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Full text of "Urkundenbuch der Stadt Magdeburg"

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und 


ıngrenzender Gebiete. 


Herausgegeben 


von der 


ın Commission der Provinz Sachsen. 


ACHTUNDZWANZIGSTER BAND. 


enbuch der Stadt Magdeburg 


von 


Dr. GUSTAV HERTEL. 


Dritter Band. 
(1465 bis 1513.) 





Urkundenbuch 


der 


Stadt Magdeburg. 


Dritter Band. 


(1465 bis 1513.) 


Herausgegeben 


. * 


von der 


Historischen Commission der Provinz Sachsen 
mit Unterstützung der Stadt Magdeburg. 


Bearbeitet 


von 


DR. KiUSTAV HERTEL, 


Professor aim Pädagogium zum Kloster U’. L. Fr. zu Magdeburg. 


Eigentum 


Mit sechs Siegeltafeln. Óo? Sta 
Haldensföben 


tr. LL. 





8 





HALLE, bv — 
Druck und Verlag von Otto Hendel. 
-. . 1896. ga " 
MDas Voll:shildurgsamt 
des Kieises Halgghsleben 
PEN 








Einleitung. 


— [m 


Der dritte Band des Urkundenbuches der Stadt Magdeburg, welcher 
den Schluss bildet, enthält die Urkunden aus den Zeiten der Erz- 
bischöfe Johann von Bayern und Ernst von Sachsen, also von 1465 
bis August 1513. Es sind 1501 Stück, also eine viel grössere Zahl, 
als jeder der beiden ersten Bände enthält. Trotzdem ist dieser Band 
nicht viel stärker als der zweite. Denn da zur Zeit des Erzbischofs Ernst 
die Stadt Magdeburg sehr viel von ihrer früheren Machtstellung verloren 
hatte, so ist die Zahl der umfangreichen politischen Urkunden geringer. 
Zwar versuchte die Stadt sich der Oberhoheit dieses Erzbischofs zu 
entziehen, aber gerade er hat sie wieder unter seine Herrschaft ge- 
zwungen. Der Streit zwischen dem Erzbischof und der Stadt über die 
beiderseitigen Gerechtsame hat daher auch eine ziemlich bedeutende 
Anzahl von Briefen und Urkunden veranlasst, und diese bilden ent- 
schieden den bedeutsamsten und geschichtlich wichtigsten Teil dieses 
dritten Bandes. Sie fallen aber nur in die Zeit von 1482—1497 und 
befinden sich teils im Königlichen Staatsarchiv zu Magdeburg, teils im 
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. Zwei Briefe, die an den Kaiser 
Friedrich in dieser Angelegenheit gerichtet sind, stammen aus dem 
Statthalterei-Archiv zu Innsbruk, wo sie wahrscheinlich vom Kaiser, 
der sie bei seinem Aufenthalte in dieser Stadt erhalten haben wird, 
zurückgelassen sind. Dass ich diese beiden Briefe (Nr.542 und 556) 
veröffentlichen konnte, verdanke ich der Freundlichkeit des Herrn 
Dr. F. Priebatsch, der sie bei seinen Arbeiten in dem genannten Archive 
auffand und für mich abschrieb. Ich verfehle nicht, diesem Herrn für 
das meiner Arbeit erwiesene Interesse hier meinen verbindlichsten 
Dank zu sagen. Ich habe dieses Vorhandensein von Magdeburger 
Urkunden in einem Archive, in dem sie niemand vermutet hätte, 
darum ausführlicher besprochen, weil es ein Zeichen für die grosse 
Schwierigkeit ist, die mit einer vollständigen Sammlung der auf einen 
bestimmten Ort bezüglichen Urkunden verbunden ist. 

Während aus der Zeit von 1482—1497 die öffentlichen, politischen 
Urkunden überwiegen, bilden für die übrige Zeit die Privaturkunden 
den grösseren Teil. Diese sind zu scheiden in eigentliche Urkunden 
und in Briefe, die in diesem Bande eine höhere Zahl erreichen als in 


vI Einleitung. 


den beiden ersten. Die Urkunden sind zum grössten Teil den Be- 
stinden des hiesigen Königl. Staatsarchivs entnommen. Ausser den 
Originalen kommen hierfür namentlich die Litterarien der Ezbischöfe 
Johann (Cop. 67 oder LXII) und Ernst (Cop. 68 oder LXIlI, Cop. 6) 
oder LXIV und Cop. 102 oder LV) in Betracht. Alle vier sind starke 
Papierfolianten, welche im allgemeinen nach den Jahren geordnet die 
von den Erzbischöfen, wie auch von anderen vollzogenen Urkunden 
enthalten. In einigen dieser Copialbücher ist auch eine Teilung nach 
den Stoflen vorgenommen, indem die Bestätigungen geistlicher Stif- 
tungen und die Urfehden einen besonderen Platz am Schlusse der 
Bücher erhalten haben. Cop. 68 und 69 enthalten auch Register. 
Sie sind von verschiedenen Händen, aber sauber und gut lesbar ge- 
schrieben. Cop. 07 umfasst 496 Blätter, von denen einige unbeschrieben 
sind. Bis Blatt 50 sind noch Urkunden des Erzbischofs Friedrich 
verzeichnet, von dem auch weiter hinten sich noch einige finden. 
Den Rest bildet dann das Litterarium des Erzbischofs Johann. Cop. 68 
enthält 503 Blätter, Cop. 69 633 und Cop. 102 511 Blätter ausser den 
Registern. Wenn auch die meisten dieser Urkunden nur cin geringes 
Interesse bieten, da es vielfach nur Belehnungen, Verkäufe, Wieder- 
kaufsverschreibungen und ähnliche sind, so findet sich doch auch 
eine grössere Zahl mit ganz eigenartigem Inhalte. Besonders Innungs- 
angelegenheiten, Willküren, Bestätigungen ven Gesellschaften u. a. 
kommen häufiger vor. Auch in den Akten ist manches interessante 
Stück enthalten, wie z.B. das über die Vertreibung der Juden aus 
Magdeburg und was damit zusammenhängt. 

Die Archive der benachbarten Städte wie Salze, Calbe, Stassfurt, 
Neuhaldensleben, Braunschweig, Lüneburg, Stendal haben nur einzelne 
Nummern ergeben und auch nicht solche von grösserer Bedeutung. 
Ebenso das Geh. Staatsarchiv zu Berlin, das Staatsarchiv zu Hannover, 
das Landes-Staatsarchiv zu Wolfenbüttel, das Grossherzogl. Gesamt- 
archiv zu Schwerin, das Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Einem 
auf der Universitütsbibliothek zu Jena befindlichen Copialbuch des 
Klosters Hillersleben konnten auch mehrere Regesten entnommen 
werden, wie auch den Copialbüchern der Äbte Andreas und Matthias 
von Kloster Berge. Obgleich die Regesten dieser Lehnbriefe schon 
in Holsteins Urkundenbuch des Klosters Berge abgedruckt sind, so 
durften sie im Magdeburger Urkundenbuche nicht weggelassen werden, 
weil sie eine grosse Menge von Bürgernamen und örtlichen Beziehungen 
enthalten, die sonst in anderen Urkunden nicht vorkommen. 

Über die auf dem hiesigen Rathause befindlichen Copialbücher 
verweise ich auf das, was ich schon in der Einleitung zum ersten 
Bande darüber gesagt habe. Da diese Privaturkunden überhaupt nicht 





Einleitung. VII 


enthalten, so kommen sie hauptsächlich nur für den oben erwähnten 
Streit des Erzbischofs Ernst mit der Stadt in Betracht. Ausser diesen 
muss noch das auch in der Stadtbibliothek befindliche Heberegister 
der Jacobi-Kirche erwähnt werden, aus dem einige Urkunden mit 
interessanten örtlichen Angaben entnommen werden konnten. Die 
Zahl der darin enthaltenen Urkunden ist nicht gross, aber sie sind 
für die Geschichte der Kirche und der Stadt nicht ohne Bedeutung. 
Auch in Otto von Guerickes Pristina libertas, einer längeren staatsrecht- 
lichen Untersuchung über die Reichsfreiheit der Stadt Magdeburg, sind 
Urkunden eingestreut, von donen eine hier zum Abdruck gelangt ist, 
da sie sonst nicht bekannt ist. Und endlich konnte ich aus den 
Wiggertschen Papieren, die die Stadt erworben hat, einige Regesten 
entnehmen, besonders über die Brüderschaft Rorate celi. 

Die grosse Zahl von Briefen, welche dieser Band enthält, stammen 
zum grössten Teil aus dem Stadtarchiv zu Zerbst. Seit Dr. Ernst 
Neubauer dieselben geordnet hat, ist mir erst noch eine unvermutet 
grosse Zahl davon zugänglich gemacht, was hauptsächlich das An- 
schwellen dieses dritten Bandes verursacht hat. Ich habe daher zuletzt 
gewisse Stücke, die ausser Namen kein weiteres Interesse boten, wie 
Quittungen und Mahnbriefe, überhaupt weggelassen oder ihren Inhalt 
nur durch ein ganz kurzes Regest wiedergegeben. Dasselbe Verfahren 
habe ich auch bei denjenigen Briefen gewählt, aus deren Fassung sich 
der Sinn nicht deutlich erkennen liess, ein Fall, der bei der 
damaligen Art des Briefschreibens durchaus nicht selten ist. Dennoch 
ist die Zahl der in ganzem Wortlaut gegebenen Briefe nicht gering, 
da sie wirklich einen so reichhaltigen und mannigfaltigen Stoff ent- 
halten, dass man daraus ein ziemlich deutliches Bild von dem Verkehr 
der beiden Nachbarstädte Magdeburg und Zerbst erhalten kann. Welcher 
Art die in den Briefen behandelten Gegenstände sind, ist in kurzen 
Worten nicht anzugeben; denn wenn auch ein grosser Teil sich auf 
Geldangelegenheiten, Kaut und Verkauf, Zinsen und Schuldsachen 
bezieht, so finden sich doch daneben auch so viele von ganz eigen- 
artigem Inhalt, dass sie unter grössere Gesichtspunkte nicht zusammen- 
gefasst werden können. Es wäre wohl zu wünschen, dass der ganze 
Bestand an Briefen im Zerbster Stadtarchiv, der sich auf viele Tausende 
beläuft, einmal im Zusammenhange herausgegeben würde. Denn 
wenn es auch meist nur solche sind, die an den Rat von Zerbst ge- 
richtet sind, so würden sie doch in vielen Fällen den Zusammenhang 
der darin behandelten Sachen erkennen lassen, und in kulturgeschicht- 
licher Hinsicht würden sie eine wahre Fundgrube sein. — Herrn 
Dr. Neubauer, der mir diesen reichen Stoff erst recht zugänglich ge- 
macht hat, gebührt dafür mein wärmster Dank. 


VI Einleitung. 


Zum Schluss muss ich noch ein Copialbuch der hiesigen Ulriclis- 
kirche erwähnen, welches mir erst im vorigen Jahre wieder in die 
Hände gekommen ist, nachdem es länger als ein Jahrzehnt verschollen 
war. Es ist 1542 angelegt und enthült die vidimierten Abschriften 
von mehr als 80 Urkunden, die sich auf den Besitz der Kirche und 
der Vikare bei derselben beziehen. Schon Samuel Walther hat es in 
seiner kurzen Geschichte der Ulrichskirche benutzt, doch sind seine 
Regesten, die er dem Buche entnommen hat, sehr fehlerhaft. Die 
merkwürdigen Schicksale des Buches und seinen Inhalt habe ich in 
den Magdeburger Geschichtsblüttern X X X, S. 61 ff. beschrieben. 

Den Urkunden dieses Bandes folgen noch Nachträge für alle drei 
Bände in 193 Nummern, die zum grössten Teil auch dem Zerbster 
Stadtarchiv entnommen sind. Da dieses Archiv bisher durchaus 
unübersichtlich war, so konnte es nicht ausbleiben, dass noch eine 
grössere Zahl Briefe zum Vorschein kam, die in eine frühere Zeit 
gehörten. Diese habe ich in den Nachträgen nun zusammengestellt. 
Auch dem Copialbuch der Ulrichskirche sind wenige entnommen, da 
der Druck schon zu weit vorgeschritten war, als mir das Buch 
zugänglich gemacht wurde. 

Das Register ist in derselben Art wie in den beiden ersten Bänden 
angefertigt worden. Eine besondere Schwierigkeit entstand bei den 
Leuten mit gleichen Vornamen aus grossen Familien, wie die Alemann, 
Keller, Rode u. a. Dass dabei Irrtümer leicht unterlaufen können, 
wird jeder erkennen, der einmal eine solche Familie auf ihren ver- 
wandtschaftlichen Zusammenhang untersucht. 

Die Zeichnungen der Bürgersiegel sind wieder von der kunstfertigen 
Hand des Herrn Dr.Theuner. Die Vorlagen zu denselben stammen 
zum grössten Teil aus dem hiesigen Königl. Staatsarchiv, einige von 
Zerbster Briefen, an denen noch zahlreiche Siegel vorhanden sind. 

Damit gebe ich denn diesem dritten Bande das Goleit. Möge er, 
wozu ich ihn bestimmte, wie seine Vorgänger eine willkommene 
Stütze sein für die Forschung auf dem Gebiete der heimischen 
Geschichte und dazu dienen, durch Aufklärung der Verhältnisse 
vergangener Zeiten den Blick zu schärfen für die Aufgaben der 
Gegenwart. 


Magdeburg, im April 1896. 


G. Hertel. 





1465. Januar 8. 1. 


Claus Wichmann aus der Neustadt bekennt, dass ihm das Dom- 
kapitel (Dompropst Tile von Trote, Dechant Johann von Redekin) 
30 Gulden jährlich aus Olrenstädt für 500 Gulden wiederkäuflich 
verkauft hat. 
Or. Perg. Sp. 
St. M.s.r. LB* Nr. 27. 
— veerteynhundert jar darna in dem vyffundesesztigisten jare 
am dinsedage negist na der hiligen dryer konninghe daghe. 


1465. Januar 10. 2. 


Margarethe Geverdes schreibt an den Rat von Zerbst wegen der 
Umänderung einer Rente. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Minen denst to ollen tiden. Ersamen heren, besunderen leven 
frunde. Ik do juwer leve to weten, dat 1k juwen brieff wol vorstan 
hebbe, dar denne juwe werdicheit inne berored, also umme sodane 
tinsse, so ik und Hans Gheverdes seliger erven bij juwer leve alle 
jar viff gulden tinses oppe hundert plegen uttogevende op pingesten, 
und denne forder beroren, dat mik juwe leve sodane rente, so wij 
bij jw jarlikes hebben, opseggen und de losinge kundigen laten und 
juwer leve nicht tho donde steid op hundert viff gulden to ghevende, 
sunder wolde ik op hundert veer gulden hebben, de wolde mik juwe 
werdicheid vorschriven effte vorschriven laten etc. des schal juwe 
werdicheid weten, dat mik sodane vorschrivinge nicht to donde steid 
wedder Hans Gheverdes seliger erfen willen und de nu to der tid 
bynnen landes nicht ensin; scholde sodane vorschrivinge geschen, dat 
moste med der erffen willen togan, dat moste ik on erst weten laten ; 
wurumme bidde ik juwe leve denstliken, dat ik sodane arbeit edder 
vorschrijvinge nicht behoven dorffte, wente ik hir negest eyne frouwe 
' bij jaren bin, dat ik sodane rente bij juwer leve mochte myn leve- 
dage beholden, so wolde ik dat juwer werdicheid laten to veer gulden 
an golde edder so vele pagementes, so de gulde gilt in der stad to 
Magdeborch op hundert gulden vere gulden; wanne denne myner to 
kort worde, wo denne dat juwe werdicheid med Hans Geverdes 
seliger erfen makeden, wer ik wol tofreden. Ersamen leven heren, 
hewiset mik hir guden willen ane, des und alles gudes ik mik to 
juk wol vormode und genczliken ghetruwe, dar na do gij mik be- 
sunderen wol to danke. Wes ik juwer werdicheid wedder to denste 

Geschichteg. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 1 


"uar 23. 


4& von Magdeburg ersucht den von Jämeburg 
Luder Kanımermeister rückständige Zinsen zu be 


rg. St. abgesprungen. 
rchir zu Lüneburg. 


untliken denst tovorn. Ersamen leven, besunde 
hefft to vorstande ggeven Lawderius Kammerme: 
uwe leve ohme itlike nastanden renthe van vi 
schuldich sind, dar ohme de lenger to entberer 
ende etc. wur umme, guden frunde, bidden wy, j 
zen sik daruth myd dissem jegenwerdigen syne 
Iragen und willen hebben, alzo dat ohme der 
inge und rechtes forderunge umme to hebbende 
vy ok nach gelegenheyd nicht gerne zegen un 
vorbede moge geneten, dar ane don gy un: 
wy vordenent jegen juwe leve, wur wy mogen 
am sonabende vigilia Mattie apostoli under un 
e. LXV». 
Radmanne und inningesmest 
der alden stad Magdeborct 


Den ersamen hern borgemestern und radm 





Nr. 3—4. 1465. 9 


Magdeboreh mik umme merckliker sake und vergripunge willen, dy 
ik an on und oren medeborgern mit forderunge und ladinge etliker 
borger von Magdeborch in fromde utlendische gerichte unersocht und 
unverfolget vor den gerichten hier im stichte und lande to Magde- 
borch und ok sust mengerleie begangen und gedan hebbe, in or ge- 
fengnisse und beheltnisse bracht und etlike tyd dorinne geholden 
hebben, uth sodanner gefengnisse de erwerdigeste in god vader und 
her her Fredericke erezbisscopp to Magdeborch myn gnedige live 
herre lofeliker gedechtnisse noch in tyd sines levens mick alse evnen 
clerigken sines ertzbisschopdoms und stichts gnedichlick geeschet, 
gefordert und mick also in siner gnade gefengnisse und beheltnisse 
in den torm in der stad Calve hinder dem rathuse gelegen genomen 
hefft, dorinne ick wente her to geseten hebbe, und die erwerdigen 
herren her Tile van Trote domprovest, herr Johann van Redekyn deken 
und capittal to Magdeborch nu nah affgange des obgnanten myns 
gnedigen erezbisschops Fredericks alse vorweser des stichts to Magde- 
borch umme flitiger bede willen der hogebornnen forsten und herren 
herren Jorgens und herrn Woldemars, forsten to Anhalt und graven 
to Asschanien, myner gnedigen liven herren, mick der obgerurden 
gefengnisse wente up den dinsdach nah sunte Bartholomewes dage 
to midden sommer negistkomende dach gegeven hebben, dat ik den 
egnanten mvnen herren domproveste, deken und capittel to Magde- 
borch und to oren und eynes nyen tokomenden erczbischoppes to 
Magdeboreh handen des gemelten stichts to Magdeborch ambacht- 
luden to Gevenkensteyn, Magdeborch, Calve, Egeln und Wantsleve, 
dy itzund syn edder in tokomenden tiden syn werden, by mynen 
eren truwen und loven mit frien guden willen gered und gelovet 
hebbe und rede und love ok in crafft dusses brives, dat ik mik up 
den obgerorden dinsdach nah sunte Bartolomewes schirstkommen 
wedder in gefegnisse in den torm to Calve hinder dem rathuse, dar 
uth mik dusse nahgescreven myne herren und frunde geborget hebben, 
stellen und mik in des vogedes und amechtlude to Calve hande 
willichlich wedder antwerden und geven wil ane allen behelp, in- 
dracht und geverde. Ik wil ok neynerleve vornemen edder don 
noch von myner wegen vornemen edder don laten, dat wedder die 
obgerorden myne geloffde in jenigerleie wise sein. und efft ok welk 
recht were, dat mik to hulpe kommen und ik mick darmede behulpen 
mochte. dat ik mick up «den opgerorden dinsdach nicht wedder in 
gefengnisse stellen und antwerden dorffte. des und alles rechten und 
rechticheit, die gesyn und my gehoren mochten, vertihe ik mik 
geverliken und trede der aff in dussem mynen brive, und up dat 
dusse bovengeschreven myne rede und geloffde stede, vaste und 
unverbroken scholen geholden und dar wedder in nynerleie wis gedan 
werden, so sette ik den ergnanten mynen herren domproveste, deken 
und cappittel to Magdeborch und to orn und eynes nyen tokomenden 
erczbisschopps tom stichte und lande to Magdeboreh handen des 
1* 


4 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


stichts amechtluden to Gevenkenstein, Magdeborch, Calve, Egeln und 
Wantsleve, die itzund svn und in tokomenden tiden syn werden, to 
borgen dusse nahgeschreven myne liven herren und frunde, nemliken 
herren Johann Eldisten to Kothen und herren Johann Heddrexsem, 
hern Johann Fabri, hern. Rigmann Rigmann, hern Johann Schermer 
und her Johann Heysen und Allexius Wusteland, canonicke sente 
Nicolai und Sebastian kerken to Magdeborch, hern Balthasar Karith, 
vicarien tom dome to Magdeborch und Mathesen Starcken, Heynen 
Schillinge, Henningen Ursleven, Bertolde Tymmerman, Walter Stro- 
beken, Corden Panczermeker der olden stad Magdeborch und Steffan 
Wendekarren tom groten Solte borger; und wie itzund gnanten borgen 
bekennen ok openbar mit dussem sulven breve, dat wy vor den 
gnanten Nicolaum Sassen borgen worden sind und mit gesamder 
hand gered und gelovet hebben, werden borgen und reden und laven 
in cerafft dusses breves, nemliken also dat die gnante Nicolaus Sasse 
sik up den obgerorden dinsdach nach Bartholomei negistkommen 
wedder in gefengnisse in den torm to Calve hinder dem rathuse 
gelegen stellen und sik in des vogedes und amechtlude to Calve hande 
willichlick antwerden schal und wy on ok also levendig edder dod 
ane bute und wergelt wedder stellen willen ane alle insage, behelp, 
argelist und geverde, und were dat dem also und in mathen de 
gnante Nicolaus Sasse, nah dem vorgeschreven is, gered und gelovet 
heft, nicht also geschege, so bekennen wy obgnanten borgen mit 
dussem sulven brive, dat wy alsdenn den gemelten unsen herren 
domproveste, deken und capittel to Magdeborch und eynen nyen 
tokomenden erezbissehoppe to Magdeborch, so he tom stichte und 
lande to Magdeborch kommet, van nichthaldinge wegen Nicolaus 
Sassen vor pene dusend gude fulwichtige Rynsche gulden rechter 
redeliker schult schuldich syn; dy sulven dusend gude fulwichtige 
Rynsche gulden reden und loven wy obgnanten borgen bie unsen 
eren, truwen und loven mit eyner gesamder hand den velgnanten 
herren domproveste, deken und capittel to Magdeborch und eynen 
nyen tokomenden erczbischoppe und herren des stichts to Magdeborch 
in den negisten drien weken nah dem obgerurden dinsdach nah sunte 
Bartholomewes dage nehstfolgenden in der stad to Magdeborch in der 
capittels dornezen tom dome gutliken und unvertogeliken to gevene, 
to reikene und betalene umbekummert geistlikes und wertlikes ge- 
richte und ok unverboden van pawestliker, keiserliker und ander 
gewalt und macht und ane alle insage, behelp, argelist und geverde, 
uns hirmede vertihende und afftredende alles rechten und gerechtikeit, 
die uns in jenigerleie wiss to hulpe komen effte geboren mochte, und 
were, dat wie an betalinge der obgerorden dusend gulden, in mathen 
oben berurt is, sumich wurden, nemen dann die obgemelten herren 
domprovest, deken und capittel to Magdeborch und eyns nye toko- 
mende erczbischopp und herr tom stichte to Magdeborch dy vor- 
geschreven dusend gulden up schaden, den und allen und mahgliken 





Nr.5. 1465. 5 


schaden, de van nichtbetalinge wegen toqweme, reden und loven 
wy obgnanten borgen mit gesamder hand to dragene und mit 
samment der dusent gulden hovetsummen gutliken und unvertogentlik 
to betalene, und wy willen den obgnanten unserm geloven solkes 
schadens oren sliehten worden loven und se derhalven to neyner 
bewisinge effte erhaldinge mit eiden tvhen noch dringen ane indracht 
und geverde: were ok. dat unser obgnanten borgen eyner edder mehir 
van dodes wegen affginge, so reden und loven wy andern borgen, 
dy noch am levende syn, ander borgen an der vorstorven stede 
bynnen den negisten ver weken, so van uns van der wegen unser 
drie angelanget und gemanet werden, ander borgen, so wisse und 
nochhafftich, alse die verstorven gewest syn, so uffte des nod und 
behuff geschiit, to settene, dy mit sammet uns alle und igliche stucke, 
puncte und artickele dusses brives reden und loven und deshalven 
ore noddorfftige bybreve geven scholen, ok allen behelp, vortoch, 
argelist und geverde hir inne uthgescheiden; und dat wy obgnanten 
Nicolaus Sasse sakeweldige und ok wy obgnanten borgen alle und 
ixlike stucke, puncte und artickele dusses breven in mathen, dy 
boven geschreven stan, stede, vaste und unverbroken holden schollen 
und willen, des to bekantnisse hebbe wy unse ixlike syn ingesegel 
up dissen brieff gedruckt, dy geschreven is nach Cristi unsers herren 
gebord dusend vierhundert darnah im viffundsestigesten jare am —. 


Das Datum fehlt, es lässt sich aber ungefähr daraus bestimmen, 
dass von Notaren die Gelóbnisse der Bürgen und des Nicolaus Sasse 
selbst bestimmt sind. Erstere leisteten Bürgschaft in Magdeburg 1465, 
März 18, Sasse in Calbe auf dem Rathause März 20. Am 23. März 
wiederholten Sasse und ein Teil seiner Bürgen die Bürgschaft vor dem 
Notar. — Vgl. die Urk.von 1466, August 4. 


1465. April 21. 9. 
Hans Kock in der Neustadt beklagt sich beim Rute von Zerbst 
über unrichlig geeichte Bierfässer. 


Or. Pap. Si. abgebróckelt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Mynen willigen deinst tovorn. Ersamen wisen leven heren. Ik 
do juwer ersamicheit weten, dat de weddewe de Bukawynne mek 
hadde gesant veyr vad bers und de veyr vad hebbe ik laten geamet, 
dat se alto vile to kleyne sin wan andere vate. und darumme hebbe 
und hadde ik mid der Bukaynne gesproken, dat se dat redelik were 
lethe an der betalinge affe xhan, dar se mek op honsprakede und 
meynde, dar vor nichtis to donde; hirumme bidde ik gik, leven 
heren, willen juwe borgerschen underwisen, dat se sek holde umme 
de unredelken unbestendigen vate, wat gelik und redelik sy, na 


6 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


juwer irkantnisse, ik wil dat mid den vaten bewisen, dat se vele to 
kleyne sin, bidde juwe antworde. Geschreven under eynem ingesegil 
am sondage Quasimodogeniti anno etc. LX quinto. 
Hans Kogk, borger in 
der nyen stad Magdeborch. 
Adresse: Den ersamen wisen heren borgermester und radmanne 
to Zcerwist —. 


1465. nach April 21. 6. 


Der Rat von Zerbst schreibt dem der Neustadt, dass er die be- 

anstandeten Fässer noch einmal habe eichen lassen und richtig 

befunden habe, und bitte Hans Kok zur Genugthuung anzuhalten. 
Konzept. Pap. | 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken dinst tuvom. Ersamen liven frundes. Hans 
Kok juwe medeborgher heft uns nach inholt dusser ingeslaten copien 
clagende over unse eyne medeborgersche dy Bukowynne gnant, wie 
sy unbestentlike vat byre vorkoft unde van der halven enkeyne 
wedderstadunghe pleghen wil, idoch wy dy gnante frowe om umbe 
des willen wandel to plegende inholden, geschreven heft etc. Ersamen 
liven frundes, bv sodaner ame der vate, so dy in hone und smacheit 
uns unde der frowen midden up deme marckede to Czerwist, so wy 
der ame von wegen unser stad to dunde unde to stravende unde, 
wanner wy dar ungerecht inne gefunden werde. in bute to nemende 
verplicht syn. mit bevelunge des gnanten Hans Kokes gesath syn. 
dy vat dorch unsern beswaren knechte unde amere in jeghenwardicheit 
fromer unde lofwerdighen luden by synen eyde mit unsern ame, der 
wy uns y gebruket hebben, amen laten, dv vat denne unde in be- 
sundern dat eyne vat dry stoveken groter geholden unde gefunden, 
dat ander vat ouk fulkomelik mit ame, dat drudde vat heft eynen 
storeken myn geholden, dat denne in faren nicht steyt, alle so recht 
geverdiget syn, von desweglien is unse fruntlike bede, juwe live wil 
den gnanten den juwen so vormoghen unde anholden, dat he uns 
und der gnanten frowen von der unrechten getichte, hon unde 
smacheit to nemende, in mathe so he geschreven unde gelieden heft, 
dat uns mer vorclagunge, muge unde arbeyt nicht not syn wert. 
genuch unde wandel du, dat vordinen wy mit steden dinsten gerne. 


1465. Juni 3. 1. 
Die Stadt Magdeburg verspricht auf Fürbitle des Fürsten Georg 
von Anhalt dem Herzog Heinrich von Mecklenburg für seine 
Pilgerfahrt nach Einsiedeln freies Geleit in ihrem Gebiet. 

Or. Perg. Si. abgebróckelt. 
Grossherzogl. Geh. und Haupt-Archiv zu Schwerin. 





Nr. 6—9. 1465. 1 


Hochgebornne furste unde here, her Jurgen furste tho Anhalt 
unde graffe van Asschanien, gnedige leve here. Wii radmanne unde 
innigismestere der alden stad Magdeboreh nach unserem willigen 
denste na juwer gnaden credencien unde beger geven wii dem hoch- 
gebornen fursten unde heren hertogen Hinrike van Mekelenborch unde 
graffen tho Sweryn etc. itzundt in sodaner syner hiligen bedefarth 
unde wedderkumft herafe van den Eynsedelen tho unde afe unde 
bynnen unser stad unde dar wii des tho dhonde hebben, vor uns, 
de unsen und alle de jenne, der wii ungeferlich mechtich syn, unse 
seker feylige gelevde sunder geverde, und wurmede wii den sulven 
juwen gnaden to denste syn mogen, dhon wii in hesunderem flite 
gerne. In bekentnisse versegelt mit unser stad secret thoruggehalff 
gedrucket uppe dussen breff am mandage in den hiligen pingisten 
anno domini etc. sexagesimo quinto. 


1465. August 16. 8. 


Nicolaus Poppe zu Magdeburg beklagt sich beim Rate von Zerbst, 
dass dieser sein Erbgut ihm vorenthält. 
Or. Pap. Si. beschädigt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Mvnen willigen denst to varen. Ersame wolwisen leven heren. 
Ik voge .juwer ersamicheit to weten, dat ik bedudet byn unde be- 
richtet, wo gy in etliger maten myn erfgelt bekummert unde gehindert 
hebben, und ik nicht wet, war umme dat geschen is ete. wen ik mer 
juwer ersamicheit etlige rede gehat hehbe, nemelich met Jurgen 
Liczuw vorhandelt hebbe. in gunst my bekennen wolde myn borger- 
recht unde in vorlat gerne so holden wolde unde jegen deme ersamen 
rade my vorantwerden wolde unde bekennen dat afseheyden unde 
hape, he devt denne alzo, alz baven beruret ist: darumme bydde ik 
juwer ersamicheit eyn bescreven antworde, warumme dat to donde is. 
Gescreven na Cristi gebort ete, LXv^ jare des fridages na Assump- 
cionis Marie virginis under myn signet. 
Nicolaus Poppe. 
medeborger to Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen unde wolweisen borgermeysteren unde 
radmannen der stad Czerwist d. d. 


1465. August ?1. Ruppin. 9. 
Graf Hans von Lindau und Herr zu Ruppin belehnt auf Bitten 
Erichs von Lindau den Magdeburger Bürger Hans Mauritz mit 
der halben Dorfstätie und halben Feldmark Cazerkow bei Gommern. 


Or. Pery. Sp. 
Haupt-Stautsarchiv zu Dresden. 
— Ruppin — virteynhunderth darna in dem viffundsostigesten 


jar am middeweke nach Assumcionis Marie virginis gloriosissime. 


— 


)ber 2. 


t von Magdeburg teili dem von Lüneburg mit, 
ft über die Verhandlungen mit Friedrich von Al 
werde. 


rg. St. abgesprungen. 
wchiv zu Lüneburg. 
fruntliken denst thuvorn. Ersamen wysen hern, be 
. Juwe schriffte unde darinne aveschriffte Bu: 
fes vorslaten an juwe leve gedhan Frederike von 
ngern belangende etc. hebben wir unde des juw: 
ler maten vorstan, unde, guden frunde, hebbei 
unse bodeschopp bij dem gnanten Frederike, - 
1me vor antwerde upp wert, willen wij, mit den 
uwer leve bij unser eygen bodeschopp witlik 
wurmede wij juwer leve in dem unde anden 
len unde denste sin mógen, dhon wij in flite 
m middeweken Leodegarii episcopi under uns 
| domini etc. LX quinto. 


Radmanne unde innigismeist 
der alden stad Magdeborch 


Den ersamen wysen hern borgermeistern und ra: 
, unsern besundern leven frunden. 


ber 21. 








Nr. 10—13. 1466. 9 


1465. Oktober 28. 13. 


Hans Stoyer zu Magdeburg bittet den Hat von Zerbst um Schutz 
gegen seine Feinde. 


Or. Pap. S. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Minen willigen deinst tovorn. Ersamen wolwisen leven bern. 
Juck is vel lichte wol andechtich etliker schriffte und bede, dy ik 
im vergangen jar an juwe ersamicheit gesand und gedan hebbe, 
nemliken umme eyne vortruwinge des echten levendes twisschen mik 
und Brigiden, Hans Grochwitz dochter, inholden, dat gy Hans 
Grochwitz wolden vermogen, dat he mik sine dochter upp sodanne 
vortruwinge rauwliken muchte volgen lathen etc. so denne nü Hinrick 
Jerchow, juwe medeborgher, sick mangk sodanne vortruwinghe ane 
mynen willen und vulbord mit eygener gewalt und vormetenicheit 
mit ohr andermals ok vorbunden hefft: to orer beider sylen gar swaren 
vorderff und mik to grotem schaden leth sick dy gnante Hinrick an 
sodannen ungeborliken stucken nicht genughen, sundern he hefft mik 
mit andern synen frunden gar hefftigen to mynem Iyve und levende 
gedrauwet und gesproken, in der stad Czerwist schulle ik nicht wonen 
effte wancken und schal dar mynes lvves alle tijd in vhare stan, welke 
drauwinge ik mit velen juwen borghern wol kan nabringhen, des ik 
denne ok gar merckliken groten schaden genomen hebbe und nü noch 
dageliken neme, wente ik in juwer stad werck und inninghe gewunnen 
hebbe, und hebbe mik sodaner inninghe derwegen in twen jaren nicht 
moghen gebruken. Ersamen leven hern, ik bidde juk deinstliken , gy 
willen den ergnanten Hinrick Jerchow und Brigiden mit orer beider 
frunden underwysen, vermoghen und darto holden, dat sy mik vor 
sodanne gewalt, vrevel, drawinge, veilicheit und schaden in korth 
genuch don und wedderkeren und dat ik ok in juwer stad fry und 
sicher moghe wonen und wancken und myner inninghe gebruken, 
wente ik mik in keynerleye vorwracht hebbe, darumme ik juwe stad 
myden dorffte. Ersamen leven hern, besorghet mik hirinne mit deme 
besten, uppe dat in derwegen vorder wedder mynen wedderparth 
grothe moge, theringhe und arbeit muchte vorhaff sin, wil ik umme 
juck alle tijd gerne vordeinen und bidde juwe gutlicke antwerde. 
Geschreven to Magdeborgh am mandaghe post XI milium virginum ' 
anno LX quinto. 

Hans Stoyer. 


Adresse: Den ersamen und wolwysen burgermestern und radt- 
mannen to Czerwist —. 


10 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1465. December 5. 14. 
Einige Bürger der Sudenburg leisten Bürgschaft für den Kustos 
Heinrich Leimkule. 


Cop. 26 fol. 161. 
St. M. 


Item anno ete. LXv, die Jovis. quinta mensis Decembris Hinrik 
Kappe sutor, Henning Ottersleve opidani in Sudemborch et Peter vom 
Heynichen fidem fecerunt pro Heinrico Leymkule et idem iuravit in 
sacristia ecclesie Magdeburgensis. 


1465. December 20. l5. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Nürnberg, dass er wegen 
der den Nürnbergern zugefügten Deraubung sich verwendet habe, 
und bittet, seinen Sendboten, wenn nötig, zu unterstützen. 


Or. Perg. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Nürnberg, Jourmul Nr. 1446, Nr.696 $n. B. 


Unnsern fruntlichin dinst zeuvorn. Ersamen wysen lieben hern, 
besundern gunstigen guten frunde. Nach sogetaner uwer borgere und 
der geselschafft nidderlage van herezugen Frideriche van Brunszwyck. 
hertogen Wilhelms sonen, nuwlich uff des heyligen reyches strassen 
und ouch nu nuwlich van Henninge und Werner von Bodendyck 
alles mit oren hulffern geschen, das uns zcum högisten gancz levd 
ist, haben wir umb uwer liebe und der uwern willen suste fleysz 
gethan und noch forder, ab god wil, darinne, den besten wir mögen. 
unsern högisten fleysz denken zcuthunde, so uwer wyszheyte wol 
erfaren sollen, und ouch dissze kevgenwertiger Hannsz Möller unser 
rede ledemassze des uwer liebe wol evn teyl darinne gereyt geschen 
muntlichen berichten und derinren wert, weres ouch, guten frunde 
sache. das der gnante Hans mit sinen geferten uwer liebe in itezundt 
sinen geschefften van unsernt wegen uszgefertiget umb forderunge 
anrüffen und wes bitten worde, bitten wir in besundern fleys, uwer 
weyszheyte wollen ohme vormittelst sinen geferten darinne zcu unser 
behuff und fordernisse gunst und guten willen derezeygen und be- 
weyszen, wollen wir uns darinne kegen uwer liebe nach gebóre 
halden und widderumme, wur wir mögen, in fliessze gerne vordinen. 
Geschriben am fritage vigilia Thome apostoli under unser stad secret 
anno domini etc. LX quinto. 


Radmann und innigismeister der alden 
stad Magdeburgk. 


Adresse: Den ersamen wieszen hern borgermeistern und radmann 
zcu Nuremberch. unsern besundern gunstigen lieben frunden. 





Nr. 14—17. 1465— 1460. 11 


1465. 16. 
Nicolaus Poppe zu Magdeburg beklugt sich beim Rate ron Zerbst 
über ungerechte Besteuerung. 

Or. Fap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mvnen denst to varen. Ersamen wolwisen leven hern. Ik voge 
juwer ersamicheyt to wetende, wo ik in kort jw gescreven hebbe van 
wegen des borgerrechtes, unde hebbe juwe ersamicheit gebeden umme 
en scriflik antwerde, dat is my denne to wetende worden dorch en 
muntlik antwerde, warumme juwe ersamycheit myn erfgud bekummert 
hebben etc. nu make ik jw dat apenbar in disser schryft. wat ik jw 
plege byn: item by Meseberge so byn ik jw bleven en varschott: 
item ok byn ik jw gebleven VI nyge grossen van erfschate, so ga gij 
dar up alz van des hantwerkes wegen I schok, unde dar wil ik my 
vnne holden na juwer evgen irkentnisse unde wil nicht unrecht jegen 
jw syn unde truwe juwer ersamycheyt, gy werden dat wol liklich 
maken, so denne myne husfrowe ik vulmechtich gemaket hebbe in 
scriftliker bekentnisse, de gy wol vorstan werden: item disse tijd nu 
by Liezow unde by juwer ersamycheyt hebbe ik to varne vorkoft en 
jar myn erfgut unde hape. dat ik jw dar nicht plege van byn, alz 
umme dat varschot van desseme jare. dat wil ik jw ok gerne geven 
alz up myn borgerrecht: item nu hebbe ik myne beterynge gesocht 
unde hape ik von jw des sehokkes von dem hantwerke nicht plege 
unde byn des eyns tydes berycht, so dat ik des nicht plege were, 
doch so wil ik my recht jegen jw holden, alz geborlich is. Gegeven 
na godes gebort der cleynen jar in deme vifundesestigesten under 
mynem signeth. des ik my hirynne gebrukende byn etc. 

Nicolaus Poppe, 
medeborger to Magdeborch. 

Adresse: Den ersamen und wolwysen borgermestern unde rat- 
mannen der stad Czerwyst —. 


1166. Januar 2. | 17. 


Der Rat von Magdeburg teilt dem von Zerbst mit, dass er einem 
Bürger in einem Prozesse freies Geleit geben wolle. 
Or. Perg. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Unsen fruntliken denst tuvorn.. Ersamen besundern guden frunde. 
Unse borgermester heft myd Hinrik Lunnige dem juwen uth saken 
Heynen Wolmersteden unses radis kumpan und ohme gheredet, der- 
wegen he unsern borgermester vorgenant gesecht und gebeden hehbe, 
dat he vorffogen wolde. dat ohme geleyde mochte werden van uns 
wante oppe winachten, dat denne geschen is, he wolde sik uth deme 
myd dem gnanten Heynen gutliken sliten und vordragen, des he alle 
bewel also nicht geholden hefft etc. Wurumme, guden frunde, bidden 


wuu vısamen borgermester und radmann tho 


iuar 2. 


ürger Heinrich Saleman qwitlierl zugleich im . Nan 
. der Beteloschen. Cone Kelre und Hans Halleb, 
und Bürger zw Stassfurt, über 46 alte Schock 1 


g Zins für 13 Mark Brandenburgischen Silbers 
1465. 


'ap. Si.abgesprungen. 
archiv zu Stassfurt. 


mynner tal in de LXVI jare am donredage 


liar 9. 


ar Wilkin Fabri verkauft seinen Mitvikaren einen 
eh. Ort Zins von seinem Hause in der Sudenburg ı 
rge, „das andere haus von dem orde, wenn m 


' dechanei nach dem stoven zu linker hand." 
für 24 Gulden. 


| fol. 95". 


nhundert jar darna vm  sesundesestigesten ji 
der hilligen dryer koninghe daghe. 


lar >. 


ana 3»34—.-? ? 





Nr. 18—22. 1466. 13 


de ersamen unse vorfarn nemliken na der gebordt Cristi unses 
heren der mynrental in dem sovenundedrittigisten jare am midde- 
weken na Ambrosii to der tyd alle jar up de lichtmissen in de veer 
clostere to sunte Pawele, to sunte Augustinen, tho den barfoten unde 
tho den Carmeliten bynnen der Sudenborch in jewelk closter thur 
ere godes eyn steyn to gevende Boden Remsnyder, Katherinen, syner 
eliken huszfrouwen, unde oren erven vor veerundedrittich fine marck 
sulvers uppe eynen wedderkopp vorkofft unde in eynem breve vor- 
segilt unde vorschreven, nu eynen steyn des gnanten wasses van den 
barfoten brodern van den sulven veer stevnen wedder gekofft unde 
den breff over de veer steyne alle also gegeven wedder entfangen 
unde den vornichtiget hebben, hebben we nu der wegen den 
benomeden heren unde broderen tho sunte Augustine bynnen der 
stadt gelegen eynen steyn wasses, den ohne unse kemerer, wy de in 
trden syn werden, alle jar van unsem radhuse van unser stad wegen 
uppe de liehtmissen geven schullen, vor negendehalfe fine mark 
sulvers uppe eynen wedderkopp vorschriven unde vorschreven hebben, 
wanne wy den steyn wasses vor negendehalfe fine mark sulvers 
willen wedder kopen, de macht wy uns. welkes jares wy willen, 
beholden, unde wedder gekofft hebben, denne willen wy helpen 
bearbeyden. so wy best mogen, dat de negendehalfe fine marck 
sulvers an sulken steden wedder angelecht werden, dar men to 
wissen jarliken renten eynen steyn wasses mede bekome unde kope 
unde dat men den alle jar dem gnanten closter to sunte Augustine 
to troste der vorbenomeden seliger orer frunde unde allen Cristen 
selen geve. Tho mehrem orkunde vorsegilt mit unser stad groten 
angehangeden  ingesegile am ınidderweken Agathe virginis anno 
domini millesimo quadringentesimo sexagesimo sexto. 


1466. Februar *. 21. 


Otto Müller, Bürger zu Stassfurt, bezeugt, dass er mit Zu- 
stimmung des Lehensherrn, des Magdeburger Bürgers Hans Bote, 
einen (rulden jährlich von einer Hufe im Felde Verden vor Stassfurt 
den Domvikaren für 30 Gulden wiederverkäuflich verkauft hat. 


Cop. 81 fol. 64". 
St. M. 


— virtheynhundert jar darna in deme soszundesostigen jare am 
fridage nach unser leven frowen daghe lichtmissen. 


1466. Mürz 10. 22. 
Hans von Lere der ältere und der jüngere, Bürger der Suden- 


burg, bekennen, dass sie mit Zustimmung des Möllenvogts Hans 
Moring dem Kloster S. Agnes aus ihrem Haus und Hof in der 


ropst Jilemann von Trote belehnt die Vikas 
gh, Johann Hunth, Balthasar Quast, Heinrici 
»h Budeler und Johann Fulrad mit fünf Ho 
hael, zwei Hofstellen vor dem Siechenthor in der 
'ufe und zwei Hofstätten in Förderstädt, der 
er Sülge, dem niedern Zoll zu Frohse an der i 
'z und einem Garten mit einem Häuschen auf d 
ind allen Einkünften aus diesen Gütern. 


31 fol. 95. 
f. 


| domini M CCCC LXVI®, feria. secunda post « 


-— - —— 


z 10. 


mvikare Hermann. Propst und Stefan Mangsto 
"morie für ihre Eltern mit 40 Schock Groschen 
uf dem Pralenberge, welche mit zwei Schock zu 


1 fol. 96. 


"nhundert in den sesundesestigesten jare, feria 
im Oculi. 


L 22. 


Becker . Lehrer (doc noi cfl s ^b ^ D.-11. - ? 1 





Nr. 28—27. 1466. 15 


1466. April 1%. 206. 


Ebeling Kramesack und Jan Wole verzichten, nachdem ihnen eine 
Mark jährlich an Hans Mewes Hause von Tile Koch übertragen 
worden ist, auf Erhebung einer halben Mark zu Gunsten der 
Klöster S. Agnes und S. Lorenz, bestimmen jedoch, dass beim 
Kaufe des Zinses fernerhin der Preis für die ganze Mark, 
nämlich 40 Schock Groschen , bezahlt werden soll. 


SUP 27a fol 83 


— verteinhundert jar unde in dem sesundesestigesten jare am 
donredaghe na Quasimodogeniti. 


Diese Abmachung war in das Fredebuch der Schöffen in der Neu- 
stadt eingetragen, welche nebst dem Möllenvogt Gottfried von Aoltgen 
dies bezeugen 1470, Sonnabend nach Francisci (Oktober 6). 


- 0 --- 


1466. Mai 8. Calbe. 9t. 


Erzbischof Johann nimmt die Juden im Judendorfe auf 6 Jahre 
in seinen Schutz und bestimmt ihre Rechte für diese Zeit. 

Cop. 67 fol. G1". 

St. M. 

Wir Johannes von gots gnaden ertzbisschoff zeu Magdeburg. 
primas in Germanien, pfaltzgrave bev Reyn und hertzog in Beyern 
bekennen uffentlichen mit dissem brieve, das wir Jsacken joden, den 
jodenmeister, syne wiber, kyndere, schulre, knechte und gesinde und 
die andern joden, die der gnante Jsack itzundt zu sich in unserm 
jodendorffe in der Sudenburg zcu Magdeburg und andern steten 
unsers stiffts zeu wonende mit unserm willen zcu sick genomen hat 
und die er mit unserm willen und fulbort furder uff und zeu sich 
nemen wirdet, sechs gantze jar nach gebung disses brieves nehst nach 
eynander volgende zeu unserm joden und kamerknechte untfangen 
und uffgenomen haben. entfangen und nemen sie und vr iglichen in 
sunderheit. sie sint mannes ader wiebes personen, mit yren guetliern 
auch also uf in crafft disses brieffs, also das sie die uffgerurte zeit 
in unserm uffgenanten jodendorffe und andern unsers stiffts steten 
und war yn das in unserm lande beqweme ist, wonen und sich mit 
yrem gelde und guethern allerleye narung gebruchen, haben und 
trieben mogen, und wir sollen und wollen sie, yre liebe, guth und 
vre rechten die uffgerurte zciit usz getruwelichen hanthaben, schutczen 
und vertedingen vor alle die gene, die umb unsern willen thun und 
laissen sollen und wollen, und we das hir namals eynich jode mehir 
sich mit uns under uns in unser landt zu ziehene und darinne zeu 
wonende vertragen wurde, der ader die joden sollen Jsacke joden 
obgenant zu dem geschencke, das er uns ytzund in synem und der 


16 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


andern uffnemen gegeben hat, nach redelicheit zu steuwre und hulff 
komen, und wurden Jsack jode und die vorstender in unserm joden- 
dorffe obgnant erkennen, das iczundt joden in demselbten unserm 
jodendorffe wonethen, die nicht beqweme weren, die selbten sullen 
wegkzciehen und des durch unse amptlute vermoch werden ane 
geverde; und were das wir ader unse amptluthe von vemandes an- 
brengens wegen ader sust auch eyner cristener evnen joden ader 
mehir in geistlicher ader weltlicher achte ane getzug beschuldigen 
ader beclagen wurde, so sollen der ader die joden der sache nehir 
syn zeu untghene und unschuldich zu werden nach judischen rechten 
uff Moises buche fur yrer schulen, dann man es alleyne ane getzug 
yn uber gesagen moge, es were dann uffenbare saeche ader hant- 
hafftige thad, falsches, dube, mordes ader brandes ader das die schult 
gegenwertig were; wurde man aber die joden mit getzuge ansprechen, 
so sal man sie mit eynem fromen unbeschulden cristen und eynen 
unverlumethen joden ubertzugen ane geverde; were auch das evn 
ader mehir joden sich mit cristen zcogen, roufften, slogen ader under 
eynander wundeten ader mordeten. so sollen die unschuldigen nach 
die gemeyne der joden des nicht furdern, die schuldigen alleyne 
ungelden, bussen und lieden, so sich das nach begangener thad geburt: 
auch sullen und wollen wir und unser amptluthe und voite von 
unsern wegen unsern vorgnanten joden zu alle yren schulden, war 
se die von unsern lande haben und wo von die komen, behulffen 
syn, wurden aber die joden in yrem handel und schulden vernemen. 
das zu swehir were und des vor und beclagt wurden, dar sullen 
wir das beqwemelich zu mitteln inzcusprechen haben; auch sollen 
und wollen wir unsern vorgenanten joden bie allen yren judischen 
rechten lassen und yn, wanne sie das heisschen, dar zcu getruwelich 
behulffen syn, so wir forderst mogen:; so sollen uns auch die vur- 
gnanten joden die obgerurten sechs jar umb iglichs jars hundert 
rinsche gulden uff ostern in unser kamer reichen und gebin und auch 
den zcinsz vor alder usz dem jodendorffe ane unsern schaden furder 
gebin, und ab der selbte zcinsz von uns gelost worde, so sal der in 
die uffgerurte hundert gulden nicht gerechent werden, sundern und 
mit den hundert gulden jerligh ungehindert folgen. Und were das 
uns stewre not were und wir die von unserm lande nemen wurden, 
so sullen sie nach yrem vermogen und redelichem erkentnisse zweier, 
die wir us unserm thumhern und rate, und zcwier joden, die sie 
usz in dar zcu kieszen werden, unss auch hulffe und stewre thun und 
daruber sollen und wollen wir sie mit gefenckenisse noch andern 
sachen nicht beschattzen ane geverde; was auch fromde joden zcu 
yn und yren kyvere wanderen, die sollen uff den gewontlichen alden 
zcol zcu und abe sicher und feylich seyn vor uns alle die unsern 
und die umb unsern wollen thun und lassen wollen; sie sollen auch 
von unsern zcolnern uber alden gewontlichen zcol nicht beswert 
werden ane geverde; und wann disse sechs jar umb und verlouffen, 





Nr. 27—30. 1466. 17 


so sal disse brieff tod und machtlosz syn, und das wir alle und 
yecliche stucke, puncte und artickel disses brieves den obgenanten 
joden stete und vaste und unverbrochen halden sollen und wollen, 
des zcu orkunde haben wir unser ingesegel an dissen brieff thun 
hengen, der gebin ist zcu Calbe nach Cristi unsers herrn geburt 
thusent vierhundert dar nach im sechsundsechstichsten jare am dorns- 
tage nach dem sontage Cantate. 


1466. Mal 12. Magdeburg. 28. 


Ersbischof Johann verspricht die Stadt Magdeburg bei ihren alten 
Rechten und Freiheiten gu belassen. - 
Gleichzeit. Abschrift Pap. 
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. 
— Cop. von Gericke fol.65. Schultze S.435. Smalian fol. 198 ". 
Stadtbibliothek zu Magdeburg. 
— tausent vierhundert darnach im sechsundsechzigsten jahre am 
montage nach dem sontage Vocem iucunditatis. 


Der Revers stimmt mit dem des Erzbischofs Dietrich überein. 


1466. Mai 12. Magdeburg. 29. 


Ersbischof Johann verspricht, die vor ihn zur Entscheidung 
kommenden Sachen nach Sachsenrecht zu entscheiden. 

Gleichzeit. Abschrift Pap. 

Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. 

Cop. von Gericke fol.65'. Schultze S. 437. Smalian fol. 200. 


— Magdeburgk — tausent. vierhundert darnach in dem sechsund- 
sechzigsten jahre am montage nach dem sontage Vocem iucunditatis. 


Der Hevers stimmt mit dem des Erebischofs Peter überein. 


1466. Mai 13. 90. 


Die Bürger Cone und Thomas Rode bezeugen, dass ihnen Era- 
bischof Johann 28 Gulden jährlich aus dem Ackerwerke zu Wane- 
leben, dem See zu Domersleben und anderem Zubehör der Burg 
Wanzleben für 3200 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Or. Perg. 2 Sp. 

St. M, s.r. Wanzleben Nr. 34. 

— thusent vyrhundert darnach im sechsundsechzigesten jare am 
dinstage nach dem sontage, als man in der hilligen kirchen singet 
Vocem iocunditatis. 

Gesehiehtsq. d. Pr. Sachseu XXVIII. 3. 2 


18 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Ausser den 3200 Gulden hatten die Rode noch 1000 Gulden an 
der Burg Wanzleben nebst Zubehör, für welche der Ersbischof bis gum 
Wiederkauf jährlich 50 Gulden Zins zu bezahlen hatte. Der Brief 
darüber von demselben Tage und im übrigen völlig gleichlautend mit 
diesem , findet sich s. r. Wanzleben Nr 35. — Cop. 67 fol. 89" und 91". 
Die Reverse des Ersbischofs fol. 88‘ und 90". 


1466. Juli 12. Giebichenstein. 91. 
Erebischof Johann bittet den Kurfürsten Friedrich von Branden- 
burg, er möge den Termin, den er zur Entscheidung der Streit- 
punkte unter ihren Unterthanen, besonders die Gefangenschaft 
des Ortgiss Klenke betreffend, nach Gardelegen angesetzt hatte, 
nach der Ernte nach Jerichow verlegen und selbst dorthin 
kommen, wie auch er mit den Vertretern der Stadt Magdeburg 
dort erscheinen werde. 

Or. Perg. 
Geh. Staatsarchiv zu Berlin. 
Jtiedel, Cod. dipl. Brandenb. III, 1, S. 394. 


— Gebichensteyn am sonnabend sent Margarethen abend anno 
domini etc. LX sexto. 


1466. August 6. Magdeburg. 32. 


Heinrich Salomonis aus Magdeburg ist Zeuge bei der Übertragung 
des geistlichen Schutzes der Augustiner Sachsens und Thüringens 
an mehrere Stifter und Klöster durch Erebischof Johann. 

Or. Perg. Sp.abgefallen. 

Fürstl. Bibliothek zu Wernigerode. 

Jacobs, UB. von Langeln, Himmelpforten u. Waterler S. 165. 


— Datum et actum in aula nostra Magdeburgensi sub anno mille- 


simo quadringentesimo sexagesimo sexto, indictione quarta decima, 
die vero Mercurii sexta mensis Augusti —. | 


1466. September 12. Gicbichenstein. 33. | 


Ersbischof Johann antwortet dem Kurfürsten Friedrich von Branden- 
burg wegen Anspruchs an einen seiner Schutzjuden. 

Or. Perg. 

Geh. Staatsarchiv zu Berlin. 

Riedel, Cod. diplom. Brandenb, III, 1, S. 395. 


Unsern fruntlichen dinst und was wir liebs und gots vermogen 
allezit zuvor. Hochgebornner furst, besundern lieber herre und vetter. 
Uwer liebe hat uns nehst spruche halben, so yr zu Anidarn unserm 





Nr. 31—35. 1466 — 1467. 19 


joden vermeint zu haben, geschrieben und ist nach anderm inhalde 
berurende gewest, uch gein demselben Anidarn eynen richter zu geben 
und das yr des den alden Jsacken joden nicht uszluget etc. Solliche 
uwer schrieffte haben wir dem nehstgnanten Jsacken jodenmeister, 
unserm joden, so schire wir yn inheymsch zu seine erfuren, zugeschickt 
und ym darbie nottdurfftig geschrieben, daruff er uns itzund den 
ingeslossen brieff zu antwort wider gesand hat, darusz uwer liebe 
Jsack joden erbietung von Aniders und sinerhalb wol vernemen wirdet. 
Was nu derhalben uwer liebe willens sein wirdt, das furder guts 
dorinne wir thun solen, so sind wir des, wann uns von uwer liebe 
das zu erkennen gebin wirdet, und auch uwer liebe sust zu dinst und 
willen zu seine gantz willig. Gebin zu Gebichenstein am fritage nach 
unser lieben frauwen tage irer geburth, anno domini etc. LX sexto. 


Johannes, von gots gnaden ertzbischoft 
zu Magdburg, primas in Germanien, pfalz- 
grave bey Reyn und herzog in Beyern. 
Adresse: Dem hochgebornen fursten herr Friderichen , marcgraven 
zu Brundburg etc. 


1466. December 5. 34. 


Die Städte Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Halle, Halber- 
stadt, Quedlinburg, Aschersleben, Hildesheim, Góttingen, Han- 
nover, Eimbeck, Nordheim und Helmstädt teilen Hersog Friedrich 
dem ältern von Braunschweig und Lüneburg mit, dass sie mit 
Herzog Wilhelm dem ältern in Fehde gekommen seien, weil er 
seinen Sohn Wilhelm den jüngern, in der Fehde gegen sie, die 
Städte, unterstütst habe, und sagen infolgedessen auch Herzog 
Friedrich dem ältern al. 

Or. Perg. S. der Stadt Braunschweig abgesprungen. 

K. Staatsarchiv zu Hannover. 


— verteynhundert darna in deme sesseundesestigesten jare am 
ridage vor sunte Nycolai dage. 


1467. Februar 12. 99. 


Der Rat von Magdeburg verpflichtet sich, den  Jahreszins von 
6 Schock Groschen, welchen er wiederkäuflich für 100 Schock an 
Drewes Schütte verkauft hatte, von jetzt ab, nachdem die Erben 
desselben sich darüber vertragen und diesen Vertrag in das 
Scheidebuch des Rutes haben schreiben lassen, an Elisabeth, Drewes 
Schüttes Schwester, Klosterjungfrau zu Egeln, und an dieses 
Kloster zu zahlen. 


Cop. 421* S. 215. 
St. M. 


2* 


20 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


— dhusend verhundert yar dar na in dem sovenundesestigisten 
yare am donredage na dem sondage, alse de hilige kerke singet dat 
ambacht Esto mihi. 


——— —— M nn —— 


1467. Februar 23. 96. 


Heinrich Salmon und Curd Dorre bezeugen, dass ihnen Ere- 
bischof Johann 30 Gulden jährlich aus dem Geleite und Zoll zu 
Wolmürstedt wiederkäuflich für 600 Gulden verkauft hat. Diese 
Summe diente zur Ablösung eines von den Harkstro aufgenommenen 
und zu den Kosten, welche die Konfirmation des Erzbischofs 
durch den Papst verursachte, verwendeten Kapitals von 
1000 Gulden. Den Rest von 400 Gwulden zahlen die beiden ge- 
nannten Bürger ebenfalls für einen jährlichen Zins von 20 Gulden 
aus der Burg Wanzleben. 

2 Or. Ferg. yleichlautend, eins mit dem Siegel Salmons, das andere mit 


dem Dorres. 
St. M. s.r. LB* Nr. 239. 240. 


— thusend vierhundert darnach im sobenundesechezigesten jare am 
montage nach sent Peters tage Cathedra gnant. 


Die Reverse des Erzbischofs Cop. 67 fol. 82 und 82". 


1467. März 3. 9f. 
Anna, Peter Beckers Frau, klagt beim Rate von Zerbst wegen 
Alimente. 


Or. Pap. 8i. abgesprungen. 
Stadtarchiv zw Zerbst, 

Minen gar willigen deinst tovorn. Ersamen wolwysen leven hern 
und frundes. Jk clage jw mit jammer gar clegeliken over Claws 
Koldysz juwen medeburgher, nemliken umme etlike unthemelike ge- 
schichte und overholunge, dy he my armen frouwen bewyset heth in 
sodaner wyse vorvolgende; des weren veirthein dage vor den hilgen 
wynachten negest vorgangen dry jar, dat dy sulve Claws Koldysz 
gingk heymeliken und by nacht slapener tyd an und wedder myn 
wethen und willen in myn husz upp der olden bruggen und quam 
dar sulves vor myn bedde, dar ich lach und slepp und wekkede my 
uth deme slape und gaff my to vorstande und nodegede my gar hefftigen 
in mannicherleyem listigen leyffkosende und vorgave, dat ik dar sine 
unthemelike vleschlike begherlicheit wolde vullenbringen und my mit 
ome vermengen etc. sodanne unthemelicheit und vorgave vorsede ik 
ome don dar sulves gar vaken mannicherleye wisz und wolde ome 
nicht vulborden, wente ik upp sodanne unthemelike daeth in alle den 
dagen mynes levendes nü to donde gedacht hadde und is von my vor 
der tyd ok nicht erfaren; tom lesten alse ik ome nach sodaner vor- 
berurder leifkosunge und vorgave nicht wolde vulborden, don lovede 





Nr. 36— 39. 1467. 21 


und swur he my mit hande und munde eyn recht redelik und vul- 
komen echte und wolde my so tho eyner eliken frouwen hebben, dy 
wyle dat he levede, darupp dede ik don sinen willen van der obgnanten 
tyd an wente in dy vulle weke in der vasten und done warth ik van 
ome swanger und dar na ver daghe vor sunte Thomas dage vor 
wynachten thelede ik van ome eyn kind und dat sulve kind hebbe ik 
ome boven twe jar gar swarliken gefudet und geholden und holden 
laten etc. ersamen wolwysen leven hern, ik bidde juwe ersamicheit 
fruntliken unde deinstliken durch god und dat recht, gy willen den 
sulven Claws Koldysz juwen medeburgher entliken underwisen und 
vermogen, dat he sin kindt kortliken to sick neme und vor sodanne 
fudinge und holdinge des kindes mynen willen make und vor dat 
gelofite des echten kortliken genuch doe, uppe dat ik darumme vorder 
ander grothe theringe und arbeyt nicht bedryven dorffe. Ok, leven 
hern, bidde ik jw, gij willen vormogen Claws Koldysz frouwe, dy nu 
by ome is, dat sy my vorder nicht mehr to reden sette effte ovel 
dencke, alse sij in velen steden in korth myner gedacht heth, und dat 
sy my ok nicht mehr anspye, alse sij deth nu kortliken lest in juwer 
stad was, wente my armen frouwen wert doch bange genuch an deme, 
dat dy gnante Claws by my bewyset heth. Ersamen leven hern, be- 
wyset juw hirane in dem besten, wil ik alle tyd willigen gerne vor- 
deynen und bidde juwe richtige antwerde, dat ik my in korth im 
besten dar na moge schicken. Geschreven to Magdeburgh under 
dussem gebeden ingesegil am dinstage na Oculi anno LX septimo. 


Ane Peter Beckers. 


Adresse: Den ersamen und wolwisen burgermestern und radt- 
mannen tho Czerwist —. 


1467. Mürz 19. 38. 


Die Bürger Heyne und Kome Wittekop verkaufen an die Abtissin 
Clara Lindow, Priorin Beate Runtorp und den Konvent des 
Klosters S. Lorenz 30 Gulden jährlich aus Stassfurt und Sülldorf 
wiederkäuflich für 500 Grulden. 
Cop. 378 fol. 81°. 
St. M. 
— XIIII* darna in deme sevenundesestigesten jare des donredaghes 
vor deme hilgen Palme daghe. 


1467. Mürz 25. 99. 


Der Bürger Arnt Becker besengt, dass ihm Erzbischof Johann 

^, Mark und einen Vierdung jührlichen Zinses aus den Ein- 
Erlen der Stadt Stassfurt bestätigt hat, welche aus einer Wieder- 
kaufsverschreibung herrühren, die Erzbischof Dietrich vormals 


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22 Urkundenbuch der Stadt Magdebnrg. 


den Kónigen zu Magdeburg sum Behuf' der Einlösung des vom 
Erzbischof Burchard III. an die Herren von Hadmersleben ver- 
setsten Schlosses gegeben hatte. 

Or. Perg. Sp. — Cop. 67 fol. 81. 

St. M. s.r. LB* Nr. 241. 


— thusend vierhundert darnach im sobenundesechtzigsten jare am 
mittewochen nach dem heilgen Palmen sonntage. 


Der Revers des Ersbischof Cop. 67 fol. 80. 


1467. April 7. 40. 


Die Städte Goslar, Magdeburg, Braunschweig und Halle klagen 

den Städten der Altmark die Rechtsverletzungen, welche Göttingen, 

Hildesheim, Hannover, Nordheim und andere Städte durch Herzog 

Friedrich ron Braunschweig und Lüneburg erlitten, und dass 

gleichwohl Kurfürst Friedrich dieser Städte Feind geworden sei. 
Riedel, Cod, dipl. Brand. I, 22, S. 496. 


— des dingstages na Quasimodogeniti anno etc. LXVII. 


1467. April 16. Calbe. 41. 


Ersbischof Johann belehnt die Brüder Te, Brand, Claus und 
Heinrich Sulte mit einem freien Hof zu Stassfurt vor der Burg, 
der vormals Heníze Harkstro gehört hatte, in Anwesenheit seine: 
Rates Bernd von der Asseburg und Curds von Diskow, zw Stass- 
furt gesessen. 


Or. Perg. Sp. abgefallen. 
St, M. s. r. Stassfurt Nr. 15. 


— Calbe — thusend vierhundert darnach im sobenundsechezigsten 
jare am dornstage nach dem sonntage Misericordia domini. 


1467. Mal 5. mE 42, 


Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst um Übersendun, 
einiger Gewappmeter. 

Or. Perg. Si. abgesprungen: 

Stadtarchir zu Zerbst. 


Unsen fruntliken denst tovorn, ersamen besundern leven frunde 
Wij bidden, juwe live willen uns tho eynem huvewerck ver efte, ef 
gij nicht wol enmachten, dre gewapede to perde myd harnsche un 
tuge wol utgericht ligen und de amme donnerdage negestkomende opp: 
den avend uns in unse stad in der herberge in unserm voder hebber 
und senden, dat willen wij jegen juwe leve imme geliken und guteren 





Nr. 40— 44. 1467. 23 


wur wij mogen, gerne wedderumme vordenen und begeren des juwe 
antwerde. Geschreven am dinsedage post Vocem iocunditatis under 
unser stad secrete anno domini ete. LX septimo. 


Radmanne und inningesmeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermestern und radmannen tho Czerwist —. 


1467. Mai 29. Quediinburg. 43. 


Erzbischof Johann und Kurfürst Friedrich vun | Brandenburg 
söhnen die Herzöge Wilhelm den älteren und Wilhelm den jüngeren 
und Friedrich von Braunschweig mit den Städten Goslar, Magde- 
burg, Braunschweig, Halle, Hildesheim, Góttingen, Halberstadt, 
Quedlinburg, Aschersleben, Hannover, Einbeck, Northeim und 
Helmstädt aus. 
Or. Perg. 
Stadtarchiv zu Braunschweig. 
Erath, Cod. dipl. Quedlinb. Nr. 799. Riedel, Cod. dipl. Brand. II, 4, S. 385 
(mit dem falschen Datum 1447 Juni 9) und II 5, S. 110., Schmidt, 
UB. ron Göttingen II, Nr. 301. Janicke, UB. von Quedlinburg. 1, Nr. 465. 


— Regest: Schmidt, UB. der Stadt Halberstadt, Nr. 1029. Hanserecesse 
2, Abth. V, Nr. 765. 


— Quedlinburgk — thusend vierhundert darnach im sobenunde- 
sechczigsten jare am fritage nehst nach unsers herrn lichnams tage. 


1467. Juni 10. 44. 


Der Rat von Magdeburg ersucht den von Lüneburg, nachdem er 
dessen Sache auf dem Tage in Quedlinburg wahrgenommen, dieser 
möge nun zu dem nach Gardelegen anberaumten lage seine Ver- 
treter senden. 


Or. Perg. Si. nur noch Reste. 
Stadtarchiv zu Lüneburg. 


Unsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen besundern leven frunde. 
Wij hebben sunderges uppe dussem negist vorgangen dage tho Quede- 
lingborch geholden, ind alderflitigiste wij mochten, bij den ernwerdigisten 
und irluchten hochgebornen fursten unserm gnedigen hern von Magde- 
borch etc. unde dem marggrafen von Brandenborch etc. juwes besten 
gerameth unde fort gesath, so gij des von den juwen, so wij nicht 
twyfeln, wol bericht unde ok uth deme recesse der berichtinge vor- 
nemende werden, unde guden frunde, nach deme nu der unde anderer 
sake wegen forder eyn fruntlik dach des andern unde negisteu dages 
na Johannis Baptiste schirstkomende uppe den avend bynnen Gardelege 
to synde vorramet und besproken is etc. so wij uns vorsehin, juwer 


24 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


leve eyn sodanes ok van den benomeden fursten geschreven unde 
witlik gedhan werde, is unse gude wolmeyninge unde ratszgutdunken, 
gij willen de juwen dreplike juwes radesz halfen uppe de gnanten tijdt 
darsulves bynnen Gardelege in der herberge hebben, dar wij denne 
juwes besten, so wij forderst mogen, aver gerne dhon unde fortsetten 
wollen, hopende de dinge werden sik juwend halfen wol fortgankliken 
begeven unde fynden, unde wurmede wij juwer leve forder to willen 
unde dinste syn mogen, dhon wij in flite gerne. Geschreven am 
middeweken infra octavam Corporis Cristi under unser stad secrete 
anno domini etc. LX septimo. 
Radmanne unde innigismeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen wyszen borgermeistern und radmann tho 
Lunenborch —. 


Emmen — — o e 


1467. Juni 11. Calbe. | 45. 


Uf dornstag nach Bonifacij anno domini etc. LX- septimo zcu 
Calbe ist zwischen dem Propst Eberhard vom Kloster U. L. Fr. 
und dem Bürger Drewes Clulging verabredet, dass sie binnen 
8 Wochen ein Verzeichnis ihrer Forderungen dem Erzbischof behufs 
Beileyung ihres Streites einreichen sollen; auch verpflichten sich 
beide bei Strafe von 100 Gulden, sich dieser Entscheidung zu fügen. 


Cop. 67 fol. 399". 
St. M. 
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 302. 


1467. Juni 16. 46. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst wegen der 
Unbilden eines Zerbsters gegen die Männer von Jüterglück. 

Or. Perg. Si. abgesprungen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern guden frunde. 
Uns hebben clagende angebracht unse menne van Juterclik, de uns 
van wegen der borch (summer tho vordedingede tostan, wu eyner 
gnant Hans Walter juwe borger zee' bedreuwe tho bernende efte 
buten landes in vromde gerychte to tende und zo mannigerleyge 
unwege, zo zee des eygentliken berichtet sin, gegen zee vorneme, so 
zee ohme dath nichtes plichtich meynen to sinde etc. wu nu dem, 
guden frunde, bidden wij, gij willen den sulven juwen borger also 
underwisen und hebben, dat he alsodanen unwise und drauwande 
jegen de unsen vorgnant avestelle, wante mevnet he zee wurumme to 
bededingede, juwe leve efte wy schullen ener mechtich sin, ohme vor 
jw edder uns alles geliken und rechten to plegende, und denken nicht 
ungerecht to sinde, so zee uns des alles eygentliken berichtet hebben, 





Nr. 45—50. 1467. 25 


und willen jw, guden frunde, hirinne gutwilligen bewisen un: hebben, 
darane don gij uns wol to dancke und wij vordenend jegen juwe leve 
im geliken und groteren, wur wij mogen, gerne. Geschreven amme 
dinsedage post Viti under unser stad secret anno etc. LXVII. 


Radmanne und inningesmester 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermestern und radmannen to Czerwist —. 


1467. Juni 22. 0 47. 


Margarethe, Hans Geferdes Witwe, quittiert den Rat von Zerbst 
über 25 Gulden rückständiger Zinsen. 
Or. Pap. Si. (Hans Geverds Siegel). 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— ferteynhundert jar darna in dem sefenundesestygesten jare des 
mandages for sunte Johannes babtysten dage. 


1467. Juli 3. 48. 


Heyne Wittekop zu Magdeburg stellt dem Rute von Zerbst eine 
Schuldverschreibung über 200 Gulden aus. 

Or. Pap. &. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am fridage in sunte Olrikes afende anno LXVII etc. 


1467. Juli 8. 49. 


Die Ratmunnen von Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Halle, 
Halberstadt, Göttingen, Hildesheim, Hannover, Einbeck, Northeim 
und Helmstedt bitten Lübeck, wegen der Beraubung seiner Kauf- 
leute in der Mark Brandenburg nicht Stendal verantwortlich zu 
machen, welches sich bemühl habe, den Kurfürsten Friedrich zum 
Schadenersatz gw bewdyen. 


Abschrift. 
Stadtarchiv zu Lübeck. 
Regest: Hanserecesse 2, Alth. VI, Nr. 37. 


(14)67 s. Kyliani. BEEN 
1467. Juli 13. 9U. 


Der Rat von Lübek schreibt an die zu Braunschweig versummelten 
Abgeordneten der Städte Goslar, Magdeburg, Halle, Halberstadt, 
Hildesheim, Einbeck, Nordheim und Helmstedt über die von seinen 
Bürgern erlittene Beraubung in der Mark Brandenburg. 

Or. Perg. 

Stadtarchiv zu Stendal. 

Riedel, Cod. dipl. Brandenb. I, 15, S. 300. Ieyest: Hanserecesse 2. Abt. y1, 

Nr. 38, 


— am dage Margarete virginis anno etc. LXVII*. 


26 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1467. Juli 27. Calbe. dl. 


Der Rat und die Schöffen von Magdeburg bitten den Rat von 
Calbe, auf die Burg daselbst zu kommen, um der Entscheidung 
eines Streites zwischen dem Erzbischof und Jacob to der luchten 
beieuwohnen, da von seiten des ersteren niemand zur Verhandlung 
erschienen sei. 


Gleichzeit. Abschrift Pap. 
Stadlarchiv zu Culbe a. S. Handelbuch Bl. 25. 


Nach Cristi unszes herrn gebort der mynretal im LXVII®° jare am 
mandage nach Jacobi sint gekomen dy ersamen und wiszen borger- 
meystern und radtmannen und schepen der alden stadt Magdeborch, 
szo sy van dem erwerdigisten unserm gnedigen hern van Magdeborg 
up der borch to Calve tho wesen bescheyden weren, deme rechtsproke 
twischen on und Jacob to der luchten noch to donde, und hebben dar 
mit sik gehadt ore tuchnisse und dy jennen, den dy sake anlangede, 
Szo denne unsze gnedige herre nicht en was noch nymant von synen 
wegen, deme dy sake bevolen wer weszen, hebben se uns laten bidden, 
dat wy to on up dy borch komen wolden, deme wy denne szo gerne 
diden, dar sy denne vor unsz eyne protestacien deden, dat sie dar 
weren, und wolden deme rechtsproke noch don mit oren tugen, 
benemliken sint dar jegenwerdich gewesen: Cone Rode, Hinrik Mulre, 
Hans Bilring, Heyne Wen... Thomas Harkstro, Hinrik Alman, 
Hinrik Brand, Jacob Smed, Papellitz, Mauritz Smed, Hans Mulre, 
Gerke Fure, Ludeke Stin, Ludeke Jrslove, Siverd Flemigh, Bartholomeus 
Czemp.. .!. 

! Unrollstándige Namen. 


1467. August 5. 52. 


Der Rat von Magdeburg schreibt an, Fürst Albrecht von Anhalt 
wegen seiner Güter in Ladeburg. 
Or. Ferg. Si. abgesprungen. 
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. 
Unsen willigen denst tuvorn. Hochgeborn furste, gnedige leve her. 
So juwe gnade uns aver van wegen des dorpes Ladeborch etc. ge- 
schreven haben. hebben wy des juwer gnaden schriffte tu guden maten 
vorstan unde, gnedige here, is uns zodane saken und umme de breffe 
zere uth deme synne gekomen und de to sakende gantz wilde. Wurumme, 
gnedige her, is unse gude wolmeninge und flitige bede, juwe gnaden 
willen by dem proveste to Letzke, dede eyn sodanes in pantschopp 
hebben. vorfugen laten, dar zw uns evn sodanes erinnern, wu dat dar 
umme gelegen sy. willen wy uns danne juwen gnaden to denste und 
wolgevallen gerne gutwilligen und oprichtichliken darinne holden und 
bewisen, wante wur mede wy den sulven juwen gnaden to denste sin 





Nr. 51—55. 1467. 21 


mogen, don wy in besunderen flite gerne. Geschreven am middeweken 
Oswaldi under unser stad secrete anno etc. LXVII. 


Radmanne und inningesmester 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Dem hochgeborn grafen Albrechten, forsten tu Anhald etc. 


1467. August 14. 99. 


Lübeck erwidert den am 4. August zu Magdeburg versammelten 
Ratssendboten von Goslar, Braunschweig, Halle, Halberstadt, 
Hildesheim, Göttingen, Stendal, Einbeck und Helmstedt und dem 
Rate von Magdeburg, dass es die Beraubung seiner Bürger in 
der Mark Brandenburg nicht unbeachlet lussen könne und dass 
die Angelegenheit weiter verfolgt werden müsse. 
Entwurf Pap. 
Stadtarchiv zu Lübek. 
Regest: Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr.39. 
(14)67 vigilia Assumpcionis Marie. 


1467. August 21. | 54. 


Thomas Harkstro, Meister, und Cone Emden, Ratmann der Ge- 
wandschneider- Innung und Verweser des Heiligen Geist Hospitals, 
quittieren den Rat von Zerbst über 3 Mark weniger einen Vierding, 
die dem Speisemeister des Hospitals Claus Harkstro bezahlt 
worden sind. 
Or. Pap. Si. (Thomas Harkstro). 
Stadtarchiv zw Zerbst. 
— XIII* jar in dem sevenundesestigesten jare des fridages vor 
Bartholomei. 


1467. August 24. 29. 
Quedlinburg und Aschersleben schreiben an Magdeburg und setzen 
auseinander, dass sie keineswegs, wie der Städtetag eu Magdeburg 
behauptet , den Städten rertragsgemäss in Strafe verfallen sewn, 
weil sie sich mit Herzog Wilhelm dem älteren von Braunschweig 
ausgesöhnt; sie beschweren sich über Halberstadt, welches ebenso 
gehundelt habe wie sie, und erbieten sich zu Recht vor Bischof 
Gebhard von Halberstadt. 

Konzept Pap. 


Stadtarchiv zu Halberstadt. 
Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 40 


— am mandage Bartholomei apostoli anno domini ete. 67. 


U 00 0— c —— ———— — AU 


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L ADEERL.IIAXLLILILLU.CIDEEL———— 





28 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1467. September 10. Calbe. 56. 


Erzbischof Johann verkauft an Berthold Swisow und seinen Stief- 
sohn Hermann Nyenburg den Salpeterhof vor Calbe, welchen der 
ergbischófliche Vogt daselbst von Fritzsche von Erfurt gekauft hatte, 
für 20 Gulden jährlich auf drei Jahre und ausserdem ım Amte 
Calbe die Gewinnung des Rohmaterials zur Herstellung von Sal- 
peter für 40 Pfund geläuterlen Salpeters jährlich. 

Cop. 67 fol. 92. 

St. M. 


— Calbe — thusend vierhundert darnach im sobinundsechtzigsten 
jare am dornstage nach unser lieben frouwen tage yrer geburth. 


1467. November 192. 57. 


Abt Matthias und der Konvent des Klosters Riddagshausen  be- 
kennen, dass ihnen Erzbischof Johann 40 Gulden jährlich aus der 
Vogtei und dem Solgute zu Stassfurt für 1000 Gulden wieder- 
käuflich verkauft hat, um damit einen Zins von Tile und Peter Lindow 
zu Magdeburg zurückzukaufen. Ferner kauft das Kloster noch 
40 Gulden jährlich aus jenen Gütern für 1000 Gulden, womit 
der Erzbischof einen Zins von Grosse Kone und Hermann. und 
Hans Dodeleben zurückkauft. 
2 gleichlautende Or. 
St, M.s.r. LB? Nr. 243. 244, 
— tbusend vierhundert darnach im sobenundsechtzigsten jare am 
dornstage nach Martini des heiligen bischoves. 


1467. November ?4. DB. 


Arnd Hartmann zu Magdeburg ersucht den Rat von Zerbst um 
Zahlung von 10! , Gulden Rente. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— an sente Katherinen avende anno ete. LXVII. 


1468. Januar 7. 99. 
Der Domvikar Matthias Wulsleger verkauft seinen Mitvikaren 
einen Gulden jährlich aus seinem Hause in der „ledderstrate“ 
gegenüber dem Thorwege der Brüder zu S. Pauli mit Erlaubnis 
der .ibtissin von S. Agnes als Lehnsherrin wiederkäuflich für 
20 (@rulden. 

Cop. 31 fol. 99. 
St. M. 
-- virtheinhundert jar. darna im achteundesestigesten jare. am 
dunredage post Epiphanie domini. 





Nr. 56—62. 1467 —1468. 29 


1468. Januar 19. 60. 


Erzbischof Johann und Markgraf Friedrich von Brandenburg 
beurkunden den Empfang von 6000 Gulden, welche die Städte 
Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Halle, Halberstadt, Hildesheim, 
Göttingen, Einbeck, Hannover, Northeim und Helmstedt dem 
Herzog Wilhelm dem älteren von Braunschweig zu zahlen hatten. 

Or. Perg. Sp. 

Stadtarchiv zu Braunschweig. 

Regest: Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 43. 


— dinxedages na s. Anthonii 1468. 


1468. Januar 20. Caibe. 61. 


Die Brüder Heinrich, Gottfried und Andreas von Moligen ver- 
kaufen mit Zustimmung des Erzbischofs an die armen Leute im 
neuen Hospital S. Gertrudis unter dem Ufer 2!|, Gulden jährlich 
aus ihrem, Hofe zu Seehausen, der denen von Seggerde gehört hat, 
und von 10 Hufen daselbst wiederkäuflich für 50 Gulden. 

Cop. 67 fol. 114". 

St. M. 
— Calbe — thusend vierhundert darnach im achteundsechtzigsten 

jare am mittewochen sent Fabians und Sebastians tage. 


1468. Januar 922. —— 62. 


Der Rat von Magdeburg schickt dem von Zerbst einen Brief des 
Herzogs Albrecht von Braunschweig und bitte um Antwort. 


Or. Perg. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern guden frunde, 
Dissen ingelechten breff, den gij wol vornemende werden, heft de 
hochgebornen hern Albrecht to Brunswik hertoge juk belande etc. an 
uns geschreven, van des wegen is unse gude wolmeninghe, gij willen 
deme gnanten hern dar opp bij dissem jegenwerdigen synen boden 
juwe antwerde und menynge schreven, und wurmede wij jw vorder 
to willen und denst sin mogen, don wij gerne. Geschreven ame 
fridage Vincencij martiris under unser stadt secret, anno domini etc. 
LX octavo. 

Radmanne und inningesmester 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeistere und radmanne to Czerwist —. 


30 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1468. Februar 15. 63. 
Einige Bürger von Magdeburg leisten Bürgschaft für den Kustos 
Peter Smedt. 

Cop. 26 fol. 161. 
St. M. 


Anno etc. LXVIII, die lune, XV mensis Februarii honesti viri 
Hans Wilken, Kone Konrades et Loddewig Goltsmed, cives veteris 
civitatis Magdeburgensis fidem fecerunt pro Petro Smedt clerico pro 
custode assumpto, idemque Petrus iuravit ut supra in armario presen- 
tibus Hanse Drakenstede et Heinrico Wegener custodibus ibidem etc. 
H. Rodewoltt notarius subscripsit. 


1468. Mürz 16. Calbe. 64. 


Burchard und Busse von Bardeleben verkaufen an Tile von 
Lindow zu Magdeburg 18 Scheffel Roggen jährlich aus einer 
Hufe zu Barleben wiederkäuflich für 20 Gulden. 
Cop. 67 fol. 116". 
St. M. 
— Calbe — thusent vierhundert darnach im achteundsechtzigsten 
jare am mittewoch nach dem sontage Reminiscere. 


Der Revers, den Zins in 4 Jahren wiederzukaufen, Cop. 67 fol. 47 ". 


1468. April 20. Magdeburg. 65. 


Erzbischof Johann belehnt Augustin Jaghewinkel, Altaristen su 
S. Agnes, mit einer halben. Hufe auf Wissmenger Felde, welche 
jährlich 5 Schillinge und 10 Pfennige und 2 Hühner Zins bringt, 
und welche der Vater des Altaristen von Heinrich Ketke, Bürger 
zu Magdeburg, zu Lehen gehabt hat. 


Or. Perg. Sp. 
St. M.s.r. Agneskloster Nr. 112. 
-- Magdeburg -— thusend vierhundert darnach im achteunde- 


sechezigsten jare am mittewochen in der heiligen osterwochen. 


1468. April 20. 66. 


Hans Rode und Gese, Cone Hilgendorfs Witwe, bekennen, dass 
ihnen Erzbischof Johann 50 Gulden jährlich aus dem (eleite 
und anderen Einkünften zu Wolmirstedt wiederkäuflich für 
1000 Gulden verkauft hat, welche Summe zur Einlösung des an 





Nr. 638—608, 1468. 81 


Heinrich von Bortfeld verpfändeten Schlosses Egeln verwendet 
wurde. 


Or. Perg. Sp (Rodes). -- Cop. 67 fol. 126“. 
St. M.s.r. LB* Nr. 245. 


— thusend vierhundert darnach im achteundsech«zigsten jare am 


mittewochen in den osterheiligen taghen. 


Der Revers des Ersbischofs fol. 125". 


1468. April 21. Magdeburg. 67. 


Erabischof Johann verkauft mit Zustimmung des Domkapitels 
30 Mark jährlich aus Gross-Salzee an die Prokuratoren des 
Domes für 1200 Gulden wiederkäuflich. Dieser Zins war früher 
vom Erzbischof Albrecht án. Hans Emden und Hans und Claus 
Weddele zu Magdeburg und vorher von Erzbischof Peter an 
Flor vor den Juden, Henning Emden, seinen Sohn Hans, Weddele 
Bruns und Hermann Ciliacus für 300 Mark versetzt, welche 
Summe der Erelischof zur Lösung des Schlosses Wanzleben ver- 
wendet hatte. 


Or. Perg. 2 Sp. 
St. M.s.r. LB* Nr. 246. 
— Magdeburg — thusend vierhundert darnach im achteundsech- 


ezigsten jare am dornstage in der heiligen osterwoche. 


Der Revers der Prokuratoren Nicolaus von Ammendorf' und Mau- 


ricius Schonow s. r. LD*. Nr. 250. Cop. 67 fol. 127. 128. 


1468. April 21. | 68. 


Meister Matthäus Lenteke und Ratmann Hans Rode von der 
Gewandschneider - Innung, Vorsteher des Heil. Geist- Hospitals, 
bekennen, dass ihnen Erzbischof Johann 23!, Mark jährlich aus 
seinem Zinse aus Gross- Weddingen für 800 Gulden zum Behuf 
des Hospitals wiederkäuflich verkauft hat. Diese Summe ist an 
Ritter Busse von der Schulenburg und seinen Sohn Fritsche ge- 
zahlt, denen sie von Erzbischof Friedrich verschrieben war; 
vor diesen hatten. Henning Schartow und Claus Loytzir den Zins 
erhoben auf Bitten Curis, Bernds und Busses von der Asseburg, 
denen der ganze Zins aus Gross- Weddingen (58 Mark) susanımen 
mit dem Schlosse Hadmersleben vom Erzstift verpfändet war. 

Or. Perg. 2 Sp. 

St. M.s.r. LB* Nr. 247. 


— thusend vierhundert darnach im achtundsechezigsten jare am 


dornstage in der heiligen osterwochen. 


32 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1468. April 21. 69. 


Abt Matthias und der Komvent des Klosters Riddagshausen be- 
kennen, dass ihnen Erzbischof Johann 40 Gulden jährlich aus 
der Vogtei und dem Solgute zu Stassfurt wiederkäuflich für 
1000 Gulden verkauft hat, um damit Zinsen von Hermann von 
der Dolle, Valentin Emden und Hans und Hermann Dodeleben 
und ihrer Schwester Mette gurückzukaufen. 

Or. Perg. 2 Sp. — Cop. 67 fol. 119°. 120". 

St. M.s.s. LB^ Nr. 248. 
— thusend vierhundert darnach im achteundsechczigesten jare am 

dornstage in den osterhilgen tagen. 


1468. Mai 20. 40. 
Lübeck teilt den Städten Magdeburg, Braunschweig, Hildesheim, 
Göttingen, Einbeck und Hannover mit, dass der deutsche Kauf- 
mann zu Brügge sich mit Antwerpen vollständig ausgesöhnt hat 
und den dortigen Markt wieder zu besuchen gedenkt. Die Abschrift 
des Vertrages verspricht es später zu schicken. 

Gleichzeit. Abschrift. Pap. 


Stadtarchiv zu Hildesheim. 
Regest: Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 88. 


(14)68 am fridage vor Vocem iocunditatis. 
Ein gleichlautender Brief an Stendal ist nach dem Or. daselbst 
gedr. bei Riedel. Cod. dipl. Brand. I, 15, S. 304. 


1468. Mai ?1. «1. 


Lübeck ladet Magdeburg, Braunschweig und die übrigen sächsischen 
Städte zu einer Tagsatzung ein gur Entscheidung über die Klagen 
des deutschen Kaufmanns in London. 

Gleichzeit. Abschrift. Pap. 

Stadtarchiv zu Hildesheim. 

Regest: Hunserecesse 2. Abth. VI, Nv.89. 


(14)68 sonnavend vor Vocem iocunditatis. 


1468. Juni 15. | 72. 


Der Rat der Neustadt ersucht den von Zerbst, die Bürgen Jacob 
Kerkeners anguhalten, die rückständigen Gelder an Hans Krevet 
zu zahlen. 
Or. Pap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen unde vorsichtigen guden 
frundes. Uns hed angericht Hans Krevet unse borgher, wiser dusses 





Nr. 68— 78. 1468. 33 


breves, wu om achte schok grossen van Jacob Kerkeners weghen van 
Krakow umme sodan schicht willen, de om van den sulven Jacob 
schole geschyn syn, hinderstellich gebleven sy; beghert he wol sodan 
ghelt van den borghen in fruntschoppe entfangen lever denne in rechte 
to vordern, des he nicht wol sunder juwer leven hulpe unde rade don 
en kan, alsz he sik besorghet; wurumme bidden wy juwe ersamicheit 
gar flitigen, juwe ersamycheit syne borgen, nemeliken Valentin Iuterkow, 
Gereman unde Thomas Rochlitz, de vor sodanne ghelt up de vorgangen 
dagetid to betalen gelovet hadden, so he juwen leven wol selves de 
grunt der saken underrichten kan, wil underrichten, dat unsem gnanten 
borghere sodan schult unvortogert mehr van on werde gegheven, uppe 
dat om ander arbeyt unde moghe grotter darumme nicht mehr derfe 
nod syn, vordeynen wy alle tid gerne. Gheschreven under unser stad 
ingesigel am sonnavende na Corporis Cristi anno etc. LXVIII. 


Borghermester unde radmanne 
der nyen stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen unde vorsichtigen hern borghermestern 
unde radmannen tho Czerwest —. 


1468. Juni 22. | 73. 


Das Kapitel der Kapelle U. L. Fr. im ergbischóf lichen Hofe bezeugt. 
dass Borchard Coci ihm ein Haus gegenüber der Kirche U. L. Fr, 
behufs einer Memorienstiftung vermacht hat. 

Or. Perg. Sp. abgefallen. 

St. M. s.r. Stift S. Gangolphi A. Nr.27. 

Nos Henricus Hilterman thezaurarius, Botho senior totumque 
capitulum cappelle beate Marie virginis in aula archiepiscopali Magde- 
borg pro nobis et successoribus nostris tenore presentium recognoscimus, 
quod honorabilis dominus Borchardus Coci noster concanonicus zelo 
devocionis incensus cupiens temporalium commutacione celestium 
dona apprehendere domum suam in opposito turris ecclesie beate Marie 
virginis ordinis Premonstratensis in antiqua civitate Magdeborg sitam 
eidem capelle prefate et nobis pro curia canonicali in perpetuum 
habendam et ab eadem capella non alienandam pure propter deum 
contulit et donavit desiderans, ut ob salutem anime sue et suorum 
parentum ac domini Bertoldi Beire pie memorie quinque memorie cum 
vigiliis et missis animarum singulis annis certis temporibus secundum 
modum et tenorem libri mortuorum decimo octavo Kalendas mensis 
Ianuarii expressis et signatis per nos et successores nostros peragantur, 
unde nos omnia ei singula prenarrata bona fide servari promittimus 
et nos et successores nostros ad hoc obligamus. In quorum testimonium 
presentem litteram sigillo capituli nostri duximus roborandum. Datum 
anno domini MCCCCLX VIII? ipso die sanctorum decem millium martirum. 





Geschiehtaq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 9 


34 Urkundenbuech der Stadt Magdehurg. 


1468. Juli 23. 44. 


Der Rat von Magdeburg schreibt an den von Halberstadt wegen 
einer zu Braunschweig zu hultenden Vorversammlung zu einem 
Tage in Lübeck, wo über die Klagen des deutschen Kaufmanns 
zu Lübeck verhandelt werden soll. 

Cop. 463° Nr. 237. 

St. M. 


Unsern frundlichen denst tovorn. Ersame besundere lebe frunde. 
De ersamen jue un unse frunde von Lübeck hebben uns vermiddelst 
und dabi nach anbringunge der ersamen der dudischen kopman to 
Lunden in Engelandt liggende und hanterende secretarii genant meister 
Vanemate itzundt geschreben und darbi vortellen laten von schweren 
gebrecken dem silben kopmanne und so dann privilegien und friheiten, 
darwegen in langen jahren erwerfen und vante her gebrucket un wedde- 
stande und belangende etc. und begerende darum vormiddelst juen 
und der andern erlicken stede juer und unser frunde erbaren rades- 
zendeboten an tage decollationis sancti Johannis Baptiste negst kommende 
binnen orer stadt to sinde etc. und darumb und von deszwegen und 
ob de ersamen jue und unse frunde von Brunschwig in korten derwegen 
uppe unser nambaftigen beteikenden und vorschreben dach nach juer 
und der andern erlicken stede uppe dissen orde vorbutschop binnen 
orer stadt uns underlanges darub und so daen dorchfart to. Lübecke 
to besende, to beradende ete. itzund geschreben hebben, so jue lebe 
alles ut dissen bibreffe von den von Lübecke wol eigentlich vornemen 
werdet, von desselbigen bidden wi, ju willen uns bi dissen jegenwerdigen 
verschrieben und witlich werden laten, wes juer lebe in deme to donde 
gesinnet sin, daran wi uns in unser antworde an unse frinde von 
Lübeck und von Brunsehwig daropp wedder to donde desto eigentlich 
mügen weten to richten; dat vordenen wi jegen jue lebe, wur wi mógen 
in flite. Geben geschreben an sonnabendt vor Jacolii apostoli unter 
unser stadt secret anno domini etc. LX octavo. 


Ratmanne und innungsmeister 
der alten stadt Magdeborch. 


Inscriptio: Dem ersamen borgermeister und rühten to Halberstadt, 
unsern besundern leben frunden. 


Ein gleiches Schreiben richten die Magdelurger an den Rat von 
Stendal, das noch im Or. daselbst vorhanden. (Gredr. Riedel, Cod. dipl. 
Brand. 1, 15, 8.305. Regest: Hanserezesse 2. Abth. VI, Nr. 82. 





Nr. 74—76. 1468. 85 


1468. Juli 26. . 48. 


Magdeburg schreibt der Stadt Lübeck, dass es die durch Hermann 
Wanmate überbrachte Ladung zur Tagfahrt. seinen Nachbarstádten 
mitgeteilt habe und durch einen eigenen Boten antworten. werde. 

Or. Perg. 

Stadtarchir zu Lübeck. 

Regest : Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 102, 6. 


(14)68 am dinsedage post Jacobi apostoli. 


1468. August 8. 46. 


Der Rat zu Magdeburg zeigt der Stadt Stendal an, die Tagfahrt 
in Lübeck nicht besuchen zu können. 
Or. Perg. 
Stadtarchiv zu Stendal. 
Jtiedel, Cod. dipl. Brand. I. 15, 8.306. Regest: Hanserecesse 2. AUth. VI, 
Nr 83°. 

Unsern fruntliken deust thuvorn. Ersamen besunderen leven. 
Juwer leve itzund schrifftlike antworde van wegen sodaner dachftard 
halfen van den erliken steden van der dutzschen hense nach vor- 
schrivinge der ersamen juwer unde unser frunde van Lubeke uppe 
decollationis Johannis Baptiste schirst komende bynnen orer stad 
voramet mit beroringe unnd van wegen juwer anliggenden saken und 
gebreke halfen jw mit den benomeden unsen fiunden van Lubeke 
wedderstande gewesen und noch wedderstande und nach ingelechter 
copien und aveschrifft der ersamen juwer und unser frunde van 
Hamborch breves an jw gedhan, in bewege und in maten geszymet 
to synde, sodanen dachfart to besendende etc. hebben wy und nach 
vordaginge derwegen mit den erliken anderen markisschen steden juwen 
und unsen frunden und forder inhold juwer meyninge vormiddelst 
der benomeden van Hamborch schriften to guder maten ingenomen 
und vorstan und, guden frunde, hebben uns de ersamen juwe und 
unse frunde van Halle und Halverstad alsodanen de gnanten dachfardt 
tho Lubeke to besendende van oren anliggenden saken und uth- 
geschickeden hofewerke genczliken avegeschreven, und so wii denne 
unsen hovedman vormiddelst unserm hofewerke und denreu itzundt 
unserem gnedigen heren vau Magdeborch ete. gelegen und in juwer 
und unses gnedigen heren des marggraffen etc. herffardt uthe hebben 
und van gebodes wegen des legaten und anderer merkliker sake wegen, 
so wii des itezundt und umb de tvd Johannis mit unserm gnedigen 
heren van Magdeborch etc. und anderen dragen unnd vorhanndelingen 
halfen merckliken to dhonde, en mügen wii alsodanen de sulven 
dachfardt to Lubeke itezundt nicht besenden, so wii dat ok den van 
Lubeke und den anderen erliken steden, dar denne to dage vorgadert 
synde, bescheinigen und vorschriven wollen, und danken juwer leve 

g* 


36 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


sodaner vorbotschopp und schrifften deger gutliken, und wurmede 

wii juwer leve to willen und denste syn mogen, dhon wy in flite gerne. 

Geschreven am mandage Cziriaci et sociorum under unser stad secret, 

anno domini etc. LX octavo. — Radmanne unde innigismeister der 
alden stad Magdeborch. 


1468. August 12. 14. 


Magdeburg übersendet Lébeck die Absagen einiger Städte und sagt 
selbst ab, zur Tagsatzung zu kommen, da es sein Hofwerk und 
seine Diener dem Erzbischof geliehen habe. 

Or. Perg. 


Stadtarchir zu Lübeck. 
Iteyest: Hanserezesse, 2. Abth. VI, Nr. 102, 18. 


1468. Oktober 7. 45. 


Hans Criffstede bekennt, dass er den Domvikaren Matthias Wul- 
sleger, Theoderich Budeler, Theoderich Storink, Johann Hunt, 
Heinrich Rodewolt, Henning Huselitte einen Gulden jährlichen 
Zinses von seinem Hause in der Siechenstrasse in der Sudenburg, 
das zweile Haus ron U. L. Fr. Bruder Thorweg, wiederkäuflich 
für 20 Gulden verkauft hat. 
Cop. 31 fol. 100. 
St. M. 
— dusent virhundert jar darna im achteundesestigesten jare am 
fridage vor Dionisii des hilligen mertelers. 


1468. Oktober 31. 49. 
Moritz Lam berichtet dem Rate von Zerbst über eine Schuld- 
angelegenheit. 

Or. Pap. $i. 


Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mynen fruntliken dinst tuvorn. Ersamen und wysen besundern 
guden frundes. So my denne juwe leve in vortvden in juwem sende- 
breve geschreven und darinne gebeden hebben, by deme ersamen Cord 
Unrouwen in vorfaringe to hebbende, uppe welke tyd de wedderlosinge 
des breves, den he van juwer ersamicheyd vorsegelt hefft, inholdende 
were etc. guden frundes, hebbe ik eyn sodans nach juwer begher und 
bede by deme genanten Cord Unrouwen erworven und in erfaringe 
gekregen, dat de wedderloszinge sulkes breves, den he van juwer er- 
samicheyt vorsegelt hefft, upp Martini inholdene is, mik ok vorder ge- 
secht, wen gy to Magdeburgk qwemen edder van des rades wegen 
dar hen schigkeden, so wolde he sik mit jw darumbe wol gutliken 
eynen und vordragen, und bidde juwe leve evn sodans, dat ik jw 
nicht ehir geschreven hebbe, in keynem unwillen von my uptonehmende, 





Nr. 77—82. 1468. n7 


wente ick eyn sodans van deme gnanten Unrouwen nicht wol ehr er- 
faren konde, sundern wes lk jw vorder in andern saken to dinste und 
willen gesin kan, do ik willich und mit flyte gerne. Geschreven in 
vigilia Omnium sanctorum anno etc. LXVIII under mynen ingesegel. 
Mauricius Lam, burger to Magdeburg. 
Adresse: Den ersamen und wyszen burgermeister und radmannen 
der stad Czerwest .—. 


1468. November 14. 0. 
Die Bürger Heinrich Salmon, Heyne und Cone Wiltekop be- 
zeugen, dass ihnen Erzbischof Johann 79 Gulden jährlich aus dem 
G'eleite zu Salze, aus Biere, Altenweddingen und Bahrendorf 
wiederkäuflich für 1580 Gulden verkauft hat, welche er zur 
Lösung des ron seinem Vorfahren Erzbischof Albrecht an die von 
Querfurt versetzten Schlosses zu Sulze verwendet hat. 

Or. Perg. Sp. abgefallen — Cop. 67 fol. 158‘. 157 ". 
St. M. s.r. LB* Nr. 251. 
— thusend vierhundert darnach im achtuudsechezigsten jare am 
montage nach Martini des heiligen bischoves. 


An demselben Tage verkauft Erzbischof Johann unter denselben 
Bedingungen 47 (Gulden auch aus dem Geleite zu Salze zu demselben 
Zwecke an den Mugdeburger Bürger (one Emden und Melte, Caspar 
Losen Witwe, für 940 Gulden wiederkäuflich. Or. Perg. mit Siegel 
St. M. sr. LD*. Nr. 252. Cop. 67 fol. 154. 156. ' 


1468. November 17. | 1. 


Hans Moller zu Mugdeburg bitte den Rat von Zerbst, ihm 
70 Gulden Schuld durch Martin, Georg Iasows Diener, und ausser- 
dem, was das Kloster zu Egeln zu fordern hat, zu übersenden. 


Or. Pap. $i. 
Stadtarchiv zu. Zerbst. 


— des donredages na Martini LXVIII. 


1468. November 22. N2. 


Erzbischof Johunn schreibt dem Raute von Halle, Abgesandte nach 
Calbe zw schicken. wohin er auch das Domkapitel und den Rat 
von Magdeburg entboten habe. 
Or. Pap. Si. 
St. M.s. r. Er:st. M. 11. 760. 
Johannes, von gots gnaden 
erczbischoff zu Magdburg etc. 
Unser gunst zuvor, ersamen vorsichtigen lieben getruwen. Als 
vr nehst der brive halben uch nuwelich von unserm herren dem 


38 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


keiser zugeschickt von uns abgescheiden seyt, begern wir, ir wollet 
uff dornstag nach Andree uff den abend merglichen gein Calbe schicken, 
so haben wir uff fritag darnach zeitlich zu halbem mittage unserm 
capitel und dem rate unser alden stad Magdburg auch vor uns be- 
scheiden, usz sollichen schrifften und sachen nach noitdorfft zu handolne 
und zu ratslagen, des nicht verhalden ist uns zu dank. Gebin zu 
Calbe am dinstage Cecilie anno domini etc. LXVIII. 


Adresse: Den ersamen vorsichtigen rathmann und meistern der 
innungen unser stad Halle —. 


1468. December 16. - 83. 


Der Rat von Lübeck schreibt an den Rat von Stendal wegen eines 
Schadens, den der Bürgermeister Heinrich Kastorp und andere 
Lübecker Bürger in der Mark durch den Markgrafen erlitten hatten, 
und fordert diesen auf, die Sache zur Entscheidung den Räten 
von Hamburg, Magdeburg, Braunschweig und | Lüneburg zu 
übergeben. 

Or. Perg. 

Stadtarchiv zu Stendal. 

Riedel, Cod. dipl. Brandenb. I, 15, S. 307.. 


— am vrydage na Lucie virginis anno etc. LXVIIL*°. 


1468. December 22. 84. 


Gottfried von Moltz, Bürger der Sudenburg, und seine Frau 
KEmele, rerkaufen mit Zustimmung des Dompropsts als Lehensherren 
5 (fulden jährlich von ihrem Hause in der Sudenburg gegenüber 
dem Judendorfe gelegen, wiederkáuflich für 100 Gulden an die 
Domvikare. 
Cop. 31 fol. 101. Cop.25 S. 99. 
St. M. 
— dusent virhundert im achteundesestigesten jare des donredaghes 
na sancti Thomas daghe des hilligen apostels. 


1468. December 27. Magdeburg. NO. 


Erzbischof Johann verpachtet auf 6 Jahre den Zoll zu Magdeburg 
an den Bürger Hermann Hartung für eine jährliche Abgabe von 
100 Schock Groschen und bestellt ihn zu seinem Zöllner. 
Cop. 67 fol. 114. 
St. M, 
-- Magdeburg, am dinstage nehst nach des heilgen Crists tage der 
jare nach der geburtli desselben thusent vierhundert darnach im acht- 
undsechtzigsten. 


— ——À—— ——  —— — — 





Nr.83 -- 88. 1458—-1460. 30 


1468. 56. 
Der Schultheiss der Neustadt empfiehlt dem Bürgermeister von 
Zerbst einen Knecht. 


Or. Pup. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Minen willigen dynst to allen tyden bereyt. Leve hern borgher- 
meister, myk is wytlik geworden, wie dat ghi schulden ghesecht hebben, 
dat ghi gherne eynen knecht hedden, de uppe dat gherychte warde, so 
weyt ik nw wol eynen fromen knecht, de guk wol nutte were unde 
ock trewe (?) unde from (?) is, were guk dar wes umme, so schryvet 
myk dat en eyn kort wat wedder, so wil ik juk ore wol schikken, 
muchte ik guk unde deme rade wur ane to willen wesen, dat do ik 
to allen tyden gherne. Geschreven under mynen ingesegel. Datum 
anno domini M? CCCU*. LXVIII etc. 

Fryezeze Peter, schulte 
in der nygen stad Magdeborch. 


Adresse: Deme ersamen borghermeyster Ghewerde Klote —. 


1469. Januar 2. 5. 
Cone Rode, Heinrich Moller Bürgermeister, Hans Bilring, Matthias 
Palnitz, Heinrich Salmon, Heine Wittekop und Anthonius Krapp, 
Bürger zu Magdeburg, führen eine Aussöhnung zwischen dem 
Erzbischof Johann von Magdeburg und dem Möllenrogt Hans 
Moring herbei, welcher von jenem wegen wnordentlicher Ants- 
führung gefangen gesetzt war. Zugleich schwört Ilans Moriny 
wegen des Gefüngnisses dem Erzbischof Urfchde. 

Or. Ferg. Sp. abgefallen, — Cop. 67 fol. 198. 
St. M. s. v. Er:st. Mayd. XIV, Nr.25. . 


—- tauszend vierhundert dar nach im nuhenundsechtigsten jare 
am montage nach Circumcisionis domini. 


1469. Januar 4. SN. 
Der Rat der Sudenburg bittet den Erzbischof Johann den Zwist 
zwischen seinem Knecht Barthold und dem Rate der Stadt Magde- 
burg beizulegen und ferner um Bestimmung, wie sich der Rat in 
Rechtsfällen zw verhalten habe. 


Or. Pap. St. abyebröckelt. 
St. M. s. r. A. Erzst. M. TI, 609. 


Unsern underdanighen plichtigen willigen dinst thuvorn. Erwerdigeste 
in god vader, irluchtede hochgeborne furste, gnedighe leve here. Wy 
bidden iwe forstliken gnade weten alzo umbe Bartolde jwer gnaden 


40 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


dyner unsern knecht, dye den unwillich ist mit dem erliken rade der 
alden stad Magdeborg, dat den tokompt von jwer gnaden gerichte 
halven in der Sudenborgk, alzo den jwe forstlike gnade berichtet wart 
van Hans Kolepel unsem alden burgermester to Kalve na Concepcionis 
Marie virginis des fridaghes, unde he sulven jwe gnaden berichten 
wirt; hyr umb bidden wir jwe forstliken gnade en to vorbidden tegen 
den ersamen rad to Magdeborg, he jwer forstliken gnaden bede geniten 
mochte, dat eyn sodane unwille byegelecht mochte werden, willen 
wy to allen tvden vorschulden. Fforder bidden wyr, alzo wy vake 
bye jwen gnaden gewest sin, alzo umb dye rechtikeyde, der wy uns 
gebruket hebben van alders wegen, de uns jwe forstlike gnade togesecht 
het, dor bye to laten, dar denne vele hinder twischen gekomen ist, 
bidden wy demuticlich, jwe forstlike gnade uns schriven wille, wy wir 
uns dar inne holden schullen den mengerley, dat nu in jwer gnaden 
stad der Sudenborg erre geth unde to straffen stunde, unde wy dez 
nicht don moten van vorbidinghe wegen der jwern, willen wir to allen 
tyden vordynen. Dez bidden wy jwer gnaden eyne gnedighe antwerde. 
Gegeben am mitweken na dcc nyen jars daghe in dem nünund- 
seschtigesten jare. 
Radman juwer gnaden 
Sudenborch vor Magdeburg. 


Adresse: Deme ernwerdigsten — herrn Johann, van gotis gnaden 
erczbischoff des stiftes czu Magdeborgh —. 


1469. Januar 7. Giebichenstein. Br 


Erzbischof Johann schreibt an den Bat von Magdeburg, den 
Frohneboten in der Sudenburg wegen der Verhaftung zu seinem 
Rechte kommen zu lassen. 


Kon:ept Pay. 
St. M. s. r. A, Er:st. M. 11, 609. 


Johannes. 


Unnser gunst zeuvor. Ersamen vorsichtigen libin getruwen. Uns 
hat furbracht Bartolt Witzking fronebode unsers gerichts in unser 
Sudemburg Magdeburg, wie yr vn in unser alden stad Magdeburg mit 
gefengnisze bestrickt und zu burgen hande gebracht habt, dorumbe 
das er von desselbten unsers gerichts wegen etliche gebot in der 
gnanten unsern alden stad Magdeburg getan sulde haben, das er doch 
also nicht gestehit, sollichs danne von uch also unverclagts dings, als 
sieh billich gebort und geheyscht hette, gescheen ist; dardurch begern 
wir an uch in sunderm fliesze, ir wollet denselben Bartolt Witzking 
unsern froneboten sollicher seiner gefengnisse qwid und ledig gebin 
und sine gesatzten burgen der globnisz losz sagen, yn derhalbin umbe 





Nr. 89—90. 1469. 11 


unsen willen willen umbeteidingt und unangefangt lassen, und ab das 
nieht gesein konde, so wir uns nicht versehen, sind wir des gnanten 
Bartoldes zu rechte mechtig fur uns adir an den steten, dohin wir vn 
wieszen werdin, zu pflegen, so vil erkand, er uch derhalben verpflicht 
sein wirdit. Uch abir hirinn gutwillig finden lassen, daran tud vr 
uns Zu dancke, begern des uwer richtig beschriebin antwert. Gebin 
zu Gebichinsteyn am sonnabend nach Epiphanie domini anno etc. 
LX nono. 


Adresse: Den ersamen vorsichtigen rathmannen und innungs- 
meistern unser alden stad Magdeburg, unsern liebin getruwen. 


1469. Januar ?1. 90. 


Der Rat von Magdeburg schreibt un den Erzbischof Johann wegen 
der Verhaftung des Frohneboten Berthold Wyting. 


Or. Perg. Si. alıgebröckelt. 
St. M. s.r. A. Er:st. M. II, 609. 


Unnsern underdanigen willigen denst thuvorn. Ernwerdigste in 
god vader, irluchte hochgeborner furste, gnedige here. So juwe gnade 
uns itezund van vorbringunge wegen Bartolt Wytinges juwer gnaden 
in der Sudenborch Magdeborch froneboden geschreven hebben under 
andern nach sodaner anbringinge berorende, wu wy ohne in fengknisse 
bestricket und to borgern handen gebracht hebben sake halven in den 
sulven juwer gnaden schrifften bestymmet, des he doch also nicht 
ensta etc. so dat denne juwer gnaden schriffte derwegen forder inne 
holden, gnedige here, hebben wy den benomeden Bartolde nach vor- 
brekinge wedder uns, unse wilkor und gerichte van ohme gar unbilliken 
geschen nach ald herkomen vor uns uppe unse radhusz to komende 
gefordert und denken ohme eyn sodanes vormiddelst weten luden, wu 
recht is, over to komende, idoch hebben wy ohme in gudem gelympe 
geboden, wille he sik eyn sodanes alse hoch, alse wy ohne anspreken, 
mit wetenden uppe den hilgen, alse recht is, afenehmen, dat willen 
wy van ohme nehmen und denken ohme neyn ungericht to dhonde, 
dat juwe gnade in der warheit also und anders nicht finden schullen, 
und wu mede wy den sulven juwen forstliken gnaden tu dinste syn 
mogen, des sind wy willich und dhon dat im besundern flite gerne. 
Geschreven am sonnabende post Antonii primi heremite under unser 
stad secretum anno domini ete. LXIX 9. 


Radmanne und innigismeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Dem erwirdigisten — hern Johann, erezbisschopp to 
Magdeborch etc. —. 


ıhruar 27. 


sin Bertha, Priorin Scholastika und der Konrent d 
wenz bekennen, dass Jürge Bruns ron seinem Ha 
»nschlägerstrasse einen Gulden jährlich an die . 
rkäuflich für 138 Gulden verkauft hat. 

). 31 fol. 101". 

M. 


heynhundert jar darna im negenundesestigesten ja: 


na dem sondaghe Reminiscere, so man singh« 
ten. 


bruar 28. Magdeburg. 


chof Johann belehnt die Brüder Ludecke, Wilhei 
Thomas rom Keller. nach dem Tode ihres Vaters, 
ke Keller, und Gericke vom Keller und Hermann, 
olomäus und Hans vom Keller, des jungen Lude 
Hermann. Ludwig, Hans und Thomas, des vei 
nn rom Keller: Söhne, alle Bürger zu Magdeburg 
€ à Deuaneckenleck, welche der Familie von 4 
N. 

erne Abschrift Fap. 

M. r Benneckenieck Nr. 5. 


wılahımnr — $a 29 cna. .uruh un. IS Y e ® 





Nr. 91—94. 1469. 43 


und bestimmt, was jedem Teile für Rechte und Pflichten zukommen 
sollen. 

Or. Perg. Sp. 

Stadtarchiv zu (ross + Salze. 

Cop.67 fol. 160. 

St. M. 

Magdeb. Geschichtsbl. VIII, S. 271. 


Wir Johannes von gots gnaden ertzbischoff zeu Magdeburg, primas 
in Germanien, pfaltzgrave bev Reyn unde hertzogk in Beyern be- 
kennen uffintlichen mit diessem brive fur uns unde unsere nachkommen, 
wenn der ernwirdigste in got vater herre Friederich etwan ertzbischoft 
unser kiıchen Magdeburg lobelicher gedechtnisze unser vorfar fur 
sechs jaren unser lieben andechtigen und getruwen geistliche und 
wertliche in unser alden stat Magdeburg, die zeinsze in unserm ge- 
richte in unser stat zcum grossen Saltze und solgut doselbst haben, 
evns und auch unsere lieben getruwen pfenner gemeyn der obgerurtten 
unser stat zcum Saltz des andern teils, wie man die margk in dem 
gedachten unserm gerichte vernugen unde die pfannen und kothe ver- 
hewern, und ob welch der obgerurtten teile uszgehende den obgerurtten 
sechs jaren in sollicher vernugung der zinse im gerichte und ver- 
hewrung des solguts unde kothe zcum Saltze nicht lenger sittzen wolde, 
das dasselbte teil das unde es deshalben dem andern teile verkundigen 
unde uffschrieben und dann das teil, dem die uffschriebung also getan 
wurde, furder das an eynen ertzbischoff czu Magdeburg alse beydersiet 
yren erbherrn und auch lehnherrn des meisten teils sollicher guter 
bracht werdin sollde, vertragen und furder gesatzt unde geordent hat, 
wie es mit gebuwe der kothe, bornnen unde künsten, verwissung des 
solguts unde in anderm nach auch begrieffung alder vertragungen ge- 
halden solde werden, nach dem dieselbte vertragung uns durch beide 
teil furgelegt innehaldende, das wir uff huthe gebunge disses brives, 
so als von geistlichen unde wertlichen zcu Magdeburg eyne uffschrie- 
bunge gescheen unde durch die pfenner zum Saltz an uns getragen 
ist, der obgerurtten unsers vorfarn vertracht und setezunge nachzu- 
gehene, die gemelten parthien furder vertragen unde als yr beidersiet 
landesfurst unde erbherre gesatzt haben, vertragen und setczen, das 
festiglich gehalden und nachgegangen solle werden in craft disses 
brives, in maszen hirnach folget unde nemelichen also. das die pfenner 
in unser stat zcun grossen Saltz geistlichen unde wertlichen  zcu 
Magdeburg, die zcinsze usz den zubehorungen unsers gerichts zcum 
Saltze haben, sechs jar nu von wynachten nehstvergangen anzugehene 
unde also furder nach ein ander folgenden igliche margk mit sechs- 
unddrieszix sechslingen unsers vorfarn obgnant unde unser munttze, 
die wir slahen lassen haben, ader mit anderer muntze nach rechter 
wirderunge der obgerurtten sechslinge jerlich vernugen und betzalen 
sollen, unde von dem solgute der obgnanten unser pfaflheyt unde 
burger zcu Magdeburg, das sie in unser statt zum Saltz haben, sullen 


44 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


die ergnanten pfenner zcum Saltz die obgerurtten sechs jar umb iglichs 
jares von iglicher pfannen solen, do eyn koth zu gehoret, evlff Behe- 
mische schog groschen unde von der pfannen solen, do keyn en koth 
zu gehoret, acht schogk Bemischer groschen unde drie sechslinge, das 
Bemische schogk mit funflundeviertzigk sechslingen der obgerurtten 
unser muntze zuvernugene ader ander muntze nach rechter wirderunge 
derselbten unser munteze, uff zewu tageczyte des jares, nemlich halb uff 
send Johannes Baptisten tag unde halb uff sendte Michaels tag reichen, 
gebin und beczalen, unde welche der obgerurtten parthien die vor- 
geschrieben unsere vertragunge unde setezunge uszgehende don vor- 
gedachten sechs jaren nicht furder gefellig seyn nach lenger also daruff 
sitezen wolde, die sal das dem andern teile in seynem offenen ver- 
sigiltten brive in dem letzsten jare fur sendte Jacotfs tage zuvorn ufl- 
schrieben, unde were, das solliche uffschriebung also nicht geschege. so 
sal die obgerurtte unser vertragunge unde setezunge die margk usz- 
dem gerichte mit sechsundedriesczig sechslingen zuvernugene und das 
solgut zuverhewrene furder sechs jar stehen unde inmaszen obin usz- 
gedruckt ist, gehalden werden, unde so die aber in den andern sechs 
jaren des letzsten jares vor Jacobi nicht geschiet, furder sechs jar unde 
also ve nach sechs jaren sechs jar, die wiele die uffschriebung des 
letzsten jares nach obgerurtter masze nicht getan wirdit, in zukomenden 
zeiten wehren und blieben unde nachgaugen werden nach obingeschrie- 
benner wiesze ane inhalt unde geverde; unde so die uffschriebunge 
nach obgerurtter wiesze also geschege, das sal das ander tei] uns ader 
unsern nachkommen verkundigen, so wollen wir die parthien beider- 
siet vor uns bescheiden unde zewusschen yn handeln, sie ferrer uff 
redeliche und tregeliche wiesze nach gliehen billichen dingen zuver- 
tragene unde zusetezene, domitte schade verwart werden moge. Es 
sollen auch die kothe in der gnanten unser stad zcum Saltze gelegin 
durch eynen iglichen, der die hat, gebuwet unde mit gebuwe in 
wesende behalden weıden, das man dorinne, so das noitdurfit ist, ge- 
sieden und gewallen moge. unde welcher der eyn ungebuwet koth 
hette unde das in dissem geinwurttigen jare nicht buwete, das man 
dorinne, so das noitdurfit were. gesieden mochte, der sal des andern 
jares seyner hewre von solen und kothe entperen bisz so lange, das 
er sollich sien koth gebuwet habe, alsdann ym seyne hewre beyde von 
kothe unde solen wider anstehen, ungehindert volgen unde gobin werden 
sal. Es sal sich auch eyn iglicher, der solgut in unser statt zeum 
Saltze hat, an redelichen burgen zu verwissunge des solguts gnugen 
lassen unde were, das etlich gut der hewre halben unverburget unde 
unverwisset hinderstellig blebe, so sollen die pfennere in unser stat 
zum grossen Saltz ingesampt die hewre von sullichem unverburgtem 
unde unverwissztem gute nach obingeschriebenner unser beredung unde 
sattzunge zugebene mit gesampter hand verpflichtet seyn unde unge- 
hindert gebin ane inhalt unde geverde. Were auch, das an bornnen, 
kunsten ader kothen gebuwes noitdurfft sein wurde, die sollen diejhennen, 





Nr. 94—95. 1469. 45 


der das gut eigen erbe adir lehen ist, buwen unde in wesende behalden, 
aber die zcerunge unde slett der bornnen unde kunste sollen diejhennen, 
die das gut gehewret haben, thun lieden unde tragen. Were auch, das 
die kunst unde kothe von fures wegin, das got gnediglich wende, abe- 
gingen, so sollen die pfennere unser stat zum grossen Saltz unde eyn 
iglicher besundern das solgut verhewren von der zeit an, als sie das 
gesotten unde gewallet haben, unde so die kunst also von fures wegin 
abeginge, die sollen diejhennen, der die kunst ist, bynnen vier wochen 
widder buwen ane insprache, unde ab das bynnen den nehsten vier 
wochen nicht geschege, so sollen sie der hewre nach antzal der wochen, 
als man des jares sudet unde wallet, entperen. Auch ab ymande sien 
koth von fures wegin abeginge, der sal auch der hewre dovon von 
der zcit an nach antzal der wochen entperen, bisz so lange er das 
koth widergebuwet hat, unde so man wider dorinne gesieden unde 
gewallen kan, so sal die hewre dann wideranstehen unde ungehindert 
demjhennen, des das koth ist, gegeben werden ane geverde. So sollen 
unde mogen die pfenner unser statt zum grossen Saltz des solguts der 
zcwier bornen in unser statt doselbst mit namen des gutjars, der zewey- 
undedrieszig pfannen, unde des nuwen bornnes, der sobenundezcwentzig 
ptannen hat, geniessen unde gebruchen und das auch sieden unde 
wallen, so vn nutzlichst und beqwemst unde auch fur alder gescheen 
unde herbracht ist. Das disse obgerurtte beredung unde setzunge in 
allir masze, als obin berurt ist, in allen unde iglichen stucken, puncten 
unde artickeln von beiden teylen stete, vaste unde unde unverbrochen 
sal gehalden werden, alsz sich auch beide teyle zu haldene verwilligt 
und zugesagt haben, des zu orkunde haben wir dissen unsern brieff 
gezcwivacht unde den parthien mit unserm anhangenden ingesigel 
versigilt thun ubergebin. Gescheen und gebin zu Magdeburg nach 
Cristi unsers herren geburt thusend vierhundert darnach im nuhen- 
undesechtzigsten jare am dinstage nach dem sonntage Oculi in der 
heiligen vasten. 


1469. März 14. Magdeburg. 95. 


Erzbischof Johann entscheidet einen Streit zwischen dem Kloster 
U. L. Fr. und dem Bürger Andreas Clutzing über einen jährlichen 
Zins von dem Hause uff der schilderslippenstrasszen uff dem 
breiten wege gelegen, den dieser sich zw zahlen weigerte, dahin, 
dass Clutzing zur Zahlung fernerhin verpflichtet ist, nachdem die 
Sache durch den Domherrn Andreas Hasselmann und den Dechanten 
ron S. Nicolai Johann Swiszekow untersucht worden. ist. 


lites Buch des Klosters U. L. Fr. fol. 108. 
Archiv des Klosters U. L. Fr. 
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 305 


— Magdeburgk — thusend vierhundert darnach im nuhenund- 
sechtzigsten jare am cdinstage nach dem sonntage Letare in der 
hilligen vasten. 


'adtarch iU zu Hildesheim. 
'anserecesse 2. Alth. VI, Nr. 152. 


mydweken na — Judica. 
[irz 29. 
esheim erklärt sich in einem Schreiben an Braun 


auf dem letzten braunschiceiger T. age von Magdebur. 
chlag einverstanden, die Besendung der lühecke 
insam abzulehnen. 

ntcurf Fa». 

adtarchir zu Hildesheim. 

anserecesse 2. Abth. VI, Nr. 153. 


mydweken na Palmen. 


pril 1. 


ysıus Storbeke, Baumeister des Nifls S. Selastia 
‚ehnsherr, dass der Vikar Wilkin Fabri und sein I 
den Domrikaren einen Gulden jährlich aus ein 
igenhagen nahe beim bobekenborne für 20 Guld 
ich verkauft haben. 


0.31 fol. 102. 
M. 


ent virhundert unde darna in d 


eme negenunde: 
nnavendes vor paschen. 





Nr. 96—102. 1469. 47 


1469. April 20. 100. 


Der Bürger Matthias Murmeister bittet den Rat von Magdeburg, 
dass dieser sich bei den Herzógen von Sachsen um sicheres Geleit 
für ihn und seine Habe zum Besuch des Marktes in Leipzig ver- 
wenden möge, denn er sei von Caspar Schonberg aus Freiberg vor 
dem fürstlichen Gerichte wegen einer Forderung verklagt. 

Or. Pap. Si. abgebröckelt. 

Haupt-Staatsarchiv zu Dresden (Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 7). 
— am donredage na dem sondage Misericordia domini anno ete. 

LX nono. 


Ebenda der Brief des Rates von Magdeburg an Kurfürst Ernst 
und Herzog Albrecht von Sachsen in dieser Angelegenheit von dem- 
selben Tage. 


1469 (2) : 101. 


Die Herzöge von Sachsen schreiben un den Rat von Magdeburg. 
dieser solle seinen Bürger Matthias Molmeister anhalten, dem 
Freiberger Bürger Caspar Schonberg gerecht zu werden und seine 
Schulden zu bezahlen. Thue er dies nicht, so solle ihm Geleit in 
den süchsischen Landen, besonders auch zum Besuche der Märkte, 
versagt sein. 
Entwurf. Pap. 
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. (Wittenb. Archiv, Stadt M. 11.9). 
Ohne Datum, aber der Brief ist. doch wohl als Antwort auf das 
Gesuch des Rates von Magdeburg vom April 20. anzusehen und gehört 
also etwa in den Anfang Mai. Möglich ist es freilich auch, dass 
das Gesuch des Rates rom April 20. erst eingegeben ist, nachdem die 
Mahnung der Herzöge an die Stadt gelangt war. — Der in dem Briefe 
erwähnte Bürger heisst jedenfalls, wie er in den Originalen genannt 
wird, Murmeisler, nicht, wie hier, Molmeister. 


1469. Mai 25. Grätz. 102. 
Kaiser Friedrich meldet 6 benannten Erzbischófen und Bischöfen. 
14 Fürsten, Grafen und Herren und 21 Städten, darunter Maid- 
burg, dass er.den Neujahrsmarkt in Halle bestätigt, den in Leipzig 
aber verboten habe. 
Or. Perg. 
Stadtarchir zu Halle. 
Dreyhaupt, Saalkreis II, S. 440. 
— Gretz — am funffundtzweintzigisten tag des monads May — 
viertzehenhundert und im neunundsechtzigisten —. 
Vergl. Cod. diplom. Saxon. reg. IL, 8. Nr. 429, wo die Urkunde für 
Leipzig von 1469 Mai 26 in etwas anderer Fussung ubgedruckt ist. 


48 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1469. Mai 25. 103. 
Die Stadt Magdeburg kauft vom Kloster Lehnin (.1bt Gallus) 
ausser 300 Mark noch 400 Gulden, womit sie 221 Gulden jähr- 
lichen Zinses von zwei Braunschweiger Bürgern wiedergekauft hat. 
Für beide Kapitale verpflichtet sie sich, dem Kloster jährlich 
100 Gulden zu gahlen, auch den Boten, der den Zins holt, zwei 
Tage und zwei Nächte frei zu beherbergen. 

Lehniner Cop. 
Geh. Stautsarchir zu Berlin. 
Riedel, Cod, dipl. Brandenb. I, 10, S. 318. 
— viertenhundert jar und darna in deme negenundsestigisten jare 
am donredage in den hevligen pingesten. 


1469. Juni 19. Magdeburg. 104. 


Erzbischof Johann versetzt un Henning, Domherrn zu Magdeburg, 
Albrecht. Domherrn zu Hildesheim, Fritz und Busse, (Gebrüder 
von der Schulenburg das Dorf Gersdorf, welches zu Erzbischof 
Albrechts Zeiten Heidecke Scharlow an Adelheid König und ihren 
Sohn Hermann, Bürger zu Magdeburg, für 100 Mark verschrieben 
hatte, von dessen Erben die genannten Brüder es für 350 Gulden 
gelöst hatten. 
Riedel, Cod. dipl. Brand. I, 5, S. 446. 


— Magdeburg — tausend vierhundert darnach im nuhenund- 
sechzigsten jare am mantage nach sent Viti tage. 


1469. Juli 11. 105. 
Der Hat der Neustadt bittet den vom Zerbst, sich für zwei ge- 
fungene Bürger beim Fürsten von Anhalt zu verwenden. 

Or. Pup. Si. ubgefullen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen truntliken denst tuvorn. Erszamen unde vorsichtigen wisen 
hern. Vornehmen wy na lude juwer schrifte, eft men vorder ander 
schrifte unde bede vor Claus Hon unde Hans Francken juwer gefangen 
don wolde, sodansz an den hochgebornen forsten unde hern graven 
Adolffen, unsen gnedigen hern, scholde geschicket werden, na deme 
se van syner gnade bevelsz wegen in juwer stad gehecht schullen 
gesad syn, deme wy in itzundes so ingeghan unde gedan hebben, 
wurumme bidden wij ghar fruntliken, gelik so wy ehr gevorden hebben, 
dat juwe erszamicheit umme goddes willen noch de armen personen 
nu tigen deme hochghebornen forsten unde hern graven Adolffes, unsen 
gnedigen leven hern, muchte vorbidden, so dat se umme der bede 
willen, de uppe behoff des closters Rode twisschen Jszleven unde 





Nr. 103—107. 1469. 49 


Sangerhusen belegen des ordens von Premonstra unde udgesant synt 
van Philippes Jhensz, itzundes unses inwoners, ores gheheters wegen 
gedan is, nicht benodighet efte beschedighet, sunder mehr umme goddes 
willen unde des gnanten closters nud unde fromen losz gegeven werden, 
dat wolden wy tigen juwe erszamicheit alle tid mid willigen denste 
geme vordeynen unde bidden juwer gutlike antwerde.  Ghescreven 
under unser stad ingesegel am dinsdaghe na Kiliani anno etc. LXIX. 


Borgermester unde radmanne 
der nyen stad Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen unde vorsichtigen wisen hern borgher- 
meistern unde radmannen der stad Czerwest —. 


Der Rat von Zerbst antwortet am folgenden Tage: 


Unsen frundliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde. 
Nach deme gi uns avermals von Clawes Hone und Hans Francken 
wegen geschreven unde wy diesulven jegen deme hochgebornen unsen 
gnedigen hern graven Adolphe, forsten to Anehalt etc. durch vor- 
geschrevener sake willen tovorbidden gebeden hebben, deme hebben 
wie umbe juwer bede willen also gedan unde an deme sulven unsen 
gnedigen hern verstanden, dat sine gnade jw van des monnkes unde 
der sake wegen antwert geschreven hadt, de gi wol vernemen werden, 
unde kunde we jw forder to willen sien, dat dede wie gerne. Gegeven 
feria 4 post Kiliani anno etc LXIX ^. 

Proconsules et consules. 


1469. August 21. 106. 


Heinrich Rode, Meister der Gewandschneider - Innung, quitliert 
den Rat von Zerbst über 22 Schock Groschen für die armen 
Leute im Heiligen -Geist-Hospitale. 
Or. Pap. Si. abgebróckelt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— XIIH* jar dar na in dem LXIX jare am mandage vor Barto- 
lomei. 


1469. August 31. 107. 


Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, die Bürger und 
Fuhrleute, die den Weg und Damm nach Magdeburg benutzen, 
aufzufordern, an dem Bau desselben zu helfen. 
Or. Ferg. St. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Unsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen besundern, guden frunde. 
Wij bidden, juwe leve willen bij juwen borgern unde furluden, dede 
sik der wege unde dhammes nach unser stadt mit tho- unde affore 
plegen tho brukende, gutliken vorfogen, dat se uns eynen dach itezund 
Gesehiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 4 


50 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


kortes wolden behulpen syn unde foren tho dem sulven dhamme unde 
uns wedder willen sehriven; wanne se dat dhon wolden, so wolden 
wij dar hij schicken unde uppebarden laten; darane dhon gij uns be- 
sundern wol to danke unde wij vordenend gegen juwe leve wedderumb, 
wur wij mogen, in flite gerne juwe antwerde. Geschreven am donre- 
dage Justi et Clementis under unser stad secret anno domini ete. 
LX nono. 
Radmanne unde innigismester 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeistern und radmannen tho Czerwist —. 


1469. September 5. Calbe. 108. 
Willkür für die Sudenburg. 
Cop. 67. fol. 174. 
St. M. 

Wir Johannes von gots gnaden erczbisschof zcu Magdburgk, 
primas yn Germanien, pfalezgrave bie Revn und herczog yn Beyern, 
bekenne uftintlich mit dissen brive fur uns und unser nahkommen, 
das unser lieben getruwen die vorsichtigen burgermeister und rath- 
manne aller drier rete unser Sudemburgk zeu Magdburgk vor uns 
kommen siut furbringende, als dieselbte unser stad die Sudemburgk 
von unsern vorfarn erezbisschoven lobelicher gedechtnisse zcu statrechte 
gelegt und bestetigt und mit wichbilde rechte begnadet sey, das ire 
vorfarn an rethen und sie wit der wiezigsten rathe und auch der ge- 
meynen burger der gedachten unser Sudemburg willen und fulbort 
umb eyntracht, fride und gemachs aller und iglicher burger und in- 
woner unser Sudemburg und auch derselbsten unser stad und irer 
aller nutzes und fromen willen etliche wilkore und geseteze gesatzt 
und gemacht, damitte die rehte zu gecziten seynde die burger doselbst 
in redelichem gehorsam, guten nnd tugentlichen wesen und stande 
vorheget und dieselbten wilkor und geseteze von alder herbracht und 
boben drissig jar und jar und tag und lenger gehalden, die sie dann 
yn schrifften vor uns geleget han, darbie demutiglich bittende, der 
gemelten unser Sudemburg und unsern burgern gemeyn doselbst zcu 
nuteze, besserung und gute die gnediglich zeuzculassene und zcu- 
befesten, das wir solliche vorgelegette wilkor und geseteze mit unszirn 
rethen noitdurfftiglich obirwogen, und als wir die redelich und czymlich 
und zeu eyntracht, billichem gehorsam und gutem und tugentlichen 
wesen der burger unser Sudemburgk dinende und derselbten unser 
stat nutzlich und fromlich erkant, wir die gnediglich zeugelassen haben 
und lassen die zeu vn crafft disses brives wollende, das hinfurder und 
yn zeukunfftigen zcyten yn der gemelten unser stad der Sudemburg 
gehalden werde, in massen hirnach folget, nemlichen also, das der rath 
mit den gemeynen burgern alle jar uff dem rathuse drie burdingk 





Nr. 108, 1469. 51 


halden, doselbst, wie sich eyn iglicher tugentlich und nach lute nach- 
folgender wilkor und geseteze halden und das iglicher dem rathe ge- 
horsam seyn, verkundigt werden sal, uude wer darynne ungehorsam 
wurde und darwider tette, der sal von dem buigermeister von den ge- 
meynen burgern beschuldigt werden; bekennet der beschuldigte, szo sal 
er geben die pene und busze daruft gesatzt, wurde er abir vorsachen, 
szo sal es ym zcu syner unschult komen, esz were dann szo offinbar 
und wiszlich, das der rath sollichs uff yn bewyszen muchte, szo sollen 
keyne eyde davor genommen werden, und wem das burdingk alszo zcu- 
gesagt und vorkundigt wirdet, qweme der nicht, der wettet dem rathe 
eynen schilling pfennige und sal der clage, die der rath zcu vm hath, 
fellig geteilt werden; es sal auch der rath yn eynen gehegeten bur- 
dinge mit der witzigsten rathe desz nehsten tages nach sent Bartho- 
lomews tage nach noit und behuff der stad eyns werden und das ge- 
schos und unser bethe, die man uns jerlich vom rathuse pfleget zcu- 
geben, mit wisszen, willen und fulbort der gemeynen burger setczin, 
dasselbte geschosz und bete vorkundigt sal werden zewusschen der zciit 
und sent Katherinen tage zcu gebene bie pene hirnach uszgedruckt; 
es sal auch eyn iglich burger adder inwoner unszer Sudemburg, der 
geschosz schuldig ist, syne und syner elichen frauwen guter, szo lip 
er die hath, nach geseteze desz rats vorschossen und dasselbe schosz 
vor senth Katherinen tage uff das rathhusz bringen bie pene zcehen 
schillinge Magdeburgscher pfenninge, und wer syn gut nicht rechte 
vorschoszte und des uberwunnen wurde, der sal des unvorschochsten 
gutes deme rathe vorfallen syn, und alle die, die yn der gnanten unser 
Sudemburg spieszekouff feile haben, also bir und brot, die sollen das 
geben, alszo yn dem burdinge unnser alden stad Magdburgk vorkundigt 
wirdet, bey pene funff schillinge pfennige, und wer mit falscher massze 
adder gewichte gefunden wirdet, sal durch unsern molvoit zcu zcyten 
diende gericht und gestrafft werden, sundern wane masze und gewichte 
an biere und brote, wen der rath das an den beckern, bruwern und 
tafernern uberfundig wirdet, sal durch den rath nach der stad wilkor 
gestraffet werden. Weme die wache geboten wirdet und nicht kommet, 
der sal umb drie schillinge pfennige gepfandet werden; esz sal auch 
nymand nach der wechter glocke des abends ader nachts in bierkrugen 
ader tafernen sitczen bie drien schillingen pfenningen, so sal auch 

nymand bie nacht ane licht uff der gasse gehen bie drie schillingen 
pfenningen. Nymant sal auch mortwapen ader lange messir boben 
gesetcze desz rathes tragen bie drie schillingen pfenningen; eyn yder- 
man sal syn fur bewaren, das nymande schaden davon komme by 
zcehen marcken, und qweme eyn fur uff und wurde beruchtiget, esz 
were bie tage ader nacht, und ap den neybern ader beywonern keyn 
schade davon qweme, szo sall sollich geruchte von demjhennen, von 
deszwegen esz uszkomet, dem rathe der gnanten unszer Sudemburg 
mit eyner margk vorbusset werden; esz sal auch nymant geruchte ane 
noit schrien, darvon uflloufft ader zeweyvertigkeit komen muchte, bie 

4* 


59 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


eyner margk; und wanne von dem rathe von unser ader unser nach- 
kommen wegen dinst zcu heıffartten ader desz landes noit geboten 
wirdet, der sal von eynen iglichen ane widdersprache getan werden 
bie pene eyner margk, esz sal auch eyn yderman barnasch noch 
vormoge synes guts haben, domitte man uns und unszern nach- 
kommen zcu des landes noit zcu dinste gesyn moge, bie pene eyner 
margk: und wanne eyn uffloufit ader geruchte, esz sey tag ader nacht, 
wurde, szo sal ein iglich burger, er sey arm ader reich, bey dem 
rathe syn uff dem rathusze und sich nach geheissze und befele desz 
raths gehorsamlich halden bie pene der burgerschafft, esz were dann 
das fuer ufiqweme, szo mag eyn iglicher zculouffen und helffin rettin 
und schaden vorwaren ane fare, bey deme fuer sich auch, szo der 
rath darezu kommet, nach geheissze des raths gehalden sal werden 
bie pene nehst obinberurtte. Auch sal keyn burger ader burgersche 
nymande lenger herbergen mit on ynneczuwanende dann vier wochen, 
esz sev dann das der ader die bur und burger sey ader das burmal 
bey den vier wochen gewynnen, bie zcehen schillinge pfenningen, und 
wer das burmal gewvnnet, sal deme rate zcu besserunge unser 
Sudemburg eynen guten rinischen gulden geben ader szo vil geldes 
der gulde gildet, darvor beczalen. Alle hofe, die wuste legen, ap dar 
nymandes vnne wonete, szo sal doch der. desz der hoff ist, den hoff 
dem rathe vorschossen und herffart und burgerrecht davon halden glich 
als evn ander burger, und wo das nicht geschege, szo mag sich der 
rath darezu mit rechte zeihen und furdern -vor unserm gerichte der 
dingbangk, also recht ist. Esz sal auch keyn burger unser Sudemburgk 
den andern zeihen usz unsern gerichte in eyn ander gerichte bie 
eyner margk, und wen der rath bie vahre verboten leest, der sall uff 
solliche zciit, szo vm selbst personlieh von dem rathe zcugesagt wirdet, 
vor den ratlı kommen bie drien sehillingen pfennigen; blibet er ussze 
ane rechte und echte noitsache ader ane orlaup, szo sal der rath sine 
vahere nemen; wirdet er anderweit vorbotet in massen, szo vorberurt, 
kommet er nicht, er sal es dem rate vorbusszen mit zcehen schillingen - 
pfenningen; wirdet derselbe zeum drittenmal vorbotet und ungehorsam, 
er sal das vorbussen mit evner margk, und wer vor den rath vor- 
botet wirdet und von dem burgermeister in des rathes stete umb bruche 
ader ubertrettung beschuldiget, der sal antwortten zeu ja ader zeu 
 neyne; bekennet er, er sal bussen, versachet er, szo sal sich derselbte 
in eynen gemeynen burdinge entledigen; er sal aber die bruche, ap er 
bekennen, ader die eyde, ap er vorsachen wurde, mit eynen inbesessen 
burger unser Sudemburg vorburgen ader selbst burge syn: und were, 
das vmand den rath vn rades stete mit unfuglichen wortten in frevele, 
verspreche, missehandelte ader logen straffte, der sal das dem rate mit 
eyner fynen margk silbers ane gnade vorbussen. Man sal auch alle 
huszer, die schosszes und burgerrechtes pflichtig synt und von alder 
heer geschosszet haben, vorschosszen, dar wane ynne, wer der sey, 
esz were dann das derjhenne von uns und unsern capittel sunderlich 





Nr. 108. 1469. 53 


mit deme husze frie gegeben wurde; nymand sal auch die wyden ader 
ander bowme uff der stad graben stehende abehauwen ader vorseren 
ader der stat graben gledden ader inczihen ader werfien nach abe- 
slahen adder brechen ane folbortt und geheisse des raths bie zcehen 
Schillingen pfenningen. Der kuflenfurer sal auch alle nacht die born- 
kuffe ful wassers vor syner thor haben zcu rettung, ap fuer uffqueme, 
hie drien schillingen pfenningen. Szo wollen wir auch das disse 
nachgeschreben stucke, puncte und gesetcze in unser Sudemburg 
fetiglich sollen gehalden und von dem rate unser Sudemburg in 
bieweszen unsers molnvoits zcu Magdburg zeu geczyten siende ge- 
strafft werden, nemlichen were, das ymand in unczuchten bie nacht 
wurde uffgenommen, szo sal der wert, von dem solliche unczucht 
geheget wirdet, das dem rath emit eyner margk vorbussen, deszgleichen 
esz sal auch die personen, die also in unczuchten gefunden werden, 
es das die vn elichem state weren, mit eyner margk vorbusszen sollen ; 
und were das ymand, der unczucht husete und hegette, vermeldet und 
von dem rate dar umb beschuldiget wurde, der sal antwortten zcu ja 
ader neyne; wurde der bekennen, szo sal er das deme rathe mit evner 
margk vorbussen, wurde er aber desz vorsachen, szo sal er sich ym 
evnen gehegeten burdinge, als recht ist, entledigen, esz were danne 
das sollichs szo kunt und offenbar, das des nieht zeu vorsachen ader 
zcu vorwurken were. Szo sollen auch die offenbaren unczuchtigen 
frouwen keyne korallen, pater noster, nach guldin, silberin ader syden 
gesmvde ader geczyrde uffinbar in der kirche nach strasszen tragen, 
sundern ire hoycken uff den strassen uff ire houpte hengen bie pene 
drier Magdeburgscher schillinge pfenninge; auch sal nymand in unser 
Sudemburg toppeln ader spelen kevnerley spel, damitte gelt gewunnen 
ader verloren muchte werden, bie pene eyner margk, auch von ny- 
mande gehuszet ader geheget werdenb ie derselbten pene. Nymant sal 
sich auch yn eyns andern gut mit unrechte werren ader unwillen ader 
fehede machen, davon uns, unserm stifft, der Sudemburg ader unsern 
burgern daselbst schade entstehen muchte, bie pene der burgerschafft 
und unser sweren straffunge. — ljsz sal auch nymant sampnungen, uff- 
louffte, verbindunge ader vertragunge yn unszer Sudemburg machen bie 
libe und gute und der hochsten vestunge unszers gerichts vor unserm 
hofe und der rothen thoer hir ezu Magdeburgk. Es sal auch nymand 
dem andern yn dem synen synen frede wider mit slahene, howene, 
stechene, scheldene ader fluchene brechen bie drien marcken. Auch 
sollen esz der rath unser Sudemburgk in ufflouflten yn tafernen ader 
bierkrugen und truncken luten, die sieh under einander roufften, 
slugen ader zcogen, hallen und die straffen, als beszheer gescheen Ist; 
und were, das die obgerurten stucke durch obgerurte straffungen und 
penen nicht vormyden wurden, szo wollen wir die furder durch 
unszern molnvoit zcu geczyten syende alszo ernstlich und noitdurfitig 
gestraffet, das die furter vormiden werden. Were ouch, do got vor 


sie, das yn unser Sudemburgk vmand eynen burger ader burgersche . 


vurıragen und deme rathe unser Sudenburgk 
gegeben, esz were dann, das sollichs yn noitw 
las, also recht ist, zcu und nachbringen mi 
oben geschreben willekore, satezungen und o 
| alle iren stucken und artickeln stete und fi 
»n nachgegangen werden, were aber, das in 
er behuff und fur unser Sudemburgk und unse 
und beqweme were, die obgerurtten wilkore 
ıge in anderung ader die zcu hoene ader die ; 
'cu setezene, szo behalden wir uns und uns 
:ht, das wir die nach rate unsers capittels u 
. und witezigsten von den reten und burgern u 
egenheit derselben unser stat wiszlich ist, a 
"ddern ader nuwe setezen und orden und sehi 
haltung und besserung unser Sudemburgk und 
nuczlichst und beqwemlichst syn wirdet, dam 
stifte zcu sture, hulffe und dinste deste fu 
ine geferde. Desz czu urkunde disszes unszers 
hier unden anhangenden insigel versigelt un 


ü dinstag nach Egidii nach Christi unsers hern 
X jar. 


september 9. Calbe. 


sbischof Johann vermittelt eine Sühne zwischen 


gdeburg und den Bürgern Gerke Var und I 
seis und Bernt on Alehk-. o? 


Nr. 109—111. 1469. 55 


Hermann Perczk vor unser stat Magdeburg und in unserm lande und 
rebiehe uberfaren, uberrant und sie gefangen und dem gnanten Her- 
man seyn gelt und messer genomen haben solle, eynen gutlichen 
tag vor uns her gein Calbe uff vorsuchen, solliche gebrechen fruntlich 
biezuthun, geleget, und so wir danne unserm vorbescheiden nachzcu- 
rehne die gutlichheit czum ersten vorgefast, sie yrer gebrechen not- 
durftlich verhort und vermercket haben, des wir die dingk uff diezmal 
in der gute niclit entscheiden konden, das wir zwischen yn als ir allent- 
halben landesfurste und herr und der dem ir yrnisz und czwitracht, so 
sie uns gewandt sindt, billich nicht lieb ist, beretd und besprochen haben. 
uenlichen wor der genante Berndt von Alvensleven mit seynem 
knechte mit yr selbst handten czu den heilligen sweren und erhalden, 
das sie uff den tag und der cziet der geschicht dem vielgemelten Her- 
man nieht haben gelt genomen, sal er der schult loss seyn und von 
den von Magdburg unbethedingt blieben, und des beiden parthien eynen 
namhafftipen tag, nemlichen den dinstag nach Lampeiti schirst vor uns 
in unsern hoff gein Calbe zcu mittage dem also folge czu thun geleget, 
alianne wollen wir czwischen beiden teilen vorsichen, ab wir sie yrer 
gebrechen und ezwitracht in fruntschafft berichten und verey nen konden, 
und ab die fruntlichkeit nicht mocht gefunden werden, sal der vil- 
gedachte Berndt umbe sollicher uberfarung und tete yn sovil wir er- 
kennen vn rechten, pflichtig gein uns auch alsdanne landeszfursten von 
stundt abetragen und darumbe gnuge machen, und doruff sollen die 
dngk ansthen bliben ungeverlich. Zeu orkunde haben wir dieszen an- 
lass glichs luts getzwivacht und den parthien mit unserm zcurucke ufl- 
gedrucktem ingesigil vorsigelt thun ubergeben. Zcu Calbe am sonn- 
ende nach Nativitatis Marie virginis 1469. 


1469, September 12. 110. 
Matthias. Krummow ersucht den Iiat von Zerbst um Zahlung von 
15 Gulden Leibrente un seine Frau Adelheid. 


Or. l'ap. Si. (des Schöffen Hans Dilring.) 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


. — dusent virhundert dar na in deme negenundsestigesten jare des 
dinzdages na unser leven frowen dage orer gebort. 


.— rn un. . 


M69. September 19. Calbe. 111. 


Sühnung des Bernt von Alvensleben von der von den Magdeburger 
Bürgern Var und Porczk erhobenen Anklage. 


. 67 402. 
I a 









gu. Calbe vor meynem gnedigen herven 
-i^h Berndt von Alvensleven WW 


56 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


seynem knechte mit yrers selbigen handen zeu den heilligen gesworen, 
des geltnemens, so er Hermann solte genonien haben, entledigt, darufl 
er der schult loss ist, und dieszen tag furder dem anlasz nachezugehn 
und gnug czu thun, ist vorlengt bisz uff mittewochen nach Mauricii 
gein Calbe ezwu stunde vor mittage, dar sollen alle teil kommen und 
Bernd seyne frundt mitbringen und abetragen nach luthe des anlass. 


1469. November 13. Magdeburg. 112. 


Erzbischof Johunn befreit um getreuer Dienste willen, die ihm 
Heidenreich von Vienden erwiesen, das Haus bei der Rose in der 
Sudenburg hinter dem Kloster U. L. Fr., welches er von Heinrich 
Hesse gekauft hatte, vom Schoss und allen Lasten. 


Cop. 67 fol. 177. 
St. M, 


— Magdeburg — thusend vierhundert darnaeh im nuhenund- 
sechstigisten jare am mantage nach Martini des heligen bischofis. 


1469. November 141. u m 113. 


Hans vorn Assel und Jacob Kerkhoff bezeugen, dass ihnen Erz- 
bischof Johann 8 Gulden jährlich aus dem Schlosse Wanzleben 
unstatt eines von dem früheren Inhaber ihnen gelieferten Getreide- 
zinses von 5 Wispel Weizen wiederkäuflich für 200 Gulden ver- 
schrieben hat. 

Or. Perg. 3 Sp. 

St. M. s.v. LB? Nr. 255. 
-- thusend vierhundert darnach im nuhenundseczigsten jaro am 

dinstage nach Martini des heiligen bisschoves. 


Der Revers des Erzbischofs Cop. 67 fol. 179. 188". 


1469. 114. 


Curd von der Asseburg der ältere, Hauptmann des Stifts Magde- 
burg, verkauft un die Brüder Tile und Peter Lindow, Bürger zu 
Magdeburg, 12 Gulden jährlich aus. einem. freien Hofe und vier 
Hufen in dem Blecke und dem Felde zu Etgersleben (Erkersleve), 
9 freien Hufen vor Egcln , einer Wiese tm Druche vor Egeln und 
einer grossen Wiese im Bruche zu. Westeregeln, die vor Zeiten 
Meynecke von Sladem besessen, wiederkäuflich für 200 Gulden. 

Cop. 67 fol. 163". 

St. M. 


-- tusent virhundert und darnach in dem nehinundsechstigisten jare. 





Nr. 112—115. 1469—1470. 97 


Un 14/0 (naeh 1461). 115. 
Die Schöffen zw Magdeburg entscheiden einen l'rozess zwischen 
den Bürger von Salze Hans bomhauer und dem Magdeburger 
Bürger Hans Wittekop. 

Or. Perg. Si. abgefallen, 
Stadtarchiv zu Gross-Salze. 
Scheppen tho Magdeborch. 


Unszen fruntliken gruth thovorn. Erszamen, bszundern guden 
frunde. Nach den schulden, thospraken, anclagen unde gerechticheyden 
Hanns Bomhouwers, borgers thome groten Solte, vor sick unde in 
vormuntschap Jlsen, syner eeliken husfrouwen, unde nach den insagen, 
schutliwere unde antwert Hannsz Wittekopps, borgers in der olden 
stad Magdeborch, spreken wy scheppen tho Magdeborch dessze hyrnach 
geschreven recht. 

Thome irsten der gewere halven von deme antwerdere geheysschet 
spreken wy scheppen vor recht. dat Hansz Bomhouwer vor sick unde 
von wegen Jlszen, syner eeliken husfrouwen, Hannseze Wittekoppe de 
were syner overgegeven schulde loven unde don moth myt hande unde 
munde unde moth ome de vorborgen edder vorpenden edder Hansz 
Bomhouwer unde Jlsze, syne eelike husfrouwe, moten sulves tho den 
billigen sweren, dat sze ome de were holden willen, unnde weygerden 
-ze ome de were alszo tho donde, syo moge gy alsze desszer sachen 
zeordete richter den gnanten Hansze Wittekop von desz elegers over- 
gegeven schulden leddieh unde losz deylen von rechtisz wegen. 

Nach der were spreken wy scheppen tho Magdeborch noch clage 
unde antwert ame grunde der saken vor recht, mach Hannsz Bom- 
houwer desszer saken cleger myt fulstendigen, unvorserden. vorsegelden 
briffen thobringen, alsze recht isz, das vortyden, alsze men geschreven 
hefft na der gebort Christi unszes heren duszent vierhundert sestich. 
de erszamen Heyne unde Cone gebrudere de Wittekoppe genomet, de 
tyd borger to Magdeborch, Hannsze Hydden unde synen erven alle 
vare negen rinische gulden jarlikes tvnszes opp de paschen uth alle 
orem redesten gude. wur sy dat hadden bynnen unde buten der stad 
Magdeborch, umbekummert allis gerichtes unde unverboden von alsze- 
weme tho geven vor anderthalffhundert rinische gulden hovetgeldes 
unnde ime geliken dar na ime eynundesestigisten jare over alzo vort 
drie rinische gulden upp Johannis myddensommer alle yar thogevende 
vor vofftich rinsche gulden hovetgeldes upp eynen wedderkopp vorkofft 
unde vorschreven hebben alles in gudem geloven na ludo twyer vor- 
segelden breve, «de de gnanten twe bruder vor sick undo alle ore erven 
deme gnanten Hansze Hydden unde synen erven darover gegeven + 
hebben, wen he dat alzo bewyset, szo moth ock Hans Wittekop vor 
sick unde in vormuntschopp syner boleken, myt den he noch in 
sampnden gudern, darmede sze von orem vadere beervet sin, unge- 
szungirt sittet, an stad dessulven ores vaders vor de helftte der gnanten 


we neut, 8Z0 moten och de 
or sodaner vorseten tynsze von twen jaren bc 


‚e Iyden, unde desz hefft sick Hansz Wittekop myt 
antwert uppgebracht darjegin unde wedder nicht t 
aver den geachteden schaden, hon und smahey 
rlet, muth he sich desz myt synes eynes han 
alse recht isz, entleddigen unde avenehmen, v 
orsegelt myt unszem ingesegel. 

Zeit ist nur aus der Handschrift zu bestimmen 


'( 
e 


Schöffen zw Magdeburg entscheiden einen Rechtsstre 
s Borchtorp und dem Vorsteher des Heiligen - Geist 
den Verkauf eines Hauses. 

Perg. beschädigt. St. ubgefallen. 

idtarchiv zu Gross-Sulze. 


Scheppen tho Magdeborch. 

on fruntliken groth thovorn. Erszamen besunde 
| gy unnsz twyer part schrifitlike gesette unde gei 
van wegen der verlatinge eynes huses jegen eyr 
th unde angebracht hebben. Hansen Borchtorpp 
nse Wedemevger in fullermacht der vorstender de: 
n geists in der olden stad Magdeborch am an 
gesant unde unsz recht dar uppe tho sprekei 


spreken wy scheppen tho Magieborch upp 
recht, So alse ed van juwer ersaminhait * 





Nr. 116—117. 1470. 59 


der olden stad Magdeborch, tho. der tyd vorstender desz hospitals, tho 
ome gekommen unde gesecht, szo he dat husz Hanse Santersleven tlio 
kope vorgunnen, szo wolde he ome der vorseten iclageden unde 
irforderten tinsen mit sampt der gerichteskoste leddich unde losz lathen, 
unde upp solke...! hebbe he ome thogesecht und gelovet dat husz tho 
vorlaten unde vorsetten (7), eyn sodans wedder umme...! widderparts 
eygen waren witschopp unde de gnante Johannes Wede[meyger| 
obgemelter (?) macht dar jegen uppbringet, unde van wegen siner 
mechtiger nieht thosteyt, inrumet noch bekennt (?), dat dat husz dorch 
Jacob Roden, thu der tyd evn vorstender, Hanse Santersleven mit solker 
thosage vorkofft sy, sundern dat husz sy Hanse Santersleven anc alle 
ansokinge by Hanse Borchtorppe. efft he desz vorgunnen edder nicht 
vorgunnen, vor eyne summe geldes thogesecht ete. Wen denne solke 
vorberurde thosage unde ;elovede van Jacob Roden alse eyn vorstender 
unde van wegen desz obgemelten hospitals deme gnanten Hanse Borch- 
torpe, so he desz kopes mit Hanse Santersleven thofreden sin unde 
ome dat husz dar upp vorlaten wolde, dat he denne der vorseten unde 
irforderten tinse mit der gerichteskost leddich unde losz siu scholde, 
nicht gesehen were, ome ok also dar upp de tinse mit der gerichtesz- 
kost nicht affgesecht noch vorlaten hebbe, desz sick Jacob Rode mit 
sines evnes hand upp den hilgen, alse recht isz, entleddigen unde 
avehnemen dorfte, so were oek Hansz Borchtorpp deme gnanten Hanse 
Santersleven dat husz upp solken vorberurden kopp in crefftigen steden, 
alse recht isz, upptogeven unde thoverlaten pliehtich unde he moste 
denne ock den vorstender desz hospitals obgmelt umme den vorseten 
tinsz, dar umme se ome dat husz affirclaget, ock gelden unde betalen; 
wu over Jacob Rode eyn sodans alse vorberurt nicht vorrechten dorste, 
alszdanne mochte de gnante Hansz Borchtorp de vorlatinge desz huszes 
by sick beholden, szo lange he der vorseten unde irclageten tinse mvt 
der gerichtszkust noch von den vorstendern obgemelt loszgesecht unde 
qwiteret wurde. Von rechteszwegen vorsigelt mit unseim ingesigell. 
! Lücken. 


Handschrift 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. 


1470. Januar 9. Giebichenstein. 117. 
Einladung des Erzbischofs Johann un das Domkapitel, einige 
Domherren zu senden, um einen Streit seiner Leute mit der 
Stadt Magdeburg beilegen zu helfen. 

Konzept Pup. 
St. M.s. r. Domkap. XXII. 1* Nr. 851. 
Johannes, von gots gnaden ertzbisschoft 
zcu Magdeburgk. 
Unnser guust zcuvorn. Wirdigen und erhaittigen besundern lieben 
andechtigen. Als dann ir in kortcz vorgangener czyt bey uns zcu Calbe 


60 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


eezliche unszer thumheren merglich usz uwerm capittel, auch darnach 
ern Bernhartten unszern alden eanezler nehst sachhalben eczlicbe 
unnser erbar manschaftt und die unsern von Magdeburgk betreffende 
geschickt hath, uns under andern worten und hendele lassen berichten 
und sagen, wie die selbten unnser erbar manschafft vor den unsern 
von Magdeburgk sich entsettzen und yrer unsicher sien und wyr doch 
vrer kegen den obgnanten von Magdeburgk alleezyt, ap sie eniche 
sehulde zcu yn vormevnten zcu haben, fulmechtig unnd der sachen 
uff uns ubirbotig und umbe des willen, das sie der unnsern und 
unnserm stiffte hoch verwandt und zugethan sien, yn'yres rechten 
biestand, hulffe und rath zcu thune, auch getruwelich die zcu vor- 
teidingen uns lassen bitten, sollichs wyr dann ubirwogen, uwir be- 
rychtunge, anbrengen und bete vor de manschafft gescheen und gethan 
zeu herczen genommen haben, wir sint ouch mehir geneget, das die 
unnsern in frede und enigkeit, dann in unwillen und czwetracht weren, 
unnd umbe des willen den unnsern von Magdeburg bey uns czu 
komen bescheyden. myt vn usz den dingen noitdurftigen handel und 
rede gehabt. mit yn bereth unnd erlanget, das sie mit unsern mannen 
vor uns tage warten und uns zewusschen yn handell zcu haben vor- 
gunnen wollen, wir ouch vrer zeu glich rechte und allir billichkeit 
gein den mannen fulmechtig sien sullen, als uns dann noit sin 
bedüncket, haben wir allen teiln uff fritag nach Pauli syner be- 
kerunghe sehirst gein Calve personlich vor uns zeu komen tage 
beramet und bescheiden und dem ersamen rathe von Magdeburgk den 
tag unde sollichs lassen schrieben und zeu warten vorkundiget, begern 
an uch mit flisze. nach dem de manne obgnant sich auch uff uns 
erbieten und wir vrer mechtig sin sollen, vr wollet yn sollichen tag 
von lnsern wegen vorkundigen und vor uns alszdann personlich gein 
Calbe zeu komen bescheiden, wollen wir de sache ezwuschen allen 
teylen noitdurfftig vorhoren, vorsuchen und allen fliesz ankieren, ap 
wir sie der gutlich und frundlich vorrichten mogin, ader ap des nicht 
gesin muchte, wur zcu wvr itzliches teils mechtig sin sullen, uns bey 
vn nach unnser geburo recht zcu halten, vornemen uch dar ynne zcum 
besten beflisszigen und sullicher muhe nicht lassen vordrissen, kumpt 
uns von uch zcu sunderlichem wolgefallen und dangke. Geben zcu 
Gebichensteyn am dinstag nach Epiphanias domini auno domini ct 
cetera septuagesimo. 
Dem capittele zu Magdeburg etc. 


1470. Januar 13. Magdeburg. 115. 


Der Bürger Claus Breddin schenkt. dem Kloster. S. Agnes 100 
Schock Groschen aus seinem Ziegelhofe in Frohse. Notariats- 
instrument. 

Or. Perg. Sp. abgefullen, 

St M sr. Agqneskloster Nr. 113. 





Nr. 118—121. 1470. 61 


— Magdeburg — sub anno a nativitate domini millesimo quadrin- 
gentesimo septuagesimo, indictione tercia, die vero sabbato, tercia decima 
mensis Januarii, pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini 
nostri domini Pauli — pape secundi ano secundo -—.. 


14:0. Februar 3. 119. 
Stefan ron Zerbst, Bürger der Neustadt, ersucht den Rat von 
Zerbst um | Zahlung der ihm zustehenden Zinsen, nachdem die 
Ratsherren bei ihrer Anwesenheit in Magdeburg diese nicht bezahlt 
hatten. 

Or. Pap. unbesiegelt. 
Stadtarchiv zu Zerlst. 


— am sonavende na Purificacionis Marie anno ete, LXX. 


1470. Fehruar 19. Magdeburg. 120. 


Das Kloster Egeln (Äbtissin Margarethe, Priorin Elisabeth, Küsterin 
Margarethe) setzt sich mit dem alten Propst Georg Dornstadt aus- 
einander und bestimmt dessen Fankünfte unter Vermittelung des 
Propstes Eherhard vom Kloster U. L. F., des Magdeburger Bürgers 
Mulner und des Hofmeisters Hermann Smed., 

Cop. 67 fol. 181". 

St. M. 


— Magdeburg — tusend virhundert im sibentzigsten jare des man- 
tages nach sente Julianen tage der heiligen jungfrauwen. 


1470. Februar 22. (?) Magdeburg. 131. 


Erzbischof Johann verkauft mit Zustimmung des Domkapitels an 
Heinrich Salomon und Curt Dorre, Bürger zu Magdeburg, 20 Gulden 
jährlich aus Wangleben wiederkäuflich für 400 Gulden. Diese 
Summe verwendet er zur Ablösung der 60 Gulden jährlichen Zinses, 
welche das Domkapitel für ihn zur Erlangung seiner Bestätigung 
beim Papste an die Harkstro, Bürger zu Magdeburg, für tausend 
Gulden verkauft hatte. 
Háveker , Chron, ron Calbe, Aken u. Wanzleben, Fol.-Ausq. S. 112. 


— Magdeburg — tausend vierhundert darnach im siebenzigsten 
jahre am montage S. Peters tage cathedra genannt. 

Der Tag Cathedra Petri fällt 1470 nicht auf den Montag, sondern 
auf den Donnerstag, | weshalb vielleicht zu lesen ist am montage nach 
S. Peter tage Cathedra genannt. 


62 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1470. März 28. | 122. 
Der Rat von Magdeburg verwendet sich bei dem Rate von Zerbst 
für einen Gesellen, der der Körperrerletzung begichtigt worden war. 

Or. Perg. Si, ubgesprungen. 
Stadtarchir zu Zerlst. 

Unsen fruntliken tovorn. Ersamen besundern, guden frunde. Vor 
uns is gewesen evn geselle gnant Czervatius Teppelman myd itliken 
unsen borgern, den he in tiden to orem handwerke gedenet heft, be- 
richtende, wu eyner gnant Jurgen Wentzlaw eynen breff by dren jaren 
negest vorgangen edder dar bij van uns unsern rade an juwe leve 
irworven und gebeden hebbe, dat he den steynworpp und alsodanen 
geschieht, alse he an Kersten Cruszen juwem borger in juwer stad in 
den tiden gedan, in noedwere gedan, der geliken he ok de benomde 
Czervacius schulle hebben mathen dan und ohne also hinder ohme an 
sinen wethen in deme hebbe mede benomen und in alsodanen unse 
schrifte setten lathen etc. wu und in welker mate de sulven unse 
schrifte eynsodanes denne nach zodaner des gnanten Jurgens anbrin- 
singe und bede under andern vormelden, und uns gebeden ohne jegen 
juwe leve to vorschrivende und tovorbiddende, wente he zodaner ge- 
schicht und sake deger unschuldich sij, dat ohme eyn sodanes, alse 
ohne de sulve Jurgen mede in sodanen to der tijd unse schrifte hebbe 
lathen benennen und vorteken, lichte in unwitlicheyd edder vorgettinge 
to neynen schaden noch vorredinge komen dorffe etc. wur umme, guden 
frunde, is eyn sodanes also gelegen, dat de merbenomde Czervacius 
alsodaner sake unschuldich sij und, alse he ok bij deme, alse ohne 
Jurgen mergnant mede hebbo schriftliken bestymmen lathen, nicht 
gewesen is, willen juwe leve in deme wol eyn vormerkendt und by 
des benomden Kerstens seliger swertmagen und frunden eyn for- 
fagend hebben, dat ohme alsodanen irworven schriftliken bestymmynge 
der wegen to neynem schaden komen, darane wy neynen twivel hebben, 
und w ürmede wij juwer live to willen und denste sin magen, dan wij 
gerne, (Gesehreven. ame middeweken post Oculi under unser stad secret 


anno domini ete. LXN. 
Radmanne und inningesmeistere 


der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeister und rademann tho Czervist — . 
1470. Ostern. 123. 
Hans Brunswick bittet den Hat von Zerbst, er möge das einem 
Priester gehörige Gerät emem Boten ausunteorlen 
Or. Pup. Ni. 
Stadtarchir zu Zerbst. 
Mynen underdenichen willighen dinst vor. Erwerdiche leve herrn 
borgermester unde. here. Also ik von juwer erwerdicheit seheyde des 





Nr. 122—124. 1470. 63 


dinsedaghes morghen na Palmen, dat ik scolle darvaren unde ud- 
fraghen, war dat andere gherede wyre, so hebbe wy ervaren, dat dv 
brune hoyke ghekoft sy von Ursulen, meyster Clawes Muremester 
husfrowe, unde heft daraff laten maken eynen rock unde schall ok 
hebben eyn kussen unde eynen sack, dar dy badekappe unde de hoyke 
vn stack. Dy badekappe heft dy Gurgens Dokewesschersche yn dy 
brucstrate, bidde ik dorch god den heren, dat gy jwen flit dun wolden, 
dat dem ermen prister myn frunt dat gherede wedder mochte ghenate 
unde mochte dat dissen geghenwerdigen boden Phylippes Brun ghe- 
antwert werden, dat lon nemet van dem'almechtighen gode. Ge- 
screven to Magdeborch des dunredaghes yn dy hilghe pascheweke etc, 


Hans Brunswicke, eyn 
dinre der stat to Magdeborch. 


Adi esse: Dem erwerdichen vorsichtichen wysen Hans Barnbeck (?), 
borghermeyster to Czerwest —. 


1470. Mai 1. B 123. 


Henning Huselitte, Offizial der Dompropstei, bezeugt, dass 
Margarethe, Kersten Swartekoppes Witwe, ron den Domvikaren 
5 Gulden auf einen Ort von einem (rulden Zins auf ihr Haus 
in der Havelberger Strasse an der Ecke, alse men gevt na sunte 
Agneten Kloster, aufgenommen hat. 


Cop. 31 fol. 103°. 106°. Cop.25 S. 6. 
St. M. 


— vierteinhundert dar na in deme seventigisten jare am dinsz- 
daghe na Quasimodogeniti, que fuit prima mensis Maii. 


1470. Juli 7. 124. 
Die Stadt Magdeburg schreibt an die Stadt Stendal über eine 
Zusammenkunft der Städte. 

Or. Perg. 

Stadtarchiv zu Stendal. 

Riedel, Cod. dipl, Brandenb. I, 15, S, 315. 
Regest: Hanserecesse 2. Abth, VI, Nr. 341. 

Unszern frundliken denst tovorn.  Ersamen  besundern, leven 
frunde. So gy uns der sake und beroringe wegen, alse juwer leve 
de ersamen juwe und unse frande van Hamborch und Luneborch in 
oren schriften gedan ete. geschreven hebben, guden frunde, hebben 
wy alsodanne juwe schrifte und der wegen juwe meinynge to guter 
maten ingenomen und vorstan, und guden frunde, hebben de benomde 
unse frunde van Hamborch und Luneborch und in dem geliken ok 
geschreben, dar wy one under andern opp vorentwerde wedder gedan 
hebben, dat nach oren bewegyngen van noden wol nod und behotft 
were in unser stede aller und deme gemeynen besten uns under 


64 Urkunderbuch der Stadt Magdeburg. 


eynander leff to hebbende und eyner den andern nach syner rechti- 
cheid nicht to latende, eyn to werdende und to slutende, dar vaste 
wente her by hen gegan is in besorginge. dat de lenge ohne und allen 
erliken steden und leffhebbern! des fredes und der rechtendicheit to 
unrade und valle dygen moc hte. Darumme duchte uns thum besten 
in guder wolmenynge geraden wesen, dat zee und de erliken see und 
stede uppe orem orde der wegen eynen dach wente bynnen Brunswick 
umme Jacobi uthen negestkomende hedden gelecht und uns den, wanne 
zeo deme so wolden don, wedder toschriven, so wolden wy uns by 
juwer leve und den andern erliken steden oppe dussen orde gelegen 
bearbeyden, myd den dar ok als denne tokomende und den dach to 
besendende, denne de dynge merkliken vortonemende und ok oppe 
den dach Bartolomei, dede to Lubeke sin scholde, to radende, sunder 
to Ultzen tho ridende were in aveture nicht wol to donde und ok 
dussen steden, sundergen den von Halle to verne anetolangende, der 
wegen juwe und unse frunde van Brunswick ime geliken ok 
sehreben is und dar umme oren secretarien in unser stad gehad hebben 
und in deme geliken ore schriftlike andwerde dar uppe nhu ok to 
donde evn geworden syn; daropp, guden frunde, hebben wy eyn 
sodanes, wente uns de bodeschopp van den van Hamborch und Lunen- 
borch wedderkumpt, jw to schrivende in besten laten anstan; wen wan 
uns dat antwerde kummet, wille wv jw van stund bevalen und wor- 
mede wy juwer leve vorder to willen und denste syn mogen, don wy 
in flite gerne. — Geschreven ame sonabende post Odalrici episcopi et 
confessoris under unser stad secred anno domini ete. LXX ?. 


Radmanne und innungsmeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeisteren unde radmann to Stendall, 
unsern besundern leven frunden. 


.———n — nu. — 


1470. Juli 11. 125. 


Der Rat von Magdeburg schreibt. dem Fürsten Albrecht von 
Anhalt, dass er die den Schöffen von Zerbst schuldigen Zinse, 
die zu zahlen vergessen seien, bezahlen werde. 

Or. Perg. Si, abgesprungen. 

Studtarchir zu Zerbst. 

Unsere willigen denst thuvorn. Hochgeborner forste, gnedige here. 
Juwer gnaden schrifte van berichtinge der ersamen juwer gnaden 
‚schepen to Czerwist tinse halven ohne van uns etc. vorschreven itzund 
an uns gedan, hebhen wy und des juwer gnaden andacht und guden 
beweginge to guder maten vorstan und, gnedige here, willen wy ok 
node de rechverdicheid und den denst goddes des hern nach synen 
gotliken willen, so wy den ummer irkennen mochten, node vorhindern, 
sunder nach unserm besten vermogen alle tid nach billicheyd gerne 





Nr. 125—127. 1470. 65 


helpen vorisetten und vordern, sunder dat sik eynsodanes der tinse 
halven eyn tid wente her vorwilet heft, is vorgettunge und erringe 
halven geschen, dat de benomden juwer gnaden underdanen de schepen 
unse frunde mer bedageder tinse by uns meyneden to hebbende, wanne 
der sin, so wy dat in unsen registern eygentliken vorwaret vinden. 
Darumme willen wy uns in deme, so wy ohne plege syn, jegen zee 
in der betalinge gutwilligen holden und nach gelegenheid nicht unrede- 
liken vinden laten, wente wur mede wy juwen gnaden to denste syn 
mogen, don wy in besundern flite gerne. Geschreven am middeweken 
post Septem fratrum under unser stad secred anno domini etc. LXX 9. 


Radmanne und inningesmeyster 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Dem hochgebornen graffen Albrechte, forsten to Anhald — .. 


1470. Juli 21. 126. 
“Arnd Hartmann aus Magdeburg quittiert die Stadt Zerbst über 
18 (Gulden Zins, welche der Kämmerer dem Boten des Rates von 
Magdeburg, Claus Spisshalm, übergeben hatte. 


Or. Pay. Si. 
Stadturchir zu Zerbst. 


— XIII* jar dar na in dem seventichesten jare am deme sonavence 
Praxsedis der hilgen juncfrouwen. 


1470. August 4. 194. 


Die Brüder Tile und Peter Lindow bitten den Kurfürsten Ernst 
von Sachsen als Lehensherren, sie in den Besitz von 7 Wispel. 
Weizen zu Schora einweisen zu lussen. 


Or. Perg. Sp. abgefallen. 
Haupt-Stautsarchiv zu Dresden, 


Unssern gancz willigen pflichtigen und undertenigen dinst zcuvorn. 
Irluchtir hochgeborner furste, gnediger lieber herr. Wir bitten euwern 
furstlichen gnaden gar undirteniglichen wissen, wie das uns siben 
wispel korns zcu grossen Schore nach tote der togintsamen frowen 
Marghareten, Hans Bodendorffes zeliger tochtir, zeugekomen und gefallen 
und dar mit wir als eyner zcubehorunge eyns frien hoffes zcu Gummer 
von euwern furstlichen gnaden belegen sind nach lute und inhalde 
euwer furstlichen gnaden briffes uns derhalben und darubir gegheben 
etc. wur umb, irluchtir hochgeborner furste, gnediger liber herre, bitten 
wir euwer furstliche gnade gar undirteniglichen, euwer gnade wille 
also vorfugen und bestellen und uns des gutes vorberurt eynen inwieser 
geben, so das wir darinne mogen gewiset werden, als sik durch recht 
geboret. Das vordinen wir kegen euwer furstliche gnade zcu aller 


Gesehiehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 5 


1a zusenuf yonann Schlichtet einen Streit gwischei 
4nd den Magdeburger Bürgern Tile und Peter , 
Werder gegenüber von All-Frohse, auf welchen ı 
hob auf Grund eines vom Erzbischof Erich ausges 
miefes. 

Cop. 67. fol. 223. 

St. M. 
. Magdeburg — thusend vierhundert darnach 
n myttewochen Ciriaci des heiligen merterers. 


August 22. 


latthias Krummow zu Magdeburg bitte den 
5 Gulden Rente dem Priester Curd Rochelite für à 
Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

dusent virhundert und dar na in deme seveı 
'eken des achten dages unser leven frowen hem 


September 8. Lübeck. 


ie Sendboten der Räte von Hamburg, Mage 
Jomon und Hans Bylring), Braunschweig und . 
ven Vergleich herbei swischen den Märkischen Städ 
ıstorp und Genossen aus Lübeck, welche in d 


Add onn & 8449 aa nan 





Nr. 128—188. 1470. 67 


1470. September 11. 131. 


Dienstag nach Nativitatis Mariae setzt Ergbischof Johann auf 
der Burg Giebichenstein den Magdeburger Bürgern Hans Moller 
und Peter Reinhusen einen anderen Termin fest in ihrem Streite 
mit Blasius Schellen, Bürger von Naumburg, wobei uls Zeugen 
zugegen sind: Hermann Wissenborn Kammermeister, Hauptmann 
Albrecht von Werder, Godelmann Blick u.a. 


Cop. 6 fol. 100. 
St. M. 


1470. Oktober 4. i | 132. 


Abiissin Anna, Priorin Veronica und der Konvent des Klosters 
S. Agnes beseugen, dass Claus Hesse gu Frohse in der Neustadt 
und seine Frau Gertrud dem Vikar im Kloster S. Agnes, Augustin 
Jaghewinkel, einen halben Gulden Rente aus ihrem grossen Stein- 
hause daselbst wiederkäuflich für 10 Gulden verkauft haben. 
Zeugen sind: Thomas Walkhof, Propst und Verweser, und 
Johannes Müller, Schreiber des Klosters. 
Or. Lerg. 2 Sp. 
St. M. s. r. Agneskloster Nr. 114. 
— verteynhundert jar darna in deme seventigestem jare in sinte 
Franciscus daghe des hilgen gheistliken vaders unde anhevers des er- 
werdighen unde gestrengen ordens der barvoten. 


1470. Oktober 18. 133. 


Der Rat von Magdeburg entschuldigt das Ausbleiben von Rat- 
männern bei der Zusammenkunft der Städte in Ulsen. 

Or. Perg. Si. abyebröckelt. 

Staatsarchir zu Hannover. 

Unsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen wysen hern, besundern 
leven fruude, alsodanen fruntlike nye tohopesate nach vornothlinge 
nilkest bynnen Lubeke van den ersamen dar tho geschicket opp eyn 
hinderbringent bewogen und begrepen synd wy also godde dem hern to 
love und eren und dem gemeynen vrede besten und wolvard jn 
mathen und nach bevell disses jegenwerdigen und erhaftigen ern 
Bartolomeo Westffals unse gesworen sindicumsz to gudem vrede und 
belevinge und, ersamen guden frunde, is jtzund unse gnedige here van 
Magdeborch etc. myd jtliken besloteden holdlendern und andern umme 
unbilliker dade und beschedinge willen nicht to vreden und syne gnade 
ok jtzundt jn unser stad personliken der und der munthe und anderer 
merkliker saken halven myd uns jn dupliker ratslaynge und vor- 
handelinge, der wegen wy unsen rad nu vulstendich by eyn ander 
hebben mothen, van des wegen wy nu thur tid nemande uth unsem 
rade van husz entberen und to zodanem beslete to Ultzen by juwe 

5* 


63 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


leve senden mogen. Darumme und van des wegen hebben wy nu den 
benomden ern Bartolomeum unsen gesworen sindicum van unser und 
ok van wegen und jn fullemacht der ersamen juwer und unser frunde 
van Halle und Halverstad jn den dingen to donde und eynsodanes 
helpen to vulthende und endene, geliker wys zee und wy sulves jegen- 
werdich weren, dar und by juwe ersamheyde geschicket, so juwe wis- 
heyde des van ohme wol willen vorder bericht und jn vorlegginge 
zodaner macht willen erjnret werden, und bidden jn besunderm flite, 
gy willen eynsodanes, alse wy nu personliken uth unsem rade dar 
nach gelegenheid vorberoret nicht schicken mogen, van uns und den 
benomden juwen und unsen frunden nicht jn unmode oppnemen, 
sunder jn dem den benomden unsen sindicum gutliken horen und jn 
den dingen geliker wys uns sulves tolathen de to slutende unde dar 
jnne to donde, zo van noden behoff sinde werdt, wente wur mede wy 
juwen ersamen wysheyden, de god de here to langer und zeliger tid 
gezund und wolmogende spare, jn deme nach dem beslete und frunt- 
liken voreyninge und andern tho sture, willen und denste syn mogen, 
don wy jn flite gerne. Geschreven am donnerdage Luce ewangeliste 
under unser stad secred anno domini etc. LXX *. 


Radmann und inningesmeyster 
der alden stal Magdeborch. 


Aufschrift: Den ersamen und erliken van Lubeke unde den 
andern steden raddissendeboden jtzund bynnen Ultzen tho hope vor- 
gaderth und sinde und dem rade darsulves, unsern besundern leven 
frunden. 


1470. Oktober 15. 134. 
Die Stadt Magdeburg giebt ihrem Syndikus Vollmacht für die 
Zusammenkunft in Ulzen. 

Or. Perg. Sp. abgefallen. 
Staatsarchiv zu Hannover. 

Wij radmann und inningesmeyster der alden stad Magdeborch 
bekennen openbar in und myd dissem breffe vor allen, de ohne sehn 
horen edder lezen, unde besundern vor jw ersamen und wysen den 
ersamen und erliken ambasiaten und radissendeboden der erliken stede 
nach der nyen und billiken vordragunge und besletzinge halven 
jtzund opp sondach schirstkomende bynnen Ultzen to hope vorgaddert 
und synde, unsern besundern leven frunden, dat wy der wegen den 
erhaftigen ern Bartholomeum  Westffale, unszen gesworen sindicum, 
dissen jegenwerdigen breffes ezevger, in der besten wyse, wege und 
formen, zo sik geboret, gantze vullemacht gegeven hebben und geven 
vullemacht, dat he van unser und unser stad wegen alsodanen frunt- 
like und billike tohopesate, vorstrichynge und voreynunge nach zodaner 
vorramvnge und unsem bevell mede vulborden, jngan, vulltheen und 
enden moghe und vorder, wes dar jnne und by to donde nod und 





Nr. 134 — 156, 1470. 6t 


behoff syn werd, tho donde und to lathende, geliker wys und jn aller 
maten wy sulves, deden, lethen don und lathen mochten, wanne wv 
jegenwerdich weren, dat wy also stede und vast sunder alle geverde 
holden willen, jn bekenthnisse vorsegeld myd unser stad angehangeden 
secreth am donnerdage Luce ewangeliste anno domini ete. LXX*. 


Daselbst finden sich noch Briefe des Rates von Halberstadt vom Ok- 
tober 15. und des Rates von Halle vom Oktober 16., worin sie dem 
Magdeburger Syndikus Vollmacht erteilen. 


1470. Oktober 23. 138. 
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dieser solle 
darauf sehen, dass die Brauer Fässer mit vichtigem Rawmgehalt 
für das Bier in Gebrauch nehmen. 


Or. Perg. Si. z. T. abgebröckelt. 
Stadiarchiv zu Zerbst. 


Unsern frundliken denst thuvorn. Ersamen besundern, guden 
frunde. Unse borgere de thaverner und berschenken hebben sik vor 
uns beclaget, wu eyn deyll de vethe, dar in ohne juwer borger beer 
thogeforet werde, vele to cleyn und nicht rechverdich syn schullen, 
dar ane ohne sere in orer sellinge ave gha ete. Wurumme, guden 
frunde, bidden wy, gy willen by juwen borgern und brouwern be- 
stellen, dat zee dar evn oppsend opp hebben und by denjennen, de 
ohne de vethe maken, beschaffen willen, de vethe recht und vulstendich 
to makende, dar ane zee vorwaret syn, wante, guden frunde, wy to 
der ere goddes und vorderinge der rechtverdicheid dar mede eyn 
oppsend und vormerkend willen hebben lathen, und wur wy dat 
ungeborlik und nicht rechtverdich vinden, willen wy dar by vharen, 
zo sik woll geboret, also dat eynen jowelken dar mede gelik unde 
recht geschee, dat wy jw nu in guder wolmeninge und gelimpe 
schriven; wante wur mede wy juwer leve to willen und denste syn 
mogen, don wy gerne. (seschreven am dinsdage Severini episcopi 
under unser stad secred anno domini etc. LXX". 


Radmanne und innigesmeyster 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermestern und radmanne to Czerwist —. 


1470. November 19. 136. 


Ursala, Werner Feuerhaken Wittwe, hezeugt, dass ihr der Erzbischof 
Johanu 12 Gulden jährlich aus der Bede, welche die Stadt Neu- 
haldensleben jährlich an die erzbischófliche Silberkammer zu zahlen 
hatte, für 300 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. Diese Summe 
hat der Ersbischof verwendet zur Einlösung eines Zinses von der 


November 12. Calbe. 


Mio und Gisiler von Diskow verkaufen an die Di 
nd Ciriacus Becker zu Magdeburg 8 Gulden jährlic 
iederküuflich für 200 Gulden. 

Cop. 67. fol. 210. 

St. M. 


Calbe — M cCcCCcC darnach im LXX. jare am. mont 
lertens tage. 


November 13. 


» Hat der Neustadt schreibt un den von Zerbst 
mon Bless, der jetzt nach Zerbst verzogen sei, c 
r Neustadt noch schuldigen Schoss su zahlen. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


un dinszdage na Leonardi anno etc. LXX. 


November 17. 


" Rat von Magdeburg schreibt an den Fürsten 
halt, dass er Claus  Unrowe angehalten habe, «a 
te von Zerbst getroffene Abkommen zu halten. 

Ir. Perg. Si. abgesprungen. 

stadtarchiv zu Zerbst. 


rn williveen (donct eh TT L| 





Nr. 137—141. 1470. . 11 


darinne gedan, is juwen gnaden und juwer gnaden underdanen vorgenant 
to leve in guder wolmeninge gheschen und hopen darinne jo dank und 
willen vordenet hebben, und hebben vorder in zodaner guden wolmenunge 
den sulven Clawesen derwegen wente her in uuser stad to blivende 
angeholden und itzund noch umme juwer gnaden nu schrifte willen 
vor uns gehad und de to vorstande gegeven und zo vorder myd ohme 
dar uth geredet und vormanet, dat he alsodanen gutlik stand ok vor 
uns myd synen oppgerackeden vingern myd hande und munde also to 
holdene geredet und gelovet heft hopende, he werde dat also woll 
holden; und wur mede wij juwen gnaden vorder to denste syn mogen, 
don wy in besunderm flite gerne. Geschreven am sonavende post 
Brictii episcopi under unser stad secret anno domini etc. LXX*, 


Radmaun und inningesmeyster - 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Dem hochgebornen graffen Albrechte, forsten to Anhald 
ete. —. 


1470. November 22. Wolmirstedt. 140. 


Der Domherr Ludwig von Veliheim und seine Brüder Ludolf 
Heinrich und Hilmar, Ludolfs Söhne, verkaufen 3 Gulden jährlich 
aus Hilgendorf bei Loitsche wiederkäuflich für 50 Gulden an Peter 
Heynemann zu Magdeburg und verpflichten sich, den Zans binnen 
vier Jahren abzulösen. 
Cop. 67 fol. 222 4. 222°. 
St. M. 
— Wolmerstet — thusend vierhundert darnach im sobenczigsten 
jare am dornstag nach Elisabeth der heilligen wittwen. 


1470. November 23. Wolmirstedt. 141. 


Erzbischof Johann entscheidet in einem Streite des Bürgermeisters 
Heinrich Müller und einiger Bürger von Magdeburg mit Hans von 
Plotho wegen Beraubung. 

Cop. 67 fol. 404. 

St. M. 


Zcu wissen als hute fritag nach Elisabeth anno etc. LXX »» Heinrich 
Muller, burgermeister der alden stat Magdburg, von seyner und ander 
czweyer kouffluthe wegen, die das mit ym betrifft, wegen eyns und 
der edele Hans von Plote des andern teils vor unserm gnedigen hern 
erczbischoven Johann uff der borg czu Wolmerstedt uff seyner gnaden 
furbescheiden gewest sindt irrenisze halben ezwuschen den gnanten 
parthien der name halben von Hennige von Bodendick uff den gnanten 
Heinrichen Moller und die andern czwene kouflluthe gethan erstanden, 


12 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


hat der gnante unser gnediger herr nach notdurfitiger verhorunge der 
gebrechen gescheiden und uszgesprochen, nachdem sie beyderseit uft 
seyne gnade mechtiglich gestalt haben, das der gnante Hans von Plote 
Heinrichen Muller und den andern beyden kouffluten, die das mitte 
betreffende ist, hundert gute fulwichtige rinische gulden uff den nehsten 
sent Michels tag unverczoglichen uszrichten und beczalen und yn das 
gnuglich vorwisson sal. daruff sollen alle vehde, irrnisse, gram und 
vordrisz genczlichen abe und todt und sie der fruntlich gesunet und 
vorricht sevn. 


1470. December 20. 143. 


Margarethe, Hans. (feverdes zu Magdeburg Witwe, quittiert den 
Rat von Zerbst über. 25 (zulden Zins vom Pfingsttermin. 
Or. Pap. Si. abgebróckelt. 
Studtarchir zu Zerbst. 
- verteynhunllert jar darna in deme sevensten jare in synte Thomas 
avende des hvllichen appostels. 


1470. December 28. Giebichenstein. 143. 


Der Bürger Johannes Drewes verkauft als Vormund seiner un- 
mündigen Kinder Hans und Ilse 15 Scheffel jährlich aus einer 
hallıen Hufe zw Insleben wiederkäuflich für 30 Gulden an Sander 
Wikens zu Mugdeburg und verpflichtet sich in einem besondern 
Reverse, den Zins in 6 Jahren wieder abgzulösen. 
Cop. 67 fol. 225. 230. 
St. M. 
— Gebichensteyn — thusent vierhundert darnach im LXXI jare 
am fritag [naeh]! aller kinder tag. 
! In dem Reverse steht das Datum richtig mit fehlendem nach, denn Innocentium 
ist 1470 (das Jahr von Weihnachten an gerechnet) der Freitag. 


1470. 144. 
In dem Verzeichnis der Landesschulden, welche Kurfürst Friedrich II. 
seinem Nachfolger hinterliess, findet sich: 

Or. Pap. 


Geh. Staatsarchiv zu Berlin. 
Riedel, Cod. dipl Brandenb. III, 1, S. 543. 


-- Item dem rate usz der alten stat Brandburg ist man schuldich 
XIll® gulden, der sie sich saeheweldich verschriben haben gegen der 
Kyritzyn zu Magdeburg, und man musz ve von hundert gulden sesz 
gulden zu rente geben. 


Nr. 142—148. 14701471. 13 


14/1. Januar 9. 145. 


Hermann von der Dolle verkauft mit Zustimmung Vulentins von 
Emden als. Mitinhabers eine Wiese in Puppendorf an (das Kloster 
U. L. Fr. wiederkäuflich für 50 Gulden. 

Rutes Buch des Klosters U.L. Fr. 

Archie des Klosters U. L. Fr. zu Mugdeburg. 

Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 307. 
— veertheynhundert jar darna in dem eynundeseventigesten jar 

am myddeweken nha der hilligen drey konnynge dage. 


141. März 12. . 146. 


Hans Pape zu Sülldorf bekennt, dass er mit Zustimmung des 
Ersbischofs Johann und mit Erlaubnis seines Bruders Dietrich 
Pape an den Magdeburger Bürger Wolther Schröder einen Wispel 
Weisen jährlicher Pacht aus seinem halben Kote und halben 
Pfanne zu Sülldorf für 40 Gulden wiederkäuflich verkauft hat 
und dass er den Wiederkauf binnen 3 Jahren thun will. 


Or. Perg. Si. z- Cop. 67. fol. 228". 229. 
St. MarLBdıN 


, — thusent vierhundert "dornach im eynundsibinezigsten jare am 
dintare sente Gregorii tage des heiligen babists. 


1. April 4. 147. 


Der Rat von (1ross-Salze verkauft an die Vorsteher der S. Nicolai- 
Brüderschaft in der Kirche S. Petri zum Behuf des Altaristen 
Johann Fabri und seiner Nachfolger 12 Gulden jährlich wieder- 
käuflich für 300 Gulden. 
Kettner , Cler. Mugdeb. S. 570. 
— M.ttcc. darnach in dem LXXI jahre am donredage nach dem 
sontage Judica in die hilligen vasten. 


41. April 6. Magdeburg. 148. 


Der Bürger Gerecke Keller, sein Sohn Gerecke und Cone Keller, 
Bürger au Stassfurt, verkaufen mit Zustimmung des Erzbischofs 
aus ihren Solgütern in Stassfurt 5 (rulden jährlich wiederkäuflich 
für 100 Gulden an Heinrich Salemann, die Brüder Claus und 
Hans Dorre und Claus Kirite, Lehensherren des Altars U. I. Fr. 
m der Kirche S. Petri zu Magdeburg, und verpflichten sich den 
Zins in 4 Jahren wiederzukaufen. 
Cop. 67 fol. 229". 230°, 
St. M. 
Magdeburg -- thusent vierhundert darnach im evnundsoben- 
zigsten jare am sonabende nach dem sontage Judica in der heilligen 
vasten. 


14 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1471. April 11. 149. 


Der Syndikus Bartholomáus Westfal schreibt an den Bürger- 
meister von Zerbst wegen eines jungen Mannes, den er als Stadt- 
schreiber empfohlen hatte. 


Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Mynen willigen denst.  Ersamen leve her borgermester unde 
gunstige here. Wente ik an deme nylikesten juwe ersamicheit unde 
juwes rades kumpane gebeden hebbe vor eynen genant Ambrosius, 
Hans Stendals, ok juwes rades kumpans, sone, dat gij den sulven tho 
juwen dener unde stadscriver mochtin obnehemen unde entfangen, unde 
juwe ersamicheit von des rades wegen myk tho antwerde gevon do 
sulvest, dat he myner bede jo geneten scholde, unde so de scheppen 
myt juw des ok tho donde hedden, dat gy myt den dar ut rede 
hebben wolden des andern dages unde Hanse Stendal deshalven eyn 
richtich antwerde geven, eyn sulkes alse des antwerdes halven wente 
her tho noch nicht geschen, sunder vorbleven is, so ik eyn sulkes 
warliken erfaren hebbe unde mit eyn sulkes vorhindert mach hebben, 
kan ik myk nicht tho sullen vornehmen, doch wo deme rade unde den 
andern, de eynes sulken mogen tlio donde hebben, wort setten unde 
Hansen Stendal in kort, so gy scherest konnen unde mogen, eyn 
gutlich antwerde laten vorstan, dat wil ik alle tyd umme juw unde 
den rat flitigen vordenen. (ieschreven tho Magdeburgk in deme guden 
donnerszdage anno etc. LXXI under mynen signet. 


Bartholomeus Westval, sindicus tho 
Magdeborch, juwe dener. 


Adresse: Deme ersamen unde wysen Johanni Prameke, borger- 
mestere tho Czervest —. 


1471. April 19. 150. 


Dompropst Stefan bekennt als Lehensherr, dass der Vikar Nikolaus 
Sledorn von seinem Hause auf dem Prulenberge in der Suden- 
burg, alse man thom stoven geyt, «a» die Domwvikare einen 
(Gulden jährlich für 20 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Cop. 31 fol. 106. 

St. M. 

dusent vierhundert jar darna im eynundeseventigesten jare 

des fridages in den hilligen paschen. 





Nr. 149—153. 1471. | 19 


14/1. April 23. Calbe. 151. 


Oto von Disskow und Hans von Hedersem zu Halle verkaufen 
als Vormünder von Hans und Margarethe, Ludwig Molles nach- 
gelassenen Kindern, an Andreas und Cyriacus Becker, Bürger 
zu Magdeburg, 10 Gulden jährlich aus einem Erbsalzkot im 
Thale zu Halle wiederkäuflich für 200 Gulden und verpflichten 
sch sum Rückkauf in 4 Jahren. 

Cop. 67 fol. 238 und 238°. 

St. M. 


- Calbe — thusend vierhundert darnach im eyundesobinczigsten 
jare am dinstage nach dem sontage Quasimodugeniti. 


Mil. Mai 10. 152. 


Dompropst Stefan belehnt die Domvikare Paul Zychow, Jacob 
Seppyn, Andreas Vischer, Ludwig Bodeker, Dietrich Budeler 
und die übrigen mit 5 Höfen bei S. Michael, 2 Höfen vor dem 
Siechenthore in der Sudenburg, IT], Hufe und 2 Höfen zu 
Förderstedt, der Tigelmühle auf der Sülze oberhalb von Gross- 
Salbke, dem niederen Zoll in Frohse in der Walwitz und einem 
Garten bei einem kleinen Hause hinter dem Pralenberge. 

Cop. 31 fol. 107. 

St. M. 
- sub anno millesimo quadringentesimo septuagesimo primo feria 

$*Xtà post dominicam Jubilate. 


M^. April 8. 153. 
Der Rat von Magdeburg schreibt an den vun Zerbst wegen eines 
Diebstahls. 


Or. Perg. Si. ubgefuallen. 
Stadtarchir zw Zerbst. 

‚ Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frundt, 
Wy hebben itzund evne mysdederynnen nach orer mannichvaldigen 
aveldat und duverye und orer bekandnisse nach oreme vordenste 
vurordeln lathen, dede denne under andern bekant heit, dat zee dissem 
K&enwerdigen prester gnant Steffen etc. eyn nie bedde, eynen guden 
unen hovedpoel, evn kussen, dre nye laken, eynen brunen hoyken 
myd blawem kogoler (?) gefodert und eyne nie badekappe myd eynen 
budel pestolen, dar or eyner juwer borger gnant Gories Schulte, dede 
eine hand heft, itlik gelt opp gedan hebbe, sunder den hoyken hebbe 
eine vrowe tu Beltz gnant Ursule ete. so wy des van unsen gesworn 
esgentliken berichtet synd und juwer leve des ok disse sulve jegen- 
werdige beschedigede prester, so wy uns vorsehn, wol muntliken 
berichten werdt ete. wurumme, guden frunde, bidden wi, juwe \eve 


76 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


willen dem merbenomden armen prester in dem vorderlik und be- 
hulpen syn, dat ohme alsodanen gerede nach gelegenheit wedder gedan 
und gheantwerdet werde, und nemen dat loen boven alle van godde 
dem almechtigen, und wy vordenen ok jegen juwe leve im geliken, 
eft sik also gevelle, und eynen andern, wur wy moghen, in flite gerne. 
Geschreven am mandaghe post Palmarum under unser stad secrete 
anno domini ete. LXX primo. 

Radmann und innigesmeister 

der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeistern und radmann tho Czerwist — . 


1471. Mai ?4. Magdeburg. 154. 
Erzbischof Johann bestätigt die Errichtung «les Hospitals Schwisau. 


Cop. 67 fol.235°Y. — Rotes Buch der Möllenvogtei I. 568. 
St. M. 


Wir Johannes, von gots gnaden ertzbischoff czu Magdeburg, primas 
in Germanien, pfaltzgrave bey Reyn und hertzog in Beyern bekennen 
unffintlich mit disem brive fur uns und unser nachkomen, das der 
vorsichtige Bertolt Swiszow, unser burger in unser neuwenstat Magde- 
burg und lieber getruwer, uns furbracht hat, wie er gote unserm hern 
zcu lobe und syner sele ezu troste, heile und selikeit syn hus und 
hoff in der gnanten unser nuwenstat an der sandstrasse, als man gehit 
von dem breiten wege nach deni sandstoben uff die rechte hant an 
dem orthe gelegen, gegeben habe czu eynem hospitale pilgrym und 
arme gebrechliche luthe, die keyne herberge nach wonunge haben ader 
eigen huse und wonunge vergolden konnen, czu beherbergen und czu 
haldene und nymandes umb geldes ader guts willen dorin czunemende 
nach pfrunden darin czu verkouffene ader czu verschriebende, sundern 
allevne notdurfftige luthe. als vorberurt ist, dorinn czu entpfangene, 
in dem obgerurten huse und hoffe er und Margaretha, syne eliche 
husfrauwe, vre lebetage wonen und die armen luthe dorin seynde mit 
spise und getrenge von yrem gute nach irem vermogen vorsorgen und 
reichen und das selbte hospital getruwelich verhegen und verwesen, 
ader ab sie darusszciehn, durch ander bestellen wolden, und so sie 
dann beide von todes wegen abegehn wurden, das alsodanne alle yre 
nachgelassen guter an das gedachte hospital fallen solden darbie czu 
blieben, uns demutiglich bittende. nach dem das gedachte husz und 
hoff in unserm gerichte in unser nuwenstad Magdeburg gelegen ist, 
solliche obgerurte gabe gnediglich ezucezulassene, das gemelte husz 
und hoff nu hinfurder eyn hospital ezu sevne zu orden und czu 
schicken, zu confirmiren und czu bestetigene, das wir des gnanten 
Bertolt Swisowen andechtigen und guten willen angesehn und als eyn 
erezbischoff und furst des landes mit wissen und fulbort unsers capittels 





Nr. 154. 1471. 77 


ezu Magdburg die obgerurte gabe des gemelten huses und hoffes czu 
eynem hospitale mit allen andern gaben, die von innigen luthen in 
ezukomenden cziten darczu, als recht ist, gegeben werden, gnediglich 
ezugelassen , auch geordent, geschigkt, confirmiret und bestetigt haben, 
so das das gemelte hus und hoff nu hinfurder czu ewigen czeiten 
eyn hospital pilgreme und arme gebrechliche luthe, die anders keyn 
wonunge gehaben nach czinss geben konnen, dor in czu herbergene 
und vn spise, trank und liebes notdurfit nach vermogen zu reichene 
und czu gebene seyn, das selbte hospital mit synen personen und 
gutern auch alle freiheit und gerechtikeit haben sal, die hospitale von 
rehte und gewonheit haben sollen und mogen, zu lassen die obin- 
geschriben gabe und auch ander gaben, die yn kunfftigen czietten dem 
gemelten hospitale und armen luthen dorin rechtlich und redlich 
gegeben werden, also orden, schicken, confirmiren und bestettigen [wir] 
das vorgemelte hospital also in crafft diss brives, und als wir dann in 
tugintlichen wergken geyn gote unserm hern nicht verdinstliches ewiger 
sellikeit wissen, dann ubunge in wergken der barmherczikeit, das wir 
davon auch mit wissen, willen und fulbort unsers gnanten capittels 
das obgerurte hospital mit disen nachfolgenden sunderlichen gnaden 
begifitiget und befriet haben, nemlich das das gedachte hospital, svne 
Personen und guttere von dem rathe unser gemelten nuwestat und von 
Mmande uff keynerley geschosze, wache, graben, dynste noch pflicht 
gezogen werden, sundern der genczlich frie seyn, auch das nach tode 
des ergnanten Bertolt Swisouwen und Margaretben, siner elichen hus- 
frauwen, alle yre nachgelassen gutter, woran die sind, an erbguttern, 
hergewete und gerade, die an uns und unsern nachkomen komen und 
fln mochten, an das gemelte hospital komen und fallen sollen, des 
glichen sollen auch alle der gennen gutter, die in das gemelte hospital 
genomen und dorynne verscheyden und verstorben werden, wuran 
die sind, die sie bie sich und nach sich lassen, an -das obingeschriben 
hospital kommen und fallen und czu enthaldung und nuteze des selbten 
hospitales und der armen luthe dorynn seynde gekart und gewand 
werden ane unser, unser nachkomen amptluthe, richter und des raths 
der obgnanten unser nuwenstat und eyns ydermans inhalt, und wir 
heftigen und befrien das obingeschriben hospital mit den obgerurten 
gnaden und freyheiten also in macht dises selbten brives, und wir und 
unser nachkomen sollen und wollen das vilgedachte hospital, sine 
vorstender. personen und gutter yrs rechten und freiheit getruwelich 
hanthaben, schatzen und verthedingen, und uff das das gemelte hospital 
nach todes abegange des mergenanten Bertolt Swisouwen und Mar- 
garthen, syner elichin huszfrauwen, die armen iuthe dorynne seynde 
fuder getruwelich verhoget und versorgen werden, wollen wir, das 
durch den rat unser nuwenstat Magdburg czwene redliche frome 
menner geistlich ader wertlich czu vorstendern des vilgedachten hospitals 
und der armen luthe dorynn gekorn und gesatezt werden, die getruwe- 
lich ezuverhegen und czuversorgen, die selbten vorstender dann des 


78 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


jars eyns von aller ynname, die das gerurte hospital hat und gegeben 
wirdet, und auch uszgabe dem obingeschriben rate unser nuwenstat 
und eynem, den unser capittel von yren mitethumhern ader andern 
der yren, den sie darczu schigken, und czwen uss den armen luthen, 
die die armen luthe darcàn gegeben werden, eigentlich und bestentliche 
rechenschafit thun sollen, die selbten rath und geschickten czu der 
rechenschafft auch gancze macht haben sollen die vorstender, so uffte 
und dicke yn das czu gecziehten beduncket nutz und noit seyn, czu 
setczen und czu entsetczen ane eyns idermans inhalt und geverde. 
Auch sollen nach tode des ergnanten Bertolt Swisowen und Margarethen, 
syner elichen husfrauwen, die armen luthe des hospitals alle und igliche 
gutter, czinsze, renthe, rechte, nuczunge und czubehorunge des 
hospitals hat wie das und auch sie vorheget werden gewissen mogen. 
Und das alle und igliche vorgeschriben stucke, puncte und artickel 
dises brives stete, vaste und unverbrochen czu ewigen czeiten gehalden 
werden. des zu orkunde haben wir obgnanter Johannes erczbischoff zu 
Magdburg unser ingesigil vor uns und unser nachkomen an diesen 
briff thun hengen, und wir Johann von Redekyn techand, Balthasar 
von Sliwen eldister und capittel der obgnanten kirchen zu Magdburg 
bekennen auch uffinbar mit disem selbten brive, das die obingeschriben 
zeulassung. ordenung. schieckung, bestedigung, gabe, gnade und freiheit 
auch alle und igliche stugke, puncte und artickel dises brives mit 
unserm wissen, willen und fulbort geschen sind, und des zcu bekent- 
nisse haben wir unsers capittels ingesigil bie des gnanten unsers 
gnedigsten hern ingesigil auch [an disen britf lassen hengen, der ge- 
geben ist czu Magdburg nach Christi unsers hern geburt thusend 
vierhundert darnach ym eynundsobinezigsten jare am frietage nach 
unsers hern gots hymmelfort. 


Vergl. Magd. Geschichtsbl. VI, S. 1ff. 


1471. Juni 19. | 155. 


Erzbischof Johann setzt Heidenrich von Vihenden zum Möllen- 
vogt em. 

Cop.67 fol. 298. 

St, M. 


Zu wissen das nach Cristi unsers herrn geburt thusend vierhundert 
im einundsobinczigsten jare des mittwochs nach Corporis Cristi der 
erwirdigster in got vater und hochgeborner furst und herre Johannes 
ertzbischoff zu Magdeburg etc. den tuchtigen Heidenrichen von Vihenden 
zu einem molnvoite seines hofes zu Magrteburg uffgenommen und 
gesatzt und vm das ampt der voitie mit den gerichten in der nuwen- 
stad und Sudemburg zu Magdburg und andern dorffern und luthen 
zu der voitie gehorende befolen had, inmasszen hirnach folgt: Der 
voit sal uff dem molnhofe personlich wohnen, seine eigene koste haben, 


Nr. 155-157. 1471. 79 





even knecht und einen schrieber halden, das ampt und gerichte 
getruwelichen verhegen, alle zcinsze, renthe, pechte, lehenwar und 
ander gerechtickeit zu dem hofe und ampte gehorende, auch alle bruche 
von gerichte und ungerichte gefallende furdern, die alle jar mynen 
gneligen hern berechenen und register davon ubergeben; davor sal 
ym sine gnade alle jar hundert alde schog groschen uff sente Michaelis 
tag, darzu hofegewand glich anderm seinem hofegesinde, wanehir seine 
gmde das gebin wirdet, gebin; auch sal er von dem fleissche, das lie 
knchenhauwer zum Salcze gebin. alle jar vier stucke von einem 
huwer, und von dem fleissche, das die knochenhauwer in der 
nuwenstad zu Magdburg geben, alle jar vier stucke fleissches haben, 
dar zu sa]. ym seine gnade alle jar zcehen scheffil weisze von den von 
Warmerszleve und die zeinszhunre, die zu dem molnhofe gehoren, unde 
zweyhundert eyger von den kuchenhufen gefallende und zcwey schog 
wieszes koles von einem garten bie Schrotorp gelegin und eine gansz 
von Clauszen Vorhauwer zu Schakenszleve und furwerek zu des hofes 
behuf und haw zu zewen pferden lassen folgen; auch sal er haben 
die gewette und besassze schillinge, was der gefallet in den gerichten, 
unde wann solche vertracht mynen gnedigen hern ader dem voite 
nicht lenger gefellet, das sal ein teil dem andern ein halp jar zuvorn 
absagen und dan sal die ussze sein. Des zu bekentnissze sind zewu 
vieduln glichs luths gemachet und uszeinander gesnitten und iglichen 
tele eine gegebin am jar und tage vorberurt. 


41, Juni 19. 156. 


Bündnis der Städte Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Halle, 
Halberstadt, Hildesheim, Göttingen, Stendal, Einbeck, Northeim 
und Heimstedt uuf' sechs Jahre zur Beschirmung der Reichs- 
sirassen und zu gegenseitigem Schutze. 


Or. Perg. 

Stadtarchiv zu Bruunschweig. 

Gleichzeit. Abschrift Pap. 

St. M. s. r. Niedersächs. Kreisarchiv Tit. II, Nr. 5. 

Regest: Schmidt, UB. der Stadt Halberst. II, Nr. 1040. Ilunserecesse 
2. Abth. VI, Nr. 454. . 


-am mitweken nach S. Viti «age. 


1. Juni 29. 191. 


Margarethe Geverdes quittirt dem Rat von Zerbst über 25 Gulden 
Zins. 
Ur. Perg. Si. 


Sadtarchiv zw Zerbst. 


&0 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


— in deme eynundseventigestin jare ame mandaghe Petri unnd 
Pauli der hillighen apostel.! 

! Der Tag Petri et Pauli fällt in diesem Jahre uuf' Sonnabend. 

Gleiche Quittungen finden sich von 1472, Aug. 18; 1473, Aug. 25; 
1476, Aug 19; 1478, Juni 30; 1479. Aug. 19; 1480, Aug. 23; 1481, 
Aug. 22; 1483, Mai 22. 


1471. Juli 27. Magdeburg. 158. 
Heidenrich von Vyhenden verkauft an den Bürger Jaspar Lems- 
dorf 5 Gulden jährlich von seinem freien Hofe in der Siechen- 
strasse hinler der Rose und einer freien Hufe Landes in Rotters- 
dorf‘ wiederkäuflich für 100 Gulden und verpflichtet sich, diesen 
Zins in 4 Jahren wieder alzulösen. 

Cop. 67 fol. 236‘ und 337. 
St. M. 
— Magdeburg -- thusend vierhundert darnach ym eynundsoben- 
tzigsten jare am sonnabend nach sent Jacoffs des heiligen apostoln tag. 


1471. August 6. Regensburg. 159. 


Kaiser Friedrich schreibt an eine Anzahl Fürsten, Herren und 
Städte, darunter an Magdeburg, wegen der von dem verstorbenen 
Kurfürsten Friedrich von Brandenburg und seinem Bruder 
Albrecht erhobenen Ansprüche auf das durch den Tod Herzogs 
Otto erledigte Herzogtum Ponmern- Stettin und fordert sur Unter- 
stützung des Markgrafen Albrecht von Brandenburg auf. 


Or. Perg. Sp. 
Geh. Staatsarchiv zu Berlin. 
-- Regenspurg -. am erichtag vor sannt Laurenezen tage — 


vierzehenhundert und im einundsibenczisten —. 


Ein gleichlautendes Mandat un den Herzog Wilhelm von Sachsen 
ist gedr. bei Riedel, Cod. dipl. Brandenb. II, 5, S. 157. 


1471. August 26. Nürnberg. 160. 
Kaiser Friedrich schreibt der Stadt Magdeburg. dass er dem Hersog 
Johann: von Lauenburg bei einer schweren Strafe verboten habe 
sich des Titels und Wappens des Herzogtums Sachsen zu bedienen 
Er fordert daher, dass die Stadt Magdeburg den Gebrauch der- 
selben jenem nicht gestutte, die Wappen, wenn sie dort angeschlagen 
würden, abthun lasse, ihn. für keinen Kurfürsten halle, noch 





Nr. 158—162. 1471. 81 
ihm also schreibe, auch seine Briefe, darin solcher Titel befindlich, 
nicht annehme. 

Or. Pap. Si. 


Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. 

— Nuremberg am montag nach sandt Bartholomeus des heiligen 
zwelfbotten tag anno domini etc. LXXI° unsirs keiserthumbs im 
zwintzigisten jaren. BEEN 
141. August 27. 161. 

Geleitsbrief der Stadt Magdeburg für Graf Günther von Mühlingen 

und Barby wegen der Elbschiffahrt. 

Or. Perg. Si. abgefallen. — Cop. 67 fol. 252. 
St.M. s.r. Barby Nr. 

Wie borgermeister, radmann, inningesmeister, richter und gemeyne 
der stadt Magdeborgh bekennen in dussem breve, dat we dorch gebut 
unde gehorsamsz willen unses alder gnedigesten hern des romesschen 
keysers dem eddelen unde wolgeborn Gunther graven thu Mulingen 
unde hern thu Barby, synen sonen, oren erven unde underdanen unde 
allerleygen  ohrem getreyde, korn, weyn, beer, have, gudt unde 
kopenschat, nichtes uthgenomen, wat sze thu ewigen tyden de Elve ave 
unde opp schepen lathen, unsze fry, stark szegericheyth unde ewige 
seleyde gegheven hebben unde geven ohn dat in kraftt unde macht 
dusses breves vor uns, unsze erven, gemeynen unde nakomen tho 
ewigen tyden. Des thu bekentnisse myt unser stadt Magdeborch 
angehangeden ingesegel vorsegelt am dinszedage post Bartholomey 
apostoli anno domini etc. septuagesimo primo. 


Die kaiserliche Urkunde, uuf welche hier Bezug genommen | ist, 
d.d. Regensburg, 1471 Montag vor S. Ulrich (Juli 1) St. M. s.v. Barby 
Nr.5, die (teleitsbriefe des Erzbischofs und des Domkapitels Nr. 8. 9. 
Cop.67 fol.250ff. Auf fol. 251 findet sich auch noch ein kaiserlicher Erlass 
rom Juli 5. (Freitags nach S. Ulrich), womit er die Güter der Grafen 
ım Mühlingen, welche auf der Elbe verschifft werden, in seinen Schutz 
"immi und befiehli, das Privilegium bei Strafe von 50 Mark Goldes 
fest zu beobachten. 


141, September 23. Magdeburg. 162. 


Erzbischof Johann bezeugt, dass Gere, Jacob und Günther von 
Bieren an den Bürger Hans Mauritz die Einkünfte aus dem 
Kufengelde (denarii cerevisiales) für 300 Gulden und 4 Mark 
aus dem Gerichte zu Gross-Salze für 350 Gulden wiederkäuflich 
verkauft haben. 
cp: 67 fol.285*. 
St. M. 





— Magdeburg — thusend vierhundert dornach im eynundsobintzigsten 
jare am mantage nach sente Mauricii tage des heiligen merterers. 


Gwehichtaq. d. Pr. Baebsen XXVI 3. 6 





82 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1471. September 25. 163. 


Die zu Lübeek versammelten Ratssendboten schreiben an Magde- 
burg und Lübeck und berichten, dass der Kaufmann zu Brügge 
sich über den holländischen Lakenhandel beschwert hat. Nachdem 
ste erfahren, dass die Holländer eine grosse Anzahl von Leidener 
und Amsterdamer, vielleicht auch englischen Laken nach Frankfurt 
zur Messe gebracht haben, ersuchen sie die genannten Städte, die 
sächsichen Städte vom Ankauf der verbotenen Taken abzuhalten. 

Abschrift. 

Stadtarchiv zu Lübeck und zu Köln. 

Regest : Hanserecesse 2. Abth VI, Nr. 475. 


- (14/11 midwekens vor Michaelis. 


1471. September 30. Magdeburg. 164. 


Eyrelischof! Johann giebl. seine Zustimmung dazu, dass die Brüder 
(rere, Jacob. und Gunzel. von Dieren. an den. Bürger Heideke 
Weddige und seine Frau Barbara 19 Gulden aus Wörmlitz für 
300 Gulden und 7!, Gulden aus Kare für 100 Gulden wieder- 
käuflich verkauft haben. . 

Cop. 67. fol. 271. 

St. M. 


— Magdeburg -— thusend virhundert darnaeh im eynundsibenezigsten 
jue des montags nach sente. Michels tage des heilligen erezengels. 


1471. November 15. 165. 


Magdeburg schreibt un Läbeck und die dasellst versammelten 
luatssendboten der Ilansestädte, dass es nach Teüekkehr seiner 
Ratssendboten aus Leipzig mit diesen und denen anderer Städte 
über den Lakenhandel der Holländer mit den sächsisehen Städten 
verhandelt habe; diese wären dem Bestimmungen des Lübecker 
Tages nicht. nachgekommen, doch würde Magdelnıry zur Haltung 
derselben bei den sächsischen Städten thätliyg sein, 

Abschrift. 

Stadtarchiv zu Köln. 

Hegest : Hanserecesse 2. Alth. V1, Nr. 480. 


(1471 am fridage post Brixii episcopi. 


1471. November 2%. 166. 


Der Rat von Calbe verkauft an Peter Uruse, Altaristen des Altars 
5. Katharimae in der Pfarrkirche S. Stephani, 10 Gulden jährlich, 
welche rorher in zwei Teilen an Drewes Molder und Thomas 


Nr. 163—169. 1471—1472. 83 
Harkstro zu Magdeburg für 200 Gulden wiederkäuflich verkauft 


waren. 


Copialbuch Pup. 
Stadtarchiv zu Culbe a. S. 
— dusent veirhundert darna in dem einundseventigesten jare am 
middeweken negst Catharinen der hilligen jungfraen und  merte- 
lerinnen dage. 


m 


141. November 29. 167. 


Ihomas Rode, Vorsteher des Heiligen-Geist-Hospitals, mahnt den 
Rat von Zerbst um 3 Mark weniger 1 Vierding rückständiger 
Zinsen und bitte um Zahlung derselben an den Boten Peter 
Dreyger. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
— des frigdages an sunte Andreas avende des hillighen apostels 

an LXX primo —-. 


Hl. December 13. Magdeburg. 165. 


Ludwig von Veltheim, Domherr zu Magdeburg, und seine Brüder 
Ludolf, Heinrich und Hilmar, Ludolfs Söhne, verkaufen an Cone 
Wittekop zu Magdeburg 3 Gulden jährlich aus 14 alten Schock 
(roschen Zinses £u Wolmirstedt, welche vormals der Secke ge- 
wesen sind, wiederkäuflich für 50 (dulden mit Zustimmung des 
Erzbischofs als Lehensherren und verpflichten sich, den Zins in 
4 Jahren wiederzukaufen. 
Cop. 67 fol. 245v. 246, 
St. M. 
.. — Magdburg — thusend vierhundert dornach im eynundsobinczigsten 
are am fritage Lucie der heilligen jungkfrauwen. 


142, Januar 8. | u 169. 


Erebischof Johann vermittelt einen Vergleich zwischen dem Rate 
der Stadt Magdeburg und Hans Kluteing oder Hunerkoper wegen 
(releites. 

Cop. 67 fol. 406, 

St. M. 

Jeu wissen, das uff mittewochen nach der heilligen drey konigen 
tag in dem czweyundsibenczigsten jare wir Johannes von gots gnaden 
erezbischoff ezu Magdburg etc. czu eynem gutlichen handel etzlicher 
schelinge und gebrechen czwuschen dem ersamen rate unser alden 
sat Magdburg uff eynem und Hanszen. Kluczinge, anders Hunerkoper 

6* 


34 Urkundenbuch der Stadt Magdehurg. 


guant, uff dem andern teile entsprossen etzlicher unser rethe geschicket 
haben, «lie alsdann von unsern wegen under vil anderm handel von 
den gnanten unser alden stat Magdburg ersamen rate begert haben 
Hanuszen Hunerkoper eyn ewiges starekes freves sichers geleite ezu- 
ezusagen, uff das daz er sevnen handel und narung ane alle far und 
hindernisse in unser alden stat Magdburg triben mochte, daruff der 
iezgnante rath eyn bedacht ezwischen hir und den nehsten ezukunfftigen 
kopselisen montag genommen hat, doch dem ergnanten Hannszen evn 
sicher frey starck geleit bynnen der czit ezusagende, und worde der 
mergnante rat sollichs oben begerte geleite Hannszen Hunerkoper uff 
den schirst komenden kopseligen montag, wy oben berurt ist, furder 
ezusagen, so sal der vilgnante Hans der sachen halben, dy ber wider 
die beckensleger in unser alden stat Magdburg Heynen Strusze, Drewesze 
Glunemann und Gerken Keller vormevnt ezu haben, fruntlicher tage 
vor uns wartend seyn, die wir also, sovil an uns ist, mit vm in 
fruntsehaft ezu scheiden flissigk vorsuchen wollen ; werden wir aber 
der ding fruntlich wege, dodureh. sie uff beyden teilen ezu evnung 
griffen mochten, nieht finden, so sal der vilgemelte Hanns der iczgnanten 
sachen mit allen andern, die her ouch wider ander burger unser alden 
stat Magdburzg anezihen mochte, nergent anders in rechte wenn vor 
dem rathe ader richtern und scheppen unser alden stat Magdburg 
suchen und wartende seyn; und also sollen alle ding die wile in ruge 
gesaczt werden. Zcu orkunde mit unserm cezurucke uffgedrucktem 
ingesigil vorsigilt geben uff stat und czit obenberurt. 


172. Januar 13. 120. 
Der Bürger Heyne Wittekop der ältere verkauft dem Prior Johann 
Pren und dem Kloster S. Augustini eine Mark jährlich aus seinen 
26 Gulden und ein Ort betragenden Zinsen aus (rross-Nalge, die 
er vom Erzbischof für 50 Gulden erkauft hatte, wiederkäuflich 
für 20 Mark. 

(leichzeit. Abschrift. Perg. 
Stadtarchiv zu Magdeburg. 
- - verteynhundert jar darnach im tweyundeseventigsten jare. des 
mandaghes nach der hilgen dryer koninghe daghe. 


1472. Januar 29. 11. 
Magdeburg bekennt, von Braunschweig und (Göttingen durch 
Magister Heinrich Wunstorp, Syndikus von Braunschweig, 
128 Gulden für den Rat der Stadt Halle empfangen zu haben. 

Or. Per Jy. Si. 
Stadtarchiv zu (Góttingen. 
Regest: Hanserecesse 2. Abth. VI, Nr. 561. 


— (14)72 am middeweken Constancii martyris. 








Nr. 170—174. 1472. ’ 85 


143. März 6. 173. 
Der Rat von Magdeburg nimmt sich gegen den von Zerbst ciner 
des Diebstahls bezichtigten Frau an. 


Or. Perg. St, abgesprungen. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 


Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, guden frunde. 
Uns hefft elagende angebracht de Thomasynne juwe borgervnne. wu 
er von evneme over gesecht werde unde beruchtiget sij, dat zee itlik 
ret sehulle genomen und entfernet hebben, dat sulve gelt nach in 
emer laden in orer eygen dorntzen liggen und stan schulle etc. van 
des wegen is nach oreme beger und bede unse gude wolmeninge, 
juwe leve willen dar eyn oppsend und dar uth irfarunge hebben, were 
dat denne also, willen gij juk darinne, so wij nieht entwiveln, wol 
haden nach gebare; is dat aver also nicht, willen gij juk darinne ok 
wd weten tho richten, und wur mede wij juwer leve to willen und 
dinde sin mogen, dan wij gherne. Goschreven am fridage post Oculi 
mei under unser stad secred anuo domini ete. LXX secundo. 

Radmanne und innigesmeistere 
der alden stad Magdeborch. 
Adresse: Den ersamen burgerineistern und radmann tho Czerwist —. 


^, ee e ^. 
H3, März 13. 173. 
Abtıssin Bertha, Propst Peter Moller, Priorm Scholastiea und 
der yanze Konvent des Klosters 8. Laurentit in der Neustadt ver- 
kaufen mil Zustimmung des Erzbischofs an Kone Nigebur und 
seme Frau Anna eine Leibrente vom 12 alten Schock Groschen 
jährlich für ein Haus mit 3 Worthen Landes dabei in der Griün- 
strasse, eine Worth Lundes bei dem muollendyk und 50 Gulden. 
Cop. 67 fol. 253". 
*t. M. 
-- dusint virhundert in dem tweundesoventigisten jare des fridages 
na sunte Gregories tage, 


1472. März 16. 174. 
Der Rat von Mudebury biltel den von Zerbst um Auslieferung 
des Grerátes eines Hingerichteten, welches dieser zu einer frommen 
Stiftung bestimmt hat. 

Or. Pery. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsern fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, guden frunde, 
„vn geselle gnant Jacopp Rodewald is nach syner myssedaet by uns 


86 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


myd rechte gefordert und to dem dode vorordelt und gerichtet, «de 
denne by syneme levende in salicheyd siner zelen itlik gerede to der 
ere goddes, dat bynnen juwer stad sin schulle, gegeven und bescheden 
heft, so juwer leve des disse jegenwerdige Bartold Widerstorpp wol 
muntliken berichten werdt etc. wurumme, guden frunde, bidden wy, 
gy wyllen deme berorden Bartolde in deme gunst, vordernisse und 
guden willen bewisen, also dat ohme alsodanen gerede gutliken 
gehandelaget werde, und nemen dat loen dar vor baven alle van godde, 
und wy vordenend jegen juwe leve im geliken und grotern, wur wy 
magen, gerne. Geschreven ame mandaghe post Judica under unser 
stad secret, anno domini ete. LXX secundo. 


Radmanne und innigesmeistere 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne tho Czerwest - . 


1472. März 19. Magdeburg. 112. 
Erzbischof Johann verschreibt den Drüdern Heime, Heinrich, 
Friedrich und Hans Alemann 4 Mark jährlichen Zinses aus einer 
halben Pfanne Sole im Gutjahrsbrunnen und einem Kote in 
Gross-Sulze für 40 Mark. 

Cop. 67 fol. 254. 
St. M. 
— Magdeburg — tusendt vierhundert dornach im czweyund- 
sibenezigsten jare am dornstag nach dem sontage Judica in der heilligen 
vasten. 


1472. März 23. 176. 
(ories Torgoww zu Klein - Wunzleben verkauft an Adelheid, Zilen 
Popelitzes Wittwe, zu Magdeburg einen halben Wispel Weizen 
jährlich aus seinem Hause zu Klein - Wanzleben mit Bewilligung 
der ‚btissin Anna von Meyendorf und von einer Hufe Landes 
«uf — Folkdorper Flur bei Klein- Wanzleben mit Bewilligung 
Kords von der Asseburg des älteren «ls Lehensherren für 
12 (Gulden wiederkäuflich. 

Cop. 750 fol. 57. 
5t. M. 
-— dusent veerhundert jar darna in dem tweyundeseventigesten jur 
am nandage na Palmarum in der hilligen vasten. 





Nr. 175—179. 1472. 87 


14:2. April 20. 7. 
Der Hat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst über Ver- 
handlungen mit einem gewissen Falkenberg. 

Or. Perg. Si. abgesprungen. 
Stadtarchir zu Zerbst. 

Unsen fruntliken dinst thovoren, besundern lyven frunde. Alz gy 
uns wedirgeschreven heben von Falkenberges wegen, so haben wij on 
mit juwen brive berichtit und in antwerde von om vornomen, willen 
gj frundlike deding mit om vorsuken, so wille he dez ewisschen dicz 
und dem nehsten fridage bynnen unser stad warden und der nicht 
vorslan, is dez nicht, vornemen wij, dat he sijk denne wedir an dat 
frie gerichte maken wille; wez juw hiran sinlik sij, dat schrivet uns, 
nogen wij denne icht gudes juw an bedirsijt eu bequemicheid dar an 
bearbeiden, dat dun wij gerne; dez juwe antwerde. Ggeven am mon- 
dage nah Jubilate under unser stad secret. | 

Radmanne und inningesmester 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen wisen ratmann thu Czerwist —. 


142, Juni 27. Magdeburg. l5. 
Busse, Ludolf und Gebhard von Alvensleben verkaufen. an Cone 
und Thomas Rode zu Magdeburg 66 (Gulden jährlich «us 
Hundisburg wiederkäuflich für 1100 (Gulden. 

Cop.67 fol.271°. 
St. M. 

— Magdeburg — thusend virhundert darnach im ezweyundsiben- 
tzigsten jare am sonnabende nach sente Johannes tag des heilligen 
touffers. 

Der Revers der Bode und die Erklärung der Alvensleben, binnen 
scchs Jahren den Zins wieder abzulösen, Cop. 07 fol. 272*. 273°. 


1472. Juli 22. 179. 
Abt Johannes von Hillersleben belehnt Heyne Gollaw, Dürger zu 
Magdeburg, mit 1!/, Hufe auf der Beynmark bei Klein-Rodens- 
leben, welche vorher sein Schwiegerrater Hintze Weske zu Lehen 
halle, auf 2 Schillinge jährlichen Zinses. 

Cop. Hillersleb. fol. 194. 
Unirersitátsbibliothek zu Jena. 
— M* cU? und in dem tweyundeseventigisten jare in sunte 

Marien Magdalenen daghe der hilligen frasnamen, 


vr uv az u, auyuor 19. ALIUS Geld soll Hans 
(  Spyritzs , übergeben werden. 


3. Oktober 6. 


Der Rat von Magdeburg verkauft un dus Kl 
Egeln 20 Gulden jährlich wiederkäuflich für 


Cop. 421° S. 221. 
St. M. 


— vertevnhundert jar unde darna im tweyu 
dinsdage na Francisci confessoris. 


2. Oktober 14. 


Der Rut von Magdeburg bittet den von Lünebu 
Bürgern von 2 Reitern geraubten kostburen G 
anzustellen. 


Or. Perg. Si. unerkennbar. 
Stadtarchiv zu Lüneburg. 


Unsern fruntliken denst thuvorn. Ersamen besu 
hebben angebracht unse borgermester, radisi 
ik Muller, Hinrik Saloman, Paul Semmell und 
am sonabende na Michaelis nehstvorgangen i 
des hilligen rikes vryen straten by Remste 


t stad in juwem geleyde eyn vath mit szob 
worka nınıla sel: 





Nr. 180—184. 1472. 89 


richtige antwerde. Ghescreven am middeweken Calixti pape et martiris 
under unser stad secretum anno domini ete. LXXII ". 


Hadmanne unde inningsmeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen hern borgermestern und radmann to Lunen- 
borch etc. 


142. December 16. 183. 
Johannes Krome bittet den Rut von Zerbst um Freilassung besetzten 
Geldes. 


Or. Pup. St. ubgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Mrnen wylligen denst tho voren. Ersamen leven hern. Yk hebbe 
vemomen, gv hebben laten besetten dat gelt, dat my is ghegeven van 
myner vroven monen wegen vn vrunschop umme des willen, dat se 
sick voranderen wolde unde dat gud yn ander lude hende bryngen, 
Dicht van ervetals wegen hebbe ik enfangen de ghiffte dusses vor- 
venanten geldes, also ik dat wolde bewysen, wen my des not worde.. 
Worumme juwe werdicheyt yk bidde, gy wyllen afl stellen solke 
besate. dat my nycht vorder not sy arbet unde kost dar up tho 
xhickende, dat wyl yk gerne tho allen tyden by juwer ersamycheyt 
"wdeuen. Des eyn antwert vau jw bidde ik tho wetende. Valete. 
Ut Magdeburg des mytwekens nach Lucie anno domini etc. LXXII*. 


Johannes Krome. 


dresse: Dem ersamen unde werdigen rade tho Zerwst. 


Hi, December 22. Magdeburg. 184. 
Erzbischof Johunn bestätigt die Errichtung des Altars des Heiligen 
Kreuzes vor dem Chore der Kirche S. Ambrosii und Antoni in 
der Sudenburg und «die Bewidmung desselben mit 16 Gulden 
jährlich aus der Stadt Halle seitens des Johannes Molitoris, des 
Presbyters Tilenann Krebis und des verstorbenen Hettstädter 
Bürgers Nicolaus Sluygentriber. 

Cop 67 fol. 483‘. 

‚Datum Magdburg in aula. nostra archiepiscopali sub anno a 
nalivitate domini millesimo «quadringentesimo. septuagesimo secundo, 
lie very Martis, vicesima secunda mensis Decembris, pontificatus nostri 
40v octayo, 


90 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1472. December 28. Magdeburg. 185. 


Erzbischof Johann vermittelt einen Streit zwischen dem Rate zu 
(rardelegen und acht Bürgern von dort, die in der Neustadt ding- 
pflichtig gemacht sind, und Hans Moller, Dürger der Neustadt, 
dahin, dass dieser un einem bestimmten Tuge in Gurdelegen seine 
Sache mit den dortigen Bürgern begleichen soll. 


Cop. 67 fol. 414. 
St. M. 


— anno domini etc. LXXIII? am mittewochen Innocentium zu 
Magdburg —. 


1443. Januar 7. 156. 
Der Bürger Peter Drewes bekennt, dass er mit Zustimmung des 
Erzbischofs den Vikaren der Sebastiauskirche einen Wispel Weizen 
jährlich aus 1!|, Hufe zu Gross-Ottersleben für 45 Gulden wieder- 
käuflich verkauft hat und dass er denselben binnen drei Jahren 
wieder einlösen will. 

Or. Pup. beschädigt. Si. — Cop. 07 fol. 292". 
St. M. s. r. LB4 1, Nr, 20, 


— thusent vierhundert dornach im drieundsobinezigsten jare am 
donrstage nach der heiligen drier konige tag. 


^ ^ 
1473. Januar 29. Magdeburg. 187. 
Otto Edler ron Plotho verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs 

Johann und sciner Brüder, nämlich des Domherrn Matthäus und 

Hans von Plotho, «un Heinrich. Sulemann, Dürger zu Magde- 

burg, seme Wiesen in Czerwen, nämlich die kurze Langewischr, 

die anderthalbe Langewische, die l'urmaten, die Stavesstucken, die 
fünfzig  Huthen, die Heidesche Wische und den Ort über dem 
Elbdeich für 250 Gulden wiederküuflich, welche der Verkäufer 
zur Ablegung etliches Geldes, das die von Bieren an dem Schlosse 

Jerichow gehuht, verwendet hat. 

Cop. 67 fol. 2%. 
St. M. 

— Magdeburg — tlusend vierhundert darnach im drevundsiben- 
eZigsten jare. am fritag nach sent l'auwels tage des heiligen apustels 
siner bekeringe. 

Die Reverse der Käufer und des Verkäufers Cop. 07 fol. 297. 297°. 





Nr. 185—189. 1472—1473. 91 


1473. Februar 9. 18S. 
Der Rat von Hildesheim bittet den von Mugdeburg, zu der Ver- 
handlung in Braunschweig Abygesundte zw schicken und. diese 
unterrichten zu wollen, wie weit Hildesheim auf Magdeburgs 
Unterstützuny rechnen könne. 

Gleichzeit. Abschrift Pup. 
Stadtarchiv zu Hildesheim, Handschriften die Altstudt Hildesheim be- 
treffend Nr. 66. 
Regest: Hunserecesse 2. Abth. VI. Nr. 628. 
An den rad Magelborch. 

Unsen fruntliken denst vor, vorsichtigen guden frunde. Wij don 
jw denst wetten, wu dat de erwerdigeste und erwerdige in god vedere 
unde hern hern Johan ertzbiscupp unde hern Gheverd bisseupp to 
Magdeburg unde Halberstad ere rede unde merklike sendeboden bij 
uns gehat hebben in meyninge, dat sodanne unwille, de in den stichte 
sij, mochte bigelecht werden; so ist denne vormiddelst den vorgescreven 
hern sendeboden van orer wegen twischen uns unde unsen wedder- 
parthe besproken eyn gudlik fruntlik unvorplichtet dach, dede wesen 
schal am en sonnavende to Brunswig na date dusses breves, uude is 
nemeliken de sonnavent na Valentini martiris uppe den avent, dar in 
der herberge to sinde, dar denne de obgnanten unse gnedigen herren 
van Magdburg unde Halberstad personlik sik fogen willen, tome besten 
tu beseende unde to radende, dat sodanne twisperinge unde vorderff 
mochte to guden slete komen; des, guden frunde, is unse fruntlike 
begher. gij uppe de tid sulven tider juwe bedreplike schicken willen. 
unde de hebben uppe den vorgnanten sonnavent uppe den avent to 
Brunswig in der herberge to hebbende uns helpen raden in den saken, 
dat de mochte to slete unde to evner guden wise komen. Ok, guden 
frunde, is unse fruntlike bede, gij willen spreken mit den juwen, ift 
uppe deme dage nicht endiges werde gefunden, wes wij uns denne to 
jw gudes vorsen mogen na bewantnisse unser vordracht, des wij denne 
van den juwen dar uppe deme dage vorynret worden, dar vnne wij 
uns mochten wetten to richtende, dar vordene wij umme gerne dusse 
juwe antworde bij dussen jegenwordigen. (Gescreven etc. am dinse- 
dage na Dorothee anno LXXII. Consules. Hildensemenses. 

Bemerkung: In eadem forma — Gosler, Brunswig, Halberstad, 
Gottinge, Embek unde Northem. 


1473. März 2. Magdeburg. 159. 
kurzinschof Johann schliesst einen Vertrag zwischen den Kürschnern 
von Magdeburg und denen der Neustadt und Sudenburg über dus 
Halten der Gesellon. 

Cop. 07 fol. 300. 
St. M. 
Wir Johannes von gots gnaden ertzbischoff zeu Magdburg etc. 
bekennen uffintlichen mit diessem brive, das wirzzcwuschen den 


92 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ersamnen unsern lieben getruwen meistern und brudern der korsener 
innungen unser alden stat Magdeburg eyns unde auch den korsenern 
in unser nuwenstad und Sudemburg zeu Magdeburg wonende des 
andern teyls eyne beredunge und evnunge besprochen und gemacht 
haben, so das keyn teil des andern knechte, die vn usz yre dinste 
innewennig verdingeter zeeit ane yren willen eng: angen ader yren 
meistern schuldig blieben weren. uffnenen noch halden solle, sundern 
sich in dem und andern stucken gutlich und fruntlich gein eynander 
meyhnen und halden, in massen als eyns von dem andern haben und 
nemen wolde Zeu vester haldunge diesser dinge haben wir lichen 
teile eynen recess glichs luts mit unserm zeurucke uffzedrucktem in- 
sesigel versigelt. Gehen zcu Magdburg am dinstage nach dem son- 
tage Esto michi anno domini ete. LXXIIL" 


1473. März 3. Magdeburg. 190. 


Die Bürger Wilhelm vom Keller und seine Brüder | Ludolf, 
Thomas, Thile und seine Vettern Gericke, Ludecke und Hermann 
verkaufen mit Zustimmung des Erzbischofs Johann eine Hufe in 
Sehrotdor an ehren Mitbürger Hans Bode wiederkäuflich für 
100 (Gulden. 
Cop.67 fol. 299°, 
St. M. 
— Magdburg — thusend vierhundert dornach im drieundsobint 
zigsten jare ufl mittewochen an dem heiligen aschertage. 


Der Revers des Erzbischofs (op. 67. fol. 299. 


1473. März 27. Wanzleben. 191. 


Erzbischof Johann vermittelt einen Fertrag zwischen der Stadt 
Magdeburg und der Ritterschuftl des Erzstifts. 


Cop. 07 fol. 116. 
St. M. 


Anno domini etc. LXNIHI". sabbato. post. Annunctiationis Marie 
virginis ist dureh den. ernwirdigsten in got vater und hochgebornen 
fursten und herren herrn. Johansen ertzbise hofe zu Magdburg ete. ul 
der burg zu Wanezleve zewuschen dem rate zeu Magdburg evns und 
den von der ritterschafft die czeit geinwertig des anderu tevis vier 
sebreche halben mit beyderseit vorwilligen und vorfulborten in der 
gute beredt und besprochen, das alle schele, irrunge und gebrechen 
zewuschen obgerurten tevlen, wie sich die zewuschen yn gemacht und 
begeben haben , genczlich biegelegt und abegetan und sie der fruntlich 
unde gutlich gericht sin sollen, su das eyn teil des andern sicher und 
feylich und gute Iffrund sin und eyus gein dem andern sich fruntlich 


Nr. 190—198. 1473, 03 


und gutlich halden, auch eyn teil des andern vyhande, beschediger 
ader echtiger nicht huszen ader hegen ader yn furderung noch zcu- 
legunge wider den andern thun, sundern evns das ander furdern und 
sinn schaden noch vermogen huten und vorwaren solle ane geverde, 
alz dann das evn teil dem andern also vor dem gnanten unserm 
gnedigen herren zcu halden zcugesagt haben, und das der gnante 
unser gnediger herre erezbischoff Johann den von der ritterschafft, die 
das belangt und nicht uff dem gemelten tage zu Wanczleve geinwertig 
gewest weren, solche eynunge und vertracht verkundigen sold, yre 
mevnung doruff, ab sie mitte dorinn geczogen seyn wolden, zcu er- 
faren, und das dann den von Magdburg furder zen wissen thun sich 
domach wusten zcu halden. 


143. April 2. 192. 


Hildesheim schreibt un Halle (Goslar, Göttingen, Einbeck), dass 
es die auf den 3. Mai angesetzte Tagfahrt in. Halberstadt behufs 
Schlichtung der Streitigkeiten zwischen Mugdeburg und Braun- 
schweig, welche es lebhaft bedawre, besenden werde. falls es nicht 
durch seine eigene Fehde daran behindert werden sollte. 

(sleichzeit. Abschrift. Fap. 

Stadtarchiv zw Hildesheim. 
. Regest: Hanserecesse 2, Abth. VI, Nv. G29. 
(14:12, am donnersdage in den paschen. 


In den Stadtrechnungen von Braunschweig findet sich folgende 
Eintragung: 

522358 1!, X Hinrik Walbeke, ITans Slachman, Ludeke Lesse 
tı Halberstad tigen de van Magdeborch. 

Und in der Stadtrechnung von Göttingen: 

31, ^ Hinrik Helmoldes in Halberstad in causa Brunswigkensium 
tt Magdeburgensium. 


143. April 29. 193. 
Hildesheim schreibt den ım Halberstadt versaminelten. Ratssendboten 
ron Goslar, Magdeburg, llalle, Braunschweig, | Gótlingen und 
Einbeck, dass es zw dem von llalle vorgeschlagenen Tage nach 
Halberstadt nicht senden kimne wegen der Fehde mit dem Herzog 
ton Mecklenburg. 

Gleichzeit. Abschrift. Pap. 
Stadtarchiv zu Hildesheim, | Handschriften. die Altstadt Hildesheim be- 
treffend Nr.66. 


-- am donnersdage na Quasimodogeniti anno ete. LXXIII. 


94 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1453. April 29. ()). 194. 
Hildesheim macht den in Halberstadt versammelten Ratssendboten 
der Städte Goslar, Magdelnırg, Braunschweig, Halle, Göttingen, 
Halberstadt, .Embeck, Northeim und Helmstedt Mitteilung von 
den Beschädigungen, die es durch den Herzog Heinrich von 
Mecklenburg, seine Söhne und Helfer erlitten, und Inttet um Hilfe. 

Gleichzeit. Abschrift. Pap. 


Stadtarchiv zu Hildesheim, Handschriften die Altstadt Hildesheim  be- 
treffend Nr. 66. 


— am donnersdage |na] Quasimodogeniti anno ete. LXXIT. 


1473. Mai 14. 195. 


Hildesheim schreibt an die Itatssendboten der Städte Goslar, Magde- 
burg, Braunschweig, Halle, Göttingen, IHalberstadt, Einbeck, Nort- 
heim und lJlelmstedt wegen seiner Fehde mit dem Herzog von 
Mecklenburg und dankt für die Bemühungen der Städte; es sei 
uun auch noch mit den Stiflsmannen im Streit gekommen, hube 
«aber nicht anders handeln können. 

(dleichzeit. Abschrift Pap. 

Steltarchiv zu Ilildesheim, Handschriften die Altstadt Hildesheim  be- 

treffend Nr. Go. 

- am fridage na Jubilate (1473). 


1473. Juni 11. . 196. 


Der Stadtschreiber von (Gardelegen verklagt Hans Moller aus der 
Neustadt beim Erzbischof wegen Verletzuny des geschlossenen 
Vertrages. 

Cop. 67 fol. 415°. 

At. M. 

Anno domini ete, LNXIHI^ uff fritag in der heiligen pfingestwoche 
ist kommen vor unsern gnedigen hern Johannes Brumer, statschreiber 
zu Gardelege, und hat von des rats wegen doselbst protestiret und 
beezuget, wie Hans Moller, burger in der nuwenstat Magdburg, den 
recesz zewuschen dem rate obgnant und Hansen Moller durch unsern 
gnedigen hern besprochen solle gebrochen und nicht gehalden haben, 
in dem das er die eynundzewenezig schog von den czwien molen- 
steynen, die bie Gereeken Kelner nach lute des recesz solden bestehn 
blieben bis zeu usztrage der sache, von dem gnanten Gereken Keller 
mit gerichte der alden stat gefurdert und domit wider den recesz getan 
haben solle. 


S. oben Nr. 183. 





Nr. 194— 200. 1478, 25 


1473. Juni 15. Calbe. 19%. 


Erzbischof Johann giebt Paul Dithmar aus Magdeburg die Er- 
laulmis zur Herstellung ron Salpeter im Amte Calbe gegen die 
Abgabe von jährlich einer halben Tonne geläuterten Salpeters auf 
sechs Jahre. 

Cop. 67 fol. 308“. 

St. M. 
— Calbe — thusend vierhundert darnach im dryundsibenezigsten 

jare an sent Vits tage. 


1473. Juni 30. 198. 


Domdechant Johannes von Redekin, Senior Balthasar ron Sliwen 
und das ganze Domkapitel bekennen, dass sie Heinrich von Krosigk 
und seiner Frau Anna ihren Klosterhof, auf dem neuen Markte 
am Sudenlurger Thore gelegen, zu ihrer beider Leibe eingethan 
haben für 2 Mark Silbers, von denen Ileinrich von Krosigk eine 
Mark für 71 (0ldgulden abgelöst hat. Dafür soll er die Befugnis 
haben, in dem Hofe sich ein neues Wohnhaus aus Holz gu bauen. 
Nach beider Tode uber soll der Hof frei an das Domkapitel zurück- 
fallen, wogegen sich dieses zu einer Memorie für Heinrich und 
Anna verpflichtet. 
Or. Perg. Sp. abgefallen. 
St. M, s.v. Erzst. M. XX XIV. 67". 
— «lusend verhundert darna im dryundsoventzigsten jare am mede- 
weken negist na sunthe Peters unde Pauls dage der hevligen aposteln. 


1473. Juli 1. 199. 
Dompropst Stefun bezeugt als Lehensherr, dass Heinrich Leymkule, 
Kustos der Domkirche, und seine Frau Mette den Domvikaren 
einen Gulden jährlich von ihrem Hause auf dem Pralenberge in 
der Sudenburg für 20 Gulden wiederkäuflich verkauft haben. 

Cop. 31 fol. 112. 
St. M. 
— dusent vierhundert darna im dryundesoventigsten jure des donre- 
tages nach Petri et Pauli der heilgen apposteln. 


1473. Juli 8. Magdeburg. 200. 


Bernd von Neyndor(/ verkauft. mit Zustimmung des Erebischofs 
Johunn und seines Bruders Hans an den Pfarrer Ulrich Bartoldi 
und die Altaristen der Kirche S. Ulrich zu Magdeburg 2 Gulden 
jährlich zu einer Memorie, die Hans Müller zum goldenen Ringe 


96 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


gemacht hat, von einem Hofe und 8 Hufen Landes zu Etgers- 
leben wiederkäuflich für 40 Gulden und verpflichtet sich zum 
Wiederkauf in 3 Jahren. 

Cop. 67 fol. 309. 309". 

St. M. 


— Magdeburg —- thusend vierhundert darnach im dreyundsiben- 


czigsten jare am dornstag nach sent Ulrichs tag. 


Eine ganz gleichlautende Urkunde, die Memorie für Stefan Knust 


zum Bären betreffend, befindet sich in beglaubigter Abschr ift (1527) 1n 
A. Erzst. M. Ill. Nachtrag 25. 


148. Juli 1%. 201. 


Eberhard. Vos Prior, Johannes Prem Lesemeister, Johannes Plume 
Supprior, Nicolaus Küster und dic übrigen Brüder des Klosters 
5. Augustimi in Magdeburg verpflichten sich yegen Sophie, Henning 
Schartaus Wittwe, zur Predigt in der S. N?colai- Kirche in der 
Neustadt an Sonn- und Festtagen, wofür ihnen ron genannter 
Sophie eine Wiederkaufsverschreibung über 79! , Mark Silber 


gegeben ist. Davon verpflichten sich die Augustiner- Brüder, dem 


Küster zu S. Nicolai vierteljährlich 14 Pfennige Magdrburgisch 


zu geben wd auf die Spende zu achten, welche die Kanoniker 


von S. Peter und Paul jährlich zu geben haben. | Ferner über- 
nehmen sie von Sophie Schartau ein Steinhaus in der Neustudt 
beim Thie, welches Henning Schartau gebaut hat, worin 12 arme 
Frauen beherbergt werden sollen, zu deren Unterhalt Sophie 
gleichfalls gewisse Renten ausgesetzt hat. 

Abschrift Puy. 

Archiv des Hospitals in der Neustadt. 

Magdeb. Geschichtsbl. VI, S. 25, in moderner Form. 


— 1473 an dem tage S. Alexii des heiligen beichtigers. 


1473. Juli 23. Magdehurg. 202. 


Fazbischof Johann bestätigl die Errichtung und Ausstattung eines 
Altars zu Ehren der Jungfrau Maria in der Kirche S. Ambrosii 
in der Sudenburg. Die Ausstattung des Altars erfolgt mit 
folgenden (Gütern: mit 4 Gulden jährlich von einem Hause des 
Johannes Naback zu der Schmiede in der Sudenburg für 
100 Gulden wiederkäuflich erworben, mit 2 Gulden jährlich von 
dem Hause Balthasar I:ggerdes gegenüber von S. Michael bei dem 
roten Hahn für 40 Gulden erworben, mit einem Scheffel. Korn 
von 3 Hufen und einem Viertel bei Frohse und gegenüber der 
Elbe gelegen ron Jacob Grote. für 30 Gulden erworben, ebenso 
mit 2 Hufen im Felde Schüns bei Biere zu einem jährlichen 





Nr. 201— 204. 1473. 9" 


Zinse von 18 Schillingen und 11 Pfennigen, 2!|, Scheffel Roggen 
und 4 Hühnern, mit einer halben Hufe im Felde Bernsdorf bei 
der Neustadt zu einem Zinse von 50 alten Groschen, mit einer 
halben Hufe in Gross- Beyendorf zu einen Zinse von 8 Schillingen, 
mit einem Fleischscharren in der zweiten Reihe beim Rathause in 
der Sudenburg. wovon Heinrich Hesse lebenslünglich ein altes 
Schock jährlich giebt. 
Cop. 67 fol. 465. 
St. M. 
— Datum Magdeburg in aula nostra archiepiscopali sub anno 
domini MCCCCLXX tercio, die vero Veneris, vicesima tercia mensis 
Iulii, pontificatus nostri anno nono. 


1478. Juli 26. Magdeburg. 203. 


Erzbischof Johann verkauft an den Bürger Ludeke Styne und 
dessen Frau Dorothee 25 Gulden aus der Vogtei und den Sol- 
gütern in Stassfurt wiederkäuflich für 500 (zulden. 
Or. Perg. halb, da es als Buchschale gedient hat. — Cop. 67 fol. 306" , 307". 
St. M. 
— Magdburg .- thusend vierhundert darnach im dryundsibent- 
zigsten jare am montag nach sent Jacoffstag. 


1473. August 5. 204. 
Sophia Schartow bittet dus Kloster S. Augustini, die Nachmittags- 
predigten in der Kirche S. Nicolai zu übernehmen und für dic 
richtige Ausführung der früher für diese Kirche getroffenen Be- 
stimmungen zu sorgen. 

Walther, Decenn. primum 5. 35. Maydeb. Geschichtsbl. VI, S. 24. 


Ich Sophia, Henning Schartauen seligen nachgelahtene wittwen, 
wohnhaftig in der Neustadt Magdeburg, bekenne vor allen, de disen 
open bref sehen, horen oder lesen, dat ick to love und ehren des 
almechtigen goddes hebbe gegeven unde geve in krafit dusses brefes 
na minen tode tho hebben den ehrwürdigen unde innigen herrn und 
brodere prior und dem gantzen convent des closters sancti Augustini 
zu Magdeburg in der olden stadt ichtes welcke tinse und pechte nach 
inholde eines brefes darover gegeven von minen gnedigen herrn in 
got vader hern Johans ertzbischoff tho Magdeborch etc. gekoft von ohme 
sulvest up einen wedderkop vor achtigede halve marck fines sulvers, 
begerende, dat se dorch got willen bestellen de predigten und sermon 
in der kercken sancti Nicolai in der nien stadt Magdeborg alle apostel- 
feste und alle sondage nachmittage, also wenn dat an disse thiet ge- 
schehen isz. von den andechtigen herrn und broderen der prediger 

Gesehichtaq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 1 


95 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


orden und von den renten des vorgerorten brefes geven dem kuster 
der genanten kercken sancti Nicolai zu wellick verdel jahres vierzehen 
Magdeburgische pennige vor dat luden tho dem sermon, «dat begehre 
ick, se mit fliete willen achtinge hebben up de spende, de sich alle jahr 
verpflichtet hebben tho geven «de herren des capittels und kercken 
sunte Peter und Paul in der nienstadt Magdeborg, dat se unverbraken 
geholden werden, nach lude ohrer versegelden brefe. Tho bekentnusse 
und wahrhafftiger tuchnisse dusses brefes hebbe ich etc. Datum anno 1473 
in saneti Dominici tage des confessoris. 


1473. August 19. ] 205. 


Matheus | Lenteke, Meister, und Cone Emden, Ratınann der 
Gewandschneider- Inmung und Vorsteher des Hospitals zum Heiligen 
Geist, bezeugen, dass mit Zustimmung des |. Ergbischofs Johann 
und des Domkapitels gun Behuf des genannten Hospitals Ortgitz 
Klencke zu Altenhausen 18 Gulden jührlichen Zinses aus dem 
Dorfe | Gross- Santersleben verkauft hat ‚wiederkäuflich für 
300 Gulden, welche Summe das Hospital den früheren Besitzern 
des Dorfes Gross-Suntersleben, Curd und Hans von Marnholl, 
gegeben hatte. 
Or. Ferg. 2 Sy. 
St. M. s r. Stadt Magdeb. Hospital S. Annen u. Heil. Geist. Nr. 7. 
— dusent verhundert dar na in deme dreuundeseventigisten jare 
am donrsdage nach Assumpcionis Marie virginis gloriosissime. 


1473. September 11. — — 206. 


Der Möllenvoigt Heydenreich von Vyanden und die Schöffen von 
Frohse in der Neustadt bezeugen Eintragungen in das Schöffen- 
buch von den Jahren 1402 und 1406. 

Cop. 31 fol. 125‘. Cop. 25 S. 11. 

St. M. 

Ik Hevdenrik van Vyanden, mynes gnedigen hern van Magdeburg 
voghet, unde wy schepen dar sulvesz tho Vrosze bekennen openbar vor 
alszweme, dat sodane nagescreven vrede vor uns in deme gerichte 
sint over geropen, thogelathen unde vorvredet unde stan in unsen 
freden unde schepenbuke alsusz geschreven: 

Na der gebort Cristi unses heren virtheynhundert jar unde darna 
im andern jare am sonavende na Exurge Hennink Kardemomen giftt 
den vicarien tho deme dhome eyne fyne mark geldes an syneme hove 
unde an aller thobehoringhe, thygilhoff unde wat dartho behoreth, 
afftholosinghe vor sesstheyn fyne mark tho rechter thinszthyd, dat 
schal he on eyn ferndel jares tho vorne tho wethen dhon, unde tho 
der stath rechte eyn ewich mark unde twe mark afftholosende gan tho 
vorne uth; dy fiyne mark schal Hennink sulven vorschoten; eyne 
halve mark schal he geven uppe sunthe Johannes middensommer, dy 





Nr. 205—209. 1473, 99 


ander halve up dy lichtmyssen. — Item am seszten jar dar na des 
sonnavendes na paschen des sulven jares ern Diderik Rodearnt unde 
ern Nicolaus Krussow geven Heyne Breddyne wedder van der vicarien 
weghen tho deme dhome eyne fyne halve mark geldes van der mark, 
dy sy hadden an syneme hove unde an deme thigelhove, dy Hennink 
Kardemome wasz gewesen, nu mede tho «honde unde tho lathen, 
wath he wil, unde sy beholden noch eyne halve fyne mark an deme 
sulven tigelhoff, dy mach men affloszen tho rechter thinsztyd vor 
achte fyne mark tho der stath rechte. "Tho orkunde vorsegelt meth 
myneme Heydenrike van Vyenden vorbenomet ingesegel van gerichtes 
halven gedrucket bynnen an dussen open briff, des wy schepen vorbe- 
rurth uns hir up dusse thyd mede bruken syn, am sonnavende na 
Nativitatis Marie anno etc. LXXIII® 


1473. September 13. 20%. 
Georg Kloden, Kämmerer in der Kirche zu Magdelnırg, qwittiert 
den Rat von Zerbst über 8 Grulden Zins. 

Or. Pap. St.abgesprungen. 
Stadtarchiw zu Zerbst. 
— am mondaghe na unser leven froven dage lateren, anno 

ete. LXXIII. 

Ebenso 1474, Juni 24; 1478, Juni 8; 1479, Juli 9. 


1473. September 30. 208. 
Der Bürger Heinrich Salemann bekennt, dass ihm und seiner Frau 
Elisabeth Erzbischof Johann 30 Gulden jährlich aus der Vogtei und 
dem Solgute zu Stassfurt für 600 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Or. Perg. Sp. 
St.M.s.r. LB* Nr. 262. 
— thusent vierhundert darnach in dem drieundesobinczigsten jare 
am dornstage nach sente Michahelis des heiligen erczengels tage. 


Der Rerers des Ergbischofs Cop. 67 fol. 347°. 


1473. September 30. .— 209. 


Der Bürger Weszke uff der Hoyge bekennt, dass ihm und seiner 
Frau Ilse Erzbischof Johann 20 Gulden jährlich aus dem Schlosse 
Neuenhofe, den vorher die Boden gehabt hablen, für 400 Gulden 
wiederkäuflich verkauft hut. 
Or. Perg. Sp. 
St. M. s.r. LB* Nr. 263. 
— thusent vierhundert dornach im drieundsobinczigsten jare am 
dorn nach sente Michaelis des heiligen erczengels tage. 
Der Revers des Ersbischofs Cop. 67 fol. 346. 


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i 


o. november 20. 
Claus Reynwert, Bürger zw Magdeburg, er 
Zerbst, 16 Schock Grroschen, welche der Hallen 
Steckelberg zu erheben hut, ihm als dem Gl 
zu zahlen. 
Or. Pap. S. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— anno domini etc. LXXII] am sonnavende po: 
ien ingesegele. 


3. November 23. 
Der Rat von Hildesheim teilt den in Braunschs 
Ratssendboten der Städte Goslar, Magdeburg, E 
dass die Stadt mit Herzog Heinrich von Mec 
Söhnen Albrecht, Magnus und Johann, etlic) 
Rittern in Fehde gekommen sei, und bitten um | 
Gleichzeit. Abschrift Pap. 
Stadtarchiv zu Hildesheim in Handschriften die . 
betreffend Nr. 66. 


des dinsedages vor Katherine anno etc. LXXIII 


Februar 8. Giebichenstein. 
gmund Schennewite verkauft » 7 





Nr. 210— 217. 1475 --1474. 101 


1414. März 5. 214. 


Propst Eberhard vom Kloster U. L. Fr. bezeugt als Lehensherr, 
dass der Vikar Barthold Heidenreich den Domvikaren einen 
(Gulden jährlichen Zinses von seinem Hause in der Steinstrasse 
wiederkäuflich für 20 Gulden verkauft hat. 


Cop. 31 fol. 113. 
St. M 


Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 310. 


— virtheynhundert jar dar na in deme virundesoventigisten jare 
des sonnawendes nha Invocavit etc. 


H4, März 31. 215. 
Heinrich Stoylezman zu Magdeburg schreibt dem Hat von Zerbst, 
dieser solle die fünf oder sieben Schock Zins, die dem FPropst 
Heinrich Hymteken zu Goslar schuldig sei, an ihn oder Tile 
Lmdow nach Magdeburg schicken. Der Propst habe nicht selbst 
geschrieben, da er in Sachen seines Kapitels zum Herzog von 
Braunschweig reilen musste. 


Or. Pap. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— anno domini etc. LXXIIII am dornstage post Judica —. 


H£/A. April 10. 216. 
Heinrich Stoylezmann zu Magdeburg schreibt an Hans Morcz, Bürger 
zu Zerbst, er möge die Zinsen, welche dem Propste zu Goslar zu 
zahlen fällig waren und noch nicht eingekommen sind, eingiehen und 
thm oder Tile Lindow nach Magdeburg zuschicken. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— ipso die pasce anno etc. LXXIIII —. 


1/4, Juli 14. 217. 


Die Bürger Wolters Vryge und Gorges Hagemunn sind Zeugen 
bei einem vom Möllenvogt Heidenrich von Vyanden gestifteten Ver- 
trag zwischen dem Kloster Berge und den Bauern von Prester. 

Fririlegienbuch des Klosters Berge S. 345. Weisses Buch S 142. 

Archiv der Kloster Bergischen Stiftung. 

Holstein, UB.des Klosters Berye Nr. 354. 


— des andern dages na sunte Margareten LXXIIII. 


.-. ucust [0Vorn. Ersamen besı 
ssen ingelechten breff heft uns nu Hinrik Harl 


wer leve to willen bij ohme gehad hebben, o; 
gen Jurgen als ohme belangende an uns ge 
mende werden, vor antwerde geschreven und, | 
gnante Jurgen juwe borger dar ane so neyn g 
eyn sodanes jegen den benomden Hinrike u 
me to rechte wol beseten is, myd rechte sokeı 
sines rechten gerne forderlik sin willen; mac. 
ngen undertwischen in der gute wes gudes dan 
saken fruntliken byghelecht worden, scholde ui 


ht vordreten, wante wur mede wy juwer leve 
moghen, don wv gherne 


Geschreven am mai 
iannis baptisten under unser stad secred anno d: 


Radmanne und inn 
der alden stad M 
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmaı 


1. September 13. . i 


Der Rat von Magdeburg bittet. den von Zerbst 
Sachen eines Geüchteten förderlich zu sein 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchir zu Zerbst. 


nsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besunc 
chicken itzund dissen jegenward'-- 


0. -. L_. 





Nr.218. 223. 11114. 105 


1474. September 24. 220. 


Der Möllenvogt Heidenreich ron Vyenden ersucht den Rat von 
Zerbst um freies (releite für Thomas Stroze, Bürger der Neustadt, 
der in Zerbst Verhandlungen zu führen halte. 


Or. Pap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am sonnavende post Mauricii martvris anno domini ete. LXX 
quarto. 


1474. Oktober 1. 221. 
Dompropst Stefan bezeugt uls Leheusherr, dass der Vilkar Gregor 
Fromeken den Domrikaren von seinem Hause in der Sudenburg 
1!, Gulden jährlichen Zinses wiederkäuflich für 30 (Gulden 
verkauft hat. 

Cop. 31 fol. 116". 
St, M. 
— virtheynhundert jar darna in deme virundesoventigisten jare 
des sonavendes na sunthe Michils dage des hilligen engels. 


1474. Oktober 5. 222. 


Der Offizial der Dompropstei bezeugt, duss Heinrich Dorchstall 
von den Domwikaren 5 Gulden, jährlich mit 4 Schilling zu ver- 
zinsen, auf sein Haus in der Havelberger Strasse in der Neustadt, 
wo der Weg zum Kloster S. Agnes führt, aufgenommen hat. 
Cop. 31 fol. 114‘. Cop.25 S. 6. 
St. M. 
— vierteynhundert im vierundeseventigestene jar am myddeweken 
nha Franzisci des hilgen bichtigers. 


1474. Oktober 15. 239. 
Der Rat von Magdeburg ersucht den ron Liineburg um Zahlung 
der rückständigen und fülligen Zinsen an den Bürgermeister 
Hans Rode. 

Or. Perg. Si. wndeutlich. 
Studtarchir zu Iii neburg. 
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, guden frunde. 

Mo juwe leve uns oppe unse schrifte van wegen unses borgermeisters 

Hansze Roden under anderm vordern inholde vorsetener und bedageder 

tinsze halven vor,antwerde hebben geschreven, ‚dat he sik derwegen 

wante oppe Galli morgen komende gutliken entholde, denne willen 
juwe leve ohme gutlike uthrichtunge dan etc. danken wi) juwen 
wisheyden fruntliken und bidden, guden frunde. gij willen ohme de 


104 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


sulven nastanden und ok bedagen renthe nu also gutliken handelaghen 
und bestellen, vorsehn wij uns to juwer ersamichevd, de god de her 
to saliger tyd spare, ....! twivel wol und vordenend in flite gerne. 
Geschreven amme sonabende Hedewigis electricis? under unser stad 
secret anno domini etc. LXXIIII*. 
Radmanne unde inningesmeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen hern borgermeistern und radmann tho 
Lunenborch, unsern besundern guden frunden. 


! Zwei Wörter unleserlich. ?* So im Or. 


1474. Oktober 18. 224, 


Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, zur Ergreifung 
eines (reüchteten behilflich zw sein. 

Or. Pery. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern, guden frunde. 
Uns is vorgekomen und vormeldet, wu eyner unser echterer und 
beschediger armen lude etc. itzund bynnen. juwer stad syn efte komen 
schulle; guden frunde, van des wegen bidden wy fruntliken, juwe leve 
willen dissem jegenwerdigen unserm geswornen denre Drewes Visscher 
in dem beraden und zo vorder behulpen syn, dat de sulve echterer in 
juwe fengnisse und beheldnisse gefordert und gebracht werde, dar 
vorder inne und bv tu donde, so sik geboret und recht is, und willen, 
guden frunde, dar also by dem vorvaren, so sy des geliken, eft dat 
zo gelegen were, van uns gerne nemen wolden, so wy nicht ent- 
wiveln, gij wol don willen und wij uns des to jw nach gelegenhey:l 
wol vorsehn, vordenen wy tigen juwe leve, wur wij magen und sik 
dat heischet, in flite gerne. Geschreven am dinsedage Luce ewangelisten 
under unser stad secret anno etc. LXXIIII. 


Radmanne und inningesmeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne to Czerwist —. 
1474. Oktober 25. 229. 
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, den Sohn eines 
Hingerichteten aus dem Gefängnis zu entlassen, da er unschuldig sei. 
Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen besundern, guden frunde. 
Nachdem unde zo juwe leve itzundt nach des gerichteden Clawes 





Nr, 224—227. 1274. 105 


Kunrowen. god sy ohme barmhertich, jungen in juwer fengknisse 
sittende hebben unde so man in ohme. so wy van unserm kemerer 
Hevnen Boden bericht syn, nicht pynlikes vindet, is unse bewech 
unde gude wollmeninge oppe juwe behach unde willen, dat gy ohne 
vormyddelst borgen, edder eft he der nicht hebben mach, oppe eyne 
olde orfeyde unde syne truwe unde eyde van juk komen laten, darin 
unse gnedige here van Magdeborch etc. de forsten van Anhalt, juwe 
unde unse gnedige hern, ore stifte, lande unde lude, juwe leve, de 
juwen, wv unde de unsen unde alle, de der saken mochten tho donde 
gehat unde hebben, getogen werden unde vorwaret syn, so wv nicht 
entwiveln, juwe leve darinne, dat beste gy mogen, woll don willen, 
unde wurmede wy juwer leve im geliken unde groteren wedderumme 
to willen unde denste syn mogen, don wy in flite gerne. Gheschreven 
am dinszdage Crispini et Crispiniani martirum under unser stad secret 
anno domini ete. LXXIIII *. 
Radmanne unde inningesmeyster 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den  ersamen  borgermestern unde radtmanne tho 
Czerwest —. 


1474. November 16. Magdeburg. 226. 


Hans von Barby zu Loburg verkauft mit Zustimmung des Ers- 
bischofs und des Domkapitels 6 Gulden jährlich aus dem Zolle zu 
Burg wiederkäuflich für 100 ((ulden an Hans Rode, Bürger zu 


Magdelnırg. 
Cop. 67 fol. 348‘ und 349. 
St. M. 
— Magdburg -- thusend vierhundert darnach in dem vierund- 


sobentzigsten jare am mittwochen nach Martini des heiligen bischoves. 


1474. December 7. 224. 


Johannes Crome zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst, 20 Schock 
Groschen seinem Bruder zu. zahlen, nachdem er Hans Hintge, 
dem er das Geld zuerst angewiesen, die Summe schon bezahlt 
hatte. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchir zu Zerbst. 


— Magdeburg des andern dages na sunte Nicolaij anno domini 
M* CCCC? LXXIIN®., 


106 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


1474. December 5. DIN, 


Johannes Urome ersucht den Rat von Zerlist um Übersendung von 
49 Schock (sroschen namens seiner Frau, die den Zins von ihrer 
Mutter Helene, Hans Peers Wittwe, geerbt hatte. 
Or. Pap. St. 
Stadtarvhiv zu Zerbst. 
— Magdeburch anno domini M®cecece EXXIHHIT altera. die saneti 
Nicolai. 


1474. December 31. 229. 


Der Rat von Magdehurg mucht dem von Zerbst Mitteilung über 

die Verhandlungen zwischen Fürst Waldemar und mehreren 

Adligen. 

Or. Perg. Si. abgebröckelt. 
Stadtarchir zu Zerbst. 

Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen besundern, guden frunde. 
So gy uns itzundt juwer leve tho entdeckende, wu sik de dach hir 
twisschen dem hochgebornen forsten grafen Woldemar juwes unde 
unses gnedigen hern unde itliker manschopp den holtlendern nach 
unser irfaringe begeven hebbe ete. under anderm vorderm inholdc 
geschreven hebben, guden fruude, synt dalingh unses gnedigen hern 
van Magdeborch amptlude nemliken Cort hovetman und Berut von der 
Asseborch unde Vinceneius Nuwemester vor uns opp unsen rathuse 
ghewesen, de de saken undertwisschen gehandelt unde gefort hebben. 
berichtende, dat de dinge twissehen unsen gnedigen hern van Anhalt 
ete. oppgenant unde der manschopp evn dell, nemliken hern Bussen 
ritter hovetman der alden marke unde Frederike van Alvensleven to 
Arxsleve unde Diderike van der Schulenborch, gentzliken ghezonet 
unde gherichtet syn, sunder de saken twisschen synen gnaden unde 
Hinrike van Velthem, Hinrike van Alvensleven ok to Arxsleve ge- 
sethen unde Ortgvsz Klencken stan in der guthe opp unsen gnedigen 
hern van Magdeborch twisschen dit unde lichtmissen nehstkomende, 
unde wu sik dat denne vorder begeven wert, willen wy juwer leve 
nach irfaringe unde beger mid deme ersten wy mogen entdecken, und 
wurmede wy juwer leve vorder to willen unde denste syn mogen, don 
wy gerne. Gheschreven am sonnabende Silvestri pape under unser stad 
secret anno domini ete. LXX quinto. 


Radmanne unde inningesmeyster 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermestern unde radtmannen tho 
Czerwist —. 





Nr. 228—283. 1474—1475. 107 


1474. December 31. 230. 


Heine Wenuemer zu Magdeburg quittiert die Sulzyrafen und 
Pfánner zu Stassfurt über 7! , Mark Zins. Die Quittung be- 
sieyelt Heine Witiekop. 
Or. Pup. Si. 
Stadtarchiv zw Stussfurt. 
— XIHI* jar darna in deme vyffundeseventigesten jare des 
sonnafendes in sunte Silvesters dage. | 


1475. Februar 27. Giebichenstein. 231. 
Erzbischof Johann bezeugt, dass Busso und lleinrich Blume zu 
Halle aus ihren Solgütern, nämlich aus 13 Pfannen im deutschen 
Dorne, 6 Pfannen im Gutjahr und einem Nüsel in der Meterite, 
15 Gulden an Pfarrer Johann Laffard und die Altaristen 
zu S. Ulrich zu Magdeburg wiederkäuflich für 300 Grulden ver- 
kauft haben. 

Cop. 67 fol. 342, 343 und 343". 
St. M. 
-- Gebichinsteyn — thusend vierhundert dornach im funffund- 
sobinczigsten jare am mantage nach dem sontage Oculi in der heiligen 
vasten. 


1475. Mürz 16. 202. 
Johann Schermer , Prokurator des Bürgermeisters Andreas Geverd 
zw Lübeck, bezeugt, dass Peter Fromholt und seine Frau Ilse 
einen Gulden von ihrem Hause in der Siechenstrasse in der 
Sudenburg bei der Rossmühle an die Domvikare für 20 (Gulden 
wiederkäuflich verkauft haben. 

Cop. 31 fol. 117. 
St. M. 
— dusent virhundert darna im viflundesoventigisten jare am 
douredaghe nach deme sondaghe Judica in der hilligen vasten. 

1475. März 28. 235. 
Der But von Magdeburg ersucht den von Zerbst den gefangenen 
Strassenräubee Hans von Schierstädt nicht zu entlassen, bis 
Magdeburg deshalb geschickt habe. 

Or. I'erg. Si. 
Stadtarchir zu Zerbst. 
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, guden frunde. 

Wij hebben irfaren, wu gij Hansze van Schirsteden, dede genomet 


-—..; “vo WI] JURX NOCHIKE 
. uus des ok to juwer live sunder jengen tw 
enen wy tigen juwe ersamheyde im geliken und , 
en und an uns gelangete, in flite gerne und begei 
jge antwerde.  Geschreven am dinsedage in der 
er unser stad secret anno domini etc. LXX quinto 


Radmanne und innir 
der alden stad Mag: 
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne 


» März 30. 


Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, seine 
in Sachen des Strassenräubers Philipp Meyning bei 
Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Insen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, 
enden itzund den ersamen Jacoppe Roden unses 
cemmerer czeiger disses breffes in saken dem be 
r Philippus Meyninghe, den gij itzund in ju 
e hebben, in juwen schriften vormeldet, des wij 
de syn, belangende an juwe leve etc. und, guden f 
fruntlikest mugen, wesz he van des wegen 
de, begerende und biddende werd, gy willen ohme 
‚ gelikerwijs wij dar uth myd jw sulves muntlil 
und darinne  gunst vordernisse und ardi-- 


na dan #n ocfee- 





Nr. 284—286. 1495. — 109 


1475. März 30. Magdeburg. 235. 


Hans von Bartensleben su Hötensleben gesessen verkauft mit Zu- 
stimmung des Erzbischofs 30 Gulden aus 119 Schok und 6 Groschen, 
welche er aus den zu der Burg Hötensleben gehörenden Dörfern 
aufnimmmt, an Johann Laffard, Pfarrer zu S. Ulrich, an den 
Altaristen des Altars der heil. drei Könige, den Altaristen, der 
die Commende der Frühmesse hat, den Altaristen der 10000 Ritter, 
den Altaristen Aller Heiligen, den Altaristen S. Martens, den 
Altaristen S. Annen, den Altaristen U. L. Frauen und den Priester, 
der die Nonemesse hat, und ihre Nachkommen, die den Gottes- 
dienst persönlich halten und zu der Memorie der Brotmesse gehen, 
wederkäuflich für 600 Gulden. 


Cop. 67 fol. 354°. 
St. M. 


— Magdburg .- thusend vierhundert dornach in dem funffunde- 
sobenezigsten jare am mittwochen in der heiligen osterwoche. 


45. April 4. 236. 


Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, ihm über die 
Angelegenheit der beiden gefangenen Strassenräuher gw herichten. 


Or. Perg Si. Angeklebt 2 Papierzettel. 
Studturchir zu Zerbst. 


Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, guden frunde. 
De hochgeborne here here Mangnusz forste tho Anhalt etc. juwe und 
une gnedige here heft uns opp unse schrifte am sonabende 
Negest vergangen van wegen und rechtesmodinge des hilligen rikes 
gen straten rovers, der lande und unses beschedigers Philippus 
Aeyninge an syne gnade und juwe leve gedan under andern. dat he 
Ibund jo in syner gnaden vengnisse bestricket sij und uns bij syner 
Eden eygen bodeschopp wille syne meninge vau deswegen vorstan 
lthn und geborliken und nicht anders darinne halden etc. dat wij 
also gerne vornemen, vor antwerde geschreven, dat sik denne noch 
wante her vorwilet heft; guden frunde, so vornemen wij nu und horen, 
dit syne gnade den andern stratenrover und unsen beschediger Hansze 
Yan Schirsteden, anders Ritter Hansz genomet, des sulven Philippus 
"Unpn und medededers, ok in syner gnaden fengnisse sittende, ge- 
kregen hebbe, dede in dem geliken und ok vele quades opp des hilligen 
Ties straten in den landen und unsen borgern alles nach eygentliker 
rarunge gedan und begangen heft, dat sik denne alles nach gotliker 
plicht anders nicht wanne nach rechter ordenunge und sattunge geboren 
l6 strffende; dar umme, ersamen guden frunde, bidden wij nachmals 

vor fruntliken, gij willen bij dem gnanten juwem und unsem 


110 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


gnedigen hern vorfogen und in dem besten vordsetten, dat syne gnade 
und juwe leve ok besundern bij dissem jegenwerdigen nach vorschriven 
und witlik werden lathen, wanne wij itzund thur tijd myd dem ersten 
der wegen by syne gnade und juwe leven unses rades halven schicken 
mogen, bij den sulven gnanten beyden oveldeders tho vorhorende und 
to irfarende, eft unsen borgern or genomen und affgerovede gelt und 
gud ok mochte wedder werden, und dar denne vorder by tho farende, 
so recht is und sik geboret, des wij ok also nach gotliker rechter 
kevserliker sattinge und ordinacien also nacli unsen vordern schritten 
modende und biddende syn, dar ane wij ok nicht entwiveln, syne 
gnade und juwe leve nach synem forstliken und juwer leve wesende 
und vorwarten dyngen in beschuttinge und beschermynge des hilligen 
riks frien straten und sterkynge des rechten gerne don; vordenen wij 
ok umme syne gnade und juwe leve nach billicheyd im geliken und 
grotern, wur wij magen und an uns gelanget, in flite gerne. Ge- 
schreven am dinsdage post Quasimodogeniti under unser stad secret 
anno domini etc. LXX quinto. 
Radmanne und inningesmeistere 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeister und ratmanne tho Czerwist ---. 


Zweiter Zeltel: Ok, ersamen guden frunde, hebben wij in de 
mathe juwen und unsen gnedigen hern hern Mangnusze etc. itzund 
ok geschreven, dar juwe leve nu dat beste wol inne besvnnen und 
don willen. Datum ut supra. 


Der erste Zettel enthält das Konzept des Antwortschreibens des 
Rates von Zerbst an Magdeburg und lautet: 


Unsen fruntliken dinst tovorn. Erszamen und wieszen besundern 
guden frundes. Juwe schriffte sake halven Hans von Schirsteden 
belangede an uns gestalt hebben wie inhalt to guder mathe verstanden 
unde dy ferrer (?) deme hochgebornen grave Mangnus fersten to Anhalt 
unde graven to Aschanien unsen gnedigen leven hern vorgehalden 
unde lesen laten, also het uns syme gnade bericht, wu die durch- 
luchtigeste unde hochgeborner furste unde her her Ernst hertzoge to 
Sassen, lantgrave in Doringen und margrave to Missen etc. unsze 
gnedige leve her irst an syne gnade geschreven und begeret het recht 
an dem gnanten Hans van Schirsteden to bekamen, so juwe ersamheyt 
dat in syner genaden antwerde an juwe geschikket wol vernemen 
werden, sundern muchten wie juwer leve vele to willen und dinste 
gesien, dat deden wie gerne. 





Nr. 287 —240. 1475. 111 


Mio. April 11. Magdeburg. 294. 
Ersbischof Johann entscheidet einen Streit zwischen dem Rate der 
Sudenburg und Martin Baldewins, Bürger zu Querfurt, über 
beschlagnahmte Güter dahin, dass der Rat Martin Baldewins 
10 Gulden als Entschädigung geben soll. 

Cop. 67 fol. 423. 
St. M. 


— uff hute dinstag nach dem sontage Misericordia domini in dem 
LXXV jare uff unserm ertzbischoflichen hoffe zu Magdburg — —. 


£5. Mai 1. Calbe. —— 938. 


Domherr Ludwig, Ludolf, Heinrich und Hilmar (Gebrüder von 
Veltheim verkaufen an den Bürger Thomas Rode 9 Gulden aus 
Hilgendorf. wiederkäuflich für. 150 Gulden. 


d 67 fol 355. 


— Calbe — thusent vierhundert darnach im funftundesoventzigsten 
jare am montag sent Walpurgen tage. 


14%. Mai 2. Magdeburg. 239. 
Friedrich von Trote verkauft un den Bürger Hans Müller 
fünf Gulden jährlich aus dem Dorfe Prister wiederkäuflich für 
100 Gulden. 

Cop. 67 fol. 345. 
St. M. 
, - Magdburg — thusent vierhundert dornach im funffundesobin- 


Cigsen jare am dinstage nach sente Walpurgen tage der heiligen 
Junckfrawen. 


45. Mai 2. Magdeburg. 240. 
Erzbischof Johann verkauft un den Bürger Heideke Hohenbode 
mit Zustimmung des Domkapitels 50 Uulden jährlich aus seinen 
Solgütern zu Salze wiederkäuflich für 1000 Gulden, da er dem 
Kaiser Hilfe gegen den Herzog von Burgund thun. sollte. 

Cop. 67 01.350. 
St. M. 
— Magdburg — thusend vierhundert dornach im funffundesobin- 

"zigsten jare am dinstage nach Walpurgis. 


Der Revers des Hohenbode im Or. ohne Siegel Geh. St. A. zu Berlin. 


— — — ——-- 


112 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1475. Mai 16. 241. 


Dompropst Stefan bezeugt, dass der Domvikar Andreas Vischer 
von seinem Hause in der Sudenburg auf dem Pralenberge an 
dem Judendorfe, in welchem die Vikare Johann Hunt und 
Bartolt Schorstein gewohnt hatten, 1! , Gulden wiederkäuflich für 
30 Gulden an die Vikare Johann Tile, Johann Schermer, Dietrich 
Storingk und Curt Hante verkauft hat. 

Cop. 31 fol. 107". 

St. M. 
— dusent virhundert darna im viveundeseventigisten jare am 

dinsedaghe na Bonifacii des hilligen pawes. 


1475. Juli 6. | 942. 


Notariatsinstrument über die Schenkung einer Schuldverschreibung 
des Rates von Magdeburg über 4 Gulden jährlichen Zinses an 
das Kloster S. Agnes seitens des Kanonikus des Stiftes S. Petri 
und Pauli Moritz Jangrove. 


Or. Perg. 
St. M. s. r. Agneskloster Nr. 115. 


Anno millesimo quadringentesimo septuagesimo quinto, indictione 
octava, die vero Jovis, sexta mensis Julii — pontificatus sanctissimi 
in Christo patris et domini pape [Sixti]! quarti anno quarto — Magde- 
burg in domo habitacionis prefati domini Mauricii Jangrove canonici —. 

! Der Name des Papstes fehlt im Or. 


1475. Juli 31. 243. 


Propst Eberhard vom Kloster U. L. Fr. begeugt als Lehensherr, 
dass der Vikar Egbert Abrahe den Domvikaren Johann Tile, 
Johann Schermer, Bernt Eytgen, Curt Hanth und den übrigen 
einen Gulden jährlichen Zinses von seinem Hause im Disebeshorn 
wiederkäuflich für 20 Gwlden verkauft hat. 

Cop. 31 fol. 120. 


St. M. 
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 313. 


— virtheynhundert jar darna im viveundesoventigisten jare des 
mondages in sunthe Germanus daghe des hilligen bischoppes vor 
vincula Petri. 





Nr. 241—247. 1475. 115 


1475. Oktober 16. 244. 


Arnold Gleneberg zw Eisleben und seine .Frau Gertrud verkaufen 
an Hans Rode, Bürger su Magdeburg, von ihren Solgütern in 
Halle 30 Gulden jährlich wiederkäuflich für 500 Gulden mit 
Bedingung des Rückkaufs in 3 Jahren. 

Cop. 67 fol 364" und 365. 


i28. 


— thusend vierhundert im funffundsibinczigsten jaren am mon- 
tage Galli. 


145. November 14. Magdeburg. 245. 


Erzbischof Johann gestattet. dem Domherrn Balthasar von Schlieben, 
7!, Mark und einen Wispel Hafer aus Klein- Salbke und 
I, Mark und einen Wispel Hafer aus Gross- Deyendorf, welche 
Erebischof Günther an Bethmann Lose, seinen Sohn Caspar 
und ihre Erben wiederkäuflich für 70 Mark verkauft hatte, ab. 
zulósen, und stellt ihm einen Wiederkaufsbrief darüber aus. 

Cop. 8 fol. 191. 

St. M. 
— Magdeburg — tausent vierhundert dornach im LXXV jhare am 

dintage nach Martini episcopi. 


145, November 23. Giebichenstein. 246. 


Friedrich von Trothu zu Wettin verkauft an die Kirchmeister 
Gories Wanzleben und Peter Melte und die Gemeinde zu S. Ulrich 
und Livin zu Magdeburg 15 Gulden jährlich aus seinen Ein- 
künften aus der Münze zu Halle und aus seinen Gütern zu 
Lobejün und Nuuendorf wiederkäuflich für 300 Gulden. 

Cop. 67 fol. 367. 

5t. M. 


— Gebichinstein — thusend vierhundert dornach im funffund- 
sbinezigsten jare am donrstage Clementis. 


Mà, December 23. 241. 


Die Bürger Friedrich Hirzhals und Hans Biesendal als Vor- 
münder der Kinder Hans Loses bekennen, dass Martin Saden- 
beke von seinem neu aufgebauten Hause in der Steinstrasse, welches 
von den Lose zu Lehen ging, an die Domvikare Matthaeus 


Üeehiehtsg. d. Pr; Sachsen XXVIII, 3. 8 


114 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Bideritz, Gregor Fromke, Heinrich Rodewolt und Dietrich 
Storingk einen halben Gulden jährlich für 10 Gulden wieder- 
käuflich verkauft hat. 
Cop. 31 ful. 121. 
St. M. 
— virtheynhundert jar dar na im viveundesoventigisten jare am 
sonavende na sunthe Thomas daghe des hilligen apostels. 


— —— — 


1475. December 24. 248. 
Paul Schulte, Bürger der Sudenburg, erklärt sich gegen sicheres 
Geleit bereit, einen Streit mit einem Zerbster Bürger in dieser 
Stadt aburteilen zu lassen. 

Or. Pap. St. abgesprungen. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 

Minen willighen denst thuvorn.  Ersamen hern. Juwer leve is 
wol andechtich, dat ik thu velen tijden myner eliken husfrouwen 
gberechticheit, de ik von orentwegen meyne thu hebbende thu den 
nagelathen gudern Peter Kelen, vor jw unde vor richter unde schepin 
mit jw ghesocht hebbe, unde hebbe des mit Peter Wolter seliger by 
sinen levende noch mit siner eliken husfrouwen na sinem dode nicht 
mogen thu endeliker uthdracht komen, myner frouwen gerechticheit 
thu vordern; deshalven hebben wij des gnanten Peter Wolters nalaten 
frouwe, nu Hans Steffens juwes burgers eliken husfrouwen, als sie des 
thu donde heft, gesocht in dat geistlike gerichte to Zieser, dar deune 
juwe ersamicheit an den official dar sulves vor de juwen geschreven 
heft begerende, de saken unde schel vor jw up gutliken handel thu 
wisende; sulken juwen breff heft unse procurator unsen frunden unde . 
uns thu vorstande gegeven unde lezen lathen, des wij nach rade 
unser frunde fruntscop noch rechtes vor jw von der frouwen thu 
nemende nicht uthslon, alse is unse meynungh gewest, juwe leve 
worde uns mit juwen brive, als wij den an den official geschreven 
vorstaen hebben na sinen lude, vor jw thu komende geheysschet 
hebben; also was nu kortes in sunte Tomas avende Kersten Steffens 
thu Magdeburg, mit dem redede ik uth der sake, de mik mit drou- 
worden sere na was unde sede, wolde ik thu Czerwest komen vor den 
rad, dar wannede (?) sinen bruder nicht an, wen hie dechte my nicht 
thu gevende. Nach sulker wise holt juwe breff an den official ge- 
schreven nicht in, idoch up dat juwe leve jo merken schal, dat de 
gebrek unde schel an mik nicht sin schal unde dat gi myner thu 
fruntscop unde thu rechte mechtich sin schullen unde gi de saken thu 
handelen willen vor jw nemen unde mik dar thu ungerferlich anfals 
von mynen wedderpart unbesorgit heysschen unde bescheden mit 
juwem brive, also wil ik wege unde moyge vor jw thu komende, so 
dat korte schut, nicht vordreten lathen unde bidde des juwe gutlike 





Nr. 248-249. 1475. 115 


antwerde; wur mede ik jw thu denste gesin kan, do ik mit willen 
gene. Schreven an dem avende der gebort Cristi unses hern anno 
eiusdem domini 75. 
Pauwel Schulte, burgir 
in der Sudeburg Magdeburg. 


Adresse: Den ersamen burgirmeistern unde radmanne der stad 
(zerwest —. 


1473. 249. 
Ausgaben aus dem Zoll des Erebischofs von Magdeburg. 
Cop. 68 rol. 389. 
St. M. 


Anno domini 1. 4. 7. 5. do wart meins gn. hern von Magdburg 
und der renteners gelt in dem zcolle ussgegeben, so als hirnach stet 
uach orer selbten eygen beder partes stifftungen. Unserm gn. hern von 
Magdburg behoren des jares uss dem zoll XU thunnen herings, dy da 
angeschlagen sindt uff XLVII pfundt pfenninge, dy thunnen uff 
Ill! pfundt pfenninge gerechent, das dar sindt V1 schock groschen 
XA alde groschen und machet am gelde zwsament gerechent 
LXXVI schok groschen XLVIll alde groschen; und von den guthern, dy 
meinen gn. hern angestorben sindt von Claws Vosse, Heinrich Betken, 
Henning Scartowen, gibt XXII pfundt pfenning und VI schilling 
pfenninge und 111 - und I mese herings, das da machet an gelde 
XXXVb'sehok. groschen XX alde groschen, dy summa beyder parthen 
machet 113 schok VII} alde groschen; hir ist nwu vorder zw kumen 
der Wyskoppe rente, das sindt Ill pfund .À und machet an gelde 
IN schok gr. XLVIII alde gr, die summa aller macht 117 schok 
LV) alde groschen. Heynrich von Krosigk sall haben uss dem zoll 
IX mark v1 pfundt XII schiling A und I mese hering, machet an 
gelde XXXIX schok groschen XLIIl alde groschen. Hans Santersleven 
zw Haldesleven sal haben uss dem zoll XXVII schilling und I mese 
herings, machet 1] schok groschen XLI alde groschen. Hans Losen 
seligen sonen hinder sant Johannsen wonhaftig sollen haben uss dem 
zoll 11} pfundt und funff schilling A, Cone Emden und seyne vettern 
“al werden uss dem zoll vil] pfundt und XL À und IX virdunghe 
und Y] mese heringes, machet an gelde XXIII! schok groschen minus 
} Allen groschen; den Klumpsilbern sal werden uss dem zoll ein 
Pundt &, vir virdung XLV schilling XX, machet an gelde X schok 
XLYUl groschen; den Roden sollen werden uss dem zoll XX pfundt 
X schilling X und II mese herings, machet XXXIII schok 1111 alde 
gröschen, Heyse Rulves sal haben uss dem zol lll pfundt IIMIB A, 
ll mark und I mese heringes, machet XIII schok XXXIX alde groschen; 

Inch Müller sal haben uss dem zoll I mark, Ill pfundt % und 
ll thunen heringes, dy uff XII pfundt angeslagen sindt, und II mese 

nges, machet XXVIII schok groschen und XVI alde groschen , den 


y* 


116 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Almanen Hans und Fridrich sal werden uss dem zoll XXV1 pfundt 
und II mark, I1I vierdung und I loth U schilling A und VI mese 
heringes, machet LII] schok groschen LVII alde groschen.  Wernher 
Fewrhaken sone sal haben uss dem zol VI pfundt und 1 mese heringes, 
machet X schok VII alde groschen, Hans Amforden seligen sone sal 
werden uss dem zoll XXX1I pfundt XV schilling 4, machet LII schok, 
XXII alde groschen, Hans Boden sone sal werden uss dem zol 
Ij vierdung, Imachet I schok X]I alde groschen, Bartholomeus Keller 
sal werden uss dem zol I pfundt XXX schilling A und Il mese hering, 
machet V1 schok XXVIII alde groschen, den Kelnern allen insampt 
sollen werden uss dem zol j mark, II pfundt, machet VI schok 
XXIII alde groschen, Wernher Perseke sal haben uss dem zoll 
II pfundt, machet funff schok XXXVI alde groschen, der Heydeken 
Bartldeschen sal werden zw der leypezucht uss dem zol Ill pfundt, 
machet VI schok groschen. Zw merken, das der mesen herings ist 
zwsamen in dem zoll gerechent XXIII und dy sindt angeschlagen uff 
VII pfundt und dy VII pfundt sindt geteylt in XXIII teyl, dy dar 
machen Il thunnen heringes, ja vor dy tunne heringes 11ll pfundt A 
zw gebende eflte VI schock groschen XXIII  alde groschen; 
der pfunde in den zollen sein zwey hundert und LXXVI und 
XV schillinge A und 1] A. Zw der kirchen ussgebe zu meines gn. 
hern von Magdburg luchten in dem thwm kegen palmen XL pfund 
wachses, item 1 pfundt wyroch und I pfundt mire kegen dem grunen 
donerstage, alle jare drey fwder kolen in dem thwm, dem kelnere in 
dem thwme alle jare zw der burgk II schok groschen XL alde groschen, 
alle jare III tunnen heringes kegen dem grunen donerstage zw der 
spende uff des byschopfs hoffe, zw sandt Vincentius altare in dem 
thwm TI volle mark geldes, dy machen X schok groschen XLVIII alde 
groschen alle jare, zw dem mandatebrot 11 pfund -À und VIII schilling A 
effte XLVIII schilling A, machet VI schok groschen IX alde groschen 
II clein A; hir gibt der mollevoyth den zollnern HI schilling A 
zw trankgelde und dem zollner gehort von der spende I schok brodes 
und I schok hering, den vicarien in dem thume uff sandt Augustins 
tage in das gemeine alle jar II pfundt A, dy angeschlagen uff 
II schok groschen XlI alde groschen, alle jar uff sand Augustins tage 
den herre, dy denn kegenwertig sindt, eyner yczlichen perschon ein 
stubicken frisch weyns, dem thwmprobst II schok, dem thumdechant 
II schok und einem iczlichen juncker V1 grosse A, den korschulern 
in dem thwm 1V f X, machet j schok groschen II cleine A und dem 
thuribilario Ill cleyne 3, den kemerern Ifi ., machet XV alde 
groschen I clein .À, den kustern in dem thume zwsamen 115 A, 
machet XV alde groschen I cleynen 3, dem probste zw unser liben 
frawen 11IIß %, machet 3 schok U cleine A, in der kirchen zw sandt 
Sebastian alle jar, III pfundt, machet IIII schok groschen XLVIII alde 
groschen alle jar, uff das kruckedore II schok groschen, den sechs 
dorewerttern, dy die zeichen uss dem zolle ufinemen von denjenen, 


Nr. 250—252. 1476. 117 


dy den zoll geben muessen, jo einer yczlichen personen zw der 
wochen einen newen groschen und einem iczlichen zw drankgelde 
des jares ein halb schok groschen dem zollner zw lone des jares 
XL schok groschen. 


1476. März 13. 250. 


Dompropst Stefan bezeugt als Lehensherr, dass Bun Dalemann 
für sich und seine Frau Czye von seinem Hause in der Mühlen- 
strasse in der Sudenburg an die Domvikare einen halben Gulden 
wiederkäuflich für 10 Gulden verkauft hat. 

Cop. 31 fol. 122 ". 

St. M. 
— dusent verhundert darna in dem seszundesentigesten jare am 

midweken na Reminiscere in der hilgen fasten. 


16. April 22. 951. 


Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, zw veranlassen, 
dass ein gestohlenes Pferd dem Eigentümer zurückgegeben werde. 


Or. Perg. Si, 
Stadtarchiv zu Zerbst, 


Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde. 
Uns heft to vorstande gegeven Oltze Tileman eyn vorman, wu Bestian 
sn knecht der wagenperde eyn ut synem wagen, dat sine nicht, 
sunder unses rades kumpan Lodewich Ewitzen sij, vorkoft hebbe etc. 
vurumme, guden frunde, bidden wij fruntliken, juwe leve willen bij 
dem jennen, de dat perd gekoft heft, juwen borger vorfogen, dat he 
des kopes widder avetrede und dat perd dem gnanten vorman efte dem 
inechte wedder antwerde, nach deme he ohme des kopes nicht weren 
Moghe, so wij des alles eygentliken berichtet sind, vordenen wij tigen 
jwe live, wur wij magen; gberne.  Geschreven am mandage post 
Quasimodogeniti under unser stad secret anno domini etc, LXX sexto. 


Radmanne und inningesmeistere 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne tho Czerwist —. 


1476. Mai 15. Rom. 252. 
Papst Sixtus IV. beauftragt die Dekane von S. Marien und 
S. Bonifatius zu Halberstadt und von S. Sebastian zu Magdeburg, 
die Gebrüder Rode zu Magdeburg gegen die von Alvensleben zu 
schützen. 
Gerchen, Cod. diplom. Brand. VI, 5.654. Riedel, Cod. diplom, Brand. I, 17, 
. 159. 





Sixtus episcopusservus servorum dei dilectis filiis beate Marie et sancti 
Bonifacii Halberstadensis ac sancti Sebastiani Magdeburgensis eceleiarumn 


rue exuiipu mandamus, q 
rum iurisdictione iniuriatores ipsi consistunt, arc 


peribus super hiis exhiberi faciant iustitie complen 
iis, qui fuerint evocandi, et auditis hinc inde 
um fuerit, appellatione remota usuris cessantibus det 
d decreveritis per censuram ecclesiasticam firmiter 

mm, qui fuerint evocandi, si se gratia odio vel tim 
iura simili appellatione cessante compellatis veri 
übere. Quod si non omnes hiis exequendis potuerit 
unus vestrum ea nichilominus exequantur. Datı 
tum Petrum anno incarnationis dominice millesii 
10 septuagesimo sexto, idus Maii, pontificatus nostri 


» Mai 31. 


Ludwig Domherr, Ludolf, Heinrich und Hilmar, 
Veltheim, Ludolfs Söhne, bekennen, dass sie den 
Bürger Thomas Rode 15 Gulden Zins aus dem D 
bei Loitsche (Lotzke) für 250 Gulden wiederkät 
stimmung des sede vacante regierenden Domkapitels 


«nd dass sie die 15 Gulden binnen 4 Jahren 1 
vollen. 


Or. Pup. 4 5i. 
St. M. sr. LBd 1 Nr. 23. 


verteynhundert dorna vm seszundsöventigisten j 
gesten. 


Nr. 253—256. 1476. ' 119 


nicht dogelik, so dat he ohne dar mede weren moge sy etc. so he 
uns des eygentliken berichtet heft, so he des ok juwer leve wol vorder 
muntiken derinret werdt; ersamen guden frunde, van des wegen 
bidden wy fruntliken, gij willen den benomden juwen borger anbalden, 
dat he alsodanen sin ungeve beer wedder neme efte sik myd ohme 
dr utı und ok umme alsodanen gelt, alse he ome rede opper beer 
gegeren hebbe, in der guthe sunder vorder sinen schaden und vor- 
sumenisse vorlike, wante juwe leve und wy schullen syner to (?) gelike 
und aller redelicheid der wegen mechtich sin, so he uns des ok vorder 
bericht und sik vor uns vorboden heft, vordenen wy tigen juwe leve, 
wur wy mogen und an uns gelanget, gherne. Geschreven im hilligen 
pingestavende under unzer stad secret anno domini etc. LXXVI *. 


Radmanne und inningesmeistere 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen boigermeister und radmannen tho Czerwist —. 


14/6. Juni 26. 255. 


Bündnis der Städte Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Halle, 
Halberstadt, Hildesheim, Göttingen, Stendal, Einbeck, Hannover 
und Helmstedt auf zehn Jahre. 

Or. Perg. 

Stadtarchiv zu Braunschweig. 

Riedel, Cod. diplom. Brandenb. I, 15, S. 358. 
— am midweken post Johannis baptiste. 


S. Göttinger UB. II, Nr. 332 und Bode, Forschungen II, S. 248. 


146. Juli 17. 256. 


Die Priorin Mechtild und dus Kapitel des Kloster S. Mariae 
Magdalenae bekennen, dass Yde, Heyne Roszeken Witwe, 20 Gulden 
dem Kloster gegeben hat, wofür für sie und ihre Verwundten Seelen- 
messen gelesen werden sollen. 
Or. Perg. Sp. ubgefullen. 
Stadtarchiv zu Magdeburg. 
Wy Mechtildis priorynne unde samminge ghemeyne des clostirs 
sunte Marien Magdalenen in der alden stad Magdeburg bekennen unde 
gen mit dussem unsem apen breve vor allen luden, de en sehn, 
Ten edder leszen, dat de ersame frouwe Yden, Heyne Roszeken 
Mghelaten weddewe, gode tho love unde umme orer selen salicheit 
hefft unsz ore milden almissen ghegeven, benemeliken twynchtich 
Hehe gulden, de wy in unszes clostirs nuth unde framen ghekart 
e in sodaner wysze, dat wy dar unszem clostir to gude jerlike 


usi t mede ghekofft hebben, welke renthe wy alle jar hebben scullen 


120 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


tho wasse unde anderen slete, alszo wy to dusser naghescreven 
memorien unde dechtnisse behoven, unde wat denne overblifft, dat 
moghe wy in unszes «lostirs nuth unde framen keren, wur des noth 
unde behoff is, unde so hebbe wy ergnanten priorinne unde samminge 
des vorghescreven clostirs anghesehn de innighe begheringhe, de de 
upgnante Yde, Heyne Roszeken nagelaten weddewe, tho unsz unde 
unsem clostir ghehath hefft, unde de woldath, de se unsz bewyset 
hefft, und willen gode tho love unde tho salicheit des gnanten Heyne 
Roszeken seliger szelen unde Hinrick Flemingk unde Margareten, de 
der vorgnanten Iden olderen synt gheweszen, unde ok der vorbe- 
nomeden Yden szelen tho der tyd, wan”se van dodes wegen vorstorven 
is, unde alle de szelen, de uth oren slechten vorstorven sint, alle jar 
na holden eyne memorien unde dechtnisse in dusser nagescrevener 
wysze, also dat wy vorgescreven priorinne unde samminghe ghemeyne 
unde unsze nakomelinge willen in sunte Peters daghe, de in der ernne 
kommet, des namiddages up unsem chore holden de vigilien unde des 
anderen daghes dar na mit unszem proveste singen de selemisse unde 
denne tho der selemissen scal me setten veer barlichte unde de scullen 
bernen, wente dat de selemisse uth is, unde na dar selemisse scal me 
de commendacien holden nach unszes clostirs wonheit alles gode tho 
leve unde allen cristen szelen tho troste. Dusses tho merer bekentnisse 
hebbe wy unszes clostirs ingesegel laten hengen an dussen breff nach 
Cristi gheborth dusent virhunderth jar dar nach in dem sesunde- 
seventigisten jare am middeweken nach sunte Margarethen daghe der 
hilgen jungfrowen. 


1476. September 3. 291. 


Der Rat der Neustadt Magdeburg verträgt sich mit dem Kloster 
S. Laurentii wegen eines Grabens auf des Klosters Breite vor dem 
Inslebischen Thore und um den Mauerschoss. 

Or. Perg. Sp. — Cop. 378 fol. 36". 

St M. s. r. Lorenzkloster Nr. 61. 

Wy borgermester unde radmanne der nigen stad Magdeborch be- 
kennen openbar in dissem unsen open breve vor allen, de ohn sehn, 
horen edder lesen, dat wy uns genczliken unde in fruntscop mit der 
werdighen in got frowen vrouwe Bertha ebdessche dorch den ful- 
mechtiger her Peter Mulre provest, Barbara pryorynne des hilghen 
ordens sancti Benedicti unde mit der ganczen sammeninghe der junc- 
frouwe des sulven ordens to sunte Laurensche hir in der nyen stat 
Magdeborch gutliken vordragen hebben umme etliken schel unde 
twidracht, den wy yn vortiden wente nu her mit dem closter gehat 
hebben, nemliken van des nyen graven wegen up desz closters brede 
vor dem Ynsleveschen dore in dat osten belegen, so dat de ersame 
rad dusser nyen stad Magdeborg nu vortmer to ewigen tiden mach den 
graven maken unde beteren to der stat beste, wan ohn dat even unde 





Nr. 257—258. 1476. 121 


bequeme is, ane yennygerley ynsage effte hulperede, unde de rad 
dusser nyen stad beholt sick ok de macht, dat me up dem sulven nyen 
gmven nicht neger plogen schal, wan alsz eet van alder begrepen is, 
unde ok so schal dat closter den wal an der sulven brede upwerpen, 
wan des noth unde behoff is, sunder dar neynen thun vor hersetten 
efte maken. Dessulven gelick hebbe wy uns vordragen mit dem up- 
gnanten proveste unde mit der vorbenomeden ganczen samenynghe 
der jungfruwen umme dat murschot vn sulker wiszo, dat dat closter 
Schal unde wil nu mehr ewichliken alle jar to murschote geven 
twyntich schilling penningh Magdeborgscher weringhe, dar see sesz- 
undetwyntich schilling penningh plegen to geven na lude unses 
register. Dat wy an beyden parthen alle dusse puncte unde artikelen 
gruntliken sint eyn gewurden und uns so vordragen hebben, des to 
willen unde to leffnissze hebbe wy vorgnante borgermester unde rad. 
mann dusser nyen stad dem vorgemelten proveste unde der ganczen 
sammenynghe der juncfrouwen des sulven closters gegeven eyne 
summe geldes by namen vefftich alde schok grosschen, dy de provest 
al rede eyn deyl an jarlike rente gelecht heft na lude unde inholde 
des closters register, also dat de provest edder syn nakomen unde de 
Fanze samenynghe der juncfrouwen dat see edder ore nakomelinghe 
efte neymant van orentwegen den ersamen rad dusser nyen stad 
Magdeboreh nu unde in tokomende tiden van alle dussen vorbenomeden 
puncte unde artikel nicht mehr bededinghen effte mit gheystlikem 
noch mit werltlikem rechte dar umme anfallen willen ane yennygherley 
gheverde unde alle argelist effte hulperede. Hyr by unde over is unde 
sint gewesen de erafftighe here her Jan Teydeman in den tiden eyn 
capelan to sunte Laurensche, Fryctze Gherioft, Valentin Smet, Tile 
Schulte unde Frederick Pelezer olde borgermester unde radmanne, 
dede eyn sulkes hebben hulpen dedingen. Desz to groter tuchnisse 
unde merer bekentnisse hebbe wy vorgnante rad unser stad inghesegel 
viliken gehenget an dussen open breff, de gegeven unde geschreven 
Is na der gebort Cristi unnses heren dusent verhundert seszunde- 
srentich ‘var am dinszdage nach Egidij des hillighen abbetes unde 
bichtighers. 


6. September 20. 258. 
Alt Hermann von Kloster Berge belehnt die Domvikare und ihwen 
Prokurator Matthäus von Bicderitz mit einem Hause in der 
Beckenschlägerstrasse in der Neustadt, welches ihnen Ludeke 
Tribbeses für 10 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Cop 31 fol. 123. 
&. M. 
Holstein, UB.des Klosters Berye Nr. 357 *. 
— dusent verhundert darna in dem sesundeseventigesten jare ammo 
Bip surte Matheus avende evangelisten. 


122 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1476. Oktober 3. 259. 
Der postulierte Ergbischof Ernst verspricht die Stadt Magdeburg 
bei ihren alten Rechten und Freiheiten zu belassen. Den Brief 
besiegelt er in Ermungelung eines eigenen Siegels mit dem seines 
Vaters, des Kurfürsten Ernst von Sachsen. 


Cop. von Gericke fol. 65". Sehultze S, 439. Smalian fol. 201. 
Stadtbibliothek zu Magdeburg. 


--- donnerstag nach Michaelis -- dausent vierhundert darnach im 
16 jahre. 
Der Revers stinunt. mit dem des Erzbischofs Dietrich überein. 


1476. Oktober 3. Rochlitz. 260. 
Der postulierte Erzbischof Ernst verspricht, die vor ihn zur Ent- 
scheidung gebrachten Suchen nach Sachsenrecht zu entscheiden. 

Cop. ron Gericke fol. 66. Schultze S. 441. Smultan fol. 203. 
Stadtbibliothek zu Magdeburg. 
— Rochlitz — thausent vierhundert darnach im sechsundsieben- 
zigsten jahre am donnerstage nach Michaelis. 


Der Revers stimmt mit dem des Erzlischofs Peter. überein. 


14:6. Oktober 12. Leipzig. 261. 
Kurfürst Ernst von Sachsen bezeugt, dass die beiden von seinem 
Sohne, dem postulierten Erzbischof Ernst, den Bürgern von 
Magdeburg gegebenen Rererse mit seinem Willen ausgestellt sind, 
weil sein Sohn noch in seiner Verwahrung sei. 


Cop. von. Gericke fol. 66. Schultze S. 444. Smallan fol. 204. 
Stadtbibliothek zu Magdeburg. 


- Leipzigk - dausent vierhundert und im sechsundsiebenzigsten 
jahr am sonnabend nach Dionisii. 


1476. Oktober 31. 262. 
Bündnis der Städte Lübeck, Bremen, Hamburg, Bostock, Stral- 
sund, Wismar, Lüneburg, Stade, und Ligen einerseits und 
Magdeburg, Braunschweig, Halle, Halberstadt, Goslar, Hildes- 
heim, (Göttingen, Stendal, Hannover und Einbeck andrerseits 
auf 6 Jahre. 

Or. Ferg. 
Stadtarchiv u Braunschweig. 
Jtiedel, Cod. diplom. Brandenb, 1, 15, S. 303. 
—  XIHI* darna im seessundeseventigesten jare am avende Omnium 
sanctorum. 
S. Göttinger UD. II, Nr. 833. 





Nr. 259—265. 1476. 123 


146. November 6. 263. 


Der Rat von Magdeburg bezeuyt folgende Eintragung in das 
Schöffenbuch vom Mittwoch nach Omnium Sanctorum 1476 be- 
treffend die Jacobikirche: 


Transsumpt vom 9. Januar 1555 im Heberegister der Jacobi- Kirche. 
Stadtbibliothek zu Magdeburg. 


(ories Konsz gaff Valentin Strodtmanne und Pawel Gotzen 
kerckmeisteren tho sunte Jacoppe tho der genanten kercken handt 
einen rinsschen gulden tinses an synem huse up der wisscherstrathen 
br Clawes Kerbelitzes huse gelegen mytt twyntich gude rinsche 
gulden tho rechter tinsetydt wedder avethokopende und duth gelt 
schullen die kerckmeister vorschoten. 


146, November 13. 264. 


Die Brüder Hans, Thomas und Jacob Saloman und ihre 
Schwestern Alheit und Ilse, Heinrich Salomans nuchgelassene 
Kinder, bekennen, dass ihnen Erebischof Ernst 26!, Gulden 
jährlich aus dem Geleite zu Salze für 527 Gulden wiederkäuflich 
verkauft hat. 

Or. Perg. 2 Sp. — Cop. 68 fol. 10. 

St. M. s. r. LB* Nr. 268. 


— thusend vierhundert darnach im sechissundesobinezigisten jare 
an mittewochen nach Martini des heiligen bischoves. 


m —— — 4 


£6, November 13. Magdeburg. 265. 
Erzbischof Ernst lüst die 52 Gulden jährlichen Zinses aus dem 
Geleite zu Salze und der Bede zu Biere, Allenweddingen und 
Bahrendorf, welche sein Vorgänger, der Erzbischof Johann un 
Heine und Cone Wittekop, Bürger zu Magdeburg, wiederkäuflich 
für 1053 Gulden verkauft hatte, ein und verkauft sie für 
dieselbe Summe an Heinrich und Georg von Ammendorf zu 
Rothenburg. 

Cop. 68 fol. 7. 
St. M. 
, 7 Magdburg -- thusend vierhundert darnach im sechsundsobin- 

Ginlen jare am mittewochen nach Martini des heiligen bischoves. 


:Bevers der Ammendorf Cop. 68 fol. 7 *. 





ww. wm TEE 


a | fb 
sve wuren, und quiltiert über die geschehe 
Cop. 398 fol. 57 und 135". 
St. M. 
v, Ludewig, Reliqu. manuscr. V, S. 147, X, S.689. 


— thausent vierhundert dornach ym siebenu. 
im freytage sente Johannis tage in der heiligen we, 


46. Januar 6. 


Der Vogt von Sommerscheuburg ersucht den R 
Entscheidung eines Streites nach Leitzkau zu k 
ein anderer Termin festgesetzt würde, ihm Bots 
burg zu senden. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


Mynen fruntliken denst tovorn. Leven hern um 
ipschriffte an mek nalende hebbe ek in guder matt 
n wedderparte Pauwel Flessauwen tho vorstander 
len frundes, isz myn flitlike bede unde beger, 
ı am dinsdage na Fabiani up middach vor dem 
stede queme unde ek myt dem gemelden Flessau 
le tosprake juwer ersamicheyt to erkennende geve 
dende; vorder wert up de gnante tydt juwe ers: 
ws nicht warden mochte, mek eyne ander tydt 


sr ersamicheyt berevt syn unde sodanne antı 
igk Kramsackes hus, boreer te M- ^ ' ^ 





Nr. 266268. 1476— 1477. 125 
47. Februar 21. | 268. 


Die Bürger Hans Dorre, Friedrich Alemann und die Brüder 
Hans, Thomas und Jacob Salemann bekennen, dass sie wieder- 
käuflich dem Kloster S. Augustini 20 Gulden jährlich aus den 
ihnen vom Erzbischof verschriebenen Zinsen aus Burg für 
500 Gulden verkauft haben. 

Gleichzeit. Abschrift. Perg. 

Stadtarchiv zu Magdeburg. 

Ik Hans Dorre unde Ffrederich Aleman unde Hans unde Thomas 
unde Jacob Saleman gebrudere, alle borgere in der olden stad Magde- 
borch, we bekennen vor uns unde unse erven in dusseme apen breve 
vor alle de jenne, de een seen, horen edder lesen, dat wy myt gudeme 
berde unde wol bedachten mode recht unde redeliken up eynen 
welderkopp vorkofft hebben unde vorkopen in crafft dusses breves den 
erwerdigen heren unde broderen prior unde gantzen convente to sunte 
Augustini bynnen der gnanten olden stad Magdeborch gelegen twintich 
gude fulwichtige rinsche gulden jarliker renthe uth sulken negenteyn 
marken Meydeborgscher weringe jarliker gulde unde renthe, de uns 
bisehopp Johan god seliger myt willen unde fulbort des capittels vor- 
schreven hefft, uth der orgebede to Borch Hinrik Saleman unde 
Clawese seliger unde Hans Dorren unde oren erven van oreme rathause 
vor hundert negenundedruttich fyne mark unde eyn loth fynes 
sulers hovetstules vorkofft unde vorschreven hebben unde uns na 
dode Hinrik Salemans seliger twe dele an den hovetstole unde tinszen 
tokunmet, hir var uns de gnanten erwirdigen heren prior unde 
brodere to sunte Augustini viffhundert gude fulwichtige rinsche gulden 
ggeren unde gutliken to dancke betalet hebben, de wy denne in 
unser unde unser erven nuth unde frummen, wur uns des behoff 
unde noth was, gewanth unde gekart hebben.  Dusse vorgescreven 
twinich gude fulwichtige rinsche gulden jerliker renthe unde tinsze 
schal unde wil we ergnante Hans Dorre unse Ffrederick Aleman, Hans 
Thomas unde Jacob Saleman gebrodere unde unse erven den ergnanten 
erwerdigen heren prior unde brodern alle jar upp cathedra Petri nu 
Bégestkamende erst anhevende unde denne vorbath alle jar, de wile 
dat de gnanten renthe unde tinsze van uns unde unsen erven nicht 
wedder affgekofft werden, in der olden stad Magdeborch vry unde 
undekummert alles gerichtes gutliken unde to dancke bereyden unde 

'aen. Ghescheget over, dat unse gnedige here van Magdeborch myt 
Villen unde fulbort des capittels dusse oven berurden gulden van uns 
unde van den anderen personen, de des to donde hefft, wedder ave- 
unde to sik loseden, er we den erwerdigen heren ore vor- 

eden renthe avekofften unde wedder loseden, denne so vor- 

we uns vor uns unde unse erven, dat wy se an anderen 
n, wur wy de hebben, wol to genuge vorwaren willen. 
9 wy Hans Dorre, Ffrederick Aleman, Hans, Thomas, Jacob 






ide Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Saleman gebrodere vor uns unde unse erven in dussem breve de 
macht, dat wy solke twintich gude fulwichtige rinsche gulden jarliker 
tinsze wedder avekopen mogen, welkes jares wy willen unde uns unde 
unsen erven dat even unde bequeme is, doch also dat wy offte unse 
erven, offte wy nicht enweren, en sodanes den ergnanten erwerdigen 
heren to sunte Augustine eyn ferndel jars vor sunte Peterstage 
cathedra schullen toseggen unde witliken don, unde wan en denne so- 
dane vorkundinge geschen is, denne so schollen unde wille wy offte 
unse erven den ergnanten erwerdigen heren unde broderen to sunte 
Augustinen viffhundert gude fulwichtige rinische gulden hovetstoles 
myt den bedageten unde ok vorseten tinszen, efft en der welke hinder- 
stellich gebleven weren, upp de uppgnante dagetiit nemeliken upp 
sunte Peters dage cathedra in der olden stad Magdeborch to dancke 
unvortogert gutliken geven unde betalen, unde wan dusse viffhundert 
gulden hovetgeldes mit den hinderstelligen vorseten tinszen, efft dor 
welk hinderstellich gebleven weren, al wol betalet synt unde en wol 
vornoget, so schal dusse breff machtelos syn. Alle dusse vorgeschreven 
stucke unde artikel in sampt edder besunderen lave unde rede wy 
ergnante Hans Dorre, Ftrederik Aleman, Hans, Thomas, Jacob Saleman 
gebroder, alle borgere in der olden stad Magdeborch, vor uns unde unse 
erven den ergnanten erwerdigen heren unde broderen to sunte 
Augustine bynnen der olden stad Magdeborch gelegen in guden truwen 
stede, vast unde unvorbraken to holdende. Des to orkunde unde mer 
wissenheit hebbe wy ergnanten Hans Dorre unde Ffrederik Aleman 
islik svn ingesegel anhengen laten unde Hans, Thomas, Jacob Saleman 
gebroder hebben unses vaders ingesegel laten hengen, des wy dre uns 
nü alle gebruken, an dussen breff vor uns unde unse erven, de 
ghegeven is na Cristi unses heren gebort dusent verhundert in deme 
sevenundeseventigesten jare in vigilia Cathedra Petri. 


1477. März 1%. 269. 
Propst Eberhard rom Kloster U. L. Fr. bekennt, dass der Vikar 
Nicolaus Iynike den Domvikaren 1!j, Gulden jährlich von seinem 
Hause und 2 dazu gehörigen Höfen auf dem grossen Berge 
gegenüber dem Pfeifersberge, welches vorher Groveley besessen 
hatte, für 30 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Cop. 18 fol. 124‘. 
St. M. 
Hertel, UB. des Klosters. U. L. Fr. Nr. 3106. 


— virtheynhundert jar darna im sovenundesoventigisten jare des 
mondages na "Letare. 


m nn 





Nr. 269—271. 1477. 127 


147. April 2. 370. 
Matthäus von Plotho, Domherr und Obedientiarius der Obedienz 
Bernstorf, bekennt als Lehensherr, dass Hans Dusze, Bürger zu 
Magdeburg, von einer halben Hufe in Niederndodeleben 10 Scheffel 
Weizen jährlich wicderkäuflich für 15 Gulden den Domvikaren 
verkauft hat. 

Cop. 31 fol. 125. 
St. M. 
— dusent virhundert darna imme sovenundesoventigisten jare am 
middeweken na Palmarum. 


M. Mai 6. 241. 


Johannes Duben, Vikar des Altars Aller Heiligen, bezeugt, dass 

er mit Zustimmung des Domkapitels ein Haus im Diebeshorn 

gekauft und damit den Altur bewidmet hat; dus Geld hatte er 
durch einen Wiederkauf | cines. Wispel Weizens in Schnarsleben 
erhalten. 

Or. Pap. Si. 

St. M, s.v, Erzst. M. LV. Nr. 24. 

Ik Johannes Düben itezund vicarius des altaris aller hilgen in der 
keken Magdeburg bekenne vor mik unde myne nakommen vicarien 
des gnanten altares vor alsweme, so als dy werdigen heren domprovest, 
deken unde cappittel der kerken Magdeburg in ehr tyden den testamen- 
tren des gestrengen Heysen von Steinvorde zeligen eynen wispel 
werten uth oren korngulden to Snardessieve to der gnanten myner 
viarien vor virtich gude rinsche gulden na lude brive unde sigil dar 
user gegeven up eynen wedderkop vorkoft hadden, dat nu dy vor- 
machten myne werdigen heren sodan wedderkop des vorbenomeden 
wispel werten gedan hebben unde mik virtich gude rinsche gulden 
loetsumme, dar to twelff rinsche gulden vor alle bedagede unde vor- 
sten renthe unde tinse hüde gefinge disses briffes gutliken unde wol 
U dancke vornuget unde betalet hebben; vor dy vorgnanten twey 
"e vefftich rinsche gulden hofetsumme unde rente myt sampt achte 
eulden, dy ik dar to gelecht hebbe, hebbe ik myt willen, weten unde 
fulborth der gnanten myner liven heren dekens unde capittels gekofft 
ein husz unde hoff in dem defeshorn gelegen, dat to ewigen tyden 
by der gnanten vicarien aller goddes hilgen bliven schal, unde dat 
dorch den lehnhern nemeliken den provest unde syn capittel to unser 
liven frowen binnen der olden stad Magdeburg dar to na lude unde 
Nholde ores briffes unde segile dar over gegeven voreygen laten unde 

Wege dy mer gnanten myne werdigen liven heren deken unde 
“pittel to Magdeburg der vorgeschreven virtich rinsche gulden hovet- 
ann myt sampt allen unde igliken vorseten unde bedageden renthen 


128 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


unde tynsen vor myk unde myne nakommen qwid, leddich unde losz 
in crafft unde macht dises brifes, den ik to warer orkunde myt myner 
eygen hanth gescreven hebbe unde to merer tuchnisse den erhafftigen 
hern Nicolaum Zyman canoniken in der kerken Magdeburg svn 
ingesegel vor myk unde myne nakommen an dissen brief to drucken 
gebeden; unde ik Nicolaus Zyman canonike in der kerken Magdeburg, 
bekenne, dat ik myn ingesegel umbe bede willen des boven gescreven 
ern Johan Duben vicarien etc. doch mik unde mynen erven 
unschedeliken an dissen briff gedrucket hebbe, dy gegeven is na Cristi 
geborth unses hern dusent virhunderth darna im sevenundeseventigisten 
jar am dinsdage na dem sundage Cantate. 

Die Auflassung durch den Propst Eberhard vom Kloster U. L. Fr. 
war schon am 1. Mai erfolgt, ebenso der Revers des Vikars Joh. Duben. 
Gedr. Hertel, UB.des Klosters U. L. Fr. Nr. 317 und 318. 


1477. Mai 24. 212. 
Das Domkapitel schreibt dem Kurfürsten Ernst und dem Herzoy 
Albrecht von Sachsen, dahin wirken zu wollen, dass der Prozess, den 
der Magdeburger Bürger Heinrich Meyer. gegen Meister Jurgen 

. den Apotheker zu Zwickau vor dem Berggerichte auf dem Schnee- 
berge führt, schnell entschieden werde, damit er nicht in zu yrosse 
Kosten gerale. 

Or. Pap. Si. 
Haupt- Staatsarchiv zu Dresden. (Wittenb. Archiv, Intercessiones Bl. 6.) 

— am sonnabend vigilia pentecostes anno domini etc. LXXVII. 

Eine gleiche Aufforderung richtele Erzbischof Ernst an genannte 

Fürsten von Griebichensten aus am folgenden lage (am heiligen 

pfingesttage). Or. ebenda. 


1477. Juni 15. 219. 


Heinrich Nole, Kellner des Stifts S. Petri e& Pauli, bekennt, dass 
Wedege Breisen und seine Frau Katharine einen Ort vom 
Gulden oder 12 neue schwarze Groschen jährlich von ihrem 
Hause hinter der Dingbank gegenüber dem Ziegelhofe in Frohse 
dem  Altaristen Augustin Jagewinkel in der Kirche S. Agnes 
wiederkäuflich für 5 Gulden verkauft haben. 
Or. Perg. Sp. 
St. M. s. r. Agneskloster Nr. 16. 
— verteynhundert jar darna im  seveuundeseventigesten jare 
amme daghe Viti des merterers. 


——— ———— ———— — ——— 





Nr. 272—276. 1477. 129 


4. Juni 18. «4. 


Der Rat von Magdeburg billet den von Zwickau, dass er seinen 
Bürger Cunize Ecke anhalien solle, dem Magdeburger Heinrich 
Meyger eine Anerkennung des von ihm für einen Kur gezahlten 
Geldes zu geben. 

Ur. Perg. Si. abgebröckelt. 

Archiv des Germ. Mus. in Nürnberg. 
Eim ersamenn borgermeisternn und dem rade tho Swickow, 

unsen bisundern guden frunden. 


Unsern fruntiiken denst thovorn. Ersamen besundern guden 
fund. Hinrik Meyger disse jegenwerdighe unse borger hefft uns be- 
richtet, wu dem ersamen Cuntzen Ecken juwen borger und schicht- 
meister wol kuntlich unnd witlik sy eynes kukes halven, den he in 
der grafenczechghe hebben schulle, derwegen he ok de thobote van 
ohme genomen und entfangen hebbe und noch nicht schulle tho- 
geschreven syn etc. so he uns des berichtet hefit; wu en (?) dem, 
guden frunde, bidden wy fruntliken, juwe leve willen by dem be- 
nomden Cuntzen juwen borgere unl schichtmeister vorsorgen, dasz 
be dem gnanten unsem borger eyn sodanes gutlikenn thoholde und 
sehriren lathe nach der gebore, vordenen wy tigen juwe leve, wur wy 
moghen, in flite gerne.  Geschreven am middeweken Marci et Marcelliani 
martirum under unser stad sekret. Anno domini etc. LXX septimo. 


Radtmann unnd innigsmeister 
der aldenn stadt Magdeborch. 


L———-——— e 


Mí. Juni 24. 29. 
Abtissin Bertha und der Konvent des Klosters S. Lawrentii be- 
kennen, dass Matthias Grope und seine Frau Anna einen Ort 
ron Gulden jährlich von ihrem Eigentum in der Schmiedestrasse 
in der Neustadt an den Altaristen Augustin Jugewinkel in der 
Kirche S. Agnes wiederkäuflich für 5 Gulden verkauft haben. 

Or. Perg. durch einen grossen Moder[leck beschädigt. Sp. abyefallen. 
St. M. s.r. Ayneskloster Nr. 117. 
— vertevnhundert jar darna im sevenundeseventigisten jure am 
lage Johannis des dopers Jhesu Christi. 


7. Juni 30. 216. 


Äbtissin Mechtildis, Priorin Metie Heidekens, der Konvent und 
der Propst Johann Teydemann des Klosters S. Johannis Baptistae 
zu Althaldensleben bekennen, dass sie mit Zustimmung des 
postulierten Erzbischofs Ernst den Brüdern Andreas und Cyriacus, 
Arnd Beckers nachgelassenen Kindern, fünf Gulden jährlich aus 


Ösnhichten. d. Pr. Sachsen XXVIII 3. 9 


180 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Wedringen für 100 Gulden wiederkäuflich verkauft haben. Die 
Summe war dem Kloster durch den Stiefvater der beiden un- 
mündigen Kinder, den Bürger Heyse Falke, gezahlt worden. 
Cop. 68 fol. 22". 
St. M. 
Walther, Singul. Magdeb. X, S. 517. 
— tusend vierhundert darnach im sovenundsoventigsten jar am 
mandage negistfolgend na dem dage Petri und Pauli der heiligen 
aposteln. 


1477. September 30. Magdeburg. 26. 


Die Ritter Friedrich und Curt von Trotha zu Wettin verkaufen mit 
Zustimmung des Ersbischofs Ernst an Ludeke Styne, Bürger zu 
Magdeburg, und seine Frau Dorothee 25 Gulden aus der Münze 
24 Halle, Häusern und Höfen und sonstigem Besitz in Halle, 
Neuwerk, Glaucha, den Schlössern Krosigk und Weltin wieder- 
käuflich für 500 Gulden. 

Cop. 68 fol. 24, 

St. M. 


— Magdburg — thusend vierhundert dornach im LXXVII jare am 
dinstage nach sente Michaelis des heiligen ertzenengels tage. 


141. Oktober 1. 248. 


Erzbischof Ernst verkauft an Heinrich und Georg von Ammen- 
dorf 30 (Gulden jührlicher Zinsen aus der Vogtei und dem Sol- 
gute zu Stassfurt wiederkäuflich für 600 Gulden. Mit dieser 
Summe hut er den Zins, welchen der Magdeburger | Bürger 
Heinrich Salmann vom Erzbischof Johann gekauft hatte, von den 
Erben desselben wieder eingelöst. 

Cop. 68 fol, 26. 27. Cop. 21 fol. 51. 

St. M. 


 — Magdburg — thusend vierhundert darnach im sobenundsobin- 
czigsten jare am mittewochen nach Michaelis des heiligen erczengels. 


147%. Oktober 6. Calbe. | 229. 


Erzbischof Ernst nimmt den Juden Jacob genannt Heiligentag 
auf 6 Jahre in seinen Schutz, wofür derselhe jährlich in die 
erzbischöflich Kammer 2 Gulden, ein Pfund Efeffer und ein 
Pfund Ingwer zu zahlen hat, ebenso einige andere Juden. 


Cop. 68 fol. 23. 
St. M. 


— Calbe — thusend vierhundert dornach im sibenundsibentzigsten 
jare am montage nach Francisci. 





Nr. 277— 281. 1477. 181 


Salomoni Joden data est consimilis littera 1478 feria 2* post 
Reminiscere ( Februar 16.) et dabit annuatim ad cameram II florenos, 
Ilibram piperis et I libram sinciberis super dominica Reminiscere in - 
ieiunio. 

Abraham Joden data est consimilis littera 1479 feria tercia post 
dominiram Jubilate (Mai 4.) et dabit etc. (wie oben). 


Similis littera data est Meyer Joden zu Stassfurde et dabit 
annuatim II florenos ad cameram super festo Pasche. 


lazarus iudeus in Egeln habet consim. litt. et dabit ann. I flor. 
ad cam. sup. festo Michaelis. 


14. November 12. Magdeburg. 980. 


Ersbischof Ernst löst 261;, Gulden jährlichen Zinses aus Salge, 
Biere, Altenweddingen und Bahrendorf, welche von dem vom Erz- 
hischof Johann verkauften Zinse von 79 Gulden noch geblieben 
und für 527 Gulden an die Kinder Heinrich Salmans, nämlich 
Hans, Thomas, Jacob, Adelheid und Ilse, verkauft waren, ab 
und verkauft den Zins wiederkäuflich für dieselbe Summe an 
lleurich und Georg von Ammendorf. 


Cop. 68 fol. 28 und 29. 
St. M. 


— Magdburg — thusent vierhundert darnach im sobenundsoben- 
Uigsten jare am mittewochen nach Martini des heyligen bischoves. 


47. November 12. Magdeburg. >81. 


Erzbischof Ernst löst 47 Gulden aus dem Geleite eu Salze, der 
Bede zu Salze, Biere, Altenweddingen und Bahrendorf, welche 
für 940 Gulden an Cone Emden zu Magdeburg und Medte, 
Caspar Losen Witwe, verkauft waren, welche Summe einst Ere- 
lischoaf Albrecht zur Lösung «es Schlosses zu Salze ron Bruno 
tm Querfurt mit verwendet hatte, al und verkauft sie wiederum 
wiederkäuflich für dieselbe Summe an Heinrich und Georg. von 


Ammendorf. 
Cop. 68 fol. 30 und 31. 
S. M. 
. ^ Magdburg — thusent vierhundert dornaeh im sobenundsoben- 


n jare am mittewochen nach Martini des heyligen bischoffs. 


———— —— —— —— ———— — 


9* 


182 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


147%. November 19. Magdeburg. 282. 


Hans vom Thor, Bürger su Halle, verkauft mit Zustimmung 
des Erzbischofs Ernst an Valentin Smed, Bürger der Neustadt, 
und seine Frau Herle 5 Gulden jährlich aus einer Pfanne 
Sole aus dem Gutjahrsbrunnen und einem Kote zu  Gross- 
Salze und swei freien Hufen zu Insleben wiederkäuflich für 
100 (Gulden. 


Cop. 68 fol. 25. 
St. M. 


— Magdburgk — thusend vierhundert dornach im sobenundsoben- 
tzigsten jare am mittewochen sente Elizabethen tage. 


1477. November 28. Magdeburg. 283. 


Erzbischof Ernst bestätigt dem Bat von Salze den vom seinem 
Vorgänger Erzbischof Johann geschehenen Verkauf einiger Sol- 
güler, welche bisher in den Händen von zwei Magdeburger 

Bürgern gewesen waren. 

Or. Perg. 1 Sp. (des Kapitels). 
Stadtarchiv zu Gross- Sulze. 

Wir Ernst von gotsgnaden postulirter zu erczbischove zu Magde- 
burg etc. herczoge zu Sachssen, landgrave in Doringen und marggrave 
zu Meissen bekennen oftintlichen mit dieszem brieve fur uns unnd 
unnser nachkommen, so alszdann unnser vorfar erczbischoff Johann 
guter gedechtnisse den ersamen und vorsichtigen burgermeistern, rath- 
mann und burgern gemeyn unnser stad zcu grossen Saltze, unnsern 
lieben getruwen, umb besserunge der iczigedachten stad und sunderlich 
des nuwen angehobenen gebuwes willen an thormen, thoren, twinger, 
walle und graben nach des gnanten uunsers vorfarn rate, willen und 
furgabe vorgenomen, uff das dasselbige gebuwe nach angehobener 
forme und weisze dem stiffte und der stad zu gute mochte verfolget 
und fulbracht werden, diesse nachfolgenden guter, nemlichen evne 
pfanne solen und eyn koth im gutjarsbornen in der gnanten stad 
zcum Saltze nach tode Jorden Glutezinges, etwan burgers der alden 
stad Magdeburg, verledigt fur zcweyhundert und sobinczig gute 
rinsche gulden und evne halbe pfanne sole und evn koth in dem iczt 
gnanten bornen und zcehen alde schog groschen zcinsze im gerichte 
doselbst zeum Saleze nach abegange Symon Gerbrechts, auch ettwan 
burgers der gnanten unnser alden stad Magdeburg seligen, losz ge- 
wurden fur drittehalb hundert gute fulwichtige rinische gulden uff 
eynen widerkouff verkoufft, die obgerurten summen goldes der gnante 
unser vorfar ertzbischoff Johann entphangen hat und die inlosung 
achtzig rinischer gulden zcinsze uff dem rathusze der gnanten unnser 





Nr. 282—288. 1477. 138 


stad zcum Saltze von doctor Andrewszes Hasselmans, ettwan thum- 
herren zu Magdeburg seligen, testamentarien und erben gewand hat, 
das wir des obgnanten unnsers vorfarn meynunge nach und uff das 
die gnanten burgermeister, rathmann und burger zcum Saltze yres 
uszgegeben geldes verwart und auch das die obgerurten gebuwe uns 
und unserm stiffte und der stad zu gute verfolget und fulbracht mogen 
werden, den ergnanten burgermeistern, rathmann und burgern gemeyn 
unnser stad zcum grossen Saleze mit wiszen, willen und fulbort 
unnsers capittels zu Magdeburg die obin geschrieben pfanne solen 
und koth von Jorden Glutezinge und die halbe pfanne sole und koth 
unnd zcehen alde schog groschen zcinsze im gerichte zcum Saltze von 
Symon Gerbrechte seligen verledigt fur die vorberurten zwey hundert- 
sobinezig und auch drittehalb hundert gulden zusampne louffende uff 
tunffhundert und zcewenezig rinische gulden recht und redelichen uff 
eynen widerkouff verschrieben und verkoufft haben, verschreiben und 
verkóuffen yn die auch in crafft dieses brieves. Die obingeschrieben 
güter sollen die obgnanten burgermeister, rathmann und burger unnser 
stad zcum Saltze nu hinfurder gerüglichen haben, die sfden und 
wallen und der nutzlichen geniessen und gebruchen von uns, unsern 
nachkomen und eynem ydermann ungehindert und ‚nemlichen also, 
was nüttzes dieselbten gütere jerlich tragen, der sal von dem rate 
zcum Saleze zu zceiten seynde zu dem obgerurten gebuwe das 
zu fullenfurende und zu fullenbringende gekart unnd gewand werden 
getrüwelich und ane geverde. Unnd wir setezen die mergnanten burger- 
meister, rathmann und burger unnser stad zcum [Saltze] der obin- 
geschrieben güter in eyne gerugliche, nutzliche und habende ge- 
wehre in crafft diesses brives. Und wir behalden uns und, unnsern 
nachkomen die macht, das wir die obgerurten gütere, welchs jares wir 
wollen, widerkouffen mogen und wan wir den widerkouff thun wollen, 
das sollen und wollen wir den mergnanten burgermeistern, rathmann 
und burgern unnser stad zcum Saltze vor sente Johannes Baptisten 
tage zu mittem sommer zuvorn verkundigen und zu wissen thun und 
dann uff wvnachten nach der verkundigunge nehistfolgende sollen und 
wollen wir yn yre obgerurte summen goldes, nemlich funffhundert und 
zcwenczig gute fulwichtige rinsche gulden in unnser stad zcum Saltze 
gutlichen widergeben, reichen unde beczalen umbekummert aller 
gerichte geistlich unnd wertlich und ane insage, behelff und geverde. 
Unnd wann den gnanten burgermeistern, rathmann unnd burgern 
zcum Saltze die beczalunge also inmassen obgerurt gescheen ist, dann 
sollen sie uns ader unnsern nachkommen der obingeschrieben gutere 
ungehindert wider abetreten und diessen brieff widergeben ane inhalt 
und geverde. Das alle und igliche vorgeschrieben stucke, puncte 
und artikel diesses brives von uns obgnanten Ernsten postulirten zu 
erczbischove zu Magdeburg und unnsern nachkommen stete, vaste und 
unverbrochen sollen gehalden werden, des zu orkunde haben wir 
unnser ingesigel an diessen brieff thun hengen, unnd wir Johann von 


184 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Redekyn, techand, eldeste und capittel gemeyn der kirchen zu Magde- 
burg bekennen auch offinbar mit diesem selbten brive, das der obin- 
geschrieben widerkouff und alle und igliche stucke, puncte und 
artikel dieses brives mit unnserm wissen, willen und fulbort gescheen 
sind, unnd des zu bekentnisse haben wir unnsers capittels ingesigel bey 
des gnanten unnsers gnedigen herren ingesiegel auch an diessen brieff 
lassen hengen, der geben ist zu Magdeburg nach Cristi unnsers herren 
geburdt; thusend vierhundert darnach im sobenundsobenczigsten jare 
am fritage nach Katherine der heiligen junckfrawen. 


1477. November 28. Magdeburg. 984. 


Erzbischof Ernst gestattet dem Rat von Salze einen Zins von 
28 Gulden aus dem Gerichte von Sulze, welchen bisher Hans 
Moritz, Bürger zu Magdeburg, und vorher Gerd, Jacob, Gwnzel, 
Friedrich und Moritz von Byern innehatien, für 350 Gulden 
angukaufen und selbst zu erheben. 
Or. Perg. 2 Sp. 
St. M. s.r. LB? Nr. 270. 
— Magdeburg — thusend vierhundert dornach im sobenunndsoben- 
czigsten jare am fritage nach Katharine der heiligen junckfrawenn. 


Der Gegenbrief des Rates der Stadt Salze ebenda s. r. LB, 
Nr. 270*. EE 


1477. December 9. u 285. 


Der Rat von Magdeburg teilt dem von Zerbst mit, dass er 
Bresius Tie nicht yeleiten könne. 

Or. Perg. Si. abyebröckelt. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen bisundern, guden frunde. 
Szo juwe leve unsz avermals van wegen Brosius Tile . . .! geschreven 
etc. dhon wy juwer leve van deswegen gutliken weten dat wy . . .! 
in den dingen by unsen vorfaren der rede ok hebben befraget und 
nach der dinge gelegenheydt irfroschinge gehad, so vornemen wy. dat 
wy ohne also nach syner meninghe nicht wol geleyden mogen, so wy 
des juwer leve und der saken gelegenheyt, wanne wy nu by eyn 
ander komen mogen, wol berichten und darinne denne ires rades telen 
willen, wante wurmede wv juwer leve ummer tho willen und denste 
syn mogen, don wy gerne. Geschreven am dinsedage post Concep- 
cionis Marie virginis gloriosissime under unser stad secret anno 
domini ete. LXXVII". Radmanne und inningismeister 

der alden stadt Magdeborch. 
Adresse: Denersamen borgermeistern und radtmannen tho Czerwist —. 
! Durch Moder zerstörte Schrift. 





Nr. 284—280. 1477. 135 


M/í. December 30. Giebichenstein. 286. 


Ersbischof Ernst erteilt den Bürgern Hans und Peter Schechting, 
Hans Valdorf und Cone Krüger das Recht, auf der Mark Dies- 
dorf Bergbau zu treiben. 


Cop. 68 fol. 43. 
St. M. 


Wir Ernst von gots gnaden postulirter zu ertzbischove zu Magd- 
burg ete. bekennen offintlichen mit diesem brive vor uns und unser 
nachkommen erczbischove zu Magdburg und thun kunt aller mennig- 
litem, das wir den vorsichtigen Hannsen Schechtinge und Peter 
Schechtinge, Hanszen Valdorffe und Conen Krüger, burgern unser 
ald stad Magdburg, unsern lieben getruwen, auch alle den jhennen, 
die sie zu gewercken zu sich nemen werden, sie sint. geistlich ader 
werlich, und yrer aller erben und testamentarien das bergwerck uff 
alle der marcke zu Destorff, so weit, breit unde lang dieselbte marcke 
gelit in unserm stiflte neden Magdburg gelegen, daruff eyne fünt- 
gruben mit yrer massze mit zcehn lehnen und eynem erbstollen 
anczuheben und dorczu mehir grüben mit yren lehnen und massen 
zu machen, was sie der in eynem jare belegen und in buwe halden, 
unschedelichen eynem iglichen an synem acker und gerechtikeiten 
nach bergkwercksrechte, doch also das nymant ane yren willen keyne 
gruben uff derselbten marcke Destorff anheben noch machen sal in 
demselbten jare, dorinne alle strichende, hangende und stehnde genge 
nit vren zugehorungen uff allerleie ertz ader schever, er sey zu golde, 
siber ader kuppfer, zceen, bley, iszen ader welchirleie sie antreffen 
mögen. nach masse der gemelten lehn zu buwene mit allen frieheiten 
und gerechtikeiten, die man zu andern bergwercken pfleget zuge- 
ruchene zu rechtem erbe, als bergwercksrecht ist, gelihen und ver- 
schrieben haben, lihen und verschreiben yn das auch funffezehn jar 
Dach gebunge dieses: brives muntzerechtes frie zu habene in crafft 
dieses selbigen brives, also das sie sollich bergwerck wie vorgemelt 
nit welehirleie erez, schever ader andern, wo sie das durch gotlich 
ufe und verlihunge erwegen und erbuwen werden, demselben, es 
*Y uff gengen ader fletzen plach ader stehende, in allen vren fellen 
Mer strichen in denselben lehnen und massen nach bergwercksrechte 
UNerhindert folgen, auch erbstollen, suchestollen ader triebestollen, 
ab sie der bedurffen, triben und buwen sollen! von uns und unsern 
nachkommen zu rechtem erbe haben und mit gebruchunge aller frie- 
keit und gerechtikeit, die uff andern bergwercken zu handelne und zu 
haldene gewonlich sind, ane ydermans hindernisse buwen, arbeiten, 
genissen, nutezen und gebrüchen und uns auch unsern zcehnden 
doron geben, und ab uns ader unnsern nachkommen an dem ob- 
Fanten bergwercke, so do haspeln uber gehangen wurde, gefallen 
"olde selbs mitte zu buwene, des sa) man uns zu eynem sechezehnden 
teile zustaten und gonnen. Were es auch, das dasselbte bergwerck, &e 


136 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


funtgrube ader ander gruben uff der gemelten marcke Destorff durch 
krigeslouffte, bergknechte ader gebruchs halben des gebuwes an holcze 
ader sust von ennichirleie redelicher sache wegen verhindert, dodurch 
das nicht gebuwet wurde, do sie doch in vier wochen uns ader unsern 
amptluten sollen zuerkennen geben, sollichs alles sal den obgemelten 
an yren lehnen und rechten unschedelich sin, so das sich des nymant 
ane yren willen anmassen, undirstehn noch gebruchen sal ane alles 
geverde, und welcher yrer gewercke zu dem angefangen gebuwe, und 
wes furder not sin wurde, nach uszgesaczter zceit und gethaner ver- 
manunge sine inlage und zubusse uber vier wochen zuthune ver- 
sümete und verhielde, der sal syner teile domitte verlustig und die 
sollen den andern gewercken zufolgene zugefallen sein ane ennichirleie 
widersprache. Mit orkunde dises brives versigelt mit unserm an- 
hangenden ingesigel, der gebin ist zu Gebichinstein nach Cristi 
unsers herren gebort thusend vierhundert dornach im achtundsibin- 
czigsten jare am dinstage nach des heiligen Criststage. 


1478. Januar 5. Giebichenstein. 2387. 
Erzbischof Ernst bestätigt die Gründung eines Altars S. Nicolai, 
S. Petri, S. Matthaei und S. Odilie in der Kirche S. Jacobi durch 
Jacobus Kothe und Johannes Mews, Obermeister (maiores), Bert- 
hold Betke und Benedikt Brandemburg , Untermeister (minores 
magistri) und die ganze Fischerbrüderschaft S. Nicolai in Magde- 
burg, und die Ausstattung desselben mit einer Hufe in Wiedersdorf 
und einer Hufe in Wismenger, welche ‘jährlich 3 Wispel Weizen 
geben, und mit einer Wiese in Gerwisch, die jährlich 5 Schock 
alter Groschen und 5 Schock Groschen sinst. 
Cop. 68 fol. 395. 
St. M. 
— Datum in castro nostro Gebichenstein, die lune, quinta mensis 
Januarii sub anno a nativitate donini millesimo quadringentesimo 
septuagesimo octavo. 


1478. Januar 6. u 388, 


Abt Andreas von Kloster Berge bekundet, dass der Bürger. Hans 
Cordes 1! , Gulden jährlich von 2 Häusern auf dem Pfeifersberge 
an Cone Kroger und Hans Klaus, Vorsteher des Hospitals 
S. Gertrudis, für 30 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Cop. des Abta Andreus. 

Archiv der Kloster Bergischen Stiftung. 

Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 362. 
— dusent veerhundert darnha in dem achtundseventigesten jar am 


dage Trium regum. 





Nr. 287—292, 1478. 197 


4%. Januar 7. 289. 
Ritter Friedrich von Troie und sein Bruder Curt verkaufen mit 
Zustimmung des Erzlnschofs Ernst an den Magdeburger Bürger 
Ludeke Siyne und seine Frau Dorothee 25 Gulden aus der 
Münse in Halle, ihrem Besitge daselbst, in Neumarkt und Glaucha 
und an den Schlössern Krosigk und Welttin wiederkäuflich für 
500 Gulden und den Vorstehern des Hospitals S. Cyriaci bey 
dem Clawsthore zu Halle aus denselben Gütern 241 Gulden 
wiederkäuflich für 600 (Grulden. 

Cop. 68 fol. 42". 
St. M. 


— thusend vierhundert darnach im achteundsobentzigsten jare am 
mitenwochen nehst nach der heyligen drever koninge tage. 


— ——— ——  —— — — 


148, Januar 25. 290. 
Propst Eberhard vom Kloster U. L. Fr. bezeugt, dass der Vikar 
Egbert Abrahe den Domvikaren drei Ort jährlich von seinem Hause 
in der Steinstrasse für 15 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Cop. 31 fol. 126 *. 


Heal. UB.des Klosters U. L. Fr. Nr. 319. 


-- virtheynhundert jar in deme achteundsoventigisten jare am 
sondarhe Conversionis sancti Pauli des apostels. 


48. Februar 5. 291. 
Abt Andreas zu Berge belehnt den Dürger Hans Grauctopp mit 
ener Hufe Landes und 2 Morgen Oberland auf Harsdorfer 
Flur und mit einem Hofe in Harsdorf. 

Cop. des Abts Andreas S. 30 ". 
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 360. 
— am avende Dorothee der hilgen juncfruwen. 


478. Februar 9. Giebichenstein. 292. 


Marcus Voit, Bürger zu Stassfurt, verkauft mit Zustimmung des 
Erzbischofs Ernst an Hans, Cone und Jorge Wittekopf, Cones 
Söhme, Bürger zu Magdeburg, und'ihre Schwestern Ilse und 
Margarethe 7), Gulden Zins aus seinem freien Hofe und 6 freien 
Hufen zu Glöthe für 150 Gulden wiederkäuflich. 


Cop.68 fol. 53 und 53‘. 
St. M. 


— Gebichenstein — thusend vierhundert darnach im achteund- 
Wöenezigsten jare am montage nach dem sontage Invocavit in der 


heiligen vasten. 


Abt Andreus eu Berge belehnt Peter Metie su 
einem Haus und Hof zu Buckau gegen 5 Schill. 


Cop. des Abts Andreas S. 32". 
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 369. 


— am avende Valentini. 


8. Februar 13. 


Abt Andreus zu Berge belehnt die Wittwe Gories 
wüsten Höfen auf der Gronenstrasse in der Neusi 


Cop. des Abts Andreas S. 33°. 
Regest: Holstein. UB. des Klosters Berge Nr. 370. 


— am avende Valentini. 


, Februar 16. 


Ab Andreas zu Berge. belechnt den Bürger Brosiu 
inem Viertel Landes zu Olcenstádt. 


Cop. des. Abts Andreas S. 34. 
Resest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 571. 


am daze Juliane der hilgen junctrowen. 


Fehruar 16 





Nr. 293 —301. 1478. 189 


1478. Februar 26. Calbe. 298. 


Ersbischof Ernst bestätigt die Gründung eines Altars des heiligen 
Johannes Bapt. Stephan und der heil. Gertrud in der Kirche 
S. Ambrosii in der Sudenburg seitens des Bürgers Johannes Dufel 
daselbst und seiner Ehefrau Christine, sowie die Bewidmung des 
Altars mil verschiedenen Zinsen aus Gütern in Altenweddingen, 
Poteritz, Westerhüsen, Gross- und Klein-Salbke, aus dem Hause 
Johunnes Dufels in der Sudenburg, dem Hause Johannes Nabucks 
elendaselbst und einem Hause in S. Michael, mit Zustimmung des 
Pfarres Donat Malentits. 


Cop. 68 fol. 393. 
St. M. 


— Datum in castro nostro Calvis anno domini millesimo qua- 
dringentesimo septuagesimo octavo, feria quinta post dominicam Oculi. 


14%. Februar 26. Calbe. 999. 


Erzbischof Ernst bestätigt die ((ründung eines Altars S. Michaelis 
und aller Engel. S. Magni und der 14 Nothelfer in der Kirche 
S. Jacobi seitens des Bürgers Nicolaus Angern und die Bewidmung 
des Altars mit einem. Zins von 15 (iulden, welchen der Stifter 
für 300 Gulden wiederkäuflich von der Stadt Wanzleben gekauft 
hatte, mit Zustimmung des Pfarrers Friedrich Hake. 

Cop. 68 fol. 397. 

St. M. 
— Datum in castro nostro Calvis anno domini 1.4.7.8, quinta 

feria post dominicam Oculi. 


v — 


H/8, März 2. 300. 
Abt Andreas zu Berge belehut den Bürger Heyne Lanygenboy, 
mit einer halben Hufe auf Klein-Germersleber Felde. 


Cop. des Abts Andreas S. 2. 
Regest: Holstein, UD. des Klosters Berge Nr. 373. 


- am mandage nach Letare in «er hilligen fasten. 


Mis, März 19. 501. 
Abt Andreas zu Derge bestätigt, dass der Bürger Hermann Persick 
en Viertel Landes Zinsgut auf Osterweddinger. Flur an seinen 
Mitbürger Hans Lippold für 7 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Cop. des Abts Andreas S. 15. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 374. 


— am dornsdage nha Judica im der hilgen fasten. 


Sixtus episcopus servus servorum dei dilectis fi; 
t diocesis Magdeburgensis salutem et apostolice 
[odie dilectum filium Ernestum ex ducibus Saxoni 
onstitutum et per dilectos filios capitulum ecclesie ] 
ictam ecclesiam tunc per obitum bone memorie Joh: 
[agdeburgensis extra Romanam curiam defuncti pastori 
oncorditer in archiepiscopum Magdeburgensem posti 
ystrorum consilio ipsi ecelesie Magdeburgensi in 
mporalibus administratorem, donec et quousque viet 
cte etatis annum attigerit, fecimus, constituimus et e 
| etiam extunc quam primum ad dictum vicesimum 
rveniret, de persona sua eidem ecclesie provi 
nestum illi prefecimus in archiepiscopum et p 
zimen et administrationem ipsius ecclesie in eisdei 
nporalibus plenarie committendo, prout in noStris 
'eris plenius continetur: quocirca universitatem v 
nemus et hortamur attente per apostolica scripta 
atinus eundem  administratorem et electum tanc 
toren animarum vestrarum devote suscipientes & 
otia prosequentes eius monitis et mandatis salu 
endatis, ita quod ipse in vobis devotionis filios e 
Isequens patrem invenisse benivolum gaudeatis. Di 
ctum Petrum anno incarnationis dominice milles 
mo septuagesimo octavo, quarto decimo kalendas Ay 
tri anno octavo. 


An demselben gnn» bond Jos. N..-. -4 ? 1 — 


Nr. 802—304. 1478. 141 


Wy nahgeschreven Heyne Wittekopp, itzundt burgermeister der 
slden stad Magdeborch, Heyne, Cone unnd Berndt gebruder, Heynen 
seligen sone, unnd Hans, Cone unnd Jurgen ock ghebruder, Conen 
seligen sone, alle genanth die Wittekoppe, burger der gedachten alden 
sad Magdeborch, und Hans Brandes, borger to Stettin, bekennen 
apenbar myth dussem breve vor uns unnd unse erven, dat wy semptlick 
unnd unser jowelk yn sonderheyt recht redeliken unnd erffliken vor- 
kofft hebben und vorkopen ock yn krafit dusses brives dem erwerdigsten 
in got unnd hochgebornnen forsten unnd herrn herren Ernste posto- 
laden to erezebischoppe to Magdeborch, hertogen to Sassen, landgraven 
yn Doringen unnd marggraven to Missen unsem gnedigen liven heren 
und synem stichte to Magdeborch alle und igliche renthe, tinse, gulde 
unnd pechte, die wy upp den radeshusern in der nyen stad unnd 
Sudenborch, uth dem tollen bynnen der alden stad Magdeborch unnd 
an acker vor der alden stadt Magdeborch unnd am felde unnd dorpe 
to Vermersleve, to Swaneberch, to Olfenstede, to Groten Santersleve 
unnd an alle ander guder, wur dy gelegen unnd wu dy gnanth synth, 
de wy wanthe her to von des gnanthen unses gnedigen hern varvarn 
ertzebischoppen to Magdeborch yn eyne gesammede hanth to menlikem 
lene gehath hebben, nach lude unnd ynholde der lehnbrive uns der- 
halfen unnd dar aver gegeven, dar van so lathe wy dem gnanthen 
unem gnedigen hern hern Ernste postuladen to ertzbischoppe unnd 
synem stichte to Magdeborch sodane guder upp vn kraft dusses brives 
und vortihen uns unnd treden aff lehen unnd aller gerechticheyt 
rechten unnd nuttes, dy wy wanthe her to dar an gehath hebben, wu 
dy gesin unnd uns in ennicher wyse geboren mochten ane geverde. 
Des to bokentnisse hebbe wy upgnanthen Heyne Wittekop burger- 
meister, Heyne und Hans Wittekop syne veddern unser jowelk syn 
\ngesegil vor uns unnd Cone, Bernth unnd Cone unnd Jurge unse 
ber unnd veddern obgnanth unnd Hans Brandes unnd unser aller 
erven an dussen briff gehangen, der wy Cone, Berndt, Cone, Jurgen 
obgnanth unnd Hans Brandes gebreke wegen eygener ingesegile hyrane 
Melde gebruken. Geschreven nha Cristi unsers hern geborth dusenth 
reerhunderth dar nach yn dem achteunndsoventigesten jare am sonna- 
'ende in der hilgen paschen weke. 


I$, April 3. | 304. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Hans Voget, Bürger der Neustadt, 
mit einem Hause und Hofe in der Beckenschlägerstrasse gegen 
einen jährlichen Zins von 5 Schillingen. 

Cop. des Abts Andreas S. 8. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nv. 375. 


— am fridage vor Ambrosii. 


‘8. April 4. Giebichenstein. 


Der Bürger Peter Germersleben verkauft mit 
Erzbischofs Ernst an Thomas Rode eine Hufe G 
berg und eine Mark Geldes von 2 Hufen zu 
wiederkäuflich für 120 Gulden. 

Cop. 68 fol. 48 und 48“. 

St. M. 


— Gebichensteyn — thusend vierhundert  dorna 
nczigsten jare an sente Ambrosii tage. 


-- 


s. April 11. 


Der Rat von Magdeburg schreibt an Kurfürst Er 
Albrecht von Sachsen wegen der von Fritz vn Erf 
Swisow und Hans Müller erhobenen Ansprüche. 
Or. Perg. St: abgesprungen. 
Haupt-Staatsarchir zu Dresden. ( Wittenb, Archiv, Stad: 


Insern willigen denst thovorn, irluchten hoch; 
ren heren. So jwe forstlike gnade unsz itezundt 
iochwerdigen hochgeborn forstynn frowen Marg 
ynn tho Sasszen etc. ebtischen tho Suszelitz, jwe 
r, in besokinghe und vorbringynge wegen eynes 
rforde anders Tymme gnant, de sich tho eynem 
gnaden closter gegeven »r A -— 





Nr. 305—810. 1478. 143 


und handelingen, so mermals van ohme in groter vormetenheyt geschen, 
vele anders derkennen, wante he uns unser mannichvoldigen woldeden 
ohme by unsz, do he unser borger und inwoner was, bewiset ghar 
undsncknamich gewesen, und so wy vornemen, noch is, schal ok nach 
syner vorghave und vorunlimpinge verne van unsz syn, ohme efte 
imande wetende verner ane jenighe vorkortinge tho donde, und dencken 
ok, eft god wil, nicht ungerecht tho synde, und wur mede wy jwen 
forstliken gnaden tho denste syn mogen, don wy in besunderm flite 
geme  Geschreven am sonnavende post Misericordia domini under 
unser stad secret anno eiusdem etc. LXXVIII*. 


Radmann unnd innigismeister 
der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Dem irluchten — hern Ernste -— koertorsten und hern 
Albrechte gebrodern, hertogen tho Sasszen —. 


148. April 13. 308. 


Abt Andreas zu Berge bestätigt den Verkauf eines Hauses und 
Hofes zu Diesdorf durch Hermann Ludeke zu Diesdorf an Heinrich 
Brumby zu Magdeburg für 20 Schock aller Groschen auf‘ Wieder- 
kauf und belehnt den Käufer mit dem Lehngute. 


Cop. des Abts Andreas S. 13. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 377. 


— am avende Tiburcii et Valeriani. 


18. April 24. 309. 


Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Rolf Pulmann mit 
1!, Hufe Zinsgut und einer halben Erbpachthufe auf Schleibnitzer 
Felde. 


Cop. des Abts Andreas S. 11, 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 378. 


— am frigdage na Georgii. 


148, April 27. Giebichenstein. 310. 


Erzbischof Ernst bezeugt, dass mit Zustimmung des Propstes Eber- 
hard vom Kloster U. L. Fr. der Bürger Heideko Hoenbude den 
Altar S. Annae, S. Barbarae und Aller Heiligen in der Kirche 
8. Dlrici, welcher früher von dem Lübecker Bürger Hermann 
Hoenbode gestiftet und dotiert war, mit 20 Gullen jährlichen 


144 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Zinses, den er wiederkäuflich für 400 Gulden vom Rate von 
Cöthen erkauft hatte, neuerdings bewidmel hat. 
Cop. 68 fol. 399". 
St. M. 
— Datum in castro nostro Gebichinsteyn sub anno domini millesimo 
quadringentesimo septuagesimo octavo feria secunda post festum sancti 
Marci ewangeliste. 


1478. April 28. 311. 


Der Bürger Bartholomaeus Keller, verkauft wiederkäuflich den 
Klöstern Berge, U. L. Fr, der Kirche SS. Nicolai in der Neustadt, 
den Prediger-, Barfüsser-, Augustiner- und Carmeliter- Mönchen, 
sowie den Klöstern S. Lorenz, S. Agnes und S. Mariae Magdalenur 
5 Gulden jährlichen Zinses von seinen Gütern in. Elbenau und 
anderen für 117 Gulden. Sollte der Rat der Stadt, dem das 
Wiederkuufsrecht der Güter in Elbenau zusteht, die Güter wieder- 
kaufen, so verspricht Bartholomaeus Keller die 117 Gulden auch 
abezulósen oder die Klöster auf andere Weise sicher zu stellen. 
Zu diesem Verkauf geben Peter Müller, Propst zu S. Lorenz, und 
Heinrich Müller, Bürgermeister der alten Stadt Magdeburg, als 
Vormünder Martin Klyntens, Hans Klyntens nachgelassenen 
Sohnes, der auch Teil an den genannten (rütern hat, ihre Zu- 
stimmung. 

Or. Pap. Si. 

St. M. 

Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 380. 


— dusent vierhundert darna im achtundseventigesten jare am 
dingsdage vor Ascensionis domini. 


1478. Mal 2. Magdeburg. 312. 
Erzbischof Ernst löst von dem Domherrn Arnd Treszkow und 
seinem Bruder Heinrich das Dorf Gross-Ottersleben, welches Erz- 
bischof Günther einst dem Dompropst Arnd Treszkow und seinen 
Brüdern verschrieben und Erzbischof Friedrich bestätigt hatte, 
wieder ein und verkauft es mit allem Zubehör wiederkäuflich für 
165 Mark an Heideke Hogenbode. 

Cop. 68 fol. 60. 61. 
St. M. 
— Magdburg — thusendt vierhundert dornach im achtundsobin- 
ezigsten jare am sonnabend nehist nach sente Walpurgen tage. 


Der Revers des Hogenbode im Or. St. M. s.v. Gr. Oltersleben Nr. 7. 


Nr. 311—8314. 1478. 145 


H5, "Mai 4. Giebichenstein. 313. 


Claus Lossow zu Woltersdorf gesessen verkauft mit Zustimmung 
des Ergbischofs Ernst dem Altarısten des Altars S. Lirini in der 
Ulrichskirche su Magdeburg Peter Müller und den armen Leuten 
bi der Bahre zu des verstorbenen Hans Müllers Memorien 

7 Gulden aus seinem freien Hofe und 4 Hufen zu Woltersdor(' 

wiederkäuflich für 150 Gulden. 

Cop. 68 fol. 59. 
St. M. 

— Gebichinstein — thusend vierhundert dornach im achtund- 
sobinezigsten jare am mantage nach Philippi und Jacobi der heiligen 
aposteln. 

Albrecht von dem Werder verpflichtet sich un demselben Tuge die 
7 Gulden, die Claus Lossow zu seinen (Gunsten aufgenommen hat, in 
6 Jahren wieder abzukaufen. 


148. Mai 16. 314. 


Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerhst, dieser möge 
seinen Bürger Everik anhalten, dem Magdehurger Bürger Kork 
seinen verdienten Lohn zu zahlen. 

Or. Perg. Si. abgesprungen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsern fruntliken denst thovorn.  Ersamen besundern guden 
frunde. Uns heft clagende angebracht Jacop Kock unse vorsprake und 
dne, wu ohne Tomasz Everik jwe borger vor eyn gnant gelt und 
ok in gnanter tyd by ohme in jwe stadt to synde ohne in saken tho 
vorhegende besproken und vordinget hadde, dem he also alles in 
Milaynge und vorwisinge veler saken unser borger gedan und over- 
dich geweszen hefft, darinne nu de gnante jwe borger ohme in 
sdanem synem thogesechten lone insparringe do, ohme eyn sodanes 
licht tho ghevende vormeyne etc. so he uns des alles berichtet heft; 
"u tm dem, guden frunde, is unse flitige bede, jwe leve willen den 
pnanten jwen borger anbalden, syn loen sunder vorder kost und 
theringe gheve und richtich make, vordenen wy tigen jwe leve, wur 
wy mogen, in flite gerne.  Geschreven am sonnavende in den hilgen 
pingisten under unser stad secret anno etc. LXXVIII ^. 


Radtmanne und inningismeister 
der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen borgermeistern und radmannen tho 


Ovrwist —. 


^ abeo XXVIIL 3. 10 


146 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1478. Mai 17. Gratz. 315. 
Kaiser Friedrich ZIL rerhängt die Acht über die Bäckerinnung 
£u Halberstadt und sendet die Nachricht davon u.a. auch an die 
Stadt Magdeburg. 


Or. 
Stadtarchiv zu Halberstadt. 
Schmidt, UB, der Stadt Halberstadt II, Nr. 1075. 


— Gretz -. am sibenzehenden tag des monads May — vierzehen- 
hundert und im achtundsibenzigsten jare. 


1478. Juni 5. Giebichenstein. 316. 


Erzbischof Ernst bestätigt die mit Zustimmung des Propstes 
Eberhard vom Kloster U. L. Fr. geschehene Gründung eines Altars 
des heiligen Livin, der seligen Godehard und Erasmus und 
aller Engel in der Ulrichskirche durch die Testamentarien des 
Bürgermeisters Johannes Müller, nämlich durch den Propst Peter 
Müller vom Kloster S. Lorenz, Heinrich Müller, Fricko Wallbeke, 
Proconsuln, Thomas Rode, Ileideko Hoenbode und Bartholomäus 
Keller, Consuln und Bürger von Magdeburg. — Ferner bestätigt 
er die Dewidmung des Altars aus den Gütern des Stifters mit 
31, Gulden und 61, Gulden Zinsen, welche wiederkäuflich 
beim Rat der Stadt erworben waren, mit der Bestimmung, dass 
Seelennessen für den Stifter und seine Frau Anna und. ihre 
Verwandten dafür gehalten werden sollen. Ausserdem schenkten 
die Testamentarien der Kirche oder der Fabrik derselben. 
100 Gulden mit den Zinsen derselben, ein grosses (resangbuch 
zum Gebrauch im Chor mit seinem Behälter (unum librum 
gradualem magnum in choro cum suo reservaculo), ein Kleines 
(resangbuch für alle (pro communitate), einen Chorrock von 
Seide mit (old durchwirkt, eine silberne Monstranz rou 4 Merk 
und 6 Lot vergoldet. 


Cop. 68 fol. 398. 
St. M. 


— Datum in castro nostro Gebichenstein sub anno domini. mille- 
simo quadringentesimo septuagesimo octavo ipso die Bonifacii martiris 
et sociorum eius. 


Nr. 815—821. 1478. 147 


14%. Juli 6. Magdeburg. 317. 
Heinze von Trotha zu Gudenberg gesessen, verkauft mit Zu- 
stimmung des Erzbischofs Ernst an Heine Wittekop den jüngern, 
Bürger su Magdeburg, 25 Gulden aus dem Dorf  Coberitz 
wiederkäuflich für 500 Gulden. 


Cop. 68 fol. 64" und 65". 
St. M. 


— Magdeburg — thusend vierhundert dornach im achtundsobin- 
czigsten jare am mantage nach unser lieben frawen tage Visitacionis. 


148. Juli S8. Magdeburg. 918. 


Ereischof Ernst verleiht den Bürgern Fricke Walbeck, Hans 
Faldorf, (Gories Wanzleben, Jacob Luchtemaker und Hans Becker 
das Recht, auf den Marken Flochstädt, Ullnitz und (rlöthe Berg- 
bau zu treiben. 


Cop. 68 fol. 65 ". 
St. M. 


. - Magdburg — thusend vierhundert darnach im achtundsoben- 
Usten jare am mittewochen Kiliani. 


Is, August 6. ! 319. 


Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Werner Müller mit 
dem Schulzenamt zu Kalenberge nelst den dazu gehörigen (ütern. 


Cop. des Abts Andreas S. 96. 
Zum Teil gedr.: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 383. 


— am donrsdage Sixti pape. 


Mis, August 9. 320. 


AM Andreas zu Berge belehnt den Bürger Cord Herrest mit 
einer halben Hufe gemeinen Zinsgutes auf Olvenstädter Felde. 


Cop. des Abts Andreas S. 13. 
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 384. 


-- am avende Laurentii incliti martiris. 


— nm nn 


148, August 9. 821. 


AM Andreas zu Berge belehnt den Bürger Hans Bote mit 
E. Hufen Landes und 2 Morgen und 8 Höfen auf dem Nickel- 
ad. Höfen zu Kettelingen und einem Hof zu Eikendorf, 


10* 


1445. August 17. 


Abt Andreas zu Berge belehnt die Brüder . 
Rode mit einer halben Hufe zu Hohendodelebes 


Cop. des Abts Andreas S. 14. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 386. 


— secunda feria post Assumptionis. 


1478. Oktober 65. 


Abt Andreas zu Berge belehnt die Bürger . 
Jurgen Wittekop, Cone Wittekops Söhne, mii 
Landes auf Gross - Weddinger Felde. 


Cop. des Abts Andreas S. 18. 
Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 389. 


— am mandage nha Francisci confessoris. 


—— — —MÀ —— — 


178. Oktober *. 


Abt Andreas gu Berge belehnt die Brüder Cone : 
kopf mit 3 Hufen und einem Viertel Landes su 


Cop. des Abts Andreas S. 17‘. 
Regest: Holstein UB. des Klosters Berge Nr. 390. 


— am midweken Mara! --- 


Nr. 822—380. 1478. 149 


148, November 18. 326. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Fricke Schröder, Bürger der Neu- 
stadt, mit einer freien Hufe su Olvenstedt, die dieser von Levin 
Roloves su Magdeburg gekauft hat. 


Cop. des Abts Andreas S. 20°. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 394. 


— am avende Elizabet virginis. 





| Te en — — —— 


1478. November 18. | 327. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Drewes Pauwels mit einem freien 
Hof zu Kalenberge und einer Zinshufe daselbst, welche derselbe 
von Heinrich Schröder gekauft hat. 

Cop. des Abts Andreas S. 21. 

Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 396. 


— am abende Elizabet der hilgen juncfruwen. 





148, November 18. | 928. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Claus Wesemann, Bürger der 
Neustadt, mit einer halben Hufe zu Olvenstedt. 


Cop. des Abts Andreas S. 21". 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 397. 


— am avende Elizabet. 


M/s, November 923. — 329. 


Nicolaus Sanne, Kellner des Stifis S. Petri und Pauli, bekennt, 
dass Kersten Roseberg und seine Frau Katharine von ihrem 
Hause zu Frohse in der Neustadt in der Beckenschlägerstrasse 
gegenüber von Eselmanns Hause belegen einen Ort oder den vierten 
Teil eines Guldens jährlichen Zinses an den Altaristen Augustin 
Jagewinkel für 5 Gulden wiederkäuflich verkauft haben. 

Or. Perg. Sp. abgefallen. 

St. M. s, r. Agneskloster Nr. 120. 
— verteynhundert jar darna im achteundeseventigesten jare des 

mandages sunte Clementis dage des hilgen pawsesz unde mertelers. 


1828. December 2. | | 330. 
Abt Andreas zu Berge belehnt Gesa, Michael Kruselers Frau, 
mit einem Haus bei Buleff Berndes Hause auf dem Horne gegenüber 
ton Hanten Bornstedes Hause in S. Katharinen Pfarre gelegen. 


Cop. des Abts Andreas S. 23. 
: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 401. 


ram midweken na Andree des... 


—-.-4vu ues Dilgeon ADOSLO 


478. December 2. 


Abt Andreas su Berge belehnt Henning Hoppe 
5Vierteln Landes, einem wüsten Hof, einem Woh 
Wiese zu Diesdorf und seine Brüder Fricke und 
gu Magdeburg, mit dem vierten Teil un einem 
Diesdorf. 

Cop. des Abts Andreas S. 24. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 403. 


— am midweken na Andree. 


——— — —— — o— 


178. December 3. 


Abt Andreus zu Berye belehnt Hans und Paul Y 
5 Höfen und 26 Hufen Landes zu Karith, von d 
die Kapitelshufen heissen, und mit einem wüsten 1 


Cop.des Abts Andreus S. 25". 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr 406. 


— am avende Barbare der hilgen juncfruwen. 


— A — HÀ À—— 


8. December 5. 
Abt Andreas zu Hevo» ^-^? 





Nr. 831—339. 1478. 151 


stimmung des Propstes Johann von dem genannten Kloster für 
24 Gulden wiederkäuflich verkauft haben. 
Rotes Buch des Klosters U. L. Fr. fol. 19". 


Archiv des Klosters U.L. Fr. | 
Hertel, UB.des Klosters U. L. Fr. Nr. 320. 


— am middewecken negest vor Lucie der hilgen juncfrowen. 





-— — ı 


148. December 10. 3536. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Balthasar Langepeter und Michael 
Plentener je mit einem Hause auf dem Ummelop gegen. 16 und 
8 Schillinge Zins. 
Cop. des Abts Andreas S.26Y. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 408. 
. — am donrstage na Concepcionis. 


— 


—À - {a - —— om. 


M/s. December 10. | | 337. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Haus Cordes mit einen Hause 
auf dem Pfeifersberge gegen 3 Schillinge Zins. 

Cop. des Abts Andreas S. 27. 

Regest: Holstein, UB, des Klosters Berge Nr. 409. 
- am donrsdage nha Concepcionis virginis gloriose Marie. 


148. December 10. 398. 


Abt Andreas zu Berge belehnt die Brüder Haus, Thomas und 
Jacob. Salmann mit einer Hufe Landes auf Hallingsdorfer Felde. 
Cop. des Abts Andreas S. 28. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 411. 
— am donrsdage nha Concepcionis virginis gloriose. 


— o — — —À — 


148. December 15. Giebichenstein. 339. 


Der erwählte Erzbischof Ernst bezeugt die Bewidinung des Altars 
S. Andreae in der Kirche von Gross-Salze, welche nach dem 
Testamente Johannes Müllers, Bürgers zu Magdeburg, und aus 
friem Willen einiger anderer frommer Leute mit Zustimmung 
des Patrons, des Eropstes Eberhard vom Kloster U. L. Fr., und 
des Pfarrers von Salze erfolgt ist. 


Or. l'erg. Sp. 
Stadtarchiv zu Gross - Salze. 
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 321. 


- Gebichenstein sub anno domini millesimo quadringentesimo 
Séptuapesimo octavo, feria tercia post Lucie virginis. 


152 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1478. December 16. 340. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Drewes zur Westen, Bürger der 
Sudenburg, mit einem Garten zwischen Henning Randau und 
Heine Fratze und gegenüber dem Kloster Berge, welches davon 
jährlich 4 Schillinge Zins hatte, sowie mit einer halben Hufe 
Landes Zinsqgutes su  Klein- Ottersleben , | wovon das Kloster 
jährlich 28 Pfennige Zins hat. 

Cop. des Abts Andreas 5.29. 

Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 414. 
— am midweken nha Lucie virginis. 


—— —À —MMM— 


1478. December 31. | 34l. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Claus Rover in der Sudenburg im 
roten Hahn mit 5 Vierteln Landes zu Osterweddingen und einer 
halben Hufe zu Altenweddingen. 

Cop. des Abts Andreas S. 30. 

liegest : Holstein, UB. des Kloster Berge Nr. 416. 


— um dage Silvester des hilgen biscopes. 


— — M ———— — — — o 


1479. Januar 8. 942. 
Die Bürger Heyne Wittekop der jüngere, Heines sel. Sohn, und 
Hans Wittekop, Cones sel. Sohn, verkaufen der Abtissin Gertrud 
Lyptyss, der Priorin Gertrud Lindow und dem ganzen Kloster 
Marienstuhl bei Egeln 40 Gulden jährlichen Zinses aus dem 
Dorfe Cazoberniss (2) wiederkäuflich für 1000 Gulden. 

Cop. 421°. S. 298. 
St. M. 
- dusent verhundert der mynre tal in dem negenundeseven- 
tychgesten jare des frydages na der heylgen dryer konyngen dage. 


— -— —M— — M — N 


1479. Januar 8. 343. 


- Antonius Urappe schreibt an den Rat zu Magdeburg und bittet 
um Verwendung beim Kurfürsten Ernst und Herzog Albrecht von 
Sachsen wegen einer Forderung an I’. Warpersdorf] zu Freiberg. 

Or. Pap. Si. ubgebröckelt. 
Haupt-Stuatsarchiv zu Dresden. — (Wittenb, Archiv, Stadt Mugdeb. Bl. 10.) 

— ull frittags post Epiphanias domini anno etc. LXXIX. 





Nr. 340—846. 1478—1479. 153 


14/9. Januar 18. 344. 


Der Rat von Magdeburg bittet den Kurfürsten Ernst und Herzog 
Albrecht von Sachsen, ihren Unterthan Peter Werperstorf zu 
Freiberg anzuhalten und aufzufordern, seine Schuld an Antonius 
Crappe, Bürger zu Magdeburg, su bezahlen. 

Or. Ferg. Si. abgebröckelt. 

Haupt-Staatsarchiv zu Dresden (Wittenb. Archiv, Stadt Muydeb. Bl. 11). 
— montagh post Pauli primi heremite under unser stad secret 

anno etc. LX XIX 9. 


149, Januar 25. Magdeburg. 345. 
Die Bürger Bartholomäus Keller und Martin Klinth verkaufen 
dem Kloster Marienstuhl vor Eyeln 24 Gulden jährlich aus der 
Burg Elbenau wiederkäuflich für 600 Gulden. 

Cop. 421* S. 231. 
St. M. 

. — Magdborg — dusent vierhundert im neghenundesoventigesten 

are des mandages na sunthe Agneten daghe der hiligen jungkfrouwen. 


1419. Februar 5. 346. 


Magdeburg | antwortet der Stadt Lübeck auf das Schreiben der 
wendischen Ratssendboten un Magdeburg und Braunschweig, dass 
es dasselbe an Braunschweig gesandt, und verspricht Beschleunigung 
des endlichen Bescheides an Lübeck. 
Or. Pery. 
Stadtarchiv zu Lübeck. 
Hanserecesse 3. Abtlı. I, Nr. 165. 
Den ersamen wisen heren borgermoistern unnd rathmannen tho 
Lubeke, unsen bisundern gunstigen guden frunden. 

Unsern fruntliken denst thovoren.  Ersamen wisen heren, bi- 
sUMeren gunstige guden frunde. Jwer leve und der andern erliken 
radessendeboden van den Wendeschen steden nilkest bynnen iwer stad 
(0 dage vorgaddert gewesen schrifte an de ersamen iwe und unse 

nde van Brunswik und uns als hovetlingen der erliken stede upp 
rem und dissem orde gelegen samptliken und bisunderen vormiddelst 
der ingelechten aveschrifte der ersamen alderlude van der Dudischen 
"ze tho Brugge in Flanderen residerende ete. nu thur tyd an uns 
ktschicket hebben wy alles in gude vormercket und vorstan und, 
ersamen guden frunde, de sulwen iwer wishevt und der benomeden 
erliken radissendeboden schrifte nach alsodaner unser leszinge und 
Vrmerkinge van stunt, myt dem ersten wy mochten, vor ow. de 


154 Urkuudeubuch der Stadt Magdeburg. 


gnanten unse frunde van Brunswick geschicket und darby in allem 
besten und nach nottorft geschreven; de uns dar up wedder vor ant- 
werde geschreven hebben, so juwe leve in disser ingelechten copien 
und aveschrift und der wegen de vorstreckinge in dem wol vornemende 
werden. Und, ersamen guden frunde, wu dem allen, willen wy uns 
in dem, des besten wy mogen, noch gerne vorder beflitigen, dat de 
dinge mochten thum ersten, iwer leve dar upp eygentlik antwerde to 
donde, gefordert werden; wante wur mede wv iwen ersamheyden, de 
god de here to langer und saliger tid spare, und den anderen erliken 
steden und farendem copmanne ummer to willen, denste und forderinge 
sin mogen, don wy myt flite alle tid gerne. Geschreven am frydage 
Agate virginis under unser stadt secret anno etc. 79°. 


Rathmannen unnd innigismeister 
der alden stad Magdeborch. 


-——— ———— 


1479. Februar 15. 947. 
Der Rat der Neustadt verwendet sich bei dem Rute von Zerbst 
für seinen Bürger Heinrich. Huch, welchem von seiner Frau 
wegen ein Erbe in Zerlıst angefallen wur. 

Or. Pap. Si. 
Studtarchir zu Zerbst. 


-— am mantage nach Valentini episcopi et martiris anno domini 
etc. LX XIX. 


1479. Februar 28. Giebiehenstein. 948. 
Erzbischof Ernst. übergiebt die Kirche zu Schrotdorf, welche durch 
Resignation des Pfarrers Werner Schening frei geworden. war, 
dem Mainzer Kleriker Johannes Krumbein. 

Cop. 68 fol. 403*. 
St, M. 
— Datum in castro nostro. Gebielienstein ultima die mensis 

Februarii anno. domini millesimo quadringentesimo septuagesimo nono. 


e. ee mM d 
1179. März 1. 919. 

Abt Andreas zu Derge belchnt Bartold. Schwiesau, Dürger der 
Neustadt, mit einem (Garten bei dem Eylenwege und 2 Hufen 
Landes auf Stemmer l'elde, sowie mit 5 Viertelu Korns aus dem 
Ziusacker zu Bahrendorf. 

Cop. cs Abts Andreas 8.34. 

Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 421. 
— am mandage nha. Invocavit. 





Nr.947—853. 1479. 155 


14/9. März 1. 350. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Bartold Wendehaken, Bürger der 
Neustadt, mit einem Hause auf der Beckenschlágerstrasse, welches 
dieser von Hans Rode gekauft halte. 


Cop. des Abts Andreas S. 36. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berye Nr. 421. 


— feria secunda post Invocavit. 


149, März 3. 901. 
Abt Andreas zu Berge belehnt Lorenz Schulte, Pfurrer zu 
Welsleben, seine Brüder Benedikt und Bastian und seine Schwester 
Margarethe von Motze mit einem halben Garten bei dem Siechen- 
hofe, wovon das Kloster jährlich 6';, Schilling Zins hat; mit der 
andern. Hälfte ist Claus Mauritz, Bürger zu Magdeburg, belehnt. 


Cop. des Abts Andreas S. 36 ". 
Reyest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 425. 


— am midweken na Invocavit. 


149, März 5. 382. 

Abt Andreas zu Berge belehnt Heinrich Moller, Vikar des Altars 
S. Johannis des Täufers in der Kirche S. Ambrosii in der Suden- 
bury, mit 3 Vierteln Landes auf Altenweddinger Flur, welche Hans 
Düvel dem | genannten Altır gegeben hat und welche dem Kloster 
jährlich 8 Schilling Zins tragen. 

Cop. des Abts Andreas 8.72. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Derge Nr. 427. 
— feria sexta post Invocavit. 


49, März 9. 259. 
Der Rat von Zerbst schliesst mit dem BDuumeister Hans Sonedt 
einen Vertrag, wonach er den Ostgiebel des Téuthauses in derselben 
Weise bauen soll, wie den Giebel am Hause Heideke Hogenbodes 
zu Magdeburg. 

Ur. Perg. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Magdeb. (reschichtsbl. X XI, S. 183. 

Na Cristi unszers herrn gebordt der mynretall in dem negenund- 
Seventigesten jare am dinszentage na dem hilgen sundage Reminiscero 
heben sieh die erszam radt der stadt Czerwest medt dem kunst- 
hfftiren meister Hansze Smedt in gutlicher und gentzlicher eynicheit 
Tordragen und mit em vordinget also, dat die genante meister Hans 


156 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


dem rade den gevel an dem radthusze to Czerwest to dem heidtdhore 
wart mit pylren, tynnen, bildewerke, louffwerke und rangkwerke und 
aller gestalt in maten und glick, alsz he den gevel to Magdeborch an 
Heideke Hogenboden husz to sente Olricks dor to velde wart gemackt 
und udgericht heth, uppt allerreynlichste na beqwemicheit mit der 
breide und hogede, alsz dat dem genanten radthusze ok medt na rade 
des erszamen rades drechtlich und even is, ok also mhuren, mit ge- 
brannten steynen uprucken und ferdigen sehal und wil. — 


- ——— —— — —— 


1479. März 15. 35d. 


Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, er möge gestatten, 
dass Jacob Gerken Witwe einige Zerbster Bürger vor das geistliche 
Gericht ziehe. 

Or. Lery. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen bisundern, guden frunde. 
So wy juwer leve ermales van wegen Jacopp Gerkens seliger wedwen 
unser borgeryn liftrenthe halven, so ohr de hochgeborne here Magnus 
forste to Anhalt etc. juwe und unse gnedige here uth siner cameren 
nach besproken dedingen gheven scholde etc. geschreven hebben, dat 
ohr doch noch tho neyuem ende gedegen sy, sunder de benomde unse 
gnedige here ohr under andern hebbe gesecht, wes de fromen lude, 
de dar by gewesen sin und sik des vordencken und van derwegen 
seggen, dat wille he ohr also wol thoholden etc. so se uns des eygent- 
liken berichtet hefft, wu nu dem, guden frunde, bidden wy fruntliken 
gy willen der sulven wedwen nu gunstigen vorghunnen, dat se 
dejennen, de dar wes van wethen, vor geistlik gerichte bvnnen juwer 
stadt in forderinge des rechten heyschen und vormanen moge lathen in 
den dingen to seggende, wes ohne dar van witlik sy, dat se des tho 
eynem gutliken ende, uthdrage und rowen komen moge; vordenen 
wy ok tigen juwe leve, wur wy mogen und an uns gelanget, gerne 
jwe autwerde. Geschreven am mandage post Oculi under unser stadt 
secret anno etc. LXX nono. 

Rathmanne unnd inningismeister 
der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den ersumen borgermeistern und rathmann tho Czerwist —. 


1479. März 17. 295. 
Alt Andres zu Berge belehnt Laureuz Lente mit 1*., Hufe Zins- 
gut. in Schleibnitz: Albrecht Wichmann mit einer Mühle und der 
llälfte der Rauchhühner zu Bahrendorf; Cone von Emden, Cones 
Sohn, und Cone von Emden, Hennings Sohn, mit je 2 Wispel 





Nr. $54— 858. 1479. 15? 


Roggen und Hafer ron 8 Hufen auf Gliner Mark, sowie mit 
ener Mark und einem Kapaun an dem Hofe auf der Spiegelbrücke 
Horn zw gesamter Hand. 

Cop. des Alts Andreas S. 38—39. 

Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 430— 432. 
— am midweken na Oculi des hilgen amptes. 


149. März 19. 356. 
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst in einer Streit- 
sache beiderseitiger Bürger über ein Bierfass. 

Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen bisundern, guden frunde. 
Uns hefft tho vorstande gegeven Matheus Jynniges unse borger und 
olden rades ledemate, wu he Drewes Smede juwem borger eyn Bernowes 
lekdich ferndel, dat he hir by uns myt Bernowischen bere gekofft 
hadde, vorth vorkofit hebbe, der wegen ohme dat sulve ferndel ange- 
sproken werde, darumme he sik besorge, he mochte bededinget werden 
et wurumme, guden frunde, hefft de gnante Matheus unse borger 
vor uns nu vorder by sinen waren worden in eydestad bekant und 
uthgesecht, dat he dem gnanten juwen borger eyn Bernowes leddich 
ferndel vorkofft hefft, und wil des vorder, efft des not geschege, vor 
Jwer leve also wol bekennich sin, darinne sik nu juwe leve woll 
vilem weten to holden, und wurmede wy juwer leve to willen und 
dnte sin mogen, don wy gerne. Geschreven am frydage post Oculi 
under unser stadt secret anno domini etc. LXXIX *. 

Rathmanne und innigismeister 
der alden stadt Magdeborch. 
Adresse: Den ersamen borgermeistern und rathmannen tho Czerwist —. 


19, April 2. 357. 
Abt Andreas zu Berge belehnt Claus Gotze mit einer halben Hufe 
auf Slenner Marke gegen 4!;, Schillinge Zins. 

Cop. des Abts Andreas. 
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 438. 


— am frigdage na Judica. 


— - — — ——— 


19, März 20 bis April 20. 358. 
Braunschweig ladet nuch voraufgegangener Verständigung mit 
Magdeburg die Städte Goslar, Hildesheim, Göttingen, Hannover, 
Einbeck, Northeim, Helmstedt zu einem Städtetage nach Braun- 
schweig auf den 20 April ein. 

Abschrift in Braunschweig. 
Hanserecesse 3. Abth. I, Nr. 197. 





158 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 
1479. nach Ostern. 359. 


Bericht über die den Magdeburger Bürgern in Leipzig zu- 
gefügten Beleidigungen. 


Gleichzeit. Abschrift Pap. 
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden ( Wittenb. Archir Stadt Magydelı. Bl. 14). 


Czu wyssen, umb die geschicht der obirfarung und vorwaldigung 
etzlichen burgern von Magdborg in «deme ostermargkte. zeu Liptzk 
dessen keginwertigen jares gescheen hat sichs begeben, alse wir den 
ostermargkt zcu Liptzk umbe handelung unseı kouffmanschatz, alse 
wir mannich jar vorhen gethan, besocht haben uft der irluchten 
houchgeborn fursten unser gnedigen hern von Sachszen ete. ezol, 
geleyde und beschyrm, das in deme selben jarmargkte uff den 
donrstag ist komen in den keller under Klaffhammers huse, darinn 
wyr unsern handel und kouffmanschatz halden, eyn weydehund, der 
eym gnant Thomas Salemon zeu Magdeburg entwant waz, das er nicht 
wuste, wu hyn er kommen wyr. Der hunth ist do by dem selbin 
Thomas unde synen brudern blvben der kentlickeit halben, alse sie on 
vorhyn by in gehalten hatten und mit in gelouffen hyn unde her in 
die herberge unde sust unverhalden, daz nymands darumbe gesprochen 
hat bysz uff den sontag Cantate, unde alse wyr uns nu uff den selben 
sontag zeu der heymreyse schickten mit pferden unde waynen, wart 
von de Salemannen iren dynern entpfolen, daz sie den hunth an sieh 
hilden und evn uffsehen hetten, wen wvr vor den andern herbergen, 
do ouch etzliehe unser frunde unde medeburger von Magdborg zcu 
husze leghen, rytllen wolden, daz er on nicht entlieffe, sundern by on 
bliebe. Don wir nu zcu der farth bererth wyren, czogen wyr obir 
den margkt vor deme birkeller unde der waghe hen mit eyme wayne, 
dar uff der erszame Heyne Aleman burgermeister zeu Magdburg mit 
etzlichen andern sasz und wir andern do by unde beneben her ritten, 
do denne der Salmanne hund von iren dvnern ouch offinbar unde 
sichtiglich unverhalden methe gefurt wart. Alse wyr nu qwamen kegin 
Sebald Pudernitz thor in sunte Katherinen gasse, hatte sich der selbe 
Sebald daruff geschickt und spranck usz seyme husze zcu uns zcu 
mit den seynen frevelich mit groszem geschreye, schald uns mit vil 
bosen lesterlichen worten und fluchen under andern wortin sprechende, 
wu hyn wyr mit dem hunde wolten, daruff im Thomas Salemon 
antwerte und sprach, der hunt wyr seyn unde wyr im zeu Magdbors 
abegesatzt unde entfurt, alse wyr er nu widder an om kommen, und 
reyth do mit vorth. Do selbst wante sich ouch Frederich Aleman 
umbe zeu dem Pudernisz unde sprach in guter andacht und wol- 
meynung, der hunt hort dem gesellen Thomas Salemanne, deme wyre 
er entwant, und in deme (wy wol Frederich Aleman der dinghe sust 
nicht zcuschicken hatte) hat doch Pudernitz von stund mit grossen 
steynen uff on geworffen und traff on mit eyme worffe an syn houpt 
seythalben an die dunnynge, alse das vil ummestehnde luthe wol 





Nr. 959. 1479. 159 


sagen. Mit solchem worffe er on mochte getotet haben, wen ome den 
sin huth. alse her uff deme houpte hatte, nicht vorwant noch abe- 
gehalden hette; unde alse disz vor deme kirchhoffe zcu sente 
Katherinen. geschach, sprangk Pudernitz dar nach von der gassen uff 
den kirchhoff, des revt ime PFriderich Aleman nach uff den kirchoff 
unde fragete on, wur umbe er on also wurffe, wenne er der dinge 
mit om nicht zcu thunde hatte. Pudernitz griff widder umbe Frederich 
Alemans pferde in den czom frevelich uff deme kirchoffe und sprach, 
er wlde on hute noch wol czemen; don ruckte Hansz Lafferd, 
Frederich Alemans dyner, dar zewysschen unde sprach. her solde den 
com gehn lassen adir er wolde on mit deme armborste uft den kopff 
Man. Do mit vorliesz Pudernitz Ffrederich Alemanne und vil an 
Hanse Lafferde seynen dyner und nam ome seyn dagken uff deme 
kirchoffe, des sprengede Ffrederich Aleman mit deme selben seynem 
dyner unde wolde von deme kerchoffe nach deme thor reyten, (do 
selbst vor deme kerchoffe vorhyld on eyner gnant Jorge Forwergker 
mit vil andern gescllen unde sevnen nackeburen, die fielen ime aber 
in dem czome mit selbst gewalt ane gerichte unde recht unde ryssen 
eme do seynen mantel von deme leybe unde nahmen ome seyn swert 
usz der scheyden, slugen unde stochen uff on unde verwunten ome 
seyn pferd an vunff enden, thaten ime also vil gewalt unde homoth, 
des er doch kevne sache mit on hatte adir wuste, wurummoe. 
Ffriderieh Aleman erboth sich kevn sie unde vdermanne zeu rechte 
uff den erszamen ratlı zeu Lypezk, ouch uff richter unde scheppften 
duselbst, esz mochte ome alles nicht srehelften, sundern Pudernitz 
sprach zeu ime, er wolde ime richters gnug syn; er seteze sich zeu 
zcwen malen von deme pferde, daz do stund und blotte seher, und 
sprach, daz sie on liessen, her wolde mit on revten adir gheen vor 
die hern, esz halff allis nicht. Deme burgermeister Heynen Alemanne 
wart esz gesagt, wie sie esz Frederiche seyme bruder vorhilden, der 
sprangk von dem wayne unde drengede durch daz folk unde qwam 
darzeu unde sprach, wie esz also zeughynghe, app men die luthe also 
dar neddir slan unde vorhalden mochte uff fryer strasse ime frven 
margkte ane sache unde schuld und ane alle bevel des rathis ader 
gerichts unde recht, so sich Frederich kegin sie zeu rechte erboth, esz 
halff aber nicht, sundern Sebald Pudernitz sprach aber alse vor, her 
wolde ime richters gnug syn, unde hilden on mit den sevnen also uff 
in der meynunge, daz der margkmeister mit den staddynern, nach den 
sie villichte geschickt hadden, sollen kommen unde sie angreyften 
und furen, das denne (doselbst doch nieht geschach, sundern nach 
anliggung unde vermanung Heyne Alemans des burgermeisters von 
Magdborg haben sie Ffrideriche Aleman mit den seynen lassen reyten 
nach der herberghe und Heyne Aleman sasz do widder uff seynen 
wayn und fur vorbasz usz der stad obir die brugken in die vorstad 
mit den, die do by ome wyren, nemliken Hansze Keller, Lodewig 
Aleman und Blesius Schurow; do selbst lieff on Sebalt Pudernitz nach 


-- »vı 1Ufüer unrechter gewa 
vor on gewychen mit seynem knechte, sie jaghet 
die gassen hyn usz nach deme thor, unde alse « 
rande he nach deme andern thor hyn ussz der stadt 
und also doselbst Thomas Salemon by den margki 
knechten in der gassen qwam gerythen unde zcu « 
wolmeynung, daz solehs vornehmens keyn noth 
wolden reyten in die herberghe unde die sachen irke 
slog der margkmeister von stund czu im in mit e 
unde behaffte ime den slag uff seynen arm und worff 
pferde, griffen on an und furten on gleych eyme mys 
margkt nach dem rathusze, das sie on wolden inse 
ferd ezogen sie vor im her, dar uff etzliche, wen si 
vas der gethan hette, sprechen und sageten, er het: 
tollen, daz ime denne nicht eyne cleyne mysseby 
andelten sie mit ime so lange, daz Ulrich Klaffban 
wam gelouffen unde fragete, wur sie mit ime hen w 
1 lasszen gheen, er wolte gut vor ime seyn, des 
ısynnet unde wolten on nicht lasszen. Don sprach I] 
sset uns mit ome vor den burgermeister gheen; do ! 
geborget, daz er sich vor dem rathe unde den 
pezk verantworten solde, und do mit haben sie on « 
t den montag darnach qwamen die jenne, die wi 
ialden wyren, uff daz rathusz zcu Lyptzk vor richter 
elbist lisz Pudernitz durch evnen seynen wortheld« 


r hoch vorbrengen unde vorczellen obir Ffrederich 
at keginwertig. waz, unter andern --"' 





Nr. 860—362. 1479. 161 


tages vor gerichte zcu kommen. Des wolten Heyne Aleman mit den 
andern also nicht ingheen noch uffnehmen, wenn sie wusten nicht, 
wie esz umbe Friderich Alemanne, app der lebendig adir tod gewunth 
adir wu er wyre, doch zcu letzst wart die sache uffgeschoben, daz die 
sal] anstehen bisz uff Michaelis schyrst. Also hat sich die sache uns 
wissentlich unde warlich vorlouffen, app nu sodane vorbemelte obir- 
faringhe und verwaldigung ane vorgethane vormanung unverschulter 
sachen ane gerichte unde recht adir ouch gehevsz und befehl des 
rathis uff fryer strasse in fryem jarmargkte der hern billich ader 
umbillich gescheen ist und was wandels und abetrags sich dar vor 
behoren mag, ist zcu irkennen. 


Das Jahr ergiebt sich aus den späteren auf den Vorgang be- 
güglichen Urkunden. 


— M (o — — 


149. April 25. 360. 


Abt Andreas zu Berge, belehnt Werner Persick und Anna, seine 
Ehefrau, mit 11, Hufe Landes auf. Osterweddinger Feld, welche 
jdzt Heinrich Winckel daselbst unter dem Pfluy hat und wovon 
er jährlich 6 Scheffel Weizen erntet. 

Cop. des Abts Andreas S. 42". 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 443. 


— jn die Marci. 


149, Mai 10. Magdeburg. 961. 
Ritter Heinrich Loser zu Crüssan gesessen verkauft un Anna, 
des Bürgers Hans Boden Wittwe, und un ihre Kinder Anna, 
Simon. Jurge, Heddewich, Jhuns, Thomas, Henning und Joachim 
30 Gulden jährlich aus der Burg Crüssau wiederkäuflich für 
600 Gulden mit Zustimmung des Ergbischofs. 

Cop. 68 fol. 100° und 101". 
St. M, 
— Magdburg — dusend vierhundert dorna yn dem negenund- 
srentigisten jare am mondage na dem sondage Cantate. 


49, Mai 25. 362. 
Der Rat von Magdeburg bittet den vom. Zerbst um Verabfolgung 
eines Heergewettes. 

Or. Perg. Si, abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern, guden 
runde Vor uns sint gekomen Hinrik Molre und Hans Sone unse 
borger und hebben by oren waren worden in eydestad bekant und 

Gesehiebtsq. d. Pr. Sachsen XXVII. 3. M 


162 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


uthgesecht, dat sze van Hanse Segher juwem borger nu in got vor- 
storven by sinem levendigen live van synem munde gehoret hebben, 
dat he neynen negeren swertmagen hedde wanne Heynen Bogchowen 
unsen borger, de de ok und anders nemant to sinem nagelaten her- 
gewede tho nemende recht hedde, und dat nemen und hebben scholde 
etc. wurumme, ersamen guden frunde, bidden wy deger fruntliken, 
jwe leve willen dissen edder dissem jegenwerdigen derwegen sinem 
mechtigen alsodanne hergewede roweliken und gutliken volgen und 
antwerden lathen mede angesehen, dat de gnante Heyne Bogchow gar 
evn olt man und sere swak sines lives und kintlik is, vordenen wy 
ok tigen juwe leve, wur wy mogen und an uns gelanget, in flite 
gerne. (ieschreven am dinsedage post Exaudi under unser stad secret 
anno ete. LXXIN *. 
Radmanne und inningismeyster 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Dem ersamen borgermeistern und rathmanen tho Czerwist —. 


1479. Mai 26. 363. 
Hans Sone bittet den Rat rm Magdeburg, ihn in einer Kluge 
gegen einen Zerbster wegen einer Bierlieferung zu vertreten. 


Or. Pay. St. 
Stadtarchtr zu Zerbst. 


Mynen underdanigen willigen denst tovorn. Ersamen gunstigen 
leven heren. Sodanne schriffte van dem ersamen rade to Czerwist van 
wegen Ores medeborgers Borchart Smedt gnant an juwe ersamichevt 
gesant inneholden, wu ik den sulven Borcherde etlik ber schulle ave 
gekofft unnde sodanne gelt, dat ik óm derhalven schuldich bin, under 
my mit rechte besatt hebbe ete. darupp dho ik juwer wysheit gutliken 
weten, wu ik vo dem gnanten Borcherde etlik ber avegekofft hebbe 
unde nemliken eyn ferndel bers, dar up ik óm eynen Rinschen gulden 
gegeven hebbe, unnd wuwol dat it also gescheen is, so hefft he my 
sulk ferndel bers nicht willen laten folgen, unnd mangk dem andern 
mynem gekofften ber denne eyn qwät vath mede is gewesen, so ik 
doch in sulkem kope den benömden vorkoper bat, dat he my mit 
vuden vaten bewaren scholde, dat ik des kevnen schaden nehme; 
alsodenne sulk myn gekoffte ber all hyr to Magdeborch qwam, bin ik 
des quaden gestoppeden vates war geworden, dat der halven my 
schaden bejegende, also is sulk ber, dat dar inne was, allis dar uth 
unde uppe de erden gefloten, des ik denne synenhalven also in 
schaden gekomen bin, den also van óme genomen unnd entfanghen 
hebbe, so doch he my geredet unnde togesecht hadde, dat he my mit 
guden vaten bewaren wolde; darumme denne dat he my dat vor- 
geschreven ferndel bers enthogen unnde nicht hefft willen folgen laten, 
unde dat ik sodanne schaden van óm entfanghen hebbe, hebbe ik 





Nr. 868—364. 1479. 168 


under my bekummern laten sulk gelt, als ik öm, so vorberort, der- 
halven noch schuldich bin, unnd dar upp de ersten clage gedan unnde 
uth sulkem grunde, dar keyn twivel ane is, ik eyn soddans wol hebbe 
dohn mógen unnde dar keyn unbillikes ane gedahn hebbe; ydoch wu 
nu dem sy, so schal juwe ersamicheyt edder de gnante ersamme räth 
to Czerwist derwegen to glyke unnde rechte myner wol mechtich 
wesen unnde bidde van deswegen juwe ersamme wysheyd, my uppe 
den fall anders nicht to vormercken, denne to allem glyke unde 
rechte unnde mit juwen schrifiten tegen dem ersamen rade to Czerwist 
dem ok so to vorantwernden, wes ik juwer ersammicheyt tho willigen 
denste gesin mach, dohe ik stedes mit flite gerne. Geschreven amme 
middeweken nach Urbani anno domini ete. LXXIX° under mynem 
signete. Hans Sone juwe willige borger. 

Adresse: Den ersamen wysen borgermestern, rathmannen unde 
inningesmestern dusser olden stadt Magdeborch —. 


1479. Mai 26. 364. 
Der Rat. von Magdeburg üherschickt dem von Zerbst einen Brief 


des Hans Some und bittet, die Angelegenheit in Güte oder in 
Recht zu entscheiden. 


Or. Perg. Si. halb abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bisundern, guden frunde. 
Dissen ingelechten breff heft uns nu Hansz Sone unse borger upp 
jwer leve schrifte van wegen Borchard Smedes jwes borgers ohme 
belangende an uns gedan vor antwerde geschreven, dar uth gy des 
sine andacht und meyninge wol vornemende werden, und, guden 
frunde, nach dem de gnante unse borger imme lesten sines brefes 
beroret, jwe leve siner in dem nach unser anhaldinge tho gelike und 
rehte mechtich sin schullen, bidden wy fruntliken, gy willen se der 
wegen in der gute, edder efft des nicht sin mochte, rechtliken ent- 
scheden, darinne sik ok de benomeden unse borger, so wy uns vor- 
sehn und wy ohne ok der wegen nach gelegenheyt angereget hebben, 
wol geborliken holden wert, und wur mede wy jwer leve vorder tho 
willen und dinste sin mogen, don wy alle tid gerne. Geschreven am 
middeweken post Exaudi under unser secret anno ete. LXXIX®. 


Rathmanne unnd innigismeister 
der alden stad Magdeborch. 


C Adresse: Den  ersamen  borgermeistern und rathmannen tho 
zerwist —, 


ı1* 


164 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1479. Mal 27. Magdeburg. 965. 


Bürger Hans Rode bezeugt, dass ihn der Erzbischof Ernst mit 
einer wüsten Dorfstätte zu Poten, 24 Hufen daselbst, mit dem 
Gerichte und Ungerichte, mit dem See, Rohr und (irase, mit 
dem Umbekreite daselbst, einem Hof zu Uzepernik und 2 Hufen 
daselbst, dem Kirchlehen zu Poten und Wahlitg belehnt hat, welche 
er Lorenz von Wedingen für 80 (rulden abgekauft hat. 

Cop. 68 fol. 104 und 105‘. 

St. M. 
— Magdburg -- thuszend vierhundert darnach im nühenundsobin- 

tzigsten jare am donrstage nach dem sonntage Exaudi. 


1479. Mai %. 366. 
Der Burmeister und (remeinde des Dorfes Gross- Santersleben 
verkaufen mit Zustimmung des Erzbischofs Ernst un den Bürger 
Hans Lippold und seine Frau Ude 3 Gulden Leibrente aus 
ihrem Dorfe für 30 Gulden. 

Cop. 65 fol. 100‘. 
St. M. 
— thusend vierhundert dornach im nuhenundsobintzigsten jare 
am donrstage nach dem sontage Exaudi. 


1479. Juni 1. Magdeburg. 2304. 


Liudeke Keller, (verekes Sohn, Bürger zu Stassfurt, verkauft mit 
Zustimmung des Erzbischofs Ernst an Cone Emden und Matthäus 
Lentke, Ratmänner und Meister der (Tewandschneider zu Magde- 
burg und Vorsteher des Hospitals zum heiligen Geiste daselbst, zu 
Handen der armen Leute und Behuf des Hospitals fünf Gulden 
jährlich aus zwei I’faunen Sole zu Stassfurt wiederkäuflich für 
100 Gulden. 

Cop. 68 fol. 102 und 103. 

St. M. 
— Magdburg -- thusend vierhundert darnach im nuhenundsobin- 

tzigsten jare am dinstage in den pfingestheiligen tagen. 


1459. Juni 2. Calbe. - 368. 


Ludwig Domherr, Ludolf, Heinrich und Hilmar von Veltheim 
Gebrüder verkaufen mit Zustimmung des Erzbischofs Erst an 
Thomas Rode zu Magdeburg 6 Gulden aus Botimersleben und 
Klein - Santersleben wiederkäuflich für 100 (rulden. 

Cop. 68 fol. 106° und 106". 

St. M. 
— Calbe --- thusent virhundert dornach im nuhenundsobinszigsten 

jare am mittewochen in der heiligen pfingestwoche. 





Nr. 365 — 372. 1479. 165 


1479. Juni 8. 369. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Hans  Kollepel, Bürger zu 
Sudenburg, und Sanne. seine Ehefrau, mit ein Viertel 
Pus auf Klein - Oltersleber Flur, wovon dem Kloster jährlich 
„ Schillinge und ein Huhn entrichtel werden, ferner mit drei 

Vierten Landes auf Ottmersdorfer Felde, die er von Jun Kerk- 
hove zu Dodendorf gekauft hat und die dem Kloster jährlich 
17 Schillinge Pfennig zinsen, und mit 1!, Hufe Landes auf 
Dodendorfer Felde, die er von den Brüdern Hans und Henning, 
genannt de Steyne, auf Wiederkauf gekauft hat. 

Cop. des Abts Andres S. 44. 

Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 445. 


— am dinsdage na Trinitatis. 


1479. Juni 9. 370. 


Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Thomas Werben und 
Katharine, seine Ehefrau, mit einer halben Hufe Landes Zinsgut 
auf Othmersleber Felde, welche dem Kloster 6 Schillinge zinst. 
Cop. des Abis .indreas S. 46. 
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 446. 


— am avende Corporis Christi. 


1479. Juni ?0. Calbe. . 371. 


Erzbischof Ernst schreib an seinen Vater, den Kurfürsten von 
Sachsen, er möge, nachdem einige Magdeburger Bürger in Leipzig 
wegen Misshelligkeiten mit Sebuld Pudernitz verhaftet worden, 
einen Tag bestimmen und beschicken, auf welchem von seinen 
und Magdeburgischen Räten die Sache entschieden werden solle. 


Or. in. der Mitte durch ein Loch beschädigt. Si. nur Reste. 
Haupt- Staatsarchir zu Dresden (Wittenb. Archiv, Stadt Mugdeb. Bl. 12). 


— Calbe am sontage nach Viti anno domini etc. LXXIX *. 


149. Juni 25. Dresden. 312. 


Kurfürst Ernst von Sachsen bestimmt als Termin zur Ent- 
scheidung des Streites zwischen Sebald Pudernitz und den Magde- 
burgern den Tag S. Francisci, Sonntag nach Michaelis, ‚als sich 
der jarmarckt zcu Lipczk anhebet.‘ 

Entwurf Pap. 

Haupt-Staatsarchiv zu. Dresden ( Wittenb. Archir, Stadt Mugdeb. Nr. 15). 
— Dreszden am fritag nach sente Johannes des tewfers tag anno 

domini et, LXXIX. 


man aA V/À 1 C1l 44) Ce Y 


snecnten, de twydracht denne alle bygelecht is : 
Boven das kommet Peter Bone jw medeborger 

sulvest besetten 111] Rinsche gulden, de ik om to 
warende gedhan hebbe, unde myn lon up eynen $ 
denne szere an to kort deyt, wente ik in der sa 
von hefft, nicht schuldich was. Wurumme, ersam 
in flytigen dinste, gy den sulven Peter Bonen 

underwiszen, dat he myk myn gelt late volgen, d 
hant to bewarende dan hebbe, up dat myk recht: 
noth werde weszen; isset des nicht enscheth unr 
forderinge umme dede, bidde ik, gy my dar neyn 
bewiszen, nach deme ik id vor juwe ersamycheit 

weset myk hyryn to willen, vordhyne ik alle tyd , 
jdde ik jw richtige antwerde. Geschreven to Mag: 
veke na Margarete anno LXX nono. Her 


Adresse: Den erszamen' borgermeistern und rs 
‚zerwest —. 


449. Juli 26. 


Abt Andreas zu Berge belehni den Bürger D 
einem Haus und Hof zu Buckau, das dieser 
Kokes, anders Igenannt Kulau, nachgelassener V 
Cop. des Abts Andreas. S. 46". 
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 447. 


— am mandage na Jacoby des hilgen apostels. 





Nr. 978—378. 1479. 167 


149. August 20. Giebichenstein. 316. 


Hans Seber, Bürger zu Halle, verkauft mit Zustimmung des 
Erzbischofs Ernst an die Bürger Thomas wnd Jacob Salomon, 
Bürger zu Magdeburg, und Friedrich Alemann in Vormund- 
schaft seiner Frau Adelheid und deren Schwester Elisabeth, 
Schwestern der Salomon, 30 Gulden aus 8 Pfannen Sole im 
deutschen Born wiederkäuflich für 500 (Gulden. 
Cop. 68 fol. 130. 
St. M. 
— Gebichinstein — thusend vierhundert dornach im nühenund- 
sobintzigsten jare am fritage nach unser lieben frawen tage yrer 
hvmmelfart. 


1149, August 21. 361. 
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst um Verhaftung 
eines flüchtigen Bierschenken. 

Or. Perg. Si. abgebrückelt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde. 
Wy bidden fruntliken, gij willen eynen genand Hinrik Unvorferd, de 
hir bj uns plach beer to schenken und itzund in juwer stad sin 
siulle, opphalden und in juwe fengnisse setten und wol vorwaren 
lthen und uns dat denne vorwitliken, so willen wv by juk schicken 
uM denne wol openen, wie dat darumme und sin dingh gelegen sv, 
vardenen wij tigen juwe leve im geliken und grotern, wur wij mogen 
und an uns gelanget, gerne. Geschreven am sonabende post Assump- 
Qnis Marie virginis gloriosissime anno domini etc. LXXIX. 


Radmanne und inningesmeister 
der alden stad Magdeborch. 
Adresse: Den ersamen borgermeistern. und radmannen to 
Üerwist —. 


149, August 25. 318. 
Braunschweig ladet die Städte Goslar, Il ildesheim, Göttingen, 
Hannover, Northeim, Ilelmstedt auf den 2. September zu einem 
lage nach Braunschweig, zu dem auch Magdeburg mit seinen 
Nachbarstüdten geladen ist. 

Gleichzeit. AUschrift. Pap. 


Stadtarchiv zu. Braunschweig. 
Hanserecesse 3. ÁUth, I, Nr. 203. 


168 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1479. September 13. 319. 
Unter den Klagen der wendischen Städte über die Niederländer 
ist. folgende: e 


Abschrift Pup. 
Stadtarchiv zu Köln. 
Hanserecesse 3, Abth. I, Nr. 222 S 9 


Item noch insgheliiex soe beclaghen sich de van Meydeborch, 
Stendel und andere van der hanze aver den tollener to Sparendam, 
dat he van garnalien zilver und anderssz, dat se to des heren van 
dem lande munte brenghen, den hundersten penninck to tolle hebben 
wil, den men nicht schuldich en is. 


1479. September 16. 380. 


Der Pfarrer. Donatus Mulentitz und die Vorsteher der Kirche 
S. Ambrosii in der Sudenburg, Hans Kollepel und Meister Claus, 
bezeugen, dass dem Altar des heil. Kreuzes in ihrer Kirche eine 
Wiese in Gruneberg, die Dorfstätte genannt, von Henning 
Hoszen Witwe geschenkt ist, von welcher dem Kloster U. L. F 
zu Magdeburg 3 Schillinge jährlichen Zinses und für die jedes- 
malige Belehnung 10 Schillinge zu entrichten sind. 


IHiotes Buch des Klosters U. L. Fr. 
Archiv des Klosters U. L. Fr. 
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 323. 


— am donnersdage na des hilligen Cruces dage Exaltacionis. 


1479. um Michaelis. Leipzig. 8381. 


lleinrich Meyger. quittiert dem Bischof Johann ron Meissen über 
170 Gulden für die Tochter Hermann Mollers. 


Or. Pap. Si. 
Haupt - Staatsarchiv zu Dresden. 


Yeh Hinrich Meyger borgher to Meydeborch hebbe entfangen von 
mynen genedygen hern van Myssen bysschup Yohannes hundert unde 
seventich gulden van weghen dochter Hermans Mollers van Mevde- 
borch. Des to ener waren tuchnysse habbe vck Hinrich Mevger myn 
sygenete druket neden up dessen breff unde sodan gelt entfangen to 
Lybessche up Mychgels market anno LXXIX. 





Nr. 379— 385. 1479. 169 


149, Oktober 4. 382. 
Mechthild Resen, Priorin des Klosters S. Mariae Magdalenae, 
bezeugt, dass Henning Fulke ein altes Schock Groschen jährlich 
ron seinem Hause beim Kloster an Lorenz Quasebart für 
5 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Or. Perg. Sp. abgefallen. 
Stadtarchiv zw Magdeburg. 
- dusent vierhundert var darnach in deme negedenundeseven- 
tiyistem vare am mandage nach Michaelis. 


149. Oktober 24. 383. 
Der Bürgermeister Ulrich Drewes entschuldigt das Ausbleiben 
eines städtischen Dieners ber einer Gerichtsverhandlung heim Rate 
ron Zerbst. 

Or. Pap. St. abgefullen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Olrik Drewes borgermeister to Magdeborch schrifft. 

Unsen willigen dinst unde wat wy vormogen tho allen tiden. 
Ersamen leve her borgermeister unde richter, alsz unse man is 
befallen myt juwem gerichte, so wetet, dat he nicht kan komen to 
disser tid, wente ohme is geboden van unsent wegen, so dat he nicht 
omen mach. Vorthmer bidde ik, dat gy dem borgen willen unbe- 
kummert lathen wesen so lange beth to dem andern dinge, wente upp 
den andern dinge so schal Tile Westram sulven komen vor jwe 
gerichte. — Leve her borgermeister und richter, bewiset jw hir an, so 
Y wolden, dat wy an juwe edder den juwen don scholden. Geschreven 
Da Cristi gebort LXXIX des sondages na sunte Severynus dage. 


Adresse: Den ersamen und wisen heren borgermester unde ıichtere 
der stad Czerwest —. 


H/9, Oktober 15. 2541. 
Abt Andreas zu Derge belehnt Jacob Schatte und Paul Seger, der 
Schiffur Meister und Vorsteher des Altars S. Nicolai in der 
Peterskirche, mit einer halben. Hufe zu Osterweddingen. 

Cop. des Abts Andreas S. 49". 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 458. 
-- am avende Galli. 


149, November 3. 3N5. 
AM Andreas zu Berge belehnt Eylredt Borcholt und seme Frau 
Karstine mit einem Hause auf dem Pfeifersberge. 

Cop. des Abts Andreas S. 50. 
Hegest: Holstein, UB.des Klosters Derge Nr. 459. 
-am midweken nha Omnium sanctorum. 


170 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1479. November 6. 986. 
Abt Andreas zu Berge belehnt Hans Cordes und seine Frau 
Katharine mit einem Hause auf dem Pfeifersberge und einem 
andern an dem Horne, wo vorher ein Stall gestanden. 


Cop. des Abts Andreas S. 50N. 
liegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 460. 


— am sonnavende na Omnium sanctorum. 


1479. November 15. mE 387. 


Der Rat von Magdeburg ersucht den ron Zerbst, dieser solle eine 
Bürgerin zur Zahlung einer testamentarisch vermachten Summe 
an Ciriacus Germersleben rerunlassen. 


Or. Ferg. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsern fruntliken dinst thovorn. Erszamen bsundern, guden frunde. 
Vor uns is gewesen Ciriacus Germersleve unse borger vormiddelst 
sinen frunden berichtend, so ohme Tomas Nypener scliger juwe 
borger in synem testamente hundert olde schok bescheden hebbe, 
wanne he tho synen mundigen jaren keme, derwegen sine nagelaten 
wedwe an unsen borger Mawritz Lam gewiset hebbe, dar veftich sehok 
up tho nemende, de olime nu eyn sodanes to gevende gewevgert hebbe, 
berichtende van underschede de sulve Thomas in der ghave schulle 
bestalt hebben, des denne also nicht in der schrift sta ete. vorder 
berichtende, wu de sulve Ciriacus hir evn husz gekofft hebbe, dar 
ohme noch 'Sestoy n gulden in der betalinge ane vevlen, so de dage tid 
der sesteyn gulden rede gekomen sy ete. guden fr unde, von deswegen 
bidden wv fruntliken, juwe leve willen by der sulven jwer borgerynnen 
und testamentarien des gnanten Thomasze in der besten wise vorfogen, 
dat se deme gnanten Ciriucuszen der wegen itzundt doch de sesteyn 
gulden in der gute sunder vorder moyge dar upp seuden, dat he sinen 
loven holden und sine neringhe vulforen moge; wu dem allen, schal 
und wil he noch dar enboven in gudem gelimpe gerne vorborgen, 
weret sake, he ane lives erffen vorstorve, de sestevn gulden denne in 
de ere goddes nach der sulven testamentarien willen komen scholden, 
darinne man jo merken schulle, dat he in und mit gelimpe gerne 
faren wil, vordenen wy tigen juwe leve, wur wy mogen. gerne und 
bidden des juwe richtige antwerde.  Geschreven am mandage post 
Martini under unser stad secret anno domini etc. LXXIN. 

Rathmanne und innigismeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen borgermeistern und radtmannen tho 
Czerwist —. | 


—— P — à MÀ 





Nr. 386 --390. 1479. 171 


1479, November 29. 388. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Peter Brunckau, Bürger der Neu- 
stadt, mit einem Hause in der Beckenschlägerstrusse. 

Cop. des Abts Andreas S. 43. 

Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 461. 


— am avende Andree des hilgen aposteles. 


149. December 8. 389. 


Die Brüder Wilhelm, Tyle und Thomas vom Keller, Bürger zu 
Magdeburg, verkaufen dem Kloster U. L. Fr. das Dorf Wahlitz 
nebst mehreren underen Gütern mit Zustimmung Friedrichs des 
älteren und Friedrichs des jüngeren ron Alvensleben, von denen 
sie die Güter als Mannlehen gehabt, für 830 Gulden. 

Rotes Buch des Klosters U. L. Fr. fol. 56. 

Archir des Klosters U. L. Fr. 

Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 324. 


.. -- im negenundsoventigesten jare des mydweckes nach Nicolai des 
hilligen bysschoppes und bichtigers. 


Der Konsens der von Alvensleben ist vom Freitag nach Nicolai 
(December 10.). Gedruckt ebenda Nr. 325. 


1179. December 13. 290. 


Abt Andreas zu Berge. verkauft an Heise Falke, seine Frau 
Elisabeth, verwitwete Becker, und die Gebrüder Andreas und 
Cyriacus Becker, des Abts Andreas Bruder Arnt nachgelussene 
Kinder, des Klosters freien Hof in der Sudeuburg vor dem Pralen- 
herge, welchen Cord ron der Asseburg und Dietrich Stupitz vom 
Abt Hermann zu Lehen empfangen hatten, für 50 Gulden mit der 
Bedingung, dass nach dem Tode des Heise Falke und. seiner Frau 
die (debrüder Becker in. den Besitz des Hofes kommen sollen und 
dass es dem Kloster freisteht, mit seinem Kammerwagen und seinen 
Pferden in den Hof zu fahren und die Pferde in Stulle stehen 
zu lassen. 

Cop. des Abts Andreas S. 51". 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 464. 


- am dage Lucie der hilgen juncfruwen und marterynnen. 


Y Der Revers der Käufer ist von demselben Tage; RBegest ebenda 
A. 465, 


MM vun vusseun Anckelstorp zurückgekauft 
hatte an den (Gütern. zuvor jährlich 7 Schill 


einen halben Wispel Roggen. 
Or. Ferg. Sp. abgefallen. 
St. M. s. r. Lorenzkloster Nr. 62. 


— dusenth veerhundert darna in deme negei 
ar des donersdages na sunte Lucien dege der juncfn 


— —— — 


479. December 16. 


Braunschweig ladet Magdelnıry in Angelegenheiten 
zu einem Sfädtetage nach Braunschweig auf den 2 


Grleichzeit. Abschrift. 
Stadtarchir zu Braunschweig. 
Hanserecesse 3. Alıth. I, Nr 248. 


am dornsdage na Lucie (1479. 


19. December 20. 
Ratmannen und. Innungsmeister der Stadt Magi 
der Stadt Halberstadt an wegen der Beschicku 
Stadt Braunschweig ausgeschriebenen Tages. 
Cop. 463^. Nr. 255. 
St. M. 


Bieaes Wob-... 2 8» 





Nr. 391 — 394. 1479. 173 


mogen, gerne. Geschreven am montag vigilia Thomae apostoli under 
unser stadt secret anno LXXIX *. 
Rahtman und innungsmceister 
der alden stadt Magdeburg. 


Inscriptio: Dem ersamen borgemester und ralıtman to Halberstadt, 
unsern besundern guten frunden. 


Aus den  Hanserecesse a. a. 0. mitgeteilten übrigen Briefen geht 
kervor, dass der Brief an das Ende des Jahres 1479 gehört. 


1419. December 23. 394. 


Die Stadt Magdeburg zeigt der Stadt Stendal an, dass sie vor 
zwei Jahren allen Alschoss ron ausgehenden Erbschaften auf- 
gehoben habe. 

Or. Lerg. 

Stadtarchiv zu Stendal. 

Riedel. Cod, diplom, Brandenb. 1, 15, S. 374. 


Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen wisen besundern guden 
frunden. Uns hefft angebracht Herman Krantz, unse borger, wu juwe 
lee ohme in sin naturlike erffe und geforderden gerechticheit wes 
dragen und holden schullen vorghevende, dat he dar van by jw den 
Verden penigk, alse wy van den juwen nemen laten schulle etc. so he 
uns des berichtet hefft. Guden frunde, den verden pennigk, den wy 
Yn tiden van uthwendige, de hir by uns erffe van den jennen, dede 
or gudt bv uns hir geworven hadden, vorderen wolden, plegen to 
nemende, is by unser vorfaren des rades tiden by twen jaren vorleden 
Myt gemeinem vullem rade thur ere goddes in guder betrachtinge und 
beweringe, bey uns gentzliken avegedan, also dat wy des van den 
JUwen noch anderen uthwendigen nicht mer en nemen, sunder lathen 
einem idermanne sin erffe und gerechticheyt ane jennigerleye ghave, 
sunder dat he vor de borgerschop gheve, dat sin ver gulden unde 
veftesn swertgroschen, alse van alder, slichtes volgen und roweliken 
antwerden, des juwe leve also in der warheyt geloven und anders 
Dicht vinden schullen. Darumme ersamen guden frunde bidden wy 
untliken juwe leve, willen dat dem gnanten unsem borger ok alse 
IN der gute to holden und ehme sin rechtlike erworven erffe unde 
gerechticheid sunder besweringe volgen lathen und ohme to holden, 
* gy des geliken den juwen to donde gerne van uns nemen wolden, 
9 wy uns des ok to jwer leve nach gelegenheit sunder twifel wol 
'orsehn, vordenen wy tigen juwe ersamheid wur wy mogen in flite 
fee Geschreven am donredage post Thome apostoli under unser 
sad secret anno domini etc. LXXX *. 


Rathmann und innungmeister 
der alden stad Magdeborch. 


174 Urkundenhbuch der Stadt Magdeburg. 


149. 395. 
Claus Mauritz zu Magdeburg wird vom Abt von. Berge mit einem 
halben Hofe bei der Sudenlwurg gegenüber dem Stechenhofe belehut. 


Notiz im Cop. des Abts Andreas S. 43. 
Holstein, TB. des Klosters Berge Nr. 467. 


1479. 396. 
Alt Andreas zu Berge belehnt Heinrich Schulenburg zu Magde- 
burg und seine Frau Gertrud mit 3 Hufen und einem Hofe zu 
Beckendorf und mit 1!, Hufen in Klein - Ottersleben. 

Cop. des Abts Andreas S. 63 ". 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 470. 


— Datum anno domini etc. LXXIX. 


Um 1480. 391. 
Der Bürger Heinrich Meyer verklagt den Leipziger Bürger Hans 
Unverzagt wegen einer Schuld von 900 (sulden für gelieferte 
Fische beim Kurfürsten Ernst und bittet um Verwerfuny der 
Appellation des Unverzagt. 


Abschrift Pup. 
Haupt-Staatsarchir zu Dresden (Wittenb. Archir, Justizsachen 14— 16.) 


Um 1480. Magdeburg. 398. 
Der Barbier Meister Curth zu Magdeburg. bittet den Rat von 
Zerbst, dafür zu sorgen, dass Peter Thoniges daselbst ihm seinen 
verdienten Lohn zahle, dafür dass er seme Tochter geheilt hat. 

Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
-- tho Magdeburch am dage Livini. 


Um 1480. 399. 
Heinrich Dreer, Wirt zu. der goldenen. Leuchte in Magdeburg, 
schreibt dem Zerbster Kämmerer Loreng Fuhrmann, dass ein 
Freund von ihm 100 (ulden als Leibzucht bei dem Rate von 
Zerbst anlegen wolle, und bittel um Antwort. 


Or. Pup. S1. abgefallen. 
Stadtarchir zu Zerbst. 





Nr. 895—402. 1479 — 1450. 175 


480. Januar 5. 400. 


Braunschweig ladet, da die Ratssendboten von Einbeck vergeblich 
ersucht haben, Magdeburg zu einer Tagfahrt in Braunschweig 
tu bewegen, die Städte Göttingen, Hildesheim, Northeim, Goslar, 
Hannorer, Helmstedt in Suchsen von Jeinbeck auf den 20. Januar 
nach Halberstadt zu einem Stádlelag ein, «da Magdehurg bereit 
ıst, dorthin zu senden. 

Or. Perg. 

Stadtarchiv zu Göttingen. 

Abschrift im Stadtarchiv zu Braunschweig. 

Hanserecesse III. AbUth. I, Nr. 250. 


— ame avende der hilgen driger konninge anno domini ete. 80. 


1480. Januar 8. 401. 
Der Bürger Heinrich Meyger quittiert. für die Tochter Hermann 
Mollers den Bischof Johann von Meissen über 90 Gulden, für 
die er sich für Philipp Kannengeter und Jurgen Hopner ver- 
bürgt hatte. 

Or. Pup. Si. 
Haupt-Staatsarchir zu Dresden. 
— des sonavendes na der hilgen dre konvge anno LXXX —.. 


1480. Januar 11. 402. 


Der Rat von Magdeburg verkauft 10 (zulden jährlichen Zinses 
wederkäuflich un das Kloster 5. Augustini für 250 Mark. 
(leichzeit. Alschrift. 
Stadtarchir zu Magdeburg. 


Wy rathmanne unde innigismeister der alden stad Magdeborch 
bekennen opinbar vor uns unde alle unse nakomelinge in unde mit 
dissem breffe vor allen, de one sehen, horen edder leszen, dat wy mit 
den werdigen andechtigen vederen unde broderen priori unnd gantzen 
ampninge des closters sancti Augustini hyı bynnen unser stadt einen 
wf inboldene gewesen twelff gulden jarliker tinse unde tweyhundert 
"Me vertich rinsche gulden hovetgeldes in vortiden, nemliken na der 
pebort Cristi unses heren der mynrental in deme vertevnden jare, do 
"à unsen vorfaren den erwerdigen unde erhaftigen in god vader ern 
Diderike bisschoppe van Berszabee, broder des gnanten ordens sancti 
Augustin, unde hern Jhan Bilevelde, perner tho der Wilszenak, up 
nen wedderkopp vorschreven unnd hir by dat closter sancti 

ügustini tho eynen testamente unde eyner ewigen memorien gelecht 
Ud dar mede gemaket nach orem begher und guden willen, unnd 
N entsachtinge und  metinge alsodaner tinse allenthalven nach 


176 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


dreehtliker wise umme unnd nu vor de benomeden hovetsummen 
nemliken tweyhundertundevertich rinsche zulden, nach deme wv 
den sulven do unser vorfarn gegeven breff wedder entfangen und den 
vornichtiget und uns de benomeden heren prior und broder des closters 
sancti Augustini tho der itezundt gnanten summen goldes theyn 
rinsche gulden gedan unnd tho eyner noghe gegeven, ohne wedder 
theyn rinsche gulden uth unser stadt schote, tinsen unde uppkomen 
upp eynen wedderkopp vorschriven, vorkopen unde vorschreven 
hebben; disse benomeden teyn rinsche gulden jarliker renthe edder 
ander genge und gheve payment nach der werde schullen unses 1ades 
und der stad kemerer, we de in tyden syn, den benomeden heren 
prioi unde brodern des closters sancti Augustini hir bynnen unser 
stadt alle jar jerliken tho alsodanner memorien nach der vorschrivunge 
uth unser stad schote, tinsen unde uppkomen van unsem radhuse 
gutliken geven unde betalen tho twen tyden, nemliken viff gulden 
upp sunte Johannes dach Baptisten siner gebortt unde viff rinsche 
gulden uppe de wynnachten sunder geverde, und wan wy de teyn 
gulden jarliker rente. willen wedderkopen. de macht wy uns alle tid 
und welkes jars wy willen beholden. dat schullen unde willen wy dem 
benomeden priori und  byoders des closters sancti Augustini hir 
bynnen unser stadt evn ferndel jares thovorne uppe der gnanten 
tinszdage evnem vorkundigen edder in dat closter witlich don und 
denne uppe den tinszdach nach ummekomynge des ferndel jares na 
der vorkundigunge erstfolgende driddehalffhundert gude unwandelbare 
rinsche gulden mit den vif gulden denne bedaget gutliken uth unser 
stad schote, tinszen unde upkomen hir bynnen unser stadt van unsem 
"adhuse ane vorhindiringe gerichtes unde ungerichtes gutliken geven 
und betalen unde ok de vorsetene tinsze, eflt der welke weren, 
richtich maken sunder geverde; und wanne de teyn gulden renthe 
denne van uns eflte unsen nakomelingen, welke tid unde jar dat were, 
weddergekoflt werden, also vorghesereven is, so schullen und willen de 
prior unde broder des closters sancti Augustini vorgnant de summen 
als nemliken driddehalffhundert rinsche gulden mit unser edder unser 
nakomeden rade unde vulbort wedder anleggen unde bestedigen to 
renthen jarliker betalinge, also dat de gedechtnisse unde ewige be- 
gengknisse der mergnanten heren ern  Diderikes bisschoppes to 
Berszabee unde heren Johan Bileveldes perners to der Wilszenack, 
alse dat in orem testament geschicket is, unvormynret und ewich in 
dem closter vorbenomet geschee und blive. Tho orkunde unnd be- 
kentnisse vorsegelt myt unser stadt groten angehangeden ingesigel 
na Cristi. unses heren gebortt vertey nhundert jar unde dar na in dem 
achtentigisten jare am dinsedage na sunte Pawelsdage des hilligen 
ersten evnsedelers. 


Nr. 403—405. 1480. 177 


1480. Januar 13. 403. 
Der Rat der Neustadt schreibt dem von Zerbst wegen einer Zins- 
sahlung. 


Or. Pap. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken dinst tovorn. Ersamen wiszen, besundern guden 
frunde. Alsz Mathias Czerwest zeliger mit Engelen siner suster etlyke 
jarlyke rente van orer oldern wegen up juwem rathusze hebben, de 
denne nu gekomen isz an Engelen sine suster, alsz juwer leve villichte 
wol witlick isz, wurumme bidde wy juwe ersamicheyt gutlick, gy den 
uppgnanten juncfrouwen sodan tinsz und rente unvortochlick gutliken 
geven unnd schicken wolden, jo er jo lever, juwe leve sick gutwillich 
hir ane bewisze, im geliken alsz gy wurumb wolden gedan nehmen, 
wan eth so gewant were, vordine wy umme juwe ersamicheyt alle tyt 
myt flyte willichliken gerne. Gescreven under unszen stad ingesegel 
am donredage in octava post Epyphanie domini anno LXXX. 

Borgermester unnd radmanne 
der nyen stad Magdeburg. 

Adresse: Den ersamen wiszen borgermestern und radmannen der 
stad Czerwest —. 


1480. Februar 22. Magdeburg. 404. 
Erzbischof Ernst verkauft mit Zustimmung des Domkapitels seinem 
Hauptmann von Giebichenstein, Heinrich von Ammendorf, und 
dessen Bruder Georg 90 Gulden aus den 41! , Mark betragenden 
Einkünften aus der Neustadt wiederkäuflich für 1800 Gulden, 
die er sur Lösung des an den Domherrn Balthasar von Schlieben 
verpfündeten Schlosses Loburg verwendet hat. 

Cop. 68 fol. 134. 135". 
S. M. 


— Magdburg — thusend vierhundert dornach im achtzigsten jare 
am dinstage sent Peters tage obgnant. 


1480. Februar 23. 405. 


Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Claus Bars und seine 
Frau Margarethe mit 3 Vierteln Landes in Bahrendorf. 


Cop. des Abts Andreas 8.54‘. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.472. 


— am midweken na Invocavit. 


Ussehlehetq.d. Pr.Bachsen XXVIII. 3. 12 





178 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1480. Februar 25. 406. 


Balthasar Thalle in der Sudenburg bittet den Bürgermeister von 
Zerbst, ihn zu seinem Rechte gegen eine Zerbsterin zu verhelfen. 
Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


J. N. R. J. 


Minen fruntliken deinst tovorn, er borgermester, gunstige her. 
Ik hebbe ber afigekofft der Swertmannynne III vate, dat foder vor 
IX schok grossen und I ort; dar up hebbe ik or gegeven XVII schok 
und hebbe gegeven in sunte Pauwels dage Ischok und or broder hefft 
by mik vordruncken VIII nj grossen und I olden und III ny bende 
hebbe ik laten leggen umme ore vate und hebbe sy dar mede wol 
betalt; bin ik or wes plege, dat wil ik or don in rechte, so vele mik 
dat recht todrecht etc. dat verde vat sy nicht volgen laten, dat doch 
myn gekoffte gud is. Leve er borgermester, bidie ik, juwe ersamicheit 
wil sy so undirwiesen, dat sy mik dat myne gunne und werden laten, 
dat wil ik tigen juw alle tid gerne verdeynen. Gescreven am dage 
sancti Mathie appostoli anno domini etc. LXXX». 


Balthasar Thalle, borger in der 
Sudemborg Magdeborgh. 


Adresse: Dem erszamen wieszen manne N: (?), borgermeister tho 
Czerwest —. 


1480. März 7. | 407. 


Die zu Braunschweig versammelten Batssendboten von Magdeburg, 
Goslar, Halberstadt, Hildesheim, Göttingen, Hannover, Helmstedt 
und der Rat zu Braunschweig teilen den Städten Lübeck, Bremen, 
Hamburg, Rostock, Stralsund, Wismar, Lüneburg, Stade und 
Ulgen mit, dass sie beschlossen haben, der Stadt Einbeck so viel 
mal 100 Gulden als Darlehen zu bewilligen, als sie nach der 
Tohopesate Gewaffnete au stellen haben ( Magdeburg 1200 Grulden) 
und ausserdem noch Söldnergeld; sie bitten, Einbeck auf dieselbe 
Weise zu Hilfe zu kommen, wenn die Sendboten desselben, mit 
diesem Schreiben versehen, darum bitten. 

Gleichzeit. Abschrift. ' 

Stadtarchiv zu Braunschweig. 

Hanserecesse 3. Abth. I, Nr. 251. 


— ame dinxdage na Oculi anno domini etc. 80. 





Nr. 406—408. 1480. 179 


148, März 20. 408. 


Der Rat der Sudenburg bekennt, dass der Dompropst der Stadi 
das Haus die dingbank zu einem Erbzins gegen eine jährliche 
Abgabe von einem Gulden für 200 Gulden verkauft und damit 
den Bürgermeister Drewes sur Westen namens der Stadt belehnt hat. 


Or. Perg. Sp. — Cop. 19 Nr. 20. 
St. M. s. r. Sudenburg Nr. 8. 


Wir borgermeister unnd rattmanne unnd gantze gemeyne der 
Sudenburg Magdeburg bekennen vor unns unnde alle unser nachkomen 
uffinbar mit dissem briffe vor allenn, dy on sehn edder horen lesenn, 
nsch dem in vorgezciten der thumprobstie zcu Magdeburg eyn husz 
unnd hoff mit yren zcubehorungen in der Sudenburg Magdeburg, die 
dingdance gnant, das vormals lehngud gewest, vorleddiget ist unnde 
unverlegen und unverandertt unnde unverkoufft bys uff dissze zceit 
by der gemeltten thumprobstie behalden ist wordenn, das nu der 
wirdige herre Melchior von Meckow, itzund thumprobst zcu Magdeburg, 
dorch mergliches nutezes unnd fromenn willen syner thumprobstie 
darinne erkanth, auch umme merunghe unnd besszerunge willen der 
gemelttenn syner thumprobstie zcinsze unnd zcubehorunge mit wissen, 
willen unnde fulbortt, auch rathe der werdigenn herren eldestenn 
unde capittels der kirchen zcu Magdeburg unnser gunstigen lieben 
herren das gemeltte husz de dingbang gnant in der Sudenburg Magde- 
burg gelegin mit alle syner zcubehorunghenn nichtes uszgescheidenn 
uns borgermeister, rattmanne unnd gantze gemeyne der gnanten 
Sudenburg Magdeburg, die wir itezundt sind unnd in zcukunfftigen 
Ziten sein werdenn, zcu rechtem erbezinszgute verkoufft unnde daruff 
Dreweszen zcur Westenn itzundt unsern borgermeister domitte an stad 
unser des rathes unnd gantzenn gemeyne in der Sudenburg Magdeburg, 
doch mit bescheyde unnde uszdenckunge der czinse, dy wir jerlichin 
dorvonn gebin sollin, in masszen hir nach geschrebin stehid, belegen 

‚ vorkoufft unns das auch unnde belihett yn also domitte in crafft 
Ter werdikeit briffes unnde had unns das gegebin vor zeweyhundert 
B&ué rynsche guldenn, die wir der radt in der Sudenburg von unnser 
Unde der gantzenn gemeyne wegen doselbst syner werdikeit an 

item geczalten golde ful unnde all unnde gutlichen unnde wol zcu 

ücke vergnuget unde beczalt haben, dy syne werdikeit von unns 
"Àibfansen unnde forder mit rathe unnde wisszen des vorgemelttin 
"erdigen capittels in syner thumprobstie nutz unnde fromen gekard 
Ünnde gewant hat, unnde syne werdikeit hat vor sich unnde syne 
Nachkommen thumprobsthe zcu Magdeburg uns vorgnanten borger- 
Meister, rattmanne unnde gantze gemeyne der Sudenburg Magdeburg, 
itezund sind unde in zcukunfftigen zceiten sein werden, des var- 
Achreben huszes die dingbang gnant mit alle syner zcubehor 
uszgescheiden in eyne geruwigliche fulkomen nützliche ' 


12* 


180 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


habende gewehre gesatezt unde setczet uns auch also doryn in crafit 
syner werdigkeit briffes, unnd syne werdigkeit unnd syne nachkommen 
solliin unnde willen unser vilgnanten borgermeister, rattmanne unnde 
gantcze gemeyne der Sudenburg Magdeburg des kouffes rechte gewere 
unnde des gnanten Drewesz zcur Westen, die wyle or lebett, der 
lihunge bekentliche lenherre syn ane geverde, unnde wir obgnanten 
borgermeister, rattmanne unde gantze gemeyne der Sudenburg Magde- 
burg reden unnde globen vor uns unnde unser nachkommen by unsern 
guten waren truwenn, das wir solliin uunde wollin dem vorgedachten 
werdigen hern ern Melchiorn von Meckow thumprobst zcu Magdeburg, 
synen nachkommenden thumprobsten unnde der thumprobstie zcu 
Magdeburg alle jar jerlichen uff sentt Mertens tag unnde uff sentt 
Mertens tag erstkommende anzcuhebende unde ewiglich zcu werende 
eyne marck Magdeburgescher werunghe, was dv zcu zceiten machen 
unde gelden werdit, zcu rechtem erbezinse reichin, gebin unnde 
beczalen; wir reden unnde globen auch by unsern guten waren truwen 
unnde wie vorgemeldt, wanne der vorgenante Drewesz zcur Westen 
itezund unser borgermeister unnde der auch itezundt mit dem vor- 
geschrebin husse die dingbang gnant mit syner zcubehorunge von 
unser aller wegin belegin ist, von todeszwegen vorstorbin unnde abe- 
geganghenn, danne so sollin unde wollen wir der radt unde gemeyne 
in der Sudenboreh Magdeburg eynen andern unsern borgermeister vor 
den gedachten unsern wirdigenn herren den thumprobst edder synen 
nachkomen, das der von yn dy lehn abermals von unnser aller wegin 
unnde in maszen Dewesz zcur Westen itezund gethàn had, entpfahe, 
brengen unnde den selbtenn wollen unser herre der thumprobst unnde 
syne nachkomen domitte uff den vorgeschrebin jerlichen zeinsz gnedic- 
lichen belihen unnde zeweyne gute rynsche gulden von ym zcu lehn- 
ware nemen unde das sal auch alsdanne unde hynfurder mit ent- 
pfahunge der lehn unde gebunge der lehnware also ewiglichen gehalden 
werden, also wanne eyner, der die lehn had unde (revtt, vorsterbit unnde 
abegehit, das wir danne eynen andern an syne stadt die lehn zcu 
entpfan unnde lehnware, wie itezundt gemelt ist, zcu gebin brengen 
solliin unnde wollen, wir sollin unde wollin yn auch die obgemeltten 
jerlichen zcinsze alle jar jerlichin gutlichin unnde wol zcu dancke uff 
tagezceyt wie vorberurt gelden, geben unnde beczalin unbekummert 
alle gerichte geystlich unnde wertlich unde ane allen behelff, argelist 
unnde geverde. Unnde das alle unnde igliche vorgeschrebin stucke, 
punckte unnde artikele disses briffes vonn uns obgenantenn borger- 
mestern, ratmanne unnde gantze gemeyne der Sudenburg Magdeburg 
unnde allenn unser nachkommen den vilgedachten herren ern Melchiorn 
von Meckouw thumprobste zeu Magdeburgk, synen nachkommenden 
thumprobsten unnde der thumprobstie zcu Magdeburg stete, veste 
unnde unverbrochen sollen gehaldenn werdenn, des zcu warer orkunde, 
geczugnisze unnde sicherheid haben wir unser stadt der Sudenburz 
Magdeburg ingesegill an  dissen briff wissentlichin hengen laszenn 


Nr. 409 —411. 1480. 181 


der gebin ist nach Cristi unnsers herren gebort thusent vierhundert 
damach im achtigisten jare am mondage nach deme sondage Judica 
in der hilligenn fastenn. 


14%. März 22. 409. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Hans Lippold zu Magdeburg mit 
3 Hufen in Schleibnitz. 


Cop. des Abts Andreas S. 15". 
Hegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 475. 


— am midweken na Judica. 


1450, April 6. 410. 


Abt Andreas zu Berge bestätigt den Verkauf von 6 Gulden jähr- 
licher Rente durch Werner Müller, Schulzen zu Kalenberge, an 
Margarethe, Cone Rodes Witwe, für 100 Gulden. 


Cop. des Abts Andreas S. 17. 
Regest : Holstein, UB, des Klosters Berge Nr. 476. 


— des donrdages in dem osteren. 


ap 


—— — —— 


H8). April 15. 411. 


Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst nochmals, Heine 
Bogchow das ererbte Heergewette zu verabfolgen. 


Or. Ferg. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv von Zerbst. 


. Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern, guden frunde. 
* wy jwer leve ermaels van wegen Heyne Bogchowen unses borgers 
‘ie angefallen herghewedes, ohme van Hanse Segher seliger synem 
de bynnen jwer stad angevallen is, geschreven hebben, ohme doch 
Mh itliker kuntschopp nicht ghedegen, guden frunde, nach dem de 
elante Bogchow eyn over old man boven sine jar und in de kyndheyt 
rkomen und getreden is, nicht wol schicklik noch geborlik ohne uppe 
“undirge witlichevd und dechtnisse eyde halven to theende und tho 
lMirende, darumme, guden frunde, vornemen wy, itlike juwe gesetene 
fer van alsodaner mageschopp, und dat he to sodanem hergewede 
techt hebbe, ok wol weten schullen, so und de juk disse jegenwerdige 
INse gesworen und vorsprake wol namhaftich maken werth, wurumme, 
Ben frunde, bidden wy deger fruntliken, gv willen dem gnanten 
Ünsem borger alsodanne hergewede noch in der ghute roweliken volgen 
1, vorsehn wy uns to jwer leve wol und vordenent im 

n und groteren, wur wy mogen und an uns gelanget, gerne. 


182 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Geschreven am sonnabende post Quasimodogeniti under unser stad 
secret anno domini etc. LXXX v^. 

Ratbmann und innigismeister 

der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen borgermeistern und rathmann tho Czerwist —. 


1480. Mai 31. 412. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Hans Roleves su Magdeburg und 
seine Frau Ilse mit einer halben Hufe auf Dodelebener Felde. 


Cop. des Abts Andreas 8.57. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 479. 


— quarta feria post Trinitatis. 


1480. Juni 14. 413. 


Hans Teyge macht dem Rate von Zerbst Mitteilung über eine 
bevorstehende Grerichtsverhundlung zu Altenplathow. 


Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Mynen dinst, gunst, grut und alles gud. Ersamen guden frunde. 
Jw schriven van Balczer Scholenen an my bevalt, wor men den vor- 
horen und richten wert, schreiff ik jw by eyn forman und gaf dem 
byrgelt huden to midage, do de klocke X geslagen hadde; so voge ik 
jw noch eyns to weten, dat de bode van Sandow is wedderkomen, 
so schrift de hoftman Kasper Koselitz an unse hern den rad, dat se 
up sancte Vites dach halwege vormiddage by em to Plate sin wolden 
unde wolden den scharpen richter medde bringen, dar hedde he 
Balezer Scholen myt II syner helper, dar wolde he se vorhoren laten 
unde wolde unse unde andern guden nabern vorgunnen medde to to 
horen unde wolde en denne dar or recht don laten; hyr werde gy jw 
wol na richten, gy moten morgen vor middage dar to Plate syn, dar 
werde ik myt andern unsen borgern ok komen unde ik lat my 
beduncken, unse rad wert dar ok bv schicken; wes ik jw to dinste 
syn kan, do ik willich. Gescreven to Magdeburch myt hast up sancte 
Vites avende, do de klock 11 sluch na middage anno LXXX. 


Hansz Teyge. 


Adresse: Den ersamen und wolwisen Kersten Steffen unde Hansz 
Cleinsmede dinstlicken gescreven. 








Nr. 412—416. 1480. 188 


148. Juni 14. 414. 


Der Rat von Magdeburg macht dem von Zerbst Mitteilung über 
die bevorstehende Verhandlung über (refangene zu Alten-Plathow. 


Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern, guden frunde. 
Juwe schrifte der gefangen halven itzund in unses gnedigen hern von 
Magdeborch etc. henden sittende itzund an uns gedan hebben wij alles 
to guder maten vorstan und, guden frunde, werd man de gefangen 
morgen halve wege myddage vorhorende, werden dar inn denne mede 
de unsen bij to schickende geheschet sin, dar to wy ok de unsen dar 
hen to ridende rede uth geferdiget hebben; is, guden frunde, juk dar 
nu ws umme dar mede by to schickende, so moge gij der wegen de 
jwen juk darmitte to synde ilende uthschicken und dar hen to Plote 
kommen lathen, dar wy juwer leve in gehemien vorwitliken, und 
wırmede wy juwer leve vorder to willen und denste sin mogen, don 
wij gerne Geschreven ilende am avende Viti et Modesti martirum 
under unser stad secrete anno domini etc. LXXX "=" 


Radmanne und inningesmeister 
der alden stad Magdeborch. 
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne to Czerwist — 


140, Juni 24. 415. 


Ab Andreas zu Berge bestätigt den Verkauf von einem halben 
Wispel Weisen seitens Hans Tegeders des jüngeren aus Bahren- 
dorf für 15 Gulden an den Bürger Hans Langeboy. 


Cop. des Abts Andreas 5.59. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 480. 


— Johannis Baptiste. 


H80, Nach Juni 24. 416. 


AM Andreas zu Berge belehnt Drewes zu der Westen, Bürger 
der Sudenburg, mit einem Viertel Landes in Klein - Oltersleben. 


Cop. des Abts Andreas S. 59". 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 481. 


— Datum anno domini 1480 post Johannis Baptiste. 


1acn sentte Jonanns des tewfers unsers herren tage 
Der Revers des Ersbischofs Cop. 68 fol. 127. 


1480. Juni 26. 


Der Bürger Hans Rode bekennt, dass ihm a 
berg, Otrabe, Ludolf und Hans von Veltheim, 
Zustimmung des — Erzbischofs Ernst und 
30 Gulden aus dem Schlosse Alvensleben : 
500 Gulden verkauft haben. 

Or. Perg. Sp. 

St. M. s.r. Alvensleben Nr. 4. — Cop. 68 fol. 125 ". 


— thusendt vierhundert darnach im achtentige: 


ge nach sente Johanns des thewflers unsers | 
eburth. 


Der Revers der Alvensleben ebenda fol. 104". 


180. Juni 26. 


Claus Mauritz Innungsmeister, Hans Rode 

Bussen Speisemeister , und die Gemeinde der Inm 
wandschneider bekennen, dass ihnen Clawenberg 
und Hans von Veltheim mit Zustimmung de: 
des Domkapitels 30 Gulden jährlichen Zinses 


Nr. 417 —422. 1480. 185 


480. Juli 3. 420. 


Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, seinem Bürger 
Jan Schurow zu seiner Schuldforderung au verhelfen. 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern, guden frunde. 
Uns hefit tho. vorstande gegeven Jan Schurow disse jegenwerdige unse 
borger, wu ohme Clawes Ghartzke juwe borger itlik gelt schuldich 
und plichtich und dar mede van eyner tid tho der andern myt der 
betalinge boven sin gelovede vor gewesen und noch vor sy etc. so he 
des juwer leve wol vorder muntliken berichten werth; wurumme, 
gulen frunde, bidden wy fruntliken, juwe leve willen dem gnanten 
unem borger jegen den benomeden Clawesen den juwen so vorder 
gunst unnd guden willen bewisen, dar dorch he eyn sodanes itzundt 
van obme sunder vorder kost, moyge und arbeyt irlangen moghe 
unde betalet . werde, vordenen wy tigen juwe leve, wur wy mogen 
und an uns gelanget, gerne.  Geschreven am mandage post Visi- 
tacionis Marie under unser stad secret anno domini etc. LXXX n. 


Rathmanne unnd innigismeister 
der alden stad Magdeborch. 


c Adresse: Den  ersamen  borgermeistern unnd rathmann tho 
drwist —. 





1450, Juli 5. . 421. 


Abt Andreas zu Berge belehnt die Brüder Thomas, Heinrich und 
Arnd Harkstro mit den Lehngütern, mit denen ihr Vater Hans 
Harkstro belehnt war, eu Hallingestorp, Bahrendorf und Kor- 
lingen. 

Cop. des Abts Andreas S. 54. 

Regest: Holstein, UB. des Kloster Berge Nr. 482, 


- am midweken na Petri et Pauli der hilgen apostelen. 


480, Juli 10. 422. 
(ese. Swertfegers quittiert den Bat von Zerbst über 22 Schock 
Groschen. 

Or. Pap. Si. 


Stadtarchiv zu Zerbst. 


. — dusent vierhundert unde im achtigesten jare an mandage 
*eplem fratrum. 


Eine gleiche Quittung von 1481, Juli 10. 


186 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1480. Juli 17. 423. 


Abt Andreas au Berge bekundet, dass der Bürger Hans Velpennig 
und seine Frau Zacharia den Vorstehern der Kirche S. Ambrosii 
in der Sudenburg zu Händen des Altaristen des Altars des 
heiligen Kreuzes oder S. Thomas genannt in derselben Kirche 
2 alte Schock jährlicher Rente aus ihrem Salskot zu Sülldorf, 
belegen allernächst der luttken taferne wiederkäuflich für 15 Gulden 
verkauft haben. 

Cop. des Abts Andreas S. 61. 

Hegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 483. 


— feria secunda post Divisionis apostolorum. 


1480. August ?. 424. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Claus Vesemann, Bürger der Neu- 
stadt, und seine Frau Gesa mit einer Hufe in Diesdorf. 


Cop. des Abts Andreas S. 62". 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 485. 


— feria quarta post Vincula Petri. 


1480. August 2. 425. 


Abt Andreas belehnt den Bürger Claus Doring und seine Frau 
Anna und seine Schwester Clara, Georg Lummes Witwe, mit 
einer halben Hufe in Prester. 


Cop. des Abts Andreas S 63. 
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 486. 


-— feria quarta post Vincula Petii. 


1480. August 15. 426. 


Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, einige ererbte 
Güter den rechlmässigen Erben, Magdeburger Bürgern, sukommen 
zu lassen. 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern guden 
frunde. Vor uns sint gewesen Hans Stemmande unde Hans Hanthen 
van orer und Weske Brunow:van wegen und in formuntschop siner 
eliken husfrowen, des gnanten Hanten suster, unse borger, berichtende, 
wu oher vedder Clawes Gories juwe borger seliger nilken by teyn 
weken edder dar bv bynnen juwer stadt van dodeswegen ave gegan 
und vorfallen tho synen nagelaten guderen, de denne de Verwerynne 





Nr. 428—427. 1480. 187 


juve borgerynne under sik hebbe, se also de rechten und negesten 
erlen, nymant dar tho so na noch gelike na sy, nach deme se under 
eypander rechte echte anderwerff suster kinder sin gewesen, so ok 
Hans Ackendorp und Hinrik Gotschall, ok unse hussittende borger, vor 
uns by oren waren worden bekant hebben, dat se van dem benomeden 
Goriesen seliger bv synem levende bynnen jwer stad gehoret unde he 
se berichtet hebbe, dat to synen nagelaten guderen de gnanten 
Stemmande und Hanthe und Wesken Brunowen husfrowe rechte erflen 
unde de negesten weren etc. so wy des alles, so vorgeroret, eygent- 
lien derinret sint; wurumme, guden frunde, bidden wy deger frunt- 
liken, jwe leve willen den gnanten unsen borgeren in dem nach ge- 
legenheit den saken gunstigen willen bewisen unde by der benomeden 
juwer borgeryn der Verweryn in der besten und vorderlikesten wise 
vororen, dat se den gnanten unsen borgeren alsodanne or gotlike 
angel unnde erffe gutliken und roweliken volgen lathe unde sik dar 
uh myt ohne in der gute sunder vorder moyge voreynige und vor- 
drage, vordenen wy tigen juwe leve im geliken und groteren, wur wy 
mogen und an uns gelanget, gerne. Geschreven am fridage Agapiti 
Martiris under unser stad secret anno etc. LXXX e 


Rathmanne unnd innigesmeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den  erszamen  borgermeistern unnd rathmann tho 
Üzerwist —. 


H80. August 25. 421. 
Der Rat vun Magdeburg ersucht den vun Zerbst, er möge einige 
seiner Bürger zu ihrem Erbe verhelfen, welches ihnen von einer 
Zerbster Bürgerin vorenthalten wird. 

Ur. Perg. Si. 
Stadtarchir zw Zerbst. 


Unsern fruntliken dinst thovorn. KHrsamen bsundern guden 
runde. So wy jwer leve latest van wegen und besokinge Hans 
Stemmanden und Hans Hanthen van ohrer und Wesken Brunowen 
van wegen und in formuntschop siner eliken husfrowen, des gnanten 
Hanthen suster, unser burger, ores gotliken angefallen erffes und 
gertchticheyd halven, de Verwerynne jwe borgerynn noch under sik 

ebbende, ohne van orem vedderen Clawes Goriese geborende ver- 
Niddelst der witlicheyt und getuchnisse dar under beroret etc. hebben 
bischreven, guden frunde, des hebben uns de gnanten unse borger 
Uder andern bericht, wu se bynnen jwer stad nu thom anderm male 
' der gnanten frowen der Verwerynnen se vragende, wu de dinge 

n weren, efft se ok dem gnanten Goriesze wes vau borth to 

de, dar up se gesecht hebbe, he hebbe ohr nicht tho gehoret, 
Nüidr he hebbe sik tho or in guder thovorsicht geholden und dar na 


188 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


hebbe se ok in orem huse gesecht, se wuste anders nicht, wan he 
were orer moder broder, unde hebben dar na myt der sulven frowen 
by und vor juwer leve upp dem radhuse gewesen, don hebbe se ge- 
secht, dat sin vater seliger were orer moder broder, unde hebben dar 
na myt'der sulven frowen by und vor juwer leve upp dem radhuse 
gewesen. don hebbe se gesecht, dat sin vader seliger were orer moder 
broder gewesen und dencke sik alsodanne mageschop nu vormiddelst 
kuntschop und tuchnisse am dinsedage negestkomende vor jwem 
gerichte nach jwer stad wise tho to theende etc. ersame guden frunde, 
nach gelegenheyt und wol vorneminge der gnanten unser borger 
mageschop und tobehoringe nach unsen vordern schriften unde so de 
gnante frowe sere, so wy vornemen, eyne olde bedaghede frowe tho 
oren jaren und so twyloiftich in dem in oren worden sy, twifelen wy 
nicht, gy willen eyn sodanes wol vormerken unde dar eyn upseent 
up hebben, dat de unsen vorgnant in dem in orer gerechticheyd nicht 
vorsnellet werden, des wy ok jwer leve fruntliken biddende sin und 
dar, guden frunde, also willen by don und varen, so gy des geliken, 
efft dat so gelegen were, van uns gerne nemen wolden, des wy uns 
ok to jwer leve wol vorstehn. Vordene wy ok, wur wy mogen unde 
an uns gelanget, tigen juwe ersamheyde gerne.  Geschreven am 
frydage post Bartholomei apostoli under unser stad secret anno 


etc. LXXX ne Rathmanne und innigismeister 


der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen borgermeistern und rathmann tho Czerwist —. 


1480. Oktober 3. Magdeburg. 428. 


Erzbischof Ernst kauft von Thomas Rode und von Cone, Thomas, 
Hans, Alexius, Heine, Lorenz und Martin Rode 20 Mark: 
(ieldes aus den Deden von Biere und Dodendorf zurück und 
verkauft sie wiederum auf Wiederkauf an Johann von Nuwen- 
stete, Dompropst zu Merseburg, und Henning ron der Schulen- 
burg, die Lrokuratoren des Domkapitels zu Magdeburg, für 
800 Gulden. 


Cop. 69 fol. 177 und 178. 
St. M. 


— Magdeburg — thusend vierhundert dornach im achtzigsten 
jare am dinstag nach sent Michaels tage des heiligen ertzengels. 





Nr. 428—431. 1480. 189 


H9), Oktober 18. 429. 


Gebhart von Hoym belehnt die Brüder Hermann und Thomas 
Keller und ihren Velter Ludeke Keller mit dem halben Zehnten 
in Kellingen, wie sie denselben von Busse von Wansleben gehabt 
haben. 

Abschrift. Pap. 

St. M. s.r. 


Ich Gebhart von Heime, Siverdes seliger sohne, bekenne in dussem 
spen breve vor engk und alsweme, de ohn sehen, horen eder lesen, 
dat ik gelegen hebbe und leyhe in und mit krafft dieses brieffs dem 
duchtigen manne Herman Keller insampt mit seinen brudern Thomas 
und seinem vettern Ludeke Keller thom rechten erfmenliken lehne mit 
dem halben tegeden tho Ketlinge in aller maten, szu se den genanten 
tegeden thovorn tho lehne gehabt hebben van Bussen van Wantzleven 
seliger gedechtnus, unde ick ergenanter Gebhart von Heime wil 
deselven tegeden bekentlicke herr und rechte were wesen vor aller 
rechter ansprake, wur und wann on des noth unde behoff werdt, so 
erffimenlich lehngut wonheit unde recht ist. Dieses zu merer wissenheit 
unde bekentnis hebbe ick mein ingesegill witlicken hengen laten 
benedden an dussen brieff, de gegeven is nach der geborth Christi 
unsers herren 1480 jahr in sanct Lucas dage des heiligen Evangelisten. 


8. die Urkunde von 1502 Mai 31. 


— 


H480, Oktober 19, 430. 


Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Laurenz Stecker und 
“ine lchefrau Margarethe mit einem Haus und Hof auf der 
Cop. des Abts Andreas 5.64, 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 493. 


— am donredage na Luce evangeliste. 





HS, Oktober 19. 431. 


Abt Andreas zu Berge bezeugt, dass der Bürger Laurenz Stecker 
an Hans Düvel, Bürger der Sudenburg, drei Gulden aus seinem 
Hause auf der Schuhbrücke für 60 Gulden wiederkäuflich ver- 
kauft hat. 

Cop. des Abts Andreas 5.65. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 494. 


— am donredage na Luce evangeliste. 


190 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1480. Oktober 31. 432. 


Der Schultheiss von Magdeburg bezeuyt eine Eintragung in das 
Schöffenbuch von 1480 September 30. 

Cop. 26 fol. 222. 

St. M. 

Ik Heyne Bode, schulte der olden stad Magdeborch, bekennen in 
und mith dissem apen briffe vor allen, die on sehn edder horen lesen, 
dat in saken Busse Hakeborn in formuntschap Saflen siner erliken 
husfrowen an eynem, frowen Jutten, Grote Conen seliger nagelaten 
wedewen, itzund Hans Kretzmars elike husfrowe, und etlike ore kinder 
am andern deyle anlangende, disse nageschreven frede gewarcht unde 
befredet isz, de in der scheppen boke in sulken worden gescreven steyt: 

Busse Hakeborn in formuntschap Saffen siner eliken husfrowen 
hefft lutterunge gebeden des rechtsproks up die dridden schulde und 
antwort von wegen des huszes hinder sente Blesius gelegen; 
der isz om vorghunt und thogestadet unde wil die setten unde over- 
gheven in den nehstfolgeden sesz weken unde isz nemliken up den 
sonnavent sente Mertens dach; unde frowe Jutte, Grote Conen seliger 
nagelaten wedewe, itzund Hansz Kretzmars elike husfrowe, unde ore 
kyndere, die sik mith or tho rechte unde in antwort gegeven hebben, 
willen denn ore insage unde kegenrede up sulke lutterungesscriffte in 
sesz weken dar na ok schrifitliken inbringen unde isz nemliken up 
den sonnavent na Thome apostoli; aver den andern rechtsproken, wo 
die twisschen beyden partten in disser saken erkant sin. schal nach 
oren inholden von den partten eyn folgen gescheen im dinge Symonis 
et Jude nechstkomende, efft sik beide partt der saken bynnen der tyd 
nicht gutliken eynen noch verdragen konnen. Dith isz befredet unde 
gescheen na Cristi unszes hern geborth dusent virhundert dar na im 
achtentigesten jar am sonnavende sente Jeronimus daghe. 

Desz to orkunde hebbeik ergnanter Hey ne Bode schulte tho Magde- 
borch myn ingesegil von gerichtes halven an dissen apen briff lathen 
drugken, die gegeven isz na godes geborth der mynner tal in dem 
erbenomden achtentigesten jar am dinsdage vigilia Omnium sanctorum. 


Es ist noch angehängt ein Gutachten der Juristenfacultät in Leipzig, 
das nichts Besonderes weiter enthält. 


1480. November 14. Magdeburg. 433. 
Erzbischof Ernst verkauft an die Prokuratoren des Domkayitels 
17 Mark jährlich aus der Sudenburg und aus Elmen und Süll- 
dorf, welche er von den Erben des Bürgers Ludwig Alemann 
wiedergelöst hat, wiederkäuflich für 200 Mark. 
Or. Perg. Sp. — Cop. 68 fol. 179". 
St. M. s. r. LB* Nr. 283. 





Nr. 482—436. 1480. 191 


— Magdburg — thusend vierhundert dornach im achtzigsten jare 
am dinstage nach sente Mertens tage des heiligen bischoves. 


Der Gegenbrief der Prokuratoren Johannes von Nuwenstete, thum- 
propst su Merszburg, und Henning von der Schulenburg ebenda Nr. 284. 
Cop. 67 fol. 180". 


1480. December 2. 434. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Kilian Hermenstorp, Bürger der 
Neustadt mit einem Hof und einer halben Hufe Landes zu Dies- 
dorf, die bisher Claus Ludéke zu Diesdorf zu Lehen gehabt hat. 
Cop. des Abts Andreas S. 67. 
Reyest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 499. 


— sabbato post Andree apostoli. 


| 1480. December 15. 435. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Ciriacus Cofelt, Bürger der Neu- 
stadt, mit einem Haus und Hof und einem wüsten Hof mit einer 
daranstossenden Worth in der Bornstrasse, womit rorker Claus 
Kerstens in der Neustadt belehnt war. 


Cop. des Abts Andreas S. 67". 
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 500. 


— am frigdage na Lucie virginis. 


^ —— —— —— € —À — — 


1480. December 23. 436. 
Der Bürger Hans Difejeger bezeugt, dass Erzbischof Ernst 
50 Gwuiden jährlichen Zinses uus dem Ackerwerke und dem See 
zu Domersleben und den Gütern des Schlosses Wanzleben, welche 
Ersbischof Johann an Cone und Thomas Rode versetzt hatte, ein- 
gelöst und ihm für 1000 Gulden wiederkäuflich verschrieben hat. 
Or. Perg. Sp. — Cop. 68 fol. 162. 
St. M. s. r. LB* Nr. 285. 


— thusent virhundert dornach im achtzigisten jare am sonnabende 
nach sentte Thomas tage des heilgen zwelffboten. 


Der Brief des Erzbischofs im Or. St. M. s.v. Domersleben Nr. 1. 

Am 21. (2) Dezember 1482 (am sonnabend nach sente Thomas 
tage des hilligen zwelffboten) werden dieselben Güter Mette, der Witwe 
Hans Diefejegers, vom Erebischof verschrieben. 

Or. LB* Nr. 288 St. M. 


192 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1480. Decendber 27. Giebichenstein. 431. 


Jacob von Byern zu lucheim gesessen verkauft mit Zustimmung 
des Erzbischofs Ernst und seiner Vettern Achim und Heinrich 
von Byern an die Schöffen zu Magdeburg 12 Gulden jährlich aus 
dem Schlosse Tucheim wiederkäuflich für 200 Gulden. 


Cop.68 fol. 163. 
St. M. 


— dGebichinstein — thusend vierhundert dornach im eynund- 
achtzigsten jare am mittewochen sent Johans tage in den wynacht 
heiligen tagen. 


1480. 438. 


Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Hans Cordes und 
seine Frau Katharine mit einem Hause auf dem Pfeifersberge, 
welches dem Kloster jährlich 3 Schillinge zinst. 


Cop. des Abts Andreas S. 50v. 
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 503. 


— dusent veerhundert darna im LXXX jar. 


1480. 439. 


Abt Andreas zu Derge belehnt Meister Thomas Jan und seine 
Frau Alheide mit einem Hause auf dem pipersberge hornne 
yegen dem bornne gelegen, welches dem Kloster jährlich drei 
Schillinge zinst. 


Cop. des Abts Andreas fol. S, 51. 
Hegest : Holstein, UB. des Klosters Berye Nr. 504. 


— anno domini etc. LXXX jare. 


1480. 440. 
Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Heinrich Ceyrauw 
und seine Frau Anna mit einem Hause im Brusewinkel, zum 
Rosenkranz genannt, welches dem Kloster jührlich 41, Schillinge 
zinst. 


Cop. des Abts Andreas S. 62. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 505. 


— dusent veerhundert darna in dem achtigesten jare am ... 





Nr. 487—448. 1480-1481. 198 | 


1481. Januar 16. 441. 


Der Rat der Neustadt quittiert den Rat von Zerbst über 48 Schock 
Groschen für Emgele Cserwest. 


Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am dinsdage in vigilia Anthonii anno domini etc. LXXX primo. 


1481. Januar 18. 442. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Hermann Walbeck in der Neustadt 
und seine Frau Grele mit einem Hof in der Beckenschläger- 
strasse, mit welchem bisher Peter Brunckau belehnt war, gegen 
41, Schilling Zins. 

Cop.des Abts Andreas S. 68. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr 507. 


— die Prisce virginis. 


M81. Januar 18. 443. 


Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst um Beistand 
für einige Bürger in einem Erbschaftsstreit mit einer Zerbster 
Bürgerin. 
Or. Perg. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde. 
% wy juwer leve ermals Hansze Stemmenden und den andern unsen 
tgers ores erffes halven ohne nach mageschopp to Clawes Gories 
zeliger nagelaten gudern borende etc. geschreven hebben, hebben uns 
Mu de sulven unse borger under anderm bericht, wu sik de Ver- 
"inne alsodanen guder anders wanne nach deme aveschide hinder 
ohne tugetogen hebbe, darinne zee wes wanes hebben und vormeynen 
Vrbortinge inne gesche etc. so zee uns des berichtet hebben; wu nu 
dem, guden frunde, bidden wy fruntliken, juwe leve willen de dinge 
"merken, also dat darinne den unsen vorgnant neyne vorsnellinge 
sesche, sunder dat nach billicheyd to geholden werde. so wy uns des 
* jut sunder twivel wol vorsehn, vordenen wy ok tigen juwe leve, 
"ur wy mogen, in flite gerne. Geschreven am donnerdage Prisce 
"Irinis under unser stad secret anno domini ete. LXXX primo. 


Radmanne und inningesmeistere 
der alden stad Magdeborch. 


t Adresse: Den  ersamen  borgermeistern und radmannen to 
zerwist —. 


Gteehichteg. d. Pr. Bachsen XXVIII. 3. 13 


NENNEN svengevu LOL, vuosundergher 
zhunner. Wy begeren iwer ersamicheit gütliken 
ie irluchten hochgebornnen fursten und hern | 
Jassen, des hilighen romischen rykes ertzmarsch 
$rnst administrator der kercken to Magdeburg ur 
Albrecht hertoghen to Sassen, lantgreven yn I 
'raven to Myssen, und her Johanns, marggrave t: 
'orggrave to Norinberg etc. vermyddelst eren 
ommission avescrifft darinne boslathen van keyse 
eesschet hebben des mondaghes na Valentini ji 
fagdeburg to wesende, dar to besprekende un 
jeende unde uth to vordernde jeghen de unló 
rer gnaden scrifite dat lengher und yn mer word 
'y de na gebore entfanghen und lesende to gi 
amen etc. bogher wy iwer ersamicheit dar gutlich 
y sodanen dach bohorliken wolden besant hebb 
leghen, dat wy den umme ander merckliken w 
rane behindernde syn, up dese tyd nicht be 
idden iwe ersamicheit, so wy vlitegeste konen , also 
iden vrunde, dat gy uns deszhalven jeghen dk 
iedeghen hern yn der besten wyse willen entschu 
iS sodanes up dytmal nicht to ungnaden keren, c 
lerne umme juwe ersamicheit yn geliken iffte vel 
o myt wy konen und moghen; vermuden w, 
edeghe herr to sodaner dachfard geeschet sy 
liehte wol bosendende werd, wes dar denne ! 
ise gnedeghe her uns deszhalven to eecehen4d^ = 


Nr. 444—448. 1481. 195 


M81. Februar 9 (?). 445. 


Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Heinrich Bole mit 
D, Hufe Landes Zinsgut auf Olvenstädter Felde, welche vorher 
der Bürger Cord Herwest zu Lehen gehabt hat, und welche dem 
Kloster jährlich 11 Schillinge zinst. 

Cop. des Abts Andreas S. 69". 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 509. 
— feria sexta post (?) purificacionis Marie. 


1481. März 16. 446. 


Abt Andreas su Berge belehnt Gertrud, Claus Tichterfells Ehe- 
frau, mit einem Haus auf der Spiegelbrücke, mit welchem zuror 
ihr Vater, weiland Peter Dreger, genannt Reynehus, belehnt war, 
gegen 17 Schillinge Zins. 

Cop. des Abts Andreas 8.69". 

Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 510. 
— feria sexta post Invocavit. 





1481. März 28. Magdeburg. 44^. 


Domherr Arnd Tresskow, seine Brüder Heinrich, Joachim, 
Rüdiger und Hans verkaufen mit Zustimmung des Erzbischofs 
Ernst an die Brüder Jacob, Heinrich, Gabriel und Johann Rode 
zu Magdeburg 9 Gulden jährlich aus dem Ledergelde in der 
Sudenburg und aus den Wassern und sonstigen Nwzungen zu 
Nigripp und Parchau wiederkäuflich für 150 (rulden. 


Or. Perg. Sp. abgefallen. 
St. M. s.r. LB? Nr. 98 


— Magdeburg — thusend vierhundert dornach im eynundacht- 


"Wisten jare am mittewochen nach dem sontage Oeuli in der heiligen 
"asten. 


M81, März 28. 448. 


Dompropst Melchior vom Meckow begeugt als Lehensherr , dass 
Heinrich Viffbroth, Bürger der Sudenburg, und seine Frau Jutte 
ron ihrem Jlause in der Siechenstrasse, zum Büren genannt, 
gegenüber dem Hause zur Rose, zwei (Grulden jährlich wieder- 
käuflich für 40 Gulden an die Vikare Marcus Mollenstädt, 
Nicolaus Frünkel, Dernt Eytze, Johann Petri und Johann 
Doningk verkauft haben. 
Cop 3 31 fol. 131" Cop. 25 S. 49. 


— Ausont virhundert dornach im eynundeachtigisten jare an 
middeweken na Annunciacionis. 


— u 


13* 


196 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1481. April 4. 489. 


Bürger Heise Odilie bekennt als Vormund der Kinder Hanses 
von Ampfurt, dass er seine Zustimmung zu dem Verkauf eines 
jührlichen Zinses von zwei Schock (rroschen aus einem Hause auf 
dem Klinge in der Neustadt, woran seine Mündel 6 Schillinge 
Zins und die Lehen haben, «n das Kloster Meyendorf gegeben hat. 


Cop. 750 fol. 89. 
St. M. 


Ick Heysze Odillige, borger in der olden stadt Magdeborch, be- 
kenne oppenbare in und mit duszem open breve vor allen denjennen, 
de deszen breff seen edder hóren lesen, dat vor myk ys gewesen de 
erafftige er Ludeleff Odelbroth, provest tho Meyendorp, mit Jacob 
Krusen, borger in der nyen stadt Magdeborch, und hebben myck vor- 
gebracht, alse ick ein vorweser were Hanns von Ampforden kindere 
selliger, unde geven myck to vorstande, dat se hedden einen kop 
gedaen under syck wente an myck, und beden myck, dat ick sodans 
vorgunnen wolde und óne orloffen und wille dartho geven van myner 
ome wegen, den sulfften Anferden Tylen unde Hanns, so nemeliken 
an eynen husze oppe den klinge gelegen, so me geyt tho sunte 
Laurentze op de rechten hand, nicht verne van der Bardeleve strate, 
daran denne myne ome de Anferde denen hebben alle jar sesz 
schillinge penninghe tynses unde denne de lene; ock so bekenne ick 
sodansz, dat ick dem vorgenanten Jacob Krusen vorlóvet hebbe sodans 
kopes halven van myner ome wegen Tylen und Hannsz van Anforde 
vorgenant, unschedelyck orer rechtigheit, so se darane hebben, lene 
und tynsz und ock sodans vorkoffes tynses, dar myn om seliger Hans 
von Anforde sulven het synen willen to gegeven und syn vulborth 
nach lude unde inholde synes breves, den he sulven dar het over 
geven vorsegelt, darup ick Heyse Odillige sodanen meyster Jacob 
Krusen hebbe och vorgunt och alsodanes vorberorth van mynem ome 
wegen, also den kop, nemelyken twe schock grossen alle jar up sunte 
Ambroses dach des hillgen bysschoppes, unvortoget den erwerdigen 
und geistliken klosterjuncfrouwen to Meyendorpp, dar vor ome de 
erafftige er Ludeleff Odelbroth ör provest vornógende und bhetalde 
twelff gude vulwichtige rynsche gulden, de de sulven mester Jacob 
Kruse in syne nuth und vromen gewandt hefft, de denne synt, maken 
tho dusser tvdt drittich olde schock grossen, desz beholt vor sick 
meyster Jacob Kruse unde syne erven edder de düth husz nach ome 
in besittinge mochten kriegen van erves halven eddir kopes halven, 
dat he sodane twe olde schock grossen mach wedder affkopen edder 
dejennen, dar dat husz so ankeme, so vorberórth ys, welckes jares se 
willen, unde wen de vorgenante meister Jacob edder de desz in tyden 
móchten to donde hebben edder kriegen, den wedderkop willen doen, 
dat schullen se dogetsamen und innigen closterjuncfrouwen von 
Mevendorp vorkündigen und wytlick doen up de wynachten vor sunte 





Nr. 449—450. 1481. 197 


Ambroses dage und denne óne edder de van órer wegen dar möchten 
tho geschicket werden, sodanne drittich schock groszen edder twelft 
gude fulwichtige gulden wedder vornógen und alle vorseten tynsze, de 
daron vorseten mochten syn effte der welck achterstellich gebleven 
weren, alle vornögen unde betalen mit deme hovetstoele. Alle dussen 
vorereven punckte unde artikele, so hirinne berürth ys, desz sick 
deme meister Jacob het desz kopes halven so gentzlick vorwylt und 
gedaen nach inholde dusses breves, desz so in warer bekantnisze und 
warer bewysinge unde orkunde hebbe ick Heyse Odyllige duszen breff 
vorsegelt mit mynen angehangeden ingesegell dorch beide und be- 
wvünge myner ome óre gerechticheit und desz closters duszer dinge 
bewysinge und vor meyster Jacob Krusen ock dorch bede willen so to 
tuchnisse vorsegelt und gegeven nach Christus unses heren geborth 
duent verhundert in dem  einundeachtigesten jare in dem dage 
sancti Ambrosii des hilligen byschoppes. 


S.die Urkunde von 1462, December 24. 


— — 


Isl. Juni 4. 450. 


Tile Westram bittet den Rat von Magdeburg um seine Unter- 
stüleung beim Rate von Zerbst in einer Klage wider einen 
Zerbster Bürger. 

Or. Fap. Si. abgefallen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


. Myne willige dinste tovorn. Ersamen und wyszen leven hern. 
Sdane schriffte Hans Sommers van Czerwest avirmals up myne bede 
und schriffte vormals gedan an juwe ersamicheyt gelanget hebbe ik 
alt to guder maten vorstanden, darynne he juwer ersamen wysheyd 
"d ok my mit sodanem umbilliken vorbrengen vele to kort und 
5HhCz ungutliken deyt und gedan hefit, my ok vordir darmede na 
'é, ere und gude steyt, wente juwe ersamen wysheyd vorhen van 
"Y muntlik und ok schrifflik wol vorstan hefit, wat noyt und rede- 
‘© saken my vorhindert hebben, dat ik dat gerichte to Üzerwest 
licht besoken konde und in welker unwetenheyt der schriffte an dat 
Tichte to Czerwest gedan ik vorkortet und vorsnellet byn; ok ane 
Wivel hefft juwe ersamicheyt uth mynen nehisten an juk gedanen 
*hriffen wol vorstan, mit wat billicheyt, redelicheyt edder rechte sik 
* gemelte Sommer to my und to mynen gudern gnodiget und my de 
entfernt und van affhenden bracht hefft, so ik my to bewysene erboden 
hebbe, dat he der schult tovorn vorgnuget und betalet sy, van des 
Wegen dar vor ik schole gelovet hebben, und so ik dat bewisede, als 
ik to donde hope, don wil, so hedde he yo neyne schult noch sake 
'6 my gehadt, darumme he my so vorgenes und umme nicht belestigen 
"(d besweren muchte, wente de rechte tolaten, wat nicht en isz, dar 
Sévt ok nicht to antwerden, ok wat mit umbillicheyd und mit 


198 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


unrechte vorgenommen und doch de sake, dar umme dat geschut, in 
sik nicht bestentlik noch dem rechten glik is und des rechten darynne 
und to gebruket wert, so moge dat doch vor gode noch vor allen 
rechtesvorstendigen dem rechten glik nicht gebilliket noch irkant 
werden, wente over hundert jar unrecht adir umbillik gehandelt und 
gedan mach nu und noch ummer mehir vor gode und allen rechtes- 
vorstendigen recht gesin, noch deme rechten gelik gebilliket werden, 
und hedde my to deme gemelten Sommer nicht vorsehn, dat he mit 
sinen anhengern und rathgeven sodane umbillike wyse und wege 
tigen my hedde mogen vornehmen, darinne ik nu tur tyd gedult 
dragen muth, so lange ik dat beteren moge; hirumme bidde ik juwe 
ersamen wysheyd noch als myne gunstigen hern mik myner vorigen 
bede und irbedunge nach noch tigen den ersamen rath to Czerwest 
to vorbiddende. dat se Hans Sommer oren burger noch so vormogen 
und underwysen muchten, dat my dat myne widder werden moge, 
upp dat my ander muhe und rechtlikes vornehmendes nicht dorve 
noyt sin, so ik aver des nicht genyten und des mynen umme juwer 
bede willen by one nicht bekomen moge, so bidde ik, dat gy my 
armen manne njcht vordencken, mik mynes rechten to gebruken, dar 
ny dat even und bequeme is, wente my vor dem rade to Czerwest 
mit ome nicht steyt to rechten noch to handeln redeliker orsake 
halven, de ik dar to hebbe, der my iczundt nicht noyt is to vor- 
tellende, und bidde des eyn richtich antwerde, und wurmede ik juwer 
ersamen wysheyd to dinste und willen gesin kan, do ik alle tyd 
gerne. Geschreven up mandach nach Exaudi anno etc. LXXX primo 
under dissen signet. 
Tile Westram, juwe gehorsame dyner. 


Adresse: Den ersamen und wysen burgermeister radmannen und 
innigesmeistern der alden stad Magdeburgk —. 


1481. Juni S. | | 451. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, er habe ver- 
gebens versucht, Tile Westram in seinem Streite mit einem 
Zerbster zu milderen Massnahmen zu stiminen. 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchir zu Zerbst. 

Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern guden frunde. 
Dissen ingelechten breff hefft uns avermals Tile Westram upp juwor 
leve und darinne Hans Sommers jwes borgers schrifte vorsloten dem 
sulven Tilen und siner vorneminge halven an uns gedan vor antwerde 
geschreven, so gy des avermals sine meninge und vorneminge wol 
vormerken und dem gnanten juwem borger vorwitliken willen, unde, 
guden frunde, so denne de gnanten juwe borger in den sulven sinen 
schriften under andern beroret ohme nicht eyn weynich vorwundern, 





Nr. 451—452, 1481. 199 


wy sodanne vormethene schrift van dem gnanten Tilen uppnemen 
und juwer leve toschicken und ohne dar nicht inseggen etc. guden 
frunde, wy hebben dem gnanten Tilen vele und hartliken genoch in 
sodaner siner vornemynge, do wy ohne hebben mochten, gesecht, wil 
he sik darane nicht genogen lathen unde ohme ok itlike syne rath- 
semen unde rechtes forderer byplichten und darinne nicht ave sunder 
brvallen, des wy nicht to donde hebben, merken juwe leve wol, wes 
uns darinne und so de sulve Tile hen und her wankende unde stedes 
niht is, by der hant to donde is, sunder wes wy de sulven sine 
schrifte also vorth an juwe leve gesant hebben unde itezund senden, 
don wy unde hebben dat alle in unser gantz gude wolmeninge 
waminpe in juwem und der juwen nach vorwanten dingen beste 
gedan, so wy des geliken van juwer leve, efft dat so gelegen were, 
gerne nemen wolde, darumme endorfte sik de sulve juwe borger des 
bicht vorwunderen meynen, scholde dat billiken in gude danck- 
nanyngen unde nicht in unmode uppnemen, boven alle willen wy 
juwes willen, des besten wy moge, hirinne gerne ramen, wante 
wurmede wy juwer leve tho willen und dinste sin mogen, don wy 
gerne. Geschreven am fridage post Exaudi under unser stadt secret 
anno domini etc. LXXXI*. Rathmann und innigismeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeistern und radmanne tho Czerwist —. 


Us|, Juni 29. 452. 
bürger Kune von Emden bezeugt, dass er cinen Zins von 

I Gulden für 80 Gulden von dem Kloster S. Auyustini wieder- 

gekauft, aber für sie die Summe zu dem gleichen Zins an einem 

bäckerhause in der Neustwult von neuem wiederküuflich an- 
gelegt hat. 

(rleichzeit, Adschrift. 

Stadtarchir zu Magdelrurg. 

Vor allen, dy dussen apen brieff schen, heren adder leszen, be- 
kenne ick Kune von Emden in der alden stadt Magdeburch wanhafttich, 
nachleme dve werdigen innigen unde geistliken bruder der vier orden 
WMicantium. genandt bynnen der alden stadt Magdeburch unde ock 
der Sudenborch gelegen vormalz by my, myne erven unde erfinhamen 
"Kt sullen jarliekes tinszes an etlicke myne erfiguder vor achtentich 
ze vullwiehtige rinsche gulden hovetgeldes recht unde redelikon upp 
"hen wedderkopp nach vormeldunge etlicker dor aver gegeven schriffte 
R&oft hadden unde ick zodanne hovetgheldt mitsampt den bedageden 
inszen nach lude der vorseriveninge verlangens avegelecht hebbe unde 

taletlı. upp dat nu forder mehr godesdinst effte des wolmeynunge 
van deme zodan almisszen ortsprungeliken unde mildeclicken herkamen 
FK nicht geswecketh, nach den armen selen, den en zodanne sunder- 
a to troste unde hulpe nach gestifteth is, nicht aflbrock geschye, 


200 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


nach des vorbiddens der gnanten innigen bruder werden beroveth, 
hebbe ick uppgnant Küne von Emden umme godes unde der gemelden 
bruderen bede willen myt rade guder frunde unde sunderlicken der 
jenne, die desz müchten hebben tho dunde, zodanne achtentich rinsche 
gulden hovetgeldis tho truwerhant unde nicht anders upp der gedachten 
brudere behuff witliken angelecht unde uthgedhan unde ander vier 
gulden jarlickes tinszes in mathe alse var upp eyne beckerhusz bynnen 
der nien stadt Magdeburch tiegen dem fleszscharren, dar itzundt Hans 
Ludemann inne wonet, die gyfft des sulvighen huszes nach lude eynes 
versegelden freden des gerichtes dar sulvist in der nien stadt Magde- 
burg recht unde redelicken gekofft unde entpfangen hebbe, als schal 
unde wil ick gnante Kune, die wyle ick im levende byn, adder dar 
nach myne erven, die gedachten vier gulden tinszes den gemelten 
brudern to truwer handt tho gude unde anders nicht umme goddes 
unde unszer allen sylen salicheyt willen doch by der sulvigen bruder 
kop unde siethe forderen unde inmanen unde zodanne gemande renthe 
von stundt sunder jenigerlege vertoch unde in guden geloven, den 
sye zo by my unde myne erven uppgnandt ungeverlich schullen 
finden, gutliken geven, reycken unde averantworden ; wereth ock sake, 
dat die gnandte summe hovetgeldes nach lude der varigen verscrive- 
nunge worde avegeloseth , denne sall unde will ick gnandte Küne van 
Emden, myne erven unde erfinhamen zodanne hovetsummen mit 
sampt den bedageden unde versethen tinszen, offte der welke hinder- 
stellich, umbetaleth unde verbleven weren, den gemelden brudern der 
vyer orden mendicantium  uppgnandt insampt sunder innigerlege 
intracht, behelpp, argelist unde geverde gutlicken avergeven, reyken 
unde betalen. Alle stucke, punckte unde artickel dusses breves gerede 
unde gelove ick gemelde Küne von Emden vor my unde myne erven 
den vakegemelden brudern stede, vaste, unverrucketh in guden ge- 
loven tho holden. Des tho orkunde unde vaster verwarunge hebbe ick 
vakegemelde Kune von Emden vor my unde myne erven myn 
ingesegil hyr nedden an dussen brieff witliken laten unde heyten 
hengen, dye gegeven is nach Cristi unses hern gebordt dusent vyr- 
hunderth darnach im eynundeachtigesten jare am dage der heyligen 
aposteln Petri unde Pauli. 


1481. Juli 16. Magdeburg. 453. 
Erzbischof Ernst bestätigt die Schenkung einer wüsten Stätte und 
eines Hauses in dem Judendorfe für Errichtung eines Hospitals 
seitens des Domherrn Heinrich Hiltermann und giebt dem Hospital 
seine Privilegien. 

Cop. 68 fol. 175. Rotes B. der Móllenvogtei IV, 13. 


Wir Ernst von gots gnaden administrator der kirchen zu Magdburg 
und zu Halberstad etc. hertezog zu Sachssen, landgrafe in Doringen 





Nr. 453. 1481. 201 


und marggrave zu Meissen bekennen offintlichen mit dissem brive fur 
uns und unser nachkomen, wann barmherczigkeit eyne willige be- 
reitickeit des gemutes ist in notdurftigkeiten und gebrechlichkeiten zu 
bulfe zu kommene, die danne unser herre Jhesus Cristus, in dem das 
er sch umb irlosung willen menschlichs geslechts in den allergru- 
samstn und bittersten tod gegeben, ubertlossiglich beweiset hat dar- 
mitte zu lerende, das wir nach unser vormogelichkeit ym nachfolgen 
und den, vor die er sollichen todt ingangen ist, barmherczigkeit in 
werten bewiesen sollen, und wann der, der den armen mit hungere, 
dorste und nacktikeit getwenget zu herbergene uffnymmet, spieset und 
trencket und den als seinen bruder barmherczigkeit erczeiget, Cristuin 
eynen wahren són gotes vaters entpheet, uffnymmet, speiset und 
trencket und dorumb barmherczigkeit von dem hynilischen vater 
irwirbet und irlanget, als dem heiligen Loth gescheen in gotlichen 
schritten funden wirdet, der umb ufinemung der armen die zu her- 
bergene, spiesende, trenckende und den barmherczigkeit beweisende 
von der sodamitschen entezundung gelost und gefriet wurden ist, 
erkennen wir uns und vornemlichsts als eynen geistlichen fursten 
schuldig, was von innigen menschen und sunderlich von den, der 
selen vorsorgung wir tragen, zu hospitaln und huszern pilgeryme und 
armen dorynne zu herbergene, zu enthaldene und den in notdurfftig- 
keiten zu hulffe zu komende von yren gutern yn von gote verlihen 
die zu erhebene, zu buwene und zu stifitende usz gotlicher ingeistung 
mildiglich gegebin wirdet, darzu hulfflich zu seyne, auch unser sorg- 
feldigkeit und vleisz furzuwendene und von gote uns gegebener macht 
alo zu befestigene und zu bestedigene, damitte die in gutem stande 
und wesen blieben, zunemen, gewynnen und zu gotes ere und selig- 
keit der selen lobelich enthalden und domitte in ende der synlichen 
"elt nicht das gerichte zum ewigen tode, sundern benedigunge zum 
eigen leben irreicht und irgriffen werde, unde wann der wirdige er 
Heinrich Hiltermann doctor beider rechte, thumhern unser kirchen 
asdburg, unser lieber andechtiger, in barmherczigkeit beweget erkant 
t, was er von czeitlichen gutern uber zcimliche und messige seyne 
enthaldung zulouffs gehabt und eroberigen mogen hat, das er das in 
februchung der armen zuwendene, irer notdurfitigkeit zu hulffe zu 
komene schuldig und furder gemerckt, das eyn hospital, dorynne arme 
zu enthalden und ouch pilgrime, die es bittende und des noitdorfitig 
ünd, darzu zuczihende und zu herbergene in unser Sudenburg Magd- 
Urg gantz noit sey, und uns mit vleisiger und demutiger bete ersucht, 
efüe wuste stete mit eynem cleynen steynen husze, dorynne nach 
fe lenger, dann sich menschen gedencken erstrecken mag, nymand 
peronet hat, in unserm jodendorfe in der gedachten unser Sudenburg 
an dem thore nach dem closter sent Johannes des thowffers unsers 
„m zu Berge warth gelegin zu gebene, eyn hospital doselbst zu 
‚zu buwene und zu stifftene, das wir durch unser rethe, 

und diner die selbte stete mit aller yrer gestalt uud ce- 


--2--^pvs- unu an HUMNUVILLBAUIHON Zu NUDE ZU 
haben und gebin die ouch darzu in crafft disses bri 
ordenen und schicken usz ordentlicher macht unc 
obgerurte stete, als ferne die uszgeczeichent und | 
allem gebuwe, das bereite gebuwet ist und nach ft 
zceiten ufigericht und gebuwet wirdet, mit allen z 
gerechtigkeiten eyn hospital und husingen arme, 

brechliche menschen zu enthaldene und pilgerime, « 
sindt, zu herbergene und den die almosen, die da 
gebin werden, mittezuteilene seyn und zu ewigen z 
gebende und verlihende auch hirmitte demselben 

seynen personen und guttern, die darezu gegebin 
furder gegebin werden, alle freiheit und recht, die h 
der armen, yre personen und guter von rechte und 
sollen und mogen, die wir in geistlich recht und fı 
vereynigen in macht disses brives, nemende furd: 
hospital, sine personen, guter, freiheit und recht in t 
nachkomen sunderlichen schutcz, schirm und vertei 
las das vorgedochte hospital, syne personen un 
schatezung, dinste, stewre, bethe, hoferechte und wi 
ind beswerungen gnant ader ennycher wiese u 
nochten, nicht unterwurffen, sundern der allerbeide, 
zutern, zu ewigen czeiten frie und ledig, als die ouch 
iollen, und es sal auch das vorgemelte hospital, seii 
ruter in keyns gerichts getwange stehn dann alley 
ınsers ertzbischofflichen hofes zu Magdburg zu geczei 
al das obgerurte hospital in kevnen andern statt : 





Nr. 453. 1481. 203 


tage des allerrechtfertigisten gerichtes, so des menschen sun in grosser 
macht komende und uff dem stule seiner maiestat sitezende ist zu der 
rechten hand gesatzt, die allersuszte und froudenrichste gotliche stymmoe 
hen mogen: komet yr gebenedicten myns vaters, entphaet das rich 
uch von beginne der werld bereitet, darzu uns allen von gothe gnade 
verliben so zu gehne durch die zeitlichen vergenglichen guter, die 
mittezutelen den armen, das von uns die ewigen und unvergeng- 
lichen besessen werden. Wir wollen ouch, das die ordenungen und 
atzungen. durch den obgenanten unsern thumhern das obgerurte 
hospita! lobelich und noitdurfitiglich zu regirende, zuverwesene und 
yh gutem stande und wesen zu behaldene begriffen, gesatzt und ge- 
macht fulfurt und ewiglich gehalden sollen werden, die wir ouch in 
dissem unserm brieffe zulassen, beweren und befestigen, hirmitte ouch 
unserm officiale unsers ertzbischofflichen hofs, unserm mollenvoite 
und dem rate unser Sudemburg, wer die zu geczeiten seyn werden, 
befelende, wann sie insampt ader sunderheit von den vorstehern und 
verwesern des hospitals und in yrer noitdurfftigkeit ersucht werden yn 
zu rechte biestendig, geretig und hulfflich zu seyne und mit nichte zu 
gestaten ader zu vorhengene dem hospitale, seinen vorstehern, personen 
ader gutern enniche gewalt, gedrengnisse adder unrecht zu bewiesene 
adder zu thune; wir erlouben ouch, zulassen und gebin macht in 
diesem selbten brive, das die vorsteher des hospitals evnen beqwemen 
man, so offte sie beduncket noitdurfftig seyn, setezen mogen evnen 
kurpp mit eyner buchsen in allen und in iglichen steten, bleken un 
dorffern unsers ertzbischofflichen stiffts, wur yn das ebend, zu tragene 
und die almosen den armen leuten und pilgrymen zu bitten und yn 
lis gemelte hospital zu brengene und darzu ane vermynnerunge zu 
allwertene getruwelich und ane geverde. Und das alle und igliche 
"wResehrieben stucke, puncte und artikele diesses brives stete, vaste 
Ud unverbruchen zu ewigen zceiten sollen gehalden werden, des zu 
Wwiue haben wir unser ingesigel vor uns unde unser nachkummen 
an diessen brieff thun hengen; und wir Gunther von Bunaw thechand, 
"dite und capittel gemeyne der obgerurten kirehen zu Magdburg 
bekennen ouch offinbar mit diessem selbten brive, das alle und igliche 
'orgeschrieben stucke, puncte und artikele disses brives mit unserm 
Ven willen und fulbord gescheen sind, und des zu bekentnisse 
ken wir unsers capittels ingesigel bio des gnanten unsers gnedigen 

ingesigel auch an dissen brieff lassen hengen, der gebin ist zu 

burg nach Cristi unsers hern geburth thusend vierhundert dar- 
Mo im eynundachtezigisten jare am mentage nach der heiligen 
Apssteln tage yrer teilunge. 


204 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1481. August 31. 454. 


Hans Teyge stellt dem Bate von Zerbst eine Rechnung über ye- 
lieferte Karpfen auf. 
Or. Pap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
J. N. R. J. 

Mynen underdenigen und gancz willigen dinst myt vormogen 
alles guden.  Ersamen wisen leven hern und frunde. Ik hebbe myt 
Kersten Steffens up juwen nigen graven gewest und besein und myt 
em wort gehat und vorhandelt, dat we uns leten beduncken, dat in 
dem sulven graven karpen digen und wassen schulden, hebbe ik dem 
gnanten Kersten juwen borgermester vorheiten, ik wolde getruwen 
flit ane kern und bestellen, eff ik by junge karpen komen kunde und 
jw de senden.  Ersamen wisen leven hern, hebbe ik jw to dinste, 
willen und wolgefallen gekoft und by myner for gesant int erste 
XXI schok junger karpeten, dat schok steit erstes kopes VIII olde 
groschen und VI nige groschen eyn, de de karpen de Elve upforde 
wente to Plotezke. Item ik hebbe jw noch gesant VIII schok karpen 
by Hans Wilken dem moller, dat schok steit ok VIII olde groschen 
und XIII] olde groschen gaf ik em to forlon. So stan dusse vor- 
geschreven XXIX schok karpen fri in Czerwest 1IlI olde schok und 
XXIII olde groschen. 

Item ik sande huden morgen by mynen broder Jacobe XXIX 
schok karpen, XXVII schok dat schok vor III olde groschen und 
j schok moste ik in den kop geven, so geven se my sexagenam (7) 
karpen in den kop, so stan dusse XXIX schok karpen tri in Czerwest 
II schok und XXII olde groschen. So stan dusse LVIH schok karpen 
fri in Czerwest VI schok und XLVI olde groschen; god late se jw myt 
leve to der hant komen und wol digen, de sulve wil jw myt allen 
frunden bevaren to langer tyd salich und gesunt.  Gescreven to 
Magdeburch myt hast am fridage na sancte Austins dage na middage 


to 11 slegen anno LXXXI. Hansz Teyge, borger 
) 


to Magdeburch. 
Adresse: Dem ersamen und wolwisen borgermestern und rad- 
manne der stad Czerwest —. 


1481. September 6. 155. 
Hans Teyge schickt dem Rate von Zerbst eine Anzahl Karpfen. 
Or. Pap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
J. N. R. J. 
Mynen willigen dinst myt vormogen alles guden. Ersamen wisen 
leven hern. Iw schriven XL schok karpen halven an my gedan hebbe 





Nr. 454 -456, 1481. 205 


ik vorstanden und voge jw to weiten, dat ik jw sende XIII schok und 
XLI] karpen by Jacob mynen broder, dat schok steit IIII olde 
grossen, god late se jw myt leve to der hant komen und wol digen, 
ik hoppe to godde, it schal jw eyn gud vorrad syn; ik hebbe;in vorgangen 
jren schrifte und boddeschop van guden frunden gehat, en sodane 
karpen to bestellen, ik kunder vor gelt nicht bekomen, dyt wil ok 
alle ar nicht schen, dat men se dar by komen kan, also nu; wes ik 
jr to dinste unde willen syn kan, byn ik alle tyd willich unde gerne 
to don geneiget. Gescreven myt hast to Magdeburch am dunerdage 
vor unser leven frowen dage lateren anno LXXXI. 


Hanz Teyge. 


Adresse: Den ersamen und wolwisen borgermestern und radman 
der stad Czerwest —. 


HN. September 15. 456. 


Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst um Schutz 
emes Bürgers gegen einige Zerbster, «die ihm seine Frau und 
eld. vorenthalten. 

Or. Perg. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsern fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern guden frunde. 
Vor uns is gewesen Bartolomeus Ecke unse borger berichtende, wu 
sk ilike juwe borgere, als nemliken Johannes Reynhardt unnde 
ander sine medegewanten siner eliken husfrowen vor tho wesende 
wedder sinen willen underwynden unde de sulve sine husfrowen 
vMder sinen willen van ohme sy vormiddelst synem gelde unde ok 
FWe. als nemliken Hans Krewitz, ok juwe borger, ohme schuldig 
ünde under sick hebbe, dar ohme denne also de lenge nicht mede to 
dene sy, unde uns gebeden und angereget ohne der halven nach 
gelegenheyt tigen jw to vorschrivende und to vorbiddende by den 
Rnten den jwen to vorfogende, dat se ohme sine husfrowen noch 
Pit sunder sinen willen nicht lengk vorentholden etc. guden frunde, 
"u dem, it unse gude wolmeninge, juwe leve willen de gnanten 
lie borgere anhalden, dat se dem gnanten Ecken der wegen und ok 
“ner eliken husfrowen halven nach billichevt toholden unde de sulven 
Me husfrowen anreytezen und underwisen, dat se sik nach eliker 
"ix tigen ohne alse orem eliken werde und vormunden holde unde 
& vedder tho ohme foge, wante de merbenomede Ecke uns derhalven 
Vorder berichtet heft, he wille sick unde jegen de gnanten effte andere 

Nwen, de sik der dinge annemen, nach unser derkentnisse in aller 
icheyt holden unde wille nicht ungerecht sin, unde wes juwe 
ia den dingen irlangen und beradsam sin mogen, des bidde wy 
M eygentlike antwerde dem vilbenomeden Ecken to vorwitlikende. 





206 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Vordenen wy tigen juwe leve, wur wy mogen gerne. Geschreven am 
sonnavende post Exaltacionis sancte crucis under unser stadt secret 
anno domini etc. LXXX primo. 


Rathmanne und innigismeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeistern und rathmannetho Czerwist —. 


— u ——— - 


1481. September 25. 491. 


Die Schöffen von Zerbst stellen Thomas Fruchtenicht eine Voll- 
macht aus, gegen Jacob Kok «us Magdeburg wegen seiner 
Schulden einzuschreiten. 


Abschrift von 1482. Pap. 
Studtarchir zw Zerbst. 


Vor allen unde igliken geistelliken unde wertlyken richteren, vat 
vessen, verden unde stades dy sint, unde vor alszveme, den dusse 
brif vorkommet, bekenne vy richter unde scheppen der stat Czervest, 
dat uppe hutte datten dusses breffes vor uns an gerichtes is perszon- 
liken gekomen die vorsichtige Thomas Fruchtenicht, borger to Szervest. 
unde het na aller bester matten unde formen, vo he von rechtes vegen 
scholde, den vorsichtigen Jacop Kok, borger der alden stat Magdeburch, 
in allen synen satten unde handellen syne utgande schulde unde 
gerechtigeytde, var unde velkes unde he dy utgande het, to inmanende 
met rechte edder in fruntschop erscheiden, szunderliken gein Pavel 
Stangen to Berneborch to forderen, besatte unde kummer geystellykes 
edder wertlikes antosiande, to quitiren unde gelik, offt unssze upp- 
genante medeborger personliken gegenverdich dede handellen, vul- 
mechtich unde anwaldich gemakket, die alzo siner szaken in craft 
dusses briffes to dhunde unde tolatten mechtich sin unde mher andere, 
szo velle em der not syn werden, under syk mechtich to makkende, 
ok unszen genten medeborger in rechte, offt szulkes not worde, to 
vorantwerdende hebben schal, unde vat alszo dy ergenante anvaldiger 
unde syne underwaldigen in den dingen unde szaken dhun, vorgeven 
unde handellen werden, dat het unsse upgenante borger alszo stede 
unde faste vol to holdene vor uns lavet, geredet ane geverde. To or- 
kunde met unszeren angedrukkeden scheppenyngeszegele, des vy in 
geszampt hir to gebrukken, versegelt, gegeven am dinszedage nha 
Mauriciv militis et martiris ano domini ete. LXXX primo. 








Nr. 457—459. 1481. 207 


1481, September 27. 458. 


Braunschweig ladet auf Wunsch Göltingens, das der Hilfe be- 
darf, die Städte Magdeburg, Helmstedt, (Goslar, Einbeel, Nort- 
heim, Hildesheim, Hannover zu einem Städtetage auf 9. Oktober 
nach Braunschweig ein und bittet Magdeburg, auch die andern 
tm ihm zu ladenden Städte zu verschreiben. 

Abschrift in Braunschweig. 

Hanserecesse III, Abth. I, Nr. 340. 


— am dage sanctorum Cosme et Damiani 81. 


81. Oktober 23. Ofen. 459. 


König Matthias von Ungarn schreibt an den Rat von Magde- 
burg, dahin wirken zu wollen, dass zur Entscheidung seiner 
Streitigkeiten mit dem Kaiser ein Tay festgesetzt werde. 

Cop. 26 fol. 226. 

St, M. 

Mathias von gottes gnaden zceu Hungern, zeu Beheim kunig etc. 
Den ersamen wiesen unsern besundern lieben burgermeister 
unde rate der stad Magdeburg. 


Erramen vorsichtigen unde wiszen besundern lieben. Uns ist eyn 
shrieben usz der besampnunge am nehisten zen Nüremberg gehalden 
von etlichen des heilgen Romischzen reichs kurfursten an uns lutende 
antwort worden. dorynne under andern begriffen ist, das dw hultle 
weder dv ungloubigen dem Romischzen keyser uff den tag Martini 
do eelbist gelevszt dureh yre liebe unde andere kurfursten unde fursten 
zugesagt uff Philippi unde Jacobi zeu Wyne solden gewest syn. 
lwmite das kristliche werck lobelieh unde ane errunge fulbrocht 
nicht werden. sey der erwerdige in got vater N. bischoff von Eichstett 
mitsanpt Gótzen von Aletzheim unde Jurgen von Absporg geschickt, 
iv ding zewuschzen der keyserlichen maiestatt und uns hynzculegen 
"de das dar nach vrer liebe usz unserm schrieben, dorynnen wir 
Us gar gutlich. erbothen, trust entfangen unde ungezciveltt da fur 
Fhaden hetten , es zceygete an eyne gewisse berichtunge, des halben 
Me liebe. bewegt weren, sich umparteysch in den dingen zcu halden, 
Ude daruff im besten unde zeu gute dem eristlichen wercke sye vor- 
halden hulfle der keyserlichen maiestatt zeu schicken nicht zcu cleyner 
male der kevserlichen maiestatt unde bescheddigunge des heilgen 
Tächs von vn im besten geduldet mit mehr worten des selbten briffes 
"vé nu sagen wir yrer liebe und andern des heilgen reichs kurfursten 
und fürsten grusszen danck, das sy dy hulffe der keyserlichen maie- 
Watt zcugesaget, dy der selbte Romischze keyser mehir wedder uns, 
daun widder dy ungloubigen turcken suchett, biszhere vorhalden, unde 
yy uns ye zcu zceiten guts gethan haben, syn wir vn auch gantz 
. unde erbythen uns das in eynem grossern zeu verglichen. 


208 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Aber wir zcwiveln nicht, es sey uch unde menniglichem unvorborgen, 
das wir dar zcwuschen zcu rettunge der cristenheid nicht cleyne 
mühe unde darlegen getan haben mit grosszem der unsern blutvor- 
giesszen unde an vil enden die türcken biszhere nedder geleytt, vor- 
hindert unde uffenthalden, das sy nicht solliche infalle, ingriffe unde 
bescheddigunge als sust der cristenheid unde in sunderheit der dutz- 
schzen nacien haben thun mogen, syn auch ane zcwivel, sollichs 
werde für eyne sunderliche gutikeit von uns uffgenommen unde das 
dorynne gethan unde thun das noch tegelich, als wir dann itzund 
merckliche hóre uff den ungloubigen haben, dar durch wir dem 
heilgen Romischzen reiche, des wir eyn glett zcu syn nicht loyken, 
unde in sunderheit der gantzen dutzschzen zcungen annemen frunt- 
lichen willen zcu ertzeigen; wir sind auch gewillig gewest, als wir 
dem selbten von Eystett unde synen mitgewandten von stund an in 
dem ersten yrem anbrengen, als sy uns besuchten, geantwert unde 
das den gemeltten fursten vor zcugeschrebin haben, unser spruch 
unde forderunge dy keyserliche maiestatt berurende zcu der selbten 
unde andern curfursten unde fursten des heilgen reichs erkentnisz zcu 
setezen unde zcu stellen zcu rechte addir zcu der gutikeit, wann in 
unsern handeln noch billichkeit zcu erkennen uns zcu willen ge- 
weszen were, unde als wir auch durch yrer allersendebothen darumme 
ersucht sind, haben wir uns nicht ungerne doryn vorwilliget, wann 
wir rechts adder billichs nye abegeslagen haben, damitte zcwuschzen 
der keyserlichen maiestatt unde uns von frydes wegen gehandeltt 
mocht werden, das wir dann in keynen wegk gethan, so wir dy 
fursten des heilgen reichs, als yr schreiben itczund lutet, vor par- 
theyschz gebalden hatten; aber als der curfursten sendebothen in den 
sachen von frydes wegen zcwuschzen dem Romischzen keyser unde uns 
zcu handeln qwamen, wy wir do umme gefurt syn, ist uch unde 
andern unverborgen, wann als wir des von Eystett briff unde sigill 
vertruweten unde eynen kortzen frede unde anstand mit dem 
Romischzen keyser uffnamen, ist uns der selbte von Eystett, das wir 
vor nye gloubten, argwenig wurden, dann wiewol er uns mit synen 
briflen vorsichertte, das der Romischs keyser uns den anstand uude 
fredesatz halden worde, so hat sich das doch anders funden; wann als 
wir uns uff den fredesatz vorliesszen unde zcuvor usz den sendebothen 
gloubten unde vortruweten, haben wir mit mynnerm flisz unde ernst 
unser sachen uszgewartt, dar zcwuschen dv unsern nicht mit cleyner 
unseref smahe von den gelegern getzogen syn unde von den 
keyserischen uber dy abrede des fredesatzs etliche befestigunge erobert 
worden, unde ist den unsern heymlich grosszer abebruch gescheen 
unde schaden zcugefugett. So nu der von Eystett so schimbarlich 
sich argwenig ertzeiget, haben wir unser botschafft in syner gesel- 
schafft zcu dem tage gein Nuremberg nicht schicken wollen unde 
fürsorge gehabt, als wir uff syn vortruwen unde trost vormals vor- 
furet, wir mochten ouch in schickunge unserer sendebothen mit ym 





Nr. 457—459. 1481. 209 


aber umme gefurt werden, nichtes destemynder haben wir unser 
sndeboten geordent unde geschickt mit sollicher gantzer under- 
riehtunge unde sollichem volkommen gewaltt, das wir biszhere keyner- 
ley sendeboten vor gegebin haben, unde stellen das in keynen zewivel, 
solden sv mit sicherheid zcu dem tage gelasszen syn, sie hetten den 
grand unser gerechtikeit so tapfferlich angezceigt unde unser un- 
«hut unde glimpflen in aller menschen ougen also geluttert, das 
menniglich gegriffen hette, das wir wedder dy keyserlichen maiestatt 
nichts anders vorgenommen unde getan hetten, dann was uns in crafft 
kerserlicher globde, briffe unde sigill geburt hett unde zcugeben ist, 
unde das wir keynerlei unrecht unde unglichs gegen der kevserlichen 
maiestatt gehandelt unde des Romischzen reichs gleddere nicht an 
enar uffrichte sachen belevdiget haben, dann wir vil mehir mit allem 
Tli? begirlich gewest unde noch sind, dy nach unserm vermogen zcu 
shutzen unde zeu beschermen, als wir biszhere gethan haben unde 
fort an wol thun konnen unde gerne thun wolden, so das zeu dancke 
von uns uffgenommen worde, darumme wir uns gar keyns argwans 
zu des heilgen reichs curfursten unde tursten vorsehen, als vr von 
dem selbten von Eystett, wann er das, so er gehoret hadt, trewelich 
anbrechte, eygentlich vernemen wurde. Wir sind auch wol in 
denken. das wir dem selbten von Eystett under andern geantwert 
haben. wir wolden etliche usz (des heilgen reichs kurfursten die 
sachen zewuschen dem Romischzen keiser unde uns zcu billichen, 
V wol sy der keiserlichen majestatt vorpflicht weren, zcu willekortten 
tichtern erwelen unde annemen unde «dv selbten unsers willens unde 
rrundes durch unser trefflich botschaflt, dv wir dor zeu geordent 
hen. zeu berichten. unde so dy zeugelassen unde den widder alle 
natürliche menschliche unde gemerne recht gleyte nicht versaget 
"üden were, sv hetten alsdann schimbarlich unde clerlich entdeckt 
unsern getruwen guten willen unde gemüte, so wir allewege zcu dem 
ielben Romischzen reiche unde lobelichen Duschzen nacien unde yren 
eldern getragen unde was grossen uftsehns wir nach dorzeu haben, 
V aber unser sendeboten her wedder kommen sind unde was yn 
von dem von Eystett uff dem gehalden tage geantwort ist, moget vr 
"& der copien syner briffe hir yn beslussen wol vernenien, wir hetten 
Auch wol verhofft dv gutikeit, dy wir biszhere an der heilgen cristen- 
keit yon unsern jungen tagen bisz uff disszen hütigen tag gethan 
“en unde mit gegenwertigen heertzogen noch mechtiglichen wedder 
* ungloubigen uben, hette so vil danckes uff yr getragen, das wir 
Uth dy fursten, so zeu Nuremberg vorsammelt weren, nicht unver- 
ft vorurteiltt unde in den handeln zewuschzen dem Romischzen 
"Sr unde uns, nach dem vn vorkundiget wart, das unser botschafft 
Uh die wir uns von vu horen wolden lasszen, uff dem wege was, 
"de sy nicht zculieszen, des Romischzen kevsers uszsatz wir der- 
.Fihen vorhort weren worden, unde als wir uns also zenverhore uff 
' lusten. des heilgen reichs erbothen haben, sevn wir aue zewisel, 
"thiehtsg, d. Pr. Suchsen XXVIII. 3. 14 


210 Urkundenbuch der Stadt. Magdeburg. 


nymandt werde uns unverhortt verurteilen adder wedder uns dem 
Romischzen keyser, der unser unde uwer herre, als dy fursten in irem brifle 
melden, ist, thun; das der Romischze keyser unser herre sey unde im 
vorwandt sind, weddersprechen wir nicht, vorsehen uns aber, das 
menniglichem in dem heilgen reiche wissentlichen sev, das wir allevne 
von des konnigreichs Beheim unde der cur wegen dem Romischzen 
kevser gewandt sind unde sust nicht, den wir auch vor unsern 
obern unde herren erkennen unde das also allerweghe gehalden haben: 
es mag auch nymandes anders sprechen, dann das wir von dem 
selbten konnigreich Beheim syne wirde nye beleydigett haben, aber 
unser konnigreich Hungern ist allewegen fry gewest unde keyne ge- 
meynschaftt mit dem Romischzen 1eiche gehabt, wie wol wir den 
keyser der werdikeit halben vor den ober halden, aber von der macht 
achten wir uns nicht ungenieszs nach dem unde wir das heilig 
konnigreich Hungern nicht von ym haben, vn auch syner macht 
halben nicht fürchten noch furchten werden, unde alles, so wir itezund 
wedder yn vorgenommen, ist usz crafft unserer vorschribunge, so wir 
von ym unde synen landen haben, unde usz dem konnigreich 
Hungern bescheen unde nicht anders. Auch als die fursten melden 
in irem briffe, das sy ve voreynt sind zcu troste unde enthaldunge 
der heilgen cristlichen  kirehen unde gloubens unde des heilgen 
Romischzen reichs schaden zeu furkommen unde den ungloubigen 
trostlichen wedderstand zeu thune der keyserlichen majestatt evn 
stattlich hulffe zcu schicken ete. das schelden wir nicht, sundern loben 
das hoch uude haben das vil jare here begert unde gesuchet unde 
erbyten uns auch dorzeu unsern zeuschub nach allem unserm vor- 
mogen zcu thune mit dem zeusateze, so sollichs wedder dy Turcken 
unde zeu trost unde enthaldunge der cristenheit mit guter ordenunge 
beschiet, als vr schrieben lutet, so aber dem Romischzen kevser 
wedder my solliche hulffe geschickt worde, das wir uns doch zeu dem 
heilgen Romischzen reiche nicht vorsehen, betzugen wir uns itezund 
hir mitte, das uns unrecht beschee, deszhalbin das wir ehir, dann wir 
vorhort syn, wedder alle billichkeit vorurteilt wurden, unde wie wol 
wir uns keyns argens von dem heilgen Romischzen reiche vorsehen 
haben, ist in gestalt eyner gutlichen berichtunge uff evner sythen 
mit uns gehandelt worden unde an der andern an alle abesage fient- 
schafft unde krigessachen wedder uns vorgenommen unde hulffe zeu- 
gesagt, unde so solliehs wedder uns volreckt unde voltzogen solde 
werden, mocht uns von den fursten uch unde andern billich nicht 
vormerckt adder zeu ubel gemesszen werden, das wir uns selbist 
vorsehin unde uns, wy wir mochten unde ab das auch anders nicht 
gesin mochte, mit abebruch unde schaden der cristenheid gedechten 
unsern stand zeu handhaben, dann wir durch sollich unrecht dorzeu 
gedrungen worden, es sal auch nymants dor fur halden, das wir, als 
dder fursten schreiben lawt, den handel, do er nicht hyn gehort, zeu 
zcihen, so wir vermereken mochten, das unser sachen rechtlichen 





Nr.459. 1481. 211 


aller noch billichen furgenommen worden, so wir aber durch dy 
fusten, so zu Nüremberg besammett weren, unverhort ungerecht 
etant seyn, mag uns des nymandts vormercken, das wir den handel 
vor den zcihen, der des keysers, unser unde des heilgen Romischzen 
reichs gewaltig ist, unde so ferre wir gedrungen wurden das zcu 
fhune, so erbyten wir uns für dy fursten gemeynlich des Meilgen 
ichs adder etliche usz yn zcu kommen unde sy erkennen zcu 
lasszen, ab nach gelegenheit aller sachen das gebott, so der Romischze 
keyser fur dy fuisten adder das wir fur den stull zeu Rome thun, 
das gicher sev unde welcher usz uns das glichste gebott uszsetezet, 
unde wollen uns des iier erkentnissze dorynnen betragen. Wir 
haben auch des heilgen Romischzen reichs underthanen nye, als dv 
fusten usz dem tage schreiben, von dem reiche entlidden wollen, 
sundern dy noch unserm vermogen beschermet unde den entliddern 
welderstand gethan. Wol sind wir bekentlich, das wir den stifft 
Saltzpurg von wegen des ertzbisclioffes daselbist unseres buntgenosszen 
in unsern schutz unde scherm genommen haben umme das, das yn 
der Romischze keyser uber syne vollige rechtbott von synen wirden 
had gewaltlichen verstosszen wollen, alsdenn von unsern vorfordern 
konnigen zeu Hungern vormals auch bescheen ist, nach inhalt der 
lirrn beslossen copien, unde haben das nicht darumme gethan, das 
vir den stifft zeu Saltzpurg von dem heilgen reich wolden entlidden 
alder reysszen, sundern das wir unsern houbtfiandt dem von Gran, 
den der kevser in den stifft zeu Saltzpurg ye had geweltlichen dringen 
unde uns zcu wedderwortikeit an dy sythen setezen wollen, den 
Ingang vorsperren mochten, das wir dann noch nicht gestaten wollen, 
unde solden wir gar vil dorumme Ivden.  Desglichen haben wir 
weder das husz zeu Osterreich auch niehts anders furgenommen, 
dann was uns in crafft der kevserlichen wirde vorschribunge, so er 
uns nieht had halden wollen, zcu thune gebort had, nicht das wir 
ups frumde landt underwunden, sundern das beqwemen, das uns usz 
Beeehtikeit der keyserlichen vorschribunge zeugehort, unde als wir 
'ormals dem von Eystett zeu antwurt gaben, also ist nach unser 
Mernunge unde wir sind auch gutwillig, so sicherheit gegobin werdit, 
Unser trefflich botschafft uff eynen tag in das heilge Romischze reich 
^w schicken unde alsdann unsern glimpffen unde gerechtikeit horen 
hszh unde uns ertzeigen, das aller rechtlicher zeimlicher | unde 
'llicher sache an uns keyn abegang erfunden sall werden, doch also 
as dy ding noch glichen: furgenommen werden, unde begeren da- 
Tinme an uch, deszglichen wir auch des heilgen Rumischzen reichs 
"Ufursten nde fursten itzund fruntlich bitten, evnen tag im reiche 
^" setezen. unde furzeunemen, dar zeu wir unser treftlich sende- 
tschaflt schicken unde den grund unser gerechtikeit furbrengen. 
"lutem unde erzcelen lassen wollen, die auch von den abegewunnen 
“osser unde stete wegen, dy zeu truwer hand zeu stellen, unsern 
"len unde gemüte ferrer ereleren unde also zen erkennen geben 
14* 


212 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


werden, das an uns keynerley billichkeit abegang adder mangel er- 
funden sall werden, was uns von rechtes addir billikeit wegen zcu 
thune geburet: wo es aber ye dy meynunge uff ym haben worde, 
das etwa etliche unser sachen vorungelimpffen, uns unrecht zcumessen 
unde unser hochs und glichs erbieten vornichten, uns unvorhort 
vorurteilen unde hulffe wedder uns thun wolden, müsten wir uns bey 
dem heilgen stule zeu Rome in Dutschzen unde Wellischzen landen, 
aucb in Franckreich das also erclagen unde unser gerechtikeit der- 
masszen an den tag brengen, das menniglich vorsteen wurde, das 
uns gar ungutlich beschee unde dorby nichtes destemynder uns zcu 
gegenwere zcu dringen etwann leyt werden mochte, das sy sich ane 
sache zcu uns genotiget hetten. Geben zcu Ofen am erigtag nach 
sent Ursulen tag anno domini etc. LXXXI unserer reiche des 
Hungerschzen im  virundezewentzigsten unde des Behemischzen 


im XIII jaren. Ad mandatum domini Regis. 
1481. Oktober 29. Ofen. 460. 


König Matthias von Ungarn schreibt an den Rat der Stadt 
Magdeburg, dass er semen. Diener mit einer Werbung zu ihm 
schicke. 


Cop. 26 fol. 224. 
St. M. 


Mathias von gottes gnaden zen Hungern und zeu Behem koning. 


Den ersamen wiszen unsern besundern lieben burgermeister 
unde rate der stat Magdeburg. 


Ersamen wiszen besundern lieben, wir schicken hir mitte zeu uch 
unsern dyner unde lieben getruwen Johann Guldem, dem haben wir 
von unsern wegen werbunge an uch zeu thunde befolen, als vr die 
von ym vernemen werdit, begeren wir an uch mit vlisse, ir wollit 
ym in derselben werbunge glich uns selbist glouben, das kommit uns 
van uch zeu guten gefallen. Geben zcu Ofen am montag nach 
Simonis et Jude, anno ete. LXXXI, unser reiche des Hungerichzen 
im virundezcwentzigisten unde des Behemischzen im dritzehnden jaren. 


Ad mandatum domini legis. 


1481. November 11. 461. 


Bischof Arnold von Brandenburg, Nicolaus Kock, Peter Wetzel 
Prior und Kapitel bezeugen, dass sie un Peter Lindow in der 
Neustadt 24 Gulden jährlich aus den Dürfen Tremmen, 





Nr. 460 —464. 1481. 218 


Smerteke, Mutselite, Gaselitz für 400 Gulden wiederkäuflich 
verkauft haben. 
Cop. 31 fol. 162. 
St. M. 
— verteynhundert jar im eynenundachtigesten jare an sandt 
Mertens daghe des hylligen bysscopps. 


1481. November 17. 462. 


Pder Cleinsmet bittet den Bat von Zerbst wn Besuhlung von 
18 Gulden für ein Pferd un seinen Freund Johann (arto. 


Or. Pap. Si. 
Stadt«rchir zw Zerbst. 


— Datum Magdeburg am sunafende nha Martini anno etc. LXXXI*. 


1451. November 27. 463. 


Bartholomeus Westval bittet den Rat von Zerbst, «dieser möge 
seinen Bürger Klinckebil anhulten, duss er einen Zaun an seinem 
Garten vor dem Akenschen Thore wiederherstellen lasse, weil durch die 
Wegnahme desselben die Hopfgärten Westvuls, die er von dem 
Rate, aus 'einem Lehen der Kirche S. Nicolai exulum | gepachtet 
und dann weiter verpachtet hatte, Schaden litten. 

Or. Pap. zum Teil verblasst. Si. ubgefullen. 

Stadtarchir zu Zerbst. 


. — tho Magdeburgk anno ete. LXXX primo des dinsdages nach 
Mtherine der hilligen juncfrouwen —. 


H5I. December 10. 464. 
Der Gesundte des Köniys Matthias von Ungarn. überschickt der 
Stadt Magdeburg die Werbung des Kónigs. 

Cop. 26. fol. 224. 
St. M. 
Ersamen und wyszen lieben herren, mein willig dinst allezeit 

b ww. Als mich der durchluchtigiste fürste unde herre herre 

Alias zen Hungern, zcu Behem koning etc. mein aller gnedister 
"TP inhalt syner konniglichen gnaden credentz unde ander briffen 

Mit sampt eyner werbunge zcu uch geschickt unde abegevertiget had, 

die ich uwer wiszheid hir ynne vorslossen zeusende, nachdem unde 
slbist personlich mich itezund der sweren kriges louffte, unfredes 
fene des weges halben zcu uch nicht gefugen kan adder mag, 
Mme bitte ich uch mit allem vlisz vr geruchet solch hir inge- 


214 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


slussen konniglich werbunge unde dar neben dy andern briffe gut- 
lichen uflzeunemen unde dy verlesen unde was dorynnen uwres 
willens sevn werdit,. das selbe der konniglichen maiestat mynem 
allergnedigisten herren uwer schrifftlich antwort by disszem bothen 
wyszers brifles zcu schicken unde dorynnen gutwilliglichen ertzeigen, 
das werdit yr mit sampt der biliehkeit von got dem almechtigen 
ewigen lon. hir von der werld zcitlich ere unde von der konniglichen 
maiestat grosszen danck erlangen. Gebin am montag nach Concep- 
cionis sanete Marie anno domini etc. LXXX primo. 


Johannes Guldin der konniglichen 
maiestat zcu Hungern etc. secretari. 


Adresse: Den ersamen vorsichtigen unde wiszen dem burgermeister 
unde rate der stad zeu Magdburg. mynen besundern gunstigen lieben herren. 

Hir nach folget dy befelinge der konniglichen maiestat zeu 
Hungern etc. die von syner konniglichen gnaden wegen ich Johannes 
Guldin an uch burgermeister unde rate der stad Magdeburg brengen 
unde werben sall. 

Von ersten lesset uch syne konnigliche maiestatt svner konnig- 
lichen gnaden grus, gnade unde alles gud zcuvor ansagen. 

Unde heyszt mich doruff seyn konniglich gnade ferrer in crafft 
der credentze. dv ich uch hirbev zcuschicke. sagen, syn konnigliche 
wirde zewivelt nicht, uch sey unvorborgen, wy itzund am jungesten 
zcu Nuremberg uff dem gehalden tage durch etliche fursten unde 
etlicher fursten sendebothen sey furgerommen und unsers aller- 
gnedigisten herren des Romischzen keysers etc. sache glimpffen unde 
syner konniglichen wirde sachen her wedderumme gar zcurucke 
slahen unde zeu male verunglimpffet haben in glicher wisz. als ab sin 
konniglich gnade an glichem erbyten, als dy keyserlich maiestat thet, 
nye hette wollen begnugen lassen. unde mit der gestalt haben die 
selbten fursten, dy uff dem tage geweszt sind, der kevserlichen maie- 
statt wedder seyn konnigliche gnade die hulffe zeu thune erkant. als 
sy dann das durch yre briffe synen konniglichen gnaden verkundiget 
unde zcugeschrebin haben. Nu vormeyntt syn konnigliche gnade, uch 
sy wol angelanget, wie dv gemeltten forsten. dy. uff "dem selbten tage 
weren, den sendebothen, dy sevn konniglich gnade zeu dem bemeltten 
tage geordent unde geschickt hatte, nicht habe horen wollen. das doch 
billich gewest were, xvner konniglichen gnaden gerechtikeit zeuver- 
horen unde nach vorhorunge bevder tevle alsodann urteil nach billich- 
keit gegebin hetten unde nicht also snell unde so gar urbering von vn 
uberylett unde unverhort were worden. deszhalben syn konniglie h 
gnade vormeynt, nach dem das wedder alle gesetze und recht ist. von 
den selbten fursten ym unrecht bescheen sey, sunder in der hoffenunge 
geweszt, wu syner gnaden botschafft zeu dem tage gelassen unde vor- 
hort worden were, sy hetten alsdann svner konniglichen gnaden ge- 
rechtikeit unde unschult vor den selbten forsten dermassen anbracht, 


Nr. 464. 1481) 215 


das geringklich :unde gar glichlich zcu achten unde zcu erkennen 
geweszt were, ab dy kevserliche maiestatt nicht meer billicher, dann 
syn konnigliche wirde, in den suchen dy schult gehabt hette. 

Wann aber nu syner gnaden sendebethen an den selbten forsten, 
dy uff dem tage zcu Nuremberg weren, gleyte zcu dem tage zeu 
kommen zeu geben begertten unde doruff etwas lange vortzogen, 
haben dy selbten fursten den bemeltten sendebothen gleyte zcu gebin 
vorsagett, zeu dem nicht gelassen nach verhoret, sundern also unvor- 
hort der keyserlichen maiestatt in dem schein dy hulffe, da durch 
wedder seyn konnigliche gnade zcu thune gnugsam zcu rechte er- 
kantt unde zeugesprochen, des sich doch syne konnigliche wirde zcu 
vn nieht vorsehen nach zeu thune vorhoffet hette. ya das mehir ist, 
gegen den selbten fursten in der hoffenunge geweszt, sy hetten dy 
grosse muhe unde arbeid, dy seyn konnigliche maiestat von synon 
jungen tagen bisz uff dissen hutigen tag umme rettunge aller cristen- 
heit unde unsers cristlichen gloubens willen mit gutem gemuthe unde 
grosszem blutvorgisszen unde swerem darlegen seyner gnaden konnig- 
riche lande unde lewthen gethan, dorynne unde durch dor zcu sein 
eygen selbists person nicht gespart hatt, damitte seyn konnigliche 
gnaden dy eristenheid unde in sunderheit des heilgen Romischen reichs 
fursten, die dann dem fewre am nehisten sind, von der gruszamen 
anfechtunge unde bekrigunge der heyden entleddigen hat mogen an- 
gesehen unde auch betracht, das syn konniglich gnade dy selbten 
fursten, dy uff dem tage erschenen sind, nye in eynichen wegk 
beleydiget, sundern allewege dem heilgen Romischzen reiche unde des 
heilgen Romischzen reichs kurfursten unde fursten guten willen, frunt- 
schafft unde liebe getragen unde das noch gegen yn als synen aller- 
liebsten brudern die selbte alde fruntschaftt tragen wil, so ferre is von 
synen gnaden uffzenommen werdet, unde umme dy bemeltte grossze 
mühe, arbeid, darlegen unde vordynen willen hette syne konnigliche 
gnade gemeynt von den fursten dy sachen anders unde vil basz 
gewegen unde den sendebothen syner gnaden gleyte nieht vorsaget 
sundern gegeben unde zeugeschickt solden haben unde eyn andere 
dangbarkeytt von vn gewartende gewest were, dann also seyn konnig- 
liche gnade vor eynen fiendt des heilgen reichs zcu erkennen. 

Unde gloubet daruff syn konniglich gnade unde ist des an allen 
zewivel, wu ir mit andern des heilgen Romischzen reichs fursten unde 
steten uff dem tage erschenen wert. die deszglichen auch in eygener 
person uff dem selbten tage nicht geweszt sind, ir hettit mit sampt 
den selbten dy sachen all basz unde mit besszerem zceitigem rate 
dann also furgenommen unde betracht, damitte sein konniglich gnade 
durch syne geschickten sendebothen verhort unde nicht so gar 
urbering mit dem urteil der keyserlichen maiestatt zcugunst uberylett 
unde dy hulffe wedder syne konnigliche xnade mit besserer bedecht- 
nissze zeu bescheen zcugesagt unde bewilliget were worden. 

Daruff sein konniglich gnade uch mit gantzem fliesz ist bittende 








216 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


unde setczet das auch in keynen zcwivel, ir werdit dv rechte ge- 
rechtikeit ansehen unde den jennen, dy syne konnigliche gnade in 
synen sachen lasszen unde beschuldigen, nicht verfolgen, sundern uch 
vil lieber gegen syne konnigliche gnade also ertzeigen, damitte syne 
konnigliche gnade dy alde frunischafft von uch erkennen moge, auch 
dar by vorsteen. das sollich urteil usz sunderm nyde, ungunst unde 
nicht usz rechter gerechtikeit herflusszet. unde darumme der selbten 
urteil nicht anhengig zcu seyn. noch hulffe wedder syne konnigliche 
gnade thun unde begertt daruff an uch wie vor mit allem vlisz, ir 
wollit mitsampt des heilgen Romischzen reichs fursten, stetten unde 
andern uwern frunden dor an sevn unde vorfugen. damitte evn ge- 
meyner gerumer tag im reich an eyn gelegen ende furgenommen, 
daruff sevn konniglich gnade auch beruffet werde, damitte sevne 
konnigliche gnade be zceiten syne botschafft doruff geschicken mag, 
durch dy syne konnigliche gnade syne gerechtikeit vor vn willig ist 
zeu horen lasszen unde erkennen mogen, das an syner konniglichen 
maiestatt in den dingen nye keyn abegang, sundern an der keyser- 
lichen maiestatt gewest ist. auch dy krvgessachen von synen konnig- 
lichen gnaden nicht, sundern von der keyserlichen maiestatt her- 
kommen. von der dy konnigliche wirde alle yre tage here mit aller 
unleydelicher ungerechtikeit gerevsszet unde nye had uffhoren wollen 
unde nach für unde für beweget unde der geweszen, der allewege dv 
erste ungerechtikeit gethan unde dy erste clage furbracht, unde syne 
konnigliche gnade in deme beschuldiget had, daruff seyn konniglich 
gnade vormeynt billichen mit andern erbarn ursachen. den also vor- 
claget solde haben. 

Seine konnigliche gnade schickt uch auch hir bv in sunderheid 
eyn schreiben, dar usz vr eigentlichen vernemen werdit. wy mit 
synen konniglichen gnaden gehandelt worden ist. was deshalben dor 
zcu uwer wille syn werditt. begertt syne konnigliche gnade des von 
uch uwer schrifftlich antwort bv disszem bothen antworters briffes 
zcu geben. Doran ertzeigt yr svner konniglichen gnaden sunder 
dangknemen, wolgefallen unde das gegen uch hyntür in gnaden cr- 
kennen wirdet. 


1481. December 28. Giebichenstein. 165. 
Ritter. Heinrich. Löser zu C riissow gesessen verkauft mit Zu- 
stimmung des Erzbischofs Ernst an Jacob Derenten zu Magdeburg 
von seiner Bury Crüssow 12 (rulden jährlich widerkäuflich für 
200 Gulden. 

Cop. 68 fol. 197 und 197°. 
— (tebichinstein — thusend vierhundert dornach im zewerund- 
achtezigsten jare am fritage Innocentium. - 





Nr. 465 —466. 1481. 217 


481. 466. 


Jucob Querstede zu Magdeburg mahnt den Rt. von Zerbst um 
Zihlung von Renten und Zinsen. 


Or. Pap. Si. ubgefullen. 
Studtarchiv zu Zerbst. 


Minen fruntlike willighe dienst thovoren. Erszamen und vor- 
sichtigen besundern gunstigen trunde Wo wol ik deme vorwals jwe 
ersamicheit in der guthe angelanget und vormanet hebbe von weghen 
der sulven juer erszamicheit vorschrivunge nach lude und inholde 
twies briffe mv, myner moder und den anderen darinn benomden 
der Querstede ghenant dar aver ghegeven. nemliken dar de eyn im 
evnundvertigestem jare der mynnertal ghegeven ludende isz up twelf 
schok remevner erutzgroschen jarliker lifrente, de denne nw tor tid 
nach werderunghe der sulven groschen, also se to der tid wert ghewest 
wd gerulden hebben. tevn rinsche gulden maken, und de ander dar 
na in dem vifundvettigesten jare der mynnertal glegeven inholt 
veftevn olde schok erutzgroschen jarliker litrente na orer werderunge 
MY so gut also X rinsche gulden und | schok der sulven groschen, 
und ok dar na nw im ghangen negenundseventigesten jar den er- 
xamen rad der stad Czerwest alhir to Magdeburg int recht getugen 
hebbe und. XXVII sehok groschen tynse na lude der sulven twier brife 
"d der ersame Claws Salmstorp van des erszamen rades wegen 
<hekanen is und sik der schulde halven myt my und myner 
mer alsu vordraghen und dar vorder an bevden syden iu gherichte 
bant hebben. dat he van des erszamen rades wegen myner moder 
Wlde my up de vorbenomde tynse gaf und vornogede XXXI schok 
tzunt ghenger munthe up eynen rekensehop. dar up also dat recht 

|. "M elagen afghedan worden unde scholde anstahn ungeferlik szo 
“re, dat de rat tho Czerwest edder ore ledematen van des sulven 

'àdes weghen, de des macht hedden, hir to Magdeburg qwemen, dat 
I'ne moder und ik uns denne dar by scholde fynden und de rath sik 

ET tynse halven mith uns in der guthe vordragen wolde eder so de 
Sütlike vordracht nicht geschen noch fultoge kunde werden, uns myt 
/W ersumieheit in rechte vorder dar aver entscheiden laten alles nach 
lude und vormeldunge eynes freden sulker unser vorberurden vor- 
PAcht unde bekantnisses halven vor gerichte gescheen, gewracht und 
redet und dar na aver vor deme LXXIX'" jahre XXXI schok im 
Zliken und eyn rekenschuop vou jwer erszamicheit vornoget synt, 
"Under so alse de sulve jwe erszamicheit von wegen der nehst be- 
Nageden tynse dorch dejenne von des sulven erszamen rades wegen 
Mlhir t, Magdeburg tynse tho betalende int kortsz vorganghen gesant 
miynem afwesende myner moder up sulke bedagede und vorseten 
lise ck up de vorberurden summe. wo vorberurt, von weghen der 
MES EIL sohok crutzgroschen up eyn rekenschop gegeven tho eyner vor- 


218 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


nogunge etlik gelt heft willen geven unde se eyn sodans to der tid 
also to eyner genuge nicht heft willen upnemen noch entfangen und 
jwe ersamicheit also dat sulve gelt by sik beholden und wedder wech 
gefurt heft, isz derhalven noch wo vor myne dienstlike bede, jwe 
erszamicheit wille myner moder und my na lude jwer ersamicheit 
vorberurden verschrivunge up de vorbenomden up ein rekenschop 
betalde dagetyde van wegen der XXVII schok erützgroschen hinder- 
stelliger rente mit der nehst bedageden rente schirsten utrichtunge 
und vornogunge don, sulke jwer erszamicheit vorschrivunge eyn genoge 
to donde anthosehen, dat man rente und tynse mit sulken pagimente 
odder nach orer werderunge, alse to der tid genge und geve gewest. 
to betalende vorplichtigh is, in maten ik des wol underrichtet byn. 
darinn. sieh jwe erszamicheit jegen myner moder und my up sulke 
unse fruntlike bede und vormanung gunstich bewisen und dem also 
van wegen und uth craft der sulven vorschrivunge uthrichtinge und 
mit dem schirsten genuchlik betalinge dohn wille, nicht arbeydes, 
kost. move, teringe edder rechtliger forderung derhalven to vormyden, 
evn sodans umme de sulve jwe ersamicheit wedderumme tho vordynen 
byn ik mithsampt myner moder willich und dohnt ungesparden flites 
alle tid gerne, disszem jegenwerdigen bringer desses briffes schriftlike 
und richtige antword. (reschreven under mynen signet anno LXXXI. 


Jacob Qwerstede. 


Adresse: Den ersamen. unde. vorsichtighen borghermester und 
radmanne der stad. Czerwst — . 


1452. Januar >». 461. 


Der Bürger Valentin Enden. bekennt. dass Sixtus Olschlàger und 
seine Frau Margarethe aus ihrem Hause und Hofe gegenüber 
der Pforte des Pfarrhofes S. Katharinen dem Altaristen Augustin 
Jugewinkel einen Ort oder ein. Viertel eines rheinischen Gulden 
jährlichen. Zinses wiederkäuflich für 5 Gulden verkauft haben. 

Or. Perg. Sp. 

St. M. s.r. Iyneskloster Nr. 121. 

veertevnhundert jar dar na im tweyundeachtentigesten jare in 

der hilghen dryer konninge avende edder vigilia Epiphanie. 


1452. Januar 10. 168. 


Der Rat der Stadt Magdeburg bekennt, dass ihm das Kloster 
‚Vthaldensleben durch den Propst Johann Lafferd 685 Gulden 
unter Bedingung des Rickkaufs gegen. einen jährlichen Zins ron 
271, Gulden verkauft hat; die Summe war aus verschiedenen 


- c 





Nr. 467— 470. 1482. 219 


dem Kloster gemachten. Schenkungen erwachsen und hatte: zuletzt 
an cincim Hause auf der Spiegelbrücke gestanden. 


Cop. 748 fl. 110°. 
3t. M. 


- veerteyphundert jar unde darna in deme tweundeachtigesten 
pre am middeweken! in sente Pauls dage des hilligen ersten ein- 
sedelers. 

'Der Tug Pauli erem. füllt 1452 auf‘ Donnerstag. 


— — —— — 


HN Januar 14. —— 169. 
Jucol Rode verwendet. sich beim Rede ron Zerbst für seinen Maun 
Jüterglück. 


Ur. Pap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mynen wylligen dinst thuvorn. Ersamen gunstigen guden frunde. 
Myn arıme mhan Bartholomeus Juterklick wonhaftich to Schore wert 
von juwem borger Steffen Nygeman myt geistlichen rechte angelangeth, 
ss myn mahn demsulven juwem burger evn olt schok grossen unde 
onen schepel roggen schuldich, vor sodanne schult. de he mynen 
mahnne etliche tit langk denne gestundet hefft, wyl he evnen rynschen 
zen hebben, dat mick unlick duncket syn, bidde ik dinstliehen 
wen burger antoharden unde nah juwer irkantnisse alsodan schult 
von mynen mahnne vor juwe ersamecheit betaleth nehmen wat lick 
isz. wılans schal myn mahn to juw stellen, dusser bede nieht weygern 
willen vordene ik gerne. Sereven under mvn ingesegel am mantage 
Felieis in pineis anno ete. LXXXI. 


Jacop Rode to Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen burgermester unde rathmannen der stadt 
Servest 


148%. Februar 28. 170. 
Der Sachwalter Nicolaus Dogenschutte zu Magdeburg bittet den 
Rat von Zerbst, ihn in seiner. Klage. gegen Hans Danstorp aus 
Zerbst. wegen Beleidigung heizustehen. 


Ur. Pap. Si. 
Stwdtarchir zu Zerbst. 


Minen willigen dinst thovorn. Ersamen leveu hern. Ick juwer 
eramyeheit el: ighewisz to vorstande sheve. wodanne wisz vorgangen 
m ferndel jares effte evn wevnich lengher ik gebeden bin tho eyner 
in von Hans Vlotwedell tho evns framen "husz to Magdeburg to 
tom slage. dar ik denne hebbe gefunden Hans  Danstorpe. 
,JIedeborger, welke Hans Daustorpe myk anghekamen is mytl 
nutten worden, de nergende tho. vorslach weren 







220 Urkundeubuch der Stadt Magdeburg. 


unnde ik on sunder tvden darup antwerde, sunder tyden leth ik sy 
ghàn. Tho dem lesten manket andern worden hefft he up unde 
sprak in ernsthafftigen mode. he kande my wol; vragede ik vort, war 
von, so antwerde he vort unnde szede openbar. he hedde myth myner 
mutter dath hurhusz ghehath to Hatzkerode wol soven jar und myth 
ur vurgesprungen darsulvest unde mede gemaket, wo des om lustete. 
is dar noch an nicht ghenuch geweszen: alze ik dat vorneynde, hefft 
he syn mest gefust und wolde to myk inslan, dar denne jw mede- 
borger Haus Voeth: tusschen qwaur unnd Palıne, dat en sodansz vor- 
blefft, ik derhalveu synt den male von om hebbe laten esschen wandel, 
vor sodanne hoen und smaheyt he my tho entladen hefft, he wil mv 
irsten al wol dar to slan myth andern mehr honliken worden ete. Is 
derhalven, ersamen leven hernn. myne bede, gy den vorgemelten 
juwen boiger muchten underwiszen, he my vor sodane smaheyth, 
hón und homoth moghe recht werden unnd ghelvk dhón, wenthe ik 
dath wol kan nabringen myth fromen luden, dath myn mutter or dage 
ores levendes in keyn hurhusz ghevunden is. sunder sick erlick und 
fromelich by fromen Juden geholden hefft, darumme my en sodannes 
nicht stevt to Iydende. — Weret sake. ensodannsz nicht ghescheghe 
unnd he my dar vor keyn gelick dochte to donde unnd ik dar baven 
rechtes forderinge anstellede, des ik neynerleyghe wisz laten kann. 
sunder ik mynen borlyken richter. dy my dar to beqweme syn wert, 
irsuken moth. dat denne juwe ersamycheyt dusser myner clage be- 
dacht willen syn, unnd efft gy welke privilegia vor juwe borger 
ledden, dath me sy nieht buten laden schollde, dath de up myner 
elagen muchten berouwen: wert sake. gv sv nicht berouwen laten 
wolden. sunder he der syek bruken scholde, werde ik dar wol up 
raden, wan my des noth is, nachdeme eyn yederman mvner to Ivke 
unnd rechte wol. mechtich wesen sehall: weret ok sake. gv myner 
klaghe nicht gheloven wolden, fraget juwen medeborger Hans Voeth, 
de jw de warheith wes underrichten wert unnde Palmen thom slage; 
weret ok sake, sv en sodannsz vor jw nieht seggen wolden und de 
warheyt darynne wolden swigen, worde ik sy wol dar to brengen. 
wan mv des noth is: hir up bidde ik jw richtighe antwerde schriftlich 
mvt dussen jeghenwardigen: wes ik wedderumme juwer ersamycheyt to 
willen und denste syn mach, bin ik stede bereyth. Geschreven to 
Magdeboreh. am donredaghe na Invocavit anno LXXX. secundo. 


Nicolaus Bogenschutte, 
procurator tho. Magdeborch. 
Adresse: Den ersamen unnd wolwyszen borgermeistern und radt- 
mann der stadt Czerwest 





Nr. 471. 1482. 321 


4%. März 6. 111. 
Der Domherr. Nikolaus von Árnim verkauft an den Bürger Hans 
Durel und seine Frau Christine vier Gulden jährlichen Zinses 
aus seinem Hofe in der Stadt Magdeburg wiederkäuflich für 
80 Gulden. 

Or. Perg. Sp. abgefallen. 
St. M. s.v. Altstadt Magdeb. Nr. 6, 

Ik Nicolaus von Arnym dhomherre to Magdeburgk bekenne vor 
ür unde myne testamentarien opinbar mit dissem briffe vor allen. die 
we sehen edder horen lesen, dat ik recht und reddeliken up evnen 
sellerkop vorkoufft hebbe, vorkope ok in crafft dusses briffes deme 
enamen Hansze Düvel und Kerstinen, syner eliken husfrowen, und 
wen beyder erven und erffnamen vier gude rinsche gulden jerlikes 
tines uth und von mvnen hoffe, dar ik itezund innewone in der 
allenstad Magdeburg twusschin sente Sebastians kerken und dem 
Paler eloster gelegen, dar am latesten doctor Hilterman zeliger inne 
gewonet hefft und dar innen sunte Valentins capelle gelegen is, und 
dar to uth und von allen mynen gudern bewechlich und unbeweglich, 
de ik in dem sulfiten mynem hoffe und anderswor und wur ik die 
bebe und wy dy namen hebben mogen, nichtes buten bescheiden, 
und hebbe on dy gegeven vor achtentig gude rinische gulden, dy mik 
dv cante Hans Duvel an bereydem getaldem golde vornoget und 
bitaet und dy ik von om entpfangen und vorder in mynen nut und 
Ívmen nemliken to bitalinge myuer sehulde. dy ik ern Marco Mollen- 
sede unde andern mynen schuldenern schuldig was, gekart und 
serand hebbe. Von den vorgeschreven vier guden rinisehen gulden 
Jrlkes tinses schollen und wollen ik obgnanter Nicolaus von Arnym 
und myne testamentarien dem vorgemelden Hans Duvel und Kerstinen. 
syner eliken husfrowen, alle jar jerliken uppe den kopzeligen mandag 
ev gude rinsche gulden gelden geven und bitalen unde vor dy 
andern twey gude 1insche gulden hebbe ik one ingeantwordet dat husz, 
dat achter in dem gnanten mynem hofft steit, also wyt, gros und langk, 
aw dat is und mit aller syner tobihorunge nedden und boven, nichtes 
dann alleyne den keller buten bescheiden, antworte oue dat ok also in 
raftt dusses breiffis, also dat sy in dem sulfften husze mit syner 
Wbilorunge, dy wile dusse wedderkop steit und den ik ok in sessz 
Arn negist nach enander folgende nicht dhon wil, try und von ider- 
Manne unangelangt und unbeswert und in sodaner fryheit, als ik in 

gemelden mynem hoffe sitte, wonen und des to oren besten 
entten und gebruken schollen; sy schollen ok to dem vorgeschreven 
ut hebbin und gebruken des kellers under der koken. eyner 
boven mynen sommersale, «des sommersales boven mynen 
blehahze und dar to des graszhoffes unde garden von der góten 
t4 jegin over an des closters mure, den ingangk des garden 
arit by orem husze, dar itzund dy tun steit, hebben 


"XA WEGE 







em et ^na 


. Oo c 
tobihorunge und dem dat ik one, wy hyr vorgescl 
gelecht hebbe, to wonen, sundein mik dat upseggen u 
worden, so schal und wil ik und myne testamentarie 
oren erven und erffnemen alle jar jerliken vier gu« 
up den kopzaligen mandag in der alden stad Magdeb 
wol to daneke gelden, geven und bitalen unbekunn 
geistlik und wertlick und ane allen vortoch, bihelp, 
verde und ik hebbe vor mik und mvne testame 
gemoden Hans Dufel, syne husfrouwen und ore erve 
des vorgeschreven tinses und dar to aller und iglik 
stucke, puncte und artikele dusses briffes in eyne g 
und hebbende gewehre gesettit und sette sy ok also 
und macht dusses briffis und ik hebbe vor mik und 
tarien dy macht biholden, dat wy dy vorgeschreven v 
gulden tinses, wanner dy sessz jar, wy vorgeschreve 
vorlopen sind, welkes jares wy denne willen, wed: 
sundern wenne wy den wedderkop don willen, dat sch 
wy Hansz Dufel, syner husfrowen und oren erven un 
Martini tovorn vorkündigen und to weten dhon und « 
zaligen mandag na der vorkundigunge negistfolgenc 
geschreven achtentig gude rinsche gulden hovetsumme 
rinsche gulden tinses, so sy in dem vorgnanten myt 
woneden edder vier gude rinsche gulden tinses, so sy 
weren, mit allen vorseten tinsen, efft der noch wes | 
ınbitalt bleven weren, bynnen der alden stad Magdebı 
vol to dancke und unbekummert aller gerichte geistli 


sw 4l 2 mu nr. 1! 





Nr. 472. 1482. 223 


gudern beweglich und unbeweglich, dy ik in dem sulfiten mynen 
hoffe und anderswor hebbe, bitalinge don und sy gutlikin und frünt- 
likn von sik wisen. Weret ok, dat Hans Dufel und syne husfrowe 
by mk in mynen hoffe, ebir ik den vorgeschreven wedderkop gedan 
beide, affgan und vorstorven worden, dat god na syuen willen lange 
friste, denne so schollin ik und myne testamentarien oreu erven und 
erfinamen edder deme odder den, den Hans Duvel und Kerstine syne 
husfrowe dat vorgeschreven gelt by orem levende geven und be- 
scheiden werden, to der obgnanten hovetsumme und tinsen antworden 
und one des, wy hir vorgeschreven is, betalinge und genug don, allis 
wnder argelist und geverde. Alle und jowelke vorgeschreven stucke, 
punete und artikele dusses briffis rede und glove ik obgnante Nicolaus 
von Amym dhomherre to Magdeborch vor mik und myne testamen- 
tarien dem. vorgemelden Hans Dufel, Kerstinen syner husfrowen und 
ören erven und erffnamen by mynen waren truwen stede, vaste und 
wworbroken to holden, und des to orkunde hebbe ik myn ingesegil 
vor mk und myne testamentarien an dussen briff gehangen, dv ge- 
sen is na Cristi unsers herren gebort dusent vierhundert darna im 
twerundachtigesten jare am middewekin na Reminiscere. 


HR, März 9. 472. 
Jacob Kok aus Magdeburg bittet den Rat von Zerbst ihn gegen 
Thomas Fruchtenicht in Schutz zu nehmen, der ihi wegen einer 
Vollmacht belangen wollte. 


Or, Lap. St. abgefallen. 
Stadtarchir :u Zerbst. 


Minen underdanygen vorplichtigen dinst nu unde tho allen tiden. 
Lmamen verdigen liven heren. Vor my is gekomen jwe medeborger 
Thomas Fruchtenicht unde het my vormanet unde angelanget vor- 
middelst eyner fulmacht, dy he my vor richter unde scheppen to 
Szemest gegeven het, dat alzo eyne fulmacht van Pavel Stangen 
burger tho. Berneborch volde vedderruppen vormyddelst juwer an- 
heMinge, des he syk in syner fulmacht nicht boholden het nach in- 
like mynes vorsegelden freden, vs myne demodige bede unde vor- 
happen, gv verden my arme dyner juwen borgen satten, do vk velle 
wnde fütlicht dorch juwen handellen byn, my dar in boschutten unde 
vordedingen, unde twyffelle dar nicht an, sunder offt gv angelanget 
vorden dorch mynen genedigen heren graven Voldemer, dy sakke in 
fruntschafft to erscheyden, des yk alle nieht utsla, so verne yk ge- 
lesdelsken tho unde ave komen moge unde ok myner heren dinst 

ran nieht vorhynderen moge. Ok, ersamen verdigen liven heren, 

^ne yk. den vorbenomeden Thomas Fruchtenicht nichtes an dy 
"i nach Jude unde inholde myner fulmacht. Ok, ersamen Neu 


224 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


heren, verde gy evn koppige fvnden in dussen mynen bryffe, in vat 
matte dy fulmacht inholdet, dat he de sakke nicht wedder mvnen 
willen ves under vyden, des he nicht mechtich is to donde. happe yk 
to godde. dat yk ome sodannes nicht tostan verde, ves ik juwer 
erverdigeit to vyllen unde tho dinste gevese moge unde juven borgern, 
do vk flittieh gerne. Geschreven under mynen merke des sonnavendes 
vor Oculi der mvner tal in deme LXXX anno secundo. 


Jacob Kok. 


Adresse: Den. ersamen. borgermeistern und ratmannen zeu 
Czervest --. 


1482. März 2 413. 


Der Rat von  Magdeiuug ersucht den von Zerbst, einige Bürger 
anzuhalien, ihren Verpflichtungen. gegen zwei Magdebii ger Dürger 
nachzukommen. 

Or. Perg. &i. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde. 
Uns hebben angebracht Ludeke Osenbrugge und Hinrik Schulte unse 
borger, wu se oppe Hausa Giseken und sinen sonen und Lowerentz 
Vormanne itlik gelt und schult myd ordelen und rechte irfordert und 
irworven, der wegen de gnanten juwe borger myd sulffgewalt zee 
bynnen juwer stad vorlaget und overfaren hebben, der wegen zee 
itzund juwe stad myden mothen, so zee doch anders jegen zee ny 
wanne myd rechte gefaren etc. so uns des de gnanten unse borger 
‚ygentliken berichtet” hebben; wurumme, guden frunde, bidden wy 
fruntlich. gv willen de sulven juwe borger underwisen und dar an- 
holden, dat zee alsodanen unbillike vornemynge und vorwaldinge 
mer vormyden und syk an rechte genogen lathen und den gnanten 
unsen borgern ok uthrichtinge und betalinghe don nach lude ores 
gewunnen rechtes, vordenen wy tigen juwe leve im geliken und 
grotern, wur wy mogen, gerne, und des juwer leve antwerde. Ge- 
schreven am dinsedaghe na dem sondage Judica under unser stad 
secret anno domini etc. LNXNN. secundo. 


Radmanne und inningesmeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne tho 
Czerwist —. 





Nr. 478— 476, 1482. 29^ 


1443, April 2. 414. 


Braunschweig ladet Magdeburg. Halberstadt, Stendal. (Goslar. 
(Göttingen, Einbeck, Northeim, Hannover, IHelmstádt, Hildesheim, 
infolge rom Hildesheims Hilfsyesuch zu einem Tage nach Draun- 
schweig auf den 18 April. 


‚Abschrift im Stadtarchiv zu Braunschweig. 
Hanserecesse III, Abth. I. Nr. 3123. 


— ame dinxsdage na Palmarun 82. 


1482. April 20. Braunschweig. 49. 


Ilinrik Alenann, Fricke van Walbeck, Hans Rode und Hans 
Wilkens, Bürgermeister und lTatmänner der Stadt Magdeburg, 
sagen der Stadt Braunschweig zu, sie im Notfalle mit 200 raschen 
und icollgerüsteten Fussknerhten zu unterstützen, und dasselbe 
gelohen der Stadt Magdeburg seitens Braunschweigs die Bürger- 
meister und Ratmänner Cord van Broystede, Hinrik ran Welbeke, 
Albert van Vechtelde, Hans Slachmann, Henigk Calm, Tauler 
Horneborg, Hans Rithusen und Cord. Beygerstede. 
Or. Perg. 2 Sp. 
Stadtarchir zu. Draunschiceiq. 
— Frunswigk uppe der olden dorntzen des radhuses in der nyen 
stalt darsulves am sonnavende na dem sondage Quasimodogeniti im 
Are — verteynhundert in dem tweyundeachtigisten jare. —. 


li), April 22. 476. 


Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerlst um Geleit für 
zwei Dürger, damit sie zu emer. rechtlichen Entscheidung ihres 
Streites mit Zerbster Bürgern nach Zerbst kommen können. 

Or. Perg. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsern truntliken dinst thovorn. Ersamen bsundern guden frunde. 
* wy juwer leve latest in der marterweken van wegen Ludeken 
wenbrugren unde Hinrik Schulten, unser borger, sodaner vor- 
Kallinge und vorneminge obne van Hanse Giseken, juwem  borger, 
'nnen juwer stadt ane gerichte unde recht gescheen geschreven 
hben, dar uns noch van juwer leve lichte van vorgettinge effte vor- 
hinderinge halven neyn antwerde, sunder in eynem vorigen juwem 
Mee sine schrifte myt vaste behelpinge, so wy vornemen, wedder 
1| geworden is, der wegen, guden frunde. de dinge to neynen ave- 
Are noch ende komen ete. wu nu dem, guden frunde, bidden wy 
frntliken, juwe leve willen den sulven Giseken unde den. de des 

d. Pr. Sachsen XXVIII. J. 15 


226 Urkundenbuch der Stadt. Magdeburg. 


myt ohne tho donde meynen to hebbende, beschaffen, dat se den 
unsen vorder neyne gewalt en don, sunder sik an rechte lathen 
genogen, so se jegen ohne anders nicht gedan noch vorgenomen 
hebben, darumme is unse gude wolmeninge und bidden vorder, gy 
willen den gnanten unsen borgeren derwegen juwe seker velige geleyde 
geven tho unde ave unde ok bynnen juwer stadt, meynet de sulve 
Giseke effte imandt se der wegen wurumme to bededingende, juwe 
leve schullen ohrer to gevende unde to nemende etc. wu sik dat 
geboret. mechtich sin, unde uns dat geleyde itezundt to ohrer hant 
to schriven, dat eyn sodanes gebroken unde in der gute sunder vorder 
moyge und ernisse bvgelecht werde. Vordenen wy tigen juwe leve, 
wur wy mogen, gerne juwe antwerde. Geschreven am mandage post 
Miserieordias domini under unser stad secret anno etc. LXXXII". 


Rathmann und innigismeister 
der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen borgermeistern und rathmaun tho 
Czerwist —. 


1482. April 30. 7. 
Der Rat von Magdelnrg ersucht den von Zerbst, dn Maurer 
Burchard, der das Leichenhaus der Johanneskirche zu bauen 
übernommen , nun aber den Turm der Nicolaikirche in Zerbst 
baut, «nzuhalten, seiner Verpflichtung in Magdeburg: nachen- 
kommen. 

Or. Perg. Si, adgefullen. 
Stadtarchir zu Zerbst. 

Unsern fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde. 
Uns hebben de kerkmeister sunte Johannis Ewangelisteu parkerken 
hir bvnnen unser stad bericht und weten ok, dat ze mester Borcharde 
dem murer dat likhusz to murende vordinget und he ohne der wegen 
geredet unde gelovet, ohne dat to beredene und neyn werk susz 
antonemende, darmede dat vorhindert werde, dar enboven he nu an 
dem torme to sunte Nicolawesze bynnen juwer stad arbeyden schulle 
ind nu bauen sin ghelovede zee nu an orem verdingende vorhindere 
etc. Wurumme, guden frunde, bidden wy fruntliken, juwe leve willen 
den gnanten mester Borcharden anholden, dat he van stund kome 
und dat werk nach sinem gelovede vordere und make, so zee de dinge 
dar to horende geschicket hebben und dar opp warden, sunder wu he 
deme zo nicht endede, denken zee ohne opp neynem arbeyde mvd 
willen to latende, sunder ohme darumme und der schaden dem 
gnanten goddeshusze darvon komende und rede geschen nıyd rechte 
antolangende und to vorderende, so zee uns des alles eygentliken 
berichtet hebben, und willen juk, guden frunde, hirinne gutwilligen 
bewisen, vordenen wy tigen juwe live, wur wy mogen, in flite gerne 





Nr. 471—479. 1482. 227 


und des juwer leve antverde. Geschreven am dinsedage post Jubilate 
under unser stad secret anno domini etc. LXXXIIme, 


Radmanne und inningesmeister 
der alden stad Magdeboich. 


Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne tho Czerwist —. 


H*s2, (Mai 21.) Hildesheim. 448. 


Die auf dem Tage zu Hildesheim vertretenen sächsischen Städte 
senden an Magdeburg eine Abschrift des zu Hildesheim verein- 
barten Recesses und ersuchen, da auch Magdeburg, Halberstadt 
und Stendal mit zu. Schiedsrichtern ungenommen seien, zur Teil- 
nahme an dem auf den 16. Juni in Hildesheim verabredeten 
Schiedsgericht zusammen mit den beiden anderen Städten Rats- 
sendboten und einige Doktoren zu senden. 

(rleichzeit. Abschrift. 

Stadtarchir zu Braunschweig. 

Hanserezesse III. Abth. I. Nr. 378. 


1482, Juni 5. 479. 


Schulge und Schöffen zu Glinde bezeugen den in ihr Richtbuch 

angelragenen Verkauf von 1! , Ilufe Landes daselbst seitens der 

Witwe des Benedikt Palentz und lassen diesen Brief durch den 

Magdeburger Bürger Jacob. Tode, den Herren des Dorfes (Glinde, 

lesiegeln. 

Or. Perg. Sp. 
St, M. s.r. Glinde Nr. 2. 

Vor allen richtern geystlik unde wertlyk unde susz vor alsweme 
bekennen wy Clawes Rennebek schulte unde scheppen to Glinde, dat 
in unem richtboke eyn vrede gescreven steyt ludende von worden to 
worden, so hyr na gescreven ys: 

Im jare der gebord Cristi verteynhundert tweundeachtentich im 
rechten gehegeden dinge heet vor uns de tuchtige frowe Katerina, 
seliger Benedictus Palentz nagelaten weddewe, in der personen Gorges 
Rimans, borger to Magdeborch, vor syck unde in vormuntschup Mar- 
Faten siner eliken husfrowen, der genanten frowen Katherinen Polentz 
dochter, darinne offenbar fulbordende vorkofft den erhaftigen hern 
Andree Perd, Vincencio Tyden, Nycolao Ryman unde Hinrico Swideri 
"Aonken, dyaken unde subdiaken in der kerken Magdeborch unde 
brn nakomen an unde uth anderhalve hove landes, vischerigen, 

ingen, grasungen unde allen oren thobehoringen uppe der velt- 
marken tho Glinde belegen ver anhorende, die itzunt Drewes Roggen 


15* 


unde scheppen vorgnant den ersamen unde w 

kemerer des rades der olden stad Magdeborch, un 
hern, gebeden he syn ingesegil, so wy sulvest neyr 
vor uns hengen wolde an dussen breff; unde ik Ja 
here des dorpes Glinde umme sodaner bede willen de 
unde scheppen darsulvest unde ock sodanne vorsc 
koep to bewyllende unde to fulbordende hebbe 

witliken hengen laten an dussen oppen breff, de ; 
bord Cristi unses hern verteynhundert tweundea 
myddeweken an sinte Bonifacies unde syner ge 
merteler dage. 


1482. Juli 3. Wien. 


Kaiser Friedrich fordert die Stadt Magdebur: 
bischof Ernst nach den Bestimmungen des Nürr 
gehorsam zu sein. 

Cop. 1" fol. 137. 

St, M. 


Wir Friderich von gots gnaden Romischer keiser. 
mehrer des reichs, zu Hungern, Dalmacien, Cro: 
hertzoge zu Österreich, zu Steir, zu Kerndten und zu Cr 
etc. entbieten allen und iglichen fursten, prelaten gra 
rittern, knechten, borgermeistern, innungesmeistern. 
meynden der alten stad Magdeburg und anderen st 


thanan vnn Ann „br. X. L] 





| Nr. 480. 1482. 229 


furstenthums und lande under sich gezcogen, die kirchen und gots 
pezeirde zeu lasterung synes gutlichen nahmes und unsers heilgen 
elaubens zcuorsturt und vortilgt, manich frawen und juncfrawen yrer 
eren beraubet, vil christlichs bluts vemmerlich vorgeisszen und eyn 
grossze auzcal christlichs volks wekgefurdt unde yrem gewalt under- 
tenig gemacht, als vogt unde beschermer der heilgen christenheit myt 
betruweten hertzen und gemuth geclagt und umb hulfe, rate und bv- 
stand ersucht, das aber laider biszher wenig verfangen, bis wir leist- 
mals den wolgebornen Hawgen graffen zeu Werdemberchg unsern rathe 
und des reichs lieben getruwen by unserer unde des reichs kurfursten 
und fursten geistlichen und wertliken, grafen, herren unde den von 
setten in evner vorsammelung zeu Nuremberg gehabt unde dorch 
den sollichin last unde sweren zcwang, so die heilge christenheyt und 
deutschen nation von den Turcken unde etliken christenmenschen 
ftundes gezunges teigelich lieden musszen, abermals entdecket unde 
ws hulfe ersuchen haben lasszen, die uns durch die statlich zeu- 
sesagt vs, unde aber in sollichem loblichen vornehmen dur den koning 
wn Hungern, durch des lande den Turcken am furchtbarlichsten 
weddirstand gescheen magk, aus eigen bossen mutwilligen myt swerem 
impen biszher vorhindert synt worden, des haben uns die gemelten 
wsern kurfursten, fursten und underthanen hilffe widder die un- 
glaubiren, auch denselben koningk als vorhindert sollichs lowblichen 
werks zcugesagt, darufl unser volmechtig anwalt den ernwirdigen 
Emsten, geboren hertzogen zcu Sasszen, administrator der kirchen zeu 
Magdeburg und Halberstad, unserm lieben andechtigen, by dem 
pfichten. der er uns und dem reich hait, und dar tho vorfallung 
tawsent margk lottigs soldes unabelesslicher pene ernant und ertordert 
haben, myt den synen seyn anzcal volks zeu rosz und zeu fusz! nach 
lutbe des anslags zeu Nuremberg gemacht uff sant Gallen tag nehist 
vorschinen gein Wihen zeu schicken, dem er als liebhaber des heilgen 
glawlens und gehorsamer furste unser und des heilgen reichs gleich 
andern gehursamen fursten, die ir anczal zeu gesatzter zceit gesant, 
"lan, die also dem heiligen glawben, uns unde dem heiligen reiche 
zu hilfe hie zcu Wyhen gelegen und nach seyn, unde so wir uns 
aus glawblicher underrichtung des ernanten administratoris clerlich 
urkunden, das ir borgermester, rathmann, innungesmeister und burger 
remeyne der alden stad Magdeburg unde ettwevil ander geistlich und 
wertich zeu den stifften Magdeburg und Halberstad gehorende uth 
solieher hilfe widder euwer glubde, pflicht und eyde settet, unde wirdet 
danluch uns. wo wyr sollichs gestaten, vorbestimpt hilft gantz zw 
rut (9) unde nieht alleyne uns, sundern auch dem heiligen reich 
unde gemeyner christenheyt, der sulch hulff zw gut, do myt den weg 
widder die Turcken zw offin, den zw seyner zceyt trostlick widder- 
sand zw thunde vorgenomen ist, zw merchlichen schaden raichet, 
unde gebeyden darumb von  keyserlichen machtfollenkomenheit 
emi unde vestiglich euch allen und iglichen besundern bey dem 


-- une y yuva BULUULOOLILUD 
hulffe lenger nicht widdert nach keynerleye vorzug 
in suchet, dan welcher ader welche diesen unsern | 
ungehorsam erfunden wurden, den adir die selben a 
sundern haben wir von Romischer keyserlicher 
erkant und erclert yetze als dann unde dann als 
bestimpte penen ohn widder restitueren gefallen 
gnanten administrator unde seynen nachkomen u 
widderrufflichen gewalt geben, solliche pene von 
und yren guttern zw erfurderen, wann, wy unde z 
yne eben und bequeme ist, als unser keyserlich: 
uszgegangen das wyeter inhalten. Hyr nach sych : 
richten unde szo gehorsamlich zw erzceygen, dasz 
sollicher pene unde straffe halben ferrer sie zw hanc 
yr unser ernstlich meynung.  Myt orkunt disszes b 
unserin keyserlichen zw rugke uffgedrucktem inge 
Wihen am dritten tage des monts Julii nach Chi 
czeynhundert darnach im zeweyundeachzcigsten , 
Romischen im dreyundviertzigsten des keyserth 
dreyszigsten, des Hungerschen im vierundzewentzigs 

Ein fast wörtlich übereinstimmender Declarat 
fol. 139 und in gleichzeit. Abschrift im H. St. A. zu 
Archiv). 


! In dem 2. Briefe wird die dem Erilischof Ernst aufer 
134 Mann zu Ross und 132 Mann zw l'uss angegeben. 


a - mn o 





Nr. 481—482. 1482. 281 


boschevde. dat gy dv varheyt mogen thusken uns erkennen, is my in 
deme vrsten not, dat yk juven borger irsteu vorboden latte vor deme 
ermmen rat tho Magdeborch, dar vk thuge denke ower em to furen 
sakke halven, dat he my sodanner schult to entfallen denkket, unde is 
myue dynstlike bede, gy vyllen juwes borgers alzo mechtich vessen, 
dat he sodanne thuge ansy unde hore, oft he jegen dy thuge ichtes 
\e to seggen hedde, schal ome unscheddelliken vessen, vorde he ok 
myner herren unde myne schryfite nicht achten unde vedder dy 
tburenysse nicht seggen, so vel yk doch sodanne thugenysz in des 
mde schedebok schryven latten unde darna my recht jegen juver 
ewerdycheyt in der gutte gerne erscheyden latten, vorde aver ome 
vor my lede werden, so schal he doch vor my unde mynen, der vk 
to dunde hebbe, eyn sichger feylich geleyde to unde af to komen 
hebben alzo verne, alzo he sych leydelvken holden vyl ane geferde. 
Des to merer bokantenysz hebbe Jacob Kok myn merk uppe dussen 
bf latten drukken, dy gegeven ys na Cristi unsses heren gebort 
A'UcC darna in deme LXXX°Il in deme dage Margarete der hylgen 
junkfrowen. 


Adresse: Deme ersamen borgermester unde ratmannen to Szervest —. 


482, Juli 13. 482. 
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, Bartholomeus 
Ecke zur Entscheidung eines Streiles nach Magdeburg. zu 
schicken , widrigenfalls ohne ihn verhandelt werden würde. 

Or. Perg. Si. ubgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsern fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde. 
Alsodan saken und gerechticheid halven, alse Jacopp Kok unse vor- 
sprake to und wedder Bartolomeus Ecken meynen to hebbende efte 
heflt, der de gnante Jacopp bekennynge vrome lude, wu wol ohne 
de benomde Bartolomeus des entfallen wille, to tuchnisse hebbe, und, 
suden frunde, nach deme de sulven lude hir unse borger evn del 
"ak sin, also dat ze nicht aver velt wanderen magen, so wy des 
van dem benomden Jacoppe berichtet sind, is unse gude wolmeninge 
und bidden, juwe leve willen den merbenomden Bartolomewese, juwen 
und ok noch unsen borger, anholden, dat he sik derhalven am 
sonabende dalinge vord over achte dage titliken halve wege myddage 
’ un op unse radhuesz voge, so hebben wy Jacopp Koke ok vor- 
Mmyddelst denjennen, de de van den dingen weten, medetobringende 

heden, de ohme ok dar to to und are und tur stede veligen, de 

en denne to vorhorende und de, eft wy magen, in der gute 
Yüoleggende; keme he aver nicht, so mosten wy de sulven tugen 

* wol vorhoren und in den dingen, so sik eygede, gebaren, und 

WUmede wy juwer leve to willen und denste sin magen, dou wy 


232 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


gherne. — Geschroven. am sonabende Margarete virginis et martiris 


under unser stad secret anno domini ete. LXXX secundo und des 


! Y 'erde . . . 
Juwe leve antwerde. Radmanne und inningesmeister 


der alden stad Magdeborch. 
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmanne tho Czerwist —. 


1182. Juli 16. Wien. 153. 


Kaiser Friedrich befichlt auf‘ Bitten der Stadt Erfurt dem Tate 
der Stadt Magdeburg, jene nicht unbilliger Weise zu befehden oder 
ihren Handel zu stören, sondern thr vielmehr gegen ihre De- 
leidiger beigzustehen. 

Or. Pap. St. abgebrockelt. 

St. M. s. r. Erfurt A. VII, Nr. 92. 


— geben zu Wienn am sechtzehenden tag des monets Julii nach 
Cristi gepurt vierezehenhundert und im zweyundeachtzigristen uunsers 
keisertumbs im einunddreissigisten jaren. 

Unter derselben Nummer liegen im ganzen 15 gleichlautende Dri fe 


des Kaisers von demselben Datum an die Fürsten und Nädte in 
Sachsen gerichtet. 


b 


1482. August 17. 184. 


Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, seinem Dürger 
Aschersleben ın seinen (reschäften förderlich zu sein. 

Or. Ferg. Sı 

Stadtarchiv zu Zerbst, 


Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern wuden frunde. 
Wy bidden deger fruntliken, juwe leve willen dissen jegenwerdigen 
Claweszen Asschersleven unsem borger van wegen und in macht 
Ciriacus Smedes ok unses borgers in saken, so he des vormyddelst 
Bartolomeus Ecken, juwem borgere, to donde hett, so he juwer leve 
de saken wol opinbar und namhaftich maken werd, umme unser bede 
und nach gzelegenheyd gunst, vordernisse und guden willen bewisen, 
also dat he alsodaner saken nu myd ohme to av edrage und ende moge 
komen, vordenen wy tigen juwe leve, wur wy mogen, gerne. Ge 
schreven am senabende post Assumpeionis Marie virginis gloriosissime 
under unser stad secret anno. domini ete; LXXN. secundo. 


Radmanne und inningesmeistere 
der alden stad Magdeboreh. 


Adresse: Den ersamen boreermeister und radmannen tho Czerwist —. 





Nr. 433—485. 1482. 288 


1482. August 19. Magdeburg. 185. 


Appellation der Stadt Magdeburg gegen die com Administrator 
Ernst ıhr aufgelegte Türkensteuer. 


Gleichzeit. Abschrift. Pup. 
Haupt-Staatsurchiv zu Dresden ( Wittenb. Archiv, Irzst. Magd. Bl. 193—923). 


Im den namen godes amen. Kunt ssy alle den, de ditt opembar 
instrument sehin, horen edder lessen, dat na Cristi geboret dusent 
vilundert dor na im cwenundeachtipisten jare in der veffteynde 
indietien am montage des negentevden des mantten Augusti, de me 
den ernemantten heitet, des allerheyligisten in godt vaters unde herrn 
hem Sixti des virden von gotliker vorsichtikeit pawest des elfften jares 
ses pawesdomes unnd des allerdurchluchtigen hochgebornnen 
fursten unde herrn herrn Frideriches des Romischen keyssers syner riken 
des Romischzen im dreyundevertigisten, dess keissersdomes dreiunde- 
druttigisten unde des Iungersehzeu im virundeewincigisten jare, to 
trien tyd dages edder na derbey, to Magdburgk up dem rathusse 
in der alten stadt in magister Petri Hofener uftenbar schribers unde 
der, dy hir beneden namhafftich geschreven unnd thu tugen dorto 
geeschzitt sind, jegenwertigeit hefft dy hochgelerde magister Conradus 
von Sessen in beyden rechten doctor in bywessen der ersamen 
Vien und vorsichtigen luden Ulrich Drewes unde Hinrik Almans 
burgemeister mit andern rattmanen unde innigismeistern, dy des vor- 
peschreven jares mit one eynes rades stede to Magdeburgk na older 
Mfiker unde wontliker wisse vorheget unde beseten, alzo des rades 
unde der stadt Magdeburgk vorgnant anwalt, sindieus effte procurator 
unde von. der gantzen stad wegen dar to in miner undo der sulfften 
hir under geschreven tuge jegenwartikeit, von «den vorgemelden 
borgemeistern ratmannen unde innigismeistern gesatt. geordett uude 
zeschiket, in synen handen eine schrifft gehad in sick holdende eyne 
appellavien offte berupinge, dy sulfften schrifft dy vorgnanten magister 
Conradus do sulves lass von anbeginne wente tom ende in andacht 
Inde meynunge, von den ergenanten borgemeistern, ratmannen, innigis- 
Reistern, borgern unde inwoner to Magdeburg wegen to appellirende 
unde sik to berupende unde dorup apostolos offte tuchnissebriffe to 
tiende unde to nemende unde anders na lude der sulven schrift to 
dude unde to schaffende, welke schrifft von worden to worden inholtt, 
ze hir nach folget: 

In dem namen der heiligen dreivaldikeit zeliglieken amen — Alsso 
* naturlicken unde gotliken, ok dv pawestlicken unde keiserliken 
Paten rechte uch der eddelen unde milden fursten hertten in guedig- 
iker underwissunge des hilgen geistes «dorch orer forstliken. munde 
iwhwerdigliken gesloten, up dat dy werlt also von ohm des sulven 
rechten eyn weten hedden unde dy unschuldigen gehanthavett. be- 
“huttet, betrostet unde by rechte beholden, ok durch sy dy wwWWwe- 


234 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


meliken unde scheddelike wille mit des rechten gestrengikeit be- 
ewungen mochten worden, alle den, dy ungnedigliken unde schedde- 
liken beswert adder unrechtigliken belastet edder in furchten syn, sv 
noch edder meher beswert muchten werden, tolaten unde vorgunnen. 
dat sy in crafft der apellacien adder berupinge rechtliken beschutten. 
behelpen unde berupen unde sik unrechter vorkortinge unde be- 
sweringe lhalven mit rechte uphalden mogen, dem nach spreke ick 
Couradus von Sesen anwalt, sindicus offte procurator der ersamen 
unde vorsichtigen  borgemeistern unde ratmanen, inungismeistern, 
burgein unde inwonern disser alden stadt Magdburgk sampliken unde 
besunderen in meinunge unde andacht to appellirende unde mik to 
borupende von der gnanten borgemeistern, ratmanen, inungismeistern, 
burger unde inwonre unde ganczen sampnunge wegen gemeine unde 
apostelen cffte tuchnissebriffe in rechter tid unde forme to biddende 
unde alle andere dinge dar by unde beneven nach nottdorfft to donde 
unde mynen herren to bedingen, wu id sik begevene hefft im dem 
jare, do man schreiff nach godes gebord der mynner tall in dem 
achtzigisten jare umme wynachten edder dor by, dat dy eddele unde 
wolgebornne herre grave Hugk grave to Werdenbergk unde Hilgen- 
bergk, amwalt des aller dorchluchtigisten unde hochmechtigisten heren 
hern Fridericks des Romisehzen keyssers, den ersamen unde wissen 
borgenieistern unde dem rade dusser stadt Magdeburgk vorkundigett 
hefftt den handel unde beslutt, so he in stad der gnanten kevserlichen 
majestat mit den kurfursten geistlik unde wertlik to Norenbergk uff 
up Martini gesamelt gehadt unde besloten hefit, to wedderstanden «den 
vianden der hevligen cristiliken kerken unde unsers heiligen kristliken 
gelovens unde one der halven bescheiden unde entdecket, dy tage dar 
sv up angeslagen syn worden unde geboden on to schicken ewusschzen 
dat unde Walpurgis to Wyne to synde, unde forder one verkundiget, dat 
dar van gemeyner samplunge evn gemeine dach up Reminiscere jegen 
Norembergk to komende gesat were der sake halven to hulpe der cristen- 
heit unde wedderstant den Turcken to handelnde etc., den sulven radt ok 
dor to gefordert von der keysserlichen majestat wegen, ore dropliken bode- 
schop in fullmacht dor to schicken scholden etc. nach vormeldunghe 
des vorgnanten graven Hugen in amwalteschaffte dan sulves an den 
vorgnanthen radt geschicket in sulben worden unde also ludende so 
hir nafolget: Kevserlikir M. amwalt Haugh grave zcu Werdenberr 
zcum Hilgenberg entbiten den ersamen wysen burgemeyster unde 
rathe der stad Magdeburgk unser fruntlich gruss thovorn. Doreh den 
beslyss der lobelichen samplunghe unser gnedigen herren der kor- 
fursten unde fursten geystlich unde wertlich, dy by dussem keyser- 
lichen tage ally zeu Norenberg gewest seyn und der sendebatschafftt 
ist vorlasen, das wir uch sullen vorkunden, alss wir uff sulehen tag 
anbracht habben dy beswert unsers allersgnedigisten herren des 
Romischen keysers als eynes vogetes der kyrchen van des cristilichen 
gelobens unde folks auch Dawtzscher nacion wegen, dy si lyt von den 





Nr. 485. 1482. 235 


Token den vyant unsers geloben, das uff unser ersuchen von der 
kesserlichen acht wegen von der ghemeyne sampnunge weghen unss 
zu gesaget ist hulfe unde beystant von der gantzen nacien wedder 
dy Turken nach orem vormoghen, unde doruff ist darzeu ghegeven 
vw ghemeyner sampnungen den geradtfraget beslossen unde zeu- 
ghesaget ist funfftzentawsent man zcu ross unde zeu fus drey jar 
widdr dv Turken zcu legen, den mit hulfe gots treflichen wydder- 
sant zcu than, unde daruff eynen anslach gemacht, in welchen an- 
saghe ir angheslagen sevt drey zeu rosse unde sechse zeu fusse, 
eforde wir uch von der keyserlichen acht wegen als dar geschikt nach 
lue unserss befels voran gescheget, das vr wellet dy selbten zeal 
whikken wol gheróst unde myt guten houptleuten versen, das se 
lemen kegen Wvne cwisehen hy unde Walpurgis nestkumpftich unde 
sieh furder ordinyren lassen unde gebrughen deme oberen houptmane, 
dr von der keyserlichen acht gegeben wyrt nach luthe des abe- 
KXlevdes unde zeusagens, wy er denne sulehes daruff ordinyren unde 
befelen wyrdt; merer ist hy beslossen von gemeyner samplunghe, 
ern gemeyne tag uff Reminiscere schirst kumpftiek hir erlagen Noren- 
berg in dussen sachen zcu hulfe der kristenheyd und widderstant der 
Tırken, do von stetlich zeuhandelen zeubesuchen, von den gemeynen 
naeien, dar zeu keyserliche acht personlich auch komen wyrt, were 
len leybes not adder abgelegenheyt der krigesloffte das nicht erlyden 
muchten, das got wende, erforder wyr uch von der keyserlichen acht 
wegen, das ir euwer treffliche macht botschafft hv erschicket myt 
Yulln gewalt ane hinder sich brenghen alles das hyvlfit vornemen 
handeln unde thun, das uff sulche kristlichem tage beslossen wirdt, 
das wardet ir habben lon von gote, guth geruchte von der werlt unde 
“it dv keyserliche acht in allen gnaden erkennen unde wyr umme 
ich gerne beschulden. Gegeben zeu Norenberg uff errichttag nach 
lartini anno. domini etc. octuagesimo. 

To suleher dachfart der radt yren antzal tho schiekende ungehordet 
Wide gheheyschet, ok de yrluchteden hochgebornen forsten unde 
lerren herren Hermann  erwelte das arezebyschopes to Kolnen, 
Philippus paltzgrafe by Reyn, Ernst herezoge tho Sassen, Albrecht 
Marggrave tho Brandenburgk, des heylgen Runischen reychs korfurste, 
Philippus bischop tho Bamberg, junghe unde althe pfaltzgrafe bey 
yn unde herczoge in Beygeren, Wilhelm bischop tho Egenstadt 
"Me ander der samplunghe dess keyserlichenn tages tho Norenbergk 
!àlude unde inholde oress vorsigelten brefess uppe de tyd deme rade 
X tho geschikt also ludende: 

Unseren gunstlichen gruss thovorn, ersamen weysen liben be 
sunderen. Also der allerderchluchtigiste forste unser aller gnade aller- 
Niédirer herre der Romesche keyser evnen fagk in das reyeh uss- 
ststreben hadt jeghen Norenbergk uff Jacobi. der sich enthalden hadt 
‘ss ler, darzeu hadt seyn keyserliche majestadt schyeket sevnen 
ulmechtigen keyserliche anwalt Hughen grafen veu Werdenberek 


236 Urkundeubuch der Stadt Magdeburg. 


unde Hilgenbergk, der uns klegelichen erschrecklichen erschreckliche 
dingk von viande unsers ghelobens deme Turken vorbracht hadt unde 
clegelichen angeczevget dy trupezal unde besweret, dy dy cristenheyt 
von om hadt müssen dulden unde tegelich ubet unabluslich mit mordt, 
brant, zcustorunghe der kyrehen, zcu verbrechen der befestünghe und 
alles des handelt. das zcu abebr uche unseren geloben der cristlichen 
kyrchen unde kristlichem folke dynet unde ane mittel dy Dewtschzen 
nacion treffelich anficht unde beschedigit an beiden steten geistlich 
unde wertlich, luthe unde gud, wy vor angesaget ist, unde had uns 
ersucht unde gebetin von der cristlichen kirehen wegen hulff, radt 
unde bystandt, "dass ym von der nacion wegen eynhelliglieh zugesaget 
ist, unde dar uf unde dar zu gebin, dv do beslossen haben von der 
hacion wegen mit unsern willen, wissen, volwort zugesaget der keysser- 
lichen majestat als unserm herren unde voite der kirehen widder dy 
unglewbigen funftzentussent man zu ross unde zu fusse drey jare zu 
forliehen unde di zu habende zewussen hy unde Walpurgis schirtz 
kunfftigk zu Wyne, eryndern wir uch als korfursten unde fursten des 
heiligen reichs als liphaber der cristenheit unde des gloubens mit 
fleyss an uch begeren der eristenheit zu troste uwer antzal zu schicken 
unde zu dem tage zu kommende, wy der keysserliche majestat anwalt 
Ouch des von der keyserlichen majestad wegen erfordert unde ersucht, 
als ouch dv got horsamen finden lasset, als uns nicht zeweiffelt, ir 
als liphaber des gloubens unde undertenige der keisserliche majestat 
unde dess heiligen reiches gerne thun werde, des wert ir lon haben 
von got, gut geruchte von der werltte unde wert dy keysserliche 
majestate genedeglich kegen uch erkennen unde wir zu samp der 
billikeit gerne umbe uch beschulden. Den ersamnen wissen unseren 
lieben bsundern burgermeistern unde der radt stad Magdeburg. 

Unde sulke erforderunge unde heischzunge des gnanten anwalden 
unde anherdunge effte mildikeit ermanunge der irluchten hochgeporen 
fursten unser gnedigen hern der korfursten etc. unde andere fursten unde 
herren alzo gehorsamme des heyligen Romischen reiche haben dv 
ssnanten burgermeister unde rathe geschicket unde dar ezu gerichtet 
der forderunge evne fulgenuge zu thunne, zo dar eyn gemeyne radt 
geworden werde unde ok awern betripliken "unde volmechtige boschaftt 
ok zu deme bestymmeten tage Reminiscere uch gefertit unde zu 
Norenberek geschiket unde dem keysserliche anwalt in stat der 
keysserliche majestat or gehorsammen unde unterteniglichen nach der 
billikeit unde vorpliehte dinste ertzeigen unde beden lathen, unde so 
do tor tid dy dach vorrucket is worden, is dy sulve or ambastathe 
unde uthgeschickte mit willen unde fulwort das vilgnanten herren unde 
graven des anwalden nach geleigenheit von der gescheiden vormildest 
avescheidunge unde vorwillunge, dat dy gnante radt dar wedder 
umme ore botschafft schicken scholden, so sy vornemen, dat dy 
fursten von Sachzen etc. na den ostern dar to Norenberg kummen 
werden, dess dy sulve anwalt, so ik nichten twivele, alsso alles dem 





Nr. 485. 1482. 931 


rale nicht in affrede svn wert. Bvnnen der tyd also umbe mitfasten 
che hefft dy erwerdigiste in got irluchte hochgeborne herre Ernst 
administrator der kerken to Magdeburg unde Halberstadt ete. hertzoge 
to Sassen etc. or gnedige herre evnen lantag byvnnen dusser stadt 
Mardburgk vermiddelst syner lantschap geholden umbe eyne sture to 
wmmelnde jegen den vihand der cristenheit den ungloiubigen Tureken, 
dar to sine gnaden fulword gegeven worden is mit itlikem unde so- 
danem bescheide, so also in tiden vorhandelt unde verlaten is, effte 
dar eyn gemeine dach worde, unde ok sunderliken so dy gnante unsse 
sedie herre herr Ernst administrator etc. dem rade unde der stadt to 
Magdeburg gnedigliken abedragen werde den artikel. so one an dem 
Weit vorgangen keisserliken dage to Norenbeigk upgelecht unde dar 
to von den anwalden der keisserliken majestad erfordert unde von den 
henameden irluchten kurfursten, fursten unde anderen herren angetzoren 
unde vormanett, unde so dar na dem rade von Magdeburg in kund 
zwerlen is, dat dy fursten unde herren von Sassen ete. up wy- 
achten nach Norenbergk to reysende sich schickeden unde so unde 
nach dem or des voides sendebode mit der keysserliken majestat ano- 
wallen in synen avescheiden von Norenbergk voriaten hadde, dat dy 
ralt dar denn ok wedder ume schiken wolden, hefft dv radt to dem 
anderen male vor pingisten ore drepliken unde fulmechtige botschaft 
alsı aver jegen Norembergk vorgeschicket unde oren gehorsam unde 
getruwen dinst dem anwalden in stadt der keisserlichen majestatt nach 
sebore entdecken laten. so sy ok node anders rechtliken wolden ge- 
funde unde erkant werden, sundern alle tid sik gehorsamliken unde 
dinstliken erboden, ertzeiget, gewisset unde geholden heben, so wol 
kuntlich unde. oppenbar is, unde sik ok noch also willieliken erbiden 
uide s dar benemen dem handel, so ore gnedige herre administrator 
der kerke to Magdeburg unde to Halberstadt up dem lanttage mit 
one der dinge halven hefft handeln laten, derwegen de radt siner 
malen unde siner gnaden werdigen unde erbaren reden hefft ent- 
decken unde bidden lathen, alsse der sollikes handels der taxatien 
unde den tal des volkes one to geschreven vermiddelst synen gnaden 
in stadt der keiserlichen majestat mochten enieh unde loss sin, offte 
“es siner gnaden radt darinne were, der halven des radt uthgeschiken 
nein bescheit is geworden, so dat dormede dy bodeschop vortogen is 
nach Lauereney adder dar bey, dad ok alles ok dy anwalden unde dy 
fixal der k. m. on, in den tiden ok to Noremberge was, dem rade to 
Maehburg umbe der sulven bodesehop — vormiddelst. dem rade. to 
Noremberge nicht in avereden syn werden, so si sik des to den 
sulren ventzliken betruven, unde so dy wilgnante sendebote dor to 
orembergk lange tid des dages hadde geherret unde dar itlike herren 
eerest weren unde evne deil widder von dar gereden unde so dy dar 
Bich weren (?) unde mit den dy up dem radthusse to Noremberg, is 
op des vorgnanten rades von Magdeburg vorachtet worden 

k Geh beschaffen undo bybrengen dess erwerdigen in god vadevs unde 


nanucis Uescueilden worden, Sundern von den vorgen: 
herren dem administrator ete. doch so sy besynnen 
schult, wu sust bygebracht unde geraden, unde eyr 
dar dorch sy eventhure alles ores gudes unde in va 
na vormeldingkeschriffte unde einer zcedeln one 
synen tyden vortobrengen angelauget, solke sture « 
in neinen andern bvgelegen landen effte herschapg 
unde ok up der gnanten dachfart nye gedacht wort 
nommen is; so des de radt in kunde kummen mac 
vor war, dat dy erbar radt vorgnant alle tid bere 
unde by huden dem tage unde alle tid oberbodik sy: 
majestat nach vorwanten dingen in aller billicheit 
bystant to donde to allen cristlichen saken unde « 
danne antall up sy to Norembergk gesat unde geord: 
so sy ok dar to up Gally to donde weren vermanet 
vormanet wurden, des one dith nicht geschen, su 
unbewust is, dem administrator etc. orem gnedigen 
sage effte eyde der halfen gedan hebben offte der I 
plichtig mochten wesen, sunderen dar en boven, so 
bin berichtit worden, meyn gnedige herre von Mage 
radt kortliken bynnen teyn dagen noch nicht vorgan, 
schrifliken maninge hefft anlangen unde besuken | 
mercke, dy cantzler, dy up deme wege zcwusse W; 
gebleven is, dem god gnade, unsern allergnedig 
Romischzenn keyser etc. unbescheideliken sere vorfe 
bedechliken wes vorbracht unde vorkundiget hebbe ur 


lat Av harwramnıotnae we rndéssseW^A vd —-——f2-—.-f'f.-Aí-- 





Nr. 485. 1482. 239 


$sy von synen gnaden dem heyliken rike den sulfften stifften unde 
andern fursten hebben, unde dor to by dusent margk goldes unapp- 
lssiger pene, dat sv unde eyn yder besundern sik in dem, dat ilv 
mante administrator to fultihunge syner hulpe up einen yvdern slan 
werdit, in evnem mantten nach der tid, so sy mit den sulven bots- 
hnfen ersucht syn worden, sik behorsamliken holden uude up ge- 
rurder hulpe lenger nicht wegern noch jenigerlev vortoeh nach uth- 
fucht dor innen suken etc. anders dy sulven alle unde ydern be- 
sundern in dy keyserlich acht to fallen etc. so dat denn eyn unver- 
«gt unde up pappir vortekent unformlik unde ceraftelosse schriffte 
vor den vele bestymmeden rade zu Magdeburg overgogeven unde 
gehandeleget in lengern worden forder inheldet, welk unwontlik und 
wre schedelike vernement durch den vorgnanten cantzeler in andacht, 
w wol to vormerkende steyt, dat he sodanne vorberurder brifle deste 
lichtliker angebracht, dem gnanten rade unde gemeynen borgern unde 
inwonern to Magdeburg to ungnedilicher belastunge unde  grotem 
sweren schaden alles hindert dem gnanten rade unde borgern ge- 
meyne, dy dor to ny geeschzett, geladen edder vormanet syn worden, 
jennige antwurde. inrede, jegensagke edder entschuldigunge dar widdei 
to donde, ok en hefft dem gnanten rade to Magdeburg nevne ave- 
sehrfte der keyserliken befelungesbrifte, icht der welke von der 
keisrliken majestatt dem vilgnanten administratori etc. unserm 
gnedigen herrn gegeven weren, dv sy doch. so ick des von one be- 
richt bin, geeschzt gebeden unde der begert hebben, mogen werden, 
des man doch nach uthwissunge der rechte dem vorgnanten rade von 
Magdeburg nicht en scholde geweygert hebben, sundern na ver- 
melinge der andern ergnanten unverssegelden unde unformelken 
eraftlossen schrifften ane ander befelunge ader bevbriffe werden dy 
vVeresrmden von Magdeburg von stund sunder ander vorsukingke 
unde unaverwunnen sunder alle contumacion effte ungehorsam, doch 
beheltlick des unweselichen unde crafttlosse vernemens erkant unde 
erclertt, wu dat sy in grote swere unde ungnedige unde undrechtige 
pene ane wedder restituiren schollin syn gefallen, unde dem ad- 
ministratori unsern gnedigen hern sie gewalt gegeven. sollike pene von 
den von Magdeburg tho erfordende etc. lengers inholdes der sulven 
ınieregelden up papir vortevkent crafltlosen seriffte. dat denne alles 
wedder richtes unde rechte orlenunghe is erganghen. dy nicht von 
waren penen, sunder von vorganden ladungen edder heyschunghe 
^"»en anfangk schullen nemen. Nachdeme nu doreh sulk unwantlik 
"nde unforsenlik vornemen unde anbrenghen «dy | vorbestymmethen 
mfne hernn dv borgermeister, ratmanne unde innigismeyster, borger 
unde inwoner tho Magdeburg ghemeyne unde ik nu von arentwegen 
"US$ vormerken, sere schedeliken beswert unde swarliken bedrawet 
"de genodiget werden unde beforchten, dat de velgnante von Magile- 

Tg dorch den administrator etc. oren gmedigen heren edder in 
nen nahen fordern besweret mochten werden, so he eyn exeeww 


240 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


in den saken one sulves belangen sal von der kevserlike» majestat 
geschicket unde deputert wesen noch vormeldunghe der obgedachten 
nnversegelthen unde vor dem genanten rathe von Magdeburg over. 
vcgeven crafftlosen serifft, sal darumme nu dat de radt unde borger 
zremevue der keyserlichen majestat dysser dinghe halven der warheyt 
eruntliehen. underrichten unde on underwisen mogen, also des sulven 
rades unde borger tho Magdeburg gemevne sindieus anwalt efite 
proeurator berope ik Conradus vorgnant mik in dussen schrifften von 
der sulven myner herrn borgemeyster, ratmanne, innygismeyster unde 
gemeyne borger tho Magdeburg und ok myner eygen wegen unde in 
goder andacht tho sterkunghe der rechtverticheyt an den allerhoch- 
mechtigesten unde dorchluchtigisten heehgebornen forsten unde herren 
herrn. Frederike etc. dem keyser des hilgen Romeschen reychs unseren 
allergnedigisten hern unde syne keyserliche majestat unde bidde mit 
tho gevende appostelen unde tuchnissebrefe tom ersten, andern unde 
dtridden male, flitigen, flitiger unde aller flitigest, effte hir we ist, dy 
mik dy geven mach uppe dusse myne vorgesereven appellacien edder 
berupinghe. also von my gheschen unde sunderliken tuchnyssebrefe dor 
aver von jw openbar notarien edder schrvver unde sette. unde geve 
dor tho dy gnanthen myne hern borgermeyster, ratmanne, innygis- 
meyster, borger unde inwoner gemeyne tho Magdeburg unde alle dy 


jennen, dy one unde my in dusser vorberurden appellacien, berupunge 


unde saken hulpe edder byfal unde trost don edder noch don werden, 
in unde under dy beschuttunghe unde beschermunghe vordedigunge 
des obgnanten unsers allergnedigisten herren des Romeschen keysers, 
syner keyserlihen majestat unde des hilgen Romischen reichs unde 
wil mik bedinghen, vorworden unde protestire, na deme dat dw 
keyserlike majestat to ferne von uns beseten is unde icht ik dorch 
avanthure unde viantschap unde ferlickeit der wege dusse appellacien 
in rechter tyd syner keyserliken gnade nicht vorkundigen muchte 
edder ok dem administratori etc. unserm gnedigen hern de dar nicht 
eylichliken (?) steden, dat ik sunder angest komen mach, residiret unde 
heflt. syne wonunghe unde lage, wy wol ik mik to synen forstliken 
gnaden nicht unbillikes aver alles guden vorsehe unde vorhope, 
sundern so syne gnade wounct up den bergen unde slote mit synen 
hovetluden unde reitern, dar vor mik nieht en wevnich geuwelt unde 
mik entsette. dat mik ok den gnanthen mynen herren dem ersamen 
rade unde den ghemeynen borgern eyn solkes icht ik umme der unde 
ok merhir anderer redelike sake willen dusse appellacien in gekortliker 
tyd nicht vorkundighe unde forder dar up appostelen bidden kan unde 
konde, nicht to schaden komme, hyr ob so bydde unde heyschze ik 
vorgnanter Conradus ete. sindicus, anwalt edder procurator der merhir 
enanten myne herren der ersamen burgermeystern, ratmanne, innygis- 
meister unde der gemeynen borger unde inwoner tho Magdebnıg in 
orem namen unde on tho gevende vermiddelst juwen openbar 
schryver so. vele. instrumente, also uns der nott unde behuff iss edder 


Nr, 485. 1492. 241 


sınde werde, unde protestire, dat ik dusse myne appellacien corrigire 
vorbeteren, vormehren unde dar tho tosettende, vermynren edder dar 
af thonemende edder tho verlenghen offte vorkorten moge, edder eyne 
andre in dy stede legen unde geven, so offte unde dicke den vil- 
ganhen ersamen unde vorsichtigen borgermeystern unde rattmanne, 
: imwgismeyster, borger unde inwoner to Magdeburg gemeyne unde mik 
|! Qwrmde vorgnant also orem sindico effte procurator des nott unde 
.. bhuff muchte werden, des ik mik also mit herlickeit des rechten unde 
na aller notdorfft vorworde unde bedinghe. Over dusse vorgescreven 
dinge alle unde eyn yslik besundern hefft dy vilgnante magister 
Conradus sindicus anwalt effte procurator von syner herren wegen 
myk apenbar schriver geeschzet unde gebeden, dat ik om eyn edder 
merhir instrument makede, so vele alse der in dussen saken vor- 
berart nott edder behuff syn werde. Duth is geschen to Magdeburg 
updem rathuse in der aldenstadt im jare, indictien, am dage, im manten, 
pwsdom und dagetydt, also hyr oven beschreven steyt; hyr by an 
unde over syn gewesen de craftige er Hinrik Pusteman magister in 
den seven fryen kunsten unde dy bescheyden Johannes Witte baccalaureus 
in den frien kunsten magister unde Hildensemensis bischopdom cle- 
ie dy tho allen vorgescreven dinghen syn tho tuge geeyschzet unde 
en. 
Unde ik Petrus Hovener, clericus Werdensis bischopdoms von 
kerserliker gewalt appenbar scriver, noch deme ik by sodanen vor- 
ge&reven appellacien, berupunghen, protestacien, bedingunghe, bid- 
dunghe unde eyschzunghe der appostelen edder tuchnissebreffe und 
alle ander ghescheffte dorch den vorgnanten magister Conradus sindicus 
procurator edder anwalt von der ersamen borgermeyster, ratmanne, 
innigismevster unde der gemeynen borger unde inwoner der stadt 
eburg wegen geschaffet, geschen unde gedan mit dem ovenscryven 
tugen byn personliken jegenwordich gewesen unde hebbe gesehen 
unde ghehort, dat duth so allis vor my is ghescheen, gedan unde 
geschaffet, hyr umme hebbe ik dut instrument dorch eynen andern, 
wente ik derpeliker sake halven sulven gehindert was, flitigen unde 
truweliien laten scriven unde dusse underscriflt darto myt myner 
eygen hant gescreven unde alse eyn apenbar instrument serifft gemaket 
unde to orkunde und bewysunghe der warheyt ok in stade der 
appostelen edder tuchnissebriffe von my. so berurtt is, dorch den 
güantben sindicus geeyschzet unde gebeden myt mynem wontliken 
Ng, des ik plege to brukende, dut sulffte instrument ghesekent 
unde dat fort dem vilgnanten sindico gehandeleget unde overgegeven 
tbo allen vorberurden dinghen unde saken gebeden unde tho tuch- 
nisse sunderliken geeyschzet unde gefordert. 


L Gebieten d. Pr.Bachuen XXVLL 3. 16 


_—- 01,7. wm —-—- wuu 4A UOWCI OÖ U, PPP LT. ANT. 94. 


— Gebichenstein — thuszend vierhundert doi 
achtzigesten jare am dinstage nach Assumptionis X 


sissime. 
1482. August 21. 


Der Rat von Magdeburg ersucht den Rat vo. 
Falschmünzer zu fahnden. 


Or. Perg. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besu! 
De ersamen unse frunde van Brunswik und wy he 
der munte und sulver gemuntet, itzund in fengniss 
nach orer bekentnisse nach orem vordenste werden 
missededer myd itliken, de denne rede gherichtet, ı 
gnant Clawes Rapenacke, de noch levet und itzun 
schulle, selschopp gehad und de velscherie geovet 
so juwer leve des disse jegenwerdige Martens uns 
wol vorder muntliken berichten werd; wurumme, g 
juwe leve nu wol dar bequemeliken und also opp 
den sulven Hapenacken ok in juwe beholt krigen 
danen boszheyd utgerodet werde, so wy nicht 
sterkynge der rechtverdicheyd und vorderinge de 
alle tyd gerne don, und wurmede wij juwer leve to 
sin mogen, don wij gerne. Geschreven am middew 





ri 
z NNNM IN 


Nr. 486—488. 1489. 248 


H9, August 3. —— 488. 


Bürger Claus Dorre verkauft dem Kloster S. Augustini 16 Gulden 
wiederkäuflich für 400 Gulden. 


Gleichzeit. Abschrift. 
Stadtarchiv zu Magdeburg. 


Ick Clawes Dorre, borger in der olden stad Magdeborch, bekenne 
vor als weme in dussem pen beseghelden mynen breve unde vor 
Drnn erven unde ervesnemen, dat ick myt wolbedachten mode vor- 
Loft hebbe unde vorkope in krafft dusses breves den geystliken 
bmderen deme priori Petro Kuritz unde den broderen gemeyne unde 
al oen. nakomelingen sunte Augustins ordens unde closters in der 
olden stad Magdeborch sesteyn gude vulwichtige rinsche gulden jarliker 
mnthe vor veyrhundert gude vulwichtige rinsche gulden, de se my in 
rdem gelde overantwerdet hebben "unde ick vorder in myne unde 
mmer erren nudt, wur my dat beqweme unde nodt duchte to 
wesende. gewant, unde gekart hebbe, uth alle mynen jarliken renten, 
de ick hebbe upthoborende an my to mynen ervedele van mynem 
vader zeliger in erves wise gevallen, besundern vor dat erste XXXIIII 
schock, de ick hebbe alle jar by dem rade der stad Borch van drudde- 
halfihundert gulden, unde dar to vorschrive ick ock den vorgnanten 
hern drutteyndehalven gulden, de ick alle jar hebbe upthoheven 
van Jererhow unde van der olden Elve van mynen gnedigen heren 
van Magdeborch, de my ock anervet sint van mynes vader weghen, 
dar xk druddehalffhundert gulden vor gegeven synt. Dusse vor- 
gnanten sesteyn rinsche gulden schall unde wil ick Clawes Dorre vor- 
gnant mvne erven effte ervesnemen den vorgnanten broderen priori 
unde anderen broderen gemeyne alle jar op sunte Bartholomeus daghe 
ane vortogeringe unde insage betalen unde geven doch myt sodanen 
underscheyde, dat ick Clawes Dorre, myne erven offte ervesnemen 
willen de macht beholden, sodan sesteyn rinsche gulden jarliker rente 
wedder afftokopende vor veerhundert rinsche gulden van den vor- 
gunten broderen, in welker tyd we willen, doch eyn verndel jars tho 
voren den wedderkopp den sulven broderen tho vorkundigende; ock 
ın welker tyd dusse vorbenomeden renthe to Borch unde tho Jerchow 
odder ander stede eyne worde affgelost, so lave ick Clawes Dorre vor 
My unde myne erven unde ervesnemen, dat ick den vorbenomeden 

n wil eyne andere vorscrivunge don, dar on wol ane nogen 

al, dar se an dussem tinsze unde an der hovetsummen noch- 
schullen vorwaret werden. Alle dusse vorgeschreven artikel 

Vl unde gantz ane jengerleye argelist unde geverde love ick Clawes Dorre 
omet vor myk, mvne erven unde ervesnemen in guden willen 

* koldende, unde des to eyner bekantnisse unde vorder beweringe 
bts ik Clawos ergenant myn ingesegel myt wytschop nedden an 
| breyff hengen laten, de gegeven is na Christi gebort dusent 

16^ 










Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 















in deme tweundeachtigesten jare an sunte F 
hilgen apostels. 


otember 9. Giebichenstein. 


Ischof Ernst nimmt Jacob den Juden, genannt 
5 Jahre in seinen Schutz, wofür derselbe jährli 
fund Ingwer und ein Pfund Pfeffer auf Miche 
chöfliche Kammer zu zahlen hat. 

1.68 fol. 200. 

IM. 

Piehinstein — thusend vierhundert dornach im 
jare am montag nach unser lieben frauwen tage 





ptember 9. Magdeburg. 

Pohof Ernst verkauft an den Bürger Ludeke 
[Frau Dorothee 50 Gulden jährlich aus der Vogi 
wiederkäuflich für 1000 Gulden mit Zustimmun 
ls. 








Nr. 489—492. 1482. 245 


sehen und doruff beraten sein und die ding auch an unser lieben herren 
. Wir und vettern zu erkennen geben und zu bitten, uns dorinne auch 
beraten zu sein und uns des yrer lieben und auch ewern rat und 
mernunge doruff widder zu erkennen geben, wie wir uns in dem nach 
ur nötdurfit halden mögen, ewer liebe sich hirin zcum besten und 
gütwilig erczeigen und finden lassen wolle, sind wir willig umbe ewer 
libe fruntlich zu verdinen. Geben zcu Gebichinstein am dinstage nach 
Nativitatis Marie virginis gloriose anno domini etc. LXXX secundo. 


Ernst, von gotsgnaden administrator der 
kirchen zu Magdburg und zu Halberstadt etc. 
herezoge zcu Sachssen etc. 


Adresse: Dem  ernwirdigen herren Johannsen, bischove zcu 
Meissen —. 


1482, September 15. Stolpe. 492. 


Der Bischof Johann von Meissen erteilt dem Administrator Ernst 
Rat, wie er beireffs der von den Mugdeburgern veröffentlichten 
Appellation gegen den kaiserlichen Grebotsbrief handeln solle. 
Gleichzeit. Abschrift. Fap. 
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. ( Wsttenb. Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 17). 
Ernwirdigister in got und irlauchter hochgeborner furst, mein ge- 
lorme dinst sein uwern gnaden alle zcit zcu voran bereit. Gnediger 
lere, als mir uwer gnad itzund bey Storax geschrieben und zcu er- 
kennen geben had, wie die von Magdburg von den keyserlichen gebots- 
briefen appellirt und derselben appellacien, wie die zcu Magdburg an 
die kirche geslagen wurden ist, eyne copie mitgeschigkt, begernde die 
Xu übersehen und darein retig zcu sein, auch das an meyne gnedigen 
hern uwer gnaden vater und vetter gelangen zcu lassen, und wie ir 
und mein rat und meynung ist, darauf wider zcu erkennen zcu geben, 
wie sich uwer gnad nach uwer notdurfft darin halden sulle, mit 
weiterem inhalde, hab ich vernommen. Gnediger herre, uwer gnaden 
befehl nach hatte ich gedacht, heute zcu Dreszden ader morn zcu 
Kamencz bey mein gnedigen herrn zcu sein, doselbist iren rat und 
Meinung in den dingen vernemen, haben iregnaden mir nechten doctor 
k eylende zcugeschigkt, mich lassen bitten, das ich mit etlichen 
andem iren rethen den tag zcu Kamencz besuchen wolde, denn sie 
Merglichir gescheffte halber itzund dohin nicht kommen konden, sundern 
hten iren vettern hertzog Wilhelm in seiner sweren krangheit zcu 
suchen. Dieweil ich denn ir widerkunfft nicht weysz, hab ich Storax 
licht wolt enger ufhalten, und wiewol mir in sullichen sweren sachen 
wer ist uber lant zcu raten, wil ich uwern gnaden doch mein gut- 
en nicht verhalten, doch uff uwer gnaden und der uwern ver- 
g, und ich liesz mich gutduncken, das uwer gnade sich der 
b b erwügo und verbottet etliche uwer forsten und graven, etliche ucz 


246 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


der manschafft und steten und hilt denselbigen das vor; was dieselbigen 
denn uwern gnaden wurden raten, die wurden hirnach auch dester 
williger das helffen uszeufuren, und wuhr ich bey sullichem rate wer, 
so liesz ich mir wolgefallen, das uwer gnad den andern keyserlichen 
brieff, nemlich die executoria den von Magdburg auch liest verkundigen 
nemlich mit den worten, uwer gnad hette yn in vergangen tagen lassen 
verkundigen eyn keyserlichen gebotsbrieff in ungezcwivilter zcuversicht, 
sie worden sich dem gemessz gemacht haben und nicht widerwertig, 
und so sie sich dem ungehorsam und widerwertig erzceiget haben, so 
hett unser gnedigister her der Romische keyser uwen gnaden eynen 
brieff bey dem vorigen zcugeschigkt, denselbigen hab uwer gnad be- 
folhen sie lassen zcu horen und vn, ap sie des begern wurden, eyne 
abschrift davon zcu geben, desselbigen briefes gedechte uwer gnad als 
eyn gehorsamer furst des reichs sich zcu lialten, und so das gescheen 
wer, so gestunde ich yn hinfurt keyner freyheid und hilde sie in 
meynen zcollen und gleit gleich fremden, und wuhr sie durch das 
allein sich von irem irthum nicht wolden lassen weysen, kan uwer 
gnad mit rat und der zceit wol furder den dingen nach gedengken. 
Stelle doch das alles zcu uwern gnaden und der uwern verbesserung 
und gutduncken, wil auch von stunt durch eynen eigen boten mein 
gnedigen herren uwer gnaden schrifft und die abschrifft der appellacion 
zcuschigken, auch was ich uwern gnaden für mein gutduncken und 
meynung geschrieben hab, ap ire gnaden etwas meher oder weniger 
darinn raten wolden, das sie das uwern gnaden uff das furderste zcu- 
schrieben sich wissen darnach zcu richten, wuhr sie aber sich liessen 
bedungken, das es bey meyner meynung bleiben solde, versehe ich 
mich, das sie uwern gnaden kein botschafft werden thun, uch wissen 
des zcu halden. Auch als mir uwer gnad schreibet in eyner zcedel 
des spruchs halben Dietrich von Qwitzschaw und uwer gnad belangende, 
dieweil nu meine gnedige hern und der margrave nicht zeusammen 
kommen kan, uwer gnad gemergken, das itzund darausz nicht wert, 
denn wormit ich uwern gnaden gehorsame dinst wust zeu erczeigen, 
wer ich nach alle meine vermogen gantz willig. Geben zcum Stolpen 
am sontage Nicomedis anno etc. LXXII. 


1482. September 15. Stolpe. 193. 
Bischof Johann von Meissen übersendet den Brief des Erzbischofs 
Ernst vom 10. September nebst einer Abschrift der Appellation 
der Stadt Magdeburg dem Kurfürsten Ernst und Herzog Albrecht 
von Sachsen und schreibt noch in eigenen Angelegenheiten. 

Or. Pap. Si. 
Haupt-Stautsarchiv zu Dresden. ( Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. Dl. 25.) 
— Geben zcum Stolpen am sontage nach Crucis Exaltacionis anno 
domini etc. LXXX secundo. 


— ı 





Nr. 493—496. 1482. 247 


19. September 17. 494. 


Bündnis der Städte Magdeburg, Draunschweig, Lüneburg, Goslar, 
Hildesheim, Halberstadt, Göttingen, Stendal, Hannover , Einbeck 
und Ulsen auf 4 Jahre. 

Or. Perg. Sp. 

Stadtarchiv su Braunschweig. 

Gleichzeit. Abschrift. 

Stadtarchiv zu Lünebury. 

Riedel, Cod. diplom. Brandenb. I, 15, S. 385. 
- am dage Lamberti episcopi et martiris verteinhundert darna im 

veundeachtentigesten jare. 


S. Göttinger UB. II, Nr. 344. Bode in den Forschungen LI, S. 253 


——— 


48, September 17. 495. 


Jacob Nese, Dekan und Oberdientiarius der vierten Obedieng der 
Kirche S. Sebastian, bekennt, dass der Vikar Johann Mecke mit 
seiner Zustimmung den Domvikaren Marcus Mollenstede, Johann 
Kruse, Bernt Eyzen, Johann Petri und den übrigen 1!', Gulden 
aus seinem Hause und Hofe in der Leiterstrasse zwischen Johann 
Kremer und (Curt Palnitz wiederkäuflich für 30 Gulden ver- 
kauft hat. 


Op. 31 fol. 137". 


— riertheynhunder jar darna in deme tweundeachtigisten jare am 
inendaghe Lamperti des hilligen bischoppes. 


19, Oktober 9. 496. 


Das Domkapitel zu Stendal bekundet die ron den Testamentarien 
des Dr. Andreas Hasselmann, Domherrn zu Magdeburg, geschehene 
Shftung eines geistlichen Lehens, dessen Putronatsrecht Jucob 
Hasselmann und seine Erben bis ins vierte Glied oder, wenn 
derselbe keine männlichen Erben hinterliesse, seiner Schwester, der 
Frau Tile Bades zu Magdeburg, und ihren Erben zustehen sollte. 


Riedel. Cod. diplom. Brandenb. I, 5, S. 247. 


— dusent jar vierhundert jar darna in dem tweunndachtigesten 
R* am middeweken na Francisci. 


248 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1482. Oktober 12. 497. 


Braunschweig schickt an Magdeburg drei von Lüneburg übersandte 
und von diesem und jelel auch von Braunschweig besiegelte Ver- 
träge zur Besiegelung durch Magdeburg; es bittet einen zu be- 
halten und die zwei andern zurückzuschicken. 

Gleichzeit. Abschrift. 

Stadtarchiv zu Braunschweig. 

Hegest : Hanserecesse III. Abth. I, Nr. 404. 


— 1482 am sonnavende na Dionisii. 


1482. Oktober 21. 498. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem Fürsten Woldemur von 
Anhalt über die Verhandlungen mit Administrator Ernst und 
bittet um seine Vermitlelung. 
Gleichzeit. Abschrift. Pap. 
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden (Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 26). 
Unsen willigen denst thuvorn, hochgeborner forste, gnedige herre. 
Des handels twischen unsern gnedigen hern von Magdborch und 
Halberstad etc. und unsen uthgeschicketen und orer eyner summen 
unsem gnedigen hern etc. in beschede der bedinge up und nach juwer 
gnaden und den edeln wolgeborn, wirdigen, gestrengen, düchtigen und 
erszamen der stiffte graven, herren, prelaten, ritterschaft, mannen und 
stetten ame mittewecken nha Michaelis nehistvergangen bescheidelicken 
up wegen und formen hirüsz in güter andacht angesath und vorgegeven 
und dar up de unsen ame fridage dar nha tho Calve geschicket, dar 
sulves bynnen Calve personen halve andere wege vorgewende und 
darbey den sülven unsen uthgeschickten forder eyns tags halven des 
lateren dags nach Symonis et Jude schirstkomende bynnen Halle tho 
leystene und en sodans vorth an uns und unse ratsfrunde tho bringende, 
und wes wy des gesynnet weren und irlangen mochten, jüwen gnaden 
vor der bestympten tyd tho schrivende etc. under andern do angestalt 
und vorgeholden uns von den benomenden unsen uthgeschickeden 
eygentlich inbracht: gnedige herre, heben wy uns und vormiddelst 
den jhennen, dar wy mede plegen tho radene und de thom meysten 
bey eynander hebben mochten, de dinge vaste und düplicken gehandelt 
vormerckende, wegende und besorgende der dinge tho der stette Halle 
so ferne und dem orde des stiffts nach derjhennen van uns dar 
schickende hinder sick bringinge entlicken, dar denne unse gnedige 
herre van Magdburg etc. eyn misfallent und vordroth inne hebben 
móchte, nicht wol grüntlicken avethodragende seyn und en mogen 
des ock van unsen radisfründe und dar wy mede plegen tho radene, 
nach sodaner güden andacht und bewegunge nicht hebben, sunder, 
gnedige herre, unsze güde wolmeynung und vlitige andacht is, dat 


Nr. 497 —499. 1482. 249 


unse gnedige herre van Magdburg etc. uns so gnedig seyn wolde und 
de dinge mit uns bynnen lands tho lechlicher stete, dar eyn sodannes 
korts hinder sick tho bringende unnd entlicken und bequemelicken 
avethodrapende were, dorch juwe gnade offte seynner gnaden gestrengen 
und erbaren rede vornemen und handeln wolde laten, und bitten mit 
bsundem vlyte, juwe gnade willen bey seynen forstlicken gnaden 
thom besten und so dat stete hebben mach, bearbeyden und vleyt 
ankeren, efft juwe gnade en sodans erlangen mochten, dar wy uns 
uck, thom allerbesten wy mogen, gehorszamlicken und gudwilligen inne 
dencken tho holdene, vordenen wy tygen juwe gnade, wo wy mogen, 
in bsundern vleyte gerne und bitten des juwen gnaden antwörde. 
Gescreven am mantage undecim milium virginum under unser stad 
sscret anno domini etc. LXXXII°. 


Rathman und inningiszmeister 
der alden stad Magdeburg. 


h Adresse: Dem hochgeborn herrn hern Woldemarn, fórsten tho 
halt —. 


482. Oktober 28. 499. 


Der Sachwulter Jakob Koch teilt dem Rate von Zerbst mit, dass 

Thomas Fruchtenicht von dem Fürsten Waldemar und der Abtissin 

su Gernrode in seiner Sache wegen Ackers in. Altenburg Recht 

erhalten habe. 
Or. Pap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Minen underdanigen dinst nu unde tho allen tiden dinstliken 
boy Erwerdigen wysen liven heren. An my ys gebracht van 
Thomas Fruchtenichte, wo dat in dusseme negest worgangen markkede 
Galli tho Berneborch juwe borger met gerichte aldar boslagen syn 
doch ytliker sake halven eyner huffe, dy bolegen ys uppe Aldenborger 
fede bolegen vor Berneborch, bydde juwe wysseheit tho wetten, wo 
dat Thomas der sakke nichtes tho schaffen noch tho donde hebbe, 
sonder my vor eynen gansczen jare unde dage vor juwen richter 
ünde scheppen in gehegeden gegeven unde uppe gelotten unde des 
léyne gewalt syk boholden het, des wedderthoruppen, des yk my 
y an mynen vorsiegelden freden, wanner my des not unde behuft 
"ft wessen; hyrumme vorwunnert my sere, dat juwe ewerdichheyt 
Wk an ytlyk schryffe dorch den hochgeboren fursten unde heren 

en Wolmer an in gesant unde worclaget, wy dat Thomas edder syn 
fülmechtiger syk up jegen den ergemelten fursten ny wolt erschynen 
noch rechtes forderunge van ome nemen wolde, dat doch ferne van 
Me unde my sy, foge yk juwer wysseheyt tho wetten, wo dat myn 
füey here grave Wolmer my vor syk geeschet unde geladen het 
a deme avende Petri et Paule, dar yk danne myt mynen worsegelden 


250 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


bryffe uppe synen slotte tho Kotten erschenen byn unde ome mynen 
worseglden bryf vorgeholden unde ome personichliken lessen latten, 
dar my myp genediger here rechtes uppe worlot het, unde doch nicht 
anders bogeret hebbe van recht und noch begere; ok schulle jugwe 
werdichheyt wetten, dat my dy solvige man vorclaget het vor dy eddel 
unde hochgeboren forstynne des elyken frygen gestyftes Gerrenrode, 
dy dar over den akker dy lehenunge het, dy my vorschreven het vor 
syk tho komen unde my unde Thomas Fruchtenichte vor syk vorbadet 
dorch ore sychger gelede, dat danne alles geholden is unde nicht 
utgeschlagen is, unde doch dy ergemelte ebbedyssa dorch syk odder 
oren hovetman ome rechtes neyne byplicht dede, sunder sy sende (?) 
Thomas Fruchtenichte ore lyunge stede unde faste tho, darmede 
wyssede sy my unde Thomasse in unse angehoven recht; is myne 
dinstlike bede, gy wyllen my myne gegeven sakke nicht entbryngen 
sunder genscelyk uppe my wyssen, wes yk juwer erwerdichhet tho 
dynste dun moge, dat do yk dinslyken unvorspart gerne. Geschreven 
in deme dage Symonis et Jude der myner tal in deme LXXXII jar 
under mynen merkke. 
Jacop Kok, worsprake tho Meydeborch. 

Adresse: Deme ersamen  borgermeister unde ratmannen thu 

Sczervest —. 


1482. November 11. 5000. 


Braunschweig schickt an Magdeburg drei von Lüneburg über- 
sundte Verträge und Abschrift eines an Lüneburg gesandten 
Briefes; bittet um Besiegelung der auch von Braunschweig 
besiegelten Vertragsexemplare und um Weiterbeförderung derselben 
an Halberstadt und Stendal zur Besiegelung, um dann nach 
Rücksendung dieselben weiter an die in ihnen benannten Städte 
zur Besiegelung schicken zu können. 

Gleichzeit. Abschrift. 

Stadtarchiv zu Braunschweig. 

Regest: Hanserezesse III. Abth. I. Nr. 405. 


— 1482 die Martini. 


1482. November 13. 901. 
Konrad Balder, Dekun vou S. Peter und Daul, fordert als 
Richter den Rat von Zerbst auf, die Fraw Mutzel unzuhulten, 
Simon Becker seine Forderungen in Güte zu bewilligen. 

Or. Pap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Mine innige gebeth in god den heren unde wes ik gudes vormach. 

Ersamen wolwisen guden frundes. Simon Becker, sine, frunde syner 


Nr. 500—502. 1482. 251 


sıken bystander, stadhalder unde ok procurator alhir to Magdeburg 
hebben mek clagende vorgegeven, wuwol de ersame radt to Czerwest 
personliken by der Mutzelynnen irschenen, syn husgeradt by ore 
gelaten up 1° sexag. groschen gewerdert geheeschet, de sulve Mntzelynge 
solk gud vorspreyt unde vordelet, ok mid vormeten clagen, de se dar 
tho beromet gedan hebbe, freveliken vorentholde, wu wol Symon to 
neyner clage, so recht is, geeschet sy, ydoch Simon an er mid gelde 
syn gudt wolde gefryet hebben, wanndt in sampt by eyn ander 
gewesen were; ersamen guden frundes, darum dat Simon neyn clage 
widtik syn gedan, ok fruwe Mutzelingensch solke goyder vorspreyet 
hebbe, Simon in grotern schaden gefallen sy, denne he beneven deme 
vorspreyeden gude up XL sex. achte, den schaden beneven dem 
husgerede unde dat sulve husgerede noch vorentholde wedder god, 
unde nachdem ermals vor juk irschinen nicht hefft mogen dyen, mek 
van pauwesliker bevelinge wegen angeropen unde geheschet over de 
Mutzelynnen ladinge deelen mochte, ensolk juwer leven tom wolgefallen 
unde der Mutzelynne to frundschop geweygeredt hebbe, is darumme 
myn innige gebeth, gi de gnanten fruwen Mutzelinnen also anherden, 
dat sy sik noch mid Simon in frundschop ader im rechten slyte, uppe 
dat deralven nicht mehr gesocht werde, vordehne ik alletyd gerne, 
ydoch mid vorwarninge, efft myne bede nicht dyen, villichte de 
Mutrelynne. nicht ankeren wurde, mach ik von horsammes wegen des 
stoles tà Rome de clegere anehe rechtis hulpe nicht taten. Geschreven 
under mynem ingesegel anno domini millesimo [CCCC]9? LXXX secundo 
an middeweken Brixii episcopi confessoris. 
Conradus Balder, deken der kerken sand 
Peters und Pauls in der nien stad Magdeburg, 
juwe innige -dehner. 


Adresse: Den  ersamen  borgermestern und radmannen to 
Zerwist —. 


148, December 9. 502. 


Der Rat von Magdeburg bittet den vun Zerbst, dieser möge dem 
Magdeburger geschworenen Knechte Matthäus I'runcke, der in 
Sachen Hans Czalmans in Zerbst zu thun hatte, fürderlich sein. 
Or. Perg. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am mandaghe post Concepcionis Marie virginis gloriosissime — 
Anno domini etc. octuagesimo secundo. 


—— -— d Ya U 


yare am dinssdaghe na sunte Lucien dage der hillig 


1482. December 28. Magdeburg. 
Erzbischof Ernst verkauft 50 Gulden jährlic 
Domersleben und | andern. zur Burg W. 
Nutzungen an Melte, Hans Diefejägers Wit 
für 1000 Gulden, wie sie vorher Hans Diefejä 

Cop. 78 fol. 201 und 201". 
St, M. 


— Magdburg — thusend vierhundert dornacl 
achczigsten jare am sonnabend nach sand Thom: 
zcwelfiboten. 


1482. 


Wiederkäufliche Verschreibung des Raths zu . 
Kloster Althaldensleben über 27!., Gulden Zins 
Kapital. 


Regest: Walther, Singul. Magdeb. X, S. 474. 


1483. 
Fürst Waldemar von Anhalt und Abt Andreas 





Nr. 508—506. 1482— 1483. 258 


etlichen stucken uff dem tage zu Calbe verandert, als dorinnen zu sehne ist. Am 
Rande daneben: R XVII. Von jüngerer Hand ist hineinkorrigiert: Ertzbisch. 
Ernst, und hinzugefügt: ettlicher irrung und gebrechen halben zwischen Ertzb. 
Ernst und der stadt Magdeburgk. 

Die gleichzeitige Abschrift in Magdeburg hat aussen die Aufschrift: 1488. 
Anls und compromis durch die von Magdburg begriffen, aber durch unsern 
goedigen herren nicht angenommeu. Damit zusammengeheftet ist noch ein anderer 
Compromits, der grüsstenteils wörtlich mit diesem übereinstimmt und dieselben Be- 
sinmungen enthält, nur fehlen die Namen der Compromittenten (Fürst Waldemar 
ron Anhalt und Abt Andreas zu Berge) Am Schlusse dieses ıst als Vertreter des 
Domkapitels der Dechant Albrecht Kliczing genannt. 


Wir Woldemar, von gotsgnaden fürst zu Anhalt und grave zu 
Aschanien, und Andreas, abt des closters zu Berge vor Magdeburg ge- 
legin, bekennen uffintlich hirmitte, das wir zewuschen dem erwirdigsten 
in gt und hochgebornen fürsten und herren herrn Ernsten admini- 
strator der kirchen zu Magdeburg und zu Halberstad, herzogen zu 
Sachsen, landgraven in Döringen und marggraven zu Meissen, von synen 
und siner ertzbischofflichen kirchen zu Magdeburg wegen eyns und 
den ersamen und vorsichtigen rathmannen, innungszmeistern und ge- 
meynde der alden stad Magdburg anders teils aller schele, sachen und 
gebreche halben, so beide teil gein eynander mögen gehaben und dee 
ern teil gein dem andern anligende und nötdurfft ist, mit yrer beider- 
seit verwilligung, wolbedachtem müthe, gehabtem rathe und verfulberten 
beredt und besprochen haben, das sie beiderseit die alle ingesampt und 
sunderheit mechtiglich uff die hochgebornnen wolgebornen edeln wirdigen 
und gestrengen A und B fürsten zu Anhalt und C.D. graven und 
herren und E.F. ebte und probste und G. H. von der ritterschafft und 
Vérwandten des ertzbischofflichen stiffts und einen iglichen insonderheit 
gesetzt, compromittirt und gestalt haben, sie allenthalben nach yren 
furbringen in der gute oder mit rechte zu entscheiden, die obgnanten 
SChiedeszrichter sollen den obgedachten parthien tage eynen adir mehir, 
80 vil sie wirdet beduncken nöt sein, vor sich legen, setczen, vorboten, 
lé parthien vorheischen und yn die gerume zcit und ye am wenigsten 
Sechs wochen zuvorn an bequeme stete im stiffte zu Magdburg er- 
Nennen und zuschreiben und zum ersten des gnanten unsers gnedigen 
erm Ernsts administrators von sinen und siner ertzbischofflichen 
Irche wegin schulde, sachen und gebrechen und der von der alden 
stad Magdburg antwert doruff und dornach der itzgnannten von 
Magdburg schulde, sachen und gebreche und unsers herren von Magd- 
Urg antwort daruff, und so die gemelten schiedeszrichter die gedachten 
PArhien nach beidersiet yrer nótdurfit verhort haben, das dann alles, 
99 e3 bie yn beqweme funden wurde, schrifftlich gescheen sal, beider- 
Stet der parthien furbringen uberwegen und yn tage setezen und zu- 

ibn, die sache mit rechte scheiden, als sie bie sich selbst finden 
ayn ader durch rechtsgelerte an enden, wu sie das beqweme 
belernet werden, also doch das über solliche schele und ge- 


^ ie des ehirgedachten herren Ernsts administrator ete. zum ersten 


254 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


und von stund dornach über die gebrechen des andern teils erkand 
.und versprochen werde, und was sie also vor recht dorinne erkennen, 
uszsprechen und scheiden werden, sollen beide teil, die scheideszrichter 
werden, solliche yre rechtliche erkentnisse von beiden ader eynem teil 
zu thune gebethen ader nicht, unwidderufflich also halden, dem nach- 
gehen, folge und gnug thun ane alle weigerung, uszezoge, behelff und 
intrege, nach durch keynerleie wiesze sich dorwidder zuhelffene ane 
geverde, und were, das ennich teil vor die obgemelten scheidesrichter, 
so sie yn zu rechte tage gesetzt und bescheiden hetten, nicht furkomnıen 
sundern usszebleiben ader ungehorszam irfunden wurde, nicht deste 
mynner sollen die scheidesrichter uff irfurderung und gesynnen des 
andern teils yre rechtliche erkentnisse in den sachen thun und gehen 
lassen, den dann das teil, das nicht furkommen, sundern usszeblieben 
ader ungehorsam gewest were, schuldig und verbunden sein sal nach 
allem inhalde nachzugehne, folge und genug zu thune in rechter zeit 
bie pene hirnach gemelt und verlust der sachen; were aber, do got 
vor sey, das bynnen der zceit und stande der verwilligunge und com- 
promiss von den vorgenumpten acht scheidesrichtern eyner ader mehir 
dann drie von todes wegin abegingen ader den sollicher merglicher 
mfal ader verhindernis qweme, das sie zu mittetagesetezunge, verhórunge 
und handelunge der sache nicht kommen nach dorbie geseyn konden, 
wann dann innewendig vierczehen tagen nehstfolgenden andere von dem 
parthe, welchem die abegegangen ader wie bemeldet verhindert sind, 
sollichs das parth zu thune macht haben sul, nicht gegeben wurde, so 
sollen die andern scheidesrichter gantze und fulle macht und gewalt 
haben, alles das furzunemen, zu handelne, zu thune und zu vorsprechen, 
den erstgenanten achte schiedesrichtern usz crafft disser vorwilligunge . 
und coinpromisz geburte zu thune, unnd was sie also alle eintrechtiglich 
ader durch sie das meiste teil der keginwertigen handeln, thun und 
vor recht in den sachen in eynem ader mehir stücken erkennen, usz- 
sprechen und ercleren werden, sal von beiden teilen unwidderrüfflich 
also gehalden, dem nachgegangen, folge und gnug getan werden ane 
weigerunge, intrege, behelff und geverde bie verlust der sachen und 
auch pene hundert thusend rinscher gulden, die das teil, das disser 
verwilligung und compromisz in eynem ader mehir stücken nicht nach- 
ginge, folge und gnug thete, dem andern und gehorszamen teile vor- 
fallen und in eynem jare zu reichene, zu gebene und zu beczalene schuldig 
sein sal ane weigerunge und intrag und dorwidder mit keynem usz- 
ezoge thun ader rechten sich behelffen ane geverde. Es sollen auch 
die obgemelten scheidesrichter die sachen von der zcit an, als sie die 
nach begriffe des compromiss und verwilligung angenommen haben, 
in anderhalbem jare den) nehstfolgenden durch recht zu entlichem usz- 
trage bringen ane verczog und ungeverlich, und were, das der mehir- 
gnante herre Ernst administrator in zcit disses compromisses und ehir 
die sachen nach des begriffe geendet weren, von todes wegin abegehen 
würde, das got gnediglich verhüthe, so sal dem dennoch von dem 





Nr. 507. 1488. 255 


aapittel und nachkomen herren und fürsten des erczbischoffthumbs 
zu Magdburg nach alle sinem inhalde nachgegangen, folge und gnug 
getan werden ane inhalt, behelff und geverde. Das disses alles wie 
obinberurt also von uns obgnanten Woldemare, fürsten zu Anhalt, und 
Andressen, abte zu Berge, also betedingt und besprochen und durch 
beide parthien verwilligt ist, des zu urkunde haben wir unser iglicher 
sin ingesigel an disz compromisz lassen hengen. Und wir Ernst von 
gotsgnaden administrator zu Magdburg und zu Halberstad, herzog zu 
Sachsen, lanndgrave in Döringen und marggrave zu Meissen, bekennen 
auch in dissen anlasz und compromisz, das die obingeschrieben be- 
teidigunge mit unnserm willen gescheen ist, wir die auch wolbe- 
dechtiglich vor uns und unsere erczbischoffliche kirche zu Magdburg 
angenmmen haben und geinwertig in dissem compromisz annemen, 
dem nachzugehne, folge und gnug zu thune ane inhalt und geverde, 
und haben des auch zu urkunde unser ingesigel hiran thun hengen. 
Und wir Balthsar von Slywen eldiste und capittel der obgnanten 
kimhen zu Magdburg bekennen auch hirinne, das der vorbenante 
unsr gnediger lieber herre herre Ernst administrator die obinge- 
schriebene verwilligung mit unserm wissen und fulbort gethan hat, und 
des zu orkunde haben wir unsers capittels ingesigil auch an disz com- 
promisz lassen hengen. Und wir rathmanne, innungsmeistere und 
burgere und gantze gemeyn der alden stad Magdburg bekennen auch 
offinlich hirinne, das die obingeschriebene beredunge mit unserm guten 
wissen und willen gescheen ist, und reden unnd globen die auch stete 
und feste zu haldene und der nach alle yrem inhalde nachzugehne, folge 
und gnug zu thune, und haben des auch zu bekentnisse unser stad 
gi an disz compromisz lassen hengen. Betedingt, gescheen und 
Sein ete, 


H5, Februar 1. 507. 


Braunschweig giebt der Stadt Magdeburg gemäss dem auf dem 
luge zu Halberstadt den  Hatssendboten erteilten Bescheide die 
Versicherung, dass es Magdeburg im Falle eines Angriffs helfen, 
überhaupt der bestehenden Verbindung nachkommen werde. 

Gleichzeit. Abschrift. 

Stadtarchiv zu Braunschweig. 

Hanserecesse III. Abth. I, Nr. 408. 


Ersamen und wisen heren, bisunderen guden frundes. De werdige 
Meter Hinrick Wunstorp, unse sindicus, heft uns van der dachfart to 
de wii dorch veyde willen dorch unses rades personen nicht 

besenden en konden, ingebracht, wu dat juwe leve uppe dem dage dar 
den reden under anderen vorgesecht hebben, oft gii unvorsicht- 

‘van jemande bestallet edder overtogen worden, wat hulpe edder 
p. gii denne von der steden mochten hebben; dar denne de vur- 


unger unsen |secrete]| ame avende Purificacionis . 
etc. 83. — Ok, bisunderen guden frundes, so gii c 
biwesende unses sindici mede vorgeven hebben ı 
maket hebben ichteswelke, de giik und de juwe 
nemliken Hanse van Schirstedt, Bolten Knippinge 
Schulenborch to Apenborch und Hennige von Rot 
seten, begerende, oft de [in] unse stad komende ' 
toven und upholden laten willen etc., guden frun 
uns na lude der vordracht unses deles gerne gebc 
Datum ut supra. 


1483. Februar 4. Wien. 


Kaiser Friedrich schreibt an den Erebischof 1 
mit der Stadt Magdeburg jetzt nicht beilegen m 
Or. Pup. Si. 2. T. abgebróckelt, — Auf der Rück 
zeitiger Hand : 1483 uff mantag nach Purificati 

St. M. s.r. Erzst. Magd. XXII. Nv.97. 


Friderich von gottes gnaden 
Romischer keyser etc. 


Erwirdiger furst, lieber andechtiger. Dein schrei 
der alten stad Maidburg wegen getan haben wir v 
sich dein andacht ungeczweivelt zu unns vorsehen, \ 
selben und anderm zu gnaden zutund wissen, das w 
gird und neigung tragen, hetten auch bevolhen d: 


niv farrar nntAnrfftim hunf ome ——— ud -. --t.--" 





Nr. 508—509. 1483. 257 


! 
| 


wir biszher verczogen und deinen diener, den du deszhalben bey uns 
gehabt, der sich mit fleis darinne gearbeit hat, ennthalten in meynung 
dich unsers. willens darinue ferrer zu berichten, und nachdem das aber 
der mereklichen sweren kriegszlewf und geschefft halben, damit wir be- 
laden sein, so eylund nit beschehen mag. haben wir denselben deinen 
diener nit ferrer ennthalten wellen und begeren an dein andacht mit 
fleis bittund. du wellest das in gnediger getrewer meynung versteen, 
und sopald wir vmmer mogen, wellen wir darinn hanudeln und dich 
und deinen stiflt gnedielich bedenncken, den wir in dem und annderm 
nit besunndern gnadeu geneigt sein. Geben zu Wienn am eritag 
nach unnser lieben frawen tag Purificacionis anno domini ete. L.XXXITI" 
unsern keiserthumbs im einsunddreissigisten jare. 
Ad mandatum domini 
imperatoris proprium. 
Adresse: Dem erwirdigen Ernnsten, geborn hertzogen zu Snchsen, 
administrator der stifft Maidburg und Halberstadt, unserm fursten und 
lieben andechtigen. | 


483, Februar 21. Dobberan. 309. 


Die Herzöge Magnus. und Balthasar von Mecklenburg: schreiben 
tn. den Rat on. Magdeburg. wegen emer Irrung mit Claus von 
Mmnsleben und schlagen einen Tug zur Entscheidung vor. 
Konzept. Pay. 
Grossherzogl, (0h, und Haupt- Archir :u Schwerin. 
Magnus unde Balltzar. 
. Unszen gunst unde guden willen tovorn. Erszamen und wiszen, 
ven besunderen. Allsze gy. uns wedderumme gesereven hebben. von 
der twiloyftigen saken hallven tuschen jw an evnem unde Clawes von 
Mynzleven syner suster hallven an dem andern parte entstanden, 
hebben wy. jwe seriffte mit der ummestendicheit unde gelegenheit der 
"ken alles. woll vernamen unde den genanten Clawes Mynszleven mit 
des erwerdigesten in godt vader unde h. f. unde herrn Ernstes admini- 
Sraris der kerken to Meideborg unde to Hailverstadt ete; unszers 
Iren ohemen, jwes & h. briven vorgehallden unde laten averleszen. 
Allkze gy_ denne imme lesten des brives anthien. szo jw Clawes 
Minszleve aller tospraken nicht wollde unbedinget laten. scholle unszer 
te oheme jwe g. h. unde wy jwer to reehte mechtig wessen, dar wy 
denne up de glikelike unde rechtlike irbidinge Clawes Minszleven 
Wdérwiszet hebben unde hie szodans von syner unde syner suszter 
egen up jwen g. h. unszern liven ohemen unde uns im geliken up 
like erkantnissze setten will, szoverne dat syne soster unbetwungen 
"de der vengknissze entleddiget ader tor uthdracht der saken 
undenodiget unde bedaghet muchten werden beth tor rechtliker 
nisse unde binnen den middelltiden ungeferlichen uth eren huszen 
ünde eygendomen unbesorget wancken moge. 
Ünbidhine. d. Pr. Sachsen XXVII. 3. uu 


w waucu unue unszer lıven ohemen jwer g. h. 
scholle beflitigen, jwe antwerde uns mogen beva 
nicht sparen, unde wosten wy jw sust gunst ui 
bewiszende, dar willen wy to geneiget. Datum IX 
na Invocavit under unszer ingesegel anno etc. LX. 


Adresse: An den radt tor Meideborg iuxta litt 


1483. März 1. 
Katharima, Haus Hugen  Wittwe, und ihr | 
dem Kloster S. Agnes 16 Murk Geldes K 
Heine Alemanns Haus zu Magdeburg stehend 
Zins bringt, und ausserdem 7 Gulden Zü 
welche letzteren aber nach. dem Tode ihrer 
die in dem Kloster begeben ist, an ihre 
sollen. 
Or. Perg. Sp. 
St. M.s.r. .Agneskl. Nr. 122. 
-- dusent virhundert jar dar na in deme drei 
am dinszendage negest na Oculi mei in der hilgen 


1483. April 1. Magdeburg. 
krebischof Ernst bekennt, dass er den Prok 
kupitels 35 Gulden jährlich aus Gross-Salge t 
käuflich für 700 Gulden, welche er sur Ein 


aus den liuthüusern der Sudenburg und Neu 
Dita Bauen m T. 





Nr. 510—512. 1483. 259 


148. April 2. Wien. 512. 


Kuser Friedrich schreibt an Erzbischof Ernst, sich mit der 
Stadt Magdelurg wegen der Steuer durch Schiedsrichter zu 
rergleichen. 

(sleichzeit. Abschrift mit dem Reqistraturrermerk: O. XITIT. Copey_ des 

keyserlichen brives die von Magd. belangend. 

Cop. 1* fol. 117. 

St. M. s, v. A. Erzst. M. II. 610. 

Gleichzeit. Abschrift. 

Haupt-Staatsarchie zu Dresden ( Wittenb. Archiv, Stadt. Magdeb. Dl. 30.) 


Wir Friderich von gots gnaden Romischer keyser zu alleu zcevthen 
merrer des reichs, Hungern, Dalmacien, Croacien etc. konig, herzcog zu 
Usterreich, zu Steyr etc. entbieten dem ernwirdigen Ernsten gebornnen 
herzcogen zu Sachsen, administrator der stift Magdburg und Halberstad, 
unszerm fursten und lieben andechtigen unszer gnade und alles gud. 
Krmwirdiger furst, lieber andechtiger. Als wir dem abescheid nach 
nehistmals zu  Niremberg durch unszer und des heyligen reichs 
kurfursten und fursten beschehen dir gegonnet und des unszer macht 
und gewalt gegeben haben, von den erszamen unszern und des reichs 
lieben getruwen  burgermeister, rate und gemeynne der alten stad 
Mardburg evnnen zeymmelichen anslag glich andern devnnen unter- 
tian in vrer macht zu hilfe des dinsts, so du uns yetzo gethan hast, 
Aw nehmen, werden wir bericht, wie du ein merglieh summe geldes 
auf die selben von Magdburg geslagen und die von inen als devnnen 
und dex stiffts underthan zw haben und sie also uns und dem hevligen 
reich zw entzevhen understehen sollest, des wir als Romischer keyszer, 
Rer und handhaber des heyligen reichs, als du selbst ermessen 
Ra*st. in keynnen weg erlevdeu noch gestaten mögen, auch in unsern 
briefen. so wir dir deshalben gegeben haben, unszer wille und meynung 
Dye gewesszen und noch nicht ist, und domitt yr aber beyderseyt 
nicht zw widderwillen fallet, noch uns und dem heyligen reiche die 
gmelt unszer stad Magdburg nach auch devnner andacht deynne 
gerechtikeyt, ab du der einicherley daran hettest, entzegen werd, so 

m wir an devn andacht ernstlich hevelhnd, du wollest dich mit 
leo gemelten von Magdburg, den wir glicher weysze hiemitt auch 
Xhrieben, auf etlich graven und hern in dem stift Magdburg gesesszen 
"inen, vor den selbten ewer gebrechen und was yder teil zu dem 
andern zu sprechen hat, furwenden und durch die, dex wir dir hirmitt 
Nacht und gewalt geben, versuchen lasszen, uch durch zeymlich 
auttel, die uns, dem heyligen reich, dir und in leidliehen. gutlich zu 
"reinen, wo aber die gutikeyt zewuschen ewer nit stad gewynnen 
"0t, alsdann wollen wir unszer botschaft in unszerm volkommen 
alt und macht zw dir und den gemelten von Magdburg schicken, 

unszer und des hevligen reichs auch deyn und deyus stiffts 
geschtikeyt, wo du die an der gnanten stad hettest, verhuren und 

Yi* 


260 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ydem teyl das, so in rechtlich daran geburet, zu orden und dar umb 
entscheiden sollen. Domit sollichs deste statlicher beschehe, haben wir 
al und iglich mandat und brief, die der selben hilf und pene halben 
daruf gesettzet gegeben, bisz zu volforung sollicher handelung auf- 
geschoben und angestellet von Romischer kevserlicher macht vol- 
kommenheyt in craft ditzs briefs, doch nach ausgange der selbten zeyt 
yder parthei in yrem geburlichen behelff unschedelich. Darnach wissze 
sich dein andacht zw richten. Gehn ezu Wyhen am andern tage des 
monts Aprils nach Cristi. geburt vierzcehnhundert und im dreyund- 
achtezigsten unszers keyserthumbs im zwevunddrevsigsten jaren. 


Ad mandatum 
domini imperatoris. 


1483. April 18. 513. 
Das Domkapitel bittet den Ergbischof, aus Rücksicht für das 
Stift die strengen Mussregelu gegen. die Magdeburger noch nicht 
zur Ausführung gu bringen. 

Gleichzeit. Abschrift. 
Haupt-Staatsarchir zu Dresden, ( Wittenb. Archir, Stadt Magd. Bl. 31, 


Unsern underthenigen willigen dinst zuvor. Ernwirdigster in got 
vater, irluchter hochgeborner furste. gnediger lieber herre. Als ewer 
gnade uns geschrieben hat, wie das ewer gnade gestern dornstag 
etliche ewer gnaden rethe zw Calbe bey den von der alden stad Magd- 
burg in sachen den Magdeburgschen handel betreffinde gehabt und 
solle der handel von den von Magdburg abgeslagen und also von yn 
beyderseyt ane ende abegescheiden seyn, darumb gedencke ewer gnade 
den vorigen hendel nachzwgehen und von den burgern und inwohnern 
der aldeu stad und vren guttern in ewer gnaden zcollen und gleyten 
glich andern, die ewer gnaden landen gebruchen und dadurch handeln. 
gewonliehe gleyte zw nehmen lassen aus craft der keyserlichen mandat, 
als ewer gnade auch bereyt durch ewer gnade ampte und gleytzlude 
zw gescheen bestelt habe ete. mit forderm inhalde haben wir verstanden 
und sind sollicher zeevtung und schrifftte zwmal sere erschrocken, 
wanue, gnediger herre, ewer gnaden kirche und wir zw den dingen 
nach zwr zceyt zwmale nichts geschickt sind, unser rat und meynung 
ist auch nicht, das ewer gnade (die dinge nach zur zceyt also vernehme, 
dann ewer gnade und uwer gnaden rethe konnen wol abnemen und 
vermercken. so gegin die von Magdburg ader das vre so ylende wes 
vorgenommen worde, das sie obertetige und frevele und etliche under 
yn unvernunfftige luthe sind und worde sollichs uber der kirchen 
yren guttern und uns usgehen. do danne nicht eleynner, sundern 
grosser unverwintlicher schade von enstehin worde: das zu vorhutten, 
bitten wir mit gantzer underthenikeyt und dinstlichem vlevsze, ewer 
gnade wolle der armen kirchen und uns so gnedig seyn und mit dem 





Nr. 518—515. 1488. 261 


rorgemelten vornehmen evne zceyt lang verzeyhen. also das wir der 
kircben und unsere dinge zw evner ander wevsze, dann biszher 
gescheen. schicken und bestellen mogen, auch durch anderrer mancherley 
asschen willen uns darzw bewegende, die wir ewer gnaden und 
ewern gnaden rethen, so schirst wir etliche von uns zw ewern gnaden 
wer ewer gnaden rethen schicken werden, wollen berichten lassen, 
und wurde ewer gnade der wegen ewer gnaden rethe wur hene zcu 
schicken und etliche von uns zw in zw senden bescheiden gesynnet, 
wollen wir dem also gerne thun und ewer gnade wolle diesze unser 
shrifte und bethe im allerbesten von uns ufnehmen und vermercken 
und ower gnaden kirchen und uns in den dingen gnediglich versorgen, 
verlinen wir mit ganzcem vleysz willig, und womitt wir ewern gnaden 
zw dinste und willen werden konnen. thun wir alle zcevt gerne. Ewer 
gnaden gnedige antwort. (sebin under unserm ingesegel am fritage 
nach Misericordia domini anno ete. LXXXTIT»?. 


Cedula. 


Auch. gnediger herre, werden wir bericht, wy das dv herzcogen von 
Brunszwig sich mit andern fursten und fursten rethen betagen, zw- 
sampne rythen und tage halden. was aber die sachen sind. konnen wir 
nicht erfaren und so schire wir was do erfaren werden, wollen wir 
ewern maden unvorbotschaft nicht lassen. Datum ut supra. 


Eldister und capittel 
der kirchen Magdburg. 


Adresse: Dem ernwirdigsten -- hern Ernsten administrator der 
Kirchen zu Magdburg und zu Halberstadt etc. 


H83. um Ostern. 514. 


Bericht über die zwischen dem Erzbischof Ernst und der Stadt 
Magdeburg in Betreff der Türkensteuer gepflogenen Verhandlungen. 
Gleichzeit. Abschrift. 
St. M. A. Erzst. M. 11,610. 

Noche brieffe hat seyn gnade von stunt an den usz der alden stadt 
Nardeborgk durch den wirdigen ern Erasmen probst zeum Nuenwercke 
"Me er Friderich von Trote zugeschickt unde dar neben durch eym 
“enbaren schreiber on hat verkundigen lassen, entlich an on begert 
sch sollicher mandat unde gebott zcu halden. 

Dar uff haben die von Magdeborg abeschrifft gebeten, die on also 
üngeweigert gegeben. sovil der on zcugestanden hat. dar neben sie 
Felt haben, solchs an die oren hynder sich zu brengen, unde nemen 
tolliehs uff, doch on unschedelich an irer freiheit unde alden heer- 

; mit furderin inhalde. Solchs ist gescheen an sente Lorentzs 
b. tie im LXXXII jar. 


Tp 


aber sollichs geldes an der summe so vil nicht 
gebeten unde begert helffen unde raten, damitt 
schuldt des geldes halben kommen dorffe. 

ltem dar uff ist der fursten unde versamelu 
sie wollen synen gnaden zcu gefallen das geldt g 
rechenunge lassen unde damit die obgerurten sok 
dem andern stucke. ap seyn nicht genug were, gea 
sen, das sie sich ader ore lute in nuwe hulfe ge 
entgelden, das dv ungehorsamen als dy von Ma 
das or nicht geben ader gegeben hetten unde unse 
anczukeren, das syn gnaden solch gelt von denjen 
gegeben hetten, vnbracht mochte werden was sie 
rat thun solden, erkenten sie sich schuldig unde 
thun. 

Uff die vorigen erleszen keiserliche brive unc 
gnediger herr eynen gemeynen landtag uff montag 
geschriben unde versammelt im obgerurten jar, gen 
landtschafft zcu erkennen geben. wie sich seyn 
keiserlichen briven unde mandaten furder kegen 
halden solde, gebeten unde begert zu raten unde zu 

Dar uff mym g. herrn von der vorsammelung 
seyn gnade habe weyter uff die sache gedacht, wei 
kennen geben: daruff hat mvn gnediger herre or 
appellation der von Magdburg unde furder dar tzi 
seyn gnade vier stucke bedacht habe, das erste, das 
in den keiserlichen hoff schicke unde widder die 





Nr. 514. 1488. 268 


an geritten graffe Woldemar von Anhaldt. graffe Ernst von Mansfelt, 
iwene des cappittels, zewene von der ritterschaft, zewene usz yglicher 
stadt unde viere usz dem stifit von Halberstadt. Ir aller handel hat 
wenig verfangen, szundern sie sint widder zu meyne gnedigen herren 
zin Calbe kommen unde den rat usz der alden stadt Magdburg mit sich 
hmeht unde weiter gehandelt unde eynen tag gemacht gein Halle uff 
mittwoch Symonis et Jude mit oym unterschide, wu dy von Magde- 
borgk die oren vormochten, das sie unsern gnedigen dry tausent 
musche gulden byten wurden, so wolt gemeyne vorsammelunge vleisz 
ankeren, damitte solche in gute bvgelegt unde gescheiden wurde. 

Sollichs haben dy von Magdeborg graffe Woldemar abermals ab- 
geschriben. dar by isz myn gnediger herre zeu der ezeyt hat bleyben 
lassen. 

Item dar nach haben dy von Magdburg das cappittel zu Magdburg 
xebeten zu handelen zcwusschen seynen gnaden unde on. das syn gnade 
uz vorgehabten hendeln unde ratslagen nicht füglich hat kont annemen 
zuu der czevt, szundern zu eyn bedencken genommen unde eynen ge- 
mern schriben uszgehen laszen synen fursten, graffen, prelaten, ritterschafft 
unde synen reten uff den ersten fritag in der vaste ytzunt nehist vor- 
kaugen unde denselben vorgehalden dy hendel des cappittels unde 
nuwe zeufelle, das sie dy von der alden stadt Magdburg by unserm 
"hMigsten herrn dem keiser beerbevte, mynen gnedigen zu citiren, 
we sich vornemen laszen, myn gnediger herre furder von on des 
tumkenreldes acht ader newn tusend gulden, sie welden liber dem 
kerser noch sovil geben: des glichen evn geruchte am keiserlichen hoff 
sein solde unde auch in dissen landen, dasz sie sich mehir zcum reych 
bekenten. wen zcu unserm gnedigen herrn. Doruff hat das capittel 
furder gebeten wie vor un gutlichs handels zu vergonnen, unde fursten 
"nde eraffen. unde seyn rette on zugefallen mit gein Magdborg schicken, 
das sern gnade also geordent unde graven Woldemar, den von Qwern- 
ford, graven Ernst von Mansfeldt unde ander rete mehir uff sonnabent 
ith dem fritage oben berurt mit gein Magdburg schickt unde handeln 
Wen, als das hirbey auch vorczeycehent ist, esz hat aber nicht ver- 
langen. Darnach hat das capittel mit etlichen myns herrn reten auch 
in der sache geerbet, ist unfruchtbar gewest. 

Item uff sonnabent nach Oculi hat der rat von Magdburg mich zu 
Cale ersucht unde gebeten, das sie der sache mit unserm gnedigen 
"T zu gutlichen abetrage kommen mochte unde mit mir da von 
“u handeln; solchs habe ich an nıynen g.h. von stundt gelangen 
lszet, das seyn gnade gnediglich mir vorgunst. doch gebeten, das mir 
XT! enade evnen der sevne dartzu gebe, das er aber alzo getan hat, 
it von dem tage eyn ander tag gemacht ins closter czum Nuwenwerke 
ror Halle uff Mitwochen nach mitfasten, ist adder aber nichts beslyszlichs 
'oreynigt, szundern den dritten tag gelegt gein Magdburg uff dinstag 
nach Palmarum, hat ouch nicht verfangen. szunder den sachen nehir 
kommen dann vor unde eynen tag ernennet uff mitwoch nach Misen- 


264 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


cordia domini gein Calbe in der hofnunge. das isz zeu eynem be- 
sliszlichen ende uff eynen gemeynen landtage gebracht werden solt. 
Solchs dy von Magdburg gantz abegeslagen. darby wir isz zcu der zeyt 
ouch haben musst blevben lassen. 


1483. naeh Ostern. 515. 
Hans ron Minkwitz und Vinzenz Neumeister schreiben dem 
Ersbischof Ernst über ihre Verhandlungen mit den Magdeburgern 
über mehrere Streitpunkte. 

(rleichzeit. Abschrift. 
Haupt - Staatsarchiv. zu Dresden. (Wittend, Archiv. Stadt Magdeb. Bl. 40.) 


Gnediger herre. Nachdem «die irluchten und hochgeborn fürsten 
und herren herre Er nst kurfurst und herre Albrecht gebrüder, herezogen 
zu Sachsen ete. uwer gnaden hern vater und vedter unser gnedigen 
herren, andere ewer znaden herren und fründe uns ins befehil gebin 
haben , den tag zu Calbe uff nehstvergangen mittwoch in den Magde- 
burgischen handel zu besüchen. dem wir also gethan und uff gemelten 
tag die von der alden stad Magdburg zewene yrer bürgermeister nemlich 
Hevne Alemaun und Hevnen Wittekopp auch geschickt haben, wir usz 
unser besten betrachtung denselben geschickten furgehalten. was sie 
dem forigen handel nach an den yren erlangt hetten, dann uns hat he- 
ducht, so sie den handel abeslügen, sold ewer gnaden kegin ewern 
fürsten, graven, capittelu und andern geistlichen und wertlic hen glympff 
tragen und zufal brengen. Sie haben aber solchs zu thune sich lange 
zceit geweigert und uns gebethen, yn erkennen zu geben, was wir an 
ewer gnade erlangt hetten, als han wir yn nach unser m besten ver- 
mógen eroffent eyne levdeliche anezeigunge und doch die gründe ewer 
gnaden uff die czeit noch verhalten. Do sie das vernommen, haben 
sie geantwort, wiewol sie bey den yren vil fleis gehabt uff die funff 
stücke, die am dinstag nach Palmarum zu Magdburg in des capittels 
dorntze gehandelt weren. das erste umbe das bekentnisse. das andere 
umbe das türckengelt, das dritte umbe die verschreibung, das vierde 
umbe keyne nuwekeit in der stad Magdburg und in ewer gnüaden 
landen uffzusetezen ane ewer gnaden wissen und willen und das tünffte 
umbe die offnunge hinder dem molnhofe usz und inzuzcihen nach 
ewer gnaden behuff und nötdurfft und nach luthe der verschreibunge 
dorüber gegebin. vn were auch am letzsten durch uns furgehalten. wie 
uwer gnade sich in der sache nicht weyther begebin wolle. dann also 
vil ewer gnade des mechtig were und nicht furder ete. hetten sie doch 
bey den vren grossze beswerung funden. Zeum ersten des bekentnis 
halben haben sie geredt, sie hetten ewer enaden huldunge und eyde 
gethan. die wolden sie halden als fromeliche lüthe und vermeynthen, 
sie weren forder bekentnis derhalb zu thun nicht schuldig ; zum tureken- 





Nr. 515. 1483. 265 


gelde ist vr antwort gewest. das sie evne solche summa bey den yren 

nieht getruweten zu erlangen, als sie wol gemevnt gescheen solde sein. 

es were dann, das ewer gnade in der sache etwas nachliessze. damit 
se das volgk setigen möchten, wie das uff ehirgehalten tagen gehandelt 
wee wurden: umbe die verschreibung haben sie furbracht, das sie die 
yren uff solliche kurtze wort zu rechte nicht vermögen, sundern be- 
wrgen. es mocht yren briven, privilegien. freiheiten und alden ge- 
wonheiten zu schaden komen: zu den nuwen uffsetezen haben sie 
gesagt. es sev eine alde gewonheit. das sie in vrer stad zu gebieten 
gehabt hetten, und hofften. "das ewer guad sie doran nicht irren wurde; 
umbe die offenunge hinder dem mólnhofe lassen sie zescheen. wie es 
vorschrieben und evne alde gewonheit ist: umbe unsern gnedigsten 
herren den Romischen keiser. die wiele ewer gnade sie des nicht allent- 
halben entnemen, das den vren allerswerst sey, dann sie verhoffen zu 
den andern stücken noch wol zu kommen. aber zu dem wüsten sie 
keynen radt und mosten es «dobev bleiben lassen, wiewol yn solchs 
kid were, vdoch weren sie in verhoffnung und bathen uns lichterung 
der sache furzunemen. domitte die in gute vre entschafft gewynnen 
mochte. Gnediger herre, doruff haben wir geantwort, das wir bev 

ewer vnaden dissze furgehalten hendele nicht getruweten zu erlangen. 

noch vil mynner were bey uns nuwekeit furzuslän und lieszen- UN 
auch dubey bleiben. Do nun die geschickten von Magdeburg solche 
kurtze antwort vernommen. haben sie uns mit fleisz vehethen . die 
sche also kurtz nicht abezuscheiden, dann sie hofften. dax es noch zu 
fue komen mochte. Doruff haben wir sie underricht, das wir nichts 
anders wissen. dann wie vor, es were dann. das sie wolden zu richtern 
haben und Iyden eynen endlichen usztrag in eyner verpenten zceit 
hicht lange: die irlue liten, hochgebornen fürsten und ernwirdigen in got 
"Mer herren. Albrechten marggraven zu Brandenburg kurfursten etc. 

herm Johannsen auch marggraven zu Brandburg ote. ader die bischove 
zu Wurtzpurg. Bamberg, Merszburg, Numburg ader Brandeburg. usz 
'enselben unsern gnedigen herren allen zewene zu welen und vor den- 

selben eyns entlichen rechtlichen usztrags zu gebin und zu nemen, 

“ie ubin berurt. so weren wir in guter verhoffnunge. ewer gnade wurde 
ts nieht abeslalien. dobey sie mercken mochten . das ewer qnade nicht 
Welir dann rechts begernde were: in mannichfaldigen liendeln haben 
Fran vn vermerckt, das sie keyne hoffnung haben, solehs bey den 
‘ten zu erlangen, und dorumbe haben sic es nicht angenommen, 
“dern darbie verbleiben lassen. (inediger herre, doruff sein wir den 
andern tag nach mittag erst abegeschieden und igliehen teil in seiner 
frrechtikeit gelasszen und unnser hendel uffgehoben une vor nicht we- 
schaczt, dornach ewer gnade sich wol werdet wissen zu halden. und 
"l^ sich disser handel beiderseit in vil und lengern worthen begeben 
hat, wollen wir ewer enaden, so wir zu ewern enaden widerumb 
kommen, eigentlicher und grüntlicher berichten. Auch gnediger herre, 
ist in allen ewer. gnaden ampten, zeollen und leiten von ewer gmalt 














Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


irieben und ernstlich befohlen, von den bürgern 
urg, yren gütern und habe glich andern, die ex 
hen und dorinne handeln, gewönliche zeolle un 
| zu nemen, und haben doruff Reynhardten von £F 
gelegt, ein uffsehen zu haben, das die rechtc 
ld nicht umbegefaren werden; desgliehen gedene 
r gnaden ampten auch fleisz furczuwenden un 
ewern gnaden als unserm gnedigen herren. 











Ewer gnaden undirthenige willigen Hanns 
von Minckewitz ritter und Vineeneius Nuweme 


i 6. Zerbst. 

Magnus von Anhalt bitte den Rat von Mag 
lung der alten Freundschaft und um Abschaffu 
‚höffen auferlegten Lasten. 

Pap. beschädigt; unbesiegelt. 

s- und Staatsarchir zu Zerbst 


Von gots gnaden Magnusz furste zu 
Anhalt und grave zu Aschanien etc. 





Nr. 516—517. 1488. 207 


guter zuvorsicht, ir werdet unszir gleiche zebut anszehen unde euch 
anders bedencken unde is dar hyn nicht kommen lassen, wollen wir 
gutlichen beschulden. Geben zu Zeerwist am dinstage nach Vocem 
Joeunditatis anno etc. LXXXIII*. 


Adresse: Den ersamen und wolwerszen radmannen und imnigesz- 
meisteren der alden stad Magdeburgk —. 


143. Mai 15. Giebichenstein. >17. 
Erzbischof. Ernst schreibt an die Herzöge Wilhelm und Friedrich 
in. Braunschweig um Beistand gegen die Stadt Magdeburg. 

Konzept. Pup. 
St, M. s.v. A. Erzst. M. IL 610. 

Unser fruntliche dinste und was wir liebs und guts vermogen, 
alezit zuvor. Hochgebornen fursten, lieben herren und ohmen. Als 
vir nehst Hansen von Bertensleve unsern houptmann und Karlen von 
“hidungen unser rete und lieben getruwen des ungehorsams halben. 
des sich die burger unser alden stad Magdeburg widder die keiserliche 
mandat kegin uns halden, geschickt und die dingk gnuglich zu 
kennen rebin und bitten lassen haben, so die selbten burger in vrem 
fumemen und frevel beherten und sieh der billichkeit nach ve nicht 
shieken welden, uns wider sie hulff und biestand zu thune und mit 
en uwern daran zu sevne, vn wider uns keinerleie hulff nach zuschube 
^! tlune etc. daruff uns von den gnanten unsern reten antwort 
inkomen ist, das yr. lieber herre und ohevm herezog Friderieh, von 
em und auch uwerer lieber herre und oheym herczog Wilhelms 
"in bekand babt, als gehorsame fursten des heiligen reichs die keiser- 
lichen zeboth und mandat anzunemene, und ab die nicht weren, so 
"i vr von angeburner frundschafft und auch nackberschafft. wegin 
Us mit libe und gute in den und andern sachen hulfflich seyn, und 
las das widerumb alse von uns gehalden wurde ete. lieben herren und 
"men, wir dancken uwern lieben sollicher fruntlichen irbietung und 
"men die gutlich an und sind verhoffens mit gots unsers herren, uwer 
"d ander unse herren und frunde hulff von den burgern unser alden 
SM Magdeburg zu erlangene. so vil sie uns von rechte pflichtig sind, 
"ır abieten. uns auch uwern lieben wiederumb in der gliehen und 
Mm sachen mit liebe und gute hulfflich zu sevne und uns so 
fantlichs willens gein uwern lieben zu haldene. als wir gerne nemen 
wollen. womitte wir uwern lieben behegelich dinste und gefallen wisszen 
zu enzeigen, thun alleczit fruntlich gerne. Gebin zu Gebichenstein uf 

nach dem suntag Exaudi anno domini ete. LNNNIIH 


Adresse: An herczog Wilhelmen und herezog Friderichien: von 





— — - no. 


268 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1483. Mai 23. 518. 


Der Rat von Magdeburg. übersendet dem Erzbischof Ernst einen 
kaiserlichen Brief, der sich auf das vom Kaiser erwirkte Mandat 
bezieht, und erbietet sich zu allen billigen Diensten. 


Gleichzeit. Abschrift. 
Haupt-Staatsarehin zu Dresden ( Wittenb, Archir, Stadt Magdeb. Bl. 35). 


.- am fridage in der hilgen pingestweken -- anno domini etc. 
LXXXIIT*. 
1483. Mai 24. Giebichenstein. 519. 


Ergbischof Ernst schickt seinem | Valer die an den Kaiser 
zu schickenden. Briefe zur Degutachtung und teilt. ihm mit, was 
er dem Bischof ron Meissen für Aufträge an den Kaiser 
gegeben habe. 

Or. Pap. Si, z. T. erhalten. 

Haw t-Staatsurchir zu Dresden ( Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 36). 


Sönliche liebe mit gantzen truwen und unser fruntlich dinste und 
was wir liebs und guts vermogen, allezceit zuvor. Hochgeborner furste. 
herre und vater. uff hute haben uns der ratlı unser alden stad Magd- 
burg geschrieben und evnen brieff von unserm herren keiser erlangt 
mit evnen slechten boten zugeschickt, als nach unserm beduncken 
nicht anders zu vermerken, dann uff der von Magdburg berichten und 
furbrengen erwurben ist; beider brive wir uwer liebe copeyen hirinn 
zuschicken, und wir haben daruff mit etlichen unsern thumherren. 
doctoribus der rechte und unsern reten geratslagt und finden in rathe 
und auch bie uns selbst, das unser und unsers stiffts zu Magdhurg 
noitdurfft irfordere, unserm herren keiser darumb zu schreiben, und 
wir haben derhalben schriffte an unsern herren keiser begriffen und 
schreiben lassen bisz uffs versigeln, die wir uwer liebe bei geinwertigem 
unserm cantzelschreiber zuschicken, ewer liebe mit allem Hiosse 
bittende, die zu ubersehne und zu oberwegen, ob darinu zu kurtz. zu 
lang adder was uberflossig geschrieben were. und die nach uwer 
mevnung verbessern. die danne unser canczelschreiber umschreiben 
und versigeln und unsern boten unsumelieh und unsern herren und 
frund von Miessen fertigen sal. wu aber uwer liebe an den schrifften 
nichts andern wurde. sal unser sehreiber den briff unserm herren und 
frunde von Miessen ane sewmen senden Wir haben auch seyner liebe 
die ding. wie es uns begind, geschrieben und copeyin unsers herren 
keisers und auch der von Magdburg brive uns huthe zukomen, 
zusampt evner copey, wie wir unserm herren keiser itzt schrieben, 
zugesand und sine libe gebeten. unser und unsers stiffts zu Magdburg 
beste gein der kevserlich majestat vorzunemen, und die key. M' von 
unser wegen zu bittene, uns und dem selbten unserm stiftt unser stad 


| 
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—— — — —— o 700 7 





Nr. 518—520. 14-3. 269 


nicht zu entezihen und uns bie der ane intrege blieben zu lassen und 
soliche der von Magdburg erwurbene brive widder zu vernichtigene 
und uns bie dem. das uns seine k. M*. vormals gegebin und verschrieben 
hat zu enthaiden, und uns daruff furder notdurfftige brive zu gebene: 
€ haben wir sevner liebe auch vor sinem uszezihen copeyen unser 
wd unser kirchen zu Magdburg privilegien. wie die stadt Magdburg 
durch keiser Otten den grossen und keiser Otten sinen son unser 
erzbischofflichen kirchen in erster stifftung gegebin ist. mit velen andern 
schriften zugeschickt und siner liebe unsers stiffts serechtikeit und 
ersiesung thun lassen. darnach er sich zu richtene hat. bitten wir uwer 
lebe mit fliesse. vr wollet dem gnanten unsern lieben herren und 
frunde von Miessen auch derhalben, so von uch zu rate funden wirdet, 
schreiben, unser und unsers stiffts beste hirinne vorzunemene und zu 
thune und das er auch von uwer liebe und des hochgebornen fursten 
berren Albrechts hertzogen zu Sachsen ete. unsers lieben herren und 
vettern wegin. dem wir die ding auch durch schriffte zu erkennen 
gebin haben, mit unserm herren keiser davon nach unser und unsers 
ts noitdurfft reden wolde, so sind wir ungerzwivelt, sine liebe das 
uit liesse thun und das beste furwenden wirdet, uns auch furder be- 
raten sevn. wie wir uns gein den von Magdburg nu gehalden mogenu. 
wd uf das uwer liebe uns uwern rath deste statlicher gethun moge, 
“senden wir uwer liebe hirinn auch copey unsers herren keisers 
bives, den er uns und unsern stifft zu Magdburg vormals gegebin 
hat, und nachdem wir seyner majestat verwand sind und auch dinste, 
die wir und unser stifft mit darlegen. kost uber unsers stiffts vermogen, 
ab wol unser stiflt von eigenen sinen underthanen in verterb hraeht 
ist, williglich gethan haben. hetten wir uns sollicher brive wider uns 
zu ebene nicht versehen. und was uwer liebe rath hirinn sev, uns, 
S furderlichst gescheen mag. zu erkennen gebin, dornaeh wir uns 
talten und umb uwer liebe alleczeit gerne verdinen wollen. Gebin 
au Gebichinstein uff sonnabend in der heiligen pfingstwoche anno 
donini etc. LXXXIIIe. 
Ernst — administrator der kirchen zu Magdburg 
und zu Halberstad etc. 

Adresse: Dem hochgeborn fursten hern Ernsten, hertzogen zu 

Weisen, kurfursten etc. 


HN), Mai 24. Giebichenstein. 520. 
Erzbischof Ernst schreibt an Kaiser. Friedrich über die iln. be- 
wiesene Unbotmässigkeit der Stadt Magdeburg und die daraus 
entstandenen Streitigkeiten. 

Konzept. Pap. 

St. M. s. r. A. Er:st. M. 11.610. 
Allirdurchluchtigster und groszmechtigster keiser, meyn innigst 
tà und undertenigen willen dinst uwer keiserlichen maiestat iu 


270 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


stetem gehorsam alleczit zuvor. Allirgnedigster lieber herre, huthe 
haben mir myne gehulte und gesworne undertanen der rate myner und 
mynes erczbischofflichen stiffts stad Magdeburg eynen brieff in schyne 
von uwer k. m. uszgangen mit eynem slechten louffenden bothen zu- 
geschickt, dorinne uwer k. m. berort, wie uwer gnad dem abeschied 
nach nehstmals zu Nuremberg durch des heiligen reichs kurfursten und 
fursten bescheen mir gegonnet und macht und gewalt gegebin solle 
haben, von burgermeister, rathe und gemeinde der alten stad Magdeburg 
eynen zcimlichen anslag glich andern mynen undertanen in yrer macht 
zu hilp des dinsts, so ich uwern gnaden iezt getan, zu nemene, und 
das uwer k.m. bericht werde, wie ich eyne mergliche summe gelts aufl 
die von Magdeburg geslagen und die von yn als mynen und mynes 
stiffts undertanen zu habene und sie also von uwern gnaden und dem 
heiligen reich zuzutezihen understehen solle, des uwer k, m als Romischer 
keiser, merer und handhaber des heiligen reiehs in keynen weg solle 
erlieden nach gestaten mogen, auch in uwer k. m. briven mir deshalben 
gegebin uwer wille und meynung nicht gewesen solle sein etc. be- 
rurende furder am ende des brives, das uwer gnade mandat und brive 
mir der hilft und pene halben doruff gesaczt gegebin zu fulfurung 
etlieher handelung in den briven vermeldet uffgeschoben und ange- 
stellet solden werden ete. wie uwer gnade brieff das wiether uszfuret, 
habe ich verstanden und thu uwer k. m. dinstlich erinnern, das ich 
uff den tag zu Nuremberg- myne mergliche botschaflt nemlieh den ern- 
wirdigen in gote vater hern Johansen bischove zu Missen, mynen 
lieben hern und frund, und den hochgeborn hern. Woldemar, fursten 
zu Anbalt mynen lieben ohmen, mit mynen fullen gewalt gefertigt und 
etliche zeit dar legende gehabt. und als sich der tag vast in lengerung 
geczogen, den gnanten mynen lieben herren und frund von Miessen 
den tag zu ende abharren lassen, dem ich dann sunderlich in bevehil 
gebin, ob die burger myner alden stad Magdeburg zu sollichem tage 
gesundert und sie yre botschafft dar haben, dafur zu seyne, das die in 
gemeyne versammelung des reichs nicht gestatet noch zugelassen oder 
verhangen, die von mir und meynen erczbischofflichen stiffte zu czihene, 
sundern in hilff uwer k. m. zu thune mit mynen und myns stiffts 
graven, herren, ritterschafft, myner alden stad Magdeburg und andern 
mynen steten und undertanen zu bewilligen, und habe denselben von 
Magdeburg in dem nicht anders an mich geczogen und der gehalten 
als der, die mir und mynen erezbischofflichen stifft gehoren und in 
undertanigkeit und dinst verwand sind, daruff und nicht anders ich 
uwer k.m. myne hilff zu rosz und fusz ane vermynnerung zugeschickt 
und das jar usz versolt habe, wie wol mir das nach gestalt: mynes stiffts, 
der von eigenen sinen undertanen vil nah zu genutlichen verterbe 
bringt, swehir wurden ist. lch habe auch nicht eyne swere, sundern 
eyne gancz liederliche stewre uff die von Magdeburg und ander myne 
undertanen geseczt und nemlich nicht hocher, dann von tusend gulden 
eynen, und doch die meiste kost die luthe zuversoldene selbst se- 





Nr. 520. 1488. 271 


tragen und erlieden, des ich meynen stifít ettwas usz verterbe und 
amuth zu bringen selbst wol bedurfit hette, als uwer k. m. von dem 
gnnten mynen herren und frunde von Miessen, des und was unge- 
brem die von Magdeburg sich gein mir halden. gnuglich unterricht 
werdet. so habe ich vormals ern Johannsen vonSiettewicz(?) doctor ete. 
mynen canczler zu uwer k. m. gein Wien geschickt, der doselbst in 
gt verstorben ist, und uwer gnade des ungehorsam der mynen von 
Msgdbure mit clarem schyne underrichten lassen und durch myne 
schrift under anderm zu erkennen gebin, wie sio sich sollicher stewr 
der ursache sunderlich widderten, das vast fursten umb mvuen stifft 
geegin sollicher hilp uwer k. m. nicht teten, und sunderlieh das der 
von uwer k. m. nicht wider die Tureken sundern den konig zu Ungern 
zu bekrigene gebrucht wurde, der selbte konig eyn eristlicher konig 
were und den Turcken mehir widerstandts, dann ennich christlich konig. 
lust ader herre getan hat, wider den ichts zu thune sie nicht geneigt 
weren, hat uwer k. m. darnach den mynen von Magdburg bie den 
penen in den briven von uwern volmechtigen anwelten zu Nuremberg 
Iszzangen begripen, auch privirung und entsetezung aller lehen, gnaden, 
heiten und privilegien, die sie von uwer k.m. dem heiligen reich. 
mynen stiflt und andern fursten hetten und darczu thusend mark lotiges 
edes unabeleszlicher pene zu beezalene ernstlich geboten, sich in dem, 
das ich zu volezihen sollicher hilff uff sie slahen wurde, in eynen monet 
gelursamlich zu halten und sich sollicher hilff furder nicht zu wideren. 
auch kevnerley verczug nach uszflucht dorinne zu suchen, und als sie 
dann ungehorsam wurden sind, hat uwer k. m. sie erkand und erclart. 
n die vbgerurten penen gefallen zu seyne: uwer k. m. hat mir auch 
'erschrieben, sie nicht wider inzusetezen nach restituiren ader new 
Pvilegie, frieheit ader gnade zu gebene, uwer gnade tete es dann mit 
Minen ader myner nachkomen erzbischove wissen; uwer k. m. hat mir 
ind mynen nachkomen auch ganezen und unwiderrufflichen volligen 
seralt gegebin, wann, wie und zu welchen zeiten uns eben und be- 
quem ist, die obgerurte pene von den ungehorsamen und vrer iglichem 
m sunderheit und vren gutern zu irfurdern und zu erlangen und 
damitte nach unserm willen zu handeln und zu thune. Uwer k.m. 
hat auch gesaczt und wil, das das alles crefftig und mechtig seyn, stete 
ehalten, fulezogen und dem nachgangen und von nymandes davon an 
Wér nad nach einnich ander geappellirt nach supplicirt nach keiner- 
*' uszezog dargegen gebrucht solle werden und daruff allen und 
Wlcen fursten geistlichen und wertlichen, prelaten, graven, frien, 

en, rittern, knechten und steten und andern des heiligen reichs 
Uderanen geboten, mir und mynen nachkommen erezbischoven zu 

Meburg die ubgerurte pene zu irmanen und zu erlangene, ge- 
rüwelich hilft und biestand zu thune furder inhalts uwer k. m. brives 
Mr und mynem stifft derhalben gegebin, und ich hatte mich nicht ver- 
schen, das uwer k.m. nach geleginheit und gestalt sollichs mutwilligen 
ungehorsanıs, der mir nicht in mynen und myns stiffts, sundern wwer 


272 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


k. m. eigenem dinste begegind, solliche brive mir und mynem stiflt in 
Magdeburg zu abebruch und furderm ungehorsam und widerwillen 
uszzugehen solt durch ennicherley sache bewegen lassen haben. sundern 
angesehen myne dinste, dieich uwer k. m. mit allen mynen undertanen, 
bis; allein die mynen von Magdeburg, die sich des uszgesundert und 
frevelich enthal.len, williglich getan, und als ich furder zu tliune wol 
willig were und mich und mynen stifft bie dem unsern und das mir 
uwer k. m. vormals unwidderrufflich gegeben, sznediglich entholden 
han, als ich zu uwer k. m. nach verhoffens byn, sich gnediglich gein 
mir und mynen stifit bedencken werde, bitte ich uwer keiserliche 
maiestat mit demutigen fliessze geruche sich nicht zu understehen, mir 
myne und myner ertzbisehoflliehen kirehen stad Magdeburg zu ent- 
ezihne. wann die mynen vorfarn und der kirchen zu Magdeburg von 
ersten stiftern myner kirchen keiser Otten dem grossen und keiser 
Otten sinem sone beider heiliger gedechtnis mit gerichten uberst und 
nidderst und allem rechten gegebin ist, die myne vorfaren erezbisehove 
auch bisz uff mich geruglich und fridelich besessen und huldung und 
evde von den burgern derselbten myner stad, als rechte herrn von yren 
undertanen entphaen sollen. genommen, als ich die auch von denselbten 
burgern in biewesen viler fursten geistlich und wertlich, graven, herren. 
rittern und kneehten und auch andern entpfangen habe; es sind auch 
myne vorfarn erezbischove von uwern vorfarn konigen und keisern vor 
rechte herren der alden stad Magdeburg geacht, gehalten und genant 
wurden und ist nicht vernommen, das sich uwer vorfarn der angemaszt 
hetten, uwer keiseiliche maiestat wolle mich auch bie das yr mir und 
myner kirchen unwidderrufflich gegebin, gnediglich enthalden, mir auch 
hulfflich und furderlich seyn, das von den mynen von Magdeburg zu 
erlangene, und der halben mir furder noitdurfitige brive geben, damitte 
ich die erkandte und erclerte pene. und zeimlichen gehorsam an yn 
bekommen moge, und derselbten von Magdeburg nicht wider insetezen 
noeh restituiren ader nuwe privilegie, frieheit ader gnade gebin hinder 
mir ader mynen nachkommen erczbischoven, sundern uns zu dem, das 
uns uwer k. m. gegebin hat, gnediglich handhaben, sehutezen und ver- 
teidingen, als ich mich des und aller gnade zu uwer k. m. genczlich 
versehe; ich und myn stifft vor(?) kost, zeerung und groszem (?) schaden 
nicht..., das wil ich mit alle myneu und myner stiffte getruwen und 
gehorsamen undertanen deste williger seyn umb uwer keiserlicher 
maiestat in aller undertenigkeit zu verdinen. (Giebin zu Gebichenstein 
uff sounabend in der heiligen pfingstwoche anno domini ete. LXXX 
tercio. 


U. K. M. demutiger capplan Ernst, administrator der kirchen 
zu Magdeburg und Halberstad, herezug zu Sachsen, 
landgrave in Doringen und marggrave zu Missen. 





Nr. 521. 1483. 218 


148. Juni 10. Weimar. 521. 


Kurfürst Ernst von Sachsen erteilt scinem Sohne, dem Erzbischof 
Ernst, auf dessen Bitten einen Rat in seinem Streite mit der 
Stadt Magdeburg und melde die Ankunft des kaiserlichen 
Gesandten, des Bischofs von Gran. 

Ur. Eup. Si. mit einem Teil der Adresse abgeschnitten. 

St. M. s.r. Allgem. Nachtrag X. 2. 


Veterliche liebe mit gantzen trewen alleczeit zuvor. Ernwirdigister 
in got unnd hoehgepornner furst, liebir sone. Als ewer lieb unns 
selben, das ir den hendeln in der Magdburgischen sache, wie die 
jungt durch ewer lieb, unnserm lieben bruder unnd unns zum 
Gebichinstein gescheen sint, nachgedacht und vormuthet "ch, das 
wlich compromiss unns nehst zugeschickt nach seinem lawt von den 
von Magdburg nicht angenomen werde. unnd dorumb findit ir, das, 
als uch bedunckt, notdurft sein wolle, forder drangsal mit vorbieten 
innhalts ingelegter copien darauf zu legen bittennd, das wir sollich 
‚pie ubersehn unnd die durg uberwegen, was uch des zu thun sein 
volle, unnd ewer lieb des unnsern rat unnd meynung widir zuirkenen 
gehenn, unnd wu nach unnserm rath unnd gefallen die ding also von 
ueh solten furgenomen , ap sich dann die zu forder tewff unnd weiterung 

n wurden, wes ir uch denn mit den ewern fernner unnd. weiter 
derinn halten muchtet und soltet, in dem wolle sich ewer lieb unnser 
meynung unnd gefallens also halten, also haben wir die copie unns 
zugeschickt, wie ewer lieb bedacht, ein gebot unnd schrift awszugehen 

; vorlesen unnd wol vornomen unnd ewer lieb mevnung in 
innerm gemute vleissig und trewlich bewegen, unnd wiewol wir jungst 
Mi ewer lieb zu Gebichenstein manchirlei hendel und bewegnus 
'ormergkt, so wir abir bedencken, was wir zu Dresden auf ewer lieb 
und der ewern unterrichtung in dem, das ir furhabt, in ewern zeollen 
"d geleiten von den von Magdburg und allir irer hab unnd gut 
glich frnbden unnd auslendischen geleit zu nemen schaffen wolt, wie 
"Weher das ewerm capittel unnd eczlich den ewern zu thun bedawcht, 
Vmerckt, das wir doch bei unus nicht finden unnd unnser rath unnd 
Meinung was. das ewer lieb sollich zcolle unnd geleite von den von 

burg gleich frómbden unnd awslendischen in ewern geleiten 

" nemen bestellen soltet, unnd ab vmandes widir sie handeln und yn 
heligung thun. wurde, das sich ewer lieb ir denn nicht anuene, 
dorinn kein gnad ader forderung, das zuvorkomen ader erstatung 
"irangen, tete und das ewer lieb das ein zeeit dorbei mucht ruhen 
Zen, das wir auch selbir aiso thun wolten, wu es uns also gelegen: 
lich ist unnser meynung noch; und wu es were. das der zeolle so 
e! were, als wir das haben horen achten, und ewer lieb die von den 
"" Magdburg unnd alle irem hab unnd gut an ewern zcoll- unud geleit- 
Men nemen lisse, so bedoucht uns, es solt iuch zur zeeit genug 
ra sein, dann sollich ewer gepot, so ir furhabt, wirt nach unserm 

Utithiehtag, d, Pr. Sachsen XXVIIL 3. 1a 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


emeynem lantvolgk als wol beswerlich als der 

sein, unnd konnen nicht vorsteen, das sie dar mit 
orden, wil aber ewer lieb sie dringen, das sie mit 
n sullen, seit ir dann also geschickt unnd findet, 
n nutzli ^i, so mag ewer lieb das und anders 

» zu anheben dringt, so abir die sach unnser unnd 
chiekt wern, so wolten wir selbir liebir anheben, 
h unnsern gedranck anheben des kriges von yne 
alles wirt ewer lieb mit den ewern wol bedencken 
esten anschicken, dann wir ewer unnd ewers stifts 
ich unnd brechtlichs geruchte in dem unnd in allen 
ine vornemen. Der bischof von Gran hat unns 
des wegis mit der keisirlichen majestät befehl bei 
unnd uns gepeten, ym die unnsern under awgen 

aufnemen unnd dureh unser lande sichir bei unns 

also gethan, unnd wissen nicht anders, er sei un- 
g Sigmundt von Osterreich an der Etz, bei den 
n unsern ohmen und swegern und unsern lieben 


lbrecht gewest, und vorsehen uns seiner kunft auf 


ader freitag des bedenckens, er werde der 








Nr. 522-524. 1483. 275 


vormelden etc. hebben geschreven, guden frunde, willen wy jo alle tyd 
und sundirgen juwer leve naeh verwanten dingen und guder truwer 
neyberschopp und ok dem armode, so vorderst wy ummer mogen unde 
fruntscopp dertzeygen, so wy dat ok, so juwe leve wol weten, noch 
wante her myt dem korne und brothkope gerne gedan hebben, und 
willen uns darnoch, so vorder wy ummer mogen, so vor und itzidt 
geroret is, so wy de dinge und unse und derunsen nottorfft vormerket, 
in dem jegen juwe leve und de juwen gutwilligen bewisen und hebben, 
wante wurmede wy juwer leve in dem und ander juwen anliggenden 
saken mogen to forderinge und dinste wesen, don wy gantz gerne, so 
wy nicht entwifelen, sunder to juwer leve des gentzliken wol vorsehn 
nach ok rede wol derfindinge gy ok alle tid gerne don. Geschreven am 
myddeweken Barnahe apostoli under unser stadt secret anno domini 
etc. LXXXIII*. 


Rathmann und innigismeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeistern und rathmann to Czerwist —. 


1483. Juni 13. Giebichenstein. 523. 


Erzbischof Ernst schreibt an seinen Vater, den Kw en Ernst, 
und seinen Oheim Albrecht, llerzog zw Sachsen, er könne ihrer 
Aufforderung gemäss seine Räte zur Verhandlung mit den 
kaiserlichen Gesandten, dem Bischof ron Gran und dem l'iskal, 
nicht senden, denn diejenigen seiner Räte, welche die yenaueste 
Kenntnis von den Streitigkeiten mit Magdeburg hätten, besonders 
sein Ilofmeister Ilans von Minckwitz, seien gerade nicht gegen- 
ig. Er bittet daher seinen Vater, du dieser ja. ebenfalls genau 
über den Magdehurgischen Ilandel unterrichtet sei, für ihn die 
Unterhandlungen mit den kaiserlichen Gesundten zu führen. 
Or. Pap. Si, nur noch Rest, 
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. ( Wittenb. Archir, Stwlt Magdeb. Bl 37). 


— Gebichinstein uff fritag nach Barnabe apostoli anno ete. LN XXIII". 












14: 





Juni 13. 924. 
Braunschweig ladet die umliegenden Hansestädte «uf. Magdeburgs 
Wunsch auf den 22. Juni zu einem Tage nach Braunschweig. 


(ileichzeit. Abschrift. 
Stadtarchiv zu Braunschweig. 
Hegest : Hunserecesse III. Alth. I, Nr. 452. 


— ame fridage vor Viti anno etc. 83. 


Yet 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 

525. 
in der Neustadt verkauft den Domvikaren 10 Gulden 
inses von den 24 Gulden, welche er von dem Bischof 
dem Domkapitel zu Brandenburg in den Dörfern 


merzke, Muzelitz und Gaselitz erkauft hat, wieder- 
200 Gulden, 


163. 


rhundert darna in dem dreundachtigesten jare am 
e Vites daghe. 
hannis. 526. 
die zwischen dem Ersbischof Ernst und der Stadt 
vepflogenen Verhandlungen betreffend die Wahl von 
n über ihre Streitigkeiten 
M. II. 610. 


»habten handeln haben die von 


fen Woldemar von Anhaldt und den apt von 








Nr. 525—527. 1488. er 


gnade also auch gefertiget hat, wie man den hernach volgende auch 
vornemen wirdt. 

Item mit solcher schifft sint sie zcu den von Magdeborg widder 
getzogen, darinn sie by den von Magdeborg in sechs stucken scheelnisz 
funden haben unde dar neben ouch eyn begreiffunge der von Magdeborg 
mitbracht uff dinstag nach des heiligen waren lichnams geym Saltze, 
da unser g. herre svne rete gehabt hat, den selbigen herrn antwort 
geben laszen, von der begreiffunge der von Magdeborg sey nicht noit 
zu handeln, szundern von den sechs stucken, dy syn gnade durch dy 
sevnen hat mittelen laszen vaste nach gantzen begir der von Magde- 
borg, darinne dy hendeler guten glowben gehabt haben, dy von Magde- 
borg wurden solchs annemen, unde haben des eynen andern tag uff 
fritag nehst dar nach gein Gotsgnaden in das closter vor Calbe geleyt. 
Als dy hendeler und dy von Magdeborg zusammen kommen sint, 
haben sich der rat von Magdeborg vornemen laszen, das sie dy oren 
in den anlasz nicht vormochten, unde dy mittele gar vor nichte ge- 
schatzt unde damitte den handel aber also abegeslagen, darneben ge- 
beten, dv geschickten ınyns g. herrn von Magdeborg oren anlasz an- 
czunemen adder dy sache czu gutlichen hendeln unvorfast kommen 
laszen, unde zcum dritten, ap das alles nicht gesen mochte, eynen ge- 
meynen landtag zu vorschreiben, daruff dy sache noch in ander wege 
mochte gefurt werden. 

Dem nach hat unser gnediger herre von den drien wegen eynen 
bewilligt unde eynen gemeynen landtag uff mitwochen nach Johannis 
Baptiste gein Calbe vorschribben, do dann sal bewogen werden, wesz 
erbitunghe in dissen hendeln billicher adder von mehrem wirden sey, 
unde wu das nicht mag massze funden werden, szo wil sich myn gne- 
diger herre mit antwort vornemen lasszen, damit sich dy von Magdeborgk 
ader ymandts gewalt ader unrechts nicht beclagen dorffen, wu sollichs 
von gemeyner landtschafit an mynen gnedigen herrn gelangen wirdt. 

Diese Aufzeichnung fällt, wie aus dem letzten Alsate erhellt, vor 
Johannis 1483. 


1483. Juni 28. Grätz. 9217. 
Kaiser Friedrich ermahnt die Stadt Magdeburg, sich mit dem 
Erzbischof. Ernst zu vertragen und ihm nach den bestehenden Ver- 
trägen Gehorsam zu leisten, und setst als Schiedsrichter für ihre 
Streitigkeiten den Kurfürsten Albrecht von Brandenburg und den 
Bischof Wilhelm von Eichstädt. 

Transsumpt. Pery. angefertigt 1483 August 6 im Auftrage des Officials 
der Dompropstei Busse Drakenstede und  beglaubigt durch den Notar 
Steffanus Stephan, cler. dioc. Wratisiar. 

St. M.s.r. Erzst. M. XXII, Nr. 98. 

Gleichzeit, Abschrift. 

Haupt-Staatsurchiv zu Dresden ( Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 38). 


Wir Friderich, von gots gnaden Romischer keiszer, zcu allen cziten 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 


is, zu Hungern, Dalmacien, Croacien etc. kunigk, 
rich, zu Steir, zu Kernten unnd zu Crain, grave zu 
den ersamen unnszern unnd des reichs lieben ge 

istern, innigmeistern, rate unnd gemeinde der alden 
nnszer gnade unnd alles gud. Erszamen lieben ge- 
om leteztgehalten tag zu Nuremberg dem erwerdiglien 
hert n zu Sachsen unnd administrator der stifft 
Halberstad, unserm fursten unnd lieben andechtigen, 
nd des heiligen reichs churfursten, fursten unnd ge 

czugegeben unde beslossen, das yr im yn der hilf 

ind doselbs uffgelegt ist und er uns gethan hat, zu 
let unnd wir uch nachmals bey den penen, straffen 
| die gnanten unser chürfursten, fursten unnd gemeyn 
ollich hilff it ernstlich gebotten, demselben ad- 
o er uch ufflegen wirdet, zu raichen unnd zu geben, 
it tettyn, euch in die abestympten pene, straffe unnd 
u seyn, von Romischer keiserlicher machtvolkomenheit 
ert unnd dem gnanten administrator unser volkomen 
t gegeben, die selben pene, straff unnd pusze, wann 
»yt ime das fuglich ist, von euch einzubringen, haben 
r derselben unnser keiserlichen gebot ein appellacien 





Nr. 528. 1488. 279 


als frevenlichen, ungehorsamen unnd widderwertigen des heiligen roichs 
zu handeln, daran thud yr unser ernstlich meynung; wo uch aber der 
gnante administrator wider billicheit zu besweren ader ym unnd dem 
stifft Magdburg in der alden stad Magdburg mehr gerechtikeyt, danne 
sie daselbs hetten, zuzuwenden unnd uns unnd dem heiligen reich zu 
entzeihen understehn wurde oder yr wider sullich handelung rechtlich 
eynrede zu haben vormeynt, so haben wir den hochgebornnen und 
erwirdigen Albrechten marggraven zu Brandemburg des heiligen 
Romischen reichs ertzcamerer, zu Stettin, Pomern, der Cassuben unnd 
Wenden hertzogen, burggraven zu Nuremberg unnd fursten zu Rugen, 
unsern lieben ohmen, churfursten und gevatter, unnd Wilhelmen 
bisschoven zu Eystett unserm fursten, rate unnd lieben andechtigen 
gemeinlich unnd yr yedem in sonderheit ernstlich geschrieben und 
bevohlen, auff ewer begern unnd anrufen denselben administrator unnd 
euch fur sich zu ervordern, euch in sollichen ewern beswerungen und 
unser unde des heiligen reichs gerechtikeyt, des gleychen den obgemelten 
administrator in seiner gegenrede unnd sein und seines stifftes Magd- 
burg gerechtikeit eygentlich unde nach noytdurfft gein eyn ander 
zuvorhoren unnd uch darumbe an unser stat und in unserm namen zu 
entscheiden unnd yeder partheyen das, so yr rechtlichen zustehit, 
zuzuwenden, ader wo das nit sein mochte, uns gestalt unde gelegenheit 
der sachen, wie die vor yn gelautt hat, in schrifften zu berichten, 
domit wir ferrer nach geburligkeit darin gehandeln mogen. Solichs 
vorkunden wir uch dieselben, wo die noitdurfft das ervordern wurde, 
darumbe wissen zu ersuchen und ouch darnach zu richfen. Gebin zu 
Gretcz am achtunndezwentzigsten tag des monts Junii nach Cristi 
gepurde vierezehnhundert unde im dreunndachtezigsten, unser reiche 
des Romischen im vierunndvierezigesten, des keiserthumbs im ezwoy- 
unnddreyssigisten unnd de Hungerisch im funftundezwenczigisten 
jaren. 





1483. Juli 11. Gróningen. 538. 
Erzbischof Ernst schreibt seinem Vater, dem Kurfürsten Ernst, 
und seinem Oheim, dem Herzog Albrecht von Sachsen, über die 
Verhandlungen mit der Stadt Magdelurg. 

Or. Pap. Si. ubgelwöckelt. 

Haupt-Stautsarchir zu Dresden. (Wittenb. Archir, Stadt Maydeb. Bl. 41.) 
nliche liebe mit gantzen trewen und unser fruntlich dinste und 
was wir liebs und güts vermögen alle zceit zeuvor. Hochgebornen 
fürsten, lieben herren vater und vettor. Als uch lieber herre und 
vater wisszlich, das der abeschied jungst zeu Calbe zewuschen uns 
und den unsern usz der alden stad Magdeburg gewost, das sie von 
der zceit uber vierezehen tage uff die gehabte verhandelunge doselbst 
antwort thun solden, sind uf gestern etliche yre geschickten vor uns 











Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ind haben uns nach viler gethaner vorrede zeu 
hetten an den yren erlangt, uns der türckisschen 
In brive und mandat usz dem keyserlichen höfe und 
ben noch uszbrengen würden, auch sust aller andern 
zebreche halben, was sich der zewuschen uns, unser 
luse zcu Magdburg und yn bisz an diesse zceit 
:ehen thüsend rinische gulden uff etliche frist zu 
die obgerürten gebrechen und sache abegelegt 
yren privilegien, freyheiten, gerechtikeiten und 

sie der haben ader hetten, gelasszen würden, und 
;cu Calbe nicht in rathe funden wart, das uns das 
haben wir iezt auch nicht in rathe finden mögen, 
ien, als haben sie zuletzt die ding an steten und 
n richtern, do sich das gebürte, zu rechte gestalt 
dinge ferrer uffschób gebeten, dorusz wir nicht 
cog und verlengerunge der sache vermerckt und 
|| nachdem sie der zew ‚gegebener stucke 
lieber herre und vater ein wissen habt, keyns 
wollen, den tag also ane ende zeurynnen lassen uff 
erhoffen, mit ewer lieben und ander unser herren 
und furderunge an yn zcu er) von 








Nr. 529—588. 1488. 281 


1483. Juli 15. Weimar. 530. 


Kurfürst Ernst von Sachsen teilt seinem Sohne auf. seinen lesten 
Brief mit, er sei überzeugt, duss die Magdeburger ihren bösen, 
verkehrten Willen nicht durchsetsen würden, denn der vom kaiser- 
lichen Hofe zurückgekehrte Bischof ron Meissen hube ersählt, 
dass der Kaiser die ausgeyebenen Briefe «aufgehoben und su 
Schiedsrichtern den Markyrafen Albrecht von Brandenburg und 
den Bischof von Eichstädt eingesetzt habe. Der Erzbischof solle 
darum Geduld huben. 

Intwwrf Pay. 

Haupt-Stuatsurchiv zu Dresden (Wittenb. Archtr, Stadt Magdeb. Bl. 43). 


— Wymar uf dinstags Divisionis apustulurum anno etc. LXXXIII. 


1483. Juli 23. 991. 
Hans Teyge zu Magdeburg bittet den Rut von. Zerbst, seinem 
Mitbürger Gerken Kunnengeter 17 Schock (Grroschen Zins zu 
senden, da er sonst keine Mittel zum Leben habe. 

Or. Puy. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 


— Magdeburgk — am meddewcken vor Jacobi anno LXXXIII. 


1483. August 13. 592. 
Der Rut von Barby rverkuuft mit Zustimmung des Grafen 
Günther 18 Gulden jährlich für 300 Gulden an. Hans Alemann 
zu Magdeburg. 

Gleichzeit. Abschrift Pup. 
St. M. s. r. Stadt Barby Nr. 15. 
— verteynhunderth jar im dreundeachtigesten jare am middoweck in 
die Ipoliti martiris. 


1483. September 6. 939. 
Der Möllenvogt Balthasar von Schenen macht dem Hofmeister 
des Erzbischofs Mitteilung über «len Bau beim Möllenhofe und über 
den Preis des Kupfers. 

Or. Pup. Si. 
Haupt-Staatsurchir zu Dresden ( Wittenb. Archiv, Stadt Mugdeb Bl. 43). 
Meynen willigen underthenigen dinst zcuvorn, gestrenger und 
vehster lieber er hoffemcister. Ich fuge uch wiszen, das ich ynne 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


le vor mieh kommen ist, wie das der rath und die 
der alden stadt Magdburg das sie 
lein molenhofle wollen zumachen, alzo ich bericht 
worden anheben zu mawren adder zu bauwen, 
üevn igen herrn mich zu bescheiden, wie ich 
en sal adder ob ich euchs wurder zu entpitten 
| umme eyn geschreben antwert, das ich mich dar 
en. Auch, lieber hoffemeister, ir sult wiszen, das 
e kupper zu Magdburg gilt x rinische gulden und 
yn czentener naw kupper, das ir 
ich ouwer getreuheit zu dinste und willen 
mich gantz willigk. Gebin am sonnabend nach 
LXXXIIH 
Balthazar von Schenen 
molevoit zcu Magdburg. 


hern Hanszen von Mync 


534. 


schickt Hans von Minkwilz einen an diesen 








Nr. 584—537. 1488. 283 


1483. September 9. 230. 


Braunschweig schreibt un Goslar, Góttingen, Einbeck, Northeim, 
Hildesheim, Hannover und Helmstedt und ladet zu einem Tau ge 
nach Braunschweig auf den 16. September auf Magdeburgs 
Gesuch ein, welches mit den genannten Städten etwas zu verhandeli 
und zu besprechen habe, (dar one merkliken ane to donde sii, 
des se so nicht wol vorseriven en kunnon.) 

Gleichzeit. Abschrift. 

Stadtarchir zu. Braunschweig. 

IIunserezesse IIT. Abth. I. Nr. 469. 
-- des lateren dages Nativitatis Mario anno domini otc. 83. 


1483. Neptember 10. 536. 
Erzbischof Ernst bittet seinen Vater, den Kurfürsten run Suchsen, 
um But, wie er sich gegen. die Maydeburger verhalten sollte, 
nachdem er gehört, dass diese den Bau heim Alöllenhofe vor- 
nehmen würden. 


Or. Pup. Si. 
Haupt-Staatsarchic zu Dresden ( Wittenb. Archir, Stadt Magedeb, Dl. 0). 


— mitwochen post Nativitatis Marie. 


1483. September 11. Id. 


Hans von Minkwilz und Hemrich ron Ammendorf machen dem 
Erzbischof Ernst Mitteilung über den von den Magdeburaern 
beabsichtigten Bau beim Möllenhofe. 
Or. Pap. 2 Si. 
Haupt- Staatsarchiv zu Dresden (M'ittenb, Archiv, Stadt Magdeb, Bl. 45). 
Erwirdister in got irluchter hochzeborner furste, gnediger lieber 
herre. Unser undertenige willige pflici htige dinste seyn uwern gnaden 
zcu voran bereyt. Gnediger herr, esz ist uff hute datum diszs brieffos 
evn nhamhafftiger von Magdburg bey uns gewest, denne wir in rats 
weise, wenne wir zcu uwern gnaden kommen, wol offenen wollen, 
unde hat uns in gehevm zcu erkennen gegeben, wie der. rat unde 
gemeyn von Magdeburgk kortzlich den baw neben dem molhofe 
besehen haben, als uwer gnade des vor denne ouch underricht ist, 
als ist evn teyl in willen gewest, den mit holtze zcu bawen, der 
andern meynunge ist gewest, das man on mit steynen bauwen solte, 
als haben sie under andern reden der sache unde hendell, die sie mit 
uwern gnaden zu thun haben, gedacht unde ist evns tevls andacht 
gewest, uwer gnade mit orer botschafft zcu ersuchen, das die sache 
noch zeu gutlichen abtrag kommen mochte, das andere parth hats om 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg 


laszen, doch also das eyne stadt aber zcwu den 
len suchen mochten. Under andern vil worten habe 
person zcu erkennen geben, das wir uwer gnade 
ig kennen, wu eyn pauwer ader mehir adder ander 
bende qweme, die von Magdburg dahin zeu weysen, 
iwer gnaden gotshuse zu thun, was sie om von 
g weren, uwer gnade wurde z, als wir uns 
ht verachten. Solchs haben wir uwern gnaden im 
erhalten, möget ouch das unszern gnedigen herren 
ettern zeu erkennen geben, wu das uwern gnaden 

s wir uns furder mit der antwort 
halden sollen, ap solchs mehir an uns gelangen 
am dornstage nach Nativitatis Marie anno domini 


Er Hans von Mynekwitz 
riter und Heinrich von 
Amendorf u. g. undertenige dyner. 


ernwirdigsten hern Ernste administrator der 
rg unde zeu Halberstadt — 








Nr. 588. 1488, 285 


Tom ersten, so alse de ersamen unse frunde van Magdeborgh 
sendeboden uppe dessen jegenwordigen dagh uns clegeliken geclaget 
hebben over mannichvaldigen angest, verwaldinge, drenginge unde 
verkortinge erer olden herkomenden loveliken gewonheit, vrigheit, 
rechticheit unde privilegien, ene van ereme heren bisschoppe itezundes 
regerende van des turckengeldes wegen uthtogevende togemeten, 
gedrouwet unde schinbarliken bewiset, des se sick denne besorgen van 
dage to dage, mit deme sulven heren bisschoppe unde sinen 
byplichteren to vurderem unwille unde vordrete to kommende, uns 
der wegen umme hulpe unde trost anropende, unde so denne ein 
jewelk van gebodes wegen godes almechtich unde na inholdinge unde 
uthwisinge naturlikes unde des gemeinen gesetten rechtes plichtich is, 
sinen naberen, frunden unde negesten in sinen noden trost, hulpe 
unde bystant to donde, unrechter gewalt unde vordruckinge wedder- 
tostande, also hebben wy umme guder naberschopp willen den van 
Magdeborgh loffliken togesecht, efft se ere bisschopp edder jemant 
anders van siner wegen des ergemelten turckengeldes halven yo 
vorunrechten unde verwaldigen wolde, derwegen se to jegenwere 
gedrungen worden, dat wy ene denne schullen unde willen hulpe unde 
bystant don nach lude unde inholde der verdracht latest to Bremen 
gemaket, dar wy uns so in crafft desser unde der sulven verdracht to 
verplichten. Weret ock sake, dat von noden worde sin, so wy uns 
vermoden sere behuff wesen will, dat wy etlike fursten unde heren, 
alse nameliken de hochgeboren fursten unde heren heren Wilhelm unde 
heren Frederick gebrodere hertogen to Brunswick unde Luneborgh, 
alse sulker unser tohopesate hovetlude, edder andere heren, de uns 
to sulken saken sampt edder besunderen best duchten belegen sin, 
dar mosten mede tothen, uppe en sodaus uns jegen unse verwaldigers 
to lyke unde to rachte to verbedende, uns uppe kost unde eventure 
der jennen stadt, dar van sulke vorgemelte verwaldinge unde ver- 
druckinge entstan worde, wor des to donde were, to dage to vorende, 
to vordegedingende unde uns in unsen noden hulpe unde bystant to 
donde, wo unde mit weme van uns sick dat so begeven mochte, unde 
wy derwegen den sulven fursten edder anderen jarlikes eine summen 
geldes to eneme geschencke geven mosten, so schullen unde willen 
wy dat alles samptliken stan unde uthgeven unde dat na antale 
iszliker stadt ansetten, so dat id drechtlick sy unde gelykliken toga. 
Scheget ok, dat wy anderen stede sampt edder besunderen yn der 
geliken van des obgnanten turckengeldes wegen edder uth ander 
keyserliche macht effte bevel, id sy van achte, overachte edder ander 
beswaringe, wedderumme  ock an unsen wonheiden, vrigheiden, 
rechticheiden unde  privilegien  vorunrechtet edder mit overfalle 
benodiget worden, wo unde yn wat maten dat mochte tokommen, 
denne schullen uns de van Magdeborgh unde unser ein dem anderen, 
deme en sodans wedderfore, na lude der vorberorden vordracht to 
Bremen gemaket ock to hulpe kommen unde bystant don. Unde desse 


[rkundenbuch der Stadt Magdebutg, 


| unde warden tein jar langk van data desses 
sunder meddel negest na einander volgende alles 
verde. 

huf zehn Jahre ges 


Vertrag der benannten 
uckt im UB. von Göttingen Nr. 347. 


tember 10. 

4 von Sachsen schreibt seinem Sohme, dem Er 
er möge betrefjs des Bawes heim Möllenhofe erst 
ndigungen einziehen, ehe er Rat geben kónne. 


rchiv zu Dresden, (Wittenb. Archiv, Stadt Magdeb. Bl. 47.) 


tember 11. 540. 


Ist von Sachsen antwortet seinem Sohne, nachdem 








Nr. 589 - 541. 1488, 287 


et Crainie etc. comes Tyrolie etc. his confitemur et notum facimus, 
postquam nos generoso et venerabili Alberto marchioni Brandenburgico, 
sacri Romani imperii electori et archicamerario, Stettini, Pomeranie, 
Cassubiorum et Vandalorum duci, burggravio Norinbergensi et principi 
Rugie, nostro dilecto agnato, electori et compatri, atque Wilhelmo 
episcopo Eystadensi, nostro principi, consiliario et amico devoto, in 
universum ambobus his aut cuiquam eorum singulariter per nostras 
litteras Cesareas commisimus, ut illi iura, que nos et imperium ab 
una parte et venerabilis Ernestus prognatus dux Saxonie, administrator 
diocesis Magdeburgensis et Halberstadensis, princeps noster et dilectus 
devotus ab altera parte in civitate Magdeburgensi obtinuimus, etiam 
poenam, imputationem, gravamina et impositionem, quas ille admini- 
strator contra honorabiles nostros et imperii dilectos fideles consules, 
tribuum magistros, senatores et communitatem predicte civitatis veteris 
Magdeburgensis contra talia nostra et sacri imperii iura et eiusdem 
civitatis Magdeburgensis privilegia et antiquam consuetudinem sibi 
attribuit et iis illos a nobis et sacro imperio in suam potestatem 
abstrahere et in aliis viis iniquis modis supprimere conatur, cognoscere 
et intentare debeant, an ille partes propterea benevole inter se convenire 
possint, aut si hoc fieri nequeat, ut tunc nobis rationes et formam 
cause, prout ea in suis occasionibus inventa est, in scriptis proprie 
explicent, ut nos alterius secundum competentiam in eadem transigendi 
modum  dispiciamus, veluti etiam id nostre Cesaree littere ipsis prop- 
terea transmisse expresse declarant et testantur. Quod nos in eum 
finem nominatis consulibus, tribuum magistris et senatui dicte civitatis 
veteris Magdeburgensis nostram potestatem et mandatum dedimus et 
scienter etiam damus rigore harum litterarum, ut nostri, sacri imporii 
et sul ipsorummet causa per semet ipsos aut eorum mandatarios, quibus 
hane nostram potestatem ulterius obferent, coram designatis nostris 
Cesareis commissariis in universum aut singulariter illorum aliquo 
compareant et talia nostra et saeri imperii iura, etiam ipsorum privilegia, 
antiquam observantiam et inde enata gravamina producant et unum- 
quodque in his perficere debeant ac valeant, quodcunque in amicabili 
compositione iuxta predictam nostram Cesaream commissionem decentia 
requirit. Hec nostra est benigna voluntas et omni tempore hoc ita 
firmiter servabimus, quasi nos ipsi id perfecissemus. Ne tamen illi 
nobis aut sacro communi imperio in talibus amicabilibus compositionibus 
quidquam, quod nobis et imperio competit, dilapident et omnia sint 
absque dolo, in eius rei testimonium has litteras nostro Cesareo appen- 
dente sigillo obsignavimus. Datum Gretz die decimo sexto mensis 
Septembris post nativitatem Christi millesimo quadringentesimo et 
octuagesimo tertio, regni nostri Romani quadragesimo quarto, imperii 
trigesimo secundo et regni lIungarici vigesimo quinto anno. 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


er 27. Calbe. 


"wst schreibt an Kai. Friedrich , dass die 
ich gegen ihn ungehorsam bezeige, und bittet 
nen Glauben zu schenken. 


nur noch Rest. 
halterei-Archir zu Innsbruci 


htigster und groszmechtigster keiser, Mein innig 

enig willig dinst uwer keiserlichen maiestat in stetem 
zuvoran, allirgnedigster lieber herr. Euwer k.m. ist 
e dureh doctor Johannsen von Siettewiez seligen, 
‚chrieben und nu kurezlich durch den erwirdigen in 
bhannsen bischove zu Miessen, mynen lieben heren 
t wurden, mit was umbestendigem, mütwilligen und 
»emen die burger myner und myner erezbischoftlichen 
bu. mir zu ungehorsam und widerwertigkeit, uwer 
zher verachtet haben und noch verachten, mir nicht 
ing und sehaden, das mir nicht in myner und myner 
in uwer k. mt. eigenen sachen und getanem dienste 
ol uwer k. m. in letzstem uwem zugeschickten brive 
bin hat von iehts beswerlichs gein yn von mir vor- 





Nr. 540— 54$. 1488. 889 


zu irlangene hilfllich seyn, als ich mich zcu uwer k. m. des und aller 
gnade unczwivelich versehe, wil ich umb dieselbte uwer keiserliche 
majestat in ganczen gehorsam und aller undertenigkeit willig gerne 
verdinen. Gebin zu Calbe uff sonnabend Cosme et Damiani anno 
domini etc. LXXX tercio. 


U.k.m. demutiger capplan Ernst, administrator der kirchen 
zu Magdburg und zu Halbirstad, herezog zu Sachsen, 
landgrave in Doringen und marggrave zu Missen. 

Adresse: An kaiser Friedrich. 


1483. September 30. Leipzig. 543. 


Kurfürst Ernst und Herzog Allwecht von Sachsen danken dem 
Kaiser, dass er ihren Alıgesandten, den Bischof von Meissen, an- 
gehört, und bitten, die Appellation der Stadt Magdeburg gegen 
seinen Beschluss abzuweisen. 

Konzept. Pup. 

Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. 


An keyszer. 

Allerdurchluchtigister unde groszmechtigister keyszer unde herre. 
Unser undertenige schuldige gehorsame willige dinst sint uwern keiszei 
lichen gnaden alle zceit zcu voran bereit. Gnedigster herre, der er- 
wirdige in got vater unser liber herre und frunt, herre Johannes 
bisschoff zcu Missen, den wir nest bey uwir kei. M' in botschaftt gehabt, 
hat uns bericht, das uwir kei. majestat ym gnediglich vorhort und sich 
mit antwort unde abefertigung gunstiglich unde mildiglich erczeiget 
habe, sunderlich in der sachen den ernwirdigisten in got unde hoch- 
gebornen fursten unsern liben son unde vettern hern Ernsten, ad- 
ministrator der stiffte Magdeburg unde Halberstat, herczogen zcu 
Sachsen etc. unde den rat unde gemeyne der alden stadt czu Magde- 
burg belangen, das wir uwir keiszerlichen majestat underteniglich dang 
sagen mit erbitung sulchs in undertenigem gehorsam zcu dinen, 
abir uns gelanget an, wie der rat der alden stat zcu Magdeburg ge- 
dencke sich zeu understehen, widder sulch ewer kei. Mat gescheffte 
unde gnediges abefertigen bey ewern kei. gnaden zcu arbeiten, ewer 
kei. M wir in undertenigen vlisse gar gutlich biten, zo das geschen 
wurdt, uwir kei. Ma^ wolle uwirn gnaden zcu eren unde unserm liben 
sone unde vettern auch uns zcu honung unde schympferung sulch ge- 
schefite nicht widirrufen noch auffeheben, sunder unsern liben son unde 
vetter bey dem selbigen gnedigen abefertigen bliben lassen, uff das 
seyn libe uwern, gnaden gescheffte noch die pene, doryn sie gefallen 
seyn, von uwir gnaden wegen geforderen moge und seyn libe unde wir 
derhalben nicht zu honung keren unde die von Magdeburg dodurch 
nicht zcu weitren ungehorsam gereiczet werden. Ewer kei. gnade ge- 

Geschiehtaq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 19 








Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


keyn unsern sone unde vettern uns zcu besunderen 
zcu erezeigen, so wir uns des unde alles graden 
jals ezu unserm gnedigsten hern genczlich vortrosten, 
unb die selbige uwir kei. gnade, die der almechtige 
unde geluckseligen zeustande zeu langweriger zceit 
zcu enthalden, underteniglich zeu vordinen alle czeit 
leben zeu Lipczk am dinstage nach sante Michels tag 
It. 


Ernst des heiligen R. R. et. unde 
Albrecht gebruder etc. 


Tage schreiben die Hersüge auch an den Grafen 
berg, dem Unternehmen der Magdeburger sich zu 
e Suche des Administrators ferner zu fördern. Kon- 


1. 54. 


m Magdeburg verkauft an Curd Sundhausen zu 


seine Frau Gese und nach deren Tode an Andreas 








Nr. 544—547. 1485. 961 


1483. Oktober 14. Calbe. 546. 
Ersbischof Ernst nimmt Meyger, den Juden von Stassfurl, auf“ 
6 Jahre in seinen Schule und gestaltet ihm im Judendorfe in der 
Sudenburg zu wohnen, wofür er jührlich 2 Gulden Schutsgeld zu 
zahlen hat. 
Cop. 68 fol. 260. 
‚St. M. 


— Calbe — thusend vierhundert darnach im dreyundachtzigsten jare 
uff dinstag sent Calixti tage. 


1483. Oktober 21. Gratz. 547. 
Kaiser Friedrich schreibt an Lrebischof Ernst, dass es in dessen 
ond mit der Stadt Magdelurg bei seinem letzten. Befehle bleiben 
Soße. 

Gleichzeit. Abschrift. 
St. M. A. Erzst, M. 1I, 610. 
Friderich von gots gnaden Romischer keyszer, 
zw allen zceyten merrer des reichs otc. 

Ernwirdiger furst lieber andechtiger. Als uns dein andacht ytzo 
geschrieben und entdeckt hat, wie die erszamen unszer und des reichs 
lieben getruwen burgermeister, inningsmeister und rathe der alten stad 
Magdburg dich uber unszer keyserlich geboth und commission 
zewuschen dir und inen letztmals ausgegangen abermals uns einer 
langen erdichten schrift zw Magdeburg uffintlich lasszen anslahen und 
sich keynner billichkeyt nach gehorsam unszer keyserlichen geboth 
flysszen, deshalben du besorgen musszest, das sie der glichen bey uns 
auch thun und dich mit sollichen erdichten schriften und worten zu 
verungelympfen und uns zw bewegen understehn mochten, letzsten 
unszer keyszerlichen geboth und commission abethun, und bittest, ab 
sollichs durch sie beschech, dem keynnen glowben zw geben und dich 
bey dem, so wir dir gegeben hetten, bleyben zw lasszen und dorinne 
hilflichen zw seyn etc. haben wir vernomen und ist nit mynder, die 
selbten von Magdburg haben nach sollicher ebestympten unszer 
handelung yr botschaft bey uns gehabt und sich beclagt, wie du sie in 
hangenden sachen mit nuwen zcollen, aufsatzungen und andern 
beswerungen zw bebaden und sie vor entscheidung der sachen von 
uns und dem heyligen reiche under dein und des stiffts Magdburg 
gehorszam zw dringen understehn sollest, deshalben wir dir gutlich 
geschrieben, ab dem also were, das abezwthunde und die sachen bey 
unszerm letzten bevehel, der in beywesen des erwirdigen Johanszen 
bischoven zw Meisszen, unszers fursten und lieben andechtigen, der 
des halben von deynnet wegen bey uns handelung gehabt hat, in 
gnediger frewtlicher und getrewer meynung beschehen ist, bleyben zw 
lasszen und haben aus dem gnedigen fruntlichen willen, so wir zw 

19° 



















Urkun 





ibuch der Stadt Magdeburg. 


keynnen verennderung thun wollen in zı 
widderumb gegen uns als unszer geh 
gebornner frund halten und uns und dem 
hieht ennzeyhen, auch uns gegen dem ku 
und für uns dem heyligen reiche, dir un 
en reichs und dewthscher nacion zw sm 
on mutwilligen uneristlichen krig wid 
hilf unde beystand erzceygen, als du un 
wir uns des und alles gutten ungezewive 
n wir in allen gnaden und fruntschaft gegen 
m stift erkennen und zw gud nicht ve 
an der eylf tawsend maid tag anno do) 
keyserthumbts im zeweyunddreyssigsten jar 
ernwirdigen Erusten, gebornn herzcogen zw 
ler stifft Magdburg und Halberstad etc. 


21. Gratz. 


Friedrich teilt dem Kurfürsten Ernst um 








Nr. 548—550. 1488. 298 


sachen bey der gemelten unser letzten handlung, die wir aus gnediger 
und fruntlicher meynung getan hetten, beleiben zu lassen und damit 
der genannten von Maidburg pottschafft abgeschiden und dem gnedigen 
und fruntlichen willen nach, so wir zu euch und ewern kyndern 
tragen, derselben uuser letzten handlung keinerley zerrutung noch 
verenderung getan, in massen ir des durch ewern sun bericht werden, 
das wir ewer liebe in gnediger und fruntlicher gutter meynung 
unverkundt nit lassen haben wellen, euch darnach wissen zu richten. — 
Geben zu Gretz an der eylff tawsend junckfrawen tag anno domini 
etc. LXXXIII? —. 


Adresse: Den hochgebornen Ernsten — und Albrechten gebruder, 
hertzogen zu Sachsen —. | 


1483. November 13. 549. 
Matthaeus Haldesleve, Bürger der Neustadt, verkauft den Dom- 
vikaren 11, Gulden von einem Viertel Grases in Rothensee wieder- 
käuflich für 30 Gulden. 

Cop.31 fol. 141". 
St. M. 


— dusent virhundert darna in deme dryundeachtigesten jare am 
dunredage sunte Briccius dage des hilgen bischopes. 


— 





-— 


1483. December 1. Leipzig. 950. 


Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht vun Sachsen. verwenden 
sich beim Kuiser für den Erzbischof Ernst gegen die Stadt 
Magdeburg. 

Konzept. 

Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. 

— Auf das anbringen, so von burgermeister, inningsmeister und 
rate der alden stat Magdburg an ewer keiserlichen M* clagweisz 
gelanget, der meynung. das unser sone und vetter, der administrator etc. 
uber letzste handelung newe zolle und aufsleg uf sie zu machen und 
sie dadurch und mit andern beswerungen vor entschiedung der sachen 
von ewer keyserlichen M* und dem heiligen Römischen reich unter 
sein und seins stifts gehorsame zu dringen unterstanden, dem zu 
begegend mag e. k. M* warlich glauben, das die von Magdburg in 
solchem irem anbringen der aufrichtung newer zolle, aufsleg und 
anderm sich viel zu milte haben horen lassen, wann unser lieber sone 
und vetter solch furnemen, newe zolle und ufslege uf sie zu machen, 
nye unterstanden noch getane, als sich das warlich erfinden, wie auch 
die alde stat Magdburg unserm sone und vettern und seinem stift 
zugehorig, verwandt, untertenig gemacht und verpflicht ist, ungezweivelt 
ewer keyserlichen Mt vormalen gnuglich und nach notdurft unterweiset, 















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


as wider in gedechtnus zu furen, wo dan 
dem gnanten unserm sone und vettern, 
stiffts ewern gnaden des glauplich bericht 
»yserlich M', das solch ire anbringen zu 
ken und wie und wes sich die von Magd 
[ht gein unserm sone und vettern und dei 
1s besundern in jungstgetaner hilft ewer kı 
nig von Hungern geflissen und gehalten 
nemen und erkennen wirdet —. 

ptzk dinstags nach sant Katherinen ta 








rsame Ernst des heiligen Ro. reichs ete. 
hcht gebruder, hertzogen zu Sachsen etc. 





lrich schreibt an die Stadt Magdeburg, 
sie als seine Unterthanen in Anspruch i 
her sich mit jenem gütlich einigen solle. 
so solle der Bischof von Bamberg als | 
ine Entscheidung treffen. 








Nr. 551. 1488. 295 


widersessziglich geweigert hettet, uns angeruffen, das wir euch nach 
gehabter derhalben monition und warnung in die penen, so auf 
gehaltem tag zu Nurinberg wider die, die dem beslussze der gedachten 
- samlung nicht gehorszam weren, aufgelegt, gefallen zu sein von keiser- 
licher macht gerüchten gnediglich zu ercleren, damitt das uns durch 
yn zugesagte hilff dester forderlicher gescheen mocht, das wir dann 
nach gnugsamer ewers ungehorsams underrichtung und gestalten dingen 
nicht zeimlich weigern konnen und euch in solche pene gefallen erkand 
und ercleret, habt yr euch dornach durch ewer werbinde botschafft bey 
uns mit appellation clagend gefugt unnd zu erkennen geben, wie das 
yr unnd die alde stad Magdburg uns und dem heiligen Romischen 
reiche und nicht dem stifft zu Magdburg zustundet, dadurch euch 
durch den administrator obgnant etliche stewr und ander beswerung zu 
der ungebur weren aufgelegt, uns demütiglichen angeruffen, euch in 
dem überlast mit gnediger hilff und rath beystand zu thund, das yr 
solchs ansuchens vertrag mochtet haben, sein wir auf ewer ansuchen 
und underrichtung, der wir dann desselbten mals glowben gaben, 
bewegt wurden, gnanten administrator derhalben zu etzlichen malen 
thun schreiben in denselben schrifften ewer und der alden stad Magd- 
burg als des reichs stad angemaszt und solche pene, dorinn wir euch 
gefallen zu sein erkand und ercleret haben, angestalt und aufgeschoben 
mit sampt etzlichen angetzeigten von uns derhalben gegeben richtern, 
als dann dieselbten unnser schriffte solchs alles clerlich auszweiszen, hat 
der gemelte Ernnst administrator unnzer schriffte uns und dem reiche 
mit merglichen anzcihen seines stiffts gerechtikeit nicht unvorantwort 
lassen, sundern alleweg sich ewer und der alden stad Magdburg vor 
sein und seines stiffts undirthane und eigenthumb angeczogen, das 
wir dann also in seinen wirden allenthalben haben stehen lassen bisz 
auf nu in kurtz vergangen tagen, das uns der obgnante administrator 
mit seiner werbinden botschafft besuchen und merglich mit wahren 
und glawbwirdigen schein underrichtung gethan hat, wie das die 
alde stad Magdburg mit allen yren in- und zubehórungen von heiliger 
gedachtnissz keiser Otten dem ersten und grosszen, keiser Otten dem 
andern, keiser Otten dem dritten und keiser Otten dem vierden seinem 
stifft und patronen sent Mauricien eigenthumiglich gegeben und furder 
durch ander itztgnanter keiszer nachfolger und unnser an dem heiligen 
reiche vorfarn bestetigt, gelobt und approbiret und fur des stiffts sand 
Mauricien und der ertzbischove zu Magdburg eigenthumb gehalten, 
geachtet und geschatzt ist wurden, darauf yr dann zur zceit einem 
ertzbischove und dem gnanten Ernste administratori, als undirtane 
yrem rechten wahren herrn zu thune pflichtig sind, globde eide und 
huldung gethan habt mit furder fast weither gloubwirdiger under- 
richtung, privilegien, briven und kunden uns angeruffen und undir- 
teniglich gebethen, das wir euch dem stifft und ym zuwider in 
ungehorszam und mutwilligem furnemen nicht stercken und die alde 
stad Magdeburg seiner kirchen, sant Mauricien und ym nicht widerspenig 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


und dem reiche wider recht zuwenden und beylegin 
aufschob und anstand der erclerten pene aufheben 
lvorerclerten penen zu bleiben, ym die zu erfordern, 
inzubrengen gnediglichen geruchen zu helften mit 
lanbrengen, als haben wir mit merglichem rate die 
ine und furbringen des vil gnanten administrator 
zceitigem rate betrachtet, so das ertzbischthumb zu 
igen Romischen reichs merglich glid ist, dem und 
pblichen kirchen zu Magdburg und seinen heiligen 
ritien yr stete und gerechtikeit abzuzcihne und an 
gen nicht zeehmen nach fugen wil, auch unsers 
len und nach nicht ist, und haben dadurch den aut- 
t der erclerung der gemelten pene, darinn yr ausz 
lanslags zu Nurinberg nach unser erkentnus und 
seit, mitsampt allem und itzlichem anhang und was 
auszgegangen, euch ewers ungehorszams zu einer 
| stifft zu Magdburg zu schaden kommen mocht, 
acht und gewalt folkomenheit aufgehoben, abegetan 
eben, thun abe und cassiren es itzo, aldann und 
» geinwertiglich in crafft disses brives euch ernstlich 


erlicher macht und gewalt, das yr euch mit dem 








Nr. 552. 1488. 297 


gerurt, in gnanter zceit nicht geschege, alszdann wirdet unnser gegebener 
commissarius unnd richter der bisschoff von Bamberg auf des vilgnanten 
administrators ansynnen und ersüchen sich nach lawte der commission 
ym derhalben gegebin wie recht ane zcweifel gein dem administrator 
and euch der billichkeit wol wisszen zu halten, sein doch zu euch der 
zuvorsicht, vr werdit euch also gehorszam unnd der gebüre gein dem 
stifft zu Magdburg unnd dem administrator halten, das solchs und 
weithers furnemens derhalben nicht nót thun dürffe; doran thud yr 
unnser gantze meynung und gefallen. Gebin etc. 


1483. 992. 
Die Beauftragten des Erzbischofs Ernst selgen. dem Kaiser Friedrich 
die rechtliche Stellung der Stadt Magdeburg uuseinander und 
bitten, sie in ihren Bestrebungen nach der Reichsfreiheit nicht zu 
unterstützen. 

Gleichzett. Copialbuch. 
Stadtarchiv zu Gross-Sulze. . 

Unszer gnediger herr von Magdeburg hat uns sunderlich in be- 
vehil gegebin an uwer k. M. czu tragene, das sine gnade nicht cleyne 
sunder grosse bekummernisse unde beswerunge tran, in dem das uwer 
k. M. uff evn slecht berichten der von Magdeburg botschafft von sich 
schriebet unde sich anmaszt der alden stad czu Magdeburg, als ab sie 
uwer k. M. unde des heiligen reichs were, das doch also nicht unde 
unrechtlich an uwer k. M. getragen, wann es ist die alde stad Magde- 
burg und das Magdeburgsche land keyser Otten des grossen heiliger 
gedechtnisse erb eigen gewest unde von ym die stad czu buwen an- 
gehaben unde die unde das land doselbst durch vn mit dem swerte 
czum heiligen cristenglouben bracht unde von ym ouch siner gemahlen 
der kevserynne in dotem unde czur lypezucht vormacht unde darnach, 
das das betwunnige volk doselbst bie dem heiligen cristenglouben 
bliben unde dorynne enthalden werden mochte, nach rathe unde vor- 
willigem doczumal unszers allerheiligisten vaters des babistes Johannis 
des dryczenden in gemeynen concilien doczumal ezu Ravennen in 
welsschen landen deshalben gehalden in grosser liebe czu gote unszerm 
hern unde sinem glouben doselbst an die stete czu Magdeburg eyne 
erczbisschofliche kirche uflgericht unde gebuwet unde durch yn unde 
keyszer Otten synem son ouch heiliger gedechtnisse die stad unde land 
unszerm heiligen patron sanct Mauricien unde kirchen als vor eigen- 
thumlich gut mit dem burgwarde, nu erczbisschofflichen hoff, gerichten 
oberst unde nidderst, ezollen, gleyten, muntcezen, marchtrechte undo 
allen anhengenden nutezungen unde fruchten in der alten stad czu 
Magdeburg unde dor bussen genczlich gegebin unde von unszerm 
heiligisten vater dem babste doczumal unde den gedachten heiligen 
keysern unde forder von yren nachkomen keysern unde konigen be- 
stetiget, die unsers gnedigen herren vorfarn erczbisschoffe auch bisz 
uff nu unszern gnedigen hern von Magdeburg genczlich unde fridelich 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 


erezbisschove czu gecziten in y 
jrathe, scheppin unde den burgern gemeyn der alden 
huldunge, gelobde unde eyde, als rechte naturliche 
yren underthanen entphahen sollen, genommen, als 
e herre Ernst, iczt administrator unde geboren von 
ren czu Saehszen, Dor n unde Miessen, als eyn 
€ des erezbisschtumbs ezu Magdeburg in bieweszen 
hrren des durehluchtigen unde hochgebornen fursten 
Ernstes herezogen czu Sachsen, 
u Sachsen, herren Johannszes marg- 
herren Wilhelms her en czu Brun: 
lerren Heynrichs lantgraven czu Hessen 
czu Hildenshem unde sust veler fursten, bi 
" unde knechte eyner g on menn 
alden stadt Magdeburg entpfangen hat 
vorfarn erezbisschove von uwer k. 
ern unde konigen vorrechte, wahre unde natur- 
alden stad Magdeburg geacht, gehalten unde genant 
gnediger herre, so die notdorfit furdert, wol kuntlich 


Peticio. 





Nr. 552. 1485. ?99 


der billichkeit unde dem rechten gemesz unde ouch also, das sulliche 
sachen unde gebrechin innewendig eynem jare yre gancze entscbafit 
ipen. — Unde szo sulliche vorfassunge unde compromisz twusschen 
hir unde osteren schirst nicht begriffen unde fulezogen wurde, das von 
uwer k.M. nu iczt als danne unde danne als iczt das alle sachen ge- 
breche, ezusprache unde gerechtigkeit, die unszer gnediger herre von 
Magdeburg von siner erczbisschoflichen kerchen wegin czu dem rathe, 
scheppin unde burgern gemeyne der alden stad Magdeburg im sampt 
adder sunderheit vormeynt czu haben, das die von uwer k. M. ussz 
keiszerlicher machtfulkommenheit unde usz rechter wissen eynem 
bisschove czu Bamberg in czyten synde bevolhen unde committirt 
wurde unde folle macht unde gewalt gegebin wurde. die parthe vor- 
ezuheysschene unde czu laden unde in den sachen symplich unde 
slechtlich ader simpliciter et de plano czu procedirene undeczu fulfuren 
unde dorynne recht czu sprechene unde czu erkennen unde alle das 
ezu hendelne unde czu thune, das eynem wahren rechten keyserlichen 
conimissarien unde richter czu rechte czu handelene unde czu thune 
geburet, ungeacht eyniches parthes ungehorsam, ouch ungeacht sullicher 
commission vormals durch uwer k.M. uszgegangen, auch ungeacht 
der vormeynten appellacien durch den rad unde burger der alden stad 
Magdeburg ingelegt unde interponirt, furder ouch ungeacht die appellacien 
unde berufunge, die von einichem der parthen nach unde hinfurder 
inbracht wurden, also das sulliche sachen unde gebrechen inwendig 
eynem jare von der czit an, szo die von Magdeburg durch den gemelten 
bisschove von Bamberg commissarien dorczu geheischen unde citirot 
wurden anczuhebene yr entlich erkentnisse gewynnen unde czu rechte 
vorsprochen werden; auch der uwer k.M. usz keyserlicher macht- 
fulkomenheit unde usz rechter bewust gnediglichen uffheben wolle alle 
appellacien unde berufungen, die dar weddir mochten inbracht ader 
interponirt werden, ouch die forigen commission unde appellacien unde 
fur deralles anders. da durch bemelte sachen, uff das die in vorberurter 
czit yre entschafft nicht erlangten. vorhindert wurden, auch ufheben. 
Der als Schiedsrichter hier genannte Bischof von Bamberg kommt 
nur in dem vorigen, ebenfalls undatierten Brie; . Möglich ist es, 
dass dieser Brief auch in den Anfang des Jahres 1484 gehört, da 
Ostern als Endtermin für die Einigung bestimmt ist. 


1483. December 28. Wien. 553. 
Der Abgesandte der Herzöge ron Sachsen berichtet un diese über 
die Bemühungen der Abgesandten der Stadt Magdeburg am 
kaiserlichen Hofe. 

Or. Pap. Finlage in den Brief des Johann. Llching «n die Herzöge Ernst 
und Albrecht von Suchsen. 
Haupt-Staatsarchiv zu Dresden. . 
Gnedigen hern. Auf meins gnedigen herrn von Magdburg schrift 
an die k. M'. in der appellation sachen zwischen seinen gnaden und 









Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


hgdburg ward mir durch mein herren von Grain und 
die meynung entdeckt, die keyserlich M^ wolt die 
abschaffen und abthun, des danne ein mandat in der 
In mitler zeyt sind zwen von Magdburg von der 
serlichen hofe auszg t, aber unterwegen beraubt, 
hppellation und andre brive genomen worden, yedoch 
ein Wienn gezogen und das in geheim an den Prue- 
lassen, an die k. M*. zu bringen, und ist von ine ein 
auf die appellation wider mein gnedigen hern zu- 
» abgeslagen; do sie nu befunden, das solchs nit fur- 
lt. haben sie dem Prueschincken furgehalten, wie die 
m reiche gehörig und nye darvon geschiden sey, und 
gt weren, unserm hern keyser dann meinem gned 
burg gelt z oben, dann nach laut des anslag 
IX gulden, so wolten sie lieber der keyserlichen M*- 
ben. Das hat der Prueschincke an d . M* lassen 
sieh der selben Magdburgisehen einer anheim gefugt 
lern verlassen wider unverlengt an keyserlichen have 
digen herren, nu lasse ich mich beduncken, diese 
die verlengerung in ewer gnaden sachen, und ist 


ıten frund ingeheim zu versten gegeben worden. Ich 








Nr. 554—555. 1484. 801 


furderlich sein werde, des er sich danne gutwilliglich erpoten und das 
schuldig zu sein erkennet. Datum ut supra. [Datum Wienn am sonn- 
tag nach dem heiligen cristag anno domini etc. LXXX111°.] 

Ein anderer Brief mit demselben Inhalt, nur in Einzelheiten etwas 
abweichend, findet sich ebenda. Darin sind als Gesandte der Magde- 
burger genannt Heinrich Alemann und Ulrich. Trewes. Der viel ge- 
nannte Sigmund Prueschincke war Hofmarschall und Kämmerer des 


Kaisers. Über ihn berichtet in einer anderen Einlage in den Brief 
der schon genannte Flehing : 


Gnedigen lieben herren. Ewer furstliche gnaden mogen warlichen 
glauben, das her Sigmundt Prueschincke etc. gantz gewaltig ist bey 
der keyserlichen M', und was ver gefordert haben will, nympt unver- 
lengt endtschafft und die andern rete forchten sich alle vor ime, und 
wes er sich unterwindt, darinnen dorffen sie nicht frolich reden oder 
handeln, und sind viel lewt vorhanden ausz der keyserlichen M*. erplichen 
und andern landen, die lange zeit do gelegen, aber nicht vertigung 
erlangen mogen, wie wol teglichs mergliche handelung vor dem 
Prueschincken sind, werden aber gar wenig on sundre gabe und 
schencke auszgerichtet, darausz mag ewer gnade die ytzigen leuft des 
keyserlichen hofs mercken, wiewol sie ewern gnaden vor auch kundig 
und wissend sind, des alles bin ich warlich von einem guten frund zu 
hofe bericht, so hab iclıs einszteils gesehen und sehe und hore das 
teglich. 


Um 1454. 994. 
Der Kurfürst von Sachsen. schreibt dem Rate der Stadt. Magde- 
burg, er habe gehórt, dass dieser sich seiner Bürger Hans Besenut(?), 
Michel Kusseler und Hans Pelle gegen. den Fürsten Waldemar 
von Anhalt, von dem sie mit einer Holzmark belehnt waren, gegen 
den (rerichtsspruch annehme. Fr ersucht die Stadt, davon ab- 
zustehen, da er dem Fürsten Beistand leisten werde. 

Entwurf. Flap. 
Haupt-Stautsarchir zu Dresden ( Wittenb. Archir, Stadt Magdeb. Nr. 53.) 
— feria 6* post Invocavit. 

1484. Januar *. 999. 
Dürger | Ulrich. Drewes, seine Frau und sein Bruder Albrecht, 
bezeugen, dass ihnen Erzbischof Ernst. die ihren Vorfahren. von 
den von Werberge verkauften Zinsen in Klein- lodensleben und 
Gross-Dreyleben bestätigt hat mit der Bedingung, dass nach ihrem 
Tode die Zinsen an das Erzstift zurückfullen sollen. 

Or. Perg. Sp. — Cop.68 fol. 207 und 200°. 
St. M. s. r. LB* Nr. 294. 
Ich Ulrich. Drewes, burger der alden stadt Magdeburg, bekenne 
uffenntlichen mit dissem brieve vor mich, Metthe meyne eeliche hus- 


Urkundenbuch der Stadt Magdebu 


»reehten Drewe: meynen broder unnd beider unnser 
ann seliger erben, als dann weilandt die eddelen 
s gebruder von Werberge Henige Drewesze unnd 
| unnd yren erben zcehen rinsche gulden jerlicher 
dorffe lutken Rodensleve vor hundert rinsche gulden 
Curdt ritter, Hanns unnd Ludolf auch gebruder von 
nanten Henigk Drewesze und Heyszen Stovemann 
rinsche guldenn auch jerlicher zeinsze ausz dem 
»ynleve vor viertzig rinsche gulden in eynem andern 
alle seligern der erlichen Annen, Henigk 
nachgelassen wittewe unnd yren erben eyn pfundt 
Purgischer weringe auch jerlicher zeinsze usz dem 
en dorffes groszen Dreynleve vor vierundzewentzig 
| dem dritten briven uff widerkouff versatzt und vor- 
ach luthe der brive derhalben und doruber gegeben, 
ernwerdigiste in got unnd hochgeborn furste unnd 
t administrator der kirchen zu Magdeburg unnd zu 
rog zu Sachszen, lantgrave in Doringen und marg: 
meyn gnediger liber herre, sich sollicher zeynsze, 
» vorschriebunge der selben zcynsze, die seiner gnaden 


onthum, ane wissen, willen und vulborth dozeumal 








Nr. 556. 1444. 308 


nachkomen und eynem ydermann ungehindert, unnd so ich gnanter 
Ulrich Drewes, Metthe meyne eeliche husfrouwe unnd Albrecht mein 
bruder alle drey von todes wegen abegegangen und nymmer sind, so 
sollen die obengeschrieben zeinse widder an den gemelten meinen 
gnedigen herren, seine nachkomen ertzbisschove und gotshusz zeu 
Magdeburg komen und vallen und seiner gnaden verschreibunge des 
halben und doruber gegeben thod und machtloes sein alles ane behelt, 
argelist und geverde; unnd des zu bekentnisse habe ich obgnanter 
Ulrich Drewesz mein ingesigell vor mich, Metten meine eeliche hus- 
frouwe unnd Albrechten Drewesze und beyder unser unnd der ob- 
gnanten Stovemann erben an diessen brieff gehangen , der geschrieben 
ist nach Cristi unszers herren gepnrdt thusendt vierhundert dornach 
im vierundachtzigisten jare uff mittewoche nach der heiligen drever 
koninge tage. 


1484. Januar $. Calbe. 996. 
Erzbischof Ernst schreibt an Kaiser Friedrich wegen der Unbot- 
mässigkeit der Stadt Magdeburg und erklärt, dass er ihr unbilliger 
Weise keine neuen Zölle auferlegt habe. 


Or. Pap. Si. nur noch Rest. 
K. K. Statthaltereiarchir = Innsbruck. 


Allirdurehluchtigster und groszmechtigster keiser. . Mein inniges 
gebeth und undirtenig willig dinst eurer keiserlichen maiestat in stetem 
gehorsam allezeit zuvoran. Allirgnedigster lieber herre. Eure kei. mt. 
hat mir in der widerwertikeit zewisschen mir und meynem ercz- 
bischofflichen stifft zu Magdburg und den burgern meiner und desselbten 
meyns stiffts alten stad Magdburg. die sich widersesszigkeit halben eyner 
steur zu dem dinste, den ich dem anslage zu Nuremberg eurer kei. m. 
gethan geursacht hat, geschrieben, wie die selbten von Magdburg aber- 
mals vr botschaftt bey eurer keiserlich maiestat gehabt und furbringen 
lassen haben, wie ich sie mit nuwen zcollen, uffsatezungen und andern 
beswerungen zu beladen und sie von eurer kei. mt. und dem heiligen 
reiche under meinen und mevnes stiffts zu Magdburg gehorszam zu 
dringen understehen solle ete., wie eurer kei. mt. brive das ferrer 
begreiften, habe ich verstanden und bitte eure kei. maiestat wissen, das 
meyn meynung ader furnemen nye gewest nach ist, eurer kei. mt. und 
dem heiligen reich an der alten stad Magdburg ichts, das yr von recht 
doran haben sollet, zu entezihene und hoffe unezwivelich, eure kei. mt. 
halde mir auch unverwiszlich, das ich die gedachte alte stad bey 
meinem ertzbischofllichen stifft, dorzu sie gehorig und mit globden, 
huldungen und eiden verwand und so herbracht ist, behalde, ich bvn 
auch euerm keiserlichen bevehil fur den hochgebornen fursten, herren 
Albrechten marggraven zu Brandenburg kurfursten ete. und ernwirdigen 
in got vater herren Wilhelmen bischoven zu Kychstet meynen lieben 


Urkundenbuch der Stadt. Magdeburg. 


nd frunden nachzugehne nicht ungehorszam gewest, 

stem eurer kei mt. schreiben, so ich derhalb 
ilig. Ieh habe auch uff die von Magdburg nicht 
bzung nach beswerunge gesetzt Es mag wol seyn, 
^n ertzbischove die von Magdburg usz gnaden umb 
| gethaner dinste mogen in yren zcollen und gleiten 
frie fahren lassen, aber s sich nu gein mir und 
id sunderlich in eurer kei. mt. eigen dinsten wieder 
lerhalb eure kei. mt. sie in die pene, zu Nürmberg 
ein erkand und ereleret und sie aller frieheit, gnade 
setzt hat, ich von yn als von andern nicht hocher 
n zeoll und gleit furdern und nehmen lasse und sie 
it. doran zu mylde berichten lassen, bitte ich eure 
gem fleis geruche der von Magdburg unrechtlichem 
klouben zu geben, mir und meynem stifft auch die 
|re kei. mt. umb. yres ungehorszams willen gereicht 
der nicht uffezuslahn, sundern mir uff vorige eure 
hgszbrive mit furderer und notdurfftiger verfolgung 
| die zu erlangene, des ich gantzes unczwivelichs 
s wil ich umb eure kei. mt., die got zu lobe seines 


(ns und mehrung des heiligen reichs gesund und 








Nr. 557-561. 1484. 305 


Prokuratoren Johann Westfal und Wentslaus Fabri, die Altesten 
Bernhard Eytsen und Johann Petri. und die übrigen Domvikare 
verkauft hat. 

Cop. 31 fol. 143. 

S. M. 


— dusent verhundert jar darnha im verundeachtigesten jare am 
frydage nha Conversionis Pauli. 


1484. Januar 31. Calbe. 559. 


Heinrich von Weddingen, Bürger zu Stassfurt, verkauft an 
Anthonius Krappe zu Magdeburg mit Zustimmung des Ersbischofs 
5 Gulden jährlich aus einer Pfanne Sole su Stassfurt wieder- 
käuflich für 100 Gulden und verpflichtet sich bei Strafe von 
10 Gulden, den Wiederkauf binnen 3 Jahren zu machen. 

Cop.68 fol. 270 und 269". 

5. M. 


— Calbe — thusend vierhundert darnach im vierundachtezigsten 
jare am sonabend nach sente Pauwels des heiligen aposteln tage siner 
bekerung. BEEN 


1484. Februar 7. 560. 
Der Offisial der Dompropstei bezeugt, dass Hans Teygeler oder 
Brandes, Ratınann der Neustudt, einen halben Wispel Weisen 
aus 11, Hufe auf Borner Felde und aus seinem Hause beim 
Ziegelhofe zu Frohse an Johann Zachei und dessen Mutter Ilse 
für 25 Gulden wielerkäuflich verkauft hat. 

Or. Perg. 2 Sp. 
St. M.s v. Neustadt Magdeb. Nr. 6 


— dusent jar verhundert dar na in deme veyrundeachtentigesten 
jare des sonavendes na Agate virginis. 


1484. Februar 22. 561. 
Conradus Sehusen vom Northeim, Dr. etc. Syndicus von Magde- 
burg, bekennt, von Cord Beygerstidde, Kämmerer des Rates eu 
Braunschweig, das manthengeld empfangen zu haben, nämlich 
von Braunschweig 96 Gulden, von Hildesheim 64, von Northeim 16, 
von (iöltingen 64, vom Hannover 40. und von Helmstädt . 
24 Gulden. 

Or. Perg. Sp. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Brawnschieig. 
— an sunte Peters daghe ad cathedram anno domini M CCCC LXXX. 
quarto. 


Gesshlehtaq, d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. ?9 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


und Albrecht Henneke, die Vormünde 
hn, vertragen. sich unter Vermittelung der 
ürger Gottfried Moltz und Hermann Persick und 
von Salze Hans Insell mit dem Abt Andreas von 
über eine Entschädigung von 16 Gulden dafür, 
See vor Pechau ertrunken ist. 
q. Stift. Nr. 101. 
3. des Klosters Berge Nr. 513 
rhundert darna im vyrundeachtentigisten jare am 
Invocavit des sun in der hilligen n. 


5 563. 


mn, Ludwigs Sohn, bekennt für sich und seinen 
vig, dass Claus Kerstens, Bürger der Neustadt, mit 
hung einen halben Wispel Weizen wiederkäuflich für 
aus einer halben Hufe Landes auf der Mark 


pelche die Alemann von Friedrich von Alvensleben 








Nr. 562—568. 1484. 807 


Streite über einige Zinsen, welche Jacob Rigmann zu Magdeburg 
ron Afra, Georg Losebeins Wittwe eu Halle, beanspruchte, dahin 
entschieden worden, dass beide ihre Sachen schrifltlich einreichen 
sollen. 

Cop. 68 fol. 460. 

St. M. 


1484. Mai 15. 566. 


lleyne Bode zu Magdeburg quittiert den liat. von Barby über 
5 Gulden Zins. 

Or. lap. St. 

St. M. s, r. Stadt Barly Nr. 16. 


— dusent veerhundert darna am LXXXIIII jar am sonavende na 
Jubilate. 


Ebenso 1488, Juni 7. 


1484. Juli 7. 564. 


Bartholomäus Keller verlässt den Prokuratoren Stefan Beltz und 
Thomas Emerstede und dem Pfarrer und den Altaristen der 
Ulrichskirche zu Magdeburg zur Verbesserung einer Memorie 
7 Gulden jährlich aus dem Hause der Heinrich Gyrschen. und 
aus dem Hause Thomas Gyrs zu Gross-Salge wiederküuflich mit 
137 Gwlden. Dies bezeugen Richter und Schöffen daselbst auf 
Grund ihres Friedebuches 14988 am Dienstag in der Meinde- 
woche ( September 30). 

Abschrift ron 1542. 

Copialbuch der Ulrichskirche S. 112. 


1484. Juli 14. MN 568. 


Der Hat von Magdeburg thut Fürbitte für Jacob Salomon beim 
Kurfürsten Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen. 
Or. Perg. St. 
Haupt - Stautsurchiv zw Dresden (Wittenberger Archiv, Stadt Magdeb. 
Dl. 51). 

Unsen willigen denst thovorn. Irluchten hochgeborn forsten, gnedigen 
herren. Jacopp Salomon nach juwer gnaden bestellingen unde vorwanten 
dingen, daz wy umme juwe forstlike gnade, wur wy mogen, gerne 
vordhenende syn, hefft svner dade unde name halven derwegen unser 
borgere unde vorluden willen gemaket unde sick myt ohne unde uns 
gesonet, derwegen alsodan unwille unde de feyde undertwuschen ave 
ghedhan unde gelecht ete. derhalven uns de gnante Jacopp ghebeden 
hefft juwer gnaden eyn sodans scriven, daz derwegen juwe gnade 
ohme so gnedich syn unde wedder in juwe gnade nemen wolden, des 
wy ohme denne nach syner vlitigen bede unde in gudem gelymppe 

20* 


rkupdeobuch der Stadt Magdeburg. 


ninge oppe beteringe synes le 
n weigern, &o juwe forstlik 
den sulven juwen gnaden tho den 
in bsundern flite gerne. Gesereven under unser 
eweken Hinrici Imperatoris anno domini ete. LXXX 


Rathmanne unde innigismei 
der alden stad Magdeborch. 
irluchten — hern Ernste — korforsten und hern 
to Sassen. 


569. 
kkow, Bürger zu Stassurt, und seine Frau Mar- 
ufen an das Stift S, Bonifatii zu Halberstadt 
iederküuflich für 80 Gulden aus zwei Häusern in 
verpflichten sich, die 100 Gulden, welche der Magde- 

Heidecke, Hohenbode und 50 Gulden, welche der 


urt darauf hat, abzulösen 








Nr. 569 — 571. 1484. 309 


irscheden laten, dat aver eyn sodans nicht nod sin dorffe, segen wy 
levest, wante wur mede wy juwer leve tho willen unde denste sin 
mogen, don wy alletid gerne. Gescreven under unser stad secret am 
middeweken post Inventionis sancti Steffani anno domini etc. LXX XIV f^. 


Rathmanne und innigismeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeister und rathmanne tho Czerwest —. 


—— ————— — 


1481. August 11. Lüneburg. 511. 


Die StädteLüneburg, Lübeck, Hamburg, Magdeburg, Braunschweig, 
Goslar , Hildesheim , Göttingen, Hannover und Einbeck verbünden 
sich auf vier Jahre. 

Gleichzeit. Abschrift. Fap. 

Stadtarchiv zu Lüneburg. Ebenso in Lübeck, Göttinger , Braunschweig 

Schmidt, Göttinger UB. II, Nr. 349, 

Hanserecesse 3. Abth. 1, Nr. 573. 


Wijtlick sy, dat nach Christi unses heren bord dusent verhundert 
in dem verundeachtentigesten jare am middeweken na sunte Laurentii 
dage de erliken unde erbern rede unde radessendeboden desser na- 
screven stede Lubeke, Hamborgh, Magdeborgh, Brunswigk, Goszler, 
Hildenszem, Gottinge, Honnover unde Embeke mit namen hijr under- 
gescreven ittzundes hijr bvnnen Luneborgh to dage vorgadderet unde 
de radt darsulves na guder betrachtunge unde rijpem rade dorch wit- 
liker nottroft mit frede unde fromen der lude unde der stede alle unde 
ock umme trost, hulpe, radt unde were, de evn deme anderen, wan des 
van noden syn worde, don mochte. zijck unrechter gewalt, overfallinge 
unde verdruckinge uptoholdende myt gantzer eyndracht besproken, an- 
gegan unde gemaket hebben eyne fruntlike mundlike tehopesate, vor- 
evninge unde verbindinge. de se eyn dem anderen in guden truwen 
unde loven mit hande unde munde lofflijken togesecht unde gelovet 
hebben stede vast unde unvorbroken to holdende in maten, alze hijr 
nagescreven stevt: tom ersten, weren zake, dar god vor sy, dat jemand 
van den overheydeschen steden eyn efte meher van fürsten unde heren 
geistlick efte wertlick overfallen efte overtogen unde darto genodiget 
worden, jegenwere to donde, zulker unrechten gewalt unde verdruckinge 
weddertostande, so scollen de benodigede stadt efte stede ensodans deme 
rade to Lubeke witlik dón, de denne van stundt dat vordan den reden 
to Hamborgh unde Luneborgh schollen unde willen verwitliken unde 
derwegen to hope rijden mundliken toverhandelende unde overeynto- 
komende, yn wat gestalt unde wysze man der benodigeden stadt edder 
den steden, de so overfallen edder overtogen worden, hulpe trost unde 
bystand na gelegenheyd der zake dón moge. Gescheget ok wedder- 
umme, dat god verbede, dat den steden Lubeck, Hamborgh unde 


"rkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


te besunderen zulke noed unde angest in deme g 
o dat mochte tokommen, so seollen unde willen se 
verkundigen unde witlick dhön, de van 
leschen stede derwegen ock scollen verscriven 
rhandeln unde overeynkommen, wo unde in watt 
ene wedderumme in eren anliggenden nóden trost, 
dhon mogen, unde dyt scall alles stan uppe guden 
r jär allumme negest na eynander volgende van 
rekende, unde weret, dat den steden alle efte 
mundtlike tohopesate na uthgange der vir jar 
h worde to boldende eddér vermeynden dat vordan 
jlen unde willen se der wegen eyn verndell jare 
‚uneborgh wedder tor stede kommen unde alle dingk 
Is gelegenheyd nha nottroft besproken unde darynne 
duncket nutte unde bequeme syn, alles sunde 
de. Geschen unde gededinget uppe deme radihuse 

jare und tage boven screv 


Radessendeboden : 


annes Östhuszen, doctor 
n Wittinghoft ratmanne to Lube 








Nr. 572—518. 1484, . 811 


1484. Oktober 15. Giebichenstein. 012. 


Erzbischof Ernst schreibt an das Domkapitel wegen des Nieder- 
reissens der Plunken hinter dem Möllenhofe. 

Gleichzeit. Abschrift. 

Copialb. im Stadtarchiv zu Gr. Sulze fol. 151. 


Ernst, von gots gnaden administrator der kirchen czu Magdeburg 
und czu Halberstad, herczog ezu Sachsen etc. Unszern gunst czuvor, 
werdigen und erhafftigen, besundern lieben andechtigen. Uns ist warlich 
angelanget, wie die von Magdeburg sich understehen sollen, die alden 
blancken hinder unszerm molhofe do selbs nider czu legin in meynunge, 
villichte ander unde nuwen an die stad czu setezen, das yn dann in- 
halts des ingelegten artikels eyner vortracht czwusschen unszerm vor- 
farn erczbischoff Gunters seligen unde yn gescheen nicht czustehn noch 
geburen sal ader mag, von deswegin wir yn noch luthe ingeschlossener 
copie. die ir vornemen werdet han thun schrieben, begern wir an uch 
mit flysze, ir wollet dor an unde ober syn, szo vel uch des czu thun 
fuglich unde lidelich sien wil, unde helfen rathen, das sich von den von 
Magdeburg in dem furezunemen, das yn nicht ezustehet noch gebureth, 
enthalden unde vormieden werde, uff das wir unde unszer stiffte der- 
halben czu andern unde wiether muhe nicht gedrungen werden unde 
uns doruff uwer meynunge des eyn wissen czu haben czu erkennen 
geben, kumpt uns von uch ezu sonderm dancke. Gebin czu (iebichen- 
stein am fritage Hedwigis anno domini ete. LXXX quarto. 


Adresse: Den werdigen unde erhafftigen hern eldisten unde capittel 
unszer kerehen czu Magdeburg, unszern besunderen liben andechtigen. 


. 
nme DO —— a 


1484. Oktober 15. Giebichenstein. 919. 


Erzbischof Ernst. schreibt an den Rat der Stadt Magdeburg wegen 
des Niederreissens der Llanken hinter dem Möllenhofe. 

Gleichzeit, Abschrift. 

Copialb. im Stedtarchir zu Gross-Salze fol. 151. 


Ernst ete. 

Unszern gunst ezuvor, ersamen unde vorsichtigen, liben getruwen. 
Wir werden bericht, wie ir die blaneken hinder unszerm molnhofe ezu 
Magdeburg uszgraben unde niderwerfen sullet, des wir uns nach ge- 
stalten dingen, szo yr des hinder uns nicht ezu thune habet, ezu uch 
nieht vorschen hetten, unde ist derhalben unszer meynunge unde an 
uch unse ernste begerunge, ir wollet daran forder nichts vornemen, 
szo uch aber beducht. das ir sulehs hinder uns von rechte czu thune 
hettet, uch derhalben mit uns ereleren lassen, wurdet ir aber sulchs 
vorachten unde uszslahen, wolde uns unde unszer erezbisschofflichen 
kerchen sollich. uwer vornemen nicht leidelich syn unde wolten ouch 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ten dann vor sollich uwer thun billichin abtrag er- 
uns aber, yr werdet es dorezu ni 
len. Gebin ezu Gebichenstein uff f 
KXX quarto. 
bn rat der alden stad Magdeburg. 

Uff dinstag darnach wart sulch ; 

geschlossenen Ve 
dem. Möllenhofe handelt. 


Berge belehnt Steffen Schele, genannt Severin, 
bu Anna mit einem Hause, das zuvor Hans Pe 
94 Schillinge Zins, mit einem Hau 


ini martiris. 








Nr. 574—580. 1484--1485. 818 


1485. Mürz 18. 9t. 


Abt Andreas von Kloster Berge belehnt: 

1. Margarethe, Jacob Mysdugks Ehefrau zu Magdeburg, mit einem 
Hause auf dem Markte negest by Steffen Severin belegen 
gegen 30 Schillinge Zins; 

2. Cone Grote in der Sudenburg. Vorsteher des Hospitals daselbst, 
mit 2 Höfen in Buckau, welche Drewes Klotzingk aufgelassen 
hat, zum Behuf des Hospitals. 

Cop. des Abts Andreas S. 76. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 526. 527. 


— feria sexta post Gertrudis. 


1485. März 18. 948. 
Abt Andreas von Kloster Berge bekundet, dass Hans Hakeborn 
zu Stemmern an Busse Hakeborn zu Magdeburg 3 Hufen zu 
Stemmern für 12 Scheffel Weizen jährlichen Zinses wiederkäuflich 
verkauft hat, 


Cop. des Abts Andreas S.77. 
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 529. 


— feria sexta post Gertrudis. 


1485. April 22. 379. 


Die Ratssendboten der Städte (Goslar, Magdeburg, Braunschweig, 
Göttingen, Hannover, Einbeck, Northeim und Helmstedt verpflichten 
sich auf dem Tage zu Hildesheim zum Beistande für diese und 
versprechen auch Lübeck, Hamburg und Lüneburg zu dem Bündnis 
zu bewegen. 
Entwurf Pap. 
Stadtarchiv zu Hildesheim. 
— dusent verhundert LXXXV am avende sancti Georgii. 


1485. Juni 28. 2580. 


Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger Hans Tymann mit 
einem Viertel Landes zu Olvenstedt. 


Cop. des Abts Andreas S. 79". 
Regest: Holstein, UB. des. Klosters Berge Nr. 532. 


— am dinstage vigilia apostolorum Petri et Pauli. 


Jrkundenbuch der Stadt Magdebur, 


iebichenstein. Sl. 
'hreibt an Herzog Albrecht zu Sachsen, dass er 
ischeidung seiner Streitigkeiten mit der Stadt 
chiedsrichtern einverstanden sei. 
verschiedenen Fassungen. 
- Ersst. M. II, 610 vol. I. 
he dinst und was wyr liebs und guts vormogen 
hgeborner furst, lieber herre und vetter. Alsz ewr 
nehistgehalten tag u Merszburg wft montag vor 
slages in den sachen und gebrechen uns und 
stifft widder dy burger unnszer alden stadt 
Inde obirgeantwort hatt, dy wir unsz dorwff zcu 
en, ewir libe nu wf montag schirst wif dem tage 
halben antwort zeu gebene, der iezt abegekundiget 
rausz mit etlichen desz gedachten unnszers styffts 
ren, unszerm capittel und retthen gehandelt und 
ch dem wir nicht beqwemlichers und unserm stifft 
befinden, dann das wir unsers stiffts gerechtikeit in 
in und irlangen mochten, darinnen auch uwer liebe 
ten willen gein unsern stifit angesehen, wu dann 


be bie den obgedachten burgern unser alden stad 








Nr. 581—584. 1485. 815 


1485. Juli 6. 582. 


Die Schöffen von Zerbst beseugen, dass am Dienstag nach 
Quasimodogeniti (April 12) Peter Schulte und seine Frau Mar- 
garethe einen Gulden jährlich aus ihrem Hause in der Boker- 
strasse bei dem Brunnen und gegenüber der Nicolaikirche den 
Testamentarien Werner Flumunns, nämlich Hermann von Cassel, 
Thomas Emerstede, Johann Uchtorp und Johann Alemann, für 
20 Gulden wiederkäuflich gegeben haben. 

Abschrift von 1512. 

Copialbuch der Ulrichskirche S. 11. 
— am middeweken na Visitacionis Marie rirginis —. 


1485. Juli 13. 583. 


Abt Andreas zu Berge belehnt die Brüder Hans und Heise Falke 
mit einer halben Hufe Landes auf Hohendodeleber Felde, mit 
welcher bisher ihr Vater belehnt war, und Heise Falke noch mit 
einer halben Hufe Landes ebendaselbst, welche bisher der ver- 
storbene Bürger Cone Godeke in Lehen halte. 

Cop. des Abts Andreas S. 80. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 553. 


— an sunte Margareten dage. 


1485. August 13. 584. 


Bischof Konrad £u Osnabrück, Bischof Symon zu Paderborn und 
Bischof Heinrich zu Minden, die Grafen Erich und Anton su 
Holstein und Schaumburg, für sich und ihre Brüder Otto und 
Johannes, Graf Jost zur Hoye und Brockhusen, Edler Bernd zu 
Lippe, Edler Rolef zu Depholt! und die Räte der Städte Goslar, 
Magdeburg, Braunschweig, Lüneburg, Hildesheim, Göttingen, 
Stendal, Hannover, Einbeck, Nordheim u.a. verbünden sich gegen 
Herzog Friedrich von Braunschweig, weil er sich von seiner Ge- 
mahlin Margarethe Krunkheits halber geschieden hat, (dorch etlike 
syner gnade krancheyt syner gemäll Margareten aflschedich ge- 
worden) und den Grafen zum Redberge widerrechtlich gefangen 
genommen und die Strassen gesperrt hut; ebenso gegen die Herzöge 
Wilhelm und seinen Sohn Heinrich und den Bischof Barthold von 
Hildesheim zum Schutze der Stadi Hildesheim. 

Alte Abschrift. 

K. Staatsarchir zu Hannover. 

Werdenhagen, de rebus Hanseat. IV, S. 1229, 

Riedel, Cod. dipl. Brand. I, 15, S. 399. 


— am verteynhundersten dar na in dem viffundachtigesten jare 


am sonnavende na sunte Laurentius dage des hilgen martelers. 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 


or 17. 585. 
ichreibt an den Rat von Zerbst wegen einer ihm vor- 
lieferung von Roggen. 


u Zerbs 
In dinst myt vormogen alles guden. Ersamen wisen 
uden frunde. ) juwer ersameichkeit wol bewost 
rewes Grasehop schelbaftich weren umme Ij wispel 
hn Borch van Bardeleve vorschreven het myt sampt 
ken husfrowen, so lange uptonemen, dat my XV r. 
1, und we an beiden perten der sacke gantzli by 
en, wo gij dat untscheiden worden, schulde uns an 
behaugen, so wil my de mergenante Drewes Grase- 
roggen nieht folgen laten, sunder het syner frowen 
claget, also nemelicken den Frobosen und 1 geslechte 
or, de hebben an myne hern den rad gescreven, dat 
je myt suleken worden, wor vor jw vorlaten wart etc. 
also vor, gv willen juwen borger so hebben und 
he holde, wat beeideget und besprocken is, dat my 


ire, arbeyt und anders rechtlicken vornemens myt em 
, wes ik juwer ersamicheit to dinste und willen syn 








Nr. 585—590. 1485. 317 


1485. Oktober 4. DSS. 


Der Hat. von Magdeburg verkauft an das Kloster S. Laurentii in 
der Neustadt 12 Gulden jährlich aus seinen Einkünften wieder- 
käuflich für 300 Gulden. 
Or. Perg. Sp. abgefallen. 
St. M. s.r Lorenzkloster Nr. 63. 
— verteynhundert jar unde dar nha in dem viffundeachtentigisten 
are am dinsdage in sunte Franciscus dage des hilgen bichtigers. 


1485. Oktober 8. 989. 
Der Bürger Arnold (Grunimann verkauft mit Zustimmung des 
Klosters auf dem Münzenberge bei Quedlinburg seinen freien Hof 
in Klein-Salbke mit 8'j, Hufen Landes und einer Wiese für 
55 Gulden an das Kloster U. L. Fr. 

Rotes Buch des Klosters U. L. Fr. 
Archiv des Klosters U, L. Fr. 
Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 334. 
— veertheyuhunderth darnach in dem vyffundeachtigesten jhare 
des sonnavendes nach Francisci des hyllighen bichtigers. 


An demselben Tage quittiert. Gruntmann über den Rest des Kuuf- 
geldes. 


1485. Oktober 23. 2590. 


Abt Andreas zu Berge stellt auf Verlangen der Schneider- Innung 
zu Magdeburg dem Bastian Stein zu Dodendorf' einen offenen Ge- 
burtsbrief aus. 

Cop. des Abts Andreas 8.75. 

Archiv des Kloster Bergischen Stiftung. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 539. 

Wye Andreas abt ete. bekennen etc. besunderen vor jw ersamen 
mester, radtmann unde broder ghemeyne der snyderinnighe yn der 
alden stadt Magdeborch, dat vor unsz up unser ebdyghen, alsze datum 
dusses breves uthwiseth, synth ghekomen de vorsichtigen Gorges 
Slevenitz, Borchert Schone, Eggerth unde Hans Kerckhoff inwonre unses 
dorpes Dodendorp, tuchwerdighe unde lovenhafftige frome lude, unde 
hebben myt upgherichten lifliken finger iu edes stadt tho den hilegen 
beholden, ghetugeth unde gheswaren, dat Bastian Steyn togher unde 
wyser dusses breffes van Hans Steyn synem vader unde Margareten 
des sulven Hansz eelike husfrowen syner moder ysz echte unde rechte 
ghebaren na insettinghe der hiligen eynen erliken bedde, van den 
sulven synen elderen unde van allen synen vyer ahnen dudesch unde 
nicht wendescher ardt, fryg unde nemandes eyghene, unde de baven 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


sick erliken unde fromeliken gheholden hebben in 
ı unde handelingen unde ok van dem sulvigen Bastian 
» ok anders ny nicht erfaren hebben alles, wur syn 
inghe ghewest ysz. Wur umme, erszame leve heren 
bmeyne der upgenanten innighe, ysz unsze fruntlik 
gy willen de mer gemelten Bastian Steyne dorch 
unde gude bewysinghe nehmen unde entfangen yn 
[wen anderen bruderen, vordene wy alle tydt jheghen 
n in besunderen flite willichliken gherne To merer 
wysenheyt hebbe wy ete. Datum anno domini 
o in die Civerini, 


albe. 91. 


zu Wanzleben. verkauft mit Zustimmung des 
an den Pfarrer und die Altaristen in de 
« Magdeburg einen Wispel Weizen jährlich 
zu Osterwende wiederkäuflich für 50 Gulden 


und 








Nr. 591—595. 1485. 819 


1485. December 14. 094. 


1485 Mittwochs nach S. Lucientag verlässt Stefan  Vettekohl zu 
Gross-Salse von wegen Bartholomäus Kellers dem Pfarrer und 
den Altaristien der Ulrichskirche zu Magdeburg 4 Gulden jährlich 
wiederkäuflich mit 70 Gulden und dazu 4 Gulden rückständige 
Zinsen un Henning Wendekarres Hause, gegenüber von Clump- 
silber gelegen. Dies bezeugen Richter und Schöffen zu Uross-Salse 
auf Grund ihres Friedebuches 1488 Dienstags in der Meinde- 
woche (September 50). 

Abschrift ron 1542. 

Copialbuch der Ulrichskirche S. 111. 


Um 1485. 595. 
Erebischof Ernsts Verordnung für die Besiteer von Solgütern zu 
Gross-Salze, dass sie die verfallenen Sulzkole wiederherstellen und, 
wenn dus nicht möglich ist, neu bauen sollen. 

Gleichzeit, Abschrift. 
St. M, s. r. Gruss-Sulze Nr. 7°. 

Wir Ernestus von gots gnaden ertzbiscopp to Magdeburg, primas 
in Germanien unnde administrator des stiffts to Halberstad , hertzoge 
zu Sachsen, lantgrave in Doringen unnde margkgrave zu Miessen be- 
kennen offintlichen mit dissem brive vor unsz unnde unser nachkomen 
ertzbischoffe zu Magdeburg, das die wirdigen, ersamen unde vorsichtigen 
geistliche unde werltliche zu Magdeburg in unser alden stadt, nuwen 
stadt unnd Szudenburg eyns unnde der radt unnd pfenner unser stadt 
zum grosen Saltze unser lieben andechtigen und getruwen, de do solgud 
in der itzgedachten unser stad zum Saltze haben, andern teyls vor 
unnsz kommen sint anbringende, nach deme itliche jare her vill der 
kothe in der gnanten unser stad zum Saltze vorfallen unnd vorwustet, 
da von denne das saltzwergk doselbst geringert worden unnd wu dovor 
notordtig nicht gedacht, geraten unnd gethan, das derhalben das gantze 
saltzwerg vorwustet unnde de gedachte unser stadt zum Saltze gantz 
vornichtiget wurde, das sie beyder sid solliehen obgerurten schaden 
vortzokomen zu mhermalen zcu thagen bie eynander gewest und not- 
dorfitigen handell unde ratslag do von gehabt, in deme sie erkant unnde 
funden hetten, das etliche, de unbwferde koth gehabt, von den jennen 
pfennern in unser stadt zum $Saltze, die de zu miethe gewunnen, wie- 
woll de wuste gestanden, geleichwoll fulle hewer gefurdert unde mit ge- 
drengknisse des bannes erlang, das danne ungeligkeid in sieh gehabt, 
unnde als danne de kothe in der gnanten unser stad zum Saltze beyde 
zcu deme gutjarsbrunnen unnd nuwenbornen gehorende zusampne in 
der czall szobenundfunfezig sindt, das sie auch furder betracht unde 
gemercket haben, de ungebuweten kothe alle wider zu buwen und 


Urkundenbuch der Stadt Magdebur; 


gestalt unde gelegenheid des sultzwerkes 

lh unbeqweme sein wolde, ymandes zu uberflossigen 
Febuwe zu dr ne, d ie nu gelikeid do inne 
haldene es mit den kothen, de stedtlich mit gebuwe 
h sollen werden, uff zweyundedrissig kothe gesatzt 
letten. unnd jeghen funffundeezwenezig der selbten 
bthe funffunndtzwengsig wuste kothe gelegt, die an 
des nod sin wurde, eyns deme andern zcu hulfe 
der zwiger kothe de helffte des gebuws tragen 

mpne geordent, in massen hir nach clerlich us 
nemelike in des radts zum Saltze buwferdigen 
koth auch des radts in vortzitten Symon Gerbrechts 
^in Vincentien Nuwemester unnde siner sone 
bey Siverdes von Deven kothe gelegen , der selbten 
kodt hard hinden deme itzgedachten kotlie an 
n, unde gein der gnanten Nuwemester buwe- 
n deme gutjarsbornne ofer gelegen der selbten Nuwe- 
the harte an deme itzgedachten bornne gelegen, 
^" buwferdigen kothe das halbe unbuwferdige koth, 
lingen ist unnde das halbe koth der Nuwemester an 


hrw jleghen, gein Siverds von Deven buwferdigen 








Nr. 595, 1485. 821 


halbe unbuwfertige koth unnde her Curd Bardes, altaristen des altars 
Simonis et Jude in der pfarkirchen sunte Peters obin gerurdt, halbe 
unbuwfertige koth, gein Briccii Beckers seligen erben halbe buwfertigen 
kothe unde des capittels sunte Peters unnde Pawels kirchen in unser 
nuwen stad Magdeburg halben buwfertigen kothe, Hansen Bomhouwers 
des alden dry ferndel kothes unnde Mattewes Lentken zu Magdeburg 
evn ferndell koths, unbuwfertig, gein deme buwfertigen kothe, daran 
de Aleman eyn ferndel unde her Clemens Spangenberg, altariste des 
altars der heylligen dryer koninge in sunte Katherinen kirchen zu 
Magdeburg geligen, drv ferndel der gnanten Alemanne unbuwfertige 
koth, gein des gedachten capittels in der nuwen stad halben buwfertigen 
kothe unnde eynen halben buwfertigen kothe gehorende hern Mauritio 
Lams, vicarien des altars der zehn thusend ritther unnde sunte Jacob 
in der gedachten kirchin, hern Johann Storkouwen halbe unbuwfertige 
koth gehorende zcu deme altare sunte Erhardi in der gedachten kirchen 
sunte Peter unnde Pavells der nyen stad Magdeburg unnde hern Hinrick 
Konntzen halbe unbuwfertige koth zcu deme altare der zcehn thusent 
ritter in der obgerurten sunte Peter unnde Pauwels kirchen, gein. heren 
Henning Gronowen, altaristen des altars in der capellen sunte Erhardi 
in der nuwen stad Magdeburg, halben buwfertigen kothe unnde hern 
Hinrichs Heynen, altaristen des altars unser leben frauwen, sunte 
Jacobs unnde sunte Bartholomei in der nuwen stad Magdeburg, halben 
buwfertigen kothe, hern Gregorius Werbegs, altaristen des altars sunte 
Philippi unnde Jacobi in der kirchen sunte Peters in der alden stad 
Magdeburg gelegen, halbe unbuwfertige koth unnde hern er Johansen 
Hamels, altaristen des altars aller heyligen in sunte Sebastians kirchen, 
halbe unbuwfeitige. koth, gein des closters zen sunte Agneten in der 
nuwen stad Magdeburg buwfertigen kothe, des closters to sunte Laurentze 
do selbst in der nuwen stad unbuwfertighe koth, jeghen ern Johan 
Kloths ferndel koths unnde dat virdendeyll eyns ferndel koths ghehorende 
zeu deme altare der heyligen dry konninge in der kirchen sancti Nicolai 
zeu Cerbest unnde hern Nicolaus Glins drytheyll eyns ferndel koths 
gehorende zeu deme altare sunte Ewaldi in der itzgemelten kirchen 
sancti Nicolai unnde heren Gregoriusen Werbecken ferndel koths ge- 
horende zcu deme altare sunte Pauwels in der itzgedachten kirchen 
saneti Nicolai doselbest zcu Cerwest unnde der thumhern in der nuwen 
stadt Magdeburg ferndell koths buwfertig, der Hertzhalse zeu Magdeburg 
unbuwfertige koth, gein hern Thomasen Brockeners, altaristen in pfar- 
kirchen sunte Ulrichs des altares sancti Andree, halben unbuwfertigen 
kothe unnde hern Heinrichs Lentken, altaristen in der pfarkirchen sunte 
Johannis in der alden stad Magdeburg des altars sunte Johannis baptisten, 
halben buwfertige kothe, hern Ludeloft Heydickens, vicarien des altars 
sancti Livini in sunte Peter unnde Pauwels kirchen in der nuwen stadt 
Magdeburg, unbuwfertige koth, gein hern Heinrich Mullers, vicarien zcu 
sunte Sebastiane des altars sunto Margareten, buwfertigen kothe, hern 
Gregorien Tranquitz dry ferndell kothes gehorende zcu der capellen 
Geschicbtesq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3, DAN 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


ler kirchen sunte Sebastiane unnde eyn ferndell kotl 
wmesterye doselbst zeu sunte Sebastiane unbuwfertig, 
r halben buwfertigen kothe unde Hansen Losen buw- 
tholomeus Kellers zeu Magdeburg halbe unbuwfertige 
Halken zeu Stasford halbe unbuwfertige koth ; 
uwfertige kothe bliben, de nicht soben unbuwfertige 
le on helfen buwen, nhemlich de Bomhouwer eyn fern- 
heentii Sichels eyn ferndell koths gehorende zcu deme 
ii in sunte Johannis kirchen in der alden stad Magdeburg 
asmod in der vorgnanten sunte I s unnd Pauwels 
n stad Magdeburg eyn halb koth gehorende zcu der scho- 
ht capittel zeu sunte Sebastiane in deralden stad Magde- 
ehorende zeu der buwmesterye doselbst unnde eyn halb 
in Krusen, viearien unser lieben frauwen capellen uff 
flichem hoffe, gehorende zeu dem altare sunte Simonis 
len zu sunte Sebastian in gemeyne dry ferndel koths 
ering, vicarius in der kirchen zeu sunte Sebastiane 
thausend juncfrauwen, eyn ferndel koths, her Johan 
in der thumkirehen zcu Magdeburg, ein koth. zeu 
angelisten altare gehorende, de vicarien doselbst in 








Nr. 595. 1485, 828 


wirdedt, das zcu bauwen notdorftig sy, sall von den jennen, der das 
koth zcu hure hadt, gebuwet unnde dem heren des koths eygelich be. 
rechennt unnde an der heuwre nhest dar nach bethagende abegeslagen 
unnde abegerechent werden beheltlich deme hern des koths, ab er in 
die rechnunghe redeliche insaghe hetthe, die vor deme rathe der ge- 
melten unser stad zcum Saltze zcu thune, do uber danne der radt 
zcum Saltze zcu erkennen macht haben sall, was sie werdet beduncken 
redelich unnde billich sein, do bey is denne beyde theyle unwider- 
sprechlich bleiben lassen unde gefolgig sein sollen ane geferde, unnde 
uff das die obingescreben zweyundedrissig kothe in kunfftigen czitthen 
stetlich in gebuwe enthalden werden, szo haben sey sich furder vor- 
thragen, were, do godt fur sey , das eyn ader mher kothe von feuwrs 
ader ander zcufals wegen abegingen, das ader die kothe alle die jhenne, 
de kothe zcum Saltze haben, sie seint buwfertig ader unbuwfertig, 
wider zcu buwene vorplicht sein sollen, darzu, also vill geldet eyne 
nodtorfit is, von deme rathe unnde bornemestern zcum Saltze zcustundt 
uff alle kothe geslagen unnde von den jhennen, de die kothe in ge- 
bruchunge haben, unvorhalden uszgegeben unnde yren heuwrheren an 
yrer heuwre abegerechent unnde die kothe also ane vortzihen wider 
gebuwet werden sollen; unnde de uppgerurten geistlighen unde wertligen 
in dryen unsern stethen zeu Magdeburg unnde der radt unde pfenner 
unnser stadt zeum Saltze haben unnsz als fursten unnde heren der 
stul zeum Saltze unnde lehnhern eyns theyls der gutther im gutjar- 
bornen doselbest demuthichliech gebethen zukunfftigen schaden «der 
stad zeum Saltze unnde alle der jhennen, die gudt doselbst haben. vor- 
zcukomen, de voreynunge, wi obingerurdt ist, notdorfftig zcu betrachten 
unde zeu ubermirken unnde die zeu vorbessern, unnde wo wir de vor 
eyne gemevne beste zeu seyne erkennen wurden, die gnediglich zeu 
befestigen unnde zcu bestettigen, unde furder zcu settzene unnde zeu- 
vorordenen, was wir erkenthen de notdorff furderende were, unnde als 
wir nu usz gotliger vorsichtigheid gemeyne bests unnde sunderlich 
unser underthanen zeu schaffene gesatzt unnde des alletzid geneget 
unde gewilliget seind, das wir de vorgescreben voreynunge nach not- 
dorfftiger vorbetrachtunghe vleissig oberwegen unnde alse wir in rathe 
die vor eynnen gemeyne beste unser unde unseres stiffts, auch der 
gnanten unser stad zeum Saltze unnde alle der jhennen, die solgud 
do inne haben, funden, wir de in allen iren stucken, puncten unnde 
elausulen, ais obin usgedruckt ist, zcugelassen unnde die ausz furstlicher 
macht bestetiget, auch furder mit willen unde fulbord geistlicher unnde 
wertlicher zeu Magdeburg unnde auch zcum Saltze, de solgud doselbest 
cum Saltze haben, zeu haldene, nachzcughende unnde zcu fulforende ge- 
satz unnde geordent , in massen in nachfolgenden artikellen unnde 
unnderse hevilinge begriffen unnde uszgedruckt ist, zeu lassen, bstettigen, 
settzen unnde ordenen in krafft disses brives ernstlich gebietende unnde 
wollende, das de in vor- unnde nachgeseriben puncten unnde artikelen 
von allen, die solgud unnde kothe in der vilgedachten unser stadt zeum 
[AS 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


le in kunfltigen zeitten haben werden, unnde aueh 
hunde pfennern do selbest ze e stete, vaste 
^ gehalden unnde der nachg | werde ghetru- 
intraghe unnde geferde; unnde uff das nu furder 
ezitten ezwischen geistlichen unnde wertlichen zeu 
andern, die solgud in unser stad zeum Saltze haben 
wre unde miethe usthun, unnde ouch denjhennen, 
serm gerichte zeum Saltze haben, de margke jerlich 
ns unde deme rathe unnde pfenner in unser stad 
rs theyls das solgudt zeugewinnen unnde wie de 
gerichte vornuget unnde betzait solle werden, nicht 
ife unnde sich jegen eynander deste gutiger zeu ve 

wollen wir settzen unde ordenen in dissem selbten 
ler, das in deme letzsten jare, so das solgud ge- 
|! umme de margk usz unserm geriehte zeum Saleze 
tragen ist, das theyll, das uff de vortragene huwre 
iuginge der tzinse usz unserm gerichte sbingernrd 
ı wolde, deme andern theyle in seinen vorsygelten 
inns baptisten thage zeu mitten sommer uflseriben 


Ibten brive eynen nhamhaftigei k unnde stunde 








Nr. 595. 1485. 825 


zcum Saltze haben, den jhennen pfennern, de do selbst in unser stad 
zcum Saltze gesessen sint unnde erbe unnde eygen do ynne haben, 
den sie yre gud zeu huwre uszthun, eygentliche briffliche vorsigelte 
bewisinge an deme rathe unnser stad zcum Saltze geben, in den clar 
usgedruckt sein sall, in wilche kirchen ader closter ader czu was 
lehene, vicarien ader altare das gehorende unnde wes eyghen ader erbe 
das ist, mit ernhenninge eygentlich die patronen der kirchen, closter, 
vicarien ader altare, so sall auch durch den rad zeum Saltze das 
solgud nach deme beqwemligesten unde nuttzligesten jerlich zeu se- 
dende geordent unnde geschickt unnde under de pfenner nicht mher 
gudts, danne also vill in beyden bornen ist, alse nhemlich zeweyunn- 
drissig pfannen in deme gudtjar unnde sobinundezcwensig in deme 
nyen bornne, unde so durch wegzchien ader vorsterben was gehuwrtes 
guts losz wurde, dureh den radt den jhennigen pfennern, de zcu 
ampten in der selbsten unser stadt thuchlich, unde keinen kindern, die 
do yre eldern nhemelich den vater noch lebendig zeum Saltze, ane 
den, de do auch thuchtig unnde so grosz ader so -mechtich sein, unnsz 
unnde unnserm stiffte zcu pferde unnde harnische gedinen konnen, 
sulgud eyghen ader gemidet gud zcu willen sall zcugedeylet werden, 
unnde eyn ichliger pfenner, ders bekrofften moghe, nicht mhe dan eyn 
gantz koth umme vorderb der gemeynen pfenner, der do usz ensthen 
muchte, wallen sall unnde durch den rad vlisig ufsehn gethan unnde 
beschafft werden redelich unnde gelich salez zcu sidende unnde zcu 
machene, das die kouffer unnde geste unvorkurczet bliben getruwelich 
unnde ane geferde; so soll sich auch eyn ichliger, der solgud in 
unnser stad zcum Saltze had unnde zeu vorhuren uztud, an redelichem 
burgen zcu vorwissunge unnde vorburgunge seines guts genugen lassen; 
were aber, dat etlich gud unvorwist blebe, so scllen der rad unnde 
pfenner zcum Saltze die gehuwrt gud siden, de huwre von sulchen 
unvorwisten gutbe zcu gebene ingesampt vorplicht sein ane inhalt 
unnde geferde; auch sollen de huwreheren, so sie orer huwre uf ge- 
fallener tzid nieht vornuget, deme rathe zeum Saltz tidlich zcu vorsthen 
geben, danne sall der radt den schuldener mit den kaltlager zcwoenge, 
bas das er seine huwre gegeben, unnde dar umme nicht gebannen noch 
geladen werden, auch sall keyner pfannewerkes gebruchen, cr sie denn 
zeun Saltze wonhaffitig, unnde an keynen andern enden in wesen, 
ampten noeh standen gewand sein; were auch, das an bornen ader 
kunsten gebuwes notdorfftig sein wurde, die sollen de jhennen, der 
das gud eyghen ist ader das in lehne ader erbe haben, buwen unnde 
in weren behalden, aber die tzerunge unnde sled der bornne unnde 
kunste sollen. de jhennen, die das gud sieden, thun unnde traghen; 
were aber, das de kunste von feuwrs wegen abegingen, so sall eyn 
ichliger pfenner das solgud, das in vorhuwringe had, von der tzid an, 
alse das gesothen ist, vorhuwren, de selbten kunste die jhennen, der 
die sind, bynnen sechs wochen ane inhalt wider buwen, unnde ab das 
bynnen den nhesten sechs wochen nieht geschege, so sollen sie der 


Urkundenbuch der Stadt Magdebur; 


| der wochen, alse men des jars wallet, entberen ane 
le. Unnde wir behalten unsz unde unsern nachkomen 
Magdeburg macht, ab in kunfftigen tzitten sich be- 
jingescriben voreynungen in eyn ader mhe stucken 
lein wurde, das wir de, so offte de notdorft furderd, 
n unde fulbord geistliger unnde werltliger zcu Mag: 
ch des radts zeum Saltze unnde jhennen unzer 
solgud unnde kothe do haben, vorandern, vorbessern 
nde ordenen moghen, das zeu enthaldunge des sol- 
ufgerurten bornnen gehorende unnde fur eyn ge 
moghe getruwlieh unnde ungeferlich. Das disse obin- 
ge, sattzunge unde ordenunge von allen unnde 
jegenwerdiglich betrifft unnde in zeukommen 
igk, stete unnde vaste unnde unvorbrochen gehalden 
lich nachgegangen unnde fulfürd sall werden, des 
| wir unser ingesigell vor unnsz unnde unser nach 
ff zcu Magdeburg an dissen breff heysen hengen. 
rung der Urkunde lässt sich nur dadurch ein Anhalt 
nst sich hierin schen als Erzbischof und Primas von 


was erst nach seiner Priesterweihe am 2. April 
Doch darf man die Urkunde wohl nicht zu 








Nr. 596—599, 1486. 327 


1486. Januar 11. 599. 
Benedikt Frödemann, (Gesundter des Irzbischofs Ernst beim 
Kaiser, berichtet un seinen Herrn über die bisher erfolgten Ver- 
hundlungen. 


Or. Pap. Si. abgesprungen. 
St. M. s. v. A. Erzst. M. IL 610. vol. 1. 


Ernwirdigster in got irluchter hochgebornner fürst und herre, mein 
undirtenig willig dinste ewern fürstlichen gnaden in stetem rehorszam 
allezeit zuvor. (rnedigster herre, uff ewer gnaden bevehlung sind der 
techand zu Magdeburg und ich uff dinstag in den wynachtheiligen 
tagen nehst vergangen gein. Ach in der keiserlichem M*- komen und 
haben ern Johannsen Waldener kai. M*- vicecantzler mit ewer gnaden 
forderungsschrifften, die wir an ym gehabt, am ersten ersucht, die er 
geleszen hat, und ist dornach zu stund zu der kei. M* gegangen und 
seiner M* ewern gnaden botschafit entdekt, hat sein keiserlich gnade 
uns durch gnanten Waldner zusagen lassen, uns und unnser an- 
brengen und werbung, so wir von ewern gnaden in be.ehlung hotten, 
des andern tags, nemlich am tag Innocentum, zu hóren, und demnach 
hat sein. kei. M* in gegenwertikeit meins g. herren hertzogen Maximi- 
lian. seines sons, der marggraven von Baden, graven Hawgen von 
Werdemberg etc. des Bruschincken und ander seiner kei. M* rethe uf 
gnanten tag uns verhórung geben und hat der techand die werbung 
nach inhalt der verczeichnus uffs fleiszigste furbracht, daruf die kei. M* 
nach gehabtem gespreche durch graven Hawgen hat reden und uns 
sagen lassen, die kai. M* hett unser werbung. so wir von ewer gnade 
wegin getan, und auch die widerwertikeit. ungehorszam und beswe- 
rung, so ewern g. von den von Magdburg begegent, zusampt ewr 
gnaden bethe gnuglich vernommen, sein kai. gnad were auch gneigt, 
ewern gnaden in dem und andern zu zcimlicher forderung gnediglich 
zu erscheinen, aber es hetten die von Magdburg durch vr geschickten 
auch mannicherley gegenrede, so sie wider ewer gnad furderung ver- 
meynten zu haben, mit vil antzeigung furbraeht. Sold nu sein koi. M* 
den von Magdburg in rugken ewern gnaden weither brive gebin, 
mochten sie, wie vor gescheen were, abermals davon appelliren und 
sich beswert beclagen, damitt die sache lenger in verczug gesatzt 
wurde; dem furzukomen und auch das seiner kei. M* noch ewern 
fürstlichen gnaden derhalb nichts verkerliehs zu geniesszen nıocht 
werden und die sache yr gantze endschafft gewynnen, hette die kei. M* 
den kurfürsten und fürsten des reichs uff sandt Fabiani und Sebastiani 
tag schirstkünfftig ein tag gein Franckfurdt bestympt, darzu ewer gnad 
auch versehrieben were, wold sein kei gnad ewern gnaden unnd den 
von Magdburg der widerwertikeit und beswerde halben durch sein 
schriffte gein Franckfurd fordern, die irrung, zeweitracht und beider 
teil gerechtikeit gein einander sehen und hóren, was sich dann erfunde, 
sein kei. M' ader die von Magdburg billich haben solten, mocht ewer 


kundenbuch der Stadt Magdeburg. 


| ermesszen, das sein gnad als Romischer keise 
on Magdburg darbey zu behalten schuldig were, 
nde, ewern gnaden und dem stiflt ungerne ent- 
hinderung doran thun, sundern vil mehir darbey 
aben und hilft thun mit vil mehren gnediglichen 
ndes die aber uf sich tragen, haben wir eigentlich 
darkegin haben wir ufbracht, ewer fürstlich gnad 
nicht mehir, dann was ewern gnad und ewer g. 
lten und zustunde und ewer g. v en am. stifft 
herbracht und gehabt hetten; wir verseghen uns 
rde sich mit besüchung de zu Frannckfurd, 
gefordert wurde, wol wissen zu halten, aber wir 

mütigem n kei M' wold ewer g. be 

die von Magdburg mutwillig gefallen und ercle 
Phalten und ansehen, des ewer gnad itzt vil bot- 
und zeehrung bey seiner kei. M* gehabt und uff 
ze furbringen gnughafftige underrichtung thun 
von M giburg nochmals :hreiben, sieh mit 
lich zu vertragen, 

düchten, sjesdann eins tags zu Franc] 

we oither antzeigung, wie seiner kei 


regebin uf eine slechte berichtung der von Magd- 








Nr. 600. 1486. 329 


briven zu ewern gnaden reithen lassen, und ich gedencke mich hier 
zu Coburg uff meins g.h. hertzogen Ernsts zukunfft zu enthalden und 
seiner g. die furbescheidsbrive, der ich abeschriffte habe, furzuhalten 
und furder, wie der abeschied bey der kei. M* gewest sev, zu eroffen, 
und was sein gnad bedüncken, ewern g. in den dingen zu thun fügen 
wil, erkunden und mich darnach zu ewern g. ufis schirste zu fügen 
und des und wie sich die ding weither begebin haben, underrichtung 
thun. Auch, gnedigster herre, wirdt der techand sich gein Franck- 
furt fügen und sich uf ewer g. botschafft doselbst enthalden und ist 
sein bethe, ewer g. wolle ym uffs schirste, wie er sich in ewr g. ge- 
schefiten halten solle, zu erkennen gebin, des er sich williglich halten 
wil. Es hat auch mein g. h. hertzog Ernst einen seiner diener, bey 
dem ich gestern zu Konigsperg gewest bin, gein Franckfurt gefertigt 
zu sehen, wann die kei. M* in Franckfurt keme, und das seinen g. 
wider zu verbotschaflten, dan seine gnad wil sich nicht ehir erheben, 
er wisse dann vorwar, das die kei. M' zu Franckfurt inkomen sey. 
Solchs hab ich ewern f. g. nicht verhalten wollen, daruf ewer g. furder 
wol werdet mit dem besten verdacht sein, und bevehl mich hiemitt 
ewern f. g. mir als ewer g. gehorszam diener allczeit gebietend. Ge- 
schrieben uff mittewoch nach Epiphanias domini anno nativitatis 
eiusdem etc. LXXXVI '* 
E. F. G. U. gehorsamer diener 
Benedictus Fródemann. 


Adresse: Dem ernwirdigsten und irluchten hochgebornen fürsten 
und herrn herren Ernsten, administrator der kirchen zu Magdbuig und 
zu Halberstad, hertzogen zu Sachsen ete. meinen gnedigsten herrn. 


1486. Januar 17. Frankfurt a. M. 600. 

Der Gesandte des Irzbischofs Ernst schreibt ihm über seine Ver- 
handlung mit dem Kaiser und über die Verhältnisse in Frankfurt, 

Ur. I'up, Si. 
St. M. s. r. Niedersächs. Kreisarchir Nr. 2*. 

Erwirdigster in got und hochgeburner furste, gnedigster liber her. 
Alsze Benedietus van myr zeu Coln geritten ist, bin ich noch in den X 
tag dar gebleben und bin zwye by unserm hern keyser gewest alleyne, 
dar er nymandes van den reten by sich gehabt hot, und so ich denne 
sachen mit im verhandelte mynen gnedigen hern koningk zcu Denne- 
margken und mynen hern van Burgundien belangende, habe ich uwer 
gnaden sachen ouch gedacht und bin der nach notturfit myt im zcu 
worden kamen, uud hot gar gnediglich darzu geredet, das uwer 
znaden an uwer gerechtikeyt keyn abbruch geschen solte und wolte 
truwlich helfen, das uwer gnaden der sachen myt den van Magdburg 
zu ende komen solte, habe doch nichts van im mogen behalten vor 
den tag hir zu Franckfurt und wil sich uff beider part vorbringen der 
sachen gelegenheyt gruntlichen erkunden und sich denne jegen iwer 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


or herre ak halden. Got hilff uns, das wir 
on, die uns nütz ist, und so ieh denne bey syner 
tag nicht konde adder mochte uszerichten, so bin 
icheyt der "ung hirhin gein Franckfort geritten, 
vergangen kamen bin und habe ewer gnaden her- 
ade sel oder vor uwer rete, so ihr die schicken 
Iyngenohmen, und ab uwer gnade ye selbst komen 
uwer gnade one sument ymandes schicken mehir 
on und notturfit zu bestellen; hir haben bereyt her- 
van Burgundien, der van Mentz 
und hertzog Gorg van Beyern, mein 
, van Sachszen und myn gnediger her 
van Brandenburg, der hertzog van Ich und van 
van Cleve, die hert n van Beyern obir Reyns, 
Babenberg, der van Wirtzburg, der van Eyckstete. 
ursten noch nicht herbergen beschlagen; ytzunt uff 
ytung an den rat gekamen, das sich der ke 
ren zu Coln erhaben hot, sich hirhin forderlich zu 
weysz ich uwer gnaden nieht sunderlichs 
uwer gnaden lasse mich ye one botschaft nicht, 


'h zu richten, darmyt sy uwer gnade gote almechtig 








Nr. 602. 1486. | 881 


laten wedderfaren jw andacht; wes ik juwer wisheit to dinste unde 
willen syn kan, do mvt flite willich unde gerne. Gescreven to 
Magdeburch an sancte Angeneten dage anno LXXXVI. 


Hansz Teyge. 


Adresse: Den ersamen und wolwisen borgermestern und radmanne 
der stad Czerwest —. 


1486. Januar 23. Gróningen. 602. 
Erzbischof Ernst gicbt. seinen Vertretern auf dem vom Kaiser 
Friedrich festgesetzten Tage zw Frankfurt a. M. Vollmacht, für 
ihn die Verhandlungen gegen die Stadt Magdeburg zu führen. 

Or. Perg. Sp. abgefullen. 
St. M. s. r. A. Erzst. M, II. 610, vol. 1. 

Wir Ernnst, von gotsgnaden administrator der kirchen zu Magd- 
burg unnd zu Halberstad, herezog zu Sachssen, landgrave in Döringen 
und marggrave zu Meissen, nachdem der allirdurchluchtigste und 
groszmechtigste furst unnd herre herre Friderich Romischer keiszer, zu 
allen zceiten mehrer des reichs, zu Hungern, Dalmacien, Croacien 
etc. kunig, hertzog zu Österreich, zu Steyr, zu Kernten und zu 
Krayn, grave zu Tiroll etc. unnser allirgnedigster herre uns in den 
irrungen und gebrechen Zcwischen uns unnd unnser ertzbischlichen 
kirchen zu Magdburg eyns, burgermeistern, rathmann, innungsz- 
meistern und gemeyn unnser alden stad Magdburg anders teils 
erwachszen uff ein tag, nemlich uff donrstag nach sant Pauls tag 
Conversionis schirstkunfttig, fur seine keiserliche maiestat gein Franck- 
fort am Mevne durch uns ader unnsern volmechtigen anwald zu 
erscheinen gefordert hat nach inhalt der keiserlichen majestat furbe- 
schiedszbrive am nühenundzewentzigsten tag des monets Decembris 
dieszs geinwertigen jars zu Ach uszgegangen, wann wir dann 
merglicher unnser und unnser stiffte nötdurfft unnd gescheffte halben 
bestympten tag in eigener person zu besuchen diszmals verhindert 
werden, dorunibe bekennen wir uffintlichen, das wir in der allirbesten 
form und weisze, so das durch recht geszeyn kan und mag, die edeln 
und wirdigen hern Brunen hern zu Quernfurdt, ern Albrechten 
Klitzingk, techande unnser kirchen zu Magdburg und thumprobste zu 
Hamburg, und ern Wiprechten von Barby, probste zeu Walbeck und 
thesaurarien der gnanten unser kirchen zu Magdburg, unser rete lieben 
getrüwen und andechtigen, semptlich und yr yden besunder zu 
unnsern unzewivelichen und wahren anwalten, vorweszern und procu- 
ratoın mit gnüglicher underrichtunge gesatzt, geordent, geschafft und 
yn unser gantze vollemacht und gewalt uff solchem tage zu erscheinen, 
unser und unsers ertzbischlichen stiffts nótdürft und gerechtikeit fur- 
zubringen und furder alles lutlhs des furbeschieds zu handeln und fur- 
zunemen, das nótdurfft der sachen erfordert und wir selbst, so wir 


rkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


g weren, thun, handeln ader furnemen mochten, 
en, orden, schaffen und geben den obgnanten 
horweszern und proeuratorn unser gantze. volle 
in eraflt dieszs brives; wir geben auch unsern 
volkommen macht einen ader mehir anwalten 
Curatores an yre stat zu setcze der ader die 
re volle macht haben sollen alles das zu handeln 
ls die ehirgnanten unser anwalten handeln und 
ı thun geburen mochte, was auch dieselbten unser 
ler die sie forder setezen und substituiren wurden. 
ssen, wollen wir annemen, stete und vast halden, 
rewalts in handelung disser sachen mehir nót sein 
yn hiemitt itzt alsz dann und dann als itzt auch 
nelich nach allir nótdurfft gegebin haben mit crafft 
es, an den wir des zu mehrerm glowben und 
yne ingesigel wissentlich han thun hengen, der 
ren nach Cristi unsers herren geburd thusent vie 
hsundachtzigsten jar am martag nach sent Fabiani 


1. Magdebur 603. 








Nr. 608—606. 1486. $33 


helde ok, wat he my perschonelicken gelovet het, dat my forder moge, 
arbeyt und anders rechtliken vornemens neine not syn darff; dat wil 
ik umme jw ersame wisheit willich| und gerne vordinen. Gescreven 
to Magdeborch umme jw antwerde am dinxdage na Reminissere 
anno LXXXVI. 


1486. Februar 2*. Gróningen. 604. 


Gottfried von Molízen, Bürger der Sudenburg, verkauft mit Zu- 
stimmung des Erzbischofs Ernst für sich, seine Frau Emmele und 
ihre Erben dem Stift S. Sebastian drei Gulden jährlich aus zwei 
Häusern und Höfen in der Sudenburg, von denen der eine Claus 
Swerczel, der andere Hans von Lere yehört hat, wiederkäuflich für 
60 Gulden; der Wiederkauf soll bei Strafe von 10 Gulden in 
3 Jahren. erfolgen. 
Cop. 68 fol. 315 und 315". 
St. M. 
— Groningen — thusent vierhundert dornach im sechsundacht- 
ezigsten jare am montage nach dem sontage Oculi in der heiligen 
vasten, 


1486. Februar 28. Gróningen. 605. 


Erzbischof Ernst giebt seine Zustimmung dasu, dass Hans und 
Heinrich Luder zu Bernburg an Heine Rode zu Magdeburg, auf 
U. L. Fr. llofe wohnend, gwei Wispel Weizen jährlich aus 7 freien 
Hufen auf den Feldern von Wanzleben, Eikendorf , Eggersdorf 
Missingesdorf, Klein-Slevenitg und Velefelde gelegen wiederkäuflich 
für 70 Gulden verkauft haben, wogegen sich die Briuder Luder 
gegen den Irzbischof als den Jehensherren der (Güter verpflichten, 
die 2 Wiswel binnen 3 Jahren. bei Strafe von. 10 (tulden wieder 
einzulösen. 

Cop. 68. fol. 316 und 316 ". 

St. M. 
- Groningen - thusend vierhundert darnach im sechsundachtezigsten 

jare am dinstage nach dem sontag Oculi. 


1486. Mürz 18. Glebichenstein. 606. 
Erzbischof‘ Ernst bittet Herzog Albrecht von Sachsen um seinen 
Beistand in dem Streite mit der Stadt Magdeburg. 

Konzept. Dup. durch 2 kleine Löcher beschädigt. 
St, M, s.r. Niedersüchs, Kreisarchie Nr. 2°, 
Unnser fruntlich dinste und was wir liebs und güts vermögen, alle 
zcit zeuvor. Hochgeborner furste, lieber herre und vetter. Uns haben 


L] 


|rkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


o wir bey der keyserlichen maj in sac 
ı der alden stat Magdburg belangende zcu Franck- 
ennen geben, wie ewer liebe in der selbten unsern 
ten bey derselbten keyserlichen majestat höhen und 
t und gewandt habe, das wir ewer liebe hochlich 
en in erbietunge, das umbe ewer liebe alle unsers 
rundlich zeu verdinen. Nu hat uns unser lieber 
n gebotsbriff von der keyserlichen majestad an die 
von der alden stad Magdburg haldende zeugesandt, 
det, das dieselben von Magdeburg dy ungewonlichen 
gender sache, dorinn wir mit yn in irrunge stehen, 
imb und sunst an unser stad Magdburg getan und 
zcu stund abethun sollen, denselben gebotsbrift 
icher zeit zcugesand, aber es ist sollicher buwe in 
nischen reich|s brieffs von yn nicht abegethan, als 
anten unsern lieben hern und vater iezt derhalben 
zewivelt, sine liebe uch dovon unser meynunge 
bittende dovon ewer liebe in allen und frundlichen 
unsern gnedigen hern dem keyser und konig 


h unsern sachen und geschefften mogelichen und 
ankeren, furwenden und thun, auch unsern ge 








Nr. 607. 1486, $35 


nach wollen wir in den dingen allen mogelichen fleisz, wie auch biszher 
gescheen, hinfurder nicht sparen, damitt die sache uff gute wege gefurt 
möge werden. QGnedigster herre, wir zeweiveln nicht, ewr gnade sev 
des handels in ewr gnaden sachen am keiserlichen und koniglichen 
hofe gescheen durch den wirdigen hern Wiprechten von Barby gnuglich 
underricht wurden, dann uns ist zu erkennen gebin, das die keiserliche 
maiestat den geschickten von Magdburg wold sagen lassen, das die 
alde stad Magdburg sich ewr gnaden als yres gehulten herren yren 
pflichten und eyden nach gehorszamlich halden und billiche «dinste 
thun und sich mit ewren gnaden umb die keiserliche stewr yn durch 
ewr gnade uffzelegt und auch umb kost und scheden, desgleichen umb 
die pene, darinne sie gefallen und erclert sein, vertragen und den 
gebuwe widerumb abethun solden, und ist daruff nach hern Wieprechts 
abeschied eine bevehlunge in die Romische cantzley gescheen, das die 
ding also solden begriffen werden, und uff unser anregen hat uns 
der Waldner gesagt, es were ein concept begriffen, das wold er uns 
leszen und hören lassen; als haben wir unnsern gnedigen herren von 
Meissen zu uns genommen und sind zu dem Waldner gegangen, der 
uns solch. concept geleszen, des an die von der alden stad Magılburg ge- 
halden und etwas nach der forigen zusage geluthet hat, doch am ende 
ein artikel angehangen des luths, doch was wir in der alden stadt Magd- 
burg von des reichs wegin gerechtikeit haben, die wollen wir darinne 
behalden und uns der hiemitt nicht vertzihen, haben uch himach 
wissen zu richten, und als wir solchen harten artikel vermerckt, haben 
wir den angesuchten und die brive in solcher weisze nicht annehmen 
wollen und unsern gnedigen herren hertzogen Albrecht in abeweszen 
unsers gnedigsten herren hertzogen Ernsts solchs entdeckt sein gnade 
bittende, uns von ewr gnade wegin in den dingen zu rathen und be- 
hulffen zu sein, und die weile wir in der heiligen zceit keinen abeschiet 
nach nótdurfftige schriffte zu Franckfort haben erlangen mögen, sind 
wir nach rathe unnsers gnedigen herren hertzogen Albrechts mit keiser, 
konige und fürsten uff dienstag in den heiligen ostern von Franckfort 
nach Coln geczogen und haben unserm gnedigsten herren hertzogen 
Ernst, wie uns die ding zu Franckfort furgehalden sind, entdeckt und 
sein gnade und auch hertzogen Albrechten angerüffen uns dorinne 
ferrer retig und behulffen zu sein; daruff haben yr gnaden zugesagt, 
was sie zu becrefltang ewr gnaden und ewr kirchen gerechtikeit thun 
mochten, weren sie willig und haben beslosszen, sie wolden die kur- 
fursten alle bitten, die kei. m* neben yren gnaden zu bitten, ewr gnade 
und ewr kirche bey rechte zu behalden und des nach aller nötdurfit 
zu vorsorgen, aber so es hier zu Coln kurtze halben der zceit, nach dem 
der keiser, die kurfursten und fursten sich morne frü erheben und 
gein Ach zu der koniglichen kroninge fügen wollen, füglich nicht hat 
gescheen mögen, müssen wir dem Keiserlichen hofe, wie itzt eine zceit 
doher gescheen ist, furder folgen ungeczweivelt, wir wollen * zcum 
wenigsten das jhenne, darumb wir von ewr gnade uszgefertigt sind, 


Urkundenbuch der &tadt Magdeburg. 


"rezogen werden, erlangen, und als wir vermercken, 
ickten von Magdburg nicht mit weniger beswerung 
ir verstehen, das sie durch den Brüwschineken 
werden. Nuwe zceitung wissen wir ewren 
nderlich nicht zu schreiben, dann das keiser, koning 
hier zu Coln itzt alle bey einander sein und werden 
ntag erheben gein Ach zu der kroning des nuwen 
als ewr gnade das und anders von. Werner bothen 
is anslags halben dem reich zu thun, ist noch nichts 
wurden; in ewr gnaden und ewers stiffts sachen 
nögelichen fleisz nicht sparen, konnen wir dann $ 
n, so gedencken wir dennoch dem keiser von ewr 
nieht vil zu vergeben ader nachzulassen; bevehlen 
furstlichen aden uns als ewren undirtanen allezeit 
ieben zu Coln uff sontag Quasimodogeniti anno ete, 


Albertus Klitzing, techand 
zu Magdburg ete. und Benedictus 
Frödemann, 
heizen 





Nr. 609-009. 1486. E 


fis posito et inchonto et consequenter usque et retro parrochiam 
sancti. Udal versus occidentalem plagam cum ampliacione fossati 
ibidem et denggeratione sive defossione veterum agrorum etiam ibidem 
vieinorum ...' ad dieti domini reverendissimi infeudacionem et iuris- 
dictionem, ut asseritur, spectantium in ipsius domini dampnum et sue 
iurisdictionis, ut apparet, preiudicium sic, ut premittitur, continuato et 
attemptato hoe idem novum opus nunctiandum duxit, nunctiavit et in- 
hibuit. Super quibus omnibus et singulis idem venerabilis et egregius 
vir doctor Johannes Awer cancellarius predictus me presentis actus 
notarium atque seribam infrascriptum requisivit, quatinus sibi dictoque 
domino reverendissimo unum vel plura publicum seu publica conficerem 
trumentum et instrumenta tot, quot forent sibi ac reverendissimo 
domino necessaria seu quomodolibet oportuna. Acta fuerunt hee in 
stuba. hiemali prepositure Magdeburgensis anno, indictione, mense, die, 
hora et pontificatu, quibus supra, presentibus ibidem Ciriaco Swerth- 
feger et Joachim. Knap clericis Halberstadensis et Havelbergensis dio- 
cesium testibus ad premissa rogatis et requisi 

Et ego Nicolaus Peregrini elei us Halberstadensis diocesis publicus 
ete. notarius. ete. 


! Hier ist ein. kurzes Wort durch de 















































Knick unleerlich geworden. 





1486. April 7. Aachen. 609. 


Kaiser Friedrich. ermahnt die Stadt Magdelrg, dem Erzbischof 

Ernst gehorsum zu sein. 

Cop. 1° fol, 118^. 
St. M. 

Wir Frederieh, von gots gnaden Romischer keyser, ezu allen ezften 
meherer des reyehis. ete, ete; entbeiten den ersamen unsern unde des 
richs lieben getruwen burgermeistern, rathe, innungismeistern unde ge- 
meynde der alden stad Magdeburg unser gnad und alles gut. Ersamen 
liebin getruwen. wir habin euch ezu vormalen bey sweren penen, 
straffen und puszen ernstlich geschreiben und geboten, dem erwerdigen 
Ernsten geboren hertzoge ezu Sachsen, administrator der stifft Magde- 
* unde Halberstad un: fursten. und liebin andechtigen in dei 
hilff, szo er uns den ans nach auff dem negist gehalten tag ezu 
Nuremberg. durch unser und des heyligen reichs kurfursten, fursten 
und gemeynde besamlung beschen widder den koningk von Ungeren 
getan hat, ezu staten ezu kommel n dasz daselbst ezu Nurem- 
berg beslosszen und bey eyne pene tausent mark lottigs geldes geboten 
, solchen yr ober, alsz unsz der selb unser lieber furste berichtet, 
nicht alleyne ungehorsam erseheynen, sunder euch auch yn anderm, 
damyt yr im als euwerem herrn und ertzbischoffen ezu Magdeburg 
myt gelubden und eyden vorbunden seyn, widderwertig und ungehorsam 
ertzeygt, ouch etlich new gepuwe an der gemelden alden stad Magde- 

Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. Rn 








































Urkundenbueh der Stadt Magdebn 


euwer gelubde und eyde und anders, dann sich 
[ner kirchen Magdeburg ezu widderwillen "gemacht 
hlben im und syner kirchen Magdeburg, wo sollichs 
det sold, ezu vorderblichen schaden und nachteil 
1 uns darauft diemutiglichen angeruffen und gebeten, 
r seyner kirchen hyrin gnediglich ezu vorsehn, und 
het, den itzgemelten unsern fursten von Magdeburg 
v dem anslag, szo im auff euch zu thunde durch 
lgen reychs kurfursten und gemeyne besamlung ezu 
rebin ist, oueh den, damyt ir im myt gelubte und 
seyt, zu hanthaben, szo gebeiten wir euch von 
licher machtvollenkomenheyt by «den ytzberurten 
und eyden und vormeydunge unser und des reyehs 
1 straffe ernstlich und wellen, das demselben unsern 
ıbarg in dem gemelten anslag ezu Nuremberg be- 
th unszir keyserlichen gebots und erlerungsbriefl 
imb zugesant zu hilft und statten komet; auch umb 
ich hilff gesetzet, darin ir dureh euweren unhorsam 
unsern und seynen wegen, und die kosten und 


selben euwer unhorsam halben erlitten hadt, myt im 








Nr. 610. 1486. 359 


zu Osterrich, zu Steyr, zu Kernten und zu Crain, grave zu Tirol etc. 
bekennen offentlich myt disszem brive unde thun kunt allermeinlich, 
als auff dem nechstgeholden tage zu Nuremberg uns aus den heylgen 
reyche eyn gemeyne hilft wider den koningk von Ungeren zu thunde 
durch unser unde des heylgen reychs kurfursten unde gemeyn be- 
samlung beslosszen unde zugesagt, darinn der erwerdig Ernst geborner 
hertzoge zu Sachsen, administrator der stifft Magdeburg unde Halber- 
stad, unser furste unde lieber andechtiger myt eyner merchglichen 
anezal uns zu rosz unde zu fusz zu schicken unde eyn jar langk in 
unsern dinst zu halden, als er auch gethan hath, begriffen unde im die 
alden stad zu Magdeburg darin zu hilffe zugegebin, ouch den ersamen 
unsern und des reychs lieben getruwen borgermeister, innungismeister, 
rathe unde gemeynde der selben aklen stad Magdeburg durch uns by 
iren pflichten unde pruvung aller irer gnaden, fryheyten unde pri- 
vilegien, was sie der von uns, dem heylgen reyche adir ymand anderm 
haben, unde dar zu eyner pene, nemlich tausend margk lottigs goldes 
unde halb in unser keyserlich camer unde den anderen halben teile 
dem gnanten unserm fursten von Magdeburg unde Halberstadt un- 
abeleszlich zu betzalen ernstlich geboten ist, denselben unserm fursten 
in dem, so eralso zu folfurung solich hilft nach laut des besluszs unde 
abescheydt zu Nuremberg bescheen auff sie slan wurde, gehorsam zu 
ynen, d h aber die selben van Magdeburg bisher gewidert, das 
uns ferrer zu gedulden ungemeynt ist, des halben wir dem hochgebornen 
Ötten graven unde herren zu Hennenberg unsern unde des reychs 
fursten unde liebin getrowen befolhen unde des unser fulkomen macht 
unde gewalt gegebin habin unde geben im ouch von Romischer 
keyserlicher macht wissentlich in erafft dissis brieffs also, das er de 
pene, straffe unde pusse, so dorch unser unde des heylgen reychs kur- 
fursten, fursten unde gemeyn besamlung zu Nuremberg auff solich vor- 
bestimbt hulft gesetzt ist unde das in die selbden von Magdeburg durch 
solich ir ungehorsam gefallen synd, zu unser unde des gnanten unsers 
' lieben. fursten. van Magdeburg handen myt sampt den kosten unde 
scheden, die dem selben unserm fursten ausz itzberurten der von 
Magdeburg ungehorsam enstanden seyn, gutlich adir rechtlich ervorderen 
unde einbringen soliger pene. straff, pusse unde erlitten scheyden zu 
thunde geburet, und was also der gnant unser furste von Hennenberg 
darin handelt unde thut, ist unser gutter wille und wolgefallen, wellen 
das warhr und stett halden unde so vill uns geburet, dar an seyn unde 
helffen vorfugen. Damyt dem stracks nachgevolget unde genug gethan 
werde alles getrouwelich unde ungeverlich, myt orkunde diss briefts 
sigilt mytt unserm keyserlichen anhangendem insigil. Gebin zu Ach 
ibenden tag des monts Aprilis nach Christi geburd XIV* unde im 
unser reyche des Romischen im XLVI, des keyserthumbs im 
XXXV unde des Ungerschen im XXVII jaren. 































ar 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Giebichenstein. 611, 


t gie seinen Räten am kaiserlichen Hofe. Ver- 
legeln. 


». stark verblusst, 
Viedersüchs, Kreisarchir Nr, 2%, 


vor, wir gen und lieber getrewer, Er 
ich lieber andechtiger ist uff. dins! in 

uns komen von uch schrift gebracht und darneben 
^n handels nach ewern gutdunkhen und radt under- 
und als ir uch etliche privilegia. an- 

miren und nachzwschiekhen gebeten habt, also haben 
reh uch angetzeigte privilegia mit etlichen andern 
u der sach dynend bedunekhen liessen, transsumiren 
en uch sulehe transsumpt hirmit und ir habt unserm 
m umb einen brif der von Magburg, darinn sie sich 
1s etlichen ursachen wegern solten, geschriben, auch 
mb den selbten brif und noch, umb einen brif, den 
in fursten hern Albrechten ete. unserm lieben vettern 








Nr. 611. 1486. 841 


majestät solte sich yetzt irkundet und irleret haben, was das rich an 
Magdburg haben mochte icht ader nicht, damit die ding uns und unser 
kirchen nicht weitlewfftiger wurden denn vor ye, und wir kunden gantz 
nicht irmessen, was das rich an Magdburg haben mochte, denn es were 
dj oberkeit, die der keiser uber eines veden fursten des richs eigene 
stethe haben muchte, als wie das rich uber Liptzkh, Zwiokaw, Dresen 
Analtzbach ader eines andern yeweliken fursten stat hat, solche ober- 
keit, so di deutlich und klar in dem abschide gesetzt wurde, were uns 
nicht enkegen, wenn wir dem hiligen rich getreulich oberkeit ungeren 
versperren wolten, aber lieber were uns, so es gehen mochte, das die 
(elen)schen? ganz her usz belib. Furter haben wir van im vernomen, 
wie das in unser sach kein rechtlicher spruch irgehen werde durch ver- 
hinderung der von Magdburg, wolten wir geren, das die ding muchten 
rechtlich irkand werden, damit die von Magdburg ein solches zu halten 
desterbasz getzwungen weren, wenn wir haben underrichtung, wie die 
von Magzdburg, die inheymischen sind, sich vernemen lassen, das sie 
des. so der keiser in rechten irkennen werde, geren halten wollen, aber 
so onen sunst wesz ufgelegt wurde, hoffen, werens nicht schuldig an- 
tzunemen und zu halten und durch der von Magdburg geschickten 
arbeiten und verhindern, das ire rechte nicht irkant sullen werden, 
darus abtzunemen ist, was ir gemut und furnemen sey; wu es aber im 
rechten nicht irkant noch zu irkennen irlangt kunde werden , so ist 
unser beger, das doch der schide so kreftig und mechtig us kraft und 
volkomenheit keiserlichs zewalts werde geacht, als ob es im rechten in 
urteils weisz gesprochen und irkant were, und das der kunig, kurfursten 
und fursten, so den schide hetten helfen radten und verwilligen, mit 
namen wurden darein gesatzt, das die keiserliche majestüt die darna 
zukunftigen ziten dester weniger revociren und ufheben kunde, willet 
auch uff den schide exemtores und helfer irlangen, nemlich unsern 
lieben hern vater und vetter marggraven Johansen von Brandenburg, 
hertzog Magnus von Mecklburg, alle hertzogen von Brunczwig und 
Luneburg und daneben lassen anhengen repressalien, das wir ine 
menigelich ire leibe, gut und hab, wan mgn des betredt, angegriffen 
und anfallen moegen, und darfur kein geleit noch sicherheit helfen sulle, 
wu die unsen von Magdburg dem abschide nicht gehorsam noch ge- 
tolgig weren. Wir schickhen uch auch hirmit Ij* rinisch gulden zu 
herberg und ander ewer notdurft, wollet flisz nicht sparen und die 
ding allenthalben durch unsern hern vater und vetter fleissig arbeiten, 
das wir unser und unser kirchen gerechtikeit erhalten mugen, des sind 
wir in guten gein uch zu irkennen geneigt. Geben zu Gebichensten 
uff fritage nach Quasimodogeniti anno ete. LXXXVI®. 
Dem hern Albrecht Klitzing, dechandt zu 
Magdburg, und Benedicten Frodeman. 
Ein zedel. 

Wollet auch des schultessenambts halben flisz ankoren, das die 

von Magdburg darinn unser oberkeit und gerechtikeit keinen abbruch 





rkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ven und das sie darumb uns zu verfang und nach- 
Datum ut supra. 


Zedel der juden halben. 


uns unser gemeine judischeit von Magdburg zu 
d keiserlicher brife copien mitgesandt, wie die 
uff die gemeinen judischeit im heiligen rich 
und dem newerwelten kunig 1" gulden zu geben 
juden von den juden eintzubringen befolhen, ull 
ors und gelts sy auch angeschla sein, uns 

h vergonnen wolten, das sy zu den anschlag auch 
hochten, als ir ein solehes usz der judenschaft und 
ien hirinne geschlossen zu vernemen habt Nu 
das die juden gemeyne zu Magdburg unserm stift 
jegeben und durch etliche keiser loblicher gedecht- 
t worden, als ir usz den transsumpten, so ir bey 
[men werdet, auch so ist unser stift sunderlich ge- 
ls von recht sunst geburet, das kein keiser steuer 
insern willen uff die unsen legen ader setzen mag, 
auch beide eristen und juden gebruchen. wenn die 
uns dinste ader steuer ufflegt, daran wir uns des 





Nr. 612—618. 1486. us 


Item des brives Karoli quarti, dorinne er den von Magdburg 
gebüth, das sie ertzbischof Ditterich huldigung tbun sollen, zu vidi- 
miren und uberzusenden. 

ltem privilegium — Friderici secundi zu transsumiren, das im 
buchlin, dorinne der kirchen privilogia vorczeichent sind, funden 
werdet. 

ltem die brive, dorumb wir nehst geschriben haben, zu schicken. 

ltem es haben dio von Magdburg im vergangen jare hertzogen 
Albreehten von Sachsszen geschriben in der Ebirhardte sache und sich 
im selbten brive erbotten, Ebirhardte vor unserm gnedigen hern von 
Magdburg als yren rechten herren recht zu werden, der brieff ist 
unserm gnedigen hern zugeschickt, und werdet, als ich mich versehe, in 
der lade funden ader bey den Magdeb. handel, das der auch mitt- 
geschickt werde. 

Item das uns gelt mit zugeschickt werde. 

ltem das unser gnedigor her schreiben wold den ertzbischoffen von 
Meutz, Coln und Trier und seiner gnaden vater und vetter und yn zu 
daneken yres angekarten fleiss in seiner gnaden und seins stifftes 
sachen und vrer gnaden zu bitten, das sie ferrer wolten helffen fleis 
ankeren, damit sein gnad und die kirche bey yrer gerechtikeit be- 
halten werden mógen. . 

Item der letzste handel vor der keiserlichen majestät und dem 
konige ist gescheen uff mittewochen nach dem sontag Judica und uff 
donrstag dornach. 


1486. Mai 1. 612. 


Friedrich von Alvensleben zu Calvörde, Heines Sohn, verspricht 
dem: Kurfürsten Johann. von Brandenburg, die von diesem für ihn 
den Gebrüdern Michael (lin, Canonicus su U. L. Fr. in Halber- 
studi, und Nicolaus Glin, Canonicus su S. Nicolai in Magde- 
burg, und dem Bürgermeister Hans Rode zu Mugdeburg für ein 
Durlchen von 1000 Gulden. mit 54 Gulden aus der Urbede von 
Tangermünde bestellte Sicherheit rechtzeitig eu tilgen. 

Or. Perg. 7 Sp. 

Geh. Staatsurchir zu Berlin. 
— am dage Philippi et Jacobi apostolorum — dusent verhundert 

unde im sesundeachtigesten jare. 


1486. Mal 3. Nürnberg. 613. 
Die Gesandten des Ersbischofs Ernst schreiben ihm, dass in ihrer 
Angelegenheit noch nichts beschlossen sei, und über die Verlegung 
des Hallischen Marktes. 

Or. Pap. Si. (Clitzinga). 
St. M, s. r. Niedersächs. Kreisurchic Nr. 3°, 





rkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


| got und hoebgeborner. furste, gnedigster herre, 
unser letzte sehrifft an ewer gnade getan oft seint 
len, so ist doch noch biszher nichts verhandelt, wenne 
gen ist umme der fursten willen, die noch nicht 
d nu noch lest uf unsers gnedigsten hern hertzog 
zen zcukunfft, der hewten, so man wider 
handel begybt sich noch vast uff den affscheyt zeu 
r noch uff steyt, das der keyser die gerichte 

n, und das der lanttrede im reich solle gemacht 
nicht deszhalben beslossen worden, sunst ist 
keyner verhandlung gekamen, der Romische 

r as er noch komen wil, was des 

ssen; wir seint bey uwer gnaden brodern 
»beten, das die diesse dingk wolten uf sich 
. das wir mochten heim reyten, das haben wir 
hnen erlangen, und so wir uns nicht versehen, dus 
is beslossen moge werden, das wir ewern guaden 
o haben wir dissen botten hir nicht lenger ver- 
je swerer zeerung willen, die hir ist, wir mussen 
den haben, dar kunnen wir kume myt uszkomen; 


w 


mpaehs dyner 1je gulden genohmen, die uns 








Nr. 614. 1486. 35 


ewr furstlichen gnaden sind wir uff montag negst vergangen gein 
Magdburg komen unnd haben unns neben den wirdigen unnd tuchtigen 
ern Mauricien von Schonaw doctor etc. ern Wyprechten vonn Barby 
tesawrarien unnd tumhern unnd ern Urban Schuczen vicarien ewer 
gnaden kirchen zw Magdburg unnd Balthasarn von Schenen molvoite 
doselbst vor dem offizial der thumbrobstey auch doselbst zw Magdburg 
in gerichte siezende gefugt, da der rath der alden stat, die uff ewr 
gnaden gescheffte dohin geraden waren, mit einer grossen mennige 
voleks auch erschinen sind, als haben wir am ersten durch doctor 
Maurieion von Schonaw fur dem official reden lassen, wir hetten 
etliche keyserliche mandat umb gebots brive, die wir von wegen ewr 
gnaden zw nottdurfft ewr und ewr gnaden kirchen gerechtikeit wolden 
vidimiren unnd transsumiren lassen, unnd als dy von Magdburg darezw 
geladen unnd gegenwertig weren, haben wir unnsern volmachtsbrieff 
furgelegt, der do gelesen wart, unnd die von Magdburg haben daruff 
ein lange gesprech genummen unnd solichen brieff darnach angefochten, 
vermeynde, er im rechten nicht gegrundet sein nach zwgelassen werden 
solte uss ursachen, das sollicho fullemacht in eins offenbar schreybers 
unnd geczewgen geinwertikeit nicht gescheen were; daruff wir geant- 
wurdt, das sollich machtbrieff under ewr gnaden ingesigel gegeben 
were, dem ye in gerichten sovil glouben als einem offen instrument 
gegeben wurde, yedoch damit dy ding dadurch nicht zwrucke 
gewurffen ader verhindert mochten werden, erbotten wir uns, ab 
solliche macht nicht gnugsam erkand wurde, des ander unnd gnug- 
hafftige von ewrn gnaden zw bringen, unnd haben darnach das keyserlich 
mandat in gerichte gelegt unnd geboten, das zw sechne, zw lesene, das 
sigel zw recognosciren etc. unnd anders, wie sich in rechte geburet, 
zw thune und furezwnemen, das also durch den official gescheen unnd 
sollich keyserlich mandat durch einen notarien offentlich gelesen 
worden ist; darnaeh hat der official uff unnser bete dy von Magdburg 
vermanet, ap sy sollich mandat unnd sigel erkenten unnd glowbten, der 
key. M* zw seine, daruff sie aber ein lange gespreche genommen und 
darnach haben reden lassen, sie hetten sollich mandatbrieff unnd das 
i8gel besechen, als funden sy nicht, das sollich brieff mit der Ma" 
nach key. Ma' signet daruff gedruckt besigelt were, auch im data 
desselbten brieffes nicht funden wurde, das sollich sigel der key. M* 
secret were, wiewol sy ein sigel, darinn ein adler mit zweyen howbten 
stunde, uff sollichen brieff gedruckt funden, dadurch sie an dem 
mandat ein missewann trugen unnd lissen das nicht furder zw, wenn 
sie von rechte schuldig weren, davon sie ouch offentlichen 
protestirden. Daruff haben wir geantwurdt, es thete nicht nott, solliche 
mandat mit der key. M' ader anhangenden ingesigeln zu versigeln, 
unnd das sollich uflgedruckt ingesigel der key. M! secret were, 
mochte menniglich sechen und lesen unnd solden sich nicht versechen, 
das ewr gnade derjhenne wore, der euch brive mit behendickeit 
uszbringen durfite, so ewr gnade sunst gute gorechtikeit an der statt 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


darnach den official beten, sollich mandat zw 
sumiren unnd sein decretum zw interponiren, das 
aber nicht haben wollen zurhwmen; furder wann 
lon rechte schuldig weren unnd als der official sein 
ht, haben wir zwstund sollich key. mandat den von 
esen eins notarien und geczugen, dy wir daruff 
ben unnd gebeten, ewr gnaden ader unns als ewr 
darufl antwurdt zw geben, haben die von Magd- 
aber mit protestaeion angenommen und ge 
ags, nemlich uff dinstag frwe, den ganezen rath zw 
ewr gnaden ane antwurdt nicht lassen, sollichs 
ıment darüber begriffen clerlich: ussfuren. 
rwe haben der rath zwene ires rats am unns 
en lassen, ap wir auch mehr ader furder werbunge 
eff an sie zw bringen hetten, unnd als wir nicht 
gehabt haben, sie unns zwsagen lassen, uff den 
t zw geben, unnd sind darmach umb vesperczeit im 
hume kummen unnd haben reden lassen, es were 
actus in gerichte vor dem official der thumbrobstey 
bst ein mandatsbrieff von unns furgelegt, den sie 


i unns entpfangen und uberlesen, unnd was der 








Nr. 615—618. 1486. 347 


1486. Juni 5. 615. 


Mehrere Städte schreiben an Goslar wegen des der Stadt Göttingen 
zu stellenden Hilfskontingents. Durin ein Zettel. 

Or. Pap. 

Stadtarchiv zu Goslar. 

Regest und Abdruck des Zettels in Hunserevesse 3. AUth. II, Nr. 58. 


Ok. ersamen bisundern guden frunde, so hebben unse frunde van 
Magdeborch avesereven, dat se ore hovewarek unde voetfolk nicht 
mogen noch enkunnen schicken: war up unde dorch se dat affstellen 
en kunnen wy ju nieht seriven, sunder, will xuut, so wii bii ander 
komende, woll berichten len. Dat wii ju so tome besten to 
irkennende geven, des eyn wettendt hebben. Datum ut supra. (am 
mandage saneti. Bonifacii.) 





1456. Juli 25. 616. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Margarethe, Thile Ilogenbodes 
Wittwe, nit einem Hause. auf dem Pfeifersberge , welches ihre 
verstorbene Mutter von dem Bürger Hans. Cordes yekauft hatte, 
gegen 3 Schilling Zins. 

Cop. des Abts Andreas. 8.87. 
Holstein, UH. des Klosters Berge Nr. 553. 
sto Jacobi. 








1486. August 13. 61. 


Der Möllenrogt Balzer von Schenen ersucht den Rut von Zerbst 
releit für den Neustädter Bürger Hans Bom, damit 
sein Recht gegen die Zerbster Claus Koncz und Brosius 
Schulze suchen könne. 
Or. Pap. Ni. 
Stadturchie zu Zerbst. 





- am sontag Yppoliti anno ete. LXXXVI. 


1486. September 27. 618. 
Abt „Indreas zu Berge der Bürger Claus Rover den 
Vikaren des Stifts St. Nicolai à Viertel Landes zu Osterweddingen 
für $0 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Cop. des Abts .nulreus S.87°. 
: Holstein, UI des Klosters Berge Nr. 554. 


ia quarta ante Michaelis. 












Jrkundenbich der Stadt Magdeburg. 


r 30. Magdeburg. 619. 


ist. löst die 12 Mark jährlichen Zinses, welche sein 
rich aus den Kufenpfennigen in der Sudenburg 
on Byern wiederkäuflich für 106 Mark verkauft 
ein und verkauft sie für dieselbe Summe wieder- 
n Rat der Sudenburg. 

ho. 


— thusend vierhundert dornach im sundacht- 
sonnabende nach sente Michaels tage des heiligen 


20. 620. 
zu Berge helehnt: 
lenning Gerckes Wiltwe, mit einem Hause auf dem 
in der Neustadt gegen 3 Pfennige jährlichen Zins; 
aus ‚Jacobs Wittwe, mit einem Hause bei dem Thie 
stadt gegen 5 Schillinge Zins. 

s S S88", S9. 

des Klosters 





Nr. 619-022. 1488. 949 


Mynen willigen dinst tovorn. Ersamen unde vorsichtigen ghuden 
frundes. Iek do juwer leve ghutliken tho weten, dat amme vrygdage 
negest na aller hilgen daghe tho myck syn ghekomen de erszame 
Johannes juwe olde statschryver unde juwe kemmerer Jurghen Gyseken 
unde hebben myck anghebracht, dat ick wolde etlick gholt deme 
erszamen rade to Czerwest lathen werden op redelike tynse; myt korte 
hebbe wy uns vordraghen, dat ik deme rade wolde volghen lathen vift 
hundert  rynssche gulden, de gy myck scholden vortynsen 
myt XXV rynsche gulden der jars, unde hebbe on eyne kopye mede 
gheven, alze juwe breffe luden scholde. Darna am negesten dinssedage 
ys tho myck ghekomen de ergenante Jurghen Gyseken myt juwen 
statschryver op deme marchte vor deme brotlihusze unde hebben myck 
ghesecht. de breff ys ghemaket, gescreven unde vorseghelt over sulleck 
gholt, alze ick one thogesecht hebbe, dat ik on sullek gholt lathe 
werden, hebbe ick one ghesecht, ja, dat sze komen unde brynghen den 
bref, ick wil on sullek golt, alze wy uns vordraghen hebben, ant- 
werden, so syn se noch tho myck na luede unser vordracht nicht 
ghekomen, ys myne ghutlike bede, alze myck de juwen thoghesecht 
hebben myt hande unde munde, dat myck dat gheholden werde, schut 
dat nycht, so wil ick sulek gholt op juwe thosaghe ligghen lathen, dat 
sehal op juck warden, neme ick dar schaden ane, dat muth ick liden, 
wante ick dat betheren kan, unde beghere des juwe richtige beschreven 
antwerde, dar iek myeh mach na richten. Gheschreven des vrydages 
yn sunte Mertens avende anno domini ete. LXXXVI nnder mynen 
inghesegel. Heyne Bode. 

Adresse: Dem erszamen unde vorsichtigen borghermester unde 
rathmannen der stadt tho Czerwost —. 


Besunder gude trundt. So gij uns geschrebin hebbin, wu unszer 
kemerer mit juwe hebin handel gehaldin umbe etlicke gelt, dat gy bie 
juw gebracht hebbin, unde Jurgen Giszecken unsze kemerer hebbe 
sick ock jegen dy brotbencke vernemen latin, deszhalven to juw 
to komen ete, juwen briff hebbin wie to guder mate verstan unde 
fugen jw to wetten, dat uns unszer kemerer bericht hebbin van 
etlicker swahr verschrivinge, der uns vor nye noit gedan het, die gy 
in eyner copien on tu erkennen gefen hebbin, daran uns gantz ver- 
duncket unde uns nieht togeschreven unde unlidellicken isz, dar up 
hebbin sie unszen stadtschriver desz sulvigen dinstages an juw 
geschiekt unde jw sodanne swere verschrivinge apsegen Inthen unde 
dy sulvige ny gehorde copie jw weddergeven unde geantwert hefft, 
vorhopen gy juw die reddelicheit unde ok dy billicheit sulven 
underwiszen werden unde to keynen schadin achten werden, angesehn 
dat wie sodanne umbillicke verdracht unde verschrivinge, dy uns 
tovor van framen hern nicht angemudet isz, nicht angenomet 
unde juw dy copie wedder antwert hebbin, willin wie met unszen 
dinst —. 






















Urkundenbuch der &tadt Magdehurg 


r 28. 

, Domherr und Prokurator des Domkay 
Matten zu Niederdodeleben mil se 
en Wohnhof daselbst an den Bürger Ti 
Frau Dorothee: wiederkäuflich für 18 Gu 


rhundert darnach im seszundachtigesten 
ilie virginis 


9s, 
zu Berge belehnt Hans Bosse mit einem 1 


imschlägerstrasse in der Neustadt, welch 
ehaken zu Lehen gehabt, gegen 2 Schillinge 





Andreas. S, 89" 
ein, UB, dex. Klosters. Berge Nr. 558. 


post. Katherine. 





Nr. 623—626, 1486. 351 


Item umme steyngrofen unde lemkulen, der men thu festing der 
stad unde gebuw der burger behuff hefft, dat men uns der gunnen 
unde thustade in dem lande, wur de gehebben moge an alle vorbeden, 
dat wy ok von alder gehat hebben, des gelike umb graven unde cuw- 
genge thu. makende. 

Item dat men uns unse bruggetolle unde wegegelt upthunemende 
.fry late van eynem isliken unvorhindert unde der stad thorn, muren 
unde eygedom thu festing der stad thu buwende, war des not is. 

Item dat de domhern ore hermissen, als von alder gewest is, be- 
halden unde dat se uns unse markede in unser stad thu halden nicht 
vorhindern, unde wes wy mit dedingen boven unse olde herkomen, 
wonheyt besweret syn, dat men dat vor allen dingen schal offdoen. 

Were ok, dat we je huldigen schollen, ehir unse her de regalia von 
deme keyser krege adder hedde, dat men uns voreburge unde mit 
wissenheyt der manschapp vorware vor schaden. 

Wesz ok unsen burgern unde burgerschen an renthen unde thinsen 
an sloten, steden, dorpern unde gudern vorschreven unde vorstad syn 
mit fulbort unses heren unde capitels, dat men dat unsen burgern thu- 
halde «under insage unde ore fulle tinse na lude orer brive folgen late. 

Die privilegia unde breve, de uns von unsen hern vor der hulding 
‚shegeven sint, syn uns nicht gehalden. 


Die Bestimmung dieses Schriftstückes kann nur aus der Hand. 
schrift geschehen, welche in das Ende des 15. Jahrhunderts weist. Es 
ist denmach wahrscheinlich, dass sie gemacht ist für die Huldigung, 
welehe dem Iarzbischof Ernst am Ende des Jahres 1486 geleistet wurde. 
Voraus gehen: noch eine Reihe ron Stellen aus den Urkunden der Erz. 
bischöfe Lrich und Burchard II. betreffend die der Stadt gegehenen 
Privilegien. 


1486? 626. 
Entwurf eines Vergleiches zwischen Erzbischof Ernst. und der 
Stadt Magdeburg. 

Konzept. Pap. 
St. M. s.v. Erzst, M. Allgem. Nachtr. X, 2. 

Zum irsten umb das hekentnise, wie hernach begriffen und ver- 
«zeichent ist: 

Wir Ernst, von gotsgnaden administrator der kirchen zu Magdburg 
und zu Halberstad, hertzoge zu Sachsen, lantgrave in Doringen und 
marggrave zu Miessen bekennen in dissem offin brive allen, die yn 
sehen ader horen lesen, das wir unsern lieben gotruwen den schoppen, 
rathmanne und innungsmeistern und burgern gemeyn der alden stad 
Magdburg durch sunderlicher fruntschafft und liebe, die wir an yn ge- 
funden haben und finden, haben gegebin dissen keginwertigen brioff, 
dar wir inne bekennen und beezugen, das wir sie lassen sollen und 
wollen bie yren rechte, bie yrer friheyt und bie yrer gewonheit, die sie 





kundenbuch der Stadt Magdeburg. 


haben wente an dissen tag, und sollen yn halden 
yre brive, die sie von unsern vorfaren und von 
Magdburg haben, und sollen sie auch vertheidingen 
id yn behulffen wesen wider fursten und herren 
manne zu yrem rechten, wur yn des noit ist, als 
ben manne und undersassen verteidingen und yn 
^ mit urkunde etc. 
meister, seheppen, rathmanne, innungsmeistere und 
r alden stad Magdburg bekennen auch vor uns 
en, das wir unse n herren herren Ernste, 
irchen zu Magdburg ete. als eynen rechten herren 
rtzbischoffthumbs und der alden stad zu Magdburg 
| nachkomelingen ertzbischoven der kirchen und 
irg als gehulte, getruwe und gehorsame underthanne 
Pehten. und wahren herren ane mittel zustahen und 
r auch redeliche dinste thun. wollen, als wir von 
, und sodanne dem lande wes noit anginge, so das 
hen, verweldigen, verunrechten ader widder recht 
ler beschedigte, folge und hulffe mit macht als g 
zu thune von rechte pflichtig sind, auch getruwelich 
ane list und geverde; des zu ewiger urkunde. ... 





Nr. 626. 1486. 958 


burg zu bevehlen, desgleichen es in kunfftigen cziten, ap ein schultese 
von todes wegen abeginge ader das schulthesenampt eynem ertz- 
bischove widder uffgebin ader verlassen wurde, gehalden und nach- 
gegangen werden sal, und der rath zu Magdburg sal in mitteler czit, 
bisz unser herre und vetter das schultesenampt eynem andern lihen 
und bevehlen wurde, den bann und uber das blut zu richtene macht 
haben, inmassen der schultese zuthune gehabt hette, doch das in vier 
wochen. eyner von den von Magdburg unserm herren und vettern von 
Magdburg und sinen nachkomen ertzbischoven geantwert und danne 
von siner liebe belihen und dermasse hinfurder, so offte das zu fallekompt 
ader zuverandern noitdurftt ist, gehalden und also nachgegangen werde. 

ltem es wil auch unser herre und vetter von Magdburg dem rathe 
der alden stad Magdburg erlouben und bevehlen, uff dem nuwenmarckte 
in gerichte unsers herren und vettern von Magdburg missetheter grieften 
und vahen zu lassen und mit den zu gebarene nach luthe der ver- 
sehreibung in cziten ertzbischoff Albrechts lobelicher gedechtnisse der- 
halben unnd daruber gegeben, doch unschedelich auch unserm herren 
und vettern von Magdburg und seinen nachkomen ertzbischoven an 
yren gerichten und ubirkeiten und dem capittel und thumherren und 
ander geistlichkeit und pfaffheit an yrer friheit und gerechtikeit vrer 
personen, diner, hofen und gutern. 

Item umb die czolle und gleite, die unser herre und vetter von 
Magdburg von den burgern der alden stadt und yren gutern in czit, 
der sie gein einander in irrung gestanden, nemen lassen hat, ist bered, 
das seine liebe die nuwen czolle uff die burger von Magdburg und 
yre guter gesatzt usz gnaden abestellen wil, doch also das gnuglich 
verwaret, das von den burgern zu Magdburg in czollen und gleiten 
unsers herren und vettern von Magdburg fromde guter derjhennen, mit 
den sie geselschafft haben, nicht frie geschrieben werden, ane geverde. 

Item wurde unser aller gnedigster herre der keiser disser sachen 
halben die burger von der alden stad Magdburg semptlich ader in 
sunderheit betheidingen, so sal unser herre und vetter von Magdburg 
sie fliessig verbitten und yn getruwelich beraten sein, als ein herre 
sinen underthanen pflichtig ist, und ap unser herre und vetter von 
Magdburg nach disser sachen halben von der kei. M* beteidingt wurde, 
so sollen die von Magdburg sinen gnaden als yrem herren auch ge- 
truwelich berathen sein, als getruwe undertlann yrem herren pflichtig sind. 

Item des unser herre und vetter von Magdburg und die burger 
der alden stad Magdburg vor die k. M* schicken und von der k. Mt 
eynen fursten des ri zu eynem commissarien zu gebene bitten, den 
hangenden krig czwischen unserm herren und vettern von Magdburg 
und den von der alden stad Magdburg furder entlich zu handeln und 
gentzlich uflzuhebene, domitte die hendele uff beiden sieten von sich 
selbst dann abe und biegelegt sein mogen. 

Dieser Entwurf enthält zuerst die Kapitulation des Erebischofs Ernst 
und den darauf gegebenen. Huldebrief der Stadt Magdeburg, dann eine 

Geschlehtaq. d. Pr. Sachsen. XXVIII. 3. 4 












Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


mehrere. streitige Punkte, welche nachher vom Herzog 
bn 1486, December 10 zu 

idel sich dieser Entwurf. wesentlich von 

auch der Entwurf von Hersog 

n ist, geht daraus hervor, dass der Erzbischof Ernst 


627. 


schof Ernst und der 


iser kirchen gherichte unde fryheyth vor beczeichent 
mehr wanne rth malen frevele unde ghe- 
n, itzundt korschülern, itzundt an di 

wen, den ore cleydere mith gewalth genomen syn, 


dy darinne begriffen unde unverwunnen dar u 


|: alden stadt vorgnanth beholtenisse ge syn ete. 








Nr. 627—628. 1486. 855 


hebbin, unde wy bliven desz by jw scheidesluden unsz nha lude desz 
anlasz briftes to entscheyden unde anders nicht eto. 


Rechtspruch. 

Dar uff sprechin wir vor recht, dasz sich dy borger mit keyner 
gewonheidt mogen kegen der friheyth, dar ungerichte zcu thune, wedder 
keyserliche briffe unde eygenthum der kirchen behelffin; haben sy ge- 
wonheyt unde wilkor, die mogen sie, ab sie der eyne redeliche sache 
unde unweddersprechliche besitezunge gehabt haben, wedder die, dy sy 
mitte gewillet haben unde ore inwonere sindt, in orer stadt halden; 
dar mitte ist on in der fryheith an papen, meyden adir fromden dar 
mitte zcu thunde nicht erloubet noch nymande van orenth wegen, ab 
sie auch in die alde stadt gastwise qwemen unde nicht bure noch 
borger weren, sundern was sy kegen fromden, dy nicht inwonere in 
der alden stadt syn, gethan haben, das sie stede unde vaste ghehalden 
ader gefulborth habin adir geheyssen zcu thune, dasz haben sy wedder 
der kirchen friheyt eygenthum unde wedder den heren ghethan unde 
hadt one nicht getzemett unde sollen nach mogen dasz furbas durch 
recht nicht mher thun nach zcu thune erlouben von rechtiswegen, szo 
sie danne die hunderttmall uff der friheidt nach der anclaghe inhaldunghe 
gescheen nicht vorneynen noch mynren, szo synt sy dem heren 
hunderth busszen nach syner geborth unde werderinghe vorfallen in 
vier manden zcu betzalen etc. 

Una clausula. 

Zcum fünften haben wir bedegetinget, dasz die rath zcu Magde- 
burg macht haben soll die ubelteter adir obirtreter uff dem nuwen 
markede zcu folgen unde zcu griffen unde sich dar mede nach ludinghe 
der vorseribunghe by unsen heren unde vettern von Magdeburg vor- 
faren derhalben uszgangen halten, isz sy denne, dasz sie sich in der 
guthe myt unserm [heren| unde vettern van Magdeburg dar umme vor- 
tragen, doch unschedelich unserm hern unde vettern von Magdeburg 
an syner obercheidt unde den cappittelen, dhomheren, pristerschaff 
unde geistlicheyt an oren gerechticheyden unde fryheyden orer personen 
dehnern, hoffen unde guttern. 

Die Zeit dieses Stückes ergiebt sich daraus, dass der leiste Ab- 
schnitt mit der entsprechenden Stelle des Vertrages von 1486, December 10 
wörtlich übereinstimmt. Vielleicht haben wir hier einen Teil des Pro- 
tokolls, das nachher zum Vertrage umgeändert worden ist. 


1486. December 10. Magdeburg. 628. 
Schiedsspruch des Herzogs Albrecht von Sachsen gwischen Erz- 
bischof Ernst und der Stadt Magdeburg. 

Konzept. Pap. und Abschriften. Im Anfange des Konzepts steht über der 
Urkunde: Beredung herezogen Albrechts von Sachsszen zewischen 
unserm gnedigsten herrn und der allen stadt Magdeburgk. 

23* 


Srkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


st. M. XXII, Nr. 99°. A. Ersst. M. II, 610 vol. 1. — 

31°. Cop.23 fol.33. Cop. 1* fol. 120X. Cop. 13 fol 
Vericke fol. 67°. Schultze 8.461, Koch fol.,120°. Smalian 
zum Teil von anderer Hand geschrieben), Varia docum. 


u Magdeburg. 
ze. 


in allen dingen zw enthaldung des gemeynen 
^hts hocher und serrer dann friede, gemach und 
auch durch friede und eintracht kleine dingk in 
nd gedeyhen, auch dorgegen durch unfriede, uffrür 
rosse ding in mynnerung, fall und ungedeyhen 
mah jiehe und furstenthume dodurch vorstörtt 
und so danne der erwirdigster in gott und hoch- 
» Ernst administrator der kirchen zw Magde- 

chssen, lantgrave in Doringen und marggrs 

und vetter, sein und seiner kirchen halben 

weysen unser lieben besundern burge E 

ster, burger und gemeyne der alden 


is andern teyls etliche zeeit umb folgender stuc 








Nr. 628. 1486. 857 


sich eines schiedesrichtors vereynigen, vor dem sie zw  erkentnisz, 
vem die blancken von recht zwstheen, kommen sollen. — Czum 
dritten umb das bergfried, brücken, ingange und uszgange sall es ge- 
halden werden, in massen die vorschreybunge in zeeyten ertz- 
bischoffen Gunthers seligen derhalben doruber gegeben vermeldet und 
uszdrückt ist. — Czum vierden umb das schulteyssenampt sall es 
also gehalden werden, wann der alde schulteisz das ampt unserm herrn 
und vettern von Magdeburgk durch seinen brieff ader muntlich ufflassen 
wirdt, szo sall es unser herr und vetter von Magdeburgk eynem andern, 
den ym dor rath zw Magdeburgk antworten wirdt, mitsampt dem 
banne leyhen, und also sall es furder alle wege gehaldon werden, wann 
sich das schultessenampt durch todosfelle ader uftlassen vorledigt, doch 
also das dy von Magdeburgk in sechs wechen, so yn die vorledigung 
kunth wirdet, unserm herrn und vettern von Magdeburgk eynen 
andern ernennen und antwurten sollen, unnd die weyle sulch ampt 
unvorlihen ist, szo sall der bann und blutgerichto in des rats zw 
Magdeburgk bestellungo stehen, und nachdem danne des blutgerichts 
halben, das die von Magdeburgk vormeynen zw dem banne nicht ge- 
horen solle, sunder yn in sunderheit zwstehe, das yn unser herr und 
vetter von Magdeburgk nicht gestehet, irrunge ist, wu sie sich des 
boydertey| undereinander nicht vortragen megen, szo sal unser herr 
und vetter von Magdeburgk eynen, deszgleichen der rath von Magde- 
burgk auch eynen geben, vor dio sollen sie beyderseit yne gerechtig- 
keit legen, doruber dieselbtigen zwrecht erkennen sollen, wer das 
byllichen haben sall; wu sich aber dy beyde des rechten nicht ver- 
eynigen mochten, szo sal alszdann ein erbar rath zw Norenberg als 
eyn obman daruber zu erkennen haben, wer es billichen haben solle; 
dorumb sollen sie den rath zw Norenberg beyderseit ersuchen. wie es 
die notturfit erfordert. .- Czum funften haben wir beteydingtt, das der 
rath zw Magdeburgk macht haben soll, die ubeltether ader ubertreter 
uff dem newenmarckte zw fahen und zw greiffen und sich damitte 
nach lauthe der vorschreybung bey unsers herrn und vettern von 
Magdeburgk vorfharn derhalben uszgangen halden, es sey danne das 
sie sich in der güthe mit unserm herrn und vettern von Magdeburgk 
dorumbe vortragen, yduch unschedelich unserm herrn und vettern von 
Magdeburgk an seiner gerechtigkeit und oberkeit und dem capittel, 
thumherrn, p stligkeit an yren gerechtigkeiten und 
freyheiten yrer person. dienern, hefen und güthern, doch also das 
unser herr und vetter von Magdeburgk gebietten solle, das unzuchtigo 
ader vordechtige frawen eins zceichens, in massen vor alders her- 
kommen, gebrauchen. — Czum sechsten umb den zcol und geleite 
sall und wyl unser herr und vetter von Magdoburgk die von Magde- 
burgk in seiner liebe zeollen und geleythen, in massen bei seinen 
vorfharn gescheen ist, zcole und geleits frey fharen lassen, doch un- 
abbruchlich seiner lieb und seiner furstlichen oberkeit und gerechtigkeit, 
also das ein itzlicher burger zw Magdeburgk dem fhurman ader dem, 











Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


güthe hat, einen brieft mittgebe, dorinne er be 
lich schreybe, welchs gut seyn sey, und nymandt 
dan burger zw Magdeburgk doran teyl habe, g 
averlich. — Czum sybenden haben wir berett, ab 
lerr der Romische keyser pene ader ander beschw 
on Magdeburgk vornehmen wolde, so sal und wyll 
lagdeburgk getrewen und mügelichen vlei 
hs abegewant werde. — Czum achten vor dy 
ron Magdeburgk wider dy ungelewbigen ader wider- 
unserm herrn und vettern von Magdeburgk haben 
lumb zcerunge un kost in diesem unwillen erlieden, 
leburgk unserm herrn und vettern von Magdeburgk 
h zeweytausent uff ostern negstkunpfitigk, zewey- 
is folgende, zeweytausent uff ostern ober ein jhar 
uff Michaelis ober ein jhar reichen und bezcalen. 
> gebrechen und irrenisse der obgerurthen sache 
unwylle und ungnade zewischen unserm herrn und 
burgk und den von Magdeburgk gantz auffzehob 
Das sulchs alles, wie vorgeschrieben, stete, vhaste 
gehalden werde, szo haben wir herzcog Albrecht 
gel vorsiegelt, dergleichen unser herr und 








Nr. 629—631. 1486. 359 


1486. December 12. Eichstädt. 630. 


Der Bischof Wilhelm von Eichstädt schreibt an Erebischof Ernst, 
dass er die Akten über die Verhandlungen in Frankfurt ihm mit 
dem nächsten Boten zusenden werde. 

Or. Pap. Si. undeutlich. 

St, M. s. r. Niedersáchs. Kreisarchiv Nr. 2*. 

Hochwirdiger furst, unser willig dinst zuvor, besonderlicher herr. 
lr habt uns in unserm abwesen der acta und handlung halben zwuschen 
eur und den von Magdburg zu Frankfurt vor unserm hern und frundt 
von Bamberg und uns geubt geschriben, die wir vernommen und 
haben darauff mit unserm cantzler geschafft, dieselben irsuchen und 
abschreiben lassen und so nechst ir ewr botschafft hiefur widersenden, 
werdet ir die verfertigt finden; wir hettens euch bey dem gegen- 
wurtigen eurn botton zugeschickt, so sind die acta verlegt gewest 
dann euch dinst und wolgefallen zu beweison, sind wir willig. Datum 
Eystett erichtags vor Lucie anno otc. LXXXVI. 

Von gottes gnaden Wilhelm, 
bischove zw Eystett. 

Adresse: Dem hochwirdigen fursten etc. Ernst, administrator der 
kirehen zw Magdburg und zw Halberstad otc. 


1486. December 13. Calbe. 631. 


Die erabischöflichen Räte schreiben an den Rat. zu Magdeburg 
wegen der den Fuhrleuten. mitzugebenlen Ausweisbriefe über die 
von ihnen geführten Waren. 

Konzept. Pap, 

St. M. s. r. Erzst. M. II, 611. 

Unnsern willigen dinste zuvorn. Ersamen und vorsichtigen lieben 
und besondern frunde. Uf hut mitwoch in abweszen des ernwirdi- 
gesten ete. unsers g. h. lieben hern ist seiner gnaden gleitzman in 
Kalb vor uns komen und zu irkennen geben, wie etliche furlewt 
weren, dio Magdeburgisch gut, als sie sagten, furten und darbij etliche 
brife von den, der di guter sein solten, uns gefragt, wie er sich 
darin halden solt, nach dem er die burger, auch ire zeichen nicht 
kende; alse haben wir di brife der selbten burger angesehen und 
kennen ir pitschir auch namen nicht und wissen nicht, ab sie burger 
in Magdburg weren icht ader nicht; auch so waren di briefe nicht 
gemacht nach lut des artickels den zol und geleite betreffendt in den 
nüchsten vertracht zwischen unserm g. h. und uch gehabt, darin klar 
usgedruckt ist, das ein itzlick burger zu Magdburg dem furman ader 
dem, den er by dem gute hat, einen brief mitgebe, darinn er bij 
seinem eid von sich schreb, welches gut sein sey und nymands anders 
uswendig den burgern zu Magdburg daran teil hab, getrewlich und 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ch were unser gutduncken, das er dene gemeynen 
in Magdburg sulchen artickel hettet verkundiget, 
ine brif an di gleitzlewt darnach wuste zu macken, 
hb di unformblickeit der brif nicht durften ader 
leiten stil ligen und unutzlich zeren, und nachdem 
burger in Magdburg mit namen, auch ire zeichen 
ennen und daruf nymandt uslendischen, als ab er 
e, sulehe brife auch lernte machen, so were auch 
‚ das der burgere brif durch den molnvoit unsers 
itschir mochte getzeichend werden, liessen wir uns 
len ewern furderlieh und tregelich (?) sein, damit 
ufgehalden ader vertzigen mugen werden, sulche 
notdurft sein, nit seine genad nicht von frembden 
Magdburg nennen, auch brif nach vorgesch 
hten, durffe verkurtzet werden. Solches haben wir 
ht wollen verhalten; wolte (? auch in abwe: 
dem geleitzman zu bestellhen nicht fuglich sein, 
uch vele dinstes wusten zu ertzeigen, sind wir 
b uff mitwoch Lucie virginis anno ete. LXXXVI.". 


Unsers g. h. von Magdbur 








Nr. 632—635. 1486— 1487. 361 


wol bereden, deger fruntliken biddende, gy willen dar ane syn und 
vorweszen, unser borger und kopplude gud derhalven und enboven 
nicht getovet, tho vorsumenisse, kost und therynge getogen werden, so 
wy uns des tho juwer wiszheid [ane] twyvel wol vorsehn, und vor- 
denent ok, wur wy mogen, gerne. Geschreven under un|sem] secret am 
donredago Nicasii anno domini etc. LXXXVI!, 

[Rad]man und innigismeistor 

[de]r alden stad Magdeborch. 

Adresse: Den werdigen und erbarn unnszes gnedigen herren 

van Magdeborch ete. reden itzundt tho Calve, unsen gunstigen vor- 
derern und besundern guden frunden. 


1486. December 30. — 633. 


In den jaren na Christi unses heren gebort dusent verhundert in 
den: seszundeachtigesten am mitweken na Lucie schliessen 
Bischof Barthold von Hildesheim und Administrator von Verden 
einerseits und die Städte Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Lüne- 
burg, Hildesheim, Göttingen, Stendal, Hannover, Einbeck und 
Northeim einen Sühnevertrag über Goslarer und Hildesheimer 
Streitsachen. 

Or. Perg. 3 Sp. (des Bischofs und der Städte Braunschweig und 

Hildesheim). 

Staatsarchiv zu. Hannover. 

Heineccius, Antiqu. Goslar. S. 434. 

‚kiedel, Cod. diplom. Brandenb. 1, 16, S. 176. 


1486. December 20. 634. 
In den jaren dusent veirhundert im seszundeachtigesten am 
middeweken na Lucie schliessen die Ilersöge Wilhelm, Heinrich 
und Erich von Braunschweig einen Friedensvertrag mil den 
Städten Goslar, Magdeburg, Braunschweig, Lüneburg, Hildesheim, 






Abschrift 
Studturchir 
Schmidt, L 


1487. Januar 16. 635. 


Der Hat von Magdeburg schreibt un Erebischof Ernst, er solle 
seine Geleitsleute zu Calbe und Brumby anweisen, die Mugde- 
burger Kaufleute nicht unbillig zu beschweren. 
19. Si. abgesprungen. . 
sr. A Frzst. M. II, 611. 

Unsen underdenigen willigen denst thovornn. Ernwerdigiste in 
god irluchte hochgebornner forste gnedige herre. Wy bidden juwen 





Göttingen. 
. von. Göttingen LI, Nr.355. 








Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


weten, als itlike unse borger und koplude, dede den 
rekt tho Lipezk besocht und mede geholden und by 
brive by ohren eyden nach lude der voreynynge 
mede gegeven hebben, juwer gnaden gleitz- und 
le und Brumby de sulven brive nicht hebben willen 
hn, sundern itliken under andern seggende, se kerden 
nichtes, sunder sze gelt und tollen van ohne hebben 
dar boven wech, sze wolden sie wedder umme halen 
des van den forluden und by dem gude weszende 
dat nu, gnedige here, densulven juwer gnaden ampt- 
liket edder wu dat vorsumet eflte dar umme gelegen 
icht weten. Darumme, gnedige here, bidden wy mit 
istlikem  flite, juwe forstlike gnade willen densulven 
itz- und amptluden sick darinne tho holdene vor- 
ichliken by ohne vorfogen laten, wes eyn sodans nu 
sen borgern opgenomen gutliken wedder tostadene 
m nach vorwanten dyngen gunst, vordernisse und 
bewyszende, vordenen wy umme desulven juwe 
h wy alle tyd willich syn, wur wy mogen, inbsundern 
den des juwer gnaden gnedige antworde. Geschreven 


secret am dinsdage Marcelli pape et martiris anno 








Nr. 686—637. 1486. 363 


denen wy tigen juwe leve, so dat an uns gelanget, wedderumme in 
flite gerne. Geschreven under unser stad secret am donredage Prisce 
virginis anno domini etc. LXXXVII? juwe antwerde. 

Radman und innigesmeister 

der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeister und radma[n] tho Czerwest — 


1487. Januar 19. Giebichenstein. 637. 


Erzbischof krnst schreibt an deu. Rat von Magdeburg wegen des 
Geleites zu Calbe und Brumby, auch wegen des Bollwerks hinter 
dem Möllenhofe. 
Konzept. Pap. 
St. M. s.v. A. Erzst. M. II, 611. 
Ernst. 

Unsere gunst zuvorn, ersame und vorsichtige lieben getrewen 
Ewr schrift, wy etliche ewr burger und kauflude, di den nechstver- 
gangen marckt in Lipezkt besöcht und bij irem gude ore brif by iren 
oyden noch lut der voreinigung mede gegeben hetten, also hetten unser 
ambt- und geleitzlut zu Kalbe und Brumby di selbtigen brif nicht 
wollen annemen noch besehen etc. mit furderm inhalt haben wir ver- 
nomen und haben di unsern obgerurten ambt- und geleitzluten in 
Kalb lassen vorbalten, di uns geantwort haben, das sy, wu di brif von 
den ewern nach lut des artickels der vereinigung gemacht und ge- 
schriben wurden, keinen einhalt thun , sunder noch unserer befelhung 
nach geren zolfrey faren lassen, aber nicht weniger sey dom geleitz- 
man zu Brumby, nach dem der ungelauflen und nicht lesen kunde, 
hetten sy befolhen keinen brif antzunemen , sunder di furlut uff Kalb 
zu wisen, das were durch sie uns zu gut und uch nicht zu schaden 
vorgenomen, wir haben aber glichwol unsern gedachten ambt- und 
geleitzluten abermals befollhen, wu di ewern, di sy davor erkanten 
und brif nach lut der vereinigung neben ire kaufiguter schickten, di 
selbten solten zolfrey gehen, der geleichen auch nu furder zu Brumby 
bestalt werden und gescheen sal, ane tzweifel uch in dem kein un- 
billiche beschwerung furter ufgelegt sal werden, denn uch gunstigen 
willen zu irtzeigen sind wir geneigt. Geben uff unser burg (iebichen- 
stein fritag nach Anthonij anno ete, LXXXVIIgo, 

An den rad zu Magdburg. 

Auch lieben getrewen, vernemen wir, das di balwerckh hindor 
unserm molnhofe durch uch noch nicht abgebrochen noch weggenomen 
sind, begern derhalben von uch eifrig(??) das ir di selbten vor allen 
dingen wegnemet und uch der vertracht nach haldet, das kumbt uns 
von zu gefallen. Datum ut in littera. 

Und das ewr bote so lang ist ufgehalten, ursacht sich darusz, das 
wir ewr schriften an unsere ambtlut haben müssen lassen langen. 








Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 

5. 638. 
Anton Knust belehnt namens aller Altaristen in der 
nes Augustin Jaghewinkel mit 2 Worden Landes bei 
lelche ihnen der 


Agneskloster Nr. 12 


dert jar darna in dem sevenunde: 
n daghe saneti Pauli, so he bel 


29. 639. 
Stadt Magdeburg schreibt am Erzbischof Ernst wegen 
u Calbe und Brumby und wegen des Boll 
'öllenhofe. 
abgesprungen. 
M. 11,611. 
anigen willigen denst thovornn. Ernwerdigiste in 
lebornner forste, gnedige he > juwe forstlike gnade 


sze seriffte der tolle halven, als juwer gnaden ampt 





Nr. 688—643. 1487. . 865 


1487. März 29. 640. 
Abt Andrens su Berge belehnt Hans Duvel in der Sudenburg mit 
einer Hufe Landes auf Gliner Mark, welche diesem von Drewes 
Elers zu Sülldorf für 18 Gulden wiederkäuflich verkauft war. 

Cop. des Abts Andreas 8.3. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 665. 
— am donredage, alse de hilge kerke singet dat ambacht Letare 

Jerusalem. _ _ 

1487. April 2. 641. 
Abt Andreas su Berge belehnt den Bürger Hans Lippold mit 
einem Haus und Hof, vier wüsten Höfen und einer halben Hufe 
Landes zu Schleibnits, welche ihm Claus Zilling su Schleibnils 
für 34 Gulden wiederkäuflich verkauft hatte. 

Cop des Abts Andreas S. 6. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 567. 
— am mandaghe nach Judica me deus in der hilgen vasten. 


1487. April 18. 642. 


Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, Stefan Schele wieder 
zu seinem Gelde zu verhelfen, welches er in Zerbst verloren hatte. 
Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde. 
Uns heft to vorstande gegeven Steffen Schele unse borger, wu he 
bynnen juwer stad in siner herberghe uth eyner laden eyne merklike 
summen geldes verloren hebbeetc.so he uns des under andern berichtet 
heft Guden frunde, van deswegen bidden wy juwe leve willen uth 
deme flitige irfaringo hebben und flid ankeren lathen, eft he to alsodanem 
sineme vorloren gelde wedder komen mochte, so wy nicht entwiveln, 
so des tho is, juwe leve gene don, vordenen wy, wur wy mogen, 
gerne. Geschreven am middeweken in den hillgen ostern under unser 
stadt secret annootc. LXXXVII. — Radmanne und inningesmeister 

der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermestern und radmann tho Czerwist —. 


1487. April 26. — 643. 
Die Brüder Simon, Heinrich und Burchard Heinemann eu 
(iross- Ottersleben bekennen, duss sie zwei Wispel Weisen an die 
Kirchmeister von S. Katharinen zu Magdeburg wiederkäuflich 
verkauft haben. 

T. ubgebröckelt. — Cop. 68 fol. 354. 3547. 

dt Magdeb. Kirche S. Katharinen Nr. 1. 

Wir Symon, Heinrich und Borckhardt Heyneman gebrudere zcu 
grossen Otterszleve wonhafftig, bekennen uffinbar mit diesem briefe vor 








"Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Prben, als wir mit wissen, willen und volwordt des 
|rot und hochgebornen fürsten hern hernn Erns 
ir kirchen zcu Magdburg und zcu Halberstad et 
:hsen, landgrafen in Doringen und marggrafen zeu 
jedigen lieben hern, den vorsichtigen Arnden Olmerstedt 
en, burg: rtzt kirchmeistere und vorwesszer de 
and Katherinen in der aldenstad Magdburg, adder 
vorwesszer doselbst zewene wispel weysse von und 
zcu Otterszleve gelegen, die wir von dem gnanten 
ern zcu lehne tragen, uf einen widderkouf verkouft, 
ten unserm gnedigen hern geredt und globt haben, 
auch in craft dieszes briefs, das wir und unser erben 
en nach gebunge dies briefs nehistfolgende das 
gud der obingeschrieben zeweyer wispel weyszes 
| ledigen wollen bey pene funf rinische gulden, wo 
ben daran sewmig wurden, seynen gnaden adder 
in unabeleszlich verfallen zeu seyn und unvorzcog- 
In, und des zeu urkunde habe ich Symon Heynneman 
mich, Heinrich und Borekhardt Heynneman meynne 
aller erben uf diesen brief gedruckt, des wir gnanten 


Borekhard Heynneman hiermitte zeu gebruchen 








Nr. 644—646, 1487. 867 


1487. April 30. Magdeburg. 646. 
Erzbischof Ernst bestätigt die Sateungen der Schützenbrüderschaft 
in der Sudenburg. 

Cop. 68 fol. 390. 
St. M. 

Wir Ernst von gots gnaden administrator der kirchen zeu 
Magdburg und zcu Halberstat, herczog zcu Sachsen, lantgrave in 
Doringen und marggrave zcu Missen, bekennen uffentlichen mit diessem 
brive vor uns und unser nachkomen erczbischofe zcu Magdburg, das 
die vorsichtigen burgermeister und rathmanne, schutczenmeister und 
schutezen gemeyn in unser Sudemburg Magdburg unser lieben getruwen 
vor uns kommen sindt furbringende, wie sie sich under einander und 
mit fulbort der ganczen gemeynheit doselbs in unser Sudemburg 
Magdburg eyner bruderschafít ader geselleschaftt der schutezen ader 
fogelschiessens vereynigt und vertragen und etliche wilkor und geseteze, 
dodurch dieselbe bruderschafft ader geselleschafft dester stadlicher und 
in gutem wesen und eynickeit enthalden werden móge, gemacht und 
gesatezt und uns die in schrifften vorgeleget haben, demütiglich bittende, 
der gemelten stad zcu gute die gnediglichen zcuzculassen und zcu 
befesten, das wir solliche vorgelegete schriffte, wilkoer und geseteze 
obgerurter brüderschafft ader geselleschafft nach notdurfft uberwogen, 
und als wir die redelich und zeymlich und der gnanten unser stat 
nutezlich und erlich erkandt, wir die gnediglichen zcugelassen haben 
und lassen die zcu in crafft diesis brives und wollen, das die hinfurder 
und zcukunfftiglich in der gnanten unser Sudemburg gehalden werden 
sollen, inmassen hiernach folget, nemlichen alszo: Wer mit den schutezen 
in yrem gekowfften biere und dem schutzenhofe zceheren und trincken 
will, der sall mit yn gleich gelden und beczalen, es were dann, das er 
des durch die schutezenmeister, die yn dorezu geladen und gebeten 
hetten. erlassen und frey gegeben wurde; und es sal nymant mit yn 
nach dem fogel zu schiessen zcugelassen werden, er sey dann bur und 
burger in der gnanten unser Sudembnrg; es sol auch nymand von den 
schutezen noch denjhennen, die zcu yn geladen und gebeten weren, 
es sey uff dem rathuse, uff dem mersse, vor dom stoben ador in des 
konniges husze sich unhubisch und unczuchtig mit worten ader wercken 
noch mit uberflossigem essen und trineken, noch auch mit flüchen und 
schelden ader versprechen, dorusz zewitracht, hasz, neyd, unwille ader 
ander unfüge entstehen mochte, halden und befinden lassen bey pene 
eynes vierteln Czerwister biers der bruderschaftt ader geselleschafft der 
sehutezen obgerurt unabeleszlich zcu geben und zcu beczalen, und 
wann der rat mit den schutczenmeistorn uud dem konnige zcu dem 
schiessen gehen wollen, so sollen alle schutezen der bruderschafft ader 
geselleschaft semptlich mit yn gehen bey obgerürter pene, es geschege 
dann, das des ymand durch den rat und sehutcezenmoister erlassen und 
domitte übersehen wurde; es soll auch nymand von den schutezen, 














Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


sse nach dem fogel schiessen wollen, anders dann 
M zeil, so durch den rat und die schütezenmeister 
zgesaczt ist, stehen und das nicht ubertreten; es sal 
gehen bolezen, die shossen werden, wider 
liejhennen, die durch die schütezenmeister dorzeu 
hs bevolhen werde; es sal auch nymandt mit zewen 
ynes andern bolezen schiessen auch by obgerürter 
nymandt von den schutezen noch von denjhennen, 
1, eynen uszwendigen ader mehir in das rathusz 
hne geheisse und fulbort des rats und der schutezen- 
jene vorberurt; es sal auch keyn schutezenmeister 
rs von den schutezen noch denjhennen, die mit yn 
ófe sindt, koste noch biere in eyn ander husz ader 
e lowbe und fulbort, die das zcu thun haben, wegk 

der obgerurten pene Furder hat sich der rat 
hit willen und fulbort der gemeynheit bewilligt und 
den schutezen zeu yrem schütezenhöfe in zceit, so 
halden, uff das der dester stadlicher und furderlicher 
len, eyn halb fuder Czerwis iers zcu hulff 
wollen, und wer den fogell under yn abeschiessen 


. demselben sal man eyne ellen Leidischs tuchs, 








Nr. 647. 1487. 369 


runge annehmen und sein bey pene eynes vierteln Czerwister biers 
Diesse obengeschrieben bruderschafft ader gesellschafft wilkör und 
gesetezo wollen wir in allen yren stücken und artikeln stete, vaste und 
unverbrochlich gehalden und den nachgegangen zcu werden, und wir 
behalden uns und unsern nachkommen erczbischoven zcu Magdburg 
die macht, das wir solliche bruderschaflt ader geselleschafft wilkoer und 
geseteze nach unserm gefallen wider abethun, vernuwen ader ver- 
andern, vermynnern ader mehren mögen, wann und so ofite uns das 
beqweme und eben sein wil. Zcu orkunde haben wir unser ingesigell 
an diessen brieff thun hengen, der geben ist zcu Magdburg nach Cristi 
unsers herren geburt thusendt vierhundert dornach im siebenundacht- 
czigisten jare am mantage nach Misericordia domini. 





1487. Mai 2. Magdeburg. 647. 


Erzbischof Ernst giebt dem Bürger Johann Müller die Erhebung 
seines Zolles in Magdeburg und bestimmt die eingelnen Zollabgaben. 
Cop. 68. fol. 348. 
St. 

Wir Ernst, von gots gnaden administrator der kirchen zw Magd- 
burg und zw Halberstadt, herczoge zw Sachsen, lantgrave in Thuringen 
und marggrave zw Meyssen, entpfelen dir Johannsen Muller, burger 
unser alden stadt Magdburg, unserm lieben getrwen, unsern zoll in 
der iczgenanten unser alden stadt Magdburg zw nemene in der weyse, 
als fur alder genomen ist und wir des uss alden registern underweyset 
worden sindt, nemlich von dem wagen vier pfenninge, und vehrt der 
umb lon, so gibt er auch vier pfenninge, furt er umb lon uss und in, 
so gibt er acht pfenninge, von eynem bowmenkannen vier pfenninge, 
von eynem vehrkannen acht pfenninge, von eynem Wusterhusesche kane 
einen schilling pfenninge, von einem salezkanen einen schilling 
pfenninge, von einem pramen zwen schilling pfenninge, von einem 
kornschifle zwene schillinge pfenninge, von einem schiffe, das beladen 
ist mit mollnsteyn, ein schillinge pfenninge und von iglichem steyne 
zwene pfenninge; ist das das schiff verkowfft wirdet, so gibt man von 
iglichem schilling eynen pfenning; wer mollsteine verkowfft, der sal 
von iglichem steyne geben zwen pfenninge, hat der steyne ein loch, 
so gibt er vier pfenninge; welch gast ein schiff mit holcze bringet, das 
sin ist, ader umb lon furt, do gibt er von eynen schilling pfenninge; 
ist das ein gast ysen uff flossen ader schiffen bringet, der gibt von dem 
Schocke ysens zwene pfenninge, ist das ein gast pferde kowfft ader ver- 
kowfft, der sal von dem pferde geben vier pfenning, wirdet ein pferdt 
um das ander verbutet, so sal man von iglichem vier pfenninge geben; 
welch gast kuwe ader swine bringet, dy er verkowffen wil, sal von 
iglichem swine ein pfenninge und von eynem rinde zwene pfenning 
geben, desgleich derjhene, der sy verkowfit, auch so vil geben, von 

Geschlebtaq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 24 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


n pfenning, von einem schaffe ein scherff gegebin 
ynen, dy epfle, kerszberen ader beren bringen, sal, 
ynen vier pfenninge genomen werden, von waynen, 
ln, nwsse, knoblach, czippoln, krebisse, vasse 
troge, krusse, toppe, allerley holtzwerk und aller- 
das umb gewinst ader lon gefurt wirdet, von ig- 
i von eynem iglichem wayne, der fisch 
re und von dem karen zwene pfenninge; welch gast 
he, eleyderstocke, spiserathe wegfuret, der sal von 
zwene pfenninge; von einem bruwfasse, das man 
hinge, von einer pfannen vier pfenninge, von einem 
ath furet, vier pfenninge; welch gast wolle kowfft 
sal gebin von vier steynen zwene pfenninge, von 
» iglichem steyn ein scherfl, und welch ga 
garn verkoufit, der sal geben von dem schillinge 
von dem sake, do zwene ader drey steine 
bfenning; von einem salezwayne, der in unser alden 
eled, einen pfenning, von eynem kolwayne zwene 
hr einezlingen thunne heringes zwene pfenninge, von 
er pfenninge, iglich jodenhowpt gibt zwene pfenninge, 
athe o gibt er zwene schillinge pfenninge; 
sen, dy hir gekowfit adı owfit ader verbutet 








Nr. 648—651. 1487. 9" 


148%. Mai 17. Magdeburg. 649. 
Erzbischof Ernst giebt dem Bürger Jacob Busse, sonst genannt 
Luchtenmacher, das Recht zum Bergbau auf der wüsten Marke 
Flochau, neben der wüsten Kirche Glóthe, Üllnite, Brumby und 
Calbe gegen Abgabe des Zehnten. 

Cop. 68 fol. 357Y. 
St. M. 


— Magdeburg — thusend vierhundert und darnach im sobinund- 
achtzigsten jare uf dornstag nach Servacii confessoris. 


Einen gleichen Brief stellt der Ergbischof' an demselben Tage Hans 
von Trupitz, Stefan Gerick und Jacob Busse oder Luchtenmacher über 
die Marken Muckern und Atzendorf aus. 


1487. Mai 19. Magdeburg. 650. 


Erzbischof Ernst entscheidet einen Streit swischen Peter Kotge zu 
Dornburg und die Brüder Heine und Heinrich Alemann über 
6 Gulden jährlichen Zinses von 60 Gulden Kapital, welchen die 
Eltern der Alemann früher von den Schenken, die das Schloss 
Dornburg damals inne hatten, wiederkäuflich gekauft hatten. Da 
die Zinsen 12 Jahre lang nicht gezahlt waren, so soll Peter Kotse 
nun dieselben in 10 Jahren in Raten von 3 Gulden zurückzahlen 
und zwar im Ganzen. 30 Gulden, wogegen die Alemann 2 Gulden 
von dem jährlichen Zinse fallen lassen. 

Cop.68 fol. 476. 

St. M. 
— Magdburg — thusendt vierhundert darnach im siebenundach- 

ezigsten jare am sonnabende nach dem sonntage Cantate. 


1487. Mai 26. 651. 


llans Teyge bittet den Bürgermeister von Zerbst um Nachricht, 

wie er sich hinsichtlich einer Geldforderung gegen. Hans Schulte 

verhalten solle. 
Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mynen willigen dinst myt vormogen alles guden, lever borger- 
mester, gude frunt. Ik hebbe Hans Schulten de VIII schok geboden, 
also ik myt em der fasten was overeyngekomen; nu wil he des nicht 
don und secht, wen he don dat gelt gekregen hedde unde hedde nicht 
dorft vorm rechten clagen, so wolde he des tofreden sin gewesen; wen 
nu wil he ander nicht wen IX schok hebben; schrivet my juwen sin, 
wo ik dat dar medde holden schal, to dinxdage wert hyr dinck, dar- 
jhegen wert he my to rechte bestellen van dar sacken wegen, dar is 

Qr 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Jarmedde weset godde bevc : 
reven to Magdeburch am sunnavende na Urbani 
Hans Teyge. 


ersamen Kersten Steffen, borgermester der stad 


652. 

scheinigt der Stadt Magdeburg, dass es am 

März zusammen 1200 rheinische Gulden zu 

9 von Braunschweig- Lüneburg zu zahlenden Summe 

y erhalten habe, und verspricht, diese Summe aus 

ndbede oder, wenn die nicht eingefordert würde, doch 
ahren zurückeuzaMen. 


u Braunschweig, 
jerecesse 3. Abt. IT, Nr. 86. 


ancti Johannis baptiste to middensommer, 


rog Wilhelm über 1331 Gulden von den 
he ihm die Städte zu leihen zugesagt haben. 


653. 





Nr. 652—654. 1487. 978 


gnaden inn borggraffendinge unde sust mit uns, wie sichs behort, 
getryben hat von der czeyt bisz nu vor eym jare ungeferlich, daz er 
doselbst daz ammacht deme rathe, von den er darzcu uffgenommen 
wasz, wedder uffgesagt und gedangkt lat, das alszo daz gerichte, wie 
wol eyn ander darnach zcu eyme schulteyszen uffgenommen und doch 
nicht belegen ist worden, an rechten geordinten dingktegen unde 
ouch gastdingen ungeubet unde ungehandelt gelegen unde ver- 
blieben ist, dardurch daz  gemeyne von borgern und ouch 
fromden inkommenden in irn sachen und rechten vaste uffgehalden 
seyn unde noch uffgehalden werden in nicht zcu geringem abebroche 
unde merglichem schaden, des wyr yn denne uff ir anlowffen unde 
vermaninge ane geordinte dingktage ader gastdinge, dy wir nicht 
andersz dan mit eyme belehnten unde bestetigeten schulteiszen zou 
halden haben, nicht wisszen zcu rathen noch forderlich zcu seyn, wie 
wol wir sust eym idermanne uff unszer gethane eyde, domit wir eynsz 
teylsz von ewren furstlichen gnaden vorfarn ertzbisschoffe Ffrideriche 
loblicher gedechtnisze unde eyns teylsz von ewren furstlichen gnaden 
zcu der bangk bestetiget seyn, rechtes nicht sollen noch mogen weygern; 
darumbe, gnediger herr, uff daz wir disz nu vorder uff uns unde 
unnszer eyde unde consciencie, szo vil alsze esz án uns ist, nicht 
laszen bestehn, ist unnszer ghar vliszge unde demotige bethe, ewr f. 
gnade wolle zcu herczen nehmen unde betrachten ewr gnaden ver- 
schreybung uns neben deme rathe unde andern der gemeyne der alden 
stad Magdburg vor unszer daruff gethanen huldung gescheen, wie dy 
nu innheldt, unde darzeu ouch die forderung des rechten, dasz men 
desz zcu nutz und fromen der gemeynen borgern unnde inkomenden 
an geordenten dingktagen unde gastdingen by uns bekomen moge unde 
gnediglich dar vor seyn und verschaffen, daz daz schulteysszenammecht 
durch ewr f. gnaden alsze dem landisfursten unnde desz gerichtsz der 
alden stad Magdburg burggraffen uff eyn sotans, alsze esz nach lawte 
der obgemelten ewr gnaden vorfarn ertzbisschoffs unde des werdigen 
capittelsz zcu Magdburg verschreybunge der belihunge unde bestetigunge 
halben des schulteyszen by ewren gnaden steht, zeu ordintlicher ubunge 
kommen, do dureh eym idermanne bey uns rechtes mochte gepflogen 
werden, alszo wir desz zcu ewren f gnaden, die sam eyn burggraffe 
zcu Magdburg daz gerichte billich zcu fordern unde zcu beschermen 
hatte, eyn guth getrawen tragen, ewr gnade werde darczu ye gnedig- 
lich geneyget seyn und in eyme kortzen gescheen laszen, uft daz ewr 
f.gnade szo wol alsze wir der borden, szo vil alsze esz bey uns steht, 
entnommen werden und esz vor dem houchgesten richter gote deme 
almechtigen nicht dorffen entgelden. Daz verdynen wir in under- 
theniger pflicht alleczeyt gerne, bitten ouch hir uff ewr f. gnaden 
gnedigliche antwort by disszem keginwertigen unnszern bothen. Geben 
under unnszorm secrete am sonnabinde Livini martiris. 
Scheppen zcu 
Magdburgk. 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 


lerwerdigisten hern Ernste, administrator der kirchen 
zeu Halbersta on zeu Sachszen ete. 


stellung der Urkunde lässt sich nach dem Vei 
in dem x 


» post Jacobi apostoli i n yne Bode 

jals he der stadt kemmerer kremer rath- 

diget. — — 

ter und der 

gewesen, sath sin erste dingh din nach 

(9. Januar) anno 1488. — Dieser Heinrich Sülte ist 

hfolger von Heyne Bode, um dessen Bestätigung die 

shall der Brief in das Jahr 1487 selgen ist. 

dass dieser sein erstes Ding 1488 sa. 

; Bitte der Schöffen erfüllt. — Die Schöffen- 

n Jahr 1460 Heine Bodes Ernennung zum Schöffen 

5 lebte er noch, scheint aber sein Amt 

mehr ausgeübt zu haben. Der Tag Livini 

377 auf Montag, es ist also wohl die auf den 
Elevatio Livini hier gemeint, 








Nr, 655. 1487. 375 


unser itlik deil einen geven, vor de wy beidersith unse gerechticheid 
leggen, dar over de sulven tho rechte irkennen sulden, we das billik 
hebben solde, und wu aver de beide sick des rechten nicht voreynigen 
mochten, das denne eyn erbar rad tho Nuromberch als ein obman dar 
over tho irkennen hebben solde etc. inholt des scheydes derhalven und 
dar over gegeven, und als den in irrungen und gebreken mermals 
gutlike voreynigen und vordragungen mher leve und eynicheid geberen, 
denne das de dorch gestrenicheid des rechten uthgefordert solden 
werden, das de gnante unse gnedige here herre Ernst administrator 
etc. sick deme nach mit willen, weten und vulbord synes capittels tho 
Magdeborch mit uns gnanten radman, schepen, innigeszmeistern und 
borgern gemeynen der alden stad Magdeborch in der gute voreyniget 
und vordragen hefft, voreyniget und vordrecht sick mit uns in crafft 
und macht syner gnaden breves derhalven darover gegeben, nemelikon 
also, als den de gemelte unse gnedige herre here Ernst administrator 
etc. nach entscheyde des gnanten unses gnedigen herren hertogen 
Albrechtes den ersamen Hinrik Sulten hyr borger in der alden stad 
Magdeborch mit dem schultheszen ampt hyr in der gedachten alden 
stad Magdeborch und mit allem ban belegen hefft, das syno gnade nu 
uth gnedigen willen und gunst uns oppgenanten radman und innigesz- 
meistern der alden stad Magdeborch den overban und blodgerichte hyr 
bynnen der alden stad Magdeborch bevolen hefft und bevelet uns das 
ok in und mit crafft syner gnaden breves dar over gegeven und gifft 
uns vullemacht und gewalt allend tho handelen, tho donde und tho 
latende, das sick in szaken dar vor und dar inhorende tho donde, tho 
handelnde und to latende van rechte geboret, und were, das de vele- 
genante unse gnedige herre herre Ernst administrator etc. van dodes 
wegen avegvnge, das got nach synen gnaden lange fristen moche, so 
schal doch de ovyrige des overbans und blodgerichtes in unsen des 
rades der alden stad Magdeborch henden und macht stan, in mathen 
So obgerort, bisz so lange das eyn nye herre ind stifft tho Magdeborch 
kummet, als den wy gedachten radman den nyen herren derhalven 
irsoken, de sulve herre den overban und blodgerichte uns velegenanten 
dem rade denne in ovengeschrevener mathe van nyens bevelen schal, 
doch dem bededyngen unses gnedigen herren hertogen Albrechtes 
sunderliken in synem vefften artikel und unses gnedigen herren van 
Magdeborch ete. overicheid und gerechticheid, de syne gnade in be- 
stedynge der schepen tho donde hefft, und syner gnaden overgerichtes 
vor syner gnaden moszhusz tho Magdeborch unschedelich, getruwelich 
und ane geverde. Alle und itzlike vorgeschreven stucke, puncte und 
artikel dusses breves reden und geloven wy opgenanten radman, 
schepen, innigismeistere und borger gemeyne der alden stad Magde- 
borch vor uns und unse nachkomen dem gemelten unsem gnedigen 
herren hern Ernsten administrator etc. synen nachkomen ertzbischoppen 
unde:goddeszhusz tho Magdeborch stede, vaste und unvorbroken tho 
holdene, und des tho orkunde hebben wy unser stad ingesegel an 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


on is na 


: Cop. 68 
A. Ersst. 

73°. A. Erst. M. I, 1, 'opialb.. von 
nalian fol. 214; Koch fol. 1: te fol. 69°. Varia 


656. 
der jüngere bittet den Rat von. Magdeburg um Bei. 
em Pr gegen die Wittwe Georg Lissouws zu 
le ihm trotz mehrerer Rechtsqutachten und Verw 
Zinsen nicht bezahlt, 


gesprungen 
« Zerbst 


nde nach Udalrici anno ete, LXXXVII'^, 


651. 








Nr. 656—659. 1487. 377 


der dynge neyn nod enwere und derhalven vele rechte und moyge to 
hebbende, mochte dat syn, sze ok wol vorhoven weren, mochte ohne 
derhalven ichteszwas, so he ohne derwegen nicht wan LXXX schok ge- 
boden hebbe, so doch de gudere vaste und vele hoger dragen, jadoch 
wu deme, alles in guden gelymppe und ok nach unsem anholdende 
mogen juwe leve by demsulven Czermstorppe juwem borger in dem 
besten vorfogen, dat he ohne tho der gnanten juncfruwen hand hundert 
olde schok in der gute geven und vornogen wil, dar willen sze dat in 
der fruntschapp by laten und dar mede nach ok unsem rade thofreden 
syn, doch alles, efft dat jo nicht syn mochte, ohrem rechten ungeverlich 
und unschedelick, so sze uns des alles eygentliken berichtet hebben, 
und willen juk, guden frunde, hirinne in dem besten gutwilligen be- 
wysen, vordenen wy tigen juwe ersamenheyde, so dat an uns gelanget, 
in flite gerne, des juwe antwerde. Geschreven under unser stad secret 
am sonnavende Praxedis virginis anno domini etc. LXXXVII*. 
Radman und innigismeister 
der alden stad Magdeborch. 
Adresse: Den ersamen borgermeister und radmann tho Czer- 
west —. 


1487. September 25. Magdeburg. 659. 


Erzbischof Ernst nimmt Gottfried von Moltzen auf cin Jahr zum 
Móllenvogt an. 

Cop. 68 fol. 361. 

‚St. M. 


7eu wissen, das der ernwirdigste in got hochgeborne fürst und 
herre herro Ernst, administrator der kirchen zcu Magdburg und zcu 
Halberstad, herczog zcu Sachsen etc. seyner gnade ampt des molnhofes 
zeu Magdburg mit seynen zcubehorungen ein jar uber Gotfridus von 
Molttzen zeu verhegen und zeu verwessene bevolhen hat in masszen und 
weyssze, als hirnach folget: Zcum irsten aller zeubehorunge, zcinsse, 
pechte, renthe, holtzer, wasser, eckern, czoln, gleyte, gebören und ge- 
rechtigkeyt ordelige register und bestendige beweyssung und zu ge- 
dechtnisse bringen beschrieben, registern und ordenen, der zcweyr 
register glichs luthes und inhalts, eyns in seyner rechnunge uberczu- 
antwerten und das ander bey dem molenhofe zcu bleyben, machen und 
getruwelich bereythen. Darnach der molnvoit sal die wertliche gerichte 
in der Sudenburg und Nuwenstad und sust, wo sich die und wenn 
sie sich geboren, zcu hegen, zcu rechter zceyt in ordelicher forme und 
sittzen, hegen, mit orteyl und sprochin uffintlich dem armen 
und richen recht gehin lasszen, nach nymande vorunrechten nach seyner 
rechten verhindern lassen, keyno gyft noch gabe darumb nehmen. Auch 
sal der molnvoit keynen schrieber nach gerichtsknecht ane sunderliche 
bewust bevelhunge und geheysz unsers gnedigen her ufnehmen, sweren 
und darselbst anweysszung nehmen, wie sie sich in allen dingen halden, 





















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


sollen, schult, anclage und orteyl zou schrieben und 
er zeu bring sal ein molnvoit bestellen bey 
sie alle darezu komen und das gerichte dem armen 
sitzen. Item sal ein molnvoit unsers gnedigeu hern 
lern, inmanen und ufnehmen, von den gerichten nicht, 
t, zeyhen adder kommen lasszen. Auch sal ein moln- 
und gebure aller gerechtikeyt ufnehmen, inmanen 
die zcinsze und pechte alles sunderlich settzen, 
zman  adder wer die zeinsze gybt, wor von 
ter gelegen sind, aueh ab er die in lehn und von 
lehne genommen und was er davon gegeben habe 
tags verzeehen. ltem sal ein molnvoit vleysig seyn 
n, ab ymand gutter hetten, die nicht genommen 
der in lehn nehmen wolde, nymands lehn thun wie 
ihmen gehaben, darmitt alles verzeyhen bisz uf zeu- 
digen herm adder wem seyne gnade das bevolden 
gnade weysszen und darfur kommen lassen. Item 
né und verstorbene erbe sollen den rethen in der 
udenburg geantwert werden, die rethe sollen die in 
»en und so forderst sie mogen, nicht verterben lassen 


tag halden, ab die ymand mit rechte fordern wolde; 








Nr. 660—662. 1487. 379 


haw zuverkouflen uberig seyn wirdet, das das zeu nütze unserm 
gnedigen hern verkouft zcu register bracht und berechend werde Item 
der hopfegarthe sal bestalt, geerbetet und hopfstangen darczu geschickt 
und verlont werden, zcu zceythen gewonnen, uffgeschüt und zcu nüttze 
gehalden werden. ltem sal der molnvoit den molnhof in seynem ge- 
bawe in wesszen behalden und vorsettziglichen nicht verfallen lasszen 
und was zeu buwene, es sind nuwe gebuwe adder alde, nottdurft seyn 
würde, die sal er thun nach willen und bevehel unszers gnedigen 
hern. Darfür saleme seyne gnade das jar hundert alde schog grosschen 
uf sand Michaels tag, darzcu funfzcehn alde schog grosschen zuricleydung, 
auch sal er von dem fleysche, das die knochenhauwer zcum Saltze geben, 
alle jar vier stucke von eynen hauwer, und dem fleysche, das die 
knochenhauwer in der nuwen stad zcu Magdburg geben, alle jar vier 
stucke fleysches haben, darczu sal om seyne gnade alle jar zcehn 
scheftel weysze von den von Vermerszleve, die in den molnhof gehoren, 
und zweyhundert eyer von den kuchenhufen gefallende und driethalb 
schock weysszes, eyne gansz, einen scheffel weysze, einen scheffel 
man, dreyssig rigen zcobeln und die zeinszhunere zeum molnhofe ge- 
horende. Gescheen zeu Magdburg nach Cristi unsers hern geburth 
thusend vierhundert und darnach im sobinundachttzigsten jare am 
dinstage nach sand Mauricii tago. 


1487. Oktober 14. — 660. 


Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Hans Kramer und seine 
Frau Ilse an Andreas Wolder 5 Gulden jährlich von ihrem Ilause 
im Brausewinkel und von allem Braugefäss, das zum Brauwerk 
gehört, für 100 Gulden wiederkäuflich verkauft haben. 

Cop. des Abts Andreus S, 96. 

Regest: Holstein, UB. des Rlosters Berge Nr. 571. 


— am sondage vor Galli. 


1487. November 4. 661. 


Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Drewes Kerghoff zu Oster- 
weddingen dem Pfarrer und den Altaristen zu S. Peter in Magdeburg 
6 Scheffel Weizen jährlicher Pacht aus einer halben Hufe auf 
Abbendorfer Felde für 12 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 
Cop. des Abs. Andreus 8.91. 
Regest: Holstein, UB, des Klosters Berge Nr. 522. 









-- in die Valentini. mE 

1487. Ende November. 662. 

"Schreiben des Erzbischofs Ernst an seinen Vetter Herzog Albrecht 
von Sachsen betreffend die zwischen ihm und der Stadt Magde- 
burg schwehenden Streitigkeiten. 
















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


schrift, etwas am Rande beschädigt 
A. Erzst. Magd. IT, 610, vol. 1 





| die gebreche, die uns Ernsten, von gotsg 
der kirchen zcu Magdburg und zeu F 
Iu Sachsen ete. bedunckt in den nehist zet 
i beswerung uf sich tragen. 





lumb die bekentnisse adder verschriebung 
und sie uns widderumb thun sollen, 
rschriebung den von Magdburg zeu thune 
eythe versehriebung gein yn nicht verruck 
|: gescheen solde seyn, als wyr hoffen und 
zcu bracht werden und uns derhalben à 
ir für ewer liebe zeür antwort stehen 
als einem frommen fursten zeustehit, 

lagdburg und andern nicht alleyne redeli 
ortaren ertzbischove und doczumal yrre 
sundern dulden auch mit unredelichen, wu 
briefen geholden, der wir wol von r 
htig weren und doch domitt leyden: das 
inser ertzbischofflichen kirchen wegen b 











Nr. 662. 1487. 881. 


der unserm ertzbischofflichen hofe anhengig und zcugehorende und 
nu uns und unser ertzbischofilichen kirchen ejgenthum ist, under- 
standen und hinder willen und fulbordt des selbten unsers vorfaren 
einen thorm gemacht haben, dovon dann ein merglich krig im stift 
zcwuschen ym und den von Magdburg mit den stetten an yn hangende 
entstanden, dovon dem stift merglich schade und verterb erwachsen 
ist, den wir nu in unsern zceyten nach nicht uberkommen haben; so 
weysz ewer liebe, das die burger von unser alden stad Magdburg in 
hangenden sachen ein nuwe gebuwe der bolwerck uf auch unser und 
unser ertzbischoffliche kirche eigenthumb hinder unserm molnhofe an 
unsern willen und fulbord und gantz hinder uns und uns zcu widder 
furgenommen, und wie wol wir yn ein nuwe werck adder thun ver- 
kundiget und als yr rechter herre von yn widder abe zcu thun begert, 
auch die kei. m' yn bey sweren penen, bussen und straffen abe zcu 
thune geboten hat, so bleyben sie doch in yrem ungehorsam, frevel 
und gewalt und lassen sollich baw stehen. Solten wir nu aber solliche 
yr vermessenheyt yn gonnen und gestaten nach zcu stund abethun 
und weg nehmen der bolwerg und angeben adder angeben lassen 
mawren adder thorme zcu bawen, hat ewer liebe und menniglich zeu 
mercken, das uns und unser ertzbischoflichen kirchen das ein schade 
und zcu nachteyl und auch unsers eygenthums eine smelung seyn 
wolde, was swerrer und unleydelicher nachrede uns als einem gebornen 
fursten zcu Sachsen, zeu Doringen und zcu Meyssen und den furst- 
lichen hewsern unser geborth darusz erwachsen wolde, kan ewr liebe 
vermercken, das so slecht vergebens nach gethaner gewalt und unrechts 
zcu der stund zeuzcugebene, das unser furfaren erholden und nicht 
zeugeben wollen haben, und dorumb haben wir das erste stucke nach 
abethun und wegnemen der bolwerg uf das verblancken und sust mit 
ingange und uszgange des orths uf verschriebung bey des gedachten 
unsers vorfarn ertzbischof Gunthers gegeben settzen lassen, und als 
ewer liebe merckt ye nicht umbillich , sie haben auch an andern enden 
gein dem felde an unsern willen und fulbordt und auch in hangenden 
sachen nuwe gebewde furgenommen und griffen uns merglich in unserm 
eygenthumb, gerichte und lehn uns unsern armen lewthen, die do yre 
garthen und gutter von uns zcu lehne haben, zcu schaden. 

Zeum drieten der sechs thusend gulden halben, die uns die burger 
unser alden stad Magdeburg dem dinst, den wir der kei. m! gein 
Osterreich, und auch umb kost und zcerung, die wir derhalben, das 
sie sich do widder gesattzt, gethan haben, uns reichen und geben sollen. 
Lieber herre und vetter in dem stucke haben wir die beswerung, das 
wir gein den burgern unser alden stad Magdburg darlegen ubergeben 
müsten die thusend marck lottige golds pene, dorinne sie nach dom 
anslage zcu Nuremberg und erklerung der kei. m! gefallen und uns 
von der kei. m! gegeben sint und yn von der kei. m! geboten ... uns 
die zen reichene und zeu gebene, so musten wir auch fulborten, das 
sie von der bei. m! widder in yre privilegie, freyheit, lehnen, gnade 






Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 


gesatzt und restituirt wurden, der sie auch von der 
ind umb yres ungehorsams willen entsattzt sind, 56 
widdersessikeyt und ungehorsams willen der selbten 
s sie zcu dem keyserlichen dinsten nicht han thun 
chs thusend gulden vorezert, solten wir uns nu so 
pn summe golds obgerurt settigen lassen, were obe 
gebung zeerung und kost gemesz, darumb haben wir 
hn thusend gulden settzen lassen, als ewer liel 
ich obgerurter gestalt nicht unbillich. 
e stucke das schultissenampt in der olden stad. Magd- 
das wir eynen, den uns der rath antwerten und 
h, Iyhen und ym den ban mitte bevelhen solden ete. 
liebe zeu erkennen, das wir nach zcur zceyt zeu 
ich nicht kommen mogen usz der ursach, wann 
der schultissze in der alden stad nach, den bey 
r rat unser alden stad uns geantwert, den wir auch 
ssenampte und gerichte mit seynner nuttzunge und 
ber das blutgeriehte mit hande und munde gelyhen, 
rzeu mit hande und munde widder globde und eyde 
ein man seynnem hern von rechte thun sal, das wir 


»nampt und bann, die weyle Heyne Bode lebet, ver- 
elhen solden, hat ewer liebe und menniglich zeu 





Nr. 662. 1487. 388 


und kirchen freyheyt sollen gegriffen werden, doch so der halben ver- 
schriebunge in zceyten unsers vorfaren ertzbischoves Albrechts seligen 
gegeben ist, haben wir das stucke also daruf begriffen und machen 
lassen, wann was unser vorfaren und yre capittele verschrieben haben, 
dencken wir ufrichtig zcu haldene, und was uns widder verschrieben 
ist, gehaldene zcu nehmen. 

Item das sechste stucke umb zcolle und gleythe, die wir in dieser 
irrung uffgesattzt haben, das die abegestalt sollen werden etc. daruf 
geben wir ewer liebe diese nachfolgende underweyszung, das nicht 
weniger, dann das durch unser vorfaren erczbischove den von Magdburg 
usz sunderlichen gnaden und umb dinste willen, die sie yn getruwe- 
lichen gethan haben, die zcolle und gleyte nachgelassen sind, aber sie 
haben uns in unsern zceyten gar wenig gethan, wann sie hatten uns 
in unserm inkommen ins stift uf unsere schrifte zcwenzig reysige 
gein Gebichensteyn gesand; so die ein nacht futter und kost genommen 
hatten, riethen sie an unser und unser anwalden urloub widder enheym. 
Nu hat ewer liebe und menniglich zeu mercken, wollden die burger 
von der alden stad Magdburg in unsern zcollen und gleyten frey seyn 
und yre koufmansschaft und gutter, die alle jar uf eine grosse summe 
treffen, fre$ und umbeswert durch unser zcolle und gleyte furen, so ist 
ve billich, das sie uns das mit willigen und deste merglichen dinsten 
widderumb verglichten, und wir lassen uns dieses stuckes ewer liebe 
wol billicher dinge weyssen; so ist auch in sollicher obgerurter gnade 
und freyheyt grosse missebruchung gescheen uns jerlichen zeu merg- 
lichen schaden lawffinde, wann die kouflewthe zcu Magdburg haben 
mit andern kouflewthen in nyddern und obern landen geschelschafte, 
und die weyle die koufmanschaft und gutter bussen unser landen und 
zcollen und gleyten sind, so sind sie der von Lubeck und Hamburg etc. 
so sie sich aber domitt unsern zcollen nehen und daran kommen, so 
nympt sie ein koufmann in unser alden stadt Magdburg mit einem 
gotspfennigo an und schriebt zeu stund yn unser zcolle und gleyte, 
das gud sey seyn, das man das lasse frey faren, und gar selden findet 
sich in unsern geleyten, das under dem gutte auch dovon ander lewthe 
sey; so weysz ewer liebe wol, wer sich einer gnade adder freyheyt 
missebrucht, das derjhenne die verfallen ist; sollen nu unser burger von 
Magdburg in unsern zcollen und gleyten frey seyn, als vor der irrung 
gewest, das notdurft ist, das sollichs gnuglich verwart werde, also das 
ein iglicher, der gud uber land und durch unsere zcolle und gleyte 
gehen lest, bey seynem eyde schriebe adder sunderlich darzcu swere, 
das er nicht andre dann seyn eigen gud alleyne vor seyn gelt gekouft 
adder seynne eygene wahre gewechselt, das auch alleyne uf seyn eigen 
gewinst adder verlust gefurt werde und sust nymandes anders daran 
nichts habe und dorinne keynerley list adder geverde furgenommen, 
domitt unser geburliche zcolle und gleyte entfremdet und ontzcogen 
mochten werden adder nach einor andern weysze, domitt sollichs 
gnuglich versorgt werde; und forder lieber herre und vetter, so wissen 











384 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


die burger von unser alden stad wol, das unser vorfaren ertzbischove 
zcyse und ungelt von allem gutte und weyne und byre gehabt und 
sunderlich von ingebruwen byre, aber nu wir keynne zcyse nach ungelt 
nehmen, so nympt der rat von allem gute zcyse und ungelt nicht 
alleyne von uszlendischen, sundern von unsern eigen underthanen, und 
uns kompt für, das die unsern nicht ein pflügrat aus der stad furen 
konnen, sie mussen zcyse und ungelt davon geben, so doch unser 
landvolck yn korn und allerleye, das yn notturft ist, zcufurt und zcu- 
tregt; so die unsern auch korn in die stad furen, mussen sie das nicht 
widder er ausfuren, und diingen unser landvolck, das sie das vre 
geben mussen, wie sie wollen, hat ewer liebe zcu mercken, das solliche 
zcyse und ungelt und auch beswerung billich alle abegestalt wurde 
und sunderlich gein unserm eigen landvolcke, und so sie korn adder 
anders in die stad furten und nicht verkouffen konden adder wolden, 
das sie das yre widder frey und umbeswert heruszfuren mochten; wann 
wo solliche beswerung und ungelt nicht abegethan wurde, hat ewer 
liebe zcu mercken, das uns ursache gegeben wurde, hier usse uf dem 
lande auch zcyse und ungelt uf allerleye, das man in die alde stad 
furte adder trüge, zcu settzene, und konden die burger von Magdburg 
dann, wann sie sollichs nicht abestellen, in unsern zcollen und gleyten 
nicht frey gefaren lassen. 

Item das sobinde stucke lutende: ab unser gnedigster herre der 
keyser uns adder die von Magdburg bethedingen wurde etc. haben wir 
so uns beyderseyt moglich ist, settzen lassen, wann so wir mit den 
von Magdburg vereyniget werden, halden wir uns gein yn gnade ver- 
bittens und rats, als wir unsern underthanen schuldig sind. 

Den achten artikel haben wir darzu settzen lassen und in rathe 
funden, das sollichs uns und unsern burgern von der alden stad 
beyderseyt gud und beqweme unnd not sey. 


In dem Magdeb. Kopialb. in Gross - Salze findet sich auf fol. 152 ff. 
dieses Schreiben ebenfalls, nur mit der Abweichung, dass der erste 
Artikel in dem Kopialbuch | als siebenter steht. Dagegen ist für die 
Bestimmung der Urkunde folgende Überschrift von Wichtigkeit: 


Note: In sollichen artikeln, als hertzog Albrecht unserm g.h. von 
Magdeburg zcugeschickt hatte, dadurch er vermeyntte, syne gnade unde 
dy von Magdeburg yrer gebrechin zcu berichten, hat unser g.h. von 
Magdburg etliche beswernisz funden und had dorumme Doctor Mau- 
ricien Schonow thumherrn unde Hansen von Teupitz uff montag nach 
Martini anno etc. LXXXVIII zeu dem gedachten hertzog Albrechtin synen 
vettern geschickt unde ym dy selbten beswernisz uflinbarn unde 
berichten lasszen in nachgeschrebener wisze unde sy haben syne gnade 
zcu Grymme funden. 


Nr. 668 —664. 1487. 885 


1487. December 10. 663. 


Anno — millesimo quadringentesimo octuagesimo septimo, — die 
lune, — decima mensis Decembris -— vermitteln Thomas Salomon 
und Hans Maurite Namens der Erben Heinrich Salomons 
einen Vergleich mit dem Kloster S. Agnes über 500 Gulden 


Kapital und die schuldig gebliebenen Zinsen. — Notariats- 
instrument. 
Or. Perg. 
St. M, s.v. Agneskloster Nr. 124. 
1488. Januar $9. 00000 664. 


Die Bürger Jacob Scat und Hans Schulte geben als Vormünder 

von Katharina Soling ihre Zustimmung, dass Heyne Moring auf 

sein Haus in der kleinen. Lakenmacherstrasse, von welchem diese 

Zins empfing, noch einen jährlichen Zins von einem halben Gulden ^ 

wiederkäuflich für 10 Gulden aufnehmen könne, 

‚Abschrift im He der Jacobi- Kirche. 
"Sadtbiothek su jvc 

Wy Jacob Scath und Hans Schulte, borger in der olden Stadt 
Magdeborch, bekennen in dusszem open breve vor alle, de ohn sehen, 
horen edder leszen, dath wy von sodanner vormunderschop wegen, 
dar inne wy van dem erszamen rade hyr tho Magdeborch Katharinen, 
Clawes Solinges szeliger dochter, de sulven juncfrowen und ohr guder 
tho vorstande gesaeth und gentszliken bestediget sint, dem vorsichtigen 
Heyne Moringen up der kariszmerstrate effte genomyt de lutke lake- 
makerstrate wonhafltich vorgunst unde gefulbordet hebben, vorgunnen 
und fulborden uth szodaner vormundeschop von der genanten junc- 
frowen wegen, nach deme sze de lenhe unde tynsze nemelichen vehr 
schillingk penninghe tho vorne uth an synen husze hefft, in kraflt 
desszes breves, dat he uth dem sulven synem husze der dogethsamen 
frowen Geszen, Hans Fricken szeliger nhagelaten weddewe, edder dem 
effte den, de dusszen breff mith ohrem guden willen inhefft edder 
hebben, eynen guden halven rinschen gulden jerlikes tinszes uppe 
sunte Michaelis daghe tho geven vor theyn gude rinsche gulden wedder 
avethokopende vor sick, syne erven effte nakomelinge besitter des 
sulven huszes recht unde redeliken vorkofft hefft und vorkofft ohr ock 
sodannen tynsz vorgenant myt unszen wethen, willen und fulborth in 
erafft desszes breves alles doch unschedelick der genanten juncfrowen 
unsem mundelingk an ohren lehnen und tinszen; wolde ock de ge- 
nante Heyne Moringk, syne erven effte besitter dessulven huszes szo- 
danen halven rinschen gulden tinszes wedderaveloszen, dat mogen szie 
don, welkes jars szie willen, sunder sze schullen dat der genanten 
frowen Geszen, Hans Fricken szeliger weddewe, effte dem edder die 
dusszen breff inhedden, eyn ferdel jars tho vorne vorkunden und 

Geschiehtaq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. ?5 





"A v - Bug TUT IT men 4248 883. UN SU VLUF 
reff hengen latten, de de gegeven und geschreven is nag 
ehrteynhundert yar dar na in dem achteundachtigesten j 
er hilligen dryer koninghe. 


188. Januar 19. 


Abt Andreas zu Berge belehnt. Erdmann Mücke uw: 
frau Susanne mit einem Hause auf der Spiegelbrücke 
vorher Hans Freyser belehnt war, sowie mit einer 
Landes auf Altenweddinger Feld, mit welcher % 
Papenberch belehnt war. 

Cop. des Abts Andreus S. 97°. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 574. 


— am sunnavende vor Fabiani und Sebastiani. 





I88. Februar 8. 


Alt Andreas zu Berge helehnt den Bürger Han 
2 Hufen Landes auf Prester Felde, welche dem Ki 
eine Mark Zins bringen, und mit 2 Viertel Landes 
nitzer Felde, welche dem Kloster jährlich 10 Schili 
zinsen, sowie mit 1! , Hufe Landes auf Osterweddin« 
diesen Gütern war bisher Hans Swede, der Vater, b 

Cop. des Abts Andreas S. 99". 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 577. 


— des fridages na Dorothee der hilligen yuncfrowen. 





RR Mili z 9 


Nr. 665 - 669. 1488. 387 


1488. April 1. Magdeburg. 668. 


Der Schultheiss Heinrich Sulle schreilt an den Rat von Barby 
wegen einer Forderung eines Magdeburger Bürgers an einen 
Barbyer. 

Or. Pap. Si. abgesprungen. 

St. M. s. r. St. Barby Nr. I8. 

Mynen fruntliken denst thovorn, erszamen guden frunde. Hans 
Stede hofft mick ghetoget eyne bekentnissze under juwen szegel, dar 
jw borger Hans Vosbercher sick vorwillet hefft tho Magdeborch to 
komen unnd itlike uthrichtunge tho donde, dem denne szo nicht ghe- 
Schen is, szo he myck bericht, unnd beclaget syck, dat ghy em dar 
itlike insparrunge ingedan hebben. dar umme he jw hyr in dat ghe- 
richte ghethogen hefft, das halven denket he dar clagen opp tho donde 
tho dem negest dinge, dat is des dynszendages na Quasimodogeniti ; 
hyr umme hefft he mick ghebeden jw to seryven, szo ghy dar wedder- 
rede hedde .denne to komen, wur ick jw susz mochte to willen syn, 
dede ick gerne unnd bidde des jwe ghescreven antwerde. Gegeven in 
Magdeborch under mynen ingesegel des dinszendages na Palmen anno 
etc. LXXXVIII. Hinrick Sulte, schultete 

der olden stadt. Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen borgermestern unnd radtman der stadt 


Barby -. 
1488. April 21. 669. 


Abt Andreas zu Berge vermittelt als Schiedsmann zwischen dem 

Propst und den Kirchmeistern der Kirche S. Lorenz wegen des 

Baues an der Kirche und verpflichtet. die Kirchmeister, dem 

Propst und dem Kloster von den jührlichen Einnahmen und Aus- 

gaben Rechenschaft zu geben. 

Or. Perg. Sp. nur zum Teil erhalten. 
‚St. M. s. r. Lorenzkloster Nr. 64. 

Wy Andreas, abpt des innigen godeshuses sunte Johans Baptisten 
tho Berge vor Magdeborch sunte Benedictus orden, bekennen und 
betugen openbar yn krafft dusses brives vor alszweme, dat als hute 
up datum dusses brives vor uns personlich yn der hovedorntze der 
provesthihen des elosters sunte Laurenz yn der nyhen stad Magdeborch 
syn irsehenen dy ersamen unnde eerliken menne ern Curd Czhien 
prowst des gnanten elosters sunte Laurentz eyns unde Hinrigk Wyse, 
Henning Meyger, Henning Dolleberch alderlude edder vorstender der 
sulven kerrken sunte Laurentz des andern deils unnd hebben sigk 
laten vornehmen, wy sy twyferdich weren umbe dy sulve ore kergken 
tho buwehn; als wy danne beider pard clage unnde andwerde gehortli 
hebben unde ok beide parth yn uns als yn eynen scheedesrichters 
sigk vorwillet unnde yn unser erkentenisse to sfan gentzlichen 

?5* 
























Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 

)ebbe wy darup besprocken, besloten unde irkant 
so woll recht unde redeliken wesen, dat dy vor- 
In schullen buwen und yn wontliken gebuwe holden 
k sunder dy gantze kergken unde den 

deme closter alleyne uthgenomen, dy dar rurth an 
r, dy schall dy prowst unnd dat closter buwen mit 
efit dat closter so arm were unnd des nicht voi 
nnd dy vorstender der kergken hedden woll gelth b; 
y dat ok buwen wente an der jungfrowen capittel- 
t sy upnehmen unnde entfangen alle renthe, tins 
kergken und nehmen ok alle testamente und dat 
jelen yn den vihr tyden unde yn dem lighusze, so 
h proweste vorgnant alle jar von aller upnahme und 
p don und ome daraff eyne sehrifft geven, de he 
all andwirden, alszo dat sy yn dem closter 
»deshusz und dy vorstender hebben yn vorrad 
e vorschreven stugke, punct und articell yn- 
ndern hebben dy vorgnante parte vor sigk unnde 
lem andern vor uns sunder jenigerley ynsage, be- 
list in guden truwen stede und vaste gelovet tho 


licheid ern Nicolai Nyevelth von Bi bichtvader 
Wadepols rathmanne yn der nyhen 








Nr. 670. 1488. 389 


so sich zewuschen unsern lieben getruwen den snydern in unser alden 
stad Magdburg eyns und den snydern in unser Sudemburg Magdburg 
anders teils halden, gehandelt und mit beider teil verwilligunge be- 
sprochen ist, das die obgerurte parthien aller yrer scheel und gebrechen, 
so eyn teil gein dem andern vermeynt zu haben, uff sechs schiedes- 
richter die zcit darzu geordent und in demselbten anlas usz- 
gedruckt zu gütlichem ader rechtlichem usztrage kommen, die ‚auch 
den parthien uffs forderlichste to gelegen, vor den sie yre ge- 
brechen muntlich furlegen, die sich dann befleiszigen solden, sie solicher 
gebrechen vor pfingsten schirsten in der gute ader rechtlich slewniglich 
zu entscheiden etc. und die geordenten schidesrichter den parthen 
daruff furbescheiden und sie yrer gebrechen gütlich zu entscheiden 
fleis furgewand haben, aber so sich die gütlichkeit nicht hat schicken 
mögen und solich gebrechen zewuschen hier und pfingsten schirsten 
bequemlich mit rechte nicht mógen uszgetragen werden, das wir 
gnanter Ernst administrator uff hute fritag Marci ewangeliste nach 
Christi unsers hern geburd der weniger czal im achtundachtzigsten 
jare uff unserm hote zu Magdeburg mit beyder obgerürter parthien 
wissen und verwilligen die zceit, dorinne das recht sal uszgetragen 
werden, bisz uff Michaelis schirsten erlenget und furder betedingt haben, 
das [die gen|ante parthien yre schulde und anclage...! zu dem andern 
vermeinet zu haben, bynnen vier wochen den nehsten schrifftlich setezen 
und den geordenten schidesrichtern oder der ennichem überantwortten, 
die sie alsdann umbwechseln, dem andern teyl zuschicken sollen, yre 
antwort in vier wochen den nehsten nach überantwortunge der schulde 
auch schrifftlich daruff zu thun und die mitsampt der anclage bey den 
selbten schidesrichtern wider inzulegen, die sich alsdann uff der par- 
thien kost und zcerung des rechten bie rechtsverstendigen daruff be- 
lernen und sie solcher yrer gebrechen zewuschen hier und Michaelis 
nehstkunfftig in rechte gentzlich entscheiden sollen, und was also durch 
dieselbten schidesrichter zu rechte erkant und uszgesprochen werdet, 
sall von beyden teilen angenommen, stete und fast gehalden, dem also 
nachgegangen und davon nicht geapellirt ader supplicirt, sundern da- 
mit nach laud des recess durch unser rete uff sonnabend in der oster- 
wochen nehstvergangen betedingt, den wir hiemit nicht wollen ge- 
brochen, sundern in allen andern stucken uszgeslossen die erstreckunge 
der zceit bisz uf Michaelis festiglich gehalden werden, ane alle widerrede 
und zreverde. So sal auch mit der gerichtsforderunge durch die snyder 
in unser alden stad gein yrem widerteyl angestalt bisz zu der sachen 
usztrag beruhen, desgleichen sollen sich die snyder in unser nuwen 
stad und Sudemburg Magdeburg mit angreiffen des handwercks in der 
alden stad die zeit uber enthalden, und es sal damit furder nach luthe 
der forigen recesse und beredungen gehalden werden ane widersproche 
und geverde. Das dusz inmasszen obge|rurt|! durch uns gnanten 
Ernsten administrator also beredt, besprochen und betedingt und von 
beiden obgerurten parthien bewilligt und angenommen ist, haben wir 


jenbuch der Stadt M. 


> gleichs luts machen und iglichem teil eynen mit 
ruckten ingesigel besigelt lassen, geben und geschen 
age obinberurt. 


ädigung des Ms. entstanden. 


Yeustadt bezeugt, dass Barthold Swyszow ein 
‚gelegt hut, wonach er 4 Gulden jährlicher 
meister von S. Nicolai erkauft hat. — Davon. soll je 
den den Klöstern der Augustiner, Barfüsser, Pre- 
rmeliter zu einem Seelgeräte gegeben werden, die 
Gulden soll die Kirche S. Nicolai auch zu. einer 


h Magdeburg. 


er unde radtmanne der nyen stadt Magdeborch be 
le unse nakomen, dye ersame Bartolt Swyszow 
Iperen hefft eynen breff by uns gelecht to fruwer 
dat de gemelte Bartold Sw 








Nr. 671—673. 1488. 991 


scheyden is. Vorth mehr hebben unde beholden wy karkmestern de 
macht, offt wy edder unsze nakomen wolden de erbenomeden veer 
rinsche gulden wedder affkopen, dat schullen unde willen wy deme 
erszamen rade in der nien stadt Magdeborch toseggen eyn ferndel jars 
vor der genanten tynsztiid, de den hovetbreff bv sick hebben lyggen, 
alsze vorberurt ysz. Ock wil wy ergnante borgermester unde radt- 
manne denne dar vor weszen, das dat gelt wedder wert angelecht in 
de ere goddes unde szo ewichliken to holden. To orkunde unde mehrer 
bekantnisse hebben wy unszer stadt ingesegel witliken laten hengen 
nedden an dussen apen breff, de ghegheven is na Cristi unszes heren 
geborth verteynhundert jar dar nha in deme achtundeachtigesten jare 
am avende sancti Urbani des hilgen paweszes. 


1488. Juni 16. MEM 672. 


Dompropst Adolf von Anhalt beseugt als Lehensherr, dass der 
Schwertfeger Hans Wynkelmann von seinem Hause in der Suden- 
burg auf der Siechenstrasse, swischen dem Hause von Heidenreichs 
von Vyanden Kindern und Hans Gelehar gelegen, den Dom- 
vikaren einen (ulden jährlich wiederkäuflich für 20 Gulden ver- 
kauft hat. 


Cop. 31 fol. 163. 
St. M. 


— dusent vevrhundert jar darna im achtundachtigesten jare am 
mandaghe nach gy iti. 


1488. Juni 18. Halberstadt. 673. 
Erzbischof Ernst von Magdebury entscheidet einen Streit zwischen 
Graf Gebhard von Mansfeld für seine Stadt Helistädt einerseits 
und der Stadt Magdeburg andererseits. 

Cop. 68 fol. 482. 
St. M. 

Anno domini ete, LXXXVIII^ am mittwoch nach Viti uff dem hove 
zu Halberstad hat unser gnediger herre von Magdeburg und von 
Halberstad zwuschen grave Gebharten von Manszvelt und Heldrungen 
von synen und der synen von Hetsted wegen eyns und des rats ge- 
schickten der alden stad Magdeburg an stad des selben rats und auch 
von wegen Mattis Lindener und Bertold Krul sich des rechten von 
den von Hettsted vor uns zu nemen und zu geben und auch wider- 
umb zu geben und zu nehmen, wie sich das geburth, begnügen lassen 
sollen und wollen, und daruff sal der kummer zu Yszleuben gescheen 
und derhalben gethane burgschafft gantz abe unde vernicht syn; und 
ab die von Magdeburg entpfangens und erliedens schadens des kummers 
halben zu Yszleuben gescheen, wie berurt, die von Hetsted ansprechen 
und bethedingen wolden, des und darzu sollen wir der von Hetsted 


Irkundeubuch der Stadt Ma, 


syn, so doch d. rechtvertigung der sache mit 
und den von Hetsted nach endigung und recht- 
che obin berurt erst gescheen und die houbtsache 
ras wir zwuschen den gnanten parthen beiderseith 
rkennen und uszsprechen, sal von yn allenthalb 
supplicacion, lütterung und ane ander allerleye 
ff stete, veste und unverbrochen gehalden werden 
ib gre bhart mit den synen von Hettsted, so 
an den gnanten Lindener und Krull zu bekomen, 
geburen, mangel haben wurde, hat er ym bedingt 
s gein dem rate zu Magdburg nicht fallen zu 


674. 
Schenen verkauft mit Zustimmung des Erzbischof. 
s Rode zu Magdeburg einen Wispel Weisen jähr 
b Hufe zu Gross-Oltersleben wiederkäuflich für 
ki gelobt die Schuld binnen drei Jahren bei Strafe 
h wieder abzulösen. 


rnach in dem LXXXVIII jare am dinstage Johannis 





Nr. 674— 679. 1488. 898 


1488. Juli 23. 677. 


Abt Andreas su Berge bekundet, dass Jacob Martens 2 Gulden 
jährlich aus seinem Hause im Brusewinkel n 30 Gulden 
"iederkäuflich an Heinrich Cyrow verkauft hat, und belehnt 
Martens mit diesem Hause. 

Cop. des Abts Andreas S. 101". 102. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 585. 586. 


— des middeweken na Magdalene. 


1488. August 11. 678. 


Abt Andreas su Berge belehnt Valentin Stalberch mit einem 
Hause auf der Spiegelbrücke, mit welchem zuvor Jacob Mysılungk 
belehnt war. 

Cop. des Abts Andreas S. 105°. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 588. 


— feria secunda post Laurentii. 


1489. Oktober 1. 6. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst wegen der 
Zustellung surückgebliebener Bierfässer. 
Or. Pap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen bsundern guden frunde. 
So gy uns nilkest under andern vorderm inholde hebben geschreven, 
wu Steffen Seweryn und Ludeke Ossenbrugge unse behrkoper juwen 
medeborgern tho unser behoff behr affe gekofft, dar van ohne denne 
ohre vathe etlike hinderstellich syn gebleven nach lude eyner inge- 
lechten cedulen vortekend, biddende den juwen ohre vath mit vor- 
nogynge vorschaffet werden etc. so dat denne desulven juwer leve 
scriffte vorder vormelden. Ersamen guden frunde, wy hebben den 
gnanten Steffen und Ludeken unsen borgeren dar vor ohr lon gegeven 
undde genoge gedan, dat se uns in dem, so se ok by juck eyn sodans, 
de vathe tho rechte schickende, nach sodaner annamynge unde vordracht 
bestellen vorvaren und vorsorgen scholden unde wolden, darumme, 
guden frunde, entwyveln wy nicht, de sulven juwe borger, de des tho 
donde, sik in dem wol willen weten tho holden, wante wy ungerne 
wolden, se derwegen effte jennigen schaden scholden heben, und wur 
mede wy juwer leve tho willen und denste syn mogen, don wy gerne. 
Geschreven under unser stad secret am middeweken Remigii episcopi 
anno domini etc. LXXXVIII* Radman und innigismeister 

der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeister und radmann tho Ozerwest —. 





Urkundenbuch der Stadt Magdi 


ober 21. 650. 


niten- Brüderschaft beklagt sich bei Erzbischof Ernst, 
lt von Magdeburg Schoss- und Bürgerrecht von ihrem 
v, obgleich dus Haus bisher frei gewesen 


220. 


ste in god, irluchte, hochgeborne forste unde herre 
jistrator der kerken to Magdborch unde to Halverstad 
ısszen, landgrave in Doringen unde marggrave to 
brodern von der congregacien genomett itezund to 
de am | en mit willen weten, unde fulbord syner 
Magdborch, dat wy in seyner gnaden stiffte, lande 
gdeborch beqweme woninge annemen unde dorinnen 
unde ninge uns gesette wes? unde wonen 
kon vorgunst unde togestadett unde uns unde unser 
gnaden unde seyner gnaden stifftes unde kerken 
Ideding genommen, uns unde unsen gudern ok alle 


le, fryheide und privilegia, dy andere seyner gnade 








Nr. 680, 1488. 395 


gescheen unde gedan sey etc. dorup wy denn antworden, dat wy sodans 
nichten geloven. 

Tom ersten daruimme, dat dy vorgnante ern Johann Krusze uns 
dat vorgemelte husz mit syner tobehoringe alles borgerrechtes qwid 
unde fry vorkofft unde wy ome dat ok also betalet hebbin, unde sind 
also unde darup in rowelike besittinge unde possessie des sulfften huszes 
mit syner tobehoringe unde freyheid kommen unde hebben darinnen 
jar unde dach unde aver jar unde dach unde noch an eynicherleye 
erforderunge borcherrechtes von uns geroweliken gewonett, also ok dy 
velgenomede ern Johann Krusze unse vorkoper lange jar tovorn deme 
also gedan unde dat vorgedachte husz mit sodaner syner fryheid beseten 
heflt, unde wo de radt der alden stadt Magdeborch eynicherley gerich- 
tikeid dorane gehad hedden, hedden sy unsen vorkoper unde uns 
ungetwivelt sus lange unbemoyget nicht sitten laten. 

Tom andern darumb, dat wy geistlike lude sind unde mitsampt 
unsen gudern in dem verdedinge, schutte unde bescherminge der hilgen 
paweszliken unde keyserliken gnaden, freyheiden unde rechten allen 
geistliken gegewen mede begrepen sind, getruwen wy to den sulfiten 
gnaden, friheiden unde rechten, dat wy dem rade der alden stad Magde- 
borch von des vorgemelden unses huszes wegin nichtes to done 
schuldich sind angesehin, dat dat sulffte husz unse gud is unde mit 
sambt uns dy vorgemelden gnade, fryheide unde rechte hebbin unde 
gebruken schall. 

Tom dridden darumme, dat unse hus unde woninge nicht in des 
schulten sundern in des mollenvogedes gerichte gelegen isz, dorinnen 
de radt der alden stad Magdeborch ome keyn geboth nach vorbodt 
eddir ander gerechtikeid, alse wy meynen, to tihen mag ange- 
sehin, dat sy noch dat hogeste noch dat sydeste gerichte dorinnen 
hebben, unde yfit ok dat sulffte unse husz unde woninge in des 
schultten gerichte gelegen were, so hopen wy dat wy, dennoch dem 
rade schott to geven unde wake unde andere unplicht to done nicht 
plichtich weren, angesehin gnade, fryheide und privilegia, dy dy hilgen 
paweste unde keysere allen geistliken der unde anderer stucke halven 
gegeven hebbin unde in aller mathe, alse dy borgere to Magdeborch sik 
in oren saken von den understen richtern frede warcken laten, also 
hebben ok dy sulfiten hilgen paweste unde keyszere allen geistliken 
over ore personen unde gudere by sweren penen frede gewercket, de 
dy radt to Magdeborch ok ungetwivelt to holden unde sik vor den 
penen to vorwaren schuldich isz. 

Unde aff de ersame radt der olden stadt Magdeborch sik beduncken 
lythe, dat sollikes also nicht billik unde wy mit unsen guderen nicht 
fry syn scholden, so is unse gnedige live herre von Magdoborch unser 
alse ore unde unse gnedigisto herre unde geordentte richter gantz 
mechtich unde willen uns des mit one dorch syne gnade nach uth- 
wiszinge beschrevener pawestliker unde keyserliker privilegia unde 
rechte gerne erkennen unde scheiden laten unde wy bidden mit gantzer 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


hodigen, dat dy gedachte unse gnedige live herre 
en wille, dat wy over sodane unse liken gebode uth 
roweliken unde rechtverdigen possession unde rechte 
nicht gesettit nach gespoliret werden, Dat sind wy 
gnade mit unsern innigen gebeden an den almech 
he gnade vlitich to done alletid dy allerwilligisten to 


giebt. sich aus der folgenden Urkunde. 


21. Calbe. 681. 


vns! verwendet sich beim Rat von. Magdeburg zu 
Brüder vom gemeinsamen Leben um Lreiheil von 
Lasten für ihr neu gebuutes Haus 


m Wiggertschen Papieren. Auf der Rückseite: Schrift an 
cu Magdeburg vor die brüder von der congregacien doselbs 
alben, doruff der rat vermeihnt schos und ander bürger- 
| habe 
kk zu Magdelurg. 
Jes Kön. Domgymnasiums zu. Magdeburg 1851, 


ıser punsr zcuvor. Ersamen und vorsiehtigen lieben 





Nr. 680—682. 1488. 397 


Zcedula. 


Und nachdem es itzundt gein winthertagen gehit, haben wir den 
gemelten bruedern erlowbt den angefangen buw obgemelten huses zcu 
fulbrengen und zcu fulezihen, begernde sie doran nicht zcu irren, dann 
wo erkand wirdet, das dasselbe hus nicht frey, sundern schossbar und 
anders burgerrechts belestet sein soll, wolln wir das also gescheen 
lassen. Datum ut supra. 


1488. Oktober 30. 682. 


Der Rat der Studt Magdeburg antwortet dem Ersbischof Ernst auf 

sein Schreiben wegen der Algabenfreiheit des Hauses der Brüder 

vom gemeinsamen Leben, dass die Stadt auf den Schoss und 
Bürgerrecht von jenem Hause nicht verzichten könne, und bittet, 
ihn bei seinen Rechten behalten zu wollen. 

Or. Perg. Si, 

Staltbibliothek zu Magdeburg in den Wiggertschen Papieren. 

Programm des Kim. Domgymnusiums zu Magdeburg 1851. 

Unsen underdanigen willigen denst thovorn, ernwerdigiste in god 
irluchte hochgeborn forste, gnedige herre. So juwe gnade uns itzund 
nach avermals vorbringinge der broder van der nyen congregation 
under anderm und vorderm inholde hebben geschreven, wu wy van 
ohne van dem nyen huse, dat se vorgenomen hebben tho buwen, schod 
und ander borgerrecht und plicht tho geven und tho don avegefordert 
und den gebuw vorder tho donde verboden hebben, over den handel 
dorch juwer gnaden rede negestmals derhalven an juwer gnaden stat 
gehat, und ok dat desulven broder sulk hus fry gekofft und de prester- 
schaftt, so vormals daruff gewonet, neyn schod und borgerrecht, als 
juwe gnade des warlich bericht, darvan gegeven und gedan hebben, und 
nachdeme denne juwer gnaden rede sick van juwer gnaden wegen, 
wu wy vormeynet, sulk hus nicht fry sunder tho borgerrecht liggen 
solle, dat juwe gnade des mit uns tho rechtlikem erkendnisse und uth- 
drage tho komen an den werdigen ern Andreasen abt tho Berge juwer 
gnaden rad und andechtigen stellen wolden ete. mit uns gehandelt 
schullen hebben, hebben wy, gnedige herre, vormiddelst juwer gnaden 
ingesloten cedulen dessulven gebuwes halven alles nach sodaner juwer 
gnaden scrifften opp vorbringinge dermaten vormerket und vorstan und, 
gnedige herre, entwyveln wy nicht, de hochwerdigen werdigen 
gestrengen und erbarn juwer forstliken gnaden hovemeister etc. marschalk 
vantzler Kotze und Vincentius Nuwemeister juwer gnaden rede hebben 
wol inne und syn in vordracht, de dynge also vormiddelst itliken 
unsen borgermeistern von den schepen unses rades personen und vor- 
wanten gehandelt syn, wy dat desulven huser uns vorwand, schotbar 
und borgerrechtes plichtig weren, unse register und kundschopp vor- 
leggen seholden, wes wy denne vor und van alder gehad hedden, unge- 
twyvelt juwe gnade wolde uns dar wol gnedichliken by und neynen 














Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


n, und derwegen, gnedige herre, des werdigen hern 
dem nye dacht worden, so wy des van den gnanten 
h eygentliken berichtet syn und eyn sodans ingebracht 
juwen gnaden eyn sodans van den sulven brodern 
hen sy, late wy in den wegen, wante, gnedige herre, 
wante her also vorbleven, so wy des nach deme 
kl na to komende overbodich syn und, gnedige herre, 
de prester in tyden dar gebuwet und uns darvon 
n unde unse plicht gedan hefft, so he ok nu vorder 
an der steynstraten in unsem borgerrechte liggende, 
t und vorandert und nu echt bynnen dren jaren 
gegeven hefit, dar wy ohne umme und alles in- 
nte h uden gelimppe hebben rouwen laten und 
dar he sik ok billiken uns und dem gemeynen gude 
e nach syner consciensien inne mochte besynnen: 
der gute nicht syn, mothen wy nach der billicheid 
n sodans irfordern ungetwyvelt, juwe gnade uns des 
nd bidden, gnedige herre, mit besunderm und denst- 
stlike gnade wille uns in deme handhaven und by 
naden vorfarn loffliker und milder gedechtnisse und 


1, gnediehliken laten, so wie uns des nach der 








Nr. 683—685. 1488. 399 


unterhalb der Frachtmühle gelegen, die Steinwiese genannt, wieder- 
käuflich für 100 Gulden. 
Cop. 495 fol. 25. 26. 
St. M. | 
— (Qebichenstein — tusend vierhundert darnach im achtundacht- 
zigsten jare am mittewoche! Martini des heiligen bischoves tage. 


! Der Tag S. Martini fällt 1488 auf den Dienstag. 


1488. December 20. | 684. 


Der Rat von Magdeburg bezeuyt unter dem 8. Mai 1503 eine 
Eintragung in das Ilypothekenbuch betreffend eine Schenkung an 
die Jacobikirche. 

Heberegister der Jacobi - Kirche. 

Stadtbibliothek zu Magdeburg. 

|Wy borgermeister, rathmann und innigszmeistere der olden stadt 
Magdeburch bekennen openbarin und mith dusszem unnszem open breve 
vor allen, dy ohn sehen horen edder leszen, dat nach Cristi unsers heren 
geborth dusent vehrhundert darnach imme achtundachtigesten jare 
sonnavendes nach Lucie et Odilie virginum vor uns under unsem 
rathusze dussze nachgeschreven gyflt overropen und geschen und in 
nachfolgenden worden in unser stadt gvfftboke clerlichen vortekent und 
geschreven is]: 

Thyle Bode gaff Hans Juterbocke kerekmeister tho sunte Jacoppe 
tho der genanten handt evnen halven fynen ferding jarliches tinses 
mith dem hovetgelde, szo alsze he hadde und gehadt hefft an dem husze 
vor der hogen porthen gelegen, dar itzundt Nicolaus Bymersehe inne 
woneth, mede tho donde, alsze der genanten kercken nutte und be- 
queme ysz, und duth gelt schullen dv kerckemeister verschothen. 

(In bekentenissze vorsygelt mith unser stadt hirnedden ufgedruckten 
secret mandages na dem sondage Jubilate anno XV* tercio.] 


1488. 685. 


Der Rut von Calbe begeugt einen Vertrag zwischen seinem Cupellan 
Cäsarius Beckendorf und seinem Bruder Levin, Bürger von 
Halberstadt, über mehrere (rüter in Magdeburg. 

Alsschrift im Hundelbuch der Stadt Calle S. 280. 

Stadtarchir zu Calbe. 


Wie borgermester unde ratmanne der stadt Calve bekennen apent- 
liken mit unnsen apen brive, wo Levin Bekendorf, borger to Halverstadt, 
synen bruder hern Cesarium Bekendorft unsen belenden kappellan et- 
like erfigudere halven, alse nemeliken evnes huses unde hoffes in der 
papenstrate to Magdeburg unde drier worde landes in dem wynliove 
dar sulves gelegen schrifftliken an uns beclaget heth unde wie den ge- 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ium vor uns vorbodet unde underrichtet, also dat 
vorgenant underlangk in fruntschop der veterlichen 
orberurt vor uns vordragen hebben, in maten alse 
Cesarius unse capellan sol die tinse, die von den 
sie up dem huse unde hoffe hebben in der papen- 
n jerliken, die wile he levet, upheven; des 
ngeferlichen upheven, die wiele he levet, dy jerliken 
len dren worden landes to Magdeburch in dem win- 
en vallen mogen, ane allerley infal, sunder wan nw 
Sesarius dodes halven avegegangen is, dar got lange 
die vorgescrevenen guder, nemeliken die twintich 
ide die drey worden landes, vallen unde kommen an 
| Bekendorffe edder an synen rechten erffen ane alle 
dernisse; des to bestendigeyt unde bekentnis: 


piebt der Bruderschaft S, Nicolai in der } 
lm Ankauf eines Hauses zum Behuf des Altaristen 
Nicolai, 


in einer notariellen Beglaulngung dieser Schenkung von 1488 








Nr. 686—690. 1488—1489. 401 


der tuchtige Gerhard von Werder von sinen und Cristoffs und Conen 
von Werder seyner bruder wegen zu den ersamen und vorsichtigen 
unsern lieben getruwen dem rate unser alden stad Magdburg Hanses 
von Werder auch seines bruders halven seligen, dem die gemelten 
von Magdburg zu yren handen genommen, etliche zcit gefenglich ge- 
halden, der zum letzt mit swerer kranckheit befallen, in eyne herberge 
doselbst zu Magdburg betagt, darinne er etliche zcit gelegen und dar- 
nach verscheiden ist, vormeynte zu beteydingen, szo als der gnante 
Gerhardt von Werder von seynen und seyner bruder wegen obgemelt, 
auch der ersame Heyne Alman borgermeister und andern geschickten 
von wegen desraths unser alden stad Magdburg die mechtiglich uff uns 
gestalt und gegangen, sie entrichtet und gescheiden haben, wie hier 
nachfolget und also, das der rath unser alden stad Magdburg umb 
muehe und getzenck zu vermeiden uns achtzig rinische gulden schicken, 
die wir forder Gerharden von Werder und syenen brudern obgemelt 
zu berichtung sollichs unwillens geben wollen —. 

— Calbe — der weniger czal im nuehnundachtzigsten jare uff 
mittewoche nach dem sontag Invocavit. 


1489. März 16. 688. 


Abt Nicolaus von Hillersleben belehnt zu Erbenzins und auf Wieder- 
kauf den Bürger Thomas Steffens mit einem Viertel Landes zu 
Gross- Rodensleben jährlich auf 2 Schilling jährlichen Zinses für 
25 Schock Groschen. 
Cop. Hillersleb, fol. 111". 
Universitáts- Bibliothek zu Jena. 
— vertheynhundert darna in deme LXXXIX jar am mantag na 
Gregorii. 


1489. März 23. 689. 


Abt Nicolaus von Hillersleben belehnt den Bürger Hans Gubis 
mit einem Viertel Landes zw Irxleben auf 2 Schillinge Pfennig 
jährlichen Zinses. 
Cop. Hillersleb. fol. 112". 
Unirversitüts- Bibliothek zu Jena. 
— virtheynhunderth jar darna in deme negene und achtigisten jare 
am mantag na sunt Benedictus daghe des hylligen abbeth. 


1489. April 3. Magdeburg. 690. 
Erzbischof Ernst entscheidet einen Streit zwischen Hans  Hilde- 
brand und der Stadt Magdeburg, welche dessen Knecht nebst 
Harnisch und zwei Pferden, dem Hans Hildebrand zustehend, 


Geschicbtsq. d. Pr. Sachsen XXVIL. .. 26 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 


l| behalten hatte, dahin, dass die Stadt dem Kläger 
ur Entschädigung geben soll. 


193. 
— NM im LXXXIX jare uff fritag nach Letare. 


" 691. 
Magdeburg schreibt an Fürst Magnus von Anhalt, 
Rate von Zerbst auftragen, einen Bevollmächtigten 
rhandlung mit einem Magdeburger Bürger zu 


abgefallen. 
u Zerbst, 


denst tovorn. Hochgeborner forste, gnedige herre. 
n und des ersamen rades to C. est juwer gnaden 
orwanten besokyngen und serifften ohne vornemynge 
halven van Jacob Qwersteden geschen itzund an uns 

wy nach lesynge und vormerkynge der sulven 
ynghe halven den gnanten Qwersteden dalingh, so 


ochten, so he gestern nicht inheymsch was, vor uns 
dynge vaste und hertliken gesecht, so wy in deme 








Nr. 691—093. 1489. 403 


1489. Mai 24. 699. 
Johannes Langeleff, Altarist in der Kirche S. Ulrici, verkauft 
dem Thesaurarius und Kapitel der Kapelle U. L. Fr. des ercz- 
bisschuplichen sales up dem nygen marckte einen halben Gulden 
jührlicher Rente aus seinem Huuse, Hof und Gurten geleghen in 
der Sudenborg by sunte Michels dore in dem winckel jeghen deme 
nygen hospitale wiederkäuflich für 10 Gulden; und dass dieser 
Wiederkauf mit Zustimmung des Lehensherren Thomas Harck- 
siro, Bürgers zu Magdeburg, geschehen ist, darum hat dieser sein 
Siegel un den Brief gehängt. 

Or. Perg. Sp. — Cop.369 Nr.86. 
St. M s.r. Stift S. Gangolphi Nr. 37. 
— gescheyn unde gegheven na goddes gebort duszent veirhundert 
darna in neghenundeachtigisten yare in sunte Urbanus avende des 
hilgen pawestes unde martelers. 


1489. Juni 4. 693. 


Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, dieser solle einen 

seiner Bürger veranlassen, ein Fass Bier, das er der Kürschner- 

Innung als gut verkauft hatte, zurückgunehmen, da es ver- 

dorben sei. 

Or. Perg. St. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 

Unsen fruntliken dinst tovorn. Ersamen bsundern guden frunde. 
Unse frunde der korsener innigen bvnnen unser stad hebben uns tu 
vorstande gegeven, wu se eyn halff beher bynnen juwer stad eynem, 
genomet de schulte van Stokelitz juwem borger, ave gekofft hebben 
laten, dat denne gud und nu opp duth fest pingesten negest kunfftich 
drenglich und gud behr syn scholde, des se nu also nicht enfynden 
und gantz avesmeckich syn schulle, wu wol dat se dat by sick ge- 
laten und nicht, sunder dat se dat gekostet, vorantderdt hebben, und 
uns van deszwegen gebeden se tigen juwe leve to vorschrivende und 
tho vorbiddende, densulven juwen borger dar an tho wysende, he 
alsodan syn behr wedder in der gute tho sick neme, wante id ohne 
nieht evene sy ete. Wurumme und wu dem, bidden wy degher frunt- 
liken, juwe leve willen mit demsulven juwen borger im besten daruth 
reden und vorfogen, he alsodan syn behr nu mit dem ersten, ehr dat 
id vorder vorderve und tho weck mochte werden, wedder wolde nemen 
effte susz sliten edder wu he sick mit ohne daruth in der gute sliten 
mochte, vordenen wy tigen juwe leve im geliken und grottern wedde- 
rumme gerne und des juwe antwerde. Geschreven under unser stad 
secret am donredage post Exaudi anno domini etc. LXXXIX. 

Radman und innigismeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeister und rathman tho Czerwest —. 


26* 














Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


69. 
von Kloster Berge bekundet, dass Henning Staakge 
n Kersten Smed und seine Frau Helene verkauft 
jumme ausser 3 Gulden haben diese gegen eine 
3 Gulden aus einem freien Hof und 5 Hufen 
Carilh an das neue Hospilal in der Sudenburg ver- 
in der schepen boke in der Sudenborch geschreven 





s Andreas S. 111". 
lische Stiftung. 
tein, UB. des Klosters Berge Nr. 597. 


post Johannis Baptiste. 





695. 
chreibt dem Rate von Zerbst wegen der Zinsen Gerke 
und wegen der Herberge in Magdeburg, 





ku Zerbst. 

dinst myt vormogen alles guden. Ersamen wisen 
ireif am sundage nest vorgangen juwen kemern und 
in man Gercken Kannengiter, dat se em wolden so 
wolden em de XVII sexag. senden, de em by jw up 





Nr. 694—698. 1489. 405 


my ghedan hebbe ik innomen und juwer begher na do ik jw to weten, 
dat wy wol eyn sodans, alze de gedachte radt begereth, my gansz 
swar is, na deme Hans, Teyghe or werdt myt mynen oldern godt 
zelighen, ok myt mynen broderen und my in grother frunthschop 
gewesen und noch is, ydoch dem gemelden ersamen rade to sunder- 
licken willen und wolgefallen, jw to vorsicht, fruntschop und forde- 
ringhe, so se eyn sodans dorch ore schriffte begherden, wil ik myk 
willich laten befinden; wurmede ik ju to denste werden mochte, were 
ik gans willich. Geschreven to Magdeburch am daghe Kyliani mar- 
tiris anno domini etc. LXXXIX. Hansz Mauritz. 


Adresse: Den ersamen Hansz Kleynsmedt, borger to Ozerwest —. 


1489. Juli 11. 697 


Der Rat von Magdeburg teilt dem Fürsten Magnus von Anhalt 
mil, dass die Brüder Woltersdorf dem beraubten anhaltischen 
Unterthan zu seinem Rechte verhelfen werden. 

Or. Perg. Si. abgesprungen 

Haus- und Staatsarchiv 2 zu Zerbsi. 

Unsen willigen denst tovorn, hochgeborner forste, gnedige herre. 
Nach juwer gnaden scrifiten van wegen Petern Mewese juwer gnaden 
mannes van Koselicz, dem eyner van Neddelitz gnant Jeronimus twey 
perde entfromdet etc. itzund an uns belanget, hebben wy, gnedige 
herre, derhalven Hans Wolterstorpp unsen borger, dem de und sinem 
broder de gnante Jeronimus thostande is, vor uns gehath und dar 
uth mit ohme juwen gnaden tho gevallen und denste flitigen geredet, 
de uns daropp under andern berichtet hefit, wu dem, willen he und 
syn broder juwer gnaden edder dem gnanten Petern juwer gnaden 
mannes rechtes an demselven Jheronimusze to bekomende gerne 
genochliken und denstliken thostaden und node vorhindern, und wur- 
mede wy juwen gnaden vorder to denste sin mogen, don wy in 
bsundern flite gerne. Geschreven under unser stad secret am sonn- 
avende ante Margarete virginis anno domini etc. LXXXIX *. 

Radman und innigesmeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den hochgeborn forsten und herren hern Mangnusen, 
forsten tho Anhalt etc. 


1489. Juli. 14. | 698. 


Jacob Hodenbeck, Kanonikus und fünfter Obedientiarius des Stifts 
S. Sebaslian, bekennt als Lehensherr, dass Heinrich Hovet, Vikar 
von S. Nicolai am Neuen Markte, dem Kapitel der Kapelle U. L. Fr. 
im erzbischöflichen Saale 214 Gulden jährlich aus semem Hause 
und Hofe belegen up deme orde an der krummen straten by 
deme brande in der olden stadt Magdeborch upwort na sunte 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


»rcken, dar beneven an der eynen syden in der 
n de erhafltige her Hermann Ridder unde an d 

'n an deme orde der ledderstraten de 

we itzunt wonen, für 50 Gulden wiederkäuflich ver- 


hbgefallen. 
[Stift S. Gangolphi 2 


erhundert darna im negenundeachtigesten jare a 
Margareten dage n junckfruwen. 


Magdeburg. 699. 
ils bietet dem Rate von Zerhst Herberge in s 
ıchdem Hans Teyge sie aufgesagt hatte 


u Zerbst, 
ırch am dinsdagk na Margarete anno etc. 


er 4. 700. 








Nr. 699—708. 1489. 407 


Haldesleve hergetogen is, de wert jw wol underrichten; kunde ik jw 
vele to dinste unde willen wesen, dede ik  willich unde gerne. 
Gescreven to Magdeburch am dage Michaeli anno LXXXIX. 

Hans Tevge. 


Adresse: Den ersamen burgermester unde radmanne der stad 
Czerwest —. 


1489. September 29. 702. 


Schultheiss Heinrich Sülte bekennt gegen die Schöffen zu G ross-Salee, 

dass Matthias Lindener ein Pferd des Bernd Kackmann für 

8 Schock besetzt hat. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zw Gross- Salze. 
Cop. 68. fol. 384. 

St. M. 

Ik Hinrick Sülte, schultete unde ordende richter in der allden 
stadth Magdeburg, bekenne openbar vor alsweme, de düssen mynen 
open breff sehn, horen edder leszen, besundern vor jw wiszen richter 
unnde scheppen tho dem groten Sallte, dat Mathias Lyndener, borger 
ok tho Magdeburg, mvt mynem gerichte besatet hefft under sick sulvest 
eyn perdt vor VII scok grossen anhorende Berndt Kackmanne vor 
sodan schulth boven berurdt unde hefit sich myth ohm vordragen. Des 
tho orkunde vorsegelt myt mvnem ingesegell ahm daghe Michaelis 
anno domini etc. LXXXIX ne | 


1489. September 30. Magdeburg. 103. 


Erzbischof Ernst gestattet, dass die Budestube im Diebeshorn in 
der Altstadt und in dem Gerichte des Möllenvogts gelegen, welche 
Erzbischof Peter Claus Bader mit 4 Häusern dabei frei von 
allem Bürgerrechte überlassen hatte mit der Bedingung, dass dieser 
das Eigentum an denselben der Vikarie S. Barwardi, S. Hedwigis 
und Aller Heiligen, welche noch keinen eigenen Altar hatte, über- 
liesse, nun von dem jetzigen Inhaber der Vikarie Johannes Mecke 
wegen Baufälligkeit an Johann von Düsseldorf und die Brüder 
der neuen Kongregation mit allem Rechte für 250 Gulden ver- 
kauft werden darf, ausgenommen 14 Schillinge Pfennige, welche aus 
der Badestube dem Altaristen in der Kapelle S. Bartholomái in dem 
Hofe der Harkstro gezahlt werden müssen. 
Cop. 68 fol. 384. 
St. M. 
— Magdburg -  thusendt vierhundert und nhuenundachtzigsten 
jare an sandt Jeronimus tage. 


'rhundenbuch der Stadt Magdeburg. 


104. 


Haubt den Brüdern der neuen Kongresalion die 
Klosters in der Altstadt Magdeburg und trifft die 
nmungen über die Einrichtung desselben. 


in einem Reverse der Kongregation Or. Perg. — Cop. 


zs, M. XVI. B. Nr. 50. 
Kön. Domgymnasiums zu Magdeburg 1851. 

eisdem etiam presentium tenore licentiam, pote- 
in stra antiqua. Magdeburgensi commo- 
ui pridem apud rubeam portam appellari consuevit 
deveshorn nuncupatur, congregationem. communis 
et formam a sede apostolica approbatam et confir- 
:ontinuandi ac clericos et confratres eis utiles et 
li et colligendi, ita tamen quod ultra unum patrem 
Is numerus personarum se non extendat et quod 
tionis mansio prioris habitationis atque alterius 
is noviter comparate, hoc stube cum quatuor 
iis ad eandem pertinentibus nec non cuiusdam 


tas nunc ad quendam Theodericum Pril 








» 


Nr. 704—709. 1489. 409 


1489. Oktober *. | 106. 


Dompropst Adolf bezeugt als Lehensherr, dass Claus Betke aus 
der Sudenburg und seine Frau Katharina un Andreas Pherth, 
Nicolaus Iüyman, Heinrich Swiden und Jürge Kremer, Domherrn, 
Diacon und Subdiacon zu Magdeburg, aus ihrem Hause und 
biwerbe i» der Sudenburg vor S. Michaels Thore gegenüber dem 
Judendorfe, welches früher Claus Thomas gehörte, zwischen Vincens 
Beventhen im Süden und Balthasar Pawels im Norden gelegen, 
3 (rulden wiederkäuflich für 60 Gulden verkauft haben. 
Or. Perg. Sp. -- Cop. 19 Nr. 21. Cop. 24 Nr. 9. 
St. M. s. r. Erzst. M. LB® Nr. 14. 
— thusent virhundert darnach im  newnundachtzigisten jhare 
mitwochs nach Francisci. 


1489. Oktober 16. — 707. 


Abtissin Barbara, Priorin Margaretha Smedes und der Konvent des 
Klosters S. Laurentii in der Neustadt bezeugen als Lehensherren, 
dass der Vikar Barthold Heydenrik den ührigen Vikaren Johann 
Templin, Andreas Moller, Johann Petri und Curd Woldenhagen 
einen (rulden von scinem Hause in der Beckenschläger - Strasse 
in der Neustadt wiederkäuflich für 19 (rulden verkauft hat. 

Cop. 31 fol. 168". 

St. M. 
— dusent virtheynhundert darna im negenundeachtigisten jare am 

fridage sunte Gallen dage. 


Rıvers des Berthold Heydenrik Cop. 31 fol. 169. 


1489. Oktober 21. 108. 
Der Bürger Hans Rode bittet den Rat rom Zerbst, ihn gegen 
einige seiner Bürger, Urban Werbeck und Hans Schotzer, zu 
seinem Rechte zu verhelfen. 

Or. Fap. Si, abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
-- des myddeweckens in der elven dusent megede dage LXXXIX. 


1489. November 13. 409. 
llans Teyge schreibt an den Hat von Zerbst wegen Aufnahme eines 
Kapitals. 


Or. Pup. St. abgefallen. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 
Mynen willigen dinst myt vormogen alles guden. Ersamen leven 
hern und guden frunde. Jw schriven itzunt an my belangen Clawesz 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


etc. hebbe ik myt em geret, eft he noch im 
dem ersamen rade to Czerwest belegen up lifge 
also he syck kegen etlicke des rades van Czerw 
het he my bericht, dat he c gulden by jw be- 
ad hebben wente to dem kopslagen 
he jw eyn gutlick antwerde laten wedderfarn, eft 
legen to life edder wedderkop, so wil ik juwer ei 
inste, willen und wolgefallen my eyn andern wech 
ch € gulden edder twei kunde utrichten, is dat jw 
en, lat my dem ersten to weten werden, kunde ik 
heit vele to dinste und willen wesen, do ik willich 
ven to Magdebureh am fridage na sancte Martins 
Hans Te 


irsamen und wolwisen borgermestern und radmannen 


rl. ril 


hg sagt dem Rate von Zerbst das Bürgerrecht auf 


enm er es wieder begehren würde, ihn wieder auf- 








Nr. 710-714. 1489— 1490. 411 


Um 1490. 712. 

Hans Alemann bezeugt die Beleihung Daniel Perlebergs. 

Or. Pap. unbesiegelt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Ich Hans Alman der elder, burger in der althen stadt Magdeborch, 
bekenne mith dieszer meiner hanthschriftt, das kegenwertigen Daniel 
Perleberge ein lehn ist gelihen worden von Heideke Hogenboden seligen 
gesunderth, welches Jorges Wittekop zuvor auch etzliche jar in uf- 
name gehat otc. 


Um 1490. 413. 


Der Pfarrer der Ambrosiuskirche ersucht den Rat. von Zerbst um 
Auslieferung eines Erbes an seine Kirche. 

Or. Pap. S. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Min inniges gebeide, dinst und wes ik gudes vormach. Erliken 
hern und gunstighe vorderer. Alzo de leve apostel sunte Pawel schryff, 
we eyn hebben hir nicht eyne stade to blyvende etc. hirumme du 
ik jw wytlyk, dat eyn knecht genant Urban Krun is vorscheden in 
kort in myn hern hove van Magdeburg to Magdeburg in der arbeit 
der tymmermenne gelegen in myner parren; hirumme bidde ik umme 
godes wyllen mit vlyte, alzo he in synen lesten ende synes levendes 
hefft gesät syn testamentum vor deme hilligen sacramento unsem Jhesu 
Cristo, dat gy underwysen unde gunnen jwen medeborgher Drewes 
Gherewisch dat gerede und gudeken, dat he óm an synen levende dm 
to guder hant hefft gedan, dat hefft de egnante Urban gegheven to 
deme gebuwe myner kerken sünte Ambrosii in der Sudenburch Magde- 
burg unde nemet darumme dat lón van gode; gebedet over my to allen 
tyden. Gesereven under mynem ingesegel. 

Stephanus Pund, eyn perner der kerken sunte 
Ambrosii in der Sudenborch Magdeburg, 
jwe eappellan fecit hanc litteram. 

Adresse: Den vorsichtighen wysen luden burghermester unde rat- 
mannen der erlvker stad Czerwist —. 


Um 1490. s «14. 


Werner Emden schreibt dem Rate von Zerbst. dass er sich mit 
Peter Blome wegen 5 (rulden Zins von seinem Hause auf’ der alten 
Brücke vertragen habe. Er übersendet den Vertrag und bittet. ihn 
in des Rates Buch zu schreiben. 
Or. Pıp. Si, abgefullen; undatiert. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Auf einem beigelegten Zettel (wohl für den Boten) ist der Inhalt 
des Kontraktes angegeben, ferner ein Auftrag wegen Verladung von 
Fässern. 





Trkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


113. 
n mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung der ri 
rulden Zins, die seinem Vater Cone. Emden wiede 
luft waren, und bittet um Zahlung an Hans Kün 


u Zerbst. 


ember. 716. 
mies, Pfarrer in der Sudenburg, bittet den Rat von 
ine vau Hawmeters, die von ihrem 
jagt und mit beleidigenden Worten beschimpft ist. 
omeler zu veranlassen, dass er seine Frau für seine 
hielte. 


iw Zerbst 
h der Sudenborch des sunabendes nach 


ember. 717. 
zu Magdeburg bittet den Rat vom Zerbst, ihm 


ir 4 Wispel Kalk, 8 Bauergroschen und 8 Pfennige 





Nr. 715—728. 1490. 418 


1490. März 23. ' 120. 
Abt Andreas su Berge, Heise Dreyer, Amimann su Wansleben, 
wnd Nicolaus Hoge, Pfarrer su S. Johannis in Magdeburg, 
schlichten einen Streit swischen dem Kloster U.L. Fr. su Magde- 
burg und den Bauern von Gross-Salbke über die Hütung und 
einige andere Punkte. 

S. M. 
Hertel, UB. des. Klosters U. L. Fr. Nr. 336". 
— 1490 am dinstage na dem sundage Letare in der hilligen fasten. 


"1490. April 2. 721. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Henning Kremer und seine Frau 
Anna mit 2 halben Hufen zu Schnarsleben, mit denen zuvor sein 
Vater belehnt war, gegen 2 und 3 Schillinge Zins. 
Cop. des Abts Andreas S. 115. 
Regest: Holstem, UB. des Klosters Berge Nr. 606. 
— feria sexta post Judica. 


1490. April 5. m 722. 


Propst Andreas vom Kloster U. L. Fr. bekundet, dass der : Vikar 
Berthold Heidenreich den Domvikaren drei Gulden jährlich von 
seinem Hause gegenüber dem Heil. Geist- Kirchhof, zwischen Jo- 
hannes Greshofs und der Kuniseschen Häusern gelegen, für 
50 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Cop. 31 fol. 173. 

St. M. 





Hertel, UB. des Klosters U.L, Fr. Nr. 387. 


— dusent virhundert dar na im negentigesten jar am mandage na 
deme hilgen palmen sondage. 





1490. April 21 und Juni 16. 128. 


Zwei Eintragungen aus dem Schöffenbuche der Sudenburg betreffend 
den wiederkäuflichen Verkauf von Zinsen aus dem Hause sum 
Schlosse un der Ecke der Steinstrasse. 

Cop. 31 fol. 252”. 

St. M. 

Middeweken nha Quasimodogeniti anno domini etc. negentich isz 
Hinrich Brandes gekommen in eyn gehegeth dingk unde hefft gegeven 
ern Johann Cruszen druddehalven rinsche gulden tynsz am husze thome 
slote genant up der steinstrate horne gelegen unde an der thobehorunge 
des sulvigen huszes meth vefftich rinsche gulden wedder afftholosende 
darmede tho donde unde tho lathen, wath he wyl. 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ha Corporis Cristi anno domini ete. im negentigsten 
ndell gekommen in eyn geheget dingk unde hefit 
n Cru ynei e ien an synen huse 
horne gelegen tho dem slote genandt unde an der 
ígen huszes acht rinsche gulden alle jbar up 
;0dan bescheyde, dat Hans Wyndell 
»er in thokomenden tyden unde besitter de: 
gulden meth thwen hunderth reinsche gulden wedder 
res sie wollen, unde ern Johann Cruszen hefft ohem 
bewiszet, die twehundert rinsche gulden tho 
n affloszen, welkes jhares sie willen, jo twe gulden 
en, unde dat upthosegghen eyn halff jhar vor der 
jo vorth an die ander betalunge ern Johann Crusze 
ndt unde vorloveth, dat Hans Windel unde macli 
le in den hoff thom swane, dar wil he mede liden. 


und beglaubigt durch den Möllenvoigt Sebastian Lang- 


724. 
hborne bittet den Möllenvogt und den Rat der 


m Beistand in einer Streitsache mit. Bürgern, von 








Nr. 724—725. 1490. 415 


in staedt myns g.h. my armen mhanne to mynem vordruckeden rechten 
to heschutten, alse sine f. g. myn overste landesforste unde hogeste 
scheydesrichter is, dar ik my mogellich hebbe hen ghegheven, nach 
ghewanthnisse. Dar umme heft my Jordan to geslegen myn hus unde 
myn gud to besetten sunder orsaken, he heft my vord to halse ghe- 
schicket und in myner yeghenheit sulves geredt, Poppen schulle my 
vor den fryen stoel bringen, dat denne also is ghescheyn, dat ik wil 
bewisen, wande tyd is, de denne nha dorch Jordens infarenth myne 
sadt up dem felde und myn hus unde gud in Berneborch von des 
fryen stols halven ok had besatet, den se in Berneborch dar to huset 
und heghet, hope ik unghetwivelt, gy werden my to sulker vorsatigen 
bereytzunge nicht vorlaten unde instadt myns g. h. van Magdeborch 
etc. angheseyn myne vulbode, dat gy alle sampt unde besundern to 
rechte unde fruntschap myner schullen mechtich ain, beholden my by 
mynem erforderden ghewunnen rechte so ik keghen Poppen umme 
mynen schaden hebbe erlanget unde duth myn antword vor mi armen 
manne willen beyden, vordeyne ik umme juw mit mynem armen 
denste gerne.  Gescreven am fridaghe nach Johannes ante portam 


latinam anno etc. LXXXX. Juwe willige Hans Kaldenborne. 


Adresse: Dem duchtigen Glorius Karstians molenvoyd myns 
gnedigsten hern van Magdeborch etc. und dem ersamen rade in der 
Sudenborch Magdeborch, mynen leven heren, denstliken. 


1490. Mai 8. H 798. 


Der Rat der Sudenburg schreibt an Fürst Waldemar von Anhalt 

wegen Geleiles eines Bürgers. 

Or. Pap. Si. fast ganz abgebröckelt. 
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. 

Unnszen willigen dinst, hochgeborner forste, gnedige her. Juwer 
forstliken gnade brieff Hansze Koldeborne bedrefien hebbe wie flitige 
besunnen und fort an den sulftigen unnszen borgher to leszen ge- 
schicket, de unnsz duth ingelechte syn antword dar up heft thor- 
kennen geven desz menunge, juwe forstliike gnade werden dar uth 
vormerken; isz der halven unsze gudduncken und seyghen gerne, juwe 
forstlike gnade denne manne gheleydliken etlike tydt lang thor stede 
wolden vorsorgen, ghedencken wie ohne juwen gnaden tho gefallen up 
juwer forstliken gnaden vorsekerunghe thor stedde gherne schicken; 
wes wie juwen forstliken gnaden forder konnen to denste syn, do wie 
gerne. Gheschreven under unszer stadt secret am sonnavende na deme 
sondage Jubilate anno etc. LXXXX *. Borgermester und radmanne 


der Sudenborgh Magdeborch. 


Adresse: Dem  hochgeborn forsten und hern hern Woldemar, 
graven tho Aschanien und hern to Berneborgh etc. 

















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


726. 
' zu Anhalt, Dompropst zu Magdeburg, belchnt die 
mit 5 Worthen bei S. Michael, zwei Worthen vor dem 
der Sudenburg, einer Hufe und drei Viertel Land 
lorihen zu Förderstädt, der Tiegelmühle auf der f 
ten oder kleinen Zoll su Frohse auf der Elbe 
gelegen und einer halben Hufe zu Hohendodelehen. 
14. 








ierhundert darnach im neuntzigisten jhare donnerstag 


ring bittet den Rat von Zerbst, dass dieser seine 
ranlasse, das schuldige Geld an Johann Scheiring zu 
es sein Velter zur Unterstützung in seinem Studium 
itte. 


zu Zerbst, 






dinst. Ersamen lieben herren. Nach dem dasz ewr 





Nr.726 —731. 1490. 417 


14%. Juni 19. 129. 


Hans Bodes Witlwe in der Sudenburg bittet den Erzbischof Ernst 
dahin zu wirken, dass Georg Liteow zu Zerbst die von mehreren 
Jahren rückständigen Zinsen von seinem Hause am Holemarkt 
besahle. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am sonnavende na Viti anno domini etc. Xu. 


1490. Juni ?3. . 730. 


Innungsmeister Jacob Rode, Ratmann Heinrich. Rode der ältere, 
Speisemeister Cone. Rode. und die Innuugsbrüder-(Gemeine der Ge- 
wandschneider bekennen, dass. Erzbischof Ernst die 30 Gulden 
jährlichen Zinses aus dem Schlosse Alvensleben, welchen die früheren 
Inhaber des Schlosses, Clauenberg, Othrabe, Ludolf und Hans von 
Veltheim, an den Innungsmeister Cluus Mauritz, Ratmann Hans 
Rode und Speisemeister Busse Bussen und die Gewandschneider- 
Junung zum Behuf des Heiligen-Geist-Hospitals für 500 Gulden 
verkauft hatten, nuch Wiedereinlösung des Schlosses un das 
Hospital zahlen will, bis die Ablösung erfolgt. 

Or. Perg. Sp. die Urkunde hat nur dies eine Siegel gehabt 

St. M. s. r. St. Magdeb. Hosp. S. Annen und Heil. Geist Nr. 8. 


— Des zu bekentnisse habin wir obgnanten — unser ingesygell 
vor uns unde die innungsbruder gemeyne und unser nachkommen an 
dissen brief lassen hengen, der scrieben ist nach Cristi unses hern 
geburd thusend vierhundert im nüntzigsten jare uff mytwochen vigilia 
Johannis baptiste Nativitatis. 


Der Revers des Erebischofs Cop. 102 fol. 7 *. 


1490. Juni 23. 491. 


Der Bürger Hans Rode beseugt, dass ihm Ersbischof Ernst 30 
Gulden jährlich aus der Burg Alvensleben für 500 Gulden wieder- 
käuflich verkauft hat. 


Or. Perg. Sp. — Cop.21 fol. 62. 
St. M. s.r. LB* Nr. 309. 


— thusent vierhundert im nuhenczigsten jare uff mittwoch vigilia 
Johannis baptiste Nativitatis. 


Der Revers des Erzbischofs Cop. 69 fol. 94. 


Gesehichtaq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 8. 27 
















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


^29 


. Magdeburg. 133. 


Heinrich Karstehel zu Barleben verkaufen mit Zu- 
s Erzbischofs Ernst an den Bürger Hans Rode einen 
» aus drei Hufen zu Barleben wiederkäuflich für 


24" und 35 


thusend vierhundert im nhuenzeigsten jare uff 
nnis des heiligen thowffers tage seyner geburd. 


D» 





bu Lüneburg bittet den von Magdeburg, er möge Jost 
lin bringen, seine Fehde gegen Lüneburg einzustellen. 
schrift. Pap. 

zu Lüneburg. 

nne unde innigesmestere der olden stadt Magdeborgh 
denst tovorn, ersameu und vorsichtigen besundern 
y fogen juw mit elagen weten, dat eyner gnant Jost 
en, de he mit eynem unser borger mit namen Han 
sone vermeint to hebbende, umbesche 














iunsz zeliger 





189—185. 1490, 419 


juw furder darane szo to bewiszende, so gv gerne van uns segen 
gescheen, wann yd myd juw unde den juwen der geliken verwant 
were, so wy uns to juw gentzliken versehn don werdent, verdenen wy 
umme juwe ersamheide, de godt lange gesunt wille fristen, yme gelijken 
cfte grotlerm fruntliken wedderumme allewege gerne. Screven under 
ünser stad secrete am vrijgdage na Nativitatis Johannis Baptiste anno 
etc. XC. 


1490. Juni 26. Magdeburg. 194. 


Ersbischof Ernst bekundet, dass von seinen Räten im Beisein der 
Bürgermeister und Batmänner von Magdeburg ein Streit zwischen 
dem Kloster U. L. Fr. und dem Bürger Heydeke Hogenbode nebst 
den Bauern von Givoss- (rübs über den Anger und die Weide 
in Klein- Gübs entschieden worden ist. 

Cop. 69 fol. 195". 


St. M. 
Hertel, U. B. des Klosters U. L. Fr. Nr. 338. 
— Magdeburg — sonnabend nach Johannis baptiste anno etc. 
nonagesimo. 
1490. Juli 77. . (35. 


Abt Andreas vom Kloster Berge und Andreas und Cyriacus 
Decker aus Magdeburg quittieren den Rat von Limeburg über 
168 Gulden rückständiger Zinsen. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Lüneburg. 

Wie Andreas abbet des innigen gadeshuses sinte Johannis Baptisten 
to Berge vor der stadt Meydeborch sinte Benedictes ordens und Andreas 
und Ciriacus broder Becker genant, Arnd Beckers seligers borgers to 
Magdeborch söne, meisters in den szeven fryen künsten, bekennen und 
betugen apenbar vor allen, de dessen unsen breff szehn edder horen 
lesen, dat wie van dem erszamen rade to Luneborch szodan vorseten 
tinse, als uns nach darselvesz by ón nastendich syn bleven van twelff 
paschen, vo des jars virteyn rinsche gulden nah lude und inholde eynes 
stinderken vorsegelden breves unser suster Gertruden seligers und oren 
erven dar over gegeven van dem fvfundfefftigesten jare der mynnertall 
nah Cristi gebort an to reken wente to dem sevenundsestigesten jare, 
dy in eyner summen maken hundert und achteundsestich rinsche 
ulien, gutliken und wol to dancke upgenamen und entpfangen hebben. 

r sulven hundert und achtundsestich rinscher gulden bedagedes 
tinses seggen wie Andreas abbet und Andreas und Ciriacus meistere 
vorgenant den vorgenanten ersamen rade to Luneborch vor uns und 
unsze closter und unsze erven van denselven twelffen jaren quidt, 
ledich und losz in crafft und macht desses breves. Des to warer 

27* 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 


ntnisse hebben wie unser ebdy ingesegel, des 
hu tor tyt hir to bruken syn, witliken drucken laten 
en unsen apen breff nach der gebort Cristi unses 
lnhundert im n sten jare am dingsdage negst 
dage des billigen apostel 


7. [D 
inrich. Votes Witwe zu Magdeburg, bittet den Rat 
u ein sicheres Geleit von 14 Tagen, um ihre Angelegen- 
t ordnen zu können. 


abgesprungen 


u Zerbst, 


Isonavent Donati episcopi anno domini el 


23. 


Inst schliesst einen Vertrag auf 20 Jahre mit dem 
hold von Hildesheim und Administrator von Verden. 
lag versprechen auch die Räte der Städte Magdeburg 
tim gemäss den getroffenen Kinzelbestimmungen zu 








Nr. 136—143. 1490. 421 


1490. September 20. 440. 
Durch die ergbischóflichen Räte Dr. Christof vom Hayn, Heinrich 
von Thunen, Caspar von Maltiss, Hans Latorf und den Kanzler 
Lic. Ulrich Vogt wird ein Streit zwischen Hans Smed und seinem 
Sohn Christian, Bürger der Neustadt, einerseits und Stefan Gc- 
ricke, Bürger zu Magdeburg, andererseits über die nachgelassenen 
Güter Margarethes, Claus Krusen Witwe, entschieden. 


Cop. 69 fol. 192. 
St. M. 


— tusend vierhundert im ahuenzcigsten jar mantags nach Lamperti. 


1490. September 29. Cöln a. Spree. 441. 


Kurfürst Johaun von Brandenburg stellt der Stadt Salzwedel 
einen Schudlosbricf über 1200 Gulden aus, welche sie für ihn bei 
Heinrich Alemann zu. Magdeburg gegen. 72 (Gulden Zins, und 
über 400 Gulden, welche sie gegen 24 Gulden Zins bei Henning 
Storm ebenduaselbst aufgenommen. hat. 

Kurmärk. Lehenscop. 

(eh. Stautsarchir zu Berlin. 

Riedel, Cod, dipl. Brandenb. I, 14, S, 435. 


— Coln an der Sprew am tag Michaelis anno etc. LXXXX. 


1490. September 29. Cöln a. Spree. 143. 
Kurfürst Johann von Drandenburg bekennt, dass der Rut der 
alten Stadt Brandenburg für ihn bei Hans Rode zu Magdeburg 
ein Kapital ron 1000 Gulden aufgenommen hat, und erklärt sich 
zur Zahlung der jährlichen Zinsen von 60 Gulden bereit. 

Riedel, Cod. dipl. Brundenb. I, 9, S. 240. 


— Cölln an der Spree am tage Michaelis — vierzehn hundert und 
im neuntzigsten jahre. 


1490. Oktober 15. 143. 


Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Thomas Salmann den Propst 
Cord und dem Konvente des Klosters S. Lorenz in der Neustadt einen 
Wispel jährlich aus zwei Hufen zw Stemmern für 34 Gulden 
wiederverküuflich verkauft hat. 

Cop. des Abts Andreas NS, 118". 

Rteyest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 615. 


-- am dage Jledwigen der billigen frowesamen. 















Urkundenbuch der Stadt Mugdeburg. 


19. 

mann zu Magdeburg klagt dem Rate von Ze 
Brandt noch 12 Gulden Miete von einem 
Strasse daselbst schulde; auch beklage sich di 
Tylo Gordens über Blasius, dass dieser 1 
k dem Hause sowohl. verschiedenes. Gerät da 
Is auch vielen Mist zum Schaden des Haus 
lemann bitte den Rat, Blasius. sur Zal 
um Schadenersatze anzuhalten 








zu Zerbst, 


oreh des dinstages na 





lli anno LXXXX *. 





ver 12. 
Stdenburg bezeugl, dass Erzbischof. Ernst 
beide daselbst. und 8 Mark. aus der Herb 
leben, welche einst Erzbischof Albrecht ar 
Alemanns Witwe, verkauft hatte und we 
haft an Thomas und Bartholomäus Keller 
100 Mark eingelöst und ihm für diese Sumn 
ichrieben hal. 








Nr. 741—750. 1490. 428 


1490. December 2. 748. 


Abt Andreas su Berge belehut den Bürger Hans Klockhusen und 
seine Frau Margarethe mit einem Hause auf dem Pfeifersberge 
gegenüber dem Brunnen gegen 9 Schillinge Zins. 


Cop. des Abts Andreas S. 120". 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 617. 


— am donredage nach Andree des hilligen apostels. 


1190. December 3. 149. 


Der Rai von Magdeburg verwendet sich bei dem von Zerbst in 
einer Erbschaftssache für Hans Schering. 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen bsundern guden frunde. 
Uns hefit to vorstande gegeven Hans Scheringh unse borger van wegen 
und in vormunderschopp siner eliken husfruwen, wu gy ohr an- 
gevallen naturlike erffe und gud ohr van ohrer naturliken moder seliger 
kortes in god vorstorven angevallen bv juk schulde halven, nemliken 
den dridden pennigh gy dar van meynen tho hebbende, des he nicht 
pflichtich sy, noch nach juwen gesetten tho donde hebbe, biddende, wy 
ohne und syne eliken husfruwen tho vorschrivende, gy ohne dat sunder 
vorder lettynge, kost und therynge willen in der gute volgen laten 
etc. wurumme, ersamen guden frunde, bidden wy deger fruntliken, 
juwe leven willen dem gnanten unszem borgere in vormunderschopp 
siner eliken husfruwen eyn sodans ohr angevallen gotlike erffe und ge- 
rechticheyd in der gute sunder vorder kost und therynge volgen laton 
und dar by don und vharen, so gy des geliken, efft so gelegen wore, 
van uns gerne nemen wolden, vorsehen wy uns ok tho juwer leve 
wol und vordenend, wur wy mogen, gerne und des juwer leve antwerde. 
Geschreven under unser stad secret am fritage post Andree apostoli 


anno domini etc. XC. Rathmann und innigismester 
der alden stad Magdoborch. 
Adresse: Den ersamen borgermeister und rathmann tho Czerwest — 
1490. December 15. v 790. 


Abt Andreas zu Berge belehnt den Bürger. Hans. Lentze und 
seine Frau Elisabeth mit einem Hause auf dem Pfeifersberge, 
welches vorher Gregor Hosaugyk in Tehen hatte, gegen. 3 Schillinge 
Zins und bezeugt, dass Lentge an Hosangk einen Gulden jährlich 
«us jenem Hause für 20 (rulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Cop. des Alts Andreas 8,124. 124 Y. 

legest :. Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 618. 619. 
— am middeweken na Lucie der hilligen juncfrowen. 


— ————— — — 


















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


r 31. Magdeburg. 151. 
Ernst Dr. Christoph vom Hayn und 
Logenhofer entscheiden einen Streit zwischen Gereke 
rger zu Magdeburg, als Kläger und dem Rat der 
ilze als. Beklagten dahin, dass jener 30 Gulden Ent- 
halten soll. 


99 
freytags Silvestri pape anno ete, XUI*. 
nz» 


. 4927. 


Magdeburg ersucht den von Zerbst um Auslieferung 
einen seiner Bürger 


u Zerbst. 

en denst tuvorn. Ersamen und vorsichtigen be- 
nde. Dissen ingesloten breff heft uns Hans Czering 
uwer leve schrifte ohme van wegen und in formunt- 
husfrowen belangende an uns gedan, so juwe leve 








Nr. 751—756. 1490 —1491. 425 


Mecke, Conrad Woldenhagen und Heyse Dreyger vorgeschossen, 
welche dadurch nun auch in. den Genuss der 21 Mark Zinsen 
treten sollen. 
Cop. 31 fol. 211". Cop. 102 fol. 19°. Cop. 69 fol. 154". 
St. M. 
— Magdburg — thusend virhundert darnach ym eynundnuntzigsten 
jaren am fritage nach der heilgen drier koninge tage. 


1491. Januar 13. ( 154. 


Hermann Woylen zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst um 
Zahlung von 8 Gulden Zins für 200 Mark Kapital an ihn als 
den richtigen Erben Hermann Woylens, der vorher den Zins er- 
hoben. 


Or. Pap. Sı. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am donerstage nach Epiphanie domini anno etc. LXXXXI. 


1491. Januar 14. 155. 


Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines Ka- 
pitals auf eine Hufe in Klem- Ammensleben. 

Cop. 102 fol. 63. 

St. M. 

Decanus et capitulum eeclesie Magdeburgensis honorabili viro do- 
mino Johanni prepositure Magdeburgensis procuratori salutem. | Nove- 
ritis, quod de nostro consensu et voluntate est, ut Laurentz Fricke, civis 
nove civitatis Magdeburgensis, super uno manso in campis parvo 
Ammensleve sito XXIII florenos Renenses recipere et pro illis annuum 
censum «deputare valeat, sic tamen quod huiusmodi censum infra 3 
annos a dato presencium proximos a pretacto manso reemat pariter et 
absolvat. Datum anno domini 1491 feria sexta Felicis in pincis. 


—-— -—- -.- —— — 


1491. Januar 39. Calbe. 496. 
Erzbischof Ernst gestattet die durch den Bürger Claus Czipel ge- 
schehene Iorichtung eines Festes des heil. Jacobus in der S. Jo- 
hanniskirche, wozu er 45 (rulden gestiftet hat, und gewährt einen 
Iblass ron 40 Tayen. 

Cop.69 fol. 555, 
NI. M. 
-- Datum ex castro nostro Calvis anno domini MCCCCLXNXX primo 
die sabati, XXIX mensis Januarii, nostro sub sigillo. — 


D—-- 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1 191. 
von Hillersleben belehnt den Bürger Jakob. Schmidt 
ben Hufe zu Ebendorf. 


^b. fol. 118. 
Bibliothek zu Jena. 


bynundnegentigesten jar am dynstag na Valentini 
4 5 "| 
198. 


urger Schultheiss Heinrich Sulle. entscheidet einen 
bn dem Rate von Aschersleben und Johann. Lam- 
bor im Dom su Magdeburg. Die Verhandlung hatte 
am dingsdage na Oc j 


schersleben, 


lim i le am mandage nach 


759. 


Berge bekundet, dass der Biegen Hándio Bole 
et Wi 








Nr. 757—765. 1491. 427 


Abgabe von einem Vierdung zur Memorie des Conrad Fryensten 
im Dom auf Lebenszeit verpachtet hat. 


Cop. 102 fol. 24. 
St. M, 


— dusent vyrhundert jar darnach im eynundnegentigesten jare am 
fridage na deme sondage Quasimodogeniti. 


1491. April 29. 162. 
Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines 
Kapitals von 50 Gulden «uf cin Haus in der Sudenburg in der 
Siechenstrasse seitens des Schusters Paul Schulte. 

Cop. 102 fol. 63", 


St. M. 
— Datum anno domini X (CCC XCI feria sexta post dominicam Jubilate. 
1491. Mai 15. mE 163. 


Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines 

Kapitals auf ein Haus in der Sudenburg. 

Cop. 102 fol. 62“. 
St. M. 

Senior et capitulum ecclesie Magdebursrensis honorabili viro domino 
Johanni prepositure Magdeburgensis procuratori salutem.  Scitote, quod 
noster consensus est, ut Hans Eymeke super domo sus in suburbio 
meridionali Magdeburgensi in platea molendini sita XX florenos renen- 
ses recipere et pro illis annuum censum vendere valeat, ita tamen 
quod hüiusmodi summam cum censu infra 4° annos a dato presencium 
reemat et absolvat. Datum anno domini Mc CCC XCI, feria 4'? post domi- 
nicam Exaudi. 

1491. Mai 18. 164. 
AD Andreas zu Berge belehnt Caspar Ludeke und seine Ehefrau 
Mette mit einem Hause auf der Spiegelbrücke, mit dem bisher 
Jlisabeth, weiland Laurenz Luchtenmekers Tochter, und Marga- 
rethe, dessen Wittice, belehnt waren, gegen 20 Schillinge Zins. 

Cop. des Abts Andreas S. 134. 
Kegest: Holstein, UB, des Klosters Berge Nr.62:. 
am middeweken nah Bonifacii des billigen pavestes. 


1491. Juni 6. Magdeburg. 469. 
Erzbischof Ernst sagt dem Barbier und. Bürger Heinrich Rosslin 
für die Dienste. die er ihm und dem Hofgesinde mit binden und 
arzten «erwiesen hat, 30 Schock Brennholz, nämlich 20 Schock 
Kloben und 10 Schock Dundreis, und alle Jahr ein Hoftuch zu. 

Cop. 69 fol. i". 

^t. M, 

Magdburg - dhusend. vierhundert dornach im evnundnuhent- 
zigsten jare am montag nach des heiligen wahren leichams tage. 


-- - — — o — 


rkundenbuch der Stadt Mag 


Magdeburg ersucht den von Zerbst ein aus Magde 
Mädchen aus dem Frauenhause zu befreien. 
Ibgebröckelt. 

Zerbst. 
n denst tovorn. Ersamen bsundern guden frunde, 
he dusse jegenwerdige unse arme borgerynne hefft 
‚wu eyn leddich geselle ohr ohre naturlike dochter 
und bynnen juwe stad ind gemeyne untuchtige 
und dar vor gelt vorsath und vorkofit hebbe, dat 
leve wol derkennen, sunthlick, schemelick und 
eynen mynschen also tho sodanem sunthliken und 
to vorsettende und tho vorkopende, so wy der- 
inser stad in tyden gesehen ok wol vornomen: und 
^, so vorsatten, des wedder ane gelt van den vrowen 
ryet und gehulpen hebben, so wy des ok, so wy 
uns keme, nicht staden willen ete. wu nu dem, 
de, bidden wy deger fruntliken, gy willen dusser 


n so vorder gunst und guden willen bewysen und 


losulven ohre dochter uth alsodanem sunthliken 
ler krigen und to husz mit sick nemen und ohrer 








766-769. 1491. 429 


Magdeborch, unde hebben fulmechtich ghemaketh de vorsichtigen 
Hermen unde Thomas Kelre wanhaftich thom Solthe insampt unde be- 
sundern tho vorlathen unde tho giftigen evn koth unde panne salen 
adder so fele gherechticheit dar an, alse ohme in vorgangen jaren 
daran ghegeven unde vorlathen is dorch Frederick unde Wesse Hertz. 
halsz, de sadenn gnth Heyne Alman ghegeven unde upgelathen hadden 
in vormuntschap adder se eynen vormunder Johan Almans unde Lade- 
wichs sines lifliken broders, de sulvige gerechticheit an eynem kathe 
unde panne salen wedder ummıe tho giftigen unde tho vorlathen dem 
vorsichtigen Wesse Hertzhalse unde alles dat darby forder behoff sin 
werth, vortonehmen. Also wath de gnanten Hermen unde Thomas 
Keller in den dingen sampt eflte besundern vornehmen, dohn und 
lathen werden, dath willen ghemelden Johan Alman unde Pasche Kalve 
in vormunthschap siner eliken husfrowen ack so insampt unde be- 
sundern stede vaste up winst unde vorluest ewich holden na der 
besten wise unde forme, so sich dath van rechte geborth. Tho orkunde 
vorsegelt mith unsers ambachtes inghesegel na Cristi unsers hern 
gheborth vierteynhunderth dar na im eynundenegenstigen jare desz 
mandages na Kilianı. 


1491. Juli 26. B , 768. 


Alt Andreas zu Berge belehnt Nicolaus Suntorp, Küster zu 
Bahrendorf, mit einem freien Wohnhof/ daselbst, der dem Kloster 
durch den Tod Hans Tegeders des älteren heimgefallen und von 
[leinrich. Schulte und nach diesem von Arnd Harkstro, Bürger zu 
Magdeburg. bewohnt und aufgelassen war, zu mánnlichem Lehen 
und unter der Bedingung, dass er dem Kloster jährlich einen 
Gulden zahlt oder diesen Zins mit einer Summe von 16 Gulden 
ablöst. 

Cop. des Abts Andreus S. 134. 

Hegest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 628. 


-- dinsdages nah Jacobi des hilligen apostels. 


1491. Vor Juli 29. 169. 


Thile Druckmüller von Wörmlitz teilt dem Schullheiss und den 
Schöffen mit, dass er gegen das gegen ihn gefállle Urteil an den 
Erzbischof appellieren werde. 
Gleichzeit, Abschrift. Pap. 
Cop. 26 fol. 239. 
St. M. 
Szo nun die gesehreven rechte nochlich vorsorget unde togelaten 
hebben, dat eyn islich, die im rechten vorkortet und besweret werth, 
sik myt appellacien und beruppingen wedder vorballen unde tho synem 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


lh, hir umb ik Tile Brokmoller in dem dorppe tho 
in syne andacht unde meynunge my. von. juk 
b unde ordeivindern to beroppende unde 
Mhige apellacion -intolegende unde to appenbarende 
de appostelen tho heyschende biddende unde to ap 
e unde sege ik also, wy wol alle gesereven rechte 
t vornemen latten, dat die cleger des antwerd 
de sik dar jegen den antwerder erst bearbeyden 
ere unde gantz deger ungeachtet hefft sik: die vor- 
^, borgern unde inwoner der alden stadt Magdeborch, 
unde hefft my so eynen unvorwanten dinkplichtigen 
zdeboreh nicht arspratten noch daran jennigen 
'levende mit umbillicheyt unde werder recht laten 
yne anclage unde schulde up eyne mark 
lenperde dat sehultenambacht tho ihr (?) betreffende 
guder alles butten der stad Magdeborch unde 
jegen sodan syne schulde unde anclage 
nwerdich myne schutzinsage unde jegenrede gedun 
1 vornemen, dat ik deme wichbilder to 
ler dinkstad nicht vorhafitet sy, wen ik sy eyn lath- 
»ynen Magdeborch noch erffe effte eygen unde: sust 
it 3 Z 3 2 di j 








Nr. 769—770. 1487. 431 


beropen unde apelleret, appostolen unde getugniszbreve geboden, der 
sulftigen begreppen appellacien unde getugnisz breve to govende unde 
my so uth juven gerichte to latende unde mynen wedderparte vor 
mynen rechten geordenden richter to wysende, hebbe gy my gewey- 
gerth unde affgesproken uth sodaner irkentnisse, uthsproke unde unge- 
bortligen woygintinghe(!?) wo my de geschen syn unde ik von allen 
unde eynen isligen besunderen, wo ik eyn sodans hir vor gesath hebe 
unde sik dar uth then unde hersaken mach, irkenne ik my in mynen 
rechten vorkortet unde besweret hir unde protestere unde appellere ik 
dar von so vor eynen unrechtidigen ordel unde bosen sentencien an 
den erwerdigesten in god vader irluchtisden hogheboren vorsten unde 
herren hern Erneste ertzbischope to Magdeborch administratori der 
kerken to Halberstadt etc. unde also an der stad unde des wichbelde- 
rechtes borgraven bestedigeres unde des gerichtes der olden stad Magde- 
borch unde aller gerichte in dem forstendhome unde lande to Magde- 
borch overste richter unde appellere unde berope my in dussen 
scrifften alse von eynen unrechten erkentnissze, ordel unde bosen sen- 
tencien unde bidde my von juck schulteysen wy vor noch to geven 
appostelen unde getugniszbreve to dem ersten, to dem anderen unde to 
dem drudden fiitig, flitiger unde up dat alder flitigest unde sust von 
eynen isligen, die my die geven mach unde in besunderen von jw 
oppenbaren seriver jur ghetugniszbreve unde oppenbare instrumente, 
so vele my der nöd unde beholf syn mogen, in unde myt dusser 
mvner appellacien sette ik my unde alle myne guder bewechlich unde 
unbewechlich unde de beschuttinge bescherminge mynes gnedigesten 
herren vorbenomet und protestere, dat ik dusse myne appellacien wille 
vorvolgen, to rechter tid ok vorbeteren, dar my des nod werth syn. 


Das Datum ergiebt sich aus der Urkunde 1491, Juli 29, an 
welchem "Tae der Erzbischof die Richter fir den Prozess Thile Bruck- 
müllers gegen. Heime Rode bestimmt. 


1491. Juli 29. Magdeburg. wm. 


kurzbischof Ernst setzt den Offizial und den Möllenvogt zu Richtern 

in der Klage des Schulzen von Wörmlitz gegen Heinrich Rode den 

ältern zu Magdeburg. 
Cop. 26 fol, 238. 
St. M. 

Wyr von gods gnaden Ernst ertzbischoff zew Magdeburg, primas 
in Germanien. und administrator der kirchen zw Halberstad, herezog 
zw Sachssen, lantgrave in Doringen und marggrave zcu Meyssen ent- 
biethen euch ern Kilianen von Iezdstein «loctori etc. unserm official 
und Glorieszen Kerstians mollenvoyte zew Magdeburg unser gunst und 
fugen euch ze wissen, wie sich Tile Bruchmuller, schultze zu Worme- 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


etlichen beswerungen, so ym von hultzen und 
iden stad Magdeburg uff anclage Heinrich Roden 
escheen, an uns als der gerichte obirsten herrn und 
lawth und inhald einer schriftlichen appellacion der 
an uns brocht, die wir auch zw rechtfertigen angenomen 
nd geappeliert und so wir dann itzundt mit andern 
tifte sachen und gescheften beladen sind, derhalben 
pellacion mit yrem anhange zew unser selbst gegen- 
Fhoren und zu rechtfertigen verhindert werden, ist 
erung an uch hiemit empfehlende, wollit die gnanten 
r und Heinrich Roden den eldern ader yre procura- 
schen, sie gegen enander gutlich verhoren und die 
n mit yrem anhange fruntlich beyzeulegen und zeu 
leisz ankeren, ader wu das nicht sein wil, alsdann 
dinge rechtlichen verhoren und darinnen bisz zew 
^n usztrage execucion und entschied handelen und 
ı in rechten eigen und geburen wil; und ab eynichem 
beweysung und gezeewgnisz furzeubringen not sein 
hte wie geburlich mit vorheyschung und gewonlicher 
nen und zeu verhóren, und ob sich des ymand sperrig 


n ader die mit penen und eensuren des rechten von 
rzcu zewingen.  Wollit darzu dasjhenige, was in 








Nr, 720—773, 1491. 438 


1491. September 13. 7413. 


Abt Nicolaus wm Iillersleben belehnt den Schöffen Uyriakus 
Germersleben und seine Frau Gertrud mit 11, Hufe Landes zu 
Gross- Rodensleben auf 12 Schillinge jährlichen Zinses, wie es 
Cone Meyger aus Magdeburg vorher gehabt. 

Cop. Hillersleben fol. 115". 

Universitäts- Bibliothek zu Jena. 


— anno domini 1491 am dynstag na Nativitatis Marie virginis. 


1491. September 22. Magdeburg. 419. 


Vertrag zwischen dem Kloster Neundorf, Gebhard von Alvensleben 
und den Bauern von Ilemstädt einerseits und Bürgern von 
Magdeburg andererseits über einen Totschlag. 

Or. Pup. ausgeschnitten. Si. abgesprungen. Der Brief ist wegen mehrerer 
Beschädigungen aufgeklebt. Die eryinzten Worte stehen in eckigen 
Klammern. Unter dem Briefe steht von gleichzeitiger Hund: Goncor- 
dia prefata est ingrosseta in libro prepositure maioris ecclesie Magde- 
burgensis, ad quem habetur recursio, si opus erit, quod absit. Auf 
der Jtückseite steht von derselben Hand: Custodiatur optime, ne per- 
datur. 


(ieh. Staatsarchiv zu Berlin. 


Anno ete. XC primo. am dage sancti Mauricii im bichthuse der 
predeker orden to Magdeburg is van den werdigen herren ern Nicolao 
Seger, propst to Sehusen unde canonick der kerken sunte Sebastian, 
unde meister Anthonio Grabow, vicario in der domkerken to Magdeburg, 
van wegin der wirdigen unde innigen er Johan Rexeze probst unde 
Anne von der Schulenburg ebbtissen, priorissen und ganczen samme- 
ninge des closters to Nigendorp by Gardelege belegen, Geverden van 
Alvensleve to Gardeleve unde gemeynheit edir de gemeyne bure des 
dorpes Hemstede unde alle derjennen, de in dessen underscreven saken 
byfal gedan hebben, amme eynen unde de ersamen Mauritz Gorren- 
hagen unde Hermen Persick, borger in der olden stad Magdeburg, van 
wegen Heyne, Claus und Hans gebroder genomth dy Pryloppe am 
andern parte bespraken unde gentzliken tom ende gededinget in disser 
nasereven wise, so alsz dij meynen bure unde menne von Hemstede 
oren seligen vader Titke Prillop umme etlike myszdath, dar he mede 
verdacht unde beruchtet was, gegrepen, gebunden unde in gefenknisse 
to Gardelege up de borch gefurt und gebracht hebben unde zo van 
dem levende zum dode gekamen is in der sulven gevenknisse, dat de 
vorscreven provest eder de vorstender tor stede unde de gemeynheit 
des vorscreven dorpes Hemsted schullen unde willen dussen vorscreven 
Priloppen vor sulke averfarunge, alz oren vorscreven seligen vader 
van den mennen to Hemstede geschen is, unde ok de eyne saue to 
Gardeleve mit dem vader getovet unde dij ander saue to Calve up der 

Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 28 


Trkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


lude unses g. hern van Magdeburg gevangen unde 
| unde v ‘o muchte andrepen (?), geven 
ıdeachtentig gulden sunder jennigerleye infal ofte 
den in eyner summen bereid an guden golden aver- 
bventieh gude rinssche gulden schullen de gmelte 
nheit des dorpes Hemstede betalen unde gelden up 
nen schrivet XCH, to Magdeburg im have des 
Anthonii Grabow; ok zo schullen unde willen de 
nstede de knaken des lichames Titke Prilop ores 
erne alze men dy im torne, dar he in fenknisse 
bekamen kan, laten bringen up eyne wigede stede 
ok mit erliken . . .' vigilien unde selemissen im 
Ip laten begeen unde ok furder veer menre laten 
» eyne reyse wente tor Wilsnak, dar or opper to 
path zo schal de ergmelt propst also beschaffen, dat 
pp unde ore moder dat erve, dat or selige vader 
ime dorpe Hempstede in der wise unde stalt, alz 
aller richtiger tobehoringe, alz ze van Heymstede 
gen weder anfangen, dat to bewonen efte to vi 
alder evenst is, dar on dy vorscreven probst efte 


osters to Nigendorp neinerleye wis inval in don 








Nr. 774. 1491. 485 


de vorbenomden Prilop dat verveiden myt einer gemeynen orveide 
unde de vorborgen myt den vorscreven borgen. Dar to mer weten- 
heit unde orkunde hebbe wy laden snyden eynen breff uth deme 
andern. Datum ut supra under unser domprovestie to Magdeburg 


ingesegell. 
! Unleserliches Wort. 


1491. Oktober 1. | 444. 


Erzbischof Ernst bestätigt die durch seine Räte getroffene Ent- 
scheidung eines Streites zwischen Hartwig von Ruthenberg und 
die Wisskoff zu Magdeburg über eine Kornlieferung. 

Gleichzeit. Abschrift. Pap. 

Stadtarchiv zu Lüneburg. 

Zcuwissen, dar durch unszer Ernsth von gots gnaden ertzbischoft 
zcu Magdeburg, primas in Germanien unnd administrator der kirchen 
zcu Halberstadt, hertzogen zcu Sachszen, lantgraven in Doringen und 
margraven zcu Missen rethe, nemelichen die achbaren unde gestrengen 
unszern liehen getruwen ern Cristoffeln von Hayn doctor hofemeister etc. 
Heinrichen von Thun, Casperen von Malditz und ern Ulrichen Vogt 
liceneiathen canceler etc. usz unszerm bevehelich uff ansuchen Hert- 
wichen von Ruthenbergk in gebrechen und schelen sczwisszen öm als 
clegern eyns und den vorsichtigen Heinen Wiskoff szeliger nachge- 
lasszen erben und orer mitgeselschafft borgeren unszer alden stadt 
Magdeburgk unszern lieben getruwen als beclagethen anders teils 
etzlicher zcuspruch und forderungk, szo er zu ynen vormeynt etc. 
schwebent, beide obgerurte parth vor sye uff fritag nach Michaelis der 
weniger zeal in eynunnuntzichsten jar sulch zeweitrach und gebrechen 
zcu vorhoren bescheiden haben, vor welchen gedachter Harthwigh von 
Ruthenberch durch eynen redener lisz vorbrengen, wy die obgedachte 
geselschaft der Wiskoffe durch orer geselschaft dyner und hendeler mit 
Thomas Godiken zcu der czit eyn burger zcum Elbichen in Prusszen 
gehandelt, das vilichte Thomas Godicke gedochter der geselschaft in 
schult vorhafft unde so obgemelthe Thomas durch die und ander schulde 
were vorlauffen, hethe Pavel Deben von der Wiskoffe geselschaft wegen 
eynen kummer zcu edlichem korne zcu Mithelburg in Sehelant gethan 
yn meynunge, sulche schult, wie Thomas Godike der geselschaft vor- 
flicht, dor an zeu bekomen, welch vor vorkummert korne Hardtwige 
hethe zcugestanden und were durch den kummer von Pavel Deben 
der geselschaft zeu guthe geschen, mit Pavel Deben vor alterluthen 
der dutschen hense zeu Brugk yn Flanderen langheczit yn krige 
gestanden und dy alderluthe obgemelth hethen die partigen irer irrungh 
nicht kunden entsetzen, sundern die vil gedachten parthigen vormitdels 
evner kommissigen an den radt zeum Elbingen vorwiszedt yn der 
gestalt, welch parth die besten kuntschaft vorbrechte, sulde die summen 
geldes, wye von dem korne uflgekomen und by den alterluthen leghe, 
gerecht und uberantwert; ausz krafft sulcher commissigen weren Hart- 

28* 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


hrge unde Pavel Deben vor gericht und radt zeum 
1, doszelbist Hertwigh vom Ruthenberg sulch 
recht wunnen und erstanden hethe und 
schaft weren oem yn dryethuszent margk prus 
n hundert wenger edder meher, vor sine erliden 
orden, lutes eyn vorsigelten uffen kuntschaft 
icum Elbingen uszgegangen, die er ancz 
»dder die vilgedachten Wiskoffe und vr mittge 
underrichtunge liszen saghe sich anfeng- 
h von Hertwige vom Ruthenberge vormelt were, 
. daz Lodewigk Gruber der ; schaft dyner mit 
eu der zeeit Hartwichs Ruthenberges her yn vor- 
orns kauffs were gewesen und oen vor gelegung 
uff eyelf hundert und drissig ungersche  gulden 
rmeldunge Thomas Godigke hantschrifit zoden 
Thomas Godigken Lotwigk Gruber, der Wiskoffe und 
dyner und hendeler, sechsich lesthe korns vorkouft, 
k Thomas Godiken yner adder 
schiff geladen und geschifft und des s sulden 
I Lodewigk Gruben ebenthur fl n, und wen sy 
o solde Hertwigk Ruthenbergk dy funffezig lesthe 
do von gekaufft, Pavel Deben von Lodewigh Grubers 








Nr. 775. 1491. 487 


daz alles us dem gemelden richtshandel bewislich were czu machen, und. 
beschlislichen wer daz vormeint urteil und condemnacion von den- 
ghennen, dy kein gerichtsczwang yn Pavel Deben adder by personen 
der geselschaft vil gedocht gehabt hethen, und alzo durch yr selbs dem 
und de facto ergangen derlanget und uszbracht, derhalben unbestendich 
und gantz von unwirden, und dor uffgenanthe unszer rethe angeruffen 
und angezogen, Hartwig Rauthenberge zeu wyszen, seyn unbillichs vor- 
nehmen abezcustellen anghesyn oeren grossen vorterblichen schaden, 
darynne die geselschaft \ormittelst synem thun gefurt und gebracht 
worden ist, wu aber Hartwig sullicher undderrichtung sich nicht wolt 
settigen lasen, weren wir irer als or landesfursth und herre und 
ordentlicher richter zeu rechte gantz mechtig. Usz sulcher beider parten 
abgedochten vorbrengen haben gedochten unszer rethe befunden, noch 
dem kein parth dem andern sines anbrengen gestendig, das suddenne 
irrung rechtfertigunge wolt erfordern und dar uff Hartwig von Ruthen- 
berg eyne czimeliche vorfassung zeu rechte, damite die gebrechen uft 
das slunigste yre entschafft mochten ergriffen, vorgeslagen, des sich 
Hartwig biss uff den sonabent negst volgende, was ym zcu thun zcu 
bedenken, hat gebethen, und ist ufl gemelte ezeit vor unser rechten 
obgemelt  erschinen und  syne bedacht gesagt der  meynung, 
were(?) disse sache groswichtig und yn so viel gestanden, daz ersyner 
erpguther dar durch gelofen hat musszen und were nieht des vor- 
mugens, sich widderumb in recht zeu geben und uszzcufuren, sunder 
wolt anheym zeihen, seyner rath, waz ime furder zeu thun were, 
gebruchen, und hat daruff sin abeschiedt genomen. | Uff sudden bedeng- 
lich antwert von Hartwigk Ruthenberg angesagt haben die Wiskoffe 
yre mitgeselschaft unser obgemelte rethe an unser stadt angeruffen 
vrer rechtlichen  gebot, die sie uff uns wie obberurt gethan, indenck 
zcu seyn und yn des eyn warhaftige kuntschaft zeu geben, und so wir. 
dan der Wiszkoffe und ire geselschafft vleissige bethe ufrichtig befunden 
und der billicheit gantz gemesz, haben wir in alles und iglichs wie 
obin vermelt vor unszern rethen geschehen und vorhandelt disse unszer 
offen kuntschafft mit unsern uffgedrugkten ingeszegel besigelt geben 
zcu Magdeburg sonnabendes nach Michaelis im jare obenberurt. 


1491. Oktober 3. 145. 
Thomas Harkstro zu Magdeburg verkauft mit Zustimmung des 
Abis. Andreas von Berge un Burthold. Swysow und nach dessen 
Tode un das Hospital S. Thomae. und Simonis et Judae. in der 
Neustadt 4 Gulden von 2 Hufen und dem Zehnten zu Bahrendorf 
wiederkäuflich für 100 Gulden und verpflichtet sich zum Wieder- 
kauf in 10 Jahren. 

Or. l'erq. zerschnitten. Sp. abgeschnitten. 
Archiv der Kloster Bergischen Stiftung. 
vierteynhundert und dar nah im eynundnegentigesten jare am 
mandage nah Michaelis des billigen erczengels. 





/rkundenbuch der Stadt Magdeburg. 
0. 7 
fhickt dem Rate von Zerbst einen geaichten Scheffel. 


st. 
J. N. R.J. 

dinst myt vormoge alles gud 

len frunde. Ik vorsta wol jw schriven d 

nd lige jw mynen schepel, de geücht und gemeten 

s irden schepel up unsem radhuse, den mogen gy 

| meten, ik weit anders nicht, wen dat 

und unse schepel; kunde ik juwer wisheit vele to 

wesen, dede ik willich und gerne. Gescreven to 

idage na Diannisgi anno XCI Hans Teyge. 
samen und wolwisen borgermestern und rad- 

Izerwest 


4. 


rhundert darnach im einundneunzigsten 
ist der Bürgermeister Heinrich Müller Zeuge, als 


jche Amtmann Hans Schos: 
mit_ dessen Unter. 








Nr. 776—781. 1491. : 489 


Wir Johanns, von gots gnaden marggrave zu Brandenburg etc 
unnd kurfurst, zu Stettin, Pommern etc. hertzog, burggrave zu Nurem- 
berg unnd furst zu Rugen, bekennen und thun kunth offentlich mit 
disem brive fur uns, unnser erben unnd nachkommen unnd sunst vor 
allermenigelich, nachdem unns unnser lieber besunder Heinrich Ale- 
mann burgermeister zu Magdeburg auf unnser betlich ersuchen tawsent 
reinisch gulden gelihen J die wir vonn im an barem golt empfangen 
unnd furder in unsern mercklichen nutz und frommen gewannt, dafur 
sich dann unnser lieb getrewen burgermeister .unnd rathmann unnser 
stat Gardelegen im namen eins widerkhauffs verschreben, von solichen 
tawsent gulden hewtsummen Heinrich Aleman, seinen erben oder wer 
den kaufbrive mit seinem gueten willen unnd wissen innen haben 
wirdet, jerlich sechtzig reinisch gulden, dieweyl solicher widerkauff stet, 
zu zins zu geben unnd zu reichen, das wir von in zu sonnderlichem 
dankh unnd wolgefallen angenommen mit gnaden zu erkennen, gereden 
und versprechen darauff fur unns, unnser erben unnd nachkommen, 
die gnannten burgermeister unnd rathmanne unnser stat Gardelege 
oder ir nachkomen solicher sechtzig gulden zins gegen Heinrich Ale- 
mann, seinen erben oder wer den kauflbrive mit seinem gutten willen 
und wissen innen haben wirdet, sambt der hewbtsummen auch alle 
beweyszliche scheden, wo der eniche darauf gingen, gnügelich zu 
benehmen unnd schadlos zu halden, getrewlich und ungeverd. Zu 
urkunth mit unserm anhangenden innsigell versigelt gegeben zur 
Newenstat an der Vina nach Cristi unnsers hern geburt virzehen- 
hundert und im einundnewntzigsten jare am dunrstag nach Presen- 
tacionis Marie virginis gloriosissime. 


1491. Neustadt a. d. Finow. 180. 


Kurfürst Johann von Brandenburg stellt der Stadt Stendal einen 
Schadlosbrief aus über eine Schuld von 1000 Gulden, welche sie 
für ihn bei dem Büryermeister Heinrich Alemann gegen 60 Gulden 
Zins aufgenommen hat. 

Or. Perg. 

Stadtarchiv zu Stendal. 

Riedel, Cod. dipl. Brandenb. I, 15, S. 426. 
— Newennstadt an der Vina — virzehnhundert und im einund- 

newntzigsten jaren. ln 


1491. 181. 


Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Albrecht Stein an Drewes 
thor Westen und Peter Frangke, Vorsteher der Kirche S. Ambrosii 
in der Sudenburg, einen halben Gulden für 10 Gulden wieder- 
käuflich verkauft hat. 

Cop. des Abts Andreas S. 144”. 

Regest : Holstein, UB, des Klosters Berge Nr. 637. 


-— 


[[rkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


" 30. 
zu Berge belehnt Katharina, weiland Michael 
er, mit einem Haus und Hof auf dem Pfeifers- 
dem Kloster jährlich 8 Schilling Pfennige zinst 
Andreas S, 139 
in, UB. des Klosters Berge 
» negest vor der besnidinge unses heren Jesu Christi. 


183. 
land Michael Anefelds Tochter, bekennt, an Cord, 
leolai, 3 Schock Groschen jährlichen Zinses aus ihrem 
ifersberge belegenen Hause für 18 Gulden auf 
kauft zu haben. 

Andreas S. 140". 
in, UB.des Klosters Berge 


imcisionis. 


Halberstadt. 


ist bittet Fürsten, Herren und Räte, Hartwig von 








Nr. 782—785. 1491— 1492. 441 


notdurfftige vorhorung des handels gethan, da selbs sich die Wiszkoffe 
mit irem anhang erbothen, wo Hartwig Ruthenberg yrer gegeben und 
ertzalter underricht der sachen nicht benugig, solten wir als yr landesz- 
furst herre und ordentlicher richter zcu rechte gantz mechtig sein, und 
die weil dan in der vorhorung keyn parth dem andern seins furbren- 
gens gestendig, ist durch unszer rethe obgedacht befunden, daz sulch 
irrung rechtfertigung wolle erfordern, haben derhalben Ruttenberg eyn 
zcemeliche vorfassung und usztrag des rechten vorgeslagen, daruff sich 
Hartwig nach gehabtem bedencken hat horen lassen, das synis vor- 
mogens nicht were, sich mit seinen wedderteilen in recht zcu geben, 
sundern wolt dorinne seiner frunde rath gebruchen und alzo seinen 
abscheid genommen, daruff wir hernach von den obgenanten Wisz- 
kopfen den unszern fleissig angelangt und gebethen seyn, ym sulcher 
yrer erbietung unser schriftlich bekenntnisse zcu geben, daz wir yne 
usz czemlikeit nicht haben vorsagen mogen und yne alzo dissze schrifft- 
liche kuntschafft des ergeben handels gegeben, euch allen fruntlich 
bittende, von den andern gutlich und den unszern ernstlich begerende, 
ob vihlgedachter Hartwig von Ruthenberg ober sulch ezemlich gethan 
erbithen der Wiszkopfe und yrer geselschafft wedder yre personen ader 
gutter ichts gedechte furzwnemen, wollit ym sulehs gegen den unszern, 
der wir zw rechte mechtig sein, nicht vorstaten, sundern yn widder 
vor uns als der beclagten ordentlichen richter und landeszfursten mit 
der sache weyszen, sal ym geburlichs rechten durch uns vorhulfen 
werden, euch des gutwillig und der billikeit nach ertzeigen, als wir 
uns des vorseben und vr wedderumb gleiches falles von uns zw beschen 
warten wollet, sein wir umb euch allen und ydern iu sunder geneigt 
zcu vordinen vorschulden zcu erkennen und die unszern thun uns 
doran zcu gefallen. Zcu urkundt mit unsern zcuruke angedruckten 
pitzscher verszigelt und geben zcu Halberstadt montags nach Felicis 
in pincis anuo domini etc. nonagesimo secundo. 


1499. Januar 17. «SD. 


Das Domkapitel genehmigt die Aufnahme eines Kapitals auf ein 
Haus in der Sudenburg. 

Cop. 102 fol. 62". 

St. M. 

Decanus senior et capitulum ecclesie Magdeburgensis honorabili 
viro. domino Johanni prepositure Magdeburgensis procuratori salutem. 
Noveritis quod de nostro consensu et voluntate est, ut Hans Tzyen 
faber super domo sua in suburbio meridionali Magdeburgensi ex 
opposito ville Judeorum sita XXX florenos renenses recipere et pro illis 
annuum censum vendere valeat, sic tamen quod huiusmodi summam 
capitalem cum censu infra 4° annos a dato presencium reemat et ab- 
solvat. Datum anno domini MCCCCXCI. ipso die sancti Anthonii. 


——? 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


3. 786. 
eL genehmigt die Aufnahme eines Kapitals auf ein 
Sudenburg. 


r et capitulum ecclesie Magdeburgensis honorabili 
i prepositure Magdeburgensis procuratori salutem. 
nostro consensu et voluntate est, ut Matheus Eick- 
meridionalis Magdeburgensis, super domo sua ibidem 
tea infirmorum sita vulgariter tom rugen manne 
llorenos renenses recipere et pro illis annuum censum 
amen quod huiusmodi censum infra 4” annos a dato 
» de predicta domo reemat et absolvat. Datum 
ia 4" post festum sancti Anthonii. 


787. 
cl genehmigt die Aufnahme eines Kapitals auf eine 
Gross - Weddingen. 








Nr. 786 —790. 1492. 448 


bede, juwe leve willen de gnanten juwen borger, dener unde under- 
saten daran unde szo vorder underwiszen, dat ze deme benomeden 
unsem borger nach vorwandtnissze sunder vorder lettinge in der guthe 
gnoch don unde willen maken, ander unkost, moyge unde rechteforde- 
ringe tho vormyden, vordenen wy tigen juwe leve, szo dat an unsz 
gelanget, wedderumme gerne. Gescreven am myddeweken post Mathie 
apostoli under unszer stadt secret anno domini etc. XCII^, unde des 


juwer eygentlike antwerde. 
Radmanne unde innigesmester 


der alden stad Magdeborch. 


1492, Mürz 1. 189. 


Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Valentin Cordes zu 
Stemmern an Hans Duvel, Bürger in der Sudenburg, 8 Scheffel 
Weizen jáhrlicher Pacht aus seinem Wohnhof zu Stemmern und 
8 Morgen Landes auf Stemmer Mark für 36 Gulden auf Wieder- 
kauf verkauft hat. 

Cop. des Abts Andreas S. 150. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 646. 


— feria quinta proxima post Mathie apostoli. 


1492. März 22. 490. 


Borchard Harmen zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst, ihm 
zu seiner Forderung an einen Zerbster Bürger gu verhelfen. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zw Zerbst. 

Mynen willigen denst. Erszamen und wolwiszen leve hern. ldt 
hefft sick verlopen in vorgangen tiden, dat ick eynem juwem borgher 
genant Hans Heydeken verkofft hebbe etlick molt, dar myk denne 
noch aff hinderstellich vsz XII gulden unde wesz idt mick susz ge- 
kostet hefft, dar ick denne den genanten Hansze mit juck in dat recht 
getagen hebbe und sine guder beseth unde bekummerth unde ick dar 
denne ingewiszet byn na gelouffte unde gewonheyt juwer stadt etc. 
erszamen leven heren, boven dat ysz de riehter Peter Wegener genant, 
de hefft sick szo undergewunnen myn besettede unde erclagede gudt 
unde heflt geheten unde vergundt der frouwen sodan beer, alsze ick 
bosetht hadde, to vorkopen unde my van der handt to bryngen my 
arme manne to grotem drepliken schaden. Worumme ysz myne 
fruntlike bede, gv den vorgnanten juwen richter willen szo hebben 
unde anholden, dat he my myn bosette unde. uthgeclagede gudt 
wedder by de handt bringhen effte sodan geldt, alsze darvan ge- 
worden edder gekomen vsz, dat ik neynes arbeydes dar forder 
mer  bedoríffe. | Erszamen even  heren, ufltt sodans nicht en- 
scheghe, my juwe ersamheydt nicht daran wolden vordencken, myn 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


van den juwen to manen, wente ick wi 

myr gelt unde schaden to soken, denne by juwem 
leven heren mochte ick juwer vorbede hir inne 
Mk wedder juwe ersamheit alle tidt gherne unde 
schriftlike antwerdt. Gegeven am donredage na 
CH jar. 
Borchert Harmen, borger to Magdeburg. 


rszamen und wolwyszen borgermeystern unde rath- 


791. 


t Adolf von Anhalt leiht Nicolaus Thews ein Haus 
nberge auf 2*;, Schilling jährlichen Zinses und ein 
chen daselbst auf einen Vierding jährlich, welche 
Ih Gryper in Lehen gehabt hatte 

fehlt, da das Perg. auf einen Buchdeckel aufgeklebt war 

u Königsberg i. P. 

136. 








Nr. 791—793. 1492. 445 


Boddekers seliger wedwe edder itzund ohr elike werth nach vorberorder 
irclagunge jennige gerechticheyd to dem sulven huse vormeynden to 
hebbende, juwe leve willen se anlıolden, dat se uns unse lange und 
mennichfoldige vorseten tinse gutliken entrichten; geschege avers des 
nicht, mothen wy dat unse myt rechte irfordern, so wy ok bereyt ange- 
hoven und den gnanten Jacopp Koke hebben monieren lathen, weret 
aver sake, der gnanten juwe borger edder borgerschen sodanu husz 
nieht mochten vordedingen, ok in buwe unde wesende wedderbringen 
vormiddelst vorderinge der lehne nicht holden konden, willen se denne 
anhalden sodanes huses und orer gerechticheyt ave to treden, upp dat 
id nicht gar vorwustet und vornichtiget werde, so doch balde gescheen 
mochte, und willen juw gunstigen heren hirinne gutwillig bewiszen, dat 
vordynen wy tigen juwe ersamheydt alle tyd in flite gerne. Datum 
Magdeborch under unsers closters sigel am sondage Letare anno ete. XCH. 
Gertrudt Bilringes, priorissa des closters sunte 
Mariae Magdalenen in der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen  borgermeistern und rathmannen tho 
Czerwist —. 


1492. April 9. Magdeburg. 493. 


Die erzbischoflichen Räte entscheiden einen Streit. zwischen Joachim 
Winterfeld und seiner. Frau (ese. einerseits und dem Rate von 
Magdeburg underseits über einen Nachlass. 

Cop. 69 fol. 208°. 

St. M. 

Zeu wissen, das durch unsers Ernsts von gots gnaden ertzbischoffs 
zcu Magdeburg, primatis in Germanien und administrators der kirchen 
zu Halberstad, herzcogs zu Sachssen, landgraves in Doringen und marg- 
graves zu Meissen rethe, nemlichen die achtparen und gestrengen unser 
lieben getrawen ern Cristofleren vom Hayn doctor etc. hoffemeistern, 
Hansen Kotzen und ein Johannsen Mogenhofer doetorn ete. uf unserm 
befehel in schelen und gebrechen zewuschen Joachym Winterfeld und 
Geysen seiner elichen hawszfrawen alz clegers eins und den ersamen 
und vorsichtigen unsern lieben getruwen den rathmannen und inninges- 
meistern unser alden stad Magdeburg als beclagten anders teils der 
freyhung halben, so Winterfeld Gevsen obgnanth in verlouffen zceiten 
in yrem juncfrawliehen stande wider ire formunden wissen und willen 
und irer des raths und gantzen stad statuten und wilkore, der dann 
vilgedachte Gevsen underworfen, zu dem sacrament der heiligen ehe 
genohmen haben, dardurch vilgemelten Joachym und Geysen in pene 
in den selbten statuten und wilkorn begriffen gefallen sein solten etc. 
swebende nach guugsamer beider obgerurther partheien vorbrengung 
und vorhorung und vilgehabter muhe mit yren guthen wissen, willen 
uud vulborth betedinget und besprochen ist, in massen hernach volget, 
und also, das vilgedachtem Winterfelde als vormunden obgnanther 


[Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ien hausfrawen an irer stad ein dritteteil aller und 
gutere, ligenden sehulden und cleynothen, was hir 
gdeburg in die gerade nicht gehort, so Heinrich 
liger nach sich gelassen hat, zustehen und volgen 
:h ein dritteil an. zeweyhundert funfundzewenczig 
so von dem hawse ires vaters gefallen, darzeu aueh 
 itzt awszstehendigen schulden, sovil sich der nach 
ien Geysen und irer geswisterth vormunden rechen- 
cuthune befinden werden, die dann dureh ire vor- 
&l geslagen und durch Geysen und ire geswisterth 
den solle, welcher dritteil ir alsdann in der losung 
In sal sich Winterfeld und Geysen obgnanth undir- 
zen sallen Winterfelt funffzcehen gulden 

jars vor Geysen seine hawszfrawen und acht- 
erlich, darumb sie sich berathen sollen, abgeslagen 
hesprochen und bethedinget, das vilgedachter Joachym 
Miche hausfrawe die zceit yres lebens unser alden 
leiden sollen, darinne nicht wandern naeh wonen, 
;"bgemelter sachen halben gentzlich und gar ent- 
ind bethedinget, auch allir widerwil, gremsehaft und 


on erwachsen gantz tod und abe sein und kein teil 








Nr. 794. 1492. 447 


ribus provide facta dinoscuntur, quatinus firmitatis robur obtineant, 
nostre convenit pontificalis auctoritatis presidio communiri, eapropter 
tanı presentibus quam futuris Cristi fidelibus cupimus fore notum ex 
parte dilectorum nobis in Cristo testamentariorum ac ultime voluntatis 
executorum honorabilis quondam dilecti nobis devoti Nicolai Hogen, 
presbiteri et viceplebani sive rectoris ecclesie parrochialis sancti 
Johannis veteris civitatis nostre Magdeburgensis, bone memorie, ad nos 
esse fidei relacione deductum, qualiter idem viceplebanus et testator, 
dum in humanis esset, pio devocionis zelo concitatus in laudem dei 
omnipotentis ac sue intemerate genitricis virginis Marie veneracionem 
omniumque fidelium salutem animarum cuiusdam novi beneficii eccle- 
siastici fundacionem et instauracionem sub denrominacione et vocabulo 
secundi ministerii vel secunde fundacionis altaris beate Marie virginis 
in ecclesia parrochiali sancti Johannis predieta procuraverit donando 
et appropriando ad ipsius beneficii erectionem, quod eciam beneficium 
Rorate celi nuncupabitur, tricentos florenos auri renenses de suis iuste 
facultatibus conquisitis pro nonnullis censibus et redditibus perpetuis 
videlicet quindecim annuis iusto reempcionis pacto comparandis ipsique 
beneficio ymmo pocius eius vero et legitimo pro tempore possessori 
applicandis et assignandis volens et instituens eundem possessorem pro 
sublevacione eorundem ad tres missas ebdomedales in modum subse- 
quentem fore obligatum, ita videlicet, quod singulis diebus lune alio 
impedimento non obstante lcgitimo vel alia die teriata, si plebano pro 
tempore ibidem pocius ita fuerit visum, ante incepcionem summe misse 
sub primo pulsu una missa Rorate celi ex turno altaristarum diete 
ecclesie per eum, quem ordo tetigerit, decantatur impedimento tamen 
quolibet more vel protaccione ante missam summani semper cessante, 
eui decantanti presbitero per fraternitatem Rorate celi ecclesie eiusdem 
provisores duo grossi novi, quorum quinquaginta duo unum florenum 
valeant renensem, distribuentur, possessor tamen huius beneficii ante- 
dictus nihilominus qualibet secunda feria, dummodo aliud impedimentum 
non obstiterit, eciam cum ordo ex turno altaristarum eandem missam 
decantandi eum non tetigerit aliam ante vel post missam legere eodem 
die teneatur et aliam missam ebdomodalem secundam omni quarta 
feria pro ipsius testatoris et parentum suorum ac omnium ex familia 
eius atque ex fraternitate predicta defunctorum animarum salute simi- 
liter legere sit astrictus. "Tertiam «quoque missam in quamlibet feriam 
sextam de tempore vel iuxta devocionem suam vel ad beneplacitum 
plebani dicat aliasque in omnibus et singulis statutis, consuetudinibus 
ac distributionibus ecclesie prefate reliquis altaristis ibidem seu confor- 
mis personaliter «quoque resideat iurisdiccioni ordinarii sui se sub- 
mittens, ius vero patronatus seu presentandi ad vitricos aut provisores 
ecclesie sancti Johannis predicte pro tempore existentes perpetuo per- 
tinebit, qui ad peticionem fraternitatis prememorate, quam ipsi confratres 
eo beneficio quocumque modo vacante facere habebunt, aliquem pres- 
biterum secularem seu clericum abilem et ydoneum infra anni spacium in 


Urkundenbueh der Stadt Magdeburg, 


endum presentabunt, panem quoque et vinum pro 
lia huiusmodi beneficii ornamenta ecclesiastica quo- 
in provisores eiusdem fraternitatis procurabunt et 
satisfaceione laborum huius instauracionis pretextu 
kta ecelesie consuetudinem providebunt facientque 
nomine fraternitatis perceptis et expositis plebano 
nonnullis confratribus ad hoc deputandis adiunctis 
, quorum consilio et assensu id quod superfuerit emo 

: utilitatem fraternitatis vel beneficii seu misse huius vel 
convertatur, super quo, si prefati concordare non 
tune debeat esse cognicio, in quem usum emolimenta 
|. Dedit quoque et appropriavit supradictus testator 
henses pro domo habitacionis commodosa ad usum 
sessoris comparanda, dum eeiam et quandocumque 
:ntorum — florenorum. antedietorum per provisores 
Me accedente consilio et voluntate plebanorum ae 
soris in alios census mora postposita convertantur, 
(ate Rorate celi cessante et e medio sublata iuxta 
in vim admissionis prefate misse Rorate celi sigillati 
issionis ipsius prepositi desuper datarum, extunc 


de iure presentandi atque nominandi plenam et 








Nr. 794 —797. 1492. 449 


premissorum presentes nostras confirmacionis litteras perpetuo duraturas 
exinde fieri sigillique nostri maioris iussimus et fecimus appensione 
communiri. Datum et actum in civitate nostra Magdeburg anno domini 
M CCCC XCII*, die vero Martis, XVII mensis Aprilis. 


1499. April 93. 795. 


Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Jakob Gildemeister cu 
Ilermsdorf einen Viertel Weizen jáhrlicher Rente aus seinem Wohn- 
hause an Henning Kremer zu Magdeburg für 25 Gulden wieder- 
käuflich verkauft hat. 

Cop. des Abts Andreas S. 155. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 650. 


— feria secunda in paschalibus. 


1492. April 24. u C 796. 


Abt Andreas zu Derge belehnt den Bürger Cyriacus Berndes mit 
einem Haus hinter dem Kleiderhofe, geheissen zur weissen Lilie, 
welches dem Kloster jährlich 25 Schilling Pfennige zinst und mit 
welchem bisher Hans Garbreter belehnt war. 


Cop. des Abts Andreas S. 155. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 651. 


— feria tercia in paschalibus. 


1492. April 30. mM 494. 
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, darauf zu sehen 
dass die Diergefüsse das richtige Mass haben. 


Or. Perg. Si. 
Studturchir zu Zerbst. 


Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen bsundern guden frunde. 
De taferner und ander unse borger und vorwanten hebben uns an- 
gebracht beclagende, dat grote ungelicheid sy der copen, vathe, ferndele 
und vethe, dar de juwen ohr gebrowen behr inleggen und ohne toge- 
ford werde, dat ohne sere swerlick sie und avedrage, vorsehnde juwer 
leve nicht eygentliken inne und eyn wetend hebben etc. van deswegen, 
guden frunde, bidden wy deger fruntliken, gy willen dar opp sehen 
und ein vormerckendt hebben und de dynge also vogen und dar vor 
wesen, dat eyn sodans gewandelt und gherechtverdiget und dar mede 
nach der mathe und gebore geholden werde, vorsehn wy uns tho juwer 
leve wol und vordenend, wur wy mogen, gerne, und des juwer leve 
antwerde. Geschreven am mandage post Quasimodogeniti anno domini 
ete. Xll". Rathman und innigismester 

der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermester und rathman tho Czerwest —. 


Geschiehtsq. d. Pr. Sachsen. XXVIII, 4. 29 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


Stadt Magdeburg bezeugt, dass er den Vor 
orschaft Rorate celi in der Johanniskirche zu treuer 

ltars U. L. Johann Gobel nach der 
Id dem Testamente des Nicolaus Hogen 15 Gulden jähr- 
hus der Stadt Schoss und Zins wiederkäuflich für 
lerkauft hat. 


nach dem Or. Perg., früher im Besitz Rathmanns, 


799. 
pn Magdeburg schreiben an Erzbischof Ernst wegen 
mit den. Barfüssern. 


Erzst. M. II, 183. 
'h. der Juden in Magdeb, 


porner furste. Ewern 








Nr. 798 —800. 1492. 451 


nach dem wir in ewerer gnaden beschutz und schirm stehin, 
hetten wir gemeint, dem rate were ein sulchs gein uns vorzunemen 
nicht noid gewest. Darumb ewere furstliche gnade bitten wir mit undir- 
tenigen vleis, ewere gnade welle uns armen joden so gnedich sein, uns 
vor sulchir unrechten gewalt beschuczen und vortheidingen, dem er- - 
samen rate zu Magdeburg beschaffen , sulch vornemen abezustellen unnd 
uns ewerer gnaden stad Magdburg zu unser nod wie vor zu gebruchen 
vorgonnen, danner so uns armen joden ymants in zuspruches vermeint 
ist zu haben, so ist ewer furstliche gnade unser allezceit leibis und 
gutis mechtig und ewere furstliche gnade wolle uns in gnedigem 
schutze und schirm behalden, uff das wir in sulchir geferlickeit und 
unrechter gewalt vor den smede- und schuknechten unsers leibis nicht 
in far stehin, das wellen wir armen joden mit unsern undirtenigen 
pflichten umb ewr furstliche gnade allezceit gerne vordienen. Gebin 
sonnabents nach Judica! anno domini 1492. Bitten ein gnedigis ant 
wurt. 

Von ewerer furstlichen gnaden arme joden Abraham 

und Kanolt, vorstender der gantzen jodenschafft ym 

jodendorff zu Magdburg. 


Beigeheftet folgender Zettel: 

Auch gnedigister und liebir herre, uns armen joden wirt von des 
thumprobsts official zu Magdburg des bannes halben etzliche beswerung, 
das vormals nie gewest, uffgelegt, darumb wir ewer gnaden molvoit 
zu ym geschigt, gebeten, uns bie alder gewonheit bleiben zu lassen, 
ist allis unhulflich; ewere furstliche gnade demutegelich bittend, dem 
official schreiben thuen, uns mit keinen nuwen funden zu ubirsetzen, 
sundern das bisz uff ewere furstliche zukunftt beruhen, und alles, was 
ewere furstliche gnaden erkennet, darnach richten wir uns alleczeit 
gerne. Datum ut supra. 


Adresse: Dem erwirdigisten — herrn Ernsten ertzbischoff zw 
Magdeburg etc. 


! Muss jedenfalls Julilate heissen, weil die Angelegenheit erst nach Ostern 
1492 geschehen, uuch die Misshandlung der Juden am Sonntag Jubilate vorfiel. 


1492. Mai 25. 800. 


Bericht des Móllenvogis Ilans Reynhart über den Judenkrawall 
und über die Verhandlungen deswegen mit den Rate der Stadt. 
Or. Pup. 
St. M, s. r. A. Erzst. M. II, 183. 
Güdemann, Geschichte der Juden in Magdeburg S. 44. (Bis *). 


Achtbar und hochgelarter günstiger herr unnd fürderer. Ich bitt 
euch wissen dar in ostern amm mittwoch etlich geschickt von eym 
joden, der selbander ken Nürnbergk ist geritten, als iclı vermerke, myn 
gnedigsten hern und uch mit andern siner gnaden rethen woll wissent- 
lich, unnd als dann mynen gnedigsten hern in siner gnaden derwegen 

29* 


Urkundenbuchder Stadt Magdeburg. 


das ich die dinge heimlich in erfarunge unnd die 
nehmen sollt, zu erkennen hat gegeben, habe ic 
hdt, als es geschehen ist, vor mynes gnedigsten hern 
list, unnd was ich darumm getan, vill ze lange ze 
d dennoch die ding bie mir aleyne heimlich und 
in vertruwen, die joden ire zukünfft bie der hant 
as ist der selbte monnich, dem die oberfarung ge 
am sontag Jubilate auffem predigstul gestanden und 
1, wie im die oberfarunge geschehen were, und so 
ewaldigen nicht darumm theten klagen, er sulchs 
medeknechten, schustern und andern, das die sulchs 
Am sontag von stundt an nach der maltzit haben 
ht LX adder L ungeverlich auff dem nyen marght 
versammelt unnd doselbst eyn joden darnidder ge- 

in den todt verwundt, die andern joden haben 
| als mir die klage von stundt vom joden ist vor- 
ich zu den smedeknechten gegangen unnd gesagt, 
en so uff mynes gnedigsten herrn frieheit darnidder 
iben sie mir mit stoltzen worten geantwort unnd die 
ivoren nieht von wuste, geoflenbart und so zü mir 


gt, ob ich die joden vertedingen wolt, ich hette 








Nr. 800. 1492. ees 


zestraffen mit withern anhange geredt, habe ich geantwort, ich ver- 
stünde das wort ungericht nicht, sie sollten mir das dütten; haben uns 
fast mit vill worten underreth, dennoch liessen sie nicht abe vom un- 
gerichte. Do sprach ich zü ynen, myn gnedigster herr hette das ge- 
richt an der stede und were ungerichte thete, den mucht sin gnaden 
adder ich anstatt siner gnaden mit dem gerichte adder mit dem rechten 
straffen unnd ich verstünde das wort ungerichte nicht anders dann 
unrecht etc. Under langen hendeln, die woll vier stünde warthen, 
bathen sie mich, das ich die smedeknechte wolde verlassen, sie wolten 
sie selbstz straffen. Do sprach ich, diesache die hetten sie mir vorborgt, 
dar wolde ich von mynes gnedigsten hern unnd gerichte wegen die 
strafe nehmen, hetten sie aber welche straffe susz mit ynen, kunde 
ich yn nicht verbiethen; haben sie mich aber gebetten, die ding der 
verstrikungen der smedeknechten in rüge sten zelassen eyn tzit, dar 
sie forder mit mir darvon handel haben müchten, habe ich yn zugesagt, 
das die selbten ding so ungeverlich unnd unschedelich der smede vor- 
borgunge ansten solle, bisz das ich yn forder myne meynunge zü er- 
kennen gebe, so lange solten sie in hefften bliben, aber die joden 
wolden sie in mittlerer tzit in der stat nicht liden. It mym gnedigsten 
hern nicht wenigk macht an der selbten frieheit unnd am gerichte ge- 
legen, ap ye sine gnaden das gericht zefroszen loszen worde, muchten 
sie des gelichen alszdann- aber vornehmen, was mir aber merklichs 
ausz den dingen begeret ist, kan ich alles nicht schriben. Ich stee 
aber grosze abetüre unnd ferlikeit vor den smedeknechten, ich darfe 
keyn perdt vor der smede beslahen lassen, aber als itzt mynes gnedigsten 
hern biieff jungst an den rath durch mich gebracht, haben sie mir 
wiewol swerlich die joden wi vor zeliden antwert gegeben, unnd 
alsze sie mir des abindes antwert haben gegeben, sindt des 
morgens etliche joden dürch die stat gegangen unnd nach Borgh 
wollen wandern, die dann in der stat geslagen, geworffen unnd 
gejagt sint geworden, habe ich von stundt den radt angezogen, irer 
vorheissunge unnd züsage vermanth, haben sie geantwort, es sie yn 
leidt unnd dennoch flisz allinthalben vorgewant, dardurch sie vermeynen, 
forder nicht noth sin soll, bin ich in der meynunge zu mynen gnedigsten 
hern zerritthen geweszt, so habe ich vill zeschaffen, das ichs nicht ge- 
thun kan, ist myn fruntlich bete, wie ich mich ken dem rath unnd 
den smedeknechten der verstrickunge halben an siner gnaden erfarunge 
haben und mir zu erkennen geben wollet halten soll, dann ich ver- 
merke, das sie mynem gnedigsten hern fast in syner gnaden gebiete 
unnd frieheit griffen, wo es ynen gestat worde.* Ich habe ouch dem 
rath vom der huslin abezebrechen vill gesagt, sagen sie alle tzit, sie 
vertruwen es an myn gnedigsten herrn anders zeerlangen etc. 

Item es wert von dem appte von Berge klage ober mich an myn 
gnedigsten hern. kommen, ich habe ym mit den in der Sudenborch 
nieht mit geringer betrachtunge und rath eyn tych, den er in eynem 
gemeynen wege und fytrifft gemacht, auszgestochen, wie es von alter 


Frkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


die gemeynen strassen, die er allen armen 
haden vergraben hat, widder zugefullet, der- 

arme lute mich haben gebetten, nach dem sie selbsz 
worden, sulche grabe zugefullen, und wesz des 
ich gnuglich nachbringen, das der apt unrecht ist, 
n, den der apt gebueth hat, ouch haben abege- 

| gehowen , hett ich sorge, men worde mich galgen- 
haben etc. ist myn fruntlich bete, mym gnedigsten 
wissen lassen und ap ich verklagt worde, das sine 
lichtfertig geloube, der apt hat mich vorm capittel 
vill gelimpffs behalten. Item ich bin zu Geuszen 
dar das holtze hundert und LXIII stucken zu der 
ren, unnd hatte vermeynt, ich welt sulch holtz ze 
n Magdeburg bringen und schiffen lassen, so lyth 
in der Elbe in sulchem gebruche, das die fure, das 
unnd abeladen bie der Elbe grosse muhe und kost 
llichte in glicher kost ze lande gefort magh werden, 
»yn sindt, wo myn gnedigster herr etliche siner g. 
lem selbten kleynen dinste beladen will, ist myn 
nd rath sine gnade schikte mir bie kegenwertigen 
nder hir nach geschribene, das sie 


die ampte und a 








Nr. 801—802. 1492. 455 


1492. Mai 30. 801. 


Borchard Hermanns, Bürger eu Magdeburg, schreibt an Fürst 
Magnus von Anhalt, dass er eine Geldforderung an Hans 
Heideke habe und diese vor Gericht in allen Instanzen bis sur 
Pfändung erstritten habe. Die Pfündung auszuführen habe aber 
Peter Wegener, der Stadtrichter von Zerbst, verboten und hindere 
ihn auch ferner, seine rechtmässige Forderung zu erhalten. Der 
Gläubiger bittet daher den Fürsten, ihm Gerechtigkeit zu teil 
werden su lassen. 

Or. Pap. S, 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— Magdburg vortags unsirs herrn hymmelfardt anno etc. XCII^. 


1492. Juni 3. 802. 


Der Möllenvogt Hans Reynhart schreibt an den Erzbischof Ernst 
über die Beleidigung eines Barfüssers durch swei Juden. 

Or. Pap. Si. 

St. M. s.r. A. Erzst. M. II, 183. 

Güdemann, Gesch. der Juden in Magdeburg S. 47. 

Dem  houchwirdigsten in gott vatter, irluchten houchgebornen 
forsten unnd herrn herrn Ernsten, ertzbischoffen zu Magdeburg, primaten 
in Germanien unnd administratorn der kirchen zu Halberstat, hertzogen 
zu Sassen, lantgraven in Doringen unnd marggraven zu Meissen, 
mynen gnedigsten lieben herrn. 

Houchwirdigster in gott vatter irluchter houchgeborner furst, 
gnedigster lieber herr, myn verpflichte unnd gehorsame dinste syndt 
ewern gnaden voran willig bereit. Gnedigster herr, auff ewer gnaden 
itzt getane schrifite gebe ich ewern gnaden den handel zwuschen den 
joden unnd den barfussen monchen in undertenigen dinsten zu er- 
kennen. Es sindt zwey joden nach den ostern kortz ausz Magdeburg 
ken Nurenbergh geritten, haben ynen zwey barfusse monch eyn 
priester und eyn leybruder eyn halbe mile von Magdeburg begenth, 
hat des eynen joden perdt geschueth und den joden vertragen, hat sich 
der jode mit dem perdt erholt und in uppikeit zu dem priester, der 
vorgingh, gewanth unnd mit stoltzen worten obirfaren unnd in syn 
swert gegriffen, ap er yn slaen wolt, und das swert woll halb usz- 
gzogen, dor mit quam der leybruder ouch dar zu unnd der ander jode 
ranth zu sym gesellen unnd hiesz yn obil unnd sprach: Du narr 
sich das du unsz beyde ze schaden bringst, und so mit worten ge- 
strafft unnd syndt so von den monchen wegh geritten, als keyne ver- 
letzunge geton. Ungeverlich 1!, stunde dar nach wardt es mir 
wiszlich; do reyth ich mit myn knecht nach in meynunge, sie 
widderum zeholen, und so ich eyn mile von der stat quam, rytten ir 
zwey vor mir usz dem wege unnd kerten sich nach Eggeln und 
worden flichtig. Den volgt ich zwey mile nach, unnd alze sie in eyn 


|rkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Weren es zwei gepuren, so das ich sie nicht krege. 
myn gnedigster herr grave Magnus zu mir unnd 
wie die joden gewalt geton hetten, do sagt i 
' ding stille und geheym halten, uff das die joden 

rden, so sie von Nurnbergh kommen worden, ich 
Des is nu, als ich verstee, sine gnaden nicht ge- 
naden sulchs zugeschriben, dar auff ower gnaden 
geheym unnd die joden denn zu hanthaben und 
zukunfft ze halten geschriben hat, dem nach habe ich 

^ mir gehalten in vertruwen, die joden solten sulchs 
so hat der monnich am sontag Jubilate an i 
repredigt unnd die ding grosser dan an sich selbsz 

L die smedeknecht bewagen sindt geworden und 

| wie ich zuvorn geschriben, begangen, derwegen 

zwuschen dem rath in der olden stat unnd mir 
sich begeben haben, die ich ane muntliche under- 
riben kann. Ich bin ouch von stundt, so sulche 
arght geschehen, zu dem gardian in das parfusser 
nd die eldisten mit denselbten predigern verheischen 
hgt, das mich suleher lichtfertigen predig, dar ausz 

bosze entsthen muchte, vorwundere; er hat sich 
rten entschuldi; iter unnd mich der ding 








. Nr. 803 —804. 1492. 457 


1492. Juni 14. Augsburg. 804. 


Der Römische König Maximilian fordert die Stadt Magdeburg 
zum Beistande gegen den König vm Frankreich auf. 


Or. Perg. St. abgesprungen. 
St. M. s.r. A. Erzst. M. II, 612. 


Maximilian, von gots gnaden Romisch kunig, 
zu allentzeiten merer des reichs etc. 


Ersamen getrewen, unser lieber herr unnd vatter der HRomisch 
kayser etc. hat ain mandat auft euch auszgeen lassen, so wir euch 
mitsambt diser eingelegten schrifft zuschicken, darinnen er des kunigs 
von Frannckreichs ungepurlichen, unkristenlichen unnd unpillichen 
hanndels unnd furnemenns, so er bisher gegen unns in geswornem 
und versigeltem friden geupt hat unnd des noch in stater ubunng steet, 
grunntlichen unnd klerlichen bericht werden, und begeren demnach an 
euch mit besonnderm vleiss bittennd, ir wollennt sollichs alles unnd 
sonnderlich die schmach, so er unns mit unnserm gemahl zugefugt 
hat, auch unns unnser tochter mitsambt den lannden mit gewaltiger 
hannd bekriegt mit abnemung Ghelldern, Luttich unnd annder des 
heiligen reichs furstenthumbern, die er wider dasselb reich unnd im 
zuhilff taglichen an sich zeucht, zu hertzen nemen unnd betrachten 
unnd lautt der kavserlichen maiestat gebotsbrieven auff das aller- 
sterkest unnd nach ewerm hochsten vermugen auff dem tag in den 
kayserlichen brieven begriffen erscheinen unnd mitsambt unns unnd 
anndern unnsern unnd des heiligen reichs churfursten, fursten, glidern 
unnd unndertannen helffen unnd raten, sollich des kunig von Frannck- 
reichs schmach unnd ubel zu straffen, auch weyttern einpruch in das 
reich, so er in seinem gemutt unnd zutunnd in willen hat, mit der 
hilff gots unnd unnserm getrewen vleiss unnd arbeit zuverhutten ver- 
helffen unnd in dhain weg aussbeleyben, als ir sollichs seiner kayser- 
lichen maiestat, dem hailigen reich teutscher nacion unnd euch selbs 
zutun schuldig seidt unnd wir unns des dem sonndern vertrawen unnd 
genaigten willen nach, so wir zu euch tragen, genutzlichen zu euch 
versehn unnd dartzu verlassen, das wollen wir mitsambt dem gemellten 
unnsern lieben herrn unnd vater dem romischen kayser mit gnaden 
unnd ferdinung gegen euch erkennen unnd in guttem nymmer ver- 
gessen. Geben zu Augspurg am viertzehennden tag des monats Juny 
anno domini ete. LXXXXII, unnser reiche des Romischen im sibennden 
unnd des Hungrischen im anndern jaren. 

Ad mandatum domini 
regis in consilio. 


Adresse: Den ersamen unnsern unnd des reichs lieben getreuen 
burgermeister unnd rate der stat Magdburg. 


Jurkundenbuch der Stadt Magdeburg. 
05 


chem 


zu Berge belehnt den Bürger Jacob Theyge mil 
vorher Balthasar 
Zins. 


auf dem Ummelop, mil w 
lehnt war, gegen. 16 Schillinge 
Andreas S. 161 
ein, UB. des Klosters Berge Nr. 657, 
eken vor Viti des hilligen martelers, 
806. 
* Langebuhe mit 


zu Berge belehnt den Bürger Pet 
indes auf Altenweddinger Felde, mit welcher bisher 


Henning Hermes belehnt ware 


ja post Trinitatis. 


Cóln a. Spree. 
nn von Brandenburg vergleicht Hans Müller 








Nr. 805—808. 1492. 459 


rathmann, gewercken und gantze gemein unser stadt Gardelegen und 
Hansen Moller den jungen, Hansen Mullers obgedacht seligen sone, 
solcher aller und itzlicher irer irrung mit irem willen wissen und 
vulbort gutlich mit einander bericht und entscheiden haben, also daz 
alle und itzliche clage und ansprach geistliche unnd werntliche gericht, 
wie sie die gein einander bis uff dissen haitigen tag gethan und geubt 
haben, mitsampt allen und itzlichen beider teil erliden kosten, zerunge 
und scheden, so sich allenhalben begeben haben, erwachsen und 
ergangen, wie mann die nennen mag, gantz gericht, tod, abe und gegn 
einander vergleicht sollen sein, es soll auch ein part das ander noch 
ymands von iren wegen nymmer mer in arg mit worten noch werken 
gedachter sachen, wie sich die allenhalben begeben, forder mehr nicht 
gedencken noch darumb anlangen, sunder sollen zu ewigen gezeiten 
gerichte sachen sein und bleiben, als Ude Udonis und Ludecke 
Schulten burgermeister zu Gardelege von rats, gewercken und gemeine 
und Hanns Muller von sein und seiner erben wegen zu thun angesagt 
und mit hantgebenden trewen also stett vest und unverbrochentlich 
inhalten gelobt haben. Des zu urkunth stetter und vester haldung 
haben wir obgnanter marggrave Johans churfurst etc. itzlichem part 
einen spruchbrive gleiehs lauts uberantwortten und mit unserm an- 
hangenden ingesigell bevesten lassen. Geben zu Coln an der Sprew 
am tag Margarete nach der geburt Cristi tusent virhundert und im 
zweundnewntzigsten jare. 


1492. Juli 28. . 808. 


Der liat von Magdeburg macht Mitteilung an Lüneburg über 
Kornvorrut und stattfindende Rüstungen. 

Or. Pap. St. abgesprungen. 

Stadtarchiv zw Lüneburg. 

Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen wisen herren bsundern 
guden frunde. Juwe scriffte van wegen itlikes korns juwe borger 
Hennigh Redeman by uns in unser stad gekofft hebbe, ohme vorder- 
lick tho synde alsulk korn uth tho stadende und overtosendende, und 
efft wy wes erforen juck und juwer stad belangende, willen dat dem- 
sulven juwem borger effte unser eygen botschop mit dem ersten vor- 
witliken etc. itzund under anderm vorderm inholde an uns gedan, 
hebben wy tho guder mathen vorstan und vormercken; guden frunde, 
dat itzud hyr thur stede korns eyne nottorfft sy, so dat ith juwer leve 
nu thur tyd wol uthgestadet werde, dar wy ok juwes besten nach 
unsem vormoge gerne inneramen, und ersamen guden frunde, wy vor- 
nemen, dat itzund vaste sammenyngen und hovewerek hyr ummelangh 
in den landen vaste wancket und tho hove ryden und sanıpnynge 
hebben, wur dat aver hen gilt, en moge wy noch thur tyd nicht 
weten, sunder efft wy wes irforen und vormerckeden, juwer leve 
wedder synde und sorchvoldich wesendende, des en wolde wy juwer 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 
lem ersamen rade tho Lunenborch unsen frunden, 


hr nacht, sunder bodeschopp nicht laten, wante wur 
eto willen und denste wesen mogen| don wy mit 
sonnavende Panthaleonis anno domini 


weven am 
Borgermester der alden 


stad Magdeborch. 


rsamen wisen herren borgermeistern tho Lunenboren 


den frunden. 

809 
Berge belehnt Margarethe, Hans Monikes Witwe, 
auf der 


ne Simon und Jeronimus mit einem Hause 
by dem welve, mit welchem suvor ihr verstorbener 
hnt war. 
| Andreas S. 164" 

ein, UB. des Klosters Berge Nr. 668, 


neti: Laurentii. 





Nr. 809—813. 1492. 461 


mogen, gerne. Geschreven under unser stad secret am donredage im 
avende Mathei apostoli anno domini etc. XCII4* 


Rathman und innigismester 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermester und rathmann tho Czerwest —. 


1492. Oktober 9. Giebichenstein. 812. 


Werner und Jacob Schenk zu Flechtingen verkaufen wiederkäuflich 
an Ursula, Hans Dodelebens Witwe, und Hans, Peter, Hermann, 
Thomas und Mette Geschwister Dodeleben, Bürger zu Magdeburg, 
2 Wispel Weizen jährlich aus einem freien Meierhofe und fünf 
freien Hufen zu Domersleben für 100 Gulden. 
Cop. 69 fol. 75. 
St. M. 
— Gebichenstein dinstags Dionisij — vierzeehn hundert dornach 
im zweyundnewntzigsten jare. 


1492. Oktober 10. 813. 


Der Bürger Jacob Rode und seine Frau Ottilia, Cone Germers- 
lebens Tochter, bekennen, dass Cone Germersleben, seine Frau. 
Helene und ihre Kinder Georg, Katharine und Ottilie 3 Schock 
X aus ihren Renten in (fross-Salsee dem Kloster 
S. Agnes für den Propst und die Altaristen, nämlich den 

des Alturs U.L. Fr. und der 10000 Ritter, den des Altars 

S. Pauli und den des Altars Aller Heiligen, die Kapellane, 

Küster und Schüler mit der Bestimmung gegeben haben, dass 

sie dafür alle Tage vor der Pfarrmesse oder Jungfrauenmesse zu 

Ehren der heiligen Dreifaltigkeit Gottesdienst hallen und singen: 

O adoranda trinitas, mit dem versiculo und Kollekten mit bogheden 

knygen, und dass sie in der Messe zu Ehren der Gottesmutter 

singen: Recordare virgo mater. Nachdem diese 3 Schock nun an 

Jacob ode und seine Frau durch Erbschaft gekommen. sind, über- 

lassen sie diese dem genannten Kloster zu einer Memorie für Cone 

Germersleben, dessen Frauen Helene und Sophie, und für Cone 

Rode, dessen Frau Margarethe und deren Tochter Sophie. 

Or. Perg. Sp. 
St. M. s.r. Agneskloster Nr. 126. 

-- dusent jar veerhundert jar darna im tweundenegentigestem 
jare des middewekens na sancti Dyonisii daghe des groten hilghen 
bischopes, lerers unde merteleres mit syner selscop der hilgen Rustici 
unde Kleuterii mertelers. 








[Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 


Augustinerklosters schreibt dem Kämmerer von Zerbst, 
ser wegen Teuerung nicht in der Lage sei 


wu Zerbst. 


und willigen denst tho allen tyden unde paternoste 
er kemerer, szo gy lesten by my weren unde leten 
h de ersame radt tho Cerwst villichte wol eyne 
szick nemen opp renthe van uns, schall juwe er- 
it iek myt mynen vedern daraff geredeth unde ge- 
) id ore meyninghe unne ratd, dath wy unse gelt 
nme unser noth willen van dusser duren tyd wegen; 
bede, gy uns des entschuldegen vor dem ersamen 
ile; wath wy susten konnen edder mogen doen juck 
em erszamen rade, syn wy alle tyd bereeth etc. 
|ynen szegel anno ete. XC secundo an sunte Gallen 


‚Johannes, prior des closters tho sunte 


Augustine tho Magdeborch. 








Nr. 814—820. 1492 —1498. 468 


sent my den wedder, kunde ik juwer ersamicheit vele to dinste unde 
willen wesen, do ik willich unde gerne. Gescreven to Magdeburch am 
avende Lucie anno XCII. Hans Teyge. 


Adresse: Den ersamen unde wolwisen borgermestern unde rad- 
mann der stad Czerwest —. 


1499. December 18. 817. 


Der Schultheiss Heinrich Seulise bekennt, dass Bischof Johann 
von Meissen und Jacob Qwerstete die Entscheidung ihres in dem 
Gastdinge geführten Prosesses bis Dienstag nach Lichtmessen 
verschoben haben. | 
Or. Pap. Si. 
Haupt- Staatsarchiv tu Dresden. 
— vierezehnhundert darnach im zcweyundnewnczigisten jare am 
dingstage nach Lucie virginis. 


— ea 


1492. December 19. 818. 


Stefan Bode, Bürger zw Magdeburg, qwitliert den Hat von Zerbst 
über 25 Gulden Zins. 
Or. Fap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am sonnavende in dem qwatertempere vor wynachten anno do- 
mini etc. XCII. 


1492. 819. 


Abt Andreas zu Berge bekunde, dass Hermann Velepennig, 
Bürger der Neustadt, an Johann Hamele, Vikar am Sft 
S. Sebastiani, einen halben Wispel Weisen jührlicher Bente 
oder so viel Geldes, dass man dafür einen halben Wispel guten 
Weisen kaufen kann, aus einem halben Salskot su Sülldorf, den 
er vom Kloster zu Lehen hat, für 20 Gulden auf Wiederkauf ver- 
kauft hat. 

Cop. des Abts Andreas S. 173v. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 673. 


1493. Januar 1. | 820. 


Jacop Kok, Vorsprecher der Stadt Magdeburg, empfiehlt dem 
Zerbster Bürgermeister Georg Gyseke, seinem Schwager, für den 
Dienst eines Vorsprechers daselbst seinen Sohn. 


Or. Pap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— in des nygen jares dage am LXXXXIII. 


[Urkundenbuch der Stadt 


2. Altkirch. S21. 
ilian ersucht Erzbischof Ernst um Zahlung der ihm 


rchir Nr. 22. 


reichs e 

lieber schtiger. Als wir den ersamen unsern 
5 lieben getrewen Johannsen Perl lerer der rechten 
so dir und deinem stifft auf dem nechstgehalten 
legt ist, zu dir geschickt und dem vertr 
t von Maidburg von deiner wegen 

lung de 

ne zu antwurt gegeben 
cken und uns ettlich } 
: i antwurt wir uns, 

rl bericht bist, zu was me ichem schaden wir 
cher bezalu halben kumen sein, nit ve 

nuch nit ain befrómden haben, und 

mit allem  ernnst vleiss bittund, du  wellest 


ichen deinen anslag nemblichen sechzehenhundert 








Nr. 821— 827. 1498. 465 


1493. Februar 22. 823. 


Abt Andreas zu Berge bekundel, dass Heinrich Heynemann zu 
Sülldorf an Gherdt Scoder zu Magdeburg einen halben Wispel 
Weizen jührlicher Rente aus einer Hufe Landes auf Gross- Otters- 
lebener Flur für 25 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Cop. des Abts Andreas S. 172". 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 681. 


— am frydage in die kathedra sancti Petri apostoli. 


1493. März 6. u 824. 


Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines 
Kaptuls von 50 Gulden auf das Haus zur Kanne in der Suden- 
burg nach Süden hin seitens des Bürgers Hans Dael. 

Cop. 102 fol. 63°. 

St. M. 


— Datum anno domini 1493 feria 4*^ Reminiscere. 


1493. März 11. EE 82D. 


Abt Andreas zu Berge bestätigt, dass die Bürger Heine und Hans 
Tyden, des älteren Heine Tyden Söhne, und Agathe, die Witwe 
des genannten Heine Tyden, an Klaus Schechting zu Diesdorf 
3 Viertel Weizen jährlich aus einer Ilufe auf Olvenstedter Flur 
für 50 Gulden wiederküuf lich verkauft haben. 

Cop. des Abts Andreas S. 174 ". 

Hegest: Holsteim, UB. des Klosters Berge Nv.682. 
— feria secunda dominica Oculi. 


1493. März 11. 826. 


Dieselben geloben dem Alt Andreas, dass sie die an Claus Schech- 
tingk verkaufte Hufe nach 7 Jahren wieder einlösen wollen; ge- 
schähe dies nicht, so sollte sich das Kloster an ihrem Wohnhaus 
gegenüber dem Zollhofe in der Katharinenpfarre schadlos halten. 
Cop. des ÁAbts Andreas S. 175". 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 683. 


— am mandage negest na dem sondage Oculi in der hilligen vasten. 
1493. März 18. | 824. 
Der chultheiss Heinrich Schulte bekennt, dass der zwischen 
Bischof Johann von Meissen und Jacob Qwerstete schwebende 
Prozess bis zum Dienstag nach Látare verschoben worden ist. 


Or. Pap. Si. 
Haupt - Staatsarchiv zu Dresden. 


— der weyniger tal im dreundnegentigisten jare am mandage nach 
Letare. 


Geschichtsq. d. Pr. Sachsen. XXVII. 3. 30 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


gdeburg. 
ich Lam verkauft mit 
Mel Brandes 6 Gulden jährlich aus 10 Mark auf 
zu Calbe und 29 Worden in der Frissen bei der 
8 Schilling zinsen, einem Garten vor dem Ulrichs- 
hilling zinst, und einer halben Hufe zu Meilzendorf 
für 100 Gulden. 


leburg feria quarta post Palmarum 14 


tnild, Priorin Cristina und Konvent des Kloste 

nen Augustin Jaghewinkel, Altaristen des Altars 
der 10,000 Ritter in ihrer Kirche, mit einem Haus 
vohse vor dem Führthore. Ferner bekennen sie, de 

erten genanntem Jaghewinkel und dem Allaristen 
od 18 Groschen jührlich aus seinem Hause in der 
zu Frohse wiederkäuflich für 6 Schock Groschen 








Nr. 823 — 834. 1493. 467 


jährlich als Zinsen erhielten, 6 Gulden wiederkäuflich für 
100 Gulden verkauft und den Brief über jene 8 Gulden zur Sicher- 
heit übergeben hätten. Er habe dies dem Rate von Zerbst schon 
früher und auch jetz? angereigt, aber keine Zinsen erhalten, und 
bittet nun die 6 Gulden Hartwig, dem Kämmerer der Domherren, 
zu bezahlen. (reschehe dies nicht, so wolle er sich dafür an den 
Gütern von Zerbster Bürgern schadlos halten. 


Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— sonnavent post Marci ewangeliste anno etc. XCIII. 


1193. April 27. Magdeburg. 832. 
Erzbischof Ernst bestätigt die Schenkung von 20 Gulden jährlich 
zu einem geistlichen Benefizium beim Altar S. Antonii in der 
Kirche S. Ambrosii in der Sudenburg, welche durch den. Pfarrer 
Johannes Specht, Ordin. S. Antonii, Nicolaus Theus, früher 
Pfarrer eu (voss - Weddingen, und Johannes Ritter, Bürgermeister 
der Sudenburg, geschehen 1st. 

Cop. 69 fol. 552°. 
St. M. 

— in aula Magdeburgensi anno domini millesimo quadringentesimo 
nonagesimo tercio die sabbati, XXVII mensis Aprilis, nostro sub 
sigillo —. 

1493. April 30. 833. 
Der Rat von Zerbst verkauft dem Domherrn Nicolaus Vymann, 
seiner Schwester Mette, der W'ittwe Hans (orres, und ihrer 
Tochter | Leneke eine jührliche Leibrente von 8 Gullen für 
100 (Gulden. | 

Or. Pery. Sp. abgefullen. 
Stadtarchir zu Zerbst. 

— vierteinhundert darnach im dryundenegentigisten jare am 

dinszendage nach sonte Marcuszes fyer des hilligen ewangelisten. 


1493. Mai 2. 894. 
Die Juden von Magdeburg quittieren den Empfang der für den 
Verkauf ihrer. Häuser und liegenden Güter gezahlten Gelder. 

Gleichzeit. Abschrift. Dap. 

St. M. s.r. A. Erzst. M. II, 183. 

Tedenm, Archiv I, 9.324. Güdemann, Gesch. der Jwilen in Magdeburg. 
S. 54. 

Wir Suseman, Abraham von Egelen, Zcadach von Brandeburg, 
Canolt, Isack Gardeleve, Wyvelman Lewen vater, Meyger der drier, 
Schuneman, Anczell Meysterman, Israhell, Lazarus Cassel, junge 
Jacof Lange, Jacof Pustermecher, Benedictus Pustermacher, die Mege- 
rynne von Caulbe, Benedicktus frawe, Margkdreger, Butke, Pinchus, 

30* 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 


lensell mit seynen dren brudern, Joachim Ferver, 
owe Zeadach, Nachman , Jacof Salme, Jacof Wider, 
Smolschen, Benedietus mit allen andern juden uf 

rg wohenaftig, semptlich und eyn iclicher in be- 
und thun kunth offinbar vor alszwem, den diesser 
t, sehen oddir horen lesen, dass die erszamen und 
meister und rathmanne der stad Sudenburg Magd- 
unsers gnedigsten herren von Magdeburg und 
|| eynem ielichem in beszundern unser huser 
hit aller irer gerechtigkeyt doselbst und ouch vor 
redelichen haben abgekoflt und mit bereydem gelde 
tgnügt und beczalt und unser gnedigster herre von 

sulch geld vor unsere guttere gnediglich folgen 
vnen gnaden underteinglich dangken. Und wir ob- 
"n sie mit verlassunge aller unser liggenden guttern 
n und nachkomelingen sulchs geldes und bezealung 
ss in erafit diesses brieffs and zu merer sicherheyt 
haben wir Zeadach von Brandeburg, Abraham von 
ils gebeten von der anderen wegen uns eynn iclichen 
lhiandschrifft hir undergeschrieben also Iwtende: Ich 


sich aus sunderlicher vorbethe und befehle 








Nr. 835—888. 1498. 469 


1498. Mal 22. 837. 


Das Domkapitel nimmt den  Steinmelgmeister Heinrich Bethe für 
den Dombau in Dienst. 

Cop. 102 fol. 67. 

St. M. 


Von godes gnaden wy Adolffus forste tu Anhalt etc. dhomprovest, 
Albertus Klitzing deken unde capittel gemeyne der kerken Magdeborch 
bekennen openbar mit dussem unsern brive vor alszweme, dat 
wy den vorsichtigen Hinrike Bethen to eynen werckmeister unser 
kerken gebuwes an unde op genommen hebben, also dat he dat ge- 
buwe unser kerkenthorme, dat wy nicht lange tyd verlopen to arbeiden 
hebben anfahen laten, unde dar to alle andere gebuwe unser kerken, 
dat von synen hantwercke is, wo des nott syn werditt, als ein meister 
regiren, vorstan, vorhegen unde arbeiden schall, dar vore schollen unde 
willen wy ome alle weken, wanner he arbeydet, dorch unsen buwe- 
meister anderhalff schock groschen laten betalen, unde uppe dat he 
dat sulffte unser kerken gebuwe deste getruweliker verhege unde vorsta, 
willen wy ome alle jar, dy wiele he also unser kerken dyner is, acht 
elle hegenisch gewandes tigen paschzen to eyner cleydinge geven laten, 
unde worde id sake, dat he uns in tokomenden tyden to unsem ge- 
buwe, up welke tid dat dorch reddeliker orsake willen syn mechte, 
to eynen dyner nicht lenger beqweme syn edder he ok sulvest nicht 
lenger by uns dynen noch bliven wolde, so schollin und mogen wy 
uns ome dat ampt unde dy arbeid unser werckmeisterie upsegen unde 
orloff geven, wanner wy willen, dar ane he ok sunder yenniger- 
ley wedderrede unde behelpinge tofreden syn schall, unde wenne sollikes 
also geschege unde wy dornach eynen andern werckmeister upnemen 
borden, den schal he in dem dork sik sulvest edder andere meister 
des hantwerks ok andere lude nicht hindern nach hindere laten, sundern 
dar ane gantz tofreden syn an alle argelist unde geverde. Des to or- 
kunde hebben wy unses capittels ingesegel ad causas witliken an 
dussen unsen briff laten hengen, de gegeven is nach Cristi unses herren 
gebordt dusent virhundert dar na im dryundenegentigisten jare am 
middeweken nach dem sondage Exaudi. 

Am Rande steht von derselben Hand: ,Dissze vertracht ist nicht 
fultzogen nach versigeltt.' 


1493. Mai 28. Merseburg. 838. 
Antwort des Bischofs Tilo von Merseburg an Ersbischof Ernst 
über die Vertreibung der Juden. 

Or. Pap. Si. 
St. M. s. r. Erzst. M. II, 183. 
Ledebur, Archiv I, S.328. Güdemann, Gesch. der Juden in Magdeburg 
. 55. 
Unnsern willig dinst zu voran, erwirdigister in godt vater, irluchter, 
hochgeborner furste, gnediger herre. Als uns uwer gnad geschreben 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


tigen gote zu lobe und zu vorhuten uwer g. under- 
ie szunderlich kristlichs glaubens feindt sind, usz 
ifften zu zeihen vorschaflt, und als an uwer g. g 
e juden zu Merszburg haben sollen, von den uwer 
wucher beswerung und dem almechtigen gote misz- 
begerndt die juden zeu Merszburg auch nicht leiden 
en g. wissen, das wir allhir zeu Merszburg ader in 
keyne samelung von juden haben, dann alleyne 
nem sone und tochtermann, dem wir denne in 
: eyne zceidt zu leiden vorschrieben, und alsdenn 
wir alleweg zeu Merszburg juden gehabt, als sunder- 
hstifiten die zeu halten durch die heilige romische 
[nis des leiden gots zeugelassen, bitten wir uwer g. 
1, sich nieht widderwentig sein lassen, ab wir denn 
i alhir zeu Merszburg unser freyheit und herkommen 
in; wue aber uwer g. eynich gebrech hatte, in dem 
an durch yn schade solt zugefügt werden, sind wir 
ren unsern juden zu verschaffen, damit sollichs verbleibe, 
lie heilige romische he und das recht verordent, a 
en werden, sich darinn der gebore zu halten, und 


willig dinst und gefallen erczeigen mogen, befindt 








Nr. 889—842. 1498. 411 


1493. Juni 21. 840. 


Der Rat von Magdeburg schreibt an den von Zerbst wegen Herberge 
für die Hildesheimer. 

Or. Perg. St. 

Stadtarchiv zw Zerbst. 

Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen wysen bsundern guden 
frunde. Juwe schriffte der herbergen nemliken unsen frunden van 
Hildenszem belangende itzundt und ok dar beneven Steffen Schelen 
unses borgers anbryngynge an uns belanget hebben wy alles und des 
juwe gude wolmenynge vorstan, dancken ok juwer leve eyn sodans 
deger gutliken und, ersameu guden frunde, bewegen wy wol nach ok 
berichtynge, dat den gnanten unsen frunden van Hildenszem opp dem 
weydberge bynnen juwer stad herberge wol beqweme were etc. wu 
dem, bidden wy deger fruntliken, gy willen in deme allendhalven dat 
beste und beqwemeste vornhemen und dussen jegenwerdigen der wegen 
an de herbergen nach juwen besten, beqwemesten und gutduncken 
wysen und de annhamen, dar man sick evgentliken to vorlaten moge, 
und juk avermals sodaner moyge nicht vorvelen lathen; vordenen tigen 
juwe ersamheide im geliken und grottern, so dat an uns gelangt, 
wedderumme in flite gerne. Geschreven under unser stad secret am 
fridage Albani martiris anno domini etc. XCIII?. 

Rathman und innigisniester 
der alden stad Magdeborch. 

Adresse: Den ersamén wyszen borgermeister und rathmann tho 
Czerwest —. 


1493. Juni ?4. Magdeburg. 841. 
Paul Debe zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst um Zahlung 
von 16 Gulden Zins, die dem verstorbenen Dr. Tomas Ilirzthorn 
verschrieben gewesen sind. — Er sendet einen Brief mit, in welchem 
Dr. Leonhard. Meszebergk und Johannes Reynhardt ersuchen, ihnen 
die 16 (Gulden nach Leipzig zu schicken. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— Magdeborch am tag Johannis baptiste — im XCIII jare. 

1493. Juni 25. ! 842. 
Der Rat der Sudenburg bittet das Domkapitel zu Magdeburg, ihn 
gegen die Ansprüche des Abtes zw Berge an den Judenkever gu 
schützen. 

Or. Dp. Si 
St. M. s. r. A. FErzst. M. Il, 183. 
Ledebur, Ally. Archiv I, 8.325. (rüdemannn, Gesch. der Juden in Mugdeb. 
(Frunkels Monatsschrift 1866). — Holstein, UB. des Klosters Berge 
Nr. 622. 
Houchgeborner, wirdigen und achtbarn, gnadiger gunstigen herrn, 
unsere gancz unverdrosseno dinste seindt ewren gnaden und wirden 


rkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


|r bereit, und nach dem ew 
br herre uns ausz sunderlicher g iserung 
uns die guttere und gerechtikeit der ungelowbigen 
hd zu loszene gnediglich vergunst und zugestanden, 
ler swarheit und awszbringung der bezcalung uns 
h ire hewsere und guttere innen und awsen der 
ilt, desz ouch gute vorsicherung seinen g. und 
mit qwitanez und subschribirung der joden eigen 
» privilegien und brieffen lawts ingelegitter copien 
ben in erfarung, wie der wirdige herre und apt zu 
‚ den eygenthum vor der stad, als den jodenkyver 
hd anderen gutteren von seynen g. an das c 
ir doch seyner g. stad Sudenburg und sunderlich 
muren torme und anderes ane seyner gnaden 
'h die steyne uf dem kyver nicht buwen konen, 
willens mit dem closter seyner liggenden grund 
nd fórder, so disz dem closter voreygent, erwachsen 
ider vil gebrechen ist unsere demutige dinstliche 
Wirde wollen bedengken und ansehen, dasz die ge 
ıen zinsen dar uf und anderes do selbst ane seyner 


^n guttere der joden zu buwen und zu erhalten 








Nr. 848—846. 1498. 418 


Klosters, im welchem Magdalene, die Tochter der Erblasser, Nonne 
war, dieser als Bruderssohn Hans Dorwerders Ansprüche machen. 


Cop. 69 fol. 321". 
St. M. 


— Magdeburg mittwochs nach Johannis Baptiste anno domini etc. 
LXXXXIII. 


1493. Juni 29. Magdeburg. 844. 


Hans und Paul Woltersdorf, Bürger su Magdeburg, haben wieder- 
käuflich 5 Hufen auf der Mark Kanekopp, drei Hufen su Poten 
und 6 Scheffel Roggen aus 2 Hufen auch daselbst an Hans Law 
für 100 Gulden verkauft und haben bei Strafe von 20 Gulden 
versprochen, die Güter binnen drei Jahren wiederzukaufen. 


Cop. 69 fol. 32". 
St. M. 


— Magdeburgk die sabbati Petri et Pawli apostolorum 1493. 


1493. Juli 16. | 845. 


Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines Ka- 
pitals auf ein Haus in der Sudenburg. 

Cop. 102° fol. 62". 

St. M. 

Decanus et capitulum eeclesie Magdeburgensis honorabili viro do- 
mino Johanni procuratori prepositure Magdeburgensis salutem. Nove- 
ritis, quod nostro consensu et voluntate est, ut Hans Kruger pistor, 
civis suburbii meridionalis Magdeburgensis, super domo sua ibidem in 
suburbio prope domum vulgariter dii dingbanck nuncupatam versus 
austrum sita centum florenos renenses recipere et pro illis annuum 
censum vendere valeat, ita tamen quod huiusmodi census infra 4° 
annos proximos reemat et domum predictam de illis quitam et liberam 
faciat. Datum anno domini MCCCC nonagesimo tercio feria quarta post 
Divisionis apostolorum. 


Abt und Konvent des Klosters Berge bitten das Domkapitel su 
Magdeburg, ihnen den beim Kloster gelegenen Judenkever zu- 
kommen zu lassen. 

Or. Perg. Sp. 

St. M. s r. A. Erzst. M. II, 183. 

v. Ledebur, Archiv I, S. 327. Holstein, UD. des Klosters Berge Nr. 693. 
Unsze innige bete tho godde dem almechtigen alle tydt vorbereit, 

gnedigo und werdighen leven herren. Szo alszo nw die yoden vordrefen 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


vorlaten hebben, wer de unszem clostere und unsz 
helegen, wan unsze gnedigste herre to Meydeborch 
begnaden, szo werden wy beriehtet, dat de Szuden- 
hrbeyt umme dhon, und wy hopen doch nicht, dat 
'rre on den gheve und innemen late, angheszehen 
in unszes closters gherichte und eygendhom und 
r an die yoden ghekomen ys, wente we 

dar vor hebben wil und szie szynen gnaden 

len, dat willen wy szynen gnaden ock gheven, wur 
lemodyge und flytige bede, juwe gnade und werdi- 
ostere und uns vorbidden to unszem gnedigesten 
knade uns dar inne gnedich wille szyn und unszerem 
keefer gnadichliken laten thokomen, upp dat wy 
en orden holden und dem almechtigen godde dhenen 
naden und alle unsze woldedei hh und nacht 
wente wan de andern luden ghegeven worde, ent- 
iszer sampnynge eyn ewighe twydracht und wor to 
ı korten thyden dar van sick orszakede eyne vor. 
en reformacien van szyner gnaden vorfaren nicht 
yde, kost und therynge anghehoffen und ingebracht; 


verdicheit willen sik hyr inne gnedich und gunstich 








Nr. 847 — 849. 1493. 475 


1493. August 2. | 848. 
Erzbischof Ernst bestätigt die Beilegung eines Streites zwischen 
dem Pfarrer Heinrich Schomaker zu 8. Johannis Ev. und der 
Brüderschaft Rorate celi durch Heinrich von Thune, Hans Kotse 
und den Licentiaten Ulrich Vogt und bestimmt, dass der Pfarrer 
auf ewige Zeiten solche Brüderschaft samt dem vom Erzbischof 
dazu gegebenen Ablass an den Festen Unser Lieben Frauen und 
bei dem gemeinen Begängnis oder Memorien gemeldeter Brüder- 
schaft von dem Predigtstuhl fleissig verkündigen und das Volk 
zur Andacht rufen, die verstorbenen Brüder und Schwestern aus 
der Brüderschaft bei ihren Memorien mit Tauf- und Zunamen 
verkündigen und für sie beten soll. 

Cop. 69 fol. 224. 
St. M 


Moderne Abschrift. 
Stadtbibliothek zu Magdeburg in Wiggerts Fapieren. 


— Magdeburg freitags nach Petri ad vincula anno etc. XCIII* 


1493. August 11. Magdeburg. 849. 


Erzbischof Ernst befiehlt dem Rate der Sudenburg die Grundstücke 
der Juden im Judendorfe unzukaufen und in Gebrauch zu nehmen, 
wofür jährlich in zwei Terminen 65 Gulden Zins für den ers- 
bischöflichen Tisch gezahlt werden sollen. 
Konzept Pap. — Cop. 102 fol. 65". Cop.69 fol. 91. 
St. M. s.r. A. Erzst. M. Il, 183. 
r. Ledebur, Allgem. Archiv I, S. 322. Güdemann, Geschichte der Juden in 
Mugdeb. (Frunkels Monatsschrift 1866) S. 52. (Beide ohne  Tages- 
datum). 

Wir Ernst von gots gnaden ertzbischoff von Magdburg, primas in 
Germanien und administrator der kirchen zu Halberstad, hertzog zu 
Sachsen , landgrave in Doringen und marggrave zu Meissen, bekennen 
uffintlichen mit diesem brive vor uns, unser nachkommen unser stiflt 
zu Magdburg, nachdenı dann ettwelange zceit etliche juden in unnser 
Sudemburg Magdburg in einer stete, das judendorff gnant, yre weszen 
und wohnung gehabt und doselbst vaste ungebürliche handel wider 
der heiligen kirchen und unser geboth und ordnung der heiligen rechte 
mannichfaltig geübet, dorumb und auch usz andern redelichen ursachen 
uns nicht unbillich dorezu bewegende haben wir dieselbte juden geur- 
laubet und yn gebotten, das selbige unser judendorff unnd stifft zu 
Magdburg zu rewmen, yn auch yre hewszer, güter und gerechtikeit, 
so sie im selbten judendorffe und wur siedie binnen und buszen unser 
Sudemburg Magdburg herbracht und gehabt, durch die vorsichtigen 
unser lieben getruwen den rath unser Sudemburg Magdburg gelden und 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


wir nu mit wissen, willen und fulbordt der hochgeborn 
ftigen unser besundern lieben oheimen und ande 
fursten zu Anhalt etc. thumprobsts, ern Albrechten 
und capittels gemeyn unser kirchen zu Magdburg 
2 m rate unser rate und heymlichen lieb 
stete, das judendorff gnant, mit 
ls dieselbten juden biszher in verschribung und ge- 
e gehabt, den obgemelten unsern lieben getruwen 
thmannen und gantzen gemeyne unser Sudemburg 
int sint, und allen yren nachkomen zu vermehrung 
rselbten unser stadt verschriben, gegeben und vor- 
schreiben, geben und voreygenen yn auch die ob- 
obin angeczeigt, also geinwertig in und mit craflt 
das die burgemeistere und rathmanne unser alden 
irg obin bestymbt die vilgedachte stede das joden- 
nd iglicher yrer in und zubehorung innehaben, 
, die uns und yn wie ander bürger der selbten 
jp und gehorsam sein, besetzen, der zu yrer notdurflt 
jruchen mögen, vor uns, unser nachkomen und 
irret und ungehindert, und sie und yre nachkomende 
nd wollen uns und unsern nachkomen ertzbischoven 








Nr. 850—858. 1493. 477 


1493. August 12. 850. 


Die Brüder Thomas, Heinrich und Arndt Harkstro bekennen, 
dass sie ein Kapital von 20 Gulden, wofür sie mit Genehmigung 
des Klosters Berge eine Lehnhufe ın Bahrendorfer Felde verpfändet 
haben, nach 6 Jahren wieder abtragen wollen. 

Or. Perg. Sp. 

St. M. s. r. Kl. Berg. Stiftung Nr. 103. 

Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 694. 


—  vyertheynhundert im dryundnegentigesten jar am mandage 
negest na Laurencii des hilligen martelers. 


1493. August 23. 851. 
Der Rat der Sudenburg giebt seine Zustimmung su dem Ankauf 
und der Befreiung eines freien Hofes in dem Judendorfe, den 
der Jude Benedikt früher gehabt, durch den erzbischöflichen Mar- 
schall Ians Kotze und gestattet, dass dieser und die Seinen 
freien Ein- und Ausgang zu dem Hinterhofe haben sollen. 

Cop. Kotzianum fol. 78". 
St M. 
Regest: v. Mülrerstedt, Urk.- Regesten der Herren von Kotze S. 225. 


1493. September 11. 852. 
Alt Andreas zu Berge bekundet, dass Hans Tegeder an Olse 
Denreds in der Neustadt 2 Schock Groschen jährlich aus seinem 
Hause in der Bornestrasse daselbst für 12 Gulden wiederkäuflich 
verkauft hat. 

Cop. des Abts Andreas S. 182. 
Regest: llolstein, UB. des Klosters Berge Nr.695. 


— ferina quarta post Nativitatis Marie virginis. 








1493. September 24. Magdeburg. 853. 
Die ergbischöflichen Räte entscheiden einen Streit zwischen Ulrich 
Woltersdorf und der Maler-Innung. 


009.69 fol. 122°. 
St. M. 


Zu marcken, zcwuschen Ulrichen Wolterstorff, burger zw Magde- 
burg, und den meistern der malerinnung doselbs ist durch Casparn 
von Maltis und doctorn Johansen Mogenhofer cantzler etc. nach ver- 
horung vrer gebrechen umb das malen desselbigen Ulrichs, so er neben 
yrer innung thud in der stad, dorumb sie yn vor gericht in eine busse 
hetten verteilen lassen, uf entpfehl unsers gnedigsten hern der abescheid 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


sache gantz in ungeverlicher ruhe anstehen solle bis 
ten hern widderkomen; im mittler ezeit die maler 
llen und besliessen, ob sie Ulrichen in yr innung 

ister gleich wollen komen | ler mit ym eine 
| arbeit, als mit seinem vater gescheen, zwmachen, 
Ulrich wie biszher gescheen sein arbeit thun. mag, 
chen busse bynnen des unentgelden ader ungemant. 
dins nach Mauricii anno ete. 111°, presentibus 


1. 


Magdeburg stellt Mette, Claus Reynewards Witwe, 
Indern Albrecht, Levin, Ilse, Katharine und Gertrud 
derkaufsverschreibung über 100 Gulden Kapital, mit 
lich zu versinsen, aus, nachdem er die Verschreibung 
78 vernichtet hat. 


ltst, Magdeb. Nr. 7. 


indert jar und darna in deme dreundnegentigisten 


| sente Remigius dage des hilgen bisschopps. 








Nr. 854—857. 1493. 479 


1493. November 14. 556. 


Der Bürger Jürgen Germersleben verkauft mit Zustimmung Tho- 
mas Kellers 1! Hufen und 3 Morgen Oberland auf Insleber 
Flur, die er von seinem Vetter Ilans Nyenborch geerbt hatte, für 
210 (Gulden an das Kloster U. L. Fr. gu Magdeburg. 


ltotes Buch des Klosters U. L. Fr. fol. 15. 
llertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 342. 


— des donderdages nach Martini des hilligen bysschops. 


1493. November ?*. 854. 


Der Rat von Magdeburg beglaubigt nach der Eintragung im Stadt- 
buche cine Verhandlung zwischen Johannes Hesse und Werner 
zur Mühlen einerseits und Peter Lungenbogen andererseits eine 
Streitigkeit über Korn betreffend. 


Or. Pap. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Léineburg. 


Wy bormester, ratman unde innigesmester der olden stadt Magde- 
boreh bekennen openbar in unde mit dissem open breve vor allen, de 
ohne sehn, horen edder leszen, dat na der gebort Cristi unses heren 
der mynretal im dreundenegentigesten jare vorganghen an mandaghe 
in der octavien Epipanie domini! vor uns upp unsem rathusze itlike 
gelovete und vorwillunge geschehen unde in dussen hir navolgenden 
worden lude unde inholdene in unser stad boke clarliken vortekent 
unde geschreven: 

Nachdem unde so Johannesz Hese unde Werner tor Molen eyn 
koppgeselle Peter Langeboygen vor uns dem rade beclageden desz kornes 
halven van dem gestrengen ern Hinrick Truxses ritter edder sus ge- 
kofft unde gehandelt belangende, hefft van deswegen sick de genante 
Peter vor uns dem rade unsem bormester Hansen Roden in der stad 
unde desz radesz hant eyn hantgelovete gedan unde dat mit sinen up- 
gereckeden vingeren to den hilgen gesworen, dat he sick sodane sake 
unde dessulven korns halven hir in der stad vor den ersamen schulten 
unde schepen unsen frunden to gevende unde to nemende wil an rechte 
genogen laten, unde wesz eme van deswegen dar in rechto gefundet 
unde gedelet wert, dar schal et ane underschet by bliven, unde wil 
ock derhalven sin gut nieht voranderen noch sick van hir ut der stad 
wenden noch unse borgerschopp uppsegen offte sust welkeley utflucht 
nemen, sunder wil dat also stede unde vast holden, schal unde wil 
ock am sonnavende mit sinen frunden vor uns den radt komen unde 
uns der sake, wu dat darumme unde dat korn gelegen sy, berichten, 
unde van deswegen hebben ock wedderumme de vorgenanten Johannes 
Hesze unde Werner to der Molen ock mit hande unde munde geredet 
unde gelovet, den genanten Peter der unde des kornsz halven ock 
anders nergen to bededingen unde to beclagende wen vor unsz dem 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


genanten unsen frunden schulten unde schepen hir 
sunder alle behelpp unde geverde. In bekant- 
stad angeham m mitweken post 


ie (Januar 13) fällt 1493 auf den Sonntag. 


r 3. Magdeburg. 858. 
Imst löst Mark Geldes aus Dahlenwarsleben, welche 
Erzbischof Albrecht für 62 Mark wiederkäuflich an 
und seine Frau Katharine, und andere 
an Ebeling Tatter und seine Frau Mette verkauft 
ein und verkauft sie an die Prokuratoren des Dom- 
ing von der Schulenburg und Günther von Bünau 
für 62 Mark und 60 Mark Silber. 
S. Cop. 102 fol.41 


— thausent vyerhundert yar darnach ym vyrunde- 
im mithwochen nach sant Andre 








Nr. 857—868. 1493. 481 


in flite gerne. — Gescreven under unser stadt secret am dinsdage post 
Concepcionis Marie virginis gloriosissime anno domini etc. XCIII. 
Radmanne unde innigesmeister 
der alden stadt Magdeborch. 
Adresse: Den ersamen borgermeistern unde radmann tho Czerwist —. 


1493. December 1]. : S60. 


Stefan Dode zu Magdeburg quittiert den Rat von Zerbst über 
25 Gulden Zins. 
Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am myddeweken vor Lucie anno XCIII. 
Ebenso 1194 November 24. 


1493. December 13. 861. 


Cyriacus und Heydeke Müller, Söhne des Bürgers Heinrich Müller, 
bekennen, duss Asmus Pentzke gu Gross- Ottersleben den Altaristen 
Augustin Jaghewinkel, Ludolf Idelbrot und Berthold Rycherdes in 
der Kirche S. Agnes in der Neustadt einen halben Wispel Weizen 
von einer Hufe zu Gross- Weddingen jährlich wiederkäuflich für 
24 (Gulden verkauft hat. 
Or. Perg. 2 Sp. 
St. M.s.r. Agneskloster Nr. 128. 
— dusent verhundert in dem dreundenegentigesten jare am dage 
sancte Lucie der hilgen juncfruwen etc. | 


1493. December 16. . 862. 


Thomas, Heinrich und Arndt Harkstro bekennen, dass sie an 
Ursula, Hans Dodelebens Wittwe, und Johann. Peter, Heinrich, 
Thomas und Meite Dodeleben (reschwister, deren Kinder, einen 
Wispel Weizen jährlicher Pacht aus zwei freien Hufen Landes 
auf Bahrendorfer Feld, die vom Kloster Berge zu Lehen gehen, 
für 50 Gulden wiederkäuflich verkauft haben. 

Cop. des Abts Andreas S. 184. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 696. 


— mandages na Lucie virginis. 


1493. December 17. — 863. 
Die drei Brüder Harkstro verpflichten sich, einen Wispel Weizen 
von 2 llufen in Dahrendorf, den sie an Ursula Dodeleben ver- 
pfändet haben, in 6 Jahren wieder einzulósen, widrigenfalls das 
Kloster Berge als der Lehensherr un ihren Gütern sich schadlos 
halten soll. 

Or. St. M. s.r. Kloster Bergische Stiftung Nr. 104, 
Regest: llolstein, UB. des Klosters Berge Nr. 697. 
— am dynszendage negest vor Thome des hilligen apostels dage. 


Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. $. 91 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


or 18. 864. 


agdeburg schreibt dem von Zerbst, dieser möge 
h, dass Hans Kleinschmidt zur gütlichen Beilegung 
s mit Stefan Bode nach Magdeburg komme 
abgefalle 
zu Zerbst, 
ken denst thovorn. Ersamen und wisen 
ıwer leve weddersehriffte der twyloyfitikeit halven 
imen H ^ Oleynsmede juwes und Steflen Boden 
ende vormiddelst des gnanten Hanses darinne 
hebben wy alles der und tho guder mathen 
frunde, in allem besten nach vorwanten dyngen 
gnanten Steffen dar uth so vor let, wu 
Ins Cleynsmede sick dar uth mit ohme in der gute 
lynge tho vordragende, wil he sick wol in dem gut- 
van deszwegen, guden frunde, is unse gude wol- 
» willen in allem besten mit dem gnanten Hansen 
dar uth reden und in de ite. vorfogen , 
weme tyd, wen he des warden mochte und de 


uns fogen, wolden wy denne allen flid 
'r gute undertwuschen tho vorlikende, sehen wy ok 








Nr. 864—869. 1498 — 1494. 483 


knechte, in jegenwerdicheyt des sulven Mertens husfruwe vordinget 
hefft my to vorne eyne cope unde twe väd byers vor vier schock, dat 
he von Thonies Adam geladen hadde, my sodanne byer to Magdeburg 
in der nygen stad vor mynem husze over tho antworden, desz he danne 
nicht gedan, sunder by deme weghe verwarloszet hefft, des ik nicht 
cleynen schaden hebbe, bidde ik denstlich, gy den gnanten Merten 
Kroger juwen borger unde synen knecht sohebben unde underrichten, 
he noch sodan myn byr overantwerden unde entphanghe syn vorlón, 
dat my vorder mer schaden to dem unde clagens nicht nóth syn derve, 
dat vordene ik alle tyd gerne jwe richtighe antwerde. Gescreven am 
mandaghe na Steflani anno etc. XCIILI. 
Laurentz Gumprecht. 


Adresse: Den ersamen borgermeistern unde radmannen to Czer- 
wist —. 


1494. Januar 3. 861. 
Der Bürger Hans Alemann belehnt Heine Eberhard, Bürger zu 
Neuhaldensleben, als Vorsteher und Verweser der armen Leute 
des Armenhauses daselbst mit 2 Hufen Landes, auf dem Felde 
zu Tromnitz gelegen, die vorher Heinrich Müsingk, Pfarrer zu 
Hundisburg, in Lehen hatte, auf je 21, Ferding und 4 Hühner 
Zins. 

Or. l'erg. Sp. ubgefallen. 
Stadtarchir zu Neuhaldensleben. 
— dusent verhundert in dem verundenegentichsten jare am fridage 
post Circumeisionis domini. 


1494. Januar 13. 868. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Tie zur Westen mit zwei Hufen 
Landes und einem Viertel auf Altenweddinger Felde, mit. denen 
vorher sein Vuter Tile belehnt gewesen war. 


Cop. des Abts Andreas S. 185”. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 702. 


— feria secunda post Epiphanie domini. 


1494. Januar 16. 869. 


Stefan Bode zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst, Simon Holt- 
schomaker anzuhalten, die von seinem Hause schuldigen 12 Gulden 
binnen 8 Tagen zu zahlen. 


Or. I up, St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


-- am mandage! in die Marcelli martiris anno domini etc. XCIII* 
! Der Tag Marcelli. füllt 1494 auf den Donnersiag. 
31* 


Jurkundenbuch der Stadi Magdeburg. 


810. 


kauft dem Kloster U. L. Fr. eine halbe Hufe in 
14 Gulden. 


les Klosters U. L. Fr. fol. 15". 
Klosters U, L. Fr. 
des Klosters U. L. Fr. Nr. 345. 


hundert im veerundnegenstigen am dage Vincentii 


. S71. 


verpflichten sich bei einer Strafe von 1000 Gulden 
Erzbischof Ernst gefangen gesetzten Werner Engelke, 
pi einer Herberge aufhalten darf. 


19°, 


e Rode, Jurgen von Steymbeck, Pawel 

Emden, Heyne Semmel, Adam Puwelingk unde 
lle borger in der alden stadt Magdeburg, bekennen 
iyt dussem briffe vor alsweme, nach dem dy erwer- 
er irluchte hoehgeborn furste und herre hern Ernst 








Nr. 870—873. 1494. 485 


erszamen rades der alden stad Magdeborch, dar uth wy one geborget 
unde genomen hebben, wedder instellen unnd inbringen schullen unde 
willen sunder jennigerleye behelpinge, nyefunde, argelist unde geverde, 
unde were och sake, dat wy darane sumich worden unde ohne wie 
vorgemelt nicht wedder instelleden unde inbrochten, alszo denne unde 
susz nicht szo sullen und willen we synen f. gn. adder syner gnaden 
nachkomen ertzbischoppe derwegen unde darumb dusent rinische gulden 
vorfallen syn, reden und loffen vor uns insampt unde in besundern 
by unsen ern und waren truwen, dat wy alszdanne synen f. gn. adder 
syner gnaden nachkomen bynnen dem negistin ferndel jars dy gedachten 
dusent gude rinsche gulden gutliken unde to dancke to Magdeborch 
ane alle insage, argelist unde geverde geven unde vornogen unde be- 
talen sollen unde wyllen, uns darjegen unde wedder nicht behelpin 
myt keynerleye vornemen geistlick noch wertlik. Alle unde ichlike 
vorgeschreben puncte, stucke unde article dusses brieffes loven wy up- 
gnanten borgen Thomas Rode, Jurge von Steymbeck, Pawel Flutwedel, 
Valentin Emden, Heyne Semmel, Adam Puwelingk unde Michel Tegeder 
vor uns in sampt unde in besunderheyt deme vilgedachten unsem g. h. 
von Magdeborch unde synen gnaden nakomen ertzbischoppe stede, 
vaste und unvorbroken to holden unde des geliken de vorbenomde 
Werner Engelke ok sulkes alles stede unde vaste holden schall sunder 
alle list unde geverde; unde des alles to tuchnisse unde orkunde hebben 
wv unser jowelker syn evgen ingesegel witliken an dussen brieff ge- 
drucket. Gegeven na Cristi unsers herren gebord dusend vierhundert 
darnach im vierundenegentigesten jare am sonavende vor dem sondage 
Esto michi etc. 


1494. Februar 19. S72. 
Der Hat von Zerbst verkauft an Katharina, Claus Stegemanns 
Witwe zu Magdeburg, 51, Gulden wiederkäuflich für 100 Gulden. 

Or. Pap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— vierteynhunderth dar nach im vierundenegensten jare am 
middeweken nach der dominiken Invocavit. 


1494. Februar 3. 873. 


Unter den Räten, welche der Irebischof Ernst beim Abschluss 
des Dündnisses mit dem Herzog Heinrich dem ältern, Heinrich 
dem jüngern und Erich von Braunschweig und Lüneburg hinzu- 
zieht, ist auch Ileine Aleman, der Bürgermeister von Magde- 
burg. Auch verpflichten sich am Schluss die Räte der Städte 
Magdeburg, llalle, Stassfurt, Salze, llalberstadti und Aschers- 
leben für die Aufrechterhaltung des Dündnisses zu sorgen. 
Cop. 102 ful. 50. | 
St. M. 
.— thausendt vierhundert darnach im vierundneuntzigisten jare am 
dinstage nach dem sontage Reminiscere in der heiligen vasten. 





Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


9». 
halben jährlich aus einer freien 
ndorf für 25 Gulden wiederkäuflich verkauft haben. 
Andreas S. 189. 
len, UB. des Klosters Berge Nr. 707 
post Mathie apostoli 
3. 815 
von Berge belehnt Claus Rethfeld mit zwei freien 
nem Viertel auf Gliner Mark, die er von Heinrich 
Jürger der Neustadt, gekauft hat 


Andreas I: 
losters Berge Nr. 708. 


ein, UB, des 


ante Oculi. 
s16. 


jemann ersucht den Rat von Zerbst um Ausstellung 


'huldbriefes, da. der ihr zugestellte nicht richtig 








Nr. 874—880. 1492. 487 


1494. März 3. 8. 


Braunschweig sendet an Magdeburg die Einladung Lübecks zu 
einer Versammlung der wendischen Städie in Lübeck am 12. Märs 
und bittet, dieselbe doch ja zu besenden. In diesem Falle solle 
Magdeburg seine  Hatssendbolen über Braunschweig senden zu 
weiterer gemeinsamer Reise mit den Abgesandten von Braunschweig, 
oder die Magdeburger sollten auf die Braunschweiger in Lüneburg 
warten. 

Gleichzeit. Abschrift. 

Stadtarchiv zu Braunschweig. 

Hanserecesse III. Abth. 3 Nr 2359. 


— am mandage nach Oculi in der hilligen vasten anno etc. 94°. 


1494. März 7. S48. 


Der Möllenvogt Hans Reynhart empfiehlt den Frohnen Jacob 
Penningstorp aus der Sudenburg dem Rate von Zerbst für den 
Dienst. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
— 6% feria post Oculi 94. 


1494. Mürz 10. s 879. 


Abt Andreas zu Derge bekundet, dass Kersten Slevenite zu Doden- 
dorf un Jans Lene, Hans Wernecke und Jacob Brake, Bürger 
und Vorsteher der Isrüderschaft U. L. Fr. in der Kirche S. Am- 
brosi in der Sudenburg, zum Behuf genannter Brüderschaft 
13 Scheffel Weizen jührlicher Bente «aus zwei Hufen Landes in 
Dodendorf für 30 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Cop. des Abts Andreus S. 190. 

Jteyest: Holstein, UD. des Klosters Berge Nr. 710. 


— feria secunda post Letaro. 


1494. April 13. Magdeburg. 8580. 
Der Erzbischof Ernst und der Rat der Stadt Magdeburg treffen 
Bestimmungen über die Entscheidung der zwischen ihnen be- 
stehenden Streitigkeiten und erwählen je 2 Schiedsrichter und als 
Obmann den Fürsten Waldemar von Anhalt, welche das Gutachten 
einiger Universitäten einholen und dann danach entscheiden sollen. 


Cop. 69 fol. 91 *. Stadtarchiv zu Magdeburg. 
St. M. Cop. von Schultze S. 481 A. 
Gleichzeit. Abschrift. Stadtbibliothek zu Magdeburg. 


Cop. Nr.31 fıl.1. 
Wir Ernst von gottes gnaden ertzbischofi zu Magdeburgk, primas 
in Germanien und administrator des stifftes zu Halberstadt, hertzog 


rkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


aff in Duringen und marggraff zu Meiszen, mit 
raht und volbort unsers capittels der kirchen zu 
ir burgermeister, scheppen, rathmanne, innungs 
ne burger der alten stadt Magdeburgk bekennei 
ntlich vor uns und unser nachkommen allen und 
| brieff sehen oder hören lesen, das wir in schel 
rerichte, uffhaltens oder kummers, bier- und korn- 
r irniszen, so zwischen uns bisher der und ander 
nd sich noeh halten und hinfürder daraus begeben 
sich die gute naeh vielgehabter muhe dieselben 
vormitteln oder beyzulegen nieht hat finden wollen, 
en vor uns und unsere nachkommen mit guten 
uht, volbordt und betrachtunge aller obienbenanter 
ı halben einmutiglich zue rechtlichen austrage vor- 
t haben, voreinigen auch undt bewilligen uns, 
theil zweene unserm ertzbischofflichen stiffte ver- 
wir Ernst ertzbischoff ete. obgenandt die werdigen 
' rethe lieben andechtigen und getrewen ern Nic 
ne und Hansen Kotzen vororden, und wir burger- 
ltmanne, innungsmeister und gemeine Heinrichen 
»n und Heinen Aler eben sollen, die wir auch 








Nr. 880. 1494. 489 


und iden des andern satze zugeschicket, seine replication und nachrede 
und ufs letzte iglich seine replication schrifftlich machen, alles in zwölff 
wochen nach entpfahung des andern satze zü rechnen; bei solchen 
vier schriften soll es bleiben und unser keinen mehr zusetzen ver- 
gónnet werden, die alsdan durch die vier schidesrichter an unverdech- 
tige doctores der rechte zweier oder dreier universiteten daruff zu be- 
sprechen gesandt, und so die inen durch bemelte doctores wieder 
zugeschickt, sollen sie zusammen kommen, solche belernung uffzubrechen 
und eigentlich besichtigen, und so die einer meinung oder lauts be- 
funden wurden, oder wo nicht, sich alsdan usz solche belernung eins 
urtels vereinigen und uns bevden theilen zu eröfnung ihres spruchs 
und urteils tage legen, auch fordern und citiren möchten sie, so einnich 
part ungehorsamlich und contumaciter ausbleiben wurde, solch ir ur- 
teil, laudum und rechtspruch eróffnen und diffiniren, und was alsdan 
durch sie uft dieselbigen uffgebrachten irnis und gebrechen erkandt 
und ausgesprochen wirdt, darbey sol es von uns beyden theilen un- 
gewegert bleyben, dem nachgegangen und gehalten werden. Wo aber 
unser einem oder uns beyden leuterung und oberleuterung zu thun 
von nóten sein wurde, solle demselben oder uns beyden teylen ver- 
gönnet, aber forder leuterung nicht zugestat werden; also welcher theil 
leuterung thun wolte, sol solches in acht wochen von ime geschehen, 
darauff der ander teil sein inrede in gleicher zeit uffbringen mag, dabey 
es allein, also das kein theil furder setzen möge, bleiben soll, und mit 
denselbigen zweyen setzen sol es der belerung halben, wie oben mit 
dem haubtspruche, desgleichen auch mit der oberleuterunge und der 
inrede darauff gehalten werden, appellation, supplication, reduction, 
restitution und allen andern behelff hierinne gantz ausgeschlossen, den 
wir beyde theil und wir Ernst ertzbischoff etc. obgenant mit wissen, 
willen, vorrath und volbort unsers capittels absagen und renunciren; 
so aber die genanten vier scheidesrichter sieh des urtels auspruchs 
oder irgent eins articuls und gezeugnis aus der verhóre oder den ge- 
richtshandel erwachsen nicht voreinigen möchten und also zweispennig 
wurden, haben wir uns zu beyderseits itzo uff den hochgebornen heren 
Woldemar, fursten zu Anhalt etc. unsern lieben ohem und gnädigen 
herrn als obman bewilliget, inmaszen wir uns in crafft dieses recess 
uff in also bewilligen mit der masz, das derselbige obman einen teile 
der scheidesrichter nach belehrung unverdechtiger universiteten, bey 
den die vorigen belerungen nicht gehalt, zufallen möge, und was er 
also erkenne und ausprechen wurde, darbey sol es wie berurt un- 
geweigert bleiben; wo aber der vier scheidesrichter einer oder mehr 
oder der obman todes halben abgehen oder sonsten verhindert wurde, 
das der almechtige nach seinen götlichen willen verhüten wolle, sol 
dan alsdan einer oder mehr von dem theile oder uns beyden an des 
oder der stet gleichs standes erwehlt und gegeben werden. So auch 
einige parteye seinen satz in ernenter zeit nieht inlegen wurde, sol 
desselbigen satz verlustig sein, also das der nicht angenommen, sondern 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


die in geburlicher zeit ingelegt, zum rechten ver- 
lehe theil aber dem unterredlichen urtheıle, inter- 
nicht folge thun wurde, der sol der sache, daruff 
n, und desselben urtheils verlustig sein, 
im ungedeyen komm Wurde aber einiger theil den 
in der haupsache, definitiva oder lauda genandt, 
solte der andern partey von einen iden solchen 
husent reinische gulden an golde, darzu die expe 
so von wegen desselben urtheils gethan, verfalle 
:huldig sein. sol auch damit dasjenige und ein 
»glichen haubtsache, so durch die scheide: 
schrebener weise erkandt, nicht uflgehoben, 
in seiner erafft und macht bleiben undt gehalten 
bernelte E chtem falle stadt haben solle, 
inente paetı is sollen auch die scheidesrichter uff 
alles € r daran hanget, zu erkennen und 
; wo auch. in diesem gerichtshandel unterredliche 
zweiffelt geschehen wirdt eben werden, 
erredliehe in acht wochen und ein jeglieh endlich 
iertheil jahr sprochen und uber solche zeit nicht 


der verzug verursachte sich dan von den rechts- 








Nr. 881—888. 1494. 491 


1494. April 23. Leutzau. 88h 


König Wladislaus von Böhmen schreibt an Erzbischof Ernst 
wegen (des Schlosses (Gronmern, welches die von Magdeburg tnne- 
haben, ohne das Lehensrecht des Königs anzuerkennen. 
Or. Perg. Von gleichzeitiger Hand steht auf der Rückseite: Des Ko. von 
Behmen schrift das slosz Gummer belangende. 
St. M. s.r. Nachtrag Erzst. M. Nr. 12. 

Wir Wladislaus, von gottes gnaden zu Hungern und Behmen kunig, 
marggrave zu Mehren etc. embieten dem hochwirdigen und hoch- 
gebornen fursten hern Ernnsten ertzbischoven zu Magdeburg, primas 
in Germanien, hertzogen zu Sachzen, lantgraven in Doringen und 
marggraven zu Meyssen, unnsern lieben ohmen und frund unnser lieb 
und fruntschaftt. Hochwirdiger und hochgeborner lieber frund, wir 
haben ewr lieb vormalen geschriben, Kumer das slos, so die von Maid- 
burg innhaben, das unnser lehen ist, betreffend und durch unnser ge- 
schickt räte dasselb Kumer im lehenrechten vor dem wolgebornen Hen- 
richen burggraven zu Meyssen, graven zum Hartenstein, hern von 
Plawen, unnser auslendischen lehen hawbtman im rechten zuvertay- 
digen begeret, dem bysher nicht also geschehn und von in verachtet 
ist, derhalb ever lieb biten, sy zum rechten zeantwürten halden will, 
gestunden sie daruber nicht, wurden wir dennach recht daruber ergeen 
und was darauf gehoret geschehen lassen. Das wolden wir ewr lieb 
dennach nicht verholden. Datum Lewtzaw am tag Georgii anno etc. 
LXXXXIII unnser reiche des Hungrisehen im vierden, des Behmischen 
im XXIII. 

Adresse: Dem hoehwirdigen hochgeborne fursten hern Ernnsten, 
ertzbischoven zu Meidburg, primas in Germanien ete. 


1494. Mai 1. Magdeburz. 882. 


Bethmann Losze zw Magdeburg bietet dem Rate von Zerbst ein 
Kapital zu 6 Prozent Zinsen un. 

Ur. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
— anno XCHII? am dage Walburgis virginis uth Magdeburg. 


1494. Mai 6. 883. 
Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Drewes Helwich, seine Frau 
Margaretha und ihr Sohn Bartholomaeus dem Pfarrer und den 
Altaristen von S. l'cter zu. Magdeburg drei Viertel Weizen aus 
2 Hufen von Dodendorf nach Welsleben zu und an einem Wohn- 
hause für 37 Gulden wiederküuf lich. verkauft haben. 

Cop. des Abts Andreas S, 197. 
Reyest: Holstein, UD. des Klosters Berge. 
— am dage sunte Johannis vor der latinsgen porten. 





Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


884. 
zu Berge belehnt den Bürger Silvester Spiser mit 
v zu Schleibnits. 
5. 19 
ein, UB. des K Berge. 
hte Johannis vor der latingen porten. 


8S5. 
es vom Kloster U. L. F. ‚gt, duss er von dem 
Falcke ein Kapital von 175 Gulden geborgt hat, um 
iter in Puppendorf von Gesze Rodensleve, 
ter in der Neustadt, zurückzukaufen 
les Kapitals soll Falcke im Besitz der Güter bleiben. 
les Ki U. Fr. fol. 46 


L. Fr. Nr. 346 


eu Berge belehnt Lawdeke Schonebudel mit 2 halben 








Nr. 884—890. 1494. 498 


1494. Juni 3. 888, 


Der Bürger Heinrich Strobeck verkauft dem Kapitel der Kapelle 
U. L. Fr. im erzbischöflichen Saale eine halbe Hufe Landes auf 
der Sassenmark vor Boltmersdorf, die er von der Abtissin zu 
Gandersheim und dem genannten Kapitel auf 2. Schillinge jähr- 
lichen Zinses in Lehen hatte, für 11 Gulden. 
Or. Perg. Sp. abgefullen. 
St. M. s.v. Stift S. Gangolphi Nr. 42^. 
— dusenth vierhunderth im vierundenegentegesten jare am dinse- 
dage Erasmi martiris. 


1494. Juni 3. m | 889. 


Der Hat von Magdeburg schreibt an den von Zerbst wegen der 
bevorstehenden Verhandlung über die Fässer. 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst thovorn.  Ersamen und vorsichtigen 
bsundern guden trunde. Nach noch swevynghe vorhandelynghe schriflten 
und wedderschrifften der unghelicheid der vethe hebben wy in gantz guder 
wolmen y ngheallendhalven thum besten uns der hyr bynnen unser stad vor- 
middelst den ersamen und vorsichtigen radesgeschickeden der stede 
Calve, Groten Solte, der nyen stad und Sudenborch Magdeborch und 
Stasforde nu nach visynghe und stacion des loflliken werdighen hilge- 
dhomes dar uth so vorder beredet, dat se eyn jowelk am mandaghe 
negestkomende by juwer leve bynnen juwer stad als denne tytliken 
opp den avend in den herberghen tho synde, efft god will, schicken 
und hebben willen, dat wy juwer leve in gude vorwitliken, juk dar na 
mogen weten tho richtende, und opp tho satende, und warmede wy 
juwen ersamenheyden vorder tho willen und denste syn moghen, dhon 
wy gerne. (ieschreven under unser stad secret am dinsdaghe in der 
octaven Corporis Cristi anno domini etc. XCIIIl'», juwe antwerde. 


Rathman und innigismeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen und vorsichtigen borgermeister und rath- 
man tho Czerwest —. 


1494. Juni 18. nn 890. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst wegen Verhand- 
lungen über l'üsser. 

Or. Perg. Si, 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen bsundern guden frunde. 
Nach juwer leve latesten wedderschriffte der vorhandelynghe der vathe 
in dem berorende tho der tyd juwer vorhynderynghe halven, sunder 
des opp eyne ander tyd, wanne wy juk der wegen eyn sodans vorwit- 


494 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


likeden, daropp sathen und des warden willen etc. under andern dho 
inholdene hebben wy, ersamen guden frunde, de dynghe und ok vor- 
middelst nach antheynghe und vormanynghe van den andern unsen 
frunden und byghelegenen steden in allem besten bewoghen, derhalven 
se und wy unser rede und stede am mandaghe nach Udalrici nehest- 
komende radessendeboden bynnen juwer stad denne opp den avend in 
der herberghe hebben und schicken willen deger fruntliken biddende, 
juwe leve willen sick denne daropp sathen, de dynghe in der gute tho 
handelende und avesched vorthonemende, und wurmede wy juwer leve 
tho willen und denste syn mogen, don wy in flite gherne, und des 
juwer leve antwerde wy unsen frunden den erliken steden in dem in 
unsen vordern schrifften bestymmet nach ohrem begher und bede vord 
vorwitliken moghen sick dar na to richtende und tho holdene. 
Geschreven under unser stad secret am middeweken Marci et Marcel- 
liani martirum anno domini etc. XUIIII f^ 

Rathman und innigismeister - 

der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeistern und rathmann tho Czerwest —. 


1194. Juni 21. 891. 
Der Rat von Magdeburg verwendet sich bei dem von Zerbst wegen 
der Schuldforderung einer Bürgerın. 

Or. Tap. &. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst thovorn. | Ersamen unde vorsichtigen 
bsundern guden frunde. Uns hefft angebracht unse borgerynne Marga- 
retha Schulten, wu ohr Clawes Vorholt juwe borger rechter witliker 
schold veffteyn schok groschen schuldich unde plichtich sy, der halven 
zee ohne um deswegen vor juwer leve beclaget hebbe ohr vor dem 
ersamen juwen borgermester gesecht, he wyl ohr enzodanes nu by 
eynem ferndel jares vorgangen betalen und gutliken entrichten, deme 
he doch neyne volge hebbe gedan, des ze gar ovel weszen moge etc. 
so zee uns des under andern eygentliken berichtet hefft; van deswegen 
deme na bidden wy deger fruntliken, juwe leve willen den gnanten 
Claweszen den juwen daran unde szo vorder underwiszen, he der 
benomeden unser borgerinnen eyn zodanes sunder vorder moyge, 
schaden, kost unde theringe in der gute betale unde ok dar vor weszen unde 
by ohme beschaffen zee unverwaldiget, so zee uns vorder bericht hefft, 
he zee to ergende drouwen schulle, sunder sick am rechte genogen 
lathe, so wy nicht entwivelen, juwer leve wol dhon willen; vordenen 
wy ok, wur wy mogen, in flite gerne unde des juwer leve antwerde. 
Gescreven under unser stad secret am sunnavende Albani martiris anno 
domini etc. XCIIII" Radmann unde innigesmeister 

der alden stadt Magdeborch. 

Adresse: Den ersamen unde vorsichtigen borgermeister unde radt- 

mann tho Zcerwst —. | 





Nr. 890—895. 1494. 495 


1494, Juni 28. 892. 


Abt Andreas zu Berge bekundet, dass Hans Crosse zu Dodendorf 
an den Pfarrer und die Altaristen zu S. Peter in Magdeburg 
6 Scheffel Weizen aus einer halben 1lufe Landes auf Dodendorfer 
Feld und ein Wohnhaus zu Dodendorf, das er von seinen 
Schwiegervaler Hans Helwich erhalten hat, für 12 Gulden auf 
Wiederkauf verkauft hat. 


Cop. des Abts Andreas S. 199. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 716. 


— am avende Petri et Pauli. 


1494. Juli 5. 893. 


Gesze  Swertfegers, Conrad Öldendorps Witwe zu Magdeburg, 
quittiert den Rat von Zerbst über 22 Gulden Zinsen und Leib- 
renle, die ihr im Hause von Rickele, lluns Bonen Frau zu 
Magdelnurg, gezahlt sind. Siebenutzt zur Beglaubigung dus Siegel 
von Heinrich Stoyleemann. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
— dusent vyrhundert darna in deme vyerundnegentigesten jare 

des sonnavendes nach sinte Udalricus dage des hilligen bischoppes. 


1494. Juii 14. u 894. 


Magdeburg antwortet der Stadt Braunschweig auf den von seinen 
Ratssendboten zum Braunschweiger Tage eingebrachten Bericht 
über die zu Bremen wegen der Tohopesute gefürten Verhandlungen, 
dass es mit einer neuen Beratung der Suche auf einem | Hanse- 
lage 1495, 1. Mai einverstanden sei und denselben gern besenden 
werde. 

Abschrift. 

Stadtarchiv zu Lübeck. 

Hanserecesse 111. Abth. 3. Nr. 430. 


— am mandage Henrici imperatoris anno Domini etc. 94. 


1494. Juli 19. ] | 895. 


Der Möllenvogt Hans Reynhart schreilt dem Stadtschreiber von 
Zerbst wegen der Herstellung geaichter Fässer. 
Or. ap. St, abgefallen. 
Stadtarchir zu Zerbst. 
Myn fruntlich dinst sunderlichen gutter frundt. Es gefallen faste 
vill obriger wort von etlichen der fass halben zu Czerwest, darumme 
die von Magdeburg, Stasfort und Salez zu Czerwest gehandelt haben, 
ist meyn gutdunken, das der rath zu Czerwest sulch antwert uff diszmale 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


wolten mit iren borgern be: 

n nye fas, die ough weren, schic) 

an so hastig die fasz zu verandern were der gemeym 
de, und liessen daruff die gemeyne uff das rathus vor 
bietten, das eyn iderman mit der tzit glich geamte fasi 
worde eyn grosz geruchte machen und vorsehe mich 
gesettiget werden, sulehs were itzt eyn gut »bewiszen 
s, ich sehe es gerne gut, aber als ich hore, so wollen 
ser haben, dan von rechte syn sollen ete. XCII] 

Johannes Reynhart, molhv 


Smede, hriber zu Zer. 


896. 
apitel (Dompropst Adolf, Dekan Albert Klitzing) v 


Hans Backmeister zu Magdeburg 10 Gulden Leibrents 
ılden. 


71 


virhundert darnach im vierundenege! sten jare am 
leonis des hilren merterers. 








Nr. 896—900, 1494, 497 


bracht haben, das wir dieselbigen parthien mit yrer beyderseit bewilli- 
gung sulcher zcinsze halben gutlich entscheiden haben und scheiden 
sie gegenwertiglich mit krafft dieses brives, wie hernach geschrieben 
folget, nemlich das der gedachte rat jerlich uff Katharine dem ehr- 
genanten thumprobste und seinen nachkommen kemerern der kirchen 
zu Magdeburg siben reinische gülden zu vergnugung der vorgerürten 
zcinsze zalen sollen, alldieweil sie das judendorff innehaben, und wo dassel- 
bige dorff von yn komen würde, sal gleichwol sulcher zcinsz der siben 
gülden dorüffe bleiben und von den innehabern wie vor vergnüget 
werden ungeverlich. Des zu urkund und steter haltung haben wir 
unser ingesigel unden an diesen brieff lassen hengen, der gegeben ist 
zu Magdeburg sonnabends vigilia Laurencii nach Christi unsers herrn 
geburd vierzcehenhundert dornach im vierundnewnzigsten jare. 


1494. August 20. 898. 
Abt Andreas su Berge belehnt Fricke Hannemann mit 11, Hufe 
auf Olvenstädter Flur, die dieser von dem Bürger Heinrich Bole 
und von den Testamentarien Heinrich Müllers erkauft hat. 

Cop. des Abts Andreas S. 199". 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 718. 


— am mydweken na dem dage unser leven fruwen krotwigine. 


1494. September 15. 899. 
Abt Andreas zw Berge belehnt Hans Tegeder, Bürger der Neu- 
stadt, mit einem Viertel Landes auf Osterweddinger Flur, das 
vorher Peter llerwest vom Kloster zw Lehen hatte. 

Cop. des Alts Andreas S. 200. 
Reyest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 719. 


— in achten dage unser leven frowen borth. 


—— 


1494. September 25. Magdeburg. 900. 


Evebischof Ernst entscheidet einen Streit zwischen Ficke, Hans 
und Ficke von Alvensleben einerseits und Peler Brabant, Bürger 
von. Magdelurg, von wegen seiner Frau andererseits wegen des 
Zehnten zu Klein- Drakenstádt dahin, dass (dieser den Zehnten 
an die von Alvensleben gegen 7 Gulden jährlich zur Leibsucht für 
seine Frau abtreten soll. 

Cop. 69 fol. 226. 

St. M. 

r, Mülrerstedt, Cod, dipl. Alvensleb. 11, Nr. 618. 
-— dornstags nach Mauricii — im vierundnühentzigsten jare —. 


^ — — M — € m —Á 


Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 32 
















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 


r 33. 

s von Hillersieben helehnt Kersten Smed 
2 Hufen Landes zu Samswegen, welche » 
seine Frau Margarethe in Lehen gehabt 


sleb, fol, 117 
k- Bibliothek zu Jena 


die Severini 


om Hillerslehen belehnt den Bürger Hans 


v zu Gross- Rodensleben auf 8 Schillinge 


fol, 118 








ver 1. 
s zu Berge bekundet, dass Hans Bode zu 


Heinrich Micheling einen halben Wis, 
Lande auf Bahrewa 


rger 





nie aus 16 Morgen 











Nr. 901—905. 1494. — 499 


1494. November 13. Magdeburg. 905. 


Notariatsinstrument über die vom Rate der Stadt Magdeburg in 
dem Streite mit dem Erzbischof Ernst ausgestellte Vollmacht für 
ihre Anwälte. 

Gleichzeit. Abschrift. 

Stadtarchiv zu Magdeburg. Ms. Nr. 34 fol. 30—36. 

In dem namen des heren amen. Kunt sey allen, dye dytzs uffen 
instrument sehn ader horen lesen, das nach der geburth Cristi unsers 
hern tawsent vierhundert in dem vierundnutzigisten jare in der 
czwolften tynsztzal der Romer indiction genant uff donersdach, der da 
was der dritzehnde tagk des mandts Novembris umb tertien tzeyt 
ader nahent dabey, babisthumb der aller heiligesten in godt vatirs 
unsers herrn heren Alexandri von gotlicher vorsigtikeit babst der sechste 
syns dritten jares uff deme rathawse in der rathsstuben daselbst in 
unser uffenbarer schriebere und notarien und glaubwirdiger getzeugen 
unden ernennet dortzu geheyschet und gebeten gegenwertikeyt sein 
personlich erschienen dye ersamen und vorsichtigen Heinrich Alman 
und Jacob Beyenten burgermeister, Peter Godeken, Busse Bussen, 
Heinrich Rode, Symon Flemingk, Peter Germersleve, Tyle Lindow, 
Hevse Holoves, Johann Alman, Hans Almann, Ciriakes Germersleven, 
Cone Embden, Hermen Hagheman, Marcus Calvorde, Heyne Heydeken, 
Valentyn (iodeken, Heinrich Koygeman, Hans Brandis, Kone Krogher, 
Henninck Schonow, Peter Mauritz, Jasper Burmeyster, Jacob Juterbock, 
Pawel Gotzen, Hans Hoke, Hans Dregher, Hans Helderung, Friderich 
Byhower, Tile Eyckstede, Hans Woldige, Hans Vosz, Claus Inszel und 
Claus Voghe, scheppfen, radtmanne und innigesmeister, die zu der 
ezeyt zu rathe und scheppfenstull geordent und des ratlıs stete und 
scheppfenstul nach loblicher gewonheyt vorhegen, von orent und 
nochkommender rethe, schepffen und gemeyne burger wegen der alden 
stadt Magdeburgk vorsammet und umme untirgeschrebener macht. 
gebunge zu thune vorheyschet, doch hie mit yre vormals gesatzten 
anwalten, sindicos und procuratores nicht zu widderruffen, und haben 
in der allerbesten wevse, forme, masze, wege und gestalt, so sye best 
trefflichst van rechte kunden und mochten, gemacht, gesatzt und mit 
aller herlicheyt geordent, machen, setzen und orden yre ware wisse 
rechte ungetzwivelde anwalten, sindicos, procuratores,  schaflere, 
schickere, wirkere und untirberurter sachen und handele sunderliche 
und gemeyne hendeler, doch aiso das die sunderlicheit der gemeyn- 
licheit nicht abbruchlich sey, auch nicht widderumb dye hochgelarten 
und ersamen Thomam Mauritii beyder rechte doctorem, Clausen Storm, 
Hansen Ottersleben und Thomes Harckstro alle gegenwartigh und die 
borden der anwaltschafft willig annhemende alle in sampt und eynen 
iglichen in besundericheyt und also, das yr eyner uff den andern nichts 
in verczog setze noch vorhindere, auch das des ersten anfanges schick- 
licheyt nieht besser sey wan des nachvolgers, sundern was der eyne 


32* 


Urkundenbuch der Stadt Magdebu 


hr ander mittelen und volenden von der gnanten burger 
n, radtmanne, innungesmeister und gemeiner borgher 
stadt Magdeburgk yre zuspruche und gerechtikeyt, szo 
Widder den hochwirdigsten in godt vatir, durchluchten 
n und herren herren Erneste ertzbisschove zu Magde- 
in Germanien und administrator des stiffts zw Halber- 
zu Sachsen, lantgraven in Doringen und marggraven 
en, auch widderumme uff gedachts ertzbischoves zu- 
meynte gerechtikeyt, szo gemelter ertzbisschoff gegen 
nelte machtgebere zu haben vormeynet, yre inrhede, 
ntwurt und alles und iglichs, was nach besagunge 
| compromisszs dor inn und mit bewillunge syne 
itgeber zu rechte bewilligt und verfast sein und aueh 
ben vihilgedachter machtgeber notdorft erfordert, von 
rbarm und erszamen ern Niclausen apte zeur Zeynnen, 
Heinrich Sultzen schultesen und Heyne Aleman 
srichtern und szo sich das thun lauths gemelts com- 
boghebe, vor dem hochgeborn fursten und hern hern 
wn xu Anholt, graven zw Asschanien und hern zw 
willigten « D ben den vor- 
walten, sindi 1 ntze volmacht und 








Nr. 906. 1494. 501 


de und die vorgedachten anwalten, sindicos und procuratores vre vort- 
gesetzten und substituten in allen dinghen samptlichen und in sunder- 
heyt und sunderlich allir burde des vorstendes des rechten zu stehn 
und dasjennige, szo zu rechte erkant, uszzurichten, zu benhemen und 
schadelosz zu halten bey vorpflichtunge des raths, scheppfenstuls und 
gemeyne burger guther beweglich und unbeweglich jegenwertigk und 
zukunftigk, wie die mogen gnant werden.  Ubir sulchs alles und itzlichs 
wie vorberurt haben die vorgenanten burgermester, scheppfen, radtmanne, 
innungesmeister vor sich und von gemeyner burger wegen uns uffen- 
bare schrieber und notarien geheischet, gefurdert und gebethen, das wir 
vn eyn ader mehr instrument machten, szo vihil yn der nodt wehre. 
Dytzs ist geschehen in der alden stadt Magdeburgk uff dem rathhause in 
wewontlicher rathsstuben im jare indiction, tage, mandte, babstumb und 
tageszceit, wie in anfange berurth, in kegenwarticheyt der erhaftigen 
und vorsichtigen Johannes Bethken, Petri Dubbeken und Bernhardi 
Krusen cleriche Halbirstedsch und Colnisch bischofttumbs gezcewgen 
in allen und iglichen vorgescrieben dingen zu gezceugniss gehoyschet 
und sunderlich gebethen. 

Und ich Arnoldus Neringk, clericus Hildeshems bisschoffthumbs etc. 
und ich Johannes Schoman, clericus Colches bissehoffthums etc. 


-—————— — — m m 


1494. November 15. Magdeburg. 906. 
Klageschrift der Stadt Magdeburg gegen den Erzbischof Ernst. 
Or. Pap. Si. meist ubgeblättert. 
Stadtarchiv zw Magdeburg s. r. Ms. 34. Dl. 176 — 181. 
Gleichzert. Abschrift. 
St, M.s.r. A. Exzst. M. 11,610 vol 2. 


Mit vorbehaltung und bethe aller geborliehen notturfft und gunst, 
die evn iglieher. kleger zu rechte, auch ausz begnadungen, privilegien 
und shewonheyten mag  gehaben, sunderlich mit uberflussigher bewie- 
sung unbeladen zu seyn, setzen wvr Thomas Mauricii beider rechte 
doctor, Claus Storm, Hans Otterslebe und Thomas Harkstro insampt 
und bsundern anwelde und sindici und in dem nhamen der ersamen 
weysen burgermeister, schepfen, rathman, innungsmeister und ghemeynde 
der alden stad Magdeburg vor euch ernwirdigen, erbaren und ersamen 
ern Niclauszen, apte zeur Zeynnen. Hanszen Kotezen, Heinrichen Sultzen 
schulthevsen. und Heynen Alman, und so sich das thun lauts des 
anlaszs und compromiszs. so von den perthyen allendhalben bewilligt 
und anghenommen, dohyn erstrecket, vor euch hochgepornen fursten 
und herren hern Woldemarn, fursten zu Anhalt, graven zu Asschanien 
und herren zu Berneburg, seheydesrichtern und obman nachgeschrie- 
bener gebrechen  vre volgend zusprache und rzherechtikevthe, alse sie 
in gedachter anwaltschaftt haben zu dem hochwirdigsten in got vatere 
durchleuchten hochgebornen fursten und herren herren Ernste ertz- 


502 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


bisschove zu Magdburg, primaten in Germanien und administrator des 
stiffts zw Halberstadt, hertzogen zu Sachssen, landgraven in Doryngen 
und marggraven zu Meysszen, yrem gnedigsten herren, 

und sagen, wie wol gnante burgermeister, rathman und innungsz- 
meister yre vorfaren und sye von wegen des raths und gemeynde in 
der gantzen alden stad Magdburg und also auch uff dem nuwen margkte 
und do beneben von X, XX, XXX, XL, I, LX und hundert jaren, nehir 
und furthir und so vihil mher geczevten und jharen die menschen 
gedencken ubirtreffen, unvorruglich alleyne und gentzlich gehabt und 
als yn zustendig haben die obirste bluet- und peynliche gherichte ubir 
hals und hand, todtschlegere, kampfere und bluetrunstighe wunden, 
braun, blauw und alle freveliche hendele zu straffen vorbueszt zu 
nhemen und in sulcher gherichte und gherechtikeyten frideliche besesz, 
quasi possession und ubung bisz do her (uszeslossen nachgeschrieben 
intreghe) gewesen und in der alden stad, auch uff dem neuwen margkte 
und da bey neben die freveler in bestympten fellen so offinbar anghe- 
nommen, gefenglich gehalten, gestrafft und nach erheysschunghe der 
tedte fuge und wandel ghenommen, das die ertzbisschove zu Magdburg 
zu yeder zceyt begangens thuns gewesen, gewust, geleden, und szo eszs 
zu schulden kommen, das eyn ertzbischoff zu Magdburg ader seyner 
gnaden ampleuthe uff berurtem neuwen margkte und da bey neben 
vmandts umb unthat ader yn bemelten fellen zcur straffe gefenglich 
haben annhemen wollen, das vorbothen; szo auch vmandts dem rathe 
in rucke und an vr wissen daselbest umb unthat ader frevel mit gefengk- 
nisse von ertzbisschoven und yrer gnaden ampleuthen vorstrigk und 
hynwegk ghefurt, den widder ledig gefurdert, sulchem vorbiethen und 
der ledigfurderung von vnen gelibt ist, und gnanther rath hatt also 
diesze gherichte und gherechtikeyte in ruglicher fridlicher ubung, 
gheweher, beseszs und quasi possession an ydermans rechtlichs widder- 
halten gehabt, herbracht und erszesszen. 

Auch vorgemelter rath vorberurte zceitlangk in ruglichen gewehren, 
beseszs und quasi possession gewest und noch der alden stad muhren, 
thurme, vehsten, thor, pforthen und eynen holtzern bergkfriede mit 
blancken ethwan van dem rathe (hynter unses gnedigisten herrn hoffe 
der mulnhoff gnant an die stadt muhren zw beyden sevthen und do 
dye muhren offen stehen stossend) auffghericht mit eyner zcogbrucken. 
daselbest zw bessern, bauwen, bevehsten und was do an allendhalben 
bowfellig wirt, anzewrichten, als die recht vnen sulchs auch gehengen, 
welchs die ertzbisschove zw Magdburg zcw iglicher zceit gheweszen, 
gewust und ghelyden, dergleichen so von derselbigen zceit her vor 
gedachtem molnhofe geyn der stad ward byszher keyn gemurthe thor- 
farth, sundern zewyfachte pforten, zcwischen den pforten eyn grabe 
und brucke dor uber und vor der ersten pforthen eyne starke kethen 
gewest, welche der rath berurthe zcevxt ubir unvorugkt zw nottorft und 
vorwarynghe der stad zw nechtigher weyle gheslossen, die gherechtikeit 
und gherugliche friedeliche gheweher, beseszs und quasi possession der 





Nr. 906. 1494 508 


zeusliessung der kethen mit wisszen und verdulden der ertzbisschove 
zw yeder zceyt ghewest ghehabt, hergebrocht, dodurch auch vorjart und 
ersessen. Do her und van vihil berurter zceyt auch der hochwirdighe 
herr thumprobst und archidiacon der ertzbisschofflichen kyrchen Magd- 
burg den geistlichen und die ersamen und vorsichtigen schulthevsz 
und schopfen den werntlichen gerichtszewangk und jurisdiction in der 
alden stad Magdburg ubir den rath, burgher und inwonre in fellen vor 
ichliches ghericht horendt ane mittel und alleyn hergebrocht gehabt und 
gheubet, dass die ertzbisschove zw Magdburg zw yeder zceyt gewesen 
gewust und geduldet, vor welchen gherichten der rath burgher und 
inwonere iglichem nach gelegenheyt des thuns des rechten zw seyn 
sich nvhy widdersesszig gemacht und do uff auch von den hilgen 
romischen kyrchen und reiche ghefrvhet, sye vor fromde ordentliche 
ader gesatzte richter nicht zu fordern noch zcu trahiren. Mehr gnanther 
rath, schepfen und burger auch privilegiert synd, so ymandes van wernt- 
lichen gheriehte und gnanten schultheyszen und schepfen ader vren 
urteyln beswerth, sulche beswerend urteil durch evn sunderliche form 
beschevdenlich als balde uff unvorwanthem fussze mit erfyndung eynes 
bessern urteils und straffunghe an die hoher banck nemlichen an den 
pfaltz dozu auffgesatzt zw traghen, wilehe form und priviley den sechs- 
sischen land- und wichbilden-rechten ingheleibt, und gedachte der 
rath, schepfen und burgher von benanter zceyt her in ruglicher friede- 
licher ubung, besessz und quasi possession vorwert herbrocht und des 
auch ertzbisschoffliche vorschriebung haben, sie vn wertlichen sachen 
bey sulcher und sechssischer rechte verordenung blevben zw lassen, 
von dem heilgen romischen reiche auch bestedigt, und dobey auch das 
vihilgedachter rath, burger yre personen und guther an allen gnantlıs 
ertzbisschoffs zcollen und gleithen zcols und gleiths frey seyn sollen 
und sulchs mit gleicher zeeyt, wie ym anfanghe diesser zewspruche 
verlauth, auch wissen und verdulden zew yeder zceit der ertzbisschove 
gheruglich friedelich in ubung, ghewehr, beseszs und quasi possession 
hergebrocht und ersesszen. 

Further gemelther rath und burgher von vihil berumpter zceyt her 
unvorruglich die sherechtikeit ghehabt und noch haben. das sye yn der 
alden stad Magdburg allevne und gentzlich und yn zewstendig weyn 
zew schencken und schenckstete haben und das also mit wissen und 
vordulden iglicher ertzbischove zw zceyten ghewesen in geruglicher, 
friedlicher ubung, ghewer, beseszs unnd quasi possession hergebracht, 
vorjart und erszessen. vorgnanther rath von oben ertzalten zceit her 
auch unvorruglieh die gherechtikeit ghehabt und noch hadt, das syo 
marehtrecht und nydderlaghe in der alden stad Magdeburg alleyne und 
gontzlich ghehabt, auch bey penen in kouffene und vorkouffenen zw 
eebiethen und vorbiethen haben, des sich evn iglicher, wer des margkt- 
reehts in kouffen und vorkouffen und nydderlaghe gleich den burgern 
der alden stad mit gebraucht, vorpflicht ist zcw halten, wer auch da 
reghen gheubet und unszs fellich erfunden, von dem rathe offinbar in 


504 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


bussze genommen, welchs die ertzbisschove zw yeder zceyt geweszen 
gewost und gheleden, und der rath das also in ruglicher, friedlicher 
ubung, ghewehr, beseszs und quasi possession herghebracht, vorjahrt 
und erszessen, als auch ertzbisschoffliche verschriebung dem rathe vor- 
henghen. 

Auch das uff der Elbe ubir und nydder der alden stad Magdburg 
sheschifft sall werden und sulchs ertzbisschoffliche verschriebung und 
vortrechte do uber saghen, dorch das capittel vorwilligt haben, und der 
massze auch ertzbischoffliche verschriebung haben, wilche der rath vor- 
weyszet ader vorbennet, von eynem ertzbischove auch da vor ader als 
vyhende zu halten und dieselbighen widder den rath in die alde stad 
Magdburg nicht zw gleithen, und sulchs alles und igliches, wie hyr 
oben nach der kurtze vormeldet, mit uffintlicher ruglicher, fridlicher 
ubung, gheweher, beseszs, quasi possession, wissen und vordulden der 
ertzbisschove zew Magdburg hergebracht, ersesszen und preschrieberet, 
auch darneben haben ertzbisschoffliche verschriebung und confirmation 
vermeldende, den rath by yrer fryheit, bey yrem rechten und bey yrer 
gewonheit etc. zu lassen, hat dennach oben gnanther unser gnedigister 
herr und itzigher ertzbisschoff nicht untirlassen, bemeltem rathe in 
vorgnanthe ubirste blut- und pynliche gherichte und durch seyner f. g. 
mulnvogt intrag und vorhynderung zu thun, auch uff bestympten 
neuwen margkte und da beneben in berurten fellen zcu richten, fahen, 
straffen und busse zu nhemen sich anghemasset und nach der geburd 
Cristi thawsent vierhundert in deme nuntzigisten jare im monedt 
September Cone Emden den jungen uff dem mulnhoff gefenglichen 
annhemen; anno etc. vierundnuntzig in der vahsten Cone Schultzszen 
uff dem nuwen margkte widder ubung der gherichte gefenzlichen usz 
der stad ringhmure in die Sudenburg fhuren und behalten lassen; 
anno etc. in deme drieundnuntzigisten im December Marghareten 
Eggherdes vor dem thurm gefenglichen annhemen, pfanden und bussen; 
anno in dem zeweyundnuntzigisten jare im Augusto etzliche smede- 
knechte umme  ungherichte, das von yn uff dem nuwen margkte 
gheubet, in busse ghenommen; anno etc. im vierundnuntzigisten jare 
ym October und November Mathias Roden und sevne mitghewanthen 
umme ungherichte uff dem nuwen margkte begangen in das Suden- 
borgssche gerichte der vorstad, da doch vormals ungherichte in der 
alden stad ringhmhure beganghen nicht gherechtfertigt, heyschen und 
zeyhen lassen und in vihil andern thun, das wyr der kurtz halben ver- 
bleiben lassen, dem rathe obgedachter vrer gherechtikeit zu abgang, 
abbruch und schaden, den wyr achten und wyrdern uff zewey thausend 
rynsche gulden. 

Den rath auch thun vorhyndern, gedachte vorfallen plancken nach 
notturfft, wie der rath mit vorberorter gherechtikeit vorwertem besesszs 
und quasi possession herbrocht widder anzurichten und zu reficyren 
und nach der gebord Cristi der weynigher zcall in deme sechsund- 
achtzigisten jare des mondts Januarii beswerth, cyn ghesatzt bulwergk 





Nr. 906. 1494. 505 


widder uffzcuheben zcu unsicherheit und besorgniss des raths und in- 
wohner der alden stad Magdburg. | 

Auch in jaren der weyniger zcal des achtzigisten im monodt De- 
cember thun vorhyndern und vorbiethen eyn holtczen gebuw ubir der 
dustern pforthen zu der Sudenburg warths, welchs der rath uffgericht; 
nicht zu vollenbrenghen, dem rathe allendhalben vorberurter vrer ghe- 
rechtikeit zcu mergklichem schaden, den wyr setezen und achten uff 
zcweythausend reynsche gulden. 

Auch den rath, in dem so gedachte kethe vor der pforthen des 
mulnhofes vor alters gewest, durch seiner gnaden mulnvogt nach der 
gebord Cristi der weynigher zcall in deme zeweyundnuntzigisten jahre 
ym monedt der meyghen abgheworffen gedachtes besesszs und quasi 
possession der sliessung entwert. Auch darnach anno etc. ym dryeund- 
nuntzigisten des mondts Julii bemelte pforten brechen, den graben in- 
tzyhen und an die stad vor dem molnhofe eyne nuwe ghemurhte thor- 
fard gein der stad wart auffrichten, auch von dem nuwen margkte 
durch den mulnhoff, bergkfriede und zcugbrugken eyn ghemeyne hynten 
auszfard erhoben, vormals nyhy gewest, zcw unsicherung unnd besorgk- 
nis gedachts raths, der burgher und aller inwonher doselbst. Auch 
den rath an yrer hergebrochten vorjarthen custodien, besliesz und vor- 
sorgung entsatzt, ynen zw groszen schaden, den wvr achten ufi 
thausend reynsche gulden. 

Auch in den jharen der weynigher zcall des dreyundnuntzigisten 
des mondts Septembris uff anreghen Paweln Ulrichs und yn dem vier- 
undnuntzigisten der mondte Octobris und Novembris uff ansuchen Veit 
Bleszs und Jacob Mollers und anderer mher den thumpıobste, thum- 
herren, official und mulnvogte commission ghethan in vormeynen, 
ordentlichen  gheriehtszewangk und jurisdiction ubir den rath und 
burger zw gebrauchen, und gewolt ausz crafft solcher commission zw 
richten und diffinieren, ynen dem rathe und borgern yrer obgedachten 
gherechtikeit, auch babistlicher und kevserlicher begnadung  vorberurt 
Zw nachteil und entsetzung, do zw appellation und beruffung von be- 
nanten schultheyszen, schepfen und yren urteyln an seyn gnad gedachter 
form, damit sie begnad und dem sechssischen recht ineorporert, die 
auch der rath, schepfen und burgher mit ubung langhe zceyt, wie ym 
anfangk dieszer zwspruche verlauth, verjart und herbracht haben, an- 
ghenomen zew entschichtigen und diffinieren nach ghemeynem be- 
schrieben rechten zw nachteil vrer frycheit, beseszs, quasi possession 
und berurter ertzbisschofflichen verschriebung, sye by sechssischem 
rechten etc. bleyben zu lassen, seyn von synen gnaden appellacion 
durch Thilen Bruckmuller gegen Heinrichen Roden den eltern der 
weynigher zeall ym nuntzigisten jare des mondts Marcii, anno etc. 
vierundnuntzig in Octobri durch Heinrichen des capittels steynmetze 
gegen llsen Lodewvghes und ander mher gescheen anghenhommen und 
zw rechtfortighen seiner g. official und mulnvogt bevohlen. 

Auch von gnanthen burghern und yren guthern zcol und gleyde 





































buch der Btadt Magdeburg. 
e nicht 


von alters fry 
yetobers 


chwig ym ( 
Michel Nuwebeker und 
n October der gleytzman 
anno ete. ZEW 


nhemen und sie wie 
schen ym hare neununda 
man ZW Borg von 
nno ete. nuntzig YT 
wyn und Drewes Wyghande, 
by ZW Louburg Von Mawritz Dhom, Jacob 
Gothan, desgleichen zw Calbe, Brumby und 
gleyte yon den purger und yren guthern 
rer fryheit und quasi possession turbiret, 
abgangk m 


1 abbruch und Ero" 
‚dern uff drye thausend rey" 
gher % 


sche gulden 
der weynig Ju ym fanfhundachtzigistin 
vihilgedac ertzbischoff mit dem wi 


rdigen 
N rautzeganghe patte 
der das begerth, uffent- 























ti 


















(re an der 

ken und 

I im diessze erundneunzeyisten jare 

Bartolden Frie Sudenburg und Jacoffen 

huwen stad wey? gw seheneken UN vorkowlfen 

t, dem rathe an yrer hergebrochten herechtikeit, 

mogsession ZW mergkliehem abbrug . abgangk und 

Iehten uf drythaus ont reynsebe gulden. 

burgern in der Sudenburg Besess nemlichen 

roszen, Hansen Solehowen;, Gerken Harthman un! 

sich marktrechts in der alden stad ghebraucht und 
ad verkowhen nicht ghemess gehalten, 

go die Vi 


ewffen un 
e Martint 







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Sudenburs 8 





re umm! 








lerlaghe In der ® 
ht in dem jNeY undnuntzigisten ja 
 verbusszen, ist 37 dureh seyner 8 moln- 

p abtrag ZU thune. Auch 

vn 





Nr. 906. 1494. 507 


wydder in die ringhmuhre derselbigen alten stadt an des raths ver- 
willigung gelevtet, nemlichen in diesszem jare Jacoff Mulren, der teg- 
lich uff solehs glevte bynnen der stad ringkmuhre gehet, im jaro zewoy- 
undnuntzig im Januario Joachym Wynterfelt desgleichen gheleytet und 
ander meher, ist alles gescheen unsen sachwalten und yren gherechti- 
keithen, ghewehren, beseszs, quasi possession und fryeheyten entiegen 
und zuverhynderung, turbirung und entsetzung derselbigen, auch ynen 
yn allen und iglichen fellen zw sunderlichem vordrieszs, hoen und 
smacheit, welchs wyr allendhalben setzen uff busse des rechten. 

Derhalben bitten gnante anwalten und sindici und in dem nhamen 
euch bestympte herren scheidesrichter, und so es der fall dohyn wirfft, 
auch den: herren obman, vihilgedachten hochwirdigisten durchleuchten 
hochgeborn fursten und herren hern Ernste ertzbischove zw Magde- 
burgk etc. unsern gnedigisten herren usz crafft des anlaszs uffs aller- 
fugligst und beqwemest zw weyszen, rechtlichen und entlichen zw er- 
kennen, angetzeigte intreghe, verhynderung, turbirung und entsetzung 
bey eynem iglichen falle, sunderlich auch erhebte ghemurthe thorfard 
an dem molnhoff und hynten ausz und erhoben wevnkelre widder abe 
zu thune, vorschaffen die anwelthe und in dem nhamen auch vre sach- 
walthen, alse wie hve vorberuret, an yrer hergebrachten ruglichen, 
fredlichen, verwerthen ubung, ghewehr, beseszs, quasi possession und zw- 
stendighen gherechtikeythen eynes iglichen vorghebrachten zwspruchs 
semptlichen und bsundern nicht zw vorhyndern, noch do an zw tur- 
biren gestaten. yres rechten und hergebrachten beseszs, quasi possession 
und frveheit evnes iglichen falles friedelichen gheniesszen lassen, in 
berurte entsetzung widder inzwsetzszen und zw restitueren, dar zw 
den ghewirderthen und gheachten schaden, abbruchs und abganghes 
uff rechtliche messung zw erstaten, auch vordrieszs, hohen und smacheit 
nach rechte zw verwandeln und in der gherichtskost und expenszs ge- 
than und die zukunfftich bysz zu ausztragk diesser irrigen sachen ge- 
than wirth, widder zew keren und zu refundirn, condempniren und 
sust auch alles, was in vristen vorgebrachten zuspruchen und do ufl 
recht ist, auszzusprechen und uns und unsern sachwalten da ubir, 
was recht ist, zu verhelffen und widderfaren lassen. 

Das alles wvr zu allen und iglichen angestalten furderung sampt- 
liken und besundern in der allerbesten wyse, form, massze und gestalt 
bitten, als das uffs formlichste fuglichst, so uns und unsern sachwalten 
am nutzbarsten und zeutreglichsten gescheen magk, protestiren auch 
doneben, das wyr mit vorbrvnghen «diesser zuspruche uns nicht wollen 
haben angebunden alle und igliche meldung bey eynen ydern zuspruche 
verlautht, sundern alleyn so vihil uns und unsern sachwalden zu er- 
haltung angebrochter gherechtikeit genug ist, und nicht weyther zu- 
beweyszen, do von und vorbehaltlichen alles rechten, diesse unser 
zeuspruche und gherechtikeit zu verbessern, zu vermehren, zu ver- 
mynren, wye recht, sithlich und gewonlich, wyr uffintlich betzeugen und 
protestiren. Zcw urkunde mit der vihilgedachten alden stad Magdburg 


Irkundenbuch der Stadt. Magdeburg. 


i unsers herren geburth thawsent vierhundert 
sten jare am sonnabende nach Martini episcopi 


der von den Notaren Johannes Lam und Ni- 
lichte. Vermerk über die Einreichung dieser Klage- 
am 17. November 1494 durch Thomas Mauricii 
i richter, des Syndieus Dr. Johannes 
und des Magdeburger Bürgers 

bischöflichen Hofe zu Magdeburg. 


r 17. Magdeburg. 907. 
des Erzbischofs Ernst gegen die Stadt Magdeburg. 
Bemerkungen am Rande mit roter Tinte Auch das Datum 
ichung der Klageschrift, nämlich 1494, ovember 17, ist 
len 
lk Magdeburg s. r. Ms. 34. Bl. 40—61. 
hehrift. 

rest, M. IT, 610, vol, 2. 


digen erbarn und ersamen ern Nic! n abte zur 
Kotzschen, Heinrichen Sultzen schultissen unnd 
rer der alden stad Magdeburg, diesc ren schel 








Nr. 907. 1494. 509 


bedynget ym darzw alle gunst, freiheit unnd satzunge der rechte, die 
sein gnedigister herre ausz gnaden des almechtigen als ein ertzbischoff 
und primas, auch ein furst des heiligen Romischen reichs von rechte 
mit bedingunge und sust aus sunderlicher freiheit domit diejhenigen, 
so in bemeltem stande und wirde befunden und auch der kirchen guter 
begenadet und befreihet, gehaben mogen, auch zcogk, zceit, frist unnd 
dilacion, ab ime gezceugnis ader ander kuntschaflt unnd urkunde zu 
vorfuren ader zu thun uffgelegt unnd zuerkant wurde, davon unnd 
einem itzlichen semptlich und besundern er also offentlich bezceugnis 
thut unnd protestirt. Und uff das ein yderman, dem diese schulde 
unnd zwspruche vorgehalten, offintlich ermessen moge, das der ge- 
dachte lobliche ertzbischoff unnd furst dieselbigen nicht ussz mutwillen, 
sundern aussz pflicht unnd notdorfft gesattzt unnd angestalt habe, 
saget der anwalt kurtzlich, das die alde stad Magdeburg sampt grund 
und boden, erde unnd wasser darumbe gelegen, mit allen gerichten 
obersten unnd nvdersten, auch aller oberkeit unnd gerechtig- 
keiten, die auch der koniglichen oberkeit in rechte regalia genant zu- 
stendig, durch etwann keiser Otten dem ersten seliges gedechtnis einem 
ertzbischove und dem ertzbischofflichen stiffte und kirchen zw Magde- 
burg voreigent unnd gegeben, unnd soliche gabe und voreigunge durch 
keiser Otten den andern, keiser Otten den dritten und nachvolgende 
keiser unnd konige aller loblichs gedechtnis bestetigt, ratificirt, vorja- 
wort und confirmirt ist, auch hat ein ertzbischoff zw Magdeburg 
soliche konigliche oberkeit regalia genant in der alden stad Magdeburg, 
lande, stetten, slosser unnd dorffer, so dem stifft unnd kirchen zw 
Magdeburg zugehorig, aussz sunderlicher begnadunge, freiheit unnd 
privilegien der Romischen keiser unnd konige, auch auszubung und 
gewonheit solicher langer zceit unnd jar, der anbegynne nicht ist in 
menschen gedencken, gehabt, besessen unnd herbracht, dadurch dann 
burgermeister, scheppfen, ratmanne und innigeszmeister derselbigen 
alden stad Magdeburg nicht geburet, noch macht unnd recht gehabt, 
einiche gewonheit und ubunge, wilkur und statrecht des egenanten 
ertzbischoffs gerichte, guter unnd oberkeit belangende einzufuren unnd 
zu vororden, noch derselbigen gerichte zuvoraussz unordentlich zw uben 
unnd zu gebrauchen, erblose guter, gerade unnd hergewette zcu nehmen, 
auch zceise unnd ufsatze uff das korn, bier und kauffmanschatz zu 
setzen, wegkpfenninge, brugkengelt unnd ander exaction und aufsatz 
und sunderlich uff die geweythen und geistlichen personen, yre unnd 
der kirchen guter aufzusettzen und von den zw fordern und zw nehmen, 
uff unnd neben der statmaur, auch auszwenig der stat noch in der 
Elbe und zuvor ausz, do grundt bodem unnd das eigenthumb der 
kirchen zusteht, zw bawen, kein burgermeister noch rathmann, der 
Zw burgermeister oder rathmann erwelet unnd gekorn, ehr er einem 
ertzbischove gelovet und durch in bestetiget, auffzugeben noch sich 
seines amachts unnd rechnunge von den gutern den hospitalen und 
milden steten zwstendig einem ertzbischove zw thun zu wegern, noch 


Urkundenbuch der Stadt Magdebur 


ader gerechtigkeit ein ertzbischoven und seine ertz- 
‘hen angehorig zw understehn. So nuhe burger- 
h, rat, ratmanne, innigeszmeister und gemein der 
(ad Magdeburg etliche angemaste vormeinte gewonheit 
nd stadrecht seins gnedigisten hern unnd seiner f. g. 

chen gerichte, gutter und uberkeit belangende ein- 
ind vorordent, auch die zuvorausz unordentlich ge 
it, erblosze guter, gerade unnd hergewetde genomen, 
tion und aufsatz und sunderlich uf die geweythe unnd 
auch uff yre unnd der kirchen guter uffgesatzt und 
unnd genomen, auff unnd neben der stadmaur, auch 
Id unnd zuvorausz, do grunt, bodem und eigenthumb 
herrn und seiner ertzbischofflichen kirchen zwsteht, 
» gebawet, denjhenigen, der zw burgermeister ader 
unnd erwelt, ehr er einem ertzbischove gelovet unnd 
, aufgehn unnd sich seines amachts underwinden 
ı sieh beschiedes und rechnunge von den gutern den 
ilden steten zustendig zu thun gewegert und sich et- 
gerechtigkeit einem ertzbischoffe unnd seiner erf 
hen zugehorig understanden und underwunden haben, 


bigen burgermeister, scheppfen , rathmanne, innigesz- 








Nr. 905. 1494. sll 


diejhenigen, die do geirret unnd gesundiget, von yrem irthum unnd 
sunden zu weisen unnd abezuzcihen geburet unnd zustehet, auch ist 
er seiner ertzbischofflichen kirchen unnd stiffts guter und gerechtigkeit 
von denjhenigen. die sich der underwunden, widerzufordern, auch die 
zw hanthaben unnd zu beschutzen schuldig unnd vorptlichtet. Inter 
opera nempe charitatis non minimum est, delinquentem corrigere et 
errantes in viam veritatis reducere, ut in c. inter opera et in c. tria 
sunt genera XLV di. ad hoc nempe precipue tenentur prelati XXIII q. 
III. ita plane et no. per glo. in d. c. inter opera. Porro si negligenter 
ea, que male usurpantur, omittimus, excessus viam aliis aperimus, ut 
in c. pervenit XCIII. di. et in c. loci XXXV q. IX. Item quilibet clericus 
potest bona ecclesie a laicis occupata, detenta seu possessa cum fructi- 
bus reposcere, ut in c. non liceat pape XII. q. 1I. et in c. si quis pres- 
biterorum de re et non alie immo se clerici debent opponere pro iuri- 
bus ecclesie defendendis, ut no glo elegans in ver opponunt in c. 
generali de elec. li. Vl. fa. c. dilecto de seu exco. e. li. Dadurch ist 
sein f. g. geursacht, seiner ertzbischofflichen kirchen guter und ge- 
rechtigkeit von den widerparten zu fordern, auch damit die widerpart 
von sunden und irthumb abzuwenden und zu revociren und also die, 
dieweil sie seinen gnaden fruntliche, gutliche und in gantz leideliche 
hendel abegeslagen, vor euch obgedachten gewilkurten schidesrichtern 
ausz kraft des anlasz und compromis daruber bewilligt und angenomen 
umb seiner gnaden unnd seiner ertzbischofflichen kirchen guter und ge- 
rechtigkeit, der sie sich wider recht unnd billigkeit, alsdann in seiner 
gnaden gesettzen eygentlich sal vermarckt und vorstanden haben, unter- 
wunden, lauts der nachvolgenden schulde und zuspruche zw beschuldigen, 
als sein gnade dann, wie oben gehort, ausz pflicht unnd vorwantnis 
zu thun schuldig unnd pflichtig ist. Derwegen beschuldiget der anwalt 
unnd sindicus oberurt in angezceugter anwaltschaflt egnante burger- 
meister, scheppfen, ratmanne, rat, innigeszmeister unnd gemeine der 
burger der alden stad Magdeburg in der weise, gestalt unnd form, wie 
hirnach beschrieben. 

Nach oberurter protestacion und bedingunge, die der anwalt und 
sindicus in allen volgenden schulden und zuspruchen wil vornawet 
unnd resumirt, davon er bezceugt, beschuldigt er von wegen unnd in 
anwaltschafft des obgedachten hoch wirdigisten ingotvaters durclileuchten 
hochgebornen fursten seines gnedigsten herrn und seiner gnaden ertz- 
bischofllichen kirchen die bemelten burgermeistere, schepffen, ratmanne, 
rat, innigeszmeister und gemeine der burger der alden stad Magdeburg 
semptlich und besundern und gibet yn zum ersten schult kurtzlich 
also sagende, das, wie wol der schuldiger von wegen seines eingegangen 
contracts unnd handels an dem ende, do er gesessen ader den contract 
und handel gehandelt ader zu bezcalen gelobet und zugesagt hat, vor- 
claget und gerechtfertigt sal werden, und wiewol auch der schuldiger 
noch seine guter, der zum rechten genugsam besessen, nicht sollen 
besatzt, arrestirt, noch vorkumert werden, vil weniger sollen der geist- 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ıter und die jenen, die dem schuldiger vorwant und 
on wegen yres herrn gekumert, besatzt und ufgehalten 
n in bewerten rechten clerlich vorordent; dennoch 
ben sich die widerpart understanden den schuldiger, 
ten herrn auch vorwant und underthan, der bey yn 
‘ht, sundern an einem andern ende gesessen, noch 
del, derwegen er beschuldiget wirt, doselbst zu 

n unnd gehandelt noch do zu bezcalen gelobet 

idt, sie understehn darzu die guter der geistlichen 
| jenen, die dem schuldiger vorwant und underworffen' 
Ibigen schuldigers yres herren wegen doselbst in der 
ı kumern, zw arrestiren und ufl- 

Tilen Schulten zw Wormelitz, der von Hansen Roden 
dingpfliehtig gemacht, desgleichen ein 

Krusen von wegen seines herrn Bernds 

zw Erxszleve gesessen besatzt und verkumert, 
ilberstad Hans Winekelman gnant, den ein man von 
rt, unnd do er nicht burgen hatte, gefenklieh ent- 
re mehr, an das, das die bey yn gehandelt, sehult 
lin bezalung zugesagt, das er also semptlich und be- 


| und wie recht, erweisen mag und sich in bedingeter 








Nr. 907. 1494. 513 


zeihn, fordern noch vorheischen, jedoch des unangesehn beclagen unnd 
conveniren die widerparte der kirchen, auch der geweithen ader geist- 
lichen person hewszliche diener vor dem werntlichen richter in der 
alden stad Magdeburg, auch zceuhet, fordert unnd vorheischet der schulte 
und schepffen in derselbigen alden stad Magdeburg dieselbigen diener 
vor sein werntlich gerichte, nemlich so ist das geschen mit ern Johansen 
Redekin etwan techandes zw Magdeburg knechte Heinrich genant, den 
die Moritze zur zceit dingpflichtig und umb mangels der burgen gefenck- 
lich enthalden, unnd gein vil andern dergleichen vorgenomen, das er 
auch also semptlich und besundern, ab, wann und wie recht, bey- 
bringen mag unnd sich in geburlicher zceit, frist und dilacion zu thun 
erbeuth, doch uberflussigkeit hinden gesatzt, davon er bezceuget, solichs 
wirt auch durch die widerpart vorgenomen seins gnedigisten hern, siner 
enaden stift unnd gerichten zw grossen abgange und schaden, den er 
acht uff tausent gulden rh. auch zu hon und vorkleynung, den er auch 
uf tausent revnische gulden wirdert, so sein gnedigster her villieber 
dieselbig summa usz seiner gnaden gutern entperen, dann solichen hon 
und vorcleynung dulden unnd Jeiden wolte, doch rechtliche taxacion 
unusgeslossen, heischet unnd fordert hirzw von den widerparten uff- 
richtig genugsame antwort unnd ist sein vorhoffen zum rechten, das 
die widerpart insampt unnd besundern solichs mit unrechte gethan 
haben unnd abezuthun und zw fallen lassen, auch den geachten schaden 
zu erstaten, hon unnd vorclevnung mit ehr gedachter summa doch 
unschedelich der rechtlichen taxacion und messung zu vorbessern. darzw 
die expens unnd gerichtskost, so sein gnedigister herre gethan und 
bisz zu entschaftt thun wirdet, zu refundiren schuldig sein, und stellet 
solichs insampt unnd besundern uff rechtlichs erkentnis und ist sein 
bethe, ym in dem das recht zu erghen lassen und zw administriren, 
derhalben er ewer mildes amacht vleissig anrufft unnd implorirt. 

Zum dritten beschuldiget der anwalt unnd sindicus in anwaltschaftt 
seines gnedigisten herrn von seiner gnaden unnd seiner gnaden ertz- 
bischofflichen kirchen wegen burgermeister, scheppfen, rathmanne, rat, 
innigeszmeister unnd gemeine der burgere semptlich und besundern und 
gibet in schult, das wiewol sein gnedigster herre allein in gewehr, 
ubung und gebrauchung habe die werntlichen gerichte, jurisdiction und 
gerichtszewang uff dem newen marckte, auch als fern die pfar sancti 
Ambrosii in der Sudenburg gelegen sich in die alde stad Magdeburg 
erstreckt, dennoch thun seinen gnaden die widerpart dorann einhalt, 
vrren yn unnd vorhindern in dem unnd domit, das sie sich der gerichte 
an gedachten örtern und sunderlich uff dem newen marckte doselbst in 
der alden stadt Magdeburg zw uben unnd zugebrauchen auch understehn 
unnd also die mishandeler, die doselbst ubel gethan unnd gemiszhan- 
delt, auch zu straften unnd zw rechtfertigen, nemlich Hennig Randaw 
ein burgersson in der aldenstad, der yn, das er einen bey der stein- 
hutten up dem newenmarckte geslagen hat, vorbussen mussen, und 
andere mehr, das er, ab, wann unnd wie recht, erweisen mag, sich auch 

Oeschicbtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 83 


Urkundenbuch der Stadt Magdebu 


er zceit, frist und dilacion zu thun anmasset, doch 
kgeslagen, dovon er protestirt, thun auch solichs 
nd seiner kirchen gerichten zw trefflichem abbruch 
ir uber die hauptsache an sich selbst uff drey tausent 
ıtet, auch hon unnd smehe, den er uftausent gulden 
loch unschedelich der rechtlichen taxacion, so sein 
her summa entperen dann solichen hon dulden ader 
:het hir zw von den widerparten volstendige, genug- 
| ist sein vorhoffen zum rechten, das die widerparte 
isz unnd vorhinderung abezustellen und sein gnedi- 
der zw ewigen gezceiten an derselbigen seiner gnaden 
[ren noch zu vorhindern, auch des einen genugsamen 
"ion zu thun, sein gnaden auch den geachten abgang, 
aden 2 aten, hon und smehe vormittelst der 
1, doch rechtliche massung vorbehalten, zuvorbüssen, 
gerichtskost, so sein gnade gethan und bisz zw 
. vorpflicht sein, unnd stellet das insampt und 
tlich erkentnis und ist des anwalden bete, ime dor- 
ergehn lassen unnd zw administriren, in dem er 
t vleissig thut anruffen und imploriren. 


jesehuldiget der anwalt unnd sindieus von wegen 
ligisten herrn und seiner gnaden ertzbischofflichen 








Nr. 907. 1494. 515 


den ‚sein gnad uf funffhundert gulden reinisch wirdert, zu hon und 
smehe, den er uff dreyhundert gulden reinisch achtet, doch redelicher 
messung unschedelich, so sein gnad efc. wie oben. 

Zum funften beschuldigt der anwalt und sindicus vilgedacht in 
oberurter anwaltschaft die meher genanten burgermeister, rathmanne, 
rat und innigeszmeister in sampt unnd besundern und saget, das wie- 
wol der nawe marckt mit allen werntlichen gerichten oberst und niderst 
in der alden stad Magdeburg seim gnanten herrn und seiner f. g. ertz- 
bischofflichen kirchen angehort unnd zusteht, dardurch dann nymandt 
daruff eynichen graben ane seiner gnaden und seiner gnaden vorfarn 
wissen und willen zu graben, zu furen unnd ufzuwerffen geburet noch 
zusteht, dennoch haben die widerpart uf demselbigen nawen marckte 
ane seiner f. g. unnd seiner vorfarn wissen unnd willen ein graben 
machen, furen und ufwerffen und den alden wasserlauft und gerynne 
vorthemmen und zumachen lassen, das er auch, ab, wann und wie recht, 
in bedingter frist erweisen mag, und sich in geburlicher bedingter zceit, 
frist unnd dilacion dorzu erbewt, doch uberflussigkeit ausgezcogen, 
davon er gezceugt, haben auch das gethan seim gnedigsten herrn und 
seiner gnaden eigentliumb und oberkeit zu schaden, den sein f. g. uff 
hundert, hon. und smehe uff dreyhundert gulden reinisch wirdern, so 
sein gnade ... efc. wie oben. 

Zum sechsten beschuldigt der anwalt und sindicus ehbemelt von 
wegen unnd in anwaltschaft seines gnedigsten hern und seiner f. g. 
ertzbischofflichen kirehen die gedachten burgermeister, schepffen, rath- 
manne, rath unnd innigesmeister und gybet yn schult also sagende, 
das wiewol seim gnedigsten herrn und seiner f. g. ertzbischofflichen 
kirehen das eygenthumb, auch werntlich gerichte oberst und nyderst 
und also auch merum unnd mixtum imperium unnd regalia aussent- 
halben der alden stad Magdeburg, penszet der Elbbrucken auch uf dem 
mersch und in der gwssen unnd cleynen Elbe angehoret und zusteht, 
ydoch haben sich die widerparte des gerichts mit straffung der misz- 
handlung doselbst begangen, auffhebung der toden, auch des eigen- 
thumbs des merschs mit gebithen, das gras, so uf demselbigen mersch 
wechset, zu hegen, understanden und sunderlich bey Heynen Bodems 
gezceiten ist ein junger in der grossen Elbe ertruncken, hat er als ein 
schultis das pferdt zw sich genomen, deszgleichen haben sie zcwene 
sone eines olslegers in der Sudenburg wonhaftig unnd in der cleynen 
Elbe ertruncken an dem ufere bey dem grosen mersche gefunden, uf- 
gehaben, solichs der anwalt auch, ab, wann unnd wie recht, erweysen 
mag, und sich in bedingter geburlicher zceit, frist unnd dilacion darzw 
erbewt, doch uberflussigkeit hindangesatzt, haben auch das also vor- 
gewant seim gnedigsten herrn und seiner f. g. ertzbischofflichen 
kirchen zw abbruch seyner gnaden eigenthumbs, gerichte und regalien 
und grosen schaden, deu sein f. g. uber die heupsache an sich selbst 
uf zeweytausent, hon unnd vorcleynung uf tausent gulden reinisch 
wirden, doch redeliche messung unverworffen efc. wie oben. 

33 * 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


beschuldigt der anwalt unnd sindieus in anwalt- 
nanten gnedigsten herrn von wegen seiner f. g. unnd 
lichen kirchen die obbestympten burgermeister, 
ne, rath und innigesmeister und saget uf das kurtzste, 
ant an seines gnedigsten und seiner f. g. vorfaren 
n die konigliche oberkeit unnd regalien ausz freiheit, 
alt hergebrachte ubunge unnd gewonheitt an den 
n und willen uf der Elbe, die dann ein schiffreich 
glich wasser ist, so in seiner f. g. unnd seiner 
flichen stift und kirchen, lannt unnd furstenthumb 
et, bawen noch yrem gewonlichen flusz und gangk 
lern sal, dennoch des ungeachtet haben die widerpart 
sten herrn unnd seyner gnaden vorfaren wissen unnd 
igen Elbe bey unnd neben der stad Magdeburg gegen 
)w'und anderswo gebewde mit pfehlen, holtz und 
machen unnd erheben lassen, das der anwalt auch, 
recht erkunden mag, und sich zu bedingter zeeit, 
n darzw erbewt, doch uberflussigkeit ausgeslossen, 


t, haben auch solichs gethan sein f. g. unnd seiner 


ch seiner oberkeit und grosem schaden, den er ufi 


ind smehe, den er uff tausent gulden reynisch wirder, 








Nr. 907. 1494. 917 


und vorgenomen seim gnedigsten herrn und seiner gnaden ertzbischoff- 
lichen kirchen oberkeit, regalien, keiserlicher begabung unnd freiheit 
zw groszem mercklichem abbruch unnd schaden, den sein f. g. uber 
die hewtsache an sich selbst uff zcehntawsent, hon, smehe unnd vor- 
kleynung uf funftawsent gulden reinisch wirdern, die sein gnad ec. 
wie oben. 

Zum neunden beschuldiget der anwalt und sindicus etc. die meher- 
xedachten burgermeister, rathmanne, rat und innigeszmeister kurtzlich 
sagende, das wiewol an des jenen, denn die konigliche oberkeit unnd 
regalien angehort, wissen unnd willen kein auffsatz uff ein wegk ge- 
satzt sal werden, so die uffsatzung von einem wege etwas zu geben 
in die regalien ryehorig, so dann seim gnedigisten herren die regalien 
in seiner f. g. unnd seiner gnaden ertzbischofflichen kirchen, lanndt 
unnd furstenthumb zustehn. so geburet sein f. g. aussz redelicher 
ursache von einem wege etwas zu geben aufzusetzen, dennoch haben 
die beclagten ane seiner f. g. vorfarn und seiner gnaden wissen 
unnd willen uff den wegk der alden stad Magdeburg einen auffsatz ge- 
satzt, den man den wegkpfenninge nennet, denselbigen wegkpfennig 
die beclagten auch von den lewten, die zw der kirchen gebewde stein 
unnd ander notdorft furen, fordern unnd nehmen, nemlich so haben 
sie den wegpfennig von den von grossen Salbeck unnd vielen andern 
dorffern, deszgleichen von den von Sehausen unnd andern, die steine 
zw dem gebewde der kirchen gefurt, genomen, und ist der wegpfennig 
ein grosz pfennig von eym wagen, solichs der anwalt auch etc. zw 
srossem abbruch, vorfange unnd schaden, den sein gnade uber die 
hewbtsache uff tawsent, hon und smehe uf funfhundert gulden reinisch 
wirdern, die sein f. g. etc. wie oben. 

Zum zcehnden beschuldigt der anwalt und sindicus etc. die burger- 
meister, rathmanne, rat und innigeszmeister und gibet yn schuldt also 
sagende, das wiewol nymant von den geweythen ader geistlichen per- 
sonen, vrem gesinde noch von yren gutern, so die geistlichen damit 
kein handel noch kauffmanschatz treiben, einichen zcol, geleyt, brugken- 
velt ader dergleichen bey merglicher straff unnd pen des rechten fordern 
und nehmen und ine das also von yn genomen zcwyfach widergeben 
sal, gleichwol des ungeachtet understehn die widerpart von den geist- 
lichen, yrem gesinde unnd von yren gutern, so die uber die brucke 
zw Magdeburg gehen, reyten, fahren, getriben, getragen ader gefuhrt 
werden, bruckengelt zu fordern unnd zw nehmen, in sunderheit so 
nehmen sie drey cleyne Magdeburgische pfennig von eim pferde ader 
eym andern hewbte fihes, das dann die herren des capittels her Her- 
mann Piverling etc. unnd her Wiprecht von Barby etc. sampt andern 
thumherren und geistlichen person zw Magdeburg gegeben haben, das 
der anwalt auch, ab, wann und wie recht erkunden magk etc. zu 
trefflichen abbruch unnd schaden, den sein gnade uber die hewbtsache 
an sich selbst uf zeweytawsent, hon unnd smehe uf tausent gulden 
reinisch wirdern e£c. wie oben. 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


»eschuldiget der anwalt unnd sindicus ete. die burger- 
e, rath unnd innigeszmeister und saget also, das 
istlichen person guter, so darmitte nicht gehandelt 
tz getriben wirdet, kein zeol, gabella, noch geleite 
or uffsatz unnd exaction, wan die uber lanndt gefurt, 
gen, bey grosser penn des rechten gefordert unnd 
von yn genomen yn zeivach wider gegeben sal 
unangesehen understehn sich die widerpart den 
den geistlichen personen zustehnde, so gegen 6G. 
uzcapfen und davon etlich masz zu fordern und zu 
n das von dem eapittel und andern geistlichen per. 
hewbtman zw Gatersleve Blasius Schure genomen 
hren ungeverlich, solichs der anwalt auch, ab, wann 
rweisen mag ete. zu mercklichem vorfange, abbruch 
n sein f. g. uber die hewbtsache an sich selbst uf 
, smehe und vorcleynung uf tausent gulden reinisch 
hen. ^ 
n beschuldiget der anwalt unnd sindieus ete. die 
hmanne rath unnd innigeszmeister uf das kurtzt also 
wol nymand uf eins andern grunt und bodem zu 


| habe, dennoch haben die beclagten eine wintmulie 








Nr. 907, 1494. 519 


sich die beclagten, diejhenen, die in seines gnedigsten herrn gebiethe 
unnd gerichte ubertretten unnd gemiszhandelt und auch die durch 
seiner f. g. mullvoit als seiner gnaden amachtman und stathelder seynes 
werntlichen gerichts doselbst zu Magdeburg vorvehstet und geechtigt 
werden, an seiner gnad und des bemelten seiner gnaden amachtmans 
und stathelders wissen und jawort zu geleiten und zu vorsichern, nem- 
lich Hans Alvenszleve und viel ander mehr, das der anwalt auch, ab, 
wann und wie recht, erkunden mag etc. zu mercklichem abbruch und 
schaden, den sein gnade uber die hewbtsache an sich selbst uff zewey- 
tausent, hon, vordriesz unnd smehe uf tawsent gulden reinisch wirdern 
ete. wie oben. 

Zum funfzeehnden beschuldigt der anwalt und sindicus etc. die 
burgermeister, rathmanne, rath unnd innigesmeister in sampt und be- 
sundern und saget kurtzlich, das wiewol diejhenigen, die zw burger- 
meister ader ratmanne in der alden stad Magdeburg erwelt unnd gekorn, 
ehr dielbigen seim gnedigsten herrn und seiner f. g. ertzbischofflichen 
stifft und kirchen gelobet und durch seine gnade bestetigt sein worden. 
nicht auffgehen noch sich des stuls und amachts, darzu sie erwelt, 
understehn sollen, ydoch haben sich die widerpart, so sie zw burger- 
meister und rathmanne in derselbigen alden stad Magdeburg gekorn, 
ehr sie seiner f. g. und seiner gnaden kirchen gelobet und durch seine 
nade bestettigt worden, des stuls und amachts understanden und 
understehn sich des jerlich, solichs der anwalt, ab, wann und wie recht, 
erweysen mag etc. zu grossen nachteil und schaden, den sein gnade 
uf dreytausent, hon. vordriesz und verachtung uf zeweytausent gulden 
reinisch wirdern efc. wie oben. 

Zum sechzehenden beschuldigt der anwalt und sindicus etc. die 
burgermeister, ratlımanne, rath, innigeszmeister unnd gemeyne burger 
semptlich und besundern und gebet vn schult also sagende, das wiewol 
die beclageten seines gnedigisten herrn vorfarn ertzbischoven zu Magde- 
burg loblichs gedechtnis unnd derselbigen seiner ertzbischofflichen kirchen 
zeweytausent und hundert margk feynes silbers unnd zewentzigtausent 
reinische gulden, so derselbigen seiner f. g. kirchen, das ir die wider- 
part bmelten summen silbers und goldes geben, betzalen unnd ent- 
richten sollen, dureh das heilige consilium zw Baszel zuerkant ist, 
schuldig worden unnd noch seint, das der anwalt, ab, wann und wie 
erweisen mag etc., gleichwol haben die widerpart dieselbigen summen 
silbers unnd goldes seiner f. g. vorfarn ertzbischoven zw Magdeburg 
seligen gedechtnis und seiner gnaden kirche nicht betzalt noch ent- 
richtet, die widerpart haben sich auch seiner f. g. unnd seiner kirchen 
solicher betzalung enthalten zw grossem trefflichem abbruch und 
schaden, den sein gnad uber die heubtsache uf funftausent, hon und 
smehe, den sein gnad uf zcweytausent gulden reinisch wirdern ec. 
wie oben. 

Zum sibenzcehnden beschuldigt der anwalt und sindieus etc. die 
burgermeister, rathmanne, rath und innigeszmeister und saget uf das 


Trkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ol demselben seim gnedigsten herrn und seiner 
ichen kirchen ausz craft ehr ermelter keyserlichen 
be, voreignunge und regalien der steinen turm bey 
Tagdeburg thore, darzw der thurm hinter der vica 
allen andern thurmen an denselbten mauren bisz 
b inclusive und von dannen vorder bisz an sanet 
le thurm und mauren von dem schiferthurm exelu- 
nes gnedigesten herrn baumgarten nicht ferne von 
ere de congregacion gelegen anzuheben bisz an die 
ve, so ferne saneti Ambrosii pfarre wendet, sampt 
st angehorn und zustehen, ydoch haben sich die 
rzogen und underwunden und noch underwinden. 
bruchen, das der anwalt auch ab, wann und wie 
mag ete, zw mercklichem abbruch seiner oberkeit 
ein gnad uber die hewbtsache uff dreytausent, hon, 
nung uf zeweytausent gulden reinisch wirdern ef« 


len beschuldigt der anwalt und sindicus etc. die 
hanne, rat und innigeszmeister und sagt, das wie- 
m in den nechsten schulden angezceigt bey ertz- 


eligen und der thurm gegen seines gnedigsten 








Nr. 907. 1494. 521 


anzuheben bisz an das Inslebische thor einen grossen weiten graben 
gemacht, die erde, so ausz dem graben gefurdt, an die Elbe hinter 
das mal, mit ertzbischoff Johanns ausserhalb bewilligung zu der zceit 
seines capittels abgesnurt uff seines gnedigsten herrn und seiner gnaden 
kirchen eigenthumb geworffen, damit auch seiner f. g. underthanen in 
der newen stad ausz- und einfart der Elbe merglich geirret, darzu ein 
zcigelhoff halb bey der Elbe und eines smides hawse halb weggenommen 
und ein garten bey dem Inszlebischen thore genset dem gedachten 
abgesnurten malle gelegen sein gnedigisten herrn und seiner gnaden 
kirchen mit lehn und zeinsen angehorig underzcogen und forder die 
obgeschrieben graben vom Inslebischen thor an bisz an sent Ulrichs- 
thor und an andern enden ane seynes gnedigsten herrn und seiner gnaden . 
vorfarn als des landesfursten lawbe und willen machen und uffwerffen 
lassen, domit sie dann die gemeine strasse, die dann auch in seiner 
grnaden oberkeit und regalien gehorig, eingebawet, auch den lewten 
yre guter uff seiner f. g. und seiner kirchen eigenthumb gelegen und 
sunderlich ein garten, der von sein gnaden und seiner kirchen zu lehn 
ruret, eingezeogen; ausz demselbigen garten haben sie etwan, doch 
mit zeucht zu reden, ein schintgrube und newlich bey seiner gnaden 
gezceiten wider ein garten darusz machen lassen, und haben also mit 
seyner f. g. und seiner ertzbischofflichen kirchen lehen noch yrem ge- 
fallen und mutwillen gehandelt und umbggangen, solichs alles der an- 
walt, ab, wann und wie zu recht, genugsam erweisen mag etc. zu 
grossem trefflichem abbruch und schaden, den sein gnedigster herre 
uber die hawbtsache an sich selbst uff funftawsent, hon, smehe, vor- 
driesz und vorcleynung uf dreytawsent gulden reinisch achtet ec. 
wie oben. 

Zcum zewentzigisten beschuldigt der anwalt und sindicus ete. die 
burgermeister, rathmanne, rath und innigeszmeister und saget kurtzlich 
also, das wiewol nymant einen andern, auch vil weniger die under- 
thanen yrem erbherren und landesfursten zw nachtheil, abbruch und 
schaden einich gesetze, statut, wilkor ader statrechte machen, setzen 
noh vororden sal, ydoch des ungeachtet haben die widerpart ein ver- 
meint statut und wilkor gesatzt und vorordent, nemlichen wehr das 
lehn den wechsel von seinem gnedigsten herrn entpfehet, der sal nicht 
in vren rath erwelt noch gekorn werden etc. Dieweil dann der wechsel 
von sein f. g. und seiner ertzbischofflichen kirchen zu lehn ruret, so 
wird ein itzlicher burger der alden stad Magdeburg ausz craft bmelten 
vormeinten statuts und wilkor geursacht, dasselbig wechsel von seinen 
snaden und seiner kirchen zu lehen nicht zu nehmen noch zu ent- 
phahn, darausz seinen gnaden und seiner kirchen nicht geringer ab- 
bruch und schaden, als menniglich abnehmen und ermessen mag, er- 
wechset. solichs der anwalt auch ab. wann und wie recht, erweisen 
mag etc. zw grossem merglichen abbruch und schaden, den sein gnade 
uber die hewbtsache uf dreytawsent, hon, vordriesz, smehe und vor- 
eleynung uff funftawsent gulden reinisch achten efc. wie oben. 


522 Urkundenbuch der Rtadt Magdeburg. 


Zum einundzewentzigisten beschuldigt der anwalt und sindicus etc. 
die burgermeister, rathmanne, rat und innigeszmeister kurtzlich sagende, 
das wiewol ein itzlicher vorsteher eines hospitals und milden hawses 
gutere und einkomen vleissig handeln und nicht unzeimlicher und un- 
billicher weise vorthun, auszgeben noch entpfremden, und wiewol auch 
derselbige vorsteher seines aufhebens und auszgebens redelichen be- 
schidt und rechnung alle jar jerlich dem prelaten desselbigen hospitals 
thun sal, dennoch so die widerpart, die dann des hospitals sancti Spiritus, 
sancte Anne und sancti Georgii auszwendig der alden stad Magdeburg 
und des hospitals sancte Gerdrudis under dem ufer doselbst zw Magde- 
burg gelegen vorsteher sein, understehn sie sich derselbigen hospital 
und milder hewser rendt und einkomen noch unbilliger weisz zu vor- 
thun und auszzugeben und damitte nach vrem gefallen zu thun und 
zu handeln, auch vorhalten seinem gnedigsten herrn als derselbigen 
hospital und milder hewser ertzbischoff und prelaten alle jar jerlich zu 
rechnen, das der anwalt auch ab, wann und wie recht, beybringen 
mag ete. zu nachteil und schaden, den sein gnade uff funffhundert, 
hon und smele, den sein gnedigster her uff dreyhundert reinische 
gulden achtet efc. 

Der anwalt und sindicus wil auch diese schuld, anclage und zu- 
spruche in sampt und besundern, so es sein gnedigsten herrn gevellig, 
bequem ader notdurfitig, in den nochvolgenden gesetzen unnd schrifften 
zu lewttern, zu ercleren, zu vorandern, zu bessern unnd zu vormvnnern, 
in massen sein gnad dann und sunderlich nach lantleufftigen sechszischen 
rechten, ubunge und gewonheit dieser lanndt, dieweil uber dieselbige 
schuldt und zuspruche noch keine gewehr gethan noch bestalt ist, zu 
thun macht haben, auch uff der widerpart antwort und einrede seiner 
gnade nachrede und replicacion darzw genugsame zceit, zcugk, frist 
und dilacion, wie dann auch voranlast, angenomen und bewilligt ist, 
und sust alle ander forder notdurft vorbehalten haben, von dem allen 
semptlich und besundern der anwalt also offentlich bezceugnis thut 
und protestirt. Zw urkunde mit dieszem seines gnedigisten herrn von 
Magdebur; inngesigel besigelt. 

Auf dem nachfolgenden Blutte steht die Deglaubiguny der Noture 
in folgenden Worten: 

1494 

Die lune, XVII. mensis Novembris eximius vir dominus Johannes 
Megenhofter utriusque iuris doctor, reverendissimi in Christo patris, 
illustris principis et domini domini Ernesti archiepiscopi Magdeburgensis 
etc. ducis Saxonie etc. sindicus huiusmodi obtulit impeticionem contra 
providum consulatum veteris civitatis Magdeburgensis coram reverendo 
patre domino Nicolao abbate Zcynnensi et strenuo Hansze Kottzen ac 
promissariis huiusmodi cause a partibus hinc inde electis in presentia 
egregii viri domini Thome Mauricii utriusque iuris doctoris, sindici 
dicte civitatis Magdeburgensis. Actum Magdeburg in aula archiepisco- 
pali Magdeburgensi presentibus venerabili viro domino Paulo Mosz- 





* 


m 


Nr. 907 —908. 1494. 928 


hawer utriusque iuris doctore officiali curie Magdeburgensis et provido 
Cone Kroger cive Magdeburgensi testibus. 
Johannes Lam notarius subscripsit, 
Nieolaus Roppin notarius subscripsit. 

Darunter steht mit roter Tinte und von derselben Hand, wie die 
Randbemerkungen: 

101500 R8, Summa summarum aller aestimation ohne die hauptsache 
2100 Margk thut Einhunderttausent eintausent funthundert Rfl. zwey- 
Silbers. tausent einhundert margk fein silber ohne die hauptsachen. 
Ist aber in handelung transigiret auf 6666 Rgfl. Anno 1497. 

Zur Sache s. Magdeb. Geschichtsbll. X XII meinen Aufsatz über 
diesen Streit. . 

Im St. M. Misc.- Cop. 341* befindet sich von derselben Hand, von 
welcher die meisten der in dem Aktenkonvolut des Studtarchivs ge- 
schriebenen Schriften herrühren, rein Fragmentum Interrogatoriorum ex 
parte Ernesti archiepiscopi. Probationes senatus Magdeburgensis be- 
titeltes unvollständiges Schriftstück, 37 Blatt umfassend, welches die 
den Zeugen bei dem Verhör vorzuleyenden Fragen enthält. Dasselbe 
hat keinen selbständigen Wert, ist auch ohne Datum, weshalb cs unnötig 
erscheint, auf dasselbe weiter einzugehen. 


1494. November 28. 908. 


Bürger Peter Gódecke spricht das Kloster Meyendorf wegen einer 
Schuld von 155 Gulden quitt. wofür für ihn und seine Angehö- 
rigen Memorien im Kloster gehalten. werden sollen. 

Cop. 750 fol. 79“. 

St. M. 

Jek Peter Gódeken, borger in der olden stadt Magdeborch, bekennen 
vor my, Annen myne elike husfrouwen, vor Bastian, Hinrike myne 
zone unde vor alle mvne erven und vor alsweme, de duszen breff seyn 
effte horen lesen, dat my de ernwerdige domina Cristina ebdysche und 
ore junefrouwen tho Mevendorpp rechter schult schuldig weren hundert 
und vyffundeveffttieh gulden, so hebbe ick angeseen oren armoth und 
ore füringe (?) geistlick levent, dar se godde inne denen dach und 
nacht, wurumme ick vorbenomede Peter Gódeken mit mynen vor- 
benomeden hebbe umme goddes willen quyt gegeven unde segge quyt, 
leddich unde losz de vorbedachten juncfrouwen von aller ansprake der 
hundert und vyffunde vefftich gulden unde dar) nummer mer up tho 
saken olhmodigen tho bidden umme goddes willen se myner undo 
myner huszfrouwen und ock alle myner kindern und erven und darna 
alle myne leven elderen und frunde und ock myner huszfrouwen 
elderen und frunde und ock vor alle de, da we von komen synt in 
dem levende und ock na dem dode, mit oren innigen bede behülplick 
und vordeylick syn to dem allmechtigen godde. Dusses tho eyne 
warafftige tuchnisse hebbe ick dussen breff vor my und myne erven 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 


m jar unses hern dusent veerhundert darna in dem 
r am frid: na sunte Katrinen d na der hillgen 
rtelerschen 


r 20. Halberstadt. * 909. 
Stifts U. L. Fr. in Halberstadt, trifft 


seinen. Nachlass. 


ift b. Marise Halberstadt Nr. 12 
minus Jordanus quondam decanus, dum vixit, emit 
civitatis Magdeburgensis viginti florenos annu 
his Baptiste persolvendos pro quadringentis et quinqua- 
bus. — Item. quatuor florenos eum dimidio ex domo 
faz deb in termino Mauricii pru centum florenis 
umentarios compa 
| sunt hee. Halberstad in d 

pittulo nostro generali in 


E 








Nr. 900—915. 1494— 149. 525 


1495, Januar 5. 919. 


Abt Andreas zu Berge belehnt Heinrich Evenhoch und seine Frau 
Isseltruth mit einem Haus auf der Spiegelbrücke, welches guvor 
Andreas Nantow gegen 9 Schillinge Zins zu Lehen hatte. 

Cop. des Abts Andreas S. 206 *. 

Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.729. 


— am avende der hilligen drieer koningk. 


1495. Januar 5. | 913. 


Abt Andreas gu Berge bekundet, dass Levin Snock zu Welsleben 
an Peter l'vomholi in der Sudenburg einen halben Wispel Weisen 
jährlicher Pacht von einer Hufe Landes auf Buhrendorfer Felde 
für 24 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 
Cop. des Abls Andreas S. 208. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 730. 
— am mydwoken na der hyliygen dre koningk dage. 


An demselben Tage verpflichtet sich Snock, den halben Wispel in 
6 Jahren. wieder eimzulósen. Holsten Nr. 781. 


1495. Januar 9. BE 914. 


Abt Andreas zu Berge bekundet, dass der Bürger Laurenz Lente 
un seinen Mitbürger Hans Mas einen halben Wispel Weizen 
jährlicher Pacht aus ', Hufe auf Schleibnitzer Felde für 
24 (rulden wiederkäuflich verkauft hat. 


Cop. des Abts Andreas 8.210. 
ltegest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 732. 


— am fridage na der hilgen drie konning daghe. 


1495. Februar 9. Magdeburg. 915. 


Schutgrede und Eaception. der Stadt Magdeburg auf die Klage- 
schrift des Jerzbischofs Ernst. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchir zu Magdelurg s.r. Ms, 34 Bl.63—86. 

(rleichzeit. Abschrift. 

St. M. s. r. A. Er:st. M. 11, 610 rol.2. 

Wider vormeinte zcuspruche, anclage und gerechtichkeiten, als 
der berumpte anwalt und sindicus des hochwirdigsten in gott vaters 
durchlauchten hochgeborn fursten und hern hern Ernsts, ertzbischoves 
zeu Magdeburgk, primaten in Germanien, administrators der kirchen 
zeu Halberstatt, hertzogen zcu Sachsen, lantgraven in Thuringen und 






abte zem 3 
ind Herpen Alman 
die ersamen 
und gemeine 
"hen aufi 



















seiner an- 





je, exception 


a angezcwiet 





bts wegen 
ngen, däs sein 





e einrede und 
g. ertehischoft 
rilernen ader 
her untertheniger 


hwalten rechten als 











gedachts vor- 
m und sem 
aber so weit 








" behaltunge des gewinsts und berreiflägung 
t furder noch im andere 
erbeut, 








Nr. 915. 1495. 597 


der sie sich wider recht unterwunden, vorursacht haben diszs compro- 
miss anzunemen und sie lauts nachvolgenden vormeinten zcuspruchen 
zcu beschuldigen etc., wie dan dieselbige vorrede weiter vormeldet nach 
furderm inhalt. 

Darwider sagt der anwalt obgedachter beclagten in gleicher masze 
und mit groszem urlaube, das er nicht gestehe, das gnante 
burgermeister, schopffen, rattman und innigeszmeistere der alten 
statt Magdeburgk  sulcher stucken, domit sie in  vorgedachter 
vorrede bezcichtiget, schuldig sein ader das sie sich seins gne- 
digsten herrn ader seiner f. g. ertzbischofflichen kirchen gutter wider 
recht unterwunden, swerlich miszhandelt und angemasset haben, da- 
rumbe sie noch vor kirchenreuber und morder billich mogen angezcogen 
und in den bann ader in die achte geworffen worden, sundern das 
sie sich derselben stucke halben auch sunst, wie ynen und fromen 
gezcymet, und zcu hanthabunge irer gerechtigkeiten zcu rechte und 
nach inhalte yrer keiszerlichen, koniglichen und ertzbischofflichen privi- 
legien, begnadungen, vorschreibungen, ubungen und gewonheiten woll 
geburet, gehalten und nicht anders, wan das sie, ab gott will, ere 
und recht haben, gehandelt, als der auwalt vorhofft aus seinen noch- 
geschriben einreden, unterrichtunge und antworten beneben einer ig- 
lichen vormeinten clage darumbe in sunderheit auffgericht sall aus- 
funden werden, noch weniger ist er gestendig, das die beclagten seinem 
gnedigsten hern guttliche leideliche hendele abegeslagen und sein f. g. 
zcu clagen vorursacht haben, sundern das sie die beclagten villmehr 
von seinen f. g. als clagenden teill zcur widerwere, die gott den crea- 
turen, vor allen den menschen gesetzen eingepflantzet, und desz durch 
ire grosze notturfft vorursacht sein, hiemit zeusanıpt seinen nach- 
volgenden schutzweren will der anwalt kurtzlich berurte vorrede abe- 
gelegt, dadurch aber dennoch sein furder notturfit und protestation 
unbegeben haben, davon er protestirt. 

Furder als der vormeinte anwalt und sindicus seins gnedigsten 
herrn zcum spruchen greiffet und clagende erstlich uffruckt, das wie- 
woll die schuldiger von wegen der contract an enden, do sie gesessen, 
gehandelt ader die bezcallunge gelobet, sollen gerechtvertiget, und wer 
besessen ist, nicht vorkumert und arrestirt werden, villweniger der 
geistlichen personen guter nach der schuldiger underthanen von der 
schuldiger wegen, haben dennoch die beclagten seins gnedigsten herrn 
unterthanen bey ynen zcu Magdeburgk, do sie nicht gesessen, contra- 
hirt ader die bezealunge gelobet, beschuldiget und sich unterstanden 
der geistlichen und schuldiger unterthanen gutter von wegen der 
schuldiger zeu kummern zeu abbruch und schaden seins gnedigsten 
herrn, geacht etc. 

Darwider und andere nachvolgende vormeinte anclagen, so verne 
die wider die beclagten sein und nicht verner, wie hiroben protestirt 
ist, excipirt der anwalt der beclagten und saget, das solche erste und 
alle die andere nachvolgende vormeinte anclagen gantz ungewisz, 
















Urkundenbuch der Stadt Magdeh 








| formalien, auch an ir 
jicklich und gebrechlich sein, ane das au 
vr euch genante herrn scheidesrichtere aus 
das alles euch herrn scheidesrichtern ut 
meinte anelagen, das compromisz und diet 

unvorborgen und dennoch m 
der anwalt das zeu notturfit und bey 
ren. davon er protestirt. So aber solche 
eins teils also clar, gewisze, formlieh, wol b 
hd in erafit ditzs compromisz vor euch her 
zcu rechte soltten zeugelassen und dem e: 
keschriben exception, die er hiemit auff er! 
erkannt werden, des er sich doch nicht bi 
erkannt und der vormeintte anwalt des 
mechtiget ist, heischet und bittet der obgi 
en anclagen, sovill der, wie gehortt, fort 
zortterunge vor euch herrn scheidesricht 
zame were vom widerteil zcu thun und be 
hem rechte gewonlich und recht ist, inve 
Ind in wegerunge der wehre zeur antwort ı 
anten clagen zeu absolviren und der wit 
umb gethan protestirt von den zeukunftig 


lessende und in de 








Nr. 915. 1495. 529 


gelobet, vor sich zcu gerichte geheischet und gerichtlich bisz zcum 
entlichen urteill und desz urteils execution fordt gefaren, dergleichen 
auch, so sich der cleger besorget, das im der antworter anderswo won- 
hafftig doselbst in der alten statt Magdeburgk ader seine gutter an- 
komen móchten, entwerden, sulchen antworter ader seine gutter auf 
bitte des clegers besatzt, bis so lange das er vorstandt und caution, im 
desz rechten zcu sein, gethan hat, desz sich auch die ertzbischove zcur 
zceit gewesen durch ire amptleute, prelaten, geistliche und ritterschaftt, 
wie berurt, der alten statt Magdeburgk wermutlicher gerichtsubunge 
und gewonheit mit kumern, arrestiren .und andern lóblich und recht- 
lich eingefurt vor sich gebraucht, durch welche gebrauchunge solchs 
geliebet und approbiert haben, nemlichen Rudolff von Wemerstedt 
amptman zcu Jerchaw hat Kirsten Grassaw vom Smide im neunund- 
achtzcigsten jare in der marterwoche, Ditterich von Arnstedt von wegen 
des wirdigen herrn ern Treszkowen thumbprobsts hat anno etc. siben- 
undfunfftzig in der wochen vor pfingsten schippfer Kollers schiff be- 
kumern, Werner Wantzleve mulvoit hat Braun von der pforten voit 
zcu Colditz anno ete. achtundfunfftzig am dinstage nach Johannis, 
Hans Beszeme hat Tilen Rudolffs von Stendall anno achtundfunfftzig 
in das gerichte der alten statt Magdeburg gezcogen und vile ander 
mehr, die der anwalt der kurtze halben lest vorbleiben, in vortrawen 
nicht unbillichen, dieweile nicht allein in fellen durch den widerteil 
angezceigt, sundern auch durch ubunge und gewonheit gerichtszewangk 
und jurisdiction zcu voran uber leyhische personen erobert wirt, solche 
ubunge und gewonheitte auch gemeinlich in sechszischen nation gang- 
hafftig ist und gehalten wirt, und das der anwalt und seine sachwalten 
darumbe sunderlich seinem gnedigsten hern gar in nichts condemnirt 
sollen werden, mitangesehen das sein f. g. gleicher masse mit den 
burgern und einwonern der alten statt Magdeburgk der widerfart ge- 
braucht und dieselbigen burger und einwoner alsz namhafttig, Hans 
Alman der elder ist von Heinrich Holber in dem jare der weniger zcall 
im neunundachtzigsten jare nach ostern in der newen statt, Peter 
Langebawr durch Peter Behmen in nehstvorgangen vierundneunczigsten 
jare desz monats Novembris mit dem Sudenburgischen gerichte uft- 
gehalten und in das recht gezcogen und andere mehr mit seiner gnaden 
werntlichen gerichten in gleichen fellen auch hat thun, kummern und 
arrestiren lassen, als sulchs auch die ertzbischove zcu yder zceitt, 
auch itziger sein gnedigster herre in andern stetten, merckten und 
dorffern des ertzbischofflichen stiffts Magdeburgk vorberurte gerichts- 
ubunge und gewonheit mit kummer, arrestiren und andern obgemelte 
zceit her geliden, geschutzt und gehanthabt haben, darumbe sein 
gnade zcu Magdeburgk den burgern doselbst und andern hat thun uff- 
legen und statuiren. 

Zeu der andern vormeinten clage, das burgermeister, rattman, ratt, 
schoppfen und innigeszmeister und gemeinde der burger gedachter 
alten statt Magdeburgk der kirchen und geistlichen heuszliche diener 

Geschichtsq. d. Pr. Sachreu XXVII. 3. 34 


530 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


vor den schultteszen des werntlichen gerichts doselbst wider recht be- 
clagen und schultes und schopfen dieselbigen vor sich unbillichen 
sollen gefordert und gezcogen die auch gesatzt haben, mit namen ett- 
wan herrn Johann Redekyns techandts zcu Magdeburg knecht etc. 
antwortt villgedachter anwalt doch uff vorbemelte gedinge und in den 
fellen, so verne disze clage clar, gewysz, formlich, dem clagenden teil 
geburig, in ditzs compromisz gehorig, der vormeintte anwalt desz gegen- 
teils gnuglich gemechtiget und die wehre alsdan gethan ist, und saget, 
schultes und schopffen desz werntlichen gerichts der alten statt Magde- 
burgk aus ubunge und gewonheitten von X, XX, XXX, XL, L, LX, 
hundert jaren und so lange zceit her, die menschen gedechtnis uber- 
tritt, uberige beweiszunge hindangesaczt, allein sovill zceitt zcu vol- 
furen, als zeu dem rechten gnug ist, iren gerichtszewangk und juris- 
dietion unvorschidelichen in igliche levhische einwonere und die sich 
in derselbigen alten statt Magdeburgk enthalten, gehabt und wissentlich 
einem ertzbischove daselbst, der solchs geduldet und rechtlich nicht 
widerfochten, auszgeslossen allein die gesworne diener der ertzbischoff- 
lichen und ander kirchen doselbst, so sich der fall begeben, gebraucht 
haben, derwegen, ab gleich zcu gemeynem rechte ergrundt were, als 
nicht ist, das der kirchen geweyhetten ader geistlichen personen heuszc- 
liche dyner ungeweyhet sein und umb ire vorheischen lon dynen, vor 
werntlich gerichte nicht sollten noch mochten gezcegen und convenirt 
werden, deszhalben der anwalt dem widerteill ettwas an injurien, 
schaden ader andern zcugelten sunderlich von wegen aller der in vor- 
meinten clage angezcogen nicht gestendig ist. 

Gleicher weisze und uff vorbemelte bedinge und felle antwortt der 
anwalt der beclagten uft die dritte vormeinte schuldt, vorhinderung 
und yrrung halben der gerichte uff dem newen marckte in gedachter 
alten statt vorgenant und ist derselbigen vormeinten clage sunderlich 
in vorgenanter form also nicht gestendig, wann die oberste blutt- und 
peinliche gerichte uber hals und hant, todsleger, kampfere und blut- 
runstige wunden, braun, blaw und alle freveliche hendel zcu straflen 
doselbst uff dem newen marckte und in der gantzen alten statt Magde- 
burgk seint von jaren und zceitten her, wie in der antwort zcu der 
andern schuldt nehst hiroben benennet und auch in der ersten clage 
von wegen burgermeister, rattman und ratte der alten statt Magdeburgk 
vorbracht, die der anwalt hie zcu stercke diszer antwort repetirt, aus- 
gedruckt, denselbigen burgermeistern, rattmannen und ratte alleine zcu 
stendig gewest und stehen ynen auch noch heutiges tages und aus 
grunden in berurter ersten clage auszgefurt zeu, derhalben sie sich 
der gebrauchunge soleher obersten gerichte an berurten enden nicht 
unbillich unterstanden, wollten aber gleichwol seinem gnedigsten herrn 
in den andern und slechten gerichtszewangen und in simplici iuris- 
diction in eytel burlichen sachen seinen f. g. doselbst zeustendig ungerne 
yrrunge ader einhalt thun, desz sie auch nicht gethan haben und darumbe 
in nichts condemnirt, sundern villmehr absolvirt sollen werden. 





Nr. 915. 1495. 531 


Zcu der vierden vormeinten clage die erblosen gutter, gerade und 
hergewette uff dem newen marckte und den Sudenburgischen gerichten 
loszgestorben etc. betreffen, antwortt der anwalt doch nicht anders, dan 
uff vorgedachte gedinge und felle, davon er protestirt und saget, das 
aus gleicher gewonheit von zceiten her hiroben und wie in der antwort 
zcur andern vormeinten clage vormeldet, das ist auch wissen und vor- 
dulden eins ertzbischoves zcu Magdeburgk ye zcur zceit gewest die 
gelassene erblosze gutter, hergewett und gerade derjenigen, die erblosz 
von swert ader spindel her inwennig der alten statt Magdeburgk mauren 
vorsterben, dem ratte doselbst zcugestanden haben und zcustendig sein, 
das auch der ratt solche erblosze gutter, herrgewett und gerade, so offt 
sich das begibet und die notturfft erfordert, eingefordert, vendicirt und 
so lange zceit eingenomen hat rucklichen und ane menniglichs gericht- 
lichs widerdringen, darumbe ist villgenanter anwalt sulcher vormeinten 
vierden schult dermassen, wie vorbracht, nicht gestendig in verhoffen, 
das auch nach diszer vorriger und volgender vormeinten clagen an- 
gehefften petition nieht gescheen noch ergehen sollte. 

Zcu der funfften vormeinten clage, des graben halben uff dem 
newen marckte, antwortt gedachter anwalt der beclagten doch auff 
vorgethan gedinge und vormelte felle und ist solcher vormeinten clage 
in vorgebrachter forme nicht gestendig noch mynner, das noch inhalte 
angehangener bette ergehen und gescheen, ader das der widerteill der- 
halben zcu angemaster beweiszunge gelassen werden solle, so sulche 
vormeinte clage unfuglich ist und impertinenter besleust, nachdeme 
graben zcu ableytunge des wassers und reynunge der statt und gassen 
ader sunst gebeude auffzurichten mit den gerichten kein gemeynschaft 
und gemenge hat und menniflicher auff dem seinen wol bawen mag 
ane yrrunge desz, do diegerichte sein, als das auch in gantzer deutzscher 
nation von gezceiten her uber menschen gedencken also erfaren und 
teglich geubet wirt, das die stette bey ynen graben und anders zcu 
der stette notturfft und reinigkeit bawen und anrichten ane einrede 
der oberkeit, wiewol sie dennoch mit allen werntlichen gerichten obersten 
und nydersten der oberkeit unterworfen und zcustendig, deszhalben 
und nachdem sulchs auch nymands beschediget, sie mehr zcu loben 
dan zeu beclagen und anzcufechten sein, aber dennoch will der an- 
walt hiemit die obersten gerichte des newen marckts nicht seinem 
gnedigsten herrn, sundern dem rate und alten statt Magdeburgk zcu- 
stendig bekannt haben, davon er bezceuget. 

Zcu der sechsten vormeinten clage der gerichte auszerhalb Magde. 
burgk uber der Elbbrucken, in der groszen und cleynen Elben und 
mersch halben auffgeruckt antwortt der anwalt der- beclagten, alles 
auff vorgedachte gedinge und felle, das die brucken uber die Elbe vor 
Magdeburgk auch uff genseiten der Elben dem ratte der alten statt 
Magdeburgk zcustendig, von dem ratte gebawet und so offt das die 
notturfft erfordert, wider gebawet und reficirt sein, von X, XX, XXX, 
XL, L, LX und sovill jaren her, darausz ein prescription erwechset, 

94 * 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ratt uff solchen brucken, do man vormals und ehr sie 
pflag uberzcusehyffen, so weyt sich die erstrecken, 
uff den brucken, sundern auch in der Elben unter, 
len brucken und uff dem mersch aus vorwerter ge- 
langk uber hiroben in der antwort uff die andern 
b obersten und nydersten gerichte, merum et mixtum 
isdietion gehabt und noch haben, und so offt das 
ubett und gebraucht, das grasz von dem mersch als 
dig gerucklichen eingenomen, und solehs merschs 
on und gebraucht, thun uben und gebrauchen sulehs 
lichs wie obgemelt heuttiges tages alles offenbar und 
ertzbischove zeu Magdeburgk zeu yder zceit gewest, 
rduldet und bisz uff disze gegenwertige elage gericht- 
egen der anwalt solcher sechsten vor- 

en auch nieht 


nde die vormeinte gebeude uff der 
der anwalt uff vorbemelte gedinge und felle, nach- 
prsch und ufer doselbst von oben her und hyrnider 
onde bestympten ratte zeustendig und ettwan durch 


hottigunge der Elbe zcuryssen und beschediget sein, 
solche ufer mit pfelen und andern darzeu notturfftig 








Nr. 915. 1495. 588 


slaben zcu bessern und erwerben, hat genanter ratt, dem von gewon- 
heit oberurter zceit in der antwort uff die andern clage vorlaut die 
zceysze bey ynen zcustehet, von berurter kauflleute guttern doselbst 
nydergelegt sulche zceyse und gabellen gemeinem nutze zcu stewr ge- 
nomen und das zcu thun und die zceyse auch furder zcu nemen un- 
angesehen des clegers dargegen auffbringen nicht onmacht gehabt, noch 
dadurch seinen gnedigsten herrn iniuriirt. 

Dergleichen antwortt auch der anwalt uff nachvolgende neunde 
clage des wegpfenninges halben anbracht etc. mit einzcyhunge berurter 
gedinge und saget, das obengedachter ratt der alten statt Magdeburgk 
sulche pfenninge von den wegen, die auch der ratt heldet, gnant die 
wegpfenninge, die zceit uber hievor zcu vilmalen vormeldet, namhaftig 
X, XX, XXX, XL, L. LX, hundert und sovill jar langk, das nymands 
anders gedencket offenbar, mit gedinge, zcu uberflussiger beweiszunge 
unbeladen zu sein, unde also auch mit wissen und nachlassen eins 
ertzbischoves zcu Magdeburgk zcu yden zceitten gewest entpfangen und 
die gerechtigkeit, sulche pfenninge furder zcu nehmen, erobert haben 
und vorhofft darumbe auch in ansehunge ertzbischofflicher vortrechte 
mit den beclagten darumbe eingegangen und vollzcogen, sie haben desz 
recht, ist darauff berurter vormeinter clage in und auff andere wege 
und grunde vorbracht, auch das die steine ader anders zcu kirchen 
gebeuden umb lon furen, dogegen bszundere freiheit mochten anzcyhen 
nicht gestendig, vorhofft wie vor. 

Zcu der zcehenden vormeinten clage das bruckengelt etc. betreffende 
antwoıtt der anwalt der beclagten uff vorgesaczte gedinge und felle 
und saget, das ettwan zcwischen ertzbischoven Friderichen, seins 
gnedigsten herrn vorfaren, und dem ratte der alten statt Magdeburgk 
mit vorwillunge seiner gnaden capittels des bruckengelts halben ein 
vortracht und concordien gemacht, darinnen dem ratte, der die brucken 
uber die Elbe mit grosser swerer unkost heldet, zcugelassen ist, sulch 
bruckengelt hinfurder unvorhindeit zcu nehmen auszgeslossen die 
rittermessigen und geistlichen, ab die selbst uber solche brucken zcugen 
mit iren knechten, das die deszhalben frey sein, aber nicht der geist- 
lichen leyhisch gemytt gesynde, knechte, pferde und habe in abeweszen 
yrer herrn. Hirumbe und dieweile bmeltem rate wol gezcymet, sich 
sulche vortrechte zcu halten, was deszhalben auch von ynen vorgenomen 
zcu enthaltunge der brucken in crafft solcher concordien gescheen, ist 
der anwalt nicht gestendig, das die beclagten dadurch in straff ader 
pen einiger recht gefallen ader ungeburlick gehandelt, noch mynner das 
sie von geistlichen personen sulch bruckengelt genomen und seinen 
gnedigsten herrn injuriirt ader ungeburlichen schaden zcugefuget 
haben. 

4cu der eilften vormeinten schuldt betreffende den zcoll, gabell 
und geleyt zcu Gatterszleben von gefurtem bier und weyne den geist- 
lichen und capittel zcustendig genomen etc. anwortt der anwalt mit 
vorgestaltem gedinge und in berurten fellen, und gestehet nicht, das 


rkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


geleyte ader gabellen von bier ader weyne den 
jr hauszhaltunge und nicht kramschaft halben zeu- 
leben genomen, so aber gedacht capittell ein schene] 
'r anwalt clagende auch hat vorbracht, und derselbigen 
hcke zeu feylem kauffe zeufuren lest, haben die be- 
onliehe gabellen und zcoll, ab das 
nogen fordern und nehmen, damitte nymandts 
echt belestiget haben. 
fften vormeinten ancl die wintmulen uff genseyt 
streftende antwortt der anwalt der beelagten mit ge- 
jn wie vor und saget, nachdem sulche wintmulen 
und der alten statt eygenthumb, der dem ratte vor- 

zeugestanden, und nicht uff seins gnedigsten herrn 
gebawet, ist er dem widerteil seins anbringens der- 


anlangende das dorff Gubtz 

t uff gedinge und felle w vor und ist der 
nem gnedigsten herrn und seiner f. g. kirchen 
horungen solle zeustehen, nicht gestendig, 








Nr. 915. 1495. 985 


stul sollen vorhegen, erwelen und kyszen, welche newgekorn rattmann 
und innigeszmeister von iren innigeszbrudern dem alten regierenden 
ratte uffgebracht, der von in gewonliche eyde und gelubde auffnymet, 
und bestettiget werden, haben solchs auch so lange zceit geubet mit 
wissen und vorhengknisz eins ertzbischoves zcu iglicher zceit gewest 
und das zu thun sunst auch ane berurte gewonheiten macht gehabt, 
dergleichen der newegekorn ratt ehr und ane bestettigung seins gnedigsten 
herrn zcu administriren aus zculassunge beschribener rechte, derwegen sie 
durch gebrauchunge des, das sie recht haben, nymandes injuriiren. 

Zcu der sechzcehenden clage, zcweytauszent und. hundert margk 
feines silbers und zcwentzigtauszent reinsche gulden, darinne die be- 
clagten durch das vormeint concilium zcu Basel comdemnirt sollen 
sein, etc. betreffendt, antwortt der anwalt und gestehet erstlich nicht, 
das diejenigen, so nach inhalt diszer vormeinten schult condemnirt 
sollen sein, rechtlich citirt ader das der krigk mit ynen contestirt und 
ordentlicher process gehalten sey, noch weniger gestehet er der urteil, 
darinne die beclagten sollen condemnirt sein, und ab auch das alles 
erweiszet wurde, gestehet er dem vormeinten concilio zeu Basel seiner 
gewalt und jurisdiction nicht, dadurch sie die beclagten móchten recht- 
lich und gerichtlich condemnirt haben, saget verner, so gleich derhalben 
ein vormeint urteil ader sententz pedachts concilii gezceiget und vor- 
bracht wurde, das sulcher sententz crafftlosz und nulla sey umb nicht- 
haltunge willen geburlicher ordentlicher termin und gebrechens halben 
der jurisdiction berurts vormeinten concilii, derwegen und so auch 
durch so lange zceit von berurtem vormeinten concilio her wider alle 
vormeinte clagen vorjaret und prescribirt und ane das ditzs vormeinten 
anzcugs halben ein sune zewischen den beclagten und seines gnedigsten 
herrn vorfaren gemacht und domitt solcher vormeiuter anzcugk ab- 
gelegt ist, als der anwalt erweiszen kann und sich des zeur notturfit 
erbeutet, uberflussigkeit auszgeslagen, sulch vormeint sententz in ire 
crafft und in rem judicatam nicht hat gehen mögen, mag vill weniger 
itzt und wie gebeten exequirt werden. 

Zcu der sibenzcehenden clage der thurme und mauren halben 
darynne bestympt etc. vorbracht, antwortt der anwalt uff berurte felle 
und gedinge und saget, das von X, XX, XXX, XL, L, LX, hundert 
und so vill jaren und gezceiten her, nymands anders gedencket, uber- 
llussige beweiszunge allerwege auszgeslossen, die thor, thurme, mauren, 
auch die besliessungen, bestellungen und bewarungen derselbigen an 
der alten statt Magdeburgk dem ratte und derselbigen statt zcu- 
gestanden haben und zeustehen, der auch solche wache, thor, thurme 
und mauren so lange zceit her bestalt, noch nottorífft gebawet und 
reficirt haben offenbar mit wissen und gehelen eins ertzbischoves zcu 
Magdeburgk, derwegen der anwalt sulcher clage und angeheften petition 
und das die beclagten seinem gnedigsten herrn domit injuriirt hetten, 
nicht gestehet. 

Zcu der achtzcehenden vormeinten schuldt den schiefferthurm, den 


c- w-—  —- -——— —— 0 Ux apo Rom C*- 


.- “wa ger ratt alszo lange in irer gebrai 
notturfit und bequemigkeit geslossen zcu be 
und reficirt haben, alles offenbar und wisse. 
sich der aller vor das seine angezcogen una 
vorfaren darumbe gerichtlich angefochten habei 
Zcu der neunzcehenden vormeinten clage 
zcwischen der alten statt und newen statt Mag 
die vorhinderunge der ausz- und einfart der E 
und hinwegknemunge mit dem graben und gefu 
hoves, eins smidehauses, eins garten seinem 
lehen unnd zcinsen zcugehorig, auch den grai 
Ulrichsthor gemacht zcu vorhinderunge und 
Strassen und der leute guter, item die ein: 
garten, darausz sie ettwan eine schindtgruben 
garten gemacht etc. antwortt obemelter anwalt 
gedachte gedinge und felle und saget, das die becl 
uff der alten statt Magdeburgk zcugehórunge ur 
lichen und so weyt sich dieselbige zcugehorunge : 
mit malsteinen, daran seins gnedigsten herrn *« 
Johannsen seligen gedechtnisz und der alten st 
gehawen seint, vormalt aufigeworfien haben zcu 
nition derselbigen statt und dergleichen auch d 
Ulrichsthore uff der alten statt eigen und zcug 
des sie zcu rechte und aus gewonheit vorbestin 
das not beduncke, ane vorwillingunge eins ertzbisc 
und seiner gnaden capittels wol haben macht 
darumb sulcher clage und vormeldungen darinne 


lichen das sie die ausz- und einfart A» "" 
der erden v^o-t-" —— 





Nr. 915. 1495. 997 


Uff die zcwentzigste vormeinte schuldt, das die wechszeler nicht 
sollen zcu ratte gekorn werden etc. betreffende antwortt der anwalt 
der beclagten auff berurte gedinge und felle und saget, das er solcher 
clage nicht gestehet, noch vill weniger das derhalben vom widderteil ge- 
sonnen und gebeten ist. 

Zcu der einundzcwentzigsten vormeinten anclage die rechnunge 
der hospitall und das derselbigen hospitall guter und einkomen zcu 
unbillicher weise auszgethan und die beclagten seinem gnedigsten 
herrn und prelaten die rechnunge vorhalten sollen etc. betreffendt, ant- 
wortt der anwalt mit vorgethaner protestation und in bmelten fellen 
und saget, das in und vor der alten statt Magdeburgk drey hospitalia 
angericht sein, das ein sanct Gertruden bei ertzbischoff Gunthers lob- 
licher gedechtnis gezceiten uffgericht, welcher aus bebstlicher commission 
das bestettiget und dem ratte zcu Magdeburgk die versorgunge des 
hospitals geeigent, jerlichen mit zewen besessen burgern also vorstehern 
zcu bestellen, die allewege uber zcwey jare dem ratte in beywesen 
des rectoris der capellen sancte Gertrudis lauts der confirmation be- 
schiedt und rechenschafft thun und biszher gethan baben und sulchs 
die lange zceither mit vordenunge der vorsteher und einnemunge der rechen- 
schaft rugklichen ane rechtlichen eintragk bestalt und herbrocht haben. Das 
ander sanct Annen der gewantsneider innunge, das dritte sanct Georgen 
ausserhalb Magdeburgk der seydenkramer innunge zcugethan und an- 
gehefftet, welche gewantsneider einem von iren innigeszbrudern uft seinen 
eidt, den er derhalben musz sweren, und die seidenkramer auch einen aus 
iren innigeszbrudern uff seinen eidt irer innunge gethan jerlichen zcu vor- 
stehern erwelen und verorden; disze vorsteher alle geloben, der hos- 
pitall nutz und fromen vleiszlich zcu schaffen und schaden zcu vor- 
waren, das nutzlich ist zcu vorvolgen und das schedliche zcu unter- 
lassen, thun auch jerlich ire rechnunge, die ersten dem rate wie berurt, 
der ander den gewantsneidern, die dritte den kramern in gegenwertig- 
keit aller innigeszbruder, haben das berurte zceit langk in der antwort 
auff die sibenzeehende clage vormeldet und uber menschen gedencken, 
bisz doher also gehalten und rugklich herbracht offenbar wissentlich 
einem ertzbischoff zcu Magdeburgk zcu yder zceit gewest, ane das sie 
derhalben von seinen gnaden rechtlich sein angefochten ader sie die 
vormunden und hospitalarii vorseumlich oder unvleiszlich gewest und 
darumbe andern rechnunge zcu thun requirirt sein, auch ane das sie 
ymandes anders rechnunge gethan haben, derwegen der anwalt sulcher vor- 
meinten «lage und das vorgedachten hospitalen ubel gevormundt ader 
das sie unrechtlich vorthan ader vorspildet sey, nicht gestendig ist, 
noch mynner das sie die vormunden ader beclagten darumbe ymandes 
anders die rechnunge zcu thun schuldig ader derhalben wie gesonnen 
zcu condemniren sein. 

Und nachdeme dan also langer zceit werung gewonheit und vor- 
jarunge, wie durch den anwalt der beclagten vormeldet, und nemlichen 
X, XX, XXX, XL, L, LX hundert und sovill jaren, das anders und 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


redencket, daruber sein, und doher welch zceit der 
gesaczten antwort darauf! ergrundet also will zeu- 
on er bezeeuget, offenbar gescheen von dem wider- 
naden vorfaren geduldet und rechtlich nieht wider- 
en und rechtliche action auszleschet, recht ist, recht 
macht und crafft bat eins tittels und vorschribener 
gii mit angesehen, das sein itziger gnedigster herre 
vorfaren loblicher gedechtnisz den von Magdeburgk 
confirmation gegeben haben vermeldende, das wir 
nd wollen bey irem rechte, bey irer freyheit und 
‚ die sie von alters gehabt haben wente an diszen 
ag ein yder namhaftig die beclagten sich derselbigen 
hd rechten woll halten, ane das wider sie zeu vo! 

ulehs von ynen geschee ader gescheen sey mit be- 
ymandt und sunderlichen seinen gnedigsten herrn, 
io und darwider angebracht thun nicht vorgenomen 
er zcu beschedigen, ane welch vorsetzlich: betriglich 
iniuriarum actio nieht wirt geboren, derwegen und 
iueh seinem gnedigsten herrn, wie angezceigt, solt 
er anwalt nicht gestehet, das dennoch seinen furst- 


Hie vormeinte injurien und scheden itzt zcu diszem 








Nr. 915—916, 1495. 539 


tition halben nicht will bekant, sein wurd und uffbringen auch uff 
sulche meynunge nicht gedeutet, noch sich mit vormeldung 
und vorbrengung bestympter langer zceit gewonheiten, ubungen 
und andern zcu  weyterer probation, dan allein sovill im zcu 
behaltung seins rechten zcu notturfitiger zceit nutze ist, vorstrickt, 
auch mit gethanen antworten in die unformligkeit der vormeinten 
clagen beslusses nicht gewilliget, sundern dieselbigen mit allen den, 
so zcu rechte gescheen mag, angefochten, vorgelegt und sein erst ge- 
than protestation und einrede darwider vornawet haben; bittet darauf 
euch bestympte herrn scheydesrichtere, vorgedachte vormeinte anclage 
als unformlich villgedachtem seinem gnedigsten herrn nicht zcustendig 
und in ditzs compromisz nicht gehorende zcu vorwerffen ader aber 
und so das zcu rechte nicht sein sollte, dennoch den anwalt und die 
beclagten davon zcu absolviren und den clagenden teil darumbe in er- 
lyden expens und scheden von den, die er der anwalt der beclagten 
noch leyden und thun musz, protestirende zcu condemniren, auch 
sunst zcu sprechen, was recht ist, und der anwalt der beclagten fur- 
basz bitten wirt, das alles er der anwalt der beclagten und in dem 
namen tut, und bittet uffs formlichst und in der allerbesten weysze, 
als gescheen sall oder mag, mit anruffunge alles rechten und vor- 
behaltung seiner furder notturfitt, davon er bezceuget. Zcu urkunde 
mit berurtter alten statt Magdeburg ingesigel vorsigelt. 

Die  Uberreichung dieser Schulzrede und — Exception. der Stadt 
Magdeburg erfolgte nach. dem Vermerk der Notarien Nicolaus Roppin 
und Johannes Lam 1495, Montags den 9. Februar, vor den Schieds- 
richtern Johann Kotze, Heinrich Sulige und Heyne Alemann in Gegen- 
wart des Dr. Johannes Mogenhoffer, Kunsler des Erebischofs Ernst, 
und der Zeugen Hernunn Nesemann, Klerikers Havelberger Diöces, 
und Andreas Wichmann, Bürgers von Magdeburg, durch den Syndicus 
Thomas Mauricii. 


1495. Februar 9. Magdeburg. 916. 
Schutzrede und Antworl des Erzbischofs Ernst auf die Klageschrift 
der Stadt Magdeburg. 

Or. Pay. Si. 

Stadtarchiv zu Magdeburg s. r. Ms. 34 Bl. 153- 217. 
Gleichzeit. Abschrift. 

St. M. s. r. A. Erzst. M. LI, 610, vol. 2. 

Gegen und wider unbestendige vormeinte zeuspruche und gerech- 
tigkeit, so vor euch ernwirdigen, erbarn und ersamen hern Niculauszen 
abte zcur Zeynn, Hausen Kotzschen, Heinrichen Sultzen schulteszen 
und Heynen Alman, burger der alten statt Magdeburgk, und ab sich 
der handel inhalts des anlasz und compromisz, so von den parteyen 
bewilliget und angenomen, dohin begeben wurde, auch vor euch hoch- 
geborn fursten und herrn hern Woldemar fursten zcu Anhalt, graven 
zcu Aschkanien und herrn zeu Bernburgk, dysser yrnisz und gebrechen 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Psriehter, die hochgelarten und erszamen Thomas 
echte. doctor, Claus Sturm, Hans Ottersleben und 
insampt und bszundern, vormeinte anwalden und 
Prumpten namen und angemaster anwaltschaflt di 
burgermeister, schopffen, rattmann, innigeszmeis! 
r alten statt Magdeburgk, wider den hochwirdigsten 
hlauchten hochgeborn fursten und herrn hern Ernsten, 
IMagdeburgk, primaten in Germanien, administrator 
Halberstatt, hertzogen zcu Sachsen, lantgraven in 
narggraven zcu Meissen, schriftlich eingelegt und 
ben, setzet und bringet der anwalt und im namen 
It des genanten fursten und herrn herrn Ernsts ertz- 
naten etc. seins gnedigsten herrn disze nachvolgende 
'grunte, rechtbestendige w schutzrede und antwort 
h der allerbesten und bestendigsten form, weisz und 
[hte gescheen mag und zeu thun vorfast, angenomen 
Und vor allen dingen so protestirt er und bedinget, 
chriben gesetzen nicht will vorpflicht, beladen noch 
wasz mehr zecu erweiszen oder beyzcubringen, wan 
und seinem vorhofften rechte not, ab er auch wasz 


n wurde, das er an dem wolle gnugig das zeu 








Nr. 916. 1495. 541 


Und als vormeinte anwalden und sindici ergedachten fursten und 
herren herren Ernsten ertzbischoven und primaten etc. seinen gnedigsten 
herrn zcum ersten beschuldigen und sagen, wiewoll gnante burger- 
meister, rattmanne und innigesmeister, ire vorfaren und sie, von 
wegen des ratts und gemeynde in der gantzen alten statt Magdeburgk 
und auch also uff dem nuwen marckte und do beneben von X, XX, 
XXX, XL, L, LX und hundert jaren neher und furder und sovill mehr 
gezceiten und jaren, die menschen gedencken ubertreffen, unvorrugk- 
lichen alleine und gentzlich gehabt und als in zcustendig haben die 
oberste blutt- und peinliche gerichte uber halsz und hant, todtslegere, 
kampfere und blutrunstige wunden, braun, blaw und alle freveliche 
handele zcu straffen, vorbust zcu nemen und seint in solcher gerichte 
und gerechtigkeiten frideliche besesz, quasipossession und ubung bisz 
doher geweszen in der alten statt, auch auf dem newen marckte und 
do beyneben, die freveler in bestympten fellen, so offenbar, angenomen, 
gefenklich gehalten, gestraft und nach erheischunge der thette fuge und 
wandel genomen, das die ertzbischove zcu Magdeburgk zcu yder zceit 
begangens thuns geweszen, gewust, gelyden, und so es zcu schulden 
komen, das ein ertzbischove zcu Magdeburgk ader seiner gnaden ampt- 
leute uff berurtem newen marckte und do beyneben ymandes umb 
unthat ader in bmelten fellen zcur straffe gefengklich haben annehmen 
wollen, das vorboten ; so auch ymandes dem ratte inrucken und ane 
ir wissen doselbst umb unthat ader frevel mit gefengknisz von ertz- 
bischoven und irer gnaden amptleuten vorstrickt und hinwegk gefurt, 
den wider ledig gefordert, solch vorbitten und die ledigforderunge von 
im gelybet sey und genanter ratt habe also disze gerichte und gerech- 
tigkeit in gerugklicher fıidelicher ubunge, gewehr, besesz und quasi- 
possession ane ydermans rechtlichs widerhalten gehabt, herbracht und 
ersessen, habe dennoch obgnanter ir gnedigster herre und itzigher 
ertzbischove nicht unterlassen, bmelten ratt in vorgenante oberste 
blutt- und peinliche gerichte und durch seiner gnaden mullvoit ein- 
tracht und vorhinderunge zcu thun, auch uft bestympten newen marckte 
und do beyneben in berurten fellen zcu richten, vahen, strafe und 
busze zcu nehmen sich angemasset und der geburt Cristi unsers lieben 
herrn tauszent vierhundert in dem neuntzigsten jare im monden Sep- 
tember Cone Embden den jungen uff den mullhove gefengklichen an- 
nehmen, anno ete. vierundneuntzig in der vasten Cone Schultzen uff dem 
newen marckte wider ubunge der gerichte gefengklich aus der statt ringk- 
maure in die Sudenburgk furen und behalten lassen, anno etc. im drey- 
undneuntzigsten im December Margarethen Eggerdes vor dem thumbe 
gefengklichen annehmen, pfanden und bussen, anno etc. in dem 
zeweyundneuntzigsten jare im Augusto etliche smidknechte umb un- 
gerichte, das von ine uff dem newen marckte geubet, in busze genomen, 
anno etc. in dem vierundneuntzigsten im Oktober und November 
Mathias Roden und seine mitgewanten umbe ungerichte uff dem newen 
margkte begangen in das Sudenburgische der vorstadt, do doch vormals - 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


alten statt ringkmauren begangen nicht gerecht- 
| und zeyhen lassen und in vill andern thun, das 
lben vorbleiben lassen, dem ratte obgedachter irer 
»bruch, abgangk und schaden, den sie achten und wirdern 
reinische gulden, derhalben bitten renante berumpte 
indiei euch bestympte herrn scheidesrichter vill- 
und herrn hern Ernsten ertzbischoven und primaten 
lesz anlasz uffs allerfugelichst und bequemest zeu 
ln und entliehen zeu erkennen, angeczeigte eintrege 
e abezeuthun vorschaffen, auch ire sachwalden an 
rugklichen fridelichen vorwerten ubunge, gewehrn, 
Isession und zeustendigen gerechtigkeiten nicht zeu 
daran turbiren gestatten und ires rechten und her- 
's quasi possession fridelich genyszen lassen ete. v 
schulde weiter innehalten. 

t der anwalt und im namen seiner anwaltschafft, wie 
und allen nachvolgenden artickeln und schulden in- 
lern von der clagende parteye eine gnugszame vol- 
Mie im zu thun und zeu bestellen, wie recht laufltig 
le gewonlich ist, und so das gewegert, ist sein vor. 


en, er solle loszgeteilt und ab instantia iudicii ent- 





Nr. 916. 1495. 548 


unthat ader in bmelten fellen zcur straffe gefengklich haben annehmen 
wollen, das vorboten, so auch. ymandes dem ratte inrucke und ane 
ir wissen doselbst umb unthat ader frevel mit gefengknisz von ertz- 
bischoven und irer gnaden amptleuten vorstrickt und hynwegkgefurt, 
den wider ledig gefordert und das solch vorbieten und die ledigforde- 
runge von ine gelobt sey und das auch gnanter ratt also disze an- 
gemaste gerichte und gerechtigkeit in gerugklicher, frydelicher ubunge, 
gewehr, besesz und quasipossession ane ydermans rechtlichs wider- 
halten gehabt, herbrocht und ersessen, und das sie sein gnedigster 
herre desz uff zeweytausent gulden geachtet beschediget; und ist sein 
vorhoffen zcum rechten, wan dieselben vormeinten anwalden und sin- 
dici solchs alles, darauff sie dan den grundt solcher irer ersten vor- 
messen schulde setzen, wie recht nicht erweisten, solte er im namen 
seiner anwaltschafft von bmelten schulden entlich und diffinitive losz- 
geteilt, entpunden und absolvirt und bitt sich auch in dem falle alszo 
davon entlich und diffinitive losz zcu teilen, entpinden und zcu ab- 
solviren und die clagende parteye in der gerichtskost und expens zcu 
vorteilen und zcu condemniren. 

Es setzt auch der anwalt und im namen solcher anwaltschafft 
seins egedachten gnedigisten herrn, das es etwan durch den allerdurch- 
lauchtigisten fursten und herrn herrn Carolum den vierden Romischen 
keiszer bey gezceiten ertzbischoves Petri seliges gedechtnisz noch der 
geburt Cristi unsers lieben herrn tausent dreyhundeit und in dem 
Sibenundsibentzigsten jare zewuschen gnantem ertzbischoven Peter eins 
und burgermeistern und burgern gemeyniglich der alten statt Magde- 
burgk anders teils berett, beteidingt, angenomen und bewilliget, das 
die burger der alten statt Magdeburgk uff dem newen margkte doselbst 
keinerley gerichte haben, noch nymande angreifen noch vahen, sie 
thetten dann solehs mit dem voite uff dem mulhove, ab sie den ge- 
haben mochten, móchten sie aber des voits darzcu nicht gehaben, wen 
sie dan uff demselbigen newen margkte angriffen ader vingen, der 
voit sey darbey ader nicht, den solten sie antworten in den mulhove 
in gerichte des vorgenanten ertzbischoves Peters und uber den sollte 
der mulvoit helfen, was recht ist. 

Es ist auch darnach bey gezceiten ertzbischoves Albrecbts lobliches 
gedechtnisz noch der geburt Cristi unsers lieben herrn vierzcehen- 
hundert und in dem dritten jare zcwuschon seinen gnaden und seiner 
gnaden ertzbischofflichen kirchen zeu Magdeburgk eins, burgermeistern, 
innigeszmeistern, rattmanne und burger gemeyne der alten statt Magde- 
burgk anders teils berett, beteidingt, angenomen und bewilliget, das 
egenante burgermeister, innigeszmeister, rattmanne und burger seinen 
gnaden, seinen nachkomelichen ertzbischoven und der ertzbischofflichen 
kirchen doselbst zeu Magdeburgk die freyheit des newen marckts sollten 
und wollten lassen, als die vor alter gewest ist, und seiner gnaden 
vorfaren gehabt, und nemlichen sollten noch enwollten sie noch die 
jren daruft nymandes greyflen ader greiffen lassen, sie thetten dan das 








544 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


mit wissenschafft und willen seiner gnaden ader seins voits, möchte 
man aber desz voits nicht gehaben, gryffen sie dan ader die iren einen 
mysztheter ader vorvesten man, den ein ertzbischove zcu Magdeburgk 
nicht geleytet hette, den sollte man setzen auf den mulhove und dem 
volgen, als recht ist. 

Auch ist es jungsten durch den durchlauchten hochgeborn fursten 
und herrn herrn Albrechten, hertzogen zcu Sachsen, lantgraven in 
Thuringen und marggraven zcu Meissen, zcwuschen obgedachten fursten 
und herrn herrn Ernsten ertzbischoven und primaten etc. seinem gne- 
digsten herrn, seiner furstlichen gnaden und seiner gnaden ertzbischoff- 
lichen kirchen halben eins, burgermeistern, rattmanne, schopffen, 
innigeszmeister, burger und gemeyne der alten statt Magdeburgk anders 
teils noch der geburt Cristi unsers lieben herrn der weniger zcal im 
sechszundachtzcigisten jare berett, beteidingt, angenomen und bewilliget, 
das der ratt zcu Magdeburg macht haben sollt die ubelthetter ader 
ubertretter uff dem newen marckte zcu vahen, zcu greiffen und sich 
domit nach laut obgedachter beredunge bey desz bmelten fursten 
und herrn herrn Ernsts ertzbischoves und primaten vorfaren derwegen 
beteidinget doch unschedelich seiner gnaden und seiner gnaden ertz- 
bischoftlichen kirchen an seiner gnaden gerechtigkeit und oberkeit und 
den capittell, thumbherrn, pristerschafft und geistligkeit an iren ge- 
rechtigkeiten, freyheiten, irer personen, dynern, hoven und gutern. 
Es sein auch die widerpart anno domini etc. tricesimo secundo der- 
selben angemasten gerichte und gerechtigkeiten halben durch ettwan 
ertzbischoven Gunther seligen vor scheydesrichtern und arbitris von 
beiden parteyen darzcu erkoren vorclaget, darauff sie dan auch geant- 
wortet und daruber rechtspruche ergangen. Das alles also insampt 
und bszundern, wie oben erzcalet, ergangen, erbeut sich der anwalt 
in dem falle und eventum und sunst noch anders nicht, so es seiner 
parteye und im zcu seinem vorhofiten rechte fruchtbar ader notturfftig, 
in bedingter geburlicher zceit, frist und dilation wie recht zcu erweiszen, 
will doch mit uberflussiger beweiszunge mit nichte beladen noch vor- 
strickt sein und bitt sich auch in dem falle wie oben und sunst noch 
anders nicht darezu zcu lassen, davon und einem itzlichen samptlich 
und bszundern er auch oflentlich protestirt und bezceuget. Dadurch 
ist sein tróstlichs vortrawen zcum rechten, so gleich die widerparte 
sulchs alles insampt und bszundern so in derselbigen ersten schulde 
aufbrocht, wie recht zcu erweiszen, desz er sich doch aus ursachen 
hir oben berurt mit nichte befart, dennoch wann er, das obbemelte 
beredunge ader der eine gescheen ader das die widerparte derwegen 
bey gezceiten gedachten ertzbischoven Gunthers seligen vor scheydes- 
richtern und arbitris auch vorelaget und beschuldiget und sie darczu 
geantwort, erkunden wurde, daraus sich dan ervolgete, das berumpte 
vorjarunge, gerugkliche, frideliche gewehr, besesz und quasipossession 
in der schuldt bmeldet vorruckt und interrumpirt were worden, sollte 
er im namen seiner anwaltschafft von denselben schulden entlich losz- 





Nr. 916. 1495. 545 


geteilt, entpunden und absolvirt, auch solten die widerpart in der ge- 
richteskost und expens vorteilt und condemnirt, und bitt sich auch in 
solchem falle also davon loszzcuteilen, zcu entpinden und zcu absol- 
viren und die widerparte in der gerichteszkost und expens zcuvorteilen 
und zcu condemniren. 

Darnach beschuldigen vormeinte anwalten und sindici egenanten 
sein gnedigsten herrn und sagen, das vorgemelter ratt vorberurte zceit 
langk in rugklichen, fridelichen gewehren, besesz und quasipossession 
gewest und noch der alten stattmauren, thurme, vesten, thor, pforten 
und einen hultzeren bergkfridt mit blancken ettwan von dem ratte 
hinter seines gnedigsten herrn hove, der mulhove genant, an die statt- 
mauren zcu beyden seyten und do die mauren offen stehen, stossent 
auffgericht mit einer zcugkbrucken doselbst zcu bessern, bawen, be- 
vehsten und was do allenthalben bawfellig wirt, anzcurichten, als die 
recht inen solchs auch gehengen, welchs die ertzbischove zcu Magde- 
burgk zcu igklicher zceit geweszen gewust und gelyden, ydoch sein 
gnade den ratte auch thun vorhindern, gedachte vorfallen blancken 
noch notturfft, wie der ratt mit vorberurter gerechtigkeit, vorwerten 
besesz und quasipossession herbracht, wider anzcurichten und zcu 
reficiren und noch der geburt Cristi der weniger zcall in dem sechsz- 
undachtzcigsten jare des monden Januarii beswert, ein gesatzt bollwergk 
wider aufzcuheben zcu unsicherheit und besorgnisz des ratts und ein- 
wonere der alten stadt Magdeburgk, auch in jaren der weniger zcall 
desz achtzcigsten im monden December thun vorhindern und vorbitten, 
ein hultzern gebeude uber der thustern pforten zcu der Sudenburgk 
wart, welchs der ratt auffgericht, nicht zcu vollbringen, dem ratt allent- 
halben vorberurter irer gerechtigkeit zcu mergklichem schaden, den 
sie setzen und achten uff zcweytauszent reinische gulden, derhalben 
bitlen sie egenanten fursten und herrn herrn Ernsten, ertzbischoven 
und primaten etc. seinen gnedigsten herrn zcu weiszen, rechtlichen 
und entlichen zcu erkennen, solche eintrag, vorhinderunge und tur- 
birunge abezcuthun zcu schaffen, auch ire sachwalden zu irer herge- 
brachten rugklichen, fridelichen vorwerten ubunge, gewehr, besesz, quasi- 
possession und zcustendigen gerechtigkeiten nicht zcu vorhindern etc. 
wie derselbige vormeinte artickel und schuldt verner inneheldet. 

Daruff ist des anwalten und im namen wie oben schutzrede und 
antwort und gestehet solch insampt und bszundern nicht, nemlichen 
das gnanter ratte dieselbige zceit langk in rugklichen, fridelichen ge- 
wehren, besesz und quasipossession gewest und noch, der alten statt 
mauren, thurm, vesten, thor, pforten und einen hultzern bergkfriede 
mit blancken etwan von dem ratt hinter seins gnedigsten herrn hove, 
der mulhove genant, an die stattmauren zcu beiden seiten und do die 
mauren offen stehen stossend auffgericht, mit einer zcugbrucken do- 
selbst zeu bessern, bawen, bevesten und was daran allenthalben baw- 
fellig wirt, anzcurichten, und das ine die recht auch vorhengen sollten, 
das auch die ertzbischove zcu Magdeburgk zcu itzlicher zceit geweszen, 

Geschichteq. d. Pr. Sachsen. XXVII. 3. 35 


ler Stadt Mage: 


ter herre daran den ratte 

ine zcu "weitauszent gulden ge- 

lie widerparte ane des bmelten seins gnedigsten 

nd landes Magdeburgk rechten naturlichen herrn und 

"n und willen tatt mit blancken noch mit mauren 

n m n $ in lantleufftigen sech- 

Bentlich auszgesatzt und verordent. Es ist auch in 

weiter vorsorget, das nymandt einem andern und 
rechten naturlichen herrn und landesfur: 

hden ader ad emulationem stett 


der anwalt und im namen seiner anwaltschafit 
' angemaste anwalten und sindici ches alles so 
sen schulde erzcalt, wie recht, als ine dan 
t und eigent, nicht beybrechten, sollte er 
anwaltsch ben schulden entlich loszgeteilt, 
bsolvirt, es sollten auch berumpte anwalten in der 
expens vorteilt und condemnirt werden, und bitt 
ch also davon losz zcu teilen, zcu entpinden und 

sie in der geriehtszkost und expens zcu condemniren. 


l| der anwalt, das die widerparte derwegen, das sie 
naure, thurme, thor, pforten ete. zeu bawen, zeu 








Nr. 916. 1495. 547 


bezceuget und protestirt. Dennoch ist sein starcks vortrawen zcum 
rechten, wan gleich die widerparte das alles semptlich und bszundern, 
so in derselben schuldt erhaben, wie recht beybrechten, desz er sich 
doch wenig beforcht, gleichwol so er das solchs ader der eine, wie 
dan hir oben berurt, ergangen ader auch, das die widerparte sich 
solcher maure, thurme, vesten, thor, pforten und bergkfrieds zcu 
bawen und zcu bevesten in krigesleufften ader ander zceit mit gewalt 
ader eigen thurst und frevel unterstanden hetten, erweiste, daraus 
sich dan befunde, das angemaste gewehr, besesz, quasi possession und 
vorjarunge vorruckt, zcubrochen. vornichtet und interrumpirt were 
worden, solter im namen seiner anwaltschafft von solchen unbestendigen 
schulden entlich loszgeteilt, entpunden und absolvirt, auch sollten die 
widerpart in der gerichtskost und expens vorteilet und condemnirt, 
und bitt auch in dem falle sich davon loszzcuteilen, zcu entpinden und 
zcu absolviren und die widerpart in der gerichtskost und expens zcu 
vorteilen und zcu condemniren. 

Furder beschuldigen die angemasten anwalten und sindici seinen 
gnedigsten herrn in nachvolgendem artickele alszo sagende, dergleichen 
so von derselbigen zceit her vorgedachtem mulhove gegen der statt 
wart biszher kein gemauerte thorfart, sundern zwivachte pforten, 
zcwischen den pforten ein grabe und brucken daruber und vor der 
ersten pforten ein starke ketten gewest, welche der ratt berurte zceit 
her uber unvorruckt zcu notturfft und vorwarunge der statt zcu nechtiger 
weil geslossen, die gerechtigkeit und rugkliche, frideliche gewehr, be- 
sesz und quasipossession der zcusliessunge der ketten mit wissen und 
vordulden der ertzbischove zcu yder zceit gewest gehabt, herbrocht, 
dadurch auch vorjart und ersessen, auch den ratt in dem, so gedachte 
kette vor der pforte desz mulhoves von alders gewest, durch seiner 
gnaden mulvoit noch der geburt Cristi unsers lieben hern der weniger 
zcall in dem zeweyundneuntzigsten jare im monat des Meyen abe- 
geworffen, gedachts beseszes und quasipossession der besliessunge ent- 
weret, auch darnach anno etc. in dem dreyundneuntzigsten des monats 
Julii bmeltte pforte brechen, den graben einzeyhen und an der statt 
vor dem mulhove ein newe gemauerte thorfardt gegen der statt wart 
aufrichten, aucli von dem newen marckte durch den mulhove, bergk- 
fryde und zcugbrugken ein gemeyne hintenausfart erhaben, vormals 
nye gewest, zcu unsicherunge und besorgknisz gedachtes rattes, der 
burger und einwoner doselbst, auch den rati an irer hergebrachten 
vorjarten custodien, besliesz und vorsorgunge entsaczt, inen zcu groszem 
schaden, den sie achten uff tausent reinische gulden, und bitten seinen 
gnedigsten herrn zcu weisen, rechtlich zcu erkennen, solche gemauerte 
thorfart von dem mulhove und hindenaus wider abezcuthun vor- 
schaffen, in die gewehr widerzcusetzen ete. wie derselbige artickel 
verner besaget. 

Darauf ist des anwalten und im namen seiner anwaltschafft wie 
oben schutzrede und antwort und gestehet nicht, das der ratte ob- 

99 * 


548 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


genant dieselben pforten und ketten berurte zceit uber unvorruckt zcu 
notturfft und vorwarunge der statt zcu nechtiger weile gesloszen, die 
gerechtigkeit und rugkliche, frydeliche gewehr, besesz und quasi- 
possession der zcusliessunge der ketten mit wissen und vordulden der 
ertzbischove zcu yder zceit gewest gehabt und herbrocht, vorjart und 
ersessen, und das auch sein gnedigster herre die newegemauerte thor- 
fart, bergkfride und zcugkbrucken ine zcu abbruch und schaden uff 
tausent reinische gulden geachtet solle erhaben und auffgericht haben. 

Dan dasz solch auffrichten derselben thorfart und zcugbrucken 
seinem gnedigsten herrn als der statt Magdeburgk rechten naturlichen 
herrn und landesfursten und sunderlich dadurch, das an demselben 
orte grund und bodem seinen furstlichen gnaden und seiner gnaden 
ertzbischofflichen kirchen zcustehet und alszo seiner gnaden und seiner 
kirchen eigenthumb ist, gezcymet und zcugestanden hat, mag yderman 
abenehmen und ermessen. Und ist des anwalten zcuvorsicht zcum 
rechten etc. 

Es setzet auch der anwalt, das zcur zceit, wie auch nehst hiroben 
bemeldet, die widerparte durch egedachten ertzbischoven Gunther der- 
halben, das sie sich derselben ketten auch unterstehen wollten, vor 
gewilkurten scheidesrichtern und arbitris beschuldiget, darauff sie auch 
geantwort; auch seint daruber etliche rechtspruche eroffent und ge- 
sprochen. 

Es ist auch ernachmals zewischen demselben ertzbischoven Gunther 
und ine auch durch obberurte bisehoven Johann und graven Bernhart 
von wegen solcher ausganges und einganges, wie es domitte gehalten 
werden sollte, berett und beteidingt, das dan auch am jungsten durch 
egenanten hertzogen Albrechten von Sachsen zcwischen seinem gne- 
digsten herrn und ine abermals vornawet. Das alles, so verne solchs 
insampt und bszundern seiner parteyen und im nutze und frucht- 
bar etc. 

Weiter beschuldigen vormeinte sindici und anwalden seinen gne- 
digsten herrn, das doher und von vilberurter zceyt der hochwirdige 
herre thumbprobst und archidiacon der ertzbischofflichen kirehen Magde- 
burgk den geistlichen und die erszamen und vorsichtigen schulteszen 
und schopffen den werntlichen gerichtszcwangk und jurisdiction in der 
alten statt Magdeburgk uber den ratt, burger und einwonere in fellen 
vor itzliches gerichte gehorende ane mittel und alleine hergebracht ge- 
habt und geubet, das die ertzbischove zcu Magdeburgk zcu yder zceit 
geweszen gewust und geduldet, vor welchen gerichten der ratt, burgere 
und einwonere itzlichen nach gelegenheit desz thuns des rechten zcu 
sein sich nye widersetzig gemacht und darauf von den heiligen 
Romischen kirchen und reiche gefreyet, sie vor frembde ordentliche 
gesaczte richter nicht fordern noch zcu trahiren. Dennoch habe sein 
gnade auch in den jaren der weniger zcal des dreyundneuntzigsten des 
monden Septembris uff anregen Pauli Ulrichs und in dem vierund- 
neuntzigsten der monde Octobris und Novembris uff ansuchen Veit 





Nr. 916. 1495. 549 


Blesz und Jacoff Mullers und ander dem thumbprobste, thumbherren, 
officiall und mullvoite commission gethan, in vormeynen, ordentlichen 
gerichtszewangk und jurisdiction uber den ratte und burger zcu ge- 
brauchen, und gewalt, aus crafft solcher commission zcu richten und 
diffiniren dem ratte und burgern irer obgedachten gerechtigkeit, auch 
bebstlicher und keiszerlicher begnadunge vorberurt zcu nachteil und 
entsetzunge; bitten derhalben seinen gnedigsten herrn zcu weiszen, 
rechtlich zcu erkennen, die clagende parteye an solchem irem besesz, 
gewehr und zcustendiger gerechtigkeit nicht zcu vorhindern und der 
frydelich genyszen lassen etc. wie solcher artickel vorder inneholdet. 

Darauff ist des anwalden im namen seiner anwaltschafft wie oben 
schutzrede und antwort und ist nicht gestendig, das der herre thumb- 
probst in geistlichen und der schultes und schopffen zcu Magdeburgk 
in werntlichen sachen solche lange berumpte zceit uber den ratt, burger 
und einwoner doselbst alleine und ane mittel und nicht ein ertzbischove 
neben ader mit ine gerichtszwangk und jurisdiction gehabt herbracht 
und geubet, und das auch die ertzbischove zcu yderzceit solchs gewust 
und geduldet und dass auch desz also von der heiligen Romischen 
kirchen und reiche befreyet. Es mag auch der ratt in warheyt nicht 
aussagen, das yn leydelich, das der schultes uber sie einigen gerichts- 
zcwangk haben sollte, dann sie vor einem jare ungeverlich in Hanszen 
Lams sache sich des schulteszen gerichtszcwangk gewegert und wider- 
setzig gemacht. Und ist sein vortrawen etc. 

Es ist auch des anwalden vorder vortrawen zcum rechten, wan 
gleich vormeinte anwalden wie recht beybrechten, das die widerparte 
von den heiligen stull zeu Rome und reiche befreyet, sie vor frembde 
ordentliche ader gesaczte richter nicht zcu fordern noch zcu trahiren, 
dennoch dieweil sein gnedigster herre des ratts, burger und einwoner 
der alten statt Magdeburgk als ein ertzbischove daselbst warer rechter 
naturlicher herre, ordentlicher richter und landesfurste ist, auch der- 
selbige ratt, burger und einwoner sein furstliche gnade vor einen 
solchen erkannt, angenomen, gesworen und gehuldet haben, als dan 
kuntlich und offenbar, und so es die notturfit erfordert und sunst noch 
anders nicht, erbeut sich der anwalt, das in geburlicher zceit und frist 
zcu erkunden, doch uberflussigkeit ausgenomen, davon er bedinget. 
Aus dem sich ervolget, das sein furstliche gnade fur keinen frembden 
richter geacht noch geschaczt mochte werden, sollten derwegen die- 
selbigen angemaste bebstliche und keiszerliche begnadunge sich uff 
seine furstliche gnade als der von Magdeburgk rechten, waren, natur- 
lichen herrn, geordenten richter, ertzbischove und landesfurste nicht 
erstrecken noch seine gnade begreifen. Und so mans darvor ansehen 
wurde, das solche berumpte begnadunge sich uff seine gnade auch er- 
streckte, des sich doch der anwalt mit nichte vormuthet, also dann 
weren dieselbigen angezcogene begnadunge in der gestalt und form, 
wie sich zcu rechte geburet und eigent, nicht auszbracht noch erworben 
und weren also surrepticie und móchten zcu rechte nicht bestehen, 





550 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


crafft noch macht gehaben. Und sintemal seine gnade der von Magde- 
burgk herre, geordenter richter, ertzbischove und landesfurste ist, so 
hat sein gnade die krigischen sachen genanten ratt, burger und ein- 
woner betreffende, so vor seine gnade getragen, die zcu vorhoren, zcu 
entrichten und rechtlichen zcu entscheiden, einem andern wol bevelen 
und committiren mögen nach clerlicher verordenunge der bewerten 
rechte. 

Ernachmals beschuldigen angemaste sindici und anwalden mehr- 
genanten fursten und herrn, seinen gnedigsten herrn und sagen in 
nachbeschriebenem artickel, das genante ratt, schopflen und burger 
auch privilegirt sein, so ymande von werntlichem gerichte und ge- 
nanten schulteszen und schopffen ader iren urteilen besweret, solch 
beswerent urteil durch ein sunderliche form bescheidenlich alsbalde uff 
unvorwantem fusze mit erfindunge eins bessern urteils und straffunge 
an die hoher bangk, nemlichen an den pfaltz darzcu auszgesaczt zcu 
tragen, welche form und privilegii dem sechszisschen lande und weich- 
bilden rechten eingeleibt und gedachten der ratt, schopffen und burger von 
benanter zceit her in rugklicher, fridelicher ubunge, besesz und quasi- 
possession vorweret, herbracht und des auch ertzbischoffliche vor- 
schreibunge haben, sie in werntlichen sachen bey solcher und sech- 
sischer rechte verordenunge bleiben zcu lassen, von dem heiligen 
romischen reiche auch bestettiget. Ydoch solle sein gnade appellacion 
und beruffunge von benanten schultes, schopflen und iren urteilen an 
sein gnade gedachter forin, domit sie begnadet und dem sechsischen 
. rechte incorporirt, die auch der ratt, schopffen und burger mit ubunge 
lange zceit vorjaret und herbracht haben, ungeniesz angenomen zcu 
entschichtigen ‘und diffiniren noch gemeynem beschreiben rechten zcu 
nachteil irer freiheit, besesz, quasipossession und berurter ertzbischofl- 
lichen vorschreibunge, sie bey sechsischem rechten ete. bleiben zcu 
lassen, sein von seinen gnaden appellation durch Tilen Brugkmuller 
gegen Heinrichen Roden dem eldern der weniger zcal im neuntzigsten 
jare des monats Martii, anno etc. vierundneuntzig in Octobri durch 
Heiprichen des capittels steynmetz gegen Elszen Ludewigs und andere 
mehr gescheen angenomen und zcu rechtvertigen seiner gnaden official 
und mulvoit bevolen, bitten derhalben sie sein gnade zcu weiszen, 
rechtlich zeu erkennen  solehs irs hergebrachten  besesz, quasi- 
possession und freiheit genyszen zcu lassen otc. wie dan erzcalte 
schulde verner aussagen. 

Darauf ist des anwalden und im namen seiner anwaltschafft wie 
oben schutzrede und antwort und gestehet nicht, das der ratt, schopffen 
und burger von obgedachter zceit her in rugklicher frydelicher ubunge, 
besesz und quasipossession herbracht, so vmandes von werntlichem 
gerichte und genanten schultes und schopffen ader iren urteilen be- 
swert, solche beswerende urteil durch eine sunderliche form bescheiden- 
lich alsbalde uff unvorwantem fusze mit erfindunge eins bessern urteils 
und straffunge an die hocher bank, nemlichen an die pfalz, darzcu 





Nr. 916. 1495. 591 


auszgesaczt zcu tragen und desz auch ertzbischoffliche vorschreibunge 
hetten, sie in werntlichen sachen bey solcher und sechsischer rechte 
vorordenunge bleiben zcu lassen. Und ist des anwalden zcuvorsicht 
zcum rechten etc. Es were auch angezcogen sechsisch recht von solcher 
apellirunge an den pfaltz bemeldende der vornunfft und billigkeit gantz 
ungemesz und fast unmuglich, dadurch mocht es zcu rechte nicht be- 
stehen. Er saget auch, das war sey, ane das dasz bey menschen ge- 
dencken erhort, nemlichen das man sich an den pfaltz von bmelten 
schulteszen und schopffen und iren beswerenden urteilen berufen und 
dieselbigen urteil doselbst vorhort gehandelt und entscheiden weren, 
das sich auch der anwalt in bedingter geburlicher zceit etc Dieweil 
dan solche angemaste hocher bangk in der gestalt und form aller, als 
davon sechszische rechte bmeldunge thun sollen, nicht vorhanden, 
noch alszo, wie dan auch nehst hiroben, in menschen gedencken nye 
geubet noch gehalten, uff das nue die unrechten ader beswerende ur- 
teil und spruche, so von bmelten schulteszen und schopffen eroffent 
und gesprochen, gestrafit, corrigirt und gerechtvertiget werden möchten, 
als dan zcu rechte sein soll, derhalben auch kein unterthan commun 
dasz man von ine nicht geappelliren und ire urteil nicht gerechtvertiget 
werden möge vormittelst iren wilkuren, statuten und stattrechten 
noch gewonheiten erhalten noch becrefften mag, ist nicht strefflich, 
sundern recht und billich an seinen gnedigsten herrn als derselbigen 
schulteszen und schopffen herrn, geordenten richter und landesfursten, 
dem sie auch mit eyden, pflichten und gelubden vorwant und unter- 
than, von dem auch ir schopffenstull confirmirt und bestettiget sich 
von ine und iren unrechten ader beswerenden urteilen zcu berufen, 
auch angesehen, das sein furstliche gnade solch burggravenamacht, so 
ettwan ein hertzog von Sachsen von seiner gnaden ertzbischofflichen 
kirchen zcu lehen gehabt, dieweil dan seiner gnaden vorfaren ertz- 
bischove Erigk seliger von denselbigen hertzogen von Sachsen gekaufft, 
selbst inne hat, auch bemelten schultesz und schopffen die gerechtig- 
keit in der banck zcu sitzen, recht zcu sprechen und ubunge des ge- 
richts und gerichtszcwangs von seinen gnaden als der oberhant und 
burggraven zcu Magdeburgk entpfangen haben, solchs auch der anwalt 
etc. derhalben man sich von unrechten ader beswerenden urteil der- 
selbigen schultesz und schopffen an seine furstliche gnade woll beruffen 
und seine furstliche gnade dieselbige appellation zcu verhoren, zcu 
entscheiden und zcu rechtfertigen einem andern auch woll bevellien 
und delegiren mag, und so sein furstliche gnade das gethan, hette 
seine gnade nicht unzcymlich, sundern aus eberurten ursachen woll 
und rechtlich vorfaren und gehandelt, und ob auch (doch ane abbruch 
der warheit) etliche ertzbischoffliche vorschreibunge und keiszerliche 
confirmation, die widerparte bey vorordenunge sechszischer rechte 
bleiben zcu lassen, vorhanden, sollte doch dieselbige vorschreibunge 
und confirmation von solchen sechszischen rechten, die do vormittelst 
nichtubunge nicht abegethan noch abrogirt, auch durch bewerte rechte 





















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


hoch reprobirt weren, gedeutet und vorst 
te rechte eigentlich vororden. 

hhstvolgendem artickel berumpte anwalden 1 
herrn beschuldigen und setzen, das villgeds 
en und gutter an allen seins gnedigsten he 
und gleyts frey sein sollen und solchs mit gle 
er zcuspruche vorlaut, auch wissen und 
| ertzbischove gerugklich, frydlich in ubung 
ssession hergebracht und ersessen, hab doch 
1 burgern und iren guttern zcoll und gle 
hptleute nemen und sie wie von alders 
n ine zeu schaden uff dreytausent reinise 
hn sie bitten sein gnade zcu weiszen rec 
Ihwalden bey solchem hergebrachten bese 
eiheit zeu bleiben lassen ete. wie solch 
darauff ist des anwalden und im namen vi 
lt schutzrede und antwort und ist nicht 
t und burger, ire personen und gutter an 
zcollen und gleiten zeols und gleyts frey ı 
mit berurter zceit, auch wissen und vord 
tzbischove gerugklich, frydlich in ubungt 























Nr. 916. 149. 998 


gehabt und noch haben, das sie in der alten statt Magdeburgk allein 
und gentzlich und ine zcustendig wein zcu schencken und schenckstette 
haben und das also mit wissen und vordulden itzlicher ertzbischove 
zcu zceiten geweszen in gerugklicher, frydelicher ubunge, gewehr, be- 
sesz und quasipossession hergebracht, vorjart und ersessen, solle doch 
in den jaren der weniger zcal im funfundachtzigsten jare des monden 
Augusti villgedachter sein gnedigster herre mit dem wirdigen capittel 
ein weinkellere an der thumbkirchen creutzgange bawen, erheben, wein 
schencken und einem itzlichen, der das begeret, offentlich vorkaufen, 
auch in diszem itzigen vierundneuntzigsten jare des monden Novem- 
bris Bartolden Fricken in der Sudenburgk und Jacoffen Czyringen in 
der newen statt wein zcu schencken und vorkeuffen erleubet und vor- 
gunst, dem ratte an irer hergebrachten gerechtigkeit, besesz und quasi- 
possession zcu mergklichem abbruch, abgangk und schaden, den sie 
achten uff dreytausent reinische gulden, derhalben bitten sie sein furst- 
liche gnade zcu weiszen rechtlichen zcu erkennen solche erhabene 
weinkeller wider abzcuthune zu vorschaffen etc. wie gesaczte schulde 
vorder aussaget. 

Darauf ist des anwalden und im namen seiner anwaltschafft schutz- 
rede und antwort und gestehet nicht, das genanter ratt und burger von 
vilberumpter zceit unvorrugklich die gerechtigkeit gehabt und noch 
haben, das sie in der alten statt Magdeburgk alleine und gentzlich und 
ine zcustendig wein zcu schenken und schenckstette haben und das 
also mit wissen und vordulden itzlicher ertzbischove zcu zceiten ge- - 
weszen in gerugklicher, frydelicher ubunge, gewehr, besesz und quasi- 
possession herbracht, vorjart und ersessen, und das auch in dem funf- 
undachtzigsten jare der weniger zcal gedachter furst und herre herre 
Ernst ertzbischove und primas ete. mit seiner gnaden wirdigen capittell 
ein weinkeller an der thumbkirchen creutzgange bawen und erheben 
dem ratte zcu schaden uff dreytausent reinische gulden geachtet. Und 
ist sein zcuvorsicht zcum rechten, szo und als die clagende partey 
solche ire vormessene schulde darauff anstellen und ergrunden, sollten 
sie, das sie gerechtigkeit gehabt und noch haben, auch solchs mit wissen 
und vordulden der ertzbischove durch frideliche ubunge, gewehr, besesz 
und quasipossession berurte zceit herbracht vorjart und ersessen, das 
sie, als weyt die stette nemlichen die alte statt, newe statt und Sudem- 
burgk Magdeburgk in iren mauren begriflen, allein und gentzlich wein 
zcu schencken, schenckstette haben und das auch bmelter furst und 
herre mit seiner furstlichen gnaden hochwirdigen capittell in ernantem 
jare ein weinkeller an der thumkirchen creutzgange bawen und erheben 
hetten lassen ine zcu schaden uff dreytausent gulden gewirdert, wie 
recht zcu erweisen schuldig, und auch das sein furstliche gnade, seiner 
gnaden vorfaren und capittell das weinschenken ettwan vor vorwerter 
zceit geweret ader vorbotten und darauff abegestalt, und wan sie 
solchs alles wie recht nicht beybrechten, sollt der anwalt und im namen 
wie oben von denselbigen schulden losz geteilt, entpunden und absol- 

























Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Jis setzet auch der anwalt, das gnante stett 
yestatt, Sudenburgk, der newe marckt und 
ne sich die pfarkirche sancti Ambrosii in « 
lie alte statt erstrecket, sein villgedachten 
naden ert: ichen kirchen mit gerichte 
ero et mixto imperio und aller ander ot 
ind zeustehen. Es seint auch seiner gnade 
fagdeburgk und seine gnade mit koniglich 
in, die in bmelten stetten und iren landen 
vszern und kónigen begnadt und befreyet 
tl gnade mit der auch begnadet und b 
biner gnaden vorfaren ertzbischove zcu M 
1 konigliche oberkeit in gerugklicher ubun 
in ssen und herbracht, alsdan sein g 
so verne es seiner parteye dinstlich etc. 
zcum rechten, wan gleich vormeinte sindic 
Mt bevbrechten, desz sich der anwalt mit 1 
das die newestatt, auch Sudemburgk, « 
Ihumbkirche in dem weichbilde der alten st 
leer widerparte vormeinten gerichtszewangk 
iffen sein, auch angesehen das die wider 































Nr. 916. 1495. 995 


von dem ratte offenbar in busze genomen, welchs die ertzbischove zcu 
yder zceit geweszen gewust und gelyden und der ratt das alszo in 
rugklicher, frydelicher ubunge, gewehr, besesz und quasipossession her- 
bracht vorjart und ersessen, als auch ertzbischoffliche vorschreibunge 
mit vollwort des erwirdigen capittels volzcogen solchs dem ratte vor- 
hangen, unnd so etzliche burger in der Sudenburgk gesessen, nem- 
lichen Heinrich zcu der Rószen, Hans Zcolgow, Gericke Hartman und 
ander mehr, die sich margktrechtes in der alten statt gebraucht und 
des ratts geboten in keuffen und vorkeuffen nicht gemesz gehalten, 
auch das sie nyderlage in der Sudenburgk geubet, so die vom ratte 
lauts der vortracht in dem zcweyundneuntzigsten jare umb Martini 
vorbotet solchs dem ratte zcuvorbussen, sey ine durch seines gnedigsten 
herrn mulvoit vorboten, dem ratte nicht wandel noch abtragk zcu 
thun etc. den schaden sie allenthalben ufl tausent gulden achten und 
wirdern, derhalben bitten sie sein gnedigsten herrn zcu weiszen etc. 
Darauf ist des anwalden schutzrede und antwort und ist nicht 
gestendig das der ratt von berurter zceit bisher auch unvorrugklich 
die gerechtigkeit gehabt, das sie marcktrecht und nyderlage in der 
alten statt Magdeburgk alleine und gentzlich gehabt, auch bey penen 
in keuffen und vorkeuflen zcu gebiten und vorbiten haben, das sich 
ein itzlicher, wer des marcktrechtes in keuffen und vorkeuffen und 
nyderlage gleich den burgern der alten statt mitgebraucht, vorpflicht 
sey, zcu halten, wer auch dargegen geubet und buszfellig erfunden, 
von dem ratte oftenbar in busse genomen und das die ertzbischove zcu 
yder zceit geweszen gewust und gelyden und der ratt das also in 
gerugklicher fridlicher ubunge, gewehr und besesz vorjart und ersessen 
und das auch ertzbischoffliche vorschreibunge mit volburt des wirdigen 
capittels volzcogen solchs also dem ratt sollen vorhengen, auch das 
Heinrich von der Roszen, Hans Zcolgaw, Gerieken Hartmann sich des 
nicht sollen gemesz gehalten, er gestehet auch nicht, das dem ratte 
zcu schaden uff tausent gulden geachtet durch sein gnedigsten herrn 
und seiner gnaden wirdiges capittell ein kram uff dem newen marckte 
in dissem vorgangen jare sey auffgericht. Und ist sein zcuvorsicht 
zcum rechten etc. So aber die clagende parteye das also und sunder- 
lich, das ine das marcktrecht in keuffen und vorkeuflen auch die busse 
und straffe dermasze, wie erzcalt, durch ertzbischofiliche sampt seins 
wirdigen capittels rechtliche vorschreibunge und vorhengknis zcustunde 
und haben sollte, beybrechten, was dan solche rechtliche vorschreibunge 
bemelte und durch unubunge ader ander rechtliche weise nicht abegethan 
noch vorruckt were worden, worde sich ane zcwoivel sein gnedigster 
herre sampt seiner gnaden hochwirdigen capittel der gebure und billig- 
keit woll wissen zcu halten. Es vorhofft auch der anwalt, sogleich die 
widerpart solchs, so von wegen der nyderlage und aufgerichten krams, 
das die dem ratt und burgern der alden statt alleine und sunst nymande 
aus angemaster vorjarunge zcustehen solten, wie recht beybrechten, 
das sich der anwalt aus ursachen in seiner hiroben nehstgethaner 


nyde uch gestatten 
gnade aus berurter 
solchen kram auf dem newen marckte 
woll vorgonnen und erleuben mögen 
och der anwalt ete. 
o angemaste sindici seinen gnedigsten ber 
r Elben ober und nyder der alten statt M 
lw ratt& willen, sundern vor gedachter 
iyflt. soll werden, und solchs ertzbischof 


vortrechte daruber sagen durch das caj 
ennoch solle zeu Wollmerstatt anno etc. 
in der vasten durch seiner gnaden amptm: 








Nr. 916. 1495. 557 


und vordulden der ertzbischove zcu Magdeburgk hergebracht ersessen 
und prescribirt, auch darneben ertzbischoffliche vorschreibunge und 
confirmation vormeldende, den ratt bey irer freyheit, bei irem rechten 
und bey irer gewohnheit etc. zcu lassen, hetten, solle sein gnade des 
ratts vorbannte und vorweiste aus der alten statt auch wider in die 
ringkmaure derselben alten statt ane des ratts vorwillunge geleiten, 
derhalben bitten sie seine furstliche gnade zcu weiszen, auch rechtlich 
zcu erkennen die sachwalden irer gerechtigkeit und freyheit zcu 
genyssen lassen ete. wie bmelter artickell weiter inneheldet. Ist da- 
rauf des anwalten und im namen seiner anwaltschafft wie oben schutz- 
rede und antwort und gestehet nicht, das eberurter ratt und burger in 
solcher angezceichenter masse bestendige ertzbischoffliche vorschreibunge, 
auch das sie solchs in gerugklicher gewehr, besesz und quasipossession 
herbracht ersessen und prescribirt haben. Und ist sein vortrawen 
" zcum rechten, wan die clagende parteye solche berumpte vorschreibunge 
furhalten und der anwalt auch, das die in der form und gestalt, wie 
zcu rechte ausgesactzt und vorordent, nicht volzcogen noch ausge- 
gangen sey, nicht beybringen wurde, das er im also denne zcu thun 
vorbeheldet, davon er protestirt. Dennoch sollte dieselbige vorschrei- 
bunge allein uff die ende und orter der alten statt Magdeburgk, an 
welchen ortern und ende dem ratt, schulteszen ader schopffen gerichts- 
zewangk ader jurisdiction zcustehet, gedeuttet, vorstanden und dohin 
alleine erstrackt werden. Und ab gleich doch ane abbruch der warheit 
vilberumpter ratte den bey irer freyheit, bey irem rechten und bey 
irer gewohnheit ete. zcu lassen bestendige ertzbischoffliche vorschrei- 
bunge und confirmation gegeben, sollten doch solche vorschreibunge 
von der freyheit, auch dem rechten und der gewonheit, die dem 
rechten und naturlichen vornunflt und billigkeit gemesz, auch redelich 
herbracht und ersessen und das recht der freyheit die deutunge gibet, 
gedeut und vorstanden werden, inmassen dan in bewerten geistlichen 
und werntlichen rechten offentlich ist ausgedruckt und vorordent. 
Dennoch vortrawet der anwalt etc. 

Es wil auch der anwalde und im namen seiner villgedachter an- 
waltschafft alle gesetze und schriflte, beweiszunge, kuntschafft und 
urkunde und sunsten alle gerichtshandel und acticaten, die vormals, 
itzund und hinturder in dissen krigischen sachen gesaczt, eingelegt und 
vorgetragen werden, als verne die seinem gnedigsten herrn und im 
nutz und fruchtbar und dem gegenpart untruchtbar und schedelich 
und sonst weiter noch anders nicht, davon er bezceuget, albir vornawet, 
eingezcogen, eingefurt und repetirt haben, davon er auch offentlich 
bedinget. 

Und stellet solchs alles semptlich und bszundern, sovill seinenı 
gnedigsten herrn und im zcu seinem vorhofiten rechte dinstlich, uff 
rechtlichs erkentnis, und ist seine dinstliche demuttige bette, im auf 
das also alles das recht zcu ergehen lassen und zcu administriren, in 
dem er auch insampt und bszundern ewr mildes amacht vleisig und 













Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ruflet und implorirt, und will ihm auch s 
helff vorbehalten haben, von dem allen 

, laufftig und gewonlich er alszo offentlich 
estirt. Zeu urkunde mit vilbemelten seins g 
figedruckten insigill besigelt. 

dieser Antwort und Schutsrede erfolgte glei 
durch Johann Mogenhoffer vor denselben Zi 
Antwort der Stadt Magdeburg. 


11. 


Mai zu Magdeburg ersucht den Rat von Ze 
en Berlin und Urban Winninck, von denen 
E für Hopfen und dieser 9‘, alte Schock | 
dig waren, anzuhallen, ihre Schulden zu be 








zu Zerbst, 


lk am dinstaghe nach Dorotee anno domini 





Nr. 917—921. 1495. 559 


1495. Februar 28. 990. 


Andreas, Abt zw Berge, bekundet, dass Heinrich Cillig zu 
Schleibnite an Hans Kord zu Magdeburg 6 Scheffel Weizen jáühr- 
licher Pacht aus einer halben Hufe zu Schleibnitz für 12 Gulden 
wiederkäuflich verkauft hat. 


Cop. des Abts Andreas S. 212. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 736. 


— am sunnavende na Mathie des hylgen apostels. 


1495. Mürz 12. 921. 
Der Schöffenschreiber von Magdeburg empfiehlt dem Bürgermeister 
von Zerbst einen Gehülfen. 

Or. Pap. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 

Meinen gantz fruntwilligen dinst zuvor. Ersamer und wevszer 
bsunderer guter frunt. Meyn geselle Paulus und ich haben jüngst 
Jacobuszen Smide, so itzt seyn vorthkomen erwechst, vor unsern 
gesellen Kestianum Hünerbergk gescreben, so sich itzt seyn ampt der 
stadtschreybereye endigen werdit, zu behelffen by eym erbaren rate, 
das er dy selbie stete auf unser vorbete, so er doch hijr by unsern 
hern dinstes halben nicht willens ist zu bleyben, erlangen mochte, so 
ir ane zcweibel von ym dy meynung wol verstanden habt. Derwegen 
bidde ich ewr ersamheyt mit fleysze, wo in dingen etwas zu thunde 
were, geruchet dem gnanten gesellen zu behelffen, das er des dinstes 
by eym. erbaren rate bekomen mochte, dan er sich allewege trewlich, 
fleyszlich und fromlich, wy eym guten gesellen zcimet, alhij bey 
meynen hern, auch an andern enden, do er gewest ist, gehalten hat, 
der ungeczivelten zuversicht, er sich der gleichen by eym erbaren 
rate auch halten werdit, in dem ym  meyner fleelichen vorbete 
gnyslich entphinden laszen, als ich mich des und alles guten bey 
euch als meynen gnanten frunde versehee, ir ungespart thuen werdit. 
Das gebordt mich und byn des erbytens umb euch nach alle meynem 
vermogen fruntlich zu verdinen. Des ewr zuverlesszige antwort. 
Gescreven am donrstage nach dem sontage Jnvocavit anno ete. XC V. 


Johannes M. scheppenschrey ber 
zu Magdburgk. 


Adresse: Dem ersamen und weiszen Georgen Gyszeken, bürger- 
meister der stadt Zcerwst —. 


— M —M —uá — — P 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


A 922. 


von Magdeburg empfehlen dem Rate von Zerbst, 
bisherigen Schreiber in den Rat berufen. hat, ihren 
ianus für die Stelle des Schreiber 


e Jnvocavit anno ete, XCV, 


923. 


ugt, dass Valentin Bade zu 
ben ein Viertel Lundes daselbst an den alten Hans 
'agdeburg für 5 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 


feb. fol. 118v. 
Bibliothe. Jena, _ 

indert jar darna in deme vyffundnegent 
iser liven frouwen dach in der hylligen fi 








Nr. 922—925. 1495. 561 


teils erwachssen und sich biszher gehalten mit beyder partien wissen, 
willen und fulbord betheidinget und besprochen und sie solcher yrer 
gebrechen uff hirnachfolgende weysze gütlich und gentzlich vertragen, 
vereyniget und entscheyden haben und nemlich also, das die sneyder 
in der obgerurten unser newen stad und Sudenburg, die dieszer vier 
nachfolgenden stücken als messens, sneydens, anstossens und üsz- und 
intragens in unser alden stad Magdeburg gebruchen wollen, die itzund 
und zukunftig sein werden, sollen der innunge in der gedachten unser 
alden stad drittehalben rinischen gulden reichen und geben, und 
welicher under ón hernacher die innunge der sneyder in unser alden 
stat genczlich an sich brengen wolde, dem sollen solche drittehalbe 
reinische gülden von ón wie itzt berurt gegeben mit vorlegunge seyns 
geburdtbrives und andern nach inhalt und besagung berümpter privi- 
legien ertzbischoff Gunthers unsers vorfarn milder gedechtnisse bemelte 
sneyder innunge belangende zu hülffe und stewre abgerechent werden, 
welcher aber von den sneydern in unser newn stad sich der vier 
angezceigten stücke in der alden stad Magdebürg nicht gebrüchen 
wolde, der sal in der uszgabe sollicher drittehalben gülden nicht vor- 
pflicht sein noch damit beswerdt werden. Es sollen auch die sneyder 
in unser newn stad und Sudenburg im knechtehalden mit den in unser 
alden stadt Magdeburg vergleichen, also das keyner uber drey knechte 
settzen solle bey bussze eins virteln zcerwester bieres, sülche büsse 
igliche samnung der sneyder, undir den der ubertretter disses artickels 
gesessen, alleyne vor sich zu fordern und zu gebrauchen macht haben 
sal, wie aber die sanılung der sneyder, under den der ubertretter disses 
artickels gesessen, solche busse in vier wochen nicht fordern würde, 
alszdann sollen und mogen die andern zcwu stete soliche verfallen 
busse fordern und in iren nuttz wenden. Es sal auch keyn lediger 
ader unbesattzter sneyder, der keyne stadtpflicht ader bürgerrecht 
gibbt noch gebraucht, in unser newen stad ader Sudenbürg den alden 
stetern zu schaden gelieden werden, und wü die sneyder usz unser 
alden stadt dorüber von den selbigen ledigen knechten beschediget 
würden, so mogen die sneyder usz der alden stad dieselbigen dorumb 
an dem orthe, dar sie befunden werden, zu rechte anlangen und die 
busse nach rechte uff sie fordern und nemen und widderumb in 
gleicher masse, so die sneyder usz unser nüwen stad und Sudenburg 
durch angezceigte unbesattzte sneyder, die sich in unser alden stat 
enthielden, beschediget würden, mochten sie dieselbigen daselbst mit 
rechte dorumb anlangen, die busse von yn fordern und nemen; hiemit 
sal aller vordriess, unwille und rechtsforderunge, so biszher under on 
allenthalbin ergangen und fürgenomen, mitsampt aller kost und dar- 
legin, so sich in derselbigen begeben, gantz nyddergelet, verricht und 
gescheiden sein und bleiben ane alle fürder insage, behelff und geverde. 
Dasz disse inmaszen obin berürt dürch die obgemelten unsern lieben 
ohemen herrn Adolffen fürsten zw Anhalt etc. thumbprobst und ern 
Pawlen Moszhawer doctor etc. unser official zu Magdeburg an unser 
Geschichtaq. d. Pr.Sachsen XXVIII. 3. 36 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


arm bevehel also bered, besprochen, vertheidinget und 
en und von den parthien obinberurt bewilligt und 
haben wir diesen schied und verteidingesbrieff 
n und iglichem teil einen mit unserm an- 
eln versigelt lassen. Geben und gescheen zu Magd 
unsers herrn geburd thawsend vierhundert darnach 
Izeigsten j am dornstage nach Leta: 


Magdeburg. 926. 

der Sudenburg, verkauft mit immung 

10 Schillinge und 4 Hühner 

v Felde und von 2 Häusern 

4 vor der Sudenburg für 400 Gulden wiederkäuflich 

htet sich, die Zinsen binnen 3 Jahren bei Strafe von 
ırückzukaufen. 


post Judiea anno ete. XC quinto. 





Nr. 926—929. 1495. 568 


Magdeburg zu entrichten und zu bezcalen vor fünffhundert gute 
reinische gulden hewbtsümme uff einen widerkawf verkawfft unnd ver- 
schrieben haben nach besagung der kawflbrive dorüber gegeben, das 
wir die obgenanten rathmanne und gemeyne zcum Saltze solcher ver- 
schreibung und jerlichen zeinsze halben, dieweil der widderkawff stehet, 
schadelosz halden wollen, und ob sie oder yre nachkomen derhalben uf 
eynichen schaden gedrungen wurden, den reden und gelóben wir vor 
uns und unnsere nachkomen ertzbischove yn widderzukeren unnd zu 
erstaten an allen behelff, argelist und geverde. Unnd der zw furder 
bekentnisse haben wir unnser ingesigel vor uns und unnser nach- 
komen an diszen brief lassen hengen; und wir Adolff von gots gnaden 
fürste zu Anhalt etc. thumbprobst, Albertus Klitzing techandt und 
capittel gemein der kirchen zw Magdeburg bekennen offintlich mit 
diszem selbten brive, das die obingeschrieben vorschreibung und alle 
und igliche stücke punckte und artickel dorinne üszgedruckt mit unnsern 
wissen, willen und fülbordt gescheen seind unnd des zw urkunde 
haben wir unnser ingesigel neben des obgenanten unnsers gnedigen 
herrn ingesigel auch an dieszen brieff lassen hengen, der geben ist 
zw Magdeburg nach Christi unssers herrn gebürd thauszendt vierhundert 
dornach im funffundnuhenzeigsten jare am dinstag nach Palmarum. 
Der Revers des Rates von Salse Cop. 102 fol.46* im St-A. zu 

Magdeb. Regest: Cop. 69 fol.77. 

1495. April 14. 938. 
Der Rat der Stadt Stassfurt verkauft un Heydeke Hogenbode zu 
Magdeburg 60 Gulden jährlich aus den Einkünften der Stadt 
wiederkäuflich für 1000 Gulden mit Zustimmung des Erzbischofs 
und des Domkapitels. 

Cop. 102 fol.47. — Regest: Cop.69 fol.77. 
St. M. 


— 1495 dinstags nach Palmarum. 

Im Cop.69 ist bemerkt, dass das Geld, im Gansen 2500 Gulden, 
vom Ersbischof an den Fürsten von Anhalt geliehen worden ist und 
dass 1000 Gulden schon 1494, December 21 gezahlt worden sind. 
1495. April 23. 929. 

Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, die Schuldner 
der Kinder Albrecht Smedeknechts zur Zahlung ihrer Schulden 
anzuhalten. 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde. 
Uns hebben angebracht Albrecht Smedeknechtes zeliger nagelaten 

30 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


lere gesatte vormundere und frunde, wu den 

uwe borgere schuldieh sind, so juwe leve der namen 
ser hir ingelechten cedulen, de zee uns derhalven, de 
e to schick: , geantwerdet und des gebeden hebben, 
werden und darby bericht ze den sulven kyndere 
betalende laten. darumme ze de vormiddelst gerichte 
n mothen besoken und anlangen und derhalven eyn 
e des bannes syn und doch nicht en achten etc. so z 
ndern eygentliken berichtet hebben. Van des wegen, 
lden wy deger fruntliken, juwe leve willen de sulven 
besten dar an und so vorder underwisen, zee der 
ren kindern vormundern sunder vorder besweringe 
n gutlike uthrichtunge und betalunge don; vordenen 
tigen juwe ersamheyde, wur wy mogen, wedderumme 
o am donnerdage in der hilligen osterweken under 
anno domini etc. XCV ^ 


Radmanne und innungesmeister 
der alden stad Magdeborch. 


ersamen borgermeister und radmann tho Czerwist —. 





Nr. 930—931. 1495. 565 


auch also balde geschen, dornach derselbige Wolter zewüschen hie 
und dem nehsten dornstage vor pfhingsten Hansen Marxs dem clager 
vier centener, ein viertel und acht pfundt gemachter und geschabter 
kessel von kupfer kawfmans werung, dorzw vierdehalb alt schogk gr. 
entrichten sal. Wurde er aber darane sewmig, so sol er sich widder 
einstellen in Bernd Kramers hawsz, wo er auch in mitler zceit vor 
der bezcalung verstorbe ader süst üsz der stadt entwürde, hat er die 
schült dem cleger mit Ludwig Eykelman dem kannelgisser und Hein- 
rich Tydeken dem bothcher, beyden in vorgenanter alden stad bürgern, 
vergewisset, die selbstschuldiglich dofur gelobt und die bezcalung in 
bemelter tagezceit, wo die von Fricke Wolters verhalden, bey yren 
eiden zcu thun gelobet haben, wurden sie der aber auch sewmig, so 
sollen sie von rate uff die thorme in yren gehorszam geweiset und 
darvon nicht gelassen werden, es sey dann der vorgenante clager ver- 
gnüget, das vom rate auch also zugesagt ist, domit die gebrechen gegen 
enander gantz ufgehaben und gericht sein sollen. Des zu urkundt ist 
dieser schied mit des obgenanten unsers gnedigsten herrn ruckehalben 
angedrückten petzschir mit seiner gnaden wissen besigelt und gegoben 
zu Magdeburg sonnabends in der osterwochen anno domini ete. XC 
quinto, 

1495. Mai 1. 931. 
Heise Rulffes zu Magdeburg belehnt seine Tochter, Nonne im 
Kloster St. Laurentii, mit einer Wiese hinter Pechau, die zur 
Zeit der Bürger Bartholomäus Rogätz in Lehen hat. 

Or. Perg. Sp. abgefallen. 
St. M. s. r. Lorenzkloster Nr. 65. 

Ik Heysze Rulffes, borger der alden stadt Magdborch, bekenne 
in disszem opin briffe vor allen de on sehn edder horen leszen, dat 
ik lyhe unde gelegen hebbe der dogintszamen jungkfrouwen Saffen 
Rulffes myner dochter, closterjungkfrouwen des innigen jungkfrouweliken 
closters to sunte Laurentze in der nigen stadt Magdborch des ordens 
sancti Benedicti, tho des closters und sampnunge hanth eyne wische 
hinder Pechow lehngudt, de belegen isz gnant in den pulmen ghensyde 
der steynbruggen, de Bartholomeuszen Rogetze in tyden to Nedelitz 
wonhafftig und nu borger in der alden stadt Magdborch wonende van 
mynem vader seligen und van my to mennlikem lehne in lehnen unde 
wehren wente her tho gehat heth und noch hefft, also dat de gnante 
myne dochter unde de sampnunge des closters deme obgemelten Bar- 
tholomeus Rogetze de gebrukinge, de wyle he levet, daranne vorgunnen 
unde tostaden sollen und willen ungehindert, alszo dat denne dat 
eloster na synem dode to der brukinge der ehrgnanten wissen grypen 
unde kommen ungehindert my unde myner lehnerven und sust ydor- 
menniglich, doch eflt de gnante myn dochter affginge ehr ik, dat denne 
der lehne eyn van der sampnunge des closters van my edder mynen 


















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ve der lehne to donde hefit, eyn folge geschee, 
ler lehne kommen, und wil des ore bekennige 
hrt weszen, als lehnszrecht unde gewonheit isz. 
nisse unnde groter sicherheit, szo hebbe ik my 
en opin briff hengen lathen, die geschreven 
h der gebort Cristi duszent vierhundert darnac 
ntigisten jare am fridage nach deme sondage als 
cken singet Quasimodogeniti. 


k zu Berge belehnt Dietrich Wendehake zu Magd. 
Viertel Landes auf Hohendodeleber Flur, das er 
ske gekauft hat. 


his Andreas S. 215". 
stein, UB. des Klosters Berge N» 


ende na Philippi et Jacobi. 









Berge bekundet, dass Hans Clot zu & 
« Magdeburg 2‘, Wispel Weisen jährlich 
auf Wetingsdorfer Felde, dar denne’de 








Nr. 932—937. 1495. 907 


koppslachmandach, szo eyn kan ik dar nicht tho ghedoen richtes halven, 
uth en sy sake, dat gy werden dar wen by schicken nha lude der 
pardt upp dem dinszedaghe nha Cantate, unde wath susz altyd ik ghe- 
don kan umme des hochghebornen fursten und herrn Magnus fursth 
tho Anholt unnde umme jwer erszamycheit unnde jweren, wil ik myk 
altydt willichliken in vinden laten. Gegeven under mynem ingeszegel 
am sondaghe Jubilate nach Christs gheburdth duszenth virhunderth 


unnd im viffunndenegenstigen jar. . 
Hinrik Sulte, schulte 


in der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen und wyszen burgermestern und radtmann 
der stad Czerwest —. 


1495. Mai 12. Magdeburg. 936. 
Der Vikarius Egbert Abraham schwört Urfehde, für seine Ver- 
haftung und Gefangenschaft an niemand sich rächen zu wollen. 

Als Gewührsmánner bringt er Heinrich Wolmirstede, Hans Bosze- 
wille, Hans Bone, Achym Pegelow, Grisze Ludckeus, Bürger von 
Magdeburg, Ludeke Hogesang, Martin Ranow aus der Vorstadt 
(Sudenburg) und Simon Moller, Bauer zu Mentz. 

Cop. 102 fol. 55. 
St. M. 

— Actum anno domini millesimo quadringentesimo nonagesimo 

quinto in loco capitulari eiusdem ecclesie Magdeburgensis die Martis, 
duodecima mensis Maii. 


1495. Mai 18. 937. 


Der Schultheiss Heinrich Swlte schreibt an Fürst Magnus von 
Bernburg, dass er die Klage des Rutes von Zerbst nicht vor 
seinem Gerichte zulassen wolle. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Hochgeboren fursthe unde gnediche her, mynen willigen «insth 
sy jwe f. g. voran bereyth. Alsze mik jwe f. g. eynen claghebriff des 
erszamen rades tho Czerwesth an jw f. g. ghedaen hebben myth samp 
jwer f. g. scriftt thogefogeth, darinne jwe gnade meldeth, myth dem 
gherichte ghedachten von Czerwesth hyr behafft synth unde begherden, 
szodaens wolden affstellen unde vor jwe gnade bewiszen unde vor 
jwer f. g. scrifft forder meldeth, hebbe ik alle inholt vormerketh unde 
gheve dar up jwe f.g. tho erkennen, dat ik den namen der besathe 
nicht ghedaen hebbe in jwer gnade scrifft, sunder morgen, wil godt, 
bynnen dinghes wil ik ohne neyne claghe thostaden, sunder den vor 
jwer gnade wiszen, also dath jwe gnade ghesekerth werde tho unde aff 
myt gheleyde tho komen, unde offte he sick des van mik nicht under- 














Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


n, wil ik doch up duth mael neyne reel 
den sulfften jwer f.g. dinsth mochte erschy 
ven under mynen pitzer am mandaghe n 
da Hinrik Sulte, schulte 
in der alden stadt Magdeb 


pm hochgheboren her Magnus, furste ze! 
en, here tho Berneborch —. 


verklagt Martin Bode beim Rute von Zerl 
»flichtungen nicht nachgekommen ist, und 


uw Zerbst. 


tliken denst tovorn. Ersamen und wyszer 
frunde. Es hefft my juwe burger Merteı 
munde togesecht und gelovet eyn ferndel ; 
Magdeburgk to senden, dat ik one etliker 
^deknechtes kindern zeliger schuldich is, | 








Nr. 938—941. 1495. 569 


to dinste und willen gesin kan, byn ik alle tyd to donde willich. 
Geschreven up mandach am dage sancti Urbani anno etc. Xcv'^ 
bidde des juwe antwerde. Hans Hake, burger in der 
alden stadt Magdeburgk. 
Adresse: Den ersamen und wyszen burgermestern und rathmannen 
der stad Czerwest —. 


1495. Juni 1. Magdeburg. 939. 


Heinrich. Sulle, Schultheiss von Magdeburg, bekennt gegen die 

Richter und Schöffen von Gross-Salze, dass er 2!;, Gulden Zins 

von einem Hause in Salze an Bernt Wittekopp überlassen hat, 

und bittet dies im Schöffenbuche zu verzeichnen. 
Or. Perg. Si, nicht erkennbar. 
Stadtarchiv zu Gross-Salze. 

Ick Hinrick Sulte, schulte der alden Stadt Magdeborch, bekenne 
unnd do kunth vor alszwem unnd besunderliken vor iw erszamen 
richteren unnd scheppen der stadt thom groten Solte, alszo ick hebbe 
Il} gulden tinsz unnd Xl gulden hovetgelt an Pauwell Denredes 
husze bynnen dem groten Solte in jwem gherichte belegen; alszonen 
II} gulden tinsz unnd Xl gulden hovetgeldes vorlathe ik Hinrick 
Sulte Bernth Wittekopp tuger dusses breves unnd bidde fruntliken, 
gi willen ohne sonentanyghen gelt edder gyfft tho komen laten und 
in iwem scheppenboke vorscriven laten, dat tho eynen fulmacht in 
krafft dusszes breves. Desz tho merer orkunt und worseger hebbe 
myn ingesegel witliken drucken laten an dessen breve, de gegeven ys 
in Magdeborch des mandages nha Exaudi anno domini XCV'* 


1495. Juni 29. 9410. 
Der Möllenvogt Caspar von Kositz bittet den Rat von Zerbst um 
freies Geleit für Gertrud Hawers aus der Sudenburg, damit sic 
sich mit ihren Schuldnern vertragen könne. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— dienstag nach Assensionis domini anno etc. im XCV. 


1495. Juni 16. 941. 
Der  Schoffenschreiber Johannes M. zu Magdeburg ersucht den 
Rat von Zerlst, er möge Heydeke Santersleben anhalten, seine 
Schuld von 4 Gulden an ihn zu bezahlen. 


Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am dinstage nach Trinitatis anno domini etc. XCV'* 














Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


nach Petri et Pauli (Juli 1) schreibt. de 
s in derselben Angelegenheit an. den Rat 
ag zur Verhandlung darüber zu bestimmen 





schreiber von Magdeburg schreibt dem 
Verzögernng des Schöffenspruches. 


zu Magdeburg. 





dinst zcuvor. Ersamen und weiszen, 
wer ingesante frage an meyne hern dy 
herer Benedictuszen Jungermann behendet 
r spruch solt ydags gefertiget sein gewurd 
M wichtigh ist, haben sy dy dingk in e 
n muszen, das sich danne bisz daher hat 
t kundt gefurdert werden, das ich ewer 
habe mogen vorhalten, guttlich bittendt, ir 
rung tragen, das wil ich umb ewer ersamh 
Gesereven am donrstage octavas Corp 








Nr. 942—945. 1495. 571 


benemen, derhalven zee midt rechte angelanget werde unde node lide 
etc. szo wy desz under anderen berichtet sin; von deswegen deme na 
bidde wy deger fruntliken, juwe leve willen de benomden juwe borger 
daran unde szo furder im besten underwisen, sze derhalven de genante 
unsze borgerynnen sunder furder schaden und vorfolginge in der gute 
nach vorwanten dingen unde gebore benemen unde schadelos holden; 
vordenen wy tigen juwe leve wedderumme, wur wy mogen, in flite 
gerne.  Geschreven under unser stadt secret am dinstdage post 
Margarete virginis et martiris anno domini etc. nonagesimo quinto. 
Rathmann und innigesmeister 
der alden stad Magdeburch. 


Adresse: Den ersamen burgermeistern und rathmann tho Czervest —. 


1495. Juli 14. 945. 


Eine Magd aus Magdeburg beklagt sich beim Rate von Zerbst 
wegen der ihr zugefügten Beleidigungen. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Minen fruntliken gruth thovorn. Ersamen leven hern. lk klage- 
wisz jw to vorstande vorbrenge, wodane wisz Marcus Emmen syne 
frouwe unde Hudenhagen myt mannigerleyge worden synt angefallen 
unnutte und boszlich hure unde horre defynne to nennende unde 
vorth myt dem richter angefangen und widder god unde alle recht 
vencklich ghesettet my to groten hon unde smaheyth myn gude 
geruchte besmyttet my unde mynen frunden unlydelick; wodeme alle, 
s0 id nu eyn gesette is all umme here, dat men sodanne sako irst vor 
den hern, dar de schuldener under sitten, vorhoren schall, so bidde 
gy, de sulfite myne widderparth vor jw vorbotschoppen, sy antoholdende, 
my vor sodan groten homodt unde gewalt genuch to donde effte my 
eynen dach vorschryven unde geleyde gheven, dath ik personlich dar 
moge kamen unde myne schult vor jw jegen sy to vortellende unde 
dar up, wes recht is, to erkennende, is des nicht, moth ik ensodansz 
mynen brodern klagen, myu recht jegen sy to bekommende, des jw 
schryfftlike antwerde myth dussen jegenwerdigen, wile ik wil sodanen 
homoth nicht umnıe susz geladen hebben, des weseth wissze, darmede 
gade bevolen. Hastich ut Magdeburg am dingesdach na Margarete 
XC quinto. Margarete Dannenfeldes, Claus 

. Synders mageth. 

Adresse: Den ersamen borgermeistern unde radmannen tho 

Czerwest —. 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


946. 


laus Magdebury schreibt dem Rate von Zerbst, de 
leschiekte Geleit ihr nicht genügende Sicherhe 
lach Zerbst zu kommen 


zu Zerbst, 


ren dinst thovorn. Ersamen hern. Zw antwerde 
hs Emmen unnde syn husfrouwe an my unde dar 
de geschickt, hebbe ik laten leszen unde dar uth 
frunden gerathslageth, so vordunckett my noch by 
tolte worth, wente ore schryffte vormelden, dat kinth 
le secht nicht warumme, hebbe ik keyne undath by 
my venceklich setten scholde laten, ock an myne 
de sy redelike sake gehath, so scholde my billich 
» Czerwest beschuldiget hebben unde nicht myt walt 
ick den wech; up dat gheleyde vorduncketh my 
iden frunden underweszen bin, dath my en sodansz 
mende up dath geleyde nicht billich is, wente dar 


llen in, de dar in eyn gud verseykert geleyde wol 





Nr. 946—950. 1495. 573 


1495. Juli 27. 948. 
Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zu dem vom Erzbischof 
Ernst gegen die Stadt Magdeburg geführten Prozess. 

Gleichzeit Transsumpt. 
Stadtarchiv zu Magdeburg Ms. Nr. 34 fol. 36-37. 

Wie Adolffus von godes gnaden forste tho Anholt etc. domprovest 
Albertus Clytzink deken, Hermannus Piweling eldiste und capittel 
gemeyne der ertzbischopliken kerken Magdeborch bekennen openbar 
mit dissem brieffe vor aller menniglicken, nha deme die erwerdigiste 
in god vader irluchte hochgeborne forste und herre herre Ernst ertz- 
bischop to Magdeborch, primas in Germanien und administrator des 
stiffts Halbirstadt, hertoge to Sassen, lantgrave in Doringen und marg- 
grave to Miessen unse gnodige live herre sick to jare am sondage 
Misericordia domini mith den ersamen und vorsichtigen borgermeistern, 
schepen, radtmannen, innigesmeistern und gemeynen borgern der 
alden stad Magdeborch umb alle errenisse und gebreken, die syne 
gnade und wie von der gnanten syner gnaden ertzbischopliken kerken 
wegen gegen und wedder sie und sie wedder umb gegen und wedder 
syne gnade vermeynen to hebben, uppe eynen rechtliken uthdracht 
na lude eynes vorsegelden compromisses derhalven unde dar over 
gegeven und dat wy to der tyd ok bewilligett heflt, dath szodane vor- 
eyniginge, bewilliginge und rechtferdiginge und alle dat jenne, dat 
sick dar nha uth erfolget heflt und noch erfolgen mach, dorch sine 
gnade sulvest edder dorch andere mit unsem willen, weten und ful- 
bord gescheen und ok nach also unser wille, weten, fulbordt und 
ratification is, und das to warer sekerheyt und orkunde hebbin wy 
unses vapittels ingesigel ad causas withliken an dussen brieff laten 
drucken, dy gegeven is nha Christi unses herren gebordt dusent vier- 
hundert darna im vyffundnegentigisten jare am mandage nach Jacobi 
apostoli. 


1495. Juli 27. . 949. 
Der Syndikus der Stadt Magdeburg ühergiebt den Schiedsrichtern 
die Duplik des Rates gegen die Replik des Erzbischofs Ernst. 

A. Erzst. M. II. 610 vol 2. 





1495. August 17. 950. 
Der Bürger Ludeke Keller der ältere verkauft mit Bedingung 
des Wiederkaufs dem Kloster U. L. Fr. zu Magdeburg eine Wiese 
in Zipkeleben für 25 Schock Kreuzgroschen. 

Rotes Buch des Klosters UL. Fr. fol. à 
Archir des Klosters U. L. Fr. 
Hertel, UB. des. Klosters U. Li. Fr. 
— amme maendagh na Tiburtii. 














Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


er 9. 
Hans und Hermann Wyse zu Magdeburg 
U. L. Fr. dri und 1', Morgen in Hotte 
liuflich für 100 Gulden. 
des Klosters U. L. Fr. 
Klosters U. L. Fr. 
s Klosters U. 


A. 


u Magdeburg verklagt Peter Bartold und 
aus, die ihm ere, gude »ehte, ghelimpe, lif und 
runden eynen sweren schimpt togehalden. und ane 
ıten, bei dem Rate von Zerbst, dass sie sich dessen 
en nicht zufrieden gegeben, sondern gedroht haben, 
by dem halse nhómen und in borgen hand bringen. 

it nach Zerbst, wm seine Sache dort 
'scheiden zu ( lassen. 








Nr. 951—956. 1495. 575 


1495. September 28. 954. 
Der Möllenvogt Hans Reynhart verwendet sich für einen in 
Magdeburg gefangen gesetzten Bürger beim Rate von Zerbst. 

Or. Pap. Si. 
‚Stadtarchiv zu Zerbst. 

Myn schuldige und gantz fruntliche dinst. Ersamen und wolwiszen 
gunstigen hern. Hinrich Schistede mit Mattes Moenholtes frowen 
sindt hute by mir geweszt unde vor gnanten Mattes Moenholten, den 
ir zu Magdeburg gefenglich habt sitzen, ze schriben gebetten, unde 
nach dem er sich zuvorn etlicher tzicht usz dem fheym geschworen, 
halt ichs dar vor, das er derselbten tat, ap er glich unrecht gesworen, 
nicht gepinigt moge werden; so hore ich Peter Mauritz sone soll syne 
bekentnisse uff ohn getan in sinen letzten am gerichte widderruffen 
haben; wie dem allem, wo es zu thunde unde ze geschehen, were 
myne gar demutige unde flissige bete, das ir ohm umme siner frunde 
willen das leben hettet gelassen, angesehen das syne swestermenne ve 
sulchs mit andern sinen frunden umme den rath verdinen muchten, 
wo es moglich zcugeschehen unde ich sulcher bete erhort worde, wolde 
ich in schuldigen dinsten sunderlich verdinen; des iwer guttige ant- 
wert. Datum in vigilia Michaelis anno etc. XcV. 

Hanns Reynhart. 


Adresse: Den ersamen unde wolweiszen borgermestern unde rat. 
mannen der stat Czerwest —. 


1495. Oktober 2. 955. 
Der Rat von. Magdeburg verkauft dem Erzbischof! Ernst und den 
Vorstehern der neuen Kapelle im Dom 150 Gulden aus der Stadt 
wiederkäuflich für 3500 Qulden. 


Or. Ferg. Sp. — Cop. 69 fol. 106. 
St. M. s.r. Erzst. M. XVIII, Nr. 43. 


— vierzcehenhundert und darnach im funffundnewntzigisten jaren 
am frytage nach Michaelis. 


1495. Oktober 6. 956. 
Abt Matthias zu Berge belehnt Gories Peters, Bürger der Neu- 
stadt, mit drei wüsten Worthen daselbst auf der Grünen Strasse 
gegen 61, Pfennig Zins. 

Cop. dex. Abts Matthias fol. 217. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 743. 
— am dynsdage na Francisci confessoris. 


















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


r 9 
n Magdeburg verwendet sic 
" Forderung für gelieferte 6 





für einen se 
erste bei den 





|Si. 

(2 Zerbst. 
liken dinst thovorn. Ersamen bsundern gu 
^h Hanszen Kolre unserm burger bericht, 
ılven, benemeliken XXIII schock grossen 
Prsten Thomas Steffens ock unsem burger 
prwanthen, itzd eyn jar ungeverlich verlad 
get werde, vormereken juwe leve ohme 
sunder andersz vornhemens tho gedencken 
isz unse frundlikes bidden willen by de 
schaffen, he dem sulven unserm burghe 
»vedes und ander moyge endliken benhem« 
| gemaket, vorder getzenck, moyge und arbe 
umme jvwe ersamheyde in flite gherne. 
secret am frydage Dyonisii episcopi anno 
Rathmann und innigesmei 
dher alden stad Magdebur 













Nr. 957—962. 149^. 377 


1495. Oktober 24. 960. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, er solle Peter 
Scheper anhalten, sein Pfund einzulösen und seine Dürgen zu 
bezahlen. 


Or. Perg. Si. abgebröckelt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unnsen fruntliken dinst tovorn. Ersamen bsunderen guden frunde. 
Peter Scheper eyn thymmerman juwe burger isz uns in vorgangener 
tidt IX schock X grossen umme etlick overthredinge unde ungehorsam 
schuldich gheworden, dar vor unsz benemliken vor VI schock sin 
tymmergerede unde eyn kettel to pande gesath unde vor dat overige 
unsze burger Hansz Mordeber unde Wyprecht Kleynen jegeuwerdigen 
briffwiser to burgen, dhen wy derhalven angelanget, beclaget sick de 
sulvige juwe burger midt sampt siner eliken husfruwen unnde Vithe 
sinem sónen, ohme desz tho benemende unnde schadelosz tho holden 
gelovet, dasz alszo ohme to mergklikem avebrock unde schaden nicht 
geschee, so he juwe wisheyde muntliken berichten werdt. Guden 
frunde, isz derhalven unse flitige bidden, willen bv den sulvigen juwe 
vorwanten vorfügen, szodan panth gelozet unde gedachter unser burger 
desz gelovedesz sunder entgelden entbinden werde, furder geczenck to 
vormiden, syn wy umme juwe ersamhevde tho vordenen willich. Ge- 
sereven under unser stadt secret am samptsdage post undecim milium 
virginum anno domini etc. nonagesimo quinto. 


Rathmann unde innigesmeister 
der alden stadt Magdeburch. 
Adresse: Den ersamen burgermeisteren unde rathmann tho Czer- 
wist —. 


1495. Oktober 35. 961. 
Thomas Schulte, Unterschreiber der Schöffen zu Magdeburg, er- 
sucht deu But von Zerbst um Zahlung von 8 Gulden Zins «n 
Stefan Schulte gegen Quittung. 

Or. Pay. Si. 
Stadtarchiv zu Zerlst. 


— am sondage na Severini anno domini ete, NcCV'. 


- » iJ | » 
Vergleich zwischen den Altaristen des Allurs S. Nicolai in der 
Kirche S. Petri und der S. Nicolai - Drüderschaft daselbst. 

Ketiner, Clerus. Mugdeb, S. 575. 

Vor allen und jeglichen, de dessen unsen apen bref sehn edder 
horen lesen, bekennen wy official der domprovestie unde geordnete 
richter tho Magdeburch, dat wy hude dato desses breves vor uns per- 

Geschichtsg.d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 37 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


^hte gewest synt de erhafltige unde ersame orn. Engel- 
Itariste de rs saneti Nicolai der parkercken saneti 
mn stadt Magdeburch an eynen, Steffen Schulte, Junter 
hsz Nyemann junger altze vorstender der broderschop 
h der vorbenomeden kerken saneti Petri vor sick und 
rodere am andern dele unde hebben mit vryen unde 
hode uthgesecht unde bekannt, dat se under 

lohre nakomelinge nageschreven vordracht eyndrechtlyk 
rultogen hebben, nemelik dat de vorbenomede schepher 
willen myt oren kost buwen unde groter mal de 
»s to obgemeldeten lene des altares saneti Nicolai ge- 
van Jacoppe Schatten dar to gegeven unde darinne de 
ngelhardus alsze eyn besitter dessulven lehns wonet, 
‚nze thokunftich myt oren kosten in bowen unde wesen 
jn der wegen hefft de genante er Engelhardus vor sick 
nen besitter gedachtes altares thogelaten, gewilliget unde 
t opgenante schephern alle jar, wann s ntlich 
in tho kysen und maken nye vorstendere des 
wontlyeke maltide in dem opgedachten husse 

hen vor er eygen geld unde expens, ydoch n 


eflt sulker maltide halven dorch de genannten 
hr ore gesinde dem gedachten ern Engelharde edder 








Nr, 968—967. 1495. 979 


1495. November 6. 961. 
Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines Ka- 
pitals von 10 Gulden auf cin llaus in der Sudenburg gegenüber 
vom neuen Hospital gelegen seitens Barbara, der Witwe Hans 
Ostherren. 

Cop. 102 fol. 64. 
St. M. 


— Datum anno domini 1495 feria 6% post Omnium sanctorum. 


1495. November 12. 965. 
Das Domkapitel verkauft 72 Gulden jährlich aus Welslcben un 
die Schöffen su Magdeburg wiederkäuflich für 1190 Gulden, welche 
die Schöffen als Testamentsverwalter Claus Engels für die Wieder- 
einlösung des halben Dorfes Hohendodeleben erhalten hatten. 


Cop. 102 fol. 93. 


— dusent virhundert darnach im viffundenegentigisten jare am 
dorndage nach Martini des hilgen bisschoppes. 


1495. [November 24.] 966. 
Abt Matthias zu Berge bekundet, dass Drewes Helwich, Bürger 
in der Sudenburg, dem Dechant und Kapitel des Stifts S. Nicolai 
gu Magdeburg zu drei Vikarien, nämlich dem Altar der heil. 
Marie Magdalene, dessen Besitzer Matthias Wegener ist, des 
heil. Blasius, dessen Besitzer Paul Niemer, und des heil. Bartho- 
lomaeus, dessen Besitzer Jacob Tectoris ist, 12 Scheffel Weizen 
jährlicher Rente aus 1! , Ilufe Landes auf Dodendorfer l'elde für 
24 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Cop. des Abts Matthias S. 219. 
llegest: Holsten, UB. des Klosters Berge Nr. 758. 

Obgleich die Urkunde kein Tagesdatum hat, so ist sie doch dem 24. No- 
vember. zuguweisen, weil «n diesem Tage (am avende sunte Katherine 
dages) Drewes lelwich dem Stift S. Nicolai einen. Tievers ausstellt, dass 
er die Güter in 6 Jahren zurückkaufen werde. 


1495. November 28. 961. 
Hans Wolterstorp bekeunt, dass er mit Wissen des Abts Matthias 
zu Berge «n. Adam Puwelink zw Magdeburg fünf Viertel Weizen 
jährlicher Pacht aus dem Acker zu Curith, den er vom Kloster 
zu Lehen trägt, für 50 Gulden wiederkäuflich verkauft hat, und 
gelobt, die Schuld nach Ablauf von 4 Jahren tilgen zu wollen. 

Cop. des Abts Matthias S. 222. 
Regest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 754. 


— sonnavent na Katerine. 














Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ver 14. 
{bt su Hillersleben, belchnt Hans Theygedi 


Ir der Neustadt, mit 9 Vierteln Landes 3 
linge Zins. 


sleb. fol. 119*. 
s- Bibliothek. zu Jena 



















mandagh na Lucio virginis. 


des in der Sudenburg bittet. den Rat von Z 
t anhalten, seinen Ver, 
Bierlieferung nachzukommen. 





i 
zu Zerbst 

ken denst tovorn alle tit gerne bereyt. Er 
ruden frundes. Ik bidde juwer wisheit claj 
uwem burger Clawes Gótze eyndrechtich 
komen unde vordragen jungesten in dussem 








Nr. 963—971. 1495 —1496. | 581 


1496. Januar 4. 970. 


Der Official des Bannes Calbe macht bekannt, dass Claus 
Clumpsulver in Salze in Dann gethan ist, weil er dem Magde- 
burger Bürger Hans Schulte seine Schuld nicht bezahlt, und 
fordert die weltliche Obrigkeit in Salze auf, Clumpsulrer zur 
Zahlung seiner Verbindlichkeit anzuhalten. 


Or. Pap. S. 
Stadtarchiv zu Gross - Sulze. 


Den erbarn vesten ernsahmen und wysen hern amptluden, vogeden, 
richtern, schulten, schepen und wertliken luden in stifften und steden 
tho Magdeborch, de myt dessem breve bosocht und geheyschet werden, 
in sampt und besundern official des bannes to Calve unsen dinst, 
grudt und guden wyllen to vorn. Wy vogen iuw withen, dat wy 
Clausen Clumpsulver wanhaftich tom Solte in langen vorgangen tyden 
von vorderunge wegen Hanses Schulten borgers to Magdeborch umme 
bokande schult in den ban gedhan, sodann yem myt mennichfoldigen 
brieven und penen verhoget und bosweret hebben also hoch und swar, 
dat men in des gnanthen Clauszes Clumpsulvers inwesende in den 
hilghen kerken unde kerkhofen noch singen noch doden begraven 
mach; alsodan ban heft deselve Claus Clumpsulver freveliken und 
verherdet geleden und Iydet noch in verachtunge und smaheyt der 
slotel der hilgen kerken und achtet des nicht; darumme ropen und 
heysche wy juw und juwer wertlike macht samptlick und besundern 
juw in flite biddende fordern und van juw borgern, gy myt juwer 
wertliken macht den gedachten Claus Clumpsulver bokummern 
dwunghen und also hebben, he deme genanthen Hansze Schulten syne 
bokande schult botale, dar tho kost und terunge vor uns dar umme 
gedhan wedderkere unde vernoghe, alsodan geliken van uns wedder- 
umme to bokomende. Geven und screven am mhandage na Circumsci- 
sionis domini anno etc. XCVI. 


1496. Januar 8. 971. 


Das Domkapitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines 
Kapitals von 25 Gulden auf ein Haus in der Sudenburg in der 
Siechenstrasse seitens des Besitzers Hans ron Eymbeke. 


Cop. 102 fol. 64. 
St. M. 


— Datum anno domini 1496 feria 6% post Epiphanie domini. 


















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


15. 9:2. 
pitel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines 
tens Hans Dothes auf sein Haus in der Sudenburg 
Hause des Schmieds am der Ecke gegenüber vom 





64 


ho domini 1496 feria sexta post 8» Epiphanie domini. 


26. 
lades, Pfarrer der Petrikivche, ersucht den Rat von 
ahlung von 10 Gulden Zins an den Bürger Andreas 
um Zusendung in N. Maurit? Haus am Breiten 





u Zerbst 
» mynrtal XCVI im dage Policarpi des hilgen martelers 





29. 974. 


us zu Berge belehnt Heinrich Gernegrot mit. einer 








Nr. 972—979. 14986. 583° 


1496. Februar 19. 977. 


Matthias, Abt zw Berge, belehnt Hans Bots mit 7, Hufen und 
8 Höfen.auf Nickelder Flur, 8 Höfen zu Ketielingen, einem Hof 
su Eikendorf, einem Hof und einer halben Iufe zu Lefferstorp 
und einem Hof zu Schönebeck. 
Cop. des Abts Matthias S, 226%. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.765. 
— am fritage ante Invocavit. 


1496. Februar 20. 978. 


Maithias, Abt zu Berge, bekundet, dass Claus Hervest zu Oster- 
weddingen an den Sudenburger Bürger Albrecht Scroder 6 Scheffel 
Weizen jührlicher Rente aus einem Viertel Landes auf Oster- 
weddinger Felde für 10 Gulden wiederkäuflich verkauft hat, 

Cop. des Abts Matthias S. 227. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 767. 


— am sunnavende vor Invocavit. 


1496. Februar 20. 979. 


Der Rat von Magdelurg verwendet sich für einen Bürger beim 
Rate von Zerbst. 
Or. Perg. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Unsen fruntliken dinst tovorn. Ersamen bsundern guden frundes. 
Up juwer leve jungest gedane schrifite und ingelechter antwurth 
Merten Reszen juwes vorwanten Hansen Kolre unsen burger belangen, 
hefft uns de sulvige Hans overmalsz clagende bericht, he zodans 
gelovedes halven tigen Thomas Steffen geschen gedrangksalt und 
bnodiget werde, derhalven unser vorschrifire an juwe wiszheyde 
gebeden, guden frundes, isz derhalven unsze fruntlik bidden, willen 
nochmalsz jegenwerdigen unsem burger slunighen over bemelten 
Marten vorhelpen, darmith ome uthrichtinge gheschee unnde zodanns 
gelovedes bnomen werde, hedde he one denne warumme tho bede- 
dingen, leth he sick furder vornhemen, wy siner nach billikes rechten 
erkentnissze mechtich schullen sin, willen juck gutwillich hirynne 
ertzeigen, darmith he unser vorschrifite genetlick befinde, sin wy 
umme juwe wisheidt to vordenen gencigt. Gescreven under unser 
stad secret am sunnavende ante Invocavit anno domini etc. XC€ sexto. 


Rathmann unnd innigesmeister 
der alden stad Magdeburch. 


Adresse: Den ersamen burgermeistern und rathmann to Czerwest —. 





Urknndenbuch der Stadt Magdeburg. 












Sudenburg uft dem Domvikar Ha 
5 Gulden jährlich wiederkäuflich für 100 ı 
K — QCop.369 Nr.91. 

st. M. LV Nr. 20 





underth jar und dar nha in dem seszunden« 
"nde nach dem sondage Reminiscere in 








4s zu Berge belehnt Jürgen Germersleben 
Vierten Landes zu Klein-Ottersleben. mit 
Cone Germersleben belchnt war, gem 
5 Aufpfennige und 3 Hühner Zins, 











bts Matthias 
stein, UB. des Klosters Berge Nr. 771. 


leria post Oculi. 





Nr. 980 —988, 1498. 585 


1496. März 19. 984. 


Matthias, Abt su Berge, bekundet, dass Drewes Hervest zu Oster- 
weddingen an die Pfarrer und Altaristen su S. Peter in Magde- 
burg einen halben Wispel jährlicher Rente aus einer Hufe Landes 
su Osterweddingen für 24 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 
Cop. des Abts Matthias S. 229. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 772. 


— am sunnavende vor Judica. 


1496. März 19. . 985. 


Matthias, Abt zu Berge, belehnt Ciriacus Olticus, Vorsteher der 
Fischer-Brüderschaft des Alturs S. Nicolai in der Petri- Kirche, 
mit einem Keller unter Sererins Ilause bei der Jaube zu 
Magdeburg. 

Cop. des Abts Matthias S. 230”. 

Hegest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.773. 
— am sunnavende vor Judica in der vasten. 


1496. Mürz 19. 956. 


Matthias, Abt zu Berge, bekundet, dass die Frau Drewes Roloffs 
an den Bürger Hans Sone 6 Scheffel Weizen aus einer halben 
Hufe zu Hohendodeleben für 10 (ulden wiederkäuflich verkauft hat. 
Cop. des Abts Matthias S. 230v. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 774. 


— am sunnavende vor Judica in der hilligen vasten. 








1496. März 19. 984. 


Der Rat der Sudenburg verkauft mit Genehmigung des Ere- 
bischofs Ernst 36 Gulden jährlichen Zins wiederkäuflich für 
600 Gulden an Valentin von Emden zu Magdeburg. 


Or. Perg 3 Sp. beschädigt, 
St. M. s. r, Sudenburg Nr. 10. 


— verczehnhundert jar darnach in deme sechsundnunczigesten jare 
des sonnabindes nach deme sontage Letare in der hilligen vasten. 


1496. März 14—19.  . 988. 


Der Rat der Stadt Burg verkauft mit Zustimmung des Ere- 
bischofs Ernst an Hans Bode zu Magdeburg 30 Gulden wiederküuflich 
für 500 Gulden. 


Abschrift (17. Juhrh.). 
St. M. s.r. Burg Nr.7. 


— verczehnhundert jar darnach in dem sechsundnunczigesten jar 
nach dem sontage Letare, wen men singet in der hilligen kirchen 
Letare Jerusalem to mitfasten. 


— 0 — MÀ 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 





itel giebt seine Zustimmung zur Aufnahme eines 
"eim Haus im der Sudenburg nahe der Dinghank, 
zur Westen bewohnt hatte, seilens Claus 





hno domini MUCCOXCVI sabbato post dominieam 


990. 


zu Berge belehnt Adam Buweling zu Magdeburg 
ven Hufe zu Altenweddingen, die er vom der Witwe 
storps gekauft hatte 

s Matthias S, 220" 

tein, UB. des Klosters Berge Nr. 778, 


ia post Palmarum. 















Nr. 989 —895. 1496. 987 


1496. April 8. 993. 
Der Rat von Gross-Salze verkauft mit Zustimmung des .Erz- 
bischofs 60 Gulden jährlich an Heinrich Alemann zu Magdeburg 
wiederkäuflich für 1000 ((ulden. 

Cop. 21 fol. 82. 
St. M. 


— thusendt vyrhundert darnach im sechsundnunczigesten jare am 
fritage in osterhillige tage. 


1496. April 13. 0 994. 
Der Rat der Neustadt verwendet sich für eine Bürgerin bei dem 
Rate ron Zerbst. 


Or. Pup. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntliken dinst tovorn. Erszamen wolwiszen gunstigen 
besundern guden frundes. Uns hat de dogetszam frouwe Katherina 
Nortstedesche, usze arme borgersche, innychlick vorgebracht unde 
angericht, wu sie van juwen borgern, den sie schuldich ist, szere 
werth geangest unde belanget, desz sie uns denne derhalven angelanget 
unde gebede an juw erszamicheit szie verbidden unde to verschriben, 
juwe borger mit or gedult to hebben, biddende mit dinstlikem flite 
juwe ersamicheit, mit den sulften juwen borgern, szo fel alsz billich 
isz, juw to donde steyth unde nicht to na isz, gutliken underwiszen, 
anholden unde hebben, so verfugen unde schaffen, se gutich unde 
gunstich sin muchten, noch eyn tidt langh gedult unde medelydunge 
mit or to hebben, verhopet bvnnen der tidt szie sick to beflitigen, 
van tiden to tiden genuchlike betalynge unde uthriehtynghe willich to 
donde, antosehnde ore noth unde demodichlike erbedunghe uszer vor- 
bede hirvnne befynden unde geneten moge, sint wy tigen juw 
ersamicheit unde leve im geliken efite grotern altidt wedder to vor- 
dinen willichliken gerne. Gescreven under unszem stadt secret am 
myddeweken post Quasimodogeniti anno XcCVIte- 

Borgermester unde radtmanne 
der nyen stadt Magdeborch. 

Adresse: Den erszamen unde wolwiszen borgermestern unde 
rathmann tho Czerwest —. 


1496. April 20. Magdeburg. 995. 
Erzbischof Ernst gestattet den Brüdern vom gemeinsamen | Leben 
(Hieronymiten) zu Magdeburg auf Bitten des Vorstehers (pater) 
Johannes Zedeler , die Zahl der Brüder ron 12 auf 20 zu erhöhen. 

Cop. 69 fol. I. 
St. M. 


— Datum Magdeburg sub anno a nativitate domini millesimo qua- 
dringentesimo nonagesimo sexto feria quarta ante sancti Georgii martiris. 


Urkunndenbuch der Stadt Magdeburg. 


9% 


‚, helehnt die Brüa und Vettern Cone, 
vin, Hans und Ulrich von Emden mit 2 Wispeln 
ispeln Hafer an 8 Hufen auf Gliner Mark 
"nem Capaun an dem Hofe auf der Spiegelbrüs 


Matthias 5. 2. 
tein, UB, des. Klosters Berge Nr. 785 u. Nr. 787 
fareus dage des ewangelisten. 


if der Belehnten von. demselben Tage ebenda 


IN. 
itzkow und seine Frau Ilse cu Stassfurt verkaufen 
und den Altaristen der Ulrichskirche zu Magdeburg 
rlich aus einer halben Pfanne Sole, welche vorher 

"meister Heinrich von Weddingen und. sen 
^or diesen Baltser Raue und Peter Mozkow 


is inne hatten, wiederkäuflich für 100 Gulden. 
n Hans von Dilzkow und seine Frau in dem letzten 








Nr. 996 - 1002. 1406. 089 


1196. Mai *. 999. 


Abt. Mutthias zw Derge belehnt Barbara, Claus Jacobs Witwe, 
mit einem llause bei dem | Gesekenthie in der Neustadt Mugde- 
burg, welches dem Kloster jährlich 5 Schilling Pfennig zinst. 

Cop. des Abts Matthias S. 237. 

liegest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.789. 


— am sunnavende na Johannis ante portam latinum. 


1496. Mai 10. 1000. 


Abt Matthias zw — Derge belehnt Murgurethe, | Tile. Hogebodes 
Witwe, mit einem Viertel Landes zu Klein-Oltersleben , welches 
dem Kloster jährlich 2! , Schilling Dfeunige, 5 Pfennige und ein 
Iluhn zinst. 

Cop. des Abts Matthius S. 240. 

Iiegest : Holstein, UD.des Klosters Berge Nr. 790. 


— am dinsdage vor der hymmelfart Cristi. 


1496. Mai 18. . 1001. 


Abt Multhias zu Derge bekundet, dass Claus Mens in der Neu- 
stadt an Iluns Luders einen halben Gulden jährlicher Rente «us 
seinem Haus und Hof in der Beckenschlägerstrasse duselbst für 
10 (Gulden wiederkäuflich verkauft hut. 

Cop. des Abts Matthias S. 238. 

liegest: Holstein, UD. des Klosters Berge Nr. 793. 


-- am midweken vor den pingesten. 


1496. Mai 20. 1002. 
Abt Matthias zu Berge belehnt Margarete, Thile Iogenbodes 
Witwe, mit einem Haus auf dem Pfeifersberge, welches ihre 
‚Vutter von Hans Kned gekauft hat und welches dem Kloster 
jährlich 3 Schilling I’fennig zinst. 

Aus dem Cop. des Abts Matthias S, 240. 
Hegest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 796. 
— am fridage vor den hilligen pyngesten. 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


Magdeburg. 1003. 


st stellt der Stadt Burg einen Schadlosbrief aus 
Iden Kapital, welches diese im Interesse des E 
Hans und Jacob Rode und den Meistern di 
der zu Magdeburg zu einem Zinse von 60 Gulden 
hal, und verpflichtet sich, das Kapital, welches für 
tudolf von Anhalt verwendet worden ist, in 3 Jahren 
sen, mit Genchmigung des Domkapitels. 


11, 8.445 (nach dem Org. in Burg) 


nach Exaudi nach Cristi geborth vier- 
ach im sechundnewnzeigsten jhar 


Dessau. 1004. 


zu Anhalt gewährt dem Erzbischof‘ Ernst Sicherheit 
ittel der Herrschaften Dessau und Köthen und einem 


lerrschaft Bernburg für die 6000 Gulden, welche 








1003—1007. 1496, 591 


1496. Juni 3. 1006. 


lans Gubitz. verlässt dem Kloster Meyendorf anderthalbe Hufe 

zu Remkersleben und empfängt dufür von demselben ein Haus in 

Magdeburg beim Marstall gelegen. 

Cop. 750 fol. 1017. 
St. M. 

Ick Hannsz Gubitz, borger der olden stadt Magdeborcli, bekenne 
openbar in dussem mynen breve vor my, mynen rechten erven unde 
nakomen und vor alsz weme, dat ick hebbe vorlaten dem closter tho 
Meyendorp umme goddes willen tho myner selen salycheit und vor 
alle derjeniger, dar eck des vor begere, tho ewigen tyden anderhalve 
hove landes belegen uppe dem velde tho Remkersleve, de in vortyden 
hebben gehort einen genanten Hinrike Öltzen unde gaen tho lene von 
dem seniori der hogen kerken tho Magdeburch; ock eck Hannsz Gubitz 
doe ewige affredinge vor meck und vor alle myne erven van aller 
rechticheyt, egendom, fryheit, den eck wenthe her tho hebbe gehat an 
dem acker, unde sette dat closter tho Meyendorp in raulike were des 
ackers, seck to bruken na orer nutticheyt unde bequemicheyt. Hir 
wedder umme hebbet de ebdesche und gantze convent desz clostors 
sancti Andree tho Meyendorp my unde myne rechten erven vor 
rechter leve unde broderliker fruntschop wedder gegeven ein husz 
binnen der olden stadt Magdeborch by deme marstalle belegen, alse 
dat klärliken und lenger is uthgedrueket in dem breve, de my is van 
der vorgemelten ebdeschen und gantzen convente derover gegeven. 
Dusses in eine ewige warhafftige bekantnisse hebbe eck Hannsz Gubitz 
vor my und myne rechten erven myn ingesegel wytliken laten hongen 
nedden an dussen breff, gegeven unde gesereven na Cristi unses leven 
heren gebort dusent veerhundert darna in dem seszundenegentigesten 
jare an dem dage desz hilligen martelers und bisschoppes sancti 
Erasmi. 

Der Revers der Abtissin, Christiana, Priorin Elisabeth. und des 
Konvents von demselben Datum ebenda S. 102". 


1496. Juni 7. 1007. 


Der Rat der Stadt Neuhaldensleben verkauft mit Zustimmung des 
Erzbischofs und des Domkapitels aus den Einkünften der Stadt 
an Tile Lindoww zu Magdeburg 30 (iulden wiederkäuflich für 
500 Gulden. . 
Or. Perg. 3p. — Cop. 102 fol. 57‘. -- egest: Cop.69 fol. 86". 
St. M. s.r. Neuhaldensleben. Nr. 4. 
— thusent jar vierhundert jar darnach in dem  sechszundnunt- 
zigesten jar am dinstage nach Bonifacii mit seyner gesellschafft. 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


brief, des Ersbischofs Or. 2 Sp. im. Stadtarchiv zu 


500 Gulden gebraucht sind zu 
von Luneborg, der desmals zw 


gdeburg. 1005. 


nst von. Magdeburg. giebt. Olaus. und Hennig Sturm 
hbrief. 


gots gnaden ertzbischof zw N leburg ete, be- 
n allen die : vor uns und 
bey der kirehen z nachdem wir 
omen bey ders hen von unsern 


undirthanen, die 

ns erkunt, zw 

keit mit einem wapen und cleynote vor sich und 
vren siseln und in allen sachen ader sescheften zw 





Nr. 1008— 1009. 1496. 598 


ernste, wu yn das not ist, und an allen enden furen, der auch, wenn 
sie wollen, gebruchen mogen, doch unschedlich allen andern an yren 
wapen und rechten, die der gleich wapen haben und furen mochten, 
ermanen alle und icliche herhalde, persefanten und knechte der wapen 
und alle andere, den das zusteht, das sie die vorgnanten Clawse und 
Henninge Storm, yre leibiserben sampt allen gesipten yres geslechtes 
zw den wapen tugelich bekennen und an bestentlicher wapen stad, 
wann und wu sichs gebüren wirt, setzen und fügen, als ferne die 
anders nymande an gleichen wapen hindergang bringen , sie derselbigen 
wapen zu ritterlicher übung auch unverlegt haben, halden und 
dewthen. Sein wir mit gnaden gegen menniglichs zu erkennen geneigt. 
Des zw bekentnis haben wir unser grosz ingsigel wissentlich an dieszen 
brif thun hengen, der geben ist zw Magdeburg nach Cristi unsers 
herrn geburd vierzcehnhundert dornach im sechsundnewntzigsten jare 
dornstages na Viti. 


1496. Juni 15. Magdeburg. 1009. 
Jirgbischof Ernst giebt den Tuchmachern der Sudenburg ein 
Privilegium. 


Atschrifl beglaubigt durch den Notar Philipp Ludicig ron Schwechenheim 
Heidelbergensis, Bürger der Sudenbwrg. — (rleichzeitige Abschrift. — 
Cop. 102 fol.59‘. Cop. 69 [ol. 129. 
St M. sr. ‚Allgem. Nachtrag X Nr. 3 
Wir Ernst, von gotts gnaden ertzbischoff zu Magdenburgk , primas 
in Germanien, administrator des stiffts zu Halberstadt, hertzogk zu 
Sachsen, landtgrave in Dóringen und marggrave zu Meissen, bekennen 
oftentlieh vor uns und unsere nachkommen ertzbischoffe mit dissem 
le jegen aller mennigklich, den er furkompt und erzeiget wirdt, 
nach dem die vorsichtigen unszere lieben getreuen burgermeister und 
rathmanne unszer Sudenburgk Magdenburgk zu forderung und be- 
quemigkeit des gemeinen nutzes, auch zu besserung und zunehmen 
derselbigen unser stadt der Sudenburgk die tuchmacher im Marien- 
dorfle daselbs usz frembden städten und landen mit unser sambt 
unsers capittels Magdenburgk vergunst und bewilligung bey sich 
bracht, ihne alda ihre handtwerck anzurichten und dasz mit ihren 
knechten, gesinde und was darzu von notturft, desselbigen handtwercks 
gowohnheit zu uben zugestatet haben uff inhalt und bemeldung 
etlicher statut, ordination und willköhr. so derselbige ratlı mit ihrer 
volbort darober begriffen und vollzogen hat, dasz wir von den genanten 
burgermeistern, rathe und tuchmachern demuetig angesucht und 
gebethen sein, zu becrefftigung. und bestande sulches new angefangenen 
handtwereks an dem ende die gedachte ihre statut, ordination und 
willkór zu bestetigen, und uff dasz sich die gemelten tuchmacher 
dester stadtlicher bey ihrer nahrung allda enthalten und furtkommen, 
Geschichtaq. d. Pr.Sachnen XXVIII. 3. 38 


A. krzst. M. 11.610 vol, 2. 
































Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


hen besten zu nutz und gedeyen ihre arbe 
höchten, ibne von unser fürstlichen obe 
hadung zu geben, dasz sie sambt ihren n 
ich und gewandt gantz oder halb oder | 
len und wie ihn das sunst ebent, verkeuffen 
ióchten ane mennigkliches verhinderung, « 
arbeitt dester friedesamer und geruglicher t 
ihrem gesinde und zugehörigen in uus 
lehirmung, vorsprech gnedigklieh zu nehr 
[relegten bürden unszers ertzbischofflichen 
it schuldigk und geneigt sein, aller un: 
und gedeyen und fürderlichst, was zu 
gemeinen besten reichtet, wu wir das erk 
orderung zu erheben, zu handthaben und 
rgedachten burgermeister, rathmanne und 
or billich und ziemblich sehen und ı 
edaehten unsers capittels ihne alle ihre ge 
und willkóre das tuchmacher handtwere 
iidts verlauten, die wir dann auch hiemit 
worte uszgedruckt und mit ingesetzt werer 
relassen, angenommen und bestettigt, bes 
^h jegenwertiglich in kraft dieses briefes, 




























Nr. 1009— 1010. 1496. 595 


ihren wirden und krefiten gantz bündigk zu bleiben erkennen und 
halten. Wir haben auch zu furder begnadung alle und iglicho 
meistero, knechte und gesinde desselbigen tuchmacherhandtwerks, die 
jetzt aldo sein und zukunfftiglich ihre arbeit und handtwerk doselbs 
in gnanter Sudenburgk uben werden, mit alle ihren guettern und 
habe in unsere besundere schutz, verdeitung und schirmung gleich 
andern den unsern genomen, nemen sie in unsern schutz jegenwertig- 
lich, allen und iglichen unsern amptleuten, räthen der stete und 
underthanen gebietende und entphelende, sie zu ihren rechten uff 
ihr erfordern an unser stadt gleich andern unsern gehorsamen burgern 
und undersassen getreulich zu handthaben. Es sollen die obgeschrieben 
tuchmacher sich allezeit auch befleissigen, dasz sie gute tuech redtlichs 
fadens von gutter reynischer wolle lang und breit genug machen, dio 
redtliches kaufs verkouffen und geben gantz oder nach der ellen, 
damit niemandt durch sie ungewóhnlich beschwert werde, doruff dann 
der rath in unser Sudenburgk allwege mit vleisze trewlich uftsehen 
und achtung soll haben, sulche bestendtliche und redtliche tücher sic 
dann mit unserm, unsers capittels, auch desz gedachten raths sigelln 
sollen und mögen versiegeln, ob auch die vielgedachten tuchmacher 
dieser unser gegeben privilegien, gnade und befreyung an einichem 
orte mit unzimblicher uffsatzung der tucher oder andern vereinung 
und verbündtnissen dem gemeynen nutze zu beschwerde, wie dasz 
erdacht und gefunden, miszbrauchen wurden, so behalten wir uns 
und unserm nachkommen allezeit die deutung, messigung und ver- 
änderung darane nach unserm und unsers capittels erkentnus, wie 
wenn und so oft das noth sein wirdt, mechtigklich zu thun ungevehr- 
lich. Des alles zu urkund und bekentnus haben wir unser grosse 
insigel zu ende dies brieffs thun hengen, und wir Adolft von gotts 
gnaden furst zu Anhalt thumprobst, Albertus Klitzing techandt und 
eapittel gemeine der obgenandten kirchen zu Magdenburgk bekennen 
auch offenbahr hiemit in diesem brieffe, dasz alle und jegliche stucke, 
punct und artickel dies selbigen brieffs mit unserm wissen, willen 
und volborth geschehen sind, des wir zu bekentnis unsers capittels 
insiegel neben des gnanten unsers gnedigen herrn sigel auch haben 
zu ende diesz brieffs thun hengen, der gegeben ist zu Magdenburgk 
sonnabendts nach Viti nach Christi unsers herrn geburdt vierzohen- 
hundert darnach im sechsundnuhentzigsten jhare. 


1496. Juni 24. 1010. 
Matthias, Abt zu Berge, belehnt Cyriacus Smed zu Magdeburg 
mit einer Mühle zu Diesdorf, die bisher Simon Stoff vom Kloster 
in Lehen hatte. 

Cop. des Abts Matthias 5. 243". 
Reyest: Holstein, UD. des Klosters Berge Nr. 803. 


— am dage Johannis. 


3g* 












Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


antwortet Braunschweig auf dessen Mitte 
reiben wegen des Hülfegesuchs der livlándisc 
ie Einladung, wegen dieser Sache am 4.« 
unschweig zu besenden, welcher Tag so nuhi 
linden, die Braunschweig bei sich den Rat 
u 










zu Lübeck 
se d, Abth. III. Nr. 653. 


Schenen erklärt sich gegen. den But von 
hen. Vergleich mit Hans (Graschop bereit 
ung eines bestimmten Termins 


su Zerbst. 


Udalriei im. XCVI jare 


Nr. 1011— 1013, 1496. 597 


ok unszers hern gehandelt und in unszerm antwerde vernhamen hebben, 
wu juwe g. stadt eyne aem von juwe g. vorfarn und fursten alsze 
fursten des richs older unde lange tydt, dat kegen menschen erdengken 
kunde, gegeven, bestetiget unde bether gehat und geufeth hetten, die 
wy forder alsze die eyn ferndel Il} emmer, eyn fat viffe unde eyne 
kupe x emmer, ye eyn emmer unszer stadtmate XVI stoveken drüge 
unde holde, alszo fullenkomelich to dragen unde to hebben erholden 
und vordenen wolden unde wu ye under unszer aem der to klevn 
befunden und von ohn unsz sehrifftlich erkundet worden, scholde ohn 
adder den oren am kope nach antal unszer berordern aem nicht- 
haldung keyn avebrog noch schade, sundern den unszern gefallen und 
deste weyneger der, dar von die gekofit, underfundig und schriftlich 
uns uthgedruckt worden, dar to von uns gestrafft werden, und hedden 
derwegen nach dem ohn unde sunderliks den von Magdeborg unszer 
bruwergk und tofure unszers byres wu am dage nicht weynig sundern 
mergkliken und unuthsprekliken gedlye und gnoth mehr dan uns 
dragend, ok dat ore tafferners und schengken den unszern mannich 
byr avekopen und mith der betalung an gelde und fate avermessig 
und fluchtig werden unde ok sunderliken dorch ores sulvest schengken, 
szo der radt warres (?) hebbe schengken laten, an faten eyne merglike 
und grote summa nachgebleven syn, darmede juwe gnaden arme lude 
alles dulden, szolk or hertlichs clagens over uns to sy nicht vormudet, 
dan der vorsicht szy unszer voriger und nachmals vele erbiedung der 
glyk von uns am neisten dinstage nach Udalrici jungist erschenen 
im barfoten closter in juwe g. stadt ore geschigkten to irkennen 
gegeven und sunderlich dat wy ye noch dar vor upt vlitigiste syn 
und betrachten wolde. wu ye under unszer aem wu vor gemelt der 
ferndel fate unde kupen, alsze wy nicht hapeden, angesehen befunden 
und uns verwitliket worden henfort glykmetich vordenen und deste- 
mynner don von deme, die gekofft weren, in straffe und pene nemen 
wolde mith forder erbiedung, szo wy sust dat hinder juwe g. unde 
andern ok unszer g. hern. to verandern by uns nicht hedden, ok nicht 
belestiget syn wolden, wu ohn sodans nieht annemend, juwe f. g. alsz- 
den alsze unszer landes- und g. furste unszer gegin sy allenthalven 
gantz mechtig syn sollen, sich begnugich und gesediget worden 
geholden hebben der mannichfaldige erbiednus, wy noch alszo nach 
tokommen fulbodich, dat wy aver unszer aem von juwef. g. vor fursten 
juwe g. eldern lofflikes unde seliger gedechtnis und juwe gnaden alsze 
fursten des ricis hergebracht befryhet unde erholden glyk andern 
steden nach oren vormeldend vorandern gebruken unde hebben, solch 
will uns hinder juwe f. g. und andern ok unszer gnedigen herrn to 
bewilligen noch antonemend und to verfugen nicht lidelich syn, 
hirumb juwe f.u. demodiglieh unde underdeniglieh biddend, juwo f. g. 
gelegenheit der dinge unszer erbiedung wu vor gnediglich betrachten 
unde ansehen unnde mit gnedigen vorschufl uns forder beswerung 
vortokamen in handelung annemen, dat willen wy. umb juwe f. g. 




































Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


nen und mogen, unirsparts v deniglich 
e erdienen um am dag i anno etc. 


1014. 


stadt Magdeburg verkauft an Hans von Lattorf, 
st, seine Söhne, und seine Lehenserben, unter denen 
Kune und Jacob die nächsten sind, 56 Gulden 
ses für 800 Gulden wiederkäuflich unter Zu- 
Erzbischofs und des Domkapitels. 

4. 


"hundert und im sechs zigesten yare anfl 
ptionis Marie virginis gloriosissime 


er 11. Magdeburg. 1015. 


sigk zu Genelpitz und Claus von Krosigk zu Monche. 








Nr. 1014—1020. 1496. 599 


1496. September 23. 1017. 
Abt Matthias zu Berge belehnt Gise Domnite und Claus Ploning, 
Vorsteher des Altars S. Nicolai zu S. Peter, mit einer halben 
Hufe Landes zu Diesdorf. 

Cop. des Abts Matthias S. 246". 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.808. 
— am fridage na Mauricii. 


1496. September 98. — 1018. 
Abt Maithias zw Berge bekundet, dass Peter Rode zu Oster- 
weddingen an Thomas Scroder in der Sudenburg ein Viertel 
Landes auf Osterweddinger Felle für 30 Gulden wiederküuf lich 
verkauft hat. 

Cop. des Abts Matthias S. 247. 
egest: Holstein, U.B.des Klosters Berge Nr. 809. 
— am avende sancti Michaelis. 


1496. September 30. 1019. 
Abt Matthias zu Berge belehnt den Bürger Peter Doring mit, 
einer Hufe Landes auf Prester Felde. 

Cop. des Abts Matthias S, 247. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr 810. 
— am frydage na Michaelis. 


1496. Oktober 22. : 1020. 


Der Rat der Neustadt schreibt dem vom Zerbst wegen der Ver- 
mietung eines Hauses. 

Or. Pap. Si. 

‚Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken dinst tovorn. Erszamen gunstigen besundern 
guden frunde. Juwer schrifft an uns gedan van wegen Brande Schulten 
und siner eliken husfrowen umme de huszmeidinge der Nortstedeschen 
husz, so gy rechtliken erclaget hebben, ohn eyn jar vermeydet, in 
mehr worden inholden, hebbe wy alles in gude vorstan; fugen juwer 
ersamicheit gutliken to weten, wan de rath ore tinsze kryge, alsze sze 
alle jar darane hebben, so sint sze des wol to frede, wenne gy dat 
vormoyden. (esereven under uszem stat secret am sonnavende Severi 
episcopi anno domini etc. XCVIt9, 

Borgermester und rathmann 
der nyen stat Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen Conrado Kleberch unde Urbano Richert, 
unsern besundern guden frunden. 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


er 15. 1021. 
Magdeburg ersucht den von Zerbst, er möge einen 
anhalten, seine Ansprüche an einige Magdeburger 
in Recht zu suchen, aber nicht gewaltthätig zu 


ubgesprungen 
"rbst. 

en dinst thovorn, Ersamen bsundern guden frundes 
"gangen sunnavende nach Omnium sanetorum dem 
toden unsem burgermeister und andern unses rades 
hgen dureh Blesius Arnde juwen burgher umme itz- 
vathe, so ohm vor tiden uthgebleven sin scholden, 
Ih isz, schicken wy kegenwerthigen Steffen Szeverin 
erdt juwen ersamheiden und gedachten Arnde ge- 
dar aff si n, dherhalven fruntliks «lits biddende, 
s Arnde beschaffen, he zodan anfangh des 

Severinsz berichtinge bemoghen hebbe, wu he desz 
or unsz hir thue stede kommen>laten, willen, wy 


ie der dinghe in aller billicheit dhon, wesz wy ohm 
x zutwillich hirinne ertz lenen wv umme 








Nr. 1021 —1025. 1496. 601 


myt unnser stad secret bynnen gedruckt an dessen breff am dingsz- 
dage Lucie und Odilie der hillgen jungfruwen anno domini etc. 
XC sexto. 


1496. December 13. ——— 1023. 


Abt Matthias zu. Berge belehnt: 

1 Die Brüder Heiso, Clemens und Hieronymus Falke zu 
Magdeburg mit einer halben Hufe gu. Hohendodeleben; 

2. Hans Hovemeier mit 10! , Morgen zu Osterweddingen. 

Cop. des Abta Matthias S. 250* u 251. 

egest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 817. SIS. 


— am dage Lucie virginis. 


1496. December 20. 1024. 


Der Rat von Magdeburg: rerwendet sich bei dem von Zerbst für 
einen seiner Bürger, dessen Pferd. und Wagen in Zerhst in 
Beschlag genommen. war. 


Or. Perg. Si, abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntliken dinst thovorn. Ersamen besundern guden frundes, 
Sick beclaget vor unsz Hans Luder, dat ohm Jacop Zeander wagen 
und pereth bynnen juwer stadt mith rechte beslagen hebbe, dat nicht 
sin eygen, sundern Hans Hintzen jegenwerdigen brives tlhoger toge- 
horen, hebben wy den sulvigen Hintzen dher halven befraget, bericht 
unsz an eydes stadt, dat zodanne waghen unnde poreth sin eigen 
unnd andersz nymandes en syn unde gnanten Hansze dat gelegen 
hebbe, unnsz dar by dinstliken biddende, ohn tighen juwe ersamheide 
tho vorscriven, hebben wy ohme nach vermergkine gestalt der saken 
nich weyeren mogen, juwe ersamheide der halven fruntliken vlites 
biddende, willen ghunstigen vorschaffen, dhem armen gesellen szodane 
sin perth und waghen mochte gehantlaget unde van ghenanten Zeander 
gefüget werden, dar mith om furder moyge unde arbeith nicht nodt 
sy, vordenen wy umme juwe ersamheide in flite gherne. Gesereven 
under unser stad secret mandages in profesto sancti Tome anno 
domini ete. nonagesimo sexto. Ratlımann unnd innigismeister 

dher alden stad Magdeburch. 

Adresse: Den ersamen  burgermeisteren und rathmann tho 
Czerwist —. 


1496. December 21. 1025. 


Abt Matthias zu Berge belehnt Claus Hanne mit einem Haus auf? 
dem losken. hofe gegen 8 Schillinge Zins, 

Cop. des. Als. Matthias N 251^. 

‚Regest : Holstein, UI, des Klosters. Berge Nr. S19. 
— in die Thome. 








rkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


| 26. 10% 
eu Berge belehnt Pı iet ‚ Altarist der 
nnis, mit einem Hause auf dem Pfeifersberge, das 
ks Dewes, Jan Scermer und‘ Michael Hasenbalg, 
er Kinder Kaspar Dewes’, für 20 Gulden gekauft 
‚hillinge Zins. 


Matthias. 8.245, 
, UB. des Klosters Berge Nr. 820. 


ani prothomartiris. 


1027. 


eine 
Gebrauch vom Notar kolla- 


schickt dem Bürgermeister vom Zerbst 
1 bittet, sie vor dem 
sen. 

hefallen 

Zerbst. 


und fruntlichen denst sampt mynem gebede alle 


er borgermeister, bsundern gun e frundt, Ick 
»y dussem jegenwerdigen boden alsodan schriffte 








Nr. 1026 —1028. 1496— 1497. 608 


Rücksiegel. — Cop. 1" fol. 218. Cop. 13 fol. 46. Cop. 69 fol. 1. Cop. 23 
fol. 44. Cop. 341? fol. 139. — Gleichzeit, Abschrift. 

St. M. s.r. Erzst. M. XXII, Nr. 100. — Abschrift: A. Erzst. M. I. XXIII. 
459 fol. 78, 

Cop. von Gericke fol. 71. Schultze S. 481C. Smalian fol. 218. Koch 
fol. 129". Varia docum. fol. 124. 

Stadtbibliothek zw Magdeburg. 

Smalian, Gründliche Wiederlegung ete. Anhang S. 70 (zum Teil). 

Wir von gots gnaden Adolff tamprobst der ertzbisschofflichen kirchen 
zu Magdeburgk, Lodowicus gwardian des berfossen closters daselbst, 
beide geboren fursten zu Anhalt, graven zu Asschanien gebruder, 
Andres Proles, der frien kunste magister, der hillgen schrifft lector 
und der observanten ordens sancti Augustini heremitarum dewthscher 
nacion vicarius, Heinrich Loser ritter, erbmarschalk zu Sachsen und 
hoffmeister, Johannes von Breitenbach beider rechte doctor und der 
juristen facultet zu Leiptzk ordinarius, Thomas Sulte borgermeister, 
Thomas Mauricii, beider rechte doctor und sindicus, und Heinrich Al- 
man borgermeister der alden stadt Magdeburgk bekennen und thun 
kunth uffintlich geyn idermenniglich, nachdem mannigfaltige spenne, 
irsall und gebrechen zewusschen dem hochwirdigisten in gott vatir ir- 
luchten hochgeboren fursten und heren heren Ernsten ertzbischoven 
zu Magdburgk, primaten in Germanien und administratorn zu Halbir- 
stadt, herzcogen zu Sachsen, landtgraven in Doringen und marggraven 
zu Meisen, unserm gnedigen lieben hern ohmen und gnedigisten hern 
von sein und seiner furstlichen gnaden ertzbisschofflichen kirchen 
wegen an eynem und den erszamen und vorsichtigen borgermeistern, 
schepffen, rathmannen, innungesmeistern und burgeren gemeyne be- 
melter altenstadt Magdeburgk anders teils entstanden, die sie rechtlich 
zu entscheiden auff die wirdigen, erbaren und erszamen ern Niclausen 
abte zur Zeynnen, Hansen Kotzen, Heinrichen Sulten schultissen 
seligen, Hevnen Alman die zceit burgermeister und itzt schultisz und 
Heisen Rulftes schepffen an desz verstorben Heinrich Sulten stadt ver- 
ordent init eynem beider seith bewilligten obmann, alsz nemlichen den 
hochgeborn hern Woldemaren, fursten zcu Anhalt, graven zu Aschanien 
und hern zu Berneburgk, unseren lieben vetteren und gnedigen hern, 
alsz yre gewilligte scheideszrichter gestalt unnd conpromitteret inhalts 
evns voltzogen compromiszs geynander vorfaszt, nach lauth desz 
selbigen, vor welchen dann bemelte parteyen schulde und widderschulde, 
einrede, antwurt und nachrede etc. schrifftlich ingelegt und ubirant- 
wurdt, auch dar ubir etzliche untirredeliche orteill und interlocutorien 
eroffent und ergangen, darzu vihil gezeeugen vorgestalt, producirt und 
der ein dels vorhort, auch orkunde und kuntschaffte vorgetragen, das 
wir ergnanten part mit yrem wissen, willen und volbort, alsz von 
ynen hirzu verordente gutliche hendeler der selbigen yrer gebrechen. 
spenne und irniszs, wie die allenthalben in yrem schulden und widder- 
schulden, so vor obgnanten obman und scheideszrichtern auffbracht, 
beschrieben und angezceichent sindt, nach unserm besten vorstentniszs 


Urkundenbuch der Stadt Magdebu 


Irehabter betrachtunge aller ummestende und gelegen- 
parthien und irrigen sachen ) wir mit ankerunge 
i mughe und arbeit la eit derhalben gehabt 
der sune, the und fruntschaflt gericht, betedingt 
| form, m und weise, wie hir nachfolget und 


| sindt die schulde das bese scher lewte 
» abgeredt, das keyn frembder, der in der alden 
icht wonet adir uszlendischer in derselben alden stad 
person adir gutern sall uflgehalten, besatzt, arrestirt 
werden, es sey danne, dasz er in der selbi Iden 
ntrahirt, gemiszhandelt ader do bezcalen geredt, ze- 
‚en, doch so ein furste, ve, freiherr, ritter, die 
! hern und seiner gnaden ertzbisschofflichen kirchen 
underdahn und vorwandt, adir einer unsers. gnodi- 
lagdburgk ratt in der genanten alden stad gehandelt, 
handelt adir do zu bezcalen gelobet, zugesagt adir 
lerselbige sein furstlichen gnaden zu eren vor sein 
emeinem sechszischen rechten gerecht- 

s sall auch sein furstliche gnade der elagende partey 


jar uffs lengste nach der zceit, 








Nr. 1028. 1497. 60» 


inwenig vierzcehn tagen nicht geholfen, dan sall der kleger den tumb- 
techandt der ertzbischofflichen kirchen adir in seinem abwesen den 
seniorem ersuchen, und so der selbige solch irnisz und gebrechen in- 
wenig vierzcehn tagen nicht entrichte, sal und wil er die selbigen ge- 
brechen und irnisz umbe sust von sein und desz wirdigen capittels 
wegen dem official! der probstien bevehlen und delegeren; so abir 
ymandts usz der alden stadt einen dyner ader dyneryn eynes vicarien 
bemelter ertzbischofflichen kirchen burglich vorclagen wil, sal er den 
adir die vor ehegedachten tumbtechandt vorclagen, und so er die ge- 
brech und irnisz zu vierzcehntagen nicht entrichten mag, sall und 
wil er die gnantem officiall der probestey auch umbe sust bevelen und 
delegeren; dergleichen so ymandts usz der alden stadt eynen dyner 
adir dyneryn eins prelaten, canoniken adir vicarien der vier wernt- 
lichen stiffte einer, alsz nemlichen sancti Sebastiani, sancti Nicolai, 
sanctorum Petri et Pauli und unser lieben frauwen capellen untir dem 
ertzbischofflichem hoffe, burglich beschuldigen will, der selbige sal den 
techandt adir in sevnem abwesen den senioren der kirchen, dor inne 
desz beclagten her eyn canonick adir vicarius ist, ersuchen, und so 
der die irnisz und gebrechen in vierzcehn tagen nicht entrichte, sall er 
und wiil solche gebrech und irnisz von sein und seins capittels wegen 
auch umbe sust vilgedachtem vofficiall der probstey bevelen und dele- 
geren zu richten und rechtvertigen; es sollen auch aller ander geist- 
licher adir geweiheter personen, die zu dem weinigisten subdiaken sein, 
dyner adir dyneryn vor obgenantem officiall der probsteyen in burg- 
lichen sachen vorclaget, beschuldiget und berechtet werden, abir zu 
peinlichen sachen sollen die selbigen dyner adir dyneryn der prelaten, 
canoniken und vicarien der vier stifftkirchen und ander geweihten per- 
sonen obgnant vor dem richter, es sev geistlich adir werntlich, welchem 
die obir- und halszgerichte an dem ende, do der selbige dyner adir 
dyneryn ungerichte geubet, ubertreten und gemiszhandelt hat, zustehen, 
beschuldiget und gerechtvertiget werden, solehs alles sall vornommen 
und vorstanden von dem handell und contract, auch ungerichte, ubel- 
that und miszhandelunge, so dieselbigen dvner adir dyneryn zu der 
zeeit, die weile sie den ebemelten prelaten, eanoniken, vicarien und 
andern geweihten personen dyenen; handell und contract, ungerichte, 
ubelthat und miszhandelung, den sie vor der zceit adir nach der zeeit, 
so sie den ebemelten geweihten personen gedynet, gehandelt, geubet 
und vorhandelt, sollen sie vor dem richter, desz gerichtszzewangk und 
jurisdietion sie zur selbigen zeeit vorwandt unterworflen gewest, be- 
schuldiget und gereehtvertiget werden; es sollen 'abir aller kirchen der 
dreyer stete alhie zu Magdburgk gesworne dyner und chorschuler und 
andere schuler in burglichen und peinlichen sachen vor geistlich ge- 
richte vorelaget und gerechtvertiget werden, nemlichen umbe die misz- 
handelunge, so sie zu der zceit, do sie der kirche gedynet, geubet 
und begangen, abir umbe solche ubertretunge adir ungerichte, das 
sie vor der selbigen zteit adir darnach gethan, sollen sie vor dem 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


‚ dem sie zu der zeeit underworflen schul- 
vertiget werden; es sollen auch hirinne die dyner, 
in, nieht begriffen besundern uszgeslossen und also 
on bewerten rechte und geistlicher freiheit vor irem 
lichen richter, in massen den in bewerten gei 
kt und verordent ist, vorclaget und gerechtv 
yeistlichen dyner adir dyneryn solchen handell, 
hun pflegen, unnd also etliche guter adir ware kouflte 
erkeuffte, der adir die sal solchs handels und kouff- 
dem werntlichen gerichte vorwant und undcr- 


prichte uff dem newen marcket betreffendt ist dermasse 
ichte obir unnd nyderst, merum et mixtum 
margkte unserm gnedigisten hern und seiner 

fllichen kirchen ane alle irnisz und vorhinderunge 
lis zustehe und der sich durch seiner gnaden mullvoit 
brauchen sall; es sal auch der selbige newe marckt 
unser lieben frauwen kirche Premonstratensis und 
ler ertzbischofflichen kirchen gehn und darinne auch 
beiden seiten bisz an die angeszeigte grentz und an 


iffen sein; auch sal gemelter newe margkt hinder der 
j Nicola 








Nr. 1028. 1497. 607 


-gestrafft, gobuszt und gerechtvertiget werden, und so ein burger der 
alden stad Magdeburgk einigen miszhandell und ubelthat adir uugerichte 
uff gedachtem newn marckte thun und uff handhafftiger that nicht 
begriffen wurde, so sal von dem mollvoit zu dem rath der alden stad 
Magdeburgk, wur und wan desz noth sein wirdet, gesant und der ubel- 
theter namhafftig gemacht und gesaget werden, dem zu gebieten uff 
einen nam hafftigentag fur den molvoit und gerichte zu komen, die busze, 
so der miszhandell huth und har nicht betreffe, darumbe zu geben, so 
aber die ubelthat huth und har belangete, den dar umbe sein liebliche 
pen und straffe zu leiden, adir, so er unschuldig were, sich Vor unsers 
gnedigisten hern gerichte desz zu entschuldigen, und so der selbige 
solche ubelthat vorsachen wurde und man der beweiszlich uft yne nicht 
machen mochte, so solte er bynnen den nelistvolgenden dreyen gerichten, 
uff welchem gerichto im dasz am bequembsten sein wirdet, goweiszt 
werden, seine unschuld vor dem selbigen gerichte zu thun, die alsz- 
denne auch unvorzeoglich ane geverde von im zu nehmen, und ab er 
ussenbleiben wurde, so sal er der sachen uberwunnen sein, und ab der 
jene, der also in obgeschribener masse vor dem mollvoit und gerichte 
umbe obberurter miszhandelunge wegen zu komen und sich seins 
vorbrechens zu rechtvertigen adir, so er desz schuldig, seine geburliche 
strafe zu leiden, verbotet ussenbleiben wurde, so sall der rath, wie schir 
im das von dem selbigen mollvoit in obgerurter nasze abirmals wiszlich 
gethan wirdet, solehs dem miszhandeler zu dem andern mallo, und ab 
er zu dem andern mall abermals ungehorsam wurde, in obgeschribener 
weise zu dem dritten mall vorkundigen und gebieten, so doch dusz 
deme beclagten die vorkundunge und zusage vierezehn tage vor dem 
bestimbten tag gethan und zugesaget werde, und wurde der ubeltheter 
zu dem dritten male ussenbleiben und ungehorsam werden, so mag der 
mollvoit den selbigen miszhandeler mit rechte vorveston, und so er in 
solcher vorvestunge ein jar uber ligen wurde, so mag solcher vor- 
vestunge vor dem gerichte vor der roten thur uff dem newn marckte 
mit recht gevolget und doselbst auch vorvestet werden, gegen dem- 
selbigen dann furder sal gehalten werden, wie sich dan nach rechte 
eigent und geburet; wer esz abir sacho, dasz ein burger der alden stadt 
Magdeburgk uff dem newn margkte ein totslag, mordtbrant, kirchenraub 
adir andere mergliche dyberey gethan adir ein geweihte person vor- 
wundet, den selbigen mag der mollvoit adir auch der rath der alden 
stadt in handhafftiger that adir ernachmals uff dem newn margkte greiffen 
lassen unnd den selbigen uff den molhoffe antwerten und das vor dem 
molvoit, wie sich in solchen peinlichen sachen erfordert, fordt gefaren, 
procedirt und gehandelt werde, doch unschedelich dem rathe an dem 
gerichte und ungerichte uff dem newn marckte in den heremessen, so 
yne usz krafft zeweier irer vorschreibunge ertzbischoven Ericks von 
dem dato tausend zeweihundert vierundneunczig am zwolfiten tag nach 
desz heilgen Orists tag und desz sontags vor pfingisten gegeben zusteht, 
auch unschedelich der schilt- und nachtwache, so dem rathe vor alder 





Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


jd so die schiltwechter adir desz ratlis dyner ymandes 
n newn margkte anquemen, der do unsteure adir 
d angenomen wurde, und uff den molhove bequemlich 
hochte werden, mag in desz raths beheltnisz gefurt 
rn tages von stundt uff den molhoffe geantwerdt 
lasz burgliche gerichte, kummer und besatzung 
ledigisten heren an den enden, alsz verne sich die 
sii in die alde erstrecket und wendet, voi 


se guttere, gerade nnd hergewete betreffende sein 
jasz die erblosen guter, gerade und hergewete, so an 
newe marckt lauts eberurter weise und anzceigunge 
bergerichte unserem gnedigisten hern zustehn, vor- 
rm gnedigisten hern angehoren und zustehn solle 

Men enden, do in dasz obergerichte zusteht, solehs 
il 

on graben uff dem neuwen marckte betreffende isz 
z der rath der alden stadt mit dem graben ufl dem 
urder nichtes mehr sall zu thun haben, abir in zu- 
al das wasser und unflath in den stad; 


eschee dan mit wissen und willen desz 








Nr. 1026. 1497. 609 


herligkeit, lust und recreacion in den heiligen pfingsten nach alder 
gewonheit dar uff gehaben mogen, thun und hegen mag, uszgeslosson 
also doch das desz mitwochens in der heiligen pfingstwochen eyn yder- 
man arm und reich solchs grasz und fruchte genyszen und gebruchen 
moge; es sal auch der rath kein gebeude clein noch grosz uff der 
groszen und cleinen Elben, da mitte die an irem gange und stramen 
geirret adir geengert werde, ane unsers gnedigisten hern und seiner 
gnaden wirdigen capittels wissen und willen bawen, erheben adir uff- 
richten, doch uszgenomen solch gebeude, so zu enthaltunge und 
besserunge der brucken und eyszbrachen, auch desz ufers notturft, doch 
also, dasz sie zu solcher enthaltunge des ufers drey adir vier ellen 
langk ungeverlich und nicht weiter ydermenniglich ane schaden in die 
Elbe bawen mogen; esz mag auch der rath die Elbbrucken von steinen 
bawen, es sall abir der tumbhern der ertzbischofflichen kirchen born- 
holtz, dasz zu irer hauszhaltunge gehoret, so daselbst nidergelegt und 
abegefurt, frey sein. 

Anclage den bevehel und commission, so unser gnedigister here 
in sachen der burger der alden stadt zu thun pfleget, auch die appella- 
cion, so an unsern gnedigisten hern von den schultisz und schepffen 
der alden stadt gethan betreffende sein also betedinget, dasz unser 
gnedigister herre die sachen und gebrechen, der wegen ein burger der 
alden stadt vor seinen gnaden vorclaget, so die selbige sach ein geist- 
lich sach, an den tumprobest adir seinen officiall, so abir die selbige 
werntlich were, an schultisz unnd schepffen egnanter alden stadt weisen 
und remittiren sall, es were dan dasz der cleger erweisen wurde, dasz 
im der bemelte schultisz und schepffen desz rechten gewegert und 
solehs der rath durch gutlich vormittelen nicht uffgehaben hette, dan 
solde die unser gnedigister here durch sich selbst adir ein andern, der 
den parteyen unvordechtig. dem esz seine gnade bevehlen unnd dele- 
giren wurde, vorhoren und nach gemeynem sechsischen rechte recht- 
vertigen; es sal und wil auch unser gnedigister here die appellacion, 
so an seine furstliche gnade von schultisz und schepffen der alden 
stadt Magdburgk gethan und interponirt wirdet, zewuschen hier und 
sanct Johanns Babtisten tag nicht annemen, auch wil sich sein gnade 
mit bemeltem rath, schulteisz und schepffen durch die jenen, so sein 
gnade, auch der rath, schulteisz und schepften dar zu vororden werden, 
zewuschen hier und den selbigen sanct Johans Baptisten tag bevleissigen, 
das eyne form, gestalt und weisz, durch welche solche appellacion, so 
an seine gnade von egnanten schultisz unnd schepffen gescheen wirdet, 
vorhort und gerechtvertiget, auch wie der jenige, der do unczimlich 
und also frivole geappellirt, gestraffet werden solle, gemacht und ver- 
ordent werde. und ab solelis bynnen egnanter zceit nicht gescheen 
wurde, dan mochte sich unser gnedigister here in sachen der selbigen 
appellacion und beruffunge in der masse, wie sein gnado etzliche zceit 
her gehalden, halden und gebrauchen, doch seiner furstlichen gnaden 
und eymo itzlichen an seinem rechten ane schaden. 

Geschichtaq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 39 


610 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Zuspruche die bier-, korn- und kouffmanschatzzceise betreffende 
sein also besprochen, das der rath von vierdhalben fassen Einbeckisch 
ader Zcerbster bier von den burgern zu zceise hinfurder nicht mehr 
dann einen reinschen gulden und von anderm uszlendischen bier von 
siben fassen auch einen reinschen gulden nemen sall auszgeslossen dasz 
bier, so man in steten adir dorffern unserm gnedigisten hern und 
seiner gnaden ertzbischofflichen kirchen vorwandt und underworffen 
brawet, so dasselbige hieher gegen Magdburgk gefurt und geschanckt, 
davon sal ein yderman nichts geben, besundern gantz frey sein; es 
sal auch von eyme wispell kornsz nicht mehr dann achte Magde- 
burgesche pfennunge von dem burger, der dasz vorkeuffen wurde, 
zcur zceise gegeben werden und von dem koufmanschatz sal man 
solche zceise und nyderlage, wie vor alder genomen, reichen, nem- 
lichen von dem koufmanschatz, der eins gulden wirdig, eynen pfennung 
Magdeburgs unnd von einem ball der nyderlage achte pfennunge, von 
einem schym eisen achte pfennunge, von einem terlinge tucher acht 
zcehn pfennunge, von einer tonne zcwene pfennunge, von einer groszen 
tonne drey pfennunge, von einem centener bley ein scherff, vou eiuem 
zcentener zcyn zcwen pfennunge und von andern stucken, gutern und 
habe nach seiner wirderunge, wie vor alder biszher genomen; auch 
sal der obgnanten dreier zceise keine durch den rath ane wissen und 
willen unsers gnedigisten hern und seiner gnaden capittels erhohet, 
gemehret nach einiche ander zceise genomen noch gegeben werden. 
Es sal auch egnanter rath unserm genedigisten hern ein reversall mit 
irer stad ingesigile vorsigelt uberreichen, dar innen sie offintlich be- 
kennen sollen, dasz sie eberurte zceise usz gunst und gnade von unserm 
gnedigisten hern uszgebeten und erlanget haben, unnd dasz sie auch 
hinfurder der dreier keine ane seiner gnaden und seiner gnaden capittels 
wissen und fulbort erhohen nach mehren nach einige zceise nemen 
noch uffsetzen wollen, es were dan dasz unser gnedigister here adir 
seiner gnaden nachkomelinge mit rath seins capittels, auch wissen und 
willen desz raths der alden stadt einen andern wegk und mittel, da- 
durch solche zceise und nyderlage dem gemeinen nutzce zugute abe- 
getan adir vorandert wurde, befunden. 

Schulde den bergkfridt, rotten thurm und alle ander thurm, mauren, 
zubrechen der pfortten, einzcihen des grabens, thorfart, zcugkbrucken, 
vesten, thor unde pforten, wie solchs von beiden parteyen in iren 
schulden und widerschulden angestalt und beschriben und allenthalben 
angezceichent belangende sein in hirnach volgender weise abegeredt, 
das unser gnedigister here und seiner gnaden nachkomen ertzbischove 
zu Magdburgk fur sich und seiner gnaden dyner und vorwanten den 
ingangk und uszgangk durch den mollnhof unnd den rotten thurm 
und bergkíride zu fusze, pferdt und mit wagen zu tage und nacht 
haben sall, und mit der bestellunge desz thorwertters doselbst sall esz 
nach laut der vorschreibunge, so bey geezeiten ertzbischove Gunters, 
auch herzcogen Albrechts voa Sachsen uszgegangen, gehalten werden; 





Nr. 1026. 1497. ei 


esz sal auch an demselbigen thor, thurm und bergkfride, auch an dem 
graben under dem bergkfride nach umbe den bergkfride und roten 
thurm der rath ane wissen, willen und rath unsers gnedigisten hern 
und seiner gnaden nachkomende ertzbischove und capittels nichts 
newes bawen, erheben nach uffrichten, der gleichen sal auch unser 
gnedigister here und seiner gnaden capitell ane desz rats wissen uud 
willen doselbst nichts newes bawen, erheben nach uffrichten; es sal 
auch der ingangk von unsers gnedigisten hern hove in den moulhoff 
mit dem newen thor und der pforten, wie dasz itzundt stehet, frey 
unc gantz unvorhindert bleiben; auch sal der rath alle ander thurme, 
thor, die graben, das gemewr, der wegen dan clagen und widerclagen 
durch unsern gnedigisten hern und den rath angestalt, usz gunst und 
gnedigen willen unsers gnedigisten hern und seiner'gnaden capittels 
hinfurder zu ewigen gezceiten innehaben die zu bewaren, zu behuten, 
auch mit notturfftigem gebeude zu enthalden, doch eyme itzlichen andern 
an seinem rechten ane schaden und abbruch; es sal abir der rath an 
den selbigen mauren, graben. thoren und thurmen nichts newes 
bawen nach uftrichten ane wissen und willen unsers gnedigisten hern 
und seiner gnaden capittels, uszgeslossen dasz gebeude, so zu notturft 
der enthaltunge gescheen muste, wie dann auch hiroben, auch us 
geslossen dasz gebeude desz stadtgrabens, zevingers und mauren, dic 
der rath bisz an sanct Ulrichs thore eingeslossen bawen und volbringen 
mag. und gnanter rat sal sich desselbigen newen bawens an dem 
zevinger, graben und mauren furder enthalden, er thette dan solchs 
mit wissen und willen unsers gnedigisten hern und seins capittels, duch 
einem itzlichen parte ane seiner gerechtickeit ane schaden. Es sal auch 
mit dem Tarterthurm und der herenpfotte lauts dar ubir gethaner vor- 
schreibunge adir vortrechte gehalden; auch mag der rath der herenpforte 
mit unsers gnedigisten hern und seins capittels rathe und willen, also 
dasz kein fenster adir loch, dar usz man in der heren heuser unnd 
hove gesehn konde, gemacht werde, zeweier manne hoch bawen; es 
sal auch der rath die venster und wehrlocher an den thurmen, die 
gegen unsers gnedigisten hern hove gelegen, uff dasz in seiner gnaden 
hoff nicht gesehn, zumachen laszen; auch sal der rath den graben 
neben ebemeltem roten thurm nach seinem gefallen vischen und dic 
helffte der vische unsern gnedigisten hern adir in seiner gnaden abe- 
wesen seiner gnaden mollvoit antwordten. 

Umb forderung den weinkeller, das anzeapfen des weins und biers 
zu Gaterszleben betreffende sein in der gestalt gescheiden, dasz desz 
capittels weinkeller und schenceken ane alle irnisz und vorhinderunge 
desz raths bleiben sal. doch mag der rath iren burgern, dasz sie sich 
desselbigen kellers. we und biers nicht gebrauchen, vorbiten und 
die velligen buessen, auch sal der rath von keynem wein adir bier, 
dasz durch (iaterszleben zu hauszhaltunge einer geistlichen unnd ge- 
weihten person gefurt wirdet, keinen zcoll nemen adir nemen lassen, 
auch nicht zeapfen adir zcapfen lassen, es sal auch der ratlı von der 

ws 











































612 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


geistlichen und geweihten personen eygen, pferde und wagen, wan sie 
iren wein adir bier furen, keynen zcoll nehmen. 

Die schulde den wechszelere belangende sollen ufigehaben sein, so 
man hinfurder einen wechszler alsz wol alsz ein andern zu einem rath- 
manne adir andern amacht kyszen unnd erwelen mag. 

Anclage das bruckengelt und wegepfennunge betreffendt sein uff 
die meynung besprochen, dasz esz mit dem bruckengeldt und wege- 
pfennunge lauths ertzbischofflicher und desz capittels vortrachte und 
vorschreibunge sal gehalden werden, es sal auch von dem holtz, steinen, 
kalke und andern, so zu notturfft desz gebeudes der ertzbischofflichen 
kirchen gefurt, kein bruckengelt nach wegepfennunge gegeben werden; 
es sal auch dasz dorff Salbegk neben den andern dorfferen, so vor 
alder frey gewest, den wegepfennung nicht geben; dasz bier, so die 
thumbhern der ertzbischofflichen kirchen zu notturft yrer hauszhaltunge 
furen lassen, sall desz bruckengelts und wegepfennungs frey sein. 

Schulde den zcoll und geleite, desz die burgere der alden stad 
Magdeburgk frey sein sollen, betreffendt sein also abegeredt, desz 
zcolles und geleitesz halben sall esz bey der vortracht, so durch her- 
zcogen Albrechte von Sachsen gemacht, bleiben, und so einiger burger 
uberfunden, dasz er frembde guter fur sein guth angezcogen, der sel- 
bige solde solchs zcolles vierfach vorfallen und vorlustig sein. 

Zuspruche die wintmull und das dorff Gubtz betreffende sein also 
betedinget, dasz unser gnedigister here die schulde die wintmull und 
dasz dorff Gubtz belangende usz gnedigen willen fallen lassen will. 

Umb forderung das geleite der vorechtigen, vorvesten adir vorlobten 
betreffende sein in der masse entscheiden, szo ymandt durch unsers 
gnedigisten hern molvoit in der Sudenburgk, newen stad, vor der roten 
thur adir an andern enden, do dem molvoite die gerichte zustehn, vor- 
echtiget, vorweiset, vorvestiget adir ungerichte geubet, derselbige sall 
in der alden stadt Magdburgk ane wissen und willen desz molvoits nicht 
geleitet, und widerumbe so ymandt in der alden stadt vorlobet, vor- 
weiset, vorechtiget, vorvestiget adir ungerichte geubet, der sal auch 
dureh unsern gnedigisten hern adir durch seiner gnaden amptleute in 
der newen stat, Sudenburgk nach uff dem newen marckte ane wissen 
und willen desz raths der alden stadt nicht geleitet werden, und so 
man ymandt, der durch den molvoyt vorechtiget adir vorvestiget were 
worden, in der alden stadt befunde, zu demselbigen mochte der molvoit 
mit ansuchen desz raths gedencken und sich mit im zu dem gerichte 
in der alden stadt wenden und doselbst sall, wasz sich zurechte erfordert, 
ergehen, und widerumbe so man ymandt in der newen stadt, Suden- 
burgk adir uff dem newen marckte befunde, der in der alden stadt vor- 
echtiget, vorlobet, vorvestiget adir ungerichte geubet, zu dem selbigen 
mochte der rath mit ansuchen desz molvoits gedencken und sich mit 
im zu dem gerichte desz molvoits wenden und doselbst solt auch, 
was sich zu rechte geburet, ergehen; so abir ymandt in burglichen 
sachen vorlobet, vorechtiget adir vorvestiget wurde, den selbigen magk 





Nr. 1026. 1497. 613 


der jene, der in vorlobet, vorechtiget adir vorvestiget hette, zu vorhore 
alleine ane ymandes anders willen ‚und wissen ein tag adir zewene 
freien unnd geleiten. 

Umbe die bestetunge eins newen rats, burgermeister und ratmans 
auch das gelubde, so er unszrem gnedigisten heren thun solte, be- 
langende ist der masse abegeredt, dasz unser gnedigister here hoch 
und uff dasz demutigiste gebeten, den rath bey iren alden gewonheit 
zulassen, angesehn, dasz eyn itzlicher rath und gemeiner burger sein 
gnaden und seiner gnaden nachkomende ertzbischove in seyme ingange 
gelobt und geloben musz, auch angesehn die vorschreibunge, die der 
rath seinen gnaden gegeben, dar inne der rath und innungeszmeistere 
offintlich bekennen, wasz sie sein gnaden und seiner gnaden ertz- 
bischofflichen kirchen schuldig und vorpflichtet sein desz lauts: 

Wir burgermeister, schepffen, rathmanne, inningeszmeister, burger 
und gemeynne der alden stadt Magdburgk bekennen vor unsz und unse 
nachkomen, dasz wir unserm gnedigisten hern hern Ernste admini- 
strator der kirchen zu Magdeburg etc. und seinen rechten nachkome- 
lingen ertzbischoffen der kirchen und gotshusz zu Magdburgk alsz ge- 
hulte, getruwe und gehorszame underthane und alsz unserm rechten 
hern zustehn und angehoren, dem wir auch redeliche dinste thun 
wollen, alsz wir von rechte zu thun pflichtig sein, und so danne dem 
lande wesz noth 'anginge. dasz ymandt dasz ubirzcihen, vorwelligen, 
vorunrechten und wider recht beschedigen welde adir beschedigte, 
volge und hulffe mit macht alsz getruwe underthane von rechte zu thun 
pfüchtig sein, thun, auch getruwelich gerne thun wollen ane list und 
geverde, desz zcu orkunde haben wir unser sigil hengen lassen an 
dissen briff nach Cristi unsers hern geburt vierzcehnhundert jar und 
dar nach im sechsundachtzigisten jare am sontage nach Concepcionis 
Marie virginis gloriosissime. 

Unnd widerumb sal unser gnedigister here dem rath die schriftt- 
liche bestetunge, so sein gnade nach dem beteidinge herzcogen Albrechts 
von Sachsen gegeben nachvolgendes lauts widder vornawen: 

Wir Ernst von gotsgnaden, administrator der kirchen zu Magde- 
burgk unnd Halbirstadt etc. herzcog zu Sachsen, lantgrave in Doringen 
unnd marggrave zu Miessen bekennen offintlich in dissem brive vor 
alle, die in sehn adir horen lesen, dasz wir unsern lieben getruwen 
den schepffen, rathmanne, inningeszmeistern und burgern gemeynne der 
alden stadtàáMagdburgk durch sunderliche fruntschafft und liebe, die 
wir an in gefunden haben und finden, haben gegeben dissen jegen- 
wertigen briff, dar wir inne bekennen unnd bezceugen, dasz wir sie 
lassen sullen und wollen bey yrem rechte, bey yrer freiheit und bey 
vrer wonheit, die sie von alder gehabt haben wenthe an dissen tag, 
und sollen in halden ire handfehsten und ire brive, die sie von unsern 
vorfaren unnd von unserm capittell zu Magdburg haben, und sollen 
sie auch vortedingen unnd beschirmen unnd yn behulffen weszen 
widder fursten und hern und widder allerleye manne zu irem rechten, 


[Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


st, alsz eyn here seinem lieben manne und unde 
und yn helfen sall zu rechte. Mit orkunde disses 
unserm angehangeden ingesigell, der geben ist im 
Ir Magdburgk nach Cristi 's hern geburt tausend 
larnach in dem sechszundachtzigisten jare am son- 
is Marie virginis gloriosissi 
rechnunge der vorsteher der hospitalien betreffende 
das unser gnedigister here dem priori prediger adir 
Augustini ordens in der alden stadt Magdburgk, 
ieweyen einer durch den selbigen unnsern gnedigisten 
^t, bevehlen unnd conmitteren sall, dasz derselbige 
ge jar jerlich von den vorstehern der hospitalen 
ti Georgii und sancte Gertrudis ire uszgabe und 
ner gnaden beschiedt unnd rechnunge nehmen sall, 
prior einigen feill, mangell adir gebruch in der 
lerm befinde wurde, sa]l er solchs dem rathe der 
offenbaren und vorkundigen, unnd wan der rath 
nangell adir feyll inwennig eyme monden nach der 
barunge nicht bessern unnd vorandern wurde, alsz- 
e prior solehen feyll, mangel adir gebrechen unserm 
enbaren unnd vorkundigen, uff dasz solcher mangell, 
zu enthaldunge der selbigen hospitalen und milder 








Nr. 1026—1027. 1497. 615 


die selbigen jarmarckte zu ewigen gezceiten alle jar jarlich zuhaben, 
gnediglichen zugesaget unnd gegeben, dasz nun auch vilgnanten 
burgermeister, schepffen, rathmann, innungesmeister unnd burger 
gemeyn solcher gnedigen gunst unnd gnade dangkbar gesportt, haben 
sie seine furstliche gnade mit sechsztausend sechszhundert und sechsz- 
undsechtzig gulden reinisch vorehret unnd yre undertenige gutwillig- 
keit erzceiget, unnd dasz solchs alles, wie hir oben vormeldet in sampt 
und besundern mit unsern Ernstes von gotsgnaden ertzbischoftes zu 
Magdburg, primaten in Germanien, administratoris zu Halbirstadt, her- 
zcogen zcu Sachszen, lantgraven in Doringen unnd marggraven zu 
Meissen, unnsers Adolffes tumbprobsts obgnant, Albrecht Klitzinges 
thumbtechandts unnd gantzen capittels, unnd auch unnser burgermeister, 
schepffen, rathmanne, innungesmeister und gemeyner burger vilgedacht 
wissen, willen und volbort gescheen, abegeredt, betedinget, angenomen 
unnd bewilligt sey, auch das alles also semptlich unnd besundern an- 
nehmen unnd bewilligen, haben wir desz zu warer orkunde unnd 
bekentnisz unnser ertzbischofflich, capittelsz unnd stadt ingesigele hir 
an wissentlichen hengen unnd damitt bekrefften lassen. Geben zu 
Magdburgk am  sonnabendt Agnetis virginis nach Cristi unsers 
hern geburth vierzcehenhundert darnach in dem  sibenundneun- 
zcigesten jare. 


1497. Januar 21. 1027. 


Der kat der Stadt Magdebury verpflichtet sich, die drei ihm vom 
Erzbischof Ernst bewilligten Ziesen von Korn, Bier und Kauf- 
mannsgut weder zu erhöhen noch zu vermehren. 

Or. Perg. Sp. — Cop. 341° fol. 128. Cop. 13 fol. 56. 

St. M. s.r. Erzst. Magd. XXII, Nr. 101. 

Cop. von. Gericke, vorn ungeheftet. 

Stadtbibliothek zu Magdeburg. 

Wyr burgemeister, rathmann, innungeszmeister unnd gantze gemeyne 
der alden stadt Magdeburgk bekennen öffintlich mit diesem brive unns 
unnd alle unsere nachkomen, dasz wir die drey zceysen von bier, korn 
und kaufmanschatz usz gunst und gnade von dem hochwirdigisten in 
got vater durchleuchten hochgeborn fursten hern Ernsten ertzbischoven 
zu Magdburgk etc. unserm gnedigisten hern und seiner gnaden capittell 
uszgebeten und erlanget haben und das wir auch hinfurder der ob- 
gemelten dreyer zcevsen keyne an seiner gnaden und seiner nachkomen, 
auch obgemelts seins capittels wissen und volbort erholen noch mehren 
noch evniche andere zceise nemen noch uffsetzen wollen, es were dann 
dasz unser gnedigister herre obgemelt ader seiner gnaden nachkomen 
mit rathe seins capittels, auch wissen und volbort unser desz raths 
einen andern we; und mittel, dodurch sulche zceise und nydderlage 
dem gemeynen nutze zu guthe abegethan adir vorandert wurde, befunden. 
Desz zu urkund unnd steter haldung haben wyr unser stadt ingesigel 
an diesen brieff lassen hengen, der geben ist nach Cristi unsers hern 


616 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


geburt vierzcehnhundert dar nach in dem sibenundnunczigisten jare am 
sonnabendt Agnetis virginis. 


1497. Januar 22. Magdeburg. 1028. 
Schiedsrichterlicher Vergleich zwischen dem Ersbischof Ernst und 
der Stadt Magdeburg über die Revision der Rechnungen der 
Hospitäler S. Annae, S. Georgii und S. Gertrudis. 

Kettner, Clerus Magdeb. S. 604. 

Wir von gottes gnaden Adolff domprobst der ertzbischöfflichen 
kirchen zu Magdeburg, Ludewicus guardian des barfüsserklosters daselbst, 
beyde gebohrne fürsten zu Anhalt und grafen zu Ascanien gebrüder, 
Andreas Proles, der freven künste magister, der heil. schrift doctor und 
der observanten ordens sancti Augustini Heremitarum deutscher nation 
vicarius, Heinrich Lóser ritter, ertzmarschalk zu Sachsen und hofe- 
meister, Johannes von Breitenbach beyder rechten doctor und juristen- 
facultät zu Leipzig ordinarius, Thomas Schultze bürgemeister, Thomas 
Mauritii beyder rechten doctor und syndicus und Heinrich Alemann, 
burgemeister der alten stadt Magdeburg etc. bekennen und thun kund 
öffentlich und gegen jedermänniglich, nachdeme mannigfaltige spenne, 
irrsal und gebrechen zwischen dem hochwürdigsten in gott vater, 
erleuchten hochgebohrnen fürsten und herrn herrn Ernsten ertzbischoffen 
zu Magdeburg, primaten in Germanien, administratorn des stiffts Halber- 
stadt, hertzogen zu Sachsen, landgrafen in Döringen und marggrafen 
zu Meissen etc. unsern gnädigen lieben hern ohm und gnädigsten hern 
von seiner und seiner fürstlichen gnaden ertzbischófflichen kirchen 
wegen an einen und den ehrsamen und vorsichtigen burgemeistern, 
schóppen, rathmannen, innungsmeistern und burger gemeine bemeldter 
alten stadt Magdeburg andertheils entstanden, auf die würdigen, erbahren 
und ehrsamen ehrn Niclaussen abbaten zur Zinnen, Hansen Koetzen, 
Heinrichen Sülten schuldheissen seeligen, Heinen Alemann die zeit 
borgemeister und jetzt schuldtheisz, und Heise Rudolffs schóppen an des 
verstorbenen Heinrich Sülten statt verordnet mit einen beyderseits 
bewilligten obmanne, als nehmlich den hochgebohrnen herrn Woldemarn, 
fürsten zu Anhalt, grafen zu Ascanien und herrn zu Bernburg, unsern 
lieben vettern und gnädigsten herrn, als ihr gewilliget schiedesrichter 
gestalt und compromittiret inhalt eines vollenzogenen compromiss gegen 
einander verfasset nach laut desselbigen, vor welchem denn bemeldte 
partheyen schulde und wiederschulde, einrede und antwort und nach- 
red etc. schrifftlich eingelegt und überantwordtet, auch daruber etliche 
unterredliche urtheil und interlocutorien eróffnet und ergangen, darzu 
viel zeugen vorgestellt, produciret und der eines theil verhóret, auch 
uhrkunden und kundschafften vorgetragen, dass wir ehe genandte parte 
mit ihren wissen, willen und vollwort als von ihnen hierzu verordnete 
güttliche handeler derselben ihrer gebrechen, spenne und irrsall, wie 
die allenthalben in ihren schulden und wiederschulden, so vor gedachten 
obmann und schiedesrichter ufbracht, beschrieben und angezeuget seyn 





Nr. 1028—1029. 1497. 617 


nach unser besten verstendnisz und genugsamer vorgehabter betrach- 
tung aller umstánde und gelägenheit derselbigenEpartheyen und irrigen 
sachen, so wir mit ankehrung unsern treuen fleisses, mühe und arbeit 
lange zeit derohalben gehabt und vorgewandt, in der sühne guter freund- 
schafft beteidinget und entschieden, in form, maasse und weysse, wie 
hernach folget, zuspruche, die rechnung der vorsteher der hospitalien 
betreffend sind also entrichtet: Dass unser gnádigster herr dem priori 
der !, prediger oder Heremitarum sancti Augustini in der alten stadt Magde- 
burg, welcher unter den zweyen einer durch denselben unsern gnádigsten 
herrn erkohrn wird, befehlen und committiren soll, dass derselbige 
prior alle zukünfftige jahre jáhrlichen von den vorstehern und hospitalien 
sancte Anne, sancti Georgii und sancte Gertrauten ihre ansgabe und 
einnahme an stat seiner gnaden bescheit und rechnung nehmen soll, 
und so derselbe prior einigen feil, mangel oder gebrechen der rechnung 
oder andern befinden würde, so soll er solches dem rath der alten stadt 
erstlichen offenbahren und verkündigen, und wenn der rath solche 
gebrechen, mangel oder feil inwendig einen monden nach der zeit 
bemeldter offenbahrung nieht bessern noch verándern würde, alsdann 
soll derselbige prior solchen feil, mangel und gebrechen unsern gnádigen 
herrn offenbahren und verkündigen, auf dasz solcher mangel, feil oder 
gebrechen zu erhaltung solcher hospitalien und milden háuser durch 
denselben unsern gnádigsten herrn abgethan, verbessert, emendiret und 
verändert werde etc. Und dass solches alles, wie hierbev vermeldet, 
insamt und besondern mit unsern Ernstes von gottes gnaden ertz- 
bischoffs zu Magdeburg, primaten in Germanien, administratoris zu 
Halberstadt, hertzogen zu Sachsen, landgrafen in Döringen und marg- 
graffen zu Meissen, unsern Adolphs domprobstes obgnant, Albrecht 
Klietzing domdechants und gantzen capittels, und auch unser burger- 
meister, schóppen, rathmanne, innungsmeister und burger gemeine viel- 
gedacht wissen, willen und vollbort geschehen, abgeredet, bethedinget, 
angenommen und bewilliget, sie auch des alles also sämtlichen und 
besondern annehmen und bewilligen, haben wir des zu wahrer uhrkunde 
und bekántnusz unser ertzbischófflich , capittel und stadt insiegel hier- 
mit wissentlich hengen und damit bekräfftigen lassen. Geben zu Magde- 
burg am sontage |nach]? S. Agnetis virginis nach Christi unsers 
herrn gebuhrt im vierzehen hundert darnach in dem siebenund- 

neuntzigsten jahre. 
1 Im. Druck joder. I’ Ergünst. da der Tag S. Agnetis auf den Sonnabend fällt. 
1497. Januar 26. 1029. 
Der Rat von Magdeburg schreibt an die IJlerzüge Magnus und 

Balthasar von Mecklenlury wegen eines gestohlenen Pferdes. 
Or. Perg. St. 
Grossherzogl. (ieh. und IIaupt- Archir zu Schwerin. 

Unnsen ‚willigen dinst thovorn, irluchten, hochgeborn fursten, gne- 
digen herren. Juwer f. g. scrifithe, de van Nyenbrandenborch juwer 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


belangen avermalsz an unnsz gedhan hebben wy in- 
iddende juwen f. g. derhalven dinstliken tho weten, 
Hinrick van der Kanne, by den itzlike genbomen 
in, alsz juwer g.scriffte vormelden, unnsze burghere 
hm gnedigsten herren von Magdeburch unde siner 
hen sin, moghen mit denne nichts beschaffen; unsz 
witliken juwen gnaden echterer husen eflte 
e aver, ymantz bynnen unnser stadt befindhen 
van Nyennbrandenborch fulmechtiger effte ge- 
emaket wurde, wolden wy unsz der gebore in dem 
en, juwe f. g. unsz in dhem nicht anders dhan wu 
‚ willen dar enboven dhen juwen nicht vorghünnen, 
le unschüldigen kopman derwegen in hofinge orer 
sündern de van Nyenbrandenborch gnedigen under- 
) unse vorboth unvorclaget laten, isz unse dinstlik 
nent umme juwe f.g. in besünderm und dinstliken 
h zee aver unsz jo unbededinget nicht laten, schall 
Magdeburch und Halverstat etc. unnser tho glike 
‚chtich sin, hopende zodan vorboth nicht flegen 
'reven under unser stad secret dunredages nach 


anno domini etc. XC septimo. 








1030—1031. 1497. 619 


unnser stad secret donreszdages nach Conversionis Pauli apostoli anno 
domini etc. XCVII^. 
Rathmanne und inningeszmeistere 
der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den irluchten hochgeborn fursten unnd heren hern Mag- 
nuse und Daltasarn gebrodern. hertogen tho Meckelenborch, forsten 
tho Wenden, greven etc. 


1497. Januar 96. | | 1031. 


Der Rat der Sudenburg schreibt an den von Magdeburg wegen 
eines gestohlenen Pferdes und bittet um Fürsprache bei den Her- 
zogen ron Mecklenburg. 

Or. Pap. S1. abgelnöckelt. 

Grossherzogl. Geh. und. Haupt- Archiv zu Schwerin. 

Unnsere truntlike willige dinste tovorn, ersamen unnd wollwiszen 
besundern gude frunde. Unnsere gnedigen herren von Megkelborch 
schrifitten von jw an unns behenndet hebben wie vorstannden unn 
wollden unngerne mit unsem bewust vmanndes, die oren gnaden 
unndertannen beschedigen muchte, in unnser stadt Sudennborgk Magte- 
borch husen efite hegen effte unnsern borgern ennige parde mit unserm 
bewust up ein sulkennt tho husen tostaden, sundern na unnser er- 
farunge des pardes tho Hinrick tor Kannen hebben wie von stundt 
unnd sunderlig unnsers genanten herrn voget einen von Nvenbranden- 
borch neven sinen knecht dat part tho besichtigen unnd na Hinrick 
tor Kannen sin anntwordt to horen geschigkt, is sulk perdt to dem 
male vorkofft unnd alse gnannter Hinrick des pardes bekannt, hett 
gedachter unnses gnannten herrn voget mehergnanten Hinricken to 
rechte bestallt unnd dem von Nyennbrandeborch tho ohm rechten 
wollen vorhelpen unnde de rechtes forderunge is von den von Brannde- 
borch wente her vorbleben unnd sodanne gedachter Hinrick, de sulk 
pardt unns unbewust vorkoft unnd tho rechte besethen, sigk ok to 
rechte erbiedet, willen wie dem annforderer des pardes alles rechten 
gernne vorhelpen. Vorsehn unns, unnsere gnedigen herrn von Megkel- 
borch over sulke unnse warhaftige anntwert unnd erbiedunge forder 
jegen jw effte unns etwes vorthonehmen nicht gestaden, dann wat wie 
oren gnaden adder oren gnaden unnderdanen, da mede ore vindt ge- 
sturdt muchte werden, dinstligk sin mogen, were wie alletidt geneygt. 
Bilden sulkes oren gnaden geven torkennen, wollen wie verdinen. 
Geben. dunnerstages. nach Conversionis Pauli anno domini ete. im 
XCVITt6nmn 

Dorgemeyster unnd radtman der 
stadt Sudenborch Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen — borgemevstern, radtmannen unnd inni- 
giszmeistern der alden stadt Magdeboreh —. 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


6. 1032, 


Neustadt schreibt an die Herzöge Magnus und 
h Mecklenburg wegen eines gestohlenen Pferdes. 


Geh, und Haupt- Archiv zu Schwerin. 


dinste tovorn, hochgeboren fursten, gn 

ft van juwen borgeren Nyennbrandenborch cla, 
erszamen rath der alden stadt Magdeborch, unszen 
hesz perdesz halven in uszer stadt by Jacob Schotteler 
nde sake halven herkomen, vorder in mehr worden 
wy deme sulven uszem borgere de sulffte 

leszen. Unns dar upp bericht, dat by y 
hoff gebracht unde he to der sulven tidt nieht in- 
en, so dat om umbewust isz geweszt unde noch 
le dat pert gewant sy, unde eyn weten gehat hedde 
lesz perdesz, node wolde gehuszet unde geheget 
vor uns gantz unschuldich gemaket het, unde erbuth 
em g.h. van Magdeborch, sinen gnaden reden eflte 
to vorantwerden, Biddende derhalven juwen for: 
odichliken uns unde de uszen der umbilliken vor- 








Nr. 1032—1036. 1497. 621 


myt geistlikem gerichtstwanghe vorgenomen und in beswerunge ge- 
bracht langes vor der tidt, ehr Clawes Kroger ein zodans umb vor- 
meynte schult, dher he om nicht gestendich, irstanden hebbe, dher 
thoversicht, ohm nicht avedrechtlik sin schulle; wu dem allesz, szo 
Krogher ohn unbededinget nicht vormeynt tho laten, schullen wy siner 
tho rechte mechtick sin; dheme na, guden frundes, isz unsze fruntlike 
bede, gy Clawesen Kroger gutliken underwiszen, hee sine vormeynthe 
gerechtickeit under Gallen Kosten erstanden avestelle und Gallen gut- 
liken anholden, hee unses burgers willen hebbe vorder moge tho vor- 
miden, wolde denne Krogher Hanszen Juncker wurumme bededingen, 
willen wy om up sin ersoken in frundlikeit effte sluniges rechten vor- 
helpen, willen juk gutwillich hirinne bewisen, vordenen wy umbe juwe 
ersamkeit in flite gerne. Gescreven under unser stad secret am avende 
Purificacionis Marie virginis anno domini XCV1II e 

Rathmann unde innigismeister 

dher alden stad Magdeborch. 

Adresse: Den ersamen  burgermeistern unde rathmann tho 

Czerwist —. 


1497. Februar 1. 1034. 
Abt Matthias von Berge belehnt Thomas Werben zu Magdeburg 
mil 2 Hufen Landes in. Ochtmersleben gegen 12 Shillinge Zins. 


Cop. des Abts Matthias. S. 253. 
Hegest : Holstein, UB. des Klosters Berge. Nr. 823. 


— in vigilia Purificationis Marie virpinis. 


149. Februar 5. 1035. 
Abt Matthias zu Derge bekundet, dass Martin Sommerfeld und 
Antonius Iuter zu Osterweddingen an den Lucernenmacher 
Borchart Block zu Magdeburg 6 Scheffel Weizen jährlich aus 
einer halben Hufe zw Österweddingen für 12 Gulden wieder- 
käuflich verkauft haben. 


Cop. des Abts Matthias S. 252". 
liegest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 824. 


— am sondage na unser lyven frauwen liehtmessen daghe. 


1497. Februar 15. 1036. 
Die Schöffen von Mugdeburg quiltieren das Domkapital über 
72 Gulden Zins. 
Or. Pup. Si. 
St. M. s.r. Erzst. M. LII, Nr. 20°. 
— der mynertall im sovenundnegentigisten jar am mytweken 
nach Invocavit. 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg 


Halberstadt. 1037. 


hist bekundet, dass die vom Hale von Magdeburg 
ne Jurisdiktion auf dem Neuen Markte der des 
nd des Domkapitels nicht hinderlich sein. soll, 


leschüdigt, — Cop. 69 fol. 10. Cop.23 fol. 58. Cop. 13 fol. 56° 
st, M. XXI, Nr. 102. 
8.51 
zu Magdeburg, 
gots gnaden ertzbischof zou Magdeburg, primas in 
strator des stifts zcu Halberstad, 
in Doringen und m 
uns und unser nachkommen ertzbischoffe 
'hdem gye hochgebornen wird : und 
JF thumprobst unser ertzbischoflichen kirchen zeu 
Ludewicus gwardian des barfüssen closter: 
rne fursten zeu Anhalt und grav: : anien 
Andreas Proles der freyen künste ster, der 
und der observanten ordens sancti Augustini 
r nation vicarius, ern Heinrich Löser ritter erk 
ssen unser hofemeister, ern Johannes von Breitten 
doctor und der juristen facaltet zen Liptzk ordi- 








Nr. 1038—1040. 1497. 623 


freyheitten yrer personen, höfen, dinern unnd gutern unschedelichen 
sein sall, unnd wir, unser nachkommen und dye unsern sollen und 
wollen sie bleyben lassen bey allen yren froyheitten, rechten und ge- 
wonheitten, als sie bey unser vorfarn gezceiten und bisher gehabt 
haben unnd sie der wegen und dar innen gnediglichen hanthaben, 
schutzen und vorteydingen vor allermenniglichen ane geverde; unnd 
des zeu urkunde haben wir unser ingesigill vor uns und unser nach- 
kommen ertzbischove zcw Magdeburg an dissen briff lassen hengen, 
der geben ist zcu Halberstad am mitwochen Cathedra Petri nach 
Cristi unsers hern geburd vierzcehnhundert darnach im sybenund- 
neuntzigsten jaren. 
1497. März 8. 1038. 
Abt Matthias zu Derge belehnt Simon Fisker, Vorsteher der Jacobi- 


Kirche, für diese mit 5 Vierteln Landes zu Diesdorf, die der 
Kirche von Murgarethe Schlening geschenkt waren. 


Cop. des .ibts Matthias S. 255. 
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge. Nr. 829 


— am mitweken na Letare. 

1497. März 17. ' 1039. 
Abt. Matthias zu Berge belehnt Caspar. Rode zu Magdeburg mit 
einem Viertel zu OÖsterweddingen, das er von seinem Bruder Hans 
liode für 10 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 


Cop. des Abts Matthias S. 2506. 
liegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.830. 


— am fridage vor Palmarum in der hilligen vasten. 





149. März 1%. 1040. 
Der Rat von Magdeburg teilt dem von Zerbst die Errichtung 
zweier Jahrmärkte mit und bittet um Bekanntmachung dieser 
Nachricht. 

Or. Pap. Druck. Si. Adresse geschrieben. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unssen fruntliken und willigen dynst thuvorn. Erszamen unnd 
vorsichtighen guden frunde We fughen jw gutliken tho weten, dat we 
in unszer stadt twey jarmargkte vorthmer alle jar tho holdende hebben 
upgericht und up tyde, alsze in dem open brieffe, so we jw hvrneven 
thosenden, uthgesath, dem kopmann, hendelern unnd ydermann tho 
beqwemicheit, gedyghe und beteringhe synes handels und nheringe, 
gutliken und fruntliken biddende, dat gv sodhan vorberorden open brieff 
juwen medeborgeren, kopman und hendelern gutwillich willen open- 
baren, vorkundighen und an gewöntliken steden anslaen laten, up dat 
ein szodhans in eins vdermans witschop unnd erfarenheit gelangen 
moghe, und jw hirinnen fruntlyk und gutwillich erzeeighen, alsze 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


lelikem und n tho geschen wolden gedhan 
ins ok tho jw gantz vorsehen, willich dhon werden. 
me juwe erszamicheit alle tyd willich und gerne 
jm fridage na dem sondage Judica der wen 
»dnegentigesten ji 
neistere, rathmanne und innungeszmeistere 

der olden stadt Magdeborgk 


men und vorsiehtigen borgermestern und rath- 


lautender Brief, aber in hochdeutscher Sprache, an 
berg an demselben Tage gerichtet, finde” sich im 
Nr. 14 i 


1041. 


el nimmt Hans. Wernecke aus der Sudenburg als 
in Dio 


96". 


est, deken unde capittel tho Magdborch bekennen 


| brifle vor alsweme, dat wy uns mit dem vorsich- 





Nr, 1041— 1042, 1497. 625 


semmeln edder broth backen eddir dy fulle wichte nicht geven unde 
wy one des eyns eddir twye verwarnen lythen unde sick nicht 
betherde, so mogen wy dat ungeve, wy ermals gescheen, entwey snyden 
unde ome dat wedder senden, dar vore he uns anders to geven vor- 
plichtet seyn schal; he schal uns ock unsse nyejarsmell wy von 
olders behorliken geven unde senden; worde ok uns edder ome in 
dussen jare syn dinst nicht gefellich syn, so schal unser eyn dem 
andern sollikes eyn verndel jars tho vorn vorkundigen unde tho wethen 
dhon unde dusser vorgeschreven dinge alle tho gedechtnisse hebbin wy 
unses capittels ingesigell witliken to rugge an dussen breff drucken 
lathen, dy begeven is anno domini etc. nonagesimo septimo am sonn- 
avende des ersten dages des monden Aprilis. 


1497. April 4. 1042. 


Die Gewandschneider- Innung bezeugt, dasssie von der Wittwe Stuning 
70 Goldgulden erhalten und zum Heiligen-Geist-Ilospital gelegt 
habe, wofür Seelenmessen gehalten werden sollen. 


Or. Perg. Sp. 
St. M. s.r. Stadt Mugdeb. Hospit. S, Annen u. Heil. Geist. Nr. 9. 


Wy Hinrik Rode de junger der wantsnyder meister, Thomas Rode 
ratmann, Werner Emden spysemeister unde wy wantsnyder der olden 
stadt Magdeborch gemeyne bekennen yn dussem open breve, dat wy 
eyndrechliken tho vorforderunge unnde vormerunge des deynstes godes 
des hern entfangen hebben von der ersamen frouwen unnde wedde- 
wesschen der Stunyngesschen seventich goltgulden, die wy denne forder 
yn der arme lude broder unnd sustern des hilligen geistes nuth, 
forderunge unde fromen gewant unnde gekart hebben. Hyr vor vorwille 
wy vor uns unnde vor unse nakamelynge tho ewiger dechtnisse unnde 
tho der ere godes alle wekelynges des dorndages, szo forder neyn ander 
fest dat benymmet, holden unde syngen laten dorch den perner tho 
sunte Annen unnde den deyner dar sulvest, den hofemeister eftte eynen 
andern, die des kerkendeynstes wardet, eyne misse van deme hilligen 
lichnamme unses hern Jhesu Cristi unnd dat sacrament mit eher- 
licheyden tho der sulven misse uppe tho dragende, szo wontlik vs, 
unnde aff, tho troste den szelen, dar de ersame frouwe upgenant des 
vor begerende ys. Hyr vor scholl men geven alle jarlikes uppe 
paschen twe goltgulden deme perner tho sunte Annen, deme deyner 
der kercken dar sulvest uppe des hilligen geistes hove j gulden. 
Dusses forder tho meher wyssentheit hebben wy wantsyder gemeyne 
upgenant dussen breiff befestiget myt des hilligen geistes angehangeden 
ingesigell, gegeven na Cristi gebort unses hern dusent vierhundert ym 
sevenundenegentigistem jare am dage Ambrosii. 


 Geschichtaq. d. Pr. Sacbxen XXVIII. 3. 40 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1043. 


len, Speisemeister des Heiligen Geist-Hospitals, quittiert 
Zerbst über 8 Gulden Zins für das Hospital. 


zu Zerbst, 
na Quasimodogeniti in deme XCVII j 


1044. 


itel erlaubt, dass Jacob Blome auf sein Haus in der 
gegenüber dem Mariendorfe, welches früher Heyne 
»ewohnte, ein Kapital von 100 Gulden aufnimmt. 


67° 


ho domini MCCOCXCVII feria sexta infra 8"? pasce. 


). 1045. 


eister von Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst 


ngstmannes. 








Nr. 10483--1048. 1497. 627 


1497. April 28. 1047. 


Der Offigial der Dompropstei bekennt, dass Heinrich Scherping 
zu Magdeburg den von ihm gestifteten Altar S. Andreae und 
Martini in der Peterskirche auf Bilten des Altarisien Reymharus 
Tegge mit einem Kapital von 400 Gulden, das mit 16 Gulden 
Zins beim Rate von Zerbst angelegt war, bewidinet hat. Der 
Wiederkaufsbrief der Stadt Zerbst für die Brüder Lukas und 
Heinrich Scherping zu Neuhaldensleben von 1476, Montag nach 
S. Thomas, ist eingefügt. 

Gleichzeit. Abschrift, notariell beglaubigt, Pap. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
— im sevenundnegentigesten jhare anı frydage nach dem hilligen 


sondage Cantate. 


1497. Mai 2. 1048. 


Erzbischof Ernst bezeugtl, dass er mit Zustimmung des Dom- 
kapitels an seinen Sekretär Caspar Steinbeck 5 Mark jährlich 
aus den Bierpfennigen zu  Gvross- Salge für 50 Mark wieder- 
käuflich verkauft hat. 

Or. Perg. 2 Sp. 

Rückwärts stebt von zwei späteren Händen: 

Wir Gregorius Werbek, Thomas Mauricii, Eyckardes (?) und Johannes 
Plumkerne, testamentarij ethwan Casparis Steynbeck seliger, bekennen. dass 
der wirdige er Caspar Stutzer cammermeister jegenwerdigen widderkaufs- 
brieff seyns innhalts von uns widdergekauft unnd mit unsern wissen, willen 
und fulbort innhatt. | €C€zu orkund mit meyn Gregory Werbek doctoris 
dechandsz etc. obgnant eygen hantechrifft. bevestiget. 


Und: 


Wir Stephan Hayer cammermeister, Johannes Wichman canonicus, 
Johannes Insell und Henning Lochte, vicarien unszer lieben frawen kirchen 
zw Halberstadt testamentarien etwann ern Casparis Stottzers, bekennen, das 
der wirdig ern Nicolaus Dabinn canonick unszer lieben frawen kirchen zw 
Halberstadt, jegenwertigen widderkawffbrieff seins inhalts von uns widder- 
gekawfft und mith unszerm wisszen, willen und fulborth innehath; zw 
urkund mith meins Steffann Hayers canımermeisters obgnant eygen hanth- 
schrifft befestiget. 


Stadtarchiv zu (ross - Sulze. 
Wir Ernst von |gotes gnaden ertzbisch|of zw Magdeburg, primas 


in Germanien und administrator des stifts zw Halberstad, herzcog zw 
Sachsszen, landgrave [in] Doringen und marggrave zw Meisszen be- 
kennen offintlich mit diesszem brive vor uus und unser nachkomen 
erczbischove zw Magdeburg. nach dem ettwan unsere furfaren ercz- 
bischof Gunther seliges gedechtnisz mit volwort deszmals seins capittels 
Hanszen Wolterstorp burger zw Magdeburg seligen und seinen erben 
funff marg geldes Magdeburgischer wehrung von uusern bierpfennieen 


40* 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


[e von den zcehn margen, die ettwan auch unser 
Albrecht seliger Gottzen von Mettern und seinen 
marg auch Magdeburgischer wehrung vorschrieben 
ingen gestatet uff einen widderkawf uns doran vor- 
u mit wissen, willen unnd volwort unsers capittels 
paren Steinberg unserem secretarien durch seiner 
nemen dinste willen yme, dieweil er lebet, unnd 
seinen testamentarn ader innehabern diszs briefs 
Millen die obgeschrieben funff marg geldes jherlichs 
;gemelten funflzeig marg hewbtsummen zw lószen 
in seinen nuez zw wenden gnediglich vergonst, 
widderkawff vorschrieben haben, reichen, gonnen 
ne die sein lebetage und nach seinem thode seinen 
innehaber diszs briefs, wie obgerurt, zw haben 
genwertiglieh mitt crafft diesz brifs, dieselbigen 
nsere lieben, getrewen burgermeist rathmanne 
tad zeum grosszen Saleze ader wer die vorgnanten 
k ufnympt nu hinfurder dem vorgnanten Casparn 
en testamentarien ader innehaber diszs briefs mit 
ind Mertens tag schirst anzwfahen drittehalbe marg 


lornaeh auch drittehalb marg und alszo furdan alle 








Nr. 1049— 1050. 1497. 629 


an diessen brieff lasszen hengen, der gegeben ist zw Magdeburg nach 
Christi unnsers hern geburth vierzcehnhundert dornach im sieben- 
unndnewnczigsten jare am dinstage nach Walpurgis. 


1497. Mai 11. Dresden. 1049. 


Herzog Georg von Sachsen schreibt an Veit von Wolkenstein die 
Jahrmärkte zu Magdeburg betreffend. 

Or. Perg. 

Germanisches Museum zu Nürnberg. 

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 1876 S. 47. 


Georg von gots gnaden hertzog zu Sachssen, landgraff in Duringen 
unnd marggraff zu Meyssen. Unnsern grus zuvor, edler lieber be- 
sonnder, uns wirdet furgetragen, wie das der rath der alden stat 
Magdeburgk furgenommen mit bewillung unnsers lieben herren und 
vettern des ertzbischofs von Magdeburgk etc. in derselbigen irer stat 
des jars zwene jarmerckte auffzurichten unnd zu halten, dodurch unns 
an unnsern zcöllen unnd gleyten, auch unnser stat Leiptzk unnd 
andern unnsern landen unnd leuten merglicher abbruch unnd schaden 
erwechst, als euch gegenwertiger unnser diener unnd lieber getrewer 
Cuntz Kräll des weytter underrichtung thun wirdet, gutlich begernde, 
ine des von unnsern wegen gutlich zu hóren, unnd so wir uns dann 
vorınuten, das sich die gemelten von Magdeburgk umb bestettigung 
angezceigter zcweyer jarmarckte bey Romischer koniglicher maiestat 
bearbeyten werden, ist unnser gütlich begere, ir wöllet bey koniglicher 
maiestat, als ir zu thun wol wist, fleyssig furdern helffen, domit 
solehe aufrichtung angezceigter jarmerckte furkomen und nicht be- 
stettigt noch zugelassen werden, auff das unns, unnsern landen und 
leuten noch einicherley widerwille darauss erwachssen dorffe, und 
euch hirinne gutwillig unnd furderlich erzceigen, als wir unns zu 
euch vorsehen zu thun geneigt sein werdet. Des wollen wir je in 
allem guten gnediglich umb euch beschulden. Geben zu Dresden am 
dornstag nach Exaudi anno etc. XCVII. 


Adresse: Dem edeln unnserm lieben besondern herren Veiten 
frevherren von Wolkenstein, Romischer koniglicher maiestat marschalk 
unnd oberstem veldhouptman etc. 


1497. Mai 11. MEM 1050. 


Abt Matthias zu Berge bekundet, dass Hans Ansorge zu Magde- 
bury einen halben Wispel Weizen an die Vikare der Petrikirche 
für 20 Gulden versetzt hat. 


Cop. des Abts Matthias $.258Y. 
Hegest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. S35. 


— am donnerstage vor den heiligen pingesten. ' 


rkundenbueh der Stadt Magdeburg, 


1051. 
bekundet, dass Anna Brockmann 
pinem Hause bei der Jacobi-Kirche dieser tes 
^ Stiftung vermacht hat, wonach jährlich ein Gulden 
heister gezahlt werden soll, so lange der Zins nicht 
st. 
Jahrh.) 
r Jaeobi- Kirche 
zu. Magdeburg 
e, olden Ludeken Kellres szeliger nagelaten n 
open breve vor alszweme, de ohn sehen, horen 
k hebbe thogestadet unde myt mynen willen und 
dat szodann fyne ferdingk tynszes, den Hans 
or an synem husze belegen by sunte Jacob by 
egest vorkofft up eynen wedderkop der dogetszamen 
cken Brockmans elicke huszfrowe, na lude ores 
itwysende und inholt, den myn vader olde Ludecke 
even hefft, myt verdehalve fyne marck sulvers 
lach tho rec tynsetyd up paschen, dede ein 
t, e res he. wil, unschedelich meynen lehne 


Tomas Kelre alle jar up paschen ock darane hebbe, 








Nr. 1053— 1054. 1497. 631 


1497. Juli 11. 1053. 


Heinrich Bornemann bittet den Rat von Magdeburg gegen ihm den 
Studtschreiber von Zerbst zu schülgen, der ihm seine auf dem Hause 
Katharina Nortstedes in der Neustadt stehenden Forderungen 
vorenthielt. 
Or. Pap. &. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— Magdeborch am dinszdage na Kiliani et sociorum cius anno etc. 
XCVII. 
Das Antwortschreiben des Rates von Zerbst ist undatiert; er erklärt, 
es auf eine gerichtliche Entscheidung ankommen lassen zu wollen. 


1497. Juli 11. 1054. 


Heinrich Bornemann beklagt sich beim Rute von Magdeburg über 
den Zerbster Stadischreiber, der ihn in seinem Rechte un einem 
Hause in der Neustadt beeintráchtigte. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


Mvnen underdanigen und gantz gehorsamen willigen denst thovorn. 
Ersamen und wiszen gunstigen hern. Alsz ehrmalsz myne clagescriffte 
van wegen der olden Nortstedischen huses in der nien stadt golegen 
an juwe ersamheyde gelanget isz, dat denn de stadtscriver tho Scerwst 
erstanden und my daran de beteringe und XXI Rinsche gulden van 
Katrinen Nortsteden vederliken erve daran unerclaget myt andern 
darinne vorsloten und unvorsloten geboret und up de schult hundert 
und twintich schock grossen betalet und vorder up myne glike geboth 
und beredinge twusschen des ersamen rades von Czerwst geschickeden 
und my vor den ersamen juwen vorfaren geschen my to vorscriven 
ghebeden hebbe, dem denne dorch juwe ersamheyde also geschen, des 
ik my hochliken tygen evnen erbarn radt bedancke, doch keyne anth- 
wort villichte umme verachtynge willen myner person, so my to ent- 
boden, men hebbe mit my nichts tho dhonde, myt andern des stadscrivers 
uppigen worden. dat ik Diszkow nicht ensye, hebben erlangen moghen, 
ersamen wiszen hern, hebben de ersamen juwe vorfaren evn guth weten, 
wy de dinghe vorhandelt, inbsundern den slotel des huszes by den 
ersamen Tilen Schulten borgermeister in der nien stadt tho leggen, und 
so koplude effte imandes dat to moden komen worden, dat denne zodhan 
slotell myt beleninge beyder parte scholde gehalt vorkofft effte vormedet 
werden und hinder mynen rugghen nichts geschen etc. dem denne 
also nicht nagekomen, sundern de slotell alleyne dorch gnanten stad- 
seviver van Czerwst gefordert, dat husz my in rugge vormedet, de slote 
van den besloten kamern, darinne dat myne gewest und ik de slotel 
hadde, myt sulffs gewalt geopent und villichte mehrendell vorbracht, 
wu billick dar by gefaren hebben, juwe ersamheyde to vormercken. 


/rkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


richtskost benemliken LXXXV, schock grossen 
wat anders dar by vorhandelt isz, stelle ik to eyns 
igen erkentnisse, ik hebbe my ok mit richtern, 
h rechtvorstendigen befraget, mogen sick der voi 
wundern; wu dem, ersamen wiszen hern, isz myn 
yde willen my nochmalsz tygen gnanten 
stigen vorscriven, zee bmelten ohren stadtscriver 
myt my gutliken entscheden late und in sinem 
len worden, de ik om wol nha bringen mach, keyne 
dar mit ik tho anderm vorclagen an hern und 
necht tho bekrefftigunge mynes rechten, dat ik und 
ok juwe ersamheyde myner dar tho to glike ere 
| sin schullen, nicht vororsacht werde, des ik sust 
jlde, juck gutwillich tygen juwen armen dene; 
ordene ik myt stedlikem denstliken flite umme 
illichlich gerne. Ge: en to Magdeborch am 
i et sociorum eius anno etc. XCVII. 


J. E. willige dener Hinnrik Borneman. 


amen wiszen hern borgermeister, radmanne und 


alden stadt Magdebore 








Nr. 1055 — 1060. 1497. - 633 


1497. September 27. 1057. 


Peter Lindow in der Neustadt verkauft den Domvikaren Anton 
Grabow, Heinrich Coci, Matthias Wulsleger und Henning 
Husclitte 6 Gulden jährlichen Zinses von den 24 Gulden, welche 
ihm der Bischof Arnold von Brandenburg und das Domkapitel 
daselbst aus den Dörfern Tremmen, Smerteke, Muteelitz und 
Gasselitz verkauft hatte, wiederkäuflich für 100 Gulden. 

Cop. 51 fol. 199. 


— dusent vierhundert darna in dem sovenundenegentsten jare am 


dare Cosme Damyani. 


1497. Oktober 7. 1058. 


Heinrich Bornemann, welcher einige Bürger von Zerbst zur Ent- 
scheidung einer Schuldklage vor die Schöffen zu Magdeburg citiert 
hatte, aber wegen Herrendienstes abwesend war, so dass die 
Zerbster unverrichteter Sache abziehen mussten, bittet deshalb den 
Rat von Zerbst um Entschuldigung und lude zu einer neuen 
Verhandlung vor den Schöffen ein. 

Or. Pap. St. abgesprungen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am sonnavende nach Francisci anno domini etc. XCVYII". 


1497. Oktober 23. — — 1059. 


Benedict. von Schenen zu Magdeburg schreibt dem Rute von 
Zerbst, welcher die Abstellung des gegen Hans Grasehop erhobenen 
l'rozesses wegen  Nichtzahlung von 6 Gulden Zinsen bei dem 
Richter Rigmann Rigkman beantragt hatte, dass er den Prozess 
zwar zurückgenommen, dass aber Grasehop gleichwohl die Zahlung 
verweigert habe. Er bittet den Rat, dieser möge Grasehop zur 
schleunigen Zahlung anhalten. — Eine Abschrift des Kontrakts 
zwischen Schenen und Grasehop vom 4. Mai 1496 liegt bei. 

Or. Pap. Si. abgebröckelt. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am montage Severini anno domini etc. XCVII'*. 


1497. Oktober 8. . 1060. 


Abt Matthias zu Berge bekundet, dass Gese, Cluus Vesemunns 
Wittwe in der Neustadt, an Hans Hoppe zu Diesdorf' 8 Scheffel 
Weizen jährlich aus 2 Hufen zu Diesdorf für 23 Gulden wieder- 
käuflich verkauft hat. 
Derselbe belehnt: 

1. Thomas Woldike mit einem Hause auf dem (Geseken Thie in 
der. Neustadt, das er für 70 Schock Groschen gekauft hat, gegen 
4 Schillinge Zins; 


rkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Lor ysels mit. einem Hause’ aui novel in 
elegen. 
Matthias . 260 


is et Jude. 


0. 1061. 
ew Berge belchnt Jacob Teyge mit 2 Häusern auf 
1 S. Johannis Pfarre, vom denen er das eine, ein 
Peter Langepeter, das andere von den Kindern 
burgs gekauft hat. 
Matthias 8.261 

Klosters Berge Nr. 510, 


monis et Jude. 


les zu Magdeburg verklagt Statz Rudeloff beim 
t, dass er ihr den leidischen Rock und die Schaube 


kommen lässt, die er ihr dafür versprochen hatte, 
sündlichen Willens pflegte, 








Nr. 1061—1067. 1497— 1498, 635 


ander vorscrivinge in unnser beholdinge unnde gemaken, dar tho vele 
unnses rates lede maten, de oyndeils nicht inheymesch, slotel hebben, 
vorwart sein, mogen wy szo ilende dar by nicht komen, szo balde de 
aver inheymisch sin werden, willen wy unnss darinne beflitigen 
unnde genanten Peter Kottzen- upp syn ansoken unnse meyninge 
entdecken, wanne juwen furstliken gnaden willefarich tho sinde 
unnde annheme dinste tho ertzegen, sint wy gantz willich. Gescreven 
under unnszer stadt secret dinstdages nha Fabiani unnde Sebastiani 
martirum anno domini etc. XC octavo. 


Rathmanne und inningesmeister 
dher alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Dem hochgeboren fursten unnde herren herren Phylipps 
fursten tho Anhalt etc. 


1495. Januar 30. 1065. 


Das Kloster Berge verschreibt Gerhard Varn, Allaristen des Altars 
der heil. Dreifaltigkeit zweiter Fundation in der Kirche S. Petri, 
S Gulden wiederkäuflich für 200 Gulden. 

Or. F'erg. Sp. 

St. M. s. r. Kl. Berg. Stiftung Nr. 105. 

Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 844. 


— des dinsdages nach Conversionis Pauli des hilligen apostels. 


1498. Februar 3. 1066. 
Hans Rode zu Magdeburg belehnt Dietrich Hovet, Altaristen in 
der Kirche S. Agnes, mit 2 Stücken Landes zu Llarsdorf. 

Or. Pap. St. 
St. M. s.r. ÁAgneskloster Nr. 131. 
— veyrteynhundert jar darna in deme achteundeneghentichsten 
jare des sonnavendes up sunte Blasies dach des hilghen biscoppes unde 
ruartelers. 


1495. Februar 3. Calbe. 106*. 


llans Kotze verkauft mit Zustimmung des Ergbischofs 6 Gulden 
jährlich aus 38 Murk jährlichen Zinses aus der Münze in Halle 
‚wiederkäuflich für 100 Gulden an den Pfarrer, Alteste und 
Prokuratoren der Johunnis- Kirche. 

Cop 69 fol. 36 v. 

5t. M. 

Hegest : v. Mülverstedt, Urk.- Heg. der Herren v. Kotze S. 230. 


— Actum Calvis sabbato Dlasii episcopi anno etc. XCVIIH. 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1068. 


lel gestattet, dass Lorenz Bodeker, Bürger der Suden- 
Haus in der Mühlenstrasse in der Sudenburg, 
Hans Lehne bewohnte, 100 Gulden Kapital auf- 


lomini MCCCCXCVIN feria 4" post dominicam 


1069. 
zu Berge, belehnt Adelgunde, Ciriacus Bernds 
einem Haus hinter dem Kleiderhofe. zur wei 
welches ihr Mann von Henning Garbreter gekauft 
Schillinge Zins. 
Matihias S. 264. 
in, UB. des Kl jc Nr. 846. 


rdrudis. 








Nr. 1068 —1075. 1498. 687 


1498. Mai 2. Magdeburg. 1072. 


Erzbischof Ernst gestattet seinem Sekrelär Caspar Steinbeg, drei 
Mark jährlichen Zinses aus Calbe, welche Ersbischof Friedrich an 
Peter von der Dolle, Bürger zu Magdeburg, für 30 Mark, und 
7 Mark ebendaher, welche er für 70 Mark an Cone Wittekopf 
wiederkäuflich verkauft hatteund welche letgtern nun als Erbgut seiner 
Ehefrau an Cone Rode gekommen waren, abzulösen und selbst zu 
kaufen. 

Cop. 69 fol. 111. 

St. M. 


— Magdeburg — vierzcehnhundert dornach im achtundnewtzigsten 
jare am mittewochen nach Walpurgis. 


1498. Mai 7. 1073. 
Das Domkapitel verkauft an Matthaeus Belitz und seine Frau 
Anna 12 Gulden Leibrente für 150 Gulden. 


Cop. 102 fol. 98". 
St. M. 


— dusent virhundert darnach im achtundenegentigisten jare am 
mandage na dem sondage Jubilate. 


— ——o—-—- s. — 


1498. Mai *. 1074. 
Der Hat von Barby verkauft an Cone Kroger zu Magdeburg fünf 
(Gulden jährlich wiederkäuflich für 100 Grulden. 

Cop. 102 fo! 495" 
St. M. 
— vierzcehnhundert darnach im achundnugenzcenten jhare am 
mandaghe nach dem hilgen sontage Jubilate. 
Am 9. Märg 1513 schenken die Testamentarien Cone Krogers 
diesen Zins dem Domkapitel. 


1498. Mai 13. 1075. 


Matthias, Abt zu Berge, belehnt Thomas Salomon, Bürger zu 
Magdeburg, und seinen Bruder Jacob mit einer Hufe Landes auf 
Hallingesdorfer Felde. 

Cop. des Abts Matthias S. 290. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 854, 


- am sontage Cantate. 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1076, 

jernoster verkauft von seinem Hause auf der kleinen 
dem Pfarrer Heydeke Heydeckens und den Altaristen 
kirche, die zu der Memorie Hans Müllers gehören, 
Iden jährlich wiederkäuflich für 20 Gulden, 


n 1548, 
ler Ulrichskirche S. 28. 


‚dert jar darna im achteundnegentigisten jaream donner- 


1077. 
heklagt sich auf dem Hunselage su. Bremen über den 
jachsen, 

III. Abth. 4, $ 188 

iken hebben geclaget de radessendeboden van 
(de her hertoge van Sassen ere coplude unde borgere 
le baven ere rechtesvorbedinge beschediget hebben 
de ersame radt tho Lubeke in deme besten willen 
Ihe fruntliken handell mit denjennen des to donde 
n to besokende. 








Nr. 1076-1082. 1498. 639 


1498. Juni 20. 1079. 


Abt Matthias zu Berge belehnt Hans Steinseizer für die Kirche 
S. Michaelis mit einem Viertel Landes auf Korlinger Mark, welches 
Georg Allenstein der Kirche für 5 Gulden verpfändet hat. 


Cop. des Abts Matthias S. 270. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 857. 


— am mitwochen nach Viti. 


1498. Juni 25. 1080. 


Abt Matthias zu Berge belehnt Drewes Jacoff in der Sudenburg 
mit einer halben Hufe und einem Viertel Landes in Klein- 
Ottersleben. 

Cop. des Abts Matthias S. 267. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 858, 


— am montage nach Johannis Baptiste des hilligen tawffers. 


1498. Juni 26. u 1081. 


Abt Matthias zu Berge belehnt Cone Krüger zu Magdeburg mit 
12 Morgen am Hohen Wege zu sStemmern, 12 Morgen auf 
Billingsdorfer Mark im Winterfelde, 12 Morgen uf vesterlinge 
in der brack, 12 Morgen in der kamern und einem halben Morgen 
uff nordelinge gegen zusammen 12 Schilinge Zins. Diese Acker 
hatte zuvor Matthias Hesse zu Sülldorf in Lehen und hatte sie 
an Cone Krüger gegen 15 Scheffel Weizen jährlich wiederkäuflich 
für 20 Gulden verkauft. 

Cop. des Abts Matthias S. 271. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 859. 


— dinstag nach Johannis Baptiste. 


1498. Juni 30. 1082. 


Abt Matthias zu Berge belehnt Albrecht Wichmann zu Magdeburg 
mit einer Mühle zu Bahrendorf und der Hälfte der Rauchhühner 
daselbst. 


Cop. des Abts Matthias S.271Y. 
lieqgest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 860. 


— sunabendt nach Petri und Pauli der heiligen apostelen. 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Magdeburg. 1083. 


|lagdeburg veröffentlicht das auf 10 Jahre geschlossene 
mit Herzog Heinrich dem Älteren von Braun- 


schrift im Copialb. He Heinrichs d. Älteren fol, 
Wolfenbüttel 


, rathmanne, innigeszmester und gantze gemeyne 
deborch bekennen openbar vor uns, unse nakomen 
hn sehen, horen edder leszen, dat wy uns mit dem 
»rnen fursten und heren, hern Hinricke dem eldern 
igk und Luneborch teyn jar lanck voreniget und 

h inholde und vormeidinge siner furstliken 
uns derwegen vorsegelt gegeven und luth von 
Iso, wu hijr na folge 
or elter von gots gnaden hertzog zuw Brunsw: 
lennen uffentliken mit dussen brive vor uns, un 
h, die ohn sehn, horen ader leszen, das wir mith 
eyflem rathe unser prelaten, manne und stette der 
mit dem ersamen und vorsichtigen burgermestern, 
szmestern und burgern gemeyne der alden stadt 








Nr. 1083. 1498. 641 


reuther und knechte lenger wen dre monat behalden, sullen wir ohn 
vorgunnen, doch dasz sie derhalven den reuthern und knechten willen 
machen, und unser furstenthum und lande sollen ohn alle wege zw 
ohrem behuff und notroft uffen stehen desgelichen ohre stadt wedder- 
umme uns nach aller notrofft, wij vurberort were; es aber sache, das 
vorbemelten von Magdeburch mith herescrafft gewaltiglichen uberzcogen 
und belegert wern, und wie eft das geschege in zceit dusser vortracht 
und sie uns als in irer hogesten noidt ersuchen und anlangen wurden, 
so wollen wir sie mith landen und leuthen nicht vorlaissen, sundern 
ine nach unszern hogesten vormogen sie zw entsetten und zu vorloissen 
zw hulffe kommen, und bewilligen uns das zw thun uf unser kost 
unser ebenthur, esz sie gefengnisse ader schade und derhalben, ap 
sich dasz also begebe, die von Magdeburch nicht zw betedingen ader 
anzwsprechen, und wo wir also die von Magdeburg irer beswerunge 
entledigen, sie erlosen, ire stadt uften, frien ausgangk und ingangk 
machen wurden, in welchen wegen daesz geschege und mit welchem 
vornehmen wir das thun wurden, so sullen sie uns zcehentausent 
gulden vorpflicht und schuldich sein zw bezcalen und sust von uns 
aller ansprake entlediget sein und das uns, ap der almechtige vorhulfe, 
der gewinst und alles, was wir in sulchen thun eruberen wurden, 
alleine zwssche und unser bleibe, der von Magdeburg einrede hirinne 
uszgeslossen. Und ap wir vupgenante hertzoge Heinrich auch durch 
ymands in unserm furstentumb Brunswick beangest ader beschediget 
und vil gedachte von Magdeburg mith sampt unsern herren und ohmen 
von Brandenborch etc. ader einen andern fursten, ap sein liebe todes- 
halben abeginge, dasz godt abewende nach seinem willen, ader wir den 
sust, alse wir macht haben, usz unser notrofft ernennen wurden, zw- 
gelich und rechte mechtich, wan dan sulche unse erbeitunge dorch an- 
langen der von Magdeburgk von unserm kegenteil nicht angenohmen, 
so sullen sie uns auch mit so vele reutern und knechte soldes, alse 
vor iglichen zwen gulden einen monat angezceigte zceit in aller maisse, 
wij wir inen eilende ane seumen und uff das forderlichste in unser 
behausunge schicken, da von wir so vil knechte vorsolden und nicht 
forder denn in unserm furstentumb Brunswigk mogen gebrauchen, 
wurden aber unser irrunge ehr die drie monath vorloffen, vortragen, 
was wir denne an den reutern und knechten fuglicher weisze gehaben 
und vorminderunge des soldes erlangen mogen, sal den von Magde- 
burch zu gute komen, wurden wir aber in unserm furstentumb be- 
legert und mit herescrafft uberzcogen, wij offt und wan das in zceit 
sollicher vortracht geschege und wir in solchen unsern noten alle wege 
mith erbetunge und forme, wij oben uszgesatzt, sy anruffen wurden, 
so sollen sie uns von stundt und ane seumen mit zcehen thusent 
rinsch gulden zw hulffe komen, die in unser behausunge schicken, 
darmith wir uns in solcher noidentsatzen und hilff erlangen mogen, 
und wo die stadt Magdeburch und ore diner dazcu bestimpt in sotaner 
zceit beswert und bedrangt worden, das inen die strassen niddergelecht, 
Geschlehtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 41 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


hindert und vorboten worden, alsdanne wollen und 
's furstentumbs strassen offnen und offen halten, zw und 
igetreide und allerleye ander ware, wesz inen noit 
brhindert und an alle sperrunge vorgunnen, zwstaten 
n, sie, ire borger und die iren darzw beschutzen, 
tedingen und inen wij obberurt behulffen sein, und 
1 Magdeburch sollen auch in obgedachter schutzzceit 
fu tumb Brunswigk nicht bevehdet noch be- 
^ beschediger, viande und echterer durch uns ader 
hauset noch geheget werden, noch jennigerleye vor- 
aissen, und ob sie ire beschediger, vihande ader 
n furstenthume ankemen, daruber sal ynen un- 
ten vorhulften werden; wir wollen und sollen auc 
tzzceit die von Magdeborch, ire borger und guter 
andeln in unserm furstentumb gegen iderman die 
h thun lassen, sollen und willen vor unrechter ge- 
vorhinderunge gelech unsern untersassen und ire 
hanthaben und vortedingen allen behelff und geverde 
|;geslossen. ?s sollen und wollen auch die von 
it dusser vortracht widder uns und unser fursten- 


| uffenbar nicht thun noch vorhelffen, sundern sich 








Nr. 1088— 1084. 1498. 643 


dusse zcehin jar der schutzzceit sich endigen und vorloffen, alsdanne 
sall disse unser vorschreibunge nach irem inhalt machtlosz sein und 
bleiben und die von Magdeburch sollen und wollen uns alsdan disse 
unser vorschribunge widder ubirantwurten ane geverde. Zu merer 
orkunde und waren bekantnisse haben wir unser ingesegel wissentlichen 
und mith wolbedachtem raithe an dussen breff hengen lassen, der 
gegeben ist zu Magdeburch na Cristi unsers hern gebort vierzcehin- 
hundert und in dem achtundneuhnzcigesten jare am midmochen und 
tage Vincula Petri des heiligen apostels. 

Und dat wij borgermester, rathmanne, innigesmester und gantze 
gemeyne der olden stadt Magdeborch obgedacht sodane upgerorde vor- 
dracht in allen und iglichen stucken und artikeln stede, vaste und un- 
vorruckt holden schullen und willen, so haben wij seinen furstliken 
gnaden dussen unsen breff in warer bekantnisse gegeven, doch also 
wan die teyn jar umme sein und wan wie upgedachten fursten sine 
vorschrivunge, alse de inheldet, wedder antwurden schullen und 
willen, alsdan schal und will uns sein furtslike gnade ock dusse unse 
vorschrivunge wedderrecken und to unsen handen overantwurden 
lathen, und to merer sekericheyd so haben wij dussen unsen breff mit 
unser stadt groten angehangen ingesegel vorsegelt. Gegeven na Christi 
unses heren gebort verteynhundert jar darnach im achteundnegentigesten 
jare am midweken und dage Vincula Petri des hilligen apostels. 


1498. August 23. Freiburg im Breisgau. 1084. 


Kaiser Maximilian fordert die Magdeburger auf, dem Erzbischof 
Ernst als ihrem Herrn. gehorsam gu sein. 

Cop. 1" fol. 95. 

St.M, 

Wir Maximalian von gots gnaden romische konningk, zcu allen 
zeiten meher des richs, zcu Ungeren, Dalmacien etc. entbyten den 
ersanıen unseren und des reychs lyben getruwen burgermeyster und 
radt der stadt Magdeburgk unser gnad und alles gudt. Ersamen lyben 
getruwen, uns hat der erwerdig Ernst ertzbischoff zcu Magdeburgk und 
administrator des stiftts Halberstad furbracht, wy woll yr ime und dem 
synen stiffte berurten Magd. alls ewirn rechten herschafft on mittell 
underworffen und zcugehorigk und des halben gehorsam zcu bewisen 
schuldigk, ir auch dem nach von syner forfedderen ertzbischoffen und 
ime, wye sich gehoret, nottdorfitiklich beschutzt und beschermt worden 
syndt, szollet auch doch dar ober usz ewern selbst eygen vornehmen 
ane alle redlich ursaken mutwilliclich ezeydt her gegen im und dem 
selbven synen stiffte Magdburg widderwertigk gehalten und alls im 
globlich anlangt, vetzo yn kurtz vorschynen tagen zcu besterkung sol- 
licher ewer frewenlichen ungehorsam in des hochgeborn Heinrichen 
des eltern hertzogen zcu Brunswick und Lüneborch unser lyben ohmen 
und fursten schutz, scherm, vorspruch adder houbtmanschafft widder im 

41* 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


begeben haben und damyt usz seynem horszam zeu 
or herrschafft czu underwerffen vormeynen, das auch 
, damyt ir im und dem selbyen synem stifit vor- 
eburt noch ime leydelich sey, und uns daruff demo- 
unde gebeten, ime hyr yn myt unser konnichliger 
^u erseheynen. Wann nu solks handelung, szo ferre 
aszen bestehen, unloblich were und uns zeu vor- 
in dem heyligen reyche zcu gestaten nieht 

, demnach entpfelen wir euch by vormydung 

[chs swere ungnad und strafle und darezu vorlieszung 
k mark lotiges goldes uns halb zu unszer und des 
den andern halben teyll dem egnanten unserfursten 
nd seynem stifit unabeleszlich zu beczalen von 
klicher macht ernstlich gebeythen und willen, das 
urten schutz, scherm, vorsprach odir hobtmanschafft 
widderumb entslacht und mussziget und ezu dem 

rsten von Magdburg, synen nachkomen und dem 
burg als ewerer herschafft haltet und doyn gehorsam, 
derthenigk seydt und hyr in nicht anders bewyszet, 
dt werde deshalben kegen euch vorezunehmen, das 
komen mochte, darin wir als dann den gnanten von 


zer gehorszamen fursten den myt szynen regalien 








Nr. 1085—1087. 1498. 645 


geczimt etc. ut supra in alia littera mutatis mutandis -- Wan nu solchs 
handelung, wo die obberurten maszen geburcht worde, uns nicht un- 
billich befrondt und eyn yeder regirer, szo er underthan hatt, swere 
und erschreklich were und dich noch den egemelten von der stad 
Magdburg nicht geczymt, demnach entpfelen wir dynen lyeb von 
Romischer konningklicher macht by vormydung unszer und des reychs 
ungnade und straff und darczu vorleyszunge eyner pene nemlich 
czwentzik margk lotiges goldes uns halb yn unser kamer etc. ut supra, 
ernstlich gebyten unde wolden, das du dich dye selbyen burgermeyster, 
radt und burger zcu Magdburg hynfur widder den ergnanten unsern 
fursten von Magdburgk czu schutzen und czu schermen entslehst und 
uszerst, und da myt an den selbyen unszern fursten von Magdburgk 
und synen styfft Magdburgk als ir herschafft wyszen und den gehorsam 
und unterthenikeit lasszest und sye dawidder noch bestarckst adir 
andern underthanen ursachen gibst, sich widder ir pflicht gegen iren 
herrschafften uffezuwirffen adder zu setzen, als byllich beschydt, dar- 
durch des halben myt wytem handelung nodt werde. Daran thut deyn 
lybe unser ernstlich meynung und gefalle. Datum ut supra. 
Ad mandatum domini regis proprium. 


1498. August 24. Magdeburg. 1086. 


Heinrich Alemann ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung der 
seit Pfingsten rückständigen 25 Gulden und jetzt fälligen 20 Gulden 
Zins, da er sie seinen Söhnen Heinrich und Martin gegeben 
habe. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zw Zerbst. 


— Magdeborch in sunte Bertolmeus dage anno LXXXXVIII. 


1498. September 1. 1087. 


Der Rut von Magdeburg macht dem vun Zerbst Mitteilung über 
den scharfen Richter. 

Or. Perg. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst thovorn. Ersamen besundern guden 
frundes. Wy geven jwen erszamheiden gutliken tho erkennen, dath 
wy Wilhelm Sprengel izt unszen scharpen richter, die wile he zodans 
wesens syn wil, in unsen denst genomen hebben, gift uns under anderen 
tho erkennen mith fruntlicker bede ohn tygen jwe erszamheide tho 
vorschrivende und tho vorwitlickende, dath he jwen erszamheiden, die 
wile he also in unsem denste und szo man siner bedorfende is, dath 
stucke umme eynen gulden und nicht hocher richten wil, geven wy 
Juck in allem besten tho erkennen, dar mith jwe erszamheide sick darna 
hebben tho richten und mit keynem andern boffen beladen dorfen, wur 


rkundenbuch der Stadt Magdeburg 


n tho willen und denste weszen moghen, 
antwert by jegenwerdiger unszes deners 
h under ^m secreth sonnavendes Egidij abbatis 
"VII 
Rathmann und innigismei 
der alden stadt Magdeborch. 
rsamen borgermeister und rathmann tho Czerwezt — 


"r 4. 


zu Berge, belehnt Bartholomaeus Berndes mil einem 
ler dem Kleiderhof. veissen Lilie genannt, gegen 
Vins. 


Matthias S. 2 
tein, UB. d 


pid 


1. 1089. 


laubigung einer Vereidigung eines Unterküsters am 








Nr. 1088— 1090. 1498. 647 


gulden, dar de sulfitige Jacob Schath vor gekoft hefft eyn husz van 
Mathias Bruwer tho behofe der schepheren altaristen effte capellan, dat 
den gegyftiget is den vorbenomden vorstenderen in der stat ghyfftboke 
des sonnavendes vor der bervoten kerckmissen vor Jubilate in den jare 
na lude datum dussen briefes unde is ludende alsus: Mathias Bruwer 
gaff den vorstenderen sancti Nicolai bruderscap tho .sancti Nicolai altare 
in sancte Peters parrekerken geleghen den, de de nw unde in tyden 
syn, eyn husz unde hoff in der Vornerischen straten by Bertrames des 
kokes husz gelegen vry eygen unde we sick des huses gebrucket unde 
hefit, de schall dem rade dat vorschoten unde dar van dem rade alle 
der stat rechtigheit van don unde geven sunder geverde etc. unde kopp 
gescheyn is tovorn als men schreff MCCCC in dem LXXXVIII jare na 
lude des instruments dar over gemacket unde dat husz schal bliven to 
ewigen tyden by dem altare unde de altariste schal keyne macht hebben, 
dat husz to verkopende effte tho verbutende sunder vullbort der 
schephern; und weret sake, dat de altariste dat husz wolde verkopen 
effte verbuten, so en scal he vorder keyne macht hebben eyn ander 
husz to kopen edder to butende, wann alleyne in sancte Peters parre, 
ock scholen om de schepheren vorder nicht macht geven, up dat de 
wonunge blive by dem altare na willen Jacob Schatten des gevers. 
Item davor schall de altariste. holden alle jar twe ewige gedechtnisse 
biddende vor Jacob Schatten und syner olderen szelen unde vor alle 
de, dar sodan almussen van herkommen; item eyne sodan memorien 
schal helpen die perre tho sancte Peter vorderen, dat ze yo geholden 
werden, unde dar scholen tho gaen so vele prestere, alse to eyne 
memorien, de dar geholden werden in de quatuor tempere, de de 
schepheren horen, unde denn schal de perre eyschen twe altaristen, de 
ome gud duncken, unde denn des avendes singen eyne vigilien unde 
des morgends eyne selemisse vor sancte Nicolaus altar tho biddende 
vor de, dar sodann allmussen van herkommen, unde alle, de uth der 
broderscap sancte Nicolai vorstorven synt, de erste memorie schal 
gescheyn anı andern dage negest der hilligen drevoldicheyt dage na 
pinxsten, deandere schall syn negest dem dage sancte Elisabeth. Item 
weret sake, dat de altariste den altar nicht sulvest vorhegede, so schal 
he des husses nicht mechtig syn noch syne officiante edder nemand 
van syner wegen sick des husses underwynnen, sunder de schepheren 
scholen ed hebben in orer macht na willen Jacob Schatten des gevers 
tho vermeydende unde darvor laten holden de memorien, alse vorberuret 
is, unde wes dar overich were, dat scholen de schepheren keren to 
behofe des husses, unde wenn de altariste wedder wil in dat husz unde 
den altare sulvest vorhegen nach lude der fundacien, des scholen 
ome de schepheren gunnen. Item weret sacke, dat de altariste nicht 
wolde laten holden de memorien, wenn he dat husz sulvest bewonet, 
so scholen on de schepheren myt hulpe des perrers dar tho holden, 
das sodane memorien geholden werden, unde de schepheren wille dar 
tho don lichte uppe dem tept by sancti Nicolawes altar gebredet na 


Jrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ken unde denn dem perrer geven 17 pennige unde 
altaristen III pennige na gemeyner wonheit der kercke 
ineven dem kustere II pennige, eynen yuwelycken 
Item weret seke, dat eyn unwill entstunde van 
dat god afkere, twischen den schepheren und ore 
^ woninge von ne parte worde gebrucket, so wille 
n om beyden syden to den memorien, wente so lange 
th wedder werdet affgewant. Item des vorder to 
unde bekenntnisse hebben eyndrechtlycken de 
n altaristen eyn ydermann syn insegel laten hengen 
brief, der schepheren insegel van orer aller wegen 
d Ratger in den tyden saneti Nicolawes altaristen 
yne nakomelinge so stede unde vast to holdende, 
na godes ghebort MCCCC. darna in dem XCVIII jare 
dusend junckfrauwen. 


hr 20. 1091. 


nd die Schöffen von Gross-Salze bezeugen, dass von 
im Jahre 1335 geschehene Schenkung von Solgütern 


. Petri et Fauli in ihr Fredebuch eingetragen ist, 








Nr. 1091—1093. 1498—1499. 649 


1498. 1092. 
Der Official der Dompropstei bezeugt, dass seiner Zeit Ludeke 
Rifestael den Vertrag zwischen Matthias Lindener und Bernt 
Kackmann wegen des Pferdes vermittelt und dem ersteren das 
dazu nótige Geld vorgestreckt hat. 

Or. Pap. beschädigt Si. 
Stadtarchiv zu Gross-Salze. 

Vor allen unde eynen idermann, die dussen unsen apen breff 
sehn, horen adder lesen, besundern richtern [geistlike|s effte wertlikes 
gherichtes bekenne wye official der domprovestie Magdeborch, dat 
na lude und inhalt unsers registers vor uns personliken in gherichte 
ghewest isz unde geladen Ludeke Rifestael umbe etzlike tuchnisse 
unde kuntschap eynes handels tuschen Mathies Lindener unde Bernth 
Kackman sick begeven eynes perdes halven, desz heth Ludeke an 
eydes stath mith uthgerackter hanth bye sinen waren worden gethuget 
unde uthgeseth, eth sy gheschen ungeferligh vor sesz jaren, dath 
Matthies Lindener mith deme schulten in der olden stath . . . rechte 
beslagen hadde eyn perth annhorende Bernth Kackman, dat sulvige 
ohme vor sin schult avergetagen (! unde gheantwerth warth, des 
hedde Ludeke Rifestael tusschen sye bude ghehandelt und gededinget, 
so dath Mathies Lindener sod[anes perth?] beholden scholde und 
Bernde heruthgeven vier olde schock, alse Mathies up de tith nicht 
bye gelde was, erbot [si]ek Ludeke ohme so fele to lyen und dath 
fanth Matthies . . . sodenne vier schock gaff de Bernde unde... so 
dat sulvige perth. Tho orkunde vorsegelt mit unszers ambachtes 
ingesegel na Cristi unsers hern geborth vierteynhundert dar na im 
negenundeachtestigen jare des middewekens . . . 


—— — — — o 


1499. Januar 9. Magdeburg. 1093. 


Herzog Heinrich der Altere von Braunschweig lässt sich von der 
Stadt Magdeburg 1500 Gulden, die er brauchte, um beim päpst- 
lichen Hofe die Einsetzung seines Sohnes Christoferus in. die 
Propstei zu Deventer zu erlangen, zahlen unter der Bedingung, 
dass diese Summe auf das 10 Jahre lang nach dem Schuts- 
vertrage von 1498 zu zahlende Schulzgeld abgerechnet werden 
soll. Dus von nun an jährlich zu entrichtende Schutsgeld wird 
demnach auf 50 Gulden festgesetzt, im Übrigen bestätigt der 
Ilerzog die Bestimmungen des Vertrages. 

(3leichzeit. Abschrift im Cop. des Herzogs Heinrich d. Alt, fol. 82, 

L. H. A. zu Wolfenbüttel. 
— Magdeburch — MCCCC in deme XCIX jare am midweken na 

der hilligen drien konige tage. 
















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


11. 


is £u Berge bekundet, dass Bartholomacı 
rg an Claus Sipel eine halbe Hufe au, 
0 Gulden wiederkäuflich verkauft hat 


bts. Matthias S. 296. 
olstein, U B. des Klosters Berge Ni 





Trium regum. 


r 4. 
Magdeburg verkauft den Altaristen d. 
Iden jährlich wiederkäuflich für 60 Gulde 








lon 15 
der Ulrichskirche S, 36. 

indert darnach in den negenundnegentij 
lisii episcopi. 


von S. Pelri und Pauli und Nicolai, Bü 
Neustadt und die Kirchmeister ersuche 





Nr. 1094— 1102. 1499. 651 


1499. April 29. 1099. 


Das Domkapitel überlässt Bernd Bessendal und seiner Frau 
Katharine ein Freihaus auf dem Pralenberge in. der Sudenburg 
neben der Badstube, in welchem vorher die Zimmerleute der 
Kirche gewohnt haben, wofür sie ein neues Haus bauen und nach 
ihrem Tode dem Domkapitel überlassen sollen. 

Cop. 103 fol. 121". 

St. M. | 
— dusent vierhundert darnach im negenundnegentigisten jare am 

mandage nach dem sondage Cantate. 


1499. Mal 17. | 1100. 


Der Hat der Sudenburg stellt den Domkapitel einen Schuldschein 
aus über 300 Gulden, welche er in drei Jahren zurückeuzahlen 
verspricht. 

Cop. 102 fol. 122Y. 

St. M. 


— dusent virhundert darna im negenundenegentigisten jare am 
fridage nach dem hilgen sondage Exaudi. 


1499. Mui 24. 1101. 


Matthias, Abt zu Berge, bekunde, dass Laurenz Botcher, 
Bürger in der Sudenburg, an Hans Schechting zu Magdeburg 
und (dessen Sohn Matthias zu Diesdorf zwei Hufen Landes auf 
Osterweddinger Felde, wovon ein Viertel auf Abbendorfer Felde 
liegt, für 100 Gulden auf Wiederkauf verkauft hat. 

Cop. des Abts Matthias S. 281. 

Itegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 879. 


— am fritage in der hilligen pingstwochen. 


1499. Juni 25. 1102. 
Der Rat von Magdeburg bezeugt eine Eintragung in das Giftbuch 
der Stadt betreffend den Zins von einem Hause daselbst, von 
1492, Oktober 6. 

Cop. 748 fol. 129‘. 
St. M. 

Wv burgermester, rathmann undo innigesmester der alden stad 
Magdeburg bekennen openbar in unde mit dussen brefe vor alle den, de on 
seen, horen edder lesen, dat na der gebort Christi unses herrn der mynretal 
in den tweundenegentigesten jahre des sonnavendes nach Francisci 
evne gyfft und gave vor uns under unsem rathuse in eynem ge- 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


lescheen unde in deszen hir na folgenden worten, 
b in unser stadt gyfitboke klerliken vortekent und 


reus Fricken gebroder und Bernhard (?) Hoppen in 

hulen syner eeliken huszfrouwen en und verleten 

ren fine marck sulvers mit dem tynse an dem huse. 
"he inne wonet tigen den langen hal 

, wat he will. In bekentnuss vorsegelt mit 

binnen gedruckt an dussen bref, diensdag post 


1103. 


s zu Berge belehnt Heinrich Gernegrot zu Magde 
macht seiner Mutter Katharina mit 21, Hufen 
Klein- Germersleber Felde. 

(s Matthias 

stein, UB. des Klosters Berge 








Nr. 1103—1109. 1499. 653 


des ir euch mit den ewern vor schaden wisset zu verhuten. Datum 
ut supra. (zu Gebichenstein montags nach Bartholomei anno domini 
etc. XC nono.) 

Der Erzbischof befand sich in einem Streite mit der Stadt Ham- 
burg wegen gelieferten Korns, welches von den Hamburgern nicht be- 
zahlt worden war. 


1499. August 26. 1106. 
Abt Matthias von Berge belehnt Claus Insel zu Magdeburg mit 
einem Viertel Landes auf Osterweddinger Felde, welches er von 
Caspar Rode für 10 Gulden wiederkäuflich gekauft hat. 

Cop. des Abts Matthias S. 285. 
Regest : Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 884. 


— montag nach Bartolomei. 


1499. August 30. 1107. 


Abt Matthias von Berge belehnt Hans Müller zu Magdeburg in 
Vormundschaft seiner Frau Metie mit einer halben Hufe zu 
Olvenstedt, die ihr Vater Claus Vesemann bisher in Lehen gehabt. 


Cop. des Abts Matthias S. 285*. 
Regest : Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 885. 


— freitag nach Decollationis Johannis baptiste. 


1499. August 31. u 1108. 


Gertrud Bilringes, Priorin des Klosters S. Mariae Magdalenae, 
teli dem Rate von Zerbst mit, dass Ludwig Bodenborger zu 
Magdeburg 18 Gulden aus einem Schuldbriefe der Stadt Zerbst 
über 25 Gulden Rente dem Kloster übergeben habe, und bittet, 
die 18 Gulden bis zur. Abhebung durch das Kloster aufzuheben. 
Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst, 
— am dage Justi "unde Clementis der hilgen mertelers anno 
domini etc. XCIX. 


1499. September 2. | 1109. 


Abt Matthias zu Berge belehnt Gertrud, Peter Bruns Wsttwe, mit 
einem Haus im Nobben in der Neustadt, mit welchem bisher Ludeke 
Rirenstall belehnt war, und mit einer kleinen Stätte zwischen 
ihrem Hause und Steffen Busse, die Peter Bruns von dem 
letzteren gekauft hatte. 

Cop. des Abts Matthias S. 285". 

Itegest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr.886. 


— montag nach Decollationis Jahannis baptiste. 


654 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1499. 1110. 


Erzbischof Ernst bittet den Rat der Stadt Magdeburg um Bestra- 
fung derjenigen Personen, welche ihm und den Seinen Beleidi- 
gungen und Schmáhungen zugefügt haben. 


Konzept. Pap. — Der Schluss mit anderer Tinte an den Rand geschrieben. 
St.M.s.r. A. Erzst. M. Allgem. Nachtr. X. 2. 


Ernst etc. 


Ersamen und fursichtigen lieben getrewen. Von den hochgebornen 
edeln und wolgebornen unnsern oheymen und lieben getrewen hern 
Waldemarn und hern Rudolffen gebrudern fursten zu Anhalt etc. und 
Gunthern gıaven und herren zu Mansfelt, die wir nechst mit werbung 
an euch gevertiget, ist unns ewr antwort widerumb inbracht, als ob ir 
von ewrn mitburgern und inwonern nicht gehort noch verstanden, das 
sie unns oder unnsere prelaten mit doctor Stanffmels bekentnus 
beswert hetten, so wir euch aber die selben namhaft machten, woltent 
ir euch der gebure halden; darauf zeugen wir euch an Hannsen Ale- 
man burgermeister, Hannsen Hoym, den man nennet den stadtvoyt 
Hannsen Aleman den eldisten unter den schópffen und Giszen Dompnitz, 
von den wir und die unnsern mit solcher smehe und injurien unnser 
ere und glimpft aufs hochst berurend belestiget, die unns in keynen 
weg zu gedulden, und herren unns vorsehen, die selben benanten 
solten irer erb und lehenszpflicht, somit sie unns vorwandt, in besser 
bedencken genommen und nicht so gar vergessenlich zurucke gestellet 
haben, so wir danne gedachter irer beredung und ungegrundten be- 
schuldigung solch redlich anzeigung erlanget, das wir ob sie das vor-, 
neynen wolten dye jhennen, die das von ine gehort, furstellen mogen 
der gentzlichen zuvorsicht, ir werdent auch in bedacht der billicheit 
und ewren pflichten nach also gegen ine beweisen, das wir ewreu vor- 
driesz und miszfallen widder obgenanten mogen vermerken und unns 
und den unsern geburenden abtrage, kare und wandel von ynen 
beschaffen, des wir und was ewres gemuts hirinnen sein wil, ewr ant- 
wort begern und gewarten. Datum .... Wu wir auch dermaszen 
ymands mehr erfahren, wollen wir auch uf ander zceit zu erkennen 
geben des vorsehens, ir werdet euch gegen dem auch aller gebor, wie 
gegen itzdan gegeben, erzceigen, protestiren doch und bedrugen offent- 
lich, das wir vor uns und die unsern diese forderung uff pene ader 
strafle des bluts nicht wollen angestellt noch gedeut haben. 


An den rate der alden stat Magdburg. 
Die Zeit dieses Briefes wird bestimmt durch das darauf bezügliche 
Gutachten des Dr. Johann v. Breitenbach von 1499, September 6. Hans 
Alemann ist zuerst Bürgermeister 1498. 


—— MM — 





Nr. 1010-1111. 1499, 655 


1499. September 6. Leipzig: 1111. 
Johannes von Breitenbach, Doctor des geistlichen Rechts eu Leipzig, 
giebt über eine vom Ergbischof Ernst an den Rat von Magdeburg 
eingereichte Beschwerde ein Gutachten ab. 

Or. Fap. Si. abgefallen. 
St. M.s.r. A. Erzst. M. Allgem. Nachtr. X. 2. 

Hochwirdigster in gott vater, durchlauchter hochgeborner furst und 
herre, meine gantz willige gehorszame verpflichte dinste sein E. f. g. mit 
aller unttertenigkeit allezceit bevor. Gnedigster furst und herre, E. f. g. 
schriffte sambt eingelegter copien eins brives, so den von Magdeburg 
soll geschriben, hab ich untterteniglich allenthalben verstanden unnd 
bitte in demut E.f.g. darauff zcu wissen, so ich die bewerten geist- 
lichen rechte und ire doctores von solchem falle, der in E.g. schrifften 
angezceiget und begriffen, besagende vleissig vermarckt und ermessen, 
befinde ich noch meinem vorstenttnis, doch eins bessern unbegeben, 
dieweile E.f.g. in bmelter copien untter andern also schreiben, der 
gentzlichen zcuversicht, ir werdet euch der billigkeit und ewren pflichten 
noch also gegen in beweisen, das wir ewren verdriesz und misfallen 
wider sie mogen vermercken ete. so dan die von Magdeburg aus solcher 
E. f. g. hocher vermanunge darezu beweget und geursacht wurden, 
villeicht in der eyle dieselbigen grosze myszhendeler an irem leibe und 
leben zcu straffen und sie also an leibe und leben, als dan zcu rechte 
in disem falle gescheen solte, strafften, so mochte sich E.f.g. der 
irregularitet, die man dan aus eberurtem E.f.g. schreiben und ver- 
manen erweisen möchte, nit wol beschutzen, es were dan, das E.f.g. 
die protestation, wie dan am ende zcugeschickter copien gesaczt, getan 
und also offentlich protestirt und bedinget hetten, und wan auch in 
solchem falle die protestation vor dem richter, do ein prelat ader clericus 
von seinem myszhendeler fuge, wandel und abtragk fordert, geschiet, 
so were es sicher auch demselbigen prelaten ader clerico fruchtbar und 
dinstlich, das er solche protestation vor dem richter in beyweszen eins 
oflenbaren schreibers und geczeugen thette und ein offen instrument 
durch den notarium und offenbarn schreiber doruber begreiffen liesze, 
das doch, so solche protestation E.f.g. schrifften eingeleibt und incor- 
porirt wurde, nit von nóten, unnd dieweile diser fall die irregularitet 
und also ferligkeit der selen betreffen móchte, so geburt sich darynne 
inhalts geistlicher rechte den sichersten weg zcu halten und zcu erwelen, 
was ich E.f.g. zeu beheglichem dinste thun sall, bin ich allezceit gantz 
willszam, unttertenig und gehorszam. Geben zcu Leipezk uff freitag 
noch sancti Egidij abbatis anno domini etc. XCIX ^». 


EK. F. ©. gantz williger gehorszamer Johannes 
von Breittenbach, doctor und ordinarius etc. 
Adresse: Den hochwirdigsten — fursten und herrn herrn Ernesto 
ertzbischoven zcu Magdeburg —. 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 











jadus, Meister der sieben freien Künste, ve 
r 6 Gulden von den 10 Gulden, welche ihm 
| ein Kapital von 200 Gulden die Stadt Ma 
te, wiederkäuflich für 100 Gulden. 


pl. 104‘. 


erhundert darnach im negenundenegentigisi 
Dyonisii. 


vember. 

bt zu Berge, bekundet, dass Drewes Bles, € 
Fridach in Vormundschaft der Erben des ı 
venits an. Thomas Andreas zu Magdeburg i 
rlich aus 5 Hufen Landes auf Dodendorfa 
h wiederkäuflich verkauft haben. 

|bts Matth y. 284. 

olstein, UB. des Klosters Berge Nr. 888. 


le Martini episcopi. 








Nr. 1112—1118. 1499. 657 


werden. Daran thuet ihr unser ernstliche meinung und sondern ge- 

fallen. Geben zu Inspruck am 2. tage des monais Decembris anno 

domini 1499, uusers reichs des Römischen im XIIII. jahre etc. 
Adresse: An rathman und innungsnieister der alten stad Magdeburg. 


1499. December 22. 1115. 
Abt Matthias zu Berge belehnt Tile Harkstro zu Magdeburg mit 
einer Hufe zu Othmersdorf, mit der zuvor Michael Diederich be- 
lehnt war, gegen 11 Schillinge Zins. 


Cop. des Abts Matthias S. 289. - 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 891. 


— dominica post Thome apostolen. 


1499. December 29. 1116. 
Abt Matthias zu Berge bekundet, dass Hans Swede zu Krakau 
an Claus Zipel und Cord Polle als Vorsteher des Hospitals und 
der armen Leute zu S. Gertrud und Elisabeth unter dem Ufer 
gelegen 5 Gulden jährlich aus allen seinen Gütern in und ausser 
Magdeburg, besonders aus 2 Hufen Landes auf der Wwulfesmark 
bei Prester, aus 1!;, Hufe zu Osterweddingen und aus 2 Vierteln 
zu Schleibnitz für 100 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Cop. des Abts Matthias S. 259". 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 892. 
— am sontage nach Puerorum. 


— — ee — 


1499. 111%. 
Abt Matthias zu Berge bekundet, dass Hermann Vilpennig zu 
Neustadt an Michael Kerckhoff, Priester und Altarist in der 
Kirche | S. Annae zu Magdeburg, einen Wispel Weizen aus 
3 Hufen auf  Abbendorfer Felde vor Osterweddinyen für 
50 Grulden wiederkäuflich verkauft hat. 


Cop. des Abts Matthias S. 286. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 895. 


1499. 1118. 
Wypert von Darby, Domherr und Thesaurarius zu Magdeburg, 
verkauft mit Zustimmung des Erzlischofs und Domkapitels an 
‚Johann Blumentrost Pfarrer, Bernhard Schildow und Matthias 
Langebugen Altesten, Thomas Harkstro und Thomas Gram 
Prokuratoren und an die Altaristen der Kirche S. Johannis zu 
Magdeburg eine Hufe auf Schrotdorfer Mark für 100 Gulden. 

Cop, 102 fol. 111". 


Das Datum fehlt. Da die Urkunde zwischen denen des Jahres 
1199 steht und da das Copiale im Gangen. die Urkunden nach den 
Jahren geordn«t hat, so kann man diese gewiss unbeanstandet dem 
Jahre 1499 zuweisen. 


Geschiehtaq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 42 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


uar 15. 1119. 
vlst um Rück 


zu Magdeburg bittet den Rat von 
v von ihm ausgeleglen Gelder und seiner Ausgaben 


iensten für die Stadt Zerbst. 
ubyefallen 
ist 
am XV dage des mante 
1120. 


Fürsten Waldemar um 


on Magdeburg bittet den 


r Strassen in seinem Gebiele gegen. Strassenräuber, 


|. ubgesprungen 
Staatsurehie zu Zerbst 


jn dinst thuvorn, 
h vor und werden des von guden f 
Mucke und Grevenitz mith yrem anhange und mit 
ich jegen uns und dy merckschen. koplude bearbeidet 
"hen marcht bereden sullen hebben, der 
idere in jwer f. g. tursten- 


hochgeborn. furste gnediger here. 
inden vorwarnet, 


issen. Lip 
‚ern mit ohn adir ohre 








Nr. 1119—1122. 1500. 659 


Um 1500. 1121. 


Die von Zerbst nach Magdeburg abgesogenen Teineweberygesellen 
schreiben dem Rate von Zerbst, dass sie wegen Ilerabsetsung des 
Lohnes abgezogen seien und sich alle gelobt hätten, nicht bei den 
Zerbster Meistern zu arbeiten, wenn der Lohn nicht wieder erhöht 
würde. 

Or. Pap. Si. abgesprungen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Den ersamen und weyssen vorsichtigen burgermeyster und dem 
gancen radt zcu Cerbest eine fruntliche bethe thon wir lineweber ge- : 
sellen van Magdburck an uch und begeren, das ir wolt dy meyster 
ezu Cerbest der lineweber uber initburger wyllet underrichten, das sy 
uns wyllen lassen bliben by der alden gerechtikeyt und prevelegen, 
welche uns uber erwerdikeyt gegeben hat meyster und gesellen by 
nemlich dy bruderschafft unser lieben frawen, da van sy uns wyllen 
brengen; szo bitten wir uber erwerdykeyt, das ir uns dar czu wylt 
beholffen sein, das wirs mochten dar by erhalden, als uns gegeben ist 
‚von uwer erwerdykeyt, das selbige wyllen wir allezeyt wyder umb uch 
vordeinen. Uch, leyben und ersam wyssen herren, szco geben wir 
uber erwerdikeyt czu vorsten, das sy uns haben abegebruchen den 
lon, uff das sint dy gesellen alle enwecken geczogen und haben sich 
erklaget ken den gesellen czu Magdburck eines sulchens von den 
meystern czu Cerbest, haben wir uns allszo voreiniget nur gesellen 
allesammet, keyner nicht by én ezu erbeten, es sy den sache, das es 
.unsern  gerectikeyt mochte wyder werden, all sy vor gewest ist, so 
wyllen wir sy gerne eren und fordern nach dem all das hantwerges 
gewonheyt ist. lezunt nicht mer denn einen frunthlichen wyllen von 
allen gesellen. 

Adresse: Dem ersamen und weyssen vorsichtigen radt zcu Cerbest —. 


Um 1500. | 1122. 


Hans von Durch zu Magdeburg bittet die Pfünner zu Stassfurt 
um eine Abschlagszahlung von 20 (Gulden für Claus Oltsen zu 
Atsendorf auf die zu Walpurgis fälligen 9 Mark. 

Or. Pap. Si. abgebröckelt. 

Stadtarchir zu Stassfurt. 


Minen vruntliken denst to allen tiden, leven vrundes. Ik do 
juwer leve to weten, wo ik nu hebben schal mit juk von sancte 
Wolburgen dage IX mark etc. Nu bidde ik gik denstliken, dat gy 
myk welden entrichten XX gulden to Clawes Oltzen wonaftich to 
Assendorp, unde wo se em nicht en werden vor sondage, so wel he 
se up mik in de joden nemen, wen ik hadde hopet. dit gelt scholde 
uns over lang ghewurden hebben; dar umme dut so wol unde helpet 

42* 


560 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


mik nu von dissem vorschreven manne. dat wil ik alle tit gerne 
vordenen unde bidde umme en antwerle. Hans von Burch 


to Magdeburch. 


Adresse: Den ersamen wisen luden Jacop Wedding unde Hintze 
Degener des saltgreven to Stasforde, mynen guden vrundes. 


Um 1500. Gommern. 1123. 


Jacob Rode verwendet sich für seinen Schäfer zu ((ommern, dem 
sein Weib entlaufen, beim Tute vum Zerbst. 

Or. Pap. Si. abgefallen. 

Stadtarchir zu Zerbst. 

Minen ganscz fruntliken und willigen dinst thovorn.  Érsamen 
leven hern, besunder und gunstigen frundes. Ik do juk ganz fruntliken 
weten, wu myn schaper und myn dener tho Gummer sick gancz sere 
und swarliken beclaget hefft, so also om sin husfrowe itzundes und 
ok tho mer tiden entlopen is ete. und or frunde, alszo he mik claget, 
ome gancz sere de schuld geven und laten sik beduncken, dat he 
siner husfrowen kortnich devt, so dat de schel und brock an om und 
nicht an or were etc. leven heren, dar do ik juwer ersamen leve gut- 
liken up weten, dat de schuld an ome nicht en is, sundern wan se 
sik fromeliken und erliken, so eyner fromen frowen wol temede, sik 
helde und alszo he ok sulves ganez gerne geseyn hedde etc. leven 
hern, sij scholt keynen tvivel hebben, wan se sik jegen om halffe wege 
schickede und helde, myn schaper dede wol al, dat wol gedan were 
etc. sundern ik sorge gancz sere, dath sye mynen schaper noch gancez 
vorderffen werd, so gy wol kond erkennen und merken, we so be- 
wyffet is, dat dem bange und ok jamer kenoch tho mode mach sin etc. 
Hirumme, leven hern, bidde ik juwe ersamerheyd up dat alder 
flitichgiste, so ik kan und mach, dat gij mynen schaper hirinne jegen 
ore frund wilt vorantwerden, wente he dar nene schulde ane en heflt, 
und se doch wol weth, wat ik or sulves gesecht bebbe, so dat ik in 
der warhevd gancz gerne mit or hedde gud geszeen, sunder we sulves 
nicht en wil, we kan dem helpen, sundern wan or frunde se wol 
menden, so mochten se om wol wedder senden, und wur mede ik 
juwer ersamicheyd willen und dinste bewissen konde und mochte, do 
ik alle tid willich gerne. Geschreven des middewekens na sunte 
Franeziscus dage tho Gummer under Wilhelms Kelres mynes leven 
swager ingesegel, wente ik myn hir nicht hadde. 


Jacob Rode, borger tho Magdeburg. 


Adresse: Den ersamen wysen hern borgermestern und inningh- 
mestern der stad Serwest —. 





Nr. 1123—1125. 1500. 661 


1500. Januar 2. 1124. 
Thomas Emerstede, Alturist der Ulrichskirche, schreibt dem Rate 
Zerbst, dass er Peter Schulte dem Schneider Geld yeliehen, auch 
Gerste nach Zerbst gesandt und für Memorien einen Zins von 
seinem Hause bezahlt habe, und bittet, den Schuldner anzuhalten, 
seine Schuld zu besahlen. 

Or. Pup. St. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 


— am donreszdage nach Circumcisionis domini anno M* V*», 


1500. Januar 3. 1125. 


Ilans lleckt ersucht den But von Zerbst, eine von seiner Schwester 
vollzogene Schenkung un einen Fremden für — ungillig zu 
erklären. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Minen willigen dinst tovorn. Ersamen und wolwysen leven hern. 
Mik is durch itlik juwe medeburgers myne angeborn frunde nuweliken 
witlick geworden, wij dat Margarete Tymmermans, myne geborne suster 
van vader und muder, or guder, die sie hefft und besittet in husz und 
hoffe und in juwer stadt Czerwist bewechlik unde umbewechlik, schal 
vor jw und richter und scheppen evnem geheten Thomas nagelaten 
und gegeven hebben nach orem dode sodanne to garten gebruken und 
hebben, my als erem lyffliken unde naturlikem bruder und mynen ok 
oren frunden und angehorn to grotem hone, schaden und vorfange, 
welker unduchtige gyfft ik von mynenthalven in broderliker wysze 
wedderrope und vor unduchtig will geholden hebben, antosehnde dv 
gedachte Thomas noch van mageschop noch von angeborn truntschop 
my edder myne suster belanget, sodanne guter mit rechte to besitten 
und tho innehmen, des ik denne mynes deils halven nicht gestaden 
edder em vergunnen will. bidden mit gantz besundern vlite, juwe 
ersamheit willen sotane gifft villichte vor richter und schepen geschein 
nieht vor rechtlike gifft holden, die wyle ik und myne und ore frunde 
jw wolbekant leven und rorigh (?) seyn, sunder die cassiren und vor 
unduchtig holden, ok uth de gifftbuke delgen, szo die gescreven wiere, 
die rechticheit antosehnde, so keyn fromder dat erffe svues angeborn 
frundes, die wyle die levet, besitten edder mit rechte nehmen magh, 
als die sachsenrecht uthwiszen, juw ersamheit willen sik ok in dissen 
saken gutwillig bewyszen nach allem gebor, verdine ick mit vlite 
unde die mynen umb jw gerne. Geget (?) des juwe antwort. Geschreven 
uth Magdburg um fridage na Cireumeisionis domini ym vyffhundersten jar. 

Hanns Heckt, borger tho Magdburg. 

Adresse: Den ersamen und wolwyszen burgermeistern, richter 

und scheppen der stad Czerwist —. 


662 Urkundeubuch der Stadt Magdeburg. 


1500. Januar 3. 1126. 


Bürgermeister und Ratsherren der Städte Magdeburg, Braun- 
schweig und Hildesheim errichten mit einander ein. Bündnis auf 
20 Jahre dergestalt, dass, falls die eine oder andere der  ge- 
nannten Städte behindert und belagert oder in einen Krieg ver- 
wickelt würde, «die anderen, und zwar Magdeburg mit 200, 
Braunschweig mit 200 und Hildesheim mit 100 Mann Fussvolk 
ihr zu Hilfe kommen oder statt dieser Mannschaft für jeden 
Mann 2 Gulden monatlich entrichten sollten; wenn die belagerte 
Stadt sich zw retten nicht vermöchte, so sollten die anderen beiden 
sie ausserdem mit Geld und zwar, im Falle dieses die Stadt 
Magdeburg betreffen würde, die Stadt Braunschweig mit. 12000 
und die Stadt Hildesheim mit 8000 Gulden unterstützen. 

Or. Perg. 3 Sp. 

Stadtarchiv zu Bruunschweig. 


— dusent viffhundert am fridage nach Circumcisionis. 


1500. Januar 5. 1127. 
Kaspar vom Kositz zu Magdeburg verkauft den Domvikaren 
6 Gulden von den 70 Gulden, welche er an Zinsen jährlich aus 
der Sludt Köthen hat , wiederkäuflich für 100 Gulden. 
Cop. 31 fol. 106Y. 
St. M. 
— dusent darna vm viffhundertsten jare am avende der hilgen 
drier koningho. 


- — — ——M——— — 


1500. Januar 31. 1128. 


Der liat. von Magdeburg. ersucht den von Zerbst, eine Bürgerin 

Zur Herausgabe der ihr anvertruuten Kleinode | anguhalten, 

widrigenfalls sie vor das geistliche Gericht gezogen werden würde. 

Or. Perg. Si. 
Stadtarchir zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frundes. 
lans Francke unse borger beclagt sick, dat sine elike husfrouwe to 
der tidt, alze zee ores dinges schelich und van ander weren, juwer 
ersumheiden borgerinne der Hans Reynhardtinne to der tidt wesent- 
licken alhir by orem ehewerde zeliger sinde, itlike clenodia tho be- 
waren und getruwer handt gedhan hebbe, derweghen zee dorch unse 
borgersche gnante Francken elicken husfrouwen, de wile ze wedder- 
umnıe by enander gewest, ock vormalsz angesocht und ein sulks wedder- 
umme geesscheth, dath ze nicht hebben erlanghen moghen; desz gliken 
ock up unser vorschrifte, de wy twemal derhalven an juwe ersam- 
heide gedan, nichts beschaffet heft, sy zee vororsacht de sulvighen 





Nr. 1126—1129. 1500. 663 


Juwe borgersche mitlı geistlickem gerichte vorthonhemen, welcks denn 
ock durch juwe ersamheide avegeschaft, der meynunge, de unse sick 
mith gnantir juwer borgerschen vor juwen ersamheiden to recht- 
terdighen, des sick denne genanter ore ehewerth, de ein sulks vor 
sin guth gedenckt tho vordedinghen, beswerth und nicht vorplicht to 
sinde bedunekt, sunder erbodich isz, efte de bmelte Reynhardtinne 
onhe efte sine husfrouwe bededinghen wolde, willen zee ohr vor uns 
antwerden und alles doen, wes se plege sin moghen, wu ze aver dar 
ane nicht gesedigt und de unsen zodane klenodie nicht van ohr er- 
langhen moghen, willen ze dem geistlicken rechte eyne volge doen 
dath ore to ermanen. Guden frundes, isz derhalven unse fruntlicks 
bidden, ghy willen de sulvighen juwe borgeriune der billicheith wisen, 
dar mith getzengk, vorder moyge und arbeith vorblive; vordene wy 
umme juwe ersamheid in flite gerne. Geschreven under unser stad 
secrett fritag nach Pauli Conversionis anno domini ete. XV“. 


Radtmann und innigesmeister 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen burgermeistern und radtmannen to Zeerwst — 


1500. Februar 3. 1129. 
Der Rat von Magdeburg schreibt an den von Zerbst weyen An- 
spruchs eines Bürgers un eine Erbschaft. 

Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntliken denst bevor. Ersamen bsundern guden frundes 
Alsze wx juwen ersamheyden ehrmalsz up ansoken Arndes van 
Grvben evner mollen halven, dar tho he alsze erfinhame Johannes 
Kerckhoves zeliger gerechticheit tho hebben vormeint, gescreven, ok 
hebben dar uth juwe ersamheyde mit unsem borgermeister und ander 
unses rades frunde rede gehat und zo wy vornhemen gutliken tho 
vorhandeln up uns gestalt, hebbe wy ein sulksz gnanten Arnde van 
Gryben vorgeholden, de des ok willich isz. Guden frundes, isz der- 
halven unse beghern, so gy hyr komen, gy willen uns derwegen an- 
spreken, willen wy eyne bequemlike tydt de dingh tho vorhandeln 
ernennen, wanne juck tho willen und denste tho wesende, sindt wy 
gneigt. Gesereven. under unser stad secret mandages Blasii episcopi 
et niartiris anno XV *. 

Radmanne und inningsmeister 
der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeistern und radtmanne tlo 
Zcerwst - 


664 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1500. Februar 6. 1130. 


Jacob Rode, Speisemeister des Hospitals zum heiligen Geist, 
quittiert den Rat von Zerbst über 8 Gulden Zins. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am tage Dorothee virginis anno domini dusent V* etc. 


1500. Februar 23. Quedlinburg. 1131. 


Notariatsinstrument über die Schenkung von 16 Gulden aus den 
Gefällen der Stadt Magdeburg an das Franziskanerkloster in der 
allen. und dus Augustinerkloster in der neuen Stadt Quedlinburg 
seitens des dortigen Bürgers Curd Sundhausen. 
Beglaubigte Abschrift. 
St. M. s. r. Stift Quedlinb. CIV. Nr. 16, 
— anno millesimo quingentesimo, indictione tercia, die lune 
vicesima tercia mensis Februarii. 


— 2 ——————— ——- 


Um 1500. Februar. 1133. 


Jacob Rode schreibt an den Rat von Zerbst wegen eines Übel- 
thäters, der sich in seinem Gerichte zu Jüterglück aufhalten 
sollte. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Minen vruntliken dinst tho vorn, leve her borgermester unde er- 
samen gunstigen wolwisen leven hern. So gij mik itzundt schriffte 
bevaleth, wy juwer leve Blesius Kerstens clagens angebracht unde 
berichtet, wy de gemeynen van Juterclick sich beclagen unde be- 
sorgen van eynem Mattis Duben, der sick birgeth hir binnen Magde- 
borch, tho Gimmer, underwilen ok to Litzke in den rogen sick ent- 
holdin solle etc orsake halven he noch binnen Juterklich in mynen 
gorichte etlike guder Blesius sal hebben, und sunder gerichtes vor- 
deringe unde unvorplichter schult de upgnanter Duben bedrouweth 
myne menne, juwen borgern vormogen und anholden, in dem myne 
menne sick vorchten schaden to nemen, wy juwer leve breff wider 
vormelt, hebbe ik allen halven vorstanden unde bidde juw ersamen 
wisheydt weten, dat ik keyne viende dragen in sodanem boben, de 
boven recht de lude wilt bedrawen, ik ock keynen weten hebbe und 
ock one nicht bekenne, fogede he sik ok binnen Gimmer effte anders 
in myne gerichtes, denne wolde ik wol raden, dat juwe leven wol 
eyn beval inne hebben soldet, doch bidde ik vruntlick, juwe ersamen 
wisheydt wil myne menne in dem besorgen und Blesius Kersten 
underwiszen, dat he sik mit gnanten Duben voreynygen konden, mick 





Nr. 1180—1134. 1500. 665 


twivelt nicht, gij weten wol, wy et mik und ander erliken steden tho 
schaffen wirdt, dede straflunge gerne deden, wen sze tho handen er- 
langen mochten; wes ik gudes in dussen sakin unde in andern mochte 
gudes geschaffin umme juwer schriffte an mik gedan, salle juwe leve 
keyne twivel hebbe und nicht an gesprart, und wurmede ik juwer 
ersamen wisheiden wuste to willen und to dinste sin, bin ik alle tidt 
wilich und do dat gerne. Geschreven am sondage na Mattie under 


mynen gemerke. Jacoff Rode, borger in der 


alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen und wolweisen borgermester unde rath- 
man der stadt Serwest —. 


1500. Mürz 12. 1133. 


Abt Matthias zu Berge belehnt Simon Mistdiny zu KaMenberge 
mit einem Hause auf der Spiegelbrücke bei dem Markte gegen 
30 Schillinge Zins. 

Cop. des Abts Matthias S. 291. 

Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 898. 


— quinta die Gregorii pape. 


1500. März 20. 1134. 


Der Rat von Magdebury schreibt dem von Zerbst, cr möge aus 
seiner Mitte jemand zur Verhandlung eines Streites über cine 
Mühle nach Magdeburg schicken. 

Or. I'erg. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unszen fruntlicken denst bevorn. Ersamen besundern guden 
frundes. Szu jwe ersamheide itlich schell und gebrech twisschen jw 
unnd Arnt von Griben unsen borger eyner mollen halven unent- 
scheiden swevende op uns in witlicker fruntschop gestalt hebben, dar 
in denne unsze borger ok bewilliget, ist an jwe erszamheide unse 
begeren, dar mith gy mith ohm entscheiden werden und ander gezengk 
vorblive. jwe ersamheide willen op dinszdach na Letare negest kunfftich 
jwes rades frunde vormiddage by uns hebben, willen wy dath 
wedderparth ok vorheischen lathen, de schell to vorhoren in thovor- 
sicht jw gutlichen tho entscheiden, wesz des jwe meynunge, by kegen- 
werdigem jwe richtiche anthwerde. Geschreven under unszem secreth 
fridages na Reminiscere anno domini ete. XV“. 


Rathmann und innyngesmeister 
der alden stad Magdeborch. 
Adresse: Den erszamen borgermeister und rathmann der stadt 
Czerwist —. 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 
















k zu Berge belehnt Margarethe , 
nem Hause auf dem Markte, nächst 
30 Schillinge 
s Matthias S. 3 . 
stein, UB. des Klosters Berge Nr. 539. 





€ nach saneti Benedieti abbatis. 


le, Hans Rodes Sohn, bekennt, dass or 
roschen (53 — 1 Gulden), welche die Fürs 
von Anhalt von den Marken Bolendorf itn 
für 200 Gulden wiederkäuflich verkauft ha 
‚Johann Mecke, Augustin von Erfurt, 
kd Henning Huselitz 6 Gulden jährlich 
100 Gulden verkauft hat. 

213, 


hdort jar am dinstage nach dem sontage 








Nr. 1135— 1142. 1500. 667 


S. Agnes und S. Lorenz wegen einer Graswiese, bei der Karpfenlakeauf 
dem Werder des Agnesklosters belegen, bei welcher Verhandlung auch 
einige altsessene Leute der Neustadt verhórt werden, nümlich 
Tile Schulte burgermeister, Heyne Anckepennigk rathman, Jacoft 
Schutteler, Bastian Ludeman und Hans Berndes. 

Or. Perg. 2 Sp. beschädigt. 

St. M. s. r. Agneskloster Nr. 132. 


— —Á—— a — MM— — 


1500. Mai 19. 1140. 


Adam Pouwelingk zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst um 
Zahlung von 171, Schock Groschen Zins und sendet zur Be- 
glaubigung Jucob Querstedes Verschreibung mit, von dem der Zins 
herrührt. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

— am donredage yn der hilgen pinsswecke anno domini XV 
hundert jare —. 

Da der Rat von Zerbst keine Zahlung geleistet und. sein Ver- 
sprechen, in der folgenden Woche in Magdeburg zu zahlen, nicht ge- 
halten, mahnt Pouwwelingk den Bat nochmals um Tage 8. Barbarae 
( December. 4). 


1500. Mal 21. 1141. 


Abt Matthias von Berge belehnt Arnt Grope mit einem Hause 
auf dem Gesecken Thie i der Neustadt gegen 4 Schillinge Zins, 
das er von Thomas Woldeke gekauft hat. 


Cop. des Abts Matthius S. 296. 
Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 906. 


— dornstag nach Cantate. 


1500. Mai 22. Hadmersleben. - 114. 


Benedict Ulrikes, Pfarrer zu Hadmersleben, und Drewes Langener, 
Bürger zu Magdeburg, schreiben dem Rute von Zerbst, er möge 
Jacob Ileyse, bei welchem beim Dörren des Flachses oder Hanfes 
Feuer entstanden, dahin bewegen , seinem Nachbar Martin Kloster- 
mann, der durch das Feuer noch mehr geschädigt worden, einigen 
Schaden zu vergüten. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


-- tho Hademersleve am frydaghe nach Cantate anno Xv*. 





Urkundenbuch der Stadt M 

















deburg. 


s zu Berge belehnt Margarethe, Jacob 
nem Hause auf dem Markte, nächst Steffi 
30 Schillinge Zins. 

's Matthias S. 
stein, UB. des Klosters 








Jerge Nr. 899. 


» nach sancti. Benedicti abbatis. 


Hans Todes. Sohn, bekennt, dass ei 
roschen (53 — I Gulden), welche die Für 
von Anhalt von den Marken Bolendorf t 
für 200 Gulden wiederkäuflich verkauft h 
‚Johann Mecke, Augustin von Erfurt, 
nd Henning Huselitze 6 Gulden jährli 
100 Gulden verkauft hat. 

213. 


rt jar am dinstage nach dem sontage 








Nr. 1135—1142. 1500. 667 


S. Agnes und S.Lorenz wegen einer ('ruswiese, bei der Karpfenlakeuuf 
dem Werder des Agnesklosters belegen, bei welcher Verhandlung auch 
einige altsessene Leute der Neustadt verhört werden, nämlich 
Tile Schulte burgermeister, Heyne Anckepennigk rathman, Jacoft 
Schutteler, Bastian Ludeman und Hans Berndes. 

Or. Perg. 2 Sp. beschädigt. 

St. M, s. r. Agneskloster Nr. 132. 


1500. Mai 19. 1140. 


Adam Pouwelingk £4 Magdeburg bittet den Rat von Zerbst um 

Zahlung von 17', Schock Groschen Zins und sendet zur Be- 

glaubigung Jacob Querstedes Verschreibung mit, von dem der Zins 

herrührt. 
Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

— am donredage yn der hilgen pinsswecke anno domini XV 
hundert jare —. 

Da der Rat von Zerbst keine Zahlung geleistet und sein Ver- 
sprechen, in der folgenden. Woche in Magdeburg zu zahlen, nicht ge- 
halten, mahnt Pouwelingk den But nochmals um Tage S. Barbarae 
( December 4). 


1500. Mai 21. 1141. 


Abt Matthias von Berge belehnt Arnt Gropc mit einem Hause 
auf dem Gesecken Thie in der Neustadt gegen 4 Schillinye Zins, 
das er von Thomas Woldeke gekauft hat. 


Cop. des Abts Matthias S. 296. 
Regest : Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 906. 


— dornstag nach Cantate. 


1500. Mai 22. Hadimnersleben. 1142. 


Benedict Ulrikes, Pfarrer zu Hadmersleben, und Drewes Langener. 
Bürger zu Magdeburg, schreiben dem Rute von Zerbst, er möge 
Jacob lHeyse, bei welchem beim Dörren des Flachses oder Hanfes 
Feuer entstanden, dahin bewegen , seinem Nachbar Martin Kloster- 
mann, der durch das Feuer noch mehr geschädigt worden, einigen 
Schaden zu vergüten. 

Or. Pup. Si. 

Studtarchiv zu Zerbst. 


—- tho Hademersleve am frydaghe nach Cantate anno XV“. . 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 


1143. 
tel entscheidet einen Streit zwischen Heyne Wegener 
lj in Anwesenheit Henning Grotcherres uls Bevoll- 
es Klosters Nienburg wnd den Batermeistern von 
w| wegen der Zinsen aus der Mühle vor diesem 


135°, 
iundersten. jare am fridage nach dem: hilgen 


1144. 


Magdeburg schreibt um Lüneburg. über den. Zug 
riegsknechle. 
|uhgesprungen 
u Lüneburg. 

ken dennst thovorn, ersamen wisen hern, besundern 

y vornhemen uth juwen schriften an uns gelangt, 

kghe van Dannemarcken mith 

ith und gesuneth syn unnd dath sick 


ven na dem lande tho Luneborch wenden, 








Nr. 1145—1146. 1500. 669 


itzwelker von unser ynnigen wegen, de denne vor juck unde yn jegen- 
wordicheit des richters belanget und bededinget hebben umme jarlike 
vorseten  tynsze unser ynnigen von orem husz vorplichtet hebben 
beclaget eyne frauhen juwe borgerschen genant de Kerkowynne, myt 
der de unsen syn eynsz geworden unde hebben vordragen, dat sze 
von vorbeden unde anwisinge juwer unde des richters uns und unsern 
ynnigesbrodern scholde und wolde senden evn fath bersz, so gud also 
or god dat geve unde von orem brauwelsche dat best worde, unde gv 
yn sampt myt deme richter der frauwen sodans hartlick to donde bevolen 
hebben etc. Hiruppe vs unse fruntlige bede, gy myt deme richter de 
gnanten frauwen de Kerkowynnen vor juwe erszamenheyt willen eischen 
unde so underwisen unde toseggen, dat se unser ynnigen wolde 
utrichtent don der vorseten tynsze halven, de se von orh denken to 
erlangen unde affmanen unde sze sick by or berh wolde fynden unde 
dat yn orh beste to keren, wente dat willen unse broder so nicht vor 
berh annomen unde hebben, so dat nicht beres gewert vs, unde wy 
hadden uns des nicht vorsehen, dat se sodan tosage, de se uns vor juck 
unde deme richter uns dede scholde hebben geholden, wente wy hebben 
yn deme fath bers unde dar uth gelanget unde gefunden wol evnen 
halven emmer fulh untlat, alszo stro, hoppenblade und ander dingk, 
dath nicht dar gud vnne was. Hirumme, ersamen her borgermeister, 
ys unsze meninge, geschut uns nicht gude uthrichtinge der tynsze 
halven von der Kerkowynnen, wille wy uns an der vorhalen unde 
belangen myt rechte geistlik edder wertlick, wor unde wan wy uns des 
bekomen moghen etc. unde wy bidden von juwer erszamicheit eyn 
richtich antwort unde vordevnen sodans umme juwe erszamicheit alle 
tydt mvt flithe gerne. Datum am mandage na Aseensionis domini 
anno dusent viffhundert. 

Eingelegter Zettel: Erszamer her borgermeister, wy bidden, gy de 
Kerkowynnen so willen underwiszen, dat se unser ynnigen wolde ut- 
richtinge don, dat wy dorupp nicht forder kosten, moge unde arbeid 
behoff don hebben, wente sodan behoret to der eren godes. 


Mester und radtmann der korszner- 
vnnige to Magdeborch, juwe guden frunde. 


Adresse: Dem erszamen und wiszen hern . . Salmstorp, borgermeister 
to Czervest —. 
1500. Juni 11. 1146. 
Jacob Querstede ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung von 
17, Gulden Zins an Drewes Teigel. 


Or. Pap. Si. 
Siudtarchir zu Zerbst. 


— des dunnerdages in den hilgen pinsten — XV hundert jare —. 
Solche Muhnbriefe von Jacob Querstede sind noch mehr vor- 
handen. 


* 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


. Calbe. 1147. 


inst belehnt den Bürger Ludwig Bethe nach dem 
Hans Bethe mit einer halben Hufe zu Drey- 


zu Seehausen. 


t jar dornach am dor des achten 


1148. 
; zu Berge belehnt Heine Sas: Magdeburg mit 
Vohnhaus in der Beckenschlägerstrasse in der Neu- 
s ihm das Kloster auf einer wüsten Stätte zu bauen 
gegen 5 Schillinge 
Matthias S. 296". 
stein, UB. des Klosters Berge Nr 


nach Johannis Baptiste. 


. 1149. 


ı Magdeburg schreibt dem von Zerbst, er möge seinen 
'eke anhalten, sich nach Recht mit einem Magdeburger 








Nr. 1147— 1154. 1500. 671 


1500. Juli 21. 1150. 


3ethmunn Iosge zu Magdeburg mahnt den Rat von Zerbst um 
Zahlung von 15 (Grulden rückständigen Zinses, nachdem er schon 
^ Mahnbriefe vergeblich geschrieben. 

Or. Fap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


--- to Magdeborch am mandage in szante Marien Magdalenen avende 
anno XV e, 





— -_—— um. 


1500. Juil 23. 1551. 
Abt Matthias 24 Berge belehnt Ilans Busemann zu Magdeburg 
mit einer halben Hufe in Osterweddingen, die Ilenninyg Winkel 
daselbst gegen. 6 Scheffel gährlicher Pacht unter dem Pfluge hut. 


Cop. des Abts Matthias S. 297. 
Regest: Holstein, U.B. des Klosters Berge Nr. 909. 


— donrstag post Marie Magdalene. 


1500. Juli 29. u m 1152. 
Das Domkapitel bestätigt Hemrich Kosslyn, Barbier und Bürger 
zu Magdeburg, und seiner Frau Heile die Schenkung von Jährlich 


20 Schock Holzes, nämlich 20 Schock Klobeu und 10 Schock 
Wellen, und einem Wispel Weizen. aus dem Ante. der Móllen- 
roglei und zwei felten Schweinen aus dem Amte zu Wanzleben. 
Cop. 102 fol. 138. 
St. M. 


dusent viffhundert jare am middeweken nach suntte Jacobi des 
hilyen. apostelen dage. 


1500. August 17. Magdeburg. 1183. 


Cone. Kroyher mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung von 17 
(rulden Zims un Claus Besegan. 
Or. Pap. St. 
Stadtarchir zu Zerbst. 
— Magdeborch am mandagk na Assumsyonys Marye XV“. 


1500. August 21. 1154. 
Der Rat ron. Magdelnırg verwendet sich. bei dem Rate von Zerbst 
für eme Bürgerin. 

Or. 1 'erg. &. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntlicken denst thovorn. —KErsamen besundern guden 
frundes. Als wv juwen ersamheiden van weghen der Claus Brune- 


670 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1500. Juni 25. Calbe. 1147. 


Erzbischof Ernst belehnt den Bürger Ludwig Bethe nach dem 
Tode seines Bruders Hans Bethe mit einer halben Hufe zu Drey- 
leben und einer Ilufe zu Seehausen. 
Or. Pap. Si. 
St. M. s. r. Dreileben Nr. 13. 
— Calbe — funfzcehnhundert jar dornach am dornstag des achten 
tags des heyligen leichams. 


— [2 — — ——M—— 


1500. Juni 26. 1148. 


Abt Matthias zu Berge belehnt Heine Sasse zu Magdeburg mit 
dem neuen Wohnhaus in der Beckenschlägerstrusse in der Neu- 
stadt, welches ihm das Kloster auf einer wiüsten Stätte zu bauen 
erlaubt hatte. gegen 5 Schillinge Zins. 

Cop. des Albts Matthias S. 296 *. 

Hegest : Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 908. 


— um fritage nach Johannis Baptiste. 


1500. Juni 21. 1149. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem. von Zerbst, er möge seinen 
Bürger Boldeke anhalten, sich nach Recht mit einem Magdeburger 
zu entscheiden. 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen und vorsichtigen guden 
runde. Dussen ingesloten breff heflt uns Gorries Rymann unse borger 
opp juwe scriffte van wegen berichtinge und vorbrynginge, so wy vor- 
mercken, Hans Boldeken nu juwe borger geworden ohme belangende 
vor antwerde geschreven, so juwe leve und des sine menynge wol vor- 
nemende werden, dat twar ok nach vorwanten dyngen und dem 
gnanten Gorriese van deswegen van ohme bejegend, dat witlick, kunt- 
lick und wol to besynnende, wes Rymann dar vorder nach sinem 
wesende und gelegenheid der saken darinne to donde isz; darumme, 
guden frunde, mochten juwe leve den sulven Boldeken, so he nu, so 
wy vorstan, juwe borger sy, daran wysen, dat he sick nach der gestalt 
und vorfolginge der saken darinne thur billicheid helde und de dynge 
sunder vorder uthflucht slete, were sere gud, und vordenend ok tigen 
juwe leve wedderumme, wur wy mogen, in flite gerne. Geschreven 
under unser stad secret amı sonnavende infra octavas Corporis Cristi 
anno domini ete. XV“. 





Rathmann und innigismeister 
der allen stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen und vorsichtigen borgermeister und rath- 
mann to Czerwest -—. | 





Nr. 1147— 1154. 1500. 671 


1500. Juli ?1. 1150. 


Belhmann Losze zu Magdeburg mahnt den Rat von Zerbst um 
Zahlung von 15 Gulden rückständigen Zinses, nachdem er schon 
^ Mahnbriefe vergeblich geschrieben. 

Or. Fap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


—- to Magdeborcli am mandage in szante Marien Magdalenen avende 
anno XV“. 


1500. Juli 33. 1551. 


Abt Matthias zu Berge belehnt Ilans Busemann zu Magdeburg 
mit einer halben Ilufe in. Osterweddingen, die Henning Winkel 
daselbst gegen 6 Scheffel jährlicher Pacht unter dem Pfluge hat. 
Cop, des Abts Matthias S. 297. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 909, 


— donrstag post Marie Magdalene. 





—— ——— 


1500. Juli 29. 1152. 


Das Domkapitel bestätigt Heinrich Kosslyn, Barbier und Bürger 
zu Magdeburg, und seiner. Frau Heile die Schenkung ron jährlich 
20 Schock Holzes, nämlich 20 Schock Klobeu und 10 Schock: 
Wellen, und einem Wispel Weizen aus dem Ante. der Móllen- 
roglei und zwei felten Schweinen «us dem Amte zu Wanzleben. 


Cop. 102 fol. 138. 
St. M. 


- dusent. viffhuundeit. jare am middeweken nach suntte Jacobi des 
hilgen apostelen dage. 


1500. August 17. Magdeburg. 1153. 
(me Krogyher mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung von 17 
(rulden Zins an Claus Besegan. 

Or. Pay. Si. 
Stadtarchir zu Zerbst. 


— Mageleborch am mandagk na Assumsyonys Marye XV“. 


1500. August 21. 1134. 
Der Hat. von Magdeburg: verwende sich bei dem Rate vom Zerbst 
für eme Birgerin. 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


)  fruntlicken denst thovorn. Krsamen besundern guden 
uy juwen ersamheiden van weghen der Claus Brune- 







Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ewanthen geschreven und Hansen Bornemann juwon 
parth tho. wisen thogewanthen schaden ohr tho 
1 darinne tho maken toghen hebben, is uns 
Bruneberginne mereklicken schaden keyn anthworth 
ls doreh Bornemann enthriehtet worden, wu «dem 
ndes, is unse fruntlicks bidden, juwe ersamheide 
by bmelthen Bornemann vorschaffen, he sunder 
"Iter unser vorwanthen willen hebbe, dar mith ohr forder 
und gerichts fordering n noth sy. Vordene wy 
| flite gerne. Gese under unser stad secrette 
nardi anno ete. 


ersamen burgermeistern und radtmann tho Zcerwst 


25. 1155. 


tel verkauft an Anna , des Schöffenschreibers Heinrich 
u zu Magdeburg 15 Gulden aus seinem Einkommen 
wiederkäuflich für 300 Gulden. 


138" 


dert jare am dinsdage na sunthe Bartholome 








Nr. 1155—1160. 1500. ' 678 


gnanten Bukow do sulves desz kerffstogks, darupp de berkinde schuld 
durch Baltzar Kanneghytir seligen gesneden unde by ohme verbleven, 
gestendich gewest, bidden wy von wegen unde up anlangen unszes 
borgirs obgnant, juwe erszamicheyt wille des bekentnissze gnantes 
Bukowen des kerffstogks halven, dat de by Baltzar Kannegyter ver- 
bleven. gestendich unde indencken syn und alszo dardorch gnanten 
Bukow thor billicheyt wyszen, dar mede de unszir syner nachstelligen 
schuldt betalinge bekommen moge, ock dat angefangen recht tho 
Czerwst avethostellen, nachdem et bereyt tho Czyeszir eyn hangende 
szake isz, darmede ed, wu gy sulves tho bedencken hebben, mach 
avegefordert werden unde jw hyrinne gutwillich bewyszen, darmede 
beyde deyl tho kostbarer berichtigung nicht georsaket werden. Datum 
undir unszir stadt secrete mandages nach Bartholomei anno ete. XYV*. 


Rathmann unde innungiszmeister 
der olden stadt Magdeborch. 


Adresse: Dem erszamen Hansze Czalmstorppe burgirmeister tho 
Czerwst —. 


1500. September 20. 1158. 
Jlermann  Pulle aus der Neustadt quitlicrt den Rat von Barby 
über 7, Gulden jährlichen Zinses. 

Or. Perg. Sp. abgefallen. 
St. M. s.r. Stadt Barby Nr. 23. 


— funfezenhunderten jare in sancte Mateus avende des heyligen 
apposteln. 


1500. September 29. 1159. 


Abt Matthias zu Berge belehnt Bastian Mass zu Magdeburg mit 
einem Garten bi dem klocktorme bi dem sekenhuse gelegen, den 
bisher Laureng Schulieti besessen hat. 


Cop. des Abts Matthias S. 297. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 910. 


— am tage Michaelis. 


1500. Oktober 1. u 1160. 


Abt Matthias zu Berge belehnt Gerke Hinrike mit einem (Garten 
vor dem Thore S. Michaelis, den bisher Meister Jacob von Gró- 
ningen zu Lehen hatte, gegen 44 Pfennige Zins. 


Cop. des Abts Matthias S. 298. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 911. 


— am donrstage nach Michaelis. 


— — ———— — — 


Geschichteq d. Pr. Rachsen XXVTIT. 3. 43 


674 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1500. Oktober 22. 1161. 
Margarethe Vlancken, früher Köchin Stefan Westfals, qwitiert 
den Rat von Zerbst über 10 (Gulden Zins. 

Or. Pap. St. 
Stadturchir zu Zerbst. 


— am dage sunte Severi des donredages im jure -- XV *. 


1500. November 2. 1162. 


Der Rat der Neustadt verkauft an das Domkapitel 25 Gulden 
jährlich ıwiederkäuflich für 500 Gulden, welche zur Bezahlung der 
vom Erzbischof uuferlegten Zinsen verwandt worden sind. 

Or. Perg. Sp. — Cop. 102. fol. 145". Cop. 98. fol. 30. 

St. M.s. v. Neustadt Magdelı. Nr.7. 


— dusent viffhundert am mandage na aller goddes hilligen dage. 


1501. Januar 18. m 1163. 


Der Stadtschreiber Johann Lam zu Magdeburg ersucht den Rat von Zerbst 
um Zahlung der rückständigen Leibrente seines Bruders Gories 
Im im Belrage von 6 Gulden und cbenso um Zahlung von 4 
Schock Groschen un seine Schwester, die Cone. Emdesche, 

Or. Pap. Si, mit einem ungeklebten Zettel. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— mandages Prisce virginis anno XV* und eyns. 


1501. Januar 20. —— — 1164. 


Der Rat von Magdeburg verwende sich für einer Untersassen in 
Schora bei dem Rate vom Zerbst in einer Erbschaf :sache. 

Or. I erg. St, 

Stadtarchir zu Zerbst. 

Unsen fruntlicken denst bevor. Ersamen bsundern guden frundes. 
Uns bericht unse undersathe van Schore, Merten Zeybbeker genant, 
dat einer siner gefrunde Drewes Hagenow bynnen juwer stadt in godt 
vorscheden sy, de itlik erve und guth, dar tho he eyn erve sy, hinder 
ohm gelaten hebbe, und gifft uns under andern to erkennen, dat itlike 
ander sick der fruntschop anemathet und de bewiset hebben, dat he 
und de sinen, so om de oltseten, dar mede he sine mageschop gedenckt 
tho bewiszen, wat wyde geseten, also ilende nicht bvbringen mach, an 
uns begherende, ohn derwegen und dar mit he nicht vorsnellet werde, 
tho vorseriven. . Guden frundes, deme nha isz unse fruntlicksz bidden, 
gv willen sulken nagelaten guth Dreus Hagenowes nicht van jw komen 
laten, sundern inne beholden, so lange dusse armen lude ohre bewisz 
und kuntschop ok vorbringen, wem id denne van rechte geboren will, 





Nr. 1161—1165. 1501. 675 


willen sick juwe ersamheyde der billicheit wol inne weten tho holden, 
juck gutwillich darinne bewiszen, vordene wy umme juwe ersamheyde 
in flite gerne. Gescreven under unser stadt secret am dage Sebastiani 
martiris anno XV* und eyn. 

Radmanne und innigszmeister 

der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen  borgermeistern unde radtmanne tho 
Zcerwst —. 


1501. Januar 22. 1165. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, er möge einen 
Untersassen von Gübs zu einem Erbe verhelfen, da er seine Ver- 
wandischaft mit dem Verstorbenen durch das Stadtbuch beweisen 
könne. 
Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntlicken dinst bevorn. Erszamen besundern guden frundes. 
Wy werden van unszern armen manne Claus Hermens tho Gubtz 
gesethen bericht, na dem Drews Hagenow etlwann jw borger svner 
husfrowen gerade genomen angeborne frundt in godt vorscheiden, dath 
ohr mith ohrem broder Hinrich Kroger genannt op anforderinge ohres 
gotlicken angevelles vorgeholden sy, bewisinge ohrer mageschafft wu 
gewontlich by tho bringen, desz ze sick nicht wenigh besweren, szo 
bemelte sine eliche husfrowe de alrede am dinstage vor pingesten in 
dem negenundnegentigesten jare, szo se ok ohr gotliche angevelle na 
dode frwen Annen, Peter Bocchowen wedewen, gefordert, bewiszet und 
an den dach gebracht hebbe, alsze jwe stadtbock cleılicken uthwiszen 
sall, szzo wv vornemen. Guden frundes, die wile dem also und ensulchs 
jwen erszamheiden eynsz deils mith dem stadtschriver bewust, isz unsze 
fruntlichs bidden, gy willen dy arme lude, szo ohn dy oltseten, dar mede 
sie ohre fruntschop betuget, eyns deils in godt vorscheiden und willichte 
szo ylende nemandes anders gehebben konnen, op keyne unkost dringen, 
sundern juck der bewisinge inneholts jwer stadt boke holden und by 
genantes Dreus Hagenowen weddewen, der sulke mageschafft wol bewust, 
vorfugen, dath opgenantes unszes armen mannes husfrowen ohr gotliche 
angefelle sunder vorhindern gehantlanget werde, unde alszo darinne 
bewiszen, dath den armen luden vorder clagens, moyge und arbeith 
kevn noth sy, willen wy umme jweerszamheide alle tidt gerne vordenen 
desz jwe anthwerde. Datum under unsem stadt secreth fridages Vin- 

centi anno XV* und im ersten jar. 


Rathmann und innungesmeister 
der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeister und rathmann der stadt 
Czerwest —. 


48* 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1166. 


^ belehnt Hans Mass zu Magdeburg mit 


Is Matthias 
ttein, UB. des Klosters Berge 


Conversionis Pauli. 


1167. 


belehnt Wiprecht Smid mit einem Hause 
ersberge, das zuvor Hans Brand in Lehen hatte, 
inge Zins. 
Matthias S, 302*. 
in, UB. des Klosters Berge N 


nach Conversionis Pauli 


6. 1168. 


Magdeburg verwendet sich bei dem von Zerbst für 


n Güls und Schora. 








Nr. 1166— 1173. 1501. 677 


1501. Februar 10. | 1169. 
Murtin Sehusen zu Magdeburg mahnt den Rat von Zerbst um 
Zahlung der mehrere Jahre rückständigen Zinsen von 20 Gulden. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— ame dage Scholastica anno V** unde 1. 


1501. Februar 11. 1170. 
Der Rat der Neustadt ersucht den Rat von Zerbst um Zusendung 
der bisher gestundeten 54 Gulden Zins, da die Neustadt jetet 
selbst um Zahluny des estes der Zinse vom Erzbischof unge- 
yangen set. 

Or. Pap. S. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— dunredages nach Scholastice virginis anno XV* en. 


1501. März 26. 1171. 
Das Domkapitel gestattet die Aufnahme eines Kapitals auf ein 
Haus in der Mühlenstrasse in der Sudenburg seitens des Bürgers 
Hans Kons. 

Cop. 102 fol. 153 
St. M. 


— Datum anno domini millesimo quingentesimo primo, feria sexta 
post Letare. 

1501. März 2. 1172. 
Das Donikapitel verpachtet an Iormegard, | Henning Krachts 
llausfrau, den Klosterhof in der Sudenburg auf dem Prulen- 
berge an der engen (rasse gelegen, wo am mnüchsten Jlans von 
Burtenslebens Wittwe wohnt. Dafür soll die Pächterin alle Jahr 
cine halbe Mark zur Memorie Conrad Frigensteins geben. 

Cop. 102 fol. 157 ". 
St. M. 
— dusent viffhundert darna in deme ersten jhare am sonnavende 
na Letare. 


1501. Mai 1. 1173. 
Friedrich ron. Alrensleben, Heines Sohn, beleiht Fricke Sanders- 
leben den ältern, Ilanses Sohn, nut alle den (fütern, die Kurt 
vum  Oltersleben von seinem Volter, dem ulten Friedrich von 
Alvensleben, zu Lehen gehabt und ihm nun von Kurt von Ottors- 
leben heimgefallen sind, nämlich mit 3 Höfen zu Gross-Otters- 
leben und einer halben Hufe zu Bennekenbeck. 


Or. Perg. Sp. 
St idtarchir zu Neuhaldensleben. 


— vefftheynhundeith jar dar nha im ersthen jarhe am daghe 
Philippi unde Jacobi der hillighen appostolen. 

















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


tott, Propst des Klosters U. L. Yr., be 
orne einen halben Gulden Jiente von seine 
chen Strasse für 9 Gulden wiederkäuflic) 
Lexius Dignus, Kirchmeister der Jacobi 


Abschrift, Pap. 
thek zu Magdeburg im Hoeberegister der Jacobikir 
eschichtsbl, XIV, S. 


n. Magdeburg teilt dem Fürsten Waldemar 
er Abgesandle nach der anpesagten Mala 


Si, abgesprungen. 
|] Staatsarchiv zw Zerbst, 
en dinst thovorn, hochgeborner forste, gne 
ien gnaden schriftte unnd begeren willen v 
morgen tho twelff slegen den orsamen Th 





Nr. 1171—1179. 1501. 679 


we f. g. in denstlickem vlithe, jwe f. g. sick des nicht besweren; 
vordene wy umme jwe f. g. in besunderm denstlickem vlithe gerne. 
Datum under unszem stadt secrete donnerstags Johannis Baptiste 


anno etc. primo. 'nnineigmei 
etc. prim Rathmann unde inningismeister 


der alden stadt Magdeborch. 


‚Adresse: Dem hochgebornen forsten und hern hern Woldemaren 
forsten to Anhalt, graven tho Ascanien und hern tho Bernoborch etc. 


1501. Juli 5. Magdeburg. 1177. 


irzbischof Ernst verkauft an Cone. Kroger, Bürger zu Magde- 
burg, 40 (rulden jährlich aus dem Kopenbier zu Burg. wieder- 
käuflich für 650 Gulden. 

Cop. 102 fol. 159 *. 

St. M. Der Hevers des Cone. Kroger Cop. 102 fol. 161. 


— Magdeborch  mandages nha Udalrici vefteynhundert unde 
eyn jhar. 


1501. Juli 15. Giebichenstein. 1178. 


Jarzbischof Ernst bestätigt Anna, der Wittwe Joachim Rodes, den 
Besitz eines Kapitals von 450 (rulden «us Wanzleben, welches 
ihr als Wiedererstattung und fruuliche Gerechtigkeit bei dem 
Vertrage mit dem Vormunde der Kinder Joachim Rodes, Heinrich 
Rode dem jüngern, am 24. Mai desselben Jahres von dem Offi- 
zial der Dompropstei zugesprochen sei. 

Cop. 102. fol. 163". 

St. M. 
— (Qebichensteyn vefteynhunderth darna in dem ersten jhare am 

donredage Divisionis apostolorum. 


1501. August 3. Magdeburg. | 1119. 
Jerzbischof Ernst schliesst einen Vertrag mit der Stadt Magdeburg 
über die Erhebung eines Schatzes. 

Cop. 102 fol. 162". 
St. M. 

We Ernst von guts gnaden ertzbischopp to Magdeborg primas in 
Germanien, administrator des stifftes to Halverstadt, hertoge tho 
Sachsen, lantgrave in Doringen und marggrave tho Miszen, bekennen 
offintliek mit dusseu breve vor uns unde unsem nakomen ertzbischoppe. 
nach dem de hochgeborn here Woldemar, furste to Anbaldt, grave to 
Asschanien unde here tho Berneborch, unser lever ohm, in vorgangener 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ragn unde upp entfangen anteigunge, alse dorch itlicke 
an syne leve gelangeth, by uns forder mith flite 
hefft, wu eyn Xh mergliek guth unde schath 
lt Magdeborg an vorborgen orden vorhanden unde to 
lle, dar von we denne sampt syner leve mith den 
oriehtigen unsen leven getruwen rathmannen unde 
bigen unser olden stadt Magdeborg jegen et- 

» hergelanget, to anfange eyns handels, wu de 
teymlicker wysze gescheen mochte, komen syn, 
cken besluth noch dar inne erreicht, dat we uns in 
tlicken vorgefallen wan unde anteykunge uns von 
ven sulk gudt tho suken mit gnanten rathmannen 
tern unser olden stadt Magdeburg dorch mithbewust 
les capittels doselbest voreynigeth unde bewilligeth 
n unde bewilligen uns ock mith dussem breve, dath 
: rade bynnen gnanter unser alden stadt Magdeborg 
orderen geistlick unde wertlick wu vormutlick soken 
vas aldar angedropen edder gefunden worde, dar von 
le sie uns glick de helfite folgen laten unde uns dar 
idt doreh ohr gnuglicke vorserivunghe dhon, darjegen 


leme pawestlikem stole, der romisschen konniglieken 
en idermenniglick, wenn unde wu offte ohn des von 








Nr. 1180. 1501. 681 


denne dorch vorligunge unde gnade goddes des almechtigen ichts 
gefunden, dat schall in bywesen unser sulves personen obgemelter 
weise gedeilt werden; de arbeith schall ock twisschen hyr unde wyn- 
nachten schirsten vorendeth werden upp gelike kost von uns beydersit 
to dragen. Ock dath wedder buwen, men funde edder nicht, schall 
uffs forderlichst also gudt wie vor gewest aber uff unser beideseith 
dorlegen to gelicke gescheen alle gewerde unde argelist hyr inne gantz 
utbgesloten, des we tho orkunde unse ingesegel an dussen breff hebben 
dhon hangen unde we Adolff von gots gnaden furste to Anhalt etc. 
dhomprovest, Gunter von Bunow doctor deken unde capittel gemeyn 
bekennen ock hyr mith dussem sulvigen breve vor uns unde unse 
nakomen, dat we dusser vorserivunge, wu de von worde to worde ob- 
gemelt ist, unser weten, willen und fulborth gedban hebben, dhon 
unde geven de dar thu jegenwardichlick in crafft dusses breves, to den 
we des tho bekentnisse unses capittels ingesegel neben unses gnedigsten 
heren ingesegel hebben lathen hengen, de gegeven isz to Magdeborg 
dinstags Steffani inventionis na Cristi unses heren geborth vefteyn- 
hundert unde eyn jar. 


S. die Urk. von 1501, December 20. Zur Suche s. Torquatus, An- 
nales in Boysen, Monum. ined. rer. Germ. L, S. 144. 


A -———— — - — 


1501. August 11. 1180. 


Der Rat von. Magdeburg schreibt an einen Fürsten von Anhalt 
wegen cines entführten Kahnes. 
Or. Perg. Si, abgesprungen. Adresse halb abgeschnitten, 
Haus- und Staats-Archiv zu Zerbst. 

Unnsen willigen denst thovorn, hochgeborner furste gnediger her. 
Op jwer furstliken gnaden begeren hebben wy unnsin burger Bonsten- 
gell des kanen halven, szo jwern f.g. entfremdet, angereth unnd den 
by ohm gefunden, und wu woll he den van twen gesellen, de ohn mith 
erden potten hir gebracht, vor eynen gulden avegekofft hebbe, des he 
swarliken uth synem armode entberet, will he doch jwer f.g. unnd 
uns tho gefallen den op jwer f.g. vorfordern willichlich von sick anth- 
werden.  Gnediger herre, der geselen is eyn, de den kanen hir 
gebracht sall hebben, alhir in der Sudenborch Magdeborch evn lake- 
meker knecht, alsze wy bericht werden, wesz jwen f.g. dar inne tho 
donde. stelle wy in jwerf. g. bedenken; wur mede wy iwen f.g. gewillige 
dinste wusten tho erzcegen, weren wy alle tidt willich. Datum under 
unzern stadt secret middewekes post Ciriaci anno etc. quingentesimo 
primo. 

Rathmann unnd innigesmeister 
der alden stadt Magdeburch. 


-—— — ——— -— —— 


682 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 
1501. September 1. | 1181. 


Der Rat von Magdeburg. verwendet sich beim Fürsten Woldemar 
von Anhult für eine alte Frau. 

Or. Perg. St. abgesprungen. 

Haus- und Stautsavchiv zu Zerbst. 

Unsen willigen denst thovorn, hochgeborn furste, gnediger here. 
Uns bericht frwe Gesze cleyne Cordes zeliger nagelathen weddwe, dath 
zeo mith etlicken weszen na dode des genanten ohres ehewerdes, wu 
jwe f.g. uth ingelechter copien vornemen, belifftuchtet sy, de zee bither 
in roweliken weren an ymandes insage gehath hebbe, nà sy dem 
jennigen, de sulk guth von orentwegen under sick hefft, van jwer f. g. 
vogede effte deyner evn vorboth gescheen, uth wath orsaken is ohr 
unbewust, begerende an uns zee tygen jwe f.g. tho vorschriven. G.h. 
deme na und de wile dusse arme frwe olt von jaren und nicht mehr 
wan de sulvige lifftucht hefft, isz unsze denstlichs bidden, jwo f£. g. willen 
enedichliceken vorfogen, dath zee darmede nicht gehindert werde, wann 
zee isz olt und swack und weıth dath dy lenge nicht opnhemen kunnen, 
jwe f.g. willen ohr umme goddes willen gnedigen willen erzcegen, vor- 
dene wy umme jwe f.g. in besunderm denstliken vlite gerne des jwer 
f. x. anthworth. Datum under unszem stadt secrete middewekens Egidi 
abbatis anno. NV* primo. 

Rathmann und inningsmeistere 
der allen stadt Magdeborch. 

Adresse: Dem hochgeborn fursten und hern. heru Woldemaren 
fursten tho Anhalt, graven tso Aschanien und herrn tho Berneborch etc. 


1501. Oktober 27. 1187. 
Das Domkapitel verkauft an Matthäus Belitz zu Magdeburg und 
seine Frau Anna eine Leibrente von 8 (Gulden für 100 Gulden 
Kapital. 

Cop. 102. fol. 167 v. 
St. M. 
— dusent viffhundert dar nha im ersten jhare am avende Simonis 
ct Jude der hilligen apostelen. 


1501. Oktober 27. Magdeburg. 1183. 
Ulaus von dem Werder zu Nordgermersleben verkauft mit. Zustim- 
mung des Erzbischofs lrnst. 18 Scheffel Weizen und 18. Scheffel 
Iöoyyen jährlich aus 8 freien Hufen be Nordgermersleben an 
Asnmus Moritz zu Magdeburg wiederkäuflich für 50 Gulden und 
verpflichtet sieh zum Wiederkauf im 3 Jahren bei Strafe von 15 
(sulden. 

Cop. 69 fol. 3& v. 
St. M. 
- Acetum. Magdeburg 4'* feria vigilia Nimonis et Jude anno domini 

XV* primo. 


—— 





Nr. 1181—1184. 1501. 683 


1501. November 18. 1154. 
Einsetzung der Schöffen durch den Burygrufen. 


Cop. 69 fol. 284 ". 
St. M. | 

Anno domini etc. quingentesimo primo dornstags nach Martini 
hat unser gnedigster herre ertzbischoff Ernst als cin burggrave zw 
Magdeburg in der alden stad funf new gekorn schepphen nach alder 
gewonheit zw der banck bestetiget mit namen Thomas Keller, Peter 
Doring, Tile Harckstro, Jorge Germersleve und Bethmann Losze uti 
diese nachgeschrieben form: 

Von alder gewonheit und lang hergebrachter ubung wann .der 
burggrave diugen wil, gebort seinem fronen den vorigen tag schultzen 
und scheppfen zu kundigen, das sevn herre der burggrave dingen 
. wolle, und der frone sal in vesperzceit under der schepffen kammer 
ein banck bedecken und dann sal der burggrave selber dar kommen 
bey tages lichte und beweyszen sich doruff, das man wissze, das cr 
des andern tages dingen wolle. 

Dornach des morgens zu dinges zceit lest der frone dreymal 
lewthen die groste glogken zw sand Johans und wenn der burggrave 
uf den margkt kommet, szo lewth man das drittemal, szo geht er zw 
der banck under dem rathusze zw rechter dingstag, und wenn er ge- 
sessen ist, sal der schultze und die alden scheppfen bey yn sitzen. 

Der burggrave fragt den schultzen drey frage: 

Er schuitz. ich frage, ob es dingeszceit sey? szo findt er, es sey 
dingeszceit; so fragt er fordt: ich frage, ob ich meyn ding hegen 
möge? szo findet der schultze, das er es wol thun moge, szo er ge- 
richtshalben die macht hat; zum dritten fraget er yne: ich frage, was 
ich zw rechte sal verbiethen? so findet man yme, er solle verbiethen 
dingslet, unlust und alles unrecht. )J 

Denn fraget der burggrave ford einen der scheppfen: 

Ich frage, ob die banck besatzt, als sie van rechte seyn sal? szu 
findet er, das die banck noch nicht als recht besatzt sey, sunder do 
fevlen noch funft scheppfen; so fragt or furd einen scheppfen: Ich 
frage, wer die banck solle besetzen? szo findet er, die scheppfen 
sollen kyszen zu der banck und der burggrave sal sie bestetigen nacli 
rechte; so sal der burggrave die sehepffen fragen: Ich frage, ab ir 
nach rechte gekorn. habt und gebiete, das ir die korn nennet und 
heischen lasszet. Denn sal der burggrave einen iclichen lasszen 
sweren zu der banck, ein alder scheppf stabet yn den eydt; szo 
nympt der burggrafe einen scheppfen nach dem andern, der gesworen 
hat, bey der handt und erlewbt vm die banck uf sein eydt und heist 
yn sitzen mit den worten: Uff deinen evd szo erlewben wir dir die 
banck und heyszen dich sitzen. Szo heget der burggrave sein ding 
und spricht: Als mir gefunden ist, szo hege ich hir meyn dingk und 
erlewbe, was ich zu rechte erlewben sall, und sal dann ford fragen 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


» ersten: ‚Sch frage, ap ich dem dinge zu rechte 
sul, das nymandt den andern hindere mit unrechte 
das findet man, er solle dem dinge fride wircken. 

burggrave: So wircke ich den fride bey sulchen 
ien, als dorufl gesatzt ist. Szo kundiget man, das 
t seinen scheppfen das ding geheget habe, wil 
wollen gerne rechten ete, So sall der schultz 
vor den burggraven nidder setzen, dann fraget der 
ısten scheppfen: Jch frage, näch dem ich geistlich 
en selber nieht rechten mag, ab ich einen richter 
mag zu richten sulehe elage, die mir nicht fugen 
id man ym, er moge wol bey sich setzen einem 
on ader freyherrn, dem er die macht gebe, dieweil 
|» setzt er einen bey sich 











26. It 
zu Berge bekundet, dass Laurenz Persigk am 
xk zu Magdeburg 12 Scheffel Weizen jährlich aus 
Hufe zu Osterweddingen für 24 Gulden wieder- 
uft hat. 
b Matthias S. 300. 

































Nr. 1185—1191 1501. 685 


1501. December 109. 1188. 


Alt Matthias zu Berge bekundet, dass Bastian Mass an Hans 
Schechting zu Magdeburg einen Garten bei dem Glockenhause bei 
dem Siechenhause für 40 Gulden wiederküuflich verkauft hat. 
Cop. des Abts Matthias S. 301. 
Regest: Holstein, UB. des Klosters Berge Nr. 929. 


— in VI? Nicolai. 


—— — —— —— 


1501. December 13. 1189. 


Die Gewandschneider-Innung quittiert den Grafen Heinrich von 
Stolberg- Wernigerode iiber 60 Gulden zum Behuf des Heiligen- 
(Geist - Hospitals. 
Or. Pap. St. 
St. M, s, v. Stadt Mugqdeb. Hospital S, Annen u. Heil. Geist. Nr. 10, 
— mandages Lucie et Odilie virginum anno Xv * primo. 


1501. December 15. | 1190. 


Abt Matthias zu Berge bekundet, dass Urban Winkelmann an 
Claus Germersleben und die armen Leute zu S. Georg im Siechen- 
hofe einen halben Gulden auf ein Wohnhaus zum olden wedman 
für 10 Gulden wiederkäuflich verkauft hat. 

Cop. des Abts Matthias S. 301”. 

Regest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 933. 


— quarta feria post Concepcionis Marie. 





1501. December 20. 1191. 
lürsbischof Ernst verträgt sich mit der Stadt Magdeburg über einen 
zu erhebenden Schate. 

Cop. 102 fol. 170. 
St. M. 

We Ernst von gots gnaden ertzbisschopp to Magdeborg, primas in 
(iermanien, administrator des stifftes to Halverstadt, hertoge to Sachsen, 
lantgrave in Doringen unde marggrave tho Missen, bekennen offint- 
lick mith dussem breve vor uns unde unsen nakomen ertzbisschoppe, 
nach dem de hochgeborn here Woldemar furste to Anhalt grave to 
Aschanien unde here tho Bernborg unse leve ohm in vorgangener wil 
an uns gedragen unde upp entfangene anteykunge alsze dorch den 
hochgelerden unsen leven besundern doctorem Niclaszen Meltzer etc. 
von wegen einer befelniss  borgermeister unde rathman der stadt 
Schammalhw in der heydenschopp gelegen in geheym trefflick ahn syne 
leve gedragen by uns forder mith flith anregunge gedlan hefft, wu 
eyn groth merglick gudt unde schath bynnen unser stadt Magdeborg 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ren vorhanden unde to erheven syn schulle, dar von 
vner leve, ock mith den erszamen unde vorsichtigen 
wen rathmann unde innungesmesteren der sulvigen 
Magdeborg jegen den obgemelten doctoren Nielassen 
lusse sake hergelanget, to anfange eins handels, wie 
iker wise gescheen mocht, mmen syn unde noch- 
anthen flith unse leven getruwen rathman unde 
ser olden stadt Magdeborg, de sick der angemasten 
'heden, dy godt abewende, unde anderhalben wi bereit 
Idig jegen vorgedachte borgermester, rathmann unde 
adt Schammahw vorseriven unde genuglicken vor- 
rinne erreicht hebben, dat we uns sulk guth mith 
und innungesmestern unser olden stadt Magdebor, 
unde fulborth unses capittels doselbest voreiniget unde 
voreynigen unde bewilligen uns ock mith dussem 
ampt deme rade bynnen genanter unser olden stadt, 

Sudenborg Magdeborg upp anteykunge bemel 
chammahw mitsampt doctoren Niclassen Meltzer an 
tlick edder wertlick suken willen, unde so etwas dorch 
en goddes angedropen unde befunden worde, 

inde willen sie uns, so dat upp schickste unde w 


in Schammahw geschigkten in twe deil gedeilt gelick 








Nr. 1190. 1501. 687 


twe ores rades to gysel to setten vorseriven unde gewilliget, twen unses 
stiffts erffbeslotte edelmane, de ohm gefellig syn, in gedachter unse 
alde stadt upp ohr anteykunge widderumbe, bisz de twe des rades, de 
we mith geleyde vorsorgen unde upp unsen schaden unde eventur bisz 
in Preslow unde wedder unbeschediget inheymsch to komen, to gelicken 
gyssel settzen unde geloven laten schullen in middeler tidt, unde de 
wyle dy gysel nieht weddergekommen unde de geschigkten von Scham- 
mahw mith oren vorwanten leven unde gude Breslow nicht wedder 
erreicht, schal der deyl des schattes uns semptlicken togehorende von 
uns unde unsen leven getruwen unser olden stadt Magdeborg upp dem 
rathuse ungedeilt in truwelicke vorwarunge vorsloten bliven, doch also 
datlı der in wolvorwarte unde vorsloten kasten gelecht unde mith dren 
slotelen vorsorget schall werden mit dren slotelen, der we einen, unse 
eapittel den anderen unde den drudden de rath schall beholden, also 
dat keyn deil ahne unde hinder dem andern darto komen moge. Worde 
aver de sehath dorch den willen goddes nicht geweldiget, alsdenne 
schall der gysel kost, terunge unde schaden, so sie denn nemen 
wurden, dat godt vorhuthe, in gemeyn von uns beyden parthen gelick 
gedragen unde gegulden werden; worde dann dorch vorlihunge unde 
gnade goddes des almechtigen lichtes gefunden, dat schall in byweszen 
unser egen person obgemelter wyse gedeilt werden, unde de gebuwete, 
torne edder muren, so der etlicke geletzt unde tobroken worden, upp 
dat forderlickste upp gelicke kost unde darlegen wedderumb erhoven 
unde gemacht werden, des we to orkunde unse ingesegel ahn dussen 
breff hebben dhon hengen; unde we Adolff von gots gnaden furste to 
Anhalt ete. domprovest, Gunter von Bunow doctor etc. deken unde 
capittel gemevn bekennen ock mith dussem breve vor uns unde unse 
nakomen, dat we to dusser vorscrivunge, wu de von worde to worde 
obgemelt is, unsen weten, willen unde fulborth gedhan hebben, dhon 
unde geven de dar tho jegenwirdiglick in crafft dusses breves, ahn den 
we des to bekentnisse unses capittels ingesigel neben unses gnedigen 
heren segel hebben lathen hengen, de gegeven ist to Magdeborg man- 
dags am avende Thome apostoli na Cristi unses heren geborth vefteyn- 
hundert unde eyn jhar; es schall ock dusse vorscrivunge den vorigen 
privilegien. schieden unde vordregen allen twusschen uns unde deme 
rade gemelter unser olden stadt Magdeborg biszher fultogen unschede- 
lick syn. Datum ut supra. 


S. die Urk. vom 1501, August 3. Zur Sache Torquatus, Annales. in 
Boysen, | Monum. ined. rer. Germ. I, S. 144. Die Stadt Schummahw soll 
demnach in Syrien liegen. 














Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


11. 1192. 


le, Speisemeister der armen Leute des Heiligen 
. Annae, quittiert den Rat von Zerbst über 8 Gulden 





u Zerbst. 


Is na sunte Scholastiken dage der hilgen junefrowen 
r mynnertal 


13. Magdeburg. 1193. 


nst verspricht, die Stadt Magdeburg schadlos zu 
e Summe von 120 Gulden jährlichen Zinses, welche 
Moritz zahlt für ein Kapital von 2000 Gulden, 
dem Erzbischof. wiederkäuflich binnen 2 Jahren ae- 
und zwar soll die Stadt diese 120 Gulden von den 
welche sie jührlich dem Erzbischof zu zahlen hal, 








173. Cop. 69 fol, 279" 





Nr. 1192—1197. 1502. 659 


dulden, das wir den kahenen hinob holen lassen unde uns den knocht 
in der Sudenborg namhaft machen. Das wolten wir gutlichen an 
gleichem und mererem umbe euch beschulden. Geben zue Cervist 
freitags post Oculi anno ete. secundo. . 


Adresse: An den rat der alden stat Magdeborg. 


Auf’ der andern. Seite, wol von gleichem Datum. 


Wir halden bey Bonstengel in der alden stat Magdeborg burgere 
eynen kahenen. der uns entfurt worden. von eynem erbaren rate 
doselbst zegeschriben den ze holen. Ist an dir unsir gutlich bit, 
wollest ob deynem schif dy Elbe auf schicken; wurdest den selben 
kaheuen mitnehemen lassen addir bey Hanse Schulten, der doch ze 
Hoslo vor uns werdet halten, holen; wollen wir gern darumbe trang- 
gelt geben, das wolten wir gutlich irfaren. 


Adresse: An Hansen Robyn. 


1502. März 15. Magdeburg. 1196 
Erzbischof Ernst verkauft der Stadt. Magdeburg 30 Gulden jähr- 
lichen Zinses von den 80 Gulden, welche sie noch zu zuhlen hatte, 
nachdem die un Asmus Moritz zu gebendeu 120 (rulden von dem 
ganzen Zinsbelrage von 200 ubyezogen waren, wiederkäuflich für 
800 Grulden. 

Cop. 102 fol. 173". Cop. 69 fol. 282. 
St. M. 
--- Magdeburg -— vefteynhundert im andern jhare dinsendages 
nha Judica in der hilligen vahesten. 


1502. März 21. 11% 
Der Rat von Magdeburg ersucht den Rat von Zerbst, dem Über- 
bringer dieses Briefes einen Wagen und I’ferde eines in Zerbst 
verstorbenen Magdeburgers auszuliefern. 

Or. Perg. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unszen fruntlichen dinst thovorn. Krsamen besundern guden 
frundes. Uns kumpt vor und werden desz warlich underricht. datlı 
Steffen Surbehr unsze borger in kortlı vorgangen dagen by jw in godt 
vorstorven sy, desz wagen und perde, de denne itlichen unszen 
borgeren mede thokomen, und ock dy perde einszdeils van ichtesz- 
welken geburen tho vorsoken tho sick genomen hebbe, dy denne uth 
hinderlist sins broders Blesz Surbehr, dy wile he in dem sukebedde 
gelegen, ohm villichte unbewust dar tho komen gefordert sin wurden, 


wann, alsze wy bericht werden, isz he den sulvigen abendt in godt 
Geschiclitsq. d. Pr. Sachsen XX VIL. 3. 44 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


denn dy perde und wagen, dar nu thor stede ge- 
er husfrowen mith oren nagelathen kinderen sulken 
vorentholden und mith wath billicheit tho ermeten 
jet, begerende ze derwegen tigen jw tho vorschriven. 
u dem alszo, isz unsze flitiges bidden, gy willen na 
sillicheit und gestalt desz handels in dy dingh sehen 
n, dath jegenwerdigem brevesteger, dy dar tho uth 
he perde mith dem wagen und allem gescherre den 
en und anderen, de de mede bedrepende sin, de si 
orkunden, tho gude ane entgeltnisse geantwerdet 
ohn ander moyge tho hebben nicht von noden s; 
rnemen, willen sie van dem ohren ungedrungen sin, 
h wider gezceng moyge und arbeidt tho 
visen, vordenen wy umme jwe erszamheide 
lesz jw beschreven antwerde. Datum under unszem 
der osterweken anno domini etc. XV 


Rathmann und inningszmeistere 
der alden stadt Magdeborch. 


umen borgermeister und rathmannen der stadt 








Nr. 1198—1199. 1502. 691 


1502. Mai 2. 1199. 
Der P’ropst des Klosters S. Mariae Magdalenae schreibt an die 
Schöffen in einer Streitsache mit dem Rute von Zerbst über einen 
Wagen und Pferde. 


Or. Pap. S 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Myn demodiges und inniges gebeth in got den hern alle tyd 
bevor. Erszamen wyszen gunstigen hern. De schrifite des erszamen 
rades tho Czerwst, alsze de an juwer ersamicheit ane mx meldende 
gelanget und my furder to vorantworden ingedan inholdende, dat sich 
ohr stadtschriver de pferde und waghen, szo sze tho benehmunge ors 
borgen wedder ingestalt, up gerechtlike vorderunghe tho aveslaghe der 
schuld erbodich gewest, des ik myk also anthonemende schulle ge- 
weygert. und de wile sze des nochmals erbodich, vorsehn sze sick, ed 
schulle mher gerichtes forderunge, desz gliken forderunghe, kost und 
unslete dar op tho dulden nicht von noden syn, bidden derhalben, 
my sulks vernehmens nicht gestaden, sundern de pferde und waghen 
ampts halven werdern und my thothoslande unde de von der tyd der 
instellunghe szunder forder kost tho entpfangende etc. hebbe ick forder 
inholdes tho guder mathe wol angenommen und bidde juwer er- 
samicheit dar up tho wetten, dat ick nicht averedich byn, dat myck 
or stadschriver de pferde unde waghen. als wy der halven vor juwen 
gerichte gehandelt, up glilike werderunghe angeboden, ick wer ok 
wol tho der tyd der menunghe gewest, sulks von om anthonemende, 
szundern ick wolde des irst vorwisszint syn, offt or stadschriver ok 
dar tho gemechtiget wer, unde hebbe sulke macht von om gemodet 
vortuleggen, der he doch nicht by sick hadde, szundern sust sick 
muntlick irboden, he were des gantz mechtich, dat my denne alszu 
slechtes ane bewysunghe ennyger bestendiger macht anthonemende 
nieht Iyderlick gewest, unde beduncket my noch unfuchlick, dat ick 
des erszamen rades pferde von eynı, de von ohne dar tho unge- 
mechtiget, upp werderunghe annhemen scholde, dar an ek ok de 
bedacht genommen, dat ick de pferde myt rechtliken clagen tho my 
brengen |wolde]g] Wyl nu de erszame radt von Czerwst den slete 
unde unkost, szo sick under den «laghen darupp begeven mochte, 
nicht dulden. szo bijn ick erbodich, sze schicken alhir evnen, de dar 
tho gnuchlick gemechtiget sy, tor stedde, dat men de pferde upp 
beyder deil underredunge durch de jennigen, de des irfaren syn, upt 
glikeste werder, wesz sze denne werth syn, mach ick sze dar vor up 
de schuld annemen edder, szo de erszame radt sust de pferde unde 
waghen alhir to vorkopen wusten, alsze sze durst mochten, lethe ick 
ok gescheyn syn, szo verne my dat gelt myt sampt dem slete gerecket 
edder sust togesecht unde wu sick de radt desz alszo anthonemen 
weigeren wurde, kan juwe erszamicheit unde idermenniglik wol 
avenliemen, dat de radt von Czerwst den slete, unkost und anders 

44* 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 


h pferde gantz irclaget syn, tho dulden schuldich isz 
xin sze widderump tho vorantworden bidde, sulks 
hn gebede jegen god tho gedencken pllichtich. Datum 
Yocom Jocunditatis anno ete, im andern. 
Reymarus, provest des closters 
tho sunte Marie Magdalenen. 
erszamen und wysen hern richter unde seheppen 


gdeboreh 


1200. 


ryer Schöffen schreiben dem Rat von. Zerbst in einer 
sselben mit dem Propste des Klosters Mariae Mag- 


thovorn. Krszumen bszundern guden 
gy de an uns von wegen der perde und 
vest tho sunfe Marien Magdalenen alhyr myt rec 


et, hebbe wy inholdo tho guder mathe wol ane 
provest tho vorantwerden ingedan, de denne 








Nr. 1200 --1204. 1502. 693 


1502. Mai 19. Magdeburg. 1202. 
Der Rat der Sudenburg verkauft mit Zustimmung des Erebischofs 
und des Domkapitels an Johann Kedel, Vikar des Altars S. Crucis 
im Dom, 17', Gulden jährlichen Zinses wiederkäuflich für 350 
Gulden. 

Or. Perg. 3 Sp. Cop. 12 fol. 66. 
St. M. s.r. Erzst. Magdeb. LV Nr. 31. 
— Magdeburg — funftzehnhundert dornach im andern jhare dorns- 
tags in der heyligen pfingstwochen. 


1502. Mai 19. 1203. 
Die Schöffen von Magdeburg schreiben dem Rate von Zerbst über 
beschlagnahmte Pferde und Wagen. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unszen fruntliken dinst tovorn. Ersamen bszundre guden frunde. 
Wy hebbe jwe wedderschriven up unsze jungst sampt des provestes 
tho sandt Marien Magdalenen an jw gedhane scriffte der ingestalten 
perde und wagen halven alles inholdes dorchleszende gemergkt unde 
uth guder maten wol vernhomen und wowol jwe stadtschriver die vor- 
borgede perde und wagen wedder in gerichte gebracht und alszo Hanszen 
Hinrieks jwen borgen darmede gefrihet, so isz óm doch dar tho neyner 
fulmacht vortolegen von noden gewest und wart ok van dem parte 
darup nicht getogen, uns stheet ok von gerichtswegen nicht tho, die 
obgemelten perde und wagen to werdern, ok nemen wy uns eynso- 
dans nieht an, sundern wy hebben mit dem proveste darvan geredt, so 
jwe erszamheit in kortz eynen fulmechtiger edder susz mit eyner 
eredentz hir schicken werden, so wil he die perde und wagen na rede- 
liker werderinge dorch diejennigen, die des vorstandt hebben, annemen, 
dat wy jw alsze im besten nicht hebben mogen verholden, dan jwer 
erszamheyt dinstlich tho. werden. syn wy gneigt. Geschreven am 
donredage in den hilgen pingsten anno domini XV* secundo. 

Scheppen tho Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen  borgermeistern und rathmann der stadt 
Czerwst --. 


——— —À — 


1509. Mai 29. Magdeburg. 1204. 
lurzbischof Ernst stellt. der Stadt Halle einen Schadlosbrief aus 
über einen jährlichen Zins von 60 (Gulden, welchen die Stadt an 
Heinrich Alemann zu Magdeburg für ein vom Erzbischof auf- 
genonmenes Kapitel von 1000 Gulden zu zahlen übernommen hat. 

Cop.69 fol 295‘. 
St, M. 
— Magdeburg --- funfzcehnhundert dornach im andern jare son- 
tags nach des heiligen waren leichenams tage. 


1203. 
seinem Bruder 
hen Zehnten. in 


n sampt m 
Kell thom 


mit einem ha 
eldern den genannt 
hebben. und ich ehrgenannte Geflhart von 
en tegenden ohre bekennige herre on vor aller 
ihr und wann obn dat noth und behoff sin wert 
en. so erffmannlich lehnguth wysze, wonheit 
mehrer wissenhe bekentnus hebbe ick 
in Heime mein in ssentlich laten hengen 








Nr. 1205—1209. 1502. 695 


1502. Juni 30. Magdeburg. 1207. 


Ersbischof Ernst verkauft an Peter Godicke zu Magdeburg 
8 Gulden aus dem Ackerwerke zu Wanaleben wiederkäuflich für 
200 Gulden, für welche Summe sie früher Erzbischof Johann an 
Hans vern Assel und Jacob Kirchhoff verkauft hatte, von denen 
sie durch Erbrecht an Arnd von Gryben gekommen und von diesem 
an Peer Godicke verkauft waren. 
Cop. 69 fol. 297. 
St. M. 
— Magdeburg — funfzcehnhundert dornach im andern jar dorns- 
tag nach Petri Pauli apostolorum. 


1502. August 6. (?) Magdeburg. 1208. 


Erzbischof Ernst verkauft Hans Alemann dem älteren, Heinrichs 
Sohn, 30 Gulden jährlich aus dem Zolle zu Magdeburg wieder- 
käuflich für 500 Gulden. 

Cop. 102 fol. 188. — Cop. 69 fol. 298Y. 

St. M. 


— Magdeburg — vefteynhunderth unde darnha im anderen jhar 
am sonnavende Dominici des hilligen bichtigers. 


Der Tag des heil. Dominicus (5. August) fällt auf Freitag, auch 
die übrigen Dominicustage fallen in diesem Jahre nicht auf den 
Sonnabend. 


1502. August 12. 1209. 


Der Rat von Magdeburg beglaubigt die am Tage S. Clarae 1502 
gemachte Eintragung in das Stadtbuch. 
Transsumpt vom 8. Mai 1503 im Heberegister der Jacobi- Kirche. 
Stadtbibliothek zw Magdeburg. 

Thyle Bode heft vor uns dem radhe friwillichlich up datum dusszer 
schrift upgelathen dy overicheit und lehen, szo he an dem husze imme 
goszewinckel negest der wyndruffel gehath heft, darmede, alsze lehn- 
gudes recht ys, tho gebaren unde thoverlyhen, wan idt nodt ist unnd 
syn hoerth up negehen schillinge penninge, alsze die kerck tho sunte 
Jacobe dar ane heft und ohm von genantem Thile Boden gegeven ysz 
de knaben, alsz dechlichs vor dem hilligen sacramente ghan, tho be 
richten, krancke persone darmede tho belohnen. 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


er 5 1210 
" Lucas Ortel bitte den Richter und Ratsdiener zu 
ahlung der von ihm in Sachen Hans Teyges geschrie 


ru Zerbst 
illighe dinste sy jw myns vermogens alle tidt tho 
örszamen und wolgelahrten liv +. richte. und 
; dragen eyn frysz gedene r vorschei: 
yns gnanth Hans Teygen, welkere do meth felen 
ans behafft was, dorch eylendes halven die erszame 
Marien jw tho myneme werdigen hern den offiziall 
k und gebeden umbe eyn indult, he jw dath thosede 
ario; dho antwerde gy, gelth were dar nicht, sunder 
| hebben, dath wolde gy ome wol geven; dar neven 
lack, ick wolde nicht thofreyden syn mith deme in- 
sunder myne brive schulden m betalet sy 
| strietissimo hebbe van wegen myns gnanten hern 
cellschriel und hebbe one in strictissimo van 
»reh tho Borch wanhafftich und dragen III sexagenas 
antwerde my Valentinus und thosage dede, dath 








Nr. 1210— 1214. 1502. 697 


1502. September 19. 1212. 


Der Rat von Magdeburg teilt den Fürsten Waldemar, Georg und 
Ernst von Anhalt mit, dass er Bevollmächtigte nach Neugatters- 
leben schicken werde. 
Or. Perg. Si. abgefallen. 
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. 
Unszen willigen dinst thovorn, hochgeborne fursten gnedigen hern. 
Na jwer f. g. begeren willen wij op den avent hude den erszamen 
Thomas Sulthen und ander unszes radisz frunde jegen Gatersleven 
jwer g. gemothe thovornemen vorferdigen, jwe f. g. mith denstlichem 
vlithe biddende, op dath froweste morgen dar sulvest erschinen, dar 
mith dy unszern deste ehr inheymisch komen mogen; vordenen wy 
umme jwe f. g. mith denstlichem vlethe gerne. Datum under unszem 
stadt sechrethe mandages post Crucis Exaltacionis anno XV* secundo. 


Rathmann und inningszmeistere 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den hochgebornen fursten und hern hern Woldemaren, 
hern Georgen und hern Ernsten gebrudern, fursten tho Anhalt, graven 
tho Aschanien und hern tho Berneborch etc. 


1502. September 27. 1213. 


Der Tat der Sudenburg verkauft an die Kirche S. Katharinen zu 
Magdebury zum Behuf des Altars S. Johannis Baptiste 12 Gulden 
«us der Stadt wiederküuflich für 200 (Gulden. 
Cop. 102 fol. 1943. 
St. M. 
— vefteynhundert darna im andern jhare am dage Cosme et 
Damiani martirum. 


1502. Oktober 4. 1214. 


Der Official der Dompropstei bekundet, dass Elisabeth, Cone 
Duneyls Wittwe, den Kirchmeistern von S. Jacobi 31, (Gulden 
Zins und 60 (rulden Kapital von einem Hause in der Pfarre 
für 40 Gulden verkauft und ihmen auch den darüber ausge- 
stellten Brief des Dekans ron S. Nicolai «wsgeliefert hat. 
Heberegister der Jacoln- Kirche. 
Stadtbibliothek wu Magdeburg. 

We officiall der domprovestie tho Magdeborch bekenne openbar 
in und medt dusszem open breve, de ohn sehn, horen edder lesen, 
dat up hude data des sulven vor uns in unsers notarien unde under- 
geschreven getuchen jegenwerdicheit in gerichte gewest ist de dogetsame 
frowe Elizabet, Cone Daneyll szeliger nagelaten weddewessche, und 


698 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


hefft willich, ungedrungen medt wolbedachtem mode unde uth war- 
hafftigen weten openbar bekandt, dath se den vorsichtigen Allexio 
Digenytz und Hinrico Hamel itzunder kerckmeistern der kercken 
sancti Jacobi tho Magdeborch verdehalven rinschen gulden tynsz 
unnde sosstich rinsche gulden ahn hovetsummen in und ahn Rosian 
huse by der Baltzer Mulingesken in vorgedachter parrhe sancti Jacobi 
gelegen vor vertich rinsche gulden, de sze an redem gelde van ge- 
dachten kerckherren vol tho gedancke und thor genoge entfangen 
hadde, der sze sie ock quidt, leddich und losz secht mith all&m rechte 
und gerechticheyden, wu sie de dar ane sust lange gehadt hadde, 
gentzliken ful und all umme orer selen salicheit willen und beterunge 
gedachter kercken vorkofit hadde und jegenwordigen vorkoppet, ock 
gedachten kerckmestern de breve der halven dar over gegeven in ge- 
richte overgeantwordet, welcker breff angefanck alsze ludet: Wy 
Symon Gartze dekene sancti Nicolai kercken uppem nygen marchte 
to Magdeborch bekennen openbar etc. in dem middell: Dat die gnante 
Hans itzunder in besittinge und van uns unser dekenyge halven tho 
lehne hefft up veir schillinge penninge et cetera und up data veihr- 
hundert im achtundnegentigesten jar am fridage na Cantate, nach 
welkerer overantwerdinge gedachter breve hefft gedachte frowe alle 
und igliche privilegia, begnadinge szo wol geistlikes unnd wertliker 
rechte, wo de nahmen hebben, sick der in dusszem fall nicht ge- 
brukende gentzlich vorsaket, affgesecht und vorteigen und dar nicht 
dorch sick ader middeler personen in nehnen wege wedder tho 
kommende in unsen henden lifflicken geschworen thon hilligen. Tho 
orkunde mit unses ambachten angedruckten ingesegel vorsegelt unde 
gereven am dinsdage Francisci im veffteynhundertsten unnd andern 
jar in bywesen und jegenwerdicheit der erhafttigen und vorsichtigen 
eren Matheo Fabri in gedachter kereken sancti Jacobi altaristen und 
Facies Hake leygen Magdeburges stifftes getugen her tho geeskend 


und sunderliken gebeden Otto. Boekman notarius 


subscripsit 


1502. Oktober 26. 1215. 
Peter (rfermersleben ersucht den Rat von Zerbst, er möge Bul- 
thasar Kannengeter, der ihm wegen seiner Magd. 4 Gulden gelobt 
hatte, aunhulten, diese Schuld zu bezahlen. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am middeweken na Crispini et Crispiniani anno domini XV* 
secundo. 





Nr. 1215— 1219. 1502. 699 


1802. Oktober 27. Magdeburg. 1216. 


Erzbischof Ernst verleiht dem Magdeburger Bürger Asmus Morite 
einen Wappenbrief mit folgendem Wappen: einen schild halb blaw 
und halb gehl mitten gleich die qwehre durchgeteilt, dorinne oben 
zwene gehle lewenkoppfe mit yren brusten und fordern beynen 
in dem blawen felde gegen einander ufgericht und dorunder ein 
blau lilien im gehlen felde, uff dem schilde ein helm und uf 
dem helme ein blaw lilie zwuschen zweyen gehlen lewenbeynen 
und fussen, als sulchs in dem schilde und uf dem helme im 
mittel dieszes brives angemahlet und mit farbe clerlich unter- 
scheiden ist —. 

Cop. 69 fol. 284. 

St. M. 


— Magdeburg -— Xv* dornach im andern jaream dornstage vigilia 
Simonis et Jude der heyligen zwelffbothen. 


1502. November 2. 1217. 
Das Domkapitel verkauft dem Vikar  Hartmuth von dem Berge 
und Ursula, Comen Bruns Wittwe, 10 Gulden Leibrente für 200 
(Gulden, wofür ihnen Hartmuth von dem Berge. seinen von dem 
Rate der Sudenburg am 12. März 1496 «usgestellten Schuldbrief 
überlassen hat. 

Cop. 102 fol. 198. 
St. M. 
-- dussent viflhundert dar nha in dem anderen jhare am dage 

Eustachii des hilligen mertelers und syner selschopp. 


1502. November 12. 1218. 
Firzbischof' Ernst. verspricht dem Rate der Sudenburg, ihn für em 
Kapital von 500 (iulden schadlos zu halten und bis zum Wieder- 
kauf dasselbe mit 26 Gulden und einem Ort zu verginsen. 

Cop. 102 fol. 200". Cop.69 fol. 303. 
St. M. 
-. vefteinhundert dar nha im andern jhare sonnavendes na 

Martini. NM 

1502. December 14. 1219. 
Arnt von Grieben, Bürger von Magdeburg, giebt als Lehnsherr seine 
Zustimmung dazu, dass Claus Luckow von seinem Hause zum 
roten Hahn in der Fornerischen Strasse eine jährliche Rente an 
den Vikar Mathias Schumel, Altaristen des Altars S. Andrene et 
Thomae in der Stiftskirche gu S. Sebastian, verkauft. 

Or. l'up. Si. 
St. M. s. vr. Stift S. Sebastian D. Nr.2. 
Magdeh. Geschichtsbl. V, S. 544. 
Jek Arnth von Gryben, burger in der olden stadt Magdeborch und 
nageschreven husses eyn lehenherre, bekenne openbar vor my, myne 


100 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


erven und erfinemen und alsweme, die dusszen brieff szehen efite 
hoeren lessen, dath die erssame Clawes Luckow ock burger in der 
gnanthen olden stadt Magdeborch vor sick, syne erven und erffnehmen 
den erhafftighen ern Mathiassen Schamele, vicarien tho deme altare 
sunthe Andreass und sunthe Thomas apostelen in der stifftkerken 
sunthe Sebastian bynnen Magdeborch gelegen und szvnen nakommen- 
den vicarien tho den sulven altar eynen halven rinschen gulden up 
sunthe Lucien dach jerlyckes tho betalen uth synem husse bynnen der 
olden stadt Magdeborch in der Fornerschen strathen bv dem hwsse tom 
roden hahnen gnanth gelegen myt mynem willen. weten und fulborth 
recht und redelvken up eynen wedderkopp verkofft hefft und verkofft 
in crafft dusszes brieffes und hefft ohn den gegeven vor achte rinsche 
gulden, die die gnanthe er Mathias vorgedachten Clawssen Luckow wol 
tho dancke betalet, und die sulve Ciawss Luckow hefft sulke acht 
gulden entfanghen und in syn und svner erven nuth und fromen 
gekereth und gewanth, ok syk, synen erven und erffnehmen die macht 
behalden, dat he. svne erven und erffnehmen den vorgnanthen halven 
gulden jerlyker tynsse mytt acht rinsch gulden mogen wedder afflossen, 
welks jares ohme dat gefellich iss, und wen ssie sulken halven 
gulden jerlyker renthen afflossen wollen. dat schollen und wollen ssie 
dem vorgnanthen ern Mathiassen vicarien ader synen nakommelinghen 
eyn ferndell jars tho vorne thossegen und witlick dohen und on denne 
dat hovetgelt als acht rinsche gulden mit den nastendigen und bedageden 
tynssen enthrichten und betalen, und wen die afflossunge alsse gescheen 
iss. szo schall und will die gemelthe er Mathias effte syne nakommelinge 
dem vorgedachten Clawess Luckowen, synen erven effte erfinehmen 
dusszen breff wedder tho handen schicken und overantwerden. Des 
tho bekenthnisse und warer orkunde hebbe ick Arnth von Gryben 
lehenher vorgnanth umb bede willen gedachtes Clawss Luckowen nıyn 
ingessegell witliken an dusszen breff hangen lathen, de gegeven iss 
nach Christi unsses herren geborth dussent vifthundertt im andern jare 
an myddeweken nach sunthe Lucien daghe der hillighen jungtrowen. 


1503. Januar 6. 1220. 
Heinrich Rode, Ratmann, und Kone Rode, Meister der Gewand- 
schneider-Innung, quitlieren den Bat der Stadt Wernigerode über 
60 Gulden Zins zum Behuf des Heiligen. (veist- Hospitals. 

Or. Pup. Xi. 
St, M. s.r. Stadt Magdel Hospital S. Annen und. Heil. Geist. Nr, 11. 
- dusent vyffhuudert und dre jar in der hilgen driger konnyghen 
daghe. 





Nr. 1220-—1221. 1503. 101 


1503. Januar 17. Magdeburg. 1221. 
Willkür für die Sudenburg. 
Cop. 69 fol. 304. 
St. M. 

Wir Ernst von gots gnaden erczbischof zw Magdeburg etc. be- 
kennen gegen allen diszs briefs ansichtigen vor uns und unsere nach- 
komen bey der kirchen zw Magdeburg, das wir von den vorsichtigen 
unsern ljeben getrewen burgermeister und rathmannen aller dreyer 
rethe unser Sudenburg zw Magdeburg mit dehmütiger vleissiger bethe 
angesucht sein yne vre alt herkome und vormals von unsern vorfaren 
erezbischoven seligen bestetigitte und zwgelassene wilkore, stadrecht 
und geseteze uns furgeleget gnediglichen Zw becreftigen, vornewen, 
zulassen und in etlichen artickeln, wu die notdurft und billikeit das 
erfordern, einsteils zu vorandern und ufs newe zw bestetigen, als haben 
wir sulch vorgelegete wilkor und geseteze in allen und icklichen yren 
punckten, clausulen und artickeln genüglich angesehen und in rathe 
bewogen, dieselbigen redlich zeynlich auch zw eintracht, gehorsam 
und zw gutem togentszamen weszen der burger obgenanter unser 
Sudenburg dienende und der stad nutzlich und fromlich erkand, 
dorumb wir die uf hernochvolgende gestalt gnediglich zwgelassen, be- 
williget, vornewet und bestetiget haben, bewilligen auch, bestetigen 
und zwlassen die gegenwertiglich in craflt disses brives, wollen und 
sebrechen, das hinfürder und in zwkunftigen zceiten diesze ordenunge 
in der gemelten unser stad der Sudenburg gehalten werde, in massen 
hernach volget, nemlich das der rath mit den gemeynen bürgern alle 
jar uff dem rathhaussze drey bewerding halden, doselbist wie sich ein 
iglicher tugentlich und noch lauth nachvolgender wilköhr und geseteze 
halden und das ein iglicher dem rathe gehorszam sey, vorkundiget sal 
werden, und wer dorinne ungehorszam wörde und dawider tethe, der 
sal von dem burgermeister vor den gemeynen bürgern beschuldiget 
werden, bekennet der beschuldigitte, so sall er geben Jie pene und 
busse dorufl gesaczt. wurde er aber vorsachen, so sal es yme zw 
seyner unschult komen, es were dann so offenbar, das der rath sulchs 
uff yne beweysen móchte, so sollen keyne eyde dofür genommen 
werden, und wenne das burdingk also zwgesaget und vorkundiget 
wirdet, keme der nicht, der wettet dem rathe eynen schilling pfennige 
und sal der elagen, die der rath zw yme hat, fellig geteilt werden. 
Es sal auch der rath in eynen gehegeten burdinge mit der witezigisten 
rathe des nehisten tages nach sand Bartholomeus tage noch not und 
behuff der stad eynes werden und das geschosz und unser bethe, die 
man uns jerlich vom rathhusze pfleget zwgeben, mit wissen, willen 
und volbort der gemeynen burger setezen, dasselbte geschosz und 
bethe vorkundiget sal werden zcwuschen der zceit und sandt 
Katherinen tage zw geben bey pene hirnach uszgedrucket. Es sal 
auch ein iglich burger ader inwoner unser Sudenburgk, der geschosz 


unser Sudenborcn im schossze yres guts und yi 
freyhet seyn, sunder sich in allen anfellen der st: 
burger halden und sulchs sal den hofen und wc 
herren und vicarien an yren frevheiten unsched! 
vren freiheiten zuvorn hanthaben. Auch alle 
unser Sudenburg spieszekawft veil haben, als | 
sollen das geben nach satzung des raths in ders 
burg mit sampt unsers mollenvoigts ader amptm: 
funff schillinge pfenninge, und wer mit solcher 
gefunden wirdet, der sal durch unsern mollenv 
gericht und gestraffet werden, sunder wahnmasse 1 
und an brothe, wen der rath des an den bec 
tafernern obirfundigk wirdet, sal durch den ratli 

gestraffet werden. Wenne die wachte geboden wi 
der sal umb drey schilling pfenninge gepfant wei 
nach der wechteglocke des abindes ader nachtes 
tabernen sitzen bev drev schillinge pfenninge. 

bey nacht ane licht uf der gasszen gehn bey drey 
Nymant sal auch mortwapfen ader lange nıcsse 
raths gesetze bey drey schilling pfenning, cs wı 
unserm hofe ader in dinsten unser prelaten, p: 
lewthen dinstes halben verwant were, die mogen 
vahr tragen, ydoch keinem inwoner unser Sudet 
zuzwwenden. Ein vdermah sal seyn fewer bew 
schaden dovon kume bey X imarcken, und quem 
wurde beruchtiget, es were bey tage ader bey 
nachbern ader beywonern keyn schade dovon | 
geruchte von dem jhenigen, von deswegen es u 





Nr. 1221. 1503. 703 


harnesch nach vermoge seins guts haben, domit man uns und unszern 
nachkomen zw des landes noth zw dinste gesein möge, bey pen einer 
margk, und wan ein uflawfl ader geruchte, es sey tag ader nacht, 
wurde, so sal iglich burger, er sey arm ader reich, bey dem rathe 
sein uff dem rathusze und sich nach geheisz und befehl des raths 
gehorsammichlich halten bev pene der burgerschafft, es were dann das 
fewer auszkeme, szo mag ein iglicher zwlawffen und helffen, retten 
und schaden vorwarn ane vahr, bey dem fewer sich auch, szo der 
rath dorzw komet, nach geheisz des raths halten, bey pene nehst obin 
berurt. Auch sal kein burger ader burgersche nymant lenger her- 
bergen mit yme inne zw wohnende dann vier wochen, es sey dann, 
das der bur und burger sie ader das bawermal bynnen den vier 
wochen gewinne bey X schillinge pfenninge. Und were das bawermal 
gewunnen, der sal dem rathe zw besserung unser Sudenburg ein guten 
rheinischen gulden ader szo vil geldes der gulde gildet, dovor bezcalen, 
alle hove, die wuste leggen, ab dorinne nymant wonte, szo sal doch 
der, des der hoff ist, den hoff dem rathe verschossen und hervarth 
und burgerrecht dovon halten gleich als ein ander burger, und wu 
das nicht geschege, szo mag sich der rath dorzw mit rechte zcihen 
und vordern vor unszerm gerichte der dingbangk, alsze recht ist Es 
sal aueh kein burger unser Sudenburg den andern zcihen usz unszerm 
gerichte in ein ander gerichte bey einer margk, und wenn der rath bey 
vare verboten lest, der sal uff sulche zceit, szo yme selbst personlich 
von dem rathe zwgesagt wurde ader yrem gesinde, vor den rath 
kommen bey dreyen schillingen pfenninge, bleibet er ausz an rechte 
und echte notsachen ader an urlawb, szo sal der rath sein vahr nemen, 
wurde er anderweit verbotet, in maszen wie vor berurt, komet er 
nicht, er sal es dem rathe verbussen mit X f pfenningen, wurde der- 
selbe zum drittenmall und ungehorszam wurde, er sal das verbusszen 
mit einer marg, und wer vor den rath verbodet wirt und von dem 
burgermeister in raths slete umb bruche ader obirtretung beschuldiget, 
der sai antwurten zw ja ader neyn; bekennet er, er sal busszen, vor- 
saget er, szo sal sich der selbte in einem gemeinen burdinge ent- 
ledigen, er sal aber die bruche, ab er bekennen adder die eyde, ab er 
versagen wurde, mit einem inbesessenen burger unser Sudenburg ver- 
burgen ader selbst burge seyn. und wer, das vmants den rath in 
rathesstete mit unfochlichen worten in frevel verspreche, miszhandelte 
ader mit logen straffte, der sal das dem rathe mit einer feynen marg 
silber an gnade verbusszen. Nymant sal sich auch mit hanthaftiger 
tad an den personen und glidmaszen des raths noch an yrem gesinde 
vergreiffen bey X margken. Men sal auch alle huszere, die schosszes 
und burgerrechtes pfliehtig sind und von alder her geschosszt haben, 
verschosszen, es wo dorinne, wer der sey. Es sal auch kein burger 
ader inwoner unser Sudenburg seyn husz und hoff, das dem rathe 
schosz und anfal pflichtig ist zw thun und von alder her geschosszet, 
keinem geistlichen ader freyen vorkewflen ader vergeben, es geschege 


104 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


denne mit ynserm urlawb und des raths willen. Nymant sal auch die 
weiden ader ander bome uff der stadt graben stehnde abehawen adei 
verserigen ader der stad graben ader inzcihen ader werffen ader obisz 
abeslahn ader brechen ane fulborth und geheisz des raths bey X schilling 
pfenninge. Nymant sal auch soinen unflat ader koth uff der gasszen 
in die gosszen kern ader uff seines nabers steynweg slahen bey dreyen 
schilling pfenninge: nymant sal auch sein ahsz bynnen der stad muren 
ligen laszen ader in der stad graben werffen bey drey B . Er sal 
auch in unser Sudenburg hinfurder zw dem brauer und becker ampt 
nymant zugelasszen und ufgenommen werden, es sey dann. das er 
innung und wereken wirdig sey. Er sal auch in unser Sudenburg 
nymant broth ader semmeln sellen ader verkewffen, er habe es dann 
selbs in unser Sudenburg gebacken. Es sal auch in unser Sudenburg 
ader zw sand Michel kevn weiszen ader gerstenbier zu sellen ader zu 
schencken zugestatet werden, es sey dann, das er das selbst in unser 
Sudenburg gebrawet habe, und hirmitte sollen alle vorkroge in unser 
Sudenburg und zw sand Michel abegethan, neddergelegt und verbotten 
sein. — Der kuffenfuhrer sal auch alle nacht die bornekuffe vol wassers 
vor seiner thur ‚haben zw rettung, ab fewer ufqueme, bey drey 
schilling ,. Ein idermann sal sein kannen dem kanuengieszer ver- 
mercken und zcihen lassen, do bey der angieszer, so er dorobir kompt, 
erkennen moge. ob er auch von dem kruger sein fulle masz entpfangen 
habe. Nvmant sal auch dem angieszer uff der straszen entlauffen, 
szunder szo der angieszer die wahnmasze an den ungezceichten kannen 
erkennet, sich willig lassen angieszen, und ein iglicher burger, der von 
dem angieszer dazu geruffen und geheischet die wahnmasz mitte 
zu berichtigen, der sal das sunder jegenrede thun; wurde des 
vmands weigerung thun. szo sal der von dem rathe gleich 
mit der bussz gestraffet werden, alszo der  kroger, der die 
wahnmassze gemesszen und gegeben hat. Szo wollen wir auch, das 
disse nachgeschrieben stucke, punete und gesetze in unser Sudenburg 
festiglich sollen gehalten und von dem rathe doselbs in beyweszen 
unsers mollenvoigts zw Magdeburg, der zu gezceiten sein wirdet, 
gestraffet werden, nemlich alsze, wer es sache, das ymands in unzcuchten 
bey nacht wurde ufgenommen, szo sal der wert, von dem solche un- 
zcucht geheget, das dem rathe mit einer marg verbusszen, desgleichen 
die personen, die alszo in unzcuchten gefunden, wo die in eim ehelichen 
stande wern, mit einer marg verbussen sollen. Und were, das ymantz 
unzeucht husete und hegete, vermeldet und von dem rathe dorumb 
besehuldiget wurde, der sal antwurten zu ja ader neyn; wurde er 
bekennen, szo sal er das dem rathe mit einer marg verbusszen, wurde 
er aber das versagen, so sal er sich des in einem gehegeten burdinge, 
alszo recht ist, entledigen, es were dann, das sulchs szo kunt und uffen- 
bar were, das des nicht zu versagen ader verlewkenen were. Szo sollen 
auch die offinbaren und unzcuchtigen frawen keine korallen, paternoster 
noch gulden, silbern ader seyden gesmeyde ader gezeirthe offinbar in 





Nr. 1221. 1503. 705 


der kirchen noch strasszen tragen, sunder yre hewben uff den strasszen 
uf yre hewbte hangen bey pene dreyer Magdeburgischer schilling 
pfenninge. Auch sal nymant in unser Sudenburg toppeln ader spelen 
keinerley spil, domit gelt gewunnen ader verloren mochte werden 
uszgeslosszen bretspiel geringe gelt bey pene einer marg ane abebruch 
zu geben, auch von nymants gehawszet ader geheget werden bey der- 
selben pene. Nymant sal sich auch in eins andern gut mit unrechte 
weren ader unwillen ader vehde machen, dovon uns, unserm stiffte, der 
Sudenburg ader unszern burgern doselbs schade entstehn muchte, bey 
pene der burgerschafft und unser sweren straffung. Es sal auch nymant 
sampnung, uflewffte, verbindung ader vertragung in unser Sudenburg 
widder unser prelaten, pfafheit, amplewthe, unsergerichte noch den rath unser 
Sudenburg machen bey leibe undguteund bey der hochsten vehstung unsers 
gerichts vor unszerm hove und der rothen thor hir zu Magdeburg. 
Es sal auch nymands den andern in dem seinen friede widder mit 
slahende, hawende, stechene, fluchene ader scheldene brechen bey dreyen 
margken. Auch sollen des der rath unser Sudenburg in uflauflen in 
tafernen, bierkrugen und gasszen truncken lewthe ader ander lewthe, 
die sich under einander rowfften, slogen, zcogen ader geruchte machten 
geholten und straffen bey einer marg, alsz biszher geschehen, wurde 
auch ymand von den burgern und inwonern in unser Sudenburg 
wonende bey tage ader bey nacht, er were arme ader reiche, von dem 
rathe yren geschickten ader die des raths halben zw thun hetten in 
uflewfften zu hulffe dem rathe zwstehnde ader den jhenen, die des 
yrenthalben geschickt weren, geheischet und vermanet wurden, szo 
sal das ein iglicher an sewment und widderrede thun bey pene des 
raths kore; und were es sache, das die obgerurten stueke durch ob- 
gemelte straffung und penen nicht vermeiden wurden, szo wollen wir 
die furder durch unszern mollenvoigt, der zu gezceiten sein wirt, 
alszo ernstlich und notturfitiglich straften, das die weiter vermyden 
werden. Were es auch, do got vor sey, das in unser Sudenburg . 
ader wur das geschege ader were, vmant einen burger ader burgersche 
todsluge ader ermordte, szo sal der, der sulchen mordt begangen und 
gethan hette, dreisig jar usz unser Sudenburg bleiben, und szo die 
dreiszig jar umb sindt, dennoch nicht widder in die selbte unser stad 
komen, er habe sich dann mit dem sachwaldigen und unszerm gerichte 
vertragen und dem rathe unser Sudenburg XN fevne marg silbers ge. 
geben. Were auch das ymand einem burger ader burgerschen ader 
eim andern, wer der were, in unser Sudenburg ein kampferdige 
wunde hvwe, wurfte ader sluge, der sal ein jar usz der stad bleiben 
und dorinne nicht widder kommen, er habe sich dann mit dem sach- 
waldigen und unserm gerichte vertragen und dem rathe unser Suden- 
burg ein feyne marg silbers gegeben. Wer dem andern in unser 
Sudenburg ein blutrustige wurfle, haweto, sluge ader steche, er sey 
burger ader nicht, szo sal er von dem rathe umb X schilling pfenning 
gestraflet worden. Es sollen auch alle wunden, sie sein kampfer ader 
Geschichtsq. d. Pr. Sacheeu XXVIII. 3. 45 


rurten wiiKor Satzung und ordenung in anderu 
ader zw niddern ader newe zw setzen, szo b 
unsern nachkomen die macht, das wir die mit z 
andern, zu verhohen, zw niddern ader nawe 
schieken mógen, wie das zw enthaldung und b 
burg und burgern doselbst nutzlichst und beq! 
domit sie uns und unserm stiffte zw stewer, hi 
forderlicher gesein mógen an geverde. Des zwu 
brives, der mit unszerm anhangenden ingesegel : 
ist zw Magdeburg nach Christi unsers herr 
hundert und drey jar dinstags Anthonii. 


1503. Januar 23. Magdeburg. 
Erzbischof Ernst stiftet einen Vergleich zu 
Sudenburg und dem  Móllenvoigt Hans Rit 
rechte und Wahl zum Ratsstuhl und der , 
letzteren neuem Ilause in der Sudenburg. 

Gleichzeit. Abschrift Tup. 
St. M. s. r. Sudenbury 11. 

Wyr Ernst von gots gnaden ertzbischoff zew 
in Germanien, administrator des stifts zcw Halb 
Sachssen, lantgrave in Doringen und marggrave z« 
offintlich vor uns und unszer nachkomen, das wi 
gunst und gnade mith volborth, wissen und wi 
unser liben getrewen der Sudenburg Magdeburg 
unszerm molvogthe und lieben getrewen seyn: 


pp npe Ve --- - 





Nr. 1222 — 1225. 1503. 107 


rathe jerlich zewgeben vorpflieht sein, keines uszgeschlosszen, allevne 
ab seyne menlichen erben zeum rathsstule ader der schoppfenbanck 
gekoren wurden, die sollen die korhe gleich anderen burgern ano 
weigerung dulden und leyden; ‘auch sall und wil Hans Ritter und 
seine erben den hof in die geistliche handt nicht bringen noch vor- 
keuffen, sich auch noch vormogen vor seyn person gegen dem rathe 
und der stadt vorgenanth mith diensten williglichen gebrauchen lasszen. 
Des zew urkundt haben wir unszer ingesigel an deszen bryff thun 
hengen; und wir burgermeister und rathmannen der Sudenburgk 
Magdeburg bekennen auch in craft dieszes bryeffes, das sulche obge- 
rurthe voreinigung mit wissen und volborth aller dreyer rethe und 
rathsfreunde auch alle artickel diszes bryfes eintrechtiglich vorgunst 
und zeugelassen sein. Des zew bekentnissze und steter haldung haben 
wir unszer stadt ingesigel neben obgedachts unszers herrn lassen 
hengen, der gegeben ist nach Cristi unsers herrn geburth funffzcehen- 
hundert darnach im dritten jhare am mantage nach Vincencii des 
heyligen merterers. 


1503. Januar 29. 1223. 
Hermann Vorhower erzählt dem Tate von Magdeburg. seinen er- 
littenen Überfall und bittet wegen Schadenersatzes um eine 
Empfehlung an den Bat von Zerbst. 

Or. Perg. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Myn underdanigen gantz willigen und gehorszame dinste alle tidt 
thovorn bereit. Erbaren wiszen besundern gunstigen hern. Ick arm 
mann do jwen erszamheiden clegelich clagende tho weten, wu ick 
imme summer schirst vorgangen mith oren dreen alsz nemlich Gorges 
Malstroppe, Carsten Hampen und Joachim eyn snider by dem 
Anckunschen dore wonhaftich. alle borger tho Czerwist, myner naringe 
na mith ohn over velt gereiset, und alsz wy op dem wege na Czerwest 
by dy molen dem junckfrowencloster tho Plotzke angehorende ge- 
komen sindt, szo isz dar Urban Czander der Czerwesterschen avege- 
sechte vihent mith sinen hulperen uth dem busche getreden und tho 
den von Czerwist ingeslagen und sie gefangen genommen, mick mith 
on vorwundet, dat mvne uuvorschuldes wedder ere und recht alsz 
nemlich eynundvertich guldin an munte avegerovet und genommen, 
uth wath orsake, isz mick eyn vorborgen handel, szo ick arm mann 
mith ohm nichts dan alle guth gewust und der von Czerwist, szo ick 
mith ohn gewest, mith entgelden mothen und des mynen bith an 
dussen hewtigen dach entboren hebbe, dath mick tho mercklichem 
unvorwintlicken schaden erwachsen und dy lenge ensulchs tho vor- 
harren unlidlich. Erbaren wiszen hern, derhalven isz an jwe erszame 
wiszheit myn gantz vlitiges und demodiges bidden, jwe erszambeide 
willen miek mith einer furschrift an den erszamen rath von Czerwist 

45* 


108 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


bedencken und tigen sie gunstiglich vorbidden, dath se mick sulken 
genommen gelt, alsz mick von ohrem avegesechten vihende genommen 
isz, szo sick dy orsake von ohn ortsprunglich erhuft, sunder vortehen 
enthrichten und  mick myns genommen schadens eine genochliche 
wedderstadinge und bethalinge donhn, alsz billich ungeweigert von 
ohn gescheen solle, dar mith mick keyn orsake gegeven werde, der- 
halven wider tho beclagen, ander moyge und unkost, szo sick dar op 
erstrecken wurde, tho vorhuden; dath wil ick mith mynem armen 
willigen vorplichten und gehorszamen dinsten alle tidt gerne verdinen. 
Datum under  dissem pitzir sondages post Pauli Conversionis 
anno XV* tercio. 
Jwer erszamheide gehorszamer Hermen Vorhower, 
borger der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den erbaren wiszen borgermestern, rathmannen und 
inningszmeistern der alden stadt Magdeborch —. 


1503. Januar 30. 1224. 
Der Rut von Magdeburg. verwendet sich für Hermann Vorhauer 
beim Rate von Zerbst wegen Schadenersatz. 

Or. Perg. St. abgefullen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntlichen dinst thovorn.  Ersamen besundern guden 
frundes. Wy sindt mith ingelechter clageschrift, wu gy vornemen, van 
unszem burger ersocht und betlicken angetogen ohn tigen juck tho 
vorschriven, deme na szo sulken unses borgers beschedinge lutbar und 
am dage, wy ock warlieh bericht werden, dath ensulchs durch einen 
Czander genanth. de jwe fihent von wegen Bartholomeus Duben, 
dy ohn in gutlicher vorhandelinge thor sune evne summe geldes tho 
geven geboden, gescheen sin sulle. Guden frundes. die wile denn nu 
dem unszem sulker schade gezeengks halven, dar mith jwe borger 
Duben mitlı den Czandern vorhaft, thogetoget, isz unsze fruntlichs bidden, 
EY willen na gelegenheit des handels in dy dingk sehen und alszo 
vorfogen, dat de genante unsze arme borger sins geldes mochte be- 
talt und schadens ergentzt werden, dar mith he dat sine rechtlicken 
tho ermanen nicht vororsakt werden, vordenen wx umme jwe ersam- 
heide mith vlithe gerne, des jwe richtige anthworde. Geschreven 
under unszem stadt secret mandages post Pauli Conversionis 
anno XV* tercio. 

Rathmann und inningszmeistere 
der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen borgermeistern und rathmannen der stad 
Czerwest —. 





Nr. 1224 — 1225. 1508. | 709 


1503. Februar 9. Magdeburg. 1225. 
Willkür für die Neustadt. 
Cop. 69. fol. 311. 
St M. 

Wir Ernst von gots gnaden ete. bekennen gegen allen dieszs briefs 
ansichtigen vor uns und unser nachkomen bey der kirchen zw Magde- 
burg, das wir von den erszamen unszern lieben getrawen burgermeister 
und rathmann aller dreyer rethe unser newen stad Magdeburg mit 
demutiger fleissiger bethe angesucht sein yne yre althergebrachte und 
vormals von unszern furfarn ertzbischoven seligen bestetigte und zwge- 
lassene wilkor, stadrechte und gesetze uns furgelegt gnediglich zwbe- 
kreftigen, vernewen, zwlasszen und in etlichen artikeln, wo die not- 
turfft und billikeit das thud erfordern, eins teils zuvorandern und ufs 
newe zw bestetigen; des haben wir sulche furgelegte wilkor und gesetze 
in allen und iglichen yren puneten, clausulen und artikeln gnuglich 
angesehn und in rathe obirwogen, dieselbigen redlich zeymlich auch 
zu eintracht, gehorszam und zu gutem togentszamen weszen der burger 
obgenanter unser newen stad Magdeburg dienende und der stad nutzlich 
und fromlich erkaut, darumb wir die uff hernachfolgende gestalt gnedig- 
lich zwlasszen, bewilligt, vernewet und bestetiget haben, bewilligen, 
auch bestetigen und lasszen die zw gegenwertiglich in und mit crafft 
dieszs briefs, wollen und gebieten, das furd mehr becker, brawer und 
burger gemeine volle wichte und masz wie vor alter geben und sunder- 
lich rechte masz und gewichte an virteln, scheffeln und anderm, domit 
man messen und wegen mag, haben sollen bey vorfallung einer marg. 
Nymant sal dem andern sein huszfriede brechen bey X margken ader 
sein selbs richter sein bev drey margken. Es sal keiner den rath 
straffen noch mit worten ader wercken hinderkorzen ader zw rede 
setzen bey funfezig margken. Auch sal nymant seinen lehnherren, 
lehnfrawen ader zeinszherren zcihen ader ersuchen obir den rath bey 
dreven margken. Wir wercken hirmit einen fride dem schultzen und 
allem stadgesinde sich mit worten ader wercken an vne nicht zu ver- 
greiffen bey funfezig margken. Es sal nymant swert , messer, barten 
ader ander mortliche wehr tragen obir der stad masz bey funff schillingen 
und die nicht zeihen ader zcucken bey X schillingen. Keyner sal in 
sampnung. innungen ader gilden einicherley wilkor setzen ader vor- 
buntnisz machen hinder dem rathe bey X marcken. Wurde auch von 
vmands vorszamelung ader vorbuntnisz gemacht, domit etlichen burgern 
einfal ader gewalt zw thun, sollen die nachpawer obin und beneden 
ynen Zw hulfte komen, sie sulchs gewalts zw schutzen bey X marcken. 
Key ne verfest mann sal gehuszet ader geheget werden bey einer marg. 
Auch sal ein iglich burger ein fleissig ufsehn haben, wen er hawsze 
ader hege, uff das der wirt des gastes nicht entgelden dorffe bey einer 
marg. Nymant sal nach der glocken an licht und laterne uff der 
gasszen gehn, nach der gloeken geste setzen bey funff schillinge. Es 


Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


der gedachten unser newen stad Magdeburg spielen 
n ader karten ader anderm, domit man gelt gewinnen 
hoge, noch sulch spiel in seiner behawszung leiden 
I einer marg, dorzw sall sich keiner an der stad 
ader gehnde vorwercken bey funfezig margken; und 
gekundiget wirdet uff der wachten. ader thormen zw 
wache zu gehnde ader reytende, das sal ein ider 
wechter uszsenden, der so wehrhattig und eins 
lomit die wache bestalt wirt, bey funff solidis. Aneh 
ht gifft thun ader sich fremde guter hen lasezen 
Es sal auch keiner den andern zcihen in frembde 
ıargken, Nymant sal sich andern guts under- 
ode guter gebrauchen bey III margken. Wurde auch 
endig in unser new g 
r sal sein bawermal bynnen vier wochen gewinnen 
gen. Und szo ymandts hergewede, radeleve ader 
n stad Magdeburg furdern wolte, der sal bawer und 
sein bawermal mit zweyen margken gewinnen; vor- 
dert ein. burger der newen stad Magdeburg mit einen 
ie umb hergewede, radeleve ader erbe ane wisszen 


dem rathe zwu marg vorfallen sein. Vorfiehle aber 
radeleve ader erbe an uns ader unszern molnvoigt, 








Nr. 1225. 1503. 711 


wirdet in gehegedem dinge, der sal sich an rechte gnugen lasszen, 
und wer mit frevel dowidder spricht, sal dem rathe ein marg vorfallen 
sein. Welch burger ein eigen pferd helt, darnach der rath zw der 
stad gewerbe und behuff sendet, dem sal der rath so vil redelich 
dovon thun, und dieweil das pferd in der stad gewerbe gebraucht 
wirdet, vor schaden stehn. Wurde sich aber ymant dorinne widder- 
setzig machen , alszo das er das pferdt nicht senden wolt, der sal dem 
rathe cin marg vorfallen sein und dennoch dasz pferdt schicken, wu 
der rath des begirig. Einem iglichen wepener ader schutzen, der von 
der stad wegen uszreidet, sal man des tages ein halb loth ader VI 
groschen und dem knechte 1j quentin ader III groschen geben. Wurde 
aber ein gemeine lanthgeruchte ader nachjagt alszo, dasz man die 
glocke lewthe, szo sal nymants gelohnt werden. Szo auch der rath 
eines pferdes notturftig und bey einem burger mieten wurde, dovon 
sal man des tages j quentin, die weil es usz ist, geben und vor rede- 
lichen schaden stehn. Erhube sich auch ein geruchte bey tage ader 
nacht, das man die grosze glocke lewthe, szo sal ein iglich burger mit 
seinem hernasch vor das rathhusse komen bey einer marg. Were 
aber ymants zu felde ader sust in gewerbe, der die glocke nicht horte, 
szo sal er sulchs zum heiligen erhalten, das er von dem geruchte nicht 
gewust; hette auch ymants pferd und wagen, der sal domit vor das 
rathusz erscheinen bey einer marg, alle burger in der schostrasszen 
bisz an das Jnszlevischen thor uff beiden seyten und in den quer- 
gasszen gesessen sollen mit yrem harnasche uff den tyhe vor das 
ritterhusz komen, und die do wonen in sand Lorentz pfar die sollen 
mit yrem harnasch vor sand Lorentz kirchhoft erscheinen, die do aber 
wonen uf dem breiten wege von der thumstrasszen und in den qwer- 
gasszen bisz zw der alden stad an beiden seyten, die sollen vor das 
rathusz komen, die in den beckslegern sollen vor yre gildehusz, und 
die von Frosze mit yrem harnasch vor sand Agneten kirchhoff erscheinen. 
Es sal nymant von' seinem erbeguth ader worden in der alden ader 
newen stad Magdeburg geistlichen ader werntlichen gulde ader zcinsze 
von sich reichen, dem rathe werde denne yre gerechtigkeit dovon an 
schosse und murschossze, was auch von ungengen und vorfallen bornen 
sein, die sal man widder rewmen und anrichten bey einer marg, und 
die jenen, die zw einem iglichen borne gehorn, sollen yrem meister 
gehorszam und nicht widdersetzig sein bey einer marg. Auch sollen 
die fewerhaken und leitern bey den bornen stehn und rustig geholden, 
gebreche aber etwas, doran sal vor dem rathe uszgetragen werden. 
Hette aber ymants einen eigen born, der sall gleichwol halb bornegelt 
goben. Wolt man auch nach gefallen des raths yndert fewrhaken ader 
levtern hengen, das sal nymant weigern bey einer marg. Und szo ein 
fewer ufginge, do got vor sey, sal man zwflucht haben zu den fewer- 
haken und leitern, wur die hengen und sunderlich zw den lettern und 
eimern uff dem rathusze, und wann das fewer gedempt wurde, sal 
nymant die eymer mit eintragen, sunder bey dem fewer lasszen. bey 



















I 





kundenbuch der Stadt Magdeburg. 


sal auch keiner bey dem fewer ledig sta 
helfen dempffen bey einer marg, fürder si 
hten fewer ader blaszen obir der gasszeı 
ev III mareken. Dorzw sal man keyn fewerii 
lidis; hette ymants ein wuste husz ader st 
gestanden, der sal dovon sehossz, murs 
n und wachen bey einer marg. Nymant 
"n eigenthum angreifen bey II] margken un 
niddértreiben bey funff schillingen. Auch 
pich schmeltzen bynnen der stad, sundern a 
ewontlich bey X margken, und kein grobst 
wie vor alter vor der stad smiden bey 3 
eynen sunderlichen hirten halden, sundern 
tig ist, vor der stad hirten treyben bey funff + 
ler stadochsze eingeht, der sa! den nicht us 
uch sal sich nymant an der stad ochszen ur 
die m bey HI] marcken. Hette ymants s 
n, die sal er vor den hirten treyben und ni 
lasszen bey funff solidis. Dorzw sal ein igl 
hen und graben bewireken, das seinen naeh] 
auch 
































bey I solidis. Szo ymants einen g 








Nr. 1225. 1508. 713 


fahr nehmen und er sal dennoch kein bier schencken. Szo auch 
ymants pfande uff dem rathhusze hette, der sal die bynnen vier wochen 
nehst dornach, wann die geholt, widderloszen; wurden sie aber dornach 
verloren, geringert, verworffen ader fur solch gelt, als der rath doran 
hat. vorkawfft, des sal der rath unangelangt und ane schaden bleiben. 
Auch sal keiner schiff ader bramen mit holtze an der Elbe kewffen 
furder zuverkewffen bev III margken; und nymant sal holtz, blocke, 
steine ader schiffe bey der Elbe legen furder, dann die krewtze stan und 
die pfehle auszweiszen, und szo ferre sal die stadmawer frev sein bey 
HI margken. Keyner sal sich gebrauchen des graszes uff der stad 
wischen und werder bey X marcken. Ein iglicher burger sal seinen 
schossz bringen ufs rathusz vor sant Martens tag bev X solidis. Hette 
auch vmants uff sein husz ader ander sein guter gelt stehnde, das er 
jerlich vorzeinszen muste, sulehs sal er sunderlich vorschosszen und 
namhaftig machen und mit seinem schossze uflegen bey einer marg. 
Wo aber dem zeinszherrn sulch zeinsz zu verschosszen zwstunde und 
geborte, so sal der burger, der den zcinsz von sich reicht, den nicht 
uszgeben, er werde denn eigentlich underricht, das der zeinsz ver- 
schosset sev bev X solidis. Und wann ein burger schosset, szo sal 
er dem rathe vormellen und eigentlich underrichten, wie viel geldes 
er uf sein guter stehnde und wer das doran hat bey funff schillingen. 
Nymant sal einich gebewde nidderbrechen, er wil das dann widder- 
bawen hey zweyen marcken. ‚Hette auch vmants ein hawsz ader hoff, 
das baweffellig were, den sal er widder bawen und bestendig machen 
bev einer marg. So aueh einig burger. brawer, becker ader were der 
were, mangel ader fehl an seinem schorenstein hette, den sall er 
bessern und bewaren, das dovon kein schade geschee, bey einer margk. 
Auch sollen alle taferner und kroger sunderlich volle masz, wie in der 
allen stad gewonlich, geben, und wo einer anders befunden, der sal 
dem rathe funff schilling vorfallen sein. Keyner sal kentzley holen 
noch holen lasszen in sein hawsz ader in eins andern bey einer marg. 
Auch sal ny mant kentzley geben noch geben lassen, sundern das ernst- 
lich vorbieten bev einer marg. Sluge ymants einen burger ader burgerin 
ader sust einen andern menschen thod, de sal XXX jar usz der stad 
seyn, und wenn die XXX jar verlauffen, wil er dann widder in die 
stadt, sal er sich zuvor mit dem sachwaldigen vertragen und unszerm 
molnvoigte und dem rathe in der newen stad Magdeburg X feyne marg 
silbers vorgenugen: szo auch ymants einen burger ader burgerin ein 
kampferdige wunde hawen ader stechen wurde, der sal ein jar die stad 
mevden und dorinne nicht kommen, er habe sich denn mit dem sach- 
waldigen voreiniget und unszerm molnvoigte und dem rathe ein feyne 
marg silbers gegeben, wo er aber vor uszgehnde des jars und wann 
er sich mit dem vorletzten gesunet, widder in die stad wolte, sal er 
unszerm  molnvoigte und rathe zwu feyne marg silbers entrichten. 
Hiebe ader steche auch v mants einem blutrustig, der sal dem gerichte 
wetten, dem rathe X solidos gehen und dem vorwundten sein busz 





















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


rw sal nymant sein husz, hoff und and 
ader vorsetzen, die vor alders schossz ge 
In haben, bey dreyen margkep, sundern 
wie biszher gescheen ist, es geschege 
raths wisszen und willen. Auch sollen i 
rn unser newen stad wonende mit yren 
sStifts slosszen und vehsten zw lande : 
s frey auch gantz unbeswehrt furfaren t 
e vor alter alle zceit gescheen, dorzw w 
und beschirmen sollen gantz ane geverde. 
lieben stucke, puncte und artikel. diess 
htzung wollen wir stete, vahste und unvı 
ind das denselbigen ane weigerung sal nae 
wkumpftigen zceiten noth und behuff und 
burg und burger gemeine doselbs nutze um 
te wilkor, satzung und ordenung zu vorai 
hiddern ader newe zu setzen, behalden wi 
en die macht, das wir die mit furgehabter 
hohen ader niddern ader auch newe setzer 
been, wie das zw enthaltung und besser 
burgern gemein doselbs am nutzliehsten un 
let, uff das sie uns und unszerm stiffte « 














Nr. 1226— 1227. 1503. 715 


rede offte wedderrede sollicher sake weren vorklaret, jegensz des 
erben juwes gnedigen hern reder de unnse tobeschigkende was uns 
swar, szo gy wol hebben tovermergkende sonlick uns befruchten dar 
inen nicht fruchtbarlikes hadde gehandelt, syne furstliche gnade tho 
grotern grame dardurch gereysset hadden, worumme wern wy be- 
wogen an etliche syner gnaden vorwandten unde reder unnd juwe 
ersamheide unnse mundliche badesschup umme de gelegenheid der- 
sulven sake grundlich tokennen togeven toschigkende, so wy uns 
gantzlich vorhapen, nu alszo wol sy geschen, so dat wy alletyd wol 
syn gesynnet unnd geneiget syn geweszts, de sake uppe legelike stede 
in handell to stellende, so dat sollich vorschuvend des handels in 
nener quaden vorsate sy gescheen, des gy uns in warheid wol mogen 
geloven, dinstlich unnd "frundlich bidder, uns daranne, wor juw des 
bedungkt von noden to synde, int flitigeste entschukligen, willen wy 
umme juwe ersamheide gode almechtich selichliken bevalen gerne 
willichliken, wor wy jummers konnen unnd mogen, vordenen unnd 
vorschulden. Screven unnder unnsem secret am dage Petri ad 
cathedram anno XV'* tertio. 
Burgermeister unnde rathmanne 
der stad Hamborgh. 


Adresse: Den ersamen wisen hern rathmannen unnd inniges- 
mestern der alden stat Magdeborgh —. 


— —— M — — —— —— 


1503. Februar 23. Magdeburg.. 1234. 


Bestätigung der Brauer-Innung i$. der Sudenburg durch Erz- 
bischof Ernst. 

Cop. 69 fol. 319. 

St. M. 

Wir Ernst etc. bekennen offintlich gegen allen dissz briefs an- 
sichten vor uns und nachkomende ertzbischove zw Magdeburg, das 
wir von den vorsichtigen unsern lieben getrewen den brawern in unser 
Sudenburg Magdeburg mit demutiger fleisziger bethe angesucht sein, 
nach dem von unszerm furfarn ettwan ertzbischoff Albrechte loblichs 
gedechtnisz etliche ordnung und gesetze der brawer bruderschafft, der 
sie sich under einander vereinigt, gegeben und bestetiget und 
gnugliche verschreibung dorobir volzcogen hat, die ynen in feweis 
noth abehendig wurden, das wir ynen die widderumb gnediglich ver- 
neuwen, bestetigen und approbiren wolten, als haben wir yre bethe 
vor zeimlich und der billikeit nicht ungemesz angesehn und yrer 
bruderschafft dissze nachfolgende artikel und puncte gnedig zugelassen, 
bewilliget und bestetiget. bewilligen, bestetigen und approbiren die 
auch gegenwertiglich mit diesszem brive in masszen, wie hirnach 
volget: erstlich das die gedachten brawer in unser Sudenburg Magdeburg 











Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Pehtigen zw lobe, seiner gebenedeyten 
m hymmelisehen here zw ehren, auch zv 
tglewbigen selen alle wochen zwu. ewige 
vor die lebendigen und die ander vor 

ie usz yrer bruderschaflt verstorben sein, 

alle quatemper begehn lasszen mogen, « 
le bruder zwszamen komen und ein igliehe 
ter gewonheit halden, sein gelt uszzug 
geschrieben messzen und memorien gel 
ntrichten, und wer doran sewmig wurde, ı 
r brawewerg nieht bekant noch zw 
len pfingsten sollen alle brudere fruhe 7 
rache sein und newe meister kyeszen und 
ler morgensprache in die kirche sancti A 
er gehn, doselbs bey pene eins halben pf 
der bruderschaflt verstorben tleiszig, zw | 
rn und gesetzt wirt, der sal das ane all 
lichen annehmen, und die brudere solle 
kam sein, sich mit wortten ader werc 
gdeburg. biers an ynen nieht vergreiffeı 
we verbothen lasszen, sollen die brude 



































Nr. 1228. 1503. 717 


er gebe dann ein halb pfundt wachses den brudern, und das baldecken, 
er gebe dann sand Ambrosii kirehen einen schilling pfenninge. Die 
jungsten bruder achte sollen dienen brot und bier zw tische und der 
brudere lichte tragen, szo efft des noth sein wirt, szo lange das ander 
nach ynen kommen und sie erloszen, bey verfallung eins halbon 
pfundt wachses. Die meistere sollen der brawer kannen, toppfe, 
schusselen, salsyr, bratspisz, bratptannen und alle ander gerethe, wie 
das namen gehaben mag, trewlich verwaren; wurde aber dovon durch 
vre versewmen und unfleisz ettwas verloren, sollen sie gelden und 
bezcalen in den pfingsten, wen sie berechen, und das gerethe sal alsz- 
dann den newen meistern zugezcalt werden. Der brawer gerethe alsz 
kannen, schusseln etc. wie obbestimpt, sal von den meistern nymant 
gelihen werden, er habe dann die bruderschafit, bey pen eins vasz 
Magdeb. biers. Die meistere sollen auch achtung haben uff die lichte 
die machen zw lasszen, anzwzunden und uszzwthun in festtagen, wie 
von alders alle zceit gescheen ist. Die obgeschrieben pen und busz 
sal ein iglicher, der buszfellig gefunden und von den meistern und 
brudern erkant wirt, in vier wochen unverhalden geben und ent- 
riehten, wurde sich ymants dorgegen sperren, dem sollen die bier- 
zcoger uff befehl der meister kein bier zwslahen und die gersten- 
brawer sollen kein bier uszmesszen bey pen eins rheinischen gulden, 
die erkante und verbrochen bussze sey dann gegeben und vergnuget 
gantz uugeverlich. Alle und igliche vorgeschriebene stucke, puncte 
und artickel diesszer ordenung und satzung wollen wir obgemelter 
Ernst ertzbischuf etc. stete und unverbrochlich gehalten haben, den 
ane alle weigerung nachzwgehn. Wurde aber in kumpftigen zceiten 
noth und behuff und vor der bruer bruderschafit doselbs in der 
Sudenburg nutz und bequeme sein die obgerurte ordenung und 
satzung zu verandern, die zw hohen und niddern ader newe zw setzen, 
behalden wir uns und unszern nachkomen die macht, das wir die mit 
zceitigen rathe vorandern, hohen und niddern ader auch newe setzen, 
ordenen und schicken mögen, wie das zu enthaldung und besserung 
der bruderschaftt am nutzlichsten und  bequemlichsten sein wirdet, 
gantz ane alle geverde. Des zw urkund ist diesser unser brieff mit 
unszerm anhangenden ingesiegel besegelt, der geben ist zw Magdeburg 
nach Cristi unsers herrn geburth Xv* dornach im dritten jare am 
dornstage nach cathedra Petri. 


1503. Februar 23. Magdeburg. 1228. 
Bestätigung der Innung der Bäcker und Ackerleute in der 
Sudenburg durch Irebischof Ernst. 

Cop. 69 fol. 320. 
St. M. 
Wir Ernst etc. bekennen offintlich mit diesszem brieve vor uns 
und unser nachkomen bey der kirchen zw Magdeburg, das wir von 


718 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


unszern lieben getrewen den beckern und ackerlewthen in unser 
Sudenburg Magdeburg demutiglich und fleiszig bittende angesucht sein, 
ynen yre bruderschafft, der sie sich under einander voreinigt und uns 
furgelegt haben, gnediglich zu becreftigen, zwzulasszen und ufs newe 
zubostetigen, als haben wir sulche vorgelegte ordenung yrer bruder- 
schafft in allen und iglichen vren puncten und artikeln gnuglich ange- 
sehn und jin. rathe obirwogen, dio selbige zeimlich und in gutem 
tugentszamen weszen der bruder vorgedachter bruderschafft dienende 
und nutzlich erkant, dorumb wir die uff nehstvolgende gestalt 
gnediglich zwgelasszen, bewilligt und bestetigt haben, bewilligen auch 
bestetigen und lasszen die zw gegenwertiglich in und mit crafft dieszs 
brieffs, willen und vergonnen, das alle vier quatember nach gewon- 
licher weisze alle, die usz der bruderschaflt vorstorben sein, man und 
frawen, mit vigilien und selemesszen und erste memoria gehalden 
werden sal sontags vor ader nach Nativitatis Marie, des abendts die 
vigilien und des montags dornach fruhe, wenn die brudere und 
'swesteın des gemussigt unde dem pfarrer das anszagen, die sele- 
messzen zum singen, («oruff der pfarrer sal warten, auch des abendts 
zur vigilien und morgens zur selemessze gewontlicher weisze gelewtet, 
die bare mit yrem baldecken bedeckt und die licht dorneben angebrant 
werden. Dorzw sollen alle brudere und swestern zcur selemessze 
komen und bey pen eins pfundt wachs zeum oppfer gehn, und wen 
das evangelium geleszen, sal durch den pfarrer ader seinen capellan 
vor alle diejhenigen, die in yrem thodenbuch beschrieben und usz 
yrer bruderschafft verstorben sein, vor dem altar fleiszig gebethen und 
dofur dem pfarrer und seinen kirchdienern als cappellan, koster und 
schuler wie gewonlich gleich einer cleynen memorien gelonet werden, 
die andern drey memorien sollen in den nachfolgenden quatembern 
mit lewthen, singen und allen andern eeremonien, wie obgeschrieben, 
gleich der brawer und scheppfen memorien gehalden und auch ver- 
lonet werden; szo auch ymants in der bruderschatlt vorstirbt, er sey 
jung, alt, arm ader reich, szo sollen alle brudere und swestern zur 
beygrafft, begengknisz und opfer komen bey verfallung eins pfund 
wachs. Auch sollen alle bruder und swestern des abents zcur leich- 
wache komen und fleiszig vor des verstorben sele bitten; wurde aber 
vmants doran verhindert, das er nicht komen kont, der sal seinen 
pfennig dohiu senden, szo ferre yme anders die leichwache wisszlich 
ist, bey pen VI pfenningen den meistern zw entrichten; wu auch 
ymants von den meistern vorgedachter bruderschafit verboth und ane 
redlich verhinderung ader ursache ussebleiben wurde, sal das mit 
sechs pfenningen verbusszen. Es sal keiner den andern in der meister 
husze ader wu die brudere versammelt sein, mit worten ader mit der 
that nicht verletzen ader zw nach seyn bey gewonlicher straffe und 
bussze derselbigen bruderschafft Zu des beygrafit die grosszen licht 
gebraucht, sal ein pfund wachs, und wu die cleinen licht genutzt ader 
angebrant, ein halb pfund wachs zu enthaldung derselbigen lichte 





Nr. 1229—1230. 1503. 119 


segeben werden. Szo aber der verstorben szo arme were, das sulch 
wachs von seinen gelasszen gutern nicht mocht entrichtet, sollen vme 
die lichte bey der baren umb gotswillen entbrant und angestackt 
werden. Szo auch ymants, der in der bruderschafft nicht geborn, die- 
selbige gewinnen wolt, sal dofur zwey pfund wachs geben und der 
dorinne geboren, dem sal es zw einem pfunde gelasszen werden, solchs 
die meistere der bruderschafft zw gute und enthaldung derselbigen ufs 
tleissigste einfurderen sollen gantz getrewlieh und ungeverlich. Alle 
und igliche vorgeschrieben stucke, puncte und artikel disser ordenung 
der bruderschafft wollen wir stete und unverruglich gehalden haben, 
der an alle weigerung nachzwgehn. Wurde auch in zukumpftigen 
zceiten nota und behuff und vor die gemelte bruderschafft nutz und 
bequeme sein, die obgerurte ordenung und satzung zu vorandern, die 
zw mehren ader mvndern und newe zw setzen, behalden wir uns und 
unszern nachkomen die macht, das wir die mit voriger betrachtung 
vorandern, hohen und niddern ader newe setzen mögen, wie das zw 
enthaldung der bruderschafft am bequemlichsten sein wirt ane alles 
geverde. Des zw bekentnisz haben wir unser ingesegel an disszen 
brieff wissentlich thun hengen, der geben ist zu Magdeburg nach 
Cristi unsers herrn geburth funfzcehnhundert dornach im dritten jar 
dornstags nach cathedra Petri. 





1503. Februar 27. Magdeburg. | 1229. 


Der Domherr Friedrich von der Asseburg verkauft mit Zustimmung 
des Erabischofs und seiner Brüder und Veltern dem Pfarrer und 
Altaristen der Kirche S. Johannis 1',, Wispel Roggen jährlich aus 
7 freien llöfen zu Seehausen und 26 freien Hufen duselhst für 
52 Gulden wiederküuf lich. 

Cop. 69 Jul, 43. 


St. M. 
- Acetum Magdeburg 1505 feria 2* post Matthie. 
1503. März 6. DEM 1230. 


Heinrich Luder zu Dernburg bekennt als Lehensherr, dass, nach- 
dem «der verstorbene Altarist des Altars U. L. Fr. in der Ulrichs- 
kirche zu Magdeburg Johann Langeleff von Hans Bedding daselbst 
20 Gulden gegen einen Gulden Zins auf sein Haus an der Stadt- 
mauer in der Ulrichspfarre aufgenommen hatte, sein Nachfolger 
Johann Palm diese 20 Gulden abgelöst und zu einer Memorie für 
sich und genannten Heinrich Luder bestimmt hat. 

Abschrift von 1542. 

Coptulbuch der Ulrichskirche S. 66. 
- dusent vifthundert darna in dem dridden jare am mandage na 

Invocavit. 


120 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1503. März 11. 1231. 
Der Rat von Magdeburg. schreibt un den Erzbischof Ernst, sich 
mit der Stadt Ilamburg wegen der Kornschiffuny güllich zu 
vertrugen. 

Or, Perg. Sp. ubgefullen. Vermerk: Hamborg schitlung,. Praesentatun in 
Gebichenstein sabbato post Reminiscere 152. 
St. M. s. v. Erzst, M, Au. Stadt Magdeb. Nr. 15. 

Unnsern underdanigen dinst thovorn. Hochwerdigester in godt 
vadir, durchluchter hochgeborner furste, gnedigester here. Dem jungesten 
avescheide nach hebbe wy denn erszamen unnszen frunden von Ham- 
borch der gutlicken vorhandelinge halven twischeliger saken twisschen 
Jwen f. g. unnd ohn unentscheiden swevende in allem besten erinne- 
ringe gedan mit betlicken ansynnen, sich Jwen f. g. tho eren unnd 
wolgefallen der billicheit tho wisen unnd temlieke verboth tho ent- 
scheidinge der gebreck op dv ersamen unnd wiszen unnsir fründt von 
Lübke, Lüneborch und uns boven forstlicke gebore gestalt tho gesedigen 
unnd handels tho gestaden, dar op wy denn ingelechte anthwort, wu 
Jwe f. g. vornemen werden, erlangt. Gnedigester here, deme nach, 
wüwol dy dachfart tho holden nicht ernant, sporen wy doch, dat güt- 
licker handel nicht uthgeslagen werth, unnd szo dy temlicker wisze 
nicht gefunden , dath denne dy dingk tho rechtlickem uthdrage mochten 
vorgenomen werden, alsz Jwe f. g. uth den schriften an unns gelangt 
erlernen werden.  Gnedigster here, isz derhalvez unnsze denstlichs 
biddeu, Jwe f. g. willen dy dingk mith vorgedachter unsir frunde von 
Hamborch muntlicker entschuldigunge, szo durch den hochgelarten 
Jwer f. g. official tho Halverstadt ern N. Krantz, alsz wy bericht, 
gescheen sin sal, in gnediges bedencken nemen, den handell dar up 
rowen unnd den kopmann gnedichlicken ohr korne, szo zee op dy 
schepinge gekoft, thoforen nachgeven, darmith ohn sulchs nicht tho 
nachdele unnd ungedie kome, willen wy na aller billicheit umme 
Jwe f. g. mith besünderm denstlickem vlithe alletidt gerne vordenen, 
des Jwer f. g. gnedige anthworde. Geschreven under unnszen stadt 
secrethe sonnavendes post Invocavit anno XV* tercio. 

Rathmann unnd inningszmeistere 
der alden stadt Magdeborch. 

Adresse: Dem hochwerdigesten hochgeborn fürsten unnd herrn 
Ernsten ertzbisschoven tho Magdeborch —. 





1503. März 14. 1232. 
Der Möllenvogt Hans Ritter schreibt un den Tat von Zerbst in 
einer Erbschaftssache. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Minen fruntliken dinst ersamen bisundern gude frundes und 
furderer. My is angegewen von Tonnies Schulten, myns gnedigsten 





Nr. 1231—1235. 1503, 121 


hern von Magdeborch deyner in der Sudenborch Magdeborch, wu eyner 
am nlamen Merten ‚Schulte etwan borger alhir to Tzerwest in godt 
vorstorven, dem godt gnedich sy, und eynen sone mit nhamen Peter 
Schulte hinder sick gelaten, de nu ok in godt vorstorven, und keyne 
neger erven van ghebordt sin gelaten erye to erfordern und an sich to 
bringen, den dat ok billigen tokumpt, gelaten den Clemen Schulten, 
borger in der alde stadt Magdeborch, de denne bemelten Tonnies 
Schulten de gudere und erve to fordern erwelt und fulmechtiget, wy 
gy sin mandäth in dem falle seyn werdet, jw ok dar neben gruntlike 
anwisunge berichten und kennen geven; van deswegen bidde ik jw, 
ernsamen gude frundes, willet tzeyer dusses breves mit dem besten 
vortsetten und to den gudern nach billiger magesschop, wi ik bericht, 
komen laten und vortsetten, so ik in deme und groteren jw to willen 
gerne gnevget, vordine ik alletit gerne und bidde juwe bescreven ant- 
wort under myns amptsigil am dinsdage nach Gregorii anno domini 
XV * im dridden jare. 
Hans Ridder, foyt myns gnedigsten hern von 
Magdeborch up dem mollenhoffe. 
Adresse: Dem ersamen borgermestern und radtmannen to Tzerwest — 


1503. März 14. Halberstadt. 1233. 


Hans Kastel zu Barleben verkauft mit Zustimmung des Erzbischofs 
und mit Erlaubnis seines Druders [Heinrich und seines Vetters 
Wilhelm eine freie Hufe in. Barleben an Hans Vogt in der Neu- 
stadt wiederkäuflich für 50 Gulden und verpflichtet sich in drei 
Jahren zum Rückkauf. 

Cop. 69 fol. 41*. 

St. M. 


— Halberstad 3* Gregorii pape 1508. 


1503. März 1 1234. 
Der Rat von Magdeburg mahnt den Tut von Zerbst, die rück- 
ständigen 6 Gulden Leibrente an Gories Lum zw bezahlen. 

Or. Per I. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— donnerstages Ciriaci anno XV* tercio. 


1503. Mürz 29. 1235. 
Gregor Lowwe, Prior des Klosters S. Augustini, bittet den Rat 
von Zerbst um Übersendung von 8 Gulden Zins, da das Kloster. 
sein grosses Schlaf haus bauen müsste; ferner um 5 Gulden für die 
Nachbaren des Klosters und um den rückständigen Zins von 

Geschichtsq.d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 46 





Urkundeubuch der Stadt. Magdeburg. 


















oder. doch wenigstens um die Hälfte für 4 
'höffenschreibers Heinrich Mulre, 


u Zerbst, 
»ken na Letare anno M* ve im Il —. 


3. Halberstadt. 

Ernst verkauft an den Magdeburger Bü 
Tulden jührlich aus dem Geleite zu Wolmirı 
1000 Gulden. 


11. 206°, Cop. 69 fol. 321. 


rstadt donerdages na Palmarum na Cristi 
hunderth dar nha im drudden jhare. 


9. 


Imann der ältere mahnt den Rat von Zeri 
5 Gulden Zins. 


iv zu Zerbst. 








Nr. 1236 — 1242. 1505. 122 


1503. April 28. Giebichenstein. 1240. 
Der Rut der Stadt Jüterbock verkuuft an Asmus Moritz zu 
Maydeburg mit Zustimmung des Erzbischofs 30 Gulden jährlicher 
Zinsen wiederkäuflich für 500 Gulden. 

Cop.96 fol. 322. 
St. M. 
— Gebichenstein — XV* dornach im dritten jar am freitage mach 
dem sontage Quasimodogeniti. 


1503. Mai 15. 1241. 
Ludwig Bode schreibt dem Stadtschreiher vun Zerbst in einer 
Geldangelegenheit. 

Or. Pap. Si. 


Stadtarchiv zu Zerbst. 
Jhesus. 


Mynen denst tho voren. Wetet, leve Falentyn, gode frund, alsc 
gy by my weren to Meydeborch unde geven my to vorstande, wes 
myn gemote were, efte gy kunden van jwen heren irlangen um de 
I1* hunder gulden af to kopen, so is dyt myn menynge, kunne gy van 
jwen heren irlangen, dat se my wyllen geven Ie LXXX gulden, so dod 
so wol unde scryvet my en antwert, so wvl ick my by jw fogen unde 
myek gudlyken tho vordraghende myt on nycht mer irren (?). God 
spare jw lange gesunt. Gescreven am mandaghe na Cantate anno 
XV* 1H Jar. Lodewych Bode. 

Adresse: Den ersamen manne Falentyn Nyeman, stadscrivere tho 
Sarezwest —. 


1503. Mai 21. 1242. 
Gertrud. Dilringes, Priorin des Klosters S. Mariae. Magdalenae 
belehnt Claus Dammeke und seine Irau Elisabeth mit einem 
Hause «uf dem  l'etersstege. 

Or. Perg. Sp. almefallen, 
Stadtarchiv zu Magdeburg, 


Wy Gertrudt Bilringes priorinne unde samenunge ghemeyne des 
junekfrouwen elosters sunte Marien Magdalenen in der alden stadt 
Magdeborch bekennen unde betugen myt dussem unsem opem breve 
vor allen, de on sehn, horen edder leszen, dat wy deme ersamen 
Clawes Dammeken unde Elizabet syner eliken husfrouwen vorkoft 
hebben tho orer bevder lvve unses closters hüsz uppe deme Peters 
stege Jeghen sunte Peters kerckhove belegen, dat de Stovemansche ock 
thovorn van uns tho Iyne hadde, dar se uns vor gegeven unde vor- 
noget hebben XXX ıinsche guldene, de wy in unses closters nutht 


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unde fromen, wur des noth unde behoff was, gekarth unde gewanth 
46” 


weasw., 0 3 mw ww m €-J * »rp pewasuv as 1832 a8) v oc AMSZA VU 


komen an uns unde unse closter, so dat wy dat 
unde laten, wat wy wyllen, ane jenigherleyge in: 
Dusses to merer bekentnisse hebbe wy unses clo: 
liken laten hangen benedden an dussen breff, de 
Cristi unses heren ghebort dusent viffhundert im dr 
hilligen sondage, wan men singet in der hillige 
Jocunditatis. 


1503. Mai 26. 


Der Dompropst bezeugt, dass Cone vn En 
Valentin von Emden, Hanses Sohn, Levin, 
jungen Comes Sohn, aus vier Hufen zu Lostau 
wieder zu seinem Vorwerk daselbst gelegt, nacl 
in Lehen gehabt, nun 2 Wispel Korn, halb 
Weizen, jährlich erhulten sollen. 
Cop. 102 fol. 237. 
St. M. 
— im funffzcehenhundertsten und drvtten j: 
unsers hern hymmelfartt. 


1503. Juni 8. 

Hans Mewes zu Magdeburg schreibt dem Rute 
sole die 20 Gulden Zins, die seine Frau Ih 
Frau Matthäus Seehusens, in Zerbst zu er] 
senden. 

Or. Pap. S. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
-— M v* unde II des dunnerdarex in. dan hilehr 





Nr. 1243— 1250. 1503. 725 


1503. Juni 13. 1246. 
Adam Puweling ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung der seit 
2 Jahren rückständigen Zinsen für Jacob Querstede an Hieronymus 
Falke; erfolge die Zahlung nicht, so sei Puweling geswungen, 
das Geld einzuklagen. 
Or. Pap. Si. 
Stadtarchin zu Zerlst. 
— dinssendach vor Corporis Cristi anno domini etc. XY * unde 
dre jare —. 


1503. Juni 14. . . 1247. 


Symon. l'aschedach. zu Magdeburg. bittet den Rat von Zerbst, die 
Bürger Claus Parey und Drewes Uodicke zu veranlassen, die 
schuldigen Zinsen gu bezuhlen. 
Or. Pap. Si. 
Stadtarchin zu Zerbst, 
— am middeweken vigilia Corporis Cristi anno domini XV* tercio. 


1503. Juni 19. 1248. 


lHlans Alemann der ültere quittiert den Rat. von Zerlsi siber 
32 (rulden Zins namens seiner Söhne Moritg und Michael. 

Or. Pap. Si. abgefullen. 

Stwlturchir zu Zerbst. 


— mandach post Corporis Cristi anno quingentesimo tercio —. 


1503. Juni 27. 1249. 
Simon l'aschedach schreibt dem Rate von Zerbst, dass die von 
Claus Parey und Drewes (rodicke gegen die Bezahlung der 
Zinsen erhobenen kinwände nichtig seien; er bitid sie su gül- 
lichem Vergleiche nach. Magdeburg zu schicken, widrigenfalls sie 
ror das geistliche Gericht. gezogen werden würden. 

Or. Pap. St, 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
20 


— am dinstage na Johannis et Pauli anno ote. 3°. 


1503. Juli 16. 1250. 


Johannes Ditgel, Schenk in der Lauenburg , schreibt dem Rate von 
Zerbst wegen einer Weinlieferung und wegen Zinsen. 
Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Willigen dinst alle zceith zcuvor.  Ersamen wolweisen herren. 
Myn gantz flissige bede ist, ewr ersame weisheit wolde mit gegen- 


126 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


wertigem zceiger ern Peter am Ende gutlich rechen dy gekoffte wein 
dorch Urban Werbeck unde Werner von des ersamen rads wegen unde was 
ich daruff entfangen hab, alsz ich den auch den herren gnugsam bericht 
hab, unde was mir ncch oberigs nach gehört, unvorezoglich senden, 
uff das ichs nicht an den ersamen radt unszer alden stadt alsze andere 
scholt weisen mussze etc. bid dar nach, wollet alse wise gunstige 
herren erkennen myn gutlich beiden unde bey dissem herren auch dy 
XXXII fl. uff Mauritii vorgangen bedaget senden, uff das mir furder 
arbeit nicht noth werde etc. unde so ich v orstanden hab dorch eynen 
ewrer burger, ewr ersamen weisheit sein geneigt den widerkoff der 
I5 fl. zeu thun, szo ich mich erfinden liesz in einen fortell, so will 
ich euren wurden in solcher gunst gegenkomen. das ich dem ersamen radt 
unde gemein ewror stadt Zcerbst den zeukomenden zeynsz alse XXXII fl. 
uff Mauritii bedagende willig inlassen unde ergeben will, so ich «dv 
H* fl. also wider entfahen mag in voller zcall unde genugsam, was 
ewr ersame weisheit hyr in beschlusset zeu thun, last mich bey dissem 
herren in ewr schrifft erkennen, vordien ich dinstlich alle zeeith zeu 
wollgevall. Geben zcu Magdeburch am sontag nach Margarete anno 


MD tercio Johannes Ditzel, schenck in der lawenburch 


zcu Magdeburch, ewr williger. 


Adresse: Den ersamen wolweisen herren burgemeistern | unde 
rathmannen der stadt Zeerbst —. 


1505. Juli 18. 1251. 


Das Domkapitel bittet den Erzbischof, die Neustadt vom Banme 
zu lösen, damit dort kein Aufruhr entstehe. 


Or. Pay. St. 
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. 


Unnsze underdenige willige denste thovorn, erwerdigeste in godt 
vader, irluchte hochgeboren furste, gnedigeste leve herr. Dusse inge- 
sloten clagescrifft uns von borgermesteren unde rathmannen der nigen 
stadt Magdeborg behendt bidden we juwe t. g. mith allem unde iglikem 
inhalde tho vornhemen, in allem demode sehr flitich biddende, juwe 
f. gnade mith den hochgeboren herren von Anhalt wille vorfugen, dath 
de gemelten borgermester, rathmanne unde gantze gemevne der nigen 
stadt Magdeborg der vorseten tinsze werden benhomen edder by 
Hinrick Aleman to beschaffen, das sie sodans swares bannes evne 
rume tidt mochten werden relaxerth, so over en sulkes nicht werth 
gescheen, besorgen we uns, dat groth unwille unde villichte eyn upp- 
lopp von der gemevn jegen den rath werth gescheen unde erwassen, 
juwe f. gnade sick hyrinne gnediglick wille ertzigen, upp dat forder 
unwille in der stadt vorblive und we anlopens, unvornüftige worth 
unde bose nasage, de uns degelick gescheen, mogen entbroken 





Nr. 1251— 1255. 1503. 727 


werden; vordhene we jeghen juwe f. gnade in allem horsame under- 
deniglicken gerne.  Gescreven under unsem secreth am dinsedage 
Arnolphi confessoris anno XV* tercio. 


Deken, oldeste unde capittel der 
kergken tho Magdeborch. 
Adresse: Dem erwerdigesten — fursten und heren heren Ernsten 
ertzbisschoppe tho Magdeborch etc. 


—  — ———— 


1503. Juli 21. Magdeburg. 1232. 


Heinrich Alemann der ältere quwittiert den Rat von Zerbst über 
25 Gulden Zins, ferner üher 45 Grulden. 
Or. l'up. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— tho Magdeborch an sunte Marie Magdalenen avende anno XV* 
und dree. 


1503. August 11. Magdeburg. 1253. 


Jans Henriches zu Magdeburg mahnt den Rat vom Zerbst um 
Zahlung rückstándiger Zinsen, (die auf den kaufschlagen mandag 
an (die Meister Ilenrichsche, des Barbiers Frau, zu zahlen waren. 
Or. Pap. S3 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— Magdburgk am fridag Thiburcij 1508. 
September 28 (Donnerstugs nach Cosmae et Damiani) mahnt Hans 
Henrich den Rat nochmal um Zahlung. 


— ———— —À — — 


1503. August 11. 1254. 


Das Domkapitel gestattet (lerecke Koyk auf sein Haus in der 
Sudenburg, zum Strauss genannt, ein Kapital von. 40 Gulden 
aufzunehmen. | 

Cop. 102 fol. 153". 

St. M. 


— anno domini millesimo quingentesimo tercio, feria sexta post 
Laurentii martiris. 


1503. August 16. 1255. 
Johannes Ditzel, Schenk in der Lawenburg, schreibt an den Rat 
ron Zerbst in Geldangelegenheiten. 


Or. Pap. S. 
Stadtarchir zu Zerbst. 


Meinen dinst zeuvor alle zceith. Ersamen wolweisen lieben herren. 
Uff de berichtung in unszer lieben frauen closter zcu Magdeburg 


728 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ewern ersamen würden gethan unde vorlassen, ist mein gantz gutige 
bede, woldet mir die funff gulden hinderstellig unvorezogert senden, 
uff das ich furder arbeid unde ungnad nicht sach hab zeu machen etc. 
furder der 11° fl. halben ist mir vorlangen zeu wissen, wy ewr weisheit 
dar mit beraden sy, szo vr sy ablosen wollet angesehen solchen fortell, 
den ich erboten hab, bin ich noch unde allzceit ane wanck, unde szo 
auch desz nicht, will ich ewr ersamen wurden erbeten hab, dasz wr 
mir vorsesszne unde pflichtig schult vorgnugt, uff das ich mir nicht 
schaden und wider euch arbeid gebere, was ich ewren wurden dinst 
unde willen pflegen mag. thun ich alle ezeith willig. Geben zcu Magde- 
burg am mitwoch nach Assumptionis Marie anno MD tercio. 
Johannes Ditzell, schenck 
in der lawenborch zeu Magdeborch. 

Adresse: Den wolweisen ersamen herren borgemeistern unde rath- 

man der stath Zeerbst —. 


1503. August 16. | 1256. 


Propst Heinrich vom Kloster U. L. Fr. bezeugt, dass der Domherr 
 Jlermann Nesemann von seinem Hause bei des heiligen Geistes 
Kirchhof, dicht bei Philipp Nefen Hause, 4 Gulden jährlichen 
Zins für 70 Gulden wiederkäuflich an ‚Johann Merken, Johann 
Lamperti Procuratoren und Henning Huselith, Johann Steynsetter, 
Gerhard Schulten, Alteste und Vikare der Domkirche verkauft hut. 
Cop. 31 fol 218. 
St. M. 


Hertel, UD. des Klosters U. L, Fr. Nr. 357. 


— veffteinhundert jar darnah im dridden, des middewekens nach 
unser leven frouwen dage Assumptionis. 


Der Revers Hermann Nesemanns fol. 217 v. 


1503. August 20. Magdeburg. | 1257. 


Erzbischof Ernst schreibt an den Rat zu Magdelurg wegen der 
ron den Kaufleuten mitgeführten Hamburger Waren. 
Gleichzeit, Abschrift Fap. 
St, M. s. r. Niedersächs. Kreisurchir Nw. 2". 
Dem rathe zw Magdeburg. 

Unsern grus zuvor, ersamen und vorsichtigen lieben besundern. 
Uns ist von euch uff unnser jungst gegeben antwurt der umbpetrieben 
wagen und abegelegten guter halben ein offene kuntschafft mit ewern 
anhengenden stadt ingesiegel besiegelt angelangt, die wir des lawths 
vermerckt, wie etlich ewer burger unnd kawfflewthe dorinne namhaftig 
mit yren gewonlichen gemercken angezceiget vor euch bey vren 
gethanen eiden erhalden sollen haben, das dieselbigen gutere und kawf- 
manschatz yne und yren frunden zw Noremberg angehoren sollen etc. 





Nr. 1256— 1258. 1508, 129 


dieselbige urkund wir dann mit ferner yr bemeldung nicht zw gnuge 
uff diesszen handel von euch annemen usz ursach, das wir ein 
anzceigung und kuntschafft haben, wie Hamburgisch gut dorunder sal 
sein, als sie das gewonlich durch unser lande verbergen, in ander 
kawfflewthe namen vertreiben und durch zw fuhren pflegen, wenn 
dann auch vermutig und landruchtig ist, wie die ewern mit den Ham- 
burgern obir lande mit kawfislagen handele und geselschafft halten, 
konnen wir gedachter kontschaftt, dorinne die von Hamburg nicht 
uszgesundert noch vormeldet werden, kein stad geben, bisz das uns 
des weiter glawbwirdige erkundung gnuglich wirt furbracht, das nichts 
dorunder. den Hamburgern zustendig sev, in mitteler zceit wir die 
nieldergelegten gutere euch zw gnaden bey einander unverruckt wollen 
halden lasszen; euch sust gunst zu beweiszen sein wir gneigt. Datum 
zu Magdeburg suntags nach Assumpeionis Marie anno domini XV* tercio. 


— — — ——— — — — 


1503. September 13. 1258. 


Der Rat von Magdeburg schreibt an Fürst Magnus von. Anhalt 
und ersucht um Übersendung eines Abgeordneten. 
Or. Perg. Si. ubgesprungen. 
Haus- und Stautsarchir zu Zerbst. 

Unsen willigen dinst thovorn, hochgeborner furste gnediger here. 
Op iwer furstlichen gnaden wedderschriven der vorsicheringe halven 
unsir frundt von Czerwist under langem inholde an uns gedan bidden 
wv iwen f. g. in antwort alsz vor tho weten, dath wy nemandes 
penningh schulde halben, de alhir gemaket, gehandelt, gewandelt efte 
bethalinge tho donde verschreven efte gelovet, tho geleiden hebben, woll 
sust mennichlicher vor unrechter gewalt alle tidt geleidet isz, kunnen wv 
doch in dem valle, de ohrem rechten gedencken tho volgen, keynen 
avefall dohn, sundern mothen, wath recht isz, gescheen lathen. Gnediger 
here, wolde nu jwe f. g. adir unsir frundt von Czerwest ymandes bir 
schicken mith den jennigen, der sie sich befaren tho underreden, wer 
ohne unses bedenckens nicht avedrechtich, gezcengk tho vermiden, dat 
wv denn in jwer f. g. und ohr eigen bedencken stellen. szo eyn iglicher 
eyn wethen drecht, wes he in dem valle, szo he tho rechte bestediget, 
plichtich sin mochte: gnediger here. isz der halven unsze denstlichs 
bidden, jwe f. g. willen uns hir in nicht dann der billicheit vermercken, 
szo wy unsze frundt von Czerwest mehr tho forderen denn vor- 
hinderinge tho donde geneigt sin, vordenen wv umme jwe f. g. mith 
besunderm denstlichin vlithe gern. Geschreven undir unsir stadt secreth 
middewekens post Nativitatis Marie anno XY* tercio. 


Rathmann und inningszmeistere 
der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Dom hochgeborn fursten und hern. hern. Magnuszen 
fursten tho Anhalt etc. 


730 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1503. September 18. | 1259. 


Adam Puwelink schreibt den Schöffen von Magdeburg wegen seiner 
Klage gegen den Tat von Zerbst. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


Myne gans willige dinste to vorne. Erszamen unde hochwiszen 
leven herren. Breve des erszamen rades van Serwest my to handen 
gelanget hebbe ick geleszen unde de meinunge dar ut vorstan, wo dat 
ik den radt unde de burger der tinsze halven ick se int recht genomen 
un vorelaget vor oren landesforsten gedencke to forderende ete. derwege 
so foge ick juwer erszamen wissheide darup to wettende, dat ik se 
vorclaget an voren landesforsten unde heren heren Adeloften forste to 
Anneholt unde grave Aschanien serifftlich unde muntlich unde. den 
breff dem ersamen rade to Serwest oren vorfaren to handen geschieket 
unde my so vor darinne wol vorwart unde to wartelken syner gnaden 
offieial, de noch levendich, den ummeslacht umme myne breve ge- 
macket dorch syner gnaden gehetten, unde wen dat szo nicht enwere, 
SZo wusste ick orer vorschrivinge noch ander orszack, darumme ick 
sze met rechte vorderen muchte, anlangen, darumme hedde ik vorhoppe, 
so sollen sulke breve, scriffte unde clage ingeholden unde sulke 
utflucht nicht gesocht nocht vorgenomen hebben unde kunnen dar met 
nicht betallen, szo isz to vormarcken, ick mynen angehoven rechte 
billich folgen moge, ik ok nicht anders don nocht vornemen dan so 
vele, alszo ick met rechte wol don macht unde gedencke mvn ange- 
hoven recht up myne unde des richters vorheyschinge met rechte to 
folgende tom negesten dinge biddende deme ersamen rade vor antwerde 
behange, dat wil ick umme juwe ersamen wissheide, de godt lange 
tvdt gesunt untholde, to vordennen willicht. Gesereven mandacht vor 
sunte Matteus des hilgen appostels anno domini ete. XY hundert unde 


dre jar under mynem petzcere. Adam Pawelinck 


Adresse: Den ersamen hochwiszen schulten unde scheppen der 
olden stadt Magdeburch —. 


Diesen Brief schicken die Schöffen von Magdelnırg mit einem Be- 
gleitschreiben dem Rate ron Zerbst am September 19 (Dienstag nach 
Lamperti). 


1503. Oktober 10. 1260. 
Der Rat der Neustadt quittiert den Rat wm Zerbst über 
34 Gulden Zins. 
Or. Pup. S:. 
Stadtarchir zu Zerbst. 
-— dinstages nach Franeisei confessoris anno domini XVY* und 
drudden jare. 





Nr. 1259 —1264. 1503 15 


1503. Oktober 99. 1261. 


Stimm Rode zu Magdeburg quittiert die Kimmerer. Straguet und 
Stefan Tyls über 18 Gulden Zins. 

Or. Pup. St. 

Stadtarchir zu. Zerbst, 


- 1505 .. am andern tage der 11000 junekfrouwen. 


1503. December 14. 1269. 


Hans Wyllcken, Lürmer (tovnemann) auf. der Sudenburg, bittet 
den Tat von Zerbst, insonderheit den Bürgermeister Benedikt 
Jungermann, ihm seinen früheren Dienst «als Türmer in Zerbst 
mit seinem. früheren Gehalte wieder zu verleihen. 

Or. Pap. St. 

Staltarchir zu Zerbst. 


. anno domini XVCTE° des mandaghes nha. sancte. Lucie. virginis. 


1505. Deceniber 15. 1265. 
Der Domdechant (rünther von BDiünau bezeugt, dass Heinrich 
Scherpinck, Bürger zu Magdeburg. eine neue Kommende bei dem 
Altar S. Margarethae in der Kirche zu Neuhaldensleben mit 
300 Gulden, welche er wiederkäuflich bei dem Rate von Magde- 
burg erworben, gestiftet hat, und genehmiyt die von dem Stifter 
getroffenen Einrichtungen. 

Or. l'erg. 3 Sp. beschädigt. 
Stadtarchiv zu Neuhuldensleben. 
— duszenth vyffhundert im dridden jare am mandage nha Lucie 
der hilghen junefrowen. 


— 


1503. December 22. 1264. 
Der Hat von Magdeburg schreibt dem ron Zerbst wegen falsch 
geatchter F'üsser. 

Ur. Perg. St. 
Stadtarchir zu Zerbst. 


Unsen fruntlichen dinst thovorn. | Erszamen besundern guden 
frundes. Jw is ungetwifelt unvorgetten der handel, als in vorgangener 
wiel mith jw der vathe halven, de tho der tidt vast ungelickmetich 
befunden und an der ame seszundnegentich stoveken hebben solden, 
geholden und wu de nu na jwem bedencken gerechtferdiget und op 
achtentich stoveken an der ame tho hebben durch jw gesath sy wurden, 
de denne nu den steden und gemevnem tho merolffichem schaden und 
nachdele vast angenomen, szo wy des warlich bericht werden und 
imme grunde alszo vinden, dat etliche vathe vif, sesz ock seven 


730 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1503. September 18. | | 1259. 


Adam Puwelink schreibt den Schöffen ron. Magdeburg wegen seiner 
Klage gegen den Rat von Zerbst. 


Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Myne gans willige dinste to vorne. Erszamen unde hochwiszen 
leven herren. Breve des erszamen rades van Serwest my to handen 
gelanget hebbe ick geleszen unde de meinunge dar ut vorstan, wo dat 
ik den radt unde de burger der tinsze halven ick se int recht genomen 
un vorclaget vor oren landesforsten gedencke to torderende cte. derwege 
so foge ick juwer erszamen wissheide darup to wettende, dat ik se 
vorelaget an voren landesforsten unde heren heren Adeloffen forste to 
Anneholt unde grave Aschanien scrifftlich unde muntlich unde. den 
breff dem ersamen rade to Serwest oren vorfaren to handen geschicket 
unde my so vor darinne wol vorwart unde to warteiken syner gnaden 
official, de noch levendich, den ummeslacht umme myne breve ge- 
macket dorch syner gnaden gehetten, unde wen dat szo nicht enwere, 
szo wusste ick orer vorschrivinge noch ander orszack, darumme ick 
sze met rechte. vorderen muchte, anlangen, darumme hedde ik vorhoppe, 
so sollen sulke breve, scriffte unde clage ingeholden unde sulke 
utflucht nicht gesocht nocht vorgenomen hebben unde kunnen dar met 
nicht betallen, szo isz to vormarcken, ick mynen angehoven rechte 
billich folgen moge, ik ok nicht anders don nocht vornemen dan so 
vele, alszo ick met rechte wol don macht unde gedencke myn ange- 
hoven recht up myne unde des richters vorheyschinge met rechte to 
folrende tom negesten dinge biddende deme ersamen rade vor antwerde 
behange, dat wil ick umme juwe ersamen wissheide, de godt lanee 
tvdt gesunt untholde, to vordennen willicht. Gescreven mandacht vor 
sunte Matteus des hilgen appostels anno domini ete. XV hundert unde 


dre jar under mynem petzcere. Adam Pawelinck 


Adresse: Den ersamen hochwiszen schulten unde scheppen der 
olden stadt Magdeburch —. 


Diesen Brief schicken die Schöffen von Magdelurg mit einem | DBe- 
gleitschreiben dem Rate von Zerbst am September 19 (Dienstag nach 
Lamperti). LLL 


1503. Oktober 10. 1260. 
Der Rat der Neustadt quittiert den Rat von Zerbst über 
54 Gulden Zins. 
Or. Pup. S:. 
Stadtarchir zw Zerbst. 
— dinstages nach Francisci confessoris anno domini XV* und 
drudden jaro. 





Nr. 1259 —1264. 1503 191 


1503. Oktober 22. 1261. 


Simon Rode zu Magdeburg quittiert die Kimmerer Straguet und 
Stefan Lyls über 18 Gulden Zins. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchir zu Zerbst. 
-- 1505 - am andern tage der 11000 junckfrouwen. 


1503. December 14. 1269. 


Hans Wylleken, Dürmer (tornemann) auf der Sudenburg, bittet 
den Lat von Zerbst, insonderheit den Bürgermeister Benedikt 
Jungermann, ihm seinen früheren Dienst als. Türmer in Zerbst 
mit semem früheren (Gehalte wieder zu verleihen. 

Or. Pay. St. 

Staltarchin zu Zerbst. 


anno domini Nvcrrn" des mandaghes nha sancte. Lucie. virginis. 


5 
1505. December 15. 209. 
Der Domdechant Günther. von BDimau bezeugt, dass Heinrich 
Scherpinek, Dürger zu Magdeburg. eine neue Kommende bei dem 
Altar S. Margarethae m der Kirche zu Neuhaldensleben mit 
300 Gulden, welche er wiederkäuflich bei dem Rate ron Magde- 
burg erworben, gestiftet hat, und genehmigt die von dem Stifter 
getroffenen Einrichtungen. | 
Or. Perg. 3 Sp. beschädigt. 
Stadturchiv zu Neuhuldensleben. 
— duszenth vyffhundert im dridden jare am mandage nha Lucie 
der hilghen juncfrowen. 


| 


1503. December 22. 1264. 
Der Rat von Magdeburg schreibt dem ron Zerbst wegen. falsch 
geatchter Fässer. 

Or. Perg. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntlichen dinst thovorn. | Erszamen besundern guden 
frundes. Jw is ungetwifelt unvorgetten der handel, als in vorgangener 
wiel mith jw der vathe halven, de tho der tidt vast ungelickmetich 
befunden und »n der ame seszundnegentich stoveken hebben solden, 
geholden und wu de nu na jwem bedencken gerechtferdiget und op 
achtentich stoveken an der ame tho hebben durch jw gesath sy wurden. 
de denne nu den steden und gemeynem tho merolffíchem schaden und 
nachdele vast angenomen, szo wy des warlich bericht werden und 
imme grunde alszo vinden, dat etliche vathe vif, sesz ock seven 


132 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


stoveken mynn dan achtentich, dar op de ame gesath, holden, derwegen 
nach vormerchter clage und anbringen des gemeynen ensulchs tho 
beratslagen georsaket und eyndrechtlichen besloten hebben, dath men 
iwe vathe op achtentich stoveken amen sall und de jennigen, de 
wanmetich befunden, sal men tho fure bringen und keynem dath sine 
weddergeven ete. dath wy jwen erszamheiden im besten der jwen und 
mennichlichs schaden tho vorhoden tho kennen geven mit flithe biddende, 
willen bynnen jwer stadt darop sehen, de vathe amen und mith jwea 
teken bernen lathen, de jwen vorwernen und alszo vorfogen, dat mennich- 
lichem gelick geschee; vordenen wy umme jwe erszamheide mith vlithe 
gern, des jwe antwerde. Geschreven under unsir stadt seereth fridages 
post Thome appostoli anno XV* tercio. 


Rathmann und inningszmeister 
der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen borgermeistern und rathmannen der stadt 
Gzerwest - 


1504. Januar 3. j 1265. 


Der Rat von Magdeburg verwendet sich bei dem von Zerlst für 
eine Forderung des Heiligen. Geist-IHospitals. 

Or. Perg. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntlichen dinst thovorn.  Erszamen besundern guden 
frundes. Uns berichten dy erszamen meister und ıathmann der want- 
snider inningen alsze vorweser der armen lude des hilligen geists 
bynnen unsir alden stadt Magdeborch gelegen, wu ohn Hans Teige, 
dy in godt vorscheiden ist, etliche schult alsz nemlich drittich rinsche 
guldin schuldich gewest, welker drittich rinsche guldin denne Barto- 
lomeus Duben jwe borger mith dem tinsze tho sick gebracht 
und genanter inninge keyne bethalinge geschuth, dat denne den 
armen luden des hilligen geists, wu tho ermeten, tho nachdele und 
schaden kumpt, von uus begerende, sie derwegen tigen jw tho ver- 
schrivende. (Guden frundes, derhalven isz unsze fruntlichs bidden, gy 
willen Bartolomeus Duben alszo underwiszen, dath he genanten vor- 
weseren der armen lude genochsame bethalinge sunder sumen do, dar 
mith wy forder anlopens derwegen entladen, sindt wv umnie jw wedder- 
umme in gelicken und grotteren tho verdinen gantz willich. Geschreven 
under unser stad secreth. middewekens post Cireumcisionis domini anno 
XV* quarto, des jwe antwerde. 

Rathman und inningszmeistere 
der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen borgermeistern und rathmannen der stadt 
Czerwest —. 





Nr. 1265--1269 1504. 733 


1504. Januar 9. Halberstadt. 1266. 
Ersbischof Eanst verkauft an Cone. Krogher zu Magdeburg 
18 Gulden jährlich aus dem erzbischöflichen Offizaliut wieder- 
käuflich für 300 Gulden. 
Cop. 103 fol. 246°. Cop. 69 fol. 340". 


St, M. 
— Halberstadt — XV* — darnach im vierden jare am dinstage 
nach der heilligen drever konnenge tage. 
1504. Januar 10. 1267. 


Hans von Vippach bekennt für sich, seine Frau Sophie und seine 
Erben 40 Gulden vom Schloss Gommern an Heinrich Rode den 
jüngeren, Cone Rodes seliger Sohn, Jacob Rode, (Gabriel Rodes 
Erben und an die Vormünder von Joachim Rodes Kindern zu 
zahlen, und zwar sollen diese 40 Gulden von den Salzgrafen und 
Pfännern zu Stassfurt gezahlt. werden. Dieser Zins soll ulgelöst 
werden können mit 2400 Gulden, welche die Rode an Schloss 
(rommern hatten. 

Beylaubigte Abschrift. Pap. 

Stadtarchiv zu Stassfurt. 
—  funffzcehin hundert darnach im vierden jare am mithwochen 

nach der hevligen drey konynge tage. 


1504. Januar 11. 1265. 
Heinrich. Scherpingk zu Magdeburg quittiert den Tut von Zerbst 
über 30 Gulden Leibrente. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— im veffteynhundert unde vyerden jare am dunredaghe na der 
hilligen dryer koninghen daghe. 


1504. Januar 16. | B 1269. 


Emerun Zeiring zu Magdeburg bittet den Stadtrichter von Zerbst 
um Ausfertigung des freisprechenden Urteils in seinem Streite 
mit Georg Felgendreve. 

Or. Pup. Si. ubgefallen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mein freuntlich dinst zuvor.  Ersamen und weiszen bszundre 
guten frunde Nach dem mich am jungsten George Felligedrue mit 
ewrem gerichte besatzt und auch eyne gewaltklage zu mir angestalt, 
derwegen ich ym habe most burgen setzen, und so ich zu dinge ge- 
komen und mich habe vorantwerten wollen, isz gemelter Velligedreve 


. e | a. 9 T no” "DD vn“ 
umbe meyn gelt gunstige furderung beweiszen. 
ewr erszamheyt allenthalben gerne verdinen. Gesc 
nach der vetaven Epiphanias domini anno etc. qua 


Emera Zciringk, burger . 


Adresse: Den ersamen und wiszen Urbano ] 
und scheppen der stadt Czerwst —. 


1504. Januar 17. Halberstadt. 


Erzbischof Ernst befreit Asmus Moritz, Bür 
von allen Pflichten gegen eine Zahlung ron 5 


Cop. 69 fol. 334. 
St. M. 


Wir Ernst von gots gnaden etc. bekennen offi 
unsere nachkomen bey der kirchen zw Magdebur; 
lieben getrawen Asmus Moritz zw einem burger i 
uff einen vertrag mit dem rathe doselbs gehabt : 
den wir auch mit disszem brive annehmen gegenw: 
des gedachten vertrages umb die burgerschaft und « 
zwuschen yne beiderseyt volzeogen, nemlich das 
Gertruden sein eheweib nach seinem thode und die 
yr eins am lebende sein und in gedachter unse 
werden, alle jar uff das fest Purificationis Mar 
gulden rh. vor gedachte burgerschafitt und bawrm 
ander pflicht entrichten sollen und wollen, dorobir 





Nr. 1270 - 1271. 1504. 135 


gantz ungeverlich. Mit urkund disses briefs versiegelt mit unserm 
anhangen ingesiegel und geben zw Halberstad am mitwochen An- 
thonii [anno] domini Xv* quarto. 


1504. Januar 17. MEN 1211. 


Der Rut von Magdeburg ühersendet dem von Zerbst die Ver- 
antwortung Simon Bichlings gegen «die Anklage (rories Stresows. 
Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— middeweks post Felicis anno XV* quarto. 

1504. Januar 28. 1272. 
| Johannes Ditzel mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung. 

Or. Pap. Si. abgesprungen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mein willigen dinst allezceit zcuvorn. Ersamen weisen lieben 
herren. Ich bith, ewr gunst wolde mir ewren willigen bey zceiger 
dises brives unvorczoglich senden XIX gulden vor de XX an den II° 
abgelosten nachgelassen unde noch III gulden. dv mir der wein- 
schenck schuldich bleb, der ich itzo sehr benotiget uff den anstehenden 
marckt zcu bezcalen bin; vordien ich uff das mall gefurdert mher 
flissig. Datum zeu Magdeburch am sontag nach Pauli V*(?) quarto. 


Johannes Ditzell, schenck 
in der lawenburch zeu Magdeburch. 


1504. Januar 30. 1273. 
Der Rat der Stadt Magdeburg rerkauft aus den Einkünften der 
Stadt dem Erzbischof Ernst 200 Gulden jührlichen Zinses für 
400 (rulden wiederkäuflich. 

Or. Perg. Si. — Cop. 69 fol. 344. 
St. M. s.r. Imzst, M.L.A* Nr, 22. 
-— dinstaehs nach Pauli Conversionis anno XV* quarto. 

1504. Februar 1. mE 1274. 
Claus Dulmer zu. Magdeburg bittet den Rat von Zerbst, 34 Gulden, 
die ihm fällig sind, an Andreas Weddige daselbst zu zahlen, dem 
er die gleiche Summe schuldet, und erklärt sich bereit von sciner 
Forderung # Gulden zw Gunsten der Stadt nachzulassen. 

Or. Pap. St. abgefallen. 
St. M 


- am donnerdage Brigide der hilligen junckfrowen — anno do- 
mini V* und III. 


Cop. 31 fol. 218". 
St. M. 
- veffteinhundert und darnaeh in dem vir 
nach Purificationis Marie virginis gloriosissimo. 


1504. Februar 74. 


Der Rat von Magdeburg verwendet sich bei 
der Schuldforderung eines Bürgers. 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntlichen dinst thovorn. Ersamen besı 
Szo dan Hans Lendrick jwe borger durch Hansze: 
wanten tho Czieszer mith geistlichem gerichte vo 
jwe erszamheide avegeschreven, guden frundes, 
fruntlichs bidden. nach dem dat die sake vor j 
willen alszo in dy dingh sehen und vorfugen, 
schult sunder vortoch betalt moge werden und 
entladen, sindt wy imme gelicken und grottern 
wilieh. Geschreven undir unsir stadt socretl 
Dorethee virginis anno XV* quarto. 
Rathmann und 
der alden sta 


Adresse: Den erszamen borgermestern und rathm 


1504. Februar 8. 





Nr. 1275— 1278. 1504. 737 


1504. Februar 29. 1278. 


Erzbischof Ernst von Magdeburg gewährt der Sudenburg als Ent- 
schädigung für erlittenen Brandschaden 2 Jahrmärkte und einen 
Wochenmarkt. 


Or. Perg. Sp. — Cop. 102 fol. 236. 
St. M. s. r. Sudenburg Nr. 12. 


Wyr burgermeister, rathmann und burger gemein der Sudenburgk 
Magdeburgk bekennen offintlich myt diessem brive vor unsz und alle 
unser nachkomen, das unsz der hochwerdigister in godt vater hoch- 
gebornner furst und herre herre Ernst bisschoft zw Magdeburgk, primasz 
in Germanigen, administrator des stiflts zw Halbirstadt, hertzog zw 
Sachssen, lantgrave in Doringen und marggrave zw Meyssen, unser 
gnedigister herre, uf unser fleissig ansuchen und bethe in betrachtung 
unsers entfangen schadens, so wyr fewres halben in wenig vorschynen 
jharen erlidden, dorch gemeynes nutzes, sunderlicher beserung und 
gedeyens willen der selbigen Sudenburgk Magdeburgk, auch unsern 
burgern und inwohnern gemein zw sunderlichen gnaden wolbedechtig 
unnd usz zceitigem rathe myt willen und volbort der wirdigen unnd 
achtparn heren tumprobsts, techandts und capittelsz seiner furstlichen 
gnaden kyrchen zw Magdeburgk unser gunstigen heren zweyne freye 
jharmarckte in gemelter Sudenburgk unnd dem Margendorffe doselbs 
jherlich zw halten gelihen unnd gegeben hath, in massen sein furstlich 
gnadt die ersamen und vorsichtigen rathman, innigszmeister unnd 
gemeinheit seiner gnaden alden stadt Magdeburgk auch domit begnadet; 
solehe zwene jharmarckte, nemlich eyner uf dornstag, freitag unnd 
sonnabent nach des heiligen waren leichnams tage unnd der ander uf 
dornstag, freitag unnd sonnabendt noch dem sontag Circumdederunth 
seyn sollen, also das die kramer und kawflewte, wen sie in der alden 
stadt nach uszgehn beyder yrer bestetigten marckte ufbrechen, sich in 
die Sudenburgk uff die angezceigte drei tage jherlich auch aldo zu stehn 
wenden mogen, dar zw sein furstliche gnade unsz auch eynen ge- 
meinen wochenmarckt umb des gemen besten willen daselbs wochent- 
lich alle sonnabende im Margendoiffe in der Sudenburgk zw halden 
vorgunst hath in krafft seiner gnaden brifs uns dorobir gegeben; die 
obgerurthe zwene marckte sein furstliche gnade unsz in besundern 
gnaden unnd gedeyen drey jhar lang nehstvolgende mit zcolle unnd 
geleyte zw geben befreyet hat, also das ydermennichlich die gemelten 
drey jhar lang alle seyne wahre, habe unnd kawfmanschatz zcollfrey 
in gnanter Sudenburgk zw sulchen jharmarckten und widder dovon 
fuhren unnd bringen, auch sust dieselbigen merckte nach vorlauften 
der dreyer jhar furder myt seiner wahre unnd kawfmanshandell frey 
und sicher besuchen, doselbs kewffin unnd vorkewffen unnd widder 
dormit von dannen ungehinderth gehn, reyten, faren unnd wandern 
moge, doch das nach usgange sulcher dreyer jhare von denjenigen, 

Geschichtsy. d. Pr. Sachsen XXVIII. 8. 41 


738 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


die sulche jharmarckthe besuchen, gewonlyche zcolle unnd geleyte sein 
furstlichen gnaden unnd seiner gnaden nachkomen an geburlichen 
enden furder gegeben werden. Auch sall nymands umb eynygerley 
schulde ader sachen, die in  vorgerurthen jharmarckten nicht 
gemacht weren, gekümmerth, arresteret unnd ufgehalden werden, 
sundern eynem yderman solcher begnadung des marckts zw gebrawchen 
frev sein, doch vorfeste unnd vorweisete lewthe usgeslossen, unnd 
furder myt allen freyheyten, gnaden unnd rechten, die nach bemeldung 
der bewerten rechte unnd von gewohnheyten andern freyen jharmarckten 
gegeben unnd zwgehalten werden auch doselbs in gebrauchen, doruf 
sein furstliche gnade allen unnd iglichen seiner gnaden unnd des 
styfits zw Magdeburgk undertanen unnd vorwanten ernstlich gebotten, 
unsz obgnanten rathmanne unnd gantze gemeyne der Sudenburgk 
Magdeburg unnd unsern nachkomen den obgerurthen unsern freyen 
jharmarckten nicht zw hindern noch eynicher irrung zu thun noch auch 
in gemelter zceit dergleychen merckte nyndert zu halden bey vor- 
meydung seyner furstlichen gnade unnd yren nachkomen ungnade 
unnd sweren straffe. Dar zu hath sein furstliche gnade sich unnd 
yren nachkomen die macht behalden, das sie sulche gegeben jhar- 
marckte myt sampt dem wochenmarckte, wen yren gnaden das gelieben 
unnd dorzw ursach haben wurden, widderruffen unnd gantz ufheben 
mogen ane intrag unnd geverde. Des zu urkunde haben wyr unser 
stadt ingesigell vor uns unnd alle unser nachkomen an diessen briff 
wissentlich lassen hengen, der gegeben ist nach Christi unsers herrn 
geburth funfftzehnhunderth darnach ym vierden jhare dornstags nach 
dem sontag Invocavit in der heyligen vasten. 


Der Hevers des Erzbischofs vom dinstag nach dem sontag Invocavit 
abschriftlich Cop. 102 fol. 254°; mit dem Datum wie oben Cop. 69 fol.335*. 


— o .— M ÁÓM 


1504. März 16. | 1279. 


Das Domkapitel zu Magdeburg verkauft an Heinrich Hamel und 
Hans Insel, Kirchmeister der Kirche S. Jacobi, zu Behuf des 
Kommendisten der Kommende S. Annae in jener Kirche, welche 
von Martin Schussen gegründet ist, 20 Gulden jährlich wieder- 
käuflich für 400 Gulden, und nochmal 5 (rulden jährlich für 
100 Gulden. 

Cop. 102 fol. 231Y und 232v. 

St. M, 


— dusent viffhunderth dar nha im vehrden jhare am sonnavende 
vor Letare in der hilligen vasten. 


Nr. 1279—1283. 1504. 739 


1504. März 19. Halberstadt. 1280. 
Ersbischof Ernst erklärt, dass er das Domkapitel für ein Kapital 
von 2000 Gulden zu 100 Gulden Zins, welches dasselbe von 
Merten Brunckow zu Stendal aufgenommen, und für ein Kapital 
von 500 Gulden, welches es zu 25 Gulden Zins von dem 
Kommendisten der Kommende S. Annae in der Jacobi-Kirche 
Ludolf Heideken und den Kirchmeistern Heinrich Hamel und 
Hans Insel erhoben hatte, schadlos halten wolle, da er die 2000 
Gulden davon zum Wiederkauf eines gleichen Kapitals von Asmus 
MMorila benutst hat, und weist das Domkapitel mit den 125 Gulden 
Zinsen an die Stadt Magdeburg, welche dem Eresbischof für 
4000 Gulden 200 Gulden Zins jährlich zu zahlen hat. 

Cop. 102 fol. 244. Cop.69 fol. 335". 
St. M. 


— Halberstadt im jare — tawsentfunfhundert darnach im vierden 
an dinstag nach sent Gregorien tage des heilligen babests. 


1504. Mürz 27. Halberstadt. 1281. 


Dietrich von Heymstede zu Dreileben bekennt, dass er dic 3 Gulden 
jährlichen Zinses aus Gersdorf, welche er dem Pfarrer und Altaristen 
in der Kirche S. Johannis su Magdeburg für 50 Gulden wieder- 
käuflich verkauft hat, in drei Jahren wiederkaufen will. 

Or. Pay. Si. abgesprungen. — Cop.69 fol.42. 

St. M. s. v. LB*. Nr. 44. 


— Halberstad anno etc. XV* quarto am mittewochen nach Judica. 


1504. März 30. 1282. 


Die Domvikare Johann Mecken, Dithmar Scheibeler, Henning 
Huselith, Johann Kruse, Gerhard Schulte verkaufen dem Bürger 
Hans Mewes und seiner Frau Hebele 15 Gulden wiederkäuflich 
für 200 Gulden. 

Cop. 31 fol.222Y. 

St. M. 
— veffteinhundert darnach im vierden am avende Palmarum in 

der hilgen vasten. 


1504. April 1. 1983. 
Das Domkapitel thut Hans Smet, Bürger zu Perleberg, und seiner 
Frau Dorothee den Hof am Breiten Wege gegenüber dem Lrediger- 
Kloster hinter dem Schlaf hause S. Nicolai, in welchem der Domherr 
Albrecht Arnstedi gewohnt hat, ein zum Bewohnen für ihre Lebseit, 

A* 





740 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


wofür Smet dem Kapitel 71 Gulden Kapital gezahlt hat und alle 
Jahre eine Mark zu einer Memorie an den Prokurator des 
Kapitels zu zahlen hat. 


Cop. 102 fol. 247. 
St. M. 


— dusent viffhundert darnach im vierden jare am mandage in 
der hilligen marterweken. 


1504. April 7. 1284. 
Heinrich Rode zu Magdeburg bekennt als Lehensherr, dass vor 
ihm Tie Santorp zu (Gross-Ottersleben 1!1;, Gulden jährlich von 
einer Hufe Landes daselbst auf 6 Jahre wiederkäuflich für 
30 Gulden an die Ulrichskirche verkauft hat. 

Abschrift von 1542. 
Copialbuch der Ulrichskirche S. 27. 
— veffteynhundert und darna im vierden jare in den hilligen 
osteren. 


1504. April 29. 1285. 
Abt Nicolaus von Hillersleben belehnt auf Bitten Berthold Becks 
aus der Neustadt dessen Frau Margarethe mit einer halben Hufe 
eu Ebendorf zur Leibeucht. 

Cop. Hillersleb. fol. 113°. 
Universitätsbibliothek zu Jena. 
— am mandage na Vitalis Cristi unsers hern geborth vefftevn- 
hunderth und virden jar. 


1504. Mai 2. 1286. 
Der Rat der Neustadt erhebt Einspruch bei dem Rate vom Zerbst 
gegen die Beschlagnahme von Zinsen durch die Kirchmeister von 
S. Nicolai daselbst. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst thovorn.  Ersamen besunderen guden 
frundes. Jwe schriffte dem jungesten an unsz wedderumme gedhan 
vormeldende, dat de kerkmeistere sant Nicolaws kerken myt gerichte 
de LIII r. gulden tinses sampt dem tinse, wu uns up pinxsten negist 
komende bedagen, besatet hebben, desz und widers inhalts hebben wy 
vorstanden etc.  Guden frunde, myt wadt billicheit de kerkmeistere 
sodans gedhan hebben, werdt wil godt myt der tidt wol an den dach 
komen; nachdem wy ohne nichts schuldich noch ethwes to geven vor- 
plicht sin, were wol unse gude wolmeyniuge, dat jwe ersamheide de 
sulvigen in der gute underrichteden, dat sie de besate in der guthe 
avededen, nachdem sy juwe  medeborgere syn, upt dat jwer 
vorschrivinge und rathuses freyheide keyn mangel geschege, ok juwen 
guden gloven keyn avebrock gedhan werde, dar up jwe ersamheide 





Nr. 1284—1289. 1504. 741 


ungetwifelt trachten werden, wu dem aber also nicht moge geschen, 
isz unse begeren, willen unsz to irkennen geven, effte de besate van 
juwen ersamheiden wil tho dulden syn edder juwe voıschryvinge uns 
in guden truwen gedhan by krefften holden willen, dar nha wy unsz 
nıochten weten to richten. Desz jwe richtige anthworde by kegen- 
werdigen. Datum under unsem stadt secret donredages nach Philippi 


und Jacobi anno XYV° quarto. Borgermeister und rathmann 


der nyen stadt Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeistern unde rathmann der stadt 
Czerwist —. 


1504. Mai 19. 1287. 


Das Kloster U. L. Fr. nimmt von dem Bürger Claus Sipel und 
seiner Ehefrau ein Kapital von 50 Gulden gegen 3 Gulden 
jährlichen Zinses aus einer halben Ilufe Gras in Wardenberg auf. 
Dieser Zins soll nach dem Tode derselben wegfallen. Das Geld 
verwendet das Kloster zum Ankauf jener halben Hufe (ras, 
welche bisher dem Augustiner- Kloster gehört hatte. 

Rotes Buch des Klosters U. L. Fr. 

Hertel, UB. des Klosters U. L. Fr. Nr. 359. 
— duszent vyffhundert unde im vehrden des sondages nach 

unsers hern hemmelfarth. 


1504. Mai 27. 1288. 
Das Domkapitel verkauft an den Magdeburger Bürger Pete 
Bock und seine Frau Ilse 8 Gulden Leibrente für 100 Gulden. 


Cop. 102 fol. 250. 
St. M. 


— dusent viffhundert darnach im virden jare am mandage nah 
sunte Urbans dage des hilligen pawestes. 

Eine gleiche Leibrente verkauft das Kapitel demselben Peter Bock 
am 12. Juli. mE 


1504. Juni 5. 1289. 
Der Pfarrer Gerhard Bruggemann, die Veitern Caspar. und 
Henning Ribben, Alterleute der Kirche S. Pelri zu Klein- Wans- 
leben, bezeugen, dass Jacob Korn, Henning Korns Sohn, dem 
Pfarrer und den Altaristen der Ulrichskirche zu Magdeburg sein 
Haus und 24, Hufe zu Klein- Wangleben für 68 Gulden ver- 
kauft hat, und belehnen die Käufer damit gegen 21;, Schilling 
jährlichen Zinses. 

Abschrift von 1542. 
Copialbuch der Ulrichskirche S. 94. 
— dusent vyffhundert darna in dem vierden jare am vefften dage 
des mahnden Junii. 













Urkundenbuch der Stadt. Magdeburg 


P (?) Halle. 


Ernst gelobt den Rat von Halle schadlos zu 
Zins, welchen die Stadt an Heinrich 2 
für ein von jenem aufgenommenes K 
en zu zahlen hatte. 





fol. 5 


uff sanct Mauritzborck — funftzehenhund 

dornstags am montage Bonifacii. 

da der Tag Bi 
rnstags na 






ist in d 
so ist vielleicht zu 





9. 

lon Magdeburg schreibt dem von Zerbst, ı 
selbst dem Magdeburger Bürger Matth 
die dieser von dessen Mutter zu fordern 
il Peters dem Bukow drei Wispel Gerste 
hatte. Magdeburg bittet, Bukow zur Her 


veranlassen. 














Nr. 1290 - 1296. 1504. 143 


ihnen dafür 20 Gulden Leibrente; sterben sie, so soll ihr Sohn 
Hans noch 15 (rulden jährlichen Zinses als Leibrente erhalten. 


Cop. 102. fol. 351. 
&t. M. 


— dusent viffhundert darnach im vierden jare am fridage nach 
sunte Olrickes dage des hilligen bisschoppes. 


1504. August 12. 1294. 


Der Rat der Stadt Jüterbogk verkauft Asmus Moritz 60 Gulden 
aus der Stadt wiederküuflich für 1000 Gulden mit Zustimmung 
des Erzbischofs, der dem Rat auch einen Schadlosbrief für diesen 
Zins ausstellt. 
Cop. 102 fol. 260 und 261. Cop. 69 fol. 346* und 347. 
St. M. 
— XV* darnach im vierden jare am montagk nach Launrencii 
martiris. 


1504. August 17. 1295. 
Johannes Yseken, Altarist der Kutharinenkirche, und Hans 
Olvenstede, Bürger zu Magdeburg, quittieren den Rat von Zerbst 
über dreimal 16 Gulden Leibrente für Mette, Paul Palnitz Wittwe. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— veffteynhundert darnha in dem veerden jare am sonavende nha 
der hemmelfart Marie der mudder goddes. 


——— ——« 


1504. August 20. 1296. 


Hartwich Frederun schreibt dem Rut von Zerbst über eine Geld- 
Zahlung an den Rat der Neustadt und über Beschaffung einer 
Absolution. 

Or. Pay. Si. 

Stadturchiv zu Zerbst. 

Mine unverdroten willige dinste tovorn, leve her borgermester 
und swager. lck schicke juwer ersamheiden wisheiden die processus 
des rades uth der nyen stadt, dar midce juwe E. wisheide irlangen 
konnen von dem official niit jw die absolucion, dat gelt hebben sie 
entfangen und dat is all und ful gewest, aver id sind etlike qwade 
pennige uppe dre burgroschen werth, die wolden sie von my gewesselt 
hebben, alzo bat ik sie, sie wolden sick des entholden beth juwe 
E. tokunpft, und des seind sie also tofreden. Ick hadde gerne eyne 
absolucien von dem procurator gehad, alzo wolde die procurator nicht 
wenniger dann VI burgroschen hebben, lythe ik my beduncken, dat 
id biqwemer were mit den processus von dem official mit jw to 


744 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


irlangen die absolucien den von dem procurator und des juwe E. wis- 
heide eynen gewythen alzo hebben schall, und wormidde ick juwer 
E. w. to willen und dinsten werden konde, dede ick alle tyd willig 
und gerne. Geschreven to Magdeburg up dinstag na Assumpcionis 
Marie anno domini etc. quarto. Juwer E. w. 


Hartwich Frederun. 


1504. August 20. 1297. 
Der Rat von Magdeburg teilt dem Fürsten Waldemar von Anhalt 
mit, dass er Abgesandte nach  Neugaltersleben schicken werde, 
und bittet, sie schnell abzufertigen. 

Or. Perg. Si. abgesprungen. 
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. 

Unsen willigen dinst thovorn, gnediger here. Jwer gnaden 
schriftlikem begere nach werden sick dy ersamen unses radis frunde 
Thomas Rode und Thomas Sulte up den schirsten middeweken op den 
avent jegen Gatersleve vorfugen und den op den donnerstach dar 
negest des morgens frow umme segers sesszen by der warde boven 
Gatersleve jwer f. g. wardende sin, mith denstlikem vlithe biddende, 
jwe f. g. wille sick ock an obgenante stede vorfugen und alszo de 
unsern wedder op dat forderlichste wedder aveferdigen, dat sie titlich 
und deste ehr wedder inheymisch komen mogen, dan wy der dener 
und perde op der straten jegen Czerwest des marchts halven (als jwer 
g. bewust) nottorftiglich bedorfiende sin, dat vordenen wy umme jwe 
f. g. in denstlichem vlithe gern. Geschreven under unser stadt secret 
dinstachs post Assumpcionis Marie anno XV* quarto. 

Rathmann und inningszmeister 
der alden stadt Magdeborch. 

Adresse: Dem  hochgeborn fursten und hern hern Wolde- 
maren, fursten tho Anhalt etc. 


1504. September 1. Magdeburg. 1298. 


Corth Etzen, Baumeister der Sebastiunskirche, schreibt dem 
Bürgermeister von Zerbst wegen des in minderwertigem Gelde 
gezahlten Zinses. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mynen fruntwilligen dienst thovorn etc. Leve Jurgen Gyszeke 
guder frundt. Nach deme die erszame radt der stadt Czervest mick 
alsze einem buwemeister der kerken sunte Sebastian tho Magdeborg 
im korthen XV gulden over ghescicket, der doch alle jar schal syn 
XVI gulden; ock weren itlicke groschen dar manck, dede gulden X , 
alsze grote Staleberger, Henueberger und andere bosze groschen, so 
feylen daran eyn gulde werth geldes und VI grote penninge Magde- 
burgisch, isz derhalven myne fruntlike bede, gy enszodan gulden 





Nr. 1297— 1300. 1504. 145 


werth geldes und VI grote penninge mick over reken tho Magdeborg 
edder dorch dieghennen scicken, de des tho donde hebben van des 
rades wegen, dat ick ander keyne moyge und arbeyt brever halven 
nicht endarff, wente dat cappittel wil des neynerleyge wisz enberen etc. 
des juwe goytlike antwordt. Ghescreven mydt haste uthe Magdeborgh 
des sondages in die Egidii abbatis anno domini M V* quarto under 


mynem secrete. Her Cordt Etzen, der kerken sunte 
Sebastian tho Magdeborgh buwemeister. 


Adresse: Dem erszamen Jurgen Gyszeken, burgermeister der 
stadt Czervest —. 


1504. September 325. 1299. 


Der Rat von Magdeburg verkauft 15 Gulden jährlich für 300 Gulden 
wiederkäuflich an Philipp Nefe, Besitzer auf der Burg zu Calbe. 


lop. 102 fol. 266. 
St. M. 
— XV* darnach im vierden jare am myddeweken nach Mauricii. 
1504. Oktober 31. 1300. 


Der Rat von Magdeburg schreibt an Fürst Magnus von Anhalt 
wegen Zinsen aus Rosslau, die die Erben Friedrichs von Barleben 
Claus Lentke vorenthalten. 

Or. Perg. Si. 

Huus- und Staatsarchiv zu Zerbst. 

Unszen willigen dinst thovorn, hochgeborner furste gnediger here. 
Sich beclagt Claus Lentke unse borger, wu ohm Frederick von Barde- 
leven erven adir testamentarien tho Rosslow sevenunndseventich schog 
grosschen berekender unnd bekander schult schuldich sin unnd tho 
sinen gudern, szo he nach sich gelathen heft, dem ersteren kummer 
unnd besathe gedan, von uns biddende, ohn an jwe f. g. tho ver- 
schrivende. Gnediger herre, der wegen isz unsze denstlichs bidden 
jwer f. g. wille mith jwer g. vogt Ribleven helpen verschaffen, dath he 
genanthe erffen edder testamentarien an jwer g. stadt alszo anhalde 
unnd underwisze, dath sie jegenwerdigen sinen fulmechtiger slunige 
bethalinge sunder jenigerley vertoch leisten unnd duhn; jwe g. willen 
dem unsern hirinne unsir furschrift fruchtbarlich genethen lathen, dath 
sindt wy im geliken und grotheren, szo ensulchs an uns gelangt, 
wedderumb thu vordinen ganz willich. Gescreven under unser stadt 
secrete donnerstachs post Simonis et Jude anno etc. quarto. 

Rathmanne unnd inningesmeister 
der alden stadt Magdeborch. 

Adresse: Dem hochgeborn fursten unnd hern hern Magnus fursten 
tho Anhalt —. 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


ber 4. 

n Magdeburg bittet den von Zerbst, seinem . 
folgung eines Übelthäters behilflich zu sein. 
s 

























Zerbst. 


Intliken denst thovorn. Erszamen bszunt 
»bben in kuntliker irfarunge, wu sick e 
le unsze borger und borgerynnen wedder | 
rwart syner eren tho mehrmalen beschedig 
berovet boven dat, als wy doch myt om 
ho donde hebben) in juwir stadt Czerwst 
»szhalven wy unszen dyner und eyd 
gir uthgeferdiget mit 
Behntz beth uppt recht uppthoholden unt 
isz unsze gar íruntlike bede bmelten u 
kem vornehmen glik uns stadt und glovei 
tandt und hulppe tho donde dardorch de sul 
upp forder unszir thokunflt moge uppge 
»nommen werden, des rechten an ome tho 
juwe erszamheyt werde sick disszir dinge 
lich ch moge gerechtverdiget werden 
























Nr. 1801— 1306. 1504. 747 


1504. November 36. Magdeburg. 1303. 


Ersbischof Ernst verkauft an Heyse Falke zu Magdeburg 24 Gulden 
wiederkäuflich für 4000 Gulden aus dem Amte Jüterbogk. 
Cop. 102 fol. 267. 
St. M. 
— Magdeburg XV* darnach im vierden jare dinstags nach Katherine 
virginis. 


1504. November 27. Magdeburg. 1304. 


Hans Heinrichs mahnt, nachdem schriflliche und mündliche Mah- 
nungen bisher vergeblich gewesen, den Rat von Zerbst noch einmal, 
seiner Mutter, der Heinrich Rosslinschen, und ihm die rückständigen 
14 Gulden zu zahlen, und droht mit Klage. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— Magdeburg midtwochs nach Katherine anno XV* 4", 


1504. December 3. Magdeburg. 1305. 


Erzbischof Ernst erneuert eine Schenkung, welche mit Zustimmung 
seines Vorgängers, des Bischofs Gevehard von Halberstadt, Sophia, 
Wittwe des Magdeburger Bürgers Henning Scartow, dem Kloster 
Meyendorf' behufs der Abhaltung von Seelenmessen gemacht hut. 
Diese umfasste 8 Hufen in Meyendorf (für 150 Gulden), 8 Gulden 
jährlichen Zins aus Glöthe (für 100 Gulden), 4 Gulden Zins aus 
Stassfurt (für 50 (Gulden erkauft) und 9 Gulden aus Gross- 
Weddingen; ferner ein Haus im Hofe des Klosters und Kirchen- 
geräte. 
Cop.750 fol. 112, 
St. M. 
— Datum in aula nostra archiepiscopali Magdeburgensi anno domini 
millesimo quingentesimo quarto, die Martis, tercia mensis Decembris. 


1504. December 1. 1306. 


Hans Alemann macht dem Rate von Zerbst Mitteilung über die 
Verurteilung von Verbrechern. 

Or. Pup. St. 

Stadtarchiv zw Zerbst. 

Myne willige unvordroten dinste thovorn.  Erszamen wysen 
bszundern gunstigen frunde. Juwe schrifftte von wegen der vorhorunge 
und bekentnissze Bentzs, de in der nygen stadt noch fenglik sittet, 
hebbe ik wyder inholdes vornommen unde fuge jw tho weten, dat 


748 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


bmelter Bentzs gebrogks halven eyns scharppen richters nicht gerichtet 
ok uppt merglichste nicht vorhort ist, dan als men on uppt scharppe 
vorhoren unde nochfolgend, wu he schuldich befunden, richten scholde, 
isz don de scharppe richter, de am nehsten tho Czerwst was, geweken, 
sz0 hefft dennoch eyn erszame rath itzunder nach eym andern scharppen 
richter geschigket, szo schyr de kummet und Bentz vorhort wert, schal 
juwer erszamicheyt sulk bekentnissze unverholen bliven. Ock, gunstigen 
frunde, in desszer weken hefft de erszame rath der alden stadt ock 
evnen gnant Hinrick Assche to Lutter wonhafttich darsulves etliker 
dát balven, dat he unsze borgersschen berovet, richten laten, aver von 
juwer wegen nichtes bekant, szundern Hinrik Karstell hefft he myt 
synen helppern upp de Gardelegischen heyden helppen doth slan, dat 
ick juwer erszamicheyt im besten tho irkennen geve. Wur mede ik 
jw forder wilfericheyt bewysze konde, wer ick tho donde gantz willich. 
Datum under mynen pitzsscher sonnavendes na Concepcionis Marie 


anno etc. quarto. Hannsz Alman, burger 


to Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen wyszen burgermeistern unde rathmannen 
der stad Czerwst —. 


1504. December 23. 1307. 


Erzbischof Ernst stellt der Stadt llalle einen Schadlosbrief aus 
über ein Kapital von 2000 Gulden, welches sie für ihm gegen 
100 Gulden Zins bei den Erben des verstorbenen Dr. Johann von 
Breitenbach, und für ein Kapital von 1000 Gwulden, welches sie 
bei Heinrich Almann, Bürger zu Magdeburg, gegen 60 Gulden 
Zins aufgenommen hut. 

Cop. 69 fol, 350". 

St. M. 
— funfzeehnhundert dornach im vierden jhar am montage nach 

Thome apostoli. 


1504. 1308. 


Verzeichnis der von Heyso Rodolphi, Bürger und Schöffen sw 
Magdeburg, heimgefallenen Güter. 

Cop. 102 fol. 235". 

St. M. 

Bona devoluta per Heysonem Rodolphi, civem et scabinum veteris 
civitatis Magdeburgensis. 

Item feudum et sex solidos censuum ex domo Mauritz Kempe in 
platea dicta die neue kostrate; item feudum et duos solidos censuum 
de medio manso in campo Nortgermersleve; item feudum de 2 choro 
siliginis in campo Hogendodeleven vel Konnertmarke; item una area 
ante valvam sancti Udalrici et est purum feudum Fricke Fricken; 
item feudum et I solidum de medio manso in campo magne Santersleven; 





Nr. 1807 — 1309. 1504. 749 


item pfeudum et I solidum de tribus iugeribus in campo magne 
Otterslege; item feudum et VI denarii de VI iugeribus in campo 
Bonkenbeke; item If mansum graminum et ligneti in campo Rodesehe 
et sunt alia bona, que non sunt devoluta nisi post mortem mulieris 
in magna Ottersleven. 

Item una domus in lata platea est devoluta per relictam Claus 
Honenrode. 


Das Jahr ist daraus zu beslimmen, dass dieses Verzeichnis gwischen 
Urkunden vom Jahre 1504 steht. 


1504. December 30. 1309. 


Cone von Emden bittet den Rat von Zerbst um Aufschiebung einer 

Klage wegen nicht gezahlter Sleuer von einem Hause. 

Or. Pup. Si 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Myne willige denste syn jwer ersame wyszheyt voran bereyt. 
Ersame wysen leven heren. Szo jwe ersame wyszheit mick heth laten 
besetten eyn husz myt juck ghelegen up den fyschmarkede, dar itz 
inne whont Gorges Nowe, umme etlich sturgelt, szo jwe E. w. dar 
van ghedencket to hebbende, der halben mick ock toghesecht is wurden 
dorch unszen schulten dye dridde clage, dy jwe E. w. dar up in 
menunge was to dhonde, welcke dridde clage up begher mynes ful- 
mechtigeten nemlichen Hans Hoym der halben vor jwe gherichte 
gheschicket ghefristet is wurden beth trium Regum itzkomende, der 
menunge, oflte jwe E. w. sick ander gheschefft halben hir to Magdeburg 
begeben wurde, ick mick mochte by dye sulbige jwe E. w. fogede der 
ghedachten ansprake mochte vorliken und vordragen, szo hebbe ick 
nicht vornhomen, dat jwe ersame wyszheit hir to Magdeburg ghewest 
were, in der middel tydt synt dussze dyngk beth her to beth up den 
termin van juck uth gunst erlanget unvorricht vorbleven, och ahn 
mynen willen, szo bidde ick juwe E. w. dye clage, der maten wy 
boven steyt, anghestalt to vorstrecken, beth jwe E. w. hir to Magde- 
burg erschine, alszdenne byn ick bereyt willich mick myt jwer E. w. 
der ghedachten stur halben gutliken to vordragen vor hopende, jwe 
E. w. wert sick gutwillich hir inne bewysen myne willigen vorbedunge 
na, szo ick ock offte ghedhan hebbe in mynen tynszen, dye ick jarlich 
by deme ersamen rade hebbe, und nicht torder in unkost mick voren, 
abermalsz vor jwe gherichte eyn fulmechtigeren to schickende; sodhanes 
byn ick umme dye sulbige jwe ersame wysheyt to vordenende gansz 
wilich, hir up begher jwe schriftlike antwert. Gheschreven na 
Cristi ghebor XV* darna in deme V jare des mandages na aller 
kynder dage. 


750 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1505. Januar 7. Magdeburg. 1310. 


Erzbischof Ernst von Magdeburg überweist der Kapelle U.L. Fr. 
unter den Domtürmen 100 Gulden jährlichen Zins von den 
200 Gulden, welche ıhm 1504 am Dienstag nach Conversionis 
Pauli der Rat der Stadt Magdeburg wiederkäuflich verkauft hat, 
mit Zustimmung des Domkapitels. 

Or. Perg. Sp. — Cop. 102 fol. 270. 

St. M.s.r. Erzst. M. XVIII. Nr. 46. 
— Magdeburg, dinstags nach Epiphania domini funfzcehenhundert 

dornach im funften jare. 


1505. Januar 25. 1511. 
Der Rat der Stadi Jüterbogk verkauft an Heinrich Alemann zu 
Magdeburg, 60 Gulden jährlich für 1000 Gulden wiederkäuflich 
mit Zustimmung des Erzbischofs und Domkapitels. 

Or. Perg. 3 Sp. — Cop. 102 fol. 271v. 
St. M.s. r. Jüterbogk Nr. 26. 
— tawszent funfhundert in dem funften jar am tage Pauli des 
heiligen apostels seiner bekerung. 
Der Schadloshrief für den Rat von Jüterbogk ebenda fol. 271. — 
Cop. 69 fol. 351". 


1505. Februar 13. mE 1312. 


Das Domkapitel erklärt den Prokurator Heinrich Heckenstein, 
dass es mit der Aufnahme eines Kapitals von 50 Gulden auf 
sein Haus in der Sudenburg seitens des Bürgers Claus Morte, 
damit einen Zins von einem anderen Hause in der Sekenstrasse 
zurückzukaufen, einverslanden sei. 

Cop.102 fol. 275*. 

St. M. 


— Datum anno XV* quinto feria quinta post Invocavit. 


1505. Februar 18. Magdeburg. 1313. 
Der Rat der Neustadt verkauft an Asmus Moritz 36 Gulden 
wiederkäuflich für 600 Gulden; darüber giebt Erzbischof Ernst 
dem Rate der Neustadt einen Schadlosbrief. 

Cop. 102 fol. 274 und 274", Cop.69 fol. 355" und 356 *. 
St. M. 
— Magdeburg — funfzcehenhundert darnach im vunftten jare dins- 
tags nach Valentini des heiligen marterers. 





Nr. 1810— 1816. 1505. 751 


1505. Februar 20. 1314. 


Heine Biermann su Magdeburg bittet den Rat. von Zerbst, die 
nachgelassene Frau von Facius Ruppin und deren neuen Gallen 
Magister Matthäus Müller zur Zahlung von 10 Gulden anzuhalten 
dafür, dass Biermann Ruppin 16 Wochen während seiner Krank- 
heit in seinem Hause gepflegt hat. 


Or. Fap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am donredage na Reminiscere anno domini XV“ quinto. 


1505. März 7. 1315. 
Hans Huge zu Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst, der sich 
für seinen Mitbürger Claus Scholer verwendet hat, dass er die 
Klage bei dem Offizial von Brandenburg abstellen wolle, wenn 
der Rat dafür sorge, dass Scholer seine Schuld von 4 Gwlden 
bezahle. 


Or. Pap. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


-- am fridage na Letare anno domini XV* quinto. 


1505. März 11. Magdeburg. 1316. 


Die Räte des Erzbischofs Ernst entscheiden einen Streit gwischen 
dem Amtmann von Wolmirstedt und dem Dorfe Barleben einerseits 
und dem Rate der Neustadt andererseits über die Äcker in Bar- 
leben und einigen Wüstungen. 

Cop. 69 01.285". 

St. M. 

Anno domini etc. XV * quinto dinstags nach Judica ist durch unsers 
gnedigsten herren rethe nemlich hern Ewstachien burggraven von 
Leysznig, hern Heinrich den mittelern von Weyda, Hans von Latorf, 
doctorn Ulrich Stibler, ern Hawbolt von Einsidel und Herman von 
Rohlitz in beyweszen ern Albrecht seniors und ern Ditterichen Klitzing 
thumherrn zw Magdeburg zewuschen Heinrich von Brandenstein von 
des ampts wegen zw Wolmersted und dem dorfie Bardeleve mit dem 
rathe usz der newstad Magdeburg und andere, die uf den nach- 
geschrieben wusten feltmareken Bernstorf, Inszleve, Cammerstorff, 
Trommitz, - Wiszmenger und Widerstorff ecker haben, dovon nicht 
dienen sollen und forder mit keyner newerung beswert werden, dann 
wy es von alder herbrocht, domit halden, sundern wer in dem fluhre 
und feltmarcke zw Bardeleve dinstbarn acker hat, dovon sal er dienen 
und alle andere pfliehte thun gleich den einwonern zw Bardeleve, 













Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ht ein burger usz der newstad ader sust y. 
marcken zu Bardeleven, wu er denselben 
ler treyben, so sal er den nymands ander 
Bardeleve umb eynen zeinsz thun und vor 
gdeburg anno et die ut supra. 





6. Magdeburg. 

racht verkauft mit Bewilligung des Er: 
Moritz zu Magdeburg 1!, Wispel Rogga 
cht aus einem freien Hofe und 11 freien 
100 Gulden wiederkäuflich und verpflichi 
' binnen drei ‚Jahren bei Strafe von 30 Gu 
IJ. 44. 





agdeburg in vigilia Gerdrudis virginis. 


die Wittwe 


Claus. Stegemanns zu 





Magde 








Nr. 1817—1321. 1505. 158 =-- 


1505. Juni 5. Halle. 1320. 


Nachdem Heinrich von Ammendorf seinen Söhnen Marquard 
Ritter, Georg, Domherrn zu Magdeburg, Bernt, Hans und Curt 
90 Gulden jährliche Zinsen für ein Kapital von 1800 Gulden 
aus der Neustadt vermacht hat und diese Überlassung vom Erz- 
bischof Ernst bestätigt ist, haben nun genannte Marquard, Bernt 
und Curt nach ihres Vaters und ihrer Brüder Tode 45 Gulden 
wiederkäuflich an Albrecht, Dietrich und Joachim, Domherren zu 
Magedburg, Vicke und Otto Klitzing, Gevellern und Brüder, 
verkauft, wozu der Erzbischof Ernst seine Genehmigung  erteill 
und sich den Wiederkauf' vorbehält. 


Or. Perg. 2 Sp. — Con.69 fol. 369. Cop. 98 fol. 39. 
St, M. s. r. Neust. M. Nr. 8. 


— Halle uff sant Moritzburg — funffzehnhundert dornach im 
fünften jhare dornstags am tage Bonifatii. 


1505. Juli 7. 1321. 


Die Räte der Neustadt und Sudenburg bitten das Domkapitel, 
dafür zu sorgen, dass sie von dem Banne, mit dem sie wegen 
der Fürsten von Anhalt belegt sind, befreit werden. 

Or. Pap. 

St. M. s. r. A. Er:st. M. I. Anhalt Nr. 7. 


.  Werdighen hochgelarten und achtparn leve herren und besundere 
gunstige furderere, unse willige unde unvordrothene denste alle tid 
tovorn, werdigen herren. Nach mennichliker beclagunge, so wy von 
wegen der vorsattunge unde vorschrivunge, wu myt sunderliker be- 
willinge juwer wirde den hochgebornen fursten und herren herren von 
Anhalt etc. to gude vorsath svn, beclaget unde doch bither nichtes 
gudes upp unse mannichfeldiges ersoken dhann alleyne güde worde 
unde sust nicht anders erlanget, werde unsz dhar durch orsake ge- 
geven juwen werdhen unsen jhammer, so wy dageliches darvon lyden, 
tho erinnheren und bidden jw nochmals clagende weten, wu dat wy 
itzünt sampt beyden olden reden van den ersamen Hinrich Aleman, 
Clawes Zcalmstorp, Cone und Valtin van Emden also hardt in dem 
bhanne geholden und tribulation durch den pernher thogewandt, wy 
nicht scher weten,.efft wy joden edder kettere syn, nachdem wy indt 
veldt den underthen gelick, wen dye denst des almechtigen geholden 
werde, unse hüsinge soken unde aldar unse wanderunge hebben, dat 
alles van juwen werden also nachghegeven und weynich unsers vor- 
dunckens in betrachtunge genomen, dar ane dhe pernhere sich nicht 
laten sedigen, bsunderen den krancken de hilligen sacramenta ministreren, 
noch de doden corpere thor erden to bestedigen weygeren, dardurch 
eyn rümor sich erspynnet und unsem gnedigsten leven herren dhem 
Geschichtaq d. Pr. Sachsen XXVIII. 8. 48 


























Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 
forsten siner f. g. nyestad und Sudenborc 
je werntlichen gerichte dha dorch to ave 
leket, sodans wy negen jhar umme den 

leleden, dat alles juwen wirdhe wol hedde 
eynigers wy midt reversalien syn vorsor| 
holden, isz clar am daghe, wu dhenn all 
tliches und vlitiges bidden, jwe wirde will 
tho harten nhemen und de dingk nicht ı 
hn, anszehn, dwile jwe wirde sodane breve 
kwecket, bsunderen wu inhalts der rever 
uns upt schirste dar van to losen beschafft 
an, mochten woll de doden corpere juwen 
ok vor juwe husinge gedragen, wur uth 
ı wurde, sodans vorthokomen und ok 

foldigen overlopens entlastet, ok dhen w 
und dage gesecht und vorgeholden eyne vi 
hn uns an unsers gnedigsten leven herre 
deburg vorschriven, dardurch sine f. g. b 
rsten van Anhalt in gnaden to wisen, da 
mede wy orenthalven vorhafft sin, geloset, 
icht gesweket, jwe wirde sich hirinne | 
umbe jwe wirde, de godt lange ges 











Nr.1322—1228. 1505. - 755 


keynen stewr gegeven, des ock sunderliken op dat dorp Glothe schrift- 
liche befrihinge hebben, der wegen wy der meyninge weren, jwe f. g. 
hedde sulker underrichtinge begenugich gewest; alsz nu aver jwe f. g. 
sunderlich heft schriven donhn lathen, bidden wy dennoch op dinst- 
lickste jwe f. g. wille de dinge beth tho jwer gnaden ader jwer gnaden 
achtbaren rede negeste thokünft ingeroübe setten, willen wy alszdan 
jwer f.g. wyderen bescheidt desz dondes angeven, derwegen wy hopen, 
jwe f. g. werde sulker berichtunge gesediget sin unnd jwe gnade wille 
dusse vortegeringe nicht in ungnaden opnemen; dat sy wy jegen de 
sulvige jwe f.g. in denstlickem vlithe thovordinen willich unnd bereith. 
Datum undir unnsir stadt secreth donnerstachs am avende Jacobi 


apostoli anno XV* quinto. Rathmann unnd inningszmester 


der alden stadt Magdeborch. 


1505. Juli 30. 1323. 


Die Kürschnerinnung zu Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst 
wegen Verschiebung des Termins zur Besichtigung eines Hauses. 
Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unszen fruntliken denst thovorn. Erszamen wolwyszen bszundern 
gunstigen hern und frunde. Alsze wy am nehsten den erszamen Hans 
Woldinberch von unszir innunge wegen an juwe erszamicheyt geferdiget 
der tinsze halven nemlichen sestich gulden hovetgeldes unde dre 
gulden jerlikes tinszes, als uns an der Kerkowynnen husze vor jw in 
gerichte crefftich verschreven syn, myt juwir erszamicheyt muntlike 
beredunge tho hebben, des ome von jw im besten vorgeholden, wu 
wy dat husz wedder buwen unde anrichten wolden, dat gy juwes 
neybers unde stadtrechtes daranne tho bekommen wusten, wolden gy 
uns dat husz vor eym ydermann fry geweren unde verdedingen, dat 
denne bmelter Hanns Woldinberch in bedacht unde hindersprake ge- 
nommen myt der berichtunge jw deshalven, wes darinne tho donde 
wer, unsze gemuthe in vierteyn dagen wedder tho irkennen geven, de 
wyle nu aver sulk dohn besichtunge bederff, wes uns liderlik tho 
donde sy edder nicht, bidden wy deszhalven sulk unsze bedengken 
forder beth Bartholomei schyrst thovorstregken, alszdanne wille wy de 
unszern tho jw verfertigen unde das husz nach nothorftt besichtigen 
unde jw unsze meynunge entlick entdecken laten der thoversicht, gy 
werden disszir geringen verthogeringe neyn verdreth hebben unde uns 
der mede wilferich syn, dat will wy jegin juwe erszame wiszheyt 
willich unde gerne verdynen. Datum mytweken Abbdon et Sennen 


. rıre : 
martirum anno XV* quinto. Meyster unde rathmaune der 


korszner innunge tho Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen unde wolwiszen burgermeistern und rath- 
mannen tho Czerwst —. 
48* 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 

















1. 


inrich der ältere von Braunschweig und 
lt der Stadt Mugdeburg einen Schutzvertrag a 
chtet sich besonders, sie zu beschützen, wofü 
"on 5000 Gulden bezahlt. 





Abschrift im Cop. des Herzogs Heinrich d. A. 
kuptarchiv zu Wolfenbüttel, 


nhundert dornach im funfften jare am s 
ri des heiligen apostels.! 


fálit 1 





auf den Freitag 


20. 
Alvensleben schreibt dem Rate von Zerbst 
Bannes eines seiner Bürger, 






zu Zerbst, 


nste thovorn, ersamen gunstigen leven 1 





Nr. 1324—1323. 1505. 757 


1505. August 23. 1326. 


Der Rat der Neustadt verwendet sich für seinen Bürger Henning 
Berndes beim Rate von Zerbst, welcher sich weigerte, eine der 
Frau Adelgunde Berndes, zustehende Leibrente zu zahlen unter 
den Vorwunde, dass die Frau gestorben sei. Der Rat bezeugt 
nun, dass die Frau noch lebe, und bittet um Zahlung der Rente. 


Or. Pap. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv 2w Zerbst. 


— sabbato in vigilia Bartolomei anno domini XV* quinto. 


1505. August 24. 139. 


Katharina, die Wittwe Claus Stegemanns, mahnt den. Rat von 
Zerbst um Zahlung der 5!, Gulden Zins, die schon längst fällig 
gewesen, und bittet um Zahlung an ihre Schwester, die Lutter- 
mannsche. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— des sondages in sunte Bartolomeus daghe anno XV* v. 


1505. August 28. Magdeburg. 1328. 


Die Kürschnerinnung zu Magdeburg ersucht den Rat von Zerbst 
um Übertragung eines Hauses an einen Bürger. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unse willigen deinste juwer ersamen wiszheit alle tid to vorutan 
bereit. Ersamen wisen hern und guden frundes. So wy am negesten 
up sunte Bartholomeus avent vorgangen myt Hemerlingk Ziringk 
unsem medeburger by juwer erszamenheit upp juwen radthusz erschenen 
unde woren unde eynes huszes halven handelden in juwer stad upp 
dem feigenberge (?) gelegen der Kerkowynnen gewesen und angehort 
etc. und gy dat husz hadden vorkofft Clemen Allex juwem borger 
frigh eigen ane ydermans insage unde dar wy doch sesztich gulden 
anne hebben, worumme bidden wy juwe erszamen wisheit gnanten 
Hemerlingk Cziringk umme unser bede willen, so dat uppe de tid vor 
jw in unser jegenwordicheit vorlaten wart unde unser affgescheit is 
geweszen, ome frigh unde eigen szodan husz one in gewere setten 
unde komen laten, gelick szo gy Clemen Allex dat vorkofft hadden, 
unde dat in juwer statbok willen szo schriven laten unde gnanten 
Hemerlingk gifftigen ane vedermans insage unde szo wy ok sodan 
sesztich gulden, so wy daranne hebben, ome daranne vorlaten etc, 
Erszamen wisen hern, gy hir Hemerlingk Cziringk hiranne willen 
gunst bewisen umme unser bede willen, sodans na unsem vormoge 

















Urkundenbuch der Stadt Ma 





deburg. 


jw willich to vorschulden. Datum to N 
am dornstage na Bartholomei apostoli. 
Mester, radtmanne und alle gildebroder 
imeyne der korszner der olden stadt Magdel 
unde wiszen hern borgermeis 


ber 19. 
Magdeburg verwendet sich bei dem von Ze 
brderung eines Bürger: 





zu Zerbst 
tlichen dinst tovorn. Erszamen besundı 
icht Werner Bode unses radis ledemathe, 
Peteren richter jwen borger sin husz un 
jefethe und ander thobehoringe vor tweyhund 
es und tweiundtwintich rinsche guldin 
1 darop sine geborlicken elagen gedan, dar 
‘u bericht uns bemelter Werner Bode, 
husze etliche vath und eyn brandtyseri 
| und nagelfast isz, dar uth brickt, de 
»swerth otc 1 








derwesen 1s: zc 





Nr. 1329— 1333. 1505. 159 


1505? Oktober 4. 1331. 
Schreiben eines anhallischen Fürsten un einen ÜUnterthan über 
seine Verhandlungen mit den Magdeburgern in dessen Angelegen- 
heiten. 

Zettel. Pap. 
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. 

Unsern gunst voran duchtiger lieber getruwir. Wir haben dyne 
schriffte an die von Magdeborch geschicket, die uns widder antwert 
doruff haben behendet, alszo du in dessen ingelegden oren brieffe ver- 
nehmen werdest, und ouch selbest personlichen mit on dynenthalben 
geredt umbe das gewunnene und irlangete recht, doruff sie uns bericht 
haben, wes du irlanget hast im rechte, laszen sie gerne zcu unde in 
synen werden blieben, ist derhalben unser gutdugken, du dich nah 
iren schriefften haldest, unde wollen dich mit iren gleide, wan du das 
forderst, vorsorgen; unde haben uns forder bericht, wan ehr dhu mit 
dynen widerpardt vermeynest zcu handeln, dhu dem radte zcwu adir 
drie tage das zuvorn soldest verkundigen, uff das sie dyn widderpardt 
danne gewiszlichen ouch dorzcu zcu kommen bescheyden mochten. 
Gebin am sonnabinde Francisci under unsen signet. 

Am Rande steht Henrich von Vyenden. 


1505. Oktober 16. 1332. 
Die Domvikure Johannes Mecken, Johannes Lumperti und die übrigen 
verkaufen dem Magdeburger Bürger Hans Lubbrecht und seiner 
Frau Katharine 22! , Gulden jährlichen Zinses und nach ihrer 
beider Tode ihrer Tochter Katharine 7!., Gulden für 300 Gulden 
mit der Bestimmung, dass die Käufer in die Brüderschaft der 
Vikarien aufgenommen werden und nach ihrem Tode eine Memoric 
für sie und die ihrigen gehalten wird. 


Cop. 31 fol. 224. 
St. M. 


— veffteynhunderth unnd dar nach im vefften jare am donredage 
sanct Gallen daghe des hilghen bisschoppes und bichtigers. 

1505. Oktober 17. 1333. 
Revers des Rutes beider Städte Quedlinburg für das Barfüsser- 
und Augustinerkloster daselbst über den Empfang einer Schuldver- 
schreibung der Stadt Magdeburg über 500 Gulden für Cord Sunt- 
hausen und eines Instruments, durch das letzterer genannten 
Klöstern diese Summe übereignet. 

Or. Perg. 
St. M. s. v. Stift Quedl. CIV. Nr. 17. 
Janicke, Quedlinb, UB. LI, Nr. 630. 
We borgermeister unde rathmanne beider stede Quedelingborch 
bekennen in dusszem openne vorsegelden breive vor alzwem, de ohne 


760 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


shein horen efite leszen, dat de werdigen unde andechtigen vedere 
unde gantze sammenunge der cloester, alszo nemelick Albertus Widen- 
asch, gardian desz barevoetencloestersz, unde er Coerdt Mytener, prior 
sunte Augustinuscloestersz bynnen unszer stede Quedelingborch, vor 
seck unde alle ore gantze sammenunge unsz hebben obergeantwordet 
in gudem gelowen unde tlıo truwer hanth in bewärszem by uns gelecht 
evnen breiff desz erszamen wieszen radesz der olden stadt Magdeborck 
ober vierhundert rinsche gulden Coerde Sunthuszen, Geszen siner 
elicken husfruwen, op seistein rinsche gulden jerlickesz tinszesz vor- 
sereven, dare tho ein instrument inhoeldende unde besagende, wy dat 
Coerdt Sunthusze sulke veierhundert rinsche gulden den vorgenanten 
vederen unde cloesteren unde alle oren nakomelinge mith allen jer- 
licken tinszen testamentesz wiesze umbe saligheit willen syner, Geszen 
siner husfruwen, orer kynder selen unde gantzen geslechtesz tho ewigen 
tiden gentzelick opgelathen unde gegeven, alszo dat sulvige instrument 
evn sulkesz klerligk uthwiszet. Desz tho orkunde dat sulkesz geschein 
isz, hebben we dusszen breiff meth unszer stadt angehangenden secrete 
witlick vorsegelt unde den opgemelten vederen unde cloesterem gegeven 
nach Cristi unszes leyven heren veiftheynhundert dare nach im veiften 
jare am fridage nach sunte Gallen dage. 


1505. Oktober 18. 1334. 
Claus Lentke, Bürger zu Magdeburg und ledematlie der kerken 
tho Halverstadt, schreibt dem Thesaurarius des Sebastianstifts Jo- 
hannes Wend, dessen Vermittelung der Rat von Zerbst angerufen 
hatte, dass er das gerichtliche Verfahren gegen einige Bürger von 
Zerbst noch einstellen wolle, wenn ihm der Rat bis Martini au 
seinen Forderungen verhelfe. NWend übersendet den Brief dem 
Rate von Zerbst. 

Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am sonnavende Luce ewangeliste anno XVev'- 


1505. November 5. Halle. 1335. 
Erzbischof Ernst. verspricht, den Bat der Neustadt schadlos zu 
halten, der sich für ein Kapital von 500 Gulden, mit 30 Gulden 
zu verzinsen, für ihn bei den Testamentarien des verstorbenen 
Domherrn Arnd Treskow verschrieben hatte. 

Cop. 102 fo! 292". 
St. M. Die Verschreibung des Hates der Neustadt. im Or. Perg. 3 Sp. 
8. r. Neust. Magd. Nr.9. Cop.69 fol. 384 und 385. Cop. 102 fol. 294. 
— Halle uf sanet Moritzborg am mittewochen nach aller heiligen 
tage nach Christi unsers herren geburt Xv* darnach im funften jare. 





Nr. 1334—1339. 1505. 761 


1505. November 6. 1336. 
Hans Juncker, Barbier zu Magdeburg, schreibt dem Rate von 
Zerbst, dass Meister Berni. die von dem Rate festgeselaten Ter- 
mine zur Zahlung seiner Schuld nicht inne gehalten, und bittet 
nun ihm zur Erlangung seiner Forderung behülflich zu sein. 


Or. Pap. Si. ubgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am donnerstage nach Eustachii anno XV* quinto. 


1505. November 7. EM 1334. 


Thomas Sulten und Dr. Thomas Mauricii als Hechtsbeistand der 
Frau Ho^yn in Magdeburg in ihrem Streite mit Anna, Thomas 
Jungermanns Witwe, bitten den Fürsten Magnus, einen Termin 
zur gütlichen Beilegung des Streites nach Leitekau zu bestimmen, 
da die rechtliche Entscheidung langwierig und kostspielig sei. 
Konzept. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

— to Meydeborg am fritage na aller gotes heyligen dage anno 
Xv*|v]. 

Das Jahr ist im Konzept unrichtig 1500 angegeben, wie sich aus 
dem beilieyenden Originalbrief des Fürsten Magnus an den Rat von 
Zerbst ergiebt, der vom Sonnabend nach Allerheiligen im XVC und 
funflen jaren datiert ist. 


-— ——M an 


1505. November 8. ' 1338. 
Der Rat von Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst, dass, nach- 
dem Werner Bode für eine Schuld von 222 Gulden das Haus 
und das Braugefäss des Peter Wegener in Zerbst mit Beschlag 
belegt, dieser aber entgegen dem Rechte das Braugefäss aus dem 
Hause entfernt habe, der Rat nun Peter Wegener anhalten solle, 
das Braugefäss in das Haus zurückzubringen. 

Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 


— sonnavends post Omnium sanctorum anno domini XV* quinto. 


1505. December 16. 1339. 


Der Rat der Neustadt quittiert den Rat von Zerbst über gweimal 
54 Gulden Zins. 


Or. Pup. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 


— dinstages nach Lucie et Otilie virginum anno domini XV° quinto. 


1762 Urkundenbuch der Stadt Ma;deburg. 


1505. December 17. 1340. 


Emeram Schyring schreibt dem Rate von Zerbst, dass er sich zu 
einer Genugthuung gegen Clemens Allex nicht geweigert habe. 
Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Jhesus Maria. 

Mynen willigen dienst. Ersamen wisen gunstigen lieben hern. 
Eur schriben an mich gethan und mich bitende Clemen Allex usz- 
richtung czu thun nach synen anregen myner vorwillung halven, des 
doch nicht von nóten were gewest angesechen, das ich mych des noch 
nye gewegert habe und noch nicht, so bite ich, eur ersamen wissheit 
wolle gemelten Clemen Allexien lesen dy vorwillung, dy ich gethan 
habe uf Bartelmey vorgangen in gegenwerdickeit der kursnermester 
von Magdeburg und wolt gemelten Clemen dar hin wisen, das her mich 
boben solche erbietung nicht forder notige, sunder was er ansprach 
ezu mir gedenckt ezu haben, das secze ich uf eur wissheit alleczijt 
in glych unde recht eczu erkennen etc. was ich eur wissheit kan czu 
willen seyn, in dem bin ich alle czijt willig und unvordrossen. Datum 
Magdeburg mitwochen nach Lucie anno XV°® und v jar. 


Hemeram Schyring. 


1505. December 29. Wolmlrstedt. 1341. 


Erzbischof Ernst verkauft an Hans Roblbyn zu Magdeburg 
25 (rulden jährlich aus dem Amte Calbe wiederkäuflich für 


500 Gulden. 
Cop. 103 fol. 295". Cop. 69 fol. 386. 
St. M. 
— Wolmerstedt — Xv* darnach im sechsten jare am montage 
nach Innocentium. | 5 
15095. 1342. 


Pfarrer und Altaristen der Petrikirche bitten den Rat von Zerbst 
dafür zu sorgen, dass Hans Philippus die schuldigen Zinsen an 
die Kirche zahle. 


Or. Pap. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— anno quinto. 


1506. Januar 10. . 1343. 


Heinrich Frangke, der nit dem Zerbster Büroer Paul Straguth 
im Keller zu Zerbst wegen einer Ungebühr desselben geyen die 
Wirtin $n. Streit gekommen und jenen mit einem Degen leicht ver- 
wundet hatte und deshalb von den Stadiknechten verhaftet und 





Nr. 1840—1345. 1505 — 1506. 163 


£u einer Busse von 10 Gulden verurteilt war, biltet den Hat von 
Magdeburg, ıhn deshalb beim Rate von Zerbst gu vertreten, dass 
er die Busse nicht zahle, weil er in Notwehr gehandelt habe. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zw Zerbst. 


— am sonnavende na Epiphanie domini anno etc. sexto. 


— nn — 


1506. Januar 15. 1344. 


Der Rat von Magdeburg entschuldigt einen Bürger bei dem Rate 
von Zerbst wegen einer in der Notwehr geschehenen Verwundung. 
Or. Perg. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst 
Unszen fruntlichen dinst thovorn. Erszamen besundern gunstigen 
zuden frunde. Wy werden von Hinricken Francken unszem borger 
mith ingelechter supplicacion, wu gy vornemen werden, ersocht und 
szo he denn sick mith kegenwere jegen Paulen Straguth jwen borger 
entsath und indem eyn blothrustige wunden gewarcht, des he denne 
nieht vorbygan kunde etc. derwegen isz unsze fruntlichs bidden, gy 
willen den unszern (szo he tho der geschicht unschuldich gekomen) 
tho gnedichlickem avedraghe komen und ohm unsir vorschrifte by jw 
fruchtbarlich entfinden lathen, dath sindt wy wedderumme im gelicken 
edder grothern tho vordinen gantz willich, desz jwe antworth. Ge- 
schreven undir unsir stadt secrethe donnerstachs post octavas Epiphanie 
domini anno XV* sexto. 


Rathmann und inningsmeister 
der alden stadt Magdeborch. 
Adresse: Den erszamen borgermeister und rathmannen der stadt 
Czerwest —. 





1506. Januar 26. Wolmirstedt. 1345. 


Die Räte von der Neustadt und von Stussfurt verkaufen an Adolf 
von llayn 90 Gulden jährlichen Zinses wiederkäuflich für 
1500 Gulden. Diese Summe erhält Erzbischof Ernst, der den 
beiden Städten dafür einen Schadlosbrief ausstellt. 

Cop. 102 fol. 297 und fol.298. Cop.69 fol.386‘ und 387". 

St. M. 
— Wolmerstedt am montagk nach Conversionis Pauli nach der 

gebort Cristi tawsent funfhundert darnach im sechsten jare. 















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ar 11. 

Vippach weist die Pfänner zu Stassfurt mi 

in jüngeren Hans Rode zu Magdeburg. 

‚Si. abgesprungen. 

iv zu Stassfurt. 

ichen dinst zcuvor, bsundern guten frun 

jungen Heinrich Roden zeu Magdeburgk 

nt wegin entrichten, dar zcu ich euch Hg 

gulden erreichet, wil ich umb euch vordii 

Apolonie im sechsten, und last euch eine 
Hansz von V 


en ersamen und weiszen pfhennern und 


2. Magdeburg. 
Ernst verkauft Asmus Moritz in der 


jährlich aus dem Amte Dreileben wieder, 
In und ebenso 30 Gulden aus dem Amte Co 


fol. 298" und 299". Cop. 69 fol, 388 und 389. 





Nr. 1846— 1854. 1506. 765 


1506. April 17. 1350. 


Ludwig Bode verkauft 25 Gulden jährlichen Zinses, die sein 
Vater Heine beim Rate von Zerbst für 500 Gulden wiederkäuflich 
erkauft hatte, dem Kloster S. Mariae Magdalenae. 
Abschrift (17. Jahrh.). 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— veffteynhundert unde darna vm sesten jare am frydage vn 
den hilgen ostern. 


— - o ——— — —— 


1506. April 24. Magdeburg. | 1351. 


Erzbischof Ernst verkauft an Cone Krüger, Bürger zu Magde- 
burg, 15 Gulden aus dem Amte Calbe wiederkäuflich für 250 Gulden. 
Cop. 102 fol. 301. Cop. 69 fol. 390. 
St. M. 


— Magdeburg — XV* darnach im sechsten jare am freitage nach 
dem sontag Quasimodogeniti. 


1506. April 25. ] UC 1352. 


Werner Emden quittiert für seinen Vater Cone den Rat von Zerbst 
über 9 Gulden Zins. 
Or. Pap. unbesiegelt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— XV° darna in dem sesten jare des sonnavendes na Quasimodo- 

geniti. . 

1506. April 28. 1353. 
Dompropst Adolf von Anhalt beseugt als Lehensherr, dass der 
Unterküster Heinrich Cruse von seinen Hause, das er gedenkt zu 
bauen in der Sudenburg auf der wüsten Stätte, die früher Drewes 
Hellichs gewesen und ihm von den Kirchmeistern su S. Ulrich 
übertragen ist, zwischen Hans Wernecke und Hans Döringk, den 
Vikaren im Dom 3 Gulden jährlich wiederkäuflich für 50 Gulden 
verkauft hat. 

Cop. 31 fol. 179. 
St. M. 
— im funfezehnhundertsten und sesten jhare dinstages nach dem 
sontaghe Misericordias domini. 


1506. Mai 4. mE 1351. 


Das Domkapitel thut Andreas Quentin und seiner Frau Mar- 
garethe ein neues Haus ein, welches derselbe auf der abgebrannten 
Stätte, zu dem Hofe des Kapitels in der Sudenburg gehörig, welche 
bisher Cone Kroger und seine Frau Magdalene inne hatten, gebaut 
hatte, mit der Bestimmung, darin zeitlebens zu wohnen, worauf 


Erzbischof Lurnst verkauft seinen LWienern neri 
Radewalt 18 Gulden jährlich aus dem Zoll un 
burg wiederküuflich für 200 Gulden mit Zu: 
kapitels. 

Cop. 102 fol. 303. Cop.69 fol. 396 ". 

St. M. 


— Halle uf sanct Moritzborgk Xv* darnach ir 
dinstag nach Petri und Pauli apostolorum. 


1506. August 1. 
Herzog Heinrich der Ältere von Braunschweig 
kennt, dass das mit der Stadt 1505 auf 13 
Schulzbündnis noch auf 5 Jahre verlängert ist 
das Schulzgeld in einer Summe bezahlte, die 
ledigung seines Schlosses Harzburg verwendete 
er über den Empfang des Geldes. 

Gleichzeit. Abschrift im Cop. des Herzogs Heinrich 

Landes- Hauptarchiv zu Wolfenbüttel. 
— vifftheynhundert und ses jare am dage Vincı 
apostels. 





1506. November 12. Halberstadt. 


Erzbischof Ernst verkauft an seinen Rat Dr. 
herrn zu Halberstadt, 71, Mark Silber wiederkà: 
aus dem Rathause zu Calbe, welche früher voi 
an Ebeling Luter, Bürger von Magdeburg, ve 


7° 171_.1.Acoa - ^a^ eit an 242 amd Anrnuf ^nm Rr 








Nr. 1855—1361. 1506—1507. 107 


1506. November 26. 1358. 


Notariatsinstrument über Elisabeths, Balzer Mühlings Witwe, 
Schenkung ihrer gesamten Habe an das Kloster S. Agnes in der 
Neustadt. 
Or. Perg. Sp. 
St. M.s.r. Kloster S. Agnes Nr. 135. 
— tausent vunfhundert darnach im sechechsten jare — uff den 
donnerstag, der da was der sechszundzweintzigste tag des monten 
Novembris. 


1506. December 2. 1359. 


Der Rat von Magdeburg verkauft dem Kloster S. Lorens in der 
Neustadt 16 Gulden jährlich von seinen Einkünften wiederkäuf- 
lich für 400 Gulden. 
Or. Perg. Sp. beschädigt. 
St. M. s. r. Lorenzkloster Nr. 67. 
— vefteynhundirt dar nach imme seszten jare middewekons nach 
Katherine virginis. 2 


1507. Januar 9. 1360. 


Abt Nicolaus von Hillersleben beleiht Peter Fricke und seine Frau 
Margarethe mit einer halben Hufe auf Kessendaler Mark bei 
kbendorf gegen 4 Schillinge Pacht, welche vorher Loreng Quase- 
barth aus Magdeburg ın Lehen gehabt. 

Cop. Hillersleb. fol. 136 ". 

Universitätsbibliothek zu Jena. 


— XV* und VII jar an sonaventh der hilligen dre koninge dagh. 


1507. Januar 12. 5 1361. 


Fürst Magnus von Anhalt weist in einem Schreiben an den Rat 
von Magdeburg die Ansprüche Jürge Fritsens zurück. 


Konzept. Pap. Zettel. 
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. 


Uns nymmet fremde (?) Jurgens Fritzen schreiben, dorin er meldet 
sein besten und verdrucket dy warheit, dan wir han uns mit im ver- 
tragen eychen und popeln zue schneiden eyne woche umbe dy ander, 
dar zue wir uns gelaszen unde im stets gelt geben, alz (?) zue der 
reckenschaft kommen, ist befunden, das er der vortracht nicht gelebt, 
das weyche gesnitten und das harte holtz legen laszen, ist im gesagt, 
er solde szo vil eychenes holtzes sneiden, als des andern, wy er ge- 
williget, ist er von der erbeit entrunnen unde haben nyhe konnen 
ausfragen; wan er seyner zuesage nach unszir erbeit leistet, sol im 
seyn verdint lohn nit mangeln. Euch gunstlich zue furdern sein wir 
gereit (?). Datum dinstags post Trium Regum anno septimo. 





1507. Januar 16. 


Nicolaus Dorre, Altarist des Altars U. L. 1 
belehnt Jacob Berndes zu Sülldorf mit eine; 
nämlich mit 6 Morgen vor dem herdendor 
11 Morgen in der aghetucht up Wetterstc 
Vierding Zins, welche Güter vorher die . 
Lehen gehabt haben. 

Or. Perg. Sp. abgefallen. 

Archiv der Kloster Bergischen Stiftung. 


— veyfitheynhunderth jär unde in deme sze 
Marcelli pape et martiris. 


Auf der Rückseite steht das Jahr 1510 von ein 
hunderts verzeichnet. 


1507. Januar 17. 


Der Rat von Magdeburg verwendet sich fi 
Fürsten Magnus von Anhalt wegen einer Ix 
Or. Perg. &. 
Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. 


Unsen willigen dinst thovorn, houchgeborn : 
Szo Jurgen Fritzken unszen segir synes verdyn 
gelechter czedelen noch by juwir furstliken gna 
were unude sulks sick der mathen, als he beri 
unnsze dinstlike bede juwer furstlike gnade welde : 
gnedige entrichtinge beschaffen unnde in enader 





Nr. 1362 — 1366. 1507. 769 


Erbaren wiszen liben hern. Dith is de schult, de my schuldich 
is de hochgeborn forste unde her her Magnus forste tzu Anholt und 
grave tzu Askanigen und her tzu Berneburg in deme irsthen gebleven, 
do men screff dusent v* unde vyve. 

Item leven hern, szo is de summe mynes vordenden lons, des ik 
noch achterstellich bvn, vi gulden unde vyff sulvern grossen unde 
twe pennighe to warteyken, don ik latest rekende met dem holtforsthen 
von Roslow, II lowenpennige. 

Item ok leven hern koffte ik synem fogede evne tunne byrs alt 
vor XII sulvern grossgen, dar uppe hebbe ik em gegeven 1III sulvern 
grossen, dar boven is de fageth her gekamen unde hefft mv myn bede 
entfernth in mynem affwesende. 

Item ok leven hern is hee my noch schuldich gebleven I Cervester 
schock unde XV sulvern grossen van broden. 

ltem leven hern so is my myn g. h. noch schuldich bleven XXv 
sulvern grossen vor molleradeholt to snydende. 


1507. Februar 5. 1364. 
Mutthias Rode zw Magdeburg verkuuft von den 34 Schock Groschen, 
die sein Vater Hans vou den Fürsten Adolf und Magnus. von 
„Inhalt aus den Marken Dodendorf und. Kleptzk für 200 Gulden 
erworben hatte, 31, jährlich wiederkäuflich für 60 Gulden an 
die Domwvikare. 

Cop. 31 fol. 226. 
St. M, 
-- vefftevnhundert und im sevenden jare am fridage nach unszer 
leven frouwen daghe Marien liehtmissen. 

1507. März 9. 136». 
Dus Domkapitel überweist dem Vikar Dietrich Sollnuun einen ihm 
gehörigen Hof, auf dem llofe U. L. Fr. gelegen, für 71 Gulden 
und eine jährliche Abgabe ron einer Mark behufs einer Memoricn- 
stiftung. 

Cop. 102 fol. 316. 
St. M. 
— XV* darnach im sovenden jare am dinstdage nach dem sondage 

Oculi in der hilligen vasten. 


1507. März 28. 1366. 
llans Fritze schreibt. dem lute von Zerbst wegen des Kaufs der 
Schinderei und bittet, die Dedinyungen des Kaufs, welche nicht 
richtig vom Schreiber aufgezeichnet waren , zu berichtigen. 

Or. Pap. St. 
Stadturchir zu Zerbst. 
Minen willigen und unvordraten diust tovorn.  Erszamen und 
wiszen, gunstige leven heren. Ver drein jaren urgeferliken by juwes 
Geschichtsg.d. Pr. Sachsen AXVILL 3. 49 



























Urkundent 





ch der Sta 





It Magdeburg. 





hebbe ick mit juwer erszamheit eynen 
broders halven umb juwe ampte der 
lrige und allir thegehoringhe gedhan, 
lyves erven, de he bereith hadde um 
| worde, solke ampte sampt und bsund 
bruken scholden, alsze solks ok juwer ers 
ıdechtich isz, darvor ik sampt myner husfi 
hundert Rinsche gulden hovetgeldes und 
liffrenthe affzetreden. Nu vorneme ik utl 
| der vorharringhe juwes schrivers de dingh 
geschreven , indem dat Urban Fritze, Bri 
ven, synen lyveserven, de he itzundes li 
der itzt gnanten Brigiden syner eheliker 
telen werth, tho orer aller Iyve semptlikı 
bsundern, de wile orer eyn edder sze allı 
erye ete. thogeschreven, alsze weten doch j 
ıandel sick anders, dan juwe breff meldet, 
an myn broder, Brigide syn husfrowe wu 
impte vorberort tho alle orer levedagen 
n, darinne nu syne thokunfftigen erven , 
isfrowen nha der schiekinge godes erwervoi 
ticheiden berovet unde benomen syn, is 























Nr. 1367. 1507. Til 


1507. Mürz 31. | 1367. 
Der hat. von. Magdeburg schreibt an Lüneburg, dass er den Bürger 
Peter Langenbogen in der rom Grafen von Dentherm erhobenen 
Klage wegen Korns vor Gericht ziehen werde; er biltet, Läineburg 
möge dies dem Grafen mitteilen. 

Or, Perg. St. 
Stadtarchiv zu Lüneburg. 

Unszen fruntliken dinst thovorn. erszamen vorsichtigen hern und 
bszundern gunstigen frunde. Juwer erszame wiszheyt itzt an uns ge- 
dan .schrifite myt ingelegitter clage desz eddelen unde wolgeborn hern 
hern Everwyn greven tho Benthem unde Steinforde von wegen svner 
gnaden vorwanten aver unsze borger etlikes korns halven meldinde, 
hebbe wy ferner inholde vernommen unde de Peter Langebugen unszen 
borger thoverantwerden ingedan, von deme unse diessze ingelechte ant- 
werde unnde glike irbedinge, szo juwe erszamicheyt durchleszinde 
wydir vernehmen werden, wedderumme behendiget syn, de wyle aver 
vormals eyner Werner thor Molen gnant, de sick als eyn dvner ab- 
snanten greven deszmals, szo wy bericht, angegeven, myt Johansze 
Heszen synenı anhange bmelten Peter Langebugen vor uns in anclage 
genommen, hebbe wv uns upp anthun gnantes Werners unde sust 
synen gnedigen hern tho ern unde wolgefallen darin geflitiget unnde 
snanten unszen borgir mit swerliken hantgelofften unnde eyden ock 
myt behafftunge syner guder szo harth bestricket, deszgliken keyme 
borger by mensschen gedencken by unns bescheen isz, dar tho sick ok 
Werner thor Molen sampt synem anhange wedderumme bewilliget, 
binelten Langebugen derwegen andersz nergen dan vor uns edder sust 
vor schulten unnde scheppen albye thobeclagen, wie danne sulks von 
beyden deylen lude ingelechter copien in unszir stadtboke clerliken 
verteykent isz, dar uth de obgnante greve von Benthem ock juwe er- 
szamicheit unde menniglich tho ermeten hebben, dat wv nicht geringen 
flyth deme greven tho gude darinne vorgewant; szo sick nu gnantir 
Langebuge syner voreyden bewillunge nach holden unde alszo der 
sakin halven vor uns edder vor den houchwiszen hern schulten unnde 
scheppen alhyr tho rechte stahn wil, in mathen he sulks upp gedrengk- 
nissze dev weddirdeyl hefft bewilligen mothen, szo kan juwe erszame 
wiszheyt avenehmen, dat he baven dat myt unfuchliker wisze an andern 
enden getogen unde genodiget wert, unnde isz darumme unsze frunt- 
like bede, juwe erszame wiszheyt wille sulks wie baven berurt hyr 
mede an den obgnanten hern greven Everwyn vorschriven mit erin- 
runge, szo Werner thor Molen adir vemande anders myt gnugszamer 
macht alhyr erschynen unnd gnanten Langebugen vor uns edder vor 
schulten unde scheppen in auclage nehmen wurde, wille wv doran 
syn, dat de sulvigen des rechten umbesorget bekommen schullen in 
thoversicht, de obgnante greve von Benthem werde siek darinne tho 
holden weten unnd de dinge an geborliken enden, als bewilliget isz, 

49* 





Urkundenbueh der Stadt Magdeburg, 

















dat sy wy umme juwe erszame wiszheyt, 

h hyr mede gesunth entpfelen, tho verd 

m ed gerne, Datum under unszem secroti 
XV* VIL. 

Rathmann unnde innigszmei 

der olden stadt Magdeborcl 


om orszämen unnd vorsichtigen hern bui 
lon tho Luneborch, 


21. 


nden, Innunysmeister der Gewandschneidi 
p. Wernigerode über 60 Mark für das H 










Si. 
r. St. Magdeb, Hospital S. Annen und Heil. Geist N 
ha in deme sovenden jare aime myddeweke 
domini, 








Nr. 1368—1374. 1507 118 


3 Gulden aus seiner Holzmark, der Calveschen Wische, zwischen 
Vockerode und Wörlitz wiederkäuflich für 50 Gulden. 
Cop. 102 fol. 316°. 
St. M. 
— vefteynhundert und im sovenden jare am mandage nach sent 
Walburgen der heilligen jungfrowen. 


1507. Mai 10. 1372. 


Matthias JPiekert, weleher vom Achim von Byern angeklagt war, 
dass er ihn auf freier Strasse angefallen, verhöhnt und bedroht, 
auch einen Spiess weggenommen habe, schreibt dem Rate von 
Magdeburg, dass er sieh in Notwehr befunden habe, erbietet sich 
aber zugleich zu rechtlicher Entscheidung durch den Rat. 
Gleichzeit, Abschrift. 
Stadtarchir zu Zerbst. 
— am mantage nach dem sontage Vocem Jocunditatis anno domini 
XV* VIT 


1507. Mai 26. Halberstadt. —— 1373. 


Erzbischof Ernst verspricht die Stadt Halle wegen eines an Hans 
Robin, Bürgermeister zu Magdeburg, für 800 Gulden verkauften 
Zinses von 40 Grulden schadlos gu halten. 
Or. Perg. Sp. — Cop. 102 fol. 338. Cop. 69 fol. 491. 
St. M. s, v. LB" Nr. 346. 
— Halberstad funftzehnhundert dornach im sobenden jhar am 
mittewochen in den heyligen pfingsten. 


1507. Mai 26. Halberstadt. 1374. 


Erzbischof Ernst stellt der Stadt Halle einen Schadlosbrief aus 
für einen jührlichen Zins vom 25 Gulden, den die Stadt für 
500 Gulden von Katharina, Heinrich Alemanns Witwe eu Magde- 
burg, für den lirelischof erkauft hatte, und stellt ihr zum Unter- 
pfande das (releit vor den vier Thoren, mit Zustimmung des Dom- 
kapitels. 

Cop. 102 fol. 328’. Cop, 69 fol, 491. 

St. M. 


— Halberstadt mydwochens in den pfingesten anno XV* septimo. 





Frkundenbuch der Stadt Magdebn; 




















b. Halberstadt. 

Ernst verspricht die Stadt Halle, welche s 
er Bürger Jacolı Gerecke für eine Summe von 1. 
mit 60 Gulden, verlürgt hatte, schadlos zu 
Sp. — Cop. 102 fol. 328. Cop. 69. fol. 485" 

LB Nr. 348 

funftzehrhundert dornach im. sobenden 
hevligen pfingsten 








upitel verkauft an Margarethe, Hans Py 
Gatten 6 Gulden Leibrente für 66 Gulden 
dass nach beider Tode an Helene, Claus RR 
vy, 4 Gdden. für die Zeit ihres Lehens ges 


fol. 318%, 


nach im sovenden jare am myddeweken 
s hilligen pawestes, 








Nr. 1875— 1383. 1507. 775 


1507. Juli 12. Halberstadt. 1380. 


Erzbischof Ernst. gelobt die Stadt Halle schadlos zu halten für 
einen jährlichen Zins von 25 Gulden, welche sie von dem Mugde- 
hurger Bürger Heinrich Westphul für 500 Gulden zu seinen 
(runsten erkauft hatte, mit Zustimmung des Domkapitels, 

Cop. 102 fol. 329. 

St. M. 


— Halberstadt montags nach Kiliani anno XV* septimo. 


1507. Juli 17. Cöln a. d. Spree. 1381. 


Kurfürst Joachim von Drandenburg und sein Bruder Albrecht 
stellen der Stadt Stendal einen Schadlosbrie[' aus über ein Kapital 
von. 700 Grulden, welches sie für jene bei dem Magdelnırger Bürger 
Stefan Gericke gegen 42 Gulden Zins aufgenommen hat. 
Or. Perg. | 
Stadtarchiv zu Stendal. 
Riedel, Cod. dipl. Brandenb. I, 15, S. 458. 
-— Coln an der Sprew am sunnabent nach Divisionis apostolorum 
der geburt Cristi im funffzehenhundersten und sibenden jaro. 


a» pe : 

1507. Juli 28. 1382. 
!luns Fritze der Altere ersucht den Rat von Zerbst, der ihm durch 
den Guardian der Barfüsser daselbst hatte mitteilen lassen, dass er 
zu einer Verhandlung üher eine Misshelligkeit (erdohm) bereit. sei, 
ihm einen. Tag dazu anzugeben; er werde dann mit seinen 
Freunden kommen. 

Or. Pap. St. 
Stadtarchir zu Zerbst. 


:- myddeweken Pantalionis anno domini ete. 


1507. Juli 28. nn 1383. 


Tyle von Anfhorde zu. Magdeburg: verkauft der Abtissin Anna 
Tammes und der ganzen Sammlung des Klosters S. Lawwentii m. 
der Neustadt 2 halbe Hufen Holzes auf Tothenseer Feldmark, 
welche ihm sein Bruder Johann frei verlassen hat, wiederkäuflich 
für 100 Gulden. 

Or. Perg. Sp. 

St. M. 8, v, Lovenzkloster Nr. 69. 
— dusent viffhundert jhar darnha in deme sevenden jhare am daghe 

Panthaleonis des hilligen mertelers. 























debnrg, 


Urkundenbuch der Stadt M 


Ditzell, Weinschenk in der Lauenburg, bit 
um Zahlung von 7 Gulden, welche noch 
“Gulden für ein Fass Frankemo 
Urban. Werleck für den Rat g 











Si. 
hir zu Zerbst, 


leboreh in der Lawenboreh am dag Tibureii ar 


t 21. 

on Magdeburg verwendet sich für die Frau v 
heegen rückständiyer Zinsen beim Rate von Zen 
j an Hans Hosangk, Bürger eu Magdeburg, 
Si, 

lir ou Zerbst, 


post Assumptionis gloriosissime. virginis 


nber 21. 








Nr. 1384— 1390. 1507, 777 


denn sulke LXX gulden von tiden to tiden affbetalt, unschedelich denn 
vili gulden, szo de rath dar ane hefft. Actum am jare und dage ut 
snpra. LLL 


1507. Oktober 18. 1388. 
Das Domkapitel verkauft an den Magdeburger Bürger Peter 
Meylzendor(' und seine Frau Margarethe 8 (rulden Leibrente für 
100 Gulden, welche nach ihrer beider Tode mit 5 Gulden ferner 
an ihre Tochter Anna zeitlebens gezahlt werden soll. 

op. 102 fol. 331". 
M. 


St. M. 
— XVv*darnach im sovenden jare am mandage nach sunte Gallen dage. 
1507. November 2. 1389. 


Simon. Tiode schreibt dem Itate von Magdeburg, dass ihm hei dem 
ltate von Zerbst noch verschiedene Zinsen rückständig seien, nám- 
lieh an der Pfarrkirche für seine Frau 20 Gulden, vom Lathause 
15 Gulden und noch von 2 Jahren 62 Gulden, welche er trolz 
üfterer Mahnung bisher nicht erhalten habe, obgleich er sie not- 
wendig brauche; der Tat von Zerbst habe mutwillig sich nur zu 
einer Iintscheidung vor dem (Gerichte daselbst, in welchem die Rats- 
herren selbst. leichter wären, erlwten. Rode bittet daher den Rat 
von Magdeburg, bei dem Rate von Zerbst auf Bezahlung zu dringen. 


Or. Tap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am dinstag na aller gotshilgen ano 1507. 


Der Tat schickt. diesen Brief mit einer Befürwortung nach Zerbst 
am Freitag nach aller Heiligen (Norember 5). 


1507. November 5. Magdeburg. 1390. 
Irzbischof Ernst quittiert die Stadt Magdelurg über 1200 (rulden 
Leeichssteuer. 


Abschrift in O.r. Guerickes Pristina libertas ful. 94. 
Stadtbibliothek zu Magdeburg. 

Wir Ernst von gottes gnaden ertzbischoff zu Magdeburgk, primas 
in Germanien, administrator des stiffts zu Halberstadt, hertzogk zu 
Sachsen, landgraff in Düringen und marggraff zu Meissen etc. bekennen 
oftentlich mit diesem brieffe, dass uns die ehrsamen und vorsichtigen 
unser liebe getreuen rathmanne und innungsmeister der alten stadt 
Magdeburgk zu dem königlichen dienste uns auff nehst gehaltenem 
reichstage zu Constantz neben andern fürsten des reichs uffgeleget 
zwolfihundert gulden am guten golde gegeben und gütlich entrichtet, 
die wir von ihnen zu guter genüge empfangen und sie derohalben 
quiet, ledig und losz gesaget haben, sagen sie auch der vorschriebenen 






Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


ulden quiet, ledig undt losz gegenwertigli 
briefles, an dem wir des zu urkund mi 
thun drücken, der gegeben ist zu Magdeb 
iligen tage anno 1507. 
















er 15. Magdeburg. 

"rnst erneut Thomas und Hans Rode und 
pden Kindern die Verschreilung über 5 M. 
f, welcher aus der Erbschaft Hans Emden 
Gulden abzulösen ist, mit der Zustimmung 






It. 324. Cop. 19 fol. 414* 


h XV* darnach im sovenden jare am mo 
»er 1. Magdeburg. 


örnst verkauft mit Zustimmung des Dom 
Bürger su Magdeburg, ^ Mark Zinses 





Nr. 1391 — 1397. 1507 — 1508. 119 


1507. December 4. Magdeburg. 1394. 


Werner Emden, Meister, und Hans Rode, Ratmann der Gewand- 
schneider-Innung, | quittieren den Rat von Wernigerode — über 
60 Gulden Zins zum Behuf des Heiligen Geist-Hospitals 
Or. Pap. Si. 
St. M. s. r. Stadt Mugdeb. Hospital 5. Annen u. Heil. Geist Nr. 13, 
— Magdeburg —- veffteynhundert und seven jar des sonavondes 
na sunte Andreas dage des heylgen appostels. 


1507. December 30. 1395. 


Der Rat von Magdeburg bittet die Pfänner zu Stassfurt um Über- 
sendung von 100 (Gulden, die sie dem Abt zu. Täddagshausen zu 
zahlen schuldig waren. 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchiv zu Stassfurt. 

Unszen fruntliken dinst thovorn. Erszamen bisundern gunstigen 
frunde. Als unns by juwir erszamicheit uth der verschrivunge desz 
hern abbts von Riddageszhuszen itzunder hundert Rinische gulden 
. jarliker tinsze bedaget syn, bidden wy der wegen in bszunderm flite 
szodan tinsze keginwertigem briffstzeigir upp gnuglike quitantz des 
hern abbts gutlik tho entrichten unnd jw ane vertogeringe dar mede 
gutwillich bewiszen; dat wille wy gerne verdynen. Datum undir 
unszerm secret am donrszdage nach Innocentum puerorum anno 


"irc . . 
XV* octavo. Rathmann unnd innigszmeyster 


der olden stadt Magdoborch. 


Adresse: Denn erszamen pennern und saltgreven tho Staszforde, 
unszern bszundern gunstigen frunden. 


15908. Januar 3. 1396. 


Cone. von. Emden, der vom Tate von Zerbst wegen einer Steuer 
von seinem Hause am Fischmarkt im Zerbst vor dem Schultheissen 
in Magdeburg verklagt war, bittet den liat, die Klage hinaus- 
zuschieben , damit eine gütliche Vereinbarung bei der Anwesenheit 
der Itutsherren in Magdeburg zu stunde kommen könne. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchir zu Zerbst. 


-- NV* darna in deme v jare des mandages na aller kyndere dage. 


1508. Januar 5. | 1397. 


Simon. Rode schreibt dem Herzog Heinrich dem ältern rom Braun- 
sehiweig wegen seiner Forderung ron 62 Gulden an den Hat von 
Zerbst und bittet, nachdem die Verschreilumgen des Luirzbischofs 


— 


1508. Januar 7. Wolfenbüttel. 


Herzog Heinrich der Ältere verwendet sich 
für Simon [iode wegen Bezahlung von 62.6: 
Or. Pap. Si. 
Studtarchir zu Zerbst, 


— Wulffenbuttel freitagis na Epiphanie domin 


-—— —— —  0- 


1808. Januar 16. Zerbst. 


Der Itat von Zerbst schreibt dem Herzog 1 
schweig, dass er die Schuld Simon odes as 
rechtlicher Entscheidung vor den Fürsten von 
der Rat habe die Zinsen wegen des erlitl 
wodurch seine Einkünfte stark gemindert, n. 
und bittet, nichts gegen ihn. wider Hecht. gesci 
Gleichzeit. Abschrift. 
Staltarchir zu Zerbst. 
— Cerwst sontags nach dem achtirtage der . 
im XV" und achten jarn. 


1508. Januar 16. Zerbst. 


Der Rat von Zerbst. bittet den Fürsten von . 
Stadt bei dem Herzoy Heinrich von Braunse 


Pb... U 





Nr. 1898—14U2. 15U8. 781 


1508. Februar 9. Dessau. 1401. 


Fürst Magnus von Anhult wurnt den Rat von Zerbst vor den 
yewultthätigen Anschlägen Simon [odes und rät, sich deshalb un 
den Erzbischof Ernst gu wenden; er schickt duzu einen Zeltel un 
diesen. mit wegen eines Anschlays in Fürstenlum Braunschweig. 
Or. Pup. 88. 
Studtarchiv zu Zerbst. 
— Dessaw mitwochs nach sant Dorutheen der heyligin junefrawen 
im XV* und achten jarn. 


1508. Februar 18. Magdeburg. 1402. 
Bericht über eine Verhandlung betreffend die Hinterlassenschafl — 
einer innerhulb der Stadt Magdeburg im Huuse einer geistlichen 
Persım verstorbenen Frau aus Merseburg. 

Cop. 102 fol. 336" 
St. M. 


Zw wissen, das nachdem und als im gegenwertigen Xv ten und 
achten jare in der nacht des fests sancti Sebastiani eyn eheliche frowe 
von Mersburg bey ern Hinrichen Pustman magister etc. vicarien der 
thumkirchen sancti Johannis Ewangeliste daselbst in seynem hawse 
am kirchuve derselbigen kirchen in burgerrechte gelegen ahne testa- 
mente und verordenungh vres letzsten willen eylend verstorben und 
eyn erbar rath der alden stadt Magdeburg awsz angezcogener ubung 
yre nachgelassen gutt, kleider, geredt und gesmeide von gnantem ern 
Pustman yn zw uberantworten und folgen zw lassen durch yren marg- 
meister mehrmals het thun fordern, des sich derselbige magister Hin- 
ricus Pustman myt geistlichen freiheiten aufgehalten, sich domyt an 
seyn prelaten beruffen und endtlichen zw fruntlichen verhandelungen 
gefurt etc. sein dieselbigen irrungen und gebrech durch die hoch- 
wirdigen hochgeborn wirdigen achtbarn und hochgelarten hern bern 
Adolfen fursten zw Anhalt etc. thumprobst, ern Diderichen Kliczing, 
ern Albrechten von Arnstete thumhern der hogen, ern Johan Went, 
ern Petern Dosman sancti Sebastiani, ern Gregorien Werbig techandt 
und hern Jurgen Werbig sancti Nicolaus Tirchen zw Magdeburg 
canonicken vor sich und von wegen der ganczen clerisie hewselich in 
gericht derselbigen alten stadt Magdeburg besessen und von wegen ge- 
dachts erbarn rats durch die ersamen weisen Hennyng Storm, Hoin- 
richen Westpfall sitzen borgermeistern, magistrum Petrum Wedegonis, 
Hansen Robyn baccalaurien, Johann Alman, Thomasen Sulten, Hansen 
Ottersleben und ...! burgermeister, ratshern, sindicum, schepffen 
und burmeister freitags nach Juliane virginis in gedachten XV «en und 
uchten jar in der prediger closter ordens sancti Dominici doselbs der- 
maszen und wie ernachfolget in der gute vertragen und ist namhaftig 
von wegen der cleresie abegeredt worden und beslossen, das sie in 


182 UÜrkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


diesem fall und der gleich wollen nachgeben, das die vorgedachte nach- 
gelassen. guter von ern Pustman obgnant dem notario. des wirdigen 
capittels und dem official ader notarien des thumprobsts itzt und (diweil 
er Pustman vicarius im thume und altarist zw sanct Johans ist, aber 
in andern fellen in die hende des prelaten ader geschigkten, dem die 
geistliche person unterworffen, bey der suleh und der gleich gut ver- 
stirbt, sal. uberantwert werden und alsbalde von ym dem margkmeister 
ader den geschigkten evns erbarn rats gereicht und gegeben, also dus 
der rath sulehe verstorben guter nicht myt yr selbst gewalt, gebut 
ader verbot heisschen noch nehmen sollen, doch in andern tellen 
unserm gnedigisten herrn, seyner f. g. gerichten und uberkeiten ader 
eym ancern, dem sulch verstorben gut usz testament ader ander ge- 
rechtiekeiten billiger zwqweme, unschedcliech. Daruf ist ernant, das 
uf nehst mytwoch dem also bey ern Pustman also solle nachgegangen 
und verfolget werden. 
' Lücke [ür etwa 2 Namen. 


1508. März 4. 1403. 
Der Pfarrer Severin Gerken zw Zerbst, der nut Emmeram Zeyringk, 
Dürger zu Magdeburg, ein Haus rertuuscht hatte, und, nachdem 
des letzteren Haus: abgebrannt war, gleichwohl zur Herausgabe 
seines Hauses und 20 (Grulden dazu gerichtlich aufgefordert wur, 
protestiert dagegen, indem er behuuyptet, dass zur Zeit des Brandes 
jenes Haus noch Uzyringk gehört habe. Ler überreicht die Replikation 
auf die Klage sonnafenth post Exurge anno VIH. 

Or. Dp. unbesiegelt. 
Starltarchir zu Zerbst. 


1508. März 26. 1404. 
Simon Diode schreibt dem lude von Zerbst wegen Bezahlung seiner 
Forderung. 


Or. Pery. St. abyefullen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Dwile sick eyn radt zw Zeerwst myr rechtborig vor mynem landis- 
forsten mıynem gnedigsten hern. zw Magdborg zw seyn serifltlich in 
ergangner antwert kegen und an den hochgebornen forsten hertzog 
lleurichen. dem eldern beromend ist, kaen ich, so fer myr slewnighe 
betzalung vor mynen gnedigsten hern lauts sigeln und briffen nach 
bescheen, auch der mennigfeltige schade myr der nicht bezalung be- 
gegnet gegulten, wol erdulden. des und allermaesz vor eynen erbern 
rate hyr zw Magdburg. kaen gescheen lassen, so daesz esz myr on 
alle weytter ufbalten widderfaren moge, daen desz meynen lenger zw 
entberen bin ich nicht bratten; des juwer richtige antwort bey gegen- 
wertigem meynen botten. Gescieven ausz Magdborg am heyligen sontag 
Oculi 1508. Symon Rode. 

Adresse: An vin (?) radt zw Zeerwst. 





Nr. 1403-- 1407. 1508. 783 


1508. März 28. 1405. 
Nicolaus Moller zu Magdeburg wendet sich mit einer Klage gegen 
die Vorsteher der Kırche S. Nicole. zu Zerbst wegen 49 Gulden 
rückständiger Zinsen an den Erzbischof, Ernst mit der Bitte um 
Unterstützung. Dieser schickt am folgenden Tuye den Brief dem 
Jiute von Zerbst. 

Or. Pup. St. 
Studturchir zu Zerbst. 
am dinstage nach Oculi anno domini XV* VIII' 


1508. Mai 5. Magdeburg. 1406. 


Der Dechant Eustachius von Leisniy verkauft an Hans. Robin, 
Bürgermeister zu Magdeburg, den Greifenwerder gegenüber der 
Alark l'oteritz wiederkäuflich für 450 Gulden. 


Cop. 69 fol. 410 ". 


St. M. 
- Magdeburg — funfzechenhundert dornach im achten jhar am 
freitage nach Quasimodogeniti. 
1508. Mai 9. 7 | 1407. 


Der Lat der Stadt Magdeburg rerträyt sich mit dem Erzbischof 
Iernst über einen beim Mokenhofe vorgenonimenen neuen Dau «n 
den Türmen. 


Cop, 102 [0l. 344. Cop. 09 fol. 413. 
^t. M. 


Wyr burgermeister, rathmann, innigesmeister und gemeyn der 
alten stadt Magdeborch bekennen und thun kunth offentlicli gevn ider- 
mennichlichen vor uns und unser nachkomlinge. nachdem in vorgangen 
sczeeiten durch den letzten beteydung inhalts evns  schrifftlichen 
selivdes, des date heldet zeu Magdeburg am sonabend Agnetis virginis 
nach Cristi unses hern geburdt vierzcenhundert darnach in dem syben- 
undeneunzcigisten jarhe, zewuschen dem erwerdigesten in gotvater 
durehlauehten houchgeborn fursten und herrn herrn Ernsten ertz- 
bischoven zeu Magdeburg , primaten in Germanien, administratorn des 
stiffts zeu Halberstadt, hertzogen zeu Sachssen , lanthgraven i in Doringen 
und marggraven zcw Meyssen unserem gnedigesten liben herrn und 
landisfursten van sevnent und sevner furstlichen gnaden ertzbischof- 
lichen kirchen wegen eyns und uns von wegen bemelter alten stadt 
Magdeburg anders tevls notturfftichlich besprochen, abgeredt und be- 
devdingt, wie es myth dem gebewde an den thorm, torme und berck- 
fride und umb den berckfride und roten thorn hinter den mollhoff sal] 
gehalten werden unde wir dar uber ungefehrlich vierzeehn tag vor fastnacht 
des funffzcehenhundersten unde achten jares einen thorm, den berck- 


184 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


[ride unde rote thorm gnant hinter dem mollhoff gelegen in abeweszen 
sedachts unsers gnedigesten herrn mytt der zeogbrucke eins teils abe- 
scbrochen und mitt holtze wvder angehoben einen nawen thorm an 
des abegebrochen stad und eine nawe zeugbrugke zcw bawen, das aber 
unser gnedigester herre, do es sein furstlich gnade zew der selben 
zewkunfit gegen Magdeburg erfahren, sonabent den achtzcehnden tag 
des mondes Marcii durch seyner gnadeu geschiekten dvener hath bereden 
und gegen den erbteren, die wir von wegen des raths und der stad 
an den orth denselben thorm von newen zeu bereiten und volbringen 
vorordent, durch vorkundigung und vorbittung eyns nawen werckes 
novum opus hath nuncieren lassen, wy dann im rechten zew geschehn 
zewlessig ist, also dieweill wir den fugk sevner f. g. furnehmens bc- 
funden, das wir sulehen baw ane wissen, willen, rath und zewthun 
unsers gnedigisten herren und capittels zewthun nicht macht haben, 
wir obgedachten burgermeister, rathmann innungsmeister, borger und 
gemevne mitt demutiger beth bey unserm gnedigisten herren irlangt, 
das seyn f.g. den gehabten unwillen sulchs furgenommen gebewdes 
halben aus snedigen. willen abegewant und darzew gnedichlich nach- 
gelassen hat, das mitt wissen, willen, rath und zewthun seiner f. y. 
mollenvovts an stad seiner f.g. durch uns zew diessen mahl der an- 
sefangne rote thorm und zcogbrucke mitt holtze volendet und gebawet 
werden sullen, do durch wir uns keyns weitern rechtens vorteils nach 
gerechtigkeit der gebewde halben an dem orthe anzeyhen sollen, nocli 
sollen anders, den was unserm gnedigisten herren auch uns in crafft 
des alden letzten vortrags und schyedes zcwstet, des sall sich ein vder 
tevll. halten und nichts furder untersteen, gereden und geloben, alszu 
denn alden letzten schyed durch diessen itzigen baw unserm gnedigsten 
herren ader seiner furstlichen gnaden ertzbischofflichen kirchen zew 
abbruch nichtes zew widder seyn und daruff uns wyder sedachten 
schyed nichtes zewbehelffen, auch in kunfitigen zeeiten widder den 
selbigen schied nichtes handelen und thun in keyne wevsz nach wege 
trewlich und ungeverde. Zew urkund mitt unser stad grosszen an- 
hangenden ingesegel vorsegelt unde gegeben nach Cristi unsers herrn 
zeburdt funffzeehnhundert darnach im achten jare am dingstage naclı 
Misericordia domini. 


1508. Mai 9. Magdeburg. 1408. 
Frzlischof Iernst erlaubt den Curmeliterun in der Sudenbury ein 
neben ihrem Kloster liegendes [Haus zur krweiterung desselben zu 
verwenden und befreit es ron allen Abgaben uusser 2 Gulden 
Schoss an den Iw der Sudenburg. 

Cop. 103 ul. 395. Cop. 69 fol. 429. 
St. M. 

.. Wer Ernst von gots gnaden ertzbiscoff zeu Magdeburg, primas 

in Germanien, iwdlministrator des stiffts to Halberstad, horzeog zeu 





Nr. 1408. 1508. 185 


Sachsen, lantgrave in Doringen und marggrave to Misszen, nachdem 
de geistlichen unser heben andechtigen prior und convent des closters 
unser lieben frauwen und ordens der bruder der allerheilgesten junc- 
frauwen Marie von dem berge Carmelo. in der Sudeburgk. unser stad 
Magdeburg eynen loblichen merglichen baw irer kirchen und closters 
vorgenommen, dieselbige yre kirche zeu weitern, dor zeu sie wenigk 
rawmes gehabt haben, auch von den nach anstossenden hewsern und 
derselben inwonern unruhligkeit und nachtgeschrey byszher geduldet, 
dudurch sie am dinste gotes oftmals verhindert worden sevndt, alszo 
bekennen wy, das wir mitt willen und wissen des capittels unser 
kirehen. zcu Magdeburg umb. der ehr gotes und Marien seiner wirden 
mutter willen und den gedachten brodern und yren nachkomelingen 
zeu ruhligkeit und stillem wesen gnedigliech vergonnet und zeugelassen 
haben, das de bestymten broder das hausz und hoff zeu rure und hart 
am gedachten closter gelegin, szo ethwan Hinrichs von Vihanden ge- 
west, von seyner nachgelasszen kinder furmunden Bartholomeus Heldorfl 
umme eine summe geldes abe gekawfit haben, das sie sollch haws 
unde hoff zcu erweiterunge yrer kirehen, kirchhoffs, yres beichthawses 
und elosters uff ewigkeit besittzen. behalten. und gebrauchen sollen und 
mugen an weltliche beswerunge, alleyn das sie ausz vrem celoster alle 
jar jerlich und ydes besundern uff ewigkeit zewene gulden deme rathe 
in der Sutenburgk zen geschosz von solchem rawm bestymts huftes 
uff Walburgis nehst komende anzeuheben reichen und entrichten sollen; 
sunst und uber die zewene guiden jerlichs geschosszs freyen wir den 
brudern bestympts closters den rawm  ehrgedachts hawses und hofls 
und wollen, das derselbige rawm auszgeschlosszen die vilgedachten 
zewene gulden geschossz von allen weltligen burden und beswerungen, 
wie die nhamen haben mogen, ulf ewigkeit gefreit sey allis in und 
mitt erafft dieszs unsers brives; es sullen aber die bruder obgedacht 
den eingangk an vilgedachten hove bisz an den kirghoff und yre frei- 
heit olTen und frev unvorbawt bleiben lasszen, das der radt und ein 
itzlicher inwoner in der Sutenburgk iu fewers noten und sunst do- 
selbes zeu farn und ausz und eyn zeu gehn macht und bequemigkeit 
behalten und haben, dorzcu sall durch dieselben ehrgedachten bruder 
eyn hawsz vor Jacobi schirst ader vihrzeentag dornaeh uff ire. kost 
und darlegin an einen ordt des bestimpten hoffs, wie durch unsern 
mollenvoyt angezeeigt ist, van newen gebawet werden, uud wen das 
gantz fulbracht, sollen die bruder des bestimpten closters und der 
radt in der Sudenburgk dasselbige hawsz vorkawffen und an einen 
wertlichen besittzer brengen, der” das uff ewige vmmerwerende zceit 
sampt seinen nachfolgern mit allem nackberrechten und burgerrechten 
vorschossen und vorrechten sal gleich andern nackbern und inwonern 
der Sudenburgk, unde die gerechtickeit solch haus zeuvorleigen uff 
ewigkeit, szo offt es zcu falle kumpt, unde das kawfigelt gedachts 
hawszes, wen das nach sevner zeubereitunge schirst vorkawfft wirdet, 
sollen die mhergedachten bruder haben und behalten. Solchen hoff 
Geschichteq. d. Pr. Sachsen XXVIIL. 3. 90 





/— SÉ wa purvauuy wwva aa une wa 
steter haltung unser ingesigel an diesszen briff wisse 
unde wir Adolff von gots gnaden furste zeu Anh. 
Eustachius burggrave von leisznig, herr zcu Peni; 
Clitzingk senior und capittel gemein der obged: 
Magdeburg bekennen auch mit dieszem brive, d. 
obgeschriebene stucke, punet und artickel dieszer 
die von wordt zcu worth vormeldet, mitt unserm vo 
willen geschehn seynt, thun. und geben auch un: 
willung dorzeu gegenwertiglich mitt dieszem briv 
zeu bekentnisz unsers capittels ingesigel neben 
gnediren herrn sigil auch wissentlich haben lassen 
ist zcu Magdeburgh nach Cristi unsers hern goburt t 
dornach im achten jar am dingstage nach dem s 
domini. 


1508. Mai 11. 
Der Lat der Stadt Salze verpflichtet sich, 
Bürgermeister Hans Robin die elf Mark jährt, 
ihi von Erzbischof Ernst für 165 Mark. wieu 
sind, jährlich au 2 Terminen zu bezahlen, w 
an Brand Derwinkel geschehen war. 
Or. Ierg. Sp. 
Stadtarchiv zu Gross-Sulze, 
Wir burgermeister und rathmanne der stad gro 
gegen  vdermenniglich vor uns und unser nachk 
dieszem brive, nachdem der huchwirdigste in got 


hoeheehorn fürct nnd. harıa harra Ernet. ortzhienl 





Nr. 1409 — 1011. 1508. 187 


erben und erbnehmen ader innehaber seiner f. g. brifs doröbir voltzogen 
mit den zeinszen jherlich uf zewu tagezceite, als nemlich sechtehalbe 
marg uf sant Walpurgen und de ander sechstehalbe marg uf sant 
Michels tag, wie biszher gescheen, furder zu entrichten vorweyszoet hat, 
in massen sich auch unser furfarn gegen obgemelten Berwinckel seine 
huszfrawe und yre erben vorschrieben hatten, dieselbigen unsern fur- 
farn vorschreibung uns auch vorsigelt widder zw unsern handen ge- 
reicht und obirantwort ist, das wir nu demnach obgnantem llansen 
Robin, seinen erben und erbnehmen ader innehabern unsers gnedigsten 
herren kaufbriffs ynen dorobir voltzogen und gegeben vor uns und alle 
unser naehkomen geredt, gelobt, vorheyschen und zugesagt haben, 
gereden,  geloben und vorschrei ynen auch mit craft dieszs brifs 
die obgesehrieben. eylf marg. Magdeburgischer werung alle jhar uf 
berurte tagezceite, als seclistehalbe marg uf Walpurgis und die andern 
sechstehalbe marg uf sant Michels tag, wie von unsern furfarn und 
hernach durch uns vormals und biszher Brande Berwinckel, seiner 
huszfrawen und gescheen unvorhalten lauts und inhalts des kaufbrifs 
gütlich zu vorgenügen und entrichten sünder allen der kewffer schaden, 
ane behelf und geverde. Des zw urkund haben wir unser stad. ingsigel 
vor uns und unser nachkommen an dieszen briff lassen hengen, der 
goben ist nach Cristi unsers herrn geburt funftzehnhundert dornach 
im achten jhar dornstags nach Misericordia domini. 

lievers des Erzinschofs mit zwei Sicyelu. im Sladlarchiv zu Gross- 
Salze. Cop. 102 fol. 246. Cop. 69 fol. 412. St. M. 


1508. Mai 11. Magdeburg. 1410. 
Der lat der Sudceuburg verkauft mi Zustimmung des Erzbischofs 
und Domkapitels den Viharen des kleinen Chors unter den 
Türmen des Domes 15 Gulden jährlich wiederkäuflich für 
300 Gulden. 

Or. Very. 2 5p. — Cop. 102. fol. 349. 
St. M. s. v. Ex:st. Magdeb, LV. Nr. 34, 


-- Magdeburg —- [unfzeehnhundert dornach im achten jar. dorn- 
stags nach Misericordia domini. 
a e ^ ” DUUM 
1508. Mai 2. 1411. 


Der Tut ron Magdeburg präsentiert dem Erzbischof den Dürger- 
meister Ilans Tobin «als Deisitzer des Bundgerichts zwischen den 
Stiftern Magdeburg, Llalberstadt und Hildesheim. 

Or. Perg. St. abgesprrungen. 

Geh. St. A. zu Berlin, 
Unszen undirdanigen willigen dinst thuvorn, houchwerdigsto in got 

vader, durchluchte houchgeborner furste, gnedigste herre. Szo sick de 
50* 


er won Suvigen Juwen fer in 
beheglike und annehme dinste tho leisten wuste 
llytes gantz wyllich und deden ed gerne. Dati 
secreth am sonnavende nach Cantate anno. Xve 


Rathmann und 
der olden stad 


Adresse: Dem houchwerdissten hern Erns 
Magdeborch , primaten ete. 


1508. Juni 10. 


Der But der Neustadt verkauft 8 Gulden | 
mit 200 Gulden an dus Kloster S. Laurent 
Or. Pup. Si. abgefallen 
St. M. s.r. Neustadt Magdeb Nr. 10. 


— veflteinhundert unde dar nha in dhen iu 
an dem hilgen pinxster avendo. 


1508. Juli 29, 
Der Bat von Magdeburg ersucht den Pon 
Dürger anzuhalten, ihre Schuld un Ludwig 
zu bezahlen. 
(#,lap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst, 





— 


— sonnavendes na sancti Jacobi anno domin; 


— — 


1508. August 12, Wolfenbüttel. 





Nr. 1412— 1416. 1508. 189 


1508. August 22. 1415. 


Der Rat von Magdeburg. nimmt sich beim Rate von. Zerbst der 
Interessen eines seiner Bürger an. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken dinst thovorn.  Erszamen bszundern gunstigen 
frunde. Lodewich Bode unsze burger bericht unsz clagende, wu ohm 
dureh unbillick vornehment des erhafftigen ern Sixti Romer nachdey] 
und schade entstahn wurde, nachdem  bmelten Lodewich — Boden 
hundert gulden hovetgeldes und sesz gulden jarlikes tinses, dar vor 
hec nu uth guthwillicheyt alleyn vyr entpfenget, an Marcus Bramsz- 
dorpps husze wye gewonlick gegifftiget synt und szo nachmals dath 
sulvige husze noch mytt hundert schocken hovethgeldes und vyr 
schock jarlikes tinses forder beszwerth geworden, dath gedachten ern 
Sixto Romer thokummet, und wy woll allevn vyr schock bethher ge- 
geven, drengeth und nodiget doch bmelter er Sixtus gnanten Marcus 
Bramszdorpp upp sesz schock jarliken tho gevende edder vyllichte 
syner meynunge nach dath hws stande tho laten, dath denn dem 
unszem tho groten schaden kommen wurde; is derhalven unsze frunt- 
like bede, gy wyllen egedachten Marcus Bramszdorp by dem synen 
rechtlick handthebben edder obgnanten ern Sixtum Romer under- 
riehten, wu hee sick des huszes undirstan wurde, dath Lodewich 
Bode, nach dem hee dee irste in der gyffte is, thovorn avegeloszeth 
edder sust gnugkliek vorwyszet wurde, juwe erszamicheyt wylle sick 
hyrin flytich irzcevgen, als; wy uns des und alles guden tho juw 
vorsehen, vordynen wy der glyken gerne. Datum undir unsir stadt 
seereth am dingsdage nach Agapiti anno domini XV* octavo. 


Rathmann und innigszmeister 
der olden stadt Magdeborch. 


Adresse: lim  erszamen burgermeistern und rathmannen . der 
stadt Czerwst —. 


1908. September 19. 1416. 
Anton  Krappe ersucht den lat von Zerbst um Verlegung. eines 
Lermins. 


Or. Pap. St. ubgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mynen fruntliken dienst thovorn. Erszamen bsunder guden 
frunde. Szu gy my ehrmals doreh den richter umb de vorbrande 
stede by jw tho Zeerwst, dar ik denne jerlicke tynsze anne hebbe, 
erinnerunge gedahn, dat ik by jw erschynen scholde und desulve stede 
in gerichte vortreden ete. dar up ik denne am nehisten eynen mynen 
fulmechtigen vor gerichte tho. erschynen geschigket, mit dem gv de 
sake in ıuge gestalt und beth desz dingszdages na Mauritii continuirt 

















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 


| hebben, die wyle denne de tydt korth isz 
»ynen beqwemen fulmechtigen hebben, ik 
en olders und krangheyt halven nicht uth 
w erszamheyt wille den sulven termyn e 
weken forder und alszo vorhindernisze 
tregken, alszdenne wil ik mynen fulmecht 
e sulve schal sick der gebohr und szo vel 
n und bidde disses juwer erszamheyt bes 
| keginwerdigen, dar na ik my moge weten 
es na Lamberti anno ete, oetavo 











Anthonius Krappe, bor 
der oldon stadt Magdbo 


Den erszamen borgermeistern und rathr 





m Zerbst teilt Krappe mit, dass er ihm 1 
jen. lassen wolle, und jener erklärt sich in i 
ber (trydages Mauritii) damit zufrieden 


r 30. 


Je schreibt seinem Schwager deni Bürger 





Nr. 1417— 1418. 1508. 791 


.hedden, wurden ed ock mit willen dar by nicht bliven laten, des ver- 
sehns, gy werden mit dem gotshwsze avebroks wydir nicht bogern, 
jw willich hirinne bewyszen, sind de hern umb juwe erszamicheyt tho 
vordynen, des ik mick ock irbede na allem vermoge, gantz willich. 
Godde mit sampt der mutter, broder und juwen hwsfruwen mit vele 
gudir nacht geszunt bevolen. Datum Magdburg frydagis na Galli anno 
XV VI. 
J. E. swagir Jacop Rode, burgir 
tho Magdburg. 


Erszame leve er burgirmester, swagir. Hansz Voedt hefft mit sampt 
juwir swestir myner hwsfruwen up negesten sondach tho Czerwst tho 
syner koste tho irschynen gebeden, alsze ik den zo wol alsze juwe 
swester durch anliggende gescheffte, de wyle de mutter nicht inheymsz 
bsundern by dem burgermester Lodewich Alman, dem levder datt 
ungefelte, wu gv ungetwivelt gehort, weddirfaren, tho Liptzk lenger 
dan VII] dage geweszen und noch isz, szo schal ok Hinrik Harkstro 
myn ohme up schirstkomende sondach alhir to Magdburg in des vadirs 
hwsze wertschop und bylager hebben. Durch de und andern redelyke 
orszaken wyl ik Voite hyrmede gedancket hebben, juwe erszamhoit 
gantz flitich biddende, nicht alszo dat gy myn bode, dar vor gy mick 
vele tho vele syn, perszonlich in dusszir werffunge svn schullen, 
bsundirn will ohm szulks anseggen laten, vordene ik in glykem und 
vil grotern na allem vermoge gantz gerne. Datum gantz ilende ut supra. 


Adresse: Dem erszamen und fursichtigen Cleman Czalmstorp, 
burgermeyster tho Czerwst, synem fruntliken leven swagir. 


1508. Oktober 25. — 1418. 


Simon Rode schreibt dem Rate von Zerbst, dass er, nachdem von 
diesem die Verhandlungen nicht begonnen worden, andere Wege 
suchen müsse, um zu seinem Rechte zu kommen. 

Or. ap. Si, ' 

Stadtarchiv zw Zerbst. 

Jw deme rade tho Zcerwste ist wol bewust, dat ghi na vormoge 
juwer segel und breve my jarlikes XXXVII gulden renth tho gevende 
und tho vorrekende vorplichtet syn, de ghi my nu dre jar na einander 
vorsetliken und ane redlike uprichtige und im rechten gegrundte orsake 
sundern uth eygener vorbolgenheyt und motwillen vorentholden hebben 
und noch vorentholdet, des ick mick tho jw nicht hedde vorsehen, 
der halven ick myek manichfoldigen und int erste de erszamen unde 
wyeszen hern den radt tho Magdeborch, dar nehst den ernwerdigsten 
und durchluchtigsten mynen gnedigsten landsfursten den erczbischoven 
tho Magdborehli und ind leste den durchluchten hoechgeborn forsten mynem 
gnedigen hern. von Brunswick hertoghen ITynrike den eldern ete. hebbe 
vorscriven laten, dadurch szo ferne gebracht, dat de houchgeborn forsten 


























Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


yne g. hern von Anhalt und ghi eyner 
ridii nehst vorscenen vorgemelten mynen $ 
en reden tho holden und des handels 
angenamt und belevet, averst de sul: 
hop avegescreven und allererst up den d 
e syn solde und ick ock dar bereydt was, ı 
zu vorachtunge und vorthogeringe gschee 
ind unkosten. Nu ist my sulke vortogi 
ı wegh lidlick, der halven ick vororsaketh : 
mende des mynen von jw na lude und inl 
bekomende, wente ick weyt my des recht 
»ninghen der hochwiszen scheppen to 

ghi in juwer stadt sulvest gbruken, der 
rinnen mydde vorslaten thosehnde, wol 
denne myner saken wol gegrunt und gui 
geholden, hebbe ick mynen g. hern ' 
» vorserivinge und forderinge bedankt, ı 
gnade nicht wyder derhalven myt dag 
under gebeden, myn g. here tho synde un 














indhaven, des ick mick ock tho synen 


n vorsehe my nicht tho vorlatende, und 








Nr. 1419, 1508, 193 


1508. November 3. 1419. 


Der Rat von Zerbst schreibt an die Fürsten von Anhalt über 
seine Verhandlungen mit Simon [iode und bittet um ihre Ver- 
mittelung. 

(rleichzeit. Abschrift. 

Stadtarchir zu Zerbst. 


Irluchten hochgeborne gnedighen fursten und hern, ewern furst- 
lichen gnaden sein unsre undirthenigen gantz willigen und vorpflichten 
dinste zuvorn.  Gnedigen fursten und hern. Die schrifftliche anmassung 
Simon Roden, szo er unszer wegen abermals der hinderstelligen zcinse 
halben an E. f. g. gethan und uns weither von E.f. Bg. mit gnediger 
enthtelung die zeu voranthworthen zcugesagt, haben wir allen einhalts 
leszende vornommen. Als er dann im selbigen seynem schreiben 
berurnde, das er uff entlich vorschreiben des durehleuchten und hoch- 
geborn fursten hern Heinrichs des eldern hertzoghen zew Brunswigk 
und Lunenburgk ote. mit uns jungst zew Schenninghen zcu taghen 
vorbescheiden, welchen tag danne E.f.g. und wir in vorezogerunge, 
als er sagt, abgeschrieben, dodurch zew grosszer unkost und be- 
danckunge gnediger furdrunge gegen gmelten herezoghen von Bruns- 
wigk, auch andre vornehmen, wu er weither schreibende, gedrunghen 
etc. baen E.f.g. und szunderlich unszer g.f. und h. h. Woldemar E. f. 
gz. liber bruder nicht szunder beweglichen ursach gethaen und wir, 
gnedige fursten und hern, ime darzw wenig ursach geben; dann seyn 
ye von ambegvnn disszer sachen irbotig gwest, ime gleich andern 
unszern glaubigern unszer hochsten mugeligkeit nach irlitten unszern 
brandtschaden nach anczall zcu pflegen. ist aber von im in eigener 
vertrostunge seins rechten, des wir nach zcur zceidt bey im nicht 
geblieben, abgeszlaghen und geweigert und sich der wegin irstlich von 
evm raht, auch unsern gnedigsten hern von Magdeburg und zew 
letzt durch obgmelten herezoghen von Bruhnswigk vorschreiben lassen, 
dar uff wir alleczeidt doch gebothen, ime nach irkennen des hoch- 
eeborn fursten hern Magnuszs fursten zew Anhalt, E. f. g. liben vetter, 
als unszer g. ]l. und geordenthen , oddir ausz uborigkeit der gmelten 
fursten unszer g. hern, uff der erkennen uns sein f. g. des rechten 
auch erbothen zew sampt eyns erbaren rats zew Magdeburg gutlich 
oddir retlich allen billiehen zeu pflegen, hatt allen uns auch nutzlich 
nicht gedighen moghen, szundern yr bey seiner herben anlanghung 
beharreth, dem nach wir in undirthenighen vleisz bitten, nachdem uns 
der ernwirdigister unszer sg. h. von Magdeburg nach uberiger gethaner 
erbitung uff seyn f. g. zcw rechten angnommen und Rode als seyner 
f g. vorwanther undirthaen ist, E.f.g. willen uns disszs thuens noch- 
mals an im gnediglichen vorschreiben, sich an unszer zeimlichen 
erbitung zen setighen und uns daruber nicht zeu notighen. angesehn 
das. wir suleher nye geswighen, sndern Mets und noch gneigt ime 
dar nach gentzlichen zeu pfleshen, wu er aber ye nochmals daran 


794 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. — - 


ungesetigeth, als wir uns Zew im nicht vorszehn, wollen wir ime 
ungeweigerth als danne nach erkentnis der durchleuchten hochgeborn 
fursten und hern herezogen zew Sachszen und marggraven zew 
Brandenburg etc. oddir welcher fursten und herren sich des E. f. y. 
unszer wegin erbithen worde, des rechten nicht weigern, haen auch 
keynen Zzeweiffel, die hochweisen scheppen zcw Magdeburg worden 
uns im gleichen, szo unszer antwirth dargegin eingebracht, eins andern 
erkennen und belernen, desz wir E. f. g. hirmitt undirteniger under- 
richtung in gnaden zeu ermesszen weither zcu erkennen fughen. 
E.f.g. uns hirinne gnediger furdrung hanthaben und schutzen wollen 
wir umb dieselbige E. f. g. ete. Datum freitags post Omnium saneto- 


rum anno octavo. Der rath alhir 


Adresse: Unszern gnedighen landisfursten und hern allen drehn 
in sachen mit Simon Rode ete. 


1508. November 3. = 1430. 


Der Tat von Zerbst erbietet sich nochmal gegen Simon. Rode zur 
Bezuhlung der Zinsen nach Schätzung des Lundesfürsten. 
(lachzeit. Abschrift. 
Stadtarchir zu Zerbst. 

Jw Simon Roden ist woll bewust, wu wie nicht in avereden, dat 
wir jw jerlichen tinsze vorplichtet, die wie ock jw tho betalende nha 
allem unszem vormogen nach bedruflichen unszerm brandtscliaden 
gliek andern unszern gloubigern stetzt und noch erbadich gewest, wu 
gyo szunder twiffell guth wethen draghen, wu woll uns anmathen. 
die jw bither sollen vorsettiglichen und anhe grundt des rechten juwes 
sulwst fragens, als gye mehenen, vorentholden, des wie doch thom 
weinigisten sunder unser antwirt dar gegen nach gmevner anteigung: 
audi partem alteram, bye jw nicht gebleven, doch hirmede kevnen 
rechtsverstendigen tho nach gereht, hedden wie jw sulehen tinsz, in 
mathen als gye angeven, des wie wenthe thur tydt dulden mothen, 
vorentholden willen, wolden uns unsir billigken und averighen 
erbidungen nicht hebben up juwe anreghen vernbemen lathen, doch 
wu dem allen, syn noch erbodich jw nach erkentnisz unsir gnedighen 
oddir juwes gnedigsten landisfursten und herrn als unszer geordenthen 
allenthalven anhe' weigerung und vortoch allen tugebilliekten tho 
pleghen, des van jw nochmals indechtich to syn wie gutlich sy nnen 
und uns gegin idermanne bekant und entschuldigeth willen hebben, 
Datum ut supra fridages nach Omnium sanctorum anno XV* octavo. 


Der rath. 
Adresse: An Simon Roden gesehreven. 





Nr. 1420 —1424. 1503 —1509. 195 


1508. December 7. 1421. 


Das Domkapitel verkauft an den Magdeburger Bürger Bernt 
Wenner und seine Frau Anna 27 (milden Leibrente für 
300 (Grulden. 
Cop. 102 fol. 350. 
St M. 
— veffteinhundert dar nha im achten jare am donredage na Nicolai. 


1508. December 11. 1422. 
Das Domkapitel überweist Johann von Mahrenhols, Domherrn 2t 
Magdeburg und Halberstadt, seinen Hof in der Sudenburg auf 
dem Pralenberge neben dem Rossforde gelegen zum Bewohnen, 
wofür dieser an die Testamentarien Friedrichs von. der Asselnurg, 
der vorher. darin gewohnt, 71 Gulden bezahlt hat und alljährlich 
zu einer Memorie an den Prokurator des Kapitels 3 Vierdimge 
gehen soll. 

Cop. 102 fol. 349“. 
St. M. 


— amme mandage na Conceptionis Marie anno domini X** octavo. 


.-.—— — 


1508. December 23. 1435. 


Peter Michaelis, Johannes Stymer, Johannes Kruse, Gerhard 

Schulte, Henning Sturenberg und die ührigen Domvikare ver- 
kaufm an Kilian Hermsdor(/ und seme Frau Gertrud, Bürger 
der Neustadt, 20 Gulden Leibrente für 250 Gulden und ver- 
pfliehten sich nach dem Tode derselben jährlich zwei Seelenmessen 
zu halten. 

Cop. 31 fol, 2238. 

^t. M. 
— dusent vyfihundert darna in den achten jare am sonavende 

nha Thome des hilgen apostels. 


— . u — —À -— 


[d " Ld 
1509. Februar 5. 1434. 
Das Domkapitel erteilt dem Prokurator Heinrich. Herkensem die 
krlaubmis, dass die Witwe Hans Müllers auf ihr. Haus bei der 
Rose in der Sudenburg ein Kapital von 80 Gulden wiederkauflich 
binnen 3 Jahren aufnchmen darf. 
Cop. 102 fal, 352 
St. M. 
Datum anno domini millesimo quingentesimo nono feria secunda 
post Purificationis Marie. 


zu Halle 


uff sant Moritzburg 
meschenden jhare 


funftzeh 
domstars nach 


Dorothee virvin 
An dem. 


lben 1 (Le: gield der Erzbischug der 
losbrie! üher me Schuld. Cop. 102 fl. 3071 ( "op. 


1509. Februar 12. 
me Kyoger 


zu Magdeburg: schreit 
Abfassung ein 


es Sch uldbriefes über 19 
Or, lap, Si, tbygjefullep 
Stadtarchir zu Zerbst, 


— mondages nha. Schol 


dem 1 
(ruld. 


astier virminis anno di 


1509. März 22. 


Johunnes Friderici, ( Yfızial 
Jekiseutn, ] Sallzer Müll, Mgs 
ihrer gesupten Nabe 
Zeugen wiederholt hat. 


der Domprop; 
Witwe zu M agile 
un das Kloster «y A g. 


Ur. auf! die Pückseite des No 
(5. r.. Ayneskloster Nr. 135) 
&r, M. 


— fuwsent vünfhundert im 
war der “weiindzwenzeigeste tag des monthen Mare 
uber oy gewesen die bescheiden Mathias Terede: 
und Bode Gluezingk, horger der newen stadt Made 


farintsinstrumente ro 
geschrieben Si. 


newnden jare am 





Nr. 1425— 1428. 1509. 197 


halden und vorsethen tynszen jegen juwe ersamheit besandtt und 
lathen vornemen juw der tynsze umbewust sy, derhalften fovhe ik 
juwer ersamheytt ortspruncklike herkamen der sulven myner jerliker 
tynsze to irkennen, es ist tho Magdeburg eyn medtborgersche Wul- 
burch Wentzlou gnant, de hedt vormals hundert R. goldtgulden hovet- 
summe mvt viff R.golttgulden uff sant. Kathrinen dage alle jerlich 
nach lude juwes vorsegelden brefes dar aver ggeven to vortvnsende 
uff eynen wedderkopp by juwer ersamheit belechtt und mick utt den 
hundert gulden hovetsumme XXX11IJ R. gulden ok upp evnen wedder- 
kopp mytt 1| R. gulden jerliker tynsze vorkoflt to guder handt der 
XI dusent junefern altare in santt Peters kerke der olden stadt Magrde- 
burg nach inholde des hochwiszen und wirdigen herrn Gregor Werbeck 
im geistlichen rechte doctoris alsze officiale ertzbischopliken hofes to 
Magdeburg vorsegelden brefes daraver gegeven, szo gij des twivel 
hetten, werde gi) juw derwegen bym sulfiten herrn doctor wol 
irkunden, is der vorgdachten frowen Wolborghen  eelike gemäll 
lenhardt Brandes gnant sodanne vorgdachten vifi R. golttgulden 
jerlike tynsze beyden parten to gudhe van juwer ersamheytt irforderndo 
seferdigett, deme gij alle jerliks umbillich affbrok an den vorgdachten 
viff I. gulden jerliker tynsze irtoget und etliks jars alleyne II gulden 
an munthe, etliks jars 11} gulden ggeven .hebben, de he vor syn partt 
syner vorgnomder eeliker husfrowen halften vor sick beholden hedt, 
und gij de 1j gulden myn partt der jerliker tvnsze als vorberurett van 
vele. jaren mik hinderstellich schuldich geblefen syntt, szo gy olin de 
vilgedachten  viff R. gulden jerlike tynsze nach gebhor gnuchsam ent- 
richtet hedden, worde he mik myn partt 'alsz 1j gulden ungetwivelt 
wol entgulden hebben, szo deme dhenne nicht geschien ist, kan ik 
mytt  guder conseiencien dat nicht lenger vordulden und juwer 
ersamheit darumme, szo geborlich ist, richtich to irmanende besoken, 
upp dat guden dinsthe dar dorch geordent de lenghe nicht vorblifen, 
de sus“ langhe vorbleten synt in grothe geferlicheit juwer zelen 
salicheitt, ist derhalffen noch myn innighe bedt, juwe ersamheitt mik 
noch sodanne hinderstellige unde geborn tynsze gudtliken untrichte 
und betale, upp datt angehaven riehtforderunge moghe vorblifen und 
unkost vorsparett. Juwe richtige. antwordt bym sulven brifltuger. 
Nereven— utt Magdeburg donnersdages nah Quasimodogeniti im 
CUCCUIN. jare. 
Er Caspar Langhe, altarista altaris der 
XI dusent junefern in santhe Petirs kerke 
to Magdeburg. 


"dresse; Den ernsamen und wolwiszen borgermeistern und radt- 
mannen to Uzerwst —. 
















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 


24. 

hulte zum goldenen Arm in Magdeburg 
von Hans Arndes zu Zerbst Witwe, jetzt d 
Yorms zu Stendal, den Bat zu Zerbst, 
ermann veranlasse, 6 Gulden, die er von & 
den. noch zu zahlen. hat, an Schulte zu entr 
Si. 

iv zu Zerbst, 

nach Misericordia domini anno domini XV 


26. Halle. 

Ernst bekennt, dass er dem Magdebury 
cke 30 Gulden jährlich für 500 Gulden wi 
adl. Aschersleben verkauft hat, und verpflich 
rüber zur Schadloshaltung. 

25, 

ir zu Aschersleben 





Marei liste am 





lonnersta nach war 





Nr, 1429 — 14:35. 1509. 199 


under ón umme syner unnutten wort willen, dat he eynen andern 
deferie upgelecht, under eyn fath gesettet und solichs under sich 
gescheyden, wowol boven dat solichs an jwe ersamheyt clagende vor- 
redragen is, die wile denne up unszen hantwergke in allen umb- 
liggenden steden von older gewontlich geholden werdt, wan ymandt 
under den gesellen sick mit eynem andern slichts mit worden edder 
werken unlovet, dar nicht wunden edder ander ungerichte na folget, 
dat hebben meyster und gesellen under sick tho richten, alszdanne nu 
in disszem falle nevne pinlieheyt vorhanden isz und orer gobrek also 
under evnander geschevden syn, isz derwegen an jwe ersamheyt unsze 
flitige bede, gy willen gelegenheyt der saken ansehen und dio arme 
zesellen ores gefengniszs ane entgeltniszs leddicli und loszs geven und 
ón hyrinne unser vorbedo gny szlick entpfinden laten; dat willen wy 
semptliken und eyn itzliker in bszundern umbe jwe ersamo wiszheyt 
alle tydt wilsamliken gerne vordynen und bidden des jwor ersamhevt 
gutlich  bschreven antwort. Geschreven am middeweken na dem 
sondage Jubilate anno domini XV* 1X"", | 
Gesellen des boddekerhantwergks 
tho. Magdeborch. 

Adresse: Den ersamen. und wiszen  borgormeistorn rathmann 

und inningszmeystern der stadt Gzerwst — 


ori [J 
1509. Mai *. 1433. 
Cone Emden schreibt an den But vun Zerbst in einer Streitsache 
wegen eines Hauses. 
Or. Lay. St. abgefullen. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 


Mvyne fruntlike willige denste. — Ersame wvszen leven heren. 
Jwer ersame wyszheit sehryffte sampt Jacob Arndes jwes mede vor- 
whanten inghelechte elageschryfte inholdende, dat ick eynen jwen bor- 
gheren. myt nhamen Gorges Nowen umme etlike schult synes huszes 
halven myt gevstliker rechteszforderunghe schulle vorghenhomen 
hebben, myt wider vormeldunghe hebbe ick allenthalben to guder 
mathe vorstahn, bidde i. e. w. hir up wethen, dat myt juck to Zerwest 
alim. fyschmarkede gheleghen was eyn husz vor deme brande und nu 
villichte van gedachten Gorges Nowen wedder ghebweth nicht an- 
horende Jacob Arndes, wv hye in synen clagebreve vormeldeth, wy 
ohme  witlick, aber woll dat hye jarlikes dar ahne hadde- uud 
willichte noch heth V1 schock tynses myt hundert schok ablosich, 
hebbe ick ahn deme sulven husze vormalsz ock ghehadt VI gulden 
tynszes myt hunder gulden afflosigh, is ghedachte husz umme der 
hogen tynsze stande bleven, hebbe ick mick myt wethen mhergemelten 
Jacob Arndes des huszes ahnghemateth, mick vorplichtiget, ock myne 
erven, Jacob Arnde, twile dat ick edder myne erven ghedachte husze 




















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


jme syne VI sch. tynszes to bsorgen, wy 
wyder hebbe ick aber ghedachte husz etl 
s Nowen vor notarien und tughen vorko 
or XXXVI gulden des jars V1 gulden tho 
nyn is gheholden wurden, hebbe ick alsz 
nicht umme tynsze tovor umme dye h; 
husze ermalsz vorkoBt myt geystliken 

»nende hope, des schulle van nemande vordi 
Arndes offte gemelte husz Gorges Nowen 
hs in synen sehryflten leth vornhemen un 
hestaden, muth iek lathen ghescheht 
chult to. mhanen van Gorges. obghedachte 
jwe ersame wyszheith derhalben bidde, 
ghemelten Jacob Arndes to wyszen, sick v 
besedigen wy billigh und mher clage to 
ick umme j. 6, w. stedes gerne. Ghescl 
dar na im IX jare alim mandage na Cat 
Cone I 


n ersamen und wyszen burgermesteren und 








1 
i 


























Nr. 1434—1435. 1509. 801 


wolden etc. dar up unns jwir furstliken gnaden antworth der meynunge 
tho handen kommen, wu jwe f.g. de dinge dem houchwerdigen jwir 
gnaden capittel durch den gestrengen jwir f. g. rath Hanszen von 
Latorffe hedde andragen laten, de sick doch keyner antworth mytt jwir 
fg. noch thor tydt voreynigen mogen, szo sze sick eyn deyls up den 
erwirdigen houchgeborn fursten und herrn herrn Adolfien, fursten tho 
Anhalt unnd domproveste etc. getogen, desz jwe gnade tho desszer 
saken ock nottorfitich were, der halven jwir f.g. begehr is des vortogs 
beth tho syner gnaden leve ankunfft keyne beszwerde tho dragen, dann 
alszbalde in syner gnaden ankunfft scholde unns up unnsze erinrunge 
antworth nicht entholden werden etc. wy dann desulvige jwir f. g. 
schriftte ferner bemelden don, unnd bydden jwen f.g. dar up in allem 
besten tho weten, dath de jungste unsze gedan erinrunge der antworth 
nicht uth geringen, sundern uth bedenckliken orsaken, als up drang- 
szale unnd harde anforderunge gemeyns folks, dar mede wy sze desz- 
mals thofreden gestalt, gescheen, anders hedden wy unns der erinrunge 
noch eyn tydt langk entholden, szo nu aver de gemeyn der dinge sick 
uth itziger jwir gnaden schriffte schedeliker vortogerunge besorgen, 
syn sze des vortogs unnd entschuldunge nicht gesediget, dar unndir 
nu von tyden tho tyden under dem gemeyn ye mehr wedderwvlle 
erwasszet, des sze de hunderth mann, szo von der gemeinheit wegen, 
wy von alders vorordent, mytt alle orem anhange vor unns gebracht 
mytt beclagunge, wu de gemeyn faste in allen tollen in jwir f. g. ampten, 
tho lande szo wol als tho wasser, ye mehr unnd hochir von dage tho 
dage beszwerth werden, desz sze doch nach clerliker jwir f. g. vor- 
schrivunge unnd vordrechten billick scholden gefryet syn, ane dath 
sust der gemeinheit ock den gewantsznideın unnd andern erliken 
inningen an orer furstlicken uthsattunge unnd befryhunge von den 
beyden jwir gnaden anliggenden steden an velen stugken margklick 
avebrock geschege, des doch von vorigen lovelicken ertzbischoven ny 
gedacht noch vorstadt were, mytt vele andern besorchliken worden, der 
wy unns itzt uth bedenckliken orsaken entholden, und wes men alszo 
von jwir furstliken gnaden, ock von jwir gnaden loveliken vorfarn uth 
redeliker ankunfft unnd sust uth vorschrivunge, vordrechten unnd her- 
gebrachter gewer hedde, sulks wol den sze geholden hebben mytt 
anhangender bede ane in dem byfahll tho donde, dar mede der stadt 
fryheyt, privilegien, recht unnd gewonheytt in krefften beholden wurde, 
in mathen sulks alszo thoholden durch jwir f. g. leven herren vader, 
hertogen Ernste loveliker unnd mylder gedechtnisse, ock nachfolgende 
tho twen tyden vorschreven were. (Gmnedigste herre, szo wy aver sulk 
vornehmen gemeines folks vaste unnd duplik betrachtet unnd unnszes 
besorgen mytt glimpe, als bether gescheen, in de lenge nicht afftho- 
wyszen syn, besorgen wy unns eyns schedeliken unbedechtliken uprurs 
unnd averfals gemeins folcks, dar durch de dinge uth unnszen henden 
mochten gebracht werden, dath wy doch, god kenne ed, ungerne 
segen, de wyle aver, gnedigste herr de errige stugken der kergken 
Geschichteg. d. Pr.Sacheen XXVIII, 8. Sl 









Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


noch avebroglick, sundern jwir f.g. regalit 
kehorich syn, alszo dath de dynge am meii 
| breve, vordrechte und were vaste rowen 
^ vorfaren der byllicheitt nach geholden, ' 
it noth dath werdige capittel derwegen i 
p. uth angebornen geblute allewege tho | 

























gewest, bydden wy von deszwegen myt 
ylle tho herte nehmen unnd betrachten wes 


in den vorberurden unnd noch vele and 
eytt unnd anders avebrock Iyden, jwe fur 
in de dinge sehn unnd betrachten, wes 
unns und gemeyner stadt bejegnit, irwa 
barliker antworth dan vor ane vorthogering 
lar mede vormargkt wurde by dem jeniger 
jrdrechte unnd sust in langer hergebrachter 
anders getrwen wy dath gemeyn szwerlich 
den unnszers besorges wedder unnsir allir 
gedrungen, dar durch gemeyner nuth un 
Itrent wurde unnd harder anregunge geschu 
\, sundern uns desz mytt dem besten, als ı 
id eynieheytt don unnd nicht anders in 
icht tho farkern; dath umme jwe f. g. myt 








s 





Nr. 1436— 1437. 1509. 808. 


stat in dem czw wylfarn, bekennen wyr unns schuldig, wyr haben 
abyr bey unns noch umme langes bey dem adel noch nyrgen eyns 
guthen pferdes, domytt Ewer k. M! person mochte vorsorget seyn, ubir 
mannichfeltigen angewanten fleysz, wy Ewre kayserlichen Maiestat 
geschickten vor augen gesehn, in der eyle nicht bekomen mogen, des 
wye godt weysz esz, nicht geringe bekummernissze getragen, aber das 
wre kayszerliche Maiestat in dem an unns keynen unfleysz sporn 
moget, haben wyr Ewer kayszerlicher Maiestat botschafft hundert 
reynissche gulden an golde ubirantworth, domytt sy, wy sye uns 
vorheyschen, eyne guth langszwenthich pferdt ehr sy ausz desszer 
landart kommen, kouffen unnd an Ewre kayszerliche Maiestat brengen 
wolden, dem sve, als wyr ungezeweyffelt seyn, eyn folge thun werden, 
unnd bvtten in allir untirtenigkeytt, Ewre kayserliche Maiestat wolle 
sulch pferdt als eyn demutige vorerunge in gnaden annehmen unnd 
unnsir allergnedigster herre seyn, auch Ewre gnaden stadt Magdeburgk, 
als dy anfenglich von kayszerlicher Maiestat awszgesatzt unnd mytt 
sunderlichen rechten unnd  privilegien in  gnaden mildichlichen 
bedacht, hanthaben und czw der billicheytt beschutzen, dasz umme 
Ewre kayszerliche Maiestat in allir untertenigkeytt mytt gehorsamen 
unvordrossen dinsten allis unnsirs vormogenns zcuvordynen unnd czw 
wvlfarn bekennen wyr unns schuldigh unnd thun es ubir dy pflicht 
allezcevt gerne. Datum unter unsir stadt secreth am sonnavende 
vigilia sancte Trinitatis anno domini ete. XV* nono. 


Ewir kayszerlichen Maiestath gehorsame untirthane 
rathmann unnd innigszmeister der alten stadt Magdeburgk. 


Adresse: Dem aller groszmechtigsten durchleuchtigsten hochgeboren 
fursten und herren herrn Maximilian, Romischen kayszer, zcw allen 
zceyten merern des reichs, zcw Ungarn, Dalmatien, Croatien kuningh, 
ertzhertzogen zcw Österreich, hertzogen zcw Burgundien, Brabant, 
Lothringen, Stever, Kernten, Krayn, Limburgk, Lutzilburgk unnd 
Gelre, graven zcw Flandern etc. unnd lantgraven in Elszes etc. unnszerm 
allre gnedigsten herrn. 


1509. Juni 3. 1437. 
Werner Bode zu Magdeburg schreibt an den Rat von Zerbst 
wegen der abgebrannten Stätte Bartholomäus Dubes, an der er ein 
Kapital hatte: wollte dieser die Stätte veräussern, so sei er, Bode, 
bereit, sie zu kaufen und die gewohnten Abgaben zu geben; wolle 
Dube dies nicht, so möge der Rat darauf sehen, dass er die schul- 
digen Zinsen richtig zahle. 
Or. Pap. St. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am frigdage Erasmi anno domini XV* nono. 


51* 





Urkunden uch der Stadt Magdeburg. 













n Magdeburg verwendet sich beim Rate voy 
er, welche etlicher verwüsteter Brandstä 
waren, und bittet sie vor Unrecht und Üb 


i. 
zu. Zerbst, 


dage nach dem sondage Trinitatis anno XV 


1. Halle. 


örnst gestattet dem betagten Clemens. Spang 
Iltars der drei Könige in der Katharinen, 
Johannes Lossau geyen eine jährliche 1 
utrelen. 

620. 


illis in aree sancti Maurieii anno domini 15€ 
illo 








Nr. 1438— 1444. 1509. 805 


1509. Juni 20. 1442. 


Kaspar Lunge zu Magdeburg bittet nach dem Abschiede des 
Offizials ron Ziesar den But von Zerbst um Zahlung von 
1! , Gulden jährlichen Zinses, den er von Frau Wollorg Wente- 
louw zu Magdeburg für 23 Gulden aus einem zu Zerbst angelegten 
Kapitale von 100 Gulden erkauft hat und zu dessen Zahlung 
sich der But nicht verstehen wollte. 

Or. Pup. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— Magdeborch midtweken nach Gervasii et Prothasii im CCCCCIX jaro. 


1509. Juni 27. Halle. 1443. 
Erzbischof Ernst verkauft an Gone Kroyer zu Magdeburg 
12 (Grulden und 18 Gulden aus dem Amte Calbe wiederkäuflich 
für 200 und 300 Gulden. 
Cop. 102 fol. 375°, 390*. Cop. 69 fol, 432". 
St. M. 
— Halle uf sand Moritzburgk — funffzeenhundert darnach im 
newnden jhar am mithwochen nach Johannis Baptiste. 





1509. Juli 4. 1444. 


Der Dompropst Adolf von Magdeburg schliesst mit dem Rate der 
Stadt Magdelurg einen Vertrag über den Werder bei Krakau und 
über die Strafe des Ehebruchs. 

Copialb, ron Schuitze 8,515. Smaliaun fol, 247 *, Gericke fol. 81V. 

Stadtbibliothek zu Mugdelnıry. 

Cop. 341° fol.163. Cop. 102 fol. 396", 

St. M. 

Wir Adolph von gottes gnaden furste zu Anhalt, grafe zu Ascanien, 
herr zu Bernburgk uud dumprobst der kirehen zu Magdeburgk bekennen 
öffintlich mit diesem briefe vor uns und unse nachkommen dompróbste 
bei derselben kirchen zue Magdeburgk, dass wir uns mit den ersamen 
und vorsichtigen bürgermeistern und rathmannen der alten stadt da- 
selbsten zue Magdeburgk unsern lieben besondern mit wissen, willen 
und volwort des hoehwirdigsten in gott vaters und hochgebornen 
fürsten und herrn Ernstes ertzbischofls zue Magdeburgk, primaten in 
Germanien, administratorn des stiffts zue Halberstadt, herzugen zue 
Sachsen, landgrafen in Doringen und marggrafen zue Meissen und 
seiner gnaden würdigen capittels zue Magdeburg von wegen der lang- 
wirigen zweileuftte und gebrechen, so sieh zwischen uns und ihnen 
etzlicher ansprüche halber, die wir zu ihnen gehabt, irrig gehalten von 
wegen des zuwachsenden werders in der grossen Elb hinter Krakow 

























Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


mb die strafung des ehebruchs, die sich bi 
zu haben und was daran als einem dom 
ht wolten gestehen, gütlich und endlich g 
auf gestalt und meinung, wie hernach folge 
ben ist besprochen und vertragen, das ma 
ime eine leine stracks aus an die Elbe zi 
ie leine und aufwarts der Elben am werd 
en und zustendig sein, was aber niederw: 
enen grenzen sein wird, soll dem rathe zugt 
btlossene werder, der sich dagegen in die E 
| zustehen ohne verhinderung, wu sich ab 
g an bemelten unsern werder legen und d 
so soll er unser dompropstei von angezei, 
hs verhindern folgen, zugehoren und ph 
ber soleher werder sich mit derzeit an des r 
| legen und daselbst anwachsen würde, soll 
pleiben und unschedlich sein. — Umb di 
t vertragen, dass der rath dieselbe straffung 1 
in der alten stadt Magdeburgk allein ohne 
zukünftigen domprobsts haben, die bus 
| unser nachkommen einrede und v 

















Nr. 1445— 1447. 1509. 807 


willen und fulbort geschehen sei, thun und geben auch unser gunst, 
vulbort und bewilligung darzu gegenwertigk mit crafft dieses briefes, 
an den wir zue urkunde unser ingesiegel neben einander mit wissen 
haben lassen hengen, der gegeben ist nach Christi unsers herrn 
gebort tausend fünfhundert darnach im neunten jahre am mittwochen 
Udalrici des heiligen bischoffs. 

Unter der Urkunde steht noch der Vermerk, dass dem Dompropste 
über die 500 Gulden und 25 (Gulden Zins eine besondere Wieder- 
kaufsverschreibung vom Halte gegeben sei. 

Der Revers des Rates der Stadt Magdeburg d. d. 1509 am Tage 
Vii. (15. Juni) ebenfalls bei Schullge S. 523. (Gericke fol. 83. — 
Cop. 341* fol. 166 


1509. Juli 6. Halle. 1445. 


Heinrich. Luder bekennt, duss er die un Caspar Lemsdorf zu 
Magdeburg mit Erlaubnis des Erzbischofs Ernst verkaufte Hufe 
Lundes auf Eggersdorfer Felde binnen 3 Juhren wieder einlösen 
will. 

Or; D'ap, Si. — Cop.69 fol. 46‘. 

St. M. s. r. Erzst. Magd. LBd Nr. 41. 
— zw Halle uff sand Moritzburg freitags nach Udalrici anno domin 

XV* nono. 


1509. Juli 14. Halle. 1446. 
Erzbischof Iernst bestätigt der Stadt Burg, dass die Gerade so 
wie zu Magdeburg genommen werden soll, nämlich das beste Paar 
Kleider mit dem Silber und (reschmeide, welche die verstorbene 
Person getragen hat, das nächste nach dem besten Bette, ein 
Hauptpfühl, zwei Kissen, eine Decke, ein Paur Leinenlaken. 

Or. berg. 
Stadtarchiv zu Burg. 
Jtiedel, Cod, dipl. Brand. I, 11, S, 460. 
-- Halle uff sand Moritzburgk sonnabends nach Margarethe 
funfzeehenhundertt darnach ym newnden jhare. 


1509. August 3. Giebichenstein. HH. 
Erzbischof Ernst. trifft Bestimmungen über die Visitation. deri 
Hieronynuten- Brüderschaft. 

Cop. 69. fol. 590. 
SL. M. 
Ernestus dei et apostolice. sedis gratia sancte. Magdeburgensis 
archiepiscopus ete. universis et singulis, ad «quos presentes littere 














Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


que infrascriptum tangit negocium vel tanj 
futurum, cupimus fore notum, quod c! 
rotorum presbiterorum et clericorum ecc] 
itate nostra Magdeburg ad nostram tuicion 
uibusdam graciis et indultis pro omni mox 
semensi et alibi servari solitis ac eciam a s 
et confirmatis iuxta privilegia eorunden 
confectis plenius continetur, erecta est, it 
presbiteri ac clerici de bonis eis collatis et 
laboribus aut alio quovis iusto titulo sine 
quirendis vivere debeant ac teneantur in c 
nodi congregacione unum magis probatum, 
| (am in spiritualibus quam in temporali 
ex se eligere possint ac teneantur. Ne igitt 
iteros, clericos ac fratres ab huiusmodi c 
Ptrospicere aut deficere contingat, sed ut 
int incrementis, eis dilectos nobis in Chris 
res congregacionum Davantrie, Zwollis, 

msem ac Cassel dedimus et ordinavimus, 
horem eis damus, creamus, ordinamus ac 
'ormatores, sic quod aliqui vel aliquis eoru 
eis videbitur aut per predictos fratres 




































Nr. 1448— 1449. 1509. 809 


1509. August 10. 1448. 


Der Rat von Zerbst schreibt un den Fürsten Ernst von Anhalt, 
dass er von Simon Rode wegen der rückständigen Zinsen bei dem 
Erzbischof Ernst und bei Herzog Heinrich dem älteren von 
Braunschweig verklagt sei, worauf sich der Rat bereit erklärt 
habe, sich einer Entscheidung des Fürsten Ernst und der Stadt 
Magdeburg zu wnterwerfen. Da sich aber Simon Rode darauf 
nicht eingelassen, sondern durch Herzog Heinrich vielmehr einen 
Tag nach Schöningen habe unsetzen lassen, den Zerbst jedoch in 
letzter Stunde wegen Behinderung des nun verstorbenen Fürsten 
Waldemar, der auch geladen war, ubyeschrieben halte, so habe 
der Kläger die Stadt nun bei dem Kurfürsten Joachim ron 
Brandenburg und seinem Bruder Albrecht verklagt. Der Hat 
bittet deshalb. den Fürsten Ernst, sich seiner bei den nun zu 
Richtern angerufenen Fürsten anzunehmen. 

Gleichzeit. Abschrift. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— in die Laurencii anno etc. nono. 


1509. August 11. 1449. 


Der Rut von Magdeburg schreibt dem ron Zerbst wegen des 
Gehalts der Biergefässe. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv :u Zerbst. 

Unszen fruntliken dinst thovorn. Erszamen bszundern gunstigen 
frunde. Unsze. burger gemein sampt allen thafernern gelangen uns 
clagewysz an, wy dath jwe byergefehete de gantzen und halve fóder mytt 
sulker mathe und gróthe, wy vormals derwegen eyn averedunge 
gemaket, nicht bfunden, sundern eynsz devls sessze, soven und eyns 
deyls mehr stoveken tho geringe und cleyn bfunden, dar doch dath 
halve füder thom allir geringesten achtentich stoveken, wy beret, 
holden scholde, des wy denn nicht geringe vordungken hebben, dath 
gemeyne alszo darmede tho beschniden und mochte sulk don juwir 
erszamicheit und gemeyner stadt sulves (durch infurunge ander 
fremder byer, dy doch myt geborliker mathe glykmetiger dann jwe 
bfunden werden) tho grothem nachdeyl und schaden irwasszen, szo 
hebbe wy dennoch gemeynem folke vortrostunge gedan, sulks an jwe 
erszamicheit tho gelangen der thovorsicht, gy wurden daran synn, datli 
jwe gefehete mvt geborliker mathe bfunden, anders wurde wy vor- 
orsaket, sulke mangelhafitige gefehete alhyr tho beholden und tho 
vorbernen, szo wolden wy doch jwe erszamicheit mytt sulkem 
sehimppe ungerne beladen, wu anders in den dingen bylliker mathe 
gehandelt wurde, der wegen wy jwe erszamicheit hyr mede tho gude 
im besten irsoken fruntlikes flyts byddende, by den jwen de dinge szo 


810 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


tho beschaffen, dath ore gefethe alle der mathen und gestalt, wy vor-- 
mals avegeredt, invt sulkir mathe bfunden, gelevert und aver 
geschickt und alszo dem gemeyn nichtes avegebroken werde, und 
wyllet jw sulves hyr in wyszen, dar mede nicht von noden syn dorffe 
dar jegin tho drachten edder nye dagehandelunge tho bestymmen; 
dath wedder umme tho. vordynen syn wy alletydt willich. Datum 
under unsir stadt seereth am sonnavende sancti Laurenti anno ete. nono 


Rathmann und inningsmeister 
der olden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen burgermeistern und rathmannen der 
stadt Czerwst —. 


1509. (vor August 18). 1450. 
Der Rat von Zerbst schreibt dem Kurfürsten Joachim von 
Brandenburg, dass er erbötig sei, Simon Rode nach seinem Ver- 
mögen Bezahlung der Zinsen zu gewähren, wie seinen anderen 
Glüubigern; er bitte den Kurfürsten deshall um Schutz gegen 
diesen und erbietel sich zw rechtlicher Entscheidung vor den 
Lundesfürsten; sei Hode damit nicht zufrieden, so wolle sich der 
Tat auch der Entscheidung des Kurfürsten und seines Druders 
unterwerfen. 


Gleichzeit. Abschrift. 
Stadtarchir zu Zerbst. 


— anno nono. 


1509. August 185. Tangermünde. 1451. 


Kurfürst Joachim ron Brandenburg und. sein Druder Albrecht 
schreiben dem Beate von Zerbst, duss sie Simon Diode. mit seinen 
Ansprüchen an die Landesfürsten von Zerbst gewiesen hälten, 
weil der Rat sich der Entscheidung der von Iwde ungerufenen 
Markgrafen von Brandenburg nicht fügen wolle. 

Gleich:cit, Abschrift. 

Stadtarchir zu Zerbst. 


-- Tangermundt am sunnabend nach Assumptionis Marie anno nono. 


1509. August 35. 1452. 
Der Tat von Magdeburg ersucht nochmuls den von Zerbst, dieser 
möye Berollmächtigle zu emem (ierichtstage über Streitigkeiten 
beiderseiliger Bürger wegen Zinsen und Iienten nach Magdeburg 
senden, nachdem er den ersten Termin unberücksichtigt gelussen. 

Or. Pay. St. 
Stultarchir zu Zerbst. 


— am sonnavende nach Bartholomei anno domini XV® nono. 


— e — HM 








Nr. 1450 — 1454. 1509. 811 


1509. August 25. 1453. 


Hermann Wole bittet den But vun Magdebury, er möge ihm zur 
Erlanguny run 28 (Gulden rückständiger Leibrente seiner ver- 
storbenen Mutter gegen Zerbst behilflich sein; erhielte er sein Geld 
‚nicht, so möge der Rat gestalten, dass Wole sich an den Gütern 
von Zerbster Bürgern in Magdebury schadlos halte. 

Or. I'ay. St. 

Studtarchir zu Zerbst. 
— am sonnavende na Bartholomei anno domini XV* IX". 


Diesen Brief schickt. der Rut an den von Zerbst am 1. September 
(am sonnavende saucti Egidii). 


1509. August 30. BEEN 1454. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem vun Zerbst wegen der 
Bebauung der Brandstätten und bitte um Festsetzung eines 
Termins zur Verhandlung über die Ansprüche von Magdeburger 
Bürgern. 

Or. Pap. SiL 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unszen fruntliken dinst thovorn. Erszamen bszundern gunstigen 
frunde. Wy hebben jwe antworde und etlike underrichtunge des 
jungsten avescheydes up unsze schrifftlike ansynnunge umme vor- 
stregkunge des gerichtsdages tho guder mathe vornommen und de 
dinge unszen burgern myt anczeygunge des gerichtsdages nehst 
gewardich tho syhnde vorgeholden; szo beclagen sick dennoch etlike 
under une, wu se sick myt den jwen eyns deyls up lidelike wege 
vordragen, dath de jwen wyllens gewest, de vorwusten brandtsteden 
wedder tho besetten und myt schregkliken worden durch jwe beschaffen. 
als sick. de unsern besorgen, dar von gedrungen und affgeholden. 
dath sze de steden ane besorch nicht hebben bwen darven und 
villichte der meynunge. jw der steden von gemevner stadt wegen tho 
underwynden, szo de von unszen burgern nicht gebuet wurden, «es 
wy den. szo ed de meynunge hedde, nicht geringe beszwerunge 
dragen, szo sick doch de unszern gewonlich und liderlick stadtrecht, 
beth szo lange de vorwusten stede wedder angerichtet, darvon tho 
geven, als wv uns vorsehn, nicht wevgern wurden, und szo nu 
dejenigen. de sulke steden tho besetten wvllens gewest, den unszern 
tho nachdeyl darvon geholden und alszo de unszern myt ungegrunter 
meynunge von den oren tho brengen, is uns van orer wegen tho 
dulden nicht lidelick in ansehunge, dath sulks etlike hospitale und 
arme lude, der vorweser ww synt, mede belanget, und mochte by uns 
tho beschuttunge der unszern myt der tydt dar jegen gedacht werden, 
wu der jwen guder und schulde myt glyker lvst behafftet und in 
gezcengk gestalt wurden, des wy uns doch uth vorwantnisse und 





Urkundenbuch d 


















Stadt Magdeburg 


keit, wu anders den unszern ichtes dei 
, ungerne understahn wolden, aver d 
Ieiympe hebbe wy by uns im besten bedacl 
ken handel, darinn sick de unszern up ı 
wyszen laten, mochten gebracht werder 
muhe und kostbare berechtigung vorbleve 
frunthlike bede, dath dessze angezceygte g 
lis ungeferliken mochte irstregket werden 
tydt edder up dath thokumfftige afflath 
t sulkem befehl alhyr tho uns fugeden, wo 
unge undirstahn und den unszern, wath u 
n, dar me de gebreken tho lideli 
^t werden, jwe erszamicheit wylle sick 

nicht beszweren und de dinge, wy gebeden 
Medderumme alle tyılt wyllich und gerne 
uisir stadt secreth am donrszdage nach 

lino domini ete. XV“ nono. 























Rathmann und innigszmeis 
der olden stadt Magdeborc 


Jen erszamnen — burgermeistern. und rathm 








Nr. 1455— 1458. 1509. 813 


1509. September 5. Magdeburg. 1451. 


Cop. 69 fol. 622. 
St. M. 
Erzbischof Ernst bestätigt die Stiftung ron vier Benefizien in 
der Kapelle in dem Mariendorfe, von denen zwei Hans Hitter 
in der Sudenburg und je eins Asmus Moritz und Cune Kruger 
aus Magdeburg gestiftet haben mit der Bestimmung, dass die In- 
haber derselben ulle Tage private Horen für die heil. Maria 
i der Weise halten sollen, wie es in der Kapelle unter den 
T'ürmen geschieht. Auch behalten die Stifter sich und ihren Erben 
das Patronatsrecht über die Benefizien vor. Dieselben sind aus- 
gestattet von Hans Ritter mit folgenden Zinsen: 5 Gulden auf 
dem Rathause der Sudenburg abzulösen mit 100 Gulden, 53! , Gulden 
am Hause llans Bossen (mit 70 Gulden), 21, Gulden vom 
Rauhen Mann (mit 50 Gulden), 1 (Gulden oder 3 Schock zu 
Fyohse in der Neustadt (mit 20 Gulden), ', Gulden von einem 
Hause ebenda (mit 10 Gulden), 4 Schock oder 1*, Gulden an 
Thile Hogebodes Hause bei dem Marstall (mit 5 Mark), !,, Gulden 
an Jacob Foyen Mühle vor dem Ulrichsthor (mit 10 Gulden), 
1!, Gulden an Johannes de Monte Hause (mit 30 Gulden), 
1Crulden vom alten Polmann (mit 20 Gulden), ', Gulden vom 
jungen Polmunn (mit 10 (rulden), ! , Gulden von Heinrich Heysc 
(mit 10 Gulden), S8! , Schilling von Moritz Starcke in der Neustadt 
(mit 10 Gulden), 3 Ort von Hans Picken Hause im Mariendorf 
(mit 15 (rulden), 5 Schillinge an Hans Boddendals Hause (mit 
10 Gulden), 2 Wispel Weizen an 4 Hufen zu Fermersleben, für 
welche Hans Iüitter sich selbst den Rückkauf mit 70 Gulden vor- 
behält, 3 Viertel Acker zu Leipstorf von Drewes Thorwest. gegeben, 
welche 3 Viertel Weizen Zinsen, 3 Viertel Acker von Drewes 
Zeabel zu Rottersdorf mit 3 Viertel Weizen Zins, 3 Viertel zu 
Sulbke von Heyne Krakeborn mit 5 Viertel Weizen Zins. Asmus 
Moritz hat das von ihm gestiftete Denefi:ium ausgestattet mit 
15 Gulden Zins von 300 Gulden vom Rute der Sudenburg, ebenso 
Kone Krüger das seinige mit 15 Gulden Zins ron 300 (Gulden ebenda. 
— Geben zu Magdeburg wmitwoch nach Egidii im jhar Christi 


funffzcehenhundert und neunden. 


1509. September 14. | 1458. 


Der Rat von Magdeburg. teilt dem ron Zerbst mit, dass er zur 
Verhandeluny über die (Gerechtigkeiten semer Bürger un den 
Brandstätten in Zerbst auf den nächsten Montag nach (/0mmern 
einige Ratsherren eutsenden würde; er bittet um Antwort, ob den 
Zerbstern der Termin genehm sei. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am frydage Exaltacionis sancte crucis anno XV* nono. 
























hen mit mung des Erzbischofs di 
140 Gulden Kapital und 6 Gulden Zins 
einer Hypothek am Schlasse zu Wanzleh 
alljährlich 5 Memorien zu halten 











5j Üop. 69. fol. 447 


Auqusténerkloster Nr 





le, Cone Roden 





er szone, Symw 
erben, Ci 
lassen erben, und Me 
nen offintl 
r erben und erbnemen, di 
mit wissen, willen und fulborth des hochwii 
hluehten boebgeborn fursten und hern heri 
u Magdeburgk, primaten in Germ em ul 
s zu Halberstad, hertzogen zeu Sachszen, la 
ave zu Meyssen, unsers gnedigsten 
htigen vetern prior und gantzer samme 
igustini eyszedeler orden in der alten stadt M 





»den szelicher nachg 





Roden nach, 


eligher nachgelassen szon bel 





effe vor uns, u 

















Nr. 1459— 1460. 1509. 815 


habinde gewer gesatzt und in auch geredt und globt der eyn rechte 
gewere zu seinde, setzen sie auch dar in hymith yn krafft disses 
brifis. Wer esz auch, das die obgemelten unszer czinsze zcu Wantz- 
leben, dar ausz disse vorschribung gescheen, abegekaufft und widder 
geloset worden, szo reden und globen wir pey unsern truwen und 
waren worten, das wir ader unser erben den obgemelten hern prior und 
gantze sammelung des klosters, dve zcu der zceith sein werden, solche 
hundertundviertzigh rinsche gulden heuptsummen mit den alszdanne 
vorsessen und bhetageden zcinse wollen yn ore kegenwortigkeit ent- 
pfangen und zcu iren henden aufinemen lasszen, szo das dieselbigen 
widder mith unser adir unszer erben wissen und willen sollen an 
gewisse renthe belegt werden, szo wir aber adir unszer erbin zeu der 
zceit der abeloszung nicht seyn wurden, szo sollen und wollen die 
obgemelten hern des klosters die abegeloste heuptsumme pey yrer 
:onsciencie an gewisse renthe widder anleggen, szo das die obgemelten 
funff memorien nach inhalt irer vorfarn vorschribung in ewicheidt pey 
irer selen szeligkeit mogen mit fleisz gehalten werden ane geferde. 
Alle und itzliche vorgeschriben stucke, puncte und artikel disses briftes 
reden und geloben wir obgemelten Roden vor unsz und unser erbin 
und erbnemen denne obgedachten hern prior und gantze sammelung 
des klosters in guthen waren truwen stethe vaste und unvorbrochlich 
zcu halten, des zeu bekentnisse haben wir itzlicher unser veterliche 
ingeszegel unten an dyssen briff wissentlichen heissen hengen, und 
wir Ernst von gots gnaden ertzbischoff zceu Magdeburg bekennen mit 
dissem selbten briffe, das die obingeschriben vorschribung und alle und 
itzliche vorberorte stugke puncta und articula disses brives mit unszern 
wissen willen und fulbordt gescheen syn, geben auch unsern willen 
und fulbordt darzeu hymit in crafft disses brives, des zu orkunde haben 
wir unser ingesigel hyneben an diessen briff wissentlichen heissen 
hengen, der gegeben ist zeu Magdeburgk nach Cristi. unsers. hern 
gebort funfezehenhundert und dar im newnden jare am dingstage 
nach Lamperti. 


1509. Oktober 9. 1460. 


Der liat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass sich die 
Vorgänge bei der Ermordung Jacob (ierkens anders zugetragen 
haben, als die Thäter berichtet haben. Ferner müsse dem nach- 
gelassenen Kinde von Rechts wegen ein volles Wergeld von 18 Mark 
Silber zufallen ; da dieses aber für die Thälter zu hoch sei, so habe 
der Rat durch seine Vermittelung 60 Gulden zu zahlen vorgeschlagen. 
Die Mörder aber hätten nur 40 Gulden geben wollen, und deshall 
schlägt der Tat nun vor, 50 Gulden Wergeld festzusetzen, wovon die 
Hälfte gleich, die andere Hälfte in einem Jahre gezahlt werden 
sollte. Ausserdem sollten auch die anderen Bestimmungen und die 


316 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Wallfahrt ausgeführt werden. Der Rat bitte um Genehmigung 
dieses Vorschlages. 
Or. Pap. Se. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
-— am dingszdage sancti Dvonisy anno XV* nono. 


1509. Oktober 10. Halle. 1461. 


Ludolf von Angern zu Sülldorf verkauft mit Zustimmung des 
Ergbischofs Ernst und seiner Brüder und Velten Hans, Cone, 
(reorg, Claus und Arnt von Angern 12 Gulden jährlich aus 
1!, Kot und 4!, Hufe daselbst, 1', Vierdung von einer Hufe 
und einem Hofe und 3 Schillinge von 2 Höfen und eine halbe 
Mark von der Widemühle für 200 Gulden wiederkäuflich an 
Asmus Moritz zu Magdeburg und verpflichtet sich zum Wiederkauf 
in. 3 Jahren. 

Cop. 69. fol.46‘. 

St. M. 
— Acetum Hallis mittwoch nach Dionisii anno domini 1509. 


1509. Oktober 11. Halle. 1462. 


Der Rat der Neustadt verkauft an Asmus Moritz zu Magdeburg 
78 Gulden jährlich wiederkäuflich für 1800 Gulden mit Zustimmung 
des Ersbischofs Ernst, der dem Rate an demselben Tage einen 
Schadlosiwief ausstellt. 

Cop, 69. fol, 448. 449. 

St. M. 
— Halle uff sant Moritzburgk — funfezehenhundert dornach im 

newnden jhar am dornstag nach Dionisii. 


1509. Oktober 17. 1463. 
(rcorg Österreicher, Messerschmied zu Magdeburg, verklagt den 
laut von Zerbst beim Erzbischof. Ernst, weil dieser die seiner Frau 
schuldige Leibrente von 9 Gulden längere Zeit schuldig geblieben 
und dann nur die Hälfte zu gahlen sich bereit erklärte. Ir bittet 
den Erzbischof um seine Vermittelung und falls diese fruchtlos 
sei, um Erlaubnis die Zerbster im Magdeburgischen anguhalten 
und sich an ihnen schadlos zu halten. 

Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


-- mitwochens nach Galli anno XV * nono. 








Nr. 1461— 1465. 1509. 817 


1509. Oktober 19. 1464. 
Hans Robin qwittiert den Rat von Zerbst über 50 (xulden, die 
ihm durch den Boten Haus Winkel gezahlt sind. 

Or, Dap. St. 
Stadtarchin zu Zerbst, 
-- am frydage na Borghardy XvV* negeden jare. 


1509. Oktober 22. 1465. 


Der Rat von Magdeburg schreibt an den rom Zerbst wegen der 
Entschädigung des Kindes des erschluygenen Jwob Gericke. 

Or. Pay. m. 

Stadtarchiv zw Zerbst. 

Unszen fruntliken dinst thovorn. Erszamen bszundern gunstigen 
frunde. Wes jwe erszamicheit up unsze ansoken von wegen etliker 
jwir burgir und eyns unmundigen kindes, des vader am nehsten durch 
de jwen vom levende thom dode gebracht, im besten, darmede de 
folge pinliker clage mochte upgehaven werden, gehandelt und ed up 
de vyffundvyrtich gulden mytt andern anhengigen stugken ludes jwir 
schriffte beszloten ete. bedangken wy jwir ersamicheit gedaner muhe; 
sz0 beclaget sick dennoch de fruntschop des kindes, dath sze mergklike 
therunge an nachreyszen mytt redenern aver felth tho furen und 
gerichtskost ane dat arstelon, dath noch unentrichtet is, dar up gewandt 
und ane darlegunge des sulvigen one nicht lidelick is, sick mytt den 
vyftundvyertich gulden avethowyszen, szo hebbe wy dennoch der saken 
tho gude Hanszen Hoym unszen dyner jeginwerdigen der wegen mede 
avergeferdiget sick des dondes mytt jwir erszamicheit und den parthen 
an unsir als des kindes oversten vormunden stadt der upgelechten 
unkost tho undirreden, bydden von deszwegen mytt bszundern flyte, 
jwe erszamicheit wylle sick hyr in forders handels nicht beszweren 
laten, darmede de saken ane folge des rechten or entschop erlangede, 
und wes sick denn Hans Hoym umme gnugklike vorwyssunge des 
geldes und wen sulks durch jw up de angesatte termyn schal ent- 
richtet undirreden wyrth, darmede dath gelt dem armen kinde im 
besten tho unszen und nicht tho des vormunden handen gebracht, des 
hebbe wy ohm unsir macht gezeven sick des myttjw in geheym tho undir- 
reden, jwe erszamicheit wylle sick mytt dem besten hyr in bewvszen, 
dath wedder umme tho vordynen sy wy alle tydt wyllich. Datum 
undir unsir stadt secreth am mandage nach Undecim milium virginum 
anno XV* nono. Rathmann und innigszmeister 

der olden stadt Magdeborch. 

Adresse: Den erszamen burgermeistern und rathmannen der stadt 
Czerwst --. 

Die Beziehung auf eine bestimmte Person ergiebt sich aus einer 
gleichzeitigen Notiz neben der Adresse, welche lautet: Eins Ratlıs von 
Magd. des dothslages halven Jacoft Geriekens. 


Geschiehtsq. d. Pr. Sachsen. XXVILI, 3. 252 


818 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


(1509.) 1166. 
Streisuche zwischen den QLuchmachern der Sudenburg und der 
Altstudt Maydeburg. 

(rleichzeit. Abschrift. 
St. M. s. r. A. Jor:st. M. 11.610 vol. 2, 
Casus. 

Es sein durch den hochwirdigsten in got. vater durchlauchten 
hochgebornen fursten und herren herren. lurnsten ertzbischove zu 
Magdeburg, primaten in Germanien, administrator des stiffts Halberstat, 
hertzogen zu Sachszen, lantgraven in Doringen und marggraven zu 
Meyssen, unszerm gnedigsten fursten und herren, die erszamen vor- 
sichtigen burgermeister und radt der Sudenburg Magdeburg zu 
furderung und bequemickeit des gemeinen nutzs. auch zu besserung 
und zunehmen der selbigen stat, nachdem sie die tuchmacher im 
Mariendortfe doselbst usz fromden landen und steten mit seiner f. x. 
auch f.g. capittel zu Magdeburg vorgunst und bewillunge bey sich 
gebracht, befryhet, begnadet und privilegirt, aldor solch ire hantwerk 
uff inhalt und bemeldung etzlieher statut, ordination und wilkor anzu- 
richten, szo der selbige ratt mit irer fulbort darubir fulzeogen. anzu- 
richten und des mit yren knechton, gesinde und was darzu nach not- 
turfit und desselbigen hantwerks ubung gehort, zu gebruchen und 
genyssen ete. ynen auch  suleh privilegium mit gedachter — ordi- 
nation, statuten und wilkoren mit vill frvheitten und begnadungen, 
do mit gedachte tuchmacher dester stattlicher bie irer narung all do 
sich. enthalden und fortkomen, ouch dem gemeynen besten zu nutze 
und gedihen yren arbeit bequemlicher fulfuren mochten, usz furst- 
licher ubirkeit gnediglichen confirmirt und bestediget mit machtgebung, 
das sie sampt yren nachkomen ire gemachte tuch und gewandt gantz 
ader halb ader bie firteilen adir nach der ellen. und wie vnen das 
sunst ebend verkeuffen, snyden und anwerden mochten ann men- 
nichlichs verhinderung, sie auch zu frumsamer und geruchlicher ent- 
haltung ires arbeitsz mit vrem gesinde und zugehoren in seiner f. gr. 
sunderlichen vorspruch, schutz und beschermung gnediglich genomen 
und forderlich mit effentlicher uffhebung, derogatior: und vornichtunge 
alter briffe und vorschribung dureh etwan seiner f. g. vorfaren ertz- 
bishove loblichs gedechtnisz erlanget ader uszgebracht und sunderlich 
durch eynen scheidt ortzbischoffs Gunthers etwan zcwuschen den 
gewantsznydern in der alten stat Magdeburg und den schrodern in der 
Sudenburg und zu sanct Michele gegebin adir durch andir briffe und 
fornehimen, die dissen entgegen enuicherley weisz hiltten, bemelten 
adir gedeuth mochten werden etc. weitters inhalts nach geschribener 
irsten copien und’ warhafftiger abeschrifft gedachts privilegii. 

Und wie woll obgemelter ratt vor sich und von wegen vorgre- 
dachter tuchmacher gedacht privilegium und begnadung ratifieirt und 
angenomen, die selbigen tuchmacher sich des auch ubir die zcelin, 





Nr. 1466, 1509. NI9 


zewolfi ader ungeferlich Nil jar geruchlich und unvorruckt gehalten, 
gewant ghemae ht, das selbige ganez, halb, bie ellen und sunst nach 
irem gef fallen und besten gesnitten und vorkoufft an mennichlichs und 
in besunilern meister und ratman der gewanthsnyderinnung in der 
alten stat Magdeburg (do selbes sie. doch gegenwertig ghewest, ouch 
suleh thun. und. handelung gewust) rechtliges vorhinder ader insage, 
unterstehen sich duch die selbige meister, ratman und ire innuugesz- 
bruder, bemelte tuchmacher dar ane zu irren in meynung, ynen solchs 
hintorder nicht zu gchestatten usz kraflt vormeinter privilegien und 
vortrechlite durch vorige ertzbischove loblichs ghedechtnisz inhalts nach- 
schrebener der andern der dritten und vierden copien inen darubir 
gegebin und fulzcogen. 

Irstlich exception wisz der mannig vortragend, das nach dem und 
als gnanter. unszer gnanter furst und. herr herr Erust ertzbischopp zu 
Magdeburg ete. gedachte alte statt und ire. inwoner by allen und 
iglichen iren. erlangten privilegien und fryleyden vormals in seiner 
fg ingange chr angenomener huldunge zu hanthabin, zu behalten 
und vortedingen vestiglich gelobt habe, sein f. g. nachfolgenden privi- 
legien ane bewillung shedachter vormeinter privilegiaten uffzuheben 
ader zu vornichtigen ete. welehs doch vorgnante Sudenburger nicht 
wenich  befromdet, geleich soltten ader müchten vorige hern ortz- 
bischove zu Magdeburg seinen f.g. und andere iren nachkomen auch 
unszer g. h. sich selbst (widder uffentliche vorordenung bewerter rechte) 
die macht nach notturfft auch zu enthaltung und vorbesserung des 
ghemeinen nutzs andere privilegia und freyheite iren. landen und 
stetten uff zu richten und geben nicht macht haben. 

Darnach excipiendo. weitter sagend, das nach dem vhnen sulch 
letzt privilegium an irer narung schedelich und ymandts mit eyns 
andern unrechte und schaden sich solle bereichen ete. deweil abir von 
den selbigen noch nicht uszgefurt und zu rechte genug beweyszet, 
das solch privilegium vnen ubirswenglich ader mergklich unrecht und 
schaden und also enormem | iniuriam. et facturam copulative nach 
rechtlicher vorordenung eingefurt, vortruwen bemelte Sudenburger, es 
solle ader moge domit dasselbige ire uszgebrachte privilegium, wie 
obin berurt, vorwerte zeeidt gebraucht nieht vorlegt, vil weiniger sie 
soleher irer geruglicher ghewehr und possession beraubt und entsatzt 
werden. 

Mit angesehn, das ab auch vorgedachte ire vermeinte privilegia 
gegin und widder obgemelte Sudenburger ennigher masse sich hetten 
erstrecken mogen, (des sie sich doch in keynem wege usz nach- 
folyenden ursachen besorgen), die weil doch obgedachte wantsznyder 
sich der selbigen inwendig zeehen wie obgesatzet in mehr jaren, wie 
wol sie (die gegendeill) inlendes und gegenwurtig xewest, auch vor- 
bemelte ubung der gewantmacher in der Sudenburg gewust, do gegin 
nieht gebracht, besundern ane rechtliche insage so langhe geduldet 
und gelidden, ist derselbigen Sudenburger ungezewitelt verhoffen zcum 
59* 


alten sTatı maguuvug BUWOS ae wavas svavarve 2e 
do durch dye gemeyne aller dryer stede Magdebu 
lantfolek szo vill bequemer redelichs kaufls g 
macht gehabt, dodureh auch vorige hern die ert? 
vermeynten begnadungen mogen bewogen seyn ' 
zeur zceit der gebung gegenwirtiges privilegii v 
.bemelten ghewantsznydern an der zeall irer per 
geringer befunden, der halben auch nicht unbill 
rechte mit dem selbigen privilegio widder uns 
gemeynen nutze des landes, auch den stetten 
barlich zu guthe. 

Wen auch alle und igliche vorgeschrebin x 
Sudenburg obgenant gegin bemelter altenstetter v 
privilegia nicht stat haben solten noch sie rele 
sich doch vill weniger besorgen und ader bevaren 
sie sich dennoch do mit weiter zu behelffen, : 
und ander prelaten in den ader gleichen fellen a 
alionation der kirchin fryheit und andere ger 
inhalts bewerter rechte ane wissentlichen fulbor« 
thuu ader fullzcyhen mogen, und alsz denne 
meynten privilegien der fulborth und bewillu 
Magdeburg mit irem anghehengten ingesigell nic 
ouch die selbigen in nicht bestendig ader be: 
schedelich irkant werden. 

Und wie woll in dem vermeinten privilegio 
seliges ghedechtnisz etliche prelaten und herrn 
scholasticus und ander thumherrn des selbigen 
nahmhafftig gemacht, dieweil doch die selbige nic 
dan alszo umme gezcugnisz angezeogen pgewest, 
mit so .weiniger zcall der personen darinne 


nn une ill eniniear nit (doc eanitte 





Nr. 1467. 1509. 821 


irsten nachgheschreben copien inen den Sudenburgern gnediglich 
gegebin privilegio derogirt seyn wurden, sie bleiben auch do bie 
billicher auch mit mehrern und bessern rechten dan genante alten- 
stetter mit gedachten vren vermeinten unbestendigen privilegien auch 
vorgeschrebin ader ander einsagen sie dar an verhindern mogen, ange- 
sehen das in dem selbigen letzten privilegio der irsten namhafltig 
ghedacht unszer gnedigster furst auch die vorige vermeinte privilegia 
domit will auffgehabin und cassirt habin ader was der halben recht sie. 

Das auch die vormeynte vortracht durch etwan herrn Friderichs 
ertzbischove zu Magdeburg lobliehs gedechtnisz lauts der vierdin nach 
gheschriben vopien auffgericht und in geginwartigen gebrechin von 
bemelten ghewantsznider wegen in der alten stat Magdeburg zu iren 
weitern vermeinten schutz vorgetragen obgenanten Sudenburgern und 
gedachten irem privilegio nicht solle adir moge schedelich sein, wollen 
sich des die selbigen Sudenburger uff den inhalt der selhigen ghe- 
zcogen habin trostlichs vorsehens, die weille sie uff gewantmachen 
ader zu kaufte vorsnyden sich nicht streckt, ouch nicht zewuszchen 
gewantmacher und gewantsnyder in der alten stat Magdeburg an 
eynem und gewantmacher und gewantsznyder in der Sudenburg am 
andern teile, besundern ires offentlichs inhalts zewuschen den gewant- 
snydern der alten statt Magdeburg an eynem und den schrodern 
gemeyne in der nuen stat Magdeburg usz andern darinne bestympten 
ursachin am andern teyle uflgericht und fulzeogen sein wurden, der- 
halben doch diszmals nicht wirt vorgenomen, wie man sich des ausz 
den gedachten untergeschribin copien zu rechtes irfarung erkunden 
moge und von wegen bemelter Sudenburger zu erkonden, und wes dar 
uff allenthalben recht sein moge, inen rechtes unterweysunge zu gebin 
pebetten wirt. 


;s folgen die Copien der Urkunden, welche die Tuchmucher betreffen, 
von 1496, 1185, 1214. 1461, sodann das (Gutachten (consilium) des 
Dr. iuris utr. Laurentius Zcogk zu Leipzig und ein anderes , über dem 
der Name des Dr. (rreqor Werbeck steht, aber durchstrichen ist. 


1509. Oktober 24. 1467. 


Bericht über die vom Erzbischof Ernst geleiteten Verhandlungen 
zwischen den Tuchmachern aus der Sudenburg und den Gewand- 
schneidern zu. Magdeburg. 

Gleich:eit. Abschrift. 

St. M. s, vr. A. Iorzst. M. I. 610 vol. 2 


Dominus reverendissimus. 


Am mitwochen nach der eylfftauszent jungfrawen tage anno etc. 
nono szo die tuehmacher der Sudenburg Magdeburg als cleger eyns 
und die gewantsznyder der alten stat doselbst anders teyls zu Halle vor 
unszerm g. h. von Magdeburg erschinnen seyndt, haben seyn f. g. 


sprechen schickte und wu ynen disser wegk ni 
sein f. g. nach gewonheit und ublicher weysze 
eantzley sie mit einander uff etzliche settze an 
vrer gebrechen halbin vorfassen, und wan die 
setze abirmals zu vorschieken in aller masz, wi 


Altenstetter. 

a V 

Sie weren von den andern vren frunden d: 
alten stat geschickt mit befehel widder die 
handeln, und was sie beclacht hetten vorzubr 
dieszer zweyer vorgeslagen wege nicht vorsehe 
ubir den abscheid. den sie von yren frunden 
und uber yren befehel der wege keynen anzune 


Dominus reverendissimus. 

Dieweil sie uff irer abefertigung stunden 

wege kevnen von unszerm g.h. annehmen woltt 
der Sudenburger clage zu rechte horen. 


Tuchmacher in der Sudenbu 

Haben doruff und nach erzeellung, das «di 

vorgeslagen wege den altenstettern nieht annei 

clage zu recht muntlich lassen furtragen und 
horer und rethe eindencken seind. 


Altenstetter. 
Haben do widder schrifftülich einbracht 
schrifftlichen verzceichnusz cedulam — recusat 
recusationis eontra dominum  reverendissimut 





Nr. 1467. 1509 828 


meynung, die weil die gewantsznyder von der alten stat gestern 
exception, recusation apponirt haben, so geburt sein f.g.von rechte 
zu, ab sein f.g. wil, das sein gnade disse sache nach gethaner recu- 
sation committiren. und befeheln wolle, die weil nu seine f. g. gestern 
erstlich und vor anfangk des rechten zcwene wege dar von gemeldet 
furgeszlagen, do der eine der commissarien halben gewest, ist seiner 
f. g. bedencken mit weytterm gnedigen anhange, das sein f. g. mit yrem 
willen und wissen die settze verschicken wolle, wan die vor einem 
commissario beslossen und wan der rechtspruch seinen f. g. widder zu 
handen kommet, das alsz dan sein f.g. den selbin nicht eroffen wolle, 
es haben dan beyde parthien den formahls besichtiget und ane ver- 
sigelung unvordechtigk befunden, wu ader disser erste vorslagk und 
wegk yn nicht ghefellig were, das unszer g.h. sie uff eine vorfassung 
nach des hofs und cantzley gewonheyt vre setze bevderseite an seiner 
genaden hoff einbrengen lassen wolde und vorschicken und den spruch 
eruffen etc. wie oben. Es ist auch am anfange diser rede und vor- 
zcellung von unszers g. h. wegen gesagt und erzcalt, das es nicht 
weiniger sev die recht vorordnen und lassen zu disse exception, 820 
man der hertigkeit und scherff gebrauchen wolte zu opponiren, das 
auch sein f. g. von yn den altenstettern und gewantsznydern hie horen 
muste etc. und ist donebin gesagt, wu sie under den zcweyen wegen 
itzunt keynen wehlen noch annehmen werden, szo steht unszerm g. h. 
als recusato iudici von rechte zu, das sein f. g. beyde parthien arbitros 
iuris vor seinen f. g. welen lassen und das sein f. g. denselbigen gewelten 
arbitris und scheidesfrunden terminum und friste setzen, in welcher 
frist diese sache der suspition halben geendiget werde, dem gedenckt 
sein f.g. alszo zu thun und nachzugehen und umb die recusation 
und ursachen der vorghewanten suspition rechtfertigung zu gescheen 
lassen ader nicht dester weiniger das dennoch ausz uberflussigkeit die 
gewantsnyder deralten stat uff die ersten vorgeslagen zewen wege vierzcehn 
tage bedencken haben sollen, ob sie derselbigen wege eynen bedacht 
wurden in des anzunehmen, alsz dann were disse recusatio und 
ausztragk per arbitros iuris furubir und abgegangen und stunde alsz- 
dan. uff der altenstetter angenommen wege. 


Die altenstetter. 


Gesagt, sic konden der ersten zcweier wege halben itzunt nicht 
eruntliche antwurt geben und bethen derhalben, das yn die zceit der 
vierezehn taghe zu bedeneken uff vier ader funft wochen erstreckt 
wurde, also ist diese sach vormittage auffgeslagen bisz nach der mit- 
tars malzeeit. 

Dominus reverendissimus. 


Hatt nachmittage sagen lassen, das beyde parthien erstlich arbitros 
eligiren soltten. nach dem die alsz bald und incontinenti ader in dreven 
tagen nach sehiekung des rechten gewelt werden solten, darnach wolt 
sich sein fr. enediglich furder horen lassen der bedenckzceit halben. 





653* &4^* BELA 7X IE ^UI uucvli gestanden und gesetti; 


Dominus reverendissimus. 


Daruff unszer g. h. den altenstettern drev 
fritay anzufahen zu bedencken uff die erste zwe 
wu sie der keynen annehmen wurden in den 
ernennet sein f. g. den gewelten arbitris tempus : 
monden langk den ersten tagk nach vorscheynun 
anzufahen. Es sollen auch die altenstetter uns 
ader abschreyben in den gemelten dreyen wochen 
vorgeslagen wege einen annehmen wurden ader ni 
zcwene wege beyde abeslahen wurden, alsz dan 
und bethe, szo sie die thun werden, durch unsz 
arbitris geschribin und angegebin werdin, das sie 
partheien gewelt und das in sulche frist trimestre 
durch unszern g. h. prefigirt und gesatzt sey. 

Und wan ich Andreas Grunewalt Halbirst 
notarii und schriber etc. 


Es folgen noch: 1) Exceptiones der Wantsz 
der Tuchmacher in der Sudenburg, 3) Der want 
statt, 4) Duplica der Tuchmacher im Marien (!) 
wanthsznyder in der alten statt, 6) Quadruplicatio 
der Sudenburg. 


1509. Oktober 24. Dessau. 
Fürst Ernst ron Anhalt Sehr eibt dem Rate | 


apenen der an Qin D 





Nr. 1468—1470. 1509. 825 


1509. Oktober 25. 1469. 


Der Rat von Magdeburg schreibt an den von Zerbst in einer Vor- 
mundschaftsangelegenheit. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unszen fruntliken dinst thovorn.  Erszamen bszundern gunstigen 
frunde. "Wes juwe erszamicheyt it«t tho gruntliker entscheidunge 
unszir und etliker juwir burger vorgenommen und gantzen besluth 
beth upp unsze belevinge gemaket, bedaneke wy juwer erszamicheyt 
angekarten flvts unde syn des fultogen handels gowilliget, den wy ock 
als averste vormunden desz unmundigen kyndes hyr mede unde myt 
crafft desses briffs annehmen unde bewilligen , wu wol wij desz de 
folge von der fruntschop swerlick irlangt, unde hebben one de ver- 
trostunge gedan, dat one de letzt bespraken viff guldon itzunder 
uppthobrengen unde desz kyndes fruntschop jeginwerdigen tho ant- 
werden ock von den dedern gnuglike vorwissunges tho juwer erszanı- 
heyt als des rades hern tho nehmen, dar mede de XLv fl. upp angesatte 
termyn jw avergeantwert unde uns forder dem kynde tho gude unde 
nicht synem swertmagen ader vormunden tho antwerden unde tho be- 
hendigen, unde willen dessze sake juwer erszamicheyt forder hvrmede 
befolen hebben, darmede de termyn unvorrugkt geholden werden, dat 
wy in juwe sorchfeldicheyt hyr mede stellen unde willet jw hyrinne 
flitich bewyszen, ock den handell in juwe bewerde stadtboke tho 
mehrer becrefftung vertevken laten, darmede de juwen allir ansprake 
anich syn mochten, dan juwer erszamicheyt wedderumme annehme 
dinste tho Jevsten. sv wy alle tyd willich. Datum under unszir stadt 
secret am donresdage Crispini et Crispiniani martirum anno XV* nono. 

Rathmann und innungszmeyster 
der olden stadt Magdeborch. 

Adresse: Kim erszamen burgermevstern unde rathmannen der 
stadt Czerwst —. 

Auf der Adresse steht als Vermerk: Eins raths de Magdeborch in 
causa. Clemen Anniszs et Tews Nagell. 


1509. Oktober 25. Halle. 1470. 


Erzbischof Ernst bestätigt eine Erbteilung zwischen Murtin Tode 
zu Magdeburg und seiner Schwester Hedwig, Nonne zu St. Mariae 
Magdalenae, wonach diese von einem jährlichen Zinse von 
13 Gulden, welcher ihrer Mutter aus dem Amte Wungleben vom 
lorzinschof wiederkäuflich für 450 Gulden verschrieben war, 
12 (sulden wiederkäuflich mit 300 (Grulden erhalten soll. 
Cop. 102 fol. 384". 
— Malle uff sand Moritzburgk dornstages Crispini und Crispiniani nach 
Cristi unsers herrn geburdt funffzcenhundert darnach im newnden jhar. 


"vauyas UVAAUEEUS,. URL ZA3SUIICWIILE Vi 
etliker beschenen nahme upp fryher kevszerlikei 
bescheen in verdacht hebben, by jw gefenglick ent 
wy Hanszen Hovemeygir unszern eydiszvorw 
umme wyder befragunge uthgeferdiget, von des 
fruntlike bede, juwe erszamicheyt. wille gnanter 
pinliker verhorunge unde befragunge thostaden, 
berevt von jw verhoret unde befraget were, und: 
in dem glik unszirs rades perszon, efft de 
von uns uthgeferdiget weren, fulkommen gloveı 
deme gunstigen willen bewyszen, dat wille wv 
alle tvd willich unde gerne verdvnen. Datun 
secret am sondage Simonis et Jude apostolorum : 

Rathmann und in 

der olden stadt 

Adresse: Den erszamen burgermeystern u 
stadt Czerwst. — 


1509. November 19. 


Thomas Alemann schreibt dem Bürgermeister 
Müller, dass er trotg des Versprechens, das 
Bartholomäusmarkt in Zerbst gegeben, die 
fülligen 25 Gulden Zins noch nicht erhalten 
sie seinen Boten Hans Harstorf einzuhändi 
sieh an den Gütern von Zerbster Bürgern sche 

Or. Dap. St. 

Stadtarchir zu Zerbst. 


-- Datum in Magdeburg im dage Klizabeten 





Nr. 1471 - 1474. 1509. : 827 


1509. December 1. 1474. 


Propst Heinrich vom Kloster U. L. Fr. giebt der Priorin Katharina 
Sulten vom Kloster S. Mariae Mugdelenae ein Haus am Jucolbs- 
kirchhofe, 2 Hufen in Insleben und 2 Hufen auf Cracauer und 
(irüneberger Mark zu Lehen. 


Or. Perg. Sp. abyefallen. 
Stadtarchir zu Magdeburg. 


Wie Hinrieus provest des closters unde godeshuses unser leven 
frowen in der olden stad Magdeburg ordinis van Premonstra bekennen 
vor uns unsen nhakomlingen unde sunst vor alsweme, de dussen 
unsen open breff sehen, horen adder lesen, dath wy gelegen hebben 
unde in crafft dusses breves gegenwardig lihen der uthmüdigen unde 
geistliken junckfrwen Katherinen Sulthen, priorissen des innigen closters 
suntho Marie Magdalenen in der obgenanten olden stad Magdeburg, 
orhem closter tho guder handt dusse nhagesereven guder in und 
buthen der stad belegen up unses elosters lehen unde jarlike tinse 
Martini bedaget alle jhar, wie hirunden bv einen jwelker stücke gudes 
uthgedruckt, ane alle vorhinder adder vorteggeringe unsem eloster tho 
gevende. Thon ersten ein hws in der olden stad by der rosmollen 
gegen sünthe Jacobs kerckhove, dar vor se geven fefftein schillinge 
penninge tho tinse; item twe hoven landes up Insleve marke belegen 
vor twe huner uns jerlieh dar van tho gevene; item up Krakowescher 
unde Gronenbergischer marke twe hoven landes Bartold Swerins 
gewest vor tevn schillinge tinses uns jerlich dar van tho gevende; 
item einen anhewant ock van Bartolt Swerins vorhin gchat vor twe 
schillinge; item eine wische van der Braschen vor twe schillinge tinses; 
item dath molnerbeeck (?) vor dre grothe penninge tinses; item eine 
halve hove van Schone Georsehe geackert vor dre schillinge tinses; 
item dat ...! bleck van Drewes Vischer gehath vor dre grote penninge 
tinses uns jarlich darvon tho. gevende,? alle wu vorberoret Magde- 
burgscher werhe und up Martini unvorsumlich tho geven, welkorer 
guder se dar vor, als erfflehen tinsgudes rechte gewonheith ist, ock 
forder, wen genante priorisse in godt vorstorven, de se mith love tho. 
sinen denste friste unde. spare, schal denne de nyegekorne priorisse 
sulke guder wu vorgenanth van uns adder unsem nhakomenden 
proviste van nve an tlio entfangene vorplichtet sin. Dar vor willen 
wv oher sulker belenunge, wur unde wenne onhe des vannoden, 
bekennig und bestentlich sin. Dusses tho merer vorsicherunge hebbe 
wy willigen under dissen breff unser provestien ingesegel befholen tho 
hangende, de gegeven is nha Christi geburt feffteinhundert und dar 
nha im negenden jhare des sunnavendes nha. sunthe Andrewese des 
hilgen apostels. 

! Fnleserliches Wort, rielleicht fischer zw lesen. 7? Hier folgen mehrere durch- 
strichene Zeilen: Item up l'eppendorper mareke einen entlingen (2) morgen vor 
einen. sehilling; item anderthalve hove, de Hans Kons plach tho hebben, unde 


(OHÀT. VOr SCIIUIICAA oO gun. 3 . 
" Hier stehen die durehstriehenen Worte: unde uth sunde 
hebbe wy oher de lehenwarhe op ITI. gulden gesath tho 


1509. December 16. 


Thomas Alemann schreibt dem Bürgermeister 
Miller, er möge seinem Versprechen gemäss 
schon zu Pfingsten fällig gewesen, dem 1 
Dürger zu Magdeburg, zahlen lassen. 
Or. Pay. 5. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
-- Magdeburg des sondages na Lucye und 
vunfrowen anno 1509. 


1509. December 19. 


Der Rat von Magdeburg ersucht auf Bitt. 
den Rat ron Zerbst, diesem semen rollen. Lol 
die. Hinrichtung des (iefungenen nicht, wı 
dem peinlichen Verhör gefolgt war. Da mai 
möge sich der Rat nicht weigern. 

Or. Day. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am mytweken nach Lucie virginis anno 


1509. 


Der Rat der Sudenburg verkauft Johaı 


un ar 





Nr. 1475-- 1479. 1509---1510. 329 


1510. Januar 8. 1455. 


Der Bat von Magdeburg dankt dem von Zerbst, dass er dic Be- 
fragung des gefungenen Ischwin Wealwitz über Beschädigung von 
Bürgern seinen Marktmeister Hans Horemeyger gestattet habe, 
und bittet eine weitere Befragung des Gefangenen durch denselben 
Marktmeister zu gestatten. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zw Zerbst. 
-- dingsdages nach Epiphanie domini anno cte. decimo. 


1510. Februar 12. 1479. 
Simon. lide fordert Benedikt Drambwck zur Stellung in der Burg 
Drinke auf und fügt Drohungen un den Bat von Zerbst hinzu. 

Zwei gleichzeit. Abschriften. 
Stadtarchir zu Zerbst. 

Evn rath tho Czerwest hefft on twifel wol derfaren, wu ick juwen 
borger Benedictus Brambuck gefencklich bestrickt unde. up eydliche 
ghelovede Brambucks ock Heyne von Walwitzs up eyn inheyschen 
vordageth hebbe, welker Heyne von Walwitzs myck eynen eydt 
gedahn, wu mick Brambuck nicht helde, wen unde wur ick om 
heyschen, he on und vor ohn myek eyn gefencknisz holden; Brambuck 
hefft aver der gliken thon hilghen myt upgereckeden fingeren gesworen, 
wen ick ohne heysschen werde, wolde he myck komen ünde wan oth 
deme rade tho Czerwest worde thogesereven, wolde he inholden. Der- 
halven do ick jw witlich, dat gv Benedictus Brambucken willen witliken 
unde kunth dohn, dat he synes gedanen eydes wyl ghedechtich syn 
unde myek up den mandach na Letare negest komende eyn gefencknisz 
tho. Brineke, gelegen in der hersehop van Rafensborch, np welker 
boreh Jurgen von Berszenbroeek geszeten isz, holden wil, welker borch 
scheyten Brinke veftehalve myle von Mynden gelegen isz, und von 
Oszenbrugge isz die borch dre kleyne milen glegen und isz van einem 
kleynen stedeken gheiten Mell eine klevne myle glegen. Dat witlike 
ick jw, dath he sick dester batt tho fynden weit, hir twinget mick 
grothe ehafftige nott hen und gihy scholt weten, dath ick Heyne von 
Walwitzs, de ohne mit svnem evde, dar he gbunden wasz, loesz 
gespracken, den mandach na Judica, so mick Bramke nicht holden 
worde, des ick mick doch yn kevnen wech vorsehe, inthoholden tho 
Brincke gmanet hebbe; wu gie Bramken nicht worden ernstlichen 
anholden, he mick inholt. werde iek mit jwn borgern up ein ander 
mahl szo handeln, eth bermlich jw wert syn anthosynde. Gy scholen 
wethen, dath ick tho jw und den jwen fevdlieh trachten wil, junck- 
fruwen und fruwen. umb eyner maget willen gheyten Maria Schonen, 
awer jw und jwen borgern. so na iek ummer mach. mit hulpers 
helpern weszen wil, wil des myner erhe gegen jw und den jwen 


uecate ; nient mehr, gie werden jw disszs weten - 
sie scholt wanner derfaren, dat ick jw. wil an: 
Datum dinsdages na Applonie anno ete. decimo. 


Adresse: Alin dem rade tho. Czerwist. 


1510. März 7. 


Der Rat ron Magdeburg bittet im — Auftra 
(rerckens den laut von Zerbst, die Hand 
bestatten , darmede der armen selen wes gut 
und fordert ferner, den Thäüter zu Dezahl 
der Jacob (G'ercke behandelt hat, zu veranlas: 
Or. Pup. 8. 
Stadturchiv zu Zerbst. 


— am doursdage nach Oculi anno XV* deeim 


1510. April 14. 
Der Bu ron Magdeburg schreibl auf Ansuch 


von Anhalt. un Simon Iliode, er möge sich 
erklären, dass die Malstatt für die Verhan 
Zerbst von Braunschweig nach Magdeburg ec 
Gleichzeit, Abschrift. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
-- sundages Misericordias domini anuo ete. n 


! Das Jahr ist. nicht richtig, wie aus der Datierung de 
die sich hierauf besichen, erqicbt ; der Brief aehort in das 








Nr. 1450 — 14-4. 1510. 831 


1510. April 19. 1483. 


Der Ziesemeister Hans Insel fordert den Rat von Zerbst auf, drei 
seiner Bürger zur Zuhluny der ihnen yeborgten Ziese zu veranlassen. 
Or. l'up. St. 

Stelturchie zu Zerbst. 
Mynen willigen denst tovorn. lérsamen ;uden frunde. Ick geve 
juwer ersamheit to kennen, dat juwe medeborger Hans Litzuw, Hans 
Nalmstorp unde kleyne Tomas etlike last heringes to vorcziszen schuldich 
szynt, gudlik geburget undo ovell betalen, dat ik amptes halven nicht 
moge vorswigeu, so ik dat mit der gude nicht erlangen kan, is myne 
fruntlike bede, willen gnante juwe borger anholden, der ezisze halven 
mich affedracht to maken. up dat ik nicht vororsakot werde, jegen se 
uth bevell evnes erbaren rades to Magdeborch wes anders vortonemende, 
hir mede vorwarnet sin, byn ik willich umme juwe ersamheit to vor- 
denen, bidde juwe beschreven antword des fredages na Misericordia 


Imm o: "VE NX Jap . . 
domini anno XV* X jar. laus lussel ezisemester in der 


alden stad Magdeborch. 
‚Adresse: Den erszamen wiszen borgermeistern unde radmann to 
Uzerwest —. 


1510. April 20. Braunschweig. 1454. 


Simon Bode schreibt dem Rate ron Magdeburg, dass er mit der 
Verlegung des Ortes für die Verhandlungen ron Draunschweiy nach 
Magdeburg. nicht einverstanden set. 

Gleichzeit. Ibschrift. 

Stadtarchir zu Zerbst. 

Mynen. dinst thovor. Erszamen wolweiszen gunstige hern. und 
[runds. Wo gy mick schrifftlick wethen lathen, gy van schickten 
der hern. van Anholde, ock. de von Czerwist an mick tho. vorbidden, 
efft. nicht de handell tho. Brunswigk beramet tho. Magdeborch mochte 
slecht werden, das mick newen myner fruntschop ok bquemelicher 
dann tho Brunswigk scholde tho handeln weszen, erszamen wolwevszen 
hern, geve ick jw tho wethen, dy wyle ein erbar ratlı tho Magdeborch, 
ok myner fruntschop szunderlick wille myns bedenckens nicht. der 
bede nach gsehen, ock de hern und fursten von Anholt de dagesettunge 
tho. Brunswigk tho ersokende mick tho geschreven, ok mehr orsaken 
werden de von Czerwist ungetwyvelt wol up berampte dage settunge 
gegin mik, wu berameth, erschynen, ick derfare ok uth ferner bericht, 
wu myne frawe eliche dage up jwe rathusz schall velichte beholdon 
syn, des anhe twyvel cin rath tho Magdeborch anhe schult, bidde ok 
mit hoch ernstlichen dinstliken flithe, ein erbar radt den mynen gwalt 
tho schen wil vorbydden, wil ick Iyves und gudes ungsparth gdencken 
umb j. w. tho vordinen, dath ok ein erbar rath forder den mynen tho 
geschyn nicht gstaden will und dath in eygentlicher betrachtunge 


822 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


bevden parthyen lassen furhalten in der guthe, uff das beyde partlıyen 
disser rechtfertigung halben nicht szwere unkost ader nachrevsze 
uber landt von Magdeburg bie her thun durfiten und langwerigs 
rechten gewartthen und das vre verseumen, szo hat sein f. g. bedacht 
und were des gnedigen genevgten willens und gemuthes, das sein 
fg.eynen commissarien zu Magdeburg geben wolte, bey dem beyde 
parthyen an kost und nachreysze vre settze und notturfft schrifftlich 
einlegeten, und szo von beyden parthyen beslossen wurde, das alsdan 
sein f. g. dye selben settze an eyne unverdechtige universitet zu vor- 
sprechen schickte und wu ynen disser wegk nicht gelibte, szo wolde 
sein f. g. nach gewonheit und ublicher wevsze seiner f. v. hoves und 
cantzley sie mit einander uff etzliche settze an sevner f. g. hove disser 
vrer gebrechen halbin vorfassen, und wan die beslossen, die selben 
setze abirmals zu vorschieken in aller masz, wie vor angezceigt. 


Altenstetter. 

Nie weren von den andern vren frunden den gewantsznydern der 
alten stat geschickt mit befehel widder die furstlichen ladung zu 
handeln, und was sie beclacht hetten vorzubringen und hetten sich 
dieszer zweyer vorgeslagen wege nicht vorsehen, darumb wusten sie 
ubir den abscheid, den sie von yren frunden do heim genommen, 
und uber yren befehel der wege keynen anzunehmen. 


Dominus reverendissimus. 
Dieweil sie uff irer abefertigung stunden und der vorgeslagen 
wege keynen von unszerm g.h. annehmen wolten, szo wolte sein f. e. 
der Sudenburger clage zu rechte horen. | 


Tuchmacher in der Sudenburg. 

Haben doruff und nach erzcellung, das die guthe und die zwene 
vorgeslagen wege den altenstettern nieht annemlich sein wollen, yre 
clage zu recht muntlich lassen furtragen und gebethen, als die vor- 
horer und rethe eindencken seind. 


Altenstetter. 

Haben do widder schrifftlich einbracht und emlecht in einer 
sehrifftlichen verzceichnusz cedulam — reeusationis vel. exeeptionis, 
recusationis contra dominum reverendissimum ex causis pretensis 
in predicta cedula, domit ist am bemelten mittwochen auffslag und 
hintergangk an unszern g. h. gemacht und genommen und nach 
beratslagung seiner f g. ist am donnerstage dairnach. folgende frwe by 
den partheien und in derselbigen gegenwertigkeit disse antwurt. von 
unszerm g. h. gegebin. 

Dominus reverendissimus. 

Nachdem beyden parthyen gestern zewene wege durch unszern 
g. h. furgeslagen zu endung und abeszneydung der lenge und weit- 
leufttigkeit des rechten, ist unszers ech. bedeneken und gnedige 





Nr. 1467. 1509 828 


meynung, die weil die gewantsznyder von der alten stat gestern 
exception, recusation apponirt haben, so geburt sein f.g.von rechte 
zu, ab sein f.g. wil, das sein gnade disse sache nach gethaner recu- 
sation committiren und befeheln wolle, die weil nu seine f.g. gestern 
erstlich und vor anfangk des rechten zcwene wege dar von gemeldet 
furgeszlagen, do der eine der commissarien halben gewest, ist seiner 
f. g. bedencken mit weytterm gnedigen anhange, das sein f. g. mit yrem 
willen und wissen die settze verschicken wolle, wan die vor einem 
commissario beslossen und wan der rechtspruch seinen f. g. widder zu 
handen kommet, das alsz dan sein f.g. den selbin nicht eroffen wolle, 
es haben dan beyde parthien den formahls besichtiget und ane ver- 
sigelung unvordechtigk befunden, wu ader disser erste vorslagk und 
wegk yn nicht ghefellig were, das unszer g.h. sie uff eine vorfassung 
nach des hofs und cantzley gewonheyt vre setze bevderseite an seiner 
gnaden hoff einbrengen lassen wolde und vorschicken und den spruch 
eruffen etc. wie oben. Es ist auch am anfange diser rede und vor- 
zcellung von unszers g. h. wegen gesagt und erzcalt, das es nicht 
weiniger sey die recht vorordnen und lassen zu disse exception, szo 
man der hertigkeit und scherff gebrauchen wolte zu opponiren, das 
auch sein f.g. von yn den altenstettern und gewantsznydern hie horen 
muste etc. und ist donebin gesagt, wu sie under den zcweyen wegen 
itzunt keynen wehlen noch annehmen werden, szo steht unszerm g. h. 
als recusato iudici von rechte zu, das sein f. g. beyde parthien arbitros 
iuris vor seinen f. g. welen lassen und das sein f. g. denselbigen gewelten 
arbitris und scheidesfrunden terminum und friste setzen, in welcher 
frist diese sache der suspition halben geendiget werde, dem gedenckt 
sein f.g. alszo zu thun und nachzugehen und umb die recusation 
und ursachen der vorghewanten suspition rechtfertigung zu gescheen 
lassen ader nicht dester weiniger das dennoch ausz uberflussigkeit die 
gewantsnyder deralten stat uff die ersten vorgeslagen zewen wege vierzcehn 
tage bedencken haben sollen, ob sie derselbigen wege eynen bedacht 
wurden in «des anzunehmen, alsz dann were disse recusatio und 
ausztragk per arbitros iuris furubir und abgegangen und stunde alsz- 
dan uff der altenstetter angenommen wege. 


Die altenstetter. 


Gesagt, sie konden der ersten zcweier wege halben itzunt nicht 
gruntliche antwurt geben und bethen derhalben, das vn die zceit der 
vierezehn taghe zu bedencken uff vier ader funft wochen erstreckt 
wurde, also ist diese sach vormittage auffgeslagen bisz nach der mit- 
tars malzeeit. 

Dominus reverendissimus. 


Hatt nachmittage sagen lassen, das beyde parthien erstlich arbitros 
eligziren soltten, nach dem die alsz bald und incontinenti ader in dreyen 
tagen nach schickung des rechten. gewelt werden solten, darnach wolt 
sieh sein f; enediglich furder horen lassen der bedenckzceit halben. 


Dominus reverendissimus. 


Daruff unszer g. h. den altenstettern drev 
fritag anzufahen zu bedencken uff die erste zwe 
wu sie der keynen annehmen wurden in den 
ernennet sein f. g. den gewelten arbitris tempus 
monden langk den ersten tagk nach vorschevnui 
anzufahen. Es sollen auch die altenstetter un 
ader abschreyben in den gemelten dreyen wocher 
vorgeslagen wege einen annehmen wurden ader ı 
zZcwene wege beyde abeslahen wurden, alsz dai 
und bethe, szo sie die thun werden, durch uns: 
arbitris geschribin und angegebin werdin, das sie 
partheien gewelt und das in sulche frist trimestr 
durch unszern g. h. prefigirt und gesatzt sev. 

Und wan ich Andreas Grunewalt Halbir: 
notarii und schriber etc. 


Es folgen noch: 1) Exceptiones der Want: 
der Tuchmacher in der Sudenburg, 3) Der war 
statt, 4) Duplica der Tuchmacher im Marien (! 
wanthsznyder in der alten statt, 6) Quadruplicat 
der Sudenburg. 


1509. Oktober 24. Dessau. 


Fürst Ernst ron Anhalt schreibt dem Rate 
wegen der von Simon Bode rorgenommenen 
Brambegs sich un den Kurfürsten Joachim à 
dessen Bruder Albrecht gewendet habe. 

Or. Pap. St. 





Nr. 1468—1470. 1509, 825 
1509. Oktober 25. 1469. 


Der Rat von Magdeburg schreibt an. den von Zerbst in einer Vor- 
mundschaftsangelegenheit. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unszen fruntliken dinst thovorn.  Erszamen bszundern gunstigen 
frunde. Wes juwe erszamicheyt itzt tho gruntliker entscheidungo 
unszir und etliker juwir borger vorgenommen und gantzen besluth 
beth upp unsze belevinge gemaket, bedaneke wy juwer erszamicheyt 
angekarten flyts unde syn des fultogen handels gewilliget, den wv ock 
als averste vormunden desz unmundigen kvndes hyr mede unde myt 
erafitt desses briffs annehmen unde bewilligen, wu wol wij desz de 
folge von der fruutschop swerlick irlangt, unde hebben one de ver- 
trostunge gedan, dat one de letzt bespraken viff gulden itzunder 
uppthobrengen unde desz kyndes fruntschop jeginwerdigen tho ant- 
werden ock von den dedern gnuglike vorwissunges tho juwer erszam- 
heyt als des rades hern tho nehmen, dar mede de XLY fl. upp angesatte 
termyn jw avergeantwert unde uns forder dem kynde tho gude unde 
nicht synem swertmagen ader vormunden tho antwerden unde tho be- 
hendigen, unde willen dessze sake juwer erszamicheyt forder hvrmede 
befolen hebben, darmede de termyn unvorrugkt geholden werden, dat 
wy in juwe sorchfeldicheyt hyr mede stellen unde willet jw hyrinne 
flitich bewyszen, ock den handell in juwe bewerde stadtboke tho 
mehrer becrefitung verteyken laten, darmede de juwen allir ansprake 
anich syn mochten, dan juwer erszamichevt wedderumme annehme 
dinste tho levsten. sy wy alle tyd willich. Datum under unszir stadt 
geeret am donresdage Crispini et Crispiniani martirum anno XV* nono. 

Rathmann und innungszmeyster 
der olden stadt Magdeborch. 

Adresse: Kim erszamen burgermevstern unde rathmannen der 
stadt Czerwst —. 

Auf der Adresse steht als Vermerk: Eins raths de Magdoborch in 
causa Clemen Anniszs et Tews Nagell. 


1509. Oktober 25. Halle. 14:0. 
Jirzbischof Ernst bestätigt eine Erbteilung zwischen Martin [ode 
zu Magdeburg und seiner Schwester Hedwig, Nonne zu St. Mariae 
Magdalenae, wonach diese von eimem jährlichen Zinse von 
13 Gulden, welcher ihrer Mutter aus dem Amte Wanzleben rom 
Jirzinschof  wiederkäuflich für 4150 Gulden verschrieben war, 
12 Gulden wiederkäuflich mit 300 Gulden erhalten soll. 

Cop. 102 fol. 384‘, 
St. M. 
— Halle uff sand Moritzburgk dornstages Crispini und Crispiniaui nach 

Cristi unsers herrn geburdt funffzeenhundert darnach im newnden jhar. 


826 Urkundenbuch der Stadt. Magdeburg. 


1509, Oktober 28. 1471. 


Der Hat von Magdeburg ersucht den vou Zerbst, seinem Algesandten 
das peinliche Verhör des des Strassenraubes verdächtigen Aschwin 
von Walwitz zu gestatten. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unszen fruntliken dinst thovorn. Erszamen bszundern gunstigen 
frunde. "Wy werden bericht, dat Aschewin von Walwitz, den wy 
etliker beschenen nahme upp frvher kevszerliken straten den unszern 
bescheen in verdacht hebben, by jw gefenglick entholden wert, derwegen 
wy Hanszen Hovemeygir unszern eydiszvorwanten keginwerdigen 
umme wyder befragunge uthgeferdiget, von deszwegen isz unsze gar 
fruntlike bede, juwe erszamicheyt. wille gnanten unszern geschigkten 
pinliker verhorunge unde befragunge thostaden, unangesehen efft he 
berevt von jw verhoret unde befraget were, unde willet dem unszerm 
in dem glik unszirs rades perszon, efft de sulves perszonlick 
von uns uthgeferdiget weren, fulkommen gloven geven unde ome in 
deme gunstigen willen bewvszen, dat wille wv in glikmetigen falle 
alle tvd willich unde gerne verdynen. Datum undir unszir stadt 
secret am. sondage Simonis et Jude apostolorum anno XV* nono. 

Rathmann und innungsmeister 
der olden stadt Magdeborch. 

Adresse: Den erszamen burgermevstern. unde. rathmannen der 
stadt Czerwst. —- 


1509. November 19. 1472. 


Thomas Alemann schreibt dem Bürgermeister von Zerbst, Matthäus 
Miller, dass er trotg des Versprechens, das dieser ihm auf dem 
Bartholomäusmarkt in Zerbst gegeben, die schon. zu Pfingsten 
fälligen 25 (Gulden Zins noch nicht erhalten habe. Alemann bittet 
sie seinem Boten Hans Harstorf eiuzuhündigen , widrigenfalls er 
sich an den (rütern von Zerbsler Bürgern schadlos halten würde. 

Or. Pap. Si. 

NStadtarchir zu Zerbst. 


- Datum in Magdeburg im dage Blizabeten anno XV IX. 


1509. November 30. 1473. 
Arnut Dodelehen hut. bei dem Bürgermeister Gyserke von Zerbst 
lürbitte für Simon Magnus daselbst, dem em Fuhrmann eine 
für Thomas Werlitz bestimmte Tonne Taly in seinem  Abieesen 
überbracht hatte und der nun dafür rom Hate bestraft werden 
sollte. 

Or. Tup. St. 
NSterltarchir zu Zerbst. 
-. Meydeboreh in sunte Andrewes dage anno XV" IN jar. 





Nr. 1471 - 1474. 1509. 827 


1509. December 1. 1474. 


P’ropst Heinrich vom Kloster U. L. Fr. giebt der Priorin Katharina 
Sulten vom Kloster S. Mariae Magdalenac ein Haus am Jacobs- 
kirchhofe, 2 Hufen in Insleben und 2 Hufen auf Cracauer und 
(rrüneberger Murk zu Lehen. 


Or. Pery. Sp. abyefallen. 
Stadtarchir zu Magdeburg. 


Wie Hinricus provest des closters unde godeshuses unser leven 
frowen in der olden stad Magdeburg ordinis van Premonstra bekennen 
vor uns unsen nhakomlingen unde sunst vor alsweme, de dussen 
unsen open breff sehen, horen adder lesen, dath wy gelegen hebben 
unde in craftt dusses breves gegenwardig lihen der uthmödigen unde 
geistliken junckfiwen Katherinen Sulthen, priorissen des innigen closters 
sunthe Marie Magdalenen in der obgenanten olden stad Magdeburg, 
orhem closter tho. guder handt dusse nhagesereven guder in und 
buthen der stad belegen up unses elosters lehen unde jarlike tinse 
Martini bedaget alle jhar, wie hirunden by einen jwelker stücke gudes 
uthgedruckt, ane alle vorhinder adder vorteggeringe unsem closter tlio 
gevende. "lhom ersten ein hws in der olden stad by der rosmollen 
gegen sünthe Jacobs kerckhove, dar vor se geven fefftein schillinge 
peuninge tho tinse; item twe hoven landes up Insleve marke belegen 
vor twe huner uns jerlich dar van tho gevene; item up Krakowescher 
unde Gronenbergischer marke twe hoven landes Bartold Swerins 
gewest vor tevn schillinge tinses uns jerlich dar van tho gevende; 
item einen anhewant ock van Bartolt Swerins vorhin gehat vor twe 
schillinge; item eine wische van der Braschen vor twe schillinge tinses; 
item dath molnerbeeck (?) vor dre grothe penninge tinses; item eine 
halve hove van Sehone Georsehe geackert vor dre. sehillinge tinses: 
item dat ...' bleck van Drewes Vischer gehath vor dre grote penninge 
tinses uns jarlich darvon tho. gevende,? alle wu vorberoret Magde- 
burgscher werhe und up Martini unvorsumlich tho. geven, welkorer 
guder se dar vor, als erfflehen tinsgudes rechte gewonheith ist, ock 
forder, wen genante priorisse in godt vorstorven, de se mith levo tho 
sinen denste friste unde. spare, schal denne de nyogekorne priorisse 
sulke guder wu vorgenanth van uns adder unsem nhakomenden 
proviste van nve an tho entfangene vorplichtet. sin.” Dar vor willen 
wv oher sulker belenunge, wur unde wenne onhe des vannoden, 
bekennig und bestentlich sin. Dusses tho. merer vorsicherunge hebbe 
wy willigen under dissen breff unser provestien ingesegel betholen tho 
hangende, de gereven is nha Christi geburt feffteinhundert und dar 
nha im negenden jhare des sunnavendes nha. sunthe Andrewese des 
hilgen apostels. 

! Unleserliches Wort, riclleicht fischer zu lesen. 7. Hier folgen mehrere durch- 
strichene Zeilen: Item up Poppendorper mareke einen entlingen (7) morgen vor 
einen. sehilling; item anderthalve hove, de Haus Kons plach tho hebben, unde 


. 2002 52 — sz a VL ORUVRAUCIE, . UC GL 
dar vor schullen se geven jarliken ses schillinge unde 
* Hier stehen die durchstrichenen Worte: unde uth sundei 
hebbe wy oher de lehenwarhe op ITI. gulden gzesath tho ; 


1509. December 16. 


Thomas Alemann schreibt dem Bürgermeister : 
Müller, er möge seinem Versprechen gemäss . 
schon zu Pfingsten [ülliy gewesen, dem Be 
Bürger zu Magdeburg, zahlen lassen. 

Or. Pay. 8. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
-- Magdeburg des sondages na Lucye und 

vunfrowen anno 1509. 


1509. December 19. 


Der Rat von Magdeburg ersucht auf Bitten 
den Rat ron Zerbst, diesem seinen rollen Lohn 
die Hinrichtung des Gefangenen nicht, wie . 
dem peinlichen Verhür gefolgt war. Du man s 
möge sich der Rat nicht weigern. 

Or. Pup. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am mytweken nach Lucie virginis anno XV 


1509. 


N.» ]2,.4 lan Q...2....1 IP 7 4*0 * 9? 


Nr. 1175-1479. 1509- 1510. 829 


1510. Januar 8. 14s. 
Der Hut. von. Magdeburg: dankt dem vou. Zerbst, dass er die Be- 
fragung des gefangenen Eschwin Walwitz über Beschädigung ron 
Bürgern seinem Marktmeister Hans. Horemeyger gestattet habe, 
und bittel eine weitere Befragung des Gefangenen durch denselben 
Mearktmeister zu gestatten. 

Or. Pup. Si, 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
-- dingsdages nach Epiphanie domini anno ete. decimo. 





1510. Februar 12. 1479. 
Simon Rode fordert Benedikt Brambeck zur Stellung in der Burg 
Brinke auf und fügt Drohungen an den Hat. von Zerbst hinzu. 

Zwei gleichzeit. Abschriften. 
Stadtarchir Herbst. 

Eyn rath tho Czerwest hefft on twifel wol derfaren, wu ick juwen 
borger Benedictus Brambuck gefencklich bestrickt unde up eydliche 
ghelovede Brambucks ock Heyne von Walwitzs up eyn inheyschen 
vordageth hebbe, welker Heyne von Walwitzs myck eynen eydt 
gedahn, wu mick Brambuck nicht helde, wen unde wur ick om 
heyschen, he on und vor ohn my yn gefencknisz holden; Brambuck 
hefft aver der gliken thon hilghen myt upgereckeden fingeren gesworon, 
wen iek ohne heyssehen werde, wolde he myck komen unde wan oth 
deme rade tho Üzerwest worde thogesereven, wolde he inholden. Der- 
halven do iek jw witlich, dat gv Benedictus Brambucken willen witliken 
unde kunth dohn, dat he synes gedanen eydes wy] ghedechtich syn 
unde myck up den mandach na Letare negest komende eyn gefencknisz 
tho Brincke, gelegen in der herschop van Rafensboreh, up welker 
boreh Jurgen von Berszenbroeck geszeten isz, holden wil, welker borch 
geheyten Brinke veftehalve myle von Mynden gelegen isz, und von 
Oszenbrugge isz die borch dre kleyne milen glegen und isz van einen 
kleynen stedeken gheiten Méll eine kleyne myle glegen. Dat witlike 
ick jw, dath he siek dester batt tho fynden weit, hir twinget mick 
grothe chafftige nott hen und gihy scholt weten, dath ick Heyne von 
Walwitzs, de ohne mit synem eyde, dar he gbunden wasz, locsz 
gespracken, den mandach na Judica, so mick Bramke nicht holden 
worde, des ick mick doch yn keynen wech vorsehe, inthoholden tho 
Brincke gmanet hebbe; wu gie Bramken nicht worden ernstlichen 
anholden, he mick inholt. werde ick mit jwn borgern up ein auder 
mahl szo handeln, eth bermlieh jw wert syn anthosynde. Gy scholen 
wethen, dath ick tho jw und den jwen feydlich trachten wil, junck- 
fruwen und fruwen umb eyner maget willen gheyten Maria Schonen, 
awer jw und jwen borgern. so na ick ummer mach. mit hulpers 
helpern weszen wil, wil des myner erhe gegen jw und den jwen 



















































lle eoe hn na El LEN gg Jv OueSSAZS wUtcii | i 
sie schult wanner derfaren, dat ick jw. wil ans 
Datum dinsdages na Applonie anno ete. decimo. 


Adresse: Ahn. dem rade tho. Czerwist. 


= ng» m: 
1510. März ©. 
Der Tat von Maydelwurg bittet im Auftra 
(rerckens den Jul von Zerbst, die Hand 
bestatten , darmede der armen selen wes gut 
und. fordert ferner, den Thäter zu DezaM 
der Jacob Gercke behandelt hat, zu veranlas: 
Or. l'up. St. 
Stadtarchie zus Zerbst. 


— am doursdage nach Oculi anno NV* decini 


1510. April 14. 


Der Rat von Magdeburg schreib. auf „Insuch 
von Anhalt un Simon Jode, er möge sich 
erklären, dass die Mulstatt für die Verhan 
Zerbst von Draunschweiy nach Magdeburg (e 
Gleichzeit, Abschrift. 
Stadturchiv zu Zerbst. 
-- sundages Misericordias domini anuo ete. n 


! Das Jahr ist. nicht richtig, wie aus der Datierung di 
die sich hnerauf beziehen, ergiebt ; der Brief gehört in das . 





Nr. 1480-- 1.484. 1510. sl 


1510. April 19. 1483. 


Der Ziesemeister Hans Insel fordert den Bat von Zerbst auf, drei 
seiner Bürger zur Zuhlung der ihnen yeborgten Ziese zu veranlassen. 
Or. Lap. St. 

Stadtarchiv zw Zerbst. 
Mynen willigen denst tovorn. lursamen guden frunde. ek. geve 
juwer ersamheit to kennen, dat juwe medeborger Hans Litzow, Hans 
Salmstorp unde kleync Tomas etlike last heringes to vorcziszen schuldieh 
szynt, gudlik ; eeborget unde ovell betalen, dat ik amptes halven nicht 
moge vorswigen, so ik dat mit der gude nicht erlangen kan, is myne 
fruntlike bede, willen gnante juwe borger anlıolden, der cZisze halven 
mich affedracht to maken, up dat ik nicht vororsaket werde, jegen se 
uth bevell oynes erbaren rades to Magdeborch wes anders vortonemende, 
hir mede vorwarnet sin, bvn ik willich umme juwe ersamheit to vor- 
denen, bidde juwe beschreven antword des fredages na Misericordia 


In: "itc ON dor . . 
domini anno XV* X jar. llans Inssel ezisemester in der 


alden stad. Magdeborch. 
Adresse: Den erszamen wiszen borgermeistern unde radmann to 
Czerwest —. 


1510. April 20. Braunschweig. 1454. 


Simon Rode schreibt dem Rate ron Magdeburg, dass er mit der 
Verlegung des Ortes für die Verhandlungen ron Braunschweig nach 
Magdeburg. nicht einverstanden set. 

Gleichzeit. Abschrift. 

Stadtarchir zu Zerbst. 

Mynen. dinst thovor.  Erszamen wolweiszen gunstige hern und 
frunds. Wo gy mick schrifftlick wethen lathen, gy van gschiekten 
der hern. van Anholde, ock de von Czerwist an mick tho vorbidden, 
efft. nicht de handell tho. Brunswigk beramet tho. Magdeborch mochte 
glecht werden, das mick newen myner fruntschop ok. bquemelicher 
dann tho Brunsw igk scholde tho handeln weszen, erszamen wolwevszen 
hern, geve ick jw tho wethen, dy wyle ein erbar ratlı tlio Magdeborch, 
ok myner fruntschop szunderliek wille myns bedenekens nicht der 
beide nach gschen, ock de hern und fursten von Anholt de dagesettunge 
tho Brunswigk tho ersokende mick tho geschreven, ok mehr orsuken 
werden de von Czerwist ungetwvvelt wol up berampte dage settunge 
gegin mik, wu berameth, erschynen, ick derfare ok uth ferner bericht, 
wu myne frawe cliche dage up jwe rathusz schall velichte beholden 
syn, des anhe twyvel cin Tath tho Magdeborch anhe sehult, bidde ok 
mit hoch ernstlichen dinstliken flithe, ein erbar radt den mynen gwalt 
tho schen wil vorbydden, wil ick Ivves und gudes ungsparth gene ken 
umb j. w. tho vordinen, dath ok ein erbar rath forder den mynen tho 
geschyn nicht gstaden will und dath in eygentlicher betrachtunge 


, De ee meer ee werten L 
entscheiden den Streit zwischen Simon Ro 
Grleichzeit. Abschrift. 
Studtarchww zu Zerbst. 

Nach dem der irlauchter hochgeborn furst 
der elder, herzuge zw Brunswigk und Lunebo 
und beger der irlauchten hochgeborn fursten 
reschrieben Conraden Gosszell, pfarrer zew si 
von Wulflen, houbtmanne zew Brunswigk , 
irrungen und gebrechen zewischen den ers 
Uzerwist an einem und Simon Roden am an 
handeln. dem selben bevehl wir uf heute 
unsers vormugens gnugk gethan und in beiw 
hern von Anhalt geschickten rethe zewischer 
mit vrer beider wisszen und volbord entlichei 
Rode den gfangen borger Benedictus Brambı 
gfengkuusse uf eine althe orfeide gentzlichen 
schen hat und der radt von Czerwist wolle 
Roden adir seinen erbin uff nehstkomende m 
dato disszs recesszs bynnen der stadt Magidebo 
sessene zinsze des leipgdinges und weddescha' 
1athe. und yren vorwanten des gdachten Simone 
vorgnugen und bzalen, wes denn furder na 
schreibung von lypgdinge und weddeschatze bi 
sich die von Czerwist ahn furder bhelff mit b 
yrer brive und sigel halten, als aber die p 
angzcogen, die sich von disszer irrung wegen 
von beiden teilen bwilliget uff den erbar rath : 





Nr. 1485— 1488. 1510. 533 


auszbscheiden, gentzlichen und alle gscheiden und vortragen sein, das 
alles sie von beiden parten zeu halten gredt, globt und zeugsagt habin 
sunder all gverde. Hir bei seint ahn und ubir gwest von unser 
gnedigen hern von Anhalt wegin Wilhelm Rath cantzeler, Ambrosius 
Rabisch und Wulffgang Mersztroff, von des raths von Czerwist wegin 
Mattheus Moller, Jacob Arndt, borgermeister und kemoerer, und by 
und mit Simon Roden Hans und Heinrich von Ribbesbuttel, Jahn von 
Campe, Ernst Weszargh und Hans Kramer. Zew furder bweiszunge 
habin wir Conradus Gosszell und Curdt von Wulffen unsir ingsigel 
uf disszen recesszs gdruckt am montage nach dem sontag Cantate 
anno domini XV* decimo. 


15910. Juni 5. 1486. 


Der Rat von. Magdeburg ersucht den von Zerbst, Ilaus Vocth zu 
veranlassen, «ler. armen Sophia Weyeners die Schuld ron 15 Gilden 
zu bezahlen. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— mitweken nach Corporis Cristi anno XV" decimo. 


1510. Juni 11. . 1487. 


Katharina, Claus Stegemanns Witwe, muhnt den lat von Zerbst 
um Zahlung von 51, Gulden rückständigen Zinses, nuchdem die 
Abgesundten der Stadt. die zur Zeigung des Heiligbums (ostensio) 
in Magdeburg gewesen, sie nicht bezahlt haben, und bittet win 
Zahlung un Lumprecht Eggerd. 

Or. Pay. St. 

Stadtarchir zu Zerbst. 


— Datum dingstages infra octavas Corporis Cristi anno etc. decimo. 


1510. Juli 1. 1488. 


Das Domkapitel verpachtet an die (rebrüder Christof und Bart- 
hold Tadewolt seinen Klosterhof beim neuen Markte zwischen dem 
Sudenburgischen Thor und Albrechts von Arnstedt Hofe für die 
Pauschsunme ron 61 Gulden und 3 Gulden jährlicher Abyabe 
an den Prokurator des Kapitels für eine Memorie. 

Cop. 102 ful. 105. 

St. M. 
-- NV* und im teynden jare mandages na Petri et Pauli der 

hilgen apostel. 


Geschichtsy.d. Pr. Sachsen. XXVIIL, 3. 29 


AV, 446 Ve 9. me — [nr ne c—J» 


Unnsern unndirdanigen willigen dinst thovo 
god vader, durchluchte houchgeborner furste, 
bydden juen furstliken gnaden dinstliken tho w 
furstliken gnaden nygin margkte allhyr nach 
closter werth ordenns Premonstratensis by de 
furder durch des closters fryheyt eyn apinbar fat 
lenger dann vorwerde tydt gewest, des sick nicl 
inwoner sundern ock den mehren deyll alle 
margkte unnd ummelanges ock de Sudenborger 
wagen nottorfitliken gebruket hebbin. Nu undir 
herr de provest obgnants clostirs den fryen fal 
unnd heflt an eyme orde der infahrth nach dem 
eynen szlachbohum gesath, der gestalt de wag 
vorhindern, unangesehn, dath bynnen vorwerde 
bohm gewest, des glyken als ed ock sust wedder 
liken gnaden upgerichten entscheydt unnd vord 
ame nygin margkte mytt nygin gebewden 
thokunfftich nichts uprichten noch irheven schol 
provest alles erinret unnd bethlick irsocht, sulk 
sick syne wyrde geweygirt unnd were nicht gi 
furstliken gnaden edder geborliker richter ir! 
laten unnd alszo etlik orsaken, de sym wyrde c 
gebracht. Ed is aver gnedigste herre de dorel 
olders fry gewest, dath wy unns der, ock a 
Sudenborger nottorfftliken gebruken mothen, s 
wes gemeyn stede unnd geistlicheyt beth an de 
unnd werunge gehath, mytt rechte irholden w 


Nr. 14891492. 1510. - 835 


wyllich unnd gerne vordynen. Datum unndir unnszir stadt secreth 
am donnerszdage Ciriaci martiris anno domini XV* decimo. 
Rathmanne unnd innigszmeister 
der olden stadt Magdeborch. 
Adresse: Dem houchwerdigisten in god vater durchluchten houch- 
gebornen fursten unnd herrn herrn Ernste erezbischove etc. 


1510. April 24. 1490. 
Der Rat von Magdeburg teilt dem Fürsten Ernst von Anhalt 
mit, dass sich Simon Rode «auf die Verlegung der Malstätte für 
die Verhandlung mit Zerbst von Braunschweig nach Magdeburg 
nicht einlassen wolle und übersendet eine Abschrift von dessen 
unforlike und dungkell antworde. 

Gleichzeit Abschrift. 
‚Stadtarchiv zu. Zerlst. 

-- middeweken nach Jubilate anno XV* decimo. 

Nachschrift: Ok, gnedige herre, bidden mit dinstliken flytho, 
J.f.g. willen de torde und ander bsorchlike ende, dar sick frumde 
ruthere tho bschedigung unser und ander hendeler in bsokunge der 
itzigen Liptziger jarmarcktes her dorch fugen muchten, in vorsurgunge 
und achtunge tho holden vorschaffen lathen, darmede thokunfftige 
schade vorhut und awegwant wurde, dath umb J.f. g. tho. vordinen 
irkennen wy uns schuldich. 


1510. August 24. 1491. 


Der fut. von Magdeburg ersucht den ron Zerbst, dass den Vor- 
nündern von Jacob (terkens unmündigem Kinde 10 Gulden von 
dem bedungenen Weryelde gezahlt und duss die abgehauene Hand 
Jacobs un yeweihter Stätte von den T’hätern bestattet werde. 

Or. Tap. Si, Zettel beiliegend. 

Stadtarchiv zw. Zerbst. 
- am sonnavende nach Assumptionis Marie virginis anno. XV* 

decimo. 








1510. August 25. Halle. 1192. 
Claus von Krosigk zu Sassfurt 
hischofs lernst 6 (Grulden jähr 
Kroger zu Mageeburg wieder] 

Cop. 69 fol. 47 ^. 
St M. 


verkauft mit Bewilligung des Erz- 
von Pfanne Sole un Cone 
uflich mit 100 (tulden. 









-- Aetum Hallis am tagk S. Augustini confessoris XV* decimo. 


59* 





1510. September 11. Halle. 


Die Stadt Halle verkauft dem Dr. med. ı 
Magdeburg und nach ihm dem Kloster Be 
wiederkäuflich für 100 Gulden. 

Cop. 69 fol. 456 ' 457. 

St. M. 


Hegest: Holstein, UB.des Klosters Berge Nr. 9 


— Halle — funfzcehenhundert darnach im 7 
wochen nach Nativitatis Marie. 


1510. September 29. Salze. 


Der Rat der Stadt Salze. verkauft un 
Magdeburg 100 Gulden Zinsen mit Zustü 
wiederkäuflich für 1650 Gulden. 
Cop. 69 fol. 486‘ und 487 488. 
St. M. 
— Saltze — funfizehenhundert dornach 
sontags am tage Michaelis. 
Der Schadlosbrief des Erzbischofs (Cop. . 
Oktober 1 (Dienstag nach Michaelis). 


1510. Oktober 9. 


Nr. 1493— 1496. 1510. 837 


Rode eyn vormeynte fehede jegen de von Czerwst vorgenommen eto. 
durch de werdigen und erbarn ern Cordt Gotzil, pfarrer tho sante 
Marten tho Brunszwick, und Cordt von Wulffen, hovetmann dar sulves, 
uth befehel des durchluchten hochgeboren fursten und hern hern 
Heinrichs des eldern, hertoghen tho Brunszwigk und Luneborch, 
entlick gescheiden und ludes oyns recesz edder sonebriffs bygelecht 
syn, szundern dat des schaden halven im sulven recesz eyn sulke 
clausula mede anhangen: Als aver de parthie etlike schaden angetogen, 
de sick von dessir errunge weghen schullen begeven, hebben sie von 
beyden deilen bewilliget up den erbaren radt der olden stadt Magde- 
borch dar aver in der guthe myt weten, ader szo de guthe entstunde, 
im rechten erkentnisse to donde, doch also dat sick de erbar rath der 
olden stadt Magdeborch des rechten an umpartiesschen rechtisvor- 
stendigen up beyder part kost beleren late, des sick denne beyde 
parthie ane appelation ennigher wyderung halden schullen und willen 
ete. darup de obgnant parth uns den rath der olden stadt Magdeborch 
up den inhalt, wie baven berorth, angetogen de gebreken des schaden 
halven gutlick tho vorhoren, ader wu de gude entstunde, sie dar aver 
des rechten tho entscheiden, des wy de gute dem handel und den 
parthen allinthalven tho gelimpfe vorgnommen und doch entstanden, 
dar aver wy beyde parth na lude dessulven recesz tho rechte gewiset, 
de wy ock myt orer beyder belevynghe alszo thom rechten vorfatet 
hebben und jegenwordigen thom rechten vorfathen in sulker gestalt, 
dat Symon Rode syne schulde und vormeynte gerechticheit desz 
schaden halven jegen den ersamen rath tho Czerwst bynnen veir weken 
von dato disszes briffes anthoreken und isz de leste dach up den mit- 
weken nach Omnium sanctorum vor uns schrifftlick nedderleggen und 
darjegen schal eyn erszam rath tho Czerwst or inszage und antwordt 
in nachfolginde vier weken ok schrifftlick vor uns nidderleggen und. is 
nemliken dar von die leste dach uppen mitweken Barbare virginis, 
darjegen denne Symon Rode syne inszaghe und de rath von Czerwst 
ohr jegenrede allis eyn iszlick in nachfolgender gliken tyd vor uns 
schrifftlick avergeven schullen und schal alszo in der szaken mit den 
vier schrifften von beyden parthen allinthalven besloten syn, darup 
wy uns des rechten an unparthiesschen rechtiszvorstendigen up beyder 
parth kost willen beleren lathen und entlike uthsprake dhon, des sick 
beyde parth ane appellation edder jenigerleye wyderung holden schullen 
und willen, edt is ok hirmede eyn erszam rath tho Czerwst der szaken 
allinthalven tho gelimpfe avegetreden der gerechtigkeit ores erleden 
schaden, derweghen sze gemelten Symon Rode ok wedderumme tho 
beclagen vormeynden, dat allis beyde parthie wie baven berurth alszo 
tho vorfolgen belevet und angenommen hebben, dar aver wy obgnante 
burgermeister, rathmann und inningsmeister der olden stadt Magdeborch " 
eym iszliken parthe disszen recesz gegeven und unser stadt upge- 
drugkten secret besegelt hebben am mytweken Dionisii anno XV* im 
theynden. 








— Halle uff sand Moritzburg -  funlfz 
zcehnden jhar am donnerstag nach sant Galle 


1510. Oktober 21. 


Das Domkapitel thut Hans Laffert dem jü 
Kempen. nachgelassener Witwe Anna en 
berge bei der Badestube, welches zuletzt . 
Frau Gese und sein Sohn Ileinrich. inne 
für 40 Gulden und für 11, Schilling 
Dompropstei aus. 
Cop. 102 fol, 414^. 
— vefftevnhundert und im thoinden jar 
junckfrouwen dage. 


1510. Oktober 22. 


Der Tat von Magdelurg schreibt dem D 

den gefangenen Schierstädt auch wegen . 

burger Dürgern zu befragen. 

Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unszen fruntliken dinst thovorn. Ersza 
trunde. Alsze unsze burgermevster jungst 
muntlike underredunge gehat desz gefangen 
villichte von der nahme der perde, dat de thoki 
hewust, szo werde wy bericht, dat he syner 





Nr. 1497 —1501. 1510. 889 


gerne verdynen. Datum undir unsir stadt secret am dingsdaghe nach 
undecim milium virginum anno XV* X*. 


Rathmann unde innungsmeyster 
der olden stadt Magdeborch. 


Adresse: Dem  erszamen  Jurgen Ghyszeke, burgermeyster tho 
Czerwst —. 


1510. Oktober 25. — — 1500. 


Simon Rode wende sich an die Fürsten Ernst und Wolfgang von 
Anhalt, dass diese eine [Entscheidung zwischen ihm und der 
Stadt Zerbst wegen der rückstländigen Zinsen herbeiführen. Jır 
habe sich an mehrere Rechtsgelehrte gewendet, aber diese hätten 
keine Zeit wegen der Rechtshändel fürstlicher Personen und Herren. 
Ex bittet um Festsetzung eines Termins und um des Fürsten und 
der Herren von Walwitz, sowie der Stadt Zerbst (Geleit. Die 
Zerbster hätten ferner seine Frau [Gertrud] 5 Tage auf ihrem 
leathause gefangen gehalten und sie dann nur gegen Urfehde frei- 
gelassen, als sie ıhre Zinsen einnehmen wollte, und auch dafür 
rerlange er Genugthwuung. 

Gleichzeit. Abschrift. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am freitage Crispini et Crispiniani — anno 1510. 


1510. Oktober 30. Halle. 1501. 


Erzbischof Ernst bestätigt die Drauergilde in der Neustadt. 
Cop. 69 fol. 439‘. 
St. M. 

Wir Ernst von gotsgnaden ertzbischoff zew Magdeburg ete. bekennen 
offentlich gegen allen disz briefs ansichtigen vor uns und unser nach- 
kommen bey der ertzbischofflichen kirchen zcw Magdeburg, das wir 
von den vorsichtigen unsern lieben getrewen den brawern in unser 
newen stat Magdeburg mit untertheniger vleissiger bethe angesucht 
sein, ynen etliche ordenung und gesetze der brawer bruderschafft, der 
sie sich unter evnander voreinigt, gnediglich zcw bestetigen und 
approbiren, als haben wir yr bethe vor zcimlich und der billigkeit 
nicht ungemesz angesehen und yrer bruderschafft diesze nachgeschrieben 
artickel und puncte gnediglich zewgelassen, bewilligt und bestetigt, 
bewilligen, bestetigen und approbiren ynen die auch gegenwerttiglich 
mit dieszem brive in massen, wie hernach volget, und also das nu 
hinfürder mehr alle, die unser newe stadt Magdeburg der brawer gilde 
und bruderschaftt haben und sich brawens erneren wollen, sullen 
recht und echte ausz ehelichem stamme deutscher, nicht wendischer 
art geboren sein und ire gebortsbrive, ehr sie zeum brawen zewgelassen 





iglicher halden und bey abgeschriebener pen 

setzen. Dorzew sal nymant ehr wenn zew rech 
von den meistern usz bewilligung gemeiner ' 
auszgesatzt wirt, brawen und wer dorgegen thete 
wurde, szo offt ein iglicher dorinn ungehorsam t 
meistern und gemeinen brudern eine halbe Magc 
geben vorfallen sein. Auch sa] nymant am son 
heiligen feyertage anfahn zcw brawen ader fe 
machen, ehr die vesper gesungen und gantz usse 
busze der halben margk. Niemant sal auch in de 
ader wo die brudere vorsammelt sein, hader ader 
ader wereken machen, darausz vordriesz und v 
stehen mochte, sundern ein iderman sich friedesa 
bey pen einer halben Magdeburgischen marg; we 
usz unserm ader ein rats obgnantter unser ne 
geschefft ader auch sust doran gelegen zcu thun 
derhalben sie die brudere uf yre gildehausz be 
geursachet, wer alsdann uf sulichs vorbotten u 
bleiben und nieht erscheinen wurde, der sall : 
buszfellig erkant, drey grosse Magdeburgische pfe 
busze geben: die obgeschiieben pena und busze 
busfellig befunden und dorzew von den meisteri 
wirdt, in vier wochen geben und entrichten unvc 
aber jmants dorgegen sperren. dem sollen die 
zcwstahen und die gerstenbrawer sollen kein 

pen eins reinischen guldens, die erkantte und ' 
dann gentzlich entrichtet und vorgnugt, gantz « 
und itzliche vorgeschrieben stucke, punctte und 


Nr. 1502 - 1504. 1510. 84 


auch gantz abethun und auffheben mogen, wie das zew enthaldung der 
bruderschafft am nutzlichsten und bequemsten sein wirdt, gantz getrew- 
lich und ane alle geverde. Des zew urkund haben wir unszer ingesigil 
wissentlich an dieszen brieff lassen hengen, der gebin ist zew Halle 
uff sant Moritzburgk nach Christi unsers hern geburth funffzcehen- 
hundert darnach im zcehenden jhar donnerstags nach Simons et Jude. 


1510. November 1. 1502. 
Andreas Ilirszhorn, der sieben freien Künste und Areenei Doktor, 
bittet den Bürgermeister von Zerbst um Übersendungron 16 (Gulden 
rückständiger Zinsen seitens der Stadt, 





zu Zerbst. 
—- zeu Magdebor Omnium sanetorum 1510. 


1510. November 4. Halle. 1508. 
Der Rat der Sudenburg. verkauft an Friedrich, Hans Alemanns 
Sohn, mit Zustimmung des Erzbischofs und des. Domkapitels 
18 Gulden jährlich wiederkäuflich für 300 Gulden. Der Erz- 
bischof stellt darüber dem Rate einen Schadlosbrief aus. 

Cop. 102 fol. 421‘. Cop.69 fol, 460. 461^. 
5t. M. 
Halle uff sand Moritzburg —- funftzeenhundert dornach im zeehnden 
jahre montags nach aller heiligen tage. 





1510. November 4 1504. 


Simon Rode schreibt un die Fürsten von Anhalt wegen seines 
Streites mit. Zerbst und bittet um. Vermittehung. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchir zu Zerbst. 

Irluchten houchgeborn fursten, gnedighen hern. Euwern furs 
lichen gnaden sollen meyn underdenig dinst alleweg dinstpar seyn. 
Gnedighen fursten. Ich bin euwern f. e. gnedigher antwort uf moyn 
seriftliche beelagung an euwer f. g. gschen ghar hochlick danckpar, 
welche irsz lauts unter anderen mitbrenget, so ich den handel myt 
eynlegung des ersten szatzs verfolgete, wolten euwer f. g. uf meyn 
widder ansuchent dem rate zw Zcerwst und myr uf beqweme malstet 
neben vorsicheringe genochlichs gleytzs myt tageszetzung guetlich vor- 
sehen, gnedighen eddelen houchgborn fursten, ist noch meyn heclagung, 
das ich suleh kostpar recht myr iezsmalsz zu vorlechen nith muglich, 
nyth. weys auszzwfuren, wurumme werde ieh in keynen weghen 
konnen noch mueghen eynleghen, noch ghar demotig euwer f. g. 























842 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


bittend meyn unmogenhaft anzwsehen und sulchs in gnaden weln 
gscheen lasszzen und de irszal und gebreche alleyne der von 
Czerbste nichtbeczalung herkomend in gutliche vorhore sampte der 
injurien meynen eheweybe boschen nemen wollen, damytte den 
von Czerwst auch myr unkoste des einlegens auch sunst andere muhe 
dorausz erwachszen und entstehn muchte, hingelegit und vorhott blibe, 
wur aver dye gute entstehen worde und wvr unvortragen pliben, so 
ist doch wydder vor den erbarn rethen meyns gnedighen hern von 
Brunswicks und Lunenborges hertzoghen Heinriches des eltern noch 
vor dem erbern rate zw Magdeborch sulche rechtzvorfassung bev keyner 
buesz, wenigher bey vorlust der sachen vorpent worden, wol olezeyt 
ausszerhalben der vorfassung der injurien mevnen weybe boschen 
unvorbunden, wur aver euwer f. g. euwet f. gnaden stadt Zerbst zw 
gutlicher vorhore aber zw entlicher vortragung nicht vormughen, welchs 
ich mich doch in keynen weghen vorsehe, sve mit billikeyt abeslaghen 
mughen, wyl ich mich neben meyns milden gebots und uberbots, wur 
euwer g. meyn zw allen gleichen nach anczal meyns erleden schadens 
sollen mechtig seyn, hyr mvtte vor euwern f. g. vorclagt wisszen und 
bitt hernacher euwer f. g. ansehen mevn grossze treffliche nott und 
anders vornemens mich nicht vorkerlich halten, szundern meyn 
gnedighen hern szeyn, welchen allen euwer g., alsz ich noch unge- 
ezwevvelt, wol werden verkommen und hyr mitte mit underdenighen 
fleis euwer gnaden bittend, myr eygentliche antwerde zw screyben, 
der ich mich, ob die gute sol angenommen ader abeslagen werden, 
mag wisszen zw richten; vordyne ich umbe euwer furstliche gnade 
leybes- und guts unangesehen willigen meyns hochsten vormogens 
gerne. Gescreven am mandaghe na aller gotshilgen anno 1510. 


E. f. g. 
undertenigher Symon Rode. 


Adresse: Den irlauchten — fursten unde hern hern Ernsten unde 
hern. Wolffeangen gevettern, fursten zw Anhalt —. 


1510? 1505. 
Der Tat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst wegen der An- 
sammlung ron Litern. 

Or. Tap. St. ulgefullen. 
Stadtarchir zw Zerbst. 

Unszen fruntliken dinst thovorn. Erszamen bszundern gunstigen 
frunde, Von deme anslage unde versammelunge der rither an den 
enden, dar von juwe schriffte melden, hebbe wy gruntlikes nicht 
irfaren mogen, willen dennoch de dinge forder tho bekunden nicht 
undirlaten unde wes wy des irforsschen, jw alsdanne uppt forderligste 
vorwytliken laten, uns ok forder szo darin irtzeygen, als wy von 
juwe erszamicheyt tho. bescheen nehmen wolden. — Szo aver unsze 





Nr. 1505— 1508, 1510. 848 


gnedigste her de marggrave myt syner f.g. gemahl sick itzunder tho 
Angermunde gefugit unde dar eyne tydlang lager holden wert, vor- 
sehen wy uns nicht, dat ennich darhlick vornehmen angelegener 
nagberschopp uth den enden syner gnaden furstendohm gestadet 
werde, dat wy juwer erszamicheyt, der wv tho dynen willich, wedder- 
umme upp de vle tho irkennen geven. Datum under unser stadt 


secret. Rathmann unde innungszmeyster 


der olden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen burgermeistern unde. rathmannen der 
stad Czerwst —. 


1510. November 5. 1506. 


Der liat. ron Magdeburg teilt dem xon Zerbst mit, er habe er- 
fahren, dass sich an 100 Reiter in der Timgend gesammelt hätten. 
Da er nun befürchte, dass seine Dörfer im Amt Gommern möchten 
beschädigt werden, so bittet er, den Zweck des Unternehmens aus- 
zuforschen und zu melden, damit erforderlichen Falls die Bauern 
gewarnt und Vorkehrungen getroffen werden könnten. 

Or. Pup. Si. abgefallen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


-- am dingsdage nach Omnium sanctorum anno XV“ deeimo, 


1510. November 7. Dessau. 1505. 


Fürst Ernst von Anhalt teilt dem Rate von Zerbst mil, dass er 
auf ihre Bitte, den Streit mit Simon Tode zu entscheiden, emen 
Jag zu Aken am Freitag nach Elisabeth angesetzt habe, und 
bittet den Dat. dort sich einzustellen. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zw Zerbst. 


— Dessow dornstages nach aller hevlgen tage anno ete. decimo. 


1510. November 7. Halle. | 1508. 
Erzbischof. Ernst. giebt der Sudenburg die Falaulmis, von [fremden 
Wein und Bier Steuer zu erheben auf eine gewisse Anzahl von 
Juhren. 

Cop. 69 fol. 501. 
St. M. 

Wir Ernst von gots gnaden ertzbischoff zew Magdeburg, primas 
in Germanien, administrator des stifts zew lTalberstadt ete. bekennen 
offentlieh mit dieszem brive vor uns und unser nachkommen ertz- 
bischove hey der kirchen zew Magdeburgk, nach dem wir den ersamen 





burg vorschanckt wirdt, eyn gemeyne treguene 
eynbrengung der obberurten stewr zcw fordern 
und dieweil sie uns nu abermals zcweyhundert g 
disz itzigen jhars romischer keyserlicher maje: 
durch die gemeyne stende des reichs zcw gebe 
gesagt, entricht und vorgnugt, das wir bemeli 
gnaden die angeczeigten funfftzehen jhar uff d 
derselbtigen auszgenge erstreckt und erlengt wolle 
und erlengen die auch gegenwerttiglich mit crafft 
zueyse von weyne und frombden bier drey jhar le 
der vorigen funfftzehen bewilligten jhare und nich 
und auffzewheben gantz ungeverlich. Mit urkunc 
mit unserm Zewrücke auffgedruckten secret, der 
uf sandt Moritzburg nach Christi unsers hern gebu 
darnach im zcehenden jhar donnerstags nach Leo! 


1510. November 15. 
Simon Rode ersucht den Rat von Zerbst um 
Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mvnen fruntliken denst thovor. Erszamen ; 
ghi wettet, dasz uns doıch euwere landisforster 
und irnompt, welchen ick denne an juwe fev: 
nicht bin beraden tho erszoken, dwile juwe f. 
gelevde myr zu schicken lauts irer gnaden scerifi 
jw des juwes selbst besten jw hyr inne gege 

T . ' rr 0.2 TA’ 


- -Y..14-- vl] 


Nr. 1509— 1514. 1510. 45 


1510. November 25. Dessau. 1510. 
Fürst Ernst von Anhalt schreibt dem Kalte von Zerbst, dass er 
zur Entscheidung des Streites mit Simon lile. einen Tag nach. 
Weihnachten festsetzen werde. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchir zu Zerbst. 
— Dessow mantags Katerine anno ete. decimo. 


1510. December 4. Dessau. 1511. 
Die Fürsten Ernst und Wolfgang von Anhalt teilen dem Rate von 
Zerbst mit, dass sie auch Ansuchen Simon Rodes einen neuen 
Termin nach Aken auf Dienstag nach dem achten Tage der heil. 
drei Könige (Januar 14) angesetzt haben , und bitten dazu Rode, 
wie früher, mit Geleit su verschen. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— Dessow mittwochs nach Andreo anno ote. XV* decimo. 


1510. December 4. 1512. 
Hans Muuritz bittet den Bürgermeister Georg. (iscche zu 
Zerbst um Zahlung eines Zinses an seinen Sohn Johannes, welchen 
sein Tochtermann Lorenz Westfal diesem zur Unterstützung in 
seinem Studium gegeben hat. 

Or. Pap. Si. abgefullen. 
Stadtarchir zu Zerbst. 
— an sunte Barbaren dage der hilgen junefrowen anno domini 

XV“ im X jare. 


1510. December 7. 1513. 
Simon Rode bittet den liat von Zerbst um Geleit zu dem von den 
Fürsten angeseteten Verhandlungstage. 

Or. Pup. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
-- am sonnabend na Andree 1510. 


1510. December 10. 1514. 
Abt Nicolaus von Hillersleben belehnt Hans. T'heyder, Bürger der 
Neustadt, und seine Frau Anna zur Leibzucht mit 9 Viertel 
Landes zu Ebendorf auf 21 Schilling jährlichen Zinses. 

Cop. Hillersleb. fol. 143. 
Unirersitätsbibliothek zu Jena. 






— im XV* und theynden jar am dinstag na Nicolai des hilligen 
biscops. 





Cop. 29 fol.87 ohne Datum. 
st. M. 
1511. Januar 20. 


Simon Rode ersucht den Tut von Zerbst un 
und seine Begleiter zu dem von dem Fürst 


Or. I'up. St. | 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am dage Fabiani et Sebastiani ano 15ll. 


1511. Januar 24. Halle. 
derzbischof Ernst verkauft an Hans Robin zu 
jährlich aus dem Amte Calle wiederkäuflicd 
Cop. 69 fol. 493. 
St. M. 
— Halle uff sand Moritzburg — funffzeh: 
eylfften jhar freytags Thimothei. 


1511. Februar 14. 
Der Rat von Magdelurg bekundet eine (re 
Or. Pap. S. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Wy burgermeister, rathmann und innigsn 


Magdeborch bekennen in und mytt disszem u 
Allan end sewlikan dv ahn sehn  haren edder 


Nr. 15151519. 1510-1511. s 


gerackten fingern irholden, dath sze der herschop von Anhalt und 
dem rade von Czerwst ohrer ansprake, szo sze tho or tho hebben 
vormeynen, alhyr vor orem geborliken richter rechts plegen und ant- 
worden wyl bynnen jar und dage und sick mytt oren gudern iu der 
tydt von hyr "nieht. tho wenden, und wu sze bynnen der tydt nicht 
beschuldiget wurde, alszdann schal sze der anclage losz und entbunden 
syn. In bekentnisze mytt unszer stadt bynnen upgedruckten secreth 
vorsigelt am fridage sancti Valentini martiris anno Xv* undecimo. 


1511. Februar 22. Ziesar. 1519. 


Kurfürst Joachim ron Brandenburg befichlt Simon Bode und seine 
Helfer in seinen Ianden nicht zu hausen und sie widrigenfalls 
zu verhaften. 

Or, Tap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


Wir Joachim von gotts gnaden marggrave zu Brandinburg, des 
heiligen Romischen reichs ertzcammerer und churfurst, zu Stettin, 
Pommern etc. herzog, burggrave zu Nurmberg und furst zu Rugen, 
embieten alln und iglichen unsern hewbtluten, ambtmanne, voitten, 
riehtern, burgermeister, rathmannen und sunst allen andern, in was 
wirden, wesens oder bevelhns dy sein, unsern gunst, grus und alles 
gute czuvorn. Nachdem uns dy hochgebornen unser liebe oheimen 
graff Ernst und graff Wolffgang, fursten zu Anhalt ete. zu erkennen 
gegebn, wy das einerSimon Rode gegen sy und dy irn ein muttwillige 
vermeinte vehd unersuchts oder unversagts rechts vorgenomen, uns 
derhalben mit vleis ersucht bittende, denselbtign, seitmals sie sich uff 
uns, der ir auch zu gleich und recht in disem thun mechtich sein 
sollen, erbitten, in unsern landen nicht zu hausen oder einichorley 
furschub thun zu lassen; demnach und zusambt der billigkait begrn 
wir an euch alle und igliche, so hir mit disem brive angelangt und 
ersucht, wo gnanter Simo Rode, seine helffer oder helffershelffers bey 
uch in unsern amptn, gezwengen, gebitten und gerichten angekomen 
und betretten wurd, den oder dy nach anzaigung dises unsers brifes 
weiser annehmen und so inhalten zu lassen, das sy sich gegen ge- 
dachtn unsern oheimen von Anhalt und den iren an gleich und recht 
benugig sein durffen. Daran geschieht unser gantze meynung, wollen 
uns des auch so zu geschen versehn und nach gebur beschulden und 
in gnaden erkenn Datum mit unserm zuruck uffgedrucktem secret 
versiglt zu Zigeser am Kathedra Petri anno ete. undecimo 














843 Urkuudenbuch der Stadt Magdeburg. 


1511. März 19. 1529. 
Der Rat ron Magdeburg schreibt dem von Zerbst wegen einer 
Forderung Hans Alfelds an die Frau Schwevinyg für Kuuf- 
mannsware und bittet um Bezahlung. 

Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am mitweken nach Heminiscere anno domini XV* undecinio. 


1511. März 27. 1521. 
Simon Rode bekennt, dass er von Dr. Johann [szleben 40 Gulden 
zu einer milden Sache erhulten habe. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Ick Symon Rode bekenne myt myner eygen handtschrifft, dasz 
ich entpfanghen habe vom wyrdighen doctori fratri Johanni Iszsleben 
Augustiner ordensz 40 gulden munthe an grosszen uud pfenningen in 
eyner mylden sache, die seyner wyrden und myr bekant ist. Zw 
orkunde neben mevner handtschrift myt meynen pitezir bevehst. 
Geschen donnerstags nach Oculi 1511. 


1511. Mürz 28. 1522. 
Simon Rode bekennt für sich, seine Frau und seine Iorben, dass 
er sich mit dem Rate von Zerbst über ihre Streitigkeiten geeinigt 
habe. 

Or. Pap. 81. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Ick Symon Rode bekenne in craft diessir meyner handtschrift vor 
mich und in vormuntschaft Gertruden meynes eheweybes und Jacopfen 
meynes szons, allen meynen erben und erbnehmen, auch vorwanten, 
nachdem sich etzliche cezeyt ezwusschen eynen erszamen rate von 
gemeyner stadt Uzerwist und den vorstendern der pfarkirchen sancti 
Nicolai daselbst etzlicher vorsehriebener jarrenthe halben veytliche 
errunghen geczencke begeben und biesz doher gehalten, ich auch 
derhalben geferliche vornemen gebraucht ete. dasz ich der geezencke 
und errunghen halben dorch gutliche hendele der sachen zw gute 
aller und iglicher gebreche nichts auszgeslosszen myt genanten rate 
und vorwanten gantzs zw grunde gutlich und wol gescheyden und 
vortragen seynt. saghe auch abe in gnanter craft diesszer meyner 
handtschrift und vorezihe geghen den irlauchten houchgeborn fursten 
und hern Ernsten und hern Wolfgangen, fursten zu Anhalt etc. eynem 
erszamen rate und allen inwonern und vorwanthen der stadt Czerwst 
und allen iren gnaden undirtenighen und vorwanthen alle veytliche 
gewehr und vornemen, wie man die myt worthen ader wercken 


Nr. 1520— 1525. 1511. 849 


gedenken aber gebrauchen muchte, der sache durch mich ader die 
meynen nummermehr gedencken ane allo argelist und gevehrde. Desz 
zw orkunde und stetlicher haldung meyn gewontliche pitzschir hyr 
neben meyner handtschrift in, als der stadt und inwonern Czerwst, 
ubirreyschett. Anno domini 1511 am frigtage nach Oculi. Diessze 
ale vordrichte isz doch unschedlich meyner jerlichen renth, auch 
leybgedingesz myr und meynen cheweybe lauts sigel und brive vom 
erszamen rate zw Ozerwst beschen und widderfaren. 


1511. April 19. Magdeburg. 1523. 


Paul Smitt, Bürger der Neustadt, verkauft mit Zustimmung 
des Erzbischofs einen Gulden aus seiner lolemurk im Bar- 
lebenschen Llolze zwischen den beiden dem Kloster S. Lorenz ge- 
hörigen Marken den Vikaren der Kirche S. Petri et Pauli in der 
Neustadt wiederkäuflich für 20 Gulden. 

Cop. 69 fol. 487. 

St. M. 


-— Magdeburg anno domini 1511 sonnabends am heyligen oster- 
abendt. 


1511. April 24. Halle. 1524. 


Der Rat der Sudenburg verkauft mit Zustimmung des Jurabischofs 
und des Domkapitels 36 Gulden jährlich wiederkäuflich für 
600 Gulden an Jacob Gerecke zu Magdeburg , worüber Ersbischof 
Ernst dem Rate einen Schadlosbrief giebt. 

Cop. 102 fol.420' — Cop.69 fol. 463°. 

St. M. 


— Halle uff sant Moritzburg ym eylfiten jhar dornstages in den 
heiligon osterleichen feyrtagen. 


1511. April 24. Halle. 1535. 
Erzbischof Ernst stellt dem Rate der Sudenburg einen Schadlos- 
brief aus über ein Kapital von 700 Gulden, welches die Suden- 
burg für ihn gegen 42 Gulden Zins bei dem Zerbster Bürger 
Hans Cealmstorf aufgenommen hatte. 

Cop. 69 fol. 446. 
St. M. 
— Halle uff sand Moritzburg — funftzeehenhundert darnach im 
eylften jhar donnerstags in den heyligen osterlichen tagen. 





Geschichtag. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 5 








eylfften jhar donnerstags in der heyligen osterw 


1511. April 28. Halle. 
Der Rat der Sudenburg verkauft mit Zust 
und des Domkagntels 30 Gulden jährli 
500 Gulden an Jacob Gerecke zu Magdel 
bischof dem Hate einen Sicherheitsbrief au. 

Or. Perg. beschádigt. Sp. — Cop. 102 fol. 431". 

St. M. s. r. Sudenbwrg Nr. 11. 
— Halle uff sant Moritzburg funffzcehenhun 
jhar montags nach dem sontag Quasimodogenit: 


1511. April 28. Halle. 
Der Rat der Neustadt verkauft an das St 
jährlich wiederkäuflich für 200 Gulden 
Erzbischofs und des Domkapitels, worübe 
Sicherheitsbrief «usstellt. 
Cop. 102 fol. 434 und 434". Cop.69 fol. 417 i 
St. M. 


— Halle uff sant Moritzburg — funffzcenhur 
jhar montages nach dem sontage Quasimedogen 


1571. Mai 30. 
Ilans Kok zu Magdeburg schreibt dem fi 


Nr. 1526— 1530. 1511. 851 


1511. Mai 31. Magdeburg. . 1830. 
Erzbischof Ernst gewährt für den Besuch des meugestifteten 
Calvarienberges bei Schrotdorf einen Ablass. 

Cop. 69 fol. 629. 
‚St, M. 
Walther, Mons Calvariae 5.7. 

Ernestus dei et apostolice sedis gratia sancte Magdeburgensis 
ecclesie archiepiscopus, primas Germanie etc. Universis et singulis 
presentes litteras nostras inspecturis Christi fidelibus salutem et charitatem 
in domino. Piis et sinceris fidelium votis, que in laudem dei cultus- 
que divini augmentum atque in animarum salutem precipue tendere 
dinoscuntur, alacrius intendimus eaque propensius favoribus prosequimur 
opportunis. Supplicationibus ergo devotis nostrorum in Christo fidelium 
dilectorum provisorum ecclesie sive capelle sancti lacobi maioris in 
Schrottorfl prope et extra muros civitatis nostre Magdeburgensis favora- 
biliter inclinati, qui ut asserunt pio zelo devotionis concitati in 
memoriam recolende passionis domini nostri Ihesu Christi transitum 
eiusdem — salvatoris, quo crucem humeris suis baiulans pro nobis 
peccatoribus a loco iudicii usque ad montem Calvarie, ubi mortem 
acerbissimam ob salutem nostram subiturus ire non dubitavit, prope 
et extra muros civitatis nostre prefate certis passibus designatum signis 
ac tabulis, prout de more in plerisque locis aliis fieri solet, ibidem 
positis descripserint et figurari procuraverint, nos ob reverenciam 
omnipotentis dei atque salutifere passionis eius memoriam in piorum 
cordibus hominum crebre excitandum necnon ob precipuum prefatorum 
exponencium sincere devocionis affectum, omnibus et singulis Christi 
fidelibus vere penitentibus et confessis aut in gratia dei existentibus, 
qui singulis sextis feriis atque diebus dominicis per totum anni circulum, 
insuper in singulis festivitatibus beate Marie virginis necnon in el 
domoda saneta post Palmarum diebus singulis passionis et iterum in 
festis pasce, penthecostes et eorum octavis, ascensionis atquo nativitatis 
domini, in quartis feriis quatuor temporum ac festivitatibus sanctorum 
Philippi et Iacobi maioris ceterorumque omnium apostolorum ac 
dedicacionis ecclesie eiusdem, Marie Magdalene atque Michaelis devo- 
cionis et oracionis causa predictum locum designatum accesserint et 
ibi ex cordis sui devocione in memoriam passionis dominice coram 
qualibet figura illic reposita et per passus quosdam divisa tria pater 
noster cum totidem ave Maria in honorem quinque vulnerum Christi 
dixerint, de omnipotentis dei misericordia ac beatorum Petri et Pauli 
apostolorum auctoritate neenon sancti Mauricii et sociorum eius nostro- 
rum patronorum meritis confisi quadraginta dies indulgenciarum de 
iniunctis eis penitenciis misericorditer in domino relaxamus. In quorum 
fidem et testimonium sigillum nostrum presentibus litteris nostris perpetuo 
tempore duraturis est appensum. Datum Magdeburg in aula nostra 
archiepiscopali anno domini millesimo quingentesimo undecimo, die 
sabati, ultima mensis Maii. 























54* 








Dt. DA. 
— Actum Magdeburg anno domini 1511 sonn: 
sionis domini. 


1511. Juni 2. 


Der Rat von Magdeburg schreibt an den von 
einiger seiner Bürger, die Geld an Huusstäl 
hatten. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unszen frunthliken dinst thovorn. Erszamen ' 
frunde. De achtbar und erszamen Pasca Alvens 
und Baltazar Krappen und de erven Symon Pas 
unsze borger berichten uns, wu sze up jwe erfordt 
tho Czerwst thor drydden upbiedunge etliker ı 
halven, daran sze 'gerechticheit tho hebben vorme: 
syn etc. szo beclagen sick de obgenanten und . 
der ladunge bestymmet, dath sze des beschreven 
dann jwe erszamicheit in schaden gekomen un 
nicht myt geringem schaden entberen, ane dath 
ock vaste in mangel stahn, und wu sze des 
erszamicheit villichte umme geborlicke schoth, 
gerechtichkeit myt nichte vorglyket, scholden en: 
jw als medeglythmathen des gerichtes dar von 
sulks dondes und vorgenommen forderunge nich 
und wurden mytt andern wegen und vornehmen t 
vororsakt, dar mede aver sulks vorbleve und a 
und arbeyt vorhuth mochte werden, hebben 
borger up unsze guthlike underredunge irbode 
J-4. ianien wac ezo in dem falle dar von tho 





Nr. 1531—1583. 1511. 858 


erszamicheit werde der saken gestalt und der unszern grothen schaden 
bedencken und sulk vornehmen beth thor betherunge in gerow stellen, 
dath wylle wy umme de sulvige jwe erszamicheit widderumme tho 
vordynen gantz willich bfunden werden. Datum under unszir stadt 
secreth am mondage nach Exaudi anno XV* undecimo. 


Rathman und inningsmeister 
der olden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den erszamen burgermeistern und rathmannen der stadt 
Czerwst —. 


1511. Juni 23. Halle. 1533. 


Erzbischof Ernst verschreibt seinem Leibargt Andreas Hirschhorn 
jährlich ein Schock Brennholz aus dem Biederitger Forst für seine 
Lelzeit. 


Cop. 69 fol. 444. Cop. 102 fol. 448". 
St. M. 


Wir Ernst von gots gnaden ertzbischoff zew Magdeburg, primas 
in Germanien, administrator des stifts scw Halberstad, hertzog zcw 
Sachssen, lantgrave in Doringhen und marggrave zew Meissen, bekennen 
offentlich mitt dieszem brive fur «ns und alls unser nachkommen 
ertzbischove bye der kirchen zew Magdeburgk, das wir mitt wissen, 
willen und vollworth der werdighen und erhafttigen unser besunder 
lieben. andechtigen hern thumprobsts, techants und capittels gedachter 
unser leipartzte und lieben getrawen doctorn Andrean Hirschhorn zew 
notdorfft seiner hawszhaltung usz besunder gunsth und gnad und 
umb seiner getrawen dinste willen, szo er uns offtmals und lang zceit 
her mitt willigem vleyss gethan und furder thun sall und will, ein 
sechtzig bórnholtzes usz unszerm gehultze zcw Bideritz jherlich die 
zceit seins lebens zcw haben gegeben und vorschrieben haben, geben 
und vorschreiben yme sulch sechtzig holtzes gegenwerttiglich mitt 
eraff diesz briefs und weiszen auch hirmitt itzigen unsern molenvogt 
zcw Magdeburgk und den jhenighen, szo zew iderzcheit doselbs sein 
wirdet, an gedachten doctorn Andrean Hirszhorn yme sulche sechtzig 
holtzs uff Galli nehstkunfftig anzewheben und alszo hinfurder alle jar, 
die weil er lebt, jherlich uff den selbtighen sandt Gallen tagk von unser 
und unszere nachkommen ertzbischoven weghen usz unszerm gehultze 
zcw Bideritz zcw entrichten und in sein behawsung zcw Magdeburgk 
zcw fahren lassen und szo seiner nicht mehr wehre, sall dieszer brieft 
todt und machtlosz sein, getreulich und ane geverde, desz wir zew 
urkund unser ingesigel an dieszen brieff haben lassen henghen; und 
wir Adolff von gots gnaden furst zcw Anhalt etc. thumprobst, Eustachius 
burggrave von Leisznig techand, Bernhart von Veltheim eldester und 
capittel der kirchen zew Magdeburgk bekennen auch hirmitt in dieszen 
brive, das wir zew obgeschriebener vorschreibung, wie die von worth 


854 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


zcw wortte vormeldet unser gunst, wolworth und bewilligung gethan 
haben, thun und geben auch unszer gunst, vollwort und bewilligung 
dor zcw gegenwertiglich mitt dieszem brive, an den wir desz zcw 
bekentnisz unser ingesigell neben obgedachts unsers gnedighen hern 
sigel auch mitt wissen haben lassen hengen, der geben ist zcw Halle 
uff sandt Moritzburgk nach Cristi unsers herrn geburt funfitzehen- 
hundert darnach im eylfiten jhare am mantage nach Corporis Cristi. 


1511. Juni 23. 1534. 


Der Rat von Magdeburg mahnt bei dem von Zerbst 121, Gulden 
Wergeldes für den erschlagenen Jacob Gercke gu Gunsten von 
dessen Kinde ein. 


— am mytweken nach Johannis anno XV undecimo. 


1511. Juli 8. 1535. 


Der Rat der Neustadt verwendet sich bei dem von Zerbst in einer 
Erbschaftsangelegenheit. 

Or. Pay. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken dinst thovorn. Ersamen bsunderen guden frunde. 
Hanns Vogt unsze arme burger hefit uns undher anderen brichtit, 
dath sin sone Hans Vogit godt szeliger olıme achte gulden edder szo 
vele geldes in synem lesten ane ydermennichlichs vorhinderen up- 
thonemen bscheden, wu juwen ersamheiden bewust, uns deshalven an: 
juwe ersamheide tho vorschriven gebeden, der wy ohm nach gelegen- 
heit der sache nicht wusten to weygeren. Dhemnach, gudhen frunde, 
isz an juwe ersamheide unse fruntlichs bidden, gy willen sines sons 
nagelaten weddewen Juden (?) gutliken wiszen, dath gv gude arme 
mhann alszodan gelt sunderen vorhinderen van Hans Pawels burgher 
der olden stadt Magdeburch upboren moge, angesehn dy ghenante 
Hans Vogit unse burger myth siner husfruwen van dhen boszen 
pocken gantz swack syn, juw hirinne furderlich, glick juwe ersam- 
heide van uns gherne gdhan vornhemen, ertzeigen, ock ohm gunstizen 
willen in furderunge des hergewedes mede devlen, synt wy umb 
juwe ersamheide tho vordenen gneigt unde dhont myt vlite gherne. 
Des juwe richtige antworde by jegenwerdigen boden. Datum under 
unsem stadt lutke secret dinstages post Udalrici anno domini Xv* 


undecimo. Borgermeister und rathmann 


der nyen stadt Magdeburch. 


Adresse: Den ersamen borgermeistern und rathmann der stadt 
Czerwist —. | 





Nr. 1534—1537. 1511. 855 


1511. Juli 12. 1536. 


Drewes Osterborch schreibt an den Rat von Magdeburg in einer 
Streitsache wegen gelieferter Heringe. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


Mein willich unvordroten dinst tovorn. Erbarn und wiszen 
gunstige leven hern. Die vorscrifit des ersamen rades der stadt 
Czerwst mit ingelechter supplication Bastians von Üzerwst an jwe 
erbarheyt aver my gedan und mick die vort tho vorantwerden hebben 
behenden laten inhalts beyder brive, hebbe ick horen leszen und tho 
guder maten wol vornomhen und byn nicht gestendich, dat ick ge- 
dachten Bastian von Czerwst yhe ennigen heringk vorkofft, derwegen 
he gegen mick sick tho beclagen mochte vororsaket werden, sundern 
ick hebbe Hanszen Moszentyn twey tunne heringes vor seven gulden 
myn eyn ort vorkofit, den he mick noch hude by dage schuldich isz, 
des he ock nicht in avereden syn wert, hefft he nu dem cleger den 
heringk, alsze he den ok neven om besichtiget hefft, wedder thokomen 
laten, solichs gyfft my nichts tho schaffen und gmelter Moszentyn 
werdt sick gelegenheyt des handels :ungetwivelt in syner antwort wol 
horen laten und weyt diszmals gedachten ersamen rade von Zcerwst 
noch orem borger disser saken halven furder neyn antwort tho geven, 
vele mvn tho donde vorpflichtet, dan vormeynt mick mehr gedachte 
Bastian van Czerwst boven dat rechtliker ansprake nicht tho vorlaten, 
so enbede ick my up jwe ersamheyt myner gegin om tho aller 
billicheyt gantz mechtich tho synde, wes na vorhorder sake sunlich 
edder rechtlick moge ermeten und erkant werden, und wil mick hyr- 
mede tho disszer tydt also vorantwert hebben, dan wurmede ick juwer 
erbarheyt dinstbarlike wusten tho wysen, byn ick willich und unvor- 
droten. Geschreven am sonnavende na Kyliani anno domini XV* XI», 


J. E. w. Drewes Osterborch. 


Adresse: Den erbarn und wiszen borgermeystern, rathmann und 
inningeszmeystern der olden stadt Magdeborch —. 


1511. Juli 12. 1537. 


Ilans Mosentyn schreibt an den Rat von Magdeburg in einer 
Streitsache wegen gelieferter Heringe. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mynen willigen und unverdroten dinst tovorn.  Erbaren und 
wiszen, gunstige leven hern. Des ersamen rades van Üzerwst vor- 
scrifft mit ingelechten clagebrive Bastians von Zcerwst an jwe 
erbarhevt aver mick gedhan und mick die vort tho vorantworden 
thogeschigkt, der beyder brive inhalt hebbe ick horen leszen und tlıo 


856 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


guder mate wol vernomhen und foge juwer erbarheyt darup tho 
weten, dat my gmelte Bastian von Czerwest léth anthien, dat ick óm 
twen tunne Hilgenlender heringk kopen wolde, darum ick óm wedder 
entboden, he scholde hvr sulvest tor stede komen, so wolde ick óm 
verhelpen, dat he guden hering krigen mochte, und alsze he hyr 
gekomen, so byn ick mit óm tho Drewes Osterborge gegan, dem 
sulvigen ik twey tunne heringes vor soven gulden myn eyn ort om 
tho gude sulvest affgekofit, den he na guder nottrufft besichtiget, vor 
die betalunge ik haften moth; diewile he denne nu den hering sulvest 
besehen und öm tho der tydt wol gefallen hefft, so sy Drewes Oster- 
boreh noch ick gemelten Bastian von Czerwst, efft óm glick die hering 
getadelt were, furder darvor tho haften nicht vorplichtet, sundern 
mach he my boven dat nicht redeloszs laten, so wil ick óm vor juwer 
erbarheyt dón und plegen allent, wes jwe ersamheyt na vorhorder 
sake ermeten und erkennen werden, dar tho man myner tho aller 
billicheit gantz mechtich syn schal, und wil mick hyrmede tho disszer 
tydt also vorantwerdet hebben, dan wurmede ick juwer erbarheyt 
dinst und willen wuste tho bewiszen, solchs byn ick gantz willich 
und unvordroten. Geschreven am sonnavende na Kyliani anno 


. » » re 1 
domini XV* undecimo. J. E. w. Hans Moszentyn. 


Adresse: Den erbaren und wiszen burgermeistern, rathmann und 
inningszmeistern der olden stadt Magdborch —. 


Beide Briefe schickt der Rat von Magdeburg am Montag nach 
Kiliani (Juli 14) an den Rat von Zerbst. 


1511. August 12. | 1538. 


Mehrere Bürger beklagen sich beim Rale, dass sie von der Stadt 
Zerbst ihre Zinsen nicht zur Genüge empfangen und bitten um 
Abhülfe. 

Or. Pap. Si. abg: fallen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unse gehorsame wyllige dynste thovorne. Erbare wiszen gunstigen 
leven heren. Die erszame radt der stadt Cervist hebben uns etlike 
tinsze na bemeldinge orer dar over gegefen bryff unde segell vor- 
schreven, die wy genuglich unde fulstendich woll vortholeggen hebben; 
alsze hebben sie uns etlike tydt na dem brande des jares nicht mer 
dan die helfte gegeven, solichs wy nicht anders dan alleyne upp eyne 
rekenschopp angenomen unde entpfangen, wowoll sie sick horen laten, 
dat wy one doch mit nichte gestendich syn unde sie ock mith neynen 
quitancien erkunden und bewiszen mogen, alsze hebben sie uns nw 
den mereren deyl in dren jaren keyne tinsze gegeven unde openbar 
gesecht, willen wie uns an der helfte der tynsze nicht sedigen laten, 
so wolden sie des affwarden, wath wv darumbe dhon konden, solichs 
uns anthonemen gantz unlidelich yst unde werden sodans nicht 


Nr. 1588—1540. 1511. 857 


unbillich jwer erbarkeit alsze unsen heren tho clagen vororsaket, isz 
von deswegen unsze flitige unde demüdige bede, uns an den erszamen 
radth von Cervist gunstliken vorschriven, dat sie uns na lude orer 
vorschrivunghe unsze jerlike tinsze ane lengeren vorthóch mochten 
entrichten unde betalen, darmede wy forder unclagehafftich mogen 
gemaket werden, wo sie aver jwer erbarheit underrichtung vorachten 
unde uns neyne uthrichtinge wedderfaren mochte, bidden wy uns 
alszdann gunstliken tho orloven, dat wy die obgemelten von Cervist, 
ore perszonen unde guder mith rechte alhir in der stadt kummeren, 
hemmen unde upholden moghen, so lange dat wy unszer vorsethen 
unde bedageden tinsze upp den inholdt der vorschrivunge fulkomlick 
mogen entrichtet unde betaledt werden, unde uns hyrinne gunst, 
hulpe unde forderunge bewiszen, darmede wy tho unszer betalunge 
komen mogen, dath willen wy umbe jwe erszamheit alle tydt 
gehorszamichliken vordinen. Gescreven am dinszedage nach Lorentii 
anno domini XY«° undecimo. 

Hinrick Harkstro die junger, Hans Topp, 

Hans Mewes, Hans Inszell, Hinrich Schulte, 

Drewes Langen sampt unszen anhange. 

Adresse: Den erbaren unde wiszen borgermeystern, rathmannen 
unde innigszmeystern der olden stadt Magdeburg —. 
Diesen Brief schickt der Rat mebst einer Befürwortung an den 

Rat von Zerbst am 16. August (am sonnavende nach Assumptionis 
gloriosissime virginis). 


1511. August 25. Halle. 1539. 


Erzbischof Ernst verkauft 15 Gulden jährlich aus dem Amte Calbe 
wiederkänflich für 300 Gulden an llans Robin zu Magdeburg 
mit Zustimmung des Domkapitels. 

Cop. 102 fol, 447°. 


St. M. 
— Halle uff sand Moritzburgk — Xv* dornach im eylfften jaro 
am montage nach sand Bartolomeus tage de heiligen apostels. 
1511. Oktober 14. Halle. 1540. 


Erzbischof Ernst verkauft an Asmus Moritz zu Magdeburg 
42'Gulden. jührlich aus dem Amte Wanzleben wiederkäuflich für 
700 Gulden mit Zustimmung des Domkapitels. 
Cop 102 fol. 451". 
‚St. M. 
— Halle uff sante Moritzburg — funfezehnhundert dornach im 
eylften jhar am dinstag Calixti. 





858 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1511. November 3. 1541. 


Der Rat der Stadt Magdeburg bekennt, dass Katherina, Thomas 

Salmons nachygelassene Witwe, eine Anzahl Dokumente bei ihm 

zur Aufbewahrung niedergelegt hat. | 

Or. Perg. Si. 
St. M. s.r. | 

Wy burgermeyster, rathmann unnd innigszmeister der olden stadt 
Magdeborch bekennen in unnd mytt deszem unszem opin breve, dath 
nach der gebordt Christi unnszes leven herrn im vofiteinhundersten 
und theinden jahr am mytweken nach Egidy hefft de dogintszame 
frow Katherina, Thomas Salmonns nagelaten wedewe, orer schriffliken 
bewillunge nach vor unns nedder gelecht de vorsegelde lehnbryffe, 
dar mede Thomas unnd Jacob Salmon gebruder und ore voreldern 
tho menliken lehn belegen gewest syn unnd thom ersten vyer lehn- 
bryfie bisschop Gunters mylder gedechtnissze, de eyn des datum 
inholdet vyertheinhundert soven, aver sovendunddrittich worde landes 
meldinde unnd noch eyn bryft aver desulven worde, de anderen twe 
briffe, des datum holdet vyertheynhundert achteyn, de eyn meldet up 
de Salmon unnd Hogenboden, de ander up de Salmon alleyn, item 
von bysschop Frederick mylder gedechtnissze vyff brvff, de eyn von 
dem dato vyerteinhundert sestich, de ander von dem dato vyerthein- 
hundert eynunndsestich, de dridde von dem dato vyertheinhundert 
vyerundsestich, de vyrde von dem dato vyerteinhundert tweunnd- 
sestich, de voffte von dem dato vyertheinhundert und seszundvyertich; 
item von bisschop Ernste dem itzigen unnszem gnedigsten herrn twe 
brive, de erste von dem dato vyerteinhundert sovenundsoventich, de 
ander von dem dato vyerteinhundert vyerunndnegintich; item von den 
eddeln von Plothen twey bryffe, eyner von dem dato vyertein- 
hundert eynnundsestich, de ander von dem dato vyerteinhundert 
sesunndachtentich; item von der domprovestie tho Magdeborch vyer 
brvífe, de erste von dem dato vvertheinhundert achtein, de ander von 
dato vverteinhundert sovenundsoventich, de drydde von dato vyertein- 
hundert evnunndsoventich, de vyerde von dato vyerteinhundert eyn- 
undsoventich; item von den Asscheborgern eilffen bryfie, der erste, 
des datum holdet vyerteinhundert sovenunndvyertich Tyle und Jacob 
von Dohm vorschreven, de ander dem sulvigen vom Dohm vor- 
schreven, des datum holdet vverteinhundert vyertheyn, de drydde vom 
dato vyerteinhundert vyerunndsestich, de vyerde vom dato vyertein- 
hundert dreunndsestich, de voffte vyerteinhundert dreyundathtentich, 
de seste vyerteinhundert seszunndsoventich, de sovende vyerteinhundert 
und vvertich, de achte bryff vyerteinhundert unnd tweunndtwyntich, 
de negende von dato vyerteinhundert neginundvofftich, de theinde des 
datum holdet vyerteinhundert vyffunndachtentich, de elfite vom dato 
vverteinhundert negenunndsoventich; item dre bryve von den von 
Alszleven geven, de irste vom dato vyerteinhundert dreundszoventich, 


Nr. 1541— 1544. 1511. 859 


de ander von dato vyerteinhundert sesundsoventich, do drydde vom 
dato vyerteinhundert negenundachtentich; item eyn bryff von den 
Schencken, des datum holdet vyerteinhundert sovenunsoventich; item 
von den von Wulffen twe bryffe, de eyn des datum holdet vyertein- 
hundert vyffundsoventich, de ander von dato vyerteinhundert sesunnd- 
Soventich; item vom herrn abbte tho Berga twe breve, de eyn des 
datum holdet vyerteinhundert achtunndsoventich, item von dem von 
Beltz vyff breve, de irste, des datum holdet vyerteinhundert vyer, de 
ander vom dato vyerteinhundert negenundachtentich, de drydde vom 
dato vyerteinhundert vyffunndachtentich, de vyerde von dato vyertein- 
hundert eynnundsoventich, de voffte vom dato vyerteinhundert unnd 
szesunndsoventich; item eyn bryff von den Doren vorschreven meldet 
von twintich gulden tinszes uth eyme bryffe von unszen vorfaren 
vorschreven. Desse bavennbestymmeden lehnnbryfte hefft de gnante 
frow Katherina bmelten Jacob Salmon an schryfften unnd segeln 
unvorseret avergeantworth, de he alszo sick genohmen unnd in syne 
gewere gebracht, mehr hedde sze keyn bryffe under sick, alleyne de 
bryve, dar mede sze belyfftuchtiget wer, der denne vyer gewest, dar 
von hefft sze gelofflick aveschryfft und copie gereykt unnd alszo de 
rechten original dar aver by sick beholden, sust syn dar noch twe 
bryffe gewest von dem iczigen unszem gnedigsten hern von Magde- 
borch vorsegelt, de den Hogenboden unnd Salmonnen tho gelyk tho- 
stahn, de beyden parten tho gude by unns schullen vorwareth werden, 
szo lange sze sick des underlanges dar aver vordragen. In bekent- 
nissze mytt unszer stadt bynnen upgedrugken secreth vorsegelt am 
mondage nach Omnium Sanctorum anno domini XV* undecimo. 


1511. November 13. Halle. 1542. 
Erzbischof Ernst verkauft an seinen Leibarzt Dr. Andreas IHirsch- 
hom 5 Mark jährlichen Zinses aus der Herbsthede zu Biere 
wiederkäuflich für 50 Mark, welche derselbe von Asmus Moritz, 
Bürger zu Magdeburg, mit 150 (Gulden abgelöst. 

Cop. 102 fol. 465. 
St. M. 
— Hall auff sandt Moritzburg — funffzeenhundert dornach im 


elfften jhar dunerstags Brictii. 


1511. November 13. Halle. 1543. 
Erzbischof‘ Ernst. verkauft dem Magdeburger Bürger Cone. Krogt 
21 (iulden jährlich aus dem Amte Calbe_ teiederkäuflich für 





350 Gulden. 
Cop. 102 fol, 463. Cop. 69 fal. 495. 
‚St. M. 
— Halle uff sant Moritzburg funflzechnhundert dornach im eilfften 


jhar dornstages nach Martini. 





860 “  Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 
1511. November 30. 1544. 


Das Kloster S. Laurentii belehnt Hans  Diszemann mil einer 
Windmühle vor dem Inslebischen Thore in der andern strate na 
der Elfen unde is de irste mollen van dem breden wege intogande 
genometh de hogenmollen für eimen Wispel Itoggen und mit dem 
Haus dabei für 5 Schillinge, wobei sich Diszemann noch verpflichtet, 
Mühle und Haus in gutem Zustande zu halten und wieder ab- . 
zugeben. 

Cop. 378 fol. 118 ". 

St. M. 


— veffteynhundert jar und dar nha in dem oclften jare am dage 
saneti Andree apostoli —. 


Aus der Überschrift ergiebt sich, dass der gewesene Bürgermeister 
(proconsul) der Neustadt Cyriacus Sanne am 22. Oktober die Mühle 
abgegeben hat, weil er sie aus Armut nicht wiederherstellen lassen 
konnte (eo quod illud renovare propter inopiam suam non potuit). 


1511. December 22. n 1545. 


Der Rut der Neustadt ersucht den von Zerbst, dass dieser ein 
Vermächtnis von 12 Gulden aus dem Nachlass Peter Vogits an 
seinen Vater Hans Vogit in der Neustadt durch des Verstorbenen 
Wittwe zu zahlen veranlasse. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zw Zerbst. 


— mandages nach Tome apostoli anno domini XV* undecimo. 


1511. December 94... — 1546. 


Das Domkapitel spricht gegen den Prokwrator Heinrich Herkensen 
seine Zustimmung aus, dass der Vikar Caspar Dehne auf sein 
laus in der Sudenburg auf dem | Pralenberge hinter Heyso 
Dasedow ein Kapital von 20 Gulden aufnchmen darf. 

Cop. 102 fol. 461. 

St. M. 


— Datum anno domini XV * undecimo in vigilia nativitatis Cristi. 


1511. Halle. 1547. 


Der Rat der Stadt Burg verkauft an Asmus Moritz zu Magde- 
burg einen jührlichen Zins von 60 Gulden wiederkäuflich für 
1000 (Gulden mit Zustimmung des Erzbischofs und Domkapitels, 
worüber jener dem Rate einen Schadlosbricf' ausstellt. 

Cop. 102 fol. 427° und 428. 

St. M. 
-— Halle uff sant Moritzburgk — funfzeenhundert dornach im 

evlften jhar. 


Nr. 1544— 1551. 1511—1512. 861 


1512. Januar 3. Magdeburg. 1548. 
Ludolf Pater, Johannes Prokurator und Convent des Hauses 
S. Ilironymi_ verkaufen dem Kloster U. L. Fr. einen Garten im 
Dicbeshorn längs der Studimauer, den ihnen der Vikar Johann 
‚Stenselter geschenkt hatte, für 200 Gulden. 
lotes Buch des Klosters U. L. Fr. 
Hertel, UD. des Klosters U. L. Fr. Nr. 365. 
— Magdeborch am sonnavende nha Circumeisionis domini im jar 
dusent vyffhundert und twolffo. 


1512. Januar 12. Magdeburg. 1549. 
Der Offizial der Dompropstei bekennt, dass Christian Grosshaupt, 
Propst des Klosters S. Laurentii, und der Magdeburger Bürger 
llans Preper sich über einen Zins von einem llause in den 
Grapengiessern bei der Kirche S. Jacobi dahin geeinigt haben, 
dass dieser dem Kloster 24 Bauergroschen geben soll, wie es der 
frühere Bewohner des Hauses Michel Wolter auch. gethun hatte. 

Cop. 102 fol. 463, 
St. M. 
— Datum et actum in consistorio causarum prepositure Magde- 
burgensis sub anno domini XV* duodecimo, die lune, duodecima mensis 
lanuarii. 


1512. Januar 25. 1580. 
Das Domkapitel spricht gegen den Prokurator Heinrich. Herkensen 
seine Zustimmung aus, dass llans Hemmerstorf auf sein neu 
erbautes Jlaus in der Mühlenstrasse der Sudenburg ein Kapital 
von 20 Gulden aufnehmen darf, es aber in 3 Jahren ablösen soll. 


Cop. 102 fol. 461Y. 
S. M. 


— Datum anno domini XY* duodecimo die Conversionis sancti 
Pauli. 


1512. Februar 13. 1551. 
Der Jut von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, er solle Clemen. 


Annysz und seine Mitthäter anhalten, 12 Gulden des fälligen 
Wergeldes an das Kind Jacob Gerkes zu zahlen. 


Or. Pap. 5i. 
Stadtarchir zu Zerbst. 


— am fridage nach Circumdederunt anno Xv* duodecimo. 








— mandages na InVocavit ünno uuvuvvumı. 


1512. März 11. 

Der  Móllenvogt Hans Budder ersucht den 
Zahlung von 12 (iulden von einer Bude dascll 
gesellen Hans, der in Magdeburg bei Meis 
erzogen und sich jelzt mit einer Verwandt 
Rohbyn verlobt hatte; als Zeugen für die 
Schöffenbuche vergcichnet war, führt er an 
Matthias Kunth, Peter Wegener, Heinrich Ru 
Jeneke. 

Or. Pup. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
— des donredaghes na Reminiscere anno im 


1512. März 18. 
Der liat von Magdeburg empfichlt dem I« 
Amt eines Thorwärters Dartholomäus Sch 
Schultes uus Magdeburg, und bestätigt ihm : 
Or. Pup. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am donnerszdage nach Oculi anno domir 


1512. April 3. Halle. 
kerzbischof Ernst verkauft an Thomas 2 
Rechte und Bürger zu Magdeburg, und a 
18 Gulden jährlichen Zinses wiederkäufli 


Nr. 1552—1559. 1512. 863 


1512. April 21. 1556. 


Der Hat von Mugdeburg, welchen der von Zerbst gebeten hat, mit 
einigen Bürgern, die Zinsen duselbst zu fordern hatten, um 
Nuchsicht wegen der Bezahlung zu verhandeln, schreibt, dass er 
dies bisher noch nicht gekonnt, es aber nun in der besten Weise 
thun und die bedrängte Lage von Zerbst den Gläubigern vorhalten 
wolle. 

Or. Pup. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am mytweken nach Quasimodogeniti anno XY * duodecimo. 


1512. Mai 8. Magdeburg. 1597. 


Hans von Bertensleben verkauft mit Bewilligung des Erzbischofs 
Ernst und seiner Brüder Busse und llans 8 Mark jährlichen 
ses, mit 16 Gulden zu bezahlen, aus Gross-Iodensleben wieder- 
käuflich für 250 Gulden an Ludwig Alemann, Bürger zu Magde- 








burg. 
Cop. 69 fol, 50°. 
St. M. 
— Actum Magdeburg sonnabendts nach Jubilate anno domini 1512. 
1512. Mai 24. Halle. 1558. 


Erzbischof Ernst von Magdeburg. stellt der Stadt Querfurt einen 
Schadlosbrief aus über ein Kapital von 1100 Gulden, welches sie 
bei Asmus Moritz, Bürger zu Magdeburg, gegen 66 Gulden Zins 
aufgenommen. halle. 

Cop.69 ful. 514 und 515. 

5t. M. 
— Halle auff sandt Moritzburg — funflzcehenhundert dornach im 

zwelftten jhare montags nach dem sontage Exaudi. 

1512. Juni 9. 1559. 
lleine Biermann schreibt dem Schultheissen Claus Storm, dass er 
das von ihm in Beschlag genommene Geld. des Zerbster Bürgers 
Matthäus Moller für den dortigen Weinschenken Jacob Stahr mit 
Recht besetzt habe, wolle sich aber, "wenn Moller es einklagen 
werde, der Entscheidung des Schultheissen fügen. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am middeweken na Trinitatis anno domini XV® XII". 








— am avende Corporis Cristi anno 1512. 


— 


1512. Juni 13. 
Der Offizial der Dompropstei bezeugt, das 
Krogers nachgelassene Wittwe, dem Kloster S. 
von ihrem Wohnhause, in der Klosterstrasse an 
monasterii zwischen Claus Brandis und Er 
wiederkäuflich für 18 Schock verkauft hat. 
Cop. 378 fol. 119. 
St. M. 
— am sundage na Corporis Christi anno domii 


1512. Juli 12. 
Der Rat der Neustadt verwendet sich für 
Vogith beim Rate von Zerbst und bittel, d 
12 Gulden, welche Peter Vogith von Meister 
zu fordern und seinem Vater verschrieben hatt 
Or. Pap. Si. abgebröckelt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— mandages na Kiliani anno domini XV* du: 


1512. Juli 13. | 
Dietrich von Kampen in Sudenburg , der we 
die Stadt Zerbst von Baltzer Kannengeter gei 
Rat um Aufschub, da er augenblicklich nich 
bezahlen. 


N. T). CU — ..1.5 204.2255 A8 F8 


Nr. 1560—1565. 1512. 865 


1512. September 10. 1564. 


Das Domkapitel giebt. dem Prokurator Heinrich Herkensen. seine 
Zustimmung dazu kund, dass der Bücker Haus Wernecke auf 
sein Haus in der Sudenburg ein Kapital von 40 Gulden aufnimmt 
unter der Bedingung der Ablösung desselben binnen 6 Jahren. 
Cop. 102 fol. 465. 
St. M. 


— Datum anno domini millesimo quingentesimo duodecimo feria 
sexta post Nativitatis Marie. 


1512. Oktober 4. Halle. 1565. 
Ersbischof Ernst beseugt, dass die Räte der Städte Gross-Salse 
und Stassfurt dem Magdeburger Bürger Asmus Morite 66 Gulden 
jährlichen Zins aus der Städte Einkommen für 1100 Gulden 
wiederkäuflich verkauft haben, und verpflichtet sich, die Städte 
für jenen Zins und etwaigen Schaden aus den ihm suslehenden 
Einkünften aus denselben oder erforderlichenfalls aus seiner Kammer 
sicher su stellen und schadlos su halten. 

. Perg. 2 Sp. beschädigt. 
A Er, 

Wir Ernst von gots gnaden ertzbischoff zew Magdeburgk, primas 
in Germanien, administrator des stifts zcw Halberstat, hertzog zew 
Sachssen, lantgrave in Doringen und marggrave zcw Meissen, be- 
kennen oftentlich mitt diesem brive vor uns und unsere nachkommen 
ertzbischove zcw Magdeburgk, nachdem die ersamen unsere lieben 
getrawen burgermeister und rathmanne unser stete grossen Saltze und 
Stasfurdt vor sich und die gantze gemeyn doselbs uff unser begirlich 
ansinnen und gescheffte uns zcew besunderm gefallen dem ersamen 
Asmus Moritz burger unser alten stadt Magdeburgk, seinen erben 
und erbnehmen adder innehabern des kaufbriefs mitt yren guthen 
wissen sechsundsechtzig reinische goltgulden jherlicher tzinsze an und 
ausz yren bereidsten geschossen, tzinszen, renthen, fellen und anderm 
auffheben yrer ratlıhewser alle jhar uff die heyligen fingsten, dieweil 
dieser widderkawff stehet, in der alten stadt Magdeburgk unverhalten 
tzu entrichten und betzalen vor eylffhundert reinische gulden heupt- 
summa, die wir zcw unsern handen entpfangen und in unsern und 
obgedachts unsers stifts nutz angewant, uff eynen widderkauft vorkaufft 
und vorschrieben haben inhalts des kaufbriefs doruber voltzogen, das 
wir die obgnanten burgermeister und rathmanne zw grossen Saltze 
und Stasfurdt sulcher vorschreibung und jherlichen tzinse halben, 
dieweill der widderkauft stehet, gantz schadelos halten wollen, und ob 
sie ader yre nachkommen derwegen uft eynichen schaden gedrungen 
wurden, den gereden und geloben wir vor uns und unsere nach- 
kommen ertzbischove ynen widderzwkeren und tzu erstaten, setzen 

Geschlehtag. d« Pr.Bachsen XXVIII, 3. 55 





866 Urkundeubuch der Stadt Magdeburg. 


sie auch mit craflt diss briefs in eyne gewehr aller unser renthe, 
zcinse, auffheben, zcolle und geleythe, so wir in obgnantten beyden 
unsern steten jherlich eintzukommen haben, und weysen hirmitt unser 
geleytsleuthe beyder vorgemelten stete an sie, sich von ynen der vor- 
geschrieben zcinse, die weyl dieser widderkauff nicht geschiet, zw 
erholen; so auch unser geleyte in beyden obgemelten steten durch 
kriege adder ander zwfellig vorhindern nydderlegen, das sie sich der 
tzinse doran nicht erholen mochten, gereden und geloben wir ynen 
sulche zcinse usz unser cammer tzu entrichten und sie der sunder 
alle yren schaden gantz zcuvortreten ane eintrag, behelff und geverde. 
Des zcw bekentnisz haben wir unnser ingesigel vor uns und unsere 
nachkommen ertzbischove an diesen brieff lassen hengen, und wir 
Adolff von gots gnaden furst zew Anhalt etc. thumprobst, Eustachius 
burggrave von Leisznigk etc. techandt und capittel gemein der kirchen 
tzu Magdeburgk bekennen auch offentlich iu diesem selbtigen brive, 
das die obgeschrieben vorschreibung dieses schadloszbriefs alle und 
itzliche stucke, punct unnd artickel dorinne auszgedruckt mit unserm 
wissen, willen und vollwort geschehen sein, thun und geben auch 
unser gunst und bewilligung dortzu gegenwerttiglich in crafft disz 
briefs, an den wir desz zcw orkund unsers capittles ingesigell neben 
obgedachts unsers gnedigen hern sigel auch haben thun hengen, der 
geben ist zew Halle uff sandt Moritzburgk nach Christi unsers hern 
geburt funfftzehenhundert darnach im zwelfiten jhar mantags nach 
Michaelis. 

Der Hevers der Städte Salze und Stassfurt St M.s.r. LB Nr. 362. 
Cop. 102 fol. 486 und 487; Cop. 69 fol. 5106. 


1512. Oktober 18. 1556. 
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass er dessen 
Bitte entsprechend einen Tag zur Verhandlung mit seinen Bürgern, 
die in Zerbst Zinsen zu fordern hatten, auf Dienstag den 
25. Oktober angesetzt habe, und bittet. dazu einen Bevollmächtigten 
zu schicken. 


Or. Pay. Si. abgesprungen 
Stadtarchiv zw Zerbst. 


— am mondage Luce Evangeliste anno domini XV* duodecimo. 


1512. Oktober 23. 1567. 
Der Rat von Magdeburg erhebt bei dem von Zerbst für Hans 
Kock, der eu einer Verhandlung dorthin kommen würde, Fürsprache. 


Or. Pup. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst 


— am sonnavende Severini episcopi anno Xv* duodecimo. 


Nr. 1566— 1571. 1512. 867 


1512. Oktober 28. 1568. 
Der Hat von Magdeburg meldet dem vum Zerbst, dass er Heinrich 
Harkstro wegen eines Gefangenen su ihm sende, und bittet um 
Anhörung seines Auftrages. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst, 


— am donrsdage Symonis et Jude apostolorum anno XV" duodecimo. 


1512. November 8. 1569. 
Hans Griben zu Magdeburg, der einige Schuldner bei dem Offizial 
von Brandenburg verklagt hutte, weist auf ihre Bitte die Sache 
vor den Rat von Zerbst und bittet diesen, Jurgen Berlin zur 
Zahlung von 45 Schock, Urban Stefan von 10 Schock und Hans 
Riwoldes von 50 Schock Groschen für gelieferte Gerste ansuhalten. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— Magdeburg mandach nha Omnium sanctorum anno XV° XII. 


1812. November 10. 1570. 
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass seinem 
Bürger Jacob Aventrodt im Erxlebischen vier Pferde weggenommen 
seien, von denen Curt von Schierstedt eins soll geritten und in 
Lindow haben stehen lassen; er bittet, es den Eigentümer besichtigen, 
und falls es als das seine erkannt wird, ihm zukommen zu lassen. 

Or. lup. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am mytweken nach Theodori anno XV* duodecimo. 





1512. November 24. ! 1521. 
Der Hat von Magdeburg bittet den von Zerbst um Mitteilung 
dessen, was der gefangene Hans von Schierstádt über Beschädigung 
von Magdeburgern. ausgesagt hat, und um Bericht an seinen Ab- 
gesandten eins sunderliken stugks halven, dat sick fuchlik nicht 
wil schriven laten noch der fehedern tho vertrawen ist. 

Or. Pay. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am mytweken vigilia Katherine virginis anno XY* duodecimo, 


55* 





besoken, nicht wieder vergewaltigt werden. 


Or. Pay. S. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am mytweken nach Andree apostoli ann: 


1512. 


Die Stadt Calbe verkauft an Hans Robin d 
Magdeburg, 10 Gulden jährlichn Zın 
200 Goldgulden. 


Handelbuch der Stadt Calbe Bl. CC. 44, unvolls 
Stadtarchiv zu Calbe. 


Wir burgermeyster und rathmanne vor uns 
und alle ynwonere und bsonder vor unszer n 
Calbe bekennen mit dyszem brive öffentlich, ds 
lichen mit wissen und folbordt vor uns unser 
eynen rechten zcymlichen volstendigen wydeı 
und vorkauffen mit crafit dyszes brives dem ers 
dem eldern in der alden stadt Magdeburgk, öl 
nemen ader den, dy dyszen brieff mit seynem g 
inhaben, zcehen reynische gulden jerlicher zcyns 
jar uff Walpurgis binnen der stadt Magdeburg 
richten an und zcuvor aus allen unszeren und unsz 
renthen, pflichten und eynkommen und wur de 
szo ferre nicht strecken wurde, als danne us: 
woners und unszer nachkommen eygen gutern, 
vorhafften, das wir alszo tzu thune reden und 
brieves unbekummerth und ungehyndert aller 
geistlich ader wertlich und unverboten an yc 


hnndart vnalwirnhtira mnonha maltheruldan dia un« 


Nr. 1572—1577, 1512— 1518. 869 


1512. 1574. 
Abt Tilemann von Kloster Berge, Dr. Johannes Zeyringk und 
Propst Christian Grothovet vom Kloster S. Lorenz beseugen, dass 
die Äbtissin Anna Lammes und der Convent des letsigenannten 
Klosters an Adam Buwlingk, Bürger su Magdeburg, ein Stück 
Land vor dem Schrotdorfer Thore gegenüber des Klosters Wind- 
mühle für 10 Gulden verkauft haben, doch behält das Kloster das 
Lehen und einen jührlichen Zins von 6 Schillingen. 

Cop. 378 fol. 117. 
St. M. 


— veffteynhundert unde im twelften jare des —. 


1513. Januar 5. 1575. 
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, dieser möge 
seinen Bürger Paul Straguth zur Bezahlung von 13 Gulden an 
Graf Jost von Barby anhalten, für welche sich Hans Makerey 
verbürgt habe und num vom Grafen angelangt werde. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchir zu Zerbst 
— am mytweken vigilia Epiphanie domini anno XV* im 
trytteinde. 


1513. Januar 8. 1576. 
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst noch um die Be- 
fragung eines Gefangenen und Mitteilung seiner Aussage. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am sonnavende nach Trium regum anno etc. XITIe. 
Nachschrift: Willet ouch de overgen fragestucke entlik vorbernen 
und in keyns hende kommen laten. 


1513. Januar 13. 1577. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass der dort 
gefangen gehaltene Knecht nicht der sei, für den er sich ausgebe; 
er habe deshalb seinen Diener lleinrich Harkstro gesandt, um 
seine Identität festzustellen, und bittet, diesem den Gefangenen 
zu zeigen. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am donrsdage nach Pauli primi heremite anno etc. XIIT. 





— Actum Hallıs 1018 Terıa wıvıa pur ance 


1513. März 1. 
Das Domkapitel thut dem Domvikar Johanı 
hof in der Sudenburg, worin früher die , 
hat, in dem kleinen Güsschen, so man ni 
geht, neben dem Hofe, worin die Claus Ki 
für seine Lebzeiten ein, wofür Johunn Stime 
dem Hofe 71 Gulden zu verbauen. 
Cop. 102 fol. 497. 
5L. M. 
— XV* und im XII jare dingstages na ( 
vasten. 


1513. März 4. 
Der Schenke Johannes Grover bittet den Ra 
schub einer Zahlung von 10 Schock Gvoscl 
Tilen schuldig ist. 
Or. Pup. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— freitages nach Oculi Xv* XIII. 








1518. März 12. Neustadt-Magdeburg. 


(Gregorius Werbeck, Dekan zu S. Nicolai 
bischofs, bekennt, dass Elisabeth, Wittwe de 
Baltgeer Muling, dem — Kloster S. Agn 
250 Gulden. die jährlich 15 Gulden Zin 


Nr. 1578—1583. 1513. 871 


Magdeborch und Thome Gheverdes cleriken Hildensimensis stiffts 
gethugen dar to sunderlich gefordert und gebeden. 


Hinricus Bever notarius 
ad premissa requisitus subscripsit 


1513. März 28. Halle. 1582. 


Curt und Ludolf von Belitz verkaufen mit Bewilligung des Ere- 
bischofs Ernst an Asmus Morite zu Magdeburg einen Wispel 
Roggen aus 2 freien Höfen und 51, Hufe und etliche Gras- 
wiesen in und vor Schartau für 30 Gulden wiederkäuflich. 

Cop. 69 fol. 52. 

St. M. 
— Actum Hallis in arce divi Mauricii anno domini 1513 feria 

secunda pasce. BEE 


1513. April 2. 1583. 


Der Rat von Magdeburg verkauft wiederkäuflich 4 Gulden aus 
dem Rathause für 100 Gulden an das Kloster Meyendorf. 


Cop.750 fol. 121°. 
St. M. 


Wy borgermester, ratmann unde innigsmeister der stadt Magde- 
borch bekennen vor uns unde alle unse nakomelinge mit dussem 
unsem open breve vor alszweme, de on seen, horen edder lesen, dat 
wy mit wolbedachtem mode und tydtlykem vorrade den werdigen 
andechtigen unde innigen Klizabethen ebdeschen, Barbaren priorissen 
unde gantzen sampnunge des junckfrowenclosters Meyendorp edder 
dem edder den, de duszen breff mit des closters guden willen inne 
hefft edder hebben, up einen fulstendigen bewerden wedderkop in und 
uth alle unser stadt Magdeborch tynsen, renthen, plichten, schote, 
thofellen, nuttunge unde inkomen, so wy itzunth hebben und tho- 
kunftig gewinnen mogen, nichts buten bescheden, veer rynsche gulden 
ganghafftiger munthe jarliker renthe wedderkopliker tynse vor hundert 
gude unwandelbar rynscher gulden hovetsummen, de uns dorch desz 
obgenanten juncfrouwenclosters proveste und vorweser wol tho dancke 
unde tho genoge overgetald und entrichtet, de ock furde in unser 
stadt schynbarliken nuth und fromen gewanth und belegt, vorkofft 
unde vorsereven hebben, vorkopen und vorscriven óne de mit krafft 
dusses breves, reden unde geloven hyr melde, de bemelte ebdische und 
gantze sampnunge obgenantes closters Meyendorp unde oren nakomen 
edder gewilligeden inhebbern desses breves vorberorth sulke vier 
rynsche gulden jarliker tynsze an ganghafftiger munthe up de hilligen 
osteren in der olden stadt gutliken unde an allen vortock ock unbe- 
kummert geistliker und wertliker gerichte unde sust vom mennich- 
likem unverbode wol tho danke entrichten und betalen schullen unde 





hovetgeldes mit alszdann unde alle anderen vors 
tvnszen, effte der welke weren, barover in der o 
gutliken unde wol tho dancke wedder geven un 
hindernisse, argelist unde geverde, ock geisi 
zerichte unvorboden unde sust von mennichlyke 
tho unser unvorrugkter thoholdunge aller vorbe: 
und artikel, so hebben wy obgenanten burgenm« 
innigsmeister der olden stadt Magdeborch unser 
an dussen breff wytliken heten hengen, de ge, 
unses leven heren gebort veffteynhundert darn: 
jar am sonnavende in der hillgen osterweken. 


1513. April 7. 
Hans Gittelde verklagt den Zerbster Bürg 
vor dem Offizial von Brandenburg, Thom 
Schuld. 
Or. Pap. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am donredage na dem sondage Quasim: 
XV* XIIImo, 


1513. Mai 3. Halle. 
Erzbischof Ernst verkauft seinem Leiharz 
horn 5 Mark jährlichen Zinses aus de 
welche vorher der Magdeburger Bürger As: 
wiederkäuflich für 50 Mark Silber. 


Cop. 102 fol. 507. 
St. M. 


Nr. 1584— 1589, 1513. 878 


1513. Mai 9. 1586. 
Der Rat des Fleckens (blek) Frohse verkauft mit Zustimmung des 
Möllenvogtes Hans Ritter dem Priester Johann. Yseken von der 
Kirche S. Katharinen eu Magdeburg zwei Gulden jährlich wieder- 
käuflich für 40 Gulden. 

Or. Pup. Si. abgefallen. 
St. M. e. r. Magdeb. Kirche S. Katharinen Nr.2. 
— im veffteynhundersten und dritteynden jare mandages nha 

Exaudi. 


1513. Mai 20. 1587. 
Der Bürger Stefan Lowwe verkauft mit Zustimmung des Lehens- 
herrn Heinrich Rode der Ulrichskirche einen Gulden jährlich aus 
einer Ilufe zu (tross-Oftersleben wiederkäuflich für 20 Gulden. 

Abschrift von 1542. 
Copialluch. der Ulrichskirche 5.61. 
— veffteynhundert jar darna in dem dritteinden jare am fridage 
jn der hilgen pingstwochen. 


1513. Mai 20. 1588. 
Abtissin Anna Lammes, Priorin Anna und der Convent des 
Kloster S. Laurentii bekennen, dass Claus Lentke zu Magdeburg 
an Claus Insel daselbst nächst dem Zins und Lehen des Klosters 
vier alte Schock jührlich von einem Ilause auf dem cziszekebur 
an eyn hus up dem orde in den winckel geleghen, dath tzunt 
Caspar Surheringk in lehne hefft und bewaneth, woran Claus 
Lentke nach Laut des Stadtbuches 1!, Ferding jährlich und 
6 Mark Kapital hatte, für 22 Gulden wiederküuf lich verkauft hat. 

Cop. 378 fol. 120. 
St. M. 

— vefteynhundert und darna im dritteynden jare am fridage in 
den hilligen pingisten. 

An demselben Tage gelobt Claus Lentke dem Caspar Sawerhering 
und seiner Frau, dass, wenn sie in drei Jahren 20 Gulden zusammen- 
bringen würden, er dann zwei Gulden zulegen würde, um damit die 
22 Gulden Kapital wiederzukaufen. 


1513. Mai 25. 1589. 
Das Domkapitel giebt dem Prokurator Adam Molitoris seine 
Zustimmung kund, dass Lorenz Hovet, Bürger der Sudenburg, 
auf sein Haus in der krummen Strasse ein Kapital von 20 Gulden 
wiederkäuflich innerhalb dreier Jahre aufnehmen darf. 

Con. 102 fol. 501". 
t. M. 


— Datum anno domini XV* XIII feria quarta post Trinitatis. 





77 VOLILEIOSELEILLLIUUL SUCII uuu ury LLOL1I11UCIH J 
Johannis Baptiste. 

Der Revers des Domkapitels steht ebenda fol. 
Datum mandags Vincentii confessoris. 


1513. vor August. 


Das Domkapitel thut Maithias Rode unu 
Klosterhof gegenüber von S. Pauls-Kir 
bisher Hans Smedt, Bürgermeister zu Pe 
Dorothea zustand, wofür Matthias Tode 
diesen bezahlt und sich verpflichtet, no 
Hofe zu verbauen und jährlich eine Ma 
Memorie zu geben. 

Cop. 102 fol. 499. 

St. M. 


Ohne Datum. 
Der Hevers des Matthias Rode fol. 500. 


Da diese Urkunden sich in dem Iiegistei 
finden, so müssen sie bei dessen Lebzeiten «uc, 
starb am 3. August 1513. 


Nachträge. 

1362. Juni 5. 1. 
Johann von Santersleben, Kanonikus zu Stendal, und sein Bruder 
Thiderik verkaufen an Huns Kopeke zu Magdeburg eine Mark 
aus dem Dorfe Loitsche (latgeke) für 8 Mark Silber wieder- 
käuflich. 

Or. Pup. Si, abgesprungen. 
Geh. St. A. zu Berlin. 

— tusent jar drehundert jar in dem tweundesesteghesten jare in 
dem heyligen daghe to pingesten. Tughe disser dingh sint die erbaren 
lude Heyneke Sadenbeke, Erik Melk, Heyneke Spelhovel, Udo van 
Gherbrech, Foyteblume unde andere erbare lude. 





1371. December 23. Magdeburg. 2. 


Der Rat zu Magdeburg bezeugt den Inhalt eines zu Boizenburg 
aufgehaltenen Schiffes, soweit er Bürgern von Magdeburg zusteht. 
Or. Perg. Si. 
Hauptarchin zu Schwerin. 
Mecklenb. UB. Nr. 10266. 

Wie ratman unde innynghemestere der stat to Magdeborch bekennen 
allen luden, dat unse nagheserevenen bórgere vor uns hebben up den 
heyligen behalden, dat sie in Heynen schepe Fredelandes von Sehusen, 
dat die erenluchtige hertoge von Mekelenborch to Boytzenborch up- 
gehalden heft, hebben sodan gut, alse mit dyssen nagescrevenen merken 
betekent is, alse eyn tunne, de hört Hanse von deme Kelre, die is 
getekent alsus dp; Hans by der Brucghe, des solven Hanses knecht, 
tvey vat unde tvey tunnen, getekent alsus 1t; echt Hermen Koningh 
ses pipen oleys unde dre vat, ghemerket alsus I; echt Pawel unde 
Michel Roden tvo pipen oleys unde tven halve vat allunes 4, unde 
virundevirtich kopel vigen mit + + + getekent; echt Hermen Besen 
vir halvo vat allunes, ghetekent 7k, unde eynen kopel vigen unde 
eyne tunneken mit dem vorscrevenen merke; echt Koppe Elebrecht 
heft vir halve vat allunes unde tvey mit mandelen, vir pipen oleys 
unde sesteyn copel vighen, gemerket alsus f. Dyt is dat unse vor- 
genanten borgere vor uns up den hilgen hebben behalden. Were dat 
unser anderen borgere noch jenich were, die gut in dem boven- 
gescrevenen schepe hedden, de scolden ok ore recht vor uns don, alse 
dysse dan hebben. Des to orkunt hebbe wie unser stad secretum an 
dyssen bref gedrucket, na goddes gebórt dusint jar drehundirt jar in 
deme eynundeseventigeste[n| jare, des dynsdags na sinte Thomes dage, 
des heyligen apostolen. 








alle yren schaden gantz zcuvortreten ane eintrag, 
Des zcw bekentnisz haben wir unnser ingesigel 
nachkommen ertzbischove an diesen brieff lasse 
Adolff von gots gnaden furst zcw Anhalt etc. thi 
burggrave von Leisznigk etc. techandt und capitte 
tzu Magdeburgk bekennen auch offentlich iu di 
das die obgeschrieben vorschreibung dieses sch: 
itzliche stucke, punct unnd artickel dorinne ausz 
wissen, willen und vollwort geschehen sein, tb 
unser gunst und bewilligung dortzu gegenwert 
briefs, an den wir desz zcw orkund unsers capi 
obgedachts unsers gnedigen hern sigel auch hab 
geben ist zcw Halle uff sandt Moritzburgk nach 
geburt funfftzehenhundert darnach im zwelfiten 
Michaelis. 


Der Revers der Städte Salze und Stassfurt St 
Cop. 102 fol. 486 und 487; Cop. 69 fol. 516". 


1512. Oktober 18. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem von 4 
Bitte entsprechend einen Tag. zur Verhundlun 
die in Zerbst Zinsen zu fordern hatten, 
25. Oktober angesetzt habe, und bittet dazu c 
zu schicken. 

Or. Pay. Si. abgesprungen 

Stadtarchir zu Zerbst. 


— am mondage Luce Evangeliste anno dom 


1512. Oktober 23. 





Nr. 1566— 1571. 1512. 867 


1512. Oktober 28. 1568. 
Der Rat von Magdeburg meldet dem von Zerbst, dass er Heinrich 
Harkstro wegen eines Gefangenen eu ihm sende, und bittet um 
Anhörung seines Auftrages. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 
— am donrsdage Symonis et Jude apostolorum anno XV“ duodecimo. 


1512. November 8. 1569. 
Hans Griben zu Magdeburg, der einige Schuldner bei dem Offizial 
von Brandenbury verklagt hatte, weist auf ihre Bitte die Sache 
vor den lit von Zerbst und bittet diesen, Jurgen Berlin zur 
Zahlung von 45 Schock, Urban Stefun von 10 Schock und Hans 
Riwoldes von 50 Schock Groschen für gelieferte Gerste anzuhalten. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— Magdeburg mandach nha Omnium sanctorum anno XV* XII. 


1512. November 10. — 1570. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass seinem 
Bürger Jacob Aventrodt im Erxlebischen vier Pferde weggenommen 
seien, von denen Curt von Schierstedt eins soll geritten und ın 
Lindow haben stehen lassen; er bittet, es den Eigentümer besichtigen, 
und falls es als das seine erkannt wird, ihm zukommen zu lassen. 
Or. Pup. Si. | 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am mytweken nach Theodori anno XV * duodecimo. 


1512. November 24. | 1571. 


Der Hat von Magdeburg bitte den vom Zerbst um Mitteilung 
dessen, was der gefungene Hans von Schierstädt über Deschüdigung 
von Magdeburgern ausgesagt hat, uud. um Bericht an seinen Ab- 
gesandten eins sunderliken stugks halven, dat sick fuchlik nicht 
wil schriven laten noch der fehedern tho vertrawen ist. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am mytweken vigilia Katherine virginis anno XV* duodecimo. 


90" 





Or. Perg. Si. abgebröckelt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Den erbaren wisen luden deme radismeister 
der stad tó Cerwist. Wi ratmanne unde innigi 
Magdeburch fruntliken grud mid useme dinste ! 
lyven sunderliken frunde. Uns hebben angeric 
Hans Wolff wóndarsten unse borger, dat gi 
hebben und wol tó danke ores arbeides gelovet, « 
gedan hadden an Horneborge deme cleynsmede, 
in juwer sampnunghe vorlemet ward, só dat on 
danken juwer hovesheit tó allen tid. Vortmer hebbeı 
rade, dat sie noch ore erflen noch nymand vo 
oder geistlike von juwer stad oder von juwer bor 
oder encken luden jenich lon oder koste vorde 
ergnanten saken wegen unde gik secghen des | 
to getucbnisse hebbe wie unser stad ingesegel, d 
hed, utewendich gedrucket up dissen briff. N 
heren Jhesu Christi dritteynhundert jar in deme 
jar des sonavendes vor Palmen. 


Um 1390. 


Der Rat von Magdeburg legt für cine Frc 
Zerbst Fürbitte ein. 

Or. Perg. Si. abgesprungen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen denst und fruntliken grud, leve f 
gescreven hebben, dat hebbe wy wol vornomen, 
Copen husfrowen, dat se dat gerichte hebbe vor 
weten. wad daran geschen is, dat scach van Iyve 


Nachträge. Nr. 6-9. 1389— 1400. 879 


alle ding sy, dat gie wol don dorch unses denstes willen, dat gie 
truwliken dar to arbeiden, dat alle rede unde ding, de von der frowen 
geschen sin, nedderslan und redelos blive und vorlaten se des lovedos 
und ore borgen, dat is uns ser wol to danke und bekennen, dat do 
wiff dorhaftich sin und sik an oren reden nicht wol bewaren kónnen, 
twidet uns hir an, dat dar hindena nen inval van kome, dat wille wy 
gerne vordenen und bidden eyn frundlik antwerde. Datum nostro 


Secreto. Radmanne und inningmeistere 

to Magdeburg. 

1392. September 29. 8. 
Die Stadt Zerbst verkauft un Nicolaus Glusen, Prior zu Osmars- 
leben, 6 Mark jährlich wiederkäuflich für 100 Mark und ver- 
pflichtet sich, im Falle des Todes des Nicolaus Glusen diesen 
Zins an seinen Bruder Hans und an Hans Rust, Bürger zu 
Magdeburg, zu zahlen. 

Or. Perg. Sp. abgefallen. 
‚Stadtarchiv zu Zerbst. 
Anhalt. Mitteilungen VII, 3. 
— drettinhundert jar in deme tweyundneghentighesten jare in 
sente Michahels daghe des hillighen erczenghels. 


Um 1400. 9. 
Der Rat von Magdeburg. schreibt an den von Zerbst, dass er sich 
wegen des Schadens der Zerbster bci den Städten Tangermünde 
und Stendal und bei dem Hauptmann Huner Köniysmarck ver- 
wenden wolle. 

Or. Perg. Si. 
Stadtarchir zu Zerbst. 

Unsen fruntliken dinst berede tó allen tiden, erbaren wisen ludo, 
lyven frunde. Juwen briff hebbe wie wol vornomen unde willen den 
steden Tangermunde unde Stendal unde ok dem hovetmanne Hünre 
Koningsmarken gerne vorseryven unde bidden, só wie fruntligist unde 
getruwligist moghen, wente uns juwe schade trwlike leyd is, unde 
swes wie jü mid useme dinste trostlik werden kunnen, id sie dach 
oder nacht, des scal uns nicht vordryten; wat uns van den steden 
unde Hunere vor antwerde werd, dat will wie jü wedder scryven 
sunder vortoch by usem boden. Geven under unsem stad secreto des 


middeweken na Reminiscere. Ratmanne unde innigismeistere 
der olden stad tó Magdeburch. 
Adresse: Den erbaren wisen luden dem radismeister unde rat- 
mannen der stad tó Cerwist, unsen frunden. 











880 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1402. Mai 9. 10. 


Claus Fritze zu Zerbst verkauft ';, Mark von seinem Hause an 
Claus und Cone vun Emden wiederkäuflich für 8 Mark. 

laber donationum, 

Stadtarchiv zw Zerbst. 


Feria tercia post festum Iohannis ante portam latinam. Claus 
Fritze unde sine rechten erven hebben gegeven Hanse unde Conen 
von Emmeden broder to Meydeborg unde oren erven eyne halve mark 
fynes lodiges sulvers Meydeborsches gewichte tuvorn ut an sinen 
husern in dy bruderstraten tó Czerwist. d$ he on eddir eren erven 
schotes unde alles dinges fry geven scal tó Meydeborg alle jar up ...!, 
dy he addir wy dy huser beyde het van en eddir van eren erven, 
welkes jares dat sy willen, wedderkopen mogen tó rechter tinstyt vor 
achte mark fynes lodiges sulvers Meydeborsches gewichte. 


Ebenso: Claus von der buke unde Katherine sin elike husfrowe 
haben | Mark Silber von ihrem Hause auf dem Holsmarkte den 
Brüdern Hans und Cune von Emden für 8 Mark gegeben. 


! Lücke für den Termin. 


1407. Mai 29. 11. 


Graf Albrecht und seine Vettern Waldemar, Georg, | Hans, 
Sigismund und Albrecht, Graf Sigismunds Söhne, Fürsten von 
Anhalt, stellen zusammen mit den Räten der Städte Zerbst, 
Cóthen und Dessau der Stadt Muydebury und zu getreuer Hand 
ihrem Hauptmann Berthold von Oberg eine Schuldverschreibung 
über 3143 Schock und 40 Kreuzgroschen aus, wofür sich noch 
die Grafen Günther und Albrecht von Mansfeld verbürgen. 

Gleichzeit. Abschrift. Pap. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— vierezenhundirt jar darnach imme sobden jare am sontage 
nach Urbani. 


1412. Mürz 26. 12. 
Der Rat von Magdeburg. stellt dem Kanoniker von S. Nicolai, 
Johann Fabri eine Vollmacht vor dem Itute von Zerbst aus. 

Or. I'erg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


- » ? . . - 
— Sereven am palmafende anno domini M" CCCC XII ^ under unser 
stadt secret. 


Nachtrüge. Nr. 10-15. 1402— 1425. 881 


1415. April 23. 13. 
Der Rat von Zerbst verkauft un Peter Eggerdes zu Magdeburg und 
seine Frau Sophie 7 Mark Silber jährlich wiederkäuflich für 
100 Mark. 

Gleichzeit, Abschrift. Pup. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— virteynhundert jar darna in deme vetteynden jare in sunte 

Georgii dage des hilgen heren. 


1418. Juli 21. Hagenau i. E. 14. 


Der Kat von Zerbst wird auf Klage. Hans Benedikts von Magde- 

burg vor dus kaiserliche Hofgericht geladen. 

Or. Pap. Si. abgefallen. — In der un.eren FEcke steht: Petrus Wackeriz. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Otto Czanner und Arnd Czanner und ander, die mit in den rat 
zu Czerwist besessen haben, sollen sich verantworten vor des aller- 
durchluchtigisten fürsten und herren hern Sigmunds Römischen künigs, 
zu allen tzijten merers des richs und zu Ungern etc. künigs hofrichter 
gegen clage Hansen Benedicten von Meydburg uft dem nechsten hof- 
gerichte, das sin wirdet nach sant Michels tag schierst komende. Geben 
zu Hagnow under des heiligen richs hofgerichts uffgedrucktem insigol 
an sant Marie Magdalene abend nach Crists goburt viertzehenhundert 
jar und dornach in dem achtzehenden jare. 


Um 1425. - 15. 


Der Kanonikus Johann Hordorp schreibt dem Rate von Zerbst 
über die Zurückzahlung eines Kapitals. 





Mynen willigen denst thovorn. Ersamen leven hern. Alze gy 
mek erst ghescreven unde de losinghe myner tinsse vorkundiget hebben, 
darup so hadde ik juk myn andacht ghesereven unde vornemen nu 
in juwem andern breve unde antwerde, dat gij dat gelt nicht beholden 
willen unde anders nicht, wen alze gij erst ghescreven hebben; hirumme 
so bidde ik fruntliken, dat gij de neghenundevertich fyne mark sulvers 
met den tinssen, de denne bedaghen, up sunte Walburgen dach \ul 
unde al betalen in der wessel to Magdeburg nach lude juwes breves 
unde anders nieht, wente de rad to Magdeburg, dar ik alsodane tinsse 
by ghekoft hebbe, de willen anders nicht hebben wen fyn gelt oddor 
sulver, wolde gij ok dat ghelt betalen unde utgheven nach dussen 
ostern tokomende, dat were myk wol to dancke, unde wes ik juwer 

Geschlchtag. d. Pr. Sacbren XXVIII, 3. ws 





882 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


werdigeit unde deu juwen kan to denste wesen, des sy gy wol 
mechtigh unde ghebidet an my. Ghescreven under mynen singnet. 


Johannes Hordorp, canonick 
in sunte Niclaus kerken to Magdeburg. 


Adresse: Den erhafftigen unde vorsichtigen borgermester unde rad- 
hern der stad to Czervist —. 


— — on 


1428. (t) Februar 1. | 16. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass er ihm 
wegen des Ketzergeldes noch nichts Genaues mitteilen könne. 
Or. Perg. Si. abgebröckelt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Unsen frundliken dinst thuvor. Ersamen bisundern liven frundes. 
Als gij uns umbe irfahinghe von dem kettergelde etc. geschreven 
hebben liven frunde, don wij juck witlik, dat wij umbe den willen 
ok unse bodeschop bij andern unse frunde gesand hebben, von der- 
wegen wij enckedes, dat wij juk entbeden mogen, nicht irfahren hebben, 
sundir so balde wij melik mochte weszen, dat willen wij juwer live, 
so wij irst mogen, ane bodescap nicht laten. Gegeven am sondage in 
unser liven frowen avende lichtmissen under unser stad secret. 


Radmanne und inningesmester 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen radmannen thu Czerwist —. 


———— —— — —— 


1432. April 26. 17. 


Der Hat von Magdeburg bittet den von Zerbst, einen seiner 
Bürger gegen eine Zerbsterin au seinem Rechte zu verhelfen. 

Or. Pap. Si. 

Stadiarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken dinst tuvorn. Ersamen bsundern liven frunde. 
Uns heft berichtet disse jegenwerdige unse borger gnant Claus Mosike, 
wu lie wes to schickende hebbe mit eyner frowen gnant de Stendelsche 
mit juk wonhaftich, sunderliken umme were von viscopes wegen unde 
ok umme geld, dat de gnante frowe weddir unses borgers wille heft 
upgenomen; boven sulke berichtinge, alz van der vorberurde sake 
wegen sunderliken umme den vischkop geschin sin, alz wy des van 
unsen markmester sin angherichtet unde gij ok des muntliken wol 
wilen undirwiset werden von den vorbenoden unsen borger, bidden 
wij in flite, gij willen dem selven unsen borger gunstich unde 
vorderlik sin tigen de obgnanten frowen, dat om weddirfare, wes recht 
sy, sunderliken von des vischkopes wegen, hedde sij ok geld upgenomen 
weddir unses borgers willen unde boven sulke berichtinge, alz twisschen 
om unde ore gheschin sin, dat sy om dat weddirgeve sundir vortock, 


Nachträge. Nr. 16—19. 1428-1432. 883 


‘dat de unse vordir moye unde arbeides irhafen blive; dat vordinen 
wij gerne. (iheschreven am sonnavende vor Quasimodogeniti under 
unser stad secret anno domini etc. XXXII*. 
Radmann unde innigesmester 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen radmann thu Czerwist —. 


1432. Mai 12. 18. 
Der Rat von Magdeburg bitte den von Zerbst, er möge die bei 
ihm anhängig gemachte Sache zwischen einem Magdeburger und 
Bürgern von Gross- Salee nach Magdeburg verweisen. 

Or. Perg. Si. abgebröckelt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken dinst tuvorn. Ersamen besundern liven frunde, 
Wy beden juwe live nilkest, dat gij de saken, alz von juk in gerichte 
betenget worden und ok rede angehoven sin twisschen unsen borger 
unde den vom groten Salte, dat wiseden an uns, dar gij uns antwerde 
up schreven, wu gij juk dar ane wolden bewisen, so gij truwelikst 
mochten etc. des wij juwe live von gentzliker tovorsicht, alz wij tojuk 
hebben, wol geloven, und bidden in flite, gij willen de saken, als 
gelegen sin twisschen unsen borger Cone Goden unde itlike vom groten 
Salte unde ok ander unse borger unde vom groten Salte, noch wisen 
an uns, latet juk dar ane gutwillich finden umme andir moye to 
bewarende, dat vordinen wij to allen tiden gerne juwe antwerde. Ge- 
schreven am mandage na Jubilate under unser stad secret anno domini 


etc. XXX secundo. Radmanne unde innigesmester 
der alden stad Magdeborch. 
Adresse: Den ersamen radmann, richter unde schepen tho 
Czerwist —. _ E 


1432. Mai 14. 19. 


Der Hat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, einen seiner. 
Bürger wegen seiner Geldforderung an zwei Magdeburger nach 
Magdeburg zu verweisen. 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken dinst tuvorn. Ersamen bsundern liven frunde. 
Uns hebben berichtet unse borger Hinrik Grife unde Claus Kothen, 
wu undir on besad sij eyne summe geldes von Claus Ratenowes wegen 
mit juk wonhaftich, umme den wille de selve Claus Ratenow unse gnante 
borger schulle anlangen, sunderliken heft he den vorbenomden Clausz 
laten laden wante to Aken, alz wy sin angerichtet, unde ment om dat 
geld afe to irvordern, alse doch juwe live wol irkennen will, wes den 

56* 








Adresse: Den ersamen radmann thu Czerwist 


1432. August 21. 

Der Rat von Magdeburg bitiet den Fürsten 

die Strasse nach Zerbst für die Magdeburger, 

besuchen wollen, zw sichern. 
Or. Perg. &. 
Studtarchiv zu Zerbst. 

Unsen willigen dinst tuvorn. Hochgeborner 
here. Alse nach lofliker wonheid itlike unse burger 
der stad Czerwist up dissen tokumftigen send Bar 
to suken, bidden wij in flite, gij willen von « 
laten holden up der straten, dat de unsen desto v 
afekomen; latet juk darane gutwillich finden, : 
juwe gunste flitliken to allen tiden gerne vordi 
Gheschreven am donrdage vor Bartolomeus und 
anno domini etc. XXX secundo. 

Radmanne unde i 
der alden stad 


Adresse: Dem hochgebornen greven Jurgen, 


Ein ganz gleich. lautender Bricf geht un de 
liat von Zerbst. 


1432. September 8. Calbe. 
Erzbischof Günther. schreibt dem Rute von . 
sorgen, dass einetm Auftrage der Magdeburg: 
nahme von Pferden und Wagen von Stas: 


Nachträge. Nr.20—22. 1482. 885 


uwer stad vorkomerunge gescheen syn an etzlichin pferden und wagen, 
die an die borger der vorgnanten unser stad Stasfurde langen, von 
eynem knechte, der sich sulches von wegen eczlicher burger unser 
alden stad Magdburg underczogen und eyne summa geldis, darumb 
die vorkummerunge geheischet sie, gnant habe und nicht war von 
die gnanten von Stasfurde der summen sullen pflichtig syn, als ouch 
die gnanten von Stasfurde vor uns von den borgern von Magdburg 
nicht vorklaget und wir or zcu rechte kegen idermann alse or herre 
und richter mechtig syn und nymande des zcu on zcu helffen geweigert 
haben noch weygern willen, und ab die vorgnanten von Magdburg 
eynige vordacht darin widder uns in rechte mochten nemen, so sal 
der hochgeborne grave Jorge furste zcu Anhalt unser herre und frunt 
von deme ader synen vettern lichte eczliche gerichte in uwer stad 
anefang haben der vorgnanten von Stasfurd kegen den borgern zcu 
Magdburg zcu rechte genczlich mechtig syn, darumbe bitten wir und 
getruwen uch genezlich, daz ir mit dem schultheiszen und weme daz 
in uwer stad zcu thunde is, bestellt, daz die vorkummerunge vor- 
geschriben werde abegethan und desglich in uwer stad vorbaz nicht 
gestatet, wenne sich anders darkegen vaste vorkummerunge vinden 
mochten, war des eyn iderman bekomen konde, und wollen daz 
kegen uch gerne erkennen; uwer antwert. Gegeben zcu Kalbe am 
mantage an unser liben frauwen tage Nativitatis anno etc. XXXIT 
under unserm signet. 


Adresse: Den vorsichtigen radmannen, schultheiszen und schepfen 
der stad Czerwist —. m 


1432. Ende. 32. 
Hauptmann Ilenning Strobart verwendet sich für seinen Knecht 
beim Rate von Zerbst. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Minen willigen dinst, guden frunde. Minen knecht Hermen Kok 
hed mik berichtel, wu dat gy on in schelle hebben, des he doch 
unschuldich sy, unde wolde sijk en sódan gerne rechferdigen; hirumme 
bydde ik ju, dat gy on willen dar to geleyden unde wen he myd sijk 
bringet, aff und to anne geferde, dat vordene ik umme gerne umme 
juwe antwerde. Gescreven undir mynen ingesegel. 

Henning Strobard, hovetman der alden 
stad Magdeburg. 

Adresse: Den ersamen burgemestern unde ratmannen to Czerwest —. 

Unter den Brief ist die Antwort des Rates unvollständig geschrieben : 

Ieve er hovetman. Is die gnante Hermen myt uns in den vehm 
vorelagt, so om wol witlich is, wil he sich des tom nesten vehmdinghe 
myt uns vehmlichen utern, als vehms recht is, des stadet man om 
gerne und ... 








schuldinge uteren wel, de gy to óm hebben, at 
tosecht, unde bidde juwe entwerde. Gescreven 
hilligen drier konninge avende undir mynen ing 
millesimo XXXIII ?. Hennig Strobard, 
der alden stad M 

Adresse: Den ersamen burgermesteren unde ratm 


Die auf den Brief geschriebene Antwort des 1 
6. Januar lautet: 

Unsen etc. So gie uns aver umb Hermen ] 
myt den, dy he myt sich bringet, thu geleiden t 
live er hovetman, wil he sich, als vehmrecht myt 
screven, utern, dar thu willen wie on myt den 
sich bringet, vor diejenne, der wie mechtich syn 
geleyde ane geverde unde dat neste vehmdinge 
na Felicis et Adaucti, so mach he sich myt d 
Geschreven Trium regum anno XXXIII. 


1433. Januar 22. 
Der Rat von Magdeburg sagt dem von Ze 
einige Bürger und ihre Waren zu. 
Or. Perg. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen frundliken dinst thuvor. Ersamen be: 
Alz gy uns geschreven hebben und bidden, dat : 
nemliken Peter Garbreder, olde und junge Stalber: 
und Melchior Duvel mit oren gudern und kopens 
unser stad bringen werden, willen geleiden twis: 
nehstkomende etc. don wy juk witlik, dat de , 
und or guder, welkerley de sin, de sij in unse s 


-—*22-t.—- Jio. 


Nachträge. Nr. 23—27. 1433-1434. 887 


1433. April 1. 95. 


Anno etc. XXXIII des midweken nah Judica in der vasten trifft 
der Rat von Zerbst in der Güte ein Abkommen swischen Hans 
Molre aus Magdeburg und Gereke Fryse aus Zerbst, wonach 
dieser an jenen durch Dietrich Drude 100 Gulden von seinem 
Erbe in der Breiten Strasse zahlen und ausserdem eine Reihe 
von Kapitalien, zusammen 232 Gulden, abtreten soll. Dufür soll 
Moller das Haus in der Breiten Strasse verlassen. 

Gleichzeit, Abschrift. Pap. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


1434? 26. 
Zerbst verbündet sich mit Magdeburg. zum Schutze der Strassen 
und zu gegenseitiger Hilfe auf 9 Jahre. 

Gleichzeit. Abschrift. 
‚Stadtarchiv zu Zerbst. 


1434? 2. 


Entschuldigungs- und Bittschreiben an das Koneil zu Basel von 

Ungenannten (vielleicht dem Rate von Zerbst) für Magdeburg. 
Gleichzeit. Abschrift. Pap. Am unteren Rande verblasst und beschmutzt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Post salutationem etc. Heilige gemeyne sampninge van der gnade 
des heiligen geistes bynnen Basell echtliken gesampnet, die gemeynen 
kerken beteikende werdichliken to erende. Wij hebben dar dorch 
mangerleye vorbringinge vornohmen, wie die erwerdigiste in god vader 
und here er Gunther erczbischopp thu Magdeborch und syen cappittell 
an eynem unde die ersamen unse liven besundern rad und gemeyne 
der alden stad Magdeburg an de ander sijden von wegen juwer be- 
velinge und gebodes vor juwe heilige gemeyne sampnunge syn ge- 
heisschet und geladen recht to nemende und ock thu plegen van 
wegen itliker gebreke und schell, als underlangs on gelegen syn, und 
wu wol die obingnante rad und gemeyne juwen geboden horsam und 
underdenich syn gewest, alz sy ok noch gerne syn, wen sye jo ere 
procuratores und vorweser mechtliken bynnen Basell hebben geschicket 
und bestalt und ok die noch degeliks bynnen Basell holden up grote 
kost, slete, teringe und schaden, als issed doch den selven unsen 
besundern rad und gemeyne vor der tyd juwes gebodes und ok 
inwendich der tijd und darnach gar swerliken myt mangerleye geverde 
to geholden, besundern dat die obgnante unse gnedige here der ercze- 
bisschop on in synem lande und wor he des bekomen konde, dorch 
die synen hefft laten vorhindern ore gulde und schulde, aver dat die 
selve her und syne papheid sye hobben gelecht van rechte und sie 





orer procurator neisschinge und witschap und : 
weder sodanne juwe gebód, als den obengnanten 
is van den werdigen und erhaftigen hern juwen 

Czyselmeister provest to Bresslow und er N 
barvoten, und wu wol sie jegen sodan stucke 
stucke und gebreke, die thu lang to scrivende ı 
und redeliker wijse gehalden hebben, als sij 

anders nicht vornehmen, also isset doch von ge 
stucke und gebreck also gewand, dat die lenged 
thu lidende, wen on van deswegen, als thu vornehn 
is, rede gröt vorderff und schade is wederstä 
und in thukomeden tyden wederstan mochte, w 
und groter notdorffs befunden van des bannes w 
der papheid to unrecht vorvolget werden, als ... 
grote und swere erringe irstàn und komen much 
und gesette der heiligen gemeynen cristenheid u 
unde deme weddertostande, sunderliken dat sie ii 
und schulde, de one vil (?) nah bie twen ader ( 
und vorhindert weren, alze oven (?) berurt is, ! 
wunden des godeshuses und stiftes slothe, stede. 
dat sie die dem godeshusze und stifte Magdeb 
weldigen, sunder sie hebben dat gedan, als 

godeshuse mid desselven godeshuses und stifte: 
und fromen, besundern dat sie sick underlang 
wesen und orer eyn des andern ergeste uicht bi 
liken by dem godeshuse stiffte und lande bliven; 
gewordicheid juwer heiligen gemeynen sampnin 
vorbringe schege in eyner andern wiese, wen als « 
de vorbenumpden unse liven besundern rad und 
demutliken und dinstliken in flitiger bergering: 





Nachträge, Nr.28. 1434, 889 


afgedan und myt dem sange und ander godesdinste wedder werden 
begnadet, thu vormidende swarer und groter erringe, die van des 
wegen entstan und komen muchte, als oven berurt is. Dat vordinen 
wij jegen juwe heilige gemeyne sampninge willichliken nah all unsen 
vermogen thu allen tyden gerne etc. 


— —M —— —À — 


1434. April 17. 28. 
Magdeburg und Zerbst schliessen emen Vertrag über die Burg 
Tucheim. 


Gleichzeit. Abschrift. Pap. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Gesproken is twisschen den ersamen reden der stede Magdeborcli 
und Czerwest sunderlichen umb die borch Thugem also, dat eyn ichlich 
deill up die gnante borch wil eyne koken holden, dar thu wil eyn 
jowelk deill up de borch setten und schicken eynen voget, doch also 
dat de voget, de dar gesat und geschicket wert van des rades wegen 
to Magdeborch, de schal de overste syn und mechtich wesen thu 
hethen und vorbyeden an allen stucken, als sik die thu der borch 
vynden, und ok an andern stucken nemliken thu der jaget, eft des 
worde behuff syn, und die voyde, die wente an desse tijd van bevden 
devlen syn gewest up der borch, schullen rekenschap dün, wes up 
der borch vortert is sint der tijd, dat sye wart gewunnen; dar thu 
schal eyn jowelk deill syn antall gelden nach sulker deilinge, als dat 
vor disser tijd rede besproken is. Wes ok itczundes an der saad is 
und ok an renthe und thubehoringe der gnanten borch, die schal man 
deilen an drve deil, dar van schal die rad to Magdeborch behalden 
twey deil und die rad to Czerwest evn deil und eyn jowelk pard 
schal van svnem antalle dy borch halden; welk deil dar nicht mede 
kan thu komen und dar boveu wes vorterde, dat schal he up syne 
halft alleyne gelden und betalen. Sunderliken is "besproken, dat die 
rad van Magdeborch up de borch Thugem wil halden sees reysige 
perde und de rad tu Czerwest drye resige perde, eyn jowelk deil up 
syne fuderinge, aventür, gewyn und verlust; darthu wil de rad van 
Magdeborch up die borch halden und schicken twei füdschutten und 
die rad van Czerwest eynen futschutten, eyn jowelk deil up syn salt 
und koste, aventure, gewin und vorlust; wes aver mehr personen up 
der borch syn, die schal man deilen in dre deill, also dat twei deill 
gehalden werden up des rades solt und koste thu Magdeborch und 
eyn deil up des rades solt und koste to Czerwest. Actum feria ante 
Jubilate anno ete. M Cecc HITS. 





Urkundenbuch der Stadt Magdeburg 












jJ der Kosten für die Besatzung vom Tuchei 


Abschrift. Pap. 
iv zu Zerbs 





HII in profesto Magdalene 
kent up der love thu Magdeborch myt den 
em vortert was, synt dy borch gewunnen s 
ir thu horen: 
hma I* XXXVII ; 
exposuerunt LVII "t XI grossos 
blyven noch ungerekent VI wispel korns 
^. dy van Wormelitz syn komen und gesant to 









ilden et X 


florenos 






I groschei 








bn Magdeburg schreibt dem von. Zerbst, dass 
en der Burg Tucheim geforderten ^ 
Rat befragen wolle (also willen wy van di 
rn gerne irfaringhe hebben). 

Abschrift. Pap. 

jn zu Zerbst. 














Nachtrüge. Nr. 29—34. 1494— 14360. | 891 


wij denne dy unse willen by schicken und vau solchen saken vorder 
myt jw reden laten, wente wan des also lenger nicht konen bestan 
laten, wy muten solich gelt van jw irfordern und manen; des ju 


antwort. Schreven etc. Radmanne to Czerwest. 


1436. Juli 31. 92. 


Der Rat von Magdeburg antwortet dem von Zerbst, dass er auf 
seine Einladung zu einer Verhandlung in Leitekau am 4. August 
nicht kommen könne, da er verhindert sei, und bittel nach Bartho- 
lomäi einen Tag zu bestimmen. 


Gleichzeit. Abschrift. Pup. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am dinsdage nah Jacobi etc. 


1436. August 16. 33. 


Auf eine erneute Mahnung um Zahlung der 600 Gulden und 
des Anteils von den Gefungenen (Anfang August) antwortet der 
Rat von Magdeburg dem Zerbster Rate, dass Vertreter von Magde- 
burg nach Zerbst kommen und dann mündlich wegen der Sache 
verhandeln würden. Der eigentliche Zweck der Reise der Magde- 
burger war eine Zusammenkunft mit den Herzögen von Sachsen. 

Gleichzeit. Abschrift. Pap. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am donredage na Assumptionis Marie — anno XXXVI. 


Bald darauf hat der Rat von Zerbst nochmal um die Schuld 
gemahnt. 


————Ó——— —— 


1436. November 26. 34. 


Der Rat von Zerbst mahnt den vom Magdeburg nochmal um die 
Tucheimer Schuld. 


Gleichzeit. Abschrift. Pap. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntliken dinst thuvorn. Ersamen besunder gude frunde. 
So wy juwer live umb die seeshundert gulden van Thugem, dy gv 
uns gelovet und vorbrifet hebben in vortyden, mehr geschreven hebben, 
darumb gy thu der tyd den ersamen Hans van Schoren juwen mede- 
gesworen des rades an uns to Czerwist geschicket hadden werfende, 
dat wy id umb dy seeshundert gulden wenthe tu Martini nü vorgangen 
gutliken wolden bestan laten, dat wy jw thu willen gerne gedan hebben, 
und als denne unse medekumpan des rades myt den juwen nyligest 
upme daghe tu Litzke ok darumb sproke hebben, dar uns doch nein 
antworde up geworden is, bidden wy mit flite, gy willen jw des 


892 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


lifflich jegen uns bedencken und umb dy seeshundert gulden willen 
maken, des willen wy umb juwe ersamheit alle weghe gerne vordinen 
und ok umb unsen deyl van den gefangen und der knechte vordeyl, 
dat wy des thu utdracht muchten komen, dat segen wy gerne, juwe 
richtige antwerde. Schreven am andern daghe na Katherine anno 


XXXVI under unsen secret. Consules in Czerwest. 


Darauf antwortet der Bat von Magdeburg ausweichend, es seien 
mehrere Ratsherren in der Stadt nicht anwesend; wenn. diese zurtick 
seien, wollten sie über die Angelegenheit verhandeln. 


—— [nm € — — 


1437. Deeember 23. 35. 


Der Rat von Magdeburg schreibt den Fürsten Georg und Adolf 
von Anhalt wegen Entscheidung des Streites zwischen Peter Becker 
und dem [iate von Zerbst. 


Or. Perg. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen frundliken dinst thuvor. Hochgeborne fursten, gunstigen 
liven hern. Nachdem alz wij vor mit juwe rade to Czorwist umme 
sodanne schel und twidracht, alz twisschen juwen borgern to Czerwist 
und Peter Becker unsen borger muntliken und ok schriftliken vor- 
handelt hebben, dat sodanne schel und twidracht vor juw ader juwe 
rade to Czerwist muchten utgedragen und gescheiden werden, so de 
gnante Peter Becker yo is fulbodich gewest juwen borgern von Czer- 
wist rechtis to plegen und wedder to nemen vor juw edder juwen rade 
to Czerwist, darumme heft uns nu de gnante Peter Becker flitixen 
gebeden, sodaner fulbodicheit unse bekentnisse und brife to gevende, 
dy he vor gerichte edder wur om des nod sin worde, mochte vor- 
bringen etc. Gunstigen liven hern, segen wy gerne, dat gy juwer 
borger to Czerwist mechtig weren, dat sodan saken twisschen on und 
den gnanten Peter Becker noch vor juw edder juwer welken be- 
sundern, weme juwe borger des livest horen wolder, so gij ore 
eıffhern sin mochten, entscheiden und utgedragen werden, up dat beide 
deil sware teringe und koste mochten irhafen bliven, und wes wij dar 
to guden don mochten, deden wy gerne und bidden, dat gij mit juwen 
borgern to Czerwist darumme reden willen, oft gij or dar to mechtich 
sin mochten und uns des juwe und or meninge wedder schriven, 
darane don gij uns to dancke und vordinent dat gerne juwe antworde. 
Gieschreven am mandage nach Thome under unser stad secret anno 


(q0 ini » . X2 X l e, l l 
lomini ete. XXXVII Hadmanne und innigesmester 


der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den hochgeborn greve Jurgen und greve Adolff fursten 
to Anhalt —. 





Nachträge. Nr. 35—37. 1437— 1438. 893 


1438. Januar 30. 36. 


Der liat von Magdeburg schreibt den Fürsten Georg und Adolf 
von Anhalt, dass seine Abgeordnelen zu dem am 26. Januar zu 
Leilzkau festgesetzten Tuge, wo zwischen ihnen und der Stadt 
Zerbst einerseits und denen von Plotho und Lleinrich von Byern 
andererseits verhundelt werden sollte, wegen grossen Wussers in 
der Elbe nicht hätten kommen können, und bittet deswegen um 
Entschuldigung. 

Gleichzeit. Abschrift. Pup. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am donredage vor unser liven frouwen daghe lichtmissen — 

anno etc. XXXVIII". LLL 


1438. April 2. dd. 


Peter Decker schreibt dem Rate von Magdeburg wegen der Ent- 
scheidung seines Streites mit dem liate von Zerbst. 

Or. Pup. Si. abgesprungen. 

Stadturchir zu Zerbst. 

Minen willigen dinst. Erzammen gunstigen liven hern. So myn 
gnedighe here grave Jurgen an ju ghescreven und eyne vorsloten 
cedele, darinne he synes rades unde borger tu Czerwist meynunghe in 
den saken tuschen on unde my inne beschrifft, mede gesant heflt etc. 
erzammen gunstigen liven hern, wil ick sodanner schelinge unde saken, 
also tuschen deme rate unde borgern tu Czerwist unde my an bevden 
deylen sin, genczliken bliven by deme hochgeborn grave Jurgen in 
fruntschop med witschop an bevden deylen tu entscheyden unde mach 
myn her grave Jurgen unser twyer sake med witliker fruntschop nicht 
scheyden, dat denne myn her grave Jurgen dy schepen tu Czorwist 
tu der banck late heyschen unde sulven dar gerichte sitte unde wil 
my denne dy rad van der borger weghen muntliken schuldighen, dar 
wil ik muntliken tu antwerden unde dar denne recht geven unde 
nemen, unde wu uns denne myn her grave Jurgen an beyden deylen 
in recht erscheydet, dat ed denne dar by blyvet, unde wil my ok dy 
rad von Czerwist van des wilkors wegen denne schuldigen, dar wil ik 
tu antwerden unde dat holden, wu dat myn her grave Jurgen dorch 
recht erkent, unde wan my dar mvn her grave Jurgen, so he unse 
saken richten schal, tu geleydet, so wil ik dar tu komen unde bidde, 
erzammen gunstighen liven hern, dat gy my dar an besorgen, wen ik 
dat ane gheverde so holden wil. Gheschreven under myn signet des 
myddeweken nach Judica anno XXXVIII ". Peter Becker. 


Adresse: Den ersamen unde wulwisen ratmannen unde ingis- 
meistern der alden stad Magdeburgh —. 

Diesen Brief schickt der Rat dem Fürsten Georg an demselben 
Tage und bittet um seine Vermittelung und freies Geleit für Peter Becker. 


Bewaffneten sind der 
5, 10, 5, 8 12, 5,5, 
6, 8, 8, I 4, à, 4, 8 
Cop. 463" Nr. 335, 
St. M. 


Ohne Datum. 


Um 1449. 


Der Rat von Magdeburg verwendet sich fi 
Rate von Zerbst. 

Or. Perg. St. abgesprungen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken dinst tuvorn. Ersam bes 
Uns heft berichtit dy Luckowsche wiserin disz brif 
wu dat sy juwer mitburger ein Andrews von 
vorsettit hett vor VI sex. groschen, als sy die 
mitburger vor om gelovet heft und des gelofed 
gefrihet sy, des sy umb sinen willen dreplike 
wy juk fruntliken, gy willen den sulven And 
richten und ernstliken also heben, dat he der unsen 
darumb duh und er des gelofdes von stund a 
furder arbeides darumb nicht en behufe und uns 
moge, dat willen wy umb juw gerne vordinen u 
Gegeven am mandage nah Reminiscere under un 


Ratmanne und i! 
der alden stad 


Adresse: Den ersamen wisen ratmann thu C; 


T':€m 1444 





Nachtrüge. Nr. 38-42. 1440-1442. 895 


Bodendorp minen willigen denst tovorn. Wisen lude, guden frundes, 
alse gi mik geschreven heben unde. bidden laten, dat ik gijk vorstan 
late, wes sik juwe frunde von Czervest vor mik vorseen mogen etc. 
des bidde ik gijk weten, dat si sik vor mek vorseen mogen, wes ok 
mek vor on vorseen mach, wan se mek schriven, dat ek vor on und 
vor den oren velich sie unde dat si mek de sone holden willen, de 
mek de hochgeborn forste grave Albrecht von Anhalt vere erfherre 
gegeben hefft, so will ik dat in deme geliken weder holden, dar schulle 
gi myner woll mechtich to wesen. Screven under mynem inghesegel. 


——— 


1440. Oktober 4. 41. 


Der Rat von Zerbst schreibt an den Offisial der Dompropstei 
wegen einer unberechtigten Zinsforderung Jacob Querstedes. 

Or. Pap. Si. Zettel inliegend, 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unseren fruntlichen dinst zcuvorn, werdiger unde erhaftiger er 
official, gunstiger liber here. Deme jungesten abescede nág, als wir 
burgermeister Jurge Giseke, Nicolaus Czander etc. mit ewer wisheyt 
van wegen Jacob Querstedin der jerlichen zcinse, szo wir.von ohm 
gecitiret unde gemanet seint, mit underrichtung eyner guter vorfuger 
darin thu seinde gebethen, habin wir ithsunt derhalben unseren 
genedigh heren graven Adalofen der sachen geschreben, bitten flissig, 
wolt euch in underrichtung jegen unseren g. h. deme dömprawste, 
szo seine genade den bryf lesen warde, treulichen beweisen unde uf 
das beste varnemehn, szo ihr von mich das eygentlich bericht seyt, 
wolle wir jegen ewer werdickheit alle zceit gerne vordinen. Gescreben 
undir unseren secret anno domini CCCC* 40° ipso die Francisci. 


Burgermeistere und rathsmanne der stad Zcerwest. 


Zettel: Och, wirdiger here, schicken wir euch hir neben eyno 
fulmacht, och abeschrift unsers registers, darinne sich befindet, das 
Querstede beczalet ist mit eyner quitancien, szo euch unser burger- 
meister underricht hät, bitten die in gude vorwarung zcu halden. 


Adresse: Dem werdigen und erhaftigen heren ern Gregorio Werbeck, 


official der dómprawstige Magdeburgk unde canoniken der kirchen 
sancti Sebastiani —. ! 


1442. Juli 19. MEM 43. 


Der Hat und die Gemeinde S. Nicolai zu Zerbst treffen. ein 
Abkommen mit 2 Glockengiessern von Magdeburg wegen des 
Gusses einer neuen Glocke. 
Gleichzeit. Abschrift. Pap. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Anno etc. XLII feria quinta post Allexii hebben sijk de rad, de 
godeshuslude to sinthe Nicolause Bertram Beckmans unde Henningk 





1443. Januar 15. 


Stephan Bavenstein schwört dem Rule von 
sich wegen einer (sefangenschaft nicht zu 
llenning Stapel. 

Gleichzeit. Abschrift. Pap. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— anno etc. XLIII feria tercia post Felicis. 


1443. März 12. 
Der Offieial der Dechanei zw Magdeburg 
eines Kapitals. 
Or. Pap. Si. abgehröckelt. Durch Löcher stark. lx 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Ik Dyderik Oldendorp (2?) officia] der dek 
bekenne in dissem brife vor alsweme bes[undern] 
wisen borgermestern, radmannen, richtern und 
Cz[erwe]st, dat vor my gerichteswisze gekomen syi 
Northe|im] unde Hinrik Brumby, borger tho Mag 
yn eyde stad gesecht unde opembar mit guden ı 
eyne fruntlike vordracht twisschen Thomas E 
Laurencz umme sodane schuld, alz Albrecht Toy: 
Krusen deme gnanten Thomas Peders schuldich : 
fulbord unde willen gemaket und gededinget he 
screvenen wise, dat Thomas Peders sodane schul 
nemelik alz dy obgnanten Albrecht und Albrecht 
Peders schuldich weren, dem gnanten Drew[es] 


nnda mit mnnda var an *anoz2  vorlaton undo 





Nachträge. Nr. 43—46. 1449—1445. 897 


verdragen, also dat Albrecht Krusen negen schok und Albrecht 
Toydervitz sechs schok em uppe dat nye nehestkomende vernugen 
und geven scholen und willen, dat hebben sy aldus gedinget unde 
willen des ford fulstendich wesen mit eren eyden, wor sy scholen. 
Disse vordracht unde ded[inghe] sy also geschien to Magdeburg in den 
enanten Hermen Northeyms huse yn diss|en nehst ver]gangen, do man 
schreff na godes bort virteynhundirt jar unde [in dem] tweyunde- 
virtigisten jare des mandages na sunte Lucas [dage], des sulvon dages, 
er disse verdracht also geschach, alz sy spreken |m...k] fulmechtich 
vor my in gerichte dy gnante Thomas Peders densul|ven Drewejs 
Laurencz, dat he dy gnanten schuld von den vorscreven buren 
yrmahnen [unde u|pnehmen unde sy daraffe quitiren mochte, alz sick 
dat gebort. Desses (?) [to] orkunde hebbe ik mynes amptes ingesegel 
an dessen breff neden gedrucket, dy gegeven is na Cristi gebord 
virteynhundert jar darna im dryundv|irtigisten jjar des dinsdage na 
deme sondage Invocavit. 


1443. März 17. 45. 


Der Rat und die Vorsteher der Kirche S. Nicolai zw Zerbst 
schliessen einen Vertrag mit einem Magdeburger Glockengiesser 
wegen der Herstellung einer neuen Glocke. 


Gleichzeit. Abschrift. Pap. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Anno etc. XL tercio dominica Reminiscere hebben sijk de rad, de 
vorstender sinthe Nicolaus kerken unde meister Bertram Becman vor- 
dragen umbe de apostelclocken to gythen in sodaner wise: Bertram 
wil deme rade eyne gude wol geczyrde clocken antwerden unde VII 
jare weringhe doen; des schollen sij ome vor den czyntener to gythen 
geven XIII nyge groschen; in sodaner wise wil he ok eyn czymbal, 
dar de seyger up sleyt, gythen unde nehmen von den czynthener 
XIIII nyge groschen unde de rad wil om eyn tunne birs to hulpe geven. 


1445. April 27. 46. 


Claus Voss ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung von 12 Gulden 
Zins an zwei Zerbster Bürger. 

Or. Pup. Si. abgefallen. 

Stadtarchiv zw Zerbst. 

Minen vruntliken denst to voren. Ersamen leven heren unde 
vrunde. So gy mek gescreven hebben, dat gy Hanse Smede van 
myner weghen tor noghe XII rynsche gulden tins betalt hebben etc. 
guden vrunde, alsodans is mek gantz unwitlik, wan ik gik dar nicht 
an bevolen hebbe, sunder wil gy geven van myner wegen juwen 
medeburgeren alze Hans Medewiez V1 gulden unde Clawes Becker 
VI gulden vor den gulden jo VIß groschen unde II olde groschen, so 

Geschiehtsg.d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 57 


898 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


is hir de kop dar af, eder sendet mek XII rynsche gulden, welker gy 
levest don willen, dat sette ik to gik unde latet dat to enen ende 
komen, dat vordene ik gerne juwe antwerde. Gescreven des dinse- 


dages na Georgii anno XLV. Clawes Vos. 


Adresse: Den ersamen und wisen burgermeyster und radmann 
der stad Serwest —. 


1445. November 19. Calbe. 47. 
Erzbischof Friedrich ersucht den Rat von Zerbst einen auf Freitag 
nach Katharinä zu Gommern angesetsten Tag zu besenden, wohin 
auch etliche Domherren und der Rat von Magdeburg kommen 
würden. 

Or. Pay. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— Calbe am fritage sente Elysabeth tage anno domini etc. XLY°. 


1446. Januar 28. Wittenberg. | 48. 


Erzbischof Friedrich schreibt dem Fürsten Georg von Anhalt über 
die Verhandlung mit der Stadt Zerbst wegen des Brauens, an 
der auch die Stad! Magdeburg teilgenommen hat. 

Or. Pap. Si. abgebröckelt. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsirn fruntlichin dinst zuvorn. Hochgeborner besundern lieber 
herr und ohem. Wir hatten den wirdigen ern Arnde Treszkouw unsern 
thumprobst mit etlichen usz dem rate unser alden stad Magdeburg 
und andern den unsern uff frietag nach Katherine nehist vergangen 
keigen den rath von Czerwist uff einen tag bisz vor Gummer geschicket, 
als uwir liebe villicht wol mag vernomen haben, daselbs wir dann mit 
demselben rade von Czerwist durch die unsern obingnant habin ver- 
handeln und reden lassen von wegin oris bruwerckes, so sie nu 
czumale furgenomen habin, dadurch unsir stifft sere besweret werdet, 
und hetten gerne gesehn, das sie es mit demselbin orem bruwen 
gehalden und vier bier des jares gebruwen hetten, als das danne 
furmals gewonlich gewest ist, daran sie sich denne noch bisz herczu 
nicht bewiset haben, dem also zcu thune. Davon bitten wir uwer 
libe mit ganezen vlisze, ir wullit das mit den gnanten von Czerwest 
noch also bestellen und verfugen, das sie das mit orem bruwerke noch 
also halden und uzrichten, inmassen die unsern obin gemelt mit on 
uff dem obgerurten tage verhandelt habin und auch furmals gewonlich 
gewest ist, wurden sie abir dem nicht also thun, so musten wir ye mit 
den unsern darvor rathen, das unser stift von sulchs oris bruwens 
und biers wegin also nicht besweret noch bedranget worde, und das 
wir uwir anewisunge noch geniszen mochten, das solche beswerunge 


Nachträge. Nr.45—51. 1445—1448. 899 


und uffsasze abegetan wurden, wolden wir umme dieselbe uwir libe 
mit willen gerne verdinen. Gebin zu Wittemberg den fritage nach 
Conversionis sancti Pauli anno etc. XLVI under unsern ingesigel, 


uwir antwert. Friderich, von gotis gnaden 


erczbischoff zu Magdeburg. 
‚Adresse: Dem hochgebornen graven Jurgen, fursten zu Anhalt —. 


1446. August 18. 49. 


Jacob Querstede ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung von 
6 Schock Groschen Zins an seinen Nachbar Isenberg und quittiert 
darüber. 
Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— in dem seesundevirtigesten jare des dunredages nach unser 
leven vrowen dage Assumpcionis. 


1447. August 26. . 50. 
Der Rat von Zerbst bekennt, dass er auf Befehl des Grafen 
Adolf von Anhalt Hermann Robbin und Claus Udendorp, Vor- 
stehern von S. Lorenz in der Neustadt, drei Jahre hinter einander 
je 10 Gulden aus der Urbede des Grafen zahlen wolle. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— verteynhundert dar nha in deme sevenundvirtigisten jare am 
sonnavende nha sunthe Bartolomewes daghe des hiligen apostels. 


1448. April 28. 51. 


Der Rat von Magdeburg schreibt an den von Zerbst, dass der 

Termin zu einer Vereinbarung zwischen Fürst Georg von Anhalt 

und dem Bürgermeister Arnd Jordens aufgehoben sei, und über- 

sendet den Brief des ersteren. 
Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen frundliken dinst thuvorn. Ersamen besundern liven frunde. 
Alse gij uns von itliker dedinge wegen, so twisschen dem hoch- 
gebornen forsten grave Jurgen juwen und unsen gnedigen hern und 
dem ersamen Arnd Jordens unsen borgermeister geschin und vorhandelt 
sin und uns vorder von der wegen eynen dach up morne to Liczke to 
halden vortekent hebben, alse dat juwe briff mit mer und andern 
worden inholt etc. liven frundis, wuwol wy juk darane gerne to willen 
gewest und dem also gedan wolden hebben, alse heft doch de gnante 


57* 

















Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


lem obgnanten Arnd Jordens unse borgerı 
rij ute dissem invorsloten brife wol verner 
willen und dinste sin mogen, des sin wij ı 
ischreven am sondage Vocem Jocunditatis u 
domini ete, XLVIII*. 

Radmanne und innigesmes 

der alden stad Magdebore 


In ersamen radmannen to Czerwist —. 








es Fürsten Georg lautet: 
Jurge, von gots gnaden. 
furste zeu Anhalt. 





stigen willen. Ersamer liber besundern 
dir uff dussen schirsten mantag jegen ] 
ete. thun wir dir zcu wissen, daz wir 
r dussen phinghesten nicht konnen gewa 
wes zcu willen gesin, daz theten wir gerne 
ach Marei anno ete. XLVIII? under unserm i 








m ersamen Arnde Jordens, iatismeister z 





Nuchträge. Nr. 52—54. 1449. 901 


borgern, nemliken den korsenern bynnen juwer stad wonhaftich, mit 
unvorbunden worden, de on antreden ere liff und gude geruchte, grof- 
liken overfaren und mit barden overlopen sin und uns umme sodanne 
grofflike overfarunghe on von den juwen geschien umme nochhaftighe 
utrichtinghe von den juwen an juw to schrivende gebeden hebben, 
alsodannes doch von den juwen geschien uns sere vorduncket unde 
myshaget, waremme bidden wij mit flite, gv willen juwe borger dar 
to vormogen und so hebben, dat se den unsen dar vor don, so vele 
erlik und redelik is, nach irkentnisse, dat se anderer móghe und 
arbeit darumme mit on nicht enbehoven, wente sy on anders mit 
rechte, so we erfaren hebben, to manende nicht dencken to myden, dat 
se unser bede hiran moghen genyten; vordynen wy in besundern flite 
gerne juwe antwert. Geschreven am fridage nach Exaltacionis crucis 
under unser stad secrete anno domini etc. XT, nono. 


Zeltel: Ok, leven frunde, so syn wy bericht von den gnanten 
unsen borgern, wu dat etlike juwe borger, alse nemliken Asmus Bense, 
Claus Jacobs, Michil Otten, Cziliacus und eyner gnant Pauwel schullen 
gesecht hebben, wen sy kemerer und borgermester weren von des rades 
wegen gewest, so wolden sy sik bath geholden unde beter rekenschopp 
gedan hebben, wen itlike der oren gedan hedden, des uns denne ok 
von one sere vorduncket, wen wij von nymande von des wegen 
enweten, so hebben uns alle von sodanes amptes wegen gude reken- 
schop gedan, doch wusten se wene, de de anders dar bij gedan hedde 
und dy namhaftich gemaket worden, so wolde wy de yo bestellen sik 
also bederve lude to vorantwerden. Datum ut supra. 


Radmanne und innigesmester 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen rathmannen der stad Czerwest —. 


-———— o ———— —À 


1449. December 4. 94. 


Der Rat von Magdeburg verwendet sich beim Rate zu Zerbst für 
seine Untersassen in Schora, welche von dem Zerbster Bürger 
Michel Tyls zw Schadenersatz für verwahrlostes Vieh belangt 
werden sollten. 

Or. Perg. Si. abgesprungen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen frundliken dinst thuvor. Ersamen besundern liven frunde. 
Wy von juk witlik, dat Mechgil Tils mit juk wonhaftich an unse under- 
saten to Schor geschreven heft, alse gij sine meninge ute dissen in- 
vorsloten brife wol vernemen willen, und alse he denne schrift om in 
redelicheid to donde etc. liven trundes, des sin wij der gnanten von 
Schor mechtich, dat sij om vor juk schult don al, wes sij om mogen 
plichtich sin, und bidden mit flijte, gij wilt den gnanten Mechgil vor 
juk bescheiden und dij saken vorhoren und dar nehst vorfugen, dat 





& 05 Mp 000 —mTUn teet 
die die Bauern gepfündel und verloren halten. 
Um 1450. 
Heyse Sconemann ermahnt den Rat von 2 
Magdeburger Freunde zur Eintracht mit o 
Or. Pap. St. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Minen fruntliken willigen denst mit stede 
samen besundern guden frunde. Wetet, dat ik 
leye sage, de myk unde ok andern juwen gu 
sere missehagen, unde we doch hopen, dat et 
dat hir horen seggen unde vornemen unde, da 
wes ane were, nemeliken an der twyverdicheyt, 
de under gij sulven solde wesen, des we u 
bidde ik gijk, leven heren unde frunde, dat gij 
nicht ane sümen unde nenerleye laten ane vor. 
dar alle tho na der alderbesten wyse, dat gij mi 
drechtich sin unde allen unwyllen, twydracht un 
wes were, gutlichen byleggen unde guden 
maken, unde biddet unde schicket dat tho de : 
dede nüttest unde evenst dar tho sin, wente wu 
so hebbe gij vorloren spel, alse dat nu mangen 
steyt, unde gij unde dar tho alle juwe guden 
frunde, de dat myt gijk gerne gud segen, mosten 
spot, vorsprekinge unde allerleye ungnade lyden 
umme siner mylden barmherticheyd vor behode 
hebben myk hir summelike juwe guden truwei 
bevolen, hir aff wes to scrivende und to openbar 
unde guden truwen. efttet eeschin were dee war 





Nachträge. Nr.55—56, 1450. 903 


bederve by sin, alse we gijk wol totruwen unde geloven, unde dat sij 
doch, wu dat darumme sy, dat gy boven alle dingh je dar vor sin, dat 
en sodanes gutliken in aller leffmodicheyt, vrede unde eyndracht werde 
gentzliken bygelecht unde berichtet, sunder wu gij des nicht en don, 
so steyt gijk neyne wys to raden, unde nemet des eyn exempel van 
andern groten mechtigen steden, van Rome, van Troye, van Akrys, 
van Pysa unde van andern mannigen groten steden, de nicht al stan 
uth tho sprekende noch to scrivende, unde boven alle ding, so dencket, 
wu dat by juwer tijd gegen den van Berlyn, dat gij sulven bad weten, 
wan ik gijd scriven kan, hedden bynnen sijk wol eyn gewesen, dar 
were dat nummer hen gekomen, dar et nu leyder tho gekomen is. Ok 
so leret men den scholeren in der schule: Civitas dicitur quasi civium 
unitas, dat bedudet also vele: eyn stad heytet edder is eyn eyndracht 
der burger, de dar inne wonen. (Unde alsodanne gude eyndracht is 
vele nutter wan juwe buwe der muren unde der torne, wente de 
muren unde torne helpen weynich, wur de lude dar bynnen twyferdich 
sin etc. Unde allet, wes hirinne juwen leve gescriven wert, dat is in 
juwem besten gheschyn unde gantzer guder meninge unde juwe er- 
same vornomene wysheyt dat alse wol don wyllen unde vorkeren myk 
alsodanes nicht, dat wyl ik gerne vordenen unde kunde ik gijk unse 
alle den juwen vele tho willen unde tho dinste sin, dat were dach 
edder nacht, dat do ik mit allem flyte gerne. Ghescreven mit der 
hast in der nacht under mynen signet des dinsedages na sinte Gre- 


gories dage. Heyse Sconeman. 


Adresse: Den ersamen wolwisen unde vorsichtigen bürgermestere 
unde rathmannen tho Czerwist —. 


Um 1450. 86. 
Heise Sconemann macht dem Rate von Zerbst Mitleilung über 
Kriegsmannschaft. 


Or. Pap. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 


Minen dinst to voren, leven ersamen hern. Ik hebbe egentliken 
erfaren, dat alsodanne hovewerk, dat de unsen disse gantze weke op- 
geholden hebben, noch by eynander sij to Luderitz und Swartelose 
unde sint wardende eynes breves, wan on de keme, so wolden se mede 
vor Czerwist. Unde de gude frunt, de myk gesecht hadde von eynen 
hovetmanne, het myk bevolen, dat gij van stunt myk scriven, wes gijk 
unde juwes rades kumppane dar ane to synne sy, so wolde de ane 
sumen bodescop by deme hebben unde den van stunt schicken, unde 
seed tho, dat gij de sprake nicht so lange maken, dat et to spade 
werde, dat gij nement helpen moge, dar gijk de leve god vor beware. 
Ok sede myk eyn ander, wu dat to Wittenberge scolde de hertoge 


mMvnen TIrunuiken wiiigen üuinsu MIT stedem : 
liven heren und besundern guden frundes. 
wysheit gescreven het van mester Fricken, dat 
to gijk komen wolde to vorsokene, efft gij gijk 
eynkomen umme de bussen to gyten, alse 
worden inholt etc. des wetet, leven erwerdigen 
sik fögen wyl be juwe ersamicheit, und w 
mester Fricke lovet adder thosecht, des moge . 
dar wyl ik gerne gud vor syn, so ferne alse ; 
willen; unde kunde ik juwer ersamichevt u 
wyllen unde to denste sin, dede ik allewege , 
mynen signete des sondages in unser liven fro 


Heyse Sconeman, bu 


Adresse: Den ersamen unde wysen borgen 
to Czerwist —. 


Um 1450. 


Heise Sconemann macht dem Rute von 
seine Verhandlungen mit den Düchsengies 
Or. Pap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Minen fruntliken wylligen denst tho vor 
leven heren unde frunde So alse de ersaı 
rades medekumppan van juwes beveles wege: 
vorhoring by mynen neyberen den bussengetei 
van eynen czyntener tho gheten, nemeliken aı 
dar op ik do eme vor eyn antwerde gaff, c 





Nachträge. Nr. 57-59. 1450. 905 


mynen flyt gerne by don unde des en scolde myk nicht vordryten, 
dar op myk do de ergnante Hans Hobeke do sulvest op antwerde 
unde sede, dat ik mit dem genanten mester Fricken vorhoren wolde, 
wes vor den czyntener nemen wolde tho geten unde wolde maken 
deme ergenanten rade to Czerwist veffteyn gude tarratzbussen unde 
dat ik denne dat juwer leve scriven wolde. Unde deme hebbe ik nu 
also gedan, des hefft myk mester Fricke gesecht, dat de tarratzbussen 
vele meer arbeydes kosten, wan de steynbussen don unde men moste 
dar ok thenen unde ander gud kopper tho don unde dat thenen were 
nu gantz dure; ok so mosten de tarratzbussen by not jo vaster wesen wan 
stevnbussen, wente se mosten meer lyden, wente de blyen lode seten 
vaster unde scoten harder wan de steyne, doch so wolde he deme rade 
gude bussen maken, de gud unde bestendich scolden wesen, unde 
fragede na der grote; dar op sede ik em, dat ik noch sulven der 
grote nichte en wuste; do sede, dat se jo by not mosten wesen by 
eynen czyntener edder opper alder lichte van eynen halven czyntener, 
unde he meynde, he wolde an den czyntener veer scok groschen wol 
vordenen tho gheten, wan gy ome dat copper deden; des sede ik em, 
ik wolde dat juwer leve gerne scriven etc. unde van den andern saken 
unde werve, dar de ergenante Hans Hobeke by myk was, wert gijk 
de sulve muntliken bad seggen unde berichten, wan ik gijk scriven 
kan. Unde was ik gijk to wyllen unde denste sin mach, dat do ik 
willichliken gerne unde bedet over myk.  Gescreven under mynen 


signet. Heyse Sconeman. 


Adresse: Den ersamen wysen burgermestein unde rathmannen to 
Czerwist —. 


Um 1450. 99. 


Der Rut von Magdeburg ersucht den von Zerbst, ihm von seiten 
eines Büryers Genugthuung zu schaffen oder zur Verhandlung 
darüber nach Leitzkau zu kommen. 

Or. Perg. Si. abgelröckelt. 

Stadtarchiv zw Zerbst. 


Unsen fruntliken dinst tuvorn. Ersamen wisen liven besundern 
frunde. Alse wy jw vor geschreven unde ok die unsen tigen dy 
juwen to daghen geschicken hadden von sulker schuldinge wegen, 
alse Hans Stresow wedder uns erhoven hedt umbe sake, die geschen 
sin in fheden, die twischen jw unde uns gewesen unde gesunet sin, 
meinen wy, dat dy silven Hans Stresow bynen den vehden mit jw 
also geweset hebe, dat gy uns von der sune wegen siner ansprake 
plichtich sin to benemen, mochte uns dat von jw fruntliken weder- 
varen, dat neme wi gerne, mach des nicht wesen, so begere wy von 
jw, dat gy darumbe uppe den nehisten sondach over acht daghe tigen 
uns komen willet vor dat closter to Liczke to middage unde uns dar 





Claus Voss Dittes aen. Iwmi VUN werus um zw 


an Tyle Kleinsmed und quittiert darüber. 
Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am dynsedage vor synte Jurgens dage anı 
Eine gleiche Mahnung geschieht 1453, März 
einem undatierten Briefe. 


1451. Juli 1. 
Thile Gummer mahnt den Rat von Zerbst im 
zum Heiligen Geist eu Magdeburg um Zal 
und 3 Mark weniger einen Fierding Zinsen. 
Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— des donredages in unser leven frowen 
Marie anno domini M? CCCC? LI®. 


1451. December 29. 


Der Rat von Magdeburg bittet für einen s 
von Zerbst um Verlegung eines Gerichtstermi 


Or. Pay. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen frundliken denst tovorn. Ersamen 
heft berichtet Hans von Nouwen unse borger, 


Hans Deneken in vor tijden in juwe gerichte get 
"nhaorcomaec willan voarvostet «v unde svk denne ; 





Nachtrüge. Nr.60 65, 1450— 1458. 907 


wy vordenent gerne juwe antworde. Gescreven am mydweken Thome 
Cantuariensis under unser stad secret anno domini etc. L secundo. 


Radmanne unde inningesmester 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen richter unde schepen to Czerwist —. 


— —— — ——— — M — 


1452. Nach Juli 26. 63. 


Schreiben des Fürsten von Anhalt (?) an den Erzbischof (2), 
dieser solle den Abt Hermann von Kloster Berge, welcher deshalb, 
weil Heinrich Fut uus Zerbst die Bürger Hans Moller und Claus 
Dorre vor das Gericht des freien Stuhles gezogen hat, den Hal 
von Zerbst in Strafe genommen hatte, eur Aufhebung derselben 
verunlassen. 


Konzept. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


1453. März 13. 64. 
Der Rat von Zerbst giebt einigen Ratsherren, die zur Verhandlung 
mit dem Domkapitel und dem Rate zu Magdeburg reisen, eine 
Beglaubigung für die Verhandlungen und Vollmacht dazu. 


Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— Czerwist am dinsdage na dem sondage Letare — virteynhundert 
jar darna im drieundevefftigesten jare. 


1453. Mürz 920. m 65. 


Der Rat von Magdeburg verwendet sich bei dem von Zerbst für 
Peter Meyer, der schlechten Häring nach Zerbst verkauft haben 
solite. 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchiv zw Zerbst. 

Unsen fruntliken denst tuvorn. Eısamen besundern leven frundes. 
Uns heft to vorstande geven Peter Meyer unse borger, wu Andreas 
Gerwisch juwe borger umme itliken haringh, den he myd juk bynnen 
juwer stad vorkoft und gesaid hebbe, van juk, dat de haringh nicht 
kopgefe sin schulle, angelanget werde etc. des heft uns de gnante 
Peter unse borger bericht, dat de sulve haringh sine gewesen sy und 
sye nye und old haringh, dede nicht to straffene noch vül und kop- 
mansweringe gewest nnd sin dingh zo gewand is, dat he van unmacht 
wegen nicht wol overfeld wandern mach, he wolde juk des anders 
muntliken sulven wol berichten. Wurumme, leven frunde, bidden 
wy in besunderm flite, gij willen dem gnanten juwem borger sodaner 


908 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


anclage und moyge vorlathen und ok de jennen, de ohme van des 
wegen noch wes schuldich und plichtich sin, to underwisende, dat ze 
ohme betalen und sodanes richtich maken, und gij willen juk umme 
unser bede willen hir gutwillich inne bewisen und vinden laten, dat 
de unse van des wegen ungemoyget moge bliven daranne don gij uns 
besundern to dancke und wij vordenen dat in flite gerne juwe antwerde. 
Gheschreven am dinsedage na Judica under unser stad secret anno 


domini etc. LIT. Radmanne und inningesmester 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermestern und radmannen to Czerwist —. 


1453. März 27. 66. 


Der Rat von Zerbst schreibt dem von Magdeburg wegen des von 
Andreas Gerwisch verkauften Häringes. 


Konzept. Pap. 
Stadtarchww zu Zerbst. 


Unsen fruntliken dinst vor. Ersamen wisen besundern gunstige 
frunde. Als gy uns overs van Andreas Gerwisch unses medeborgers 
wegen geschreven, hebben wy juwe schriffte wol vernamen, sunder- 
liken in deme gy ruren, wuwol Gerwisch olden haringk etliken unsen 
niedeborgern verkofft hebbe und dy haringk unstreffliken sy, so schole 
hy des van uns billiken unbededinget bliven, nademe hy daran 
sunderlike neyne weringe gedan hebbe. Ersamen liven frundes, vor 
uns sint etlike unse medeborger gewesen unde hebben uns bericht, 
wu dat Andreas Gerwisch sone en des sulven haringes vorkofft hefft 
vor des nien fanges unde nicht vor alden haringk, so des dy junge 
Gerwisch vor uns sulvest bekant hefft! Wes wy juwer live to dinste 
unde to willen don mogen, dar to sin wy alle tid willich. Gegeben 
to Czerwist am dinsdage na Palmarum anno etc. LIlI®. 


Consulibus Magdeburgensibus asscriptum. 


! Durchstrichen sind noch folgende Worte: unde nachdeme met uns verboden 
is olden haringk to verkopen unde (terwisch denne dar bofen verkoflt heflt, 
deshalven nemen wy on in clage, woran. 


1453. April 12. 67. 
Heideke  Dartoldes schreibt den Schöffen von Zerbst wegen der 
Verlussung von Zinsen an die Kirche U. L. Fr. zu Barby. 

Or. Pap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Mynen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern leven frunde. 
Nach deme Hans Bode myn fulmechtiger am dinsedaghe na Miseri- 
cordia domini na der gebord Cristi der mynnertall im LIII] jare! van 


Nachträge. Nr. 66-68. 1458. 909 


mynre weghen den vorstendern der parkerken unser leven frowen to 
Barby alsodannen tinse, alse ik an Jurgen Dippoldes und Cziliacus 
Murouwen husern to Czerwist hadde, von jw in gerichte oppgelaten 
und geven heft etc. und doch nicht heft bouren (?) und uthdrucken, 
watte zodanne geld sy, dat ik darinne gehad hebbe, guden frunde, des 
do ik juk gutliken weten, dat ik an des gnanten Murouwen husz vift 
fine mark gehad hebbe und an Jurgen Dippoldes huse dree fine mark 
und do Hans Bartoldes myn vader zeliger vor myk darane gehad und 
vord nu myk geervet heft, de denne zo Hans Bode in myner meninghe 
und macht scholde vorlaten hebben, is daran wes inne vorsehn, dat 
zodanes in dem frede nicht vortekend is, dar de sulven alderlude 
der gnanten kerken ane vorwaret syn, bidde ik, gij willen den sulven 
alderluden und kerken tho Barby sodanes noch thoschriven und darinne 
se also vorfahren, dat dat selve goddeshusz darinne vorwareth sy, 
zehe ik also gerne und will dat, wur ik mach, wedder vordenen. 
Gheschreven am donnerdage na Quasimodogeniti anno etc. LIII? under 


mynem ingesegel. Heydeke Bartoldes, borger to Magdeburg. 


Adresse: Denn ersamen richtern und schepen to Czerwist —. 


! Diese Zahl kann mit Rücksicht auf das Datum des Briefes wnmüglich 
richtig sein. . 


1453. April 20. 68. 
Tilemann Santersleben schreibt dem Rate von Zerbst wegen seiner 
Streitsache mit Jacob Kruse und Antwort des Hates. 

Or. Pap. Si.abgefallen. Die Antwort auf der Rückseite, 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Mynen wilghen dinst tovoren, leven borgermester und radmanne. 
Also ik van juwer leve schedede, wu ik scholde bringhen twe borger 
von Magdeburg, de de dedinghen scholden twisschen Jacob Cruze 
unde my etc. also do ik juwer leve wittik, dat Jacob Cruze heft my 
to entboden, dat he meynet, nycht to donde vor mynen schaden, den 
ik hebbe van om, also dunket my, dat dat nycht nutte sy, dat ik 
Írome lude dar hen bringe unde se op unnutte teringe unde kost 
bringe, wente ik dicke hebbe nnde fake dem rade to Serwest ghe- 
schreben unde by on alle myne sake bliven wolde myn recht unde 
myn unrecht, dat doch my nicht gehulpen heft unde ik myn recht 
hadde dar op afgedan, dat ik des hadde hopet, de erlike rad wolde 
uns wol entscheiden hebben nach inholdinge juwer breve, de gi my 
sereben, jo doch so schal dat an my nycht breken, wil he komen 
jeghen Gummer, ik wil dar gerne by komen mycht den mynen unde 
de mede bringhen de jennen, den sake wittil und kunt is, op dat gi 
nicht dorven denken, dat ik en unnutte sake wolde jenghen jwe borger 
wol opbringhen, dat ik node don wolde; furder gi weten dat wol, dat 
alle myn recht unde myn unrecht wolde bliven by juwer leve, dar 








Unse fruntschopp live Tilemanne. Als gi u 
Krusen unses medeborgers geschreven, hebben : 
vornamen unde dat gy ruren, hy schole juw e 
hy juw vor juwen schaden, den gy van ome 
nichtes meyne to donde, hebben wy met ome 
uns berichtet hefft, dat ome sodanne unwitliken : 
Jacob Kruse ame negesten van uns scheideden 
wart, des is unse medeborger wardende unde : 
don unde juw glikes unde rechtes nicht vorgan , « 
unses medeborgers gancz mechtich sin unde wy 
gy wilen dat dar by laten, daran don gy uns 
Geschreben am fridage na Misericordia domini et 


1453. April 23. 

Drei Magdeburger Bürger teilen dem Rate 

sie eine Vermittelung zwischen Heinrich Fı 

herbeigeführt haben. 
Or. Pap. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen willigen dinst tu voren.  Ersamer 
frundes. Wy don gyk witlik, wu dat Hinrik ] 
by uns gewest hefft unde uns demudichliken 
biddende tygen unsen frunt Hans Muller va 
wegen, dedde twusschen oren manne unde Han 
wie denne unsen besten flyt met bede tygen ı 


van orer wegen gedan hebben unde hebben dar 
Jd-—- ihn 4. Avtinaor hada hawnoan dat hie h 





Nachtrüge. Nr.69—71. 1458. 911 


hirane tho donde ys, dar wil* gy wol up raden. Geschreven under 
Heynen Wennemars ingesegel in sinte Jurgen daghe anno LIII jar. 


Peter Dolle, Gorrius Lam unde Heyne Wennemar. 


Adresse: Den ersamen unde wisen borgermeisteren unde radmanne 
der stad to Czerwest. 


1453. Juli 23. Giebichenstein. 40. 


Erebischof Friedrich schreibt an Heyse Rulfes, dass er in dessen 
Streitsache vorläufig nichts Ihun könne, und verschiebt die Angelegen- 
heit bis zu seiner Ankunft in Calbe. 
Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Frederich, von gots gnaden 
erczbischoff zcu Magdeburg. 


Unnsern gunst und guten willen zuvor. Ersamer lieber getruwer. 
Als du uns umme den handel, den du mit den von Czerwst von 
unsir befelunge wegen gehabt etc. wedder geschreben hast, han wijr 
dine und ore meynunge zu guter masze verstanden und thun dich 
daruff wissen, das wijr iezund hir oben mit eczlichen sachen beladen 
sint, so das wijt on adder dijr iczund keyne enkede ztyd zuschrieben 
kunnen, sundern wie balde sich unsir sachen so begeben, das wijr 
henabe gein Calbe komen wollen, wollen wijr den egnanten von 
Czerwst das ztidlichen schrieben und sie darumme bie uns dar hien 
zu komen bescheiden und es darmitte halden, in maszen du uns 
geschreben hast. Gegeben zu Gebichestein am mantage nach Magda- 
lene anno etc. LIII". 

Adresse: Dem ersamen vorsichtigen Heisen Rulffes, burgermester 
unser alden stad Magdeburg —. 

Diesen Brief sendet Heise Rulfes am 26. Juli dem Zerbster Bürger. 
meister Drewes Ferwer. 


1453. Juli 26. Giebichenstein. 11. 


Erebischof Friedrich schreibt dem Rate von Zerbst, er werde der 
Aufforderung seiner Räte und der Stadt Magdeburg folgend zu 
dem bestimmten Tage nach Zerbst kommen. 
Or, Pap. Si. abgebróckelt. 
Studturchir zu Zerbst, 
Friderich, vun gotes gnaden 
erczbischoff zu Magdeburg. 
Unnsere gunst zcuvor. Ersamen vorsichtigen lieben besundern. 
Als ir uns iezund geschrieben und uft den tag gein Czerwst uff dinstag 


912 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


nach unser lieben frauwen tage Visitacionis schirst doselbsthien durch 
unser thumhern. rete und rat unser alden stad Magdburg verrampt 
personlich zu komen gebeten habt, also woln wir uns uff solehen tag 
unsen lieben herren und frunden von Anhalt und auch uch zcu willen 
persunlich gerne fugen, und was wir guts in den sachen gethun 
konnen, sal fliesz, mühe und arbeit von uns nicht gespart werden. 
Gebin zu Gebichenstein uff dinstag Johannis et Pauli anno etc. LIII" 
under unserm secret. 


Adresse: Den vorsichtigen rathmann zcu Czerwst —. 


1454. 12. 
Hans Molre zu Magdeburg verwendet sich bei dem Rate für 
seinen Untersassen Pregher in Möckern, der von Jasper Crull in 
Zerbst im Bann gehalten wurde um eine Schuld, die er schon 
bezahlt hatte. 

Or. Pap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— anno LIIII. 


—————— o ———— o. 


1454? 19. 


Der Rat vm Zerbst verkauft dem Hospital S. Gertrudis zu Magde- 
burg 1 Schock freibergischer Groschen jährlich wiederkäuflich für 
20 Schock, welche Gese, die Wittwe des Peter Thomas zu Magde- 
burg, gegeben hat. 


Abschrift des 17. Jahrh, Pay. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unvollständig. Das Datum lässt sich etwa daraus bestimmen, dass 
1454 dieselbe Frau dem Kloster S. Mariae Magdalenae ebenfalls 1 Schock 
Groschen beim Rate von Zerbst vermacht hat. S. UB. 1I, Nr. 670. 


1458. August 23. 44. 


Jacob Querstede ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung von 
27 Schock Zinsen an seinen Boten Cone Schulten und quittiert 
darüber. 


Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


der mynretal achtundeveftich am middeweke an sente Barto- 
lomeus avende des hilgen apostels. 


Nachträge. Nr. 72-77. 1451—1459. 918 


1459. Mürz 30. 7. 


Thomas Stroze, Bürger der Neustadt, bittet den Erzbischof 
Friedrich, sich für ihn bef dem Rate von Zerbst zu verwenden, 
weil dieser drei Wispel Hopfen, welche Stroze dort auf dem Markte 
gekauft und keinen Zoll oder Ziese bezahlt hatte, in Beschlag 
genommen hatte. Er sei selbst über 30 Jahre Bürger in Zerbst 
gewesen und habe nie gehört, dass Jemand für solchen Kauf eine 
Abgabe gegeben habe, und darum habe er auch die vom Rate 
von Zerbst geforderten 19 Schock sw bezahlen sich geweigert. 
Er bitiet, der Erzbischof möge den Itat auffordern, den Hopfen 
auszuliefern. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am fridage in den passchen anno domini etc. LIX —. 


An demselben Tage schreibt der Erzbischof in dieser Sache an den 
‚Rat von Zerbst. 


1489. 76. 
Der Rat von Zerbst bekennt, dass, nachdem Heine Wittekop zu 
-Magdeburg Jacob Muntmeister zu Zerbst wegen 26 Schock 
Groschen Schuld belangt und auf den Nachlass Andreas Munt- 
meisters Beschlag gelegt hat, Gotz Gotgeke, der Vormund Annas, 
Peter Muntmeisters Tochter, diesen Nachlass an sich genommen, 
die 26 Schock aber bis zum Austrag der Schuldklage beim Rate 
hinterlegt hat. 

Konzept. Pap. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


1459. Juli 8. 7" 


Urteil der Schöffen von Zerbst in Sachen Heine Witlekopps zu 
Magdeburg gegen Jacob Muntmeister. 

Or. Pup. Si beschädigt. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


Wy richter unde schepen der stad Czerwist bekennen vor aller 
menlick unde dun ouk kunt allen den, dy dussen unsen briff sihn, 
horen edder leszen unde beszundern vor jw ersamen unde hochwisen 
richter unde schepen der olden stad Magdeborch, dat Tilemannus 
Santtersleve in fuller macht Heyne Wittekoppes dy drudde clage up 
Jacob Muntemeisters angestorven gudere van dodes wegen Andree 
Munttemeysters, so oynem procuratori behorliken is, in disser na- 
gemelten schriften gevordert unde gedan etc. dy clage unde antwerde 
Sick to vermelden: Tilemannns Santtersleve procurator Heyne Witte- 
koppes van Magdeborch hefft befredet, so he van wegen des ergemelten 

Qesehlehtaq d. Pr. Sachsen ZXVIIT. 3. 5 





914 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Wittekoppes dy drudde clage, dy he up dy besate Jacob Muntte- 
meysters angestorven gudere van Andreas Munttemeyster seliger 
scholen angestorven unde gekomen syn, upgebracht hefft, in dy sulvige 
clage Gotez Gotezke med andern vormundern Annen, Peter Muntte- 
meisters seliger dochter, van wegen der sulvigen gudere unde kynde 
ingespraken hebben, alsz dat dy nagelaten Andreus Munttemeysters 
gudere an nymant levendes andersz noch tu desser tit gevallen unde 
gekomen weren wan an Anen, Peter Munttemeister dochter, so sy 
synes bruder dochter were, unde hadden dy gudere in sodannes van 
wegen des kyndes in vormuntschap getogen unde hopeden, sy weren 
med betern rechte van wegen des kyndes dar by tu blivende, wan em 
ymant nochter tit darane dringen muchte, is geordelt, dat dy drudde 
clage, dv Tilemannus van wegen Heyne Wittekoppes upgebracht hefft, 
schal, dat men eygentliken irvarunge van Jacob Munttemeyster ge- 
hebben mach, eynes ydermannes rechtichheit unschedeliken anstan. 
Des thu bekantnisse med der schepen ingesegel in die Kiliani ver- 
segelt anno etc. LIX ". 


1459. August 25. 48. 


Der Rat vou Zerbst bekennt, dass vor ihm die Vormünder Annas, 
Peter Muntmeisters Tochter, nämlich Gotz Gotzke, Tile Stragut 
und Claus Kannendorp, von den Verwandten Annas ermächtigt 
sind, hinsichtlich der nachgelassenen und dem Mündel vererbten 
Güter Andreas Muntmeisters nach ihrem Ermessen zu handeln. 


Gleichzeit. Abschrift. lup. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— des sonnavendes nach Bartholomei anno ete. L nono —. 





1459. September 10. 49. 


Die Schöffen von Zerbst bekennen, dass Golg Gotzken sum Vor- 
mund von Anna Muntmeister eingesetzt sei. 


Gleichzeit. Abschrift | Pap. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 


Wy richter unde schepen der stad Czerwist bekennen openliken 
unde dun ouk kunt allen den, dy dussen unsen briff sihn, horen edder 
leszen, besundern vor jw ersamen und hochwisen richter unde schepen 
der alden stad Magdeburg, dat ersamen unde wolwisen borgermeister 
unde ratmanne thu Üzerwist den vorsichtigen (Gotcz Gotezken oren 
medeborger des dinschedages nach Mauricii in dem LVIII jare nach 
Cristi unses hern gebort in dem mynresten talle in behorliker stede 
unde tit vor uns sodanne nagelaten guder, dv denne Andreas Munte- 
meister seliger nach sick gelaten unde up Anen synes bruders kynt 
Peter Muntmeister noch der tit so up synen negesten mäch geervet 





Nachträge. Nr. 78-80, 1459. 915 


hefft unde ouk in andern saken, dy denne gemelten kynde angekomen 
. efite gevallen muchten, in vormuntschap, so eynen truwen vormunde 
behorliken is, to vorhegende unde vorstande bevalen unde mechtich 
gemaket unde wes dy ergnante Gotez darinne unde an begynnet unde 
dadet, dat alles willen on dy upgemelten borgermeister unde ratmanne, 
S0 Sy overste vormunder syn, in mathe offt sy darsulvest deden, ge- 
weren unde irstan ane geverde. Des to bekentnisse med des richters 
ingesegel des mandages nach Nativitatis Marie virginis anno etc. L nono 
versegelt. 


1489. Naeh September 10. $0. 


Der Rat von Zerbst schreibt an den von Magdeburg wegen der 
von Andreas Muntmeister hinterlassenen (Güter. 


Konzept. Pay. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntliken dinst tovorn.  Ersamen unde hochwisen liven 
frunde. Wy hebhen eygentliken, wu Heyne Wittekop juwe mede- 
borger von wegen etliker schulde, alze XXIII olde schok Jacob Muntte- 
meisters up nagelaten gudere Andreas Muntmeisters seliger, dy denne 
up Annen, Peter Muntmeisters Andreas Muntmeisters bruder dochter 
noch der tit recht erve, so Jacob syn bruder sick med schriften, andern 
personen edder sust sick bewiset unde dy guder nu boven jar unde 
dach unde lenck nicht angelanget hefft und dy obgeschreven Anne oft 
ore vormunder dy guder in rechter gewere holden unde Jacob Muntte- 
meistere, dar Anne noch der tit enkevns tostan, med juwem gerichte 
by Andreas Muntmeisters nagelaten weddewe itzundes H. Ewiczes 
elike frowe besettet unde besperret hefft etc. wy verstanden hebben 
warumbe dun wy juwer wischeit to wetende, wu sodanne saken von, 
wegen der ergeschreven schulde Heyne Wittekoppes etc. vor uns med 
besaten unde clagen dorch synen procurator Tileman Santtersleven 
angehaven unde noch ungericht, so dy frede, dy dar aver in der 
Schepen buck bevestiget is, inholdet, hanget ete. worumbe bidden wy 
fruntliken med verdinste, juwe wisheit wil umme vermydunge willen 
unnutte koste und muge aver dy saken vorder enkeyn gericht, so dy 
sake noch (?) hanget unde ouk dat gud, darup dy clagen geschyn 
synt, in unsem gerichte verstorven synt, gan laten, sunder uns vorder 
to richtende, wente wy em alles rechten, so behorliken is, plegen, 
wedder unszen willen unde dar by, so gy von uns des im gelicken tu 
dunde begerende synt, dun etc. 


Da auf die Rückseite dieses Konzepts das Schöffenurteil vom 
10. September 1459 geschrieben ist, so gehört dieser Brief in die- 
selbe Zeit. 


58* 


916 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Um 1460. 81. 


Der Rat von Zerbst ersucht den von Magdeburg um Bestrafung 
Fritz Linnewebers, der den geschworenen Knecht Clemens Fursten- 
berg von Zerbst verleumdet hatte. 


Konzept. Pap. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Um 1460. 32. 


Drei Magdeburger Bürger bitten beim Rate von Zerbst um Be- 
rücksichtigung Hermann Hartungs bei der Vergebung des 
Ratskellers. 
Or. Pap. Si abgebröckelt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
Unsen fruntliken denst tho vorn. Ersamen besunder leven frunde. 
So gi uns vor antwerde umme juwen keller Hermen Harttunge tho 
donde gheschreven hebben, des hebben we juwe menynghe wol vor- 
nomen etc. unde bidden noch myt denstlikem flite, gi willen juk myt 
om darumme vordragen na der wise, alse he den er ghehat hefit, he 
wil de tijd, alse he los wert nach juwen schriften sin ane warden unde 
latet om unser gutliken bede gheneten, dat vordene we ghernne unde 
bidden des jüwe antwerde.  Gheschreven under Geren van dem 


Kellers insegel. Gere van dem Keller, 
Cone Roden und 
Heyse Rolwes. 


Adresse: Den ersamen borgermestern unde ratman tho Czerwest —. 


Um 1460. 83. 


Gese Schwertfegers zu Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst, 
die 22 Schock Rente Niemand ausser ihr selbst zu zahlen. 

Or. Pap. Si. abgesprungen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Erwerdighe rädmanne unde heren der erbaren stad to Serffst. So 
leven heren, als ghy wol wettet, dat my bodaghet is als up sunte 
Johannese daghe myne renthe by den erbaren rádmennen tho Serffst, 
als XXI] schock, unde erverdighen heren, so late ik jw bydden, dat 
ghy nemende gheven dat vorberorde ghelt als XXII schock buten 
mynen willen unde vorbeydet jwck ock, dat ghy des neymende gheven 
offte dón noch myner dochter noch mynen manne, wente ik up en 
cort by jw wil wesen unde wyl myn ghelt selven upboren van deme 
erverdighen heren unde ratmanne unde vorbyedez jwck noch, dat ghy 
des nycht utgheven, dat sie sake, dat ghy erverdighen heren myner 
personen selven gheven, van ik by jw hebbe ghevesen unde come, dat 





Nachträge. Nr. 81-85. 1460— 1464, 917 


ghe nıy dat gheven unde anders neymende buten mynen willen, wente 
myn man hefft my van sick gheslaghen myt enen vorvondeden hovede 
unde hefft my, van den mynen ghebracht. Leven heren, dat ghy alsus 
dit willen dón, des begher ik ene gutelike antwort by dessen boden. 


Gese Svertfeghers 
vonende tho Magdeborch. 


Adresse: An den erliken rád unde borghermester vonende to 
Serffst —. 


Se 


1462. Mai 1. 84. 
Der Rat von Magdeburg bitte den von Zerbst, ihm 12 Reisige 
zu leihen. 


Or. Perg. St. abgebröckelt; die Schrift an mehreren Stellen verwischt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntliken denst tuvorn. Ersamen besundern leven frunde. 
Wy bidden, juwe leve willen uns twelffe to perde juwer hovelude myd 
harnsche und perden wol uthgericht legen und uns de am dinsedage 
negestkomende vord over achte dage, dat is nemliken am dinsedage 
na dem sondage Misericordia domini oppe den avend bynnen unser 
stad in unse foden, denne des andern dages darna myd anderm und 
unsem hovewerke vord to ridende schicken und senden und uns des 
op (?) ditmal nicht weigern, wente uns dar macht ane gelegen ys, dar 
ane don gi ... denne wol tho danke und wij verdenend jegen juwe 
leve wedderumme in ge|liken an|deren saken, wur wy mogen und. 
sik dat heis[chet in| flite gerne, juwer leve richtige antwerde. Geschreven 
am sonabende na (?) Quasimodogeniti under unser stad secret anno 


domini etc. LX secundo. T 
Radmanne und inningismester 


der alden stad Magdeburch. 


Adresse: Den ersamen borgermester unde radmann tho Czerwist —. 


—— ———MÁá— —— — 


1464. April 24. 85. 
Georg von Wanzleben ersucht den Rat von Zerbst um Zahlung 
der fälligen Zinsen un Ludwig Kirkheim. 


Or. Pap. Si, abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— Magdeborch in sinte Markes avende anno LXIIII jar. 





oren versegelden lotwerdigen vrıven vuruıcı, 

ersamicheit nicht eyne genughe heft, so wy do 
dat wy van deswegen vorder schrifte unde arbe 
idoch juwer live to eynen wolgevallen unde 
gewarcheit und guden getruwen to hebbende 
eynsz dy gnante frowe Katherina personlick m: 
gehat, dy denne by oren eyden, so sy uns 
hebben, so vor dat frowe Katherina jo des g 
und getruwe wif is unde willen des in deme ı 
not unde behorlik sin wert, wu recht sy, gen 
dar up ouk frouwen Katherina nach inholt juw 
brif personlik vor juwe wischeit to koniende 

wy ouk fruntliken, gy willen den gnanten 

gehebben und vormogen, dat he dy gnante sine 

so dy rechte vermelden, wedder to sick n 
'getemet (?) unde behorliken is, holde unde b« 
frowen not ... und armmut annesehen, dat voi 
jw unde dy juwen mit besundern dinsten gern 
am mandage nach Cantate anno etc. LXIIII un 


Darunter steht: Copia Luder Schrivers 
burgensem , qui est adversus quendam Severin 


1464. Juli 10. 


Gese Schwertfeger bittet den Rat von « 
22 Schock Groschen Zins an Stefan von 
darüber. 


Or. Pav. St. (Rudolf Hakes Siegel). 





Nachträge. Nr. 86—90. 1464—1465. 919 


Um 1465. 88. 


Hans Duss, Hauptmann der Stadt Magdeburg, ersucht den Rat 
von Zerbst um eine Besprechung über wichlige Angelegenheiten 
zu Leitekau. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mynen fruntlichin dinst thovorn. Ersamen besundern gudin 
frunde. Ek do juwer leve wettin, dat ek am negesten vorgangin 
dinstage mit mynen guedigen hern von Magdeburg to Dessow to dem 
kintdopen geredin was etc. dar sik denne vele heymliker dedinge 
undir den forsten beslotin sint unde eyn gewordin sin, dar denne 
nicht ane to seggene noch to schriven is; hiir umme sege ek gherne, 
dat gi am negestin tokomen mandagh tiitliken to halvewege middage 
to Leyczke bi mik woldin wesin und woldin dar mede bringen Mese- 
berghe unde juwen stadschriver, dar ek juk denne wes berichten wolde, 
dat juk under juwer stad macht ane belegen is, und wes ek juk forder 
to deinste und to willen wesin kunde, do ek gherne. Geschriven 
under mynen ingesegel juwe beschreven antwert. 


Hans Düssz, hovetman 
der stad Magdeburg. 


Adresse: Den ersamen wiesin borgermestern unde radman der stad 
to Czerwest —. 


1465. Mai 31. | 89. 
Der Rat von Magdeburg  erbietel sich gegen. den von Zerbst, 
Nicolaus Sumstorp freies Geleit zu einer Verhundlung in Magde- 
burg zu geben, nachdem Samstorp Claus, den Sohn Claus Poppes 
aus Mugdeburg, verklagt hatte, weil er seinem verstorbenen Bruder 
Unrecht gethan hatte (van ungerichtes wegen). 

Or. Per 9g. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am fridage post Exaudi — anno etc. LXY®, 


1465. August 6. | 90. 


Der Rat von Zerbst verwendet sich bei dem von Magdeburg für 
die Frau ron Matthäus Paschedag und ihre Schwester, denen 
eine (rerade von der Claus Rymsnyderin in Magdeburg angestorben 
war. Der vorige Rat hatte aber diese (jerade nicht ausgeliefert, 
sondern verkauft, trotsdem sich die Erben, die nächsten nyfteln 
der Erblasserin, sich zu allem Rechte erboten hatten. 

Or. Pap. unbesiegelt; Zettel einlieyend. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— to Czerwest am dinschdage Sixti anno etc. LXV ". 


920 Urkundeubuch der Stadt Magdeburg. 


1465. August 15. 91. 


Der Rat der Neustadt ersucht den von Zerbst, einem seiner Bürger 
(renugthuung wegen falschen Masses eines Fasses gu verschaffen. 


Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen leven hern und besundern 
ghuden frundes. Als gy an uns over Hans Koke unsen medeborger 
umme etlike handelinge clagewisz van der Bukowynnen wegen juwer 
borgherschen ghescreven hebben na lude juwes breves, den wy wol 
vornomen und dem gnanten Hans Koke openbaret hebben und dar 
ynne beruren und gheren, dat he sodanne syne clage, de he to eynen 
vate der gnanten frowen gehorende gedan hed, affstelle und in sekeri- 
cheit yn veligen geleyde darumme vor juwer leve to wesen, wente 
juwe leve und werdicheit de Bukowynen juwe borgherschen des 
halven mechtich is, se dem Hans Koke vor juwer leve to geven, wes 
se em muchte plege syn, und wywol de sulven vate von etliken juwes 
rades medeswornen mit dem wynmate schullen geamet und gemetet 
wesen, ydoch dat sulve vad und ander vate veel meer mit dem beer- 
mate to metende nicht al fulkomen syn, so he und ander taverner 
meer uns berichtet hebben, na dem dat de beermate und wynmate 
nicht ghelik syn; wu dem nu alle sy, ersamen leven hern und guden 
frundes, so bidden wy gar fruntliken, wanne unse gnante borger hulpe 
und rad vor juwer leve deshalven in kort soken wert und wedder- 
stadunge synes schaden, denne gy de gnanten juwe borgerschen under- 
richten und se so hebben, dat se unsen borgere vorgnant glik vor 
unglik do und synen schaden und kost wedder legen (?) und deden 
hir by als gy in dem gliken, wan dat so wedder keme, von uns nemen 
wolden, vordenen wy alle tid gerne. Ghescreven under unser stad 
ingesegel am donredage Assumpcionis Marie auno etc LX quinto. 


Borgemeister und radman 
der nyen stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen und vorsichtigen wisen hern borgermester 
und radman der stad Czerwest —. 


1465. December 14. 92. 


Cone Rode schreibt dem Fürsten Albrecht von Anhalt, dass er zu 
dem von diesem angesetzten Tage zu Leitzkau in Sachen Benedikt 
Mewes' von Zerbst und seines Knechles Hans von Tuchem nicht 
kommen könne, weil er mit dem [late am Montag (16. December) 
zu einer Verhandlung mit Gunzel von Veltheim, | Otrave von 
Berfelde (?) und Albrecht von Bodendick reiten müsse. Er 





Nachträge. Nr. 91-94. 1465 — 1468. 921 


erbietet sich, an einem anderen Tage zur Verhandlung zu kommen, 
der dem Fürsten bequem wäre. 


Or. Pap. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— XLV dez sonavendes na Odilie. 
1467. Oktober ll. — | 93. 


Heyne Wittekop schreibt dem Rate von Zerbst, dass er die 50 Mark. 
die dieser bei ihm zu kaufen beabsichtigte, noch nicht voll bei 
einander habe, dass er sie aber zw beschaffen hoffe durch eine 
Anleihe bei anderen Bürgern. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchio zu Zerbst. 


--- am sondaghe na sunte Donisius dage anno LXVII etc. 





1468. November 2. 94. 
Moritz Lam schreibt dem Rute von Zerbst über einen Pferde- 
handel. 

Or. Pap. Si. 


Stadtarchiv zw Zerbst. 


Mynen willighen denst. Ersamen leven hern. So my jwe leve 
gescreven hebben, dat ik van Hans Sweden en geloffte vor IX gude 
schok van I perde, dat jwer leve fule Merten affgekofft hefit, van jwer 
wegen upnemen wolde etc. ersamen leven hern, des hebbe ik mit 
Hans Sweden und ok dem formanne gesproken, also hefft my de 
forman berichtet, dat he sorge, dat pert sy hovetsek und sy so des- 
halven nicht kopmans gadinghe, dar up ik om gesecht hebbe, dat 
ik om wil gud dar vor sin, dat he dat pert XIII dage wech 
neme; kan he dat denne bekuntschoppen, dat it  hovetsek 
sy, ik twivele nicht, jwe leve werden sik jegen om  geborlik 
holden; dar wil he nicht an, sunder he hefft gesecht, he wil dat pert 
by sinen knechte wedder hensenden. Ersamen hern, isset sake, dat 
he dem so deyt unde hefft dat pert der schelinghe nicht, so kummet 
her hir so vaken, he mot jwer leve wol genoch don. Wes ik jwer 
ersamen leve to denste sin kan, dat do ik mit willen gerne. Gescreven 
mit hast in aller selen dage anno LXVIII. 

Mauricius Lam. 


Adresse: Den ersamen unde wisen borghermestern unde rat- 
mannen der stat Czerwst —. 


922 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1468. November 5. 95. 
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, dass dieser 
seinen Bürger, den Müller Jacob Golze, zum Schudenersatz an 
Bertold Widerstorp zu Magdeburg anhalte für ein Pferd, welches 
auf des Müllers Brücke durch dessen Schuld verunglückt ist. 


Or. Ferg. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am sonabende post Omnium sanctorum — anno domini etc. LXV11I. 


1468. November 15. 96. 
Margarethe Geverdes mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung der 
ihr schuldigen 25 Gulden und der 2';, (rulden, welche die Abtissin 
zu Althaldensieben zu fordern hat. 

Or. Pap. Si abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 





— des dinschedages na Martini in deme LXVIII jare. 
Mahnbriefe der Margarethe sind noch zahlreich vorhanden. 


1469. Februar 13. 97. 
Heinrich Grafeleye zu Magdeburg ersucht den Rat von Zerbst 
um freies (releit, um sich mit seinen Schuldnern auseinander zu 
setzen. Ein Verzeichnis seiner Schuldner leyt er bei, von denen 
jeder das Geleit. gusichern musste. 

Or. Pap. Si. abgesprungen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am kopsalyghen mandage anno etc. LXIX. 


1469. Juni 26. 98. 


Heinrich Grofeleye mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung von 
25 Schock Groschen Leibrente an seine Bevollmächtigten Thomas 
und Hans Reppin. 
Or. Pup. Si. (des Offiziuls der Dompropstei). 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— im pegenundsestigesten jar am dage Johannis et Pauli der 
hilligen merteler —. 


Ein gleicher Mahnbrief ist vom 13. November ( Briccii). 





Nachträge. Nr. 95—101. 1468— 1470, 928 


1469. Juni 29. 99. 


Der Hat von Magdeburg ersucht auf Bitten seines geschworenen 
Knechtes Hans Retsow den Rat von Zerbst, dessen Bruder Claus, 
der wegen einer Verwundung in Haft genommen war, auf eine 
gewisse Zeit gegen Bürgschaft frei zu geben. 

Or. Perg. Si. abgesprungen. 

Stadtarchin zu Zerbst. 


— am dunerdage Petri et Pauli apostolorum — anno domini etc. 
LX nono. 


1469. Oktober 14. 100. 


Der But von Magdeburg sichert dem Zerbster Diener Claus 
lielzow freies Geleit au. 

Or. Perg. Si. abgefallen. 

Studtarchir zu Zerbst. 


Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen besundern guden 
frunde. Nach juwen schrifften unde beger geven wy Clawes Retczowen 
itezund juwen denre, so wij vornemen, juk tho willen twysschen did 
van datum disses breves unde sunte Mertens dage negestkommende 
tho unde afe unde ok bynnen unser stadt vor uns, de unsen und 
alle, der wy ungeverlich mechtich syn, unse seker feylige wontlik 
geleyde sunder geverde, dat he sik der wegen bij uns in unse stad 
foge unde sik rechtferdige unde alsodanen tins unde plege, alse he 
uns schuldich is, betale unde richtich make, unde wurmede wij juwer 
leve forder to willen unde denste syn mogen, dhon wij gerne. Ge- 
schreven am sonnabende Calixti pape et martiris under unser stad 
secret anno domini etc. LX nono. 


Radmanne unde innigismester 
der alden stad Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen  borgermeistern unde radmannen tho 
Czerwest - . 


Um 1479. 101. 


Der Rat ron Zerbst bekennt, dass die Fürsten Magnus und Adolf 
von Anhalt ihn mit 32 (Gulden Zins an Heideke Hogenbode zu 
Magdeburg bis zum Wiederkauf des Zinses gewiesen haben. 
Gleichzeit. Abschrift. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


824 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


Um 1470. Magdeburg. 102. 


Brand Schultes Frau zu Magdeburg bittet die Schöffen von Zerbst, 
ihren Bürgen Vester Louwe, der für eine Schuld bei Gorges 
Sander für sie gebürgt, aus der Bürgschaft zu entlassen, nachdem 
er die Schuld bezahlt hatte. 

Or. Pap. Si. abgefallen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— to Magdeburch am mandage vor Walburgis —. 


Um 14%0. 103. 


Nicolaus Stegemann bittet den Rat von Zerbst, er möge einen seiner 
Bürger zur Zahlung einer Schuld anhalten. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mynen wilghen denst tovaren. Ersamen leven heren. Ick foghe 
jw to weten, dat Jacob Huchmàn juwe medeborghen V1 gulden 
schuldich is vor II t. rotbscher, de ene is he my eyn jar schuldich 
ghewest, dar he nene insaghe hebben mach, worumme hebbe ick on 
vor ern Cord Balder deken in der nien stad Magdeburg citeret laten, 
welke ladinghe met vulbort des sulven deken unde umme juwer bede 
wille XIII daghe in fruntschop laten rughen unde anstan, bidde gar 
denstliken ye on unde Claus Levenow vormoghen willen, dat se dat 
myne gheven willen to vorniiden ander moge unde arbeyt, de darvan 
entstan mach; vordene ick to allen tiden gherne. Ghescreven uth 
Magdeburg des sonnavendes na den kopsalighen mandach under myn 


secret. Nicolaus Stegheman. 


Adresse: Den ersamen und wisen borghermester unde rathmannen 
to Czerwest —. 


1470. Januar 11. 104. 


Die Ilosungesche und ihr Sohn Gregor wonattich to Meydeborch 
yn der papenstraten yeghen den piperberch ersuchen den Rat von 
Zerbst um Zahlung von 12 Schock Groschen Zins, da sie bei der 
Zinszahlung in Magdeburg wegen Unbekanntschaft ihrer Wohnung 
nichts erhalten haben.. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— dusent etc. in deme LXX jare des andern dages nach Pauli des 
ey nsedelers. 





Nachträge. 102—108. 1470. 925 


1470. Februar 10. . 108. 


Cone Rode sw Magdeburg ersucht den Rat von Zerbst, seinem 
Untersassen Claus Graurock von Jüterglück, der von einem Stadt- 
knechte auf Veranlassung Hans Arnds geschlagen und ins Ge- 
füngnis geselzl ist, für den Schaden, den er an seiner Gesundheit 
und an seinen Gütern erlitten, Ersatz zu verschaffen. 

Or. Pap. Si. abgebröckelt. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— anno domini etc. LXX in die Scholastica —. 


1470. Mai 5. 106. 


Der Rat von Zerbst verkauft eine Leibrente von 8 Gulden für 
100 Gulden an Goris Kloden und seine Frau Gese zu Magdeburg; 
ebenso an Margarethe Lehnen; ferner 4 Gulden für 50 Gulden 
an Ilse Lindow und ebenso an Claus Solingk und dessen Frau 
Margarethe. 

Gleichzeit. Abschrift. Pap. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am sonnafende na sante Walburgen dage — vierteynhundert 

jar unde darnach in dem soventigesten jare. 








Um 1470. Juni 23. 107. 
Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, seinem Bierkäufer 
10, 12 oder 15 Fuder Bier daselbst zu kaufen zu gestatten, da in 
Magdeburg Mangel sei. 


Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am sonabende vigilia Johannis Baptiste nativitatis. 


1470. Juli 13. 108. 


Cone Rode zu Magdeburg ersucht den Rat von Zerbst, seinen Unter- 
sassen Katharina und Jasper Frederkes zu Gommern das von 
des letzteren Vater Lorenz su Zerbst hinterlassene Erbe aus- 
zuliefern. 

Or. Pap. Si. abgebröckelt. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— anno domini etc. LXX in die Margrete —. 


926 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1470. Oktober 15. 109. 


Hans Byiring und Morite Lam bitten Johann Brameck, Stadt- 
schreiber gu Zerbst, er möge ihre Dienerin Adelheid, Matthis 
Krummowen Frau, die von ihres Mannes wegen Hente in Zerbst 
zu fordern haite, bei ihren Geschäften unterstützen. 

Or. Pap. &. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am mandage post Calixti anno etc. LXX. 


1470. November 13. 110. 


Die Brüder Ludeke, Bartholomäus und Hans Keller zu Magde- 
burg, Ludekes Söhne, verkaufen an Anna, Heise Odiliges nach- 
gelassene Tochter, 5 Gulden jährlich aus dem Gerichte eu Gross- 
Salze wiederkäuflich für 100 Gulden. 


Abschrift von 1542. 
Copialbuch der Ulrichskirche zu Magdeburg S. 91. 


— dqusent vierhundert darna in dem seventigsten jare des dings- 
tages na sente Mertins dage des hilgen bischoppes. 


1470. 111. 


Der Rat von Zerbst schreibt dem von Magdeburg, dass er die von 
dem Stadtschreiber Johann Brameck versuchte gütliche Belegung 
(gutlich stahend) einer Klage gegen Claus Unrouwe wegen etlicher 
geweldiglicher overfaringe halten und diesem freies Geleit während 
des Abkommens geben werde. 

Or. unbesiegelt. Pap. Auf der Rückseite: illa littera fuit alterata et per 

edictum domini Alberti de Anhalt egressa. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 


— anno etc. LXX. 


1471. Februar 1. 12. 


Moritz Lam schickt dem Rate von Zerbst die Antwort zweier 
Bürger auf dessen Brief. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mynen gar willighen denst. Ersamen wisen leven hern. Jwe 
scriffte an my by Hans Krappen gesant hebbe ik to guder mate wol 
vornomen unde hebbe gesproken mit Hans Bilringhe unde Andreas 
unsen scriver umme de sake mit Krammowen etc. hebben se my be- 
richtet, dat se jwen breff wol entfangen hebben unde jw ok eyn ant- 
werde gescreven, so gy dat in dissen oren bybunden breve wol vor- 





Nachträge. Nr. 109--116. 1470-1474. 927 


nemen werden. Wes ik jwen ersamen leven forder to willen sin kan, 
dat do ik mit willen gerne. Gegeven an unser leven frowen avende 
Purificacionis anno etc. LXXI. Mauritz Lam. 


Adresse: Den ersamen unde wisen hern borghermestern unde rat- 
mann der stat Czerwst —. 


1473. November 12. 118. 


Der Bürger Michael Kruseler verkauft mit Zustimmung der 
Lehensherren Dietrich und Claus von Wellen an den Priester 
Gregorius Fesse, Gories Vesses Sohn, 1!., Gulden jährlich aus 
3 Hufen Landes zu Schleibnilz wiederkäuflich für 30 Gulden. 


Abschrift von 1542 
Copialbuch der Ulrichskirche S. 86. 


— dusent vierhundert tweundseventich des donderdages na sunte 
Mertens dage des hilligen bischops. 


1473. Juni 11. ] 114. 
Moritz Lam mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung von 9 Gulden 
Zinsen an seine Schwester, Peters von der Dollen Witwe. 


Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am fridaghe in den pingesthilgen daghen anno etc. LXXIll. 
Ein gleiches Schreiben ist von 1475, December 4. 


1473. Juni 26. 115. 


Cone Albrechtes zw Förderstedt verkauft mit Zustimmung des 
Lehensherrn Thomas Rode dem Pfarrer Ulrich Bartoldes und 
den Altarısten der Ulrichskirche einen Gulden jährlich aus einer 
Hufe auf Tregower Felde wiederkäuflich für 20 Gulden. 
Abschrift von 1542. 
Copialbuch der Ulrichskirche 8.63. 
— veerteynhundert jar darna in dem dreundsoventigisten jare am 
sunnavende na Johannis Baptiste. 


1174. März 18. 116. 
Moritz Lam schreibt dem Rate von Zerbst über seine Verhand- 
lungen mit den Schöffen und wegen der Anlage von Leibrenten. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Mynen willighen denst. Ersamen leven heren. So my jwe er- 
samicheyt by dissem jeghenwerdighen jwen denre eyne fraghe gesant 





wolden, unde he is mit ön alse affgescheden, 
schicken, so scholde he dat den luden to Ha 
laten witlik werden, de andern aver alhir in 
jwe kemmerer mede gesproken hefft, sin jo d 
jw to leggen, so verne se sik mit jw vordrage 
ersameheyt forder to denste gsin kan, dat do i 
vridage vor Letare anno etc. LXXIIII. 

Adresse: Den ersamen unde wisen hern b 
mann der stat Czerwest —. 


1474. Mai 12. 


Heinrich Stoylegmann zu Magdeburg 
Hympteke, den Propst zu Goslar, den 
7 Schock Groschen Zins. 

Or. Pap. S. 

Stadtarchiv zw Zerbst. 


— in deme vierundsoventigesten jare am c 


1474. Oktober 920. 


Der liat von Magdeburg bittet den vo 
Kämmerer Heine Bode, der mit dem 
geüchtelen Übelthäters Claus Cunrow nac. 
in seinen Gescháüften förderlich sein müge. 
Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerhst 





- Nachträge. Nr. 117—120. 1474—1475. 929 


1474. Oktober 22. 119, 


Der Rat von Magdeburg bittet den von Zerbst, dem Sohne des 
gerichteten Strassenräubers Claus Cunrow dessen Nachlass aus- 
2uantworlen , nachdem jener Urfehde geschworen hatte. 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsern fruntliken denst tovorn. Ersamen besundern guden frunde. 
Alsodaner vorderinge unses radiskumpanye und kemmerere Heyne 
Boden und unsem marschalke jegen den stratenbeschediger und ovel- 
deder Clawes Cunrowen in forderinge der rechtverdicheid und straffinge 
der boszheydt geschen danken wy juwer leve hochliken, willen dat ok, 
eft god wil, im geliken, eft id sik so gevelle, und grotern, wur wy 
mogen, gerne wedder vordenen und, guden frunde, synd wy van 
guden frunden gebeden Ludeken Cunrowen, des gnanten Claweses 
sonen, tigen juwe leve to vorschrivende und tho vorbiddende, dat 
ome des sulven sines vaders hergewede roweliken volgen moge etc. 
Van deswegen, guden frunde, bidden wy, juwe live willen dem sulven 
Ludeken dissen jegenwerdigen in deme endige gunst vordernisse und 
guden willen nach gelegenheid bewiszen, wente wy gistern am fridage 
van ohme orfeyde, eyde und gelovede genomen hebben, van des 
wegen unsen gnedigen hern van Magdeborch etc., de forsten van 
Anhald etc, juwe und unse gnedigen hern, orer gnaden lande und 
lude, juwe leve, de juwen, uns, de unsern noch nemande to bede- 
dingende myd worden noch myd werken, myd gerichte noch ane 
gerichte und ok van sinend wegen nicht lathen to donde in neyner- 
leyge gheverde, so he des juwer leve wol sulves vorder muntliken 
berichten werd, und wurmede wy juwen ersamicheiden vorder und 
wedderumme tho willen und denste sin mogen, don wy gerne. Ge- 
schreven am sonabende Severi episcopi et confessoris under unser 
stad secret anno domini etc. LXXIIII '. 


Radmanne und inningesmeistere 
der alden stad Magdeborch. 
Adresse: Den ersamen borgermeistern und radmanne tho Czerwist —. 


1475. Juli 24. 120. 
Margarethe Geverdes bittet den Rat von Zerbst um Zahlung von 
41, Schock Groschen an Blasius (Vleysges) Brant daselbst; sie 
könne das Geld nicht entbehren, sunder es myt uns hyer also 


gelegen, dat wy schollen na eyns schaten, dat komet van der 
herfahrt weghen —. 


Or. Pap. $t. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 


— yn sancte Jacubus avendes des helligen apostels yn dem LXX jar. 


Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 59 


ee 
980 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1475. November 10. 121. 
Der Rat von Magdeburg "schreibt dem von Zerbst, dass er in 
betreff seines Marktmeisters der Forderung von Zerbst nach- 
kommen werde. 

Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am fridage Martini pape spade upp den avend — anno domini 

LXX quinto, 


1416. Juni 21. 132. 


Der Rai von Magdeburg bittet den von Zerbst, dieser möge Hans 
Brunswik und Hans Hagenow, welcher jenem 8 Fass und 1 Viertel 
unbrauchbares (ungeve) Bier geliefert, mit einander vergleichen. 
Or. P erg. Rt. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am fridaghe post octavas Corporis Cristi anno etc. LXXVI. 


1476. December 18. 123. 


Nachdem der Rat von Magdeburg mit dem Fürsten Magnus von 
Anhalt über eine Leibrente für Jacob Gerken Ehefrau, welche 
jener zu zahlen sich weigerte, dahin verhandelt hat, dass er 
zur Zahlung sich bereit erklärte, wenn Gerke für diese sicheres 
Zeugnis erbrächte, ersucht er den Rat von Zerbst, die Bürger 
Jacob Plocke, Gebhard Clote und Hans Dube deswegen zw be- 
fragen, welche von der Sache wüssten. 

Or. Perg. Si. abgefallen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am middeweken post Adelheydis virginis — anno domini etc. 
LXX sexto. 


1477. Januar 98. 124. 


Der Rat von Zerbst verkauft Barbara, Heidecke Weddingens 
Witwe zu Magdeburg, und nach ihrem Tode Hans Santersleben 
und seiner Frau Margarethe zu Neuhaldensleben 8 Gulden wieder- 
käuflich für 200 Gulden. 

Beglaub. Abschrift (17. Jahrh.). Pap. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— dusent vierhundert darna in deme sevenundseventigesten jare 
des dinsendages nach sunte Vincentius dage des hilligen mertelers. 


———- . — — — — — 





Nachträge. Nr. 121—126. 1475—1478. 931 


1477. Mürz 17. Zerbst. 125. 
Jacob Grasehop und seine Frau Juliane su Zerbst verkaufen dem 
Priester Johann Lafferd und den Altaristen der Ulrichskirche 
21, Gulden jährlich aus ihrem an der Ecke des Fisch- und Vieh- 
marktes belegenen Wohnhause wiederkäuflich für 50 Gulden. 

Abschrift von 1542. 
Copialbuch der Ulrichskirche S. 12. 


— dusent vyrhundert darnach am sevenundsoventigesten jare am 
dage sancte Gertrudis der lieven heiligen junckfrowen in der stadt 
Czerwist. 


Die von den Schöffen beurkundete Eintragung in ihr Schóffenbuch 
ist vom Dienstag nach Jubilate (April 29). 


1478. Mai 16. i 126. 


Der Rat von Magdeburg billel den von Zerbst, einer Frau ihr 
Erbe unverkümmert zu teil werden zu lassen. 


Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsern fruntliken denst thovorn. Ersamen besundern guden 
frunde. Unsz heft tbo vorstande gegeven Hinrik Knysteden seliger 
nagelaten wedwe noch unse borgerynne, wu gy van ohr noch boven 
dat hergewede sze juk uprichtliken gelecht und gegeven de helfte ores 
geredes und des oren, szo se noch by juk in jwer stad hebbe, hesschen 
und modende syn schullen, so wy uns vorsehn, sze nicht recht hebbe 
mogen ingenomen, twifelen ok nicht, gy weten und willen juk darinne 
wol geborliken holden und ok so de gnante Hinrik de sulven syne 
eliken husfrowen by synem levende hir recht und redeliken begiftiget 
hefit, so jwe leve in disser ingelechten czedulen wol vornemende 
werden, dat ore wol roweliken willen volgen lathen, vordenen wy ok 
tigen jwe leve, wur wy mogen, gerne. Geschreven amme sonnavende 
ante Trinitatis under unser stadt secret anno etc. LXX octavo. 

Radtmanne und inningismeister 
der alden stad Magdeborch. 
Adresse: Den ersamen borgermeistern und radtmanne tho Czerwist —. 


Die Eintragung in das Schöffenbuch zu Magdeburg lautet: 

Feria tercia Lamperti anno domini etc. LX quinto. Hinrik Knistede 
gaf Metten syner eliken husfrowen und den kindern, de van ohne 
beyden komen moghen allent, dat he heft und ummer mer gewynnet, 
nach synem dode to geliker delinge tho hebbende; sulven wil he synes 
gudes mechtich syn, de wile he levet, und gescheget, dat de gnante 
syne elike husfrowe er ave ginghe van dodes wegen wan he, so wil 
he disser syner gift ok mechtich wesen, die wedder tho ropende und 
tho vornichtigende, wan he wil. 


59 * 


— Czerwest am dunrdage nach der octavi 
anno etc. LXXIX ». 

Über den Streit Caspar Kruls mit dem Für. 
der Stadt Zerbst sind noch eine ganze. Anzahl B 
Sache schwebte schon seit 1465. 


1479. August 16. 


Der Rat von Magdeburg sendet dem von 
richter sur Ausfragung von Strassenräuber 
teilung der Aussagen. 

Or. Perg. Si. ubgebröckelt. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Unsen fruntliken denst tovorn. Ersamen bes 
Nach juwer leve schriften und beger senden wy 
scharpen richter etc. und bidden fruntliken, gij : 
gefangene ghesellen mede vorhoren und fragen |: 
wusten von der plackerie und roverie oppe den s 
und andern koppluden geschen, und dat uns und 
borch anlangende were, und uns dat denne 
Schreven am mandage post Assumpcionis Marie 
under unser stad secret anno domini etc. LXX n 


Radmanne und in 
der alden stad | 
Adresse: Den ersamen borgermester unde radr 


“mn Aksahan 9 





Nachtrüge. Nr. 127—182, 1479— 1481. 938 


Czerwest sich mit meister Ludeken Papenborger dem malre van 
Magdeborch vordragen umbe den gewel an deme radthusze to 
malen mit em vordinget, alszo dat he den selvigen gewel mit farven. 
lymvater, olfarven unde aller notdurfit, wes he dar to bedarff, uppt 
aller beste reynlich unde wolbestendich maken unde malen sal unde 
keynerleye farve daran sparen unde sal die farve unde allent, wat dar 
to gehoret, selwest schicken ane dat golt, dat wil die radt betalen; ok 
schal he synen knechten unde die om dar to helpen unde dienen 
mogen, selwest lonen unde die unde sich sulvest mit ethen, drinken 
unde herberge beszorgen, dar vor willen die erszame radt em twelff 
rinsche gulden to lohne geven. Des to gewisszer vordracht unde vaster 
holdunge sint twey ezedelen al eyns ludende us denne ander gesneden, 
der die radt unde die upgnante meister jowelk eyne hebben. Geschien 
in jare unde dage baven berurt, dar up het die gnante meister Il rinsche 
gulden entfanghen. 


Um 1480. 130. 


Friedrich Brant, Hauptmann zu Magdeburg, schreibt dem Rate 
von Zerbst, bei dem einer seiner Leute, Paul Meins, von dem 
Bürger Germann festgehalten (besat) war, dieser möge dem Manne 
vier Wochen Wartezeit geben, dann wolle der Hauptmann mit 
dem Rute zusammen über ihn entscheiden. 


Or. Pap. S. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


1480. August 28. 131. 


Ulrich Drewes su Magdeburg übersendet dem Itate von Zerbst 
Abschrift eines auf seinen Numen gefälschten Briefes und bittet 
um Überlassung des Originals, um den Fälscher zur Rechenschaft 
zu ziehen. 

Or. Pap. Si. abgefallen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am mandage infra octavas Assumpcionis Marie — anno etc. LXX X92», 


—— m —— en 


1481. April 27. 132. 


Der Altaris! Peter Müller macht den Altaristen der Ulrichskirche 
mehrere Vermächtnisse. 

Abschrift von 1542. 

Copialbuch der Ulrichskirche zu Magdeburg S. 53. 

Ick Peter Muller, altarista des altars der leven hilgen Livini, Gode- 
hardi, Erasmi, Michaelis und aller hilgen engele gelegen in der par- 
kercken der alden stadt Magdeborch gewedemet und gewyet in der ere 
goddes und der hochwerdigen hilgen Udalrici und Livini, bekenne 
opinbar in und mit dissen brefe vor eynen iderman und vor alszweme. 


934 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


de ohn sehn, horen efíte leszen, dat ick ahm freidage in den hilgen 
ostern in der groten dornszen myner wonunge effte huses in jegin- 
wardicheit der erhafftigen hern als nemliken hern Steffen Boltz, hern 
Gregorii Veszen, hern Thome Emersteden, hern Warnari Fluman, hern 
Johannis Uchtorp, hern Martini Michaelis und hern Johannis Langeleff 
hebbe den sulven hern mit wolbedachten mode overgeanthwort eynen 
breff, szo angande: Ick Frederick von Trote etc. inholdene hundert 
gude rinsche gulden, dar vor sze mick vornoget hebben hundert 
rinsche gulden, dar von de gnante Frederich jerliken viff gulden vor- 
tinszende is, szo denne de sulve breff dat vorder clar uthwyszet. Van 
alszodanen  viff gulden jerlikes tinses schullen und willen de 
benomden hern und altaristen jerliken de memorien holden als nem- 
liken eyne memorie dem erhafftigen hern Johan Francken szeliger na, 
de ander hern Diderike Storingk szeliger na, dide beyde unse mede- 
bruder gewest synt, und de drudde Margareten, Heynen Sensteden 
szeliger dochter, und alle oren leven frunden na, so dat der ergnanten 
hern register klerliken uthdrugkende is, und wat one boven de uth- 
delung der dryer memorien disser viff gulden halven bliven is, dat schal 
man leggen ad fabricam und in dat gemeyne komen. Ock hefft de 
benomde hern Peter den vilgenanten hern und altaristen laten folgen 
eynen vorsegelden  brieff inholdende vefftich rinsche gulden tho 
vortynszen mit driddehalven rinschen gulden, weck hovetsumme 
gelecht is ahn hus und hoff, hofelandes, hoppengarden, mole und 
viskedick tho lutken Wantsleve, dar idtzunt Peter Korne und Henningk 
syn sone inne wanen, szo denne de sulve breff nach vorderen inholde 
klar uthwysende is. Van den driddehalven rinsche gulden tynses 
schullen und willen de ehrgedachten hern holden laten dat fest des 
hilgen bischoffs und bichtigers sancti Godehardi mit der memorie dar 
tho gemaket, szo idt wante her van den boven gnanten hern Peter is 
geholden, sulven wil he aver disses synes brefes mechtich syn, de 
wyle he levet. Vorder het de vilgenante hern Peter den merbenomden 
altaristen to vorstande geven, wu dat na synen dode an sze ock kamen 
und vallen schullen theyn gulden tynszes, dide Hans von Bertensleve 
plecht uthtogevende mit den thwintig gulden, de he den vilbenomden 
altristen rede plichtich und schuldich is jerliken tho gevende van der 
brotmemorie wegen, und int lateste na synen dode den vilbestymden 
hern und altaristen ock folgen schullen seven gulden, di de mer- 
benomede hern Peter het an Hans Berneborges husze thom groten 
Solte und ahn sewen ferndell landes by Elmen gelegen. Nachdem 
vilbenomden hern und altaristen alsodane renthe dar sulves rede tho- 
geschreven is, dide stan anderthalff hundert gulden afftokopen, so des 
ersamen rades gifftbock thom groten Solte klerliken uthwisende is, 
van dissen seventeyn gulden insampt schal man geven den thwelff 
armen luden, dide by der bare sitten, ore presencien, als nemliken 
isliken personen twey grote penuinge tho der villye und thwey grote 
pennige tho der misse, so verne alse de seventheyn gulden upkomen 





Nachträge. Nr. 183—135. 1481—1482. 985 


und gemanet worden. In bekenthnisse vorsegelt mit mynen angehangeden 
ingesegell na goddes geburt dusent verhundert und darna ihm eyn- 
undachtentigisten jhare ahm fridage in den hilgen ostern. 


1481. September 11. 133. 


Simon Becker eu Zerbst, der von Gories Ryman eu Magdeburg 
wegen eines entliehenen und verwahrlosten Pferdes vor den Schöffen 
in dieser Stadt verklagt und su einem Schadenersats von 25 Gulden 
verurteilt war, erhebt Widerspruch dagegen bei den Schöffen von 
Zerbst, indem er nachweist, dass Ryman ihm nach einer Ent- 
scheidung von beiderseits erwählten Schiedsrichtern, nämlich Claus 
Droge und Andreas Rogge zu Barby, noch 15 Schock Groschen 
schuldig sei. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am dingsdaghe nach Adriani martiris anno domini etc. LXXX primo. 


Die beiden Briefe der Schiedsrichter aus den Jahren 1480 und 
1481 sind inseriert. 


1482. Februar 26. 134. 


Die Stadt Zerbst verkauft an Mette, Hans Ummendorfs Witwe 
24 Magdeburg, 6 Gulden jährlich wiederkäuflich für 150 Gulden. 
Abschrift (17. Jahrh.) 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— viertheinhundert jar darnach in dem zweiundachtigsten jare 
am dinstage nach dem sondage Invocavit in der hilligen fasten. 


1482. April 19. 139. 


Die Schöffen zu Stassfurt beseugen, dass 1476 am Dienstage 
nach Jubilate (Mai 7) in ihr Schöffenbuch eingetragen ist, dass 
Balthasar Raue und seine Frau Gertrud fünf Gulden jährlich 
aus einer halben Pfanne Sole zu Stassfurt der Ulrichskirche zu 
Magdebury für 100 Gulden wiederkäuflich verkauft und den 
Zins den Bevollmächtigten derselben, Dietrich Storingk und Gregor 
Vesze, ausgeliefert haben. 

Abschrift von 1542. 

Copialbuch der Ulrichskirche S. 25. 


— dusent vierhundert darnach im tweundachtigisten jare am 
freidage nehst nach dem sondage Quasimodogeniti. 


936 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1482. September 4. Magdeburg. 136. 


Jacob Qwerstede zu Magdeburg, der mit der Stadt Zerbst in 
Streit über Zinsen war, bittet den Bürgermeister Claus Salmestorp, 
ihm die versprochenen 60 Schock Zinsen für 2Jahre durch Claus 
Romer aus Magdeburg zuzusenden, welche ihm. für den Fall einer 
gütlichen Einigung zugesagt waren. 

Or. Pap. Si. abgefallen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
— to Magdeborch des myddewekes vor unser leven vruwen orer 

gebort anno LXXXII. 


1484. Oktober 17. 137. 


Emeram Seyring warnt den Bürgermeister Sulie Geld für die 
Befreiung seines gefangenen Velters aufzubringen, da er hoffe, 
der Fürst von Anhalt werde in der Sache einschreiten. 


Or. Pap. unbesiegelt. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 


Mynen gar willigen dinst tovorn.  Ersamer unde wolwyszer 
günstige leve her unde froderer. Ik füge ju weten, deth Hansz van 
Diczkow, dy minen feddern unvorwarder ere gefanghen, den gnanten 
minen feddern gedrünghen, deth he an my schrift heth dün muthten, 
deth ik my by ju unde andern Vilj* fl. an retschop unde borgetucht 
ter schattunghe utrichten unde om dy by Hanszen van Barbey tu 
senden bewerfen muchte, baven deth dy räth van Czerwyst up unszen 
gn. hern van Meydeburg ere glik unde recht sinsz gefengknisses wegen 
baven erbidunghe vormalsz up den hochgebornen graffen Manus orer 
thwyer hern vor synen gefengnisse gebaden, doch faste swar were 
mynen feddern dar baven unerkantes rechten schattunghe to liden etc. 
alsze denne dy van Czerwist van older gewánt gewest aver dy oren, 
dy unvorwarder ere gefanghen, kene schattunghe van oren gudern 
totostadenne, hebbe ik van rades wegen ok gewegert unde my desz 
sulvigen geholden unde minen veddern dy meynunghe to kenenne 
gegeven etc. bin ik vorwarnt, so Diczkow by my nicht heth schaffen 
mogen, deth he minen feddern an juw wyszheyt to schrifen dringhen 
wert unde an ander herren unde guden frunde mehr als Küne Cruger, 
Peter Cupelman, Jacob Beventen, dath ju wyshheyt Hansze van 
Barbeyen edder eme andern, den he an ju schicken worde, sodan 
VIIj* r. gulden up tidt to gevene to siner entleddichgunghe laven 
scholden, up de werdt deth he mich gewalt dar to brachte, desz he 
sussem myt keine rechte bekreftigen mach, isz hirumme min vor- 
warnunghe an ju wiszheyt, alsze ju sulksz angemüth, gy willen dem 
na sinen armuden hinder my, up deth ik eth forder mith synen 
frunden und sunderlik mit dem rade van Czerwyst beratslagen moge, 
nicht nakamen, den ik hape noch jo, min herre van Anhalt werde 





Nachtrüge. Nr. 186-140. 1482 — 1486. 987 


na gestalter sake sodan unräth aver om nicht vorhenghen. Hyrmede 
gade entfalen evich. Geschrefen to Czerwist am sundage an Galli 


anno 84. Hemeramus Seyringk. 


Adresse: Dem ersamen unde wolwyszen Hinrigk Sülten, borger- 
meyster der alden stadt Magdeborch —. | 


1485. November 21. 138. 


Hans Teyge macht dem Rate von Zerbst Mitteilung über einen 
drohenden Überfall. 

Or. Pap. Si. abgefallen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


Mynen dinst to allen tyden. Ersamen wisen leven hern. lk voge 
jw to weten, dat ik in forfaringe hebben, dat syck etlicke hovelude 
in der Pregenicze genalt hebben by Czesur up den orer (?) lande unde 
dencken up jw to sucken, also jw dusse bode wol berichten wert. 
Gescreven myt hast am mandage vor sante Katrinen dage na middage 
twissche III unde vifen anno LXXXV. Hans Teyge. 

Adresse: Den ersamen unde wisen borgermester unde radmannen 
der stad Czerwest —. 


1486. Januar 19. 139. 


Hans Teyge ersucht den Rat von Zerbst, er möge Andreas Grasehop 
anhalten, dem unter Vermittelung des Rates geschlossenen Vergleiche 
nachsukommen. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst 


— to Magdeborch — an sunte Sebastianus avende anno LXXXVI. 


— mm 120 — 


1486. August 8. 140. 


Borchard Sluchman zu Magdeburg bittet den Rat von Zerbst, 
dieser möge ihm zu seinem verdienten Lohn verhelfen, den ihm 
die Witiwe Michael Kruses für einen Bau an einer Kapelle zum 
Teil noch schuldig war, und erbietet sich nach Zahlung des Lohnes 
zur gerichtlichen Entscheidung vor den Schöffen zu Magdeburg 
oder einem anderen Gericht. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— tho Magdeburg anno etc. LXXX sexto am dage Ciriaci martiris. 





1487. August 1Jó. 


1487 mitwoche in die Assumpcionis Marie i 
Hans Baum und Kersten Steffens, Bi 
dahin geschlossen, dass Baum nach Zerbs 
dem Fürsten Magnus und dem Möllenvogt 
mit der Stadt Zerbst gütlich vertragen sol 
nicht su Stande, so sollten beide Teile ihr 
dem Möllenvogt einreichen, der sum Schiea 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


1487. December 18. 


Der Rat von Zerbst verkauft den Kirchmei 
und Drewes Fricke für die Katharine 
8 Gulden jährlich für 150 Gulden wiederk 


Begluub. Abschrift (17. Jahrh.). 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— in dem seffenundachtigesten jahre dinstag 


1488. December 15. 


Jacob Querstede ersucht den Rat von Zer 
Mutter Barbara um Zahlung von 40 Sch 
30 Schock fälligen Zinsen an seinen Gesel 


Or. Pap. Si. 





Nachtrüge. Nr. 141—148. 1486—1489. 989 


1489. 145. - 


Bürger von Zerbst schreiben dem Fürsten Magnus von Anhalt, 
sich für sie bei dem Rate von Magdeburg zu verwenden, weil 
Jacob Querstede ihnen ihre Pferde ausgespannt und mit einem 
entwendeten Wagengeschirr in seinen Gewahrsam | genommen. 
Derselbe sei dazu von Rechts wegen nicht befugt gewesen und 
sein Thun trage nur dasu bei, das yute Verhältnis swischen dem 
Erzstift und der Herrschaft Anhalt, sowie zwischen den Städten 
Magdeburg und Zerbst zu stören. 

Gleichzeit. Abschrift. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


1489. März 15. . ] 146. 


Der Rat von Magdeburg übersendet auf Aufforderung des Hates 
von Zerbst diesem die Verantwortung Jacob Querstedes, der wegen 
einer Forderung an Zerbst Wagen und Pferde mit Beschlag 
belegt hatte. 


Or. Perg. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am sondage Reminiscere anno domini etc. LXXXIX. 


Der Brief Querstedes an den Rat von Magdeburg ist vom Tage 
vorher (am sonnavende na Gregorgi). 


—— 


1489. Juni 28. 147. 


Jacob Querstede sendet dem Rate von Zerbst eine Abschrift zu 
einem Vertrage nach der am 24. Juni getroffenen Verabredung 
und bittet um Zusendung der Ausfertigung binnen 8 Tagen und 
der rückständiyen 30 Schock Zinsen. | 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— des sondages uppe sunte Peter und Pawels avent — anno LXXXIX. 


-— — 


1489. November l. . 148. 


Jacob Kikebacke auf der Spiegelbrücke schreibt zugleich für Curt 
Polle in 8. Johannis Pfarre dem Rate von Zerbst, die von dem 
verstorbenen Deyenhard Noyden ihm zustehenden 5 Gulden su 
schicken. 

Or. Pap. Si. abgefallen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— anno etc. LXXXIX jar an deme daghe Omnium sanctorum. 


—M Á—— — — .— —— 





Um 14%. 


Huns Rode schreibt Johannes Surber zı 
Losebriefes. 

Or. Pap. Si. abgefallen. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mynen dinst, gude frunt. Wetten scholle g: 
de VI gulden entfangen van dem formanne un 
tho geven eynen loszebreff, dat denne myn vi 
willich, so is dut de meninghe, dat ick gewest 
de van wegen mynes vaders juck im banne h« 
bericht, dat de breve I gulden stan und so 
groschen geven vor den losebrefi, so were dut 
sulven by om fynden, wu deme gy juck myt 
dat mochte gy sen, des were we wol thofreden; 
dat we uns darna mochten richten. 


Hans Rode, Kone 


Adresse: Dem dogetsamen gesellen Johannes 


1490. Januar 15. 


Hans Borchard zu Magdeburg bittet de 
freies Geleit. für sich und seine Helfer, w 
mutter, Claus Borchards Witwe, und dere 
forderung auseinander gu selgen. 


Or Pun. St. 





Nachtrüge. Nr. 149 - 156. 1489—1498. 941 


1490. Februar 28. 152. 
Der Rat von Zerbst verkauft an Bertold Betke und seine Frau 
Margarethe 10 Gulden Leibrente für 115 Gulden. 


Gleichzeit. Abschrift. Pay. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— dusent vierhundert darnach im negentigesten jare am sondage 
Invocavit in der hilgen fastenne. 


1491. 153. 
Die Stadt Zerbst verkauft Meister Jacob Rode, Ratmann Heinrich 
Rode, Speisemeister Cone Rode und dem Heiligen Geist-Hospital 
8 Gulden jährlich wiederkäuflich für 200 Gulden. 

Abschrift (17. Jahrh.). 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— verteinhundert unde darna in dem einundenegentigesten jare. 


1492. Mai 26. m 154. 


Der Rat von Zerbst bekennt, dass Margarethe Grundis aus 
Magdeburg vor ihm Hans Kares Vollmacht gegeben hat, ihre 
Forderung an Johann Kruszel zu vertreten. Auf solche Vollmacht 
hin hat Hans Schossen, Amtmann zu Calbe, eine Entscheidung 
swischen beiden Parteien herbeigeführt. 

Gleichzeit. Abschrift. Pan. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— sonabent nach Cantate anno XCII. 


1493. September 1. — 155. 


Simon Lakenscherer in der Sudenburg bittet den Rat von Zerbst, 
ihn gegen den Zerbster Bürger Jacob Schulte, der ihn beim Fürsten 
Magnus von Anhalt verklagt hat, eu verteidigen. 


Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am sundage Egidij anno etc. XCIII. 


1493. December 18. 156. 
Der Rat von Magdeburg schreibt dem von Zerbst, dass er in der 
Streitsache gwischen Hans Kleinsmed zu Zerbst und Stefan Bode 
eu Magdeburg einen gütlichen Vergleich angebahnt habe, und 
fordert deshalb auf, Kleinsmed nach Magdeburg zu schicken. 


Or. Perg. Si. 
Studtarchiv zu Zerbst. 


— am middeweken post Adelheydis anno domini XCIII. 





wug COVvCUUUV WO WG. 


Konzept. Pay. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


1494. Februar 17. 


Der Rat von Zerbst verkauft für 200 Gu 
20 Gulden an Hans Kaiser, seine Frau 
Kinder Hans und Anna. 
Gleichzeit. Abschrift. Pap. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
—  vierteynhundert darnach ym vierund 
mandage nach dem sondage Invocavit. 


1494. Juli 19. 


Der Rat von Zerbst schreibt un den von 
Aichung der Fässer. 


Konzept. Pap. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unszern f. dinst thuvorn. Ersamen wo 
bsundern guden frunde. Dem jungesten avesc 
barfoten closter dorch juwer lieven unde der st: 
Sudenborch Magdeborch, Calve, Szolte und Sta: 
radessendeboden der ungelikeit unszer fete un 
juwer lieve antwerdt in vierteindagen ungeverli 
alsze syn juwer lieve ane twyfel mith gnantei 
guden frunden, wu wy uns des up juwe all 


„1. L2 





Nachträge. Nr. 157—163. 1494—1496. 943 


allenthalven unszer vorige erbiedung im besten besinnen und unszer 
aem begnugich und gesediget holden werden, wu dat nicht, szo sollen 
die hochgebornen unszer gnedige und regirende landesfursten in dem 
unszer to eren glyke und rechte gantz mechtich syn, dan wurmede 
wy juwer lieven annemde dinste erteygen mogen, dragen wy gueden 
willen. Datum am sonnavende nach Allexii anno etc. XCIIII. - 


1494. August 7. 160. 


Thomas Keller schreibt dem Rate von Zerbst, ob er geneigt sei, 
300 oder 400 Gulden wiederkäuflich aufsunehmen und welche 
Zinsen er geben wolle, und bittet um Antwort. 


Or. Pap. St. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am donredage na sunte Dominicus dage anno XCIIII. 


1494. Oktober 95. 161. 


Der Offizial der Dompropstei bekennt vor den Schöffen zw Zerbst, 
dass Morilz Brandes aus der Sudenburg, der von Malthäus 
Eikmann aus Zerbst wegen einer Bierschuld Hans Ceellekes aus 
der Neustadt verklagt war, mit dem letsteren vor ihm erschienen 
sei, wo dieser erklärt habe, dass er niemals mit Brandes gemein- 
schaftlich Bier gekauft habe; demnach könne Eikmann für die 
Schuld Zcellekes an Brandes auch keinen Anspruch erheben. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu ‘Zerbst. 
— dusenth vierhundert dar nha in dem vierundenegentigesten 

jare am sonnavende nha Severi desz hilligen bichtigers. 


1495. Oktober 16. — 162. 


Gerirud Hellers mahnt den Rat von Zerbst um Zahlung von 
4\, Gulden Zins an Lutke Osenbrügge aus Magdeburg. 


Or. Pup. Si. (Thomas Kellers). 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— am sunte Gallen dage XCV. 


1496. Februar 9. 163. 
Die Stadt Zerbst verkauft an Cune Emden 9 Gulden jährlich 
wiederkäuflich für 150 Gulden. 


Beylaub. Abschrift (7. Jahrh.). 
Stadtarchiv zu Zerbs 


— dusent rierhundert darna in deme seszundenegentigsten jahr 
dinsdags nach unser leven fruen dach liechtmessen. 








944 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1496. April 13. | 164. 
Der Rat der Neustadt bittet den Rat von Zerbst, dass dieser seine 
Bürger veranlasse, mit der ihnen verschuldeten Katharine Mort- 
stedesche Geduld zu haben. 

Or. Pap. St. 
Stadtarchiv zu Magdeburg. 
— am myddeweken post Quasimodogeniti anno XCVI®. 


1496. April 1%. 165. 
Benedikt von Schenen schreibt dem Fürsten Adolf, Dompropst zu 
Magdeburg, dass Hans Grasehop entgegen dem von dem Fürsten 
getroffenen Abkommen, wonach Hans 100 Gulden an dem Hause 
seines Bruders Andreas seinem Gläubiger Benedikt verschreiben 
und schuldig sein sollte, sich dieser Schuld entziehe; er bittet, 
Grasehop zur Anerkennung der Schuld, die im Stadtbuche von 
Zerbst verzeichnet war, anguhalten, widrigenfalls er seine Zuflucht 
sum Gericht nehmen müsse. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am sontage Misericordias domini anno etc. XCVI. 


1496. Juli 2. 166. 
Jacob Rode zu Magdeburg schreibt dem Rate von Zerbst, dass er 
Blasius Kerstens mit Recht verfolgen werde, weil er gegen den 
Schulzen und mehrere Untersassen Rodes zu Jüterglück gar 
weldiglich gefaren, auch also kegen dem -gantzen dorfe lester- 
lich gehabt. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 
— am sonnabendt unser lieben frauwen XCVI. 
Nur Visitatio Marie fällt 1496 auf Sonnabend. 


1496. Oktober 7. 167. 
Dompropst Adolf, Fürst von Anhalt, beseugt, dass Heinrich 
Scherping mit Zustimmung der Priorin Gertrud Bilrings, des 
Pfarrers Hermann Moring und der Vorsteher der Petrikirche 
Matthias Priester und Dietrich Bothe eine neue Kommende bei 
dem Altar S. Andreae und S. Martini mit 400 Gulden Kapital 
und 16 Gulden Zins bei dem Rate von Zerbst gestiftet hat. Diese 
Kommende will er selbst zeitlebens, dann Simon Flemingk, seine 
Frau und Erben geniessen, mach deren Tode aber soll sie dem 
Altar zufallen. 

Gleicheeit. Abschrift. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— tausent vierhundert darnach im sechsundeneuntzigesten jare 
am freydage nach Francisci confessoris. 





Nachträge. Nr. 164-171. 1496—1498, 945 


1497. März 24. 168. 


Die Stadt Zerbst verkauft an Beihmann Lose und seine Mutter 
Sophie, Hans Loses Witwe, 5 Gulden jährlich für 100 Gulden. 
Beglaub. Abschrift (1628). 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— dusent vierhundert und im sovenunndenegentigsten jahre am 
avende Annunciationis Marie gloriosissime virginis. 


1497: April 28. 169. 
Der Offizial der Dompropstei bekennt, dass der Bürger Heinrich 
Scherping dem von ihm gestifteten Altare S Andreae und Martini 
in der Peterskirche zu Magdeburg und dem Altaristen lteimarus 
Teyge ein Kapital von 400 Gulden mit ihren Zinsen vermacht 
hat. Dieses Kapital hatte der Rat von Zerbst 1476, Montag 
nach S. Thomae ( December 23) von Lukas und Heinrich Scherping, 
Bürgern zu Neuhaldensleben , erkauft. 

Gleichzeit. beglaub. Abschrift. (3 Exemplare). 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— dusent vierhundert und dar nach im sevenundnegentigesten 
jhare am frydage nach dem hilligen sondage Cantate. 


1498. Mürz 24. 170. 


Claus Lossow gu Magdeburg, welcher wegen rückständiger Zinsen 
Beschlag auf Zerbster Güter gelegt hatte und von den Fürsten 
Magnus und Philipp von Anhalt zu einem Vergleich eingeladen 
war, «antworte den Fürsten, dass er wegen Krankheit nicht 
kommen könne, und bittet, die Zerbster zur Erfüllung ihrer Pflicht 
anzuhalten. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


-- Magdeburgk auff sonnabenth nach Oculi ete. XCVTII. 


1495. Mai 25. 171. 


Der Rat von Magdeburg ersucht namens der Ehefrau des Kürschners 
Ilans Francke den Rat von Zerbst, dafür zu sorgen, dass die 
jetzt in Zerbst wohnende Witwe des früheren Möllenvogts Hans 
Reynhart die ihr von jener übergebenen Pfünder ausliefere, und 
erhietet sich zur rechtlichen Entscheidung der Sache. 
Or. 1 erg. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
-- fridages nach Ascensionis domini anno ete. XcVIIH. 





tieschicbtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 60 


946 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1498. Juli 11. 172. 


Der Rat von Magdeburg schreibl dem Rate von Zerbst, dass 
Hans Levins für eine Schuld, welche dieser für den Zerbster 
Bürger Hans Tedener bei Adam Puelinyg übernommen, jetzt 
von dem Gläubiger mit Gericht bedrängt werde, und bittet, 
Tedener sur Erfüllung seiner Verpflichtung anzuhalten. 


Or. Perg. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— middeweken na Kiliani anno domini ete. XCVIII. 


1498. Juli 14. 173. 


Der Rat von Magdeburg entschuldigt sich wegen Ungebühr seines 
Scharfrichters bei dem Rate von Zerbst. 


Or. Perg. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Unsen fruntliken dinst thovorn.  Erszamen besundern guden 
{rundes Jwe schrifte die vorgetenicheit und mercklicke overfaringe 
jwer radesfrunde unde ander vorwanten anı jungesten dorch unsen 
scharpen richter geschen vormeldende hebben wy under forderen 
inholde vornhomen und horen ungerne, he sick anders dann der gebor 
geholden hebbe, wu dem isz die sulvige van uns gescheiden und 
nicht mehr an unszem denste, is uns nicht entjegen, szo gelicke over- 
faringe kunfftigen wedder die billicheit van sinem gelikem geschege, 
zee derhalven in geborlicke strafinge genommen werden. Wurmede 
wy jwen erszamheiden tho willen und denste werden mogen, sindt wy 
geneigt. Geschreven under unsem secret sonnavendes nach Margaretlie 
virginis anno domini etc. XCVITI. 


Rathmann und innigeszmeister 
der alden stadt Magdeborch. 


Adresse: Den ersamen borgermeistere und rathmann der stadt 
Czerwest —. 


1498. August 28. 144. 


Der Rat von Magdehurg ersucht den ron Zerbst dafür zu sorgen, 
dass Hans Tegeder seine Verpflichtung gegen Hans Levis. zu 
Magdeburg erfülle. 

Or. Perg. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


- dinstages Augustini episcopi et martiris anno domini ete. NCVIILH. 





Nachträge. Nr. 172 —178. 1498. 947 


1498. August 30. 175. 


Jacob Querstede mahnt den Rai von Zerbst um Zahlung von 
rückständigen Zinsen aus den Jahren 1491--1493, nachdem er 
seine Forderung an Claus Lossow verpfündet hat. Auch verlangt 
er Zahlung nach der im Stift Magdeburg festgesetzten Währung. 
Or. Pup. St. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— Magdeburch des dunnerdages na Bartolomeige der weiniger 
thal Cristi XCVII jare —. 


1498. Oktober 16. mM 176. 


Jacob Querstede bittet den Dompropst Adolf, dieser möge den Bat 
ron Zerbst zur Zahlung der noch rückständigen Zinsen ver- 
anlassen. 
Or. Pup. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— (der mynnertal Cristi XCVIII jare des dinsendages uppe sunte 
Galli des hilgen bichtigers. 


In derselben Suche schreibt Jacob Querstede nochmal an den Fürsten 
Adolf, da die Zerbster der Entscheidung des Offizials desselben nicht 
nachkamen, am 24. November. 


1498. Oktober 20. 117° 


Benedikt von Schenen beklagt sich bei dem Dompropst Adolf von 
Anhalt, dass Hans Grasehop trotz rielfacher Verhandlungen ihm 
immer wieder seinen Zins verweigere; er bittet den Dompropst sich 
für ihn. zu verwenden md erbietet sich zu rechtlicher Imt- 
scheidung. 

Or. Pap. Si. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


am sonnabinde nach sandt Lucas anno domini ete. XUVTI®. 


1498. December 11. | | 178. 


Jacob Querstede fordert den Hat ron Zerbst auf, 17! , Schock zu 
Martini fällig gewesener Zinsen, welche der Abgesandte Brameck 
in 8 Tugen vor dem Dompropsie zu zahlen versprochen hafte, dem 
Prediger (priger) zum heil. Kreuze zu zahlen, dem sie Querstede 
verlassen hatte. 

Or. Pay. St. 

Stadtarchtir zu Zerbst. 


— dinsendach vor sunte Lucien der hilgen junefrouwen der mynner 
tal -- Xevin —. 


60* 


948 Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. 


1498. December 25. 179. 


Der Ratsschenk zu Magdeburg ersucht den liat von Zerbst wm 
Begahlung von Wein. 

Or. Pap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 

Mevnen willigen dinsth zwvorn. Ersszamen lieben hern. Esz hatlı 
sich begeben, dasz Urban Werbek hath mich abhe gekaufth eyn fasz 
R. weyn dem ersszamen rahel zw guthe unde das selbeghe fasz 
hahet Y emer unde 1I st., den emer vor Ilj gulden, szo habbe ich dasz 
uberrechent, dasz fas macht X1j gulden, szo mere meyne fruntliche 
bethe, dasz yr szo woll wolth thuen unde wolthen Greger Langhen- 
berek van Dresen czeyer dusses brives geben edder wur he das hen 
vorwyszen wolth, vordyne ich alle czeyth gerne etc. Geschreven in 


die sancte Incarnationis XUIX. Johannes Dytezell, des rahets 
3 * 


schencke zw Magdeborch. 


Adresse: Dem ersszamen und wollweyszen borghermeystern unde 
rathmennen der stahet Czerwesth —. 


1499. Januar 11. 180. 
Wolburg Zcerven bittet den Rat von Zerbst, zwei seiner Bürger 
zur Auslieferung von Kleinoden und Geld anzuhalten. 


Or. Pay. St. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


Ersamen wisen hern, myne underdenighe unde willighen denste 
sin juwen ersamheiden tovor an bereith. Ersamen herren, ik hope 
juwer leve sy wol indechtich, ik velmals juwe ersamheide unme 
geleyde scrifftlich hebbe besocht, des mik denne van jw in antwordt, 
ik my bith up dat vehmdinck sulle entholden, bejhegent, dem ik alse 
gerne by nachgekumen und paciencie gehadt, vormercke ik aber nu, 
juwe ersamheide mick by juw unde dem mynen to liden nicht gesynnet, 
stelle ik tho godde myne trost, dede alle dinck wol richten werdt; 
dheme nha, ersamen leven herren, isz myne gantz fruntwillige bidden, 
willen de hir nachgeschreven juwe burgere. nemlichen Peter Schulten, 
dede itzliche kleynode under sich hefft, als eynen grunen leydeschen 
rock midt clocken, eyne kralensnur, twe gulden ringhe unde evn 
stuck eynhorns, und Claws Klot III gulden noch van der geradhe, 
so he mik sulle gegeven hebben, vorentholden hefft, also underwisen, 
up dat my wedder sze anders vornhemens nicht sy van noden, byn 
ik ete. Datum Magdeborch am frydage nach Epiphanie domini anno 


2L (MX IYt 1 
ete, LAXXXIX? Jare. J. E. w. Wolburch Zcerven. 


Adresse: Den ersamen burgermeistern unde rathmannen tho 
Czerwist - -. 





Nachtrüge. Nr. 179—182, 1498— 1499. 949 


1499. April 7. 181. 


Der Rat der Neustadt schreibt dem Rate von Zerbst, duss ein 
Mann aus dieser Stadt Holz aus Bramke, welches den Vorstehern 
der Nicolaikirche in der Neustadt gehörte, gekauft habe; er bittet 
den Käufer zum Ersatz des Schadens ansuhalten. 

Or. P ap. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


— sondages Quasimodogeniti anno domini etc. XC nono. 


1499. April 13. 182. 


Der Rat von Magdeburg erhebt Einspruch gegen eine in Zerbst 
aufgelegte Steuer. 


Or. Pery. Si. abgefallen. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 


Unsen fruntliken denst thuvorn. Ersamen besundern guden frundes. 
Wy hebben uns uth itlicken scrifften, alse bynnen unser olden stadt 
Magdeboreh in vorgangen dagen angeslaghen, erkundeth, ock uth 
itlicker unser borger angheven und underrichtinghe vornhomen, dath 
juwe ersamheide van idermenniglicken, dede renthe und tinsze bynnen 
juwer stadt up husern stande eyghen effte andern erven hebbende 
syn, sehoth van den sulvighen renthen und dem hovethstolen tho 
nhemen gedencken und de vorfallene erve wedderumme by vorlust 
cyns yden gherechticheid na vormeldinghe der scriffte in korther tidt 
erhoven und gebuwet sullen werden, welcks den unsen vordunckt, 
angeseyn se den juwen tho behoff ohrer nheringhe ensulks eyns deylsz 
vor langhen jaren darupp umme bede willen guthwillighen gedhan 
und upp sulke belastinghe ny ghethogen sin, id sy ohn ok ermalsz, 
wu juwen ersamheyden su]vest bewust, nye anghemodeth und synth 
desz vorhopens, zee dath so to ghevende nicht vorplicht noch myth 
juwen wilkoren in dhem eftte andern vorstrickt effte vorbunden syn 
sullen etc. dem nha, guden frunde, is unse fruntlicks bidden, juwe 
ersamheide willen in allen besten de dingk overweghen kunfftighen 
schaden und vorderff der juwen (dher leider vele sunder hulpe sich 
nicht erneren moghen) betrachten, und wath dhar nha volgen wurde, 
so den unsen orhe tinsze vorentholden und dhartho der hovethsummen 
entberen mosten, tho synne nehmen, ock der unsen gutwillicheyth 
mith angesehen und dath zee vormalsz nye hyr up gethoghen effte 
darumme angeredt syn, alse derhalven vorder de ersame Hinrick Alman 
unse olde burgermeister rede myth juwen ersamheiden hebben und 
nha aller nottorfit underrichtinghe dhon werth, eyn gutlick antwerth 
tho unser borgher beste wedderumme tho entfanghen, juck guth- 
willighen dar ahn tho bewisende, synth wy gancz willich umme juwe 





UOI C. (GQUCI& aut UV £465 vor wre nati vvv 


Or. Pap. Si ubgr fallen. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


— to Magdeborch -— am dage Bonyvacy 


1499. Juni 14. 


Der Offiziul der Dompropstei bekenni 
10 Gulden, die er von der Stadt Zerl 
Hans vou Nyewerk zediert hat. 
Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 
— dusendt verhundert und darnach in den 
jhar anı fridage nach Basilidis martiris. 


1499. August 22. 


Der Rat von Magdeburg schreibt dem v 
schenk Simon Misner ihm eine Hechnun 
mehrere Zerbster Bürger, nämlich Kerste 
Hans Arndes, Martin. BRademcker und 
langer Zeit noch Schulden für Wein habe 
mit der Zahlung au die Kämmerer Han. 
zu verweisen, die gu den bevorstchen 
kommen würden. 


Or, Ferg. St 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


-- donredach na Bernhardi anno ctc. Xu 





Nachträge. 188—190. 1499. 951 


1499. August 25. Magdeburg. 187. - 
Heinrich Alemann der ältere mahnt den Hat. von Zerbst um 
Zahlung von 45 Gulden Zinsen und teilt zugleich mit, dass er 
dus Kapital seinen Söhnen überlassen habe. Diese, Heinrich 
der jüngere und Ludwig, mahnen wiederum am 2. Oktober um 
Zahlung. 

Or. Pap. Si. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


- Meydeborch am sondage nach Bartolmeus. 


1499. September 15. 188. 
Der Rat von Magdeburg ersucht den von Zerbst, dafür zu sorgen, 
dass der Müller vor dem Ankunschen Thore die Kornrenten, 
welche Arnd von Grieben su Magdeburg von Jacob Kirchhof 
geerbt und welche auch in dem Schöffenbuche von Zerbst ver- 
zeichnet standen, an den jetzigen Besitzer gahle und sich nicht 
ferner weigere. 


Or. Perg. St. abgesprunygen. 
Stadtarchiv zw Zerbst. 


— sonndach nha Exaltacionis sancte crucis anno etc, XC nono. 


1499. September 22. 189. 


Der Bat von Magdeburg meldet auf Unterrichtung Werner 
Lamprechts dem Rate von Zerbst, dass er seine Diener auf 
Kundschaft ausgeschickt, aber nur erfahren habe, dass Michel 
Kerstens, der von Neu-Brandenburg aus gemeldet war, um Abend 
vorher nach Zerbst gekommen sei. Zugleich bedankt sich Magde- 
burg für eine ihm zugesandte Warnung. 

Or. Perg. St. 

Stadtarchiv zu Zerbst. 


- am dage Mauricii anno domini otc. XC nono. 


1499. Oktober S. | 190. 


Der Rut von Magdeburg ersucht den von Zerbst, zur Sicherung 
des Verkehrs auf den Strassen behülflich zu sein. 

Or. Perg. Si. abgefallen. 

Stadt ırchir zu Zerbst. 

Uusen fruntliken denst thovorn. Ersamen bsundern guden 
frundes. Wy juwe ersamheide vornhemen, besweren sick de handel 
allenthalven und geschen vaste thogrepe ummelangk, des wy uns des 
armodes und gemeynen kopmans halven dechlicks hen wedder her 
wanckende beswern, und vornhemen gerne, dem vorgekomen mochte 
werden.  (xuden frundes, isz derhalven unse fruntlicks bidden, do 


1499, November 15. 


Adam Puweling ersucht den Rat von 
Zins, die Jacob Querstede zu fordern h« 
Blome zu zahlen, und ferner Martin 
Schuld von 14 Gulden 6 (Grulden abaı 
Zahlung dieser Summe zu veranlassen. 


Or. Pay. St. 
Stadtarchir zu Zerbst. 


— am fridage vor sante Elissabet der my 


1499. December 16. 


Benedikt von Schenen bittet den at von 

am Hause Hans Kleblatts angebrachte 

Besichtigung des Rates und Befragung 

3 Jahren abgethan werden sollte, nun 

lassen. Ferner teilt er mit, dass er zu ein: 

nut Hans (rrasehop nach Zerbst kommen 
Or. Pup. Si, abgesprungen. Zettel beiliegend. 
Stadtarchiv zu Zerbst. 


-- am dage Adelbeydis der hilgen keyszerin 





1508. Januar 6. 


Johannes Helversen im Mariendorfe bitte 
Marcus Schulte zur Zahlung von 1 Gulden 
verdienten Lohnes zu veranlassen. 





REGISTER. 


I. Namen- und Ortsregister. 


M. .- Magdeburg, R. .— Ratmann, Kl. .— Kloster, 
B. - Bürger, Bauer, Sch. = Schöffe, Kr. = Kreis, 
Dim. -- Bürgermeister, D. -- Dorf, St. — Stadt. 


Die eingeklammerten Zahlen bedeuten die Zeit der Erwühnung. 


A. 


Aachen, Ach, 327. 331. 335—838. 342, 
Abhendorf. Apend., wüst bei Osterwed- 
dingen 379, 651. 657. 684. 
Abraham. Jude M. (1477 —1492) 131. 451. 
Abrahe, Egbert, Vikar (1475—1495) 112. 
137. 306. 392. 567. 
Absalon, Thomas, B. M. (1500) 672. 
Absborg, Georg v. (1481) 207. 
Ackendorf, Hans, B. M. (1480) 187. 
Accon, Akrys 903. 
Aken, St, Kr. Calbe 813, 845. 883. 932. 
Adam, 'l'honies, B. Zerbst, (1493) 483. 
Adolf, Fürst v. Anhalt (1437 1470) 48. 
892. R93, 895. 899. 993. 
. Fürst v. Anhalt (1500 — 1507) 666 730. 

109. 

-, Fürst v Anhalt. Dompropst M. (1488 
bis1512) 391. 406. 109. 412. 416. 441. 
469. 472. 474. 490. 496. 560. 561. 565. 
2423. 095. 603. 616. 617. 622. 628. 681. 
687. 724. 765. 781. 786. 801. 805. 853. 
466. 944. 047. 

Aventrodt, Jacob, B. M. (1512) 867. 
Albrecht, Fürst v. Anhalt (1407) 880. 

-,IV., Fürst v. Anhalt (1407) 880. 

., V, Fürst v. Anhalt (1440 — 140; 26. 
64. 70. 895. 926 
-‚ Kurfürst Brandenb. (1471—1486). 80. 
2:55. 246.265. 27 1. 277.279.281.286 288. 
302.2328, 330, 

. Markgraf Brandenb. (1507 -- 12509) 715. 
9.310 824, 

. Herzog v. Braunschweig (1468) 29. 

. Grat v. Mansteld (1407) 880. 

. Herzog v, Mecklenburg (1473) 100. 

. Herzog v.Sachlsen(1469 — 1497) 47.128. 
142.152. 153.194. 246. 264.269.273. 275. 

249 2823. 290, 292, 295. 299 ff. 307. 31 t. 
2331f. 335. 340. 343. 344. 354. 355. 315. 
SO FH. SRH 544. 518, 552, 610. 612.613. 


Albrecht I1, Erzbisch. M. (1509) 820. 

-IV., Erzbisch. M. (1468—1507) 31. 37. 
48. 181. 353. 888. 422. 480. 520.543.628. 
715. 758. 766. 778. 

Albrechtes, Cone, B. Förderstadt (1473) 
927. 
Alemann, Almann, Familie 321. 

-, Abel, B. M. (1502) 694. 

-, Ebeling, B. M. (1502 - 1510) 694. 856. 

-, Friedrich, B. M. (1472— 1510) 86. 116. 
125. 15811. 167. 470.841. 

-, Hans d.ältere, B. M. (1472 — 1507) 86. 
116. 281. 306 411. 422 (Margarethe Fr.) 
424. 529. 650. 654. Bm. 695. 778. 

-, Hans B. M. (1494— 1510) 483. 499. 654. 
Sch. 658. Sch. 725.747. 888. 841. 

-, Heine, B. M. (1472—1498) 86. 158 ff. 
Bm, 2583 Bm. 264. 867 Bm. 871. 401 
Dm. 429. 438 Bm. 439. 446. 470.485 Bm. 
487. 500, 501 ff. 508 ff. 526. 539. 603 Bm. 
Schulth. 616 Bm. Schulth. 650 

-. Heinrich, B. M. (1467— 1499) 26. 86. 
225 Bm.233.301.310 Bm.336 Bm.';71.421. 
422.438. 439. 446. 466.470. 499 Bm. 524. 
587.590. 608 Bm. 616 Bm. 622. 645.69». 
695. 722 727. 148. 751.758. 773 (Katha- 
rineFr) 949. 951. 

-, Heinrich der jüngere, B. M. «1498 bis 
1499) 645. 726. 951. 

-, Johann, B. M. (1485 —1508) 315. 428, 
781 


-, Ludwig, B. M. (1479 — 1499) 159 ff. 190. 
206. 429. 776 788.791. 863, 951. 
‚ludwig, B. M. (1484) 206. 

-, Martin, B. M. (1498) 645. 

-, Michael, B. M. (1508) 725. 

-, Moritz, B. M. (1505) 725. 

-, Thomas, B. M. (1509) 826. 828. 

Aletzheim, Götz v. (1431) 207. 

Alexander VI., Papst (1494) 499. 

Alfeld, Hans, B. M. (1511) 548. 
Alvensleben, Alvensleve, D. und Stadt 


954 


Kr. Neubaldenslebeu 184.398. 417. Ka- 
pellenmühle, Frachtmühle, Markt, Stein- 
wiese 395. 
Alvensleben. Familie von 184. 242. 
-, Bernhard, Bernd. v. (1469 — 1476) ^4. 
25. 118. 
-. Busso v. (1472— 1476) 87.118 Haupt- 
mann der Altmark 106. 
-, Ficke v. (1494) 497. 
-. Ficke v. (1494) 497. 
-, Friedrich v. (1465—1501) 8. 106. 118. 
166. 171. 306. 343.617. 
‚Friedrich der jüngere (1476— 1501) 
115. 171. 677. 
-. Gebhard v. (1472— 1491) 87. 118. 43. 
434. 
-, Hans v. (1494) 497. 519. 
-, Heine v. (1486— 1506) 343. 677. 
-, Heinrich v. (1474) 106. 
-, Ludolf v. (1472—1476) 57. 118. 
-, Pascha, Dr, B. M.(1504— 1511) 746. 
156. 852. 
Allenstein, Georg, B. M. (1498) 639. 
-,Johann, Domherr M (1449 — 1492) 406. 
154. 
Allex, Clemen, B. Zerbst (1505, 757.762. 
Alsleben, v. (1511) 858. 
Altkirch 464. 
Altenburg, D. in Anhalt 249. 
Altenhausen, D. Kr. Neuhaldensleben 98. 
Altenplathow, Plate, Plote, D. Kr. Jeri- 
chow II. 182. 183. 
Altenweddingen, D. Kr. Wanzleben 37. 123. 
131.189.152. 155. 386.483. 498. 586.590. 
Althaldensleben, Kl. bei Neuhaldensleben 
129. 218. 252. 922. Abtissin Mechthild 
129. Pröpste: Joh. Latferd 218. Joh. 
Teydemann 12?. 
Altinark 22. Hauptmann: Busso v. Alvens- 
leben 106. 
Ainmendorf, Bernt v. (1495 — 1505) Ha8. 
753. 
-. Curt v. (1495 — 1505) 558. 753. 
4, Georg v. (1476—1505) 123. 130. 131. 
177. 558. 
-, Georg v., Domherr M. :1495—1505) 
258, 159. 
‚Hans v. (1495 — 1505) 558. 753. 


-, Heinrich v. (1476 — 1505) 123. 130. 131. 


177.285. 286, 346, 558. 753. 
‚Marquard v. (1495 - -1505) 5508. 753. 
. Nicolaus v., Domherr M. :1465) 31. 


Asnmensleben, Kl. Kr. Wolmirstädt 425. 


4.4, 


Ampfurt, Anforde, D. Kr. Wanzleben 512. 
‚Hans v.. B. M. (1475 — 1481) 116.196. 


- Johann v.. B. M. (1507) 7175, 
-. Tile v., 
Amsterdam 952. 


B. M. (1481— 1507) 196. 775. 


Namen- und Ortsregister. 


Ankelstorp, Bastian, B. M. (1479) 172. 
Anckepenning, Heyne. R. Neustadt (1500? 
667. 


Andreas, Abt v. Kl. Berge (1478—1497) 


136—139.141—143.147 —152.154 — 157. 
161. 165. 166 169—171. 174. 177. 1*1 
bis 183. 185. 186. 189. 191—193. 195. 
253. 276. 306. 312. 313. 315— 318. 326. 
347. 348. 350. 356. 364. 365. 379. 386. 
331. 392. 393.396. 397.404. 408.413.416. 
419— 428. 426 — 429. 432. 436. 487. 439. 
440. 443. 449. 453. 454. 456. 458. 460. 
462—465. 468. 471. 473. 477. 483. 486. 
487. 491. 492.495. 497. 498. 525. 558 bis 
560. 566. 634. 

-, Propst U. L. Fr. M. (1490) 113. 

-, Schreiber, M. (1471) 926. 

-, Thomas, B. M. (1499) 656. 

Anefeld, Michael, B. M. (1491) 440. 

-, Katharine, B. M. (1491) 440. 

Angermünde 843. 
Angern, D. Kr.Wolmirstádt 512. 

-, Arnt v. (1509) 816. 

-, Claus v. (1509) 816. 

-, Cone v. (1509) 816. 

-, Georg v. (1509) 816. 

-, Hans v. (1509) 816, 

-, Henning v., B. M. (1507) 778. 

-, Ludolf v. (1509) 816. 

-, Nicolaus v., B. M. (1478) 139. 

Anhalt, Fürsten v. 105. 253.681. 688, 753. 
129. 799. 193. 831. 832. 907. 912. 929. 
. Adolf, Fürst v. 48. 666. 730. 760. N92. 
803, 895. 899. 923. 

-, Adulf, Fürst v. 666 730. 169. 

-, Adolf, Fürst v., Dompropst M. 391. 406. 
409. 412. 416. 444 469. 472.474.416. 490. 
496. 560, 561.563. 573.595. 603.616. 617. 
622. 628.631.687. 24.765. 581. 786. 801. 
805. 853. 366. 944. 947. 

-, Albrecht, Fürst v. 330. 

‚Albrecht IV., Fürst v. 840. 

-, Albrecht V., Fürst v. 26. 64. 10. 895. 
920. 926. 

-, Bernhard, Fürst v. 546. 

-, Ernst, Fürst v.697.772. 300, 824. 83U. 
N35, N39. 841. 843. 845. 347. 848. 

-,Georg, Fürst v.3. 6. 880, 844, 385. 892. 
493. 498—900. 

. Georg, Fürst v. 697. 
‚Hans, Fürst v. 380. 

-, Johann, Fürst v. 876. 

-, Ludwig, Fürst v., Guardian der Fran- 
ziskaner M. 603.616. 622, 

-. Magnus. Fürst v. 109. 110. 156. 260. 
402. 405. 455. 456. 4^9, 567. 596. 666. 
698. 129. 745. 161. 767. 168. 769. 180. 
181. 788. 793. 923 930. 936. 938. 939, 
941. 945. 





Namen- und Ortsregister. 


Anhalt. Philipp, Fürst v. 596. 634. 945. 
-, Rudolf, Fürst v. 590. 596. 654. 772. 
-, Sigismund, Fürst v. 880. 

-, Sigismund, Fürst v.830. 

-, Waldemar, Fürst v. 880. 

-. Waldemar, Fürst v. 3. 6. 106. 223. 248. 
249. 252 ff. 263. 270. 276. 301. 414. 415. 
487 ff. 500. 501 ff. 508ff. 539. 596. 603. 
616. 654. 658. 678. 679. 682. 685. 697.745. 
193. 809. 932. 

-, Wolfgang, Fürst v. 239. 841.845. 847. 
«4m, 

Anidarn, Jude (1466) 18. 19. 

Anna, Abtissin S. Agnes (1470) 67. 

-, Abtissin Meyendorf (1472) 86. 

-, Priorin S. Lorenz (1518, 813. 


Annisz, Clemens, B. Zerbst (1509— 1512): 


825. 861. 
Ansbach, Aınaltzbach 341. 
Ansorge, lans, B. M. (1497) 629. 
Anton, Graf v. Holstein und Schaumburg 
(1485) 315. 
Antwerpen 32. 
Apenburg i. Altınark 2506. 
Arnd, Arndes, Blesius, B.Zerbst (1496 Lis 

1507) 600. 772. 

-, Hans. B. Zerbst (1470 —1509) 418.798. 

925 950. 

-, Jacob, B. Zerbst (1509 — 1510) 799,800. 

533. 
lise, B. M. (1492) 44. 

‚Margarethe, Nonne Egeln (1507) 772. 
Arnim, Nicol. v., Domherr M. (1482, 221. 
Arnold, Bischof v. Brandenburg (1481 bis 

1497) 212. 276. 633. 

Arustedt, Arnstede. Albrecht v., Domherr 

M. :1504— 1510) 739. 772 781. 833. 

-, Albrecht, Altarist der Peterskirche 
M. (1485) 320. 
-‚ Dietrich v. (1495) 529. 
Artus, Brun, Bm. M. (1377) 877. 
Arxlove 8. Erxleben. 
Asche, Heinrich, B. Lutter (1504) 745. 
Aschersleben 19. 25. 27. 232. 426, 485, 108. 
‚ Kloster 472. Propst Ilenning Molitor 

412. 

- ‚Claus, D. M, (1492) 232. 
Asseburg v.d. 858. 

- Bernd v.d. (1467-—1474) 22.51. 106. 

, Busse v, d. (1468) 31. 

‚Curt v. d. (1472) 86, 

-, Curt. v. d., Stiftshauptmann (1469 bis 

1479) 56. 106. 171. 

‚Friedrich v.d., Domherr M. (1503 bis 

1508; 719.172. 795. 
ssel, Hans. vern, B. M. (1469 — 1502) 56. 

69». 

\tzendorf, Assend., D. Kreis Calbe 371. 

559. B. Claus. Oltzen 659. 


955 


Aue, Nico)., Bm. Calbe:1507) 776. 
Augsburg 457. 656.844. 
Awer, Johann, Kanzler des Erzbisch. (1456) 


336. 
B. 


Bake, Albrecht, Geleitsmann Burg (1494) 
506. 

Bade, Valentin, B. Hohenwarsleben (1495) 
560. 

-, Tile, B. M. (1482) 211. 

Baden, Markgraf v. (1486) 327. 

Bader, Claus, B. M. (1489) 407. 

Bahrendorf, D. Kr. Wanzlcben 87.123. 131. 
148. 154. 156. 177.183.185. 316.429.436. 
488 477.481. 486. 498.525. 639. 666. 68-4. 
Bauern: Becker, Martin 666. Bode, 
Hans 498. Snock. Lewin 525. Tegeder, 
Hans 429. 

Baiern, Herzöge v. 235. 274. 330. 

-, Pfalzgraf Georg v. (1486) 330. 

Balder, Curt, Dekan S. Petri et Pauli (1470 
bis 1488) 250. 392. 924. 

Baldewins, Martin, B. Querfurt (1472) 111. 

Balthasar, Herz. v. Mecklenburg (1483 bis 
1497) 257. 617 — 620. 

Bamberg, Bischof Philipp (1482—1486) 
235. 265. 296. 297. 299. 330. 359. 

Barbara, Abtissin S. Lorenz (1489) 409. 

-, Priorin S. Lorenz (1476) 12U. 

-,Priorin Meyendorf (1513) 871. 

Barby, Barbey, St. Kr. Calbe 281.307.387. 
637.673. 909. 935. Bürger: Droge, Claus 
935. Vosbercher, Hans 387, Rogge, An- 
dreas 935. 

-, Burchard, Edler v., Graf v. Mühlingen 
(1491) 942. 

, Günther, Edler v., Graf v. Mühlingen 
(1377) 876. 

-, Günther, Graf v. (1471---1483) 81. 281. 

-, Hans v. (1474 —1484) 105. 936. 

-,Jan v., Geleitsmanu Loburg (1494) 506. 

-, Jost, Graf v. (1513) 869. 

-, Wyprecht, Graf v., Domherr M., Propst 
zu Walbeck (1486— 1499) 331. 334. 340. 
517. 657. 

Bard. Curt, Altarist der Peterskirche M. 
(14851 321. 

Barleben, Bardeleve, D. Kr. Wolmirstedt 
30. 418, 721.751.819. Bauern: Karstehel, 

Kastel, Hans 418. 721. -.Heinrich 415. 
121. .. Wilhelm 7?1. 

-. Burcharıl v. (1468 

-, Busse v. (1468) 30, 

-. Friedrich v. (1504) 145. 

Barndorf, Steffen, B. M. (1496) 599. 

Bars, Claus, B. M. (1480) 177 (Margarethe 
Fr.) 

Bart, Heydeke, B. M. (1475, 116. 


1485) 30. 316. 


DUUM, D zerumı (10127 OUU. OUU- 
Baum, Hans, B. M. (1487) 938. 
Baumbauer s. Bomhauer. 
Bauweling s. Puweling. 
Beck, Berthold, B. Neustadt (1504) 740 
(Margarethe Fr.) 
Beckendorf, D. Kr. Wanzleben 174. 
-> Caesar, Kapellan Calbe (1420) 300 
- Lovin, B. Halberstadt (1488) 399. 
Becker, Beckers, Andreas, Decan S.Sobast. 
M. (1466) 14. 
-, Andreas, B M. (1470— 1490) 70. 75. 
129.171.419. 
Amt, B. M. (1460-1490) 14, 21.128. 





-, Briccius, B. Salze (1485) 320.821. 
riacus, B. M. (1471 1490) 70. 75. 

128. 171. 419. 
-. Claus, B. M. (1488— 1490) 386 (Ger- 
trud Fr.). 416. 

-, Claus, B. Zerbst (1445) 897. 

- Hans (1509) 828. 

-, Hans, B. Calbe (1507) 776. 

-, Hans, B. M. (1478) 147. 

Heinrich, B. Ostermedtingen (1451) 





kar (1509) 828. 

Bahrendorf (1500) 666. 

, B. Zerbst (1493) 478. 

r, B. M. u. Zerbst (1437 — 1467) 20. 

.). 892. 893. 

-. Simon, B. M. (1482) 250. 

-, Simon. B. Zerbst (1481) 935. 

„Anna, H. M. (1493) 478. 

Wekerer oder Cone Schulte, B. M. (1510) 
830. 











vou. anne xa 


-,Stefan, Prok 
M. (1484) 30: 
Benedictus, Jude 
-, Hans, B, M. 
Bennekenbeck. 1 
677. 149. 758, 
Bense, Asmus, I 
Bentheim und S 
(1507) 771. 
Berk, Cune, B.; 
Berkow, Hans ( 
Berfelde, Otrabe 
Berg, Hartmuth 
584. 699. 
-, Henning, B. 
-, Herzog v., s 
Berge, Kloster 1 
336. 477. 481. 
dreas 136 — 1$ 
154—157. 161 
177. 181.- 18: 





At 
634.-, Herman 





575. 516. 578. 
602. 621.623.€ 
650— 653. 656 


673. 616. 684 
Prior Jacob 4 
Horn 416. Nic 





Namen- und Ortsregister. 


Bernburg, Hans, B. Salze (1481) 934. 

-, Heinrich, B. M. (1496) 598. 

Bernd, Berndes, Bartholomäus, B.M. (1498) 
646. 650. 

-, Ciriacus, B. M. (1499 — 1498) 449. 636 
(Adelgunde Fr.). 
-‚ Hans, B. Neustadt (1500) 667. 

:, Henning, B. Neustadt (1505) 757 (Adel- 
gunde Fr.). 

-. Jacob, B Sülldorf (1507) 768. 

-, Rudolf, B. M. (1478) 149. 

Bernhard, Bernd, Fürst v. Anhalt (1495) 
546 


, Edler zu Lippe (1485) 315. 
-, Kanzler des Erzbischofs (1470— 1482) 
60. 244. 
Bernsdorf. Obódienz 127. 
-. wüst bei Barleben 97.751. 
Bernt, B. Zerbst (1505) 761. 
Bersaba, Bischof Dietrich v. 175. 
Berszenbroeck, Georg v. (1510) 829. 
Bertensleben, Bartensleve, Busse v. (1512) 
N62. 
‚Hans v. 1512) 109. 267. 863. 
934. 
-,Hans v. (1512) 863. 
- ‚Hans v., B. Sudenburg (1501) 677 
Bertha, Äbtissin S. Lorenz (1469 - 1477) 
42. 85. 120. 129. 172. 
Bertram, Koch, B. M, (1498) 647. 
Berwinkel, Brand, B.M. (1508) 786 (Hanna 
r 
Bese, Hermann, B.M. (1371) 875. 
Besekes, Smol, Jude M. (1493) 468. 
Besenut, Ians. B. M. (1484) 301. 
Bestian, Knecht (1476) 117. 
Beszeme, Hans (1495) 529. 
Beszendal, Bernd, B.Sudenburg (1499. 
651 (Katharine Fr.). 
Bethe, Hans, B. M (1500) 670, 
-, Heinrich, B. M. (1493) 469. 
. Ludwig, B. M. (1500) 670. 
Bethke, Berthold, B. M. (1478 - 1490) 136. 
941. (Margarethe Fr ). 
-, Claus, B. Sudenburg (1439) 409. 
- , Heinrich, B. M, (1475) 115. 
- ‚Johann, Kleriker (1494) 501. 
Bethmann, Henning, Klostervogt Berge 
(1490) 422, 
Biederitz D. Kr. Jerichow I 853. 
-, Matthaeus, Vikar (1475) 114. 121. 
Biere, D. Kr. Calbe 37. 96. 123, 131. 188. 
148, RAY. 
Bieren, Byern, Achim v. (1480—1507) 192, 
113 


(1475 — 


‚Friedrich v, (1477) 134. 
‚Gerd, Gere v.(1471— 1477) 8l. 
134. 
-, Gunzel v. (1471—1477) 81. 82. 90. 134. 


82. 90. 


957 


Bieren, Günther v. (1471) 81. 82. 90. 

-, Heinrich v. (1438) 893. 

-, Heinrich v. (1480— 1486) 192.348. 
-,Jacob v. (1471-- 1480) 81. 62. 134. 

192. 


Biermann, Berm., Heyne, B. M. (1505 bis 
1512) 751. 804. 863. 864. 
Biesendal, Hans, B. M. (1475) 118. 
Byhower, Friedrich, B. M. (1494) 499. 
Bileveld, Jan, Pfarrer Wilsnack (1480) 175. 
Billingsdorfer Mark bei Sülldorf 639. 
Bilring, Bilringes, B. M. (1470) 926. 
-, Hans, B M, (1467 —1470) 26. 39, 66. 
-, Simon, B. M. (1504) 735. 
-,Gertrud, Priorin 5 Mariae Magdalenae 
M.(1492— 1503) 445 653. 723. 944. 
Bymersehe, Nicolaus, B. M. (1488) 399, 
Byschoffes, Anna, B. M. (1497) 634. 
Bles, Bless, Drewes, B. M. (1499) 656, 
-, Veit, B. M. (1494— 1495) 505. 549. 
-,llans, B. M. (1499) 652. 
-, Simon, B. Neustadt (1470) 70. 
Blick, Godelmann (1470) 67. 
Block, Blog, Borchard, B. M. (1497) 621. 
-, Titterich, Vikar S. Katharinenkirche 
(1485) 322. 
Blume, Blome, Busse, B. Halle (1475) 107. 
-, Hans, B. M. (1499) 952. 
-, Heinrich, B. Halle (1475) 107. 
- ‚Jacob, B. Sudenburg (1497) 626. 
-, Peter, B. Zerbst (1490) 411. 
Blumentrost, Johann, Pfarrer S. Johannis- 
kirche (1499) 657. 
Bock, Bogk, Dr. (1482) 245. 
- Johann, Domherr M.(1449) 900. 
-,Peter, B. M. (1504) 741. 
Bockmann: Otto, Notar (1502) 698. 
Bochow, Bogehow, Heine, B. M. (1479 bis 
1480) 162 181. 
-, Peter (1500) 675 (Anna Fr.). 
Boddeinkengenger. Ludo, Altarist S. Ul- 
rich M. (1489) 410 
Boddendal, Hans, B. Sudenburg (1509) 
813. 
Bode, Bothe, Dietrich, B. M. (1496) 944. 
-, Gevert, B. M. (1485) 316. 
-,Georg, B. M. (1479) 161. 
-, Hans, B. Bahrendorf (1494) 498. 
-, Hans, B. M. (1453) 908. 909. 
-,Hans, B.M. (1475—1496) 116. 161. 
(Anna Fr.). 585, 
-, Hans, B. Sudenburg (1490) 417. 
-‚lleyne, Kämmerer und Schultheiss M. 
(1474—1494) 105. 190. 307. 348. 352. 
313. 374. 882. 515. 765. 928. 929 93a. 
-, Heinrich, B. M. (1494) 497. 
-, Henning, B. M. (1479) 161. 
‚Jhan, lj. M. (1479) 161. 
-,Joachim, B. M. (1479) 161. 

























(15061508) 723. 


1495) 568, 
» 161 


12 - 1493) 463, 480, 








9) 161 


)» - 1509) 758. 761 


rg (1498) 636. 
1) 13. 

ikar (1509) 828 
U. M. (1499) 623. 
(1465) 990. 
1470) 10, 71 
10. 

halt 769 


499) 
s, B. M. (1482) 219 


ig Wladislaus s. Un- 


Namen- und Ortsregister. 


). 695. 


Bornemann, Hans, B.Zerbst (1500) 672. 

nrich, B. Zerbst (1497) 681. 

Bornstede, Curd, B. Neustadt (1488) 
‚Hans, B. M. (1478—1493) 149. 468. 

Rortfeld, Heinrich v. (1468) 31. 

zer, Ciriacus, B. Wolmirsleben (1500) 


















‚Claus, B. Wolmirsleben ( 0) 672. 
Bosse, Hans, B. M. (1495) 
‚Hans, B. Neustadt (1486) 850. 
‚Hans, B. Sudenburg (1509) 813. 

Boszewille, Hans, B. M. (1495) 567. 

Botcher, Lorenz, B. Sadenburg (1499) 65 

Bothe s. Bode, 

Botho, Senior 8. Gangoljhi (1468) 



































Brackell, Jacob, B.Sudenburg (1494) 
942. 
Hermann, 
582. 

k, Brambug, Bramke, Brameck, 
B. Zerbst (1498) 047. 

‚ Benedict, B. Zerbst (1509—1510) 824. 


Plarrer 8, Petri M. 





, Stadtschreiber Zerbst (1470) 





Namen- und Ortaregister. 


Brandenburg, Bischöfe v. 265. Arnold 212. 
276. 633. 
-, Propst Nicol. Kock 212. 
-,Prior Peter Wetzel 212. 
-, Offizial 4. 751. 867. 872, 
-, Benedict, B. M. (1475) 136. 
-, Zadach v., Jude M. (1493) 467. 
Brandenstein, Heinrich v., llauptmann 
Wolmirstüdt (1505) 751. 
-, Siegmund, Hauptmann Giebichenstein 
(1910) 846. . 
Braunschweig, Brunswik, Land 781. 
-,llerzóge v. B. u. Lüneburg 101. 261. 
341. 


, Albrecht, Herzog v.29. 
- , Christoferus, Herzog v. 649, 
. , Erich, Herzog v. 361.485. 
-‚Friedrich der ältere, Herzog v. 10. 19, 
22. 23. 
. , Friedrich der jüngere, Herzog v.8.267. 
2&5, 315, 
‚Heinrich der ältere, lierzog v. 31». 
361. 418,485. 492.640. 643. 641. 649.756, 
166. 779. 780.782 788, 791.798.809 831. 
832.837. 842. 
-, Heinrich d.jüngere, Herzog v. 485.492. 
-, Otto, Herzog v. (1490) 418. 
-, Wilhelm der àltere, Herzog v. 10. 19. 
23. 27, 29. 261. 285. 298. 315 361. 372. 
-‚Wilhelm der jüngere, Herzog v. 19. 23. 
-, Margarethe, Herzogin v. 31». 
-‚Stadt 8. 19. 22. 23. 25. 27. 29. 32. 34. 
25. 46. 48. 64.66. 79. 84. 91. 93. 94. 100. 
119. 122. 153. 157. 167. 1:2. 175. 178. 
307. 225. 242. 247. 248.250. 255. Z1». 
283. 384. 305. 309. 310. 313. 315. 361. 
312. 487. 492. 495. 596. 622. 638. 640. 
830- 832. 835. 837. 894. Hauptmann: 
Curt v. Wulfen 837. Pfarrer von $5. 
Martin: Gossel 832, 837. Bürger: Bey- 
serstede, Cord 225, Broystede, Cord v. 
225. Calm, Henning 225. Vechelde, 
Albert v. 225.310. Horneborg, Luder 
225. 910. Lesse, Ludeke 93. Marx, 
Hans 564. Rithusen, Hans 225. >lach- 
mann. Hans 92. 225. Walbeko, Heinrich v. 
93. 225, Wunstorp, Heinrich 84. 255. 310. 
-, Mans, B.M. (1470 — 1476) 62. 118. 930, 
lireddin, Claus, B. Neustadt (1470) 60, 
-. Heyne, B. Frohse (1573) 99. 

Breisen, Wedege, B. Neustadt (1477) 128 
(Katharine Fr.). 

Breitenbach, Johann v., Dr., Prof. Leipzig 
(1497—1204) 603. 616. 622. 654. 65». 
148. 

Breinen 122.178. 284.492. 638, 894. -, Erz- 
bischof v, 492. 495, 

Breslau, Diócese 277. -, Stadt 687. Propst 
Nicol. Gziselmeister 888. 


959 


Brettin in Brandenburg 870. 

Brinke,'Burg in der Grafsch.Ravenstein 829. 

Brockener, Thomas, Altarist S. Ulrich M. 
(1485) 321. 

Brockhusen, Graf v..s. Hoya. 

Brockmann, Gereke, B. M. (1497) 630 
(Anna Fr.). 

Brockmüller, Thile, Schulze Wórmlitz(1491 
bis 1495) 429 ff. 505. 550. 

Broystede, Curd v. Bm. Brauuschweir 
(1482) 225. 

Bruchhusen, Stefan, B. M. (1464) 918. 

Brucghe, Hans bi der, B. M. (1371) 875. 

Bruggemann, Gerhard, Pfarrer Kl.Wanz- 
leben (1504) 741. 

Brügge, Bruck, in Flandern 32. 82.153.435. 

Brumby, D Kr. Calbe 362—364. 371. 506. 

-, Heinrich, B. M. (1443 — 1478) 143.896. 
Brumer, Johann, Stadtschreiber Garde- 

legen (1473) 9. 

Brun, Bruns, Cone, B. M. (1502) 699 (Ur- 
sula Fr.). 

-,Georg, B. Neustadt (1469) 42. 

-,Peter, B. Neustadt (1499) 653 (Ger- 

trud Fr.). 

-, Philipp (1470) 63. 

-,Wedele, B. M. (1468) 31. 

Brunckow, Martin, B.Stendal (1504 bis 
1513) 739. 874. 

-, Peter, B. Neustadt (1479-1481) 193.672. 
Bruneberg, Claus, B. M. (1500) 672. 
Brunow, Weske, B. M. (1480) 186. 187, 
Bruwer, Matthias, B.M. (1488— 1499) 400. 

4506. 647. 

Buckau bei Magdeburg 138. 166.313. 326. 
386. 416. 422. Bauer: Klotzing, l'rewes 
313. Dippolt, Peter 326. 

-, N. B. Zerbst (1500) 672. 

-,die Buckowin (1465) 5. 6. 920. 

-, Thomas, B. Zerbst (1490) 420. 

-, Wilken, B. Zerbst (1504) 742. 

Buke, Claus v.der, B. Zerbst (1402) 880 
(Katharine Fr.). 

Budeler, Dietrich. Vikar (1466 - 1471) 14. 

6.75. 

Budingkmenger, Ludolf, Anwalt Stassfurt 
(1496) 588. 

Bülow, Busse v. (1465) 8. 

Bünau, Günther v., Dechant M. (1481) 203. 

-, Günther v., Decbant M. (1501— 1505) 

681. 687. 731. 754, 

-,Günther v., Domherr M. (1493) 480. 

Burchard IIL, Erzbischof M. (1467 bis 
1486) 22. 124. 351. 

-,Graf v. Mühlingen (1494) 942. 

-, B. M. (14«2) 226. 

Burg. Borch 105. 125. 243. 370. 454. 506. 
980. 590, 619. 696 807.850, 860. Bürger : 
Borch, Albrecht 696. 


Buwelingk s, Puwelingk 
Buxtehude 894. 
.K. 


Kackmann, Bernt, B. Salze (14%) 1498) 
407. 649. 

Kaiser: Karl IV. 840.343. 543, 

iedrich II. 343. 

Friedrich III. 47. 80. 81. 111. 140. 1 
207. 2288. 292. 233 f 246. 256, 2: 
268,269 ff. 277. 281.2361. 289, 289.291 
bis 294 . 297 #. 300. 3088. 3278. 
3298. 331. 344: 337. 338 f. MOM, 
344. 345. 851—353. 358. 380 ff. 457. 

Otto I, 269. 272. 295. 297. 509. 516. 

Otto II. 269. 272. 295. 297. 509. 

Otto 11. 295. 509. 

Otto 1V.295. 

Sigismund 881. 

Maximilian 327. 336. 342, 457. 464. 629. 
643. 656. 802. 

Kaber, Hans, B.M, (1494) 942 (Agathe 
a 


-, Hans, B. M. (1494) 942. 
-, Anna, B. M. (1494) 942. 
Calbe, Calve, St. a. d, Saale 2—4. 17. 22. 
24. 26. 28. 29. 30. 37. 40. 55. 59. 60. 70. 
82. 95. 111. 190. 164. 165. 249.253. 760. 



















364. le .. 400. 425. 
. 454. 466. 493. 506. 596. 626. 
. 670. 6 5.762. 764—766. 
Y . 846. 8; . 

898. 911. 941. 942. Burg 318. 454 745. 
Rathaus 2. Salpeterhot 28. Kirche S. 








namens or. 
Camestorp. D 
Kamm, Marti 
Kammermeist 
Cammersdorf 
Campe, Jahn 
Kampen in E 
-, Dietrich v 
Kanekopp, w 
Kanitz, Chani 
(1493) 474. 
Kanne, Heinri 

618. 619. 
Kannendorp, 
Kannengeter. 
1505) 673. 

u yualtzer, 


= RE B 
hili; 
Kanolt, pn 
Kappe, Hein 
Kardemome, 
98. 99. 
Kare, Karow 
-, ans, B. 
-, Thomas, 
Karitb, D. E 

Kapitelsht 
-, Balthasa: 
Karl IV, K. 
513. 
-, Herzog v 
Karpfenlake 
Karstell, Ka 
leben (144 





Namen- und Ortsregister. 


Cassel, Lazarus, Jude M. (1493) 467. 

Kastorp, Heinrich, Bm. Lübeck (1468 bis 
1470) 33. 66. 

Katheryn, Claus, B. M. (1499) 950. 

Kedel, Johann, Vikar (1502— 1509) 693. 


82h. 
Kele, Peter, B. Zerbst (1475) 114. 
Keller, Kelre, Kelner, v. dem, Familie 116. 
-, Bartholomäus v. d., B. M. (1469—1490) 
42. 116. 144. 146. 153. 306. 307.319. 322. 
348. 422.926. 
-. Gere v. d., B. M. (1460) 916. 
-,Gereke v.d., B. M. (1469 —1471) 42. 
84. 92. 94. 
-, Hans v. d., B. M. (1371) 875. 
-,Hans v.d, B. M. (1469—1505) 42. 
159 ff. 348. 752. 926. 
-, Hans v. d., B. M. (1469— 1505) 42. 752. 
-, Hermann v. d., B. M. (1469) 42. 
-, Hermann v. d., B. M. (1469 — 1486) 42 
048 


-,llermann v. d., B. M. (1469— 1505) 42. 
92. 189. 348. 694. 752. 
-,Ludeke d. àltere, B. M. (1469— 1480) 
42. 348. 926. 
,Ludeke d.jüngere, B. M.(1469— 1486) 
42. 348. 926. 
-, Ludeke, B. M. (1469 — 14806) 42. 348. 
-,Ludeke, B.M. (1469—1505) 42. 92. 
189. 348, 573. 630. 752. 
-, Ludwig, B. M. (1469— 14806) 42. 348. 
-, Ludwig, B. M. (1436 —1502) 348. 694. 
-, Moritz, B. M (1502 —1505) 694. 752. 
-, Thile, B. M. (1469 —1482) 42. 92. 171. 
242. 
4 Thomas, B. M. (1469—1486) 42. 348. 
-, Thomas, B.M. (1469 —1501)42.92. 171. 
189. 242. 348. 422. 479. 630 653. Sch. 
943. 
-, Wilhelm, B. M. (1469 - 1500) 42. 92. 
166. 171. 242. 660. 
-,Gertrud, B. M. (1499) 950. 
-,Gericke, B. Salze (1485) 320. 
-, Hermann, B. Salze (1495—1491) 320. 
429. 
-, Thomas, B.Salze (1485 - 1491) 320.429. 
-, Cone, B. Stassfurt (1466 —1471) 12. 73. 
-, Gericke, B. Stassfurt (1471— 1479) 73. 
164. 
-, Gericke, D.Stassfurt (1471) 73. 
-, Ludeke, B. Stassfurt (1479) 164. 
Kempe, Bartholomaeus, B.Sudenburg(1510) 
838 (Anna Fr.) 
-, Moritz, B. M. (1504) 748. 
Kerbelitz s. Kórbelitz. 
Kerkener, Hans (1509) 828. 
-,Jacob, B. Krakau (1468) 32. 
Kerkhof, Kirchhoff, Kerkow, Kerghoff, 
Claus, B. M. (1492) 462, Anna Fr.). 


Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 


961 


Kerkhof, Drewes, B.Osterweddingen (1487). 
379 


-, Eggert, B. Dodendorf (1485) 317. 
-, Hans, B.Dodendorf (1485) 317. 
-, Henning, Schreiber (1495) 558. 
-,Jacob (1469—1502) 56. 695. 951. 
-, Jan, B. Dodendorf (1479) 165. 
-, Johann, B. M. (1497) 632, 
-,Johann, B.Zerbet (1500) 663. 
-, alichael, Altarist S. Annae M. (1499) 
657. 
-,die Kerkowin, B. Zerbst (1500— 1505) 
669. 755. 757. 
Kersten, Kerstens, Blasius, B. Zerbst (1496 
bis 1500) 664. 944. 
"Claus, B. Neustadt (1480— 1484) 191. 
-, Michael (1499) 951. 
Kessendal wüst bei Ebendorf 767. 
Ketke, Heinrich, B. M. (1468) 30. 
Kettelkopf, Simon, B. M. (1498) 468. 
Kettlingen, Kettelingen, wüst’ bei Eiken- 
dorf 147. 189. 558. 582. 694. 
Christina, Abtissin Meyendorf (1494 bis 
1496) 523. 591. 
"2 ziorin S. Agnes (1498— 14906) 466. 


Christoferus, Herzog v.Braunschweig (1499) 
49. 
Kikobake, Jacob, B, M. (1489 - 1494) 498. 


Ciliacus, Hermann, B. M. (1468) 81. 
Kylian, B. Neustadt (1488) 388. 
Kind, Ciriacus, B. M. (1485) 816. 
Kirkheim, Ludwig, B. M. (1464) 917. 
Kirchhof s. Kerkhof. 

Kyritz, Claus, B. M. (1471) 73. 

-, Friedrich, B. M. (1507) 778. 

-, Gebhard, B. M. (1507) 778. 

-,Hans, B. M. (1507) 778. 

-, Otto, B, M. (1507) 778. 

-,die Kyritzin, B. M. (1470) 72. 
Kistemaker, Jacob, B.M. (1491) 484. 
Klafthammer Ulrich, B Leipzig (1479) 158. 
Claus, Meister, B.Sudenburg (1479) 168 

-,Schróderknecht, Zerbst (1492) 442. 

-, Hans, B. M. (1478) 136. 

Kleberch, Conrad, B. Zerbst (1496) 599. 

Kleblatt, Hans, B. Zerbst (1499) 952. 

Cleve, Herzog v. (1486) 830. 

Kleyne, Wyprecht, B. M. (1495) 577. 

Kleynsmed, Hans, B. Zerbst (1480— 1493) 
182. 404. 480 Bm. 482.941. 

-, Peter, B. M. (1481) 213. 

-, Tyle, B. M. (1450) 906. 

Klenke, Ortgis (1466 —1491) 18.98. 106. 


Cleps, Cleptzk, Claus, B. Neustadt (1488 
bis 1485) 392. 560. 1 
6 


962 


Klepzk, wüst in Anhalt 666. 769. 
Klinkebil, B. Zerbst (1481) 213. 
Klynt, Haus, B.M. (1478) 144. 
-, Martin, B. M. (1478— 1479) 144. 153. 
Clitzing, Albrecht, Dechant, Senior M, 
(1483 —1509j 253.327. 329 ff. 331. 334 ff. 
344. 464. 469. 472. 490. 496. 563. 573. 
995. 617. 628. 751. 753. 786. 806. 
-, Dietrich, Domherr M. (1505 . 1508) 
751. 753. 781. 
-, Vicke (1505) 753. 
-, Joachim, Domberr M. (1505) 753. 
-, Otto (1505) 758. 
Klockhusen, Hans, B. M. (1490) 423 (Mar- 
garethe Fr.). 
Klöden, Kloden, Claus, B. M. (1491) 428. 
-, Georg, Gories, B.M. (1470 1487)371. 
925 (Gese Fr.). 
-,Georg, Kämmerer des Doms (1473) 99. 
-,lIlse, B. M. (1491) 423. 
Klot, Claus, B. Zerbst (1499) 948. 
-, Hans, B. Sülldorf (1495) 566. 
-,Johann, Vikar Zerbst (1485) 321. 
Clote, Gebhard, B. Zerbst (1476) 930. 
Klostermann, Martin, B.Zerbst (1500) 667. 
Klotzingk, Drewes, B. Buckau (1484) 313. 
Klumpsilber, Familie M. (1475) 115. 
-, B. Salze (1485) 319. 
-, Claus, B. Salze (1495) 581. 
-, Claus, B. Sudenburg (1513) 870. 
Clutzingk, Andreas, B. M. (1467 —1469) 
24. 45. 
-, Hans, gen. Hunerkoper (1471) &3. 
Knap, Joachim, Cler. Havelberg (1486) 
337. 
Kned, Hans, D. M. (1496) 589. 
Kneel, Bastian, B.Glinde (1482) 228. 
Knipping, Bolte (1483) 250. 
Knystede, Heinrich, B. M. (1478) 931. 
(Mette Fr.). 
Knust, Anton, B. M. (1487) 364. 
-, Stefan, zum Büren, DB. M. (1465 bis 
1473) 8. 96. 
Coblenz 464. 
Coburg 328.329. 
Koch, Kock, Coci, Burchard, Canon. S. 
Gangolti (1468) 33. 
-, Gerecke, B. Sudenburg (1503) 727. 
-. Hans, gen.Kulau, B.M. (1479) 116 
(Ilse Fr.). 
-,Hans, B.M. (1490—1512) 416. 672. 
850. 866. 
-, Hans, B. Neustadt (1465) 5. 6. 920. 
-, Heinrich, B.Sudenburg (1484) 306. 
-, Heinrich, Vikar (1497) 633. 
"ubermann, Knecht (1432— 1433) 885. 
-Jacob, B.M. (1478— 1493) 145. 206. 
223.230. 231. 249. 444, 463. 


Namen- und Ortsregister. 


Koch, Johann, erzbisch. Rat (1510) 846. 
-,Johann, Vikar (1507) 774. 
-. Nicolaus, Propst Brandenburg (1481) 
212. 
-, Peter. B, M. (1510) 850. 
-, Tile, B. M. (1466) 15. 
Cofelt, Ciriacus, B. Neustadt (1450) 191. 
Kovents, Dausmann, Ij. M. (1498, 636. 
Koygemann, Heinrich, B. M. (1494) 499. 
Koldysz, Claus, B. Zerbst (1467) 20. 
Colditz in Sachsen a. Mulde 529. 
Koler, Kolre, Hans, B.M. (1487—1496) 
364. 576.583. 
Kollepel, Hans, Bm. Sudenburg (1469 bis 
1479) 40. 164 (Sanne Fr.). 168. 
Koller, Schiffer (1495) 529. 
Cóln, Diöcese 501. 
-, Erzbischófe v. 330. 340. 343. Hermann, 
Erwählter 235. 
-, a. R., Stadt 329. 330. 334—330. 342. 
-,a. Spree 421. 459. 775. 
Cone, grosse, B. M. (1467 —1480) 28, 190 
(Jutte Fr.) 
König, honing, Familie M. (1467) 22. 
-, Hermann, B. M. (1371) 875. 
-, Hermann, B. M. (1469) 48. 424. 
-, Adelheid (1469) 48. 
Königsberg in Frauken 329. 
Kónizsmark, Huner,Hauptmann (1400) 879. 
Konnertinark bei Hohendodeleben 748. 
Konrad, Bischof Osnabrück (1485) 315. 
Konrades, Kone, B. M. (1468) 30. 
Conradus, Peter, mag. (1499) 656 
Kons, Koncz, Könsz, Claus, B.Zerbst (1486) 
941. 
-, Gories, B. M. (1476) 123. 
-,Hans (1509) 827. 
-, Hans, B. M. (1490 - 1501) 412. 677. 
-,Tile, B. M. (1491) 434. 
Constauz 777. 
Kontzen, Hans, Vikar (1485) 321. 
Cope, Arnd, D. M.(1590) 878. 
Kopeke, Hans, B. M. (1562) 875. 
Copernig, Johann, Vikar (1485) 322. 
Kopmann, Durchard, B. M. (1498) 636 
(Margarethe Fr.). 
hoppe, Kersten, B. M. (1504) 742. 
-, Haus, B. M. (1504) 142. 
koppin, Hans, B. M. (1511) 840. 
Kórbelitz, Claus, B. M. (1476) 123. 
Cord, Propst S. Lorenz (1438—1490) 387 
421. 
-, Vikar 5. Nicolai M. (1492) 440. 
-. Hans, B. M. (1495) 559. 
Cordes, kleyne, B. M, (1501) 682 (Gese 
Fr.). 
-, Valentin, B. Stemmern (1492) 443 
-, Hans, B. M. (1478- 1401)130. 151.170. 
(Katharine Fr.). 192. 347. 432. 





Namen- und Ortsregister. 


Cordes, Thile,B.M.(1486) 350) Dorothee Fr.). 

Korling, Gode, B.M. (1491) 424. 

Korlingen, wüst bei Altenweddingen 185. 
639. 684. 

Korn, Henning, B. Kl.Wauzleben (1481 
bis 1504) 741. 934. 

-, Jacob, B. Kl. Wanzleoen (1504) 741. 
-, Peter, B. Kl. Wanzleben (1481) 934. 
koselitz in Anhalt 405. Bauer: Mewes, 

Peter 405. 
-,Casper v., Hauptmann Sandau (1480) 
182. 


Kositz, Caspar v., Möllenvogt (1494 bis 
1495) 569. 942. 
-,Caspar v., B. M. (1500) 662. 
Kosslyn, Heinrich. B. M. (1500) 671 (Heile 


Fr.). 

Kost Gallus, B. Zerbst (1497) 620. 
-, Hans, B. M. (1472) 88. 

Kothe, Valentin, B. M. (1502) 694. 
-, Jacob, B. M. (1478) 136. 

Kóthen, Herrschaft 590. 

-, Stadt 4. 144. 250. 662. 880. Geistlicher: 
Eldiste, Johann 4. 
-, Claus, B. M. (1432) 883. 

Kotze, Hans, erzbisch. Marschall u. Rat 
(1454— 1498) 306. 897. 445. 475. 477. 
488. 500. 501 ff. 508 ff. 522. 526. 539. 
616. 635. 

-, Peter (1487--1498) 371. 634. 

krakau bei Magdeburg 33. 516. 657. 805 
827. Bauer: Swede, Hans 657. 

Krakeborn, Heyne, B. Salbke (1509) 813. 
-, Heyne, B. Sudenburg (1497) 626. 

Kracht, Henning (1500— 1505) 677 (Erme- 
gard Gr.). 752. 

Krall, Cuntz (1497) 629. 

Kramer, Bernt, B. M. (1495) 564. 
-,Georg, Subdiakon M. (1489) 409. 
-,Hans, B.M. (1487— 1510) 379 (lise 

Fr.). 576. 833. 

Kramsack, Ebeling, B. M. (1466) 15. 
-, Henning, B.M. (1477) 124. 

Krantz, Hermann, B. M. (1479) 173. 

-, N., Oftizial Halberstadt (1503) 720. 

Krapp, Crappe, Anton, B. M. (1469 1908) 
39. 152.153. 305. 426. 189. 

-, Balthasar, B. M. (1511) 852. 
-, Hans, B. M. (1471) 926. 
-, Jacob, B. M. (1511) 852. 

Krebis, Tilemann, Presbiter (1472) 89. 

Krevet, Hans, B. Neustadt (1468) 32. 

Kremer, Georg (1509) 824. 

-, Henning, B.M. (1490 — 1492) 413 (Anna 
Fr.). 449. 
-,Johann, B. M. (1482, 247. 

Krewitz, llans, B. Zerbst (1481) 209. 

Kretzmer, Hans, B. M. (1480) 190 (Jutte 
Fr.). 


963 


Criffstede, Hans, B. Sudenburg (1463) 36. 

Krome, Johann, B. Zerbst (1472—1474) 
89 105.106. 

Krosigk, Sshloss 130. 137. 

-, Claus v. (1496) 598. 

-,Claus v., B. Stassfurt (1510) 8395. 

-, Hans v. (1496) 598. 

-; Heinrich v. (1478—1475) 95 (Anna 

Fr.). 115. 

Krüger, Kroger, Bastian, B. Zerbst (1495) 

570. 

-, Claus, B. Zerbst (1497) 621. 

-, Cone, B. M. (1477—1511) 135. 186. 
499. 508. 528. 637. 639. 671. 679. 722. 
193. 765. 796. 805. 813. 835, 859. 936. 
-, Cone, B. Sudenburg (1506— 1513) 765 
(Magdalene Fr.). 874. 

-, Hans, B. Sudenburg (1493) 473. 

-, Heinrich (1500) 675. 

-, Martin, B.Zerbst (1493 -- 1511) 482.850. 
-,Matthias, B. Neustadt (1512) 864 
(Anna Fr.). 

Krull, Berthold, B. M. (1488) 391. 
1 Caspar, B.Zerbst (1454 - 1479) 912. 
Krumbein, Johann, Pfarrer Schrotdorf 
(1479) 154. 
Krummow, Matthias, B. M.(1469 — 1470) 
55. 66. 926 (Adelheid Fr.). 
Krun, Urban, Knecht (1490) 411. 
Kruse, Crusze, Albrecht (1443) 896. 
-, Bernhard, Cleriker (1494) 501. 
Kersten, B. Zerbst (1470) 62. 

-, Claus, B M. (1490 - 1492) 421 (Mar- 
garethe Fr.). 442. 

-, Gunther, B. M. (1495) 578. 

-, Hans, B. S. Michael (1484) 304. 

-, Heinrich, Unterküster (1506) 765. 
-,Jacob, B. Neustadt (1481) 196. 

-, Jacob, B. Schwarz (1491) 438. 
-,Jacob, B Zerbst (1453) 909.910. 
-,Johann, Vikar (1482— 1508) 247.322: 
394 ff. 136. 739. 774. 795. 

-, Johann, B. M. (1490) 413. 

-, Michael, B. Zerbst (1486) 937. 

-, Peter, Altarist Calbe (1471) 82. 
Kruszel, Johann, B. Zerbst (1492) 941. 
Kruseler, Michael, B. M. (1472—1478) 

149 (Ge:e Fr.). 927. 
Crüssau, D. Kr. Jerichow II. 161. 216. 

-, Nicolaus, B.Frohse (1473) 99. 
Kulau, gen. Hans Kok, B. M. (1479) 166 

Ilse Fr.). 
Kumer 8. Gommern. 
Cunrouw, Claus, B. M. (1474) 105. 928. 
‚ Ludeke, B. M. (1474) 929. 
Kunth, Matthias, B. Zerbst (1512) 862. 
Kuntzesche, die, B. M. (1490) 413. 


61 * 





A VAT /SASSBASASS wma. Am mumuwsasuuenm ers ur. 


(Czye Fr.). 
Dalmer, Claas, B. M. (1504) 735. 


Dammeke, Claus,*B.M. (1503) 723 (Elisa- 
beth Fr.). 

Daneyl, Cone, B. M. (1502) 697 (Elisabeth 
Fr 


Dàncmark ‚König v. (1486 —1500) 329.688. 

Dannenfeldes, Margarethe, Magd M. (1495) 
571. 572. 

Danstorp, Hans, B. Zerbst (1482) 219. 

Danzig, Dantzke 904. 

Deben, Deven, Cone v., B.Salze (1485) 320. 
-, Heinrich, B.M. (1503) 792. 
- ‚Paul, B. M. (1491—1493) 4358. 471. 
- | Sivert v., B. Salze (1485) 320. 

Deventer in Holland, Davantria 649.808. 
894. 

Degener, Hintze, SalzgrafStassfurt (1500) 


660. 
Dehne, Dene, Denne, Caspar, B. Suden- 
burg (1511) 860. 

-, Valentin, B.Zerbst (1490) 420. 

-,Joachim, B. M. (1488) 938. 940. 
Deneke, Hans, B. Zerbst (1451) 906. 
Denred, Oltze, B. Neustadt (1493) 477. 

-, Paul, B. Gr. Salze (1495) 569. 
Dessau, Herrschaft 590. 

-, Stadt 772. 824. 843. 845. 880. 919. 
Detershagen, D. Kr. Jerichow 1.761. 
Dewes, Kaspar, B. M. (1496) 602. 

-, Nicolaus, B. M. (1496) 602. 

Didden, Balthasar, B. M. (1494) 509. 
Diedenhofen, Peter, Altarist u. Pfarrer 8. 
Johannis M. (1494— 1496) 498.602. 
Diepholz, Depholt, Edler Rudolf v. (1485) 


—— FA^ dd 


-, Hans v. 
- ; Hans Y, 


r.). 
m Otto V, os 
Dithmar, M 
-, Paul, B. 
Dithmarsch: 
Ditzel, Joha 
127.735. ' 
Dobberan ir 
Dokewesche: 
Dodeleben, : 
-, Arnt, B. 
-, ‚Hans, B. 
(Ursula F 
-, Hans, X 

48]. 


-, Heinrich 
-, Hermanı 
461. 481. 
-, Peter, B 
-, Thomas, 
-, Mette, FP 
Dodendorf, ] 
326. 487. 4 
Kerkhoff, . 
Kersten 4f 
Borchert : 

317 


Dolle, Hern 
1471) 32. 
-,Peter v.« 
911. 927. 
Dolleberch, . 
387. 


vr * 1 





Namen- und Ortsregister. 


Döring, Hans, B. Sudenburg (1506) 765. 


-, Peter, B.M. (1496— 1500) 599. 632. 


683. Sch. 
Dornburg 871. 
Dornstadt, Georg, Propst Egeln (1470) 61. 
Dorpat 894. 
Dorre, Dore, B. M. (1511) 859. 
- ‚ Claus, B, M.(1452—1482) 73.125. 243, 
907. 


-, Curt, B. M. (1467—1480) 20. 61. 184. 

- Hans, B. M, (1471—1477) 73. 125. 

-, Nicolaus, Altarist S. Petri (1507) 768. 
l.orrenbach, Arnold (1497) 632. 
Dortmund 894, 
Dorwerder, lans, D. Salze (1493) 472 

(Helene Fr). 

-, Magdalene, Nonne Aschersleben 473. 
Dosmann, Hans,Canon.S.Sebast.(1504) 736. 

-, Peter, Canon. S. Sebast, (1508) 781. 
Doth, Hans, B, Sudenburg (1496) 582. 
Drakenstädt, Klein, -, D. Kr. Wolmirstädt 

497. 

-, Busse, Oftizial (1483) 277. 

,llans, Custos M. (1468) 30. 
Dreer, Heinrich, B. M. (1480) 174. 
Dreger, llans, B. M. (1494) 499, 
-, Peter, gen. Reynehus, B. M. (1470 bis 
1481) 67. 195. 
DreygorHoyse, Amtmann Wanzleben (1490) 
413. 


- , Potor, B. M. (1471) 83. 

Dre er, Heyso, Vikar (1488—1490) 392. 
422. 425. 

Dreyleben, Dreynleben, D. K.Wolmirstädt, 
302 (Gross-, Schloss). 584. 670. 739. 764. 
Bauer; Heymstedt, Dietr. v. 739. 

-, Henning, D. M. (1478) 138. 

Dresden, Dresen 165. 245. 273. 541. 629. 
948. Bürger : Langenberg, Gregor 948. 

Drewes, l'rewes, Albrecht, B.M (1433) 302. 

-, Hans, B. M. (1470) 72. 

-, ‚Henning, B, M. (1483 —1484) 301 ff. 
(Mette Fr.) 

-, Johann, B. M. (1470) 72, 

, Peter, B. M. (1472) 90. 

-, Ulrich, B. M, (1479— 1454) 169. 233 
Bm. 301. 933 

Droge, Claus, B. Barby (1481) 935. 

Drosen , Drossene, Hans, Marktmstr. M. 
(1474— 1457) 102. 372. 

Drude, Dietrich, B. Zerbst (1488) 887. 

Dubbeke, Peter, Cleriker (1494) 501. 

Dube, Duben, Bartholomäus, B. Zerbet 
(1503 —1509, 708. 732. 803. 

-, Hans, B. Zerbst (1476) 930. 
-,Jobann, Vikar (1477) 127. . 
-, Matthias (1500) 664. 

Dudesmann, Hermaun, B. Neustadt (1488) 

388. 


965 


Dufel, Düvel, Hans, Johann, B. Sudenburg, 
(1478—1491) 139. 155. 189. 221. 365. 
488 (Christine Fr.). 443. 

-,Melcher, B. Zerbst (1433) 886. 

Düsseldorf, Johann v., Pater der Hiero- 
nymiten (1489) 407. 

Duss , Hans, Hauptmann der Stadt (1465) 
919. 

Dusze, Hans, B. M. (1477) 127. 


E. 


Ebels, Coppe. B. Hemstädt (1491) 434. 
- ‚Heyne, B. Hemstädt (1491) 434. 
-, Jacob, B.Hemstädt (1491) 434. 
Ebendort, D. Kr. Wolmirstädt 426. 580. 
740. 161. 845. 
Eberhard (1486) 340. 343. 
-, Propst U.L. Fr. (1467—1478) 24. 61. 
101. 112. 126. 128. 137. 143. 146. 151. 

-, Andreas (1483 —1487) 290.367. 

-, Heine, B. Neuhaldensleben (1494) 483, 
Eberwein, Graf v. Bentheim u. Steinfurt 

(1507) 771. 
Ecke, Bartholomäus, B. Zerbst u. M. (1481 
bis 1482) 205. 230—232. 

-,Cuntze, B. Zwickau (1477) 129. 
Edelbrot s.Idelbrot. 
Editha, Kónigin a 
Evenhoch, Heinrich, 1" (1495) 525 

(Isseltruth Fr.). 
Everick, Thomas, B. Zerbst (1478) 145. 
Egeln, St. Kr. Wanzleben 3.4.31 (Schloss). 
56. 131. 454. 455. 506. 758. 

-, Kloster s. Marienstuhl. 

-, Abraham v., Jude M. (1493) 467. 

-, Ciriacus v., B. Sudenburg (1484) 304. 
Eggerd, Eggerdes, Balthasar, B.Suden- 

burg (1478) 96. 

-, Hans, B. Pechau (1494) 498. 

- ‚ Lamprecht, B.M. (1510) 833. 

-, Peter, B.M. (1415) 881 (Sophie Fr.) 

-, Margarethe, B.M. (1494—1495) 504. 
1 


rsdorf, D. Kr. Calbe 333. 806. 807. 
uer: Luder, Heinrich 807. 
Eykelmann, Ludwig, B. M. (1495) 565. 
Eikendorf, D. K. Calbe 147. 333. 558. 582. 
Eickmann, Matthaeus, B.Sudenburg (1492) 
442. 
-, Matthaeus, B. Zerbst (1494) 943. 
Eichstädt, Egenstadt, Eikstede,Wilhelm, 
Bischof v. 285. 277. 279. 281. 280. 288. 
303. 330. 859. 
-, Heinrich, B. M. (1493) 468. 
-, Paul v., Domherr M. (1488) 258. 
-, Tile, B. M. (1494) 499. 
Eylenwego, wüst (?) 154. 
Eylelove, Barthold, B. Neustadt (1488) 
8 
















burg (14911496) 


erzbisch Rat (1505) 





r (1475 — 184) 





ff. Bürger: Go 


Köthen (14€ 
M. (1371) 8 


\amen- und Ortsregister. 








Herzog v. Braunschweig (1 
361. 485 
„Graf v. Holstein u Schaum! 
315 
-. Graf v Lindau (1465) 7. 
Cyriacus, B. M. (1485) 818 








;rlenbach, Blasius, B.M. (149 
-, Johann, B. M. (1497) 630 
‚rmsreuth, Reinhard v. (1483 





Ernst 










Anhalt (1 


830 835, 


Fürst v 

309. 824 

347.848 

, Graf v Mansfeld (148 

Magdeburg (14 
7. 139. 











rzbischof 





Namen- und Ortsregister. 


Etzen, Curt, Baumeister M. (1504) 744. 
Ewitz, H., B. Zerbst (1459) 915. 
-, Ludwig, B. M. (1476) 117 R. 


F. V. 


Fabri, Johann, Canon. S, Nicolai (1412) 880. 
-, Jobann, Canon. S. Nicolai (1465) 4. 
:, Johann, Altarist S. l'etri (1470) 70.73. 
-, Wentzlaus, Vikar (1484) 305. 306 
-, Wilkin, Vikar (1466— 1469) 12. 46, 
Falke. Clemens, B. M. (1496) 601. 
, Hans. B. M. (1485) 315. 
-, Heyse. B. M, (1472— 1504) 88, 130.171. 
(Elisabeth Fr.). 315, 492. 601. 747. 
,; Henning. B M. (1479) 169. 
-, Hieronymus (1496 —1503) 601. 725. 
Falkenberg (1472) 87, 
Valdorf. Hans, D. M. (1477 — 1478) 135.147. 
Var, Gerke. D. M. (1469) 54. 55. 
Varn, Gerhard, Altarist (1498) 635 
Vechelde. Vechtelde, Albrecht v., Bm. 
Braunschweig (1482 — 1484) 225. 310. 
Velefelde, wüst (?) 333. 
Velligedreve. Georg. B Zerbst (1504) 733. 
Velepennig, Vilp., Hans, B. M. (1480) 186 
(Zacharia Fr.). 
-, Heinrich, B. Neustadt (1494) 486. 
-,Hermann, B. Neustadt (1492—1499) 
463. 697. 
Veltheim, Bernhard v., Senior M. (1511) 
853. 
-, Clauenberg v. (1480 — 1490) 184, 417. 
-,Gunzel v, (1465) 920. 
-. Hans v. (1430 - 1490) 184. 417. 
-, Hans v (1430) 184. 
-, Heinrich v. (1470—1479) 71. 83. 106. 
111. 118.164. 
‚Hilmar v. (1470—1479) 71. 83. 111. 
118. 164. 
-,Johann v. Domherr M. (1491) 426. 
-. Ludolf d, áltere (1470 —1479) 71. 83. 
111. 113. 164. 
-. Ludolf v. (1470— 1490) 71. 83.111.118. 
164. 154. 417. 
-, Ludwig v., Domherr M. (1470—1479) 
71. 83, 111. 118. 164. 
-, Othrave v. (1480 —1490) 184, 417. 
Verden. Bistum 241. Administrator Bart- 
hold s. Hildesheim. 
-,wüst bei Stassfurt 13. 
Fermersleben. Warmersleve, D. Kr.Wanz- 
leben 79. 141. 258. 379. 813. 
Veronica, Priorin S. Agnes (1470) 67. 
Ferwer. Drewes, Bm. Zerbst (1453) 911. 
., Joachim, Jude M. (1493) 468. 
, die Verwerin, B. Zerbst (1480 —1481) 
156. 187. 192 
Vesemann, Claus, B. Neustadt (1450 bis 
1499) 186. 633 (Gese Fr.). 658. 


967 


Vesze, Gories, B. M. (1472) 927. 
-,Gregor, Priester, Altarist S. Ulrich 
(1472- - 1481) 927. 034 935. 
-, Hans, B. Gr. Rodensleben (1501) 684. 
-, Martin, B. Zerbst (1495) 576. 

Fethe, Dietiich, B. M. (1498) 636, 

Vetersdorp. wüst bei Welsleben 588, 652. 

Vettekohl, Stefan, B.Salze (1485) 319. 320. 

Feuerhake, Werner, B. M. (1470—1510) 
69. (Ursula Fr.). 116. 846. 

Vianden, Vyenden, Heidenreich, B.Suden- 
burg und Möllenvogt (1469— —1488) 506. 
78. 80. 98. 101. 103.391. 

-, Heinrich v., B. M. (1505) 759. 
- , Heinrich v. B. Sudenburg (1508) 785. 

Viffbroth, Heinrich, B. Sudenburg (1481) 
195. 

Vigenhagen bei Sudenburg 46. 

Vymann, Nicolaus, Domherr M, (1493) 467. 

Finke, Friedrich, B.M. (1507) 778. 

-, Heine. B. M. (1507) 778, 

Vinzelberg bei Gardelogen 774. Bauer: 
Rudolf, Claus 774. 

Vippach. Hans v., B. Stassfurt qua bis 
1506) 733. (Sophie Fr.). 764 

Fischen Andreas, Vikar (1471- 1475) 75. 
112 


-, Dietrich. B. M. (1491) 432. 

-, Drewes, B. M. (1474) 104. 

-,Drewes (1509) 827. 

-, Simon, B. M, (1497) 623, 

Vlanken, Margarethe, B. M. (1500) 674. 
Flandern 153. 

Flechtingen, Schenk zu s. Schenk. 
Flehing, Johann, erzbisch.Gesandter (1483) 
299. 301. 

Fleming, Heinrich, B.M. (1476) 120. (Mar- 

garethe Fr.). 

-, Siverd, B. M. (1467) 20. 

-, Simon. B. M. (1494 —1496) 499. 944. 
Flessau. Paul. B. Zerbst (1477) 124. 
Flochau, wüst bei Brumby 371. 
Flochstádt, wüst 147 (= Flochau?) 
Flumann, Werner (1489) 315. 
Flutwedel, Vlotw.. Hans, B. M. (1482) 

219. 

-, Paul, B. M. (1493— 1494) 474.484. 
Vockerode i. Anhalt 773. 

Voeth, Hans, B. Zerbst (1482 --1510) 220. 

791. 833. 

Voghe, Foye, Claus, B. M. (1479 —1494) 


172. 499 

-, Jacob, B. M. (1509) 818. 

Vogt. Voigt, Voged, Voit, Drewes, B. 
Salzo (1485) 820 

-,Hans, B. Neustadt (1478 —1511) 141. 
142. 388, 721.854. 860. 864. 

-, Marcus, B. Stassfurt (1478) 137. 


-, Peter, B. Zerbst (1511) 854. 860. 864 


968 


Vogt, Ulrich, Licent., erzbisch. Rat u.Kanz- 
ler (1490— 1493) 421. 435. 440.470.472. 
474.475. 

Foyteblume, B. M. (1362) 875. 

Folkdorf, wüst bei Kl.Wanzleben 86. 

Förderstedt, D. Kr. Calbe 14. 75. 416. 927. 
Bauer: Albrechtes, Cone 927. 

Vorhauer, Claus, B.Schakensleben (1471)79. 

-, Hermann, B. M. (1503) 707.708. 

Vorholt, Claus, B. Zerbst (1494) 494. 

Vormann s. Fuhrmann. . 

Voss, Claus, B. M. (1445— 1450) 897. 905. 

-, Claus, B. M. (1475) 115. 
3 Eberhard, Prior S. Augustin M. (1473) 


-, Hans, B. M. (1494) 499. 

-, Hans, B. Neustadt (1488) 388, 
Vosbercher, Hans, B. Barby (1488) 387. 
Fonpel, Heinrich, Altarist Löbejün (1510) 


Framholt s. Fromholt 
Franke, Hans, B.M. (1498— 1500) 662.945. 

-,Hans, B. Neustadt (1469) 48. 

-, Heinrich, B. M. (1506) 762. 763. 

-,Johann, Altarist S. Ulrich (1481) 934. 

-, Matthäus, B. M. (1482) 251. 

-, Peter, B. Sudenburg (1491) 439. 
Fränkel, Nicolaus, Vikar (1481) 195. 
Frankfurt &. M. 327. 329 fi. 331. 334. 335, 

944. 359. 

- &. 0. 82. 

Frankreich, König v. 457. 464. 656. 

Fratze, Heine, B. Sudenburg (1478) 152. 
Fredeland, Heyne, v.Seehausen (1371) 875. 
Frederkes, Jasper, B.Gommern (1470) 925. 

-, Lorenz, B. Gommern (1470) 925 

-, Katharine, B. Gommern (1470) 925. 
Frederun, Hartwich (1504) 743. 
Freiberg i. S. 47. 152. 153. Bürger : Schon- 

berg, Caspar 47. Warpersdorf, Peter 

152. 153. 
Freiburg i. Breisgau 643. 644. 
Freyser, Hans, B. M. (1488) 386. 
Fricke, Fricken, B. M. (1450) 904. 
-, Bartliold, B. Sudenburg (1494—1495) 
506. 553. 

-, Cone, B. M. (1499) 652. 

-, Drewes, B. M. (1487 —1499) 366. 652. 

938. 

-, Fricke, B. M. (1504) 748. 

-, Hans, B. M. (1487 - 1499) 385 (Gese 

Fr.). 652. 
"„gscob, gen. Kistenmaker, B. M. (1491) 


-, Lorenz, B. Neustadt (1498— 1509) 392. 
425. 774. 196. 
-, Peter, B.M.(1507) 767 (Margarethe Fr.). 
Fridach, Hans, B. M. (1499) 656. 
Friedrich IL, Kaiser (1486) 343. 


Namen- und Ortsregister. 


Friedrich IlI., Kaiser (1469—1492) 47. 
80. 81. 111. 140. 146. 207 ff. 228 ff. 232. 
233 ff. 246. 256. 259. 268. 269 ff. 277. 
281. 286ff. 288. 289. 291—294 ff. 297 ff. 
300. 3031f. 3271f 5298. 381 3341. 
337. 83811. 340 ff. 344. 345. 851— 353. 
358. 3801ff. 457, 

-, Kurfürst Brandenburg (1466—1471) 
18. 22. 23. 25. 29. 88. 72. 80. 

-,der ältere, Herzog v. Braunschweig 10. 
19. 22. 23. 

-,der jüngere. Herzog v. Braunschweig 
(1465 - 1485) 8. 88. 267.285. 315 (Mar- 
garethe Fr.). 

-, Kurfürst v. Sachsen (1496) 600. 

-, Erzbischof M. (1465— 1511) 3. 43.144. 
348. 373.533. 614. 637 821.858. 808. 911. 
913. 

Friderici, Johan, Offizial d. Dompropstei 
(1509) 796. 

Vryge, Wolters, B. M. (1474) 101. 

Frigenstein, Conrad, Vikar (1491 — 1501) 
421.611. 

Fryse, Gereke, B. Zerbst. (1433) 887. 

Fritze, Claus, B. Zerbst (1402) 880. 

-, Georg, B. M. (1507) 767. 768. 

-, Hans, B. M, (1507) 769, 772 (Marga- 
rethe Fr.) 774. 775. 

- , Urban, B. M. (1507) 770 (Brigitte Fr.). 

Frobose (1485) 316. 

Fródemann, Benedikt, erzbisch. Gesandter 
(1486) 327. 329. 334 ff. 316. 

Frodin, Bertha de, AbtissinS, Lorenz (1469 
bis 1477) 42. 85 120.129. 172. 

Frohse bei der Neustadt 60. 67. 98. 128. 
149. 305. 466. 71013. 813.873. Bürger: 
Merten, Matthàns 466. Bäckerstrasse 
u. Fáhrthor 466. 

- &. Elbe, St. Kr. Calbe 14. 66. (Alt —) 75. 
96. 370. 416. 

Fromke, l'romeken, Gregor, Vikar (1474 
bis 1475) 103.114. 

Fromholt, Framholt, Peter, B. Sudenburg 
(1475— 1495) 107.312. (Ilse Fr ). 525. 
Fruchtenicht, Thomas, B.Zerbst (1421 

bis 1482) 206. 223. 249. 

Fuhrmann, Vormann, Lorenz, B.Zerbst 
(1480— 1482) 174.224. 

-, Melchior, B. Zerbst (1504) 746. 

Fulrad, Johann, Vikar (1466) 14. 

Fure, Gerke, B. M (1467) 26. 

Furstenberg, Clemens, B.Zerbst (1460) 916. 

F p? Vot, Heinrich, B Zerbst (1452) 907. 
910 


-, Heinrich, B.M. (1490) 420 (Barbara Fr.) 


G. 


Gallus, Abt Lehnin (1469) 48. 
Gandersheim, Abtissin v. (1494) 443. 





Namen- und Ortsregister. 


Garbreter, Hans, B. M. (1492) 449. 

., Henning, B. M. (1498) 636, 

-, Peter, B. Zerbst (1433) 886. 

Gardelegen, Gardeleve 18. 23. 90. 94. 433. 
438. 439. 458, Bürger: Brunner, Johann 
94. Schulte, Ludeke 4958. Udonis,, Ude 


458. 
-,Jsaac, Jude M. (1493) 467. 
Gardelegische Heide 748. 
Garlipp, Lorenz, R. Neustadt (1495) 560. 
Garlitz, Gaselitz, D. bei Brandenburg 213. 
276. 633. 
Garlöpp, Ludeke, B.Lüneburg (1484) 310 
Garsena. D.im Saalkreise 100. 
Garto, Johann, B. M. (1481) 213. 
Gartz, Simon, Decan S Nicolai (1502) 698. 
Gartzke, Claus, DB. Zerbst (1480) 185. 
Gaselitz s. Garlitz. 
Gatterslehen s, Neugattersleben. 
Gebhard, Bischof v. Halberstadt (1467 bis 
1504) 27. 91. 747. 
-, Graf v. Mansfeld u. Heldrungen (1488) 
391. 
Geferd, Geverdes, Andreas, B. Lübeck(1475) 
107 


-, Hans, B M.(1465—1473) 1. 25. 72. 79. 
100 (Margarethe Fr.). 

‚Thomas, Cleriker Hildesheim (1513) 
871. 
-, Margarethe, B.M. (1468 1475) 922. 
929 

Geldern 457. 

Gelehar, Hans, B. Sudenbur:z (1488) 391, 
Georg L, Fürst v. Anhalt (1407 —1465) 
3. 6. 880. 884. 885.892. 898, 898— 900. 

-, M.. Fürst v. Anhalt (1502) 697. 
-, Pfalzgraf v. Baiern (1486) 330. 
-,llerzog v. Sachsen (1497) 629. 
Georsche, schone (1509) 827. 
Gerardes, Gerke, B. M. (1490) 424. 
Gerbrecht, Simon, B.M. (1477-—1485) 132. 
320. 
-, Udo v., B. M. (1362) 875. 
Gherden, Heinrich, B. Goslar (1488) 310. 
Gherdes, Heinrich, R. Einbeck (1454) 310. 
Gericke, Gerecke, Gercke. Gerken, Gerick, 
Ilennig, B. Neustadt (1486) 348 (Adel- 
heid Fr.). 
: Jacob, B. M. (1479— 1512) 156. 774. 
198.812.815. 817. 825. 830.835. 854.861. 
-, Jacob, B.M.(1476 — 1511) 849. 850. 930. 
p Stefan, B. M.(1457 —1509)371.421.775, 
98, 
-,Severin, Pfarrer Zerbst (1508) 782. 
Geremann, B. Zerbst (1468) 53. 
Gerloff, Fritze, R. Neustadt (1476) 121. 
Germersleben, Gross-, D. Kr. Wanzlehen 


460. 
-, Klein-, D. Kr. Wanzleben 139. 582, 652. 


969 


Germersleben, Ciriacus, B.M. (1479— 1494) 
170. 336. Sch. 433 (Gerirud Fr.). 499. 
-, Claus, B. M. (1501) 685. 
-,Cone (1492— 1496) B. M. 461 (Helene 
u. Sophie Fr.) 584. 
-. Georg, B. M. (1478—19501) 150. 461. 
419. 584. 683. 
-, Peter, B.M. (1478 —1502) 142. 499.698. 
-, Katharine, B. M. (1492) 461. 
-, Ottilie, B. M. (1492) 461. 
Gernegrot, lleinrich, B. M. (1496—1499) 
582. 652. 
Gernrode, Abtissin (1482) 250. 
Gersdorf D. Kr. Wolmirstädt 48.739. 
Gerwisch, Gerewisch, D.Kr.Jerichow I. 136. 
498 


-, Andreas, B. Zerbst (1453— 1490) 411. 
907. 908. 

Giebichenstein 3. 4. 13. 41. 59. 67. 72. 107. 
113. 128. 134. 135. 137. 142. 144. 146. 
151. 167. 177. 192. 216. 242. 267 bis 
269. 273. 275. 276. 311. 314. 333. 341, 
363. 383. 398. 461. 652. 679. 722. 723. 
807.846. 911. Hanptmann: Siegmund 
v. Brandenstein 846. 

Gildemeister, Jacob, B. Hermsdorf (1492) 

9 


Gyr, Heinrich, B. Salze (1484) 307. 
-, Thomas, B.Salze (1484) 307. 
Gieseke, Georg, Bm. Zerbst (1440) 895. 
-, Georg, Bm. Zerbst (1493— 1510 468. 
482.559. 602.745. 826. 839. 
-,Hans, B. Zerbst (1482) 224.225. 
Gittelde, Hans, B. M. (1513) 872. 
Haus v, B. Wanzleben (1485) 318. 
Glaucha bei Halle 130. 137. 
Gleneberg, Arnold, B, Eisleben (1475) 113. 
(Gertrud Fr.). 
Glin, Michael, Canon. 5. Mariae Halberst. 
(1486) 343. 
-, Nicolaus, Canon. S.Nicol. M. (1486) 343. 
-N icolaus, Vikar S. Nicol. Zerbst (1485) 


321. 

Glinde, D. Kr. Calbe 227. Bauern: Kneel, 
Bastian 228. Palentz, Benedict 227. 
Rennebeck, Claus 227. Roggen, Drewes 
227. 

Gliner Mark bei Sülldorf 157. 365. 486. 588. 

Glóthe, D. Kr. Calbe 147. 157.371. 747.754. 

Glunemann, Drewes, B. M. (1471) 84. 

Glusen, Hans (1399) 879. 

-, Nicolaus, Prior Osmarsleben (1392) 879. 

Gluczing, Bode, B. Neustadt (1509) 796. 
-, Jordan. B. M. (1477) 132. 

Gnelpzig, Genelpitz, D. i. Saalkreise 598. 

Gobel, Johann, Priester M. (1492) 450. 

Gode, Cone, B. M. (1432) 883. 

Godeke, Bastian, B M. (1494) 523. 
-,Cone, B. M. (1485) 315. 


970 


Godeke, Drewes, B. Zerbst (1508) 725. 

-, Valentin, B.M. (1494) 499. 

-, Hans, B. Calbe (1507) 776. 

-, Heinrich (1494) 523. 

; Levin, B. Sudenburg (1489) 406. 

-,Peter, B. M. (1478—1502) 150. 499. 

523 (Anna Fr.). 695. 

-,Thomas, B. Elbing (1491) 435 ff. 
Goldecke, Georg. B. M. (1497) 630. 
Goldener. Johann, B. M. (1449) 900. 
Gollaw, Heyne, B. M, (1472) 87. 
Goltsmed, Ludwig, B. M. (1468) 90. 
Gommern, Gummer, Kumer, St. Kr. Jeri- 

chow J. 7. 24. 65. 491. 660. 664. 733. 813. 

843. 808. 009. 925. Bürger: Frederkes, 

Jasper, Lorenz, Katharine 925. 

-,Tyle, B. M. (1451) 906. 

Gordens, Thile, B. Zerbst (1490) 422. 

Gorges, Hans. B. Neustadt (1496) 586 
(Gertrud Fr.). 

-, Heinrich, B. M. (1478) 150 (Barbara 

Fr.). 

Gories, Claus, B. Zerbst (1480— 1481) 186. 
1387. 193, 

-, Peter, B. Neustadt (1495) 575. 
Gorrenhagen, Moritz, D. M. (1491) 433. 
Gorres. Hans, B.M. (1493) 467 (Mette Fr.). 

-, Helene, B. M. (1493) 467. 

Goslar 19. 22. 23. 25. 27. 29. 79. 91. 93. 94. 
100. 101. 119. 122. 157. 167. 175. 178. 
207. 225. 247. 983. 284. 309. 310. 813. 
315. 547.361. 370.638. 894.928. Bürger: 
Gherden, Heinrich 310. Propst: Hymp- 
teke, Heinrich 101. 928. 

Gossel, Gotzil, Curt, Pfarrer S. Martin 
Braunschweig (1510) 832. 837, 

Gossem, Valentin, Bote des Kurf. v.Saclisen 
(1496) 600. 

Gothan, Joachim, B. M. (1494) 506. 

(rothe, die, Bach bei Pechau 498. 

Gottesgnaden, Kloster bei Calbe 277. 438. 
454. 

Göttinsen 19. 22, 23, 25. 27. 29. 32.79. 
84. 91. 93. 94. 119 122 157.1067. 175. 
178. 207. 225. 247. 283. 284. 305. 809. 
310. 313. 315. 347. 361. 894. Bürger: 
Helmoldes, Ileinrich 93. 

Gottschall, Heinrich, B.M. (1480) 187. 


Götze, Gotzen, Claus, B.Zerbst (1495) 580. 


-, Jacob. B. Zerbst (1468) 922. 

- Paul, B.M. (1476 — 1494) 123. 157. 499. 
Gotzeke, Gotz, B. Zerbst (1459) 913. 
Grabow. Anton, Vikar (1491— 1497) 433. 

633. 

Grafeley s. Groveley. 

Gram, Thomas, B. M. (1499) 657. 

Gran, Bischof v. 211. 274. 275. 300. 

Gra-ehop. Andreas, B. Zerbst (1486) 937. 
-, Drewes, B.Zerbst (1485 —1486)316.332. 


Namen- und Ortsregister. 


Grasehop, Hans, B.Zerbst (1496 — 1498) 
596. 633. 944. 947.952. 

-, Jacob, B.Zerbet (1477) 931 (Juliane Fr.). 
Grassaw, Kirsten (1495) 529. 

Grasshof, Heinrich, B.Sudenburg(1510) 838. 
-‚Johann, B. Sudenburg (1510) 838 (Gese 
Fr.). 

-, Johann, Organist M. (1497) 624. 
Grauctopp, Hans, B. M. (1478) 157. 
Graurock. Claus, B.Jüterglück (1470) 925. 
Grausswitz, Balthasar, bischöfl. Rat (1493) 

474 

Gratz, Grütz 47. 146. 277.286. 291. 292. 

Grevenitz (1500) 658. 

Greifenwerder bei Potheritz 787. 

Greifswald 894. 

Greshof, Johann. B.M. (1490) 413. 

Grieben, Arnt v., B M.(1499—1512) 663, 
665. 695. 699, 867. 951. 

Grife. Heinrich, B. M, (1432) 883. 

Grimma i. 5. 384. 

Gryper, Heinrich, B.Sudenburg (1492 1 444. 

Grochwitz, Hans, B. Zerbst (1465) 9. 

-, Brigitte (1465) 9. 

Groveley. Grafeleye Heinrich, B. M. (1469 
bis 1477) 120. 922. 

Grover, Johann, B. M. (1513) 870. 

Gróningen bei Halberstadt 279.280. 331. 
333. 

-,Jacob v., B M. (1500) 673. 

Groningen in Holland 894. 

Gronow. Henning, Vikar (1485) 321. 

Grope, Arnt, B. Neustadt (1500) 667. 

-, Matthias, B. Neustadt (1477) 129 (Anna 

Fr). 

Grosche, Lorenz (1508) 828. 

Groszekone, Busse, B. Salze (1435) 320. 

Grote, Cone, B. Sudenburg (1484) 313. 

-, Hans. B. M. (1493) 464. 

-,Jacob (1473) 96. 

Groteherr, Henning (1500) 668. 

Grothovet, Grosshaupt, Christian, Propst 
S. Lorenz (1512) 861. 869 

Gruben, Cone, B, Sudenburg (1502) 696. 

Gruber, Ludwig, B. M. (1491) 436. 

Grundis, Margarethe, B. M. (1492) 941. 

Grüneberg, Gronenberg, wüst bei Gübs 
168. 827. 

Grunewald, Andreas, Notar (1509) 824. 

Grunow, Hans, B. Sudenburg (1498) 646. 

Gruntmann, Arnold, B. M. (1485) 317. 

Gübs, Gubisch, Gubtz. D. Kr. Jerichow I. 
419 (Gross- u. Klein-) 515. 534. 612. 675. 
751. Bauer: Hermens, Claus 675. 6706. 

-, Hans, B. M. (1489--1496) 401. 591. 
Guldin, Johann, Gesandter des Königs v. 

Ungarn (1481) 212. 213. 

Gumprecht, Stefan. B. Neustadt (1493) 

482. 





Namen- und Ortsregister. 


Günther, Erzbischof M. (1475—1511) 113. 
144. 311. 352. 357. 381. 424. 520. 537. 
541. 546. 547. 561. 594. 610. 627. 778. 
786. 818. 858. 884. 887. 

-, Graf v.Mühlingen, Herr zu Barby(1377) 
876 


-, Graf v.Mühlingen (1471— 1481) 81.281. 

-, Graf v, Mansfeld (1407) 880. 

-, Graf v. Mansfeld (1499) 654. 
Güsen, Geuszen, D. Kr.Jerichow IT. 454. 
(Gusow, Heinrich, B. M. (1469) 42. 
Gutenberr, D. im Saalkreis 147. 


H. 


Ilake, Facies, B. M. (1502) 698. 

-, Friedrich,Pfarrer S.JacoliM.(1478)139. 
-, Hans, B. M. (1495) 568. 

Hakeborn, Busse, B M. (1480- 1485) 190 
(Saffe Fr.) 312. 

-, Claus, B. M. (1498) 636. 

-, Hans, B.Stemmern (1485) 318. 

-, Hans, B Sudenburg (1494) 942. 
Hakenstädt D. Kr. Neuhaldensleben 454. 
Hadmersleben, D. u. St. Kreis Wanzleben 31. 

667. Pfarrer Bened, Jj Irikes 667. 

-, Herren v. (1467) 2 

Havelberg, Diócese 37 539. 

Hagemann, Georg. B. M. (1474) 101. 

-, Hermann, B. M. (1494) 499. 

Hagen s. Hayn 

Hagenau i. Elsass 881. 

-, Dreus, B. Zerbst (1500) 674—676. 

-, Hans, B. Zerbst (1476) 118. 980 

llahn, Cone, B. M (1495) 576. 

Ilayer, Stefan. Kammermeister (1497) 627. 

Hayn, Hagen, Adolf v. (1506) 763. 

-, Christof v., Dr. erzbisch. Rat (1486 bis 
1493) 344. 491 424.485.440 445.470.472. 

Halberstadt, Stift 228 ff. 237 ff. 263. 337. 
501. 787. 758. 766. 

, Bischöfe: Ernst s. Magdeburg Erzbisch. 
Gebhard 27. 91. 747. 

-, Domkapitel 798. Dompropst: Balthas. 
v.Newstadt 496. Domherr : Joh.v.Mahren- 
holtz 795. 

-, Offizial: Krantz 720. 

-, Stifter: S.DBonifatii : 117.308. S Mariae: 
117. 343. 524. 627. Canonici: Dabin, 
Nicol.627. Giin, Mich.343 Heyne, Jordan 
524. 

- Stadt 8. 19. 23. 25. 27. 29. 84, 35. 68, 
69 79. 91. 93. 94. 119, 122. 146. 172. 
175, 178. 225. 227. 247. 2502255. 391. 
399, 441. 4*5. 512, 558. 622. /22. 7:4, 
739.766.773—' 115. 894. Bürger : Becken- 
dorf, Levin 399. Wirkelmann. Ilans 512. 

Halke, Drewes, B. Stassfurt (1485) 322 

Haldensleben s. Neuhaldensleben. 

-, Matthaeus, B. Neustadt (1483) 293. 


971 


Halle 19. 22. 23. 25. 27. 29. 35. 37. 47. 
64. 68. 69. 75. 79. 84. 98. 94. 100. 107. 
113. 119. 122. 130. 132. 137. 167.248. 
263. 307. 344. 350. 470. 485. 635. 693. 
142. 748. 752. 753. 160. 766. 773 bis 
775. 796. 798. 800. 804. 805. 807.816. 
821. 825. 835. 836. 838. 839. 841.843. 
846. 849. 850. 853, 857. 859. 860. 862. 
863. 865. 870— 872, 894. Thal 75. 
Deutsche Born 107. Gutjahr 107. 132, 
Meteritz 107. Clausthor 137. Hospital 
&. Cyriaci 137. Bürger: Blume, Busse 
u. Heinrich 107. Hedersen, Hans v. 79. 
Losebein, Georg 307. Molle, Hans, Lud- 
wig, Margarethe 75. Schonherg, Am- 
bros 470. Seber, Hans 167. 470. Steckel- 
berg, Blasius 100. Thor, Hans v. 132. 

Halleben, Hans, B. Stassfurt (1460) 12. 

Hallingsdorf, wüst bei Dahrendorf 151. 
185, 318. 438. 637. 684. 

Hamburg 35. 38.63. 66. 122. 178. 284. 309. 
310. 313. 383. 652. 714. 720.728. 894. 
Dompropst Albrecht Klitzing 331. 
Rürger: Langenboke, Hermann Bm. 
310. Czene, Erik v. 310. 

Hamel, Heinrich, B. M. (1502—1504) 697. 
738. 739. 

-, Johann, Vikar S. Sobast. (1485 — 1492) 
321. 463. 

IIampe, Carsten, B. Zerbst (1508) 707. 

Hanne, Claus, B. M. (1496) 601. 

- Cone, B. M. (1485) 326. 

Hannemann, Fricke, B. M. (1494) 497. 

Hannover 19. 22. 23. 25. 29. 32. 119. 122. 
157. 167. 175. 178. 186. 187. 207. 225. 
247. 983. 284. 305. 309. 310. 318. 315. 
361. 894. Bürger: Limborgh, Curt 310 
Bm.Zode, Dietrich v. 310. 

Hanover, Hans, B. M. (1490) 422. 

Hans, Fürst v. Anhalt (1407) 880. 

-, Graf v. Lindau (1165) 7. 
-, Kürschner M. (1512) 862. 
-, Bote des Erzbischofs (1486) 328, 

ITant, Curt, Vikar (1475) 112. 

-, Hans, B. M. (1480) 186. 187. 

Harkstro, pamilie 20. 61. 407.766. 

-, Arnt, (1480—1493) 185. 429. 
477. 481. y 
-, Claus, B. M. (1467) 27. 
- , Erasmus, B. M. (1504) 684. 
-, Hans, B. M. (1480— 1504) 185. 684. 
- Heinrich, B.M. (1474— 1512) 102. 185. 
477. 481. 486. 684. 791. 857. 867. 869. 
-, Hentze, B. M. (1467) 22. 
-, Thile, B.M. (1499—1501)657. 683. 684. 
-, Thomas (1467 —1499) 26. 27. 83. 185. 
398. 403. 437. 477 481. 486. 499. 5011f. 
540. 602. 657. 
-, Thomas, AltaristS.Johannis (1494) 498. 


972 


Hardorf, Dietrich v. (1488) 398. 
aro Henning v., Bm.Hildesheim 
1484) 310. 

Harmen, Borchert, D. M. (1492) 443. 444. 

Harsdorf, wüst bei Magdeburg 137. 316. 
-, Hans, B. M. (1509) 826. 828. 

Hartenstein, Heinrich, Graf zum (1494) 
491. 

Hartmann, Arnt, B.M. (1467 — 1470) 28. 65. 
-, Gerke, B. Sudenburg (1484— 1495) 506. 
555. 

Hartung, Hermann, B. M. (1468) 38. 
-, Hermann, B. Zerbst (1460) 916. 

Hartwig, Kämmerer der Domherren (1493) 
466 


Harzburg 766. 

llarzgerode 220. 

Hasenbalg, Michacl, B. M. (1496) 602. 

IIasselmanu, Andreas, Domherr (1469 bis 
1482) 45. 133. 247. 
-, Jacob (1482) 247. 

Haug, Graf zuWerdenberg u. Hilgenberg, 
s. Werdenberg. 

Haupt, Dietrich, Altarist S. Agnes (1496) 
998 


Hawers, Gertrud, Dd DUTE (499) 969. 

Hawmeter B. Zerbst (1490) 412. 

Heckenstein, Heinrich, D. Sudenburg (1505) 
190. 


Heckt, Hans, B. M. (1500) 661. 
Heddrexsem, Hans, Johann, Canon.S Nico- 
lai (1465) 4. 
Hedersem, Hans v., B. Halle (1471) 75. 
Heide,Lüneburgische,oberheidische Städte 
309. 310. 
lleydeke, Ilans, B. Zerbst (1492) 443. 455 
-, Heyne, B. M. (1494) 499. 
-, Ludolf, Vikar, Priester M. 
1504) 321. 738. 739. 
Heydekens, Heydeke, Altarist S. Ulrich 
(1498) 638. 
-, Mette, Priorin Althaldensleben (1477) 
129. 
Heidesche Wische bei Scherben 90, 
Heiligentag, Jacob, Jude M. (147T) 130. 
Heimstedt. Claus v. (1483) 280. 
-, Dietrich v. (1483— 1504) 280. 739. 
Heyne, Heinrich, Altarist Neustadt (1485) 
321. 


(1485 bis 


-, Jordan, Dekan S.Mariae Halberst. (1494) 
524. 


Ileynemann, Burchard, B. Gr. Ottersleben 

(1487) 366, 

-. Hans, B. M. (1487) 376. 

- ‚ Heinrich, B. Gr. Ottersleben (1487) 366. 
-, Heinrich, B. Sülldorf (1493) 465. 

-, ‚Peter, B. M. (1470) 71. 

‚Simon, B. Gr. Ottersleben (1487) 366. 
Heynichen, Peter vom (1465) 10. 


Namen- und Ortsregister. 


Heinrich d. ältere, Herzog v. Braunschweig 
(1485— 1510) 315. 861. 418. 485. 492. 
640. 643. 644. 649. 756. 766. 779. 780. 
VA 188. 791. 793. 809. 831. 832. 837. 
84 
-,der jüngere, Herzog v. Braunschweig 
(1494) 485. 492. 

-, Graf zum Hartenstein, Herr zu Plaue 
(1494) 491. 

-, Landgraf v. Hessen (1488) 298, 

-, Herzog v. Mecklenburg (1465 —1473) 
6. 93. 94. 100. 

-, Burggraf v. Meissen (1494) 491. 

-, Bischof v. Minden (1485) 315. 

„oral v. Stolberg-Wernigerode (1501) 
> 


-, Propst U. L. Fr. M. (1501—1509) 678. 
728. 821, 

-, Steinmetz des Domkapitels (1494 bis 
1495) 505. 550. 

-, Diener des Dechanten (1494) 513. 

Hoinrich:, Henriches, Hinricks, Hiurike, 
Gerke, B. M. (1500) 673. 

-, Hans, B. M. (1503—1504) 727. 
-, ‚ Hans, B Zerbst (1502) 693. 

-, Heine (1494) 498. 

Heyse, Heinrich, B.M. (1509) 813. 
- ‚Jacob, B. Zerbst (1500) 667. 

-. Johaun, B.M. (1493) 466. 479. 
-.Johann, Canon. S. Sebast. (1465) 4. 

Heldorf, Bartholomaeus, B. Sudenburg 
(150R) 785. 

Helderung, Heldering, Hans, B. M. (1494) 
bis 1497) 499. 630. 

Heldrungen, Grafen v.. s. Mansfeld. 

Helversen, Johann, B Mariendorf (1500) 
902. 

Helgoland, Hilgenlànder llàringe 856. 

Hellers, Gertrud, B. M. (1495) 943. 

Hellich s.lIelwich. 

Helmoldes, Heinrich, B. Göttingen (1473) 

3 


93. 
Helmstädt 19. 23. 25.27.29. 79. 94. 119. 
157. 167. 175. 178. 207. 225. 283. 305. 


Helwich, Hellich, Bartholomaeus, B.M. 
(1494) 491. 

-, Drewes, B. M. (1494) 491 (Margarethe 
F 


741. 


r ). 
-.Drewes, B. Sudenburg (1495— 1506) 
579. 765. 
-, Hans, B. M. (1494) 195. 
Hemmergjorf. Hans, B. Sudenburg (1512) 
86 


Hemstüdt, D. Kr. Gardelegen 433. 454, 
Bauern: Heyne, Coppe wu. Jacob 434. 
Henneberg, Otto, Graf zu (1456) 338ff. 
Henneke, Albrecht (1484) 3006. 

-,Kaspar (1484) 306. 





Namen- und Ortsregister. 


Henneke, Hans (1484) 306. 

-, Peter (1484) 306. 

Henning, Bischof Hildesheim (1483) 298. 

-,Brosius, B. Zerbst (1511) 846. 
Hensell, Jude M. (1473) 468. 

Herberge, Hans, B. M. (1499) 650, 
Herkensen, Heinrich, Vikar u. Prokurator 
(1485—1512) 322. 795. 860.861. 365. 

Herford in Westfalen 808. 894. 
Hermann, Electus Cöln (1482) 235. 

-, Abt Berge (1451 — 1479) 121. 171.907. 
Hermanns, Burchard, B.M. (1492) 455. 
Hermens, Claus, B. Gübs (1500) 675. 676. 
Hermes, Hermann, B. M. (1492) 458. 

-, Henning, B. M. (1492) 458. 
Hermsdorf, Hermenstorp, D. Kr.Wolmir- 

stádt 449. Baucr: Gildemeister, Jacob 

449. 

-, Kilian, B. Neustadt (1480 — 1508) 191. 

795 (Gertrud Fr.). 
Herwest, Claus, B. Osterweddingen (1496) 

583. 


-, Cord, B. M. (1478— 1496) 147.195 582. 


-, Peter (1494) 497. 

Hertzhals, Hirtzbals, Familie (1485) 321. 

-, Friedrich, B. Salze (1491) 429. 

-, Friedrich, B. M. (1475) 113. 

-. Wesse, B. Salze (1491) 429. 

Hesse, Claus, B. Neustadt (1470) 67 (Ger- 
trud Fr.). 

-, Heinrich, B. Sudenburg (1469— 1473) 

96. 97. 

-, Johann (1507) 771. 

- Matthias, B. Sülldorf (1498) 639. 
Hessen, Landgraf Heinrich 298. 
Hettstädt 89. 391. Bürger: Slaggentriber, 

Nicolaus 89. 

Hydde, ‚Hans (1479) 857. 
llildebrand, Hans, (1449) 401 
Hildesheim, Stift241. 501. 787.871. 

-, Bischöfe v. 492. Barthold 315. 361. 

420. Henning 298. 

-, Domherr : Albrecht v.d.Schulenburg 48. 

-,Stadt 19. 22. 23. 25. 27. 29. 32. 46. 

70. 91. 93, 94. 100. 119. 122. 157. 167. 

175. 173. 207. 225. 227. 24. 289. 284. 

205. 309. 310. 313. 315. 361. 420. 471. 

638. 040. 622. 662. 803. 894.904. Bürger: 

laringen. Henning v. Bm. 310. Stein, 

Eggert 310. 

Hilgendorf, D.Kr.Wolmirstädt 71. 111.118. 

-, Cone, B. M. (1468) 30 (Gese Fr.). 
Hillersleben, Kloster bei Neuhaldensleben 

87. Abte: Johann 87. Nicolaus 401. 426. 

59. 498. 560. 580. 684. 740. 767. 845. 
Hiltermann, Heinrich, Domherr M., The- 

saur. S. Gangolfi (1468-1482) 33.201.221. 

Hympteke, Heinrich, Propst Goslar (1474) 
1. 923. 


973 


llintze, Hans, B. M. (1496) 601. 

-, Hans, B. Zerbst (1474) 105. 
Hirschhorn, Hertzhorn, Andreas, Dr. med. 
(1510 — 1513) 836. 841. 853. 859. 872. 

-, Thomas, Dr. med. (1493) 471. 
Hirzhals s. Hertzhals. 
Hobeke, Hans, B. Zerbst (1480) 204. 
Hoke, Hans, B. M. (1494) 499. 
llovemeyger, Hans, B. M. (1496 —1509) 
601. 626. 629. 
Hofener, Peter, Notar (1482) 233. 241. 
Hovet, Claus, B. Sudenburg (1513) 878. 
-, Dietrich, Altarist S. Agnes (1498) 635. 
-, Heinrich, Vikar S. Nicolai (1489) 405, 
Hoge, Nicolaus, Pfarrer S.Johannis (1490 
bis 1492) 413. 447. 450. 
Hogesang, Ludeke, B.Sudenburg (1495)567. 
Hohenbode, Hogenbode, Familie M. 858. 
859. 
-, Heideke, B. M. (1470— 1495) 111. 143. 
144. 146. 156. 308. 411 419.563.923. 
-, Hermann, B. Lübeck (1478) 143. 
-,Tile, B. M, (1478—1509) 138 (Mar- 
garethe Fr.). 347.589.718. 813. 
Hohendodeleben, D. Kr.Wolmirstädt 148. 
315. 416. 566. 579. 585. 601. 748. 
Hohenwarsleben, D. Kr. Wolmirstádt 560. 
Bauer: Bode, Valentin 560. 
Hoya u. Brockhusen, Graf Jost v. (1485) 
315 


Hoykendorf, Margarethe, B. Sudenburg 
(1498) 636. 

Hoyge, Weske auf der, B. M. (1473) 99 
(Ilse Fr.). 

Hoym, Gebhard v.(1480 —1502) 189. 694. 
-, Hans, B.M. (1499— 1509) 654. 749.813. 
-, Heine v. (1480-1502) 189. 694. 
-,Sivert v. (1480— 1502) 189. 694. 

Holber, Heinrich (1495) 529. 

Hollànder 82. 

Holstein u. Schaumburg, Graf Anton v.315. 
-, Erich, Graf v. 315. 

-, Ernst, Graf v. 315. 

-, Johann, Graf v. 315. 

-, Otto, Graf v. 315. 

Holtschomaker, Simon, B.Zerbst (1494) 
483. 

Holzländer 67. 106. 

Hon, Claus, B. Neustadt (1469) 48. 

Honenrode, Claus, B. M. (1504) 749. 

Hopener, Georg (1480) 175. 

Hoppe, Bernhard, B.M. (1499) 652(Cunule 

Fr 


.). 
-, Drewes, B. M. (1478) 150. 
-, Fricke, B. M. (1478) 150. 
-, Hans, B. Diesdorf (1497) 633. 
-, Henning, B. Diesdorf (1478) 150. 
Hordorp, Johann, Canon. S. Nicol. (1425) 
881. 


974 


Horn, Johann, Convent. Berge (1490) 416. 
Horneborg, B. Zerbst (1389) 878. 
-, Heinrich, B. M. (1497) 634. 
-, Luder. B. Braunschweig (1482— 1484) 
225. 310. 
Hosang, Gregor, B. M. (1470— 1490) 423. 
094 


‚Hans, 3. M. (1500—1507) 666 776. 
Hosze, llenning, B. M. (1479) 168. 
Hótensleben, Burg, Kr. Neuhaldensleben 

109. 

Huch, Heinrich, B. Neustadt’ (1479) 154 
Huchmann, Jacob, B. Zerbst (1470) 924. 
Hudenhagen, B. Zerbst (1495) 571. 
Huge, Hans, B. M. (1483) 258. 

-,Hans, B. M. (1483— 1505) 258. 751. 
-, Margaretbe, Nonne 5$. Agnes (1483) 

258. 

Hundisburg, D. Kr. Neuhaldensleben 87. 

483. Pfarrer: Musinak, Heinrich 348, 
llünerbergk, Kerstian, Geselle des Schóffen- 

schreibers (1495) 559, 560. 
Hunerkoper, al. llans Klutzing (1471) 83. 


Hunt, Johann, Vikar (1466-1475) 14.36.112. . 


Hupp, Dietrich, B. Lübeck (1484) 310. 

Huselitt, Husclitte, Henning, Vikar, Offizial 
(1465 —1507) 8. 36. 63. 633. 666. 728. 
135. 739. 774. 


I. J. Y. 


Jacob, Jacoff, Prior Berge (1493) 474. 

-, Jude, gen. Heiligentag (1482) 244. 

-, Claus, B. Neustadt (1486—1496) 348. 

989 (Barbara Fr.). 
-, Drewes, B. Sudenburg (1498) 639. 
Jacobs, Claus, B. Zerbst (1449) 901. 
Jaghewinkel, Augustin, Altarist M. (1468 
bis 1493) 30. 67. 128. 129. 149. 213. 
364. 466.481. 

Jan, ) ema, B. M. (1450) 192 (Adelheid 

r.). 

Jangrove, Moritz, Canon. S. Petri et Pauli 
(1475) 112. 

Jauriensis diocesis 342, 

Idelbrot, EKd., Ludolf, Altarist S. Agnes 
(1493- 1496) 466. 481. 598. 

Idezstein, Kilian v , Dr., Offizial (1491) 481. 

Jenecke, Bartholomaeus, B. Zerbst (1512) 

862. 

Jensz, Philipp, Dj. M. (1469) 49. 

Jerichow, Jerchow, St. u. Schloss Kr. Jeri- 
chow l[. 18. 90. 243. 529. Amtmann: 
Wemerstedt, Rudolf v. 529. 

-, Heinrich, B. Zerbst (1465) 9. 
Jeronimus, B. Nedlitz (1489) 405. 
Jynniges, Matthaeus, B. M. (1479) 157. 
lleburg. B. Leipzig (1479) 160. 

Ilvert, Ebeling, B. M. (1496) 582. 
lunocenz VIU., Papst (1488) 336. 


Namen- und Ortsregister. 


Innsbruck 656. 

Insel, lusell, Claus. B. M. (1494— 1513) 
499. 653. 873. 

-,Hans, B. M. (1501—1511) 738. 739. 
831. 857. 

-, Hans, DB.Salze (1484) 306. 

-, Johann, Vikar Halberstadt (1497) 627. 

Insleben, wüst bei der Neustadt 72. 132. 
150. 390. 479 484.751. 827. 

Joachim I, Kurfürst Brandenburg (1504 
bis 1510) 742. 775. 809. 810. 824. 843. 
847. 

-, B. Zerbst (1503) 707. 

Johann, Fürst v. Anhalt (1377) 876. 

-, Markgraf u. Kurfürst v. Brandenburg 
(1481 — 1492) 194. 265. 298. 341. 343. 
421. 438. 439. 458. 

-,Graf v.Holstein u. Schaumburg (1485) 
315. 

-, Herzog v. Lauenburg (1471) 180. 

-, Herzog v. Mecklenburg (1473) 100. 

- XIII., Papst (1483) 297. 

-, Erzbischot v. Magdeburg (1466—1502) 
15. 17—19. 21— 24. 26. 28—31. 35 bis 
37. 39-42. 45. 48. 50. 54. 56.59. 61. 
66. 07. 71. 73.76.78. 81 — 83. 86. 89— 92, 
94— 99. 105. 109. 111. 113. 123. 130 bis 
132. 140. 191. 521. 536. 695. 929. 

-, Bischof v. Meissen (1479--1493) 168. 
175. 238. 244—246 268. 270ff. 281. 
288. 289. 291. 335. 358. 463. 465. 474. 
-, Bischof v. Merseburg (1495) 546. 

-, Abt v. Hillersleben (1472) 87. 
-,Propst U. L. Fr. (1478) 151. 

-, Propst U. L. Fr. (1494) 492. 

-,Prior der Augustiner (1492) 462. 

-, Prokurator des Domkapitels (1491 bis 
1493) 425. 427. 411. 442. 473. 
-,Prokurator der Hieronymiten (1512) 
8601. 

Jordan, Jorden, Scholast. S. Petri et Pauli 
(1498) 648. 

-, Frieke, B. Neustadt (1488) 388. 

-, Heinrich (1490) 414. 

Jordens, Arnt, Bm. M. (1445, 899.900. 

Jost, Grat v. Barby (1513) 869. 

-,Graf zur Hoye u. Brockhusen (1485) 
315. 

Irxleben, Irslove, D. Kr. Wolmirstedt 401. 
- Ludeke. B. M. 11467) 206. 

Isaak, Jude M. (1466) 15.19. 

Yseken, Johann, Priester S. Katharinen 
M. (1504—1513) 743. 873. 

Isenberg, B. M. (1446) 599. 

Ysleuben s. Eisleben. 

Israel, Jude M.(1493) 467. 

Italien 656. 

Juden, Florvor den -, B. M. (1468— 1505) 
9l. 758. 





Namen- und Ortsregister. 


Judendorf bei Magdeburg 38. 112. 200 ff 
441. 

Jülich, Gulch, Herzog v. u. v. Berg (1486) 

Juncker, Hans, B. M. (1487—1505) 620. 
761. 

Jungermann, Benedict, Kämmerer u Bin. 
Zerbst (1492--1503) 462. 570.731. 

-, Peter, B.Zerbst (1507 - 1509) 774 798. 
"y Thomas, D. Zerbst (1505) 761 (Anna 

T.). 

Jurgen, Apotlieker Zwickau (1477) 128. 
-, B. Zerbst (1474) 102. 

Jüterbock 370. 723. 743. 747.750. 812. 

-, Hans, B. M. (1488) 399. 

Juterkow, Valentin, B. Zerbst (1468) 33. 

Jüterglück, Juterklick, D. Kr. Jerichow I. 


23. 644. 925. 944 Bauer: Graurock, 
Claus 925. 
-, Bartholomaeus, B. Schora (1482) 219. 


L. 


Lakenscherer, Simon, B. Sudenburg (1433) 

941. 

Ladeburg, D. Kr. Jerichow I. 26. 634. 
Lafferd, Laffert, Hans. B. M.:1479) 159. 

-, Hans, B. Sudenburg (1510) 838. 

-, Hermann, B. M. (1490) 412. 

-, Johann, Propst Althaldensleben (1482) 

218. 

-. Johann, PfarrerS. Ulrich (1475 — 1477) 

107.109. 931. 

Lahne, Hans, B. Sudenburg (1498) 636. 
Lam, Georg, Gories, B. M. (1453) 911. 

-,Georg (1480— 1503) 186 (Clara Fr.). 

6074. 121. 911. 

-, Hans, D. M. (1495) 549. 

-, Heinrich, B. M. (1493) 466. 

- Jobann, Notar, Stadtschreiber (1494 

bis 1500) 508. 523. 539. 674. 

-,Ludeke, B. M. (1505) 752. 

-, Moritz, B.M. (1468—1479) 36. 170. 

921. 926. 927. 

Lams, Lammes, Moritz, Vikar (1485) 321. 

-, Anna, Abtissin S. Lorenz (1507 - 1513) 

115. 869. 873, 

Lamperti, Joha: n, Vikar (1491— 1505) 

426, 128, 759. 

Lainprecht, Werner (1499) 951. 
Lange, Caspar, Altarist S, Petri (1509) 

796. 805. 

-, Drewes, B M. (1511) 857, 

-,Jacob, Jude M. (1493) 467. 

-,Peter, B. Zerbst (1511) 850. 
Langebawr, Ilans, IJ. M. (1495) 529. 
Langeleff, Johann, Altarist S.Ulrich (1481 

bis 1503) 403. 719. 934. 
Langenleke, llermann, 

(1484) 310. 


Bm Hamburg 


975 


Langenbellin, wüst bei Brettiu 870. 

Langenberg, Gregor, B. Dresden (1495) 948. 

Langenboy, Langenbuhe, Langenbuge, 
Hans, B. M. (1480) 183. 

-, Heyne, B. M. (1478) 139. 

-,Matthias, B. M (1499) 657. 

-, Peter, B.M. (1492— 1507) 458. 479.771. 
Langener, Drewes, B. M. (1500) 667. 
Langenweddingen, Gross-W. 31. 148 442. 

407. 481. 634. 747. 

Langepeter, Balthasar, B M. (1478— 1495) 
151.458.576. 

-, Peter, B. M. (1497) 634. 
Langewische, die kurze u. die anderthalbe, 
bei Scherben 90. 
Langhans,Sebastian, Móli. nvogt (1490) 414. 

Lappe, Marcus, DB. M. (1491) 484, 

Lattorf, Kune v. (1496) 598. 

-, Ernst v. (1496) 598. 

-, Hans v. (1496) 598. 

-, Hans v., erzbischóflicher Rat (1490 bis 

1509) 421.598. 751. 301. 

-,Jacob v. (1496) 598, 

Lauenburg, Herzog Johann v. 80. 

Laurencz, Drewes (1443) 896. 

-,Hans, Kämmerer Zerbst (1474) 928. 
Law, Hans (1493) 473. 

Lazarus, Jude in Egeln (1477) 131. 

Levenow, Claus, B. Zerbst (1470) 924. 

Leversdorf, Leffersdorp, Leipstorp, wüst 
bei der Neustadt 813. 

-,Wüst bei Eikendorf 148, 553. 583, 
Levi, Jude (1486) 342. 

Levins, Hans, B. M. (1493) 946. 

Lehnen, Margarethe, B. M. (1470) 925. 

Lehnin, Kloster 48. Abt Gallus 48. 

Leyden 82, leydisches Tuch 368. 

Leymkule, Heinrich, Custos (1465—1473) 
10. 95. (Mette Fr.). 

Leipzig 47. 82. 122. 158 ff. 165. 174. 190. 
289. 290. 293. 341. 362. 363. 471. 603. 
616. 622. 629. 655. 658. 791. 821. 835. 
Bierkeller, Markt, Rathaus, Katha- 
rinengasse, Kirchhof, Vorstadt 158. 
Bürger: Breitenbach, Joh., Professor 603. 
616. 622. 655. Klafthammer, Ulrich 158 ff. 
Forwergker, Georg 159. Ileburg 160. 
P'udernitz, Sebald 158 ff. 165, Unverzagt, 
Hans 174. Zcoch, Lorenz. Dr. 821. 

Leisnig, Eustachius, Burggraf v., Herr zu 
Penig, Domdechant M. 751. 783, 786. 
806. 824. 858. 866. 

Leitzkau, Leitzsche, Litzk, Kl. u. Dorf 
Kr. Jerichow 1.26. 124. 664. 696. 761. 
876. 890. 891. 893. 899. 900. 905. 919. 
920. 

Lemypach (1486) 344. 

Lemsdorf, Caspar, B. M (1471 — 1509) 80. 
807. 


Lesse, Ludeke, B. Braunschweig (1473) 93. 
Lewe, Wyvelmann, Jude M. (1493) 467. 
Lichtenberg, Hans, B.Sudenburg (1502) 696. 
Lichterfeld, Claus, B. M. (1481) 195 (Ger- 
trud. Fr.). 
Livländische Städte 596. 
Limborg, Cort, Bm. Hannover (1484) 310. 
Linke, Peter, B. Zerbst (1511) 850. 
Lindau, Lindow, St.in Anhalt 867. 877. 
-,Erich, Graf v, Herr zu Ruppin 
(1465) 7. 
-, Hans, Graf v. (1465) 7. 
-,Claus, B. M. (1492) 460 (Ilse Fr.). 
-, Peter, B. M. (1467— 1470) 28. 56.65 66. 
-, Peter, B. Neustadt (1481—1497) 212 
276. 633. 
-, Tile, B. da 1496) 28. 30. 56.65. 






„Lorenz (1467) 21. 
-, Gertrud, Priorin Marienstuhl (1479) 
152. 


Ilse, B.M. (1470) 925. 
Lindener, Mattbias, B. M. (1488 1498) 
391. 407. 649. 
Linnoweber, Fritz, B.M. (1460) 916. 
Lippe, Bernhard, Edler zu (1485) 315. 
Lippoid, Hans, B.M. (1478—1487) 139. 
164 (Ude Fr). 181.365. 
Lyptyss, Gertrud, 
91407) 152. 
Litew. Lime, Livom, Georg, B. Zerbst 
(1433) 886 
-,Georg, B. Zerbst (1465-1504) 7.11. 
87. 316. 417. 7 
-, Hans, B. 





btissin Marionstuhl 





T 


Fr). 
Löser, Heinri 
216. 603. 62 
Lossow, Claus 
-, Johann, A 
Lostau, D. Kr 
Louwe, Veste 
-, Gregor, Pr 
-, Jacob, B.] 
-, Stefan, B. 
Lubbrecht, H 
rine Fr.). 
Lübeck 25. 2 
67. 68. 82. 
309. 310. © 
894. Bürger 
38.68. Geve 
Hermann 1 
husen, Joh: 





Lucas, Diencı 
-, Simon, B. 
Luckow, Clau 
-,die Lucko 
Luchten, Jac 
Luchtenmach 
-, Jacob Bus 
-, Lorenz, B 
Fr). 
-, Elisabeth, 
Ludeke, Casp 
Fr.) 
-,Claus, B.? 
-, Hermann, 
Ludekens, Gi 





Namen- und Ortsregister. 


Ludolf, Pater der Hieronymiten (1512) 861. 
Ludwig, Fürst v. Anhalt, Guardian der 
Franziskaner (1497) 603. 616. 622. 
Ludewigs, Else, B. M. (1495) 550. 
Lump, Martin, B. Zerbst (1499) 952. 
Lüneburg 2. 8. 23. 38. 69. 66. 88. 103. 
122. 178. 247. 248. 250. 258. 284.309. 
310. 313. 315. 361. 418. 419. 459. 487. 
991. 638. 640, 668.720.771. 894. Bürger: 
Garlöpp, Ludeke 310. Redemann, Hen- 
ning 459. Saukenstede, Claus 310. 
Schellenpeper, Curt 310. Stoketo, Claus 
310. Tobingk, Hans 418. 
-,Herzóge v., s. Braunschweig. 
Lunnig, Heinrich, B. Zerbst (1466) 11. 
Lutter, St. in Braunschweig 748. Bürger: 
Asche, Heinrich 748. 
-, Ebeling, B.M. (1493— 1506) 480 (Mette 


Fr.). 766. 
Luttermannsche, die, B. M. (1505) 757. 


M. 
M., Johann, Schóffenschreiber (1495) 559. 
969. 570. 
Mackerey, Hans, B. M. (1513) 869. 
Magdeburg: 


1. Stifter u. Klöster: 
1. Das Domstift S. Mauritii: 


Erzbischófe: 


Albrecht II. 820. 

- ]V. 81. 37. 48. 131. 353. 383. 422. 480 
520. 543. 628. 715. 758. 766.778. 

Burchard III. 22. 124.351. 

Dietrich 17. 21. 122. 343. 

Erich 66. 351. 352. 382. 551. 607. 

Ernst 122— 124. 128—137. 139 - 142. 144 
bis 147. 151. 154. 161. 164. 165. 177. 
182—184. 188. 190—192. 194. 195. 200. 
216. 229 ff. 242. 244—240. 248. 2521ff. 
256—261. 2641f. 266. 267 ff. 273 ff. 275 
bis 294 ff. 297 ff. 300. 301 ff. 303 ff. 311. 
314 818. 2319ff. 327 ft. 329. 331. 333. 
334 ff; 336—338. 340 ff 349. 344 ff. 
348. 350. 8511f. 354. 3561f. 358—301. 
363. 366. 367. 369 ff. 371. 373. 374.377. 
3801ff. 388. 391. 392 394. 396. 397. 
400. 401. 407. 408. 417 — 420. 422. 424 
bis 426. 430. 431. 435. 440. 450. 455. 
464. 466.467. 475. 480. 484. 485. 487 ff. 
491. 496. 497. 500ff 501ff. 508ff. 523 
bis 525. 539. 558. 560. 562 — 564. 566. 
873: 575, 584.585. 587. 590—593. 598. 
602 ff. 615. 616. 622. 626. 627. 637. 643. 
644. 652. 654. 655. 657. 670. 672. 674. 
677. 679. 682. 683. 685. 688. 689.695. 
699ff. 706. 709 ff. 714. 715. 717. 721 
bis 723.7206, 728. 133,735 — 187. 739.747. 


' Qeschiebtaq. d. Pr.Sachsen XXVIII. 3. 


977 


748. 750. 752—754. 758. 760. 762. 764 
bis 766. 773—775. 777. 118. 180—181. 
791. 796. 798.800 ft 804.805. 809, 818, 
814. 816. 818 ff. 821. 825. 828. 884—886. 
838. 839. 843. 846. 849 — 858. 857 bis 
860. 862. 863. 868. 870—872. 

Friedrich III. 8. 43. 144. 348. 373. 533. 
614. 637. 821. 858. 898. 911. 918. 

Günther Il. 113. 144. 311.352. 357. 381. 
424, 520. 537. 541. 546. 547. 561. 594. 

- 610. 627, 778. 786. 818. 858. 884. 887. 

Johann 15. 17— 19. 21 - 24. 26. 28—31. 
350—917. 39-42. 45. 48. 50. 54.50. 59. 
61. 66. 67. 71. 73. 76. 78. 81—88. 86. 
89 —92, 94—99. 105. 109. 111. 118. 
123. 130-132. 140, 191.521. 536. 695. 929, 

Peter 17. 31.122. 407. 543. 

Das Domkapitel: 1. 3. 31.54. 59. 61. 78, 
81. 95. 98. 105. 118. 128. 177. 184. 
200. 258. 260. 311. 350. 351. 353. 385. 
357. 371. 375. 425—421. 441. 442. 465. 
412. 473. 480. 490. 496. 518. 533, 536. 
998. 900. 862. 563. 073.579. 581, 582. 
984. 591. 593. 598. 615. 621. 624. 626. 
627. 636. 637. 646. 651. 657. 668. 671. 
672.674. 671. 682. 699.724. 726.739.741. 
742. 751.765. 769.774.777.795.796. 822. 
833.838. 849-851, 853.857. 860. 861, 865. 
870. 873. 874. 907. 


Domprópste: 


Adolf v. Anhalt 391. 406. 409. 412. 416. 
444. 469. 472. 473. 490. 496. 560. 561. 
563. 573. 595. 603. 616. 617. 622. 628. 
681. 687, 724. 765. 781. 786. 801. 805. 
853. 866. 944. 947. 

Arnt 'lreszkow 144. 529. 898. 

Melchior v. Meckow 178. 195. 304, 312. 

Stefan v. Baiern 75.95. 103. 112. 117. 

Tile v. Trotha 1. 3. 14. 


Domdechanten: 


Albrecht Klitzing, Dompropst v. Hamburg 
253. 327. 329 ff. 331. 334 ff. 344. 464.469. 
472. 490. 496. 563. 573. 595. 617. 628. 

Eustachius, Burggraf v. Leisnig 783. 786. 
806. 824. 853. 866. 

Günther v. Bünau 203. 

Günther v. Bünau 681. 687. 731. 754. 

Heinrich der Oven 888. 

Johann v, Redekin 1. 3. 78. 95. 134. 513. 
930. 

Domherren: 

Albrecht v. Arnstedt 739. 772. 781. 833. 

Albrecht Klitzing, senior 751.753. 786.806. 

Andreas Hasselmann 45. 133. 247. 

Arnt Treszkow 144.195. 760. 

Balthasar v. Schlieben, senior 78. 95. 113. 
177. 259. 406. 454. 


62 


Johann Allenstein 406.454, 

Johann Bock 900. 

Johann v. Veltheim 426. 

Johann v. Mahrenholtz 795. 874. 

Johann v. Nuwenstete, Doropropet v.Merse- 
burg 188. 191.406. 454. 

Ludwig v. Veltheim 71. 83. 111.118. 164. 

Matthaus v. Plotho 90. 127. 

Moritz v. Schonow 81. 258. 345.884. 

Nicolaus v. Ammendorf 31. 

Nicolaus v. Arnim 221. 

Paul v. Eichstádt 258. 

Wiprecht v. Barby, thesaurar., Propst v. 
Walbeck 381. 884. 340. 345. 517. 657. 


2. S.Gangolphi: 33. 322. 403. 405. 
493. 605. 





Canonici: 
Botho, senior 33. 
Burchard Coci 33. 
Heinrich Hiltermann, thesaurar. 38. 


3. 8.Nicolai: 4. 45. 343. 347. 405. 
440. 579. 605. 606. 698, 739 (Schlaf- 
haus) 781. 850. 870. 

Dechanten: 

Gregor Worbig 781. 870. 

Johann Swiszekow 45. 

Simon Gartz 698. 


Canonici: 
Vincenz Tyden 227. 406. 
Georg Werbig 781. 
Johann Fabri 4. 880. 
Johann Heddrex:em 4. 
Johann Hordorp 881. 
Johann Schermer 4. 
Michael Glin 343. 
Rigmann Rigmann 4.633. 


744. 781. 


Andreas Becl 
Jacob Nese 2 


Alexius Wust 
Gregor Werb 
Hans Doszma 
Jacob Rodenl 
Johann Heys 
Johann Wenc 
Nicolaus Sege 
Peter Doszmr 
7, U.L. Fr 
61. 78. 1 
143. 144 
454. 484. 
827.834. 


Andreas 413. 
Eberhard 24. 

143. 146. 1: 
Heinrich Sto 
Johann 151. 
Johann 492. 


Anna 67. 
Mechthild 5t 


Christina 46( 
Veronica 67. 





Namen- und Ortsregister. 


Gregor Louwe, Prior 721. 

Heinrich Solter 814. 

Johann, Prior 462. 

Johann Iszleben, Dr. 848. 

Johann Plume, Supprior 96. 

Johann Prem, Prior 84. Lesemeister 90. 
Nicolaus, Küster 96. 

Nicolaus Snitger 814. 

Peter Kuritz, Prior 243. 


10. Franziskaner (Barfüsser): 12. 
144. 390. 450 ff. 455. 603 616. 622.647. 


Guardian: 
Ludwig v. Anhalt 603. 616. 622. 


1l. Hieronymiten (Brüder vom 
gemeinsamen Leben): 394. 396. 397. 
407. 408. 514. 520. 587. 807. 861, 


Patres: 
Johann v. Düsseldorf 407. 
Johann Zedeler 587. 
Johann, Prokurator 861. 
l.udolf 851. 


12. S.Lorenz: 15. 21. 42. 85. 120. 
129. 144. 146. 172. 196, 317. 521. 387. 
(Kirche, hovetdorntze). 388 (Kapitel- 
haus, Leichenhaus). 421. 454. 565. 6606. 
767.775. 788. 849 860. 869. 873. 


Äbtissinnen: 


Anna Lammes 775. 869. 873. 

Barbara 409, 

Bertha de Frodin 42. 85. 120. 129. 172. 
Clara Lindow 21. 


Priorinnen u. Nonnen: 


Anna 873. 

Barbara Engels, Priorin 120. 172. 
Beate Runtorp, Priorin 21. 

Gese Rodensleve 492. 
Margarethe Smedes, Priorin 409. 
Saffe Rulfles 565. 

Scholastica, Priorin 42. 85. 


Própste: 
Christian Grosshaupt 861. 869. 
Cord Czian 387. 421. 
Peter Moller 85. 120. 144. 146. 


13. S. Mariae vomBerge Carmel: 
12. 36. 56. 144 390. 520. 784 ff. (Kirch- 
hof u. Beichthaus). 


14. S. Mariae Magdalenae: 119. 


144. 169, 252. 445. 653, 723, 765. 825. 
27.912. 944. 


Priorinnen u.Nonnen: 


Katharine Sulthe. Priorin 827. 
Gertrud Bilringes, Priorin 445, 658 728.944. 


979 


Hedwig Rode 825. 
Mechthild Resen, Priorin 119. 169,252. 


II. Kirchen, Kapellen, Ilospitäler: 


1. SS Ambrosii (et Antonii): 89.96. 189. 
155. 168. 304. 408. 411. 412. 489. 407. 
487. Pfarre: 518. 514. 520 554. 608, 


Pfarrer: 


Donat Malentitz 189. 168. 412. 
Johann Specht 467. 
Stefan Pund 411. 


2. S. Katharinae: 218 (Pfarrhof). 280. 
318. 321. 522. 366. 465. 697. 743.804. 
873. 938. 


8. S. Jacobi: 123. 136. 139. 399. 585. 
630. 678. 695. 697. 738. 739. 861. 


Pfarrer: 
Friedrich Hake 139. 


4. S. Johannis: 115. 226. 321. 413. 425. 
447. 450. 475. 498. 602. 685.657. 683. 
690. 719. 739. 781. (Leichenhaus bei 
S. Joh. 226). 


Pfarrer: 
Heinrich Schomaker 475. 
Johann Blumentrost 657. 
Nicolaus Hoge 418. 447. 450, 
Sutor 498. 
Thomas Harkstro 498. 


5. S. Lorenz in der Neustadt: 387.899. 


6. S. Mauritii, Dom: 244. 452. 680. 
693. 754. 


7. GM Lehaelis in der Sudenburg 639. 
8. S. Nicolai in der Neustadt: 96. 97. 
144. 390. 949. 


9. 8. Petri: 70. 78. 169. 320. 321. 879. 400. 
456. 491. 495. 577. 582. 585. 588.598. 
023. 627. 629. 647. 762. 763. 197. 944. 
945. 

Pfarrer: 
Hermann Hrades 582. 
Hermann Moring 944. 


10. S. Spiritus: 420, 


11. S. Ulrici etLivini: 95.107. 109. 
113. 143. 146. 307. 819. 321. 322. 336. 
403. 410. 588. 636 634. 650. 661.719. 
740. 741. 765. 873. 927. 931. 933. 985, 


Pfarrer: 


Johann Laffard 107. 109.931. 
Ulrich Bartoldi 95. 927. 


62* 


Namen- und 


Hofe der Harkstro 


[Neustadt 3 


spital 537 
hrotdorf (Calvarien- 


thause 124. 

)om (sub turribus) 
7.813. 

ler: 

614. 616. 

Irkhoff 6 

aus 522. 


hbeth, Neues Hos- 
j. 404. 


ine et Simonis et 


Ortsregister. 


18, Elftausend Jungfrauen in der Sebas- 
tianskirche 322, 
19. Elftausend Jungfrauen in der Peters- 
kirche 797. 
20. 8. Vincentii im Dom 11: 
21. S, Vicentii in der JoBanniskirche 3: 
22. 8. Johannis Bapt., S. Stefani, S. Ger- 
trudis in der S.Ambrosii 'he 139. 155. 
23. S. Johannis Bapt. in der Johannis 
Kirche 
24. S. Johannis Bapt. im Dom 124. 
5. S.Johannis Bapt. in der Katharinen- 
Kirche 648 
26, S. Johannis Ev. im Dom 322. 
. S. Livini, beati Godehardi et Erasmi 
und aller Engel in der Ulrichskirche 
145. 146. 
Livini in der Kirche S.Petri et 
auli in der Neustadt 321. 
S. Magarethae in der Sebastianskirche 


ae Magdalenae in der Stifts- 
Nicolai 57 
31. S. Martini in der Ulrichskirche 109. 
32. S. Michaelis, aller Engel, S. Magni u 
der 14 Nothelfer in der S. Jacobi-Kirche 
139. 
33. S. Nicolai , S. Petri, S. Matthaei, S. 
Odiliae in der Jacobi-Kirche 136. 








Namen- und Ortsregister, 981 


51. Zehntausend Ritter in der Kircbe8. 
Petri et Pauli in der Neustadt 321. 
52. Zehntausend Ritter in der Ulrichs- 

kirche 109. 


IV.Brüderschaften: 


1. Der Bader 326. 

2 Der Elenden in der Peterskirche 456. 

3. Der Fischer S. Nicolai in der Peters- 
kirche 70. 78. 136. 138. 400. 577. 585. 
598. 647. 

4. Rorate celi in der Johanniskirche 446 ff. 
450. 475. 

5. U.L.Frauenin der Ambrosii-Kirche 487. 

6. U.L.Frauen in der Johanniskirche 432. 


V.Vikare: 


4. 8. 12—14. 28. 36. 38. 42. 46, 63. 67. 74- 
19. 90. 95. 98. 101. 103. 107. 112.118. 
117. 121. 126. 127. 137.195. 247. 304. 
306. 321. 322. 347. 391. 392. 416. 422. 
424. 579. 586. 656. 662. 666. 693. 699. 
pos 736. 739. 759. 765. 114. 795. 828. 

10. 


VI. Beamte des Erzbiscbofs: 
1. Móllenvó gte (s. a. Sachregister): 


Karstians, Glorius 415. 481. 

Kositz, Caspar v. 569. 942. 

Vihanden, eidenrcich v. 78. 80. 98.101.108. 

Moltzen, Gottfried v. 15.377. 

Moring, Hans 13. 39. 

Reynhart, Hans 451 ff. 455. 482. 487. 495. 
079.045. 

Ritter, Hans 666, 706. 720.862. 873. 

Schenen, Balthasar v. 281. 345. 347. 392. 
938. 


2.Offiziale: 
a. des Erzbischofs: 
Idstein, Kilian v. 431. 


Moszhauer, Paul 474. 508. 522. 560. 564. 


Werbegk, Gregor 627.781. 797.821. 870. 


b. Der Dompropstei: 
Drakenstedt, Busse 277. 
Friderici, Johann 796. 
Huselitt, Henning 63. 
Oldendórp, Dietrich 896. 
Werbegk, Gregor 895. 


3. Kanzler des Erzbischofs: 


Awer, Johann 336. 
Erolt, Johann 358. 


Vogt, Ulrich 421. 435. 440. 470. 472. 474. 


475. 
Siettewitz, Johann v. 271.288. 


4. Stiftshauptmann: 
Asseburg, Curt v. d, 56. 106. 171. 


VII, Die Stadt: 


1. Der Rat: 2.6. 8 10—12. 22. 23. 26.27. 
29. 34, 35. 37. 89 —42. 47 — 49. 62. 63. 67 
bis 70. 75. 81. 85. 87. 88. 92. 102—104. 
106—109. 117. 118. 129. 134. 142, 145. 
154. 156. 157. 161. 167. 172. 173. 175. 
181, 183. 186. 187. 193. 197. 198. 205ff. 
212. 213 ff. 218. 224 —228. 231—238 ff. 
242. 244—240. 248. 251. 252 ff. 256.257ff. 
273f. 276 tf. 289 f£. 307. 308. 811. 316. 
327 ff. 329. 831. 333. 334. 396—938 ff. 
340 ff. 844 ff. 347. 351ff. 3548. 356 ff. 
358— 365. 874. 376. 380. 893. 394 ff. 399 
bis 408. 405. 418. 419. 423. 424. 428. 
442. 445. 449. 450. 459. 471. 478. 480. 
482. 492. 493. 499 ft. 501 ff. 508 ff. 524. 
525 ff. 589 ff. 563. 570. 572. 575. 577.583. 
600. 601. 604 ff. 615—617. 622. 631. 634. 
643 - 645. 650. 651. 654—656. 658 bis 

. 662—665. 668. 674.675. 678. 679. 

681. 682. 685. 6:8. 689. 695. 707.714. 

721. 728.731. 732. 735. 736. 742.745. 

. 754.759. 761. 768. 767. 768.774. 

. 777. 779. 781. 787—189. 891. 800. 

. 804. 805. 813. 817. 818 ff. 825. 

. 828— 830.833 — 836. 838. 842. 843. 
852.854— 856. 858. 861—863. 866 

bis 869. 871. 875—884. 886 — 894. 898 

bis 901. 905—908, 911. 915. 917—919. 

922. 923. 925. 926.928 —9982. 941. 942. 

645. 946. 949 —951. 


2. Hauptleute der Stadt: 


Brandes, Friedrich 933. 
Dosz, Hans 919. 

Oberg, Berthold v. 880. 
Strobart, Henning 885. 886. 


3. Schultheissen (s.a. Sachregister) : 


Alemann, Heine 608. 616. 

Bode, Heine 105. 190. 807. 348. 352. 373. 
374. 382. 515.765. 928. 929. 938. 

Storm, Claus 863. 864. 

Sulte, Heinrich 387. 407. 426. 463. 488. 
500. 501ff. 508ff. 526. 566. 567. 569 
603. 616. 


4. Schöffen s. Sachregister. 


Schöffenschreiber: M. Johann 559. 
569. 570. 
Müller, Heinrich ‘497. 672. 722. 


5. Bürgermeister: 


Alemann, Hans 654. 
-, Heine 158ff. 258. 867. 401. 438. 485. 
603. 616. 
-, Heinrich 225. 310. 336. 499. 603. 616. 
Artus, Brun 877. 
Beventen, Jacob 936. 
Jordens, Arnt 899. 900. 


6. Stadtschreiber, Syadici: 
Andreas $25. 
Harkstro, Thomas 50. 
Lam. Jobann 674. 
Mauricieii, Thomas 456.499. 501 €. 522. 
539. 540. 566 603. 622. 677. 61.62. 
Ottersieben. Hans 540. 
Seehusen. Conrad, v. Northeim 35. 
Storm. Claus 549. 
Westfal, Bartholomaeus 67.65.74. 
7. Bárger: 
Absalon, Thomas 672. 
Ackendorf, Hans 177. 
Aventrodt, Jacob &6;. 
Alemanms, Familie 321. 
-, Abel 654. 























; Ebeling 694.536. 
-: Friedrich #6. 116. 125. 15 167. 4:0. 
Pl. 

-.Hans d.ältere 36. 116. 2«1. 306. 411. 
422 (Katbarine Fr.). 424. 529. 630. 654. 
695.778, 

-, Hans 483.49. 651 Sch. 688 Sch 725. 
747.638. 841. 





Namen- und Ortsregister. 983 


Bless, Drewes 656. 

-, Veit 505. 549. 

-, Hans 652. 

Block, Borchard 621. 
Blome, Hans 952. 
Bock, Peter 741. 
Bochow. Heyne 162. 181. 
Bode, Bothe, Dietrich 944. 
-, Gevert 316. 

-, Georg 161. 

-,Hans 908. 909. 

-, Hans 116,161 (Anna Fr.). 585. 


-, Heyne 105. 190. 307. 318. 352. 373. 


374. 382. 515. 765. 928. 929. 938. 
-, Heinrich 497. 

-, Henning 161. 

-, Jhans 161. 

-, Joachim 161. 

-, Ludwig 723. 765. 788. 789. 

-,Simon 161. 

-, Stefan 463 480 - 483. 941. 

-, Thyle 399. 695. 

-, Thomas 161. 

-, Werner 758. 761.803. 

nna 161. 

-, lledwig 161. 

Bodeker, Hans 326. 
Bodenborger, Ludwig 653. 
Bogenschutte, Nicolaus 219. 
Boldewin, Hans 506. 

Bole, Heinrich 195. 426, 
Bone, Hans 495. 507. 
Bonstengel 681 689. 
Borchardt, Hans 412. 940. 
Borcholdt, Eilredt 169. 
Borne, Heinrich 678. 
Bornstede, Hans 149. 468, 
Bosse, Hans 558. 
Boszewille, Hans 567. 
Brabant, Peter 497. 

Brand, Brandes, Blasius 929. 

-, Hans 499. 646. 676. 

-, Heinrich 26. 140. 413, 

-, Lenhard 797. 

-, Michael 466. 
Brandenburg, Benedict 186. 
Brunswick, Hans 62. 118. 930. 
Brockmann, Gereke 630. 
Bruchhusen, Stefan 918. 
Brucghe, Hans bi der 875. 
Brumby, Heinrich 143. 896. 
Brun, Cone 699 (Ursula Fr.). 

-, Wedele 31. 

Bruneberg, Claus 672. 

Brunow, Weske 186.187. 
Bruwer, Matthias 400. 456. 647. 
Burchard 226. 

Burg, Hans v. 659. 

Burmester, Jasper 499. 


Busemann, Hans 671. 
Busse, Jacob, gen. Luchtenmacher 371. 
-, Moritz 862. 
Bussen, Busse 184. 417. 499. 653. 
Bussow, Andreas 
Kaiser, Hans 942 (Agathe Fr.). 
-, Hans 942. 
-, ‚ Anna 942. 
Caldenomsche, die 514. 
Kalf Cyriacus 648. 
Kalve, Pasche 428. 
Calvörde, Marcus 166. 343. 
Camestorp, Drewes 580. 
Kamm, Martin 646, 
Kammermeister, Luder 2. 
Kannengeter, Baltzer 673.756. 
-,Gerke 281. 404. 
Karsten, Henning 650. 
Katheryn, Claus 950. 
Keller, v. d. 116. 
-, Bartholomäus v. d. 42. 116. 144. 146. 
153. 306. 807. 319. 322. 348. 422. 926. 
-, Gere v. d. 916. 
- , Gereke v. d. 42. 84.92. 94. 
-, Hans v. d. 875. 
-, , Hans v. d. 42. 159 ff. 848. 752. 926. 
-, Hans v. d 42. 752. 
-, Hermann v. d. 42. 
-, Hermann v. d. 42.348. 
-, Hermann v. d. 42. 92.189.348. 694. 752. 
-, Ludeke, v. d., d. ältere 42. 848. 926. 
-,Ludeke v.d., d.jüngere 42. 348. 926. 
-, Ludeke v. d. 42. 348. 
-, Ludeke v, d. 42. 92. 189. 348. 573. 630. 
152. 
-, Ludwig v. d. 42. 348. 
-,Ludwig v. d. 348. 694. 
-, Moritz v.d. 694. 752. 
-, Thile v, d. 42. 92. 171. 242. 
-, Thomas v. d. 42. 348. 
-, Thomas v. d. 42. 92. 171. 189. 242. 
-, Wilhelm v. d. 42.92. 166. 171. 242, 660. 
-, Gertrud v. d. 950. 
Kempe, Moritz 748. 
Kerkhof, Claus 462. 
-,Johann 632. 
Ketke, Heinrich 30, 
Kettelkopf, Simon 468. 
Kikebake, Jacob 498. 989. 
Ciliacus, Hermann 31. 
Kind, Ciriacus 316. 
Kirkheim 917. 
Kyritz, Claus 73. 
-, Friedrich 778. 
-, Gebhard 778. 
-, Hans 778. 
-,Otto 778. 
- ‚die Kyritzin 72. 
Claus, Hans 136. 











Namen- und Ortsregister. 


Krapp, Hans 926. 
„Jacob 852, 
ming 413 (Anna Fr). 449. 





‚ Johann 247. 
Kretzmer, Hans 190 (Jutte Fr.). 
C Cone 135. 136. 499. 508, 523. 
6 133. 765. 196. & 





(Margarethe Fr ). 





813. E 859. 93 
Krull, Berthold : 
Krummow, Matthia 
Fr.) 

Kruse, Olaus 421 (Margarethe Fr. 
1 (Mette Fr.) „Gunther 578 






66 926 (Adelheid 











R. 96. C 927. 

u 116 (Ilse Fr.). , gen. Koch 166. 

E Claus 105.928, 929. 
0. 231.249.444. ‚Ludeke 929. 






Kuntzesche 413, 
Cupelmann, Peter 646. 936. 
Curth 174. 
Kusseler, Michael 3 
Dalmer, Claus 
Dammek 3 sabeth Fr.) 
Daneyl, Cone 697 (Elisabeth Fr.). 
Deben, inri 
‚Paul 435ff, 471. 
Dehne, Joachim 
Dewes, Kaspar 6 


3. 
jutte Fr.). 









Namen- und Ortsregister. 


Dreger, Hans 499 

-, Peter, gen. Reynehus 195. 
Dreyger, Peter 83. 
Dreyleben, Henning 138. 
Drewes, Albrecht 302. 

-, Hans 72. 

-‚Henning 301ff. (Mette Fr.). 
-, Johann 72. 

-, Peter 90. 

-, Ulrich 169. 233 Bin. 301. 933. 
Drosen, Hans 102.372. 
Dusze, Hans 127. 


Evenhoch, Heinrich 525 (Isseltruth Fr.). 


Eggert, Lamprecht 838 

-, Peter 881. 

-, Margarethe 504.541. 
Eykelmann, Ludwig 565. 
Eichstädt, Heinrich 468, 

-, Tile 499. 

E lebrecht, Koppe 875. 
Emden, Claus v. 880. 
-, Cone v. 880. 
-, "Cone v. 27. 
164. 199. 320, 376. 412. 499. 504. 


-, Cone d. jüngere 156. 541. 588. 674. 


124. 749.753. 765. 778. 799. 800. 943. 
-, Cone v. 156. 724. 


-, Valentin v. 82. 78. 218. 484. 585. 588. 


590. 724. 758. 

-, Hans v. 31. 588. 724. 
-.Hans v 

- . Henning v. 31. 156. 

-, Levin v. 588. 724. 862, 


-. "Werner v. 411. 412. 625. 626. 632. 765. 


112, 116. 779. 
Ende, Peter am 720. 
Engel, Claus 579. 


Erfurt, Fritzsche v., gen. Tymme 28. 142. 


Erik, Cyriacus 818. 

Erlenbach, Blasius 630. 
-,Johann 630. 

Ernstes, Jost 418. 

Ewitz, Ludwig 117 R. 
Falke, Clemens 601. 
-,Hans 315. 


-, ‚ Heyse 88.130.171 (Elisabeth Fr.). 315. 


492. 601. 747. 

-, Henning 169. 
Valdorf, Hans 135. 147. 
Var, Gerke 54. 55. 
Velpennig, Hans 186 (Zacharia Fr.). 
Vesze, Gories 927. . 
Vethe, Dietrich 636. 


Feuerhake, Werner 69 (Ursula Fr.). 116. 


846. 
Vihanden, Heinrich v. 759. 
Finke, Friedrich 778, 

-, Heine 778. 
Fischer, Dietrich 432, 


37.98. 100. 115. 131. 156. 


985 


Fischer, Drewes 104. 
-, Simon 623. 
Vlanken, Margarethe 674. 
Fleming, Heinrich 120 (Margarethe Fr.). 
-, Siverd 20, 
-, Simon 499. 944. 
Flutwedel, Hans 219. 
-, Paul 474. 484. 
Foge, Hans 172. 499. 
-,Jacob 813. 
Foyteblume 875. 
Vorhauer, Hermann 707. 708. 
Voss, Claus 897. 906. 
-, Claus 115. 
-, Hans 499. 
Francke, Hans 662. 945. 
-, Heinrich 762. 763. 
-, Matthaeus 251. 
Freyser, Hans 386. 
Fricke 904. 
-,Cone 652. 
-, Drewes 366. 652. 938. 
- ‚ Fricke 148. 
-, Hans 385 (Grete Fr.). 652. 
-,Jacob, gen. Kistemaker 434. 
-, Peter 767 (Margarethe Fr.). 
Fridach, Hans 656. 
Vryge, Wolters 101. 
Fritze, Georg 767.768. 
-, Hans 769. 772 (Margarethe Fr.). 774. 
775. 
-,Urban 770 (Brigitte Fr.). 
Fure, Gerke 26. 
Fut, Heinrich, 420 (Barbara Fr.). 
Garbreter, Hans 449 
-, Henning 636. 
Garto, Jobann 218. 
Geferd, Hans 1. 25. 72. 79. 100 (Margaretbe 
Fr. 


- Margarethe 922. 929. 
Gerardes, Gerke 424, 
Gerbrecht, Simon 132. 320. 
-, Udo v. 875. 
Gericke, Tacat 156. 774. 798. 812. 815.817. 
825.830. 835. 854. 861. 
-,Jacob 849. 850. 930. 
-, Stefan 371.421. 775. 798. 
Germersleben, Ciriacus 170. 386 Sch. 483 
(Gertrud Fr.). 499. 
-, Claus 685. 
-, Cone 461 (Helene u. Sophic Fr.). 584. 
-, Georg 150. 461.479. 581. 683. 
-, Peter 142. 499. 698. 
-, Katharine 461. 
-, Ottilie 461. 
Gernegrot, Heinrich 582. 652. 
Gittelde, Hans 872. 
Glunemann, Drewes 84. 
Gluczing, Jordan 132. 


Namen- und Ortsregister. 


Hartung, Hermann 38, 
Hasenbalg, Michael 602, 
Heckt, H 661 
[23 (Anna Fr). 695.  Heydeke, Heyne 499. 
Heynemann, Hans 376. 
„Peter 71 
Heinrichs, Gerke 673. 
Hans 6 
Heyse, Heinrich 813. 
‚Johann 466. 479, 
Helderung, Hans 4 
Hellers, Gertrud 943. 
Helwich, Bartholomaeus 49 
‚Drewes 491 (Margareth 
‚Hans 495. 
Herberge, Hans 650. 
Hermanns, Burchard 455. 
Hermes, Hermann 458. 
‚ Henning 458. 
Herwest, ( 
Hertzhals 321 
-, Friedrich 113. 
Hans 601. 
Hoke, Hans 499. 
Hovemeyger, Hans 601, 
Hohenbode 858. 85 
»ydeke 111, 143 








Namen- und Ortsregister, 987 


Lam, Hans 549. 
-, Heinrich 466. 
-,Ludeke 752. 
-, Moritz 36. 170. 921. 926. 927. 
Lange. Drewes 857. 
Langebawr, Hans 929. 
Langenboy, Hans 183. 
-, Heyre 139. 
-, Matthias 657. 
-, Peter 458.479. 771. 
Langener, Drewes 667. 
Langepeter, Balthasar 151. 458. 576. 
-, Peter 634. 
Lappe, Marcus 434. 
Levins, Hans 946. 
Lehnen, Margarethe 925. 
Lenisdorf, Caspar 80. 807. 
Lendrick, Hans 736. 
Lenyn, Drewes 362, 
Lentke, Claus 684. 745, 760. 873. 
-, Matthaeus 31.98. 100. 164. 321. 
Lente, Lorenz 156. 525. 
Lentze, Hans 423 (Elisabeth Fr.). 
Lentzen, Hans 560. 
Lichterfeld, Claus 195 (Gertrud Fr.). 
Lindau, Claus 460 (Ike Fr.). 
, Peter 28. 56. 65. 66. 
- ; Tile 28. 30. 56. 65, 66. 101. 499. 591. 
- ; Ilse 925. 
Lindener, Matthias 391. 407. 649. 
Linneweber, Fritz 916. 
Lippold, Hans 139. 164 (Ude Fr.). 181. 
6: 
Lodewyghes, Ilse 505. 
Loytzir, Claus 31. 


Lose, Betmann 118. 491. 671.683. 945.950. 


-, Caspar 87 (Mette Fr.). 113.131. 

-, Dietrich 480 (Katharine Fr.). 

- ‚ Hans 113. 115. 945 (Sophie Fr.). 
Louwe, Vester 924. 

-, Jacob 406. 

-, Stefan 873. 
Lubbrecht 759 (Katharine Fr.). 
. Luckow, Claus 699. 

-,die Luckosche 894. 

Luchten, Jacob zur — 26. 
Luchtenmacher, Jacob 147. 

-, Jacob Busse, gen. L. 371. 

- ‚ Lorenz 427 (Margarethe Fr.). 
- , Elisabeth 427. 
Ludeke, Caspar 427 (Mette Fr.). 
Ludekens, Gisze 567. 
Luder, Hans 601. 
Ludewigs, Else 550. 
Lutter, Ebeling 480 (Mette Fr.). 766. 
Die Luttermannsche 194. 
Mackerey, Hans 869. 
Martens. 242. 
-,Jacob 398. 


Mass, Bastian 685. 
-, Hans 525. 676. 

Maswitz, Lex 776. 
Mauritz 582. 

-, Claus 155. 174. 184. 312. 417. 524. 

-, Hans 7.81. 

- , Hans 985. 404. 406. 486. 845. 

- ‚ Johann 845. 

- , Peter 499. 575. 

- "Thomas, Synd. 486. 499, 501 ff. 522. 539. 
540. 566. 603. 622. 627.761. 862 (Mecht- 
hild Fr.). 

Meyer, Cone 433. 

-, Heinrich 128. 129. 168. 174.175. 

- ; Peter 907. 

Meitzendorf, Peter 777 (Margarethe Fr.). 

Melk, Erik 875. 

Merten, Jacob 442. 

Mette, Peter 113. 138. 

Mettern, Gótze v. 628. 

Meurer, Jacob 658. 

Mewes, Drewes 166. 

-, Hans 15. 724 (Hebele Fr.). 739. 857. 
-,Johann 186. 

Micheling, Heinrich 498. 

Misner, Simon 950. 

Missingsleger, Hans 680. 

Mysdung, Jacob 313 (Margarethe Fr.). 
398. 666. 

Molen, Werner zur 479. 771. 

Monicke, Hans 460 (Margarethe Fr.). 

-,Jeronimus 460. 

-,Simon 460. 

Monte, Johannes de 813. 
Mordeber, Hans 577. 
Moring, Hoine 385. 
Moritz 513. 

-,Asmus 6082. 688. 689. 699. 722—724. 
739. 742. 743. 750. 752. 778. 796. 804. 
812. 813. 816. 850. 852. 857. 859. 860. 
863. 865. 870— 872. 

-, Claus 408. 

-, Hans 134. 

Mosicke, Claus 882. 
Mossentyn, Hans 855. 
Motze, Sebastian v. 408. 

-, Margaretbe 155. 408. 

Mücke, Erdmann 386 (Susanne Fr.). 

-, Tile 312. 

Mühling, Balthasar 697.767 (Elisabeth 
Fr.). 796. 870. 
Müller 61. 


887. 
^ Hans 10. 26. 87. 67. 111.142. 145 (Anna 
Fr.). 151. 907. 910. 912, 
-, Hans 412. 434. 464. 566. 632. 638. 
653 (Mette Fr.). 868. 
-, Hans, zum goldenen Ringe 95. 


Nefe, Philipp 728. 
Nering, Johann 786. 
Nesomann, Georg 582. 
Nicolai, Michsel 558. 
Nyemann, Hans 578. 
Nienburg, Hans 479. 

-, Hermann 28. 

Nyewerk, Hans v.950. 
Nouwen, Hans v.906. 
Numburg, Caspar 472, 
Nuwebecker, Michael 506. 
Odilie, Heyse 196, 320. 326. 926. 

-, Anna 926. 

Oldendorp, Conrad 495 (Gese Fr.). 570. 
Olvenstädt, Bernd 938. 

-, Hans 498. 743. 
Olmerstädt, Arnt 366. 
Oitzen, Heinrich 591, 

ppermann, Hans 326. 

Ortel, Lucas 696. 

Osenbrügge, Ludeke 224. 225. 893. 943. 
Osterborch, Drewos 855. 856. 
Österreicher, Hans 816. 

Ottersleben, Hans 540, 

-, Hans 499. 501 ff. 781. 
Palnitz, Curt 247. 

-, Matthias 39. 776. 

, Paul 722.743 (Mette Fr.) 
Panzermeker, Cord 4. 

Pape, Werner 456. 
Papellitz 26. 
Papenberch, Drewes 886. 
Papenborger, Ludeke 933. 

Paschedag, Simon 725. 852. 
Paternoster, Henning 638. 
Pauwele, Drewes 148. 





-, Hans 854. 
Pegelow, Joachim 567. 


-, Nicolaus 7 
Porczk, Herm 
Preper, Hans 
Prester, Hans 
Priester, Mat: 
m Distric 

lop, Claus 

A Hans 493. 

-, Heine 433 

-, Tile 493. 4 
Puweling, Bai 

586. 667.72: 

-, Blasius 62 
Quasebarth, I 
Querstede, Ja, 

-,Jacob 217. 

725.936. 93 
Quotz, Cone € 
Radewolt, Ber 

-, Christo) 
Randau. Henı 
Refelt, Claus : 
Resegan, Clau 
Retzow, Hans 
Rifestal, Lude 
Rigmann, Jac 
Rymann, 

670. 985. 
Rymenyder, B 

-, Claus 919. 
Rinck, Thile ! 
Ritter, Hermt 
Robin, Hans € 

786 Bm.787 

-, Hans d. àl 

-, Frau 761. 
Rokeleve, Har 
Rode. Famile 








Namen- und Ortsregisrer. 


Rode, Hans 30. 31. 92. 108 Bm. 105. 113, 
155. 164. 184. 188. 225. 316. 336 Bm. 
848 Bm. 367 Bm. 392. 409. 417. 418. 
491. 470. 479 Bm. 512. 524. 590. 623. 
635 Bm. 666. 

-, Hans d. jüngere 764. 769. 776. 778.779. 

-, Heine 180. 333. 

-, Heinrich 49.118. 

-, Heinrich d. ältere 195. 316. 417. 430 ff, 
499. 505. 550. 625. 650. 700. 740.776. 
718. 

-, Heinrich d.jüngere 398. 600 Bm. 679. 
7188. 873.941. 

-, Hermann 316. 

-. Jacob 59. 107 118. 195.219. 228.810. 
816. 417. 461 (Ottilie Fr.). 470. 499. 
590. 660. 664. 733. 776. 790. 814. 941. 
944. 

-. Joachim 679 (Anna Fr.). 733. 814. 

-,Johann 195. 

-, Lorenz 148. 188. 316. 

-, Martin 148. 188, 316. 

-,Matthias 501. 541. 666. 688.769. 874. 
(Clara Fr.). 

, Michael 875. 

-,Paul 875. 

-, Simon 731. 777—782. 788. 791. 793. 
794. 809. 810. 814.824. 829—832. 835, 
836. 839 (Gertrud Fr.) 841. 843 bis 


848. 
-,Thomas 17, 18. 83. 87. 111. 118. 142. 
146. 164. 188. 927. 
-, Thomas 188. 191. 398. 484. 625. 744. 
776. 778. 814. 
-, Ànna 814. 
-, Anna 814. 
-, Heyle 814. 
-, Ilse 814. 
-, Sophie 461. 
Rover, Claus 847. 
-, Heinrich 446. 
Rogátz, Bartholomaeus 565. 
Romer, Claus 936. 
Rosian 698. 
Roszeke, Heyne 119 (Yde Fr.). 
Rosslin, lleiurich 427.747. 
Rulfs, Drewes 585. 
-, Hans 182. 
-, Heise 115. 911 Bm. 916. 
-, Heise 499. 564. 603 Sch. 616. 748. 
-, Levin 149. 
Rust, Hans 879. 
Salmann, Familie 858. 
-. Hans 123. 125. 131. 151. 160, 
-, Heinrich 12. 18. 20. 37. 39. 61. 66.73. 
88. 90. 99 (Elisabeth Fr.) 123, 125, 
130. 131. 184. 385. 
-,Jacob 123. 125. 131. 151. 160. 167. 807. 
318. 637. 658 (Katharine Fr.). 


989 


Salmann, Thomas 128. 125. 181. 151. 158 ff. 
167. 307 318. 385. 421. 637. 858 (Katha- 
rine Fr.). 

-, Adelbeid 123. 181. 167. 

-, Ilse 123. 131. 167, 
Santersleben 466. 

-, Fricke 677. 

-, Hans 58. 70, 677. 

Sasse, Heine 670, 

Schapen, Katharine mit den — 514. 

Schartau, Heideke 48. 

-, Henning 31. 115.747 (Sophie Fr.). 

Schat, Jacob 169. 385. 400 (Margarethe 
Fr.). 578. 646. 

Schechting, Hans 135. 651. 685. 

-, Peter 135. 
Seheiring, Emmeram 733. 757. 762.782. 

-, Hans 410. 416. 428. 424. 

-, Johann, Dr. 416.869. 

Schele, Stefan, gen. Severin 312. 813 (Anna 
Fr.). 318. 365. 471. 

-, Severin 918. (Katharine Fr.). 

Schenen, Benedikt v. 596. 683. 646. 944. 
947. 952 


Schermer, Jan 602. 
Scherping, Heinrich 406. 627. 731. 733. 
944. 945. 


Schildow, Bernhard 657. 
Schilling, Heine 4. 
Schilt, Hans 846. 
Schinke, Hans 468 (Sophie Fr.). 
Slachmann, Burchard 937. 
Slag, Palm zum — 219. 
Slevenitz, Kersten 656. 
Slening, Margarethe 623. 
Sluter, Hans 666. 
Schmidt, Kersten 404 (Helene Fr.). 
-, Ciriacus 232.595, 626. 
-, Claus 148. 582. 
-,Hans 900, 
-, Hans 316. 
-,Jacob 26. 376. 426. 
-, Moritz 26. 
-, Wiprecht 676. 
Smedeknecht, Albrecht 564. 568. 
-, Drewes 568. 
Schonebudel, Ludeke 492. 
Sconemann, Heise 902— 905, 
Schonaw, Henning 499. 
Schor, Hans v.891. 
Schotteler, Gerke 630. 
Schröder, Gerdt 465. 
-, Heinrich 148, 
-, Matthias 376, 
-, Wolter 73. 
;, Katharine 694, 
Schultze, Scultetus, Bartholomaeus 862. 
-, Brand 924, 


-,Jan 180, 
Schuss, Martin 738, 
Schütze, Drewes 19. 
Swede, Hans 386. 391. 
Swertiegers, Gese 185. 495. 916. 918. 
Schwiesau, Barthold 28. 
Seehausen, Conrad, v. Northeim 305. 
-, Matthaeus 724. 
-, Martin 677. 
Severin 585. 
-,Stefan 812.813. 318. 393. 600. 616. 
Seger, Paul 169. 
Semmel, Heine 484. 
-, Paul 88, 
Senstede, Heine 984, 
-, Anna 934, 
Sesen, Conrad v.983 ft. 
-, Hans 670, 
Sigersleben, Hans 468. 
Sipel, Claus 650. 741. 
Socher, Valentin 586. 


Soling, Claus 385. 925 (Margarethe Fr.). 


-, Katharine 385. 

Sone, Hans 161—163, 585. 
Sorder, Claus 582. 
Spore, H Heinecke 875. 


Sperling, Heinrich 316. 
Spillendreger, Tlans 812. 

Spyritz, Claus 88. 

Spiser, Silvester 492 (Wolburg Fr.). 
Spisshalm, Claus 65. 

Sprengel, Wilhelm 645. 

Staagke, Henning 404 

Stabr, Valentin 893 

Starke, Matthes 4. 


Stecker, Loranz 189 (Margarethe Fr.). 420. 


Stedo, Hans 387. 
Steffona "Thamas 401 484 574 FAR 


2voyiczum. 
Storm, Cl 
950. 

-, Hennii 
m. 
Strobeck, 
-, Walth. 
Strodtman 
Strusz, H« 
Stulmeker 
Stunyngsc 
Sulfolt, H 
Sulte, Bra 
-, Claus 
-, Heinri« 

426. 46 
526. 581 
Bm. 
^ Tile & 
-, Thoma 
Bm. 69 
Surber, B. 
-, Stefan 
Surhering, 


Teyge, Hs 
35 3 
696. 73: 

E Jacob 
'eigel, D 

Thomas, | 

Thumbesti 

Tydeken, 

Iyden, H. 
7, Heine 
-, Heine 

Tilemann, 

Tymann, 
L Hana i 





‚Namen- und Ortsregister. 991 


Unvorferd, Heinrich 167. 
Unrouwe, Claus 70. 926. 
-, Curt 8 
Ursleve, Henning 4. 
Walbeck, Fricke 146. 147 Bm. 225. 
Wanzleben, Georg v.113. 147. 917. 
Weddele, Claus 31. 
-, Hans 31. 

Weddingen , Heideke 82. 930 (Barbara Fr.). 
-, Lorenz v. 164. 

Wedegonis, Peter 781. 
Wegener, Heyne 668. 
Wegheners, Sophie 833. 
Welre. Silvester 252 (Ge:e Fr.). 
Wendehake, Dietrich 566. 
Wennemar, Arnt 877. 

-, Claus 877. 

-. Claus 877. 

-, Friedrich 877. 

-,Hans 877. 

-, Heyne 107.911. 

Wenner, Bernt 795 (Anna Fr.).. 
Wentzlow, Wolborg 797. 805. 


Werben, Thomas 165 (Katharine Fr.). 621. 


Weske, Hinze 87 

-, Marcus 566. 
Westfal, Bartholomaeus 67.68. 74. 213. 
-, Hans 764. 938. 

-, Heinrich 764. 775 Bm. 781 Bm. 933. 
- , Lorenz 774. 845. 

-, Stefan 674. 
Westram, Tyle 169. 197 ft. 
Wichmann, Albrecht 156. 639. 

-, Andreas 539. 
Wiederstorp, Berthold 82. 922. 
Wygand, Drewes 506. 
Wilken, Hans 30.204. 225. 

-,Sander 72. 
Winkel, Hans 817. 
Winkelmann, Urban 685. 
Windel, Hans 414. 


Winterfeld, Joachim 445 (Gese Fr.). 507. 


Wyse, Hans 574. 

-, Hermann 574. 

Wittekop, Familie 115. 

-, Berndt 141.148. 316. 569. 


-,Cone 21. 37.57.89. 128, 187. 141. 148. 


152. 
-,Cone 137. 141. 148. 316. 684. 637. 
-,Cone 141. 148. 
-,Georg 137. 141. 148. 411. 684. 
-, Hans 57.137. 141. 148. 152. 634. 


-, Heine 21. 25. 37. 89. 57. 84 107. 123. 


141 Bm. 152. 258 Bm. 264 Bm. 886. 918, 
915. 921. 

-, Heine d. jüngere 141. 147. 152, 435ff. 
440. 718. 


-, Heine 141. 
-,llse 137. 


Wittekop, Margarethe 137. 

Woldenberch, Hans 755. 

Wolder, Andreas 82 (Barbara Fr.). 326. 
379.576. 

Woldige, Hans 499. 

Wole, Jan 15. 

Wolf, Hans 878. 

Wolmirstedt, Heyne 11. 

-, Heinrich 567. 

Wolter, Fricke 564. 
-, Michael 861. 

Woltersdorf, Hans 150. 405. 418. 979.627. 
-, Paul 150. 478. 

- ‚Ulrich 477. 

Czalmann, Hans 251. 

Czerwen, Wolburg 948, 

Czien, Curd 172. 

Czipel, Claus 330. 425. 657. 

Czyrow, Heinrich 192 (Anna Fr ). 898. 


8.Örtliches: Strassen u. Plätze: 

Berg, grosser 126. 

Brand 405. 736. 

Breite Weg 45.222. 252.468. 582.739.749. 

Brusewinkel 192. 379. 393.576. 

Karismerstrasse 385. 

Kleiderhof 449. 636. 646. 

Krügerbrücke, kleine 638. 

Krumme Strasse 405. 736, 

Kuhstrasse, neue 748. 

Diebeshorn 112.127.894 407.408 606.861. 

Venedische, Vornerische Strasse 647. 678. 
69 

Fischerstrasse (Wischerstr.) $23. 

Gosewinkel 695. 

Grapengiesser, in den 861. 

Groppendorler Strasse 252. 

Heilige Geist- Hof,-Kirchhof 413, 625. 728. 

Jacobikirchhof 827. 

Jobanniskirchhof 524. 

Lakenmacherstrasse, kleine 385. 

Ledderstrasse, Leiterstr. 28. 247. 406. 

Loske Hof, Lódischer Hof 601. 

Markt, alter 138. 818. 349. 353. 355. 357. 
666. 683. 

-,neuer 518 ff. 530. 581. 941—543. 547. 
554. 909. 606. 612. 614. 622, 630. 680. 

Papenstrasse 399, 924. 

Petrikirchhof 723. 

Peterssteg 723. 

Pfeifersberg, Pipersberg 126. 136. 151. 169. 
170. 192. 347. 423. 440. 589. 602. 666. 
676. 924. 

Schilderschlippe 45. 

Schuhbrücke 189. 420.460. 

Spiegelbrücke 157.195. 219. 886. 393.462. 
525. 588. 665. 989. 

Steinstrasse 101. 113, 137. 898. 413. 414.- 











Namen- 


auf dem Markte 


Moshaus 116. 4 


cher Hof, 
241. 318, 


57.890. 


und Ortsregister. 











Herrenpforte 520. 
Hohe Pforte 399. 
Schrotdorfer Thor 869. 
Sudenburger Thor 95 






3. 
















Ulrichsthor 156, 466. 520. 536. 611. 748. 
813. 

Türme: 351. 380, 
610. roi , Bergfried 5 
610. 78: hieferturm 520. 


lichter '0. 536. steinerner 
l'urm hinter den Carmelitern 
783. Taterturm 611. 





Magnus , 
109. 110, 


, Herzo »cklenburg (1478—1497) 
341. 617 ft. 620. 

. B. Zerbst (1 
Mahrenholtz, Marnholt, Curd v. (1473) 98. 
Hans v. (1473) 98. 
‚Johann v., Domherr M. (1508—1513) 
195. 874. 


1, Erzbischof v. 





Namen-und Orteregister. 


Marienthal, Margentall, Kl. in Braun- 
schweig 454. 

Martin, Diener Zerbst (1468) 37. 

Martens, Knecht M. (1482) 242. 

-,Jacob, B. M. (1485) 393. 

Marx, Hans, B. Braunschweig (1495) 564. 

Mass, Bastian, B..M. (1501) 685. 

-, lans, B. M. (1495 —1501) 525. 676. 
Maswitz, Lex, B. M. (1504) 776. 
Matthaei, Nicolaus, Vikar (1488) 392. 
Matten, Tile, B. Niederdodeleben (1486) 

350. 

Matthias, Kónig v. Ungarn (1481— 1486) 
207. 212. 213 ff. 228. 271.292. 294. 337. 
339. 

-,Abt v. Berge (1495 1500) 575. 576. 
578. 579. 582—590. 595. 599. 601. 602. 
621. 623. 626. 629. 633 — 637. 639. 646. 
650 —653. 656. 657. 665—667. 670. 671. 
673. 676. 684. 685. 

-, Abt v. Riddagshausen (1467 - 1468) 28. 
32 


-, Minister der Barfüsser (1434) 888, 

Mauritz, Mauricii, B. M. (1496) 592. 
-,Claus, B.M. (1479— 1494) 155. 174. 
184. 312. 417. 524. 

-, Hans, B. M. (1465— 1471) 7.81. 

-, Hans, B.M. (1487 — 1510) 385. 404. 4006. 
4806. 845. 

-, Johann, B. M. (1510) 845. 

-, Peter, B. M. (1494— 1495) 499. 579. 
-, Thomas, Dr. Syndikus M. (1494 bis 
1512) 486. 499. 501 ff. 522. 539. 540. 566. 
603. 622. 627.761. 862 ( Mechthild Fr.). 

Maximilian 1, Kónig u. Kaiser (1486 bis 

1509) 327. 336. 342. 457. 464. 629. 642. 
656. 802. 

Mecke, Johann, Vikar (1482 — 1507) 247. 
407. 422. 425 586. 666. 728 736.739. 
759.774. 

Mecklenburg, Herzog v. 875. 

-, Albrecht, Herzog v. 100. 

-, Balthasar‘, Herzog v. 257. 617 ff. 620. 
-, Heinrich, Herzog v. 6. 93. 91. 100. 

-, Johann, Herzog v. 100. 

-, Magnus, Herzog v. 100. 257. 341.617 ff. 
620. 


Meckow, Melchior v., Dompropst M. (1480 
bis 1484) 179 195. 304. 312. 

Mechtiild, Abtissin S. Agnes (1493 bis 
1496) 466. 593. 

-, Abtissin Althaldensleben (1477) 129. 
-,Priorin S. Mariae-Magdalenae M. 
(1476) 119. 

Medewitz, Hans, B. Zerbst (1445) 897. 

Meyendorf, Kl. 86.196. 513.591, 747. 871. 
Abtissinnen: Anna 86. Christina 513. 
591. Elisabeth 871. Priorin: Barbara 
871. Propst: Odelbroth, Ludolf 196. 


Geschichtsq. d. Pr. Sachsen XXVIII. 3. 


993 


Meyer, Meyger, Meger, Jude Stassfurt 
(1477—14€8) 181. 291. 
- der dryer, Jude M. (1493) 467. 
-, die Megerin, v. Calbe, Jüdin (1498) 467. 
-, Kone, B. M. (1491) 438. 
-, Heinrich, B. M. (1477 —1479) 128. 129. 
168. 174.175. 
-,Henning, B. Neustadt (1488) 387. 
-, Peter, B. M. (1453) 907. 
Meyning, Philipp (1475) 108. 109. 
Meins, Paul (1480) 938. 
Meysel, Lorenz, B. Neustadt (1497) 684, 
Meissen, Markgrafen v. 46. 
-, Burggraf Heinrich v. 491. 
-,Bischof Johann v. 168. 175. 238. 244 
bis 246. 268. 27011. 281. 288. 289. 291. 
835. 358. 463. 465. 474. 
Meystermann, Anzel, Jude M. (1493) 467. 
Meitzendorf, D. Kr. Wolmirstádt 466. 872. 
-,Jaspar, B. Zerbst (1518) 872. 
-, Peter, B.M. (1507) 777 (Margarethe Fr.) 
Melk, Erik, B. M. (1362) 875. 
Melle, Mell i. Westfalen 829. 
Meltzer, Nicolaus, Dr. (1501) 685 ff. 
Mens, Claus, B. Neustadt (1496) 589. 
Mentz, D. Kr. Jerichow I. 166. 567. Bauer: 
Moller, Simon 567. 
Merseburg, Stift 469. 
= Bischöfe: 265. -, Johann 546. -, Tilo 
-,Dompropst: Johannv. Nuwenstete 188. 
191. 406. 454. 
-, Stadt 514. 781. 
Merten, Mertens, Meister, B. Münden (1512) 


864. 

-, fule (1468) 921. 

-, Jacob, B. M. (1492) 442. 

-, Matthaeus, B. Frohse (1493) 466. 
Merzstroff, Wolfgang (1510) 8338. 
Meseberg, B. Zerbst (1465) 11.919. 

-,Claus, B. Zerbst (1493) 478. 

-, Leonhard, Dr. (1493) 471. 

Met, Peter, B. M. (1475 - 1478) 118. 
1 

Mettern, Gótze v., B. M. (1497) 628. 

Meurer, Jacob, B. M. (1500) 658. 

Mr, Mews, Benedict, B. Zerbst (1465) 


-, Drewes, B. M. (1479) 166. 

-,Hans, B. M. (1466—1511) 15. 724 

(Hebele Fr.). 739. 857. 

-, Johann, B. M. (1478) 136. 

-, Peter, B. Koselitz (1489) 105, 
Michael, Knecht Zerbst (1497) 166. 
-,S. bei Magdeburg 8. 14. 75. 96. 139. 

MH 416. 562. 594. 673. 692. 704. 716. 

818. 
Michaelis, Martin, Altarist S. Ulrich(1481) 

934. 


63 


Namen- und Ortsregister. 


Moring, Hans, Möllenvogt (1466—1469) 
(1494) 
hstadt (1488) -, Heyne, B. M. (1487) 
r ‚ Hermann, Pfarrer 8. Petri (1 
Moritz, 
harachall des F 


ister des Erzbischofs 


jeustadt (1490) 420. 
(1499) 9 
i Pee tr 5 Mosicke, C " 
quar Mossentyn, Hans, p. (1511) 
Mosshauer, Paul, Dr., Of I (149: 
5) 560. 564. 
Motzkow, Peter, B.E tassfurt (148 
nweddingen 684. Motze, Sebastian v., B. 
Augustiner Qued- -, Margarethe, B. M. (1 
408 
Bürger: Mücke, Mucke, Erdmann, B. M. (1486) 
(Susanne Fr.) 
‚Johann (1500) 658, 
5 ; Tile, B. M. (1484) 312 
Dr. erzbischóll. _ Muckern s. Mockrene. 








Namen- und Ortsregister. 


Müller, Jacob, B. M. (1494— 1495) 505. 
507. 549. 

-,Johaun, Baumeister u. Vikar (1502) 
694. 


-, Johann, B. M. (1487) 369. 

-, Johann, Schreiber S. Agnes (1470) 67. 
. Matthaeus, Bm. Zerbst (1505—1512) 
751. 826. 828. 833. 846. 863. 864. 

-, Nicolaus, Ij. M. (1508) 783. 

-, Otto, B. Stassfurt (1466) 13. 

-, Paul, Unterküster M. (1498) 646. 

-,Peter, Propst S. Lorenz (1472—1478) 
85. 120. 144. 146. 

-, Peter, Altarist S. Ulrich (1478— 1481) 
145. 933. 

‚Simon, B. Mentz (1495) 567. 

-, Werner, DB. M. (1478) 147. 

-, Werner, Schulze Kalenberge (1480) 181. 
Münden 864. Burger: Merten 864. 
Münster in Westfalen, Monasterium 808, 

894. 
Muntmeister, Andreas, B. Zerbst (1459) 
913—915. 

-,Jacob, B. Zerbst (1459) 913 - 915. 

-, Peter, B. Zerbst (1459) 913— 915. 

-, Anna, B. Zerbst (1459) 918 — 915. 
Münzeuberg, Kl. bei Quedlinburg 317. 
Muremeister, Matthias, B. M. (1469) 47. 
Murow, Cyriacus, B. Zerbst (1453) 909. 

-, Ludwig, B. M. (1484) 808. 

Müsingk, Heinrich, Pfarrer Hundisburg 

(1494) 433. 

Mutzel, Frau, lj. Zerbst (1482) 250. 251. 
Mützelitz, D. bei Rathenow 213. 276. 633. 


N. 


Naback, Johann, B, Sudenburg (1473 bis 
1478) 96. 139. 

Nachmaun, Jude M. (1493) 468. 

Nagel, Tews, B. Zerbst (1509) 825. 

Nantow, Andreas, B. M. (1495) 525. 

Naumburg a... 314. 367. Bürger : Schellen, 
Blasius 367. 
-, Bischof v. 265. 632. 

Naundorf a Potersberge, D. im Saalkreise 
113 


Nedlitz, Neddelitz, D. Kr Jerichow J. 405. 
56». Bauer: Jeronimus 405. 
-, Dietrich (1509) 828. 

Nefe, Philipp, B. Calbe (1504) 745. 

-, l'hilipp, B. M. (1503) 728. 

Neyndort, Bernd v. (1473) 95. 

-, Hans v. (1473) 99. 

Nering, Arnold, Notar (1494) 501. 

-,Johann, B. M. (1504) 736. 

- Johann, Vikar S.Sebast. (1485) 322. 
Nese, Jacob, Decan S. Sebast. (1482) 247. 
Nesemann, Geo:g, B. M. (1496) 582, 

-, Hermann, (ler. Havelb. (1495) 539. 


995 


Nesemann, Hermann, Domherr (1503) 728. 

Neubrandenburg 951. 

Neuenhofe, Schloss bei Neuhaldensleben 99. 

Neugattersloben, Gatersleve, D. Kr. Calbe 
918. 533. 611. 678. 697.744. 754. 

Neubaldensleben, Haldesleve 69. 115. 370. 
407. 644. 483. 591. 627. 731. 928. 930. 
945. Bürger: Eberhard, Heine 483. 
Santersleben 466. -,Hans 115. 930. 
Scherping, Heinrich u. Lucas 627.945. 

Neumeister, s. Nuwemeister. 

Neundorf, N igendorf. Kl. u Dorf Kr.Gardo- 
legen 433. Abtissin: Ánna v. d.Schulen- 
burg 433. Propst: Rex, Johann 433. 

Neustadt, nie, nyge stat, nova civitas bei 
Magdeburg: 1. 5 6. 15. 82. 89.42. 48. 
61. 63. 67. 70. 76ff. 78. 79. 85. 89.91. 
96 —98 103. 120. 121. 128. 199, 132. 138. 
141. 142, 149. 154. 171. 177. 191. 193. 
196. 199. 212. 258. 293. 805. 319. 321. 
336. 947. 348. 350. 370. 377. 379.387. 
338. 390. 392. 409. 420. 454. 458 403. 
.466. 493. 520. 529. 534. 536. 553.555 ff. 
998, 060. 575. 587. 589. 590. 596. 598. 
599. 612. 620. 631 650. 667. 670. 673. 
677. 680. 684. 686. 709ff. 721. 726. 
130. 740. 748. 750. 751. 759, 757. 758. 
160. 761. 763. 788 796. 816. 821.839. 
849. 850. 854. 860. 864. 913. 920.942. 
943. 944. 949. 

-, Stifter, Klöster, Kirchen etc.s. u.Magde- 


urg. 

-, Strassen u. Plätze: Agneskirchhof 711. 
Bardelebische Str. 196. 
Beckenschlägerstr. 42. 121. 141. 142. 

149.155. 171.193.350.409. 589. 670.711. 
Bornstr. 191. 392. 477. 
Breite Weg 76.711.860. 
Kling 196. 
Klosterstr. 864. 
die Frissen 466. 
Gesckenthie 348. 589.598. 633. 667. 
Grünstr., grone Str. 85, 138. 575. 
Havelbergische Str. 63. 103. 
Lorenzkirchhof 711. 
Mollendyk bei N, 85. 
Nobben 560 634. 
Sandstr. 76. 
Schmiedestr. 129. 
Schubstr. 711. 
Thie 96. 348. 711. 
Thumstr. 711. 
-, Häuser : Dingbank in Frohse 128. 
Fleischscharrren 200. 
Rathaus 711. 
Ritterhaus 711. 
Sandstoben 76. 
-, Thore: Inslebisches Th, 120. 521. 711. 
712.860. 


68 * 


Met 












Namen- und Ortsregister. 


nova civitas bei Gumprecht, Stefan 4: 

Haldesleve, Matthaeus 2' 

Hermstorf, Kilian 191 (Gertrud Fr.) 

Hon, Heinrich a 

Jacob, Claus 348 (Barbara Fr.) 

Torden, Fric 

Lindow, Peter 

Lucas, Simon 3 

Ludemann, Bastia 
‚Hans 200. 

Lude Hans 

Me 





Margarethe Fr.) 


Minrouw, Georg 
Moldenhawer, Heinr 
Moller, Hans 90. 94. 458. 


ans 305 R. Peter, Fri: 
Pulle, E 
Rivenstale, Ludeke 6 
Robbin, Hermann 899. 
193. Rodearnt, Dietrich 99, 
Roseburg, Kersten 149 (Katharine Fr.). 
Sanne, Cyriacus 860. 
k 95.99 Schartau, Henning 96 (Sophie Fr.97). 
























Namen- und Ortsregister. 


Zachei, Johann 805. 
Czelleke, Hans 943. 
Zerbst, Matthias v. 177. 
-, Stefan v. 61. 
-, Engele v. 177. 193. 864. 
Czyringk, Jacob 506. 553. 
Neustadt a.d Finow 438. 439, 
-,Balthasar v. Dompropst Halberstadt 
(1194) 496. 
Neuwerk, Kl. bei Halle 124. 130.137.261. 
263. Propst: Erasmus 261. 
Nickelde, Nickelfeld, wüst bei Biere 147, 
558. 589. 684. 
Nicolai, Michael, B. M. (1495) 558. 
Nicolaus, Abt Hillersleben (1489 - 1510) 
401. 426. 433. 498. 560. 580. 684. 740. 
167.845. 
-, Abt Zinna (1494 — 1497) 488. 500. 5011f. 
908 ff. 522. 526. 539. 603. 616. 
-, Küster der Augustiner M. (1473) 96. 
-, Prokurator (1509) 799. 
-, Meister, B.Zerbst (1495) 574. 
Niederlande 168. 

Niederndodeleben, D. Kr.Wolmirstädt 127. 
142. 350. Bauer: Matten, Thile 350. 
Nyevelt, Nicolaus, Convent. Berge (1488) 

388 


Nyemann, Nigemann, Familie Salze (1485) 
390. 

-, Valentin. B. Zerbst (1502—1503) 696. 
723 


-, Hans, B. M. (1495) 578. 

-, Stefan, B. Zerbst (1482) 219. 

Niemer, Paul, Vikar S. Nicolai (1495) 579. 

Nienburg a. S., Münchennienburg, KI. in 
Anbalt 454. 598, 668, 

-, Hans, B. M. (1493) 479. 

-, Hermann, B. M. (1467) 28. 
Nyewerk, Hass v., B. M. (1499) 950. 
Nigebur, Cone, B. Neustadt (1472) 85 

(Anna Fr.) 

Nigendorf s. Neundorf. 

Nigripp, D. Kr. Jerichow I. 195. 506. 556. 

Nypener, Thomas, B. Zerbst (1479) 170. 

Nordgermersleben, D Kr.Wanzleben 682. 
148, 

Noyden, Degenhard, B. Zerbst (1489) 939. 

Nole, Heinrich. Kellner S, Petri et Pauli 
(1477) 128. 

Northeim 8. 19. 22. 23. 25. 29. 79. 91. 
94. 157. 167. 175. 207. 225. 283. 305. 
313. 315. 361. 894 
-, Conrad Seehusen v., Syndicus M.(1484) 
305. 

-, lermann. B. M. (1448) 896. 
Nortstede, Katharine, die Nortstedesche, 

B, Neustadt (1496 — 1497) 587. 599, 631. 

944. 

Nouwen, Hans v., B. M, (1451) 906. 


997 


Nowe, Georg, B. Zerbst (1504— 1509) 749. 
799. 800. 

Numburg, Caspar, B. M, (1493) 472. 

Nürnberz, Nuremberg 10. 80. 207 ff. 209. 
211. 214. 215. 234ff. 270. 271.278. 294 
bis 296. 308. 837 —339. 343. 846.357. 
375. 381. 451. 455. 456. 624.728. 

Nuwebecker, Michael, B. M. (1494) 506. 

Nuwemeister, Neumeister, Vincenz, B. 
Salze (1469—1488) 46. 106. 264 ff. 282. 
320. 326 397. 

Nuwenstete, Johann v., Domherr M., Dom- 
propst Merseburg (1480— 1492) 188.191. 
400. 451. 

0. 


Oberg, Berthold v., Hauptmann M. (1407) 
880 


Ochtmersdorf, Ottmersdorf, wüst bei 
Dodendorf 165. 586. 657. 

Ochtmersleben, D. Kr.Wolmirstädt 621. 

Odelbroth, Ludolf, Propst Meyendorf(1481) 
196. 

Odeloff, B. Salze (1485) 320. 

Odilie, Odillige, Heise, B. M. (1470 bis 
1485) 196, 320. 326. 926. 

-, Anna, B. M. (1470) 926. 

Ofen 207. 212. 

Oven, Heinrich der, Domdechant M, (1434) 
888 


Oldendorp, Conrad, B. M. (1494— 1495) 

495 (Gese Fr.). 570. 

-, Uietrich, Offizial d. Dechanei (1443) 896. 
Olvenstádt, D. Kr. Wolmirstádt 1. 138, 

141. 147. 149, 195. 258. 313. 426. 432. 
464. 465. 497. 582. 650. 653. 672. Bauer: 

Pentzke, Hans 432. 

-, Bernd, B. M. (1487) 938. 

-, Hans, B. M. (1494 —1504) 498. 743. 
Olmerstedt, Arnt, B. M. (1487) 366. 
Olschläger, Sixtus, B. M. (1482) 218(Mar- 

garethe Fr.). 
Oltzen, Öltzen, Claus, B. Atzendorf (1500) 
659. 

-, Heinrich, B. M. (1496) 591. 
Oppermann, Hans, B, M. (185) 326. 
Ortel, Lucas, Schreiber M, (1502) 696. 
Osenbrugge s. Osnabrück, 

Osmarsleben, Prior Nicol. Glusen 879. 
Osnabrück, Osenbrügge 315. 829. 894. 
-. Bischof Konrad v.315. 
-, Ludeke, B.M. (1482— 1495) 224. 225. 
393. 943. 
Osterhorch, Drewes, B. M. (1511) 855. 856. 
Österreich 211. 274 852.381. 

- an der Etz, Herzog Siegmund v. 274. 
Osterreicher, Hans, B. M. (1509) 816. 
Osterweddingen, D. Kr. Wanzleben 139. 

152. 161. 169. 312. 847. 379. 386. 497. 


Namen- und O 


r, Hein- 
Her- 
Pet 


, R. Lübeck (1484) 


rbst (1449) 901 
Wanzleben 
465. 481.677 
Bauern: H 
einrich, 
Santorp, 
leben 1 
424 


(1495) 540. 
- 1508) 499.501 ff. 


Päpste: Tnnocenz VIII. 

Johann XXIII. 297 

Paul IL61 

Sixtus IV. 112. 117. 140, 233. 
Parchau, D. Kr. Jerichow 1. 195. 
Parey, Claus, B. Zerhst (1 

rmaten, die, Wiese bei Scherben 90. 


‚Simon, B. M. (1503—1511) 7: 
Paternoster, Henning, 
Paul II, Papst (1470) 61 
Geselle des Schóflenschreibers (1495) 
559. 
Pauwel, Pawels, B. Zerbst (1449) 901. 
thasar, B. Sudenburg (1489) 409. 
(1478) 148. 


306. 498. 565. 
Pulmen, Steinbrügge bei — 565. Bauer 
, Hans 498. 
Pegelow, Achim, B. M. (1495) 7. 
Peyne, Henning v. B.M, (1442. 
596. 904 
Pelle, Han € 30: 


Pelizer. Friedrich, R Neustadt (1476) 121." 
Penig, Herr zu —, s. Leisnig. 








Namen- und Orteregister. 


Pfordten, Braun v. der (1495) 529. 

Pflug, Nickel, Ritter (1493) 460. 

Phert, Andreas, Domherr M. (1489) 409 

Philipp, Fürst v. Anhalt (1496 1498)590. 
634. 945. 

-, Bischof v. Bamberg (1482) 235. 

-, Pfalzgraf bei Rhein (14821 235. 
Philippus, Hans, B. Zerbst (1505) 762. 
Picke, Hans, B. Sudenburg (1509) 818. 
Pickert, Matthias (1507) 773. 

Pinchus, Jude M. (1495) 467. 
Pisa 903. 
Piwerling, Hermann, Domherr M. (1494 
bis 1495) 517.573. 
Plate s. Altenplathow. 
Plaue, Heinrich Herr zu — (1494) 491. 
Plentener, Michael (1478— 1495) 151. 578 
(Anna Fr). 
Plogk, Burchard, B. M. (1501) 684. 
Plocke, Jacob, B. Zerbst (1476) 930. 
Plochuss, Heyne, B. M. (1485) 320. 
Ploning, Claus, B. M. (1496) 599. 
Plothe, s. Altenplathow. 
Plotho, Edle v. 858. 893. 
-, Hans v. (1470—1473) 71.90. 
-, tuner v., Domherr (1486— 1488) 350. 
392. 
-, Matthaeus v,, Domberr (1473—1477) 
90. 127. 

-, Otto v. (1473) 90 
Plótzke, Kl.u.Dorf, Kr.Jerichow 1.204. 707. 
Plumkern, Eckard (1497) 627. 

' -, Johann (1497) 627. 

Plume, Johann, Supprior der Augustiner 
(1473) 96. 
Polle, Cord, B. M. (1489— 1499) 657. 939. 

Polmann, Pullmann, Polemann, alter u. 

junger, B. M. (1509) 818. 

-, B. Zerbst (1499) 950. 

-, Rudolt, B. M. (1478— 1492) 143. 456. 
Poleze, Matthias, DB. M. (1490) 420. 
Pommern Stettin, Herzog Otto v. 80. 
Popelitz, Tile, B.M. (1472) 86 (Adelheid 

Fr 


). 
Poppe, Claus, B.M, (1465) 919. 
-, Claus, B. M. (1465) 919. 
-, Hans (1490) 414. 
-, Nicolaus, B. M. (1465) 7.11. 
Poppendorf 8. Puppendorf. 
Porte, Sebastian, Anwalt Stassfurt (1496) 
588. 
Porezk, Hermann, B. M. (1469) 54. 55. 
Poten, wüst bei Wahlitz 164. 479. 
Poteritz, wüst bei Westerhüsen 189. 783. 
Pramecke, Johann, Bm. Zerbst (1471) 74. 
Pregher, B. Móckern (1454) 912. 
Pren, Prem, J ohann,. Prior der Augustiner 
(1472 — 1473). 84. 9 
Preper, Hans, B. M. (1512) 861. 


999 


Prester, D, Kr. Jerichow I. 101. 150. 186. 
386. 498. 599. 657. Wolfesmark 657. 
-, Hans, B. M. (1512) 861. 

Priegnitz, Pregenitz 937. 

Priester, D. im Saalkreise 111. 

-, Matthias, B. M. (1496) 944. 

Pril, Dietrich, B. M. (1469) 408. 

Prylop, Claus, B. M. (1491) 433. 484. 
-,Hans, B. M. (1491) 433. 434. 

-, Heine, B. M. (1491) 433. 434. 
-,Titke, B. M. (1491) 4838. 434. 

Proles, Andreas, Vikar der Augustiner 
(1497) 608. 622, 

Propst, Hermann, Vikar (1466) 14. 

Prueschink, Brusch., Siegmund, kaiserl. 
Hofmarschall (1483— 1486) 300. 801. 
327.336, 

Fudernitz, Sebald, B. Leipzig (1479) 158 ff. 

65 


Pulle, Hermann, B. Neustadt (1500) 673. 

Pulmen, Ort bei Pechau 565. 

Pund, Stefan, Pfarrer S. Ambrosii (1490) 
411 


Puppendorf, Popp., wüst bei Mentz 73. 
492. 827. 


Pustmann, Heinrich, Vikar (1482 — 1508) 

41. 7 

Pustermecher, Benedict,Jude M. (1493)467. 
-, Jacob, Jude M. (1493) 467. 

Puweling, Bauwel., Buwl., Pueling, Adam, 
B.M. (1494 — 1512) 460. 484. 579. 586. 
667.725. 730. 869. 946. 952. 

-, Blasius, B. M. (1497) 626, 


Quasebarth, Lorenz, B.M. (1479—1507) 
169.767. 
Quast, Balthasar, Vikar (1466) 14. 
Quedlinburg 19. 23. 27. 290. 317. 370. 
664. 759. 760. Bürger: Sundhausen, 
Andreas 290. -,Curd 290. 664. 759. 
-, Valentin 290. -, Hans 290. 
-, Kloster Münzenberg 317. 
-, Augustiner 664. 759. 760. Prior: My- 
tener, Curt 760. 
-,Barfüsser 664. 759. 760. Guardian: 
Widenasch, Albert 760. 
Quentin, Andreas, B. Sudenburg (1506) 
765 (Margarethe Fr.). 
Querfurt 111. 863. Bürger: Baldewins, 
Martin 111. 
-,Grafen v.37. 263. 
-, Bruno v., ‚erzbischöfl, Rat (1477 bis 
1486) 131. 331. 
Querstede, Jacob, B. M. (1440— 1446) 896 
899. 912. 
-. Jacob, B. M. (1481—1503) 217. 402. 
463. 465. 474. 667. 669, 725. 936. 938 
bis 940. 946. 947. 952. 


Namen- und Ortsregister. 


tassfurt (1482 bis 
trud. Fr.). 
) 315. 


Ist (1469) 923 


) 
ex, Johann, Propst Nenendorf (1491) 
ibben, Caspar, B.Kl.Wanzlebeı 504 


nttel, Hans 
n v. (1510) 8 
Ribleben, Vogt zu Rosslau (1504) 745. 
hert, Rycherdes, Richardi, Berthold, 
Altarist 8, A. 
-, Urban, Stadtschreiber u, Richter Z 
, 1494 — 1504) 59 l. 676. 696. 7. 


Rigmann, Jacob, B. M. (1484) 30° 
agmen. anon. 8. d (14 


: oet ter, Vikar (1488) 
Tymann, ‚Rymans, Gories, 

15 (Margarethe F 

Nicolaus, Domherr M (14 

colaus, Diakonus M. (1482) 2 

Hymsnyder, Remsn., Bode, B.M, (146 

3 (Katharine Fr.) 

‚Claus, B. M. (M6 919. 








Namen- und Ortsregister. 


Rode, Gabriel, B.M. (1481— 1509) 195. 
733. 

- [o 5 M. (1468—1500) 30. 31. 92. 
108 Bm. 105. 113. 155. 164. 184. 188. 
925 R. 316. 336 Bm. 343Bm. 367 Bm. 
392. 409. 417. 418. 421. 470. 479 Bm. 
512. 524. 590. 623. 635 Bm. 666. 

-,Hans d.jüngere, B.M. (1506—1507) 
764.769. 776. 778 779. 

-, Heine, B. M, (1480 - 1486) 180. 333. 
-, Heinrich, B. M. (1469 —1476) 49. 118. 
-, Heinrich d.ältere, B. M. (1481— 1507) 
195. 316. 417. 430 ff. 499. 505. 550. 625. 
650.700. 740. 776.778. 
-, Heinrich d. jüngere, B. M. (1488 bis 
1513) 398. 600 Bm. 679. 733. 873.941. 
-, Hermann, B. M, (1485) 310. 
-,Jacob, B.M. (1470—1509) 59. 108. 
118. 195. 219. 228, 310 R. 316. 417.461 
(Ottilie Fr.). 470. 479. 590. 660. 664. 
133. 776. 790. 814. 941.944. 
-, Joachim, B.M. (1501 --1509) 679 (Anna 
Fr.). 733. 814. 

-, Johann, B. M, (1481) 195. 

- ‚Lorenz, B.M. (1478-1485) 148.188. 
316 

- ‚Martin, B. M, (1478-1509) 148. 188. 
316. 814. 825. 

-, Matthias, B. M. (1494— 1513) 504. 
341. 666. 688. 769. 874 (Clara Fr.). 
-, Michael, B.M. (1371) 875. 

-, Paul, B. M. (1871) 875. 

-, Peter, B. Osterweddingen (1496) 599. 
-,Simon, B. M. (1504— 1511) 731. 777 
bis 782. 788. 791. 793. 794, 809. 810. 
814. 824, 829—832. 835. 336. 839 (Ger- 
trud Fr.). 841. 849 —848. 

-.Thomas, B. M. (1466 —1480) 17. 18. 
83. 87. 111. 118. 142. 146. 164. 188. 
927. 

-, Thomas, B. M. (1480 — 1509) 188. 191. 
398. 484. 625. 744, 776. 778. 814. 

-, Anna, B. M. (1509) 814. 

-, Anna, B. M. (1509). 814. 

-,lledwig, Nonne S. Mariae Magdal. M. 
(1509) 825. 

-,lleyle, B. M. (1509) 814, 

-, Ilse, B. M. (1509) 814. 

- ‚Sophie, B.M. (1492) 461. 

Rodearnt, Dietrich, B. Frohse (1473) 99. 

Rodenbeck, Jacob, Canon. S. Sebast, (1489) 
405. 

Rodensleben, Gross-, D. Kr.Wolnirstädt 
401. 498. 684. 863. Bauer : Vesze, Hans 
684, 

-, Klein-, D. Kr.Wanzleben 87. 302 433. 
-, Giese, Nonne $8. l,orenz (1494) 492. 

Rodewalt, Il. Notar (1468) 30. 

-, Heinrich, Vikar (1466 —1475)14.36.114. 


1001 


Rodewalt, Jacob (1472) 85. 
Rodolphi s. Rulfs. 
Rover, Claus, B. M. (1486: 347. 

-,Claus, B. Sudenburg (1478) 152. 

-, Heinrich, B. M. (1492) 446. 

Rogütz, D. Kr. Wolmirstádt 800. 

-, Bartholomaeus D. M (1495) 565. 
Rogge, Andreas, B. Barby (1481) 935. 
Rog.en. Drewes, B. Glinde (1482) 227. 
Roggenhuk, Hans (1498) 646. 

Rolitz, Hermann v., erzbischófl. Rat (1505 
bis 1510) 751. 778. 846. 

Roloves, Rolves, Roloffs s. Rulfs. 

Rom 118. 140, 211. 212. 251. 458. 549. 
642. 

Romer, Claus, B. M. (1482) 936. 

-, Jacob, Kämmerer Calbe (1507) 776. 

-, ‚Sixt, B. Zerbst (1508) 789. 

Roppin, Nicolaus, Notar (1494 — 1495) 508. 
223. 539. 

Rose, Heinrich zur -, B. Sudenburg (1494 
bis 1495) 506. 555. 

Roseberg , Kersten, B. Neustadt (1478) 
149 (Katharine Fr.). 

Rosian, D. M. (1502) 69. 

Roszeke, lIeyne, B.M. (1476) 119 (Yde Fr.). 

Rosslau, Roslo 689. 745. 769. Vogt: Rib- 
leven 745. 

Rosslin, Heinrich, B. M. (1491— 1504) 427 
741. 


Rossow, Henning v. (1483) 256. 

Rostock 122. 178. 894. 

Rotger s. Ratger. 

Rothenburg, D. im Saalkreise 123. 

Rothensce, D. Kreis Wolmirstüdt 293. 412. 
149. 775. 

Rottersdorf, wüst bei Magdeburg 14. 80. 
426. 562. 574 818. Bauer: Zcabel, 
Drewes 813. 

Rottmersleben, D. Kr. Neuhaldensleben 164. 

Rude!off, Statz, D.Zerbst (1497) 634. 

Rudolf, Fürst v. Anhalt (1496 —1507) 590. 
596. 654. 772. 

-, Edler zu Diepholz (1485) 315. 
-, Claus, B.Vinzelberg (1507) 774 (Helene 


-, Tile, B. Stendal (1495) 529. 
Rudolphi 8. Rulfs. 
Rumpmühle 172. 
Rupitz, Heinrich, B. Zerbst (1512) 862. 
Ruppin 7. 

-, Herren v. s. Lindau, 

-, Facius, B. Zerbst (1505) 751. 

-, Lazarus, Jude M. (1493) 468, 
Rulfs, Rodolphi, Roloffs, Roloves, Rulves, 

Drewes, B. M. (1496) 585. 

-,Hans, B. M. (1480) 182 

-, Heise, B. M. (1453 —1475 115. 911 Bm. 

916. 


Sack, die Säcke, Familie (14/1) 55. 
Sachsen 18. 80. 668. 
-,lerzügo v. 551.638, 794. 891. 
-, Herzog Albrecht 47. 128. 142. 152. 
153. 194. 246. 204 260. 273.275 279. 
289. 290. 292. 293. 299. 307. M4. 
3335. 335 340. 343. 344. 354. . 
375. 380. 334. 544. 548. 592. 610. 
612. 613. 
-,Merzog Ernst, Kurfürst 47, 65. 110. 


142. 152. 153. 165. 174. 235.245. 246. _ 


264, 9685, 273. 275. 279. 281. 283. 
286. 289. 290 209. 293. 298. 299 ff 
301. 307. 328. 330.334. 335. 
-,Horzog Friedrich, Kurfürst 600. 

-, Herzog Georg 6: 

- Wilhelm 80. 245. 298, 

— Herzogin Margarethe 142. 

Sadonbeke, Heynecke, B. M. (1362) 875 

-, Martin (1475) 113. 

Saihko, Gross- u, Klein-, D. Kr.Wanzlehen 
75. 113. 199. 317. 418. 517, 612. 813. 
Bauer: Krakeborn, Tleyne 813. 

Salmann, Salomon, Salomonis, Salmon, 
Familie M. 858. 

-,Mans, B.M. (1476-1478) 123. 125. 
181. 151. 160. 

- Heinrich. B.M. (1466—1487) 12. 18 
20. 37. 39. 61.00. 73. 88. 80. 99 (F] 
beth Fr) 123 125. 180. 131.184. 385. 
- Jacob, B. M. (1476.— 1511) 123. 125. 

131. 151. 160, 167. 307. 318. 637.858 

(Katharine Fr. 

- Thomas, B. M. (1476—1511) 123. 195. 

i131. 151. 198. 167. 307. 918. 985 

421. 637. 858 (Katharino Fr.). 

-, Adelheid, B. M (1476-1479) 123.181. 
167. 















e uv DM 478 — 14790 





u. Siverd v. 3 
Eseheck, Bur 
Stefan 319.3 
Gys, Heinric 
kone, Busse 


Vincenz 46 
397. Perilest« 
Christoph 3í 
Snydewint, T 
v.320., Walw 
320. Wendek 
fan 4. 
Salzburg, Stift 
Salzwedel 421. 
Samstorp, Nic 
Samswegen, D 
Sandan a. E 
Koselitz 18 
Sander, Gorge 
Bangerhausen 
Sanne, Cyriac 
‚Nicolaus, 
(1478) 149. 
Santersleben, 
haldenslebe 
-, B. M. (14 
-. B. Neuhak 
-, Dietrich \ 
-, Fricke, B 
-,Hans, B.: 
-,Hans, B. 
1477) 115 
-, Hoydecko 
569. 574. 
-, Johann v 


2 

















Namen- und Ortsregister, 


Schakensleben, D. Kr. Neuhaldensleben 79. 
Bauer: Vorhauer, Claus 79 

Schamahw, St. in Syrien 685 ff. 

Schamel, Matthias, Vikar S. Sebast. (1502) 
699. 

Schamenbeck, wüst bei Eikendorf (?) 148. 

Schapen, Berthold v., B, Sudenburg (1484) 
312 


-, Katharine mit den —. B.M. (1494) 514 

Scharen, Gerke (1509) 828. 

Schartau. D Kr. Jerichow I. 871. 
-,lleideke, B. M. (1469) 43. 

- , Henning, B. M. (1468—1504) 31. 115. 
747 (Sophie Fr.). 

-, Henning, B. Neustadt (1473) 96. 97 
(Sop hie Fr.) 

Schat, Schatte, Jacob, B.M. (1479 bis 
1498) 169. 385. 400 (Margarethe Fr.). 
978.646 

Schaumburg, Grafen v. s. Holstein. 

Schechting, Claus, B. Sülldorf (1493) 465. 
-, Hans, B.M. (1477 — 1501) 135.651.685. 
- ‚ Matthias, B. Diesdorí (1499) 651. 

-, Peter, B. M. (1477) 1 

Scheibeler, Dithmar, Ter (1504) 736. 
139. 

Scheiring, Schyringk. Zeyringk Seiring, 
Schering, Emmeram, . (1486 bis 
1508) 733. 757. 762. 782. E 
-, Hans, B.M. (1489— 1490) 410.416. 423. 


KM B. Neustadt (1494 —1495) 506. 
Tohann, Dr., B. M. (1490—1512) 416. 
Schels, Stefan, gen. Severin, B. M. (1484 
bis 1493) 312. 318 (Anna Fr.). 318. 365. 
„Seren, B.M. (1464) 918 (Katharine 


r.). 
Schellen, Blasius, B. Naumburg (1470) 67. 
Schellenpeper, Curt, R. Lüneburg (1484) 

310 


Schenk zu Flechtingen (1487 —1511)371. 
859. 
-,Jacob Sch. zu F. (1492) 461. 

-, Werner Sch. zu F. (1492) 461. 
Schenen, Stenen, Balthasar v., Móllenvogt 
(1483— 1488) 281. 345. 347. 392. 938. 
-, Benedikt v. B. M. (1496 —1498) 596. 

633. 646. 944. 947. 952. 
Schening, Caspar, B. Garsena (1474) 100. 
- Siegmund, B. Garsena (1474) 100. 
Scheper, l'eter, B. Zerbst (1495) 577. 
Schermen, Czerwen, D, Kr. Jeriohow I. 90. 
Schermer, Jan, B. M. (1496) 602. 

-, Johann, Canon. S. Nicolai (1465) 4, 
"‚gohann, Vikar (1475 — 1496) 107. 112. 

6. 


1003 


Scherping. Heinrich, B. M. (1489— 1503) 
406. 627. 731. 733. 944. 945. 
-,Heinrich, B. Neuhaldensleben (1497) 
627.945. 

-, Lucas, B Neuhaldensleben (1497) 627. 
945. 


Schidungen, Karl v. (1483— 1490) 267.412. 
Schierstedt, Schirstede (1510) 838. 
-, die Schierstedische (1519) 870. 
-,Curt v. (1512) 867. 
-, Hans v. (1475 - 1483) 107 —110. 256. 
-, Hans v. (1512) 367. 
-, Heinrich (1495) 575 
-,Johann, Vikar S. Petri et Pauli(1478) 
142. 
Schilde, Bernhard, 
(1494) 498. 
Schildow, Bernhard, B. M. (1499) 657. 
Schilling, Heyne, B. M. (1465) 4. 
Schilt, Hans, B. M. (1511) 846. 
Schinke, Hans, B. M. (1493) 468 (Sophie 
Fr.). 
Slachmann, Burchard, B, M. (1486) 937. 
— Hans, R. Braunschweig (1473—1482) 
93 225. 
Sladem, Meynecke v. (1469) 56. 
Slag, Palm zu —, B. M. (1482) 219. 
Slaggentriber, Nicolaus,B. Hettstädt (1472) 
t9. 


Senior S. Johannis 


Sledorn, Nicolaus, Vikar (1471) 74. 

Schleibnitz, Slevenitz, D. Kr.Wanzleben 
143. 148. 156. 181. 333 (Klein-). 365. 
386. 456. 468. 492. 525. 559. 657. 676. 
927. Bauern: Zilling, Claus 365. -, 
Drewes 468. -, Hans 559. 

-, Kersten, B. Dodendorf (1494) 487. 

-, Kersten, B. M. (1499) 656. 

-, Georg, B. Dodendorf (1485) 317. 

-, Hans, B. Dodendorf (1485) 326. 
Schlening, Margarethe, B. M. (1497) 623. 
Slenner Mark, wüst bei Langenweddingen 

157. 

Schlieben, Sliven, Balthasar v., Domherr 
M. (1471—1492) 78. 95. 113. 177. 255. 
406. 454. 

Sluter, Hans, B. M. (1500, 666. 

- ‚Simon (1508) 828. 

Smertzke, D. in der Mittelmark bei Bran- 
denburg 213. 276. 633. 

Schmidt, Smed, Smid, Borchard, B.Zerbst 
(1479) 162. 

-, Kersten, B. M. (1489) 404 (Helene Fr.). 

- ‚Kersten, Christian, B. Neustadt (1490 

bis 1501) 421. 498. 684. 

-, Ciriacus, B. M. (1482 - 1497) 232. 595. 
626. 

-,Claus, B. M. (1478—1496) 148. 582. 
-, Valentin, B.Neustadt (1469— 1477) 46. 
191 R. 132 (Herle Fr.). 


-, Paul, 15. Neustau Linda van 
; Panl, Bm. Zerbst (1470) 904. 
-,Peter, Kustos M. (1468) 80. 

-, Wiprecht, B. M. (1501) 676. 

Smodes, Margarethe, Priorin S.Lorenz 
(1489) 409. 

medekneeht, Allrecbt, B. M. (M95)584 


- Diener, B.M. (1495) 568. 
Smolsche, alde, Jüdin M. (1493) 408. 
Schnarsleben, Snardesleve, D. Kr Wolmir- 

stedt 127. 413, 

Schneeberg bei Zwickau 128. 
Snyder, Claus. B. Zorbst (1495) 571. 972. 
Snydewind, Heinrich, B Salze (1485) 320. 
Snitger, Nicolaus, Augustiner (1509) 814. 
Snock, Levin. B. Bahrendorf (1495) 525. 
Scholastica, Priorin S. Lorenz (1469 bis 
1472) 42. 85. 
Scholen, Baltzer (1480) 182. 

Scholer, Claus, B. Zerbst (1505) 751. 

Schomaker, Heinrich, Pfarrer 8. Johannis 
M. (1493) 475. 
Schomann, Johann, Notar (M94) 501. 
Schonberg, Ambrosius, B.Halle (1493) 470. 
-, Caspar, B. Freilierg (1469) 47. 
Schone, Borchert, B. Dodendorf (1485) 317. 
-, Maria, Magd (1510) 829. 
Schönebeck 870. 559. 538. 
Schonebudel, Ludeke, B. M. (1494) 492. 
Sconemann, Tleyse, B.M. (1450) 902 —905. 
Schöningen, St. in Braunschweig 788. 792 
793. 809. 

Schonow, Henning, B. M, (1494) 499. 

-, Moritz v., Domherr M. (1468 - 1487) 
31.258. 345. 384 

Schor, Andreas v., B.Zerbst (1440) 894. 

-, Hans v., B. M. (1438) 891. 
hor D Kr Jerichow 1. 65. 219. 674. 




















154 (Kirche 
berg). 
Schrote, Bach 
Schnlenburg , 
Hildesheim 
-, Bernd v. d 
-, Busse v. d 
trich v. 
tz, Frit 





48 
-, Heinrich y 
trud Fr.).2! 
-,llenning v 
1469) 48. 1 
„Anna vd 
433. 


Schulze, Sch 





= Brand, B 
- Brosius, 1 
-, Clemen, | 
Cone, B. 
-, Cone, B. 
-, Cone ode: 
- Gerhard, 
739. 795. 
7 Gerke (1! 
-, Gories, B 
-, Hans, B. 
566 581.6 
-, Heinrich, 
429. 465. € 
-,Jacob, B 
-.Jacob, B 








Namen- und Ortsregister. 


Schulze, Stefan, B.M. (1495) 577. 578 

-, Tile, Bm. Neustadt (1476 1500) 121. 
631. 667. 

-, Tile, B. Wörmlitz (1494) 512. 

-, Thomas, Unterschreiber der Schóffen 
M. (1495) 577. 

-, Tonnies, B. Sudenburg (1503) 720. 

-, Margarethe (1494) 494. 
Schunemann, Jude M. (1493) 467. 
Schüns, wüst bei Biere 96. 

Schure, Blasius, Hauptmann Neugatters- 

leben (1494) 518. 

Sehurow, Blasius, B. M. (1479) 159. 
-,Jan, Unterküster M. (1498) 646. 
-,Jan, B. M. (1480) 185. 

Schuss, Martin, B. M. (1504) 738. 

Schütze, Schutte, Drewes, B. M (1466) 19. 
-, Marcus, B. Zerbst (1508) 952. 
-,Urban, Vikar (1486 - 1498) 845. 406. 
646 


-, Elisabeth, Nonne Egeln (1466) 19. 
Schwaneberg, D. Kr.Wanzleben 141. 258, 
Swartekopp, Kersten, B. Neustadt (1470) 

63 (Margarethe Fr.) 
Schwarz, D. Kr. Calbe 438. Bauer: Kruse, 

Jacob 438, 

Schwarzlosen, Swartelose, D. Kr. Stendal 

903. 

Swede, Hans, B. Crakau (1499) 657. 

-,llans, B. M. (1468 —1488) 386. 921. 
Schweving, Frau Zerbst (1511) 848. 
Swerin, Barthold (1509) 827. 

Swertfeger, Cyriacus, Clericus Halberst. 
(1486) 337. 

Swertfegers, Gese, B. M. (1460 — 1494) 
185. 495. 916. 918. 

Swertmannin, Frau Zerbst (1480) 178. 

Swerczel, Claus, B. Sudenburg (1486) 333. 

Swideri, Swiden, Diaconus M. (1482 bis 
1459) 227 409. 

Schwiesau, Swysow, Berthold, B.M. (1467) 

28 


-,Bartheld, B. Neustadt (1471— 1491) 
76 (Margarethe Fr.). 142. 154. 390. 436. 
Swiszekow,Jolann, Decan S. Nicolai (1469) 
45. 
Seber. Hans, B. Halle (1479—1493) 167 
(Adelheid Fr.). 470. 
Seehausen, St. Kr.Wanzleben 29.517.670. 
433.719. Propst: Seger, Nicolaus 433. 
-,St. Kr. Österburg 875. B.Fredeland, 
Heyne 875. 
"Conrad, v. Northeim, Synd M. (1484) 
350. 
- Matthaeus, B. M. (1503) 724. 
-, Martin, B. M. (1501) 677. 
Severin, B. M. (1496) 585. 
-. Stefan, B. M. (1484— 1500) 312. 313. 
318. 393. 600. 666. 


1005 


Segen, Hans, B. Zerbst (1479 —1430) 162, 
8l. 
-, Nicolaus, Canon. S. Sebast., Propst v. 
Seehausen (1491) 433. 
-, Paul, B. M. (1479) 169. 
Seggerde v. Familie (1468) 29. 
Seisor v, Familie (1485) 316. 
Semmel, Heine, B. M. (1494) 484. 

-, Paul, B. M. (1472) 88. 

Senstede, Heyne, 1j, M. (1481) 934. 

-, Anna, B. M. (1481) 934. 

Sesen, Conrad v., Syndikus M. (1482) 233 tf. 

-, Hans, Marktmeister M. (1502) 670. 
Sibold, Christoph, B.Salze (1485) 320. 
Sichel, Vincenz, B.Salze (1485) 320. 
Siegersleben, Siedersl., D. Kr. Neuhaldens- - 

leben 454, 

-, Hans, B. M. (1498) 468. 

Siettewitz, Johann v., erzbischótl. Kanzler 
(1483) 271. 288. 

-, Sigismund, Kaiser (1418) 881. 

-, Fürst v. Anhalt (1407) 880. 

-, Fürst v. Anhalt (1407) 880. 

-, Herzog v. Österreich (1483) 274. 
Symon, Bischof Paderborn (1485) 315. 
Sipel, Claus, B. M.(1499—1504) 650. 741. 
Sixtus IV., Papst (1475 —1482) 112. 117. 

140. 233. 


SI. Sm. Sn. s. Schl. Schm. Schn, 

Socher, Valentin, B. M. (1496) 586. 

Soest 894. 

Sohlen, D Kr.Wanzleben 454. 

Solchow, s. Zolchow. 

Soldin, Andreas, Mag (1487) 372. 

Soling, Claus, B.M. (1470— 1487) 385, 
925 (Margarethe Fr.). 

-, Katharine, B. M. (1487) 385, 

Solmstorf s. Czalmstorf. 

Soltmann, Dietrich, Vikar (1507) 769. 

Sommerfeld, Martin, B. Osterw ddingen 
(1497) 621. 

Sommerschenburg, D. Kr.Neuhaldensleben 
124, Vogt: Hans v. Tuchem 124. 

Sone, Hans, B. M. (1479—1496) 161 bis 
163 585. 

Sorder, Claus, B. M. (1496) 582. 

Spangenberg, Clemens, Altarist M, (1485 
bis 1509) 321. 804. 

Sparendam in Holland 168. 

Specht, Johann, Pfarrer S. Ambrosii (1493) 
467 


Spelhovel, Heyneke, B. M. (1362) 875. 
-, lile, B. M. (1491) 424. 

Sperling, Heinrich, B. M. (1485) 316. 

Spillendreger, Ilans, B. M. (1484) 312. 

Spyritz, Claus, B. M. (1472) 88. 

Spiser, Silvester, B. M. (1494) 492 (Wol- 
burg Fr.). 

Spisshalm, Claus, B. M. (1470) 65. 


Stapel, Henning, D. zerusu qeu) ven. 

Starke, Matthes, B. M. (1465) 4. 

-, Moritz, B. Noustadt (1509) 813. 

Stassfurt 12. 13. 21. 22. 28. 32. 73. 97. 
99. 107. 130. 131. 137. 164. 244. 291. 
305. 308. 322. 367. 454. 485. 493. 495. 
524. 563. 588. 590. 596. 598. 659. 560. 
678. 733. 747. 763. 764. 779. 835. 865. 
884. 935. 942. Bürger: Keller, Cono 12. 
-, Gerke v. d. 73.164. -,Gerke v. d. 73. 
-. Ludeke v. d. 164. Krosigk, Claus v. 

835. Dee Hintze 660. Diskau, Curt 
. ; Ernst v. 308. -, Hans v. 588. 
Di nd Hans 367. Vippach, Hans v. 
733. 764. Voit, Marcus 187. Halke, 
Drewes 322, Halleben. Hans 12. Moyi 
Jude 291. Motzkow, Peter 588. Müll ler, 
Otto 13. Raue, Balthasar 588. 935. Wed- 
dingen, Gebhard v.588 -, Heinrich v. 
305. 588. -, Jacob 659. 

Steckelborg, Besius. B Halle (1473) 100. 

Stecker, Lorenz, B. M 1480 - 1490) 189 
(Margarethe 

Stede, Hans, B. M. hr 387. 

Stefan, Steffen, Steffens, Dompropst M. 
(1471-1476) 74. 75.95. 103. 112. 117. 
-, Priester (1471) 15. 

-, Kersten, B. Zerbst (1475—1499) 114. 
182. 204. 372. 416. 938. 950. 
-, Hans, B. Wolsloben (1496) 588 

Hans, B. Zerbst (1475) 114. 

fanus, Notar (1483) 277. 

-. Thomas, B. M. (1489— 1496) 401. 434. 


6 583. 
Zerbst (1512) 867. 
os, B.M. (14891510) 410. 
ine Fr.). 486. 752. 757.833. 
-,Johann, B. M. (1505) 752. 
Nienlana. R. M. (1470) 924 


















187. 193. 
Stemmern, D. 
421. 443. 
Valentin 4 

Stendal 25. 
119. 122. 1 
284. 315. 3 
814. 875. 8 
Martin 73! 
Storm, Ben 
-, Domkapitc 
Santerslebe 
-, Ambrosiut 
-, Hans, B.; 
-,die Stend 
Stenen, Balti 
Stepenmühle 
Steppyn, Jac 
Stern, Frick 
Stettin 140. 
Mans 140. 
Stibler, Ulrie 
herr Halbe 
Stymer, Joh. 


Stn. St 
1482) de 
24. 

Stokelitz, & 

Stoketo, Cla 

Stoff, Simon 

Stovemann, 
-, Henning 
- die Stow 

Stoyer, Hat 

Stoylezmanı 
1494) 10: 

Stolberg, G 





Namen- und Ortsregister 1007 


Storing, Dietrich, Vikar (1466— 1481) 14. 
36. 112. 114. 934 935. 

Storm, Sturm, Benedikt, B. Stendal (1509) 
798. 

-, Claus, B. M., Syndikus, Schultheiss (1494 
bis 1512) 499. 5011f. 540. 592. 803. 
864. 950. 

-,llenning, DB. M (1490—1508) 421. 
562 (Elisabeth Fr.). 781 Hm. 

Stott, Heinrich, Propst U. L. Fr. (1501 
bis 1509) 678. 723. 827. 
Straguth, Kämmerer Zerbst (1503) 731. 

-, Paul, B. Zerbst (1506 — 1513) 762.763. 
869. 

-, Tile, B. Zerbst (1459) 914. 

Stralsund 122. 178. 894. 
Strehlen, Ritter Pflugk zu — 466. 

Stresow, Gories, B. Zerbst (1504) 739. 
-,Hans, B.Zerbst (1450) 905. 

Strobart, Henning, llauptmaun M. (1432) 
885. 886. 

Strobeck, Heinrich, B. M. (1494) 493. 

‚Walther, B. M. (1465) 4. 
Strodtmann, Valentin, B. M. (1476) 123 
Stroze, Thomas, B. Neustadt (1459 bis 

1474) 103. 913. 

Strusz, Heyne, B. M. (1471) 84. 
Stulmeker, Moritz, B. M. (1491) 432. 
Stunyngesche, die, B. M. (1497) 625. 

Stupitz, Dietrich (1479) 171. 

Sture, zum 256. 

Sturenberg, Henning, Vikar (1508) 795. 

Sturm s. Storm. 
Stutzer, Caspar, Kammermeister (1497)627. 
Sudenburg 10. 12. 13. 15 36. 38. 39 ff. 

Ssüfl. 56. 74. 75. 18. 80. 89. 91. 95 bis 

97. 103. 107. 111. 112. 114. 117. 139. 

141. 142. 152. 155. 165. 168. 171. 174. 

178. 179. 186. 190. 195, 199. 200. 258. 

22]. 304. 312. 318. 319. 333. 348. 367 ff. 

370. 317. 388. 391. 403. 404. 406.409. 

411-416. 422 426.428. 439 441.442. 

444. 453. 454 465. 467. 471. 473. 475. 

476. 493. 496. 504-506. 513 —515. 

529. 531. 534. 541. 553. 55Öff. 560. 

562. 579—582 584 - 580. 593. 596. 612. 

618. 619. 636. 651. 673, 674. 677. 680. 

081. 686. 692. 693. 696. 697. 699. 700 ft. 

706. 715. 717. 731. 735. 737. 750. 753. 

4165. 712. 784. 787. 795. 813. 818ff. 

5211ff. 528. 834. 838. 841. 849. 850. 

800. 361. 865. 870. 873. 874. 941. 942. 

-, Klöster, Kirchen, Hospitälers.u.Magde- 

burg. 

-,Strassen u. Plätze: Bobekenborn 46. 
krumme Str. 873. 

Mühlenstr. 117. 427. 636. 677. 861. 

Pralenberg 12. 14. 74. 75. 95, 112. 171. 

306. 414. 651. 677. 795. 838. 860. 870. 


Sudenburg. 
Siechenstr., platea infirmorum 36. 80. 
107. 195. 312. 427. 412. 581 750. 
-, Häuser : Bär 195. 
Kanne 465. 
Kapitelhof 706. 
Dechanei 12. 
Dinsbank 179.304. 306. 373, 586. 
Rathaus 97.368. 706. 813. 
rauher Mann 442. 813. 
Rose 56. 80. 195. 795. 
Rossmühle 107. 
roter Hahn 96. 152. 
die Schmiede 96. 
Schützenhof 368. 
Siechenhof 155. 174. 408. 
Strauss 727. 
Stuben 12. 368. 
Walkmühle 696. 
-, Thore: Elbthor 636. 
Michaelisthor 403, 409. 673. 
Rossfurt 795. 
Siechenthor 14. 75. 416. 
-, Innungen : Bäcker und Ackerleute 717. 
Brauer 715. 
Kürschner 91. 
Schneider 388. 560, 
Tuchmacher 593. 
-, Bürger: Bartensleben, Hans v. 677. 
Baszedow, Heinrich 646. 
-, Heyso 860. 
Beventhen, Vincenz 409. . 
Beszendal, Bernd 651, (Katharine Fr.) 
Betke, Claus 409. 
Blome, Jacob 626. 
Boddendal, Hans 813. 
Bode, Hans 417. 
Bodeker, Botcher, Lorenz 636. 651. 
Bosse, Hans 813. 
Brake, Brackell, Jacob 487. 942. 
Brandes, Moritz 580. 943. 
Kaldenborne, Hans 414. 415. 
Kampen, Dietrich v. 864. 
Kanne, Heinrich tho der — 618. 619. 
Kappe, Heinrich 10. 
Kempe, Bartholomaeus 838. 
Claus, Meister 163, 
Klumpsulver, Claus 870. 
Koch, Gerecke 727. 
-, Heinrich 306. 
Kollepel, Hans, Bm. 40. 165 Sanne Fr. 
168. " 
Krakeborne, Ileyne 626. 
Kracht, Henning 677. (Ermegarde Fr.) 
Crifistede, Hans 36. 
Kruger, Cone 765. 874. 
-,llans 473. 
Dael, Hans 465. 
Dalemann, Ban 117, 


Fratze, Heine 152. 
Fricke, Barthold 506. 558. 
Fromholt, Peter 525. 
Gelehar, Hans 391. 
Godeke, Levin 406. 
Grasshof, Heinrich 838. 

-, Johann 838 (Geso Fr.). 
Gryper, Heinrich 444. 
Grote, Cone 313. 

Gruben, Cone 696. 

Grunow, Hans 646. 

Hakoborn, Hans 942. 

Hartmann, Gorke 506. 555. 
Hawers, Gertrud 569. 
Hockenstein, Heinrich 750. 
lleldorf, Bartholomaeus 785. 
llellich, Helwich, Drewes 579. 765. 
Hemmerstorf, Hans 861. 

Hesse, Heinrich 56.97. 

Hovet, Claus 873. 
Hogegexang, Ludoke 507. 
Iloykendorp, Margarethe 636. 
Jacoff, Drewes 639. 
Lakenschorer, Simon 941. 
Laffert, Hans 838. 

Lene, Hans 487. 636. 
Lore, Hans v. 13.333. 
Lichtenberg, Hans 696. 
Moltz, Andreas 29 


-, Gottfriod 29 38. 306. 333. (Emmele 


T). 
^ Tini 29. 


Moritz, Asmus 734. (Gertrud Fr. 764.). 


Morte, Claus 751. 

Muller, Hans 795. 

Naback, Johann 96.139. 
Ostherr, Hans 579 (Barbara Fr). 
Ottersleve, Henning 10. 


m 
Wernec 
Westen, 

439. 58 
-, Tile. 
Wyllekc 
Wynkel 
Wulkow 
Tzyon, 
Zcolcho 
Sulfolt, H 
Sülldorf. 


Sulte, 80) 
(1467, 
-, Claus, 
-, Heinr 





Sülzo, E^ 
Sundhaus 
290. 


-, Curt, 1 

(Goso 1 
-, Valen 
-. Hans, 





Namen- und Ortsregister. 


T. 
Tengermünde 543.474. 810. 879. 
Tectoris, Jacob, Vikar M. (1495) 579. 
Tegeder, Tedener, Theyder, Thoeygeder, 
n lans, B. Bahrendorf (1480 — 1491) 153. 
29. 

‚Hans, B. Neustadt (1498— 1510) 477. 

497. 580. 845 (Auna Fr.). 

-, lans, B. Zerbst (1498) 946. 

-, Matthias, B. Neustadt (1509) 796. 

; Michael, B. M. (1494) 484. 
Teydemann, Jan, Caplan S8. Lorenz (1476) 

121. 

‚Johann, Propst Althaldensleben (1477) 

129. 
leyge, Hans, B.M. (1450—1504) 182. 

204. 205. 281. 316. 330. 332. 372. 404 

bin 406. 499. 410. 438. 462. 696. 732. 

931. 

-, Hans, B. Zerbst (1499) 950. 

‚Jacob, B.M. (1481—1497) 204. 200. 

458. 976. 634. 

-,lteimar, Altarist 5. Petri M. (1497) 

627. 945. 

Teigel, Drewes, B. M. (1500) 669. 
l'eigeler, Hans, al. Brandes, B. Neustadt 

(1484) 305. 

Templin, Johann, Vikar (1489) 409. 
Teppelmann, Servatius (1470) 62. 
Teupitz, Hans v. (1482) 381, 

'lheus, Thews, Nicolaus, B. Sudeuburg 

(1492) 444. 

‚Nicolaus, Piarrer Langenweddingen 

(1495) 467. 

'l'halle, Balthasar, B. Sudenburg (1480) 

175. 

'lharen, Hans v., B.Salze (1485) 320. 
lhata 342. 
Thomas, B. Zerbst (1500) 661. 

-, Kuecht Zerbst (1493) 482. 

‚kleine, B. Zerbst (1510) 831. 

-, die Thomasin, B. Zerbst (1472) 85. 

-. Claus, B.Sudenburg (1489) 409. 

,, Peter, B. M. (1454) 912 (Gese Fr.) 
Thor, Hans v., B. Halle (1477) 132. 
'Thorwest, Drewes, B.Sudenburg (1509) 513, 
'humbesten, Hans, al. Bone, B. M. (1495) 

210 (Rixe Fr.). 

Yhun, Heinrich v., erzbischöfl. Rat (1490 

1493) 421. 435. 440. 575. 

Thuringen 18. 

Tiburcius, Bote des Erzbischofs (1486) 334. 
Tydeken, Heinrich, B. M. (1405) 565. 
Tyden, Vincenz, Canon. S. Nicolai (1482 

bis 1489) 227. 406. 

-, Hans, B. M, (1493) 465. 

-, Heine, B. M. (1493 -- 1499) 465 (Agathe 

Fr.). 652. 

Geschichtaq. d. lr. Bachsen. XXVIIL. 8. 


1009 


Tyden, Heine, B. M. (1493) 465. 

Tigelmähle an der Sülze, Tegelin. 14. 75. 
16. 

Tile, Tilen, Frau Zerbst (1513) 870. 

-, Brosius, B. Zerbst (1477) 134. 

-. Johann, Vikar (1475) 112. 

-, Tewes, B. Zerbst (1487) 362. 
Tilemann, Abt v. Berge (1512) 869. 

-, Oltze, D. M. (1476) 117. 

Tilo, Bischof Merseburg (1493) 469. Dom- 
propst M. (1465 —1466) 1.3.14. 
Tyls, Michael (1449) 901. 

-,Stefan, Kämmerer Zerbst (1503) 731. 
Tymann, Brosius, B. M. (1478) 138. 

-, Hans, B. M. (1485) 313. 
Tymmermann, Berthold, B. M. (1465) 4. 
Tymmermanns, Margarethe, B. Zerbst 

(1500) 661. 
Tubingk, Hans, B. Lüneburg (1490) 418. 
Toyderwitz, Albrecht (1443) 896. 
T'olier, Claus, B. M., Marktmeister (1497) 
626. 
'l'oniges, Peter, B. Zerbst (1430) 174. 
Topp, Haus, B. M. (1511) 897. 
Torgau 290. 

-, Gories, B. Kl. Wanzleben (1472) 86. 

Tranquitz, Gregor, Altarist S. Sebast. 
(1455) 321. 

Tregow, wüst bei Förderstädt 927. 
Treil a. d. Elbe 493. 
Tremmen, D. in der Mark 212. 276. 638. 
Treppeler, Stefan, B. Salze (1485) 320. 
Treskow, Familie 506. 556. 

-,Arnd, Dompropst M. (1416 —1495) 

144. 529. 898. 
-, Arnt, Domherr M. (1478 -- 1505) 144 
195. 760. 

-,Hans (1481—1506) 195. 764. 

-, Heinrich (1478—1481) 144. 195. 

-,Joachim (1481) 195. 

-,Rüdiger (1481) 195. 

Tribbeses, Ludeke, B. Neustadt (1476) 121. 

Trier, Erzbischof v. 330. 340. 343. 

Troja 903. 

Trommitz, wüst bei Rogatz 306. 

Tromnitz, wüst bei Neuhaldensleben 435. 
751. 

''rotha, Trote, Curt v. (1477—1478) 130. 
137. 
-, Friedrich v. (1475—1483) 111. 113. 
130. 137. 261. 934. 
-, Heinze v. (1478) 147. 
-, Tile v., Dompropst (1465 —1466) 1. 3. 
14. Bischof Merseburg (1493) 469. 
Truchsess, Heinrich, zu Welderswalde 
(1493) 466. 479. 

Trupitz, Hans, Küchenmeister (1484) 
306. 
-, Hans v., D. M. (1487) 371. 


64 


DIE 1400) 91v. vun. 

Ude, Nicolaus, Vikar (1496) 586. 
Udendorp, Claus, B. Neustadt (1447) 899. 
Udonis, Ude, Bm. Gardelegen (1492) 459. 
Üllnitz, D. Kr. Calbe 147.371. 

Ulrich, Ulrichs, Ulrikos, Bonotikt, Pfarrer 

Hadmersleben (1500) 667. 

-, Paul, B. M. (1494—1495) 505. 548. 
Ülzen 64. 67. 68. 122.178, 247. 894. 
Ummelop, Claus, B. M. (1507) 774. 
Ummendorp, Hans, B.M. (1482)935 (Motte 


Fr.). 
Unvorferd, Heinrich, B. M. (1479) 167. 
Unvorzagt, ans, B. Leipzig (1480) 174. 
Ungarn, König v. 210. 211 
-, Matthias, König v. 207. 212. 213 ff. 
329.271. 202.994. 337. 339. 
a Mindisinus König .U.u Böhmen (1494) 


Unleig, Johann, Capellan (1498) 636. 

Unrouwe, Claus, B.M. (1470) 70. 926. 
-, Curt, B. M. (1468) 36. 

Unseburg, D. Kr. Wanzloben 454. 

Urban, Notar 454. 

Ursleve, Henning, B. M. (1465) 4. 

Ursula, Frau Beltzig (1471) 75. 


W. 

Wackeritz, Peter (1418) 881. 

Wadepol, Haus, B. Neustadt (1488) 338. 
Wallitz, D. Kr. Jerichow I. 164. 171. 242. 

244. 

Walbeck, Propst v., s. Wiprecht. v. Barby. 
-, Fricke, B.M.(1478—1482) 146.147 Bm. 
b" 








-.Heinrich, B. Braunschweig (1473 bis 

1482) 93. 225. 

-,Hermann, B. Neustadt (1481) 193 

(Grete Fr.). 
m Donee & Amos (1470) 


Radovelt, Cl 

de, Hans v 
-, Kloin-, D. 

Bauern: K 

Ribben, He 

S. Petri 741 

mann 741. 

‚ Busse v. ( 

» Georg v., 

97. 

-, Werner, ? 
Wardenberg, 
Warpersdorf, 

(1479) 152. 
Wasmod , Jo' 

Pauli (148E 
Weddele, Cla 

-,Hans B. 
Weddingen, ' 

Langenwed 


-, Andreas, 
-; Gebhard 
-, leideko, 
(Barbara 
-, Heinrich 
305. 588. 


Wedringen, 
wo ener, B 

einricl 

^ ; Matthia 

-, Poter, B 
480 Bm. 





Namen- und Ortsregister. 


Wellen, Dietrich v. (1472) 927. 
Wolre, Silvester, B. M. (1482) 252 (Gese 
"r.). 

Welsleben, D. Kr. Wanzleben 14. 155. 491. 
579. 588. Pfarrer: Schulte, Lorenz 155. 
Bauer: Steffens, Hans 588. 

Wemerstedt, Rudolf v., Amtmann Jeri- 
chow (1495) 529. 

Wend, Johann, Thosaurar. S. Sebast. (1505 
bis 1508) 760.781. 

Wendekarre, Henning. B. Salze (145: >) 319. 

-, Stefan, B. Salze (1465) 4 

Wendehake, Barthold, B. Neustadt (1479 
bis 1486) 1595. 350. 

-, Dietrich, B. M. (1495) 566. 

Wendische Städte 1068. 

Wenneinar, Arnd, B. M. (1383) 877. 

- , Claus, B. M. (1383) 877. 
-, Claus, B. M. (1883) 877. 
‚Friedrich, B. M. (1383) 877. 
-‚Hans, B. M. (1383) 877. 
-, Heyne, B.M. (1453— 1474) 107. 911. 

Wenner, Bernt, B.M. (1508) 795 (Anna 
Fr.). 

Wentzlow, Georg (1470) 62. 

-, Wolborch, B. M. (1509) 797. 805. 

Werbeck, Werbig, Georg, Canon. S. Nico- 
lai (1508) 781. 

-, Gregor, Canon, S. Sebast., Offizial der 
Dompropstei (1440) 899. 

. , Gregor, Dekan S. Nicolai, Offizial des 
Erzbischofs (1497—1513) 627.781. 797. 
821. 870. 

-, Gregor, Altarist S, Petri (1485) 321. 

‚Urban, B. Zerbst (1489—1507) 409. 
126. 776. 948. 

Werben, Thomas, B. M. (1479 - 1497) 165 
(Katharine Fr.). 621. 

Werberge, Curd v. (1484) 302. 

-, Hans v. (1484) 302. 
; Ludolf v. (1484) 302. 

We rdenberg u. Hilgenberg, Graf Hug v., 
kaiserl. Gesandter (1482— 1486) Sog 
23411. 290. 300. 327. 

Werder, Albrecht v.d. (1470—1473) 67. 
145. 


-, Christoph v. d. (1489) 401. 
-, Claus v. d. (1501) 682. 
-, Cone v. d. (1489) 401. 
-, Gerhard v. d. (1489) 401. 
- Hans v. d. (1489—1513) 401.870. 
‚Jacob v. d. (1513) 870. 
Werlitz, Thomas, D. Zerbst (1509) 826. 
Weıneke, Hans, B. Sudenburg (1494 bis 
1512) 487. 624. 765. 865. 
Werner, B. Zerbst (1503) 726. 
-, Bote des Erzbischofs (1486) 334. 336. 
Wernigerode 700. 772. 779. 
Weske, llinze, B. M. (1472) 87. 


1011 


Weske, Marcus, B. M. (1495) 566. 
Wesemann,Ves.,Claus, B. Neustadt (14798 bis 
1501) 148.186 (Gesc Fr.). 633. 653. 684. 
Westen, Drewes zur —, B. Sudenburg 
(1478 - - 1496) 152. 179, 183. 439. 586. 
-, Thile zur —, B. Sudenburg (1494) 483. 
Westeregeln, D Kr.Wanzleben 56. 
Westerhüsen, D. Kr. Wanzleben 139. 
Westfal, Bartholomaeus, B. M., Syndikus 
(1470—1481) 67. 08. 74. 213. 
-, Hans; B. M. (1486- 1506) 764. 938. 
-, Heinrich, B. M. (1486 —1507) 764. 
775 Bm. 781 Bm. 938. 
-‚Johann, Vikar (1484) 305. 306. 
-, Lorenz, B. M. (1507—1510) 774. 845. 
-, Stefan, B. M. (1500) 674. 
Westram, Tyle, B. M. (1481) 169. 197 fi. 
Weszargh, Ernst (1510) 833. 
Weterstorp, Wettingsdorf, wüst bei Süll- 
dorf 566. 768. 
Wettin, St. im Saalkreise 113. 130. 137. 
-, Georg v., B. Salze (1485) 320. 
Wotzel, Peter, Prior Brandenburg (1481) 
21 


Wichmann, Albrecht, D. M. (1479 —1498) 
156. 639. 
-, Andreas, B.M. (1495) 589. 
-., Claus, B. Neustadt (1465) 1. 
-,Johann, Canon. U. L. Fr. Halberst. 
(1497) 627. 
Widenasch, Albrecht, Guardian der Bar- 
füsser Quedlinb. (1505) 760. 
Wider, Jacob, Jude M. (1493) 468. 
Wiederstorp, wüst bei Ebendorf 136. 392. 
986. 751. 
-, Berthold, B. M. (1468 - 1472) 86. 922. 
Wien 207. 228 ff, 232. 2341f. 256. 259. 
262. 21. 299.300. 
Wygand, Drewes, B.M. o 906. 
Wilken, Wilkens, Hans, B. M. (1468 bis 
1482) 30. 204. 225. 
-, Sander, B. M. (1470) 72. 
Wilken, Johann, Vikar (1478) 112. 
Wilhelm d. ültere, Herzog v. Braunschweig 
(1465— 1487) 10. 49. 23. 27. 29. 267. 
285. 298. 315. 361. 372. 
- der jüngere, Herzog v. Braunschweig 
(1466) 19.23 
-, Bischof v. Eichstädt (1482— 1486) 235. 
277.279. 281. 286. 288. 303. 330. 359. 
-, Herzog v. Sachsen (1471 —1483) 80. 
245. 298. 
Willeken, Hans, B. Sudenburg (1503) 731. 
Wilsnack 175. 434. Pfarrer : Bileveld, Jan 
175. 
Wynberner, Hans, B. Zerbst (1487) 362. 
Winkel, Hans, B B. M. (1509) 817. 
-, Heinrich, B. Osterweddingen (1479) 161. 
-, Henning, B.Osterweddingen (1500) 671, 


64* 


-,Heinrien, D iveustaue v2 ace 
-, Hermann, B. M. (1495) 974. 
wi lemar 122. 178. 894. 
Wismenger, wüst boi dor Neustadt 30. 
136. 751. 774. 
Wissenborn, Hermann, Kammermoister 
des Krzbisch. (1470) 67. 
Withgerwer, Johann. sumnissarius (1513) 








wg, Berthold, Frohnbote Sudenburg 
(1469) 39. 

Witto, bean baccalaureus (1482) 241. 

Wittekop, Wyskopp, Wiskoff, Familie M. 
(1475) 115. 

-, Berudt, B. M. (1478—1495) 141. 148. 
316. 569. 


, Cone, B. M. (1467—1478) 21. 37. 57. 
83. 123. 137. 141. 148. 152. 
-,Uono, B.M. (1478—1498) 137. 141. 
148. 310, 634. 637. 
-,Uone, B. M. (1478) 141. 145. 
‚Georg, B. M. (1478—1491) 137. 141. 
148, 411.634. 
Han. A aam - 1497) 57. 137. 141. 
Tas 








ES B. M. (1429 — 1486) 21.25.37. 
107. 123. 141 Bm. 152.258 Bun. 


„Heine d. jüngere, B. M. (1478 - 1507) 
141.147. 152, 4358. 440. 718. 
‚Heine, B. M. (1478) 141. 
-, Ile, B. M. (1478) 137. 
-, Margarethe, B. M. (1478) 137. 
Wittenberg 290. 898. 
Paul, B. Zerbst (1495) 570. 
Wittenberge 903. 
Wittinghoff, Johann, I.Lübeck (1484) 310. 
Wiadislaus, König v. Böhmen u. Ungarn 
11494) 491. 











556. 584. 7i 
mann: lleim 
-‚Hoyne, R. ^ 
—, Heinrich, L 

Wolter, Fricke 
- Michael, B. 
-, Peter, B. Z 

Woltersdorf, D. 
-,Hans, B. 
418. 519. 627 
-, Paul, B. M. 
- Ulrich, B. V 

Wörlitz in Anl 

Wörmlitz, D. 
511. 890. } 
429#. 512. 

Miei 
ulkow, 1 
Fe 


Wulfen, v. (15 
-,Curd v, 1 
(1510) 832.: 

Wulfesmark 1; 

Wulsleger, M 
1500) 28.3 

Wunstorp, H 
schweig (14 

Wusteland, 4 
(1465) 4. 

Wusterhausen 

' 

Zabel, Drowe 

Zachei, Joha 

Zadach, Low 

Czalmaun, Hr 

Cralmstory, 
bis 1504) ( 














Namen- und Ortsregisrer. 1018 


Zander, Nicolaus, B. Zerbst (1440) 895. 
-,Otto, B. Zerbst (1418) 881. 

-, Urban (1503) 707. 

Zedeler. Johann, Pater der Hieronymiten 
(1496) 587. 

Zeitz, Offizial Nicolaus Ottonis 632. 

Czelleke, Hans. B. Neustadt (1494) 943. 

Czene, Erik v., R. Han burg (1484) 310. 

Czepernick, wüst bei Wahlitz 164. 

Zerbst, Szerwest, Cz.. Serfst, Zirwst 1. 
5.6. 7. 9. 11. 20. 24. 25. 27-29. 22. 
33. 36. 87. 39. 42. 49. 55. 61— 66. 69. 
10. 72. 14, 75. 19. 83. 85. 87—89. 99 
his 110. 114. 117. 118. 134. 145. 154. 
156. 161— 163, 166. 167. 169. 170.174. 
177. 181—183. 185—187. 193. 197. 
198. 204 - 206. 213. 217. 219. 220. 223 
his 226. 930—232. 242. 249. 250. 251. 
266. 274. 281. 808. 314. 315. 318. 821. 
331. 332. 347. 348 ff. 362. 365. 368. 
369. 9371. 372. 376. 377. 393. 402 bis 
404. 406. 409—412. 416. 417. 420. 
499—495. 498. 438. 442. 444. 449, 455. 
460. 462. 463. 466. 467. 471. 478. 480 
bis 483. 485—487. 491. 493—495. 558 
bis 560. 568. 566—571. 574— 571. 580. 
589. 588. 587. 596. 599—602. 620. 623. 
626. 627. 631—684. 645. 650. 653. 658 
his 665. 667—612. 674— 677. 688 bis 
693. 696. 698. 707. 708. 720—727. 729 
bis 733. 735. 736. 740. 742—147. 749. 

. 751. 795—757. 760—764. 769. 774 
bis 777. 779—783. 788—791. 793. 794. 
796, 798— 800. 803—805. 809—811. 
817. 824. 825. 826. 828—833. 835. 836, 
838. R39. 841— 848, 850. 852, 854 bis 
856, RG0—864. 866— 870. 872. 876 bis 
933. 935—952, 

-, Schóffen 64. 206, 3514. 315. 318. 221. 
931 


-, Barfüsser 775. 942. Kirche S. Nicolai 
213. 226. 314. 321. 740. 711.848. 895. 
807. 

-, Brüderschaft der Leineweber 659. 
‚Örtliches: Akensches Thor 213. Alte 
Brücke 20. 411. Ankunsches Thor 707. 
951. Biàcker-, Bokerstr. 815. Breite 
Strasse 422. 887. Bruchstr. 68. Briü- 
derstr. 880. Keller, Ratskeller 763. 916. 
l'eigenherg 755. Viehmarkt 931. Fisch- 
maıkt 779. 799. 931. Heidethor 155, 
Holzmarkt 417. 80. Rathaus 155. 932, 

-, Bürger: Adam, Thonies 483. Allex, 
Clemen 757. 762. Annisz, Clemen 825. 
861. Arnd, Arndes, Blesius 600. 772. 
:, Hans 478.798. 925, 950. -, Jacob 799. 
800. 833. Barthold, Peter 574. Bastian 
859. R56. Becker, Claus 897. -, Martin 
478. -, Peter 20. 892. 893. -, Simon 


935. Bense, Asmus 901. Berlin, Georg 
558.867. Blome, Peter 411. Boddeker, 
Jacob 444. Bode, Martin 568. Bodener 
952. Boldeke, Hans 670. Bone, Peter 
165. Borchardt, Claus 940.  Borne- 
mann, Hans 672. -, Heinrich 631. 638. 
Brameck 947. -, Benedikt 824. 829.832. 
-, Johann 926. Bramsdorp, Marcus 789. 
Brand, Blasius 422, Buckau, die Bucko- 
win 5. 6. 672. 920. -, Thomas 420. -,Wil- 
ken 742. Buke, Claus v. der 880. Burow, 
Thomas 950. Kannendorp, Clans 914. 
Kannengeter, Baltzer 698. 864. Kare, 
llans 941, -, Thomas 756. Kele, Peter 
114. Kirchhof, Johann 663. die Kerko- 
win 669. 755. 757. Kersten, Blasius 664. 
944. Claus 442. Kleberch, Conrad 599. 
Kleblatt. Hans 952. Kleinsmed, ITans, 
Bm. 182. 404. 480, 482. 941. Klinkebil 
213. Klot. Claus 948. Clote, Gebhard 
930. Klostermann, Martin 667. Koldyz, 
Clans 20. Kons, Claus 347, Kost, Gal- 
lus 620. Krewitz, Hans 205. Krome, 
Johann 89. 105. 106. Krüger, Bestian 
570. -,Claus 621. -, Martin 482. 850. 
Krull, Caspar 912. 952. Kruse, Kersten 
62. -, Jacob 909. 910. -, Michael 937. 
Krnszel, Johann 941. Kunth, Mattbias 
862 Cupelmann, Jacob 308. Danstorp, 
Hans 219. Dehne, Valentin 420. Denecke, 
Hans906. Dippoldes, Georg 909. Doke- 
wescher, Georg 63. Drude, Dietrich 887. 
Dube, Bartholom. 708. 732. 803. -, Hans 
930. Dufel, Melcher 886. Ecke, Barthol. 
205. 230—232. Everick, Thomas 145. 
Eikmann, Matthaeus 943. Emme, Mar- 
cus 071.572. Ewitz 915. Velligedreve, 
Georg 733. Ferwer, Drewes 911. die 
Verwerin 186. 187. 193. Vesze, Martin 
576. Flessau, Paul 124. Voeth, Hans 
791. 833. Vogt, Peter 854. 860. 864 
Vorholt, Claus 494. Fryse, Gerecke 887. 
Fritze, Claus 880. Fruchtenicht, Tho- 
mas 206. 228. 249. Fuhrmann, Lorenz 
174. 224. -. Melchior 746. Furstenberg, 
Clemens 916. Fut, Heinrich 907. 910. 
Garbreter, Peter 886. Gartzke, Claus 
185. Geremann 33. Gerwisch, Andreas 
411. 907. 908. Gisecke, Georg 895 Bm. 
-,Georg 463 Bm. 482. 559. 602. 745. 
826. 839. -, Hans 872. Godeke, Drewes 
725. Gordens, Tile 422. Gories, Claus 
186.187.193. Götze, Claus 580. ., Jacob 
922. -, Paul 123.157.499. Gotzeke, Gotz 
913. Grasehop, Andreas 937. -, Drewes 
316. 322. -, Hans 596. 633. 944. 947.952. 
-,Jacob 931. Grochwitz, Hans 9. Hage- 
nau, Dreus 674—670. -, Hans 118. 
930. Hampe, Carsten 707. Hartung, 


Laurenz, Hans 928. Levenow, vimus ve». 
Linke, Peter 850. Litzow, Georg 886. 
-, Georg 7. 11.37. 876. 417. 734, -, Hans 
831. -, Martin 166. -, Simon 362. Lobbes, 
Peter 676. Lucas 442. Lump, Martin 
952. Lunnig, Heinrich 11. Magnus, 
Simon 826. Malstorp. Georg 707. Martin 
87. Medewitz, Hans 897. Meitzendorf, 
Jasper 872. Meseberg, Claus 478. Mewes, 
Benedikt 920. Michael 166. Morez, Hans 
101. Müller, Matthaeus, Bm. 751. 826. 
898. 833. 846. 863. 864. Muntmeister, 
Andreas 913—915. -, Jacob 913—915. 
-, Peter 913—915. -, Anna 913—915. 
Murow, Cyriacus 909. Mutzel, Frau 
950. 251. Nagel. Tews 825. Nicolaus. 514. 
Nyemann, Stefan 219. Nypener, Tho- 
mas 170. Noyden, nhard 939. 
Nowe, Georg 749.799. 800. ten Michael 
901. Parey, Claus 725. Faschedag, 
Matthaeus 919. Pauwel 901. Peter, Hans 
106. Philippus, Hans 762, Plocke, Jacob 
930. Polmann 950. Pramecke, Johann 74. 
Rademeker, Martin 950. Ravenstein, 
Stefan 896. Ratenow, Claus 883. Reyn- 
hart, Hans 662. Reppin, Hans 922. 
-,Johann 900. -, Thomas 922. Resze, 
Martin 583. Retzow. Claus 923. Richert, 
Urban 599. 676. 696. 784. 942. Riwol- 
des, Hans 867. Rochlitz, Thomas 33. 
Romer, Sixt 789. Rupitz, Heinrich 862. 
Samstorp, Nicolaus 919. Sander, Georg 
924. Santersleben , Heydeko 442. 569. 
574. Scheper, Peter 577. Schmidt, Bur- 
chard 162. -, Hans 897. -, Jacob 496. 
559. -, Paul 904. Snyder, Claus 571. 
572. Scholer, Claus 751. Schor, Andreas 
v. 894. Schotzer, Hans 409. Schriber, 
T-A^-018 Achulan Brand 599. -, Brosius 


409. 726. 776 
826. Werner 
362. Winnin. 
berg, Paul 5 
Czalmstorp 61 
158. 986. -, Cl 
831. 849. Zaı 
601. -, Nicolai 
7101. Czermsto 
-, Matthias v, 
-,Btefan v., I 
-,Engele v., 
177.193. 864. 
Czerkow, wüst 
Czering s.Sche 
Czermstorp, H 
Czerwen s. Sch 
-, Wolburg, E 
Czesur in der 
Czibbekor, Ma 
Zibkeleben, Gt 
Zychow, Paul, 
Czhien, Zyghe 
Lorenz (148 





-, Hans, B. & 
Ziesar, Zigeser 
114.672 73 


Cripel, Clau 
^ 495.697. 





Sachliches und Sprachliches. 


Aodo: Dietrich v., R. Hannover (1484) 
310 


Zolehow, Solchow, Hans, B. Sudenburg 
(1494—1495) 506. 555. 


1015 
Zwickau 198. 199. 341. Grafenzeche 129. 


Bürger: Ecke, Cuntze 129, Jurgen, 
Apotheker 128. 
Zwolle in Holland 808, 394. 


— — —— — — — —— ——— — 


II. Sachliches und Sprachliches. 


Aas 704. 
Ablass 425. 


abschnuren, mit der Schnur abmessen 521. ^ 


Acht 146. .,geistliche 510. 

acchtigen 518. 

echterer, echtiger 93. 102. 104. 108, 618. 
Ackerleute, Innungsstatut der — 717. 


Badekappe 63. 75. 

Bader- Brüderschaft 396. 

Badestube 651. 835. 

Bahrlichte 120. 

baldecke 717. 718. 

Ball, Ballen 610. 

Bank. höhere 503. Schöftenbank 683. 
ann 332. 352. 357. 375. 389, 451. 510.. 


D r 3 - B 
aventhur, eventhur 238. 285. 453. 868. 889. 597. 564. 531. 696. 796. 153. 888. mede- 


avesmeckig Bier 403. 

Ahnen, vier 317. 

aichen, ichen, amen, - die ame, der amer 
à. 6. 438, 462. 496, 597. 731. 876. 920. 


942. 
Alaun, allun 875. 
Alimentationssache 429. 
Alterleute, alderslude 153. 435. 
Ambasiaten 68. 
Amechtlude, Aichungsleute 876. 878. 
Amtleute 362. 363. 
Anderung einer Rente 1. 
anewant 827, 
anfall- und schosspflichtig 703. 
Angiesser zeichnet die Kannen 704, 
Angstmann 8. Scharfrichter. 
anspeien 21. 
Apfel, Zoll für 370. 
apostoli, Zeugníshriefe 233 ff. 
Apotheker 1235. 
area, Hofstatt 534. 
armarium, Sakristei 30. 
^ Arzt 836.841. 853. 872. 
arzten, ärztlich behandeln 427. 
Arztlohn 817. 
aufbringen, vorbringen, anführen 328. 
Auflauf, ufflaufft 52. 53. 702 705. 
Aufsatz, Steuer 516. 
aufschreiben, aufsagen, kündigen 43, Auf- 
schreibung. 
Aussetzung eines Kindes 690. 
Ausweishriefo für Waren 358, 359. 362 bis 
364. 


Bacalaureus, stüdtischer Beamter 781. 

^hBácker 54. 
(Innnngsstatut). 

Backhaus 634. 


bann 564. Verbannt aus der Stadt 506. 
556. 
Barbier 174. 427. 460. 706. 761. 
Bärme 876. 
barten 709.901. 
Bau der Stadt durch Kaiser Otto 297. 
- des Domes 517. 533. 612. 
Bauerding, burding 50. 51. 701. 
Bauermahl, burmal 52. 705. 710.734. 
Bauermeister, burmester 164. 781. ? 
Bauerrecht 714. 
Baugerät, bauwrath 370. 
Bauholz 378. 650. 
Bäume auf dem Stadtgraben 53. 
Baumeisterei des Doms 694. - des Stifte 
8. Sebastian 322, 
Baumgarten des Erzbischofs 520. 
Bausache 95.155.783. 952. 
Beckenschläger 84. 
bedefart, Bittfahrt 7. 
begiessen heim Schützenfeste (Unfug) 368. 


„begifftigen 77. 


begriff, Inhalt und Wesen 480. 

behaften einen Schlag, versetzen 160. 

Behälter, Futteral, reservaculum 146. 

beheldniss, Ctefángnis 104. 

Beichthaus 433, 785. 

Beine, mit blossen B. zu gehen, ist ver- 
boten 716. 

berkinder 672. 

Bergbau 129. 185. 147. 371. 

Bergknechte 136. 

Bergfried 352. 357. 502. 505. 520 (roter 
Turm). 545. 547. 610.783. 

Bergwerksrecht 135. 

Berufung gegen Schöffenurteile 503. 550. ^? 


146. 624. 702. 709. 717 ,^hesasse, Besetzung 79. 
^besetzen, anhalten, arretieren 605. 


beschirm, Beschirmung 158. 







und Sprachliches, 



























iche 824. 828. 999, Brotmesse 109. 


807 Bruch, Strafe 79.3 


8.708 








Zugbrücke 5 
119 ungeve b) Brückenzoll 351. 
8. 308 (un 362 36. 608. 612. 
'nb.,einheimisches), Brüderschaften s. unter Magd 
580. 610 der Barfüsser mit den Sch 
757.769 chusterknechten 450. 











Büchse, Sammlung von Ali 
'eizenbier 704. 716, Korb und B. 203. 


icht geschenkt — Büchsengiesser, Inıssengeter, -t 
^ Tur s. Baner. 
Burg, Geschenk an den Rat de 
Bürger haften einzeln für die $ 
adt 868, 
rrecht, Steuer 11, 52, 






. 178. 39 
596. 601 





Burgfried «. Be 
eden vom Weinmass Burggraf 373. 0 
Burggrafenamt 551. 


fried. 




















Burggrafending 373. 
712 Burgward , spiter der erzbischt 






(510.516.532, 610. -Kak 792 

Kahn, (Banmkahn, Fährkah 
hansenscher Kahn, Salzkah 
688 








Sachliches und Sprachliches, 


kopmansweringe 907. kopmans gadinghe 
92]. 

Chorrock von Seide 146, 

Chorschüler 116. 354. 605. 624. 

» Keller 221. 

Kellerhals 221. 

Kerbstock 673. 

„Kessel 577. geschahte 565. 

Ketten vor einer Pforte 5029. 505, 547. 

Ketzer 754. Ketzergeld 882. 

Kinder, Belehnung unmündiger K. 350. 

Kindtaufe 919. | 

Kirchenranb 607, -ránber 510, 597. 

Kirehhofsfrieden brechen 160. 

Kirchmesse der Barfüsser 647. 

Kirschen. kersberen, Zoll für K 370. 

„Kissen, kussen 75 807. 
„Kisten 370, ? 

Kleiderordnung 354. 

Kleiderstócke 370. 

Kleie, klyge 624. 

Kleinode 662, 948. 

Knoblauch 370. 

^» Knochenhauer 79, 379. 710. 942, 

Köchin 674. 

Kofent 568. 

^Kogel. kogoler 75. * 

Kohl, Weisskohl 79. 382, 

Kohlen 116. 

Kohlenwagen 370. 

commensales continui, häusliche Brot- 
diener 604. 

kopel Feigen 875. 

kopgeve, gut zum Verkauf 907. 

Korallen 53. 704. sollen von unzüchtigen 
Weibern nicht getragen werden 53. 
kralensnur 948. 

Korb. Sammlung von Almosen mit Korb 
nnd Büchse 203. 

Korn 81. 384. 459, 479. 506, 556. 624. 890. 

Korrsehifte 370. 455. 

Kornschiffung 614. 

Kornrente 951. 

Kornziese 488. 509. 510. 516, 610. 

Koste, Festlichkeit 791. 

Kot, Salzwerk, s. Salz. 

Kot soll auf die Strohdücher gegossen 
werden 712. 

Kram 206.555, 614. 

Krämer 374. 

Kramschaft. Krämerei, Verkauf 534. 

Krebse, krebisse 370. 

credencien, Empfehlungsbrief, Beglan- 
bigung 7.213. &90. 

Kreuze als Grenzbezeichnung 713. 

Kreuzwerk einer Kirche 388. 

Krönung des Kaisers 335. 

Krüge. crusse 370. 

Küche, koke 221. 889. 


1017 


Küchenhnfen 79. 379. 

Küchenmeister des Erzbischofs 306. 

Kufe, kupe, kepe 449.483. mit Wasser 
zum Löschen des Feuers 58. als Mass 597. 

Kufenbier 679. 

Kufenführer 58. 703. 704, 

Kufengeld, Kufenpfennige, denarii cere- 
visiales 81, 349. 

Kühe, Zoll für 370. 

Kuhgänge, enwgenge 351. 

Kummer, Zwist 391. 

kunde, Urkunde 295. 

Kunst am Solbrunnen 43 ff 325. 

kunsthaftiger Baumeister 155, 

Kupfer 135. 905. Preis des K. 282. 

Küschner, korsner 91. 403. 668. 755. 757. 
762. 862. 900, 915. 

custodie 505, 

Kux, kuk 129. 


Dann 49, 

deagveratio sive defossio agrorum. Aus- 
schachtung 937. 

Decke 807. 

definitivnm.l1audum, endgiltiges Urteil 490. 

deutsche . nicht wendische Abkunft wird 
bezeugt 839. 

Dieberei, dube, duverye, Diebstahl 16. 75. 
85. 117. 607. 710, 

Dielen, dellen, als Abgalır 608. 

digen, gedeihen 204. 

dingbank, Gericht des Erzbischofs 52. 703. 

dingslet 266. 683. 

„ lingtage 373. 

dynninge, Schläfe 158. 

Dombau 469. Dombaumeister 694. 

doppeln 53. 705. 

dorntze 85. 387 (hofdorntze) 520. 578. 
934. 

dörren von Flachs und l[auf 667. 

drenginge, Bedrängnis 285. 

drenglich Bier, trinkbar 403, 

dube, duverye s. Dieberei. 

dunen, aus Daunen bestehend 75. 


Echtbrief 317. 

Echte, Versprechen 21. 

echtiger, echterer s. Acht. 

eventhur s. aventhur. 

Ehe wider Willen der Vormünder ge- 
schlossen 445. 

Eichenbusch 828, 

Eichenholz 767. 

Fid staben 683. 

Eier, eyger 79. 

Eimer als Mass 597. 948. 
Fenereimer 711. 

Finhorn, ein Stück 948. 


1018 


Einsperrung , insparringe, Vorenthaltung 
des Lohnes 145. 
Eisbrecher 609. 
Eisen 135.370. 610 (schyn). 
Elle, nach der E. verkaufen 818. 
erblose Güter 509.510.514 531. 608. 
Erbsalzkot 75. 
. Erbschaft, Schoss von E. 173. * 
Erbschatz 11. 
Erbstollen 135. 
Ernte des Korns 712. 
Erz 135. 


«Y 

Fabrik der Domkirche 554. - der Ulrich" 
kirche 146. 

vahr, fare, Strafe 52.703. 713. 716. 
varschot 11. 

Fährkalın 369. 

Fall beim Bergbau, fallende Gänge 135. 

„fällig, fellig, schuldig 51. 

Fälscherei, velscherie, Falschinünzerei 242. 
gefälschter Brief 933, 

Falschmünzer 242. 

falsches Mass und Gewicht 51. 920. 

„Fass, Bierfass 157. 162 163. 178. 393. 
411. 449. 482fi. 498—495. 596. 601. 
431. 809. 876. 912. falsch geaichte 
Fässer 5. Füsser sollen richtiges Ge- 
mäss haben 69. 449. 596. 731. 876. 920. 
Masse der Fässer 597. 876. 

Zoll für Fässer 370. 

Fass mit Zobel und Silber 88. 

l'ehde, feyde 307. 

Fehme, feym, vehm 575. 885. vehmding 
885. 886. 943. vehmlich 875. vehmrecht 
880. 

Feigen in Koppeln 875. 

felicheid, feil 12. 

Ver-, vorbrennen von Schriftstücken 869. 

.„„verluten, tauschen 370, 

VORSBAFEON, verbürgen, sicher stellen 351. 

verkortinge 285. 

vorkroge (?) 704. 

vordrucking, Bedrückung 285. 369. 

verfang und nachteil 342. 

verfestete Leute sollen nicht. gehegt wer- 
den 709. 

Verhaftung von Missethätern auf dem 
Neuen Markte 253.355. 357. 

vennalsteinen 606. 

vormetenicheit, Vermessenheit 9. 

vernothlinge 67. 

versachen, làugnen 42. 

vorschoss 712. 

vorsprache, l'ürsprecher, Vertreter 181. 

vorspreking 902. 

vorspreyen, vergeuden 591. 

vorspilden, verschwenden 537. 


Sachliches und Sprachliches. 


verstorbene erbe 878, 

vortruwinge, Verlobung 9. 

verwaldigung, verwaldinge 158. 285. 

verwaren, mit einem Wahrzeichen, Marke 
versehen 69. 

-.verwissen, verwissung 44. * 
vorwrachen, begehen 9. 

Fest des heil. Jacobus in der Johannis- 
Kirche 425. 
- des sel. Godehard in der Ulrichskirche 
984. 
Feuer soll bewahrt werden, Feuersbrunst 
51. 702 711. 
Feuereimer, Fenerhaken nnd Leitern 711. 
Feuerwerk, furwerk 79. 624, 
Vikariatsbrief 600, 
Viehtrift 458. 
Fische 174. 370.611. Fischkanf 882, Fisch- 
teich 934. 
fischen im Stadtgraben 611. 
Fischer 136. 
Fischerei 227.608 
Fiskal 274. 275. 300. 
Flachs dórren 667. - rósten 712. 
Fleisch als Abgabe 79. 379. 
-Fleischscharren 200. 
Floss 370.608. 
Flötze, fletze, beim Bergbau 135. 
Fluchen verboten 53. 368. 716. 
voderwerk, Futterwerk 88. 
Vogel der Schützen 368. 
Volk, ein Paar Volkes, Leute 406. 
vollamig 876. 
Förster 379. 
Frauen werden misshandelt 854. 
-. berüchtigte müssen Zeichen an ihrer 
Kleidung haben 354. 357. 
Frauenhaus 428 s, a. bodellien. 
Freihaus 651, 
Fremde Leute sollen nicht besetzt (arre- 
tiert) werden 604. 
e» Friede, frede, des Gerichts, Abmachung 
vor Gericht 200. 
befrieden, Geld 884. 

. Fredebuch der Schöffen s. Schöftenbuch. 
Frieden brechen auf dem Kirchhofe 160. 
fredesatz, Abmachung vor Gericht 208, 
Frohnbote, Frohn 39ff, 487. 683. 
frumsam und geruchlich 818. 

» fuden, füttern, erhalten, fudinge 21. fude- 

ringe 889. 
Fuder Bier soll 80 Stübchen halten 809. 
870. 
Fuhre, Zu- und Abfuhr, tho und affore 49, 
Fuhrleute 49. 117.357, 359. 362. 552. 991. 
Fuhrlohn 204. 
l'unde, neue 451. 
Fundgrube 135. 
Furt soll bewacht werden 835. 





Sachliches und Sprachliches. 


gefustene were, gezückte, in der Faust 
gehaltene Wafte 160, 
Fussschützen 889. 


(#abella 516. 518. 533. 534. 
gadinghe, kopmans g., wert zu kaufen 921, 
-Galgen 382. 454. 

Gänge, streichende, hangende, stehende 
135. 

Gans 79.379. gemüstete, als Abgabe 496. 

Garn, wollenes 370. 
garnalien Silber 168, 
^(iarten 46. 75. 79. 154. 155. 221. 408. 
521. 536. 558. 673. 712. 861. sollen 
eingezäunt werden 712. 

Gast, Fremder 325. 370. 709. G. sollen 
nieht nach der Glocke gesetzt werden 
709. 

Gastding 373. 463. 

Geburtsbrief 317. 561 839. 862. 

gehecht, Gefängniss 48. 

gehege, Festlichkeit der Bürger 608. 

Gehorsam, Gewahrsam 565. 

Geisel 686. 

(icleit, geleiten 6 (feiliges). 12. 20. 81. 
37. Ml. 84. 108. 114. 158. 225. 260. 
262. 273. 295. 304. 353. 357. 359. 360. 
377. 383, 415. 503. 505. 507. 518. 534. 
552. 572. 574. 612. 652. 841.844. 866. 
885. 836. 893. 919. 920. 929. 923. 948. 
Geleit geächteter Persenen 518. 534. 
5561ff. 612. 

Geleitsleute 261. 360. 362.363. 866. 

gelympe, glimpf, Ruf 41.69. 

gemach, Behagen, Wohlbefinden 50. 

^ erade, rade, radeleve 77. 378. 446,509. 
510. 514. 531. 608. 710. 781. 807. 919. 
051.948. 

Gericht, weltliches 39. 503. 505. 515. 
530. 541.548. 

, kaiserliches Hofgericht 881. 
fremde, ausländische, Ladung vor — 
3. 52. 503. 710. 

-,des freien Stuhls 907. 

-,freies 87. 

-, peinliches, über Ilals und Hand, Blut- 
gerichte 502. 504. 530. 541. 605. 

- vor derroten Thür 53.408. 452, 607.709. 

-des Möllenvogts 395. 
des Schultheissen 395, 

- über die Elbe 608. 

Gerichtsknecht 378. 
^ Gerichtskosten 59. 507. 512. 711. 

Gerichtsfälle, Gefälle 378. 

Gerinne des Wassers 515. 

Gerste 506. 556, 576, 

Gerstenbrauer 840. 

gente, Ruf 51. 52, 702 (schreien). 705. 
901 


1019 


Gesangbuch, liber gradualis 146. 

Geschenk, schenk 300.501. 

Geschmeide 781. 807. goldenes und sil- 
bernes sollen unzüchtige Weiber nicht 
öffentlich tragen 53. 704. 

Gesellen sollen nicht von anderen Mei- 
stern in Arbeit genommen werden, ehe 
sie entlassen 91. 

Gesellschaft $der Kaufleute wegen des 
Zolles 383. 

Gewand 469.593 (hegenisch). 

Gewandmacher, Tuchmacher 593, 818.821. 

Gewandschneider 27. 31. 98. 100. 598. 
417. 537. 590. 594. 625. 685. 732.776. 
779. 800. 818. 821. 862. 

_ gewette 79.378. 

Gewicht, falsches 51. 709. 

gewist, wissen, Kenntniss 332. 

Giltbuch s. Schóffenbuc h. 

Giftgut 400. 

Gilden 709. 

gleien, glätten, einen Graben einebenen 


Glocke 896. 897. nach der Gl., Zeitbestim- 
mung 709. Rock mit Glocken 943. 

Glockengiesser 895. 

Glockenturm 673. 

Gold 135. zum Malen 933. 

Gosse, gote 221.531. 704. 

Gottespfennig 383. 

Graben der Stadt 53. 132. 351. 520 (T'iefe 
desselben). 608. 610 ff. 712. 

- beim Möllenhof 502. 536. 547. 

- bei der Neustadt 120. 336. 

- über den neuen Markt 515. 5:1. 608. 
- als Bürgerpflicht 77. 

Gras auf dem Marsche ist dem Rate zu- 
ständig 502.608. 

-Grasebleck 828. 

Grashof 221. 

Grasnutzung in der Neustadt 712. 
emschaft, Gram, Zwietracht 446. 
robschmied 712. 

Groschen, böse, schlechte, Henneberger, 
Schreckenberger, Stolberger 744. 

Gruben beim Bergbau 13%. 


Hafer 890. 

Hammelbäuche als Abgabe der Juden 496. 

Hand eines Erschlagenen soll begrahen 
werden 830. 835. 

Handfeste 352. 

Handgelübde 479. 

handhaftige That 16. 

Handhammer 160. 

Handwerksgebrauch der Bötticher 798. 

Hanf, dörren 667. -- rösten 712. 

Häringe 115. 370. 831. 855 (Helgoländer). 
907. 


pi ferd 91. 
Hanser sollen nicht nfederperiaen werden ; 
hanfüllige sollen wieder gebaut werden 
713. 








— Mansgerüt 251. 696. 

Hant und Haar betreffende Strafe 607. 

lleerfahrt 35. 46. 52:702: 708, 724.020. 

Herberge 329. 385. 404. 406. 475. 

herbergen BB. 70.156. 100,103. 

hergewette 77. 162. 181. 378, 509. 510. 
514. 531. 608. 710. 929. 981. 

Herold, herhald 5 

Herrenmesse, heremisse 351, 
auf der 11.607. 

Nerrlichkeit, Foatlichkeit 609. 

Heu, haw 79. 379. 

heuern, howern, hewre, buro 322. 

hewerherren 325. 

Hinrichtung 828. 

irt, Niemand ol inen eigenen I. halten 











7%. Gericht 





Tlochmut, homot, Gewalt 159. 
Ilof des Erzbischofs früher Burgward 297. 
Hofdorntze 387. 
Hofgewand 
Hofleute, igo 917. 
Hofmeister des Erzbischofa 358. 
Hofrecht. als Abgabe 202. 
Hofstatt, area 524. 
Hoftuch 427. 
Mofwerk 22. 35. 36. 347.458. 903. 917. 
Holz und Gehülz 136. 370. 378. 427. 454 
949. 
Bauholz 378. 650. Brennholz, bornholt 
378. 427. 608. 609. 671. 
Holzbau 505. 
Holzfürster 769. 
Holzhaus 95. 








E 












Innungen 70f 
interlocntoriu 
Juden 15.18. 1 
378. 450 

- werden zı 
Christi be 
geduldet 4 
-,in den J. 
Kever 16. 
Vorsteher ı 
Schule 16. 
utzbriel 
Judenhaupt : 
Judenmeister 
Juristenfakul 

9. 


90. 








Taken, Tuc 
lische, Lei 
Bettlaken 

Lakenhande 

-Lakenmache 

821. 
Lande, nied 
Landfriede 
landgerucht 
Landrecht, 
EM 

.andtag 9€ 
Laterne 70 
Lanbwerk , 

Ban 158; 
landum, d 

400, 
Tänterung. 

tan 





Sachliches und Sprachliches. 


Leichenwache 716. 718. 

Leichnam, Leib, Körper 369. 

Leimwasser zum Malen 933. 

Leineweber 659. 

Leitergeld, ledergeld 19». 

^ lettinge, letzinge, Verletzung 442. * 

Lichte 116.717.718. Bahrlichte 12U. 
Niemand soll ohne 1.. Nachts auf der 
Gasse gehen 51. 702.709. 

liebkosen, leytkosen 20. 

Lohnerhóhung 659. 

Losebrief, Befreiung vom Bann 940. 

Lot, bleiernes, als Geschoss VUN. 

loube, Erlaubnis 368. 

Löwenpfennige 769. 

Lucernenmacher 621. 

Lügen strafen 52. 703. 


Mädchen werden entführt 482. 
Mägde werden misshandelt 254. 
mageschop, Verwandtschaft 181. 188. 195. 
661. 674.675. mach. Verwandter 914. 
Mal, Zeichen (s.a. Merk) 521. Ziel der 
Schützen beim Schiessen 363. 
Malstatt 606. 678. 841. 
Malsteine 536. vermalsteinen 606. 
Malerinnung 477 Maler 932. 
Malvasier 742. 
— Malz, 1noli 443. 
Mandatebrut 116. 
Mandeln 875. 
_ Mantel 159.710. ? 
Manthengeld 30°. 
Markt, Jahrmarkt 47. 48 (Messe). 82. 


1581. 165. 341. 351 562. 3635. 614. 
623. 629. 717. 737 (Wochenmarkt). 


SN4. 900. 950. 
Marktmeister 102. 159. 484 

690. 781. 829. 882.930. 
Marktrecht 297, 503. 506. 554 ff. 614. 


974. 626, 


Marschall, erzbischöflicher 306. 358. - der 


Stadt 928. 929. 
Mass, falsches 51. richtiges 709. 
Mauern 251.502 520.535 54^. 61U. 
Mauerschoss, murschot 121.711. 712. 
Maurer 226. 
.-medebanu 564. * 
Mehl 590. als Algabe 172. 


Merk, Mal, Zeichen, Petschaft 716, 728 


auf Füssern und Waren 875. 876. 
mese Häring 11». 


1021 


Mohn, man 379, 

Möllenvogt 13. 15. 939. 51. 78. 98. 103. 
116. 244. 281, 282. 345. 347. 360. 377. 
407. 414. 415. 450 ff. 482, 4501Y, 519. 
220. 541. 548. 544. 548. 569. 606 ff. 
612, 622. 702. 705. 706. 710. 713. 853. 
Bestallung desselben 377. 938. 942. 945. 

Mollenvogtei 671. 

Möllenhof 78. 264. 282. 233. 
356. 365. 304. 577. 379. 380. 452.502. 
904. 505. 507. 520 586. 541. 543. 544. 
545 1Y, 547 ff, 606 ff. 610. 753. 

none SU, 

Monstranz 146. 

Mord 16. 54. 705. Mörder 510. 527. 

Mordbrand 607. 

—Mordwaffe , mortwapen, mortliche Wehr ? 
51. 702. 709. 

Morgenbrot, Frühstück 368. 

Morgensprache 716. 

Mosis Buch 16. 

Mühle 156. 172. 626. 663. 668. 

Windmühle 518. 612. 560. 

Mühlradholz 769. 

Mühlsteine 94. 370 (mit Loch). 608. 

Mulden 370. 

inundelingk, Mundel 385. 

-Münze 67. ? 

Müuzrecht 135. 295, 

Myrrhen, mirre 116. 


386 311.352. 


Nachtier, nabier 565, 
nachjacht, Verfolgung 711. 
Nachlassstreit 781. 
Nachreise 817.822. 
Nachtwache 607. 
name, Wegnahme 207.826. 858. 
Niederlage von Gütern, Autspeicherung 
2003. 500. 5051 ff, 614. 
-nyfteln 919. 
otwehr 54. 62. 
Nüsse 370. 


Überbaun 375. 

Oberhand, Oberhaupt 551. 

Oberheidische Städte, oberhalb der Lune- 
burger llaide gelegen 309. 310. 

Obst 703. 

Uclise, Stadtochse 712. 

Ol, oley, in Pipen 875. 

Ólfarben 933. 


_ Messer, ınest 55. 220. lauge M. 51. 702 709.2 Ölschläger 515. 


Messerschmied 816. 

Miete 324. 

myshagen, missfallen 901. 

Mispeln 370. 

missewan, Misstrauen 345. 

Mist, Mistptuhl 422.712. 

Mittag, halber, Zeitbestiminung 38, 


vesfalle, Traufe (7?) 114. 
. Ottizial 114. 202. 505. 564. 577. 581. 870, 

- der Dechanei 896. 

- der Dompropstoi 63, 103. 277. 305. 345. 
451. 474. 548. 605. 649. 796. 861, 864. 
895. 943. 945. 947. 950. 

Uttizialat 722, 783. 824. 


beseitigt werden (i2. 


















Pfalz 503. 550. Reichsstouer 1 
fand, pfänden 712.7 Reiho Zwiebel 
7 Pfannen 370, pfannewerk 325. % Reisigo 383.9 

Pfannenschmied #3, 630. Rente, Umänd 

Pfeffer 130.244. Rentener 115. 

Pfeiler, pylre 156. Repressalion & 
fed, gestohlenes 117. Geschenk fürden — reservaculum, 

Kaiser ^02, Zoll für Pf. 370. Hichtbuch s.& 

Pferdehandel 921. Richter, Obor- 

Prlugrad 384. Rind, Zoll für 

Piründe 76. Pfründener 142. Ringe, goldent 

Pfühl_ 80. Rock, leidisch 

Pilgrim 76. 201. Roggen 316.3 

Pipen mit Öl 875. Robr 164. 

Y'itschir 360. 728. Rossmühle 82 

plackerie 932. rote Thür, G 

plaga occidentalis, Westen 337 der — 53. 
. Pankon, hlankon 311.352. 396. 364.380. 

502, 504. 520. 536. 515. vorblauken 352. -Naat, sad * 
380. Sachsenrecht 

l’ocken, Krankheit 824. 528, 538. 5! 

potte s. Tüpfe. Sacrament, F 

Pram, bram 370. 713. 695. 

Predigtstuhl 438. Süger 768. 

Protonotar 310. salarium 696 

Pulver als Abgabo der Juden an den Salpeter-Gow 

neuen König 342. salsyr, Sauci 
„Salz, Solgüte 

Quitten 370, 46. 75. 31€ 
Salzkahn 36 

2 Radcleve s, Gerade. Salzgrafen 1 

Rankwerk, Ornament beim Bau 156. Salzwagen 3 

rathsstuhl 706 sampnung, \ 


Raub, Beraubung, roverio 10. 25. 27.66. Sätze, Geset 
71. 300 (der Magdoh. Gosandten). 867. Sau 433. 
932. Schachtel, s 

Räuber, Strassenrüuber, Strassenbeschä- „Schafe, Zoll 
dien 107 100. 658. 826. 929.932. Schafferei, : 





Sachliehes und Sprachliches. 


Schenkstatte 5023. 534. 553. 
Schichtmeister 129. 

Schiefer, schever 135. 
Schiessen nach dem Vogel 365. 


1023 


Schützenhöfe 368. 

Schützenmeister 36^. 

Schweine, Zoll für -- 370. sollen nicht 
auf der Gasse laufen 712. 


Schiff mit Korn 369. mit Holz 713. mit „Schwert 159. Schwerter tragen 709. von 


Waren 875. Anlegen der Schiffe au 
der Elbe 713. 

Schiffahrt 8. 506. 714. 720. 

Schiffer 578, 647. 

Schiffslohn 436. 

Schildwache 607.710. 

Schin Eisen 610. 

Schindeln 712. 

Schinderei 769. 

Schindgrube 521. 536. 

Schlagbaum 834. 

Schlet, slet, Schaden 45. 887. 

e. Schmied, Grobschinied 712. 
Schmiedeknechte 4:0. 452. 504. 541. 
Schmiedchaus 536. 630. 

Schneider, Schroder 317. 388. 560. 8IN. 

Schöffen 15. 26. 54. 58. 84. 98. 159. 190. 
192. 206. 266. 296. 307. 315. 319.373. 
378. 430 ff. 479. 499. 503 ff, 526 fl. 580. 
548. 550. 560. 569. 577. 579. 584. 609. 
621. 692. 730. 771. 792. 908. 913. 914. 
924. 927. 935, 937. 

Einsetzung der Schóffen 683. 

Schöftenbank 706. 

„Schüffenbuch , Fredebuch der Sch., Gift- 
buch, Richtbuch, Stadtbuch 15. 98. 
123. 190. 227. 307. 319. 399, 404. 411. 
413, 479, 569, 5*8. 647. 648. 652. 111. 
825. 862. 873. 931, 951. 

Schöftenrecht 792. 

Schöffenschreiber 559. 569. 672. 721. 4 
Unterschreiber 577. . 
Stuhlschreiberin 514. 

Schóffensprüche 56. 57. 570. 

Schöffenstuhl 499. 551. 

Schornstein 713. 

> Schoss, geschoss 51. »6. 701. 712. 713. 949. 
verschossen, unverschosst 51. 
Befreiung vom Schoss 56. 394. 3906. 

Schreiber, Stadtschreiber 74. 94. 590. ? 

» Schroder s. Schneider. 

Schuld, düstere, unbekannte 354. 

Schule, Schüler 903. 

Schultheis 190. 352. 357. 426. 43U fl. 462. 
419. 503. 505. 530. 548. 550.567. 569. 
609. 649. 652. 771. 868, 864. 854. 
Schultheissenamt 341. 352ff. 357. 373. 
382. 430. 

Schüsseln 370. 712. 717. 
als Abgabe 840, 

- Schusterknechte 450. 452. 
Schützen 711. Fussschützen 589. 
Schützenbrüderschaft 367. 
Schützenkónig 368. 


zinnerne Sch. 


Schwert verstorben 531. 
Schwertmage 162. 825. 
Sechslinge, Wert derselben 43. 
Sekret der Vikare 520. 
Seidenkrämer 537, 
Seidener Chorrock 116. Geschmeide 704. 
Seiger mit Schlagwerk 897. 
sellinge 69. 
Semmoln 624. 704. 
sibbetaell, Sippenzahl 676. 
sieden und wallen, Salz 44. 45. 133. 
Siegel zur Beglaubigung 345. 
Silber als Ware Ss. beim Bergbau 135. 
zur Münze 168. in Silber bezahlen 881. 
Silberkammer des Erzbischofs 69. 
Söveling, Silbergroschen 742. 
Söldner 262. 
Sommerlatten 379. 
Sommersaat 221. 
Spat, Spaten 520. 
Speisekauf 51. 702. 
Speiserath, - gerät 370. 
Spende im erzbischöflichen Hofe 116. 
Spielen um Geld verboten 53. 
Spiess, speth 773. 868. 
Spindel, verstorben von — 31. 
staben einen Eid 683. 


-Stadtbuch s. Schöflonbuch. 


Stadtdiener 159 ff. 


.Stadtvogt 654. 


Stadtpflicht 351. 

Stadtrechnungen 93. 

Stadtrecht 50. 509. 510, 521.551. 700. 709. 

Stadtschreiber, - schreiberei 559. 674. 926. 

stahend, gutlich, gütlicher Vergleich 926. 

Stein, Gewicht 370. -,als Geschoss 905. 

- gebrannte 156. 

Steinbruch 498. 

Steinbüchse 905. 

Steingrube 351. 

Steinhaus 96. 

Steinhütte auf dem Neuen Markte 513. 

Steinmetzmeister 469. 50». 

Steinweg 701. 

Steuer 202. kaiserliche 844. 

Stollen, Erbstollen, Suchestollen, 'Triebe- 
stollen 135. 

Strassen vergraben, durch Gräben un- 
brauchbar machen 454. Str. sollen nicht 
durch Steine oder Blöcke gehindert 
werden 712. 

Strassenrüuber s. Räuber. 

Strassenschutz 9. 110. 884. 887. 

Strich beim Bergbau 135. 


"hore 502. 


Tuch 594. 610.818, 
" ff. 821. 


harten y remis 
Tatorturm su. 
378.453. 

ich, tept 647. 

i 610. 

Theer, Wagenthoer 712. 
Theurung 274. 46: 

u. 











45. 610. Thorfahrt 
507.610. -‚thorschlafen 734. 

thuribularius 116. 

thurst, Eigenmächtigkeit 547. 

Tische 370. 

Töpfe, potte 370. 681 (irdene). 717. 

"Tote, Authebung derselben 515. ^ 


Unsteuer, unn 
Unzucht soll ı 
704. 710. 
unzüchtige 

53.354. 35^ 
Urfehde 39.10 





Wache, wach 


734. 840. 
Wächter 71 
Wächtergloc 
der W. in 
Wachs 12. 116 


"Totschlag, Totschläger 502. 530. 541. „Wagen, Zoll f 


607, 705. 713. 817. 
"Totenbuch 718. 
"Totengráberei 770. 

"rankgekl 116 
Triebestollen 1 





—lritt, drift 453 828. * 


Tröge 370. 
trunkene Leute 53. 705. 











Lake 
eugenwürdig 317. 
351. 380. 502.520. 535. 610. 








Glockenturm 

chieferturm 
scheiblichter T. 520. 
steinoner TT. 536. 
Taterturm. 611. 






"Y. hinter den Carmelitern 520. 536. 733. 


"I'urmer 731. 145. 
turnus, Reihonfolgo 447. 
twisperinge, Zwiospalt 91. 


^ 
T berfahrung, Überfall 54. 155. 433. 901. 


"Tuchmacher 593. 681. 


Bergfried 520. 536. 545.610.783. 


Wagengeschiri 
Wahl und Bk 
519.534. 61 
Wahname, ws 
Wahnmasse, 
wanmetig 7 
Wahrzeichen 
Walkmühle € 
Wall 121. 13: 
wallon und « 
Wallfahrt, be 
Wappen 80.. 
Wappenbrief 
Wapponer, w 
Warto 678. 
Wasser, mit V 
Unfu, 
Wawerlauf a 
Wechsel 521 
Wechsler so 
werden 5: 
wedieschatz 
Weg, gemei 
Wegobau 4t 


Warurald Y 





Sachliches und Sprachliches, 1025 


Weihrauch 116. 
Weihrauchträger, thuribularius 116. 


Zeichen der Fässer 728. 876. 
Zeitung 261. 


Wein 81. 116. 518. 533 ff. 611. 615. 843. -Zeug, tuge, Rüstung 22, €$* 


948. 950. Frank enwein 776. - schenken 
903. 506. 

Weinkeller 506, 507. 5531f. 611. 

Weinmass ist verschieden vom Bierma:s 
920. 

Weinziese 384. 532. 814. 

Weizen 366.500. 556. 

wendische Geburt 517. 

Werbung, werfung, Ansuchen 212. 213.791. 

Werder 608. zuwachsender 805. 

Wergeld 4. 815. 835. 854. 

wertschop, Ilochzeit und Beilager 791. 

wete lude, wissende, witzigste Leute 41. 51. 

wetten, Busse zahlen 51. 

widerspenig, widerspenstig 295. 

Wiesen 379. 

«e» Willkür 50. 355. 367. 445. 509.510. 521. 

51. 593. 700. 709. 318. 893. 

Windmühle 518. 534. 612. 

wirderung, Währung 43. 

wirken, gewirktes Gut 370. 

Wolle 370. — garn 870. 395. 

Wucher 342. 470. 

Wundarzt 4060. 830.878. 

Wunden, Verwundung 54.923. blutrünstige 
- 002.530. 541. 705. 713. kampferdige 
105. 713. verwundetes llaupt 917. 
Würfeln, mit W. spielen verboten 710. 
..Wüste Stätten in der Stadt 52. 

wrekung 452. 


Zaun, czom 159. 
e Zaun, thun 121. 213. 221. ? 


Geschichtsq. d. Pr. Baehsen XXVIIÍ. 3. 


Ziegelei 412. 

Ziezelhof 60. 98. 198. 805. 521. 536. 

Ziel oder Mal der Schützen beim Schiessen 
303. 

Zierde, geczyrde, goldene, silberne, sollen 
die unzüchtigen Weiber nicht óffent- 
lich tragen 53. 

Ziese von Wein, Bier, Korn, Kaufmanıs- 
waren, Hopfen 384.509. 510 516.532. 
610. 615. 831. 844. 913. 

Ziesemeister 831. 

Cymbal am Seiger 897. 

Zimmergerät 577. 

Zimmcerleute 651. 

Zinn, zeen, then 135.610. 90». zinnern, 
tennen 156. 

Zinshühner 79. 379. 

Zinsmann 378. 

Zobel 88. 

„Zoll 16 20, 38. 105. 115. 158. 168. 246. 
262. 278. 304. 350. 351. 353. 357. 359. 
360. 369. 377. 383. 503. 505. 518. 534. 
502. 612.652.695. 800. niederer 75. 
Zollverzeichnis 369. 

Zöllner 16. 38. 116, 

Zubusse, thobote 129. 

Zugbrücke 502. 505. 545. 547. 610. 784. 

Zugrift, thogrepe, Überfall 54.951. 

zulegung, Unterstützung 93. 

zwei -,twyloifftich, vergesslich 188. 

Zwieboln, czippoln, czobeln 370. in Reihen 

19 


Zwinger 132.611. 





Siegelbeschreibung. 


Tafel I. Nr. 1. Heyne Bode. 1411. Ein liegender Stierkopf mit heraus. 
hängender Zunge, darunter eine Art Gabel. Umschrift in deutscher Minuskel: » 
heyne (anke) bode 


9. Brand Voss. 1414. Laufender Fuchs. Umschrift in deutscher Minuskel: 
"8 brant (Rosette) vos -: (Rosette). 


3. Heidecke Hohenbode. 1478. Im Schilde ein Hase vor einem 3 Rosen 
tragenden Rosenstock; auf dem Helm der Rosenstock. Umschrift in deutscher 
Minuskel: s. heidecke . hohebode. (Vgl. Bd. II. Siegeltafel V. Nr. 55) 


4. Hans Hughen. 1482. Helmsiegel, im Schilde 2 Einhornkópfe, darunter 
eine Lilie; auf dem lIelme ein Einhornkopf. Umschrift in deutscher Minuskel: 
s. hans hvghen. 


5. Busse Jans. 1396. Wappenschild mit dreiteiligem Schneckenschnitt. 
Umsehrift in lateinischer Majuskel: SIGILIL - BVSSEN - JANES KR, 


6. Hans Insel. 1500. Hausmarke, Umschrift fast ganz zerstört. (Stadt- 
archiv zu Zerbst). 


7. Arnt Jorden. 1438. Schild mit Eberkopf in einem Dreipass. Umschrift 
in deutscher Minuskel: sigillvm arnt iordens, 


8. Arnt Jorden, der ältere. 1423. Hausmarke. Umschrift in lateinischer 
Majuskel: 8S ARENT - IORDHEN, 


9. Arnt Jorden, der jüngere. 1424. Hausmarke in ähnlicher Form. Um- 
schrift in lateinischer Majuskel: x S’ ARENT x IORDEN., 


10. Flor vor den Juden. 1374—1392. Von ihm, wie von anderen An- 
gehörigen des Geschlechts sind nur Helmsiegel, einen Topfhelm mit Büffelhórnern 
zeigend, erhalten. Umschrift in lateinsicher Majuskel: 4 5’ FLORE - VOR - 
DEN - JODEN. 


11. Matthias Kale, 1390. Der Schild zeigt 3 Fichhörnchen. Die zum 
Teil zerstörte Umschrift in lateinischer Majuskel: — SIG — TIES : KALE : 


12. Rudolf vom Keller. 1388. Schildsiegel mit dem Bilde zweier Lówen- 
zagel Umschrift in lateinischer Majuskel: + S. RODOLFI - D’. CELARIO. 


13. Rudolf vom Keller. 1383. Hausmarke. Umschrift in lateinischer 
Majuskel; (S) RODOLFI . DE . CELLAK(IO). 


14. Ludolf vom Keller. 1383, Der vorigen ähnliche Hausmarke. Um- 
schrift in lateinischer Majuskel ; # S’ LVDOLFI - De - KALLARIO, 


Tafel II. 15. Jacob Kerkhof. 1469. Hausmarke, einer 2 ähnelnd. Um- 
schrift in lateinischer Majuskel: x S’ JACOP x CERCHOF. 


16. Hans Klynd. 1458. Im Schilde ein schräg rechts liegender Blüten- 
zweig, der auch auf dem Helme wiederkehrt. Umschrift in deutscher Minuskel: 
8. hans . klint :- 


1028 Siegelbeschreibunge. 


17. Klaus Klumpsilber. 1470. Der Siegelstempel ist ohne Zweitel viel 
älter (Mitte des 14. Jahrh) Im Schilde 3 Silberklumpen; auf dem Schilde ein 
Helm mit Adlerflug. Umschrift in deutscher Minuskel: à. claws clumpeuluer. 


18. Henning Knorre. 1424. Im Schilde eine Kogelhaube. Umsehrift in 
deutscher Minuskel: »& 8. hennigh - knorre. 


19. Anton Knust. 1487. I[ausmarke. Umschrift : (Rosette) SI. an- 
toni (Ranke) Kuvest :: Die beiden Buchstaben SI in lateinischer Majurkel, das 
andere in deutscher Minuskel. 


20. Hermann König. 1596. Im Schilde ein mit 3 gekrónten Häuptern 
(den heil. 3 Königen?) belegter Schräglinksbalken. auf dem Hehne 13 fücherartig 
gestellte Stäbchen von denen > längere mit kleinen Büschehen besteckt sind, 
Umschrift in deutscher Minuskel: s'. herman koning. 


21. Gode von Korling. 1394. Im Schilde eine Weinrebe. Umschrift in 
deutscher Minuskel: 4 s! ghode uon. korling. 


22. Kone Krogher. 1504—1512. Hausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst). 


93. Matthaeus Lenteke. 1468. Dm Schilde 3 Anker. Umscehrift in deutscher 
Minuskel: x s. mattewes - lenteken & 


24. Hans Lindow 1440, Das Wappen zeigt eine sonst nur in slavischen 
(schlesisch-polnischen) Wappen vorkommende Verbindung von Stierhorn und 
Hirschstange. Dieselben in gleicher Form auf dem Helm. Umschrift in deutscher 
Minuskel: 8: hans i« sz lyndow Z« 


25. Claus Loyser, 1447. Hausmarke. Umschrift in deutscher Minuskel: 
Xs claw — loyser + (Ranke), 


26. Dietrich Lose. 1388. Im ygespaltenen Schilde rechts 4 Bürentatzen, 
links eine Balkenteilung. | Umschrift in deutscher Minuskel: 4 =’. thideriei (Ro- 
sette) losen (Ranke). — Andere (tlieder der Familie haben denselben Schild mit 
Helm, auf diesem einen Adlerflug. 


27. Bethmann Lose, 1494. Hausmarke. 


24  Ebeling Luder. 1386. Im Schilde ein schräg rechts gestellter ge- 
flügelter Fisch (?) Umschrift in lateinischer Majuskel (zum Teil zerstört): — 
EBELING — EDE —. (Vergl. das Siegel von Wedel Bruns, U B. II. Nr. 18). 


29. Tile Luders bei den Scharren. 1411. Das Wappenbild ist nicht 
klar: es ist entweder nur eine Hausmarke, ein V. darstellend, mit einem Ringe 
darüber, oder ein Strahl (Pfeilspitze). Umschrift in deutscher Minuskel: >& a 
(Rosette) tile (Rosette) luders (Ranke). Sein Bruder hat über dem V statt des 
Ringes ein Kreuz und nennt sich in der Umschrift luder bi den sarne, Seine 
Vettern haben ein ähnliches Siegel. 


Tafel Ill. 30. Andreas Mentz. 1453. Hausmarke, Umschrift in deutscher 
Minuskel: 9 s'. andras (Rosette) mens (Ranke). 


251. Hermann Moglen. 1491. Hausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst). 


32. Hans Müller. 1464. Dreigeteilter Schild, im mittelsten Felde ein 
Löwe. Helm mit Adlerflug. Umschrift in deutscher Minuskel: #°. iohans mol(ler), 


33. Cyriakus Müller. 1485. Schild mit Sparren von 3 Rosen begleitet 
und den Initialen c. m, 


— life —— unden — m 





Siegelbeschreibung. 1029 


94. Heinrich Nigenborch. 1422. Im Schilde 2 gekreuzte Gabeln Um- 
schrift in deutscher Minuskel: »% s. hinrick nigenborch. 


35. Heise Odilie, 1459. Das rechte Feld des gespaltenen Schildes mit 
Ringen (Kettenpanzer) belegt, das linke zeigt 3 Sparren. Der sichelartige 
Helmschmuck mit Federn besteckt. Unmschrift in lateinischer Majuskel: 
S. HEISEN ODILIEN. 


36. Drewes Osterborch. 1511. Hausmarke mit den Initialen A. 8S. (fremdes 
Petschaft?). (Stadtarchiv zu Zerbst), 


57. Heine Pape. 1404. Hausmarke. Umschrift in deutscher Minuskel: 
"I. heine .: pape :. (Itanke). 


38. Tile Papendorf. 1391. Hausmarke von 2 Sternen begleitet. Um- 
schrift in lateinischer Majuskel: $8', TIL. PAPENDORP (Roxette). 


39. Hans Persick. 1393. Im Schilde ein Adlerkopf. Umschrift in deutscher 
Minuskel: "R s’. hans perse —. 


40. Adam Puwelingk. 1500. Ringsiegel mit Hausmarke und den Ini- 
tialen a p. (Stadtarchiv zu Zerbst) 


4l. Jacob Querstede,.  IHausmarke. Umschrift in deutscher Minuskel: 
iacob (Ranke) qu - . (Stadtarchiv zu Zerbst). 


42. Jacob Querstede. 1501. Ahnliche Hausmarke wie Nr. 41. Umschrift 
in deutseher Minuskel: 8 iacop.. querstede (Stadtarchiv zu Zerbst). 


43. Reynerus, 1298. Schildsiegel, eines der ältesten, die erhalten sind. 
Der gespaltene Schild zeigt rechts einen aufgerichteten Löwen, links drei Rosen 
übereinander. Die Umnischrift in lateinischer Majuskel nur zum Teil erhalten: 
— RADC - II — RE — ER, was wohl ursprünglich geheissen hat: 8. Con- 
radi filii Reyneri. 


41. Hans Rode, 1455. Den mit Kugeln bestreuten Schild durch- 
zieht ein mit 3 Eberköpfen belegter Schrägrechtsbalken, während der 
Stechhelm einen offenen Flug trägt. Uhmschrift in deutscher Minuskel: sigillvaı 
hans rode, 


Tafel IV. 45. Thomas Rode. 1455. Schild wie oben. Der Stechhelm trägt 
einen links hingekehrten mit Kugeln bestreuten geschlossenen Flügel Umschrift 
in deutscher Minuskel: s tomas * rodes: Vrgl. Magdeb. Geschiehtsbl, VII. S. 266. 


46. Jacob Rode. 1508. Ringsiegel, Schild ohne Kugeln. Auf dem Helm 
ein rechtshin gekehrter Flug. Initialen: i.r. (Stadtarchiv zu Zerbst). 


47. Simon Rode. 1508. Ringsiegel Schild wie Nr .44u.45. Initialen: s. r. 
(Stadtarchiv zu Zerbst). 


48. Simon Rode. 1507. Ringsiegel mit Hausmarke, (Stadtarchiv zu Zerbst). 


49. Simon Rode. 1510. Ringsiegel mit ähnlicher Hausmarke wie Nr. 48. 
Stadtarchiv zu Zerbst). 


50. Simon Rode. 1504. Petschaft von seiner Frau Gertrud gebraucht. 
Hausmarke mit den Initialen 8. r. (Stadtarchiv zu Zerbst). 


9l. Cone Rode. 1505, Hausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst). 


52. Jacob Rode. 1504. Hausmarke mit den Initialen i.r, (Stadtarchiv 
zu Zerbst). 


1030 Siegelbeschreibung. 


53, Berthold Ronebitz. 1404. Schildsiegel. schr beschädigt. Der Stempel 
ist etwa 100 Jahre älter. Der Schild hat ein Emblem, dessen Bedeutung nicht 
klar ist. v. Mülverstedt erklärt es in den Magdeb, Geschichtsbl. IV. S. 445 für 
Baumäsgen. Dass es solche nieht sein können, zeigt ein Vergleich mit dem 
folgenden Siegel, nach welchem man eher an Schróterhórner denken könnte. 
Umschrift in lateinischer Majuskel: # S. BER(TOLDI RONE)BIS. 


54. TWeyne honebitz. 1396. Wappenbild ähnlich wie oben. Umschrift 
in deutscher Minuskel: 4E s'. heyne ronebis x. 


55. Tilemann Rose in der Sudenburg. 1460. Wappenbild eine Rose, 
Von der Umschrift in deutscher Minuskel sind nur einige Buchstaben erhalten. 
(Stadtarchiv zu Zerbst). 


56. Albrecht. Roswitz 1410. Das stark verdrückte Wappenbild ist nicht 
klar. 2 keulenfórmige. gekrruzte Gegenstände, deren untere Enden mit Spitzen 
oder Franzen besetzt sind.  Unnschrift in deutscher Minuskel: » 8. alebrecht 
roswicz, 


57. Heyse Rulves. 144%. Im Schilde eine Rose auf einer Ziinnenmauer. 
Tiinschrift in deutscher Minuskel; s heyse rvlves. 


58. Johann Rust. 1385, Hausmarke von einem Stern begleitet. Um- 
schrift in lateinischer Majuskel: # S. JOHANNIS RVSTEN. 


59. Heinrich Salman. 1463. In einem gotisch verzierten Vierpass steht 
ein Schild, in welehem ein schräg rechts gestellter Balken mit. 3 Iberköpfen be- 
legt ist. Die Umschrift in lateinischer Majuskel ist nur zum Teil erhalten: — 
E—- SALEMONIS. 


60, Hans Santersleben, 1458. Im Wappen eine Pflugsehar. | Umschrift 
in deutscher Minuskel: s’ (Ranke) hans... santersleue (Ranke). 


61. Henning Schartow. 1438.  Stierkopf mit heraushängender Zunge. 
Umschrift in deutscher Minuskel: $ 8. hennig . (Rosette) schartow: (Ranke). 


Tafel V. 62. Emmeran Scheiring. 1505. — Hausmarke — (Stadtarchiv 
zu Zerbst). 


63. Ifeinrich Scherping 1504. Crucifixus, darunter ein Spruchband mit 
der Inschrift: (hinmik scharping. (Stadtarchiv zu Zerbst). 


64. Hans Schleyrmann, 1490. Tlausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst). 


- 


65. Heise Seonemann, 1456  Hausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst). 

66. Hans v. Schor. 1440. Der Schild zeigt einen mit 3 Lilien belegten 
Sehrügrechtsbalken ; auf dem Helme 2 aufwärts gerichtete Arme, deren Hände eine 
Lilie halten. Die Umschrift in deutscher Minuskel: s: hans :- van +» score, 


67. Thomas Schulte. 1495. Ringsiegel, dessen Schild eine Eichel zeigt; 
darüber die Initialen t. s, (Stadtarchiv zu Zerbst). 


65. Hans messen. 1502. llausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst). 


69. Claus Solinse. 1448. In einem mit gotischem Masswerk verzierten 
Dreipass steht ein Schild mit Hausmarke. Die Umschrift in deutscher Minuskel: 
s, elavs - solineh 5% 


7. Hans Sone. 1479. Hausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst). 





Siegelbeschreibung. 1031 


71. Tile Spelhovel. 1394. Das ziemlich stark beschädigte Siegel zeigt 
im Wappen einen mit 3 Köpfen belegten Schrägrechtsbalken, der Schild mit 
Rauten bestreut, Von der Majuskelumschrift sind nur die 3 Buchstaben SPE 
erhalten. 


72. Nicolaus von der steinernen Kemenade, 1351. Im Schilde eine längs 
und quer geteilte Lilie Umischrift in lateinischer Majuskel: 4 5" NYCOLAI 
D' STENEN CEMEDEN. 


7:. Benedict von Stenen. 1500.  hüingsiege] mit einem — schreitenden 
löwen mit aufgeschlagenem Schweif im Schilde. Darüber die Initialen BV. 
(Stadtarchiv zu Zerbst). 


74. Ludeke Stynen. 1482. Drei Gabeln, die mittelste nach oben, die 
beiden anderen nach unten gerichtet, Umschrift in deutscher Minuskel; 4 
sigillvim - ludeke - syne (2 Rosetten), 


75. Jacob Stovemann. 500. Hausmarke, (Stadtarchiv zu Zerbst). 


76. Heinrich Stoylezmann. 1494. Ringsiegel; im quergeteilten Schilde 
oben ein halbes Einhorn. (Stadtarchiv zu Zerbst). 


77. Heinrich Stoylezniann. 1495. Der von einer menschlichen Figur 
(Engel?) gehaltene Schild zeigt 2 im Andreaskreuz gekreuzte Balken (?), in den 
Ecken. unerkennbare Figuren. Die Umschrift in deutscher Minuskel: s & hein- 
rici stoillezman (Stadtarchiv zu Zerbst). 


78. Hans Teyge. 1489. Hausmarke. (Stadtarchiv zu Zerbst). 


Tafel VI. 79. Albrecht Tundersleben. 1332. Wappenschill mit. 3 Einhorns- 
kópfen, Die Umschrift in lateinischer Majuskel: — AL — BERTI TVNDE -. 


S0. Henning Utiug. 1583. In einer sechspassartigen Umrahmung eine 
Hausmarke, zu deren Bildung ein V verwendet ist. Die Umschrift in lateinischer 
Majuskel: S HENNING VTING. 


81. Hans Uting. 1420. Im Wappen 3 Nägel. Die Umschrift in deutscher 
Minuskel: hans & vtyng (Ranke). 


439. Hans Ummendorf. 1461.  Hausmarke, Umschrift in deutscher 
Minuskel: x s'. hans vmmendorp. 


83, Georg von Wanzleben. 1461. Der quergeteilte Schild zeigt oben einen 
halben wachsenden Löwen, unten ein Schachmuster; auf dem Helme der Löwe 
zwischen zwei Federn. Umschrift in deutscher Minuskel: »F 8: gorges van wantsleve. 
(Stadtarchiv zu Zerbst). 


44. Hans Wenemar. 1422. Im Schilde 3 Ruder, auf dem lfelme 2 ge- 
kreuzte Ruder. Umschrift in deutscher Minuskel: 4 s. hans . wenemar. 


85. ]Ieinrich Westfal. 1506 Hausmarke mit den Initialen H.W. (Stadt- 
archiv zu Zerbst). 


86. Lorenz Westfal. 1513. Hausmarke, ähnlich wie vorige, mit dem 
Initiale W. (Stadtarchiv zu Zerbst). 


87. Claus Wichmann. 1463. Im Schilde ein Einhornkopf, derselbe über 
einer Wulst auf dem Helm, Umschrift in deutscher Minuskel: s. clavs:: wichman. 


*M, Heinrich von Winning. 1410 Im Wappen 4 gegeneinander gestellte 
nicht zu deutende Figuren. Die Umschrift in deutscher Minuskel: # 8, hinrik 
von winning. 


Unter den ziezeln sind »ehr viele. weil 
;leichung der Hausmarken in jr —- rer Zaii 
"etze für ihre Bildung tinden la--n. „Ilenfa. 
jele Familie ihre beondere. und »-tirinite 
einigen Einzelheiten von den Familienmitgii 
(srundtypus der Familienmarke — inier. beit 
kennen an den von der Familie Role nmitzet 
Jorden, von Keller und von den im vorigen 
und Eilbrecht.  Theuner . 





Tafel I. 




















9. Arnd Jon 


jüngere, 





den der 
1224. 





. Arnd Jor 


den der 
ältere. 1423. 



























13. tolef vunme 


14. Ludolf vamme 
Kelre. 1:80. elre. 189, 





Tafel II. 








s. Kone Krogher. 1408, 
1504—1512. 











25. Claus: Loyser, 
IH. 






w— 


4 Bp 


27. Beihman Lose, 
1404, 


























Tafel TI. 











42. Jukob Querstede, 
Vol. 


44. lan Rode. 


43. leynerus. n" 
1308 an. 





Tafel IV. 








46. Jacob Rode, 1508. 


dp 


48. Simon Rode, 1507. 


49. Simon Rode. 1510. 











59. Heinrich Salmon. 
463. 














45. Thomas Rode. 1455. 


50. Simon Rode. 1504. 





60. Hans Santersleben. 1458. 











47. Simon Rode. 1508. 


e 


51. Cone Rode. 1505. 














u 


*"- 
LI 
^ 


Tafel V. 





62. Emeram Scheiring. 
ILS 


63. Hey 








68. Hans Sessen, 
Marktmeister der alten 
Stadt. 1502 


70. Hans Sone, 
1478, 











72.Nicolausv.d.steinernen | 
Kemenade. 1:51. 





73. Benedictus von Stenen. 73. Jakob, 
1500. . 


dp 


76. HeinrichStoylezmann. 77. Heinrich Stoylezman. 758. Hans Teyge. 
1494 1495. 1180. 

















54. Hans Wenemar, 
1422. 






NS 
et 


87. Claus Wichmann. 
1406 


85. Heinrich Westfal. 
lo. 





30. 











91. Clawes Zeleke. 


km 











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