz im 83. jar
(Janaar 29) der minder zal band schulthess und rätt gegfinnet den
gesellen Zu dem narren, das sy mögend under inen, wenn einer
stirbt oder sin hnsfrow, fierkertzen z& irer begräbnis haben und
die setzen and stellen anderthalb den kertzen, die z& der bar h6rend,
nnd ob es zieh fuogti über kurtz oder lang, das ein schulthesz und
ratt bedancken wfilt, das es dem gotzhus schädlich sin wölt, so
mAgend sy das widerum abtun und absagen.
Bäckerordnung.
Dis ist der pfisteren Ordnung, die sy alle jar schweren sfillend,
oach mit inen die busfürer uf ein tag.
l. Die pfister sSllend schweren, wenn die brotscbower um gand
und das brot wellend scbowen, so sond sy keins verhalten, dann
das alles lassen bes&chen und das nit schaffen durch nieman getan
werde; sollend oucb kein brot uff* das land nach in der statt un-
bes&eben nit verkouffen. Und wenn die brotscbower das brot zu
ktsin schetzen, so soll einer zechen Schilling verfallen sin. Und wie
die brotscbower das brot schetzen, zwey um dryg haller, eins um
eia haller, so sSllend sy das selbig verkouffen, wie es geschätzt
Wirt, bim eid.
VA
2. ^mi -^^mr int Jrrjtf bis bnc ns bis i& YMpcdh, der kt
{..mea im »la. ff lecdai. sv iciiii mÜL aa isoL brofifasadk biot
aac^ax t".-''; jxi ^nnisier 7:a Amwwi bis m liehnem. im wiater fOi
a«£iic«a flu £i b^ftai'^
.). Ea mamZ j^cz TsaierüLia ndieii «q «r wil» bä kai&raRB odv
4. Die br;u«!scw»r KÜfliui «iiw«im aUs saBBesCBg am»gii
oad 30 «Litk nxii il 17 T-^.n ioi pdaseroi ben^ vcrdea md du
hr-^t vibcw^xL niemaa xd iieo ua^ih, id listd. omd wo sj liehflAd du
brr.t zd ^'.wn iia. >iu aeudoi 7<srko>iiieB. iwej vm 3 Inlkr, eiat m
eis bjL..er. iiaii:a ^m :m'i sj 'wArisuMZ, des g^^^^— tj aagehwii alv
sj da&3 7.i«^lf»ii«»s -Z3ii ir :riaiiu widC
5. I» h:"^rxr»r a«!ll-isd Khw)siai biiierb^ lAteB das ixen ift
aatz zB^hisa ^md ▼•»«iermAa -iu «in nun crtvIkhistcB bacbea wd
nejn f<»c«n i£<i ir<ii«r ovA aacb mei darron alaieB, daui allai
TOB einmal ä«r:eL ein krnzer. U&«i äoCeai ooch ait awejaa ods
dz7»a :dääffl«B ia ein mdldea sdukoen. snadbr «j sAUoid eiaeni jili-
Ectoem dAA iia besonder knettea nad hebkn.
MUleroriBSB^.
Du 13t der m:ilkren ordnaag. so st alle jar sehweraed:
1. hl man zd ntt worien. das jederman mag malen, wo er wfl.
'j. I/r: rL.i..-:r T*l!eni keinen kiii..ht cäc«n ober einen manot,
dann ö-^n 'r..,.^'tn in dex zLan^: einen: schaltheääen und rat pre-
3. Der ET. *..-:r I.a i.^t v:n einem m-it kernen ein jmi zft malfiD
un-i von ^i ♦;:/. cr.ä/.er kjrn zu r^.;en :ind zemalen drö ymi, tob
e.nrrci .o*r. L.rsz. ^er-iien "iL-i wasz t^miiz da.^ iit. ze Ion ac^chs hallfir
ze Htarfipr-^fD -ni -!;.-/. nützij.
4. It'^m ein n^i ;iler ^>A nit mer haben denn ein rosz, das msg
f;r f-Az/tn u>/. -ler m''ii von dem a.-iz und spriiwer, so die lüt lassend
5. YWxi nriüller inaü' haben zwey schwin und mag die verkoufen
od';r -.eii;T in sin hi^ .--injutfen; wil er aber die verkoufen, so sei er
d'jM j;ir>, kein anlere küutfen.
0. Kf:in mw.ler sol kein gensz noch huSner haben, sy mögend
zwo kfi un<] nit mer haben, aUz verr, das sj die nit osa der müii
etzen.
7. Di»; rniiller und ir knacht Sullend hinfur kein nachkom üs
der wannen in die tütter standen mer schwingen, sj b&llen das
niu;hkorn /.u den kleinen .-tpruweren wannen und von demselbigen
asz von einem nialter ein ynii namen; ob aber der des kom ist
wider r,elb.s i.^t, su mag er selbä dem müiler geben, was im gut
dunckt.
>
335
8. Die müUer sSllend die mülinen nfheben sovil and dick sj
ds danckt not sin und die zargen mit krüscb wider erfi]illen und nit
mit kernen.
9. Die müller sSllend keinen Ion n&men von einem, dem sy
nmlend oder rillend, denn sy send im des ersten rüffen^ ist er anders
gegenwirtig, so send sy dann iren Ion nämen und in iren costen ze
itAnd an schatten und sonst in kein ander geschir; wer aber sach,
das sy dheinem fr6mbden müolen oder rölleten, der nit hie were, Ton
dam mftgend sy iren Ion n&men, der inen zu sehfirt, by dem eyd.
10. Die müller rellent eym oder nit, so sollend sy davon nützig
mIob n&men und wenn sy eim rollend, so sond sy das krüsch durch
ein büttel schlachen by zechen pfunden.
11. Die müller sSllend kein geschir nach seck haben by der
rAllen nach in der müli überal, das er kernen, mel oder krüsch da-
rin da6ge, das im zu Ion wirt, dann die fütterstanden.
12. Dnd wenn die müller einem gerdlend, es sig wenig oder
fily oder malend der in der müli ist, so sollend sy im rufii'en und
in das lassen bes&chen e er einem andren uiBf schüttet; wölt denn
einer nit darzü gan und das bes&chen, so mag er einem andren uf-
schütten ze rdlen oder ze malen ane abstossen des wassers.
13. Die müller sollend hinfür kein wismel, krüsch, asz, sprüwer,
nach keinerley verkoufen und sollend schaffen, das sdlichs von den
iren nit besch&che, by eim pfund ze büsz.
14. Die müller sollend nützig in der müli verkoufen, dann das
alles in das koufhus fu6ren oder tragen und dasselbig verkonfen,
by lachen pfunden zu büsz; und sollend dasseibig den unseren ze
koofen geben und keinem frömbden und ob ein frfimbder oder
heimscher kernen oder körn in die müli brechti und den verkoufen
wftlti, den sond ir heissen in das kouthusz fuSren imd nit lassen in
dar müli verkoufen, und ob min herren im koufhus eiü pfanten, als
daa sin kernen ze truSb were und nit werschaft were, und einer den
kamen in die müli d&tti zu süberen, den sond sy euch nit in der
mtii lassen verkoufen.
15. Die müller und ire kn&cht sfiUend hinfür in der statt noch
nswandig nützig koufen, by zechen pfänden, an gnad.
16. Sy sollend die rollen in der massen haben, das der stoub
in die sprüwer kum und nit hinder der rollen ushin.
17. Die müller sollend die mülinen haben bed&ckt, also das
dar stein und die zarg von ein andren syn sond, nach müli recht
QBgevarlich und gewonheit.
1& Die müller und ir kn&cht sollend alle jar dise Ordnung vor
ond nach schweren ze halten, dem nach zegand, ungevarlich.
19. Die müUer sollend güti sib, zitteren, büttel haben, das sy
bidarben lüten ir gut ze eren züchen.
20. Und ob ein heimscher oder frSmbder ein malter kom oder
sway in die müli br&chti und das eim heimschen ze koufen gebe,
mag er wol tun ; koufte iros aber einer ab uff fürkouf, der sols ins
koafhus tragen. Ouch mögend die müller einem heimischen wol ein
fierteU zwej oder dn'i von irem müli kom geben in der müli, ob sj
aber zäsamen gesamlet heiten ein müt oder fünf, send sy nit in der
müli «amenth;i!'t verkoufen. sollend oach keim af fiirkonf konÜBB;
wol m>'.rend sv eim im koutbus ein liertel zwey oder fieri koafti
und üb ein fromMer ein wagen mit kom in die müli brichti md
rSlIen wolti. sond $y nit unbesacben lan hinfaren. bym eyd.
Ordnung der. Wirthe.
Dis ist die Ordnung so die wirt oder winscbenk j&rlicb sSlloid
schweren :
1. Des ersten werden ir schweren Elsußsser f&r EIsuSsBer,
Brisguwer für ßrisgower, lantwin für lantwin zÄ schenken nnd lol
akeiner zwüyerley Kisesäer, er were gesüret oder gedrebret, odc
sobleohten zw&yeriey Bnsg6weroder lantwin in einem keller schenckei,
es were denn alten oder nüwen oder wyssen nnd rotten. Oach 861-
lend ir kein lantwin in El^esser oder Brisguwer, des glichen wedff
Wasser noch l'üllwin in dheinen win thAn, nach dem nnd die ▼an
in den keller koment. nach durch yemant schaffen nach gehelen n-
thünd durch die iiweren nnch durch yemand. Wol m&gend ir El-
sesser o-ler Bri^gower in lantwin ihün und den für lantwin schencken.
Oueh wenn ir die win uff die ligering legend, so m&gend ir, ob es
not diit, ein inas/. oder zwo t'üllwins in ein vasz d&n.
'2. Ir ^viionil ouch kein schädlich ding in den win dün als
weid'iseheii «'diM- aiiler> so sehiVllich wäre, noch mit üwerem gesind
noch mir yeiiuin jid«!»'!-» schaffen p?than werde ; und wer, das einer
SL'licbeu ^eiiKichien wiu hotte, «ler sol den zu Arow nit schencken,
ob er da-i wiisz. l^'> ;^'iicheu sollend ir ouch keinen win, es sige
El.'?iiü>^er otlor iinder win. so der uss deip vasz kunipt nit schrencken
nach miM-hlen, nach da^ ^^'e^tatten gethan werde, mit keinerley wiUr
simder die or«iniinL: halieu. Üb aber ein gast begerte den win le*
schreuken, >o uiuv^ciid ir in lassen seibs schrenken oder ir in under
sineu uiii^eii «las dun; kam aber einer in keller und begerte ein ma32
oder ein iiall i Li>e^>«rs iinil des irlicheu lantwin in ein kannen und
den hiiiiisz trauct-n wüit, iiiö_;end ir im den wol geben.
li. Ir >Uiientl ouch kein win schencken, ir habend denn den vör
bin la.-'jeu rnuteri l»v d.MU eid, >o ir werdeu schweren. Es soll ouch
kein wirt O'l, r wiu-clienck akcin vas/., es sige klein oder grosz nit
in ilie keller ni/ch in die hn-er lo^en, die umgelter sigend dann vor
dar/.ü i»»'rii«'^'ti und haben«! die vasz ange/.eichuet und besiglet. Des
glichen kein vvin in den keller legen und wider darusz verkoufen.
4. Und wenn sy ouch ein vasz usgcschenckend, das der win
nit Hier werM-h.itl ist einem ga>t oder ander luten ze geben, so sond
ir von stund an die va^z 16?en und die vasz bim eid an die sinni
legen imd wenn ir pt'and ie^'end, so sond ir die in achtagen l6öen
bym eyd, ao ir werdeu schweren.
3ST
6. Docb Bo ist ttob Torbehalten, wonn dor herbst angat, wu
wm wins ir dann nämend aa Bwer Bchnld von dweren knnden,
Igead ir in die keller legen bis nff sant Hartis tag, nnd was ir
10 darin geleit band, sollend ir lassen anschriben and besiglan.
td was ir aber nach sant Martls tag win koofend oder an öwer
bald n&mend, aSllend ir lassen anzeichnen, in der obgesobribnen
ita-
6. Was wins ir onch hie in Arow koufend, es sige BrisgAwer
er Elatsser und flcb darfdr se koafen geben wirt, sollend ir mit
nen, so beb den win za koafen gebend, reden and fragen, wofttr sj
tkcb gebend, das sy äoh werschaft döiend, Elsesser fbr Elsesser,
isgAwer filr BriagAwer, lantwin für lantwin; darmit band ir gnAg
tfaan. Wer aber sach, das ir anders vemämend von denen, so
h den wia ze koafen geben hotten, sAllend ir by aweren eiden Bu
1 eehalthessen oder sinen Statthalter bringen und ob ir das mit
baen verschwigend, mögend Och mia herren darum strafen.
7. Ir sollend ouch schweren kein scbwin fainfClr mexgen, das
uiig eyg, onch in Aweren faAseren nlt etzen, oach kein ander fieisch,
ftt in die wärst sit dfin, denn das von den schwinen kampt.
8. Welcher eim win verseit am faargelt, der ist am ein ff
mm sft bflsz. Es sol oach dbeiner nebenwirt keinerley spis anders
ju wis nnd brot eim in siaem bngz geben, by eim pfund tfl
M, BO dick es geschiebt.
9. und welcher eim herbrig verseit, der bargelt hat nnd g^
nts Hbs ist, der ist komen um ein Ü lebAsz.
10. Es sol oacb kein wirt kein vieoh in anseren geriobten noch
itt koafen, dann an offnem visohbaak oder merkt; wenn sy ein
whir oder vil konfend nnd ein ander wirt oder burger in der statt
eh begert, halber sol er im die lasaeo, by eim 8^ KebAsz,
11. Es sol kein wirt noch winscbenk frAmbden wirt noch lAtea
lerthalb der statt in sim hast noch keller oder den fftriüten nAt
halten, sonders allein sinen win and ingeding als obgeecbriben stat,
d onch einen win in den keller legen und snost nit in das buss,
n eid so ir scbwerend. Es sol euch kein wirt nach winscbenk
in moat in sim hos nit han, nach darin nit legen, bim eid, so ir
hwennd.
12. Dnd darby sol oacb der weibel schweren kein vasz zft be>
äua, wenn der win darnss kumpt, sonders sol er die sinnen nnd
i von ongen mesz zft besecben.
13. Und sAllend oacb die secler alle sannen tag amgan, wia
is in irem eid statt, and die vasz x& bes&chen. 0nd weler ein
n in sim keller ansticht, der sols vernrngelten, er gebe liitzel oder
1 daraas. und sol kein vasz in sin keller legen, es sigen dann die
ngslter oder ein atattschriber oder weibel dar by, das es besiglet und
iflsuichnet werde, und wena eia wirt an sinem eid vBld, sol ein
uer by sim eid an ein schalthessen bringen.
14. Und weler ein gantz vasz verkoaft, er sige ein wirt oder
iben wirt , äff das land , sol von eim sonm der statt geben ein
888
lehilliiig. Und wenn ers eim lieimischen in naser stfttt gibt» to
er de8 Bcfaillings ledig sin.
15. Und weler ein vasz nsz dem keller verkonfeii welle, *
•ol das nit nss dem keller geben, es sige» dann die umgelterdai
oder ein stattschriber oder statt kn&cht.
Metigerordniuig.
sind Ordnung, so anges&cben sind von echnlthessen und i
einer statt Arow mit den mexgeren daselbs. SAliche oidw
sond sy nun hinfdr alle jar j&rlich schweren :
1. Des ersten sond die mezger schweren spinnwiderin
für spinnwiderin und sch&fis fKkr scb&fis zegeben. Und das m
lamber zen hat, mfigen sy euch f&r spinnwideris geben, osgena
das hoden hatt, sol all lamber zen hau, mSgen sy onch f(kr Bfi
widris geben. Und das sch&ffin ein pfund eins hallers nfther d
das spinnwiderin.
2. Sy sond das best rindfleisch ein pfund um acht haller ge
und sust das beste stier, kalbalan, knSgen um f6nf oder sechs» ]
gend die schetzer schetzen und darnnder, als sy dann dunckt.
3. Weder langen nach leberen sond sy zA dem rindfleiadi
wegen, dann allein das hertz. Sy sond ouoh die sdiluchbra
nach die schilt iinder den bftgen us den rindern nit n&men, dann
darvon howen, by einem flf zebüsz. Und was rindvech sy eii
manot hie band, sond sy euch nit binus verkoufen, dann mit wi«
und willen eines scbultheösen und ratt und dien als hie mexgen,
dem obgeroelten einig.
4. Die 8ou>i;kalber sond sy geben in der masz alsz die sehet
scbetzend, ein pfund um sechs baller und darunder, als sy danci
Die kalbäkftpf und die grye sond sy nit zu dem kalbsfieisch w&gf
5. Sy sond die nieren nit erheben und kein netz über kc
kalb spannen, sunders sond sy von eim yetlicben tier, was d
sige, die nieren lassen vailen von in selbs und die in keinen w
nit bewegen, oucb kein netz nach anders under die nieren verstopft
bim eyd so ir swerend.
6. Sy sond oucb nieman kein fleisch ein pfund oder mer i
versaj^en by eim flf ze einig, doch mögend »y das abbowen n
allerunscb&dlicbisten. Sy sond oucb uff allen fleischtagen fleisch hab
ein notdurft den lüten; ob sy das nit d&ten, w&re ir yetlicber n
ein ff ze einig verfallen. Sy sond oucb keins fleisch verkoufen,
sige dann vorgesch&tzt, keins usgenomen, by eim tt ze einig.
7. Sy sond das unscblitt nit ab den spinnwiderin und scbifi
nieren n&men ; wol mftgend sy die nierstuck mit der leberen hei
howen, mit dem knoden darzü, in ire büser ze &ssen, ouch nit ftr
als sy gewonlich einem andren gebend.
389
8i Es 8ol oneh nnn hinf6r kein maxger mar danii hondert
laff in unser statt oder in nnsere weid koufen und triben nnd die
Iben nieman Ton unser statt geben nach verkoofen, dann die all-
I mexgen bim eid, so ir schwerend. Und wo die selbigen sebaf
i w&rscbaft w&rend, wellend min berren von der statt triben nnd
i hie lassen mexgen. Sy send oach die genanten zal der schafen
sxgen nnd kein andere darzwäschen nit koafen, bis sy die ver-
lolend, an ein nrlob eines scholtbessen oder sins Statthalters.
9. Sy sond ein lid rindfleisch an den bank hencken und nit
sr nnd denselbigen lid howen und ein fierteil vom köpf darzft, und
t Ton dem lid wider in das schinthusz hencken und denselbigen
I giEur verfaowen, bis uff zechen oder fünfzechen pfnnd angevarlicb.
id denn also ein lid dem andren nach wie vorgemelt ist mit dem
ffteü des hoptz, bim eyd.
10. Sy sfillend euch all daruf s&chen was nit mercktz w&rt ist
ar tost unr&chtz ges&chend, also dasz einer vom andren gesftohi
n einer diser vor oder nach gender Ordnung articlen einen oder
nr ttbersich, by iren eiden bringen an ein schnlthessen , r&t, ge-
un odersnnders.
IL Dtts schwinin fleisch sol man inen euch sch&tzen, uszge-
oen die ersten f&r, was sy da koufend von pfisteren oder von den
Uleren, m&gend sy des um sähen haller geben und sond kein
iwin verkonfen unbes&chen.
12. Sy sond euch keim kein fleisch behalten, by eim S> zebfisz,
d wenn sy eim wirt ein halb lamb, schaf oder kalb gend, so sond
das ander halb keim wirt mer geben, sunders under ein gemein
ilen by eim S> ze bAsz.
13. Und wenn ein swin nit sch&n ist, das sond sy an dem
nbanck feil han und verkoufen und sunst an keim andren end, es
^ flbiseh oder würst. Sy sond euch nüt in die w6rst d&n, dann
19 von den schwinen kampt, es sige speck, leberen oder blAt.
14. Sy sond kein rind nach kalb nit stechen, die fleischschower
{ead dann vor darby nnd inen das lebendig zSugen, by eim tf z&
lig. Und sfiliend dann die fleischower das so inen lebendig nit
ogt wii*t, nit schetzen, sunder den oder dieselbigen den einigeren
1 ein tt angeben, by iren eiden.
15. Wenn sy eim wirt fleisch gebend, der da nimpt zwentxig
er drisig pfund minder oder mer und er das nimpt am federstuck
er mm hochrug^en, so sol er im den halbenteil ab dem federstuck
ier hoehruggen howen nnd den andren halbteil ab der lapfen oder
Je oder uf den stotzen, by eim tt ze bftäz.
16. Sy sSllend onch kein lehren von schafen mer zum fleisch
Igen, snnders sy sSllend die spisen, welche gftt ist, und sond euch
lio lehren mer nss den schaflen howen, sunders die fleischower lassen
kfoea howen, und wen die lehren nit gut ist, sond sy die hinweg
srfen« und ob ein leber halb gAt ist, sond sy die gantz hinweg
erbn«
340
17. Sy Bond onoh rem rindyecli kein köpf mer howeii, daa
allein die zwen kinbaggen and dann das Abrig als hinweg werfaE.
alles bj eim tf zu einig.
18. Inen ist euch harin nachgelassen, das sy das beste rind*
fleisch mfigend um n6n baller geben and das lembrin um nun haller,
das scb&ffis um acht haller, das latter anschlitt um 18 haller vd
das grob um 16 haller.
19. Sy s6Uend oach die kuttlen nit mer dann ein tag feil hai
dar zA weder fuAsz, dein nach grosz.
20. Weler ein lamberis oder sch&fQs hSuptli in sim hosz iast
der sol darnach die fuAsli nach das himi nit Terkoufen, sunders e
sol das houpt und f uSsz zesamen verkoufen und nit eins an das inda
21. und ein kalbs fi&sz send sy nit thärer geben, denn «
2 haller, by eim S> zeb&sz.
22. Sy sAllend kein blüt von geisen mer enpfachen and wmi
darusz machen, weder in ire hüser nach uff den merckt.
23. Wie sy ein pfond soh&fis oder l&mbris fleisch gebenti all
send sy die ingeweidli und kSpf euch geben and die foSas danfl
by eim tt zA büsz.
24. Wo das Tech vallt oder stirbt, send sy in einem maaot d
kein fleisch koufen, by dem eyd, so sy schwörend.
25. Welen sy nSten der ein lid eines kalbs nimpt, ein kofi
krSsz, grye dai'zü zen&men, der ist um ein tf zA einig Teriailen.
26. Und send nun fürhin das schmal rindfleisch nit mit A
andren gemein haben, sunders yettlicher fürsich selbs, wol was ge
speckler ochen sind, mögend sy wol gemein haben, by eim tf zebAa
27. Disy Ordnung send die mexger alle jar schweren und ob
das dbeinest nit besebäcb, so sol es by dem eid beliben, alsz obstat,
alle dwil der eyd nit ernöweret wirt; euch die stück, so den eid
beru6rent s&Uend darby beliben; die so den einig beruft rend sSUeod
darby beliben.
Nachträge und Berichtigungen.
ILt Brogg 1272 November 18.
mrioh der jüngere von Staufen und Adelbeit, Tochter des Kon-
id an der Halden von Bremgarten, seine Frau, Bürger von Aaraa
mrgenses in Arowa), verkaufen an Propst Heinrich von Klingen-
■g und das Kapitel der Kirche von Zürich ein Eigengat zu
preitenbach.
Siegel des Grafen Rudolf von Habsburg hängt.
HsRgott, Geo. n 483. Kopp II, 1 p. 577 nr. 4.
]2L^ In civitate Arowe 1276 Januar 13.
Die Freien Oerhard und Kunrad von Göskon verkaufen ein
Egeuut in Notwile um 14 Vi tf an die Spitalbrüder zu Hohenndn.
Mögen: Her Walter, ein Ritter von Rore; Konrad genannt
Fikor; Ulrich genannt Stieber; H. genannt Wienner, . . . genannt
pSriBf Bflrger von Aarau: und H. von Notwile«
ab.
v|^ Kopp II, ly p. 576 nr. 3 und 404 nr. 4. G^eschichtsfreund XX, 87.
12,*** Propst Hugo von Embrach, päpstlicher Bevollmächtigter, be-
anfbMt den Lentpriester und den Viceleutpriester von Aarau
und Kirchberg, dem Rector der Kirche £mmen, Werner, sowie
beiden Hartmann und Jacob von Kienberg zu befehlen, im
Streite gesen das Stift Beromünster auf Mittwoch nach s. Bar-
tholomänstag vor ihm in Zürich zu erscheinen. Zürich 1278
JuU26.
Hngo prepositus Ymbriacensis, judex a sede apostolica delegatus,
ilectis in Christo plebanis sen viceplebanis in Arowa et in Kien-
)rg salatem in domino. Noveritis nos litteras apostolicas recepisse
i hec verba: Nicolaus episcopus servus servorum dei dilecto filio..
teposito Ymbriacensi Constantiensis dioceseos salutem et apostolicam
medictionem. Conquesti sunt nobis . . prepositus et capitulum ec-
sm Beronensis, quod Wer. rector ecclesie in Bmmun, Hart, dictus
I Kianberg, clericus. Hart, frater eiusdem clerici. Ja. et H. de
iaaberg milites, Constantiensis et Basiliensis dioceseos, super decimis
(iis debitis possessionibns et rebus aliis ad ecclesiam Beronensem
wtantibas ininriantur eisdem. Ideoque discretioni tue per apo-
dica lorqpta mandamus, quatenus partibus convocatis, audias caa-
342
sam, et appellatione remota, debito fine decidas, faciens qnod detv*
minatis per cendnram ecclesiasticam firmiier cibservari. Testes antem
qni faerint nominati Ri se gratia, odio vel timore sabtrazerinty eot-
snra simili, appellatione cessante, compellas veritati tesümoninm
perbibere. Datum Rome aput sanctum Petnun, 3 noiias maitü,
pontificatus nostri anno primo. Haius igitnr aactoritate mandafi,
Yobis precipiendo mandamus, quatenus predictos Wer., Hart, et Hart,
Ja. et H. citetis peremptorie coram nobis in cfaomm Tnricensis pr^
positare proxima feria 4 post üartbolomei querimonie predictomm . .
prepositi et capitnli ecclesie Beronensis finaliter responsaroe.
Datum Turegi crastino Margarete, indictione 6.
Stiftaarchiv BeromOnster.
12.**^ Waltber und Anna von Rore Terkaufen dem Wemher vm
Rheinfelden Schapoesen su ZoÜikofen und Zozweil um ISO f •
1279 Oktober 16.
Ze wflssen bj menglicbem, das ich Walther von Bore und
min hnsfrow mit gutem willen und rate miner frdnden und mit haai
und gunst unsers lieben herren graf Eberharts von Habsparg nad Yoa
Eyburg nun schnpossen im dorf ZoUikoven und swo sft Zoswil' ge-
legen mit allen iren zftgebArden, es s j in matten, achem, wildio^
weyden, wasser, wasserrunsen, gebuwen und ungebuwen and mit
aller nutzbarkeit und geracbtsame der vorgenanten schuposseny ver-
kouft und hingeben Wemhern von Rinvelden, burgern se Bern, f&r
recht fry erbgüt ewigklich fürhin fridlich zu besitzen, ze niessen,
ze habende, umb welches g^t mit siner zügehord wie obstat ick
Walther von Rore und Anna min busfrow und unser erben dem ge-
nanten Wernber von Rinfelden und sinen erben wider mengklicben,
es sy geistlicben oder weltliehen personen, wa und wann es im not
t&t, rechte w&rschaft schuldig sind ze tragen, wann uns der vorge-
nante W. von Rinfelden umb das obgemelt gut hundert und 20 S
Berner müntz geben und gentzlicb bezait hat, und entwerent ons
sAlicbs gütz wie vorstat, setzent si euch des in lipiich besitzung, in
kraft disz briefs.
GezUgen sind: her Uolrich von Bübenberg, her Niclaus von
Münsingen, her Wemher Kerra, Johannes von Uunwil und ander.
Und ist diser brief besigelt mit des vorgenanten graven von Habs-
purg und mit minem sigel besigelt ufif Galli anno etc. 1279.
• Hs. Rotzwyl. 8. nr. 12.*»*»*
Archiv Reicbcnbach, Dokumenieubuch (XV. und XVI. Jahrhundert).
12.^^**^ Anna verkauft mit Cinwilligune ihres Mannes Walther von
Rore dem Wernber von HbeinfelaeQ Schupossen in Zollikofen
und Zuzweil. Aarau 1279 Deccmber 11.
Noverint universi presentium inspectores vel auditores, quod ego
Anna, uxor Waltheri de Rore, bona voluntate, et cum consensu et
consiJio ipsius Waltheri mariti mei ac filiarum nostrarum, scüicet
34S
ae, Itina« Agneae et Mechtildis, novem Bchopozas, eilas in villa
Ucnchafen» et duas in Zozewile, qne ad me Annam predictam spe-
liter pertinebant, cum unlversis dictaruni scbopozamm attinentiis,
licet in pratis, silvis, pascbais, agris, decnrsibus aquaram, cultis
mealtia, et cum omni utilitate et inrisdictione, sicat easdem bac-
PM haboimas et possedimus, vendidimas et tradidimas Wemhero
Binfeiden, borgensi in ßerno, pro iasto libero et approbato al*
liOy ammodo pacifice et qtiiete, in perpetaum possidendas, nttendaa«
riter et babendas, saper qno allodio et suis attinentiis oniversis
sapra dicto Wembero de Kinfelden et sais beredibas egq Anna,
althems de Rore, maritus mens, et predicte filie nostre ac nostri
redes, nt de iure tenemur, iustam ferre, fide data nomine iura-
ntif quam loco ipsius Wemberi de Binfeiden et snorum berednm,
Arowa, in manibas nobilis viri domini Gonradi de Wediswile
dimiis et fecimos, loco doni assignationis, et totias alienationifl
per allodio prenotato, warandiam promisimas et tenemor ubi
Bqne vel qoantumcanque babnerint necesse. Quia nobis idem
endieme de Binfeiden pro sepedicto allodio centnm et yiginti
ne Bemensiam denariomm tradidit et totaliter persoloit, de-
ittentes nos et nostros beredes de omni iure, quod in diotisscbo-
m cum suis attinenciis nniversis bactenns babaimas Tel habere
beramns, ipsom aatem Wembemm de Binfeiden et suos berede«
eodem ammodo corporaliter investientes.
Honim testes snnt Marcbwardus et Amoldns domicelli de Wedis-
le, Wembems de Hetlingen, Badolfas scnltetus de Arowa, Wem-
rot an dem Grunde, CbAno de Horbein* et alii. Quia Tero pro-
^nm sigillum non babuimus, ego Anna, Waltherus maritus mens
predicte filie nostre rogavimus unanimiter et concorditer com-
ndtatem de Arowa, quod pro nobis et ad petitionem nostram«
im sigillum presentibus appenderent in testimonium omnium pre-
seomm, quod nos communitas de Arowa, ad petitionem predio-
um oonfitemur nos Toluntarie fecisse.
Datum et actum in loco nostro Arowa in tercia feria post festum
lii Nicolai episcopi, anno domini 1270 nono.
8. h.
• Es. Hezhein.
Reicbenbach.
13. Eitäolß ist im Druck aus Irrthum unterstrichen worden.
16.^ Zofingen 1289 Juni 10.
Zeugen: dominus üolricus de Arowe.
teatsarobiv Aarau, Zofingen nr. 24.
19.* €k>n8tanz 1902 Mai 15.
Lentpriester in Aarau.
MuitsiMrohiT Aarau, Zofingen nr« 89.
344
20.^ Rudolf, der Meier Ton Entfelden, genannt in dem Eooe, f«
Aaran, bekennt daß er Ton dem Stift SchOnenwerd ein Öiit n
Entfelden su Zinalehen habe. 1307 Juli 4.
Allen dien die disen brief ansehent oder hfirent lesen kinnd kk
Bfldolf der meiger von Endvelt, gebeissen | ze dem Bosse, bnrgerM
Arowe, das ich das gut und die schApossen gelegen in dem baam
le Endveit, | das min vatter selige hat, umbe ein ierglicher nns wm
dem gotzhus unser frowen von Werde und | ich nu von dem selb«
gotzhus und capitle enpfangen han. Da vergich ich offenlieh u
disem briefe, das ich das selb gftt weder han ze erbe noch le erblAN,
wan ze rechtem zinslöne. und dar umbe ze einer gewaren gesn^
sami und steter Sicherheit dirr vergicht hat ChAnrad der schnltbäi
von Arowe sin ingesigel dur min bette gehenckt an disen brieL
Dirr dingen geziuge sint: Hug von Schennis, der Schultheis, NiehMi
der Stieber, burger ze Arowe und ander erber IQte genAge.
Dirr brief wart gegeben ze sant' Uolrich mes do man zalte voa
gottes gebürte tuseng driuhundert jar darnach in dem sibenden jara
* »sant« sttfht zweimal, das zweite Mal wieder ausradiert.
Das Langende Siegel zeigt die obere Hälfte eines Adlera Die C»
Schrift ist beschädigt.
£)lothuni; SchOnenwerd.
67 • 1846 Oktober 14.
Der Aussteller der Urkunde ' heißt nicht J. Siieber, soaden
J. von Seon.
85. Barren 1357 August 29 s. o p. 79.
Allen den die disen brief ansehent oder bSrent lesen könde
ich Rudolf von Arburg, frie und ritter, und vergihe offenlicb, das ich
mit guter betracbtunge und nach rate miner fründen und wiser
lüten dur fridcs willen und ze verkomende misähelli, stösse and
widerdries mit Lütuld von Arburg, minem liplichen und elichen
brftdere, geteilt han alle unser lüte, die bürg ze Bürron, wingarten,
bimgarten, knitgarten, die scbüre, die wigere, b6ltzer und matten,
so zu der egenantcn bürg geb6rent, und du zwei hüser, der eiu
stat bi den witteren und das ander in dem eichboltz, das uns von
erbe ankörnen ist und wir da bar gemein gebebt haut. Und
ist dem vorgenanten Lutolt minem brüder mit dem lose gevallen
und ze teile worden an den Inten dis nacbgesebribenen personen:
Ita Müllerin und drü ir kind; Metzi Töuberin und zwei ir kint;
Jenni Riidgers sin wip und zwei ir kint; Greta Eglina, CAnzins
Eglis wip und ein kint; Ita im üerüte; Jenni im Ried und sin wip;
Heintz Beli Annon und sin wip; Swartz sin wip und ein kint> und
ein knabe, boisset Heini Virabent; Heini Knüllo; Heini von Welni
sin wib und drü kint ; Peter ze Obrest und sin wib ; Chftni Hesse
sin wib du gemein ist und sine kint; Jans von Langaton sin
wip und ein kint; Uelli Herman sin wip und zwei kint; G&ti
S4S
üffikon und ir tochter; Heini von Uffikon; Waltber yon
on; Heini Adelberg sin wip und drü kint; Elli von Hditwil
fttnf kint, RAdi Berner sin wip nnd zwei kint und Clans
er, GAntzi Benedicton und sin wib; Bddi von Eych mit
. kinden selb sechste; Dyetschi Nukom sin wib und vier kint;
ober Scbocho sin wib, zwei kint und sm müter; Jenni Ntikom
iin wip; Cfintzi Färbas sin wib und zwei kint; Heini Hemer
ilto; Beli von Wile, du ze Mowense ist; Greta Hiita; Chflni
Dner, der ze Ar& ist; Geri GAltzi und vier kint; Jenni von
n nnd sin wip; Chflni Zagelleder und sin wib und Elli Bene-
d; lietzi von Hutwil; Jenni Benedicton sin wip und drtt kint;
i Webers Zenggers tochter mit zwein kinden; Cäntzi Stalder,
e Friburg ist; Rfldi Ziler, der ze Brugg ist; Rftdi im Holtz;
' Lütolt; Heintz ze Obrest; Heini LQtolt sin wib und ein kint;
ichi von Wisen sin wib und drü kint. Jenni Göltzi sin wib
sin kint; Emi von Wiggen und sin müter ; Jans üelli im Bache
rib und vier kint. Rudi von Arburg sin wib und drü kint;
von Arbarg und zwene ir süne und ein kint; Heini von Ar-
sin wib und ein kint; Chflni von Eich; Heini von Eich und
rib ; Rfldi Köfmann und zwen ir süne ; Rudi Wilnhelm sin wib
vier kint ; Metzi Holtzach und zwen ir süne ; R&di Binde von
;; üelli im Bache und sin wib; Burgi Dyetemberg; Beli Her-
; üelli von Wiggen und sin swester; Welti Hartmans; R&di
Baltzenwile sin wib und fünf kint; Heini Sumli sin wip und
kint; Beli Halterra und zwen ir sune. Jans Iluswirt, sin wib
lin tochter; Chflntzi Gesello von Gundoltzwil ; Cäntzi Frieso sin
ind sine kint; Jenni Suter, Emi Suters seligen sun; Bürgi Art;
Goltpach von Sch6tz; üeli Wesemli von Gundoltzwyl; Metzi
lielns, du ze Birwil ist, mit drin kinden; Elsa Nükomin mit
kinden, ist äh ze Birwil; Jans Witcho, sin wip und drü kint;
Snider und sin wip; Heiniman Vischer sin wip und fünf sine
Sumli sin wip und zwei kint; Jans Valcho sin wip und drü
Heini Claus sin wip und siben kint; Cflntzi Brechi und sin
GAntzi Snider und drü kint; Metzi Heintzen und zwfl tochteren;
Suter sin wip und sine kint; Heini Oerli sin wip und zwei
Krinnendalin und ein kint; der Müller, sin wip und zwei
Schickiis wip des rebers und ir kint; Jans Zobrost sin wip
drü kint; Jans Zobrost mflter; Uolrich von Welni sin wip,
kint und sin swiger; Uolrich Metzger und sin wip; Katherina
»hartin und zwei ir kint; Jenni Vischer sin wip und ein kint;
Müller sin wip und zwei kint; Heini von Sch6tz nnd zwei
Heini Hugs ; Jenni Kerecho sin wip und drü kint ; Wfllfli von
nsuitz sin wip und drü kint ; Hemma sin tochter und ir kint;
ELiri sin wip und zwei kint ; Heini Smitz, heist Peter Berch-
leligen tochtersun, sin wip und ein kint; Greta Karrers wip
wei kint; Metzi ir swester; Wernher ir swester sun; Cflntz
ichaft und des tochter Ita; Heini Fuchs; Heini Schenker
ins brflders sun; Elsa Kramerin; Heini im Ried und sin wip,
M6
sint z6 Brnffi; Jeckli Zengger; Jenni Rege ; Peter Hennans sm wip
sine geBwisterde und sin Ana ; üolrich Swager sin wip, sine kint und
sin mftter; Welti von Scbdtz sin wip, sine kint nnd Hornbad.
Wurden! ich bie nach mere luten funden, die ietzent ntüt geteilt sint»
an den sol ich dem egenanten minem brflder und er mir gemeind
und teiles gehorsam sin. An der bürg Hinach du l&be gar nnder
und oben von den marksteinen als die gesetzet sint dnr abe nnti
in den graben, von den marsteinen nitHich das hinder hns gar mit
den zwein türlon und mit stege und wege so dar zA h&ret, tob dem
marstein hinderumb untz an die vordem marstein die gesetzet sint;
als dd gemerke gant, an den marstein hinder üeintziis Kellen hat
und dannent uf untz an die zinne nebent dem grossen erggel; von
der sinne an das tor, als das tUlle begriffen hat. Der vorgenanta
min brüder soll ich einen weg machen von dem tdlle har ns gegen
dem sode uf das gemein, als die marstein gesetzet sint. Oveh
gehiret darzü du ober l&be, von dem alten turne hinder umb
untz an das vorder hus. Es sol ich das usrost tor und der weg
vor dem tore und inwendig dem tore zwOschent den muren gemein
sin und unser enwedere den andern da irren, untz an die zinnen,
da es bezeichnet ist, ane geverde. Der sod und das tor bi dem sodei
als es mit marsteinen usgezeichent ist, süllent ich gemein ein und
süllent ich bede gemeiniich den sod versehen als im notdoritig ist
Was ich zwüschent den zwein sOlen inrunt der bürg ist, sol ick
gemein sin. Die Aberschütze süllent ich beliben als sie ietzent sint
und sol enweder teil die i'ürbas ü herseh iessen nu noch keinest hie
nach. Wir süllent och gemeiniich den agtot versehen, daz das
Wasser sinen Aus und UKgang haben muge under der erde dur die
usrosten mure und sol iet weder teil dem andern dar zu beholfen sin
inrunt dem nechsten manode darnach, so es einr an den andern vor-
dert ane geverde. An dem wingarten der hinderteil, der anvahet
bi dem stocke mit dem krutze und gat an den marstein in mittel
des wingarten, der die wingarten scheidet und gat untz an den
marstein bi dem Zürich - birböm , von dem marstein untz uf die
helle, als der alt hag uf gat, untz ob den wingarten an dem zun
und den zun uf untz au den stock mit dem krütze und der
vorder teil des hindern wingarten bi dem hag uf, als die mark*
stein usserhalb begriffen haut, untz an den obem hag. An dem
bimgarten der nider teil, vahet an bi der schüre ort, als der mark-
stein stat, der teil wider die trotten, der da gat untz in den graben
des alten garten und von dem garten in den nüwen bimgarten uf
den nechsten markstein und von dem markstein dur den bimgarten
und über die bunten an den markstein. der bi dem bim stat mit
dem krütze, und von dem marstein hinder in den wingarten, als das
gut ein ende hat. An der schüre der nider teil, der gelegen ist
wider den wingarten als die marstein bewiaent, die bi den stüden
staut mit den krützen, beide hinder und vor und mit dem hove der
darzü gehöret. Man sol ich von dem selben teil der schüre nüt
nebent sich buwen uf die Strasse. An dem hofgarten der teil, der da
847
gat wider cHe spicher als die marstein begriffen hast, der einr etat
vor der tob Irflikon schOre in dem orte, der da scheidet af den
marstein af dem reine bi dem bnntler, ab dem marstein uf den
maratein der du gat in scberwis in den zun, als der marstein be-
wiaet. An den matten der niderteil der matten von Eriswil, mit
nrain Schillingen phenningen ze erbzins dem gotzhas ze Zovingen
und mit halbem fride, der ober teil der nöwen matten als si in
tiomswia geteilt ist 6ch mit halbem fride, der nider teil der matten
ob dem eichholtz die Wemher Brenen nässet^ der ober teil des eich-
hdtseB als es (geteilt ist, an dem müslin, StaJders matt, Rebers matt
und Snters matt hinder daran. An den wigeren nnd an dem so dar
dk b&ret, der grosse wiger mit dem spracbbus nnd die hindersten
iwene wiger die minsten, mit witi, stegen und wegen, als si not-
dArftig sint, die böme bi dem hindersten wiger dar daz mos uf in
den Bun nnd bi dem zune uf in das ort zu der rechten hant bi dem
raaa abe, als der marstein bewiset mit dem zune als es notdürftig
iaXt nnd von dem selben marstein bi dem zun uf den rein als &ch
da der marstein bewist, von dem selben marstein über abe zft dem
wiger als der marstein bewist. Ein holtz marcb, so man uf hin gat
ift der lenggen hant oben in dem orte als der marstein bewist zA
der lenggen hant an den zun und bi dem zune uf untz in das ort,
bi dem zune abe als der marstein bewist und von dem marstein dur
die rekkolter wider abe an dem marstein bi der buchen mit dem
kr^tae. Jetweder teil sol &ch zünen und fride geben das ime ge-
lAfaet, als ie die marsteine bewisent. An welen stetten aber wir
gemeinlich zAnen und friden süllent, sol ietweder teil gehorsam nnd
beholfen sin nnverzogenlich, wenne es der ander teil an in vordert ane
geverde. An den hAfen das nOwe hns in dem eichholtze. An den
hAltiem der teil, der bi dem sacke anvahet und bi dem bache uf gat
mita an die weg scbeidung, als der marstein bewiset, ein teil in
mittel der halden zer lenggen hant, so man ufbin gat, da der stein
in der halden stat, bi der buchen mit dem krütze, von dem selben
tfcein bar wider abe aber den weg an den nechsten stein, der bi
dem graben stat, da die b&che mit dem krütze stat, von dem selben
marstein harwider abe in mittel des moses uf den stein, der in dem
bmimen stat, als der marstein bewiset, ab dem selben marstein vor
in das holtz bi dem aker von Irflikon an die buchen mit dem krütxe,
so denne an dem so in den bacb hanget, der teil der da gat von
der bftchen mit den zwein krützen dem wege nach zu der lenggen
haat nntz nf den bfigen hinder in dem gibel, da der stein stat bi
der bAchen mit dem kratze, der selbe stein scheidet die riebt! abe
in den bach. An dem gibel der teil, der da gat bi dem selben weg
har wider abe vor us ze holtze an die eich mit dem kratze bi
swagers acker, von der selben eich vor dien ackern uf an den stein
der vor in den gibel gesetzet ist, da du buche mit dem krütze stat,
von dem selben marstein dur dasselbe holtz uf in mitten in den
gibel da der stein stat bi der bftchen mit dem krütze, von dem
Mben marstein unts nf den grat da der gros stein lit mit dem krütze,
348
von dem selben stein hinder- in den gibel da der stein «tat U
der bftchen mit dem krütze , von der selben buchen die richti dir
das boltz abe uf den we^ da du buchen stat mit dem krütie dam
man da spricht der Kat/enellenbo^en. An der welschen breit dar
teil der da vachet an uf dem selben stein der da stat vor Jim
Elsen rüte und gat uf bofuren uf den stein, der gesetzet ist ob
Brunners rüti bi der eich mit dem krütze , der selbe teil gat von
dem marstein in das Egmos da der stein stat, als der marstein bo*
wiset, von dem selben marstein uf den grat da der groe stein lit
bi der eichen mit dem krütze, bi dem alten kilchweg, von dem selboi
marstein die richti hinder us zu dem holtz da der stein stat bi dir
buchen mit dfun krütze. An dem Lengimos der teil der da gttt
uf den stein bi dem grossen stein bi der Phaffen ruti als der mar-
stein bewiset, von d»Mn selben stein ii^eVich dur das holtz nf, da dio
eichen staut mit den krützen, sunder lieh in die eiche die da in mittat
in den studen .stat mit zwein krützcu, von der selben eich oben in
zft dem holt/e genant Valkt'n rüti, da der stein stat nebent dam
brunnen bi d«^m hage. An der hindern Egge der teil, der da an-
vacht bi dem brunnen und gat an Kramerin acker uf den stein U
der eich die daz krütz hat als der marstein bewiset, von dem saJbao
stein in tromswis dur das holtz gegen dem Ebnit nf den stein In
der eich mit den zwein krützen, der ober teil des nidroeten reins
wider den wiger als er mit marsteinen underscheiden ist, der teil
des hinderen reins der an dem vorgenanten zun lit, ist geteilt in
tromswis dur den ^'rat von dem l>irboni mit den zwein krützen bi
dem der pros stein lit, in truniswis abe in den grünt, da der stein
«tat, bi der a>pen n)it dem knilze und zu dem vordem teil gehSrt
des reines ort us?^erh:ill» ileni zune uf d(?m reine dur nebent. An
dem gesw(?nke der ol»er teil vacliet an bi dem marstein hinder in
der eiclihalten uml gat dur ns an diu eich mit den dricn krützeo
imd gat ül»sirh uf an die buchen mit tlen zwein krützen bi eim
steine, von dem selben .stoiu der oImt teil von vornent untz hinder ns.
Ich der vür;^'enante Hüilolf von Arburg lobe och an disem brief
für mich und min erl)en tli^on teil und was da Vorbescheiden stat,
mit guten trüwen >tet zi- liande uud dar wider niemor ze tünde noch
schaffen getan mit irerichro noch ane gerichte in kein weg, und den
vorgenanten minen l)rüd»*r nucli sin erben an dem vorbescheidenen
aim teil, beide der e^'en;iriten lüten und der so von inen gebom
werdent, noch der «,'ütern. r»Mht.ung, zü,rehorden und ehafti so dar
zu gehurent und an dem teile us^iescheiden und benemet bint und
6ch duvor^'eschriben stant, nifiin*r /e bekumberende, ze irrende noch
ze beswerend«; ane alle ;:rvor.l»'. und veizilie mich 6ch mit guter
wissend wilUfklich tVilich uutl uuilnjtwun.L^enlich für mich und mm
erben gegene dem e^enautcn minem b rüder und sinen erben der
vorgenanten lutcu und güten-n, so ime ze teil worden und gevallen
sint und aller d^r rc. liLung so ich daran hatte oder haben niochta,
wand ich die luie und teile der e^'enanten gütern, so gegen dem
vorbescheidenen teile Lütult^ miua l>ruderä geteilt sint, fär mine be-
1
S4d
nut and genomen ban, iine alle geverde. &a ist Seh berat, wen
t ich oder min erben icht des DUseren verkoffen oder Teraetien
lt«a, daz sullen wir dest erat«n bieten dem e^enanten minem
Ider oder sinen erben, ob er uüt wen; fflgt« aber inen nicht,
r sft ze körnende, eo mügent wir es andern lüten versetzen oder
rkfiSen, doch inen nnw&aüich und an dem iren unschedeÜcb. Diu
b süllent si bar wider tAn gegen uns £e glicher wise ane •nüer-
la nnd gevei'de.
Dirre dinge eint gezüge nnd warent bie bi her Ifarqwart too
id^g, her Heinrich von Rjnach der elter, her Marqwart Ton
ida, her Jobans Ton Binach, der elter, rittere und ander erber
«tt gnfige. Ze urkände die teilea nnd ze Sicherheit das er Tests
übe nnd stete gehebt werde, ban ich RAdolf Ton Arburg der Tor-
aante min eigen ingesigel f&r mich nnd tnin erben, die ich 6oh
den Torgeschribenen dingen allen nnd zfi ir ieklichem binde, ge-
oket an disen brief und han darzft erbetten die vorgenantea rittere,
od dirr teil nach ir rate nnd ordenunge bescbehen ist, daz si tfl
trer geiügnisse und Sicherheit alles des so da vorgescbriben stat,
iagesigele öch henken an disen brief. Wii- Uarqwart von ßaid-
g, Heinrich von Rtnauh, Mnrqwart von Bftda nnd Jobans TOD
oacb, rittere, die vorgenanteu verieben offenlich daz wir ze nr-
nde einr warbeit dis teile» und der vorbeacheidenen dingen, bi
a allen wir ze gegene gewesen sint, und 6cb dur bette willen her
IdoKs nnd jnngher Lütoltz von Ärbnrg gebrAderen der egenanten
Bri ingesigele 6ch hant gehenket an disen brief.
Dia beschach und wart dirr biief gegeben ze Bürren des jars
man zalte von gotz geburt drüzeheo hundert und fünfzig jar dar-
eh in dem eibeuden jare an dem nechsten zistage vor sant Verenen
^ der megde.
Alle 5 Siegel wohl erbalten.
123.* Aaran 1369 Oktober 27.
Herzog Ijeopold ertheilt der Vorstadt von Aaran das BUrger-
eht Aaraua.
Diese Urkunde ist in Rvchner'a Chronik abgetcbrieben , ist ervfthnt
[ Kurz und Weisseobach, Beitrüge (1847) p.&tö und abot^druckt bei üel-
Ebd, Chronik (1&40) p. üit.; ollem aaa Original fand iiidi im Arcfaiv nicht
Ai vor.
149. Die Dnterscbritleii beissen:
R. Wilh. d. Kortelangen.
Petrns Janrenais.
299. Der Ausatollnngsort ist Basel und nicht wie fUschlicb gl-
uckt steht: Bern.
1
Orts* und Personenregister.
Die Zahkn wiiwn «of die Nmnnieni hin. Die ea^jekleiiiinerta
Jehreenhlen bedeaten das jeweilige erste Torkommeo.
▲ Ifi8.
A, BOigi sa der 134.
AaittOy Aiowa, Arowe, Ardw.
Allmende sa 174.
fiadstahe US. Ue.
Bettenbraimeii 14.
Bettenrein, am Hangerberg.
BlaDken-acker 53.
— — hos 14.
Bleiche, die l(fi.
im Boden 97. 114.
Bötzachenhaus 94.
Brodbank, Brodlaube 50. 174.
Bruderschaft der Kapläne 313.
335.
Brücke, alte 276.
— 4.^. ;302.
Brunnen 47. 125.
— in der Vorstadt 303.
Büchlirein .S9. 70. 19).
Fiscbk'ink 303.
Flci.sch>»a'»k, Fleischfchale 50.
Galgen 239. ['^35.
Ga^.'teii, in der 74. Ii6.
Gerüte 193.
Gönrein 197. 202. 239. 254.
Götz nrüti 2*^
Graben, am 116.
Grode, im 96.
Halden 21. 47. P2 145. 147,
161. 189. 243. 276.
Hardackor ll4.
Hardweg 144.
Hochgfs'r&'ize, Höstresie 39.
55. 184
HQsern. hinter den, enhalb der
Arun 56.
HOiern« se den S03. 264. %&.
Aemi, Hmugerberg 68. 4B. 9& 97.
101. 114. 116. 150. IQ.
8ia 814. 2S:«L »äw 306.^
Johe 144.
JnriosHäoiier and Aeeker 16L
182. 184.
KaQfhtem 15a 308.
Kirche 2& 74. 79. 83.90. 91.95-
98. 97 98. 100. 101. 108.
109. Ua 124. 144. Uk
150. lea 16.^ 1X1. 210.
232. 234. 2t9. 323. 324.
327. 328. ZiO.
— Altäre : 327.
1. 8. Maria.
2 9. Maria Magdalena.
3. S.Johannes evang«. li^ti.
4. 8, Nicolaus
5. h. Dreiiultiffkeit.
6. 8. Felix und Regula.
7. p. Michael
8. 8. Katharina und Ma^
praretha.
9. 8. Barbara,
1'» alior Heiligen.
11. 8. P«t«T und Paulas.
12 10«iÜÜ Ritter.
Kirchgasjie 231
KirchiiOt 109. 142 150. 175.
215.
Kirchweg 144.
Koppinger, der 115. 150.
Laurenzen! hör (Rentieithor)
117. IM). 137. 1^2. 193.
250.237. 303.
Laurenzetilhor, äußeres 150.
185.
Lt'ingruben , Liengruben 193.
218. d60. a^i.
3S1
Mwa, Lentpriester ▼. A» 12.*^* 19.*
MalalshuB, Siechenhaas 14.
184.80a.
Meder, der (ein Weinberg) 150.
Milchgasse 280.
Mühlen 88. 89. 204. 252. 258.
298. 310.
MOhle, obere 20.
Mfinoh, der (ein Weinberg) 150.
1. Niklashüsle 242. 244. 261.
NQwenmatten, die l(j9. 244.
Naszbäamen, sn den 14.
Oberthor 95. 97. 116. 150. 195.
Oerensteins Herberg (in der
Vorstadt) 8U3.
Owe 45. 164.*
Fiats, der» swisohent den ring-
müren 17&* 204.*
Predisermönche, Haus der 95.
Bathsstnbe 142. 150.
BOrlishus 96.
Bore, der Thurm (zuerst er-
wähnt 18:37) 5L 186. 201.
213. 293 290. 302. 837.
Samnung 2—13. 20 27. 36.
89-41. 44. 46. 47. 49.52.
54--56. 5a 59. 63. 65. 69.
bis TL 76.86 87.92.101
102. 104. lll. 115. 123.
125. 146. mi 151. 157.
161. Iü5. 177. 180. 186.
187. (ordinis 8. August ini).
189. 194. 196. 198. 199.
2ü5— :^7. 210 214. 217.
222. 22'i-229. 281. 231.
238. 248. 247. 259. (con-
ventu« 6. Jrsuie). 2*>2.
2ü3. 267. 2t>9— 271. 274.
275. 278—281. 2*53. 285.
286. ^-i. 311. 317.
319 '822.
Samnung, Priorinen:
Adelheit Gürtler ri27«0 6.
Beta von Tenwii (1331) 44.
Marg«ureth ze den Winsen we-
gen, (im Jahre 1334 noch
als Nonue erwähut, wird
im Aarauer Jabrzeitbuch,
Argovia Vi, 418 priorissa
genannt.) 4'>.
Verena von Tenwii (1344)
63. 65.
C&cilia von Diesseuhofen
(137Ü) 125. 151. 157. 161.
165. 177. 180.
Anna Zürcherin (1836) 186.
214. 217. 226. 2.il. 25^.
267. 269. 271. 274. 275.
280. 261. 2da.
Aaran, Margreth Sattlerin, von Brem-
l^ten. Snbpriorin (1400)
Anna Eggenheim, Subpriorin
(1404) 227.
Schinh&tshus 124.
Schinthüsz, p. 339, § 12.
Sohlachthaus, Metig 60. 174.
Schmidgasse 289.
Schule, die 177.
Schultheissen von Aarau:
Budolf (Schultheiß) (1270) 8. 8.
4. 6. 7. 12. 12.*^**
Konrad Ton Wiggen C1801)
19. ita* 20.** 21.* 21* 26.
31. 32. 35.
Heinrich von Bore, Bitter
n87.*
rutmann (1829) 44.
44.* 45. 47. 48. 56.*
Johann von Seon (1344) 61.
61.* 63. 64. 67.* 68.*
Budolf von Wiggen (1348)
70. 71. 73. 7?
Johannes von S^m (1855) 81.
82.
Budolf von Wiggen (1357) 87.
Johannes Stieber (1358) 9a
91.94.96—100. 109. lia
115—117. 121.
Henmann TrttUerev (1374) 21.
121.* 122. 124 125. 127
bis 129. 133. 135. 187.
141—144. 147. 148. 150.
157. 159.
Burkart Vogt (1383) 160. 161.
163. 165 166.
Johannes Trüllerey (18S6)
168. 169. 17a* 172. 175
bi« 177. 179»— 185.* 191.
Ulrich Sumer (1396) 193. 200.
Johannes Trüllerey (1398)
2« 4*— 207.
Ulrich Sumer (1401) 214. 215.
217. 219. 222. 226. 227.
230-233. 235. 287. 239.
24().
Büdger TraUerey (1408) 244.
215.
Budolf Schultheiss ( 1411) 247.
Büdger Trüllerey (1413) 260.
261. 264. 2i£
Eoni-ad Spul (1414) 267.
Pe er Segenser (1416 j 269. 271.
Büdger Trüllerey (1417) 274
bis 276.
Hentzmann Zielemp (1418) 280.
Büdger IVüllerey (1419) 281.
Hans ZOxober (1421) 866,
289.
S&2
Aana, Scbultheissen tod Aarau:
Peter ^:iPIreoäer (1427 ) 293 bis I
29f5.
Rudolf Sumer (H41) 30:3.
Hans Arnold Segenser 3(Ä.***
Ludwig Zehender (1454)
Ulrich Sumer (1464) 315.
Ludwig Zehender (1473) 323.
32».
Seba-itian Ton Luternow (1491)
332
8chw(8'ernhau8 142. 143. 175
215. 23 i. »JT.
8chwe>ternh.iu8 , s. Clara Re- !
g>>l 333.
Schwester II haus am Graben
116 141.
Schwin^nniatten , die 160. 251.
SenftÜHmattcn, die 233.
SL^sach Häuser, der von 96.
SpiUl 61. 62. ti4. 6b. 67. 127.
129. IIA). 26ü. 261. 308.
Spital H. Niklau>kapelle 107.
Stade, an dem ^4- 74.
Stadt bach, der fl2<»2) 17. 201.
212. 25i. 252 2 -8 'MK 31U.
SteffauslxT^, jet/.t Hu^enborg
genannt 1^2. 184.
Steinen, an den 56.
Stiel. erhof 17a*
8lirlt.-li.Mliii8 2t).
Stock. er.sTi- 'JOO.
Sloulli-Minalteu 1S2.
Suririd 18,').
Surh.ml 141.
Tagiuatu?[i, lii»* 1^1.*
Te.li. ( relvlii J31i0 31. -15.
Thurui, <1*T iih<' (il e Hnr«;)
(i:;31) 4.'). ls5.* 204. 23o.
3;;j.
— da.H tul^huH IK').*
TiMtellxM«r 2:;.», 2l2.
Trott..', (Ho lir».
Varw.inks Baiim^^'art^Mi !♦)().
Vorbtadt. «Jio 107. 12 i * li-V)
Hl. 163. 1»>1». 1!.)7. ü;j2.
2 ;i. 3 3.
Wf*nsliti;;»'rs Uebcu 97. 114.
WitwcLT 2 9.
Wurmbori;. der 265.
Zoller , »Irr , am ilungerbrrg
22«;. 229.
Zolin« •^^' Hciu.H 47.
Aarburg. Liitold von S.'».
Uu'lolf vou 37.* >^r>.
Ku'.loit von. liülVicIiter 178. |
Ü'f). 211.
Thünn«; von, Prop-t zu lie-
romüu%)tcr 289.*
Aare 2-4. 14. 20. S4. 308 oic
Achshelm, Gilg 326.
Agne."«, Königin von (Jogam 78*. 141.
Ag.x'tein, Petermann, von Basel IM.
155. 1S8. It48.*
Alber». Fr it sehe von 37.*
AI bis, Fridrich von 5Ö-»
.\ltpürron, Burchardus de 8 — i,
.Altwis, Gerun)£ von, Schultheis^ tob
Lenzburg <I.
Amuierswil (Ombrechtswil 1313) Jo*
hannes von, Kirchherr von SL*
Amsinder, Heini 311.
— — IleinTzmann 200. Ml 279i
Andres, Ilejm 30U.
Anwil, Joliaime^ von 35.
Archer, Anthon 1^36. ;^.
— Simon 3oü
Armbroster, Konrad 317. 321. Sä
:i2l.
Arnold. Job. von Twiel 19L
Arow, Fryenberg 193.
-~ UanH 21. 74. 142. 150. 157. 168L
1^3 184. 217.
— Jenni 176.
-- Kourad 148. 157. 193.
— Margretli l."»7.
— Weri.her 147. 143. 157. 16L
Attelwile, Heinrich 164.* 1^
— Jenni 164.*
Bache, ze dem, Hans 151.
baden 2!». I4 * 86. iU5. 165. 1*^
188.* 2nl. 2Ö0. 211. 216. 224.
216. 252 bis 257. 2:^6. 31ü.
Adt'liieit von 2U6. 214. 222.
2.;7.
l■:l^befh von 2H. 222.
— Haiia v(.n 21. 165. 166. 164
WJ. I7n.»174— 177 IbO. Ibö.'
2<m;. 214. '^21. 267.
— Mtvl.thild vou 118. 119. 158»
161. \^K
— Hudolt von 118. 158.
Bader, H«ini 12s.
— .l.'nui 128.
Job. ir»o.
— limlolf 81.
— Coli 280.
HiUrich, .Vüna. von Safenwil 99.
Arnold, — — 99.
Halilcj^^, Hartnuinn vou 14.
— Ma ich wart von 85. 151. 165,
Balni.'r, K-nihart 2"!8. 203. 294.
JKLlnio^, Hans Heinrich von 315.
liarharit, U. 1.
harzlina, (iortrud 67.*
Ua..el IUI. 2'^»9. 312.
— Meillinasteg 191.
— Zum swartzen rüden 191«
358
Bischöfe Tön :
Johannes von Fleckenstein (1428
faia 1486) 292.
Johannes von Venniniren (1458
bis 1478) 812.
sa, Wernherus de 20.*
r, Hans 815.
Heinrich 215. 233. 325.
Jenni 217.
ßodi280. 296.
Welti 281.
garter, Peter 332.
; Heinrich von Geyspitzheim 812.
n, Heini 38.
in, (Bönken) 825.
ar, (Bönker) 177.
Hentzmann 222.
Jakob 276«
Jenni 128.
sr, Konrad, Kaplan in der Sam-
nung 161.
Ulrich 127.
ü, Anna von 43.
Ita von 43.
Peter von 14. 43.
aehenkel, Heinrich, Landrichter
805.
«41. 268. 268.» 279.* 282— 283.*
286. 286.* 287*— 289.* 291.
293—296. 298. 300. 802. 303.
806. 815. 316. 826. 331. 332.
334. 387.
lart, Hans 325.
ifinster, Münster im Aargau 1.*
12.»*» 18.* 311. 313. 319. 320.
323. 328.
irt, Heinrich 81.
Otto 296.
stein 289.* 306*«-«».***«
Dietrich von, .Kaplan von
60.
jld, C. 278.
r,Joh. 238.
1, Gerung 118.
krut, Heinrich 207. 215. 222.
Joh. Schultbeiss zu Mel-
lingen 121.»
h, Jenni 2i3.
Cuntzmann, Venner von Solo-
lom 309.
»r, Werne, der Förster von Rei-
sush 158.
r (Bleyer, Bleier, Blöwer ist
aa gleiche Geschlecht) 96.
ler. Cüni 148.
Hans 21. 124. 125. 127. 129.
141—144. 148. 15«). 157.
160. 161. 163. 165. 166. 168.
169. 170.» 174. i;6. 180 bis
185.
4Ar*ii*r rrkundftnbnoh.
Bleicher, Hensli 185.*
— Rüdin 127. 169.
— Rudolf 219. 849.
— Uhrich 190.
Bleier (Blorer), Joh., Kaplan 145
150. 160. 163. 181. 203. 282.
Blöwer, Cuntd 122. 124.
— Jäckli 128.
— Jakob 142. 157.
— Jenni 260.
— Konrad 156. 166.
Blumenstein, Peter 181.
Böller, Bichi, von Lenzbarg 165,
— Rudolf, — — 165.
Bötzach, Verena von 116. 141.
Bolle, Otto, an dem 12.
Bollingen, Jakob von 296.
Bongarten, Hartmann von 101.
Bonis, Johannes, Dekan 322.
Borger, Boger, Jftcklin, von Sunt-
hofen 19L 192.
— Katherina. s. Otteman 191.
Brachot, Johannes 81. 16L
Brand, Rudolf Uebelman 39.
Bremgarten 310. 818.
Bremgarter, Jakob 219. 231. 267.276.
Brittnau, Henricus de 6.
Brixen 138.
Brogli, Brüggler. Hans 295. 296.
— Peter 288. 293-296. 303. 315.
— Sulpicius 332.
Brugg, 11. 12.f 22. 50. 51. 59.» 88.
141. 153-155. 167. 188. 188.*
195—197. 209. 224. 279.* 310.
Brunner, Hans 286.
— PentelU 212.
Brunwart, Chunrad von Laufenbunr
26.
Bubenberg, Adrian von 328. 332.
— — Heinrich von, Vogt von
Aarburg. 300. 30? 803.
315.
— — Ubich von 12.»***
Bubendorf, Johannes von 135. 195.
Buchen 46, 70.
Bachs 31. 34. 59.* 89. 201. 823.
Buchse, Hentzmann, von Suhr 258.
Buchser, Hensli 325.
Büler, auch Böler, Rudolf von Baden
217. 231.
Büren, die Herrschaft (s. Anhang) 85.
Bürren, Heinrieb, Schulmeister zu
Bremgarten 212.
Büttikon, Hai%nann von, Chorherr
zu Schönenwerd 108.
— — Johannes von, Kirchherr
zu Suhr 74. 75. 79. 95—98.
— — Joh. von, Propst zu Schö-
nenwerd 108.
354
Büitikon, Rudolf von, Comtfaur der!
Johanniter 60. 61.* i
— — Ulrich von 68. 108.
— — Walther von 14.
— — Walther von, Kirchherr zu I
Oberwil 135-
— — Wemher von 135. 288.
ßumann, Arnold, von Olten 170.
Heinrich, von Olten 170.
Burgdorf, Cünradus de 5.
Burkart, Rudi 118.
Busnach, Anna von, Aebtissin zu
Köni^f^felden 92.
Busnang, Albrecht von, Landrichter
im Thurgau 120. 164.
Buttensultz, M. de 1.
— — Rüdolfu« de 1.
Üonstanz, Generalvikare, von:
NicL Gandelfinger, Propik
zn Mfinster ^3.
Daniel episeopns Bellinen-
bis 327.
Cün, Ita 175.
Cuno, Hans 134.
Criatan, Henslin von Bremgarten 309.
Oarnifex (s. Macellator), Gertmd IL*
Ludwig IL*
Castel, Grethe von 823
Gaste lli, Bartholom&us. Bischof von
329.
Chön, Chüntzi 38.
Chur, Heinrich, Bischof von 10.
Ceronins N. 335. 336.
Claus, Johannes 32.
Constan* 9. 19.* 79. 106. 111. 238.
262. 268.* 270. 272. 277.
277.* 279. 279.» 287. 314.
317. 321. 322. 324. 327.
-- Bischöfe von:
Eberhard (1248-1274) 9.
27.
Gerhard (1:306—1318) 27.
Heinrich ( l:k">7— 1303) 86.
95. 102. 106. 111. 112.
14t). 159.
Heinrich von A1»H, Admi-
nistrator (l;lH7 — 1400)
18»;. 1«7. 1H8. 199.
NicolaiiB(13<4- 1.^87) 187.
Marquard (l:)9.^— Ut6) 2-34.
21^. 20)2. 270. 317.
Otto (1411—1431)21)2.270.
287
Heinrich (1430-1462) 312.
Burkhard ( 14()2 - 14» W) 313.
314. 317.
Heniiaiin (1460—1474) 320
bis .'i2L
Otto (1474-1401) 327.
Weihbischof: 112.
Johannes epi^copufl Valla-
mensis 2/.
Generalvikare: 112 270.32^1.
Hermann, Bischof von Ca-
storia 109.
lleinricus episcopua Zefe-
liensis 234.
Dänikon 93.
Da üiz, Werne 119.
Deutschland, Könige:
Rudoli L 12.* 13—16. 196.
Wenzel 149. 164. 178. 1».
273. 290 S97. 30L aOS.
Sigismnnd 268.* .272. 271
§77. 279.* 290. 297. 2».
301.
Fridrich m. 304. Sft
808.** 808.**^
Dieme, Rudolf 33.
Diesbach, Niclaus Ton 315.
— — Wühelm von 332.
Dieesenhofen, Bentio von 36.
— — Cftcilia von 125. 151.
157. 165 177. 180.
- — Tylia von 86.
Diessenhofen, Heinrich von 6.
Distel, Hans 265.
Ditschlin s. Titschlin.
Dürenäsch 207.
Dulliker, Mechthild 215.
DuUikon 93.
Eberli, der Jude von Zürich 169.
Ebersberg, Albert Ehe von. Kleriker,
191.
Ebi, Jenni 23:3. 260, 261.
Ebis, Johann 33.
Edliswil 20.* 41. 52. 74. 100. 157.
Egge, Jenni an der, von Egliswil 119.
— Ulrich, — _ _ iij».
Eggenheim, Anna 2Ö7. 227. 247.
- — Clewi 2:32 237.
Egli, Hans, von Witnow 135.
Egliäwil, Hans Ulrich von 119.
Eglischwil 26* 73.
Einsicdi'ln 140.
Eitenberg, Berhthold 132.
Elicurt s. Häricourt.
Embrach, Huc. Propst von 12.***
— — T^idolfiis de 14.
Engelberg, Fraueukloster 124.
Engländer, EngÜHcher Krieg 139.
Ensisheini 2t)2.
Entfelden 7. 44.*»* Cy3. 71. 124. '2ii
261. 28r>.
- — Ober- 56.* 5a 73. 291.
— - Nieder- 20.** 26. 57. 73.
110. 248. 3Ü0.
855
M (EiidiT<), Johann von 18.
Biidolfas de 2. 3. ;4. 6. 7.
RAdolfns de, Leatpriester zu
Aarau 112. 121. 150.
(Jolricos Faber de 2. 4. '
Walterns de 2. '4.
Wernherus de 2. 4. 24.*
Heinrich 160.
Heini 303.
Heintz 217. 230. 289.
Peter. Leatpriester von 26.*
Audolf, der Meier von, ge-
nannt ze dem Rosse, von
Aarau 20,**
Ulrich 217. 226. 230. 239.
agen, Johannes Püliant von, Bfir-
W^ermeister von ßasel 191.
alther von 14.
, Claoa 178.
fels. Hartmann von 191.
2h, Hans von 288. 300.
Hans Rndolf von 826.
Petermann von 315.
Rudolf von 332.
Ulrich von 302. 308.
Ulrich von» der jung 302.
ibach (filrndesbach , Krdesbach
1310) 22. 24 74. 77. 78.*
100. 114 126. 150. 157. 162.
169. 197. 203. 219. 222. 257.
271. 277.» 281. 283.* 284.
286.* 287.* 289.* 308.*»***
— in der obem Gille 94.
— Girshalden 219.
— Gugen 308.'****
— Hinderberg 173.
— vor dem Kilchhof 173.
— Lehenmatt« 22.
— in der Uwe 54. 150.
— unter dem Rein 150.
— Steinmarsrüti 203.
, J^ni von Erlisbach 173.
lach 308.*****
lenbach, Berchtold von 14.
— W. von 1.
nheim, Albrecht Spirer von 191.
. auch unter V.
che, Felsche, Velsche, Velche.
Elsa 166. 180. 258. 269.
Hans von Rupperschwil 166.
Hans von Gowenstein 131.
134.
Johann 108. 31L
Budolt' 68. 69. 203
Wernher, Kaplan zu Lenz-
burg 180.
Wemher 60. 311.
erin 8. Veltheim.
hbach 121.«
Fineabent, Ulrich, Vogt in Laofen-
burg 135.
FGni, Jäckü 151.
— Peter 151.
Folo, Konrad 17a
Fr&nkli, Hans 315. 826.
Frankfurt 304.
Frauenthal, Kloster 48.
Fredinger, üoli 24.*
Freiburg i. Br. 12.* 15.
Freidige, Anna 40. 46.
- Gertrud 58. 59.
— Ida46.
- Ulrich 40. 46. 56 .• 68. 59.
70.
Fridrich, Jakob 82.
- Ulrich 87.*
Fritag, Bertschv von Lenzbnrff 259.
— Lienhard von Burgdon 338.
— Walther, Meister, von Leni-
burg 221.
Frodenrich, Peter 18.
Frombeis, Johannes 82.
Fromüt, Hans 233.
Frowen, Heinrich, der 68.
— Johann, der 68.
— R&din, der 68.
Fürstenberg, Heinrich, Graf zu 297.
Fachs, Joh. 142. 145.
Furer, Claus. 147. 177. 220. 240.
Gassen, Johannes, zur 68.
Gauwersche, Johannes, der 26. 32. 35.
— — Rudolf, der 82.
— — Wemher, der 82.
Gebisdorf 29. 246.
Gelterkinden (Geltrechingen), Ulrich
von, Edelknecht 68.
Gensli, Andres 119.
Gerße, Joh. 273.
Gerwer, Rutschman, Schultheiss von
Lenzbnrg 309.
Geßler, Heinrich 138. 211.
Gewis, Hans 825.
Gisbertus, Provinzial des Prediger-
ordens in Deutschland 263.
Giselstein, Claus 286.
Gisenstein, Hans von 300.
— — Niclaus von 288. 293. 294.
Gisingen 297.
Glarus 286.
Glaser von Erlisbach 219.
Glugki, Rüff 302.
Gn^enthal, Frauenkloster 121.* 152.
Göman, Gerdrut 142. 143.
Gösgen 35. 39. 42. 93.
GösKon, Adelheit von 114.
— Gerhard von 1.** 1. 12.**
— Johannes von 30.
— Konrad von 12,**
^5«
Q(S0kon. MarqoArd roo 90. 35. S8. 4i.*
— Velwer von 88.
Uoldenberg ld3.
Golder b2.
Gottlieben 159.
Gowenstein 311.
Graber, Heinrich :26.
Gräff, Werna 311.
Grftnichen (Grenkon) 18. l^* 93. 96.
259.
Graf, Imer 295. 296.
— Peter von Huniensohwil 259.
— Rudolf 141. 142. 15t>. 160. 165.
— Rudolf von Uerkheim 258.
Gravo, Rudolf 122.
Gre^mann, Rudolf, Priester 266.
Greifensee 8.
Gremiich, Hermann 211.
Grencher, Jenni 189.
Gruber, Hans 3U2. 303.
Grülicb. Ulrich von Brugg 309.
Grünenberff, Henman von 195.^211.
Gnmde, Wernherus, anldem 2. 3. 6.
7. 12. 12.*»**»
Grjrers, Ludwig von 29&
— Peter von 302.
Grvmmc von Grünberg, Hans 188.
188.*
Gürtler, Adelheit 6.
Gertrud 7.
Hfilwie 7.
Heinrich 2-4. 6. 7. 109.
— Heinrich lUO.
— Kon nid 2 — 4. H. 7.
Hagys, Peter 800.
Halbherrin. Elisabeth 181.
Halden, Konrad an der, Tom Bmb*
garten ll.f
HallwiL die Borg 184. -
— Herren von 119.
" Berchtdd von 1. 14.
— Hans von, Ritter, 830l 832.
Johann von. Ritter. 43. 44*
1:35.
— Konrad von 201.
— Rudolf von S&. 186.
— Rudolf von 201. 211.
— Rudolf von, Ritter, 891.
— Walther von. Ritter, 119.
Hapenstil, Heinrich, Prior so Svon
100, ^
Hasel, Rudolf, Notar 126.
Hasenhusen 197.
Hassfurter, Heinrich 388.
Hechler, Peter 802.
Hechti, Hans 887. 247.
Hedingen, Johannes von 14.
— — Peter von 198u
Hegendorf, Gretha von 116.
He^gina 198.
Heioef
idegg, Walther von 212.
Heinncus, Prior der Prediser ioZ&-
rieh 6. la 65l
Henfeller, Hans 132.
Henigis, Gerbart 243.
Hennenbühl 93.
Hentzler, Job., Notar in Zofimren 309.
Hentzli, Walther 286.
Herder. Lucia 179.»
Hericourt 138.
Gngla. Anthon 2k><. 21'3. 294.
Guib. Job. Dr. Iheol. 3U7.
(lundeltin^^er. Niciaus, IVopat zu I^- 1 Hernian, Heini 325.
roniü.i.-<ter 311. ;.U3. , — Peter 229.
üundelliDi:er. ,Ioli., Leutpriester in i Hertenstein, Hans von 212.
Aarau 'M^. 3J3.
IJnrk. Johann von 105.
GuteulK'r^, II n^^ von 77.
1.
Habkense, Honniaun von 183. l>^4.
2»)7. -21.'). 2:J;i. 'J«U). 2G1. 274.
Haber, Uiuiulf S7.
Haberowe l'U.
Habsburg, Kl)erhard, Clraf von
— — (luttfried. Graf von 1.
Hans, Graf von 2ö7.
— — Johannas (IV) (inif von
— — Hartmann von 212.
— — Jobannes von 34 37 6ü.
— - Ulrich von 2ü4. 212.
~ - Ulrich von 212. 257. 277.»
— — Wernher von 21*1
Hetlingen, Wernher von 12.**»**
Hettlinger, Erni i.59.
I Hetzel, Caspar 332.
— Ludwig, Venner, 309. 310.
Hetze] von Lindnacb, s. Lindnach.
Hertzog, Jakob. 2i3.
Heylmann, Jakob. Leutpriester 33^
Hiltbrant, Jobannes 24.* 31.
— — Ulrich 24.»
Rudolf, (inif von 1.* \.** Hirschthal (Hyrztalj 44.*
1. l.*** 11. II.» ll.t Hirsli. Rudolt 259.
II.** 12.*
— - Kudoit; (iraf von 26.
— - Rudolf, Grat von IST).
Hadstatt, Eppe von U'5.
tiafuer, Hami 275.
llirtzeler, Eberli 163.
- - Rudi 125.
Hirastal, Rudolf von 21.*
— Ulrich von, M^ier tu Erüh
bach 21.« 178* 208.
lerg, WUhelcn Ton, Hukgntf
— Hans von S»a
— WolÜ TOB 127, US.
rli, Beinrioh, PrOhmewer 14S.
13. 159. 176.
oitein, Wernber bS.
ilin 177.
ijater , Rndolf , Edelknecht ,
shnltheiu ■» Bern 227. 228.
W.* 2X8. 298. 9»(. S95. 296. 298.
n. 802.303.
inin, Johumiterhaoi 12.**
tu, Aniu von 100. 116.
Heinrich von 31. 84. 37. 81.
Niclaui von U.* 48. M*
57, 59.' 61-84. 66-67.*
68." 17. 87. 90. «. 96, 97.
100. 11«.
Petn von 147. 130. 156. 189.
170.« 175, 176. 188. 184.
Petermvin von 166. 168.
177. 179.' 185.
cb, Job von Baden 309.
«her, duit 118.
, Wemhei S86.
sim. Cüno de 2—4.«. 7. 12.'""
Igen, B. de 1.
r, Rudolf 832.
li, CantB 114.
Dber^, Elubeth Ton 170.* 348.
— (Hnuabero) P. de 1.
nbcTK, Peter y<m, Vogt von
Artmrs 388. 296. 302.
e, Haas 203.
r, Wemher, Oraßkellnet von
t ürban 21.'
Pknl, der Uoldxchmid 161. 162.
74. 176. 206. 207. 315. 217. 226.
».
D, Jenni 161.
ii. Aosa TOD 117.
Johanne« Ton 12.***"
Jobannea von S6.* 117. 137.
Watther von 86.* 161. 162.
205. 210. 248. 366.
nuchiril 26. 78. 81. 165. 180.
197. 258. 311.
— MechthUd von »2.
US.
, Johanne! 31. 67.
Rndolf 57. 131. 128.
Walther 57.
(Jwiok),!
867
Jmwt (Janrenaii), Joluuiiia« von 149.
Ibenmooi 1.*
Jeatetten, Arnold von 168.
Ifentbal (Ifendal), Hennuuin von 248.
— Marquard von 14. 18.
— Verena von 17a* 248. 269.
271.
— Wemher von 14.
Imgnben, Rudolf 303.
— Ulrich , von Grftniohen,
Priecter S8S.
Imhag, Heinrich, KapUn 308. 319.
246.276.
— Peter S02. 806.
Imhot Heinrich 84.
— Jenni 148.
— Peter, der Weibel, 131. 146.
150. 166. 163. 166. 168. 169.
— RntucfamtuiEL^ von Suhr, 169.
177.
Im «nl, RAS 393. 394.
In der gassen, Rnedj, von Hnatun-
Khwil 260.
In der mang, Jenni 296.
Johanne«, Bnider, Custo« der Minori-
ten 307.
Joeer, Oilian SOS. 303.
Iraner, Peter 836.
Iten, Cnntz von Eppemberg;38S.
JQnglinK, Uüdi 206. 219- 861. 964.
Jong, Peter 259.
— Ulrich, genannt Eitsi, 398.
K. a. auch C.
Käüs, Jobonnee 160.
Sagin 189.
KaiserBtuhl 113.
Eappel,:inoet«r, Abt Jobann von 43.
— Ftaaenklorter, Angnttuerin-
Den 241.
— Niedei- 24.
Kappeller, JohaDoee 33.
— Sonrad 33.
Eaatler, Walther, von Rajsentabl
Kenler, Gerbart, i FrOhmeiMr 186.*
237.
— HeiDi 900.
— Rödi 285.
— Verena 230.
— Welti 230. 346. 260. Ml.
274.
Keppenbai^, Dietrich von 172,
— — Wolfram von, Bdsl-
kneoht 172.
Kern, Wemher IS.**"*
Kibuig, BerrHlaft 14.
35^
Kibnrg, Grafen von L
— Anna yon 1. II.**
— Eliaabeth Ton 5.
— Hartmann von l. 8.
Eiburger, Henmanni Schulmeister zu
S&ckingen 228.
Kibnrtz, Jost 267.
Kienberg, Anna von 74. 75. 79. 83.
90.91.
— — Anna von 145.
— -- Berwart von 48.
— — Hartmann von 12.*** 18.*
77.
— — Hartmann von 12.**«
— — Heinrich von 145.
— — Hermann von 77.
— — Jakob von 12.*** 13.* 25.
35. 87. 73. 77. 257.
— ^ Johannes von 24. 24.* 81.
32.
— — Margreth von 78—75. 79.
90. 91.
— — Niclaus von 77. 135.
— - Ulrich von 37. 48. 56.* 73.
77.
— — Wemher von 25.
Kiental, Hans von 800. 302.
Kilchmann, Hans, Schultheiss von
Hellingen 309.
Kind, Ulrich, 332.
Kinden, Hans, der 158.
Kindes, des, von Zofingen, 280.
Kint, ö. 329.
Kirchberg 12.***
— — ü 1 rieh, Leutpriester von 33.
Kirchner Johannes 277. 277.*
Kistler, Peter 315. 31«.
Kita. 8. Jung
- Heini 17(5.
Klingen, Walther von 14.
von der hohen, 105.
Klingenberg, Heinrich von, Propst,
Tl.t
Klingnau, Burg 14G.
— — Kloster Sion 100. 102.
Knoph, Claus 147. 214.
— Cleuwi 147.
— EUi 147.
— Grethü 147.
— Richi 147.
Knüllenbrod, Johannes 68.*
Knüsel 169.
Koch, Hensli, genannt Egghart 247.
Kölliken 71. 102.
Königsfelden 26.* 37.* 44.*** 56.* 59.*
67.* 68.* 75 -77. 78.*
92. 173. 210. 284. ^307.
— — Aebtissinen :
Hedwig 26.*
KOnigsfelden, Aebtitsinett:
Eüsabeth von Lyniagei
Kösy, Hans 185.*
Kolmar 14. 191.
Kortelangen, Wilhelm von 149.
Ejramer, Uans 295. 30a
Margreth 48.
Uli 68.
Ulrich 233.
Welti 38. 4a
Krampf, Elise 333.
Krenchingen, Diethelm von 211.
Kriech. Hans, von Aarbuxg 195i Sil.
213.
Johannes 185. 195.
Krieg, Arnold 81.
Kriens, Anna von 137.
Cäntzi, von SchOnenwerd 187.
Kristan, Cöntz 325.
Kristinen, Jenni 119.
Krouchthal, Peter von 888L
KrumOy Benedict 815.
Knchiman, Rudolf 81.
Kuchmannin, Katharina 32.
Küchlin. E^nolf 250.
KQne, Claus 71.
— Johann 71.
— Lanffa 289. , .
Küngstein, iCüniflstein , KOnigstein,
Schloß und Herrschaft.
256. 257. 277.* 308*
bis 308.*****
— — Hans Wemher von 185.'
216. 219. 257. 288.
— — Heinrich von Kienber«
26. 29. 30, 35. 44?
48. 68.* 73. 77.
— - Heinrich von 241. 257.
277.*
— — Job. von, Chorherr m
SchOnenwerd 135.
— — Peter von 246.
— — Ruman von, Ritter, 161-
28KB
— - Ulrich von 257. 277.*
— — Wemher von 77.
Kupfer, Heinrich 2Cß.
Kürsner, Heini 289.
- — Wilhelm 289.
Küssnacht, die Samnung in 181.
Küttingen 152. 257. 277.* 28a* 286.*
287.* -^9.*
— -- Jenni von 200.
— — Ulrich, der Meier von 48.
Küttinger, Heinrich, von Erlisbach
92
Kubk (Ghulbe, Chulmbe) 40. 44. iSi-
197.
Anna von Bnsnach 92. | — Ober- 68. $9. 166.
Claut
iiu 122. 128. 117.
156. löü. 166. 168.
174. n».' liö, axfc
Jenni 179.» 181.
JobanneB 175. 178.*
181. 188. 184. 185.
20i.* 20S. 245.
Kudolf 24.*
Wftlch 182.
Waltber 21. 16& 169.
174.176. 178.»'20*.'
20(}. 207. 217. 226.
227.
Welti 179.«
lAndenbenr, Hcnnana von, inaunnt
Schudi 211.
lAndrecbter, Dietrich, von Erlubach
H.
UngerQch«ii, Ila.m 306. 23ü.
LangDOw. Cimi von 296.
Lauben (Loubcn), »u der (ThurgRu)
V^). ttH.
LMttbnrg, U." 25. 7a 103. 131. 132.
184. 195 279.* 810-312.
— — in der Hftlden 25.
— — luiter dem Sarbacb 182.
— — Andieaa von 2 — 4, i
— — Dietrich von 26.« AI.*
— — Ludwig: Ttm 2-4.
LarmfindtfÜii, Henni 260.
LMtwass?.
LiBbegga, A. de l.
— — Bnrkbud von 18. 34. 37.
— — C6iio von 1.
— — Elabetb Ton 18,
— — Henmann vou 213. Üöi.
— — Jafaob von lö.
— — Ludwig von I. 14.
— — Wercher von 18.
— — Wilburg von 18.
IJaVggat. Uaiu "all.
Lienhut, Uli 2SL
Iiinri""*'! ■• HetseL
— — Ital Hoteal von 288. 298.
294. 300. 302. 303.
— — Petw Hetiel von 295. 296.
LiagoUbheim, Agnea, (genannt Eogel-
trut, TOD 191. 193,
— — Dietrich Töü.vonStrMH-
burg 191. 192.
Uotaaob venchrieben filr Scbin^
BMob ». d.
La, Jnni von 269.
— Wenher von 132.
Upfi. Haiw 296. 888. 287,
LCnbeler, Jok, Notar von Freibni^
im Breissan. 191.
LCwen. Jenni Kern 163. Iß9.
-' Dlrich lem 91.
- Wernher tarn 37.» 39. U.»
247.
— Heinrieb von 18. 18.»
-~ Johannes von 18.*
— Metzi von 116.
— Rudolf von la*
Lübeck 12.*
Lüti, Johann, Pridrich. der Schmid
67.*
LOtold, Werne 158.
Lnpfen, Eberh^rt von, Landvogt in
Stülingen 3Ü5.
— JohiLmi von, Landvogt m
StüliiigfQ 211.1216.
Lutemow. Flans Rudolf von 330.
— — Hans Ulrich von, Ritter,
— — Sebastian von 332.
MansperK, Burkait von, Bitter 291.
MarochaL Johann 60.
Martin, Hans. Schultheiw von Zo-
angen 300.
NfatBtetter, Elans 303.
Matter, Entz 288. 29a 29«.
— Eonrad 203.
Mat/.ingtr, Ki)nrad, [.andricbter im
KlettKuu 301.
Uayk. Jakob, SchultheiM'in Füntan-
berg, Landrichter fli Bar 397.
Müggei, äeinriuh. ILaptan 336.
- Jenni aiü.
Meier, Me jer, Ambrosiun. Lentprieiter
— Bawi'aa i5i.
— Cüntzmann, von Kftttiogen 223.
— Hans, Kaplan, 311.
— Jakob 203.
— Niklaua, Letiner 185.
— Rüdger, Untorvogt su Baden
19S.
— Rudolf von Hegglingen, Kiloh-
hcrr zu ^uhr 221.
— Waltber, von Len/bu™ 181.
Meüingon ll." 155. 188. m» 309.
224. 286. 310.
Eonrad von 6.
Hellineer, Mechthild 87.
; Ulrich 87. 115.
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C«sssreictk. HersSee von: 57.
i;ud-.iriL la. 15.
Albrtcht I. 16. IT.
li«*t»i»r.id. ÖT Glorreiche 9.
AJbrecm IL 50. 51. 78. 7k.
bis TT. is.» TS- 196.
Bnäolf IT. dB. 105. lil.
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licrmoid. der Fromine ISS.
12"i» 1^. 138. 139.141.
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141. 2T1. 19S-
Fr^iricb 141-
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861
ftch, Berchtold tob S5. 87. 00. 81.
— Clara toxi 25.
— Hans Erhart von. Ritter
312.
— Heinrich von, Bitter 14. 77.
85.
— Henmann Ton 195. 211. 284.
— Jakob Ton 14. 25.
— Jakob von, Propst su Bero-
münster 43.
— Johannes von 72. 85.
— Johannes von 89.
— Kono von 14.
— Peter von 296.
— mrich von, Ritter 14. 43.
Bwa, Beitenowa 88.
— Wemher von la* 19.
sU, Rudolf 20.*
enftichs 96.
ig, Hensli 308.
nan, uff der Halden 301-
nfelden 14. 105. 14L
— . Nicolaus von 135.
•^ der Schulmeister von
185.»
— Wemher von 12.**»*
er, Bieter, Peter 249. 251. 280.
sril, Ronrad 326.
ermann 21. 162. 243. 276.
m, Otto von, Generalvikar 79.
:K Adelheit 203.
Claus von Erlisbach 203. 219.
Claus 173.
Jakob 203.
Margreth 203.
oltingen, Hans von 293. 294.
-> Rudolf von 293. 294.
300. 302. 303.
— Thüring von 315. 316.
ts, J. August 335. 336.
i. Heinrich PI.
lii. Katherina 113.
Rudolf 113. 116. 125.
sr, Rudolf 21. 247. 267.
,^n, Rudolf 32.
»nhueen 169. 248.
61.* 170,
Wilhelm von 300.
12.*** 192. 273.
Päpste;
iNicolaus m. 12.***
BoniÜEicius IX. 191.
Martin V. 27a 279.
Nicolaus V. 307.
Sixtus IX. 829.
Cardinäle:
Antonius episcopus Poituen-
aift, cardinalis Bononiensis
«9.
Rom, Cardinftle:
Johannes tituli s. Sixti 279.
Antonius t. s. Susanne 279.
Gabriel t. s. Clementis 279.
Antonius t. s. Petri et Mar-
ceUini 279.
Thomas t. s Johannis et'Pteili
279.
Petrus t. s. 8tephani in CobU
monte 279.
Lndwicus sancti Adriani dia-
oonus 279.
Rombaeh, der 270.
Ror, Hans von 328.
— Johannes 96.
— ,Wema von 828.
Roraffe, Lfiti 78.
Rudolf 89. 78. 81.
Rore, Agnes von 12.***^ 41. 61.*
— Anna von 12.**** 12.**^*
— Anna von 12.****»
— Heinrich von, Ritter 18.* 26.
30. 31. 33. 37.* 39. 41. 44.*
51. 52. 59.* 61.*
— Itina von 12.*****
— Mechthild von 12.**»»*.
— Walther von, Ritter, !«.••
12.**** 12.*****
— Walther von, Pfiiff IS.
— Hans 230.
— Ulrich 239.
Rosinvält, Hugo von 6.
Roßnegg, Hans von 247.
Heinrich von 247.
Rot, Ulrich 150. 191.
Rotbach 138.
Rotemburg, Rotenburg, neu, ob der
Swande, die Veste 188.
— — Arnold von 14.
— — Clara von 138.
— — Hartmann Andres von
138.
— — Ulrich von 138.
Rotweü 179. 192.
— Ho%ericht su 191. 192. 278.
Rubegga, Ü. de L
Ruber, Bertschi 169. 182.
Rubi, Rudolf 2ß* 31.
— Ulrich 7.
Ruda, Bablin von 176.
— E. von 1.
—- Marquard von« Edelknecht 68.
85.
— Peter von 176.
BudolfoB, scolasticus 7.
decanus in'Arowa 18.*
Rächi, Dietrich von, Bittter 5.
Bfimlingen, Gilian von 832.
— — Bosa von 241.
Büskol, Walther von 2. 4. 7.
3M
Rflti, Jakob von 232. 299. 274. 280. ; Scherer, Hüg SS9.
— Nikiaus tod, Kaplan, Chorherr | — Margreth 53.
zu Schönenwerd 210. 232. — üoli 67.»
242. 244. 245. ! Schertleib, Peter, Pfleger der Kiichfl
— Peter Otto, von Luzern 214. | zu Suhr 84. 96. 97.
Rütschy, Claus 250. | _ — Rfidi 198.
Bupperschwil, (Rubi8will312) 25. 37. Schertlieb, Rudolf 18.*
ÖO.
— — Egidie von 44.»**
— — Gug von, Edelknecht 44.*
— — Gretha von 44.*
— — Walther von 56.*
Rasegge, Heinrich von 212.
— — Ulrich von 14.
Russikon, Lüti 267.
— — Lutold 91.
Rychen, Paul von, Schultheisi ' zu
Freiburg i./B. 250.
Gelängen 28.
Safenwü, Savenwil 93.
Rudolf von, von Bmgg 26.*
Sager, Hans 217. 244.
Saltzmann« Berthold 135.
Samen, Heinrich von, Pfleger der
Samnung in Aarau 65.
Sattler, Huff, Kaplan zu Säckingen 228.
Savoyen, Herzog von 306.
Schännis, Schennis, Augustinerinen-
kloster 2. 3. 4. 8. 323.
325.
Hupr von 20.**
Konrad 117.
Schafifliaueen 139. 171.
— — by den linden 290.
— — 8. Schaftisheim.
Schafhusa, (Schaffisheim) , Heinrich
von 18.
— — Ida von *.^I3.
— — Konrad von 37 * 44.* 48.
.56.* 67.* 68.* 74. 81.
iH). 93.
— - Walthor von 12.
SchaffiHheim, (s. SchaifhauHen) IM.
Scharnachtal, Franz von 28S. 293.294.
— — Nikiaus von 315.
JSchellenlKirg, Rudolf 240.
Schenk, Anna 37.*
— Han3, von Chur 247.
— Hans von, Göskon 205.
Rüdpjer, von Sehen keuherg
37.* 56.* 59.*
— Wernhor, von Brcragarten
153-100. 212.
Schenker, Cnntz 203.
Scheren tz, Welti von 134.
Schere r, Hans, von Kulm 214. 219.
227. 231. 233. 2:37. 260.
261.
_ Heinrich 53.
Schieber, Jos. 286.
Schindler, Rüff 302. 308.
Schinznach (in der Orknnde filsdi-
lieh Lintzenach) 292.
Schmid, Smid, Smit, Beriha 33.
— — Chüntzi, von Baed 22.
— — Heinrich 269.
— — Heinrich, von Holderbuk
124. 156. 168. 179.*
— — Heinrich, von Gr&nichen 264.
— — Heinrich, von Horow 275.
— — Heinrich 302.
— — Jakob 8:3.
— — Jakob S2b.
— — Jenni, von Binaoh 158.
— — Katherine 33.
— — Konrad 33.
— — Konrad, von MOnster 48.
— — Lütold 48.
— — Rudi, von Baden 285.
— — Ueli, Ton Luxem 82. 83.
— — Ulrich 264.
Schmidli, Jenni 97.
Schnartwile, R&di von 151.
— — Rudolf von, von Seen
I 151.
I — — Welti von 132. 134.
j Schne^ms, Burkart 325.
! Schneider, Snider, Hans 158. 161.
— — Hans von Erlisbach 173.
— — Jenni, von Küttingen 244.
— - Ulrich, der, von Küttingen
129.
Schüftland, (Schöflanc), Rudolf, der
Ammann von 18.
Schönenwerd, Werd, das Klostor 1 .*•
20.** 124. 163.
das Amt 288.
— - H. de 1.
— — Jakob, Schulmeister lu
114.
— — Johannes Hiltprant,
der Sänger zu 114.
— - Johannes, Schulmeister
zu 26.*
Scliöni, Anton 302. 332.
— ^Hans 315.
Schongow, Ulrich von 4. 6. 7. 12.
Schopfer, Peter 293. 294.* 300.. 309.
310. 315. 316. 326.
Schopfheim, Konrad, von Basel 155.
188. 188.*
SohreibeT, NiUaiu , Kaplan 79. fflbia
84. 90 91. 94. 97—90.
Schrot, Bertba, von Erliabacb 229.
— fieuali. — — _ 2ü9.
— Ulrich, — — — 229.
— Ulrich, — - — 229.
Schröter, Konnid 206. 214.
Schnlmeiater, der von Atirau t>7.*
— — Heinrich, diT, von Ho-
row 214. 217. 219 2-22.
2'27.a32.240.2iH.2Ö9.
271. 2ä0. 281.
— — Rudolf, der, Stadtachrei-
ber von Aarau 80a.
SchultheiH (von Aarau).
— — Anna 2S1,
— — Qeuwi löe.
— — Gerdrut 217.
— — Hedwig 31.
— — Heinrich 19. 21. 30. 31.
32. M.' 81.
— — Heinrich, genannt Senftli
141. 142. IK 168. 169.
174. 179.*181,2W.211.
— — JobanneH 48. C8.*9ü. 141.
147. ISa 156. 157.
— — Johannea 15ö. 160, 179.'
217.
— — Johannea, Vogt eu LenB-
buiw258. ®9.
— — Koimfl 30. 37.* 39.
— — Lucia 129. 166.
— — Meohthüd 31.
— — Eadolf 2-4. 6. 7. 12.
12.«*»"
— — Eadolf 31. 56.*
— — Endoir. Rudi 18ü. 181.
183- 1S5. 205. 21.'). 226.
830. bis 233. 235. 237.
239 245. 247. 2m. 261.
264. 265. 267. 271. 275.
276. 280. 2S1. 296. 302.
— — Wernher 87.* 4-1.* 5Ö.*
57. 69 - 162. 205 239.
— — genannt Ribi, (von Lenz-
Cla^Sa.
— — Heinrich 118. 132.134.158.
— — Johannes 126.
— — Konrad 84, 132. 134,
— — Eüdgei, Kirchherr von
SnTjr 103, lOi. 106. 107.
159. 186.
Schwab, Swab, Chünz, der 18
- — Welti 88.
8dbnrKblin,8w&blin,BnrkhartlI7.137.
— — Heinrich 32. M.* 137.
— — Bicheni 137.
Sohwertzi, Swertii BOrsi, von Erlia-
UOt 178.
SfiS
SchiriE 38G.
ScolaaticuB, Johannea Sl.* 26.*
Sccke, Beintzo, der 18.
Segeiiaer.SegiMPr, HanaAmilt, Bitter
308»-308."" 381-333.
— — Hana, Schultheias Ton Mei-
lingen 1!)5. 211. 213. 216.
— — Johannes 221.246. 250,256.
— - Peter 2ti9.271. 281. 293 bia
296. 298. 802. 308.
Seiler, Clewi 28a
Rudolf 173.
Wema 260. 261.
Seiden, Rudi von 303.
Selsach, Cüntzmann von 205 .
Semann, Henali 296.
Sempach 312.
Seon 12. 151. 165
— Gertrud von 24."
— Johannea von, von Zürich 89.
— Johannea von 2 - 4 18. 18.» 19.
20. 24.» 30. Sl. 49. 61. 61 •
63. 67.* 68.» 70. 72. 81. 82.
Wember v
31.
i Bremgarten
t. 24.' 26." 80.
Sewe, Jenni ze, von Reinach 168.
Siengen, Anna v
2U4. 211, 212- 1_
Sigerawil, Jenni 148.
SigriBwil Eana 2Ü6. 822.
Sigriat, Johann 95. 97.
Maigreth 242.
Peter 242.
Silinen, Joxt von, Propat 328.
Sissach, Ulrich von 161.
Sittli, Werna 233.
Slick, Kaspar, Reich elcan Eier 299.
Sliengen, Heinrich von 33.
Slögsel, .Tohann, Johanoiterordena-
meiater 3U8."»»'
Solothum 2i)H."310.3I6.
Spengler, Clewi 212.
Spirer, Albrecht von Ettenheim, Fro-
curator 191.
ri 12."
Beli 200,
Benedict 332.
KiM 200.
Oretbe 200.
Heinrich 20O. 244.
Peter 168. 175, 200
19S.
366
Unterwalden S86.
8. ürban II.» 18.* 20.» 21.* 24.»
ünibacli, Hugo von 12.
Utinger, Michel 332.
Utzinger, Peter von 2d3. 2d4.
V. 8. auch unter F.
Valkenetein, Hans, Graf von 248.
282.** 283.* 286.* 287.'
288. 289.*
— — Thomas , Graf von
308 .•^•^
Varwang, Gretha 113.
- — Heinrich 113.
Vasold, Eliaabeth 172.
— Johann, Domherr zu Säckin-
Ssn 172.
elf, genannt Studenrusz
172.
Vaßbinder, Egli der 259.
Velsche, s. Felache.
Yeltheim, (in der L^rkunde Nr. 292.
lUlschlich Feltcrin) 30. 292.
Veitheim, Hans von 185. 200. 215.
— — Rudolf von 141. 147. ll>5.
169. 179.* 180. 206. 219.
227. 230. 231. 244. 267.
280. 281.
Velwer, Johannes, Schulmeister 'za
Baden 231.
— Ulrich 91.
Vennor, Ueli 148.
Vere, Stephan 68.*
Verler, Peter 250.
Veroli, Phylouardus, Bischof von
335. 330.
Vcrro. Stephan 122. 124. 142. 193.
Vitfers, Haus von 300.
Villiger (Villicij. Rudolf, Kirchherr
zu Suhr l^i>. li)4. 198.
Vilmaringen (Viliin'ij^'en) 134.
Vilmariiigeu, Cuno vun l.
— — Heinrich von 82.
— — U. von 1.
— — Weriih»T von 18.
VilmerinKCn, Heinrich von, von Leuz-
hurcr 1IJ2. 151.
— — H«*inrich von 151.
— — llentzi von 134.
— — 11 1 ruh von 151.
— Wonili von 151.
Viltrösch. Ulrich 2-4. 12.
Viver«, Petor von 5.
Vögeii, Ulrich '^6.
Vülmi, Claus Klo. 170* 183. 184.215.
— Peter 74. 81. 9(1. 100.
— KuiloU, Notar 150.
— Rudolf, Chorherr zu Schönen-
werd 246.
Vogt, finrkart 150. 160. 161. 10
165. 166.
— Hans, Sohultheiß zu Lenihon
195.
! — RÄdi 118.
— Sigfrid 118.
Volmar, Peter 73.
Vorkiichen, Johann Wemher, Edel-
knecht 97. 114.
Wahem, Petermann von 900. SOS.
315. 326.
Wacherbold, Hana 240.
— — 193.
Wädenschwü, Arnold von 12.^
— — Marquard Ton 12.
Wägenli, Jenni 151.
Wagner, Gertrud 61—67.
~ — Heinrich 88.
— — Margreth ^.
— — Ueli 231. 244.
— — ühich 30-32.
Waldihnt 155. 188. 188.* 209. 29i
236.
— — Johann, derSclireiberv<»i88.
Walther, Jenni 151.
Wangen, H. von 1.*
Wanuer, Hans 326.
— — Peter 96.
-^ — Peter, Kaplan 150. 168. 178.
232.
Wartenberg, Egloff, Freiherr von 273.
Wartenfels, Johannes von, Ritter 22.
— — von, ein Freier 37.
Wasmer, Bert^^chi, von Hunienschwil
240.
Eberli 177.
Rudolf 1Ö6.
Wattenwil, Nikiaus von 293. 294.
3<J0. 315.
Wober, Heini 169.
— Poter 39.
— Ulrich 222. 271. 275. 281.
Weinslingen, Heinrich von 22.
Went8chatz, Peter 280. 288. 293. 294.
300. md.
Werden borg, Hugo, Graf von 8.
Werder. Urs 332.
Werna, Heinrich 193.
Wernher, Heini 124. 128. 148. 157.
161. 109.
Wesseuberg, Bcrchtold von, Domherr
zu Basel 25.
— — Hartmann von 25.
— — Johannes von 25.
WestfiUidch Gericht 3U3.
Widmer. Rudi 119.
Wien 72. 13 J. 224. 225.
Wiener, H. 12.**
Wigaud, Heusli 303.
867
Wiggen, Affathe von S6.*
^ Johannes von 142. 152. 163.
168. 169. 172.
— Könrad von 2-4. 7. 12.**
19. 20.* 20.** 22. 24. 24.*
26. 31. 32. 35. 56.*
— Margareiha von, Kloster-
frau lu Gnadenthal 152.
— Rudolf von 56.» 68.* 70. 71.
73. 78, 81. 87. 90. 93.
Wil, Wilere 54. 133. 135.
Wilberg, Adelheit von 248.
— Heinrich von 248. 266. 269.
271 274 283
Wild, Waltheri von Säckingen 267.
Wildenstein 832.
Wildsberg, Berchtold von 312.
Willinen, Anna 173.
— — Gretli 173.
— — Heintz 173.
— — fiensli 173.
Willisau, Peter von, Priester 6.
Wiman, Wemher 30-32.
Windisch, Walther von, Dekan 26.*
Windmess, Jakob von 5.
Winc^rten, Peter von 332.
Winphen, Diether von 12.
Winsperg, Eonrad von 272. 277.
277.*
— — Engelhart von, Landvogt
195.
Wintcrhalder, Ueli 288.
Winterthur 16. 17. 188. 188.*
Wintznower, Rudolf 215.
Wipf, Anna 218.
— Hentzmann 218. 233. 245. 247.
269. 271. 276.
— Jenni 128.
— Johannes 141. 156. 16a 183 bis
185.
— Peter 218.
— Peter 245.
Wirts, Heini von Erlisbach 173.
— Petermann 68.
Wil« 161.
Wissen wegen, Margreth 46.
Wisao, Arnold 60.
Wittich, Hans, Ck)mthur zu Biberstein
^ 308***-308.*****
Witwile, Wemher von 18.*
Wolf, Hans, Sattler 240.
Wohlen 121.*
Wolhuffen, Peter von, Abt von Ein-
siedeln 140.
Wolon, Wemher von 25. 26.*
Zeiger, Ulrich 81.
Zehnder, Zechender, Cleuwi 175.
— — Hans Ulrich 303.
— — Hensli 175.
Zehnder, Ludwig 308. 308.**»** 816.
323. 325.
— — Marquard 124. 148. 150.
160. 169. 177. 183. 184.
185.* 193. 204.* 207. 211.
214. 215. 217. 218. 222.
227. 228. 230. 2:32. 233.
235. 237. 239. 240. 243.
217. 248. 264. 267. 269.
271. 274. 276.
— — Marquard 323. 325. 332.
— — Mechthild 124.
— — Nikiaus 74. 100. 124. 141.
193.
Zeltner, Anna 177.
— Heinrich 128. 162. 168. 177.
220.
— Katharina 285.
— Ulrich 180. 186 * 189, 20a
206. 207 214. 217. 219.
220. 222. 227. 2i0. 231.
235. 2Sd. 242-244. 247.
260. 201. 2(>4— 267. 269.
271. 274-276. 280. 281.
— Verena 243.
Ziegler, Hans 276.
— Heinrich 168.
— Thomas 325.
— 56.
Zielemp , Hentzmann, von Ölten,
Schultheiß von Aarau 226. 228.
271. 280. 286.
Zigerli, Rudolf 288.
Zimbermann, Chünzi 83.
Zipper Hans 300.
Zoorist, Heini, von Rupperschwil
311.
Zofingeu 15.* 95. 155. 170.* 188. 188.»
198. 209. 224. 2ßS* 279.*
286. 310. 312.
— — Stifk 42.
— — Elisabeth von 101. v
— — Franz von 6.
— — Heinrich von, Dekan 20.*
— — Johannes, Propst zu 42.
— — Konrad von 38.
— — Rudolf von 5. 18.*
— — Ulrich von 12.
— — Ulrich von, von GR^sgen 38.
38.
Zoger, Rudi 151.
Zollikofen 12.**»* 12.***»*
Zorn, Claus, von Bülach 312.
Zülli (Tzülli), Rudolf 132. 180. 215.
219. 230 232. 233. 235. 239.
Zürich 12.»*^ 169. 178. 262. 286. 808.
329. 335. 3J6.
— Barmßerkloster 247.
— uff dem hof an der Klos 178.
— Oetembach, Kloster 31 . 80,
368
Zfirich, Pradigerklofter 6. 12. 187.
— PropSei 11 1
— Rudolf von 7. 20.* 21.* 24.*
82. 33.
Zflrcher, Anna 150. 156. 169. 170.
182. 184. 185.
— Anna 96—98.
— Anna (Notkleger) 173.
— Anna (Priorin) 186. 214.
226. 231. 2S9. 269 271.
274. 275. 280. 281 283.
^ Berchtold 21. 88. 89. 110.
121.* 130. 141. 142. 147.
150. 157. 163. 168. 170.
174. 177. 181-185.»
— Clans 214. 226. 235. 237.
239. 2i0. 264. 271. 274 bis
276. 280.
— Cnntzmann 253-
— Fridrich, Priester 207,
— Hans 214. 226. 235. 249.
25L 252. 864. 269. 286. 289.
Zflrcher, Jakob, Kaplan 100. 110. 288.
— Johannes 56.^ 6L 6& 64.
68.« 80. 81. 88 89.90.
95-98. 103. 106 114. 115.
121. 122. 126. 137. 14a
15a 156. 169. 170.174.
182. 184. 185. 207.
— Konrad 125.
— Konrad 207.
— Ne8a226.
— Rudi 253.
— Rudolf 81. 44. 88. 89.
— Rudolf 207.
— Wemher 48. 56.*. 88. 89.
— die 167.
Zoff 286.
Zurkinden, Niklaü« 832.
ZuEwü 12.'*^» 12.***
"»AAAAAAAAAAAAA^*
• 1 •
Glossar
mit
der Materien und tantologischen Beohtsformeln
von
E. L. Rochhob.
VorbemerkuDg« Jede« in dem nachfolgenden Verzeichnisse gesperrt
edmckte Leitwort verweist mit seiner erstCtehenden Zahl auf die jeweilige
eite, mit seiner zweiten auf die Zeile; ein beigefügtes v. u. besagt: yon
er untersten Zeile an gezählt. Die al^leiteten Wörter stehen, der Baum-
rapamiß halber, ihrem entsprechenden Stammworte beigeordnet und sind
bo unter diesem aufzusuchen. Das Wortmaterial ist auf Grund der sprach-
«schichtlichen Formen- und Lautlehre behandelt und mit den bezüglichen
'ormen der jetzigen Mundart gelegentlich zusammengestellt. Dies Ver-
üiren findet seine Rechtfertigung in dem Material selbst und erklärt sich
littels der hier nachfolgenden Thatsachen. Im VocaUsmus nemlich der
argauer Mundart wird langes d zum dumpfen d, Beispiele: Rath {äenatus, con-
uQ lautet Roth ; Gabe {donu^) Gobe; Graf (cotii««) Grof ; Straße {via) Stroße.
itatt dieses dumpfen & sprach und schrieb man im 14. Jahrhundert aUt
reiches jedoch nicht doppellautig (a'U)^ sondern als einheitlicher Laut i
'on gleichem Zeitwerthe ausgesprochen wurde. Darum steht nun in den
der mitfolgenden Urktmden: rät {senattu) 206, 7 t. u.; begäben, be«
r&bung (309, 2 v. u; 311, 24); grhf, lantgrdf 233, 20. Büdölf Qrovo 33,
.0 ▼. u. 8tr&e 247, 15. Dieses Lautverhältniß dauert mundartlich bis heute
ku. Der kleine Grenzbach z. B., welcher die zwei Nachbargemeinden Aarau
ind Küttingen scheidet, heißt jetzt Rom b ach, jedoch in unserer Urkunde
l. 248, 1: Känbach, und noch früher im älteren Aarauer Jahrzeitbuch,
der in allein richtiger Form: Bdnbach; denn adj. ran bezeichnet den
tehm&chtigen , schmalen Gegenstand, für unsere Oertlichkeit den dünnen
^asser&den des Waldbächleins. Dieses au, schon seit dem 13. Jahrhundert
n Schwaben einheimisch, später durch die schwäbischen Reichskanzleien
ireithin verbreitet , machte sich in der aargauer Amtsfprache, namentlich
M>eh durch den Einfluß der bischöflich -konstanzischen Gerichte geltend,
▲SMOtr Urka]|d«abaob. 24
370
untor d^nen man hier tax Lande hin in das jetzige Jahrhnndert keran m
Bpiritualihus gestanden hat. Anderes A entspringt auA Btammhaftem, vor
Terstärkter Konsonanz stehendem a, vne folgendes Beispiel lehrt: HeinM
Schtdtheizzy dm man nemt SenftH (125. 12) wird 155, 10 Seinftli ge-
nannt. Dieser sein Beiname leitet ab vom mhd. ade. senftr, willfthrig. Da»
ü dieses Stammes diphthongirt sich mittels des darauf folgenden, aber duich
Nasalining schwindenden ?«, und aus eben diesem letzteren Grande spricht
nun die narg. Muudart: es got shft, es geht santl und leicht. Statt dieiei
sbfl spricht das Berner Kanderthal eachasäftsi: es ist leichtwohl mOglicb.
Gleichialls uralt ist die oberdeutsche Mißform, welche ein etammhaftei
e und % in unorganisches ei diphthongisirt-. seilder st«ht hart neben sei-
der (17, 4 und 5j : schubeis neben schüppis (68| 11); b weichem (242,4)
entspricht dem mhd. surcherit mindern. Die Form breidier (92, ftl, Pi^
digermönche, gilt noch in der Appenzeller Mundart, wo breia neben pnäig»
besteht. Tobler, Sprachfch. 75. seile (91, 15) lebt in Niedersehwabeo
fort: naäigf sailUceü. Birlinger. schwäb. Wörterb. 248. Seit dem 14. Jlh^
hundert wandelt sich in substantivischen A^jektiyen auch die Endsilbe -k
und 'lic zu -eic und 'leich , und ganz besonders reichlich erscheinen die«
Formen in den aus den herzoglichen Kanzleien zu Wien nnd Intbruck in
die ostroichiHcben Vor laude ergangenen Urkunden. ClnserBuch hat zuTe^
zeichnen: (fulth'in, htatt^u/diu 141, 5. hinnathein^Q^, !▼. n; ühreich 230,4;
gemrifileichf Iteatundcrleich, lobteichy stetxkleich 211 usw.
Zu den spi-achlich(*n Alterthamem gehOrt das verb. salen (61, 13; 62,
16 V. u.) als Bezeif.'hnung gerichtlicher Zufertigung eines Gutes, da dasselbe
in der bekannten Sohcnkunjjsurkundc de»» Augsburger Bischofs Embricbo
V. J. lnG3 iiultrilt. (ileirhfallH zu dic-^en ältesten Resten zählen die tauto-
logischen droi- und nnbrgliodrigen Hechtsformeln. die zu Gnde des QloitfAn
zusammengiToiht stehen.
al^ent, Vorabend des anbcM-auniten fierichtstermins oder ein»?8 Festtage*-
'258, 4.
abe rächt, zwf'itfolf^ende, verschärfte Achforklilrung. 187. 3 v. u.
jibL'enie><seu «Iji:^ houptput, ein Kapitaldarlehen voll wieder erlanjjer.
'2.^9, YX
abs laben, hTjwe oder ein de. die l>eideu Henemten. 46. 18.
abtye, Abtei. 'U2. 7.
abzins, Ziuö ab Zins. V2, i:^.
aehrem. Kichrl weide. 2»J0, 17. an der tceißh f<o man nempt die Eichdn:
VX^. 10. j^oth. nkronj Frucht, sc. der Buche und Eiche, nhd. Ecker
iiiui Büehpl: »ehwei/. mhrum, eichnim (Stalder 1, 87) ,.So eicJden oder
nr.herunn ti'onhn ^ sdrn dir von WnrnditHjtn in den wald pefaren.
und so ubt'rflit>y{if arkrrrf irordm, hahn\ sie frömbde tichtcin darin rer-
tllvdt't.'- Manuiit.' «I--^ li,id«>iier riaudvojrtes Nabbolz, p. 108. MS. der
liililtb. d»T jiaiy. hi^t. (Jesellsehal't.
achten, in die Acht bringen. 129. 2 v. u; 130, 25.
371
sbtodhalb, 15, 19 v. u; 38, 21 v. u. Die echte alte Form der Ordinal-
zahl von 8 ist ahtodo, — ahtodhalha und seefufig phunt phenningen
Ib, 19 y. n. Die kleinere Zahl wird gewöhnlich der größeren yoran-
gestellt. fünf und zweinzic und hundert giddin: 82 19. im ahtondem
jare (52, 14 y. u); im achtenden j. (82» 13 y. u.); im achigigosten
(139, 23); im achtzigisten. 141, 14.
gtot, der, aqusedactus. 346, 23 y. u.
h, auch. 345, 19 y.n; 346, 4.
kein, statt enkein. 324, 11; 2 y. u.
il adj., pl. neutr, tßUiu, 19, 7. &llü. 91,7. alir. 25, 18 y. u.
11 od, Eiffoiu^t im Gegensatz zu Lehengnt, daher ludeigener Betits. 16,
llwend, dativ-adv^ immer. 262, 23. Schweiz: cdbet, älme, contrah. aus
äOewegent.
Imeinde, die, der vfO\r und fleischpenken und der schalen, 50, 5 y. u;
164» 4 y. n. Das ^hlachthaus sammt den Brod- und Fleischläden des
Ortes sind kein ursprünglicher Priyatbesitz , sondern grundherrliches
Erblehen und gehören darum zusammen zu der Gemeinde Almend-
gütem.
U — als, canj: da •«- so. 229, 5 und 4 y. u.
Isoft — alsoft, €090: so oft als. 250, 1.
Is lang untz, so lange bis. 145, 12.
Isyil — als, gleichviel als wie. 295, 19 y. u. äizgiU, gleiohgut. 29, 23.
alz lieh, als zu solchem Zwecke. 209, 15.
.Iters, gen^ des Altars. 78, 24 und 10 y. u.
.mt, nachjagendes, Gerichtsbezirk ohne Freizügigkeit der Unterthanen.
262, 4 ; 263, 1.
»Uf prap,, erscheint in den meisten Fällen unaccentuirt statt äne, ohne.
bn alleine, eines ausgenommen. 49, 11 y. u.
^nderhalb, des andern Theiles. 106, 1.
ingster (288, 6 v. u.), kleinste Scheidemünze, wird ao. 1449 im Aargau
5 Jahre Uuig wöchentl. als Kopfsteuer an Bern bezahlt, männlicher Seits
vom 14. Altersjahre an, weiblicher Seits vom zwölften. Diese Steuer hieß
der Wochenangster (Chronik der St. Zofiujgen U, 59). Obrigkeitlich
war 1487 ein »guter« Angster auf zwei Heller tarifirt. £idg. Abschiede
m 1, S. 258.
karlLhen, pr€es: anvächt, Streithändel beginnen. 325, 21.
knlegen (329. 6 y. u,)» den Ortseinwohner nach dem lokalen Steuerfuße
besteuern; i>r<s<: angeleit 206, 8. anlegung, der lütten^ 314, 11.
knsets, amtsweise pro insUtuendo parocho erledigt. 310, 10.
kntwurten, ab- und überliefern. 330, 7. geantwurt, zur Wahlbe-
•tätigung präsentirt. 827, 13. entWurten sich, reflexiv mit genit,,
sich einer Sache begeben. 61, 14 v. u.
kn yäre, ohne Gefährdung. 82, 16.
kDsal, die dem Ortsbürger auferlegte VermOgensCteuer-Quote. 278, 1.
kB sie» Anzeihung, Vorbringen. 242, 16. angezigen, gerichtlich einer
- Sache geziehen. 242, 2U.
»rbais, Erbsen. 194, 22.
»rbeit (237. 11 v. u.), Mühsale; vgl.Kib. Strophe 1: vonheUdenkM}4erenj
wn grözer arebeü.
aaMe und aberauhte, Acht und Aberacht 189, 18. aahtbüch, ibid.
372
in, aun, ohne. 326, 13; 245, 8.
asz, 1) Spreuer als Viehfutt«r. 2) sog. Mahligat, Mischel- oder Kachkom
als aßige Speise. 334, 13 und 3 v. u.
awandat, die Anwand des Ackerfeldes. 222, 19; zu lesen ist hier iedocb
anioandaJ , jetzt noch spricht die Mundart Awandel und AnwenoeL
Baden faron, f?en, ald zu den helgetiy hier des Meßprietters Wali&hrt
und übliche bommerfahrt gen Baden, beides als Verhindemngsgnnd
seines Meßdienstes. 318, 5 v. u.
bedaucht, bedacht. d<)8, 2 v. u.
begauben, begaben, doiiren. 309, 2 v. u; begaubang 311, 24.
begebenlich, (?</r., in klösterlicher, der Welt sich begebender Zurück-
gezogen he it. 53, 12 V. u.
er behüb die bare (201, 22). Die fragliche Stelle handelt von dem
Aarauer Stadtpfarrer und seinem llechte, alle btädtiiH:hen Leidien wn-
schließlich in seiner Kirche zu begral>en und die üblichen Opter und
Gefälle dafür zu beziehen. Als nun 1451 eine Frau nach letatwilliger
Vorfiigung nicht bei ihm, sondern im UrfularKloster deB Ortes bg^mues
sein wollte, hielt er die aufgebahrte Leiche im Vorüberzuge Gei der
giltig gewesen und die Vorstellung
sanikoit beschilft igt« diecßutschen Dichterund firzfthler noch im 14 Jakr
hundert.
behübtegiitcr, ptlugbegangene Hubgüter. 83, 2 ▼. u.
behugdo, Erinnerungsvermögen. 17, 17.
bekennen das hüs, es als rechtliches Eigenthum erklären. 279, 9.
bekereu, verwenden. 41», Ü v. u.
bekomen, zuvürkominni, verhüten. 20, 22.
bekrenken, Verrin»^»»ning und Abschwächung. 2:38, 7 v. u; vgl. kravk,
belöj^eu, unibK'gen, prcut., l)ela*;c»rt. 237, 6 und 2 v. u.
benügen, f;(?nügeii, von mhd. nühte, Fülle, mit abhüngigem genU. 84.15.
beren, Ertrug oder Mißertnig horvorbring^^n. 289, 22 v. u. her lieber
echadon, otl'enburor Nacntlieil. 23S, 17.
bpsc hei den holt, mit der: ea conditiime. 23, Ö; 202, 1 v.u. beschei-
den man: vir discreiHs. 22, 1 v. u ; 28, 7.
beHohril)ou, das Tnippencontiii^ont durch Couscribirung ergänzen.
\\\\, 2 und !>. Dii'stir gnicralisirenden beschribung (iö. 17) ge^en-
iil»or l)ohauptete sich der ältere Lundosbraiich, die neue MannscDaft
nrtlich und quartif-rwoi^e ulz zu ziehen (313. 2v. u; und 314, \h), und
davon stammt dor noch treltendo Auszug, erstes Aufgebot. Eine hier
einschlägi^^e roxtwtflle (31 1, 18): oh wir tdjer jeniunnt daniher am iitf^
hpsrhril'cn irunh')/. sol inot tut ir zal diehfh — heibt correoter: Wenn
wir (LJoriirr) <(loichwohl ir<^«»nd einmal (itna)it) über ihre (der Aarauer)
roütiuijfMit/alil hinaus n.'krutiron würden, ao soll ihn^n uies am Ojb-
tingent wii'ih'r al^gt.'n'chnet werden.
beschryen, das t'u'r. au8lirechenden Hmnd mittelH Feuerjo-Rufes raeldMi.
JWJ, 1. Uhi VKiJor nttiuf illuslrior inculit r*'s, clamore per agros regtM»
que siijHifiaiKt. Cn^s. Ji, G. VII, 3.
besingen, a) I)ie Uonn aU-^ingon: horar que cum nota celebrantur: 71,
12 V. u; b) ein kirchlichoB .SeelKedächtniß mit mehrstimmigen Bespon*
sorien unter Almingung des Liüera celebriren. 83, Ö v. u; dicifia alta
VQC€ expeäire: 179, 18 v. u.
373
beGeserun nach der belzerunge, die nach Rechtsratzung fixirto Straf-
Bunime erlegen. 12, 20.
bei Ach, feindlicher Anfall. 301, 4.
betunderleich, .vorzugsweise. 211, 22.
bete. Bitte, Petition. 249, 14 v. u; 287, 10. b&tt: 248, 20. bittliohen
einen ankörnen, ersuchsweise angehen. 288, 18 v. u.
beweren und entwereu, rechtlich in oder außer Besitz setzen. 214, 13
und 15; vgl. wer.
bewidmen und besteten, mit einem k irchlichen Besitzthum begaben.
64, 9. gewidmet, mit einem geistlichen Amte bekleidet 82, 10 v. u.
pi 11 eich,- der Billigkeit gemäß. 194, 6 v. u.
blyangen, offne Güter einhegen, 31, 8. v. u.
bletzli, ein Mattenstflck. 210, 11. ein mathletz. 224, 21.
blödikeit, Hinfälligkeit, Altersfehwäche. 258, 17; 308, 5 v. u.
bfltohen, Zofinger Münze; ein S'Böschen ist gleich einem guten Gulden
SU 15 Schillmg. 56, 17 und 5 v. u ; 169, 19 v. u.
bongarten, ßaumgarten. 115, 17 v. u; Hartman von Bongarten. 96, 5.
bott, Tagsatzungsgesandter; 258, 15 v. u. stark ge hotten, Gewalts-
boten. 265, 2n; gewüsse botten, beglaubigte Anschicksmänner.
265, 6 V. u.
brSoht, gebracht. 210, 13 v. n.
breidier (92, 5), Predi^ormönche oder Dominikaner im preidjerorden.
212, 19. Der hier diphthon^irte Stammvokal erklärt sich aus dem zu
Grunde liegenden lat. pradicare. pr&diier orden. 63, 9, v. u.
bresten, Mangel. 301, 14.
briefer, masc, sing,, Verkaufsurkuude, Kaufbrief. 221, 4 und 3 v. u.
brfich (382. 17 v. n.), stü*r und brüch (288, 11 v. u.), expensa, der Ge-
meindesteuer-Betrag; vgl. Hunziker, Aargau. Wörterb. 39.
brvffgen, die vom Thurm Roi*e in die Aarauer Stadtstraße mündende
Scnloßbrücke, an welcher des Schlosses Freiung endigte. 280, 17.
brfttloaf, der, wörtlich der Wettlauf der Freier um die Braut, anst:
brfitlouft, Verlobung. 309, 14.
bftw üsfüren, die Düngerstätten in den Stadtstraßeu auf Magistratsbefehl
entfernen. 282, 1 ; 283, 2 v. u.
danjgkn&mkait, aus dem adj. dankntßme^ dankbar. 308, 6 v. u. dank-
bete, zu Dank verpflichtend, annehmbar. 238, 1; 279, 5.
darrflrent, betreffend, herkommend. 296, 9. vgl. rüren,
da seinen (115, 8 v. u.) lies: dae einen,
de kein, kein. 12, 21 und 13 v. u; das Wort bezeichnet in affirmativen
GAtsen ullus. in negativen nuUus. de h eines weges, all weg. 113, 17.
deme (IS, 24) lies: dennCy all wo.
denn, alsdann, femers. 247, 3 v. u; 248, 5. denne, in Zukunft. 74, 14 v. u.
derkinder, dahinter, 113, 10; 115, 17 v. u.
deweder, einer oder eins von beiden; mit Negation: keiner von beiden.
Sl, 14. enwedere, 346, 19.
dienet, Dienstbote. 278, 13. dienstleich, dienstbereit 228, 5 v. u.
dicke (40, 22v.u.), dikche (287, 12), zum dickern mal (314, 1) oft, zu
wiederholten malen; dikgnand, wiederholt erwähnt. 82, 20 ▼. u.
374
ding, caußOt iudicmm, 248, 16. din^s ffeben, aot Bors. 390^ 5.
dirre, contrah. aus diaere, steht gewöhnüch in obliquen Fillen; 67, 14:
84, 13 und U, sowie noch an weitereu Stellen,
dorn 8 tag, Donnerstag. 169, 7 y. u.
drl (55, 9), Zahlwort; Flexionsformen: dreu, 118, 7. dryg, 318, 20 imd
28. drig, 169, 15. driie, 159, 14 v. u. driu, 13. &. 17. Zw.jl
drin, 18, 6 und 12.
dum Seht iklich, reichlich. 99, 5.
dürren, contrah. aus dürfen. 13, 12.
A, comparatives adverö., contrah. ans diend, und diese« aus 6r. 848, 6. ee,
314, 6. erre, comp, eher, aus ahd. eriro, 39, 17.
6, die heilige, contrah. aus ahd. etco, Gesetz, gesetsm&ßiffer Ehebud.
240, 24. » -»
een, Großvater. 193, 9 v. u.
echter, Geächteter. 13U. 9 v. u.
eiger, pl^ Eier. 57, 7 v. u; 212, 17 ▼. u; 213, 2 v. o; eijer. 116. lOud
12; vgl. drig, 90, 14. meiger, 74, 17 ▼. u.
^hafti, Gesetzlichkeit. 125, 1.
eihaftigi, die; Ehafte bezeichnet die auf einem Einzelgnte haftendsD
Gerechtsamen und Servitute. 22, 28; 23, 4 v. u; 25, 21; »), 4; 83, 6 v.v;
37, 10 V. u.
einhelligi, subst. fern,^ Uebereinstimmnng. 31, 3.
ein ist, eines, einmal. 122,6. Zahladv. mit unechtem ^ ; vgl. tmfml, hänai.
ein keiner, gar niemand. 276, 16.
einliff, eilf. 24, 2; 164, 10 v. u; eiulifthalb, 162, 13 v. u.
einest und androst, das ein und andere mal. 242. 3.
eintweder und dewedf»r, jeder und welcher von beiden. 124, 24.
einung, der, 1) ortspolizeilichc Satzung; 2) GeldCtrafe , welche neben d«r
mitlaufimden gerichtliche n und dom£rCatze des verursiichten Schadew
zu bez;iblen ist. 17, ^ v. u; 18, 8. einig, der, 329, l v. u; der
einiger, Polizeimeister. 029, 2 v. u.
ei sehen, eischun^, gericlitliche Vorladung. öÜ'entiiche .\usrufung. 130.
22 und 16 v. u.
ellü, adj. pl.f alle. 49, 2.
euch ein, keiner. 12. 18. eiiheiu. 13, i>; 15, 9.
ende, in ellü ende, in jeder Beziehung, bis auts Letzte. 18, 36.
onhalb, ürtsadv., gleiclibedeuteud mit auderhalb , d. i. jenseits. 53,4;
54, 1; ffebildet aus dem Demon8trati\\/e«<»r, das alemannisch sein an-
lautendes^' abwirft; vgl. die Ortsnamen Kuueta, Ennetbaden.
»*niöt, das mittels der Partikel in negirte ist. — ^ioenn ni enist (47,14):
Hwenne si nit ist (35, 24); s^wtune daz ist, das wir nit ensin (31, 12);
oh ichenwäTy nicht mehr am Theben wUre, 77, 2 v. u.
enphahen und üfgeben, iuvestire et devestire. 19, 13v. u; 21,2.
enphahen. Jemand häuslich zu sich nehmen. 106, 19 v.u. enpfaucbt.
empfängt. 310, 3 v. u.
entöchtttten, befreien, der Belagerung entsetzen. 237, ^ v. u.
entwurten, überantworten. 52, 4.
entziehen sich, impf: e n t z e c h (74, 2) , sich einer Sache bogeben.
Erbrecht: Ky burger - Lehen erbt auf Töchter, die ohne Brüder sind
12, 2 V. u.
^ren, ze ein od, substantivisch, zu einer Ehrenrettung. 18, 10. in dren
haben,: baulich in Stand halten. 282, 19 v. u.
ergangen, ^r<E^: iwperf. conj: ergieng; zergehen, verfallen, von baulos
gewordenen Häusern. 285, 3 und 15.
erggel, Thorerker und Bastion. S46, 12.
ergichtig, selber eingeständig, 280, 22; siehe oergehen.
erkennen sich, sich wofür und wozu bekennen. 81, 17.
erkiesen, prat. erkosen, erwählen. 106, 14 und 15.
ersucht werden, schuldiger Verpflichtung wegen rechtlich heimgesucht.
301, 2. besuch, feindselige Heimsuchung, BOl, 4. der s&cher,,der
Ansprecher, Anforderer. B28, 7 und 4 v. u.
ertzdgen, durch gerichtliche Zeugen überführen. 98, 9 v. u.
erwägen sich, prtet. erwogen, sich entschließen. 270, 3y.'u; 271, 10 v. u.
etlicher, jeglicher. 13, 24; 18, 6. ezliohiu, plwr., einige, 43, 16.
etzeo, füttern. 337, 18.
etzwenne, vormals. 49, 15 v. u. etzwie, gar, sehr. 278, 4. etzwie
▼ il, ziemlich viel. 45, 6.
dverren, etwas schon Beendigtes wieder anregen, in Frage stellen. 48, 8.
Sverunge, widereverunge, gehässige uegenforderung. 24, 3 v. u.
mundartlich: afere^ unbebautes Land anbauen. Himziker, Aargau.
Wörterb. 6.
ftweiklich, ewiglich. 118, 16 und 10 v. u.
6wirt, Gemahl. 43, 11 v. u. dlich wirtin, Hausfrau. 40, 5.
▼achen, fangen, gefangen nehmen. 326, 11 v. u.
fasmife, 334, 17 v. u., Fesenmus, gilt von der kleinsten Sorte Hülsenfrüchte.
»Von erbsen, linsen und anderem fftßmuß beziehen die Lastiaräger für
Auf- und Abladen per Sack 1 Kr. Lidlohn.« .^urauer Stadtordnung
von 1679, MS.
vaterm&c, von Vatersfeite verwandt. 325, 3 v. u.
vir, &n väre (82, 16), Nachstellung, Gefahr; äne gevserde, ohne Re-
servation und Hinterlist.
varen (286, 11 und 16), bezeichnet hier die ortspolizeiliche Bestimmung
über Wege mit oder ohne allgemeines Fahrrecht.
vh, das, Weidevieh. 46, 12. Mundartlich fe und/<$c/i. Hunziker, Wörtb. 77.
federstock, das Feder- oder Lendenstück. 339, 10 v. u.
feil ig m achen, den Gegner bodenfällig machen. 325, 14.
▼erbieten, Person oder Sache mit gerichtlicher Haft belegen. 267, 10 v. u.
verbrunnen, prcet. von hrinnen, 94, 8 v. u.
verdienen, dem Lehenshreren das Lehen theils durch Dienstleistung ver-
gelten, theils baar verzinsen. 68, 12.
veryanclioh, von veroahmiy gesetzlich verfangen sein, d. i. als eigen ver-
pflichtet 17, 9 V. u ; 227, 9.
verfaren, hinscheiden. 13, 3.
vervfirwet, eigentlich entfärbt; bildlich: entstellt, bezüglich des Wort*
lautes einer Kaufsurkunde. 55, 22. nuHaUnus quimis quesito ingetUo vel
eolore: 114, 12.
vergehen (yonjehenf laiein. <no) bekennen. 55, 18 v. u; verjehen, 20, 10;
veriecnen, 67, 6 ▼• u. Präsentialformen : vergechen, 66, 5 v. u;
vergich, 25, 2; vergibe, 43, 11; 61, 2 v. u. Impf: verjaoh, 86,4,
BnbiSaativa: gicht oder ligung, Zngestftndniß oder Einrede, 242, 9.
▼ ergicht, die, öffentliche &klbung, 66, U; 226, 16 v. u. bihte.
376
contrah. au8 hi-^ihte, die Beichte. Adv: vergichtig. eingeftiBdig.
164, 9. ergichtig und ungichtig, zu- und ungestftndig. 8§0, Sniä
24 y. u.
v6rgon, gerichtlich aus- und zufertigen« 42, 3 v. u. vertgon, tniif.
vertgote: 163, 5; vertgoti, 74, 4.
▼erhengnuß, Einstimmung. 112, 3.
verhelftet, unterpfandlich verhaftet. 239, 18.
verschaffen, das, testamentarisches Verm&chtniß. 225, 11.
verschinen, in der Zeit erloschen. 295, 10 v. u.
verzalter man, mit Leib und Gut verfallen: mhd. sei an, vogelfrei e^
klären. 185, 21.
verzigen, priet. von verzihefiy verzichten. 76, 16 v. u.
verziehenge, Entschlagun^. 37, 8. Weil eine ganz allgemeine EBtachkffong
rechtlich anfechtbar bleibt, wie es das nechtsCprichwort bekräftigt:
Gemein Verzicht Verfahet nicht — so kommt die Chorfran Aima
Trüllerey in ihrer Vergabung v. J. 1473 auch jener Gefahr zuror. Sie
begiebt sich für alle Zukunft aller allgemeinen und besondeni An-
iq^ruchs- und Einspruchsrechte auf ihre gemachte Stiftung, umi m-
sunekrs dett recJUeti, das da spricht: ain |Miain varxIlMfl verfalle «tt, ak
tdndrung |an| dann vor. 311, 19 v. u.
vestung, Rechtsbeständigkeit. 244, 7 v. n; 245, 7 v. o.
vich das ze schaden g&t (256, 7 v. u.), sog. ül^erweidiges, Saatfeld und
Jungholz schädigendes Weidevieh.
vierdeuzal, da8 KommaO Viemzel. 32. 3 v. u; 85. 12; mlat: viren-
ccUa, 40, 3 V. u.
vi gentlich, feindlich. 17, 1 v. u.
Vio (90, 21 V. u.) ist Wto, der noch bestehende aargau. Ps, N. Wey.
vischen mit der wellen (285, 12 v. u.), d. h. mittels Kiesbarren, quer
durch das Rinnsal dea Gewässers ^edilmmt. Es verbieten ao. 1539 di*»
Städte HtiHel und Solothurn gemeinsam ihren FiachiTU den CJebrauch
der steiuwell«Mi, durch weTclie. namentlich in der Birs, dem lÄcb-
strich d«.'r freie üau^ versperrt und der Laich vertilgt werde. Eidg.
Abschiede IV 1, lOTi» und 11 IG.
viunf, Zahlwort. 31, \K fiunfzeheii (23. 1»; v. u.). im f ünfz«*j^03teu
j a r e (Gl*, 23), i ui Tu im f t z k i h t e n . <i8, 15.
flevHchal, Fleischbank. 2lH, 19. siehe !:>chai
florentin er, ein (Julden des Gepiäges von Floren/. 68, >< v. u; ein solcher
wird 14 lü von der ««diweiz. Tagsatzun^ zu 31 Schilling 2 Pfenn. tarifin.
Eidj^. Ahschif'de 1. (Au«j^. 2) IGU.
vogtman, Unterthan eiu*«r Vogtei. 13, Ti. voj^t, w is Hen thafter: tu-
tor conscl}(a. 137 . 8.
volg , die Hier«', Stiinmenuiehrheit. 2>^, Ä) v. u.
vollenswer, richtiges Loth der Münz.*«orten. '213, 1*2 v. u. von hin.
von d iah in. von jetzt au in Zukuuft. 28G.. 10 und '20.
vor behellt, vorlxOialtiJii. 194. H v. u.
vorgernaut (GG, 15 v.u.), vorerwähnt. Dan unorganiKche r entsteht hier
aus dem r des Präfixes,
vorheben, vorhalten, einwerfen, 281. 25.
fride, zeitweilige Einfriedung offner Landstücke. 45, 24 v. u; dsgl. verbal
t'riden, nach ort spolizeilicher Verfügung Güter einzäunen. 256. 15 v. u.
in fridcn konien, ndmen. Jemanden. 331, 7 und 11 v. u.
fri orf/., gemt: iriien, 2G. 20. fryg, 324, 12.
frier bur^ er heißt derjenige Städter, de8.sen Wohnhaus demOmndherm
allein zinsh^t ist, 18, 13 v. n.
3T7
riffe, keines Andern Dienstmann, Freiherr. 44, 9. Das inlautende jr; steht
nier als Bildungsconsonant an Stelle von j\ dagegen frto, 86, &.
ryheit, Asyl, Freiung eines Hauses oder Platzes« 322, 13.
rilich, Tersehen mit allen politischen Freiheiten. 22, 24. frifflich,
825,14. ^
rSohermesser, der Frühmessner. 111, 11.
romen, mctsc, Gewinn. 329, 2.
rö (37, 24); vrön, contrah. aus vrouwen, sing,, steht als ßetitelung vor
dem Eigennamen. 32, 7.
rowen, Nonnen« 38, 14 v. u.
mm ig, rechtschaffen, v. adj, vrom, förderlich. 42, 22; hier als epithtton
omana: tapfer. 43, 22.
rund einander sin, gegenseitig sich verwandt. 325, 18 y. n.
dri»azzer, fernerhin. Comparativ-Adv. aus ^a^. 106, 7.
ürgeben einen. Jemanden wofür ausgeben. 285, 1.
lirküppig, durch mrkouf, Vorkauf, wucherisch erwerben. 236, 18 v. u.
üraprech, 197, 4; prolocutor, 131, 19 v* u.
örstleich, fEirstlich. 141, 10.
drwerthin, fürohin. 266, 14; 289, 10.
utterhaber, Steuer für Weide- und Waldnutznng. 256, 16.
'^^St prtep. statt gdn. 318, 6 t. u.
an 8 , e i n e , eine Martinsgans als Jahreszins einer Aarauer Hofstatt« 158, 3 r.u.
antz nieman, gar niemand. 300, 8 v. u. gantz und geh (121, 8)
Sit von der Unversehrtheit einer Urkunde, also: ganz und annehmlich,
ie mundartliche Formel ist gimg und gab.
artender hin der ni2, 10 v. u«). lies: garten derhinder.
anwerschi, Geldmakler, Lombajrden aus Caorsa; hier bereits Aarauer
Geschlechtsnamen. 25, 1 v. u; 32, 19 v. u.
ebirg, varenüber das, die Heimat verlassen, eine Homfahrt thun.
326, 1 V. u.
ebresten, Abbruch an einer Sache. 142, 18 v. u.
egni, ze der burger gegni gemeinlich, in der Mitbürger gemeinsamer An-
wesenheit 12, 15 und ä3.
eheide, das (224, 17 v. u.), coUectiv, sämmtUches, mittels Gräben und
Schutzwehren eingehegte Gemeindeland, Schonung.
eh eilen, einhellig sein, beistimmen. 124, 22 v. u; z40, 9 v. u. — mis*
hell, uneins, mi(5hellig. 124. 22. m i s h e 1 ly , /»/., Streitigkeiten. 275, 18.
gehillt, prips. von hellen, 12^, 21 v. u. — nit genüllig noch
gichtig; nicht eingeständig. 206, 2. — einhellenklicn , ein-
stimmig. 242, 17.
ehen, was joch darnach gi6nge(240, 3), was auch daraus entstünde;
andere Conj uncti vform : g e n g e , 208 , 11 . g ä n t , pras» pl. und infinitiv»
63, 16 V. u.
eizlich, geistlichen Standes. 59, 7 v. u; 61, 16. g^slich, dasselbe.
15, 13 V« u; gestlich, 96. 16. Wie hier, wird ei alemannisch in «ver-
engt: helgen, Heilige.
•€lte , Bürge. 237, 3.
emdchide, die, p/. (248, 7), sogen. »Aush<er oder Schlyßer«, die gegen
ein lebenslängliches Leibgedinge, bestehend in freier Wohnstatt und
theilweisem ^nsengenuß, dem sie Aufnehmenden Hab und Gut erblich
vermachen, gemachter wis, vermAchtnißweis. 124, 13 v, v.
lemeien, mähen. 46, 2Q.
376
gemeinleich, gemeiniglich. 211.
gemeinmerche, die gemeinsame Mark. 230, 9 und 14 v. u.
gemeine stat, (vesammtheit der Ortsburger. 240, 1; 261, 11 ▼. n; ge>
mein bürgere, 323« 19 v. u; tota ciTium communitas, 3(ä. 13
v.u. gemeiner amptman, ein unparteiischer. 329,4. sin wip
du gemein ist, eine iwinchen zwein Herren ungethcüte Leibeigene.
344, 2 v.u. gemeiner man. Ob- und Schiedsmann. 184, 12 v. u.
genssme münze, annehmbaren Curses. 20, 13v. u: genges und q^ks t3ber.
23, 10.
gentzleich, des Gänzlichen. 194« 3; 211.
gepunden (228, 5 und 21). Der Vasal und Gnmdholde hatte dem L^ns-
herren den I^elienKeid also abzuleisten, daü er beide Hände in die des
Herrn legte, zum Zeichen der Unterwürfigkeit und des peraGnlicben Ge-
bundcnneins. Dies hieß feudum ligium^ alfrz. homa^e lipewunt, Ugatit
manihud. Daher die urkundliche Vertragäformel : wir binden uns wid
all unser nachkometi Juirzü. 95, 18 v. u. Noch jetzt dankt man f&i
Empfangenen mittels der Phrase des Obligirt- oder Verbunden-seins ;
letzteres erscheint: 274, 3.
gericht heimliches, die westfälische Vehme. 282, 10.
gericht kleine (25ü, 21). behandeln Goldschulden, Pfandnahme und jene
kleinen Polizeiialle, bei denen es sich nicht um »Frevel«, sondern um
Muth willen handelt. In Basel Unterzüchtergericht genannt.
gern blich, ruhvam. 287, 14 v. u. Kine mundartliche, jetzt veraltende
Form ist ruewig, Hunziker, Aarg. VVörtb. 212.
geschenhen, geschehen. 176, 20; 197, 10 v. u. — vgl. die Infinitivform
Hcnhen, seuen. — von geschieht, in Folge der Begebenheit 326, 1.
geschicken. testamentlich vermachen. 121, 10.
geschöpftes wegen (237, 23), anstatt: geschephede, Verschaffung, Ver-
ordnung.
(rewolirey (*J><:>. 4 v. u.), VerküuJunj? durch den öffentlichen Ausrufer.
geso'Hon im turn, wulmhaft im S«hloß Rore. 278, 10. gesezze, 8eß-
hiiu8. 118.23.
gcschwistergit, «lenciiwidterte. 15. 16.
ge 8p eckte ochs«Mi. Mastvieh. MO, 14 v. u.
geswünke, das, die Abbit'^uug einer Miirkenliuie. 348, 20 v. u.
ge«weatrot, als Kloc^terHcliwe.^tiT ein>^»*kleidet. 39, 17.
getan, getliun. 2ti5. 11 v. u.
geteilid guter, unter zwein gemoinsamen Besitzern, einer Sippschatt und
einerlei Zinslohafr, bti^iendo (luter. 79, 13.
geturstik, waghalHi^,'. 9^^ 4. gtjturstikeit, frevelhafte Keckheit. 99, 7.
getürreu, dürfen. 281, 4 v. u.
getwing (109, 1 v. u.) v^'l. Tiv'nuh
gewaltsami, Volhuächtigkoit. 311, 10 v. u.
gewärnet, gerüatet. 2:57, 1 v. u.
gewarsami, amtliche Sicherung. 245, 4.
prew»Td recht hetti, 25ö, 8 v. u. Um dieöe handschriftlich corrumpirte
Stelle zu bessern und die hier foli^ende Kmendation zu rechtfertigen, be-
«larf es inner Darlegunpj dtrs l'aktiHchon. Die Stadt Aarau und das Kloster
König.sfelden streiten «ich, wem das Freveljjericht im Twing zu Erlins-
buch zustehr. {Vw Stadt, aU oherrtte (k't*ichtsbarkeit daselbst, eignet
HJch da*»f»elbe zu und verlangt, dali des Klostt'ry dortiger Statthalter oder
üofnieier beim jewi-ilitren Frevelgerichte den Uichterstab aus seiner
Hand in die des städtiüchen Vogtes lege und diesem damit den Ur-
theiliCprueh übeilai'se. Die Begründung diescj* Begehrens lautet fol-
379
fsiidermaßen : Nachdem und weil dienea Recht von den Kienberger
win£[herren an uns und so von dem einen an den andern gekommen
ist, seit so langer 2^it schon, daß es Niemand zu denken vermöchte;
und weil wir sodann fernerhin (das Entdcheidungsrecht). wer je Recht
h&tte oder dessen bedürfte (>furer den geicerd recht hetH oder
notdürftig were*), einer nach dem andern hergebracht hätten.
gewerff, Umlage und Steuerbeitrag. 278. 13 v. u; 280, 5.
gewirb, Verkehr und Erwerb. 285, 8.
gew6rt, von ir^e»i, entrichtet, bezahlt. 244, 7.
gewet (121, 11), mhd. gewtste, bezeichnet hier das auigerflstete Bett; in
demselben Ssiohzusammenhange dieser Urkunde heißt es (122, 13 v.u.)
petgewant.
gewett, das, (Jnterp&nd, Verpfändung. 826, 19. 328, 8 v. u.
getüg, Geschats und Munition. 319, 7 v. u; 287, 21.
gift, die, Vergabung. 59, 12 v. u.
gille, in der obren^ ze Erlinsbach (86, 16). G5lle, als Flurname noch häufig,
bezeichnet tiefer gelegene nasse Grundstücke, in denen das Regenwasser
versitzt
giselschaft leisten, als MitbOrge sich leiblich und örtlich haftbar
machen, Einlager auf eigne Kosten zu halten in vorbestimmten Her-
bergen bis zur gänzlichen BürgBchafts-Erledigung. 29, 20; 57, 5; 144, 22.
en gisel und in bürden wtse: 29, 16. Ueber dieses jtM cMagii:
Grimm, Rechts-Alterth. 2, 26a
gotzhüsman, Kirchenpfleger. 318, 10 und 22 v. u.
graufy lantgrauf, comeSy königl. Landrichter. 228, 20.
gulter, mlat. culcitra, Bankpolster. 123, 8 v. u.
gült, Hauptschuldforderung. 296, 9.
gruntfelli, ftm. sifig. (254, 21) eine Bodenrutschung im steil gelegenen
Rebberge, die man darum in Mattenstücke umwandelt. Gutspamellen
auf dem gleichen Berge , wie die citirte , wenn nicht ganz dieselbe,
werden im Aarauer Wochenblatt v. J. 1799 käuflich auflgeboten: »Eine
Juchart Reben an der Egg (bei Erlinsbach) sammt einer guttun Grund-
fiUle dazu.«
grye, die, pl^ Griebe, ausgebratne SpeckwOrfelchen. 338, 16^ v. u; jg^t
pluraliter als das Fettnetz, welches zusammen mit dem Fleische nicht
ausgewogen werden darf.
habenr, Inversion, statt Habern. 34 19 v. u.
halde. ge Arow in der Halden. 20, 18 v. u; in Buhurhio iuxta flu^
vium Ararin, 97, 16 v. n.
h&len, verhehlen. 329, 24.
hftn, haben. Conjugationsformen des verb; Pra!;§. sing: hin, habe. 85,
14 V. u; 209, 16 v. u ; 226. 13; 217, 15. — haut, hat. 309, 15. — Pr$.
jß: hein, hieu. 17, 15. — Prs. coni: heiffe. 46, 7; 15, 6 v. u; dies
steht statt heüfege, hahege, — Imperf. conj: nietten. 199, 4. — Por-
ticip: habent sin, tiheilhaftig an etwas; 106, 10 v. u; daraus die
Superlativform: die hebendisten, die behäbigsten Burger. 277,
10 V. u« — ze hande, anstatt ze habende, zu behalten. 57, 17; 59,
4 T. XL. — ze habenne, Jemanden im Besitze behaupten. 142, 22.
hand. mit band und mund üfgeben: 43, 19 v.u. — renuncio viva
voce: 16, 7 v. u. — von der band liehen, aus freier Hand be-
lehnen. 273, 16 V. u. — die band hat sich gewandlet (240, 15),
der Aargau ist aus des herzog]. Lehensherren Hand an die des Reiches
gefallen.
hantvester kouf, ein vor Gerieht duroh Handschlag bekräftigter. 204,
14 V. u.
382
k amber, Ueberla»t 265, 6 v. n. finp knmbcr, ohne Verhafhiiig eine»
Gutes. äl4, 13. uoTerkumbert, nnbelastet nnd unbelftatigt. 176»!
maiestat, 287, 11 v.o.
kflnftic R!n. anwesend sein. 18. 21 ▼. n.
lamberis, von Laramfleiiich. 840, 10. Hier steht d&s ansendende -is, wie
auch in schwinis, schöffis (statt schdBfins), als Endang des sabstantiTisch
zu nehmenden Neutrums -ins.
lantgarbe, Vogtsteuer. 24, 19 ▼. n; vgl £idg. Abschiede IV la. 8.641.
lantvesti der Arenbrugge, die ßrückenwiderlager. 46^ 2.
lantzgcwer (253, 1 v. n.) steht wohl statt kmdetgewerf, landidiaftlicbe
Steuerumlage.
lapfen, pl^ die Laffen des Rindes, vom Schulterblatt zu den VorderbeineD
niederhangend. 339, 8 v. u.
lassen an recht, etwas ins Recht legen. 112, 5 t. n.
lissen, lin, überlassen, ab- und entlassen. 189, 23; 216, 8; 217. 2.
lebend, das, subgU (226, 2), das Leben.
legken, vorlegen. 203, 11. stür ufleggen^ 263, 17 T. u. Noch betoat
also die Mundart: i legge, mer legge, Hunsaker, Aargaaer Wdrtb. 163L
letzner, Subdiakon. dem obliegt die kirchlichen Lectionen absnleaeSi
175. 14.
Lewtkylichen in Arow (73, 2) filia ecclesies est in Snro (100, 10)l
Von der Stadt aus ftlhrtaer kilchweg hiuÜ9 gen Sure (227, 10 v.u.)
Die aargauischen Dörfer sind kirchlicn älter, als die aargan. Stidte.
Denn da die Letzteren meist nur Burgstftdte waren, so waren sie aoi
ihrem Nachhardorte eingepfarrt; Aarau in Sulir, Lenzbnrg inStäufen,
ßru^i^g in Windiöch. E^hjuso Hern 7m Könitz, Hasel zu Hi'iningen.
libdinge. Leibrente. 15, 16.
Hb, von Iren üben kein geleite geben (239, 14). einen örtlichen
Personalzoll entrichten.
lichamen, Leichnnin. 291, 17 v. u. froulichams'tag, /fs^tim eorporu
ChrM. 262, 1.
liehen, belehnen; prs. \ind jirfvt: liehen: 273. 11, 12 und 16 v. u. — lü
liebend: 275, 10 v. u. — lienhe: 13, 5.
lid, das Vierthfil des nusgerschlachteten Kiodes. 339, 9.
lidig, erledigt. 84.3. — lidigs eigen, frei lediges Grundeigenthum, 15. 21»
Hecht, daz, dai» (?wi;^'i* Licht am Altar. 111. 10. ein brünnend liecht
in einer anipelltMi vor l'nser Frowen. 203, 5.
liengriiben. Lt'hmgriihp. 2«'S, 4. die leingruhen ze Arow hinter Sant
Nioolaus hiisli ob dorn \v».'ge ^cn KndvelU 231, 4 v. u.
linde, als Gerichtähaum. 161, 1 v. u; 273, 8.
loben, angeloben; lobt, an ^t -lobt. 12, 7. loben einander, gegenseitig
sich v(»ri)Hicht«'n. 257, 11.
lobe, du, an der huY\:^ Riuach, der hölzerne Umgang auf der Ringmauer.
lobleich', löblich. 211, 15.
logens etzwa.«». etwas Widcrapruches. 48, 6 v. u. nnl6(i^enhaft, an-
widcrsprerhlioh. 5l), 2 v. u ; 61. 2.
löher. plur. von loh, Hain. 111*, 14 v. u.
Iüprie8ter, plebanun oppidi. 242, 3 v. u; 318, 6.
liitprGstye, Leutprie«terei. 208, 4 v, u.
383
malazhüs, dsn Leprosen* oder Sonderfliechenhaus auMerhalb Aarau, eeit
ao. 1288 zugleicn ein Orenzpunkt des städtischen Blutbannes. 12, 16.
m&l, mal. 224, 19. Torm&lz, ibid. 18.
mang, die Glatt walke der Barchentweber und Zeugfärber. 272, 13.
manod, Monat 29, 23; 271, 22.
maus- und fröwennam, die Gesammtbevölkerung nach beiden Qe-
Bchlechtern. 288, 16 v. u.
man werk, Ackermaß» gleich Tagwerk: >quod est UmHonis trium dieiarum.«
134, 4.
roanschlacht, der, der Totschläger. 325, 15.
marchzal, rata poriio. 268, 6 v. u.
marstein, Gutsmarke. 105, 9. Das analautende c/^des ersten Wortftammes
ist abffeworfen; dasselbe geschieht ietzt im Namen des groüen, ober*
halb Lostorf gelesenen Bergfaofes Marren; unsere Urkimde S. 95, 14
nennt ihn noch: Clans von Märchen; 212, 16 y. u: Wemlivon Mar*
chel; 213, 3 ▼. u: Wemli von Marhen.
massen (23, 15), eine Münzeinheit jiach Zofinger Münzfuß.
mifis, in der, dermaßen. 225, 7 t. u; 226, 14.
meiger, der Meier und Schaffiier eines Herren- oder Klostefrhofes. 17»
21 ▼. u; 74, 17 V. u.
mankleich. Jedermann. 160, 14; 194, 4.
mensch, das, Menschenkind, Individuum. 288, 17 v. u.
merit (283, 13v. u; 286, 14), mergkt (283, 10 v.u.), Stadtmarkt, stammt
aus lat. mercatua, ahd. marhat, und lautet alemannisch jetzt noch märü
und märt.
meiiie, mezlie, Fleischbank, metziien, pl; ahd. meUie, Metzge. 164,
4 V. u; 166, 18. Das Wort ist mit mlat. Ableitungsßlbe 'ia gebildet,
wie probstyef abtye, caplame, welcherlei Formen hier unter ihrem Buch-
staben verzeichnet stehen, mezgen (337, 17), mexger (338, 8) sind
jetzt noch übliche Formen.
miet, die, Geldbest^chung. 320, 21.
mts, meines. 36, 15. Das vor 8 stehende n wird mundartlich nasalirt,
wodurch der Schein ent-steht. Letzteres sei fl^nzlich ausgestoßen. Schon
der bemische Fabeldichter Boner schreibt 27, 14: mls.
mittel, an alles, unmittelbar. 237, 15 v. u; unmittelbare, bedingungs-
lose Unterwerfung: 300, 17.
mornendes, genitivisches Adverb: des Morgens am anberaumten Ge-
richts- oder Kirchentage. 33, 11; 39, 4 v. u; 258, 5. mor nodos, 267, 12.
von mund erzelen, mündlich vortragen. 272, 19.
müt han, willens sein. 91, 8. mutwillen, guter Wille. 145, 12 v. u;
mAtwilleklich, aus freiem Entschluße. 36, 5.
mfillitiech, Mühlenteich. 227, 1 v. u; 273, 6 v. u.
müitwürfi (227, 6), Düngerstätte in der Stadt, wird 1411 als Zinsgut mit
anderem verkauft.
mtislin, das, kleine Moosftrecke. 847, 10.
Aaeh, anstatt noch. 337, 15 und 14 v. u; usw. auf S. 338.
aacbjagen (262, 4 und 19; 203, 3), die aus dem nicht freizügigen Amte
eines Twingherren in ein freizügiges übergesiedelten Eigenleute zurück
n5thigen.
naehomen, jpoften, häufige Assimilationsform. 63, 16.
384
naher sen, 52, 23t.ii; noher geben, 117, 6; einem beim Qüteriouif dia
Vornand und damit einen wohlfeileren, noBoheren, Kanffnreit ge-
statten.
im namen alsvor: in der vorgemeldeten Rechtspartei Namen. 254, 1 v. o.
narren, zu dem. kirchlich örtliche Bruderschaft mit eigener Znnft-
stube. 333. 19.
Neuo (85, 15), nepoa; HenUfnum Neff, 281, 7.
netz, das, die Fetthaut, welche die Ged&rme bedeckt 838, 15.
nichtzit, nichts. 239, 8; die negative Form von idUtsüU^ contrah. tcAM,
etwas.
nidnan, ahd. tttdamin, unterhalb, in der Unterstube. 248, 10. nidwendig,
ai\\ bachabwärt«. 82, 15. nitsich, 346, 8: 848, 22.
nienant, niemals, nirgend« 284, 15 v. u.
niemand f&rer, 182, 18. In dieser verderbten Textstelle soll die testa-
mentarische Clause! l>ctOTit werden , womach man der Erblasserin eis
lebenslängliches bestimmtes Betreffniß auszurichten habe, aber nicht
weiter. Die Formel muß daher lauten: hiss eeend ir wUe, nnd nie-
nant fArer. Das dativisch«negative Adv. niemmi steht gegen affir-
matives ienant
niendert anders wa, nirgend anderswo. 142, 7.
noch (57, 8 v. u.), statt tiocA, eine sehr oft begegnende Lant-Verdnmpfuiig.
nund, contrah. aus nummen, dieses assimilirt aus ahd. nmwan, aonden,
bloß allein. 324, 19.
nutze, der, Jahresertrag eines landwirthschafklichen Gntes. 24, 6 v. u.
ntttzit dester minr, nichtR desto weniger. 278, 11; 289, 8. nfltzig,
nichts. 332, 17 und 7v. u. nütdann, nichts andres alt. 839, 18 v.o.
niuzig, neunzig. 16, 10; im nüntsigosten jare (172, 2), im newnt-
zegisten, 194, 7.
ober, ül>or. V2, IS. obrent, oberhalb. 105. 4 v. u.
^chen, Oheim (MO. 8 v. u; 2U>, 17 v. u.), wird zum Geschlechtsnamen:
Hans Lmujc lochen, 2<M), :\ v. u.
older, oder (;ii). 4 und 18; 102. 20), eine Trübung des Anlautes der Par-
tikel ahlcr^ die von aJja, ander, sbimmt.
ort, eiii Viertt'ls^ulden. 2l>0, 18.
orthftH, Erkhiius. 2öl, IT v. u; bi der scharre ort, an der Scheunen-
ecke. 34«>, 11 V. u.
ougen, vor Aui;»^n lcj::«'n, cräuj^eii. 268, 12.
pene, von lat. pcrna, Kiijü^aUtrafe. 185, 19,
poHol, Hiiae. (JrolMnubme. 121, 19 v. n.
plilegoror, pL von ]*llo<^er, Verwalter. Gl, 3.
pfrün.l (:'4K\ 12), i>t'rün(l<> (;^3, 5 v. u.). prspbenda ^303, 3; 304, 8 v. u.)
ad fi<(st''vfa>}iinm cajipvihtniim. 3(>5, 13.
plAw.Mi. />//».. ilie lileue, Stampf- nnd Walkmühle. 204, 9 v. u.
priol, l'rinr. :U, 13 v. u: priolin, Conventoberiii. 51, 18.
probstve, I*iol>Ht«'i. 205, 2 v. u.
piintten (211, !♦> v. u.) und piinteu, IMuralform vou punctt Vertrags-
Kinzelhcit. 122, 20 v. u.
pfund Zo/inqtr phentihnfy der ie ein pfutui eimn g uldin t%U an gold,
ürk. V. 13Ö9, S. lOy, aij v. u.
385
^Qftft- und bysohoffssehenden id BobintseiiAeh tiHd Felthein
if&lschlich schreibt die bischöfl. Urkunde Lintßenaeh und Fälerin), 266,
y. n. Nach der quaria pars dedmarum wurde von den Basler- ona
Konstanzer Bischöfen je alle vier Jahre der Gesammtiebnten anf den
Kirehengütern ihrer Sprengel erhoben; spftterhin snr je der vierte
TheiL Nach diesem letzteren Steuersystem gab es sog. QuartpfJEureien,
deren eine Schinznach war. Im lAÖer Quarta/mm der DiOoese Kon-
stanz heißt es zum Jahre 1342: Jn deeanatu (XUme eedesia 8ur et
Gränkon est quafiaiis. Freiburger DiöceB.-Archiy, 4. 39.
Binbach (2I8| 1), verwildert diphthongirt anstatt: Bdn&oc^, jetzt der
Rombach, die Gemeindegrenze bildend zwischen Aarau und Küttingen.
ihi, eenatus et eoneuUHf 206, 7 v. u; 235, 12. raut, senatus (259, 15), Bei-
rath 3u9, 18. — in der ratstuben (129, 21): in stupa oonsolnm, 181, 17.
reichen den brunnen, Wasser holen. 48, 1.
reisen, im Aufgebot ausmarschieren. 2&, 4; 289, 7.
richten umb tüb und umb das blüi und umb alle fr&yel (255, 10).
bezeichnet die obere und niedere Gerichtsbarkeit in £iner Hand und
Einer Vogtei. — richten umb alle fr&vel, (Vaffenomeu umb tüb und
unb das blfkt, ist Sache der niedem Gerichtsbarseit (Polizei) und ihres
Statthalters oder Dorfmeiers. 255. 14 v. u.
Bia. enmitten uf den (327, 11); nicht das Ufer, sondern die Mitte des
mndschafUichen Grenzstromes ist Grenze des Bechtsgebietes xl -8chutzes.
Medium Ueni, als Grenze der bürgerlichen Abzugsfreiheit, ist ge-
nannt im Stadtrecht von Bremsarten v. J. 1287. siene Aargau. Beiür.
von Kurz und Weißenbach, 213.
T'hchen t prat. geri&oht, begehren. 291, 18»
rtelioh, ruhiglich. 37, 11; 38, 18 v. u.
rans, Bachrinnsal. 294,19.
rftren, angrenzen. 96, 9.
rvAren, einen Friedbrüchigen belangen, an^ifen. 324, 19. Das in der
Handschrift stehende verb. rvfiren ist im Drucke unrichtig durdi
sünen ersetzt.
nitinen, pl, von riuU, mundartlich rüH, novdle. 42, 12.
•aoke, bt dem, ein Flurname. 347, 20 v. u.
•acrament, da daz g&t: wo man das Hochw. Gut in Proxesskm vorüber
trägt 284, 1.
sag, Wortlaut; nach der briefen sag, laut urkundlicher Bestimmung. 269,
9 v. u.
sagen hof statt, mit einer Sägemühle. 225, 18 v. n.
s¥, säen. 309, 5.
salte, impf, von ahd. saljan, gerichtlich zufertigen und übergeben. 61,13;
62, 16 v. u.
samnung, der, genü, sanmunges (112, 14 v. u.), ahd. samanunaa, Nonnen-
convent. 19, 1; 35, 16. saminung, die, 54, 20; oonventus sororum
in Christo dt Schewnis in Arow. 2, 14 v. u.
samstag ze Westval (284, 12), ein comimpirter westföl. Ortsname.
sarbach, Schwarzpappel, als Gerichtsbaum. 116, 19.
satt, die Saat. 66, 23.
satzbrief, Pfandurkunde. 259, 5; pL setz, Pfandschaften. 229, 5.
Schacher, mhd. sthctchare, der BAuber. 826, 13 v. u.
seh Äff is, anstatt sch^efins, von Schaffleisch. 340, 10.
schalen, die Fleischbank. 50, 5 v. u; 164, 4 v. u; fley schal, 218, 19.
kMXVMt Ufkundtabvoh. 25
38«
Den Metzffern, ebenso auch den städtischen Becken, war ursprünffUeh
eine mit Brettern verschalte Marktbude zum Auslegen ihrer feilen Wtizff
obrigkeitlich miethweise angewiesen,
richerwis, adv., in nchiefer Richtung. 347, 4.
schilten (222, 2). schiltfranken. 221, 1 v. u. Et» ist im J. 1416 ein
Schiltfranken gleich einem Gulden und hält M Schilling, 3 Pfenninge.
Eidg. Abbch. I (Ausg. 2), IGO.
schin, lettster. das Erscheinen beim Jüngsten Gericht 309, 4.
schinthüs, jener Theil der Metzgo, wo das Thier abgehäutet wird. 839, 11.
schlachen, Recht darschlagen. 242, 17 ▼. u.
schloz, bezeichnet j^/Mra/t7fr Schlösser und Burgflecken. 288, 19.
schluchbraten (338, 20). Wurstfleisch.
schrenken, den win, ihn fälschen, zweierlei Weingattungen in eineai
Gefäße vonietzen. 33Ö, 18 v. u.
rtchAbbeis (G8, 11 v. n; 73, 8 v.u.) entwickelt sich aus schuppis, dieses lui
schüpjnuf und schuppoz (30, 18 t. u.), ein ansebaut^r Landcompkx.
dessen MaÜ auf 3o(J00 Schuh bestimmt ist. Georucktes Wettinger Ar
chiv, pg. 1350.
schulden, als dik es ze den schuldtft kumt, so oft als I'^älle der tori-
wähnten Art eintreten, totuns quotiena. 124, 13; 144. 8 v. u.
Schulmeister (27, 2; 17^, 1) bezeichnet in unsem vorreformatorischen
Urkunden stets den maghter puerorum cum scolaribus (132. 13), der nebit
tler Klosterschule auch den Cantorsdienst versieht und die Knaben auf
Latein und Kirchengesang einübt.
Schultz, Stadtschul theiß Aarau^s, 2S1, 4; 283, 17; eine hier Landes unge-
wöhnliche Verkürzung dieses Titels.
schützen, rerh.y synonym von werfen, schießen. 331» ^ ▼• u.
schwören mit f^elerten Worten, nach dem Wortlaute einer IdrchlicheD
Ei(h»sf'ormel zu den Heiligen. 145, 10; 183, 9: 238, 7.
HechiT, Mitlmtlioiligt**r in einem Klaghandel. 261, 2.
Hccli/'^hen (212, 13 v. u.): spohszehen (24f). 19 v. u.n im Hechtzig-
Osten jari'. i»4, 21.
HC der, ^^ta^JtM^'l.'kelm(MHtt•r. )i29, IH v. u.
Heile. Seele. '.>1, 15; 211, ^ v. u: adj, srt/7tc/i .schon in Griej?haber8 Pw-
dij^ten au.s dem 13. Jahrhundert. 1, 18. 45.
Mcilder, solder, der Beisasse. 17, S und 4 v. u; !»öldnor, 182, 7 v.u.
Helgerdt, kirclilirheir Vermüchtnili zu Ruhe und Kath der abgeschiedenen
SeeltMi. lW. IS.
-eil heil. SL'hi-n. .'>''i. 1. I>a.- in den Stamui eiugedchobene n ist eine Ad-
(leutnn^r dtT hier inundartli'.!h stattfindenden -Na.-«alirunp; ähnliehe Falk
zeii^t NVeinlmldfi Alemann, (iramm., S. 170.
»eu. pron. nom. pL, anstatt sie. f)<), IG und 14 v. u.
Hid dem mal. später entstellt in sintemal. 281», t>. bidmal». »either.
l.V), 21.
8 iee ii en h üy , Ah-ondernng^hi'u,-* d. .Sondersieehen oder Ausfätzigen. 285, Ä».
8 im, seiiiem. \\b\. 7.
ze sind, zu Hein. 'JSl, 11» und 27; 238. 2)5.
«indine (12. :;2) liier i>t zu be^^sern: itdendes i>indenv : Inlandcä anwesend
Heieiid. siiideue ini jtVfi s. part. vom verb. sin: inlendes »teht &I«
}.'('!. iti\i.-ches Adverl» in nneehter Präj»o^ilions-Flexion.
ainni. die ChJi;. :'» v. n.., neben (337. 11 v. u.) dem rerh. sinnen, die
r.hri^'keitlieli dureh das Sinuamt und Sinnthum beaufsichtijjte Eichung
alles Troeken- und Klüßäigkeita Gemäßes. 32i). 15 v. u.
slaht. Art. 13. 10.
387
smalfleisch, vom ungemästeten Tbiere. 340, 16 v. u.
8 od, der Zieh- und Schöpfbrunnen. 846, 15.
Span, |)/. Hpenn, epenni, Streitigkeiten. 291, 12; 296, 12.
Hpiez. mit viertzig spizzen, Lanzenträger. 120, 2.
spinn widris fleisch, Hammelfleisch von inngen, aber der Mutterzitze
(spun) sich bereits widernden Lämmern. 338, 10. Kine Sinnvermischung
von widerins, Widderfleisch (gebildet wie schtefins, lamberins 340, 10),
und von sich widern, recusare.
spisen, verb,^ Leber und Infferäuscbe des geschlachteten lliieres an höl-
zernen Spießchen ( Wurstoom) an der Fleischbank zum Kauf aushangen.
3ö9, h V. u.
■t»b« Gerichtsftab, Tribunal. 279, 16 v. u. (ahd. bistäböfty argitere),
■ taut» steht 311, 16 v. u.
■tebler pfennige, solidi baculariorum. 114, 4; zubenannt nach
dem darauf eepriigten BischofsCtabe des Landespatrons. Der Stäbler
war im Wertue dem Angster gleich, ihrer Zwölf gingen auf einen
Schilling.
ze Stevne Vorgericht (186, 12j. Auf dem Rheinschloß St^ein zu Rhein-
feloen war die herzogl. Österreich. Obergerichts-Instanz für den Aargau
fewesen; Aarau wira des Appells dahm enthoben in Fällen, welche bis
0 ff betragen. 98, 2 v. u.
steti kl eich, beständig. 211,16.
stock, Brunnenstock. 48, 4 und 7.
den Stöcken nach, nach der Reihenfolge der Stadtviertel. 418, 2 v. u.
■ pT&chhüs, fatrina. 347, 12. Ahd. Glossen übersetzen das Wort mitse-
erekiriumt sella curulib-. Graif, Sprachsch. 1, 1057. Der Begriff der Ver-
bor^er „ , ^
latr^na. *8ecrefum naturae, fxoneraiio alvij vel ipsa latrina,* Ducange^
mit Verweisung auf Acta SS.. Tom. 3. .Tun. p. XXVllL Französich
parloir bezeichnet 1) das Besuchs- und Sprachzimmer in Nonnen-
klOstem, 2) reUrade^ la commodite. Laut Ork. v. 14:33, Sonnt vor Simon-
Judä, erscheinen vor Schultheiß und Rath zu ßremgarten der Ehrw.
Herr Jörg, v. G. Gn. Abt des Gotteshauses Muri, und Rutschmaii
Meyenberg von Bremgarteu; letzterer erklärt: Sein am Schweinemarkt
mit Hofstatt gelegenes Haus sei vom Abt und Convent Muri's (als
Sdiaffiierei) benutzt und er erlaube hiemit, »daß Sie imd ihre Nach-
kernen und Meniglicher von Ihrenwegen, so Inhalter dieses Wohnhauses
ist, mit Vrlaub zu reden, ein spracnhüßlin oder) pracet, wie dann es
benannt wurde, durch die Mu*r des Huses uf sin Hofstatt richtend und
brachen möchtend nach jr willen und notturft. Und wolle er ein Mür-
li& ald anderß haben für den Vnlust.« Archiv Muri. Scrinium Brem-
garteu, 0 1.
gprechen, dem man sprichet (78, 18), dessen Name lautet.
Btoz, Zwist (49, 2), Kriegsausbruch. 281, 13.
stoß ig (261, 4) ^t von klagbar werdenden Geffnem, sowie von Urtheilen
des Niedergencht^s, die weiter gezogen werden.
tttotzen, pL, die Kenle geschlachteten Schmalviehes. 339, 7 v. u.
•trift, Straße. 247, 15.
•trouffen, das Abhäuten des geschlachteten Viehes. 334, 11.
•tuck (frttstum tritici). 30, 14 etc. v. u; 138, 14 v. u; ein Kornmaß als
Steuertheil des Zehnten und Bodenzinses. Laut Tagsatzunffsabschied
von 1639 werden je 1 Matt Kernen, VL Mütt Roggen und 1 Malter
Haber, jedes för ein Stuck gerechnet. Kfoster Muri^ Dokumentenbuch
h
388
Q 1, S. 89. Im Jahre 1340 werden «u Aarau 15Vi Stück Geldei för
38 Mark Silbers verkauft (55, 8); im J. 1436 halt 1 Stttck Geld
32 Golden. Kidg. Abschiede II, 108.
8tuden und maratein, Pfahl und Stein als Feldmarke. 46, 17.
ftuffelhüener, junge, noch nngekielte Küchlein. 244, 90.
sttir, fem^ Steuer. 288, 11.
HiSferren die straGen, die Dttngerft&tten'au» den Stadtgasaen eDtfBnM&.
aOOf lü.
Büms&li, Saumseligkeit. 256, lö.
sun, contrah. aus suttun, sollen. 12, 20 und 23.
sanderbar, im Einzelflüle. 145, 19.
sundrige lüte, Privatleute. 265 22.
sungichten, Sonnenwende, d.h.theils Pfingsten, theils Weihnachten. 99,17.
snst, sonst. 246, 13.
swa und swenne, wo und wann. 5&, 21. swaz, so viel als. 29, Sv.o.
swar, schwer. 246, 19.
Mweichern (242,4), geswechern (811, 21 v. u.) schwachem u. minden.
swerren, schwören. 201, 1 v. u.
swirimatt (82, 14), das an einem Damm gelegene, mit Pfählen (Schwireo)
auH Eibenholz abgezäunte Grundstück. Ahd. sutron, firmare, farsuirön,
injmte Hrmare. üx Bajuc. 15, 11: 17, 1. »In dem selbigen krieg ward
der Hot (zu Luzem) mit rinffmuren. thümen und 9chwiren (PaUssden
im See^ umgeben... wan Sie wasser gefallen warent. so mochtend
die schiff nit über die schwiren gon.« Melch. Ruß, Chronik, 31 nnd 36.
swösteren in der swöstrcn hüs, Nonnen im Conventhause. 121, 4
und 5.
tag wan, a) Fromlienst lür den Leib- und Grundherren. 25H, IH; b) ge-
bot^Mic Dienstleistung im bürgerlichen (Tpnieindewerk. 225. \ v. u.
tagwfid. eine Taj^reiHH. I<27. 2.
tedinf^s briet. Vertra^'surkuude bei einem Watt'eustiilstand. 279, 11
teydinj;, Krie;?ncapituliiti<>Ti. 23>S. 1. ^et&diuget, rechtlich aiur
ge^licLeri. 2ü6. ö.
teil, Tbeiluni^svertraj,'. .*iiy. 12.
teilen, /j/., 0}ius talliarum, 1. S; taliias extortsitt 230, 27 v. m. heut zc
Tafjje fiif teil, (leiiifiiitlesteuer. Hievon btsirnm- und begriif 3 verschieden.
akker in dm Ttllen, 224, 18 v. u; dies ist «1er dnt. pl. von tal; akker
an dtm Telshnrh. .V?, 5: dies ist der die Güter abtheilende Back
'l'heil, portin, lautet iUirgauiseh tel . JJeniti\i^3eh und adverbial: f«i*:
fels — tels : partim pnrtiminie. Hunziker. Wörtb. 48. — in der otpf hi der
Ttlchi ze nidrvsf ({^t, i) bezeichnet dnn Aarauer Turni)latz Telli tu
der Aarnied'Tuiiü^ grle^eu. r)i»*8»' aus der inner» und iUiberen Telli be-
stehende h]b».Mie wird in einer Aarauer KautHurkunde von 133i pluralit^r
die thelehin: die beiden Tbälchen genannt.
todesfreiiz, TodefüCchrecken (zur Pe^taeit). 277, 10 v. u.
trager, des Orundherrn Steucreinsamuiler als dessen ei*8ter Lehensträger
und Zin^mann. ('>1, 20 v. u; 81, 7 v. u. Ein Namen«> Aarau*s an deren
neuen Lehensherrn zur Fluldi^un^ und Belehnung AbgeKaiidier ist
darum der Stadt vortraj^er ;^euannt. 273, ^v. u; 274, 1. Das a diese»
WortHtamnie^ l>b'ibt alemannisch ohne Umlaut: le hon trager, 249, 16;
in lebentra*,'er» weise, 221^ 2 v. u; gleichwie: sagenhof^tatt,
225, 18 V. u. Dasselbe ljautj]fe9etz l>eBteht .Schweiz, fort; man spricht
srigi (Sägmühle); g' saget (gesägt); g'larbet (geförbt), und selbst
in den Zeituugsuunouct^n üest man: gcifirbte ^idenbRader.
389
tr^mel schieHsen, ßalkepköpfe Über uiid iq eine Mauer einlasseii. 50, 9.
aiehe über8d%ie8setL
tromswis geteilte Matten, nach der Quere. 347, 8; und wiederholt: 848;
heute gilt adv. iramu. Hunziker, W6rtb. 60.
trösten, vertrösten, gerichtlich verbargen. 183, 16 und 7 v. u.
t rostung, Bargschaft. 326, 17.
tubhüs, das aus tubstein (tofus) erbaute Selihaus t» der bürg wr der sM
ze Arovo. 176, 2.
tachle, plur^ Teuchel, hölzerne Wasserrohre (nihd. tad^. 48, 4 und 7.
tülle, das, iabulatum, 346, 13; hier Palisaden um die Burg.
tult, Kirchenfest, zugleich Oerichtstermin und Jahrmarkt. 25» 6. 29, 18.
tun. unbillichen ze tände stn, rechtswidrig gethan sein. 262, 1.
impf, t&t, 102, 4. getat, sübsi., 119, 22. Die Stelle 229, 16 ▼. u:
die im steten d, m zu bessern: die im tetend; d. h. dritthalb Pfund
Pfenninge versetzter Amtssteuer taten (erbrachten) dem Gl&ubiger j&hrl.
32 Gl.
türe, die, Theuerung. 283, 11 v. u.
tüsiung, tausend. 19, 19. — tüsung, 26, 4; tüseng, 343, 5 v. u. Auch
die heutige Mundart setzt für abschließendes nd gerne ein ng: bling,
King, Hängli, Hüngli, Stalder, Dialectologie 45.
winzund badn (254, 1; 255, VI), bezeichnen Dorf und Feld. Die Grund-
fläche des Twinges wird durch den Hof- oder Dorfzaun begrenzt, und
das daraber hinauslie^ende C^meindeland ebenso durch den Bannzaun.
Wer hier auf des Twingherren Boden sitzt und baut, gibt ihm zur
Fasnachtzeit das Rauchnuhn, zum Herbst das Leibhuhn, beides die
twinghüner (^4, 8), oder die hflner geltes (23i, 13 v.u.), und leistet
tagwanen (2^4, 4), Frondienste.
Hb, eoi^*., ob, wenn. 56, 11. 57, S.
überschietien, fiberdaohen. 946, 25.
flb«r schätze, fH^ über die Brustwehren reichende Dadrangen. 346, 24.
fleh, ichtes, etwas. 49, 10 v. u.
flfbrech, conj. vom verb, üfbrechen, ausrücken. 332, 22.
flferst&n, mittels Bodenertrages gewonnen werden. 295, 23. Dagegen gilt
ftfst&n von versessen und verschollen gewesenen, nachmals wieaer
zum Vorschein gebrachten Zinsen. 1^, 5.
flf f e n , prap. statt üffe. 108, 8 und so oft wiederholt.
flffete, conj. imprf; erüffert (statt eritffnet), pnBt. (286, 14 und 17) von
üffnen. heute äufnen, etwas in Auf- und Zunahme bringen. Stalder,
1, 118.
Affflets, nüwe (281, Ö und 1 v. u«), hinterlistige Neuerungen im Land-
rechte, üfsatz, impositio.
ftflegen, besteuern. 74, 8 v. u.
nmbe Betten brunne (12, 18), lies unze: bis zur Einzeimarke bei diesem
Brunnen,
umsetze, der Beisasse. 254, 5.
nd steht häufig conjunctionell. mo digk und (so oft als) die pfr^nd va-
ewtn wurde,* 310, 9. harumb und, nachdem und, steht pleo-
nastisch. 44, 14.
vngewarneter wirt (286, 21) ist ein auf Gastempfeuig nicht vorgesehener
{geuxxren) Herbergswirth.
nnts daz, bis daß. 28, 1 v. u; 29, 21. untzhar, bisher. 33, 6.
nnverscheidenlich, auspahms-und bedingungslos: 29. 6v. \\\ eiuhellig:
3«, 12; 255, 19 v. u.
390
aiiTersprert, 35. 18 t. u: statt -nperri^ uiiTerhindert, unTerwohrt.
nnverwerzalct (48, 14), pr<pt. des FrequeDtativB verwtrzalon^ ableitend
von verwerten, schlecht machen. Das Wintertburer Stadtrecht ▼. J. 1297
sagt, die verlieheuen Rechte zum iSchluße bekräftigend: u ndint Me
hcliben und tiüt venrerzalnt wei'den. Bluntschli, Zürch. Rechtsgesch.
1, 481.
un wirr ig, kurzwährend. 17, 18b
urberlich (304, 14), zinstragend; aus urbarlich, ab- und einträglich be-
züglich des Baulandes, urbar uf der erdefu Nib. 1001.
urän, proarmt. 193, 9 v. u.
urfrag, richterliche Umtrage (Erfragung) unter den Gescbwomen. 20, 1 v.u.
urhab, Anlaß. 17, 6 v. u; 18, 4.
urlob, Erlaubniß. 32, 26 v. u. urloub geben, einen ungehdrt vor (Be-
richt abweisfm. 18ö, 10.
üsgewinnen kost, den Kostenaufwand vorschußweise bestreiten. 15X),3.
uzgenomenlich, vorzugä weiche, absonderlich. 85, 15; 151, 12 v. u.
üfis wendig, außer Ortes wohnhaft. 270, 6; 185, 13.
ufisrnnt, außerhalb. 268, 9 und 2 v. u; 271, 3 v. u; ein mit dem Suffix
-r>nf, -ent gebildetes Ortsadverb, häufig in den Urkunden der Urkantone,
siehe z. B. iSege^iser» Luzern. Rechtsgesch. 2, 121.
<\fisziohunge, exceptio, Oeltendmachunj^ einer Rechtsausnahme. 4Q, 5.
<3li£zug, gerichtliche Einrede. 185, < v. u; 311, 23.
urteild, fem,, der gerichtliche UrtheilsCpruch. 90. 1. In obliquen FUlen
sing: urtei Id« (91, 23 v.u; 124, I2v.u.); p?.^r. urteilden, 98,lv.u.
wachen, pl.^ Scharwachtsdienste. 225, 4 v. u.
wan, ableitend vom alten Substantiv, drückt als Adverb stets Mangel und
Hoschränkunj? aus. als Conjunction jo nach seiner Stellung im Satze.
Stoht ein Genitiv \m trän, so ist dies eine Nachwirkung feines alt«n
Su>istantivcharakterH. Es outwickelt folgende Formen u. Bedeatnngen
weil: 17, 1<) : jLUHjronommen, allein: 17, 12; 2''i, 24: dac^gen aber dab :
141. 4 V. u; wand, 12, ^; wun, 21, 11; wond, 239, 10 und 16:
242, 2; wend, 2:55, IS v. u.
Wappen penofz (219, l v. u.). durch edle Abkunft berechtigt ein Adel»-
wappeii zu führt'n.
wad. impf; «tiitt war. 28Ö. 2 v. u; 281, 10.
wegHt , superhif. von inhd. ivftgc tüchtig. ''^\ 3.
we il)'*l, dor {Vl\, 8 v. u.) als Amtsdienor: faynulus reipuhliree (29?*, 7 v. u.);
als ötfentlieher Ausrui*«T (2K^», 1 u. o v.u.): aU Scuuldenbote u- Pfand-
versteif^orer (2l»9, Sund 9 v.u.); als des Stadtschultheißen Stellvertreter
und iierielitM-SuppN'ant (4.'>, ;"> v. u; 171, 10); seine Wahlbestätigung
«lurch den Landgrafen {"IM, 17): sein Amtst'id (330, ^); als Großweibel
271, 20.
weidny der vinelier, dw- Fischeuzenrtatut der Fischerzunft. 285. 22 v.u.
w#ld, pL, AVillder; genit w elden. 275. 2o und 18.
w^n. eontrdh. aus pnes. pl, ivcVcnf. 12. 22 v. u; ob «i wen. ;'>•, 3n •>.
wening odnr vil. 98. \f> v. u.
wCr, einer Hesitziibernahnic oder -ITebertraji^ung gerichtl. Gewahrleiater,
(tarant, dalx^i zu<,'leich Selbst bürge, lo, 13 v. u; 21» 7.
werben, einen Crtheilfilpruch an eine weitere Instanz ziehen. 206, 17.
wem t lieh, auf^tati utrUUi:h, weltlich. 24ti. 12.
wirren, irarnridiam pnvstan*, exhihere, warandarr. 1, 12 v. u: 114, 13.
pllichtige Grundzinse selb&l abtragen oder xie durch Bürgschaft jja-
391
mntiren. 77, 7 ▼. n; 115, 15. entwerren, sich' eines Hesitzihumd
rechteförmlich begeben. 214, 13. w erschuft, Bürffsohafk. 33, 11:
19, 11 V. u ; 41, 16.
werschaft» Münzwährnng. 266, 21.
wessri, die, das Berieselungswasser fQr die Matten. 45, 15 v. a.
wert ig, gewärtig. 274, 2.
Widerlegung, Morgengabe. 121, 14 v. u.
widerdriez, Verdruß. S44, 16 v. u.
widmen, eine Stiftung machen zur Aeufnung des dem Kirchenbau und
dem Priesterunterhalt dienenden Widumsgntes. 78, 21.
wiger, pl., die Weier. 344, 14 v. u.
Wirtin (39, 16), die Ehefrau, gegenüber dem 6wirt, 43, 11 *¥. u.
wissen tleich, mit Vorbedacht. 194, 2; 211.
wfiri, Damm, Schutzwuhrung der Ufer. 45, !28 v. n.
wüssende, wüssentsin, Mitglieder der westfUischen Vehme. 288, 9
und 13 ; 284, 10.
wtnhüs, wird vom Freiburger- und Aarauer Stadtrecht mit der Nacht
Terglichen: von der drunkenheit wegen, 825, 6.
wtlint (105, 14) adv., statt wüunij wüent, vergangener Zeit.!
sarge, hölzerne EinÜEissung des Mühlsteines oder Läufers. 335, 2u.l0y. u.
selge, der dritte Theil des der Dreifelderwirthschaft unterzognen Gemeinde-
Baulandes. 66, 23.
zieren andenstraßen, Maienbäume vor den Häusern festlich aufstellen.
282, 2.
zigen^pL prtet, von eihen, zeihen, beschuldigen (242. 9). angezigen,
ib. 20, gerichtlich angeschuldigt, anzig, lo. Ib, Anzeihung. Dies mit
dem trennbaren adv. an gebrauchte wrb, ist eine Verwedislung mit
anzeigen , das jedoch gleichfalls den hier bezweckten Sinn hat : einem
gegnerisch etwas vorrücken.
z in 8 tag, Dienstag. 44, 22; 66, 4 v. u. Das n ist nasalirend und ein-
geschoben, darum heute eietig und ebenso 349, 28: zistag.
zng haben, in gegenseitigem Freizügigkeitsverhältnisse stehen. 262, 9;
ib. 7 und 3 v. u.
ztten, göttliche, die Feste des Kirchenjahres. 310, 20. •- aller langest
zits (124, 18) steht adverbial: die längste Zeit über. — unzittlich,
gegen Recht und Brauch, ungelegen. 282, 14. — u&wendig z!t,
die ausserhalb des Heimatsortes im Kriegsaufgebot verbrachte Zeit. 289, 7.
zürn, plur,t steht wiederholt statt zun, Verzäunungen. 46, 3.
zik Spruch, pl zusprüt^, Anklage. 237, 26; 265, 20; 267, 2 v. u.
zwei, Zahlw. 30, 14 v. u. — ofn. der zweier schöpoßen, 215, 11. —
dat, üff den zwein hundert guldin, 225, 14 v. n. — accus, zwü
82, 16; zwo gen zwein, vier sich streitende Weiber. 124, 28. —
zweine, 31, 5 und 4. v. u; zwen mütte, 19, 5; gilt zwein müt
habern, 116, 14. — zwöi, 261, 16 v.u. — bi zwfiinhunderten,
265, 17 V. u. — im zweinzgosten jare (33, 23); im drü und
zewenzigostenjare (86,24); zweinzig(37, 11); zwenzig (255,7).
elifboten, 110, 6 v. u.
S98
tt«f htuformeliiy tavtologtoelie^
a) dreigUedrige.
aUe freyheü^ gewonheit und recht. 98, IdL
äüe eigenschaft, ehafti und rechtung, 102, 17 t. a.
als in der offnung begriffen ist, als oeh wteä gab wnd reht moM. 90, 9 ?. i.
an dlUn begriffungen, meynungen und pun(c}t€n, 130; IS.
dne mtft, minrt erben %tnd dUermenlidies tfumw^e. 116, 4 ▼. a.
admissimus, ratificwimue et approbavinmsM 71, 17.
ad edificandum, hdbitandum et permameiifdmm, 4, 11 t. ü.
begeren^ uteinen und wifUen. 121, 2 ▼. il
bi gesundem, oder mit krankem Up, oder in dem todbett. 126, 0.
bekumbem, laden wtd echten. 840, 90.
eontulimui, resignavimus et ceesimus. 4« 7 ▼. n.
devestiens se de predictis bonis, et investiens scultetum de eisdem legätii ä m-
dueens eum in corporalem passessionem, 136, 19.
dewftionie, orattonis aui peregrinationis eauea. 951, 19.
der spenn, stässen und eüeprüch wegen. 2&5, 19.
wiHeklich, frilieh und utnbetwungenlich. 348, 6 y. n.
dedij alienani et tradidi. 16, 19 v. u.
dise genade, dise recht und diee vriheit. 12, 9.
die distn brief ansehenty lesen oder hörent lesen. 42, 4.
daß dis aiUs war, stete und unldgenhaft beiibe. 59, 9.
dur got, dur iro und aller iro vordren sde wQJen» 62, 15.
donanierü, deputaverit et legaverü, 70, 9.
dedaramuSj decemimus et indulgemus. 80, 4.
vereinberty rerricht und verschlicht. 256, 6.
eines rehtait ewigen und unwiderrüfeliches kofes xe kofen geben. 90, 9^
yraciam factam ratam et graiam habemus, coneedimus et eonfirmamus. 14, S.
ganz, stete und umerbrodien. 13, 8.
gesümen, irren oder bekumbem. 54, 15.
harwidi'r niemen gereden, noch getün, noch schaffen getan werden. 21, 9.
haben, nützen u7id nie^sen. 23. 7. 43, 7 v. u.
mit aller gewarsame, icorten und teerchen. 21, 3.
mit gunttt, willen und henden, 54, 15.
mit Worten, werken und mit aller ehafti, so darzü hört. ÖO, 2.
mit geizliche jn oder weltlichem oder mit keinem geriehie. 61, 15.
niesxefi, besetzen untl evt^etzen. (U, 9 v. u.
nach ansprach unl anzig, red und Widerrede und antwurt. 942, 16.
niemer ze beswerende, ze sumendr, noch ze hifidemde. 60, 3 v. u ; 63, 16 v. u.
niemer ze tünd mit warten, noch mit werken, noch mit deheinen Sachen. 107, 21
nieman rat, stimm, noch geiat gelten. 240, 9 v. u.
renuncians omni iuri, actioni et petitiofii müti jjertinenti. 21, 8 t. u.
rite et legitime ac juato iitulo. 40, 2 v. u.
recht nemen, suchen und halten. 182, 1 v. u.
renuncians se omnihus prirüepiLs, papalibus et imperiaiibut , sCriptis et nou
scriidis, inventis et invenlendis, 136, 12.
sponte, publice et ejcpresse. 2, 9 v. u ; 3, 12.
$in€ gravamtne, detrimento et prewdicio. 27» 7 ? . ik
393
stiften und stören, niinren und meren, lüteren und besseren, 98, 24.
suh protectume, defensUmet tuicione, 80, 1,
suh regula, statutia et consuetudinibus. 80, 3.
traderr, assigfiare et fideliter presentare. 71, 22 v, u.
ühenaren, verbrechen oder verirren. 99, 6.
ufffjebefif vertgen und enpfahen, 21, 2.
vrnn ich zegegin ioas, es nach und horte, 15, 3 v. u.
quin huic resignationi interfui, vidi et audivi. 21, 3 v. u.
weätr empfrömden, üfgeben, noch von handen lassen, 238, 20 v \l
b) Vier~ vnd mehrgiiedrige.
amplinmusj augmentamust ratißcamus, approbamiis et confirmamus, 18n, 9.
aller der vorder, rehtunge, eigenschefte oder anspräche emich ich mich. 2-, 22 v. u.
besfsifen, belegen, begriffen und gevangen, 237, 6 v. u.
ctmpos wentia, corpore sanus, non coactus, sed bona et libera voluntate. 21, 14 v. u.
cor am delegatis, siibdelegatis, ordinär ii^ et extraordinariis judicibus. 186, 8 y, u,
dignum et juaiam est, (Bquum et scUutare. 1U, 22 v. o.
de et super dotationibus, investititris, intttitutionibus et inofßciacionibus. 127,
11 V. u.
entscheidet!, leutern, deren und sprechen. IM), 15 v. u.
erworben, gehebt, genossen und herbracht, 23'>, 11 v, u.
fundntio, erectio, dotatio et ordinatio. 312, 19 v u.
fecerunt, con.stituerunt, creaverunt ac etiam orditiaverunt. 187, 2.
gar umi gantzlich gewert, bezalt, bewendet und bekereL 13S, 6.
geinant werden ze hüs, ze hof, ald und^r ougen mit botten oderbriefen, 144,
2.i V. u.
in htteris seu instrumentis, patentibus et sigillis. 75, 17.
in virguUo et cespite, in poaco et in piano, lü, 2o v. u.
indulgencio', immuniUites, privilegia, gracia et concessiones. 2J2, 16.
ligemles oder farendes gut, benemtes oder unl)enemtes. 128, 1^ v. u.
litteraa integras et Hlesas, non canceUatas, non rasas nee vitiatas, 99, 19 v. u.
mit wissen, willen, geheisz und gunst 25»), 6.
mit miner band, gunst, willen und verhengnuss. 21, 16.
mit allen rechten, nutzen, Zinsen und zügehörden, 138, 1.
fnit aller der gewarsami, Sicherheit, warten und werken, f>4, 17.
niemer ustriben, laden, angrifen oder bekumbem. 182, 5 v. u.
mit antwurten, reden, sweren, nocli tun, 242, 21.
non vi coacta, non metu inducta nee aliquo dolo circumventa; sed l^)ere,
sancB mentis et corporis, animo deliberato, lil, 18 v. u.
jyrocurator legitimus, actor, gestor ac nuncius. l^, 2.
protida et matura deliberatione j^>reliabita et tractata, unanimi voluntate et
consensu. 40, 7 v. u.
recht, gnad, freyhait und gute gewonhait. 193, 2 v. u.
setzen, ordnen, stiften und begaben, 3 »3, 8 v. lu
wie sie darkomen, geben, gesprochen oder geurteilt werden, 130, 12.
willeklich, unbetwungen, mit gutem r<k und müt, 182, 12 v. u.
ze Ergow, ze Turgow, ze Elsazz oder in Suntgow. 121, 16 v. u.
Je setzende un*i ze entsetzende, ze hdnde und ze nieszende, 59, 4 y. o.
se cerendrtnne, ze bezzemde, ze lütemde und verstandücher ze machende. 89, 15.
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